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Full text of "Musikalisches Wochenblatt"

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^IJBS      SCIE.'JTIA      VttltlTAI 


NDsikalkhes  Wockenblatt. 


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Organ  für  Musiker  und   Musikfreunde. 


Heransgegeben  von 


B.  W.  FRITZSOH 


.  ^  •X.'V  ■%  -V  • 


TMlt  Beltrö^ren 

von 

Prof.  Louis  Bödeeker  in  Hamburg,  Frau  Auguste  Böhme  in  Leipzig,  Dr.  Ludwig  Braeutigam  in  Bremen,  Otto  Dorn 
in  Wiesbaden,  A.  von  Ende  in  Chicago,  Th.  Graff  in  Bukarest,  Dr.  Theodor  Helm  in  Wien,  Riehard  Holzhauer  in 
Chemnitz,  Prof.  Dr.  S.  Jadassohn  in  Leipzig,  Carl  v.  Jan  in  Strassburg  i.  E.,  Dr.  E.  Kauflnnann  in  Tübingen,  A.  König 
in  Neustadt  a.  Aisch,  Prof.  Martin  Krause  in  Leipzig,  Carl  V.  Lachmund  in  New  York,  Robert  Ludwig  in  Breslau, 
Dr.  Johannes  Merkel  in  Leipzig,  Prof.  Dr.  C.  Fr.  MflUer  in  Kiel,  P.  Müller  in  Gera,  Prof.  H.  Mund  in  Hannover, 
A.  Naubert  in  Neubrandenburg,  E.  0.  Nodnagel  in  Charlottenburg,  F.  R.  Pfau  in  Leipzig,  Dr.  P.  Pfitzner  in  Zwickau, 
Ferdinand  Pfohl  in  Hamburg,  Eduard  Rappoldl  in  Dresden,  Alfred  Richter  in  Dresden,  Dr.  Hugo  Rlemann  in  Leipzig, 
Georg  Riemensehneider  in  Breslau,  Adolf  Ruthardt  in  Leipzig,  Dr.  A.  Sandberger  in  München,  JuUus  Sehueh  in  Graz, 
A.  Smolian  in  Carlsrube,  Carl  Sohle  in  Dresden,  Dr.  Friedrich  Spiro  in  Rom,  Dr.  Richard  Sternfeld  in  Friedenau- 
Berlin,  Otto  Taubmann  in  Berlin,  Eugtae  Thomas  in  Wien,  Professor  Albert  Tottmann  in  Leipzig,  Dr.  FeUx  Vogt  in 
Paris,  Benedict  Widmann  in  Frankfurt  a.  M.,   Felix  Wilflferodt  in  Leipzig,    L.  Wuthmann  in  Hannover  und  vielen 

Ungenannten. 


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Leipzig, 

Verlag   von   E.  W.  Fritzsch. 


1896. 


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INHALTS-YERZEICHNISS 


ZUM 


XXm  JAHRGÄNGE  DES  MUSIKALISCHEN  WOCHENBLATTES. 

(Die  den  Seitenzahlen  beigefügten  Buchstaben  a  und  b  bezeichnen  die  betreffende  Spalte.) 


I.  Grössere  Aufsätze  etc. 

Böhme  (Auguste),  Die  Grundlagen  der  Tonbildung  beim  Ge- 
sänge 69  a/ 81  a,  97  a.  . 
Jadassohn  (S.),  „Die  Kunst  der  Fuge''  von  Joh.  Seb.  Bach. 

Eine  Studie  113a,  125a,  137a,  153a,  165a,.  177a,  193a, 

209a,  221a,  237a.  249a,  265a,  277a. 
Jan  (Carl  v.),   Qie  pythischen  Festspiele  849  a,  365  a,   381a, 

393  ä,  405  a,  417  a. 
König  (A.),  Carl  Loewe.    Ein  Gedenkblatt  661a,  678a. 
MflUer  (C.  Fr.),  Das  Loewe-Denkmal  in  Kiel  646  a. 
Rlehter  (Al&ed),  Entwickelung  des  Motivs  aus  dem  Cantus 

firmus  514  a. 

Variation  545  a,  557  a,  569a. 

Rlemann  (Dr.  Hugo),  Zur  musikalischen  Theorie  und  Praxis 

der  Griechen  la,  17  a,  29  a,  45  a. 
Sternfeld  (Dr.  Eichard),  Hans  von  Bülow  in  seinen  Briefen 

289  a,  321a. 
Taubmann  (Otto),  TJeber  den  Vortrag  des  Anfangsmotivs  in 

Beethoven's  C  moll-Symphonie  429  a,  441a,  453  a. 
Widmann  (Benedict),  Philosophen  in  ihren  Beziehungen  zur 

Musik  633  a,  645  a,  694  a. 

Wllflferodt  (Felix),  Zur  Ausbildung  unserer  Sänger  513a,  529a. 

*  * 

* 

Zum  fiinfzi^'ährigen  Jubiläum  der  Firma  C.  G.  Röder  in 
Leipzig.  (Mit  dem  Portrait,  von  Carl  Gk)ttlieb  Böder.) 
570  b. 

II.   Recensionen. 

Ashton  (Algemon)}  Conipositionen  Op.  81—84  496  a. 
Bellenghi  (G.),  ^Sul  Lido"  für  Violine  und  Ciavier  381a. 
Berceuses  (Trois),  von  H.  Sitt,  N.  W.  Gade  \md  E.  Hart- 
mann, bearbeitet  für  Violine  und  Ciavier  v.  H.  Sitt  133a. 
Bertalotti  (Angelo),  Fünfzig  zweistimmige  Solfeggien  425  b. 
Blsehof  (Hermann).  Fünf  Gesäuge,  Op.  2  147  a. 
Bonvln  (Ludwig),  Compositionen  Op.  18 — 16  13  a. 
Brambach  (C.  ,^s.),. Männerchor  „Wetterzeichen^,  Op.  94  52a. 
— .  —  „Grüss  dich  Gott"  für  Männerchor,  Op.  96  52a. 
Breitkopf '&  HärteTs  Volksausgabe  536a. 
Breslanr  (Emil),    Technische  Grundlage  des   Clävierspiels, 

Op.  27  188  b.  . 
Bj^ömme  (Adolf),  G^esangübungen,  zugleich  Leitfaden  für  den 

Unterricht  172  a. 
Buch  1er  (Ferdinand)^  „Bunte  Reihe",  Sammlung  auserwählter 

•Stücke  für  Violoncell  484b. 
Busse  (Friedrich),  Der  Sineremeister.   Vollständige  Anweisung 

zur  Erlernune  des  Gesanges  483  a. 
Cebrian  (Adolf),   M^sik  zum  Festspiel  „Sedan"  von  Georg 

Thouret  899  a. 
Chamberlain  (Houston  Stewart"},  Richard  Wagner  601a,  617;a. 
Classi ker- Album  für  Violincnor  und  Orgel,  bearbeitet  von 

Bobert  Linnarz  205b. 
Denza  (LA  Sechs  zweistimmige  Lieder  704  b. 
Dupare  (Henri),  ^Lenore",  symphonische  Dichtung  2  b. 


Dayas  (W.  H),  Toccata  fhr  die  Orgel,  Op.  86,  von  Adolph 
Hesse  für  Piahoforte  bearbeitet  561a. 

Dessau  (Bernhard),  Zwei  Stücke  für  Violine  und  Ciavier, 
Op.  9  und  10  331a. 

Fibich  (ZdenSk),  Musik- Album  285a. 
'  Franek  (B.),  Vier  Charakterstücke  für  Ciavier,  Op.  16  232  b. 

Franz  (Bobert).  Albumblatt  für  Pianoforte  232  b. 

Freseobaldi  (Hieron3rmus),  Sammlung  von  Orgelsätzen,  her* 
ausgegeben,  von  F.  X.  Haber  1  57a. 

Fr{sehen  (Josef),  Männerchöre  Op.  7  und  8  52b. 

Fritzsch  (Emil),  Zwei  Hochzeitsduette  mit  Ciavier,  Op.  39 
und  41  304a. 

Fuchs  (Albert),  Ciaviersonate,  Op.  11  178  b. 

Balladen  und  Romanzen  für  eine  Singstimme,  Op.  24 

850b. 

Clavier-Violoncellsonate,  Op.  27  178  a. 

—  '—  Lieder,  Op.  29  350  b. 

Gade  (N.  W.),  Berceuse,  bearbeitet  för  Violine  und*  Ciavier 
von  H;  Sitt  13Ma. 

Gotthard  (J.  P;),  „Ich  kann  schon  singen"  687b. 

Hamerik  (Asger),  ^Erntetanz",  Op.  87  703a. 

Harthan  (ELws),  Sechs  fremdländische  Volkslieder  für  vier- 
stimmigen Männerchor  bearbeitet,  Op.  59  388  b. 

Hartmann  (Emil),  „Hakon  Jarl",  symphonische  Dichtung, 
Op.  40  887  a. 

.  Berceuse,    bearbeitet    für   Violine    und    Ciavier   von 

H.  Sitt  133a. 

Haydn  (Joseph),  Unvollendetes  Oratorium  803  b. 

Heise  (P.),  Mittelalterliche  Romanzen  und  Lieder  148  b. 

Heuser  (Ernst),  Sechs  Etüden  für  Ciavier,  Op.  25  609b. 

Höller  (Ernst),  Weihnachtsmärchen  für  mehrstimmigen  Ge- 
sang und  Orchester  oder  Ciavier  nebst  Orgel,  Op.  60 
400a. 

Hofiftnann  (Jaoques),  Nocturne  für  Violine  und  Ciavier,  Op.  7 
188  a. 

Hoftnann  (Josef  Casimir),  Compositionen  Op.  14—21  436 a. 

HoUaender  (Gustav),  Vier  Vortragsstücke  für  Violine  und 
Ciavier,  Op.  56  381a. 

Holter  (Iver),  Romanze  für  Violine  und  Ciavier,  Op.  12  881a. 

Hone  (Jules),  „Absence"  für  Violine  und  Ciavier  133  a. 

Jadassohn  (S.),  Zweite  Serenade  in  zwölf  Kanons  für  Ciavier, 
Op.  125  804  b. 

Jan  (Carl  v.),  Sammlung  lateinischer  Kirohengesänge  für 
gemischten  Chor,  üoersetzt  etc.  628  a. 

Jaques-Dalcroze  (E.),  Lieder  Op.  14  und  15  585a. 

Kalender: 

Max  Hesse's  Deutscher  Musiker-Kalender.    1897  636  b. 

Allgemeiner  Deutscher  Musiker-Kalender  für  1897  671a. 
Kemptier  (Lothar),  „Der  Liebe  Lied  und  Lust"  für  eine  Sing- 
.  stimme  133  a. 

Drei  Lieder  138a. 

Klose  (F.),  „Verbunden"  für  eine  Singstimme,  Op.  8   183  b. 
Klughardt  (August),  Concert  für  Violine,  Op.  68  291  a. 
Kooh  (Fr.  E.),  Symphonie  No.  2,  Op.  10  51öb. 


iV 


Krause  (Emil),  Bafi;atellen,  Op.  62  687a. 

Kufferath  (H.  Ferd.),  Praktische  Choralschule  484a. 

Lacombe  (Paul),  Denxi6me  Suite  pour  Piano,  Op.  64  400b. 

Lane  (Joachim  J.),  Bomaoza  ftir  Violine  und  Glavier  381  a. 

Larsen  (Ed.),  Lieder-Album  62a. 

Linnarz  (Bobert),  Glassiker- Album  für  Yiolinchor  und  Orerel 

206  b.  ^ 

Maoke  (Wilhelm),  Lieder  Op.  14  und  16  426  a. 

Lieder  Op.  17  und  18  704b. 

Musik-Album,  herausgegeben  von  ZdenSk  Fibich  286a. 
Neuhoff  (Ludwig),  Gompositionen  Op.  1—6,  7—11  107  a. 
Nowotny  (Carl),  Moritz  Schoen's  Lagenschule  für  Violine 

273  a. 
Othegraven  (A.  v.).  Drei  deutsche  Volkslieder  62b. 

Drei  schottische  Volkslieder  62  b. 

Palme  (ß.),  Sechs  Choralvorspiele  für  Orgel,  Op.  61  607  b. 
Peters  (Cnrt),  Lieder  (Erste  Folge)  426  a. 
Pfühl  (Ferdinand),  „Strandbilder^  für  Pianoforte,  Op.  8  188a. 
Poenitz  (Franz),  Idylle  ftlr  Violine  und  Ciavier  Op.  23  183a. 
Purieelli  (J.),  12  Vocalisen  und  Solfeggien  471b. 
Rauchenecker  (Georg),  Lieder  der  Brautzeit  138  b. 

„Walther  von  der  Vogelweide"  für  Männerchor  62b. 

Relneeke  (Carl),  Biblische  Bilder  fQr  Ciavier,  Op.  220  282a. 
Rheinberger  (Josef),  Meditationen  für  Orgel,  Op.  167  206  a. 
Riedel  (August),  „Das  deutsche  Lied"  für  Männerchor,  Op.  22 

62  b. 
RiSSÖ  (Joseph),  Franz  Schubert  und  seine  Lieder  460  b. 
Rohde  (Wilhelm),   Dreistimmige   Frauenchöre   mit  Clavier- 

begleitune,  Op.  10  400  b. 
Rokitansky  (Victor),  XJeber  Sänger  und  Singen  471  a. 
Rosenhain  (Jacques),  2.  Symphonie  447a. 
Rflckauf  (Anton),  Lieder  Op.  16—17  und  „Grüsse"  133b. 
Seheidlng  (Fritz),    21  Lieder  und  Gesänge   Op.  1—6  609a. 

Lieder  imd  Gesänge  133  b.  ^ 

Schmidt  (Carl  Jul.),  Blumenleben.    Ein  Cyklus  von  Gesängen 

für  Sopran-  und  Altstimmen,  Op.  19  400a. 
SehOltz  (Herrmann),   Drei  Nachtstücke  für  das  Pianoforte, 

Op.  72  260a. 
Schumann  (Georg),  Gompositionen  Op.  6,  7,  9—11  507  a. 
Schwencke  (F.  GJ,  Drei  geistliche  Gesänge  ftir  Frauenchor 

mit  Orgel,  Op.  16  606a. 
Selmer  (Johan),  Gompositionen  Op.l9, 43, 46—47  und  49  686  a. 
Seyffarat  (Ernst.  H.),  „Aus  Deutschlands  grosser  Zeit"  für 

Solostimmen,  Chor  und  Orchester,  Op.  25  888a. 
Sindlng  (Christian),  Skizze  für  Pianoforte  260  b. 
Sitt  (H.),   Berceuse,  bearbeitet  ftür  Ciavier  und  Violine  vom 

Componisten  183  a. 
Sitt  (H.),  Trois  Berceuses  von  H.  Sitt,  N.  W.  Gade  und  E. 

Hartmann  bearbeitet  für  Violine  und  Ciavier  183  a. 
Stade  (Dr.  F.),  Die  Fugen  des  Wohltemperirten  Claviers  von 

J.  S.  Bach  partiturmässig  dargestellt  und  erläutert  639  a. 
Thiel  (Carl),    „Ave  Maria  in  Venedig".    Scene   für   Frauen- 

und  Männerchor  mit  Begleitung,  Op.  16  551a. 

Tofft  (Alfred),  Lieder  „Erotische  Blätter",  Op.  9  133b. 

Lieder  „Böse  Träume",  Op.  11  138b. 

Gompositionen  Op.  6,  6,  10,  14  und  16  635  b. 

Tuczek  (Lud.),  Geschichten  und  G^ichte  für  kleine  Eonder 
zum  Spielen  und  Singen  671b. 

Ursprueh  (Anton),  Walzer  für  das  Pianoforte,  Op.  81  260a. 
Urtext  classischer  Musikwerke  303a. 
Vierling  (Georg),  Drei  Chöre,  Op.  81  62b. 
Volksausgabe  Breitkopf  &  Härtel  5d6a. 
VoUhardt  (Reinhard),  Biblio^aphie  der  Musikwerke  in  der 
BaÜisbibliothek  zu  Zwickau  436  a. 

Wagner  (Peter),  Francesco  Petrarca's  Vergini  in  der  Compo- 
sition  des  Ciprian  de  Bore.  Herausgegeben  und  mit 
einer  Einleitung  versehen  651a. 

Widmann  (Benedict),  Die  Erziehung  für  die  Tonkunst  460a. 
Wilm  (Nicolai  v.).  Vier  Gesänge  für  gemischten  Chor,  Op.  129 

346  a. 

Drei  Duette  mit  Ciavier,  Op.  136  304a. 

Winding  (August),  Acht  Ciavierstücke,  Op.  37  260  b. 

Elegie  Sir  Violine  und  Ciavier,  Op.  44  133  a. 

Winkelmann  (Theodor),  Lieder,  Op.  17—19  133  b. 

Witte  (G.  H.),  Choralbuch  im  Aiischluss  an  das  evangelische 

Gesangbuch  für  Bheinland  und  Westfalen  62  a. 

Wolf  (Hugo),  „Der  Corregidor",  Oper  466  a,  477  a,  489  a,  601a. 
Zerlett  ^«f.  B.),  „0  stille  Nacht"  für  zwei  Singstimmen  mit 

Ciavier,  Op.  77  304  b. 
Zöllner  (Heinrich),    „Könie  Sigurd  Ring's  Brautfahrt"  für 

Männerchor  und  Orchester,  Op.  63  608  a. 


III.  Biographien. 

Das  Böhmische  Streichquartett  (HH.  Carl  Hoffmann, 
Josef  Suk,  Oskar  Nedbal  und  Hans  Wihan)  292  a. 

Brückner  (Anton),  eine  Ergänzung  zu  der  in  No.  1 — 6  des 
Jahrganges  1886  des  „Musikalischen  Wochenblattes" 
enthaltenen  biographischen  Skizze  679  b,  694  b. 

Busoni  (Ferruccio  Benvenuto)  3b,  18a. 

Her  ms  (Adelina)  178  b. 

Felix  Schmidt  und  Maria  Schmidt-Eöhne  616b,  630b. 

Tinel  (Edgar)  351a,  366b,  882a. 

IV.  Feuilleton. 

Zur   Beruhigung   der   Componisten.     Von   Eugene   Thomas 

5a,  19a,  dOa. 
Ein   Besuch   im   Greburtshause   Beethoven^s.    Von   Prof.  H. 

Mund  293  a. 
Brief  der  Frau    Cosima  Wagner  an  die  HH.  Geheimrathe 

von   Muncker   und   von   Seckendorf  478a. 
Ein  Brief  von  Bich.  Wagner  58  a. 
Theaterdirector  Hofrath  S.  PoUini  in  Hamburg  in  der  Hugo 

Pohle'schen  Beleuchtung  179  b. 
Kritische  Widersprüche  671.  ^ 

V.  Musikbriefe  und  Berichte. 

Altena.  Concerte  der  Singakademie:  No.  2  („Vom 
goldenen  Hom"  von  Rheinberger  etc.)  224  a.  „Nänie" 
von  Brahms,  Frl.  Schacht)  294  a.  (Siehe  unter  Hamburg.) 
Annaberg.  Die  Gresellschaft  „Phoenix",  1.  Concert  der- 
selben (u.  A.  Ouvertüre  zu  „Potemkin  an  der  Donau"  v.  Af- 
ferni).  Antwerpen.  Das  Vlämische  Theater  bevorzugt 
deutsche  Werke,  bei  öffentlichen  Concerten  werden  immer 
mehr  deutsche  Compositionen  vorgetragen,  deutsche  Flügel 
haben  den  Vorrang  vor  französischen,  nur  die  hiesigen 
Deutschen  unterstützen  diese  Bestrebungen  nicht  103  a. 
Bayreuth.  Der  erste  Cyklus  der  Bühnenfestspiele  418  b, 
430  a.  Der  zweite  Cyklus  derselben  442  b.  Vom  dritten 
Bayreuther  Cyklus  464a.  Berlin.  Concert  des  Hm.  Gustav 
Mahler  mit  feiner  Cmoll-Symphonie  20  a.  Zweites  Concert 
des  Hm.  Gustav  Mahler  mit  eigenen  Compositionen  („Lieder 
eines  fahrenden  Gesellen"  und  Ddur-Symphonie)  180a.  Der 
Bückblick  auf  die  Musikfluth  hat  eine  strenge  Auswahl  zu 
treffen,  denn  „multa,  non  multum"  das  Motto  des  Musik- 
machers, GFefi;ensatz  der  Production  zur  Beproduction,  Furcht 
der  Concertdirectionen  vor  Neuheiten,  „xill  Eulenspiegers 
lustige  Streiche"  von  Bich.  Strauss,  durcn  Weingartner  auf- 
geführt 223  a.  Die  Aufführimg  von  Berlioz'  „Damnation" 
unter  Weingartner  ein  Triumph  für  Klindwortn,  Neubear- 
beitung der  „Aufforderung  zum  Tanz"  von  Weber  durch 
Weingartner,  Weingartner  als  Dirigent  beurtheilt  238  b.  Die 
Leitung  der  Königlichen  Symphoniesoiröen  für  den  Opem- 
capellmeister  Weingartner  die  Hauptsache,  seine  Eriolge 
dabei,  geringes  Interesse  desselben  für  die  Oper,  auch  viel- 
leicht Folge  der  begrenzten  Macht  des  Capellmeisters,  Dr. 
Muck  als  Opern-  und  Concertdirigent,  die  Gedächtnissfeier 
der  Wagner -Vereine  am  10.  Februar,  Frau  LiUi  Lehmann 
266a.  Zlwei  neue  Opern  („Ine^o"  von  Küfer  und  „Das  Heim- 
chen am  Herd"  von  Goldmark)  394  b.  Der  Philharmonische 
Chor  (Hmoll-Messe  von  Bach,  Requiem  von  Berlioz),  letztes 
Philharmonisches  Concert  unter  Leitung  des  Hm.  NiMsch 
(„Gesang  der  Geister  über  den  Wassern"  von  Wilh.  Berger, 
Schumann's  „Manfred",  „Faust" -Ouvertüre  von  Wagner),  ein 
Wort  über  Nikisch  49  la.  Concerte  der  HH.  Safonoff  mit 
russischer  Musik  und  Stanford  mit  englischer  Musik,  Con- 
cert des  Hrn.  Colonne  aus  Paris,  Musikfest  zu  Ehren  des 
200jährigen  Bestehens  der  k.  Akademie  der  Künste  (u.  A. 
Oratorium  „Moses"  von  Bruch)  618a.  Vortrag  des  Hrn.  Prof. 
Schroeder  in  der  Septembersitzung  des  Vereins  der  Musik- 
lehrer und  -Lehrerinnen  über  die  Entstehung  der  Tonleitern 
und  Tonarten  633a.  Musikreferent!  Die  Philharmonischen 
Concerte  unter  Nikisch:  No.  1  („Königskinder"  von  Humper- 
dinck,  Hr.  Petschnikoff),  No.  2  (Bruckner-Gedächtnissfeier, 
Clavierconcert  von  Nova'^ek)  634  a.  Symphonieabende  der 
k.  Capelle:  No.  2  („Seemorgen"  von  M.  Schillings  etc.),  No.  8 
(u.  A.  Lustspiel-Ouvertüre  von  BezniÖek),  Concert  des  Hugo 
Wolf- Vereins  (Frau  Herzog,  Hr.  Lang),  Orchesterstücke  aus 
Hugo  Wolfs  „Corregidor"  im  Wagner- Verein,  Rieh.  Strauss 
in  seiner  Entwickelung  (Violinconcert  Op.  8,  vorgeführt  durch 


Hm.  W,  Meyer,  Gesänge,  durch  Hm.  Gura  geboten),  Concert 
der  Wa^er- Vereine  am  2.  November  (Kienard  Strauss  als 
Gompomst  [„Gresang  der  Apollo-Priesterin"  und  „Verführung", 
gesungen  von  Frau  Sucher,  „Till  Eulenspiegjel"]  und  als  Diri- 
gent 663  b.  Bremen.  Die  C^er,  Gastspiel  der  Frau  Senger- 
Settaque,  I^ovitäten,  das  Personal,  Gäste  6b.  Kammer- 
musiken der  HH.  Bromberger  und  Skalitz^,  das  Holländi- 
sche Damenterzett,  1.  Populäres  Concert  des  Hm.  Dossier 
(Frl.  Bussgäger,  Hr.  v.  Fossard),  der  Domchor,  1.  Sonntag- 
abend-Goncert  des  Hm.  Hoyermann  (HH.  Wittenb^g  und 
Friedrichs),  Concert  des  k.  Domchors  aus  Berlin  unter  Lei- 
tung des  Hrn.  Prof.  Albert  Becker,  geistliches  Concert  des 
Hm.  Ore.  auswärtige  Künstler  (Ehepaar  Hildach,  Frau  Gün- 
ther, HH.  Biehr,  Dr.  Neitzel,  Frau  Schmidt-v.  CsÄnyi,  Frau 
Scharwenka-Stresow,  Hr.  W.  Berger  etc.)  21a.  Zweiter  Theil 
der  Saison  der  Oper:  Grastspiele  der  Frau  Seneer-Bettaque; 
der  HH.  Heydrich,  F.  Friedrichs,  B.  Walter  und  Oberländer, 
des  £[m.  und  Frl.  Schelper,  das  Personal  der  nächsten  Saison, 
Kammermusiken  der  HH.  Bromberger  und  Skalitzkv,  aus- 
wärtige Mitwirkende,  ständig  mitwirkend  Hr.  Prof.  Hugo 
Becker,  Frauenchor  des  Hm.  Bromberger,  Solistenconcerte 
des  Hm.  Dr.  Neitzel,  des  Ehepaares  Hildach,  Frls.  Mens- 
hausen und  Jeppe,  Hr.  Prof.  W.  Meyer,  Gebrüder  v.  Fos- 
sard,  Salter,  Aufführung  des  „Christus^  von  Kiel  278a. 
Breslau.  Hebung  der  C^er  seit  Dr.  Loewe's .  Üebemahme 
der  Direction,  das  Personal  derselben,  die  erste  Opemnovität 
„Das  Heimchen  am  Herd^  von  Goldmark  587  a.  Der  Bres- 
lauer Orchesterverein,  seine  früheren  Dirigenten,  Hebung 
der  Leistungsfähigkeit  des  Orchesters  unter  Maszkowski's 
Leitung,  das  1.  Concert  dieser  Saison  (Hr.  Anthes),  die  Kam- 
mermiisiken  des  Vereins,  die  Ausführenden,  1.  Abend  (Frl. 
Pancera),  1.  Abonnementconcert  der  Singakademie  („Die 
Seligkeiten"  von  C.  Franck),  1.  Concert  der  Concertdirection 
Herm.  Wolff  (HH.  Gura  und  Behm),  Georg  Biemenschneider's 
populäre  Symphonieconcerte  602  a.  Carlsruhe.  Feier  des 
70.  Geburtstags  des  Grossherzogs  Friedrich,  Antheil  des  Hof- 
theaters daran  mit  neun  Opemabenden  518b.  Festspiel  von 
0.  Hancke,  Huldigungsmarsch  von  C.  Hühner,  Mottrs  Musik 
zum  Festspiel  532  a.  „Lohengrin'',  „Tannhäuser"  547  a.  „Die 
Trojaner"  von  Berlioz,  drei  historische  Ox)emabende  (Pergo- 
lese,  Cherubini,  Donizetti,  Grötry,  Dalayrac,  Bizet,  Haydn 
[„Der  Apotheker"])  558  b.  „Der  Apotheker"  von  Haydn,  Ge- 
schichtliches darüber,  Inhalt,  Rückblick  auf  den  Opemcyklus 
572  a.  nl^®'^  Fluthgeist",  lyrisches  Drama  von  Paul  und 
Lucien  Hillemacher  647  b.  Chemnitz.  Zwei  Abonnement- 
concerte  des  Lehrer-Gesaneprereins  (No.  1  mit  Nicodö's  Sym- 
phonie-Ode „Das  Meer",  No.  2  mit  g^emischtem  Programm, 
Vorträge  des  Holländischen  Damentrios  der  Frls.  de  Jong, 
Corver  und  Snyders),  Liszt-Propaganda  des  Hm.  Pohle  in 
seinen  Abonnementconcerten  406  a.  Concerte  des  Musikver- 
eins: Geistliches  (u.  A.  „Abend  auf  Golgatha"  von  A.  v.  Othe- 
graven),  L  Abonnementconcert  (u.  A.  Hr.  Sistermans,  Frl. 
Schacht),  Auffuhrung  der  „Legende  von  der  heiligen  Elisa- 
beth" von  Liszt  durch  denselben  Verein  419  b.  Abonnement- 
concerte  der  städtischen  Capelle  (Frls.  Huhn,  Wedekind, 
Hiedler,  Pancera),  die  etatmässigen  Symphonieconcerte,  die 
beiden  Uoncertmeister  HH.  Ohliger  und  Hamann  432  b.  Kam- 
mermusiken der  HH.  Hamann  und  Genossen,  zum  Theil  unter 
Mitwirkung  der  Pianisten  HH.  Mayerhoff  u.  A.  Foerster  und 
der  Sängerin  Frl.  Helene  Müller,  mit  Novitäten  von  Dvofäk 
(Esdur-Ulavierquartett),  Klughardt  (Gmoll-Streichquintett), 
Bobert  Hermann  (E  dur-Claviertrio),  L.  Neuhoff  (C  dur-Streich- 
quartett),  Thätigkeit  der  Singakademie,  50jähiige8  Jubiläum 
inres  Dirigenten  Hm.  Th.  Schneider,  die  kleinen  Kirchen- 
musiken, Solisten  derselben  (Hr.  Glömme,  Frl.  Dietel,  das 
Böthig'sche  Soloquartett  aus  Leipzig),  Cantor  Paul  Reim 
und  sein  Chor  aer  Paulikirche,  Cantor  Oskar  Meinel  und 
sein  neugebildeter  Chor  der  neuen  Marcuskirche,  die  wöchent^ 
liehen  musikalischen  Metten  desselben,  Concert  des  Leipziger 
Organisten  Hm.  Pfannstiehl  mit  Hm.  Spohr  und  FrL  Corti, 
die  Oper  (Aufführung  von  Klugharat's  „Iwein")  455  a. 
Chieago.  Die  Deutsche  Oper  in  Amerika,  die  Wagner- Apostel 
in  Amerika,  Leopold  Damrosch,  der  ScnÖpfer  der  Deutschen 
Oper  in  Amerika,  die  Wagner-Saison  des  Hm.  Walther  Dam- 
rosch 166a.  Cöln.  Die  1.  Hälfte  der  Gürzenich-Concerte 
(„Les  B^titudes"  von  C.  Franck,  „Till  Eulenspiegel's  lustige 
Streiche"  von  R.  Strauss  etc.,  Beethoven-Concert  am  17.  Dec., 
Solisten  der  verschiedenen  Concerte)  82  b.  7.  Gürzenich- 
concert  („Christus"  von  A.  Samuel,  „Die  Flucht  der  heiligen 
Familie"  von  Wüllner,  Hr.  Seibert)  139  a.  8.  Gürzenichcon- 
cert,  Kanunermusiken  der  HH.  Hess  und  Grossen  (Ciavier- 
quintett von   Sgambati,    Ddur-Streichquartett  von   Tschai- 


kowsky,  Adur-Clavierquartett  von  DvoHk),  der  HH.  Kömer 
und  Genossen,  sowie  der  Bläservereinigung  der  HH.  Weh- 
sener  und  Genossen  155  a.  9.  Gürzenichconcert  (Hr.  Lamond^ 
^rmphonische  Phantasie  „Meereruss"  Von  Schillings,  Frau 
Finkenstein),  10.  Concert  (HmoU-Messe  von  S.  Bach),  Char- 
freitagsaufführung  der  Johannes-Passion  von  Bach  250  a. 
Kammermusiken  des  Gürzenichquartetts,  3.  Kammermusik 
f)ir  Blasinstrumente  mit  Hm.  Eibenschütz,  das  Conservato- 
rium,  einige  hervorragende  Schüler  desselben^  die  Chorgesang- 
schule desselben  267  a.  Bückblick  auf  die  abgelaufene  Spiel- 
zeit der  Oper,  Vorwürfe  gegen  die  Opemleitung,  abgegm^ne 
Mitglieder,  neugewonnene  Kräfte,  Gastspiel  des  Hm^  Kabsch, 
Neuheiten  („Amen"  von  Heydrich,  „Loreley"  von  Bruch  neu- 
einstudirt,  „"Rlsi,  die  seltsame  Majra"  von  A.  Mendelssohn, 
„Im  Brunnen"  von  Biodeck,  „Othello"  von  Verdi  neu^nstu- 
dirt,  „Der  Evangelimann"  von  Kienzl,  ein  neues  Ballet  „Phan- 
tasien im  Brem^  Bathskeller"),  ältere  Werke,  „Die  ver- 
kaufte Braut"  von  Smetana,  „Falstaff"  von  Verdi  neuaufge- 
fuhrt  367a.  Zweimalige  Vorführung  des  „Nibelungen-Binges" 
von  Wagner  383b.  Copenhagen.  Fünf  Concerte  des  Ber- 
liner Philharmonischen  Orchesters  unter  den  Dirigenten 
Muck,  Mannstädt,  Colonne  und  Grieg,  Solisten:  HH.  Petsch- 
nikoff,  Busoni,  Stenhammar  (eignes  Clavierconcert)  und 
Witek  296  a.  Neu  im  Druck  erscmenene  Compositionen  nor- 
discher Meister,  Concerte  des  Sommers  (Hr.  Simonsen,  FrL 
Boye)  385b.  Dresden.  Solistenconcerte:  Frau  Lilli  Leh- 
mann, Frl.  A.  Herms,  Hr.  Ben  Davies  mit  Hm.  T.  Nachte 
und  Frl.  M.  Wurm,  FrL  Ottermann  mit  Hm.  Neitzel,  FrL 
Baeg,  HH.  I.  Brüll,  L.  Borwick,  H.  Scholtz,  Petschnikoff, 
Hubermann,  H.  Bramsen,  H.  Such,  Frl.  O.  Frisch  210b. 
Kammermusiken  der  Rappoldi- Vereinigung  und  der  Stem-Petri- 
Vereinigung,  EröfEhungsabend  des  Tonkünstlervereins,  das 
Lange -Fronberg  -  Quartett,  Beethoven  -  Abend  des  Berliner 
Joaclum-Quartetts  223  b.  Symphonieconcerte  des  Hoftheaters: 
Serie  A  (Symphonien  von  Glazounow  [Esdur]  und  Brückner 
[Bomantischej,  symphonische  Dichtung  „Der  wilde  Jäger"  von 
C.  Franck)  239  a:  Serie  B  (Hr.  Bosö,  das  Holländische  Damen- 
terzett, »Till  Eulenspiegers  lustige  Streiche"  von  B.  Strauss) 
239  b.  Orchesterabende  des  Hm.  Nicod^:  No.  1  (Sinfonia 
tragica  von  Draeseke,  FrL  Schjelderun).  No.  2  (8.  S^phonie 
von  A.  Brückner,  Frau  Carreno)  251  d.  Populäre  £[ünstler- 
concerte  der  Conccrtagentur  Ries:  No.  1  (Hr.  Bulss,  Huber- 
mann). No.  2  (Frau  Sucher,  Hr.  £.  Bach)  252  a.  Frank- 
furt a.  M.  Freitagsconcerte  der  Museumsgesellschafb:  No.  2 
(„Manfred"-Symphonie  von  Tscha'ikowsky,  Hr.  Ben  Davies) 
21b.  No.  3  (u.  A.  „Psyche  und  Eros"  von  C.  Franck,  Hr. 
Prof.  Joachim)  22  a.  No.  5  (Italienische  Phantasie  von  Bich. 
Strauss,  Hr.  Prof.  Heermann),  No.  6  (Frau  L.  Sanderson), 
No.  7  (9.  Symphonie  von  Beethoven,  zwei  Scenen  aus  Wag- 
ner's  „Tannhäuser"),  No.  8  („Le  Chasseur  maudit"  von  C. 
Franck  und  „Zorahayda"  von  Svendsen,  Frl.  Wedekind)  155  b. 
No.  1  (Frau  Carreno)  649  b.  No.  2  (Romantische  Symphonie 
von  A.  Brückner,  Frau  Brema)  665  a.  Sonntagsconcerte  der- 
selben Gesellschaft:  No.  2  (AmoU-Symphonie  von  B.  Scholz, 
Hr.  von  Eooy),  No.  3  („Poöme  lyrique"  von  Glazounow,  FrL 
M.  Petersen)  82  a.  No.  1  (Hr.  Lamond,  „Don  Juan"  von  B. 
Strauss)  649  b.  No.  2  (Hr.  Serato)  665a.  Abonnementcon- 
certe  des  Opernhauses:  No.  1  (B.  Hubermann),  No.  2  (Sym- 
phonische Variationen  von  Dvorök,  Frl.  Wedekind)  32  b. 
No.  3  (Lustspiel-Ouvertüre  von  Bezni5ek,  Bruchstücke  aus 
„Die  Königskinder"  von  Humperdinck,  Frau  Gulbranson) 
635  b.  1.  Eanmiermusik  der  Museumsgesellschaft  665  a.  Concert 
des  Böhmischen  Streichquartetts  am  31.  Oct.  665  b.  1.  Abon- 
nementconcert des  Sänfiferchors  des  Lehrervereins  („Balkan- 
bilder" von  Kremser,  FrEs.  Hiller  und  Buegger,  Hr.  A.  Müller) 
33a.  Solistenconcerte:  Concert  der  HH.  Ben  Davis  und 
Nachöz  mit  FrL  Wurm  22  a.  1.  Ciavierabend  des  Hm.  M. 
Schwarz  650a.  Conc  des  Hm.  Lamond  665  a.  Genf.  Solisten 
der  bisherigen  Abonnementconcerte  (Frl.  Janiszewska,  HH. 
Prof.  Joachim,  de  Greef  und  Hugo  Becker),  Leistungen  des 
Orchesters,  Kanmiermusik,  Quartett  des  Hm.  Hey  mit  Hm. 
W.  Behberg,  Quartett  der  HH.  Pahnke  und  Genossen,  die 
Vereinigung  Schör^'^housboe,  Causeries  des  Hrn.  Jaques- 
Dalcroze  über  Musik,  die  Oper  etc.  60b.  Die  Abonnement- 
ooncerte  der  zweiten  Hälfte  der  Saison,  Solisten  derselben 
(u.  A.  HH.  Auer  und  Sauer),  Wagner-Festival  als  Extra- 
concert  (Hr.  Scheidemantel),  Privatsoirte  im  Saale  des  Con- 
servatoriums  (HH.  ScheidemanteL  Schörg  und  W.  Behberg), 
Ebctraconcert  in  der  Victoria-Halle  (Frau  Carreno),  die  Lei- 
stungen des  Stadtorchesters  unter  Hm.  Behberg's  Leitung, 
Concerte  mit  Orchester  der  Soci6t6  de  Chant  sacrö  und  der 
Sociötö  de  Chant  du  Conservatoire,  die  Eammeimusikvereine 


TI 


I.Wli 


Bey-Behbet^,  Pabxike  and  Genossen^  Schörg  und  Schousboe, 
rogea  Leben  im  Conservatorium  (Hr.  Eckert),  -Liederabend, 
der  Frau  Schubs-Lilie  (HH.  W.  Eehber^  und  Schulz  [Sonata 
qilfMsi  Fantasia  von  Buthardt]],  Charfreitagsconcert  dee  Hrn. 
Barblan,  Soir^  der  Geschwister  Beymond  mit  Hm.  A.  Beh- 
barg,  Ooncert  des  Hrn.  Holzmann  mit  Frau  le  Coultre  etc., 
Musik  in  der  Ausstellung  (Cantate  von  0.  Barblan,  Ooncerte 
unter  Leitung  des  Hm.  X)oret),  Theater  897  a.    Gera.    Oon- 
certe des  Musikalischen  Vereins  (Hr.  von  Zur-Mühlen,  Frl. 
Panoera,  HH.  Buff,  v.  Milde  und  Francke,  Frl.  Petersen^  Hr. 
Kaufmann,  Eammermusikabende,  sechs  Ooncerte  der  mrst- 
lichen  Oapelle  2tt8b.    Graz.   Merkbar  matteres  musikalisches 
Getriebe ,  die  Oper  unter  Director  Gottinger  nicht  auf  der 
früheren  Höhe,  r^ovität^n  daselbst  (,fDer  Evangelim&nn*^  von 
Kienzl,   „Dalibor **  von  Smetana,   ,.Gringoire"  von  L  Brtdl), 
Gitete:   Frau  BelUncioni,   Frl.  Mark,  Frau  Türk-Bohn,   Hr.: 
Mascagni.als  Gastdirigent,   das  Opemensemble,   Ohor  und 
Orchester,   die  Ooncerte  des  SteiermArkischen  Musikvereins, 
Novitäten  (u.  A.  Vorspiel   zur  Oper   „Der  Oorregidor"  von 
Hugo  Wolf,  Ballade  „Des  Sängers  Fluch''  von  H.  v.  Bttlow), 
Frl.  Kleeberg,    Orgelconcert  des  Hrn.  Degner,  der  G-razer 
Singverein  (u.  A.  Matthäus-Passion  von  Bach),  der  Männer- 
Gesangverein,  Feier  seines  öOjährigen  Bestehens,  der  Deutsch- 
akademische  G^esangverein,  Gesangverein  „Typographia*',  Auf- 
führung von  Händel's   „Samson"   durch   äie  Zöglinge  der 
k.  k.   Lehrer-  und  Lehrerinnen-Bildungsanstalt,  auswärtige 
Künstler    (HH.  Labor,    v.  Ozerwenka,   A.  Grünfeld,    Fritz 
Kreisler,  Frau  Kuschar,   Hr.  Lierhammer,  Hubermann,  Ben 
Davies,   die   Sängertruppe   Slaviansky,   das  Quartett  Udel}^ 
heimische   KünsÜer    (Oompositionsconcert   des   Hm.    A.   v. 
Sponer)  491  b.    Solistische  Leistungen,  die  von  Hm.  Doppler 
geschaffenen  Oomponistenabende,  Kammermusiken:   die  der 
HH.  Bosö  und  Genossen,   des  Böhmischen  Streichquartetts 
und  des  Damen-Streichquartetts  Soldat-Boeger  mit  Hm.  Mühl- 
feld etc.,  die  Musikschule  des  Musikvereins,  40jähriges  Jubi« 
läum  des  Hm.  Buwa,  Vorträge  der  HH.  Prof.  Sch^:ikl  und 
V.  Bhrenfels,   die   Thätigkeit  des  Bichard  Weimer- Vereins 
502  a.    Guben.    Aufführung  von  Beetboven's  MiSsa  solemnis 
unter  Leitung  des  Hm.  Gens,   der  „Eroica^  von  Beethoven 
am  18.  December  etc.  47  b.    Halle  a.  S.    1.  Ooncert  des  neu- 
gegründeten Lehrer-G^esangvereins  („Agandecca"   von  Paul 
Umlauft)  213a.  Wagner-Ooncert  des  neugegründeten  Wagner- 
Vereins   am    18.  Aprü   227  a.    (Siehe  unter  Leipzig.)     Ham- 
burg.  Abonnementconcerte  des  Philharmonischen  Orchesters 
aus  Berlin  unter  Leitung  des  Hm.  Weingartner  von  eben- 
daher:  No.  2   98  b.     No.  8  (Hr.  v.  Fachmann)  167  a.    No.  4 
I^Tod  und  Verklärung^  von  B.  Strauss,  „Die  Wallfahrt  nach 
£evlaar"  von  Weingartner,  Vorspiel  und  Schluss  des  3.  Acts 
aus  „Parsifal"  von  Wagner,  Frau  Marie  Goetze)  211b.   No.  1 
(Hr.   Petschmkoff)   650  b.     Philharmonische  Ooncerte  unter 
Leitung    des  Hm.  Prof.  Barth:    No.  5   (Es dur- Symphonie 
von  GuLzounow).     No.  6  („Othello"-Ouverture  von  Dvof&k), 
Solisten  dieser  Ooncerte  98  b.    No.  7  (Hr.  Hugo  Becker)  und 
No.  8  (u.  A.  Deutsches  Bequiem  von  Brahms)  156  b.     No.  9 
und  10  (Frau  Marie  Krebs  und  Frl.  v.  Wenz)  2 IIa.    No.  1 
und  2  650  a.    Sonstige  Orchesterconcerte:  Ooncerte  des  Hm. 
Fiedler:   No.  2  (Hr.  Mühlfeld)  68a.     No.  8  (Frl.  Wedekind) 
166b.    No.  4  (Ouvertüre   „In   der  Natur"   von  Dvof-äk,  Hr. 
Uiövinne)  211b.    Ooncert  des  Hm.  Laube  98  a.    Symphonie- 
concerte  desselben:  No.  2  (Festliches  Vorspiel  von  Potteiesser) 
166  b.  No.  3  124  b.   Ooncert  des  Orchestervereins  unter  Leitung 
des  Hm.  Kopetzky  (Frls.  Otter)   294  a.     Senat  und  Bürger- 
schaft besclmessen ,  jährlich  20,000  M.  zur  Gründung  und 
Unterstützung  eines  ständigen  Orchesters   zu  geben  294  b. 
Das  neugebilaete  Orchester  des  Vereins  Hamburg^her  Musik- 
freunde 660  a.     Gemeinsames  Ooncert  der  Singakademie  mit 
den    Philharmonikern    (Matthäus  -  Passion    von    Joh.   Seb. 
Bach)  211b.     Oaecüien- Verein:   2.  Ooncert  98b.    3.  Abonne- 
mentconcert   („Franciscus''   von  Tinel)    157  a.     Liederabend 
294a.     Bach-Gesellschaft:    Aufführung  von   HändeFs   „De- 
bora^  in  Ohrysander's  Bearbeitung  224  a.     Der  St.  Nicolai- 
chor ans  Kiel  59a.     Kirchenconcerte    des  Hm.  Armbrust: 
No.  1   59  a.     No.  2  (u.  A.   OhoraJ^mphonie   ^Durch  Nacht 
zum  Licht"  von  F.  Lux)  224  b.     l^ammermusiken :  Jowien- 
Soir^  mit  den  HH.  Kopecky  und  Gowa  69  a.    HH.  Kopecky 
und   Genossen  (Streichquartett  Op.  8  von  Z.  Fibich)  99  a, 
224  b,   650  b.     HH.  Zajic  und  Genossen  (Olavierquintett  von 
S|inding)  99  a,  157  a,  294  a.    Kammermusiken  der  Philharmo- 
niker 99  a,   167a.      Das  Damenquartett  der  Frau  Boeger- 
Soldat  99  a.     PTH-  Krflss  und  Genossen  157  a.     HH.  Dessau, 
Schwormstädt   und  Julius  Spengel   650  b.    Solistenconcerte: 
Frau  L.  Sanderson,   die  Schwestern  JuUe  und  Use  Mülier- 


Hartung  59  a,  HH.  Messchaert,  Oonsolo,  Pick-Steiner  ^9a. 
Liederabend  der  Ida  Seeli^  und  des  Bichard  Dannenberg 
224  b.  Liederabend  des  Hm.  Sistermans  mit  Hm.  Fried- 
berg 229  b.  .  Besuch  des  Wilhelm  Backhaus  aus  Leipzig 
994b.  Liedervortrag  des  Hm.  Gura  650  b.  Hilda  Parrau 
666  b.  1.  Matinöe  der  Musikalienhandlung  Joh.  Aug.  Böhme 
(das  Deutsche  Damenterzett  Meyerwisch- Vogel-Engelmann, 
Hr.  Masbach)  666b.  Die  Oper:  KienzPs  „Evangelimann" 
99b.  „Dalibor"  von  Smetana  und  „Sjuk"  von  0.  v.  S[askel  167  a. 
Nurze  Notiz  226b.  Novitäten:  „Das  Heimchen  am  Herd" 
von  Goldviark  etc.  666  a.  Hanno vep.  Auffühmng  der  Todten- 
messe  von  Berlioz  durch  die  Mu^ikakademie,  1.  Ooncert  des 
k.  OrchestersL  Abonnementconcerte  desselben:  No.  1  (Frau 
Henschel).  No.  2  (Tragische  Symphcmie  von  Metzdorff.  Hr. 
E.  Sauer).  No.  3-  (^TiU  Eulenspiegers  lustige  Streiche"  von 
Bich.  Strauss,  Hr.  Sistermans).  No.  4  (HH.  Biller  und  Gill- 
meister),  2.  Ooncert  der  Musikakademie  99  b.  Kammer- 
musikien  der  HH.  Biller  und  Genossen,  der  HH.  Haenflein  und 
Genossen,  der  Beermann'schen  Triövereinigunff^  Ciavierabende 
des  Hrn.  Lutter,  zum  Theil  unter  Mittnrkung  der  Frau 
Moran-Olden,  sowie  der  Frau  Anderson  und  ues  Hm.  A, 
Grünfeld,  Liederabende  des  Hm.  von  Zur-Mühlen,  Ooncert 
der  „Fisk  Jubilee  Singers"  114 b*  Kirchenmusik,  schledite 
Besetzimg  der  Organistenstellen,  die  Oper,  „f^idelio"- Auffüh- 
rung, Bepertoire,  Gftste;  Neueinstudirungen  126  a.  Die  Oper, 
das  Personal  derselben,  G^tspiele  der  Damen  Geller,  Bitter- 
Götze,  der  HH.  Knüpfer,  Berend,  Holldack,  Frl.  Pohl.  Hr. 
Emil  Götze  181a.    3.  Abonnementconcert  der  Musikakademie 

glH.  Lorleberg  und  Klose),  6.  Abonnementconcert  des  k. 
rchesters  (Frau  Thomas-Schwartz,  Hr.  Klengel),  5.  Kanmier- 
musikabend  des  Haenf  lein*schen  Streichquartetts,  Liederabend 
des  Hm.  Scheidemantel  unter  Mitwirkung  des  Hm.  Kronke, 
3.  Beethoven- Abend  der  HH.  Evers,  Biller  imd  Brune  195  b. 
4.KanYmprmusikabend  der  HH.  Biller  und  Genossen,  6.  Abonne- 
mentconcert der  k.  Oapelle  (Hr.  Biller,  Frau  Gilsa),  4.  Olavier- 
abend  des  Hm.  Lutter  (HH.  Zajic,  Heist^rberg  und  Smith, 
Frauen  Sucher  und  Lutter),  Oharfreita^^utführung  von 
Beethoven's  Missa  solemnis  durch  die  Musikakademie,  Palm- 
sonntagsconcert  des  Aegidien-Chores,  5.  Kammermusik  der 
HH.  Killer  und  Genossen  (Streichquartett  Op.  14  von  F. 
Kauffmann),  sonstige  Kammermusikvefanstaltungen,  Gast- 
spiele, Bepertoire  <for  Oper  268  a.  Das  k.  Theater,  Ooncert 
des  Hm.  liorleberg,  1.  Historiseber  Abend  der  HH.  Evers, 
Brune  und  Biller,  Liederabend  der  Frau  Freudenthal  mit . 
Hm.  Brandt,  Ooncert  des  sechsjährigen  Pianisten  Steindel 
5Q8a.  1.  Abonnementconcert  des  k.  Orchesters  (Frau  Lilli' 
Lehmann,  Lustspiel-Ouvertüre  von  Beznicek),  Wohlthätig- 
keitsconcert  der  Frau  BolofP-Listing,  Ooncert  des  Hm.  Perron 
mit  FrLBossenberger,  Aufführung  von  „Faust'sVerdammniss" 
von  Berlioz  durch  die  k.  Oapelle  am  18.  October,  1.  Olavier- . 
abend  des  Hm.  Lutter  unter  Mitwirkungdes  Hrn.  Bulss  619  b. 
Kiel.  Ooncerte  des  Hm.  Gura,  der  Frau  Sigrid  Amold- 
son  mit  Hm.  A.  Eibenschütz,  des  Hrn.  Nachöz  mit  Frl.  Mary  ' 
Wurm  und  der  Frau  L.  Sanderson  mit  Frl.  Hüttig,  Ooncert  der 
Original  Americain  Fisk  Jubilee  Singers  466  b.  Ooncerte  des 
Gemischten  Gesangvereins  am  2.  November  (Frls.  Petersen  und 
Grieben)  und  am  30.  November  (Aufführung  des  Weihnachts- 
oratoriums von  Seb.  Bach),  das  folgende  Ooncert  (Hr.  Max 
Pauer),  Kammermusikabend  (u.  A.  die  zwei  Olavier-Olari- 
nettensonaten  Op.  120  von  Brahms  mit  Hm.  Mühlfeld,  Hr. 
Oarl  Mayer),  Vereinsconcert  am  22.  April  („Wallfahrt  nach 
Kevlaar"  von  Humperdinck  und  „Freynir"  von  E.  Mathieu) 
480a.  Ooncerte  des  St.  Nicolaichors  (Solisten:  Frls.  Ver- 
mehren, Bistow  und  TiedemUnn,  HH.  Kuhlgatz  und  Klein- 
sang), vier  Vorbereitungsabende  aes  Kieler  Bichard  Wagner- 
Vereins  für  die  diesjälmgen  Festspiele  in  Bayreuth,  die  Ent- 
hüllung des  Loewe-Den£nals  im  November  d.  J.  bevorste- 
hend 493  b.  Feier  der  Enthüllung  des  Oarl  Loewe-Denkmals 
697  a.  Leipzig«  Abonnementconcerte  im  Neuen  Gewand- 
haus: No.  9  ^rau  Oarreno)  7  b.  No.  10  (unter  Leitung 
des  Hm.  Sitt,  das  Holländische  Damenterzett  der  Frls.  de 
Jong,  Oorver  und  Snyders)  28  a.  No.  11  (Hr.  Prof.  Joachim, 
der  Thomanerchor)  34a.  No.  12  („Ländliche  Hochzeit"  von 
Goldmark,  Frau  Baumann,  Hr.  Wille)  46b.  No.  18  (Hr.  A. 
Grünfeld,  EmoU-Symphonie  von  Brahms  in  Anwesenheit  des 
Oomponisten)  60b.  No.  14  („VySehrad"  von  Smetana,  Hr. 
Messchaert)  71a.  No.  15  (Frl.  Wedekind,  Hr.  Klengel)  84a. 
No.  16  (Frau  Lilli  Lehmann,  Hr.  A.  Hilf),  No.  17  (Deutsches 
Bequiem  von  Brahms  etc.)  117a.  No.  18  („Eroica"-Symph6nie 
von  Beethoven,  Hr.  E.  Götze)  127  a.  No.  19  (HH.  StenhÄm- 
mar  [Bmoll-Olavierconcert  eigener  .Oompositlon]  und  Hr.  Dr. 
F.  Kraus)  141a.  No.20  (Hr;  Auer  [Ooncert  von  Tschaikowsky]) 


vn 


167  a,  /No.  21  (Hr.  Prof.  Heermann)  182  b.  No.  29  (8.  und 
9.  Symjphome  von  Beethoven)  197  b.  No.  1  (Clara  Schumann- 
Gedenkfeier,  Frau  Wittich)  574  a.  No.2  (u.  A.  „Faust"-Sym. 
phonie  von  Lisit)  589  a.  No.  3  (Hr.  Prül  und  der  Thomaner* 
chor)  604  b.  No.  4  (Bruchstücke  aus  der  Musik  zu  Bosmer's 
Drama  „Die  Königskinder"  von  E,  Huraperdinck,  Hr.  (Ja- 
brilowitsch)  620a.  No.  5  (l.  Symphonie  von  Brahms,  Frau 
Gülbranson)  635  b.  No.  6  (Hr.  Tüomson  fViolinconcert  von 
Goldmark])  666.a.  No.  7.  (Frau  Edel,  Hr.  Stern  [Violoncell- 
concert  von  DvoMk])  681  a.  No.  8  („Saul«  .  von  Händel) 
698 ä.  Concerte  des  Liszt- Vereins:  No.  4  unter  Leitung 
des  Hm;  Zumpe  (Frau  Wittich,  Hr.  Serato)  7  b.  No.  6 
unter  Leitung  des  Hrn.  Sierfi*.  Wagner  (s3nnphonische  Dich- 
tung „Sehnsucht",  von  Siegfr.  Wa^er,.  Hr.  Stavenhagßn)  7 Ib. 
No.  6  (uUtier  Xeitnng  des  Hm.  Hich.  Strauss,  Hr,  A.  Krasselt) 
1^7  b.  Extraconcert  am  24.  März  unter  Leitung  des  Hrn* 
Carl  Gille  aus  Schwerin  (Frl.  GebhÄrd  uüd  Hr,  Friedheim 
[Bdur-Clavierconcert  eigener  Composition  etc.])  198  a.  No.  1 
unter  Leitung  des  Hm.  Hans  Winderstein  mit  dessen  durch 
die  Capell^  des  134.  InfSeinterie-Be^ments  verstärktetia  Or- 
chester (Frau  Schumann-Heink  [Lieder  von  H.  Behnl  und 
Hr.  A,  Friedheim)  560b.  No.  2  unter  Leitung  des  Hm.  felug- 
hardt  (Flau  Sandow-Herms;  und  Frl.  Painparö)  589b.  No.  3 
untcir  Leitung  des  Hrn.  HansISitt  (Romantische  Symphonie 
von  Brückner,  Frl.  Sauer,' Hr.  Krasa  I Violon'cellcohcert  von 
Dvorkkl)  636  a.  '  No.  4  unter  Leitung  des  Hm.  Kich.  Strauss 
(Hr.  Zeildr,  ^BÖsmersholm"  von  Gustav  Brecher  etc.)  666  b. 
Extraconcert  mit  Gl  aviervorträgen  der  Frau  Sophie  Menter  699  a. 
Sonstige  Orchesterconcerte:  die  beiden  Concerte  der  Berliner 
HofcapeUe  117  b.  Concerte  des  Wahls'schen  Dilettanten  -  Or- 
chestervereins am  11.  Mai  (Frau  Wa,hls,  Hr.  Richter)  281b 
imd  am  81.  October  (Frau  Wahls,  HH.  Stang  und  Klu^e) 
621b.  Extraconcert  des  Musikcorps  des  106.  Infanterie- 
Regiments  unter  Mitwirkung  des  Leipziger  Männerchors 
am  23.  Juli  420  b.  Wagner-Concert  des  Wagner- Vereins  zu 
Halle  am  18.  April  227  a.  Die  32.  Tonkünstler- Versammlung 
des  Allgemeinen  deutschen  Musikvereins  in  Leipzig  322  b, 
338  b,  353  a.  Eliteconcert  des  Hausväterverbandes  im  3.  Be- 
zirk der  Nicolai-Gemeinde  am  5.  October  (Winderstein'sches 
Orchester,  Deutsches  Damenterzett  der  Frls.  Meyerwisch, 
Vogel  und  Engelmann,  Frau  Krebs-Brenning)  560a.  Popu- 
läres Concert  548b.  Winderstein-Orchester:  Eröffiiungsconcert 
(HH.  Kleitz  und  Kiefer)  559b.  Symphonieconcerte  No.  1 
(HH.  Wehle  und  Ziegenheim)  560  b  und  No.  5  (Orchestersuite 
von  H.  Winderstein,  Hr.  Lauboeck)  681b.  Philharmonische 
Concerte  No.  1,  zum  Theil  unter  Leitung  des  Hm.  Nicod6 
(Frau  Staudigl)  589  b.  No.  2  (Hr.  Burmester),  Nachträgliches 
über  Hrn.  Kiefer  620b.  No.  8  (Frau  Menter)  667a.  No.  4' 
imter  Leitung  des  Hm.  Mottl  aus  Carlsruhe  698  b.  Compo- 
sitionsabend  des  Hrn.  Jörgen  Mailing  667  a.  Riedel- Verem: 
Letztes  Concert  mit  Weihnachts-  und  Passionscompositionen 
117  b.  Am  4.  März  Aufführung  des  „Magnificat"  von  Bach 
und  des  „Te  Deum"  von  Berlioz  I68a.  „Debora"-Auffahmng 
am  18.  October  590  a.  Concert  am  18.  November  (131  Psalm 
von  Liszt  und  Requiem  von  Mozart)  651a.  Concert  am 
11.  Dec.  mit  gemischtem  Programm  698  a.  Bach -Verein: 
Cantaten  von  Bach  168a.  Hausconcert  („Die  Weihe  der 
Nacht"  von  v.  Herzogenberg,  Frau  Metzler-Löwy,  Frl.  Gyp- 
ser,  Hr.  Klengel)  295  b.  Singakademie :  Jubiläumsaufführung 
von  Mendelssohn's  „Elias"  141b.  Concert  am  16.  November 
(Schicksalslied  von  Brahms,  Blumenmädchenscene  aus  „Par- 
sifal"  von  Wagner  etc.)  651a.  Üniversitäts-Sängerverein  zu 
St.  Pauli:  Sommerfest  TFrl.  Dudensing)  •385a.  „Arion": 
Winterconcert  („Balkanbilder"  von  E.  fremser,  FrL  Koch, 
HH.  Hungar  und  J.  Klengel)  101a.  Sommerconcert  (hh. 
Stehmann  und  Stegmann)  396b.  Lehrer-Gesangverein:  Con- 
cert zum  20.  Stinungsfest  (Heldenrequiem  von  H.  Zöllner, 
Prof.  Dr.  Reinecke  als  Pianist^omponist  und  Dirigent)  101  b. 
Familienabend  am  11.  April  (W.  Backhaus,  Hr.  Capellmeister 
Sitt,  Frau  Hohlfeld)  226  a.  Sommerfest  (HH.  Stegmann  imd 
Nölle)  396b.  1.  Winterconcert  (Frl.  Rost,  Hr.  Hüf)  621  a. 
Sonstige  Gesangvereine:  Frühiahrsconcert  des  Leipziger  Män- 
nerchors (u.  A.  Kremser^s  „Balkanbilder")  198b.  Concert  des 
Sängerbundes  „Teutonia"  am  13.  Juli  (Frl.  Pfost,  Hr.  Steg- 
maim)  408  a,  Concert  des  Leipziger  Männerchors  am  31.  Oct. 
(HH.  Wünschmann  und  Schweiger)  605  b.  Concert  des  Quartett- 
velreins  „Cantate"  am  30.  Oct.  621  b.  50jähriges  Jubiläum  des 
Gesangvereins  in  GK)hlis  („Prometheus"  von  ELHofmann)  636  b. 
Kammermusiken  im  Neuen  Gewandhaus:  No.  3  (HH.  Prill 
und  Genossen,  Hr.  Stavenhagen,  Adur-Clavierquintett  von 
DvoMc)  7b.  No.  4  (HH.  PiSl  und  Genossen)  47a.  No.  5 
(HH.  Hilf  und  Genossen,  Hr.  Friedberg  aus  Frankfürt  a.  M. 


[Ciaviertrio  Op.  2  von  W.  Lampe!)  71b.  No.  6  (HH.  Hilf 
Und  Genossen  unter  Mitwirkui^  des  Hrn.  Prof.  Jadassohn, 
Ciavierquintett  Op.  176  von  Ja£issohn,  Streichquartette  von 
Tschaikowsky  [Ddur]  und  Grieg  [Gmoll])  U7a.  No.7  (HEL 
Prill  und  Genossen)  157  b.  No.  8  (HH.  Hilf  und  Genossen« 
Gdur-Streichsextett  von  Brahms  etc.)  168  a.  No.  1  (HH.  Prill 
und  Genossen  \md  Hr.:  Heyneck,  Streichquartett  Op.  105 
von  Dvof&k)  666b.  No,  2  (HH.  Hilf  und  Genossen,  u.  A. 
Streichquartett Op.22  von  Tschaikowsky) 666b.  Kammermusiken 
des  Böhmischen  Streichquartetts:  am  13.  April  unter  Mit- 
wirkimg der  Frau  Ol.  Kretzschmar  u,  A.  m.  226  b,  am 
26.  Octooer  605  a  und  am  7.  Dec.  (H  moll-Clavier-Violinsonate 
von  Oskar  Nedbal)  799a.  Kammermusikverein:  No.  4  (Phanta- 
siestücke von  M.  J.  IJrb,  FrL  Frisch,  Hr.  Snoer)  23  b.  No.8 
(Carl  Henke,  Frl.  Galeotti)  und  No.  9  (Compositionen  von 
Thiöriot  und  S.  de  LsMe,  Frau  Brack)  212  b.  No.  10  (Streich- 
quartett von  Gelhaar,  BfmöU-Claviertrio  vonC'.Franck,  Clavier- 
quartett  Op.  110  von  H.  Huber)  253a.  No.  2  (Claviertrio  von 
Sinding,  „Carnevalsbilder"  von  Sherwood,  HH.  SherWoöd, 
Beermann  und  Smith)  620  b.  No.  1  (Esdur-Streiöhquintett 
von  Dvor&k)  621a.  No,  3  (Werke  von  Richard  Strauss,  Frl. 
Bönisch)  666b.  No.  4  (G  moll-Clavierquintett  von  S.  Jadas- 
sohn,  Frl.  Elsa  Bichter)  681  b.  Aufführung  der  Mozart- 
Gemeinde  698  b.  Grieg- Abend  des  Hrn.  Emu  Kronke  aus 
Dresden  699  a.  Kirchencpncerte:  Charfreitagsaufführung  der 
Matthäus-Passion  unter  Leitung  des  Hrn.  Nikisch  212  a. 
Auffuhrung  des  Thomanerchors  am  21.  Nov.  (Frl.  Pank, 
HH.  Prill  und  Genossen)  667  b.  Geistliche  Musikauffuhrungen 
der  HH.  Gerhardt  und  Zilling  in  Gohlis:  No.  1 100b.  No.  2  (Hr. 
G.  Krausse)  183a.  No.  3  oEr.  Jockisch,  Frl.  Günther)  227b. 
No.  4  (HH.  Gerhardt  und  G.  Borchers)  296a.  No.  l  (Hr. 
Gerhardt,  Frl.  Müller-Lingke)  621b.  No.  2  (HH.  C.  Müller, 
Gerhardt  und  Wille)  682  a.  Musikaufführung  in  der  heiligen 
Kreuzldrche  zu  Neustadt^Neuschönefeld  (Hr.  P.  Gerhardt, 
Frl.  Marfi;adant)  282  a.  Concert  der  Frau  von  Knappstaedt  23  a. 
Concert  des  Hm.  Homeyer  mit  Frl.  Strauss-Kurzwelly  und  dem 
Winderstein'schen  Orchester  605  a.  Concert  des  Vereins  der 
Musiklehrer-  und  Lehrerinnen  am  16.  Dec.  (u.  A.  Streich- 
quartett Op.  9  von  Grill,  „Das  Märchen  vom  Schnee"  von 
F.  Thieriot  etc.)  23  a.  Concert  der  JV'ereinigping"  im  Kauf- 
männischen Verein  (Frl.  v.  Chavanne,  Hr.  Zeller,  W.  Backhaus) 
605  b.  Solistenconcerte:  Concert  des  Frl.  Polscher  mit  Hrn. 
Beermann  84  b.  Balladen-  und  Liedervortrag  des  Hm.  Plüdde- 
mann,  ausgeführt  von  den  HH.  Zarnekow  und  Harras  10 Ib. 
Liederabend  des  Frl.  Gerasch  mit  Compositionen  von  Rudolf 
Bück  102  a.  Conipositionsabend  des  Hm.  Eösger  14  la.  Con- 
cert des  Frl.  Caflisch  mit  Frau  Cl.  Kretzschmar  und  Hm. 
Dr.  Klengel  141b.  Ciavierabend  der  Frau  Carreno  am  6.  März 
157  b.  Concert  des  Hm.  Pinks  unter  Mitwirkung  der  HH. 
Prof.  Dr.  Beinecke  und  Dr.  Klengel  168  b.  Ciaviervortrag 
des  Hrn.  Stradal  168  b.  Loewe- Abend  des  Hrn.  Gura  am 
16.  März  182  b.  Der  kleine  Wilhelm  Backhaus  in  einem  Con- 
cert der  Liedertafel  182  b.  2.  Liederabend  des  Hrn.  Sister- 
mans  199  a.  Ciavierabend  des  Hrn.  A.  Friedheim  212  b. 
Brahms-Matin6e  des  Hm.  B.  Roth  mit  Frl.  Witting  226  b. 
Concert  des  Frl.  Sewell  unter  Mitwirkune;  der  HH.  G.  Borchers 
und  Prill  227  a.  Letzter  Liederabend  des  Hm.  G.  Borchers 
253  b.  Concert  des  Hm.  H.  Field  495  a.  Soiröe  des  Hrn.  Theo 
Wünschmann  548  a.  Ciavierabend  des  Hm.  A.  Friedheim  574  a. 
Beethoven-Cyklus  des  Hrn.  B.  Both  (1.  und  2.  Matinöe)  574  a, 
(3.  Matinee)  605  a,  (4.— 8.Matin^)  666  b,  699  b.  Liederabend 
des  Hm.  Guusche  591b.  Concert  der  Frau  Hohlfeld  mit  Frl. 
A.  Weber  605  a.  Historisches  Concert  des  Hrn.  Buchmayer 
mit  den  HH.  Petri  und  Wüle  606  a.  Concert  des  Hm.  Victor 
Staub  62 1  a.  Concert  der  Frau  de  Sauset  •  mit  Hm.  Falcke  62 1  b . 
Concert  der  Damen  Pekschen  und  D.  Schmidt  637  a.  Orgel- 
concert  des  Hm.  Grothe  am  19.  Nov.  (Hr.  Lauboeck)  651  b.  Con- 
cert der  Frau  Jettka  Finkenstein  698  b.  Concert  des  Raoul  Ko- 
czalski699a.  Vorführung  von  Schülerinnen  der  Frau  Baumanu 
240  a.  Musikalischer  Abend  der  Schülerinnen  der  Frau  TJnger- 
Haupt  282  a.  '  Privatmatin^  des  Hm.  Prof.  Krause  339  b.  W. 
Backhaus  339  b.  Musikabend  bei  Hm.  Prof.  Krause  am  6.  Oct. 
(Frau  Schumann-Heink  als  Gast)  560  b.  Aufführungen  des  k.  Con- 
servatoriums:  OeffentlichePrüfungenl— 3  102a.  No.  4— 7  127  b. 
No.  8— -12  199  a.  Nachfeier  des  Geburtstags  Sr.  Majestät  des 
Königs  240a.  Aufführung  der  „Zauberflöte"  520a.  Mendels- 
sohn-Feier 620b.  RadiusS'eier  637a.  Die  Oper,  Novitäten: 
.Die  Marketenderin"  von  Gk)dard  47a.  „Viel  Lärm  um 
Nichts"  von  A.  Doppler  200  a.  Lflbeok.  Concert  des  Hm, 
Winderstein  mit  dem  Stadtorchester  am  25.  Jan.  103  a. 
Magdeburg.  Casinoooncerte  (Solisten:  Frls.  Remmert  und 
Gtorasch,  Hr.  Seitz,  FrL  Kühn.  Hr.  Petersen,  Frau  von  Grumb- 


vni 


kow,  Frau  Panth^,  Hr.  Bachwald)  495  a.  CoQcerte  der  Har- 
monie: Programme  und  Solisten  (HH.  Job.  Smi^  Petschni- 
koff  und  Berber,  Damen  Stern-Herr  und  Mary  ^rebs,  HH. 
da  Motta,  Petersen,  Damen  XJzielli  und  Zimdars,  Hr.  von  Zur* 
Müblen,  das  Holläadiscbe  Damentrio  de  Jong,  Corver  und 
Snyders,  Frls.  von  Senfift,  Heynsen  und  Pilcbowska)  494  a.  Con- 
certe  der  Loee  Ferdinand  zur  Glückseligkeit:  Programme  und 
Solisten  (HH.  Berber,  Petersen,  Ansorge,  Lamond,  Frls.  Fucbs 
und  Freudenfeld,  HH.  Piecbler  und  Hungar,  Frls.  Trippen- 
bacb,  Ottermann,  Bost  und  Woltereck)  494  b.  Ooncerte  des  kauf- 
männischen Vereins:  Solisten  (HH.  Petersen,  Ansorge,  Petscb- 
nikoff,  Fri.  Eloppenburg,  Frau  Herzog.  Frls.  H.  JBembardt 
und  A.Stephan,  Hr. Messchaert)  495a.  Concert  zum  Besten 
des  Vaterländischen  Frauen  Vereins  am  1.  Febr.  604  a.  Matinee 
des  Philharmonischen  Orchesters  am  22.  März  504  a.  Die 
Leistungen  dieses  Orchesters  504  b.  Chorconcerte  des  Ber- 
liner Domchors  503b,  des  Brandt'schen  Gesangvereins  mit 
dem  Philharmonischen  Orchester  (9.  Symphonie  von  Beet- 
hoven) 503  b.  und  des  Domchors  am  20.  Nov.  (achtstimnuger 
Chor  von  Wehe)  504  a.  Kirchen  concert  imter  Leitung  des  Hrn» 
KiXhne  504  a.  Concert  des  Bebling'schen  Kirchenchors  am 
24.  Nov.  (Ein  deutsches  Bequiem  von  Brahms),  am  1 6.  Oct.  Auf- 
führung von  Bruches  „Lied  von  der  Glocke"  504a.  Jubel- 
feier am  17.  Ja^.  veranstaltet  vom  Lehrer-Gesangverein  504a. 
Concert  des  Eisenbahn-Gesangvereins  am  22.  Febr.  504  a.  Con- 
cert der  Liedertafel  am  9.  März  (Hr.  Wuzöl)  504  b.  Concert  des 
Finzenhagen'schen  Gesangvereins  504  b  und  des  Brandt^schen 
Gesanjfvereins  (j,Das  Paradies  und  die  Peri**  von  Schumann 
und  l^hicksalshed  von  Brahms)  504  b.  Der  Tonktinstler- 
verein:  Der  neue  Concertmeister  Hr.  0.  Koch  als  Ersatz 
fClr  Hm.  Berber,  Solisten  der  verschiedenen  Abende  (Frls. 
Eost,  Kühlich  und  Gose,  Frau  ÜUmann,  Frls.  Brünicke,  J.  G. 
Schmidt  und  Freitag),  GmoU-Quartett  von  Herold  503  a. 
Concert  der  Gesellschaft  der  Freunde  am  80.  Oct.  504  b. 
Solistenconcerte:  Populäres  der  HH.  B.  Davies  und  Nachöz 
mit  Frl.  Wurm  503  b,  des  Frl.  Göttlich  mit  den  HH. 
Piecbler  und  Weintraub  503  b,  Liederabend  der  Frau 
Sanderson  504  a,  der  Frls.  Kahlie  und  Panteo  mit  Hm. 
S.  Liebling  504  a  und  des  Hm.  Piecbler  504  b.  Abschieds- 
concert  des  Frl.  Lachmann  mit  den  HH.  Buchwald,  Wiese 
und  Wilke  504  b.  Vorspielabend  des  Fischer^schen  Instituts 
503  b.  Concert  der  Schülerinnen  des  Frl.  Wehe  504  a.  Mann- 
heim. Erstaufführung  von  Hugo  Wolfs  Oper  „Der  Corre- 
gidor"  340  a.  Aufführung  von  Felix  Weingartner's  „Ge- 
nesius**  444  a.  München.  Die  Concerte  der  Musikalischen 
Akademie  (Bruchstücke  aus  „Parsifal"  von  K.  Wagner), 
Abonnementconcerte  derselben  (sämmtliche  Symphonien  von 
Beethoven,  „Till  Eulenspiegel's  lustige  Streiche"  von  B,ich. 
Strauss  etc.,  Hr.  Dr.  Neitzel  als  Solist)  324b.  Vier  Kaim- 
Concerte  unter  Leitung  des  Hm.  Zumpe  (Frau  von  Türk- 
Bohn,  Frl.  Wedekind,  HH.  van  Rooy,  Krasselt  und  Huber- 
mannj,  die  Symphonieconcerte  im  Kaim-Saale  (Hr.  Siloti, 
Frau  BrüU-Kienemund,  Hr.  Schuegraf)  355 a.  Drei  Soir^n  der 
Quartettvereinigung  der  HH.  B.  Walter  und  Genossen,  zwei 
Beethoven-Abende  der  HH.  Schwartz  und  Genossen,  Soiröe 
der  HH.  Krasselt  und  Genossen  mit  Frl.  Oswald  368a.  Con- 
certe der  HH.  Gura,  Dr.  B.  Walter,  Ben  Davies,  des  Frl. 
Widen,  des  Hm.  Lamond,  des  Ehepaares  B^e,  des  Frl.  P. 
Hofmann,  des  Hm.  Schmid-Lindner,  der  HH.  Benno  Walter, 
Hösl,  Hubermann,  Concert  des  Lehrer-Gesangvereins  mit  Frau 
Strauss- de Ahna  und  Hrn.  Kirschner 573b.  New- York.  1. Con- 
cert des  „Deutschen  Liederkranzes"  (Heldenrequiem  von  Zöllner) 
48a.  Paris.  Neuheiten  der  Grossen  Oper  („FrM6gonde" 
von  Guiraud,  vollendet  von  Saint-Saöns)  und  der  Komischen 
Oper  („La  Jacquerie"  von  Lalo,  vollendet  von  Coquard,  und 
„iaviöre"  von  Th.  Dubois)  115  b.  Concerte  der  Grossen 
Oper,  die  wirksamsten  Novitäten  derselben:  «Die  wilde  Jagd" 
von  Erlanger  und  „Weihnachtsnacht  im  Felde"  von  Piem6, 
die  d'Harcourt-Concerte,  G.  Charpentier  bei  Colonne,  „La 
Damnation  de  Faust"  von  Berlioz  bei  Colonne  und  Lamoureux, 
die  Soci^tö  philharmonique  Breitner  126  b.  St.  Peters- 
burg. Fünf  Symphonieconcerte  der  St.  Petersburger  Musik- 
schule unter  Leitung  des  Hm.  Bosch  aus  München  269  b. 
Rom.  üebersicht  über  die  bevorstehenden  Herrlichkeiten  dieses 
Winters  im  Theater,  Frl.  Stehle  6  b.  Versprechungen  för 
das  Concertleben,  Gründung  von  Chor-  und  Orchesterconcerten 
unter  Leitung  des  Hrn.  Sgambati,  der  neue  Concertsaal  der 
k.  Musikschule,  die  neue  Orgel  darin,  die  sogenannte  Bach- 
Gesellschaft  etc.  22  b.  1.  Concert  der  Societä.  orchestrale 
(4.  Brandenburgisches  Concert  von  S.  Bach),  Aufführung  der 
„Walküre"  im  Teatro  Argentina  70  b.  Ueberblick  über  die 
verflossene  Saison:    die   GilU^sche   QuintettgeseUschatt,    die 


Nuova  Societä,  Musicale  181b.  Solistenconcerte  des  Deutschen 
Künstlervereins  zum  Besten  der  Verwundeten  in  Afrika  (Frls. 
Walter  und  von  Tideböhl),  ^La  Boheme**  von  Puccini  als 
Novität  des  Argentina-Theaters  196  a.  Stuttgart.  Abonne- 
mentconcerte der  Hofcapelle  unter  Leitung  des  Hm.  Dr. 
Christ,  Neuheiten  derselben,  Solisten  derselben  (BDGL.  Hubay, 
Krasselt,  Wien,  Seitz,  Grünfeld.  Siloti,  Damen  Scherres- 
Friedenthal  und  Klinckerfuss,  Frls.  Hiller,  Biegl  und  Hieser, 
HH.  Hromada,  P.  Müller  und  Bothmühl)  326  a.  Hr.  Dr. 
Obrist,  Nachfolger  Zumpe's,  neue  Opemwerke  („Zaira"  von 
de  la  Nu:i^  „BatcliflP**  von  Mascagni,  „Astorre"  von  KriM^- 
Waldsee),  Quartett-  und  Kammermusikabende  der  HH.  Pruck- 
ner  und  Genossen  355b.  Der  Verein  fürclassische  Kirchen- 
musik unter  Leitun«;  des  Hm.  S.  de  Lange  (Charfreitags- 
aufführung  der  Mattnäus-Passion  von  Bach},  zwei  Concerte 
des  Lehrer-Gesangvereins,  Concerte  des  Orchestervereins  (Hr. 
Prockner,  Frls.  Köstiin  und  Hiller),  der  Neue  Singverein 
(Cantate  „Aus  Deutschlands  grosser  Zeit*^  von  S^&rdt, 
-Lied  von  der  Glocke"  von  Bruch)  368  b.  Populäre  doncerte 
des  „Liederkranz",  Brahms- Abend  des  Hrn.  Dr.  Obrist  mit  den 
HH.  Horstmann  und  Hromada,  Concert  des  Hm.  Ben  Davies 
mit  den  Damen  Wurm  und  Speidel,  Zwischenactsconcert  des 
k.  Hoftheaters  (Prof.  Sin^  etc.),  Kaim-Concert  am  17.  Jan, 
als  Abschiedsfest  des  Hm.  Zumpe,  Concertabend  des  Ehepaares 
B6e,  Musikaufführun^  des  Componisten  Jörgen  Mailing,  Ton- 
künstlerverein rCmoll-Streichauartett  von  S.  de  Lange)  384  b. 
Wien.  GeseUschaftsconcerte:  No.  1  („Franciscus"  von  Tinel, 
Debüt  des  neuen  Dirigenten  Hm.  B.  v.  Perger)  7  a.  1.  Ausser" 
ordentliches  Concert  (Weihnachtsoratorium  von  S.  Bach)  33 a. 
No.  2  („Te  Deum"  von  A.  Bmckner)  60  a.  No.  3  („Eva"  von 
Massenet,  Hr.  Heermann)  116  a.  No.  4  (Hr.  Prof.  Beinecke  aus 
Leipzig  als  Componist,  Dirigent  und  Pianist)  197  b.  2.  Ausser- 
ordentuches Concert  („Christus"  vonICiel)  225b.  Philharmo- 
nische Concerte:  No.  1,  2  („Othello"-Onverture  von  DvoHk, 
Frl.  F.  Davies)  33  b.  No.  3  (Hr.  Julius  Klengel,  Ouvertüre 
zu  „Donna  Diana"  von  BezniÖek).  No.  4  (HmoU-Symphonie 
von  Tschaikowsky,  Fmoll-Clavierconcert  von  E.  Schutt  [der 
Componist]).  No.  5  („Till  Eulenspiegel's  lustige  Streiche"  von 
Bich.  Strauss  und  Bomantische  Symphonie  von  A.  Brückner) 
59a.  „Nicolai" -Concert  unter  Leitung  des  Hm.  Sie^ried 
Wa^er  88  b.  No.  6  (Symphonie  „Aus  der  Neuen  Welt^  von 
Dvorik,  Hr.  Busoni)  140  b.  No.  7  (5.  Symphonie  von  Tschai- 
kowsky, Frl.  Wietrowetz)  196  b.  Ausserordentliches  Concert 
zum  Besten  des  Opempensionsfonds  (u.  A.  „Das  Liebesmahl 
der  Apostel"  von  Wagner,  „Till  Eulenspiegel's  lustige  Streiche" 
von  Bich.  Strauss)  225  a.  Mozart-Feier  des  Conservatoriums 
252  b.  Mozart-Festconcert  im  Musikvereinssaale  (Hr.  Prof. 
Dr.  Beinecke,  Frl.  Abendroth)  252 b.  Festconcert  zur  Feier 
des  125jährigen  Bestehens  des  Tonkünstler -Wittwen-  und 
Waisenfonds  „Haydn"  (Nelson  -  Messe  von  Haydn)  167  a. 
Musikaufführung  des  Hm.  Edvard  Grieg  zum  Besten  des 
Wiener  Conservatoriums  \mter  Mitwirkung  der  Damen 
Gulbranson  u.  Walle-Hansen  225a.  Chorconcerte:  Zwei  grosse 
Concerte  der  „Glasbena  matica"  aus  Laibach  (u.  A.  „Te  Deum" 
von  A.  Brückner  und  „Die  G^isterbraut"  von  A.  Dvof&k)  294b. 
Männergesangverein  (u.  A.  „Balkanbilder"  von  E.  Kremser, 
Fmoll-Ouverture  von  C.  Hom)  369  b.  Akademischer  Gesang- 
verein (u.  A.  „Frühlingsbotschaft"  von  C.  Hörn,  Musik  zu  „Olaf 
Trygvason"  von  Grieg)  869b.  Schubert-Bund:  Jahresconcert 
(„Fingal"  von  Am.  Krag)  370a.  Kammermusik:  Ausserordent- 
licher Kammermusikabend  des  Quartett  Bosö  (Mozart-Feier) 
unter  Mitwirkung  des  Hm.  Prof.  Dr.  Beinecke  am  15.  April 
252  a.  Concerte  des  Böhmischen  Streichquartetts  (Ciavierquintett 
von  Paumgartner,  Adur-Streichquartett  von  Borodin),  des  Da- 
menquartetts Soldat-Böger  (Hr  Borwick),  des  Quartetts  Fitzner 
(Hr.  A.Foerster  [Ddur-Claviertrio  von  Sinding],  Streichquartett 
von  H.Fink),  desHellmesberger^schen  Quartett«  (Hr. Dr. Paum- 
gartner [FmoU-Clavierquintett  von  C.  Franck])  433  b.  Weitere 
Novitäten  desselben  Quartetts  (DmoU-Streichquartett  vonZem- 
linsky,  Dmoll-Clavier- Violinsuite  v.  E.Bemard,  Dmoll-Clavier- 
Violoncellsonate  von  H.  Grädener).  Novitäten  desBosö-Quartetts 
(Streichquartette  von  Bobert  Fucns  und  Hans  Koessler  [Gmoll], 
FmoU-Claviertrio  von  Dvofäk  [Hr.  Breitner  als  Pianist],  Fdur- 
Sextett  von  Tschaikowsky;,  Abschiedssoiröe  der  „Böhmen" 
(Fdur>Quintett  von  A.  Brückner)  456  a.  Die  reisende  Trio- 
Vereinigung  der  HH.  M.  Pauer,  Zajic  und  H.  Gninfeld 
467  b.  Virtuosenconcerte:  Hr.  Masca^i  100  a,  Hr.  E.  d' Albert, 
Frl.  F.  Davies,  A.  Foerster  100b,  die  neunjährige  Pianistin 
Szalit  140  a.  Frls.  Kleeberg  und  aus  der  Che,  HB^  J.  Böntgen 
und  Messchaert,  Hr.  Grünfeld  370a.  HH.  J.  Wieniawski  und 
Consolo,  Frau  Tolomei,  Miss  May,  Frl.  Eibenschütz,  Frl.  v.  De- 
melius  mit  Hm.  Koreff,  FrL  Donat  imd  Hr.  Labor,  Ehepaar 


IX 


Ree,  Brüder  Thern,  HH.  Flesch,  Such,  Hubermann,  Thomson, 
Frl.  ZanoUi,  Baronesse  Codelli,  Pöcskay,  Prof.  Heermann  395  b. 
HH.  Bramsen,  G6rardy,  J.  Kiengel,  Bürger  mit  Frau  Abrknyi, 
Messchaert,  das  Ehepaar  Henschel,  HH.BenDavie6,  Sistermans, 
von  Znr-Mühlen,  Frl.  von  Niessen,  Dr.  Hans  Paumgartner's 
Hinscheiden,  FrLNikita,  Hr.  Kellerer,  Frau  Schmitt-Csknyi  mit 
Frau  Scharwenka-Stresow,  Hr.  Schneder,  Primadonna  Svicher, 
Hr.  Naval,  Frl.  Stohl,  Hr.  W.  Berger,  das  Ehepaar  Bellincioni- 
Stagno  mit  Frl.  Zanolli  und  Hm.  W.  Kurz  407  a.  Frl.  Scotta, 
Frau  Darlays,  Hr.  Gravely,  die  holländischen  Trio-Sängerinnen 
Frls.  de  Jong,  Gorver  und  Snyders,  HH.  F.  Kraus,  E.  Gärtner, 
Frls.Novak,  v.  Pistör  und  Eoth,  Hr.  G.Peters,  Frl. Zanolli  433a. 
Die  Hofoper:  Statistische  Daten,  Neuheiten  derselben  („Der 
Evangelimann**  von  Kienzl,  „Das  Heimchen  am  Herd*^  von 
Goldmark,  „Walther  von  der  Vogelweide"  von  Kauders)  467  b. 
„Das  Mädchen  von  Navarra"  von  Massenet,  neu  einstudirt 
„Bothkäppchen"  von  Boieldieu,  Statistisches  über  die  Autoren 
der  vorgeführten  Werke,  Gäste  des  Theaterjahres  1895/96: 
Frls.  Mora  und  Gradl,  Hr.  Hesch,  Frl.  Wiborg,  Frau  Lilli 
Kalisch-Lehmann,  Frl.  von  Ruttersheim,  Hr.  Gritzinger,  Frl. 
Sedlmair,  Frau  Adini,  Frau  Geller,  Ausscheiden  des  Frl. 
Marie  Lehmann  aus  dem  Verbände  der  Hofoper,  besondere 
einzelne  Vorstellungen 481a.  Wiesbaden.  Opernauöiihrungen, 
Concerte  der  k.  Hofcapelle  (Damen  Carreno  und  Lilli  Leh- 
mann, Symphonie  path6tique  von  Tschaikowsky),  die  Gur- 
hausconcerte  (Solisten;  Frau  Moran-Olden,  Frl.  Remmert, 
HH.  Bulss,  Grünfeld,  J.  Joachim,  Frls.  Pancera,  von  Un- 
schuld, O'Äoore,  Novitäten:  u.  A.  „Zorahayda**  von  Svendsen, 
Gmoll- Symphonie  von  Beinecke,  Friedenserzählung  aus 
„Guntram**  von  E.  Strauss  [Hr.  Birrenkoven]),  „Gastspiel" 
des  Hm.  Mascagni,  „Auftreten"  des  Hm.  Mottl,  Caecüien- 
Vereinsconcerte  („Elektra**  von  Gouvy,  Matthäus-Passion  von 
Bach),  Verein  der  Künstler  und  Kunstfreunde,  Gäste  daselbst, 
Kammermusik- Vereinigimg  der  HH.  Novvack  und  Genossen, 
Novitäten  daselbst,  Orgelconcert  des  Hrn.  Wald  (Hr.  A.  Wil- 
helmj),  Männergesangyereine  der  HH.  Zerlett  und  Spangen- 
berg, Dr.  Harthan's  Weggang;,  Aufführung  des  Musikdramas 
„Der  arme  Heinrich"  von  H.  Pfitzner  279b.  „Ingwelde"  in 
Wiesbaden  603  a.  Zwickau.  1.  Goncert  des  Musikvereins 
(Frl.  Huhn),  2.  Goncert  („Schneefried"-Suite  von  F.  Gurti, 
Hr.  Jos.  Hofmann),  3.  Kammermusik  (HH.  Hilf  und  Kiengel 
aus  Leipzig,  Hr.  Vollhardt),  Goncert  des  Frl.  Strauss-Kurz- 
welly  und  der  ^HH.  Hungar  und  Zwintscher  aus  Leipzig, 
Kirchenmusik,  Aufführung  des  Deutschen  Requiems  von 
Brahms  durch  den  Kirchenchor  imd  den  a  capella- Verein 
imter  Leitung  des  Hm.  Vollhardt,  kleine  geistliche  Musik- 
aufführung  durch  den  Kirchenchor  des  Hrn.  Vollhardt  72  a. 
4.  und  5.  Goncert  des  Musikvereins  (Hr.  Wille,  Frl.  Beuer), 
6.  Goncert  (Böhmisches  Streichquartett),  Wohlthätigkeits- 
concert  zum  Besten  der  Oederaner  Verunglückten  (Frl.  Os- 
bome,  Hr.  Vollhardt),  die  Eilenberg'schen  Concerte,  zwei 
geistliche  Musikaufrahrungen  durch  Hrn.  Vollhardt  (Hr. 
Schmidt,  Frls.  Krempe  una  Köhler)  371  a. 


VI.   Concertumschau. 

In  jeder  Nummer. 

VII.  Engagements  und  Gastspiele  In  Oper  und 

Concert. 

In  jeder  Nummer. 

VIII.   Kirchenmusik. 

In  jeder  Nummer. 

IX.   Opernauffahrungen. 

No.  1,  8—6,  8,  11,  12,  14—17,  20,  21,  23-26,  28—30,  38,  42, 
43,  45,  47,  51. 

X.  Aufgeführte  Novitäten. 

No.  1,  3,  5,  6,  8—11,  18—21,  23—29,  31—36,  40,  48,  46,  47, 
60,  61. 


XI.   {Musikalien-  und  Büchermarkt. 

12  b,  186  b,  301b,  359  b,  522  a,  599  a. 

XII.   Vermischte  IMittheilungen  und  Notizen. 

In  jeder  Nummer. 
Daraus  im  Besonderen: 

Auszeichnungen:  Th.  Anthoni330b.  L.  d'AoustSSOb. 
Sigrid  Arnoldßon  687  a.  Prof.  Bargiel  260  b.  Eichard  Bart- 
muss  260  b,  528  a.  Hugo  Becker  38  b,  245  b,  344  b.  Carl  Bech- 
stein  76  b,  388  b,  483  b,  594  b.  v.  Besecny  460  b.  Freiherr 
von  Bezecny  506b.  Eud.  Bibl  38b.  B.  Block  330b.  Julius 
Blüthner  65a.  188b.  Alfred  Blume  107b.  J.  Bouhy  330b. 
Johannes  Brahms  204  b,  273  b.  Max  Bruch  471  b.  Dr.  Bürklin 
551  b.  Bulss  217  b.  Claar  344b.  C6sar  Cui  65a.  Frl.  Czer- 
wenka  160  b.  Deecke  551b.  J.  Delsenmie  330  b.  Doebber 
273b.  A.  Door  13b.  0.  H.  Döring  107b.  Felix  Draeseke  107b. 
Th.  Dubois  38  q  Sylvain  Dupuis  245  b.  Van  Dyck  303  a. 
van  der  Beden  830  b.  J.  Epstein  13  b.  Erdmann- Jessnitzer 
344  b.  Rieh.  Faltin  608  b.  J.  Fischer  330  b.  Frau  Ellen 
Forster  506  b.  Louis  de  Fourcaud  245  b.  ©evaert  344  b. 
Paul  Gilson  330b.  Carl  Goldmark  563  b.  Qoll639b.  Th.  Gouvy 
88b,  52  b.  Edvard  Grieg  52  b.  J.  Grün  52  b.  Heinrich  Grun- 
feld  687  a.  Friedrich  Grützmacher  jun.  232  b.  Harlacher 
160  b.  Hausmann  260  b.  Arno  Hilf  594  b.  Frl.  Emma  Hiller 
160  b.  Bruno  Hilpert  471b.  v.  Hochberg  344  b,  471  b.  Bronis- 
law  Hubermann  330  b.  E.  Humperdinck  147  a,  460  b.  Jahn 
506  b.  Dr.  Joachim  260  a.  Otto  Junne  483  b.  Emil  Kaiser 
483b.  Paul  Kaiisch  38b.  Kawerau  285  b.  Kleemann  330  b. 
August  Klughardt  671b.  Ad.  Köckert  132  b.  Bemh.  Kothe 
217b.  Kotäy  70 Ib.  Eugen  Krantz  107b.  lt&  Mara  (Frl. 
Marie  Lipsius)  2i7b.  Langert  273b.  Charles  Leföbvre460b. 
Leoncavallo  188b.  Leonhardt  260b.  Dr.  Löwe  506b.  Lutz 
412b.  Mailing  273b.  G.  Martucci  388b.  Fritz  Mas  217  b.  J. 
Massenet  38b.  Emile  Mathieu  330b.  Frl.  Meilhac  506b.  V. 
Mercier  330b.  Moln&r  65a.  Frau  Mottl-Standthartner  188b. 
Julius  Müller  285  b.  Naret  Koning  172b.  Naval  160b.  Nebe 
606  b.  Siegfried  Ochs  460  b.  Ordenstein  506  b.  Frl.  Aglaja 
Orgeni  107  b.  Paul  Pabst  471a.  Patzig  132  b.  v.  Perfall 
460b.  Pierson  344b.  Dr.  Pockh  160b.  Ad.  Prosniz  *13b. 
V.  Puttlitz  172  b.  Babich  579  a.  Eadecke  260  b.  G.  ßebling 
576b.  Frl.  Marie  Renard  303a.  Keubke  91  ä.  Hans  Kichter 
506  b.  C.  Rordorf  &  Co.  639  b.  Rossberg  '285  b.  Rudorff 
260  b.  F.  Rummel  76  b.  Sahla  579  a.  Scheidemantel  205  a. 
Otto  Schelper  204b.  Ad.  Schiedmayer  172b.  Hofpianoforte- 
fabrik  der  Herren  Schiedmayer  &  Söhne  594b.  A.  Schmidt- 
Flohr639b.  Fritz  Seh ousboe  654  a.  SchueOTaf38b.  Ad.  Schulze 
260b.  Seitz  160  b.  Fr.  Servals  330  b.  E.  H.  Seyffardt  52  b. 
Alfred  Sormann  41 2  b.  Albert  Soubies  412  b.  Ciavierfabrik 
Steinway  &  Sons  232  b.  Julius  Stockhausen  460  b.  Storten- 
beker  447  b.  Stuttgarter  Conservatorium  232  b.  Charles 
Tardieu303a.  Frau  Cosima  Wagner  447  b.  C.  Watelle  330  b. 
Wirth  260  b.    Hugo  Wolff  551b.    Zavertal  447  b. 

Nekrologe:  Edmond  van  der  Straeten.  Von  Eugene 
Thomas  77  a.    J.  van  Santen  Kolff.    Von  R.  Stemfeld  701  b. 

Todtenliste:  Frau  Luigia  Abbadia  121b.  Fritz  Arlberg 
147  a.  Carl  Armbrust  412  b.  Ad.  Auerbach  91b.  Juan  Bap- 
tista  Plasencia  Aznar  579  a.  Selmar  Bagge  412  b.  Alfred 
Stubbs  Baker  626  b.  Frederick  William  Wainwright  Bampfylde 
65  b.  Nicola  Barili  687a.  Sir  Joseph  Bamby  91  b.  Jul.  Beer 
483  b.  Gilbert  R.  Betjemann  551b.  Frau  Bianca  Blume-Santer 
687a.  Eduard  van  den  Boom  483b.  Jules  Bordier  107b.  J. 
C.  Boers  639  b.  Alessandro  Borroni  217  b.  Henri  Bosmans 
488  b.  Anton  Brückner  563  b.  Carl  Burchard  132  b.  Jules 
Busshop  132  b.  Antonio  Cagnoni  285  b.  Italo  Campanini  687  a. 
Barthölemy  Chalmet  376  b.  Auguste  Charles  3  44  b.  Joh.G.  Con- 
rad! 594b.  Dr.  Coutagge  132  b.  F.  W.N.  Croach  (soll  heissen 
Crouch)  483  b.  James  Bace  551  b.  Josef  Dachs  330  b.  Adolphe 
Löopold  Danhauser  360  b.  L^on  Delahaye  375  b.  A.  Deppe 
460b.  Frau  C6cile  Derheimer,  geb.  Messie  460b.  WiUy 
Deutsch  52b.  Dorus  (richtig:  Vincent  Joseph  van  Steenkiste) 
360b.  Frau  Dorus-Gras  132  b.  Emmanuel  Orentin  Douen 
471b.  Frau  Dufresne,  geb.  Demay  375  b.  Charles  Dulaurens 
344b.  Louis  Gilbert  Duprez  55 Lb.  Frl.  Alexandra  Leah 
Bhrenberg  551b.  Bernhardt  van  der  Eijken  608b.  Albert 
Eilers  496  D.  Juan  Escalas  506  b.  Frau  Henriette  Eschmann 
3 'ob.  Alex.  S.  Faminzin  412b.  G.  Ad.  Felchner  285 b.  Leo 
Feld  425  b.  Caroline  Fischer- Achten  523b.  Henri  Fissot  107  b. 
Levi  K.  Füller  626  b.  Jules  ©arcin  594  b.  Friedrich  G*rtz 
107  b.  Franz  Gassi  245  b.  Percy  Gaunt  551b.  Luigi  Ga- 
vaudan  273  b.    Frau  Gaveaux-Sabatier  594  b.     Adolf  Geyer 


425  b.  Fritz  Giese  506  b.  Frl.  Wilhelmine  Gips  25  b.  Charles 
Goi&ie  388  b.  Carlo  Gomes  551b.  Pena  y  Gony  671b. 
Felipe  Gorriti  217  b.  Achille  Graffigna  460  b.  Dr.  Franz 
Grandaur  303  b.  Louis  Adolphe  de  Groot  172  b.  Grosser  132  b. 
Ferd.  Gumbert  217  b.  Johannes  Evangelist  Habert  496  b. 
Martin  Härtinger  506b.  A.  W.  P.  Hanau  344  b.  Sir  Augustus 
Harris  375  b.  Hartenstein  205  b.  C.  A.  Hassler  425  b.  Henry  I. 
£.  Heckmann  388  b.    Heinebuch  654b.    Frau  Antolka  v.  HiAer. 

feb.  Hogö  260b.  Friedrich  Hilpert  107b.  George  Maidwell 
[oldich  496b.  Piet  Houben  344b.  Frl.  Claire  Issaurat  188b. 
Kaakstein  182  b.  Friedrich  Kessner  121b.  Alöys  Ketten us 
579  a.  August  Kiesgen  608  b.  Katharina  Klafsky  535  b.  Jan 
Kleczinsky  18  b.  Ludw.  F.  W.  Klemcke  52  b.  Frederick  Kopff 
388  b.  Job.  Nep.  Kr&l  65  b.  Hubert  Kufferath  375  b.  Dome- 
nico liaboccetta  551b.  Landen  563  b.  Friedrich  Laue  483  b. 
Charles  William  Lavington  13  b.  Alphonse  Lemaire  25  b. 
Daria  Leonowa  121b.  Achille  Lerminiaux  447b.  Henri  David 
Leslie  132  b.  Leopold  Lewandowski  687  a.  Anatole  Lionnet 
425  b.  Hippolyte  Lionnet  471b.  Lady  Llanover  91b.  Johann 
Luther  536  D.  Aug.  IVachts  70lb.  William  Makepeace  55lb. 
Alfred  Martin  l72b.  Louis  Joseph  Maria  Mas  687  a.  Luther 
Whiting  Mason  436  b.  Eugenio  Mazzucchelli  608b.  Ludwig 
Meinardus399b.  Giorgio  MiceU  13  b.  Micbot260b.  A.Wyatt 
Mortimer  687  a.  Joseph  Mosenthal  65  b.  Vincenzo  Muscuzza 
608  b.  W.  F.  G.  Nicolai  245  b.  Joseph  Alfred  Novelle  436  b. 
Carl  Emil  Oeser  523  b.  Andr6  Maria  Gray  330  b.  Ercole 
Ovidi  77  a.  Frl.  Marie  Anpa  Fapot  606  b.  Raffaele  Parra- 
vicini  425  b.  Dr.  Hans  Paumgartner  330  b.  Frau  Anna 
Pessiak  188  b.  Friedrich  Plengorth  523  b.  Francis  Plant6 
412b,  42nb.  Etienne  Port6haut  535b.  John  Pridham  496b. 
Kob.  Ludw.  Proksch  38b.  Prof.  Dionys  Prucküer  687a. 
Abel  R6gibo  687b.  Adolf  Reichel  160b.  .  Cari  Reinthaler 
121b.  Robert  Riemann  460  b.  Alexander  Ritter  2l7b. 
Victor  von  Rokitansky  425  b.  Francesco  Roncagli  689  b. 
Michele  Ruta  121  b.  Frau  Sainte-Foy  (Ciarisse  Henri)  76b. 
Theodore  Cösar  Salomö  486  b.  J.  van  Santen  Kolff  671b. 
Frau  Saville  654  b.  Jefte  Sbolci  13  b.  Frank  E.  Sawyer  91b. 
Rudolph  Schachner  483b.  Clara  Schumann  303  a.  F.  G. 
Schwencke  344  b.  Carl  Friedrich  Schwiedam  535  b.  Gustav 
Siehr303a.  E.  W.  Simmank  483b.  Ed.  Stehle  260b.  William 
Steinwav  687  b.  Graf  Nicolö  de  Stermich  de  Valcrociata  273  b. 
Ad.  Stichle  412  b.  Jean  Gaspard  Isidore  de  Swert  551  b.  Angelo 
Tamburlini217b.  J. Tauwitz  273b,  360b.  Lady  Tennyson  496  b. 
Ch.  L.  Ambroise  Thomas  121  b.  Lewis  Thomas  888  b.  Tousch- 
malow  563  b.  Alfred  Turban  188  b.  Frl.  Antoinette  Unter- 
Bteiner  344  b.  Urban  399  b.  Jules  Joseph  Ernst  Tieuxtemps 
217b.  Villaret  278b.  Raffaele  Vitali  536b.  August  Walter 
107  b.  R.  Weber  483  b.  Henry  Widmer  13b.  Benedetto 
Zabban  523  b.  Frau  Charlotte  Zeidler  460b.  Otto  Zimmer 
217  b.    Hans  Zipperle  399b. 


XIII.   Offener  Sprechsaal. 

Offener  Brief  an  Hm.  Bruno  Zwintscher,  Clavierlehrer  am 
KgL  Conservatorium  der  Musik  zu  Leipzig.  Von  E. 
W.  Fritzsch  38b. 

Brief  des  Hrn.  Adolf  Ruthardt»  Lehrers  am  Kgl.  Conser- 
yatorium  der  Musik  zu  Leipzig  an  Hm.  E.  W.  Fritzsch 
40a. 

Nochmals  Berliner  Musikkritik.    Von  C.  S.  77a. 

Entgegnung.    Von  Prof.  Albert  Becker  in  Berlin  147a.   * 

Entgegmmg  auf  dieselbe.    Von  v.  &.  160  b. 

Eugen  d' Albertus  „Rubin".  (Eine  beschämende  Thätsache  für 
die  deutschen  Theater.)    Von  Th.  Graff  217  b. 

Auf  die  Erwiderung  des  Hrn.  F.  Plötner  v.  R.  260  b. 

Brief  der  Süddeutschen  Concertdirection  München  (C.  Frank- 
furter) an  die  Redaction  des  „M.  W."  285  b. 

Brief  des  Hrn.  Hermann  Wolff  in  Berlin  an  die  Redaction 
des  „M.  W."  303  b. 

Brief  des  Hrn.  Ludwig  Bonvin  in  Buffalo  an  E.  W.  Fritzsch 
523  b. 

Erklärung  des  Hm.  Richard  Stemfeld  654  b. 

Brief  des  Hrn.  Arthur  Nikisch  in  Leipzig  an  den  Redacteur 
des  „M.  W."  654b. 

Brief  des  Hm.  Rudolf  Zwintscher  in  Leipzig  an  den  Re- 
dacteur des  ,,M.  W.'^  579  a  und  Nachschrift  des 
Adressaten  579  b. 

Zur  Zuerkennung  des  Luitpold -Preises.    Von  .F.  v.  W.  687  b. 

Eine,  neue  Offenbamng  des  Hm.  Felix  Weingartner.  Von 
Erich  Klose  702b. 


XIV.  Berichtigungen. 

23a,. 91b,  121  b,  360b,  432a,  434a.  471b,  496b,  535b. 

XV.  Briefkasten, 

In  jeder  Nummer. 


XVI.  Portraits. 

Das'  Böhmische  Streichquartett   (HH.  Carl  Hoffmann, 

Josef  Suk,  Oskar  Nedbal  und  Hans  Wihan)  297. 
Busoni  (Ferruccio  Benvenuto)  9. 
Her  ms  (Adelina)  185. 
Köder  (Carl  Gottlieb)  577. 

Schmidt  (Felix)  und  Schmidt-Köhne  (Maria)  521. 
Tinel  (Edgar)  357. 


XVII.    Musikalische  Kannegiesserei. 

76a,  89b,  182a,  359b. 


XVIII.  Anzeigen. 


(Die  Nummernangabe  gilt  nicht  der  Anzeige  selbst,  sondern 

dem  Blatt.) 

Achtung,  hohen  Verdienst  No.  32.  Actien-G^sellschafb: 
„De  Nieuwe  Muziekhandel"  (Amsterdam)  No.  26.  Jos.  Aibl 
Verlag  (München)  No.  2,  4,  15,  23,  89,  41,  42,  47,  48.  Aka- 
demie der  Tonkunst  (Erfurt)  No.  28,  29,  43.  Johannes  Alt 
(Frankfurt  a.  M.)  No.  20.  Johann  Andr6  (Offenbach  a.  M.) 
N6.  14.  Geore^  Anthes  (Dresden)  No.  9.  Antiquarisch  zu 
kaufen  gesucht  No.  38,  39.  Arbeiter  beliebi^r  Branche 
No.  15,  16/17.  Aufruf  zur  Errichtung  eines  Grabdenkmals  für 
Johann  Sebastian  Bach  No.  1,  Maison  Le  Jlailly,  0.  Bornei 
mann  succ.  (Paris),  J.  Rieter-Biedermann  (Leipzig)  No.  23. 
C.  Bechstein,  Hoflieferant  (Berlin,  Londonf^  No.  1 — 52. 
Lina  Beck  (Frankfurt  a.  M.)  No.  32,  34,  38.  Hugo  Becker 
(Bad  Homburg,  Frankfurt  a.  M.)  No.  26—51.  M.  P.  Belaieff 
(Leipzig)  No.  40.  Felix  Berber  (Magdeburg)  No.  23,  49—52. 
Hedwig  Bernhardt  (Breslau)  No.33 — 38.  Irma  Bettega(Leipzig) 
No.  l  -15.  Antonie  Bloom  (Wiesbaden)  No.  1—8,  7, 11,  16/17, 
19,  23,  24/25,  28,  80,  33,  37,  40,  42,  46,  51.  Walter  Biossfeld 
(München)  No.  21—23,  24/25.  Julius  Blüthner,  Hofpianoforte- 
Fabrik  (Leipzig)  No.  1—52.  Blüthner-Stutz-Flüfijel  zu  ver- 
kaufen No.  6,  6.  Job.  Aug,  Böhme  (Hamburg)  X^o.  40—42. 
Auguste  Böhme-Köhler  (Leipzig)  No.  23,  44, 49,  52.  Bosworth 
&  Co.  O^eipzig)  No.  36.    A.  Brauer  (Dresden)  No.  14—26,  29, 

40,  42,  44,  46,  48,  61.  Ad.  Brauer  (F.  Plötner),  königl.  Hof- 
musikalienhandlung (Dresden)  No.  23.  Breitkopf  &  Härtel 
(Leipzig)  No.  1,  3—15,  18—20,  22—29,  82,  34,  35,  38—49,  51, 
52.  Irene  yon  Brennerberg  (Kronstadt  i.  S.)  No.  19.  Max  Brock- 
haus (Leipzig)  No.  23,  42.  Adolph  Brodskj  (Manchester) 
No.  1— 2 1 .  Sigmund  Bürger  (Budapest)  No.  24/25,  26, 27.  Das 
Bürgermeister- Amt  (Aachen)  No.  29.  Frau  Büttner-Glanz 
(Leipzig)  No.  40—52.  Tony  Canstatt  No.  35—37.  Ernest 
Cavour,  Theater-  und  Concertdirection  (London,  Berlin)  No.  43. 
Bobert  Cooks  &  Co.  (London),  Breitkopf  &  Härtel  (Leipzig) 
No.  41.  Das  Comit6  der  Schubert- Ausstellung  (Wien)  No.  18. 
Componist  gesucht  No.  3.  Oomponist  .gesucht  för  Yoiksstück 
No.  23.  Concertdirection  Ernest  (}avour  (London)  Deutsche 
Abtheilung  (Berlin)'  No.  35—37,  41,  43.  Süddeutsche  Concer1>. 
direction  (München)  No.  1—4,  6—15, 19, 24/25, 26—50.  Conser- 
vatorium  der  Musik  Klindworth-Scharwenka  (Berlin)  No.  40, 

41.  Conservatorium  der  Musik  (Cöln)  No.  7.  Kgl.  Conser- 
vatorium  für  Musik  und  Theater  (Dresden)  No.  10,  11,  31,  33. 
Baff-Conservatorium  (Frankfurt  a.  M.)  No.  7,  33.  Königliches 
Conservatorium  der  Musik  (Leipzig)  No.  5,  6,  80,  31.  Fürst- 
liches Conservatorium  der  Mu^  (Sondershausen)  No.  2,  4, 
7,  26,  28,  31.  Königliches  Conservatorium  filr  Musik  (Stutt- 
gart) No.  37.  Kenommirtes  Conservatorium  abzugeben 
No..  24/25,  26.  Für  ein  altrenommirtes  gut  besuchtes  Con- 
servatorium No.  1,  2.  Grossherzogliches  Conservatorium  ftir 
Musik,  zugleich  Theaterschule  (Carlsruhe)  No.  10,  13,  30,  33. 
Carl  Dierich  (Leipzig)  No.  22,  23,  26—48.  Eudolf  Dietrich 
(Leipzig)   No.  23,   24^6.    Johanna   Dietz   (Frankfurt  a.  M.) 


XI 


No.  1—4,  6—16,  23—27,  29—32,  34, .  36—52.  .  Öirectiou 
der  Phüliarmonischen  GkseUschaft  (Bremen)  No.  60 — 52.  Felix 
Draeseke  (Dresden)  No.  49.  H.  vom  CSnde's  Verlag  (Cöln- 
Leipzig)  No.  23,  35,  36.  0.  W.  Engels  (Gr&fratli  bei  Solingen) 
No.  6,  14,  86.  Expedition  des  „Musikalischen  Wocnen- 
blatt^^  in  fremden  Angelegenheiten:  Ein  junger,  talentirter 
Capellmeister-Volontair  No.  37,  39.  Nachweislich  sehr 
tücntige  akademisch  gebildete  Clavierlehrerin  No.  5,  7. 
Eine  Dame  No.  51.  Bekannter,  bestens  äccreditirter  Dirigent 
No.  42.  Gesanglehrer  sucht  Stellung  No.  2.  .Gesucht  bis 
längstens  1.  Juli  No.  27.  Altes  festbegründetes  Musikinstitut 
No.  33, 36.   In  welcher  kleineren  Stadt  No.  8,  9,  10,  23,  24/25, 

26,  82—34.  Violinlehrer  Sucht  No.  20,"  21;  Violoncellist 
No.  16/17, 19.  Eduard  Fessler  (Berlin)  No.  37,  39,  41.  Der 
Feöt-Ausschuss  der  Sächsisch-thüringischen  Industrie-  und 
Gewerbe- Ausstellung  zu  Leipadg  1897  No.  41.  Franz  Fischer 
(München)  No.  27, 34, 37.  Cari  Flesch  No.  48.  Anton  Foerster 
(Berlin)     No.     1—11.       Frau    Alma    Fohström     No.   24/25, 

27.  Bob.  Forberg  HliOipzig)  No.  7,  8,  13.  23,  41,  44,  48,  50. 
G.  Francke-Förster  (Chemnitz)  No.  49.  E.  W.  Fritzsch  (Leipzig) 
No.  1— 15i  16/17, 18—23, 24/25, 26—52.  Fuchs  (Wiesbaden)  No.  l, 
2.  Adolph  Fürstner  (Berlin)  No.  23.  Os8ipGabrilowit8ch.No.45. 
Hermann  Gaüsche(Creuznach)  No.28— 49.  Wilhelm  Geis  (Wies- 
baden) No.  31—33.  Hermann  Genss  (Berlin)  No.  1,  2,  8,  13, 
18,  20,  22,  23,  24/25,  27,  29,  31,  33.  Ein  Gesanglehrer,  oder 
Lehrerin  gesucht  No.  26.  Gesangschule  Hermann  (München) 
No.  12,  13,  16/17,  18—28,  24/25,  26—80  32,  34,  36—38,  40, 
42,  46,  49,  51.  Für  Gesangvereine,  Gesellschaften  oder  Lieb- 
haber No.  88.  Otto  Goep&rt  (Weimar)  No.  36,  37,  89,  40—44. 
Alois  Götz  (Innsbruck)  No.  52.  W.  Grosscurth  (Berlin)  No.  46. 
Mde.  EUen  Gulbranson  (Christiania)  No.34.  E.  Gura  (München) 
No.  24/26.  Jul.  Hainauer,  k.  Hof-Musikalienhandlung  (Breslau) 
No.  11—14,  16,  18,  46—51.    Carl  HaUr  (Berlin)  No.  83,  43,  44. 


Wilhehn    Hansen   (Leipzig)    No.  14,    15,   18,   20,  22,   24/25, 

">- 61.     E,  Hatzfeld  (Leipzig;    "~ 
C.  Ferd.  Heckel,  Hofmusikalienhandlung  (Mamiheim)  No.  22. 


27—38,  89,   43,   46- 


Dr.  F.  Hegar  (Aarau)  No.  24)25,  26.  Heinrichshofen's  Verlag 
(Magdeburg)  No.  28,  41,  48,  51.  Anton  Hekking  (Berlin) 
No.  5.  Adelina  Herms  (Berlin)  No.  16/17.  Max  Hessens 
Verlag  (Leipzig)  No.  1—15,  16/17,  18,  23,  42—52.  Lulu 
Heynsen  (Berün)  No.  23—28,  30,  31,  38—35,  37—40,  42—46, 
48—52.  AmoHilf(Leipzig)No.20— 23,24/26,26— 46,52.  Emma 
Hiller  (Stuttgart)  No.  5.  Otto  Hintzehnann  (Berlin)  No.  23, 
24/25, 26—60.  Hochschule  für  Musik  (Braunschweig)  No.  16/17. 
C.  Hofbauer  (Wien)  No.  43—45.  G.  Hoffmeister  (Leipzig) 
No.  1—13.  L.  Hbflfarth  (Dresden;  No.  41-T-48,  46,  47.  Baptist 
Hofimann  (Berlin)  No.  30,  38.  Friedrich  Homieister  (Leipzijg) 
No.  7,  18,  23,  29,  42,  44,  45,  48.  Martha  Hohlfeld  (Leipzig) 
No.  37—51.  Jenö  Hubay  (Budapest)  No.  9.  Gebrüder 
Hug  &  Co.  (Leipzig)  No.  46.  Charlotte  Huhn  (Dresden) 
No.  7.  Ernst  Hungar  (Leipzig)  No.  33—36.  Sophie  Jaifö 
No.  49.  Frau  Jaques-Dalcroze  (Genf)  No.  24,^6,  26,  27. 
Intendanz  der  vereinigten  Stadttheater  (Frankfurt  a.  M.)  No.45. 
Dr.  F.  Kaim  (München)  No.  20.  Robert  Kaufmann  (Basel) 
No.  38.  A.  KeU's  Buchhandlung  (Plauen  i.  VO  No.  9.  Der 
Kirchengemeindevorstand  (Eisenach)  No.  29.  Der  Kirchen- 
vorstand  zu  St.  Nicolai  (äeimburg)  No.  30^  31.  Fr.  Elistner 
(Leipzig)  No.  39,  47.  Otto  Kleitz  (Gera)  No.  48—52.  C.  A. 
Klemm,  kgl.  Sachs.  Hofinusikalienhändler  (Leipzig,  Dresden 
und  Chemnitz)  No.  16/17,  23.  Caecilie  Kloppenburg  (Frank- 
furt a.  M.)  No.  1—11,  26—28,  30,  81,  33—38,  40,  41,  43, 
45 — 50, 52.  Bertha  von  Knappstaedt  (Leipzig)  No.  26.  Knauss, 
Hofpianoforte-Fabrik  (Coblenz)  No.  14,  15,  16/17, 18—23.  24/25, 
26—52.  Arthur  Krasa  (Prag)  No.  21.  Alfred  Krasselt 
(München)  No.  27,  28.  Mary  Krebs-Brenmng  (Dresden- 
Strehlen)  No.  35—38.  Stephan  Krehl  (Carlsnäe  [Baden]) 
No.  41, 43, 46, 48,  50, 52.  Kuhnt'sche  Buchhandlung  (Eisleben) 
No.  5.  Albert  !Laneen  (Paris,  Leipzig,  München)  No.  14. 
Ludwig  Lauboeck  Q^eipzig)  No.  1 — 4,  ß— 52.  Commissions- 
Verlag  von  C.  F.  Leede  (Leipzig)  No.  44,  46.  Paul  Leese 
(Leipzig)  No.  21—23,  24/25,  26,  28,  30,  32,  84,  86.  Robert 
Leideritz  (Leipzig)  No.  89, 41 — 43,  51,  52.  Rud.  Lepke's  Kunst- 
Auctions-Haus  (Berlin)  No.  46.  F.  E.  C.  Leuckart  (Leipzig) 
No.  7,  8,  11,  12,  19—21,  28,  24/25,  28,  80, 35, 86, 40, 43—46,  49, 
51.  Max  Liebers,  Musikalienhandlung  und  Antiquariat  (Frei- 
burg i.  B.)  No.  40.  Friedrich  Luckhardt  (Berlin,  Leipzig) 
No.  23.  Der  Magistrat  (Hermannstadt)  No.  5^  A.  Pauline 
Manifarges  (Frankfurt  a.  M.)  No.  23,  24/25,  26.  Eduard  Mann 
(Dresden)  No.  1,  23,  24/25,  26—28,  80—82,  34,  37,  38,  40,  41, 
43,  45,  47,  48,  50,  52.  Wilhelm  Mauke  (München)  No.  37. 
Dr.  Mkyer  (Stettin)  No.  8,  9,  10.  Prof.  Waldemar  Meyer 
(Berlin)  No.  16/17, 50.  FrauMensing-Odrich  (Aachen)  Na.  3— 15, 


16/17, 18—28, 24/25, 26—30.  Carl  Merseburger  (Leipzig)  No.  23, 
28,  34,  37, '41,  46,  51.  Pauline  Metzler-Löwy  (Leipz^)  No.  4, 
5,  12,  13,  23,  24;25.  Prof.  Waldemar  Meyer  No.  61. 
Von  Mitgliedern  des  Gewandhausorohesters  (Leipzig) 
No.  12.  Frau  Fanny  Moran-Olden  (Berlin)  No.  9.  Elisa- 
beth Morsbach  (Leipzig)  No.  6,  7,  9,  11,  13—15,  18,  19,  21, 
23,  24/25,  37—40,  42,  44,  46,  48,  50,  52.  Carl  MüUer  (Leipzig) 
No.  49—52.  Anna  Münch  (Frankfurt  a.  M.)  No.  1—4, 
6 — 12,38—52.  Für  Musiker  No.  12.  Akademisch  und  conser- 
vatoristisch  gebildeter  junger  Musiker  No.  31.  Welche  Musik- 
firma übernimmt  No.  88.  Ein  Musikreferent  sucht  Anstellung 
No.  2—5.  Ein  Mu^ikschriftsteller  No.  11.  Grossherzogüch- 
sächsische  Musikschule  rWeimar)  No.  10,  18.  Musikverein 
für  Kärnten  (EUagenfurt)  No.  35 — 37.  Verlag  der  Allgemeinen 
Miisikzeitung  (Charlottenburg)  No.  28,  32.  Actien-Gesellschaft 
„De  Nieuwe  MüziekhandeP  (Amsterdam)  No.  26,  31.  Aus 
dem  Nachlass  eines  Musikers  No.  35.    Franz  Naval  (  ) 

No.  35—37.  Dr.  Otto  Neitzel  (Cöhi)  No.  43.  Ida  Neu- 
burg (Duisburg)  Nb.  1 — 5.  Ernst  Otto  Nodnagel  (Berlin) 
No.  34,  40.  Der  Oberbürgermeister  (Cöln)  No.  8.  29,  30,  52. 
Oberbürgermeisteramt  (Düsseldorf)  No.28..  Adolf  Oberländer 
(Berlin,  Charlottenburg)  No.  29 — 52.  M.  Oelsner  (Leipzig) 
No.  40.  Alice  Ohse  (Uöln)  No.  52.  Wirkungsvoller  Opem- 
text  No.  26.  Roman  Orbinsky  (Odessa)  No.  30.  Fürstlich 
Schaumburg-Lippische  Orchesterschule  (Bückeburg)  No,  20, 
28,  33,  37.  F.  Fabst's  Musikalienhandlung,  Hoflieferant  Sr. 
Majestät  des  Kaisern  von  Russland  (Leipzig)  No.  1—4,  6t- 15, 
16/17,  19  20,  28,  24/25,  26—31,  38—37,  89—42,  44—47, 
49—52.  Elisabeth  Paleit  (Wiesbaden)  No.  8—10.  23—49.  P. 
Perrin  (Cöslin  in  Pommern)  No.  48—45.  C.  F.  Peters 
(Leipzig)  No.  8,  28.  Henri  Petri  (Dresden)  No.  50. 
Pfeiffenberger  (Tauberbischofsheim  [Baden])  No.  19.-  Fritz 
Phüipp  (Leipzig)  No.  1—16,  16/17,  18—23.  Ein  tüch- 
tiger Pianist  No.  1 — 4.  Emil  Pinks  (Leipzig)  No.  1 — 15, 
23—49.  David  Popper  (Budapest)  No.  24/26,  26.  Clara 
Polscher  (Leipzig)  No.  4—6,  23,  24/26,  26—49.  Praeger  & 
Meier  (Bremen)  No.  23.  Preisausschreiben  für  Componisten 
(Dresden)  No.  20,  21.  Preisertheilung  und  Neuausschreibung 
(Dresden)  No.  46.  Baabe  &  Plothow  (Berlin)  No.  23,  24/25, 
41.  Th.  Rättig  (Wien)  No.  23.  Der  Rath  der  Stadt  Leipzig 
No.  11,  47.  Rectorat  der  Universität  (Giessen)  No.  26,  27. 
WiUy  Rehberg  (Genf)  No.  1—15,  16/17,  18—21,  28,  24/25, 
26— 50,  52.  !^ctor  Reimann  (Nimptsch  [Schlesien])  No.  42. 
Arno  Reichert  (Dresden)  No.  1—16,  16/17,  18-23,  24/25, 
26—86.  Feodor  Reinboth  (Leipzig)  No.  28,  29.  Gebrüder 
Reinecke,  herzoglich  sächsiscne  Ho&usikalienhandlung 
(Leipzig)  No.  18.  Martha  Remmert  No.  51.  Dr.  Hugo 
Riemann  (Leipzig)  No.  1—16/17,  31,  36.  Ries  &  Erler 
(BerKn)  No.  1,  2,  4—6,  11—13,  18,  19,  22,  23,  36,  39, 
42—45,  47,  48,  60.  Eduard  Risler  (Paris)  No.  5.  Georg 
Ritter  (Dresden)  No.  20—22,  40—52.  B.  Röthig  (Leipzig) 
No.  1,  3,  6,  7,  8,  10,  12,  16/17,  19,  23,  24/25,  28,  30,  32-34, 
86,  37,  40,  41,  43,  45.  Elsa  Ruegger  (Brüssel)  No.  89-52. 
Franz  Rummel  (Dessau)  No.  20—23,  24/25,  26,  27,  29—46. 
Eugen  Sandow  ^rlin)  No.  16/17.  Hugo  Schlemüller  (München) 
No.  1.  Anna  Schimon-Regan  (München)  No.  1 — 15,  16/17, 
18—23,  24/25,  26—52.  Margarethe  Schmalfeld- Vahsel  (Berlin) 
No.  41,  43,  44—52.  Marie  ScHmidt-Köhne,  Felix  Schmidt 
(Berlin)  No.  37,  89,  41.  Schlesinger'sche  Musik-Handlung 
(Bob.  Lienau)  (Berlin)  No.  40.  B.  Schottes  Söhne  (Mainz) 
No.  3,  4,  8,  9,  11,  12,  15,  16/17,  46,  48.  Sophie  Schröter 
(München)  No.  46—52.  Fritz  Schuberth  jr.  (Leipzig)  No.  44. 
J.  Schuberth  &  Co.  (Felix  Siegel)  (Leipzig)  N6.  6,  7,  8, 
14,  15,  23,  42,  45,  46,  49—51.  &jhuster  &  Loeffler  (Berlin) 
No.  22,  23.  Betty  Schwabe  No.  35—37.  Schweers  &  Haake 
(Bremen)  No.  23.  Josef  Seiling,  Hofmusikalienhändler 
und  Concertagentur  (München)  No.  27,  29,  34,  37.  Arrigo 
Serato  (Bologna)  No.  7.    Alexander  Siloti  (Antwerpen)  No.  3, 

7,  12,  14,  20,  23,  27,  29,  38,  38,  41,  43,  47,  51.  N.  Simrock 
(Berlin)  No.  23,  46.  Johannes  Snoer  (Leipzig)  No.  43—52. 
Soloquartett    für   Kirchengesang   (Leipzig)   No.    1,   3,   5,   7, 

8,  10,  12,  16/17,  19,  21,  23,  24/25,  28,  i^,  32-34,  36,  37, 
40,  41,  43,  45.  Emma  Sperling  (Leipzig)  No.  1—15,  16/17, 
45—62.  Anna  Spielhagen  No.  27,  34,  37.  Carl  Spielmeyer's 
Nachf.  (Franz  Wunder)  (Gottingen)  No.  10.  Susanne  Stade 
(Leipzig]  No.  1—16,  16/17,  18—28,  24/25,  26— 44,  46— 52.  Der 
Stadtrath  (Heidelberg)  No.  43, 44.  Steingräber  Verlag  (Leipzig) 
No.  1,  3,  8,  23,  24/26,  27  28,  47—50.  Steinway  &  Sons,  Hof- 
lieferanten (New- York,  London,  Hamburg)  No.  28,  Offene 
Stellen  tlü:  Musiker  No.  35,  87,  40,  41,  43.  Anna  Stephan 
(Berlin)  No.  23.  Concert-Agentur  von  Eugen  Stern  (Berlin) 
No.  1—5,  8,   12,  13,  18,  23—38,  40—52.     Margarethe   Stern 


XII 


No.  9.  Clara  Stratiss-Kurzwelly  (Leipzig)  No.  1—16,  16/17, 
18, 19,  23.  Robert  Teichmüller  (Leipzig)  No.  42,43, 45, 47, 49,51. 
Georg  Tbies,  Hofmusikalienhandlnng  (Dannstadt)  No.  4,  23. 
Fr.  Ä.  Urb&nek  (Prag)  No.  27.  Emil  Vaupel  (Wiesbaden) 
No.  1—15,  16/17,  18—22.  Zu  verkaufen:  Eine  Orchester- 
Partitur  No.  26.  Verlag  der  Freien  musikalisohen  Vereinigung 
(Berlin)  No.  26,  28.  Der  Verwaltunge-Ausschuss  der  Mozart- 
Stiftung  (Frankfurt  a.  ^L)  No.  BO.  Niederländisches  Vocal- 
quartett  No.  41.  Der  Vorsitzende  des  Akademisch-Philo- 
sophischen Vereins  No.  21.  Der  Vorstand  des  Gesangvereins 
für  gemischten  Chor  „Concordia"  (Leeuwarden  [Holland]) 
No.  29,  31.  Der  Vorstand  des  Singvereins  (Leer)  No.  46. 
Wagner:  Rheingold-Orchesterpartitur  No.  30.  Dr.  Raoul 
Walter  (München)  No.  14.  Oswald  Weigel  (Leipzig)  No.  21. 
Wilh.  Weiss  (Hermannstadt  [Siebenbürgen])  No.  39,  41.  C. 
L.  Werner  (Freiburg  i.  B.)  No.  42.  Constantin  Wild  (Leipzig) 
No.  12.  Georg  Wifle  (Leipzig)  No.  42—52.  Hans  Winder- 
stein (Niendorf  [Lübeck])  No.  22,  23,  33,  36,  39,  (Leipzig) 
41,  43,  45,  47,  49,  51.  Anton  Witeck  No  48.  Agnes 
Witting  (Dresden)  No.  1—15,  16/17.  Georg  Wörl  (Son- 
dershausen) No.  33—37.  Edda  Wolf  (Leipzig)  No.  41—52. 
Concert-Direction  H.  Wolff  (Berlin)  No.  1—18,  20—52.  H. 
Wolff  (Berlin)  No.  1—15,  16/17,  18,  20-23,  24/25,  26—37. 
Marie  Woltereck  (Hannover)  No.  47.  F.  Woodland  &  Co. 
(London)  No.  6—8.  Agnes  Zeeh  (Berlin)  No.  1—4.  A.  Ziegler 
(Dresden)  No.  18,  23,  38.    Eine  Stradivari-Geige  zu  verkaufen 


(Parchira  [Mecklenburg])  No.  33,  34.    Jul.  Heinr.  Zimmermann 
(Leipzig)  No.  42,  43,  45,  46. 


Beilagen 

von  Johannes  Alt  in  Frankfurt  a.  M.  zu  No.  49, 

von  H.  Bosch  in  Moskau  zu  No.  *J, 

von  Breitkopf  &  Härtel  in  Leipzig  zu  No.  3,  5,  13,  26,  39, 

43,  45,  50,  51, 
von  Alfred  Coppenrath  (H.  Pawelek)  in  Regensburg  zu 

No.  45, 
von  Ernst  Eulenburg    in  Leipzig  zu  No.  42, 
von  Wilhelm  Hansen  in  Leipzig  zu  No.  50, 
von  Fr.  Kistner  in  Leipzig  zu  No.  38, 
von  C.  A.  Koch 's  Verla^buchhandlung  (H.  Ehlers  &  Co.) 

in  Dresden  und  Leipzig  zu  No.  5, 
von  F.  E.  C.  Leuckart  in  Leipzig  zu  No.  52, 
von  Carl  Merseburger  in  Leipzig  zu  No.  47, 
von  C.  F.  Peters  in  Jlieipzig  zu  No.  89, 
von  Gebrüder  Reinecke  in  Leipzig  zu  No.  41, 
von  Dr.  Hugo  Riemann  in  Leipzig  zu  No.  36, 
von  Steingräber  Verlag  in  Leipzig  zu  No.  36, 
von  Hermann' Trapp  in  Wildstein  in  Böhmen   zu  No.  60, 
von  Paul  Zschocher  in  Leipzig  zu  No.  3. 


Druck  von  0.  G.  Röder  in  Leipzig 


Leipzig,  am  26.  December  1895. 


Verantwortlicher  Redaoteur  und  Verleger: 

E.W.  Fritzsch, 

Ltipzig,  KÖDigsstrasse  6. 


D&B  IfusLk&lische  WoohenblAtt  erscliemt  jährlich  in  53  Nnmmäm.  Der  Äbonnementebetra^ 
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directer  &ankirt«T  Krenzbandsendune  treten  nachstehende  vierteljährliche  Abonnements- 
pteise  in  Kraft:  3  Mark  50  Pf.  für  das  Deutsche  Eeich  und  Oeeterreich.  —  3  Mark  75  Pf. 
für  weitere  Länder  des  WeltpoetTereinfl.  —  Jahreeabonnementa  werden  unter  Zugnmde- 

legnng  vorstehender  Bezugsbedingungen  berechnet. 
Dia  Insertionsgebahren  für  den  Raum  einer  drei  gespaltenen  Fatitzeile  betragen  30  Pf. 


miLJalir;.] 


»0,1. 


lehftlt:  Zu  mmlkallaidu«  Ttaeorls  and  Pruia  dar  Srieftbeo.    Von  Dr.  Hugo  BiemRim.    —    Kritik:    Henri  Dnpftra,  .Lsaara",  i;mpb 


D»oh  BÜTger'B  Ballkde,  fflr  Orobuter,  —  BtoKTaphisohM :  Femicolo  Benveuato  Bnsonl.    (Hit  Portrait) 

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£ug«Oe  Thomw.  ~  TBgNgaMhiahte:  HiulkUriere  aiu  Bremen,  Rom  null  Wien.  ~  Bericht 
.  jnd  Oute  Id  Oper  nnil  Conoort.  —  Kirchen mnatk.  —  OpBrtmnffüUrBnBen.  —  Aatgefohrw 
Termiachle  Mtttheilnngen  Dod  Hatlzen.  —  Krltischsr  Anhang  :   CompoaitidnBti  lon  Ludwig 


Einladung  zum  Abonnement. 
seinen  sießenundzwanzigsten  BaRpgang, 

fiir  v/oUhen  xah^eieh»  mioi-Msanie  Sdoürä^e  aohon  jatzt  iereU  Uegen. 

^W  'UniM'zmchrtfiia  erbUUt  OAtok  ßi/r  den  nmAen-  Jahrgang  xein»a  SSlattea ,  das  in  der  SoTidenz 
und  ^«iohhaZtifkMi,  sowis  in  der  äussaren  .AiMstaiiung  und  den  Bezugsbedingungen  Jceine  jUnderung  erfahren 
wird,   die  Swnai  des  rtwMhctUsehen  9ublicvan9  und  ladet  zu  aZU^Mgem  ^üonnemeni  at^  dasaelbe  ein. 

E.    W.  FRlTZSCff. 


Jmt  muslktllschen  Theorie  und  Praxis  der  Griechen. 

Von  Dr.  Hngo  Blemann. 

Ungefthr  gleichzeitig  ist  die  mosikhistoriBcbe  Litte- 
ralar  durch  zwei  wertfavolle  Studienwerke  über  die  Musik 
der  Alten  bereichert  worden,  nämlich  Fr.  A.  Geraert's 
„La  Myopie  antiqna.  dans  le  chant  de  l'^lise  latine" 
(Gent,  Hoste,  1895,  XXXVIII  nnd  445  8.  gröastes 
Oclavformat)  and  C.  van  Jan's  „Unsici  scriptores  graeci" 
(Leipiig,  Tenbner,  1895,  XCIV  nnd  503  S.  8*>,  mit  zwei 
Tafeln).  Das  Werk  des  berühmten  belgischen  Forschers, 
der  in  der  DniversalitAt  seiner  musikalischen  Leistungen 
(als  Dirigent,  Pädagoge,  Componist  nnd  Historiker)  nur 
mit  seinem  Vorgänger  in  der  Leitung  des  Brüsseler  Con- 
servatoriums  —  F.  J.  F4tis  —  verglichen  werden  kann, 
trigt  den  Nachtitel   „Suite  et  compMment  de  l'IIistoire 


et  th^orie  de  la  mnsique  de  Tantiquitä",  d.  h.  wir  haben 
den  Ergänzungs-  und  Schlnssband  des  ausgezeichneten 
Werkes  über  die  Musik  des  Atterthnms  vor  uns.  Carl 
van  Jan  oder,  wie  er  sich  auf  dem  Titel  des  durchweg 
mit  lateinischem  Commentar  geschriebenen  Werkes 
nennt,  CaroluB  Janns,  ist  in  den  Kreisen  der  Musik- 
historiker kaum  minder  bekannt  und  geschätzt,  als  Ge- 
vaert;  ist  er  es  doch,  der  durch  Jahrzebcnte  den  allzu- 
kühnen Neuaufstellungen  Rudolf  Westphal's  auf  dem  Ge- 
biete der  antiken  Musiktheorie  den  Widerpart  gehalten, 
ihn  auf  Schritt  und  Tritt  controlirt  nnd  dadurch  ver- 
hütet hat,  dass  Westphal's  Phantasien  von  der  mehr- 
stimmigen Musik  der  Griechen  als  erwiesene  Thatsachen 
angesehen  wurden.  E^  konnte  freilich  doch  nicht  ver- 
hindern, dass  der  erste  Band  von  Ambros'  Musikgeschichte 
durch  eine  Westphal  nahe  stehende  Dame  „westphalisirt" 
wurde,    was    heute    auch    der  Verleger    von    Herzen    be- 


dauern  wird,  nachdem  Westpbal  (gest.  1892)  selbst  zu- 
letzt zugegeben  hat  (in  der  Einleitung  seines  1893  er- 
schienenen Werkes  „Aristozenos  von  Tarent  Metrik 
und  Rhythmik  des  classiKchen  Hellenenthums**),  dass  „in 
der  griechischen  Musik  die  heterophone  Instrumental- 
begleitung des  Gesanges  stets  eine  einstimmige  war", 
und  femer,  dass  sich  nur  je  zwei  Varianten  der  alten 
Tonarten,  eine  mit  der  Prim  ui^d  eine  mit  der  Quinte 
schliessende  nachweise^  lassen,  dass  sich  dagegen  für 
die  früher  von  ihm  äui^estellten,  auf  der  Terz  schliessen- 
den  Tonarten  (Syntonoiydisch  =  Fdur  [mit  b  h)  auf  a 
schliessend,  Mixolydisch  =  Gdur  [mit  ij  f]  auf  h  schliessend, 
Böo^isch  ;=  Ämoll  auf  c  schliessend)  „kein  ausdruck- 
liches Zeugnifls  der  alten  Musikschriftsteller  geltend 
machen  lässt". 

Der  uns  vorliegende  stattliche  Teubner-Band  Jan's 
bietet  nun  nichts  Geringeres,  als  einen  auf  Grund  sorg- 
faltigster Handschriften-Vergleichung  bewirkten  Neudruck 
der  wichtigsten  griechischen  Musikschriftsteller,    nämlich 
zunächst   der   bisher   nur   in    der   Ausgabe   des  Meibom 
(1652)  zugänglichen:  Euklid  (Sectio  canonis),  Nicomachus, 
Gleonides  (bisher  als  Pseudo- Euklid  geläufig:  Introductio 
harmonica),  Bacchius,  Gaudentius  und  Alypius.    Aristozenos 
und  Aristides  Quintilian    sind  weggelassen,    weil  sie  in 
Neuausgaben  von  Marquardt  [1868]  bezw.  A.Jahn  [1882] 
vorliegen;    dafür  gibt  aber  G.  v.  Jan  eine  äusserst  dan- 
kenswerthe  Zusammenstellung  aller  auf  Musik  bezüglichen 
Stellen    aus   Aristoteles,    eine   kritische  Neuausgabe   des 
19.  Capitels   der   zwar   nicht    von  Aristoteles  selbst  her* 
rührenden,  aber  auch  nicht  viel  jüngeren  „Problemata*', 
weiter  (S.  411 — 423)  werthvolle  Excerpte  aus  Neapeler 
Codices,    und   endlich  unter  dem  Titel  „Carminum  grae- 
coruin  reliquiae"  (S.  425— 473)  eine  ausführliche  Analyse 
der  sämmtlichen  unzweifelhaft    echten    Ueberbleibsel  an- 
tiker Musik    in   Originalnotirung  und  üebertragung  (den 
Hymnos  des  Mesomedes  an  die  Muse  und  einen  Theil  des 
Hymnos    an    Nemesis    in    photographischer   Nachbildung 
des  in  Venedig  befindlichen  Manuscripts).    In  Letzterem  be- 
gegnet sich  0.  v.  Jan  mit  Gevaert,  der  ebenfalls  sämmt- 
liche  erhaltenen  Beispiele  antiker  Musik  mittheilt  (auch 
die  von  Ath.  Kirchner  aufgefundene  1.  Pindarische  Ode, 
deren  Echtheit  in  neuerer  Zeit  wieder  glaubwürdiger  er- 
scheint),   Einige    sogar    (mit   wichtigen   Verbesserungen) 
im  Anhang    zum    zweiten    Male.      Ausserordentlich    dan- 
kenswerth  ist  das  mit  grossem  Fleisse  angefertigte  alpha- 
betische Register  Jan's,  das  auf  alle  erdenklichen  Fragen 
die  Antwort  durch  erweisende  Seitenzahlen  gibt.  Zu  bedauern 
ist,  dass  uns  Jan  nicht  zugleich  eine  Neuausgabe  desPtolemäus 
bescheert  hat,    bezüglich  dessen  wir  immer  noch  auf  die 
seltenen  Drucke  des  Wallis  (1662,  bezw.  1699)  angewiesen 
sind.     Der    Hauptinhalt    des    Gevaert'schen    Werkes    ist 
übrigens,  entsprechend  seinem  Titel,  nicht  eigentlich  der 
Darstellung  der  antiken  Theorie,    sondern  vielmehr  dem 
Nachweise  gewidmet,    dass  die  antiken  Tonarten  in  den 
Gesängen  der  christlichen  Kirche  weiterleben;  das  Werk 
ist   daher   eine    Classification    der   durch  Documente   des 
9.    und    10.    Jahrhunderts    verbürgten    Antiphonen   nach 
den  Kirchentönen  unter  Ableitung  dieser  von  den  antiken 
Tonarten.     Der    zweite    Theil,    der    diesen    thematischen 
Katalog  gibt  (S.  227—375),  zerfällt  in  die  fünf  Capitel: 
I.  Aeolische  Melodien  (I.  und  II.  Kirchenton),  IL  und  UI. 
Jastische  Melodien  (VII.  und  VIII.  Kirchenton  und  un- 
regelmässige   Formen    des    VIII.,    IV.    und    L    Tones), 
IV.  Dorische  Melodien  (III.  Ton),  V.  Hypolydische  Melo- 
dien (VI.,  V.  und  IL  Ton).    Die  historischen  Erörterungen 


des  L  Theiles  gelten  in  erster  Linie  der  Begründung 
dieser  Classification,  in  zweiter  aber  sind  sie  eine  Fort- 
setzung und  Erweiterung  der  Beweisführungen  fär  des 
Verfassers  zuerst  in  der  kleinen  Schrift  „Les  originos 
du  chant  liturgique  de  T^glise  latine''  (Gent  1891, 
Deutsch  bei  Breitkopf  &  Härtel)  geltend  gemachten  An- 
fechtung der  „Gregorianischen  Tradition",  d.  h.  der  An- 
nahme einer  endgiitigdn  Bedaction  der  Eirchenges&nge 
durch  Gregor  den  Grossen.  'Begreiflicherweise  hat  diese 
Erschütterung  einer  bisher  allgepiein ,  als  zu  Recht  be- 
stehend angesehenen  Ueberliefelrung  eine  grosse  Aufregung 
besonders  in  den  speciell  dem  Studium  der  Geschichte 
des  Earchengesanges  zugethanen  Kreisen  der  Benedictiner 
hervorgerufen. 

(Fortsetzung  folgt.) 


Kritik. 

Henri  Duparc.  „Lenore**,  symphonische  Dichtung  nach 
Bürger's  Ballade,  für  Orchester.  Leipzig,  F.  E.  C. 
Leuckart  (Gonstantin  Sander). 

Ein  echtes,  wahres  Kunstwerk  bleibt  jung  durch 
alle  Zeiten  und  wirkt  mit  ungeschwächter  Kraft  auf  jedes 
empfiLngliche  Gemüth,  so  früh  wie  spät,  so  vor  wie  nach. 
Solch  ein  unvergängliches  Kunstwerk  ist  Bürger*s  Meister- 
baUade  „Lenore".  Nicht  nur  die  Herzen  vieler  deut- 
schen Künstler  ergriff  sie  mit  ihrer  ganzen  Stimmuugs- 
Zaubergewalt,  nein,  auch  den  französischen  Tondichter 
—  oder  sagen  wir  hier  besser  Tonmaler  —  wusste  sie 
in  ihre  Fesseln  zu  schlagen,  sodass  er  sich  genöthigt 
sah,  in  Tone  umzudenken,  was  der  unsterbliche  Dichter 
so  unübertrefflich  in  Worten  zu  sagen  wusste.  Zu  wie 
vielen  Kunstschöpfungen,  und  zwar  auf  allen  Gebieten 
der  Kunst,  hat  nicht  die  „Lenore**  schon  Veranlassung 
gegeben!  In  unserer  Kunst  ist  es  vor  Allem  Joachim 
Raff's  schönste  Schöpftmg,  die  Bürger*s  „Lenore"  das 
Dasein  verdankt,  und  ich  glaube  kaum,  dass  es  je  irgend 
einem  Tondichter  irgend  einer  Nation  gelingen  wird,  in 
gleich  künstlerischer  Vollendung  die  gleiche  Aufgabe  zu 
lösen.  Duparc  behandelt  in  seiner  symphonischen  Dich> 
tung  genau  denselben  textlichen  Vorwurf,  wie  Baff  im 
letzten  Satz  seiner  Symphonie  „Lenore".  Und  doch,  wie 
verschieden  geben  beide  Künstler  das  dem  Gedicht  Ent- 
nommene in  Tönen  wieder!  Raff  trachtet  mit  allen 
Kräften  dahin,  ein  schemenhaftes,  nebelbleiches  Geister- 
stück zu  malen,  während  Duparc  ein  lebenstrotzendes, 
theilweise  geradezu  glänzendes  .  Orchesterstück  hervor- 
bringt. Ich  wenigstens  kann  mich  nicht  entschliessen, 
beim  Anhören  dieses  von  zwei  Posaunen  im  //  vorgetra- 
genen Themas  —  alle  Holzbläser  haben  hierzu  ein 
schrilles  Tremolo  in  hoher  Tonlage  zu  blasen  —  an 
einen  leichenfahlen  Gespensterreiter  zu  denken. 

ff 


m 


^^ 


&-M-r^  UfJE^^I 


Davon  abgesehen  aber  haben  wir  es  mit  einem 
höchst  beachtenswerthen  Werk  zu  thun.  Der  Autor  be- 
herrscht die  „Mache"  durch  und  durch,  verfugt  über  eia 
glanzvolles  Colorit  und  erfindet  reizvolle,  ja  schöne  Mo- 
tive, wenn  dieselben  auch  nicht  immer  originell  genannt 
werden   können.      Aus   „Trista»   und    Isolde''    klingt   os 


1 


manchmal  stark  in  diese  „Lenore^  hinein.  Mit  einem 
Andante  sostenuto,  Gdnr,  C,  welches  den  Jammer  Le- 
nore's  nm  ihren  im  Kriege  gefallenen  Wilhelm  sehr  tref- 
fend schildert,  beginnt  das  Tongemälde.  Allmählich 
kommen  wir  zu  einem  geschickt  vorbereiteten  AUegro 
non  troppo,  in  gleicher  Tonart  wie  das  Andante,  wenn 
anders  man  bei  dem  ganzen  Stück  von  einer  bestimmt 
vorherrschenden  Tonart  reden  darf.  Dieses  Allegro  malt 
nun  xnnächst  Wilhelm  zu  Ross  als  Oeistererscheinung, 
bringt  uns  in  seinem  Verlaufe,  dem  Todtenritt,  prickelnde 
Rhythmen  und  Harmonien,  zeigt  auch,  dass  das  Ganze 
wohlahgerundet  in  der  äusseren  Form  sei  —  annähernd 
Oaverturenform  —  und  bescheert  uns  folgendes  schöne 
Cantilenen-Motiv,  welches  die  Gestalt  der  ^Lenore^  musi- 
kalisch trefflich  zu  schildern  wohl  im  Stande  sein  dürfte 
und  schon  in  dem  Einleitungs-Andante  andeutungsweise 
zu  Tage  tritt 


Piü  largamenio. 


mf  ^ 


poco 


^p.  ncr^ 


»<M-jtiHt^h^ 


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crese. 


poco  strmg. 


sempre  stritig. 


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Lento^ 


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dim. 


molto       P 


W  ^    '  tri    fi*  IpS 


^ 


Die  thematische  Arbeit  ist  im  ganzen  Stück  durch- 
aus lobenswerth,  das  Ganze  mit  fester,  sicherer  Hand 
zusammengefügt  und  bis  zu  dem  sehr  glücklich  gewählten 
Schluss  hin  interessant  und  geistreich.  Das  prächtig 
orchestrirte ,  nicht  umfangreiche  Werk  kann  allen  guten 
Orchestern  angelegentlich  empfohlen  werden,  da  es  den 
besten  Schöpfungen  auf  diesem  Gebiet,  besonders  seitens 
der  Landsleute  Duparc's  —  ich  denke  hier  in  erster 
Linie  an  Saint-Saens  und  C^sar  Franck  — ,  in  keiner 
Weise  nachsteht  und  bei  flotter  Auffuhrung  sicher  ge- 
fallen wird.  Das  Stück  ist  nicht  gerade  schwer,  will 
aber  subtil  gespielt  sein. 

Georg  Riemenschneider. 


Biographisches. 

Ferruccio  Benvenuto  Busoni. 

(Mit  Portrait.) 
Eine  Skizze  von  Ferdinand  Pfohl. 

Es  war  im  Jahre  1887  in  Leipzig.  Ich  lebte  damals 
als  Peripatetiker  in  der  altberühmten  Musenstadt.  Die  un- 
endliche Fülle  von  fireier  Zeit,  die  mir  der  Himmel  be- 
scheert hatte,  wusste  ich  trefflich  anzuwenden:  ich  ging 
spazieren,  conjugirte  die  schönen  Verben  „ambulare" 
und  p habere*',  grübelte  über  unentdeckte  Harmonien 
imd   wünschte  mir   mit  aller  Herzenskraft  irgend   etwas 


Besonderes  herauf,  ein  Ereigniss,  das  Rahm  nnd  Gold  auf 
mich  ausschütte.  Beides  hatte  ich  sehr  nothwendig. 
und  80  spazierte  ich  denn  an  einem  erstickend  schwülen 
Hochsommemachmittag  die  Goethe-Strasse  entlang  und 
concentrirte  mein  ganzes  Sinnen  und  Minnen  auf  die  prak> 
tische  Bedeutung  des  „ühergreifenden  Systems^  Moritz 
Hauptmannes  —  von  dessen  Studium  ich  mich  besonders 
angezogen  fühlte  — ,  als  mich  ein  derber  Stoss  traf,  der, 
eine  plötzliche,  grelle,  jähe  Dissonanz,  in  meine  von  sanften 
Harmonien  bewegte  Seele  hineinschlug.  Das  Individuum, 
von  dem  diese  keineswegs  wohlthätige  Erschütterung 
meines  Körpers  und  meiner  unsterblichen  Seele  ausging, 
war  ein  sogenannter  Kerl,  der  in  diesem  Augenblick  die 
Frechheit  so  weit  trieb,  mich  höhnisch  anzugrinsen.  An- 
scheinend ein  Schlosserlehrling:  das  Gesicht  war  mit  Russ 
gesprenkelt,  die  Nase  pechschwarz,  der  Hals  nackt  und 
fleckig  wie  die  Haut  einer  Forelle.  Seine  irdische  Er- 
scheinung vollendeten  ein  schmutziger  blauer  Kittel  und 
eine  Arbeiterhose,  auf  der  alle  Farben  des  Spectrums 
vertreten  waren,  und  endlich  ein  Paar  Stiefel,  die  der 
grossen  Zehe  neidlos  gestatteten,  Leipzig  aus  der  Frosch- 
perspective  zu  bewundern:  so  sah  der  Mensch  aus.  In 
der  Hand  trug  er  ein  Stemmeisen  und  einen  Plättstahl, 
und  sein  Arm  pendelte  hin  und  her  wie  der  gewichtige 
Perpendikel  einer  Thurmuhr.  Ich  muss  gestehen,  ich 
war  zu  betrofifen,  als  dass  ich  sofort  die  in  solchen  Fällen 
einzig  richtige  Modulation  in  die  angeschlagene  Tonart 
gefunden  hätte  Wie  der  Kerl  so  vor  mir  dastand,  sein 
keckes  Gesicht  mir  wie  eine  Sonnenblume  unter  die  Nase 
haltend,  das  Feuer  seiner  lachenden  Augen  auf  mich  nieder- 
sprühend, da  kam  er  mir,  der  ich  soeben  noch  die  Gereiztheit 
eines  veiwtindeten  Ebers  in  mir  gespürt  hatte,  auf  einmal 
so  sympathisch  und  zugleich  so  bekannt  vor.  Er  lachte 
jetzt  stärker,  und,  zum  Weggehen  gewandt,  nickte  er  mir 
vertraulich  zu.  Himmel!  Wie  Schuppen  fiel  es  mir  von 
den  Augen!  Dieser  Kerl  war  ja  gar  kein  Kerl,  nicht 
einmal  ein  Schlosserlehrling.  Das  muss,  das  konnte  ja 
Niemand  anders  sein,  als  Busoni.  Und  in  der  That, 
Busoni  war  es  auch.  Es  ging  ihm  wie  mir.  Auch  er 
war  Peripatetiker  geworden  und  hatte  sich  eine  ebenso 
billige  wie  kleidsame  Sommertoga  zurechtgelegt.  Das  Aben- 
teuer endete  im  Panorama.  Dorthin  ging  Busoni  Billard 
spielen.  In  diesem  Costuroe!  Die  heiteren  Scenen,  die 
sich  dort  im  Billardsaal  entwickelten,  habe  ich  leider  nicht 
mit  erlebt.  Eine  bedenkliche  Schwäche  —  sie  betraf  den 
nervus  rerum  —  Hess  mich  die  Stätte  des  geaichten  Ver- 
gnügens meiden.  Busoni  hatte  zwar  auch  kein  Geld, 
aber  er  spielte  dennoch  Billard.  .  .  . 

Ich  habe  den  nachsichtigen  Lesern  des  „Musikalischen 
Wochenblattes"  die  kleine  Geschichte  erzählt,  ohne  eine 
andere  Absicht  mit  ihr  zu  verbinden,  als  ihnen  die  Freude 
an  dem  reizenden  Boheme-Einfall  Busoni'szu  gönnen.  Will 
Jemand  aus  diesem  Streich  etwas  Anderes  herauslesen,  als 
kecken  Humor  und  das  Behagen,  mit  dem  sich  die  jugend- 
liche Kraft  fühlt,,  so  mag  ers  thun.  Sicherlich  aber  ge- 
hört dieses  Stücklein  einer  freien  Seele,  einer  kraftvollen 
Natur  zu,  die  sich  ihres  Werthes  bewusst  ist:  ob  im 
Schlosserkittel  oder  gepanzert  mit  Titeln  und  Ehren,  den 
Werth  der  Persönlichkeit  drückt  weder  das  Eine,  noch 
erhöht  das  Andere.  Mir  persönlich  ist  Busoni  seit  jener 
Zeit,  trotz  des  Stosses  mit  seinem  Plätteisen  auf  meine 
Milz  und  trotz  des  Umstand  es,  dass  er  mir  ziemlich  gleich- 
altrig ist,  immer  eine  tief  sympathische  Erscheinung  ge- 
wesen ;  seiner  künstlerischen  Entwickelung,  seinem  Wach- 
sen und  Gedeihen  folgte  ich  mit  umso  grösserem  Interesse, 


als  mit  dem  Fortgang  Busoni's  von  Leipzig  ein  Raum 
zwischen  uns  entstand,  der  dem  geistigen  Schauen  erst 
die  wahre  Perspective  ermöglichte.  Menschen,  wie  sie  uns 
der  Alltag  mit  all  seinen  kleinen  und  grossen  Trivialitäten 
zuführt,  pflegen  wir  nur  zu  leicht  zu  unterschätzen.  Wel- 
cher von  uns  hätte  in  dem  stillen  Sinding,  den  wir  Alle 
so  häufig  im  Panorama  vor  einem  Humpen  von  wahrhaft 
nordischer  Mächtigkeit  sitzen  und  träumen  sahen,  den 
genialen  Gomponisten  des  Quintetts  erkannt?  Es  gibt 
Menschen,  die  grösser  werden  und  wie  Thürme  aus  der 
Erde    wachsen,    je    weiter    man  sich  von  ihnen  entfernt. 

Busoni  galt  damals  in  der  musikalischen  Welt  als  ein 
Virtuose  des  edelsten  Schlages,  als  ein  schaffender  Künstler 
von  eminenter  Begabung,  als  eine  Natur,  die  den  unge- 
heuren Ernst  der  Kunst  mit  vollster  Deutlichkeit  empfindet 
und  mit  demselben  ungeheuren  Ernst  ihr  dient.  Der 
Künstler  ahnt  und  empfindet  allein  die  Seele  des  Künstlers. 
Um  dem  Philister  den  Hut  in  die  Hand  zu  drücken,  dazu 
bedarf  es  eines  kräftigen  Anstosses  von  aussen.  Der 
Rubinstein-Preis,  den  Busoni  später  erhielt,  lehrte  auch 
die  Philister  Höflichkeit.  .  .  . 

Die  äusseren  Lebensschicksale  Busoni's  sind  schnell 
erzählt.  Es  wäre  ja  auch  verwunderlich,  wenn  es  anders 
wäre.  In  unserer  Zeit  mit  ihrer  allen  Menschen  gleich 
offenen  Gultur,  die  einen  fast  ausnahmslos  gleichartigen 
Bildungsgang  aller  Jener  bewirkt,  welche  zur  Höhe  dieser 
modernen  Gultur  emporsteigen  wollen,  bleiben  auch  Men- 
schen- und  Künstlerschicksale  von  den  tief  einschneidenden 
Wandlungen,  von  den  romantischen  Lebenszuthaten  be- 
wahrt, wie  sie  einem  F^licien  David  und  einem  Richard 
Wagner  —  wenn  es  erlaubt  ist,  diese  beiden  Namen  in 
Einem  Athem  auszusprechen  —  in  bunter  Fülle  zu  Theil 
wurden.  Richard  Wagner  bietet  wohl  von  allen  Künstlern . 
das  grösstc  Beispiel  eines  inhaltreiehen  und  wechselvollen 
Lebens:  er  gehörte  zwei  Zeitaltem  an,  und  das  Grösste 
war  ihm  beschieden:  er  hat  sich  als  Künstler  selbst  er- 
lebt. .  .  .  Man  wird  mich  nicht  miss verstehen. 

Der  Entwickelungsgang  eines  modernen  Musikers  ist 
nicht  an  äussere  Phasen  gebunden,  sondern  vollzieht  sich 
in  inneren  Erlebnissen.  Je  reicher  und  tiefer  das  Innen- 
leben eines  Musikers,  um  so  reicher  und  tiefer  wird  sein 
künstlerisches  Schaffen.  Und  darum  möchte  ich  glauben, 
dass  nur  ein  Musiker,  der  in  die  wundervolle  Fülle  der 
modernen  Gultur  hinabtaucht  und  zur  Tiefe  eines  Ge- 
danken- und  Empfindungslebens  gelangt  ist,  wie  es  einzig 
dem  umfassenden,  weitschauenden  Geist  eben  des  modern 
gebildeten  Künstlers  sich  erschliesst,  wirklich  Bedeutendes 
und  Neues  leisten  kann.  Busoni  ist  ein  modemer  Künstler 
dieser  Art.  Ihm  gehorcht  eine  umfassende  Bildung,  wie 
man  sie  nur  bei  erlesenen  Menschen  findet,  die  ihren 
Erkenntnisstrieb  mit  dem  Köstlichsten,  mit  Nektar  und 
Ambrosia  des  menschlichen  Geistes,  genährt  haben.  Busoni 
athmet  die  Höhenluft  der  modernen  Cultur.  .  .  .  Nicht 
viele  Musiker  dürfen  sich  rühmen,  das  zu  thun.  Busoni 
besitzt  jene  durchdringende  Schärfe  des  Kunstverstandes, 
die  allein  —  im  langsamen  Demant-Schliff  —  dem  mensch- 
lichen Geiste  echte  und  wahre  Bildung  gewährt.  Kunst- 
verstand aber  und  Phantasie  sind  die  Genien  des  schaffen- 
den Künstlers. 

Ferruccio  Benvenuto  Busoni  wurde  —  auf  dass  dem 
Leser  die  wichtige  Sache  nicht  länger  vorenthalten  sei  — 
am  1.  April  1866  zu  Empoli,  einem  Bezirk  von  Florenz, 
geboren.  Sein  Vater  Ferdinando,  ein  Clarinettenvirtuos 
ersten  Ranges,  und  seine  Mutter,  eine  vorzügliche  Pia- 
nistin —  ihr  Mädchenname  lautet  Anna  Weiss  — ,  waren 


die  ersten  Lehrer  des  Knaben.  Ferrnccio  Benvenuto 
machte  Siebenmeilenfortschritte.  Mit  acht  Jahren  trat  der 
Knabe  als  Pianist  in  Wien  auf;  er  entzückte  nicht  nnr 
durch  sein  virtuoses  Clavierspiel,  sondern  setzte  auch 
durch  seine  Compositionen  und  sein  glänzendes  Improvi- 
siren  Musiker  und  Laien  in  Erstaunen.  Das  seltene  und 
grosse  Talent  des  Knaben  ward  ^hzeitig  erzogen,  und 
in  einer  ebenso  strengen  wie  ernsten  Schule  wuchs  der 
Knabe  heran;  die  Freuden  der  Jugend,  das  ungebundene 


Umhertollen,  das  herrliche  Raufen,  Springen  und  Rasen, 
das  glückselige  In-den-Tag-hinein  hat  er  niemals  gekannt. 
Der  vortreffliche  W.  A.  Remy  —  W.  Mayer  —  in  Graz 
leitete  die  theoretischen  Studien  des  blutjungen  Musikers, 
der  schon  in  einem  Alter  die  Technik  der  Gomposition 
beherrschte,  in  dem  die  normale  musikalische  Erziehung 
dem  Schüler  überhaupt  erst  die  Kenntniss  der  grund- 
legenden Elementarsätze  der  Harmonik  vermittelt 

(Schluss  folgt.) 


Feuilleton. 


Zur  Beruhigung  der  Componisten. 

Von  Eugöne  Thomas. 

In  seiner  „Dramaturgie  der  Oper**  sagt  Bulthaupt: 
„Mozart  hat  aus  hunderterlei  masikalischem  Material,  das 
ihm  der  Strom  des  Tages  zutrug,  die  köstlichsten  Edelsteine 
geschliffen  und  manches  fremde  Motiv  auch  ohne  wesentliche 
Umgestaltung  zu  dem  seinigen  gemacht,  und  Shakespeare 
hat,  noch  viel  scrupeUoser,  ganze  JDramen  aufgenommen  und 
um  geschmolzen:  stets  zu  dichterischem  Gewinn,  der  ihm 
freilich  bei  der  AusDutznng  völlig  fertiger  Werke  leicht  ge- 
macht wurde ;  B.enn  nur  ein  Stümper  hätte  sie  verschlechtern 
können  —  was  also  musste  ein  Genius  wie  Shakespeare  aus 
ihnen  machen!  Und  auf  dies  Vorrecht  des  Genies  darf  sich 
in  den  uns  bekannten  Fällen  auch  Gluck  berufen''  (Bd.  I, 
S.  82). 

„Und  wir  auch'',  denken  sich  viele  heutige  „Oomposi- 
toren"  in  übergrosser  Bescheidenheit.  Ausserdem  könnten 
sie  sich  auf  W.  Tappert  berufen,  der  in  seinem  „Wandernde 
Melodien''  die  Existenz  von  Motiven  constatirt,  welche  „als 
musikalische  Stereotypen  herrenloses  Gut**  sind. 

Warum  denn  nicht?  Hören  wir  doch  so  oft  den  sehr 
beruhigenden  Satz:  Mit  dem  Erfinden  ist  es  heutzutage  *ne 
schlimme  Sache,  sämmtliche  Melodien  und  Motive  sind  be- 
reits abgebraucht,  woher  Neues  nehmen? 

Wäre  dieser  verhängnissvolle  Ausspruch  wahr  —  und 
mit  Rücksicht  auf  die  fabelhafte  Production,  welche  nicht 
nur  am  Ende  des  Jahrhunderts,  sondern  überhaupt  von  jeher 
wie  eine  Hochfiuth  die  Musikwelt  zu  überschwemmen  drohte, 
hat  es  wirklich  den  Schein  für  sich  — ,  so  würde  das  Loos 
des  armen  Tondichters  ohne  Zweifel  ein  recht  trauriges  und 
seine  bewusste  oder  unbewusste  Anleihe  entschuldbar  sein; 
denn  es  bliebe  ihm  da  nichts  Anderes  übrig,  als  dem  socia- 
listischen  Beispiel  unseres  Rafael's  der  Tonkunst  getreu  zu 
folgen,  eventuell  einen  kräftigen  Kunstcommuni smus  ins 
Leben  zu  rafen,  was  recht  Vielen  vom  Vortheil  sein  dürfte, 
oder  —  gar  nicht  zu  schaffen ;  —  in  so  manchem  Fall  immer- 
hin der  vorzuziehende  Ausweg.  Nun  ist  dies  Letztere  selten 
zu  befürchten ,  da  die  schaffenden  Musiker  in  der  Regel  (?) 
ein  e;utmüthiees,  liebenswürdiges  und  neidloses  Volk  bleiben, 
das  lebt  und  leben  lässt,  was  speciell  dem  Papierfabrikanten, 
Notendrucker,  Musikalienhändler  und  Verleger  zugute 
kommt. 

Es  handelt  sich  also  darum,  die  Wahrheit  der  oben- 
erwähnten inhaltsschweren  Behauptung  zu  prüfen,  und  in- 
w^iefern  eine  Entschuldigung  für  den  heutigen  Componisten 
zur  Geltung  gebracht  werden  darf. 

Das  wollen  wir  jetzt  untersuchen. 

Eine  Melodie  kann  entweder  aus  mehreren  Motiven  oder 
aus  einem  einzigen  gebildet  werden.  Ein  Beispiel  für  Viele 
wäre  das  Seitenthema  des  ersten  Satzes  aus  Liszt's  Hmoll- 
Sonate: 


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welches  durch  Vergrösserung  aus  dem  Motiv: 


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des  Hauptthemas  entstanden  ist,  eine  gern  gebrauchte  contra- 
punotische  Spielerei  sehr  billiger  Factur,  welche  mehr  fürs 
Aufi",  als  fürs  Ohr  gilt  und  doch  den  Schein  einer  thema- 
tiscnen  Arbeit  wahrt,  wenn  auch  nur  einer  bescheidenen. 

Die  meisten  Melodien  sind  aber  aus  mehr  als  einem 
Motiv  hergestellt,  daher  wird  unsere  später  vorzunehmende 
Berechnung  gewiss  nicht  ein  zu  hoch  gerathenes  Resultat 
liefern,  wenn  wir  anstatt  der  Melodie  blos  das  Motiv  in 
Rechnung  bringen. 

Gewöhnlich  überschreiten  die  Motive  selten  den  Umfang 
einer  Octave,  und  in  der  alteren  Musik,  im  Gegensatz  zur 
modernen  —  Bach  ausgenommen  — ,  kam  vorzugsweise  die 
Diatonik  inVerwendung;  weshalb  vorderhand  blos  die  sieben 
diatonischen  Tonstufen  der  Scala  ins  Auge  zu  fassen  sind, 
um  die  Frage  zu  lösen,  wie  viel  verschiedene  Motive  sich 
aus  diesen  sieben  Tönen  herstellen  Hessen. 

Es  ist  möglich,  mittels  eines  einzigen  Tones  ein  Motiv 
darzustellen  —  wir  erinnern  an  das  fis ,  reep.  ges  des  Nacht- 
wächterhorns  im  2.  Aufisug  der  „Meistersinger''. 

(Fortsetzung  folgt.) 


Tagesgeschichte. 


Musikbriefe. 


Bremen. 


Der    langjährige    Director    des    Bremer    Stadttheaters, 
Hr.   Alezander   Senger,    hat  auch    in   der  neuen  Spielzeit 


dafür  gesorgt,  dass  die  Bremer  Oper  ihren  Ruf  bewährt,  fClr 
Fortschritt  und  künstlerisches  Weiterstreben  in  einer  Weise 
einzutreten,  die  sie  in  die  erste  Reihe  derartiger  Kunst- 
institute stellt.  Der  Glauzpunct  der  letzten  Wochen  war 
entschieden  das  Gastspiel  der  Frau  Senger-Bettaque,  die 
seit  letztem  Sommer  mit  dem  Director  unseres  Theaters  ver- 


6 


mfthlt  ist.  Als  sie  Ende  der  achtziger  Jahre  hierher  kam, . 
begann  sie  mit  schnellen  Schritten  den  höchsten  Zielen  zu- 
zustreben. Nicht  als  Novize  fing  sie  hier  an,  aber  in  Bremen 
ist  sie  doch  eigentlich  „ctoss"  geworden,  wie  so  manches 
Talent  aus  dem  letzten  Jahrzehent.  Und  dies  ist  fftr  die 
Directionsführung  des  Hm.  Senger  gewiss  nicht  das  sohlech- 
teste Zeichen!  frau  Sen^r-Bettaque  hat,  naohdem  sie  be^ 
kanntlich  in  Hamburg  einige  Zeit  thätig  war,  sich  nun  in 
München  eine  hohe  Stellung  errungen,  und  sie  gehört  un- 
streitig zu  den  ersten  Grossen  der  Deutschen  Oper  der  Gegen- 
wart; in  verschiedenen  Bollen  steht  sie  sicner  einzig  da, 
von  keiner  Mitbewerberin  erreicht.  Ihr  über  mehrere 
Wochen  sich  erstreckendes  Gastspiel  im  November,  das  erste 
seit  ihrer  Vermählung,  trug  ihr  an  jedem  Abend  die  reich- 
sten Ehren  ein,  und  das  Bremer  Theaterpublicum  zeigte 
wieder,  dass  es  treu  zu  Denen  hält^  die  es  aib  echt  und  gross 
in  den  Bühnenleistungen  erkannt  hat  Mit  welcher  Frische 
der  Stimme,  mit  welcher  Ueberlegenheit  in  der  Darstellung, 
mit  welcher  Yielseitigkeit  in  ihrem  weiten  Bollengebiete 
wusste  aber  auch  die  Künstlerin  sich  in  den  einzelnen  Gast- 
spielvorstellungen auszuzeichnen!  Jede  Vorführunje,  bei  der 
sie  mitwirkte,  wurde  zu  einer  Festvorstellung.  Bei  diesem 
so  gl&nzend  verlaufenen  Gastspiele  brachte  unsere  Oper  auch 
eine  Novität,  Bizet*s  Einacter  „Djamileh**,  und  zwar  in  so 
stimmungsvoller  Inscenirung  und  in  so  vorzüglicher  Be- 
setzung der  Titelrolle  durch  Frau  Director  Senger-Bettaque, 
dass  dieses  farbenprächtige  Gemälde  orientali^hen  Lebens 
einen  eigenen  Beiz  ausübte,  der  aber  doch  kaum  stark  genug 
sein  dürfte,  als  dass  das  Werk  des  französischen  Oomponisten 
dauernd  im  Repertoire  sich  behauptet.  Auch  eine  andere 
Neuheit,  die  bereits  am  Anfang  der  Saison  zur  Aufführung 
kam,  Umlaufes  „Evanthia^,  ist  hier  so  rasch  aus  dem  Spiel- 
plan verschwunden,  wie  man  es  nach  den  Erfolgen,  die  das 
Werk  verschiedentlich  an  einzelnen  Bühnen  errungen,  kaum 
für  möglich  gehalten  hätte.  Es  ist  jedoch  nachträglich  höchst 
überflüssig,  nach  den  Ursachen  dieses  Misserfolges  zu  forschen, 
genug,  die  ^Evanthia**  hat  in  Bremen  .versungen  und  verthan**. 
Wie  die  langjährige  Erfahrung  beweist,  hat  Hr.  Director 
Senger  im  Auffinden  von  Talenten  besonderes  Glück  gehabt. 
Wenn  nicht  alle  Anzeichen  trügen,  hat  er  mit  dem  Engage- 
ment eines  jungen  Heldentenors,  Hrn.  Bauern feind,  aufs 
Neue  diese  Eigenschaft  bewährt.  Der  junge  Künstler  ist  ein 
echter  Anfilnger,  aber  solche  Leistungen  wie  Lohengrin  und 
Walther  Stolzing,  die  ich  von  ihm  sah,  beweisen  offenbar, 
dass  er  das  Zeug  hat,  etwas  Tüchtig^  zu  werden.  Seine 
noch  ungeschulte,  aber  so  reizvoll  klingende  Stimme  gibt 
ihm  die  Anwartscnaft,  ein  oder  der  „Tenor  der  Zukunft*' 
zu  werden.  Von  den  neuen  Kräften  in  dem  Sänfi^erpersonal 
unserer  Bühne  hat  sich  rasch  der  Bassbuffo  una  Begisseur 
Hr.  Reineke  eine  beachtenswertbe  Stellung  errungen, 
während  der  für  diese  Saison  engagirte  Heldentenor  bereits 
nach  verhältnissmässig  wenigen  Wochen  die  Waffen  streckte. 
Er  hat  den  Staub  Bremens  von  seinen  Füssen  geschüttelt, 
und  sein  Fach  ist  unbesetzt,  da  das  genannte  junge  Talent 
bis  jetzt  ja  nur  für  wenige  Rollen  eintreten  kann.  Unsere 
Oper  ist  bezüglich  des  Heldentenors  auf  Gastspiele  ange- 
wiesen, ein  Umstand,  der  ja  eigentlich  für  die  gedeihliche 
Entwickelung  einer  Bühne  nicht  gerade  als  empfenlenswerth 
gilt,  bei  dem  wir  aber  bis  jetzt  einen  sehr  guten  Tausch 
machten.  Es  gastirte  hier  Hr.  Heydrich  aus  Göln,  der 
neben  Hm.  Oberländer  aus  Carlsruhe  die  Helden tenorlücke 
ausfüllen  soll.  Wenn  er  alle  Partien  so  vorzüglich  darstellt, 
wie  den  Siegfried,  den  er  als  erste  Gastspiel  rolle  vorführte, 
so  wollen  wir  gern  auf  einen  ständigen  Vertreter  dieses 
Faches  für  diesen  Winter  verzichten.  Seit  1882,  als  zum 
ersten  Male  hier  der  „^i^^  des  Nibeluneen**  gegeben  wurde, 
habe  ich  sämmtliche  Siegfned*s  gehört,  aber  Keiner  hat  diesen 
Frischesten  und  Freudigsten  aller  Heldenjünglinge  so  trefflich 
verkörpert,  wie  Hr.  Hevdrich.  Es  war  mir,  als  sähe  ich  den 
Siegfried  zum  ersten  Male,  den  echten,  lebenswahren,  so  wie 
er  sein  muss  in  seiner  Reckenhaftigkeit  und  Wildheit,  in 
seiner  Unsprünglichkeit  und  Lebensfrische,  mit  seiner  Inner- 
lichkeit und  Reinheit  des  Gemüths.  Bei  dieser  Vorstellung 
zeichnete  sich  auch  wieder  unser  trefflicher  Tenorbuffo,  Hr. 
Fron  eck,  als  Mime  durch  eine  glänzende  Leistung  aus,  die 
ich  schon  früher  an  dieser  Stelle  gerühmt,  die  es  aber  aufs 
Nene  verdient,  dass  die  grosse  Oeffentlichkeit  darauf  auf- 
merksam wird.  Der  treffliche  Künstler  entfaltet  an  unserer 
Bühne  als  Regisseur,  Sänger  und  Schauspieler  eine  Vielseitig- 
keit, wie  sie  heutzutage  selten  zu  finden  ist.  Heute  spielt 
er  vielleicht  den  Spiegelberg  und  morgen  vertritt  er  in  un- 
übertrefflicher Weise  den  Mime.    Seine  Spielfreudigkeit  und 


Hingabe  an  die  Sache  leuchten  ans  allen  Partien  hervor. 
Durch  seine  langjährige  Wirksamkeit  an  hiesiger  Bühne  ist 
mir  in  seinen  Leistungen  Hr.  Froneok  am  vertrautesten, 
aber  anch  eine  Reihe  der  übrigen  Mitwirkenden  an  unserer 
Oper  muss  ich  als  ganz  vorzügliche  Kräfte  nennen.  Bei 
einer  wohlgelnngenen  Marschner -Feier  sah  ich  in  .Templer 
und  Jüdin*^  Frau  Burckhard  als  Vertreterin  der  Titelrolle, 
die  hier  die  Hörer  zu  voller  Bewunderung  hinriss.  Frl.  Tom- 
schik  ist  eine  treffliche  Altistin,  die  ab  Ortrud  eeigte.  dass 
sie  künstlerisch  mächtig  vorwärts  strebt,  und  Frau  y.  Weber 
darf  als  Eine  der  besten  Goloratursängerinnen  bezeichnet 
werden;  auch  die  Soubrette,  Frl.  Kaftal,  bewies  als  Gret- 
chen  im  „Wildschütz",  dass  sie  ihr  Fach  trefflich  ausftült. 
Die  Primadonna  unserer  Oper,  FrL  Holldöbler,  sah  ich 
als  Evanthia  und  aJs  Brünnhilde  im  „Sieefried^,  in  zwei 
Partien,  die  viel  gewaltiger  dargestellt  weraen  können,  die 
aber  doch  zu  voller  Aohtunff  nöthigen  vor  dein  Talente  der 
begabten  Sängerin.  Für  kleinere  Partien  scheint  in  Frl. 
Riesterer  eine  recht  brauchbare  Kraft  gewonnen  zu  sein. 
Die  übrieen  Solisten  der  Oper,  die  HH.  Srämer  (lyrischer 
Tenor),  Marsano  (Bariton),  Mosel  (Bass)  und  Radow  (Bass- 
buffo), die  schon  längere  oder  kürzere  Zeit  in  Bremen  thätig 
sind,  würden  durch  ihre  durchweg  trefflichen  Leistungen 
sich  sicher  auch  an  grösseren  Bühnen  mit  Ehren  behaupten. 
Ausser  Frau  Senger-Bettaque  gastirten  von  berühmten 
Sängerinnen  noch  die  Damen  Arnoldson  und  Prevosti 
mit  grösstem  künstlerischen  Erfolg. 

(Schluas  folgt.) 

Rom. 

•  

Li  der  Ruinenstadt  scheint  es  plötzlich  lebendig  werden 
zu  wollen.  Wo  sonst  kein  Hauch  sich  regte,  wo  man  die 
schönen  frischen  Herbstmonate  vorbeigehen  lässt,  ohne  auch 
nur  einen  Versuch  zu  irgend  welchem  Ooncerte  zu  unterneh- 
men, wo  der  ganze  vorige  Winter  ohne  eine  OpemauffÜhrung 
verstrich,  und  andauernd  kein  „Kunstinstitut*'  gedeiht,  als  das 
allerdings  in  zahllosen  Exemplaren  vertretene  Cafö  cnantant. 
da  hört  man  plötzlich  von  allerlei  kühnen  Plänen,  die  diesmal 
unerhörterweise  nicht  Pläne  bleiben  sollen,  sondern  ihrer  un- 
mittelbaren Verwirklichung  entgegengehen.  Da  nun  von 
ThatsächUchem  noch  nicht  viel  zu  vermelden  ist,  sd  sei  hier 
an  Stelle  eines  Vorberichtes  eine  Udbersicht  über  alle  <11^ 
Herrlichkeiten  gegeben,  mit  denen  Roms  Fremdenpublicum 
—  denn  das  einheimische  kommt  mit  wenigen  Ausnahmen 
nicht  in  Betracht  —  diesen  Winter  beglückt  werden  soll. 

Obenan  steht  das  Theater.  Von  jener  spielte  es  bei  den 
Italienern  die  erste  Rolle,  und  all  der  vielfache  Umschwung, 
den  das  neunzehnte  Jahrhundert  herbeiführte,  hat  daran  Nichts 
ändern  können:  man  erwartet  für  denCameval  etwas  Neues, 
ein  glänzendes  Werk  in  glänzender  Wiedergabe.  So  hat  denn 
selbst  die  Stadtverwaltung,  der  man  sonst  übertriebenes 
Kunstinteresse  beim  besten  Willen  nicht  nachsagen  kann, 
die  aber  durch  die  skandalösen  Vorgänge  des  vorigen  Jahres 
selbst  in  den  Augen  ihrer  geduldigen  Bürgerschaft  gar  zu  arg 
blamirt  war,  allen  Eifer  daran  gesetzt,  um  mit  einer  Opem- 
impresa  einen  Contract  zu  Stande  zu  bringen;  der  Contract 
ist  fertig,  und  dem  Publicum  ist  bereits  verkündet  worden, 
was  es  lür  die  Stagione  1895/96  zu  erwarten  hat.  Vierzig 
Vorstellungen  sollen  im  Teatro  Argentina  stattfinden,  sie  ver- 
theilen  si(m  auf  frinf  Opern,  nämlich  die  „Walküre^  von 
Wagner,  „Romeo  und  Julie"  von  Gounod,  „Mefistofele**  von 
Bo'ito,  „Manon**  von  Puccini  und  eine  noch  unbekannte  Novi- 
tät desselben  Oomponisten,  dazu  kommen  ein  paar  Ballets.  — 
Ein  solches  Repertoire  für  eine  ganze  Saison  ist  nach  unseren 
Begriffen  erbärmlich;  für  Rom  bedeutet  es  schon  Viel,  und 
Niemandem  würde  es  einfallen,  mehr  zu  verlangen.  Uebrigens 
ist  die  Zusanunenstellung  dermaassen  charakteristisch,  dass 
sich  darüber  Stunden  lang  reden  Hesse,  man  bedenke  nur: 
einerseits  der  hochmoderne  Oultus  Italiens  für  Wagner,  der 
sich  dahin  versteif,  ein  so  urgermanisches  Werk,  wie  die 
„Walküre*S  mit  ihrem  auf  Accentuation  basirten  Sprach- 
gebrauch diesem  südlichen,  nur  an  schmelzende  und  trillernde 
Kehlvirtuosität  gewöhnten  Publicum  zu  bieten;  andererseits 
diese  Pietät  für  den  verstorbeneu  und,  man  kann  sagen,  für 
Europa  definitiv  begrabenen  Gbunod;  sodann  die  unglaub- 
liche Thatsache,  dass  man  ein  solches  Sammelsurium  affectir- 
ten  und  trivialen  Blödsinns,  wie  Boito's  JFaust**-Verhunzung, 
noch  ernsthaft  nimmt,  weiter  die  Rolle,  die  man  dem  braven 
Puccini  zutheilt,  und  die  Thatsache,  dass  neben  fünf  Opern 
drei  Ballets  den  gesammten  Bestand  bilden,  —  das  Alles  sind 
Momente,  die  einen  Culturhistoriker  zum  Nachdenken  reizen 
können.    Alle  aber  werden  in  Schatten  gestellt  durch   das 


erstaunliche  Verschwinden  der  altbertthmten  italienischen 
Oper.  Kein  Rossini  und  Donizetti,  kein  BelUni,  ja  nicht  ein- 
mal ein  Verdi!  Nur  durch  die  jungen  Stürmer,  die  in  auf- 
regenden Handlungen,  alterirten  Accorden  und  zersetzten 
Formen  schwelgen,  soll  Italien  vertreten  sein:  keine  einzige 
ruhige  Gesangsphrase  von  acht  Takten  mit  süssem  G^gen- 
unisono  und  bequemer  Elementarharmonie  sollen  die  Quinten 
zu  h6ren  bekommen  —  als  in  dem  verschollenen  Werke  des 
biederen  Franzosen!  Freilich  hüte  man  sich,  daraus  auf  eine 
Undankbarkeit  der  Italiener  gesen  ihren  Verdi  und  ihre 
grossen  Todten  zu  schlieSsen  —  solche  schreiende  Undankbar- 
keiten, wie  sie  der  in  blinder  Ausländerei  schwelgende  Deut- 
sche stets  gegen  seine  grössten  Künstler  begeht,  sind  dem 
taktvollen  Südländer  einfach  unmöglich  — ,  aber  es  wirft 
immerhin  ein  Licht  auf  die  unser  ganzes  Kunstleben  bewe- 
genden Kräfte.  Der  Ausführung  sieht  man  mit  Vertrauen 
entgegen;  und  man  darf  es,  da  zum  Dirigenten  Edoardo 
Mascneroni  berufen  worden  ist,  der  seine  eminente  Capell- 
mäisterflLhigkeit  schon  seit  vielen  Jahren  an  den  verschieden- 
sten l^heatem  Italiens,  vor  Kurzem  auch  noch  wieder  in  Born, 
aufs  Glänzendste  bewährt  hat.  Bereits  hat  er  unter  dem  Or- 
chester fürchterlich  Musterung  gehalten  und  nicht  weniger 
als  sechsundzwanzig  Mitglieder  für  unfähig  zu  Wagner- 
Stqdien  erklärt;  in  den  nächsten  Tagen  beginnen  die  Proben, 
und  am  26.  December,  dem  ^Ir  EroShung  der  Theatersaison 
altherkömmlichen  Stephansta^,  soll  die  „Walküre"  ihren 
Einzug  auf  dem  Marsfelde  halten. 

Die  unbedeutenden  Truppen,  die  inzwischen  auf  kleineren 
Bühnen  einem  bescheidenen  Localpublicum  seine  Lieblinge 
vorführen,  erforderten  keine  Erwähnung,  wenn  nicht  in  dieser 
Umgebung  eine  glänzend  begabte  Sängerin  erschienen  wäre. 
Adeuna  Stehle  besitzt  nicht  nur  die  Stimme,  sondern  auch 
die  Kunst  und  den  Geschmack  der  delicaten  italienischen 
Sopranistin.  Hoffentlich  wird  sie  künftig  auch  andere  Bollen 
als  Massenet's  Manon  darstellen. 

(Schluss  folgt) 


Wien; 

Begannen  wir  unsere  Berichte  heute  einmal  mit  den 
Gesellschaftsconcarten,  welchen;,  wie  bekannt,  in  Wien 
die  Pflege  des  Oratoriums  und  der  sonstigen  grossen  Chor- 
werke zufikllt.  Das  erste  Gesellschaftsconcert  der  Saison 
(10.  November  veranstaltet)  gestaltete  sich  in  doppelter  Ricb- 
tung  besonders  interessant,  es  lehrte  uns  ein  in  Deutschland 
hochgehaltenes  grosses  Werk  von  einem  in  Wien  noch  gänz- 
lich unbekannten  Componisten  und  ausserdem  einen  neuen 
Dirigenten  kennen. 

Das  in  Bede  stehende  Werk  ist  Edgar  Tinel's  Orato- 
rium „Franciscus",  der  Dirigent  Hr.  Bichard  von  Perger. 
Einer  ausführlichen  Schilderung  des  Oratoriums  kann  ich 
mich  an  dieser  Stelle  wohl  entschlagen.  Ist'  doch  das  Werk 
schon  nach  seiner  ersten  Aufführung  in  Frankfurt  a.  M. 
(11.  November  1890)  im  „M.  W."  eingehend  besprochen  und 
gelegentlich  späterer  Aufführungen  neuerdinp^  kritisch  be- 
leuchtet worden,  sodass  die  Leser  gewiss  ein  vollkommen 
klares  Bild  von  der  Sache  haben,  m  bleibt  mir  nur  übri^, 
meine  eigene  subjective  Anschauung  auszusprechen,  und  die 
geht  dahin ,  dass  „Franciscus*'  nicht  als  die  völlig  neuartige 
Schöpfung  eines  Originalgenies  zu  erklären  sei,  wohl  aber  us 
eine  ebenso  melodienreiche,  wie  klangschöne  Partitur,  welche 
neben  der  glänzendsten  tecnnischen  Meisterschaft  das  edelste 
Empfinden  und  vor  Allem  ein  völliges  Durchdrungenseiu  des 
Componisten  von  dem  gewählten  Sto£Pe  verräth.  Der  künst- 
lerische Ernst  der  Conception  hat  mir  in  Verbindung  mit 
dem  ausserordentlichen  musikalischen  Können  desComponist^ . 
in  so  hohem  Grade  imponirt,  dass  es  mich  andererseits  förm- 
lich empörte,  wie  ein  selbst  componirender  Kritiker  (der  Tinel 
im  Gontrapunct  und  der  Beherrschung  grosser  Formen  nicht 
das  Wasser  reichen  kann)  sich  über  das  Oratorium  gering- 
schätzig ausliess,  es  sogar  der  Gesellschafb  der  Musik&eunde 
zum  Vorwurf  zu  machen  schien,  dass  sie  das  Werk  aufge- 
führt habe.  Wenn  Etwas  ans  demselben  der  Mehrheit  eines 
modernen  Concertpublicums  fremdartig  gegenübersteht,  so  ist 
es  wohl  nur  der  Stoff:  die  in  Musik  gesetzte  Biographie  eines 
aus  heiterer  Weltlust  in  düstere  Askese  übergehenden  Heili-^ 
gen.  Textlich  und  musikalisch  erscheint  -Franciscus''  un- 
zweifelhaft durch  Liszt^s  „Heilige  Elisabeth^  angeregt,  aber 
die  Anlage  des  letztgenannten  Oratoriums  ungleich  glück^; 
lieber.  Für  ein  Mitt^g;sconcert  erwies  sich  auch  die  übei*-. 
grosse  Länge  des  „Franciscus**  etwas  bedenklich,  obgleich  der 


Dirieent  ansgibigst  gekürzt  hatte  —  leider  musste  auch  der 

Srächtige  Sonnenhymnus  dem  Bothstift  zum  Opfer  fallen  — , 
auerte  die  Auffllhrung  über  2Vt  Stunden,  und  das  vertragen 
in  Wien  die  meisten  Concertbesucher  nur  Abends.  Wenn  in 
einem  Mittagsconcert,  das  regelmässig  um  12^9  beginnt,  der 
Uhrzeiger  einmal  Über  8  hinausweist,  dann  regt  sich  bei  gar 
Vielen  der  hungrige  Magen,  und  mit  der  wahren  Kunstandacht 
ists  vorbei.  So  auch  bei  der  Erstaufführung  des  „Francis- 
cus*',  dessen  prachtvoll  gesteigerter  Schlusschor  das  Audito- 
rium bei  Weitem  nicht  mehr  vollzählig  antraf.  Vortrefflich 
war  im  Ganzen  die  Aufführung. 

Das  erste  Debüt  des  neuen  Dirigenten  Hm.  Bichard  von 
Perger  verlief  äusserst  glücklich.  Nach  dem  herrlich  heraus- 
gebrachten Schlusschor  der  ersten  Abtheilung  applaudirten 
sämmtliche  Singvereinsrait^lieder  mit  dem  Publicum  um  die 
Wette,  ein  beredtes  Zeugniss  frir  das  so  rasch  von  Hrn.  von 
Perger  gewonnene  aligemeine  Vertrauen.  Möge  es  ihm  durch 
die  ganze  Saison  und  auch  weiterhin  treu  oleiben!  Unter 
den  Solisten  des  ersten  Concertes  glänzte  der  Stuttgarter 
Heldentenor  Bothmühl  durch  metaUische  Stimme  und  aus- 
drucksvollen Vortrag,  so  weit  dies  die  im  landläufigen  Sinne 
nicht  eben  dankbare  Partie  erlaubte.  Für  eine  verhinderte 
auswärtige  Sängerin  sprang  mit  gewohnter  Bereitwilligkeit 
und  bestem  Erfolg  als  Vertreterin  des  Sopransolos  Frau  Baro- 
nin Lora  B a c h  ein .  Auch  der  Wiener  Baritonist  Grienauer 
leistete  Verdienstliches. 

(Fortsetzung  folgt.) 

Bericht. 

Leipzig.  Obgleich  das  Programm  des  O.Abonnement- 
concertes  im  Neuen  Gewandhaus  den  Besuchern  dieser 
Concerte,  welche  in  der  Orchester-  und  Clavierlitteratur  nur 
halbwegs  orientirt  sind,  Nichts  darbot,  was  dieselben  nicht 
schon  gekannt  hätten,  so  wirkten  die  betreffenden  Composi- 
tionen  dank  der  congenialen  Auffassung  und  wundervollen 
Ausführung,  welche  sie  diesmal  fanden,  trotzdem  doch  zu 
einem  guten  Theil  wie  Novitäten.  Da  war  es,  um  zuerst  den 
orchestralen  Theil  zu  nennen,  zunächst  die  alte,  liebe  „Oberon**- 
Ouverture  von  Weber,  die  unter  Nikisch's  Zauberstab  ganz 
ungeahu^  Klangr^ize  entfedtete,  und  wer  vorher  nur  im  Ge- 
wandhaus Saint-SaÖns*  „Le  Bouet  d'Omphale**  gehört  hatt«, 
wird  erst  diesmal  das  volle  Verständniss  für  diese  geistvolle 
Tondichtung  gefunden  haben.  Die  seh  werstwiegende  Meister- 
that  des  neuen  Capell meistere  war  aber  schliesslich  doch  die 
wahrhaft  berückende  und  begeisternde,  ideal  schöne  Ausfüh- 
rung der  übermüthigen,  zu  bacchantischer  Freude  sich  stei- 
SBrnden,  sonnigen,  schmerzentrückten  A  dur-Symphonie  von 
eethoven.  Inzwischen  dieser  Genüsse,  welche  das  Orchester 
bescheerte,  spendete  Frau  Garreno  an  einem  tonklaren  und 
-schönen  Bechstein  das  Emoll-Concert  von  Chopin,  die  Phan- 
tasie über  ungarische  Volksmelodien  von  Liszt  und,  als  nach 
Schluss  des  letzteren  Stückes  die  Beifallsstürme  durchaus  kein 
Ende  nehmen  wollten,  Chopin's  Berceuse.  Mit  tiefem  poeti- 
schen Empfinden,  mit  den  zauberhaftesten  Tonmodifica- 
tionen  und  in  selbständiger  Auffassung  spielte  die  herrliche 
Künstlerin  Chopin  und  mit  echt  ungarischem  Feuer,  fascini- 
rendem  Ausdruck  und  einer  wahrhaft  blendenden  Technik  re- 
producirte  sieLiszt*s  geniale  Improvisation,  hier  wie  bei  Chopin 
ihre  Ausnahmestellung  unter  den  Pianistinnen  in  absichts- 
loser, aber  überzeugendster  Weise  docuraentirend  und  Ein- 
drücke von  bleibendster  Dauer  hinterlassend. 

Dem  Orchesterconcert  im  Gewandhaus  folgte  zwei  Tage 
später  die  3.  Kammermusik  daselbst.  Es  war  uns  leider 
nicht  'möglich,  derselben  weiter  als  in  ihrer  Mittelnummer, 
dem  Adur-Cla Vierquintett  Op.  81  von  A.  Dvofäk,  beizuwohnen. 
£^  ist  dieses  Novum  kein  Werk,  das  sich  durch  Tiefe  des  In- 
halts oder  packende  Originalität  der  Themen  auszeichnet, 
wohl  aber  ist  es  ein  liebenswürdiges  und  reich  melodisches 
Opus  und  prätendirt  auch  in  keinem  Takt,  mehr  als  dies  zu 
sein.  Der  2.  und  B.  Satz  spiegeln  in  ihren  heiteren  Tanz- 
rhythmen die  reine  Lebenstreude  wider  und  vrirken  ordent- 
lich ansteckend  auf  das  Gemüth  des  Zuhörers  ein.  Dabei  ist 
das  Quintett  effectvoli  nach  klanglicher  Seite  und  gut  pro- 
portionirt  in  der  Form.  Gespielt  wurde  es  von  Hm.  Hof- 
capellmeister  Staveuhagen  ans  Weimar  und  den  HH.  Prill, 
Bother,  Unkenstein  und  Wille  ganz  vorzüglich,  nur 
wollte  es  uns  bedÜnken,  als  hätte  der  Bechstein-Flügel  unter 
den  Händen  des  Hrn.  Stavenhagen  etwas  trocken  getönt. 

Das  4.  Concert  des  Liszt- Vereins  am  16.  Dec.  galt  der 
Feier  des  135.  Geburtstags  Beethoven's  und  bestand  aus  die- 


8 


sem  Grunde  ausschliesslich  aus  Gompositionen  dieses  Meisters, 
und  zwar  aus  der  „Eroica" -Symphonie,  den  Ouvertüren  zu 
„Egmont^  und  No.  3  zu  „Leonore",  der  Arie  „Abscheulicher, 
wo  eilst  du  hin"  und  dem  1.  Satz  des  Violinooncertes.  Die 
executiven  Trappen  waren  die  Capelle  des  134.  Infanterie- 
Regiments,  Frau  Wittich  aus  Dresden  und  der  blutjunge 
Geiger  Hr.  Arrigo  Serato  aus  Bologna;  als  Dirigenten  hatte 
Hr.  Prof.  Krause,  der  aufopferungsvolle  Vereinsvorsitzende, 
Hrn.  Hofcapellmeister  a.  D.  H.  Zumpe  aus  München  gewon- 
nen. Die  pietätvolle  That  wurde  durch  einen  Besuch  belohnt, 
wie  ihn  in  gleicher  Stärke  die  Alberthalle  selten  erlebt.  Was 
wir  von  Hrn.  Zumpe*s  Directionskunst  halten,  haben  wir  an 
dieser  Stelle  schon  wiederholt  ausgesprochen.  Er  blieb  auch 
diesmal  seinem  Renomm^  Nichts  schuldig,  sondern  hat  dem- 
selben neue  Nahrung  gegeben,  indem  er  die  Capelle,  wie  früher 
in  moderner  Musik,  nun  auch  auf  classischem  Boden  zum  Sieg 
zu  frihren  verstand.  Aus  der  Wiedergabe  jedes  einzelnen 
Satzes  leuchteten  ein  eingehendes  Verständniss  für  die  Stil- 
besonderheit dieses  Heroen  und  die  volle  Herrschaft  über  die 
Ausführenden  heraus,  und  durch  den  eigenen  Feuereifer 
spornte  er  die  Musiker  zur  restlosen  Ausgabe  ihrer  künstle- 
rischen Kräfte  an.  Die  beiden  Ouvertüren  sind  an  gleicher 
Stelle  selten  so  grosszugig  und  gut  ausgearbeitet  im  Ein- 
zelnen dargeboten  worden,  wogegen  die  „Eroica**  s.  Z.  unter 
Kretzschmar^s  Leitung  noch  zündender  wirkte,  als  diesmal, 
was  wir  ohne  allen  Localpatiiotismus  aussprechen  müssen. 
Hr.  Zumpe  wurde  nach  Verdienst  sehr  gefeiert,  und  wir  he- 
gen die  sichere  Hoffnung,  ihn  noch  manches  Mal  zu  gleicher 
Thätiekeit  zurückkehren  zu  sehen.  Von  den  Solisten  war 
Frau  Wittich  die  Berufene;  sie  verband  mit  echt  dramati- 
scher Gestaltung  edle  Leidenschaft  und  fand  in  ihrem  grossen 
und  klangsatten  Organ  den  besten  Bundesgenossen  für  die 
Verlebendigung  ihrer  Litentionen.  Dass  die  Orchesterbeglei- 
tung zu  dieser  Arie  sehr  heikeler  Natur  ist,  blieb  leider  auch 
bei  dieser  Gelegenheit  nicht  verborgen.  Besser  glückte  das 
Accompagnement  zu  dem  Violinsolo,  das  von  Hrn.  Serato 
mit  frappirender  Technik,  aber  für  unseren  G^chmack  zu 
salonmässig  in  der  Auffassung  und  nicht  ausreichend  im  Ton 
gespielt  wurde.  Das  Publicum  hat  die  stilwidrige  Wieder- 
gabe kaum  empfunden,  denn  es  bereitete  dem  Debütanten  eine 
fanz  stürmische  Aufnahme.  Die  eigentliche  Domäne  des  Hrn. 
erato  soll  Paganini  sein,  und  nach  der  Bewältigung  ^er  ^ 
Leonard- Joachim'schen  Cadenz  zu  urtheileu,  ist  dieser  Kuf  ein 
bßgründeter.  F« 

Concertumschau. 

Altona.  1.  Conc.  der  Singakad.  (Woyrsch)  m.  Haydn^s 
„Jahreszeiten"  unt.  solist.  Mitwirk,  des  Frl.  Nathan  a.  Frank- 
furt a.  M.  u.  der  HH.  van  der  Smissen  v.  hier  u.Sistermans 
a.  Frankfurt  a.  M. 

Baden-Baden.  Abonn.-Concerte  des  städt.  Curcomit^ 
(Heim):  No.  1  unt.  Mit  wirk,  der  HH.  Pauer  (Clav.),  Zajic  u. 
Grünfeld  (Streicher).  „Ali  Baba"-Ou  vert.  v.  Gherubini,  Marsch 
a.  den  „Buinen  von  Athen**  von  Beethoven,  Glaviertrios  von 
Beethoven  (Op.  97)  u.  Eaff  (Op.  112),  Soli  f.  Clav.,  f.  Viol. 
V.  S.  Bach  (uhaconne)  u.  f.  Yiolonc.  v.  S.  Bach,  Valensin 
(Menuett)  u.  Popper  (Span.  Tanz).  No.  2.  Eine  Faust-Ouv.  v. 
Wagner,  „PhantastiscnerZug**v.Moszkowski,  Üng.  Rhaps. 
in  Fdur  v.  Liszt,  Solo  vortrage  der  Frls.  Hardenberg  a.  Mün- 
chen (Ges.,  „Der  Spielmann**  v.  Heu  berger,  „Das  kleine  Lied" 
V.  Bungert,  „Diebstahl'^v.Gunkel  etc.)  u.  Buegger  a.  Brüs- 
sel (Violonc,  Dmoll-Conc.  v.  de  S wert,  „Andacht**  u.  Taran- 
telle  V.  Popper  etc.).  No.  3.  „Euryanthe**-Ouvert.  v. Weber, 
„Waldweben"  a.  „Siegfried**  v.  Wagner,  „Fest  bei  Capulet** 
a.  „Romeo  und  Julie**  v.  H.  Berlioz,  Solovorträge  der  «Frau 
Stern  a.  Dresden  (Clav.,  Polon.  v.  Liszt  etc.)  und  des  Hrn. 
Müller  a.  Stuttgart  (Ges.,  „Im  Walde**  v.  L.  Wallbach  etc.). 
—  2.  Symph.-Conc.  des  städt.  Curorch.  (Heim)  m.  Gomposi- 
tionen V.  Schubert:  Odur-Symph.,  „Fierrabra8**-Ouverture  u. 
F  moll-Phant.,  instrum.  v.  Mottl.  —  Solistenconcerte  des  städt. 
Curcomit^  (Heim):  No.  1.  „Vltava**  v.  Smetana,  „Meister- 
singer**-Vorspiel  v.Wagner,  Musette  et  Tambourina.  „Fdtes 
d*H^b6**  u.  Rifodon  a.  „Dardanus**  v.  Rameau,  Solovorträge 
der  HH.  Cor&  a.  Garlsruhe  (Ges.,  „Blick  ich  umher"  aus 
.„Tannhäuser"  v.  Waguer  u.  Valentin's  Cavatine  a.  „Mar- 
garethe"  v.  Gounod)  u.  Bletzer  v.  hier  (Viol.,  Conc,  1.  Satz, 
V.  Beethoven).  No.  2.  „Seines  pittoresques"  v.  B.  Godard, 
„Norwegischer  Künstler-Garne vai"  v.  Svendsen,  Fntr'acte 
a.  dem  „Gouverneur  von  Tours"  v.  Reinecke,  Solo  vortrage 
des  Frl.  Schoch  a.  Carlsruhe  (Ges.,  „0,  lass  dich  halten"  von 
Ad.  Jensen,  „Liebestreu"  v.  Brahms,  „Sommerabend"  von 


Lassen  etc.)  u.  des  Hrn.  Stegmann  v.  hier  (Harfe,  „La  Danse 
des  Föes"  v.  Parish-Alvars).  (DerHarfenvorUagdesHm. 
Stegmann  wurde  sehr  beifWig  aufgenommen.) 

Basel.  4.  Abonn.-Conc.  der  Allgem.  Musikgesellschafb 
(Dr.  Volkland):  Symph.  fantast  v.  Berlioz,  3.  Ouvert.  zu 
„Leonore"  v.  Beethoven,  Gavotte,  Menuett  u.  Passepied  aus 
„Castor  und  PoUux"  u.  Rigodon  a.  „Dardanus"  v.  Kameau, 
Gesangvorträge  des  Frl.  W^lekind  a.  Dresden  („Guten  Mor- 
gen" V.  Grieg,  „Die  Nachtigall"  v.  Alabieff  etc.). —  Conc 
des  Baseler  Gesanfprer.  (Dr.  Volkland)  unter  solist  Mitwirk, 
der  Frau  Walter-Onoinanus  a.  Landau  u.  der  HH.  Sandreuter- 
Kündig  V.  hier  u.  Sistermans  a.  Frankfurt  a.  M.  am  5.  Dec. 
m.  Gompositionen  v.  S.  Bach:  Cantaten  „Christ  lag  in  Todes- 
banden", »'Wer  da  glaubet  und  getauft  wird**  n.  „E^  ist  dir 
gesagt",  Fragmente  a.  den  Cantaten  „O  ewiges  Feuer**  und 
„Ich  will  den  Kreuzstab  gerne  tragen". 

Berlin.  Philharm.  CSncerte  (Nikisch  a.  Leipzig):  No.  4. 
Symphonien  v.  Haydn  (Gdur)  u.  Schumann  (No.  2),  Ouvert. 
zu  „Benvenuto  Oellini"  v.  Berlioz,  Ciaviervorträge  des  Hm. 
d^Albert  (Concertstück  v.  Weber  u.  Esdur-Conc.  v.  Liszt). 
No.  5.  4.  Symph.  v.  Beethoven,  Ouvert.  „In  der  Natur"  v. 
Dvorak,  Vorspiel  uud  „Isoldens  Liebestod"  a.  „Tristan  und 
Isolde"  V.  Wagner,  Solo  vortrage  des  Frl.  Pren  a.  Paris  (Ges., 
Stances  a.  „Sappho"  von  Gounod.  „Pensöe  d'automne"  von 
Massenet  etc.)  u.  des  Hm.  Petscnnikoff  (Viol.,  Ddur-Conc. 
V.  Tscha'ikowsky).  —  Conc.  der  Pianistin  Frl.  a.  der  Ohe 
m.  dem  Philharmon.  Orch.  (Prof.  Mannstädt);  Concerte  von 
Tscha'ikowsky  (Bmoll),  Schumann  (Amoll)  u.  Liszt  (EiS- 
dur),   And.  a.  dem  Streichquart.  Op.  II  v.  Tscha'ikowsky. 

Boston.  5.  Conc.  des  Boston  Symph.  Orch.  (Paur): 
Amoll-S3*mph.  v.  Mendelssohn,  Ouvertüren  v.  Brahm4(Trag.) 
tt.  Weber  („Oberon"),  Gesangvorträge  des  Frl.  Clarke. 

Brändenburg«  Am  24.  Nov.  Aufführ.  v.  A.  Becker's 
Kirchenoratorium  »Selig  aus  Gnade"  durch  die  Steinbeck*scbe 
Singakad.  (Dr.  Wiegandt)  unt.  solist.  Mitwirk,  der  Frls.  Kühn 
R.  Eisenach  u.  Soergel  v.  hier  und  der  HH.  Trautermann  a. 
Leipzig  u.  Höhndorf  v.  hier. 

Bremen.  2.  Kammermusik  der  HH.  Bromberger  und 
Skalitzky  unt.  Mitwirk,  der  HH.  Scheinpflug,  von  Fossard, 
Henkel  v.  hier  u.  Becker  a.  Frankfurt  a.  M.  (Streicher): 
Gmoll-Streichquint.  v.  Mozart,  Ddur-Streichquart.  v.  Boro- 
din, .EmolIrClav.^J^'ioloDcellsoB.  v.  Brahms. 

Budapest.  1. Philharm. Conc  (Grossmann):  Gdur-Symph. 
V.  Em.  Moor  (unter  Leit.  des  Comp.),  Ouvertüren  v.  Men- 
delssohn („Meeresstille  und  glückliche  Fahrt")  und  £.  N.  v. 
Rezni5ek  („Donna  Diana"),  Huldigungsmarsch  v.Wagner, 
Gdur-Clavierconc.    v.   Beethoven    (Frl.    Davies   a.    London). 

von    Em.    Mo6r    hatte  einen  vorzüglichen 


CDie   Symphonie 
Erfolg.) 

Bückeburg. 
Phantast.  Symph. 


2.  Abonn.-Conc.  der  Hofcap.  (Prof.  Sahla): 
y.  H.  Berlioz,  „Ossian"-Ouvert.  v.  Gade, 
Solo  vortrage  der  HH.  Posse  (Harfe,  Phant  v.  Thomas)  u. 
Smith  (Yiolonc,  Dmoll-Conc.  v.  J.  Kien  gel,  „Kol  Nidrei" 
V.  Bruch  u.  „Perpetuum  mobile"  v.  Fitzen hagen). 

Chemnitz.  Am  20.  Nov.  Aufführ.  v.  H&nders  „Messias" 
durch  die  Singakad.  u.  den  Kirchenchor  zu  St.  Jacobi  unter 
Leit.  des  Hm.  Schneider  u.  solist.  Mitwirk,  der  Frls.  Schrei- 
ber a.  Neisse  u.  Kaiser  a.  Dresden  u.  der  HH.  Neubauer  aus 
Berlin  u.  Fiedler  a.  Görlitz.  —  2.  GeistL  MusikaufftLhrung 
des  Kirchenchors  zu  St.  Jacobi  unter  solist.  Mitwirkung  der 
Frls.  Goetze  a.  Dresden  und  Boehme  von  hier  (Gesang),  so- 
wie des  Hrn.  Osske  von  hier  (Orgel)  am  24.  Nov.: 
Gem.  Chöre  v.  W.H.  Monk  („Verlass  mich  nicht"),  F.  Hill  er 
(Wallfahrtslied)  u.  Th.  Schneider  (Dankgebet,  m.  Bariton- 
solo [Hr. Salevskyk  Männerchöre  v.  H.Götze  (Nachtgesang) 
n.  Brambach  {„Es  ist  so  still  geworden"),  Frauenduette  v. 
Bheinbereer  („Neige,  o  Herr"),  Mendelssohn  und  Bubin- 


i; 


stein  (Nachtlied),  Soli  f.  Ges.  v.  Ö.  Wermann  („Ich  möchte 
heim"),  Cornelius  (Weihnachtslied  „Hirten  wachen  im  Feld**) 
u.  A.  u.  f.  Orgel  v.  J.  Q.  Töpfer  (Ooncertphant.  über  »Was 
mein  Gott  will")  u.  Bheinberger  (Pastorale  a.  Op.  159). 

Christiania.  3.  Conc.  des  Musik ver.  (Holter) :  8.  Orchester- 
suite a.  „Roma"  v.  Bizet,  Trauermarsch  a.  der  „Götterdäm- 
merung" V.  Wagner,  AmoU-Clavierconc.  v.  Schumann  (Hr. 
Knutzen). 

Cöln.  Balladen-  und  Liederabend  des  Hm.  Mayer  aus 
Schwerin  unt.  Mitwirkung  der  S&ngeriu  Frl.  Schauseil  am 
22.  Nov.:  Soli  f.  Sopr.  v.  Schubert,  Bubinste  in  („Es  blinkt 
der  Thau"),  Schumann,  Massenet  („Ouvre  tes  yeux  bleuB** 
u.  „Le  sais-tu?"),  Bies  („Aus  deinen  Augen  fliessen"),  Gluck, 
Hildach  („Holder  Blüthenmai")  u.  E.d\Albert  („Zur  Dros- 
sel sprach  der  Fink")  u.  f.  Bariton  v.  Bruch  (Volker 's  Nacht- 


geeang),  Loewe,  Beethoven,  a.Hen8chel(HÄin  wilden Klip- 
penstnuide''),  ScbnnumD,  Schubert,  A.  Eleffel  (Abendliad)  u. 
C.  Böhm  („Die  Besi").  üeber  den  Hrn.  Concetteeber,  der 
ntiiasi&stisctie  Aufnahme  bei  dem  Anditoriam  tand,. schreibt 
die  „G.  Z.**:  ^Der  Eonstler  überraschte  durch  die  Trische 
und  Schönheit  seiner  Stimme.  Seine  ausgeprägt  deutliche 
Aossprache,  der  Beichthum  and  die  unfehlbare  Sinngemäss- 
b«it   seiner   Khuigschatti rangen ,   sowie  die   UnmitlfiltMu-keit 


«erk  encbeiQeo.    Ton  seinen  Tortrftgen,  die  noch  durch 
Zugabe  vennehrt  wurden,  seien  Loewe'a  >Tom  der  Aeimeri 


Folscher  [Qbb.]  u.   Hr.  C.  Prill  [Viol.]  a.  Leipzig,   sowie  Hr, 
P.  PriU  [Clav.]  ft.  Nürnberg.) 

Essen  a.  d.  B.  S.  Conc.  des  Musihver.  (Witte)  out.  eolist. 
Mitwirk,  des  Frl.  Wulff  a,  CSIn  (Ges.)  u.  der  HH.  Prof.  Heer- 
mann u.  Becker  a.  Frtmkfurt  a.  M.  (VioL  u.  Violonc):  Dra- 
mat.  Sjmph.  t.  Rubinstein,  Huldigungsmarsch  a.  der  Musik 
zu  „Sigurd  Jorsalfar"  v.  Qrieg,  Conc.  1.  VioL  u.  Violonc.  v. 
Brahms,  Elfenlied  f.  Sopransolo,  Frauencfaor  o.  Orab.  und 
,Der  FenerrBiter"  f.  Chor  u.  Orch.  v.  H.  Wolf,  Soli  f.  Ges. 
V.  Rabinstein  („Neue  Liebe"),  Mozart  und  W.  Berger 
(Kinderlied),  f.  Viol.  t.  Wieniawski  (Mazurka)  a.  Ernst  u. 
f.  Violonc  V.  Cui  (Cantabile)  u.  Popper  (Taranteile). 


FeFFuccio  Benvenuto  Bnsonl. 


und  das  iTrompetert-Lied  von  Henschel  besonders  herror- 
gehoben.") 

Danslg.  Am  36.  Nov.  Äuffllhr.  v.  Haydn's  -ScbCpfnng" 
durch  den  Gksangver.  (Scbiunann)  unter  soliat.  Mitwirk,  des 
Frl.  Berg  a.  Berlin  «.  der  HH.  Dierich  a.  Leipzig  and  Sette- 
kom  a.  Brannschweig. 

Dflssaa.  2.  Kammermusikabend:  0 moll -Streich quart.  v. 
Volkmann,  Claviertrio  Op.  1,  No.  S,  v.  Beethoven,  Soli  f. 
Gm.  V.  P.Pfitzner  („Hat  dich  die  Liebe  berührt"),  Lesche- 
tizk;  („Mittags-Zanber")  u.  E.  Salibach  („In  den  Tiefen 
dsiner  Augen"^  nnd  f.  Clav.  v.  KUghardt  (Suite  „Auf  der 
Wanderschaft"). 

Dresden.  2.  Eammermasikabend  v.  Frau  Stern  u.  HH. 
Petri  u.  LiliencTonnnt.  Mitwirk. desHni.Wilhelm(Bratsche): 
GmoU-Glavierquart.  v.  Brahms,  Cdttr-Claviertrio  v.  Haydn, 
Ador-Clav.-Violonoellsoit.  v.  Beethoven. 

Brlaairon.  l.  Aboiin.-CoDC.  des  Gemeinnützigen  Ver.: 
Clav.-VioUssaite  v.  Goldmark,  Soli  f.  Ges.  v.  J.  Brahms 
LSchwesterlein"),  Grieg  („Guten  Morgen"),  Mutter  („Berg- 
fchrt"),  A.  V.  Fielitz  (Frühlingslied),  0.  Dorn  („Wenn  Zwei 
sich  lieban"),  Reinecke  (Mailied)  u.  A.  u.  f.  Viol.  v.  Bruch 
(1.  Cooc.),  Elnghardt  (Rec  u.  Adagio  a.  dem  Concert)  und 
Brahms* Joachim    Cüngar.    Tftnze).      (Ausführende:    Frl. 


FF&nkenthal.  Conc  des  CaeoUieu-Ver.  (Schörry)  am 
23,  Nov.:  -Das  begrabene  Lied"  f  Soli,  gem.  Chor  u.  Clav.  v. 
Meyer-OlberslBben  (Soli:  Frl.  Schaeffera.  Frankfurt  a.  M. 
u,  Hr.  Fuchs),  „Loreley"  f.  do.  V.  F.  Hiller  (Soli:  Frl.SchaefFer 
u.  Hr.  Feldbansch),  „Agnete  und  die  Meerm&dchen"  f.  Solo 
(Frl.  Schaeffier),  Fi«uenchor  o.  Clav.  v.  Gade,  Sopransoii  v, 
E.  Hillo  („Nach  Jahren").  A.  v.  Fielitz  („Lass  mich  dein 
Auge  küssen")  u.  M.  v.  Wittig  („Der  Zeisig"). 

Frankfart  a.  H.  Freitagsconcerte  der  Museumsgesell- 
Schaft  (Kogel):  No.  4,  Ddur-Symph.  (in  drei  S&tzen)  v.  Mozart, 
„Sfirka"  V.  Smetana,  „SakuntaIa"-Ouvertare  v.  Goldmark, 
Solovorträge  der  HH.  Soheidemantel  a.  Dresden  (0«s.,  „Ich 
sende  euch"  v.  Lassen,  „Wer  sich  der  Einsamkeit  ergibt" 
V.  H.  Wolf,  „Es  blinkt  der  Thau"  v,  Rubinstein  etc.)  u. 
Pauer  a.  Cöln  (Clav.,  Gdor-Concert  von  Beethoven).  No.  3. 
a.Symph.v.  Brahms,  „Psych6et  Eros"  v.  C.  Franck, -Phaö- 
ton"v.  Saint-Saöns, Ouvertüren v.Joaohim(0p.l3)u.Beetho. 
ven,  Violinvortr&ge  des  Hm.  Prof.  Dr.  Joachim  (Ämoll-Conc.  v. 
Viotti  n.  Romanze  v.  Bruch).  —  Sountagsconcerte  derselben 
Gasellschaft:  No.  4.  Symph.  pathät.  v.  P.  Tschaikowsky, 
3.  Ouvert.  zu  „Laonore"  v.  Beethoven,  2.  Conc  f.  Streichorch. 
V,  Händel  (Soloviolinen;  HH.  Kolkmeier u.vanderVoorth,SolO' 
violonc:  Hr.  Hntschenreuter),  üng»r.  Marsch  v.  Berlioz,  Qe- 


10 


sangTortr&ge  des  Frl.  y.  Broemsen  a.  Paris  („Liebestren^  v. 
Brahms,  -ToajoaT8&toi''v.T8cha'ikow8kyetc.).  No.6.  Ja- 
piter-Sym  ph .  v.  Mozart,  Oci  vert.  u.  Orchestersätze  a.  der  .Sommer- 
nachtstraum^-Masik  v.  Mendelssohn,  „Tannh&nser'^-OQvert.  v. 
Wagner,  Ciaviervorträge  der  Frau  ^m  a.  Dresden  (Gmoll- 
Gonc.  V.  Beethoven^ moll-Rhaps.  v.  Brahms,  Esdar-Polon.  v. 
Liszt  etc.).  —  4.  Eammermusikabend  derselben  Oesellschaft: 
Streichonartette  von  Haydn  (Gmoll^  und  Beethoven  (Op.  59, 
No.  3),  Dmoll-Glaviertrio  v.  Arensky.  (Ausfthrende:  Frau 
Stern  [GlavJ  u.  HH.  Prof.  Keermann,  Bassermann,  Naret 
Koning  u.  Becker  [Streicher].) 

Freiberg  1.  S.  Gonc.  des  Musikver.  (Anacker)  unt.  soIist 
Mitwirk,  der  Frls.  Sondermann  u.  Alberti  a.  Dresden  (Ges.), 
des  Frl.  Bergk  v.  hier  (Clav.)  und  des  Hrn.  Senff-Georgi  a. 
Dresden  (Declam.)  am  4.  Dec.:  Ghorphant.  von  Beethoven, 
„Athalia**  y.  Mendelssohn. 

Gera.  Gonc.  der  fürstl.  Gap.  (Kleemann)  am  29.  19ov.: 
3.  Orchestersuite  v.  Tschaikowsky,  „Freischütz** -Ou vert.  v. 
Weber,  „Lohengrin "-Vorspiel  v.  Wagner,  Largo  f.  Streich- 
orch.  V.  Haydn ,  Taranteile  f.  Fl.  u.  Olar.  (HH.  Manigold  u. 
Hässner)  m.  Orch.  v.  Saint-Saäns. 

Ologail.  2.  Goncert  der  Singakademie  mit  Beethoven's 
Missa  solemnis  unt.  solist.  Mitwirk,  des  Frl.  Sorgatz.  der 
Frau  Pütz  u.  der  HH.  Hintzelmann  u.  Dietrich  a.  Berlin. 

Orünberg  1.  Schi.  Gonc.  der  Pianistin  Frl.  Zeeh a.  Berlin 
(Jank6-Glavier)  unt.  Mitwirk,  der  Frau  Wollenberg  a.  Berlin 
(Qes.)  u.derHH.£del u. Mausolf (Streicher) am  22.Nov. :  AmoU- 
Glaviertrio  v.  Henselt,  Soli  f.  Ghss.  v.  W.  Tappert(„Wohl 
über  Nacht**),  L.  R.  Her  man  („Frauenchiemsee**  u.  „Waldes- 
zauber**), B.  Kahn  („Obdach  gegen  Sturm  und  Hegen**), 
Hungert  („Für  ewie*'),  Moszkowski  (Schlaflied),  Eckert 
(„Ja,  überselig**)  u.  A.  u.  f.  Clav.  v.  Chopin,  Stephen  Heller 
(Tarantelle),  Silas,  Schubert  u.  Henselt. —-Am  7.  Dec.  Auf- 
fähr. V.  H.  Hofmann 's  „Prometheus**  f.  Soli,  Chor  u.  Orch. 
unt.  Solist.  Mitwirk,  des  Frl.  Bost  a.  Berlin  u.  der  HH.  Bauer 
T.  hier  u.  Hungar  a.  Leipzig. 

Guben«  Am  6.  Dec.  Aufführ.  v.  Beethoven^s  Missa  so- 
lemnis durch  den  Gesangver.  (Ochs)  unt.  solist.  Mitwirk,  der 
Frls^Strauss-Kurzwelly  a.  Leipzig  u.  Eickart  a.  Lübbinchen  u. 
der  HH.  Hintzelmann  a.  Berlin  u.  Hungar  a.  Leipzig. 

Halle  a.  S.  Am  2.  Dec.  Aufführ.  v.  Bruches  „Lied  von 
der  Glocke**  durch  die  Neue  Singakad.  (Voretzsch)  unt.  solist. 
Mitwirk,  der  Frls.  Nathan  a.  Frankfurt  a.  M.  u.  Schmidt  a. 
Berlin  und  der  HH.  Hintzelmann  a.  Berlin  und  Gausdie  a. 
Greuznach. 

Hamburg.  1.  Orch.-Gonc.  des  Hrn.  M.  Fiedler:  3.Symph. 
V.  Brahms,  l.„L'Arl6sienne** -Suite  v.  Bizet,  „Efimont**-Ouv. 
V-  Beethoven,  Gesangvorträge  der  Frau  Sucher  a.  Berlin  („Die 
Kraft  versagt**  a.  „Der  Widerspänstigen  Zähmung**  v.Goetz 
u.  „Der  Engel**,  „Stehe  still",  „Im  Treibhaus**,  „Schmerzen** 
u.  „Träume^  v.  Wagner).  —  2.  Kammermusikabend  der 
HH.  Zajic,  Schloming,  Löwenberg  u.  Gowa  unt.Mitwirk.  des 
Frl.  Herrmann  a.  Lübeck:  Edur-Glavierquart.  v.  H.  Goetz, 
Streichquartette  v.  Mendelssohn  j[Esdur)  u.  Beethoven  (Op.  18, 
No.  2).  —  1.  Kammermusikauffohr.  der  Philharmon.  Gesell- 
schaft: Gdur-Claviertrio  v.  Brahms,  Adur-Cläv.-Violinson. 
V.  S.  Bach.  Fdur-CIav.-Violoncellson.  v.  Beethoven.  (Ausfüh- 
rende: HH.  Fiedler  [Clav.],  Prof.  Barth  [Viol.]  u.  Prof.  Haus- 
mann a.  Berlin  [Violoncl.)  —  1.  Abonn.-Conc.  des  Gaecilien- 
Ver.  (Spengel)  m.  Mendelssohn's  „Elias**  unt.  solist.  Mitwirk, 
der  Frls.  HiUer  u.  KloppenbuM^  u.  der  HH.  Pinks  und  Dr. 
Kraus.  —  Gonc.  des  Hm.  Pro^  Am.  Krug  m.  eig.  Composi- 
tionen  unt.  solist.  Mitwirk,  des  Frl.  Nathan  a.  Frankfurt  a.M. 
u.  des  Hrn.  Dr.  Kraus  am  25.  Nov.:  Symphon.  Prolog  zu 
„Othello**,  pFingal**  f.  Männerchor,  Soli  u.  Orch.,  „Auf  wei- 
chen Abendlüften**  f.  Männerchor  u.  Orchester,  Lieder  „Am 
Bache**,  „loh  möcht  es  mir  selber  verschweigen**,  „0,  Anne- 
lein**,  „Lasst  mich  ruhn**, „Lebewohl**  u.  „ImLager von Akkon**. 

Hannover,  l.  Trioabend  der  HH.  Sichel  (Clav.),  Beer- 
mann u.  Steinmann  (Streicher)  unt.  Mitwirk,  der  Frau  Gill- 
meister  (Ges.):  Ciaviertrios  v.  Mendelssohn  (Omoll)u.  Rubin- 
stein (Bdur),  Glav.-Violoncellson.  v.  Chopin,  Gesangsoli  v. 
Grieg  („Ich  liebe  dich**)  u.  A. 

Heidelberg.  Abonn.-Concerte  des  Bach- Ver.  (Prof.  Dr. 
Wolfrum):  No.  1.  Siegessymph.  a.  „Wellington's  Sieg  oder 
die  Schlacht  bei  Vittoria**  v.  Beethoven,  „Mazeppa**  v. Liszt, 
„Sieefried-Idyll**  v.  Wagner,  Ddur-Seren.  f.  zwei  kl.  Orchester 
V.  Mozart,  Ciaviervorträge  des  Hm.  Siloti  a.  Antwerpen 
(Gonc.  V.  Grieg,  Pr61.  v.  Rachmaninoff,  „Esquisse**  v. 
Arensky,  14.  Ungar.  Rhaps.  v.  Liszt  etc.).     No.  2.    Sym- 

Shonien  v.  Mozart  (Esdur)   u.   Schubert  (Hmoll),    „Oberon**- 
►uverture  V.  Weber,    Gesangvorträge   des  Hm.   d*Andrade. 


No.  3  unt.  Mitwirk,  des  Hm.  Qerhäuser  a.  Garlsrahe  n.  des 
Akad.  Gesangver.  2.  Sym^  v.  Beethoven,  Orch.-Yariat.  üb. 
ein  Haydn*8ches Thema  v.  Brahms,  Psalm  13  ▼.  Liszt,  Arie 
V.  Webei»w 

Jena.  3.  Akad.  Gonc.  (Prof.  Dr.  Naumann):  GmoU-Sym- 
phonie  v.  Mozart,  „Goriolan**70uvert.  v.  Beethoven.  Solovor- 
träge der  Frau  Schmidt-Köhne  a.  Berlin  (Ges.,  „Allerseelen** 
V.  K.  Strauss,  „Spring  y,  Henschel  etc.)  und  des  Hm. 
Becker  a.  FrankfuVt  a.  M.  (Violonc,  Gonc.  eig.  Comp.,  „Per- 
petuum mobile**  V.  Fitzen  hagen  etc.). 

Kiel.  2.  Gonc.  des  Gesangver.  (Prof.  Stange)  m.  S.  Bach*s 
Weihnachtsoratorium  unt.  solist.  Mitwirk,  der  Frls.  Berg  a. 
Berlin  n.  Haas  a.  Mainz  u.  der  HH.  Grahl  u.  van  Eweyk  a. 
Berlin. 

Leipzig.  10.  Abonn.-Conc.  im  Neuen  Gewandhaus  (Sitt) 
unt.  Mitwirk,  der  holländischen  Sängerinnen  Frls.  de  Jong, 
Corver  u.  Snyders,  sowie  der  Violinistin  Frl.  O'Moore  a.  Gla- 
rence  (Australien):  2.  Symph.  v.  Svendsen,  1.  ^eer  Gynt**- 
Suite  V.  Grieg,  Ddur-Violinconc.  v.  Paganini,  Vocalterzette 
v.Catharina  van  Rennes(„KleineWaterdropp*len**),F.  Kauf  f- 
mann  („Lob  der  Musik**),  W.  Berger  („Einkleines  Lied")  n.  A. 
—  Abendunterhaltung  im  k.  Conservat.  der  Musik  am  6.  Dec.: 
Festhymnus  f.  Org.  v.  C.  Piutti  =  Hr.  Schneider  a.  Mar- 
kranstädt,  Septett  f.  Clav.,  Bratsche,  Violonc,  Contrabass, 
Flöte,  Oboe  u.  Hom  v.  Hummel  =  die  HH.  Kempton  a. 
Denver,  Rennert  a.  Grimma,  Hagen  a.  Bern,  Starke  a. 
Leipzig,  Lorenz  a.  Leipzig,  0(Bweis  a.  Halle  u.  Steitz  a.  Pe- 
nig, Stücke  f.  Yiol.  in  mehrfacher  Besetzung:  Air  m.  Org.  u. 
Praeludium  m.  Clav.  y.  S.  Bach,  sowie  „Zug  der  Frauen** 
m.  Org.  a.  „Lohengrin**  v.  R.  Wagner,  Recitativ  u.  Arie 
„So  ihr  micn  von  ganzem  Herzbn  suchet**  a.  „Elias**  v.  Men- 
delssohn =  Hr.  Steinbeck  a.  Weissenfeis,  7.  Violinconc.  v. 
Spohr  =  Hr.  Werner  a.  Tanscha,  Fdur-Claviertrio  v.  Gade 
=  Frl.  Stolpe  a.  Leipzig  u.  HH;  Lichtenstein  a.  St.  Louis  u. 
Schilling  a.  Bad  Elster.    .  r  * 

Löbau  1.  S.  Geistl.  Musikaafßlhr.  des  durch  Damen  ver- 
stärkten Seminarchors  (Zehrfeld)  unt.  solist.  Mitwirkung  der 
Frauen  Kretschmar  u.  Schraebfr,  des  Frl.  Käuffer  u.  der  HH. 
Dr.  Urban  u.  Fiedler  a.  G^rlit?  am  24.  Nov.:  Cantate  „Ein 
feste  Burg  ist  unser  Gott**  v.  S.  Bach,  Ein  deutsches  Requiem 
V.  J.  B ran  ms.  (Nach  zwei  ans  vorliegenden  Berichten  ist 
diese  Aufführung  eine  ganz  ausgezeichnete  gewesen.  Das 
höchste  Lob  i^d  Hm.  Oberlehrer  Zehrfeld  gespendet,  dessen 
rastlosem  Fleiss  und  nie  ermüdender  Schaffensfreudigkeit,  ge- 
paart mit  reicher  musikalisch-künstlerischer  Begabung,  dieser 
seltene  Genuss  in  erster  Linie  zu  danken  sei ,  denn  aie  Auf- 
führung sei  so  wohl  gelungen ,  die  Haltung  aller  Mitwirken- 
den eine  so  wundervolle  gewesen,  dass  ein  geradezu  über- 
wältigender G«8ammteindruck  die  Mühen  gekrönt  habe.) 

Heran.  1.— 3.  Class.  Gonc.  der  Garcap.  (Pleier):  Sym- 
phonien V.  Mozart  (Ddur),  Mendelssohn  (Adur)  u.  Beethoven 
(No.  6),  „Siegfried-Idyll**  v.  Wagner,  Ouvertüren  v.  Beetho- 
ven, E.  N.  Y.  Rezniöek  („Donna  Diana**)  u.  Cherubini,  vier 
Stimmungsbilder  v.  AI.  v.  Fielitz,  Scherzo-Idylle  v.  Ad. 
Möller,  Romanze  a.  der  Ungar.  Suite  v.  H.  Hof  mann, 
Rondo  capricc.  (f.  ?)  v.  Mendelssonn,  Introd.  u.  Rondo  capricc 
f.  Yiol.  v.  Saint-Saöns  (Hr.  Edelmann).  —  1.  u.  2.Kammer- 
musikconc:  Divertim.  f.  Streichquart,  u.  zwei  Homer  von 
Mozart,  Streichquint.  v.  Beethoven,  Streichquartette  v.  Haydn 
(Op.  76,  No.  2)  u.  Schumann  (Fdur),  Streichquartettsätze  v. 
Borodin  (Notturno),  Smetana  (Largo  Boston.)  u.  Mendels- 
sohn (Canzonetta). 

München.  Abonn.-Concerte  der  Musikal.  Akad. (Strauss): 
No.  1.  Symphonien  v.  Beethoven  (No.  l)  u.  Schubert  (Cdur), 
Fdur-Conc.  i.  drei  Oboen,  zwei  Jagdhörner,  Dreiviertelsgeige 
u.  Fag.  v.  S.Bach  (HH.  Reichenbächer,  Winijer,  Zink,  Hoyer, 
Busch,  Weber  u.  Abendroth).  No.  .2.  Symphonien  v.  Haydn 
(Cmoll)  und  Beethoven  (No.  2),  „Till  Eulenspiegel's  lustige 
Streiche**  f.  Orch.  v.  R. Strauss,  Ouvert.  zu  „Ben venuto  Cel- 
lini** V.  Berlioz. 

Osnabrück.  1.  Kammermusikabend  der  HH.  Oesev  von 
hier  (Clav.),  Wünsch  u.  Klingenberg  a.  Braunschwelg  (Strei- 
cher): Ciaviertrios  v.  Beethoven  (Op.  70,  No.  2)  u.  Schumann 
(Op.  110),  8.  Clav.-Violinson.  v.  Grieg.  (Den  gprössten  Erfolg 
hat  das  Grieg^sche  Werk  gefunden,  was  einen  dortigen  Re- 
ferenten nicht  abhält,  in  der  Beurtheilung  dieser  originellen. 
Composition  Proben  einer  besonderen  kritischen  Weisheit  auf 
den  Markt  zu  bringen.) 

Reeklinghausen.  Stiftungsconc.  des  Musikver.  (Schütze) 
am  8.  Dec.:  Suiten  f.  Streichorch.  v.  Grimm  (in  Kanon  form) 
u.  Grieg  („Aus  Holberg's  Zeit**),  weitere  Compositipnen  f. 
do.  V.  Mozart  (Eine  kleine  Nachtmusik),  Yolkmann  (2.  Se- 


11 


renade),  Mendelssolin  n.  Boccberini,  Conc.  f.  do.,  zwei  oblig. 
Violinen  u.  oblig.  Violonc.  v.  Händel,  „Am  Traunsee*'  für 
Baritonsolo,  Frauenchor  u.  Streichoroh.  v.  F,  Thieriot. 

Regensburg.  Conc.  des  Musik ver.  am  21.  Nov.,  aosge- 
fbhrt  vom  Kaim-Orch.  (Zumpe  a.  München)  u.  Frl.  Polscber 
a.  Leipzig  (Ges.):  8.  S^mpb.  ▼.  Brabms,  Ouvertüren  zu  „Eg- 
mont"  u.  No.  3  zu  -Leonore**  v.  Beethoven,  Lieder  v.  Grieg 
(„Guten  Morgen**),  Harthan  (Wiegenlied),  H.  Zumpe  (.Ge- 
fesselte Musen"*  u.  „Stä'ndchen"'),  Umlauft  (FrühUngstied) 
n.  A. 

Remseheld.  1.  Abonn.-Gonc.  der  Goncertgesellschaft 
(Schwager)  m.  Seyffardt's  Goncertcant.  „Aus  Deutschlands 
grosser  Zeit**  unt.  solist.  Mitwirk,  der  Frauen  Röbr-Brajnin 
a.  Mannheim  u.  Craemer-Schleger  a.  Düsseldorf  u.  der  RH. 
Litzinger  a.  Düsseldorf  n.  Gaosche  a.  Creuznach. 

Sondershausen.  2.0)nc.  der  Hofcap.  (Prof.  Schroeder): 
Trag.  Ouvert.,  Gonc.  f.  Viol.  u.  Violonc.  (HH.  Corbach  und 
Woerl)  u.  Grob.  u.  Lieder  „Meine  Lieder**,  „Feldeinsamkeit**, 
„Die  Mainacht**,  „Von  ewiger  Liebe**,  „Dort  in  den  Weiden** 
u.  „Vergebliches  St&ndcben**  (Frl.  Bertram)  v.  J.  Brabms, 
„Meistersinger**- Vorspiel, sowie  Verwandlungsmusik  u.Schluss- 
scene  des  1.  Aufzugs  und  Chor  der  Blumenmädchen  (Soli: 
Frls.  Spohr,  Thiem,  Sunderhoff  und  Gräfe)  a.  „Parsifal**  von 
Wagner. 

Stuttgart.  8.  Abonn.-Gonc.  der  Hofcapelle  (Dr.  Obrist): 
2.  Symph.  v.  Schumann,  Ouvert.  zu  „Donna  Diana**  von 
E.  N.  V.  Beznicek,  Solo  vortrage  der  HH.  van  Booy  a.  Frank- 
furt a.  M.  (Ges.,  „Mainacht**  v.  Brabms  etc.)  u.  Krasselt  a. 
München  (Viol.,  „Gesangscene**  v.  Spohr  u.  Csardäßcenen  v. 
Hubay). 

Varel.  Conc.  des  „Liederkranzes**  a.  Oldenburg  (Kuhl- 
mann)  unt.  solist.  Mitwirk,  der  Frls.  Münch  a.  Frankfurt  a.  M. 
u.  des  Hi4].Stammera:01denburgam  17.  Nov. :  „Landkennung** f. 
M&xmerchor  u.  Baritonsolo  m.  Clav.  v.  Grieg,  „Salamis**  für 
do.  V.  Gernsheim,  'Männerchöre  v.  Bunte  (Minnelied), 
Nö ssler  („Horch  auf'*),  Dregert  („Ueber  Sternen  wohnt 
der  Friede**),  H.  Sehr  ad  er  („Haidenacht**  u.  „Der  Frühling 
ist  der  Herr  der  Welt**),  Podbertsky  („Tief  ist  die  Mühle 
verschneit**),  Wein  wurm  (Slav.  Ständchen),  v.  Weinzierl 
(„Wüchsen  mir  Flügel**)  u.  A.,  Soli  f.  Sopran  v.  Umlauft 
LWenn  lustig  der  Frühlingswind**),  M.  Stange  („Die  Be- 
kehrte**), M.  v.Wittich  („Der  Zeisig**)  u.  A.  u.  f.  Bariton  v. 
R.  Becker  („Der  Trompeter  an  der  Eatzbach**)  u.  Schubert. 
Weimar.  3.  Abonn.-Conc.  der  Hofcapelle:  5.  Symphonie 
V.Beethoven.  1.  „Peer  Gynt** -Suite  v.  Grieg,  Violoncellvor- 
träge des  Hrn.  Becker  a.  Frankfurt  a.M.  (Conc.  eig.  Comp., 
Tarantella  v.  Popper  etc.). 

Wiesbaden,  i .  Ver.-Ck)nc.  des  Caecilien- Ver.  (Lüstner)  unt. 
Solist.  Mitwirk,  der  Frls.  Rothschild  a.  Cöln  und  Lützeler  a. 
Düsseldorf  u.  des  Hm.  Qeis  v.  hier:  „Requiem  für  Mignon** 
V.  Schumann,  „Meeresstille  und  glückliche  Fahrt**  v.  Beetho- 
ven, „Der  Lobgesang**  v.  Mendebsohn. 

Worms.  Am  24.  Nov.  Aufführung  von  Mendelssohn's 
„Paulus**  durch  die  Musikgesellscbaft  u.  Liedertafel  unt.  Leit. 
des  Hrn.  Kiebitz  u.  solist.  Mitwirk,  des  FrL  Plüddemann  a. 
Breslau,  der  HH.  Ritter  a.  Berlin  u.  Keller  a.  Lodwigshafen , 
u.  A.  m.  (Zwei  vorliegende  Zeitungen  rühmen  die  Auffüh- 
rung als  eine  ganz  besonders  gelungene.) 

Zeitz.  6.  Aufführ,  des  Concertver.  (Fritsch) :  4.  Symph. 
V.  Beethoven,  „Oberon**-Ouvert.  v.  Weber,  Vorspiel  zu  „Janie** 
V.  Jaques-Dalcroze,  Adagio  f.  Streichorch.  v.Haydn, Vor- 
träge des  Holland.  Terzetts  der  Frls.  de  Jong,  Corver  u.  Sny- 
ders  („Im  Frühling**  v.  Bargiel,  „Kleine  Wassertropfen**  v. 
Cath.  van  Rennes,  „Lob  der  Musik**  v.  F.  Kauffmann, 
„Ein  kleines  Lied**  v.  W.  Berger,  „Da  unten  im  Thale**  v. 
Brabms  etc.). 

Zittau.  Am  81.  Oct  Auffuhr,  v.  Mendelssohn's  „Pau- 
lus** durch  den  „Orpheus**  (Stöbe)  unter  solist.  Mitwirk  des 
FrL  Strauss-Kurzwelly  a.  Leipzig,  der  Frau  Stöbe-Spiegelberg 
V.  hier  u.  der  HH.  Grahl  u.  van  Eweyk  a.  Berlin. 

Zürich.  Kammermusikaufführungen  der  Neuen  Ton- 
hallegesellschaft: No.  1.  HmoU-Quint.rClar. U.Streichinstru- 
mente, Gmoll-Clavierquart.  u.  Fmoll-Clav.-Clarinettenson.  v. 
.T.  Brabms.  (Ausführende:  HH.  Freund  [Clav.],  Dr.  Hegar, 
Ebner,  Kahl  u.  J.  Hegar  [Streicher],  sowie  Hr.  Mühlfeld  aus 
Meiningen  [Clar.].)  No.  3.  Streichquartette  von  Beethoven 
(Op.  74)  n.  Mozart  (Adur),  Fismoll-Clavierson.  v.  E.  d* Albert. 
(Ausführende:  HH.  Freund  [Clav.],  Kahl,  v.  Widmann,  Ebner 
u.  J.  Hegar  [Streicher].) 

Zwiäau.  2.  Abonn.-Cono.  des  Musik  ver.  (Vollhardt): 
Drei  Orohesterstücke  a.  der  Musik  zu  „Sigurd  Jorsalfar**  v. 
Grieg,  Orchestersuite  „Schneefried**  v.  F.  Curti  (unt.  Leit. 


des  Comp.),  C>laviervorträge  des  Hm.  Hofmann  (Gdur-Conc. 
V.  Rubinstein,  „En  route**  v.  Godard  etc.). 

VeraUeie  Programme^  sowie  Programme  ohne  Angabe  von  Ort  und 
DatMn  müssen  vollständig  ttnbeeichtet  bleiben! 


Engagements  und  GSste  in  Oper  und  Concert. 

Berlin.  Als  ein  ganzer  Meister  des  Violoncells  hat  sich 
jüngst  Hr.  Friedrich  Grützmacher  aus  Cöln  hier  einge- 
führt, als  ein  Künstler,  der  seinem  berühmten  Namen  alle 
Ehre  macht.  Mit  hohem  technischen  Können  und  gesang- 
vollem, überall  und  stets  urgesundem  Ton  verbindet  derselbe 
ein  lebendiges  Empfinden  und  vortrefflichen  künstlerischen 
Geschmack,  sodass  man  von  seinem  Spiel  ungetrübte  Ein- 
drücke erhält.  In  der  letzten  Aufführung  von  „Tristan  und 
Isolde**  fand  Frau  Sucher  ihren  Partner  m  Hm.  Vogl,  dem 
berühmten  Münchener  Tristan,  der  mit  seiner  Darstellung 
noch  immer  Unübertreffliches  darbietet.  —  Döbeln.  Für  sein 
1.  Gesellschaf tsconcert  hatte  Hr.  Musikdirector  Lange  in  Frl. 
Emma  Sperling  aus  Leipzig  eine  ganz  vorzügliche  Solistin 
gewonnen,  denn  die  junge  Dame  gebietet  nicht  nur  Über 
eine  runde  und  wohllautende,  dabei  trefflich  geschulte  Stimme 
und  eine  musterhafte  Aussprache',  sondern  sie  tr&gt  auch 
geschmackvoll  vor  und  versteht  sich  gut  auf  das  Charakteri- 
siren.  Solchen  Vorzügen  gegenüber  blieb  unser  Publicum 
nicht  gleichgiltig  und  applaudirte  so  herzlich  und  anhaltend, 
dass  die  symnathische  l&^ünstlerin  nicht  ohne  Zup;abe  da- 
vonkam. —  Leipzig.  Fast  scheint  es.  als  wollte  in  abseh- 
barer 2jeit  das  e^nze  Opernpersonal  des  Hm.  Staegemann 
ihrem  Director  den  Rücken  Kehren:  Ausser  FrL  Do  enges 
und  den  HH.  Demuth  und  Wittekopf  wird  uns  in  einiger 
Zeit  auch  der  Bassist  Hr.  P.  Knüpf  er  verlassen.  — 
London.  In  dem  grossen  Concert,  das  Hr.  Manns  am 
16.  Dec.  im  Krystallpalast  zur  Feier  des  125.  Geburtstages 
von  Beethoven  veranstaltete,  wirkte  unter  grösstem  Beifall 
der  Pianist  Hr.  Siloti  mit.  —  New-ToPk.  Einmüthi^  ge- 
steht die  Kritik  dem  böhmischen  Geiger  Hrn.  Ondri6ek 
das  höchste  Lob  zu,  das  sie  je  einem  Künstler  gespendet. 
Sein  voller,  reiner  Ton,  die  unfehlbare  Technik,  das  ange- 
borene musikalische  Temperament,  das  Feuer  und  der  hin- 
reissende Zug  seines  Spieles  begeistern  das  Publicum.  — 
OstePOde  i.  H.  Ein  genussvolles  Concert  war  es ,  mit  wel- 
chem unlängst  die  jungen  Leipziger  Sängerinnen  Frl.  von 
Broke,  Frau  Büttner  und  Frl.  Wanner  im  Verein  mit 
der  Pianistin  Frl.  B lässig  den  musikalischen  Theil  unserer 
Bevölkerung  in  Aufregung  versetzten.  Yocalterzette  wechselten 
mit  Solosachen  ab,  und  jede  Note  sass  bei  den  Zuhörern.  Wir 
werden  lange  an  diesem  Ohrenschmaus  zehren!  —  Paris.  Der 
Wiener  Pianist  Hr.  Stradal,  Schüler  von  Liszt,  hat  sich 
am  11.  Dec.  im  Erard*schen  Saale  mit  dem  Vortrag  von 
Originalcompositionen  und  Transscriptionen  seines  Meisters 
einen  grossen  und  wohlverdienten  Erfolg  gewonnen.  — 
Ulm.  Das  1.  Concert  des  Privatmusik  Vereins  vermehrte  den 
Ruf  des  june^en  Violinmeisters  Hrn.  Alfred  Krasselt  aus 
München  und  gab  einer  jungen  hochtalentirten  Sängerin, 
dem  Frl.  Maria  Speidel  aus  Stuttgart ^   das  Geleite  in  eine 

frössere  Oeffentlichkeit.  —  Wien.  Ein  wirklicher  Meister 
es  Vortrags  ist  Hr.  Eugen  Gura  aus  München,  der  unlängst 
zwei  Concerte  hier  veranstaltete  und  mit  seiner  herrlichen 
Kunst  sich  Aller  Herzen  im  Sturme  gewann.  Ausserordent- 
lich gefeiert  wurde  der  Solist  des  1 .  Philharmonischen  Con- 
certes,  Ihr  Julius  Kiengel,  der  das  Volkmann'sche  Concert 
allerdings  auch  in  einer  nach  jeder  Hichtung  hin  so  phäno- 
menalen Weise  gespielt  hat,  dass  man  aus  der  Bewunderung 
gar  nicht  heraus  kam. 

Kirchenmusik. 

Leipzig.  Thomaskirche:  91.  Dec.  „Vom  Himmel  hoch*' 
V.  E.  F.  Richter.  „In  einem  Kripplein  lag  ein  Kind",  Ton- 
satz V.  C.  Riedel.  •  „Die  heilige  l^cht**  v.  A.  Tottmann. 

OpernauffUhrungen. 

November. 

Baden-Baden.  Grossherzogl.  Hoftheater:  13.  Undine. 
20.  Hansel  und  Gretel. 

Bukarest.  K.  Hoftheater:  1.  u.  25.  Die  lustigen  Weiber 
von  Windsor.  Cavalleria  rusticana.  5.  Lucia  von  Lammer- 
moor. 6.  u.  7.  Die  Tante  schläft.  9.  u.  13.  B&nkbän.    10.  Der 


12 


Geigenmacher  von  Cremona.  12.  Der  Bajazzo.  14.  Hansel  nnd 
Gretel.  16.  Aida.  17.  Bomeo  und  Julie.  19.  Tannhäuser. 
21.  Der  Maskenball  (Verdi).  23.  u.  28.  Der  Nordstern.  24. 
Wilhelm  Teil.    26.  Die  Hugenotten.    80.  Norma. 

Carlsruhe.  Grossherzogl.  Hoftheater:  3.,  21.  u.  29.  Fra 
Diavolo.  5.  Maienkönigin.  Abu  Hassan.  Loreley-Finale. 
7.  Hansel  und  Gretel.  8.  Götterdämmerung.  10.  Wilhelm 
Teil.  15.  Maienkönigin.  Hans  Heiling.  17.  Carmen.  23. 
Tannhäuser.    25.  Alessandro  Stradella. 

Münehen.  E.  Hof-  u.  Nationaltheater:  2.  Der  Ueberfall. 
2.,  18.  u.  20.  Cavalleria  rusticana.  8.  Der  Waffenschmied. 
4.  Der  Freischütz.  7.  Der  fliegende  Holländer.  9.  u.  13.  Hansel 
und  GreteL  10.  Rienzi.  12.  u.  28.  Fidelio.  16.  Guntram 
(R.  Strauss).  17.  Der  Troubadour.  21.  u.  23.  Mignon.  24. 
Lohengrin.    26.  Der  Barbier  von  Sevilla.    80.  La  Traviata. 

K.  Residenztheater:  6.  Figaro's  Hochzeit. 

Wien.  K.  k.  Hof-Opemtheater:  1.,  4.,  10.  u.  24.  Hansel 
und  Gretel.  2.  u.  13.  La  Traviata.  3.  Lohenerin.  5.  Der 
Waffenschmied.  6.  Die  Afrikanerin.  8.  Don  Juan.  9.,  14. 
u.  20.  Der  Bajazzo.  11.  Der  Troubadour.  12.  Freund  Fritz. 
15.  Tannhäuser.  16.  u.  29.  Carmen.  17.  u.  26.  Margarethe. 
18.  Cavalleria  rusticana.  23.  Hemani.  25.  Die  Meistersinger. 
27:  Norma,    30.  Mignon. 


Aufgeführte  NovitSten. 

Adam  (AI.),    Romant.  Ouvert.     (Freiburg  i.  B.,  Concert  des 

Männergesangver.  [Adam]  am  25.  Nov.) 
Albert  (E.  d'),   ^Der  Mensch  und  das  Leben"  f.  gem.  Chor 

u.  Dreh.    (Cöln,  3.  Gürzenichconc.  [Wüllner].) 
Berlioz  (H.),  Symph.  fantast.    (Nancy,  Conservat.-Conc.  [Ro- 

partz]  am  17.  ^ov.) 

—  -  „Faust's  Verdammung".  (Leipzig,  8.  Abonn.-Conc.  im 
Neuen  Gewandhaus  [Nikisch].) 

„Benvenuto  Cellini" -Ouvert.   (Dresden,  1.  Nicod6-Conc.) 

Requiem.      (Hannover,  1.  Abonn.-Conc.  der  Singakad. 

[Frischen].) 

Bor  odin  (A.),  .Eine  Steppenskizze  aus  Mittelasien".  (Nancy, 
Conservat.-Conc.  [Ropartz]  am  17.  Nov.) 

Ddur-Streichquart.  (Brunn,  1.  Vereinsabend  des  Kam- 
mermusik ver.) 

B rahme  (J.),  2.  Symphonie.  (Dessau,  3.  Conc.  der  Hofcap. 
[Klaghardt].) 

3.  Svmph.    (Graz,  l.  Orch. -Conc.  des  Steiermark.  Musik- 

ver.  [ßegner].) 

Orchester variat.  üb.  ein  Haydn'sches  Thema.     (Berlin, 

3.  Symph.-Abend  der  k.  Hofcap.  [Weingartner].) 

—  —  Violinconc.     (Wiesbaden,  2.  Künstlerconc.  der  Curdir. 

[Lüstner].) 
„Gesang  der  Parzen"    f.  gem.  Chor  u.  Orch.    (Crefeld, 

2.  Abonn.-Conc.  der  Concertgesellschaft  [Müller-Reuter].) 
Schicksalslied   f.  gem.  Chor  u.  Orch.      (Bremerhaven, 

Conc.  des  (resangvereins  „Gem.  Chor"  [Wiemann]  am 
22.  Nov.) 

Bruch  (M.),  8.  Violinconc.  (Sondershausen,  1.  Conc.  im  Hof- 
theater [Schroeder].) 

Draeseke  (F.),  Symph.  tragica.     (Dresden,  1.  Nicod6-Conc.) 

Gernsheim  (F.),  Wächterlied  f.  Männerchor  u.  Orch.  (Frei- 
burg i.  B.,  Conc.  des  Männergesangver.  [Adam]  am 
26.  Nov.) 

Goldmark  (C),  Ouvert.  „Im  Frühling" .  (Magdeburg,  2. Conc. 
des  Kaufmann.  Ver.  [Kauffmann].) 

Herzogenberg  (H.  v.),  „Odysseus"-Symph.  (Sondershausen, 
1.  Conc.  im  Hoftheater  [Schroeder].) 

2.  Symph.    (Cassel,  2.  Abonn.-Conc.  des  k.  Theaterorch. 

(Treiber],) 

„Todtenfeier"  f.  Soli,  Chor,  Orch.  u.  Org.  (Dessau,  Auf - 

führ,  in  der  Johanniskirche  [Klughardt]  am  24.  Nov.) 

Hof  mann  (H.),  „Harald^s  Brautfahrt"  f.  Baritonsolo,  Männer- 
chor u.  Orch.  (Frei bürg  i.  B.,  Conc.  des  Männergesang- 
ver. [Adam]  am  25.  Nov.) 

Holmsen  (B.),  Ddur-Clav.-Violinson.  (LApzig,  Matinee  der 
Comp,  am  8.  Dec.) 

Hopffer  (B.),  „Pharao"  f.  Chor  u.  Orch.  (Neustadt  a.  d.  H., 
1.  Winterconc.  des  Caecilien-V^r.  [Friedrich].) 

Indy  (V.  d'),   „Der  verzauberte  Wald"  f.  Orchester.     (Cöln, 

3.  Gürzenichconc  [der  Comp.].) 

Knorr  (L),   Svmphon.  Phant.  f.  Orch.     (Zürich,  3.  Abonn.- 
Conc.  der  Neuen  Tonhallegesellschaft  [F.  Hegar].) 
Liszt  (F.),  „FestkläQge".    (Ebendaselbst.) 
„Die  Huxmenschlacht".     (Dresden,  1.  Nicod6-Conc.) 


Liszt  (F.),  „Künstlerfestzug**  f.  Orch.  (Nürnberg,  5. Conc.  des 
Phüharm.  Ver.  [Carl].) 

Massenet  (J.),  „Phädra" -Ouvert.  (Graz,  1.  Orch.-Conc.  des 
Steiermark.  Musik  ver.  [Degner].) 

Mendelssohn  (A.),  „Der  Hagestolz"  f.  Chor  u.  Orch.  (Neu- 
stadt a.  d.  H.,  1.  Winterconc. des Caecilien- Ver.  [Friedrich].) 

Reinec]le(C.),  ClaviertrioOp.230.  (Leipzig,  2.  Kammermusik 
im  Neuen  Gewandhaus.) 

Rezni6ek  (E.  N.  v.),  Ouvert.  zu  „Donna  Diana".  (Wiesba- 
den, 1.  Künstlerconc.  der  Curdir.  [Lüstner].) 

Rückbeil  (H.),  Orchestersuite  „Liebesfrühling".  (Barmen, 
1.  Abonn.-(>onc.  [Krause].) 

Saint-Saöns  (C),  H moll- Violinconc.  (Christiania,  2.  Conc. 
des  Musik  ver.  [Holter].) 

Smetana  (F.),  Symph.  Dicht.  „Vltava".  (Crefeld,  2.  Abonn.- 
Conc.  der  Concer^esellschaft  [Müller-Reater].) 

Strauss  (R.),  „Don  Juan".  (Barmen,  1.  Abonn.-Conc.  [Krause].) 

„Till  EulenspiegePs  lustige  Streiche"  f.  Orch.    (Berlin, 

8.  Symph.-Abend  der  k.  Hofcap.  [Weingartner].) 

«Tod  und  Verklärung".     (Zürich,  8.  Abonn.-Conc.  der 

Neuen  Tonhallegesellschaft  [F.  Hegar].) 

Vorspiel  zum  2.  Act  a.  „Guntram".  (New- York,  1.  Conc» 

der  Symph.  Society  [Damrosch].) 

Svendsen  (J.  S.),  „Carneval  in  Paris".  (Sondershausen, 
1.  Conc.  im  Hoftheater  [Schroeder].) 

Tschai kowsky  (P.),  2.  Symph.  (New- York,  1.  Conc.  der 
Symph.  Society  [Damrosch].) 

1.  Orchestersuite.      (Annaberg,  8.  Museumsconc.  [Rei- 

chardt].) 

Orchestersuite  „Mozartiana".     (Magdeburg,  2.  Concert 

des  Kaufmann.  Ver.  [Kauffmann].) 

Tschiroh  (W.),  „Eine  Nacht  auf  dem  Meere"  für  Soli, 
Männerchor  u.  Orchester.  (Annaberg,  8.  Museumsconc. 
[Reichardt].) 

V  olkmann  (R.),  Ouvert.  zu  „Richard  III."  (Crefeld,  2.  Abonn.- 
Conc.  der  (Concertgesellschaft  [Müller-Reuter].) 

Ddur-Concertouvert     (Wiesbaden,  2.  Künstlerconcert 

[Lüstner].) 

—  —  8.  Seren,  f.  Streichorch.  (Berlin,  8.  Symph.-Abend  der 
k.  Hofcap.  [Weingartner].) 

Wagner  (H.),  Vorspiel,  Verwandlungsmusik  u.  Schlu98scene 
des  1.  Aufzuges  a.  „Pavsifal".  (Bremerhaven,  Cono.  des* 
Gesangver.  „Gem.  (3hor"  [Wiemann]  am  22.  Nov.) 

Weingartner  (F.),  Symphon.  Zwischenspiel  a.  „Malawika". 
(Zürich,  2.  Abonn.-Conc.  der  Neuen  Tonhallegesellschaft 
[F.  Hegar].) 

Wermann  (0.),  „Die  Mette  von  Marienburg"  f.  Männerchor, 
Soli  u.  Orch.  (Brieg,  42.  Stiftungsfest  des  Männergesang- 
vereins.) 


Musikalien-  und  Büchermarict. 

Eingetroffen: 

Doebber,   Johannes,   „Die   Hose   von  Gtenzano".     Oper  in 

einem  Aufzug.    (Berlin,  Ries  &  Erler.) 
*Herzogenberg,  Heinri ch  v.,  Kirchenoratorium  „ Die  Gteburt 

Christi",  Op.  90.    (Leipzig,  J.  Rieter-Biedermann.) 
Rheinberger,   Josef,    „Vom  goldenen  Hom".    Türkisches 

Liederspiel  f.  Solostimmen,  gem.  Chor  u.  Clav.,  Op.  181. 

(Leipzig,  F.  E.  C.  Leuckart.) 
Rüde,   Fritz,   Sonate    f.    Clav.    u.    Viol.,    Op.  6.     (Berlin, 

N.  Simrock.) 
Rufer,  Philipp,  „Ingo".    Grosse  Oper  in  vier  Acten.   (Berlin, 

Commissionsverlag  von  P.  Thelen.) 
Sommer,  Hans,  ^^^^  Meermann".    Eine  nordische  Legende 

in  einem  Aufzuge,  Op.  28.    (Leipzig,  Commissionsverlag 

von  C.  F.  Leede.) 
Taubert,    Wilhelm,   Concertino  f.  Viol.  m.  Orch.,  Op.  206. 

(Berlin,  Raabe  &  Plothow.) 
Zöllner,   Heinrich,    „König  Sigurd  Ring's  Brautfahrt"  für 

Männerchor  u.  Orch.,  Op.  53.   (Leipzig,  F.  E.  C.  Leuckart.) 

Breslaur,  Prof.  Emil,  Melodiebildungslehre  auf  Grundlage 
des  harmonischen  und  rhythmischen  Elements.  (Stutt- 
gart, Carl  Grüninger.) 

Briefe   liervarragender  Zeitgenossen    an  Franz  Liest,    heraus- 

fegeben  von  La  Mara.    Zwei  Bände.    (Leipzig,   Breit- 
opf &  Härtel.) 
Bülow,  Hans  von,  Briefe  und  Schriften.    L  Briefe,  heraus- 
gegeben von  Marie  von  Bülow.    Band  I  und  II.    (Eben- 
daselbst.) 


13 


Eccarius-Sieber,  A.,  Der  Ciavierunterricht  wie  er  sein  soll. 
(Zürich  und  Leipzig,  Th.  Schröter.) 

Hartmann,  Ludwig,  Richard  Wagner's  „Tannhäaser''. 
Festschrift  zum  Gedenktage  der  ersten  Aufführung  am 
19.  Oct.  1845  in  Dresden.    (Dresden,   Richard  BertunK.) 

Hubert,  Abbö  Marcel,  Das  religiöse  Gefühl  im  Werke 
Richard  Wagner *s.  üebersetzt  von  A.  Brunnemann. 
Mit  einer  Einleitung  von  Paul  Freiherrn  v.  Wolzogen. 
(München  und  Leipzig,  August  Schupp.) 

Hubert,  Jean,  Etüde  sur  quelques  pages  de  Richard  Wagner. 
(Paris,  Librairie  Fischbacber.) 

—  —  Des  Röminiscences  de  quelques  formes  m^lodiques 
particuli^res  k  certaines  maitres.    (Ebendaselbst.) 

Jadassohn,  S.,  Schlüssel  zu  den  Aufsahen  der  Elementar- 
Harmonielehre.    (Leipzig,  Breitkopt  &  Härtel.) 

Motta,  J.  Yianna  da,  ISachtrag  zu  Studien  bei  Hans  von 
Bülow  von  Theodor  Pfeiffer.  (Berlin  und  Leipzig,  Frie- 
drich Luckhardt.) 

Osburg.  Wilhelm,  Deutsche  Gesanglehre  für  Präparanden- 
schulen  und  Lehrerseminarien ,  sowie  für  den  Selbst- 
unterricht.   1.  Theil.    (Leipzig,  Max  Hessens  Verlag.) 

Richter,  Alfred,  Schlüssel  zu  dem  Ausgabenbuch  zu  E.  F.* 
Richter's    Lehrbuch    der   Harmonie.      (Leipzig,    Breit- 
kopf &  Härtel.) 

Riemann,  Dr.  Hugo,  Praeludien  und  Studien.  Gesammelte 
AufiBätze.    (Frankfurt  a.  M.,  H.  Bechold.) 

Schultze-Strelitz,  L.,  Sänger-FibeL  Elemente  des  Kunst- 
gesanges.    (Leipzig,  Carl  Fritzsche.) 

Voss,  Paul,  Charles  Gounod.  Ein  Lebensbild.  (Leipzig, 
Max  Hesse's  Verlag.) 

Wagner,  Richard,  Nachgelassene  Schriften  und  Dichtungen. 
(Leipzig,  Breitkopf  &  Härtel.) 

Weingartner,  Felix,  Ueber  das  Dirigiren.  (Berlin,  S.Fischer.) 

Wolf,  William,  Musik-Aesthetik  in  kurzer  und  leichtfass- 
licher  Darstellung.    (Stuttgart,  Carl  Grüninger«) 


VermiscKte  Mittheiiungen  und  Notizen. 

***  Im  2.  Nicodö-Concert  in  Dresden  kam  am  18.  Dec. 
erstmalig  für  Deutschland  Anton  Bruckner*s  8.  Svmphonie 
(CmoU)  zu  sehr  beiüblliger  Aufnahme.  Am  seibeb  Tage 
gelangte  die  5.  Symphonie  des  greisen  Meisters  in  Budapest 
und  in  Frankfurt  a.M.  zur  ersten  Aufführung  daselbst. 

*  Der  Grosse  Philharmonische  Chor  zu  Dresden,  von 
dessen  neulicher  Erstauf ftlhrung  der  Liszt'schen  „Legende 
von  der  heiligen  Elisabeth*^  wir  Mittheilung  machten,  hat 
das  Werk  am  11.  Dec.  unter  grossem  Beifall  wiederholt  und 
dadurch  noch  mehr  Boden  für  dasselbe  in  der  sächsischen 
Residenz  gewonnen. 


*  InCopenhagen  hat  jüngst  die  Pathetische  Symphonie 
von  Tscha'ikowsky,  unter  Svenosen's  liebevoller  Leitung  vor- 
trefflich ausgeführt,  tiefgehenden  Eindruck  hinterlassen. 

*  Das  Monnaie-Theater  in  Brüssel  hat  mit  der  Neu- 
einstudirung  des  „Fidelio*^  einen  glücklichen  Griff  gethan. 
Sorgfältig  vorbereitet,  hatte  die  Aumkhrung,  bei  welcher  die 
von  Gevaert  dazu  componirten  Recitative  anstatt  des  ge- 
sprochenen Dialogs  verwendet  wurden,  grossen  Erfolg,  der 
für  längere  Zeit  die  Oper  auf  dem  Spielplan  halten  wird. 

*.In  New-York  hatte  Massenet's  „La  Navarraise^ 
grossen  Erfolp;,  der  in  erster  Linie  dem  Frl.  Calvö  zu  danken 
ist,  welche  bis  zehn  Male  gerufen  wurde. 

*  Die  in  Moskau  zum  ersten  Male  gegebene  Oper  „Die 
triumphirende  Liebe"  von  Gartevelde  hatte  nur  zweifel- 
haften Erfolg. 

*  Im  Theater  des  Prinzen  von  Neapel  zu  Catania  wurde 
die  neue  Oper  „Don  Tiburzio**  von  Trigana  günstig  auf- 
genommen. 

*  Im  Lyceum-Theater  zu  London  wurde  dieser  Tage 
mit  einer  Festvorstellung  der  90.  Geburtstag  der  ehemals 
berühmten  Sängerin  Frau  Marie  Anna  Eeeley  gefeiert,  der 
einzig  üeberlebenden  von  den  bei  der  ersten  Londoner  Auf- 
führung von  Weber's  „Oberon"  im  April  1826  beschäftigt 
gewesenen  Darstellern. 

*  Colonel  Mapleson,  der  bekannte  Impresario,  lässt  in 
London  ein  neues  Theater  bauen,  welches  Eines  der 
schönsten  der  Weltstadt  werden  soll. 

*  Der  Pianist  Hr.  Franz  Rummel  kann  auf  eine  künst- 
lerisch sehr  erfolgreiche  längere  Concertreise  durch  Skandi- 
navien, von  der  er  kürzlich  nach  Dessau  zurückgekehrt  ist, 
zurückblicken. 

*  Den  Wiener  Conservatoriumsprofessoren  HH.  A.  Door, 
J.  Epstein  und  Ad.  Prosniz  wurde  vom  Kaiser  von  Oester- 
reich  das  goldene  Verdienstkreuz  mit  der  Krone  verliehen. 

Todtenliste.  Jefte  S  b  o  1  c i ,  ausgezeichneter  Violoncellist 
und  tüchtiger  Orchesterdirigent,  Professor  am  Musikalischen 
Institut  in  Florenz,  f  in  gen.  Stadt.  —  Charles  Williams 
Lavington,  seit  53  Jahren  Organist  der  Kathedrale  in  Wells 
(Somerset),  t  am  27.  Oct.,  77  Jahre  alt,  daselbst.  —  Henry 
Widmer,  Capellmeister  des  Daly-Theaters,  Musik  Verleger,  f, 
60  Jahre  alt,  in  New-York.  —  Jan  Kleczinsky,  Pianist 
und  Componist,  Herausgeber  einer  Musikzeitung,  f  ani  30.  Oct. 
in  Warschau.  —  Giorgio  Miceli,  Pianist,  Componist  von 
Opern,  sowie  Kammermusik-  und  Chorwerken,  Orciiesterdiri- 
gent,  zuletzt  Director  des  Conservatoriums  zu  Palermo,  f, 
69  Jahre  alt,  in  Neapel. 


Kritischer  Anhang. 


Ludwig  Bonyln.   Vier  Lieder  für  Sopran  oder  Tenor,  Op.  13. 

Vier  Lieder  für  Mezzosopran  oder  Bariton,  Op.  14. 

—  —  Sonntagsfeier.    Duett  für  Sopran  und  Bariton,  0^.  16. 

Bomanze  für  Violine  und  Orchester  oder  Pianotorte, 

Op.  16. 

Leipzig,  Breitkopf  &.  Härtel. 

Ludwig  Bonvin  singt  mit  Vorliebe  von  allem  Schönen, 
das  der  Frühling  bringt,  vom  Auferstehen  des  Lenzes,  vom 
Erwachen  der  Sänger  in  Busch  und  Hac;,  vom  Singen  und 
Klingen  in  Wald  und  Feld,  vom  frohen  Wandern  ins  Weite. 
Er  hat  sich  Gedichte  auserwählt,  die  vom  Lob  und  Preis 
der    Naturwunder   erfüllt  sind,   und  für  deren  gemüth volle 


Worte  er  die  entsprechenden  Töne  zu  finden  wusste.  Bonvin 
beweist  sich  namentlich  auch  wieder,  im  Duett  sowohl  als 
in  den  Liedern,  als  ein  feinsinniger  Musiker,  der  seine  Sing- 
stimmen mit  geläutertem  Geschmack  harmonisirt  und  die 
Begleitung  am  Ciavier  überhaupt  interessant  und  anziehend 
hergerichtet  hat.  So  enthalten  die  drei  Hefte  Musik,  die 
gebildeten  Sängern  und  deren  gleich  gearteten  instrumen- 
talen Genossen  Freude  bereiten  kann.  Was  die  Violin- 
Bomanze  anbetrifft,  so  anerkennen  wir  ihre  gut-musikalische 
Beschaffenheit  und  ihren  nobeln  Charakter,  aber  wegen 
ihrer  Wirkung  sind  wir,  in  Abwesenheit  einer  breiten 
Geigen- Cantüene  und  bei  der  rhapsodischen  Fassung  des 
Stückes,  doch  recht  im  Zweifel.  Louis  Bödecker. 


13]rieri£a.8teii. 


^.  JV.  in  F.  Frau  S.  war  früher  mehrere  Jahre  hindurch 
gefeiertes  Mitglied  der  hiesigen  Oper;  die  Vermuthung  stimmt 
also  in  diesem  Puncte. 

B,  0.  in  C.  Wenden  Sie  sich,  wenn  das  Listrument 
wirklich  von  G.  Silbermann  gebaut  ist,  an  Hm.  Dr.  0.  Flei- 
scher, den  Custos  der  k.  Sammlung  alter  Musikinstrumente 
in  Berlin,  oder  an  Hrn.  P.  de  Wit,  den  Besitzer  des  Musik- 
hi.storischen  Museums  in  Leipzig. 

y.  R,  in  W,  Nach  Ihrer  Offerte  zu  schliessen,  scheinen 
Sie  gar  nicht  zu  wissen,  dass  unser  Blatt  seit  seiner  Begrün- 


dung in  Ihrer  Stadt  Einen  der  musikalisch  zuverlässigsten 
und  gesinnungstüchtigsten  Mitarbeiter  besitzt. 

E,  B,  in  C.  Da  die  vorliegende  Nummer  bereits  am 
23.  Dec.  gedruckt  wurde,  so  war  es  unmöglich,  schon  heute 
Ihre  Einsendung  zu  berücksichtigen. 

P,  K.  in  R,  Das  Clavierlehrer-Seminar  des  Hrn.  Prof. 
Breslaur  in  Berlin,  an  welchem  namentlich  auch  der  Orgel- 
unterricht in  guten  Händen  sich  befindet,  dürfte  Ihrem 
Zweck  entsprechen. 


14 


AnzeiflroiL- 


C.  Beelistein, 

Flüg'el-  und  Pianino-Falirikaiit. 

Hofliererant 

Sr.  Maj.  des  Kaisers  von  Deatschland  und  Köiiifi;8  von  Preussen,  Ihrer  Maj.  der  Kaiserin  von  Deutschland  und  Königin 
von  Preussen,  Ihrer  Maj.  der  Königin  von  England,  Ihrer  Maj.  der  Königin-Regentin  von  Spanien,  Sr.  Kaiserl.  and 
Königl.  Hoheit  des  Kronprinzen  von  Deutschland  und  von  PreuSdOn,  Sr.  Königl.  Hoheit  des  Prinzen  Friedrich  Carl  von 
Preussen,  Sr.  Königl.  Hoheit  des  Herzogs  von  Edinburgh,  Ihrer  Königl.  Hoheit  der  Prinzessin  Louise  von  England 
[l — •]  (Marchioness  of  Lomej. 

I.  Fabrik:    5—7  Johannis-Str.  und  27  Ziegel-Strasse. 
II.  F  a  b  r  i  k :    21  Granaaer-Strasse  u.  25  Wiener-Strasse. 
III.  Fabrik:    122  Reiehenberger-Strasse. 


l^ondon 

40  Wigmore  Street. 


5—7  Johannls-Str. 


Demnächst  erscheint: 


Gesammt-Inhaltsverzeichniss 

der   Cralirgänge  I— IKISSIV  (18*70—1894:) 


„MikaUeD  WocMlattef . 


»n. 


Leipzigi 


E.  W.  Fritzsc 


Dh. 


—  ok.  Der  Steingräber*sche  Verlag  in  Leipzig  hat  mit  einer  sehr  interessanten 
Veröffentlichung  begonnen.  Vor  uns  liegt  der  erste  Band  von  Bach*s  Wohltem- 
perirtem  ClavleF,  die  Fugen  partiturmässie  dargestellt  und  nach  ihrem  Bau 
erläutert  von  Dr.  F.  Stade.  Der  Name  Fue^e  pflegt  heutzutage  Vielen  ein  gelindes 
Grauen  einzuflössen,  und  doch  gibt  es  bis  auf  den  heutigen  Tag  kein  anderes 
Werk,  das  so  geeignet  wäre,  die  Finger,  zugleich  aber  auch  musikalisches  Ver- 
ständniss,  Greschraack  und  Vortrag  auszubilden,  wie  namentlich  die  Fugen  des  alten 
Sebastian  Bach.  Es  ist  selbstverständlich,  dass  die  „Furcht**  vor  den  Fugen  desto 
mehr  schwindet,  je  mehr  das  Verständniss  für  ihr  äusseres  und  inneres  Wesen 
schwindet,  und  hierzu  bietet  die  vorliegende  Ausgabe  die  beste  Anleitung.  Nach 
einem  ausführlichen  Vorworte  des  Herausgebers,  worin  er  die  contrapunctische 
Kunst  im  Allgemeinen  und  Besonderen  eruiutert,  folgen  die  24  Fugen  des  ersten 
Theils  partiturmässi^  dargestellt,  also  jede  „Stimme"  auf  ein  besonderes  Linien- 
system gebracht.  Die  einzelnen  Theile  sind  genau  ihrer  Bedeutung  und  Stellung 
nach  bezeichnet  (als  Führer,  Gefährte,  Ghegensatz,  Gegenbewegung  und  wie  sie  Alle 
heissen),  und  besondere  Anmerkungen  bringen  noch  eine  Menge  Erläuterungen,  die 
dem  Lehrer  ebenso  wie  dem  Schüler  von  Nutzen  sein  werden.  Der  Druck  ist  vor- 
züglich und  deutlich,  sodass  auch  äusserlich  die  üebersicht  erleichtert  wird.  Wer 
nach  dem  Studium  der  Stade'schen  Ausgabe  des  Wohltemperirten  Claviers  noch 
vor  den  Fugen  Angst  hat  oder  sie  nicht  versteht,  dem  ist  überhaupt  nicht  mehr 
zu  helfen.  (Neue  Preussische  [Kreuz-]  Zeitung,  11.  Dec.  1895.)    [3.] 


Verlag  von  £.  W.  Frltzsch  in  lieipzin:. 

24  Etüden 


In  allen  Dar-  und  Moll-Tonarten  [4.] 

für  das 

Planof orte  componirt  von  Alois  Reckendorf ■ 

Op.  10.    Heft  I  U»  3.—.    Heft  II,  III,  lY  k  Ji  2,50. 

Eingeführt  an  dem  Königl.  Conservatorium  der  Musik  zu  Leipzig,  am  Gross- 
herzogl.  Conservatorium  für  Musik  zu  Carlsruhe,  dem  Fürstl.  Conservatorium  der 
Musik  zu  Sondershausen,  dem  Conservatorium  der  Musik  zu  Cöln  a.  Rh.  etc.  — 
Pureh  Jede  Buch-  und  Musikalienhandlung,  auch  zur  Ansicht,  beziehbar. 


BREITKOPF  3cHARTEL 


Partiturbibliothek. 


Die  classischen 
und  neueren  Or- 
chester- u.  Gesangwerke  mit  Orchester. 
930  Bände.  [5—.] 

PlavierauszOae.  ^p®™»  oratonen. 

Ummm^m^m^^^JLmm  Orössero  Concort- 
und  Gesangwerke.    600  Werke. 

Orchesterbibliothek.  ,^^®  ^^^^s- 

^■HMM^MMM^^MH^M^^ten  Orchestor- 
werke.  1200  Nummern  in  brochirten 
Stimmenheften  je  30  /i£. 

nhOrbibliothek.  P-j>^wichti^n  Oe- 

mem  in     brochirten    Stimmenheiten 
je  15—30  ^, 

Opern,    Oratorien. 
Grossere   Concert- 
nnd  Gesangwerke.    850  Hefte. 

Aiufihrlidie  Yeneichnine  ubereekiet  i.  pMtfrei. 


Textbibliothek. 


Verlag  von  E.  W.  Fritzsch  in  Leipzig. 

Thlerlot,  Ferd.,  Op.  88.  Sechs  CU- 
vierstücke  zu  vier  Händen.  Heft  I. 
Jt  4,—.    Heft  II.  J$  8,50.  [6.] 

-  Op.  Hft.  Drei  Stücke  für  Pianoforte. 
1.  Caprice.  2.  Impromptu.  3.  Fughetta 
scherzanda.    J$  8,—. 


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£eipzig. 

I{i.  U.,  Igl.  CriNh.  lEd  I.  D.  I.  OesMciiliiiir.  IiI-PiuMbMitrik. 

Flügel  und  S'ianinos 

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Prämiirt  mtt  ll  ersten   ^V^eltansstellun^s-Pi-eieiezi. 


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Ton 

Engelbert  Humperdinck. 

Romanze.  Btx^b,  mittsi,  ti«f  h  .m  i  ,60. 
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16 


Prof.  Hermann  Genss, 

Componist  und  Pianist.    Berlin  W^  CourbMrestr.  5.  (i4— .1 


Offerten  zur  Mitwirkung  in  Concerten  erbitte  direct  oder  durch  die  Ck>ncert-Agentur  yon  Buc^li  Stora^ 
Berlin,  Magdeburgerstr.  7. 


Agnes   Zeeh, 

Berlin  W.»  Kirehbachstr.  8 1, 

empfiehlt  sich  den  Concertdirectionen  als 
Solistin  auf  dem  Jank6-FlügeL         [15d.] 

Ida  Neuburg, 

Concert-    und    Oratoriens&ngerin 
(Sopr&n  XL  Mezzosopran). 
Daisbarn:,  Neustr.  37.     [16e.] 

CAcilie  Kloppenbupgi 

Concert-  und  Oratoriensängerin  (Alt). 
Frankfarta.H.,  Zimmerweg  18.  [171.] 

Concertvertretung:  H.Wolff»  Berlin. 

Susanue  Stade,  [is-o 

Concert-  u.  OratorienB&ngerin  (Sopran). 

L«ipiig,  Kautidter  Steinweg  49 II. 

Agnes  Witting, 

Concert-  u.  Oratorlensflngerln  (Alt). 

Dgesden,  Sedanstrasse  8.  [Iftq.] 

Johanna  Dietz, 

Concert-  und  OratoriensSngerin 

(Sopran).  [SOo 

.  H.,  Alte  Mainzer gasse  41.' 


[20o.] 

Frankfürt  a  -    ^     - 

CiMertTertretut:   MnHuh  (HMrUimtiM.   lliilei. 


[21aa.] 


intonie  Bloem, 


Oratorien-  u.  Liedersängerin  (Alt). 
Wiesbndeni  Or.  Burgstr.  7. 

Irma  Bettega, 

C«iMri-  ui  •ratorieniiigeriii  (hoher  AK). 
Oesanglehrerin.  [92p.] 

lielpziff,  Simsonstr.  11,  n.  1. 

Emma  Sperlin^^ 

Cracert-  und  OratoriensiDgerm  (%pnui). 

Oesanglehrerin. 
Leipzig,  Dörrienstr.   13.        [23q.] 

Annn  Milncbi    [^^m.] 

Concert-  und  Oratoriens&ngerin  (Sopran). 

Frankfurt  a.  H.,  Staufenstrasse  85 III. 

Concertvertretung:    H.  Wolff,   Berlin. 

Anna  Schimon -Regan, 

[26-0  •  .       . 

Ukttm  ffir  Sologesang  an  der  k. 
Akadenue  der  Tonkunst 

Mflnchen,  JSgerstrasse  8 111. 


Adolph  Brodsky, 

X>irector  des  Royal  MancIiesterOollee^e  of  Miusic, 

|!"°^i  ManohasteF. 


Hugo  Schlemüller, 

Solovioloncellist  des  Kaim  -  Orchesters  In  Miinoben. 

Concertvertretung:  Hennann  Wolfl",  Berlin.     [27a.J 


Clara  Siranss-Konwellr, 

Conoert-  und  Oratoriensäng^rin  (Sopran). 
Qeaanglehrexin.         JSSaJ 
Leipzig,   Rossplatz  811. 

Emil  PinkSy 

Concert-    und   Oratorientenor. 

Leipzig,  Holie  Str.  47, 11. 

[29p.] 
Concertvertretung:  H.  Wolff»  Berlin. 

Ludwig  Lauboeck, 

Violinist.  [sod] 

(Neuestes  Repertoirestück:   Concert  von 

Major.) 
Leipzig  I  Dufour-Strasse  7n. 

^rno  iReicflert, 

Ceiieert-  und  OraterieisliigerCBaas). 

Dresden,  Peterstr.  3  ni.      [81h.] 

Anton  FoepstePi 

Planist.  [321.] 

Berlin  W.,  Potsdamer  Strasse  27  b, 

Villa  1. 

Willy  SteMerg, 

Genf.  [33—.] 

Soloqnartett  für  Kireheogesang, 

lielpziic*  [34x.] 

Adr.:  B.  Röthig,  Cantor  a.  St  Joh., 
Sophienstrasse  12. 

Dmdk  von  0.  O.  Bödar  in  Leipsig. 


Eduard  Mü-nn^ 

Dresdeni  Ostra-Allee  23. 

Vertreter:  Hermann  Wolff,  Berlin  W. 

Fritz    Philipp. 

[88w.] 

Violoncellyirtuos. 

Leipzig,  Faekhof-Str.  No.  13,  3.  EUge. 

Emil  Vaupelf 

hoher  Bariton.  [87v.} 

Concert-  und  OratoriensSnger. 
Wiesiiadnni  PUlippsberg  12. 

Dr.  Hugo  Riemann, 

Docent  an  der  Universität. 

(Glafierspiel,  Theorie,  HniktescUckti.)  . 

[88-.] 

Leipzigi  Tliomasius-Str.  6,  Hl. 

Ein  tüchtiger  Pianist,  erfahrener  Leh- 
rer, Schüler  von  Eullak,  Eeinecke,  Door, 
sucht  baldige  Stellung  an  einem  In- 
stitut hier  oder  Ausland.  Derselbe  würde 
eventuell  auch  ein  nachweislich  gut- 
gehendes Institut  k&uflich  übernehmen 
oder  mit  Inhaber  eines  derartigen  Insti- 
tuts sich  verbinden,  um  dasselbe  gemein- 
schafbUoh  su  leiten  und  zn  vergrOssem. 
Offerten  erbeten  sub  B.  S.  88a  an  Herrn 
Snlzbacb,  Musikalienhandlung  in 
Bonn.  [89d.] 


Leipzig,  am  2.  Januar  1896. 


Dint  rtaitUcliE  Bid-,  Kult- 
gid  iititalMaiilliiiEii, 
ARt  IUI  FoniiiH 


^ 


Verantwortlicher  Bedaoteur  und  Verleger: 

E.  W.  Fritzsch, 

Leipzig:,  Rönigsstrasse  6. 


Das  Musikalische  Woctenblatt  erscheint  jälirlich  in  52  Nummern.  Der  Abonnements  betrag 
für  das  Quartal  von  13  Nummern  ist  2  Mark;  eine  einMine  Nummer  kostet  40 Pfennige.  Bei 
directer  frankirter  Kreuzband sendune  treten  nachstehende  vierteljährliche  AbonnemeDts- 
preiae  in  Kraft:  2  Mark  50  Pf.  für  das  Deutsche  Beich  und  Oeeterreich.  —  9  Mark  75  Pf. 
für  weitere  liänder  des  Weltpostvereins.  —  Jahresabonnements  werdeu  unter  Zugrunde- 
legung vorstehender  Bezugsbedingungen  berechnet. 
Die  InEertionegebllhren  tut  den  Banm  einer  dreigespaltenen  Petitseile  betragen  30  Ff. 


XXmJabrg.] 


:  Zur  ransUcaliBChac  Theorie  and  Fr&ils  der  Qrlacbsn. 
Eine  Skizze  von  Focdinand  PfohL  (SchlBBa.)  -  FBuületon:  Znr  Betuhi; 
geeeblehle:  Xoslkbriere  aus  Berlin,  Bremen  (3ciiIiiS8l,  Ki      ~  ~ 
gagemenli 


IDd  OÜte  in  Opar  and  Coqc 


in  Dr.  Hnga  Riemann.    [Fortastzanc 

_.  T —  n,_.t, ijgj.  coniponistai  .  .  _  ., 

ia.iu.  uuu  nom  {ScUosa .  —  BericbCe  ai 
—    Vermlsciile  Ultthailungen  and  Hoti: 


t  LflpilK.  --  CDnaertninachaii.  - 


Zur  musikalischen  Theorie  und  Praxis  der  Griechen. 

Von  Dr.  Hugo  Rlemann. 

(Fortsetzung.) 

Die  Einleitung  des  vorliegenden  Werkes  beschäftigt 
eich  eingehend  mit  den  Gegenschriften,  welche  dadurch 
hervorgerufen  wurden;  nicht  berücksichtigt,  weil  noch 
uicht  erschienen  zur  Zeit  der  Drucklegung  des  Werkes, 
ist  die  kleine  Schrift  des  durch  eine  Reihe  gründlicher 
musikhis torischen  Arbeiten  rühmlichst  bekannten  Carls- 
ruher  Oberbibliothekars  Prof.  W.  Brambach:  „Gregoria- 
nisch. Bibliographische  Lösung  der  Streitfrage  über  den 
Ursprung  des  Gregorianischen  Gesanges"  (Leipzig  1895), 
welche  auf  Grund  alter  Registrirungen  des  Bücher- 
bestandes von  Klosterbibliotheken  zu  einem  der  Tradition 
entsprechenden,  gegen  Gevaert's  Aufstellungen  aussagen* 
den  Resultate  gelangt.  Auf  die  sehr  verwickelte  und 
schwierige  Frage  hier  näher  einzugehen,  ist  weder  meine 
Absicht,  noch  überhaupt  meine  Sache.  Die  Frage  ist 
einmal  aufgeworfen  und  wird  die  in  erster  Linie  inter- 
essirten  Kreise  noch  lange  beschäftigen.  Gevaert  ist 
selbst  guter  Katholik  und  betont  wiederholt,  dass  es 
in  keiner  Weise  als  Imptetät  oder  Mangel  an  EechC- 
gläubigkeit  auszulegen  sei,  wenn  er  anstatt  Gregor  L 
einen  anderen  Papst  (Gregor  IL  oder  Gregor  III.)  als 
Ordner  des  Kircbengesanges  erweise;  und  der  gegen- 
wärtige Papst  selbst  hat  durch  Verleihung  eines  hohen 
Ordens  an  Gevaert  zu  erkennen  gegeben,  datis  er  ebenso 
denkt. 


Die  zweite  Eigenschaft  des  Gevaert'schen  Werkes, 
eiu  Supplement  seiner  „Eistoire  et  th^orie  de  la  musique 
de  Tantiquitä"  vorzustellen,  bat  nun  aber  den  Inhalt 
der  ersten  Capitet  und  des  Anhanges  für  uns  noch  be- 
sonders interessant  gestaltet,  einmal  durch  die  Aufnahme 
and  Analysiruog  der  Denkmäler  antiker  Musik  und  dann 
durch  abermalige  Skizzirung  der  antiken  Scalentheorie 
in  zum  Theil  von  dem  älteren  Hauptwerke  stark  ab- 
weichender Fassung.  Besonders  sind  es  zwei  Puncte, 
welche  auffallend  hervortreten:  Erstens  die  aller  bis- 
herigen Annahme  absagende  Erklärung  der  antiken 
dorischen  Tonart  als  der  mittelalterlichen  phrygi sehen 
genau  entsprechend  (III.  Kirchenton  & — e'  mitGliederung 
durch  h,  nicht  a),  und  zweitens  die  Aufrechterhaltung 
der  von  ihrem  Aufsteiler  Westpbal  selbst  aufgegebenen 
Annahme  von  antiken  Tonarten,  die  auf  der  Terz  der 
toniscbeu  Harmonie  schliessen,  für  welche  Gevaert  in 
der  ersten  der  vor  Jahresfrist  tu  Delphi  ausgegrabenen 
Apollo-Hymnen  einen  Anhalt  gefiinden  zu  haben  meint. 
Was  zunächst  den  ersten  Punct  anlangt,  so  stützt  sich 
der  Wandel  von  Gevaert's  Ansicht  über  den  harmonischen 
Sinn  der  dorischen  Tonart  auf  eine  Stelle  des  Gan- 
dcntius  (2.  Jahrh.  n.  Chr.),  welche  merkwürdiger  Weise 
der  Aufmerksamkeit  sämmtlicher  Musikhistoriker  bis  dahin 
entgangen  war.  Während  nämlich  alle  anderen  antiken 
Theoretiker  die  alten  Tonarten  (Octavengattungen)  nur 
nach  der  verschiedenen  Lage  der  Ganztöne  und  Halbtöne 
von  einander  unterscheiden,  gibt  Gaudentius  (als  Erster 
und  bis  ins  9.  Jahrhundert  Einziger!)  zugleich  an,  wie 
die  Scalen  sich  iunerlich  gliedern,  d,  h.  aus  einer  Quinte 
und  Quarte  zusammensetzen,  was  augenscheinlich  als  ein 


18 


Fingerzeig  fOr  den  baimonischen  Sinn  der  Scalen  anf- 
gefasst  werden  muss.  Oandentius  zählt  zunächst  die  drei 
Quartengattungen  auf: 

I.  iTc  d  e  {%  1,  1) 
II.  c  d  ei  (1,  1,  V,) 
m.  d  e1  g  (1,  v„  1) 

sodann  die  vier  Quintengattungen: 

1.  eHr  g  a  h  {%  1,  1,  1) 

n.  f  g  a  Cc'  (1,  1,  1,  v«) 

IIL  g  a  h^d  i'  (1,  1,   %  1) 

IV.  a  W  d'  e'  (1,   7^»  1»  1) 

und  erklärt  dann  die  sieben  Octavengattungen  als  ent- 
stehend durch  Combination  dieser  verschiedenen  Quarten- 
und  Quintengattungen.     Das  Resultat  ist  folgendes: 

I.  Hcdefgah  Mixolydisch 

^  ■■  ■ 

I  I 

IL   cdefgahc    Lydisch 


II 


II 


IIL  de   f   g  a  h  c    d'  Phrygisch 


m 


III 


NB.    IV.  e  f  g  a  h  c'  d'  e    Dorisch  (I?) 

u. tl 1 

I         I 

V.  f  g  a  h  c    d'  e'  t"   Hypolydisch 


n 


II 


VI.  g  a  h  c'  d'  e'  f  g   Hypophrygisch 


ni 


III 


VIL  a  h  c    d'  e    f  g'  a     Lokrisch     oder    Hypo- 
IV  I  [dorisch  (xoivov) 

(Fortsetzung  folgt.) 


Biographisches. 

Ferruccio  Benvenuto  Busoni. 

(Mit  Portrait.) 
Eine  Skizze  von  Ferdinand  Pfohl. 

(Schluss.) 

Im  Anfang  der  achtziger  Jahre  bereiste  Busoni  Ita- 
lien: wo  immer  er  sich  hören  Hess,  jubelte  man  dem 
jungen  Pianisten  und  seinem  genialen  Spiel  zu.  In  Bo- 
logna erwarb  er  sich  als  Siebzehnjähriger  den  ehrenvollen 
Titel  eines  Mitgliedes  der  „Accademia  Filarmonica'^,  eine 
Auszeichnung,  die  —  wie  das  Begleitschreiben  des  Diploms 
sich  vernehmen  lässt  —  „nach  W.  A.  Mozart  Keinem  in 
so  frühem  Alter  zu  Theil  geworden".  Und  dem  jungen 
Busoni  stand  auch  nicht,  wie  einst  dem  jungen  Mozart, 
ein  Padrc  Martini  zur  Seite,  der  der  strengen  Glausur  ein 


Schnippchen  schlug  und  die  Arbeit  des  Schülers  mit  gü- 
tigem Griffel  verbesserte.  Mit  Stolz  sah  ganz  Empoli  auf 
diesen  jungen  Menschen.  Er  war  nicht  mehr  nur  der 
Sohn  Ferdinande  Busoni's,  sondern  ein  Sohn  Empolis,  ein 
theures  Kind,  das  man  bewunderte,  das  man  liebte,  auf 
das  man  stolz  war,  wie  auf  eine  wundervolle  landschaft- 
liche Schönheit^  —  wie  auf  einen  See  oder  ein  Juwel  oder 
auch,  wie  es  sonst  noch  Sitte  ist,  auf  eine  Ruine,  auf  die 
man  noch  stolzer  ist,  wenn  sie  eine  alte  Raub-Burg, 
nicht  aber  einen  alten  Componisten  vorstellt.  .  .  .  Die 
Stadt  Empoli  prägte  ihrem  Sohne  zu  Ehren  eine  goldene 
Medaille. 

Im  Jahre  1886  kam  Busoni  nach  Leipzig;  die  alte 
Musikstadt  sah  damals  in  ihren  Mauern  einen  Schwärm 
von  jungen  Musikern  vereint,  zu  welchen  die  Erschei- 
nung und  das  Wesen  Busoni's  in  aufßüligen  Gegensatz 
trat  Busoni,  in  strengster  Zucht  aufgewachsen,  ganz  und 
gar  vom  classischen  Ideal  erfüllt,  —  wir  Anderen  für 
Liszt  enthusiasmirt  —  um  den  Namen  statt  der  Sache 
zu  nennen.  Busoni,  der  schon  im  Jahre  vorher  als 
Pianist  und  schaffender  Musiker  von  grossem  Genie  sich 
vorgestellt,  trat  während  seines  Leipziger  Aufenthaltes 
nicht  allzuhäufig  an  die  Oeffentlichkeit:  er  widmete  seine 
ganze  Kraft  mehreren  grösseren  Werken:  er  vollendete 
eine  phantastische  Oper  —  nach  einem  Text  von  Frieda 
Schanz  — ,  eine  symphonische  Suite,  ein  Streichquartett 
(Dmoll);  daneben  beschäftigten  ihn  Bearbeitungen  classi- 
scher  Werke  und  gelegentlich  auch  kritische  Studien,  in 
denen  er  zeigte,  dass  er  die  Feder  des  Elritikers  glänzend 
zu  föhren  verstehe.  Sehr  lebhaft  habe  ich  das  damals 
von  Concertmeister  Petri  aus  der  Taufe  gehobene  Dmoll- 
Streichquartett  in  der  Erinnerung:  ein  in  seinem  Auf  bau 
imposantes  und  seiner  Technik  bewunderungswürdiges  Werk, 
aber  so  trüb  und  düster,  so  asketisch  und  hager,  auch  so 
sehr  des  Weiblichen  entbehrend,  des  Weiblichen,  in  dem  die 
starre  Strenge  sich  löst,  dass  ich  das  Werk  in  meiner  Bespre- 
chung in  scharfen  Worten  ablehnen  musste.  Eß  ist  bezeich- 
nend für  die  vornehme  Gesinnung  Busoni's,  dass  er  mir 
diesen  Tadel,  der  für  ihn  wie  für  mich  gleich  schmerzend 
war,  nicht  einen  Augenblick  nachgetragen  hat.  Busoni 
gab  mir  später,  als  ich  auf  das  einseitig-Herbe  der  in 
jener  Leipziger  Epoche  entstandenen  Werke  hinwies  und 
auf  ihren  Mangel  an  sinnlicher  Schönheit,  auf  ihre  Nega- 
tion des  Ewig-Weiblichen,  er  gab  mir  Recht.  Er  hat 
diese  Epoche  der  Speculation  überwunden.  Der  Wunsch,  der 
Annehmlichkeit  und  des  ruhigen  Behagens  einer  gesicherten 
Stellung  sich  zu  erfreuen,  führte  ihn  an  das  Conservato- 
rium  nach  Helsingfors,  wo  er  zwei  Jahre  als  Lehrer  des 
Glavierspiels  wirkte.  Im  Sommer  1890  bewarb  sich  Bu- 
soni um  den  Rubinstein-Preis.  Nicht  das  Glück  war  ihm 
hold,  darf  man  sagen,  sondern  der  Verstand  der  Preis- 
richter war  klar  genug,  muss  es  heissen.  Nie  ist  einem 
Würdigeren  der  Preis  zugesprochen  worden.  Ein  Concert- 
stück  für  Pianoforte  und  Orchester,  Op.  31a,  eine  Clavior- 
Violinsonate,  eine  prachtvolle  Ciavier-Bearbeitung  von  Bach's 
Praeludium  und  Fuge  in  Es  (fär  Orgel)  und  mehrere  Ciavier- 
sachen —  darunter  zwei  Cadenzen  zu  Beethoven's  Gdur- 
Concert  —  waren  die  preisgekrönten  Arbeiten.  Die  Ciavier- 
Violinsonate  haben  wir  noch  von  dem  unvergesslichen 
Brodsky  in  Leipzig  gehört:  ein  ebenso  vornehmes  und 
reifes,  wie  warmblütiges  Werk.  Busoni  hatte  unterdessen 
Abschied  von  Finnland  genommen  und  war  nach  Moskau 
übergesiedelt  in  die  Stellung  eines  Professors  am  kaiser- 
lichen Conservatorium.  Er  scheint  sich  in  Russland  indessen 
nicht  ganz  wohl  gefühlt  zu  haben,  denn  schon  im  nach- 


19 


1 


fiten  Jahre  müssen  wir  Busoni  auf  der  anderen  —  nicht 
gerade  der  besseren  Hälfte  —  unseres  Planeten  suchen: 
er  hatte  in  Boston  eine  Clavierprofessur  angenommen, 
aber  auch  dieses  sein  neues  Amt  mag  ihm  keine  volle  Be- 
friedigimg  seines  künstlerischen  Wollens  gebracht  haben: 
Busoni  kehrte  schon  1893  nach  Europa  zurück,  obwohl 
Amerika  dem  ausgezeichneten  Pianisten  und  dem  schaffen- 
den Künstler  jenen  Ruhm  und  jene  Ehren,  die  es  zu 
verleihen  hat,  in  reichster  Fülle  zumaass.  Der  amerika- 
nische Ruhm  ist  ein  Dollarruhm  und  als  solcher  vielleicht 
Dicht  unangenehm.  Aber  ein  hochstehender  Künstler  geht 
zu  Grande,  wenn  ihm  nichts  Anderes  gelingt,  als  Geld 
SU  verdienen.  •   .  . 

Ba8oni  lebt  gegenwärtig  in  Berlin;  ein  freier  Künst- 
ler einer  freien  Kunst.  Wenn  ich  mir  eine  Würdigung 
seiner  Compositionen  für  eine  spätere  Zeit  vorbehalte,  so 
möchte  ich  doch  diese  knappe  Skizze  nicht  schliessen, 
ohne  meiner  Bewunderung  für  die  pianistische  Meister- 
schaft Busoni*8  ausgesprochen  zu  haben.  Ich  will  hier 
nicht  von  jener  prahlerischen,  prunkenden  Virtuosität 
reden,  deren  kein  modemer  Künstler  ganz  entrathen 
kann,  auch  wenn  sein  Wesen  den  höchsten  Idealen  und 
der  edelsten  Reinheit  der  Kunst  dient.     Jeder  Künstler 


hat  eben  Augenblicke,  in  denen  er  nur  Virtuose  und 
nichts  Anderes  als  Virtuose  ist.  An  dem  Clavierspiel  Bu- 
soni's  bewundere  ich  nicht  die  Virtuosität  und  die  Finger- 
fertigkeit, die  er  mit  vielen  Anderen  theilt,  die  Ciavier- 
virtuosen vom  Gewerbe  sind,  sondern  die  Kunst  seines 
Anschlages  und  den  geistigen  Ausdruck  seines  Spiels. 
Sein  Ciavierton  ist  wundervoll  durchgeistigt,  poesievoll 
und  farbig:  er  durchläuft  die  ganze  Scala  vom  tiefen 
Dunkel  bis  zum  schimmernden  Licht.  Und  wie  wunder- 
bar stufen  sich  die  feinen  und  die  feinsten  Klangschwellen 
in  der  hellen  und  der  dunklen  Zone  des  musikalischen 
Ausdrucks  wieder  untereinander  abl  Der  vielfältige,  un- 
erschöpfliche Reiz,  das  Opalisiren  und  das  Farbenspiel 
eines  Ausdrucks,  der  jedem  Athemzuge,  jeder  zartesten 
Regungder  Empfindungfolgt,  ist  seinem  Spiel  in  hohem  Grade 
eigen.  Es  ist  durchleuchtet  von  Schönheit,  es  ist  fein  und 
geistvoll.  Busoni  weiss  den  musikalischen  Gedanken,  das 
Melos,  plastisch  zum  Umspannen  zu  gestalten,  und  das 
thematische  Gewebe  des  Kunstwerkes  fugt  sich  in  seinem 
Spiel  wie  ELrystall  an  KrystalL  Es  ist  die  magische 
Kraft  einer  starken  künstlerischen  Persönlichkeit,  die  in 
der  lebensvollen  und  bedeutenden  Art  seines  Spiels  sich 
mittheilt 


Feuilleton. 


Zur  Beruhigung  der  Componisten. 

Von  Bugöne  Thomas. 

(Fortsetzung.) 

Nachdem  wir  sieben  verschiedene  Töne  haben,  können 
sieben  dergleichen  eintönige  Motive  gebildet  werden,  die  sich 
aber  derartig  ähnlich  sehen,  dass  blos  das  erste  in  Betracht 
la  ziehen  wäre,  was  auch  später  pflichtschuldigst  geschehen 
soll.  (Die  absolute  Tonhöhe  spielt  bei  der  Motivbildung  gar 
keine  Rolle.)  Vorderhand  wollen  wir  jedoch  zur  Verein- 
fachung der  Berechnung  alle  sieben  mitzählen. 

Will  man  alle  erdenklichen  Fälle  aufzählen,  so  könnten 
Wiederholungen  eines  Tones  ebenso  als  Motiv  aufgefasst 
werden,  wie  z.  B.  das  Hornmotiv  aus  dem  Scherzo  der 
6.  Symphonie: 


m 


I 


^— *— < 


i 


^ 


gehören  hierher. 

Beisniele  für  die  übrigen  aus  3,  4,  6  und  mehr  Tönen 
bestehenaen  Motive  sind  vielfach  vorhanden  und  unter- 
bleiben hier  der  Raumersparniss  wegen.  Der  Suchende 
findet  sie  leicht  und  überall. 

Aus   drei    vei'schiedenen    Tönen*)    geformte  Motive   — 
z.  B.  das  Hornmotiv  am  Anfang  der  „Oberon" -Ouvertüre 


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t= 


1 — \ — r 


T 


-fi^ 


T 


-H 1 \~ 

welches  dem  Hauptmotiv  des  ersten  Satzes  entsprungen 
ist,  —  doch  wollen  wir  derartige  Tongebüde  nur  als 
Rhythmen  aufÜEissen. 

Besteht  das  Motiv  aus  zwei  verschiedenen  Tönen  —  man 
denke  an  das  bekannte  Feuerwehr-Alarmsignal 


—  geben  die  Zahl  7x7x7  oder  7». 

Motive   aus   vier  Tönen   bestehend*)  —  wie   der   erste 
Theil  des  Zunftmotives  aus  den  „Meistersingern'': 


^ 


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—  geben  7x7x7X7  oder  7*. 

Solche  mit  fünf  Tönen  —  z.  B.   das  tiefsinnige,   milde 
Motiv  der  Clarinette,  aus  dem  ersten  Satz  der  „Neunten": 


—  so  erhalten  wir  mittels  Permutation   mit  Wiederholung 
7x7  oder  7"  verschiedene  Motive. 

Ein  durch  Permntation  mit  Wiederholung  aus  zwei 
Tönen  geformtes  Motiv  wäre  das  charakteristische 


P 


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^ 


-ef' 


t 


m 


—  bilden*)  7*  verschiedene  Motive. 

Sechstöni^  —  wie  der  aus  dem  Fluchtmotiv  entstandene 
Anfang  der  Liebesmelodie  in  der  „Walküre": 


der  Violinen  aus  Liszt's  „Christus"  (HI.  Theil,  „Tristis 
est  anima  mea!*^).  Auch  das  bereits  erwähnte  sogenannte 
Schicksalsmotiv  der  6.  Symphonie 


m 


t 


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^ 


3 


jt 


—  geben*)  ?•. 

Besteht  das  Motiv  aus  sieben  Tönen  —  wie  im  Presto 
(Scherzo)  des  Bdnr-Quartetts  (Op.  130)  von  Beethoven: 


ond  das  PrOgelmotiv  ans  den  „Meistersingern" 


*)  Ebenfalls  mittels  Fermutation  mit  Wiederholang. 

2* 


20 


^^-^g-ht 


i=t 


* 


1 


—  SO  können*}  7'  verschiedene  Motive  entstehen. 

Das  Resultat  wäre  somit  folgendes: 

7  +  7«  _L  7«  4-  74  _|_  76  _(„  76  _|_  77^ 

Von  dieser  geometriscnen  Reihe  erhält  man  die  Summe  ver- 
mittels der  Formel 

a(r»  — 1) 


S  = 


r— l 


^)  Eben£Edls  mittels  Permutation  mit  Wiederholung. 


worin  S  die  Summe,  die  wir  wissen  wollen,  a  das  erste  Glied 
der  Reihe  (also  7),  r  die  Zahl,  womit  jedes  Glied  multiplizirt 
werden  muss,  um  das  nächstfolgende  Glied  zu  erhalten  (hier 
ebenso  7),  und  n  die  Anzahl  Glieder  der  Reihe  ist  (hier 
auch  7). 

In  Ziffern  ausgedrückt  wäre  dies: 

8  =  -^—  p  =  Ö60  799. 

Hiervon  sind  die  sechs  überzähHgen  eintönigen  Motive 
„pflichtschuldigst^  abzuziehen,  sodass  die  endgiltig  erreichte 
Zahl  der  diatonischen  Motive  960  793  beträgt. 

(Fortsetzung  folgt.) 


Tagesgeschichte. 


Musikbriefe. 


Berlin. 


Die  Berliner  musikalische  Welt  sprach  in  der  letzten 
Woche  von  nichts  Anderem ,  als  von  dem  Concert,  das  Hr. 
Capellmeister  Gustav  Mab  1er  aus  Hamburg  am  13.  December 
in  der  Philharmonie  veranstalten  würde.  Nur  ein  Werk, 
seine  Cmoll-Symphonie,  wollte  er  vorführen,  und  man  er- 
zählte sich  Erstaunliches  von  dem  ungeheuren  Apparat,  der 
dazu  aufgeboten  werden  sollte,  von  den  fabelhaften  Kosten, 
die  ein  Hamburger  Kunstmäcen  bestreiten  würde,  —  kein 
Wunder,  wenn  man  in  Musikkreisen  sehr  gespannt  war,  ob 
dem  anspruchsvollen  Aufwand  auch  der  künstlerische  Werth 
entsprechen,  ob  der  Componist  uns  gar  ein  Werk  bescheeren 
würde,  mit  dem  er,  die  fx)rmen  der  Kunstgattung  erweiternd, 
neue  Bahnen  zu  beschreiten  bestimmt  sei.  Denn  dass  Mahlei* 
dieses  Ziel  vorgeschwebt  hat,  lehrt  ein  Blick  auf  die  Oeko- 
nomie  seiner  S3rmphonie.  Nach  drei  Instrumentalsätzen 
bringt  der  vierte  ein  kurzes  Lied,  von  einer  Altstimme  ge- 
sungen, „Urlicht**  aus  „Des  Knaben  Wunderhorn".  Der 
fünfte  bedient  sich  in  der  zweiten  Hälfte  dann  eines  Chores 
und  zweier  Solostimmen  (Sopran  und  Alt);  untergelegt  sind 
hier  die  Worte  des  Klopstock*schen  Liedes:  „ Anfersten n,  ja 
auferstehn".*) 

Der  Componist  hat  absichtlich  seinem  Werke  kein  Pro- 
gramm beigegeben ;  er  will  es  für  sich  selbst  sprechen  lassen. 
Ganz  wie  Beethoven  in  der  9.  Symphonie  begnügt  er  sich 
mit  einigen  Andeutungen  im  letzten  Satze,  so  wenn  er  über 
eine  kurze  Episode  von  Fanfaren,  die  von  unsichtbaren 
Trompeten  aus  der  Feme  erklingen,  „der  grosse  Appell" 
schreibt:  alles  Uebrige  muss  man  errathen,  wenn  man  die 
Worte  des  vocalen  Schlnsstheils  mit  dem  Charakter  der  drei 
ersten  Instrumentalsätze  combinirt.  und  das  Räthsel  ist  ja ' 
nicht  so  schwer  zu  lösen.  Wenn  die  Altstimme  ruft:  „Ich 
bin  von  Gott  und  will  wieder  zu  Gott!"  — ,  wenn  der  Chor 
singt:  „0  glaube,  Herz:  Dein  ist,  was  Du  geliebt,  gesehnt, 
gestritten  .  .  .  Was  Du  geschlagen,  zu  Gott  wird  es  Dich 
tragen!"  — ,  so  ist  hier  ein  schönes,  ernstes  Programm,  wohl 
werth,  durch  die  Macht  der  Musik  vertieft  und  idealisirt  zu 
werden.  Aber  es  ist  auch  ein  sehr  hohes  Ziel,  das  sich  der 
Künstler  hier  gesteckt  hat,  das  zu  erreichen  nur  dem  Aus- 
erwählten bestimmt  ist;  denn  Alles,  was  des  Menschen  Herz 
bewegt,  Lust  und  Schmerz,  Noth  und  Tod,  der  Glaube  an 
die  Göttlichkeit  der  Menschenseele,  das  Sehnen  im  irdischen 
Dunkel  nach  dem  himmlischen  Licht,  —  für  dies  Alles  muss 
der  Componist  die  richtigen  Töne  finden,  Töne,  die  nicht 
nur  angemessen  illustriren,  sondern  unser  Gemüth  ergreifen 
und  zum  Mitfühlen  zwingen. 

Und  dieser  Riesenaufgabe,  die  sich  Mahler  gestellt  hatte, 
ist  er  nicht  gewachsen  gewesen;  er  kann  im  Einzelnen 
packen,  interessiren,  wohl  auch  rühren,  aber  nicht  aus  dem 
Vollen  schaffen;  er  kann  instrumentiren  und  contrapunctiren, 

*)  Ich  kenne  nur  Einen  Componisten,  der  in  seinen  zwei 
grossen  Cyklen  „Golgatha"  und  „Sansara"  allerdings  vor 
Mahler  Bahnen  von  trappanter  Aehnlichkeit  gewandelt  ist: 
Paul  Geisler.  Hier  wie  dort  zwischen  den  grossen  Instru- 
mentalsätzen  Gesänge  für  eine  Stimme  und  für  Chor,  denen 
alte',  volksliedartige  religiöse  Dichtungen  zum  Text  dienen, 
und  die  mit  Jenen  einen  durch  eine  grosse  Idee  beherrschten 
Complex  bilden. 


aber  nicht  im  Grossen  erfinden  und  gestalten;  er  hat  Talent 
für  das  Natürliche,  aber  ist  keine  Natur;  es  gelingt  ihm 
manches  Originelle,  aber  er  hat  keine  originale  Kraft. 

Der  erste  Satz,  Allegro  maestoso,  beginnt  mit  einem 
unisono  der  Bässe  über  dem  Tremolo  der  Streicher;  sein 
Gepräge  ist  fast  durchweg  ernst,  gemessen,  oft  ins  Düstere, 
Trübe  versinkend,  oft  auch  leidenschaftlich  aufbrausend,  da- 
zwischen Perioden  von  süss-pastoraler  (an  das  „Siegfried-Idyll" 
erinnernder)  Färbung  und  dann  wieder  von  Trauermarsch - 
artigem  Charakter  mit  chromatischem  Basso  ostinato.  ähnlich 
dem  am  Schlüsse  des  1.  Satzes  der  „Neunten".  Das  Alles 
ist  kunstvoll  gearbeitet,  dabei  klar  und  eindrucksvoll;  aber 
man  vermisst  Concentration  in  der  Entwickelung  und  Stei- 
gerung; die  gewaltigen  Ausbrüche  des  Orchesters  mit  der 
vollen  Kraft  des  Blechs  und  Schlagzeugs  sind  hier  —  wie 
in  den  folgenden  Sätzen  —  oft  nicht  genügend  vorbereitet, 
sodass  sie  nicht  den  gewünschten  Enect  des  Gewaltigen, 
Titanischen  hervorbringen.  Wenn  dieser  Satz  in  Mancnem 
an  Brückner  erinnert  —  in  den  Quintenmotiven,  im  langen 
Ausspinnen  desselben  Themas  — ,  so  zeigt  er  auch  in  einer 
Hinsicht  den  bedeutsamen  Unterschied:  Mahler  hat  nicht  die 
Fähigkeit,  ein  grosses,  ausgedehntes  Gesangsthema  zu  er- 
finden, wie  dies  Brücknern  oft  in  wundervoller  Weise  ge- 
lungen ist. 

Der  zweite  Satz  ist  überschrieben  Andante  con  moto. 
Da  ihm  aber  ein  leichthüpfendes  Sechsachtel-Thema  zu  Grunde 
liegt,  so  verdient  er  eher  den  Namen  „Scherzo",  den  der 
Componist  dem  dritten  Satze  im  Dreivierteltakt  gegeben 
hat:  und  hierin  ist  Einer  der  Hauptfehler  in  der  Anutse  des 
Werkes  zu  entdecken.  Nicht  als  wenn  nicht  einmal  eine 
Symphonie  auch  zwei  heitere  Mittelsätze  haben  könnte:  aber 
hier,  wo  in  den  ersten  Sätzen  doch,  wie  es  im  vierten  heisst, 
des  Menschen  „grösste  Noth  und  Pein"  in  Tönen  ausgedrückt 
werden  soll,  da  fragt  man  sich  vergeblich,  was  dieser  zweite 
Satz,  der  in  einer  feineren  Balletmusik  mit  seinem  graziösen 
und  eleganten  Schweben  und  Wiegen  eine  gute  Figur 
machen  würde,  da  zu  suchen  hat,  wo  Schmerz  und  Sehnen 
der  Seele  nacn  innigem  Ausdruck  ringen  sollte.  Mahler 
zeigt  in  diesem  Stücke,  dass  er  wirkungsvoll,  ja  amüsant  ftlr 
ein  grösseres  Publicum  schreiben  kann,  der  Satz  hat  reizende 
Einzelheiten,  aber  in  dieses  Werk  passt  er  nicht  hinein, 
soviel  auch  durch  geistreiche  Combinationen  der  Componist 
versucht  hat,  das  erste  heitere  Thema  umzugestalten  und 
der  Harmlosigkeit  zu  entrücken. 

Der  dritte  Satz,  das  eigentliche  Scherzo,  ist  ein  sehr  an- 
regend und  kunstvoll  gebautes  Stück,  das  man  immer  gern 
wieder  hören  wird.*)  Aber  auch  hier  wird  man  durch  meh- 
rere unmotivirte  Orchesterstürme  gestört:  es  ist,  als  wenn 
das  liebenswürdige  Talent  Mahler^s  sich  einen  Stoss  versetzt 
und  sich  sagt:  „Ich  muss  wieder  mal  ein  Bischen  donnern." 

Der  vierte  Satz  ist  jenes  erwähnte  einfache  Altsolo,  das 
sehr  glücklich  einen  frommen  alterthümlichen  Ausdruck 
trifft  und  doch  innerlicher  Gluth  und  sehnsüchtiger  Steige- 
rung nicht  entbehrt.  Dieses  kurze  Stück  wird,  auch  abgelöst 
von  dem  Ganzen,  seine  Wirkung  nicht  verfehlen. 

Der  fünfte  und  letzte  Satz  hat  die  grÖsste  Ausdehnung. 
Die  erst«  Hälfte,   wie  in  der  „Neunten",   ist  dem  Orchester 

*)  Eine  sehr  merkwürdige  Aehnlichkeit  mit  dem  Trio 
des  Scherzos  der  Ciavier- Yiolinsonate  Op.  96  von  Beethoven 
soll  dem  Componisten  nicht  zum  Vorwurf  gemacht  werden, 
so  gross  sie  auch  ist.  - 


21 


allein  vorbehalten,  und  auch  der  furchtbare  Aufschrei  der 
Instrumente  fehlt  hier  nicht.  Das  schon  öfters  von  der 
Tonkunst  behandelte  Jungte  Gericht  mit  seinem  Posaunen- 
ruf und  seinen  Schrecknissen  hat  auch  Mahler  zu  michel- 
angelesker  Gestaltung  gereizt.  In  einer  sehr  lang  ausge- 
führten Einleitung  werden  die  Themen  des  ersten  Satzes 
mit  neuen  verwoben;  chromatische,  mit  Triolen  (die  Mahler 
sehr  liebt)  verbundene  Octavenabstiege  (wie  in  Liszt's  Dante- 
Symphonie)  werden  mit  choralartigen  Themen  und  Posaunen- 
Recitativen  verarbeitet;  dazwischen  ein  flehender  Gesang, 
dem  später  Worte  verliehen  werden.  Dann  folgt  eine  selt- 
same, aber  reizvolle  Episode:  unsichtbare  Blechorchester,  die 
echogleich  aus  verschiedenen  Fernen  tönen,  und  eine  Flöte 
im  Orchester  trillernd  und  jubilirend:   vielleicht  die  Nachti- 

fall,  die  auf  den  Gräbern  singt,  gleich  der  Seele,  die  sich 
em  Leibe  entraiFt.  Bald  darauisetzt  der  Chor  ein,  den  Mahler 
äusserst  wirksam  behandelt,  wenn  er  auch  von  dem  Effect, 
den  Bass  und  den  Sopran  in  Octaven  gehen  zu  lassen,  etwas 
reichlich  Gebrauch  macht.  Leider  vertaUt  nun  der  Cha- 
rakter des  Schlusses  bald  ins  Theatralische.  Das  meldet  sich 
schon  in  einem  Duett  der  Solostimmen  und  verstärkt  sich 
beim  Eintritt  der  Orgel,  die  ganz  der  äusseren  Wirkung 
dient.  Diese  Wirkung  ist  natürlich  gewaltig:  das  Biesen- 
orchester, der  grosse  Chor,  die  volle  Orgel,  und  Alles  mit 
kluger  Berechnung  verwendet  und  gesteigert;  aber  das  Tief- 
innerliche, was  sich  in  der  Dichtung  ausspricht,  wird  da- 
durch nicht  überzeugend  ausgedrückt,  dass  das  Ohr  im  Voll- 
klang aller  modernen  Effectmittel  schwelgt. 

Immerhin  hat  Hr.  Mahler,  der  am  ^hlusse  mit  Beifall 
überschüttet  wurde,  ein  sehr  interessantes  Werk  geschaffen, 
das  überall  verdient,  bekannt  zu  werden.  Ein  trefflicher 
Ciavierauszug  für  zwei  Claviere  zu  vier  Händen  von  Behn 
wird  diese  Bekanntschaft  auch  da  vermitteln,  wo  man  den 
grossen  Apparat  der  Aufführung  nicht  beisammen  hat. 


(Schluss.) 


Bremen. 


Was  das  Leben  und  Treiben  in  den  Bremer  Concert- 
^en  betrifft,  so  ist  zwar  hier  noch  nicht  eine  solche  Hoch- 
fluth  zu  spüren,  wie  sie  in  den  eigentlichen  Musikstädten 
auf  diesem  Gebiete  anschwillt,  aber  auch  in  unserer  Hansa- 
stadt nimmt  die  Zahl  der  Concerte  immer  mehr  zu.  „Wie 
ein  ruhender  Pol  in  der  Erscheinungen  Flucht''  haben  auch 
in  dieser  Saison  die  Kammermusikabende  der  HH.  Brom- 
berg er  und  Skalitzky,  die  bekanntlich  in  den  HH.  Huero 
Becker  (Violoncell)  und.  G.  v.  Fossard  (Viola  alta)  treff- 
liche Stützen  besitzen,  ihren  festen  Bestand  und  fanden  den 
lebhaftesten  Beifall  des  „ausverkauften  Hauses'^.  Das  hol- 
ländische Damenterzett,  das  an  dem  ersten  Abende  mit- 
wirkte, wurde,  wie  bereits  voriges  Frühjahr,  begeistert  ge- 
feiert. Dass  die  HH.  Bromberger  und  Skalitzky  in  ihren 
Programmen  einem  gesunden  Fortschritt  huldigen  neben 
vollster  Berücksichtigung  der  alten  Meister,  und  dass  sie 
auf  Grund  ihres  langjährigen  Zusammenwirkens  die  vorzüg- 
lichsten, aufs  Feinste  ausgearbeiteten  Leistungen  bieten,  muss 
aufs  Neue  rühmend  hervorgehoben  werden. 

Dem  Rufe,  der  heutzutage  immer  lauter  erklingt,  dass 
wahre,  echte  Kunst  auch  den  weitesten  Schichten  der  Be- 
yölkerung  zugänglich  gemacht  werden  soll,  ist  in  muthiger 
Weise  durch  zielbewusstes  Vorgehen  unser  neuer  Dom- 
organist Hr.  Musikdirector  Nössler  gefolgt.  Wie  schon  im 
vorigen  Winter  hat  er  sogenannte  Populäre  Concerte  im 
Dom  eingerichtet.  Und  welch  glänzender  Erfolg  ist  ihm 
beschieden!  Diese  weihevollen  Concerte,  an  denen  Tausende 
in  den  weiten  Hallen  der  mächtigen  Kirche  in  tiefer  An- 
dacht den  hehren  Klängen  der  neuen,  gewaltigen  Orgel  und 
den  stimmungsvollen  Vorträgen  vorzüglicher  Sohsten  lauschen, 
bedeuten  eine  ganz  neue  Epoche  in  der  Entwickelung  der 
Kunstgeschichte.  Hier  ist  die  veraltete,  beschränkte  An- 
schauung überwunden,  als  ob  die  vornehmen  Werke  der 
Kunst  nur  für  eine  engere  Gemeinde  von  Auserwählten  ge- 
schaffen wären;  hier  ist  man  auf  dem  besten  Wege,  die 
höchsten  Ziele  zu  erreichen:  das  ganze  Volk,  ohne  Ansehen 
der  Stände,  zum  gemeinsamen  Geniessen  reiner  Kunstgebilde 
bei  weihevoller  Feier  zu  versammeln.  In  dem  ersten  Popu- 
lären Concert  wirkten  neben  dem  Veranstalter  des  Unter- 
nehmens^ Hm.  Musikdirector  Nössler,  der  die  grossen  Schön- 
heiten dieser  neuen  Orgel  zur  vollen  Geltung  bei  seinen  vor- 
züglichen Orgel  vor  trägen  zu  bringen  weiss,  Frl.  Bussjäger 
und  Hr.  v.  Fossard   mit,  deren  stimmungsvolle  Vorträge 


volle  Anerkennung  verdienten.  Einen  ruh  mens  werthen  Er- 
folg hat  Hr.  Nössler  auch  mit  dem  Domchor  erzielt,  einer 
Vereinigung,  die  unter  seiner  Leitung  gegen  früher  gar 
nicht  wieder  zu  kennen  ist,  wie  ich  im  letzter  Domchor- 
Concert  am  Busstage  zur  freudie;sten  Ueberraschnng  be- 
merkte, so  wohl  vorbereitet  und  fein  ausgeglichen  sind  die 
Vorträge.  —  Wie  das  so  löbliche  Beispiel  der  Populären 
Concerte  zur  Nacheiferung  anspornt,  zeigt  die  Thatsache, 
dass  nun  auch  in  der  hiesigen  Ansgariikirche  von  Hm.  Or- 
ganist Hoyermann,  der  sich  auch  als  Violoncellist  Geltung 
verschafft  hat,  derartige  Vorträge  für  Sonntag-Abend  einge- 
richtet worden  sind,  denen  zugute  kömmt,  dass  auch  in 
diesem  Gotteshanse  eine  neue  Orgel  ist,  die  zwar  bezüglich 
der  Grösse  mit  der  im  Dom  sich  nicht  messen  kann,  aber 
auch  ein  Meisterwerk  darstellt,  das  Hr.  Hoyermann  geschickt 
zu  handhaben  weiss.  Für  den  ersten  Abend  waren  die  HH. 
Concertmeister  Wittenberg  und  kein  Geringerer  als  der 
Bremer  Meistersänger  Fritz  Friedrichs  als  Solisten  e^e- 
wonnen  worden.  In  derselben  Kirche  gab  am  Anfang  der 
Saison  der  k.  Domchor  aus  Berlin  unter  Leitung  seines 
Directors,  des  Hm.  Prof.  Albert  Becker,  und  unter  Mit- 
wirkung des  Hrn.  Organisten  Hoyermann  ein  Concert,  das 
aufs  Neue  dem  berühmten  Kunstinstitut  Gelegenheit  gab, 
die  altbevvährten  Vorzüge  zu  entfalten,  und  das  in  glänzend- 
ster Weise  die  Wintercampagne  eröffnete.  Ein  anderes  geist- 
liches Concert  wurde  von  lim.  Adam  Ore  in  der  Martini- 
kirche veranstaltet,  und  zwar  unter  Mitwirkung  zweier 
talentvollen  Bremerinnen,  der  Damen  Gretchen  Gerdts 
(Sopran)  und  Ida  Herbst  (Alt),  sowie  unter  Beihilfe  des 
fiirstlichen  Kammermusikers  Hrn.  Paul  Hilf  (Violine)  und 
eines  G^sangsquartetts.  Leider  war  an  dem  neuen,  sonst  so 
vorzüglichen  Orgelwerke  Etwas  nicht  in  Ordnung,  sodass 
beim  Gebrauch  des  Pedals  ein  störendes  Geräusch  sich  hören 
Hess,  das  den  G^sammteindruck  der  Vorträge  bedeutend  be- 
einträchtigte, die  im  Uebrigen  aber  doch  das  virtuose  Geschick 
des  Concertgebers  offenbarten. 

Von  auswärtigen  Künstlern,  die  hier  weltliche  Concerte 
veranstalteten,  hatten  Anna  und  Engen  Hildach  entschieden 
den  glänzendsten  Erfolg,  der  so  gross  war,  dass  das  gefeierte 
Künstlerehepaar  sofort  einen  zweiten  Concertabend  für  Januar 
ansetzte,  ein  für  Bremer  Verhältnisse  seltener  künstlerischer 
Triumph,  der  aber  sicher  wohlverdient  ist.  Eine  grosse 
Ueberraschnng  bereitete  auch  Frau  Helene  Günter,  eine 
geborene  Bremerin,  den  Besuchern  ihres  Concertes  durch 
inre  glänzende  Technik,  ihre  prachtvollen  Stimmmittel  und 
durch  ihre  musikalische  Sicherheit,  kurz,  durch  reiche  Vor- 
züge, die  sie  in  die  erste  Reihe  der  heutigen  Concertsänge- 
rinnen  stellen.  Am  selben  Abende  führte  sich  der  Hof-  und 
Kammermusiker  Hr.  Oscar  Biehr  aus  München  in  Bremen 
ein,  und  Hr.  Dr.  Neitzel  aus  Cöln  zeigte  sich  wieder  als 
ein  Pianist  vornehmster  Art.  In  einem  Concert,  das  Frau 
Cornelia  Schmitt- v.  Csänyi  veranstaltete,  erzielte  neben 
der  Sängerin  Frau  Schar wenka-Stresow.  als  Violinvir- 
tuosin einen  grossen  Erfolg,  und  der  ebenfalls  mitwirkende 
Künstler  Hr.  Wilhelm  Berger  aus  Berlin,  jedenfalls  unter 
den  jüngeren  Componisten  und  Pianisten  Eine  der  sym- 
pathischsten und  gehaltvollsten  Persönlichkeiten,  wird  bei 
seinen  Bremer  Landsleuten  immer  freundlich  aufgenommen. 
Ausser  diesen  genannten  Vortragsabenden  fanden  noch  ver- 
schiedene Concerte  statt  —  u.  A.  ein  Lillian  Sanderson- 
Concert,  bei  dem  die  Pianistin  Frl.  Käthe  Hüttig  mitwirkte 
— ,  denen  ich  aber  nicht  beiwohnen  konnte. 

Dr.  Ludwig  Braeutigam. 


Frankfurt  a.  M.,  November. 

Das  2.  Freitagsconcert  der  Museumsgesellschaft 
brachte  uns  als  Hauptnummer  Tschaikowsky^s  „Manfrede- 
Symphonie.  Zum  ersten  Male  in  Frankfurt  a.  M.  aufgeführt, 
errang  sich  dies  hochinteressante  Werk  des  leider  zu  früh 
dahin  geschiedenen  russischen  Componisten  einen  sich  von 
Satz  zu  Satz  steigernden  grossartigen  Erfolg.     Es  ist  Pro- 

grammmusik,  und  zwar  im  edelsten  Sinne  des  Wortes.  Der 
omponist  macht  den  Versuch,  Stimmungen,  die  dem  be- 
kannten dramatischen  Gedicht  von  Byron  entnommen  sind, 
musikalisch  zu  schildern.  Schon  der  Anikng  des  ersten 
Satzes  zeigt  uns  mit  seinem  heroischen  Motiv,  welches  sich 
durch  das  ganze  Werk  hinzieht,  den  trotzigen  Charakter  des 
Helden.  Nach  mächtiger  Steigerung  folgt  der  sanfte  Mittel- 
satz, von  Streichinstrumenten  con  sordini  ausgeführt.  Dieses 
innige  Astarte-Motiv  ist  geradezu  bestrickend  durch  seinen 


22 


melodischen  Beiz.  Der  zweite  Satz,  ein  phantastisches 
Scherzo,  dessen  Trio  namentlich  von  bezauhemdem  Glänze 
ist,  schildert  das  Erscheinen  der  Alpenfee.  Von  g^rossem 
Wohllaut  ist  auch  das  Pastorale  (3.  Satz),  dessen  idyllischer 
Fluss  durch  das  Hauptmotiv  vorübergehend  unterbrochen 
wird,  hierdurch  das  Bild  des  ruhelosen,  von  Gewissensqualen 

fefolterten  Helden  veranschaulichend.  Der  vierte  Satz  schil- 
ert  ein  Bacchanale  in  der  Unterwelt,  durch  ein  reizvolles 
Astarte-Motiv  unterbrochen,  und  schliesst  mit  dem  durch  Hin- 
zutritt der  Orgel  zu  mächtiger  Wirkung  gesteigerten  Manfred- 
Motiv,  damit  den  Tod  Manfred^s  andeutend.  Die  Wieder- 
gabe des  Werkes  war  unter  der  genialen  Leitung  KogePs 
eine  vorzügliche,  und  der  nicht  enden  wollende  Beifafi  bewies, 
welch  tiefen  Eindruck  das  Novum  auf  die  Zuhörer  gemacht 
hatte.  In  gleich  trefflicher  Weise  kamen  auch  noch  die 
beiden  anderen  Orchesternummem  des  Programmes,  das  reiz- 
volle, pikante  Scherzo  aus  dem  „Sommemachtstraum*^  von 
Mendelssohn  und  Vorspiel  und  „Liebestod"  aus  „Tristan  und 
Isolde**  von  Wagner  zur  Ausführung.  Der  Solist  des  Abends 
war  der  berühmte  englische  Tenorist  Ben  Da  vi  es.  Seine 
herrliche  Stimme,  in  allen  Registern  gleichmässfg  ausgebildet, 
und  seine  wunderbare  Athemeintheilung  verhalfen  ihm  in 
dem  Vortrag  der  Arie  „Waft  her,  angels**  aus  HändePs 
„Jephta",  sowie  in  einigen  Liedern  von  Kubinstein  zu  einem 
grossartigen  Erfolge.  Dagegen  konnte  der  Vortrag  des  Preis- 
liedes  aus  Wagner's  „Meistersingern"  nicht  erwärmen.  Es 
fehlten  hier  der  wunderbare  Glanz  und  die  stimmliche  Kraft, 
die  z.  B.  bei  Emil  Götze  in  seiner  Glanzperiode  so  entzückten. 
Bei  einem  Concerte,  welches  der  Künstler  kurze  Zeit 
darauf  gab,  und  in  welchem  er  von  der  Pianistin  Mary 
Wurm  und  dem  Violinisten  Tivadar  Nachöz  imterstützt 
wurde,  hatte  er  wieder  Gelegenheit,  alle  Vorzüge  seiner  Ge- 
san^skünst  zu  entfalten.  Sein  Bestes  gab  er  in  dem  Vortrag 
zweier  altenglischen  Lieder,  und  enthusiastischer  Beifall  des 
zwar  nicht  sehr  zahlreichen,  aber  in  gehobener  Stimmung 
sich  befindlichen  Publicums  lohnte  ihn  für  seine  Darbietungen. 
Frl.  Wurm,  welche  ausser  einigen  Solostücken  auch  die  Be- 
gleitung sämmtlicher  Programmnummen  innehatte,  ist  eine 
Pianistin  von  sehr  guter  Schule.  Weicher,  modulationsfähiger 
Anschlag,  grosse  Geläufigkeit  und  feiner  Geschmack  sind  die 
Vorzüge  ihres  Spiels.  Hr.  Tivadar  Nachfez  ist  ein  Geiger 
von  grosser  Technik,  der  aber  mehr  auf  Aeusserlichkeiten 
hinarbeitet;  von  grosser  künstlerischer  Eigenart  ist  Nichts 
bei  ihm  zu  bemerken.  Warum  er  die  Gmoll-Sonate  von 
Bach  in  sein  Programm  aufnahm,  ist  mir  unerklärlich;  er 
zeigte  nur,  wie  man  Bach  nicht  spielen  soll. 

Das  3.  Freitagsconcert  der  Museumsgesellschaft 
brachte  als  Hauptorcbesternummern  die  2.  Symphonie  in 
Ddur  von  Brahms,  die  ich  in  so  vollendeter,  schwungvoller 
Austiihrung  vorher  noch  nie  gehört  hatte.  Die  Begeisterung 
der  Zuhörer  äusserte  sich  denn  auch  durch  laute  und  wieder- 
holte Beifallsbezeugungen  und  mehrmaligen  Hervorruf  unseres 
verdienstvollen  Capellmeisters  Kogel.  Mit  mehr  Zurück- 
haltung begegnete  das  Publicum  dem  Fragment  „Psyche 
und  Eros"  aus  der  symphonischen  Dichtung  „Psyche"  von 
CfesarFranck.  Der  belgische  Coraponist,  dessen  „Seligkeiten" 
vor  Kurzem  durch  den  Rührschen  Gesangverein  zu  wieder- 
holter Aufführung  gelangten,  entwickelt  hier  eine  leiden- 
schaftliche Gluth  in  der  Erfindung,  verbunden  mit  einem 
flänzenden  Orchestercolorit,  welches  die  erwähnte  Zurück- 
altung  des  Publicums  unerklärlich  erscheinen  lässt,  zumal 
auch  hier  die  Ausführung  unter  KogePs  Leitung  eine  voll- 
endete war.  An  weiteren  Orchesternummern  brachte  das 
Programm  noch  die  symphonische  Dichtung  „Phaeton"  von 
Saint-Saöns,  die  „Egmont" -Ouvertüre  von  Beethoven  und 
eine  Ouvertüre,  dem  Andenken  des  Dichters  v.  Kleist  ge- 
widmet, von  Joachjm.  Meister  Joachim,  dessen  Mitwirkung 
als  Solist  dem  Abend  ein  hohes  künstlerisches  Interesse  ver- 
lieh, ist  uns  als  Künstler  in  unseren  Concerten  eine  hoch- 
willkommene Erscheinung.  Sein  grosser  poesie voller  Ton  und 
sein  edler  Vortrag,  der  sich  fern  von  allen  Efiecthaschereien 
modernen  Virtuosenthums  hält,  sichern  ihm  für  alle  Zeiten 
den  ersten  Platz  unter  den  Interpreten  unserer  Classiker, 
öines  Beethoven  und  Bach.  Diesmal  stellte  er  sein  Können 
in  den  Dienst  eines  uns  fremd  gewordenen  Virtuosenthums. 
Er  spielte  das  A  moll-Concert  von  Viotti  und  verschaffte  den 
etwas  abgeblassten  Farben  dieses  Werkes  neuen  Glanz  und 
neue  Frische.  Ausserdem  spielte  er  noch  die  Amoll-Homanze 
von  Bruch,  und  die  enthusiastischen  Beifallsbezeugungen,  die 
seinem  meisterhaften  Spiele  folgten,  veranlassten  ihn  noch 
zu  einer  Zugabe. 

(Schluss  folgt.) 


Rom 


(Schluss.) 


Auch  flür  das  Concertleben  werden  stattliche  Verspre- 
chungen gemacht;  aber  es  wäre  unvorsichtig,  ihnen  so  ohne 
Weiteres  zu  trauen.  So  hat  sich  jüngst  eine  Reihe  von 
mnsikliebenden  Engländern,  denen  sich  ein  paar  Attache 
der  deutschen  Botschaft  anschlössen,  zusammengethan,  um 
mit  erheblichen  Geldopfem  einen  Cyklus  von  Chor-  und 
Orchesterconcerten  ins  Leben  zu  rufen.  Die  künstlerische 
Leitung  vertraute  man  Giovanni  Sgambati  an,  —  und  man 
weiss,  dass  Alles  gelingt,  was  Sgambati  in  die  Hand  nimmt; 
verstand  er  es  doch  im  vorigen  Jahre,   mit  den   an  Chor- 

fesang  Nichts  weniger  als  gewöhnten  Kräften  der  Accademia 
'ilarmonica,  denen  allerdings  wieder  ein  starkes  Contingent 
von  Ausländern  beitrat,  eine  Palestrina-Feier  zu  insceniren. 
Aber  heuer  ist  der  durch  seine  Thätigkeit  als  Clavierlehrer 
an  der  Accademia  di  S.  Cecilia  ohnehin  mit  Arbeit  reichlich 
versehene  Componist  ganz  durch  das  Requiem  in  Anspruch 
genommen,  das  er  für  Victor  EmanuePs  Todestag  fertig 
stellen,  also  Ende  Januar  1896  aufführen  will;  so  dtlrften 
jene  Concerte  erst  gegen  Ostern  zu  Stande  kommen,  und 
mehr  als  zwei  dürften  es  nicht  werden.  Wie  es  demselben 
Künstler  auch  noch  möglich  werden  soll,  im  Frühjahr  die 
üblichen  Kammer musikmatinöen  zu  veranstalten,  ist  kaum 
abzusehen;  vielleicht  findet  sich  ein  Ersatz  in  der  soeben 
von  dem  rühmlichst  bekannten  Pianisten  Gulli  gebildeten 
Quintettgesellschaft. 

Dass  die  soeben  genannte  königliche  Musikschule  Etwas 
leistete,  wäre  endlich  an  der  Zeit;  und  triumphirend  Iies.s 
sie  kürzlich  aller  Welt  verkünden,  dass  ihr  prachtvoller  Con- 
certsaal  fertig  gestellt  und  mit  einer  imposanten  Orgel  ver- 
sehen wäre.  Der  Saal  ist  zwar  fertig,  aber  er  klingt  schlecht 
und  sieht  aus  wie  der  Speisesaal  eines  unsoliden  Reclame- 
hotels;  und  bei  der  Orgel  zeigte  sich  so  recht,  dass  selbst 
die  besten  Pläne  misslingen  müssen,  sobald  die  italienische 
Regierung  damit  zu  thun  hat.  Vor  acht  Jahren  wurde  das 
Werk  bei  der  Firma  Walcker  in  Ludwigsburg  bestellt,  aber 
nur  allzubald  stellten  sich  die  auf  allen  Gebieten  königlich 
italienischer  Verwaltung  fühlbaren  Finanzbeschwerden  ein, 
die  sich  dann  mit  solcher  Regelmässigkeit  wiederholten,  dass 
das  Werk  wirklich  erst  nach  acht  Jahren  fertig  wurde, 
während  sein  Erbauer  es  in  sechs  Wochen  hätte  leisten 
können.  Die  Folge  ist,  dass  die  neuesten  Erfindungen  fehlen ; 
schlimmer  aber  ist,  dass  man  —  ebenfalls  in  üblicher  Ma- 
nier —  während  der  Arbeit  die  Directive  wechselte,  sodass 
ein  ursprünglich  auf  mechanischen  Betrieb  angelegtes  Werk 
nun  plötzlich  pneumatischen  Betrieb  erhielt  und  an  ein 
präcises  Zusammenwirken  mit  dem  Orchester  nicht  zu  denken 
ist.  Beiläufig:  die  genannte  Firma  erbaut  jetzt  eine  neue 
Orgel  für  die  Peterskirche;  bei  dem  Auftrage  soll  der  Vatican 
nicht  auf  Grösse  und  musikalische  Vortreö'lichkeit,  sondern 
—  auf  leichte  Transportabilität  den  Hauptwerth  gelegt  haben. 
So  wird  denn  eine  Orgel  hergestellt,  die  von  einem  Men- 
schen durch  die  verschiedenen  Räume  des  Riesendomes  ge- 
fahren werden  kann,  während  der  Organist  selbst  oder  irgend 
eine  am  Werke  befindliche  Person  wie  ein  Kutscher  die 
ganze  Maschine  lenkt. 

Noch  geräuschvoller  als  die  k.  Musikakademie  hat  ein 
Verein,  der  sich  Bach-Gesellschaft  nennt,  die  Reclametrommel 
gerührt.  Mit  der  echten  Bach -Gesellschaft,  die  in  nunmehr 
fünfund vierzigjähriger  Arbeit  der  gediegensten  Musikforscher 
Deutschlands,  unterstützt  von  der  Weltfirma  Breitkopf  Sc 
Härtel,  die  Werke  des  Grossmeisters  herausgegeben  und  da- 
mit dem  gesammten  Musikleben  den  mächtigsten,  folgen- 
schwersten Impuls  gegeben  hat  —  mit  dieser  Bach-Gesell- 
schaft hat  die  römische  Nichts  zu  thun,  sondern  in  ganz 
Rom  existiren  nur  zwei  Exemplare  von  Baches  sämmtlicheu 
Werken.  Vielmehr  handelt  es  sich  um  dilettantische  Auf- 
führungsversuche, die  bereits  in  früheren  Jahren  mit  durch- 
aus unzulänglichen  Kräften  vor  einem  geschickt  geworbenen 
Subscribentenpublicum  versucht  wurden,  alle  Welt  lang- 
weilten, nichtsdestoweniger  von  der  thätigen  Camorra  in 
den  Himmel  gelobt  wurden  (an  der  Langeweile  waren  natür- 
lich nur  Bach  und  Beethoven  schuld),  und  die  nun  auf 
breiterer  Basis  in  die  Oeffentlichkeit  dringen  sollen.  Mit 
der  Hmoll-Messü  will  der  soeben  in  der  Bildung  begriffene 
Chor  unter  Leitung  des  Philosophen  Costa  den  Anfang 
machen. 

Gegenüber  all  diesen  mehr  oder  weniger  unbestimmten 
Aussichten  bleibt  Eines  fest:  die  Societä  orchestrale  gibt 
wieder  acht  Instrumentalconcerte  unter  Pinelli's  Leitung. 


23 


Das  erste  soll  am  28.  December  stattfinden  nnd  mit  einem 
Stöcke  begannen,  das  in  Born  noch  nie  gehört,  aber  auch  in 
seinem  Heimatlande  noch  lanee  nicht  nach  Gebtthr  gewür- 
digt ist:  dem  Concerte  füLr  drei  Violinen,  drei  Bratschen, 
drei  Violoncelli  und  Contrabass  von  Bach.  Wir  kommen 
auf  das  Werk  gelegentlich  seiner  Anfführung  znrück;  möge 
seine  Wahl  eine  gute  Vorbedeutung  sein!  S. 

Berichtigung:  In  No.  1,  S.  6,  Sp.  2,  12.  u.  11.  Z.  v.  u. 
muss  es  Sprach gesang  statt  Sprachgebrauch  heissen. 


BericKte. 

Leipzig.  Hatten  im  9.  Abonnementconcert  im  Neuen 
Grewandnaus  deutsche  Tonmeister  die  Oberhand,  so  gaben 
dem  folgenden  10.  Goncertabend  Werke  ausländischer 
Componisten  die  Physiognomie:  Svendsen's  2.  (Bdur-)  Sym- 
phonie, Grieg*s  1.  JPeer  Öynt*' -Suite  und  die  Ouvertüre  zu 
Smetana's  Oper  „Die  verkaufte  Braut**  waren  die  dem  Or- 
chester gestellten  Aufgaben,  Vocalterzette  spendeten  die 
holländischen  Sängerinnen  Frls.  de  Jong,  Corver  und  Sny- 
ders,  und  das  Instrumentalsolo  vertrat  mit  Paganini^s  Ddur- 
ConcertFrl.  O'Mooreaus  Clarence.  Am  Dirigentenpult  stand 
in  Vertretung  des  erkrankten  Hm.  Nikisch  dessen  erprobter 
College  Hr.  Hans  Sitt,  unter  dessen  gewiegter  Führung  die 
genannten  Orchesterwerke  zu  schwungvoller  Wirkung  gelang- 
ten und  ganz  besonders  die  originelle  Suite  von  Grieg  zün- 
dete. Die  holländischen  Damen  sangen  wiederum  so  reizvoll 
und  entzückend,  wie  bei  ihrem  Auftreten  in  der  v.  Saison, 
und  es  ging  auch  diesmal  ohne  Zugaben  nicht  ab.  Als  das 
grosse  Talent,  als  welches  Miss  O'Moore,  eine  Schülerin  des 
Hrn.  Capellmeister  Sitt,  in  vorliegendem  Blatte  schon  wieder- 
holt gerühmt  wurde,  bewährte  sich  die  junge  Australierin 
auch  auf  dem  heissen  Boden  des  Gewandhauses,  nur  dass 
ihre  diesmalige  Leistung  infolge  einer  schon  in  der  Bogen- 
fiibrung  deutlich  wahrnehmbaren  Aufregung  und  der  Be- 
nützrmg  eines  etwas  klangspröden  Instrumentes  nicht  gaDz 
auf  der  Höhe  ihres  sonstigen  bewunderungswürdigen  Kön- 
nens stand.    Auch  ihr  blüheten  reicher  Beifall  und  Hervorruf. 

Am  15.  Dec.  veranstaltete  der  hiesige  Verein  der  Musik- 
lehrer und  -Lehrerinnen  einen  Musikabend,  der  sich  eines 
zahlreichen  Besuches  zu  erfreuen  hatte.  Ein  solid  nach 
classischen  Mustern,  aber  mit  wenig  Erfindung  gearbeitetes, 
von  den  HH.  Jockisch,  Malz,  Klesse  sen.  und  Hagen 
mit  Accuratßsse  und  Wärme  gespieltes  Streichquartett  Op.  9 
von  Leo  Grill  eröffnete,  das  vom  Componisten  dirigirte  ge- 
müth-  und  stimmungsvolle,  bei  aller  leichten  Eingänglich- 
keit  in  der  Melodik  doch  nirgends  banal  werdende  „Märchen 
vom  Schnee"  für  Declamation,  Sopran-  und  Tenorsolo,  sowie 
Frauen-  und  gemischten  Chor  mit  Ciavier  von  Ferd.  Thieriot 
schloss  den  Abend,  innerhalb  welcher  Werke  eine  ganze 
Reihe  von  Liedern  und  einige  Ciaviersoli  zum  Vortrag  ge- 
langten. Von  den  Solisten  machte  in  Liedern  von  D.  Hol- 
lins, B.  Vogel  und  Grieg  mit  ihrem  mühelos  ansprechenden 
und  gut  ausgeglichenen  Sopran  und  der  Natürlichkeit  ihres 
Vortrages  einen  sehr  gewinnenden  Eindruck  Frl.  Jenny 
Gertrud  Schmidt.  Aber  nicht  minder  befriedigend  sangen 
auch  die  HH.  Dr.  Bärge  und  G.  Borchers  ihre  Lieder, 
von  welchen  uns  die  von  Theodor  Kaillard  entschieden  eigen- 
artiger erschienen,  als  die  von  G.  Borchers,  trotzdem  Eines 
der  Letzteren  da  capo  begehrt  wurde.  Weniger  reussirte  der 
Pianist  Hr.  Morgenroth,  dessen  Wahl  sehr  bekannter 
Stücke  ausserdem  Verwunderung  erregte.  Haben  wir  schliess- 
lich noch  berichtet,  dass  in  Thieriot*s  Werke  der  Chor  sehr 
Massiges  leistete,  FrL  Else  Vogel  ganz  prächtig  den  decla- 
matorischen  Theil,  Frl.  Borchers  mit  noch  wenig  ent- 
wickeltem Organ  den  Solosopran  und  Hr.  Borchers  ganz 
trefi'lich  den  Solotenor  ausführte,  und  dass  bei  Frl.  Marga- 
rethe  Schmidt  und  den  HH.  M.  Vogel  und  Baillard  die 
verschiedenen  Ciavierbegleitungen  gut  aufgehoben  waren,  so 
haben  wir  alles  Wichtige  über  diesen  Musikabend  vermeldet. 

F. 

Leipzig.  Das  geistliche  Concert,  welches  Frau  von 
Knappstaedt  am  14.  Dec.  in  der  Thomaskirche  gab,  wies 
ein  recht  abwecbselungsreiches  Programm  auf.  Eröffnet 
durch  den  Orgel  virtuosen  Hrn.  Pfannstiehl  mit  einem 
Concert  von  ]&ndel  (in  der  Bearbeitung  von  S.  de  Lange), 
bot  es  ausser  den  Vorträgen  der  Concertgeberin  (Psalm  62 
von  Alb.  Becker  und  Liedern  von  Winterberger,  Raff,  Ita- 
decke, Mor.  Vogel,  Beruh.  Vogel  und  G.  Schlemüller)  noch 


Solo  vortrage  der  HH.  D.  Löwenthal  (Violine)  und  Hagen 
(Violoncell).  Was  die  Leistungen  der  Frau  von  Knapp- 
staedt betrifft,  so  lagen  die  Vorzüge  derselben  mehr  in  ihrer 
prächtigen,  grossen,  umfangreichen  Stimme  nnd  trefflichen 
Aussprache,  als  im  Vortrage,  welcher  einigermaassen  unter 
dem  Heraufschleifen  der  Töne  litt.  Am  schönsten  kamen 
der  Psalm  von  Becker,  wie  das  bekannte  „Sei  still**  von 
Haff  zur  Geltung.  Die  HH.  Löwenthal  und  Hagen  fianden 
sich  —  eine  Unreinheit  der  Stimmung  im  Arioso  von  Bei- 
necke, wie  kleinere  ünfiüle  des  Violoncellisten  nicht  ge- 
rechnet —  mit  ihren  Spenden  recht  gut  ab.  Hr.  Pfannsti^l, 
welcher  ausser  der  ooengenannten  Eingang^ammer  noch 
eine,  aus  nicht  sehr  orgelschönen  Variationen  bestehende 
Phantasie  über  „O  sanctissima**  von  Friedr.  Lux  und  die 
Dorische  Toccata  von  Bach  in  grandioser  Weise  spielte, 
führte  mit  bewundernswürdiger  Gedächtnisstreue  auch  sämmt- 
liche  Begleitungen  in  ausserordentlich  discreter  Weise  aus. 
Dem  4.  Musikabend  des  Kammermusikvereins  am 
18.  Dec  lag  wieder  ein  recht  vielseitiges  Programm  zu 
Grunde.  Eingeleitet  durch  die  nicht  gerade  bedeutenden 
Phantasiestücke  für  Ciavier  zu  vier  Händen,  Violine  und 
Violoncell  (Op.  31,  Manuscript)  von  M.  J.  Erb,  welche  durch 
die  HH.  Jentzsch,  Fischer,  Malz  nnd  Hagen  eine  gute 
Wiedergabe  erfuhren,  brachte  der  weitere  Verlauf  des  Con- 
certes  zunächst  die  interessante  Bekanntschaft  mit  der  Con- 
certsängerin  Frl.  Othilia  Frisch  aus  Copenhagen.  Die  Künst- 
lerin verfingt  über  eine  überaus  sympathische  Mezzosopran- 
stimme von  ungewöhnlichem  Umfange  und  vorzüglicher 
Schulung.  So  konnte  es  nicht  ausbleiben ,  dass  Frl.  Frisch 
mit  ihren  warmempfundenen,  temperamentvollen  Vorträgen 
(Lieder  von  Heise,  Kjerulf,  Arlberg,  Dannström,  Enna  und 
Godard)  einen  so  jubelnden  Beifall  fand,  dass  sie  sich  zur 
Wiederholung  des  französischen  „Chansonon  de  Florian"  von 
Godard  und  des  schwedischen  „Trost  Polska"  von  Dannström 
entschliessen  mnsste.  Was  die  Lieder  selbst  betrifft,  so  wäre 
es  uns  lieber  gewesen,  wenn  die  Künstlerin  in  ihrer  Wahl 
sich  nicht  wesentlich  auf  nordische  Compositionen  —  welche 
sie  zudem  fieist  sämmtlich  in  der  Ursprache  sang  —  be- 
schränkt hätte,  sondern  auch  einem  anderen  G^schmacke 
gerecht  geworden  wäre.  So  eigenartig  und  stimmungsvoll 
z.  B.  Kjerulfs  „Alle  Glocken"  wirkte,  so  gern  hätten  wir 
auf  das  in  seinem  Hauptmotiv  so  triviale  „Wie  wäre  es 
möglich"  von  Enna  verzichtet.  Die  Ciavierbegleitung  führte 
Hr.  B.obert  Hansen  in  geschmackvoller  Weise  aus.  Sehr 
warm  wurden  dann  die  Vorträee  des  hiesigen  wohlbekannten 
Harfenisten  Hrn.  Snoer  (begleitet  von  dessen  Gattin  Frau 
Snoer-Buthers)  aufgenommen.  Konnte  uns  das  etwas 
trockene  Andantino  aus  dem  Concert  von  John  Thomas  zwar 
nicht  recht  befriedigen,  so  gaben  das  Andante  und  Finale 
des  in  seiner  Haltung  modernen  Concertes  von  N.  v.  Wilra  Hrn. 
Snoer  vollauf  Gelegenheit,  seine  bedeutende  Technik  und 
Vortragskunst  glänzen  zu  lassen.  Den  Beschluss  des  so  ge- 
nussreichen Abends  bildete  die  Serenade  für  Violine,  Viola 
und  Violoncell  (Op.  8)  von  Beethoven.  Es  ist  Hm.  Musik- 
director  Klesse  besonderer  Dank  auszusprechen,  dass  er  sich 
dieses  gemüth vollen  und  geistsprühenden  Werkes,  welchem 
man  im  Concertsaal  selten  begegnet,  angenommen  hatte. 
Die  Wiedergabe  seitens  der  HH.  Payne,  Klesse  und 
Hansen  war  zudem  eine  so  prächtige,  dass  rauschender 
Beifall  die  Ausführenden  für  ihre  liebevolle  Hingabe  lohnte. 

— n — 

Concertumschau. 

Leipzig.  11.  Abonn.-Conc.  im  Neuen  Gewandhaus  (Ni- 
kisch):  4.  Symph.  v.  Schumann,  3.  Ouvert.  zu  „Leonore"  v. 
Beethoven,  Weihnachtslied  f  Chor  u.  Solostimmen  v.  Volk- 
mann (der  Thomanerchor  [Schreck]),  Solovorträge  der  HH. 
Homeyer  (Org.,  DmoU-Toccata  v.  S.  Bach)  u.  Prof.  Dr.  Joa- 
chim (Viol.,  Amoll-Conc.  von  Viotti,  Romanze  von  E.  Ru- 
dorff  und  Qngarische  Tänze  von  Brahms- Joachim). 
—  Musikabend  des  Vereins  der  Musiklehrer  und  -Leh- 
rerinnen zu  Leipzig  f.  die  Krankencasse  seiner  Mitglieder 
am  15.  Dec:  Streichquart.  Op.  9  v.  L.  Grill  (HH.  Jockisch, 
Malz,  Klesse  sen.  u.  Hagen),  „Das  Märchen  vom  Schnee"  f. 
Declam.  (Frl.  Else  Vogel),  Sopran-  u.  Tenorsolo  (Frl.  Borchers  q. 
Hr.  G.Borchers),  Frauen-  u.  gem.  Chor  m.  Clav.  v.  F.  Thie- 
riot, Liedervorträge  des  Frl.  Gertrud  Schmidt  („Herz,  mein 


Th.Raiilard)   u.  G.  Borchers  („Sonntagsmorgen",  „Grüsse". 


24 


„Bei  Wecken  und  Elrue'^  u.  „Die  zwei  Ratten**  eig.  Comp.), 
sowie  Gla Viervorträge  des  Hm.  Morgenroth  („Au  bord  d*ane 
source**  v.  Liszt  etc.).  —    Abendnnterhaltungen  im  k.  Con- 
servat.  der  Musik:     10.  Dec.     6.  Orgelfuge  über  .BACH  von 
Schumann  =  Hr.  Kipp  a.  Indianapolis,  Largo  f.  je  zwei  Cla- 
rinetten,  Fagotte  und  Homer  von  Haydn  ^  HH.  Kater  aus 
Biedersen,  Eichel  a.  Erdmannsdorf,  KnÖtsch  a.  Zörbig,  Zahn 
a.  Niederrossla,  Steitz  a.  Penig  u.  G-eese  a.  Halle  a.  S.,  Couc. 
f.  Flöte  Op.  32  V.  F.  Manns  =  Hr.  Lorenz  a.  Leipzig,  Gmoll- 
Ballade  f.  Clav.  v.  Chopin  »  Frl.  Brünig  a.  Herzberg,  Adur- 
Glav.-Yiolinson.  v.  Mozart  =  Frl.  Hellriegel  a.  Markneukirchen 
u.  Hr.  Schumacher  a.  Hamburg,  Lieder  „LiebesglUck'^  v.  Su- 
cher, „Ständchen**  v.  Franz  u.  „Mein  Liebster  ist  ein  We- 
ber** V.  Hildach  rr  Frl.  Elfers  a.  Hamburg,  Fismoll-Clavier- 
son.   V.  Schumann  =  Hr.  Fox  a.  Boston.     13.  Dec.     DmoU- 
Orgelson.   von   A.  Guilmant  =  Frl.  Gill  aus  Philadelphia, 
Bmoll-Claviertrio  v.  B.  Volkmann  =  HH.  Fischer  a.  Len- 
nep,  Schäfer  a.  Wiesbaden  u.  Wünsche  a.  Plauen  i.V.,  GmoU- 
Clavierconc.  v.  Saint-Sa3ns^=Frl.  Bruel  a.  Genf,  Air  variö 
f.  Viol.  V.  Vieuxtemps  =  Frl.  Schneider  a.  Elberfeld,  Lieder 
„Im  Herbst**  v.  Franz,  „Du  bist  die  Ruh**  v.  Schubert,  „Die 
Lotosblume**  u.  ^ei  Nussbaum**  v.  Schumann  u.  „Herzens- 
frühling** V.  F.  V.  Wickede  =  Frl.  Gmeiner  a.  Kronstadt  i.  S., 
Gdur-Clavierconc.  v.  Beethoven  =  Frl.  Erbiceanu  a.  Bukarest. 
17.  Dec.    Dmoll-Orgelson.,  1.  Satz,  v.  Rheinberger  =:  Hr. 
Thalemann  a.  Würzen,  „Abendglocken**  v.  Abt,  „Die  Thräne** 
V.  Witt  u.  Chor  a.  der  Oper  „Das  Nachtlager  von  Granada** 
V.  Kreutzer  f.  vier  Posaunen  =  HH.  Grube  a.  Wolfenbüttel, 
Hanika  a.  Poschütz,  Joachimsen  a.  Berlin  und  Bamberg  aus 
Riethnordhausen,   Scherzo  u.  Larghetto  a.  dem  Doppelquar- 
tett f.  Streichinstrumente  in  DmoU  v.  Spohr,  1.  Quartett  = 
Frls.  A.  Kieckhoefer  a.  Washington,   Broadwood  a.  London, 
Schlemüller  a.   Leipzig  u.   M.  Kieckhoefer  a.    Washington, 
2.  Quartett  =  HH.  Schumacher,  Held  a.  Philadelphia,  Kaiisch 
a.  Ratibor  u.  Schilling  a.  Bad  Elster,  drei  Praeludien  u.  Fu- 
gen f.  Pfte.,  comp.  u.  vorgetr.  von  Hrn.  Alfano  aus  Neapel, 
Schüler   der   Anstalt,    Arien    „Horch,   horch  auf  der  Vögel 
munter  Lied**  und  „0  hätt  ich  JubaPs  Harf**  a.  dem  Orator. 
„Josua**  von  Händel  «  Frl.  Wagner  aus  Mühlhausen  i.  Th., 
Claviersoli  „Zwiegespräch**  v.  0.  Klein,   Fisdnr- Etüde  von 
Henselt   u.  Walzer  v.  Strauss-Tausig  =  FrK  Lawrence 
a.  New-Tork,  „Hommage  ä  Händel**  f.  zwei  Claviere  v.  Mo- 
scheies =  Frls.  Baum  a.  Leipzig  u.  Hall  a.  London,  Prolog  a. 
der  Oper  ^Der  Bajazzo**  v.  Leoncavallo  =  Hr.  Nemenoffa. 
Moskau,    Ddur-Clav.-Violinson.  v.  Mozart  =  Frl.  Claus  aus 
Leipzig  u.  Hr.  Schmidt  a.  Breslau.     20.  Dec.    Fragmente  a. 
„Christus**  v.  Mendelssohn,    „Ein  geistliches  Abendlied**  von 
0.  Reinecke,   Esdur-Clav.-Violinson.   v.   Rheinberger  = 
Frls.  Rosenberg  a.  Odessa  u.  Nitzulescn  a.  Bukarest,  Dmoll- 
Clavierconc.  V.Mozart  =  Frl.  Günther  a.  Leipzig,  Vocalduette 
„Der  Engel**  und  „Beim  Scheiden**  v.  A.  Rubinstein   und 
„Guarda  che  bianca  luna**  v.  Campana  =  Frls.  Clara  u.  Helene 
Leidert  a.  Leipzig,  „Othello**-Phant.  f.  Viol.  v.  Ernst  =:  Hr. 
Herrmann  a.  Leipzig,  Arie  „So  lang  sich  noch**  a.  „Josua**  v. 
Händel  =  Hr.  Fischer  a.  Providence,  HmoU-Capriccio  brill. 
f.  Clav.  V.  Mendelssohn  ~  Hr.  Thalberg  a.  Schafi'hausen. 

Engagements  und  Gäste  in  Oper  und  Concert. 

Annaberg.  Ln  4.  Museumsconcert  lernten  wir  Frl. 
Bianca  Panteo  aus  Mailand  als  eine  Geigerin  allerersten 
Ranges  kennen.  Ihr  Ton  ist  von  einer  Schönheit  und  Fülle, 
einer  Gluth  und  Macht,  um  welche  sie  mancher  männliche 
Geiger  zu  beneiden  haben  wird.  Und  was  ihre  Technik  be- 
trifft, so  grenzt  sie  geradezu  ans  Fabelhafte.  Alle  hatten 
den  Eindruck,  dass  aus  Bianca  Panteo  eine  Künstlerseele 
spreche,  deren  Grösse  und  Pathos  durchaus  Natur  sei,  und 
deren  zündende  Wirkung  eben  aus  der  Wahrhaftigkeit  ihrer 
Aeusserungen  folge.  —  Braunschweig.  Im  2.  Abonnement- 
concert  der  Hofcapelle  gab  sich  Hr.  Dr.  Neitzel  aus  Cöln 
als  ein  ganz  hervorragender  Beethoven-Spieler  zu  erkennen, 
indem  er  das  Gdur-Concert  in  ganz  vollendeter  Weise  zu  Gehör 
brachte.  —  Cincinnatl.  Frl.  Geraldine  Morgan,  die  in 
Deutschland  gebildete  Geigerin,  hat  hier  im  Apollo-Club  am 
4.  Dec.  mit  ungeheuerem  Erfolg  gespielt.  Mit  ihrem  Bruder, 
dem  Violoncellisten  Paul  Morgan,  gibt  sie  höchst  erfolg- 
reiche Concerte  in  anderen  Städten.  —  Glauchau.  FrL  Sper- 
ling aus  Leipzig,  die  schon  bei  einem  früheren  Auftreten 
in  unserer  Stadt  sich  die  Sympathien  der  Musikfreunde  durch 
ihren  frischen  und  wohlgebildeten  Gesang  gewonnen  hatte, 
fand  neulich  dieselbe  günstige  Aufnahme  gelegentlich  ihrer 
wirklich  ausgezeichneten  Liedervorträge  in  dem  Concert  des 


Lehrer-Gesangvereins  des  Inspectionsbezirkes  Glauchau.  — 
Heidelberg.  Der  Pianist  Hr.  da  Motta,  welcher  kürzlich 
mit  der  hiesigen  Sängerin  Frl.  Lemke  ein  Concert  gab,  ist 
seit  seinem  letzten  Auftreten  in  unserer  Stadt  zum  vollen- 
deten Meister  ausgereift  und  darf  mitgezählt  werden,  wenn 
man  die  Besten  seiner  speciellen  Kunst  nennt.  Enormer 
Beifall  lohnte  seine  Thaten.  —  St.  Loois.  Hr.  Ondri6ek, 
der  böhmische  Geiger,  hat  hier  in  einem  Concert  des  Apollo- 
Clubs  sein  Publicum  im  Sturm  erobert.  Die  Opemvorstel- 
lungen,  welche  Hr.  Damrosch  mit  seiner  Gesellschaft  hier 

Sab,  waren  ein  grosser  künstlerischer  Erfolg,  weniger  war 
ies  in  pecuniärer  Beziehung  der  Fall.  „Tannhäuser**,  „Lohen- 
Srin**,  „Walküre**,  „Siegfried**,  „Götterdämmerung**  und  „Die 
[eistersinger**  wurden  gegeben.  —  Hetz.  Das  3.  Concert 
des  Musikvereins  hatte  sich  ausgezeichneter  Solisten  zu  er- 
freuen. Nennen  wir  zuerst  Frau  Walter-Choinanus  aus 
Landshut,  so  ist  von  dieser  zu  sagen,  dass  sie  eine  Altistin 
mit  selten  vollem  und  weichem  Organ  und  gefühlvollem 
Vortrag  ist,  deren  Gesang  dem  Gtemüth  und  Ohr  des  Zu- 
hörers äusserst  wohl  thut.  Und  ähnlich  verhält  es  sich  mit 
dem  Gesang,  welchen  Hr.  Schlemüller,  Solovioloncellist 
des  Münchener  Kaim-Orchesters,  seinem  Instrument  entzieht. 
Auch  hier  bilden,  so  virtuos  auch  die  Technik  des  jungen 
Künstlers  bestellt  ist,  Empfindung  und  Wohllaut  das  Charak- 
teristische, und  in  Compositionen  von  Saint-Saöns  und  Chopin, 
sowie  drei  eigenen  hatte  er  Gelegenheit,  diese  Vorzüge  in 
schönstes  Licht  treten  zu  lassen.  —  Hilwaukee.  Frl.  Maud 
Powell,  welche  jüngst  hier  spielte,  hat  sich  als  G^i^erin 
von  überlegener  Technik  und  künstlerischem  Geschmack  er- 
wiesen, durch  brillantes  Spiel  packend.  Seit  Jahren  haben  wir 
hier  keine  solche  Greigerin  gehört.  Sie  ist  die  Erste  der 
amerikanischen  Künstlerinnen  ihres  Faches. 

Kirchenmusik. 

Leipzig.  Thomaskirche:  28.  Dec.  „Quem  pastores  lan- 
davere**,  altes  Weih  nach  tslied.  „Joseph,  lieber  Josef  mein** 
V.  S.  Calvisius.  „Herr,  bleib  bei  uns*  v.  B.Vogel.  29.  Dec. 
Drei  Sätze  a.  der  Cantate  „Gott  lob,  das  Jalir  geht  nun  zu 
Ende**  v.  S.  Bach. 


Vermischte  IMittheiiungen  und  Notizen. 

*  Das  Vlämische  Theater  in  Brüssel  hat  dieser  Tage 
ein  lyrisches  Drama  „Alvar**  gegeben,  zu  welchem  der  durch 
seine  grossangelegte  Composition  „Das  Meer**  sohneil  bekannt 

fe wordene  Paul  Gilson  die  Musik  geschrieben  hat,  ein 
tück,  welches  mehr  die  Gattun^me»[male  des  Melodrams 
trägt  und  durch  eine  sehr  naive  Handlung  auffällt,  zu  wel- 
cher die  moderne,  stark  instrumentirte  Musik  nicht  im  Ver- 
bal tniss  steht. 

*  Die  kürzlich  erfolgte  Erstaufführung  von  W agner *s 
„Walküre**  im  A^entina-Theater  zu  B  o  m  hat  Vieles  zu  wünschen 
übrig  gelassen.  Uühmlich  behauptet  haben  sich  nur  der  Capell- 
meister  Hr.  Mascheroni  und  Aaa  Adini,  die  Darstellerin  der 
Brünnhilde. 

*  Im  k.  Theater  zu  Turin  fand  kürzlich  B.Wagner 's 
„Götterdämmerung**  bei  ihrer  Erstaufführung  eine  begeisterte 
Aufnahme.  Ausgezeichnet  von  den  Darstellern  war  Frau 
V.  Ehrenstein  als  Brünnhilde. 

*  Wagner^s  „Tristan  und  Isolde**  ist  unlängst  in  New - 
York  in  deutscher  Sprache  in  Scene  gegangen.  Dirigent 
war  Hr.  Anton  Seidl,  die  Titelpartien  kamen  durch  !rrau 
Nordica  und  Hrn.  Jean  de  Beszkö  zur  Ausführung. 

*  Die  Grosse  Oper  zu  Paris  brachte  am  18.  Dec.  die 
fünfactige  Oper  „Fr6d6gonde**  zur  ersten  Aufführung.  Die 
ersten  drei  Acte  derselben  sind  von  dem  verstorbenen  Ernest 
Guiraud  bis  auf  die  Instrumentation,  welche  von  dessen 
Schüler  Dukas  herrührt,  vollendet  hinterlassen,  die  letzten 
zwei  Acte,  sowie  das  Ballet  hat  Saint-SaÖns  dazu  compo- 
nirt,  welcher  sich  schon  1879  denselben  Stoff  zu  einer  Oper 
ausersehen  hatte,  ohne  sein  Vorhaben  auszuführen.  Der  Ab- 
stand zwischen  den  beiden  Componisten  ist  ohne  Weiteres 
bemerkbar,  natürlich  ist  Saint-Sa^ns  der  Aufgabe  besser  ge- 
wachsen, als  der  graziöse,  in  kleineren  Formen  sich  auszeich- 
nende Guiraud. 

*  Im  Vlämischen  Theater  zu  Antwerpen  gefiel  Sme- 
tana^s  Oper  „Die  verkaufte  Braut**,  zu  ersten  Male  daselbst 
aufgeführt,  ausserordentlich. 


25 


"^  Das  Natioual-Theater  zu  Buencfs-Ay  res  ist  durch 
Feuer  zerstört  worden,  glücklicherweise  ohne  einen  Verlust 
an  Menschenleben. 

*  Mit  geringem  Erfolg  wurde  im  Metastasio-Theater  zu 
Rom  die  neue  Oper  „L'Alhambra*'  von  Ouzzo  erstmalig  auf- 
gefiihrt. 

*  J.  Haydn's  kleine  Oper  „Der  Apotheker**  istkürzlit^h 
auch  im  Staattheater  zu  Magdeburg  mit  freundlichem  Er- 
folg in  Scene  gegangen. 

*  In  St.  Petersburg  gelangte  kürzlich  die  neue  Oper 
„Weihnachtsnacht**  von  Bimsky-Korsakoff  unter  grossem 
Beifall  zur  Premiere.  Der  Umstand ,  dass  im  letzten  Act  die 
Kaiserin  Katharina  U.  auf  der  Scene  erscheint,  lässt  es  jedoch 
nicht  zu  einer  Wiederholung  kommen,  bevor  nicht  ein  Person- 
wechsel stattgefunden  hat. 

*  Das  niedliche  Theater  der  Galerie  Vivienne  zu  Paris 
brachte  dieser  Tage  die  unserer  Generation  bereits  unbe- 
kannte Oper  „La  Fi^te  du  village  voisin**  von  Boieldieu  zu 
neuem  Leben,  denn  das  Werk  entzückte  die  Zuhörer.  Ihr 
voran  ging  eine  ehemals  berühmte  kleine  Oper  „Le  Bouffe 
et  le  Tailleur**  von  Gaveaux. 

*  Ans  Brooklyn  kommt  die  Nachricht,  dass  Hr.  Anton 
Seidl,  nachdem  ein  Ooncert  der  Seidl  Society  stattgefunden 


hatte,  erklärt  habe,  er  könne  die  ferneren  Concerte  der  Gesell- 
schaft in  Folge  des  Contracts  mit  der  Opernleitung  inNew- 
York  nicht  fernerhin  leiten.  Das  ist  gerade  jetzt  um  so  pein- 
licher für  die  Gesellschaft,  als  der  Zudrang  zu  den  Concerten 
grösser  ist,  denn  je,  und  die  Absicht  bestand ,  die  Zahl  der 
Concerte  zu  vermehren. 

*  Hr.  Hugo  Becker,  der  grosse  Frankfurter  Violoncell- 
meister, hat  in  letzter  Zeit  in  der  Schweiz  concertirt  und  u. 
A.  in  einigen  Städten  auch  sein  eigenes  Concert  mit  dem- 
selben grossen  Erfolg  gespielt,  wie  vorher  yi  Weimar  und 
Jena. 

*  Die  weithin  als  zuverlässige  und  coulante  Bezugsquelle 
für  Musikalien  und  musikalische  Bücher  rühmlichst  bekannte 
Musikalien-Sortimentshandlung  von  P.  Pabst  in  Leipzig 
beging  am  1.  d.  Mts.  das  25jährige  Jubiläum  ihres  Bestehens. 

Todtenliste.  Alphonse  L  e  m  a  i  r  e.  lauere  Jahre  hindurch 
Capellmeister  der  k.  Harmonie-Gesellschart  in  Antwerpen, 
nachdem  er  in  verschiedenen  Theatern  Frankreiclis  in  glei- 
cher Eigenschaft  gewirkt  hatte,  t»  ^^  Jahre  alt,  in  Antwerpen. 
—  Frl.  Wilhelmine  Gips,  eine  vortreffliche,  in  den  70er 
Jahren  auch  in  deutschen  Städten  viel  una  gern  gehörte 
Concertsängerin,  f  am  19.  Dec.  im  Haag. 


Bi*ierk£ts 


L.  R,  in  L,  Natürlich  haben  wir  die  von  dem  jungen 
Manne  losgelassene  Vertheidigung  gelesen.  Wir  werden  auf 
die  in  derselben  enthaltenen  Verdrehungen  und  unwahren 
Behauptungen  erst  in  n.  Woche  zu  sprechen  kommen,  da 
uns  hierzu  für  heute  Zeit  und  Stimmung  fehlten. 

ß.  G,  in  C.  Das  Ausbleiben  von  Berichten  aus  Ihrer  Stadt 
steht  durchaus  nicht  im  Zusammenhange  mit  den  von  Ihnen 
citirten  Aeusserungen. 

H.  5.  in  D,    Falls  die  Beilagen  zu  unserem  Blatt  Ihnen 


t  e  n. 

auf  dem  bisherigen  Bezugswege  auch  fernerhin  nicht  zu- 
gehen und  Reclamationen  ebenfalls  wiederum  Nichts  nützen 
sollten,  so  wird  Ihnen  nichts  Anderes  übrig  bleiben,  als  das 
Abonnement  direct  bei  unserer  Expedition  aufzugeben. 

IV,  y.  in  F,  Rieh.  Wagner  ist  in  den  „Briefen  hervor- 
ragender Zeitgenossen  an  Franz  Liszt**  infolge  des  schon 
früher  veröffentlichten  Briefwechsels  zwischen  diesen  beiden 
Meistern  nicht  vertreten,  was  Sie  aber  nicht  abhalten  möge, 
sich  dieselben  kommen  zu  lassen. 


Anaeigen, 

C.  Beclistein, 

Flügel-  und  Pianino-Falirikant. 

Hoflierei*aiit 

Sr.  Maj.  des  Kaisers  von  Deutschland  und  Königs  von  Preussen,  Ihrer  Maj.  der  Elaiserin  von  Deutschland  und  Königin 
von  Preussen,  Ihrer  Maj.  der  Königin  von  England,  Ihrer  Maj.  der  Königin -Regentin  von  Spanien,  Sr.  Kaiserl.  und 
KönigL  Hoheit  des  Kronprinzen  von  Deutschland  und  von  Preussen,  Sr.  Königl.  Hoheit  des  Prinzen  Friedrich  Carl  von 
Preussen,  Sr.  Königl.  Hoheit  des  Herzogs  von  Edinburgh,  Ihrer  Königl.  Hoheit  der  Prinzessin  Louise  von  England 
[40 — .]  (Marchioness  of  Lornej. 

I.  Fabrik:    5—7  Johannis-Str.  und  27  Ziegel-Strasse; 
IL  Fabrik:    21  GFtlnaaer-Strasse  u.  25  Wiener-Strasse. 
III.  Fabrik:    122  Reichenberger-Stpasse. 


X^ondon 

40  Wigmore  Street. 


TS'- 

5—7  Johannis-Str. 


Verlag  von 
las  it  Erler  in  Berlii 

Neue  Lieder 


von 


Engelbert  Humperdinck. 

Romanze.     Hocb,  mittel,  tief  k  .S  1,50. 

Liebes-Orakel.    Hocb,  tief  k  Ji  i,5o. 

Das  Lied  vom  GlUcIc.   Hoch,  mittel, 

tief  k  J$  1,60.  [41.] 

A.  Lesimple  schreibt  im  „Cöln.Tagebl.": 

„Die  neuen  Lieder  sind  alle  Drei  von 

gleicher  Art.  Einfachheit  und  üngekün- 

bteltheit  des  Ausdrucks  sind  die  grossen 

Vorzüge  dieser  Gesänge;   modulatorisch 

ist  die  Begleitung  den  Liedern  gut  an- 

•gepasst.    Der  Andruck  inniger  Herzlich- 


keit, die  erwärmend  wirkt,  tritt  schön 
hervor.  In  das  zweite  Lied  hat  der 
Componist  wohl  am  meisten  hineingelegt, 
die  wachsende  Steigerung  kommt  dem- 
selben sehr  zu  Statten.  Die  Lieder  werden 
zweifellos  viel  gekauft  werden. ** 

Ein  JMusilcreferent  für  Oper  und 

Concert, 

der  sich  in  ungekündigter  Stellung  be- 
findet, eine  praktische  Erfahrung  von 
ca.  15  Jahren  regelmässiger  Amtsüiätig- 
keit  aufzuweisen  hat  und  Referenzen 
bevorzugten  Ranges  beizubringen  ver- 
mag, sucht  Anstellung  an  einem  an- 
gesehenen Blatte  einer  Kunststadt. 
Qeneigte  Reflectanten  belieben  ihre  ge- 
schätzten diesbezüglichen  Mittheilungen 
unter  L.  27  an  Haasenstein  ft  Vogler, 
A.-Gm  Leipzig,  gelangen  zu  lassen.  [42d.] 


[43.]       GesanglehrePi 

ausgebildet  am  Leipziger  Conserva- 

torium,  Privatschüler  von  ResS  und 
StOCichaUSen,  längere  Zeit  als  1.  Fach- 
sänger und  Regisseur  praktisch  an  der 
Bühne  thätig,  sucht  Stellung  als  Gesang- 
lehrer an  einem  Musikinstitut.  Offert. 
sub  LS.  203  andieExp.  d.  Bits,  erbeten. 


VonE.  W.  FRITZSCH  in  Leipzig  zu  beziehen: 

Die  wichtigsten  technischen 
Hebungen  rar  das  Pianoforte, 
systematisch  zusammengestellt. 
(Anhang  zu  des  Verfassers  Po- 
pulären pädagogisch-musikali- 
schen Abhandlungen  über  Cla- 
vierspiel.)    J6  2,—.  [44.] 


Me, 


26 


Jos.  AibI  Verlag  in  München. 


£> 


- — "^ 

fXießarö  Sfrauss. 

Lieder  für  eine  Singstimme  mit  (llaTierbegleitnng. 

Op.  10.    Acht  Gedichte  aus  „Letzte  Blätter**  von  Herrn,  von  Gilm. 

Heft  1.    No.  l.   Zueignung:    „Ja,  du  weisst  es".      No.  2.   Nichts:    „Nennen  soll  ich".    No.  8.   Die  Nacht:    „Aus  dem 
Walde".    No.  4.  Die  Qeorgine:  „Warum  so  spät". 
V.-No.  2602a.    Ausgahe  für  hohe  Stimme  J$  1,80.  V.-No.  2888a.    Ausgahe  für  tiefe  Stimme  J^  1,80. 

Heft  2.    No.  5.  Geduld:  „Geduld  sagst  du".    No.  6.  Die  Verschwiegenen:  „Ich  habe  wohl".    No.  7.  Die  Zeitlose:  „Auf 
frisch  gemähtem  Weideplatz".    No.  8.  Allerseelen:  „Stell  auf  den  Tisch". 
V.-No.  2602b.    Ausgabe  für  hohe  Stimme  J^  1.80.  V.-No.  28S8b.    Ausgabe  für  tiefe  Stimme  Ji  1,80. 

Op.  19.    {§(echs  liieder  aus  „Lotosblätter"  von  Aaolph  Friedrich  Graf  von  Schack. 

Heft  1.    No.  1.    „Wozu  noch,   Mädchen,  soll  es  frommen".    No.  2.    „Breit  über  mein  Haupt  dein  schwarzes  Haar". 
No.  8.    „Schön  sind,  doch  kalt,  die  Himmelssteme". 
V.-No.  2616a.    Ausgabe  für  hohe  Stimme  Ji  1,50.  V.-No.  2684a.    Ausgabe  für  tiefe  Stimme  Ji  1,60. 

Heft  2.    No.  4.  „Wie  sollten  wir  geheim  sie  halten".    No.  5.  „Hoffen  und  wieder  verzagen".    No.  6.  „Mein  Herz  iBt  stumm". 
V.-No.  2615b.    Ausgabe  für  hohe  Stimme  Jt  1,60.  V.-No.  2684b.    Ausgabe  für  tiefe  Stimme  J6  1,60. 

Op.  21.    Schlichte  Weisen.    Fünf  Gedichte  von  Felix  Dahn. 

No.  1.  „All  meine  Gedanken,  mein  Herz  und  mein  Sinn".    No.  2.  „Du  meines  Herzens  Krönelein".    No.  8.  „Ach,  Lieb, 

ich  muss  nun  scheiden".    No.  4.    „Ach  weh  mir  unglückhaft«m  Mann".    No.  6.    „Die  Frauen  sind   oft   fromm 

und  still".  [45.J 

V.-No.  2644.    Ausgabe  für  hohe  Stimme  complet  Ji  2,—.       V.-No.  2839.    Ausgabe  für  tiefe  Stimme  oomplet  Jt  2,>-. 

Op.  26.    Zwei  liieder.    Gedichte  von  N.  v.  Lenau. 

No.  1.    Frühlingsgedränge:  „Frühlin^kinder  im  bunten  Gedränge".    No.  2.    „0  wärst  du  mein". 
V.-No.  2828.    Ausgabe  für  hohe  Stimme,  complet  Ji  1,50.      V.-No.  2840.    Ausfi;abe  für  tiefe  Stimme,  oomplet  J$  1,50. 
Op.  27.    Tier  liieder.    Gedichte  von  Carl  Henckell,  Heinrich  Hart,  John  Henry  Mackay. 

No.'  1.  Buhe,  meine  Seele!  „Nicht  ein  Lüftchen  regt  sich".    80  /ij.  •*  No.  2.  Oaecilie:  „Wenn  du  es  wüsstest".     J6  1,— - 
No.  3.  Heimliche  Aufforderung:    „Auf,  hebe  die  funkelnde  Schale".    Jt  1,20.     No.  4.  Morgen:    „Und  morgen  wird  die 
Sonne".    80  ^. 

V.-No.  2824a— d.    Ausgabe  für  hohe  Stimme.  V.-N.  2841a— d.    Ausgabe  für  tiefe  Stimme. 

Op.  29.    Drei  liieder  nach  Gedichten  von  Otto  Julius  Bierbaum. 

No.  1.  Traum  durch  die  Dämmerung:    „Weite  Wiesen  im  Dämmergrau".    Ji  1,20.    No.  2.  Schlagende  Herzen :    „lieber 
Wiesen  und  Felder".    J6  1,20.    No.  3.    Nachtgang:  „Wir  gingen  durch  die  dunkle,  milde  Nacht".    Ji  1,20. 
V.-No.  2834a— c    Ausgabe  für  hohe  Stimme.  V.-No.  2836a— c.    Ausgabe  für  tiefe  Stimme, 


OridnaJ-CompositioDen  nnd  Uebertragangen  für  Ciavier  za  2  nnd  4  HäJiden. 

Verl.-No. 

2425    Op.    2.    Streichquartett  in  Adar.    Zu  4  Händen  übertragen  von  ßich.  Kleinmichel J6  6,^. 

2450    Op.    3.    Ffinf  CiaTierstücke  zu  zwei  Händen.    Complet 8,50. 

(No.  1  Bdur;  No.  2  EsmoU;  No.  8  Cmoll;  No.  4  Asdur;  No.  5  Desdur.) 

2456    Op.    5.    Sonate  in  Hmoii  zu  zwei  Händen ^   4,_. 

2514c  Op.    7.  Serenade  in  £sdnr  für  Blasinstrumente.    Vom  Gomponisten  übertragen  zu  zwei  Händen  .    .  „    1,60. 

2514d  Op.    7.    Dieselbe.    Vom  Componisten  übertragen  zu  vier  Händen ^    1^80. 

Op     9.  Stimmnnicsbilder.    Zu  zwei  Händen. 

2570  No.  1.    Auf  stillem  Waldespfad —,80. 

2571  No.  2.    An  einsamer  Quelle ^    l,— . 

2572  No.  3.    Intermezzo ^    1,20. 

2578                                        No.  4.    Träumerei „  —,60. 

2574                                       No.  5.    Haidebild „—,80. 

2600    Op.    9.    Dieselben.    Complet „   8,50, 

2662    Op.  12.    Sinfonie  in  Fntoll.     Vom  Componisten  übertragen  zu  vier  Händen „8,—. 

2609    Op.  16.  Ans  Itaiien«!    Symphonie-Phantasie  in  Gdur.    Vom  Componisten  übertragen  zu  vier  Händen   .  „   8,—. 

2642    Op.  20.  Don  Jnan.    Tondichtung   (nach  N.  v.  Lenau)   für  grosses   Orchester.     Von  Ludw.  Thuille 

übertragen  zu  vier  Händen „    6,—. 

2690    Op.  23.  Macheth*      Tondichtung   für   grosses   Orchester.     Von   Ludw.    Thuille   übertragen   zu    vier 


Händen 


6,-. 


2678    Op.  24.    Tod  nnd  Terkiftrnnn:.     Tondichtung  für  grosses  Orchester.    Von  Otto  Singer  übertragen 

zu  vier  Händen „  6, — . 

2821  Op.  25.      I«  Torspiei  aus  „Guntram".    Von  Otto  Singer  übertragen  zu  zwei  Händen „  1,80. 

2822  Op.  25.  11.  Torspiei  aus  „Guntram"-    Von  Otto  Singer  übertragen  zu  zwei  Händen „  1,80. 

2830  Op.  25.      I«  Vorspiei  aus  „Guntram".    Von  Herrn.  Ley  übertragen  zu  vier  Händen „  2,30. 

2831  Op.  25.    II«  Vorspiel  aus  „Guntram".    Von  Herm.  Ley  übertragen  zu  vier  Händen „  2,30. 

2835    Op.  28.    £alenspie|cel*S  Instiice  Streiche*    Nach  alter  Schelmenweise  (in  Rondeauform)  für  grosses 

Orchester  gesetzt.    Von  Herm.  Ley  übertragen  zu  vier  Händen „  6, — , 


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Susanne  Stade,  [62-] 

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Adolph  Brodsky, 

Director  des  Royal  Mancliester  College  of  Music. 

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Druck  von  0.  G.  Röder  in  Leipzig. 
Hierzu  eine  Beilage  vou  H.  BosCh  in  Moskau. 


Leipzig,  am  9.  Januar  1896. 


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Fii  tu  imtiiiickif  DcUiUBii 
znuilwii  IUI  tt 

11  unoira. 


Verantwortlioher  Redactetir  ood  Verleger: 

E.  W.  Fritzflch, 

Leipzig,  Königsstrasse  6. 


\ 


mil.  Jahrg.] 


Das  Uusik&IiscJte  Wochenblatt  ersclieitit  jährlich  in  52  Nammem.  Der  Abonnementsbetra^ 
f^r  das  Quartal  von  13  Nununem  ist  2  Mark;  eine  einzelne  Nummer  kostet  40  Pfennige.  Bei 
directer  frantirter  Kreuzbandaendang  treten  nachstehende  vierteljährliche  Äbonnements- 
meise  io  Kraft:  2  Mark  50  Pf.  für  das  Deutsche  Eeich  und  Oesterreioh.  —  2  Mark  76  Pf. 
rar  weitere  Länder  des  Weltpostvereins.  —  Jahresabonnements  werden  ant«r  Zugrunde- 
legung vorstehender  Bezugsbedingungen  berechnet. 
Die  InsertionsgebQhren  fElr  den  Elaum  einer  dreigespaltenea  Petitzeile  betragen  30  Pf. 


No. 


;  Zur  mnsillalischen  Theorie  und  Praiis  der  Orieohen.    Von  Dr.  Hngo  ttiemum.    (ForUetinnB.)  —  Feuilleton : „ — „    ...      .    . 

Von  Eugene  Thumag.  (Schloas.)  —  Tagoaseechichte:  Hnalkbriete  au  Frankrnrt  a.  U.  (Schlau)  and  Wlea  (KorUetzDng),  —  Beiloht  aus  Leipiig. 
—  GoncertnmschaD.  —  Eueaeements  und  Gäata  in  0|ier  aad  Concert.  —  Elichenmaaik.  —  Operoanfruiu^iuigeiL  —  aafsefdbne  NovlULträ.  - 
Vermischte  HlUhailnngen  und  NotiESn.  -~  OITsneT  SprouhsaaL  —  BriencMten.  —  Anaalgeiu 


Zur  musikgijschen  Theorie  und  Praxis  der  Griechen. 

Von  Dr.  Hago  Blemann. 

(Fortsetzung.) 

Das  ist  Alles  durchaus  einleuchtend  bis  auf  die  Thei- 
lung  der  dorischen  Octave  hei  h  statt  bei  a;  nicht  die 
Mese,  deren  Tonicahedeutung  aus  den  Problemen  des 
(Pseudo-) Aristoteles  bekannt  ist  und  auch  aus  den  erhal- 
tenen Bruchstücken  antiker  Hnsik,  die  in  der  dorischen 
Tonart  stehen,  sich  ergibt  (was  freilich  Gevaert  be- 
streitet), ist  biet  also  der  fQr  die  Gliederung  der  do- 
rischen Scala  in  den  Vordergrand  gestellte  Ton,  son- 
dern statt  ihrer  die  Paramese  h'.  Vielleicht  ist  diese 
Gliederung  der  Scalen  nur  einer  mehr  äosserlichen  Sche- 
matisiriing  entsprungen;  wenn  sie  wirklich  den  ver- 
niutheten  tieferen  Sinn  hatte,  so  bleibt  es  seltsam,  dass 
Keiner  der  später  als  Gandentiua  schreibenden  antiken 
Theoretiker  (z.  B.  Boetius)  darauf  Bezug  nimmt.  An- 
genommen aber,  sie  sollte  wirklich  einen  Anfschluss 
geben  über  den  harmonischen  Sinn  der  Scalen,  so  scheint 
die  Annahme  geboten,  dass  im  Text  des  Gaudenlius  an 
der  Stelle,  wo  die  Hauptscalen  an  die  plagslen  (Hypo-) 
Tonarten  grenzen,  eine  Lücke*)  ist,  d.  h.  dass  dieOctave 
e — e'   eigentlich  doppelt  erklärt  werden  musste; 


*)  Nach  Jan,  pag.  346,  ist  gerade  an  diesen  Stellen  in  der 
&lt«8ten  erhaltenen  Handschrift  freier  Kaum  gelassen  fitr  die 
Sinzeichnung  der  erklärenden  Figuren, 


I 


I 


:  Hypomixolydisch 


Nur  durch  diese  Ergänzung  erscheint  die  hypo- 
doriache  Scala  in  dasselbe  Verbältniss  zur  dorischen  ge- 
rückt, welches  die  hypolydische  and  hypophrygische  zur 
lydischen  und  phrygischen  aufweisen  (Vertanschung  der 
Lage  der  beiden  Theile  zu  einander). 

Ja,  auch  hei  der  7.  Octavengattimg  liegt  es  sehr 
nahe,  das  Lokrische  und  Eypodorische  ebenso  durch  die 
Art  der  Theilung  va.  unterscheiden*); 

rV  I  =  Hypodorisch  (Jonisch). 


a  h  c'   d'   e'   f    g'  a 


III 


IV 


:  Lokrisch 


wie  sie  bereits  Fr.  Bellermann  (Tonleitern  und  Mnsiknoten 
der  Griechen,  S.  9)  unterschieden  hat. 

Wir  haben  aber  auch  noch  einen  anderen  gewich- 
tigen Grund  in  Reserve,  der  die  Aufstellung  des  Gau- 
dentius  in  zweifelhaftem  Lichte  erscheinen  Iftast.  Mit 
Recht  verweist  Gevaert  auf  den  möglieben  inneren  Zu- 
sammenhang dieser  Zerlegung  der  Octavenscala  in  Quinten 
und  Quarten  mit  einer  Stelle  des  Aristosenos  (Harmonik 
I.  6),  wo  dieser  dem  Eratokles  vorwirft,  er  zähle  die  ver- 
schiedenen Octavengattnngen  auf,  ohne  vorher  die 
Quinten-  und  Quartengattungen  zu  erklären  und  die  ver- 
schiedeneu möglichen  Arten  ihrer  Verbindung  (Synthesis) 
zu  Octaven  zu  erurtem.      Gevaert  flcbliesst  hieraus,   dass 


80 


Gaudentius'  DantelluDg  auf  denjenigen  leider  uoa  nicht 
erhaltenen  Theilen  der  Harmonik  des  Aristoxenos  fasse, 
in  welchen  derselbe  das  nachholte,  was  Eratokles  ver- 
säumte. Aristoxenos  sagt  nun  aber  an  derselben  Stelle 
auch  noch:  dass  die  Gombination  der  Quarten-  und 
Quintengattungen  eine  viel  grössere  Zahl  von  Octaven- 
gattungen  als  möglich  ergeben  müsse  (über  deren  melo- 
dischen Werth  oder  Unwerth  erst  durch  die  Erörterung 
der  richtigen  Art  der  Verbindung  zu  entscheiden  sei). 
Auf  alle  Fälle  wird  Gevaert  mit  dieser  plötzlichen  Ver- 
wandlung der  antiken  dorischen  Scala  aus  einer  plagalen 
Amoll-  in  eine  authentische  Emoll- Scala  auf  einen 
starken  Widerspruch  der  Musikhistoriker  stossen.  Denn 
wenn  er  geltend  macht,  dass  z.  B.  die  Hymnen  des 
Mesomedes  „an  Helios^  und  „an  die  Muse"  diese  Auf- 
fassung des  Dorischen  bestätigen,  so  wird  er  wahrschein- 
lich eine  Menge  Leute  finden,  welche  gerade  das  Gegen- 
theil  behaupten.  Denn  diese  beiden  Stücke  bilden  alle 
Hauptschlüsse  mit  der  kleinen  Obersecunde,  welche  die 
Auffassung  im  Sinne  eines  E  moll-Accordes  als  Tonica 
zur  Unmöglichkeit  macht,  z.  B.  lautet  der  letzte  Schlusss 
der  Hymne  an  Helios  (transponirt  in  die  Tonlage  e — e  : 


was  nur  in  dem  Sinne  befriedigend  zu  harmonisiren  ist, 
wie  es  der  herkömmlichen  Auffassung  der  dorischen  Scala 
entspricht: 


Offenbar  geht  aber  Gevaert  bei  seiner  Bchlusafblge- 

rung  nicht  von  eigentlichen  harmonischen  Begriffen  aus, 

sondern  von  der  Beobachtung,  dass  h  in  der  Melodie  dieser 

Hymnen    öfter    berührt  und    sogar  wiederholt  far  Ruhe- 

puncte  benutzt  wird,    was    aber  sehr  wohl  als  Wendung 

ins  Mizolydische  verständlich  ist. 

(Fortsetzung  folgt.) 


Feuilleton. 

Zur  Beruhigung  der  Componisten. 

Ton  Eugöne  Thomas. 


(Schluss.) 

Nachdem  die  moderne  Musik  vorzüglich  der  Chromatik 
huldigt,  müssen  selbstverständlich  auch  die  chromatischen 
Töne  der  Scala  berücksichtigt  werden,  sodass  wir  es  jetzt 
nicht  mehr  mit  den  harmlosen  sieben  allein,  sondern  mit 
zwölf  Tönen  zu  thun  haben. 

Auf  dieselbe  Weise,  wie  es  in  der  früheren  Berechnung 

geschah,    erhalten   wir  die  Zahl   der  verschiedenen  Motive. 

Zu  diesem  Zweck  hat  man  in  der  Formel  die  Zahl  7  blos 

in  12  umzuändern: 

12  ri2"  — 1) 
8  =  -  -4^= — —^  =L  8,938,407,876. 

Fürwahr,  eine  stattliche  Zahl. 

Selbstverständlich  wäre  ein  Motiv,  welches  aus  V-  oder 
12^^-Noten  gebildet  ist,  der  Langathmigkeit  wegen,  musi- 
kalisch undenkbar. 

Das  heisst  für  den  heutigen  Stand  unserer  musikalischen 

Entwickelung;  was  im  künfli^n  Jahrhundert  sein  wird, 

liegt  im  tiefen  Dunkel  der  Zeit  begraben. 

Schon  7'  =  49  Töne  würde  für  ein  Motiv  ziemlich  viel 

scheinen,  obwohl  es  immer  noch  sehr  gut  möglich  wäre,  wie 

folgendes,   aus  fünf  verschiedenen  Tönen  gebildetes  Motiv, 

welches  aus  53  Noten  besteht,  zeigt: 


Presto. 


verkleinert,  in  gerader  und  ungerader  Taktart,  lanesam  und 
schnell,  piano  und  forte,  Dur  und  Moll,  und  durch  Gombi- 
nation dieser  wesentlichen  Veränderungen  in  unerschöpflichen 
ümgestidtungen  gebracht  werden  kann.  Als  schlagender 
Beweis  möge  folgende  Melodie  dienen: 


1 


Adagio. 


V=^^ 


■i9~ 


B 


m 


una  corda. 


Pedal.  "^^"^ 


i 


32: 


Z2z: 


Lg^^gii^a^^ 


E 


^ 


3 


S 


ä 


N^g 


ifr  fiifp 


•MJ^^  r  rL  I 


Wie  viel  Noten  werden  die  Motive  erst  haben,  wenn 
zufällig  einmal  auch  das  „unendliche*'  Motiv  (in  dem 
Sinne  zu  verstehen,  wie  es  nur  [?j  das  liebe  Laienthum 
—  bei  der  Erwähnung  dieses  verfänglichen  „unendlich"  — 
zu  thun  pflegt)  geboren  wird?! 

Viele  dieser  Motive  werden  sich  selbstverständlich  zu 
sehr  ähnlich  sehen,  um  für  wesentlich  verschieden  gelten  zu 
dürfen;  dem  gegenüber  steht  wieder,  dass  jedes  Motiv  ver- 
schiedenartig narmonisirt  und  rhythmisirt,   vergrössert  und 


i 


l»**! 


^^ 


&1 


i 


2z: 


m 


1 


morendo    e    ritentUo. 


deren  Töne  —  allerdings  in  der  Vergrösserung,  anders  rhyth- 
misirt  und  in  Moll  anstatt  Dur  —  genau  denselben  des  be- 
kannten Gigerlmarscbes  entsprechen. 

Bei  genauer  Berttoksichtigung  aller  Fälle  müsste  die  er- 
reichte, an  und  für  sich  schon  Ehrfurcht  gebietende  Zahl 
noch  erheblich  anwachsen ;  indess  wollen  wir  diese  vielfachen 
Modificationen  als  Gegengewicht  in  die  Wagschale  stellen 
für  jene  sich  mehr  oder  weniger  ähnelnden  Motive. 

Unter  den  Motiven  werden  Einige  so  gross  sein,  dass 
man  daraus  mehr  als  eine  Melodie  &rmen  könnte,  Andere 
dagegen  würden  für  eine  Solche  nicht  ausreichen,  sodass 
mehrere  Motive  heranzuziehen  wären,  um  eine  Melodie  her- 
stellen zu  können.  Dies  hebt  sich  gegenseitig  auf,  folglich 
können  wir  unsere  Aufmerksamkeit  mos  auf  das  Motiv  ricnten 
und  annehmen,  dass  eben  so  viele  Melodien  geformt  werden 
können,  als  es  Motive  gibt. 

Da  drängt  sich  Einem  von  selbst  die  Frage  auf:  wie 
Viele  dieser  Motive  dürften  schon  von  den  zahlreichen  Com- 
ponisten,  die  bis  jetzt  gelebt  und  gewirkt  haben,  verwendet 
worden  sein? 

Nehmen  wir  an,  dass  jeder  schaöende  Tonkünstler  durch- 
schnittlich fünfzig  Jahre  lang  componirt,  und  zwar  täglich 
etwa  acht  Stunden.  Sagen  wir,  dass  er  jede  Viertelstunde 
ein  neues  Motiv  erfindet  und  ausarbeitet;  dann  hat  er  im 
Ganzen  60X365x8x4  =  584,000  Motiven  das  Leben  ge- 
schenkt, was  wohl  nicht  Viele  gleistet  haben  dürften.  — 
12  Tage  der  Schaltjahre,  welche  nicht  in  Rechnung  gebracht 
wurden,  gönnen  wir  grossmüthig  dem  so  fleissigen,  frucht- 
baren und  durch  solche  ünermüdlichkeit  furchtbaren  Manne 
zum  Ausruhen. 

Aus  Einem  der  verlässlicheren  kleinen  musikalisch en 
Conversations-Lexika,  dem  von  Jul.  Schuberth  —  zu  dem 
Zwecke  Mendel  und  Beissmann  durchzustöbern,  hatten  wir 
weder  Muth  noch  Zeit  — ,  fanden  wir  bei  der  gewissenhaften 
Aufzählung  sämmtlicher  Künstlernamen  (nicht  nur  Compo- 
nistennamen)  rund  2800. 

Viele,  für  die  Welt  von  geringerer  Bedeutung,  blieben 
naturgemäss  unerwähnt.  Diese  müssen  nun  mitgezählt  wer- 
den, weshalb  wir  annehmen,  dass  es  10  000  componirende 
Wesen  gegeben  hat  und  gibt.  Falls  Jeder  dieser  Componisten 
immer  Neues  und  immer  Eigenes  erdacht  hätte,  würden  sie 
zusammen  10,000x584,000  =  5,840,000,000  Motive  abgenützt 
haben.  Leider  oder  glücklicherweise  ist  dies  nicht  der  Fall  ge- 
wesen, denn  das  Stehlen  wurde  seit  jeher  mit  altegyptischer 
Toleranz  betrieben.  Wir  können  deshalb  getrost  obige  Summe 
durch  Hundert  dividiren,  wodurch  immerhin  noch  eine  statt- 
liche Zahl  als  Endresultat  erscheint:  68,400,000. 

Vergleicht  man  diese  achtundfönfzig  Millionen  mit  der 
fast  eine  Million  grossen  diatonischer  Motive,  so  leuchtet  es 
einem  Jeden  sofort  ein,  dass  durch  Benützung  dieser  ein- 
facheren Tongebilde  wenig  Heil  für  die  Zukunft  zu  erwarten 
ist,  d.  h.  wenn  man  absolut  Neues,  noch  nicht  Dagewesenes 
zu  schaffen  beabsichtigt.  —  Es  lässt  sich  aber  nicht  weg- 
leugnen, dass  uns  selbst  hier  noch  genügendes  Brachland 
zur  Urbarmachung  zurückgelassen  wurde. 

Anders  verhält  es  sich,  wenn  wir  die  imponirenden 
58  Millionen  den  8  Billionen  modernen  chromatischen  Mo- 
tiven gegenüberstellen ;  denn  hier  bleiben  uns  Lebenden  noch 
8,938,407,376  —  58,400,000  =  8,880,007,376  Originalmotive  zur 
Verwendung  übrig. 

Obwohl  nun  dergleichen  musikalisch  -  mathematische 
Plaudereien  nicht  gar  zu  ernst  zu  nehmen  sind,  sprechen 
diese  Zahlen  doch  eine  beredte  Sprache. 

Das  dem  Tondichter  zur  Verfügung  stehende  Material 
beschränkt  sich  natürlich  nicht  nur  auf  eine  Octave.  Wir 
haben  bekanntlich  deren  mehrere. 

Eine  Luftschwingung,  deren  Vibrationszeit  grösser  ist, 
als  ein  Dreissigstel  ooer  ein  Vierzigstel  einer  Secunde,  macht 
auf  unser  Gehörorgan  nicht  mehr  den  Eindruck  eines  musi- 
kalischen Tones,  sondern  den  des  Geräusches.  Bios  in  Ver- 
bindung mit  anderen  höheren  Tönen  (vorzugsweise  mit  den 
höheren  Octaven)  kann  sie  diesen  einen  tieferen  und  volleren 


Klang  verleihen.  Aus  dem  Grunde  wird  im  Orchester  selten 
ein  tieferer  Ton  angewendet,  als  das  Et  der  Contrabässe,  — 
mit  40*7  Schwingungen,  berechnet  für  Concert-  und  Theater- 
räume, wo  in  der  &egel  eine  erquickende  Temperatur  von 
20<>  C.  herrscht. 

TJm  Stellen,  welche  tiefer  als  Ei  hinabsteigen,  spielen 
zu  können,  hat  mau  die  tiefste  Saite  herunterzustimmen 
—  tiefer  als  Ci  ist  man  bis  jetzt  nicht  gegan|;en ;  obwohl 
es  Orchesterinstrumente  gibt,  die  bis  B«  reichen,  z.  B. 
die  Wotan  charakterisirendeContrabassposaune,  das  Gontra- 
bass-Sarrusophon  in  C,  eine  moderne  Erfindung  zum  Er- 
satz des  Contrafagotts,  u.  A.  —  sonst  müssten  die  betref- 
fenden Passagen  oder  einzelnen  tiefen  Töne  eine  Octave 
höher  gespielt  werden.  Dergleichen  Stellen  finden  sich 
bei  den  meisten  Componisten  vor  1830,  wenn  auch  nicht 
häufig;  bei  modernen  Meistern  kommen  sie  seltener  vor, 
so  z.  B.  im  Vorspiel  zu  ^Bheingold**,  wo  ein  Theil  der 
Contrabässe  das  Esi  durch  136  Takte  auszuhalten  hat. 
Gegen  Schluss  desselben  Werkes  verlangt  Wagner  das 
Desi.  Neuerdings  wurde  dem  Contrabass  eine  fünfte 
Saite,  welche  auf  Ci  gestimmt  ist,  hinzugefügt,  eine  ver- 
bessernde Neuerung,  welche  leider  noch  nicht  allge- 
mein Eingang  gefunden  hat. 

Der  höchste  Ton  im-  Orchester  wäre  das  c*  (mit  4138*4 
Schwingungen)  der  kleinen  Flöte  —  obwohl  diese  bis  d'^ 
reicht,  sind  ihre  Töne  über  a^  schwer  zu  intoniren.  Somit 
steht  uns  in  der  Orchestermusik  ein  Umfang  von  acht  Octaven 
pder  96  Tönen  zur  Verfügung. 

Die  grossen  Orgeln  geben  als  tiefsten  Ton  das  aus  der 
10  Meter  hohen  Pleife  dröhnende  Cg,  als  höchsten  das  g®, 
dessen  Pfeife  kaum  8  Millimeter  misst.  Hier  wäre  der  Um- 
fang 9*/«  Octaven  oder  114  Töne.  Ebenso  wie  die  tiefsten, 
dienen  die  höchsten  Töne  blos  zur  Verstärkung,  jetzt  natür- 
lich für  die  tiefer  gelegenen,  denen  sie  mehr  Glanz  und 
Schärfe  verleihen. 

Diese  umfangreiche  Tonreihe  ist  zwar  aus  aufeinander- 
folgenden Scalen«  gebaut  und  allerdings  nur  eine  mehrfäeiche 
Wiederholung  unserer  sieben  diatonischen,  resp.  zwölf  chro- 
matischen Töne;  aber  für  die  Melodie-  oder  Motivbildung  ist 
es  durchaus  nicht  gleichgiltig,  ob  die  Töne  und  Tonwi^er- 
holungen  sich  innerhalb  einer  Octave  bewegen  oder  in  irgend 
einer  nöheren  oder  tieferen  Octave  springen;  denn 


^^ 


-^ 


^ 


und 


sind  verschieden  von 


3 


;$■ 


und 


Selbst  Sprünge  über  mehrere  Octaven  sind  als  Motiv  sehr 
gut  denkbar  —  wir  erinnern  an  Bubinstein's  Valse-Caprice. 


32 


^S 


mm 


^ 


3 


P 


^h^ 


^^=^ 


9P 


:J 


fcz 


^^1^^^ 


fe^ 


TJm   die   Berechnung   zu   vereinfachen,   wollen  wir  das 
verfügbare  Material  auf  100  Töne  feststellen,  anstatt  der  96 


des  Orchesters  oder  der  114  der  Orgel,  und  aus  der  bereits 
bekannten  Formel  erhalten  wir  für  die  Zahl  der  aus  jenen 
100  Tönen  darstellbaren  Motive  eine  Summe: 

s  =  12?^-!^-pll  =  10101 .  010101 .  010101 .  010101 .  oioioi . 

010101.010101.010101.010101.010101 .  010101 .  010101 .  010101 . 

010101 .010101 .010101 .010101 .010101 .  010101 .  010101 .  010101 . 

010101.010101.010101.010101 .010101 .  010101 .  010101 .  010101 . 

010101 .  010101 .  010101 .  010101 .  010101 . 

(also  mehr  als  1,000,000*^),  die  wir  Demjenigen  auszusprechen 
vom  Herzen  gönnen,  der  dazu  Lust  hat. 

Sie  ist  so  gross,  dass  alle  Menschen,  welche  bis  jetzt 
unseren  Planeten  bevölkert  haben,  wenn  sie  auch  ihr  ganzes 
Leben  lang  nichts  Anderes  th&ten  als  zählen,  zusammen  bis 
heute  eine  Zahl  erreicht  haben  würden,  die  im  Vergleich  zu 
dieser  kolossalen  Masse  Motive  verschwindend  klein  bliebe. 

Beruhiet,  können  wir  also  rüstig  an  die  Arbeit  gehen; 
denn  die  Planetenwelt  muss  noch  so  manchen  Kreis  um  die 
Sonne  ziehen,  bevor  unser  Dasein  durch  Motivennoth,  —  ge- 
schweige denn  von  einem  Melodienmangel  getrübt  wird. 

Leider  aber  wird  wie  von  jeher  das  Trägheitsmoment 
im  Gehirne  des  Menschen  vorwalten,  und  unsere  Tondichter 
immer  wieder,  bewusst  oder  unbewusst,  von  einander,  d.  h. 
von  einzelnen  Auserkorenen,  stehl— ,  nein,  borgen,  trotz 
Alledem. 


Tagesgeschichte. 


Musikbriefe. 


Frankfupt  a.  H.,  November. 

(Schluss.) 

Mit  welchem  Interesse  die  seit  vorigem  Winter  einge- 
führten Sonnt agsconcerte  aufgenommen  werden,  zeigt  der 
überaus  starke  Zuspruch,  den  dieselben  von  Seiten  des  hie- 
sigen Publicums  nnden.  Und  in  der  That,  Gapellmeister 
Kögel  hat  sich  aus  der  durch  hiesige  Künstler  verstärkten 
Homburger  Curcapelle  ein  Ensemble  herangebildet,  durch 
welches  den  Leistungen  der  Stempel  höchster  Vollendung 
aufgedrückt  wird.  In  dem  Zweiten  dieser  (Doncerte  hörten 
wir  eine  Novität,  Symphonie  in  Amoll  (Manuscript)  von 
Bernhard  Scholz,  unter  persönlicher  Leitung  des  Compo- 
nisten.  Das  Werk  besteht  aus  vier  Sätzen,  deren  einheit- 
licher Charakter  ihm  zum  grossen  Yortheil  gereicht.  Voll- 
endet in  der  Form,  meisterhaft  in  der  Durchführung,  wurde 
es  von  Seiten  des  Publicums  enthusiastisch  aufgenommen 
und  brachte  dem  Componisten  mehrmaligen  Hervorruf  ein. 
Die  übrigen  Orchesternummern  bestanden  in  Schubert's  un- 
vollendeter HmoU-Symphonie  und  der  Ouvertüre  „Eömischer 
Garneval"  von  Berlioz,  welche  unter  Kogers  Leitung  die 
ausgezeichnetste  Wiedergabe  erfuhren.  Der  Solist  des  Abends 
war  Hr.  A.  van  Booy,  ein  Schüler  Stockhausen's,  der  mit 
seiner  männlich  schönen,  edlen  Stimme,  die  in  allen  [Registern 

§leichmässig  ausgebildet  ist,  Lieder  von  Schubert  („An 
eh  wager  Kronos",  instrumentirt  von  Brahms)  und  Schumann 
(„Schöne  Wiege"  und  „Sonntags  am  Rhein**)  mit  grossem 
Erfolg  zu  Gehör  brachte.  Als  eine  Glanznummer  muss  Wo- 
tan's  Abschied  und  „Feuerzauber"  aus  der  „Walküre"  von 
R.  Wagner  bezeichnet  werden.  Hier  gaben  Sänger  und  Or- 
chester ihr  Bestes,  und  war  denn  auch  die  Aufnahme  eine 
begeisterte. 

Das  3.  Sonntagsconcert  brachte  als  Orbhesternummem 
die  reizende,  humorvolle  Symphonie  in  Bdur  von  Haydn 
und  die  Symphonie  in  Dmoll  von  Schumann,  unter  der  be- 
währten Leitung  KogeVs  vorzüglich  vorgetragen,  femer  eine 
Tarantelle  für  Flöte  und  Glarinette  mit  Orchesterbegleitung 
von  Saint-Saöns,  graziös  und  pikant  instrumentirt,  und  eine 
Gomposition  des  russischen  Tonsetzers  Glazounow.  Letzteres 
WerK,  „Poöme  lyrique**  betitelt,  erwies  sich  als  der  Ausfluss 
eines  Geistes,  der  aus  dem  Vollen  schöpft.  Die  th  eil  weise 
etwas  lärmende  Instrumentirung  passt  nicht  immer  zu  dem 
Titel,  und  würde  hier  weise  ^NOissigung  manchmal  sehr  am 
Platze  sein.  Frl.  Mar^retha Petersen,  vom  vorigen  Winter 
her  noch  in  guter  Erinnerung,  trug  eine  Anzahl  Lieder  von 


Jensen.  Oomelius,  Schubert,  Schumann,  Brahms  u.  A.  vor 
und  zeigte  sich  wieder  als  eine  Sängerin  mit  edlem,  schönem 
Ton  und  seelenvollem  Vortrage.  Lebhafter  Beifall  wurde 
ihr  nach  jeder  Nummer  zu  Theil. 

Das  1.  Abonnementconcert  des  Opernhauses  ver- 
mittelte uns  die  Bekanntschaft  eines  jugendlichen  Violin- 
virtuosen, des  zehnjährigen  Bronislaw  Uubermann.  Man 
sieht  dem  Auftreten  sogenannter  Wunderkinder  meist  mit 
Misstrauen  entgegen,  —  der  kleine  polnische  Geiger  zeigte 
aber  eine  so  hochentwickelte  Technik^  verbunden  mit  grossem, 
ausdrucks&higem  Ton  und  nobler  Vortragsweise,  dass  wahre 
Beifallsstürme  seinen  Darbietungen  folgen.  Er  spielte  das 
Violinconcert  von  Mendelssohn,  sowie  die  Zigeunerweisen 
von  Sarasate  und  wurde  durch  den  gespendeten  Applaus  noch 
zu  zwei  Zugaben  veranlasst.  Das  Orchester  brachte  unter 
Dr.  Rottenberg's  vorzüglicher  Leitung  ausser  der  -Gorio- 
lan" -Ouvertüre  und  der  „Eroica" -Symphonie  noch  eine  Novität: 
Ouvertüre  zur  Oper  „Donna  Diana**  von  Bezniöek,  ein  äusserst 
lebhaft  rhythmisirtes  Tonstück,  elegant  und  graziös  vor- 
getragen. Der  den  Leistungen  des  Orchesters  folgende  Bei- 
fall war  ein  wohlverdienter. 

In  dem  2.  Goncert  des  Opernhauses  brachte  uns  das 
Orchester  abermals  eine  Novität:  Symphonische  Variationen 
über  ein  Originalthema  von  A.  Dvofäk.  Dieses  hochinter- 
essante Werk  zeigt  uns  den  böhmischen  Meister  in  seiner 
besten  Schaffenskraft,  in  seinem  bedeutenden  contrapunc- 
tischen  Können.  Geistreich  und  glänzend  nach  Inhalt  und 
Form,  werden  diese  Variationen  eine  Zierde  jedes  Pro^;ramms 
bilden.  An  weiteren  Orchestemummern  hörten  wir  noch 
Mozart*s  unvergleichliche  GmoU-Symphonie,  die  „Oberen"- 
Ouvertüre  von  Weber  und  zwei  allerliebste  Stücke:  Adagietto 
und  Menuette  aus  der  ersten  Suite  von  G.  Bizet's  „L^Arl^ 
sienne**.  welche  unter  Dr.  Rotten berg*s  ausgezeichneter  Direc- 
tion  vollendet  zum  Vortrag  gelangten.  Den  solistischen  Theil 
des  Programms  hatte  Frl.  Erica  Wedekind  aus  Dresden 
übernommen,  eine  Sängerin  von  Gottes  Gnaden,  deren  Be- 
kanntschaft wir  schon  im  vorigen  Jahre  in  einem  Museums- 
concert  p;emacht  hatten.  Frl.  Wedekind  verbindet  mit  einer 
bis  in  die  kleinsten  Details  vollendeten  Gesangstechnik,  die 
sie  in  den  Stand  setzt,  die  complicirtesten  Schwierigkeiten 
spielend  zu  überwinden,  eine  zum  Herzen  gehende  Anmuth 
des  Vortrags,  eine  Grösse  und  Reinheit  des  Tones,  dass  man 
sie  unbedingt  zu  den  allerersten  Vertreterinnen  ihrer  Kunst 
zählen  muss.  Sie  sang  die  Arie  „Frohsinn  und  Laune"  aus 
den  „Lustigen  Weibern  von  Windsor",  das  Trompeterlied 
von  Riedel,  „Untreu**  von  Cornelius  und  ein  dalekarlisches 
Volkslied.  Der  nicht  enden  wollende  Beifall,  der  ihren 
Leistungen  folgte,  veranlasste  sie  noch  zu  einer  Zugabe,  die 
in  dem  Lied  „Die  Nachtigall**  von  Alabieff  bestand. 


33 


Mit  dem  l.  Abonnementconcert,  welches  der  Sän- 
gerchor des  Lehrervereins  veranstaltete,  f&gte  dieser 
trefflich  geschalte  Gesangskörper  seinem  Ruhmeskranze  ein 
neues  Blatt  hinzu.  Die  fein  künstlerische  und  ^ei^chmack- 
volle  Zusammenstellung  des  Programms,  sowie  die  abgerun- 
dete und  noble  Ausführung  desselben  legten  Zeugniss  ao  von 
dem  ernsten  Streben  des  Vereins,  sowie  von  dem  Kunstsinn 
und  dem  Directionstalent  seines  Dirigenten ,  des  Hrn.  Max 
Fleisch,  Directors  des  Baff-Conservatoriums.  Als  Haupt- 
nummer brachte  das  Programm  eine  Novität:  „Balkanbilder** 
von  Kremser,  für  Männerchor,  Sopran-  und  Baritonsolo  mit 
Orchester,  eine  Reihe  kleiner,  in  sich  abgeschlossener  Ton- 
bilden welche  das  Freiheitssehnen  und  Klagen,  das  Kämpfen 
und  Lieben  der  Bulgaren  zum  Ausdruck  bringt.  Kremser, 
schon  längst  als  Einer  der  berufensten  Vertreter  auf  dem 
Gebiete  des  Männergesanges  bekannt,  hat  hier  eine  Anzahl 
bulgarischer  Volksweisen  verwerthet,  die  dem  Werke  einen 
unbeschreiblichen  Reiz  verleihen  und  die  eigene  Erfindungs- 

fabe  Etwas  in  den  Schatten  stellen.  Besonders  hervorzu- 
eben  ist  die  überaus  feine  und  geistreiche  Instrumentation, 
in  der  Kremser  Meister  ist.  Das  Werk  wurde  von  dem  den 
Saal  bis  auf  den  letzten  Platz  füllenden  Publicum  sehr  bei- 
fällig aufgenommen  und  ist  allen  grösseren  Männergesang- 
vereinen aufs  Wärmste  zu  empfehlen.  An  weiteren  Ghor- 
nummem  mit  Orchester  brachte  das  Programm  noch  die 
schon  früher  mit  grossem  Erfolge  aufgeführte  Tondichtung 
„Mahomed*s  Gesang"  von  Lothar  Kempter,  sowie  ein  dem 
Verein  gewidmetes  Werk,  „Der  Gothen  Treue**,  schwungvoll 
vorgetragen  und  enthusiastisch  aufgenommen.  Unter  den 
a  capella-Ghören  errang  das  kleine,  entzückende  Echolied 
von  Orlando  di  Lasso,  von  Benedict  Widmann  für  Männer- 
chor gesetzt,  den  meisten  Applaus  und  musste  wiederholt 
werden.  Das  Volksb'ed  war  durch  Lieder  von  Silcher,  Ko- 
schat und  Humperdinck  vertreten,  doch  schien  der  geistvolle 
Componist  von  „Hansel  und  Gretel**  den  richtigen  Volkston 
nicht  getroffen  zu  haben.  Als  Solisten  wirkten  mit  Frl. 
Emma  Hiller  aus  Stuttgart,  die  in  der  Arie  „Auf  starkem 
Fittige**  von  Haydn,  sowie  in  Liedern  von  Schubert,  Schu- 
mann und  B.  Scholz  Proben  ihrer  gut  geschulten  Gesangs- 
technik ablegte,  und  Frl.  Elsa  Ru egger  aus  Brüssel,  eine 
noch  in  jugendlichem  Alter  stehende  ViolonceU istin,  welche 
die  Adur-^nate  von  Boccherini  mit  sraziösem  Vortrag  und 
edlem,  wenn  auch  nicht  sehr  grossem  Ton  spielte.  Frl.  Hiller 
sang  ausserdem  auch  noch  mit  ihrer  glockenreinen,  silberhellen 
Stimme  im  Verein  mit  unserem  vorzüglichen  Baritonisten 
Hm.  Adolf  Müller  die  Solonummem  in  den  „Balkanbildem**. 
Allen  Darbietungen  wurde  der  lebhafteste  Beifall  zu  Theil, 
und  kann  der  Sängerchor  mit  Stolz  auf  dies  Goncert  zurück- 
blicken. — n. 


(Fortsetzung.) 


Wien. 


In  der  Reihe  der  Gesellschaftsconcerte  folgte  dem  ersten 
Ordentlichen  am  10.  December  das  erste  Ausserordentliche. 
Dasselbe  brachte  uns  die  zweite  vollständige  Aufführung  des 
J.  S.  Bach'schen  Weihnachtsoratoriums  in  Wien,  und  zwar 
jedenfalls  zu  entsprechenderer  Zeit,  als  die  von  Hans  Richter 
vor  sechs  Jahren  (am  Ghardienstagü)  veranstaltete  erste  Ge- 
sammtaufführung.  Der  Eindruck  war  daher  auf  das  sehr 
zahlreich  erschienene  Publicum  diesmal  weit  tiefer  und  über- 
zeafi^ender.  Wenn  trotzdem  ein  Theil  der  Besucher  vor 
Schiuss  des  Concertes  wegging,  so  liegt  das  eben  an  der 
ermüdenden  Länge  einer  solchen  Gesammtaufführung,  die 
Bach  selbst  gar  nicht  im  Sinne  hatte.  Handelt  es  sich  ja 
bekanntlich  in  dem  Weihnachtsoratorium  gar  nicht  umi  ein 
einheitliches  Oratorium,  an  einem  Tage  im  Goncertsaal  auf- 
zuführen, sondern  um  sechs  einzeln  in  der  Kirche  aufzu- 
führende Weihnachtscantaten  für  den  protestantischen  Gk)ttes- 
dienst.  Die  drei  Weihnachtsfeiertage,  der  Neujahrstag,  der 
erste  Sonntag  nach  Neujahr  und  das  Fest  der  Erscheinung 
des  Herrn  sollten  die  Aufführungstage  sein.  Also  erscheint 
eine  Gesammtaufführung  ganz  übemüssig,  und  wird  das 
Ermüdende  einer  solchen  —  wie  bereits  Dr.  Kretzschmar  in 
seinem  „Führer  durch  den  Goncertsaal**  treffend  ausgeführt 
—  noch  dadurch  erhöht,  dass  die  Anlage  der  einzelnen 
Theile  des  Weihnachtsoratoriums  eine  zu  gleichmässige  ist 
und  dem  Texte  selbst  alle  Bedingungen  eines  dramatischen 
Aufbaues  fehlen.  In  den  Passionsmusiken  ist  dieser  drama- 
tische Aufbau  vorhanden,  sie  entwickeln  eine  Katastrophe, 
deren  Endpunct,  der  Tod  des  Herrn,  den  Schloss  der  Werke 


bildet.  In  dem  Weihnachtsoratoriura  aber  steht  der  wich- 
tigste Theil  der  Geschichte  am  Anfange:  was  nach  der 
zweiten  Gantate  kommt,  ist  dramatisch  ganz  nebensächlich 
und  dient  nur  daza,  die  Empfindung  der  Weihnachtsfreude 
zu  immer  neuem  Ausdruck  zu  bringen.  Der  frühere  Leiter 
der  Gesellschaftsconcerte,  Oapellmeister  Gericke,  hatte  daher 
jedenfalls  das  bessere  Theil  erwählt,  als  er  vor  11^9  Jahren 
—  mit  grösster  Wirkung  —  nur  die  beiden  ersten  Cantaten 
des  Weih  nach  tsoratoriums  brachte,  unter  welchen  die  Zweite 
wohl  die  Perle  des  Ganzen  ist.  Hier  drängt  ja  eine  herrliche 
Musiknummer  die  andere,  von  der  überaus  reizenden,  poe- 
tischen Einleitun^ymphonie  (gleichsam  dem  Ideal  eines 
frommen  Hirtenspieles)  bis  zu  dem  mit  instrumentalen  Sätzen 
aus  eben  jener  Pastoralsymphonie  sinnig  ausgeschmückten, 
dankesfrohen  Schlusschoral  der  Hirten.  Auch  das  dem  Jesus- 
kind gewidmete  köstliche  Wiegenlied  des  Altes  gehört  der 
zweiten  Abtheilung,  leider  im  letzten  Goncerte  durch  die 
akademisch  kühle  Wiedergabe  des  Frl.  Edith  Walker  um 
die  gewohnte  Wirkung  kommend.  Üeberhaupt  waren  für 
die  Soli  nicht  die  recnten  Stimmen  und  Talente  gewählt. 
Am  meisten  beherrschte  den  Bach*schen  Stil  und  dessen 
technische  Schwierigkeiten  der  Bassist  Dr.  Felix  Kraus,  er 
sang  das  der  Echo-Arie  vorausgehende  Sterberecitativ  er- 
greuend schön.  Doch  wünschte  man  wohl  hier  und  da  ein 
minder  sprödes  Organ.  Im  Sopran  sang  wieder  Baronin 
Lora  Bach,  aber  nur  in  der  Echo- Arie  weckte  sie  diesmal 
grösseren  Beifall.  Durchaus  unzureichend  war  der  Tenorist 
Naval.  Die  Chöre  hatte  R.  v.  Perger  wieder  vortrefflich 
einstudirt,  besonders  schön  liess  er  alle  Choräle  ausklingen. 
Auf  die  Stimmung  des  Orchesters  wirkte  die  grosse  Hitze 
im  Saale  ungünstig  ein.  Somit  stand  im  Ganzen  dieses  erste 
„ausserordentliche"  Gesellschaftsconcert  unter  keinem  so  freimd- 
lichen  Stern,  wie  das  vorausgegangene  „ordentliche**. 

Von  den  Philharmonischen  Concerten  haben,  indem 
ich  dieses  schreibe,  bisher  vier  stattgefunden.  Wenn  aber 
den  Lesern  diese  Zeilen  zu  Gesicht  kommen,  hat  sich  bereits 
ein  fünftes  Philharmonisches  Goncert  den  Vorigen  angereiht, 
und  zwar  Eines  mit  besonders  interessantem  Programm:  soll 
doch  in  demselben  A.  Bruckner's  blühende  Romantische  Sym- 
phonie (No.  4,  Esdur)  zum  ersten  Male  vor  dem  Stammpub- 
licum  dieser  Concerte  erscheinen  und  gleichzeitig  Richard 
Strauss'  sensationelle  Humoreske  „Till  Eulenspiegers  lustige 
Streiche**  ihre  erste  Aufführung  in  Wien  erleben!  Es  werden 
also  in  diesem  Goncert  zwei  diametral  auseinander  gehende 
Richtungen  der  modernen  Instrumentalmusik  vollgiltig  ver- 
treten sein. 

Das  erste  Philharmonische  Concert  der  Saison  brachte 
Cherubini's  „Anakreon" -Ouvertüre,  S.  Bach's  Doppelconcert 
(DmoU)  für  zwei  Violinen  mit  Streichorchester,  R.  Wagner's 
„Par8ifel**-Vorspiel  und  Beethoven's  Pastoral-Symphonie ,  an- 
erkannte Meisterwerke,  über  die  an  dieser  Stelle  Kaum  etwas 
Besonderes  zu  bemerken  ist.  Es  wäre  denn  das  Bedenken, 
dass  die  „Anakreon** -Ouvertüre  von  unseren  Philharmonikern 
durch  alLzuhäufige  Vorführung  bereits  abgespielt  erscheint, 
und  dass  denn  doch  das  in  Bayreuth  so  unendlich  feierlich 
stimmende  „Parsifal** -Vorspiel  nicht  recht  in  den  Goncertsaal 

fehört.  Ja,  hätte  man  die  Gewissheit,  dass  allen  im  Saale 
.nwesenden  die  wahre,  tief  ethische  Bedeutung  dieser  wun- 
derbaren Musik  völlig  klar  sei,  dann  stände  die  Sache  anders. 
Da  dies  nun  leider  durchaus  nicht  vorauszusetzen,  kommt  uns 
fast  jede  Concertaufführung  des  „Parsifal**- Vorspiels  wie  eine 
Entweihung  vor.  Man  sollte — ausser  in  eigentlichen  Wagner- 
Concerten,  aie  hauptsächlich  Wissende  besuchen  —  lieber  ganz 
davon  abstehen.  Vielleicht  den  grössten  Beifall  in  dem  ersten 
Philharmonischen  Concert  fand  das  Doppelconcert  von  Bach, 
durch  die  Quartett-Rivalen  H e  11  mesb erger  und  Rosö  ganz 
vorzüglich  solistisch  wiedergegeben.  Es  wäre  schwer  zu  ent- 
scheiden gewesen,  welchem  von  Beiden  der  Preis  gebührte. 
Uebrigens  ist  dieses  Concert  in  der  später  vom  Meister  be- 
sorgten Debertragung  für  zwei  Claviere  und  nach  der  Tonart 
CmoU  viel  bekannter  geworden.  In  der  Originalgestalt  macht 
sich  aber  doch  Alles  viel  schöner.  Ergreifend  wirkt  beson- 
ders der  seelenvolle  Gesang  des  zweiten  Satzes  (Largo,  ^%, 
Fdur)  mit  den  jedesmal  um  einen  Ton  höher  einsetzenden 
kanonischen  Imitationen. 

Eine  etwas  flaue  Stimmung  herrschte  im  zweiten  Philhar- 
monischen Concert,  14  Tage  nach  dem  ersten  veranstaltet. 
Eine  neue  Ouvertüre  („Othello**)  von  Anton  DvofÄk  gefiel  da 
viel  weniger,  als  die  in  der  vorigen  Saison  sogar  zwei  Mal 
vor  das  Wiener.  Publicum  gebrachte,  glänzend  instrumentirte 
„Carneval** -Ouvertüre  des  czechischen  Tonsetzers.  Nach  dem 
ursprünglichen   Plane   des  Componisten   sollten    die    beiden 


34 


Ouvertureii  vereinigt  mit  einer  an  ihre  Spitze  gestellten 
dritten  —  der  wohl  auch  in  Deutschland  bekannten  „In  der 
Natur"  —  eine  Suite  bilden  und  die  üeberscbriften  lauten: 
„Natur — Liebe — Leben**.  Indem  nun  DvoB.k  bei  selbständiger 
Herausga}>e  der  zweiten  Ouvertüre  den  allgemein  bezeichnen- 
den Titel  „Liebe**  in  den  um  so  viel  concreteren  „Othello" 
umänderte,  hat  er  dem  Stücke  eine  fremde  Geduikenwelt 
ootroyirt,  die  das  Publicum  aus  den  Tönen  selbst  wenis  oder 
gar  nicht  herauszufinden  vermochte.  Der  Totaleindrucuc  war 
sohin  trotz  des  Gefallens  an  einzelnen  modulatorischen  oder  in- 
strumentalen Effecten  (welche  auffallend  von  Wagner  beeinfiusst 
erschienen):  Enttäuschung.  Und  auch  die  zweite  Nummer 
des  Concertes  hat  enttäuscht:  Schumann's  herrliches  Amoll- 
Goncert,  am  Flügel  wiedergegeben  von  der  tre£['lichen  Lon- 
doner Pianistin  Frl.  Fanny  Da  vies,  einer  Lieblingsschülerin 
Clara  Schumann's.  Aber  es  war,  als  ob  diesmal  gar  nicht 
dieselbe  Künstlerin  spiele,  welche  kurz  vorher  mit  ihrer 
prächtigen  Interpretation  des  Brahms'schen  G  moll-Clavier- 
quartetts  an  einem  Rosö^schen  Xammermusikabend  Einen  der 
grössten  Erfolge  der  Saison  errungen  hatte.  So  kraftlos-ver- 
schwommen erschien  leider  ihr  Schumann-Vortrag  bei  den 
Philharmonikern.  Und  so  kam  nun  die  dritte  Nummer  des 
Concerts  heran,  Brahms*  gewaltige  CmoU-Symphonie,  mit 
welcher  unser  Publicum  nie  hat  rechte  Fühlung  finden  können, 
obwohl  man  das  Werk  in  Wien  schon  19  Jahre  kennt  und  — 
kühl  bewundert.  Beiläufig  gesagt,  hat  überhaupt  in  Wien  nie 
eine  Brahms'sche  Symphonie  so  recht  eingeschlagen  mit  Aus- 
nahme der  dritten  in  F  bei  der  überhaupt  ersten  Aufführung 
am  2.  December  1883  (später  kühlte  sich  auch  für  dieses 
Meisterwerk  die  Stimmung  bedenklich  ab!)  und  der  zweiten 
in  D,  als  dieselbe  in  der  verflossenen  Saison  —  am  3.  April 
1895  —  ganz  ausserordentlich  fein  nuancirt  und  lebensvoll 
von  Oapellmeister  Felix  Weingartner  an  der  Spitze  des  Ber- 
liner Philharmonischen  Orchesters  hier  interpretirt  wurde. 
Bei  dem  in  Wien  leider  noch  immer  fortbes tonenden  höchst 
traurigen  Antagonismus  zwischen  der  engeren  Brahms-  und 
Wagner-Gemeinde  muss  doppelt  hervorgehoben  werden,  dass 
es  gerade  ein  erklärter  Wagnerianer  war,  der  Brahms  bei 
uns  zu  Einem  der  grössten  Orchesterefiecte  verfaalf. 

(Fortsetzung  folgt.) 


Bericht. 

Leipzig.    Das   IL  Abonnementconcert    im   Neuen 
Gewandhaus  konnte   wieder  von  Hrn.  Nikisch   geleitet 
werden;   das  Publicum  bereitete  dem  wieder  Genesenen,  als 
er  das  Podium  betrat,  einen  äusserst  warmen  Empfang.  Eröfi&iet 
wurde  das  Concert  mit  Bach's  Orgel-Toccata  in  DmoU,  und  wenn 
wir  zu  deren  Vortrag  durch  Hrn.  Homeyer  einfach  bemer- 
ken, dass  derselbe  in  jeder  Hinsicht  unübertrefflich  war  und 
unseren  Gewandhausorganisten  in  seiner  ganzen,  grossen  Mei- 
sterschaft erkennen  Hess,  so  können  wir  uns  weiterer  Worte 
gern  enthalten.   Die  3.  Ouvertüre  zu  „Leonore"  von  Beethoven, 
das  A  moll-Violinconcert  von  Viotti,    vorgetragen   von   Hrn. 
Prof.  Dr.  Joachim  aus  Berlin,  das  Weih  nach  tslied  für  Solo- 
stimmen und  Chor  von  Rob.  Volkmann,  gesungen  vom  Tho- 
manerchor unter  Leitung  dessen  Gantors  Hrn.  Schreck,  drei 
ungarische  Tänze  für  Violine  von  Brahms- Joachim,  von  welchen 
der  dritte  als  Zugabe  zu  gelten  hatte,  und  Schumann^s  Dmoll- 
Symphonie  bildeten  die  weiteren  Bestand theile  des  Neujahrs- 
concertes.    Beethoven's  gewaltige  Ouvertüre  und  Schumann's 
Symphonie  sind  an  dieser  Stelle  trotz  einigen  Auffassungs- 
Abweichungen  von  der  Gewandhaus-Tradition  kaum  noch  je  so 
packend,  so  wundersam  in  Allem  und  Jedem  von  unserem 
berühmten  Orchester  gespielt  worden,  wie  diesmal  unter  Lei- 
tung des  Hrn.  Nikisch.  Eine  ebenfalls  ganz  vorzügliche  Wieder- 
gabe fand  das  so  überaus   schwierige,   aber  hochbedeutende 
Volkmann*sche  Werk.    Unser  Thomanerchor  hat  sich  unter 
der  liebevollen  und  sachgemässen  Schulung  des  Hrn.  Schreck 
schnell  eine  Leistungsfähigkeit  errungen,  wie  er  sie  in  keiner 
früheren  Periode  übertroffen  haben  dürfte.     Gut  bestellt  ist 
er  augenblicklich  auch  in  seinen  Solisten,   von  welchen  Hr. 
Cantor  Schreck   bei  seinem  Hervorruf  den   kleinen  Altisten 
mit  vorführte.    Ueber  Joachim's  Sonderstellung  als  Violin- 
meister sind  die  Acten  längst  geschlossen,   und   wenn  seit 
einigen  Jahren  Technik  und  Tongebung  auch  nicht  überall 
den  Intentionen  des  Spielers  wie  früher  ge willig  sich  zeigen, 
so   gewährt  der  Vortrag  doch  noch  immer  einen  köstlichen 
Genuss.    Die  Krone  der  Productionen  war  diespal  das  Adagio 
des  Concertes.   das  wahrhaft  entzückend  zu  Gehör  kam.    in 
dar  Wiedergabe  der  Brahms'schen  Ungarischen  Tänze,  die 


stimmungswidrig  unmittelbar  den  frommen  Klängen  des 
Weihnachtsliedes  folgten,  fand  der  hochverehrte  Meister  in 
seinem  Landsmann  Nikisch  einen  Begleiter  am  Ciavier,  wie 
er  ihn  sioh  wohl  nicht  besser  wünschen  konnte.  Der  Sturm 
des  Beifalls  nach  dieser  betr.  der  AufÜEissung  fjascinirenden 
Doppelleistung  wollte  sich  gar  nicht  legen.  F. 


Concertumschau. 

Annaberg.  Kammermusikabend  am  11.  Dec.,  auseef.  v. 
Frl.  Berg  a.  Berlin  (Ges.),  Hr.  Affemi  (Clav.).  Frau  Anemi- 
Brammer  u.  HH.  P.  u.  G.  Wille  a.  Leipzig  (Streicher):  Es- 
dur-Clavierquartette  v.  Schumann  u.  Rneinberger,  Soli  f. 
Ges.  V.  Liszt  („0,  komm  im  Traum"),  Grieg  („Solvejg's 
Lied"),  Massenet  („Ouvre  tes  yeüx  bleus"),  Humperdinck 
(g's  Sträussle")  u.  A.  u.  f.  Clav.  v.  Beethoven  (Sonate  Op.  27, 
No.  2).  —  4.  Museumsconc.  ^Reichardt):  Gdur-Concertouvert. 
V.  A.  Klughardt,  „Drang  in  die  Feme"  u.  „Nach  erquicken- 
der Bast"  f.  Orch.  v.  St.  Heller,  Arioso  f.  kl.  Orch.  (aus 
Op.  130)  v.  Beethoven,  Violin  vortrage  des  Frl.  Panteo  a.  Mai- 
land (2.  Conc.  V.  Wieniawski,  „Albumblatt"  v.  Wagner- 
Wilhelm  j,  „Perpetuum  mobile"  v.  F.  Ries,  Minnelied  von 
P.  Gast  u.  Ungar.  Tanz  v.  Brahms- Joachim). 

Ansbach.  Conc.  des  Sing-  u.  Orchester ver.  (Hohmann)  m. 
Compositionen  v.  Mozart  unter  Mitwirk,  der  Sängerin  Frau 
Hohmann  am  12.  Dec:  Esdur-Svmph.,  „Zauberflöten"-Ouvert., 
1.  u.  2.  Satz  a.  der  Cmoll-Seren.  f.  Blasinstrumente,  „Ave  verum 
corpus"  und  zwei  Sopranarien  a.  „Figaro's  Hochzeit".  (Das 
Concert  findet  in  seinen  Ensemble-  wie  Solonummem  in  einem 
uns  vorliegenden  Blatte  eine  begeisterte  Beurtheilung.) 

Arnheim.  Concor te  der  Onc-Vereenig.  (Heuckeroth)  am 
7.,  20.  u.  27.  Nov.  u.  4.  Dec:  Symphonien  von  Beethoven 
(No.  8  u.  3),  Mendelssohn  (No.  4)  u.  H.  Hof  mann  („Frith- 
jof"),  1.  „L'Arl6sienne"- Suite  v.  G.  Bizet,  „Les  Erinny^s"  n. 
„Seines  alsaciennes"  v.  J.  Massenet,  Suite  „Aus  Holberg's 
Zeit"  V.  Grieg,  Ouvertüren  v.  Thomas  („Mignon"),  Gold- 
mark („SakuntÄla")  u.  A.,  Vorspiele  v.  Bruch  („Loreley") 
u.  Humperdinck  („Hansel  und  Gretel"),  Maurerische  Trauer- 
musik V.  Mozart,  Adagio  u.  Andante  a.  dem  Ballet  „Die  Ge- 
schöpfe des  Prometheus"  y.  Beethoven,  2.  Polen,  v.  Liszt, 
1.  Satz  a.  dem  Violinconc.  v.  Beethoven  (Hr.  Wagner). 

Aussig.  2.  Künstler-Conc:  Ciaviertrios  von  Arensky 
(Dmoll)  u.  Mendelssohn  (Cmoll),  Soli  f.  Viol.  v.  Spohr,  Tschai- 
kowsky  (Melodie)  u.  Eies  (Capriccio)  u.  f.  Violonc.  v.  Bar- 
giel  (Adagio)  u.  Popper  (Taranteile).  (Ausführende:  Frau 
Exner  [Clav.]  u.  HH.  Exner  [Viol.J  u.  Espenhahn  [Violonc]  a. 
Berlin.) 

Barmen.  2.  Abonn.-Conc  des  Quart.- Vereins  (Wicke): 
„Friedensfeier" -Festouvert.  v.  Beinecke,  8.  Nor  weg.  Bhaps. 
V.  Svendsen,  „Hallelujah"  v.  Händel,  Solovorträge  des  Frl. 
Bröcking  a.  Elberfeld  (Ges.,  „Die  Mainacht"  v.  Brahms,  „Du 
bist  die  Blume  aus  dem  Hag"  v.  H.  Haym,  „Mein  Schatz  ist 
auf  der  Wanderschaft"  v.  R.  Franz  etc.)  u.  des  Hrn.  Prof. 
W.  Meyer  a.  Berlin  (Viol.,  Concertino  v.  W.  Taubert,  Bo- 
lero V.  Moszkowski  etc.). 

Basel.  5.  Abonn.-Conc  der  Allgem.  Musikgesellschaft 
(Dr.  Volkland):  3.  Symph.  v.  Mendelssohn,  drei  Orchester- 
stücke a.  der  Musik  zu  „Sigurd  Jorsalfar"  v.  Grieg,  nJes- 
sonda"-Ouvert.  v.  Spohr,  Vi  oloncell  vor  träge  des  Hrn.  Becker 
a.  Frankfurt  a.  M.  (Ddur-Conc  v.  Häydn,  Concertetude  von 
Popper  etc.). 

Berlin.  2.  Conc  der  Singakad.  (Prof.  Dr.  Blumner)  unt. 
Solist.  Mitwirk,  der  Frls.  Geyer  v.  hier  und  Beck  a.  Frank- 
furt a.  M.  und  der  HH.  Pinks  a.  Leipzig  u.  Rolle  von  hier: 
Cantaten  „Bleib  bei  uns",  „0  Jesu  Christ,  meins  Lebens 
Licht"  u.  „Wachet,  betet,  seid  bereit"  v.  S.  Bach,  Requiem 
V.  Mozart.  —  Conc.  der  Frls.  Lulu  Heynsen  (Ges.)  u.  Elsa 
Barkowska  (Viol.)  am  10.  Dec  m.  Soli  f.  Qes.  v.  A.  Lucae 
(„Eis  war  ein  alter  König"),  Brahms  („Auf  dem  Kirchhof^), 
A.  Wulffius  („Hier  ists  im  stillen  Birkenhain"),  H.  Hutter 
(„Elisabeth"),  Reinecke  („Barbarazweige"),  Bungert  („Sein 
Weib"),  H.  v.Koss  („In  dem  Dornbusch"),  W.  Sacks  („Mond, 
auf  deine  Silberstrahlen"),  F.  Mikorey  („Juchhe")  u.A.  u.  f. 
Viol.  V.  Tartini  (Gmoll-Son.),  S.  Bach,  Wieniawski  (Ro- 
manze u.  Mazurka)  u.  Vieuxtemps  (Fant,  appass.).  (Üeber 
die  Vorträge  der  Sängerin  lauten  die  Berichte  der  Berliner 
Presse  sehr  günstig,  man  anerkennt  die  treffliche  Schulung 
ihrer  wohlklingenden  Stimme  und  ihren  von  warmer  Em- 
pfindung beseelten  Vortrag  und  weiss  unter  den  zahlreichen 
Jüngeren  Sängerinnen  kaum  Eine  zu  nennen,  die  den  Grund- 
toQ  eines  jeden  Liedes  so  sicher  und  so  glücklich  zu  treffen 


35 


und  fest  zu  halten  verstehe,  wie  Frl.  Heynsen.  Wärmstes 
Lob  findet  auch  das  Yiolinspiel  des  Frl.  Barkowska.)         ggj 

Boston.  6.  Gonc.  des  Boston  Sjrmph.  Orch.  (Paur):  Fdur- 
Symph.  V.  H.  Goetz,  „Eine  Steppenskizze  aus  Mittelasien*' 
V.  Borodin,  Fdur-Festouvert.  v.  Yolkmann,  Vorspiel  zum 
„Rubin**  V.  d'Albert,  A moll- Violinconc. v.  Viotti (Hr. Kneisel). 
—  a.  Conc.  des  Eneisel-Quart.  (HH.  Eneisel,  Both,  Svecinski 
u.  Schroeder)  unt.  Mitwirk,  der  HH.  Foote  (Clav.)  u.  Pourtau 
(Glar.):  Streichquartette  v.  Beethoven  (Op.  74)  und  Mozart 
(Gdnr),  FmoU-GÜäv.-Glarinettenson.  v.  Brahms. 

Braunschwelg.  Am  7.  Dec.  Auffahr,  der  Goncertcant. 
„Aus  Deutschlands  grosser  Zeit**  v.  £.  H.  Seyffardt  durch 
aen  Lehrer-Gesang ver.  unt.  Leit  des  Gomp.  und  solist.  Mit- 
wirk, der  Frls.  Altona  u.  Schämack  u.  der  HH.  Bürger  und 
Büttner  a.  Goburg. 

Bremephaven.  Gonc.  des  Damen-Gesangver.  (Wiemann) 
am  1.  Dec.:  Motette  (welche?)  f.  Soli,  Ghor  u.  Org.  v.  Men- 
delssohn, Gköre  m.  Org.  v.  G.  Jansen  („Fürwahr,  er  trug 
unsre  Krankheit*')  u.  Brahms  (Psalm  13),  Soli  f.  Ges.  von 
0.  Wer  mann  („0,  Jesu  Ghrist**  u.  Psalm  26),  f.  Orcel  von 
ß.  Wiemann  (GmoU-Phant.,  gesp.  vom  Gomp.)  u.  f.  Viol.  v. 
S.  Bach). 

Breslau.  9.— 11.  Symph. -Gonc.  der  Bresl.  Goncertcapelle 
(Biemenschneider):  Symphonien  v.  Haydn  (Militär-),  Schu- 
mann (Dmoll)  u.  Baff  („Im  Walde**),  Orchestersuite  Op.  42 
V.  MacDowell,  Ouvertüren  v.  R.  Schauder  (Gonc.-)  u.  A., 
Einlei t.  zum  3.  Act  a.  „Tannhäuser**  v.  Wagner  u.  a.  Or- 
chesternummern, Solovorträge  der  Frls.  Hentschel  (Gesang, 
„Wohl  über  Nacht**  v.  J.  Schaeffer  etc.)  u.  Müller  (Glavier) 
u.  des  Hrn.  Sobotka  (Viol.,  1.  Gonc.  v.  Bruch). 

Bnehholz.  2.  Odeon-Gonc,  ausgef.  v.  der  Stadtcapelle 
vReichardt),  sowie  Hm.  u.  Frau  Afierni  (Glav.  u.  Viol.)  aus 
Annaber^:  Ouvertüren  v.  Schubert  (im  ital.  Stil)  n.  Brüll 
(„Das  goldene  Kreuz**),  zwei  Nummern  a.  der  „Sylvia** -Suite 
V.  Delibes,  Soli  f.  Glav.  v.  Liszt  („Gonsolations**)  u.  Ghopin 
u.  f.  Viol.  V.  U.  Afferni  (Gonc.  symph.,  2.  u.  8.  Satz)  und 
Wilhelmj  (Paraphrase  üb.  das  Preisned  a.  den  „Meistersin- 
gern** V.  Wagner). 

CarlsPUhe.  2.  Eammermusikaufführ.  der  HH.  v.  Böse 
(Glav.)  u.  Wassmann  (Viol.)  unt.  Mitwirk,  des  Frl.  Lüning  a. 
Rotterdam  (Ges.)  u.  des  Hm.  Schwanzara  (Violonc):  Bdur- 
Glaviertrio  v.  Rubinstein,  Glav.-Violinson.  Op.  47  v.  Beet- 
hoven, G«sanf;soli  v.  Ad.  Jensen  (^Dolorosa**),  G.  A.  Schön- 
burg („Du  bist  mein  Traum  am  Tage**  u.  „Abendglocken**) 
u.  F.  V.  Wickede  („Herzensfrühling**). 

Cassel.  8.  Abonn.-Gonc.  des  k.  Theaterorch.  (Treiber): 
Jupiter-Symph.  v.  Mozart,  Rhapsodie  f.  Altsolo  (Frl.  Diermayr), 
Ghor  u.  Orch.  v.  Brahms,  „Allmacht**  f.  Solo  (Hr.  Kietzmann), 
Ghor  u.  Orch.  v.  Schubert-Liszt,  Glaviervorträge  der  Frau  Gar- 
reno  (EmoU-Gonc.  v.  Ghopin,  6.  Ungar  Rhaps.  v.  Liszt  etc.). 

Chemnitz.  1.  Aufführ,  des  Musik  ver.  (MayerhofP)  unter 
Solist.  Mitwirk,  der  Frau  v.  Grumbkow  a.  Dresden  und  des 
Frl.  Rockstroh  v.  hier  (Ges.),  sowie  des  Hrn.  Ohliger  v.  hier 
(Viol.):  „Kyrie**,  „Sanctus**  u.  „Agnus  „Dei**  f.  zwei  Sonran- 
soli,  Doppelchor,  Orch.  u.  Org.  v.  M.  Bruch,  „Abend  auf 
Golgatha**  f.  achtstimm.  Ghor  u.  Orch.  v.  A.  v.  Othegraven, 
Schlusschor  des  1.  Theils  a.  „Samson**  v.  Händel,  „Bleibe  bei 
uns**  f.  Sopransolo  v.  0.  Wer  mann,  Edur- Adagio  f.  Viol.  v. 
A.  Becker. 

Coburg.  3.  Vereinsconc.  des  „Sängerkranzes**  unt.  solist. 
Mitwirkung  des  Frl.  Schäffer  a.  Frankfurt  a.  M.  u.  der  HH. 
Büttner  u.  Gross  von  hier:  Vorspiel  zu  „Dornröschen**  von 
A.  Langert,  „Das  Feuerkreu^**  f.  Soli, Ghor  u.  Orch.  v.  Bruch, 
„Sängers  Abschied**  f.  Männerchor  v.  G.  Türk,  Sopranlieder 
V.  Schumann,  AI.  v.  Fielitz  („Lass  mich  dein  Auge  küssen**) 
u.  J.  Möller  (Wiegenlied).  (Die  Frankfurter  Sängerin  findet 
in  der  „G.  Z.**  warmes  Lob,  es  heisst  von  ihrem  Gesang: 
„Ein  schöner,  weich  anklingender  Sopran  von  zartem  Timbre, 
gut  geschult  und  im  Goncertvortrag  geübt,  befkhipt  die 
Künstlerin  zur  Goncertsängerin  überhaupt,  eine  gefühlsinnige, 
zarteinnig^,  zu  Herzen  dringende  Vortragsweise  zur  Lieder- 
sängerin insbesondere.  Als  solche  wird  Frl.  Schäffer  überidl 
des  günstigsten  Eindrucks  und  des  lebhaften  Beifallserfolges 
sicher  sein**  etc.) 

Cöln.  Musikal.  Gesellschaft  (Prof.  Seiss)  im  Nov. :  Sym- 
phonien V.  Haydn  (Ddur)  u.  Mendelssohn  (AmoU),  „König 
otephan'*-Ouvert.  v.  Beethoven,  Vorspiel  zur  Oper  „Die  sieben 
Raben**  v.  Rhein  her  g  er,  Adagio  f.  Streichorch.  a.  Op.  11  v. 
TschaXkowsky,  Solo  vortrage  der  Frls.  Lautmann  a.  Düren 
(Ges.,  „Das  Hinuumädchen**  v.  Reinecke,  Lieder  v.  Brahms 
u.  Franz)  u.  Meyer  v.  hier  (Glav.,  Gonc.  v.  G.  Piern6)  und 


der  HH.  Metzmacher  v.  hier  (Ges.)  u.  Litta  a.  Brüssel  (Glav., 
12.  Ungar.  Rhaps.  v.  Liszt  etc.). 

Constanz.  2.  Abonn.-Symph.-Gonc.  des  Hrn.  Handloser: 
Bdur-Symph.  v.  Haydn,  Ouvert.  „Patrie**  v.  Bizet,  Edur- 
Polon.  f.  Orch.  v.  Liszt,  Violin  vortrage  des  Hrn.  Burmester 
(7.  Gonc.  V.  Spohr  etc.).  —  Mitgliederconc.  des  Gem.  Ghors 
(Grosser)  unt.  solist.  Mitwirk,  des  Hrn.  Diezel  am  7.  Dec.: 
-Euryanthe'*-Ouvert.  v.  Weber,  „Der  Geiger  zu  Gmünd**  für 
Tenorsolo,  Soloviol.,  Ghor  u.  Orch.  v.J.  A.  Mayer,  „Sonnen- 
gesang** u.  Tanzchor  a.  „Franciscus**  v.  Tinel. 

Copenhagen.  1.  Symph.-Gonc.  des  Hm.  Svendsen  u.  der 
k.  Gap.:  Symph.  path^t.  v.  Tschaikowsky,  Fragmente  aus 
dem  3.  Aufzug  der  „Meistersinger**  v.  Wagner,  Glaviervor- 
träge des  Hrn.  Busoni  a.  Benin  (Adur-Gonc.  und  Legende 
„St.  Franciscus  über  die  Wellen  schreitend**  v.  Liszt,  Frael. 
u.  Fuge  in  Ddur  v.  S.  Bach-Busoni  etc.). 

Creuznach.  1.  Abonn.-Conc.  der  Goncertgesellschaft: 
Glavierquartette   v.   Brahms  (Adur)   u.  Schumann  (Esdur), 

fesp.  V.  HH.  Enzian,  Prof.  Freiberg,  Pflug  u.  Wenzel,  „In 
er  Fremde**,  „Im  Holz**,  „Das  getreue  Herz**  u.  „Der  Müller** 
f.  gem.  Ghor  v.  Am.  Mendelssohn,  Solovorträge  des  Frl. 
Scheuer  a.  Göln  (Ges.,  „Im  Herbst**  v.  Franz,  „Neue  Liebe** 
V.  Rubinstein,  Wiegenlied  v.  Petri  etc.)  u.  des  Hrn.  Prof. 
Freiberg  (Adagio  u.  ,|Perpetuum  mobile**  a.  der  3.  Suite  von 
F.  Ries). 

DOFdreeht.  l.  Soiröe  f.  Kammermusik  der  HH.  Vink, 
Erdelmann  u.  Haagmans:  Glaviertrios  v.  Beethoven  (Op.  70, 
No.  1)  u.  Schumann  (Op.  63),  Glav.-Violoncellson.  Op.  58  von 
Mendelssohn. 

Dresden.  2.  Nicod^Gonc.  m.  der  Ghemnitzer  Stadt.  Gap. 
am  18.  Dec.:  8.  Symph.  v.  Brückner,  Ouvert.  zum  „Fliegen- 
den Holländer**  v.  Wagner,  Glaviervorträge  der  Frau  Car- 
reno  (Emoll-Gono.  u.  ^dur-Polon.  v.  Ghopin). 

Düsseldorf.  Gonc.  der  HH.  Prof.  Buths  v.  hier  (Glav.) 
u.  Prof.  Heermann  u.  Becker  a.  Frankfurt  a.  M.  (Streicher)  am 
2.  Dec.:  Esdur-Glaviertrio  v.  G.  Martucci,  Ddur-Glavier- 
Violoncellson.  v.  Beethoven,  Soli  f.  Glav.  v.  Ghopin  (Hmoll- 
Son.),  f.  Viol.  u.  f.  Violonc.  v.  Marcello  u.  Gui  (Cantabile). 

Eisenach.  3.  Gonc.  des  Musik  ver.:  Vocalterzetten  vortrage 
der  Frls.  de  Jong,  Gorver  u.  Snyders  („Kleine  Waterdropplen** 
V.  G.  van  Rennes,  „Lob  der  Musik**  v.  F.  Kauffmann, 
„Die  Wollust  in  den  Maien**  v.  Grimm,  ^in  kleines  Lied** 
V.  W.  Berger,  „Da  unten  im  Thale**  v.  Brahms  etc.)  und 
des  Hm.  Prof.  Tietz  a.  Gotha  (Glav.,  Noct.  v.  L.  Brassin, 
„An  den  Frühling**  v.  Grieg  etc.). 

Erfurt.  Gonc.  des  Männergesangver.  (Sieffarth)  am 
6.  Dec:  Ouvert.  zu  „Dimitri  Donskoi**  v.  Rubinstein,iVor- 
spiel  zur  „Königin  von  Saba**  v.  Goldmark,  Männerchöre 
m.  Orch.  v.  Meyer-Olbersleben  („Gothentreue**},  Gr6try  u. 
Kremser  (Soldatenlied)  u.  a  cap.  v.  Bruch  („Vom  Rhein**), 
J.  Schwartz  („Ja,  schön  ist  mein  Schatz  nicht**)  u.  Engels- 
berg („Das  allerliebste  Mäuschen**),  Violin  vortrage  des  Hrn. 
Spahr  a.  Leipzig  (Gonc.  eig.  Gomp.,  Tarantelle  v.  Sauret  etc.). 
(Die  Ohorleistungen  des  Vereins  finden  in  zwei  uns  vorlie- 
genden Zeitungen  übereinstimmend  hohes  Lob.) 

Freiberg  1.  S.  1.  Kammermusikabend:  FmoU-Glavier- 
guartett  v.  Louis  Ferdinand,  Prinz  v.  Preussen,  Serenade  f. 
viol.,  Bratsche  u.  Violonc.  v.  Beethoven,  Adur-Violinson.  v. 
Händel.  (Ausfuhrende:  HH.  Anacker  v.  hier  [Glav.],  Blumer, 
Ackermann  u.  Böckmann  a.  Dresden  [Streicher].) — „Phönix**- 
Gonc.  (Anacker)  am  11.  Dec:  Gmoll-Symph.  v.  Gade,  „Ana- 
kreon** -Ouvertüre  v.  Oherubini,  „Ase's  Tod**  a.  der  1.  „Peer 
Gynt**-Suite  v.  Grieg,  Solo  vortrage  der  HH.  Dierich  a.  Leip- 
zig (Ges.,  „Hohe  Liebe**  v.  Liszt,  Weihnachtslied  v.W.  Ber- 
ger, „Lenz**  V.  Hildach  etc.)  u.  Kiengel  v.  ebendaher  (Vio- 
lonc, Gonc.  V.  Volkmann,  Berceuse  v.  Godard  u.  „Elfen- 
tanz** V.  Popper). 

Gera.  Gonc.  des  Musikal.  Ver.  (Kleemann)  unter  solist. 
Mitwirk,  des  Frl.  Schönherr  v.  hier  u.  der  HH.  Buff-Giessen 
a.  Wiesbaden,  v.  Milde  a.  Dessau  u.  Franke  v.  hier  am  6.  Dec. : 
„Die  erste  Walpurgisnacht**  v.  Mendelssohn,  Vorspiel  u.  Sce- 
nen  a.  den  „Meistersingern**  v.  Wagner. 

Glauchail.  Gonc.  des  Lehrer-Gesang  ver.  (Reichard  t)  am 
lÖ.Dec:  Männerchöre V. Rh einb erger  („Hymnus an  die  Ton- 
kunst** m.Glav.  u.  Harmon.),W  ei  n  wu  r  m  („Deutsches  Heerbann- 
lied**, m.  Glav.),  Lux  (Jägerchor  a.  „Der  Schmied  von  Ruhla**), 
Werschinger  („Aus  gollner  Zeit**)  U.A.,  sowie Altniederländ. 
Volkslieder,  f.  Männerchor  n.  Soli  m.  CHav.-  u.  Harmoniumbegl. 
arr.  v.  Kremser,  Solovorträge  des  Frl.Sperlin^a.  Leipzig  (Ges., 
„0  wüsst  ich  doch  den  Weg  zurück**  v.  Bratims,  „Es  lockte 
mich  die  Sonne**  v.  G.  Reinecke,  „Der  Abendhimmel**  von 


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C.  Franz,  „Der  Gärtner"  v.  H.  Wolf,  „Das  Vogelnest**  von 
A.  V.  Goldschmidt  etc.)  u.  des  Hm.  Franz  v.  hier  (Clav., 
CmoU-Son.  v.  Beethoven  etc.). 

GflstFOW.  1.  Gonc.  des  Gesangvereins  (Schondorf)  am 
20.  Nov.:  Chorgesänge  v.  M.Hauptmann,  L.  Zellner  („Am 
Ahend«),  I.  Brüll  („Süsses  Begräbniss«)  und  J.  Schondorf 
(„Den  Gefallenen"  n.  „Am  3.  Sept.  1870"),  Esdur-Concert  für 
zwei  Claviere  v.  Mozart  (Hr.  u.  Frau  Schondorf),  Solovorträge 
der  HH.  Friedrichs  a.  Bremen  (G«s.,  „Der  verrückte  Geiger** 
V.  E.  Hess  etc.)  u.  Schondorf  (Suite  „Aus  Holberg's  Zeit"  v. 
Grieg). 

Halle  a.  S.  Wohlthätigkeitsconc.  des  Hrn.  Reubke  (Org.) 
unt.  Mitwirk,  der  Frls.  Strauss-Kurzwelly  a.  Leipzig  (Ges.)  u. 
Becker  a.  Berlin  (Viol.)  u.  des  Hm.  Trautermann  a.  Leipzig 
(Ges.)  am  8.  Dec.:  SoÜ  f.  Ges.  v.  S.  Bach,  Winterberger 
(„Schönster  Herr  Jesu"),  A.  Becker  („Zu  Bethlehem  gie- 
ren"), Cornelius  (Weihnachtslieder)  u.  W.  Berger  (,^om 
Himmel  in  die  tiefsten  Klüfte"),  f.  Org.  v.  S.  Bach  (Prael.  u. 
Fuge  in  Odur  u.  Tocc.  u.  Fuge  in  DmoU)  u.  f.  Viol.  v.  Alb. 
Becker  (Adagio)  u.  A.  (Die  AusfÜhrenaen  finden  bis  auf 
die  „noch  im  Zustande  des  künstlerischen  Werdens"  befind- 
liche Violinistin  die  warme  Anerkennung  des  Hrn.' B«ferenten 
der  „S.-Z.") 

Hamburg.  Gemeinsame  Aufführ,  der  Philharm.  G^ell- 
Schaft  u.  der  Singakad.  unt.  Leit  des  Hrn.  Prof.  Barth  und 
Solist.  Mitwirk,  der  Frls.  Plüddemann  a.  Breslau  u.Jowien  v. 
hier,  der  Frau  Pagenstecher  a.  Elberfeld,  des  Hm.  v.  Zur- 
Mühlen  a.  Berlin  u.  A.  m.  am  29.  Nov.  m.  Schumann's]  „Das 
Paradies  und  die  Peri". 

Leipzig.  12.  Abonn.-Conc.  im  Neuen  Gewandhaus  (Ni- 
kisch):  Symph.  „Ländliche  Hochzeit"  v.  Goldmark,  „Ana- 
kreon"-Ouvert.  v.  Cherubini,  Solovorträge  der  Frau  Baumann 
(Ges.,  „Liebe  Rose"  v.  A.  v.  Fielitz.  „Die  todte  Nachtigall" 
V.  Liszt  etc.)  u.  des  Hrn.  Wille  (Violonc,  Dmoll-Concert  v. 
Rein  ecke).  —  Ai?i  28.  Dec.  in  der  St.  Paulikirche  Auffuhr, 
der  Weihnachtscantate  f.  gem.  Chor,  Solostimmen  und  Orgel 
V.  J.  W.  Lyra  durch  den  Kirchenohor  der  St.  Johanniskirche. 

London.  1.  Wagner-Conc.  unt.  Leit.  des  Hm.  F.  Mottl: 
HmoU-Symph.  v.  Schubert,  „Oberon"-Ouvert.  v.  Weber,  Inter- 
mezzo a.  „Donna  Diana"  v.  Rezni^ek.  Eine  Faust-Ouvert., 
„Walkürenritt"  u.  Schlussscene  (Frl.  Brema  u.  Hr.  Greene) 
a.  der  „Walküre"  v.  Wagner.  —  Crystal  Palace  Concerts 
(Manns):  No.  3.  Symph.  „Aus  der  Neuen  Welt"  v.  Dvor&k, 
DmoU-Orchestersuite  v.  E.  Ger  man,  Solovorträge  der  HH- 
Santley  (Ges.)  u.  Wessely  (Viol.,  5.  Conc.  v.  Vieuxtemps  u. 
Ddur-Polon.  v.  Wieniawski).  No.  4.  Ital.  Symphonie  v. 
Mendelssohn,  2.  Ouvert.  zu  „Leonore"  v.  Beethoven,  Vorspiel 
zu  den  „Meistersingern"  v.  Wagner,  Orchesterstück  „St. 
Cecilia"  v.  C.  H.  Couldery,  Duette  v.  Gade  u.  Lalo,  ges. 
V.  den  Frls.  Salter,  Solovorträge  der  Frls.  F.  Salter  (Ges.) 
u.  Eleeberg  (Clav.).  No.  5.  National  Anthem  u.  „God  bless 
the  Prince  of  Wales",  Ouvertüren  v.  Beethoven  („Egmont") 
u.  A.  Sullivan  („Di  Ballo"^,  Scherzo  a.  der  „ Sommernach ts- 
traum"-Musik  v.  Mendelssohn,  Cantate  „The  Swan  and  the 
Skylark"  v.  G.  Thomas,  Solo  vortrage  des  Hm.  Black  (Ges., 
„Wotan's  Abschied"  v.  Wagner)  und  der  Frau  Burmeister- 
Petersen  (Clav.,  Esdur-Conc.  v.  Liszt).  No.  6.  5.  Symph. 
V.  Tschaikowsky,  „Aufforderung  zum  Tanz"  von  Weber- 
Berlioz,  Solovorträge  des  Frl.  Allerton  ((stes.,  Elsa*s  Traum  a. 
„Lohengrin"  etc.)  u.  des  Hrn.  Dav.  Popper  (Violonc,  Conc. 
in  Einem  Satze  eig.  Comp.).  —  London  Sjrmph.  Concerts 
(Henschel):  No.  1.  1.  Symph.  u.  „Prometheus" -Ouvert.  v. 
Beethoven,  Akad.  Festouvert.  v.  Brahms,  „Siegfried-Idyll" 
V.  Wagner,  Solovorträge  des  Hm.  v.  Dulong  (Ges.,  „Ade- 
laide" V.  Beethoven)  u.  des  Frl.  Davies  (Clav.,  Bdur-Conc.  v. 
Beethoven).  No.  2.  2.  Symph.,  „Coriolan"-Ouvert.,  CmoU- 
Clavierconc.  (Frl.  Verne)  u.  feusslied  v.  Beethoven  (Hr.  Hen- 
schel), Slav.  Rhaps.  (Op.  46,  No.  1)  v.  DvorÄk,  Einzug  der 
Götter  in  Walhall  a.  „Rheingold"  v.  Wagner.  —  Monday 
Pop.  Concerts:  4.  Nov.  Streich auart.  Op.  41,  No.  8,  v.  Schu- 
mann, Adur-Clav.-Violinson.  V.  Mozart,  SoÜ  f.  Ges.,  f.  Viol.  u. 
f.  Clav.  V.  Chopin  (Bmoll-Son.).  (Ausführende:  Hfl.  Dulong 
[Ges.]  u.  Borwick  [Clav.],  sowie  Frl.  Wietrowetz  u.  HH.  Ries, 
Gibson  u.  Whitehouse  [Streicher].)  11.  Nov.  Cdur-Streich- 
quart.  v.  Mozart,  Ciaviertrio  Op.  70,  No.  2,  von  Beethoven, 
Soli  f.  Ges.,  f.  Viol.  v.  Brahms-Joachim  (drei  Ung.  Tänze) 
u.  f.  Clav.  v.  Schumann  (Fismoll-Son.).  (Ausführende:  Hr. 
Rumford  [GesJ,  Frl.  Wietrowetz  [Viol.],  Frl.  F.  Davies  [Clav.] 
u.  A.  m.)  —  Saturday  Pop.  Concerts:  9.  Nov.  Adur-Clavier- 
quint.  V.  Dvof  &k,  Streichquart.  Op.  18.  No.  1,  v.  Beethoven, 
Soli  f.  Qte3,  u.  f.  Clav.  v.  Chopin  (Hmoll-Son.).  (Ausführende: 
HH.  Dulong  [Ges.]  u.  Borwick  [Clav.],  sowie  Frl.  Wietrowetz 


u.  HH.  Ries,  Gibson  und  Whitehouse  [Streicher].)  16.  Nov. 
E moll-Streichquart.  von  Mendelssohn,  Cmoll-Claviertrio  von 
Brahms,  Soli  f.  Ges.  v.  Sullivan(„Thou^rt  passing  hence") 
u.  Gounod  („Medje")  u.  f.  Clav.  (Ausführende:  Hr.  Santley 
[Ges.],  Frl.  Zimmermann  [Clav.j  u.  A.  m.).  —  Concerte  der 
Musical  Guild:  No.  1.  Streichquartette  v.  Beethoven  (Op.  74) 
u.  DvoHk  (Op.  51),  Dmoll-Conc.  f.  zwei  Violinen  v.  S.Bach, 
Soli  f.  Ges.  (Ausführende :  Frl.  Trust  [Ges.],  Frls.  Holiday  u. 
Donkersley  [Viol.],  HH.  Beut,  Sutcliffe,  Hobday  und  Ludwig 
[Streicher].)  No.  2.  Streichquint.  v.  C.  H.  H.Parry,  Adur- 
streichquart.  v.  Schumann,  Ballade  f.  Viol.  u.  Clav.  v.  Cole- 
ridge-Taylor,  Soli  f.  Ges.  u.  f.  Clav.  v.  Chopin  (Bmoll- 
SonJ.  (Ausführende:  Frls.  Lee  [Ges.],  Sharpe  [Clav.]  u.  Don- 
kersley, HH.  Sutcliffe,  Hobday,  Werge  u.  A.  [Streicher].) 

Lüttleh.  1.  jährl.  Conc.  des  k.  Conservate  (Radoux): 
2.  Symph.  v.  A.  Borodin,  Elegie  v.  N.  Sokolow,  Capriccio 
espagnol  v.  N.  Rimsky-Korsakow,  Cla  vier  vortrage  des 
Hm.  Di6mer  a.  Paris  (4.  Conc.  v.  Saint-Sadns,  2.  Ungar. 
Rhaps.  V.  Liszt  etc.). 

Marseille.  Concerte  der  Assoc.  artist.  (Lecocq):  20.0ct. 
Cmoll-Symph.  (m.  Org.)  v.  C.  Saint -Sa3nsJ,  3.  „Leonoren"- 
Ouvert.  V.  Beethoven,  Vorspiel  zu  „Tristan  und  Isolde"  von 
Wagner,  Ungar.  Marsch  v.  Berlioz,  Raps.  norv6g.  v.  Lalo, 
Conc.  f.  drei  Claviere  v.  S.  Bach.  2y.  Oct.  8.  S3'mphonie  v. 
Beethoven,  „Phaöton"  v.  Saint -Saöns,  „Oberon"-Ouvert.  v. 
Weber,  Zigeunermarsch  v.  E.  Reyer,  Largo  v.  Händel,  Orgel- 
vorträge des  Hm.  Ramon  (DmoU-Toccata  und  Fuge  von 
S.  Bacn  u.  „Hosannah"  v.  Lemmens).  3.  Nov.  8.  Ouv.  zu 
„Leonore"  v.  Beethoven,  Vorspiel  zum  8.  Act,  Lehrbubentanz 
u.  Aufzug  der  Zünfte  a.  den  „Meistersingern"  v.  Wagner, 
Ungar.  TJiDze  v.  Brahms,  Solo  vortrage  der  Frau  Marx  (Ges., 
Ariea.  Jdarie-Magdeleine"  v.  Massenet  u.  Ariosov.  Delibes) 
u.  des  Hm.  van  Hout  (Bratsche). 

New-YoPk.  1.  Conc.  der  Philharm.  Society  (Seidl): 
Bdur-Symph.  v.  Schumann,  Eine  Faust-Ouvert.  v.  Wagner, 
Fdur-Tocc.  v.  Bach-ESsser,  Violin  vortrage  des  Hrn.  Onorioek 
(Amoll-Conc.  v.  Dvorak  etc.).  —  1.  CJonc.  der  Oratorio  So- 
ciety (F.  Damrosch)  unt.  gesangsolist.  Mitwirk,  der  Daijuen 
Blauvelt  u.  Green  u.  der  HH.  Rieger  u.  Heyn:  „L'Allegro 
ed  il  Pensieroso"  v.  Händel,  Psalm  49  v.  Dvofäk. 

Oppeln.  Am  11.  Dec.  Aufführ.  v.  Haydn's  „Schöpfung" 
durch  den  Ver.  f.  gem.  Chorges.  (Hauptmann)  unter  solist. 
Mitwirk,  des  Frl.  Pannenberg  a.  Berlin  u.  der  HH.  Hintzel- 
mann  v.  ebendaher  u.  Prof.  Pfeiffer  a.  Topppau. 

Paris.  Colonne-Conc.  am  24.  Nov.:  *.  Symph.  v.  Beet- 
hoven, Ouvert.  zu  Benvenuto  Cellini"  v.  Berlioz,  1.,  2.  u. 
4. Bild  a.  „Rheingold"|  (Solisten:  Damen Durand-Ulbach,  Blanc, 
Pregi  u.  Planes  u.  HH.  Auguez,Gandubert,  Dantu  u.  Vieuille)  u. 
Marsch  a.  „Lohengrin"  v.  Wagner,  Poöme  mystique,  Po^me 
d^amour  u.  Po^me  realistique  v.  G.  Charpentier  (HH. 
Auguez,  (Dlaeys  u.  Galand  mit  Chor),  Melodien  „Marina"  u. 
„L'Esclave"  v.  Lalo,  ges.  v.  Frau  Durand-Ulbach.  —  La- 
moureux-Conc.  am  24.  Nov.:  6.  Symph.  v.  Beethoven,  Vor- 
spiel zu  „Tristan  und  Isolde"  v.  Wagner,  zwei  Nummern 
a.  „Impressions  d'Italie"  v.  G.  Charpentier,  Solo  vortrage 
des  Frl.  Passama  (Chansons  de  Miarka  v.  A.  Georges)  u. 
des  Hm.  Guilmant  (Org.,  drei  Stücke  eig.  Comp.).  —  d*Har- 
court-Conc.  am  24.  Nov.:  Symphonien  v.  Beethoven  (No.  2) 
u.  Rubinstein  (Ocean,  6  Sätze),  Polen,  v.  Liszt,  Quint.  a. 
„PromeÜieus"  v.  Beethoven,  Gesangvorträge  des  Frl.  d'Ajac 
(Sapphische  Ode  v.  Gounod).  —  Conc.  im  Jardin  d'acclimat. 
(Pister)  am  17.  Nov.:  Dramat.  Symph.  v.  F.  le  Borne, 
Orchestersuite  a.  „Polyeucte"  v.Ch. Gounod,  „Patrie" -Ouvert. 
V.  G.  Bizet,  „Carnaval"  v.  E.  Guiraud,  Seren,  v.  Ch.  M. 
Widor,  2.  Eintr'acte  a.  „Rosamunde"  v.  Schubert,  Introd.  u. 
Rondo  capricc.  f.  Viol.  (Hr.  Fernandez)  v.  Saint-SaÖns. 

Pforzheim.  Symph.-Conc.  des  Instrumentalver.  (Baal) 
am  8.  Dec.:  6.  Symph.  v.  Beethoven,  „Freischütz"-Ouvert.  v. 
Weber,  Vorspiel  zum  3.  Act  a.  „Kunihild"  von  C.  Eistier, 
Marche  celöbre  (?)  v.  F.  Lachner,  „Novellette"  f.  Streich - 
orch.  V.  Gade. 

Plauen  1.  V.  Aufführungen  des  Rieh.  Wagner- Vereins: 
Abonn. -Concerte  m.  der  Chemnitzer  städt.  Cap.  (Fohle).  No.  1. 
Ouvertüren  v.  Wagner  („Der  fliegende  Holländer")  u.  Tho- 
mas („Mignon"),  „Der  Venusberg"  (nachcompon.  Scene  zu 
„Tannhäuser")  v.  Wagner,  Solovorträge  des  Frl.  Huhn  aus 
Dresden  (Ges.,  „Aus  der  Tiefe  des  Grams"  a.  „Achilleus"  v. 
Bruch,  „Immer  leiser"  v.  Brahms,  „Angedenken"  v.  Cor- 
nelius, „Lenz"  V.  Hildach  etc.)  u.  der  Frau  Stern  v.  ebenda- 
her (Clav.,  CmoU-Conc.  v.  Beethoven,  11.  Un^r.  Rhaps.  v. 
Liszt  etc.).  No.  2.  7.  Symph.  v.  Beethoven,  Ouvertüren  v. 
E.  N.  V.  RezniÖek  („DonnaDiana")u.  Goldmark  („Im  Früh- 


37 


ling"),  „Charfreitagszauber*-  a.  „Parsifal"  v.  Wagner,  Solo- 
vortrtge  der  HH.  Scheidemantel  a.  Dresden  (Ges.,  „Bitte**  v. 
A.  V.  Fielitz,  „Röslein**  v.  H.  Sommer,  „Es  blinkt  der 
Thau*  V.  Rubinstein  etc.)  u.  Ohliger  a.  Chemnitz  (Viol., 
„Fau8t**-Phjint.  v.  Sarasate).  Familienabend  am  19.  Nov. 
Streichquartette  v.  Schubert  (Amoll)  u.  Haydn  (Gdur),  Soli  f. 
Ges.  V.  Haydn,  Wagner  („Träume"  u.  Wiegenlied) u.  Mayer- 
hoff („Ilse")  u.  f.  Violonc.  v.  Lindner  (zwei  (IJoncerts&tze). 
( Ausführende:  Frl.  Müller  a.  Bayreuth  [Ges.]  u.  Hfl.  Pohle, 
Hamann,  Haberkorn  u.  Domke  a.  Chemnitz,  sowie  Mann  v. 
hier  [Streicher].)  Kammermusikabend  am  13.  Dec.  Clavier- 
trios  V.  Marschner  (GmoU)  u.  Tschaikowsky  (Amoll),  Soli 
f.  Ges.  V.  A.  Gunkel  („Wenn  ich  in  deine  Augen  seh"  und 
„Du  bist  wie  eine  Blume")  u.  A,  (Ausführende:  HH.  Wächter 
[Ges.],  Bachmann  [Clav.],  Gunkel-  u.  Stenz  [Streicher]  a.  Dres- 
den].) (Der  Richard  Wagner- Verein  sorgt  in  doppelter  Weise 
für  seine  Mitglieder:  er  verschafft  ihnen  im  Winter  mannig- 
fache Musikgenüsse  und  erübrigt  ausserdem  auch  noch  an- 
sehnliche Beträge  zur  Erwerbung  von  Eintrittskarten  zu  den 
Bayreuther  Bühnenfestspielen,  die  ebenfalls  den  Mitgliedern 
zugute  kommen.) 

C^T*  Veraltete  Programme^  sowie  Programme  ohne  Angabe  von  Ort  und 
Datum  müssen  vollständig  unbeachtet  bleiben! 

Engagements  und  GSste  in  Oper  und  Concert. 

_  • 

Boston.  Hrn.  Damrosch's  Operngesellschaft  wird  im 
Februar  hier  erwartet,  wo  sie  ausser  den  Wagnerischen  Ton- 
dramen noch  Weber's  „Freischütz",  Beethoven's  „Fidelio" 
und  W.  Damrosch*s  „The  Scarlet  Letter"  zur  Aufführung 
bringen  wird.  —  Hamburg.  Den  verschiedenen  Leipzig;er 
Opemmitgliedem,  welche  nächstens  zu  Hrn.  Hofrath  Polfini 
übersiedeln,  wird  sich  auch  Frau  Krzyzanowsky,  die  Gat- 
tin des  ebenfalls  für  die  Pollini*schen  Bühnen  gewonnenen 
Capellmeisters,  anschliessen.  —  Lüneburg.  Das  Streichquar- 
tett der  HH.  Kopecky,  John,  Brandt  undWellenkamp 
aus  Hamburg  wird  unter  Mitwirkung  des  Hm.  IT  ellner  von 
hier  auch  in  dieser  Saison  einige  Concerte  für  Kammermusik 
veranstalten,  von  welchen  das  £rste  bereits  stattfand.  Tech- 
nik, Auffassung,  Vortrag  und  Ensemble  der  Künstler  waren 
in  dieser  ersten  Aufführung  so  vorzüglich  ^  dass  nach  jedem 
Satz  lauter  Beifall  jgespendet  wurde.  —  Manchester.  In 
Einem  der  letzten  Populären  Concerte  des  Hrn.  Speelman  Hess 
sich  die  Violinistin  Miss  Edith  Robinson  hören.  Die  junge 
Künstlerin,  eine  Schülerin  Brodsky's,  hat,  seitdem  wir  sie 
nicht  hörten,  so  immense  Fortschritte  gemacht,  dass  sie  keinen 
Vergleich  mit  ihren  Kunstschwestem  zu  scheuen  nöthig  hat: 
ihr  srrosser  Ton,  eine  brillante  Technik  und  die  warme  Be- 
seeltneit  und  Verve  ihres  Vortrags  regten  das  Publicum  zu 
stürmischen  Ovationen  an.  —  Mannheim.  Nachfolger  des 
nach  München  berufenen  Hm.  Hofcapellmeister  Böhr  soll, 
wie  man  meldet,  der  Componist  Hr.  v.  Reznüek  werden. 
Für  das  hiesige  Opernensemble  wurde  der  Tenorist  Hr.  Krug 
vom  Dresdener  Hoftheater  engagirt.  —  Moskau.  Der  junge 
Pianist  Hr.  Jos.  Hof  mann  hat  hier  zwei  Concerte  gegeben 
und  einen  kolossalen  Erfolg  mit  seinem  Spiel  erzielt.  Der 
grosse  Adelssaal  war,  eine  grosse  Seltenheit,  beide  Male  aus- 
verkauft. —  Paris.  Die  HH.  Gandubert  und  Gautier 
sind  für  die  Grosse  Oper  als  Tenoristen  gewonnen  worden. 

Kirchenmusik. 

Leipzig.  Thomaskirche:  31.  Dec.  „Mit  der  Freude  zieht 
der  Schmerz"  v.  Mendelssohn.  „Des  Jahres  letzte  Stunde'^  v. 
J.  A.  P.  Schulz.  1.  Jan.  „Lobe  den  Herren,  den  mächtigen 
König  der  Ehren"  von  S.  Bach.  4.  Jan.  „Herr,  nun  lassest 
du  deinen  Diener  in  Frieden  fahren"  v.  Mendelssohn.  „Om- 
nes  de  Saba  venient"  v.  Rheinberger.  6.  Jan.  Vier  Sätze  a. 
dem  unvollendeten  Oratorium  „Christus"  v.  Mendelssohn.  — 
Nicolaikirche:  5.  Jan.     Dasselbe. 

OpernauffUhrungen. 

December. 

Baden-Baden.  Grossherzogl.  Hoftheater:  11.  Der  schwarze 
Domino. 

Carlsruhe.  Grossherzogl.  Hoftheater:  1.  Der  Barbier  von 
Sevilla.  Die  kleinen  Savoyarden.  8.  Der  Pfeifer  von  Hardt. 
8.  Der  Bajazzo.  Die  Nürnberger  Puppe.  12.  Der  Bajazzo. 
15.  Fidelio.     17.  Der  schwarze  Domino.    26.  Carmen. 


Aufgeführte  Novitäten. 

Becker  (A.),   Eirchenorator.  „Selig  aus  Gnade^.     (Branden- 
burg, Auffuhr,  durch  die  Steinbeck'sche  Singakad.  [Wie- 

gandt]  am  24.  Nov.) 
Berlioz  (H.),   Sjrmph.  fantast.     (Basel,  4.  Abonn.-Conc.  der 

Allgem.  Musikgesellschaft  [Volkland].) 
Ouvert.  zu  „Benvenuto  Cellini".    (Berlin,  4.  Philharm. 

Conc.  [Nikisch  a.  Leipzig].) 
„Faust*s  Verdammung".   (Cardiff,  Festival  vom  18.— 21. 

Sept.  [Barnby].) 
Bizet  (G.),    „L*Arl^ienne" -Suite.    (Edinburgh,   2.  Conc.  des 

Schott.   Orch.   [Kes].     Glasgow,   Class.   Conc.   desselben 

Orch.  am  19.  Nov.) 
Bor  od  in  (A.),  2.  Streichquartett    (London,  Conc.  der  Royal 

Academy  of  Musik  am  11.  Nov.) 
Brahms  (J.),  Akad.  Festouvert.    (Glasgow,  Conc.  des  Schott. 

Orch.  [Kes]  am  12.  Nov.) 
Trag.  Ouvert.    (Im  Haag,  l.Jährl.  Conc.  der  „Caecilia" 

[Viotta].     Boston,    5.  Conc.    des    Boston    Symph.    Orch. 

[Paur].) 
Gmoll-Clavierqnartett.    (Dublin,  2.  Kammermusik  der 

Royal' Dublin  Society.) 
EmoU-Clav.-Violoncellson.    (Bremen,  2.  Kammermusik 

der  HH.  Bromberger  u.  Skalitzky.) 
Schicksalslied  f.  Chor  u.  Orch.  (Gloucester,  172.  Festi- 
val of  the  Three  Choirs  [Williams].) 
Castillon  (A.  de),  Ciaviertrio  Op.  15.  (Lille,  Kammermusik 

des  Frl.  Eay  am  9.  Nov.) 
Charpentier  (G.),  „Impressions d'Italie" .  (Im  Haag,  1 .  Jährl. 

Conc.  der  „Caecilia"  [Viotta].) 
Daneau  (N.),  Symph.  Dicht.  „Grisou".    (Thuin,  Concert  der 

Ooncertgesellschafb  des   Bassins  von  Charleroi  der  HH. 

Daneau  u.  Delune  am  3.  Nov.) 
Dubois  (Th.),   „Frithjof" -Ouvert.    (Paris,  Conc.   im   Jardin 

d'acclimat.  [Pister]  am  11.  Nov.) 
Dvor&k  (A.),  Ouvert.  „In  der  Natur".    (Berlin,  5.  Philharm. 

Conc.  [Nikisch  a.  Leipzig].) 
Clavierquint.  Op.  81.     (Leipzig,   8.  Kammermusik   im 

Neuen  Gewandhaus.) 
Faurö  (G.),  Glavierquart.  Op.  15.     (Lille,  Kammermusik  des 

Frl.  Ray  am  9.  Wov.) 
Godard  (B.),  „Seines  pittoresques".  (Baden-Baden,  l.Solisten- 

conc.  des  städt.  Curcomit6s  [Hein].) 
Goetz  (H.),  Fdur-Symph.    (Brüssel,  Pop.  Conc.  [Dupon^  am 

24.  Nov.) 
Goldmark  (C),  „Sakuntala"-Ouvert.  (London,  1.  Hans  Rich- 

ter-Conc.) 
Grieg  (Edv.),  Amoll-Clavierconc.    (Edinburgh,  2.  Ck)nc.  des 

Schott.  Orch.  [Kes].  Glasgow,  Class.  Conc.  desselben  Orch. 

am  19.  Nov.) 
Liszt  (F.),   Esdur-Clavierconc.    (Berlin,  4.  Philharm.  Conc. 

[Nikisch  a.  Leipzig],    sowie  Conc.  des  Frl.  aus  der  Ohe.) 
Lloyd  (C.  H.),   Fmoll-Conc.  f.  Org.  u.  Orch.     (Gloucester, 

172.  Festival  of  the  Three  Choirs  [Lloyd].) 
Moor  (Em.),  Cdur-Sjonph.  (Budapest,  1.  Philharm  .-Conc.  [der 

Comp.].) 
Olsen  (0.),  Suite  für  Clav.  u.  Streichorch,  (Thuin,  Conc.  der 

Concertgesellschafb  des   Bassins  von  Charleroi  der  HH. 

Daneau  u.  Delune  am  8.  Nov.) 
Barry  (H.),  Orator.  „King  Saul".    ^Gloucester,  172.  Festival 

of  the  Three  Choirs  [Parry].) 
Raff  (J.),  Ciaviertrio  Op.  112.  (Baden-Baden,  1.  Abonn.-Conc. 

des  städt.  Curcomitös  [Hein].) 
1.  Clav.-Violinson.    (Lille,  Kammermusik  des  Frl.  Ray 

am  9.  Nov.) 
Reznicek  (E.  N.  v.),  Ouvert.  zu  „Donna  Diana".   (Budapest, 

1.  Philharm.  Conc.  [Grossmann].) 
Rubinstein  (A.),  Clav.-Bratschenson.   (Lille,  Kammermusik 

des  Frl.  Ray  am  9.  Nov.) 
Saint-Saöns  (C.),   „Danse  macabre".    (Havre,  Popul.  Conc. 

[Gray]  am  17.  Nov.) 
„Le  Rouet  d*Omphale".    (Leipzig,  9.  Abonn.-Conc.  im 

Neuen  Gewandhaus  [Nikisch].) 
Smetana  (F.),  „Mein  Vaterland".  (London,  2.  Hans  Richter- 

Conc.) 
„Vltava".  (Baden-Baden,  1.  Solistenconc,  des  städt.  Cur- 

comit^  [Hein].) 
Ouvert.  zur  Oper   „Die   verkaufte  Braut".    (Glasgow, 

Conc.  des  Schott.  Orch.  [Kes]  am  12.  Nov.    Edinburgh, 

1.  Conc.  desselben  Orch.) 


88 


Stanford  (W.),  Ode  „Baid**.   (CWdiff,  Festival  vom  18.  bis 

21.  Sept.) 
Svendsen   (J.  S.),   „Gameval  in   Paris"  £  Orcb.    (Brüssel, 

Pop.  Conc.  [Dupont]  am  24.  Nov.) 
„Norwegischer    Künstler  -  Cameval''.      (Baden-Baden, 

2.  Solistenconc.  des  städt.  Gurcomitös  [Hein].^ 
Tinel  (E.),  Orator.  „Franciscas"*.  (Cardiff,  Festival  vom  18.  bis 

21.  Sept.  [der  Comp.].) 
Tschaikowsky  (P.),  Patnet. Symph.  (Edinburgh,  1 .  Paterson- 

Conc.  [Hans  Richter].    Bradford,  Hans  Riehter-Conc.  am 

1.  Nov.) 
Festouvert.   (Edinburgh,    2.   Conc.   des   Schott.   Orch. 

[Kes].   Glasgow,  Class.  uonc.  desselben  Orch.  am  19.  Nov.) 

Bmoll-Clavierconc.  (Berlin,  Conc.  des  Frl.  aus  der  Ohe.) 

Ddur-Violinconc.   (Berlin,  5.  Philharm.  Conc.  [Nikisch 

a.  Leipzig].) 
Verdi  (G.),  Requiem.    (Cardiff,\  Festival  vom  18.— 21.  Sept.) 
Wagner  (R.),  „Meistersinger"-Vorspiel.  (Havre,  Popul.  Conc. 

[Gray]  am  17.  Nov.    Baden-Baden,   1.  Solistenconc.   des 

städt.  Curcomit^  [Hein].) 
Vorspiel    u.    „Isoldens    Liebestod**    a.    „Tristan   und 

Isolde".    (London,  2.  Hans  Richter-Gonc.    Berlin,  6.  Phil- 
harm. Conc.  [Nikisch  a.  Leipzig].) 
Huldigungsmarsch.     (Budapest,    1.    Philharm.    Oonc. 

[Grossmann].) 
West  (J.  E.),   Dmoll-Orgelson.    (New- York,   Orgelconc.  des 

Hrn.  W.  C.  Carl  am  31.  Oct.) 
Widor  (Ch.  M.),  Suite  a.  „La  Korrigane".    (Paris,  Conc.  im 

Jardin  d'acclim.  [Pister]  am  11.  Nov.) 
Williams  (C.  L.),   Cant.  „A  Dedication"  f.  Soli,   Chor  u. 

Orch.    (Gloucester,    172.  Festival   of  the   Three  Choirs 

[Williams].) 

Vermischte  Mittheilungen  und  Notizen. 

*  Die  Berliner  Hofcapelle  wird  unter  Hm.  Wein- 
gartner's  Leitung  am  11.  und  12.  d.  Mts.  je  ein  Concertin 
der  Alberthalle  zu  Leipzig  veranstalten.  Von  den  Program- 
men verlautet  noch  Nichts. 

*  Die  1.  Hälfte  der  gegenwärtigen  Berliner  Concor t- 
saison  fJEUid  ihren  Abschluss  in  emem  Englischen  Con- 
cor t,  dessen  Programm  als  Hauptnummern  Compositionen 
von  H.  Parry,  A.  C.  Mackenzie  und  C.  V.  Stanfora  enthielt. 

*  Li  dem  Concert,  welches  Hr.  E.  d'Albert  amlO.d. 
Mts.  in  Berlin  veranstaltet,  wird  Meister  Brahms  seine 
Akademische  Festouverture  und  seine  beiden  vom  Concert- 
geber  zu  spielenden  Clavierconcerte  dirigiren. 

*  Ein  Festival  in  Lille,  dessen  Programm  nur  aus 
Werken  von  Gustav  Charpentier  bestand,  hatte  für  den 
Comnonisten  und  die  Ausfunrenden  einen  derart  günstigen 
Erfolg,  dass  eine  Wiederholung  nöthig  wird. 

*  In  Pernambuco  (Brasilien)  wurde  ein  von  dem  Gou- 
verneur Dr.  Barboza  Lima  gegründetes,  unter  der  künstleri- 
schen Leitung  des  Hrn.  Luiz  Morena  stehendes  Conserva- 
torium  eröiFnet,  dessen  Unterricht  sich  auf  alle  Listrumente, 
auf  Solo-  und  Chorgesang  und  Theorie  der  Musik  erstreckt. 

*  Der  Stadtrath  von  London  hat  die  Summe  von  [etwa 
160,000  Mark  für  Gratisconcerte  in  den  Parks  und  Squares 
der  Hauptstadt  bestimmt ,  welche  Concerte  vom  26.  Mai  an- 
gefangen während  13  Wochen  der  schönen  Jahreszeit  dort 
abgehalten  werden  sollen. 

*  Die  neueste  Opernnovität  des  Stadttheaters  zu  Leipzi  g, 
in  Ermangelung  deutscher  Producte  eine  französische,  näm- 
lich Benjamin  Godard's  „Marketenderin^,  fand  eine  sehr 
getheilte  Aufnahme.  —  Dagegen  hat  das  Werk  bei  seiner  neu- 
llchen  Erstaufführung  in  Lyon  Erfolg  gehabt. 

*  Bich.  Metzdorff's  Oper  „Hagbart  und  Signe"  soll  im 
n.  M.  im  Hoftheater  zu  Braunschweig  als  Novität  in  Scene 
gehen. 

*  In  Nürnberg  gelangt  Ende  d.  Mts.  das  Musikdrama 
„Wikingerfahrt"  von  Felix  Woyrsch  zur  Erstaufführung. 

*  Im  Stadttheater  zu  Lübeck  hat  die  Kinderoper  „Prin- 
cess  Lisa's  Fee"  von  Mary  Wurm  bei  ihrer  neulichen  Erst- 
aufführung sehr  gefallen. 

*  In  Santiago  (Chile)  wurde  die  neue  Oper  „La  Fioraia 
di  Lugano"  des  chilenischen  Componisten  Ortiz  de  Zarate 
mit  Erfolg  zum  ersten  Male  aufgeii&hrt. 


*  Im  Stadttheater  zu  Odessa  hat  Massenet's  „LeBoi 
de  Labore"  sehr  grossen  Erfolg  gehabt. 

*  Hr.  Prof.  Max  Erdmannsdörfer  hat  am  4.  Jan.  die 
Reihe  der  zehn  von  ihm  geleiteten  Symphonieconcerte  der 
Kaiserlich  russischen  Musikgesellschaft  zu  St.  Petersburg 
zu  Ende  geleitet.  Hatte  das  Publicum  den  ausserordentlichen 
Diri^nten  schon  nach  Bafifs  Waldsymphonie  enthusiastisch 

gefeiert,  so  wollten  die  Ovationen  nadi  der  „Tannhäuser^- 
»uverture  erst  vollends  kein  Ende  nehmen,  und  unzählige 
Male  musste  der  Meister  auf  das  Podium  zurück,  um  die  er- 
regte Zuhörerschaft  zu  beschwichtigen. 

*  Der  ausgezeichnete  Pianist  Hr.  Busoni  hat  kürzlich 
in  Belgien,  I&emark  and  Italien  mit  ungeheurem  Erfolge 
ooncertirt. 

*  Der  Musikverein  in  Dortmund,  seit  Längerem 
unter  der  vortrefflichen  Leitung  des  Hm.  J.  Janssen  stehend, 
beging  im  v.M.  das  60jährige  Jubiläum  seines  Bestehens. 

*  Die  Hofpianofortefabrik  Carl  Bönisoh  in  Dres- 
den feierte  am  33.  Dec.  ihr  50jähriges  G^eschäftsjubiläum. 

*  Die  Leipziger  Firmen  C.  F.  W.  Siegel *s  Musika- 
lienhandlung (K.  Linnemann)  und  Edmund  StoU  begin- 
gen am  1.  Januar  das  50jährige  Jubiläum  der  Firma  Siegel  & 
Stell,  aus  welcher  sie  s.  Z.  nach  Trennung  der  beiden  Chefs 
der  Letzteren  hervorgegangen  sind. 

*  Der  Yioloncellvirtuos  Hr.  Hugo  Becker  in  Frank- 
furt a.  M.  erhielt  den  Titel  eines  k.  preussischen  Professors 
verliehen. 

*  Der  Tenorist  Hr.  Paul  Kaiisch  in  Cöln  wurde  vom 
Herzog  von  Sachsen- Altenburg  zum  Kammersänger  ernannt 

*  Der  Münchener  Kammersänger  Hr.  Seh uegraf  erhielt 
vom  Herzog  Carl  Theodor  in  Bayern  die  goldene  Medaille 
für  Kunst  und  Wissenschaft  verliehen. 

*  Dem  Wiener  Hoforganisten  Hm.  Rud.  Bibl  wurde 
vom  Papst  Leo  das  Ritterkreuz  vom  St.  Georgins-Orden  ver- 
liehen. 

*  Ernannt  wurden  der  Componist  Hr.  J.  Massenet  in 
Paris  zum  Command^ar  der  Ehrenlegion,  Hr.  Tb.  Gouvy 
zum  Ritter  und  Hr.  Th.  Dubois  zum  OfiFicier  desselben 
Ordens. 

Todtenliste.  Roh.  Ludw.  Proksch,  Stadtorganist  in 
Reichenberg  i.  B.,  ein  um  das  dortige  Musikleben  sehr  ver- 
dienter tüchtiger  Künstler,  machte,  48  Jahre  alt,  in  einem 
Anfall  von  Geistesstörung  seinem  Leben  durch  eigene  Hand 
ein  Ende. 


Offener  Sprechsaal. 

Offener  Brief 

an  Hrn.  Bruno  Zwintscher,  Clavlerlehrer  am  k.  Con- 

servatorium  der  Musik  zu  Leipzig. 

Werther  Freund! 

Die  lange  Epistel,  mit  welcher  Dein  Sohn  Rudolf  meinen 
neulichen  Onenen  Brief  an  Dich  zu  widerlegen  versucht  hat, 
weist  so  deuth'ch  auf  directe  Informationen  von  Deiner 
Seite  hin,  dass  es  das  Kürzere  ist,  die  nöthige  Erwiderung 
an  Dich  zu  adressiren.  Üeberhaupt  verhandle  ich  in  Sactoen, 
die  mich  betreffen,  immer  direct.  Du  denkst  über  diesen 
Punct  anders,  und  das  war  schon  früher  so.  Im  vorliegen- 
den Fall  unterlägst  Du  die  eigene  VertheidigUDg  Deiner  w. 
Person  meinen  Beschuldigungen  gegenüber  mit  der  Ausrede, 
dass  Dich  diese  Angelegenheit  absolut  Nichts  angehe,  wäh- 
rend Du  doch  anderseits  im  Hintergrunde  sehr  eifrig 
die  Bolzen  schnitztest,  die  Dein  Rudolf  gegen  mich  ab- 
schlössen musste.  Wie  es  aber  bei  zu  blindem  Eifer  geht: 
entweder  treffen  die  Geschosse  den  Bedroheten  überhaupt 
nicht  oder  sie  prallen  auf  den  Schützen  und  seinen 
Munitionslieferanten  zurück. 

Zu  der  letzteren  Sorte  Eurer  Schiessübungen  zählt  die 
Geschichte  von  den  dargeliehenen  Werthpapieren, 
und  ich  beneide  Dich  nicht  um   die   scharfe  Yernrthei- 


39 


lang,  welche  schon  die  blosse  Enthüllung  dieser  Sache  allent- 
halben erfahren  hat.  und  dabei  behauptest  Du  noch,  dass 
jener  Freundschaftsdienst,  mit  dem  Du  noch  nach  26  Jahren 
nrahlst,  Dir  Unannehmlichkeiten  bereitet  habe,  und  Dein 
Kudolf  schreibt  mir  auf  Befragen,  dass  die  Unannehmlich- 
keiten darin  bestanden  hätten,  dass  Du  sowohl  die  Werth- 
papiere,  wie  die  fälligen  Dividenden  „erst  geraume  Zeit 
später**  erhalten  habest.  Dies  geschah  aber  infolge  des  plötz- 
lichen, eine  rechtzeitige  Regelung  dieser  Sache  verhindernden 
Todes  eines  Bekannten  meines  sei.  Papas,  der  mir  gegen  die 
Eohlenactien  Deiner  Frau,  auf  die  nacn  Ausbruch  des  Krieges 
keine  Bank  Geld  leihen  wollte,  Staatspapiere  in  Um- 
tausch gab,  damit  ich  mir  durch  deren  Beleihung  aus  der 
Verlegenheit  helfen  konnte,  in  die  ich  durch  einen  auswär- 
tigen Schuldner  meines  Vaters,  der  seiner  Zahlungsverpflich- 
tung nicht  pünctlioh)nachkommen  konnte,  ^rathen  war.  Diese 
Angelegenheit  ist  überdies  damals  gar  nicht  der  Anlass  zur 
Aulnebung  unseres  persönlichen  Verkehrs  für  Dich  gewesen ; 
diese  vollzog  sich  vielmehr  erst  im  Herbst  1871,  nach  einer 
Hochzeitsfeier  in  meiner  Familie,  zu  der  wir  Dich  und  Deine 
Gattin  aus  einem  rein  äusserlichen  Onmd  nicht  hatten  ein- 
laden können.  —  Ich  habe  diesen  Punct  eingehend  erörtert, 
damit  man  erfährt,  wie  einfach  der  Vorgang  gewesen  ist, 
und  wie  tendenziös  derselbe  zu  meinem  Nachtheil  von 
Euch  aufgebauscht  worden  ist. 

Nicht  minder  frivol  ist  Eure  Verdächtigung  meiner 
Objectivität  in  der  Beurtheilung  künstlerischer  Leistungen, 
speciell  derjenigen,  welche  im  Janre  1890  von  den  Schülern 
des  hiesigen  Conservatoriums  in  den  OefPentlichen  Prüfungen 
dieses  Institutes  dargeboten  wurden.  Vor  Allem  soll  ich  un- 
gerecht parteiisch  Deinen  Sohn  zu  niedrig  und  Hm.  Wiemann 
zu  hoch  taxirt  haben.    Durch  die  ausdrückliche  Bezeichnung 
des  Letzteren  als  Schüler  meines  „Hrn.  Schwiegersohns  Reh- 
berg" bekommt  diese  Verdächtigung  noch  eine  wohlberech- 
nete Verschärfung.     Diese  nur  auf  eine  grenzenlose  Ueber- 
schätzung  sowohl  Deiner  pädagogischen  Resultate,   wie  des 
damaligen  Könnens  Deines  Sohnes  zurückzuführende  Verun- 
glimpfung meines  Charakters  richtet  sich  aus  diesem  Grunde 
von  selbst.  Wenn  übrigens  jener  Brahms-Vortrag  Deines  Sohnes 
beweiskräftig  für  Euer  geistiges  Verständniss  dieses  Meisters 
hat  sein  soUen ,  so  ist  die  Kluft  zwischen  diesem  Verständniss 
und  der  Werthschätaning,   welt:he  Du  nach  der  Behauptung 
Deines  Sohnes  für  Brahms  hegst,  erst  recht  auffällig.  Ganz 
unglaublich  aber  klingt  nicht  nur  mir,  sondern  allen  Denen, 
welche  Deine  Kunstansichten  nur  einigermaassen  kennen  ge- 
lernt haben  und  wissen,  wie  selten  Du  die  angebliche  Verehrung 
praktisch  bethätiet  hast   (ich   berufe   mich  hierbei  zunächst 
auf  Deine  speciellen  HH.  Collegen  im  k.  Conservatorium  der 
Musik),   die   weitere   Behauptung  Deines  Sohnes,   dass   Du 
„Liszt  stets  als  den  Gipfelpunct  aller  Claviercom- 
ponisten  hinstelltest,  dessen  Werke  jeder  höher  strebende 
Pianist  unbedingt  zu  studiren  habe".   Jedenfalls  gehört  viel 
Muth  dazu.  Dir  so  Etwas  nachzurühmen.     Hätte  Dein  Sohn 
hierin  Recht,  wie  wäre  es  möglich  gewesen,  dass  es  allgemein 
auffiel,  als  er  als  Dein  Schüler  vor  einigen  Jahren  das  erste 
Mal  mit  einem  Liszt 'sehen  Stück  hervortrat.  Die  Leistung 
war,    wie  allseitig  gefunden  wurde,  allerdings  auch  darnach. 
Seitdem  hat  sich  Dein  Sohn  mehr  mit  Liszt  beschäftigt  und 
wiederholt  Compositionen  von  diesem  Meister  öffentlich  vor- 
getragen, aber  kaum  Jemandem,  ausser  Dir,  zu  Dank.    Nach 
Alledem  muss  ich  bei  meiner  Ansicht  verharren,  dass  Deine 
nachsommerliche  Berücksichtigung  Liszt's  für  Deinen  Unter- 
richt seine  rein  äusserlichen  Gründe  hat.  Dein  Sohn  schreibt 
zwar  emphatisch :  „Sie  müssen  wahrlich  wenig  rechte  Menschen 
und  Männer  kennen  gelernt  haben,  dass  Sie  einem  deutschen 
Mann   so  Etwas   zutrauen,    denn    nichts  Anderes'^  (nämlich 
Charakterlosigkeit  und  Gesinnungslumpigkeit)    „wäre  es  ge- 
wesen, wenn  mein  Vater  nur,  >um  sich  unter  dem  allseitigen 
Regime  Dr.  Günther'sc  (Dein  Sohn  scheut  sich  nicht,  fa£ch 
zu  citiren)  „nicht  zu  compromittiren ,  aus  »Selbsterhaltungs- 
triebe seinen  Ueberzeugungen  zuwider  gehandelt  hätte",  aber 
das  ändert  Nichts  an  meiner  Meinung,  denn  ich  kenne  Dich 
in  gewissen  Beziehungen  vielleicht  besser,  als  Dein  eigener 
Sohn.    Erinnerst  Du  Dich  noch,  wie  Du,  als  seiner  Zeit  Dein 
Lehrer  Louis  Plaidv  seinen  Abschied   vom   Conservatorium 
nahm,  wüthend  auf  Director  Schleinitz  infolge  dieses  Vorgangs 
warst  und,  um  Deiner  Parteinahme  für  Plaidy  thatkräftigen 
Ausdruck  zu  geben  (und  wohl  auch  um  Dir  selbst  eine  Exi- 
stenz zu  gründen),  im  Verein  mit  Plaidv  und  mir  sogar  ein 
Gegenconservatorium   gründen  wolltest,   welches  aben- 
teuerliche Project  aber  infolge  der  Versagung  meiner  Mitwir- 
kung  nicht   zur  Ausführung   gelangte.    Kaum   aber  hatte 


Plaidv  die  Au^n  geschlossen   (oder  schon  vorher),   so  war 
Schleinitz  König.    Du  wurdest  Lehrer  des  Institutes,  dessen 
Existenz  Du   vorher  so  energisch  zu  Leibe  gehen  wolltest, 
und  auch  Deine  Ansichten  über  die  Brauchbarkeit  der  Tech- 
nischen Studien,   welche  Dein  alter  Lehrer  Plaidy  als  päda- 
gogisches  Vermächtniss   hinterlassen    hatte,    erfuhren    bald 
Wandel,   denn  Du  ersetztest  sie  bei  dem  Unterricht   durch 
ein  auf  denselben  Princinien  fussendes  Werk  eigener  Zusam- 
menstellung,  das  als  Selbstverlc^  gleichzeitig  eine  gute  ge- 
schäftliche Speculation  war,  denn  Du  hast  grossen  Absatz  mr 
dasselbe  bei  aen  Schülern,  und  der  Preis  für  die  verschiedenen 
Hefte  ist  ein  ganz  respectabler.    Plaidy  erlebte,  wie  gesagt, 
dieses  Concurrenzuntemehmen ,  das  ihm  seinen  Lebensabend 
sicher  verbittert  haben  würde,   glücklicherweise  nicht  mehr. 
Dass  Du  trotz  Deiner  Einseitigkeit  ein   ausgezeichneter 
Clavierlehrer  seiest,  sucht  Dein  Sohn  in  Längerem  zu  bewei- 
sen, und  so  weitf  es  sich  um  die  Elemente  des  Ciavier- 
unterrichts handelt,  soll  er  auch  Recht  haben,  und  hat  dies 
wohl   auch    noch    Niemand    ernstlich    bestritten.     Für   die 
oberen  Classen   einer  höheren  Musikbildungsanstalt,   wie 
das  hiesige  k.  Conservatorium  der  Musik,  reicht  aber  ein 
Elementarlehrer  nicht  aus.    Von  einemLehrer,  der  den 
Ausbildungsclassen   von  jungen  Pianisten  und  Pianistinnen 
vorzustehen  hat,  kann  man  verlangen,  dass  er,  wo  das  blosse 
Wort  unzureichend  ist,   durch  eigenen  Vortrag  das 
lebendige  Beispiel  für  Tonbildung,   Ausdruck  und  wie  die 
Factoren  eines  feineren  künstlerischen  Vortrags  sonst  noch 
heissen  mögen,  gibt.    Du  bist  unter  den  Collegen  Deines  spe- 
ciellen Fachs,  den  HH.Beving,  Coccius,  Paul,  Quasdorf,  Recken- 
dorf, Reinecke,  Ruthardt, Weidenbach  und  Wendling,  der  Ein- 
zige, der  dies  nicht  vermag.    Ich   wenigstens  habe  von 
einem  derartigen  praktischen  Beweis  für  Deinen  Beruf  als 
Lehrer  von  Künstler- Ausbildungsclassen  Nichts  vernommen. 
Welche  Früchte  aber  ein  solcher  mangelhafter  Unter- 
richt zeitigt,  lässt  speciell  Dein  Sohn  Rudolf,   der  ja  das 
eigenste  Product  Deiner  Lehrmethode  ist,   in  vielen 
Puncten  erkennen,   mehr  als   alle  anderen  Schüler  von  Dir, 
weil  diese,  gewöhnlich  von  anderer  Hand  gut  vorbereitet  in 
Deine  höheren  Classen  kommen.   Dass  von  den  vielen  Schü- 
lern und  Schülerinnen,  die  ihre  Studien  bei  Dir  abschlössen 
und  nicht,  wie  erst  jüngst  noch  Hr.  Hutscheson,  dieselben  bei 
einem    wirklichen    Yortragsmeister   fortsetzten,    nur    ver- 
schwindend  Wenige  zu  Ruhm  und  Ansehen  als  Solisten 
oder  Lehrer  gelangten,  spricht  mehr  als  alles  Andere   für 
Deine  UnzulängÜchkeit  als   Lehrer  höherer  Ordnung.    Aus 
diesem  Grunde  aber  war  es  erfreulich,  zu  beobachten,  dass, 
während  früher  aus  äusseren  Ursachen,  die  ich  hier  nicht  er- 
örtern will,   die  besser  beanlagten  Claviereleven  gewöhnlich 
Dir  und  Hm.  Weidenbach  unter  die  Hände  ges;eben  wurden, 
diese  Bevorzugung  seit  einiger  Zeit  aufgehört  hat  und  es  nun 
auch  Euren  Collegen  eher  möglich  wird,  ihr  pädagogisches 
Geschick  an  wirklichen  Talenten  zu  erproben,   nachdem  sie 
—  mit  Ausnahme  des  Hrn.  Prof.  Dr.  Reinecke  —  vorher  ge- 
wöhnlith  mit  dem  Mittel-  und  Untermittelgut  sich  abplagen 
mussten.    Wie  dieser  Umstand  die  rechte  Freude  am  Beruf 
zu  verleiden  vermag,  braucht  nicht  erst  bewiesen  zu  werden. 
Er  ist  u.  A.  schuld^;ewesen,  dass  Einer  der  besten  Clavier- 
lehrer des  Instituts,  Hr.  Prof.  Dr. O.Paul,  diese  Thätigkeit  ganz 
aufgegeben  und  sich  ausschliesslich  auf  theoretischen  Unter- 
richt beschränkt  hat.    Und  damit  bin  ich  auf  den  Ausgangs- 
punct  der  vorliegenden  Angelegenheit  zurückgekommen  und 
Könnte  füglich  meine  Entgegnung  schliessen,   denn  auf  die 
weiteren  Plänkereien  und  Spässe,  mit  welchen  Rudolf  Dein, 
wieesnach  der  Ausführlichkeit  seiner  Entgegnung  den  Anschein 
gewinnt,  sehr  ins  Schwanken  gerathenes  Ansehen  als  Lehrer 
zu  stützen  sucht,   einzugehen   oder  gar  auf  sein  Bestreben, 
mich  als  )Thierfreu|nd  lächerlich  zu  machen,  auch  nur  ein 
einziges  Wort  zu  erwidern,   fühle   ich   durchaus  keine  Nei- 
gung, auch  wenn  es  sich  bis  auf  das  Deinem  Sohn  zum  Vor- 
wurf gemachte  und  von  demselben  auch  zugegebene  vorlaute 
Wesen   (über   welches  übrigens    der  k.  Musikdirector   Hr. 
Walther  hier  die  besten  Auskünfte  geben  kann)  hierbei 
auch   nur  um  Berichtigungen  handeln  würde. 

Eines  will  ich  jedoch  zur  Charakterisirung  Eures  Grolls 
noch  festnageln:  die  Art  und  Weise,  wie  die  Zeit  der 
Vertheilung  Eures  Flugblattes.  Wenn  ich  auch  nicht 
glauben  will,  was  mir  von  scheinbar  unterrichteter  Seite  gesagt 
wurde,  nämlich, dass  Ihr  Hm.  Ernst  Eulenburg  nicht  bios  für 
den  spesenlosen  Vertrieb,  sondern  auch  fürdenkostenfreien 
Druck  des  Flugblattes  zu  Dank  verpflichtet  wäret,  so 
scheint  es  mir  dagegen  sehr  wahrscheinlich,  dass  dieser  Herr, 
bei  dem  aus  einem  nahe  liegenden  Grunde  kein  tieferes  Ver- 


40 


ständniss  für  unser  christliches  Fest  der  Liebe  vorhanden  sein 
wird,  Euch  gerathen  hat,  das  Weihnachtsfest  zur  Ver- 
sendung zu  wählen.  Aus  eigener  Initiative  würde  diese  Wahl 
trotz  seiner  Freisinnigkeit  in  religiösen  Dingen  kaum  Dein 
Sohn  getroffen  haben.  Dass  Hr.  Eulen  bürg  die  Adressen 
theil weise  eigenhändig  geschrieben  und  das  Blatt  sehr  weit 
versandt  una  verbreitet  hat  —  vom  eigenen  Laufburschen 
angefangen  bis  zu  unserem  verehrten  Hrn.  Oberbürgermeister 
hinauf  geht  die  Yertheilung!  — ,  läset  die  besondere  Quali- 
fication  des  Hrn.  Eulenburg  für  diese  neue  Gteschäftsbranche 
in  empfehlendem  Licht  erscheinen. 

Im  XJebrigen  bin  ich  auch  heute  Dein  ergebener 


E.  W.  Fritzsch. 


Leipzig,  3.  Januar  1896. 


Lieber  Herr  Fritzsch.*) 

Auf  Grund  des  Pressgesetzes  (§  11]  ersuche  ich  hiermit 
die  Redaction  des  „Musikalischen  Wochenblattes",  folgende 
Berichtigung  ....  0  Freunde,  nicht  diese  Töne!  sondern 
lasst  uns  angenehmere  anstimmen  nnd  freudenvollere!  Ge- 
wiss, lieber  Hr.  Fritzsch,  lassen  Sie  sich  auch  ohne  jenen 
dräuenden  §  11  erweichen,  dieser  meiner  Berichtigung  ein 
Plätzchen  in  Ihrem  geschätzten  Blatte  zu  gönnen?  Da  sie 
sich  nur  auf  ein  paar  mich  anbelangende  Puncte  bezieht,  die 
in  einem  Flugblatt,  das  Hr.  Zwintscher  der  Jüngere  als 
Antwort  auf  Ihren  Offenen  Brief  an  Hm.  Zwintscner  den 
Aelteren  (s.  „Musikalisches  Wochenblatt"  No.  48)  verfasst  und 
am  heiligen  Abend  (!)  unter  Anderem  auch  an  mich  versandt  hat, 
bleibt  mir  Nichts  zu  thun  übrig,  als  durch  Ihre  gütige  Ver- 
mittelung  eine  öffentliche  Auiklärung  über  das  mich  Be- 
treffende herbeizuftlhren:  denn  es  vriderstrebt  mir  höch- 
lichst, ebenfalls  ein  Flugolatt  in  die  Welt  hinausflattem  zu 
lassen:  die  Angelegenheit  (hierdurch  in  eine  wirkliche  querelle 
d*Allemand  ausartend)  wäre  dieses  nur  bei  Socialdemokraten 
und  vor  Neid  berstenden,  unloyalen  Geschäftsconcurrenten 
beliebten  Verfahrens  nicht  werth,  wäre  mir  auch  zu  kostspielig 
und  überhaupt  meiner  ganzen  Natur  zuwider,  die  weder  persön- 
lich, noch  schriftlich,  noch  als  gedrucktes  Fliegendes  Blatt 
meine  Mitmenschen  mit  Privatsachen  belästigen  möchte  und 
überhaupt  nicht  gern  aus  der  Schule  schwatzt.  Ja,  indirecte 
Beleidigungen  sogar,  mir  zugefugt  von  Hm.  Zwintscher  dem 
Aelteren  —  wie  aus  dem  Folgenden  klar  hervorgehen  wird  — , 
ertrug  ich  mit  grossmüthigem  Stillschweigen  und  lief  deswegen 
nicht  gleich  winselnd  und  anklagend  zu  unserem  hochverehrten 
Director,  dessen  über  alles  Lob  erhabenes  Wohlwollen  und  unent- 
wegter Gerechtigkeitfisinnja  allen  Lehrern  gleichermaaSsen  zu 
Theil  wird.  Nun  schreibt  Hr.  Zwintscher  der  Jüngere  in  seinem 
Flugblatte  Seite  6:  „Dass  aber  das  Yerhältniss  meines 
Vaters  zu  seinen  CoUegen  kein  erfreuliches  ist  (aha!), 
darüber  könnte  ich  sehr  Viel  sagen;  für  hier  ge- 
nügen nur  drei  besonders  charakteristische  Fälle: 
1.  Als  mein  Vater  am  Conservatorium  angestellt 
wurde,  hat  ein  mit  ihm  bis  dahin  befreundeter  Col- 
lege von  dem  Tage  des  Eintrittes  ab  ihm  Gruss  und 
Hand  verweigert  und  dasselbe  sieben  Jahre  lang 
fortgesetzt.  2.  Als  verschiedene  Schüler  des  Hrn. 
Buthardt  zu  meinem  Vater  übergegangen  waren, 
wobei  mein  Vater  eine  Schülerin  so^ar  nur  auf  per- 
sönliches Ersuchen  des  auch  in  dieser  Beziehung 
keine  Einseitigkeit  kennenden  Hrn.  Director  Dr. 
Günther  übernommen  hatte"  (daraus  dürfte  hervorgehen, 
dass  dieselbe  den  Pamass  nicht  auf  theuren  Privat-TJmwegen 
zu  ersteigen  aufgelegt  war!),  „versagte  ihm  dieser  Herr 
College  von  aem  Zeitpunct  ab  den  Gruss.  3.  Als 
einige  Schüler  des  Hrn.  Prof.  Coccius  in  meines 
Vaters  Classe  übergetreten  waren,  erwiderte  dieser 
College  meines  Vaters  Gruss  so  nachlässig,  dass 
mein  Vater  sich  weiterhin  für  die  Ehre  bedankte, 
so  wiedergegrüsst  zu  werden.*' 

*)  In  der  Zwintscher-Angelegenhelt  ist  uns  auch  noch 
der  nachstehende  Brief  des  Hm.  Adolf  Buthardt  zugegangen, 
selbstverständlich  ohne  alle  und  jede  directe  oder  indirecte 
Anregung  von  unserer  Seite.  D.  Bed. 


In  meiner  Aufgabe  kann  es  schlechterdings  nicht  liegen, 
weder  für  den  sieben  volle  Jahre  hindurch  Hm.  B.  Zwintscher 
nicht  gegrüsst  habenden  Anonymus,  noch  für  den  allgemein 
verehrten,  jugendlicher  Geistes-  und  Herzensfrische,  wie  auch 
einer  feinen  Weltbildung  sich  erfreuenden,  liebenswürdigen 
72jährigen  Professor  Coccius  an  dieser  Stelle  eine  Lanze  zu 
brechen ,  obwohl  des  Letzteren  Verdienste  nachträglich  noch 
von  dem  jugendlichen  Schreiber  des  Flugblattes  in  auffallend 
pietätloser  Weise  verdächtigt  werden.*)  Um  zu  grosser  Weit- 
schweifigkeit vorzubeugen,  kann  ich  nur  den  zweiten  Fall 
erörtern.  Mit  wahrhaft  genialem  Instinct  erspähte  Hr.  Zwin- 
scher  der  Jüngere  eine  sehr  verwundbare  Stelle  in  meiner 
Wesenheit.  Nichts  kann  mich  tiefer  verletzen  als  ein  Vorwurf: 
nämlich  der  Höflichkeit  ohne  zwingenden  Grund  zu  ermangeln! 
Ich  habe  von  meinen  Eltern  eine  sehr  sorgflütige  Erziehung 
erhalten.  Diese  lehrten  mich,  Jedem,  auch  jedem  CoUegen, 
vom  rücksichtslos  paukenden  Tastenbändige^  bis  zum  emsigen, 
rührigen ,  unnatürlich  sich  reckenden  Elementarlehrer  hinab, 
artig  und  höflich  zu  begegnen:  ich  rechne  dies  meinem 
Vater  um  so  höher  an,  als  er  auch  Musiker  war.  Nim  konnte 
der  Umstand,  dass  einige  recht  mittelmässige  Schüler  von 
mir  hinweg  —  noch  dazu  mit  meinem  Segen  —  ins  feind- 
liche Lager,  nämlich  zu  Hm.  B.  Zwintscher,  überliefen,  un- 
möglich ein  Beweggrund  für  mich  sein,  unhöflich  zu  erschei- 
nen. Sind  mir  doon  die  ^uten  und  wirklich  begabten  Schüler 
stets  treu  geblieben,  und  ist  eine  eben  so  grosse  Anzahl  meiner 
Schülerin  die  Classen  anderer  Lehrer  eingetreten  und  von  diesen 
nicht  weni^  Schüler  in  meine  Classen,  ohne  dass  dadurch 
ein  freundhch  collegiales  Verhältniss  mit  irgend  Einem  der- 
selben getrübt  worden  ist.  Wohlan!  Hr.  Zwintscher  der 
Jüngere  hätte  sich,  diesen  Fall  betreffend,  von  seinem  Vater 
einen  etwas  zutreffenderen  Bericht  erstatten  lassen  sollen,  von 
ihm,  der  zu  wiederholten  Malen  Anjg;ehörige  des  kgl.  Conser- 
vatoriums  darüber  aufzuklären  den  Versuch  machte,  dass  ich  ja 
Nichts,  gar  Nichts  leiste!  Da  ein  Vorschlag  meinerseits,  vor 
einer  unparteilichen  Conmaission  Sachverständiger  mit  Hm. 
Zwintscher  dem  Aelteren  zusammen  ein  Examen  oder  einen 
Wettkampf  auf  irgend  einem  in  unser  Fach  einschlagenden 
Gebiete  —  aber  öfiSntlich,  möglichst  öffentlich  —  zu  bestehen, 
aus  geheimnissvollen  Gründen  seinerseits  jedenfalls  abgelehnt 
worden  wäre,  so  blieb  mir  nichts  Anderes  übrig,  als  diese 
hinter  meinem  Bücken  fortgesetzten  Liebesdienste  zu  igtio- 
riren.  Und  ich  würde  nicht  nachgelassen  haben,  ihm  in  Form 
höflichen  Grüssens  Lectionen  coUe^ialischer  Verträglichkeit 
und  elementaren  Anstandes  zu  ertheilen,  wenn  er  nicht  eines 
Tages —  man  höre  und  schaudere!  — mich  einen  Anarchisten 

fenannt  hätte!  Was,  um  Gotteswillen,  bewog  Hm.  Zwintscher 
en  Aelteren,  einen  solch  gewagten  Ausspruch  zu  thun,  auf 
Grund  dessen  ich  ihn  hätte  schreiender  Injurie  wegen  ge- 
richtlich bekmgen  können?  War  es  der  Umstand,  dass  ich  in 
der  Schweiz  als  Pianist  und  Lehrer  18  Jahre  lang   thätig 

fewesen  bin?  Oder  war  es  meine  Vorliebe  ftlr  Johann  Se- 
astian  Bach,  der  viel  Dynamit  im  Kopfe  hatte  und  in  der 
Gestalt  von  Quinten,  Querständen,  unaufgelösten  Dissonanzen 
viel  Greuel  verübt  hat?  Oder  endlich  beargwöhnte  mich  Hr. 
B.  Zwintscher,  express  nach  Leipzig  übergesiedelt  zu  sein, 
um  ihn  gelegentlich  in  die  Lufb  zu  spren^n?  Ich  weiss  es 
nicht!  Aber  airf  so  Etwas  hin  wird  mir  jeder  unbefangene 
Leser  des  Flugblattes  zugestehen,  dass  der  Vater  an  seinem 
Sohne  Budolf  einen  ungenügenden,  vor  Allem  aber  sehr 
unbescheidenen  Anwalt  gefunden.  Nachdem  der  junge  Mann 
jetzt  durch  die  gesunde  Schule  des  Militärdienstes,  wo  er,  wie 
ich  hörte,  die  ^osse  Trommel  zu  schlagen  hatte,  gegangen  ist, 
hätte  man  füglich  erwarten  dürfen,  dass  er  sich  von  nun  an  eines 

feziemenderen  Betragens  gegenüber  älteren,  achtungswerthen 
'ersonen  zu  befleissigen  anscnicke.  Mag  er  sich  in  das  Wesen, 
die  Bedeutung,  die  Tragweite  der  grossen  Trommel  einge- 
hender vertieft  haben,  als  inKnigge's  „Umgang  mit  Menschen**, 
—  jedenfalls  wird  ihn  die  ungenügende  Kenntniss  und  Be- 
herzigung Knigge's  mehr  in  seiner  künstlerischen  Laufbahn 

*)  Der  so  selbstbewusste  junge  Mann  scheint  es  uns  ganz 
besonders  übelgenommen  zu  haben,  dass  wir  der  musikalischen 
Einseitigkeit  seines  Hrn.  Papas  die  bei  dessen  ältestem  Fach- 
collegen  in  so  seltenem  Graae  anzutreffende  „Objectivität  des 
Urtheils  und  die  jugendlich-frische  Empfänglichkeit  für  Neu- 
erscheinungen in  der  Ton  weit**  als  leuchtende,  nachahmens- 
werthe  Tugenden  gegenüber  gestellt  haben,  denn  nur  diese 
Gegenüberstellung  ist  es,  die  ihn  ganz  unmotivirt  zu  seiner 
Verdächtigung  des  Hrn.  Prof.  Coccius  nach  pianistischer,  wie 
litterarischer  Seite  verleitet.  D.  Bid. 


41 


schädigen,  als  ihm  die  Bekanntschaft  mit  der  grossen  Trommel 
nützen  wird,  die,  wenn  tüchtig  gerülirt,  allerdin^  manchem 
Künstler  schon  2a  einem  schlagenden,  oder,  je  nach  der 
Leistung,  zu  einem  niederschlagenden  Erfolg  verholfen  hat. 
—  Beinane  ver^ass  ich  noch  eines  Falles,  in  den  mein 
Name  ohne  mein  Zuthun  verwickelt  ist.  Flu£;blatt  S.  6 
ist  zn  lesen:  „Bei  der  Direction  ist  er"  (aer  Aeltere) 
„allerdings  vorstellig  geworden  bei  Erwähnung  des 
Lehrers  einer  öffentlichen  Schülerleistung;  die 
Sache  verhielt  sich  aber  folgendermassen:  Es 
war  bisher  jahrelanger  Gebrauch  gewesen,  dass 
bei  öffentlichen  Schülerleistungen  im  »Leip- 
ziger Ta&reblattc  die  Lehrer  des  Glavierspiels 
grundsätzlich  verschwiegen  wurden,  während  die 
Gesanglehrer,  Violinlehrer  und  Andere  bis  zum  Di- 
rector  selbst  meist  namentlich  erwähnt  wurden. 
Der  Grund  hierfür  ist  mir  unbekannt,  vielleicht 
kann  Ihnen"  (Fritzsch)  „denselben  Hr.  Director  Dr. 
Günther  oder  der  musikalische  Kedacteur  des  betr. 
Blattes,  Hr.  Prof.  Dr.  Paul,  geben,  der  ja  selbst  bis  vor 
Kurzem  Clavierlehrer  am  Conservatorium  gewesen 
ist.  Als  nun  kürzlich  bei  einer  öffentlichen  Auf- 
führung wider  alles  Erwarten  auch  der  Name  des 
Clavierlehrers  Hrn.  Ruthardt  erwähnt  wurde,  rich- 
tete mein  Vater  an  den  Director  die  Bitte,  von  jetzt 
ab  diese  Ausnahme  zur  Kegel  werden  zu  lassen  und 
auch  gleich  auf  den  Programmen  die  Classe  der 
Lehrer  mit  anzuführen,  wie  das  schon  läns^st  bei 
den  meisten  anderen  Conservatorien  eingeführt  ist. 
Da  nun  nach  Ihrer  Meinung  zur  Zeit  Hr.  Ruthardt 
die  bedeutendsten  Resultate  aufzuweisen  hat,  hätte 
mein  Vater  lediglich  zu  Gunsten  dieses  Herrn  ge- 
handelt, und  ich  verstehe  überhaupt  nicht,  wie  er 
sich  dadurch  als  uncollegialisch  oewiesen  haben 
soll."  — 

Hr.  Zwintscher  der  Aeltere  „zu  meinen  Gunsten  ge- 
handelt^! Diese  Auslegung  ist  wirklich  spasshafb  und  hat 
in  den  eingeweihten  Kreisen  bedeutungsvolles  Schmunzeln 
erregt.  Ich  begnüge  mich  daher,  um  rasch  dem  Ende  zu- 
zueilen, mit  der  Frage:  Wie  kommt  es,  dass  sich  nur  Hr. 
B.  Zwintscher  und  feiner  von  der  stattlichen  Anzahl  der  an- 
deren und  in  diesem  Puncte  gleich  interessirten  Clavierlehrer 


des  kgl.  Conservatoriums  beschwerdeführend  an  den  Hm. 
Director  gewandt  hat?  Mir  ist  nicht  bekannt,  dass  das  kgl. 
Conservatorium  über  einen  B^ptUienfonds  zur  Besoldung  der 
Presse  verf&gt  oder  bei  dem  grossartigen  Aufschwung,  den 
es  unter  der  Direction  des  Hm.  Dr.  Günther  genommen  liat, 
eines  solchen  überhaupt  bedürfte.  Was  hat  daher  der  Di- 
rector des  Conservatoriums  mit  der  Presse  zu  schaffen?  Hat 
er  denn  jemals  die  Kritik  in  einem  oder  dem  anderen  Sinne 
beeinflusst?  Hätte  aber  Hr.  B.  Zwintscher  beim  Morgen- 
kaffee, das  Tageblatt  entfaltend,  statt  durch  den  ungemüth- 
lichen  Anblick  meines,  gerade  meines  Namens  beleidigt  zu 
werden,  seinen  Namen  darin  prangen  gesehen,  so  wäre  der 
Hr.  Director  sicherlich  mit  emer  unpassenden  und  taktlosen 
Beschwerde  mehr  verschont  geblieben!  Der  jugendliche  Ver- 
fasser des  Flugblattes  macht  uns  jedoch  damit  bekannt,  dass 
das  Gesuch  abschläglich  beschieden  worden  sei,  und  fügt  noch 
hinzu,  das  habe  seinem  Vater  sehr  leid  gethan.  (Glaubs  wohl!) 
Ich  bin  mir  bewusst,  Hm.  Zwintscher  dem  Aelteren  nie- 
mals in  den  Weg  getreten  zu  sein,  und  ist  dies  dennoch  mir 
unbewusst  geschehen,  so  wäre  es  lediglich  jener  Leistungs- 
^fahigkeit  zu  verdanken,  die  er  ja  bestreitet  und  logischer 
Weise  besser  ruhig  gewähren  liesse,  damit  meine  Schande 
umso  früher  an  den  Tag  käme  und  ihn  mit  rechtem  Wohl- 
behagen erfülle.  Einmal  nur  erlaubte  ich  mir,  seines  Namens 
mit  Carl  Czerny  zusammen  in  einem  Feuilleton  („Musi- 
kalisches Wochenblatt"  1890,  No.  20)  —  ich  kann  sagen  in 
harmloser,  fast  liebenswürdiger  Weise  —  Erwähnung  zu  thun. 
Das  nahm  er  mir  aber  gewaltig  übel,  schrie  Zeter  und 
Mordio  und  lief  schon  damals  fluggs  klageführend  zu  unserem 
Hm.  Director.  Ich  hatte  freiliä  Unrecht.  Die  Zusammen- 
stellung war  nicht  glücklich.  Mit  Hm.  Zwintscher  ver- 
glichen ist  Czerny  ein  Riese!  ein  Titan!  Ums  Himmels- 
willen, ich  konnte  ihn  doch  nicht  mit  Beethoven  ver- 
fleichen  oder  am  Ende  gar  mit  Goethe,  der  von  sich  sagen 
urfte: 

Und  was  ich  auch  für  Wege  geloffen. 
Aufm  Neidpfad  habt  ihr  mich  nie  betroffen. 

Ihr  herzlich  ergebener 

Adolf  Rjithardt, 
Lehrer  am  k.  Conservatorium  der  Musik  zu  Leipzig. 


r  i  e  r  k 

B.  G.  in  R,  Wir  können  Ihnen  keine  zuverlässige  Aus- 
kunft auf  Ihre  Frage  geben.  Wenden  Sie  sich  doch  direct 
an  das  betr.  Institut,  das  Ihnen  bereitwillig  Antwort  stehen 

wird. 

L,  R.  F.  in  C,    Die  Stelle  ist  längst  besetzt. 

H.  in  5.  Die  Programme  sind  längst  abgedruckt.  Wir 
müssen  immer  wieder  ^bemerken,  dass  eine  sofortige  Berück- 


asten. 

sichtigung  derartiger  Einsendungen  bei  der  Masse  des  Mate- 
rials durchaus  unmöglich  ist. 

L,  K,  in  F,  Da  wir  das  Blatt  nur  selten  zu  Gesicht  be- 
kommen, so  war  uns  das  von  Hrn.  Collegen  L.  gegeiselte 
Urtheil  des  Hm.  G.  ent^ngen.  Aber  auch  im  anderen  Falle 
hätten  wir  kaum  Notiz  von  jener  „Kannegiesserei*'  ge- 
nommen. 


Anaeigen, 

C«  Beelisteiii, 

Flügel-  und  Pianlno-Fabrikant. 

Kofliererant 

Sr.  Maj.  des  Kaisers  von  Deutschland  und  Königs  von  Preussen,  Ihrer  Maj.  der  Kaiserin  von  Deutschland  und  Königin 
von  Preussen,  Ihrer  Maj.  der  Königin  von  England,  Ihrer  Maj.  der  Königin -Regentin  von  Spanien,  Sr.  Kaiserl.  und 
Königl.  Hoheit  des  Kronprinzen  von  Deutschland  und  von  Preussen,  Sr.  Königl.  Hoheit  des  Prinzen  Friedrich  Carl  von 
Preussen,  Sr.  Königl.  Hoheit  des  Herzogs  von  Edinburgh,  Ihrer  Königl.  Hoheit  der  Prinzessin  Louise  von  England 
[77—.]  (Marchioness  of  Lome). 

H    ^^^^-n    '%Xr  I-  Fabrik:    6—7  Johannis-Str.  und  27  Ziegel-Strasse. 

. ,^W  «.     \*  II.  F a b r i k :    21  Grünauep-Strasse  u.  26  Wiener-Strasse. 

40  Wigmore  Street.  m.  F  a  b  r  i  k :    122  Reichenbergep-Strasse. 


IV. 

6—7  Johannis-Stp. 


Verlag  von  E.  ^W«  Fritzsch  in  Leipzig. 


[TA¥l     ^P-  ^*-     Deutsches    Liederspiei.     Text   nach    älteren    und 
Mfll     o^u^t'ci^  Volksliedern  zuBammengestellt  and  für  Solostimmen 
'  ^**J   und  gemischten  Chor  mit  Planoforte  zu  vier  Händen  componirt. 
Partitur  Jk  8,—.     Ghorstimmen  (k  Jk  —,76.  und  1,—.)  Jk  3,—.  [78.] 


HerMenkrs.  Heinrich 


f^utiu^  TSlüthner, 

£eipzig. 

Hfl.  U.,  Ifl.  triMl.  iri  1. 1. 1.  OesItmJiMiifir.  BMuibrte-httik. 

Flügel  und  ^ianinos 

(79.]        'Tir  in  gleich  vorzUglicher  Qualität. 

Prämiirt  mit  11  eiraten  ^i^eltansstellung^i-Preiaeu. 


EDITION  PETERS. 

[80.]  Soeben  erschien: 

Erns4|  Op.  11.     ..Othello" -Phantasie  fllr  Violine  und  Piano.     jC  1^. 

—  Op.  22.    Ungarische  Melodien  filr  Violine  und  Piano.    Ji  1,50. 

—  Op.  23.    FismoU-Conoert  fUr  Violine  und  Piano.     Ji  1,50. 
Humopistiache  Lieder  (80)  fOr  Mfinnepchop.  Stimmen  k  75  Pf. 
Heitere  Lieder  (BO)  f Qp  gemischten  Chor.  Stinmien  &  7b  Pf. 
Bach,  OrcheaterBtimmen  zu  den  Cnntaten:    Bleib  bei  uns  —  Ein   feirte 

Burg  —  Gottes  Zeit  —  leb   hatte  viel  BekUmmemiBS  —  0  ewiges 
Feuer  —  Wachet  auf. 

—  Orgelstimme  zu  obigen  6  Cantaten  von  Jadaasobii  h  Ji  3, — . 
Jahrbuch  der  Sfosikbibliotbek  Peters  fSr  1895.  Jahrgang  II  (Jahre»- 

hericht,  4  Aufsätze  von   Chr^sander,  Combaricu,    Liliencron, 
Vogel  und  Bibliographie  1895).    Ji  3,—. 


|\    nillcil«,  Mmd»,  (■UuguUtUb 
^^   d«rClHdkarn.m»darnaiM«WMr* 

Volksausgabe  Breitkopf 


Verlag  von  B.  Schott's  Söhne  in  Mainz. 

Soeben  erschienen: 

[82b.] 

HUMPERDINCK,  E.,  „Hfinsel  und  Gretel"-Quadrlll6,  bearbeitet 

von  G.  Kiese  für  grosses  Orchester  (248timmig)  .     .    n.  M.  4,75 

für  mittleres  Orchester  (ITstimmig)     .     n.  M.  3,50 

für  kleines  Orcheater  (9  stimmig)    .     .    n.  M.  2,50 

ftlr  Militär-Orehester n.  M.  6,75 

WAGNER,  RICHARD.  Tpiume  (Studie  za  „Tristan  und  Isolde")  aus 
den  5  Gedichten,  fUr  tiefe  Stimme  (in  As  dar)  mit  Orchester- 
hegleitung  einger.  Partiturn.  M.  10, — .  Orohesteratimmen  n.M.  5,— 


P.  Fabst's 

Musikalienhandlung 
in   Hieipzig:  [88.] 

h&ltsioh  einsm  geehrtes  UBwirtigen 
muikalilolieRFnbliaam  i 

and  billigll  BeBorgttDg  ron 

■itlkinia,MtlkalltGha  SeIrtfUi  lU. 

bestens  empföhlen. 


■itikinia,  ■BtlkalltGha  SeIrtfUi  lU.    i 

bestens  empföhlen.  J 


Verlag  1 


1  E.  W.  FFltzseb  in  Leipzig. 


„Der  arne  Peter" 

Charakterstück  ftir  Pianoforte 

(nacb  Halnriiih  Hfllnfl) 
componirt  von 

Leander  Schlegel. 

Op.  5.     Pr.  3  .>!  [81.1 

Deniel  de  Lanee  schrieb  in  „Nieuws 
vtui  den  Dag"  über  dieses  Werk: 

„Es  war  mir  ein  wahrer  Qeuuss,  Hrn. 
Schlegel  im  Vortrage  seines  Cberakter- 
stückes  >Der  arme  Peter c  zu  boren. 
Diese  CUviercomposition  gibt  in  einigen 
mehr  oder  weniger  selbständigen  Theilen 
den  Empfindungen  Ausdruck ,  welche 
Heine's  bekanntes  Gedicht  bei  Schlegel 
angeregt  hat,,  Jedemder  Theile  einen  Na- 
men zu  geben,  wage  ich  nicht,  obechon 
oiobt  miaeutlich  das  Bild  der  Hochzeit, 
des  trauernden  feter,  der  treulosen  Ge- 
liebten u.  s.  w.  und  besonders  das  Bild  von 
der  Sehnsucht  Peter's  nach  der  Sterbe- 
stunde zu  erkennen  ist.  In  musikalischer 
Hinsicht  sind  diese  Stücke  sehr  interes- 
sant; Leichtigkeit  der  Erfindung,  schöne 
harmonische  Bearbeitung  mld  reicher 
Ciaviersatz  sind  die  Eigenschaftea,  'Wel- 
che mich  am  meisten  frappirten." 


4a 


Riemann' 


Tierte,    sorgfältig    revidirte   und    mit 
den  neuesten  Ergebnissen  der    musi- 
kalischen  Forschung   und  Kunst-    ^  ^ 


lehre   in 
Auflage. 


Einklang  gebrachte 


Theorie 
und   Ge- 
schichte der 
Musik,    die   Ton- 
künstler   alter    und 
neuer  Zeit  mit  Angabe 
ihrer  Werke,   vollständige 
Instrumenten  künde.        [B5-— .] 

Preis  brooh,  10  M.,  geb.  12  M, 

Zu  beziehen  durch  Jede  Bueh-  und 
Musikalienhandlung,  sowie  directvon 

Max  Hesse'»  Verlas:  in  Iielpsiip. 


^6hl  Staöt  €5fl/ürn6erg j 


Leipzig. 


Meinen  1200  Personen  fassenden  hocheleganten  Theater^  und    •}/ 
ConcertaaaL,  welcher  nftehst  dem  Gewandhaus,  die.  beste 
Akustik   von  allen  Siilen  am  hiesigen  Platze  besitsst,   halte 
zar  Abhaltung  von  Künstler-Coneerten  zu  den  ooulantesten 
Bedingungen  bestens  empfohlen.  [^—0 


Der  ,,Clavier-Lehrer''  1895,  No.  24. 

Dr.  F.  Stade:  J.S.  Bach,  Die  Fugen  des  Wohltemperirten  Claviers, 
partiturmässig  dargestellt  und  nach  ihrem  Bau  erläutert.  Stein- 
gräber, Leipzig.  [87.] 

^Die  leitenden  Gesichtspuncte  des  Bearbeiters  bei  vorliegender  Arbeit  richteten 
sich  zunächst  darauf,  durch  eine  partiturmässige  Darstellung  den  Einblick  in  den 
kunstvollen  Bau  des  Textes  zu  erleichtem  und  die  individuelle  Lebensf^le  der 
Stimmen,  in  ihrem  Znsammenwirken  zu  einem  organischen  Ganzen,  zu  offenbaren. 
Um  dies  noch  klarer  zu  gestalten,  hat  der  Autor  in  Eussnoten  das  gesammte 
thematische  und  motivische  Material,  Führer,  Geführte,  Gegensatz,  Gtegenbewe- 
gung,  Verkleinerung  u.  s.  w.,  —  zusammengestellt  und  erläutert,  sodass  sich,  vom 
Einzelnen  zum  Gesammten  übergehend,  —  das  Bild  der  Fuge  klar  und  lichtvoll 
aufbaut.  Neben  diesem  Hauptzweck  wird  das  Spielen  nach  dieser  partiturmässigen 
Darstellung  noch  eine  vortreffliche  Vorbereitung  für  das  Partiturspiel  überhaupt 
sein,  mit  dem  besonderen  Vortheil,  dass  hier  der  Spieler  keine  Auslassungen  n(3^ig 
hat,  sondern  den  ganzen  Text  in  wirklichem  Claviersatz  wiedergeben  kann. 

Das  llntemeknien  ist  ein  kockrühniliekes  nnd  Nntsen  ver- 
belssendes;  es  ist  dem  Bearbeiter  aber  aueb  naebsarfibmen, 
dass  er  mit  peinliebster  S^orjcfalt  trearbeitet  bat,  dass  er  dem 
Meister   dnrcb   die   versebinntrensten  Pfade  seines  S^ebaffens 

Sefol^  nnd  ancb  die  kleinsten  Einselt^ebiide  als  Tbeile  nnd 
Glieder  des  Oansen  nacbicewiesen,  ibren  Znsammenbantr  in 
Weebselbesiebnnt:  mit  dem  Urtrebilde,  mit  Tbemen  nnd  Oej^ en- 
tbemen,  jreseiig^t  bat.  Der  Antor  bat  ausserdem  in  seiner  Tor^ 
rede  in  Knrsem  die  Ornndxütre  der  liebre  vom  Contrapunct 
nnd  von  der  Fnice  erläntert,  nm  8eibststndirenden ,  die  in  die 
Oebeimnisse  der  eontrapnnetiseben  Kunst  nicbt  eintredrnnicen, 
das  8tudium  su  erleiebtern.  Wir  mdcbten  Iiebrer  nnd  8tndi- 
rende  reebt  eindrinjclleb  auf  diese  nutzbrintrende,  das  Studium 
vertiefende  Arbeit  aufmerksam  macben.** 


M  WaldemäT  Heyer. 

Ueber  das  erste  Auftreten  von  Prof. 
Wald.  Meyer  in  den  Abonnementconcer- 
teu  von  Barmen  und  Düsseldorf  berichten : 

DQsseldoFfer  Neueste  Nachrichten, 
23.  Oct.  1896.  Herr  Waldemar  Meyer  ist 
als  hervorragender  Geiger  nicht  nur  in 
seiner  Vaterstadt  Berlin  seit  lange  an- 
erkannt; er  darf  sich  dreist  den  ersten 
lebenden  Meistern  seines  Faches  zuge- 
sellen, ja  ich  möchte  ihm,  was  markige, 
reine  Tongebung  und  Schönheit  der  Dar- 
stellung betritt,  vor  Manchen  jener  Col- 
le^en  entschieden  den  Vorzug  geben. 
Sehr  dankbar  musste  man  dem  Künstler 
für  die  Einführung  des  Goncertino  von 
Wilhelm  Taubert  sein,  eines  ganz  reizen- 
den, tiefpoetischen  Werks  etc. 

Westdeutsehe  Zeltung,  Barmen, 
7.  Dec.  1895.  Einen  besonderen  Reiz  halten 
die  Darbietungen  des  Violinvirtuosen 
Waldemar  Meyer,  der  im  ersten  Theile 
des  Concertes  unter  Begleitung  des  städt. 
Orchesters  das  Goncertino  (Ballade,  Can- 
zone,  Saltarello)  von  W.  Taubort,  im 
zweiten  aber  Air  auf  derG-Saite,  Barcarole 
von  Spohr  und  Bolero  von  Moszkowski  in 
geradezu  hinreissendem  Spiele  zurWieder- 
gabe  brachte  etc. 

Barmer  Zeitung,  9.  Dec  1895.  Eine 
völlige  Ausnahmestellung  nahmen  die 
Leistungen  des  Hm.  Prof.  Waldemar 
Meyer  in  diesem  Goncert  ein.  Hier  stand 
man  unter  dem  Eindruck  vollgereifter 
Eünstlersohaft.  Der  hochangesehene  Di- 
rector  der  Berliner  Oeigerschule  erschien 
mit  einem  hier  noch  unbekannten  Werk: 
dem  dreisfttzigen  Goncertino  in  AmoU 
Op.  905  von  Wilhehn  Taobert.  Dies  echt 
geigenmässig  geschriebene  Tonstück, 
elegant  in  der  Form,  frisch  in  der  Er- 
findung und  geistreich  in  der  Instru- 
mentif ung,  ist  ein  Product  feinbesaiteter 
Musikpoesie.  In  seiner  zum  Gemüth 
sprechenden  edlen  Tonsprache  glaubt 
man  den  Widerhall  jener  innigen  Freund- 
schaft zu  vernehmen,  die  den  Autor  mit 
Felix  Mendelssohn  verband.  Hr.  Prof. 
Meyer  spielte  die  so  herrÜoh  klingende 
Ballade  und  die  so  schön  singende  Gan- 
zone mit  üppigem  Wohllaut  und  grosser 
Empfindungsw&rme,  den  lebensvoll  über- 
sprudelnden Saltarello  mit  der  vollendet- 
sten Virtuosit&t  einer  kühn  verwegenen, 
doch  unfehlbar  sicheren  Technik.  Es  ist 
erklärlich,  dass  das  Auditorium  diesem 
unvergleichlichen  Violinspiel  mit  Ent- 
zücken lauschte.  Selten  hat  sich  hier 
ein  Solist  so  schnell  in  die  Gunst  der  Zu- 
hörerschaft einzugeigen  gewnsst  wie 
Herr  Prof.  Meyer.  [8a] 

Engagementsanträge  für  den  Künstler 
sind  zu  richten  an  seine  ausschliessliche 
Vertretung,  die 

Concert-Agentnr  Eugen  Stern, 

Berlin  W.|  Magdeburgerstr,  7, 

Soeben  erschienen:  [89.] 

Anneemämk 

(No.  64—68  für  Infanterie.) 

Auf  Allerhöchsten  Befehl  Sr.  Maj. 
des  Kaisers  u.  Königs  Wilhelm  II. 

(Laut  Cabinets-Ordre  vom  7.  Nov.  1896.) 
Ausgabe  füp  Clavier  von 

Dr.  Valentin  Lennert.    3  Jt  netto. 

Leipzig.       Breitkopf  Sl  Hftrtel. 


44 


Alexander  Siloti, 


Antwerpen,  244.   Leemstraat. 

Engagementao£Eierten  mil*  dil*90ta 


[90-.] 


Adolph  Brodsky, 

Director  des  Royal  Mancliester  College  of  Muslo, 

[918]  Manchestep« 


Fran  Hensing-Odrich, 

Concertsftnsrerln  (S^opran). 

[99aa.[      Aachen,  Wallstr.  16. 

Sosanne  Stade,  [93-] 

Concert-  u.  Oratoriensftngerin  (Sopran). 

Loipiig,  Ranstädter  Steinweg  49 11. 

Agnes  Witting, 

Goneert-  u.  Oratoriensftngerin  (Alt). 

Djreadeia,  SedftDfitrafise  8.  [94o.] 

Johsuina  Dietz, 

Concert-  und  OratoriensSngerin 

(Sopran).  [95m.] 

Frankfurt  a.  M.,  Alte  Mainzergasse  41. 
€iiMrt-rertntn{:   IIMeiteele  CMMrUireetin.   llielei. 

Anna  Scbimon-Regan, 

[96-.] 

Lehrerin  für  Sologesang  an  der  k. 
Akademie  der  Tonkinst. 

Mflnoheiiy  JSgerstrasse  8  lil. 

Agnes   Zeehy 

Berlin  W.,  Kirchbachstr.  8  I, 

empfiehlt  sich  den  Concertdirectionen  als 
Solistin  aaf  dem  Jank6-Flttgel.         [97b.] 

Ida  Neuburg, 

Concert-    und    Oratoriensängerin 
(Sopran  n.  Mezzosopran). 

Daisbnrtr,  Neustr.  37.    [98c.] 

CSoilie  Kloppenbupgi 

Concert-  und  Oratoriens&ngerin  (Alt). 
Frankfurta.M.,  ZimmerweglS.  [991.] 

Concertvertretung:  H.Wolff,   Berlin. 

Irma  Bettega, 

CoiMri-  und  OreUrieiiäiigeriii  (hoher  Alt). 
Gesanglehrerin.         [1  OOn.] 
lieipzi^,  Simsonstr.  11, 11. 1. 


Emma  Sperling, 

O^Doert-  nnd  OntoriensuigeriB  (^praii). 

Gesanglehrerin. 
Leipzig,  Dörrienstr.   13.      [lOlo.] 

Anna  Mflnohi      [löiko 

Concert-  und  Oratoriensängerin  (Sopran). 

Frankfurt  a.  M.,  Staufenstrasse  35  in. 

Concertvertretung:    H.  Wolff,   Berlin. 


[103y.] 


Antonie  Bloem, 


Oratorien-  u.  Liedersängerin  (Alt). 
Wiesbadeni  Gr.  Borgstr.  7. 

Clara  Stranss-KnnwellL 

Concert-  und  Oratoriensängerin  (Sopran). 
Gesanglehrerin.         [iOiq.] 
Leipzig,   Rossplatz  3  IL 

Emil  PinkSy 

Concert-    und   Oratorientenor. 

Leipzig,  Hohe  Str.  47,  II. 

[105n.] 
Concertvertretung:  H.  WollT,  Berlin. 

Ludwig  Lauboeck, 

Violinist.         [loöb] 

(Neuestes  Repertoirestück:   Concert  von 

Major.) 
Leipzig  I   Dufour-Strasse  711. 

Slrno  iReicAert, 

Concert-  und  Oratoriensinger  (Bass). 

Dresden,  Peterstr.  3  m.      [107f.] 


Anton  FoepstePi 

Pianist.  [108i.] 

Berlin  W.,  Potsdamer  Strasse  27  b, 

ViUa  1. 

Willy  SteMergy 

Genf. 


Soloqoartett  für  Kireheogesang, 

iJeipsiiC.  [llOw.] 

Adr.:  B.  ROthlg,  Cantor  a.  St  Joh., 
Sophienstrasse  12. 

Fritz    Piiiiipp. 

flllu.]  "^  "^ 

Violoncellvirtuos. 

Leipzig,  Packhof-Str.  No.  13,  3.  Etage. 

Emil  Vaupei, 

hoher  Bariton.  [112t.] 

Concert-  und  Oratoriensänger. 

Wiesbndeni  Philippsberg  12. 

Dr.  Hugo  Riemann, 

Docent  an  der  Universität. 

(Glavierspiel,  Theorie,  Hosikgeschichte.) 

[113-.] 

Leipzig,  Tliomasius-Str.  6,  IH. 

Ein  tüchtiger  Pianist,  erfahrener  Leh- 
rer, Schüler  von  Kullak,  Reinecke,  Door, 
sucht  baldige  Stellung  an  einem  In- 
stitut hier  oder  Ausland.  Derselbe  würde 
eventuell  auch  ein  nachweislich  gut- 
gehendes Institut  käuflich  übernehmen 
oder  mit  Inhaber  eines  derartigen  Insti- 
tuts sich  verbinden,  um  dasselbe  gemein- 
schaftlich zu  leiten  und  zu  vergrössern. 
Offerten  erbeten  sub  B.  S.  86a  an  Herrn 
S^nlsbaeh,  Musikalienhandlung  in 
Bonn.  [lUb.] 

Ein  Musilcreferent  fOr  Oper  und 

Concert, 

der  sich  in  ungekündigter  Stellung  be- 
ündet,  eine  praktische  Erfahrung  von 
ca.  15  Jahren  regelmässiger  AmtsÜiätig- 
keit  aufzuweisen  hat  und  Referenzen 
bevorzugrten  Ranges  beizubringen  ver- 
mag, sueht  Anstellung  an  einem  an- 
gesehenen Blatte  einer  Kunststadt. 
Geneigte  Reflectanten  belieben  ihre  ge- 
schätzten diesbezüglichen  Mittheilungen 
unter  L.  27  an  Haasenstein  &  Vogler, 
A.-G.,  Leipzig,  gelangen  zu  lassen.[L  15c.] 


[116.] 


Componist 


[109—.]  I      forte.    M  4,—. 
Draok  von  G.  G.  Röder  in  Lnipzig. 


ges.  für  volksthüml.  Operette.    Off.  unt. 
W.  H.  postl.  Offenbach  (Main). 

Verlag  von  E.  W.  Fritzsch  in  Leipzig. 

Beer,  Max  Josef,  ^^^'•'^'^*"°" 


lieder  ftlr  Piano- 
[117.] 


.  A«  *\  r»  ■  m 


Leipzisr,  am  16.  Januar  1806. 


hinii  rinoiiictii  Biet-,  lusi- 
Mi  luitalünliaiiilDDti 
iwi  atle  Maller  in 


Verantwortlicher  Kedaoteur  und  Verleger: 

£,  W.  Fritzsoh, 

Leipzig,  KOnlgsstrasse  6. 


Das  Musikalische  Wochenblatt  erscheint  jährlich  in  52  Nommem.  Der  Äbonnementsbetra* 
för  das  Quartal  von  13  Nummern  ist  2  Mark;  eine  einzelne  Nummer  kostet  40  Pfennige.  Bei 
directer  frankirter  Ereuzbondsendung  treteo  nachstehende  vierteljährliche  Abonnements- 
OTeise  ia  Kraft:  2  Mark  50  Pf.  filr  das  Deuteche  Reich  und  Oesterreich.  —  2  Mark  75  Pf. 
ftlr  weitere  Länder  des  Weltpostvereins.  —  Jahresabonnement«  werden  unter  Zugrunde- 
legung vorstehender  Bezugsbedingungen  berechnet. 
Die  Lisertionsgebtthten  f&r  den  Baum  einer  dreigespaltenen  Fetitseile  betragen  30  Pf. 


xxmj&teg.] 


oA 


Inhalt:  Znr  mailkälischBii  Theorie  and  Pi 

„ noä  Qästs  1d  Opsr 

T  Anhang:  Ohanlbiich  Im   * 


KuKaKem« 
tleohsT  An 


en.    Von  Dr.  Hngo  Riemiim.  ISchloBa.)  —  Tage»ge«eliiohte:  Berlohte.  -    

-  Kirch enmiuik.  —  OpernBufrilhniaEen.  —  Vermlsoht«  HtttheilanKen  nnd  HotUeB.  - 

9  evaneellsahe  Geunghiiob  für  BheinlBiid  and  Weatfftlen  von  6,  H.  Witte,  Lisder-Albnm  tod 

C.  Job.  BrKmhftCh,  Joaef  PTiaahea,  Qaorg  Il&DChonBcker,  Aogost  Biedel  und  Qeorg  Vlerling,  bowIs  deotiebs  und 
.:.,..  —  .    -  (1.1 "HefkiateiL  —  AnielgeiL 


I.  ÖwBgTftvBn.  —  Briefl 


Zur  musikaUsohen  Theorie  und  Praxis  der  Griechen. 
Von  Df.  Bago  RiemanD. 

(Schlnse.) 

Der  zweite  Pnnct,  die  Frage,  ob  der  delphische 
Apollo-Hymnus  die  Westphal'sche  Hypothese  der  Terzen- 
scalen,  d.  h.  der  Tonarten,  die  auf  der  Terz  der  tonischen 
Harmonie  achliessen,  rechtfertigt,  ist  freilich  nicht  so 
einfach  zu  entscheiden.  Der  Hymnus  ist  leider  nur  sehr 
fragmentarisch  erhalten,  gibt  aber  in  seinen  Fragmenten 
Belege  für  eineH^ufung  ehr  omatisch  er  Elemente,  welche  auch 
vom  Standpuncte  der  antiken  Theorie  des  enharmonischen 
nnd  chromatischen  Tongeschlechts  aus  seltsam  erscheint; 
z.  B.  kommen  die  Tonzeichen  OYO  wiederholt  nach  ein- 
ander vor,  für  welche  Verbindung  keine  der  überliefer- 
ten Scalen  eine  Erklärung  zu  geben  vermag.  Y  ist  eine 
enharmonische  oder  chromatische  Zwischenstufe  (Schaltton), 
die  ganz  and  gar  nicht  in  die  Scalen  gehört,  in  welchen 
0  vorkommt,  sodasB  dafür  jedenfalls  ein  Lesefehler  oder 
eine  Verstümmelnng  angenommen  werden  müsete;  aber 
0  selbst  poBst  gar  nicht  in  die  Gesellschaft  der  übrigen 
Buchstaben.    Kurzum,  die  Uebertragungen  dieses  Hymnus  < 

nd  noch  keineswegs  über  jeden  Zweifel  erhaben;  nnd 
wenn  sie  wirklich  sich  als  unanfechtbar  herausstellen 
sollten,  so  ist  immer  noch  ein  weiter  Weg  bis  zu  dem 
Beweise,  dass  das  Vorkommen  von  Zeilenschlnssen  auf  gis 
in  einer  Tonart,  deren  diatonische  Grundlage  e'd'c'hagfe 
ist,  die  Existenz  von  Scalen  bedeute,  welche  auf  der 
Terz    schliesseu.     Wie  Gevaert   selbst   bemerkt,    müsste 


der  eigentliche  Terzscbluss  ja  einen  Halbton  tiefer  liegen 
(g  statt  gis).  Er  combinirt  aber  weiter:  „la  nonvelte 
mädiante  obtenue  par  altäration  h4rite  des  fonctions  har- 
monii^ueE  dn  son  evincä"  und  constmirt  uns  so  wahr- 
haftig die  moderne  harmonische  Molltonleiter  mit  ihrer 
äbermässigsn  Secnndstafe  fgis.  Ganz  so  einfach  ist  nun 
aber  der  Hymnus  doch  nicht,  vielmehr  bringt  er  folgende 
Töne  in  bunter  Bfischung  (die  dorische  Tonart  als'&mnd- 
scala  =  e'd'c'hagfe  angenommen): 


wobei  freilich  noch  fraglich  ist,  ob  die  vielen  vorkom- 
menden Folgen  benachbarter  BnchBtaben  enharmoni- 
sche oder  (wie  hier  dargestellt)  chromäUsche  Stufen 
bezeichnen.  Dieser  Hymnus  wie  anch  das  Bmchstück 
ans  Ehiripides'  Orestes  ^apjrua  £>zherzag  Rainer)  werden 
wohl  die  Historiker  und  Theoretiker  noch  längere  Zeit 
beschäftigen,  ehe  die  Acten  über  solche  Fragen  ge- 
schlossen werden  können.  Hoffentlich  mehren  sieb  die 
'  Funde  antiker  Musikreste  so  weiter,  wie  in  den  leteten 
fünf  Jahren.  Erst  wenn  wir  oinigermaasaen  reichliches 
Material  beisammen  haben,  wird  man  daran  denken  können, 
zu  unterscheiden,  was  reguläre,  normale  Kunstbildungen, 
und  was  etwa  zufUliger,  gelegentlicher  Auswuchs  vir- 
tuosen Raffinements  ist.  Vielleicht  würde  der  chroma- 
tische oder  enharmonische  Theil  des  ApoUo-Hymnua  sieb 
als  zu  letzterer  Kategorie  gehörig  herausstellen.     Stellen, 


46 


wie    die    folgende    ans    dem  Apollo-Hymnus  (chromatisch 
gelesen) : 


>-snr-rlf  f   r  p^ 


7ry-^f  r  I  tll'r  I  LTt  ^1-Fj 


^,  ±irr-ftitirf  i^r  p»! 


oder  (dieselbe    enharmonisch   gelesen;    ^  bedeute  die  Er- 
niedrigang  um  ^/^-Ton): 


<y.  <ij^'  r  I  <trfe-rr^iir  ^^  j  r^i^ 


etc. 


stehen  vorläufig  viel  zu  sehr  in  Widerspruch  zur  Aristo- 
xenischen  Theorie,  welche  verbietet,  dass  zwei  Pykna 
direct  aneinander  anschliessen  (als  h  c  eis) ,  als  dass  man 
sie  ohne  Weiteres  zum  Ausgang^puncte  weiterer  Schluss- 
folgerungen machen  kann,  ehe  man  noch  klarstellt,  wo 
hier  eigentlich  die  Haupt-Tetrachorde  (das  Alpha  und 
Omega  der  antiken  Theorie)  stecken! 

Wie  nun  aber,  wenn  die  Andersdeutung  eines  Zei- 
chens Ordnung  in  die  Melodie  brächte?  Wäre  es  nicht 
möglich,  dass  die  unverständlichen  0  gar  keine  0,  son- 
dern 8  (=  d)  wären?  Dann  verläuft  die  ganze  schreck- 
liche Mittelpartie,  in  einer  gar  nicht  üblen  Weise,  die  ich 
zum  Vergleich  mit  den  Uebertragungen  bei  Gevaert  und 
Jan  hier  einschalte  (enharmonisch!): 


hypodorisch    (h  a  g  fis  e  d  c  H) 


IJaqa  xlvra  etc. 


fe=^ 


rv^ 


w=i^ 


4! 


dorisch  (e'  d'  c'  h  a  g  f  e) 


r^^^^=^^ 


i% 


^=? 


^^5^ 


f^-S^ 


phrygisch 

(fis'  e'  d'   eis'   h  a  g  fis) 


■t 


p 


r^^jW 


hypodorisch    (h  a  g  fis  e  d  c  H) 


^-^i-^-^^ri-h? 


I 


<l*«r 


I 


1' 


J^^^^ 


e"jy=? 


m 


Aus  Gevaert's  „Terztonart"  wird  dann  ein  reguläres 
Hypophrygisch    (in    hypodorischer    Stimmung,     mit    1J|, 

defisgahcd  entsprechend  gahcdefg  ohne  Vorzeichen) 
mit  Ausweichung  in  den  dorischen  (b|f)  und  phrygischen 
(|c)  Tonos.  Wenn  sich  irgend  ein  Anhalt  fär  diese 
Umdeutung  des  0  zu  ^  finden  Hesse'*'),  so  wäre  auch 
nicht  das  kleinste  Räthsel  mehr  in  der  Melodie  (die  übri- 
gen Theile  sind  schlicht  diatonisch  in  phrygiscfaer  Stim- 
mung), gelbst  die  Enharmonik  hat  nun  nichts  sonderlich 
Fremdes  mehr,  da  die  enharmonischen  Schalttöne  aus- 
nahmslos so  auftreten,  dass  sie  die  diatonische  Zeich- 
nung nicht  stören,  sondern  nur  verzieren.  Liest  man 
aber  nicht  enharmonisch,  sondern  chromatisch,  so  ist  das 
Resultat  noch  besser,  nämlich: 


:ji_^_r|i%r^^ 


etc. 


Tagesgeschichte. 


Berichte. 

Leipzig.  Wenn  Hr.  Capellmeister  Nikisch  mit  der 
wahrhatt  deliciös  ausgearbeiteten  „Anakreon** -Ouvertüre  von 
Cherubini  nicht  auch  die  letzten  Zweifler  an  seinem  Ver- 
ständniss  für  classische  Musik  zu  einer  richtigeren  Beurthei- 
lung  seiner  Qaalification  für  den  Dirigentenposten  im  Neuen 
Gewandhaus  bekehrt  hat,  so  ist  überhaupt  Hopfen  und  Malz 
an  jenen  Leuten  verloren.  Gerade  diese  Ouvertüre,  welche 
seit  Decennien  als  ein  besonderer  Prü&tein  der  Leiatungs- 
flLhigkeit  unseres  Stadtorchesters  galt,  liess  erkennen,  was  ihren 
früheren  Auffiihrungen  der  neuesten  gegenüber  an  feinfüh- 
liger Auffassung  und  klanglichem  Duft  noch  abging.  Und 
das  Gleiche  darf  gesagt  werden  von  dem  sehr  modernen 
Hauptwerk  des  Programms  des  12.  Abonnementconcertes 
im  Neuen  Gewandhaus,  der  Symphonie  „Ländliche  Hoch- 
zeit" von  Carl  Goldmark,  deren  vielfachen  melodischen 
Schönheiten  und  instrumentalen  Feinheiten  in  so  geistvoller 
wie  technisch  virtuoser  Weise  in  Erscheinung  traten,  dass 
das  Werk  diesmal  den  allgemeinsten  und  wärmsten  Beifall 
fand,  während  dieser  Erfolg  dem  Werke  bei  seiner  letzten 
Aufführung  im  Alten  Gewandhaus  (Herbst  1879)  kaum  be- 
schieden gewesen  ist,  weil  es  andernfalls  doch  sicher  schon 
früher  einmal  zur  Wiederholung  hervorgeholt  worden  wäre. 
Das  Concert  gestaltete  sich  aber  auch  in  seinem  solistischen 
Theil  zu  einem  in  der  Beproduction  glänzenden,  trotzdem 
man  auf  berühmte  Namen  verzichtet  und  nur  zwei  einhei- 
mische Kräfte  engagirt  hatte.  In  der  Gesangskunst  kann  es 
unsere  Frau  Baumann  aber  auch  mit  der  berühmtesten  Prima- 
donna aufnehmen,  wie  unter  seinen  speciellen  OoUegen  in  der 
Süsse  und  Gresundheitder  Tongebung  und  Noblesseund  Wärme 
des  Vortrags  der  Solovioloncellist^  unseres  Theaterorchesters 
Hr.  Qeorg  Wille  an  hervorragender  Stelle  genannt  werden 

*)  Die  Photographie  der  betr.  Steinplatte  im  „Bulletin 
de  Correspondance  hell6niqne''  Bd.  XVU  (1894)  lässt  die 
Deutung  sämmtlicher  0  als  8  sehr  wohl  zu  und  würde  um- 
gekehrt auch  die  Deutung  einiger  ^  als  0  zulassen,  sodass 
man  sich  nur  wundern  kann,  dass  Hr.  Th.  Reinach  nicht 
seinem  ersten  Impuls  folgte,  gar  keine  0  zu  sehen. 


47 


muss.  Frau  Baamann  bethätigte  ihre  exceUente  Künstler- 
schaft in  einer  Arie  ans  Weber's  verschollener  Oper  ,^nes 
de  Gastro''  (deren  Gesammteindruck  sehr  durch  das  prasselnde 
Coloraturfeuerwerk  am  Schluss  geschädigt  wird)  und  Liedern 
von  AI.  V.  Fielitz  (einem  Toskanischen  Lied,  das  vorsichtig 
gesungen  werden  muss,  um  nicht  banal  zu  wirken),  F.  Liszt 
(„Die  todte  Nachtigall''),  Schubert,  Schumann  (dem  für  eine 
Dame  nicht  recht  passen  wollenden  „Ich  wandre  nichf)  und 
Franz  (.Wenn  ich  ein  Immchen  war"  als  Zugabe),  während 
Hr.  Wille  C.  Beinecke^s  wenig  originelles,  aber  dem  wunder- 
vollen Cantilenengesang  unseres  jungen  Künstlers  ergibigen 
Boden  darbietendes  DmoU-Concert  für  sein  Auftreten  gewält 
hatte. 

Einen  weihevollen,  durch  Nichts  getrübten  Kunstgenuss 
vermittelte  die  4.  Kammermusik  im  gleichen  Hause  durch 
den  von  den  HH.  Prill,  Bother,  TJnkenstein  und  Wille 
bewirkten  Vortrafi"  von  Streichquartetten  der  classischen 
Meister  Haydn  (Edur,  No.  21  der  Peters^schen  Ausgabe),  Mo- 
zart (DmoU)  und  Beethoven  (Op.  74).  Die  vier  Herren  waren 
den  ganzen  Abend  über  in  glücklichster  Stimmung  und  über- 
trugen sie  unverkürzt  auch  auf  das  andächtig  lauschende 
Auditorium.  F. 

Leipzig.    Es  wäre  im  höchsten  Grade  ungerecht,  wenn 
man  die  Rührigkeit,   welche  unsere  Theaterdirection  in 
diesem  Winter   bezüglich   des   Opemspielplanes   bisher  ent- 
wickelt hat,  nicht  auf  das  Wärmste  anerkennen  wollte:    bis 
zum  Schluss  des  alten  Jahres   fanden   statt  die   Erstauffüh- 
rungen der  Opern:  „Bei  Sedan*^  von  H.  Zöllner,  „Der  Geigen- 
macher von  Cremona'^    von  J.  Hubay,    „Donna  Diana'*    von 
E.  N.  V.  RezniÖek  und  „Die  Nürnberger  Puppe"  von  Adam, 
dazu  kamen  die  vollständig  neue,  überaus  glänzende,  leider 
allerdings  nicht  immer  absolut  stilgerechte  Ausstattung  des 
„Lohengrin",   sowie   noch   verschiedene  andere  Neueinstudi- 
rungen.    Im  neuen  Jahre  scheint  rüstig  weitergearbeitet  wer- 
den zu  sollen;  bereits  der  6.  Januar  brachte  eine  Novität:  die 
dreiactige  Oper  „Die  Marketenderin"  („Layivandiöre'')de8 
unge^hr  vor  Jahresfrist  zu  Cannes  verstorbenen  französischen 
Gomponisten  Benjamin  Godard,  —  diese  bedauerlicher  Weise 
eine  vollkommene  Niete;  alle  an  der  Aufführung  des  Werkes 
Betheiligten  musste  man  wegen  der  gänzlich  verlorenen  Lie- 
besmüh bedauern,  und  es  ist  unerklärlich,  wie  Hr.  Staegemann 
auf  dieses  Stück  verfallen  konnte;   allerdings   ist  es  an  der 
Op6ra  comique  in  Paris  ziemlich  häufig  und  neuerdings  auch 
in  Lyon  mit  Erfolg  gegeben  worden,  aber  unseren  westlichen 
Nachbarn  mag  die  zum  Theil  patriotische  Tendenz  der  Hand- 
lung sympathisch  gewesen  sein,  und  in  solchen  Fällen  pflegen 
Jene   bekanntlich    oei   bedingungsloser    Begeisterung  jeden 
Rest    von   kritischem    GefÜM  zu    verlieren.      Diese    Htmd- 
lung  spielt  nun  sich  im  Jahre  1794  um  Nancy  und   in  der 
Vend6e  ab;   sie  beschäftigt  sich  mit  dem  Zwiespalt,   in  den 
der  alte  adelsstolze  Marquis  de  Rieul  mit  seinem  Sohne  Georg 
kommt,  welch  Letzterer  sich  an  den  Freiheitskämpfen  jener 
Tage  betheiligen  und  überdies  ein  armes  Mädchen  niedriger 
Herkunft,  Namens  Jeanne,  heirathen  will;  der  Standhaftigkeit, 
mit  der  Gfeor^  seine  Pläne  zur  Durchführung  zu  bringen  sucht, 
setzt  der  auf  das  Höchste  erzürnte,  fanatische  Vater  die  Aus- 
weisung des  Sohnes   aus  dem  elterlichen  Hause   entgegen; 
Georg  zieht  nun  hinaus  in  den  Krieg,  Jeanne  begleitet  ihn, 
und  Bei  dem  Bataillon,  in  das  er  eingestellt  wurde,  findet  das 
Paar  in  der  Marketenderin  Marion  eine  Beschützerin  seiner 
Liebe.  Marion,  in  mancher  Beziehung  eine  Milchschwester  der 
Donizetti'schen  Marie,  ist  es  denn  auch,  die  Alles  wohlgefäl- 
lig zu  Ende  führt  und  die  Fäden  der  sich  mit  allen  nur  er- 
denklichen Unnatürlich keiten  und  geschraubten  Wendungen 
drei  Acte  hindurch  quälenden  Handlung  in  der  Hand  hält. 
Die  einzelnen  Personen  sind  sämmtlich  ohne  jede  specifische 
Originalität  und  haben  photographisch  getreue  Vorbilder  in  allen 
möglichen  Litteraturzweigen;   der  Charakter  der  Titelheldin 
ist  arg  verzeichnet:   bald  trieft  sie  geradezu  von  Edelmuth, 
wie  z.  B.  am  Schlüsse  des  Stückes,   wo  sie  den  kriegsgefan- 
genen  alten  Marquis,   der  zum  Tod  durch  die  Kugel  verur- 
theilt  worden  ist,  befreit  und  diese  ihre  That,    die  für  sie 
selbst  die  Todesstrafe  zur  Folge  haben  ^luss,   sofort  unum- 
wunden ihrem  Commandeur  meldet,  bald  macht  sie  den  Ein- 
druck einer  schamlosen  Gotteslästerin,  wie  im  2.  Act,  wo  sie 
zu  Jeanne  sagt:    „Gott!   Jesus!   Maria!  —  du  glaubst  an  so 
Etwas?".  Ohne  sich  des  Muckerthums  verdächtig  zu  machen, 
muss  man  gestehen ,  dass  derartige  Worte,  öfientlich  auf  der 
Bühne  gesprochen,  nicht  hübsch    klingen.    Dass  die  ganze, 
stellenweise  sehr  tragisch  anhebende  Affaire  sich  schliesslich 
vollkommen  hmrmlos  «^uflöfit,  bedarf  kaum  der  Versicherung: 


das  konnte  man  von  Mr.  Henri  Cain,  der  diesen  herrlichen 
Text  gedichtet  hat  —  die  zum  Theil  ebenfalls  sehr  mangel- 
hafte deutsche  TJebersetzung  stammt  von  Bolten-Baeckers  — , 
nicht  anders  erwarten.  —  und  nun  die  Musik,  die  der  Hr. 
Benjamin  Godard  zu  diesem  Buche  geschrieben  hat:  0  weh! 
0  weh!  „Heiss  mich  nicht  reden,  heiss  mich  schweigen" 
möchte  man  mit  Mignon  ausrufen!  Ein  veritabler  Ratten- 
könig von  Stillosigkeit  ist  es,  was  Godard  zusammencompo- 
nirt  nat  ~  bald  weichlich  sentimentale  Gefühlsduselei,  bald 
prätentiös  aufgebauschter  Operettenkram;  dazu  Anlehnungen 
an  alle  nur  erdenklichen  Mustor:  Meyerbeer  und  Auber,  Halövy 
und  MailUrt,  Gounod  und  Delibes.  —  schliesslich  in  einem 
Zwischenspiel  des  3.  Aufzugs  noch  der  heutzutage  unvermeid- 
lich gewordene  Mascagni;  nicht  einmal  die  Instrumentation 
ist  ansprechend,  sondern  zum  Theil  unnatürlich  gequält  und 
gekünstelt,  zum  Theil  ordinär  und  lärmend:  der  feinsinnige 
Uodard,  wie  man  ihn  aus  seinen  „Scönes  poötiques"  kannte, 
scheint  mit  sonst  Wem  ausgetauscht  zu  sein.  Es  ist  gewiss 
nicht  hübsch,  wenn  man  einem  Todten  etwas  Schlechtes  nach- 
sagt, —  aber  die  Musik  zu  dieser  „Vivandiöre''  ist  wirklich  zu 
miserabel.  Als  ansprechendster  Theil  des  ganzen  Werkes  gibt 
sich  das  Ballet  im  3.  Act;  dieses,  von  Hrn.  Golinelli  hier 
sehr  geschmackvoll  arrangirt,  bildete  auch  die  einzige  Num- 
mer, welche  vom  Publicum  bei  der  Leipziger  Premiere  des 
Werkes  ohne  Widerspruch  freundlich  aufgenommen  wurde,  wo- 
gegen der  nach  den  einzelnen  Actschlüssen  gespendete  Beifall 
.  zum  Theil  auf  ziemlich  energisches  Zischen  stiess:  allerdings 
eine  böse  von  der  grossen  Oefientlichkeit  an  einer  Oper  geübte 
Kritilc,  wenn  nur  das  Ballet  in  derselben  einen  wirklichen 
Erfolg  erringen  kann!  —  Die  hiesige  Aufführung  des  verun- 
glückten Werkes  war  recht  sorgfältig  vorbereitet  und  wurde 
von  Hrn.  Capellmeister  Panzner  mit  Frische  geleitet.  Frau 
Krzyzanowsky-Doxat  hätte  manche  Sceuen  vielleicht 
etwas  harmloser  auffassen  sollen,  fand  sich  aber  sonst  mit 
der  Titelrolle  gut  ab;  gesanglich  störte  die  öfters  unreine  und 
sehr  forcirte  Höhe.  Frl.  Doenges  und  Hr.  Merkel  suphten 
das  Liebespaar  Jeanne  und  Georg  nach  Möglichkeit  interessant 
zu  gestalten,  ausgezeichnet  war  Hr.  Knüpf  er  als  La  Balaf re, 
Hr.  Demuth  repräsentirte  den  Capitain  Bemard  tadellos. 
Alle  übrigen  Rollen  sind  zu  unbedeutend,  um  hier  Erwäh- 
nung finden  zu  müssen.  Das  Orchester  spielte  voraüsrlich, 
der  Obor  sang  gut;  die  Inscene  war  geschmackvoll.  —  Mehr 
als  drei  Aufführungen  wird  die  „Marketenderin"  hier  wohl 
kaum  erleben:  hoffentlich  kommt  Hr.  Staegemann  nicht  auf 
die  Idee,  nocn  eine  andere  Oper  Godard's  nach  Leipzig  zu 
bringen:  basta  una! ...  F.  R.  Pfau. 

Guben.  Nachdem  Beethoven's  Missa  solemnis  am  4.  und 
5.  Dec.  durch  Hm.  Trangott  Ochs  in  so  vortrefflicher  Weise 
zu  Gehör  gebracht  worden  ist,  sind  die  vorhergehenden,  wenn 
auch  noch  so  schönen  Concerte  in  den  Hintergrund  gedrängt. 
Aeussere  Umstände  genug  hatten  sich  hemmend  in  den  Weg 

festellt;  allein  was  Hr.  Ochs  will,  das  thut  er,  und  so  sieht 
enn  ein  vordem  tonangebend  sich  fühlender  Dilettantismus, 
dass  wirklich  künstlerisch  begeisterter  Führung  gegenüber, 
zumal  wenn  sie  sich  mit  Können  paart,  die  Verhältnisse  sich 
fügen  müssen.  Wir  mussten  an  jenen  Abenden  Hrn.  Ochs 
wieder  einmal  als  Dirigenten  bewundern.  Nicht  das  Neben- 
sächlichste entging  ihm;  überall  war  er  die  leitende  Hand. 
Die  Gewandtheit,  mit  den  wechselnden  Tempi  umzugehen, 
überraschte,  noch  mehr  aber  der  Zwang,  den  er  auf  den  viel- 
köpfigen Körper  ausübte;  willig  folgten  Alle,  und  die  Lei- 
stungen des  Chores  waren  durchweg  ausgezeichnete;  den 
höchsten  Anforderungen  genü^  das  Soloquartett  und  das 
Orchester.  Das  „Kyrie"  mit  seinem  wuchtigen,  in  den  Staub 
ziehenden  Einsatz,  sowie  das  „Gloria"  und  „Credo"  machten 
den  tiefsten  Eindruck:  es  war  die  Tiefe  und  Allgewalt  Beet- 
hoven*s,  die  aus  den  Tonmassen  zu  uns  redete  und  uns  fes- 
selte. Zart  und  innig,  ein  frommes  Gebet,  das  ein  Engel  zum 
Himmel  trägt,  erklang  das  „Benedictus".  Hr.  Concertmeister 
Beermann  aus  Hannover  spielte  das  Violinsolo  mit  präch- 
tigem, grossem  Ton  und  edler  Auffassung.  Ebenso  gelang  das 
„Agnus  Dei".  Frl.  Strauss-Kurzwellv  aus  Leipzig  und 
die  HH.  Hintzelmann  aus  Berlin  und  Hungar  aus  Leipzig 
sind  ausgezeichnete  Vertreter  ihrer  Partien.  Aus  Altistin  fügte 
sich  Frl.  Eckardt  aus  Lübbinchen,  eine  Schülerin  des  Hm. 
Ochs,  dem  Ensemble  würdig  ein.  Frl.  Strauss-Kurzwelly  er- 
freute durch  glockenreine  Intonation  und  ktlnstlerische  No- 
blesse, Hr.  Hintzelmann  dur<^  warme  Tongebnng  beim  „et 
incamatus  est" :  das  tieftraurige  „Agnus  Dei"  des  Hm.  Hungar 
klingt  uns  nocn  in  den  Ohren.    Der  Saal  war  überfüllt,  und 

4* 


4B 


das  dankbare  Pablicum   liess  es  an  Beweisen  der  Anerken- 
nung nicht  fehlen. 

Am  18.  December  hörten  wir  Beethoven's  „Eroica*'  in 
hervorragend  gelungener  Aufflihrang;  dazu  gab  es  drei  Sätze 
aus  Bacn*s  Ddur-Suite  and  Mozart's  „Zauberflöten** -Ouver- 
türe. Die  subtile  Phradirung  und  die  wohldurchdachte  Glie- 
derung brachten  das  bedeutsame  Werk  Beethoven's  zu 
einer  wahrhaft  plastischen  Wiedergabe.  Hr.  Beermann  be- 
wies sich  mit  den  Concerten  von  Mendelssohn  und  Gade 
und  dem  12.  Concert- Adagio  von  Spohr  als  ein  Künstler, 
dem  das  Kunstwerk  über  Alles  geht  Dass  er  in  der  „Eroica**- 
Symphonie  das  Orchester  führte,  sei  ihm  noch  besonders  hoch 
angerechnet.  •  — ^t— . 

New-York,  29.  Dec.  Das  fünfzigjährige  Stifbunssfest 
des  „Deutschen  Liederkranzes**  naht  heran,  und  soU  das- 
selbe auf  die  würdigste  Art  gefeiert  werden.  Ein  grosses 
Concert  in  Carnegie  Hall  ist  dafür  schon  in  Vorbereitung. 
Dieser  Verein  gab  am  24.  Nov.  sein  erstes  Concert  in  dem 
Vereinssaal  unter  Leitung  seines  vortrefflichen  Dirigenten 
Heinrich  Zöllner.  Frau  Bloomfield-Zeisler  spielte  das 
Scherzo  aus  einem  Litolff'schen  Concert,  sowie  einige  oolostücke 
von  Scarlatti  und  Liszt  mit  grossem  Erfolg.  Das  Interesse 
ooncentrirte  sich  jedoch  auf  ZöUner's  neues  „Deutsches  Helden- 
requiem zur  Erinnerung  an  die  1870^71  gelallenen  Krieger**, 
welches  zum  ersten  Male  zu  Gehör  gebracht  wurde.  Das 
Werk  (für  Männerchor  und  Sopransolo)  kam  unter  des  Com- 
ponisten  eigener  Leitung  glänzend  zur  Geltung.  Die  darin 
enthaltenen  vielseitigen  Stimmungen  hat  Hr.  Zöllner  au& 
Beste  zu  schildern  gewusst,  obgleich  es  mir  an  einigen  Stellen 
schien,  als  ob  er  die  Grenze  der  Stimmungsmalerei  beinahe 
überschritten  habe.  An  einem  Werk,  in  welchem  so  viel 
Schönes  zu  finden  ist,  sei  dies  jedoch  blos  beiläufig  bemerkt. 
Dasselbe  kann  allen  Männergesangvereinen  als  eme  höchst 
effectvolleConcertnummer  au&  Wärmste  anempfohlen  werden. 

Carl  V.  Lachmund. 


Concertumschau. 

AmstePCtam.  l.  Auf  führ,  der  Maatschappij  tot  Bevord. 
der  Toonknnst  (Röntgen)  unt.  Solist.  Mitwirk,  der  Frauen 
Wilhelmj  a.  Wiesbaden  u.  Minor  a.  Schwerin  und  der  HH. 
Dierich  a.  Leipzig  u.  Messchaert  v.  hier:  9.  Symph.  v.  Beet- 
hoven, Messe  f.  Soli,  Chor,  Org.  u.  Orch.  v.  H.  v.  Herzogen- 
berg. 

Apnhelm.  1.  Auf  führ,  des  Männergesangver.  „Aurora** 
(L.C.Bouman)  unt.  Mitwirk,  der  HH.  Schmidt  v.  hier  u.  Mes- 
schaert a.  Amsterdam,  sowie  des  a  capella-Chors  von  hier: 
Concertouvert.  u.  „Gebet**  f.  Baritonsolo  u.  Chor  m.  Orch.  v. 
P.  Bouman  (unt.  Leit.  des  Comp.),  Vorspiel  u.  Fragmente  a. 
-Parsifal**  v.  Wagner,  Männerchöre  v.  Liszt  („Gottes  ist 
der  Orient**)  u.  F.  Hegar  („Rudolph  von  Werdenberg**), 
gem.  Chöre. 

Baden-Baden.  1.  Abonn.-Conc.  des  Hm.  Werner  (Org.) 
unt.  Solist.  Mitwirk,  des  Frl.  Ludwig  a.  Carlsruhe  u.  der  HH. 
Vix  V.  hier  u.  Hieber  a.  Freiburg  (Ges.),  sowie  des  Evangel. 
Kirchengesangver.  u.  eines  Knabenchors:  Kirchenorator.  „Die 
Geburt  Christi**  von  H.  v.  Herzogen berg,  Soli  f.  Ges.  v. 
Händel  und  J.W.  Frank  u.  f.  Org.  v.  C.  L.Werner  (Weih- 
nachts-Festpraelud.)  u.  Guilmant  (Offert,  über  ein  „Noöles- 
pagnol**).  »  * 

Basel.  6.  Abonn  .-Conc.  der  Allgem.  Musikgesellschaft  (Dr. 
Volkland):  8.  Symph.  v.  Brahms,  Orchestersuite  „Roma**  v. 
Bizet,  Ouvert.  zur  Oper  „Die  verkaufte  Braut**  v.  Smetana, 
Gesangvorträge  des  Hm.  von  Zur-Mühlen  (Walther's  Werbe- 
gesang u.  Preislied  a.  den  „Meistersingern**  v.  Wagner  etc.). 

Berlin.  4.  Symph.-Abend  der  k.  Cap.  (Weingartner)  m. 
Compositionen  v.  Beethoven:  Symphonien  No.  1  u. 8,  3. Ouvert. 
zu  „Leonore**,  Conc.  f.  Clav.  (Hr.  Prof.  Barth),  Viol.  (Hr.  Prof. 
Halir)  u.  Dechert  (Violonc.)  m.  Orch. 

Boston.  Concerte  des  Boston  Symph.  Orch.  (Paur):  No.  7. 
1.  Symph.  V.  Schumann,  Ouvertüren  v.  Dvof6,k  („Die  Natur") 
u.  E.  N.  V.  BezniSek  („Donna  Diana**),  GmoU-Clavierconc. 
V.  Saint-Saöns  (Hr.  Sieveking).  No.  8.  4.  Symphonie  v. 
Brahms,  2.  Ungar.  Rhaps.  v.  Liszt,  Violinconc.  v.  Beetho- 
ven (Hr.  Ondrißek).  No.  9.  Symphonien  v.  Baydn  („La  Sur- 
prise**) u.  Beethoven  (No.  1),  Ddur-Suite  v.  S.  Bach,  Türki- 
scher Marsch  v.  Mozart-Herbeck,  Largo  f.  Violinen  m.  Orch. 
V.  Händel-Hellmesberger  (Soloviol.:  iSr.  Kneisel). 

Braunschwelg.  2.  Abonn.-Conc.  der  Hofcap.  (Riedel): 
Cdur-Symph.  v.  Mozart,  „Till  EulenspiegePs  lustige  Streiche** 


f.  Orch.  V.  R.  Strauss,  Solovorträge  der  Frau  Geller  a.  Mag- 
deburg (Ges.,  Arie  n^^^*  ^^^  ^^^^  sie  verloren**  v.  Gluck  u. 
Lieder  Op.  19  v.  H.  Biedel)  u.  des  Hm.  Dr.  Neitzel  a.  Coln 
(Clav.,  Gdur-Conc.  v.  Beethoven,  Fisdur'-Noct.  v.  L.  B  ras  sin, 
H  moU-Ballade  v.  Liszt  etc.). 

Breslau.  Histor.  Concerte  des  Bohn'schen  Gesangvereins 
(Bohn):  No.  61  m.  Motetten  v.  Lassus  u.  Palestrina.  No.  62. 
Fragmente  a.  Opern  v.  Marschner.  (Solisten:  Frls.  Seidel- 
mann, Bloch,  Schnell  u.  Stake,  Frau  Braniss  u.  HH.  Barasch, 
Cohn,  Prof.  Kühn  u.  Dr.  Peiser.) 

CaPlSFUhe.  Am  18.  Dec.  Aufführ.  v.  HändePs  „Samson** 
durch  den  Philharm.  Ver.  (Rübner)  unt.  solist.  Mitwirk,  der 
Frls.  Mailhac  u.  Friedlein  u.  der  HH.  Rosenberg  u.  Moest. 

Cleve.  Am  16.  Dec.  Aufführ.  v.  Händel's  „Messias**  durch 
den  Stadt.  Singver.  (Fiedler)  unter  solist.  Mitwirk,  der  Frau 
Schmoeckel  a.  Siegen,  des  Frl.  Junkers  a.  Düsseldorf  u.  der 
HH.  Schmitz- Scholl  a.  Mülheim  a.  d.  B.  u.  Oidtmann  a. 
Neuss. 

Copenhagen.  Palastconcerte  des  Hm.  Andersen  am  10. 
u.  13.  Nov.  u.  1.  Dec.:  Symphonien  v.  Mozart  (Jupiter-)  und 
Beethoven  (No.  1),  Suite  algör.  v.  Saint-Saöns,  verschiedene 
Ouvertüren,  Andante  funöbre  v.  Svendsen,  Reitermarsch  v. 
Schubert,  2.  Ungar.  Rhaps.  v.  Liszt,  Pastorale  „Annette  und 
Lubin**  V.  Durand,  Gesangvorträge  der  Frauen  Wolf-Schöller 
u.  Horwitz  tt.  des  Hrn.  Bielefeldt,  Conc.  u.  Fdur-Romanze  f. 
Viol.  V.  Beethoven  (Hr.  Bleuer  a.  Budapest). 

Crefeld.  3.  Abonn.-Conc.  der  Concertgesellschafb  (Müller- 
Reuter)  m.  Compositionen  v.  Beethoven  unt.  Mitwirk,  des 
Pianisten  Hm.  Rummel  a.  Dessau:  3.  Symph.,  Ouvertüren  zu 
„Fidelio**  u.  No.  3  zu  „Leonore**,  Chorphant.  u.  Gdur-Clavier- 
concert. 

Danzig.  3.  Symph.-Conc.  (Schumann):  Symphonien  v. 
Mozart  (Gmoll)  u.  B^thoven  (No.  9  unt.  solist.  Mitwirk,  der 
Frls.  Richter  u.  Suhr  u.  der  HH.  Reutener  u.  Beeg). 

Demmin.  83.  Conc.  des  Concertver.  m.  Solovorträgen 
des  Frl.  Koch  a.  Berlin  (Clav.,  drei  Phantasiestücke  v.  Mosz- 
kowski,  „Don  Juan**-Phant.  v.  Liszt  etc.)  und  des  Hrn. 
Hintzelmann  v.  ebendaher  (Ghes.,  „Mainacht**  u.  Minnelied  v. 
Brahms,  „Auf  dem  Meere**  ▼.  Franz,  „Tronipeter'*-Lied  v. 
H.  Riedel,  „Ganz  leise**  v.  H.  Sommer,  „Vogellehre**  v. 
Schmidt  etc.). 

Genfw  Aboiin.*^>>nceTte'  dar  Staditheaker'^^i  Rehberg): 
No.  1.  4.  Symph.  von  Schumann,  Suite  „L'Arlösienne*^  von 
Bizet,  Ouvert.  zum  „Fliegenden  Holländer**  von  Wagner, 
Cla Viervorträge  des  Frl.  Janiszewska  (Cmoll-Conc.  v.  Beet- 
hoven, Spinnerlied  v.  Wagner-Liszt  etc.).  No.  2.  Hmoll- 
Symph.  V.  Schubert,  „Les  Pröludes**  v.  Liszt,  „Ossian^-Onv. 
V.  Gade,  Violin  vortrage  des  Hrn.  Prof.  Dr.  Joachim  a.  Berlin 
(Conc.  V.  Beethoven  u.  Chaconne  v.  S.  Bach). 

Heidelberg.  Am  6.  Dec.  Aufführung  der  Sophoklei- 
schen  „Antigene**  m.  Mendelssohn's  Musik  durch  den  „Lie- 
derkranz** ( Weidt)  unter  Mitwirkung  des  Lehrer-Gesangver. 
Mannheim-Ludwigshafen  u.  des  Hm.  Blankenstein  a.  liuinn- 
heim  (Declam.).  —  Conc.  der  Sängerin  Frl.  Lemke  unt.  Mit- 
wirk, des  Pianisten  Hm.  da  Motta  am  14.  Dec.  m.  Soli  für 
Gres.  V.  Ad.  Jensen  („Klage  der  Grenzerwitt we**),  Corne- 
lius („Komm,  wir  wandeln  zusammen**  u.  Weihnachtslieder), 
H.  Schmidt  („Im  Volkston**),  J.V.  da  Motta  (Pastoral  u. 
„Ländlicher  Reigen**)  u.  A.  u.  f.  Clav.  v.  S.  Bach  (Ital.  Conc), 
Beethoven  (Sonate  Op.  81a),  J.V.  de  Mo ttaj („Abendgebet**), 
Alböniz  (Chant  d'Espagne)  u.  Widor  (Airs  de  Ballet). 

Hof.  44.  Stiftungsfest  des  „Liederkranzes**  (Scharschmidt) 
m.  F.  Hegar 's  „Manasse**  unt.  solist.  Mitwirk,  der  Frau 
Hieber  a.  München  u.  der  HH.  Trautermann  u.  Hungar  aus 
Leipzig,  sowie  Seitz  v.  hier.  (Nach  dem  „H.  Anz.**  hat  es 
sich  hierbei  um  eine  in  allen  Theilen  sehr  gelungene  Auf- 
führung des  wirkungsvollen  Werkes  gehandelt.) 

Ingolstadt.  Conc.  der  Officiers-C^ellschs^  am  30.  Nov.: 
„Egmont**-Ouvert.  v.  Beethoven,  „Siegfried-Idyll**  u.  Huldi- 
gungsmarsch V.  R.Wagner,  zwei  Ungar.  Tänze  v.  Brahms, 
drei  Stücke  a.  „La  Basoche**  v.  Messager,  (resangvorträge 
des  Hm.  Barth  a.  Nürnberg  („Alt-Heidelberg**  v.  Ad.  Jensen, 
Liebeslied  a.  der  „Walküre**  v.  Wagner,  sowie  acht  Num- 
mern a.  den  Minneliedem  u.  „Am  Martersteig**  u.  „Heimo, 
das  Hüterlein**  a.  den  Almenliedern  v.  H.  Hutter). 

Innsbruck.  1.  Ausserordentl.  Conc.  des  Musikver.  (Pem- 
baur)  m.  Haydn's  „Jahreszeiten**  unt.  solist.  Mitwirkung  des 
Frl.  Dienstbach  a.  Frankfurt  a.  M.  u.  der  HH.  Meyer  v.  hier 
u.  Wassmuth  a.  Hanau. 

Kaiserslautern.  2.  Conc.  des  Musikver.  (Damian):  Männer- 
chöre v.  Schubert,  C.  L.  Fischer  („Die  Heimath**);  F.  Mair 
(„Wie  die  wilde  Bos  im  Wald**),  Silcheru.W.  Sp«idel(„De8 


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deutsphen  Mannes  Wort  und  Lied^),  Doppelquartetie  v.  Prä- 
torius  u.  Kt-emser,:  Qesangvorträge  der  lYau  Mottl  a.  Carls- 
rute  („Der  Engel**  v.'Wägner,  „Loreley**  v.  Liszt  etc.). 

Königsberg  i.  Pr.  Gonc.  des  S&ngerver.  (Schwalm)  unt. 
sollst.  Mitwirk,  der  jf'rls.  MOnch  ä.  I'rankfurt  a.  M.  (Ges.)  u. 
Schmidt  v.  hier  (Clav.)  u.  des  Hm.  Liepe  v.  hier  (Ges.)  am 
16.  Deic,:  „Oberon"-Ouvert.  v.  Weber,  „Scenen  aus  der  Frith- 
jof-Sage**  f.  Männerchor,  Soli  u.  Orch.  y. Bruch,  „Im  Gegen- 
wärtigen Vergangenes**  f.  Männerchor'a.  Orch.  v.  Schubert, 
Männerchöre  a  cap.  v.  H.  Zöllner  („Belsazar") ,  Koschat 
(JD' Hamkehr**)  u.  A.Zander  („Tanz  und  Gesang"),  Soli  f. 
Sopr.  V.  Himmel,  Heub erger  („Der  Spielmann**)  u.  C.  Götze 
(,Mein  Stübchen**)  u.  f.  Bariton  v.  £.  Behm  („An  meine 
Laute**),  Brahms  („Nicht  mehr  zu  dir  zu  gehen**)  u.  £.  Liepe 
(„Auf  ewig  dein**). 

Laibaeh^  1.  ELammermüsikabend  der  Philharm.  G^esell- 
Schaft:  £  moll-Glavierquint.  v.  Sin  ding,  Streich  quart.  Dp.  18, 
No.  6,  y.  Beethoven^  Streichquartettsätze  v.  Grieg  (Romanze 
a.  Op.  Ü7)  n.  Schubert  (Allegro  assai).  (Ausführende:  HH. 
Zöhrer  [Clav.],*  Gerstner,  v.  Nickerl,  Wettach  und  Syrinek 
[Streicher], )  —  Am  16.  Dec.  Auffiihr.  v.  Mendelssohn's  „Elias" 
durch  die  Philharm.  Gesellschaft  (Zöhrer)  unt.  solil^t.  Mit  wirk, 
der  Frls.  Seifhardt  y.  hier  u.  Wiedermann  a.  Wien  und  der 
HH.  Schwach  a.  Olmütz  u.  Prof.  Schütte-Harmsen. 

Lausänne.  Conc.  der  Frau  Salberg  (Ges.)  u.  des  Hm.  Puy 
(Clav.)  unt.  Mitwirk,  des  Hrn.  Becker  a.  Frankfurt  a.  M.  (Vio- 
lonc.)  am  20.  Dec:  Fdur-Clav.-Violoncellson.  v.  Beethoven, 
Soli  f.  Ges.,  .'f.  Viol.. V.  Godard  („En  couranl**  u.  Mazurka) 
u.  Chopin  u.  f.  Yiolonc.  v.  Locatelli  (Suite),  H.  Becker  (Ro- 
manze) u.  Fitzenhagen  („Perpetuum  mobile**). 

Leeds.  Am  18.  Dec.  AuffCLhr.  v.  HändePs  „Messias**  durch 
die  Philharm.  Society  (Beyschlas)  unter  solist.  Mitwirk,  der 
Prau  Albani,  des  Frl.  Berry  u.  aer  HH.  Grover  u.  Mills. 

.  Leipzig.  4.  Kammermusik  im  Neuen  Gewandhaus: 
Streichquartette  v.  Haydn  (Edur),  Mozart  (D  moU)  u.  Beetho- 
ven (Op.  74).  (Ausfuhrende:  HH.  Prill,  Bother,  ün kenstein 
u.  Wille.)  —  13.  Abonn.-Conc.  daselbst  (Nikisch):  4.  Symph. 
V.  Brahms,  „EurTanthe**-Ouvert.  v.  Weber,  Kaiser- Marsch 
V.  Wagner,  CmoU-CIavierconc!  v.  Beethoven  (Hr.  Grünfeld 
a.  Wien).  —  Conc.  des  Leipziger  Lehrerver.  (Engel)  zur  Feier 
seines  50jähr.  Bestehens  und  des  I50jähr.  Geburtstages  von 
Pestalozzi  anx  13;  Jan.: 'Prolog  v.  0.  Gebser,  gespr.  von  Frl. 
Gebser,  Frauenchöre  m.  Clav.  v.  Schubert  (Psalm 23),  Kahn 
(Zwiegesang),  C. Heymann-Rheineok(„Was  streift  vorbei 
im  DämmerUcht**),  Rheinberger  („Heim^Bihrt**)  u. F.  Lach- 
ner ( „Libellentanz  **),  Gesang  vortrage  des  Frl.  Jahn  („Ich  liebe 
dich**  V.  Grieg,  „Eöslein,  wann  blühst  du  auf"  v.  E.  Müller, 
„Herzensfrühling"  von  F.  v.  Wickede  etc.)  und  der  HH. 
C.  Müller  u.  G.  Krausse  (Valentin^s  Gebet  a.  „Margarethe**  v. 
Gounod,  „In  Waldesmitten^  v.  G.  Rebling,  „Maienfahrt** 
V.  Tb.  Salz  mann  u.  Winter lied  v.  H.  v.  Koss),  sowie  Cla- 
viervorträge  des  Hrn.  Mittasch. —  Conc.  des  Hrn.  Prof.  Wald. 
Meyer  a.  Berlin  (Viol.)  unt.  Mitwirk,  des  FrL  Jeppe  v.  eben- 
daher (Clav.)  am  14.  Jan.:  Cdur-Clav.-Violinson.  v.  Sinding, 
Soli  f.  Clav.  V.  Gluck-Brahms  (Gavotte)  und  Beethoven-Seiss 
(drei  Deutsche  Tänze)  u.  f.  Viol.  v.W.  Taubert  (Concer^ino), 
Moszkowski  (Bolero)  u.  A. 

London.  Conc.  der  Incorporated  Soc.  of  Mnsicians  am 
9.  Nov.:  Fmoll-Clavierquint.  v.  Brahms  (HH.  Thorne  und 
Hunt,  Frl.  Hunt  u.  ÜH.  Betjemann  u.  van  der  Straeten),  Es- 
dur-Claviertrio  v.  A.  As h ton  (der  Comp.  u.  HH.  Hunt  und 
van  der  Straeten),  Walzer  f.  vier  Singstimmen  v.  E.  van  der 
Straeten  (Frl.  Taylor,  Frau  Creser  u.HH.  Evans  u.Walenn), 
G^sapig vortrage  der  beiden  gen.  Damen.  ~  Piano  Recital  des 
Hrn.  Siloti  a.  Antwerpen  am  IH.  Dec.  m.  Compositionen  von 
Sändel  (Dmoll-SuijLe),  Daquin,  Rameau,  Schubert,  Schumann, 
3eethoven,  Näpravnik  („Mölancolie**),  Tane'iew  (Pr61.), 
Rachmaninoft  (Valse),  P.  Tschaikowskv  (Berceuse), 
Arensky  (Intermezzo,  „Consolation**  u.  „Esquisse**),  Chopin 
u.  Liszt  (&.  Ungar.  Rhaps.). 

Ludwigshafen.  Conc.  des  Ver.  f.  class.  Kirchenmusik  (Bie- 
Ung)  unt.  Solist.  Mitwirk,  des  Frl.  Clossmann  (Ges.)  u.  des  Hrn. 
Werner  a.  Baden-Baden  (Org.)  am  24.  Nov.:  Choralsymph. 
„Durch  Nacht  zMm  Licht**  f.  Org.,  Streichoroh.,  Trompeten  u. 
Pauken  v.  F.  Lux,  Chorlieder  v.  Rheinberge r  („Aus  der 
Tiefe  ruf  ich  zu  dir**)  u.  A.,  Soli  f.  Ges.  v.  P.  Cornelius 
(WeihnachtsUeder)  u.  f.  Org.  v.  Lux  (relig.  Marsch)  u.  Guil- 
mant  (2..  Satz  a.  der  5.  Son.). 

Mainz.  5.  Stadt.  Abonn.-Cohc.  (Steinbach) :  4.  Symph.  v. 
Glazounow,  „Siegfried-Idyll**  v.  Wagner,  „Eine  kleine 
Nachtmusik"  f.  Streichorch.  v.  Mozart,  Gesangvortrftge  des 
FrL  Wedekind  a.  Dresden  („Jetzt  ist  er  hinaus**  v.  ü.  Rie- 


del,   „Untreu**    v.   Cornelius,    „Guten  Morgen**  v.  Grieg, 
„Die  Nachtigall**  v.  Alabieff  etc.). 

Mannheim.  Am  9.  Dec.  Auntlhrung  v.  Mendelssohn*s 
„Elias**  durch  dieselben  Ausführenden  wie  oben  unter  Heidel- 
berg, 

München.  Conc.  des  Männergesangver.  „Liederhort** 
(Prof.  Thuille)  am  7.  Dec:  Verschiäene  Orcheetemummern, 
Jpas  Schloss  am  Meere**  f.  Männerchor,  Baritonsolo  (Hr. 
Heigl)  u.  Orch.  v.  E.  Pottgiesser,  „Im  Lager  der  Bauern** 
f.>l&nnerchor  u.  Orch.  v.  H.  Hutter,  Männerchöre  v.  F.  He- 
gar  („Gewitternacht**),  J.  Pembanr  („Weben  der  Bergwelt**), 
Ad.  Kirchl  („Es  steht  ein  Lind**),  Vierling  (Burschenlied) 
und  Bruch  („Römischer  Triumphgesang**),  Solovorträge  der 
HH.  Schinkel  (Ges.)  u.  Prof.  Kellermann  (Clav.,  „Am  stillen 
Heerd**  v.  Wagner-Liszt,  Ricordanza  u.  Ungar.  Phant.  v. 
Liszt  u.  „Frühlingsnacht**  v.  Schumann-Liszt).  —  1.  Conc. 
des  Orch.- Ver.:  Symphonien  v.  M.  Haydn  (Cd ur)  u.  Schubert 
(Cdur),  Solovorträj^e  der  Frau  Weckerlin  (Ges.)  u.  des  Hrn. 
Prof.  Schwartz  (Violinconc.  v.  Beethoven  im  Arr.  f.  Clav.). 

Neubrandenbürg«  Conc.  des  Ver.  f.  gem.  Chorgesang 
(Nanbert)  am  6.  Dec. :  Chöre  v.  Weber  (H^ymne),  Gade  („Beim 
Sonnenuntergang**),  Schubert  („An  die  Nacht**,  sowie  Geister- 
chor u.  Hirtenchor  a.  „Rosamunde*'),  Am.  Krug  („Dass  's 
im  Walde  finster  ist**  u.  Spielmannslied)  u.  A..  Solo  vortrage 
der  Frau  Naubert  (Clav.,  „Abendruhe**  v.  Scnytte  etc.)  u. 
eines  ungen.  Tenoristen. 

Nijmegen.  1.  Aufführ,  des  Männergesangver.  „Aurora** 
(Bouman)  a.  Amheim  m.  demselben  Programm  wie  oben  unt. 
Amheim. 

Paris.  3.  Sitzung  der  Gesellschaft  f.  moderne  Kammer- 
musik der  HH.  Philipp  (Clav.),  Berthelier,  Loöb,  Balbreck 
U.  A.  (Streicher):  Clavierquint.  Op.  126  von  S.  Jadassohn, 
Ciaviertrio  Op.  15  v.  Smetana,  Clav.-Violinson.  Op.  13  von 
G.  Faur6,  Elegie  f.  Bratsche  u.  Clav.  v.  Glazounow.  (Dem 
„M6nestrel**  zufolge  hat  das  neue  Ciavierquintett  von  Jadas- 
sohn ausserordenuich  gefallen.  Es  sei  eine  prächtige  Comno- 
sition  von  grossem  Wurf,  reich  an  Erfindung;  besonders  aas 
Andante  sei  von  auserlesener  Färbung  und  von  köstlicher 
Harmonie.      Aehnlich  schreibt  auch  „Le  Guide  Musical**.) 

Penig.  IH.  Musikaufführ.  des  Ohorgesangver.  (Rühling) 
unt.  Mitwirk,  des  Frl.  Löwenberg  a.  Leipzig  und  des  Hm. 
Uillerdt  a.  Glauchau:  Kaisermarsch  f.  zwei  Claviere  zu  acht 
Händen  v.  R.  Wagner,  Variat.  f.  zwei  Claviere  zu  Tier 
Händen  v.  Herz(Op.  16)  u.  Sinding  (EsmoU),  „Togfi:enburg*' 
f.  Soli  u.  Chor  m.  Clav.  v.  Rheinberge r,  Frauencnöre  von 
Vierling  (Tanzlied  m.  Solo  a.  dem  „Raub  der  Sabinerinnen**) 
u.  Enna  (Spinnlied  a.  der  „Heze^},  Ciaviersoli  v.  Weber  u. 
MoszkowsKi  (Valse  brill.). 

Potsdam.  Concerte  der  Philharm.  Gesellschaft:  No.  5. 
Clavierquint.  v.  Schumann,  Streichquartette  von  Beethoven 
(Op.  59,  No.  !)  u.  Haydn  (Ddur).  (Ausführende:  HH.  Prof. 
Genss  v.  hier  [Clav.],  Prof.  Halir,  Markees,  Müller  u.  Dechert . 
a.  Berlin  [Streicher].)  No.  6  (Genss):  Fdur-Symphonie  von 
Brahms,  Solovorträge  der  Frau  Böttcher  a.  Berlin  (Gesang, 
„Bergnacht**  v.  W.  ßerger,  „Dein  fi^edacht**  u.  ,jHinau3  ins 
Weite**  v.  H.  Genss  u.  „Waldeszauber**  u.  „Diiya**  v,  R.  L. 
Herman). . 

Rostock.  1.  Conc.  des  Concert Vereins  (Dr.  Thierfelder): 
3.  Symph.  v.  Schumann,  Ouvertüren  v.  Beethoven  („Coriolan**) 
u.  Brahms  (Akad.  Fest-),  Gesangvorträge  des  Hrn.  Sister- 
mans  a.  Frankfurt  a.  M  ).  —  1.  Orch.-Conc.  des  Ver.  Rostocker 
Musiker  (Dr.  Thierfelder)  unt.  Mit  wirk,  des  Hrn.  Schmideck 
u.  des  Chor  ver.  am  28.  Nov. :  CmoU-Sympihonie  v.  Brahms, 
Ouvert.  zu  „Adolph  von  Nassau**  v.  Marschner,  „Das  begra- 
bene Lied**  f.  Chor,  Soli  u.  Orch.  v.  Meyer-Olbersleben: 

Saarbrücken«  1 .  Kammermusikabend  der  Frls.  Dryander 
(Clav.)  u.  Rode  (Viol.)  a.  Frankfurt  a.  M.,  sowie  Rudolph  (Ges.) 
unt.  Mit  wirk,  zweier  Ungen.:  QmolI-ClaViertrio  v.  Beethoven, 
Clav.-Violinson.  v.  Rubinstein  (welche?),  Chausou  portugais, 
Alla  Polacca  u.  Walzer  f.  Clav,  zu  vier  Händen  v.  Th.  Gouvy, 
Solif.G«s.v.  Bunge  jt  („  Die  Sphinx**  |,  Mayerhoff  („Lied  der 
Ose**),  Liszt  („Bist  du**),  Ries  (Liea),  f^auline  Erdmabns- 
dörfer  („Der  Funke**)  u.  A.  u.  f.  Viol.  v.  Spohr  u.  Hubay 
(„Scönes  de  la  Czardat). 

Sondershausen.  S.KämmermnsikauffÜhr.:  Streichquar- 
tette V.  Bazzini  (Dmoll).  u.  Dvorak  (Cdür),  Variat.  f.  zwei 
Claviere  v.  Schumann  u.  Sindinjg;  (Esmoll).  (Ausführende: 
Frl.  Meyer  ü.  Hr.  Herold  .[Clav.],  sowie  HH.  Corliach,  Wille, 
Martin  u.  Woerl  [Streicher].) 

Speyer.  2.  (Jone.  v.  Caecüien-Ver.  u,  Liedertafel  (Schefler) 
unt.  Solist.  Mitwirk,  der  Frau  Hoeck-Lechner  a.  Carlsruhe  u. 
des. Hm.  Fessler  a.  Frankfurt  a.  Mi:     „Das  Feuerkreuz**  fiU 


60 


l^li,  Chor  u.  Orcli.  v.  Brach,  Cfaor  der  Gefangenen  a.  .Fi- 
4elio**  V.  Beethoven,  zwei  finn.  Volkslieder  f.  Männercnor, 
Baritonlieder  v.  Schumann  and  Ad.  Jensen  („Lacrimae 
Christi"). 

Stoekholm.  (3oncerte  der  k.  Oper  (Nordqvist)  am  19.  a. 
28i  Nov.:  Dmoll-Symphonie  v.  0.  By ström.  Ouvertüre  zum 
,jFliegenden  Holländer"  v.  Wagner,  Vorspiel  zu  »Stig  Hvide* 
V.  O.  Olsen,  Rigodon  a.  -Dardanus",  Musette  a.  Tamboaria 
V.  Rameaü,  SolovortriLge  der  HH.  Lundqvist  (Ges.,  „Tanh&n- 
ser"  V.  A.  Söderman)  u.  Rummel  (Clav.,  Cbncerte  in  £s- 
dur  V.  Beethoven,  in  Amoll  v.  Schumann  und  in  AmoU  v. 
Grieg,  Suite  v.  0.  Olsen  u.  Phant.  üb.  ungar. Volksmelodien 
V.  Liszt).  —  Conc.  des  Hm.  Rummel  am  2.  Dec.  m.  Com- 
positionen  v.  S.  Bach  (Ital.  Conc),  Beethoven  (Sonate  „Les 
adieux"),  Schubert  („Wanderer"-Phant.),  Mendelssohn  und 
Chopin. 

Strassbarg  i.  B.  3.  Abonn.-Gonc.  des  städt.  Orch.  (Prof. 
Stockhausen):  Gmoll-Symph.  v.  Mozart,  Ouvertüre  zur  Opef 
„Daphnis  und  Menakles"  v.  0.  Somborn,  Ballade  Über  ein 
vl&m.  Volkslied  f.  Streichorch.  v.  A.  de  Greef,  Claviervor- 
träge  des  Hrn.  de  Greef  a.  Brüssel  (Gmoll-Conc.  v.  Saint- 
Saöns,  Norwee.  Hochzeitszng  v.  E.  Griep;  u.  Phant.  über 
Ungar.  Votksmelodien  v.  Liszt).  —  Clavierabend  des  Hrn. 
Ebert-Buchheim  am  1 1.  Dec.  m.  Compositionen  v.  Bach-Tausig 
(Dmoll-Tocc.  und  Fuge),  Beethoven  (Variat.  Op.  85),  Chopin 
(Bmoll-Son.),  Erb  (Cnoeur  rnstique),  Gluck- Brah ms  (Gavotte), 
Brüll  (Mazurka),  Moszkowski  (Tarantella)  u.  Liszt  („Lie- 
bestraum**  u.  14.  Ungar.  Rhaps.).  (Ein  Programm,  das  sich 
sehen  und  hören  lassen  darf!) 

Stuttgart.  1.  Abonn.-Conc.  des  Keuen  Singver.  (Seyffardt) 
m.  der  Concertcant.  „Aus  Deutschlands  grosser  Zeit**  v.  E.  H. 
Seyffardt  unt.  sollst.  Mitwirk,  des  Frl.  Hiller  v.  liier ,  der 
Frau  Walter-Choinanus  a.  Weimar  u.  der  HH.  Ritter  a.  Ber- 
lin u.  Büttner  a.  Gotha. 

Tilsit.  1.  Damen-Liedertafel  des  Sängerver.  (Wolff):  Akad. 
Festouvert.  v.  J.  Brah  ms,  „Heini  von  Steier**  f.  Violinsolo, 
Männerchor  u.  Orch.  v.  E.  S.  Engelsberg.  Helden-Requiem 
f.  Sopransolo,  Männerchor  u.  Orch.  v.  H.  ztöllner,  Männer- 
chöre V.  J.Schnyder  („Der  junge  Fähndrich**)  U.A.,  DmoU- 
Clavierconc.  von  Mendelssohn  (Hr.  Wolff),  Sopranlieder  von 
H.  Hof  man»  („Vergiss  mein  nicht«)  u.  W.  wolff  („Wenn 
in  stiller,  dankler  Nacht**  u.  „Mein  Heimathsland**).  ~  Oono. 
des  Oratorienver.  (Wolff)  unt.  sollst.  Mitwirk,  des  Hrn.  Fiedler 
a.  Görlitz  am  18.  Nov.:  „Athalia^'-Ouvert.  von  Mendelssohn, 
„Die  Ruinen  von  Athen**  v.  Beethoven,  „Sonnengesang**  und 
„Angelas*  a.  „Franciscus**  v.  Tinel,  Frauenchöre  von  Schu- 
mann u.  Brah  ms  (Minnelied  u.  Barcarole),  GFesan^oli  von 
Rubinstein  („Sehnsucht"*),  Reinecke  („Abendreinn*')  u.  A. 
—  Geistl.  Musikaufführ.  in  der  deutsch-evangel.  Kirche  am 
24.  Nov.:  Motette  zum  Todtenfest  f.  Soli  u.  gem.  Chor  m.  Org. 
V.  Joh.  Fache,  Grabgesang  f.  Chor  v.  O.W  ermann,  Frauen- 
duette V.  P.  Kühne  (Spruch  a.  der  heil.  Schrift)  u.  C.  Loewe 
(a.  der  „Aufer weckung  des  Lazarus**),  Soli  f.  Ges.  v.  Raff 
(„Sei  still**),  f.  Org.  v.  MarkuU  (Trio  üb.  „Was  Gott  thut**), 
Beethoven  u.  Friedemann  Bach  (Largo  a.  oem  DmoU-Conc), 
sowie  freie  Phant.  u.  f.  Viol. 

Ulm.  1.  Conc.  des  Privat-Orch.-Ver.(Schütky):  DreiSätze 
a.  der  7.  Symph.  v.  Beethoven,  „Titus**-Ouverture  v.  Mozart, 
Entr'acte  a.  „Aönig  Manfred**  v.  Reinecke,  Seren,  a.  Op.  10 
V.  Moszkowski,  Solovorträge  des  Frl.  Speidel  a.  Stuttgart 
(Ges.,  Winterlied  v.  H.  v.  Koss,  Wiegenlied  u.  „Verfi;ebliches 
Ständchen**  v.  Brah  ms  etc.)  u.  des  Hm.  Krasselta.  München 
(Viol.,  Edur-Conc.  v.  Vieuxtemps,  „Hejre  Kati**  v.  J.  Hu- 
bay  etc.). 

Weimar.  1.  Conc.  des  Chorgesangvereins:  „Das  begra- 
bene Lied**  f.  Soli  u.  Chor  v.  M^yer-Olbersleben  (Soli: 
Frl.  Hartwig  und  HH.  Bucha  u.  Göpfart),  zwei  Frauenchöre 
v.  Palestrina,  Solovorträge  des  Frl.  Hartwig  (Winterlied  von 
H.  V.  Koss,  „Am  Strand**  v.  Ries u.  „Dies und  Das**  v.  Franz) 
u.  des  Hrn.  von  der  Hoya  (Viol.,  Gmoll-Son.  v.  Tartini-Zell- 
ner  u.  drei  Sätze  a.  dem  Conc.  romant.  v.  B.  Godard).  — 
4.  Abonn.-Conc.  der  grossherzogl.  Musikschule  (Rorich)  mit 
Scenen  a.  „Fidelio**  v.  Beethoven  unt.  solist.  Mitwirkung  der 
Frls.  Petzold  u.  Klein  u.  der  HH.  Zander,  Weber,  Gerboth, 
Müller  u.  Walther. 

Wien.  Conc.  des  Hrn.  Bürger  a.  Budapest  (Violoncell) 
unt.  Mitwirk,  der  Frau  Abranyi  v.  ebendaher  (Ges.)  am  13.  Nov. : 
Solif.  G«s.  V.  Brahms  (-Immer  leiser**),  Mascagni  („M'ama, 
non  m'ama*'),  Mever-Helmund  (Mädchenlied),  Massenet 
(„Ouvre  tes  yeux  bleus")  u.  A.  u.  f.  Violonc.  v.  Volkmann 
(Conc),  Locatelli  (Sonate),  TschaXkowsky  (Variat.  Op.  38), 
Bizet  (Adagietto)  u.  Popper  (Elfentanz).  —  Conc.  der  Pia- 


nistin Gisela  Springer  unter  Mitwirkung  der  Sängerin  Frau 
Prasch-Passy  u.  des  Pianisten  Hrn.  W.  Them  am  20.  Nov.: 
Ungar.  Phant.  f.  2wei  CUviere  v.  Liszt,  Soli  f.  Ges.  u.  £  dar. 
V.  Mendelssohn  (Praelud.  n.  Fuge  Op.  86),  Brahms  (Variat. 
Op.  21),  Volkmann  (Son.  Op.  11^,  Rubinstein  (Impromptn), 
Brüll  (Scherzo)  u.  A.  —  2.  Matinee  der  Pianisten  HH.W.  a. 
L.  Them  unt.  Mitwirk,  der  Frls.  Helma-Hauke  (Gesang)  und 
Springer  (Clav.)  am  8.  Dec:  Compositionen  f.  zwei  Cla viere 
V.  Volkmann  (Variat.  Op.  26),  Beethoven  (Esdnr-Goncert), 
Schutt  (Paraphr.  über  Strauss*  Walzer  „Geschichten  aus  dem 
Wiener  Walde**  [als  Zugabe])  u.  Liszt  (Phant.  Über  nngar. 
Volksmelodien  [1.  Clav.:  Frl.  Springer]). 

Wiesbaden.  1.  Conc  des  ^ngerchors  des  Wiesbadener 
Lehrerver.  (Spangen berg):  Chöre  von  Cordans,  Palestrina, 
F.  Hegar  („Gewittemacht**),  G.Weber  („Wald  weben**)  und 
C.  Seh  aus 8  („Der  Lenz  ist  da**),  sowie  Volkslied  „Das  Lieb- 
chen im  Grabe**,  arr.  v.  Spangenberg,  Solovorträge  der  Frau 
Schott-Mohr  a.  Mainz  (Ges ,  f^ragmente  a.  den  „Folkungem*' 
V.  Kretschmar  n.  „Mi^non**  v.Thomas,  „D^r  Sändtitger'' 
V.  Bungert  u..  Wiegenlied  v.  F.Ries)  n.  des 'Hm.  Spangen- 
berg (Clav.,  Son.  Op.  81,  No.  2,  v.  Beethoven,  Noctv.  Grieg 
u.  Spinnerlied  v.  Wagner-Liszt). 

Winterthur.  Conc  des  Gem.  Chors  (Dr.  Radecke)  unt 
Solist.  Mitwirk,  der  Frls.  Tschumy  u.  Häusermann  u.  der  Hfl. 
Jacob  a.  Zürich  n.  Singer  a.  Dresden  am  13.  Nov.:  Ouvert.  zu 
^phigenie  in  Aulis**  v.  Gluck  m.  R.  Wagner^s  Schloss,  „Det 
Rose  Pilgerfahrt**  v.  Schumann,  Chöre  m.  Clav.v.B.  Scholz 
(„Winternacht**  n.  „Mondscheinnacht**)  u.  a.cap.  v.  R.  Kahn 
LDie  verschwiegene  Nachtigall**  u.  „Frühzeitiger  Frühling**), 
Baritonlieder  v.  R.  Wagner  („Träume**),  Liszt  („Du  bist 
wie  eine  Blume**)  u.  Schubert. 

Zittau.  1.  Abonn.-Gonc.  des  Lehrer-Gesangver.  (Stöbe): 
Adur- Festouvert.  v.  Rietz,  „Römischer  Triumphgesan^**  von 
Bruch,  ^Odin's  Meeresritt^  f.  Baritonsolo  (Hr.  Schneider  a. 
Leipzig)^  Männerchor  u.  Orch.  v.  Gernsheim,  Männerchöre  ▼. 
J.  (r)  Keissiger,  L.  Lehmann  („Die  Müllerin**)  und  Silcher, 
Solovorträge  der  HH.  Schneider  („Ahnansor*^  v.  Reinecke 
etc.)  u.  des  Hm.  Maier  (Viol.,  Romanze  v.  Svendsen). 

^^*'  Vtrsäiti  Pr0gramme^  sowie  Programme  ohmt  Angabe  von  Ort  mnd 
Datum  müstin  vollständig  tembetuktet  bleiben! 

Engagements  und  GIste  In  Oper  und  Gonoert. 

Antwerpen.  Auch  hier  hat  Hr.  Busoniden  Beweis  er- 
bracht, dass  er  Einer  der  ersten  Pianisten  unserer  Zeit  ist. 
Namentlich  war  sein  Vortrag  Liszt'scher  Werke,  wie  der 
„Vogelpredigt**,  der  „Franciscus-L^;ende*'  und  des  Mephisto- 
Walzers,  zündend.  —  Basel.  Hr.  Eugen  Gura  war  als  Hans 
Heiling  und  Fliegender  Holländer  Gast  am  Stadttheater  und 
hat  mit  seinen  ergreifenden  Darstellungen  beider  Partien  das 
Publicum  begeistert.  —  Bielefeld.  In  dem  Weilinachtsconcert 
desVereins  für  kirchliche  Musik  wirkten  solistisch  in  künstlerisch 
vortrefflicher  Weise  die  HH.  Trautermann  aus  Leipzig  und 
Holle  aus  Berlin  mit.  Der  bestens  renommirte  leipziger 
Tenorist  sang  mit  tiefer  Empfindung  allen  Zuhörern  zu  inner- 
licher Erbauung  einige  Weihnachtdieder,  wogegen  Hr.  Holle 
in  seinen  Violinvorträgen  als  gut  begabter  Jünger  der  Kunst 
sich  auswies.  —  Coburg.  Hr.  Musikdirector  Döbber  wurde 
zum  2.  Capellmeister  des  Hoftheaters  ernannt.  —  Magde- 
burg. Im  2.  Casinoconcert  erregte  Hr.  Hofconcertmeister 
Seitz  aus  Dessau  Aufsehen  mit  seinem  technisch  hervor- 
ra^nden  und  in  Auffassung  und  Ausdruck  delicaten  Violin- 
spiel,  und  man  wunderte  sich  mit  vollem  Recht  duüber.  dass 
dieser  Künstler  noch  so  unbekannt  in  der  deutschen  Musikwelt 
ist,  während  manche  Geiger,  die  nur  in  dem  „Mätzchen- 
machen** ihm  über  sind,  eiue  Bolle  in  den  Concertsälen  der  Gross- 
städte spielen.  —  Moskau.  Hr.  Colonne  aus  Paris  hat  hier 
mehrere  Concerte  geleitet  und  wie  jedesmal  reiche  künstlerische 
Ehren  davongetragen.  —  München.  FrL  Ternina,  unsere 
hervorragende  dramatische  Sängerin,  hat  sich  auf  die  Reise 
nach  Amerika  begeben,  um  dort  eine  dreimonatliche  Gastspiel- 
tonmöe  zu  absolviren.  Im  letzten  Concerte  des  Porees'sehen 
Cfaorvereins  dirigirte  Hr.  Siegfried  Wagner  aus  &iyreuth 
ausser  einer  eigenen  symphonischen  Dichtung  ebenfidls 
mit  grossem  Erfolg  Orchestercompositionen  von  seinem  Vater 
und  von  Beethoven.  —  New-Orleans.  Frau  Klafsky 
hat  als  Ortrud  in  „Lohengrin**  und  als  Brünnhilde  in  der 
„Walküre**  durch  die  Macht  ihres  Gesanges  aUe  Hensen  ^ 
fangen  genommen.  —  Potsdam.  Im  5.  Concerte  der  Phil- 
harmonischen Gesellschaft  erholten  sich  zwei  Berliner  SüasUer 
grosse  Erfolge.    Nennen  wir  zuerst  Frl.  Stephan,  so  ist  zu 


61 


sagen,  dass  sie  mit  ihren  Liedervortrftgen  das  Publicum 
geradezu  entzückt  und  walire  Bei£ftllsstürme  demselben  ent- 
lockt hat.  Aber  auch  Hr.  Espen h ahn  hat  mit  seinem  Vio- 
loncellspiel  sich  als  ein  yollgiitiger  Künstler  seines  schönen 
Instrumentes  documentirt  und  reiche  Anerkennung  mit  dem- 
selben errungen. 

Kirohmfitüsik. 

Leipzig.  Thomaskirohe:  11.  Jan.  „Der  Herr  ist  mein 
Hirte"  t.  H.  Kretzschmar.  ^Jesu,  dulcis  memoria"  v.  Vittoria. 
„Ich  hebe  meine  Augen  aur'  v.  S.  Jadassohn.  Nicolaikirche: 
12.  Jan.  „Sanctus**  a.  der  Missa  solemnis  y.  E.  F.  Richter. 

Gaben.  Stadt-  und  Hauptkirche  vom  ß,  October  bis 
29.  Deoember  1895:  „Heilig  ist  der  Herr^  v.  Passani.  „Hoff* 
nntig  auf  Gh>tt^,  „Herr,  zu  dir  will  ich  mich  retten"  und 
„Wer  bis  an  das  Ende  beharrt"  v.  Mendelssohn.  „Gott,  deine 
Güte  reicht"  v.  Beethoven.  „Seele,  was  ist  Schönres  wohl" 
V.  Ahle*  ^Sehnsucht  nach  dem  Himmel"  v.  Pearsall.  „Wenn 
der  Herr  aie  Gefangenen"  u.  „Ich  hebe  meine  Au^en  auf" 
V.  H.  M.  Schletterer.  „Ererbt  das  Reich"  v.  Scheidemann. 
„Wie  könnt  ich  sein  vergessen"  v.  Drobisch.  „Wenn  ich  ein- 
mal soll  scheiden"  v.  S.  Bach.  „Selig  sind  die  Todten"  von 
Spohr.  „Ihr  Himmel,  thauet  hernieder"  ▼.  Alb.  Becker,  „Der 
König  ;der  Ehren"  v.  Mühling.  „Macht  hoch  die  Thttr"  ▼. 
Hauptmann.  „Sehnsucht  nach  der  Erscheinung  des  Herrn"  v. 
Em.  Bach.  „Denn  uns  ist  heut  ein  Kind  geboren",  „Engels- 
erz&hlung"  u.  „Ehre  sei  Gk>tt"  a.  dem  „Messias"  v.  Händel. 
„Israel,  hoffe  auf  den  Herrn"  v.  Homilius. 

Zwickau.  St  Marienkirche  vom  1.  October  — 31.  Dec: 
Gantate  „Wachet  auf",  1.  u.  6.  Satz,  v.  S.  Bach.  „Machet  hoch 
die  Thore"  v.  Altenburg.  „Allein  auf  Gott"  v.  Praetorius. 
„InJesu  Ruh"  V.L.  Witte.  „Kirchliche  Festouvert.  v.  Nicolai. 
„Wer  Gott  vertraut"  v.  Bodenschatz.  „Ich  will  euch  trösten" 
u.  „Wie  lieblich  sind  deine  Wohnungen"  v.  Brahms.  „Sei 
getreu"  ▼.  Mendelssohn.  „Ach  Gott  vom  Himmel"  v.  Agricola. 
„Tochter  Zion"  v.  H&ndel.  ,JBs  ist  ein  Res"  v.  Praetorius. 
Altböhmische  Weihnachtslieder  v.  Riedel.  „Gloria"  aus  der 
Edur-Messe  v.  Schubert.  No.  18 — 21  a.  „Christi  Gkburt"  v. 
H.  V.  Herzogenberg. 

OpemafjffDhrungen. 

December. 

Budapest.  K  ungar.  Opernhaus:  !.  B4nkb&n.  8.  Der 
Troubadour.  5.  Der  Freischütz.  5.  u.  20.  Der  Bajazzo.  7.  u. 
29.  Der  Geigenmacher  von  Cremona.  8.  Die  Stumme  von 
Portici.  10.  Die  verkaufte  Braut.  II.  u.  29.  Cavalleriä 
rusticana.  12.  u.  23.  Hansel  und  Gretel.  13.  Manon  Lescaut 
(Paccini).  14.  Der  Maskenball  (Verdi).  15.  u.  21.  Der  Pro- 
phet. 17.  Der  fliegende  Holländer.  19.  Mignon.  22.  Othello 
(Verdi).  25.  Die  lustigen  Weiber  von  Windsor.  26.  Tann- 
h&user.  28.  Don  Juan.  30.  Das  Mädchen  von  Navarra.  31. 
Die  Nürnberger  Puppe. 

Mflnchen.  K.  Hof-  und  Nationaltheater:  1.,  8.  u.  15.  Die 
Afrikanerin.  3.  Carmen.  5.  u.  28.  Rigoletto.  6.  Das  goldene 
Kreuz.  10.  Der  Freischütz.  12.  u.  26.  Don  Juan.  14.  Der 
Troubadour.  19.  Die  Legende  von  der  heil.  Elisabeth.  20. 
Der  Maskenball  (Verdi).  22.  Tannhäuser.  23.  Margarethe. 
29.  Die  lustieen  Weiber  von  Windsor.    30.  La  Traviata. 

K.  Residenztheater:    9.  Martha.     18.  Figaro's  Hochzeit. 

VermiMhte  Mittheiiongen  und  Notizen. 

*  Im  Verlage  von  Vandenhoeck  A  Ruprecht  in  Göttingen 
soll  im  März  d.  J.  die  1.  Nummer  einer  von  den  HH.  Dr. 
Friedrich  Spitta  und  Dr.  Julius  Smend  in  Strassbnrg  i.  E. 
heraussegeMne  „Monatsschrift  für  Gottesdienst  und 
kirchliche  Kunst"  erscheinen,  die  sich  nicht  in  den  Dienst 
irgend  äner  kirchlichen  oder  künstlerischen  Richtung  stellen, 
sondern  allen  Denen  Raum  geben  will,  die  mit  Ernst  an  der 
VerwirkUehung  des  Ideals  des  evangelischen  Gtotteedienstes 
arbeiten  wollen. 

*  „Müller-Braunau's  Pedalgeifi;e''  nennt  sich  ein 
neues  Musikinstrument,  dessen  ranf  Saiten  (C,  G,  D,  A 
und  E)  je  nach  Bedarf  durch  ein  vermittelst  eines  Pedales  in 
rotirende  Bewegung  zu  setzendes  Streichband  zum  Klingen 
gebracht,  und  dessen  Töne  (vom  C  der  kleinen  Octave  ois 
zum  G  der  vierj^estrichenen  Octave)  mit  den  Fingern  der 
linken  Hand  auf  einem  Griffbrett  mit  Bünden,  ähnlich  wie 
bei  der  Guitarre,  gegriffen  werden.    Wenn  es  auch  ausge- 


sdhlossen  sein  dürfte,  mit  diesem  vorzü^ich  construirten  Instru- 
ment künstlerische  Wirkungen  und  Feinheiten  wie  auf  der 
wirklichen  Violine  zu  erreichen,  so  erscheint  dasselbe  vermöge 
seiner  leichten  Erlernbarkeit,  der  durch  die  Bünde^des  Griff- 
brettes gegebenen  reinen  Intonation,  der  bequemen  Möglich- 
keit des  mehrstimmigen  Spiels  und  seiner  Ausdrucksfähigkeit 
hingegen  immerhin*  als  ein  recht  glücklich  ersonnener  Er- 
satz rar  das  Original  in  allen  den  F&llen,  in  welchen  zum 
erfol^eichen  Studium  der  Violine  die  nöthige  Zeit  oder  die 
nöthige  Beanlagung  fehlt,  und  als  die  weitaus  beste  Imitation 
dieser  Art.  Nach  demselnen  System  ist  auch  Müller-Braunau*s 
P e d  a  1- V ioloncell  gebaut.  Wer  sich  ernstlich  für  diese  neuen 
Instrumente  interessirt,  lasse  sich  von  dem  in  Hamburg 
lebenden  Erfinder  und  Fabrikanten  derselben  deren  neueste 
Beschreibung  schicken. 

*  Rieh.  Strauss'  neues  Orchesterwerk  ),Till  Eulen- 
spieffel's  lustige  Streiche"  nimmt  schnell  seinen Sieees- 
weg  aurch  die  Concerts&le,  in  Cöln  (unter  WüUner)  und  in 
Mannheim  (unter  Röhr)  ist  es  in  dieser  Saison  bereits  wieder- 
holt zur  Auftiührung  gelangt.  Bedeutsame  Reproduotionen 
des  geistvollen  Werkes  stehen  in  diesem  Winter  noch  bevor. 

*  In  der  letzten  Aufführung  von  Wagner's  „^al- 
küre"  in  Leipzig  kamen  die  Ausführenden  im  2.  Aufzug 
derart  auseinander,  dass  der  Capellmeister  abklopfen  und  von 
Neuem  beginnen  musste.  Ausserdem  wird  berichtet,  dass  an 
diesem  AMud,  wie  in  der  tagszuvor  stattgehabten  „Rhein- 
gold ^-Aufführung  die  Regie  ihres  Amtes  in  einer  ganz  un- 
verantwortlichen Weise  ^waltet  habe.  „Siegfried''  und 
„Götterdämmerung*'  Schemen  sich  gegenwärtisr  ganz  der 
Möglichkeit  einer  Wiedergabe  auf  dem  unter  aer  früheren 
Direotion  bIb  Wagner-Bühne  zu  berechtigtem  Ruf  gelangten 
Leipziger  Stadttheater  zu  entziehen.  So  lange  Hr.  Staege- 
mann  Director  und  Hr.  Gk)ldberg  sein  Ober-Opemregisseur  ist, 
wird  hierin  eine  Aenderung  zum  Besseren  auch  aaum  ein- 
treten.   Das  dauert  aber  noch  lange  Jahre! 

*  In  Dresden  errang  sich  Bizet's  einactige  Oper  „ Dja- 
mileh*'  bei  ihrer  Erstautrahrung  Ende  v.  Woche  einen  hüb- 
schen Erfolg. 

*  W.  Kienzl's  Oper  „Der  Evangelimann''  gelimgte  am 
11.  d.  zur  ersten  Aufführung  im  Hoftheater  zu  Wien  und 
erzielte  einen  ganz  ausserordentlichen  Erfolg,  einen  stärkeren, 
als  alle  übrigen  Opemnovitäten  der  letzten  Jahre  daselbst 
gefunden  ha^n. 

*  Aus  Eiber feld  kommt  die  Nachricht,  dass  kürzHch 
am  Stadttheater  daselbst  mit  gutem  Erfolg  die  patriotische 
Oper  „Aus  grosser  Zeit"  von  Ernst  Heuser  zum  ersten  Mal 
über  die  Bretter  gegangen  ist. 

*  Im  Hoftheater  zu  Darmstadt  fand  Smetana's  Oper 
„Dali  bor"  bei  ihrer  Premiere  am  29.  Dec.  eine  überaus  freund- 
Uche  Aufnahme. 

*  Die  Komische  Oper  zu  Paris  führte  am  23.  Dec.  die 
neue  Oper  „La  Jacquerie"  zum  ersten  Male  auf,  deren  erster 
Act  von  Ed.  Lalo  hinterlassen  wurde,  w&hrend  die  Instru- 
mentation desselben,  sowie  die  übrigen  drei  Acte  von  Arthur 
Coquard  fertig  gestellt  wurden.  Der  erste  Act  ist  der 
schw&chste,  der  zweite  prächtig  und  der  vierte  sehr  bemer- 
kenswerth  durch  einzelne  hervorragende  Schönheiten.  Die 
Orchestration  ist  zuweilen  ohne  Grund  l&rmend  und  betäu- 
bend. 

*  Kavier  Leroux'  vieractige  Oper  „Evang61ine"  fand  bei 
ihrer  ersten  und,  nebenbei  gesagt,  vortrefflichen  Aufführung 
im  Monnaie-Theater  zu  Brüssel  oedeutenden  Erfolg. 

*  Das  Mercadante-Theater  zu  Neapel  hat  die  neue  Oper 
„Onore"  von  Oonsiglio  zum  ersten  Male,  und  zwar  mit 
gutem  Erfolg  für  das  Werk  und  die  darstellenden  Künstler, 
g^eben. 

*  Die  Philharmonisch-artistische  Gesellschaft  zu  Padua 
hat  in  der  ersten  Sitzung  dieser  Saison  die  dreiactige  Oper 
„Nita"  Eines  ihrer  Mitglieder,  des  Marquis  dairOroIogio, 
zu  einer  günstig  aufgenommenen  Aufführung  gebracht. 

*  Das  Hoftheater  zu  Oarlsruhe,  das  in  dieser  Saison  in 
der  Darbietung  von  Novitäten  ungemein  rührig  ist,  hat  in 
V.  Woche  die  neue  Oper  „Der  Scnatz  des  Rhampsinit"  von 
Albert  Gorter  mit  sehr  gutem  Erfolg  zur  ersten  Aufführung 
gebracht. 

*  Bruch 's  Oper  „Loreley"  taucht  immer  wieder  einmal 
aus  den  Fluthen  der  Vergessenheit  empor.    So  störte  man 


52 


kürzlioh  in  Göln  ihren  fast  zwanzigjährigen  Sobiaf,  um  einen 
erneueten  Versuch  auf  ihre  Leben^higkelt  anzustellen,  aber 
der  Liebe  Mühe  wird  allen  Anzeichen  nach  umsonst  sein. 

*  Meister  Johannes  Br^hms  und  sein  genialer  Interpret 
Hr.  Eugen  d* Albert  sind  in  demConcert,  welches  der  Letz- 
tere am  V.  Freitag  in  Berlin  veranstaltete,  ausserordentlich 
gefeiert  worden.  Von  Berlin,  aus  wird  Hr.  Dr.  Brahms  un- 
serem Leipzig  einen  kurzen  Besuch  abstatten. 

*  Im  Hofbheater zu  Berlin  ereignete  es  sich  am  5.  Sym- 
phonie-Abend der  k.  Gapelle,  dass  von  den  drei  Hof- 
ca pellmeistern  Keiner  zum  Dirigiren  desselben  disponibel 
war.  Die  HH.  Weingartner  und  Sucher  waren  durch  Krank- 
heit, Hr.  Dr.  Muck  durch  eine  Urlaubsreise  an  der  Direction 
verhindert,  sodass  der  Hofcoucertmeister  Hr.  Prof.  Halir  als 
Retter  in  der  Noth  einsprang  und  dem  .berühmten  Orchester 
zum  gewohnten  Siege  verhalf.  Als  Hauptwerk  figurirte 
Tschalkowsky's  Sinfonie  pathötique,  die  unter  der  vorzüglichen 
Leitung  des  Genannten  zu  einer  ausgezeichneten  Auffllhrung 
gelangte  und  vom  Publicum  mit  grossem  Beifall  au%enom- 
men  wurde. 

•  » 

*  Der  süperbe  Pianist  Hr.  Alexander  Siloti  hat  eine 
zweimonatliche  Goncertreise  in  Büssland,  seinem  Vaterlande, 
angetreten,  die  sicher  von  demselben  grossen  künstlerischen 
Erfolg  begleitet  sein  wi^d,  der  dem  Künstler  in  Deutschland 
und  £ngland  in  den  letzten  Jahren  treu  zur  Seite  stand. 


*  Hr.  GeneralmusikdirectorLevi  in  München  war  infolge 
seines  andauernden  Krankseins  bei  der  Intendanz  mit  dem 
Ersuchen  eingekommen,  ihn  bis  zur  Wiederherstellung  seiner 
Gesundheit  zur  Disposition  zu  stellen.  Maja  hat  diesem  Wun- 
sche des  ausgezeichneten  und  hochverdienten  Kü,nstler8  bereit- 
willigst entsprochen. 

*  Frau  Adelina  Patti  betheüigte  sich  an  einer  Matinee, 
welche  kürzlich  im  Galt^Theater  zu  Paris  stattfand,  als 
Mimikerin  und  Tänzerin.  Als  T&nzerin  soll  sie  aber  eine 
traurige  Rolle  gespielt  haben.  Wie  sie  in  ihrem  Alter  aber 
auch  noch  auf  einen  solchen  Einfiäll  kommen  konnte! 

*  Hr.  Musikdirector  E.  H.  Seyffardt  in  Stuttgart  er- 
hielt^ den  preussischen  Kronenorden  4.  Glasse  verliehc^n. 

*  Der  Köni^  von  Rumänien  verlieh  den  Violinprofessor 
Hm.  J.  Grün  in  Wien  die  silberne  Verdienstmedaille  mit  der 
Krone. 

*  Der  norwegische  Tonmeister  Edvard  Grieg  wurde 
zum  Ritter  der  französischen  Ehrenlegion  ernannt. —  Dagegen 
ist  entgegen  der  Mittheilun^  in  der  v.  No.  d.  Bits,  Hr.  Th. 
Gouvy  der  gleichen  Auszeichnung  nicht  theilhaftig  gewor- 
den ,   und  zwar  einer  Formfrage  wegen. 

Todtenliste.  Willy  Deutsch,  tüchtiger  Pianist,,  f  kürz- 
lich in  Budapest.  ~ Kammervirtuos  Ludw.  F.  W.  Klemcke, 
bedeutender  Oboevirtuos,  f  am  29.  Dec.  in  Wien. : 


Kritischer  Anhang. 


G.H.Witte.  Ohoralbuch  im  Anschluss  an  das  evangelische 
•  Gesangbuch  für  Rheinland  und  Westfalen.  Essen  a.  d.  R., 
-  G.  D.  Baedeker. 

Die  Abfassung  des  neuen  Ghoralbuches  zum  1893  er- 
schienenen evangelischen  Gesangbuch  für  Rheinland  und 
Westfalen  war  der  Hand  eines  guten  Musikers  anvertraut, 
der  seine  Arbeit  nach  den  Grundsätzen,  die  er  in  seinem  Vor- 
wort dargelegt  hat,  mit  allem  Fleiss  zur  AuisfÜhrung  brachte. 
Ausser  den  Ghorälen  nebst  den  dazu  gehörigen  Vorspielen, 
IJeberleitungen  und  Schlüssen  enthält  das  Buch  eine  fesens- 
werthe  Darstellung  der  Entwickelung  des  Ghoralgesanges  von 
Pfarrer  Brüggemann-Keltwig.  ein  Verzeichniss  der  berück- 
sichtigten Gomponisten  mit  niographischen  Notizen,  einen 
Anhang  mit  geistlichen,  aach  ausserhalb  der  Kirche  und  des 
Gottesdienstes  verwendbaren,  nach  Belieben  ein-  oder  zwei- 
stimmig am  Glavier  zu  singenden  Liedern  und  eine  Ordnung 
der  Feier  des  Hauptgottesoienstes,        Louis  Bödecker. 


Josef  Frisehen.    „Sei  gegrüsst,  du  Waldesrauohen^,  Op.  7. 

8. 
eipzig,  Gebrüder  Hug  &  Go. 


„Nix",  Dp.  8. 

L' 


Das  heimliche  Rauschen,  die  goldig-grüne  Dämmerung 
des  Waldes  hat  Frischen,  jedenfalls  ein  talentbegabter  Ktlnstler, 
nach  Werken  von  Gustav  Kastropp,  hübsch  in  seiner  Gom- 
Position  darfi;estellt  und  dem  Humor  in  Ludwig  Fernandos 
,fNiz'^  auf  aas  Beste  Rechnung  getragen.  Im  Ersten  der 
beiden  Ghöre,  der  sonst  vun  WohUaut  erfüllt  ist,  ^oU  man 
sich  nur  nicht  durch  die  herbe  und  unmotivirte  Harmonie- 
folge, bei  „Blumenduft"  im  15.  Takt,  stören  lassen. 

Louis  Bödecker. 


Ed.  Larsen.    Lieder-Album.    Leipzig,  Otto  Junne. 

Wir  verstehen  Lärsen  nicht,  dass  er  derartige  bizarre 
und  affectirte  Sachen,  wie  Victor  Hugo*s  „Das  Marienwürm- 
chen",  Alfred  de  Musset's  „Papa",  Th.  Gautier's  „Chinesi- 
sches*' und  Guilleaume's  „Mein  Kind  schl&t't  unterm  Moose**, 
dieses  Gemisch  von  Wunderlichem  und  Unschönem,  in  Musik 
s'etzen  konnte.  Louis  Bödecker. 


Männerchöre. 

,,.■■.. 

d.  Jos.  Brambach.  „Wetterzeichen",  Op.  94.  Leipzig,  Rob. 
Forberg. 

—  —  „Griiss  dich  Gott!"  Op.  96.  Barmen,  Heidsieck  &  Gott- 
wald. 

Textlich  und  musikalisch  recht  treffliche  Stücke,  von 
welchen  namentlich  das  frische  und  lebendige  „Grüss  dich 
Gott!",  eine  Huldigung  an  den  Rhein,  an  die  Perle  unseres 
Vaterlandes  und  an  seine  von  Zauber,  Dufb  und  Glanz  um- 
wobenen  Ufer,  allenthalben  Gefällen  finden  wird.  Im  „Wet- 
terzeichen",  worin  die  Vorgänge  in  der  Natur  vor,  während 
und  nach  einem  Gewitter  geschildert  werden,  würde  eine 
instrumentale  Unterlage  dem  Chor  gute  Dienste  leisten,  der, 
ailein  auf  sich  angewiesen,  nur  schwer  seiner  sehr  an- 
spruchsvollen und  ausgedehnten  Ajifgabe  ^recht  zu  werden 
vermag.  ....  Louis  Bödecker. 


Georg   Rauehenecker.     „Walther    von    der  Vogelweide". 
Barmen,  Heidsieck  <ft  Gottwald. 

In  dieser  Composition  zum  Lobe  des  grössten  und  ge- 
feiertsten unter  den  mittelhochdeutschen  Lyrikern,  die  wir 
im  IJebrigen  als  gut  gelungen  bezeichnen,  erscheint  uhs  das 
mittlere  Aliegretto  mit  dem  Achtel- Einerlei  und. den  einge- 
schobenen dreitaktigen  Rhythmen  etwas  schwerfällig  und 
ungelenk.  Louis  Bödecker. 

Allgrust  Riedel.    Das  deutsche  Lied,  Op.  22.    Leipzig,  E.  W. 
Fritzsch. 

Der  Gedanke,,  „der  Deutsche  kann  sein  Lied  vergessen, 
nur  wenn  er  seiner  selbst  vergisst",  ist  es,  der  dem  Verfasser 
der  Verse,  Dr.  R.  Wirth,  und  dem  Tonsetzer  die  warme  An- 
regung zum  erspriesslichen  Schaffen  gegeben  hat  und  der 
dieser  in  Wort  und  Ton  wohlklingenden  Verherrlichung  des 
deutschen  Liedes  zu  Grunde  liegt.       Louis  Bödecker. 

Georg  Vierling.    Drei  Chöre,  Op.  81.   Leipzig,  Rob.  Forberg. 

Gehältvolle,  stimmungsedle,  melodisch  und  harmonisch 
schöne  Ohorgesänge.  Die  erste  Nummer  ist  eine  reizende 
Einladung  zum  Genüsse  des  Rebensaftes  vom  Neckar,  Main 
und  Rhein,  ein  Trinklied,  das  die  Brust  weit  macht  und  die 
Lust  erhöht,  das  wie  der  Wein  selbst  wirkt.  Das  zweite 
Stück  der  Sammlung  ist  ein  sinniges,  zartes  Bdur^ Andante 
„Bergkirchlein",  und  das  letzte  ein  allerliebst-bewegtes^  früh- 
lingsfrohes „Der  Lenz  geht  um".        LouisBödecker. 

A.  V.  Othegraven.    Drei  deutsche  Volkslieder. 
—  —  Drei  schottische  Volkslieder. 

Leipzig,  ^b.  Forberg. 

Das  Arran&^ement  ist  mit .  Sachkenntniss  UJa^.  Geschick 
gemacht,  aber  die  Texte  eignen  sich  grösstentheiils.  nicht  für 
Ensemblegesang.  Louis  Bödecker. 


53 


Bi*ierU:a.steii. 


Z.  E4,  JC,  in  F,  a,  Af,  Wir  haben  durchaus  keine  Kennt- 
niss  von  der  gesanglichen  Leistungsfähigkeit  des  Hrn.  0. 
Hier  hat  er  sich  noch  nicht  öffentlicn  producirt. 

IV.  F.  in  C.  Die  Zusendung  Ihrer  Beleuchtung  des  betr. 
Missstandes  soll  uns  willkommen  sein. 


^.  7.  N,  in  5.  Der  Genannte  ist  1883  gestorben.  Seine 
Compositionen  sind  bereits  so  gut  wie  verscnollen. 

M.  £,  in  R,  Exemplare  der  v.  No.  unseres  Bits,  stellen 
wir  Ihnen  gern  gratis  zur  Disposition. 


anuar- Neuigkeiten 

aus  dem  Verlage  von 

BREITKOPF  &  HÄRTEL, 
Leipzig. 

[118.] 

Baeh,  Jloll.  Sab.,  Gan taten  im  Ciavierauszug: 

No.  175.  „Er  ruft  seinen  Schafen  mit 
Namen".    Ji  1,50. 

No.  176.  „Das  ist  ein  trotzig  und  ver- 
zagt Ding«.    Jt  1,50. 

—  Concert  Fmoll  (No.  5  der  Claviercon- 

certe).  bearb.  f.  Harmonium 
u.  Pfie.  von  B.  Todt.  2^. 

—  Concert  F  dur  (No.  1  der  Orchestercon- 

certe),  bearb.  f.  Harmonium 
u.  Pfte.  von  B.  Todt.  ^Ji. 

Bäek,  Knut,  Op.  2.  Tema  med  Variationer 
fbr  Piano.    2  J6. 

Bagge,  8.,  Op.  20.  Sechs  Gedichte  vonC.F. 
Meyer,  f.  1  Singstimme  mit  Clavier- 
begl.  Daraus  einzeln:  No.  1.  Liebes- 
flämmchen.  —  2.  Hochzeitslied.  — 
3.  Lenzfahrt.  —  4.  Ewig  jung  ist  nur 
die  Sonne  je  30  /i§. 

Beeker,  Alb.,  Op.  81.  Adagio,  Dmoll,  für 
Violine,  Vcell.  u.  Orgel.    2  J6. 

—  Dasselbe  f.  VioKne,  Vcell.  u.  Ciavier. 
2  J6, 

BeethOTM,  L.  Tan,  Hec.  u.  Arie:  „Abscheu- 
licher, wo  eilst  du  hin?**  a.  ^Fidelio" 
f.  Sopran  u.  Orch.  Partitur  n.  2  Ji^ 
13  Orch.-Stimmen  je  30  /i&. 

BonTin,  L.,  Op.  23.  Fünf  Lieder  f.  Sopran 
oder  Tenor  mit  Pfte.  (deutsch-engl.) 
2  J$. 

Buek,  Perey  C,  Sonate  No.  1,  Es  dur,  für 
Orgel     8  M. 

Candoneiro  de  mosieaB  f opnlares.  Heft  30  u.  31 
je  n.  80  /^. 

Bittendorf,  C.  f.,  Symphonie  Cdur,  einge- 
richtet von  H.  Kretzschmar.  Par- 
titur n.  5  Jt. 

Fieliti,  Alei.  t.,  Op.  24,  No.  1.  Das  Kraut 
Vergessenheit  (Em.  Geibel),  f.  1  Sing- 
stimme mit  Pfte*  (deutsch-engl.).  Hoäi 
u.  tief  je  50  /^. 

—  Op.  47.  Narrenlied  (0.  J.  Bierbaum}, 
f.  1  Singst,  mit  Pfte.  (deutsch-engl.) 
Ji  2,50. 

FitiwilUaiB  Virginal  Book.  Heft  XVII.  n.  3  Ji. 
Subscriptionspreis  n.  Jt  2,50. 

Förster,  A.  I.,  Op.  36.  Suite  f.  Violine  u. 
Ciavier.  No.  1.  Novellette.  Ji  1,50. 
2.  Intermezzo.  Jt  1,25.     3.  Duo.  2  J6, 

Franek,  Oesar,  Psalm  1 50.  „Hallelujah  1  Lobt 
Qott  in  seiner  Veste  Macht**,  f.  Chor, 
Orch.  u.  Orgel  (franz.-deutsch).  Part, 
n.  4  Jt,  25  Orch.-St.  je  n.  30  .i^und 
Orgelst.  Jt  1,50.    4  Chorst.  je  n.  30  /ij. 

filiOk,  €kr.  W.  1.,  4  Sätze  a.  dem  Ballet  „Don 
Juan** .  Zusammengestellt  u.  eingerichtet 
von  H.  Kretzschmar.  13  Orch.-St. 
je  n.  60  4. 

HeUor,  St,  u.  Heuolt,  AI,  Instructive  Aus- 
gabe ausgewählter  Tonstücke  u.  Stu- 
dienwerke f.  Pfte.  von  Heinr.  Ger- 
mer.   A.  Untere  Mittelstufe. 


Angeigen, 

No.  1.  Heller, Op.  119.  32Praeludien 
für  Lilli.    Heft  1  n,  2  Jt. 

No.  2.    — Heft  II  n.  Jt  1,50. 

No.  3.    —  AusOp.125.  20melod,Etu- 
den  für  die  Jugend.  Heft  I 
n.  Jt  1,50, 
Hofmann,  H.,  Op.  117.    Fünf  Lieder  für  1 
Singstimme  mit  Pfte.   No.  1.  Selig  zu 
Zweit.  —  2.    Im  Frühling.  —  3.  ^Ara 
grünen  Lindenbaume.  —   4.    Wie  du 
noch  jung.  —  5.  Geheim  je  1  .>^. 
—  Op.  118.  Die  Verlassene.  Gesangscene 
f.  Sopran  u.  Orch.  od.  Pfte.  (deutsch- 
engl.)    Partitur  n.  4  Jt. 

Ausgabe  mit  Pfte.  3  Jt. 
Jladassohn,  S.,  Op.  128.  Psalm  121,  f.  gem. 
Chor  u.  Orgel  ad  lib.      Part.  Jt  1,50. 
4  Chorstimmen  je  n.  30  /^, 
Los  Haltres  Mosideos  do  la  Ronalssanco  fran^aUo. 
Lief.  1.    Orlando  de  Lassus.    12  Frcs. 
lozart,  W.  A.,  Thamos,  König  in  Egypten. 
Text   (verbindende   Dichtung  von  C. 
Cretschmar).    10  /^. 
lorman,  Lodwlg,  Op.  1 1 .  Concert-Ouverture 
Es  dur  för  Stör  Orkester.  Bearb.  f.  Pfte. 
zu  4  Händen.  (Ausg.  der  „Musikaliska 
Konstföreningen'').    Jt  2,50. 
Ramoan,  Jean-Phil.,  Pi6ces  de  Clavecin.  Her- 
'    ausgeg.  unter  Leitung  von  C.  Saint- 

Sadns  n.  16  Jt. 
Soharwonka,  Pkll.,  Op.  95.     Violinconcert 
Gdur.   Bearb.  f.  Violine  u.  Pfte.  vom 
Componisten  n.  ^  Jt. 
Scbnbort,  F.,  Sämmtliche  einstimmige  Lie- 
der U.Gesänge.  Einzelausgabe  in  Folio- 
format.   Jede  Nummer  30  /^  (Einige 
1  Jt.) 
Sohn^pan,  Ad.,   Op.  13.    Serenade  Ddur  f. 

Pfte.  u.  Violine.  2  Jt. 
Sqnire,  W.  Barelay,  Ausgewählte  Madrigale 
u.  mehrstimmige  Gesänge  berühmter 
Meister  des  16. — 17.  Jahrn.,  in  Partitur 
gebracht  und  mit  Vortragszeichen  ver- 
sehen. 

No.  7.    Th.  Bateson,   Sister  awake 
(Wach  auf,  wach  auf)  [1604] 
n.  50  /^. 
No.  8.    H.ChristophHaiden,Mach 
mir    ein    lustigs   Liedelein 
[1601]  n.  50  /!&. 
Tinol,  Edgar,  „Franciscus".    Textbuch  un- 
garisch n.  40  /^, 

Volksansgabe. 

Neu  anftrenaminen: 

No. 

1525.  iffort,  Aug.,  Allgemeine  Oesang- 
schule.  Praktischer  Theil.  Aus- 
gabe f.  Bariton.     5  Jt, 

1515.  Ployol,JI.,Op.48.  Sechs  leichte  Duette 
für  2  Violinen.  (Fr.  Hermann.) 
1  Jt. 

1522.  Tnloo,  J.  L,  Concert-Kondo  f.  Flöte. 
MitClavierbegleit.  vonW.  Bärge. 
Jt  1,50. 

1519.  Wagnor,  Rieh.,  Potpourri  a.  „Lohen- 
grin".  Für  Pianoforte  u.  Violine 
von  Fr.  Hermann.    3  Jt, 


MeBer  Verlag  von  RIESA  ERLER  in  Berlin. 

Schwedische  nnd  m^ 
gische  Lieder  und  Tänze 

für  Violine  mit  Pianoforte 


von 


Carl  Httller-Berghans. 

Op.  53.    Heft  l,i  k»  Jt. 

F.  R^hfeld,  Gavotte 

für  Violine  mit  Pianoforte,  Op.  68. 

2  Jt. 

yerlag  wi  E.  W.  PEITZSCH  in  Leiprig. 

Richard  Wagner, 

liD  illmM  Mr  das  Mer. 

Preis  1  M. 

Bearbeitungen: 

Für  Orchester  von  C.  Reichelt.  Part. 
Jt  1,50.    Stimmen  cplt.  .^3, — . 

Für  Violine  mit  Orchesterbegleitung  von 
Aug.  Wilhelmj.  Partitur  Jt  1,50. 
Stimmen  cplt.  Jt  3, — . 

Für  Violine  mit  Pianofortebegleitung  von 
Aug.  Wilhelmj.    Jt  1,50. 

Für  Violoncell  mit  Orcliesterbegleitung 
von  Dav.  Popper.  Partitur  Jt  1,50. 
Stimmen  cplt.  Jt  3, — . 

Für  Violoncell  mit  Pianofortebegleitung 
von  Dav.  Popper.    Jt  1,50. 

Für  Harmonium  mit  Pianofortebe- 
gleitung von  Job.  May.    Jt  2, — . 

Für  Violoncell  (oder  Violine),  Harmo- 
nium u.  Pianoforte  von  Aug.  Bein- 
hard.    Jt  2,40.  [120.] 

Für  Horn  mit  Orchesterbegleitung  von 
F.  Gumbert.  Partitur  JH  1,50.  Stim- 
men cplt.  Jt  3, — . 

Für  Horn  mit  Pianofortebegleitung  von 
F.  Gumbert.    Jt  1,50. 

Für  Viola  alta  mit  Pianofortebegleitnng 
von  Hermann  Ritter.    Jt  1,50. 

Für  Cornet  k  pistons  mit  Pianoforte- 
begleitungv.B  ich.  Hof  mann.  .^1,50. 

Für  Harmonium  oder  Pedalflügel  oder 
Orgel  von  A.W.  Gottschalg.  Jil^bQ. 

Für  Violine  mit  Pianofortebegleitung 
(leicht  spielbar)  von  Richard  Hof- 
mann.   Jt  1,50. 

Gesucht:     Opernlibretto  nicht  über 
2  Acte* 

Georg  Thies,  Hofmusikhandlg. 
Darmstadt.  [121.] 


n 


54 


C.  Beelistein, 

Flflcel-  und  PlaninO'Fabrlkant. 


Sr.  Maj.  des  Kaisers  von  Deatschland  und  Königs  von  Preussen,  Ihrer  Maj.  der  Kaiserin  von  Deutschland  und  Königin 
von  Preussen,  Ihrer  Maj.  der  Königin  von  Engumd,  Ihrer  Mig.  der  Königin-Regentin  von  Spanien.  8r.  Kaiserl.  und 
Königl.  Hoheit  des  Kronprinzen  von  Deutschland  und  von  Preussen,  Sr.  Königl.  Hoheit  des  Prinzen  Friedrich  Carl  von 
Preussen,  Sr.  Königl.  Hoheit  des  Herzogs  von  Edinburgh,  Ihrer  K&nigl.  Hoheit  der  Prinzessin  Louise  von  England 
[122—.]  (Marehioness  of  Lome). 


40  Wlgmore  Stpeet. 


I.  Fabrik:    5—7  Johannii-Stp.  und  27  Zlegel-Strasse* 
n.  F  a  b  r  i  k :    21  OrOnaaer-Strmasa  u.  2S  Wlenor-Strasae. 
III.  Fabrik:    122  Relchenberger-StPasse. 


5—7  AhMBlt-4Kr. 


Btebati 


Soeben  ersehien: 


[123.] 


^mmm  ®9. 


HD  Enleasiiegcrs  iBdip  Mck 

!N"ach  alter  Schelmenweise  (in  X^ndeauf orm)  f.  grosses  Orchester  gesetzt. 

Clavieraosasog  zu  4  Händen  bearbeitet  von  Herrn.  Ley  Jt  6, — . 

Mflnohen,  Jos.  AibI  Verlag. 


Durch  jede  Bnch-^  Kimt-  ind  Mnaikalienhandlong  zu  beziehen :  no^  i  § 


[124.] 


'V 


Richard  'Wagner, 

ßesamelte  Sckiften  und  MimL 


2.  Auflage.    (Volksausgabe.) 

Oomplet  in  zelm  B&ndLen. 

Broch.  Jk  18,—.    Geb.  Jk  25,—. 
Geb.  in  fünf  Doppelbändeu  Jk  22,—. 
Inhaltsverzeichntss    gratis    und  franco, 

Verlag  von  J^.    W.  Fritz 8Ch   in  Leipzig. 


I 


•i 


Verlag  von  B.  Schott's  Söhne  in  Mainz. 

Soeben  erschienen: 

[126a.] 

HUMPERDINCK,  E.,  „Hansel  und  Gretel^'-QuadHIle,  bearbeitet 

von  G.  Riese  für  grosses  Orehester  (24stimmig)   .     .  n.  M.  4,75 

fttr  mittleres  Orchester  (17  stimmig)     .  n.  M.  3,50 

fUr  kleines  Orchester  (9  stimmig)    .    .  n.  Itf.  2,50 

fttr  Militär-Orchester n.  ]tf .  6,75 

WAGNER,  RICHARD,  Träume  (Studie  zu  „Tristan  nnd  Isolde")  aus 
den  5  GediehteUf  fttr  tiefe  Stimme  (in  Asdur)  mit  Orcbester- 
begleitung  einger.  Partitur  n.  M.  10, — .  Orehe0ter8timmenn.M.5^-> 


Verlag  von  E.  W.  FPltzSOh  in  Leipzig.  [126.] 

Op.  34.  Trio  für  Ciavier,  Oboe 
und  Bratsche.  6  Jt, 


Adolf  Ruthardt, 


Verlag  von  E.  W.  FrltzsA  in  Leipzig. 

Oom  Positionen 


von 


[127.] 


Willy  Sehberg. 


Sonate  (Ddur)  fttr  Pianoforte  u.  Violine, 

Op.  10.    M.  5j— . 
Romanze  fttr  Violoncell  mit  PianofcNrte, 

Op.  12.    M.  1,50.    Ausgabe  fttr  Violine 

mit  Pianoforte,  bearbeitet  vob  Hans 

Sitt.    M.  1,60. 
Concertwalzer  fttr  davier,  Op  18.  M.9.40. 
Festmarscb  für  Glavier  zu  vier  Hftnaen, 

Op.  U.  M.  2^. 
BarobTole  fttr  Clavier,   Ob.  16.    M.  1,80. 
(Geistliches  Lied  „GltkckHcii,  wer  auf  Qtoii 

vertraut*'  fttr  gemischten  (%or.    Part 

u.   Stimmen  M.  1,50.     Part.  M.  1,— 

Stimmen  k  15  Pf. 

Dnrch  Jede  Baoh-,  Kuiiat-  tmd  MoflikalieiL- 
handlung,  sowie  d  i  r  e  c  t  Tomyertegw  en  beslehen. 


r^uiiu^  TSlüthner, 

£eipzig. 

I|l.8i(k,  ifl.  «riiKt.nl  1. 1. 1.  taMebügfir.  btHiMbtle'Mrik. 

Flügel  und  S*iamnos  B§ 

[1S8.J         •nr'  in  gleich  vomUfflicher  Qualität.  ^^^^ 

■■  Prämlirt  mit  11  ersten  T^eltanasteUunKa-Pr^laen.  — 


—^  Leipzig.  -^~- 

Meinen  1300  Personen  fassenden  hocbelegsnten  Theater-  tmd 
Gosoertsno],  welcher  nSduit  den  6ew«B4h»aa  die  b«*te 
AhM^^iir  von  allen  SUem  am  hiesigen  Platte  besitst,  halte 
Vax  Abbalttug  von  Kflastler-Conearten  zu  dsn  caahuit«8t«n 
Bedingungen  beateoa  empfohlen.  [180—.] 

Gl-.  £So££EzielBteT. 


Neuer  Verlag  von 

Ries  A   Epiep  in  Berlin. 

C.  ven  Zedtwiü: 

Seite  für 


^9. 10.  '[lii.] 

Clavlerautzug  zu  4  HBndsn  von 
Rob.  KIfiinmiohel.    Jk  7,50. 

Früher  ersohlen  von  demselben  Autor: 

B(iptla-Bll|r  [fr  örclsster. 

Partitur  19  A.  Orebestwetimmen  17  Ji  n. 
Ausgabe  ftlr  Olavier  4  Ji. 


r'  i^.  J>»b8t'»  ^^ 
Musikallanhandlung      ^ 
in   I^elpziff-        [133.1  ' 


P.  Vabsf  s 

Musikallanhandlung 

in   I^elpzig-        [133.] 

hftltiioh  aiBem  geehrten  inaw&rtigen 

mnükaliBohenPnbliOQiB  inrgokliellei 

und  biUlgn  BesoTgong  von 

iiiftdlN,  MltdliilH  MvHbi  itc. 

Lbüten  eapfeblen.  i 


Iflier  Verlu  na  Kies  &  Biier  in  Berlin. 

= — = [tai 

Carl  Hirsch. 

,.ll(rBattNi]iiif(rT«iHiUHlR". 

Op.  111. 

FDr  Sotostlmrmn,   MSnnerohor, 

Kinderstimmen  u.  Orchester. 

ClaTlersDMnc  8  J(  netto. 

(Das  andere  Material  ist  unter  der  Presse.) 


66 

Die  Veränderung  ihrer  Adresse  er- 
laubt sich  anzuzeigen  [184c.] 

Clara  Polscher. 

Leipzig!  Mühlgasse  4r. 

Ecke  Harkortstrasse. 

Ida  Neuburg, 

Concert-    und   Oratoriens&ngerin 
(Sopran  u.  Mezzosopran). 

Dulsbari^,  Neustr.  37.  [13ob.] 

CSoiiie  Kioppenbvrgy 

Concert-  und  Oratoriens^gerin  (Alt). 
Frankfurta.  M.,  Zimmerweg  18.[136h.] 

Ck)ncertyertretung:  H.Wolff,   Berlin. 

Irma  Bettega, 

Concert-  uai  OretirieMlngeriii  (Möller- Alt). 
Gesanglehrerln.        [1  d7m.] 
Ijeipsi^,  Simsonstr.  11,  IE.  1. 

Anna  Schimon -Regan, 

[138—.] 

Lehrerin  ffir  Sologesang  an  der  k. 
Akademie  der  Tonknnst. 

Mflnohen,  Jägerstrasse  8  iil. 

Agnes   Zeeh, 

Berlin  W.,  Eirchbachstr.  8 1, 

empfiehlt  sich  den  Concertdirectionen  als 
Solistux anx  uexn  J'a3Diic6''rTftgeL        [180a.] 

Frau  Mensing-Odrich, 

Concertsftntrerin  (8opran). 

[140z.]      Aaehen,  Wallqtr.  16. 

Susanne  Stade,  [ui- 1 1 

Concert-  n.  OratorienB&ngerin  (Sopran). 
Gesangrlehrerln. 

Leipiig,  Ranstädter  Steinweg  49 111. 

Agnes  Witting, 

Coneert-  u.  OratOFlensängerln  (Alt). 
Dresden,  Sedanstrasse  8.[142n.] 

Johanna  Dietz, 

Concert-  und  OratoriensSngerin 

(Sopran).  [1431.] 

Frankfurt  a.  M.,  Alte  Mainzergasse  41. 
ÜMeert-Tertretwg;    81(MeitMi»  CticertilreeHw.   llutoM. 

Clara  Straoss-Konwellf, 

Concert-  und  Oratoriensängerin  (Sopran). 

Gesanglehrerin.         [144p.] 

Leipzig,   Rossplatz  811. 

Emma  Sperling, 

Concert'  ind  Oratoriensängerin  (Sopran). 

Gesanglehrerin. 
Leipzig,  Dörrienstr.   13.      [145n.} 

Anna  Mfliicb,      [^] 

Concert-  und  Oratoriensängerin  (^opran). 

Frankfurt  a.  M.,  Staufenstrasse  35  in. 

Concertvertretung:    H.  WollT,   Berlin. 


FOrstl.  taervatoriiM  der  Mk 

in 

Clavier-,  Streichinstrument-,  Blasinstrument-,  Theorie-, 
Dirigenten-,  Gesang-  und  Opernschule. 

Prospect  frei  durch  das  Secretariat. 

Der  Director: 
[147b.]  Hofcapellmeister  Professor  Sohi*O0flBI*B 


Adolph  Brodsky, 

X>irector  des  Ütoyal  ManclieBter  College  of  MubIc, 

[i48r.]  Manchester« 


Skuline  3fletMler'£öwy, 

Kammersängerin  (Alt). 
X^eipzig^,  HVeststrasse  lO.        [usb] 

Concertvertretung:  EuflSII  Stsm,    Berlin  W.,   Iagd«bi^witr.  7,  i. 


Emil  Pinks, 

Concert-    und    Oratorientenor. 

Leipzig,  Hohe  Str.  47,  II. 

[150m.] 
Concertvertretung:  H.  Wulff,  Berlin. 

Ludwig  Lauboeck, 

Violinist.         [i5ia.] 

(Neuestes  Repertoirestuck:   Concert  von 

Major.) 
Leipzig  I   Dufour-Strasse  TH. 

Slrno  iReicKert, 

Conoert'  imd  OratoriensIngerCBass). 

Dresden,  Peterstr.  3 III.      [152e.] 

Anton  FoepstePi 

Pianist.  [153h.l 

Beriin  W.,  Potsdamer  Strasse  27  b, 

Villa  1. 

Willy  SteMerg, 

Genf.  [154—.] 

Fritz    Philipp. 

[I55t.]  "^  "^ 

Violoncellvirtuos. 

Leipzig,  Packhof-Str. No.  13,  S.Etage. 
Druck  von  0.  G.  Böder  in  Leipzig. 


Emil  Vaupel, 

hoher  Bariton.  [156s.} 

Concert-  und  Oratoriensänger. 
Wieehedenf  Phiiippaberg  12. 

Dr.  Hugo  Riemann^ 

Docent  an  der  Universität. 

(GlaYlerspiel,  Theorie,  HnsikgeseUehte.) 

^.] 

pzigi  Thomasius-Str.  6,  III. 


[167—.] 

Leii 


Ein  tüchtiger  Pianist,  erfahrener  Leh- 
rer, Schüler  yon  Kullak,  Beinecke,  Door, 
sucht  baldige  Stellung  an  einem  In- 
stitut hier  oder  Ausland.  Derselbe  würde 
eventuell  auch  ein  nachweislich  gut- 
gehendes Institut  käuflich  Übernehmen 
oder  mit  Inhaber  eines  derartigen  Insti- 
tuts sich  verbinden,  um  dasselbe  gemein- 
schaftlich zu  leiten  und  zu  vergrössern. 
Offerten  erbeten  sub  B.  S.  86a  an  Herrn 
S^uisbacli,  Musikalienhandlung  in 
Bonn. [168a.] 

Ein  Musilcreferent  fOr  Oper  und 

Concert, 

der  sich  in  ungekündigter  Stellung  be- 
findet, eine  praktische  Erfahrung  von 
ca.  15  Jahren  regelmässiger  Amtsthätig- 
keit  aufzuweisen  hat  und  Beferenzen 
bevorzugten  Banges  beizubringen  ver- 
mag, sucht  Anstellung  an  einem  an- 
gesehenen Blatte  einer  Kunststadt. 
Qeneigte  Beflectanten  belieben  ihre  ge- 
schätzten diesbezüglichen  Mittheilnngen 
unter  L.  27  an  Haasenstein  &  Vogler, 
A.-G.,  Leipzig,  gelangen  zu  Ias9en.{l59b.| 


Leipzig,  am  23.  Januar  1896. 


Punk  tJBiitllckl  Btci-,  Kuil- 
iid  luiiaUuMdluirs, 
diiiiik  alle  FoKinui  in 


ri[  In  iDiltaUsctcVockentlall 

iasBidnoaeii  sim  nn 

III  adieuinB. 


VerantwortUober  Redaotenr  nod  Verleger: 

E.  W.  FritzBch, 

Leipzig,  KOnlgsstrasse  6. 


\ 


Das  Musikalische  Wocbenbl&tt  orscheint  jährlich  in  53  NnmmeTii.  Bar  Abonnementsbetra« 
fUr  das  Quartal  von  13  Nnmmeni  ist  2  MÜk ;  eine  einzelne  Nummer  kostet  40  Pfennige.  B« 
direct«r  frankirter  Kreuzbandsendune  treten  nachstehende  vierteljährliche  Abonnements- 
W«i8e  in  Kraft:  S  Mark  60  Pf.  für  das  Deutsche  Keioh  und  Oesterreioh.  —  3  Mark  75  Pf. 
rar  weitete  Länder  des  Weltpoetvereins.  —  Jahresabonnemente  werden  unter  Zugrunde- 

legung  vorstehender  Bezugsbedingungea  berechnet. 
Die  Insartionagebfihren  für  den  Banm  einer  dreigeepaltenen  Petitzeile  betragen  30  Pf. 


HTII.  Jahrg.] 


Ito.5, 


Bin  Briet  von  Kicbird  Wiener.  - 


imcm  nsd  HoUmb.  • 


iBn  gedTQokt™  Werken,  heraiueegeben  »on  Pi.  X.  Hsberl.  - 

l>  ilimbnrg  und  Wien  Fortsetzung).  —  Berlohte.  —   Goncei 

-  OpeiuaffdhniiijreB.  —    AnfsaflUirte  MoTit&tea.  —  VeraUobte  Mlttbsi- 


Kritik. 


HlerOtmnuS  FreSCObaldl.  Sammlang  von  Orgelsfttzen 
«HB  den  gedruckten  Werken,  herausgegeben  von  Fr.  X. 
Haberl.     Leifcig,  Breitkopf  &  Härtet 

iän  gater  Erfolg  hat  endlieh  daa  floMe"  Streben 
belohnt.  Was  Franz  Xaver  Haberl,  EStter  der  besten 
nnd  gründlichsten  Kenner  der  katholisckea  Kirchenmusik 
und  ihrer  Geschichte,  Einer  der  unermüdlichsten  Forscher 
auf  dem  bente  ziemlich  abseits  gelegenen  Gebiete,  seit 
geranmer  Zeit  vorbereitete,  was  er  in  verschiedenen  Anf- 
s&tzen  in  den  der  musikalischen  Kunst  gewidmeten  Or- 
ganen aMtnbte,  ist  dnrcb  vorliegende  Sammlang  wenig- 
stens tbcjhreise  erreicht  worden.  Namentlich  in  der  EHn- 
leitnnff  ca  dem  Artikel  über  movanni  Francesco  Anerio 
im  Eirchenmnsikaliscben  Jahrbuch  für  1886  (Regens- 
burg,  Fr., Pustet)  nnd  das  Jahr  daranf  in  einer  bio-biblio- 
gfAphisebm  Stndie  über  Hieronymus  Frescobaldi  an  der- 
selben Stelle  hob  Haberl  das  Unrecht  hervor,  das  dem 
grösaten  Organisten  des  17.  Jahrhunderts,  dem  Franz  Liszt 
Mi&er  Zeit,  der  auch  indirect  als  Heister  von  J.  S.  Bach 
gelten  kann,  dnrch  Unkenntniss  seines  Wirkens  und  seiner 
Bedeutang,  durch  VeraachUssiguQg  seiner  Tonwerke  fort- 
gesetzt geschehen  ist  and  geschieht.  Während,  wie  Ha- 
berl bemerkt,  die  Geaangswerke  der  Meister  des  16.  Jahr- 
hunderts in  reichster  Auswahl  in  Neueditionen  erschienen 
sind.  Hegen  von  älteren  Orgelcompositionen  kaum  dreissig 
Seiten  ia  modemer  FntzifTerung  zum  praktischen  Ge- 
brauch vor,  ist  die  Grösse  Freacohaldt's  in  den  Kreisen 
der   Hnsikbeflieaenen   nnd   auch   der   Orgel  freunde   noch 


viel  zu  wenig  bekannt  nnd  gewürdigt.  Nicht  einmal 
von  dem  Lebenslauf  Frescobaldi's  wnsste  man  die  Haupt- 
zflge,  wie  Ambros  1878  im  vierten  Bande  seiner  Musik- 
geschichte schrieb,  und  Haberl  hat  das  grosse  Verdienst, 
dnrch  die  erw&bnte,  im  Kirchenmusikaliscbea  Jahrbach 
för  1887  gegebene  „Darstellung  von  Frescobaldi's  Lebens- 
gang  nnd  Schaffen  anf  Grund  archivalischer  und  biblio- 
graphischer Documente"  jedes  Dunkel  vollständig  anfge- 
hellt,  alle  Zweifel  gelöst  zu  haben,  sodass  aber  die  wich- 
tigsten Functe  nnd  hervorragendsten  Momente  in  dieser 
Beziehung  keine  UngewissheiC  mehr  herrschen  kanii.  Der 
Hauptzweck  dieser  Arbeit  aber  war,  das  allgemeine  Inter- 
esse fär  den  Componisten  Frescobaldi  zu  erregen  und 
eine  genügende  Anzahl  von  Subscri beuten  zu  gewinnen 
für  eine  Auswahl  von  achtun dsechszig  seiner  Orgelsätze, 
welche  der  Chorregent  Ernst  v,  Werra  in  Mebrerau  bei 
Bregenz  während  seiner  Wirksamkeit  an  der  Scuola  Gre- 
goriana  zu  Rom  (deutsche  Nationalkirche  S.  Maria  dell' 
Anima)  auf  Haberl's  Anregung  hin  anzulegen  und  za 
erweitern  bestrebt  gewesen  ist.  Die  für  die  Herausgabe 
der  Samminng  vorausgesetzte  Zahl  von  Subscri benten 
hatte  sieb  bald  gemeldet,  und  der  stattliche  Band  mit 
den  in  jenem  Artikel  versprochenen  100  Seiten  ausge- 
wählter Orgelsätze  Frescobaldi's  steht  den  Interessenton 
nun  zur  Verfügung.  Sollte  dieser  erste  Band  bei  den 
Freunden  des  Orgelspiels  die  entsprechend  gute  Auf- 
nahme finden,  dann  verspricht  der  Herausgeber  das  bal- 
dige Erscheinen  eines  zweiten,  für  welchen  bisher  noch 
nnedirte  Compoi-itionen  Frescobaldi's  bereit  liegen. 

Beim  Aneehen  dieser  Orgelaätze  muss  man  Ambros 
fieoht  geben,    wenn   er  sagt,    dass  Frescobaldi's  Werken 


158 


der  Stempel  des  Genius*  aufgeprftgt  ist,  und  dass  dieselben 
als  Tonschöpfangen  classischen  Gehaltes  dastehen,  denen 
keine  Zeit  mehr  Etwas  wird  anhaben  können.  Und  in 
der  That,  die  in  der  Sammlang  mitgetheilten  Nammern, 
die  ausgedehnteren  sowohl,  wie  die  weniger  umfang- 
reichen und  manchmal  nicht  mehr  als  sechszehn  Takte 
zählenden,  tragen  sämmtlich  die  Spuren  eines  grossen, 
eigenartigen  Geistes.  Viele  darunter,  das  bewundems- 
werthe,  in  drei  unterschiedliche  Sätze  zerfallende  und  ge- 
wissermaassen  die  Sonatenform  andeutende  „Kyrie"  No.  11, 
das  geniale  „Becercar"  mit  dem  Fugenansatz  No.  15,  die . 
verschiedenen  Ganzonen  und  Toccatas,  das  chromatische 
Stück  No.  17,  das  darauf  folgende  „Canzone  post  il  Co- 
munio",  die  Vesperhymnen,  die  nach  Gregorianischen 
Motiven  componirten  Nummern ,  das  gewaltige  Capriccio 
über  ut,  re,  mi,  fa,  sol,  la  und  das  köstliche,  eine 
Folge  von  Variationen  über  einen  altitalienischen  Tanz 
darstellende  „Chi  questa  Bergamasca  sonar&,  non  pocho 
Imparera",  sind  die  Zeugen  einer  kolossalen  Erfindungs- 
kraft,* eines  schier  unerschöpflichen  Gestaltungsvermögens. 
Es  steckt  eine  Grösse  und,  Gewalt  in  dieser  Musik,  die 
uns  überwältigt^  bei  deren  Betrachten  uns  eine  wahrhaft 
weihevolle  Stimmung  erfüllt,  wie  sie  ntur  die  Beschäfti- 
gung mit  den  edelsten  und  vornehmsten  Schätzen  der 
Kunst  zu  erzeugen  vermag. 


Grosses  Interesse  beanspnichen  die  Mittheilungen 
Dr.  Haberl's  über  die  Quellen,  aus  welchen  der  Inhalt 
dieser  Sammlung  Frescobaldrscher  Orgelsätze  geflossen. 
1635  erschien:  „Fiori  Musicali  di  diverse  Compositioni. 
Toccate,  Kyrie,  Canzoni,  Capricci  e  Ricercari  in'  Parti- 
tura  a  4,  utili  per  sonatori.  Autore  Girolamo  Fi'escobaldi, 
Organista-  di  San  Pietro  di  Roma  Opera  XII."  Die 
Nummern  1 — 48  der  vorliegenden  Sammlung  geben  dieses 
Werk  vollständig  wieder.  Die  Nummern  49 — 61  und 
die  Nummer  68  sind  dem  1637  erschienenen  „H  secondo 
Libro  di  Toccate,  Canzone,  Versi  d'hinni  Magnifieat 
Gagliarde,  Correnti  et  altre  Partite  d'intavolatura  di 
Cimbalo  et  Organe  di  Girolamo  Fresoobaldi*'  entnommen, 
und  die  Nummern  65— 67  dem  „II  primo  I^ibro  di  Ca- 
pricci, Canzon  Francese  e  Recercari  fatti  sopra  diverai 
Soggetti  et  Arie  in  Partitura".  Wir  beschränken  uns  auf 
die  Wiedergabe  der  Titel  zu  Frescobaldi's  Compositionen 
und  verweisen  zur  Erfahrung  eines  Weiteren  angelegent- 
lich auf  die  werthvoUe  Sammlung  selbst,  sowie  auch  auf 
das  von  Haberl  herausgegebene  und  stets  eine  Fülle  be- 
lehrender und  anregender  Nachrichten  aus  der  Vergan- 
genheit enthaltende  Earchenmusikalische  Jahrbuch. 

Louis  Bödecker. 


Feuilleton. 


Ein  Brief  von  Richard  Wagner. 

Von  der  tiefgehenden  Begeisterung,  welche  der  grosse 
Meister  schon  in  seiner  Jünglfngszeit  für  Beethoven  und 
speciell  fhr  dessen  9.  Symphonie  gehegt  hat,  gibt  der  nach- 
folgende, von  ihm  im  Alter  von  17  Jahren  an  die  altrenom- 
mirte  Musikalienverlagshandlung  B.  Schottes  Söhne  in  Mainz 
geschriebene,  aber  erst  jetzt  durch  die  „Frankfurter  Zeitang" 
erstmals  veröffentlichte  Brief  ein  sprechendes  Zeugniss.  Der- 
selbe lautet: 

Leipzig,  den  Gsten  October  1880. 

Wohlgeborner  Herr. 

Schon  lange  habe  ich  mir  Beethoven's  letzte  herrliche 
Sinfonie  zum  Gegenstand  meines  tiefsten  St udium's  ge- 
macht, und  je  mehr  ich  mit  dem  hohen  Werthe  des  Werkes 
bekannt  wurde,  desto  mehr  betrübte  es  mich,  dass  dies  noch 
vom  grössten  Theile  des  musikalischen  Poblikum's  so  sehr 
verkannt,  so  sehr  unbeachtet  sei.  Der  Wegnun,  dieses 
Meisterwerk  eingängiger  zu  machen,  schien  mir  eine  zweck- 


mässige Einrichtung  i^Xr  den  Flügel,  die  ich  zu  meinem 
grossen  Bedauern  noch  nie  antraf;  (denn  jenes  Czemy^sche 
vierhändifi;e  Arrangement  kann  doch  füglich  nimmer  ge- 
nügen.) In  grosser  Begeisterung  wa^te  ich  mich  daher 
selbst  an  einen  Versuch,  diese  Sinfonie  für  zwei  Hände 
einzurichten,  und'SO  ist  es  mir  bis  jetzt  gehingen  den  ersten, 
und  fast  schwierigsten  Satz  mit  möglichster  Klarheit  und 
Fülle  zu  arrangiren.  Ich  wende  mich  daher  jetzt  mit  die- 
sem Antrag  an  die  resp.  Verlag'shandlung,  indem  ich  frage 
ob  sie  geneigt  sein  würde  ein  solches  Arrangement  aufzu- 
nehmen? (Denn  natürlich  möchte  ich  mich  jetzt  nicht  femer 
einer  so  müh  vollen  Arbeit  ohne  diese  Qewissbeit  unterziehen.) 
Sobald  ich  dieser  versichert  sein  werde,  setze  ich  micli  un- 
verzüglich an  die  Arbeit,  um  das  Angefangene  zu  vollenden. 
Daher  bitte  ich  ergebenst  um  schleunige  Antwort,  was  mich 
betrifil  soll  £w.  Wohlgeb.  des  grössten  Eifers  versichert 
sein. 

Ew.  Wohlgeb. 

ergebener  Diener 
Meine  Adresse  Richard  Wagner. 

Leipzig,  im  Piohhof  vor*m 
Hallischen  Thore  1  Treppe. 


Tagesgeschichte. 


Musikbriefe. 

Hamburg,  1.  Januar. 

Während  der  letzten  Wochen  vor  dem  Fest  war  den 
musikalischen  Aufführungen  ein  Stillstand  geboten.  Es  war 
im  verflossenen  Monat  eine  ziemlich  tonlose  Zeit,  in  welcher 
wir  nur  im  zweiten  Orchesterconcerte  von  Max  Fiedler, 
in  Carl  Armbrust's  Kirchenconcert,  in  einer  Auffüh- 
rung des  Kieler  St.  Nicolai-Chors  und  in  den  Soir^n 
der  Damen  Sanderson,  Müller-Hartung  und  Jowien 
den  Stoff  zur  diesmaligen  Berichterstattung  zu  sammeln  Ge- 
legenheit hatten. 

Fiedler  begann  seinen  Abend  mit  der  recht  gut,  lebendig 
und  frisch  gespielten  B  dur- Symphonie  (Peters  No.  6)  von 
Haydn,  wonach  Richard  Mühlfeld  aus  Meiningen  ausge- 
zeichnet schön  und  zum. hohen  Genuss  der  Hörer  das  Con- 
cert  in  Es  dur  für  Clarinette  von  Weber  vortrug.    Wie  wohl 


hat  man  Recht,  diesen  Meister  der  Clarinette  nicht  nur  zu 
den  ersten  Künstlern  seiner  Art  zu  zählen,  sondern  ihn,  der 
es  in  der  Behandlung  des  Tones  und  aer  Cantilene  den 
grossen  Sängern  gleich  zu  thun  vermag,  dessen  Virtuosität 
über  jeden  Zweifel  ist,  der  musikalisch  edel  denkt  und  em- 
pfindet, als  j,gottbegnadet'*  zu  bezeichnen!  Im  ferneren  Ver- 
laufe des  Concerts  wurden  Schumann*s  „Manf red '^ -Ouvertüre, 
Wagner*s  „Meistersinger" -Vorspiel  und  zwischen  diesen  beiden 
klangmächtigen  Orchester  werken  von  Mühlfeld  und  Fiedler 
Brahms'    Esdur-Sonate   für   Clarinette   und    Pianoforte   auf- 

feführt.  Dass  die  Sonate,  als  ein  in  zarten  Formen  und 
arben  sich  gebendes,  zum  Empfangen  und  Gleniessen  in 
ganz  intimer  Stimmung  vorhandenes  Kammermusikstäck,  in 
solcher  Umgebung  nicht  das  gehörige  Verständniss  finden 
und  nicht  die  rechte  Wirkung  machen  würde,  mussten  die 
Spieler  vorher  wissen.  Wir  hatten,  als  die  Sonate  «um  Vor- 
trag gelangte,  das  Ohr  noch  voll  der  leidenschaftlichen,  tief- 
ernsten Töne  Schumann's    und  wissen   kaum  zu  sagen,  in 


69 


welcher  Weise  sicli  die  Wiedergabe  gestaltete,  Dehmen  aber 
an,  dass  sie  unter  der  Führung  des  hochgeschätzten  Meininger 
Ghistes  alle  Bedingungen  erfmlt  hat,  der  ja  aus  dem  Zusam- 
menspiel  mit  Brahms  in  Hinsicht  dieses  Werkes  den  Willen 
und  die  Absichten  des  Componisten  kennt. 

Armbrust  bewies  sich  in^  seinem  ersten  dies  winterlichen 
Kirchenconcert  wieder  tüchtig  als  Orgelspieler  und  als  ein- 
sichtsvoll bei  der  Programmabfassung.  In  der  Bewältigung 
der  zum  Vortrag  gewählten  Stücke  bewährten  sich  seine  her- 
vorragende Techziik  und  in  der  Anordnung  der  Piöcen  gute 
Litteraturkenntnisse.  Es  wurden  Sachen  von  ausserordent- 
lichem Interesse  dargeboten:  sechs  verschiedene  Bearbeitungen 
des  Chorals  ,, Vater  unser  im  Himmelreich**  von  Ulrich  Steig- 
leder, Einem  der  bedeutendsten  Orgelmeister  des  17.  Jahr- 
hunderts, Dietrich  Buxtehude,  Georg  Böhm  und  J.  S.  Bach, 
sowie  von  Mendelssohn  die  Dmoll-Sonate  und  von  Schumann 
die  Bach -Fugen  No.  2  und  3.  Als  Mitwirkende  erwarben 
sich  die  stimmbefähigte  Altistin  Frau  Mirsch-Biccius  aus 
Leipzig  (Arie  „Doch  der  Herr  vergisst  die  Seinen  nicht^  aus 
„Paulus**),  der  treffliche  Violinist  Eichard  Barth  (Sonate  in 
Adur  von  Händel)  und  der  sehr  leistungsfähige  Bünz'sche 
Chor  (Psalm  84  von  Becker)  Verdienste.  Das  Programm  in 
seiner  ganzen  Ausdehnung  wiederzugeben,  unterlassen  wir 
an  dieser  Stelle. 

Der  St.  NiCplai-Chor  aus  Kiel  liess sich  mit G^esängen 
von  Scandellus,  Gabrieli,  Hasler,  Bach,  Stein,  Mendelssohn 
und  A.  Becker  hören  und  hatte  in  den  Knabenstimmen  sehr 
gutes,  im  Tenor  und  Bass  aber  nur  massiges  Material  zur 
Verfügung,  während  das  Zusammensingen,  namentlich  hin- 
sichtlich der  älteren  Kirchencompositionen,  befriedigend  aus- 
fiel ,  weil  sich  hier  der  Vortrag  natürlich  und  ohne  Manirir1>- 
heit  gestaltete.  Jedenfalls  gedenken  wir  des  Kieler  Chors 
und  seines  heissen  Strebens  mit  aller  Achtung.  Zur  Eröff- 
nung des  Concertes  lieferte  der  treffliche  Organist  Klein- 
paul  ein  auf  dem  Progranmi  nicht  weiter  bezeichnetes  Stück 
und  Minna  Eistow  sang  zwischendurch  beifällig  eine  Hän- 
dePsche  Soprauarie  und  hübsche  Lieder  von  Eeinecke,  Emil 
Krause  und  Alfred  EJeinpaul. 

Lillian  Sanderson  war  allzu  verschwenderisch  mit  ihren 
Liederspenden,  und  als  natürlich  stellten  sich  bald  auf  beiden 
Seiten  bei  der  Erledigung  des  Eiesenprogramms,  bei  der  Sän- 
gerin, wie  auch  beim  Publicum,  Ermüdung  und  Abzäunung 
ein.  Man  denke  sich  die  Leistung  der  Grebenden:  vierund- 
zwanzig Lieder  und  Balladen  von  Mozart,  Schumann,  Brahms, 
Lindblad,  Hugo  Eust,  Bungert,  Emil  Hess,  Loewe,  Hugo 
Wolf,  Zumpe  und  Gound,  sowie  die  noch  um  zwei  grosse 
Claviemummern  von  Chopin  und  Liszt  vermehrte  der  Em- 
pfangenden. Die  Ausdauer  der  jungen  Pianistin,  Käthe  Hüt- 
tin g,  die  während  des  ^nzen  Abends  am  Flügel  sass,  haben 
wir  bewundert.  —  Bei  den  Schwestern  «Julie  und  Hse 
Müller-Hartung  waren  uns  einige  recht  angenehme  Stun- 
den beschieden,  während  welchen  wir  wohllautenden  Lieder- 
vorträgen und  ausdrucksvollen  Declamationen  zuhörten.  Der 
musikalische  Theil  des  Abends  war  um  so  anziehender,  als  in 
Compositionen  von  C.  Müller-Hartung  („Liebesjahreszeiten**), 
Sommer  („Ich  ging  im  Walde**),  Chaminade  (Madrigal)  und 
Meyer-Olbersleben  („Gute  Nacht**)  Neues  von  Werth  und  nicht 
nur  das  Allbekannte  geboten  wurde.  —  Von  ungleicher  Art  war 
das  Musiciren  in  der  Jowien-Soiröe.  Die  clavidrspielende 
Schwester  Martha  behandelte  ihren  Part  in  den  Trios  Op.  70^ 
No.  2,  von  Beethoven  und  Op.  20  von  Bargiel  technisch  ge- 
wandt und  musikalisch  geschmackvoll,  und  da  Violine  und 
Violoncell  von  besten  Künstlern,  Kopecky  und  Gowa,  be- 
dient wurden,  so  ergab  sich  hier  ein  sehr  gutes  Eesultat. 
Auch  Kopöcky*s  Behandlung  von  Bach*s  Ciaconna  verdiente 
die  warme  Zustimmung  ohne  jeglichen  Vorbehalt.  Dem 
Gesang  mit  den  tremolirenden  Tönen  der  anderen  Schwester 
aber  haben  wir  nicht  gerne  unsere  Aufmerksamkeit  gewid- 
met, und  dazu  diese  Empfind ungsarmuth  gegenüber  den 
köstlichsten  Dingen  von  Schubert,  Weber  und  Brahms! 

Louis  Bödecker. 


(Fortsetzung.) 


Wien. 


Das  Programm  des  dritten  Philharmonischen  Con- 
certes wurde  von  Beethoven*s  „Coriolan**-Ouverture  und 
Schumann *s  D moll-Symphonie  eingerahmt,  welch  Letztere 
diesmal  wieder  in  der  instrumentalen  Umarbeitung  von  1851. 
geboten  wurde,  nicht  wie  das  letzte  Mal  —  versuchsweise  — 
in  der  einfacheren  Orchestration  von  1841.  Obwohl  der 
Bläserpart    der   späteren,    heute   allgemein   angenommenen 


Lesart  gar  zu  gleichmässig  deckend  gehalten,  ziehen  wir  die* 
selbe  doch  der  ürgestalt,  in.  welcher  man  empfindliche  in- 
strumentale Lücken  verspürt,  entschieden  vor.  Der  Haupt- 
beifall lenkte  sich  übrigens  in  diesem  Philharmonischen  Con- 
certe  den  beiden  Zwiscnennnminem  zu:  Volkmann*8  Violon- 
cellconcert,  mit  der  erstaunlichsten  Virtuosität  und  echt 
musikalisch  von  Prof.  Jul.  Klengel  aus  Leipzig  vorgetragen, 
dann  einer  Novität,  nämlich  der  Ouvertüre  zur  komischen 
Oper  „Donna  Diana"  von  dem  in  Wien  geborenen,  in  Prag(?) 
ansässigen  Tonsetzer  E.  N.  y.  Eezni6ek.  Diese  Ouvertüre 
gibt  sich  nach  einer  kurzen,  gehaltenen  Einleitung,  in  der 
auch  die  Harfe  verwendet  vrird,  als  ein  fiotter,  prickelnder 
mit  allerlei  instrumentalen  Pikanterien  ausgestatteter  '/i'e- 
Takt,  nach  des  Comnonisten  Vorschrift  „so  rasch  und  leicht 
als  möglich*'  auszufiuiren,  —  dazwischen  vernimmt  man  eine 
hübsche  Gesangsmelodie  der  Streicher.  Ohne  ihr  geistiges 
Vorbild  —  Smetana's  Ouvertüre  zur  „Verkauften  Braut"  —  an 
Bedeutung  zu  erreichen,  hört  sich  das  Stück  recht  gut  an 
und  machte  in  der  unübetrefflichen  Wiedergabe  der  Phil- 
harmoniker bei  unserem  Publicum  entschieden  Glück. 

Der  Schwerpunct  des  vierten  Pliilharmonischen  Con- 
certes lag  in  der  mit  dem  Eepertoire  des  Vorjahres  wieder- 
holten Pathetischen  S^phonie  (m.6,  HmoU)  von  Tsohalkows- 
ky,  die  wir  gelegentlich  der  Erstaufführung  im  „M.W."  (Jahr- 
gang 1896,  S.  186)  eingehend  besprochen,  und  die  seither  in 
dieser  Zeitung  von  anderer  Hand  eine  noch  ausftlhrlichere 
fachmännische  Würdigung  gefunden  hat.  Es  sei  daher  nur 
noch  bemerkt,  dass  das  hoch  bedeutende,  wahrhaft  tragisch 
ausklingende  Werk  ^eder  tiefen  Eindruck  machte  una  un- 
serem herrlichen  Orchester  neuerdings  Gelegenheit  zu  Einer 
seiner  grossartigsten  Leistungen  gab.  Insbesondere  in  dem 
dritten  Satz,  wo  die  Musik  aus  dem  Ton  des  Scherzos  all- 
mählich in  den  eines  schier  welterobemden  Siegesmarsches 
übergeht,  waren  die  Virtuosität  und  das  unerschöpfliche 
Steigerungsvermögen  unserer  Musiker  einfach  anzustaunen. 
Lebhaften  Beifall  erhielt  auch  die  zweite  Nummer  des  Pro- 
gramms, ein  aus  dem  Manuscript  von  dem  Componisten  selbst 
gespieltes  neues  Clavierconcert  mit  Orchester  (Fmoll)  von 
Eduard  Schutt.  Es  muss  unentschieden  bleiben,  ob  die 
freundliche  Aufnahme  mehr  den  Componisten  oder  den 
Spieler  anging.  Jedenfalls  hat  man  es  hier  mit  einem  geist- 
und  wirkungsvollen  Werke  moderner,  dabei  gut  musikali- 
scher Factur  zu  thun,  in  welchem  der  Ciavierpart  auf  das 
Eeichste  virtuosenhaft  bedacht  und  wohl  noch  mehr  als  das 
Orchester  fesselt.  Eücksichtlich  der  nicht  gerade  allzu  frap- 
panten Erfindung  verräth  der  erste  Satz  Wagnerische  (wonl 
auch  Eubinstein'sche) ,  der  zweite  Schumann*sche  Einflüsse, 
erst  im  Finale  kommt  die  eigene  sarmat^sche  Natur  des  Com- 
ponisten mehr  zum  Vorschein.  Eine  der  grossen  Londoner 
Symphonien  von  Haydn  (Ddur,  in  der  Breitkopf  &  Härtel'- 
schen  Ausgabe  No.  2)  beschloss  das  Concert. 

Inzwischen  haben  auch  das  fünfte  Philharmonische  und  das 
zweite  (Ordentliche)  Gesellschaft sconcert  stattgefunden. 
Das  fünfte  Philharmonische  Concert  brachte  neben  Mozart's 
reizender  Symphonie  in   Ddur  ohne  Menuett  (Köchel  604) 
und  Mendelssohn's  „Hebriden" -Ouvertüre  zwei   hochinteres- 
sante Novitäten,  unter  welchen  die  weitaus  gewichtigere  — 
Bruckner^s    „Eomantische  Symphonie"  (No.  4  in  Esour)  — 
freilich  nur  neu  für  diese  Concerte  war.    Ihre  erste  AunÜh- 
rung  in  Wien  erlebte  dagegen  die  andere  Neuheit:   Eichard 
Strauss'  Humoreske    „Till  Eulenspiegel's   lustige   Streiche". 
Vielleicht  das  Beste,  jedenÜEdls   das  Geistreichste,   was  der 
hochbegabte  Münchener  Componist  bisher  für  den  Concert- 
saal  geschrieben,   bietet   uns   diese   höchst  ergötzliche  sym- 
phonische Dichtung:  aus  zwei  sehr  glücklich  gewählten  cha- 
rakteristischen Motiven  entwickelt  sich  eine  Slumenlese  der 
liebenswürdigsten,   überraschendsten  orchestralen  Scherze  in 
technisch   meisterhafter,    klar   überschaubarer  Form.     Was 
sich  der  Tondichter  unter  den  einzelnen  Quasi -Variationen 
der  beiden  Eulenspiegel-Motive  eigentlich  gedacht,  im  Detail 
zu  entziffern,  überlässt  er  dem  phantasievollen  Hörer.    Con- 
creter  gestaltet  sich  das  Bild  nur  an  einzelnen  Stellen,   so, 
wo  epirodisch  eine  Art  Burschenlied,  dann  eine  Polka  ähn- 
liche  Melodie  eingeschaltet   wird  (wahrscheinlich  auf  Till's 
Promotion   in   Prag   deutend),   wo   die   grosse   Eatsche  ihr 
schrilles  G^tön   vernehmen  läüsst   (offenbar  das  Hineinreiten 
des  übermüthifi^n  Schalkes  in   den  Geschirrhaufen  bezeich- 
nend), und  endlich  am  Schlüsse,  wo  schaurige  Todtenklänge 
Eulenspiegel's  Ende  am  Galgen  ausdrücken.   Was  aber  noch 
darauf  folgt,  scheint  zu  sagezi,  dass  sich  der  Erzschelm  doch 
zu  ^terletzt  noch  aus  dem  Staube  gemacht  und  der  hohen 
Obrigkeit  ein  Schnippchen  geschlagen  hat. 

5* 


60 


Der  £rf6lg  der  von  unserem  Orchester  mit  unübertrefiP- 
licfaer  Virtuosität  ausgeführten  Humoreske  war  ein  durch- 
schlagender. Die  schwache  Opposition  einiger  verbissenen 
Gegner  der  Programmmosik  (man  denke:  unser  philharmo- 
nisches Publicum  ist  etwa  so  conservativ  gesinnt,  wie  das 
des  Leipziger  Gewandhauses)  wurde  durch  oön  grossen  Bei- 
fall der  Mehrheit  rasch  zum  Schweigen  gebracht. 

und  MendeLssohn^s  „Hebriden" -Ouvertüre,  ein  gewiss 
poetisches  Stück,  zugleich  ein  erklärter  Liebling  der  philhar- 
monischen Stammabonnenten,  nahm  sich  unmittelbar  nach 
der  furbenreich-modem  orchestrirten  Strauss^schen  Novität 
80  abgeblasst  aus,  dass  sich  diesmal  kaum  Eine  Hand  rührte. 

Leider  nur  wurde  durch  die  in  diesem  Concert  gänzlich 
überflüssige  Mendelssohn'sche  Ouvertüre  dessen  Zeitdauer  so 
verlängert,  dass  viele  Hörer  für  das  eigentliche  Hauptwerk 
der  Aufführung:  Bruokner's  grossartige  Esdur-Symphonie, 
kaum  mehr  die  rechte  Empfänglichkeit  besessen  halten  mögen. 
Es  war,  als  hätte  es  Hans  Richter  darauf  anle^n  wollen, 
dem  genialen  Wiener  Altmeister  den  Erfolg  Eines  seiner 
klarsten  und  formell  abgerundetsten  Werke  rafißnirt  zu  er- 
schweren. Unbegreiflich,  dass  sich  unsere  Philharmoniker 
(welche  1881  und  1888  die  Romantische  Symphonie  unter 
Richter*s  Leitung  mit  stürmischem  Beifall  in  von  anderer 
Seite  her  veranstalteten  Concerten  gespielt)  sich  mit  der 
Aufnahme  der  blühenden  Tondichtung  in  ihre  eigenen  Abon- 
nementconcerte  mehr  als  15  Jahre  Zeit  gelassen  hatten.  Denn 
so  lange,  wenn  nicht  länger,  existirt  die  vollendete  Partitur. 

Nun,  wenigstens  haben  die  Philharmoniker  die  schwere 
Unterlassungssünde    endlich    gut   gemacht   durch  Eine  der 

Srachtvollsten  Aufführungen,  welcher  sich  die  Romantische 
ymphonie  je  zu  erfreuen  hatte.  Mit  Ausnahme  des  von 
Prof;  J.  Schalk  mit  dem  Orchester  der  Wiener  Musik-  und 
Theaterausstellung  1892  noch  feierlicher  herausgebrachten 
letzten  Anhanges  des  Finales  (für  mein  Empfinden  allerdings 
die  Krone  des  Werkes!)  und  abgesehen  von  einigen  unlieo- 
samen  Horngixern  in  dem  überhaupt  verhetzten  Jagdstück 
gelang  Alles  wunderbar.  Den  Preis  verdiente  die  Wieder- 
gabe des  Andante:  es  war,  als  wollten  uns  die  Bratschen 
und  Yioloncells  in  diesem  himmlischen  Satze  die  Seele  aus 
dem  Lwbe  singen.  Ich  hätte  wahrlich  bei*  diesem  Stücke 
(und  natürlich  auch  bei  den  anderen  Sätzen  der  Symphonie, 
besonders  bei  dem  grandios  ausbauten  ersten)  alle  Die  her- 
beigewünscht,  welche  sich  heute  noch  der  hehren  Muse 
Bruckner^s  spröde  verschliessen :  sie  hätten  bekehrt  werden 
müssen..  Zur  grössten  Freude  seiner  vielen  Verehrer  wohnte 
der  Gomponist  selbst  der  Aufführung  bei,  sogar  besser  aus- 
sehend, als  un^fähr  vor  Jahresfrist,  da  er  das  letzte  Mal 
zur  Annörung  Emer  seiner  Symphonien  (der  zweiten  in  Gmoll) 
in  diesen  Käumen  erschienen  war  (25.  November  1894). 
Stürmischer,  nicht  enden  wollender  Beifall  zwang  den  Meistei^ 
von  dem  bescheidenen  Plätzchen,  das  er  im  Hintergruna 
einer  Parterreloge  des  Saales  eingenommen  hatte,  sich  immer 
von  Neuem  dankend  zu  erheben.     Und  ganz  derselbe  Yor- 

fang  wiederholte  sich  im  zweiten  Gesellschaftsconcerte  bei 
am  dessen  Schlussnummer  bildenden,  bereits  weit  berühmten 
„Te  Deum*'  Bruokner's. 

Leider  wurde  auch  hier  dem  (Komponisten  der  Erfolg 
erschwert,  und  zwar  diesmal  nicht  durcn  die  Länge.  woM 
aber  durch  die  stillose  Buntheit  des  Programms.  Man  begann 
nämlich  mit  einer  1749  componirten  Ouvertüre  zur  Ballet- 
Oper  „Nais*'  des  altfranzösischen  Olassikers  Rameau.  Für 
seine  l^eit  ein  gewiss  sehr  ausdrucksvolles  und  überraschend 
kühnes  Stück,  das  aber  heute  trotz  der  geschickten  modernen 
Ueberarbeitung  F.  MottPs  nur  mehr  historisch  wirkt.  ESs 
folgten  vier  sehr  schöne  Chöre  von  Brahms  (Zweie  für  Frauen- 
stimmen allein  mit  Harfe  und  Hörnern,  Zweie  für  gemischten 
Chor  a  capella):  die  waren  weitaus  am  besten  studirt  und 
weckten  herzlichsten  Beifall.  Der  letzte  (gemischte)  Chor 
„Es  geht  ein  Wehen"  musste  vriederholt  werden.  Die  dritte 
Nummer  des  Concertes  bildeten  Herbeck's  vom  Orchester 
allein  zu  spielenden,  pikant-graziöse  (zum  Theil  etwas  coquett 
ausgetüftelte)  „Tanzmomente",  deren  rauschende  Schluss- 
steigerung die  Hörer  in  eine  wahre  Faschingsstimmung  ver- 
setzte. Gleich  darauf  kam  aber  wie  hereingeschneit  in  den 
Ballsaal  (oder,  wenn  man  will:  in  den  steirischen  Tanzboden) 
ein  grosses  kirchliches  Werk,  eben  das  Bruckner^sche  „Te 
Deum" !  Man  kann  es  dem  Publicum  nicht  einmal  verdenken, 
wenn  nicht  Alle  Lust  hatten,  so  unvermittelte  Stimmungs- 
contraste  auf  sich  wirken  zu  lassen.  Leider  war  auch  die 
Aufführung  des  psalmistisch-begeisterten  Werkes  durchaus 
keine  musterhafte;  sorgfältig  studirt  nur  in  Chor  und  Or- 
chester (obgleich  auch  hier  Schwankungen  vorkamen),   un- 


fenügend  in  dem  höchst  wichtigen  Soloquartett.  Relativ  am 
ästen  war  die  grandiose,  überaus  schwierig  Schlcuaefuge 
herausgearbeitet,  deren  Wirkung  sich  die  bis  dahin  etwas 
apathiiKjhen  Hörer  nicht  entziehen  konnten.  Welche  herz- 
lichen Ovationen  Brückner  persönlich  empfing  —  von  dessen 
Anwesenheit  im  Concerte  man  anferngs  Nichts  wosste  — , 
wurde  schon  oben  bemerkt  Im  Qanzen  schien  dieser  von 
Hm.  V.  Perger  geleiteten  Aufführung  des  Bruckner*schen 
„Te  Deam**  jener  unerschütterliche  Glauben  an  die  Sache,  jene 
wahre  Begeisterung  zu  fehlen,  welche  der  Componist  mir 
selbst  gegenüber  so  sehr  an  dem  Berliner  Dirigenten,  Hm. 
Siegfried  Ochs,  rühmte.  Wie  mir  auch  von  anderer  Seite 
versichert  wurde,  wären  die  Aufführungen  des  „Te  Deum^ 
durch  den  Philharmonischen  Chor  in  Berlin  (1894  und  schon 
früher)  unter  Siegfried  Ochs*  Leitung  geradezu  glänzender 

gewesen  nnd  hätten  dem  östeneichischen  AltmeiBter  in  der 
eutschen  Beichshauptstadt  eine  Popularität  verschafft,  wie 
er  sie  —  etwa  noch  München  anagenommen  —  wohl  fonst 
nirgends  jenseits  der  schwarzgelben  Grenzpfähle  genieast. 

(Fortsetzung  folgt.) 


Berichte. 

Leipzig.  Das  18.  Abonnementooncert  im  Heuen 
Gewandhaus  wurde  durch  den  Besuch  Meister  Johannes 
Brahms',  dessen  EmoU-Symphonie  das  Programm  schmückte, 
ausgdzbichnet.  Gleichzeitig  trug  es  der  Feier  des  Sojährigeu 
Bestehens  des  Deutschen  Eeiches  durch  Aufführung  des  als 
Schlussnummer  gespielten  Kaiser-Marsches  von  Bichard  Wag- 
ner in  würdi^ter  Weise  Rechnung.  Weber's  HEuryanthe**- 
Ouverture  leitete  den  1.,  Beethoven's  Cmoll-(>lavierconcert 
den  2.  Programmtheil  ein.  Wie  die  Beproduction  der  Ouver- 
türe, so  schloss  sich  auch  die  Wiedergabe  der  Werke  von 
Brahms  und  Wagner  den  Gross-  und  Glanzthaten^  welche 
unsere  Gewandhauscapelle  mit  ihrem  neuen  begeisternden 
Führer  an  der  Spitze  in  der  laufenden  Saison  bereits  voll- 
bracht hat,  auf  das  Rühmlichste  an,  zeigten  die  in  der  herr- 
lichen Symphonie  durch  die  persönliche  Anwesenheit  des 
(Komponisten  und  in  dem,  in  der  Conception,  wie  der  Aus- 
führunff  gleich  gewaltigen  und  erhebesiden  Kaiser-Marsch 
durch  aen  festlichen  Anlaas  noch  ganz  besonders  inspiririen 
Musiker  das  tiefste  ErgrifiPensein  von  dem  ideellen  Gehalt 
der  Yortragsobjecte,  sodass  die  denkbar  weihevollste  Wirkung 
eintrat.  Dass  dem  in  der  Directionslo^  sitzenden  Meister 
Brahms,  sowie  Hrn.  Capellmeister  Nikisch  die  herzlichsten 
und  stürmischesten  Ovationen  dargebracht  wurden,  brauchen 
wir  kaum  besonders  zu  versichern.  Diesem  Jubel  gegenüber 
fiel  die  Aufnahme  des  Literpreten  des  Beethov«a*schen  Con- 
certes,  Hm.  Alfred  Grünfeld  aas  Wien,  ziemlich  ab.  Aller- 
dings hat  er  keinen  echten  Beethoven  jj^boten,  indem  sein 
Vortarag  zu  oft  auf  nur  äusserliche  Effecte  hinauslief  und 
sich  von  dem  eigentlichen  Kern  des  Werkes  entfernte.  Ab- 
gesehen hiervon,  hat  Hr.  Grünfeld  aber  auch  hierbei  gezeig^t, 
welcher  Kraft,  Fülle  und  Modulation  sein  Ton  fiLhig  ist, 
und  wie  er  es  in  der  Brillanz  und  der  Sicherheit  der  Technik 
mit  den  besten  Virtuosen  aufnehmen  darf.  Der  von  ihm  be- 
nutzte Blüthner-Flügel  entäosserte  sich  unter  seinen  Händen 
der  Pracht  und  Grösse  seines  Tons  bis  auf  den  letzten  Rest; 
wir  haben  noch  kaum  je  einen  gleich  mächtigen  Eindruck 
von  der  Tonfülle  der  Flügel  der  einheimischen  Weltfirma 
erhalten.  F. 

Genf,  Ende  December.  Die  Vergoldungen  und  Malereien, 
die  prächtig  elektrische  Beleuchtung  und  die  sonstigen 
Sehenswürdigkeiten  der  luxuriösen  „Victoria  Hall'  waren 
nicht  im  Stande,  über  verschiedene  Mängel  der  inneren  Ein- 
richtung zu  täuschen,  sodass  die  Abonnementconcerte  nicht, 
wie  vorausgesetzt,  in  diesen  Saal  übersiedelten,  sondern  im 
Theatergebäude  unter  dem  gewohnten  Andrang  des  Publi- 
cums  auch  weiterhin  abgehalten  werden. 

Die  Solisten  der  bis  jetzt  stattgehabten  vier  Abende 
waren  Frl.  Janiszewska  von  hier,  Prof.  Dr.  Joachim  aus 
Berlin,  der  Pianist  de  Greef  aus  Brüssel  und  der  Violoncell- 
virtuos Hugo  Becker  aus  Frankfurt  a.  M.,  lauter  hier  schon 
bekannte  Künstler,  welche  wieder  grossen  Beifall  £EUiden. 

Frl.  Janiszewska  spielte  das  Cmoll-Concert  von  Beet^ 
hoven  nebst  Solostücken  von  Chopin,  Scarlatti  und  Wagner- 
Liszt  („Spinnerlied")  und  reussirte  am  meisten  mit  Scanatti, 
dessen  prickelnde  Musik  sie  recht  gut  wiederzugeben  versteht. 
Meister  Joachim  enthusiasmirte  die  Hörerschaft  mit  dem 
noch  immer  unübertrefflichen  Vortrag  des  Beethoven'schen 


n 


G<NAC6i!t68  Und  der  Ciftcona'voB  9-  Baob.  Um  den  Ireneii^ 
^chen  Jabel  desPul^icuins  an  beeohwiehtigen,  fü^te  er  swei 
Nomoiern  dem  ProgrsMmka  kinsn,  «tieret  das  Adagio  aus  dem 
9.'CpDoert  von  St>ohr,  dann  das  Praeludiam  f^r  Violine  allein 
aus  der  Edur-Suite  von  Baoh.  Zu  den  beat  ausgertketeten 
Olayiervirtnoaen  der  Neazeit  kann  man  jetzt  Hrn.  de  Greef 
zahlen:  seine  Art,  z.  B.  das  Gmoll-Conoert  von  Saini-Saöns 
zu  spielen,  ist  wirklich  bewundernngewürdig,  und  seine  Inter- 
pretation der  Solostücke  war  nicht  minder  perfect.  Nach 
der  12.  Ehapsodie  von  Liszt  wiederholt  stürmisch  gerufen, 
spielte  er  noch  den  Asdar- Walser  (Op.  42)  von  Chopin.  Die 
Firma  Pleyel,  welche  ihm  einen  ausnehmend  tonschdnen 
Oonoertflükgel  aus  Paris  geaehiokt  hatte,  stellte  auch  einen 
hübschen,  reich  ausgestatteten  „Clavecin*'  aur  Vorfügungj 
auf  welchem  Hr.  de  Greef  Piöcen  von  Bach,  Händel  und 
Claude  Daquin  zum  allgemeinen  Interesse  vortrug.  Am 
21.  Deoember  tmt  der  YiolonceU  virtuos  Hr.  Becker  auf  und 
erweckte  mit  seinen  Darbietungen  (Concert  von  Haydn; 
Suite  von  Looatelli  und  als  „encore^  eine  allerliebste  Eomaiize 
eigener  Composition)  begeisterten  Beifall. 

Das  Orchester,  unter  der  bewahrten  Leitung  des  Hm. 
Prof.  Willy  Behberg,  spendete  Symphonien  von  Schumann 
(Bdur),  Schubert  (HmoU),  Beethoven  (No.  8)  und  DvofÄk 
(No.  4,  in  Gdur),  Ouvertüren  von  Wagner  (zum  ^Fliegenden 
Holländer*"),  Gade  („Ossian^")  und  Weber  (^Freisehtttz''), 
Suiten  von   Bizet  (nL'Arlisienne**)   und    Massenet   („Scönes 

fittoresques*),  symphonische  Dichtungen  von  Liszt  („Lee 
'rundes**)  und  Cösar  Franck  (Bruchstück  aus  „R6dem|ili(>n*'). 
sowie  kürzere  Compositionen  von  Monsigny  (Chaconne  und 
Bigodon  aus  „Aline,  reine  de  Golconde^)  undChabrier  (Vor- 
spiel zum  2.  Act  von  „Gwendoline**).  Sämmtliche  Leistungen 
waren  von  guter,  Einige  sogar  von  ausgezeichneter  Qualität. 
Lobenswerth  war  die  Sorgfalt,  mit  welcher  die  Begleitung 
zu  den  Ciavier-  und  Yiolinconcerten  behandelt  wurde;  als 
brillant  muss  namentlich  die  Ausführung  des  letzten  Satzes 
von  Saint-Saens'  Gmoll-Conoert  bezeichnet  werden. 

Freunde  von  Kammermusik  können  jetzt  bei  uns  zu- 
frieden sein,  denn  wir  haben  in  diesem  Winter  nicht  weniger 
als  drei  Gesellschaften,  die  sich  mit  dieser  Musikgattung 
beschäftigen:  erstens  das  seit  Jahren  bestehende  Quartett 
Bey  mit  Hm.  Willy  Rehberg  als  Olavierspieler;  dann  ein 
Äouqs  StreipbqttarJt^tt  PahnJte;^pmn^er-KUjig-i;^ang  Ulster 
pianistischer  Mitwirkung  der  vorzüglichen,  am  Conserva- 
torium  neulich  angestellten  Ciavierprofessorin  Frl.  Jani- 
szewska;  endlich  die  Vereinigung  Schörg-Schousboe, 
welche  sämmtliche  Sonaten  für  cTavier  und  Violine  von  Beet- 
hoven aufführen  will.  Jedes  dieser  Unternehmen  findet  An- 
klang.* Bei  Hrn.  Bey  hörten  wir  ein  interessantes  Quintett 
von  Dvorak  und  ein  glänzendes  Trio  von  Näpravnik,  deren 
Ciavierpartien  von  Hm.  Willy  Behberg  meisterhaft  gespielt 
wurden.  Die  Interpretation  der  Sonate  Op.  102,  No.  2,  für 
Ciavier  und  Violoncell  von  Beethoven  (Gebrüder  Willy  und 
Adolf  Behberg),  der  Ddur-Sonate  für  Ciavier  und  Violine 
von  Händel  (die  HH.  Willy  Behberg  und  Bey)  und  des 
Streichquartettes  Op.  18,  Ko.  2,  von  Beethoven  war  ebenfalls 
künstlerisch  hervorragend  und  wurde  durch  warmen  Beifall 
ausgezeichnet.  ~  Die  Höhepnncte  der  Sitzungen  des  Hm. 
Pahnke  und  seiner  Genossen  waren  das  Streichquartett  Op.  41, 
Ko.  2,  von  Schumann ,  zwei  Sonaten  für  Ciavier  und  Violine 
je  von  Cisar  Franck  und  Beethoven  („Kreutzer**)  und  das 
Ciaviertrio  Op.  lOI  von  Brahms.  Frl.  Janiszewska  hatte  voll- 
auf Gelegenheit,  ihr  bedeutendes  pianistisches  Können  zu 
documentiren  und  theilte  sich  in  die  Ehrenbezeugungen  mit 
dem  talentirten  Primgeiger  Hm.  Pahnke,  welcher  durch 
seine  wohlthuende  musikalische  Gediegenheit  die  herzliche 
Anerkennung  der  Zuhörer  gewann.  Grosses  Interesse  er- 
weckte der  reich  begabte  Violinist  Hr.  Schörg  mit  seinen  zwei 
ersten  Beethoven- Abenden,  welche  die  Sonaten  Op.  12,  No.  1, 
2  und  d,  Op.  24,  Op.  SO,  No.  3,  und  Op.  47  enthielten.  Sein 
virtuoses  und  dabei  fein  ausgearbeitetes  Spiel  fand  wieder 
den  gewohnten  Erfolg. 

Unser  geistvoller.  Jaques-Dalcroze  gab  im  Saale  des 
Conaervatoriums  fünf  „Causeries**  über  Musik,  welche  mit 
einesm  originellen  Experiment  endeten,  indem  er  in  der  letzten 
S^anoe  das  volle  Theaterorchester  benutzte,  um  verschiedene 
Instrumentationsexempla  seinem  Auditorium  zu  d^monstriren. 
Zahlreiche  Klangcombinationen,  sowie  Fragmente  aus  Meister- 
werken worden  probirt,  und  zum  Schluss  rahrte  das  Orchester 
zwanzig  von  Hrn.  Jaques-Dalcroze  über  ein  Volkslied  speciell 
für  diese  Matinöe  componirte  Variationen,  deren  Mehrere 
weit  über  das  Niveau  einer  Gelegenheitsmusik  stehen,  vor. 
Diese  merkwürdige  Sitzung  gefiel  ausserordentlich. 


Dev  Thealerdireotor,  Hr.  Dauphin,  hat  keine  Kosten 
f^heut,  um  eine  gute  Operntruppe  zu  Bhren  der  näohsi* 
jahrigen  LandAsauBstellui^  zu  bilden.  Der  lyrisobe  Tenor 
Hr.  Mikaelly  und  drei  Sängerinnen  sind  aufi^;eaeiohnet, 
besonders  Fra«i  Lnca,  eine  Virtoosin  im  Oolovatur£EU)h,  wie 
wir  eine  solche  perfeete  hier  noch  nie  gehabt  haben.  Ausser 
den  Opern  des  Bepertoires  werden  wir  nächstfl^is  eine  Novität: 
„Sigurd^  von  Beyer,  bekommen.  Einstweilen  bat  Frl.  C6cile 
Ketten,  die  reichbegabte  älteste  Tochter  dos  hiesigen  be- 
kannten Gesanglehrers  Hrn.  Leopold  Ketten,  ihr  theatra- 
lisches Debüt  am  27.  December  als  Mignon  in  der  gleich- 
namigen Oper  von  Thomas  gemacht  und  die  hohen  Erwar- 
tungen des  Publicums  noch  übertroffen.  Eine  Dünstige  Car- 
riöre  ö&et  sich  dieser  jungen  KiUiatlerin,  von  deren  Zukunft 
man  Schönes  erwarten  dart. 

Noch  Vieles  aus  unserem  musikalischen  Leben  wäre  einer 
Erwähnung  wertb,  ich  muss  mich  aber  beschränken  und 
werde  zum  Schluss  nur  Folgendes  oitiren:  zweiConcerte  des 
italienischen  Vollblut- Violinvirtuosen  Francesco  Santavicca, 
eine  Matinee  des  Flötisten  Hrn.  Krantz,  die  Vorlesung  des 
Hrn.  Kling  über  den  Aufenthalt  Wa^ner's  zu  Genf  im 
Jahre  1866,  einen  Musikäbend  der  „Sociötö  des  instruments 
anciens*'  aus  Paris  (Hr.  Di^mer  [Pianist]  und  Hr.  Delsart 
[Violoncellist]  und  Gtenossen)  und  die  beiden  Cöncerte,  welche 
unser  thätiger  Domorganist  Hr.  Barblan  am  Beformations- 
fest  und  zu  Weihnachten  veranstaltete. 


Goncertumsohau. 

Altena.  1.  Conc.  der  HH.  Kleinpaul  (Chiv.)  u.  Binell 
(Viol.)  unt.  Mitwirkung  der  Frau  Bigneil  (Grea.)  u.  des  Hrn. 
Engel  (Violonc):  DmoU-Claviertrio  von  Schumann,  Clavier- 
Violinsonate  v.  G.  Faurö,  Soli  £  Ges.  v.  Bruch  C-Ioh  wob 
dies Gowand**),  Beethoven,  Franz („Widmuns;*'),H.  Schmidt 
(„Dranssen  im  Garten**)  u.  A.  u.  f.  Viol.  v.  Sgambati  (And. 
cant.)  u.  Wieniawski  (D  dur-Polon.). 

Brüssel.  1.  Conservat-Conc.  (Gevaert):  HmoU-Meese  v. 
S.  Bach.  (Solisten:  Frls.  Goulancourt,  Charten  u.  Duchatelet 
und  HH.  Disy  u.  Dufranne.)  —  2.  Pop.  Conc.  (Dupont)  unt. 
Mitwirk,  der  Frls.  Parys  u.  Frichö,  des  Hrn.  Engel  und  des 
gpm.  Chors  deß  Hrn.  äoubre:  Symph.  Dicht  „Psycho''  f.  Chor 
u.  Orch.  V.  C.  Franck,  „Nuit  persans**  f.  Soli,  Choru.  Orch. 
V.  Saint-Saöns,  Bruchstücke  a.  der  Oper  „Prince  Igor**  v. 

A.  Bor  od  in.  —  1.  Kammermusik  des  k.  Conservat.,  ausgef. 
von  Frl.  Triebel  (Ges.)  u.  den  HB.  de  Greef  (Clav.),  Anthoni, 
Guido,  Poncelet,  Merck,  Lerminiaus^,  Heirweigh,  Mahy, 
Sisseneir  u.  Bogaerts  (Streicher  u.  Bläser):  Bruchstücke  aus 
dem  Oot.  Op.  71  v.  Th.  Gouvy,  D  moll-Clav.- Violinsonate  u. 
Phantasiestücke  f.  dieselben  Instrumente  v.  Schumann,  Soli 
f.  Ges.  V.  Schumann,  Grieg  („Guten  Morgen**  und  Wiegen- 
lied), Brahms  („Ständchen"*)  u.  E.  Bobert  („Mein  Eigen**). 
—  (Jone,  des  Deutschen  Gesangver.  (Wallner  u.  Closson)  unt. 
Solist  Mitwirk,  der  Frls.  von  Pirch  u.  Lautmann,  sowie  der 
HH.  Litzinger  (Ges.)  u.  Bosquet  (Clav.)  am  29.  Dec.:  „Der 
Böse  Pilgerfahrt*^  von  Schumann,  Bhapsodie  f.  Altsolo  und 
Männerchor  v.  Brahms,  Soli  f.  Ges.  u.  f.  Clav. 

Dessau.  4.  Conc  der  Hofcap.  (Klushardtl :  Symphonien 
V.  Beethoven  (Na  7)  u.  Schubert  (HmoU),  „Buy  B1äb**-Ouv. 
V.  Mendelssohn,  (j^esangvorträge  des  FrL  Wedekind  a.  Dres- 
den („Untreu**  v.  Cornelius,  „Gnten  Moigen*'  v.  Grieg, 
„Die  Nachtigall**  v.  Alabieff  etc.). 

Dresden.  Am  11.  Dec  Wohlthätigkeitsconc.  des  Gr.  Phil- 
harm. Chors  (Hösel)  m.  Liszt 's  „Legende  von  der  heil.  Eli- 
sabeth** unter  Solist.  Mitwirk,  des  Fn.  Ottermann ,  der  Frau 
V.  Grumbkow  u.  des  Hm.  Beichert  v.  hier,  sowie  des  Hrn. 
Severin  a.  Berlin.  (Die  Dresdener  Presse  war  einstinunig  in 
der  Anerkennung  der  Aufführung.) 

Elberf eld.  1 . Kammermusikabend  der  HH.  Haym  (Clav.), 
V.  Dameck,  Allner,  Forberg  u.  Schmidt:  Streichquartette  v. 
Haydn  (Op.  8,  No.  3)  u.  Beethoven  (Op.  95),  AmoU-Clavier- 
trio  V.  Tscha'ikowsky. 

Frankfurt  a.  M.  Freitagsconoerte  der  Museumagesell- 
Schaft  (Kogel):    No.  6.    Symphon.  Phant.  „Aus  Italien**  von 

B.  St  r  au  SS,  „Euryanthe**-Ouvert.  v.  Weber,  Musette  aus 
„Fetes  d*Höbö**  u.  Kigodon  a.  „Dardanus**  v.  Bameau,  Violin- 
vorträge des  Hm.  Prof.  Heensiann  (Conc.  v.  Brahms  und 
„Albumblatt**  v.  Wagner-Wilhelmj).  No.  6.  Cdur-Symph. 
V.  Schubert,  Ouvertüren  v.  Cornelius  („Der  Barbier  von  Bag- 
dad**) u.  Wagner  („Faust**).  Gesang  vortrage  der  Frau  San- 
derson  a.  Berlin  („Inmitten  des  Balles**  v.  Tsehaikowsky, 
Schlaflied v.  Moszkowski,  AltcölnisohesYolksliedv. Brahms 


62 


etc.).  —  1.  AbonD.-Conc.  des  Fraaencliore  (Rig^tlni)  anter 
eölist.  Mitwirk,  des  Frl.  Diets  «/der  HH.  HdnnanD  und  Ad^ 
Mttller  (Ges.),  sowie  der  Frls.  Sohn  (Declam.)  Q.Veisel(VioL):. 
„Prinzessin  Ilse^  f.  Soli.  Frauenchor,  Clav.  u.  Declam.  von 
A.  Krause,  Psalm  137  t.  Sopransolo  u.  Frauenchor  m.Viol., 
Harfe  u.  Clav.  v.  Liszt,  Chöre  v.  Haydn  u.  Schumann,  Ädur- 
Violinconc.  v.  Saint-Saöns. 

Halle  a.  S.  Musikal.  Unterhalt,  der  Singakad.  (Reubke) 
unt.  sollst.  Mitwirk,  der  Frls.  Ueinig  u.  Bothe  u.  der  HH. 
Trautermann  n.  Leiderits  a.  Leipzig  (Ges.),  sowie  des  Hm. 
Schmidt  v.  hier  (Viol.)  am  17.  Dec.:  \, Mittelhochdeutsches 
Liederspiel**  f.  vier  Singstimmen  u.  Clav.  v.  P.  umlauft, 
Chorlieaer  v.  Franz  u.  Mendelssohn,  Vocalduette  von  Schu- 
mann, Violinsoli  v.  Spohr  ü.  Brahms. 

Hamburg.  1.  Kirchenconc.  des  Hm.  Organ.  Armbrust 
unt.  Solist.  Mitwirk,  der  Frau  Mirsch-Riccius  a.  Leipzig  (Ges.) 
u.  des  Hm.  Prof.  Barth  v.  hier  (Viol.):  Psalm  84  für  Chor, 
Soli  u.  Org.  V.  A.  Becker.  Arie „0,  hör  mein  Flehen"  f.  Alt 
m.  Chor  a.  „Samson*"  v.  H&ndel,  Soli  f.  Ges.  v.  Mendelssohn, 
f.  Viol.  V.  Händel  (Adur-Son.)  u.  S.  Bach  (Andante)  u.  f.  Org. 
V.  S.Bach  (Praelud.  u.  Fuee  in  Gdur),  Mendelssohn  (6.  Son.), 
Schumann  {'6.  u.  2.  Fuge  üo.  BACH),  sowie  Choralvorspiele 
üb.  „Vater  unser  im  mmmelreich**  v.  ü.  Steigleder,  Buxte- 
hude, G.  Böhm  u.  S.  Bach.  —  Musikal.-declamat.  Vortrags- 
abend der  Frls.  Julie  u.  Bse  Mliller-Hartung  (Ges.  u.  Declam.) 
am  9.  Dec:  Lieder  v. -Schumann,  Brahms  (Sapphische  Ode), 
C.  Müller-Hartung  („Liebesjahreszeiten **),  JE.  Sommer 
(„Ich  gin^  im  Walde^),  C.  Chaminade  (Madrigal),  Bizet 
(„Chant  d^amour«),  W.  Berger  („Stieglitz«),  E.  Hildach 
(„Lenz"),  Meyer-Olbersleben  („Gute  Nacht**)  u.  A.  v. 
Othe^raven  („Nelken**),  div.  declam.  Vorträge.  —  Concert 
der  Frls.  Helene  u.  Martha  Jowien  (Ges.  u.  (Tlav.)  unt.  Idit- 
wirk,  der  HH.  Kopecky  u.  Gowa  (Streicher)  am  11.  Dec: 
Ciaviertrios  v.  Bargiel  (Op.  20)  u.  Beethoven  (Op.  70,  No.  2), 
Soli  f.  Ges.  v.  Brah  ms  („Alte  Liebe**  u.  „St&ndchen**),  M.  Fied- 
ler (j.Die  Alte**),  Massenet  („Les  enfants**)  u.  A.  —  2.  Conc. 
des  Hrn.  M.  Fiedler  unt.  Mitwirk,  des  Hm.  Mühlfeld  a.  Mei- 
ningen (Clar.):  Bdur-Symph.  v.  Haydn,  „Manfred** -Ouvert.  v. 
Schumann,  „Meistersinger** -Vorspiel  v.  Wagner,  Esdur-Cla- 
rinettenconc. V.Weber,  &dur-Clav.-Clarinettenson. v.  Brahms. 
—  Ck)nc.  des  Kieler  St.  Nicolaichors  (Forst)  unt.  Mitwirk,  der 
Sängerin  Frl.  Eistow .  a.  des  Org.  Hrn.  Kleinpaul  am  29.  Dec. : 
Chöre  V.  Stein,  Scandellus,  Gabrieli,  Hasler,  J.  M.  Bach,  W.  Tau- 
bert u.  Mendelssohn,  „Mache  mich  selig**  f^  Sopransolo  und 
Knabenstimmen  v.  A.  Becker  etc.  —  Liederabend  der  Frau 
Sanderson  unt.  Mitwirk,  der  Pianistin  Frl.  Hütting:  Soli  f. 
Gtes.  V.  H.  Rust  („Bete  auch  du**),  A.  Bungert  (Töpferlied 
u.  „Die  Scheuerfrau**),  H.  Wolf  (Elfenlied),  Lindblad  („Der 
Postillon**),  Em.  Hess  („Der  verrückte  Geiger**),  Mozart, 
Schumann.  Loewe,H.  Zum  pe  („Die  Königskinder  **),  K.  Gound 
(^ein  Scnatz  ist  auf  der  Wanderschaft**)  u.  Brahms  (Alt- 
rhein.  Volkslied)  u.  f.  Clav.  v.  Chopin  u.  Liszt  (11.  Ungar. 
Bhaps^) 

Hannover.  Am  16.  Dec  Au^hr.  v.  H.  v.  Herzogen- 
berg's  Kirchenoratorium  „Die  Geburt  Christi**  durch  den 
Gartenkirchenchor  (Siecken)  unt.  Solist.  Mitwirk.  der.  Frls. 
V.  Boerdansz  u.  Woltereck  u.  der  HH.  Meinecke  u.  Brune. 

Hildesfaeim.  1.  Conc  des  Orat.-Ver.  (Nick)  unt.  sölist. 
Mitwirk,  des  Frl.  Woltereck  a.  Hannover  u.  der  HH.  Pinks 
a.  Leipzig  u.  Ulrich  a.  Goslar:  Ein  deutsches  Requiem  von 
Brahms,  „Magnificat**  v.  S.  Bacb. 

Kaiserslautern.  2. Conc.  des  Caecilien-Ver. (Kessel):  Sere- 
nade f.  Streichorch.  v.  Tscha'ikowsky,  „Eine  kleine  Nacht- 
musik** f.  do.  V.  Mozart,  „Es  tönt  ein  voller  Harfenklang**, 
„Komm  herbei**,  „Wohin  ich  geh  und  schaue**  u.  „Wein  an 
den  Felsen**  f.  Frauenchor  m.  Clav,  und  zwei  Hörnern  von 
Brahms,  gem.  Chöre  v.  Schumann,  A dur-Violinconcert  von 
Saint-Saäns  (Hr.  Spamer). 

Leipzig.  14.  Abonn.-öonc.  im  Neuen  Gewandhaus  (Ni- 
kisch):  6.  Symph.  v.  Beethoven,  „Vysehrad**  v.  F.  Smetana, 
symphon.  Vanat.  v.  E.  Budorff,  Liederkreis  „An  die  ferne 
Geliebte**  von  Beethoven  (Hr.  Messchaert  a.  Amsterdam).  — 
Concert  der  Frau  Sanderson  am  20.  Jan.  m.  Gesangsoli  von 
Schumann,  Hess  („Der  verrückte  Geiger**),  Mozart,  Bun- 
gert (Jesus-Legende,  „Auf  Capri**  und  Töpferlied) ,  W.  Ber- 
ger (,^0,  meine  müden  Füsse**  und  Wanderlied),  H.  Wolf 
(Eltenlied),  H.  Zumpe  („Die  Königskinder**),  Moszkowski 
(Schlaf lied)  und  J.  Brahms  („Vergebliches  St&ndchen**  und 
Altcölnisches  Volkslied).  —  Abendunterhaltuugen  im  k. 
Conservat.  der  Musik:  10.  Jan.  Marche  fun^bre  et  Chant 
seraphique  v.  Guilmant  =  Hr.  Crawford  a.  Barrhead,  Gdnr- 
Claviertrio  v.  Haydn = Frl.  Ol.  Leidert  a.  Leipzig  u.  HH.  Herr- 


mann a.  Leipzig  u.  Schilling  a.  Bad  Elster,  Vocalduette  „Erst 
kommt  die-  braune  Ursula**,  „Guten  Tag,  Frau  Gevatterin**, 
„Blond  Gretchen,  hat  Lieschen  gebeten**,  „Drei  süsse,  kleine 
JDiraen**  u.  „Fang,  mein  süsses  Herzenskind**  v.  £.  Frank c= 
Frls.  Müller  und  Meischeider  a.  Leipzig,  Bdur-Clav.- Violin- 
sonate V.  Mozart  =  Frls.  Kelsev  a.  Hideford  u.  Hubbard  a. 
Hastings,  Violoncellson.  ▼.  Oorelli  =  Frl.  Vipan  a.  Eastbourne, 
Ddur-£>nate  f.  zwei  Cla viere  v.  Mozart  =  Frls.  Gründlich  u. 
Burkas  a.  Leipzig,  Weihnachtslieder  „Die  Hirten**,  „Die 
Könige**  u.  «Der  Christ  bäum**  v.  Cornelius  =  Hr.  Fischer 
a.  Halberstadt,  Claviersoli:  Praeludium  u.  Fuge  (Emoll)'von 
Mendelssohn,  Ballade  Op.  62  v.  Chopin  u.  12.  Ungar,  i^iaps. 
V.  Liszt  =  Frl.  Sch&ube  a.  Leipzig.  14.  Jan.  Amoll-Orgel- 
son.  V.  Rheinberger  =  Hr.  Fischer,  Ddur-Streichquart.  v. 
Haydn  r=  Carl  Henke  a.  London  u.  HH.  Förstel  a.  Leipzig, 
Weisbach  a.  Grimma  u.  Grümmer  aus  Gera,  Contrabassconc. 
▼.  Abert  r=  Hr.  Starke  a.  Leipzig,  Arie  „Hier  in  der  Fel- 
senschlucht**  a.  „Carmen**  v.  Bizet  =  Frl.|Neubert  a.  Kirch- 
berg, Edur-Claviertrio  v.  Haydn  =  Frl.  Robarts  a.  Durban 
u.  HH.  Herrmann  u.  Brumm  a.  Rendsburg,  3.  Violoncellconc, 
2.  Satz,  V.  Golterman  =  Frl.  Wolf  mm  a.  Leipzig,  Variat. 
f.  Pfte.  u.  Violonc.  üb.  ein  Händersches  Thema  v.  Beethoven  = 
Frl.  Jacob  a.  Leipzig  u.  Hr.  Hagen  a.  Bern,  Arie  „Der  Pro- 
cess  schon  gewonnen**  aus  „Fifi;aro'S  Hochzeit*^  v.  Mozart  = 
Hr.  Niesen  a.  Milwaukee,  CmoU-Olav.-Violinson.  v.  Grieg  = 
HH.  Dietsoh  a.  Gera  u.  Claus  a.  Leipzig. 

Keumarkt  1.  0.  dSonc.  des  Gesangvereins  am  8.  Dec.: 
„Rosamunde** -Ouvert.  v.  Schubert,  Fackeltanz  v.  Meyerbeer, 
„Harald**  f.  gem.  Chor  m.  Clav.  v.  Rheinberger,  Männer- 
chöre v.  Schubert-Liszt  („Die  Allmacht**,  m.  Tenorsolo  [Hr. 
Barth  a.  Nürnberg**]),  H.  Hutter  („Im  Lager  der  Bauern**), 
Rietz  u.  M.  V.  W einzier  1  („Herbstnacht**),  Solovortrftge des 
Hm.  Barth  (sechs  Nummern  a.  den  Minneliedern  und  „Am 
Martersteig**  u.  „Heimo,  das  Hüterlein**  v.  H.  Hutter). 

Neuwied.  1.  Abonn.-Soiröe  f.  Kanmiermusik  des  Hm. 
Ebert  (Violonc.)  unt.  Mitwirk,  des  Frl.  filoem  a.  Wiesbaden 
(Ges.)  u.  der  HH.  Heubner  (Clav.),  Pieper,  Pradel  u.  Scbierer 
(Streicher)  a.  CJoblenz:  Ddur-Streichquart.  v.  Mozart,  Gdur- 
Claviertrio  v.  Haydn,  Adur-Clav.- Violoncellson.  v.  Beethoven, 
Gesangsoli  v.  G.  Henschel  (Morgenh^mne),  Luise  Lang- 
hans  („Im  Winter**),  Brahms  (Sapphische  Ode  und  „Vae 
bist  du,  meine  Königin**),  Cornelius  („Vorabend**  aus  den 
Brautliedem)  u.  A. 

Nürnberg.  2.  Conc.  des  Privatmusikver.  m.  Solovorträgen 
der  HH.  Scheidemantel  a.  Dresden  (Ges.,  „Lehn  deine  Wang** 
u.  „Am  Ufer  des  Flusses'^  v.  Ad.  Jensen,  „Bitte**  u.  „Lass 
mich  dein  Auge  ktlssen**  v.  A.  v.  Fielitz,  „Heimliche  Lieb** 
u.  „Erinnerung**  v.  H.  Hutter,  „Röslein**  v.  H.  Sommer  etc.). 
—  Wohlthfttigkeitsconcert  am  28.  Nov.,  ausgeftkhrt  von  den 
Frauen  Steingr&ber  u.  Schmidt- Allizar  u.  den  HH.  Kr&mer  u. 
Wunderlich  (Gesang),  sowie  Hm.  Dupont  (Clav.):  Vocal- 
quartette  v.  Beethoven  („Mir  ist  so  wunderbar**  a.  „Fidelio**), 
0.  Loewe  („In  der  Marienkirche**  u.  „When  the  first  summer 
bee**)  u.  Spohr  („Wanderlust**  u.  „Sonnenschein**),  Soli  f.  G^. 
V.  Zarzycki  („Zwischen  uns  ist  Nichts  geschehen **),V.  Ho  1- 
laender  („Unterm  Machandelbaum**),  H.  Hutter  („Heim- 
liche Liebe**),  A.  Jahn  („Zwei  Rosen**)  u.  A.  u.  f.  Clav.  y. 
Beethoven,  F.  Hiller  (Sarabande),  R.Steuer  („M&rchen**)  u. 
Rubinstein'(Es  dur-Etude).  —  2.  Gesangsabend  des  Mftnner- 
gesangver.  (Müller  u.  Muther):  M&nnerchöre  v.  Bruch  („Vom 
Rhein**),   M.  v.  Weinzierl  („Fröhliche  Einkehr**,   m.   Solo- 

guart.)  u.  Weinwurm  („Alpenstimmen  aus  Oesterreich**,  m. 
lav.),  sowie  „Komm,  o  komm**,  bearbeit.  v.  Kremser,  Solo- 
?uartette  „Lockung**  u.  »Der  Weidenbaum**  m.  Cla  vier  und 
'rauenchor  „Maitag**  m. Clav.  v.  Rheinberger,  verschiedene 
Volkslieder  f.  Chor,  Terzett  a.  dem  „Obersteiger**  v.  Zell  er, 
Gesangsolovorträge  der  Frau  Kittler,  des  Frl.  Fuchs  („Lehn 
deine  Wang**  v.  Ad.  Jensen,  „Der  Gärtner**  v.  H.  Wolf  u. 
Wiegenlied  v.  Petri)  u.  der  HH.  Barth  („Maiennacht**  von' 
H.  Hutter,  „Murmelndes  Lüftchen**  v.  Ad.  Jensen  u.  „O, 
Annelein**  v.  Arn.  Krug). 

Pforzheim.  Conc.  der  Frls.  Vaeth  ((^es.)  n.  Röhmeyer 
(Clav.)  u.  des  Hm.  Röhmeyer  (Clav.)  am  12.  Nov.:  And.  u. 
Variat.  f.  zwei  Cla  viere  v.  Schumann,  Chromat.  Concertwalzer 
f.  do.  V.  C.  Kistler,  Soli  f.  Ges.  v.  R.Franz  („Für Einen**, 
„Mein  Schatz  ist  auf  der  Wanderschaft**,  „Für  Musik**  und 
„Frühlingsgedränge**),  H.  Hutter  („Mein  Trost**),  Clara  Röh- 
meyer („Elfenreigen**)  und  Th.  Röhmeyer  („Immer  leiser 
wird  mein  Schlummer**  u.  „Schliesse  mir  die  Augen  beide**) 
u.  f.  Clav.  V.  Mendelssohn  (Prael.  u.  Fuge),  A.  Ashton 
(„Streben  und  Entsagen**)  und  C.  Täusig  (Ungar.  Zigeun^cfr- 
weisen). 


63 


Engagements  und  G&te  in  Oper  und  Conoert. 

Basel.    Tiefgehende  Begeisterunfi;  rief  in  nnserem  Stadt- 
theat^  Frau  Sucher  aus  Berlin  als  £iterpretin  Fidelio's  und 
Elisaheth's  hei:.vor.    Ueber  der  Intensität  des  seelischen  Aus- 
drucks übersah  man  gern  den  hier  und  da  nicht  mehr  ganz 
ausreichenden  stimmlichen  Nachdruck.  —  Berlin.  Das  Damen- 
Streichquartett  von  Prau  Soldat- Roger   und   Genossinnen 
aus  Wien  hat  mit  entschiedenem  künsüerischen  Erfolg  kürzlich 
hier  sich  producirt.  Leopold  Przemyslerist  das  neueste  Wun- 
derkind, welches  sein  Glück  in  Berlin  versuchte.     Man  hatte' 
den  zehnjährigen  Knaben  aus  Warschau  verschrieben.  —  El- 
bing.    In  den  beiden  Abonnementconcerten,  welche  hier  släatt- 
fanden,  liessen  sich  mit  grossem  Erfolg  der  Violinvirtuos  Hr. 
Barmester  und   der  S&nger  Hr.  von  Zur-Mühlen  hOren, 
namentlich  entzückten  die  Vorträge  des  Letzteren  unser  Pub- 
licum. —  Ooslar.    Zwei  illustre  Dresdener  Künstler,  die  fein- 
sinnige Pianistin  Frau  Stern  und    der  ebenfalls  mit  allen 
Tugenden  eines   echten   Musikers   ausgestattete  Hofconcert- 
meister  Hr.  Petri,  waren  die  Ausführenden  des  letzten  Con- 
certes  des  Musikalischen  Vereins.     In  kammermusikalischen 
Werken  und  in  Solostücken  bethätigten  sie  ihre  auserlesene 
Künstlerschaft.  •—  Hannover,  unter  den  verschiedenen  Gästen, 
die  in  letzter  Zeit  im  k.  Theater  auftraten,  gewann  sich;  der 
Baritonist  Hr.  Marsano  aus  Bremen  die  besondere  Anerken- 
nung der  Kritik.  —  Hohenstein-Emstthal.  Das  Goncert  des 
Lehrer-Gesangvereins  im  Bezirk  Glauchau,  welches  am  13.  d. 
Mts.   in  unserer  Stadt  gegeben  wurde,   erfreute  nicht   blos 
durch  ausgezeichnete  Chor-Darbietungen,  sondern  auch  durch 
die  ganz  vorzüglichen  Sololeistungen,   welche  die  Leipziger 
Sängerin  Frl.  S p e r  1  i ng  und  Hr.  Cantor  Franz  aus  Glauchau 
(Glavier)  spendeten.     Wie  in  den  so  überaus  sympathischen, 
erwärmenden  Vorträgen  der  jungen  Dame,   so   sprach   sich 
auch   in   den  Productionen  des  Pianisten  überall  ein  geläu- 
tertes Kunstgefühl  aus,   sodass  man  durch  Nichts  im  vollen 
Gemessen  gestört  wurde.  —  Magdeburg.  Eine  ganz  vorzüg- 
liche  Leistung    bot   in    der  letzten   „Siegfried^'-Aufführung 
Frau  v.  Hübbenet  aus  München  (?)  als  Brünnhilde.  —  Nord- 
hausen.   Am  8.  Januar  brachte  der  Früh'sche  Gesangverein 
unter  Hrn.  Dr.  Nowak's  feinsinniger   Leitung   Gluckt  „Or~ 
pheus  und  Eurydice**  zu  gelungener  Aufführung.  Das  Liebes- 
paar  wurde   von   Frl.  Lulu   Heynsen  aus  Berlin   und  Frl. 
Helene  Goldschmidt  aus  Sonderdhausen   trefflich   wieder- 
gegeben. Ganz  besonders  fesselten  die  vollendete  Gesangskunst 
und  der  seelenvolle  Vortrag  der  Berliner  Sängerin,  die  ausser 
diesen  Vorzügen  noch  den^^auber  einer  überaus  wohllautenden 
Stimme  entialtete.     Ihre 'Partnerin  verfügt  über  ein  klares, 
weiches  Organ,  das  gerade  im  Zwiegesange  lieblich  erklang. 
Den  Amor  sang  eine  hiesige  Dilettantin  mit  vielem  Geschmack 
und  anerkennenswerthem  Erfolge.     Da  auch  die  Chöre  fein 
ausgearbeitet  waren   und   durch   Sicherheit  und  Sauberkeit 
erfreuten,  so  gab  es  eine  vorzügliche  Gesammtwirkung.    — 
St.  Petersburg.    Hr.  Alex.  Petschnikow  hat  gelegentlich 
seines  Auftretens  im  9.  Symphonieconcert  der  kais.  Eussischen 
Musikgesellschaft  die  Erwartungen,  welche  deutsche  Blätter 
über  sein  Violinspiel  angeregt  hatten,  nicht  erfüllt.  —  Stutt- 
gart.   Nachdem  bereits  Hr.  Zumpe  unser   Hoftheater  ver- 
lassen hat.  sucht  auch  Hr.  L*Arronge  von  seinem  Capell- 
meisteramf  los  zu  kommen  und  ist  wiederholt  um  seine  Ent- 
bindung von  demselben  nachgekommen. 

Kirchenmusik. 

Leipzig.  Thomaskirche:  18.  Jan.  Zur  Feier  des  25jähr. 
Gedenktages  der  Wiedererrichtung  des  Deutschen  Reiches. 
„Singet  dem  Herrn  ein  neues  Lied  v.  J.  S.  Bach.  19.  Jan. 
„Lobe  den  Herrn,  meine  Seele**  v.  S.  Bach. 

Sehleiz.  Auffuhrungen  in  der  Stadtkirche  im  Jahre  1895. 
1.  Jan.  „Alles,  was  dein  Gott  dir  gibt"  von  E.  F.  Richter. 
6.  Jan.  „Bis  hierher  hat  der  Herr  geholfen**  von  G.  Stein. 
27.  Jan.  „Schönster  Herr  Jesu**  v.  Tb.  Schneider.  8.  Febr. 
„Du  Hirte  Israels"  v.  D.  Bortniansky.  24.  Febr.  „Wie  lieb- 
lich ist  deine  Wohnung"  v.  C.  Stein.  17.  März.  „Hold  wie 
der  Tauben  Flügel"  v.  E.  F.  Richter.  31.  März.  „Herr,  hilf 
tragen"  v.  E.  F.  Richter.  7.  April.  „Sei  getreu  ois  in  den 
Tod"  V.  D.  H.  Engel.  12.  April.  „Tenebrae  factae  sunt"  v. 
J.  M.  Haydn.  „Wir  drücken  dir  die  Augen  zu"  v.  Schicht. 
14.  April.  Osterlied  „Die  Engel  spielen  noch  ums  Grab"  v. 
H.  V.  Bülow.  15.  April.  „Ich  weiss,  dassmein  Erlöserlebt" 
nach  Händers  „Messias" -Arie  von  0.  Reinthaler.  28.  April.. 
„Wer  unter  dem  Schirm  des  Höchsten  sitzet"  von  C.  Stein. 


12.  Mai.  „Rone  pastor"  m.  Orgelbegl.  v.  Ph.  Rufer.  28.  Mai. 
„Ohrist  fuhr  gen  Himmel"  v.  C.  Steih.  '^.  u.  8.  Juni.  Duett 
„So  sind  wir  nim  Botschafter"  u.  Chor  „Wie  lieblich  sind  die^ 
Boten"  a.  „Paulus"  y^  Mendelssohn.  9.  Juni.  „Die  Dreieinig- 
keit", altdeutsches  geistl.  Lie^,  f.  Chor  gesetzt  v.  W.  Stade. 
30.  Juni.  Am  Johannistage  „Lässi  uns  gehn  zu  Gottes  Gerten" 
V.  L.  Papier.  7.  u.  14.  Juli.  „&art  soheinest  du  gesinnt"  v. 
M.  Hauptmann.  21.  Juli.  „Miserere"  von  F^abio.  18.  Aug. 
„Lobet  den  Herrn"  von  G.  Gläser.  25.  Aug.  „Die  lümmel 
erzählen  die  Ehre  Gk)ttes"  a.  der  „Schöpfung"  v.  J.  Haydn.' 
1.  Sept.    Psalm  100   „Jauchzet  dem  Herrn   alle  Welt"   von 

E.  F.  Richter.  8.  Sept.  „Du  Hirte  Israels"  v.  Bortnianslnr. 
29.. Sept.  Cherubim-Hymne  v.  Bortniansky.  20.  Oct.  „Wie 
heilig  ist  diese  Stätte"  v.  Silcher.  81.  Oct.  „Gk>tt,  dein  Weg 
ist  heilig"  v.  J.  Rolle.  17.  Nov.  „Wenn  ich  ihn  nur  habe" 
V.  W.  Stade.  24.  Nov.  „Selig  sind  die  Todten"  v.  D.  H.  Engel. 
1.  Dec.  „Der  König  der  Ehren"  v.  G.  A.  Homilius.  Choral 
-Wie  soll  ich  dich  empfBuigen"  v.  S.  Bach.  15.  Dec.  „Dein 
König  kommt"  v.  J.  Ch.  Weber.  25.  Dec.  Drei  altböhmische 
Weihnachtslieder  „Freu  dich,  Erd  und  Sternenzelt",  „Die  En- 

gel  und  die  Hirten"   u.  |,Lasst  Alle  Gott  uns   loben",  arr.  v. 
!.  Riedel.    26.  Dec.    „Frohlocket,  ihr  Völker  der  Erde"  von 

F.  Möhring.  81.  Dec.  „Bis  hierher  hat  der  Herr  geholfen" 
V.  C.  Stein. 

Torgau.  Stadtkirche:  25.  Dec.  „0  du  {holder,  süsser 
Knabe"  v.  Loewe.  „Dem  in  der  Finstemiss  wandelnden 
Volke"  V.  Grell.  „Gfebom  ist  der  Emanuel"  v.  Praetorius. 
26.  Dec.  „Ein  Kind  ist  uns  geboren"  v.  Engel.  19.  Jan. 
Psalm  95  v.  Grell. 

OpernauffUhrungen. 

December. 

Cassel.  K.  Hoftheater:  1.  Robert  der  Teufel.  5;  Der 
Evangelimann  (Kienzl).  7.  u.  26.  Hansel  und  Gretel.  8.  u. 
19.  Donna  l!)iana.  12.  Das  Glöckchen  des  Eremiten.  15.  Die 
Hugenotten.  17.  Der  fliegende  Holländer.  21.  Die  beiden 
Schützen.  22.  Der  Freischütz.  25.  Lohengrin.  80.  Der  Ba- 
jazzo.   Cavalleria  rusticana. 

Aufgeführte  NovttMen. 

Albert<E.  d'),  Fismoll-Clavierson.  (Zürich,  2.  Kammermusik- 

aufführ.  der  Neuen  Tonhalle-Gesellschaft.) 
Arensky  (A.),  Dmoll-Claviertrio.  (Frankfurta.M., 4. Kammer- 
musikabend der  Museumsgesellschat't.) 
Becker  (H.),  Yioloncellconc.    (Weimar,  8.  Conc.  der  Hofcap. 

rstavenhagen].) 
Berlioz  (H.),   Sinf.   fantast.      (Bückeburg,   2.  Abonn.-Conc. 

der  Hofcap.  [Sahla].) 
—  —  Ouvert.  zu  „Benvenuto  Cellini".  (München,  2.  Abonn.- 

Conc.  der  Musikal.  Akad.  [Strauss].) 
Bizet  (G.),  1.  .L'Arl6sienne"-Suite.  (Hamburg,  1.  Orch.-Conc. 

des  Hm.  Fiedler.) 
8.  Orchestersuite  „Roma".     (Christiania,   8.  Conc.  des- 

Musikver.  [Hoher].) 
Brahms  (J.),  2.  Sympn.     (Frankfurt  a.  M.,  3.  Freitagsconc. 

der  Museumsgesellschaft  [KogelU 
8.  Symph.    (Hamburg,  l .  Orch.-Conc.  des  Hm.  Fiedler. 

Regensburg,   Conc.   des   Musikver.   [Zumpe  a.  München] 

am  21.  Nov.) 
^nig*  Ouvert.,  Conc.  f.  Viel.  u.  Violonc.  m.  Orch.  etc.- 

(Spndershausen,  2.  Conc.  der  Hofcap.  [Schroeder].) 
Orch.-Yariat.  üb.  ein  HändePsches  Thema.  (Heidelberg/ 

8.  Abonn.-Conc.  des  Bach-Ver.  [Wolfrum].) 
Concert  f.  VioL  u.  Violonc.  m.  Orch.    (Elssen  a.  d.  R., 

2.  Conc.  des  Musikver.  [Witte].) 
Clarinettenquintj   Gmoll-Clavierquart.  u.  FmoU-Clav.- 

Clarinetten-Son.      (Zürich,  1.  Kammermusikaufftlhr.  der 

Neuen  Tonhalle-Gesellschaft.) 
Gmoll-Clavierquart.    (Dresden,  2.  Kammermusikabend 

V.  Frau  Stern  u.  G^n.) 
Cdur-Claviertrio.   (Hamburg,  1.  Kammermusikauff&hr.- 

der  Philharm.  Gesellschaft.) 
Ein  deutsches  Requiem.    (Löbau  i.  S.,  Aufführung  des 

Seminarchors  [Zehrrold]  am  24.  Nov.) 
Bruch  (M.),    „Das  Lied  von  der  Glocke"  f.  Soli,  Chor  und 

Orch.    (Halle  a.  S.,   Aufführ,  durch  die  Neue  Singakad. 

[Reubkel.) 
Curti  (F;),  örchestersuite  .Sohneefried".  (Zwickau,  2.  Abonn.- 
Conc.  des  Musikver.  [Vollhardt].) 


%4 


Franek  (C),  »Psycho  et  Eroft**.    (Frankfurt ».M.,  8.  Freitag»- 

conot  der  Museamsgeeellschi^  [Kogel].) 
Oernsheim  (F.),  „Salamis*'  f.  Mtbonerohor,  Baritonsoh)  and 
Clav.     (Varel,  Gpnc.  des  „Liederkranzes^  [Kvhlmann]  ». 
Oldenburg  am  17.  Not.) 
Goetz  (H).  Edor-Clavierquari.  (Hamburg, 2. Kammermosik- 

abend  aer  HH.  Zajic  u.  Gen.) 
Goldmark  (C),  „Sakuntala^'-Oavert.  (Frankfurt a. IL,  4.Frei- 
tam^no.  der  Maseumsgesellschaft  [Kogel].) 

Glav.-Violinsuite.     (Erlangen,  1.  Abonn.*Cono.  des  Oe- 

meinpütz.  Ver.) 
Grieg  (Edv.),    1.  n^eer  Gynt^-Suite.    (Leipzig,  10.  Abonn.- 
Oonc.  im  Heuen   Gewaudhaus  [Sitt].    Weimar,  8.  Gono. 
der  Hofcap.  [Stavenhagenl.) 

Drei  Orobesterötücke  a.  aer  Musik  zu  „Sigurd  Jorsal&r*. 

(Zwickau,  8.  Abonn.-Oonc.  des  Musikver.  [Yollhardt].) 
Suite  »Aus  Holberg's  Zeit**  f.  Streichoreh.    (Beckling- 
hausen,  StiftungSGono.    des    Musik  Vereins   [Schütze]   am 
8.  Dee.) 

Amoll-Glayiercono.     (Heidelberg,  1.  Abonn.-Oonc.  'des 

Bach- Ver.  [Wolfrum].) 

8.  Giav.-Yiolinson.    (Osnabrück,  1 .  Kammermusikabend 

der  HH.  Oeser  u.  Gen.) 

„Landkennung"  f.  M&nnerchor  u.  Baritonsolo  m.  Clav. 

(Varel,  Conc  dee  „Liederkranzes^  [Kahlmann]  a.  Olden- 
burg am  17.  Nov.) 
Grim|n(J.  O.),  Kanon.  Suite  f.  Streichoreh.  (Recklinghausen, 

Stiftungsoonc.  des  Mosikver.  [Schütze]  am  8.  Dee) 
Hof  mann  (H.).  „Prometheus'*  f.  Soli,  Chor  u.  Orch.   [Ghrtko- 

berg  i.  Schi.,  Auffähr,  am  7.  Dee.) 
Joachim  (J.),  Ouvert.  Op.  18.    (Frankfurt a.  M.,  8.  Freitags- 

conc.  der  Museamsgesellschaft  [Kogel  |.) 
Jaques-Dalcroze  (£.),  Vorspiel  zu  „Janie^.    (2ieitz,  6.  Auf- 
fuhr, des  (3oncertver.  [Fritsch].) 
K 1  e  n  g  e  l  ( J.),  D  moll-Violoncellconc.   (Bückeburg,  8.  Abonn.- 

O>no.  der  Hofcap.  [Sahla].) 
Krue  (Am.),  Symon.  Prolog  su  „Othello'',  „Fingal"  f.  Soli, 
M&nnerchor  und  Orch.,   „Auf  weichen  Abendlüften*^  flir 
M&nnerchor  n.  Orch.  etc.      (Hamburg,  Conc.  des  Comp, 
am  25.  Nov.) 
Liszt  (F.),    „Mazeppa*'.     (Heidelberg,    1.   Abonn.-Conc.   des 

Bach- Ver.  [Wolfram].) 
Meyer-Olbersleben  (M.),    „Das  begrabene  Lied**  fdr  Soli, 
gem.  Chor  u.  Clav.      (Brandenburg,  Conc.  des  Caecili^i- 
Ver,  [Schörry].) 
Möller  (Ad.),  Scherzo-Idylle  f.  Orch.    (Meran,  l.Class.  Conc. 

der  Curcap.  [Pleier].) 
Bezni^ek  (E.  N.  v.),  Ouvert.  zu  „Donna  Diana*.    (Ebenda- 
selbst.    Stuttgart,  8.  Abonn.-Conc.  der  Hofcap.  [Christ].) 
Bubinstein  (A.),  Dramat.  Symph.  (Essen a.d.B.,  9.  Oonc.  des 
Musikver.  [Witte].) 

Bdur-Claviertrio.    (Hannover,    1.  Trioabend   der  HH. 

Sichel  u.  Gen.) 
Saint-Saöns  (C),  „Phaöton\    (Frankfurt  ä.  M.,  3.  Freitags- 

conc.  der  Museumsgesellschait  [Kogel].) 
Seyffardt  (E.  H.),   Concertcant.  „Aus  Deutschkiids  grosser 
Zeit**.    (Remscheid,    1.  Abonn.-O)nc.   der   ConoertgeseU- 
schaft  [Schwager].) 
Smetana  (F.),    „S&rka*^.    ^rankfurt  a.  M.,  4.  Freitagsconc. 

der  Museumsgesellschan  [Kogel].) 
Strauss  (E.),    „Till  Eulenq^tiegePs  lustige  Streiche*'  f.  Orch. 
(München,  2.  Abonn.-Conc.  der  Musikal.  Akad.  [Strauss].) 
Svendsen  (J.  S.),  2.  Symph.    (Leipzig,  10.  Abonn.-Conc.  im 

Neuen  Gewandhaus  [Sitt].) 
Thieriot  (F.),  „Am  Traunsee"  f.  Baritonsolo,  Frauenchor  u. 
Streichoreh.    (Becklinghausen,  Stiftungsconc  des  Mosik- 
ver. [Schütze]  am  8.  Dee.) 
Tschai  kowsky    (F.),    Symph.    pathöt.    (Frankfurt   a.   M., 
4.  Scmntagsconc.  der  Museumsgesellschaft  [Kogel].) : 

8.  Orchestersuite.    (Grera,  Oonc.  der  fürstl.  Capelle  am 

29.  Nov.  [Kleemann].) 
Volk  mann  (a.)i   9.  Seren,  f.  Streichoreh.     (Becklinghausen, 

Stift unesconc.  des  Musikver.  [Schütze]  am  8.  Dee.] 
—   —  GmoU-Streichquart.    (Dessau,  2.  Kammermusikabend.) 
Wagner  (B.),  Vorspiel  zu  den  „Meistersingern*' u.  Fragmente 
a.    „Farmfal".    (Sonderahausen,   8.  Omc  der  Homapelle 
[Schroeder].) 

Trauermarsch  a.  der  „Gdtterd&mmerung".  (Christiania, 

3.  Conc.  des  Musikver/THolter].) 

„Siegfried-Idyll".     (Heidelberg,    1.    Abonn.-Conc    des 

Baeh-Ver.  [Wolfram}.    Meran,  2.  Oaas.  Conc.  der  Curcap. 
[Fleier].) 


Wolf  (H.),  Elfsnlied  f.  Ober  «.  Oroli.'  :(B8seB«.fll.B.,iliGonc. 

des  Musikver.  [Witte].) 


Vermischte  Mittheilungen  iin<|  Notizen* 

*  In  Liegnits  soll  Ende  M&n  d.  J.  eiA  dreitigi^es 
Musik'fest  unter  Direction  des  Hrn.  Heidiogsfeld  abge- 
halten werden,  als  dessen  Hauptwerke  man  Beethoven*a  Cmoll- 
Symphonie  und  Tinel's  „Franciscus"  bezeichnet. 

*  Das  8.  Concert  des  Liszt-Vereins  zu  Leipzig 
wird  am  85.  d.  Mts.  anter  Leitung  des  Hm.  Siegfried  Wagner 
aus  Bayreuth  stattfinden  und  (x^mpositionen  von  Beethoven, 
Bich.  Wagner,  Liszt  und  SiegfriM  Wagner  im  Programm 
haben. 

*  TJm  neue  Compositionen  jun^r  nn^;arischer  Tonsetzer 
bekannt  zu  machen,  veranstaltet  die  Musikalien verlagshand- 
lung  der  HH.  Boszavölgyi  &  Co.  entröefreie  Goncerte  in 
Budapest,  deren  Erstes  bereits  von  Statten  ging. 

*  unter  den  Hauptstädten  Italiens  ragt  dureh  die  Grösse 
der  Dir  die  Pflege  der  Musik  gebrachten  Opfer  Turin 
hervor,  denn  es  gewährt  48,000  Lire  Air  das  musikalische 
Lyceum,  ebensoviel  ftlr  das  Orchester  des  k.  Theaters, 
48,000  Lire  Subvention  an  eben  dieses  Theater  und  47,000  Lire 
für  die  bürgerliche  Musikbande. 

*  Bussland  zählt  nach  zuverlässigen  statistischen  Mit- 
theilungen gegenwärtig;  178  Theater,  90  Concertsäle  und 
112  dramatisch-litteransche  und  musikalische  Gesellschaf- 
ten, eine  geringe  Anzahl  angesichts  des  unermesslichen 
Beiches. 

*  Dass  die  Leipziger  Verlagsfirma  Breitkopf  ft  Härtel 
im  Umfange  ihrer  Fublioationen  auch  im  vor.  Jahr  wieder 
obenan  gestanden  hat,  eeigt  recht  deutlich  ihr  soeben  im 
Druck  erschienener  42  volle  Seiten  umfassender  Verlags- 
bericht. 

*  Im  Verlage  der  Pohl'schen  Buchhandlung  (A.  Haase) 
in  Zittau  erschien  Anfang  d.  Mts.  die  1.  Nummer  einer  halb« 
monatlich  zur  Ausgabe  gelangenden,  vom  dortigen  Musik- 
director  Hm.  F.  Stöbe  redtginen  „Zeitschrift  xür  musi- 
kalischen Unterricht  an  den  deutschen  Lehr- 
anstalten". 

*  Der  Wiener  Tonkünstler  verein  schreibt  zur  För- 
derung der  Kanunermosik-Litterauir  für  Blasinstrumeinte  zwei 
Preise  ä  300  und  200  Kronen  aus  für  die  besten  Kammer- 
musikstüoke,  bei  denen  mindestens  ein  Blasinstrument 
verwendet  wird.  Die  Zusammenstellung  der  übrigen  Instra- 
mente bleibt  den  Componisten  Überlassen.  Zur  Eineendang 
concurrirender  Arbeiten  sind  nur  aUe  in  Oesterreich -Ungarn 
lebenden  Componisten  und  alle  ö6terreichi3eh<>angarisäieD 
Staatsangehörigen  ohne  Bücksicht  auf  ihren  Wohnort  be- 
rechtigt. Die  Einsendung  hat  an  den  Wiener  Tonkünstler- 
verein, Wien  I,  Canovagaase  4,  bis  I.  Juli  1896  unter  den 
üblichen  Formalitäten  zu  geschehen.  Die  preisgekrönten 
Werke  bleiben  Eigenthum  der  Componisten. 

*  Italien  hat  im  soeben  abgelaufenen  Jahre  78  neae 
Opern  und  Operetten  das  Licht  der  Lampen  erblicken 
senen. 

*  Im  Jahre  1895  wurden  in  der  Grossen  Oper  zu  Paris 
jfTannhäuser"  34  Mal,  „Lohengrin"  und  die  „Walküre** 
je  10  Mal  gegeben.  Goanod  war  4H  Mal,  Verdi  83  Mal  ver- 
treten. EHe  Grosse  Oper  brachte  zwei  neue  Opern,  die  Ko- 
mische Oper  deren  sieoen  zur  ersten  AufiPÜhrung. 

*  Im  k.  Theater  zu  Oporto  (Portugal)  wurde  kürzlich 
Delibes'  „Lakmö"  zum  ersten  Male,  und  zwar  mit  grossem 
Erfolge,  angeführt. 

*  Die  neueste  Opemnovität  der  Mannheimer  Hof- 
bühne  war  Franz  Curti's  japanesische  Märchenoper  „Lili- 
Tsee".  Die  warme  Aufnahme  des  Werkes  lässt  auf  manche 
Wiederholung  sohliessen. 

*  Im  Monnaie-Theater  zu  Brüssel  hatte  die  einactige 
Oper  „Jean-Marie"  von  Bagghianti  bei  ihrer  Erstauffan- 
rung  einen  sehr  massigen  Ertolg. 

*  Im  Thtötre  des  Arts  in  Bouen  hat  die  komisoheOper 
„La  Mög^re  apprivoiste"  (»Die  bezähmte  Widerspänstige*)  von 
Le  Bey  bei  ihrer  ersten  Aufftkhrung  Erfolg  ^^babt. 


J 


66 


*  Hr.  Commerzienrath  Julius  Blut h «er,  sächeiscber  und 
.:griechisober  Hofpianofortefabrikant  io  Leipzig,  erhielt  den 
jpreussiscfaen  Kronenorden  4.  Clafise  verliehen  and  wurde  von 
3«r  Prinzessin  von  Wales  zum  Hoflieferanten  ernannt. 

*  Hr.  Gapellineister  Moln&r  in  Altenburg  erhielt  vom 
[Herzog  die  Medaille  fär  Kunst  und  Wissenschaft  verliehen. 

*  Der  russische  Componist  General  Gtear  Gai  ist  zum 
iContmandeor  der  französischen  Ehrenlegion  ernannt  worden. 


TodteBiM«.  Fredmriek  William  Wainwright  Barn- 
pfjrlde,  Organist  und  Proftesor  an  der  Boyal  Academy  of 
Mosic  in  Lcmdon,  f  am  9.  Dec.,  87  Jahre  alt,  in  Jersey.  — 
Joh.  Nep.  Kr&l,  Milit&roapellmeister,  Componist  von  volks- 
tfaürolico  geworoeneQ  MlUrschen  ond  TftBsmosikenj  f,  09  Jahre 
alt,  in  Tulln  bei  Wien.  —  Joseph  Mosenthal,  Organist, 
Qeiger,  Musiklehrer  und  Gesang  Vereinsdirigent ,  f,  61  Jahre 
alt,  in  New-Tork. 


Bi*ieri£a.steii< 


G,  B,  in  F,  Die  angegebenen  Artikel  Ihrer  Feder  sind 
uns  unbekannt,  aber  Ihr  Briefstil  ermuthigt  uns  nicht,  Sie 
um  Einsendung  derselben  zu  bitten. 

Ad,  J.  in  R.  Der  ^trübselige  Federfuchser'',  nach  dem 
Sie  sich  erkundigen,  ist  längst  von  derBildfl&che  verschwunden. 


J,  W.  K.  in  R,  Speciell  für  Oesterreich  empfehlen  wir 
Ihnen  Fromme*s  Musikkalender  (Wien). 

F.  E,  A.  in  ^.  Wir  haben  dem  Genannten  mündliche 
Mittheilung  von  Ihrem  Wunsche  gemacht;  er  wird  sich  direct 
an  Sie  wenden. 


Anzeigen. 


Sängerin 


Anfragen  und  Engagemente-AntrSge  för  die  Concert- 


M  Emma  Hiller  (Sopran) 

bitte  ich  von  jetzt  ab  an  meine  Adres$e  zu  richten,  da  ich  die 

ausschliessliche  Vertretung   der  Künstlerin   übernommen  habe. 

[160.] 

Concertdirectfon  Hermann  Wolff, 

Berlin  W.,  Am  Carlsbad  10, 1.     Telegr.-Adr.:   Musikwolfr. 


#^^f^^f^^||^^|^^^^p^ 


imiiiiiiiiiiiiNiiiniiiiiiiiiiiuiiiiiiuiiiiiiiiiiiiiiimiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiirii 

Der  Violoncell-Vii-tuos  Herr 

Anton  Hekking 

hat  mir  seine  ausschliessliche  Vertretung  übertragen,    und  bitte  ich  dem- 
zufolge, Anfragen  und  Engagements-Anträge  für  den  Künstler  direct  an 

meine  Adresse  gelangen  zu  lassen.  ^161  ] 

Concertdirection  Hermann  Wolff, 

Berlin  W.,  Am  Carlsbad  10,  I.    Telegr.-Adr.:  Musilcwolfr. 

iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiimiiuiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiimiiiiiiiiiiiiiitiiiiiiiitiiiiiiiiiiitmiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiimitiiiiiiiiiiiiii^ 


Nachweislich  sehr  tücht.  akad.  geb. 
Ciavierlehrerin  wünscht  durch  klein. 
Verhält,  gezw.,  sich  in  einer  südd. 
Stadt,  woBedürfniss  nach  solcher  vor- 
handen, niederzul.  Gef.  Off.  unter  A. 
D.  20  an  die  Exp.  d.  Bits.  erb.    [162.] 


Von  E.  W.  FRITZSCH  in  Leipzig  zu  beziehen: 
Die    wichtigsten    technischen 

Hw  inmnh  ^®^^"^g®^  ^  ^^  Pianoforte, 
''  llll  lull  systematisch  zasammengestellt. 
(Anhang  zu  des  Verfassers  Po- 

(rflPtfP   P^^^^^i^  Pädagogisch-musikali- 

UUulAÜ,  sehen  Abhandlungen  über  Cla- 

vierspiel.)    Jü  2~.  [163.] 


Verlag  von 

Ries  *   Erler  in  Berlin. 

HäDS  HermanD. 

6  Lieder  für  eine  Singstimme.  Op.36. 

No.  1.  Ckinz  im  Geheimen.  X  1, — .  No.  2. 
Erste  Liebe.  JH,'20,  No.d.Winde.  ^L—. 
No.  4.  Abendbesuch.  Ji  1,20.  No.  o.  Wa- 
rum. Ji  I. — .    No.  6.  Mftuschen.  Jt  1,50. 

6  Lieder  für  eineSingstimme^Op.  38. 

No.  I.Wiegenlied  furdasPflpnchen..^^  1,20. 
No.  2.  Sehnsucht.  .4  1,—.  wo.  3.  Czechi- 
schee  Lied.  Ji  1,—.  No.  4.  Der  kleine  Bu. 
Ji  1,-.  No.  6.  Grauer  Vogel.  Ji  1,20. 
No.  6.  Entschuldigung.  Ji  1,20. 

7  Tanzweisen  fOr  Ciavier  zu  vier 

HSnden. 

No.  1.  Air  antico.  Jt  1,20.  No.  2.  Auf 
FiOeeln  der  Liebe.  Ji  1,20.  No.3.  Sara- 
banae.  Jt  1, — .  No.  4.  Bigaudon.  Ji  1,20. 
No.  4.  Entr*acte.  Jk  1,20.  No.  6.  Melan- 
cholischer Walzer.  Ji  1,20.  No.  7.  »Pol- 
nisch.   J$  1,20.  [164.] 

Engelbert  HomperdineL 

Frühlingssehnsueht  für  gemischten 
Chor.    Partitur  und  Stimmen  Ji  8,60. 

Absehled  fQr  vierstimmigen  MAnner- 
chor.    Partitur  und  Stimmen  Jt  4,40. 

Verlag  von 

Breitkopf  &  Härtel  in  Leipzi 

[16 

Volksausgabe. 

No.         Neu  aufgenommen: 
1502.    IffSPt,  August,   Allgemeine  Ge- 
sangschule. A.  Theoretischer 

Theil Ji  6,—. 

1503/5. B.    Praktischer  Theil,  für 

Sopran,  Mezzosopran  u.  Bari- 
ton     je  ^  6. — . 

1515.  Pleyel«  J.,  Op.  48.  Sechs  leichte 
Duette  fiir  2  Violinen.  Instructive 
Ausgabe  von  Friedr.  Hermann. 

Ji  l,— . 

1522.    Tulou,  J.  L.»  ConcertrBondo  für 

Flöte.  Mit  Clavierbegleitung  von 

W.  Bärge J$  1,50. 

1519.  Wagner,  Rieh.,  Potpourri  aus 
„Lohengrin*'.  Für  Pianoforte  u. 
Violine  übertragen  von  Friedr. 
Hermann Jt  3,—. 


66 


C.  Beelistein, 

Flüflrel-  und  Pianlno- Fabrikant. 

Honieret-ant 

Sr.  Maj.  des  Kaisers  von  Deutschland  und  Königs  von  Preussen,  Ihrer  Maj.  der  Kaiserin  von  Deutschland  und  Königin 
von  Preussen,  Ihrer  Maj.  der  Königin  von  England,  Ihrer  Maj.  der  Königin -Regentin  von  Spanien,  Sr.  Kaiserl.  und 
Königl.  Hoheit  des  Kronprinzen  von  Deutschland  und  von  Preus&en,  Sr.  Königl.  Hoheit  des  Prinzen  Friedrich  Carl  von 
Preussen,  Sr.  Königl.  Hoheit  des  Herzogs  von  Edinburgh,  Ihrer  Königl.  Hoheit  der  Prinzessin  Louise  von  England 
[166 — .]  (Marchioness  of  Lome). 


I^ondLon   ^W. 

40  Wlgmore  Street. 


I.  Fabrik:    5—7  Johannls-Str.  und  27  Zlegel-Strasse. 
II.  F  a  b  r  i  k :    21  OrOnaaer-Strass»  u.  25  Wlener-Strasse. 
III.  Fabrik:    122  Relehenberger-Strasse. 


5—7  Johannis-Str. 


Wir  übernahmen  zum  alleinigen  Ver- 
trieb: •  [167.] 

e.  F.  HändeL 

Samson.  Judas  Maccabäus. 
Belsazar. 

J.  &  Ba4 

H  moll-Messe.     Johannes- 
Passion. 

Bearbeitung   und  Instrumentirung 
von  Prof.  CARL  MÜLLER. 

Leihgebühren  fllr  Partitur  u.  Orchester- 
stimmen jedes  Werkes  Ji  60,—. 

Leipzig.       Breitkopf  A  H&rtel. 

Durch  alle  Musikalienhandlungen  zu 
beziehen:  [ld&] 

Enckhausen,  Der  erste  Unterricht 
im  Ciavierspiel,  Op.  82.  4  Hefte 
4  1  .^  50  4. 

Enckhausen,  Instructive  melodische 
TonstOcke,  Op.  84.  4  Hefte 
4  1  ^  50  4. 

Henning,  Kleine  praktische  Violin- 
schule.   2  Ji. 

Kulmt'gclie  BadüiaiidlflBg.  Eisleben. 


Verlag  von 

Breitkopf  &  Hgrtel  in  Leipzig, 

St  Heller  und  Ad.  Henselt. 

Instructive  Ausgabe  ausgewählter  Ton- 
stücke und  Studien  werke  für  das  Piano- 
forte,  kritisch  revidirt,  fortschreitend 
geordnet  und   mit  Fingersatz  versehen 

von 

Heinrich  Germer. 

A.  Untere  Mittelstufe. 
No.  1.    Heller,  Op.  119.    32  Praeludien 
für  Lilli.    Heft  I    n.  ^  2.—. 

Heft  II  n.  M  1,50. 

Aus  Op.  125.    20  melodi- 
sche Etüden  für  die  Jugend. 
Heft  I  n.  ^  1,60, 
-47  erseheinen  demnAehst. 


No.  2. 
No.  3. 


No.  4 


Biathver-Stab-Flögel, 

sehr  gut  erhalten,  ist  Sterbefalls  halber 
sogleich  billig  zu  verkaufen.       [170b.] 

Schwerin  i.  M.,  Königstr.  12a,     | 


Anfragen  und  Engagements-AntrBge  für  mich  bitte  ich  an  meine 
ausschiiesslicTie  Vertretung,  die 


[171.] 


zu  richten. 


Coneertdireetion  Hermann  Wolfff 

Berlin  W.    Am  Carlsbad  iO,  I.    Telegr.-Adr.:  Musikwolif, 

Eduard  Risler, 

Cla  viervirtuose. 


Stadtcapellmeister-Stelle. 

^  [172.] 

Zur  Besetzung  der  Stadtcapellmeister-Stelle  zu  Hermannatadt  in  Sieben- 
bürgen wird  hiermit  der  Concurs  bis  18.  Februar  1896  auf  Grupd  der  nachfolgen- 
den Bestimmungen  ausgeschrieben: 

1.  Der  Stadtcapellmeister  wird  durch  die  Stadtvertretung  aiis  der  Reihe  der 
Bewerber  gewählt  und  zunächst  auf  3  Jahre  angestellt.  Nach  Ablauf  dieser 
Probedienstzeit  und  zufriedenstellender  Dienstleistung  erfolgt  dessen  definitive 
Anstellung,  und  zählt  derselbe  dann  in  die  Reihe  der  pensionsberechtigten 
Beamten  der  Stadt. 

2.  Der  Gehalt  des  CapeUmeisters  beträgt  800  fl.  5.  W.  und  wird  in  monaUichea 
decursiven  Raten  aus  der  Stadtcassa  bezahlt.  Demselben  gebühren  ferner 
60  ^  der  gesammten  Verdienstgelder  und  nach  Abzug  weiterer  5o/o  für  den 
Musikfond  —  vom  verbleibenden  Reste  der  doppelte  Betrag  dessen,  was  auf 
das  höchstbesoldete  Mitglied  der  Stadtcapelle  entfällt.  Dieser  gesammto  An- 
theil  an  den  Verdienstgeldern  hat  in  den  letzten  10  Jahren  durchschnittlich 
689  fl.  betragen. 

3.  Die  Capelle  besteht  aus  20  Mann,  deren  Anstellung  dem  Capellmeister  allein 
zusteht.  Ihre  ständigen  Bezüge  erhalten  die  Musiker  gegen  vom  Capell- 
meister vidirte  Quittung  aus  der  Stadtcassa  bezahlt. 

4.  Von  jedem  Bewerber  wird  der  vollgiltige  Nachweis  darüber  gefordert,  dass 
er  musikalische  Hochschulbildung  genossen  hat  und  auf  einem  hervor- 
ragenden Orchesterinstrumente  meisterhaft  zu  spielen  im  Stande  sei. 

Auch  sind  das  Lebensalter  und  die  dermalige  Beschäftigung  nachzuweisen. 
6.   Vom  Gapellmeister  wird  gefordert,  dass  er  —  mit  Ausnahme  der  gewöhn- 
lichen Trauer-  und  kleineren  Tanzmusiken  —  die   Stadtcapelle  immer   per- 
sönlich  dirigire   und    bei   Proben    und   Aufführungen   des   Hermannstädter 
Musik  Vereins  persönlich  im  Orchester  mitwirke. 

Refiectanten  -  wollen  ihre  vorschriftsmässig  instruiiten  Gesuche  bis  zum 
eingangs  erwähnten  Tage  an  den  Magistrat  in  Hermannstadt  gelangen  lassen. 

Hermanndtadt,  30.  December  1893. 

Der  Magistrat. 


Bpeitkopf&Härtels  Deutscher  Liederverlag. 


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Leipzig. 


Meinen  1200  Personen  fassenden  hocheleganten  Theater-  und 
Ccincertsaal ,  welcher  nftchst  dem  OewKndhRae  die  beste 
Akustik  von  nllen  Stilen  am  hiesigen  Platze  besitzt,  halte 
zur  Abhaltung  von  Kfinstler-Concerten  zu  den  coulantesten 

Bedingungen  bestens  empfohlen.  [1''6— .] 

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:hien  in  2.  Auflage  I 

S>onna  9>ianijf^. 

Komische  Oper  in  3  Acten  von 

E.  N.  von  REZMICEK, 

Clavlerauszug  mit  Text  netto  Jt  7,60. 

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Potpourri    far    Ciavier    zu    3    Händen. 

No.  1,  2  i,  3  ^. 

Potpourri  für  grosses  Orchester.  Stim- 
men Jt  S,—  netto.  [177.] 

Dasselbe  für  kleines  Orchester.  Stimmen 
Jk  3,—  netto. 

Walzer-Zwischenspiel  „  (erleichterte 
Ausg.)  Jl  I  50. 

Dasselbe  für  Ciavier  zu  4  Händen.  Ji  3,—. 
Verlag  von 

J.  Schaberth  &  Co.  (Feüx  Siegel) 

in  Leipzig. 


Ein   Muslkrefer^nt  für   Oper  und 
Concert, 

der  sich  in  ungekttndigter  Stellung  be- 
findet, eine  praktische  Erfahrnng  von 
ca.  15  Jahren  regelmässiger  Amtsthatig- 
keit  aufzuweisen  hat  und  Referenzen 
bevorzugten  Ranges  beizubringen  ver- 
mag, sucht  Anstellung  an  einem  an- 
eresehenen  Blatte  einer  Kunststadt. 
Geneigte  Reflectanten  belieben  ihre  ge- 
schätzten diefibezilglichen  Mittheiluagen 
unter  L.  27  an  Haasensteln  &  Togler, 
A.-Q.,  Leipzig,  gelangen  zu  lassen.  [178a.] 


Neuer  Verlag  von  Rf  es  &  Brler  In  Berlin. 

TT7ST 


poetipes  pour  Piano. 


Vorlag  von  E.  W.  Fritzsch  in  Leipzig 

Beerjax  Josef,  l?äi^S;"J;r 

forte.    Jl  4,—.  [180.] 


68 

ynigliehes  Conservatorinm  der  Mnsik  zn  Leipzig. 

Die  Aofnahme-Präfung  findet  MKtwOCh,  doil  8.  April  8. 0.,  Vormittags  9  Uhr,  statt.  Der  Unterricht  erstreckt 
sich  auf  Harmonie-  und  Com positionsl ehre,  Pianoforto  (aach  auf  der  Jankö-Glaviatur),  Orgel,  Violine,  Viola,  Violoncell, 
Contrabass,  Flöte,  Oboe,  Engl.  Hörn,  Clarinette,  Fagott,  Waldborn,  Trompete,  Cornet  k  Pistons,  Posaune  —  auf  Solo-,  Ensem- 
ble-, Quartett-,  Orchester-  und  Partitur-Spiel  —  Sologesang  (vollständige  Ausbildung  zur  Op*er),  Ghorgesang  und  Lehr- 
methode, verbunden  mit  Uebungen  im  öffentlichen  Vortrage,  Geschichte  und  Aesthetik  der  Musik,  italienische  Sprache, 
Declamations-  und  dramatischen  Unterricht  —  und  wird  ertheilt  von  den  Herren:  Professor  F.  Hermann,  Professor 
Dr.  R.  Papperitz,  Organist  zur  Kirche  St.  Nicolai,  Gapellmeister  Profeneor  Dr.  C.  Reineoke,  Professor  Th.  CoCCius, 
Universitäts-Professor  Dr.  O.  Paul,  Dr.  F.  Werder,  Musikdirector  Professor  Dr.  S.  JadaSSOhn,  L.  GrHi,  F.  Reblmg, 

J.  Weidenbach,  C.  Piutti,  Organist  zur  Kirche  St  Thomae,  B.  Zwintsoher,  H.  Klesse,  A.  Reoicendorf, 
J.  Klengel,  R.  Rolland ,  O.  Sohwabe,  W.  Sarge,  F.  Gumpert,  F.  Weinschenk,  R.  MOIIer,  P.  Quasdorf, 

Capellmeister  H.  Sltt,  Hofpianist  C.  Wendling,  T.  Gontzsoh,  r.  Homeyer,  Organist  fär  die  Oewandhaus-Goncerte, 
H.  Becker,  A.  Ruthardt,  Gantor  und  Musikdirector  an  der  Thomasschule  G.  Schreck,  C.  Beving,  F.  Freitag, 
Musikdirector  G.  Ewald,  A.  Proft,  Regisseur  am  Stadttheater,  Goncertmeister  A.  HUf,  C.  Tanfime. 

Prospecte  in  deutscher,  englischer  und  französischer  Sprache  werden  unentgeltlich  ausgegeben. 

Leipzig,  Januar  1896.  [18Ib.] 

Das  Directorium  des  Königlichen  Conservatoriums  der  Miisii(. 

]Dr.  Otto  GKfl-ntmer, 


Adolph  Brodsky, 

Director  dee  Itoyal  Mancliester  College  of  MIubIc, 

n82q.]  Manchastap. 


Kammersängerin  (Alt). 
Concertvertretung:  EugSn  Stem,    Berlin  W.,   lagdebnrgerstr.  7, 1. 


Clara  Straoss-Konwolly, 

ad  Oratoriensängerin  (Sopi 
Gesanelehrerin.        [I84o.] 


Concert-  und  Oratoriensängerin  (Sojpran). 

ang: 
Leipzig,   Rossplatz  8  n. 


Emma  Sperlinff, 

C«H€ert-  and  Oratoriensangorm  (stpran). 

Oesanglehrerin. 
Leipzig,  Dörrienstr.   13.     [185m.] 

Frau  Mensing-Odrich, 

Concerts&nfl^erln  (fi(opraia). 

[186y.]      Aachen,  Wallstr.  16. 

Susanne  Stade,  [m-.i 

Concert-  u.  Oratoriensängerin  (Sopran). 
Oesanglehrerin. 

Leipiig,  Ranstädter  Steinweg  49  ilL 

Agnes  Witting, 

Concert-  u.  OratoriensAngerin  (Alt). 
Dresden,  Sedanstrasae  8.[188m.] 

Ida  Neuburg, 

Concert-    und    Oratoriensängerin 
(Sopran  n.  Mezzosopran). 
BoisbiirSf  Neustr.  37.  [189a.] 


Die  Yeribiderang  ihrer  Adreese  er- 
laubt sich  anzuzeigen  [I90b.] 

Clara  Polscher. 

Leipzigi  Mtihlgas^e  4-. 

Ecke  Harkortstrasse. 

Irma  Bettega, 

GoBMft-  ud  OraUrieiiiigerin  (hther  Alt). 
Gesanglelirerin.         [1 9 11.] 
lietpsig^,  Simsonstr.  11,11.1. 

Anna  Schimon -Regan, 

[192—.] 

LelireriD  ffir  Sologesang  u  der  k. 
Akademie  der  Tonkonst. 

MOneheny  JSgerstrasse  8 III. 


Soloqaartett  für  KireheDgesang, 

lieipzifc*  [193  V.] 

Adr.:  B.  Röthig,  Cantor  a.  St  Job., 
Sophienstrasse  12. 


CAoilie  Kloppenbupgi 

Concert*  und  Oratoriens&agerin  (Alt). 
Frankfurta.M.,  ZimmerwQgl8.[l94g.} 

Concertvertretung:  H.Wolff,   Berlin. 

Emil  PinkSi 

Concert-    und   Oratorientenor. 

Leipzig,  Hohe  Str.  47, 11. 

[1951.1 
Concertvertretung:  H.  Wolff«  Berlin. 

Slrno  Sieicßert, 

Gf leert-  BDd  OrattrieistngerCBaffi). 

Dresden,  Peterstr.  8 III.     [196d.] 

Anton  FoepstePy 

Pianist,  [197g.l 

Berlin  W.,  Potsdamer  Strasse  27  b, 

Villa  1. 

Willy  iReMerg, 

Genf.  [198-.] 

Fritz   Philipp. 

[I99s.]  "^  "^ 

Violoncellyirtuos. 

Leipzig,  Packhof-Str.  No.  13,  3.  Etage. 

Emil  Ifaupel, 

hoher  Bariton.  [2ü0r.] 

Concert-  und  OratoriensBnger. 
Wiesbaden,  Philippsbeig  12. 

Dr.  Hugo  Riemann^ 

Docent  an  der  Universität. 

(Olariersplel,  Theorie,  ÜDSikgettUehU.) 
pzigi  ThonfMshis-Str.  6,  Hl. 


[201-.] 

Leu 


Druck  von  C.  Q.  Röder  in  Leipzig. 

Hierzu  je  eine  Beilage  von  Breitkopf  &  HSrtel  in  Leipzig  und  C.  A.  Kooh's  Verlagebuchhandlang 


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1     t 


Leipzig,  am  30.  Januar  1896. 


mtuiuittiittbiTDcinNia 

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Verantwortlicher  Redaotenr  und  Verleger: 

E.W.  Fritzaoh, 

Leipzig,  KOnJgsstrassa  6. 


Das  Musikalische  Wochenblatt  «recheüit  j&hrlich  in  53  Nimun«m.  Der  Abonnementfibetne 

fUr  das  Qu&rtal  von  IS  Nummern  ist  9  Mark;  eine  einzelne  Nommer  kostet  40  Pfeunige.  Bei 

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legung  vorstehender  Bezugsbedingungen  berechnet. 

Die  Insertiousgebtthren  fdr  den  Raum  einer  dr^geepattenen  Fatitzeile  betragen  30  Ff. 


UA 


Inhalt:  Dia  OnindlaEen  dsr  Tonbildaiw  beim  flesuige.  Von  Aagaitta  BOhma.  ~  TagMeeanhloht«:  Ksslkbrlef  ut*  Born.  —  Berioht«.  — 
am$chan.  ~  BnfnKemmta  und  O&ite  In  Oper  and  Conoert.  —  Slrohenmnatk.  —  AatgefBlma  Kovltiten.  —  KOEllulisaha  Kannaglsi 
Termleobte  HlttheilnnsaB  und  NotUen.  ~  Nekrolos:  Bdmond  van  der  Str>eten.  Von  EogAn«  Thomu.  —  Offenei  aprechwwL  - 
kutan,  —  Aiuelgen. 


Die  Grundlagen  der  Tonbltdung  beim  Gesänge. 

Von  Aagoste  Bftfama. 

Das  Ideal  eiser  gesangsp&da^giscben  Ersiebungs- 
weise  in  Hinsicht  auf  seine  Gntndlage,  die  Tonbildung, 
ist  1)  Gleichheit  der  Tonlagen,  2)  Gleichheit  der  Vocali- 
sation,  3)  Gleichheit  der  Tongebung. 

Gleichheit  der  Tonlagen  bedeutet  das  Ansgleicfaen 
der  sogen.  Register.  Was  ist  ein  Begister,  und  wodurch 
ist  man  dazu  gekommen,  diesen  Namen  auf  das  Gesangs- 
inetrument,  die  Stimme,  ansnwenden,  und  wer  kann 
nachweisen,  wo  die  Begister  sich  befinden?  Hierüber  ist 
beute  ebensowenig  Aofschluss  zu  geben,  wie  früher; 
bekennen  doch  Physiologen  wie  Hüller,  Merkel,  Helm- 
boltz,  Herrmana,  Brügge,  Garcia  und  Hackenzie  offen, 
dasB  die  eigeutlichen  Vorgtoge  bei  Bildung  der  Brost-, 
Mittel-  und  EopflÖne  noch  bis  heute  nicht  ergründet  seien. 

Ich  möchte  deshalb  nur  die  Frage  aufwerfen  und  zu 
beantworten  suchen:  Was  wissen  und  wollen  wir  von 
diesen  Registern? 

Man  gelangt,  will  man  hoch  oder  tief  singen,  an  die 
Grenzen  der  Gessngszone  der  Stirn  mb&n  der,  und  die  Reso- 
DanzTerh&ltniBse  Andern  sich  hier,  wie  bei  jedem  anderen 
Instrument,  gleichviel  ob  man  es  mit  den  Fingern  oder 
mit  dem  Hnnde  zum  Tonen  bringt.  Dass  die  Resonanz- 
verhftltnisse  in  Hinsicht  auf  Tongebung,  Elangvolnmen  und 
Timbre  sich  gleichen,  ist  das  erste  Ziel;  gerade  diesem 
arbeitet  man  jedoch  entgegen,  wenn  man  annimmt, 
dass  man  den  Kehlkopf  beim  Tiefsingen  hinunter- 
drücken und  beim  Hocbsingen  dementsprechend  hin- 
aufziehen   müsse,    und  demgem&sa  auch   verfährt;    die 


Directive  des  Athems  besorgt  bei  einfaeher  Spannung  der 
Stimmb&nder  nnd  Erfüllung  der  Resonanzbedingiingen  die 
geringe  normale  Yertiefiing  und  Erhähung  des  Kefalkopfee 
ganz  von  selbst,  und  ich  habe  in  meiner  Praxis  stets  er- 
fahren, wie  heilsam  und  in  jedem  Falle  stimmbildend 
das  coDseqnente  Bemühen  um  Stillstefaen  des  Kehlkopfes 
wirkt  Die  Freiheit  des  Tones  kann  unmöglich  gefunden 
und  erzogen  werden,  wenn  man  glaubt,  dieselbe  sei  bei 
veränderter  Stellung  des  Kehlkopfes  zu  erreichen;  ganz 
im  Gegentheil  kann  nur  absolutes  Stillstehen  des  Kehl- 
kopfes eine  Gleichheit  der  Tonlagen  und  der  Vocalisa- 
tion,  sowie  freie  Tongebung  herbeiführen.  Der  normal 
und  nicht  nach  den  Gesetzen  der  sogen.  Register  ge- 
bildete Schüler  darf  überhaupt  nicht  an  einen  sogen. 
Uebergang  oder  gar  zu  einem  Stimmbrach  gelangen ,  denn 
die  Stimmbrüche  entstehen  nur  durch  falsche  Stetlun- 
gen des  Kehlkopfes,  welche  die  Spannung  der  Stimm- 
bänder verhindern  oder  in  übermässiger  Weise  herbei- 
führen. Das  Stellen  des  Kehlkopfes  wird  banptsäcbliob 
verwechselt  mit  dem  Fassen  des  Organes  (Tonan- 
satz) ,  welches  die  Spannung  der  Stimmbänder  be- 
dingt. Diese  Spannung  geschieht,  indem  die  Knorpd- 
theile  des  Kehlkopfes  naturgemftss  in  horizontaler  Lage 
sich  heben  und  auseinanderstreben ,  dirigirt  von  den  be- 
treffenden Muskeln.  Sobald  man  nun  den  Kehlkopf  aber 
hoch  oder  tief  stellen  will,  wird  die  horizontale  Lage  auf- 
gehoben, besonders  der  Schildknorpel  wird  hinunterge- 
drückt  oder  hinaufgezogen,  wodurch  das  Fassen  der  Stimm- 
b&nder unmöglich  wird.  Diese  Thatsachen  sind  nicht  etwa 
von  mir  entdeckt,  man  wird  sich  in  physiologisch-anato- 
mischen Schriften  hierüber  unterrichten  können,  aber 
es  kann  nicht  oti  genug  darauf  hingewiesen  werden,  wie 


7f» 


allgemein  verbreitet  gegentbeilige,  also  falsche  Ansichten 
sind,  und  wie  schädigend  eine  nicht  gesanglich  nnd  ana- 
tomisch-pbysiolog^ch  entwickelte  Lehrweise  wirken  muss. 
Mögen  sich  Diejenigen,  welche  das  Gesangs-Lehrfach  er- 
griffen, und  denen  man  ein  so  kostbares  Material,  wie  die 
Stimme,  anvertraute,  nicht  hinter  die  Bequemlichkeit  mit 
der  Ausrede  flüchten,  man  brauche  nicht  zu  wissen,  wie 
und  wo  der  Ton  resp.  Laut  entwickelt  werde,  das  Ohr 
müsse  gebildet  werden  und  die  Controle  übernehmen, 
sondern  möchten  alle  Gesangslehrer  zuvörderst  ein  ern- 
stes physiologisches,  allerdings  schweres  Studium  durch- 
machen. Singt  der  Lehrer  selbst  correct,  so  werden  wir 
bei  diesem  auch  die  geforderten  Bedingungen  meist  erfüllt 
finden;  dieser  wird  bei  der  pädagogischen  Unterrichts- 
weise auch  immer  den  physiologisch -phonetischen  Weg 
einschlagen  und  diese  Erziehungsweise  auch  gleichzeitig 
als  bildend  far  das  Ohr  erachten. 

Nur  der  nicht  sangeskundige  Lehrer  sucht  seine  Zu- 
flucht allein  im  Ohr,  weil  er  nie  und  nimmer  ermessen 
kann,  was  für  feine  Unterschiede  der  Klang-  und  Tonsinn 
empfijQ^et,  und  wie  kleine  organische  Ursachen  oft  grosse 
phonetische  Wirkungen  hervorrufen,  die  nur  nach  empi- 
rischen Erfahrungen  gefunden  und  erkannt  werden.  Kann 
er  als  ausübender  Musiker  oder  als  Chordirifcent  auch  noch 
so  Bedeutendes  leisten:  wenn  er  nicht  auch  zugleich  ge- 
sanglich tüchtig  ist,  sollte  er  seine  Meinung  über  Stimm- 
bildung und  Gesangunterricht  nicht  als  pädagogisch  maass- 
gebend  erachten.  Wie  häufig  kommt  es  vor,  dass  gerade 
musikalische  Leute  oft  sehr  unrein  singen.  Mancher 
Musiklehrer  streitet  solchen  einfach  die  BefUiigung  zum 
Treffen  aus  Mangel  an  Gehör  ab ,  während  es  dem  sanges- 
kundigen Lehrer  sehr  wohl  bekannt  ist,  dass  der  wahre 
Grund  einzig  und  allein  an  allzugrosser  oder  mangelhafter 
Dehnbarkeit  der  Stimmbänder  und  der  betreffenden  Muskeln 
liegt'  Musikalische  Leute  bemessen  die  Intervalle  meist 
nach  den  Tonlagen  des  von  ihnen  zuflLllig  gespielten  In- 
strumentes, und  sie  meinen  mit  ihren  StimmbänJdem  auch 
dergestalt  von  einem  Intervalle  zum  anderen  schreiten  zu 
müssen.  Solches  Thun  muss  dem  Gesangsorgan  alle  mög- 
lichen Uebel  anerziehen,  sodass  die  unreine  Tongebung  viel- 
leicht nicht  das  Schlimmste  ist.  Das  Ohr  ist  oft  vorzüglich, 
es  hört  genau  die  begangene  Unreinheit,  der  Tonsinn  er- 
fasst  die  Dissonanz, — aber  der  Ton  ist  gesungen — ,  die 
Zeit,  ihn  z«  reguliren,  zu  kurz  oder  die  Fähigkeit  des 
Or^anes  eben  nicht  vorhanden.  Würden  solche  Leute 
doch,  anstatt  sie  mit  scharfem,  entmuthigendem  Tadel 
niederzudrücken,  dem  G^sangspädagogen  überwiesen,  man 
würde  viel  Dank  und  Freude  ernten.  Unmusikalische 
Leute  werden  sich  seltener  derartige  organische  Leiden 
anerziehen,  man  gibt  ihnen  auch  wenig  Gelegenheit  dazu, 
weil  man  sie  ihrer  Schwerfälligkeit  wegen  ignorirt,  doch 
findet  man  unter  ihnen  die  meisten  guten  Stimmen«  Sie 
gingen  auch  dank  ihrer  Schwerflllligkeit  meist  ungeschä- 
digt  durch  die  Schule,  während  man  dagegen  die  musi- 
kalischen mit  den  Treffübungen  schon  halb  schädigte, 
wenn  man  ihnen  nicht  zuvor  eine  gründliche,  die  Stimme 
befestigende  Lautbildung  angedeihen  Hess. 

(Fortsetzung  folgt.) 


Tagesgeschichte. 


Musikbrief. 


Bern. 


Es  war  unzweifelhaft  ein  kanstlerisches  Verdienst  des 
Gapellmeisters  Pinelli,  dass  er  im  ersten  Goncerte  der 
Societä  orchestrale  das  Goncert  für  drei  Violinen,  drei  Brat- 
schen und  drei  Violoncells  mit  Gontrabass  von  S.  Bach  zur 
Aufführung  brachte.  Das  Stück  steht  als  viertes  in  dem 
Gyklns  der  sechs  Goncerte  für  verschiedene  Instrumente,  die 
der  Heister  im  Jahre  1721  dem  Markgrafen  von  Branden- 
burg widmete,  und  die  daher  unter  dem  Namen  der  branden- 
burgischen bekannt  sind.  Bekannt  ist  freilich  mehr  ihr 
Name,  lüs  sie  selbst;  in  Deutschland  sieht  man  sie  selten, 
im  Auslande  nie  auf  Goncertproflprammen,  und  die  Biographen 
Bach's  haben  in  ihren  scnwtustigen  Bänden  nur  wenige 
Worte  för  sie  übrig.  Der  Qrund  dieses  Missverständnisses 
ist  leicht  einzusehen.  Bach  gilt  einerseits  als  Techniker  der 
beliebten  Soloinstrumente  Glavier,  Orgel,  Violine  und  Vio- 
loncell,  anderseits  als  der  Vertreter  des  wuchtigen  Gesang- 
Stiles  als  Kirchencomponist  par  excellence.  Man  kann  sich 
nicht  recht  mit  dem  Ghedanicen  vertraut  machen,  dass  der 
Biese  zuweilen  auch  lächelte,  dass  er  das  BerKethürmen  nicht 
handwerksmässig  betrieb,  dass  er  zu  sehr  Mensch  war,  um 
nur  Göttliches  offenbaren  zu  wollen,  und  dass  er  selbst  im 
„AUzumenschlichen**  immer  den  Gtoius  schalten  liess,  der 
ihn  in  den  höchsten  Momenten  so  sichtbar  inspirirte  und 
der  seine  ganze  Individualität  charakterisirt.  Die  „branden- 
burgischen** Goncerte  sollten  gewiss  nur  sein,  was  wir  beute 
höhere  Salonmusik  nennen,  und  zu  ihrer  Ausführung  gehört 
eigentlich  ein  Bococosaal  mit  costumirter  Gesellschaft;  den- 
noch war  Bach  weit  entfernt  davon,  nur  „Gelegenheitsstücke*' 
liefern  zu  wollen.  Die  reiche  Erfindung  dieser  Werke,  ihr 
solider  Bau,  ihre  volle  Freude  an  kräftigem  Schritt,  graziösem 
Tanz  und  ernstem  Gesuig,  ihre  au£s  Aeusserste  ge&ilte  Aus- 
führung, ihre  so  erstaunlich  abwechselnde  Besetzung,  ja 
selbst  uir  elegantes,  in  Berlin  erhaltenes  Manuscript^  —  dies 
Alles  zeugt  {aufs  Deutlichste,  wie  sehr  es  Bach  mit  diesen 
Scherzen  firnst  war.  Das  vierte  Goncert  ist,  wie  die  Anderen, 
fbr  Soloinstrumente  berechnet;  doch  thut  man  ihm  keine 
Gewalt  an,  wenn  man  es  in  grösseren  Sälen  vom  vollen 
Streichorchester  ausführen  lässt.  Das  zeigte  Bach  selbst, 
indem  er  hier  keine  von  den  führenden  Stimmen  gesonderten 
Ripienstimmen  vorschrieb;  namentlich  aber,  indem  er  den 
ersten  Satz  ohne  Veränderung j  nur  mit  dem  Zusätze  von 
fünf  Blasinstnunenten,  ids  „Sinfonia**  zu  seiner  Kirchen- 
oantate  (No.  174)  „loh  Uebe  den  Höchsten*',  verwendete. 
Freilich  wird  dadurch  die  Wiedereabe  des  delicaten  Gewebes 
noch  schwieriger,  als  sie  an  sich  schon  ist.  Ein  anderes 
Problem  stellt  dieses  Goncert  dem  Ausübenden  durch  seine 
Form;  im  Gregensatze  zur  DreiUieiliekeit  der  üebrigen  be- 
steht es  nur  aus  zwei  Sätzen  von  leohafter  Bewegung,  die 
durch  einen  einzigen,  aas  zwei  fest  gehaltenen  Accorden 
bestehenden  Takt  verbunden  werden.  Man  hat  daher  ver- 
muthet,  dass  das  Adagio  ausgefallen,  vielleicht  auch  von 
Bach  geplant,  aber  nicht  niedergeschrieben  worden  wäre, 
und  Hr.  Pinelli  liess  denn  an  Stelle  jenes  Taktes  das  be- 
kannte, viel  transcribirte  Air  aus  der  Ddur-Suite  spielen. 
Referent  kann  sich  dieser  Ansicht  nicht  anschliessen.  Ge- 
rade die  oben  angeführten  Momente,  und  nicht  zum  wenig- 
sten das  peinlich  elegante  Manuscript,  sprechen  dafür,  dass 
Bach  dem  Markgrafen  ein  vollendetes,  mit  äusserster  Sorgfalt 
bis  ins  letzte  Detail  ausgearbeitetes  Werk  vorlegte,  an  dem 
eben  Nichts  mehr  mangeite.  Aber  auch  innere  Gründe  fehlen 
nicht:  ein  Adagio  mit  mesem  weitschichtigen  Apparat  (sieben- 
stimmig, selbst  £b.11s  die  ViolonceUs  wie  im  Finale  idl'  uni- 
sono geführt  wären 2  oder  falls,  wie  im  Mittelsatze  des 
sechsten  Goncertes,  die  Mittelgru]^pe  pausirte)  hätte  grössere 
Dimensionen  angenommen,  eAb  einem  Goncertadagio  zukam, 
und  den  leichten,  ebenmässigen  Gang  des  Glänzen  recht 
schwerfällig  behindert.  Zudem  kann  man  sich  keinen  grösse- 
ren Gegensatz  vorstellen,  als  den  zwischen  diesem  sprühen- 
den, jagenden  ^'/s-Finale  und  dem  etwas  gravitätischen  ersten 
Vi-Satze;  nur  musste  der  Einschnitt  zwischen  Beiden  scharf 
markirt  werden,  und  das  thut  eben  jener  eine  gehaltene  Takt. 
Praktische  Versuche  zeigen  denn  auch,  dass  die  Zweisätzig- 
keit  bei  diesem  Goncert  ebenso  organisch  ist,  wie  bei  Beet- 
hoven's  Sonaten  Op.  54,  76,  90,  111.    Wenn  Hr.  Pinelli  im 


71 


selben  Gonoert  ausser  Mendelssohn^s  Beformationssymplionie 
noch  die  Ouyerture  einer  verschollenen  Oper  von  Cimarosa 
auff&brte,  so  möge  man  ihn  deshalb  nicht  der  G^eschmack- 
losigkeit  zeihen;  es  muss  eben  von  Zeit  zu  Zeit  etwas  Ein- 
heimisches aufs  Programm  gesetzt  werden,  und  zu  dem 
einzigen  ernsthaften  Stück  italienischer  Instrumental musik, 
dem  Vorspiele  zum  letzten  Acte  der  „Traviata^,  kann  man 
doch  nicht  immer  zurückgreifen. 

Ueber  die  Aufführung  der  „Walküre''  im  Teata'O  Argen- 
tina wurde  schon  berichtet:  in  aUem  Scenischen  war  sie 
kaum  «ine  Aufftlhrung  zu  nennen.  Dennoch  wäre  es  unge- 
recht,  nur  der  gesaneäüchtigen  und  bühnenkundigen  Brunn- 
hilden-Darstellerin  Ada  Adini  und  des  vorzüglichen  Oapell- 
meisters  Mascheroni  anerkennend  zu  gedenken;  auch  die 
Bolle  der  Sieglinde  wurde  leidlich  sachgemäss,  wenn  auch 
mit  Tremolo,  zum  Vortrage  gebracht,  und  der  Tenor  zeigte 
wenigstens  Spielgewandtheit,  sowie  eine  wohlklingende 
Stimme  mit  leichtem  Ansatz  und  sicherer  Höhe.  Das  Wal- 
küren-Ensemble ging  prftciser  und  tönender,  als  Referent  es 
jemals  an  den  Hofbheatem  von  Berlin,  Wien,  München  oder 
Carlsruhe  gehört  hat.  Doch  dies  Alles  sind  Nebendinge;  be- 
tont muss  werden,  dass  der  Qesammtcharakter  des  Werkes 
hier  verloren  ging  —  und  gehen  musste.  Die  Striche  ver- 
kürzten das  Werk  fast  um  ein  Drittel  und  schonten  auch 
die  inhaltlich  wichti^ten  Stellen  des  ersten  und  dritten 
Actes  nicht.  Was  Übrig  blieb,  wurde  vielfach  durch  sinnlose 
üebersetzung,  femer  durch  die  barbarische  Wiedergabe  des 
Hunding  una  Wotan,  noch  mehr  durch  das  Princip,  aus  dem 
gewaltigen  Drama  eine  italienische  Oper  zu  machen,  ent- 
stellt. Man  hätte  gar  zu  gerne  das  Liebeslied  una  den 
„Walkürenritt**  da  capo  gehört.  Am  Schlüsse  des  ersten 
Actes  verlassen  Siegmund  und  Sieglinde  langsamen  Schrittes, 
Hand  in  Hand,  das  „Local**,  kaum  dass  Sie^und  seine 
letzten  Worte  dem  Puolicum  wie  einen  Abschiedsgruss  zu- 
ruft. Der  Tenor  bleibt  Tenor,  will  Töne  singen  und  schmelzen 
lassen;  so  gibts  im  &;anzen  ersten  Acte  kein  Tempo.  So 
Hesse  sich  weiter  erzUilen;  doch  es  wäre  überflüssig,  denn 
es  musste  so  kommen:  Niemanden  trifft  ein  Vorwurf.  Im 
römischen  Theater  sitzt  ja  nicht  das  ernste  internationale 
Publicum  der  Goncerte,  sondern  das  genuSäsüchtige  einhei- 
mische; der  Italiener  will  nun  einmal  italienische  Opern 
hören ,  und  seine  Landsleute  können  ihm  nichtj^  Anderes . 
bieten.  Von  dem  Augenblick  an,  wo  man  aus  der  Trilogie 
ein  Stück  herausreisst  (und  es  ist  soandalös,  dass  man  es  in 
Deutschland  immer  wieder  thut),  hat  man  das  Kunstwerk 
ruinirt;  übersetzt  man  die  Dichtung  in  eine  nichtgermanische 
Sprache,  so  raubt  man  ihm  seinen  ganzen  Kern.  Alles  Uebrige 
ergibt  sich  von  selbst.  Das  Grundübel  bestand  darin,  ds^ 
man  einen  Theil  eines  Dramas  auf  den  Boden  der  Oper  zu 
verpflanzen  unternahm  —  zum  Schaden  für  beide  Theiie; 
denn  selbst  für  die  vollendete  Darstellung  eines  Dramas  wäre 
der  Italiener  unempflü:iglich,  da  er  ja  auch  vom  Schauspieler 
wie  vom  Sänger  nur  sinnenkitzelnde  Virtuosenleistungen 
verlangt.  Bekanntlich  hat  Italien  in  alter  und  neuer  Zeit 
wohl  rhetorische  Prunkstücke  auch  in  Tragödienform,  aber 
nie  ein  Drama  hervorgebracht,  und  selbst  seinen  besten  Be- 
völkerungsschichten sind  heute  noch  Goethe,  Shakespeare 
und  die  Athener  so  gut  wie  völlig  fremd.  Unter  solchen 
umständen  muss  man  immerhin  das  rein  musikalische  Gefühl 
der  Römer  anerkennen^  wenn  sie  die  „Walküre**  mit  wohl- 
wollendem Interesse,  ja  stellenweise  mit  Begeisterung  auf- 
nahmen und  sie  nicht  direct  ablehnten,  wie  es  in  Neapel 
geschah;  für  die  Geschichte  des  Wagnerischen  Wirkens  bleibt 
das  freilich  gleichgiltig,  denn  nie  können  seine  Schöpfungen 
auf  einem  Boden  Wurzel  fassen,  in  den  diejenigen  seiner 
gi'ossen  Vorgänger  Gluck,  Mozart,  Beethoven  und  Weber 
noch  mit  keiner  Faser  gedrungen  sind. 

Nachtrag:  Neuerdings  hat  man  die  „Walküre**  noch 
weiter  zusammengestrichen,  um  ihr  ein  Ballet  nachfolgen 
lassen  zu  können!  —  Dagegen  kommt  aus  Neapel  die  Nach- 
richt, dass  das  Werk  einmal  zu  ermässigten  Preisen  „fürs 
Volk**  gegeben  wurde;  das  Volk  füllte  den  weiten  Theater- 
raum von  San  Carlo  und  zei^e  «ich  wahrhaft  begeistert,  — 
beide  Facta  sind,  Jedes  in  semer  Weise,  charakteristisch. 

Dr.  Friedrich  Spiro. 


Berichte. 

Leipzig.  Das  14.  Abonnementconcert  im  Neuen 
Gewandhaus  begann  mit  einer  Novität  für  das  Gewandhaus: 
der  symphonischen  Dichtung  „VySehrad**  von  Smetana,  dem 


in  Deutschland  erst  so  spät  zur  Anerkennung  gelangenden 
verstorbenen  böhmischen  Oompomsten.  Dieselbe  bildet  einen 
Theil  des  Oyklus  „Mein  Vaterland**  und  schildert  die  wechsel- 
vollen Schicksale  aer  Veste  Vysehrad,  die  verschiedenen  Sta- 
dien von  ihrem  einstigen  Glanz  und  Ruhm  bis  zu  ihrem 
Verfall.  Das  Verständniss  iiir  den  Inhalt  des  Werkes  er- 
leichterten und  den  Genuss  an  demselben  erhöheten  die  dem 
Goncertzettel  beigedruckten  erläuternden  Worte  des  Oompo- 
nisten.  Aber  auch  als  reine  Munk  betrachtet,  bietet  das  Werk 
reiche  Ausbeute  an  Originellem,  Geist-  und  Wirkunesvollem, 
wenn  ihm  bez.  des  Orchestercolorits  auch  der  Glanz  der 
gattungs  verwandten  Schöpfungen  Liszt's,  Strauss*  und  man- 
cher anderen  modernen  Tonsetzer  abgeht.  Die  Ausführung 
unter  Nikisch^s  Leitung  stellte  alle  Vorzüge  der  Novität 
ins  hellste  Licht.  Orchestrale  Meisterleistungen  wurden  weiter 
auch  in  den  Variationen  Op.  94  vonE.  Budorn  und  der  Pastoral- 
symphonie von  Beethoven  dargeboten.  Wir  haben  nicht 
eruiren  können,  ob  die  Variationen  die  gleichen  sind,  welche 
der  Componist  Anfang  des  Jahres  1876  schon  einmal  im  Ge- 
wandhaus vorgeführt  hat.  Auch  wenns  der  Fall  wäre,  könnte 
man  kaum  Etwas  gegen  die  Wiederholung  derselben  sagen, 
denn  das  Werk  darf  sich  unter  seines  Gleichen  schon  hören 
lassen;  es  besitzt  ein  allerdings  nicht  weiter  hervorragendes, 
aber  für  seinen  speciellen  Zweck  gut  geeignetes  Thema,  das 
der  Componist  auch  in  vielseitigster  und  zum  Theil  sehr  an- 
regender Weise  verarbeitet  hat,  sodass  das  Interesse  an 
seinen  Variationen  bis  zu  deren  £2nde  wach  erhalten  bleibt. 
Namentlich  wer  in  einem  solchen  Product  nicht  mehr  sucht, 
als  die  Bethätigung  eines  klügelnden  Verstandes  und  einer 
satzkundigen  Hand,  wird  seine  volle  Befriedigung  gefunden 
haben,  und  solche  Genügsame  waren,  nach  dem  Beifall  zu 
schliessen,  zahlreich  im  Publicum  vorhanden.  In  der  Stimmungs- 
malerei und  gar  erst  in  der  Erflndung  schlug  jedoch  die  Pastoral- 
symphonie die  beiden  modernen  Gompositlonen  unmessbar  weit 
aus  dem  Felde.  Ganz  entzückend  in  allen  ihren  Einzelnheiten 
ausgeführt,  übte  sie  auch  diesmal  ihre  herzgewinnende  Wir- 
kung auf  alle  Die  aus,  welche  in  Beethoven  nicht  blos  den 
den  Menschen  gewaltig  zu  erschüttern,  sondern  ihn  auch 
aufs  Innisste  zu  rühren  vermögenden  Meister  der  Töne  ver- 
ehren und  lieben.  Und  von  der  letzteren  Seite  zeigte  auch 
noch  eine  andere  Programmnummer  den  Meister:  der  Lieder- 
cyklus  „An  die  ferne  Geliebte**,  welcher  durch  Hrn.  Mes* 
schaert  aus  Amsterdam,  ganz  wundervoll  von  Hm.  Nikisch 
am  Flügel  begleitet,  eine  congeniale,  die  Zuhörerschaft  in 
Begeisterung  versetzende  Wiedergabe  erhielt.  Nicht  minder 
meisterhaft  und  erfolgreich  sang  dieser  grosse  Vortragskünst- 
ler später  noch  Lieder  von  Brahms,  Grieg,  Schumann  und 
Schubert. 

Die  5.  Kammermusik  im  selben  Hause,  welche  wir 
wegen  des  gleichzeitigen  Liszt-Vereinsconcertes  leider  ver- 
säumen mus^n,  hat  Streichquartette  von  Beethoven  (Op.  18, 
No.  5)  und  Schubert  (Gdur),  sowie  ein  Olaviertrio  Op.  2  von 
Walter  Lampe  zum  Inhalt  gehabt.  Die  Novität,  welche  wir 
in  der  Probe  zu  diesem  Eammernriusikabend  kennen  lernten, 
hat  uns  einen  ganz  vorzüglichen  Eindruck  gemacht,  denn  es 
gelangt  in  allen  vier  Sätzen  ein  Talent  zum  Wort,  aas  wirk- 
ßch  Etwas  zu  sagen  hat,  und  zwar  überall  Phantasievolles  und 
sofi;ar  Bedeutendes,  und  das,  so  mühelos  ihm  auch  die  musi- 
kalischen Gedanken  zufliessen,  nie  ins  Maasslose  sich  ergeht 
und  hierdurch  den  Eindruck  seiner  Musik  abschwächt.  Für 
am  werthvollsten  nach  Form  und  Erflndung  und  in  der 
Gefi^nsätzlichkeit  seiner  Hauptthemen  halten  wir  den  1.  Satz, 
voller  Duft  und  Anmuth,  dabei  höchst  dankbar  für  einen 
feinsinnigen  Pianisten  ist  das  folgende  Presto  scherzando  mit 
seiner  ruhigeren,  überaus  deliciösen  Mittelpartie.  Der  in  seinem 
thematischen  Gehalt  hervorragende,  in  der  Stimmung  ernste, 
ja  düstere  und  sich  zu  pathetischem  Gefühlsausdruck  steigernde 
langsame  3.  Satz  bildet  einen  äusserst  wirkungsvollen  Contrastzu 
dem  vorausge^ngenen  Elfen-  und  Koboldspuk.  Ihm  folgt  ein 
feuriges  und  geistvolles  Finale,  welches  das  Trio  in  edel-efPect- 
voller  Weise  abschUeset.  Aber  es  gehören  drei  ausgezeich- 
nete Künstler  zur  Ausführung  dieser  merkwürdig  reifen  Erst- 
lingsarbeit, um  derselben  ganz  gerecht  zu  werden,  Künstler 
mit  warmen  Herzen,  wie  sie  das  Werk  in  Hm.  Friedber^ 
aus  Frankfurt  a.  M.,  einem  ganz  süperben  Pianisten,  und 
unseren  einheimischen  Meistern  Hilf  und  Kien  gel  für  seine 
hiesige  Präsentation  gefunden  hatte.  —  Nicht  minder  excel- 
lent  sind  nach  uns  gewordener  Versicherung  auch  die  beiden 
Streichquartette  durch  die  HH.  Hilf,  Becker,  ünkeustein 
und  Kien  gel  executirt  worden. 

Das  5.  Ooncert  des  Liszt- Vereins  hatte  Hm.  Siegfried 
Wagner  aus  Bayreuth  zum  Dirigenten.    Noch  kein  früheres 

6* 


72 


Goncert  dieses  Vereins  hatte  einer  gleich  grossen  Zuhörerschaft 
sich  zu  erfreuen  gehabt;  die  grosse  Alberthalle  war  bis  zum 
letzten  Platz  gefüllt.  Das  Interesse  an  dem  einzigen  Sohne 
Bichard  Wagner 's  konnte  nicht  stärker  beth&tiet  werden,  als 
an  diesem  Abend.  Während  aber  Hr.  Siegfiriea  Wagner  bei 
seinem  früheren  Auftreten  an  gleicher  Stelle  und  bei  gleichem 
Anlass  überaus  warm  empfangen  wurde,  vollzog  sich  die  Be- 
erüSBung  desselben  diesmal  ziemlich  still.  Sicher  ist  diese 
Keserve  auf  den  Umstand  zurückzuführen,  dass  er  das  Con- 
cert  mit  einer  eigenen  Composition  begann,  gegen  welche 
einige  Localblätter  vorher  Stimmung  gemacht  hatten,  indem  von 
ihnen  abfiLllige  Urtheile  über  die  Novität  ans  auswärtigen 
Zeitungen  abgedruckt  worden  waren.  Durch  den  anhaltenden 
Beifall  ^den  unser  Publicum  dem  Componisten  am  Schluss 
seines  Werkes  zollte,  bezeugte  dasselbe  seine  gegentheilige 
Meinung  über  das  compositorisohe  Talent  des  Gastes.  Es  ist 
die  symphonische  Dichtung  .Sehnsucht*',  nach  dem  Schiller*- 
schen  Gedicht,  um  die  es  sich  hier  handelt  Von  dem  orchest- 
ralen Erstlingswerk  eines  jungen  Componisten  wird  man 
nicht  ein  in  allen  Pnncten  reifes  Erzougniss  erwarten,  aber 
noch  weniger  soll  man  über  den  ihm  anhaftenden  Mängeln 
das  positive  Gute  übersehen.  Dass  der  Componist  das 
Becht,  gehört  zu  werden,  für  eich  beanspruchen  duf,  lässt 
gleich  der  die  dumpfe,  resi^nirte  Stimmung  des  SchiUer'- 
schen  Gedichtes  ausserordentlich  scharf  widerspiegelnde  An- 
fang des  Werkes  erkennen,  und  dass  Wagner  auch  weiterhin 
dem  dichterischen  Vorwurf  überall  ein  tieferes  Verständniss 
ent«;egen  bringt  und  demselben  durch  die  Musik  in  zumeist 
recht  eie;enartiger  Weise  zum  Ausdruck  zu  verhelfen  versteht, 
wird  jeder  Vorurtheilslose  zugeben  müssen.  Was  der  vollen 
Wirkungsf&higkeit  der  Intentionen  des  jungen  Tonsetzers 
hindernd  im  Wege  steht,  ist  die  vielfach  zu  massige  Instru- 
mentation, die  es  erschwert,  den  vielfach  verschlungenen 
Melodief^en  und  -Umbildungen  zu  folgen.  £28  steckt  nämUch 
nicht  blos  viel  Phantasie  in  dieser  Musik',  sondern  auch  ein 
Stück  ehrliche  contrapunctische  Arbeit.  Angesichts  der  posi- 
tiven Vorzüge  der  Novität!  konmien  ein  p^aar  Beminiscenzen 
an  die  Werke  Bichard  Wagner*s  kaum  in  Betracht.  Man 
darf  jedenfalls  auf  den  weiteren  Entwickelungsgang  eines 
Componisten,  der  mit  einem  Werke  von  dem  Kaliber  dieser 
symphonischen  Dichtung  das  erste  Mal  vor  die  Oeffentlichkeit 
tritt,  gespannt  sein.  Als  Dirigent  der  eigenen  Composition, 
wie  der  „Freischütze-Ouvertüre  von  Weber,  der  8.  Symphonie 
von  Beethoven  und  des  -Meistersinger "-Vorspiels  von  Bich. 
Wagner  hat  Hr.  Siegfried  Wagner  wiederum  ein  entschie- 
denes Talent  für  diese  Thätigkeit  gezeigt.  Mehr  als  der  Um- 
stand, dass  er  ohne  Zuhilfenahme  der  Partitur  dirigirte,  be- 
kundete der  geistige  Einfluss,  den  er  auf  das  Orchester  aus- 
übte, seine  voUständige  Vertrautheit  mit  den  von  ihm  inter- 
Sretirten  Compositionen.  Dass  seine  Auffassung  in  verschie- 
enen  Puncten  von  der  traditionellen  abweichen  würde,  war 
vorauszusehen,  da  man  annehmen  konnte,  dafls  er  sich  hierin 
von  den  bez.  Ansichten  seines  grossen  Vaters  leiten  lassen 
werde.  Ob  er  dieselben  aber  wirklich  auch  überall  richtig 
ins  Praktische  übertragen  hat,  lässt  sich  nicht  gut  in  einem 
einfachen  Bericht  erörtern.  Dass  die  Wiedergabe  der  Sym- 
phonie die  verhältnissmässig  geringste  Wirkung  machte,  ist 
mehr  als  auf  Abweichungen  in  der  Auf&ssung  auf  die  tech- 
nisch öfters  ziemlich  unzuläzigliche  Ausführung  zu  schieben. 
Sehr  elastisch  dirigirte  Hr.  Wagner  auch  Liszt's  im  Clavier- 
part  von  Hm.  Stavenbae;en  aus  Weimar  gespielten  „Todten- 
tanz**,  ein  Werk,  das  er  vorher  nur  oberflächlich  gekannt  hatte. 
Die  Ciavierpartie  haben  wir  schon  feuriger,  charakteristischer 
und  ton  wärmer  gehört,  als  diesmal.  Besser  hat  uns  Br, 
Stavenhagen  in  „Lo  sposalizio*'  und  der  Legende  „Franciscus 
auf  den  Wogen  daherschreitend"  von  Liszt  und  der  zugege- 
benen Chopin'schen  Etüde  gefallen,  wenn  auch  diesen  Vor- 
trägen etwas  weniger  Tonsprödigkeit  und  Kühle  im  Aus- 
druck Nichts  geschadet  hätte.  An  diesen  Mängeln  hat  der 
benutzte  Bechstein-Flügel  sicher  keine  Mitschuld  getragen. 

F. 

Zwickau,  Weihnachten  1896.  Die  Leitung  unseres 
Mnsikvereins  konnte  die  Saison  nicht  glänzender  inaugu- 
riren,  als  durch  das  Engagement  des  neuen  Sterns  der  Dres- 
dener Hofoper,  der  bisher  in  Cöln  von  Publicum  und  Kritik 
vergötterten  Charlotte  Huhn.  Obwohl  ein  Bühnentalent 
par  excellence  —  ihre  Lucrezia  Borgia  hat  es  neulich  in 
Dresden  wieder  gezeigt  — ,  ist  sie  doch  auch,  dank  vorzüg- 
lichster Stimmschnlung,  eine  ganz  hervorragende  Concert- 
sänrain,  und  wenn  sie  auch,  wie  nicht  anders  zu  erwarten, 
in  den  einigermaassen  dramatisch  angelegten  Gesängen  das 


Höchste  leistet  —  wie  z.  B.  in  Sohubert's  „Erlkönig",  dessen 
vier  verschiedene  Stimmen  sie  meisterhaft  von  einander  ab- 
zuheben verstand  — ,  so  weiss  sie  doch  auch  Liedern  schlich- 
testen Charakters,  wie  dem  tiefempfundenen,  für  den  Con- 
certsaal  fast  zu  tiefen  „Angedenken*'  von  P.  Cornelius,  in 
vollstem  Umfange  gerecht  zu  werden.  Selbst  für  die  ziem- 
lich gehaltlose  und  langweilige  „Odysseus^-Arie  von  Bruch 
vermochte  sie  Interesse  zu  erwecken,  indem  sie,  vermöge 
ihrer  klangvollen  dunklen  Töne,  der  rührenden  Klage  der 
Penelope  zu  beweglichem  Ausdruck  verhalf.  Die  Art,  wie 
Frl.  Huhn  auch  die  übrigen  Lieder  von  Brahms,  Schumann 
und  Hildaoh  sang,  bestärkt  uns  nur  in  dem  Wunsche,  dass 
die  Sängerin  die  ihr  von  der  Intendanz  sonderbarer  Weise 
reichlich  gewährte  Müsse  recht  fleissig  für  den  Conoertgesang 
nutzbar  mache!  Aus  demselben  Conoert  ist  unter  den  Or- 
chestersachen  (Vollhardt)  eine  gute  Wiedergabe  der  Ddur- 
Svmphonie  von  Beethoven  hervorzuheben,  die  nur  unter  den 
Mängeln  der  Blechbläser,  besonders  der  Hornisten,  zu  leiden 
hatte.  Ein  Stadtorchester  wie  das  unsere  ist  naturgemäss 
einem  störenden  Wechsel  im  Personal  mehr  oder  minder 
unterworfen;  der  Wechsel  bei  Beginn  dieser  Saison  ist  aber 
offenbar  kein  günstiger  gewesen.  Besonders  zeigte  sich  dies 
auch  bei  der  nachher  zu  erwähnenden  Aufführung  des  Deut- 
schen Bequiems  von  Brahms,  wo  die  Blechbläser  besonders 
in  den  Posaunen  mehrfache  Verstösse  begingen,  während  im 
2.  Musikvereinsconcert  die  angedeuteten  Mängel  viel  weniger 
hervortraten.  Besonders  waren  es  hier  die  drei  Orchester- 
stücke aus  der  Musik  zu  „Signrd  Jorsalfiar^  von  E.  Gri^, 
die  unter  Hrn.  Vollhardt*s  ausgezeichneter  Leitung  eine  in 
Auffassung  wie  Klangschönheit  wirklich  wundervolle  Aus- 
führung erhielten.  Gleiches  gilt  von  der  prächtigen  „Schnee- 
fried^'-Suite  von  Franz  Cnrti  —  derselben,  die  im  Symphonie- 
concert  der  k.  Cap^e  in  Dresden  iheilweise  da  capo  gespielt 
werden  musste  — ,  die  unter  der  schwungvollen  Leitung  des 
Componisten  ausgezeichnet  gelang.  Die  Wirkung  würde  eine 
noch  grössere  gewesen  sein,  wenn  man  nicht  unbegreiflicher 
Weise  versäumt  hätte,  im  Programm  zu  erwähnen,  dass  diese 
Musik  zum  Drama  „Schneemed*'  des  dänischen  Dichters 
Holffer  Drachmann  geschrieben  ist.  Es  ist  ja  richtig,  dass 
die  Musik  zunächst  als  absolute  wirken  muss  und  nicht  von 
einem  ausführlichen  Programm  abhängig  sein  soll,  aber  hier 
liegt  die  Sache  doch  insofern  anders  ^  als  man  z.  6.  bei  dem 
dritten,  „Methhomreigen*'  genannten  Satz,  einem  aalt  wun- 
derlieblichen, duftigen  Tongebüde,  wissen  muss,  oass  es  die 
zierlichen  Bewegungen  und  Gasten  junger  Mädchen  begleiten 
soll,  welche  den  Nordlandsh^den  die  Methhömer  überreichen ; 
sonst  erwartet  man  bei  diesem  Namen,  wie  thatsächlich  aus- 
gesprochen wurde,  die  musikalische  Illustration  eines  derben 
Trinkgelages  ungefüger  Becken  und  kann  dies  mit  jenen 
graziösen  Tonmalereien  unmöglich  vereinigen.  Ebenso  muss 
man  bei  dem  zartschwärmerischen  2.  Satz,  speciell  „Schnee- 
fried^  betitelt,  wissen,  dass  dieser  Name  keinem  Manne,  son- 
dern der  Heldin  des  Dramas  zugehört.  Immerhin  kam  auch 
ohne  Kenntniss  dieser  Beziehungen  jedem  unbefangenen 
Hörer  zum  Bewusstsein,  dass  man  es  hier  mit  der  Schöpfung 
eines  reichen  und  eigenartigen  Talents  zu  thun  habe.*)  — 
Solist  des  Concerts  war  der  Pianist  Jos.  Hof  mann,  wel- 
cher das  wohl  schwierige,  aber  tieferen  Gehalts  baare  Gdur- 
Clavierconcert  von  Bubinstein  mit  der  Exactheit  eines  Or- 
chestrions  spielte  und  daher  grossen  Beifall  erzielte.  Die 
Technik  una  Sicherheit  des  jungen  Mannes  sind  bewunde- 


*)  Von  demselben  Componisten  kam  unter  Hm.  VoU- 
hardt*s  Leitung  am  19.  October  in  unserer  Nachbarstadt 
Glauchau  durch  den  dortigen  höchst  leistungsfähigen  Gesang- 
verein die  „Gletscherjungfrau^  für  Chor,  Soli  una  Orchester 
zur  Aufführung,  Eines  der  hervorragendsten  Werke  dieser 
Gattung,  welches  den  seltenen  Vorzug  hat,  einen  ausgezeich- 
neten Text  (M.  VoUhardt -Wittich)  mit  poetischer  Sprache 
und  dramatischem  Aufbau  zu  besitzen.  Von  den  Chören  sind 
einige  unbedingt  als  Perlen  zu  bezeichnen,  während  die  SoU, 
die  nier  von  Frl.  Sperlinge  aus  Leipzig,  Frl.  Heynsen  aus 
Berlin  und  Hm.  Freericks  aus  Glauchau  in  ausgezeichneter 
Weise  gesungen  wurden,  bei  hohen  Ansprüchen  an  das 
Können  der  Sänger  doch  dankbare  und  wirkungsvolle  Auf- 
gaben bieten.  Es  ist  uns  unbegreiflich,  dass  das  prächtige 
Werk  (Verlag  von  F.  Kistner  in  Leipzig),  obwohl  es  am 
Aitenburger  Boftheater  sogar  in  besonderer  Bearbeitung  als 
Oper  gegeben  worden  ist,  sich  nicht  rascher  verbreitet.  Liegt 
es  am  Fehlen  der  Beolame  oder  an  der  alten  Misere  des 
Propheten  im  Vaterlande? 


mngswliirdi«';  cbsfi  er  <^in  gvoeaer  Känfitler  wearden  wird,  ist 
zu  hoffen,  aarch  dieses  Qoncart  aber  nicht  bewiesen.  Denn 
weim  da»  Olfmerconcert  vielleteht  anoh  dnrch  die  no^g^enü- 

finda  BegMtang  (unter  mang^hafter  Direction  des  jEErn, 
olmanii  sen«)  stark  litt,  so  zeigi^n  doch  auch  die  Solosacheai 
d|L9B  AuffisiasaDg  und  AnschljOgs^oesi«  nocb  bedeutender  Ent-« 
wickelatig  bedürfen.  Das  schöne^^Cmoll-NoctarneTon  Chopin 
war  i^eit  vom  Ideal  entfernt,  nicht  einmal  notengetrea.  Da- 
fS^gB^  gelangen  Bravoarst£Mc6  wie  öodard^s  „En  route^  und 
eine  famose  Bspagp[^ole*  von  Mosskowski  (als  Zugabe)  gans. 
brillant.. 

Das  Sc  Goncert  (Eaminermusik)  mossten  wir  leider  vei^ 
säumen;  die  HH.  A.  Hilf  (Violine)  und  Jnl.  Elengel  (Vio- 
loncell)  au»  Leipzig  und  unser  VoUhardt  (Glavier)  sollen 
Olayiertrios  von  Schumann  und  Beethoven-  in  eewobnt  vor- 
züglicher Weise  gespielt  haben;  ganz  besonSoirs  soll  .die 
schöne  Clavier-yioBnefonate  in  Hmoll  von  Hubinstein  gelungen 
sein  und  der  einbeimiscbe  Pianist  sieb  dem  bekannten  VioTin- 
virtuosen  völlig  gewachsen  gezeigt  haben. 

GleichfjEdls  versftumen  mussten  wir  am  97.  September  das 
einzige  anssergewöhnlicbe  Concert  der  Saison,  in  welebemFrl. 
Strauss-Eurzwelly    (Sopran),    Hr.     Hungar    (Bariton) 
und   Hr*  Rad,  Z wix^sc her  (Cla vier)  aus  Leipzig  ein  ab- 
wechselungsreiches  Programm  boten;  der  volle  künstlerische 
Erfolg  ihrer  Darbietungen-  kann  den  pecuniären  Kisserfolg 
doch  nicbt  aufwiegen,   und  wir  werden  uns  nicht  wundern' 
dürfen,,  wenn  so  leicht  kein  bedeutender  Künstler  fernerhin 
den  Muth  haben  wird,  hier  ein  Goncert  zu  veranstalten.    Es 
ist  ja  eine  überall  gehörte  Klage,  die  aber  bei  uns  besonders 
begründet  ist,   dass  trotz  der  vorzüglichsten  Leistungen  der 
Sinn  für  Musik  in  den  breiteren  Kreisen  zurückgeht.    Man 
abonnirt,   weil   es  so  Mode  ist  und  zum  guten  Ton  gehört, 
auf   die    paar   Musikvereinsconcerte   und  glaubt  damit  alles 
Köthige    für  die  Pflege   der  Musik   gethan  zu  haben.    Als 
Beleg  dafür,  dass  es  in  Zwickau  ganz  auffiLllig  schlimm  steht, 
sei  u.  A.  ^ie  Thatsaöhe  erwähnt,  dass  Humperdinck's  „H&nsel 
und    Gretel"    von   dem   äusserst  strebsamen    und    tüchtigen 
neuen    Director  unseres   Stadttbeaters,   Hrn.  Kammersänger 
Köbke,  in  recht  annehmbarer  Weise  herausurebracht,  bei  den 
bisher  erfolgten  beiden  Aufführungen  kla&nd  leere  Häuser 
erzielte    und    daher   vielleicht  ganz  abgesetzt  werden  muss. 
Und    dabei   hallt   fast   die   ganze  Welt   vom    Ruhme   dieser 
Oper  -wider! 

Besser  steht  es  um  die  kirehliche  Musik.  Hier  kann, 
dank  der  Munificenz  der  Kirchen  Verwaltung,  für  minimale 
Eintrittsgelder  Vorzügliches  geboten  werden;  man  hört  für 
20  Pfennige  Werke  wie  die  Gran  er  Messe,  die  Mattbäus- 
Passion  u.  A.;  da  ist  unsere  schöne,  grosse  Marienkirche 
freilich  bis  auf  den  letzten  Platz  gefüllt.  Am  letzten  Todten- 
Sonntag  war  es  das  Brahms^sche  Deutsche  Requiem,  welches 
Hr.  Yollhardt  mit  seinem  Kirchenchor  und  dem  a  ca- 
pella-Verein  wiederum  zur  Aufführung  brachte.    Voraus 

fing  die  bekannte  Bach'sche  Gantate  „Wachet  auf,  ruft  uns 
ie  Stimme",  deren  nicht  unerhebliche  solistische  Schwierig- 
keiten von  Frau  Schimmer-Rudolph  aus  Zwickau  und 
Hrn.  Hofopemsänger  Schrauff  aus  Dresden  siegreich  über- 
wunden wurden.  Was  es  heissen  will,  das  Requiem  in  allen 
seinen  Theilen  zu  vollstem,  erhebendstem  Gelingen  zu  bringen, 
weiss  Jeder,  der  es  nur  einigermaassen  kennt:  Hr.  VoUhardt 
und  seine  Sängerschaar  haben  auch  diesmal  Herrliches  und 
TJnvergessliches  geleistet.  Die  Unzulänglichkeiten  des  Or- 
chesters, besonders  der  Blechbläser,  haben  wir  schon  ein- 
gangs erwähnt.  Von  den  Solisten  verdient  Frau  Schimmer 
btt^ondere  Bewunderung  und  Dank,  dass  sie  trotz  starker 
Indisposition  nicht  absagte,  sondern  ihren  schwierigen  Part 
durchführte  und  sogar  zu  erfreulichster  Geltung  hraohte; 
Hr.  Schrauff,  dessen  Jesus  aus  der  Matthäus-Passion  bei  uns 
in  bestem  Andenken  stand,  hatte  es  leicht,  durch  die  auch 
diesmal  mustergiltige  Leistung  sich  wieder  die  Sympathien 
Aller  zu  gewinnen.  Seine  starke  und  doch  weiche  Stimme, 
die,  wie  l^onders  die  Gantate  zeigte,  sehr  gut  geschult  ist, 
weist  ihn  entschieden  darauf  hin,  den  Kirchengesang  ausser- 
halb seiner  Domäne  in  der  Dresdener  Hofkirche  mehr  als 
bisher  zu  cultiviren  und  sich  auf  diesem  Ghebiet  die  Aner^ 
kennung  weiterer  Kreise  zu  erringen. 

Zum  Schluss  sei  noch  eine  kleinegetstUche  MusikauffÜhrung 
erwähnt;  neben  sehr  beachtlichen  Vorführungen  alter  Meister 
(G.  Rban  1488—1648,  Erh.  Bodensohatz  1570—1638  und  Mich. 
Praetorius  1671—1621)  durch  VoUhardt's  Kiichenohor  sind 
die  ganz  überraschenden  Leistungen  eines  dreistimmigen 
Kinderchors  hervorzuheben  ^  welohen  der  Gesanglehrer  einer 
hiesigen    einfachen    Volksschule,    Hr.    Gärtner,    dirigirte. 


Mit  ^ner  gi^ossea  ächaar .  setnet  sehrjueendlioben  ZögUngO 
hraichtQ  er  eine  Motette  von  G.  Stein  una  zwei  andere  Choiv 
lieder  zum  Vortrag  und  bewies,  dass  er  s^e  kleinen  Leuten 
die  I  dioeh  meist  den  einlachsten  Volksschichten  entstammen 
und  von  Haus  aus  keinerlei  Kunstbeflissenbeit  mitbringen^ 

gim  aus^zQichnet  ffsscbult  hat  Unser  stark  heryortinetender 
ialect  lat;  natürlipn  nicht  eanz  zu  unterdrücken,  ab»  die 
unbedingte  Präcision  und  das  scharfe  Herausarbeiten  aller 
Vortragsnuancen  zwim^^en  uns  aufrichtigen  Etespeot  ab  vor 
den  kleine^  Sängen  wie  ihrem  energischen  Diri^nten. 

Dr.  Panl  Pfitzn,er. 


Concertumsohau. 

AmstordajBl.  2.  Soir6e  f.  Kammermusik:  Gdur-Streich-^ 
quint.  V.  Brahms,  Gmoll-Glaviertrio  v.  Schumann,  Glavier- 
Viploncellsonaten  Qp.  1Q9  v.  Beethoven.  (Ausführende:  HH. 
Röntgen  [Clav.u.  Bratsche],  Gramer,  van  Adelberg,  Hofmeester 
u.  Bosmans  [l^treicher].)  t-  l^.  Aufführ,  des  Kleinen  a  cap.-Ghors 
(Averkamp):  Chöre  v.  Schweelinck  (Psalmen  29  u.  118),  Pale- 
strina  (Missa  brevis,  „Hodie"  u.  An  Epiphania'^)  und  Nanini 
(„HodijB«). 

,  Baden-Baden«  Symjph.-Goncerte  des  städt.  Guro^h. 
(Hein):  Ko^  ß.  Symphonien  in  Esdur  u.  Gdur  u.  f,Zauber- 
flÖten**-Ottveirt.,  v.  Mozart.  No*.  4.  Symphonien  von  fiaydn 
(No.  11)  u.  H.  Goetz  (Fdur),  Vorspiel  zur  Oper  „Palestrina** 
V.  M.  £.  Sachs.  —  8.  Solistencono.  desselben  Orch.:  Sympb. 
Dicht.  „Aus  Böhmens  Hain  und  Flur*'  v.Smetana,  „Vehm- 
richter**-Ouvert  v.  Berlioz,  Prael.  v.  Baoh-Abert  u.  Ghoral 
V.  Abert,  Solovorträge  der  HH.  Görger  (Ges.,  Lied  des  Her- 
zogs u.  Lied  des  Pfeifers  a.  der  Oper  „Der  Pfeifer  von  Haardt^ 
V.  Ferd.  Langer,  „Liebeswege**  u.  „Der  Traum"  [mit  obUg. 
Viol.]  V.  H.  Jäger,  ^us  deinen  Augen  fliessen**  v.  F.  Ries, 
„Weil auf  mir«  v.B.Pobl  u.  „Neuer  Frühling"  v.  G.Beines) 
u.  Wunderlich  (PL,  Suite  v.  Godard).  —  2.  Kammermusik- 
abend: Esdur-Blasquint  u.  Streichquart.  Op.  59,  No.  2,  von 
Beethoven.  (Ausführende:  HH.  Krasselt,  Bletzer,  Hanitzsch, 
Schmutzer  [Streicher],  Wunderlich,  Friese,  Hoerath,  Haller  u. 
Wewerka  [Bläser].) 

Berlin.  Am  19.  Dec.  Aufführ.  v.  S.  Baches  Weihnachts- 
oratorium durch  die  Sineakad.  (Prof.  Blumner)  unter  solist. 
Mitwirk,  der  Frls.  Haberlandt  u.  Schacht  u.  der  HH.  Pinks  a. 
Leipzig  u.  Rolle.  —  Gonc.  des  Hm.  Mayer-Mahr  (Glav.)  unt. 
Mitwirk,  der  Sängerin  Frl.  Haas  a.  Mainz  am  6.  Jan.:  SoU  f. 
Ges.  ▼.  Rossi  u.  Jos.  Pembaur  (Goncertscene  „Hadwig**  m. 
Orch.)  u.  f.  Glav.  v.  Beethoven  (Esdur-Gonc),  Weber  ((3on- 
certstück)  u.  Liszt  (Ungar.  Phant.).  —  Gonc.  des  Hrn.  d' Albert 
m.  dem  Philharmon.  (Jrch.  (Prof.  Mannstaedt)  am  10.  Jan.: 
Ouvertüren  v.  Gherubini  („Anakreon*')  u.  Brahms (Akadem. 
Fest-),  Glavierconcerte  in  DmoU  u.  Bdur  v.  Brahms,  Arie 
-Abscheulicher**  a.  „Fidelio**  v.  Beethoven  (Frau  d*Albert- 
Finck).  (Die  Werke  von  Brahms  unter  Leitung  des  Gompo- 
nisten.)  —  Lieder-  u.  Balladenabend  des  Baritonisten  Hrn. 
Severin  unt.  Mitwirk,  der  SlUigerin  Frau  Severin  am  10.  Jan.: 
Vocalduette  v.  G.  Henschel  (Gondoliera),  H.  Hofmann 
(„Willkommener  Tausch**)  u.  E.  Wolff  („Fließendes  Blatt**), 
Gesan^soli  v.  Lios   („Ist  das  bald?**,    „Abendfriede**    u.    „0 

flückhch,  wereinHecz  gefunden**),  M.  Plüddemann  (»Ein- 
ehr**,  „Siegfried*s  Schwert**,  „Das  Schloss  im  See**  und 
„Dante's  Traum**),  Rieh.  Wustand t  („Deutsche  Flagge, 
sei  gegrüsst**  und  Musikantenlied),  Hans  Hermann  („TJeber 
den  Bergen**),  H.  Sommer  („Grabschrift**),  H.  v.  Koss 
(„Harold  und  Ella**),  H.  Hutter  („Bergfahrt**  und  „Fahr 
wohl**),  W.  Tappert  („Vale  oarissima**),  Wold.  Sacks 
(„Menschengeschick**),  Rieh.  Sternfeld  („Die  blaue  Blume**), 
E.  Severin  (Schilf Hed)  u.  Aug.  Scherrer  (Katerstücke  u. 
„Stelldichein**).  (Ein  Programm  durchaus  mit  Werken  leben- 
der Gomponisten  verdient  schon  an  sich  ein  Bravo!) 

Bordeaux.  1.  PhUharm.  Gonc.  (Haring):  „Danse  ma- 
oabre**  v.  Saint-Saäns,  Ouvert.  zu  „Le  Gid^  v.  Massenet, 
Brautchor  a.  „Lobengrin**  v.  Wagner,  Solo  vortrage  des  Hrn. 
Delmas  (Ghes.,  u.  A.  £rie  a.  „La  Jone  Fille  de  Perth**  v.  Bizet) 
u.  der  Frls.  Kleeberg  (Glav.)  u.  Larroudö  (Violonc). 

Bremen*  3.  Kammermusik  der  HH.  Bromberger  (Glav.) 
u.  SkalitzW  (Viol.)  unt.  Mitwirk,  der  HH.  Scheinpflug,  v.  Fos- 
sard  u.  Becker  a.  Frankfurt a.  M. :  Gdur-Streichquart.  v.  Haydn, 
DmoU-Glaviertrio  v.  Schumann,  Soli  f.  Gesang  v.  Brahms 
(Jiiainacht**)  u.  A.  u.  f.  Violonc.  ▼.  Schumann,  J.  Kl  enge  1 
(Wiegenlied)  u.  Fitzen hagen  („Perpetuum  mobile**). 

Breslau.  19.  Symph.-Gonc.  der  Bres).  Gpncertcapelle 
(Riemenschn^der):  Symph.  triomph.  v.  H.  Ulrich,  „Zaubern 


fl5teh*'-0aveFt.  v.  Mozart,  „Biblische  Bilder  ••aus  idem  Neuen 
Testament^  f.  Orch.  v.  Bein  ecke,  zwei  Nummern,  aas  nDer 
Kinder  Chnstabend"  v.  Gade,  €resang vortrage  des  Frl.  Schnell 
(^Dich,  thenre  HaHe**  a.  „Tannh&user'*  v.  Wagner,  Herbst* 
lied  T.  Franz  etc.). 

Glnelnnatl.  Concerte  des  Cincinnati  Symph.  Orch.  (yan 
der  Stucken):  N6.  2.  Esdur-Symph.  v.  Mozart,  Ouvert  zu 
„Donna  Diana"  v.  E.  N.  v.  Bezniöek,  Vorspiel  zu  „Ingwelde** 
T.  Schillings,  Einzug  der  Gftste  in  WiUhall  a.  „Rheingold" 
V.  Wagner,  Ballscene  a.  „Charlotte  Gorday"  v.  P.  Benoit, 
Solo  vortrage  der  Frau  Vanderveer-Qreen  (Öes.,  „L'Esclave" 
V.  £^.  Lalo,  „Nur  wer  die  Sehnsucht  kennt"  v.  P.  Tscha'i- 
kowsky  etc.)  u.  des  Hrn.  Marien  (Yiol.,  Concert  v.  Gade). 
No.  3.  8.  Symph.  von  Beethoven,  1.  „Peer  Gynt" -Suite  von 
Griee,  Ouvert.  „Husitskö,"  v.  Dvof&k,  Ciaviervorträge  der 
Frau  Bloomfield-Zeisler  (DmoU-Cone.  v.  Bubinstein  und 
Scherzo  a.  Op.  102  v.  Litolff). 

Coburg.  Wohlthätigkeitscone.  am  14.  Dec: 'Festouvert. 
V.  Lassen,  Prolog  (Hr.  Benda),  Span.  Tänze  f.  Orchester  v. 
Moszkowski,  F au r-CIaviertrio  v.  fi einecke  (HH.deCuvry, 
Gock  u.  Bach), .  Vocalduette  Mailied  v.  Beinecke  und  „Nun 
bist  du  worden  mein  eigen"  u.  „Ich  bin  dein"  v.  HU  dach 
(Frl.  Altena  und  Hr.  Büttner),  Solovorträge  des  Frl.  Altena 
(Winterlied  v.  H.  v.  Koss,  Wiegenlied  v.  Ries- etc.)  u.  der 
HH.  Büttner  (Prolog  a.  der  Cant.  „Aus  Deutschlands  grösser 
Zeit"  V.  Seyffardt)  u.  Doobber  (Clav.,  „Wanderer "-Phant 
V.  Schubert-Liszt). 

Cöln.  Musikal.  Gesellschaft  (Prof.  Seiss)  im  Dec.:  Ab- 
schiedssprmph.  v.  Haydn,  symph.  Dicht.  „Aus  der  Jugendzeit", 
Sopranlieder  und  FmoU-Clavierconc.  v.  G.  Bauchenecker, 
„Albumblatt"  v.  R.  Wagner-Reichelt,  Solovorträge  der 
HH.  Mayer  a.  Frankfurt  a.  M.  (Viol.,  CzÄrdas  v.  Hubay  etc.) 
und  Fuchs  a.  Manchester  (Violonc,  Conc.  v.  Schumann,  „Der 
Schwan"  v.  Saint-Sa^ns  u.  „Am  Springbrunnen"  v.  Davi- 
doff). 

Delitzsch.  Am  13.  Dec.  Aufführ.  v.  Schumann's  „Das 
Paradies  und  die  Peri"  durch  den  Musikver.  unt.  solist.  Mit- 
wirk, des  Frl.  Strauss-Kurzwelly  u.  des  Hrn.  Trautermann  a. 
Leipzig. 

Döbeln.  1.  Gesellschaftsconc.  der  Cap.  des  130.  Inf.-Reg. : 
Adur-Symphonie  v.  M^idelssohn,  Ouvertüren  v.  Rein  ecke 
(„König  Manfred")  u.  Weber,  „Siegfried-Idyll"  v.  Wagner, 
Adagio  a.  der  Son.  pathöt.  v.  Beethoven,  Rigodon  v.  Rameau, 
Gesangvorträge  des  Frl.  Sperling  a.  Leipzig  („Der  Sandträ- 
ger" V.  Bungert,  „Es  lockte  mich  die  Sonne"  v.  Reinecke, 
„Waldfahrt"  u.  „Mein  Schatz  ist  auf  der  Wanderschaft"  v. 
Franz  etc.). 

Dordrecht.  1.  Aufführ,  der  Maatschappij  tot  Bevorde- 
rin^  der  Toonkunst  (Erdelmann)  m.  Vierling's  „Raub  der 
Sabinerinnen"  unt.  soIist.  Mitwirk,  des  Frl.  Nathan  a.  Frank- 
furt a.  M.  u.  der  HH.  Litzinger  a.  Düsseldorf  und  Hille  a. 
Amsterdam. 

Dorpat.  2.  Symph.-Oonc.  (Wulffius):  Ddur-Symph.  von 
Haydn,  „Orpheus"  v.  Gluck  (Solisten:  Frl.  Erdmann  a.  Riga, 
Frau  Ammon-Grimm  u.  eine  ungen.  Sopranistin). 

Dortmund.  Künstlerconc.  des  Musik  Vereins:  Ciavier- 
quint.  u.  „Spanisches  Liederspiel"  v.  Schumann ,  Streichquart. 
Op.  59,  No.  1,  V.  Beethoven,  Gesangsoli  v.  Brahms  („Feld- 
einsamkeit"), Godard(Berceuse),  M.  Stange  („Tandaradei"), 
E.  Grieg  („Herbststurm"),  E.  Walter  („Veilchenstrauss"), 
Franz  („Stille  Sicherheit"),  E.  E.  Taubert  („Maien klänge") 
u.  A.  (Ausführende:  Frl.  Busrjaeger,  Frau  Walter-Choinanus 
u.  HH.  Ritter  u.  Settekom  [Ges.],  HH.  Janssen  (Clav.],  v.  Da- 
meck, Aranyi,  Forbere  u.  Schmidt  [Streicher].) 

Dresden.  Conc.  aer  Liedertafel  (v.  Baussnern)amd.Dec.: 
Männerchöre  v.  Schubert,  R.  Becker  („Hochamt im  Walde"), 
Brahms-Hirsch  (Barcarole),  F.  Curti  (Wanderlied),  Grieg 
(„Jung  Ole",  m.  Baritonsolo),  W.  v.  Baussnern  („Morgen- 
ständchen", m.  Baritonsolo)  u.  F.  He  gar  (-Trotz"),  Solovor- 
vorträge  des  Frl.  Walker  a.  Wien  (Ges.,  „Räche  mich"  aus 
„Hörodiade"  v.  Massenet,  „Träume"  v.  R.  Wagner,  „Das 
Meer  hat  seine  Perlen"  v.  Franz,  „OkühlerWald"v.  Brahms, 
„Neue  Liebe"  v.  Rubinstein  etc.)  u.  des  Hrn.  Krasselt  a. 
München  (Viol.,  „Perpetuum  mobile"  v.  Ries,  Czärda-Scenen 
V.  Hubay  etc.).  —  Musikal.  Aufführ,  des  Hm.  Seifert  (Ore.) 
in  der  Reform.  Kirche  unt.  Mitwirk,  der  Sängerinnen  Frls. 
Dietel  v.  hier  und  Qey  a.  Wien  am  29.  Dec:  Vocalduette 
V.  A.  Schumann  („Heilige  Nacht,  du  kehrest  wieder")  und 
G.  Schaper  („Heiige  Nacht,  auf  Engelsscb winden"),  Soli  f. 
Ges.  V.U.  Seifert  (Weihnachtslied),  Bruch  (Manenlied),  Beet- 
hoven u.  Cornelius  („Die  Hirten")  u.  f.  Org.  von  S.  Bach 
(Vorspiel  zu  „Gottes  Sohn  ist  kommen"),  F^Lux  (Phant.  üb. 


„0  sanctissima),  Liszt  (Tonstücke  nach  „O  heilige  Nacht"  u. 
„Psallite")  u.  Th.  Duboie  (Chant  pastoral}. 

Düsseldorf.  2.  Conc.  des  Gesangver.  (Steinhauer)  anter 
Solist.  Mitwirk,  des  Frl.  Busiaeger  a.  Bremen  und  der  HH. 
Meineoke  a.  Hannover,  van  Eweyk  a.  Berlin  a«. George  von 
hier  (Ges.),  sowie  des  Frl.  Clair  v.  hier  (Declam.):  Oraton 
„Wittekind"  v.  A.  Reissmann,  „Titus" -Ouvert.  u.  Musik  zu 
„König  Thamos"  v.  Mozart. 

Eisenaeta.  4.  Conc.  des  Musikver.:  Clav.- Violinsonate 
Op.  47  V.  Beethoven,  Soli  f.  Ges.  v.  Bruch  (Arie  a.  „Achil- 
leus"),  Lassen  („Vöglein,  wohin  so  schnell"),  Liszt  („Es 
muss ein  Wunderbares  sein"),  Rubinstein  („Die  Waldhexe"; 
u.  A.,  f.  Clav.  y.  Schumann  („Carnaval"),  Chopin  und  Liszt 
(2;  Ballade)  u.  f.  Viol.  v.  C.  Cohm  („Die  Fliege")  u.  A. 
(Ausftlhrende;  Frl.  Schmidt  [Ges.]  u.  HH.  Dr.  Neitzel  a.  Cölu 
[Clav.]  u.  Fei.  Meyer  a.  Berlin  [Viol.].) 

Eutin.  1.  Abonn.-Conc.  des  Hrn.  Heynsen:  Streichquar- 
tette V.  Beethoven  (Op.  95)  u.  Haydn  (Ddur),  Variat.  a.  dem 
DmolUStreichquart.  v.  Schubert.  (Ausführende:  HH.  Prof. 
Halir,  Markees,.M&ller  u.  Dechert  a.  Berlin.) 

PreibQPg  1.  B.  3.  Symph  .-Conc.  des  stftdt  Orch.  (Starke): 
8.  Symph.  v.  Beethoven,  Suite  „Roma"  v.  Bizet,  Ouvertüre 
„Meeresstille  und  glttckliche  Fahrt"  v.  Mendelssohn,  Gesang- 
vortrftge  der  Frau  Sauderson  a.  Berlin  („Nonnen werth"  von 
Liszt,  Schlaf  lied  v.  Moszkowski,  „Vom  listigen  Grasmück- 
lein" v.  Taubert  etc.). 

Genf.  2.  Kammermusik  der  HH.  W.  Rehberg  (Clav.),  L. 
u.  E.  Rey,  Rigd  u.  Ad.  Rehberg  (Streicher):  Ddur-Streich- 
quart.  v.  Haydn,  Gmoll-Olaviertrio  v.  N&pravnik,  Clav.- 
Violoncellson.  Op.  102,  Ko.  2,  v.  Beethoven. 

Gera.  2.  ]&ammermusikabend:  Clavierquint.  Op.  81  v. 
Dvo^4k,  Gdur-Streichquart.  v.  Haydn,  Sonata  seria  in  HmoU 
f.  Clav.  u.  Viol.  V.  F.  W,  Bust.  (Ausführende:  HH.  Kloe- 
mann  [Clav.],  Franke,  Beyer,  Meckler  u.  Friedrichs  [Streicher].) 

Glogau.  8.  Conc.  der  Singakad.  unt.  solist.  Mitwirk,  des 
Frl.  Frey  a.  Au^burg  u.  der  HH.  Hintzelmann  a.  Berlin  u. 
Bauer  v.  hier:  „Die  Kreuzfahrer"  v.  Gade,  Chöre  v.  Mendels- 
sohn, Schumann  u.  W.  Ni essen  („Juchhe"),  Gesangsoll  von 
Rubinstein  („Es  blinkt  der  Thau"),  W.  Niessen  („König 
Erich"  u.  Z wiegesang)  u.  A. 

Gotha.  Vereinsconcerte  des  Musikver.:  No.  2.  Claviertrios 
V.  Mendelssohn  (Dmoll)  u.  Beethoven  (Op.  97),  Soli  f.  Clav. 
V.  Moszkowski  („Hommage  k  Schumann"),  f.  Viol.  v.  Raff 
(„Liebesfee")  u.  f.  Violonc.  v.  S.  Bach,  Valen ein  (Menuett)  u. 
Popper  (Span.  Tanz).  (Ausführende:  HH.  Pauer  a.  Cöln 
[Clav.],  Zajic  u.  Grünfeld  a.  Berlin  [Streicher].)  No.  8.  Vocal- 
terzette  v.  Averkamp  (Wiegenlied),  Hill  er  („Viele  Grüsse"  n 
Cath.  van  Bennos  („Kleine  Wassertropfen"),  Kauffmanu 
(„Lob  der  Musik"),  Koschat  („Verlassen  bin  i")  u.  A.,  Soli 
f.  Ges.  v.  C.  van  Rennes  (Sonnenlied),  Coster  („Ein  Lied- 
eben  vom  Scheiden"),  Nicolai  („Gute  Nacht"),  Wittig  („Der 
Zeisig"),  Rein  ecke  („Frisch  gesungen"),  Semon  („Trutzlied- 
chen)  u.  A.  u.  f.  Clav.  v.  L.  Brassin  (Noct.),  Grieg  („An 
den  Frühling")  u.  A.  (Ausführende:  Frls.  de  Jong,  Corver  u. 
Snyders  [Ges.]  u.  Hr.  Prof.  Tietz  [Clav.].)  No.  4  (Tietz)  mit 
der  Concertcantate  „Aus  Deutschlands  grosser  Zeit"  v.  £.  H. 
Seyffardt  unt.  solist.  Mitwirk,  der  Frau  Röhr-Brajnin  aus 
Mannheim,  des  Frl.  Lützeler  a.  Düsseldorf  u.  der  HU.  Ritter 
a.  Berlin  u.  Büttner  a.  Coburg. 

Graz.  Oeffentl.  Aufführ,  der  Schule  des  Steiermark.  Mu- 
sikver. unt.  Leit.  des  Hm.  Noö  am  19.  Dec.:  1.  „L'Arl^enne*'« 
Suit«  V.  Bizet,  Solo  vortrage  des  Frl.  Spiller  (Clav.,  Edar- 
Polon.  y.  Weber-Liszt)  u.  des  Hrn.  Degner  (Org.,  Fdur-CJonc. 
m.  Streichorch.  u.  drei  Hörnern  v.  Rh  ei nberger).  —  Ausser- 
ordentl.  Conc.  des  Steiermark.  Musikver.  am  29.  Dec.  mit 
Orgel vorträ«;en  des  Hm.  Degner  (Prael.  V.G.Merkel,  Mode- 
rato  u.  And.  con  moto  eig.  Comp.,  Prael.  n.  Fuge  in  Emoll, 
Ohoralvorspiel  „Herzlich  tbut  mich  verlangen"  u.  Prael.  u. 
Puge  in  Amoll  v.  S.  Bach  u.  Sonate  üb.  „Ein  feste  Burg"  v. 
C.  Müller-Hartung). 

Hannover.  2.  Abonn.-Conc.  des  k.  Orch.:  Tragische 
Ouvertüre  v.  J.  Brahms.  Solo  vortrage  der  Frau  Beck-Ra- 
decke (Ges.,  „Aus  der  Tieie  des  Grams"  v.  Bruch,  „Liebes- 
treu" V.  Brahms,  „Die  Thräne"  v.  Rubinstein  u.  Wiegen- 
lied V.  Harthan)  u.  des  Hrn.  Sauer  (Clav.,  Esdur-Conc.  vod 
Beethoven,  Prael.  u.  Fuge  in  Ddur  v.  S.  Bach-d* Albert.  Valse- 
Impromptu  v.,  Liszt  etc.). 

Leipzig.  5.  Conc.  des  Liszt- Ver.  (Siegfried  Wagner  a.  Bay- 
reuth): 8.  Symph.  v.  Beethoven,  symph.  Dicht  „Sehnsucht*^ 
V.Siegfried  Wagner,  „Freischütz" -Ouvert.  v. Weber,  Claviei- 
vorträge  des  Hrn.  Stavenhagen  a.  Weimar  („Todtentanz",  „Lo 
sposalizio"  u.  Legende  „Der  heiL  Franciscus  auf  den  Wogen 


75- 


eixüierscbreitend^  v.  Liszt  u.  Etüde  v.  Chopin).  —  5.  Kammer- 
musik im  Keuen  Gtowandhai^s:  Streichquartette  v.  Beethoven 
(Op.  18,  No.  5)  u.  Schubert  (Gdur),  Claviertrio  Op.  2  v.  Walter 
Lampe.  (Ausföhrende:  HH.  Friedberg  a.  Frankfurt  a.  M. 
[Clavier],  Hilf,  Becker,  ünkenstein  u.  Klengel  [Streicher].) 

Mainz.  61  St&dt.  Abonn.-Conc.  (Steinbach):  Symphonien 
▼.  Haydn  (Ddur)  u.  Schumann  (Dmoll),  Hirtenmusik  a.  dem 
Weihnachtsoratorium  von  S.  Bach,  Glaviervorträge  des  Hm. 
Sauer  (Praelud.  u.  Fuge  in  Ddur  v.  S.  Bach-d* Albert,  Yalse- 
Caprice.  v.  Liszt  etc.). 

Heinin^^n.  Gonc.  der  Hofcap.  (Steinbach)  am  26.  Dec.: 
„Les  Pr^ludes"  v.  Liszt,  ^Nussknacker**-Suite  v.  Tscha'i- 
kowsky,  Ouvert.  zu  „Donna  Diana"  v.  Rezniöek,  Solo  vor- 
trage der  Frida  Simonson  (Clav.,  CmoU-Conc.  v.  Beethoven 
etc.)  u.  des  Hm.  Bram-Eldering  (Viol.). 

Stuttgart.  1.  Quartettsoir^  der  HH.  Singer.  Künzel, 
Wien  u.  Seitz:  Streichquartette  v.  Mozart  (A  dur),  Beethoven 
(Op.  180)  u.  Schubert  (Amoll). 

Wiesbaden.  4.  Vortragsabend  im  Conservat.  f.  Musik: 
Sonata  da  chiesa  a  tre  p.  due  violini,  violone  col  basso  per 
l'organo  v.  A.  Corelli  —  HH.  C.  Gösch,  E.  Diener,  A.  Trapp, 
H.  Weyer,  W.  Brühl,  C.  Becker  u.  M.  Reger,  „Le  violette" 
V.  Scarlatti  u.  „Vitloria,  vittoria  mio  coro**  v.  Carissimi  = 
Frl.  M.Schenck,  Ghaconnef.  Viol.  v.  S.  Bach  =  Hr.  C.  Gösch, 
Chorgesänge  „0  bone  Jesu"  u.  „Popule  mens"  v.  Palestrina, 
Sonata  di  camera  a  tre  p.  due  violini,  violone  e  cembalo  = 
HH.  C.  Gösch,  E.  Diener,  C.  Becker  u.  M.  Beger.  (Zu  den 
Vorträgen  wurden  ein  Cembalo  von  Pietro  Giusti  und  Streich- 
instrumente von  Guameri,  Amati,  Guadagini,  Maggini  und 
G.  da  Salo  benutzt.) 

Zfirieh.  4.  Abonn.-Conc.  der  Neuen  Tonhallegesellschaft 
(Dr.  Hegar):  1.  Symph.  v.  Brahms,  Eine  Faust-Ouvert.  v. 
Wagner,  Scherzo  f.  Orch .  v.  G  o  1  d  m  a  r  k,  Violoncell vortrage 
des  Hrn.  Becker  a.  Frankfurt  a.  M.  (Conc.  eig.  Comp.  u.  Son. 
v.  Locatelli-Piatti). 

^^^  Veraltete  Frogrammey  sowie  Programme  ohne  Angabe  von  Ort  und 
Datum  müssen  vollständig  unbeachtet  bleiben! 

Engagements  und  GSste  in  Oper  und  Concert. 

Minneapolis.  Hr.  W.  Damrosch  hat  sich  um  das  Musik- 
leben unserer  Stadt  vex'dient  gemacht,  indem  er  uns  vier 
Opern  Vorstellungen ,  ein  Concert  und  eine  Vorlesung  bot, 
welche  Unternehmungen  ihm  vielen  Ruhm  und  uns  grcssen 
Genuss   brachten.    —    Moskau.    In   der  Italienischen  Oper 

fastirt  unter  grossem  Beifall  Frau  Sigrid  Arnoldson.  Ihre 
Losine  in  Rossini's  „Barbier  von  Sevilla*'  schlug  als  Antritts- 
rolle gleich  derartig  ein,  dass  man  das  nächstfolgende  Auf- 
treten der  Diva  kaum  erwarten  konnte.  —  Mtlnohen.  Hr. 
Hermann  Gura,  ein  Sohn  unseres  berühmten  ELammersängers 
hm.  Eugen  Gura,  ist  infolge  seines  hiesigen  Gastspiels  (als 
Jäger  in  Kreutzer*s  „Nachtla^r  von  Granada**  und  als  Rigo- 
letto)  auf  drei  Jahre  ftir  das  Kollenfach  seines  Vaters  an  das 
Hoftheater  engagirt  worden.  Der  junge  Künstler  besitzt  her- 
vorragendes Darstellungstalent,  zeigt  in  seiner  AufßBissung  eine 
eutschiedene  Selbständigkeit  und  bietet  gesanglich  sehr  Annehm- 
bares, sodass  man  sein  Engagement  nur  als  gut  und  erfreu- 
lich bezeichnen  kann.  Aussergewöhnlich  wird  der  Tenorist 
Hr.  Götze  aus  Berlin  gefeiert.  Bei  seinen  seltenen  stimm- 
lichen Vorzügen  verzeiht  man  ihm  gern  gewisse  kleine  Un- 
tugenden in  der  musikalischen  und  darstellerischen  Behand- 
lung seiner  Partien.  —  Paris.  In  der  Grossen  Oper  debutirte 
mit  entschiedenem  Erfolg  als  Sigurd  Hr.  Cour  toi  s,  Laureat 
des  hiesigen  Conservatonums.  —  St.  Petersburg.  Der  ju- 
gendliche Violoncellist  Jean  Görardy  hat  sich  hier  mit 
grossem  Erfolg  hören  lassen.  —  Ulm.  Dem  hiesigen  Privat- 
orcbesterverein  verdanken  wir  die  Bekanntschaft  mit  dem 
Münchener  Quartett  der  HH.  Erasselt,  Kämpfert,  Moos- 
müller und  Warnke,  dessen  Vorträge  wahrhafte  Begeiste- 
rung bei  unserem  Publicum  erregten.  Wie  die  Ensemble- 
leistungen wurden  auch  die  Sologaoen  der  HH.  Krasselt  und 
AVarnke  durch  stürmischen  Bei&ll  ausgezeichnet.  —  Zfl- 
rleh.  Hr.  Dr.  B.  Walter  aus  München  absolvirt  gegen- 
wärtig ein  von  Erfolg  gekröntes  Ghistspiel  im  Stadttheater, 
das  er  als  Lohengrin  eröfbete. 

Kirohenmusik. 

Leipzig.  Thomaskirche:  25.  Jaa  „Herr,  der  Közug  freuet 
sich  in  deiner  l^raft*'  von  E.  Grell.     ^Es  sollen  wohl  Berge 


weichen**  v.  W.  Rust.  —  Nicolaikirche:  2e.  Jan.  „RecordAre^ 
u.  „Confutatis**  a.  dem  Requiem  v.  Mozart. 

Aufgeführte  Novitäten. 

Arensky  (A.),  D moll-CIaviertrio.    (Aussig,  2.  Künstlerconc.)' 
Bizet  (G.),  1.  „L*Arlösienne'*-Suite.  (Arnheim, Conc.  der Ork.- 

Vereen.  [Heuckeroth]  am  7.  Nov.) 
Ouvertüre  zu  „Patrie".    (Constanz,  2.  Abonn.-Symph.- 

Conc.  des  Hrn.  Handloser.) 
Bor  od  in  (A.))  „Eine  Steppenskizze  aus  Mittelasien".  (Boston, 

6.  Conc.  des  Boston  Symph.  Orch.  [Paur].) 
Brahms  (J.),  FmoU-Clav.-Clarinettensoh.      (Boston,  2.  Cono. 

des  Kneisel-Quart.) 
Adur-Clavierquart.      (Creuznach,    1.  Abonn.-Conc.  der 

Concertgesellschaft.) 
Rhapsodie  f.  Altsolo,  Chor  u.  Orch.  (Cassel,  3.  Abonn.- 
Conc.  des  k.  Theaterorch.  [Treiberl.) 
Bruch  (M.),  „Loreley** -Vorspiel.    (Arnheim,  Conc.  der  Ork— 

Vereen.  [Heuckeroth]  am  7.  Nov.) 
„Das  Feuerkreuz"  f.  Soli,  Cbor  u.  Orch.  (Coburg,  3.Ver- 

einsconc.  des  ^Sängerkranzes".) 
„Kyrie",  „Sanctus"  u.  „Agnus  Dei"  f.  zwei  Sopransoli, 

Doppelchor,  Orch.  u.  Org.      (Chemnitz,    1.  Auffuhr,  des 

Musik ver.  [Mayerhofi'l) 
Brückner  (A.),  8.  Sympn.     (Dresden,  2.  Nicod6-Conc.) 
Brüll  (I.),  Ouvert.  zur  Oper  „Das  goldene  Kreuz".      (Buch- 
holz, 2.  Odeon-Conc.  [Reichardt  a.  Annaberg].) 
Couldery  (C.  H.),    Orchesterstück    „St.  Cecilia".      (London, 

4.  Crystal  Palace  Conc.  [Manns].) 
Dvofäk  (A.),  Symph.  „Aus  der  Neuen  Welt".  (Ebendaselbst, 

8.  Crystal  Palace  Conc.) 
Germ  an  (E.)t  D  moll-Orchestersuite.    (Ebendaselbst) 
Goetz  (H.),  Fdur-Symph.  (Boston,  6.  Conc.  des  Boston  Symph. 

Orch.  [Paur].) 
Goldmark  (C),    Symph.    „Ländliche  Hochzeit".     (Leipzig, 

12.  Abonn.-Conc.  im  Neuen  Gewandhaus  [Nikischi.) 
„Sakimtala" -Ouvert.    (Arnheim,  Conc.  der  Ork.- Vereen. 

[Heuckeroth]  am  27.  Nov.) 
Vorspiel  zur  „Königin  von  Saba".     (Erfurt,  Conc.  des 

Männergesangver.  [SieÖarth]  am  6.  Dec.) 
Grieg  (Edv.),   Drei  Orchesterstücke  a.  der  Musik  zu  „Sigurd 

Jorsalfar".    (Basel,   6.  Abonn.-Conc.  der  Allgem.  Musik- 
gesellschaft [Volklandl.) 
Suite  „Aus  Holberg's  Zeit"  f.  Streichorch.     (Arnheim, 

Conc.  der  Ork.- Vereen.  [Heuckeroth]  am  27.  Nov.) 
Grill  (L.),  Streichquart.  Op.  0.     (Leipzig,    Musikabend    des 

Ver.  der  Musiklehrer  u.  -Lehrerinnen  am  16.  Dec) 
Hof  mann  (H.),  „Frithjof" -Symph.  (Arnheim,  Conc.  der  Ork.- 

Vereen.  (Heuckeroui]  am  4.  Dec.) 
Humperdinck  (E.),  Vorspiel  zu  „Hansel  und  Gretel".  (Con- 
cert desselben  Ver.  am  20.  Nov.) 
Klughardt  (A.),    Gdur-Concertouvert.    (Annaberg,    4.  Mu- 

seumsconc.  [Reichardt].) 
Langer t  (A.),  Vorspiel  zu  „Dornröschen".    (Coburg,  3.  Ver- 

einsconc.  des  „Sängerkranzes".) 
Liszt  (F.),  Adur-Clavierconc.    (Copenhagen,  1.  Symph  .-Conc. 

des  Hrn.  Svendsen  u.  der  k.  Cap.) 
Mac-Dowell  (E.  A.),    Orchestersuite   Op.  42.    (Breslau,  11. 

Symph  .-Conc.  der  Bresl.  0>ncertcap.    [Riemenschneider].) 
Martucci  (G.),  E^dur-Claviertrio.    (Düsseldorf,  Concert  der 

HH.  Prof.  Buths  u.  Gen.  am  2.  Dec.) 
Mayer  (J.  A.),   „Der  Geiger  zu  Gmünd"  f.  Tenorsolo,  Solo- 

viol.,  Chor  u.  Orch.    (Constanz,  Mitgliederconc.  des  Gem. 

Cbors  TGrosser]  am  7.  Dec.) 
Meyer-Olbersleben  (M.),  „Gothentreue"  f.  Männerchor  u. 

Orch.  (Erfurt,  Conc.  des  Männergesangver.  [Sieffarth]  am 

6.  Dec.) 
Othegraven  (A.  v.),    „Abend  auf  Golgatha"   f.   achtstimm, 

Cnor  u.  Orch.     (Chemnitz,  1.  Aufftthr.  des  Musikvereins 

[Mayerhoff].) 
Piernö  (G.),    Clavieroonoert.     (Cöln,    MusikaL    G^esellsohaft 

[Seiss].) 
Raff  (J.),  Waldsymph.    (Breslau,  11.  Symph.-Conc.  der  Bresl. 

Concertcap.  [Riemenschneidei^.) 
Reinecke  (Cf.),  „Friedensfeier"-Festouverture.     (Barmen,  2. 

Abonn.-Conc.  des  Quartett  ver.  [Wicke].) 
Rezni^ek  (E.  N.  v.),  Ouvert.  zu  „Donna  Diana".    (London, 

L  iWagner-Conc.  des  Hrn.  Mottl  a.  Carlsruhe.) 
fiheinberger  (J.),   Vorspiel  zur  Oper  „Die  sieoen  Raben". 

(Cöln,  Musikal.  Gesellschaft»  [Seiss].) 


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lB«lieinb«rg»r  (J.)«  Bsdar-davietqoart.     (AtAiaber^,     CaMi- 

mermosikabeBd  d^s  Shepattres  Afferni  am  11.  Öde.) 
Bubinstein  (A.),  Oavertnre  zu  „Dimitri  Donskoi".    (Erfurt, 

Conc.  des  Männergesangver.  [Sie&rth]  am  6.  Dec.) 
Bdur-Glavie¥trio.    (Oarisrate,  2.  KammermusikauffÜbr. 

der  HH.  v.  Böse  u.  Wassmann.) 
Seyffardt  (fi.  H.),  Concertcant,  „Aus  grosser  Zeit."  (Braan- 

scbwöig,    Auffabrung  durcb  den  Lebrer-Gesangver.  [der 

Comp.]  am  7.  Dec.) 
Spabr  (F.),  Violinoonc.    (Erfurt,   Conc.   des  Mftnnergesang- 

yer.  [Sieffartb]  am  6.  Dec.) 
'T  aubert  (W.),  Concertino  f.  Viol.  m.  Orchester.     (Bai^meHi 

2.  Abonn.-Conc.  des  Quartettver.  [Wicke].) 
T  bieriot  (F.),  „Das  Märchen  vom  Schnee''  f.  Declam.,  Soli, 

Frauen-  u.  gem.  Chor  u.  Clav.  (Leipzig,  Musikabend  des 

Ver.  dei"  Musiklebrer  u.  -Lehrerinnen  am  15.  Dec.) 
Tscbai  ko  WS ky  (P.),  Symph. patböt.  (Copenbagen,  l.Sympb.- 

Conc.  des  nm.  Svendsen  u.  der  k.  Cfap.) 
Volkmann  (R.),  Violoncellcono.     (Freiberg  i.  S.,  „Phönix"- 

Cofic.  [Anacker]  am  11.  Dec.) 
—    —  Weihnacbtslied  f.  Chor  u.  Solostimmen.     (Leipzig,  11. 

Abönn.-Conc.  im  Neuen  Gewandhaus  [Scbreck].) 
Wagner  (B.),  Eine  Faust-Ouvert.,  sowie  Fragmente  aus  der 

„Walküre".      (London,  1.  Wagner-Gonc.  des  Hm.  Mottl 

a.  Carlsruhe.) 
Fragmente  a.  den  „Meistersingern".      (Copenbagen,  1. 

Sympn.-Conc.  des  Hrn.  Svendsen  u.  der  k.  Cap.      Gera, 

Conc.  des  Musikal.  Ver.  [Kleemann]  am  ^.  Dec.) 
Wieniawski  (H.);,  2.  Violinconc.     (Annaberg,  4.  Museums- 

conc.  [Beichardt].) 

Musikalische  Kannei^esserei. 

Die  „Wormser  Zeitung"  vom  16.  Jan.  leitet  ihren  Be- 
riclit  über  die  erste  dortige  „Lobengrin"-Aufftlhrung  wörtlich 
*wie  folgt  ein: 

„Em  etwas  kühnes  Unterfangen  werden  Viele  in  der 
lieute  Abend  in  unserem  Festhause  angesetzt  gewesenen 
Aufführung  Einer  der  grösseren  romantischen  Opern  Bich. 
Wagner^s  erblickt  haben.  Besteht  doch  die  Eigenart  die- 
ses Dichtercomponisten  gerade  darin,  dass  er  als  genialer 
Nachfolger  Meyerbeer*s  den  scenischen  Apparat  mit 
allen  heutigen  Tages  zu  Gebote  stehenden  Mitteln  zur 
Herbeiführung  der  für  das  Auge  berechneten  Sinnestäu- 
schungen bei  Keiner  seiner  Tonschöpfungen  glaubte  ent- 
behren zu  können  und  die  Composition  selbst  bei  schlep- 
pender Handlung  solcher  Aeusserlicbkeiten  entkleidet,  nur 
halbe  Befriedigung  gewährt.  Mit  einigem  Misstrauen 
sind  wir  deshalb  der  tLohengrin^-Vorsteflung  begegnet, 
weil  wir  uns  sagen  mussten,  diiss  die  Inscenirung  bierselbst 
ganz  erheblich  von  der  auf  anderen  Bühnen  zum  Nacb- 
theile  der  Oper  abweichen  dürfte." 

Es  ist  schade,  dass  dieser  erzkluge  Beferent  sich. versa- 
gen musste,  „auf  die  Composition  (!!)  des  Weiteren"  einzu- 
gehen und  infolge  dieses  IJmstandes  den  Leser  um  die  zu  er- 
warten gewesene  weitere  Belustigung  bringt. 


Vermischte  Mittheiiungen  und  Notizen. 

*  Am  Musikalischen  Lyceum  zu  Turin  ist  ein 
Lehrstuhl  für  Geschichte  und  Aesthetik  der  Musik 
errichtet  worden.  Der  erste  Besitzer  desselben  ist  der  Advo- 
<cat  und  musikalische  Kritiker  Hr.  Villanis. 

*  Ein  uns  aus  SanJosein  Califomien  zugegangenes  Con- 
•certprogramm  belehrt  uns,  dass  sogar  schon  dort  das  Jank6- 
Clavier  praktische  Verwendung  findet. 

*  Aus  Wien  werden  wir  darauf  aufmerksam  gemacht, 
dass  der  in  v.  No.  unseres  Bits,  mitgetheilte  Brief  von  Bich. 
Wagner  nicht  durch  die  „Frankfurter  Zeitung"  zur  ersten 
Veröffentlichung  gelangt,  sondern  schon  durcb  frühere  Pub- 
lioationen  bekannt  geworden  sei.  Das  Interesse  an  diesem 
Brief  wird  durch  diesen  Umstand  natürlich  nicht  beein- 
trftebtigt. 

*  In  Neapel  ist  derCompositionswettbewerbuinden 
voii Hm. Francesco Florimo  gestifteten  Bellini-Preis  eröffnet 
worden.  Als  Aufgaben  sind  gestellt  1)  eine  Cantate  für  Chor, 
Soli,  Dialog  und  Orchester  über  eine  Dichtung  von  Prati, 
2)  eine  symphonische  Dichtung  Über  den  3.  oder  4.  Act  aus 


lianKmi's  „L'Adel^i".  Nur  italienisobe  Com^niste&,  die  das 
30.  Lebensjahr  ttieht  überscbritteii  kaben,  sind  sur  Bew^ar- 
hväag  zugelassen. 

*  Die  Pariser  Grosse' Oper  hatte  im  Jahre  1895 
8,108,095  Frcs.  Einnahme,  8*7,226  f'rcs.  mehr  als  im  Vor- 
jahre j  die  Komische  Oper  dagegen  96,698  Frcs.  weniger, 
als  im  Jahre  1894,  n&mlich  1,545,26^  Frcs. 

*  Im  Aug«i8t  und  September  d.  J.  werden  in  München 
wieder  sogen.  Festaufführungen  stattfinden,  und  zwar 
im  k.  Hoftheater  von  Waffner^sohen  Tondramen  und 
Beethoven^s  „Fidelio",  dem  jedes  Mal  desselben  Oompo- 
nisten  Festspiel  „Die  Ruinen  von  Athen"  vorausgehen  soll, 
und  im  Besidenztheater  von  „Figaro's  fioekzeit"  und  „I>on 
Juan"  von  Mozart. 

*  Worms  gehörte  bis  vor  Kurzem  noch  zu  den  seltenen 
Stftdten,  in  welche  der  edle  Scbwanenritter  Lohengrin  noch 
nicht  eingezogen  war.  Diese  Ausnahmestellung  ist  endlich 
gebrochen,  die  Eingeborenen  der  Stadt  Worms  haben  nunmehr 
in  nächster  Nähe  Gelegenheit  gehabt,  die  vielgepriesene 
Wagner*8che  Oper  in  scenischer  Darstellung  kennen  zu 
lernen. 

*  Eine  Erstaufführung  einer  Wagner 'eoben  Oper  hatte 
am  21.  d.  Mts.  auch  in  Teplitz  statt;  hier  handelte  es  sich 
um  den  „Fliegenden  Holl&nder",  der  begeistert  aufgenommen 
wurde. 

*  Die  neue  einactige  Oper  „Wikkingerfahrt"  von  Felix 
Woyrsch  bat  bei  ihrer  Erstaumkbrung  in  Nürnberg  am 
26.  d.  Mts.  einen  grossen  Erfolg  gehabt. 

*  In  Coblenz  hat  die  Oper  „Winkelried"  von  L.  La- 
combe  bei  ihrer  in  v.  Woche  stattgehabten  Erstaufführung 
recht  gut  gefallen. 

*  Das  Gran  Teatro  del  Liceo  zu  Barcelona  gab  dieser 
Tage  die  neue  Oper  „Pepita  Gimenez"  von  Isaac  Albeniz 
zum  ersten  Male.  Weder  das  Werk,  noch  dessen  AufiEührung 
war  hervorragend. 

*  Im  Grossen  Theater  zu  Nantes  fand  8aint-Sa3ns' 
„Proserpine"  bei  einer  sehr  guten  Aufführung  vielen  Beifjall. 

*  Das.  k.  Conservatorium  für  Musik  zu  Dresden 
beging  am  28.  d.  Mts.  das  4pj&brige  Jubiläum  seines  ße- 
stenens.  Dem  Gründungstag  ging  ein  Festconcert  voran, 
lieber  die  sich  von  Jahr  zu  Jahr  steigernde  Frequenz  dieser 
seit  1890  mit  grosser  Umsicht  von  Hrn.  Prof.  Krantz  gelei- 
teten renommirten  Anstalt  haben  wir  wiederholt  berichtet. 

*  Hr.  Capellmeister  Gustav  Kogel,  der  ausgezeichnete 
Dirigent  der  Concerte  der  Museums-Gesellschaft  zu  Frank- 
furt a.  M.,  wird  in  der  1.  Hälfte  des  März  drei  Orchester- 
concerte  der  Sociedad  de  Conciertos  zu  Madrid  leiten.  In 
Frankfurt  wird  ihn  während  seiner  Abwesenheit  in  coUegia- 
lischer  Weise  Hr.  Gtoneralmusikdirector  Mottl  aus  Carlsruhe 
vertreten. 

*  Hr.  Sie^ried  Wagner  bat  in  letzter  Zeit  grosse  Diri- 
gentenerfolge in  München  (in  einem  Concert  des  Porges'- 
schen  Chor  Vereins),  in  Wien  (an  der  Spitze  des  Philharmoni- 
schen Orchesters)  und  in  Leipzig  (5.  Concert  des  Liszt- 
Vereins)  gefunden,  wie  man  ihm  £iselbst  auch  als  Compo- 
msten  der  symphonischen  Dichtung  „Sehnsucht"  febbams 
Interesse  gezollt  bat. 

*  In  Berlin  bat  in  letzter  Zeit  der  jun^e  Pianist  Hr. 
Eduard  Bisler  berechtigtes  Aufsehen  mit  seinem  Spiel  er- 
regt. 

*  Das  für  den  12.  Jan.  in  Paris  angekündigte  d*Har- 
court-Concert  konnte  nicht  stattfinden,  da  ein  Theil 
des  Orchesters  den  Dienst  verweigerte. 

*  Der  Pianist  Hr.  Josef  Hof  mann  bat  den  Ertrag  Eines 
seiner  Concerte  in  der  Höhe  von  etwa  6000^  aus  Verehrung 
für  seinen  verstorbenen  Meister  dem  Bubinstein-Fonds  über- 
wiesen. 

*  Der  Grossberzog  von  Baden  verlieb  Hm.  Commerzien- 
rath  Carl  Bechstein  in  Berlin  das  Ritterkreuz  l.Classedes 
Ordens  vom  Zähringer  Löwen. 

*  Der  Pianist  Hr.  F.  Rummel  erhielt  vom  Grossberzog 
von  Luxemburg^das  Ritterkreuz  des  Adolf-Ordens  verliehen. 

Todteiiliste.  Frau  Sainte-Foy,  als  Ciarisse  Henri  bis 
zu  ihrer  Verheirathung  äü  der  Pariser  Konüscben  Oper  mit 


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grossem  Erfolg  thÄtig,  später  Ooncertsäncerin,  f,  79  Jahre 
alt,  in  Barbizon.  —  Ercole  Ovidi,  JoarniJist  und  Componist, 
t,  60  Jahre  alt,  in  Rom. 


Nekrolog. 

Edmond  Tsn  der  Strseten.    f* 

8.  December  1826  —  26.  November  1805. 

Der  berühmte  belgische  Musikhistoriker  Edmund  van 
der  Straeten  ist  am  26.  November  v.  J.  im  79.»  Lebensjahre 
in  Oudenaarden  dem  Leben  entrissen  worden.  Mit  ihm  er- 
leidet nicht  nur  sein  Vaterland,  sondern  auch  die  ganze 
musikhistorische  Wel£  einen  unersetzlichen  Verlust. 

Van  der  Straeten  wurde  am  3.  December  1826^  Ouden- 
aarden, in  der  Provinz  Viaanderen,  geboren.  Er  empfing  den 
ersten  Musikunterricht  in  dem  JesuitencoUegium  in  seiner 
Gebartsstadt,  studirte  dann  in  Genf  Philosophie  und  kam  1867 
nach  Brüssel,  wo  er  bei  F6tis  Unterricht  im  Gontrapunct 
nahm  und  nahezu  zwei  und  ein  halbes  Jahr  dessen  Secretär 
war.  Beim  Professor  des  Brüsseler  Conservatoriums,  Bosselet, 
studirte  er  Coraposition.  Später  wurde  er  Beamter  beim 
königlichen  Archiv,  dann  kurze  Zeit  Bedacteur  des  Blattes 
„Le  Word"  und  schrieb  in  den  Jahren  18Ö9-- 72  Musikreferate 
für  „rEcho  du  Farlement  Beige".  Er  machte  darauf  Beisen 
nach  Italien,  wohnte  einige  Zeit  in  Dyon,  um  nachher  wieder 
nach  Brüssel  zurück  zu  kehren. 

Erst  als  er  der  Tageerjournalistik  Valet  gesagt,  widmete 
er  sich  mit  Eifer  den  musikhistorischen  Studien,  welche  ihm 
zu  einer  europäischen  Berühmtheit  verhalfen.  Die  zahlreichen 
Forschungen,  welche  er  mit  unerschöpflicher  Geduld  und 
Ausdauer  in  den  ihm  zugänglichen  Archiven  anstellte,  legte 
er  in  das  berühmte  Quellen  werk  „La  Musique  aux  Pays-Bas 
avant  le  XJXe  si6cle**  (C,  Muquardt.  Bruxelles)  nieder,  welches 
hauptsächlich  Bezug  hat  aut  die  berühmten  alten  niederlän- 
dischen Meister,  die  während  so  vieler  Jahrhunderte  in  Ita- 
lien, Spanien,  Deutschland  und  Frankreich  das  musikalische 
Scepter  schwanken. 

Ausserdem  kennen  wir  von  ihm  noch  andere  beachtens- 
werthe  Werke,  z.B.:  „Notice  sur  Charles  Fölix de  Hollander, 
compositeur  de  musique  sacr^".  „Notice  sur  les  carillons 
d'Audenarde".  „Recherches  sur  la  musique  k  Audenarde  avant 
le  XIXe  si6cle''.  „Jacques  de  Goey,  chanoine  d*Embrun". 
„Jean  Fran^ois  Joseph  Janssens,  compositeur  de  musique". 
„Le  Noordsche  Balk  du  musöe  commuual  d'Ypres**.  „Le 
Th^tre  Vilbigeois  en  Flandre**.  „Sociöt^s  dramatiques  des 
environs  d' Audenarde".  „Voltaire  musicien".  „Lohengrin"  etc. 

Van  der  Straeten  war  Einer  der  ersten  imd  eifrigsten 
Vorkämpfer  der  Wagner-Sache  in  Belgien.  Er  war  ein  uni- 
versal gebildeter  Geist,  dem  kein  Gebiet  der  Musik  gleich- 
giltig  blieb. 

Ehre  seinem  Andenken. 

Eugene  Thomas. 


OfTener  Sprechsaai. 

^ochmslB  Berliner  llasIk-^Krltik''. 

Schon  einmal  sahen  wir  uns  veranlasst,  an  dieser  Stelle 
einen  traurig  bezeichnenden  Fall  modernen  Berliner  kritischen 
Lynch- Verfeihrens  festzunageln.  Vorigen  Winter,  als  so  ein 
Berliner  Musikrecensent  leiiler  in  einer  vornehmen,  viel  ge- 
lesenen Tc^eszeitung  seine  geifernde  Eutrüstimg  aussprach 
über  ein  durch  die  engste,  aus  Liszt  und  Ricard  Strauss 
gezupfte  Parteifederspule  grundsätzlich  misswollend  flüchtig 
nur  anfi^eschieltes  und  natürlich  unverstandenes  Werk,  die 
Brahmssche  Emoll-Symphonie.  Der  Herr  meinte  von  dem 
„viersätzigen  Ding**,  um  nach  gehörigem  darüber  sich-Aus- 
schimpfen  wenigs^ans  ein  gutes  Haar  daran  zu  lassen,  es  sei 
alleufalls  gut  genug,  dass  im  Conservatorium  Theorie-Schul- 
meisterei  daran  ^übt  werden  könnte. 

Unlängst  bei  Gelegenheit  der  Anwesenheit  Joh.  Brahms' 
in  Berlin  hat  ein  beträchtlicher  Bruchtheil  der  „Jimgen**  von 
der  Berliner  Musikkritiker-Zunft  wieder  mal  seine  Unfähig- 


keit, ja  in  einigen  Fällen  hämisches  Nichtwollen  an  den  Ta^ 

felegt,  einem  Brahms,  als  der  stärksten,  wirklichen  Indivi- 
ualität  unter  allen  schaffenden  Musikern  seit  Wagner's  imd 
Liszt's  Heimgang,  ehrlich  kritisch  gerecht  zu  werden.  Eine 
ganze  Corporalschafb  von  Berliner  kritischen  Brahms- Veräch- 
tern scheint  unter  dem  schnauzborstigen  Feldwebelcommando 
eines  bekannten,  um  die  Wagner-Sache  ja  allerdings  unbe- 
streitbar hochverdienten  Berliner  Musikrecensenten  zu  stehen. 
Wenn  wir  diesen  betreffenden  Herren  den  Eugen  Richter  der 
Berliner  Musikkritik  nennen,  merkt  Jeder,  wer  gemeint  ist. 
„Der  Bobespierre  unter  den  Wagnerianern**  (nach  Hanslick's 
zutreffender  Bezeichnung)  weiss  nun  bekanntlich  mit  Künst- 
lern und  Musikwerken,  die  ihm  ein  Bischen  wider  den  Strich 
gehen  und  anders  ^;eartet  sind,  als  es  ihm  passt,  unglaublich 
nx,  ja  ramschmässig  fertig  zu  werden.  Da  wird  ohne  Wei- 
I  teres  flugs  mit  Thersites-mässi^m  Schimpfen  zum  Besen  ge- 
'  griffen  —  hinein  in  den  Kehricht  damit.'  Solche  nette  Me- 
thode der  Ablehnung  beeifert  sich  nun  aber  neuerdings  leider 
die  ganze  Corporalschaft  gewissenhaft  nachzuahmen  und  mit 
Vorliebe  gegen  einen  aneäannten  Meister  wie  Brahms  in  An- 
wendung zu  bringen.  Und  als  man  solche  Berlinerisch 
schnodderige  Ausdrucksweise  in  Besprechungen  Brahms'scher 
Ton  werke  Kürzlich  wiederum  las,  konnte  man  nur  seufzend 
sagen:  das  „Kleine  Journal**  macht  Schule.  Traurig  ist  es  aber 
fürwahr,  Casemenhof-Kritik  neuerdings  auch  in  den  Berliner 
Ck>ncertsälen  geübt  und  immer  mehr  die  Oberhand  gewinnen 
zu  sehen.  Man  überzeugt  sich  nach  und  nach  davon:  mit 
der  gegenwärtigen  Berliner  Musikkritik  ist  es,  mit  wenigen 
Ausnahmen,  um  kein  Haar  anständi^r  bestellt,  als  mit  der 
dortigen  Theaterkritik,  wie  sie  beim  jüngsten  Theaterskandal 
der  Gerhart  Hauptmann'schen  „Florian  Gteyer**-Erstauffiihrung 

i Berliner  Erstaufführungen  bedeutender  modernen  Dramen 
[ommen  bekanntlich  überhaupt  nur  noch  in  Skandal- Form 
zu  Stande!)  wieder  die  beschämendsten  Giftblüthen  getrie- 
ben hat. 

Dass  auf  Einen  dieser  Berliner  Musikrecensenten  von  der 
oben  beschriebenen  Sorte  die  Aufführung  des  Brahms^schen 
Gdur-Streichsextetts  durch  das  Joachim-Quartett  am  Abend 
nach  dem  d'Albert-Brahms-Ck)ncert  überhaupt  keinen  weiteren 
Eindruck  gemacht  hat,  als  dass  er  sich  über  den  Hervorruf 
des  Gomponisten  mit  direct  beleidigend  persönlichem  Ausfall 
lustig  machte,  sei  nur  nebenbei  erwähnt,  wie  auch,  dass  man 
über  den  in  seiner  Gestaltung  so  gewaltigen  ersten  Satz  vom 
D  moll-Clavierconcert  in  d' Albert's  congenialer  Wiedergabe  in 
Berliner  Tagesblättem  kaum  Weiteres  als  Nörgelei  über  die 
harte,  stumpffarbige  Brahms*sche  Listrumentation  in  einigen 
flüchtigen  Zeilen  ausgeführt  fand.  Entschieden  zurückzu- 
weisen am  rechten  Ort,  in  einem  musikalischen  Fachblatte, 
als  eine  Kränkung  wohl  jedes  kammermusikverständigen 
Musikers,  ist  jedoch  die  verständnisslose,  boshafte  Besprechung 
—  wollte  sagen  Beschimpfung  einer  der  gediegensten  jBrahms- 
schen  Kammermusikcompositionen,  des  poesievollen  Homtrios 
in  Es.  Dass  der  betrenende  kritische  Brahms-Hasser  sich 
beim  verständnisslosen  Anhören  des  Homtrios  gewaltig  ge- 
langweilt hat,  glauben  wir  ihm  ja  gern.  Eine  vornehm  ob- 
jective  Ausübung  wahrhafter  Kunstkritik,  wie  sie  im  Kunst- 
werke das  Verdienstliche  einer  wirklichen  Kunstleistung  zu- 
vörderst unbefangen  prüfend  nachzuweisen  und  anzuerkennen 
sich  bestreben  soll,  scheint  dem  betreffenden  Hm.  Berliner 
Kritiker  ein  viel  zu  weitläufiges  Verfahren  zu  sein,  das  fi;ar 
nicht  in  seinen  Kram  passt.  Schon  vorher  war  uns  ange- 
fallen, wie  derselbe  Herr  über  die  von  Dr.  Ludwig  Wüllner 
gesunkenen  Brahms'schen  Lieder  hoch  von  oben  herunter 
kop£scnüttelnd  sich  lustig  gemacht  hatte,  namentlich  über  die 
ernsten,  wo  ihn  die  specifisch  „Brahms*sche  Betrübsamkeit** 
höchlich  amusirt  hatte.  Auf  das  Horntrio  nun  zurückzu- 
kommen: das  ergreifende,  tieftraurige,  so  wunderbar  seelen- 
voll harmonisirte,  in  jedem  Takt  von  Brahms'scher  Eigenart 
erfüllte  Largo  in  EsmoU,  das  Juwel  Brahms'scher  Kammer- 
musik-Adagios, erklärt  dieser  Berliner  Musikkritiker  katego- 
risch mit  zwei  Worten  für  ein  „Ödes  Nichts**  ~  Punctum.  Nun, 
Keiner  kann  seine  Ohren  umdrechseln  lassen,  wer  aber  die 
längsten  hat,  dass  er  sich  filr  berechtigt  hält,  wül  auf  seine 
Ohrmuscheln  eine  auf  den  ersten  Hinhorcher  nicht  gleich  zu 
capirende  Musik  nicht  verfangen,  sofort  überlaut  kritische 
I-a-h's  ausstossen  zu  dürfen,  dies  meinen  wir,  hätte  denn  doch 
ein  Dritter  zu  entscheiden. 

Ach  ja,  Berliner  Musik-„Kritik** ! 

0.  S.,  Dresden. 


Briencasten. 


G.  in  T.  Das  Programm  scheint  verloren  gegBiigen  au 
Bein,  dena  wir  haben  ee  nicht  erhalten,  was  bei  der  Unmassa 
von  KreuzbmidseiidunKea,  die  die  Poat  zu  erledigen  hat, 
schon  paasiren  kann.  Wiederholen  Sie  aber  nur  gel.  die  Zu- 
stellung, fQr  die  es  noch  nicht  eu  spät  ist,  indem  wir  noch 
nicht  einmal  mit  dem  December  au&«rtLumt  haben. 

L.  S.  in  K.  Das  Deutsche  Beqniem  von  Brahms  ist  für 
den  13.  Februar,   die  9.  Sjmphonie   von  Beethoven  für  das 


letzt«  (üewandbansconcert  in  Aussicht  genommen  worden.  — 
Der  Liazt-Verein  bat  mit  den  Concerten  der  Berliner  Hof- 
oapelle  Nichts  xu  thun. 

F.  B.  y.  in  *.  Ob  die  gen.  Verlagsfirma  geneigt  sich 
zeigen  wird,  anf  Ihren  Wunsch  einzugehen,  Usst  sich  von 
nns  auch  nach  KenntnisSDahme  Ihrer  Partitur  nicht  sagen. 
Sie  müssen  sich  direct  an  diesolbe  wenden. 


Anzeigten. 


C.  Beclisteiii, 

Flüs^el-  und  Fianino-Fal^rikaiit. 


Sr.  Uaj.  des  Kaisers  \ 


Hofl  ieferant 


Kaisers  von  Deatschland  und  EOnigs  von  Preussen,  Ihrer  Maj.  der  Kaiserin  von  Deutschland  und  Königin 
i,    Ihrer  M^j.  der  Königin  von  Engumd,    Ihrer  U^.  der  Königin -Regentin  von  Spanien,   Sr.  Kaiserl.  und 
Kfiaigl.  Hoheit  des  Kronprinzen  von  Deutschland  und  von  Preus^n,  Sr.  Köni^l.  Hoheit  des  Prinzen  Friedrich  Carl 


Preossen. 

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X^ondon    Vv. 

40  Wlgmore  Street. 


Königl.  Hoheit  des  Herzogs  i 


Edinburgh,    Ihrer  Eönigl.  Hoheit  der  Prinzessin  Louise  von  England 
(Marchioness  of  Lornej, 

'7  Joh&nnls-Str.  und  27  Zlegel-Struse.       {      Berlin    !N. 
h—t  Jobannls-Str. 


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II.  Fabrik:    21  GrOnaaer-StrasBe  u.  2B  Wlener-Straue. 
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nur  per  Naehnahme  oder  vorherige  Cassa. 

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C.  W.  Engels  in  Gräfrath  hei  Solingen. 


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sacht um  portofreie  Zusendung  eines  Probe-Taschenmessers  Mo.  413,  wie 

Zeichnnag,  mit  2  aus  englischem  Rasirmesser-(Silber-)Stahl  geschmiedeten 
Klingen  und  mit  vergoldetem  Stahl-Korkzieher,  Heft  feinste  braunpolirte 
Elfentwin-Imit.,  hochteinste  Politur,  fertig  zum  Gebrauch,  und  verpflichtet 
sich ,  das  Messer  innerhalb  8  Tagen  unfrankirt  zu  retoumireu  oder 
Harh  1.30  dafttr  einzusenden.  [S04.1 

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druck in  1.  u.  4.  Auflage,  1528  n. 
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des  amüsanten  Seh erzhüchl eins  wird  der 
neuen  vermehrten ,  durch  ein  Bildniss 
des  Professor«  Kalauer,  ihn  in  seinen 
Heldenthaten  am  Flöge!  schildernd,  ge- 
zierten  3,  Auflage  nicht  fehlen. 


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forte.    Jl  4,—.  [215.] 


80 

Kkigliches  Conservatoriom  der  Musik  zn  Leipzig. 

Die  Aufnahme-Prüfung  findet  MittwOCh,  den  8.  April  8.  C,  Vormittags  9  Uhr,  statt.  Der  Unterricht  erstreckt 
sich  auf  Harmonie-  und  Compositionslehre,  Pianoforte  (auch  auf  der  Jankö-Claviatur),  Orgel,  Violine,  Viola,  Violoncell, 
Contrabass,  Flöte,  Oboe,  Engl.  Hom,  Clarinette,  Fagott,  Waldhorn,  Trompete,  Comet  k  Pistons,  Posaune —  auf  Solo-,  Ensem- 
ble-, Quartett-,  Orchester-  und  Partitur-Spiel  —  Sologesang  (vollstAndige  Ausbildung  zur  Oper),  Chorgeaang  und  Lehr- 
methode, verbunden  mit  Uebungen  im  öffentlichen  Vortrage,  Geschichte  und  Aesthetik  der  Musik,  italienische  Sprache, 
Declamations-  und  dramatischen  Unterricht  —  und  wird  ertheilt  von  den  Herren:  Professor  F.  Honfiann,  Professor 
Dr.  R.  Papperitz,  Organist  zur  Kirche  St.  Nicolai,  Gapellmeister  Professor  Dr.  C.  Reinecice,  Professor  Th.  CoccIUS, 
Universitäts-Professor  Dr.  0.  Paui,  Dr.  F.  Werder,  Musikdirector  Professor  Dr.  S.  Jadassohn,  L.  Grill,  F.  Rebling, 

J.  Weidenbach,  C.  Piutti,  Organist  zur  Kirche  St  Thomae,  B.  Zwliiisoher,  H.  Klesse,  A.  Reckendorf, 
J.  Kiengel,  R.  Rolland,  0.  Schwabe,  W.  Bärge,  F.  Gumpert,  F.  Weinschenk,  R.  Müller,  P.  Quasdorf, 

Gapellmeister  H.  Sitt,  Hofpianist  C.  Wendllng,  T.  GentZSCh,  P.  Homeyer,  Organist  för  die  Gewandhaus-Goncerte, 
H.  Becker,  A.  Ruthardt,  Gantor  und  Musikdirector  an  der  Thomasschule  G.  Sohreck,  C.  Beving,  F.  Freitag, 
Musikdirector  G.  Ewald,  A.  Proft,  Begisseur  am  Stadttheater,  Goncertmeister  A.  Hilf,  C.  Tamme. 


Prospecte  in  deutscher,  englischer  und  französischer  Sprache  werden  unentgeltlich  ausgegeben. 
Leipzig,  Januar  1896. 


[216a.] 


Das  Directorium  des  Könialichen  Conservatoriums  der  Musik. 

3Dr.  Otto  Gh'Q-n  ther. 


Adolph  Brodsky, 

IDirector  des  Hoyal  MandiesterCoUeg^e  of  MubIc, 

[317p.]  Manchester. 


ÄiMM  MIIimIi,      ^ISd-l 

Concor tr  und  Oratoriensängerin  (Sopran). 

Frankfurt  a.  M.»  Stanfenstrasse  86  XU. 

Concert Vertretung:    H.  Wolff,   Berlin. 

Manna  Dietz, 

Conoert-  und  OraioriensSngerin 

(Sopran]J  [2I9k.] 

Frankfurt  a.  M.,  AlteHainzergasse  41. 
ÜMMrt-fertntuf :   HMeitiehe  CtiMrMireitiei.   lliihi. 

Clara  Slraiiss-KanweUT, 

Concert-  und  Oratoriens&ngerin  (Sopran). 
Gesanglehrerin.         [220n.] 
Leipzig»   Rossplatz  3 II. 

Emma  Sperling, 

(•Beert-  imd  Oratorieiisiogerin  (Sipran). 

Oesanglehrerin. 
Leipzig,  Dörrienstr.   13.       [2211.] 

Fran  Mensing-Odrich, 

Goneerts&ngrerln  (Sopran). 

[222z.]      Aachen,  Wallstr.  16. 

Susanne  Stade,  [923- 1 

Concert-  u.  Oratoriensängerin  (Sopran). 
Oesanglehrerin. 

Leipzig,  Raestädter  Steinweg  49 IIL 

Agnes  Witting, 

Concert-  u.  Oratoriensängerin  (Alt). 
Dresden,  Sedanstrasse  8.  [2241.] 


Die  Verftnderang  ihrer  Adresse  er- 
laubt sich  anzuzeigen  [225a.] 

Clara  Polscher. 

Leipzig!  Mtthlgasse  4:. 

Ecke  Harkortstrasse. 

Irma  Bettega, 

Coieert-  u4  eraUrieiiiigerii  (hoher  Alt). 
Oesanglehrerin.         [226k.] 
I^elpslg:,  Simsonstr.  11, 11. 1. 

Anna  Schimon -Regan, 

[227-.] 

Lehrerin  für  Sologesang  an  der  k. 
Akademie  der  Tonknnst. 

MOnclieni  JSgerstrasse  8 III. 


CäciHe  Kloppenbupgi 

Concert-  und  Oratoriensängerin  (Alt). 
Frankfurta.  M.,  Zimmerweg  13.  [228f.] 

Goncertvertretung:  H.Wolff,   Berlin. 

Emil  PinkSy 

Concert-    und   Oratorientenor. 

Leipzig,  Hohe  Sir.  47,  II. 

[229k.] 
Concertvertretung:  H.  Wolff,  Berlin. 

Dmck  Yon  0.  G.  Böder  in  Leipzig. 


Sb'no  ffieieAert, 

Ciieert-  nd  OrfttirieisIngerCBass). 

Dresden,  Peterstr.  3  ni.     [2aOc.] 


Anton  FoepstePy 

Plsnlst.  [28lf.} 

Berlin  W.,  Potsdamer  Strasse  27  b, 

Villa  l. 


Willy  SleMerg, 

Genf.  [983—.] 


Fritz    Philipp. 

[938r.]  "^  "^ 

Violonoellvirtuos. 

Leipzig,  Packhof-8tr.  No.  13,  3.  Etage. 

Emil  Vaupely 

hoher  Bariton.  [234q.] 

Concert-  und  OratoriensSnger. 

Wiesbaden!  Philippsberg  12. 

Dr.  Hugo  Riemann, 

Docent  an  der  üniversit&t. 

(GlaTierspiel,  Theorie,  MosikgeseiuckU.) 

[236—.] 

Leipzigi  Thomasius-Str.  6,  Hl. 

AttsMldunff  im  ClavierspieL 

[286-.] 

Elisabeth  Dorsliacli, 

Pianistin. 

Leipzig,   Lessing-Strasse  20,  m. 


Leipzig,  am  6,  Februar  1896. 


guciiiutiitkiBiu-.niit- 
luimuiiauuii 
linl  iiu  FmOiutti 


Th  In  luftaüiciiirKbnHdt 
linidui»  ilii  ai 

»  tAimiia. 


Verautwortliober  Redaoteor  and  Verleger: 

£.  W.  FritzBcli, 

Leipzig,  KOnlgsstraase  6. 


\ 


Beis  Musikalische  Wochenblatt  erscheint  jährlich  in  53  NommeTn.  Der  Ahonnemetitebetref 
fUr  das  Quartal  von  1B  Nummem  ist  2  Mark;  eine  einzelne  Kummer  kostet  40  Pfenniga  Bei 
dirMter  frankirt«r  Kreuzhaudsenduiig  treten  nachstehende  vierteljtthrliche  Äbonnementa- 
preise  in  Kraft:  9  Mark  50  Pf.  fllr  das  Deutsche  Reich  und  Oesterreich.  —  9  Mark  75  Pf. 
tbr  weitere  Länder  des  Weltpostvereins.  —  Jahresahonnementa  werden  anter  Zugrunde' 

legung  vorstehender  Bezugsbedingungen  berechnet. 
Die  Insertionsgebühren  fUr  den  Raum  einer  drsigeepaltenen  Petitzeile  betragen  30  Pf. 


XinUalirg.] 


»0. 


Inhalt:  Dls  Smndlaeen  der  TanbUdane  b 

setEimgl.  —  B«Tlolit  aoa  Leipzig. 
Eannegieaieral.  —  Temlionte  M I 


der  TanbUdane  balm  Gelange.    Von  Aogoate  Böhme.  (FortitTuni;. 

1.1..  ._.  1 .1 _   CoBoertniMohau.  —  Kngagemenla  oad  öüatB  .„  «i.=. 

[itthsilnngan  and  Notiien.  —    Briafkuten.  —  AnzsiBen, 


TageBgeachlcht« : 


Die  Grundlagen  der  Tonbildung  beim  Gesänge. 

Von  Auguste  BOhme. 
(Fortsetzung.) 

Gleichheit  der  Tonlagen  also  ist  das  ei-ste  Ziel  so- 
wohl beim  Erwachsenen,  wie  auch  beim  Kind.  Die  elemen- 
taren Bedingungen  sind  für  Beide  durchaus  gleichartige; 
nur  die  Weite  des  Ziels,  das  wir  uns  stecken,  ist  ein« 
individuelle  Augelegenheit.  Dem  Erwachsenen  wird  heut- 
zutage grosser  volumindser  Ton  wänscbenswerth  erschei- 
nen; beim  Kinde  mnss  man  zuvörderst  einen  gesunden 
freien  und  weichen  Ton  zu  erzielen  snchen  und  darnach 
trachten,  den  kleinen  schwachen  Kehlkopf  sorgsam  vor 
jeder  Ueberanstrengung  zu  bewahren.  Man  muss  daher 
alle  mechanischen  Uebungen  und  namentlich  auch  zu 
frühzeitige  TrefTübungen  unbedingt  vermeiden.  Der  aan- 
gesknndige  Lehrer  wird  also,  wie  bereits  erwähnt,  sicher 
einen  physiologisch- phonetischen  Weg  einschlagen,  denn 
er  weiss,  doss  er  auf  demselben  das  Kind  leichter  und 
sicherer  und  ohne  za  ermüden,  und  ohne  dass  das  Eind 
an  Geist  und  Stimme  überanstrengt  und  geschädigt  wird, 
zum  Ziele  zu  bringen  vermag.  Einem  geschädigten  Kinde 
ist  zndem  nach  der  Schulzeit  in  den  meisten  Fällen  die  Ge- 
legenheit benommen,  Versäumtes  nachzuholen  oder  gar  den 
Schaden  gut  zu  machen,  der  durch  falsches  Athmen  oder 
falsche  Führung  des  Tonstromes  und  unfreie  Enwickelnng 
der  Rachenmuskeln  entstand,  und  den  nur  der  physiolo- 
gisch gebildete  Lehrer  hätte  umgehen  können.  Diese 
Schädigungen  des  Gesangsorganes  verursachen  viel  mehr 
Nervenerkrankungen  und  Hemmungen  des  Blutumlaufes, 
als  bekannt  ist;   sie  hindern  die  normale  Entwickelung 


wesentlicher  Factoren  zur  Zeit  der  körperlichen  Ent- 
wickel  ungsperiode. 

Gegenüber  einer  Geaangsmethode,  die  den  Schüler 
gesund  an  Athmungs-,  Stimm-  und  Sprachorganen  und 
im  Besitz  von  gat  erzogenem  Klang-  und  Tonsinn  erhält, 
sodass  er  später  nicht  zu  sagen  bat:  ich  sang  mal  eine  Zeit 
lang  gut,  halte  leichte  schöne  Stimme,  aber  jetzt  kann 
ich  schon  nicht  mehr. singen,  und  meine  Gesundheit  ist 
obenein  geschädigt,  einer  solchen  Methode  gegenüber 
kommt  die  Möglichkeit,  dass  er  nach  musikalischer  Seite 
hin  etwas  scbwerfUlig  bleiben  könnte,  wahrlich  nicht  in 
Betracht;  denn  was  nützt  es  ihm,  wenn  er  eine  Melo- 
die vom  Blatt  singt,  und  der  Hörer  keine  Freude  an  seinen 
gequetschten  Lauten  und  ungleich  entwickelten  Tönen 
haben  kann?  Es  wäre  zu  wünschen,  dass  sich  Jeder- 
mann hierin  unterrichtete  und  helfen  möchte,  die  Schäden 
aufzudecken ,  damit  das  kostbare  Gut ,  die  menschliche 
Stimme,  nicht  einer  Behandlung  geopfert  wird,  die  so 
wenig  Frucht  bringt.  Treffstudien  sind  jederzeit  nachzu- 
holen, wenn  nach  Befestigung  der  Stimme  im  I^anfe  eines 
höheren  oder  Benifsstudiums  oder  dergleichen  ein  schnel- 
leres Erfassen  der  Harmonien  wänscbenswerth  erscheint. 
Für  die  Allgemeinheit  genügt  nach  meinen  Erfahrungen 
die  Ausbildung  nach  der  physiologisch-theoretischen  Seite 
bin  vollkommen. 

Angesichts  des  Umstandes,  dass  die  vorhandenen 
Lehrbücher  und  Bilder  ein  schnelles  und  leichtes  Eindrin- 
gen in  die  diesbezügliche  Anatomie,  Physiologie  und  Pho- 
netik erschweren,  darf  der  ans  der  beigegebenen  Abbil- 
dung zu  ersehende  Apparat  Anspruch  erbeben,  ein  voll- 
kommen zweckentsprechendes  Lehrmittel  für  die  Praxis 
des  pädagogischen  Unterrichts  zu  sein. 


82 

Der  Apparat,  wie  er  jm  Leitfaden  nLautfaildmif 
beim  Singen  und  Sprechen",  eracbienen  bei  Rieh. 
Richter  in  Leipzig,  benutzt  wnrde,  erwies  sich  fax  den 
Haasenunterricbt  zu  klein  und  in  der  Herstellung,  weil  er 
infolge  eines  dazu  gehörigen  Mecbanismus  »ehr  complicirt 
ist,  zn  schwierig  und  deshalb.  verhAltnias massig  zu  kost- 
spielig. Der  Wunsch,  die  Kehlkopf-  und  Rachenmnskeln, 
wie  sie  im  1.  Theil  des  Leitfadens  in  c  und  e  bildlich 
gegeben  sind,  gleichfalls  plastisch  dargestellt  zu  haben, 
war  allgemein,  deshalb  fKhlte  ich  mich  znr  Vergröasernng, 
Äeadarung  und  Erweiterung  des  Apparates  veranlasst. 

Der  neue  Apparat  besteht  aus  19  Theil en:  Grosser 
Kopf  theil  mit  abnehmbarer  Backe,  desgleichen 
Oberlippe,  halber  Oberkiefer  mit  hartem  Gau- 
men, drei  Gaumen  mit  Gaumensegeln  und  Z&pf- 
chen,  Rachenwand,  neun  Zungen  und  zwei  Kehl- 
köpfe. 

Drei  Haapttheile  sind  es,  welche  mau  am  Apparat 
unterscheiden  wird: 

1.  Den  Uundraum,  welcher  mit  dem  zu  verstellen- 
den halben  Oberkiefer  und  den  verschiedenen  Zungen 
besondere  und  vielfache  Veränderungen  zeigt. 

2.  Den  Rncheuraum  mit  seinen  für  die  Gnmdvocale 
und  Resonanz  des  Tones  bedeutenden  VerAndemngen 
durch  den  Gaumen,  die  Gaumensegel  und  die  Rachen- 
wand. 

3.'  Den  Kehlkopf,  weicher  bei  normaler  Gesangs- 
weise  nur  Eine  Gestalt  aufweist,  da  er  in  Wirklichkeit 
bei  allen  Lauten  und  Tönen,  gleichviel  welche  Höhe 
oder  Tiefe  sie  haben,  nur  sehr  unwesentliche  VerAndemn- 
gen erfährt.  Ein  zweiter  Kehlkopf  zeigt,  wie  bei  falscher 
Behandlung  des  Organs  die  Muskeln  verstraffen  und  die 
Knorpeltbeile  zusammengeschoben  werden ,  wodurch  ein 
Fassen  der  Kehl kopfmusk ein  und  somit  eine  correcte  Deh- 
nung der  Stimmbänder  unmöglich  wird. 


Der  Apparat  erklärt  also  die  drei  Arbeitsfelder  des 
Tonstromes: 

den  Kehlkopf, 

den  Racbenraum, 

den  Mundranm, 
und  zeigt,  dass  der  Ton,  die  Vocalisation  und  der  Con- 
sonant   je    sein    besonderes   Domicil   zn  eigen    hat.      Den 
Tonstrom  unbeeinflusst  durch,  über  und  um  diese  Hemm- 


ntsse  EU  f&hren,  ist  die  Arbeit  der  PAdago^k  und  der 
Anfang  und  das  Ende  der  Gesangskunst  Der  Atbem, 
aber  dessen  Entstehung  und  Verwendung  hier  nicht  der 
Platz  zu  eingehender  Erörterung  ist,  wird  im  Kehlkopf 
zum  Tonstrom.  Dieser  bricht  sich  an  der  Rachenwand, 
gelangt  durch  die  Gaumensegel  in  den  Mundranm  und 
erhftlt  durch  die  Veränderungen  desselben  seinen  vocalen 
Charakter.  Die  Gaumen-  und  Rachenmusheln  sind  es  be- 
sonders, die  der  gl  eich  massigen  Vocalisation  hindernd  ent- 
gegentreten; hier  findet  durch  das  Weiten  und  SchliesseD 
derselben,  je  nach  dem  Bedürfnisse  des  Tonstromes  für 
seinen  vocalen  Charakter,  die  Individnalisirung  des  Vocal- 
tones  statt.  Die  Annahme,  dass  die  verschiedenen  Vocale 
eine  bezügliche  Vertiefung  oder  Erhöhung  des  Kehlkopfes 
bedingen,  kann  ich  für  das  Gesangsorgan  nur  als  un- 
endlich schädigend  wirkend  erachten,  und  werden  Lehrer, 
die  an  diesen  GrundsäUseD  festhalten,  niemals  bei  ihren 
Schülern  gleichmässige  Vocalisation  erzielen.  Sie  gehen 
hier  ebenfalls,  gleichwie  bei  den  Registern,  von  einer 
gegebenen  Ungleichheit  aus,  die  durch  fleissiges  üeben 
überbrückt  werden  müsse.  Nein,  dies  ist  ein  Irrthuml 
Nur  die  Kenntniss  der  anatomischen,  physiologischen  und 
phonetischen  Vorgänge  führt  uns  zu  dem  Lehrsatz,  dass 
der  Ton  von  der  Vocalisation  nicht  im  Geringsten  beein- 
trächtigt zn  werden  braucht,  weil  Ton  und  Vocal  je  ihren 
eigenen  Arbeitsraum  haben.  Der  Lantwechsel  bietet  dem 
Tonstrom  allerdings  Schwierigkeiten,  neben  denen  die 
Intervallverändernngen  kaum  in  Betracht  kommen.  Der 
Schüler  wird  sehr  bald  begreifen,  dass  mangelhaft  expo- 
nirter  Laut  die  Ursache  zur  unreinen  Intonation  ist  und 
der  mangelhafte  Laut  wieder  von  organischer  Schwftche 
oder  phonetischer  Ungenauigkeit  herrührt.  Es  ist  nöthig, 
dass  Zung-  und  Mnndmuskeln  vollkommen  beherrscht 
werden,  denn  dieae  haben  zur  exacten  Entwickelung  der 
Consonanten  wesentlich  beizutragen.  Werden  betreffende 
Muskeln  geschult  und  dem  Tonstrom  dadurch  freier  Aus- 
tritt gestattet,  so  ist  der  dritte  Punct,  Gleichheit  der 
Tongebung,  die  natürliche  Folge  der  ersten  Beiden, 
nämlich  der  Gleichheit  der  Tonlage  und  Gleichheit 
der  VoenlisatioD.  Die  freie  und  lose  Tongebung  ge- 
stattet dem  Athcm,  beliebig  stark  und  schwach  zu  ent- 
strömen, und  man  wird  auch  hier  nicht  an  ein  forte-  oder 
piano -Register  gelangen,  was  vielfach  angenommen  wird. 
(Schluss  folgt.) 


Tagesgeschichte. 


cain. 

Die  Hälfte  der  zwölf,  unter  Leitung  des  städtischen  Capell- 
meisters  Franz  Wüllner  etehenden  Gürcenichcoucerte 
liegt  hinter  uns,  und  es  lohnt  sich  nun,  einen  Btlckblick  auf 
diese  Concerte  zu  werfen,  die  doch  anerkannt  das  Beste  sind, 
was  an  musikalischen  Genüssen  im  Rheinland  geboten  wird. 
Wenn  ich  bei  Äckündigong  des  Winterprogramms  auch  nicht 

Knz  zufrieden  war,  so  muss  ich,  bei  Verzicht  auf  Unerreich- 
res,  doch  gestehen,  dass  die  Concerte  bis  jetzt  recht  viel 
Interessantes  und  Schünes  gebracht  haben.  Oleich  der  An- 
fang war  hochbedeutaam:  Ctear  Franck's  „Böatitudes".  Da 
das  Werk  des  belgischen  Tonmeisters  seit  seiner  ersten  Auf- 
führung in  Berlin  schon  an  mehreren  Orten  bekannt  gewor- 
den ist,  so  verzichte  ich  anf  eine  ausführliche  Beeprechnng. 
Trotz  der  in  der  Anordnung  ziemlich  gleichen  Theile  mit  den 
acht  Mal  wiederkehrenden  „Seligpreisiingen"  leidet  das  Werk 
durchaus  nicht  an  Einttinigkeit;  ja,  ich  mochte  behaupten,  es 


83 


gibt  kaam  ein  Oratorium  dieser  Art,  in'  dem  soyiele  Gegen- 
sätze,  so  viele  verschiedenartige  Stimmungen  zum  Ausdruck 
kommen.    Am  bedeutendsten  ist  der  8.  Theil  mit  dem  gewal- 
tigen Chor  „Herrscher  der  Menschen  bist  du,  Schmerz",  der 
bei  guter  Ausführung  geradezu  überwältigend  wirken  muss. 
Die  Solisten   bei  diesem  Werk   waren:    Frau  TJzielli  aus 
Frankfurt  a.  M.,   Frl.  Hermann  aus  Cöln,   Hr.  Naval  aus 
Berlin,  die  HH.  Messchaert  und  Orelio  aus  Amsterdam, 
Frl.  Scheuer  und  Hr.  Israel  vom  Gölner  Conservatorium. 
Besonders  zu  loben  waren  die  HH.  Naval,  Messchaert  und  Orelio. 
Der  Gürzenichchor,  dem  in  diesem  Werke  eine  grosse  Aufgabe 
gestellt  war,  die  er  glänzend  löste,  brachte  in  den  weiteren 
Concerten  nur  kleinere  Sachen,  darunter  d* Albert's  „Der  Mensch 
und  das  Leben",  „Abend  auf  Gk>lgatha"  von  Aug.  v.Othegraven 
und  im  letzten  Goncert  einen  kleinen  Chor  von  Ferd.  Hiller, 
„0  weint  um  sie",  eine  Composition  aus  nach-Mendelssohn'- 
scher  Zeit  von  der  Art,  über  oie  wir  nun  doch  endgilt  ig  hin- 
aus sein  sollten.    Gegen  so  Etwas  müssen  wir  ims  im  Jahre 
1896  entschieden  verwahren,   auch  auf  die  Gefahr  hin.   den 
noch   immer  zahlreich  lebenden  Verehrern  des  verstoroenen 
Cölner  CapeUmeisters  ein  grosses  Aergerniss  zu  geben.  —  Die 
musikalischen  Kreise  Cölns  sind  überhaupt  zum  grossen  Theil 
viel  conservativer,  als  es  etwa  Bichard  Strauss  anzunehmen 
scheint,  indem  er  sein  oeuestes  Werk  zum  ersten  Mal  im 
Cölner  Gürzenich  zur  Aufführung  bringen  lässt^  Oder  sollte 
es  Ironie  sein,  wenn  er  in  einem,  zum  Theil  in  dem  betreffen- 
den Programm  abgedruckten  Briefe  in  „die  lustigen  Cölner" 
das  Vertrauen  setzt,  sie  würden  „den  masikalischen  Schaber- 
nack" des  Schelmen  Till  Eulenspiegel  errathen?    Ich  glaube 
indessen,  dass  Strauss  Cöln  zur  Taaie  seines  jüngsten  Werkes 
bestimmt  hat  aus  Dankbarkeit  ^gen  Wüllner,  der  bis  jetzt 
seine  übrigen  Orchestersachen  mit  so  liebevollem  Eifer  bevor- 
zugt  bat.    Das   geniale    Werk    „Till  EulenspiegePs   lustige 
Streiche"  nach  auer  Schelmenweise  in  Eondoform  für  grosses 
Orchester  gesetzt,   das  jetzt  unter  hellem  Jubel  seinen  Weg 
durch  alle  Städte  nimmt,   die  über  ein  ir|;endwie  gutes  Or- 
chester verfügen,  fand  hier  auch  gleich  beim  ersten  Mal  lang 
anhaltenden  Beifall,  von  dessen  Länge  man  aber  nicht  auf 
die  Allgemeinheit  schliessen  darf.    Doch  wiederholte  Wüllner 
auf  Verlangen  das  Werk  in  einem  späteren  Concert,   dieses 
Mal  wohl  mit  ziemlich  allgemeinem  Beifall^  beim  2.  Anhören 
mochte  wohl  auch  manchen  Philister,  der  vorher  kopfschüt- 
telnd den  lustigen  Streichen  des  Schelmen  gegenübergesessen 
hatte,  eine  Ahnune  von  dem  genialen  Geist  überkommen,  der 
in  diesem  glänzenden,  humorvollen  Stück  sprudelt.   Wie  das 
Werk  aufgeführt  wurde,  kann  für  Keinen  zweifelhaft  sein, 
der  je   Gr^egenheit  gehabt  hat,  das  Gürzenichorchester  bei 
einer  grösseren  Aufgabe  zu  hören.     Eine  weitere  Orchester- 
neuheit war  die  symphonische  Legende  von  Vincent  d*Indy, 
„Der  verzauberte  Wald"   (nach  einer  Uhland*schen  Ballade); 
aas  sehr  beachtenswerthe  (übrigens  schon  ältere  und  deshalb 
in   der   Technik  um  so  mehr  zu  bewundernde)  Werk,   vom 
Componisten  selbst  geleitet,   feuid  lebhaftesten  Beifall.    Von 
Symphonien  wurden  bis  jetzt  gebracht:  die  prachtvolle,  noch 
kürzlich  im  „M.  W."  ausführlich  besprochene  in  HmoÜ  von 
Tschaikowsky,  Beethoven  No.  7  und  8,  Schumann  No.  2  und 
Brahms  No.  2.  —  Das  Concert  am  17.  Dec.  bildete  eine  Feier 
zum  Gedächtniss  des  125.  Geburtstages  Beethoven's.  Nach  der 
Adur-Symphonie  spielte  Emil  Sauer  das  Esdur-Claviercon- 
cert,  worauf  der  Chor  das  „Kyrie"  und  „Gloria"  aus  der  Cdur- 
Messe  sang.    Die  kleinen  Soli  hatten  Frl.  Marie  Altena  aas 
Coburg,   Frl.  Johanna  Höfken  aus  Cöln  und  HH.  Heinrich 
Scheuten  aus  Cöln  und  Willi  Fenten  aus  Düsseldorf  über- 
nommen,   von    denen    besonders    Scheuten*s  weicher    Tenor 
(„Gratias*")  und  die  sympathische  Altstimme  des  Frl.  Höfken 

i„Qul  toUis")  hervorgehoben  sein  mögen.  Den  Schluss  des 
l'estconcertes  bildeten  die  „Ruinen  von  Athen",  mit  dem  von 
Otto  Sternau  umgedichteten  Text  zur  Verherrlichung  Beet- 
hoven*s.  Es  ist  unbegreiflich,  wie  man  dies  Gelegenheits- 
werk Beethoven^s,  das  allerdings  einige  hübsche  Nummern 
enthält,  zur  Verherrlichung  des  Meisters  aufführen  kann. 
Wer  Beethoven  nicht  kennt,  bekäme  einen  zweifelhaften  Ein- 
druck von  ihm.  Die  verbindende  Dichtung  zwischen  den  ein- 
zelnen Musikstücken  wurde  von  Adele  Dorö,  der  gefeierten 
Protagonistin  unseres  Stadttheaters,  die  uns  leider  i; nid  ver- 
lässt,  ganz  meisterhaft  gesprochen.  —  Die  Solisten  der  übrigen 
Concerte  waren:  Concertmeister  Hess  aus  Cöln  (Violinconcert 
von  Beethoven),  Ben  Davies  (Arien  aus  „Jephtha"  und  „Mar- 
garethe"  und  Lieder),  Baimund  von  Zur-Mühlen  (Walther's 
Werbegesang  und  Preislied  aus  den  „Meistersingern"^,  Frl. 
Hedwig  Meyer  aus  Cöln  (Gdur-Clavierconcert  von  Beetnoven). 
Burmester  (Violinconcert  von  Paganini,  Air  von  Bach  una 


Airs  hongrois  von  Ernst),  Grützmacher  von  hier  (Violon- 
cellconcert  von  Lalo)  und  das  Holländische  Damenterzett. 
Die  ausnahmslos  vortrefflichen  Leistungen   sind  schon  zum 

S'össten  Theil  genugsam  im  „M.  W."  erwähnt  worden.  Von 
eineren Orchestersachen  wurden  noch  gespielt:  eine  Serenade 
für  Streichorchester  von  Gustav  Jensen  und  mehrere  Ouver- 
türen. W.  S. 


(Fortsetzung.) 


Wien. 


In   der  Beihe   unserer   heurigen   Philharmonischen 
Concerte  folgte  dem  bereits  gescnilderten  fünften  (Ordent- 
lichen) nicht  das  sechste  (Ordentliche),  sondern  ein  Ausser- 
ordentliches, veranstaltet  zum  Besten  des  Krankenvereins  der 
Wiener  Philharmoniker,  nach   dem   Begründer   der  Gesell- 
schaft genannt  „Nicolai".     Dieses  Ausserordentliche  Concert 
erhielt  auch  ein  wirklich  ausserordentliches  Interesse  durch 
den  Dirigenten:  Siegfried  Wagner,  den  Sohn  des  Meisters 
von  Bayreuth.    Es  war  eine  solche  Nachfrage  nach  Eintritts- 
karten gewesen,   dass  sich  die  Philharmoniker  entschlossen, 
diesmal  ausnahmsweise  auch  die  Generalprobe  vor  zahlendem 
Publicum  abzuhalten.  Und  Beide  —  Aufführung  und  General- 
.  probe  —  waren  ausverkauft.    Was  den  eigentlichen  Magnet 
des  Concertes,   Siegfried  Wagner,  anbelangt,  so  dirigirte  er 
zum    ersten    Mal   in   Wien   und  —  sagen  wir  es  gleich 
heraus   —   mit  glänzendem   Erfolg!     Jedes   Misstrauen, 
das  durch  einzelne  ungünstige  auswärtige  Berichte  über  des 
jungen  Mannes  Directionsbegabung  vielleicht  hie  und  da  er- 
weckt worden  war,   musste  unter  dem  packenden  Gesammt- 
eindrucke   der  Orchesteraufführungen    im    Nicolai -Concerte 
zunichte  werden.    Hr.  Wagner  hatte  sich  unseren  Philhar- 
monikern selbst  als  einen  „Rubato-Dirigenten"  vorgestellt,  und 
dem  Wort  entsprach  die  That;  er  verschmäht  streng  metro- 
nomische Taktiührung,   wechselt  vielmehr  stark  im  Tempo, 
um  möglichst  die  Stellen  energischer  Rhythmik  von  jenen 
gefühlvoller  Cantilene  zu  sondern,  sein  Hauptbestreben  geht 
dahin,  aus  jedem  Tonstück  das  eigentliche  Melos  hervorzu- 
holen,  wie   sich   sein   grosser  Vater   einmal   ausdrückt.    Er 
gebt  diesfalls  —  wie  besonders  der  Vertrag  der  zu  Anfang 
gespielten  Beethoven'schen  Symphonie  verrieth  —  für  unser 
Empfinden  mitunter  etwas  zu  weit,  hemmt  dadurch  stellen- 
weise den  vollen  symuhonischen  Fluss,  weicht  zu  geflissent- 
lich  ab   von  der  herKömmlichen  Tradition.    Aber  er  weiss 
stets  genau,  was  er  will,  und  führt  seine  künstlerischen  Ab- 
sichten mit  bewunderungswürdigem  Geschicke  durch.    Dass 
er  durchweg  mit  der   linken  Hand   dirigirt  und  mit  der 
rechten  nur  zur  Herausgestaltung  besonders  wichtiger  Aus- 
drucksnuancen  nachhilft,    dürfte   den   Lesern   schon   durch 
andere  Berichte  bekannt  geworden  sein.    Das  Progranmi  bot 
ausser  der   bereits  ewähnten  8.  Symphonie  von  Beethoven 
Lisst's  Mephisto- Walzer,  dann  das  „Siegfried-Idyll"  und  die 
Ouvertüre  zum  „Fliegenden  Holländer"  von  R.Wagner.    In  der 
Symphonie  nahm  der  Dirigent  die  ersten    vier  Takte  des 
Satzes  (wo  die  Geigen  die  Melodie  führen)  ungemein  schnell, 
die  nächsten  vier  Takte  aber  (wo  die  Melodieiührung  an  die 
Holzbläser  übergeht)  auffallend  verlangsamt.    Es  wurde  da- 
durch zwar  eine  äusserst  klare  Anseinanderlegung  des  grossen 
Hauptthemas  in  Vorder-  und  Nachsatz  bewirkt  und  überdies 
der  Letztere  von  den  Clarinetten  und  Oboen  besonders  schön 
herausgesungen.    Manche  schüttelten  aber  doch  über  diese 
„Unterbindung  des  Musikstroms"  bedenklich  die  Köpfe.    Das 
köstliche  AUegretto  scherzando  nahm  Siegfried  Wagner  einen 
Gedanken  schneller,  als  man  es  hier  gewohnt  ist,  aber  viel- 
leicht gerade  nach   den  Intentionen  Beethoven's,    den   an- 
schliessenden dritten  Satz  aber  in  dem  behäbigen,  gemessenen 
Tempo   di   minuetto,   wie   es  der  Meister  gewiss  im  Sinne 
hatte.     Befremdend    erschien    nur   wieder  vielen   die   noch 
weitere   Verlangsamung  des   Trios,     wodurch    aber   gerade 
dessen  entzückende  Hornmelodie  und  charakteristische  Trio- 
lenbegleitung  so  schön  herauskamen,  wie  vielleicht  noch  nie. 
In  dem  sehr  geistreich  und  fein  nuancirtem  Finale  gab  es 
wieder  viel  auffallende  Rubati,  für  mich  aber  eigentlich  nur 
eine  wirklich  bedenkliche  Stockung  durch  das  ungewöhnlich 
lange  Aushalten  auf  den  (freilich  mit  sforzato  bezeichneten) 
Ganz-,  dann  Halbnoten-Takten  gegen  den  Schluss  hin.    Aller- 
dings wurde  dann  der  eigentliche  Schluss  des  Finales  (das 
göttliche,    echt  Beethoven'sche   Schwelgen    in    den   Grund- 
accorden,  wie  bei  dem  Ausgang  der  Cmoll-Symphonie)  mit 
äusserster  strammer  Energie  genommen:  jeder  Accord  traf 
wie  ein  Keulenschlag.    Und  hier  wurde  unser  Publicum  in 

7* 


84 


diesem  Gonoert  zum  ersten  Mal  wirklich  warm.  Dass  man 
Siegfried  Wagner  beim  ersten  Vortreten  am  Diri^ntenpult 
freundlich  empfangen  hatte,  erschien  mehr  als  eine  selost- 
verstandliche  Huldigung  an  seinen  grossen,  unsterblichen 
Familiennamen.  Dann  erscholl  nach  den  drei  ersten  Sätzen 
der  Symphonie  nur  vereinzelter  Beifall,  aber  durch  die  zün- 
dende Qesamratwirkung  des  Beethoven'schen  Finales  hatte 
der  junge  Dirigent  auch  fiir  sich  selbst  ungezählte  Sympa- 
thien erobert. 

In  den  anschliessenden  Vorträgen  aber  offenbarte  Sieg- 
fried Wagner  nun  ganz  unwidersprechlich  den  vollsten  Beruf 
zur  überzeugenden  Darstellung  der  Meisterwerke  seines 
Vaters  und  Grossvaters.  Das  waren  lauter  künstlerische 
Glanzthaten  des  Dirigenten  und  —  freilich  auch  —  des  ihm 
zur  Verfügung  stehenden,  in  seine  Ideen  bereitwilligst  ein> 
gehenden,  unübertrefflichen  Orchesters. 

Der  Beifall  war  denn  auch  ein  ebenso  stürmischer,  als 
einhelliger;  nach  dem  „Siegfried-Idyll",  in  welchem  Meister 
Wagner's  Sohn  gewissermaassen  seine  eigene  Gheburtsfeier 
beging,  wollte  der  Jubel  gar  nicht  enden,  und  hätte  man  am 
lieosten  dieses  wunderbarste  Wiegenlied,  das  je  ein  grosser 
Künstler  seinem  Kinde  und  zugleich  seiner  geliebten  Frau 
gesungen,  noch  einmal  gehört.  Den  jugendlichen  Dirü;enten 
selbst  übermannte  es,  es  kamen  ihm  die  Thränen!  I^n,  er 
brauchte  sich  dessen  nicht  zu  schämen,  hatte  er  doch,  wie 
er  selbst  nachher  einigen  Mitgliedern  der  Philharmonischen 
Gapelle  versicherte,  diese  herzinnig-verklärte  Musik  noch  nie 
mit  solch  süssem  Klangzauber  gehört,  wie  neulich.  Im  Namen 
der  Philharmoniker  wurde  Hrn.  Wagner  nach  dem  „Sieg- 
fried-Idyll**  auch  ein  mächtiger  Lorbeerkranz  überreicht. 
Ueber wältigen d  wirkte  —  als  denkbar  grösster  Gegensatz  zu 
dem  „Siegfried-Idyll"  —  die  dämonische  Ouvertüre  zum  „Flie- 
genden Holländer",  in  dem  prächtig  akustischen  Musikvereins- 
saal  überdies  noch  einen  ganz  anderen  orchestralen  Glanz 
ausstrahlend,  als  in  unserem  Opernhause.  Man  fühlte  sich 
weit  weg  versetzt  aus  dem  Goncertsaal  in  die  sturmgepeitschte 
See,  die  ganze  erschütternde  Tragödie  des  Ahasver's  des 
Meeres  fbrmlich  von  Neuem  miterlebend  .  .  .  der  Eindruck 
war  nicht  zu  beschreiben!  Und  trotz  der  hinreissenden 
Wirkung  der  Wagner'schen  Tondichtuniren  hätte  doch  viel- 
leicht, was  geistT^e,  i^rechende.Daistellung. anbelangt,,  die 
Wiedergabe  des  Mephisto- Walzers  in  diesem  Goncert  den 
Preis  verdient.  Nur  im  vorjähri^n  ersten  Goncert  der  Ber- 
liner Philharmoniker  unter  Ricnard  Stranss'  Leitung  hat 
dieser  farbenglühende,  sinneberückende  musikalische  Makart 
ähnlich  fascinirend  gewirkt,  wie  neulich.  Selbst  Matadoren 
der  Dirigirkunst,  wie  Hans  Richter  und  Wilhelm  Jahn, 
stimmten  in  den  Beifallsjubel  des  Publicums  enthusiastisch  ein. 

(Fortsetzung  folgt) 


Bericht. 

Leipzig.  Der  Ma^et  des  15.  Gewandhausconcertes 
war  die  Dresdener  Hofopemsängerin  Frl.  Erika  Wedekind; 
die  ausserordentliche  Beliebtheit  dieses  jüngsten  G^sang- 
stems  hatte  wegen  ausverkauften  Saales  nicht  nur  Viele  um 
den  Besuch  der  Generalprobe,  sondern  auch  Manche  um  den 
desGoncertes  gebracht.  Aber  nicht  blos  das  Pitblicum  beherrscht 
so  ein  Singvogel  mit  seinem  lieblichen  Gezwitscher,  auch  die 
Goncertdirectionen  müssen  sich  seinen  Wünschen  itlgen ;  wie 
wäre  es  sonst  zu  erklären,  dass  Frl. Wedekind  in  das  so  ernste 
Programm  des  vorjährigen  Goncertes,  in  welchem  sie  im  Ge- 
wandhaus debutirte,  Verai*s  erztriviale  „Emani"-Arie  einschie- 
ben und  dieselbe  fast  bei  allen  späteren  Gelegenheiten  in  anderen 
Städten  singen  durfte,  wie  wären  sonst  auch  in  dem  Goncert 
in  Rede  die  wegen  ihrer  musikalischen  Dürftigkeit  berüch- 
tigten Adam'schen  Variationen  Über  ein  Mozart*sches  Thema 
zu  motiviren,  noch  dazu,  da  Frl.  Wedekind  bei  aller  Kehl- 
fertigkeit es  nicht  vermochte,  in  der  Intonation  mit  den 
Tönen  der  von  Hm.  Schwedler  mit  unübertrefflicher 
Meisterschaft  geblasenen  obligaten  Flöte  zu  concurriren? 
Dass  Frl.  Wedekind  die  ausserdem  vorgetragene  Arie  nebst 
Recitativ  aus  Nicolai's  Oper  „Die  lustigen  Weiber  von 
Windsor"  in  von  ihrer  oder  anderer  Hand  verzierter  Weise 
singen  zu  müssen  elaubte,  verminderte  ebenfalls  die  Freude 
an  ihrem  Gesang,  aer  sich  auch  diesmal  durch  seltene  Volu- 
bilität  der  Stimme  und  ungekünstelten  Vortrag  auszeichnete. 
Wie  klein  aber  nimmt  sich  ein  solcher  trotz  aller  Launen 
und  Willkürlichkeiten  vom  Publicum  vergötterter  Singvogel 
mit  seinen  paar  Überall  vortirilirten  Goncertnummem  gegen- 
über einem  Künstler  von  der  Qualität  unseres  Julius  Kien  gel 


aus,  der  mit  FrL  Wedekind  um  die  Gunst  des  Auditoriums 
sich  bewarb  und  hierzu  aus  seinem  immensen,  alles  Werth- 
volle  und  NennensWerthe  der  Violonoelllitteratur  umfassenden 
Repertoire  sein  schon  vor  mehreren  Jahren  einmal  im  Ge- 
wandhaus gespieltes  2.  Goncert  in  DmoU  gewählt  hatte  und  das- 
selbe in  geradezu  phänomenaler  Weise  zu  Gehör  brachte. 
Wir  haben  schon  seit  langer  Zeit  die  stärksten  Superlative 
anwenden  müssen,  wenn  wir  über  Sololeistungen  dieses 
grossen  Violoncellmeisters  zu  berichten  hatten,  und  doch 
wollte  es  uns  bedünken,  als  hätte  er  mit  dieser  neuesten 
Manifestation  seiner  ^nialen  Begabung  alle  früheren  Dar- 
bietungen noch  überholt  Mag  er  in  der  Grösse  und  Wärme 
der  Tongebung  und  im  Ausdrucksvermögen  noch  einige 
wenige  Rivalen  haben,  im  Glanz  und  in  der  Leichtigkeit 
und  Unfehlbarkeit  der  Technik,  die  in  ihrer  fabelhaften 
Kühnheit  diesmal  an  mehreren  Stellen  nahezu  unheimlich 
wirkte,  steht  er,  soweit  wir  die  berühmtesten  Vertreter  seines 
Instrumentes  kennen,  einzig  da.  Aber  er  ist  hier  wohl  auch 
nie  so  feinfühlig  vom  Orchester  begleitet  worden,  wie  dies- 
mal unter  Nikisch.  (Was  hat  man  aber  auch  auf  diesem 
nebensächlichen  und  dem  Solisten  doch  so  wichtigen  Gebiet  in 
früheren  Jahren  erleben  können!)  Von  den  beiden  reinen 
orchestralen  Nummern  des  Goncertes,  der  Ouvertüre  „Der 
römische  Gameval**  von  Berlioz  und  der  1.  Symphonie  von 
Schumann,  stand  in  der  Ausführung  das  erstere  Werk  obenan. 
In  dieser  subtilen,  überall  ordentlich  funkelnden  und  leuch- 
tenden Wiedergabe  hatte  man  die  Ouvertüre  vorher  noch 
nie  e;ehört,  wärend  die  Reproduction  der  Symphonie  nicht 
in  dem  gleichen  Grade  über  ihre  Vorgängerinnen  hinaus- 
ragte, so  vorzüglich  auch  Alles  gelang  und  effectuirte. 

Das  Goncert,  welches  am  28.  Januar  unsere  renommirte 
einheimische  Sängerin  Frl.  Glara  Polscher  und  der  Violinist 
Hr.  Garl  Beermann  aus  Hannover  veranstaltete,  wurde  mit 
dem  schon  mehrmals  anerkennend  in  diesem  Blatte  bespro- 
chenen E  dur-Glaviertrio  von  Robert  Kahn  eröfeet.  Vom 
Gomponisten  und  den  HH.  Beermannn  und  Schrat- 
tenholz  aus  Berlin  gut  ausgearbeitet  und  schwungvoll  ge- 
spielt, erwarb  sich  das  Werk  auch  hier  den  Beifall  der  Zu- 
hörerschaft. Ihm  folgte  eine  Reihe  Gtesang-  und  Violin- 
solovorträge. Ihr  oft  in  unserem  Blatte  gerühmtes  und  zur 
J^acheiferuag  eiapfbhlenaa  warmes-  Interesse  för  Werke  le- 
bender Gomponisten  bethäti^te  Frl.  Polscher  auch  an  diesem 
Abend,  indem  sie  neben  Scnubert^  Schumann  und  Mendels- 
sohn Brahms,  Rob.  Hermann,  Grieg,  R.  Meienreis,  P.  Um- 
lauft, H.  Zumpe,  Reinecke  und  Harthan  zu  Wort  kommen 
Hess.  Hiervon  waren  die  in  der  Erfindung  eigenartigen  und 
von  poetischer  Nachempfindung  der  Dichtungen  zeugenden 
Lieder  „Am  leuchtenden  Sommermorgen*'  und  „Am  Kreuz- 
weg" von  Rob.  Hermann  und  das  hübsche,  heitere  „Die  Vor- 
sichtiee**  von  R.  Meienreis  pure  Novitäten  ftir  hier.  FrL 
Polscher  hat  jedem  Einzelnen  dieser  in  Stimmung  und  Cha- 
rakter verschiedenen  Lieder  volles  Recht  angethan  und,  wenn 
auch  nicht  so  gut  bei  Stimme,  wie  sonst^  sich  wieder  als  die  Vor- 
tragskünstlerin bewährt,  als  welche  sie  schon  so  ofb  in  der 
musikalischen  Presse  charakterisirt  wurde.  Mit  gutem  künst- 
lerischen Geschmack  verbindet  sich  bei  ihr  jene  warme 
Innerlichkeit,  die  nie  ihres  Eindrucks  auf  den  Zuhörer  ver- 
fehlt, mag  es  sich  um  den  Ausdruck  des  Leides  oder  der 
Freude  handeln.  Das  Publicum  zeichnete  die  Vorträge  des 
Frl.  Polscher  durch  starken,  einmüthigen  Beifall  und 
Zugabebegehren  aus.  Einen  ähnlichen  Erfolg  hatten  auch 
die  Sololeistungen  des  Hm.  Beermann,  wenn  dieselben 
auch  strengeren  künstlerischen  Anforderun^n  nicht  überall 
Stand  hielten.  Ton  und  Technik  sind  bei  Hrn.  Beermann 
von  guter  Beschaffenheit,  sein  Vortrag  zeigt  Leben  und  einen 
gewissen  Schwung,  ist  aber  nicht  frei  von  falschen  Phrasi- 
rungen  und  ausserdem  mit  einem  recht  unleidlichen,  bis  zum 
Uel^rdruss  angewandten  Portamen to  behaftet,  welche  Mänzel 
seines  Spiels  im  Trio  weniger  hervortraten,  als  in  den  Solo- 
stücken.  Am  natürlichsten  gestaltete  sich  sein  Vortrag  der 
freundlich  melodischen  „Frage"  von  Gurt  Steffen.  F. 


Concertumschau. 

Annaberg.  5.  Museumsconc.  (Reichardt):  3.  Symph.  v. 
Schumann,  Ouvert.  zu  „Iphigenie  in  Aulis"  v.  Gluc£- Mozart, 
Taranteile  f.  Dreh.  v.  0.  Cui,  Gesang vorträe^  des  Frl.  Frej- 
tag  a.  Dresden  (Arie  „Sieh,  mein  Herz  erscnliesset  sich'*  a. 
„Samson  und  Dalila**  v.  Saint-Saöns,  Weihnachtslied  mit 
Violonc- u.Harmon. -Begleit. v. Adam,  „Ständchen*'  v.  B rahms, 
„Heimkehr"  v.  L.  Hartmann,    Frühlingslied  v.  Umlauft, 


85 


I 


„Ganz  leise"  v.  E.  Becker  etc.).  —    3.  Oonc.  des  „Phönix" 
(Affenai):    7.  Symph.  v.  Beethoven,  8.  Seren,  f.  Orchester  v. 
I.  Brüll,  ,Abenceragen"-Ouvert.  v.  Cherubini,  Gesangvorträge 
des  Hm.  G.  Borchers  a.  Leipzig  („Aasfahrt"   u.   „Im  Kahn" 
V.  E.  Grieg,  „Ein  kleines  Lied"  n.  „Eatz,  Spatz,  Katz"  eig. 
Comp.,  „0  wüsst  ich  doch  den  Weg  zurück"  v.  Br  ah  ms  etc.). 
Arnheim.     Concerte    der   Ork.-Yereenig.    (Heuckeroth): 
5.  Jan.  Mittap^s  unt.  Solist.  Mit  wirk,  der  Frls.  de  Jong  a.  Ber- 
lin   u.    Manifarges  a.  Frankfurt  a.  M.  und  des  Hrn.  Fernin. 
„Festklänee"  v.  Liszt,   Jubelouvert.  v.  Weber,  „Einzug  der 
Gäste    auf  der    Wartburg"    a.    „Tannhäuser"    v.   Wagner, 
Triamphmarsch  v.  Beinecke,    „Ritter  Oluf"  f.  Sopran,  Alt 
u.  Banton  m.  Streichorch.,  Harfe  u.  Clav.  v.  0.  H.  C oster 
(unt.  Leit.  des  Comp.),   Gesangsoli  v.  Brahms  („Immer  lei- 
ser" u.  „Am  Sonntagmorgen"),  Franz  („Die  Halde  ist  braun"), 
Buononcini  („Per  la  öloria"),    Grie^   (»Ich   liebe   dich"), 
G.  H.  Coster  („Een  Liedeken  van  Scheiden")  u.  Schnitzler 
(Moedersliedje).    5.  Jan.    Abends.    6.  Symph.  v.  Beethoven, 
Ouvertüren  v.  Beethoven  (Dp.  124)  u.  Thomas   („Mignon"), 
.,La  Jota  Aragonesa"  v.  Saint-Saöns,   2.  Ungar.  Bhaps.  v. 
L'iszt,   Solo  Vortrag   des   Frl.  Manifarges  (Arie  a.  „Samson 
und  Dalila"  v.  Saint-Sa6ns,   „Die  Mainacht"    v.  Brahms, 
Wiegenliedchen  v.  H.  Sommer  etc.).    8.  Jan.    6.  Symph.  v. 
Gade,  Ouvertüren  v.  Mendelssohn  („Hebriden")  u.  Beinecke 
(„Friedensfeier"),  symph.  Prolog  zu  „Othello"  v.  Arn.  Krug, 
Vorspiel  zum  2.  Act  a.  „Ingwelde"  v.  Schillings,  Violoncell- 
vorträge des  Hm.  Hoisteede  (1.  Conc.  v.  Goltermann  und 
„Kol  Nidrei"  v.  Bruch). 

Baden-Baden.  Symph  .-Concerte  des  städt.  Curorch. 
(Hein):  No.  4.  Symphonien  v.  Haydn  (No.  11)  u.  H.  Goetz 
(Fdur),  Vorspiel  zur  Oper  JPalestrina"v.  M.  E.  Sachs.  No.  6. 
3.  Symph.  v.  Beethoven,  „Friedensfeier"-Festouvert.  v.  Bei- 
necKe,  Kaiser-Marsch  v.  Wagner.  —  4.  Solistenconc.  des- 
selben Orch.  unt.  Mitwirk,  des  Ehepaares  B^  a.  Wien  (Clav.) : 
„Le  Bouet  d'Omphale"  v.  0.  Saint-SaSns,  „Wasserträger"- 
Ouvert.  V.  Cherubini,  Scherzo  f.  Orch.  v.  Goldmark,  Com- 
positionen  f.  zwei  Claviere  v.  Mozart  (Conc),  Weber-R^e 
^„Aufforderung  zum  Tanz"),  Pirani  ((Gavotte)  und  Liszt 
(„Norma"-Phant.).  —  8.  Kammermusikabeud:,Hmoll-Clavier- 
qüart.  v.  Mendelssohn,  DmoU-Claviertrio  v.  Luise  Adolphä 
LeBeau,  Cmoll-Clav.-Violinson.  v.  Beethoven.  (Ausführende: 
Frl.  lie  Bei^n  [dav,]  und  HH.  Hein,  Hanitzsch.  und  Kapp 
[Streicher].) 

Barmen.  2.  Kammermnsikabend  der  HH.  v.  Dameck, 
Allner.  Forberg  u.  Schmidt  (Streicher)  unt.  Mitwirkung  des 
Hrn.  Elayser  a.  EEagen:  Esdur-Clavierquint.  v.  A.  Becker, 
C  dur-Streichquart.  v.  L.  N  e  u  h  o  ff,  D  moll-Clav.-Violinson.  v. 
Schumann. 

Basel.  Conc.  der  AUgem.  Musikgesellschaft  zum  Benefiz 
ihres  Capellmeisters  Hm.  Dr.  Volkland  unt.  Mitwirkung  der 
Frls.  Nathan  a.  Frankfurt  a.  M.  u.  Kündig  u.  der  HH.  Sand- 
reuter von  hier  und  Haase  a.  Carlsruhe,  sowie  des  Gesang- 
vereins u.  der  Liedertafel  am  '^19.  Jan.:  9.  Symph.  v.  Beet- 
hoven, „Oberon^-Ouvert.  v.  Weber,  „Lohengrin" -Vorspiel  v. 
Wagner,  „Schön  Ellen"  v.  Bruch,  Männerchor  „Gewitter- 
nacht" V.  F.  Hegar,  Arie  v.  Haydn. 

Berlin.  6.  Philharm.  Conc.  (Mikisch  a.  Leipzig):  HmoU«- 
Symph.  V.Schubert,  Orohestersuite  „Wanderung"  v.  B.  Scholz, 
„Freischütz" -Ouvert.  v.  Weber,  Kaiser- Marsch  v.  Wagner, 
Violoncellconc.  v.  A.  Lindner  (Jean  Görardy  a.  Lüttich). — 
Am  17.  Jan.  Aufftihr.  der  Concertcantate  „Aus  Deutschlands 
grosser  Zeit"  v.  E.  H.  Seiffardt  durch  den  Stem'schen  Ge- 
sangver.  (Prof.  Gernsheim)  unt.  sollst.  Mitwirkung  des  Frl. 
Hiller,  der  Frau  WaJter-Choinanus  und  der  HH.  Pinks  und 
Büttner. 

Boston.  Concerte  des  Boston  Symph.  Orch.  (Paur):  No.  10. 
Dmoll-Symph.  v.  A.  Dvor&k,  „Namouna" -Suite  v.  E.  Lalo, 
„Patrie"-Ouvert.  v.  G.  Bizet,  Gesangvorträge  des  Frl.  Olitzka. 
No.  11.  Symph.  pathöt.  v.  Tschaikowsky,  Ouvertüre  zum 
„Corsar"  v.  Berlioz,  Solovorträge  des  Frl.  Franklin  (Ges., 
Concertarie  „Armida"  v.  Margaret  Buthven  Lang)  und  des 
Hm.  Adamowski  (Viol.,  Schott.  Phant.  v.  Bruch). — 8. Conc. 
des  Kneisel-Quart.  (HH.  Kneisel,  Both,  Svecenski  u.  Schroeder) 
unt.  Mitwirk,  des  Frl.  Geselschap  (Clav.)  u.  der  HH.  Loeffler, 
Krafft  u.  Keller  (Streicher) :  Concerto  grosso  f.  Streichinstru- 
mente V.  Händel,  Streichquart.  Op.  30  v.  Tschaikowsky, 
Dmoll-Claviertrio  v.  A.  Arensky. 

Bradford.  2.  Subscriptionsconc:  Streichquart.  Op.  67  v. 
Dvor&k,  zwei  Sätze  a.  dem  Clayierquart.  Op.  11  v.  Fibich, 
Trio  f.  Clav.,  Viol.  u.  Hörn  v.  Brahms,  Vocalduette  v.  Schu- 
mann u.  Gade,  Soli  f.  Ges.  v.  Tiersot,  Dölibes  u.  A.,  f.  Clav. 
V.  Chopin,  f.  Viol.  v.  Tartini  und  f.  Violonc.  v.  H.  Becker 


( Variat.).  (Ausführende :  Frl.  Salter  [Ges.],  Hr.  Borvinck  [Clav.], 
Frau  Hallö  u.  HH.  Ries,  Gibson  u.  Becker  [Streicher] ,  sowie 
Hr.  Paersch  [Hom].) 

Bpaunschweig.  Am  18.  Jan.  9.  Aufführ.  v.  E.  H.  Seyf- 
fardt's  Concertcant.  „Aus  Deutschlands  grosser  Zeit"  durch 
den  Lehrer-Gesangver.  (Frischen  a.  Hannover)  unter  solist. 
Mitwirk,  der  Frls.  Altena  u.  Schämack  u.  der  HH.  Bürger  u. 
Büttner  a.  Coburg. 

Bremen.  Kammermusikabend  der  HH.  Bromberger  (Clav.) 
u.  Skalitzky  (Viol.)  unt.  Mitwirk,  des  Frl.  Berard  (Ges.)  am 
16.  Jan.:  Clav.- Violinsonaten  v.  Schumann  (Op.  106)  u.  Beet- 
hoven (Op.  24),  Lieder  v.  Brahms  („Wie  Melodien  zieht  es", 
„Immer  leiser"  u.  „Meine  Liebe  ist  grün").  Ed.  Behm(„Der 
Kranke"  u.  „Sommerabend")  u.  H.  Hermann  („Kindlicher 
Trost",  „Herzenstausoh"  u.  „Die  Magd  an  der  Wiege"). 

Bremerhaven.  2.  Conc.  des  Gkeangver.  „Gem.  Chor"  m. 
Gesangvorträgen  des  Ehepaares  Hildach  aus  Charlottenburg: 
Duette  V.  Schumann,  R.  Wiemann  („Wir  sind  nun  Eins  ge- 
worden"), AI.  Hollaender  („Prühlinesahnung")  u.  E.  Hil- 
dach („Altdeutscher  Liebesreim"  u.  „Im  blühenden  Garten"), 
Soli  f.  Sopr.  V.  H.  Goetz  (.Schliesse  mir  die  Augen  beide"), 
C.  Reinecke  („Still,  min  Hanne"),  E.  Hildach  („Lenz"  u. 
„Spatz  und  Spätzin")  u.  A.  u.  f.  Bariton  v.  Loewe,  H.  Bie- 
del („Biterolt  im  Lager  vor  Akkon"),  L.  Hartmann  („Und 
als  endlich  die  Stunde  kam"),  F.  v.  Holstein  („Klein  Anna 
Kathrin")  u.  Bungert  („Bonn"). 

Breslau.  Symph.-Concerte  der  Bresl.  Concertcapelle 
(Riemenschneider):  No.  1.  8.  Symph.  v.  Beethoven,  „Siegfried- 
Idyll"  u.  „Lohengrin"-Vor8piel V.Wagner,  Krönungsmarsch 
V.  Svendsen,  l.Ung.  Bhaps.  v.  Liszt  etc.  No.  2.  „Les  Pr61u- 
des"  V.  Liszt,  Ouvert., Scherzo,  Noct.  u.  Marsch a.der  „Sommer- 
nachtstraum"-Musik  V.  Mendelssohn,  Festouvert  üb.  das  thüring. 
Volkslied  v.  Lassen,  And.  cant  a.  der  Son.  path.  v.  Beet- 
hoven, Ciaviervorträge  des  Frl.  Rudolph  (Cmoll-Conc.  v.  Beet- 
hoven etc.).  —  Am  9.  Jan.  Conc.  derselben  Cap.  zum  Benefiz 
des  Hrn.  Riemenschneider:  Sjrmph.  Dicht.  „Der  Todtentanz" 
0.  Chor  u.  Soloquart,  der  Erdgeister  a.  der  Oper  „Die  Eis- 
jungfrau" V.  G.  Riemenschneider,  Vorspiel  zum  8.  Aufzug, 
Tanz  der  Lehrbuben  u.  Aufzug  der  G^werke  a.  den  „Meister- 
singern" V.  Wagner,  Intermezzo  a.  „Na'ila"  v.  L.  Delibes, 
Krönungsmarsch  a.  den  „Folkungem"  v.  E.  Kretschmer, 
Fraueniäöre  v.-R.  Wüerst  („Mondscheinnacht"),  Jan  Gall 
(„Und  welche  Rose  Blüthen  treibt")  u.  Raff  („Frühling  auf 
dem  Lande"),  Duett  a.  dem  „Troubadour"  v.  Verdi  (Frau 
Riemenschneider  u.  Hr.  Geissler),  Solovorträge  der  Frau  Rie- 
menschneider (Arie  v.  Mozart,  „So  weit"  v.  Wrede  u.  Platt- 
deutsches Liebesliedchen  v,  G.  Riemenschneider)  u.  des 
Hrn.  Geissler  („Die  Uhr"  v.  Loewe  und  „Frühlingszeit"  von 

H.  Schnell).  , 

BrOnn.  4,  Ordentl.  Conc.  des  Musikver.  (Kitzler):  2.  und 
8.  Satz  einer  Desdur-Symph.  v.  Edgar  Krones,  Orchester- 
variat.  über  ein  Haydn'sches  Thema  v.  Brahms,  Chöre  von 
Brahms  („Der  Gang  zum  Liebchen",  m.  Clav.)  u.  A.  v.  Her- 
mann („Röslein  im  Dombusch"),  Ciaviervorträge  des  Frl. 
Davies  a.  London  (AmoU-Conc.  v.  Schumann,  Gmoll-Ballade 
V.  Brahms,  Stacc.-Et.  v.  Rubinstein  etc.).  (Das  aus  lauter 
Novitäten  für  Brunn  bestehende  Programm  fand  nach  zwei 
uns  vorliegenden  Zeitungsberichten  eine  ausgezeichnete  Aus- 
führung, die  als  solche  auch  von  der  Zuhörerschaft  freudig 
anerkannt  wurde.)  —  2.  Conc.  des  Männergesangver.  (Kitzler) 
unt.  Solist.  Mitwirk,  des  Frl.  Kusmitsch  u.  der  HH.  Binder 
u.  Dr.  Wolf  jun.:  Symphonieode  „Das  Meer"  v.  Nicod6, 
„Landkennung"  f.  Chor  u.  Baritonsolo  m.  Orch.  v.  Grieg, 
Rhapsodie  f.  Altsolo  u.  Männerchor  m.  Orch.  v.  Brahms, 
Chöre  v.  R.  Heuberger  („Herbst")  und  Gr6try,  Altsoli  von 
C.  Saint-Saöns  (Arie  „Sieh,  mein  Herz  erschliesset  sich"), 
0.  Strauss  („Ström  leise")  u.  Schumann.  (Auch  dieses  Con- 
cert  zeichnete  sich  durch  die  Bedeutung  seiner  Hauptnum- 
mern aus  und  gereichte  dem  Verein  und  seinem  vorzüglichen 
Dirigenten  zum  besonderen  Ruhme.) 

Budapest.  Philharm.  Concerte:  No.  2  (Strauss  a.  Mün- 
chen). 6.  Symph.  v.  Beethoven,  „Festklänge"  v.  Liszt,  „Tod 
und  Verklärung"  v.  R.  Strauss,  Vorspiel  zum  2.  Aufzug  a. 
„Ingwelde"  v.  Schillings.  No.  8  (Prof.  Löwe  aus  Wien). 
5.  I^mph.  V.  A.  Brückner,  Ouvert.  „Der  Traum  ein  Leben" 
V  Herzfeld,  Gesang  vortrage  der  Frau  Lehmann  a.  Berlin 
(„Abscheulicher"  a.  „Fidelio"  v.  Beethoven  u.  Schlussscene  a. 
der  „Götterdämmerung"  v.  Wagner). 

Buffalo  (N.-Y.).  2.  Conc.  des  Symph.  Orch.  (Lund):  „Le 
Rouet  d*Omphale"  v.  Saint-Saöns,  Ouvertüren  v.  Mendels- 
sohn („Fingalshöhle")  u.  Wagner  („Der  fliegende  Hollän- 
der"), Traumpantomime  a.  „Hansel  und  Gretel"  v.  Humper- 


86 


dinck,  Cla  vi  er  vortrage  der  Frau  Bloomfield-Zeisler  (Esdur- 
Cono.  V.  Beethoven,  1^6ne  amoureuse  v.  J.  Lund  u.  Scherzo 
V.  LitoUi). 

Gharlerol.  Conc.  der  Soci6t^  des  concerts  (Daneau)  am 
8.  Dec:  „Peer  Gynt" -Suite  (welche?)  v.  Grieg,  Vorspiel  zu 
„Alvar"  V.  P.  Gilson,  Ele^e  v.  N.  Sokolow,  Bhaps.  daho- 
möenne  v.  A.  deBoeck,  Marche-cort6ge  v.  N.  Daneau,  Cia- 
viervorträge des  Hm.  Litta  (Fant,  tzigane  m.  Orch.  eig. 
Gump.  etcl). 

UhaPlottenbUFg.  2.  Eammermusikabend  der  HH.  Ferrier 
(Clav.\  Lenzewski  u.  Horwitz  (Streicher)  unter  Mitwirk,  der 
Frau  Wollenberg  (Ges.):  Dmoll-Claviertrio  v.  A.  Arensky, 
A  dur-Glav.-VioIoncellson.  von  Beethoven,  Soli  f.  Gesang  von 
E.Kahn  („Ein  Obdach  gegen  Sturm  und  Regen**),  Bunge  rt 
(„Für  ewig^),  Moszkowski  (Schlaf lied),  Lessmann  („Du 
rothe  Bos")  u.  R.  L.  Her  man  (Arie  der  Gertraudi^  m.  oblig. 
Viol.  a.  „Der  Geiger  von  Gmünd'')  u.  f.  Violine  v.  S.  Bach 
(Chaconne). 

Cöln.  2.  Kammermusikabend  f.  Blasinstrumente:  Quin- 
tette f.  Clav.  u.  Blasinstrumente  v.  Spohr  (Dp.  52)  u.  Mozart 
(Köchel-Verz.  No.  452)  u.  f.  Blasinstrumente  v.  P.  Taffanel. 
(Ausführende:  HH.  Dayas  [Clav.],  Wehsener,  Exner,  Friede, 
Sadony  u.  Tornauer  [Bläser].) 

ConstaDZ.  3.  Aboun.-Symph.-Conc.  des  Hrn.  Handloser: 
Syraph.  „Aus  der  Neuen  Welt**  v.  Dvof&k,  „Tod  und  Ver- 
klärung** V.  B.  Strauss,  „König  Manfred"-Ouvert.  v.  Rei- 
necke, Gesang  vortrage  des  Hrn.  v.  Zur-Mühlen  a.  Berlin 
(„Jung  Dietrich'^  u.  „Morgenhymne**  v.  Henschel  etc.). 

Crefeld.  Ciavierabend  des  Hm.  Rununel  am  13.  Jan. 
m.  Compositionen  v.  Mozart,  Beethoven  (Son.  Dp.  109), 
Brahms  (Son.  Dp.  5),  Mendelssohn,  Schumann,  Weber,  Chopin 
und  Liszt  (2.  Polen.). 

Creuznach.  2.  Abonn.-Conc.  der  Concertgesellschaft 
(Enzian)  unt.  Solist.  Mitwirk,  der  Frau  Crämer-Schlegel  a. 
Düsseldorf  u.  der  HH.  Franke-Förster  v.  ebendaher  u.  Müller 
a.  Frankfurt  a.  M. :  1.  Symph.  v.  Schumann,  „Die  Kreuz- 
fahrer** V.  Gade,  Gesangsoli  v.  Brahms  (»Von  ewiger  Liebe**), 
Franz  („Stille  Sicherheit**),  Cornelius  („Komm,  wir  wan- 
deln**), R.  Schumacher  („Das  Stelldichein**)  u.  A. 

Dessau.  Kammermusikabende:  No.3.  Gmoll-Streichquint. 
V.  A.  Klughardt,  Ciaviertrio  Gp.  1,  No.  3,  v.  Beethoven, 
Vocalsoli  von  Curschmann  LA,n  Rose^),  Ad.  J^ni^e^ 
(„H^ür  mein  des  Lüftchen**)  u.  K.  Becker  (Frühlingslied). 
(Ausführende:  HH.  Feuge  [Ges.],  Klughardt  [Clav.],  Seitz, 
Otto,  Weise,  Jäger  u.  Fischer  [Streicher].)  No.  4.  Fdur- 
Streichquartett  v.  C.  Hürse,  Ciaviertrio  Op.  70,  No.  1,  von 
Beethoven,  Vocalsoli  v.  Rubinstein  („Es  minkt  der  Thau**), 
Lassen  („Vöglein,  wohin  so  schnell**)  u.  Schutt  („Ich  ging 
im  Wald**).  (Ausführende:  Frau  Brackenhammer  [Ges.],Instru- 
roentalisten  wie  vorher  unt.  Ausnahme  des  Hrn.  Fischer.)  — 
5.  Conc.  der  Hofcap.  (Klughardt):  Symph.  pathöt  v.  TschaÜ- 
kowsky,  1.  „L'Arl^ienne**- Suite  v.  Bizet,  Ouvert.  zum 
„Barbier  von  Bagdad**  v.  Cornelius,  „Spanisches  Lieder- 
spiel** V.  Schumann  (Frl.  Gleiss,  Frau  Markan  u.  HH.  Caliga 
u.  V.  Milde  [Ges.],  sowie  Hr.  Klughardt  [Clav.]),  „Kol  Nidrei** 
f.  Violonc.  V.  Bruch  (Hr.  Fischer). 

Dortmund.  2.  Kammermusikabend  des  Hrn.  Janssen 
(Clav.)  unt.  Mitwirk,  der  HH.  Prof.  Sahla  u.  Smith  a.  Bücke- 
burg (Streicher):  Ciaviertrios  v.  Beethoven  (Op.  1,  No.  3)  u. 
Brahms  (Op.  101),  Clav.-Violoncellson.  v.  Edv.  Grieg. 

Elsenach.  5.  Conc.  des  Musikver.  (Prof.  Thureau)  unt. 
Mit  wirk,  der  HH.  Pauor  a.  Cöln  (Clav.),  Zajic  u.  Grünfeld 
a.  Berlin  (Streicher):  Ciaviertrios  v.  Volkmann  (Op.  o)  u. 
Mendelssohn  (DmoU),  div.  Volkslieder  f.  kl.  Chor,  Soli  f. 
Clav.  V.  Moszkowski  („Etincelles**)  u.  A.,  f.  Viol.  v.  Bruch 
(Romanze)  u.  Wieniawski  (Polon.)  u.  f.  Violonc.  v.  Cui 
(Cantabile),  Valensin  (Menuett)  u.  Popper  („Vito**). 

Elberfeld.  Volksthüml.  Kammermus.-Conc.  am  4.  Jan.: 
Clavierquint.  v.  Schumann,  Clar.-Quint.  v.  Mozart,  F  moll- 
Clav.-Clarinettenson.  v.  Brahms,  „Der  Hirt  auf  dem  Felsen** 
f.  Sopran  m.  Clav.  u.  oblig.  Clar.  v.  Schubert.  (Ausführende: 
Frl.  Reinthaler  [Ges.]  u.  HH.  Dr.  Haym  [Clav.],  Mühlfeld  a. 
Meiningen  [Clar.],  v.  Dameck,  Allner,  Forberg  u.  Schmidt 
[Streicher].) 

Essen  a.  d.  R.  3.  Conc.  des  Musikver.  (Witte)  unt.  Mit- 
wirk, des  Hrn.  Dr.  L.  WüUner  (Ges.  u.  Declam.):  4.  Symph. 
v.  Gade,  „Manfred** -  Musik  v.  Schumann  (m.  verbindendem 
Text),  drei  Mageion e-Romanzen  v.  Brahms. 

Frankfurt  a.  M.  Sonntagsconcerte  der  Museums-Gesell- 
schaft (Kogel):  No.  6.  L  Symph.  v.  Svendsen,  Ouvert.  zu 
„Iphigenie  in  Aulis**  v.  Gluck,  1.  Brandenburgisches  Conc.  v. 
S.  Bach  (Solo viol.:  Hr.  Kolkmeyer),  1.  Ungar.  Rhaps.  v.  Liszt , 


Violoncellvorträge  des  Hm.  Fachs  (Conc.  v.  Schumannr 
Adagio  v.  Bargiel  u.  Intefmezzo  v.  Lalo).  No.  7.  6.  Svmph. 
V.  Beethoven,  Jubelouvert.  v.  Weber,  Kaiser  -  Marsch  mit 
Männerchor  v.  Wagner,  Solovorträge  der  HH.  Heinz  a. 
London  (Ges.,  „So  willst  du  des  Armen"  v.  Brahms,  „Ver- 
lust** V.  W.  Imboden,  Frühlingslied  v.  Rubinstein, 
„AUe  Blumen  möcht  ich  binden**  v.  Böhm  etc.)  u.  W.  Beh- 
berg  a.  Gtenf  (Clav.,  Bdur-Conc.  v.  H.  Goetz  u.  Concertstück 
V.  C.  Cham  in  ade).  —  7.  Freitagsconc.  derselben  Gresellschaft 
unt.  Solist.  Mitwirk,  der  Frauen  Lehmann-Kalisch  u.  Fleisch 
u.  der  HH.  Kaiisch  u.van  Rooy :  Ouvert.  u.  L  u.  2.  Scene  (neue  Bear- 
beit.)a,  „Tannhäuser**  v. Wagner,  9.  Sjrmph.  v.  Beethoven.  — 

5.  Kammermusikabend  derselben  Gesellschaft:  Streichquar- 
tette v.  Smetana  („Aus  meinem  Leben**)  u.  Mozart  (Eisdur), 
Dmoll-Clav.-Violinson.v.  Schumann.  (Ausführende:  HH.  Con- 
solo  [Clav.],  Prof.  Heermann,  Bassennann,  Naret  Koning  u. 
Prof.  Becker  [Streicher].)  —  2.  Conc.  des  Caecüien-Ver.  (Örü- 
ters)  unt.  Solist.  Mitwirk,  des  Frl.  Hiller,  der  Frau  Walter- 
Choinanus  u.  der  HH.  Ritter  u.  Büttner:  Concertcant  „Aus 
Deutschlands  grosser  Zeit**  v.  E.  H.  Seyffardt,  Triumph- 
lied V.  Brahms. 

Genf.  Abonn.-Concerte  im  Stadttheater  (W.  Rehberg): 
No.  8.  8.  Symph.  y.  Beethoven  „Freischütz**-Ouvert.  v.  Weber, 
Prael.  zum  2.  Act  a.  „Gwendoline**  v.  Ghabrier,  Ciavier- 
vorträge des  Hm.  de  Greef  (Gmoll-Conc.  v.  Saint- SaSns, 
„R^ve  d'amour**  u.  12.  Ungar.  Rhaps.  v.  Liszt,  Sarabande 
u.  Gavotte  v.  S.  Bach,  „Le  Forgeron  harmonieux*^  v.  Händel 
u.  „Le  Coucou**  v.  Daquin,  die  Stücke  der  drei  letztgenannten 
(Komponisten  auf  dem  Clavecin  gespielt).  No.  4.  4.  Symph. 
V.  Dvo^&k,  „Sctoes  pittoresques**  v.  Massenet,  Morceau 
symph.  a.  „La  Rödemption**  v.  C.  Franck,  Violoncellvor- 
träge des  Hm.  Becker  a.  Frankfurt  a.  M.  (Conc.  v.  Haydn 
u.  Sonate  v.  Locatelli).  No.  6.  Symph.  „La  Surprise**  v.  Haydn, 
„Siegfried-Idyll**  v.  Wagner,  Ouvert.  „Le  Carnaval  romain** 
V.  Berlioz,  Solo  vortrage  des  Frl.  Holmstrand  (G^.,  Arie 
a.  „Alceste**  v.  Gluck  u.  „Forste  Mode**,  „Ragna**  u.  „Ragn- 
hild**  V.  Grieg)  u.  des  Hm.  L.  Rey  (Viol.,  1.  Conc.  v.  Bruch 
u.  „La  Folia**  v.  Corelli).  No.  6.  Symph.  path6t.  v.  TschaÜ- 
kowsky,  „Ol^eron** -Ouvert,  v.  Weber,  Vorspiel  zum  8.  Auf- 
zug a.  „Tristan  und  Isolde**  v.  Wagner,  Cla  vier  vortrage 
des  Hm.  Sauer  (Esdur-Conc.  v.  Beethoven,  Prael.  u.  Fuge  v. 
.S,..BaphrdlAlbert  ßta) .  ..  ^,. ,.  ,.      -^ 

4ent.  Kammermusik  im  Cercle  artist.  et  litt^r.  am 
21.  Dec:  Ciavierquart.  Op.  38  v.  J.  Rheinberger,  Streich- 

äuart.  Op.  96  v.  A.  Dvorak,  Andante  a.  dem  Streichquart, 
ip.  11' V.  Tschaikowsky,  Gesang  vortrage  des  Frl.  Delmöe. 
Gotha.  5.  Vereinsconc.  des  Musikver.  (Prof.  Tietz): 
1.  „Peer  Gynt** -Suite  v.  Grieg,  Ouvertüren  v.  Beethoven  u. 
Nicolai  („Die  lustigen  Weiber  von  Windsor**),  „Abends**  f. 
Orch.  V.  Raff,  Violin  vortrage  des  Hrn.  Petschnikoff  (2.  Conc. 
V.  Wieniawski,  Seren,  mölanc.  v.  Tschaikowsky  u. 
„Havanaise**  v.  Saint-Saöns.) 

Graz.    2.  Orch.-Conc.  des  Steiermark.  Musikver.  (Degner): 

6.  Symph.  v.  Beethoven,  Ouvert.  „In  der  Natur**  v.  Dvo^&k, 
Orchesterballade  „Des  S&ngers  Fluch**  v.  H.  y.  Bülow. 

Haarlem.  L  Kammermusik  des  Hm.  Schlegel  (Clav.) 
unt.  Mitwirk,  der  HH.  Gramer  u.  Bosmans  (Streicher):  Cla- 
viertrios  v.  Brahms  (Op.  101)  u.  Schumann  (Op.  110),  Clav.- 
Violinson.  Op.  23  v.  Beethoven. 

Halle  a.  S.  8.  Winterconc.  der  Bersgesellschaft  (Wie- 
gert): 8.  Symph.  v.  Beethoven,  „ZauberSöten**-Ouvert.  von 
Mozart,  Solo  vortrage  des  Frl.  Haas  a.  Mainz  (Ges.,  „An  die 
Nacht**  m.  Orch.  v.  0.  Lessmann,  „Die  Wanderschwalbe** 
V.  Rubinstein,  „Gute  Nacht**  v.  G.  Borchers,  „Der  Lieb- 
sten Schwur**  V.  Brahms  etc.)  u.  des  Hm.  Burmester  a. 
Hamburg  (Viol.,  7.  Conc.  v.  Spohr  etc.). 

Hamburg.  2.  Kammermusiksoiröe  der  HH.  Kopecky, 
John,  Brandt  u.  Wellen kamp  (Streicher)  unter  Mitwirk,  des 
Hrn.  Spengel  (Clav.):  Ciavierquart,  v.  Schumann,  Streichquar- 
tette V.  Schubert  (Esdur)  u.  Z.  Fibich  (Gdur).  —  6.  Phil- 
harm. Conc.  (Prof.  Barth):  Esdur-Symph.  v.  AI.  Glazounow, 
„Oberen** -Ouvert.  v.  Weber,  Minuetto  I  u.  II  a.'^der  Orchester- 
seren. Op.  11  V.  Brahms,  Gesangvorträge  der'Frau  Wittich 
a.  Dresden  (Concertarie  v.  Mendelssohn,  „Auf  dem  Meere**  v. 
Franz,  „Ständchen**  v.  Brahms  u.  „Neue  Liebe**  v.  Rubin- 
stein). —  2.  Kammermusik  der  Philharmon.  Gesellschaft: 
Gmoll-Clavierquart.  v.  Mozart,  Bdur-Claviertrio  v.  Schubert, 
Clav.- Violinson.  Op.  47  v.  Beethoven.  (Ausführende:  HH. 
Fiedler  [Clav.],  Prof.  Barth,  Marsch  und  Prof.  Hausmann 
[Streicher].) 

Hannover.  2.  Trioabend  der  HH.  Sichel  (Clav.],  Beer- 
mann  (Viol.)  u.  Steinmann  (Violonc.)   unt.  Mitwirk,  aes  Frl. 


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Haas  a.  Mainz  (Ges.)  u.  des  Hrn.  Kahn  a.  Berlin  (Glavier): 
Ciaviertrios  in  Edur  v.  B.  Kahn  (Clav.:  der  Comp.)  und  in 
Fdor  V-  Gade,  Clav.-Violinson.  Op.  47  v.  Beethoven,  Lieder 
V.  O.  Lessmann  („An  die  Nacht*'),  R,  Wagner  (Wiegenlied), 
Raff  (Sei  still»*),  0.  Dorn  („Wenn  Zwei  sich  lieben")  u.  A. 
(Pas  „H.  Tagebl,"  spricht  sich  sehr  ausführlich  und  günstig 
über  den  Verlauf  dieser  Kammermusik  aus.  (ranz  besonders 
g}it  lautet  das  ürtheil  über  Frl.  Haas,  die  erstmalig  in  Han- 
nover sich  hören  liess,  es  heisst  u.  A.:  „Ihre  Stimme,  ein 
ausgeprägter  Alt,  besitzt  Fülle  und  Wohllaut  in  nicht  fge- 
wöhnlichem  Maasse.  Eine  ausgezeichnete  Schulung,  vermöge 
deren  die  Sängerin  ihr  Organ  universell  beherrscht  und  jedem 
seelischen  Ai^rucke  dienstbar  zu  machen  versteht,  ein  fiir 
die  feinen  Schwankungen  des  in  den  musikalisch-poetischen 
Gebilden  zur  Anschauung. kommenden  Innenlebens  empftog- 
liebes  Gefühl,  Temperament  und  ausgeprägter  musikauscher 
Sinn  lassen  Frl.  Haas,  die  damit  reich  oegabt  ist,  in  bedeut- 
samem lichte  erscheinen.*')  —  2.  Abonn.-(x>nc.  der  Singakad. 
(Frischen)  unt.  Solist.  Mitwirk,  des  Frl.  TiUy  a.  Dortmund, 
der  Frau  Gteissler  a.  ßraunschweig  u.  der  HH.  Litzinger  a. 
Düsseldorf  u.  van  Eweyk  a.  Berlin:  .Athenische  Frühlings- 
reigen" f.  Frauenchor.  Sopransolo  u.  Orch.  v.  J.  Frischen, 
„Das  Lied  von  der  Glocke"  f.  Soli,  gem.  Chor,  Orch.  u.  Org. 
V.  Bruch. 

Helsingfors.     Popul.  Concerte  der  Filharmoniska  Sälls- 
kapet    (Kajanus)  am   26.  u.  31.  Oct.,  6.,  9.,  12.,  14.,  16.,  19., 
21.,  23.,  26.,  28.  u.  30.  Nov.,   8.,  10.,  14.,  17.  u.  19.  Dec.  und 
I.Jan.:  Svmph. Dichtungen  v.  Liszt  („Les Pröludes") u.  Sme- 
tana  („VySenrad"),  „Danse  macabre"  von  C.  Saint-Saöns, 
2.  „L*Arl&ienne"-Suite  u.  1.  „Carmen**-Suite  von  G.  Bizet, 
2.  ^Peer  Gynt"-Suite  v.  Grieg,   „Seines  pittoresques"    und 
„Scönes najjolitaines"  v.  Massenet,  Suite  algörienne  v.  Saint- 
Saöns,  Suite  V.  Sibelius,  „Nussknacker*' -Suite  v.  Tscha'i- 
kowsky,  „Kamerinskaja'^  v.  Glinka,  Ouvertüren  v.  Beetho- 
ven,   Bizet   („Djamileh**),    Faroni    (Gono.-).    Grieg    („Im 
HerDst**),  Em.  Hartmann  („Nordische  Heertahrt*'),  Lassen 
(Fest-),  Litolff  (,Jlobespierre«),  Massenet  („Phedre**),  Men- 
delssohn, Mozart,  Neisser  („ürvasi**),  Nicolai,  Saint-Saöns 
(„Princess  Jaune"),   Sitt  („Don  Juan  d'Austria"),   Sullivan 
(„In    memoriam"),    Thomas    („Mignon"),    Tscha'ikowsky 
(„1812"),  Wagner  („Der  fliegende  Holländer",  „Rienzi-  und 
„Tannhäuser"),  Weber  u.  A.,  Vorspiele  v.  G^unod  („Romeo 
und  Julie"),  Ha  merik  („Tovelille"),  Massenet  („H6rodiade") 
n.  Moszkowski  („Boabdil"),  Prael.  u.  Fuge  v.  Bach-Abert, 
Marsch  a.  „Faust"  v.  Berlioz,    Garne valsscene  „Müenka"  v. 
B 1  o  c  k  X,  Ungar.  Tanz  v.  6  r  ah  m  s,  Eosackentanz  u.  Zigeuner- 
tanz v.  Dargomijsky,  Intermezzo  a.  „Na'ila"  u.  Mazurka  a. 
„Goppelia"    v.  Dölibes,   1.  u.  8.  Slav.  Tanz  v.  A.  Dvof&k, 
Balletmusik  u.  Festlicher  Einzug  a.  der  „Königin  von  Saba" 
V.  Goldmark,   „Solveijg's  Lied"  v.  E.  Grieg,   Cz&rdas  von 
Grossmann,  Pers.  Tanz  v.  Guiraud,  „Römischer  Carneyal" 
V.  Huber,  Finn.  Rhaps.  v.  Kajanus,   ^mphon.  Legende  v. 
Koszalski,  zwei  Rhapsodien  v.  Lalo,  Edur-Polon.,  2.  u.  8. 
Ungar.  Rhaps.  u.  „Venezia  e  Napoli"  v.  Liszt,  Ballet  Egyp- 
tien  V.  Luigini,  Balletmusik  a.  dem  „Gid"    u.  Scöne  rllig. 
a.  „Les  Erinnyes"  v.  J.  Massenet,  Bolero,   Fant,  moresque, 
Seren,  u.  Ungarisch    v.  Moszkowski,  Mazurka  a.  „Halka" 
V.  Monjuschko,  »V&rt  Land"  v.  Pacius,  „Sadko"  v.  Kor- 
sakoff,  Romanze,  „Toreador  et  Andalouse"  u.  „Trot  de  Ca- 
vallerie"  v.  Rubinstein,  „Une  nuit  ä  Lisbonne"  v.  Saint- 
S|aöns,   „En  afton  i  Toledo"  u.  Span.  Tanz  v.  Schmeling, 
„Scöne  funöbre"  v.  J.  Selmer,  „Ein  Märchen"  v.  Sibelius, 
„Nordischer  Künstlercarneval",    Festpolon.  und  2.  Rhaps.  v. 
Svendsen,  Valse  v.  Tscha'ikowsky,  Huldigungsmarsch  u. 
Gpemfiragmente  v.  Wagner  u.  a.  Orchesterstücke,  Stücke  f. 
Streichorch.  v.  Komz&k  („Märchen"  u.  Volksweise),   Mas- 
senet (Pr61.   a.    „Le  demier  Sommeil"),   Meyer-Helmund 
(Seren,  rococo),  Näpravnik  („M61ancolie"),  Ries  (Schlummer- 
lied), Svendsen  (^Saeterjentens  söndag"),  Tscha'ikowsky 
(Andante*  und  Elegie)  u.  A.,   Solovorträge  des  Frl.  Norring 
(Ges.,    „Den  Unga  dagen"  v.  Kajanus,   „Grüss  dich,  Gott" 
V.  A.  Foerster  etc.)  u.  der  HH.  Grabau  (Ges.),  Lomberg  (Ges., 
Prolog a.  „Bajazzo"  v.  Leoncavallo,  Arie a.  „Heinrich  VIII." 
v.Saint-Saöns,  „KungHeimerochAsl6g"  v.  Södermanetc.), 
Gregorowitsch  (Viol.,   DmoU-Conc.  u.  JLegende"  v.  Wieni- 
awski  u.  Rondo  capriccioso  v.  Saint-Saens),  König  (Viol., 
D  moU-Conc.  v,  Vieuxtemps,  „Legende"  v.  W  i  e  n  i  a  w  sk  i  etc.), 
Schnee  Voigt  (Violonc,  Conc.  v.  Yolkmann,  Chans,  napol.  v. 
Gasella,  „Le  Cygne"  v.  Cuietc.),  Stuhler  (FL,  „Carneval"  v. 
Giardi),   Grabau  (Tromp.,  „Ständchen"  v.  Herfurth),   Ep- 
pinger  (Fag.,  Conc.  v.  Gräfe)  u.  Nordin  (Corn.  ä  pistons). 
Hildburghausen.    Conc.  der  Hofcap.  a.  Meiningen  (Stein- 


bach): HmoU-Symph.  v.  Schubert,  „Nussknacker^-Suite  von 
Tscha'ikowsky,  „Tannhäuser"-Ouvert. v.Waener, 2.  Seren, 
f.  Streichorch.  v.  Volkmann,  Solo  vortrage  der  Frieda  Simon- 
son  (Clav.,  Cmoll-Conc.  v.  Beethoven,  Spinnerlied  v.  W ag- 
ner-Liszt,  Gdur-Barcarole  V.  Rubinstein  etc.)  u.  des  Hrn. 
Mühlfeld  (CJlar.,  Concertino  v.  Weber). 

Innsbruck.  8.  Mitgliederconc.  des  Musikver.(Pembaur): 
„Lenore"-Symph.  v.  Raff,  Ouvert.  zum  „Barbier  von  Bagdad" 
V.  Cornelius,  Ciaviervorträge  der  Frau  Basch-Mahler  aus 
Wien  (Bdur-Scherzo  v.  J.  Pembaur  etc.). 

Jevep.  1.  Kammermusik  der  HH.  Koch  v.  hier  (Clav.), 
Düsterbehn  u.  Kufferath  a.  Oldenburg  (Streicher) :  Ciaviertrios 
V.  Beethoven  (Op.  L  No.  3)  u.  Gade  (Fdur),  Soli  f  Viol.  v. 
Cui  (Berceuse)  u.  Hubay  („Sc6ne  de  la  Csärda")  u.  f.  Violonc. 

Laibaoh.  2.  Mitgliederconc.  der  Philharm.  Gesellschaft 
(Zöhrer):  1.  Symph.  v.  Schumann,  „Aladdin"-Ouvert.  v.  Hor- 
nemann,  Solo  vorträte  der  Frau  Thum  (G«8.,  „Sommerabend" 
V.  Lassen,  „Von  ewiger  Liebe"  v.  Brahms  u.  „Margaretha" 
V.  H.  Riedel)  u.  des  Hm.  SzHnek  (Violonc,  AmoU-Conc.  v. 
Saint-Saens). 

Leipzig.  15.  Abonn.-Conc.  im  Neuen  Gewandhaus  (Ni- 
kisch):  1.  Svmph.  v.  Schumann,  Ouvert.  „Der  römische  Car- 
neval" V.  H.  Berlioz,  Gesangvorträge  des  Frl.  Wedekind  a. 
Dresden  (Ges.)  u.  des  Hm.  ^engel  v.  hier  (Violonc,  DmoU- 
Conc.  eig.  Comp.).  —  5.  Musikabend  des  Kammermusikver. : 
Streichquint.  Op.  77  v.  H.  v.  Herzogenberg,  Ddur-Divert. 
f.  Streichquint.  u.  zwei  Hörner  u.  Caur-Streichquint.  v.  Mo- 
zart. (Ausfuhrende:  HH.  Löwenthal,  Payne,  Schumacher, 
Klesse,  Renner,  Hagen,  Hanika  [Streicher],  Bruder  u.  Leich- 
sing  [Hornisten].)  —  Conc.  des  Frl.  Polscher  ((Jes.)  u.  des  Hrn. 
Beermann  (Viol.)  unt.  Mitwirk,  der  HH.  Kahn  (Clav.)  und 
Schrattenholz  (Violonc.)  a.  Berlin  am  28.  Jan.:  £dur-Clavier- 
trio  V.  R.  Kahn,  Soli  f.  Ges.  v.  J.  Brahms  („Alte  Liebe"), 
Rob.  Hermann  („Am  leuchtenden  Sommermorgen"  n.  „Am 
Kreuzweg"),  Grieg  („Primula  veris"  u.  „Diebraunen  Augen"), 
R.  Meienreis  („Die  Vorsichtige"),  P.  Umlauft (Frühlings- 
lied),  H.  Zumpe  („Ständchen"),  Reinecke  („Luftschloss"u. 
MBiilied),  Harthan  (Wiegenlied)  u.  A.  u.  f  Viol.  v.  Wag- 
ner-Wilhelmj  („Siegfried"-Paraphrase),  Gurt S t e f f e n („Fra- 

fj"),  Nachfez  (Ungar.  Weisen\  Svendsen  (Romanze),  Grieg- 
eermann  (Frühlingslied)  u.  A.  —  8.  Kammermusikabend 
des  Böhm.  Streichquart,  der  HH.  Hoffmann  u.  Gen.  a.  Prag 
unt.  Mitwirk,  des  Hm,  Grünfeld  a.  Wien  (Clav.):  Glavier- 
quint.  Op.  81  v.  Dvorak,  Streichquartette  v.  Smetana(„Aus 
meinem  Leben")  u.  Schubert  (Dmoll).  —  Balladen-  u.  Lieder- 
vorträge der  HH.  Zarnekow  a.  Berlin  u.  Harres  a.  Darmstadt 
am  31.  Jan.,  veranstaltet  von  Hm.  Martin  Plüddemann  mit 
Liedern  v.  Lios  („Abendfriede",  „Mit  den  Sternen"  und  „O 
glücklich,  wer  ein  Herz  gefunden")  u.  folgenden  eig.  Compo- 
sitionen:  „Vineta",  „St.  Mariens  Bitter",  „Don  Massias",  „Wohl 
auf,  wohl  ab  den  Neckar",  Jung  Dieterich",  „Die  Legende  vom 
Hufeisen",  Russ.  Lied,  „Gut  Nacht"  u.  „Biterolf s  Heimkehr", 
sowie  einigen  Bearbeitungen.  —  Matin6e  des  Frl.  £.  G«rasch  a. 
Berlin  am  2.  Febr.  m.  Liedern  und  Gesängen  v.  Rud.  Bück: 
Cyklen  „Seestücke"  u.  „Asteroiden",  EinzelUeder  „Der  Traum", 
„Bin  über  die  Haide  gewandert",  „Heimliche  Liebe",  „Mai" 
u.  „Zigeunerart".  —  Abendunterhaltungen  im  k.  Conservat. 
der  Musik:  17.  Jan.  1.  Orgelf age  üb.  BACH  v.  Schumann  = 
Frl.  Dege  a.  Schuyler,  Amoll-Violoncellconc.  v.C.  Davidoff 
=  Hr.  Kagen  a.  Bern,  Seren,  in  Kanonform  f.  Pianof.  Op.  35 
V.  S.  Jadassohn  =r  Wilhelm  Backhaus  a.  Leipzig,  Lieder 
„Verbotene  Musik"  von  Gastaldon,  „Es  blinkt  der  Thau"  von 
Rubinstein  u.  „Meine  Liebe  ist  grün"  v.  Brahms  =  Frl. 
Poirier  a.  Oelzschau,  Ungar.  Rhaps.  f.  VioL  v.  M.  Hauser»» 
Carl  Henke  a.  London,  &dur-Clarin.-Conc.  v.  Weber  =  Hr. 
Hartwig  a.  Cöln,  D  moU-Clavierconc.  v.  Mendelssohn  =:  Frl. 
Bolomey  a.  San  Legiör.  21.  Jan.  Adur-Clavierquartett  von 
Brahms  =  HH.  Jentsch  aus  Löbau,  Schmidt  aus  Breslau, 
Schütze  a.  Frankenberg  u.  Ettelt  a.  Klein-Corbetfaa,  Arie  „Ge- 
spielen, geliebte  Freunde"  a.  der  „Nachtwandlerin"  v.  Bellini 
=  Frau  Lunz  a.  Riga,  Polen,  f  Pianof.  u.  Violonc.  v.  Chopin 
=  Frl.  Neumann  a.  Samara  u.  Hr.  Krasselt  a.  Baden-Baden, 
Lieder  „Du  liebes  Auge"  u.  „Lieber  Schatz,  sei  wieder  gut" 
V.  Franz  u.  „Widmung"  v.  Schumann  :=  Frl. Wilde a.Woh- 
lau,  Esdur-Clavierquart.  v.  Rheinber^er  =:  Frl.  Sastrabs- 
kaja  a.  Odessa  u.  HH.  Herrmann  a.  Mamz,  Nolte  a.  Rotter- 
dam u.  Schröder  a.  Wandsbeck,  Claviersoli  Menuet- Valse  v. 
H.  Ketten,  Berceuse  v.  Chopin  u.  Etüde  v.  Seeling  =  Frl. 
Förstel  a.  Leipzig.  24.  Jan.  Variat.  a.  dem  Streichquartett 
Op.  18,  No.  6,  V.  Beethoven  =  HH.  Werner  a.  Tauscha,  Lich- 
tenstein aus  St.  Louis,  Schütze  und  Hagen,  AmoU-Cla- 
vierconcert,   1.  Satz,   von   Hummel   =    Frl.    Germann   aus 


88 


St.  Gallen,  ^  Dmoll-davierconcert  von  Mozart  =  Frl.  Lohse 
a.  Plauen  i.  V..  Arie  „Soll  ich  auf  Mamre*s  Frucbt- 
gefild"  Y.  Händel  =  Hr.  Lorenz  a.  Leipzig,  Bondo  brillant  f. 
Fianof.  t.  Hummel  =  Hr.  Moerike  a.  Urailshain,  Lieder  „Es 
blinkt  der  Thaa"  ▼.  Hub  ins  tein^^gAbendreibn^^v.  Rein  ecke, 
„Mondnacht^  v.  Schumann  und  „Niemand  hats  gesehen*'  yon 
Loewe  =  Frl.  Jollv  a.  Oassel,  HmoU-Capriccio  f.  Clav,  von 
Mendelssohn  =  Frl.  Kieckhoefer  a.  Washington.  Emoll-Cla- 
viertrio  v.  Haydn  =  Frl.  Ricke  a.  Cassel  u.  HH.  Hegewald 
a.  Lanehennersdorf  und  Feistel  a.  Crimmitschau. 

Line.  Pop.  Conc.  unt.  Leit.  des  Hrn.  G.  Charpentier  u. 
Solist.  Mitwirk,  der  Frau  Tarauini-d'Or  u.  der  HH.  David  u. 
Montfort,  sowie  der  Union  Choräle  des  Orph^nistes  u.  des 
Damenchors  des  Conservat.  am  22.  Dec:  „La  Yie  du  poöte**, 
Symph.-Drama  in  drei  Act-en  v.  G.  Charpentier. 

LlmbllPg.  1.  Conc.  der  Liedertafel  unt.  solist.  Mitwirk, 
der  Frau  Ritter-Häcker  a.  Würzburg  u.  der  HH.  Bickel  und 
Hilf  V.  hier:  „Waldfr&ulein"  f.  Soli,  Chor  u.  Clav.  v.H.  Hof- 
mann, „Richard  Löwenherz"  f.  Chor,  Tenorsolo  u.  Clav.  v. 
F.  Hiller,  „Das  Mädchen  von  Kola"  f.  Chor  u.  Ciavier  von 
C.  Reinthaler,  Soli  f.  Gesang  v.  H.  Ritter  (Altdeutsches 
Liebeslied  und  Spanisches  Tanzlied),  R.  Becker  (Frühlings- 
Ued),  Franz  („Im  Herbst")  u.  M6hul. 

London.  Saturday  Conc.  (Manns)  mit  Compositionen  v. 
Beethoven  unt.  solist.  Mitwirk,  des  Frl.  Fillunger  (Ges.)  und 
des  Hrn.  Siloti  (Clav.)  am  14.  Dec:  3.  Symph.,  And.  aus  der 
1.  Symph.,  Ouvertüren  zu  „Prometheus"  u.  No.  8  zu  „Leo- 
nore",  Esdur-Clavierconc.  u.  Gesangsoli.  —  Frl.  ZoÖ  Pyne's 
Conc.  unt.  Mitwirk,  der  Frls.  Wil^n  (Ges.)  und  Hemmin^ 
(Violonc.)  u.  des  Hm.  Siloti  am  17.  Dec:  Dmoll-Claviertrio 
V.  Arensky,  Soli  f.  Ges.  v.  C.  Böhm  („Still  wie  die  Nacht") 
u.  A.,  f.  Ciavier  v.  Rachmaninoff  (Pr6l.),  Arensky  („Es- 
quisse"),  NÄpravnik(„Melancolie"),  Liszt(14.  Ung.  Rhaps.) 
u.  A.,  f.  Viol.  V.  Tartini  (G moU-Son.),  Bruch  (Adagio  a.  dem 

1.  Conc.)  u.  Brahms-Joachim  (Unenr.  Tanz)  u.  f.  Violonc  v. 
Br  u  ch  (Canzone). —  2.  Mottl-Conc :  8.  Symph.  v.  Beethoven,  Ouv. 
zu  „Iphigenie  in  Aulis"  v.  Gluck,  Bruchstücke  aus  „Tristan 
und  Isolde"  v.  Wagner  (Solisten:  Damen  Doxat  u.  Palliser 
und  Hr.  Hedmondt),  Emoll-Violinson.  v.  S.Bach,  f.  Streichr 
orch.  arrang.  v.  Hellmesberger.  —  London  Symph.  Concerts 
(Henschel):    No.  8  mit  Werken  v.  Beethoven  (3.  Symphonie, 

2.  iLeonot«n*-f)tfvCrtitM, ••ArtÄ'»;-Äh;'-ttArflffö*'rP#WTi-ee], 
Gaur- Violinromanze  [Frl.  Mottol)  u.  Wagner  (Vorspiel  und 
„Liebestod"  a.  „Tristan  und  Isolde").  No.  4  mit  Werken  v. 
Beethoven  (4.  Symph.,  3.  „Leonoren"-Ouvert.,  Gdur-Clavier- 
concert  [Frau  Haas]  u.Fdur- Violinromanze  [Frl.  Sethe]), Wag- 
ner (Vorspiel  zum  3.  Act  der  „Meistersinger")  und  Berlioz 
(Ungar.  Marsch).  —  Aufführ,  der  Missa  solemnis  v.  Beethoven 
am  17.  Dec.  unt.  Leit.  des  Hrn.  Henschel  u.  solist.  Mitwirk, 
der  Damen  Fillunger  und  Jansen  und  der  HH.  Jones  und 
Ffrangcon-Davies. 

LÜttieh.  1.  Conc.  der  Nouveaux- Concerts  (Dupuis): 
7.  Symph.  v.  A.  Brückner,  Vorspiel  zum  1.  Act  a.  „Armor" 
v.  S.  Lazzari,  Trauermarsch  a.  der  „Götterdämmerung"  v. 
Wagner,  Violinvorträge  des  Hrn.  Petschnikoff  (CJonc  Dp.  22 
V.  Wieniawski  u.  Chaconne  v.  Bach).  —  Conc.  des  k.  Con- 
servat. (Badoux)  am  21.  Dec:  „Patrie"  v.  Bizet,  „Callirhoö" 
v.J.  Jon  gen,  Violinconc  v.  Beethoven  (Hr.  Robert),  A  moll- 
Clavierconc  v.  Grieg  (Frl.  Wavr6e),  Toccata  a.  der  5.  Orgel- 
symph.  V.  Widor  (Hr.  Mawet).  (Die  Vortragenden  sind 
preisgekrönte  Schüler  des  Instituts.)  —  l.  Conc.  des  k.  Con- 
servat. (Dossin):  Ouvertüren  v.  R.Wagner  („Der  fliegende 
Holländer")  u.  Berlioz  („Benvenuto  Cellini"),  Solovorträge 
der  preisgekrönten  Schüler  von  1894/95  Frl.  Flahaut  (Ges., 
Bruchstücke'  a.  „Orpheus"  v.  Gluck),  Frl.Donnay  (Clav.,  1 .  Satz 
a.  dem  Bmoll-Conc  v.  Tscha'ikowsky)  u.  Hr.  Jamar  (Viol., 

1.  Conc  v.  Bruch).    —   l.Conc  des  Cercle  Piano  et  Archets : 

2.  Ciavierquart,  v.  G.  Faur6,  Gmoll-Streichquart.  v.  Grieg, 
Clarinettenson.  (welche?)  v.  Brahms. 

Magdeburg.  Am  25.  Nov.  Aufführ.  v.  Brahms'  Deut- 
schem Requiem  durch  den  Kirchengesangver.  (Rebling)  unt. 
Solist.  Mitwirk,  des  Frl.  Pilchowska  v.  hier  und  des  Hrn. 
G.  Krausse  a.  Leipzig.  —  Tonkünstlerver.  am  11.  u.  25.  Nov., 
9.  u.  16.  Dec.  u.  6.  Jan.:  GmoU-Clavierauart.  v.  Mozart  (Clav. : 
Hr.  Kauflinann),  Streichquartette  v.  Mozart  (DmoU),  Beetho- 
ven (Op.  18,  No.  3,  u.  Op.  127),  Haydn  (Bdur  und  Gdur), 
C.  Herold  (Graoll),  F.  Kauffmann  (Gdur)  und  Tscha'i- 
kowsky (Ddur),  Ciaviertrios  v.  Saint-Saöns  (Fdur)  und 
Brahms  (C  moll  |  Clav. :  Hr.  Herold  a.  Sondershausen]),  C  moll- 
Streichtrio  v.  Beethoven,  Vocalterzette  „Heimfahrt"  v.  Rhein- 
berger  u.  „Frühling"  v.  Bargiel  (Frl.  Gose,  Frau  Ullmann 
u.  Frl.  Brünicke),Solovorträge  des  Frl.  Eter  ((ies.,  „All  meine 


Herzgedanken**  u.  „Der  Schuhmacher"  v.  Bungert)  und  des 
Hm.  Herold  (Sonate  Op.  109  von  Beethoven).  (Streich- 
quartett: HH.  Berber,  Fröhlich,  Trostdorf  und  Petersen.)  — 
2.  Harmonieconc.  (EaufiPmann) :  „Les  Pröludes"  von  Liszt, 
„Athalia"-Ouvert.  v.  Mendelssohn,  Solovorträge  der  Frau  Stern 
a.  Dresden  (Clav.,  Cmoll-Conc  v.  Beethoven,  Edur-Polon.  v. 
Liszt  etc.)  u.  des  Hm.  von  Zur-Mühlen  a.  Berlin  (Gesang, 
Morgenlied,  „Sehnsucht"  u.  „Die  Thräne"  v.  Rubinstein  etc.). 
—  G)ncerte  im  Logenhanse  Ferdinand  z.  Gl.  (Kauffmann): 
No.  3.  „Vltava"  v.  am  et  an  a,Ouvert.  „Aus  dem  schottischen 
Hochlande"  v.  F.  Lamond,  Anleitung  zum  8.  Aufzug  der 
„Meistersinger"  v.  Wagner,  SolovortÄge  des  Frl.  Rost  aus 
Berlin  (Ges.,  „Die  Rosen  blühten"  u.  „£^  ist  nun  wieder  ein 
Junitag"  V.  AI.  v.  Fielitz,  „Hoffe  nur  du"  v.  H.  Genss, 
„Wild&ng"  von  W.  Taubert,  „Es  klingt  der  Lärm"  von 
L.  Thuille,  „Die  Bachstelze"  v.  F.  Kauffmann,  „Zum  Ab- 
schied" u.  „Wald  vöglein"  v.  H.  Hof  mann  etc.)  u.  des  Hrn. 
Lamond  a.  Frankfurt  a.  M.  (Ciavier,  Gdur-Conc  v.  Beetho- 
ven, „Liebestraum"  u.  Tarantella  a.  „Venezia  e  Napoli"  von 
Liszt).  No.  4.  1.  Symph.  v.  Brahms,  „Siegfried-Idyll"  v. 
Wagner,  „Ali  Baba"-Ouvert.  v.  Cherubini,  Gesangvorträge 
des  Frl.  Woltereck  a.  Hannover  („Immer  leiser"  v.  Brahms, 
„DurotheRos"  v.  Lessmann,  „Merkt  euch  das"  v.W.  Tau- 
bert  etc.).  —  8.  Conc.  des  Kaufmann.  Ver.  (Kauffmann): 
Ddur-Symph.  v.  Mozart,  Ouvert.  zu  „Richard  III."  v.  Volk- 
mann, Solo  vortrage  des  Frl.  Stephan  a.  Berlin  (Ges.,  „Komm, 
wir  wandeln  zusammen"  v.  P.  Cornelius,  „Der  Kranz"  v. 
Brahms,  „Und  die  Rosen"  u.  Volkslied  aus  Krainv.  Franz, 
„Die  Wahrsagerin"  v.  F.  Kauffmann  etc.)  u.  des  Hrn.  Pet- 
schnikoff a.  St  Petersburg  (Viol.,  DmoU-Conc.  v.  Wieni- 
awski u.  Chaconne  v.  S.  Bach). 

Mainz.  7.  Stadt.  Abonn.-Conc  (Steinbach):  Ddur-Syinph. 
V.  Svendsen,  „Der  Tanz  in  der  Dorfschenke"  v.  Liszt,  Vic- 
lin vortrage  des  Hrn.  Prof.  Halir  a.  Berlin  (Conc.  v.  Beethoven 
u.  Rondo  capricc  v.  Saint-Saöns). 

Manohester.  2.  Kammerconcert  des  Hrn.  Max  Mayer 
(Clav.)  unt.  Mitwirk,  des  Frl.  Hillhouse  (Ges.)  und  der  HH. 
Rise^ri  (Viol.)  und  Becker  'a.  Frankfurt  a.  M.  (Violoncell): 
Cla Viertrio  Op.  70,  No.  1,  u.  Clav.-Violinson.  Op.  80,  No.  3, 
V. Beethoven,  Clav. -Violoncellsonaten Op.  38  u.  00  v. Brahms, 
G«8angsoli  v.  Beethoven  u.  Brahms  („Lindes  Rauschen  in 
den  Wipfeln"  u.  „Meine  Liebe  ist  grün"). 

Marseille.  Conc  der  Assoo.  artist.  (Lecocq)  am  15.  Dec: 
5.  Symph.  von  Beethoven,  „Freischötz"-Ouvert.  von  Weber, 
„Walkürenritt"  v.  Wagner,  Joyeuse  Marchejv.  E.Chabrier, 
Ciaviervorträge  des  Frl.  Depecker  (Amoll-Concert  v.  Schu- 
mann etc.). 

Meiningen.  1.  Kammermusikconc:  GmoU-Streichquint. 
V.  Mozart,  Streichquart.  Op.  127  v.  Beethoven,  Amoll-Trio  f. 
Clav.,  Clar.  u.  Violonc  v.  J.  Brahms.  (Ausführende:  HH. 
Steinbach  [Clav.],  Fleischhauer,  Eidering,  Funk,  Abbass  und 
Piening  [Streicher],  sowie  Mühlfeld  [Clar.].) 

Mlddelburg.  Conc.  des  Gesangver.  „Tot  Oefening  en 
üitspanning"  (Oleuver)  am  3.  Dec:  „Erlkönigs  Tochter"  v. 
Gade,  „Das  begrabene  Lied"  f.  Soli  u.  Chor  m.  Ciavier  von 
Meyer-Olbersleben,  Chöre  m.  Clav.  v.  Gounod  („Prte  du 
fleuve  6tranger")  u.  J.  J.  H.  Ver  hu  Ist  („Weemoed"  u.  „Goede 
raad"),  Ghesang vortrage  des  Frl.  van  Vliet  a.  dem  Haag  („Als 
het  zonneke  alapen  gaat"  v.  A.  Spoeletc).  — Conc.  der  Ver- 
eenig.  v.  Instrum.  Muz.  (Cleuver)  am  11.  Dec:  2.  Symph.  v. 
Beetnoven,  Ouvert.  zu  „Josef"  v.  M^hul,  Fragmente  a.  „Le 
roi  b'amuse"  v.  Dölibes,  Violin  vortrage  des  Hm.  Dessau 
(Romanze  v.  F.  Ries,  Mazurka  eig.  Comp.  etc.). 

Monte-Carlo.  1.  Class.  Conc.  (de  la  Chaussee):  3.  Svm- 
phonie  v.  Beethoven,  „Dans  les  steppes"  v.  A.  Borodin, 
„Lnpressions  d'Italie"  v.  G.  Charpentier,  „Walkürenritt** 
V.  Wagner. 

Mühlhausen  i.  Th.  2^Ressource"-Conc.(Moeller):  Hmoll- 
Symph.  V.  Schubert.  „Wasserträger" -Ouvert.  v.  Cherubini, 
„Dornröschen"  v.  P.  Tscha'ikowsky,  Vorträge  des  Holland. 
Damenterzetts  der  Frls.  de  Jong,  Corver  u.  Snyders  („Im  Früh- 
ling" V.  Bargiel,  „Kleine  Waterdroppeln"  v.  C.  van  Renn  es, 
„Lob  der  Musik"  v.  F.  Kauffmann,  „Die  Wollust  in  den 
Maien"  v.  Grimm,  „Ein  kleines  Lied"  v.  W.  Berger,  „Da 
unten  im  Thale"  v.  Brahms  etc.).  —  Conc  des  Allgemein. 
Musikver.  (Moeller)  unt.  solist.  Mitwirk,  der  Frls.  Schacht  a. 
Berlin,  Busjaeger  a.  Bremen  u.  Hertwig  v.  hier  am  12.  Dec: 
„König  Manfred" -Ouvert.  v.  Reinecke,  „Orpheus"  v.  Gluck, 
Sopraidieder  v.  Mendelssohn,  V olk mann  („Die  Bekehrte")  u. 
Goldmark  („Die  Quelle"). 

Nancy.  8.  Conservat.-Conc.  (Ropartz):  4.  Symphonie  v. 
Beethoven,  Ouvertüre  zum  „Fliegenden  Holländer"  v.  Wag- 


89 


ner,  Bruchstücke  a.  der  HmoU-Suite  v.  8.  Bach,  „Le  Fiancö 
de  la  Mer^  v.  J.  Bordier  (Solisten:  Frls.  Lavigne u.  Didelot 
u.  Hr.  Sondeau). 

New- York.  Gonc.  zum  Besten  des  Deutschen  Hospitals 
unt.  Mitwirk,  des  „Deutschen  Liederkranzes^  (Zöllner)  u.  des 
„Arion^-Männerchors  (Lorenz),  sowie  der  Solisten  Damen 
Erdtmann  (Ges.),  Bloomfield-Zeisler  (Clav.)  u.  der  HH.  Scheuch 
(Öes.)  u.  Marsick  (Viol.):  Ouvertüren  v.  Raff  (Concert-)  und 
E.  N.  V.  Bezni(!^ek  („Donna  Diana*^),  Deutsches  Helden-Re- 
quiem f.  Männerchor,  Sopransolo  u.  Orch.  v.  H.  Zöllner, 
Kriegsgesang  a.  dem  „Feuer kreuz"  v.  Bruch,  M&nnerchörea 
cap.  V.  Donati  („Vilanellaallanapolitana"),  W.  H.Veit  („Der 
Käfer  und  die  Blume"),  Praetorius  („Es  ist  ein  Bos  entsprun- 

gen**)  u.  Bai  dam  US  („Wenn  alle  Brünnlein  fliessen"),  Soli  f. 
lav.  V.  Li  toi  ff  (8.  Satz  a.  dem  DmoU-Conc.)  u.  f.  Viol.  v. 
Marsick  (Lieder)  u.  Hubay  („Czarda").  —  2.  Philharmon. 
Conc.  (Seidl)  m.  Werken  v.  Beethoven:  7.Symph.,  „Egmont"- 
Ouvert.,  Menuet  u.  AUegro  moto  a.  dem  Cdur-Streidiquart., 
Arie  „Ah,  perfido"  (Frau  de  Vere-Sapio)  u.  Esdur-Glavierconc. 
(Frau  Bloomfield-Zeisler).  —  1.  Conc.  der  Musical  Art  Society 
(F.  Damrosch):  Motette  Op.  HO,  I^o.  d,  v.  Brahms,  „Stabat 
mater"  v.  Palestrina,  „Presentation  of  Christ  in  the  Temple" 
v.  Eccard,  „Christmas  Night",  arr.  v.  W.  Damrosch,  „Thron 
der  Liebe"  v.  Cornelius,  Madri^l  a.  der  Oper  „The  Scarlet 
Letter"  v.  W.  Damrosch,  Madrigal  „Chi  la  Gagliarda"  von 
Donato.  —  1.  Conc.  des  Dannreuther-  (früher  Beethoven-) 
Quart,  unt.  Mit  wirk.  der.  HH.  Dethier  (Clav.)  und  Biedrich 

iViolonc):  A  moU-Glavierquart.  v.  J.  Suk,  Amoll-Quart. 
',  Viel.,  Viola  u.  zwei  Violoncelli  v.  A.  Arensky,  Variat.[a. 
dem  D  moll-Streichquart.  v.  Schubert.  —  1.  Conc.  des  Kneisel- 
Quart.  a.  Boston :  Streichquartette  v.  Haydn  (Op.  76,  No.  1)  u. 
Brahms  (Op.  51,  No.  2),  Variat  a.  dem  Streichquärt.  Op.  18, 
No.  5,  V.  Beethoven. 

Paris.    Conservator.-Concerte  (Taffanel):    8.  u.  15.  Dec. 
8.  Symph.  v.  Beethoven,  „Freischütz" -Ouvert.  v.  Weber,  „La 
Lyre  et  la'  Harpe"  v.  Saint-Sa3ns  (Soli :    Damen  Adams  u. 
äaanay  u.  HH.  Muratet  u.  Notö),   Adur-Clavierconc.  v.  Mo- 
zart (Hr.  Saint-Saöns).    29.U.29.  Dec.  2.  Symph.  v.  Brahms, 
„Genovefa" -Ouvert.  v.  Schumann,   Chöre  a.   „Elias"  v.  Men- 
delssohn u.  „Gloria  Patri"  v.  Palestrina,  HmoU-Violinconc.  v. 
Saixit-Sa6ns  (Hr.  Sarasate).    —    Colonne-Concerte:    1.  Dec. 
8.  Symph.  v.  Beethoven,  Ouvert.  zu  „La  Princesse  Jaiine"  v. 
S  a  i  n  t- S a ö  n s,   Po^me  mystique,  Poöme  d'amonr  und  Poöme 
r^aJistique  V.  G.  Charpentier  (gesung.  v.  den  HH.  Auguez, 
Claeys  u.  Gkiland  u.  dem  Chor),  m3^ol.  Scene  „La  Naissance 
de  Vönus**  v.  G.  Faurö,  sowie  1.,  2.  u.  4.  Scene   a.  „Bhein- 
gold"  (Solisten  der  beiden  letztgen.  Stücke:  Damen  Durand- 
Ulbach,  Blanc,  Pregi  u.  Plante  u.  HH.  Auguez,  Gandubert, 
Dantu  u.  VieuUe)  u.  Marsch  a.  „Lohengrin"  von  Wagner. 
8.  Dec.    9.  Symph.  v.  Beethoven,    „La  l^aissance  de  Vönus" 
v.  G.  Faur6   (Solisten   in    beiden  Werken:   Frl.  Blanc  und 
Planes  u.  HH.  Gandubert  u.  Auguez),  „Ph6dre"-Ouvert.  von 
M  a sse n e t ,  Marsch  a.  „Tannhäuser"  v.  W  a g n  e  r ,  Bruchstück  a. 
-La  Prise  de  Troie"  v.  Berlioz  u.  „Böves"  v.  Wagner  (Frl. 
Autscherra).     15.  Dec.    9.  Symph.  v.  Beethoven  (Solisten  wie 
am  8.  Dec.),  Ouvert.  espagnole  v.  Ch.Widor,  Marsch  u.  Chor 
a.    „Tannhäuser"    v.  Wagner,   Solo  vortrage   des  Frl.   Kut- 
scherra  (G^.,  Arie  a.  „Fidelio"  v.  Beethoven,  „Träume"  von 
Wagner)   u.  des  Hm.  Bisler  (Clav.,  Adur-Conc.  v.  Liszt). 
22.  Dec.    9.  Symph.  v.  Beethoven  (Solisten  wie  am  8.  Dec), 
„L^Enfance  du  Cnrist"  v.  Berlioz   (Solisten:   Frau  Auguez- 
de  Montalant  u.   HH.  Vals,  Auguez,  Warmbrodt,  Nivette  u. 
Dantu).  —  Lamoureux-Concerte:  1.  Dec.    6.  Symph.  v.  Beet- 
hoven, Ouvertüren  v.  Wagner  („Meistersinger")  u.  Ch.  Sil- 
ver  („B^rönice") ,   Pilgermarsch  a.  der  „Harold" -Symph.  von 
Berlioz,  „Espana"  v.  E.  Chabrier,  Chansons  de  Miarka"  v. 
A.Georges,  ges.  v.  Frl.  Passama.    8.  Dec.  1.  Symphonie  v. 
Schumann,    „B6r6nice "-Ouvert.  v.  Ch.  Silver,    Vorspiel  zum 
B.  Act  a.   „Lohengrin",   „Walkürenritt",    Trauermarsch  und 
Schlussscene  a.  der  „Götterdämmerung"  (Solo:   Frau   Marcy; 
V.  Wag  ner,  Solovorträge  der  Frau  Marcy  u.  des  Hrn.  Salmon 
(Violonc,  Elegie  v.  G.  Faur6).     15.  Dec.    1.  Symphonie  v. 
Schumann,  Ouvert.  zu  „Iphigenie  in  Aulis"  v.  Gluck,  Einleit. 
zum  8.  Act  a.  „Lohengrin",  „Walkürenritt",  Trauermarsch  u. 
Schlussscene  a.  der  „Götterdänmierung"    (Solo:  Frau  Marcy) 
V.Wagner,  Seren,  d'un  montagnard  a.  der  „Harold" -Symph. 
v.  H.  Berlioz,    Arie  a.    „Oberen"  v.  Weber  (Frau  Marcy). 
22.  Dec.    5.  Symph.  v.  Beethoven,  Ouvert.  zu  „Iphigenie  in 
Aulis"  V.  Gluck  m.  Wagner's  Schluss,    Dramma  per  musica 
„Le  D6fi  de  Phoebus  et  de  Pan"  v.  S.  Bach  (Solisten:  Damen 
Lovano  u.  Remy  u.  HH.  Lafarge,  Morel  u.  Bailly),   „Tann- 
häuser"-Ouvert.  u.  „Siegfried-Idyll"  v.  Wagner).  —   d*Har- 


couri-Concerte:  1.  Dec.  Symphonien  v.Beethoven  (No.  2)  u. 
Saint-Saöns  (CmoU,  m.  Org.j,  „Impressions  de  campagne" 
V.  B.  Godard,  Polen,  v.  Liszt,  Spinnerchor  (ohne  Chor)  a. 
dem  „Fliefi;enden  Holländer"  v.  Wagner,  Conc.  f.  SEarfe  imd 
Flöte  (Frl.  Hardel  u.  Hr.  Deschamps)  v.  Mozart.  8.  Dec. 
Symphonien  v.Beethoven  (No.  3)  u.  Saint-Saöns  (No.  8.m. 
Orgel),  Ouvert.  v.  Auber,  „Impressions  de  campagne"  v.  6o- 
dard,  Kaiser-Marsch  v.  Wagner,  Largo  v.  Händel.  15.  Dec. 
Symphonien  v.  Beethoven  (No.  8)  und  W.  Bargiel,  Slav. 
Thema  u.  Variat.  a.  „Coppölia"  v.  L.  Delibes,  „Cnarfreita^- 
zauber"  a.  „Parsifal"  u.  ]&aiser-Marsch  v.Wagner,  1.  Violm- 
conc.  V.  Bruch  (Hr.  Crickboom).  f2.  Dec.  Symphonien  v. 
Beethoven  (No.  4)  u.  Saint-Saöns  (Cmoll),  Ouvertüre  zum 
„Fliegenden  Holländer"  v.  Wagner,  „ESspana"  v.  Chabrier, 
„Feuulets  d'album"  v.  Chauvet-Maröchal,  Hymne  an  die 
heil.  Caecilia  v.  Ch.  Gounod,  Hec.  u.  Arie  a.  „iphigenie  in 
Tauris"  v.  Gluck  (Frl.  Morgan). 

Würzburg.  Abendunterhalt  in  der  k.  Musikschule  am 
20.  Dec.:  Ddur-Ouvert.  v.  Händel-Wüllner  =  Orchesterciasse 
unt.  Leit.  des  Hm.  Albrecht,  Prael.  Op.  60  f.  Org.  v.  Brosig 
:=  Hr.  Hofifmann,  Elegie  f.  Viola  alta  v.  Emst-Hitter  =  Hr. 
Beier,  Sopranlieder  „Liebeshoffnung"  v.  H.  Schnitze,  „Die 
Nacht  ist  weich"  v.  AI.  v.  Fielitz  u.  „Er  ist  gekommen"  v. 
Franz  =z  Frl  Wegele,  Phant.  f.  Fl.  u.  Clav.  v.  F.  Doppler 
=  Hr.  Herold  u.  Frl.  Huber,  9.  Violinconc.  v.  Spohr  =:  Hr. 
Bock,  Fmoll-Concertstück  f.  Clav.  v.  Weber  =  Hr.  Bauer. 
„Frühlingshoffiiung"  f.  gem.  Chor  u.  Orch.  v.  H.  Cassimir 
=  8.  Chor-  u.  Orcnesterclasse  unt.  Leit.  des  Comp. 

Zwickau.  2.  Geistl.  MusikauffÜhr.  des  Eirchenchors  zu 
St.  Marien  (VoUhardt)  unt.  solist.  Mitwirk,  der  Frau  Schimmer- 
Budolph  u.  des  Hrn.  Schrauff  a.  Dresden:  Cantate  „Wachet 
auf"  v.  S.  Bach,  Ein  deutsches  Requiem  v.  J.  Brahms.  — 
3.  Conc.  des  Musik ver.:  Ciaviertrios  v.  Schumann  (DmoU)  u. 
Beethoven  (Op.  70,  No.  1),  HmoU-Clav.-Violinson.  v.  Bubin- 
stein.  (Ausführende:  HH.  VoUhardt  v.  hier  [Clav.],  Hilf  u. 
Klengel  a.  Leipzig  [Streicher].) 

^0r*  Veraltete  Programme^  sowie  Programme  ohne  Angabe  von  Ort  und 
Datttm  müssen  vollständig  unbeachtet  bleiben! 

.  Engagements .  und  Gäste  in  Oper  und  Concert. 

Flensburg.  Unter  den  Solisten  der  Aufftlhrung  der 
Haydn^schen  „Jahreszeiten",  welche  unlängst  die  „Euterpe" 
veranstaltete,  ragte  der  Tenorist  Hr.  Hinzelmann  um  ein 
Stück  über  die  Anderen  hinweg.  —  Frankfurt  a.  H.  Hr. 
Heinrich  Vogl  ist  Ghist  des  Opernhauses.  Seine  erste  Partie 
war  der  Tristan,  dessen  Darstellung  Sensation  erregte.  Nicht 
minder  erschöpfend  war  sein  Tannhäuser.  Der  Künstler  ist 
mit  seiner  noch  jugendlichen  Stimmkraft  die  schlagendste 
Berichtigung  der  lügenhaft-tendenziösen  Behauptung,  dass 
Richard  Wagner  mit  seinen  Tondramen  das  menschliche  Qe- 
sangsorgan  ruinire.  —  Heidelberg.  Sehr  gefeiert  wurden  die 
Solisten  des  4.  Concertes  des  Bach- Vereins.  Konnte  man  bei 
dem  Baritonisten  Hrn.  van  Booy  aus  Frankfurt  a.  M.  bei 
dessen  in  Deutschland  bereits  weitverbreitetem  Renommee  sich 
schon  im  Voraus  eines  wirklichen  Genusses  versichert  halten, 
so  war  dagegen  die  junge  Violinistin  Frl.  0' Moore  aus 
Clarence  eine  völlig  unbe&nnte  KünstlererscheinuDK  ^^  uns. 
Aber  sie  hat  mit  ihrem  ausserordentlichen  Talent  und  Können 
sofort  siegend  durchgeschlagen.  —  St.  Petersburg.  Nach 
dem  Weggange  des  Hrn.  Prof  ErdmannsdÖrfer  versuchte  Hr. 
Bleichmann,  ein  junger  Componist,  einige  Concerte  unter 
dem  Schutz  der  Philharmonischen  Gesellschaft  zu  geben,  aber 
sein  Dirigiren  war  armseliges  Stückwerk.  —  Rom.  Der  iunge 
ungarische  Geiger  Hr.  Pecskai  hat  hier  sein  Abschiedscon- 
cert  gegeben  und  namentlich  mit  der  Teufelstriller-Sonate 
von  Tartini  einen  verdienten  Triumph  gefeiert. 

Kirchenmusik. 

Leipzig.  Thomaskirche:  1.  Febr.  „Aus  der  Tiefen  ruf 
ich"  V.  L.  Spohr.  „Sanctus"  v.  Palestrina.  2.  Febr.  „Die 
Seligpreisungen"  v.  G.  Schreck. 

Musikalische  Klannegiesserei. 

Die  sächsische  Residenzstadt  verdankt  die  neueste  Auf- 
führung  der  Faust-Symphonie  von  Liszt  Hm.  Nicod6.  Trotz- 
dem dieselbe  allseitig  lOs  eine  ganz  ausgezeichnete,   als  die 


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vielleicht  überhaupt  beste,  welche  man  in  Dresden  erlebt  hat, 
bezeichnet  wird,  ist  sie  doch  nicht  im  Stande  gewesen,  bei 
gewissen  Leuten  das  Yerständniss  für  ihr  Object  zu  kl&ren, 
wovon  u.  A.  die  nachfolgende  Auslassung  des  Hrn.  Dr.  Hans 
Poppe  im  „Dredener  Journal"  ein  beredtes  Zeugniss  gibt: 
„Der  dritte  von  Hm.  Nicodö  veranstaltete  Orchesterabend 
hat  als  Hauptwerk  die  Faust-Symphonie  von  Liszt  gebracht 
Nachdem  dieselbe  in  Dresden  schon  mehrere  Male,  zuletzt 
im  Jahre  1892  von  der  königl.  Capelle  vorgeführt  und  ent- 
sprechend oft  kritisch  abgeschätzt  worden  ist,  dürfen  wir 
uns  der  wenig  angenehmen  Aufgabe  entziehen,  den  in  der 
Symphonie  vorhandenen  Zwiespaß;  zwischen  der  Bedeutung 
geisti^^er  Impulse  und  Anstrengungen  und  der  Unzuläng- 
lichkeit musikalisch  schöpferischer  Kraft  im  einzelnen 
wiederholt  nachzuweisen.  Für  Musiker  von  gemässigt  con- 
servatiyer  Bichtung  und  für  diejenigen  Kunstfreunde,  an 
deren  eigenem  Urtheilsvermögen  so  liebedienerisch  gemachte 
Erläuterungen  des  Werkes,  wie  die  von  Bich.  Pohl,  ohn- 
mächtig abgleiten,  ergibt  sich  immer  von  Neuem  der  Ein- 
druck, dass  die  Symphonie  allenfalls  nur  mit  dem  lang- 
samen Satze  (»Gretchenc)  einen  absoluten  Musikgenuss  bietet, 
während  der  musikalische  Ausdruck  der  Faust-Idee,  wohl 
überhaupt  ein  von  der  Tonkunst  nicht  zu  lösendes  Problem, 
in  dem  ersten  Satze  vielfach  mit  primitiven,  durchaus  nicht 
symphonisch  echten  Mitteln  vergebens  zu  erreichen  gesucht 
ist,  und  die  Figur  des  Mephistopheles  im  dritten  Theile, 
der  mit  seinen  Verdrehungen  und  Verrenkungen  der  früheren 
Themen  einen  an  sich  geistreichen,  aber  für  einen  vollen 
Symphoniesatz  unzureichenden  Einfall  klein  münzt,  ledig- 
lich in  einem  materiellen  Bilde  erscheint 


Vermischte  Mittheilungen  und  Notizen. 

*  Nachdem  die  drei  Concerte,  die  Hr.  E.  Eulenburg 
in  der  laufenden  Saison  mit  dem  Berliner  Philharmonischen 
Orchester  unter  drei  verschiedenen  Dirigenten  (Nikisch, 
Auer,  Prof.  Dr.  Kretzschmar)  in  der  Alberthalle  zu  Leipzig 
veranstalten  wollte,  trotz  der  verschiedenen  vorsommerlichen 
Hinweise  in  der  Localpresse  schliesslich  klanglos  vom  Plane 
wi^dac  .vergeh wawfUn  waren  imdulia.fiir  sie  vorher  so  kräftig 
gemachte  Beclame  als  ganz  überflüssig  sich  erwiesen  hatte, 
tauchte  zu  An&ng  dieses  Jahres,  ebenfalls  zunächst  in  den 
Localblättem ,  das  Concertproject  der  Berliner  Hof- 
capelle  auf,  von  welchem  auch  wir  (in  No.  3)  Notiz  nahmen. 
Trotz  der  Bestimmtheit,  mit  welcher  mi^etheilt  wurde,  dass 
das  gedachte  Orchester  „mit  kaiserlicher  Genehmigung"  zwei 
Concerte  in  der  Alberthalle  veranstalten  werde,  wollten 
Manche  der  Interessenten,  welchen  Hr.  Eulenburg  als  Unter- 
nehmer bezeichnet  wurde,  im  Gedenken  an  dessen  eingangs 
erwähntes,  zu  Wasser  gewordenes  Concertproject  an  die 
neue  Botschaft  nicht  glauben,  zumal  Niemand  sich  erinnern 
konnte,  von  früheren  zweitägigen  Concertausflügen  der  vor- 
nehmsten Capelle  der  Beichshauptstadt  gehört  zu  haben. 
Aber  das  Wunder  vollzieht  sich  wirklich,  Hr.  Hofcapell- 
meister  Weingartner  wird  mit  seiner  Künstlerschaar  in 
offenen  künstlerischen  Wettkampf  nicht  blos  mit  den  Con- 
certen  des  Liszt- Vereins ,  von  welchen  er  selbst  früher  Ver- 
schiedene geleitet  hat,  sondern  auch  mit  den  Abonnement- 
concerten  im  Neuen  Gewandhaus  treten ;  dagegen  wissen  wir 
nicht,  ob  das  Unternehmen  auf  seine  eigene  Initiative  oder 
die  des  Hm.  Eulenburg  zurückzufuhren  ist,  und  ob  die  Ca- 
pelle oder  Hr.  Eulenburg  das  geschäftliche  Bisico  desselben 
trägt.  Jedenfalls  werden  sich  wohl  nur  Wenige  die  Gelegen- 
heit, die  Berliner  Hofcapelle  auf  so  bequeme  und  relativ 
billige  Weise  hören  zu  können,  entgehen  lassen,  und  vielleicht 
erleben  wir  es,  dass  in  nächster  Saison  gleich  ein  ganzer 
Cyklus  von  Concerten  auswärtiger  Hofcapellen  (die  Dresdener, 
Münchener  und  Wiener  kommen  neben  der  Berliner  zunächst 
in  Betracht)  in  Leipzig  veranstaltet  wird.  Von  dem  Beise- 
fleber  unserer  HH.  Capellmeister  können  eben  leicht  auch 
die  Orchester  angesteckt  werden. 


*  Wie  aus  dem  im  heutigen  Inseratentheil  unseres  Bits, 
befindlichen  bez.  Aufruf  zu  ersehen  ist,  hat  sich  ein  Comitö 
zur  Errichtung  eines  Grabdenkmals  fiir  Seb.  Bach  in 
der  Johanniskirche  zu  Leipzig,  in  welcher  die  im  v. 
Sommer  aufgefundenen  Gebeine  des  Meisters  beigesetzt  wer- 
den sollen,  gebildet.  Lässt  es  sich  auch  kaum  bestreiten, 
dass  besser  ads  die  Johanniskirche ,  die  als  ehemalige  Fried- 
hofkirche nur  in  ganz  ausser  lieber  Verbindung  mit  S.  Bach 
steht,  sich  die  Thomaskirche,  deren  Cantor  aller  Can  toren  der 


Unsterbliche  lange  Jahre  hindurch  war,  ftkr  die  Bergung  der 
irdischen  Ueberreste  desselben  und  oie  Aufteilung  eines 
würdigen  Bach-Monumentes  geeignet  hätte,  so  hat  doch, 
nachdem  die  Wahl  des  Begräbnissortes  endgilti^  entschieden 
ist,  eine  Discussion  über  diese  Frage  keinen  praktischen  Zweck 
mehr,  und  es  ist  nur  noch  von  allen  Bach- Verehrern  ein- 
müthig  zu  wünschen  und  dahinzustreben ,  dass  die  zur  Aus- 
führung dieses  Denkmals-Projects  nöthige  Summe  recht  bald 
zusammen  komme. 

*  In  Berlin  ist  ein  Hueo  Wolf-Verein  ins  Leben  ge- 
treten, dessen  Zweck  eine  zielbewusste  Propaganda  für  diesen 
hochtalentirten  Wiener  Componisten  ist. 

*  Die  HH.  A.  Payne  und  Dr.  Hugo  Biemann  in  Leipzig 
bereiten  einen  systematisch  geordneten  Katalog  der  ge- 
sammten  Kammermusik,  soweit  dieselbe  heute  im  Buch- 
handel erreichbar  ist,  zur  baldigen  Herausgabe  vor  und 
rechnen  dabei  auf  die  Unterstützung  der  betr.  HH.  Verleger 
und  Componisten,  indem  ^ie  sie  um  Zustellung  von  Druck- 
exemplaren und  Bürstenabzügen  der  bez.  Werke  bitten. 

*  Beim  Dresdener  Hoftheater  wurden  im  Jahre  1895 
37  Opern  zur  Aufführung  eingereicht.  Die  anderen  Bühnen 
werden  ebenfalls  nicht  ül^r  einen  Mangel  an  derartigen  Zu- 
sendungen zu  klagen  gehabt  haben.  Das  Missverhältniss 
zwischen  Angebot  und  Aufführungsmöglichkeit  wird  immer 
grösser.    Schade  um  die  viele  verlorene  Zeit  und  Mühe. 

*  Die  neueste  „Nibelungen'' -Aufführung  des  Stadttheaters 
zu  Leipzig,  welche  am  1 1 .  Jan.  begann,  ist  am  vor.  Sonnabend 
zu  „Siegfried^  gelangt,  der,  musikalisch  besser  vorbereitet 
als  die  „Walküre",  bedeutend  besser  in  der  Ausführung  gelungen 
sein  soll,  als  Jene.  Man  hofil,  dass  die  „Götterdämmerung'' 
noch  im  Laufe  des  Februar  sich  „Siegfried**  anschliesst 
Dass  sich  Hr.  Staegemann  mit  dieser  „Nibelungen" -Auffüh- 
nmg  überhaste,  wird  ihm,  trotz  des  Malheurs  in  der  schein- 
bar ohne  vorherige  Probe  herausgebrachten  „Walküre", 
sicherlich  Niemand  zum  Vorwurf  macnen. 

*  Im  Stadttheater  zu  Chemnitz  fSemd  am  81.  d.  Mts. 
bei  ihrer  dortigen  Premiöre  August  Klughardt's  Oper 
„Iwein"  eine  äusserst  lebhafte  Aufnahme,  welcher  Erfolg  dem 
Werke  auch  bei  der  ersten  Wiederholung  treu  blieb,  deim 
auch  hierbei  wurden  die  Hauptdarsteller  vier  und  fmif  Mal 
nach  den  Actschlüssen  hervorgerufen. 

*  Wilhelm  Blodeck's  Oper  „Im  Brunnen"  war  die 
neueste  Opernnovität  des  Stadttheaters  zu  Co  In,  hat  aber, 
wie  anderwärts,  nur  ein  vorübergehendes  Interesse  geboten. 

*  In  Basel  ist  in  vor.  Woche  die  neue  Oper  „Kudrun", 
Dichtung  von  Stephan  Born,  Musik  von  Hans  Huber,  mit 
grossem  Erfolg  zur  ersten  Aufführung  gelangt. 

*  Eine  neue  einactige  Qpei^t  „Bazzia"  von  van  Damme, 
welche  kürzlich  im  Grand-Th6ätre  zu  Gent  zum  ersten  Mal 
vom  Lampenlicht  beschienen  vnirde,  hat  nicht  Übel  gefallen. 

*  In  Braunschweig  hatte  am  26.  v.  M.  die  Erstauf- 
führung der  neuesten,  „Der  Spielmann"  betitelten  Oper  von 
A.  Schütz  statt.  Das  Werk  wurde  mit  grossem  Beifall 
aufgenommen. 

*  W.  Kienzl's  Oper  „Der  Evangelimann"  ist,  nachdem 
andere  Städte  die  Zugkraft  derselben  erprobt  haben,  auch  in 
Graz,  der  G^burtsstaat  des  Componisten,  mit  dem  gewohnten 
lauten  Erfolg  in  Scene  gegangen. 

*  Die  neue  Oper  „Balassa  Bälint"  von  Sigmund  Farkas 
hat  bei  ihrer  neulichen  Premiere  in  Budapest  wenig  Ent- 
gegenkommen beim  Publicum  gefunden. 

'*'  In  Wien  und  Budapest  hat  in  den  letzten  Tagen  ein 
sechszehnjähriger  Künstler,Hr.  Bruno  Granichstaedten,  ein 
Schüler  des  Wiener  Conseirvatoriums,  aussergewöhnliches 
Aufsehen  als  Componist  einer  symphonischen  Dichtung 
„Der  Sang  der  See",  eines  Ciavierquintettes  und  einiger 
Lieder,  sowie  als  Pianist  erregt.  Die  uns  vorliegenden,  ganz 
enthusiastisch  gehaltenen  Berichte  bezeichnen  den  jungen 
Mann  einstimmig  als  ein  Genie  seltenster  Art  und  seine 
Com  Positionen  als  Meisterwerke  hoher  Bangordnung.  Das 
„N.  W.  Fremdenbl."  schreibt  von  ihm  sogar:  „Auf  dem  In- 
strumente ist  er  ein  Meister,  in  der  Composition  jedoch  der 
Meister  der  Meister".  Als  ein  ganz  ausserordentliches  Werk 
wird  die  Syinphonie,  welche  Granichstaedten  soeben  vollendet, 
bezeichnet.  Wir  hoffen,  bald  eingehendere  Mittbeüungen  über 
diese  neue  Künstlererscheinung  bringen  zu  können. 


*  Hr. Kammersftager  Eugen  Gura  hat  an  seinem  neuesten 
Balladen-  und  Liederabend,  den  er  in  vor.  WocBfe  in  Berlin 
veranstaltete,  sein  Auditorium  wie  früher  bei  gleichen  An- 
lässen au&  Höchste  mit  seinen  herrlichen  Vorträgen  entzückt 
und  begeistert. 

*  Hr.  Arthur  Friedheim,  dessen  pianistische  Kunst 
unlängst  in  einer-  Privatsoiröe  in  Leipzig  in  strahlendstem 
Lichte  sich  präsentirte,  hat  sich  auf  eine  Concertreise  nach 
der  Türkei,  Griechenland  und  Egypten  begeben. 

*  Hr.  Prof.  Max  Erdmannsdörfer  ist  bereits  auch  fiir 
die  nächstwinterlichen  Symphonieconcerte  der  kaiserlich 
Bussischen  Musikgesellschait>  zu  St.  Petersburg  ais  Dirigent 
engagirt  worden. 

*  Hr.  Dr.  Hans  Harthan  in  Wiesbaden  hat  einen  Buf 
als  Director  des  chilenischen  Staats-Gonservatoriums  in  Sant- 
iago erhalten  und  angenommen. 

'^  Hm.  k.  Musikdirector  Reubke  in  Halle  a.  S.  wurde 
der  k.  preussische  Professortitel  verliehen. 


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Todtenllste.  Ad.  Auerbach^  ehemaliger  Heldentenor, 
t,  circa  70  Jahre  alt,  kürzlich  m  Frankfurt  a.  M.  —  Sir 
Joseph  Barnby,  Organist,  Kirchencomponist,  gründete  1867 
in  London  einen  Chor  für  Vorführung  von  Madrigalen  und 
hervorragender  Chormusik,  wurde  später  Leiter  von  Novello^s 
Oratorienconcerten,  dann  Dirigent  der  Albert-Hall  Choral 
Society,  1875  wurde  er  auch  Precentor  und  Director  des 
Musikunterrichts  am  Eton  College,  leitete  auch  die  Musik- 
feste in  Cardiff,  f  am  28.  Jan.,  58^/t  Jahre  alt,  in  London.  — - 
Lady  Llanover,  eine  Dame,  welche  auf  Kunst,  Musik  und 
Litteratur  in  Wales  grossen  Einfluss  ausübte,  namentlich  für 
die  Wiederbelebung  des  Eisteddfod  thätig  war,  eine  Samm- 
lung populärer  Gesänge  von  Wales  herausgab,  f,  94  Jahre 
alt.  —  Frank  E.Sawyer.  vielversprechender  amerikanischer 
Componist,  f,  24  Jahre  alt,  in  New- York. 

Berichtigungen.  Die  in  No.  5,  S.  63,  unter  Schleiz 
verzeichnete  lurchenmusik  ist  nicht  in  Schleiz,  sondern  in 
Pen  ig  aufgeführt  worden,  und  in  No.  6,  S.  74,  Sp.  2,  12.  u. 
11.  Z.  V.  u.  muss  es  Tragische  Symphonie  von  Bich. 
Metzdorff,  statt  Tragische  Ouvertüre  von  J.  Brahms  heissen. 


Brieflsasteii. 


y,  //,  B.  in  L,  Wenn  in  dem  Circular  der  hiesigen  seit 
einigen  Jahren  bestehenden  Ciavierfabrik  F.  Blüthner  gesagt 
wird,  dass  die  Stutzflügel  der  Letzteren  „den  Concertnügeln 
der  berühmtesten  Fabrikanten  ebenbürtig  zur  Seite  gestellt*' 
werden  könnten  und  „Fabrikate  derselben  Qrösse  an  Fülle 
des  Tons  bei  Weitem**  überträfen ,  so  ist  dies  eine  Behaup- 
tungi  auf  die  auch  ein  Dummer  kaum  anbeissen  dürfte. 


üT,  in  ff,  Ihr  Verlangen  ist  kaum  mit  Einem  Werke  zu 
stillen;  wir  nennen  Ihnen  deshalb  das  Musik-Lexikon  von 
Dr.  Hugo  Biemann,  La  Marals  „Musikalische  Studienköpfe** 
und  H.  Kretzschmar's  „Führer  durch  den  Concertsaal**. 

M.  J,  in  N,-Y,  Dass  Hr.  Z.  auch  in  Amerika  nach  sei- 
nem richtigen  Werth  geschätzt  wird,  hörten  wir  schon  von 
verschiedenen  anderen  Seiten. 


Anzeigen. 


Den  hochverehrlichen  Intendanzen,  Concertvereinignngen,  Theaterdirec- 
tionen  etc.  beehren  wir  uns  heute  mitzutheilen»  dass  uns  .die  cu:9te  Altistin 
der  Dresdener  Hofoper 

Fräulein  Charlotte  Huhn 

ihre  alleinige  Generalvertretung  übertragen  hat,    und  bitten    wir,   alle  ge- 
schäftlichen Anfragen  gütigst  an  unsere  Adresse  gelangen  zu  lassen. 

Mit  Hochachtung  [237.] 

ergebenst 

Süddeutsche  Concertdirection. 

Mflnchen. 

Kaim-Saal  (Türkenstrasse  5/1). 


Engagements-Anträge  und  Anfragen  ersuche  ausschliesslich  an 
die  Concerldipection  Hermann  Wolff 9  Berlin  W.  Am  Carls- 
bad 19,  I,  richten  zu  wollen.  [238.] 

Bologna.  ^VTXßO  SoratO, 

^iolin  virtuos. 


Bpeitkopf&Härtel's  Deutscher  LiedepveHag. 


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BREITKOPF  &  HABTEL  In  Leipzig. 

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BiioM  älterer  Orclestermiisil. 

Praktisch  eingerichtet   und   bezeichnet 

von 

Hermann  Kretzschmar. 

Glaok,  Chr.  W.  von»  Vier  S&tsse  aus  dem 
Ballet  „Don  Juan".  Partitur  Ji  4, — . 
13  Orch.-Stimmen  je  60  /^, 

Dittersdopf.  Carl  von,  Symphonie  in 
Cdur.  Partitur  Ji  5,—.  13  Orchester- 
Stimmen  je  30  z^. 

^^>iQ  Weitere  Werke  encbeinen  demnächst  @/~ 


Verlag  von  E.  W.  Fritzsch  in  Leipzig. 

Dr.  Wilhelm  Stade. 

Op.  87.  (Geistliche  Lieder  für  vierstim- 
migen   gemischten    Chor.      Heft    I. 

1.  Wenn  ich  ihn  nur  habe.  (Novalis.) 

2.  Wenn  Alle  untreu  werden.  (Novalis.) 

3.  Weihnachtslied.  „Empor  zu  Qott, 
mein     Lobgesang^.      (^rummacher.) 

4.  Ostermorgen.  „Frühmorgens,  da  die 
Sonn  aufgeht^.  (Johann  Heermann.) 
Part.  u.  Stimmen  M  2,20.  (Part.  1  ^. 
Stimmen  &  80  z^.)  [241.] 

Idem.  Heft  II.  6.  Mutterliebe.  „Es 
blickt  ein  Wort  michinnigan".  (Sachse.) 
6.  Trauungsgesang.  „Herr,  vor  dein 
Antlitz  treten  Zwei".  (Strauss.)  7.Wenn 
ich  einst  von  jenem  Schlummer.  (Klop- 
stock.)  Partitur  u.  Stimmen  jk  2,20. 
(Part.  1  jä,    Stimmen  &  30  >{.) 

Op.  38.  Psalm  71  („Herr,  ich  traue 
auf  dich")  fiür  eine  Singstimme  mit 
Pianoforte  oder  Orgel.    J4^  2,— . 


92 


Yeriag  von  E.  W.  Frttzseh  in  Leipzig. 

Compositionen  Yon 
E.  Jaques-Dalcroze. 

Op.    8.  Nocturne  ftir  Pianoforte.  ^  1,20. 

Op.  0.  Saite  ftLr  Violonoell  mit  Piano- 
forte.    Ji  4, — . 

Op.  10.  Skizzen  für  Pianoforte.  ^  2,50. 

Op.  14.  SechsLiederföreineSingstimme 
mit  Pianoforte.  1.  HochzeitsUä.  „Ans 
der  Eltern  Macht  und  Haus**.  (Conrad 
Ferdinand  Meyer.)  2.  Wie  lang  die 
Nacht.  (Ernst  Scherenberg.)  3.  ^sen- 
zeit,  wie  schnell  vorbei.  (Ed.  Möricke.) 
4.  Lied  des  Alten,  «^ald  vergilbt  das 
grüne  Gras".  (Adolf  Wilbrandt.)  6.  Die 
Glocken  läuten.  (Adolf  Böttger.)  6.  Hast 
du  von  den  Fischerkindem.  (Mtdler 
von  Köni^wijiter.)    Ji  8, — . 

Op.  16.  Sechs  Lieder  für  eine  Singstimme 
mit  Pianoforte.  1.  Lied  des  Glüälichen . 
„Wie  glänzt  nun  die  Welt  im  Abend- 
strahl*".  (Adolf  Wilbrandt.)  2.  Einder- 
gebet. „Wenn  ein  Eindlein  faltet 
{romm**.  (August Silberstein.)  S.Inder 
Fremde.  „Ich  hör  die  Bächlein  rau- 
schen**. (Josef  Freiherr  von  Eichendorff.) 
4.  Ich  nehm  es  leicht.  (Aug.  Silberstein.) 
6.  Lieb  Liebchen.  (H.  Heine.)  6.  Als 
schweigend  ich  die  rothe  Böse.  (A. 
Duncker.)    Ji  3,—.  [242.) 

Op.  16.  Bondo  scherzando  für  Violine  mit 
Pianoforte.    M  2,50. 

Op.  20.  „Janie**.  Musikalisches  Idyll. 
Partitur  M  lÖO,—  netto.  Glavieraus- 
zug  mit  Text.  Ji  10, —  netto. 


F.  Pabst's 

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Kataloge  erwünscht.  [244b.] 

In  meinem  Verlage  erschienen: 

Vier  Lieder 

fap  eine  Singstimme 
mit   Begleitung  des  Pianoforte 
componirt  von  [246.] 

Herman  Zumpe. 

Pr.  2Ji60  4, 

No.  1.  Gefesselte  Musen.  (Conrad  Ferd. 

Meyer.) 
No.  2.  Gute  Stunde.   (Emanuel  Geibel.) 
No.  3.  Der  Harfiier.    (J.  W.  v.  Goethe.) 
No.  4.  Altdeutsches  Volkslied. 


JjeipziiC* 


£•  W.  Frltsach. 


.A.iJ.friJLf 

zur    Errichtung    eines    Grabdenkmals 

zvir 

Johann  Sebastian  Bach 

in  der  Johanniskirehe  zn  Leipzig. 

Johann  Sebastian  Bach*s  Grab,  das  lange  vermisste,  ist  durch  wunderbare 
Fügung  wiedei!  aufgefunden,  und  zugleich  ist  von  der  Hand  von  Carl  S offner 
das  lebensvolle  Bild  des  grossen  Meisters  in  voller  imponirender  Macht  geschaSen 
worden.  l^-^^j 

Baches  Gebeine  werden  im  Innern  der  Johanniskirehe  wieder  beigesetzt 
werden,  in  deren  Nähe  sie  durch  so  lange  Zeiten  unbeachtet  gelegen  haben.  Die 
Gelegenheit  ist  endlich  gekommen,  die  Ruhestätte  des  erhabenen  Tondichters  durch 
ein  würdiges  Denkmal  bleibend  auszuzeichnen.  Mit  der  Ausführung  eines  solchen 
beabsichtigen  wir  denselben  Bildhauer  zu  beauftragen,  der  für  uns  Bach*s  Züge 
zu  neuem  Leben  erweckt  hat. 

Der  Aufruf  für  ein  Grabdenkmal  Johann  Sebastian  Baches  ergeht  an  die 
grosse  Gemeinschaft  Derer,  die  in  seinen  gewaltigen,  gemüthstiefen  und  frommen 
Schöpfungen  Anregung,  Erhebung  und  Erbauung  gefunden  haben  und  die  sieb 
freuen,  durch  Schmückung  der  Grabstätte  ihre  Verehrung  für  Bach  und  den  Dank, 
den  sie  ihm  schulden,  zum  Ausdruck  bringen  zu  können. 

lielpslK,  Januar  1896. 

Das  Comit^. 

F.   G.  Tranzschel,  Pastor  zu  St.  Johannis, 

TorsItBender. 

Professor  Dr.  Joseph  Joachim  in  Berlin, 

stellTertretender  Toraltsender. 


FlnaiiBaassehaaa : 
Stadtrath  Helnr.  Dodel,  Mitglied  der  Gewandhausconcertdirection;  Kaufmann 
MMrtln  fS^eliroeder,  Mitglied  des  Kirchen- Vorstandes  zu  St.  Johannis. 

Cassenstellen  tu  Lieipmif;: 
O.  Oandlff  A  Blum,  Brühl  34;  8leler  A  Yo^el,  Thalstraase  6. 


Dr.  Joannes  JBralites,  Wien.    Trof.  Dr.  Martin  Blnmner,"  l)ir.  der 

Singakademie,  Berlin.  Stadtr.  Alpbons  Dftrr,  Mitgl.  der  Gewandhausconcert- 
direction. O.  T.  SSrnstbansen,  Vors.  des  deutschen  Athenäums,  London. 
Heinr.  Flinseli«  stellvertr.  Vors.  der  Gewandhausconcertdirect.  Dr.  Adolph 
Oelbel)  Mitgl.  der  Gewandhausconcertdirection.  fS^lr  Oeoripe  Orove«  London. 
Geh.  Reg.-Baä  Dr.  O.  Grfinler,  stellvertr.  Vors.  des  Archen- Vorst.  zu  St.  Joh. 
Stadtr.  a.  D.  Dr.  O.  Gfintlier,  Dir.  des  Leipziger  Gonseryatoriums.  Dr.  O.  t. 
Hase  (Breitkopf  &  Härtel),  Directorialmitgl.  der  Bach-Gesellschaft  u.  Vors.  des 
Biedel- Vereins.  Consistorialrath  Prof.  Dr.  tlieol.  G.  Hetnricl,  Mitglied  des 
Kirch.- Vorst.  zu  St.  Joh.  Prof.  Hetnr.  ▼•  HersoKenberf ,  Berlin.  Geh,  Med- 
Rath  Prof.  Dr.  med.  Wilb.  HIa,  Direct.  der  anatom.  Anstalt  der  Universität 
Prof.  Dr.  O.  Kftmmel,  Rector  der  Nicolaigymnasiums.  Prof.  Dr.  Herrn. 
Kretzsebmar,  Universitätsmusikdir.,  Directorialmitgl.  der  Bach-Gesellschafb  n. 
Dir.  des  Biedel- Vereins.  Dr.  C  Ijampe- Ylscber,  Vorsitzender  der  Gewandhaus- 
concertdirection. Prof.  Halt®  Ucbt,  Dir.  des  städt.  Bauamts.  Artbnr  Nl- 
kfscb,  Oapellmeister  des  Gewandhausorchesters.  Justizrath  O.  IB*.  Oebme« 
Mitgl.  des  Elirch.- Vorst.  zu  St.  Joh.  Prof.  Dr.  Carl  Belneeke,  Gapellmeister, 
Vors.  der  Bach-Gesellschaft.  K.  k.  österr.  Generalconsul  Dr.  M.  fS^ebober,  Kgl. 
S.  Oberreg.-Bath  a.  D.  Musikdir.  O.  S^obreek,  Cantor  der  Thomasschule.  Prof. 
Dr.  Tb.  8ebrelber,  Dir.  des  städt.  Museums.  Oapellmeister  H.  Sitt,  Dir.  des 
Bach- Vereins.  Prof.  Dr.  Frledr.  8pitta,  Strassburg.  Dr.  £.  Yo^el,  Bib- 
liothekar der  Peters'schen  Musikbibliothek.  Dr.  Jnl.-.VoMl,  Direct.- A^st  des 
städt.  Museums.  Geh.  Rath  Prof.  Dr.  Adolpb  Wacb,  Mitgl.  der  Gewandhaus- 
concertdir.    Dr.  O.  Wnstmann,  Oberbibliothekar  u.  Dir.  des  städt.  Archivs. 

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Paganlnl,  Spohr,  David,  Reinecke, 
Joachim,  Ph.  Scharwenka. 

Äuggabe  fUr  Violine  und  Pianoforte  zum 
0«terricht    und    pr&ktischea   Gebrawh. 

Dritte  Reihe. 
Fortsetzang  der  von  Fflrd.  David  and 
Henpl    Petrl    herausgegebenen    Samm- 

Inngen. 
No.  1.  Paganlnl,  Nloolo,ZweitesGoDcart, 

Hmoll,0p.7.  Bearb.TonFh.Schar' 

wenka.    Jl  6, — . 
No.  2.  SpohF,  Ludwig.  Neuntee  Concert, 

DmoU,Op.66.  Bearb.  von  Hans Sitt. 

>  3.-. 
No.  3.  David,  Ferdinand,  Viertes  Con- 
cert, Edur,  Op.  33.    Jl  6,—. 
No.  4.  Relneoke,  Carl,    Concert,  amoll, 

Op.  Ul.    M  6,—. 
No.  6.  Joachim,  Joseph,  Concert  in  on- 

garischer  Weise,    Dmoll,   Op.  U. 

jt  e,— . 

No.  6.  Setaarwenka,  Philipp,   Concert, 
Gdor,  Op.  »5.    Jl  9,—. 


Nachweislich  sehr  töcbt.  akad.  geb. 
Clavierlehrerin  wünscht  durch  klim. 
Verhalt,  gezw,,  sich  in  einer  südd. 
Stadt,  wo  Bedürfniss  nach  solcher  vor- 
handen, niederzul.  Oef.  Off.  unter  Ä. 
D.  20  an  die  Exp.  d.  Blte.  erb.      [S69.] 


Neuer  Verlag  von 
Breitkopf  *  HBrtel  in  Leipzig. 

S.  Jadassohn. 

Op.  ISS. 

Psalm  ISI  für  gemischten  Chor  u.  Orgel 
ad  libitum.  Partitur  Jl  1,50.  4  Chor- 
Stämmen  je  80  ^. 


94 


C#  Beclisteiii 


9 

FlioLgel'  und  Pianiiio-Falirikant. 

Hofliereiraiit 

Sr.  Maj.  des  Kaisers  von  Deatschland  und  Königs  von  Preussen,  Ihrer  Maj.  der  Kaiserin  von  Deutschland  und  Königin 
von  Preussen,  Ihrer  Maj.  der  Königin  von  England,  Ihrer  Maj.  der  Königin-Regentin  von  Spanien «  Sr.  Kaiserl.  und 
Königl.  Hoheit  des  Kronprinzen  von  Deutschland  und  von  Preussen,  Sr.  Königl.  Hoheit  des  Prinzen  Friedrich  Carl  von 
Preussen,  Sr.  Königl.  Hoheit  des  Herzogs  von  Edinburgh,  Ihrer  Königl.  Hoheit  der  Prinzessin  Louise  von  England 
[264 — .]  (Marohioness  of  Lome;. 

L  Fabrik:    5—7  Johannis-Str.  und  27  Zlegel-Strasse. 
II.  Fabrik:    21  Grflnaaer-Strasse  u.  25  Wlener-Strasse. 
III.  Fabrik:    122  Reiehenberger-Strasse. 


I^ondon 

40  Wigmore  Street. 


5—7  Johannis-Str. 


Conservatorium  der  Musik 

in  Cöln 

(zB^eieh  Theatemhole  fflr  Oper  and  Schauspiel) 

unter  Leitung  des  städtischen  Capellmeisters  Herrn 

Professor  Dr.  Franz  WüUner. 

[855.] 
Das  Conservatorium  besteht  aus  einer  Instrumentalschule  (Clavier.  Orgel,  Harfe, 
Streich-  und  Blasinstrumente),  einer  Musiktheorie-,  einer  Gesang-  und  Opern-  bezw. 
Schauspielschule,  sowie  einem  Seminar  fhr  Clavierlehrer.  Für  die  Ausbildung  von 
Organisten  und  Kirchenmusik-Dirigenten  besteht  ein  Cursus  für  Liturgik.  Die 
Anstalt  besitzt  Vorbereitungsclassen  für  Ciavier,  Violine,  Violonceli,  Sologesang 
und  Harfe  und  lässt  Hospitanten  zum  Chorgesanß,  zu  den  Orchesterübungen, 
musiklitteraturgeschichtlichen  und  musikpädagogischen  Vorlesungen,. event.  auch 
zum  Unterricht  in  Violonceli,  Contrabass  und  den  Blasinstrumenten  zu. 

Als  Lehrer  sind  thfttig  die  Herren:  Professor  Dr.  F.  Wüllner,  Concertmeister 
F.  Ar&nyi,  F.  Berger,  W.  Bock,  C.  Böttcher,  Domcapellroeister  Cohen,  G.  F.  Cortella, 
W.  H.  Dayas,  A.  Eibenschütz,  Director  Dr.  Erkäenz,  B..  Exner,  F.  W.  Franke, 
B.  Friede,  Concertmeister  F.  Grützmacher,  Concertmeister  W:  Hess,  E.  Heuser, 
Ober-Regisseur  A.  Hofmann,  N.  Hompesch,  H.  Eatona,  E.  Ketz,Prof.  Dr.  0.  Klau- 
weil,   Professor  A.  lUefiel,    A.  Krögel,  Ober-Begisseur  E.  Lewinger,  Aug.  v.  Othe- 

fraven,  Kammervirtuos  M.  Pauer,  P.  Sadony,  A.  Sandberg,  B.  Schulz- Domburg, 
!.  Schulze,  königl.  Musikdirector  J.  Schwartz,  Concertmeister  Willv  Seibert,  Pro- 
fessor I.  Seiss,  stellvertretender  Director,  E.  Straesser,  E.  Woltf,  F.  Wolschke, 
E.  Wehsener,  0.  Zöbisch. 

Das  Sommersemester  'beginnt  am  9.  April  d.  J.  Die  Aufnahme-Prüfung 
findet  an  diesem  Tage,  more^ns  9  Uhr,  im  Schulgebäude  (Wolfisstrasse  No.  3/5) 
statt.  Das  Schulgeld  beträft  mr  ein  Hauptfach  und  die  obligatorischen  Nebenfächer 
M.  300  p.  a.;  ist  das  Hauptfach  Sologesang,  M.  400,  und  wenn  Betheiligung  an  der 
Opernschule  hinzutritt,  M.  450  p.  a.,  ist  das  Hauptfach  Contrabass  oder  ein  Blas- 
instrument, M.  200  p.  a.  Für  die  Betheiligung  am  Seminar  zahlen  die  betr.  Schüler 
ein  für  allemal  M.  50. 

Wegen  weiterer  Mittheilungen,  Schulgesetze  u.  s.  w.,  sowie  wegen  Anmeldungen 
woUe  man  sich  schriftlich  oder  mündlicn  an  das  Secretariat  des  Conservatoriums 
(Wolfsstrasse  3/5)  wenden. 

Cöln,  Februar  1896. Der  Voratond> 

FM.  taervatoriiM  der  Isik 

in 

Glavier-,  Streichinstrument-,  Blasinstrument-,  Theorie-, 
Dirigenten-,  Gesang-  und  Opernschule. 

Prospect  frei  durch  das  Secretariat. 

Der  Director: 
[256a.]  Hofcapellmeister  Professor  SchPOedeP« 


Verlag  von  E.  W.  FpitZSCh  in  Leipzig.  [257.] 

Dp.  34.  Trio  für  Ciavier,  Oboe 
und  Bratsche.  6  ^. 


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J.  SehHberth  &  Co.  (Felix  Siegel) 

in  Leipzig. 

Komische  Oper  in  3  Acten  von 

E.  N.  von  REZmCEK. 

Claviepauszug  mit  Text  netto  Ji  7,50. 
Textbuch netto   „  —,60. 

Clavier-  und  Gesangsmuslk..^  ^ 
•■ferture  für  Ciavier  &  2  ms.     .    .     1  50 

„  „         ^        ii4ms.     ..260 

fVmpiel  zum  2.  Act  f.  Ciavier  &2m8. 1  o  _ 
[lUlletMiik  für  Claviei  ä  2  ms.       ]^ 
Walzer-Zwiiehenipiel  f.  Ciavier  &  2  ms.  1  50 

„  „  (erleicht.  Aosg.)    1,50. 

^  „  ii  4  ms.     .    .         2, — . 

PotpourPi  No.  1 , 2  f.  Ciavier  ä  2  ms.  ä  8,—. 

Dooa  Müia-Ianch  f.  Ciavier  ä.  2  ms.  I  — 

Derselbe         f.  Ciavier  &  4  ms.  1  SO 

Fioretta-LIed:     „MütterQheB.f  waaBfr- 

in  Schlaf  mich  sang",   mr  hohe, 

mittlere  oder  tiefe  Stimme  mit 

Ciavier ä  1  60 

Basselbe  für  mittlere  Stimme  mit 

Orchester netto  3  — 

larrailied:  „Die  Narrenglocken  klin- 

rn"  für  Bariton  und  Ciavier    .  1  60 
dieses  Feoer'S    Arie  für  Sopran 
und  Ciavier 1  60 

Instnimeiitaliiiiisik. 

OiTeriire  für  grosses  Orchester. 

Part,  netto  ^4,50.  Stimmen  netto  7  50 

Walzer-Zwischenspiei  für  grosses    Or- 
chester.     Partitur  .    netto    ^  4  60. 
Stimmen netto  7  50. 

Fieretta-Lie4   für   Comet  &  Pistons 
oder  B-Trompetem.  Orchester  no.  2  — 

Dasselbe  für  mittlere  Stimme  mit 
Orchester netto  3  — 

Dasselbe  für  Comet&Pistonsoder  B- 
Trompete  solo l  — 

Dasselbe  für  do.  mit  Ciavier   .    .    l  50 

Donna  Diana-Iamh  f.  Militärmusik  no  2  — 

Potpourri  für  grosses  Orchester. 

[258.]  netto  5,— . 

Dasselbe  für  kleines  Orchester    „    3,—. 

Neuer  Verlag  von 
Brettkopf  A  Hftrtel  in  Leipzig. 

[259.] 

Für  flarmoHiom  nnd  PiaAoforte. 

Bach,  Joh.  Seb.,  Concert  in  Fmoll  (No.  5 
der  Clavierconcerte).    Ji  2, — . 

—  Concert  in  Fdur  (No.  1  der  Orchester- 
concerte).    Ji  3,—. 

Bearbeitungen  von  B.  Tollt« 


96 


Neue  Lieder  und  Duette. 

Soeben  erschiidnexi:  '  [960b.] 

l>e]a^a,  lLt.9  Wie  kann  ich  dein  vergessen.    „Ach,  kann  ich  dein 

vergessen".     Dichtnng  von  E.  Wal  ton.     Uebersetzung  von  Dr.  Wilh. 
Henzen.    Für  eine  Singstimme  mit  Begleitung  des  Pianoforte.  Aasgabe 

für  hohe  Stimme ^  1,20. 

—  —  Ich  höre  dich.  „Und  wenn  du  wanderst".  Dichtung  von  Frederic 
E.  Weatherly.  Uebersetzung  von  Dr.  Wilh.  Henzen.  Für  eine  Sing- 
stimme mit  Begleitung  des  Pianoforte  (und  Violine  ad  libitum).  Aus- 
gabe für  hohe  Stimme *M  1,25. 

^eolis  z^iveistiin  mlge  G-esäng'e  mit  Begleitung  des 

Pianoforte    nach    Dichtungen    von   G.  Hubi  Newcombe,   ins    Deutsche 
übertragen  von  Dr.  Wilh.  Henzen. 

Na  1.    BareaPOle.    „Wo  der  Mond  sein  Licht  ergossen"    .  Ji  1,25. 

No.  2.    Fahr  wohl.     „Sommer,  musst  du  nun  versehn"  .    ,  Ji  1,25. 

No.  8.    Süsse  Gloeken.    „0  klingt  von  alter  Zeit^     ,    .    ,  Ji  1,26. 

No.  4.    „FpühUng  heil« Jf  1,25. 

No.  5.    „Sie  sehl&ft" .^1,25. 

No.  6.    Zum  Tanz.    „Komme  zum  Wald" Ji  1,25. 

8^incliEIg^9  OhnstiAU,  Viel  TrSume:  „Viel  Vögel  sind  ge- 
flogen". Gedicht  von  Hamerling.  Für  eine  Singstimme  mit  Beglei- 
tung des  Pianoforte.     Ausgabe  für  hohe  Stimme  .     ,     ,     .     ^  — ,60. 

„  „    mittlere  Stimme     .     .     .     ^  — ,60. 

„  „    tiefe  „         ,     .     ,     ^  — ,60. 

Verlag  von  Rob.  Forberg  in  Leipzig. 


If  eue  KammermiLslk 

im  Verlage  von  F.  E.  C.  Leuckart  in  Leipzig. 

[261.] 

Fr&MUisrf  Carlv  Dp.  80.    Quintett  für  Pianoforte,  2wei  Violinen,  Viola  Ji  4 

und  Violoncell 16,—. 

Kahn,  Robert,  Op.  14.    Quartett  (in  HmoU)  für  Pianoforte,  Violine, 

Viola  und  Violoncell.    Neue  Ausgabe 10, — . 

Dasselbe  für  Pianoforte  zu  vier  Händen  übertragen  von  Otto  Singer.  6, — , 
Kalun,  Robert,   Op.  19.    Trio   (in  Edur)    für    Pianoforte,    Violine   und 

Violoncell 10,—. 

Major,  Jnl.  J.,    Op.  20.     Trio  (No.  2  in  Ddur)  für  Pianoforte,  Violine 

und  Violoncell 10, — . 

Major,  Jul.  J.,  Op.  33.  Sonate  (in  Ddur)  fiir  Violine  und  Pianoforte.  5,-—. 
Bheinbereer,  Josef,  Quartette  für  zwei  Violinen, Viola  u.Violoneell. 

No.  1  in  Cmoll  (Jean  Becker  gewidmet)  Op.  89.    Partitur  .    .  4,—. 

Stimmen .    .  7,50. 

Für  Pianoforte  zu  vier  Händen  vom  Componisten 7,50. 

No.  2  in  Fdur  (Rob.  Heckmann  gewidmet)  Op.  147.    Partitur  4,—. 

Stimmen  7,50 

Für  Pianoforte  zu  vier  Händen  vom  Componisten 7,50. 

Rbeinberiter,  Josef,  Op.  166.    Suite  für  Violine  und  Pianoforte  .    .  6,—. 

Raff-Conservatorium 

zu 

Frankfart  a.  KL 

Eschenheimer  Anlage  5. 

[262.] 

Beginn  des  Sommersemesters  am  I.  IMSrz  1896.   Aufoahme-Prufung 

Vormittags  10  Uhr.  Honorar  jährlich  Ji  180  bis  Ji  360.  (Sommer-Semester 
«^  60  bis  ^  120.)  —  Prospecte  zu  beziehen  durch  die  Direction.  Anmel- 
dungen werden  schriftlich  erbeten. 

]>ie  ]>lreetiou: 

IViaximilian  Fleisch.    Max  Schwarz. 


Gommissionsverlag  von 

Friedrich  Hofmeister  in  Leipzig. 

Uk  Herfflänn. 

Zwölf  Icleine  Lieder  aus  dem  lyri- 
schen Intermezzo  von  H.  Heine  filr 
mittlere  Singstimme  mit  Pianoforte- 
begleitung, Op.  1.  No.  1.  Am  leuch- 
tenden Sommermorgen.  JK — ,80.  No.2. 
Die  Mitternacht  war  kalt  und  stumm. 
Ji-'fiO.  No.  3.  Ein  Fichtenbaum  steht 
einsam.  Ji  ~,60.  No.  4.  Hör  ich  das 
Liedchen  klingen,  .ä  —,60.  No.  5. 
Schöne,'  helle,  ^Idne  Sterne.  Ji  — ,60. 
No.  6.  Mein  Liebchen,  wir  sassen  bei- 
sammen. Ji  — ,80.  No.  7.  Aus  meinen 
grossen  Schmerzen.  Ji  — ,80.  No.  8. 
Aus  meinen  Thränen  spriessen.  ^  — ,60. 
No.  ft.  Und  wüsstens  die  Blumen.  Ji  1 , — . 
No.  10.  Dein  Angesicht  so  lieb  und  schön. 
Ji  — ,60.  No.  11.  Am  Kreuzweg  wird 
bespraben.  Ji  —,60.  No.  12.  Nacht  liegt 
auf  den  fremden  Wegen.  Ji  — ,60. 

Abtheüung  I  (No.  1-6)  .A  2,—. 

Abtheilung  11  (No.  7—12)  Ji  2,—. 

Sechs  kleine  Lieder  von  H.  Heine  far 

mittlere  Singstimme  mit  Pianoforte- 
begleitung, Op.  6.  No.  1.  Dämmernd 
lie^t  der  Sommerabend.  No.  2.  Herz, 
mein  Herz,  sei  nicht  beklommen. 
No.  3.  Das  ist  ein  Brausen  und  Heulen. 
No.  4.  Der  Tod,  das  ist  die  kühle  Nacht. 
No.  5.  Was  will  die  einsame  Thräne? 
No.  6.  Deine  weissen  Lilienfinger. 
Jt  1,50  netto.  [263.] 

»erlag  von  E.  W.  PBITZSCH  in  kipzig. 

Richard  Wagner, 

1  AlMlätt  Ur  das  Mer. 

Preis  1  tf . 
Bearbeitungen : 

Für  Orchester  von  0.  Beichelt.  Part. 
Ji  1,50.    Stimmen  cplt.  Ji  8, — . 

Für  Violine  mit  Orchesterbegleitung  von 
Aug.  Wilhelm].  Partitur  Ji  1,50. 
Stinmien  cplt.  Ji  3, — . 

Für  Violine  mitPiariofortebegleitungvon 
Aug.  Wilhelmj.    Jt  1,60. 

Für  Violoncell  mit  Orchesterbegleitung 
von  Dav.  Popper.  Partitur  Ji  1,50. 
Stimmen  cplt.  Ji  3, — . 

Für  Violoncell  mit  Pianofortebegleitung 
von  Dav.  Popper.    «^1,60. 

Für  Harmonium  mit  Pianofortebe- 
gleitung von  J oh.  May,    J$  2, — . 

Für  Violoncell  (oder  Violine),  Harmo- 
nium u.  Pianoforte  von  Aug.  Rein- 
hard.   M  2,40.  [264.] 

Für  Horn  mit  Orchesterbegleitung  von 
F.  Gumbert.  Partitur  J$  1,50.  Stim- 
men cplt.  Ji  3, — . 

Für  Horn  mit  Pianofortebegleitung  von 

F.  Gumbert.    Ji  1,50. 
Für  Viola  alta  mit  Pianofortebegleitung 

von  Hermann  Ritter.    J6  1,50. 

Für  Cornet  ä.  pistons  mit  Pianoforte- 
begleitung v.Bich.Hof  mann.  .^1,50. 

Für  Harmonium  oder  Pedalflügel  oder 
Orgel  von  A.W.Gottschalg.  .ill,50. 

Für  Violine  -mit  Pianofortebegleitung 
(leicht  spielbar]  von  Richard  Hof- 
mann.   J$  1,50. 


96 


■^^  AnMe  Bloem, 

Oratorien-  u.  LiedersSngerin  (Alt). 

Wieshadeily  Gr.  Burgstr.  7. 

Anna  Manch,      [267£] 

CJoncert-  und  Oratoriensängerin  (Sopran). 

Frankfurt  a.  M.,  Staofenstrasse  85  in. 

Concertvertretong:    H.  Wolff»  Berlin. 

Johajina  Dietz, 

Concert-  und  OratoriensSngerin 

(Sopran).  [268i.] 

Frankfürt  a.  M.,  Alte  Mainzergasse  41. 
CinertTertretiif:    UNeitMl«  {iiMrMirMtiii.   IMei. 

Clara  Straoss-KorzwellT, 

Concert-  nnd  Oratoriensängerin  (Sopran). 
Qesanglehrerin.       [269ni.] 
Leipzig,   Rossplatz  SIL 

iiffiiiui  J^rtiBff , 

C^neert-  ml  Oratoriensiiigeriii  (Sopran). 

Gesanglehrerin. 
Leipzig,  Dorrienstr.   13.      [270k.] 

Fran  Hensing-Odrich, 

€oneertsftna:erin  (Sopran). 

[271w.]     Aachen,  Wallstr.  16. 

Sttsaniie  Stade,  m-.) 

Concert-  u.  Oratoriensftngerin  (Sopran). 
Gesangletarerin. 

Uipiig,  Ranstädter  Steinweig  49 III. 

Agnes  Witting, 

Concert-  u.  Oratoriensängerin  (Alt). 
Dresden,  Sedanstrasae  8.  [273k.] 


Irma  Bettega, 

Cficert-  u4  •rattrieiiligerii  (h«her  Alt). 
Gesanglehrerin.  [274i.] 

lielpsiar,  Simsonstr.  11,11.1. 

Änsbildong  im  Clavierspiel. 

[275-.] 

Elisaketk  Morshach, 

Pianiattn. 

Leipzig,   Lessing-Strasse  20,  III. 


Adolph  Brodsky, 

r>irector  dee  H/oyal  MaxiclieBter  College  of  Musio, 

[9760]  Manchestop. 


Anna  Schimon -Rep, 

[277—.] 

Lehreria  flr  Sologesani  aa  der  k. 
Akademie  der  Toaiaast. 

Mflnclieni  JBgeratraaae  8 111. 
Cficilie  Kloppenburgy 

Concert-  und  Oratoriensängerin  (Alt). 
Frankfurta*!!.,  Zimmerweg  18.  [278e.] 


Emil  PinkSy 

Concert-    und   Oratorientenor. 

Leipzig,  Holie  Str.  47,  II. 

[279i.] 
Concertvertretung:  H.  Wolff,  Berlin.' 

Fritz    Philipp. 

[280q.]  "^  "^ 

Violoncellvirtuos. 

Leipzig,  Packhof-Str.  No.  13,  S.EUge. 

Slrno  iReicAert, 

Coneert-  und  OratorieisligerCBus). 

Dreaden,  Peterstr.  3 III.      [281b.] 


Aiiton  FoepstePp 

Pianiat.  [282e.] 

Berlin  W.,  Potsdamer  Strasse  27  b, 

Villa  1. 

Emil  Vaupei, 

hoher  Bariton.  [28dp.] 

Concert-  und  OratoriensSnger. 

Wiesbaden^  Philippsberg  12. 
Dmflk  Ton  0.  G.  Böder  in  Leipzig. 


Willy  ^eMerg, 

Genf- 


[284-.] 


Dr.  Hugo  Riemann, 

Docent  an  der  Uniyersit&t. 

(Olafierspiei,  Tiieorie,  HasikgettUebU.) 

[285—.] 

Leipzigp  Thomasius-Str.  6,  III. 

Solo(|Bartett  für  KirebeDgesaag, 

Itelpsifl^.  [286u.] 

Adr.:  B.  ROthig,  Cantor  a.  St.  Joh., 
Sophienstrasse  12. 

Verlag  von 

Breiticopf  A  H8rtel  in  Leipzig. 

[287.] 


Nene  Lieder 


für  eine  Singatimme  und  Piaitoforte. 

Bagge,  S.,  Op.  20.  Sechs  Gedichte  von 
G.  F.  Meyer.  Davon  einzeln:  No.  1. 
Liebesflämmchen.  —  2.  Hochzeitslied. 

—  3.  Lenzfahrt.' —  4.    Ewig  jung  ist 
nur  die  Sonne  je  30  /l. 

Bonvin,  L.,  Op.  23.  Fünf  Lieder  für  So- 
pran od.  Tenor  (deutsch-engl.)  Ji  2,—. 
No.  1.  DasVöglein  spricht.— 2.  Früh- 
lingswunsoh.   —    8.  Herbstabend.    — 
4.  Heimath,  liegst  so  fem.  —  5.  Wünsche. 

Fielitz,  Alexander  von,  Op.  24,  No.  1. 
Das  Kraut  Vereessenheit  (!Em.  Geibel). 
Deutsch-englisch.  Hoch  u.  tief  je  50  /^, 

—  Op.  47.  Narrenlieder  (O.J.Bierbaam). 
Deutsch-englisch.    Ji  2,50. 

No.  1.  Der  melancholische  Narr.  — 
2.  Des  Narren  Begenlied.  —  3.  Des 
Narren  Nachtlied. 

Hoftnann,  H.,  Op.  117.  Fünf  Lieder: 
No.  1.  Selig  zu  Zweit.  —  2.  Im  Früh- 
ling. —  3.  Am  grünen  Lindenbaume. 

—  4.  Wie  du  noch  jung.  —  6.  Geheim 

je  J^  1,—. 

Verlag  von  E.  W.  Fritzseh  in  Leipzig. 

[288.] 

Hober,  Hans,  Fu^rdia^^era'J 


Leipzig,  am  13.  Februar  1896. 


-.KlHt- 

bM  lidliUiUiilluiH,  nwii 
IVA  IUI  ntttau  n  mian. 


Veraatwortlicher  Kedaotaor  und  Verleger: 

E.  W.  FritzsGh, 

Leipzig,  K8nlg38traase  6. 


nMIIdtllMlfNMMI 
Miiuii  iimtutii  tut  u 


Das  Uuaikalische  Wochenblatt  erscheint  j&hrlich  in  53  Nommeni.  Der  Abonnementsbetrag 
flir  das  Quartal  von_18  Nummern  ist  2  Mark;  eine  einzelne  Nummer  kostet  *0  Pfennige.   Bei 


XX¥n.Jalir|,]  £ 


weitere  Länder  des  Weltpoetvereins.  —  Jahresabonnements  werden  onter  Zugrunde- 
IcKimp  vorstellender  BeziiE?'''e^''ri(mn?pn  bnmnhnnt.. 
Die  InBertionsgeb&hreD  für  den  Banm  einer  dreigespaltenen  Petitzeile  betragen  30  Pf. 


It;  Dl«  OniudlagMi  dar  Tanblldang  beim  a«auige.  Tan  AngnMe  Bähme.  (achltua)  —  TagaagaMblakts:  MiuU 
Wien  (FoTWrtiniif).  —  Beriobte.  —  ConosrtÜDMhKa.  —  Engagententa  uid  Otita  In  (^er  und  flonoart. 
rnigen.  —  Aalgeniine  NoTltaten.  —  TsrinlBahtfl  HiCtheilanKMi  nad  NotiieD.  —  KrItissliBT  Anl 
"-■-•■ — ■—    -  AnxalBSD. 


10.8. 


HaBDoreriBi 
—  OpenurfRUi 
Ladwl«'tI«ahof. - 


Die  Grundlagen  der  Tonbildung  beim  Gesänge. 

Yen  Aagoste  Böhme. 
(Scblow.) 

Der  Gleichheit  dar  Vocaliaatioa  treten  bei  nn«  Ger- 
manen jedoch  greise  Schwierigkeiten  durch  die  Vereini- 
gniig  mit  den  Consonanten  entgegen.  Ihre  bedeutendsten 
Feinde  sind  die  angehftuften  Zungen-Gaumenlaute  j,  eh, 
g,  k,  die  ein  Verstraffen  der  weichen  Gaomenmuskeln 
herbeiführen  and  im  AUgemeinea  der  bedingten  Dehnbar- 
keit derselben  entgegenarbeiten.  Anders  ist  es  bei  den 
Romanen,  die  sehr  wenig  Zungen- Gaumenlaute  und  diese 
meist  klingend  in  ihrer  Sprache  fähren.  Ausserdem  be- 
gänstigt  das  Klima  die  Dehnbarkeit  der  Rachenmuskeln, 
weil  die  Sädllnder  ihren  Hund  vielfach  geöffiiet  halten, 
was  die  elastische  Gaumenbeschaffenfaeit  ungemein  beg&n- 
stigt.  Hingegen  schliesst  der  Nordl&nder  des  rauhen 
Klimas  wegen  seinen  Mund,  wodurch  die  Bachen-  und 
Oaumenmuskeln  verengt  werden  und  wodurch  der  Ent- 
wickelung  des  Voealtones  entgegen  gearbeitet  wird.  Wir 
also  haben  die  GaumenmuskelthKtigkeit,  die  der  Komane 
z.  B.  in  Bo  reichem  Maasse  besitzt,  etngebnsst  und  roca- 
lisiren  im  Allgemeinen  mit  Einer  Ganmenstellung,  und 
diese  ist  die  unbedingt  engste.  Lernen  wir  nun  diese 
wichtigen  Bedingungen  nicht  erfüllen ,  so  wird  es  nicht 
möglichsein,  correct  zuvocaliairen.  Wir  werden  ein  flaches 
0,  U,  ein  noch  flacheres  t  bilden  und  e  und  i  unmSglich 
klangreicb  entwickeln  können.  Hiermit  soll  nun  nicht  etwa 
gesagt  sein,  daas  U  für  die  Gdsangsflbttngen  ein  passen- 
derer Vocal  als  |  sei.  Das  Ueben  auf  einem  Vocal  ist  Ober- 
haupt aiemlich  zwecklos.   Das  Uebergehen  von  einem  Vocal 


in  den  anderen,  also  die  Verftndemngen  der  Muskeln  und 
das  dabei  unbedingte  Beibehalten  des  mdst  mit  U  leicht 
resonauEreich  und  frei  von  Beilanten  gewonnenen  Tones 
ist  fnr  die  Gluchbeit  der  Tonlagen  und  der  Vocalisatioa 
förderlich. 

Man  wird  wohl  nun  zunächst  die  Frage  anfwerfen: 
wie  es  kommt,  dass  wir  Deutsche  so  vielfach  die  Stimmen 
mit  italienischer  Vocalisation  üben? 

um  auch  hier  auf  das  unlo^sche  Verfahren  vieler 
Gesaagspadagogen  hinzuweisen,  habe  ich  nur  auf  den 
Aufschwung,  besser  die  Entwickelnng  unserer  Gesangs- 
litteratur  aufmerksam  zu  machen.  Wenn  wir  ein 
Jahrhundert  aurnckgieifen ,  so  werden  wir  finden,  daas 
das  Ideafder  Gesaugstechnik  bis  dorthin  in  einem  wei- 
chen nach  der  Seite  der  Coloratur  hin  ausgebildeten  Ge- 
sangston  geftutden  wurde,  den  die  italienischen  Componisteu 
besonders  cultivirten.  Bach,  H&ndel,  Gluck  etc.  sind  im 
Stil  ihreti  eigenes  Weg  gegangen,  haben  ihr  Gesangsideal 
aber  gleich  den  Italienern  in  der  leichten  Tongehung  be- 
halten; sie  behandeln  die  Singstimme  wie  ein  ^trumeot, 
und  nur  Bach  in  seinen  Recitetiven,  z.  B.  Brangelist  der 
Hattbftiis-Passion,  beansprucht  Declamation.  Beethoven 
verlangt  von  dem  Gesangsinstrnment  schon  schwierige 
Vocalisation  neben  vieler  Kraft  in  der  Tosgebnng.  Mozart 
und  Haydn  stehen  mit  ihren  Anforderungen  an  die  Sing- 
Btimme  recht  glücklich  swischen  Beethoven  und  den  Ite- 
lienem.  Schubert  beuisprucht  neben  grosser  Tonfnlle 
bedeutende  phonetische  Kenntnisse  für  die  Declamation 
seiner  oft  schon  dramatischen  Ges&nge;  Schnmann  wird 
in  scheinbar  einfachen  Gesingen  oft  sehr  dramatisch. 
Wagner  ist  schwerer  in  musikalischer  Hinsicht,  gesaog- 
lich  jedoch  lüchter  als  Schamaan,   denn  Wagner  wusste 


98 


die  Singstiinme  zn  behandeln  und  sucht  und  fand  die 
EiTsiehungsweise  derselben  unbedingt  auf  phonetischer 
Ghnndlage,  während  Sehumann  die  Gesetze  derselben  nicht 
bekannt  gewesen  sein  können,  denn  er  verlangt  von  der 
Vocalisation  auf  den  Tongrenzen  oft  Unausftihrbares  far 
die  durchschnittliche  Eünstlerb^abung.  Deshalb  wird  es 
nur  wenigen  ausgezeichneten  Künstlern  vergönnt  sein, 
seine  herrlichen  Gompositionen  tadellos  zu  übermitteln. 
Yolksthümlich  können  sie  aus  obigem  Ghrunde  vorläufig 
schwerlich  werden,  wie  es  heute  Mozart  und  Schubert 
wurden.  So  sehr  wie  ich  die  sogen.  Register  aus  unseren 
Lehrbüchern  und  der  Gesangspftdagogik  entfernt  wünschte, 
so  sehr  möchte  ich  es  den  Componisten  ans  Herz  legen, 
sich  von  den  sogen.  Uebergängen  zur  Erzielnng  drama- 
tischer Bffecte  fem  zu  halten,  weil  diese  zu  den  traurig- 
sten Kesultaten  an  den  Stimmen  fahren.  Ist  eine  Stimme 
gesund  erzogen,  so  kennt  man  ja  ihren  Umfang,  und  es 
sind  dann  Schwächen  innerhalb  desselben  nicht  vorhanden. 
Leider  hat  der  Gomponist  aber  jetzt  noch  mit 
solchen  Schwächen  zu  rechnen,  weil  sie  durch- 
gängig vorhanden  sind. 

Der  Umschwung,  den  der  Gesangston  von  der  ela- 
stisch leichten  Technik  hinweg  zum  kraftvollen  dramati- 
schen, durch  elegante  Declamation  und  harmonische  Auf- 
fassung sehr  erweiterten  Studium  machte,  ist  der  Grund, 
weshalb  ein'  Verfahren,  das  man  vor  hundert  Jahren 
einschlug,  heute  nicht  mehr  genügt.  Dazu  kommt  fär 
uns  Deutsche  die  von  Haus  aus  schwerfilllige  Anlage  zum 
Singen. 

Die  Teztworte  der  alten  Musik  rundeten  sich  durch 
ihre  vielen  Wiederholungen  mechanisch  ab,  und  die  Ton- 
lagen glichen  sich  aus  demselben  Grunde  aus.  Heute 
stürzen  sich  die  Worte,  Harmonien  und  Tonindividuali- 
täten übereinander«  Schwülstige  LautanhäuftingMi,-wenn 
sie  nicht  gründlich  studirt  sind,  hemmen  aber  die  Ton- 
entwickelung; Auffassung  und  Ausarbeitung  des  Vor- 
trages stellen  soviel  Anforderungen,  dass  sehr  viel  inten- 
sive Willenskraft  vorhanden  sein  muss,  um  der  Tonbildung 
eine  ganz  spedelle  Sorgfalt  und  Aufmerksamkeit  zu  Theil 
werden  zu  lassen. 

Wie  ungenügend  es  nun  sein  würde,  heute,  nach- 
dem unsere  Gesangslitteratur  und  -Kunst  einen  ganz  an- 
deren Charakter  bekommen  haben,  noch  so  zu  Verfahren, 
wie  vor  hundert  Jahren,  muss  Jeder  einsehen,  der  sich 
hierin  zu  orientiren  vermag.  Dazu  kommen  noch  die 
wichtigen  Gesetze  der  deutschen  Phonetik. 

Reichlich  belohnt  würde  ich  mich  fär  meine  jahre- 
lange ernste  Arbeit  fühlen,  wenn  sich  meine  werthen,  in 
dieser  Hinsicht  noch  nicht  orientirten  CoUegen  für  meine 
Erfahrungen  interessiren  und  dementsprechend  helfen 
wollten,  die- deutsche  Gesangskunst  im  wahren  Sinne  des 
Wortes  zu  denselben  Elhren  zu  bringen,  wie  sie  der  deut- 
schen Kunst  im  Allgemeinen  bereits  gezollt  werden. 


Tagesgeschichte. 


Mu8ikbriefe. 

Hamburg»  1*  Februar. 

Mit  Novitäten  befeuid  sich  der  Monat  Januar  ingeseg- 
neten  Umständen.    Es  wurden  während  der  letzten  T^^hen 


in  den  hiesigen  Concertsälen  zahlreiche  neue  Musikstücke 
von  Bedeutuns^  und  Interesse  gefördert,  Gompositionen ^  die 
wir  nicht  zu  oen  überflüssigen  zählen,  und  deren  Erscheinen 
unsere  ganze  Theilnahme  in  Anspruch  nahm. 

Im  6.  Goncert  der  Philharmoniker  war  die  Esdur- 
Symphonie  (Op.  48)  von  Alexander  Glazounow  der  Gegenstand 
finrosser  Aufmerksamkeit.  Auf  dem  Kreuz  und  Qaer  der 
Wege,  die  der  hochbegabte  Künstler  im  Finale  seines  Wer- 
kes einschlägt,  haben  wir  ihm  freilich  nicht  immer  zu  folgen 
vermocht  und  für  den  stark  national-russischen,  in  diesem 
Sinne  mit  vielen  gewaltsamen  Dingen  versetzten  und  keines- 
wegs musikidisch  vornehm  wirkenden  Satz  nicht  den  Grad 
der  Sympathie  und  der  Zuneigung  empfunden,  wie  für  das 
prächtige  erste  AUegro  mit  der  Gantilene  von  edlem  Cha- 
rakter an  der  Stelle  des  zweiten  Themas  und  wie  für  das 
lebensprühende,  entzückend  klingende  Vivace,  das  zwischen 
den  beiden  Hauptsätzen  steht  Glazounow's  Symphonie  be- 
stand deilHörerschafb  gegenüber  mit  gutem  Erfolg,  und  her- 
vorragend gefiel  das  wunderhübsche  soherzose  Stück,  dessen 
Wiederholung  verlangt  wnrde.  Auch  das  6.  Goncert  hatte 
eine  Neuigkeit  auf  dem  Programm,  Dvoräk's  pikant  instru- 
mentirte  und  sich  deshalb  amüsant  genug  ausnehmende,  aber 
im  Verhältniss  zu  ihrem  eigentlichen,  nicnt  gerade  gedanken- 
kräftigen Inhalt  zu  lang  gestreckte  „Othello'' -Ouvertüre.  Für 
das  zweckentsprechende  üerauskommen  dieser  Werke  that 
das  Orchester  unter  seinem  trefflichen,  für  das  Schöne  und 
Bedeutende   unserer  Kunst  offenen   Sinn   besitzenden  Dlri- 

Senten.  Richard  Barth,  das  Beste.  Nicht  weniger  war  das 
er  Fall  InBezue  auf  Beethoyen'sPastoral-Symphonie,  Weheres 
Ouvertüre  zu  „Oberon**  und  zwei  Menuettsätze  aus  der  Sere- 
nade Op.  11  von  Brahms.  womit  im  Weiteren  die  Abende 
bei  den  Philharmonikern  nergerichtet  waren.  Von  den  mit- 
wirkenden Solisten  haben  wir  nur  deren  Namen  zu  nennen 
nöthig:  Marie  Wittich  ans  Dresden  (Mendel8Sohn*s  recht 
abseHasste  Sopranarie  „XJnglückselge!"  und  Lieder  von  Franz, 
Bubinstein  und  Brahms)  und  Joseph  Joachim  (Goncert  von 
Brahms  imd  Romanze  Op.  42  von  Bruch).  Allenfalls  können 
wir  hinzufügen,  dass  die  solistischen  Herrschaften  sich  über 
einen  Mangel  an  Beififill  nicht  zu  beklagen  hatten. 

Das  2.  AboDuementconcert  des  Berliner  Philhar- 
monischen Orchesters  gestaltete  sich  zu  einem  Triumph  für 
dasselbe. upd  seinen  Xieiter  Hofcapellmeister  Weingar tner. 
Während  zum  ersten  Goncert  im  November  das  Publicum 
sich  abwartend  verhielt  und  nur  ganz  spärlich  erschienen 
war,  zeigte  sich  jetzt  der  Saal  bis  in  den  letzten  Winkel 
dicht  besetzt  mit  einer  empfänglichen,  ^nussfreudigen  Hörer- 
schaft: in  solcher  Weise  hatte  sich  indessen  die  besondere 
Leistungs&higkeit  dieser  Künstiergenossenschafb  unter  ihrem 
^nialen  Dirigenten  in  der  Stadt  herumgesprochen.  Köstlich 
in  jedem  Betracht  gelangten  denn  auch  Beethoven^s  „Eroica" 
und  Smetana's  liebliches  Tongemälde  „yitava**,  hinreissend 
schön  aber  Wagner's  „Tannhäuser^'-Ouverture  zum  Vortrag. 
Kleinlich  d unkten  uns  zwischen  diesen  grossardgen  Darbie- 
tungen die  Spielereien  des  Violinisten  Arrigo  Serato  aas 
Bologna,  der  mit  gut  entwickelter  Technik,  aber  ton-  und 
ausdruckslos  Sachen  von  Wieniawski,  Vieuxtemps  und  Baz- 
zini  (eine  entsetzlich  lange  und  langweilige  Megie)  prä- 
senürte. 

!E2in  gleich  riesengrosses  Greecendo,  wie  das  eben  er- 
wähnte in  Hinsicht  des  Besuches  und  der  Theilnahme, 
möchten  wir  den  Goncerten  des  unermüdlich  strebsamen  ana 
überaus  fleissigen  Gapellmeister  JuL  Laube  gönnen,  dessen 
neuliche  erste  Veranstaltung  grösseren  Stils  nur  wenige  In- 
teressenten angezogen  hatte.  Und  doch  versprach  er  eine 
hierorts  bisher  nicht  aufgeführte  Symphonie,  die  eigenartige 
und  zumal  in  den  drei  letzten  Sätzen  nachhaltig  wirkende 
in  HmoU  (Op.  74)  von  Tschalkowsky,  an  sonstiger  unbe- 
kannter Orchestermusik  die  hübsche  Ouvertüre  zu  .Donna 
Diana**  von  RezniÖek  und  Schillings*  klangschönes  Vorspiel 
zum  zweiten  „Ingwelde^'-Act,  sowie  die  „Egmont** -Ouvertüre, 
das  Violinconcert  von  Mendelssohn  und  klbrzere  Stücke  von 
Boccherini,  Gherubini  und  Schubert-Liszt.  Man  sollte  doch 
meinen,  dass  ein  solches  Programm  die  Musikfreunde  zum 
Kommen  veranlassen  müsse,  und  um  so  mehr,  als  bekannt 
ist,  mit  welchem  Eifer  Laube  und  sein  tüchtiges  Orchester 
die  Vorträge  vorbereiten.  Ehre,  wem  Ehre  gebührt:  der 
ju^^endliche  Goncertmeister  der  Laube'schen  Oa^le,  Ludwig 
Zimmermann,  bewährte  sich  vortrefflich  in  seiner  Dopnel- 
eigenschaft  als  Virtuose  und  Musiker  gelegentlich  der  Wiecier- 
gaoe  des  Mendelssohn^schen  Goncert^. 

Das  2.  Goncert  des  Gaecilien-Vereins  war,  auf  den 
17.  Januar  fidlend,  zu  einer  (Gedenkfeier  an  die  Kaiserproda- 


99 


mation  in  VersaiDes  ^^estaltet  tmd  liatte  von  Beethoven  die 
9.  Symphonie  und  die  grosse  „Leonoren^^-Ouvertare,  von 
Brahma  die  Fest-  und  G^denksprttche  zum  Inhalt.  So  weit 
war  die  Sache  ganz  recht  und  gut,  aher  die  Ausführung  des 
Vorhabens  eab  Anlass  zu  vermiedenen  Bedenken.  Wenn 
Hans  V.  BtUow's  Wort',  dass  von  dem  Reproducirenden  ge- 
wisser Tonwerke  ein  Lesen  zwischen  den  Zeilen,  die  Dispo- 
sition über  „ein  gewisses  Quantum  receptiverG^nialit&t''  zu  ver- 
langen sei.  irgendwo  Geltung  besitzt,  so  best&tigt  es  sich  hin- 
sichtlich aer  „Nennten^  und  deren  Dirigenten,  j^^t  selbst 
keine  Phantasie  hinzubringt,  bleibe  in  respectvoller  Entfer- 
nung abseits  stehen**  von  dieser  Schöpfung.  Jul.  Spens^el 
ist  zweifellos  ein  guter,  gebildeter  Musiker,  aber  als  solcher 
durchaus  passiver  Natur  und  kein  zum  energischen,  kraft- 
vollen Handeln  geeigneter  Charakter.  Er  hat  den  Chor  des 
Caecilien-Vereins  ftlr  den  Vortrag  von  a  capella-G^e^üagen 
sehr  gut  eingeübt,  und  auch  Mendelssohn's  Oratorien  und 
dergleichen  gelingen,  aber  wenn  es  sich  um  Grösseres  han- 
delt, reicht  £e  Kraft  nicht,  weder  bei  den  Singenden,  noch 
beim  Dirigenten.  Wir  haben  denn  auch  das  Chorfinale  nie 
so  matt  und  flau  gehört,  wie  dieses  Mal,  und  von  den  an- 
deren drei  Sätzen  kaum  je  einen  derartig  schwachen  Ein- 
druck empfane;en.  Brahms'  Sprüche  bilden  ein  bekanntes 
Repertoirestück  des  Vereins  und  kamen  zum  befriedigenden 
Klingen.  Von  dem  Solistenqnartett  bei  Beethoven  gehört 
dem  Vertreter  des  Tenors,  Carl  Di  er  ich,  der  Preis:  der 
Künstler  überragte  seine  Genossen  weit  durch  stimmliches 
Vermö&;en  und  musikalische  Intelligenz. 

Sehr  lebhaft  war  es  auf  dem  Gebiete  der  Kammermusik. 
Kopecky  -  John  -  Brandt -Wellenkamp  begannen  den 
Reigen  und  boten  neben  Schuberts  Nachlassquartett  Op.  195, 
No.  1,  das  nicht  zu  den  ^danklich  bedeutenden  Compositionen 
de$  Meisters  gehört  una  vielleicht  seiner  früheren  Schaffens- 
periode entstammt,  und  Schumann's  Op.  47,  dessen  Ciavier- 
partie Jul.  Spengel  inne  hatte  und  nacn  musikalischer  Rich- 
tung hin  gut  bewältigte,  in  Zdenko  Fibich's  Gdur-Streich- 
guartett  0^.  8  eine  Neuigkeit.  Von  den  vier  Sätzen  dieses 
Werkes  besagen  das  erste  AUegro  und  das  Adagio  hinsieht* 
lieh  der  Erfindung  nichts  Besonderes,  aber  im  Scherzo  und 
Finale,  worin  der  Componist  mehr  den  Weisen  seiner  Heimath 
Ohr  geliehen  und,  dem  Beispiele  seiner  Landsleute  Sme- 
tana  und  Dvoi^k  foleend,  auf  die  Melodien  des  Slavenvolkes 

f »horcht  hatte,    findet  sich   Mancherlei  des  Frischen  und 
esselnden.    Für  die  Wahl   des  Fibich*schen   Werkes  und 
dessen  gelungene  Vorführung  haben  wir  den  Ausdruck  be- 
dingungsloser Anerkennung.   —  Mit  einer  Novität  ausser- 
ordentli6her  Bedeutung,  mit  Sinding's  Quintett  in  EmoU  für 
Ciavier  und  Streichinstrumente,  warteten   in   ihrer  dritten 
Soir^  Zajic-Schloming- Löwenberg -Gowa   auf.     Es 
hat  eine  geraume  Zeit  gedauert,   bis  das  Werk  auf  seinem 
Wege  von  Leipzig  aus  nach  Hamburg  gelangte.    Nun  weiss 
man  doch  endlich  an  unserem  Ort,  dass  die  Nachrichten  über 
die  Kühnheit,  Eigenart  und  Tiefe  dieser  Musik,  sowie  über 
ihre  mächtige  Wirkungsfähigkeit,  die  von  anderswo  hierher 
gelangten,   Keine  übertriebenen  waren,   und  hat  sich  nach 
eigener  Beobachtung  überzeugt  von  dem  grossen,   kräftigen 
Zug,   der  durch  sämmtliche  vier  Sätze  des  Quintetts  geht, 
von  der  Eigenart  der  beiden  Allegros,  der  Gemüthsinnigkeit 
des   wundersamen  Andante  und  von  dem  Reiz  des  jugend- 
frischen Litermezzo.    Das  an  die  Ausführung  die  höchsten 
Anforderungen  stellende  Werk  wurde   von   aen   genannten 
Streichern  und  dem  Cölner  Pianisten  Max  Pauer  in  vorzüg- 
licher  Art  und  Weise   dargeboten.    Beethoven*s  Streichtno 
in  Gdur,  Op.  9,  und  Brahms*  Sonate  für  Ciavier  und  Violine 
Op.  100   waren  die  weiteren  Spenden  an  diesem  bemerkens- 
werthen  Abend.  —  In  der  2.  Kammermusik-Aufführung  der 
Philharmoniker  waren  es  bekannte  Compositionen  von  Mozart, 
Beethoven  und  Schubert,  womit  Rieh.  Barth,   Roh.  Haus- 
mann, Max  Fiedler  und  Ed.  Marsch  das  Publicum  unter- 
hielten. —  Auch  das  Damenquartett  unter  der  Führung  von 
Marie  Soldat-Roeger,  das  uns  besuchte,  Hess  sich  mit  aller 
Welt  eeläufigen  Tonschöpfungen  von  Mozart,  Beethoven  und 
Menddssohn,  die  es  sehr  fein  und  geschmackvoll  behandelte, 
hören. 

An  sonstigen  Vorkommnissen  im  Concertsaal  registriren 
wir  eine  Veranstaltung  des  Baritonisten  Hesschaert,  der 
namentlich  Lieder  von  Grieg  sehr  schön  sang,  einen  Ciavier- 
abend von  Emesto  Consolo*,  dessen  Chopin- Vortrag  recht 
bei  falls  würdig  waren,  und  eine  Soiröe  aes  noch  bildungs- 
bedürftigen  Geigers  Pick-Steiner,  der  mit  vielem  Muth, 
aber  geringem  Erfolg  die  Hand  nach  S.  Bach*s  Ciacona 
ausstreckte. 


Im  Stadttheater  hat  Wilh.  Kienzi^s  „Evangelimann** 
kein  grösseres  Interesse  veranlasst  und  ist  sofort  wieder  ver- 
schwunden. Louis  Bödecker. 

Hannover. 

Die  die^ährige  Concertsaison  ist,  quantitativ  betrachtet, 
ihren  Vorgängerinnen  bedeutend  überlegen,  was  wohl  zum 
Theil  der  ganz  imgewöhnlich  spät  eröffneten  Spielzeit  des 
k.  Theaters  zuzuschreiben  ist.  Qualitativ  ist  die  Saison  nicht 
besser  und  nicht  schlechter  als  die  vorhergehenden,  es  gab 
neben  hervorragenden  Concerten  mittelmässige ,  sowie  auch 
solche,  die  selbst  diese  Bezeichnung  kaum  noch  verdienen. 
Die  hervorragendsten  Veranstaltungen  boten  ohne  Zweifel 
das  königliche  Orchester  sowie  die  Musik-Akademie. 
Letztere  hat  ganz  besonders  mit  der  am  90.  November  auf- 
führten „Todtonmesse**  von  H.  Berlioz  eine  musikalische 
That  allerersten  Ranges  vollführt.  Der  durch  den  Braun- 
schweiger Lehrer-Gesangverein  wesentlich  verstärkte  Chor 
der  Musik-Akademie  bildete  mit  dem  hiesigen  k.  Orchester 
und  vier  Nebenorchestem  (gestellt  von  dem  Musikcorps  der 
Königs -Ulanen)  einen  mächtigen  Musikkörper,  der  unter 
Leitung  des  Capellmeisters  Frischen  das  einzig  dastehende 
Werk  m  hochbefriedigender  Weise  wiedergab.  Die  herr- 
lichen Tenorsoli,  besonders  das  wundervolle  „Sanctus^,  wurden 
von  Hm.  Hofopemsänger  Cronberger  aus  Braunschweig 
vorzüglich  gesungen. 

Das  k.  Orchester  gab  sein  erstes  diesjähriges  Concert 
am  31.  October  im  neuen  Tivolisaale.  Erwähnenswerth  ist 
aus  dem  Programm  desselben  die  7.  Symphonie  von  Anton 
Brückner,  von  welcher  der  zweite  Satz  eine  besonders  herz- 
liche Aufnahme  beim  Publicum  fand.  Das  erste  regelmässige 
Abonnementconcert  unseres  k.  Orchesters  femd  am 
28.  November  im  Loeenhause  des  k.  Theaters  unter  Mitwir- 
kung der  Sängerin  Lfllian  Henschel  aus  London  statt.  Die 
Dame  hat  ihre  beste  Zeit  hinter  sich,  immerhin  vermochte 
sie  mit  ihren  Vorträgen  (Arien  von  Händel  und  Purcell,  sowie 
Liedern  von  Davidoff  und  Henschel)  vermöge  ihrer  vorzüg- 
lichen Schule  zu  interessiren.  Das  Orchester,  in  diesem  wie 
auch  im  2.  und  3.  Concerte  unter  Leitung  des  vortrefflichen 
ersten  Capellmeisters  Kotzky  stehend,  bot  sehr  gute  Lei- 
stungen mit  der  Ouvertüre  -Pbädra^  von  Massenet,  der 
Weber  -  Berlioz'schen  „Aufforderung  zum  Tanz^  und  der 
8.  Symphonie  von  Beethoven.  Eine  für  Hannover  inter- 
essante Gabe  brachte  das  zweite  Abonnementconcert  des 
k.  Orchesters  (28.  Deo.),  n&nlich  die  Dmoll-  (tragische)  Sym- 

Shonie  des  in  Hannover  lebenden  Componisten  Rieh.  Ik^tz- 
orff.  Das  Werk,  entstanden  im  Jahre  1878,  hat  einen 
grossen  Vorzug  vor  vielen  anderen  Werken,  nämlich  den 
der  Stimmungsgleichheit  aller  vier  Sätze.  Melodisch  sehr 
reizvoll  ist  der  zweite  Satz,  der  dritte  Satz  ist  wohl  der 
rhythmisch  charakteristischeste,  während  das  Finale  die  be- 
deutende contrapunctische  Fähigkeit  des  Schöpfers  in  das 
beste  Licht  stellt.  Als  Solist  trat  in  diesem  Concerte  der 
Pianist  Emil  Sauer  auf,  der  auf  einem  herrlichen  Ibach- 
Flügel  als  Hauptnummer  das  ewig-schöne  Beethoven*sche 
Esdur-Concert  ganz  wundervoll  vortrug.  Auch  das  8.  Abon- 
nementconcert unseres  Orchesters  brachte  eine  Novität,  näm- 
lich die  eigenartig  •  geniale  symphonische  Dichtung  „'^^ 
Enlenspielg^rs  lustige  Streiche*'  von  Rieh.  Strauss.  Das 
durch  seine  frappirenden  Gegensätze  und  durch  raffinirteste 
Effecte  blendende  Opus  fand  beim  Publicum  sehr  freundliche 
Aufnahme.  Die  Leistung  unseres  Orchesters  bei  der  Wieder- 
gabe des  ungemein  schwierigen  Werkes  war  eine  geradezu 
grandiose.  Ausser  dieser  Composition  trug  das  Orchester 
noch  eine  Händel'sche  Ouvertüre,  sowie  die  Esdur-Symphonie 
von  Mozart  vor.  Hr.  Anton  Sistermans  sang  die  Arie  des 
Lysiart  aus  „Euryanthe",  sowie  Lieder  von  Schubert  und 
Reichardt^  sowie,  lus  stürmisch  verlangte  Zu^ben,  zwei  Volks- 
lieder. Nicht  so  mosikalisch  anregend  verlief  das  4.  Abonne- 
meiitconcert  unter  Leitung  des  zweiten  Capellmeisters  Her- 
ner am  1.  Februar.  Die  Solisten  dieses  Abends  waren  zwei 
einheimische  Künstler,  nämlich  Hr.  Concertmeister  Riller 
und  Hr.  Opernsänger  Gillmeister  (Bass).  Ersterer  spielte 
mit  wQuderscbÖnem  Ton  und  aller  der  seinem  Spiel  eigenen 
Zierlichkeit  und  Feinheit  das  Gmoll-Concert  von  Bruch, 
sowie  Elegie  von  Ernst,  „Perpetuum  mobile*'  von  Ries  und 
ein  Chopin *sches  Noctame.  Letzterer  sang  eine  Arie  aus 
der  „Schöpfung"  und  Lieder  von  Rubinstein,  Schubert, 
Rückauf  und  ^humacher.  Die  Orchestergaben  bestanden  in 
der  exact  vorgetragenen  7.  Symphonie  von  Beethoven  und 
der  Ouvertüre  »Der  Corsar*'  von  Berlioz. 


100 


Als  LetetM  d«r  «oaen  OrehMter-  Nsp.  Ohorooneerte  b«1 
das  2.  Gonoert  der  Mnsik-Akademie  ^nannt.  Dassolbe  fand 
am  16.  Januar  statt  and  brachte  eine  woUg^ongene  Auf- 
fhhrung  der  „Glocke"  von  Bruch,  sowie  einer  kleinen  Com- 
position  des  eieenen  DirigenteiLGapellmeister  Frischen,  „Athe- 
nischer Frühhngsreigen^  ftlr  Frauenchor  und  Orchester.  Als 
Solisten  wirkten  mit  die  Damen  Tilly  und  Geissler,  sowie 
die  HH.  Litzinger  und  van  Eweyk. 

(Schluss  folgt) 


Wien. 


(Fortsetzung.) 


Die  kurze  Pause,  welche  gerade  zwischen  unseren  grossen 
Musikau£ftüiruns»n  eingetreten  ist,  will  ich  dazu  bcuuützen, 
ein  wenig  ftüi^cschau  zu  halten  auf  die  bisher  in  der 
laufenden  Saison  veranstalteten  Virtuosenconcerte.  Zuyor 
muss  aber  der  Vollständigkeit  halber  eines  Gompositions- 
concertes  eigener  Art  eedacht  werden,  das  bereits  Anfang 
November  stattfimd:  des  Ck>ncertes  Mascagni  n&mlich. 
Die  Sensation  dieses  wochenlang  vorher  in  nomphafter  Weise 
anp;ekündigten  Orchesterconcertes  bestand  oarin.  .^dass  es  — 
keme  Sensation  machte.  So  wortspielte  nipht  übe)  ein  Wiener 
Journalist.  In  der  That,  wenn  man  sich  erinnert,  welch 
tlberschwängliche  Ovationen  der  Gomponist  der  „CavaUeria 
rusticana*'  vor  vierUialb  Jahren  auf  unserer  Musik-  und 
Theater-Ausstellung  namentlich  seitens  des  schönen  Ge- 
schlechtes erfahren,  da  musste  man  schon  auf  einen  ganz 
anderen  Empfsing  Mascagni's  beim  Vortreten  zum  Dirigenten- 
pult gefasst  sein»  Denn  üactisch  rührten  sich  nur  wenige 
E&nde  aas  dem  allerdings  massenhaft  im  gössen  Musik- 
vereinssaal  erschienenen  Publicum.  Mascagni  dirigirt  seine 
in  Wien  bereits  aus  dem  Theater  bekannten  Vorspiele  zu 
den  Opern  „Freund  Fritz**  und  „Die  Rantzau** :  ganz  schwacher 
Applaus!  Man  erschrickt  beinahe,  wie  leer  und  unbedeutend 
diese  Musik  im  Goncertsaal  klinsrt,  obwohl  ihr  Gomponist  — 
man  muss  ihm  das  lassen  —  sehr  geist-  und  temperament- 
voll dirigirt.  Er  holt  auch  diesmal  alle  möglichen  theatra- 
lischen Nuancen  heraus,  die  aber  ^ben  nur  im  Theater  ver- 
fimmou.  S8iolgteu..8wei  On$)ie^rstftcV)B  ^ua.4er  ju\  Wien 
noch  unbekannten  Oper  „BatcUff",  n&mlich  „Der  Traum*' 
und  Intermezzo.  Neue,  gewissermaassen  noch  grössere  Ent- 
tKuschnag,  da  der  Gehalt  dieser  Novit&ten  sich  als  noch 
dürftiger  erwies,  als  der  der  bekannten  Nummern.  Fast  mit 
Schreäen  erkennt  man  in  dem  „Traum**  nur  die  bereits  zum 
TJebeo'druss  abgespielten  Melismen  aus  der  „Gavalleria  rusti- 
cana**  wieder,  dazu  ein  paar  hübsche  Figurationen  ...  damit 
war  der  JEteiz  des  Stückes  erschöpft.  Etwas  besser  feifiel  das 
Intermezzo  aus  „Batcliff**,  obgleich  die  in  demselben  ver- 
wendeten Tanzmotive  weder  auf  Neuheit,  noch  Vornehmheit 
der  Erfindung  Ansprach  erheben  dürfen.  Mehr  um  sich 
selbst  Genugthuung  zu  geben,  die  ihm  das  Publicum  hart- 
näckig versagte,  wiederholte  Mascagni  das  genannte  Inter- 
mezzo. Es  stand  ja  dann  wenigstens  anderen  Tages  in  der 
2ieitung,  dass  es  em  da  capo  gegeben  habe.  Denn  ein  Mas- 
cagni-Uoncert  ganz  ohne  Wiederholung,  das  w&re  doch  zu 
schrecklich  gewesen  mit  Bücksicht  darauf,  da^  das  Inter- 
meszo  der  „Gayalleria  rusticana**  bei  der  ei-sten  Aufführung 
in  Rom  10 — 15  Mal(!I)  gespielt  werden  musste.  „Axif  vieE 
saitiges  Verlangen**  pranete  ebenerwähntes  Intermezzo  auch 
als  piöce  de  resistance  des  in  Rede  stehenden  Mascagni- 
Gonoertes  auf  dem  Zettel.  Aber  diesmal  Hess  es  eiskalt! 
Per  Eindruck  des  Abgeleierten  wurde  dadurch  noch  unan- 

Senehmer,  dass  nicht  unser  Philharmonisches  Orchester,  son- 
em  die  Ed.  Strauss'sche  Capelle  spielte.  Da  Hess  sich  nicht 
einmal  der  stets  in  die  Nerven  schneidende  Effect  der  uni- 
sonen  Geigen  herausbringen. 

G&nzlich  überflüssig  auf  dem  Programm  erschien  die 
bereits  1892  im  Ausstellungstheater  erfolglos  aufgeführte 
„Danza  erotica**,  ein  bizarr-gequältes  Stück,  in  welchem  auf 
einzelne  pikantere  Instrumentaleffecte  alsbaid  wüster  Gircus- 
lärm  folgt.  Von  den  durch  den  Stutt^&rter  Heldentenor 
Rothmühl  und  die  Wiener  Sopranistin  Frau  Türk-Rohn 
vorgetragenen  Ghesängen  wollen  wir  lieber  nicht  reden.  Man 
weiss  ja,  wie  Mascami^sche  Musik  abgezogen  vom  Orchester 
klingt.  Mit  Rücksicht  auf  den  bedenklich  schwachen  Total- 
erfolg  des  Goncertes  wirkte  der  am  Schlüsse  desselben  los- 
brechende Enthusiasmus  einer  verseif  windend  kleinen  national- 
italienischen Minderheit  fast  tragikomisch.  Die  Masse  des 
Publicums  Hess  sich   eben  durch  diese  vereinzelten  dünnen 


Bravot  und  Ewiva!  in  dem  eiligea  Hinanadrtogen  nach  dan 
Gkirderoben  nicht  im  Mindesten  stören. 

Welch  herzlichen,  einstimmigen  Enthusiasmus  entfesselte 
damron  wieder  Eugen  d* Albert  in  seinem  Mitte  December 
bei  Bösendorfer  gegebenen  Goncert!  Ghebührender  Weise  er- 
ö&en  wir  daher  mit  ihm,  dem  heute  wohl  unbedinfi;t  ersten 
lebenden  Meister  der  Tasten,  unsere  Virtuosen-Gklerie  aus 
der  Wiener  Goncertsaison  von  1896/96.  Das  von  d' Albert 
gewählte  Programm,  cubninirend  in  einer  von  ihm  selbst 
Sir  Glavier  üoertragenen  Bach'schen  Orgelfuce,  je  einer 
Sonate  von  Beethoven  (Op.  111  in  Gmoll)  und  Weber  (Asdur), 
der  Schumann'sohen  Gdur-  und  der  Lisst'schen  «Don  Juan**- 
Phantasie  bot  keine  fUr  Wien  neuen  Vorträge  des  Künstlers. 
Aber  es  war  nur  Eine  Stimme,  d*Albert  habe  nie  vollendeter, 
schöner,  musikalischer  gespielt.  Was  war  das  z.  B.  für  ein 
echter  Beethoven -Vortr^,  verglichen  mit  dem,  welchen 
iQngst  Hr.  Emil  Sauer  m  der  Asdur-Sonate  (Op.  110)  des 
Meisters  zum  Besten  gab!  Bei  d' Albert  die  lebensvollst 
wiedergegebene  Sache  selbrt,  bei  Sauer  das  ersichtUche  Be- 
streben, mehr  sich,  als  den  Gomponisten  interessant  zu 
machen,  wodurch  natürlich  die  Sache  zu  kurz  kommt.  Sucht 
man  auch  rein  Technisches  und  Schönheit  des  Anschlages, 
so  vermag  allerdings  auch  Hr.  Sauer  mit  den  ersten  Tasten- 
stürmem  der  Gk^nwart  zu  rivalisiren.  Aber  dass  er  je 
Küne^er  und  Interpret  im  höchsten  Sinne  des  Wortes  wer- 
den sollte,  scheint  bereits  seine  ^;anze  Individualität  von 
Vornherein  auszuschlieesen.  —  Als  eine  der  berufensten  Inter- 
pretinnen Schumann*scher  und  6rahms*scher  Musik  erschien 
auch  in  dieser  Saison  wieder  die  Londoner  Pianistin  FrL 
Fanny  Da  vi  es.  Man  höre  von  ihr  Schumann's  Fismoll- 
Sonate  (in  einem  eigenen  Goncert  der  Künstlerin  vorgeführt) 
oder  den  Glavierpart  des  Brahms'schen  Qmoll-Quartettes 
(an  einem  Ros6*schen  Kammermusikabend  gespielt),  und  man 
wird  gewiss  in  den  grossen  Beifall  des  Wiener  Publicums 
lebhaft  einstimmen.  Eine  für  Wien  neue  Gonoerterscheinung 
war  der  jetzt  in  Berlin  ansässige  Pianist  Hr.  Ant.  Fo erster, 
ein  eeborener  Laibacher,  der  aoer,  wie  wir  vernehmen,  seine 
Ausbildung  bei  Hm.  Prof.  M.  Elrause  in  Leipzig  erhalten  hat 
Man  erkannte  in  den  zwei  von  Hm.  Foerster  hier  gegebenen 
Goncerten,  dass  der  junge  Mann  unzweifelhaft  ausserordent- 
lich Viel  gelernt  habe. .  Er  hat  sich  u.  A.  eine  sehr  bedeu- 
tende Lau-  und  Octaven-Technik  angeeignet;  auch  verfingt 
er  über  allerlei  Anschlagsnuancen,  die  uns  aber  mitunter 
etwas  coloristisch  unvermittelt  erscheinen:  am  sympathi- 
schesten im  Piano,  stellenweise  etwas  roh  im  stärksten  For- 
tissimo.  Gheist  und  musikalisches  GhefÜhl  möchten  wir  dem 
jungen  Manne  keineswegs  absprechen,  aber  Eines  scheint 
ihm  leider  versagt:  gerade  unser  Publicum  seelisch  au  er- 
g^ifen.  Man  sagt  da  häufig:  in  Nord-  und  Süddeutschland 
und  gar  in  Berun  und  Wien  empfindet  man  eben  anders. 
Aber  warum  trifft  dann  der  doch  gewiss  nicht  einseitig  süd- 
deutsch ffeartete,  vielmehr  durchaus  universelle  Meister  d'Al- 
bert  auch  die  Wiener  (freilich  die  Männer  noch  mehr,  als 
die  Frauen)  mit  seinem  Beethoven-Schumann-Brahms^piel 
ins  innerste  Herz?  Dass  Hr.  Foerster  dies  nicht  vermag, 
scheint  doch  auf  eine  Lücke  in  seiner  Ktlnstlerindividualität 
hinzudeuten.  So  vermochte  denn  der  junge  Mann  mit  seinen 
Vorträgen  der  Schubert*schen  „Wanderer**- Phantasie,  der 
Beetboven'schen  82  Variationen  und  .Appassionata**,  des 
Schumann'sohen  „Gamaval**  etc.  bisher  bei  uns  nicht  völlig 
durchzudringen.  Die  mannigfachen  fesselnden  Einzelheiten 
rundeten  sich  nicht  zu  einem  künstlerischen  Qesammtbilde. 
Glücklicher  war  er  mit  Liszt  (freie  Gombination  zweier 
Rhapsodien),  in  dessen  Interpretation  er  sieh  als  ein  ganz 
gewaltiger  Tastenstürmer  vor  dem  Herrn  erwies  und  zuerst 
einen  seinem  technischen  Können  wirklich  entsprechenden 
sehr  bedeutenden  Beifall  erzielte. 

(Fortsetzung  folgt) 


Berichte. 

Leipzig.  Zum  Besten  der  Armendiakonie  in  der  Ge- 
meinde Plagwitz  veranstaltet  der  vortreffliche  Organist  der 
Plagwitzer  Ikirche,  Hr.  Paul  Gerhardt,  im  Verein  mit  dem 
unter  der  Leitung  des  Gantors  Hm.  Herrn.  Zillin g  stehen- 
den Kirchengesangverein  in  diesem  Jahre  alle  vier  Wochen 
Sonntafi;s  Abends  geistliche  Musikauffährungen,  deren  Erste 
am  2.  d.  Mts.  —  und,  wie  wir  gleich  bemerken  wollen,  in 
äusserst  gelungener  Weise  —  unter  Mitwirkung  der  Sopra- 
nistin Frl.  A.  MüUer-Lingke  von  Statten  ging.    Der  als 


101 


Oreelspieler  solion  lia^  hochgeeoh&tete  Hr.  Gerhardt, 
welcher  das  Concert  mit  der  AmoU-Orgelsonate  von  Bhein- 
herger  würdevoll  einleitete,  zeigte  sich  in  der  daranffolgenden 
Motette  „Mache  dich  auf  und  werde  Licht"  ftkr  Solostimmen, 
Kinderchor  und  Orgel  auch  in  seiner  Eigenschaft  als  tüch- 
tiger Componist,  weifthem  kraftvolle  wie  zarte,  iiuiiee  Töne 
zu  Gtebote  stehen,  und  der  den  polyphonen  Stu  tremich  he- 
herrscbt.  Qvaz  besonders  möchten  wir  den  von  feinsinnigen 
Modulationen  getragenen  a  capella- Mittelsatz  hervorhoMn. 
Das  nicht  leichte  Werk  femd,  wie  sp&ter  die  zwei  Motetten 
fUr  gemischten  Chor  von  Hauptmann  und  Schurig,  durch 
den  KiTchenchor  eine  vorzügliche  Wiedergabe.  Es  war  eine 
Freude  zu  sehen,  wie  fest  Hr.  Zilling  seine  Kräfte  in  der 
Hand  batt  und  wie  liebevoll  Alles  in  Bezug  auf  Einsätze  wie 
auf  fein  nuancirten  Vortrag  durch  ihn  einstudirt  war.  In 
Frl.  Müller -Lingke  lernten  wir  eine  Sängerin  mit  einem  in 
d^  Mittellage  besonders  vollen  Sopran  kennen.  Von  ihren 
Sj^nden,  Arie  „ Jerusalem*'  von  Mendelssohn,  „Christus  als 
Kuiderfreund'^  von  Cornelius  und  „Wo  du  hingehst**  von 
K.  Becker,  möchten  wir  der  zweiten  die  Palme  zuerkennen, 
da  die  Sängerin  hierin  ganz  vorzüglich  den  so  herzinnigen 
Ton  traf.  Einen  kleinen  Unfall  in  dem  Becker*schen  Gesang 
abgerechnet,  konnte  man  auch  mit  den  anderen  Leistungen 
sehr  zufrieden  sein  und  wird  mit  YerRUügen  dem  schönen 
Talente  des  Frl.  MüUer-Lingke,  einer  Schülerin  unseres  hoch- 
geschfttzten  Qesangmeisters  Bebling,  wieder  begegnen.  Hr. 
Gerhardt,  welcher  zwischen  diesen  Vorträgen  noch  das  An- 
dante aus  der  EmoU-Sonate  von  L.  Neunoff  äusserst  fein 
re^trirt,  wie  die  CismoU-Phantasie  von  Fr.  Kiel  prächtig 
spielte,  bewährte  sich  auch  als  Begleiter  der  G^esän^  sehr 
feinfühlig  und  besohloss  das  Concert  in  pompöser  Weise  mit 
Toocata  und  Fuge  in  Dmoll  von  S.  Bacn,  besonders  hierin 
seine  eminente  Technik  in  das  hellste  Licht  stellend.  Nach 
so  ausserordentlich  gelungenem  Concert,  an  welchem  wir 
höchstens  ein  etwas  Zuvid  auszusetzen  hätten,  können  wir 
nur  wünschen,  dass  das  Publicum,  welches  die  Kirche  bis 
auf  den  letzten  Platz  füllte,  auch  den  ferneren  Aufführungen 
ein  gleich  grosses  Literesse  entgegenbringen  möge,  ihm  selber 
zu  trefflicher  künstlerischer  Erbauung  und  zum  Heile  des 
christlichen  Zweckes! 

^  .  Ajn.  4.,Februar  veranstaltete  der  „Arion**  unter  Leitunfi^ 
seines  hocngeschäizten  Dirigenten,'  Hm.*'D]^,  Paul  Kl  enge! 
und  unter  Mitwirkung  des  Frl.  Margaiethe  Koch  (Sopran), 
der  HH.  Hungar  (Bariton)  und  Julius  Kiengel  (Vio- 
loncell),  sowie  der  Capelle  der  107er  mit  ihrem  Musikdirector 
Walt  her  an  der  Spitze  im  Etablissement  Bonorand  sein 
Winterconcert.  Das  Hauptinteresse  des  reichhaltigen  Pro- 
gramms bildeten  unstreitig  die  vor  Kurzem  im  Druck  erschie- 
nenen und  hier  zum  ersten  Male  aufgeführten  „Balkanbilder** 
für  Männerchor,  Sopran-  und  Baritonsolo  und  Orchester  von 
Eduard  Kremser.  Diese  prächtige  Composition,  welche,  mit 
theil  weiser  Benutzung  bulgarischer  Volksweisen,  Bilder  aus  dem 
Befreiungskampf  der  Bulgaren  vom  Amauteinoche  in  äusserst 
lebensvoUer,  fesselnder  Weise  vorftLhrt,  fand  denn  auch  die 
beete  Wiedergabe  und  den  grössten  Beifsdl.  Hielten  sich  der 
Chor  und  das  Orchester  hierin  sehr  wacker^  so  boten  die 
Solisten  Frl.  Koch  und  Hr.  Hungar  Vorzügliches.  Li  den 
zwei  anderen  vom  Verein  noch  vorgetragenen  Chören  mit 
Orchester:  „Gesang  der  Geister  über  den  Wassern*'  von 
Schubert  und  „Frühlingserwachen**  mit  Sopransolo  von  Th. 
Gk>uvy  stand  nicht  Alles  auf  gleicher  Höhe.  So  hatte  das 
letztere  Werk,  welches  wir  als  Composition  nicht  sonderlich 
hochschätzen,  unter  der  Laune  der  Blechbläser  und  am 
Schlüsse  selbst  unter  einer  kleinen  Unreinheit  der  Solistin 
zu  leiden.  Sehr  Schönes  bot  der  Verein  mit  vier  a  capella- 
Chören,  bei  welchen  man  ganz  besonders  die  aufopfernde 
Thätigkeit  des  Hm.  Dr.  Paul  Kiengel  um  seine  Gesangs- 
kräfte erkennen  konnte.  Wurde  das  „Gebt  Acht**  von  Brahms 
und  Grieg's  „Bärenfänger**  sehr  kernig,  dagegen  des  Letzteren 
schöne  „Abendstimmung**  stimm ungsvoU  vorgetragen,  so 
fand  die  „Spanische  Weise**,  für  Männerchor  gesetzt  von 
O.  Neubner,  ihrem  Lihalte  gemäss  solch  launige  Behandlung, 
dass  stürmischer  Beifall  den  Verein  zur  Wiederholung 
nöthigte.  Als  sehr  willkommene  Abwechselung  zwischen 
diesen  Chorvorträgen  spendete  Frl.  Koch  drei  Lieder  von 
Weber,  Schumann  und  iJmlaufb,  während  unser  Violonoell- 
meister  Julius  Klengel  mit  gewohnter  Meisterschaft  eine 
Berceuse  von  Godara  und  das  „Perpetuum  mobile**  von 
Fitzenhagen  spielte.  Beide  Solisten  fanden  ein  so  begeister- 
tes Publicum,  dass  Frl.  Koch  noch  den  „Kleinen  Fritz**  von 
Weber  und  Hr.  Klengel  ein  Chopin'sches  Noctumo  zugab. 
Hr.  Dr.  Paul  Klengel,  dessen  rastlosem,  energischem  Wi»en 


der  „Aribn*  seine  neuen  Lorbeeren  verdankt,  beo^leitete  auch 
die  Solisten  discret  an  einem  vorzüglichen  Bmthner'schen 
Flügel. 

Das  Concert,  welches  der  Lehrer-Gesangverein  zu 
seinem  90.  Stiftun^este  unter  Leitung  seines  Dirigenten, 
des  Hm.  Capellmeisters  Hans  Sitt,  am  7.  Februar  in  der 
Alberthalle  gab,  gestaltete  sich  in  seinem  ersten  Theile  der 
Hauptsache  nach  zu  einer  patriotischen  Gedenkfeier,  und 
zwar  eröffnete  das  Heldenrequiem,  welches  Heinrich  Saliner 
zur  26jährigen  Erinnerungafeier  an  den  Tod  der  in  den 
Jahren  1870/71  gefikUenen  tapferen  deutschen  Sjrieger 
für  Männerchor,  Sopransolo  und  Orchester  compo|iirt  Mit, 
den  Abend.  So  schön  die  zu  Ghrunde  liegende  laee  ist,  so 
klingt  dieses  mit  dem  stärksten  Apparat  arbeitende  Werk 
jedoch  groesartiger,  als  es  ist:  es  fehlt  ihm  an  Tiefe  der 
Empfindung.  Was  der  Einleitungschor  so  schön  verspricht, 
hält  der  weitere  Verlauf  nicht  ganz;  ja  gerade  am  Sdilusse 
fällt  das  Werk  mit  der  nicht  sehr  noblen  Melodik  des  „Ho- 
sanna** sehr  ab.  Die  Wiedergabe  seitens  des  Chores  war 
übrigens  eine  vorzügliche,  das  Sopransolo  des  Frl.  Ella 
G  m  e  i n  e  r  jedoch  nicht  durchweg  bemedigend.  Die  a  capella- 
Chöre,  welche  der  Verein  noch  vorführte,  bestanden  in  dem 
„Trompeter  von  Gravelotte**  von  Hegar  und  dem  „Deutschen 
Schwur**  von  Cornelius.  Die  ausserordentlichen  Schwierig- 
keiten, welche  hierin  oft,  besonders  von  Cornelius,  an  den 
Chor  gestellt  werden,  wurden  glänzend  überwunden,  und  Hr. 
Capellmeister  Sitt  &nd  reichen  Bei£ül  für  die  Hingabe, 
mit  welcher  er  Alles  so  prächtig  einstudirt  hatte.  Den 
übrigen  Theil  des  Programms  bestritt  Hr.  Prof.  Dr.  B ei- 
ne oke  in  seiner  dreifaäen  Eigenschaft  als  Claviervirtuos, 
Componist  und  Dirigent.  Das  Bdur-Clavierooncert  von 
Mozart  wird  ihm  so  leicht  Keiner  so  nachspielen,  wie  es 
hier  zur  Ausführung  kam.  Dreimaliges  stürmisches  Bravo 
durchbrauste  denn  auch  die  AlberthaUe  nach  Beendigung  dieses 
Vortrags.  Auch  die  Solostücke,  Notturno  und  ißnuett  von 
Eeinecke,  wie  „Am  Springbrunnen**  von  Schumann,  fianden 
solchen  Beifall,  dass  noch  eine  Zugabe  (Schümann)  folgen 
musste.  Vom  Orchester  mit  Tusch  empfangen,  bestieg  so- 
dann Beinecke  das  Dirigentenpodium,  um  seinen  „Euikon 
Jarl**  für  Alt-,  Tenor-  und  Basssolo,  Männerchor  imd  Or- 
chester selbst  zu  dirigiren.  Das  an  Schönheiten  reiche  Werk 
fknd  ehie  ausgezeichnete  Wiedergabe  seitens  des  Chores,  wie 
andererseits  die  Solisten  Frau  Metzler-LöWy  und  die  HH. 
Dierich  und  Gausche  geradezu  Bewundemswerthes  boten. 
Namentlich  die  äusserst  &nkbare  Partie  des  Hakon  Jarl  eab 
Hm.  Gkusche  GMegenheit  zu  prachtvoller  Entfaltung  aUer 
seiner  Vorzüge.  Das  Orchester  der  107er  mit  Musikdirector 
Walt  her  hielt  sich  in  diesem  Werke,  im  ZöUner'schen  Re- 
quiem und  in  der  Begleitung  des  Mozart'schen  Concertes 
vorzüglich;  besonders  seien  die  in  beiden  Männerchorwerken 
häufiger  auftretenden  Violinsoli  erwähnt. 


— n— 


Leipzig.  Der  Componist  Hr.  Martin  PI  Üd  de  mann  aus 
Berlin  veranstaltete  hier  am  31.  Jan.  einen  Balladen- und  Lieder- 
Vortrag,  bei  welchem  die  HH.  Zarnekow  aus  Berlin  und 
Harras  -aus  Darmstadt  den  gesanglichen  Thul  ausführten, 
während  der  Hr.  Concertgeber  die  Ciavierbegleitung  inne- 
hatte. Hr.  Plüddemann,  uer  für  den  Balladen  vertrag  mit 
Becht  vor; Allem  die  grösste  Deutlichkeit  der  Wortaussprache 
verlangt,' ^konnte  für  sein  hiesiges  Componistendebut  kaum 
bessere  Mitwirkende  wählen,  als  die  genannten  beiden  Künst- 
ler, die  aber  nicht  nur  musterhaft  den  declamatorischen  An- 
forderungjen entsprachen,  sondern  auch  sonst  als  vortreffliche 
Sänger  sich  präsentirten  und  die  Balladen  und  Lieder  des 
Hm.  Plüddemann  jedenfiüls  ganz  nach  dessen  Intentionen  zur 
Ausführung  gebracht  haben.  Wenn  wir  trotzdem  einen  über- 
zeugenden Kindrutk  von  der  speciellen  Befikhignng  des  Hm. 
Plüddemann  zum  Balladencomponisten  nicht  erhalten  haben, 
so  liegt  dies  demnach  an  den  Compositionen  selbst,  die  bei 
allen  stilistischen  und  declamatorischen  Vorzügen,  bei  gater 
Charakteristik  und  Stimmnn^pBmalerei  deshalb  nicht  recht  be- 
friedigen, weil  ihr  musikalischer  Gehalt  Nichts  von  dem 
zwingenden  Ghenie,  das  man  doch  bei  einem  Künstler^  der  als 
derBeformator  einer  bestimmten  Kunstform  gelten  will,  voraus- 
setzen darf,  spüren  läset.  Von  diesem  Mangä  an  musikalischer 
Originalität  und  Ausdrucksfähigkeit  abgesehen,  boten  die 
Compositionen  des  Hm.  Plüddemann,  welche  in  der  Concert- 
umschau  der  vor.  No.  näher  bezeichnet  sind,  manches  Anre- 
gende und  Interessante,  sowie  Sinnige,  G^emüth-  und  Humor- 
volle. Seine  Bearbeitungen  des  alten  Volksliedes  „Das  Lied 
vom  Herrn  von  Falkenstein**  und  zweier  altdeutschen  Lieder 
liessen  eine  vorzügliche  Qualification  au  solchen  Arbeiten  er- 


102 


kennen.  Das  trotz  der  Kostenlosigkeit  der  Darbietungen 
nicht  zahlreich  erschienene  Publicum,  anter  welchem  sich  nur 
wenige  Musiker  befanden,  kargte  nicht  mit  seinem  Beifall 
und  zeichnete  besonders  die  beiden  Sftnger  mit  demselben  aus. 
Eüne  weit  grössere  Wirkung  als  die  Plüddemann'schen 
Gompositionen  Übten  auf  uns  die  Liedercyklen  ^Seestüeke^ 
und.  „Asteroiden*',  sowie  die  Einzellieder  „Der  Traum*,  „Bin 
über  die  Haide  gewandert**,  -Heimliche  Liebe**,  „Mai**  und 
„Zigeunerart**  von  Rudolf  Back  aus,  mit  welchen  Frl.  Elisa- 
beth Ge rasch  aus  Berlin  unter  der  vortrefflichen  Assistenz 
des  Gomponisten  an  einem  sangvollen  Blüthner^Flügel  in 
einer  eigenen  Matinöe  am  2.  Febr.  die  Besucher  derselben 
bekannt  machte.  Was  bei  Plüddemann  mehr  oder  weniger 
zu  vermissen  war:  selbständige  musikalische  Erfindung, 
starke    poetische  Nachempfindung  der  Textunterlaeen   una 

Sackender  Ausdruck,  besitzt  Hr.  Bück:  auch  schreckt  er  in 
er  Harmonik,  wenn  es  der  dichteriscne  Vorwurf  erheischt, 
vor  keiner  Kühnheit  zurück,  wie  anderseits  in  seiner  Melodik, 
ebenfedls  dem  Worttext  entsprechend.  Kraft  und  Milde  ent- 
halten sind  und  die  Declaroation  überall  sinn-  und  sachgem&ss 
sich  gibt.  Ein  reicher  Antheil  an  der  Au^^taltun^  der 
Lieder  fUlt  dem  Ciavier  zu,  mag  es  mit  der  Gesangsstimme 
zusammen  gehen,  sie  tragen  und  stützen,  oder  in  selbstän- 
digen ZvTischen-  und  Nachspielen  die  angeschlagene  Stim- 
mung verdichten  oder  ansklingen  lassen«  Ueberall  ist  die 
Musik  charakteristisch  und  interessant.  Aber  bei  der  Pro- 
grammaufstellung  hätte  man  immerhin  eine  etwas  andere 
Wahl  treffen,  nicnt  fast  durchgängig  so  ernste  Lieder  wählen, 
sondern  auch  einige  heitere,  fröhliche  dazwischen  einschieben 
sollen.  Dass  Hm.  Bück  auch  hierftkr  die  rechten  Töne  und 
Farben  zu  Gebote  stehen,  zeigten  die  wenigen  Ausnahmen 
in  der  Grundstimmung  des  Programms.  Rudolf  Bück  ver- 
dient es,  der  Beachtung  der  musikalischen  Welt  angelegent- 
lich empfohlen  zu  werden  und  auch  anderwärts  so  ausge- 
zeichnete Interpreten  für  seine  Gompositionen  zu  finden,  wie 
Frl.  Gerasch,  die  sich  als  eine  Yortragskünstlerin  ersten 
Ranges  erwies.  Ihr  Mezzosopran  entbehrt  zwar  in  der  mitt- 
leren und  tiefen  Lage  des  eigenthchen  Schmelzes,  aber  was 
will  dieses  Manco  &n  psychischen  Eigenschaften  ihres  Ge- 
sanges: dem  tiefen  und  liebevollen  Versenken  in  den  poeti- 
schen Kern  jedes  einzelnen  Liedes  und  dessen  herzbeswin- 
gender  Veriebendigung  gegenüber  besagen!  Frl.  Geraseh  hatte 
sich  mit  ihren  Vortragsobjecten  derart  identificirt,  dass  sie 
vollständig  des  Notenheftes  entbehren  konnte,  eine  bei  der 
Natur  dieser  Gesänge  wahrlich  keine  leichte  Aufgabe.  Dass 
sie  ihr  grosses  künstlerisches  Vermögen  in  den  Dienst  einer 
60  guten  Sache,  wie  der  Einftkhrung  eines  zwar  hochbegabten, 
aber  noch  gänzlich  unbekannten  Componisten  stellte,  statt 
sich  durch  die  Wahl  erprobter  Lieblingsstücke  im  Vornherein 
eine  fireundliche  Aufnahme  beim  Pubfieum  zu  sichern,  muss 
ihr  als  ein  ganz   besonderes  Verdienst  angerechnet  werden. 

F. 

Leipzig.  Im  k.  Gonservatorium  der  Musik  be- 
gannen die  heurigen  Cef f entlichen  Prüfungen  am  28.  Jan. 
mit  Aufführung  der  Symphonien  in  Ddur  von  Cherubini  und 
in  Gmoll  von  Reinecke,  sowie  des  Finale  des  1.  Actes  aus 
„Don  Juan**  von  Mozart.  Die  Cherubini'sche  Symphonie,  die 
wohl  den  Meisten  eine  Novität  war,  bietet  des  Feinen  und 
Anregenden  fast  in  jedem  Satz,  ohne  jedoch  nachhaltiger  zu 
wirken,  wie  dies  von  den  Orchesterwerken  dieses  Meisters 
noch  immer  einige  Ouvertüren  thun.  Dieselbe  kam  unter 
Hrn.  Sit t 's  feuriger  und  zugleich  pietätvoller  Direction  zu 
ganz  trefflicher  Ausführung,  aus  der  man  von  Neuem  die 
ausserordentliche  Liebe  und  Sorgfalt  erkannte,  welche  dieser 
ausgezeichnete  Lehrer  der  Orchesterciasse  des  Instituts  wid- 
met. Seine  auch  gegenwärtig  hohe  Leistüngs&higkeit  bewies 
das  Schülerorchester,  soweit  wir  dessen  Zeuge  waren,  auch 
in  der  vom  Componisten  persönlich  geleiteten  Symphonie. 
Hr.  Prof.  Dr.  Reinecke  wurde  beim  Betreten  des  Podiums 
mit  stürmischen  Ovationen  und  Orchestertusch  begrüBSt«und 
hatte  ersichtlich  selbst  seine  helle  Freude  an  dem  guten  Ge- 
lingen der  von  Hrn.  Sitt  vorbereiteten  Ausführung  seines 
neuesten  symphonischen  Werkes.  An  der  Wiedergabe  des 
„Don  Juan**-Fragments  betheiligten  sich  ausser  den  Chor-  und 
Orchesterclassen  noch  die  Frls.  Vida  J.  Jolly  aus  Cassel  (Donna 
Anna),  Martha  Werner  aus  Würzen  (Donna  Elvira)  und 
Marie  Poirier  aus  Oelzschau  i.  S.  (Zerline)  und  die  HH. 
Christian  Ulmann  aus  Walk  (Livland),  Felix  Stein - 
beck  aus  Weissenfeis  a.  S.  (Don  Octavio),  Eugen  St  ich  ling 
ans  Gotha  (Leporello)  und  Caspar  S.  Niesen  aus  Milwaukee 
(Masetto)  und  trugen  nach  bestem  Talent  und  Können  das 


Ihrige  zu  .der  reepectabdn  Darbietung  mit  bei.  Von  den 
Damen  verdienen  an  erster  Stelle  Frl.  Jolly,  von  den  Sängern 
die  HH.  Stichling  und  Niesen  hervorgehoben  zu  werden,  der 
Chor  hätte  der  Stimmenzahl  nach  mehr  Klangkraft  ent- 
wickeln können,  das  Orchester  war  auch  hierbei  in  trefflicher 
Verfassung.  Unter  Hrn.  Capellmeistef  Sitt's  Führung  spielte 
sich  das  Finale  überall  flott  und  schwungvoll  ab.  —  Die 
2.  Hauptprüfung  galt  dem  Solospiel  und  SotSgesang  und  nahm 
folgenden  Verlauf:  Praeludium  und  Fuge  in  Ddur  für  Orgel 
T.  S.  Bach  =  Hr.  Wilhelm  Hänssel  aus  Sönigsbrück,  Esdur- 
Goneertino  für  Posaune  von  Ferd.  David  =  Hr.  Friedrich 
Grube  aus  Wolfenbüttel,  „Ingeborg^s  Klage**  aus  „Frithjof* 
von  Bruch  =  Frl.  Ella  Bart  hei  aus  Leipzig,  Esdur-Concort 
ftlr  Clarinette  von  Weber  =  Hr.  Jean  Hart  wir  ans  Lübeck, 
2.  und  1.  Satz  der  Dmoll-Orgelsonate  von  RheiiiDerger  =  Hr. 
Richard  Thalemann  aus  Würzen,  Arie  „Hier,  in  der  Fel- 
senschlucht** ans  „Carmen**  von  Bizet=:FrL  Adele  Neu bert 
aus  Kirch bere,  1.  Satz  des  Araoll-Clavierconcertes  von  J.  N. 
Hummel  =  Frl.  Elise  Ger  mann  aus  St.  Gallen.  Die  Lei- 
stungen waren  sämmtlich  erfreulich,  ohne  iedoch  über  das 
Mittelmaass  hinaus  zu  reichen.    Von  den  beiden  iungen  San- 

ferinnen  war  nach  stimmlicher  Beanlagung,  Tonbildung  und 
'ortrag  Frl.  Neubert  die  vorgeschrittenere,  und  von  den 
Orgelspielern  überholte  in  der  Fertigkeit  und  Sicherheit  der 
Technik  Hr.  Thalemann  seinen  Mitschüler,  bei  welchem  sich 
ausserdem  die  Registrirung  nicht  ganz  glücklich  zeigte.  (In 
beiden  Nummern  machte  sich  übrigens  ein  störendes  unbeab- 
sichtigtes  Fortklingen  einzelner  Töne  bemerklioh.)  Ueber  eine 
geläufige  Technik  gebietet  Frl.  Ghermann,  aber  sie  war  mehr 
mit  den  Fingern,  als  mit  dem  Geist  bei  ihrer  Aufgabe,  so- 
dass sich  ihr  Concertsatz  eintönig  abspielte.  Hr.  Grube  ge- 
bietet über  einen  schönen  vollen  Ton  und  entwickelte  Verve  im 
Vortrag,  sodass  es  doppelt  schade  war,  dass  ihm  verschiedene 
Töne  misslangen.  Au  die  beste  Leistung  des  Abends  hatte 
der  Clarinettenvortra«  des  Hm.  Hartwig  zu  gelten,  denn  der 
junge  Mann  behandelte  sein  Instrument  klanglieh  und  nach 
Seiten  des  Vortrags  mit  Geschmack  und  Hess  auch  in  der 
technischen  Ausführung  nur  Wenig  zu  wünschen  übrig.  — 
Die  3.  Hauptprüfung  hatte  nachstäendes  Programm:  Lar^ 
aus  dem  Streichquartett  No.  60  der  Peters'sohen  Ausgabe  m 
der  Uebertragung  für  je  zwei  Glarinetten,  Fagotte  und 
Homer  =  HH.  Friedrich  Kater  aus  Diedersen,  Richard 
Eichel  aus  Erdmannsdorf,  Otto  Knötzsch  ans  Zörbig,  Carl 
Zahn  aus  Niederrossla,  Alfred  Steitz  aus  Chemnitz  und 
Friedrich  Geese  aus  Halle  a.  S.,  Cdur-Streiohquintett  von  Mo- 
zart =  FrL  Käthe  Laux  aus  Leipzig  und  HH.  Carl  Seh  wabe 
ans  Crefeld,  Ferdinand  Schäfer  aus  Wiesbaden,  Bruno 
Rennert  aus  Grimma  und  Rudolf  Krasselt  aus  Baden- 
Baden,  Schottische  Lieder  „Noch  einmal  wecken  Thräuen*', 
„Der  treue  Jonie**  und  „Lore  am  Thore**  für  eine  Sopran- 
stimme mit  Ciavier-,  Violin-  und  Violoncellbegleitung  von 
Beethoven,  Gesang  =  Frl.  Joljhr,  Accompagnement  =  Frls. 
Bemhardine,  Anna  und  Marie  Kieckhöfer  aus  Washington, 
Variationen  aus  dem  Streichquartett  Op.  18,  No.  6,  von  Beet- 
hoven ==  HH.  Philipp  Werner  aus  Tanscha,  Victor  Lich- 
tenstein aus  St  Louis,  Ghistav  Schütze  aus  Frankenberg 
und  Walther  Hagen  aus  Bern,  Lieder  „Die  Nebensonnen", 
„Halt**  und  „Der  Neugierige**  von  Schubert  =:  Hr.  Paul 
Michael  aus  Leipzig,  Air  rar  Violine  mit  Orgel  und  Praelu- 
dium für  Violine  mit  Ciavier  von  S.  Bach  und  „Zur  der  Frauen 
zum  Münster**  aus  „Lohengrin**  von  Wagner,  rar  Violinen 
und  Orgel  =  Frls.  Marie  L.  Barlet  aus  I^ndon,  Jessie  Cow- 
ling  aas  Washington,  May  Edmondson  aus  Liverpool, 
Blanche  Hubbard  aus  Hastings,  Anna  Kieckhöfer  ans 
Washington,  Käthe  Laux  aus  I^ipzig,  Caecilie  Nit  zu  lesen 
aus  Buuirest,  Emma  Pilat  aus  New- York,  Clara  Schneider 
aus  Elberfeld,  Charlotte  Sitt  aus  Leipzig,  Emma  Spieske 
aus  Hartford  und  Elisabeth  Wein  er  t  aus  Leipzig,  sowie  21 
weitere  Schülerinnen.  Den  grössten  Effect  auf  das  Publicum 
machten  die  drei  letzten  von  Hrn.  Prof.  Hermann  dirigirten 
und  theilweise  auch  bearbeiteten  Unisono-  und  Ensemblevor- 
träge der  83  Schülerinnen,  von  welchen  die  vosst^end  mit 
Namen  bezeichneten  sich  für  die  Wiedergabe  des  Bach'schen 
Praeludiums  abzweigten.  Es  waren  aber  auch  in  der  Exactheit 
und  Intonation  ganz  ausgezeichnete  Leistungen,  und  der  stür- 
mische, sich  in  wiederl]HSltem  Hervorruf  des  Hrn.  Prof.  Her- 
mann manifestirende  Beifall  hatte  seine  voUe  Berechtigung- 
Mi  t  grosser  Sorgfalt  waren  von  dem  genannten  verdienten 
Lehrer  aber  auch  die  übrigen  Ensemblenummem  vorbereitet, 
sodass  man  seine  Freude  an  denselben  haben  konnte.  Ganz 
prächtig  gelang  gleich  die  Anfangsnummer,  der  Bläsersatz 
mit  seinem  warmgesättigten  Klangoolorit.     In  dem  Mozart*- 


108 


sehen  Quintett  ber&hrte  namentlich  sehr  sympathisch  das  künst- 
lerisch ab&;eschliffene  und  empfindangsvoUe  Spiel  des  Frl.  Laux, 
neben  welchem  noch  besonders  der  1.  Bratschist  und  der  Violon- 
cellist sich  hervorthaten ;  ebenso  abgerundet  wie  das  Ensemble 
im  Quintett  gestaltete  sich  der  Vortrag  der  Beethoven'schen 
Variationen.  Beethoven's  Schottische  Lieder  dürften  selten 
eine  durchaus  weibliche  Besetzung  der  Streichinstrumente  er- 
fahren, wie  im  yorliegenden  Fall;  das  junge  Instrumental- 
terzett ging  allerdings  etwas  vorsichtig-kühl  zu  Werke,  ohne 
trotzdem  ein  kleines  Malheur  verhindern  zu  können.  Mit 
umso  wärmerer  Hin^bung  wurde  von  Frl.  JoU^  der  gesang- 
liche Theil  interpretirt.  Und  Hr.  Michael  endhch,  um  aucn 
diesen  noch  zu  erw&hnen,  machte  seine  Sache  ebenfalls  recht 
anstftndig,  wenn  die  Tonbildung  auch  noch  etwas  freier,  der 
Ausdruck  etwas  belebter  und  vor  Allem  die  Intonation  reiner 
werden  muss.  F. 

Antwerpen.  In  fünf  von  den  sechs  hier  existirenden 
Theatern  werden  sozusagen  nur  französische  Stücke  gespielt, 
und  nur  in  Einem  dersdben,  dem  Vl&mischen  Theater,  ge- 
langen vorzugsweise  deutsche  Opern  und  Schauspiele  zur 
Aufführung.  Nun  sollte  man  'zwar  meinen,  dass  die  hier 
lebenden  Deutschen  um  so  fleissiger  dieses  Theater  besuchen 
würden,  als  die  dortigen  Vorstellungen  wenigstens  eben  so 
gut  und  gediegen  sind,  wie  diejenigen  im  k.  Theater,  aber 
leider  ist  das  gerade  Gegentheil  hiervon  der  Fall,  ünbegreif- 
licherweise  wird  der  Besuch  des  Vl&mischen  Theaters  von 
den  hiesigen  Deutschen  so  vollständig  vernachlässigt,  dass 
den  dieses  echt  niederdeutsche  unternehmen  protegirenden 
Herren  wiederholt  bittere  Worte  über  jene  Erscheinung  ent- 
schlüpft sind,  und!  in  der  That  haben  auch  die  Vlammnder 
alle  Ursache,  sich  hierüber  zu  beklagen,  wenn  man  bedenkt, 
dass  dieselben  in  den  letzten  Jahren  Alles  gethan  haben,  um 
hier  der  deutschen  )if  usik,  und  was  damit  irgendwie  zusam- 
menhängt, zu  Ehre  und  Ansehen  zu  verhelfen.  Dass  das 
Vlänsiscne  Theater  beinahe  demonstrativ  fast  nur  mehr 
deutsche  Stücke  aufführen  lässt,  haben  wir  bereits  erwähnt, 
aber  die  Vlamländer  haben  es  auch  durchzusetzen  gewusst, 
dass  bei  öffentlichen  Goncerten  die  Militär-  und  Cüvilcapellen 
immer  mehr  deutsche  Gompositionen  vortragen,  sie  nahen 
femer  nicht  allein  der  französischen  Musik,  sondern  auch 
den  französischen  Musikinstrumenten  den  Krieg  erkläix,  und 
wenn  es  heute  z.  B.  hier  zum  guten  Tone  gehört,  anstatt 
der  früheren  Pariser  Flügel  einen  solchen  von  der  bekannten 
Weltfirma  Bud.  Ibach  Sohn  in  Barmen  im  Salon  zu  haben, 
so  ist  dies  neben  der  besseren  Qualität  der  deutschen  Instru- 
mente allein  der  Agitation  und  den  Sympathien  der  Vlam- 
länder für  die  stammverwandten  Deutschen  zu  verdanken. 
Das  Alles  verdiente  von  Seiten  der  hiesigen  Deutschen 
wenigstens  auf  die  Weise  eine  kleine  Bethätigung  der  An- 
erkennung, dass  dieselben  das  Vlämische  Theater  etwas  mehr 
besuchten  und  es  mithin  auch  materiell  ein  Wenig  unter- 
stützten, aber  hierzu  scheinen  sich  die  Ersteren  nun  einmal 
nicht  verstehen  zu  können.  Die  Einen  von  ihnen  glauben, 
dass  sie  sich  nur  in  der  Scala  mit  den  dortigen,  on  mehr 
wie  anstössigen  französischen  Operetten  amusiren  könnten, 
und  die  Anderen  halten  es  für  allein  „chic'',  sich  des  Abends 
in  französischer  Gesellschaft  zu  präsenliren,  da  sie  die  ihnen 
in  der  Regel  wenig  bekannte  vlämische  Sprache  für  das  aus- 
schliessliche Idiom  der  niederen  Glassen  ansehen.  Dass  in 
obiger  Hinsicht  recht  bald  eine  Aenderung  einträte,  wäre 
um  so  dringender  zu  wünschen,  als  die  unbegreifliche  Hal- 
tung der  hiesigen  Deutschen  gegenüber  dem  Vlämischen 
Theater  bereits  angefangen  hat,  vielfach  böses  Blut  unter 
den  Vlamländem  zu  erregen.  G.  v.  S. 

Lübeck,  Ende  Januar.  Die  hiesigen  Verehrer  guter 
Orchestermusik  bedauern  einmüthig,  dass  dieser  Zweig  un- 
seres Musiklebens  in  eine  Versnmpfane  geräth,  die  der  Ein- 
wohnerzahl und  dem  Ansehen  der  alten  Hansastadt  nicht 
angemessen  ist.  Erst  in  der  jüngsten  Zeit  ist  ein  Verein 
von  Musikfreunden  zusammengetreten,  der  einen  energischen 
Versuch  zur  Besserung  machen  will.  Er  hofft,  dass  Senat 
und  Bürgerschaft  seine  Pläne  wohlwollend  und  thatkräftig 
unterstützen  werden.  —  Solchen  Bestrebungen  konnte  das 
Goncert  nur  förderlich  sein,  in  dem  Hr.  Hans  Winderstein, 
bei  vorübergehender  Anwesenheit,  nach  wenigen  Proben  mit 
einer  hochachtbaren  Leistung  des  Stadt  Orchesters  hervor- 
trat. Dieses  Goncert  fand  am  25.  Januar  im  Gasinosaal  statt 
und  wurde  eröffnet  durch  die  vier  Sätze  einer  svmphonischen 
Suite  Winderstein's.  Praeludium  und  kanonisches  Zwischen- 
spiel fesselten  am   meisten   durch  sorgfältige   Arbeit,   das 


Menuett  gefiel  vregaa  seiner  zierlichen  Einfachheit,  das 
Finale  hat  eine  allzu  reiche  Klangausstattung  er&hren. 
Weber*s  „Aafforderung  zum  Tanz**  erscheint  uns  als  Instru- 
mentationsprobe eines  Meisters  auf  diesem  Gebiet  (Berlioz) 
wohl  interessant,  an  sich  passt  ohne  Zweifel  das  schöne 
Werk  viel  besser  zu  dem  Instrument,  für  das  es  oomponirt 
worden  ist.  Durch  die  Vorführung  der  8.  Symphonie  von 
Beethoven  bewies  Hr.  Winderstein  am  deutlichsten,  was  er 
in  wenigen  Tagen  am  Orchester  geleistet  hatte.  Die  erschüt- 
ternden Momente  im  ersten  Satz,  die  Gegenbilder  von  Trauer 
und  Trost  im  zweiten  waren  trefPlich  ausgearbeitet,  das 
Scherzo  gelang,  und  ganz  besonders  zu  loben  waren  die  Wir- 
kungen des  poco  Andante  am  Schluss,  wo  auch  dieses  an- 
fftngs  liebliche  Thema  ungeahnte  Kraftfülle  erhält  und  in 
gewaltiger  Umrahmung  zu  der  heroischen  Sphäre  empor- 
gehoben wird.  Mit  diesem  Eindruck  wären  wir  schon  be- 
Sriedig^  heimgegangen.  Aber  ein  dritter  Theil  besoheerte 
uns  noch  die  Akademische  Festouverture  von  Brahms,  deren 
burschikose  Accente  eine  gute  Gharakteristik  erfuhren,  ferner 
eine  glänzende,  doch  zu  rauschende  Valse-Gaprice  des  Gon- 
certgeoers  und  endlich  —  die  „Tannhäuser'' -  Ouvertüre. 
Wenn  der  Dirigent  die  vollkommene,  erst  durch  längere 
Bekanntschaft  mögliche  unsichtbare  Beherrschung  des 
Orchestei^  durch  leohaftes  Gebärdenspiel  ersetzte,  so  können 
wir  das  nach  dem  Erfolg  nicht  tadeln.  Dass  Hr.  Winder- 
stein auch  in  der  letzten  Ouvertüre  die  Spannung  der  über- 
aus zahlreich  versammelten  Hörer  erneuerte  und  einem  noch- 
maligen Höhepunct  zuführte,  zeigt,  dass  seine  Leistungen 
den  reichen  ^ifidl,  der  ihnen  gespendet  wurde,  ganz  und 
gar  verdienten.  e   ■ 


Concertumsohau. 

Crimmitsehau.  8.  Abonn.-Gono.  (Wolschke):  9.  Svmph. 
V.  Beethoven,  drei  OrchesterstÜoke  a.  der  Musik  zu  „Sigurd 
Jorsalfar'*  v.  Grieg,  Goncertouvert.  v.  J.  Merkel  (unt.  Leit. 
des  Gomn.),  Glaviervorträge  des  Letzteren  (Esdur-Goncert  v. 
Liszt,  Militärmarsch  v.  Schubert-Tausig,  „Novellette*'  eig. 
Gomp.  etc.).  (Von  der  Ouvertüre  schreibt  ein  dortiges  Blatt, 
dass  sie  „auffassungsreiche  und  selbständifi;e  Erfindung**  be- 
kunde, voll'  Ausdru^  und  angenehmen  lißlodien  sei,  dabei 
nicht  in  schwierigen  Bäthseln  spreche,  sondern  vollkommen 
klar  sich  gebe.) 

Bsslingen.  Am  10.  Jan.  GoneertavffÜhr.  v.  Gluck*s 
„Orpheus  und  Eurydioe"  durch  den  Oratorienver.  (Prof.  Fink) 
unt.  Solist.  Mitwirk,  der  Frls.  Merck  u.  Blattmacher  u.  des 
Hm.  Kiess  a.  Stuttgart.  (Das  Orchester  war  durch  Glavier 
ersetzt.) 

Leipzig.  16.  Abonn.-Gonc.  im  Neuen  Gewandhaus  (Nikisch) : 
2.  Symph.  v.  Volkmann,  „Sommernachtstraum^'-Ouvert.  v. 
Mendelssohn,  Scherzo  capricc.  f.  Orch.  v.  Dvofäk,  Solo  vor- 
trage der  Frau  Lilli  Lenmann  a.  Berlin  (Ges.)  u.  des  Hm. 
Hiu  V.  hier  (Viel.,  Militärconc.  v.  Lipinski).  —  Goncert  des 
Ünivers.-Sängerver.  zu  St.  Pauli  (Prof.  Dr.  fijretzschmar)  am 
4.  Febr.:  Apollo-Hymnus  a.  dem  8.  Jahrh.  v.  Ghr.,  f.  Männer- 
stimmen m.  Flöten,  Glarinetten  u.  Harfe  bearbeit.  v.  A. 
Thierfelder,  Männerchöre  m.  Glav.  v.  Schubert  u.  a  cap.  v. 
Grieg  (Springtanz,  „Jung  Ole*'  und  „Der  Taugenichts^, 
sämmtlieh  m.  Baritonsolo  [Hr.  Demuth]),  Weber,  Kreutzer 
n.  Mendelssohn,  zwei  Sätze  a.  der  Ob.-Glavierson.  v.  G. 
Schreck  (HH.  Tanune  u.  Schmidt),  Solovorträge  der  HH. 
Demuth  (zwei  Balladen  v.  Loewe,  „Ohne  Liebe**  v.  F.  Sou- 
coup,  „Morfi^enständchen*'  v.  Ad.  Jensen  u.  „Lockruf^  v. 
A.  Aückanf)  u.  Schwedler  (Fl.,  Adagio  v.  Nardini,  „Soeur 
Monique''  v.  Goiiperin  u.  „Tambourin*  v.  Leclair).  —  Winter- 
conc.  des  akad.  Gesang ver.  „Arion**  (Dr.  Klengel)  unt.  sollst. 
Mitwirk,  des  Frl.  Koch  (Ges.)  u.  der  HH.  Hungar  (Ges.)  u. 
J. Klengel  ^Violonc.)  am  4.  Febr.:  Gant.  „Frühlings  Erwachen** 
f.  Männerchor,  Sopransolo  u.  Orch.  v.  Th.  Gouv^,  „Balkan- 
bilder**  f.  Männerchor  u.  Soli  m.  Orch.  (m.  theilweiser  Be- 
nutzung bul»rischer  Volksweisen)  v.  Ed.  l^remser,  „Gesang 
über  den  Wassern**  f.  Männerchor  u.  Orch.  v.  Schubert, 
Gböre  a  cap.  v.  Brahms  („Ghebt  Acht**)  u.  Edv.  Grieg(„Der 
Bärenjäger^  u.  „Abendstimmung**),  sowie  Spanische  weise, 
bearbeit.  v.  0.  Neubner,  Soli  f.  I^pran  v.  P.  Umlauft  («Ich 
kanns  nicht  fassen**)  u.  A.  u.  f.  Violonc.  v.  Godard  (Ber- 
ceuse),  Fitzenhagen  (^erpetuum  mobile**)  u.  Ghopin.  — 
Kirchenconc.  des  Biedel- ver.  (Prof.  Dr.  Kretzschmar):  Ghöre 
V.  G.  Freund  UWie  schön  singt  uns  die  Engelschaar**  u. 
-Sehr  grosse  Ding  hat  Gott  eethan*'),  Eccard  („Auf  das 
WeihnachtsfiBSt*'),  Nanini  („HoJQe  Ghristus  natus  est**),  J. 


lOil 


Handl  („Ecce  quomodo  moHtur''),  A.  Lotti  (.^^<^^^'') 
F.  Wttllner  („Stabat  mater"),  N.  v.  Wilm  (-Tenebrae  fao- 
tae  sunt**)  n.  Mozart  („Ave  verum"),  sowie  altböhm.  Weih- 
naohtslieaer  ^ie  Engel  und  die  Hirten*'  u.  „Lasst  Alle  Gk>tt 
uns  loben*^  a.  Fassionsiied  „Christi  Leiden"  a.  den  Straubinger 
Ansingeliedem,  bearbeit.  v.  G.  Biedel,  Solovorträge  des  Frl. 
Sperling  (Qes.,  Weihnachtslieder  „Die  Hirten",  „Die  Könige" 
u.  „Christus  der  Einderfreund"  v.  P.  Cornelius)  u.  der 
HH.  Seemann  (Ghes.,  „Ists  möglich"  v.  Händel  u.  „Des  lauten 
Tages  wirre  Hlängpe"  v.  F.  Cornelius)  u.  Homeyer  (Org., 
Pastorale  u.  ChonUYorspiel  zu  „Christ  lag  in  Todesbanden" 
Y.  S.  Bach).  —  20.  Stiftungsfest  des  Lehrer-Gesangver.  (Sitt) 
unt.  Solist.  Mitwirk,  des  Frl.  Gmeiner,  der  Frau  Metzler- 
Löwy  u.  der  HH.  Dierich  u.  G^usche  (Ges.),  sowie  des  Hm. 
Prof.  Dr.  Beinecke  am  7.  Febr.:  .Hakon  Jarl"  f.  Soli,  Män- 
nerchor u.  Orch.  V.  C.  Bei  necke  (unt.  Leit.  des  Comp.), 
Helden-Bequiem  f.  Männerohor  u.  Sopransolo  m.  Orch.  v. 
H.  Zöllner,  Männerchöre  v.  F.  Hegar  („Der  Trompeter 
von  dravelotte")  u.  P.  Cornelius  (Juier  deutsche  Schwur"), 
ClaviersoU  y.  Mozart  (Bdur-Conc),  Beinecke  (Notturno  a. 
Qp.  161  u.  Menuett  a.  Dp.  197)  u.  Schumann.  —  4.  Conc. 
des  Böhm.  Streichquartetts  der  HH.  Hoffmann  u.  Gen.  a.  Prag 
unt.  Mitwirk,  des  Hrn.  Burian  y.  ebendaher:  Cdur-Streich- 
qnint.  y.  Schubert,  Streichquartette  v.  Haydn  (Ddur)  u.  Beet- 
hoven (Op.  181).  —  Concerte  der  k.  Cap.  fWeing^urtner)  aus 
Berlin:  11.  Feor.:  Symphonien  v.  Mozart  (ESsdur)  u.  Beet- 
hoven (No.  7),  Ouvertüren  v.  Mendelssohn  („Die  Hebriden"), 
Weber  („Der  Freischütz")  u.  Beethoven  (No.  3  zu  „Leonore"). 
12.  Febr.:  Symphonien  v.  Berlioz  (fantast.)  u.  Beethoven 
(No.  6),  „Tannhäu8er"-0uyert.  y.  Wagner,  „Tül  EulenspiegePs 
lustige  Streiche"  f.  Orch.  y.  B.  Strauss. 

Luxemburg.  Conc.  derSoci6t6  anonyme  du  Casino  am 
16.  Jan.:  Solovorträge  des  Frl.  Triebel  (Ges.,  „Du  rothe  Bos" 
v.  Steinbach,  Pastorale  y.  Bizet,  Wiegenfied  v.  Griee, 
.Mein  Eigen"  y.  £.  Bobert,  „O,  lass  euch  halten"  y.  Aa. 
Jensen  u.  Seren,  v.  Gounod)  u.  der  HH.  Bummel  (Clav., 
CismoU-Son.  v.  Beethoven,  S.  Ungar.  Bhape.  v.  Liszt  etc.)  u. 
Vermast  (ViojL  Bömanze  v.  Hollaender,  S^r6a.  y.  Hubay 
u.  Polon.  y.  Wieniawski). 

■filhausen  U  E.  Am  10.  Jan.  AufiEÜhrung  von  Haydn's 
„Jahreszeiten"  durch  den  Musikver.  (Köokert  a.  Qen£)  unter 
soUflI.  Jiitwifk;  defr'FrL  Nathan«.  Frankiiurt  «i'M.U]id  der 
HH.  Kanffmann  a.  Basel  u.  Burgmeier  a.  Aarau.  (Die  Auf- 
führung findet  in  zwei  uns  yorliegenden  Zeitungen  hohes 
Lob.  Namentlich  wird  Hm.  Köckert  rückhaltslose  Anerken- 
nung für  den  nach  jeder  Bichtung  hin  sehr  befriedigenden 
Verlauf  derselben  gezollt.) 

■ünehen«  Conc.  des  Lehrer-Gesangver.  (Sturm)  unt.  vocal- 
solist.  Mitwirk,  der  Frau  Strauss-de  Anna  u.  des  Hrn.  Birsch- 
ner  am  2.  Dec.:  Ouvert.  zu  „Iphigenie  in  Aulis"  v.  Gluck- 
Wagner,  „Die  Allmacht"  f.  Sopransolo,  Männerchor  u.  Orch. 
V.  Schubert,  g£s  liefi;t  so  abendstill  der  See"  f.  do.  von 
H.  Goetz,  iJ)as  Lieoesmahl  der  Apostel"  f.  Männerchor  u. 
Orch.  V.  B.  Wagner,  Männerohöre  v.  Yolkmann  (Abend- 
lied) u.  Cornelius  („Der  alte  Soldat")^  Baritonlieder  v.  Schu- 
bert u.  Franz  („Genesung").  —  MusikauffÜhr.  des  Porges*- 
schen  Chorver.  (Porges)  am  10.  Jan.:  Orchester  werke  von 
Siegfried  Wagner  („^hnsucht"),  Beethoven  („£gmont"-Ouv.) 
u.  Sich. Wagner  (Eine  Faust-Ouvert.  u.  „Mei|rter^ger"-Vor- 
spiel) ,  dirigirt  von  Hm.  Siegfried  Wiener  a.  Bayreuth,  „Ojphe- 
lia's  Tod"  T.  Frauenchor  u.  Orch.,  Traaermarsch  auf  Ham- 
let's  Tod  f.  Orch.  u.  Chor,  sowie  Geisterchor  f.  Chor  u.  Orch. 
a.  Phant  über  Shakespeare's  „Sturm"  f.  Chor,  Orch.  u.  Clav, 
zu  vier  Händen  v.  Berlioz,  „Die  Gründung  der  Kirche"  u. 
„Der  Einzug  in  Jerusalem"  a.  „Christus"  v.  Liszt  (Mezzo- 
sopransolo:  Frl.  Bitter). 

Neuwied.  Conc.  des  Pianisten  Hm.  Bummel  a.  Dessau 
am  8.  Jan.  m.  Compositionen  v.  Beethoven  (Sonate  Op.  109), 
Brahms  (Son.  Op.  5),  Liszt  (2.  Polon.)  u.  A. 

New-Torlc:.  Concerte  des  Eneisel-Quart.  (HH.  Kneisel, 
Both,  Svecenski  und  Schroeder)  a.  Boston  am  11.  Dec.  und 
7.  Jan.:  Streichquartette  v.  Brahms  (Amoll),  Haydn  (Gdur), 
Tscha'ikowsky  (EsmoU)  u.  Mozart  (Gdur),  FmoU-Clav.- 
darinettenson.  v.  Brahms  (HH.  Whiting  u.  Pourteau). 

Oldenburg.  Abonn.-ConcertederHofcap.  (Manns):  No.4. 
Militärsymph.  v.  Haydn  ,  Ouyert.  zur  Oper  „Die  verkaufte 
Braut"  y.  Smetana,  Nott.  u.  Taranteile  a.  der  Italien.  Suite 
v.  J.  Baff,  Gesangvorträge  des  Hm.  Friedrichs  aus  Bremen 
(,^Jung  Dietrich"  v.  G.  Henschel  etc.).  No.  5.  4.  Symph. 
V.  Brahms,  „Zauberflöten"-Ouyert.  y.  Mozart,  Scherzo  von 
B.Badecke,  Gratulationsmenuett y . Beethoven ,  And.  espress. 
f.  Streichorchester  y.  Gade,  Gesangvorträge  des  Frl.  Müsch- 


Hardenberg  a.  München  („Das  kleine  Lied"  y.  Meyer-Hel- 
mund,  „Aa  mein  Tambourin"  y.  Büokauf,  „Tandaradei"  v. 
Stange,  „Der  Zeisig"  v.  Wittich  etc.).  No.  6.  «.  Symph. 
y.  Beethoven,  Ouyerturen  v.  Bubinstein  („Dimitri  Donskoi") 
u.  Schubert  (Jpes  Teufels  Lustschloss"),  Solovorträge  der  HH. 
Düsterbehn  (Viol.,  „Gesangscene"  y.  Spohr)  und  Euferath 
(YiolQnc,  Elfentanz  y.  Popper  etc.). 

Paris.  1.  Conc.  der  Sociötö  philharm.,  ansgefEÜirt  yon 
Frau  Connean  (G^s.)  und  den  HjH.  Ditoier  (Clay.),  Breitner 
(Clav.),  Bömy,  Txacol,  Baill^,  Parent  u.  Sahnon  (Streicher): 
Streichsext.  y.  Alary,  Claviertrio  Op.  101  yon  J.  Brahms, 
Clav.-Violinsuite  y.  E.  Schutt,  Yariat  f.  zwei  Claviere  yon 
Chr.  Sind ing,  Gesangvorträge  der  Frau  Gonneau  („Plaintiye 
Tourterelle"  y.  Bemberg  u.  Serenata  y.  Tosti).  —  2.  Kam- 
mermusik der  HH.  Philipp  (Clav.),  Berthelier.  Loeb  u.  Bal- 
breck  (Streicher)  unt.  Mitwirkung  des  Hm.  Turban  (Clar.): 
Ciavierquart.  Op.  66  y.  Ch.  M.  Widor,  Claviertrio  Op.82  v. 
A.  Arenski,  Clarinettenson.  Op.  190,  No.  S,  y.  J.  Brahms, 
Andante  f.  Viol.  y.  A.  P6rilhou.  rNo.  8  s.  in  No.  4!)  — 
2.  Kammermusikabend  des  Crickboom-Qoart  unter  Mit  wirk, 
des  Hrn. Wurmser  (Clay.) :  Streichquartette y.  Beethoven  (F  dur) 
u.  Schumann  (Op.  41,  No.  1),  Gdur-Clav.-Violinson.  y.  Beet- 
hoven. —  Conc.  im  Palais  d'Hiver  (Pister)  am  1.  Dec.: 
„Patrie"-Ouyert.  v.  G.  Bizet,  Schnee  napolit.  v.  Massenet, 
JQne  nuit  ä  Lisbonne"  v.  Saint-Saäns,  Brautmarsch  von 
Kubinstein,  Entr'acte  a.  „Philömon  et  Baucis"  v.  Gounod, 
Solovorträge  aer  HH.  Femandez  (Viol.)  u.  Ch.  Foerster  (Clay.). 
—  Pister-Conc.  am  23.  Dec.:  „Carmen"-Suite  y.  Bizet,  AUe- 
gro  a.  dem  „Lobgesang"  y.  Mendelssohn,  „Le  Bouet  d*Om- 
phale"  y.  Saint-Saöns,  „B^trice"-Ouyert.  y.  E.  Bernard, 
Persischer  Tanz  y.  Guiraud,  Ungar.  Marsch  v.  Berlioz,  Air 
a.  der  Ddur-Suite  v.  S.  Bach. 

Pforzheim*  Conc.  des  Instrumentalver.  (Baal)  am  6.  Jan.: 
„Eine  kleine  Nachtmusik"  f.  Streichorcb.  v.  Mozart,  Solovor- 
träge des  Frl.  Faisst  a.  Carlsruhe  (Clav.,  Son.  Op.  90  y.  Beet- 
hoven, „Liebeslied"  v.  Liszt  etc.)  u.  des  Hm.  Diezel  a.  Ber- 
lin (Ges.,  „Die  schöne  Malierin"  y.  Schubert). 

Posen.  Conc.  des  Hennig'schen  GesanRver .  (Prof.  Hennig) 
am  10.  Dec:  Chöre  v.  Mendelsohn,  A.  Becker  (Psalm  147, 
1—3),  S.  Bach  (qSinget  dem  Herrn  ein  neues  Lied"),  Solovor- 
trftge  der  HH.  Staudigl  (Ges.,  „Im  Bhein"  y.  Franz,  ,Das 
Süsseste  und  Schwerste"  v.  Staudigl  sen.,  „Ich  sag  eucli 
was"  V.  Wallnöfer  etc.)  u.  Sormann  (Clay.,  Son.  Op.  81a  v. 
Beethoven,  „Etincelles"  v.  Moszkowski  etc.).  —  7.  Conc.  der 
Philharm.  Gesellschaft  (Prof.  Genss):  3.  Seren,  f.  Streichorch. 
y.  Yolkmann  (Soloviolonc:  Hr.  Espenhahn  a.  Berlin),  zwei 
Sätze  a.  der  Suite  f.  do.  y.  H.  Genss,  Soloyortrftge  des  Frl. 
Stephan  a.  Berlin  (Ges.,  „Im  Herbst"  v.  Franz,  „Im  April" 
y.  Lassen,  „Der  Kranz"  v.  Brahms,  Zwiegesang  v.  &ei- 
necke,  „Die  Wahrsagerin"  v.  F.  Kauffmann  etc.)  und  des 
Hm.  Espenhahn  (zwei  Sätze  a.  einem  Conc.  v.  A.  Lindner). 
(Die  zwei  Suitensätze  von  H.  Genss  fimden  nach  einer  uns 
vorliegenden  Zeitung  eine  warme  Aufimhme.  Die  Instrumen- 
tation wird  „als  äusserst  reizyoll  und  mannigfaltig"  bezeich- 
net, die  Guvotte  „sei  von  prickelndem  Beiz",  die  Musette 
„etwas  orientalisch  angehaucht"  und  das  Schlummerlied  „von 
zarter  inniger  Leidenschaftlichkeit  beseelt".) 

Ratibor.  1.  Conc.  der  Singakad.  (Leckelt)  unter  solist 
Mitwirk,  der  Frls.  Seichter  a.  Breslau,  Oberbeck  u.  Michalsky 
V.  hier  u.  der  HH.  Hintzelmann  a.  Berlin,  Klehr  a.  Leob- 
schütz  u.  Wachsmann  v.  hier  (Gres.),  sowie  des  Hm.  Dr.  Polko 
V.  hier  (Clav.):  „Der  Böse  Pilgerfahrt"  v.  Schumann,  Chor- 
lieder V.  Bruch  („In  der  Ohristnacht"),  Bheinberger 
(„Guter  Bath")  u.  Baff  („Frühlingegubel"),  Soli  f.  Gesang  v. 
B.  Wagner  (Wiegenlied),  d 'Albert  («Zur  Drossel  sprach 
der  Fink"),  Brahms  („Die  Mainacht"),  H.  Sommer  („Ganz 
leise"),  H.  Schmidt  („Vogellehre")  u.  A.  u.  f.  Clav.  v.  Cho- 
pin u.  Moszkowski  (Intermezzo). 

Wien.  1.  ausserordentlicher  Kammer musikabend  derHH. 
Bosö,  Siebert,  v.  Steuer  u.  Hummer  (Streicher)  unt.  Mitwirk, 
des  Frl.  aus  der  Ohe  a.  Berlin  (Clavier)  u.  der  HH.  Jelinek 
u.  Behn:  Streichsext.  („Souvenir  de  Florence")  y.  Tschai- 
kowsky,  Forellenquint.  v.  Schubert,  Esdur-Streichquart.  v. 
Mozart. 

Zeitz«  l.Aufftlhr.  des  Concertver.  (Fritsoh):  Ouvertüren 
y.  Weber  (Jabel-)  u.  Beinecke  („Friedensfeier",  unter  Leit 
des  Comp.),  Kaiser-Marsch  v.  Wagner,  „Maote  Imperator"  f. 
M&nnercnor  m.  Blasinstrumenten  y.  F.  Lachner,  Solovor- 
träge des  FrL  Schacht  a.  Berlin  (Ges.,  „Buhe,  Sttssliebchen* 
v.  Brahms,  „Gewittemacht"  v.  Franz  etc.)  und  des  Hrn. 
Prof.  Dr.  Beinecke  a.  Leipzig  (Clav.,  CmoU-Conc.  y.  Beetho- 
ven, Notturno  eig.  Comp.  etc.). 


J 


106 


Zfirlelu  5.  Aboim.-Conc.  der  Neuen  TonhallegeseUflohnft 
(Dr.  Hegar):  8.  Sjmph.  ▼.  Beethoyen,  Ouvert.  „Gameval*'  v. 
A.  Dvor&k,  „Herz wunden **  u.  „Letzter  Frühling**  f.  Streich- 
orch.  ▼.  Grieg,  G^angrorträ^e  des  Hm.  von  Zur-Mühlen 
( Walther 's  Weroegeeang  u.  Preislied  a.  den  „Meistersingern** 
V.  Wagner  eta). 

H^^  Veraltete  Programme^  sowie  Programme  ohne  Angabe  von  Ort  und 
Datum  ffiüssen  voliständig  unbeachtet  bleiben! 

Engagements  und  Gaste  in  Oper  und  Conoert. 

Cöln.  Zu  den  Solisten,  welche  in  letzter  Zeit  in  den 
Goncerten  der  Musikalischen  G^ellschaft  mit  entschiedenem 
Erfolg  auftraten,  zählte  der  Baritonist  Hr.  O  au  sehe  aas 
Creuznach.  Namentlich  leistete  er  als  Balladensäneer  ganz 
Vortreffliches.  —  Ooslar.  Bei  der  neulich en  Aufführung 
yon  Oluck's  „Orpheus  und  Eurydice**  durch  den  Gemischten 
Chor  wurde  die  Partie  des  Orpheus  in  dramatisch  helehter, 
ergreifender  Weise  von  Frl.  Welt  er  eck  aus  Hannover  ge- 
sungen. —  Halle  a.  S«  Frau  Krzyzanowski-Doxat  aus 
Leipzig  sang  hier  den  Fidelio  und  wurde  durch  reichen  Bei«- 
fall  für  ihre  Darstellung  ausgezeichnet.  Ein  grosses  jugend- 
liches Talent  lernten  die  Besucher  des  4.  Winterconcertes  der 
Vereinigten  Berggesellschaft  in  Frl.  Elsa  Bueeger  aus 
Brüssel  kennen.  Dieselbe  entwickelt  auf  ihrem  violoncell 
einen  so  süssen  Ton  und  besiegt  auch  die  heikelsten  tech- 
nischen Schwierigkeiten  mit  einer  solchen  Bravour,  dass  ihr 
Spiel  nach  beiden  Seiten  hin  die  höchste  Befriedigung  erregte. 
-—  Nordhausen.  Am  5.  d.  Mts.  legte  Frl.  Else  Gipser  aus 
Leipzig  in  einem  eigenen  Concerte  eine  erfreulicne  Probe 
ihres  fünstlerischen  Könnens  ab.  Die  Leistung  zeigte  hin- 
sichtlich der  Technik  und  Dynamik  eine  hohe  Stufe  der  Voll- 
endung; aber  auch  in  der  stilvollen  Wiedergabe  eines  Cho- 
pin, Liszt  und  Tschaikowsky  liess  der  Vortrag  Nichts  zu 
wünschen  übrig.  In  der  Spanischen  Rhapsodie  von  Liszt 
entfaltete  die  junge  Pianistin  alle  Vorzüge  ihres  Spieles  aufs 
Glänzendste.  — Wien.  Ein  Liederabend  des  Hm.  Messchaert  * 
war  von  grossem  Erfolg  für  diesen  erlesenen  holländischen 
Künstler.  Sein  Begleiter,  Hr.  Julius  Böntgen,  liess  sich 
^aneben  auph  als  l&list  mit  Beifall  hören.  ,^ 

Kirchenmusik. 

Leipzig.  Thomaskirche:  8.  Febr.  „Komm,  Jesu,  komm** 
V.  S.  Bach.  „Ave  verum  corpus**  v.  Mozart.  —  Nicolaikirche: 
9.  Febr.  „Meinen  Jesum  lass  ich  nicht*"  v.  S.  Bach. 

Chemnitz.    St.  Jaoobikirche:   17.  Nov.    „Eins  ist  noth** 
V.  Neander.    34.  Nov.    „Nur  ein  Wandern  ist  das  Leben**  v. 
F.  Hiller.    1.  Dec.  „Es  ist  ein  Hos  entsprungen**  v.  Prätorius. 
8.  Dec.    Weihnachtslied    „Heiige  Nacht**   v.   Th.  Schneider. 
16.  Dec.    „Jesu,  wo  hleibst  du  so  lang**  v.  Bach.      24.  Dec. 
Musikalische  Weihnachtsfeier.    25.  Dec.     „^^^^t  dem  Herrn, 
alle  Stimmen**  v.  Haydn.      26.  Dec.    „Hoch  Uiut  euch  auf* 
V.  Händel.    81.  Dec.    Duett  u.  Chor  aus  der  „Schöpfung**  v. 
Haydn.    Lied  zum  Jahresschlüsse  von  Voss-Schulz.     1.  Jan. 
„Halleluja**  v.  Händel.    6.  Jan.   „Stimmt  an  die  Saiten**  von 
Haydn.    12.  Jan.  „Gh>tt  ist  die  Liebe**  v.  Engel.    18.  u.  19.  Jan. 
Dankgebet  v.  Kremser.    26.  Jan.  „Erquicke  mich  mit  deinem 
Licht**  V.  A.  Becker.  —  St.  Johanniskirche:  17.  Nov.  „Selig 
sind  die  Todten**  v.  S.  Bach.      1.  Dec.     „Mit  Jubel  sing  ich 
entgegen**  v.  Wermann.    25.  Dec.  „Ein  Jauchzen  geht  durch 
die  Lande**  v.  Wermann.    26.  Dec.  „Sehet,  welch  eine  Liebe** 
V.  Succo.    81.  Dec.  Lied  zum  Jahresschlüsse  v.  Schulz.  1.  Jan. 
„Ob  sich  auch  die  Jahre  wenden**  v.  Gast.    12.  Jan.  „Soll  ich 
meinem  Gott  nicht  singen**  v.  Bach.    19.  Jan.  „Jauchzet  G^tt, 
alle  Welt**  v.  MarkuU.     26.  Jan.     „Jehova  Preis**    v.   Bach- 
WüUner.  —  St.  Paulikirche:  17.  Nov.  „Ich  lasse  dich  nicht** 
V.  Bach-WüUner.      1.  Dec.    Adventslied  v.  Joseph.     8.  Dec. 
f,0  du  mein  Trost**  v.  M.  Frank.     15.  Dec.  „Macht  hoch  die 
Thür**  V.  Hauptmann.    25.  Dec.     „Ehre  sei  Gott**  von  Bach. 
26.  Dec.    Drei  altböhm.  Weih  nach  tslieder.     Nach  C.  Riedel. 
31.  Dec.    Lied  zum  Jahresschlüsse  v.  Schulz.     1.  Jan.    Neu- 
jahrslied V.  Mendelssohn.    5.  Jan.     „Jehova  Preis**  v.  Bach- 
Wüllner.     19.  Jan.  „Salvumfacre^em**  v.' Bommann.  26.  Jan. 
Danklied  v.  Tauwitz.  —  St.  Petrikirche:  17.  Nov.    „Aus  der 
Tiefe  rufe  ich**  v.Wüllner.     1.  Dec.  „Lasset  uns  fronlocken** 
V.  Engel.    8.  Dec.  „Zions  Stille**  v.  A.  Becker.    15.  Dec.  „Jo- 
seph, lieber  Joseph**  v.  Becker.     26.  Dec.  „Ehre  sei  Gott**  v. 
Mayerhoff.    26.  Dec.  „Vom  Himmel  hoch**  v.  E.  F.  Richter. 
31.  Dec.    l^ied  zum  Jahresschlüsse  v.  Schulz.    1.  Jan.    „Nun 


lob,  meine  Seele*  v.  Baoh.  6.  Jan.  „Es  ist  ein  Res  entspron* 
gen**  V.  Priltorius.  12.  Jan.  „Freut  euch,  ihr  lieben  Christen** 
V.  L.  Schröter.  6.  u.  19.  Jan.  „Das  Volk,  so  im  Finstem 
wandelt**  v.  H.Franke.  26.  Jan.  „Nunfreuteach** V.L. Schrö- 
ter. —  St.  Markuskirche:  17.  Nov.  Psalm  100  v.  Mendelssohn. 

1.  Dec.  „Der  Herr  kommt  zu  den  Seinen**  y.  Dort.  8.  Dec. 
„Er  weidet  seine  Heerde**  v.  Händel.  15.  Dec.  „Es  ist  ein 
Ros  entsprungen**  v.  Prätorius.  25.  Dec.  Ans  der  Weihnaohts- 
cantate  v.  Rheinber^r.  26.  Dec.  „Li  einem  Kripplein**,  alt- 
böhm. Weihnachtslied.  31.  Dec.  Lied  zum  Jahreasohlnsse  v. 
Schulz.  I.Jan.  „Mit  der  Freude  zieht  der  Schmerz**  v. Men- 
delssohn. 6.  Jan.  Psalm  2  v.  Faisst.  18.  Jan.  „Jauchzet 
dem  Herrn,  alle  Welt**  v.  Mendelssohn.  26.  Jan.  i^igi  wer 
an  Jesum  dookt**  v.  Bach.  — St.  Nicolaikirohe:  17.  mv.  „Mit 
Fried  und  Freud  fahr  ich  dahin**  v.  Richter.  1.  Dec.  „Ach, 
dass  die  Hilfe  käme**  v.  Engel.  15.  Dec.  „Lasset  uns  froh- 
locken** vEneel.  25.  Dec.  „Kommt,  ihrHirten^  Nach  Riedel. 
26.  Dec.  Weihnachtscantate  v.  Gast.  81.  Dec.  Lied  zum  Jah- 
resschlüsse V.  Schulz.  1.  Jan.  „Gh>tt  sei  unser  Licht  in  schwe- 
rer Zeit**  V.  Händel.  6.  Jan.  „Hoch  thut  euch  auf,  ihr  Thore 
der  Welt**  v.  Gluck.  19.  Jan.  „Gott  mein  Heil**  v.  Haupt- 
mann.  —  Miohaeliskirche:  17.  Nov.  ..,Der  Sämann  säet**  von 
Reichard t.  1.  Dec.  „Dein  König  kommt**  von  Prätorius. 
15.  Dec.  „'tröstet  mein  Volk**  v.  Schein.  25.  Dec  „Ehre  sei 
Gott  in  de)r'Höhe**  v.  Silcher.  26.  Dec.  „Die  Gehurt  Christi** 
a.  „Christus**  v.  Mendelssohn.  81.  Dec.  „Durch  Trauern  und 
durch  Klagen**  v.  Fink.  I.Jan.  „Wie  fleucht  dahin  die  Zeit** 
V.  Nägeli.  6.  Jan.  „Lobet  den  Herrn,  alle  Heiden**  v.  Rohde. 
26.  Jan.    „Ich  bete  an  die  Macht  der  Liebe**  v.  Bortniansky. 

Opernauffühiungen. 

December. 

Wien.    K.  k.  Hof-Opemtheater:    1.  Tristan  und  Isolde. 

2.  Der  Barbier  von  Sevifia.  4.  Norma.  5.  Das  Rheingold. 
7.  u.  25.  Hansel  und  Gretel.  8.  Die  Walküre.  9.  Romeo  und 
Julie.  11.  Siegfried.  12.  Mignon.  18.,  28.  u.  81.  CavaUeria 
rusticana.  14.  GFötterdämmerung.  15.  u.  26.  Margarethe.  16. 
Fidelio.  18.  Die  Jüdin.  20.  Werther.  21.  Carmen.  22.  Tann- 
httuäerr/ 27.  Q»e  Meistersinger.  j29.  Die  Zänfoerflöte.  80.  Mandn. 

Januar. 

Budapest.  K.  Ungar.  Opernhaus:  1.  Der  Prophet  2.  u. 
26.  Hansel  und  Gretel.  8.  u.  6.  Hamlet.  4.  Das  Mäachen  von 
Navarra.  5.  u.  12.  Margarethe.  7.  Der  Freischütz.  9.  Don 
Juan.  11.  Die  Königin  von  Saba.  14.  Alda.  16.,  17.  u.  19. 
Balassa  Bälint  (Farkas).  18.  Tamöra  (Elbert).  21.  Wilhelm 
Teil.  23.  Der  Bajazzo.  25.  Die  Meistersinger.  27.  Ri^letto. 
28.  Die  Jüdin.    29.  Cavalleria  rusticana.    30.  Lohengnn. 

GasseK  K.  Hoftheater:  1.  Tannhänser.  2.  u.  14.  Hansel 
und  Gretel.  4.  Undine.  5.  Zar  und  Zimmermann.  7.  Der 
Evangelimann.  11.  Fidelio.  16.  Martha.  19.  Der  Bajazzo. 
20.  u.  30.  Rigoletto.  24.  Figaro's  Hochzeit.  27.  Die  Meister- 
singer.   29.  Margarethe. 

München.  K.  Hof-  und  Nationaltheater:  2. u. 26.  Lohen- 
gnn. 5.  ifie  Hugenotten.  6.  u.  18.  Die  Meistersinger.  8.  u. 
30.    Der.^Postillon  von  Lonjumeau.     9.    Hansel  und  Gretel. 

11.  u.  15.  Iphigenie  in  Aulis.  12.  Tannhäuser.  14.  u.  16.  Das 
Nachtlager  von  Granada.  19.  Rigoletto.  21.  Martha.  28.  Lucia 
von  Lammermoor.  25.  Der  Waffenschmied.  27.  Die  Zauher- 
flöte. 

Wien.  K.  k.  Hof-Opemtheater:  1.  Tannhäuser.  2.  Die 
Rantzau.  8.  Die  Jüdin.  4.  Die  Afrikanerin.  5.,  15.  u.  28.  Han- 
sel und  Gretel.  6.  Der  Templer  und  die  Jüdin.  7.  Der  Bar- 
bier von  Sevilla.  8.  u.  22.  Der  Troubadour.  9.  Mignon.  10. 
Traviata.  11.,  14.,  17.,  20.  u.  27.  Der  Evangelinuinn  (Kienzl). 

12.  Lohengrin.  18.  Alda.  16.  u.  29.  Cavalleria  rusticana.  18. 
u.  81.  Carmen.  19.  Der  Prophet.  21.  Die  Hugenotten.  23.  Mar- 
garethe.   24.  Othello.    26.  Die  Zanberflöte. 


Aufgeführte  Novititen. 

Bazzini  (A.),  D moU-Streichquart.    (Sondershausen,  8.  Kam- 

mermusiKauffÜhr.) 
Becker  (A.),    Psalm  84  f.  Chor,  Soli  u.  Orgel.    (Hamburg, 

1.  Kirchenconc.  des  Hm.  Org.  Armbrust.) 
Berlioz  (H.),  Ouvert.  zu  „Benvenuto  Cellini **.     (Paris,  Co- 

lonne-Conc.  am  24.  Nov.) 


106 


Biset  (G.),  Saite  „L'Arlösiexme".  (Qenf,  1.  Abonn.-Oono.  im 
Stadttheater  [W.  Behberg].} 

Orobestersuite  „Roma".     (Basel,  6.  Abonn.-Oonc.   der 

AU^em.  Musikgesellschaft  [Volkland].^ 

Boradin  (A.),  9.  Symph.  (Lüttich,  1.  jährl.  Conc.  des  k. 
Gonservat.  [Badoaxj.) 

B rahm 8  (J.)«  1.  Symph.  (Rostock,  1.  Oroh.-Cono.  des  7er. 
Bostooker  Musiker  [Thierfelder].) 

8.  Symph.  (Potsdam,  6.  Conc.  der  Philharm.  Gesell- 
schaft [Genss].) 

—'  —  4.  Symph.  (Leipzig,  18.  Abonn.-CSono.  im  Neuen  Grewand- 
haus  [Nikisch].) 

Akad.  Festouverture.   (London,  1.  Symph.-Gonc.  [Hen- 

schel].  Bestock,  1.  Conc.  des  0:>ncertver.  [Thierlelder]. 
Tilsit,  1.  Damen-Liedertafel  des  S&ngerver.  [Wolff].) 

Yiolincono.    (Frankfurt  a;  M.,  6.  Freitagsconc.  der  Mu- 

seumswesellschaft  [Kogel].) 

Bruch  (M.),  „Das  Feuerkrenz**  f.  Soli,  Chor  u.  Orch.  (Speyer, 
2.  Conc.  V.  Caecilien-Yer.  u.  Liedertafel  [Schefter].) 

„Bömischer  Triumphgesang''.  (Zittau,  1.  Abonn.-Conc. 

des  Lehrer-Gesangver.  ^töb^.} 

„Scenen  aus  der  Fritnjof-Sage*'  £  M&nnerchor,  Soli  o. 

Orch.  (Königsberg  i.  Pr.,  Conc.  des  Sänger y er.  [Scbwalm] 
am  16.  Dec.) 

Cornelius  (F.),  Ouvert.  zur  Oper  „Der  Barbier  von  Bagdad**. 
(Frankfurt  a.  M.,  6.  Freitagsconc.  der  Museumsgesell- 
schaft [Kogel].) 

Dvof4k  (A.),  AmoU-Violinconc.  (New- York,  1.  Conc.  der  Phil- 
harm. Society  [Seidl].) 

Cdur-Streichquart.    (Sondershausen,  8.  Kammermusik- 

aufführ.) 

Engelsberg  (E.S.),  „Heini  von Steier**  f.  Yiolinsolo,  Männer- 
chor u.  Orch.    (IHlsit,  1.  Damen-Liedertafel  des  Sänger- 

ver.  rWolff].) 

Faurö  (G.),  Clav.-Violinson.  Op.  18.  (Altena,  Conc.  der  HH. 
Kleinpaul  u.  Gen.  Paris,  8.  Sitzung  der  Gesellschaft  f. 
moderne  Kammermusik  der  HH.  Philipp  n.  Gen.) 

Gernsheim  (F.),  „Odin*s  Meeresritt**  f.  Baxitonsolo,  Männer- 
chor u.  Orch.  (Zittau,  1.  Abonn.-Conc.  des  Lehrer-Ge* 
sangver.  [Stöbe].) 

Glazounow  (A.),  4.  Symph»  (Maw,  5.  St&di«^  AlniMMPurConc. 
[Steinbach].) 

Godard  (B.),  Conc.  romantique  f.  Yiol.  (Weimar,  1.  (Donc. 
des  Chorgesangver.  [MüUer-Hartung].) 

Gold  mark  (0.),  Ouvert  „Im  Frühling".  (PkuenLY.,  2.  Auf- 
fuhr, des  H.  Wäener-Yer.  [Pöble  a.  Chemnitz}.) 

Greef  (A.  de),  Ballade  tlb.  ein  vläm.  Yolkslied  f.  Streichorch. 
(Strassburg  i.  £.,  8.  Abonn.-Conc.  des  Stadt.  Orch.  [Stock- 
hausen].) 

Hegar  (F.),  „Manasse**.  (Hof,  44.  Stiftungsfest  des  „Lieder- 
kranzes**  [Scharschmiat].) 

Herzogen  her  g  (H.  v.),  Kirchenorat.  „Die  Geburt  Christi**. 
(Baden-Baden,  1.  Abonn.-Conc.  des  Hm.  Werner.) 

Messe  f.  Soli,  Chor,  Org.  u.  Orch.  (Amsterdam,  1. Auf- 
führ, der  Maatschappij  tot  Bevord.  der  Toonkunst 
[Röntgen].) 

Jadassohn  (S.),  Clavierquint.  Op.  126.  (Paris,  8.  Sitzung  der 
Gesellschaft  f.  moderne  Kammermusik  der  QH.  Philipp 
u.  Gen.) 

Kistler  (C),  Yorsniel  zum  8.  Act  a.  „Kunihild**.  (JPforzheim, 
Symph.-Conc.  aes  Instrumental ver.  [Baal].) 

Krause  (A.),  „Prinzessin  Hse**  f.  Soli,  Frauenchor,  Clav.  u. 
Declam.  (Frankfurt  a.  M.,  1.  Abonn.-Conc.  des  Frauen- 
ver.  [Rigutini].) 

Liszt  (F.),  „Les  ]mludes**.  (Genf,  2.  Abonn.-Conc.  im  Stadt- 
theater [W.  Rehbergl.) 

„Legende  von  der  neil.  Elisabeth**.     (Dresden,   Wohl- 

thätigkeitsconc.  des  Gr.  Philharm.  Chors  [Hösel]  am 
11.  Dec.) 

T-  —  Psalm  187  f.  Sopransolo  u.  Frauenchor  m.  Yiol.,'Harfe 
u.  Clav.  (Frankfurt  a.  M.,  1.  Abonn.-Conc.  des  Frauen- 
ver.  [Rieutini].) 

Lux  (F.),  Cnoralsympb.  „Durch  Nacht  zum  Licht**  f.  Orgel, 
Streichorch.,  Trompeten  a.  Pauken.  (Ludwigshafen,  Conc. 
des  Yer.  f.  olass.  ^rchenmusik  [BieUng]  am  24.  Nov.) 

Meyer-Olbersleben  (M.),  „Das  begrabene  Lied**  für  Chor, 
Soli  u.  Orch.  (Rostock,  1.  Orch.-Conc.  des  Yer.  Rostocker 
Musiker  [Thierfelder].  Weimar,  1.  Conc.  des  Chorgesang- 
ver. [Müller-Hartung].) 

Pottgiesser  (£.),  „Das  Schloss  am  Meere**  f.  Männerchor, 
&ritonsolo  u.  Orch.  (München,  Conc.  des  Männergesang- 
ver.  „Liederhort**  [Thuille]  am  7.  Dec.) 


Rezni6ek  (E.  N.  v.),  Ouvert.  zu  „Donna  Diana*.  (Plauen 
i.Y.,  2.  Aufführ,  des  R. Wagner- Yer.  (Pöble  a.  Chemnitz].) 

Rh einb erger  (J.),  „Toggenburg**  f.  Soli,  Chor  u.  Ciavier. 
(Penig,  16.  Musikaufrahr.  des  Chorgesangver.  [Rühling].) 

Saint-Saöns  (C),  Gmoll-Clavierconcert.  (Strassburg  i.  E., 
8.  Abonn.-Conc.  des  Stadt  Orch.  [Stockhausen].) 

Adur-Yiolinconc.  (Frankfurt  a.  M.,  1.  Abonn.-Conc.  des 

Frauen  ver.  [Rigutini].) 

Seyffardt  (E.  H.),  Concertcant.  „Aus  Deutschlands  grosser 
Zeit**.  (Stuttgart,  l.Abonn.-Conc.  des  Neuen  Singvereins 
rSeyffiu'dt].) 

Sinain^  (Chr.),  Emoll-CIavierquint.  (Laibach,  1.  Kammer- 
musikabend  der  Philharm.  (Gesellschaft.) 

Cdur-Clav.-Yiolinson.     (Leipzig,  Conc.  des  Hm.  Prof. 

Wald.  Meyer  a.  Berlin  am  14.  Jan.) 

Smetana  (F.),  Ouvert.  zur  Oper  „Die  verkaufte  Braut**.  (Ba- 
sel, 6.  Abonn.-Conc.  der  Allgem.  Musikgesellschaft  [Yolk- 
land].) 

Ciaviertrio  Op.  16.    (Paris,  8.  Sitzung  der  Gesellschaft 

f.  moderne  Kammermusik  der  HH.  Philipp  u.  Gen.) 

Somborn  (C),  Ouvert.  zur  Oper  „Daphnis  und  Menakles**. 
(Strassburg  i.  E.,  8.  Abonn.-Conc.  des  Stadt.  Orch.  [Stock- 
hausenl.) 

Strauss  (R.),  Symph.  Phant  „Aus  Italien**.  (Frankfurt  a.  M., 
5.  Freitagsconc.  der  Museumsgesellschaft  [Koeel].) 

„Till  Eulenspiegel's  lustige  Streiche**  f.  Ordi.  (Braun- 
schweig, 2.  Al>:>nn.-Conc.  der  Höfcap.  [RiedellO 

Thieriot  (F.),  „Herbstgesänge**  f.  ^em.  Chor  u.  Baritonsolo 
m.  Clav,  zu  vier  Händen.  (Penig,  16.  Musikauf  führ,  des 
(Jhorgesangver.  [Rühling].) 

Tscha'ikowsky  (P.),  A molI-Olaviertrio.  (Elberfeld,  1.  Kam- 
mermusikaMnd  der  HH.  Dr.  Haym  u.  Gren.  Plauen  i.Y., 
Kammermusikabend  des  R.  Wagner- Yer.  am  18.  Dec.) 

Umlauft  (P.),  „Mittelhochdeutsches  Liederspiel**  für  vier 
Singstimmen  u.  Clav.  (Halle  a.  S.,  MüsiKal.  Unterhalt, 
der  Singakad.  [Reubke]  am  17.  Dec.) 

Yolkmann  (R.),  Clavierson.  Op.  12.  (Wien,  Conc.  der  Pia- 
nistin Gisela  Springer  am  20.  Nov.) 

Wagner  (R.),  Eine  Faust-Ouvert.  (Frankfurt  a.  M.,  6.  Frei- 
tagsconc. der  Museumsgesellschaft  [Kogel].  New- York, 
1.  (>onc.  der  Philharm.  Sociei^  [Seidl]^ 

(Sivert.  zum  „Fliegenden  Holländer**.  (Genf,  1.  Abonn.- 
Conc.  im  Stadttheater  [W.  Rehberg].) 

Huldigungsmarsch.      (Ligolstadt,    Conc.  der  Ofliciers- 

Gesellschaft  am  30.  Nov.) 

„Siegfried-Idyll**.      (Ebendaselbst.      Mainz,    5.    Stadt 

Abonn.-Conc.  [Steinbach].) 

„Charfreitagszauber**  a.  „Parsifial**.  (Plauen  i.  Y.,  2.  Auf- 
fuhr, des  R.  Wagner- Yer.  [Pohle  a.  Chemnitz].) 

Zöllner  (H.),  Heldenrequiem  t.  Sopransolo,  Männerchor  und 
Orch.    (Tilsit,  1 .  Damen-Liedertafel  des  Sängerver.  [Wolff]) 


Vermisohte  Mittheilungen  und  Notizen. 

*  Die  Daten  der  die^ährigen  Richter-Concerte  in  Lon- 
don sind  festgesetzt.  Drei  dieser  Concerte  sollen  im  Mai 
und  Juni,  drei  im  October  und  November  stattfinden. 

*  In  London  finden  die  wöchentlichen  „Dinner  honr 
Concerts**  in  der  City  Temple  Hall  mehr  und  mehr  Freunde. 
Es  sind  dies  Concerte  fUr  die  wenig  bemittelte  Classe  and 
zu  einer  Zeit,  wenn  diese  der  Erholung  sich  widmen  kann. 

*  „B.  PoUini.  Eine  Beleuchtungsprobe  und  culturhisto- 
rische  Skizze**  ist  der  Titel  einer  Brochure  von  Hugo  Pöble, 
welche  aus  dem  Selbstverlae;  des  Yerfieissers  (Hamburg,  Ritter- 
str.  87)  oder  von  der  Buchhandlung  F.  E.  Fischer  in  Leipzig 
zu  beziehen  ist.  Dieselbe  gibt  an  der  Hand  zahlreicher  dra- 
stischen, zum  Theil  gerichtlich  beglaubigten  Thatsachen  ein 
umfassendes  Bild  von  dem  Thun  und  Treiben  des  Hamburger 
Bühn^iherrschers  und  wird  nicht  verfehlen,  die  Ansichten 
über  diesen  Mann  zu  klären. 

*  Humperdinck's  „Hansel  und  Gretel**  zog  zu  Balti- 
more eine  ganze.  Woche  hindurch  grosse  Menschenmassen 
in  die  Academy  of  Music,  wo  die  Truppe  des  Dal^-Theaters, 
freilich  mit  einem  unzureichenden  Orchester,  die  reizende 
Märchenoper  gab.  In  Boston  (Mass.)  hat  die  englische  Opern- 
gesellschaft des  Sir  Au^ustus  I^rris  das  Werk  in  Enklisen  ge- 
geben. Schade,  dass  die  Partitur  in  Rücksicht  auf  das  kleine 
zur  Yerfügung  stehende  Orchester  ihre  Originalgestalt  ver- 
loren hatte,  und  dass  dieses  Orchester  ein  ungünstiges  Ver- 


107 


hältniss  swisohen  Streicbem  und  Bl&sem  aufwies!     Nehmt 
einem  Gemälde  die  Farben,  was  bleibt  übrig? 

*  Die  Oper  „A  Basso  Porto"  von  N.  Spi n  elli ,  welche  ihre 
erste  deutsoheAufflühruDg  inCöln  erlebte,  wurde  am  6.  Febr.  in 
Halle  a.  S.  erstmalig  aufgeftlhrt.  Das  Werk,  welches  nach 
dem  „L.  T.*  s.  Z.  einen  „oeispiellosen  Erfolg"  in  Cöln  hatte, 
soll  nach  derselben  Quelle  auch  in  Halle  eine  „enthusiastische 
Aufnahme"  gefunden,  nach  dem  2.  Act  sogar  einen  „unbe- 
schreiblichen Beifall"  erweckt  haben. 

*  W.  Kienzl's  Oper  „Der  Evangelimann"  hat  bei  ihrer 
Erstaufführung  am  8.  Februar  in  Carlsruhe  (unter  MottPs 
Leitung)  dieselbe  warme  Aufiiahme  wie  anderw&rts  gefunden. 

*  Heinrich  Zolin  er  *8  Oper  „Bei  Sedan'  gelangte  am 
19.  Jan.  zu  einer  Concertaufrahrung  in  der  Gamegie^Hall  zu 
New-York  und  fand  auch  in  dieser  G^talt  reichen' Beifall. 

*  Am  Hoftheater  zu  Schwerin  gingen  am  5.  d.  Mts. 
zwei  neue  einactige  Opern  erstmalig  in  Scene:  „Helge's  Er- 
wachen" von  Alfred  Lorenz  und  „Die  Fliege"  vonM.  O ga- 
re w,  Beide  erwiesen  sich  als  Nieten. 

*  „La  Boheme",  eine  Opemnovität  vonPuccini,  hat  in 
Turin,  wo  man  sich  mit  inr  vor  die  Oe£fentlichkeit  wagte, 
keinen  Erfolg  gehabt. 

*  Aug.  Enna^s  neueste  Oper  heisst  „Aucassin  und  Nico- 
lette" und  wurde  Anfang  d.  Mts.  in  Copenhagen  zur  bei- 
fallgekrönten Premiere  gebracht 

*  Im  Stadttheater  zu  Lttbeck  ist  ktkrzlich  das  Wägniss, 
Wagner's  „Tristan  und  Isolde"  herauszubringen,  recht  gut 
geglückt. 

*  Am  16.  Januar  wurde  im  k.  Theater  zu  Turin  die 
neue  Oper  „Savitri"  von  Conti  zum  ersten  )fale  gegeben 
und  gut  aufgenommen.  Der  Componist  wurde  neun  Male 
hervorgerufen. 

*  Das  Engagement  des  Hm.  v.  Bezniöek  als  Hofcapell- 
meisterftlr  Mannheim  ist  in  den  letzten  Tagen  perfect  ge- 
worden. 

*  Hr.  Paul  Vidal  in  Paris,  welcher  bisher  die  Concerte 
der  Grossen  Oper  erfolgreich  geleitet,  ist  zum  Capellmeister 
der  Grossen  Oper  ernannt  woraen. 

*  Die  Akademie  des  k.  Musikinstituts  zu  Florenz  hat 
in  dem  von  ihr  ausgeschriebenen  Wettbewerb  ftlr  die 
Compoeition  des  16.  Psalms  fhr  gemischten  Chor  und  kleines 


Orchester  den  ersten  Preis  Hm.  Guglielmo  Mattioli  aus 
Beggio  d*Emilie  zuerkannt.  Drei  „Erwähnungen"  wurden 
nebenbei  gew&hrt.  In  derselben  Sitzung  wurde  auch  der 
Preis  im  (^ncnrs  Golinelli  für  sechs  Olavieretuden  in  Phan- 
tasieform Hm.  G.  B.  Polleri  ans  Genua  zugesprochen,  wäh- 
rend ausserdem  noch  zwei  Bewerber  „erwähnt"  wurden. 

*  Die  Pariser  Akademie  der  schönen  Künste  hat  den 
Bossini-Preis  dieses  Jahres  dem  Componisten  Hm.  L6on 
Honnorö  zugesprochen.  Derselbe  Künstler  hat  diesen  Preis 
soeben  zum  zweiten  Male  erhalten. 

*  Der  Gesangsprofessor  Hr.  Alfred  Blume  in  London 
erhielt  den  Titel  emes  k.  preuss.  Professors  verliehen.  Als 
seine  Schüler  werden  u.  A.  Frl.  Brema  und  Hr.  Greene  be- 
zeichnet. 

*  Die  Feier  des  40jährigen  Bestehens  des  k.  Con- 
servatoriums  zu  Dresden  ist,  wie  man  uns  mittheilt, 
mit  mannigfachen  Ehrungen  für  die  Anstalt  verlaufen. 
Der  Director,  Prof.  Eugen  Arantz,  wurde  k.  sächs.  Hofrath, 
Frl.  Aglaja  Orgeni  erhielt  die  k.  sächs.  goldene  Medaille 
virtuti  et  ingenio;  der  Herzog  von  Sachsen-Coburg-Gotha, 
Ehrenvorstand  der  Anstalt,  verlieh  deren  ältestem  Lehrer 
Prof.  C.  H.  Döring  das  Yerdienstkreuz  für  Kunst  und 
Wissenschaft,  sowie  seinem  Landeskinde  Prof.  Felix  Drae* 
seke  das  Bitterkreuz  1.  Classe  des  Sachsen-Emestinischen 
Hausordens.  Commerzienrath  Blüthner  in  Leipzig,  dessen 
Instrumente  das  Conservatorium  ausschliesslich  in  seinen 
Aufführungen  benutzt,  verehrte  der  Anstalt  an  ihrem  Fest- 
tage einen  wahren  Prachtflügel.  Desgleichen  schenkte  ihr 
ein  ungenannt  bleiben  woUen&r  Freund  einen  schönen  Salon- 
flügel aus  der  Schiedmayer 'sehen  Fabrik   in  Stuttgart. 

TodtenUste.  Henri  Fissot,  vortrefflicher  Musiker,  Cla- 
viercomponist,  Professor  am  Pariser  Conservatorium,  f,  63 
Jahre  alt,  in  Paris.  —  Jules  Bordier,  Componist,  Gründer 
und  Förderer  des  Concertlebens  in  Angers,  f,  49  Jahre  alt. 
—  Friedrich  Gartz  in  Salzwedel,  durch  verschiedene  Chor- 
lieder in  grösseren  Kreisen  bekannt  geworden,  f,  71  Jahre 
alt,  am  28.  Jan.  —  Musikdirector  August  Walter,  ein  um 
das  Musikleben  in  Basel,  mit  dem  er  seit  1646  in  enger  Ver- 
bindang  stand,  hochverdienter  Künstler,  f,  74^^  Jahre  alt, 
am  22.  Jan.  —  Kammervirtuos  Friedricn  Hilpert,  ein  vor- 
trefi'licher  Violoncellist,  Mitglied  des  ehemaligen  Florentiner 
Quartetts,  später  in  Meiningen  und  in  den  letzten  Jahren  als 
Solovioloncellist  in  der  Münchener  Hofcapelle  in  Stellung,  f, 
54  Jahre  alt,  am  6.  Febr. 


Kritischer  Anhang. 

P 


Ludwig  Neuhoff.    Weise  für  gemischten  Chor,  Dp.  1. 

Fünf  Lieder  für  eine  Singstimme  mit  Pianoforte,  Dp.  2. 

—  —  Sonate  für  Pianoforte  und  Violine,  Dp.  3. 

Drei  Quartette  für  Frauenstimmen,  Op.  4. 

Fünf  Lieder  für  eine  Singstimme  mit  Pianoforte,  Op.  5. 

Drei  Lieder  für  eine  Singstimme  mit  Pianoforte,  Op.  7. 

Drei  Quartette  für  Männerstimmen^  Op.  8. 

Zwei  Lieder  für  eine  Siugstimme  mit  Pianoforte,  Op.  9. 

Quartett  für  zwei  Violinen,  Bratsche  und  Violoncell, 

Op.  10. 

Sonate  für  Orgel,  Op.  11. 

Verlag:  Op.  1,  4  und  8  Begensburg,  Alfred  Coppenrath: 
Op.  2  und  3  Kamburg,  Max  Leichsenring;  Op.  5,  7  und  9 
Onenbach  a.  M.,  Job.  Andrö;   Op.  10  und  11  Leipzig,  E.  W. 

Fritzsch. 

Bietet  Neuboff  in  seinen  Compositionen  auch  nichts 
geradezu  Neues,  nichts  bis  zu  diesem  Moment  Unbekanntes 
und  Ungehörtes,  so  aber  doch  Charakteristisches,  das  alles 
Formelwe^n  ausschliesst,  das  einen  frischen,  kräftigen  Zug 
besitzt  und  den  des  warmen  Empfindens.  Li  ihrer  Fassung 
und  Einkleidung,  in  der  Weise,  wie  in  ihnen  das  Oedanken- 
material  verwerthet  ist,  in  der  Instrumentation  und  Ver- 
wendung der  Klangmittel  reden  die  Werke  auch  vortheilhaft 
von  der  mu8ikalis<3ien  Bildung,  dem  tonsetzerischen  Können 
imd  Wissen  ihres  Schöpfers. 

Neuhoff* 8  Talent  und  Tüchtigkeit  spricht  sich  überzeugend 
in  dem  Streichquartett  aus,  mit  dem  wir  fast  durchweg  sym- 
pathisiren  und  das  wir  für  die  beste  und  vollwichtigste  der 
bisherigen  Arbeiten  des  Künstlers  halten.  Im  ersten  Allegro 
hätte  es  manchmal,  namentlich  wo  im  weiteren  Verlaufe  des 
Satzes  die  Unterhaltung  sich  um  das  Motiv 


dreht,  einiger  Worte  weniger  bedurft,  um  zum  Ziele  zu  se- 
langen,  und  der  Gedanke  auf  der  Dominante  bietet  nicht  den 
nötbigen  Contrast,  sodass  leicht  ein  Mangel  an  Mannigfiedtig- 
keit  und  Abwechselung  im  Rhythmus  bemerkbar  wird.  An 
und  für  sich  haben  die  beiden  Hauptthemen  aber  genug  des 
Einnehmenden,  das  am  Anfang  stehende  mit  seiner  leise 
sinnenden  Art  und  das  von  der  Bratsche  mit  ruhigem  Aus- 
druck zu  gebende  an  der  zweiten  Stelle,  und  dem  Eindruck 
der  Monotonie  kann  wohl  einigermaassen  durch  belebten 
Vortrag  und  durch  vorsichtige  Tempomodification  vorgebeugt 
werden.  Von  ausgezeichneter  Wirkungsfähigkeit  ist  das 
resolute  Finale  mit  dem 


an  der  Spitze.  Diese  energievollen  Töne  sind  bestimmend 
für  das  Stück,  auf  dessen  entschlossene  Haltung  das  milde 
Odnr  ^ 


108 


keinen  wesentlicheQ  Einfluss  hat.  Die  beiden  mittleren  Sätee 
sind  ein  lustiff  springendes  Presto  mit  einem  Trio,  worin 
Primgeige  nncT Bratsche  das  amüsante  G^prftch  leiten,  und 
ein  Andante  mit  schöner  Violoncell-Cantilene.  —  Das  andere 
Eammermusikwerk ,  die  Sonate  ft&r  Pianoforte  und  Violine, 
deutet  in  seiner  Frische  die  Individualit&t  an  und  l&sst  die 
Spuren  der  Empfindungsw&rme  und  charakteristischen  NattU*- 
lichkeit  im  Ausdruck,  woran  wir  uns  im  Streichquartett  so 
sehr  erfreuten,  bereits  deutlich  erkennen.  Eimges  Zuviel 
bei  der  Durchführung  der  Gedanken  in  den  Haupts&tzen 
macht  sich  zwar  bemerkbar,  aber  bei  dem  frohen  Leben,  das 
da  herrscht,  und  dem  sich  ausbreitenden  Wohlklange  ist  am 
Ende  über  die  L&ngen  hinweg  zu  kommen.  —  Die  Orgel- 
sonate ist  in  ihrer  Haltung  durchaus  modern,  natürlich  im 
guten  Sinne,  und  hat  nicht  einen  Zug  jener  Pedanterie,  der 
bisweilen  von  den  Händen  und  Füssen  sonst  ganz  freisinniger 
Musiker  ausgeht,  wenn  sie  auf  der  Orgelbank  Platz  genom- 
men haben.  Die  Sonate  überschreitet  in  der  Form  und  dem 
Inhalte  nach  andererseits  auch  nicht  die  Grenzen,  die  durch 
die  Natur  des  Instrumentes  gesteckt  sind,  und  bietet  in  Be- 
rücksichtigung der  Stätte,  an  welcher  sie  zum  Klingen  ^- 
bracht  werden  soll,  von  kirchlichem  Geiste  erfüllte  Musik. 
Die  drei  Sätze  der  Sonate  sind  ein  kräftig  figurirtes  AUegro, 
ein  Andante  sanftsinnigen  Charakters  und  ein  praeludien- 
artiges  AUegro  con  brio,  dessen  Mitte  und  Schluss  eine  con- 
trapunctische  Episode  über 


m 


S 


^'STrrrrif^ 


bildet  In  dem  trefflichen  Andante  wirken  nur  zwei  Dinge 
störend:  die  fol^enderweise  angeordnete  Modulation,  in  der 
die  Quintenparallele  Auge  und  Ohr  wehe  thut 


P=fMM 


^*^-^=ii^ 


^ 


fe 


und  das  allzu  herbe 


Von  den  Gompositionen  für  Chor  ist  die  Weise  ein  ein- 
fach-homophones Stück,  das  sich  seinem  ganzen  Wesen  nach 
dem  katholischen  Gotteisdienste  anpasst.  Die  dem  Chor  bei- 
gegebene Orgelstimme  hat  lediglich  einen  dienenden  Beru£ 
—  In  den  Quartetten  (Ür  weibliche  Stimmen  erblicken  wir 
Reizvolles,  das  wie  unter  dem  poetischen  Hauch  der  Gedichte 
von  y.  Eichendorff  («Ich  wandre  durch  die  stille  Nacht**  und 
.Flie^  der  erste  Morgenstrahl^)  und  Lenau  (p Holder  Lenz^ 
du  bist  dahin**)  entstanden  ist.  Manches  dann  mathet  an, 
wie  die  Klanglieblichkeit  in  Mendelssohn's  Chorliedem. 
Ebenfalls  die  Männerquartette,  ein  lustiges  Fdur  nach 
V.  Eichendorff*s  „Musikantengruss**,  ein  lyrisches  Cdur  nach 
Wilhelm  Hauff*s  „Ich  weiss,  wo  einen  Bronnen**  und  ein 
mildes  Bdur  nach  Hausmann's  „Dunkle  Nacht  senkt  sieb 
hernieder**,  sind  hübsch.  Wegen  der  letzteren  Nummer  be- 
merken wir,  dass  der  derselben  unterliegende  Text  sich  mit 
dem  „Wo  ich  heisse  Küsse  drücken  kann  auf  deinen  Bösen- 
mund**  nicht  für  Chorbehandlung  eignet. 

In  den  Liedern  am  Ciavier  begegnen  uns  dieselben  guten 
Eigenschaften  von  Neuhoff*s  Schaffen,  wie  in  den  bespro- 
chenen Instrumental  werken  und  Compoeitionen  ftür  Chor- 
gesang. Vorwiegend  sind  die  Lieder  freundlich  gestimmt 
und  von  graziöser  Beweglichkeit;  sie  sind  in  der  Melodie 
warm  beseelt,  und  die  B^leitung  trlU;t  discret  den  Gtesang. 
Mit  frischem  Schwünge  sind  solche  Poesien  wiedergegeben, 
in  welchen  es  sich  um  den  Lenz,  „wenn  Veilchen  blünn  zu 
Häuf*,  um  „Frühlingserwacheu**,  um  die  Freuden  der  Jagd, 
um  das  Wandern,  „wenn  die  Blumen  winken  im  Feld  und 
Hain**,  handelt.  Es  herrscht  in  den  Stücken  frohes  Leben, 
und  d[as  anmuthige  Tonspiel,  der  heitere  Optimismus  wird 
überall  nicht  anders  als  anregend  wirken.  Dass  Neuhoff 
auch  passende  Töne  für  Charakterisirung  trüber  Ehnpfinduog 
und  ernster  Regung  zur  Verfügung  hat,  zeigen  „Der  Liebe 
Lohn**,  „Abendstunde**  und  „Im  Sturm**."^ 

Louis  Bödecker. 


Bi*ieri£a.steii. 


— s  in  O.    Was  der  Referent  des  dortigen  Generalanzei- 

§ers  (Stalling's  Verlag)  mit  dem  Passus  meint  „Leider  sind  die 
pohr'schen  Soli  eine  Art  Leierkastenstücke  höherer  Ordnung 
geworden,  allein  ein  Vortrag  wie  der  gestrige  macht  die 
Thatsache  vergessen,  dass  man  sie  bald  von  rückwärts  herein 
wird  pfeifen  und  summen  können**,  weiss  er  wahrscheinlich 
selbst  nicht;  jedenfalls  sollten  Leute  von  seiner  TJrtheilskraft 
die  Hand  von  der  kritischen  Feder  lassen. 


Dr,  L,  in  K,  Die  Sendung  ist  uns  jedenfiills  nicht  zu- 
gegangen, da  wir  ein  derartiges  Concert  ganz  sicher  nicht 
unerwähnt  gelassen  hätten.  Wir  bitten  Sie,  Programm  und 
Kritiken  uns  nochmals  zu  übermitteln. 

H,  D,  in  fV,  Der  zugestellte  Zeitungsausschnitt  hat  uns 
interessirt;  das  Aufflüligste  in  diesem  Talle  ist,  dass  ein 
Amtsblatt  sich  zu  solchen  kunstgeschichtlichen  Lügen  her- 
gibt. 


Anleihen. 


Durch  jede  Buch-,  Kunst-  und  Musikalienhandlung  zu  beziehen:  rgggi  ' 


K 


* 


Richard  'Wagner, 

Gesamelte  Sdirütai  unii  Wsm, 

2.  Auflage.    (Volksausgabe.) 

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I  Verlag  von  E.   W.  Fritzach   in  Leipzig. 


I 

V 

5i 


A 


109 


Verlan  ifonB^SohoWs  Söhne  in  IWalng. 

[290b.J 
In  den  nächsten  Tagen  erscheint: 


aus 


„Siegfried" 


von 


Richard  Wagner. 

Zum  Concertvortrag  eingerichtet  nnd  instrumentirt  von 

CyriU  Kistler. 

Partitur  netto  jH  12, — .     Stimmen  netto  Jt  10,50. 


kkiii- 


rils-agin 


ans 


„i^arsifal" 


von 


u    ■  -^ 


Richard  Wagner. 

ZiUQ..Con.c.ertY.ortrag. eingerichtet  u^d  instrumentirt  von 

C3rrill  Eistier. 

Partitur  netto  Jl  10, — .     Stimmen  netto  Ji  7,50. 


Neue  Lieder  und  Duette. 

Soeben  erschienen:  [291a.] 

I>eiUEaf,  I^.9  Wie  kann  ich  dein  vergessen.    „Ach,  kann  ich  dein 

yergeasen^.  Dichtung  von  E.  Walton.  Uebersetzung  von  Dr.  Wilh. 
Henzen.  Für  eine  SingsUmme  mit  Begleitung  des  Pianoforte.  Ausgabe 
für  hohe  Stimme Ji  1,20. 

—  —  loh  höre  dich.  „Und  wenn  du  wanderst''.  Dichtung  von  Frederic 
E.  Weatherly.  üebersetzung  von  Dr.  Wilh.  Henzen.  Für  eine  Sing- 
stimme mit  Begleitung  des  Pianoforte  (und  Violine  ad  libitum).  Aus- 
gabe für  hohe  Stimme Ji  1,25. 

Sechs  zweistimmige  Gesänge  mit  Begleitung  des  Pianoforte  nach 

Dichtungen   von  O.   Hubi  Newcombe,   ins  Deutsche   übertragen   von 

Dr.  Wilh.  Henzen. 

No.  1.  Barcarole.    „Wo  der  Mond  sein  Lieht  ergossen**    .  Ji  1,26. 

Ko.  2.  Fahr  wohl.    „Sommer,  musst  du  nun  vereehn'^ .    .  Ji  1,26. 

No.  8.  Süsse  Glocken.    „0  klingt  von  alter  Zeit^     .    .    .  Ji  1,26. 

No.  4.  „Frühling  heil" .    .    .  Mf  1,26. 

'     No.  6.  „Sie  schläft" Jti  1,26. 

No.  6.  Zum  Tanz.    „Komme  zam  Wald** Ji  1,26. 

SindLins^»  Oludstiaiii,  Viel  Traume:  „Viel  Vögel  sind  ge- 
flogen**. Gedicht  von  Hamerling.  Für  eine  Singstimme  mit  Beglei- 
tung des  Pianoforte.     Ausgabe  für  hohe  Stimme  ,     .     .     .     Jl  — ,60. 

„  „    mittlere  Stimme    ,     ,     •     Ji  — ,60. 

„  „    tiefe  „         ,     ,     *     •M  — ,60. 

Verlag  von  Rob.  Forberg  in  Leipzig. 


Durch   jede    Buch-.    Kunst-    nnd 
Musikalienhandlung  zu  beziehen: 

Compositlonen  von 

Alois  Reckendorf: 


Op.  1.  Zwei  Nocturnes  für  Pianoforte. 
M.  1,60.  [292.] 

Op.  2.  Walzer  f&r  das  Pianoforte  zu 
vier  H&nden.  M.  2,60. 

Op.  8.  Kleine  Bilder  für  Pianoforte 
M.  2,—. 

Op.  4.  Sieben  Lieder  für  eine  Bariton- 
stimme mit  Pianoforte.  Hefb  I.  1.  Ich 
eeh  nicht  in  den  grünen  Hain.  (W. 
Osterwald.)  2.  Heimweh.  „0,  dass  ich 
draussenl&g**.  (C.  Stieler.)  3.  Sommer- 
segen. „So  warm  und  herrlich  liegt 
die  Welt**.  [Wolfgang  Müller  v.  Königs- 
winter.)   M.  2, — . 

—  Idem.  Heft  H.  4.  Unergründlich. 
„Ich  küsste  sie  auf  die  Stime  kaum**. 
(J.  G.  Fischer.)  5.  Zwiegesang.  „Im 
Fliederbusch  ein  Vöglein  sass**.  (B. 
Beinick.)  6.  So  wandr  ich  in  die' weite 
Welt.  (W.  Osterwald.)  7.  Falsch,  aber 
süss.  „Komm,  ÜEklsche  Dirne**.  (G.  F. 
Daumer.)  M.  2, — . 

Op.  5.  Fünf  Ciavierstücke.  Heft  L,  n. 
&  M.  2,—. 

Op,  6.  Sechs  Lieder  und  Gtesänge  ftü: 
gemischten  Chor.  Heft  I.  Die  Böse 
treibt  ein  rothes  Blatt.  (W.  Osterwald.) 
2.  Trennung.  „Er  ritt  so  einsam  durch 
den  Wald**.  (Alex.  Kaufmann.)  8. 
Heimkehr.  „Und  wieder  Iritt  er  durch 
den  Wald**.  (Alexander  Kau6nann.) 
Part.  u.  Stimmen  M.  2,40.  (Part.  M.  1,20. 
Stimmen  &  M.  —,30.) 

—  Idem.    Hefb  n.    4.  Mit  sanften  Flü- 

rln  senkt  die  Nacht.  (W.  Osterwald.) 
Durch  säuselnde  Bäume  im  Monden- 
schein. (W.  Osterwald.)  6.  Kommt  auf 
den  Anger,  muntre  Buben.  (W.  Oster- 
wald.) Part,  und  Stimmen  M.  2,40. 
^art.  M.  1,20.    Stimmen  ä  M.  —,80.) 

Op.  7.  Tänze  fkir  Pianoforte  zu  vier 
Händen.  Heft  I.  M.  4,—.  Heft  II. 
M.  8,—. 

Op.  10.  24  Etüden  in  allen  Dur-  und 
Molltonarten  für  Pianoforte.  Hefb  I. 
M.  3,—.    Heft  n.,  m.,  IV.  ä  M.  2,50. 

Verlag  von  E.  W.  FRITZSCH 
in  Leipzig. 


In  welcher  kleineren  Stadt  findet  eine 
gut  renommirte  und  von  ersten  Auto* 
ritftten  warm  empfohlene  Concert- 
sängerin  und  Gesanglehrerin,  welche 
nach  erster  weltbekannter  Schule  unter- 
richtet, neben  ihrem  Wirken  draussen 
noch  einen  gesicherten  Schülerkreis  ? 
Gtof.  Hinweise  unter  P.  E.  an  die  Exp. 
d.  Bits,  erbeten.  [293c.] 

Joh.  Seb.  Bach's  Werke,  40  Bände 
(Ausgabe  der  Bach-Gesellschaft),  zu 
verkaufen.  Anerbietuugen  an  Dr. 
■ayer,  Stettin,  Qrabower  Str.  10a  zu 
richten.  [294c.j 


110 


Soeben  erschien  In  neuer  Ausgabe: 

3 

Trios  coDcertans 


ponr 


Piano,  Violon  et  Vloloncelle. 

D^i^  k  Sa  Majeeti 

Leopold  I®^, 

Kol  des  Selge«, 


par 


Gesar  Aug"  Franck. 

[295.] 

Edition  No.  1642  Op.  1,  No.  1.    Fis. 

„        No.  1648  Op.  I,  No.  2.    B. 

„        No.  1644  Op.  1,  No.  8.    Hmoll. 
Preis  k  9  Hark. 

Veriag  TOD  J.  Sehnberth  &  Co. 
(Felix  Si^el),  Leiprig. 


Theoretische  oder  historische  Werke 
aller  Art  über  lliislk,  in  allen  Sprachen, 
auch  alte  gedruckte  Musikwerke,  kaufen 
zu  liberalen  Preisen  F.Woodlandft  Co., 
178  Stookwell  Road,  London.  Fach- 
Kataloge  erwünscht.  [298a.] 


Violoflcell. 


Im  Cölnep  stAdtischen  Orehester 
Ist  die  Stelle  elMs  Violonoellisten 
mit  einem  Gehalt  von  1620  Ji  pro  Jahr 
zum  16.  Mai  d.  Js.  neu  zu  besetzen. 
Bewerber,  welche  in  der  Oper  und  im 
Concert  erfahren  sind,  wollen  ihre  Zeug- 
nisse bis  zum  26.  Feoruar  d.  Js.  an  das 
Oberbürgermeisteramt  Göln  einsenden. 

Das  Probespiel,  zu  welchem  keine 
besonderen  Einladungen  ergehen,  findet 
am  Donnerstag  den  5.  März  er.  Nach- 
mittags 8  Uhr  im  Gonservatorium  Wol&- 
strasse  8  und  6  statt.  [297.] 

Göln,  den  81.  Januar  1896. 

Der  Oberbürgermeister. 

I.  V. 
Der  Beigeordnete: 
Jansen« 

In  meinem  Verlag  erbohienen: 

Fünf  Lieder 

nr  eine  Singstimie 

mit  Begleitung  des  Pianoforte 

componirt  von 

Herman  Zumpe. 

Pr.  8  J$.  [298.] 

No.  1.  Das  he]lifi;6  Feuer.    (Conrad  Fer- 
dinand Meyer.) 
No.  2.  Liederseelen.    (Derselbe.) 
No.  8.  Nun  die  Schatten  dunkeln.  (Erna- 

nnel  Gheibel.) 
No.  4.  Die  Eönigskinder.   (Altdeutsches 

VolksUed.) 
No.  6.  St&ndchen.    (H.  Seidl.) 

Loipzig.       E.  W.  Fritzsch. 


J^cue  l|)iedcr  und  Qesängc 

von 

Robert  Kahn. 

Dp.  20.    Lieder  mndl  Geelnye  ftSü:  eime  Singstimme  mit  Pianoforte.     In 

zwei  Heften.    Fräulein  Adrienne  Osborne  gewidmet. 
Heft  I:  No.  1.    Der  träumende  See  von  Julius  Mosen    .    .    .    .  \ 

No.  2.    Novemberfeier  von  H.  AUmers / 

No.  8.    Rothe  Rose  von  Bobert  Prutz >    Jf  3,—. 

No.  4.    Die  Liebende  sohrelbt  von  Qoethe l 

No.  6.    Auf  dem  See  von  Goethe / 

Heft  ü:  SohOn  Hedwig.    Ballade  von  Friedrich  Hebbel .^2,40. 

Op.  21.    Lieder  mMd   Geeftnc®   ftlr   swei    Singstimmen    mit  Pianoforte. 
Duette  fUr  hohe  und  tiefe  Stimme.  [301.] 

No.  1.    Waldeinsamkeit  von  J.  v.  Eichendorff Jk  1,—. 

No.  2.    „Im  Maien  zu  Zweien**  von  W.  Osterwald  .    ,    .    ,    Jk  1,20. 
No.  8.    Zwiegespräch  der  Elfen  von  Robert  Beinick    .    .    Ji  1,80. 

'No.  4.    März  von  Goethe .^  1,—. 

Op.  22.    Acht  Lieder  fbr  eine  Sinspstimme  mit  Pianoforte.  Fräulein  Thekla 
Friedländer  gewidmet.    In  zwei  Heften. 
Erstes  Heft.    Für  mittlere  Stimme. 

No.  1.    Mädchenlied:    „Der  Himmel  hat  keine  Sterne  so 

klar**  von  Paul  Heyse 

No.  2.    Bin  Lied:    J^iebUche  Morgenluft''    von  A.  Mahl- 

mann /     Ji^  3,—. 

No.  8.    „Die  Morgensonne  funkelt**  von  Bobert  Prutz 
No.  4.    Naehtgesang:    fß  gib  vom  weichen  Pfühle*'  von 

Goethe 

Zweites  Heft.    Für  tiefe  Stimme. 

No.  1.    Gebet:    „Die  du,  über  die  Sterne  weg**  von  Fried- 
rich Hebbel 

No.  2.    SeUges  Vergessen:   „Im  Winde  fttoheln"  von  J.  v.  , 

Eichendorff \     JH  2,50, 

No.  8.    Auf  ein  schlummerndes  Kind:  ,. Wenn  ich,  o  Kind- 

[299.]  lein,  vor  dir  stehe**  von  Friedrich  Hebbel    .    .    . 

^  Now  4.    Blätterfall:    y,lieise,  wind  verwehte  Lieder**  roh  H. 

Leuthold 

Leipzig.  F.  JE.  C.  LEUCKABT. 


■Ollfi^  ctmcto,  sttiiiaigHtttteli  BlbUt Hak  ^ 

Volksausgabe  Breitkopf  &  Hfirtel. 


1^ 


•^ 


AoifftarlMhe  rreipwle  inlli. 
Sink  alle  BMh-a.lwiUMsili 


^ 


[800-.J 


Violin-DuettO  Alterer  Meister  für  den  Unterricht  aasgewählt  von 
Ludwig  Abel.     Leipzig,  Steingräber. 

Die  von  dem  genannten  Herausgeber,  dem  königl.  bayer.  Professor  Abel,  be- 
scha£fte  Sammlung  von  nicht  weniger  als  fünfzig  Duetten  für  zwei  Geigen  ist  von 
mehr  als  vorübergehendem  Werthe.  Diese  Sammlung  ist  in  drei  Abtheilungen 
eingetheiit,  deren  erste  sich  ausschliesslich  solchen  Gompositionen  zuwendet,  die 
der  Anüknger  in  der  ersten  Lage  ausführen  kann.  Sie  enthält  sechs  Duette  von 
Wanhall,  zwei  von  Bruni,  zwei  von  Pleyel,  desgleichen  von  Gampagnoli  und  Mazas. 
Diese  kleinen  Sätzchen  sind  allerliebst  und  geben  den  Lernenden  weitgehende  An- 
regung, sich  im  Duospiel  zu  bilden.  Schon  etwas  grösser  angelegt  ist  das  zweite 
Heft,  das  von  No.  16—88  eine  Beihe  hübscher  Gompositionen  bringt,  unter  deren 
Autoren  sich  ausser  den  Vorgenannten  noch  Mozart  und  Geminiani  befinden.  Diese 
Tonsätze  gehen  schon  weiter,  indem  sie  sich  den  drei  ersten  Yiolinlagen  zuwenden. 
Nicht  Alles,  was  hier  geboten  wird,  ist  Original,  aber  die  Arrangements,  z.  B.  die 
nach  Mozart,  sind  ebenfalls  werthvoll.  Das  dritte  Heft  (No.  89^60)  widmet  Mch 
sämmüichen  Lagen  und  bringt  Manches  von  grösserem  Umfange.  Interessant  sind 
hier  besonders  £e  hinzugekommenen  Sätze  von  Haydn,  z.  B.  das  Arrangement 
nach  dem  Streichquartett  Op.  9,  No.  2,  und  das  Duo  von  P.  Bode,  Op.  1,  No.  3. 
Abel  hat  mit  grosser  Sachkenntniss  Werke  älterer  Meister  ihr  seine  pädagogischen 
Zwecke  ausgewählt  und  sämmüiche  hier  in  zweckmässiger  Beihe  gebotenen  .Gom- 
positionen in  entsprechend  pädagofl;isoher  Weise  mit  Applicaturen,  Bo^nstrichen 
und  Yortragszeichen  versehen.  AlTen  Lehrern  des  Violinspiels  wird  dies  Studien- 
werk, in  dem  sich  das  Nützliche  mit  dem  Angenehmen  zweckmässig  verbindet 
von  besonderem  Werthe  sein.  rrof.  E.  Krause.  [801.] 


r^u{iu<^  'ßiüthner, 

£eipzig. 

^.  SUk,  Ifl.  (ricfi  iiil  E.  D.  I.  OesMiiMiiftr.  Htl-PiuiM-Falirik. 

Flügel  und  3*ianinos  111 

[802]         '^'  ian  gleich  vorzüglit^ier  Qualität,  ^9^^ 

■»  Prämiirt  mit  11  eisten  'Welta.nestellung^ai-Pr'eUieu.  — 


In  Brochareoform  erechien  in  meinem 
Verlage:  [808.] 

Von 

Richard  Sternfeld. 

Pr.  60  4. 
I.elpBlie.  K.  W.  FritMck. 


r*  P.  Pabut's   ^B 
Musikalienhandlung      ^ 
in  Ldeipzig-       I804.J1 
hält  sich  einem  geablen  anBwirtigen 
moBikaligchenFublioniD  nugckHllei 
osd  bilUgtn  Bttotgang  Ton 

■»ItaHii,  ■iinulliel»  Sekriftii  itL 

l  bwtsns  smpfoblen.  , 

^L  Kalalagt  grattt  u.  fmneo.  ^1 


In  meinem  Verlage  erBcbien: 

Concept 

(Ddur) 

für  Violine  und  Orchester 

componirt 

von  [306.] 

Aug.  Klughardt. 

Op.  88. 

Partitur  7  M.    Frinoipaktimme  8  Jt. 

Orchestersümmen  10  Jt. 

OlavierauBzug  (des  OrcbeateTs)  vom 

Componisten  6  Jt. 

Leipzig.  E.  W.  Frltzsoh. 


-~^^  Leipzig.  -=>-- 

Meinen  IfiOO  Personen  braenden  boobeleganten  Theater-  und 
Concertaaal,  welcher  mftchst  den  Oewaadhans  die  beste 
AkKitik  von  «Heil  SElea  am  hiesigen  Platze  besitzt,  halte 
zu  Abbaltnng  von  Kttaatler-ConeerteB  zu  den  oonlanteeten 
Bedingongen  bestens  empfohlen.  [307—.] 

O-.  Uoffnaelster- 


iia 


n 


C.  Beclisteiii, 

F11l.irel<-  und  Pianlno* Fabrikant. 

Hofliereirciiit 

Sr.  Maj.  des  Eaisen  von  Deatscfaland  uod  Königs  von  Prenssen,  Ihrer  Maj.  der  Kaiserin  von  Deutschland  und  Königin 
von  Präuasen,  Ihrer  Mig.  der  Königin  von  Engumd,  Ihrer  Maj.  der  Königin-Regentin  von  Spanien,  8r.  Kaiser! .  and 
Königl.  Hoheit  des  Kronprinzen  von  Deutschland  and  von  Preossen,  Sr.  Königl.  Hoheit  des  Prinzen  Friedrich  (^rl  von 
PreasMn,  Sr.  Königl.  Hoheit  des  Hersogs  von  Edinhorgh,  Ihrer  Königl.  Hoheit  der  Prinzessin  Louise  von  England 
[808 — .]  (Marchioness  of  Lome). 


49  Wlfmore  Street. 


I.  Fahrik:    5^7  Johannls-StP.  und  27  Zieffel-Strasse. 
II.  F  a  b  r  i  k :    21  Oranaaer-Strasse  u.  26  Wlener-Strasse. 
III.  Fabrik:    122  Reichenberger-Stpasse. 


BepUn  IV. 

5—7  Johannls-Str. 


Prof.  Hermann  Genss, 


Componist  und  Plantet.    Berlin  W.,  Courbi^str.  5.  [309-.] 

Offerten  zur  Mitwirkung  in  Oonoerten  erbitte  direct  oder  durch  die  Goncert- Agentur  von  Knyem  IS^term, 
Berlin,  Magdeburgerstr.  7. 


Adolph  Brodsky, 

XHrector  des  !Royal  Mancliester  Oollege  of  Miisic, 

^^^^'^  Manchestap» 


CAoilie  Ktenionbiirgy 

Goncert-  und  Oratoriensingerin  (Alt). 
Frankfürta.  Hm  Zimmerweg  18.[811d.] 
Oonoertvertretong:  H.Wolfr,   Berlin. 


Ann  Schmn-Rep, 

[818-.] 

Akaiwie  4er  Teiiiut 

IMnohon,  JIgarstrasse  8 III. 


Oan  Struss-Innwellj, 

Ck>noert-  und  OratoriensAngerin  (Sopran). 
IGesanelehrerin.         [8131.] 
Leipzig,   Rossplatz  Sil. 

Emma  Sperlinge 

OMMit-  nd  Onteriensiigerii  (%pm). 

Oesanglelirerin. 
Leipzig,  Dörrienstr.  13.       [314i.] 

Fnn  lensing-Odrich, 

CI#Beertoaii|perin  (Sopran). 

[816v.]     Aaehen,  Wallstr.  16. 


Agnes  Witting, 

Coneert-  u.  Opatoriensftngepin  (Alt). 
DreadeM,  Sedanstrasse  8.  [dl6i.] 


Irma  Bettega, 

Ctieert-  wU  •nt«r!miig«rii  (hik«r  11t). 
Oesanglehrertn.         [dl7h.] 

Leipalif,  Simsonstr.  11,  ü.  1. 

AlMM  Mfinchy      [318e.] 
Goncert-  und  Oratoriens&ngerin  (Sopran). 
Frankfurt  a.  ■.,  Staufenstrasse  86 III. 
Goncertvertretung:    H.  WolfT,   Berlin. 

Johanna  Dietz, 

Conoert-  und  Oratorieneingerin 

(Sopran).  [819h.] 

Frankfürt  a.  ■.,  AiteHainzergasse  41. 
CMiert*Tertretiii:   HMratieh«  ÜHterttirNtin.   IMeL 

SüsanRe  Stade,  [sao-.] 

Goncert-  u.  Oratoriensängerin  (Sopran). 
Oesanglehrerin. 

Leipiig,  Rautädter  Steinweg  49 111. 

Anton  FoepstePi 

Pianist.  [321d.] 

Berlin  W.,  Potsdamer  Strasse  270, 

ViDa  1. 

2lfiUif  ffieMerg, 

Qonff. 


Emil  Pinki 

Goncert-    und   Oratorientenor. 

Leipzig,  Hoiie  Str.  47,  II. 

[323h.] 
Goncertvertretung:  H.  WolfT,  Berlin. 

Jbmo  StmcMerl, 

Ctneert-  ond  OrattrieisligerCBan). 

Dresden,  Peterstr.  8 IH.     [dS4a.] 

Frita:    Philipp. 

[396p.]  "^  "^ 

Violoncellvirtuos. 

Leipzig,  Packhof-Str.  No.  13,  3.  EUge. 

Emil  Vaupely 

hoher  Bariton.  [326o.] 

Goncert-  und  Oratoriensänger. 

Wiesbadeni  Philippsberg  12. 


[829—.] 


Dr.  Hugo  Riemann, 

Docent  an  der  Universität. 

(Glavlerspiel,  Theorie«  MoeikffteUdite.) 

[827-.] 

Leipzigi  Tliomasius-Str.  6,  IH. 

Soloqaartett  fhr  Kireheogesang, 

JLeipsiff.  rd28t.] 

Adr.:  B.  Röthig,  Gantor  a.  St  Joh., 
Sophienstrasse  12. 

EÜsaketh  Meit  Aldi, 

gestützt  auf  glänzende  Erfolge  und  erste 
Empfehlungen,  sucht  sichan einer  Tour- 
n^  zu  betheil.  Gef.  Meld.  n.  Wiesbaden, 
Philippsberg  12.  [329o.j 


Dnuk  voa  0.  Q,  BMor  la  Lsipsig. 


Leipzig,  am  20.  Februar  1896. 


nrei  itanUM  bim-,  kuk- 
lü  luttiiliiiiUiusn, 

dUCktUlFiHIiitll 


Verantwortliolier  Bedaoteur  uad  Verleger: 

£.W.  Fritzflch, 

Leipzig,  Königsstrasse  6. 


Das  MosikaÜsche  Wochenblatt  erscheint  j&hrlich  in  63  Nummern.  Der  Abonnementsbetra^ 
für  das  Quartal  von  13  Nummern  ist  3  Mark;  eine  einzelne  Nummer  kostet  40  Pfennige.   Bei 
vvini    I   I.    -  1      (ii'ectei'  f™ntirt»r  Kreuzhandaendnng  treten  nachstehende  viertelj&hrliche  Abonnementa- 
AAlU.  JäOF^.         preise  ^  Kraft:  B  Mark  60  Pf.  für  das  Deutsche  Eeich  und  Oesterreich.  -  2  Mark  75  Pf. 
"  -*      mr  weitere  LUnder  des  WeltpostTereins.  —  Jahresabonnements  werden,  unter  Zugrunde- 
legung vorstellender  Bezugsbedingungen  berechnet. 
Die  Insertionsgebühren  füi  den  Baum  einer  dreigespaltenen  Petitzeile  betragen  30  Pf. 


No.) 


nhall;  „Die  Kunst  der  Fag«"  Ton 
and  Wien  (Fortaetznng}.  - 
Aargefübne  Novitäten.  — 


~  T«««tgeMlUchte:  Miulkbrlefe  va  Humover  (Fortutzani;),  Paris 
DguemeDts  nnd  Oüte  In  Opar  nnd  Coacsrt.  —  KliabBomiisik.  — 
ntwEeu.  —  Anzeigen. 


„Die  Kunst  der  Fuge"  von  Joh.  Seb.  8aoh. 

Eine  Studie  von  S.  Jadassohn. 

Nachdem  ich  vor  längeren  Jahren  bereits  die  Ana* 
lyse  von  zwanzig  Fngen  des  „Wohltemperirten  Claviers", 
so  wie  ich  dieselbe  meinen  Schülern  beim  Unterricht  zu 
geben  pfiege,  veröffentlicht  habe*J,  lasse  ich  in  derselben 
Weise  aach  die  ErkUrnngen  and  Einweise  für  die  io 
der  „Kunst  der  Fuge"  enthaltenen  Fugen  und  Kanons 
folgen.  Der  nachstehende,  von  mir  ursprünglich  fran- 
zSsisch  geschriebene  Artikel  erschien  vor  Jahresfrist  ssu- 
erst  in  der  „Rivista  masicale".  Mein  Aufsatz,  den  ich 
jedoch  jetzt  wesentlich  erweitert  und  vervollständigt  habe, 
dürfte  möglicherweise  auch  den  deutschen  Leserkreis 
intereeriren. 

Die  „Kunst  der  Fuge"  enth&lt  fünfzehn  Fugen  und 
vier  Kanons  über  dasselbe  Thema.  Der  2&.  Band  der 
Bacli-Oesellschaft  gibt  noch  eine  letzte  Fuge  mit  drei 
Themen,  die  sicherlich  nicht  zu  dem  Werke  gehört 
Keines  derselben  ähnelt  dem  Thema  der  vorangehenden 
Fugen,  und  dämm  ziehe  ich  diese  Fuge  nicht  mit  in  den 
Kreis   der  Betrachtnng;  sie  ist  unvollendet   geblieben.**) 


*)  Leipzig.  beiF.  £.  C.  Lenckart;  mehrere  Jahre  danach 
erschien  auf  meine  Anregung  bei  Breitkopf  &  Härtel  die 
von  Carl  Beineoke  bezeichnete  Ausgabe  aller  Fugen  des 
nWohltemperirten  Ctaviers".  Neuerdings  gibt  Dr.  Stade 
eiae  solche  Ausgabe  der  rngeu  des  Werkes  bei  Steingräber 
heraus. 

**]  Die  Bach-Au^be  enthält  am  Schlüsse  des  Werkes 
die  Bemerkung  von  Ph.  Em.  Bach:  „NB.  TJeber  dieser  Fuge, 
wo  der  Name  Bach  im  Contrasut^ect  angebracht  worden, 
ist  der  Verfuser  gestorben." 


Auch  auf  den  Gontrapunctns  14  werde  ich  nicht 
näher  eingeben,  da  er  vom  6.  Takte  ab  eine  genaue 
WIederholimg  des  10.  Contrapnnctns,  Takt  27  bis  zum 
Ende,  gibt. 

Es  bleiben  daher  nur  14  Fugen,  die  ich  nach  ihren 
verschiedenen  Arten  folgend ermaassen  classificire: 

1.  Contrapanctus  1  nnd  2  mit  dem  Thema  in  ge- 
rader Bewegung. 

2.  Contrapnnctns  3  und  4;  das  Thema  ist  in  Oegen- 
bewegung  gegeben. 

3.  Contrapunctos  6  mit  dem  Thema  in  Gegenbewe- 
gnng  und  in  gerader  Bewegung. 

4.  Contrapunctns  6;  das  Thema  ist  in  gerader 
und  in  entgegen  geführter  Bewegung  in  Noten  von  ver- 
schiedenen Werthen  (per  augmentationem  et  diminutionem) 
gegeben. 

5.  Contrapnnctns  7;  das  Thema  ist  in  gerader  nnd 
entgegengeführter  Bewegnug  in  Noten  von  dreierlei  ver- 
schiedenen Werthen  gegeben. 

6.  ContrapunctuB    8 ;    dreistimmige    Fuge  .  mit 
Themen. 

7.  Contrapunctns  9;  vierstimmige  Fnge  mit  zirei 
Themen   „alla  duodecima". 

8.  Contrapunctns  10;  vierstimmige  Fuge  mit  zwei 
Themen  „bWa  decima".  Das  zweite  Thema  ist  dem 
Gontrapunctua  5  entnommen. 

9.  Contrapnnctns  11;  vierstimmige  Fuge  mit  zwei 
Themen.  Das  zweite  Thema  zeigt  das  Erste  des  drei- 
stimmigen Contrapnnctns  8  in  Gegenbewegung. 

10.  Contrapunctns   12;    vierstimmige    Spiegel  fuge. ") 

*)  Die  Bezeichnung  -Spiegelfuge "  werde  ich  hei  der 
Analyse  der  betreffenden  Fogen  erkuiren. 


114 


11.  ContrapuDctiiB  13;    dreistimmige  BpiegeUbge. 

12.  Zwei  vierstimmige  FNigen  fiir  zwei  Claviere. 
Die  yißi;  ILanons  werde  ich  am  Schlosse  dieses  Auf- 
satzes analysiren. 

Der  GontrapnnctQS  1 
zeigt  eine  einfache  Fuge  ühex  d%s  Thema: 


Der  Ak  begännt;  die  Eintritte  der  anderen  Stimm«! 
folgen  nnversSgKch.  Der  Sopran  gibt  die  Antwort, 
Takt  6. 


u  p  nr  H^nrirma-iTz 


De«  Bass  gibt  das  Thema,  Takt  9,  der  Tenor  die 
Antwort,  Takt  13.  Der  Anfang  des  17.  Taktes  beendigt 
in  DmoU  die  erste  Gruppe  der  E^intritte  der  Stimmen; 
ein  kurzer  Zwischenafttasi  von  6  Takten  folgt  Mit  dem 
23.  Takte  beginnt  abermals  der  Alt  mit  dem  Thema; 
nacb  einer  in  zwei  Takten  enthaltenen  modulatorischen 
Ueberleitung  bringt  der  Sopran  die  Antwort  in  Amol!, 
Takt  2a— 33.  Der  Bass  tritt  mit  dem  Thema  ein, 
Takt  31,  noch  ehe  der  Sopran  die  Antwort  geendigt  hat. 
Die  Takte  36 — 40  enthalten,  einen  z^vi^eiten  Zwischensatz. 
Der  Tenor  beendigt,  die  Antwort  enthaltend,  Takt  40 
bis  44,  die  zweite  Omppe  der  Stimmeintritte.  Drei  andere 
Stimmeintritte,  sämmtlich  das  Thema  in  der  antwortenden 
Form  zeigend,  finden  sich  Takt  49  im  Sopran,  Takt  56 
im  Basse  und  Takt  74  im  Tenor.  Innerhalb  dieser  Ein- 
tritte sind  zwei  Zwischensätze,  der  Eine  von  drei,  der 
Letzte  von  14  Takten.     Die  Fuge  endet  Takt  78. 

Der  Contrapunctus  2 

zeigt  dasselbe  Thema  mit  dem  im  letzten  Takte  rhyth- 
misch veränderten  Schlüsse. 


'r-^  (h  r  rs  f'-f  1^ 


Der  lUbtythmus  der  solchergesti^t  veränderten  Figur 
wird  in  den  das  Thema  der  Fuge  begleitenden  Gontra- 
puncten  durchweg  und  andauernd  bjs  zum  Schlüsse  der 
Fuge  beibehalten.  Die  E^intritte  von  Thema,  und  Ant- 
wort erscheinen  folgendermaassen:  Der  Bass  beginnt,  der 
Tenor  gibt  die  Antwort,  Takt  5,  der  Alt  das  Thema, 
Takt  9,  der  Sopran  die  Antwort,  Takt  13.. 

Die  zweite  Ghruppe  beginnt,  Takt  23,  mit  dem  ein 
i^enig  verschleierten  Ein4;ritte  des  Themas  im  Alt. 


1^ 


zc 


S^ 


etc. 


Der  Sopran  folgt,  Takt  25,  der  Bass,  Takt  31,  der 
Tenor,  Takt  38.  Auch  in  dieser  Gruppe  wechseln  die 
Eintritte  von  Thema  und  Antwort  in  durchaus  regel- 
mässiger Weise.  Mit  dem  45.  Takte  beginnt  die  dritte 
Gruppe;  der  Sopran  bringt  das  Thema,  der  Alt  die  Ant- 
wort, Takt  49.  Im  53.  Takte  führt  der  Bass  die  Ant- 
wort zuerst  ein  und  bringt  das  Thema  im  61.  Takte 
abermals.  Der  Tenor  gibt  die  Antwort,  Takt  69,  mit 
den  in  den  ersten  Takten  synkopisch  veränderten  Noten: 


3|>  i\)   j'  Sla" 


zc 


s^ 


etc. 


Der  letzte  Eintritt  des  Themas  ist  im  Sopran,  Takt  79; 
die  Fuge  endigt  Takt  84. 


Der  Contrapunctus  3 
beginnt  im   Tenor  mit  dem  Thema  in  Gegenbewegung; 


fc 


,1.  g 


^ 


H^-ijTrf^r^ 


der  Alt  tritt  im  5.  Takte  mit  der  Antwort  ein.  Der 
Contrapnnct  des  Tenors,  welcher  die  im  Alt  enthaltene 
Antwort  begleitet,  kehrt  durch  die  ganze  Fuge  bei  jedem 
Eintritte  des  Themas  oder  der  Antwort,  wenn  auch  zu- 
weilen ein  wenig  verändert,  wieder;  es  ist  ein  ^^est- 
Btehender,  gleichbleibender*'  Contrapmict« 

Die  anderen  Eintritte  der  ersten  Ghmppe  folgen  im 
9.  Takte  im  Sopran  mit  dem  Thema,  im  Baase  mü  der 
Antwort 

Die  zweite  Gruppe  der  Stimmeintiitt»  hagiimt, 
Takt  23,  im  Sopran;  das  Thema  ist  folgendemaassen 
rhythmisch  verändert: 


^R^^t^- 


♦     * 


41     • 


loh  habe  die  Noten  dea  umgekehrten  Themas  mit 
Sternchen  (*)  bezeichnet,  da  die  bei  den  Synkopen  em- 
geschobenen,  die  Haupttöne  verbindenden  Achtelnoten 
das  Thema  ein  Wenig  verkleiden.  Die  Antwort  auf  diesen 
Eintritt  des  Soprans  erfsTgt  im  Tenor,  Takt  29,  in  der- 
selben Weise;  der  ursprüngliche  Contrapunct  ist  hier  ein 
Wenig  verändert.  Nach  einem  etwas  längeren  Zwischen- 
sätze fuhrt  wiederum  der  Sopran  das  Thema,  nunmehr 
in  seiner  ersten  Gestalt  (ohne  die  eingeschobenen  Achtel- 
noten und  nicht  synkopirt),  Takt  43,  ein ;  der  Bass  bringt 
in  derselben  Weise  die  Antwort,  Takt  51.  Der  Alt  zeig^ 
uns,  Takt  55,  das  Thema  im  geraden  Rhythmus  folgen- 
dermaassen verändert: 


s^-rpirp-^pf  ^^^in 


Der  Sopran  antwortet,  Takt  58,  in  derselben  Weise. 
Das  Thema  erscheint  zum  letzten  Male,  Takt  63',  im 
Tenor  so,  wie  der  Alt  es  in  der  antwortenden  Form  im 
5.  Takte  gebracht  hatte.  Sechs  Takte,  von  denen  vier 
einen  Orgelpunct  bilden,  beendigen  mit  dem  72.  Takte 
die  Fuge. 

(Fortsetzung  folgt.) 


■^T" 


*^r 


Tagesgeschiehte. 


Musikbriefe. 


(Fortsetzung.) 


HannoTer« 


Ein  ganz  besonders  frischer  Zag  macht  sich  in  dieser 
Saison  auf  dem  Gebiete  der  Kammermusik  geltend.  Zu 
den  schon  seit  Jahren  bestellenden  b^en  Streichquartett- 
genossenschaften der  HH.  Biller,  Meuche,  Kugler,  Lor- 
leberg  und  Evers  und  Haenflein,  Piening,  Kirchner 
und  Blume,  sowie  der  Kammermosikvereinigang  fitar  Blas- 
instrumente (HH.  Herbort,  Scheck,  Fedisca,  Major  etc.) 
haben  sich  zu  Beginn  der  Saison  1895/96  noch  zwei  Kammer- 
musikveranstaltungen  gesellt,  nämlich  1.)  die  Beethoven- 
Abende  der  HH.  Rill  er  (Violine),  Evers  (Ciavier)  und 
Brune  (Oesang)  und  2.)  dieTrioabende  der  HH.  Beermann 
(Yioline),  Steinmann  (Yioloncell)  und  Sichel  (Ciavier).  Wir 
haben  damit  in   Summa  21,    sage  und  schreibe  einund- 


116 


z  wanziff  fiaunmemiusiksoirteii  in  Einer  SaisoiL  ein  iü  Betreff 
wahrer  Knnstpflege  gewiss  sehr  sa  schätzendes  Factum,  — 
aber,  —  wie  steht  es  mit  dem  pectmiftren  BesultAte??  Der 
Raum  verbietet  mir,  auf  alle  die  bereits  ^wesMien  Eumner- 
musikabende  n&her  einzugehen,  nur  diejenigen  der  aller- 
letzten Wochen  seien  hier  genannt.  Der  am  4^  Jan.  veranstal- 
tete d.Kammermusikabend  derHH.  Rill  er  u.  Genossen  brachte 
als  Hauptnummer  Schubert*8  herrliches  Gdur-Streichquintett, 
in  welcnem  Hr.  Steinmann  den  Part  des  2.  Violoncells 
künstlerisch  ausführte.  Die  Kbmgfarbe  der  flknf  Streich- 
instrumente war  von  fast  orchestrakr  Fülte  neben  entzücken- 
der Weichheit  und  Wärme.  Voraufgegangen  waren  diesem 
Opus  das  Ddur-Streichquartett  von  Mendelssohn  und  ein 
kindlich -naives,  aber  liebenswürdiges  Streichquartett  von 
Dittersdorf.  Ein  sehr  ernstes,  hochkünstlerisches  Programm 
absolvirte  das  Haenflein-Quartett  am  24.  Januar,  dessen 
Hauptnummer  in  dem  grossen  GismoU-Qnartett  "von  Beet- 
hoven  bestand.  Die  Wiedergabe  des  in  der  Kammermusik- 
litteratur  einzig  dastehenden  Werkes  soll  eine  recht  lobens- 
werthe  gewesen  sein.    Die  Beermann*sche  Ttiovereinignng 

gib  am  11.  Januar  ihren  2.  Abend  unter  Mitwirkung  des 
omponisten  Robert  Kahn,  der  den  Glavierpart  seines  Edur- 
Trios  Übernommen  hatte.  Ausser  dem  noch  vorgetragenen 
Fdur-Trio  von  Gade  und  der  Olavier- Violinsonate  Op.  47 
von  Beethoven  wurden  von  einer  sehr  taliantirten  Sängerin 
Frl.  Haas  aus  Mainz,  Lieder  von  Lessmann,  Waglier,  Ran 
und  Dom  vorgetragen.  Das  „Hann.  Tageblatt^  (Ref.  A.  Hart- 
mann) sprach  sich  s.  Z.  sehr  anerkennend  über  sämmÜiohe 
Leistungen  aus.  Neben  diesen  Ejünmermusikabenden  nehmen 
einen  bedeutenden  künstlerischen  Rang  noch  die  vier  all- 
jährlichen Glavierabende  unseres  einheimischen  Pianisten 
Lutter  ein.  Hr.  Lutter  (Schüler  Liszt*s)  verfügt  über  eine 
musterhaft  gesbhulte  Technik,  die  sich  mit  nobler  Auffassung 
und  echt  künstlerischer  Beanlagung  des  Künstlers  paart,  alle 
seine  Vorträge  lassen  diese  Eigenschaften  voll  una  ganz  er- 
kennen. Im  Verlauf  dieser  Saison  absolvirte  der  treffliche 
Pianist  bereits  drei  Abende  (18.  Oet.,  16.  Nov.  und  7.  Jan.). 
Am  16.  Nov.  hatte  der  Concertgeber  diegeniale  Frau  Moran- 
Olden  als  mitwirkende  Kraft,  deren  medergabe  der  Ocean- 
Arie  aus  ^Oberen"  das  Publicum  förmlich  aus  Rand  und 
Band  brachte.  Der  3.  Abend  des  Pianisten  bescheerte  uns 
sojg^ar  zwei  Gäste,  die  immer  noch  sehr  zierlich  und  anmuthig 
singende,  grösseren  Ausdrucks  aber  völlig  bare  Frau  San- 
derson  und  den  Violoncellisten  Grünfeld.  Erstere  sang 
Lieder  von  Schumann  (aus  der  „Dichterliebe*^),  Mozart  (n  Veil- 
chen"), Hess.  Tschaikowsky  und  Berg^,  Letzterer  true  mit 
warmem,  vollem  Ton  eine  Air  von  sT  Bach,  Abendlied  von 
Schumann,  Menuett  von  Valentin  (?),  „Le  Cygne''  von  Saint- 
Sagns  und  „Die  Guitarre**  von  Moszkowski  vor.  Vor  Allem 
ist  anzuerkennen,  dass  das  Spiel  dieses  Künstlers  bei  aller 
Wärme  des  Vortrags  nie  sentimental  wird,  und  dass  derselbe 
das  süssliche  Portamento  gänzlich  verschmäht.    Hr.  Lutter 

2)ielte  „AufTo^erung  zum  Tanz"  von  Weber,  Sonett  von 
iszt,  Nocturne,  Biulade  (Op.  47)  und  Minutenwalzer  von 
Chopin,  sowie  mit  Hrü.  Grünfeld  gemeinsam  die  Clavier- 
Violoncellsonate  Op.  69  von  Beethoven. 

Unter  den  verschiedenen  Ck)ncerten,  mit  denen  uns  aus- 
wärtige und  einheimische  Künstler  oder  solche,  die  es  wer- 
den wollen,  beglückten,  ragten  ganz  besonders  zwei  Lieder- 
abende des  Tenoristen  von  Zur-Mühlen  hervor.  Hr.  v. 
Zur-Mühlen,  ein  früherer  Officier,  seit  mehreren  Jiüiren  ein 
sehr  geschätzter  Sänger,  besitzt  wirklich  schöne  Stimmmittel. 
In  der  tieferen  Lage  ist  ein  echt  baritonaler  Klang,  in  der 
höheren  Lage  jedoch  helles,  klares  Tenortimbre  für  die 
Stimme  charakteristisch.  An  seinem  2.  Abend  (99.  Januar) 
bestand  das  Programm  aus  Liedern  und  Balladen  von  Rubin- 
stein, Schumann,  Loewe,  Gounod  und  Chaminade.  Das  be- 
deutende Vortragstemperament,  welches  fast  in  allen  Vor- 
trägen den  Genuss  erhöhte,  verleitete  den  Sänger  leider  zu 
grossen  Willkürlichkeiten  in  der  herrlichen  Loewe'schen  Bal- 
lade ^Archibald  Douglas*^.  Die  souveräne  Verachtung  der 
Taktemtheilung  bei  den  Versen:  „Könie  Jacob,  schaue  mich 
gnädig  an**  und  die  übertriebene  Malerei  in  den  Worten; 
„König  Jaeob,  ich  war  dein  SeneschaU*'  waren  direct  un- 
schön. In  den  französischen  reep.  englischen  Liedern  konnte 
man  die  vorzügliche  Aussprache  der  betreffenden  fremden 
Sprachen  seitens  des  Künstlers  bewundem.  —  Eigenartig 
interessante  Concerte  sab  hier  am  28.,  30.  und  31.  Januar 
sowie  am  2.,  4.  und  7.  Febr.  eine  aus  acht  Negern  bestehende 
Gesellschaft,  welche  den  etwas  reclamehaften  Titel:  ^The 
original  Fisk  Jubilee-Singers**  führt.  Die  Leistungen  dieser^ 
Qz   Anfang    berechtigtem  Vorurtheil   ausgesetzten    Truppe 


sollen  in  ihreit  Art  bedeutend  gewesen  sein.  Besonders  werden 
der  Zusanunenklang  der  Stimmen  und  die  Feinheit  der  dyna- 
mischen Schattirungen  gerühmt. 

(Sdünss  folgt) 

Pürls,  16.  Februar. 

In .  unseren  beiden  Opernhäusern  spielte  in  diesem  Winter 
die  Pietät  eine  grössere  EoUe,  als  die  Kunst.  Aus  Pietät  für 
den  verstorbenen  Güiraud  mb  die  Grosse  Oper  seine  von 
Saint-Saöns  voltendete  ^Fröd^gonde^,  und  aus  Pietät  ^r 
Lalo  die  Komische  Oper  die  von  ihm  begonnene  und  von 
Ooquard  w^tergeführte  „Jacquerie'',  die  schon  vorher  in 
Monaco  und  in  Aix  gespielt  worden  war.  Die  „FrM^onde" 
hat  einen  sehr  kühlen  Achtungserfolg  davongetragen  und  ist 
schon  nach  Monatsfrist  wohl  für  immer  ins  Aroniv  gewan- 
dert Sie  zeigte  in  auf&llendem  Bilaasse  den  Mangel  der 
Compagniearbeit.  Das  kurze  Vorspiel  wätr  auSg^prochener 
Saint -SaönS)  danü  kammi  dr^i  Acte  Güiraud,  dann  zwei 
Schlussacte  von  Sfeiint-Sa^ns,  der  auch  das  Ballöt  des  dritten 
Actes  geschrieben.  Die  Pietät  für  den  verstorbenen  Freund 
ging  TOi  Saint^§ns  nicht  soweit,  dass  er  sogar  in  seinetn 
Geiste  componirt  hätte  ^  Und  daher  ist  Das,  was  er  zugefügt 
hat,  viel  besser,  als  Das,  was  von  Güiraud  oereits  ausgeführt 
war.  Aber  selbst  wenu  Saint-Sa6ns  das  Gkmze  allein  com- 
ponirt hätte,  wäre  der  Erfolg  vermuthlich  kein  entschiedene 
fewesen,  weil  das  Libretto  mangelhaft  ist.  GkJlet  hat 
arin  den  Streit  der  merovingischen  Königinnen  Brünn- 
hilde  und  Fredegunde,  der  wahrscheinlich  den  ersten  Anstoss 
zu  dem  in  die  Mbelungensage  übergegan^nen  Streite  Brünn- 
hild's  und  Kriemhild*s  ge|[6ben,  dramatisirt  und  dabei  ledig- 
lich die  tragische  Geschichte  des  Kdnigssohnes  Merowich, 
der  von  seiner  verwittweteti  Stieftantfd  ^rünhhild  verführt 
wird,  von  seinem  Vater  OhOperioh  abfällt  und  daher  von 
seiner  Stiefmutter  Fredegnnde  in  deh  Tod  gehetzt  wird,  die 
sehr  wohl  den  Stoff  zu  einer  originellen  französischen  Nationäl- 
oper  hätte  bieten  können,  in  die  Schabloüe  der  alten  Grossen 
Oper  eingezwängt.  Sein  Merowich  und  seine  Brünnhild 
sind  das  altgewohnte  verfolgte  Liiabespaar,  das  sich  in  der 
Gefahr  zusammenfindet.  Er  ist  heldenhaft  und  hingebend, 
und  sie  ist  elegisch  uild  anschmiegnun^  und  weiter  er&hren 
wir  Nichts  Über  ihren  Charakter.  Was  der  Teactdichter  banal 
angelegt,  hat  Güiraud  in  gleichem  Geiste  componirt.  E^ 
versteht  sich  daher  von  selbst,  daSs  das  Paar  ein  grosses 
Duett**  singt^  das  mit  einem  zu^gen  Unisono  unt^r  Harfeü- 
Arpeg^en  endet  Viel  besser  ist  das  zweite  grosse  Duett 
zwischen  dem  Verbrecherpaat  Ghilperich  und  Fredegunde, 
das  von  SaiÜt-Saönd  herrührt.  Die  schmeichelnde  Verfmirerih 
erinnert  an  Dalila,  welche  Saint-Saöns'  erstb  und  beste  weib- 
liche Figut-  auf  der  Opembühne  geblieben  ist. 

Etwas  besser  war  das  Gteschick  der  „Jacquerie**,  in  der 
die  zwei  Hände  auch   wenieer  fühlbar  sind,  da  Lalo  vot 
seinem  Tode  nicht  einmal  den  ersten  Act  vollendet  hatte. 
Das  Werk  kann  also  umsomehr  als  dasjenige  Coquard^s  an- 
gesehen werden,  da  der  erste  Act  nur  eine  Art  von  Prolog 
darstellt.    Lalo's  „König  von  Ys**.   der  aus  dem  Jahre  1886 
stammt,  ist  Eines  der  besten  Werke  der  von  Wagner  beein- 
flussten  neueren  französischen  Schule.    Er  ist  auch,  als  er 
die    „Jacquerle**   der    Dichterin   Simonne   Amaud,    welcher 
Edouard  Ölau  als  alter  Bühnenpraktiker  zur  Seite  stand,  aus- 
wählte, über  das  übliche  Opembuch,  das  immei'  die  gleiche 
Liebesgeschiohte  mit  Hindernissen  auf  irgend  eiilen  histo- 
rischen Hintergrund  setzt,  hinausgegangen ,  denn  in  diesem 
Drama   aus   dem   grossen   Bauernaufstand   des   Mittelalters 
spielen  die  Massen  eine  Bolle  und  klingt  sogar  die  sociale 
Frage   mit  den   durch  sie  entfesselten  Leidensehaften   an. 
Die  Hauptfigur  ist  weder  der  junge  Anführer  der  Bauern, 
noch  das  adelige  Fräulein,   welches  er  aus  Liebe  rettet  und 
mit  dem  er  am  Schlüsse  zu  Grunde  geht,   Sondern  die  alte 
Bäuerin^  seine  Mutter,  die  nach  den  Intentionen  der  Dichter 
und  der  Oomponisten  eine  das  leidende  Volk  symbolisirende 
Mater  dolorosa  ist.    In  Frl.  Delna,  der  auch  als  Schau- 
spielerin sehr  tüchtigen  Altistin  der  Komischen  Oper,   fand 
die  Partie  eine  vorzügliche  Besetzung.     Es  schadete  dem 
Werke  einigermaassen,  dass  sich  die  gleiche  Situation  zwischen 
Herren  und  Bauern  mit  geringer  Aenderung  drei  Mal  wieder- 
holt,  was  eidi^  Monotonie  erzeug.     Auch  ist  Coouard's 
Orchestration  nicht  auf  der  Höhe  seiner  übrigen  guten  Eigen- 
schaften als  dramatischer  Componist.    Aber  im  Ganzen  haben 
wir  es  doch  mit  einem  gross  angelegten,  etnsten  Musikdrama 
zu   thun,   welches   den   überwundenen   Kunstformen   nicht 
allzu  grosse  Zugeständnisse  macht. 

9* 


116 


Die  andere  Novität  der  Komischen  Oper,  ^Xaviöre**  von 
Theodor  Dubois,  deren  Text  Gallet  einem  Banemromane 
aus  den  Sevennen  von  Ferdinand  Fahre  entlehnte,  hatte  ein 
eigenthümliches  G^eschick.  Die  erste  Vorstelhing  glich  einem 
Triumphe.  Drei  Nummern  mussten  wiederholt  werden.  Und 
dennoch  hielt  sich  das  Werk  nicht  einmal  drei  Wochen  lang. 
Der  Anfangserfolg  war  eine  Ghenugthnung  für  die  Liebhaber 
des  Alten,  denn  „Xaviöre^  ist  vom  Gomponisten  ganz  im 
Stile  der  alten  Spieloper  behandelt  worden,  aber  heute  können 
.  die  fortschrittlichen  Geister  sagen:  „Wer  zuletzt  lacht,  lacht 
am  besten*^.  Der  Textdichter  hatte  den  Fehler  begangen, 
das,  was  der  berühmte  Bomandichter  ganz  folgerichtig  als 
ländliches  Idyll  mit  tragischem  Auszug  angelegt  hatte, 
durch  rohe  Abänderungen  in  eine  komisch  sein  sollende  Oper 
umzuwandeln.  Der  Componist,  der  seit  zwei  Jahren  zu  den 
sechs  Tonsetzem  der  Acadömie  des  Beaux  Arts  gehört 
(ausser  ihm  sitzen  darin  Thomas,  Beyer,  Massenet,  Saint- 
Saöns  und  Paladilhe),  schreibt  gewandt  und  geschmackvoll 
sowohl  für  die  Stimmen,  wie  lur  das  Orchester.  Die  Be- 
setzung in  der  Komischen  Oper  war  überdies  sehr  gut.  Dass 
dennoch  der  Erfolg  so  wenie  Dauer  besass,  zeigt,  dass  selbst 
das  für  conservativ  geltende  Publicum  der  Komischen  Oper 
von  neuen  Werken  auch  neue  Formen  und  dramatische 
Folgerichtigkeit  verlangt. 

(Schluss  folgt.) 


Wien. 


(Fortsetzung.) 


Gestatten  Sie,  dass  ich  die  begonnene  Virtuosen-Muste- 
rung unserer  jetzigen  Goncertsaison  für  den  Augenblick  unter- 
breäe.  um  des  seither  veranstalteten  dritten  (Ordentlichen) 
Gesellschaftsconcertes  zu  gedenken.  Dasselbe  bezeugte 
nämlich  an  einem  markanten  Seispiel,  wie  verschieden  aer 
Geschmack  des  PubUcums  in  verschiedenen  Musikstädten  sein 
kann.  Das  in  Bede  stehende  Gesellschaftsconcert  enthielt 
nämlich  als  Hauptnummer  Massenet*s  nEva,*^,  ein  bereits  1875 
componirtes  Werk,  das  aber  in  Wien  bisher  völlig  unbekannt 
gewesen.  Die  Anre^^g,  es  bei  uns  endlich  aufzuführen,  er- 
hielt der  jetzige  Dirigent  der  GeseUschaftsconcerte,  Hr.  Bich. 
V.  Perger,  durch  den  ausserordentlichen  Erfolg,"  den  er  mit 
der  Composition  des  Pariser  Tonsetzers  1893  bei  wiederholter 
Aufführung  in  Botterdam  erzielt  hatte,  und  im  letzten 
Wiener  G^ellschaftsconcert  fiel  die  Quasi-Novität  in  aller 
Form  durch:  was  soll  man  dazu  sagen?  Nun  ich  glaube,  dass 
leider  unser  Publicum  Becht  hatte.  Dieses  hielt  sich  an  den 
Kern  der  Sache,  das  Botterdamer  vielleicht  an  die  glänzende 
Aussenseite,  das  feine,  zum  Theil  prächtige  Orchestergewand, 
welches  aber  bei  uns  kaum  Jemanaen  über  die  seelische  innere 
Leere  hinweggetäuscht  haben  dürfte.  Massenet's  »Eva^,  vom 
Gomponisten  tds  Mysterium  bezeichnet,  ist  in  dem  unerquick- 
lichen Mischstil  von  Oratorium  und  Oper  gehalten,  den  Bubin- 
stein  vergeblich  in  Schwang  zu  bringen  suchte,  für  den  er  in 
Bremen  sogar  ein  eigenes  Theater  erbauen  wollte.  Die  Oper 
schlägt  aber  bei  Massenet  entschieden  vor,  und  zwar  derart, 
dass  sie  gesanglich  mit  Gounod'schen,  orchestral  mit  Berhoz'- 
schen  Mitteln  arbeitet.  Auch  Wagner*s  „Tannhäuser**  und 
.Lohengrin"  scheint  der  Gomponist  der  „Eva**  bei  Verfassung 
dieser  Partitur  schon  gut  gekannt  zu  haben.  Wenn  ihm  nur 
ein  wirklich  neuer,  eigenthümlicher  Gedanke  eingefallen 
wäre!  Aber  sowohl  bei  Durchsicht  des  Olavierauszuges ,  als 
beim  Anhören  des  Werkes  selbst  habe  ich  vergebens  nach 
einem  solchen  musikalischen  Funde  ausgelugt.  Ein  paar 
hübsche  a  capella-Ohöre  und  instrumentale  Zwischenspiele, 
ein  recht  stimmungsvoll  beginnendes,  dann  sich  in  Banali- 
täten verlierendes  Liebesduett  (zwischen  Adam  und  Eva!), 
dann  am  Schluss  bei  Verfluchung  des  ersten  Menschenpaares 
ein  seit  Berlioz'  „Tuba  mirum**  im  Ooncertsaal  kaum  je  mehr 
erhörter  orchestraler  Höllenlärm  (besonders  durch  zwei  grosse 
Trommeln  bewirkt):  das  ist  so  ziemlich  Alles,  was  Einem  an 
Einzelnheiten  aus  der  Musik  auffällt.  (In  der  Fluchscene  hat 
Massenet,  wie  Berlioz  in  der  „Bonde  du  sabbat**  seiner  Phan- 
tastischen Svmphonie,  eine  altkirchliche  Sequenz  des  „Dies 
irae"  eingenochten ,  wirksam,  aber  doch  durchaus  nicht  mit 
der  geniiden  Kraft  des  Vorbildes.)  Also  die  Musik  des  My- 
steriums kann  man  unmöglich  hochstellen,  aber,  wenn  sie 
auch  viel  besser  wäre,  verhinderte  schon  aie  theils  unklare, 
theils  lüstern-frivole  Umdeutung  der  naiven  mosaischen 
Schöpfungsgeschichte  durch  Massenet's  Pariser  Librettisten, 
Louis  Gkllet,  ein  poetisches  Mitempfinden  des  deutschen  Hörers. 
Warum  werden  Adam  und  Eva  aus  dem  Paradies  Verstössen? 


Nach  Hm.  Gallet  deshalb,  weil  sie  angefangen  haben,  sich  — 
zu  lieben!  Vom  Baum  der  Erkenntniss  Kosten,  der  erste 
Sündenfedl,  deckt  sich  also  in  diesem  Mysterium  mit  dem  Be- 
griff der  Gattenliebe.  Man  fragt  sich  unwillkürlich,  wozu 
denn  der  Schöpfer  das  erste  Menschenpaar  überhaupt  in  die 
Welt  gesetzt  nahe,  wenn  sich  die  Beiden  nicht  „lieben" 
durften!  Das  Mysterium  endet  recht  bezeichnend  mit  einem 
Schlussgesang  Adam*s  und  Eva's: 

„Da  Gehör  wir  geschenkt  nur  den  Geistern  der  Hölle, 

wenn  dein  Spruch  uns  verdammt; 

Wenn,  o  Gott,  deine  Hand  auf  uns  lastet,  ob  der  Sünde, 

Auf  uns  und  unserer  Wonne; 

Wenn  der  Tod  unserer  harrt,  Schmerz  und  Leid    uns 

verbliebe 
Hier  auf  Erden  aUein, 
Strafe   uns,   doch   nur  lass   uns  die  Wonnen    der 

Liebe!", 

worauf  die  HöUengeister  das  letzte  Wort  behalten: 

„Dir  seid   verdammt,  (fortissimo  einsetzend,  dann  leise 

aasklingend)  ver  —  dämmt!** 

So  in  der  deutschen  Uebersetzung  des  Hm.  Ferdinand  Gum- 
bert  in  Berlin,  die  aber  meines  Wissens  noch  keiner  Auffüh- 
rung in  der  deutschen  Beichshauptstadt  zum  Substrat  diente, 
indem  das  Werk  überhaupt  noch  nicht  auf  deutschem  Boden 
angeführt  worden  ist.  Schon  dieser  umstand  hätte  Hm. 
V.  Perger  ein  Wenig  bedenklich  machen  können,  bevor  er 
sich  zur  Aufführung  der  „Eva**  in  einem  Wiener  Gesell- 
schaftsconcert entschioss. 

Wie  ganz  anders  stand  es  um  den  gleichfalls  hier  von  Hm. 
V.  Perger  in  den  G^sellschaftsconcerten  aufgeführten  TineV- 
schen  „Franciscus**.  Dieses  Oratorium  ist  gerade  durch  seine 
vielen  erfolgreichen  Aufführungen  in  deutschen  Concertsälen 
berühmt  geworden  und  durfte  daher  derEenntniss  des  Wie- 
ner Publicums  nicht  vorenthalten  bleiben.  Was  das  Masse- 
net*sche  Opus  betrifft,  so  errang  es  hier  —  obwohl  im  Ensem- 
ble sehr  sorgfältig  einstudirt  —  wie  bereits  bemerkt,  kaum 
einen  Achtungsenolg.  Die  Bolisten  vom  Hofopemtheater  Hr. 
Bitter  (Adam)  und  Frau  Mora  (Eva),  sowie  der  eigens  zur 
Ausführune;  der  salbungsvollen  conventioneilen  Becitative  des 
„Sprechers^  nach  Wien  erbetene  Berb'ner  Tenorist  Baimund 
von  Zur-Mühlen  standen  auf  verlorenen  Posten.  Hr.  von 
Zur-Mühlen  sang  übrigens  —  vielleicht  aus  Indisposition  — 
wiederholt  zu  tief,  welcher  Maneel  auch  seine  Mitwirkung  in 
einer  (wesentlich  veralteten)  CoToraturarie  eines  HändePschen 
Oratorium-Fragmentes  beeinträchtigte,  mit  welchem  man  das 
Goncert  eröffnete.  Es  handelte  sich  um  des  Meisters  allego- 
risches Jugend-Oratorium  „H  trionfo  del  tempo  e  della  veritä" 
(1708  in  Bom  componirt),  das  er  in  London  auf  der  Höhe 
seines  Schaffens  1787  und  dann  nochmals  1757  —  nach  allen 
seinen  grossen  Schöpfungen  und  im  bereits  erblindeten  Zu- 
stande —  umarbeitete.  Im  Gesellschaftsconcert  brachte  mau 
daraus  eine  Jagdscene,  ausser  der  bereits  erwähnten  Tenor- 
arie zwei  längere  Chöre  enthaltend,  noch  jetzt  überraschend 
frisch  klingend,  aber  freilich  von  der  harmlosesten  pastoralen 
Stimmung.  Diese  Chöre  wurden  von  dem  Publicum  offenbar 
mit  Behagen  angehört,  konnten  aber,  —  wie  überhaupt  das 
ganze  Fragment  —  herausgerissen  aus  dem  Zusammenhang 
mit  dem  Uebrigen,  unmöglich  tieferes  Literesse  einflössen.  Der 
Applaus  hielt  sich  auch  in  den  engsten  Grenzen.  Es  ist  daher 
läcnerlich,  mit  einem  gewissen  Kritiker  zu  saeen:  Der  alte 
Händel  habe  diesmal  den  jungen  Massenet  aus  dem  Felde  ge- 
schlagen. Erstlich  waren  überhaupt  gar  keine  Berührungs- 
Suncte  zwischen  den  vorgeführten  Compositionen  Beider  und 
aber  auch  kein  Anlass  zu  Vergleichen  gegeben,  und  dann 
war  im  Concert  gewiss  das  anmuthige  HändePsche  Bococo 
schon  längst  vergessen,  als  die  erste  Note  des  Mysteriums 
ertönte.  Der  eigentliche  Held  des  GeseUschaftsconoertes  war 
der  ausgezeichnete  deutsche  Geiger  Prof.  Hugo  Heermann 
aus  Frankfurt  a.  M.  Er  spielte  zwischen  den  beiden  Chor- 
nummem  das  herrliche  Brahms*sche  Yiolinconcert  mit  einer 
technischen  Meisterschaft,  Empfindungswärme  und  Stilgrösse, 
wie  vor  ihm  in  Wien  nur  Joachim,  dem  das  unendlich 
schwierige  Werk,  an  das  sich  nur  echte  Künstler  wagen 
dürfen,  gewidmet  ist.  Kurz  vorher  hatte  übrigens  auch  der 
kleine  Bronislaw  Hubermann  das  Brahms'sohe  Concert  für 
seine  Jahre  erstaunlich  und  zur  vollen  Zufriedenheit  des  Mei- 
sters vorgetragen,  welch  Letzterer  erklärte,  er  werde  seine 
nächste    Violincomposition    dem  genialen    Knaben    widmen 


aiT 


(Helati^  refero)..  und  «.vu^  d^r  gr^so^  BrabfOBhErfolg^^  des 
Iclemen  HubeniiAnn  bedeol^te  mittelbar  einen  Trininph  Prof. 
Heermann*8.  denn  von  ihm  hatte,  wie  man  erfahren,  der  an* 
gehende  polnische  Joachim  die  Sohwierigkeiten  dee  in  Bede 
stehenden  Yiolinconoertee  in  eifrigstem  Stadium  überwinden 

felemt,  und  auch  die  ganze  Art  des  Vortrages  deutete  auf 
es  deutschen  Künstlers  classisches  Beispiel. 

(Fortsetsung  folgt.) 

Bericht. 

Leipzig.  Die  anmuthige  Bdur-Symphonie  von  Yolk- 
mann,  Mendelssohn's  phantastische  „Sommemachtstiaum*'- 
Ouvertüre  und  ein  neues  Scherzo  capriccioso  von  Dvoi'&k 
waren  die  Orchesternummem,  Frau  Lilli  Lehmann  aus 
Berlin  in  Liedern  von  Schubert  und  Schumann  und  unser 
Leipziger  Yiolinmeister  Hr.  Arno  Hilf  mit  dem  1.  Satz  von 
Lipinski*s  Militftrconcert  die  Solisten  des  16.  Abonnement- 
concertes  im  Neuen  Gewandhaus.  Die  Werke  von 
Yolkmann  und  Mendelssohn,  dem  Publicum  dieser  Con- 
certe  liebe  Bekannte,  gewährten  demselben  in  der  vom  Or- 
chester unter  Nikisclrs  feinfilhliser  Führung  dargjBbotenen 
ganz  süperben  Ausführung  erhöbete  neue  Freuden.  Die 
gleiche  unübertreffliche  Ausführung  fand  auch  die  Novität 
von  DvoHik,  die  sich  als  ein  gedanklich  ungemein  geistvolles 
und  in  der  Instrumentation  fein  abgetöntes,  nur  vielleicht 
etwas  zu  lang  gerathenes  Stück  präsentirte  und  mit  Beifall 
aufgenommen  wurde.  Frau  Lehmaxin  wirkte  mit  ihrem 
Liedervortrag  tiefergreifend,  und  Hr.  Hilf  verstand  es,  wie 
schon  früher  einmal  in  einem  Akademischen  Orchesterconoert, 
den  altvaterischen  Lipinski'schen  Concertsatz  in  fascinirender 
Weise  nach  virtuoser  und  mit  innigem  Oe^lhlsausdruck  nach 
melodischer  Seite  hin  gerecht  zu  werden.  Beiden  Künstler- 
celebritäten  wurde  trotz  der  dem  Publicum  Beserve  auflegen- 
den Anwesenheit  Sr.  Majestät  des  Eöni^  Albert  begeistert  ge- 
huldigt. —  Zu  einem  unvergeeslich-weihevollen  Concertabend 
gestaUete  sich  das  folgende  (17.)  Abonnementconcert  mit 
Brahms^  Deutschem  Kequiem,  dessen  Ausführung  die  bösen 
Wunden  ausheilte,  welche  die  Qewandhausauff&nrungen  in 
den  Jahren  1869  und  1873  dem  hehren  Werke  gescnlagen 
hatten.  Das  Deutsche  Requiem  hat  nun  endlieh  auch  im 
Gewandhaus  eine  seiner  unsagbaren  Schönheiten  würdiee  Hei- 
mathstätte gefunden,  die  ihm  hier  bisher  nur  der  Kiedersche 
Yerein  geboten  hatte,  denn  den  eindruckstiefen,  unvergessenen 
Beproductionen  unter  Hm.  Prof.  Dr.  £retzschmar's  Leitung 
durfte  sich  in  Bezug  auf  congeniale  Auffassung  und  Inter- 
pretation die  neueste  Oewanohausthat  unter  Nikisch  als 
ebenbürtig  zur  Seite  stellen.  Sie  könnte  als  eine  durchaus 
ideale  bezeichnet  werden,  wenn  die  männlichen  Chorstimmen 
den  Frauenstimmen  quantitativ  imd  qualitativ  die  Wage  ge- 
halten hätten.  (Welche  Ohorwirkungen  würden  jetzt  im  Ge- 
wandhaus, wo  ein  begeisterter  und  begeisternder,  stets  mit 
vollstem  künstlerischen  Ernst  seine  Au^be  erfassender 
Dirigent  die  Ghorübungen  leitet,  zu  erzielen  sein,  wenn  das 
rechte  Ebenmaass  der  Männer-  und  Frauenstimmen  —  am 
besten  durch  Herbeiziehung  des  Lehrer-Gesangvereins  —  her- 
zustellen wäre!)  Dieses  Mauco  an  der  Aufführung  in  Rede 
vergass  man  aber  oft  ganz  über  der  Herrlichkeit  im  Uebri- 
gen,  zu  welchem  auch  die  Ausführung  der  beiden  Solostim- 
men durch  Frl.  Geyer  aus  Berlin  und  Hrn.  Haase  aus 
Carlsruhe  zu  zählen  ist,  denn  noch  selten  haben  hier  diese 
Partien  eine  so  erschöpfende  Yertretung  gefunden  wie  dies- 
mal. Sollen  wir  unser  Musterorchester  und  Hm.  Organist 
Homeyer  noch  besonders  rühmen?  Es  ist  nicht  nöthig. 
Umso  bedauerlicher  war  nur  der  Umstand,  dass  das  Publicum, 
durch  ein  paar  irrthümUch  zur  Ausgabe  gelangte  Concertzettel 
mit  dem  unrichtigen  Hinweis  auf  eine  Pause  zwischen  dem 
2.  und  8.  Requiemsatze  veranlasst,  durch  allgemeinen  Auf- 
bruch die  andachtsvolle  Stimmung,  in  welche  es  versetzt  war 
jäh  unterbrach  und  sich  in  dieselbe  erst  wieder  hinein  zu 
finden  hatte,  als  die  Aufführung  ihren  Fortgang  nahm.  Dem 
Requiem  gingen  die  Ouvertüre  zu  „Iphigenie  in  Aulis**  von 
Gluck  mit  dem  Rieh.  Wagnerischen  Schluss  und  das  Concert- 
stück  .Ostermorgen**  für  Orgel,  Trompeten,  Posaunen,  Pauken 
und  Tamtam  (ächlusssatz  aus  „Ostern")  von  C.  A.  Fischer 
voraus,  die  Ouvertüre  in  stilvoller  Auffassung  und  das  Con- 
certstück  mit  dem  ihm  innewohnenden  glänzenaen  klanglichen 
Effect,  zu  welch  Letzterem  vor  Allem  Hr.  Homeyer  an  der 
Orgel  durch  seine  seltene  Registrirkunst  das  Seine  beitrug. 
Das  Programm  der  6.  Kammermusik  im  Neuen  Ge- 
wandhaus hatte  ein  ganz  neuzeitliches  Aussehen.    Das  Mittel- 


stüek'  bildete,  das  neu6.*Gmoll-0]ifaLvierq^dlinteti'  von  8.  Jadas« 
sohn^  umrahmt  von  den  Streichquartetten  in  Ddur  (Op..  11) 
von  P.  Tschaikowsky  und  in  GmoU  (Op.  87)  von  Edv.Grieg« 
Das  Novum  des  einheimischen  Componisten  steht  in  der  ge- 
danklichen Physiognomie,  der  wirkungsvollen  Contrastirnng 
der  Hauptthemen,  der  sicheren  Handhabung. der  Form,  wie 
der  Gompositionstechnik  überhaupt  seinen  älteren  Geeohwi- 
stem  gleicher  Gattung  kaum  nach,  unterscheidet  sich  aber 
darin  von  ihnen,  dass  es  zu  einem  grossen  Theil  mehr  den 
Eindruck  eines  Streichquartetts  mit  Ciavier  macht,  als  deb 
eines  Quintetts,  in  welchem  das  Ciavier  eine  mitführende 
RoUe  spielt.  In  der  Ciavierpartie  von  dem  Componisten, 
und  zwar  für  dessen  Alter  mit  überraschender  Frische  ausee« 
führt,  und  in  den  Streichinstrumenten  mit  liebevollem  Eifer 
durch  die  HH.  Hilf,  Becker,  Unkenstein  und  Kiengel 
zum  Yortrag  gebracht,  fand  das  Quintett  trotz  seiner  Stellnng 
zwischen  den  hier  bereits  bekannten  und  es  an  Kühnheit  und 
Originalität  der  Gedanken  weit  überragenden  beiden  Quar^ 
tetten  den  lebhaften  Beifall  des  Auditoriums.  Die  Werke 
von  Tschaikowsky  und  Grieg,  von  den  HH.  Hilf  und  Genossen 
mit  wahrhaft  hinreissendem  Schwung  und  Feuer  reproducirt, 
verfehlten  auch  diesmal  nicht  ihre  zündende  Wirkung.  Der 
dem  kostbaren  Tonpoöm  Grieg's  gespendete  Beifall  wuehs 
aber  zum  Orkan  an,  als  das  Publicum  nach  dem  letzten  Satze 
gewahr  wurde,  dass  der  geniale  Componist  der  Aufführung 
seines  Werkes  in  Person  beiwohne.  Der  Jubel  konnte  nur 
durch  mehrmaliges  Erscheinen  des  Gefeierten  auf  dem  Podium 
beschwichtigt  werden. 

Für  das  letzte  Concert  des  Riedel- Yerein s  hatte  dessen 
Dirigent  Hr.  Prof.  Dr.  Kretzschmar  eine  treffliche  Aus- 
wahl von  Weihnachts-  und  Passionscompositionen  eetroffen. 
Die  Werke  ersterer  Gattung  waren  die  Chöre  „Wie  schön  singt 
uns  die  Engelschaar**  und  „Sehr  grosse  Ding  hat  Gott  ge- 
than"  von  Cornelius  Freund  (Ausgang  des  1(5.  Jahrhunderts 
Cantor  in  Zwickau)  und  J.  Eccard's  Motette  „O  Freude  über 
Freud",  ein  Fdur-Pastorale  für  Orgel  von  S.  Bach,  die  Weih- 
nachtslieder  „Die  Hirten",  „Die  iLönige"  und  „Christus  der 
Kinderfreund"  für  eine  Singstimme  mit  Orgel  von  P.  Cornelius, 
die  von  C.  Riedel  für  gemischten  Chor  |;esetzten  altböhmischen 
Weihnachtslieder  „Die  Engel  und  die  Hirten"  und  „Lasst 
Alle  Gott  uns  loben"  und  die  Chormotette  „Hodie  Christus 
natus  est"  von  Nanini.  Die  Passionsabtheilung  leitete  das 
Orgelchoralvorspiel  zu  „Christ  lag  in  Todesbanden"  von 
S.  Bach  ein.  Es  folgten  das  von  C.  Riedel  für  gemischten 
Chor  arrangirte  Passionslied  „Da  Jesus  in  den  Gbirten  ^ng" 
aus  den  Straubinger  Ansingeliedem,  die  weiteren  Chöre  J^cce^ 
quomodo  moritur"  von  J.  Handl  und  „Crucifixus"  von  A.  Lotti. 
Hieran  schlössen  sich  die  Basslieder  „Ists  möglich"  von  Händel 
und  „Des  lauten  Tages  wirre  Klänge"  von  P.  Cornelius  an. 
Die  Schlussgruppe  des  Concertes  umfasste  Chöre  von  F.  WüU- 
ner  („Stabat  mater"),  N.  v.  Wilm  („Tenebrae  factae  sunt") 
und  Mozart.  (^Ave  verum").  Der  Ausführung  der  Chorwerke 
kann  das  höchste  Lob  gespendet  werden,  der  Verein,  von  Hrn. 
Prof.  Dr.  Kretzschmar  aufs  Feinste  vorbereitet,  hat  unter  dessen 
elastischer  Führung  wieder  wirkliche  Cabinetstücke  geistlichen 
Chor  Vortrags  hingestellt.  Yorzüglich  klangen  auch  in  den  freudig 
gestimmten  Chören  von  Freund,  in  den  Altböhmischen  Weih- 
nachtsliedem  und  dem  Btandl'schen  Chor  die  von  den  Damen 
Sperling,  Dudensing  und  Habermehl  und  den  HH.  Carl 
Müller  und  Seebach  ausgeführten  Soloterzette  und  -Quar- 
tette. Frl.  Sperling  machte  sich  um  das  schöne  Gelingen  des 
Concertes  ausserdem  noch  durch  den  warmempfundenen,  von 
einem  edeln  und  wohlgebildeten  Organ  getragenen  Yortrag 
der  (an  der  Orgel  leider  nicht  immer  discret  genug  beglei- 
teten) Comelius^hen  Weihnachtslieder  verdient,  und  ^^leiches 
Lob  ist  Hm.  Seebach  für  die  Ausführung  seiner  Bassheder  zu 
spenden.  Die  beiden  Orgelstücke  trug  m  hohen  G^nuss  bie- 
tender Weise  Hr.  Homever  vor.  Das  Concert  hätte  eine 
vollere  Kirche  verdient.  Die  aber  gekommen  waren,  werden 
dankerfüllten  Herzens  an  dasselbe  zurückdenken. 

Yielleicht  erwarten  unsere  Leser  nun  auch  noch  einen  Be- 
richt über  die  neulichen  beiden  Concerte  der  k.  Hofcapelle 
aus  Berlin.  Wir  müssen  auf  eine  Berichterstattung  aber  ver- 
zichten, nicht,  weil  man  uns  keine  Referentenbillets  zuge- 
schickt hatte,  sondern  deshalb,  weil  dieselben  uns  durch  einen 
hiesigen  Concertagenten  zugestellt  wurden,  aus  dessen  Händen 
wir  Concertbillets  grundsätzlich  seit  einiger  Zeit  nicht  anneh- 
men. Inwieweit  dieser  Herr  befugt  war,  sich  brieflich  uns 
gegenüber  als  Sprecher  der  in  Rede  stehenden  Hofcapelle  und  des 
Hrn.  Dirigenten  aufsEuspielen,  entzieht-  siöh  unserer  Beurthei- 
lung.  Wir  können  nur  vermutheUf  dass  er  der  Garant  für  beide 
Concerte  war  und  aus  diesem  Yerhältniss  sich  dieses  Bdcht 


Ui 

dtü-cA  die  die  Zeitungniotisen  dieses  flertu  charAkterisireikde 
Art  und  Weise,  in  welcher  in  der  Localpreeee  auf  des  mit 
gaosserordentlicherSpttDiiiiii^^  erwartete  groeae  „xmieikaliache 
Ereignies*'  der  Saieoii  hingewiesen  wnrde*J,  denn  anderen&lkf 
d.  h.  wire  der  betr.  Anranseor  nicht  an  dem  geechftfüichen  Bi- 
sicodee Unternehmens betneiligtsewesen,  wSrdederselbe  wohl 
kaam  die  Feder  sam  Natsen  der  Cwneerte  gertthrt  haben.  Was 
Übrigens  diese  Goncerte  sa  einem  ^Ereigniss"  fUr  Lieipsag  ge- 
stempelt haben  soll,  ist  ans  angesichts  nnserer  gegenwkrngen 
Oewandhansconcerte  nnter  Nikisch  bis  heute  unverstAnduch 
geblieben.  Für  ein  „Ereigniss**  für  Leipzig  wird  Hr.  fiof» 
oapellmeister  Weingartner  kaum  selbst  das  Unternehmen 
aneesehen  haben,  es  wird  ihm  mit  demselben  wohl  vornehm« 
lieh  darnm  zu  thnn  gewesen  sein,  unserem  Publicum  Gelegen- 
heit SU  Vergleichen  swischen  beiden  Conoertinstitutionen  su 
bieten.  Ob  er  aber  dabei  den  geho£Pken  Vortheil  Ihr  sich 
selbst  gefunden  hat,  ist  bei  der  Ebenbürtigkeit  der  beiden 
Capellen  und  ihrer  Dirigenten  mindestens  fraglich.  Wir,  und 
viele  Andere,  zi^en  unseren  Nikisch  aber  schon  aus  dem 
äusserlichen  Grunde  Hm.  Weingartner  vor  weil  derselbe 
gänzlich  frei  ist  von  den  Dirigentenuntngenden,  welche  Hr. 
weingartner  in  seiner  Brochure  „Ueber  das  Oirigiren**  (S.  46 
von  „Dabei  kommt  bei  diesen  Herren  eine  merkwürdige, 
aapp^ge  Unruhe  am  Polt^  an)  zwar  energisch  bek&mpft, 
ohne  jedoch  selbst  sich  ihrer  in  der  Praxis  entschlagen  zu 
können.  F* 

Conoertumsohau« 

Allenstein.  Gono.  der  Sängerin  Frau  Schmidt-Köhne  a. 
Berlin  u.  des  Pianisten  Hm.  Dr.  Neitzel  a.  (Mn  am  4.  Febr. 
m.  Soli  f.  Ges.  v.  Franz  („Sterne  mit  den  goldenen  Füs»- 
chen**),  Brahms  („Feldeinsamkeit**  u.  „Vergebliches  Ständ- 
chen*'), Schumann  („Frauenliebe  und  -Leben^),  Grieg  („Sol- 
vejg's  Lied*"),  Moszkowski  (Schlaf lied),  E.  O.  Nodnagel 
(„Od  dein  ich  bin**),  Humperdinck  (Winterlied),  Sommer 
(„Ganz  leise**  u.  -Albumblatt**),  Bungert  („Nonmenericordo 
jiü**),  W.  Taubert  („Der  Savoyard**)  u.  A.  u.  f.  Ciavier  v. 
Schumann  („Camaval**),  L.  Brassin  (Noct.)  und  Meyerbeer- 
Liszt  („Die  Schlittschuhläufer**). 

Altienburg«  1.  Abonn.-Oonc.  der  Singakad.  (Sitta.  Leip- 
zig): 4.  Symph.  v.  Beethoven,  1.  „Peer  Gynt**-Suite  v.  Grieg, 
„Sakuntala**-Ouvert.  v.  Goldmark,  Glaviervorträge  des  Hm. 
Prof.  Dr.  Beinecke  a.  Leipzig  (Gmoll-OoncertstÜck,  Nott.  u. 
Menuett  eig.  Comp.  u.  „Am  Springbrnnen**  v.  Schumann). 

Basel.  7.  Abonn.-Gonc.  der  Allgem.  Musikgesellschaft  (Dr. 
Volkland):  GmoU-Symph.  vi  Mozart,  „Festkltoge"  v.  Liszt, 
Ouvertüren  v.  Mendelssohn  („Das  Märchen  von  der  schönen 
Melusine")  u.  Wagner  („Faust**),  Vocalterzettvorträge  der 
Frls.  de  Jong,  Gorver  u.  Snyders  („Im  Frühling**  v.  Bargiel, 
„Belohnung"  u.  „SLleine  Wassertropfen**  von  Gath.  van  Ken- 
nes  etc.). 

BeFlln.  2.  Abonn.-Ck>nc.  der  Singakad.  (Prof.  Dr.  Blum- 
ner) m.  Handelns  „Belsazar**  unter  solist.  Mitwirk,  der  Frls. 
Oberbeck,  Stephan  u.  Haas  u.  der  HH.  Dierich  u.  van  Eweyk. 
—  7.  Phuharm.  Gonc.  (Nikisch  a.  Leipzig):  Harold-Symph. 
V.  Berlioz  (oblig.  Violk  alta:  Hr.  Prof.  Kitter),  Ouvertüren 
V.  Wagner  („Der  flieg:ende  Holländer**)  u.  Smetana  („Die 
verkaufte  Braut**),  Glaviervorträge  der  Frau  Garreno  (Esdur- 
Gonc  V.  Beethoven  n.  Ungar.  Phant.  v.  Liest). 

Budapest.  Philharro.  Goncerte:  No.  4.  (Dr.  Muck  aus 
Berlin).  Gdur-Symph.  v.  Schubert,  „Meistersinger **-Vor8piel 
v.  Wagner,  Eäköczy-Ouvert.  v.  Mannheimer,  Orchester- 
variat.  üb.  ein  Haydn'sches  Thema  v.  Brahms.  No.  6  (Dr. 
Richter  a.  Wien).  Symph.  pathöt.  v.  Tscha'lkowsky,  Ouv. 
„Garaeval**  v.  A.  üvorik,  „ParsifiBd**-Vorspiel  v.  Wagner, 
10.  Ungar.  Bhaps.  v.  Liszt. 


*)  Hier  nur  einige  Pröbchen:  (7.  Febr.)  „Herr  Weingartner 
erfreut  sich  übrigens  eines  Goncertmeisters  allerersten  Banges 
in  Herrn  Professor  Garl  Halir,  der  in  gleicher  Weise  bestrebt 
ist,  die  (3apelle  zu  grossen  künstlerischen  Thaten  zu  führen. 
Herr  Halir  wird  seinen  Freund  Weingartner  auch  nach 
Leipzig  begleiten.**  (9.  Febr.)  „Der  Gomponist  des  genialen 
Werkes**  („Till  EulenspiegeFs  lustige  Streiche**)  „wird  voraus- 
sichtlich der  hiesigen  Aufführung  unter  Leitung  seines 
Freundes  Weingartner  beiwohnen."  (11.  Febr.)  ,|Efcellena 
Graf  Hochberg  und  Litendanzrath  Pierson  werden  demselben 
beiwohnen.  Hofconcertmeister  Profbasor  Garl  Halir  über- 
nimmt die  Führung  der  ersten  Violinen.** 


(Clav.)  n.  Wassmanü  (Vioh)  uni  Miiwirkong  des  Frl.  Brata« 
nitech  a.  Heidelberg  (GesO  u.  der  HH.  Kühnel,  Piagels  und 
Schwanzara  (Streiöher):  GmoU-GIavierquint.  v.  Jadassohn, 
Soli  f.  Ges.  V.  Liest  („Mignon**),  Frans  („Im  Herbst**)  n.  A., 
f.  Clav.  V.  Ghopin  (Phant.  Op.  49)  u.  f.  Viel.  v.  Brach  („In 
memoriam**). 

Cassel.  4.  Abonn.-Oono.  des  k.  Theaterorch.  (Treiber): 
S.  Symph.  v.  Beethoven,  „Le  Bouet  d'Omphale**  v.  Saint- 
Saöns,  Ouvert.  zu  „Bichara  III.**  v.  Volkmann,  Solovor- 
träge des  FrL  Scotta  a.  Gopenbagen  (VioL,  I.  Gonc.  ▼.  Bruch, 
And.  reUg.  v.  Thom6  u.  Mazunca  v.  Zarzycki)  u.de6  Hrn. 
Bertram  (Ges.,  „Almansor*  v.  Bei  necke). 

ChrtStlanla.  4.  Gonc  des  Musikver.  (Holter):  6.  Symnh. 
n.  8.  Ouvert.  an  „Leonore**  v.  Beethoven,  Solo  vortrage  des 
Frl.  Frederiksen  (Ges.,  Madrigal  v.  Ghaminade  etc.)  u.  des 
Hm.  Zsjic  (VioL,  Gonc.  v.  Beethoven  und  Ohaconne  von 
S.  Bach). 

ComtftBZ.  4.  Abonn.-Symph.-Gonc.  des  Hra.  Handloser 
nnt.  Mitwirk,  des  Holland.  Damentersetts  der  Frls.  de  Jong, 
Gorver  u.  Snyders:  1.  Symph.  v.  Schumann,  „Tod  und  Verklä- 
rung** V.  B.  Strauss,  Ouvert.  „Garaeval**  v.  Dvorak,  Vocal- 
terzette  t.W.  Bargiel  („Im  Frühling**),  Gath.  van  Bennes 
(„Belooning**  u.  „lUeine  Wassertropfen**)  u.  A. 

Danzlg.  4.  Svmph.-Gonc.  (Schumann):  HmoU-Symph.  v. 
Schubert,  „Parsiml**-Vor8piel  u.  Kaiser-Marsch  v.  Wagner, 
Orchesterhumoreske  „Zur  Garaevalszeit**  v.  G.  Sehn  man  n^ 
DmoU-Glavierconc.  v.  Bnbinstein  (Hr.  Schumann).— Gonc. 
des  Männer-Gesangver.  (Kisielnicki)  unt.  solist.  Mitwirk,  des 
Frl.  Schulz  V.  hier  u.  der  HH.  Trautermsnn  a.  Lmpzig  und 
Hensel  a.  Berlin  am  2S.  Jan.:  Liedercant.  „Beiterleoen**  fbr 
Gbor,  Soli  u.  Orch.  v.  G.Hirsch,  sechs Altniederländ.  Volks- 
lieder, f.  Ghor,  Soli,  Orch.  u.  Harfe  arr.  v.  Kremser,  Gesang- 
soli V.Sommer  {„Ot^nz  leise**),  Ad.  Jensen  („Die  HeimatE- 
S locken**),  Ebert-Buchheim  (Spielmannslied)  u.  A.  (Ueber 
en  Vertreter  der  wichtigen  Tenorsolopartie  des  Hirsch'schen 
Werkes  schreibt  die  „D.  Z.** :  „Hr.  Trautermann  aus  Leipzig 
war  dafür  der  in  jedem  Belang  geeignete  Sänger.  Er  verfügt 
über  einen  mannhaft  gesunden,  vollkräftigen  Tenor  von 
etwas  dunklem  Timbre,  seine  Intonation  ist  bestimmt  und 
klar,  die  Höhe  von  eindrüoklichem  Wohlklang  und  bedeuten- 
der Klangmächt,  nur  das  Piano  entbehrt  mituntes  der  leichten 
flüssigen  Getragenheit,  doch  weiss  der  Sänger  durch  seine 
gediegene  Technik,  der  es  nichl  an  Vielseitigkeit  der  Aus- 
arucl»nuancen  gebricht,  das  Manco  gut  auszugleichen.  So 
verhalf  er  sehr  wesentlich  mit  der  Uantate  zu  der  wohlge- 
lungenen Wiedergabe.**)  —  2.  Musikal.  Abendunterhalt,  des 
Gesangver.:  Esdur-Glaviertrio  v.  Schubert  (HH.-  Schumann, 
Davidsohn  u.  Busse),  „Der  Böse  Pilgerfahrt**  v.  B.Schumann 
(Solisten:  Frls.  Engler,  Bohleder  u.  Suhr  u.  HH.  Beutener, 
Dr.  Goldschmidt  n.  Muscate). 

Detmold.  2.  Gonc.  des  Hm.  Vehmeier  (Glav.)  unt.  Mitwirk, 
der  Sängerin  Frl.  Behorst  a.  Minden  m.  Soli  f.  Gesang  von 
Bruch,  Oornelius  („Komm,  wir  wandeln  zusanmien^  und 
vier  Nummern  a.  den  Brautliedern),  Bnbinstein  („Es  blinkt 
derThau**),  d' Albert  („Zur  Drossel  sprach  der  Fink**),  Las- 
sen („Sommerabend**)  u.  Brahms  („Meine  Liebe  ist  grttn") 
u.  f.  Glav.  V.  Bach-Tausig  (Tocc.  u.  Fuge  in  Dmoll),  Tscha!- 
kowsky  (Ghant  de  Talouette**),  Grieg  („Papillen**),  Bar- 
giel (Allegro  con  grazia)  u.  Weber.  (Eine  noch  unbekannte 
Sängerin  beschämt  mit  ausschüeeslich  neuen  Liedeib  Han- 
derte  ihrer  berühmteren  £unstschweetern!) 

Dresden.  Gonc.  der  Dreissig^schen  Singakad.  (Hflsel)  unt. 
solist.  Mitwirk,  der  Frls.  Apitz,  Glaus,  Brück  u.  Alberti,  der 
Frau  Sondermann,  des  Hm.  Mann  u.  A.  m.  am  29.  Jan.:  „Acis 
und  Galatbea**  v.  Händel,  drei  Ghöre  a.  „Franciscus**  v.  Edg. 
Tinel.  —  8.  Nicod^-Gonc.  m.  der  Ghenmitzer  städt.  Gap.  unt. 
Mitwirk,  der  HH.  Stritt  v.  hier  ((3es.)  u.  F.  Grützmacher  jun. 
a.  Göln  (Violonc.) :  Eine  Faust-Synsph.  v.  Liszt,  Symnhon. 
Variat.  f.  Orch.  v.  J.  L.  Nicod^,  Violoncellconc.  v.  Volk- 
mann. 

Elberfeld.  2.  Gonc.  des  Instrumentalver.  (Rauchenecker): 
4.  Symph.  V.  Gade,  L'ArlMenne**  v.  Bizet,  „Vampyr*-Ouv. 
V.  Marschner,  Violin  vortrage  des  Hm.  Büekbeil  (Concert  v. 
G.  Bauchenecker  u.  zwei  Sätze  a.  dem  Dmoll-Gonoert  v. 
Wieniawski). 

Flensburg.  Am  24.  Jan.  Au^hr.  r.  Haydn's  „Jahres- 
zeiten durch  den  Gesangver.  ^^uterpe*^  (Bosemann)  unt  solist. 
Mitwirk,  des  Frl.  Bistow  a.  Hamburg  n.  der  HH.  Hintsel- 
mann  u.  Werkmeister  a.  Berlin. 

Frankfart  a.  M«  S.Freitagsoonc.  der  Museumsgesellschaft 
(Kogel):    8.  Symph.  v.  Schumann,  symph.  Dicht.  „Le  Gbas- 


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NeoJB  Litbe"  tod 


v:'S'i^iüdd(^ii,  Gei^ngvoiftrage 

■ambttrg.  Wohlldk&tigkeitecoiic.  des  Hm.  Messofaaert  a. 
Amsterdam  (Oes.)  ant.  Mitwirk,  des  Frl.  BaageMA  (€Iav.)  n. 
dev  HH.  Bispell  «u  £ngel  (Streicher)  am  7.  Jan.:  B.  Ciavier- 
trio  ▼.  Th.  H.  H.  Verhey,  Soli  f.  Ges.  v.  Loewe  u.  JB.  €^rieg 
(j^rnnemmtergßma^,  Wiegenlied,  „Mit  einer  Primola  veris**, 
„Was  ich  sah**,  „Ein  Freundschaftssttkck**  n.  „Herbststarm**)^ 
sowie  fbnf  Altniederlftnd.  Volkslieder  ▼.  Valerius^Böntgen,  £ 
Clav.  V.  Beethoven  (82  Variat),  f.  YioL  v.  Kes  (Romanze), 
Qodard  (Cansonetta)  u.  Wieniawski  (Mazurka)  u.  £  Vio- 
lonc.  V.  D.  van  Goens  (.Bevcense  u.  Gavotte).  —  Cone.  des 
fianiaten  Hm.  Consolo  am  16.  Jan.  m.  Compositionen  von» 
Bfich-LisKt  (Phant.  a.  Fuge  in  GmoU),  Beethoven  (Son.  Op. 
28),  Scarlatti  (Adur-Son.),  Schumann,  Sgambati  (Veochio 
Mionetto  u.  Tocc.),  Chopin,  Bub  in  st  ein  (Gavotte)  u.  Mosz- 
kowski  (Valse).  —  2.  Abonn.-Cono.  des  Caecilien-Yereins 
(Bpoigel)  nnt.  solist.  Mitwirk,  der  Frauen  Gmür-Harloff  und 
Crämer-Schleger  u.  der  HH.  Dierichu.  Dr.  Knemss:  9.  Symph. 
u.  3;  Ouvert.  zu  „Leonore*^  v.  Beethoven  ,^  Deutsche  Fest-  u. 
Gedenksprtkche  £  gern,  Chor  v.  Brahms. — Conc.  des  Damen- 
Streichquart.  Soldat-Bioeger,  Tincer-Baileti,  Lechner-Baüer  u. 
Herberl^Campbell  am  32.  Jan.:  Streichquartette  von  Mozart 
(Dmoll),  Mendielssohn  (Esdur)  n.  Beethoven  (€)p.  18,  No.  8).— 
CoBc  des  Violinisten  Hm.  Pick-Steiner  am  28.  Jan.  m.  Compo- 
sitionen V.  Godard(Conc.romant.),  S.  Bach(Chaconne),  Wie- 
niawski (Polen,  brül.},  Beethoven  (beide  Bomanzen)u.  Hu- 
bay  („Hejre  Kati").  —  ^ .  Philharmon.  Conc.  (Pro£  Barth): 
6.  S^mph.  V.  Beethoven.  „Othello*'-Ouvert.  v.  Dvof&k,  Yiolin- 
vorträge  des  Hm.  Prof.  Dr.  Joachim  (Conc.  v.  Brahms  und 
Romanze  v.  Bruch).  —  1.  popul.  Symph.-(3onc.  im  Conoert- 
haus  (Laube):  Symph.  pathöt.  v.  Tscha'ikowsky,  Ouver- 
türen V.  £.  N.  V.  RezniÖek  („Donna  Diana**)  u.  Beethoven 
(„Egmont**),  Vorspiel  zum 2.  Act a.  „Ingwelde**.v.  Schillings, 
HmoU-Marsch  v.  Schubert-Liszt,  Menuett  £  Streichorch.  v. 
Boccherini,  Scherzo  £  do.  v.  Cherubini,  Violinconc.  v.  Men- 
delssohn (Hr.  Zimmermann).  — -  2.  Abonn.-Conc.  (Weingart- 
ner  a.  Berlin):  8.  Symph.  v.  Beethoven,  „Vltava**  v.  Smetana, 
„Tannhfiai8fir*'-Ouvert.  v.  Wagner,  Violinvorträge  des  Hm. 
Berat»  a.  Bologna  (2.  Codc.  v.  Wieniawftki,  Elegie  v.  B a'z- 
ziniu.  Polen,  v.  Vieuxtemps).  —  8.  Kammermusi£tbend  der 
HH.  Zajic,  Schloming,  L&wenberg  n.  Gowa  (Streicher)  unter 
Mitwirk,  des  Hm.  Pauer  a.  Cöln  (Clav.):  Ciavierquintett  '^. 
Chr.  Sin  ding,  Gdur-Streichtrio  v.  Beethoven,  Adur-Clavier- 
Violinson.  v.  Brahms. 

Laibaeh.  2.  Kammermusikabend  der  Philbarm.  Gesell- 
schaft: Esdur-Streichquint.  v.  Dvof&k,  Adur-Clavierquart. 
V.  Brahms,  Gdur-Streichquart.  v.  Haydn.  (Ausführende: 
HH.  Zöhrer  [Clav.J,  (j^rstner,  v.  Niekerl,  Wettach,  Till  und 
Syfinek  [Streicher].)  —  8.  Mitgliederconc.  derselben  Gesell- 
scbaft  (Zöhrer):  Amoll-Symph.v.  Mendelssohn,  Cdur-Ouvert. 
V.  Schubert,  Violinconc.  v.  Beethoven  (Hr.  G^rstner). 

Leipzig.  17.  Abonn.-Conc.  im  Neuen  Gewandhaus(Nikisch) : 
Ouvert.  zu  „Iphigenie  in  Aulis"  v.  Gluck  m.  Bich.  Wagner*s 
Schluss,  Concertstück  „Ostermorgen**  f.  Org.  (Hr.  Homeyer), 
Trompeten,  Posaunen,  Pauken  n.  Tamtam  v.  C.  A.  Fischer, 
Ein  deutsches  Bequiem  v.  J.  Brahms  (Solisten:  Frl.  Geyer 
a.  Berlin  u.  Hr.  Haase  a.  Oarlsruhe).  —  6.  Kammermusik  da- 
selbst:. 8.  Clavierquint.  v.  S.  Jadassohn,  Streichquartette  v. 
P.  Tscha'ikowsky  (Op.  11)  und  £.  Grieg  (GmoU).  (Aus- 
führende: HH.  Pro£  Dr.  Jadassohn  [Ciavier],  Hilf,  Becker, 
Unkenstein  u.  Klengel  [Streicher].)  —  Am  16.  Febr.  Auffbhr. 
von  H.  Frankens  Kirchenorator.  „Isaak^s  Opferun^^"  durch  den 
Kirchenchor  der  Andreaskirche  (Höri^)  unt  sobst.  Mitwirk, 
des  Frl.  Wanner  u.  der  HH.  C.  Schreiber  u.  C.  MtQler.  (Org.: 
Hr.  Paul.)  —  6.  Conc.  des  Liszt-Ver.  (Strauss  a.  München): 
„Hamlet"  v.  Liszt,  Vorspiele  von  M.  Schillings  (zu  „Ing- 
weide")  u.  B.  Strauss  (zwei  a.  „Guntram"),  „Olafs  Hocb- 
zeitsreigen"  £  Orch.  v.  AI.  Ritter,  Solovortrl^  des  Frl. 
Brossmann  (Ges.,  „Lass  mich  ruhn"  v.  Liszt,  „Träume"  v. 
Wagner,  ^Auf  den  Lagunen"  v.  Berlioz,  „Die  Verlassene" 
u.  „Du  mit  den  schwarzen  Augen"  v.  P.  Klengel  etc.)  und 
des  Hm.  Krasselta.  München  (Viel.,  Conc.  v.  B.  Strauss etc). 
—  4.  Musikabend  des  Kammermusikver.:  Adur-CSavierquart. 
v.  J.  Brahms  (HH.  Jentsch,  Schmidt,  Schütze  und  Ettelt), 
Ciaviertrio  Op.  9  v.  C.  Henbner  (HH.  Dr.  Merkel,  Schmidt  u. 
Ettelt),  Solovortrftge  der  Frau  Hohlfeld  (Ges.,  „Im  Grase 
thants",  „An  dich  verschwendet"  und  „Domröschen"  von 
P.  Klengel,  „Der  Knknk"  v.  B.  Vogel  etc.)  und  des  Hrn. 
Dr.  Merkel  (Militftrmarsch  v.  Schubert-Tansig  etc.). 


"  Marienwerte^:  Cötic:^  iler  dttHMrin  t^u  Schmidt-Köhne 
a.  Berlin  u.  des  Pianisten  Hm.  Dr.  Neitzela.  Cöln  am  8.  Febr. 
Hb  demselben  Programm  wie  oben  unter  Allenstein. 

NOFdhausen.  Gone.  der  Pianistin  FrL  Gypser  a.  Leipzig 
nnt.  MitiTnbBk.  der  Sängerin  Frl.  v.  Oettingen  a.  Dorpat  aan 
5.  Febr.  m.  Soli  £  Ghes.  v;  Ad.  Jensen  (dDrei  Nummerar  aus 
„Dolorosa"),  W.  Berge  r  (Kinderlied)  u,  A.  u.  £  Ciavier  v. 
Chopin,  Tschaikowsky  (Fmoll-Bomanee),  Jensen-Xie- 
mann  („Murmelndes  Lüftchen"),  Wagner -Liszt  (Sninner- 
lied),  Schubert-LisB^  u.  Liszt  (Valse-lmpromptn  uiut  %>an. 
Ehape.). 

kotterdam.  2.  Auffifthr.  der  MaatBchajppij  tot  Be vord.  der 
Toonkunst  (Verhey)  m.  Schumann^s  „Faust"-Scenen  unt.  solist. 
Mitwirk,  des  Frl.  Nathan  a.  Frankfurt  a.  M.  u.  Wolf  v.  hier  u. 
der  HH.  Pinks  a.  Leipzie^  u.  Fenten  a.  Dilsseldorf 

Speyer.  8.  Conc.  ▼.  Gaecilien-Ver.  u.  Liedertafel:  Streich- 
quartette in  Dmoll  v.  Mozart  und  Schubert,  Streichquartett- 
sfttze  V.  Volkmann  u.  Beethoven,  Noct.  Op.  9,  No.  2 (f.?),  v. 
Chopin.  (Ausflihrende:  HH.  Walter,  Ziegler,  VoUnhals  «nd 
Bennat  a.  München.) 

WeimaF.  8.  Kammermusikabend:  Ddur-Streichquart.  v. 
Haydn,  Ciaviertrio  Op.  8  (neue  Ausgabe)  v.  Brahma,  Lieder 
V.  Brahms  (^^te  Liebe^),  Beinecke  (Mailied),  £L  Her- 
mann („Am  Kreuzweg"),  Sommer  (Wiegenlied),  umlauft 
(Frühlingaiied)  u.  A.  (AusfGQirende:  Frl.  Polscher  a.  Leipzig 
fGes.]  u.  HH.  Stavenhagen  [Clav.],  v.  der  Hbya,  Freyberg, 
Nagel  u.  Grtttzmacher  [Streicher].) 

^1^*  VeraifeU  Programme,  sowie  Programme  okne  Angabe  von  Ort  tmd 
Datum  müssen  vollständig  unbeachtet  bleiben! 

Engagements  und  GSste  in  Oper  und  Conoert. 

Crimmitschau.  In  dreifacher  Eigenschaft:  als  Compo- 
nist,  Dirigent  und  Pianist  wirkte  im  letzten  Wolschke'schen 
Abonnementconcer t  Hr.  Dr.  J.Merkel  aus  Leipzig  mit.  Üeber 
die  Beschaffenheit  der  von  ihm  selbst  mit  Feuer  dirigirten 
Concertouverture  wurde  Hinen  bereits  berichtet.  Seine  hervor- 
ragende pianistische  Leistnngsfthigkeit  documentirte  sich  vor 
Allem  in  dem  packenden  vort>rag  des  Esdur-Concertes  von 
Liszt  und  des  Militärmarsches  von  Schubert-Tausi^.  Mit 
einer  reizenden  „NoVellette"  eigener  Composition  ersmelte  er 
sich  einen  Separatapplaus.  —  Dessau.  Hr.  Vogl  aus  München 
beschloss  sein  hiesiges  Gastspiel  als  Lohengrin  und  war  dabei 
der  Gegenstand  herzlichster  Ovationen.  —  Erfart.  DieAus- 
fflhrung  des  letzten  Concertes  des  Soller'schen  Musikvereins 
lag  lediglich  in  den  H&nden  der  S&ngerin  Frl.  Freudenfeld 
aus  Berlin,  der  Pianistin  Frl.  Spittel  aus  Leipzig  und  des 
Violoncellvirtuosen  Hm.  Grützmacher  aus  Cöln.  Ist  der 
Letztere  schon  eine  bekanntere  Grösse,  so  stehen  die  beiden 
Damen  dagegen  noch  im  Anfange  ihrer  Künstlerlaufbahn. 
Dass  Beide  zur  rechten  Künstlerschaft  das  Zeug  besitzen, 
bekundeten  ihre  prächtigen,  mit  grossem  Beifall  aufgenom- 
menen Darbietungen.  —  Hamburg.  Im  7.  Philharmonischen 
Concerte  erregte  der  Frankfurter  Violoncellmeister  Hr.  Hugo 
Becker  mit  seinem  nach  Empfindung,  wie  Ton  und  Techmk 
gleich  bewunderungswerthen  Spiel  aUgemeine  Sensation.  — 
Moskau.  Hr.  Alexander  Siloti  wirkte  als  Solist  in  einem 
Symphonieooncert  des  Hrn.  Bullerjahn  mit  und  entzündete 
mit  seinem  meisterhaften  Ciavierspiel  den  Enthusiasmus  sei- 
ner Landsleute.  —  New-TOFk.  Am  2.  März  wird  Hr.  Dam- 
rosch  in  der  Academy  of  Mnsic  eine  neue  Serie  von  zwölf 
Aufführungen  deutscher  Opern  beginnen,  deren  Spielplan 
„Fidelio"  von  Beethoven,  „Tristan  und  Isolde",  „Die  Meister- 
singer", „Tannhäuser",  „Lohengrin",  „Walküre",  „Siegfried" 
und  „Götterdämmerung"  von  B.  Wagner,  sowie  „The  Scarlet 
Letter"  von  Damrosch  enthalten  wird.  Das  Personal  weist 
folgende  Namen  auf:  die  Damen  Klafsky,  Schilling, 
Eioenschuetz,  Stoll,  Mulder,  Maurer,  Mattfeld, 
Gadsky  und  Ternina,  sowie  die  HH.  Grüninjr,  Bert- 
hold, Lange,  Alvary,  Popovici,  Mertens,  Sehrens, 
V.  Puttlitz,  Stehmann,  Bromberg  und  Fischer.  Vom 
17.  bis  98.  iMDlrz  wird  das  Chicagoer  Orchester  unter  Leitung 
des  Hrn.  Th.  Thomas  im  Metropolitan  Opera  House  sieben 
Concerte  unter  Betheiligung  hervorragender  Solisten  veran- 
stalten. 

Kirohenmusik. 

Leipzig.  Thomaskirche:  16.  Febr.  „Vater  unser"  von 
£.  F.  Fesca.  „Gott,  sei  uns  gnädig"  v.  F.  Lachner.  16.  Febr. 
„Meinen  Jesum  lass  ich  nicht"  v.  S.  Bach. 


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AufgJsfDhrte  NovitMen. 

•    r  '  ....  •  , 

4     •     '  .  •  •  • 

Abert  CJ.  J.),  Ck)iitraba88conc.  (Leipzig,  Abendonterhalt.  im 
.  •    k.  Coneervat.  dar  Musik  am  14. .  Jan.) 
ÄreDSky  (A.),  Dmoll-ClaTiertrio.    (Cbarlottenharg,  2.  Kam» 

-'  memmsilubeiid  der  HH.  Ferrier  u.  Gben.) 
Beau  (L.  A.  le),    DmoU-OlaYieriaio.    (BadeziTBaden,  8.  Kam- 

mermosikabeDd.) 
Barffiel  (W.))  Ciaviertrio  Op.  20.    (Hamburg.  Conc. der  Frls. 

Helene  u.  Martha  Jowien  am  11.  Dec.) 
Becker  (A.),  Esdur-Clavierqoint.  (Barmen,  2.  Kammermusik- 

'-  a'bend  der  HH.  ▼.  Dameok  n.  Gten.) 
Berlioz  (H.)^  „Vehmrichter''-Oavert.    (Baden-Baden,  1.  Soli- 

:  -stenconc.  dee  Stadt.  Curorcb.  [Hein].) 
Bizet  (G.),  1.  „L'Arlteienne** -Suite.  (Oraz,  OefiPentL  Anffiihr. 
der  Scnule  dee  Steiermark.  Mosikver.  [No^]  am  19.  Dec.) 

—  —  Saite  „Roma*'.    (Freibnrg  i.  B.,   3.  Symph.-Gonc.   des. 

st&dt.  Orcb.  [Starke].) 
Brahma  (J.),  1.  Symph.     (Zürich,  4.  Abonn.-Ck)nc.  der  Ton- 

hallegesellschidPb  [F.  Hegar].) 
-^  —  Akad.  Feetonvert.    (Berlin,  Conc.  des  Hm.  d^Albert  m. 

dem  Philharm.  Orch.  am  10.  Jan.) 
-^ Tragische  Onvert.    (Hannover,  2.  Abonn.-Conc.  des  k. 

Orch.  [Frischen].) 
--  —  OrchestervariaL  über  ein  Haydn*8ches  Thema.  (Brunn, 

4.  ordentL  Conc.  des  Musikver.  [Kitzler.].) 
Dmoll-  Q.  Bdur-Clavierconc.     (Berlin,  Conc.  dee  Hm. 

d' Albert  m.  dem  Philharm.  Orch.  am  10.  Jan.) 
Gdur-Streichquint.   (Amsterdam,  2.  Soirte  f.  Kammer- 
musik.) 

—  —  Esdur-Clav.-Clarinettenson.  (Hamburg,  2.  Conc.  des  Hm. 
.Fiedler.) 

Clayiersonate  Op.  5.     (Crefeld,   Ciavierabend  des  Hm. 

Bummel  am  18.  Jan.) 

-! Ein  deutsches  Requiem,  (Hildesheim,  1.  Conc.  des Orat.» 

Ver.  [Nick].) 

Rhapsodie  f.  Altsolo  u.  M&nnerchor.    (Brunn,  2.  Conc. 

des  Mftnnergesangver.  [Kitzler].) 

Bruch  (M.),  „Schön  Ellen"".  (Basel,  Conc.  der  Allgem.  Musik- 
gesellschafb  zum  Benefiz  ihres  Oapellmeisters  Hm.  Dr. 
Yolkland  |  Volkland].) 

Brückner  (A.),  5.  Symph.  (Budapest,  8.  Philharm.  Concert 
fStrauss  a.  München].) 

Brüll  (I.),  8.  Seren,  f.  Orch.  (Annaberg,  Conc.  des  „Phönix** 
[Afferai].) 

Dvor&k  (A.)i  Symph.  „Aus  der  Neuen  Welt**.  (Constanz, 
8.  Abonn.-Symph.-Conc.  des  Hm.  Handloser.) 

Goetz  (H.),  Fdur-iSymph.  (Baden-Baden,  4.  Symph.-Conc. 
des  Stadt.  Curorcb.  [Hein].) 

Goltermann  (C),  1.  Violoncellconc.  (Amheim,  Conc.  der 
Ork.-Yereenig.  [Heuckeroth]  am  8.  Jan.) 

Grieg  (Edv.),  Cmoll-Clav.-Viohnson.  (Leipzig,  Abendunter- 
halt, im  k.  Conservat.  der  Musik  am  14.  Jan.) 

„Landkennung**  f.  Chor,  Baritonsolo  u.  Orch.    (Brunn, 

2.  Conc.  des  Mtonergesangver.  [Kitzler].) 

Herzfeld,  Ouvertüre  „Der  Traum  ein  Leben**.  (Budapest, 
8.  Philharm.  Conc.  [Strauss  a.  München].) 

Herzogen b er g  (H.  v.),  Kirchenorat.  „Die  Geburt  Christi**. 
(Hannover,  Aufführ,  des  Gartenkirchenchors  [Siecken].) 

Hürse  (C),  Fdur-Streichquart.  (Dessau,  4.  Kammermusik- 
abend.) 

Klughardt  (A.),  GmoU-Streichquint.  (Ebendaselbst,  8.  Kam- 
mermusikabend.) 

Lassen  (Ed.),  Festouvert.  (Coburg,  Wohlthfttigkeitsconcert 
am  14.  Dec.) 

Lindner  (A.),  Violoncellconc.  (Berlin,  6.  Philharm.  Conc. 
[Nikisch  a.  Leipzig].) 

Liszt  (F.),  „Festklänge**.  (Amheim,  Conc.  der Ork.-Vereenig. 
[Heuckeroth]  am  5.  Jan.  Budapest,  2.  Philharm.  Conc. 
[Strauss  a.  München].) 

„Les  Pröludes**.  (Meiningen,  Conc.  derHofcap.  [Stein- 
bach] am  26.  Dec.) 

N&praynik  (E.),  Gmoll-Claviertrio.  (Genf,  2.  Kammermusik- 
abend der  HJRT.  W.  Rehberg  u.  Gen.)! 

Neuhoff  (L.),  Cd ur-Streich quart.  (Barmen,  2.  Kammermusik- 
abend der  HH.  v.  Dameck  u.  Gen.) 

Nicodö  (J.  N.),  Sympbonieode  „Das  Meer**.  (Brunn,  2. Conc. 
des  Männergesangver.  [Kitzler].) 

Rauchenecker  (G.),  Symph.  Dicht.  „Aus  der  Jugendzeit** 
und  Fmoll-Clavierc(mcert.  (Cöln,  Musikal.  Gesellschafb 
[Seiss].) 


(C);  „Frieden8&(ie(if**-Ftotonyent.;(Ambflim^iCono. 
detOrk.-yereenig.[Heuokeroth]  amS.  Jan..  Baden-Baden, 
5.  Symph.-Conc.  des  st&dtw  OuForck.  [Hein].) 

„Biblische  Bilder  aus  dem  neuen  Testament*'  f.  Orch. 

(Breslau,  .12.  Symph.-Oonc.  der  Breel.  Conoertcap.  [Rie- 
menschneider].) 

—  -^  Triumphmarsch  filr  Orch.  (Amheim,  Conc.  der  Ork.- 
Vereenig.  [Heuckeroth]  am  6.  Jan.) 

Fdur-Claviertrio.    (Coburg,  Wohlthitigkeitsoonoert  am 

14.  Dec.) 

Reissmann  (A.),  Orator.  „.Wittekind**.  (Düsseldorf;  2.  Conc. 
des  Gesangver.  [Steinhauer].) 

Rjeznl6ek  (E.  N.  v.),  Ouvert.  zu  „Donna  Diana**.  (Meinin* 
gen,  Conc.  der  Hofcap.  [Steinbachl  am  26.  Dec.) 

Rheinberger  (J.),  Fdur-Concert  f.  Orff.  m.  Streichor^.  u. 
8  Hörnern.  (Graz,  öffentl.  Auffuhr.  dlBr  Schule  des  Steier- 
mark. Musikvw.  [No6]  am  19.  Dec.) 

A  moll-Orgelson.  (Leipzig,  Abendunterhait.  im  k.  Con- 
servat. der  Muök  am  14.  Jan.) 

„Harald**  £  gem.  Chor  u.  Clav.  (Neumarkt  i.  O.,  Conc. 

des  Gtesangrer.  am  8.  Dec.)    . 

Riemenschneider  (G.),  Symph.  Dicht.  „Der  Todtentanz*!. 
(Breslau,  Conc.  der  Bresl.  (3oncertcap.  zum  Benefiz  des 
Componisten  [Riemenschneider].) 

Rudorfz  (E.),  Svmphon.  Variationen  t  Orchester.  (Leipzig, 
14.  Abonn.*Cx»ic.  im  Neuen  Gewandhaus  [Nikisch].) 

Sachs  (M.  E.),  Ouvert  zur  Oper  „Palestrina".  (Baden-Baden, 
4.  Symph.-Conc.  des  städt.  (}urorch.  [Hein].) 

Saint-Saöns  (C),  „La  Jota  Aragonesa**.  (Amheim,  Conc. 
der  Ork.-Vereenig.  [Heuckeroth]  am  6.  Jan.) 

„Le  Rouet  d'Omphale**.    (Baden-Baden,  4.  Solistenconc. 

des  stftdt.  Curorcb.  [Hein].) 

Adur-Violinconc.    (Kaiserslautem,  2.  Conc.  desCaecilien- 

Ver.  [Kessel].) 

Schillings  (M.),  Vorspiel  zum  2.  Act  a.  „Ing weide**.  (Buda- 
pest, 2.  Philharm.  Conc.  (Strauss  a.  München].) 

Scholz  (B.),  Orchestersuite  „Wanderung**.  (Berlin,  8.  Phil- 
harm. Conc.  (Nikisch  a.  Leipzig].) 

Seyffardt  (E.  H.),  Concertcant.  „Aus  Deutschlands  grosser 
Zeit**.    (Berlin,   Aufführung  durch  den  ;Stem*sch6n  Ge- 
sangver. [Gemsheira]  am  17.  Jan.   Braunschweig,  2.  Auf- 
'  fähr,  durch  den  Lehrer-Gesans^ver.  [Frischen  a.  Hannover]. 
Gotha,  4.  Vereinsconc.  des  Musikver.  [Tietz].) 

Smetana  (F.),  Symphon.  Dicht.  „Durch  Böhmens  Flur  und 
*     Hain**.    (Baden-Baden,  8.  Solistenconc.  des  stftdt.  Curorcb. 
[Hein].) 

Vyäehrad**.  (Leipzig,  14.  Abonn.-Conc.  im  Neuen  Ge- 
wandhaus [Nikisch].) 

Strauss  (R.),  „Tod  und  Verklärung**.  (Budapest,  2.  Phil- 
harm. Conc.  [Strauss  a.  München].  Constanz,  8.  Abonn.- 
Sympb.-Conc.  des  Hrn.  Handloser.) 

Svendsen  (J.  S.),  Krönungsmarsch.  (Breslau,  1.  Sympb.- 
Conc.  der  Bresl.  Concertcap.  [Riemenschneider].) 

Taffanel  (P.),  Quint.  f.  Blasinstmmente.  (Cöki,  2.  Kammer- 
musikabend .  f.  Blasinstrumente.) 

Thomas  (A.),  Ouvert.  zu  ,^ignon^.  (Arzpieim,  Conc.  der 
Ork.-Vereenig.  [Heuckeroth]  am  5.  Jan.) 

TschaXkowsky (P.),  „Nussknacker**-Suite.  (Meiningen, Conc. 
der  Hofcap.  [Steinbach]  am  26.  Dec.) 

Serenade  f.  Streichorch.    (Kaiserslautern,  2.  Conc.  des 

Caecilien-Ver.  [Kessel].)  ' 

Ulrich  (H.),  Symph.  triomph.  (Breslau,  12.  Symph.-Conc. 
der  Bresl.  Concertcap.  [Riemenschneider].) 

Vierling  (G.),  „Der  Raub  der  Sabinerinnen**.  (Dordrecht, 
1.  Aufföhrung  der  Maatschappij  tot  Bevord.  der  Toon- 
kunst  [Erdelmann].) 

Wagner  (R.),  Eine  Faust-Ouvert.  (Zürich,  4.  Abonn.-(3onc. 
der  Tonhallegesellschaft  [F.  Hegar].) 

„Meistersinger**- Vorspiel.    (Hamburg,  2.  Conc.  des  Hm. 

Fiedler.) 

Kaiser-Marsch.    (Baden-Baden,  6..  SymplL-(3oncert  des 

städt.  Curorcb.  [Hein].      Berlin,  6.  Philharm.  Conc.  [Ni- 
kisch a.  Leipzig].) 

„Siegfried-Idyll**.    (Breslau,  1.  Symph.-(3ono.  der  Bresl. 

Concertcap.  [RiemenschneiderU 

Wagner  (S.),  Symph.  Dicht.  „Sennsucht**.  (Leipzig,  6.  Conc 
des  Liszt-Ver.  [der  Comp.f ) 

Zöllner  (H.),  Deutsches  Helden-Requiem  f.  M&nnerchor  u. 
Sopransolo  m.  Orch.  (Leipzig,  20.  Stiftungtfest  des  Lehrer- 
Gesangver.  [Sitt]  am  7.  Febr.  New- York,  Cono.  zumBesten 
des  Deutschen  Hospitals  [der  Comp.].) 


Vemnisohte  Mtttheilungen  und  Notizen. 

*  Für  Alle,  welche  die  diesjährigen  von  Hrn.  Dr.  Hans 
Richter  zu  leitenden  „Nibelungen^ -Aufführungen  in 
Bayreuth  besuchen  wollen,  seien  hier  die  Tage  derselben 
nochmals  angegeben :  19.— 22.  Juli,  26.-29.  J^li,  2,-5.  August, 
9.— 12.  August,  16. — 19.  August.  Der  numtaierirte  Sitzplatz 
für  je  eine  (vier  Abende  umfassende)  AuffÜhning  kostet  80  J6, 
Die  bez.  BiUete  sind  vom  Yerwaltungsrath  der  Bühnenfest- 
spiele in  Bayreuth  zu  beziehen. 

*  In  die  Leitung^ des  diesjährigen  Niederrheinischen 
Musikfestes  zu  Düsseldorf  werden  sich  der  dortige 
städtische  Musikdirector  Hr.  Prof.  Buths  und  HofcapeU- 
meister  Bich.  Strauss  aus  München  theilen.  Als  Solisten 
sind  vorläufig  Frau  Strauss-de  Ahna.  die  Frls.  Pre^i  und  Haas 
und  die  HH.  von  Zur-Mühlen  und  Messchaert  in  Aussicht 
genommen.  Als  Pfeiler  des  Programms  werden  die  9.  Sym- 
phonie und  die  Chorphantasie  von  Beethoven,  „Das  Paradies 
und  die  Peri**  von  Schumann,  zwei  „Anthems"  von  Händel 
und  der  Kaiser-Marsch  von  Wagner  genannt. 

*  Ein  Chor  verein  in  Marseille  hat  kürzlich  in  der  dor- 
tigen St.  Josephskirche  Richard  Wagner 's  „Liebesmahl  der 
Apostel*^  aufgeführt. 

*  Die  Abonnementconcerte  desBerliner  Philhar- 
monischen Orchesters  in  Hamburg  und  die  Philhar- 
monischen Goncerte  in  Bremen  werden  auch  in  den 
drei  (?)  nächsten  Saisons  von  Hm.  Hofcapellmeister  Wein- 
gart n  er  dirigirt  werden.  So  hoch  man  auch  in  Bremen  den 
Genannten  als  Dirigenten  schätzt,  so  hält  man  es  doch  einer 
Stadt  wie  Bremen  nicht  für  recht  würdig,  sich  den  Dirigenten 
von  auswärts  zu  leihen,  statt  einem  solchen  eine  ständige 
Stellung  zu  schafiPen,  wie  es  früher  daselbst  üblich  war  und 
auch  anderswo  in  normalen  Verhältnissen  gebräuchlich  ist. 
Dass  die  gedachten  Bremer  Goncerte  das  Honorar  für  einen 
ständigen  Gapellmeister  nicht  abwerfen  sollten,  ist  doch 
kaum  zu  glauben. 

*  Die  berühmte  Glavierfabrik  Steinway  &  Sons  in  New- 
York  hat  einen  aufrechtstehenden  Flügel  construirt  und 
auf  den  Markt  gebracht,  ein  Instrument,  welches ^in  der  Ton- 
qualität den'GoncertflÜgeln  dieser  Firma  nicht  ^nachstehen 
soll. 

^  Das  Mailänder  Journal  „II  Teatro**  veröffentlicht  das 
Programm  eines  Preisausschreibens,  betreffend  eine 
einactige  Oper.  Die  Bedingungen  sind  sehr  frei;  alle 
Nationalitäten  sind  zur  Bewerbung  zugelassen,  jedes  Oenre 
der  Oper  gestattet,  ausgeschlossen  sind  nur  Werke,  welche 
einen  grossen  Aufiuhrungsapparat  verlangen.  Vier  Preise  zu 
3000,  1500,  1000  und  500  Lure,  ausserdem  1000  Lire  für  das 
beste  Libretto  in  italienischer  Sprache  sind  gewährt.  An- 
fragen sind  an  das  gen.  Journal  zu  richten. 

*  Nach  der  von  den  „Bayr.  Blättern**  veröffentlichten, 
66  deutsche,  8  österreichische,  4  schweizerische,  1  engli- 
sche und  4  russische  Städte  umfassenden  Statistik  haben 
in  diesen  Städten  vom  1.  Juli  1894  bis  30.  Juni  1895  insge- 
sammt  1007  Aufführungen  Wagnerischer  Bühnen- 
werke stattgefunden,  wobei  Berlin  mit  59  Abenden  voran- 
steht und  Wandsbeck  mit  1  Aufführung  an  letzter  Stelle  sich 
befindet^  Die  meisten  Darstellungen  (272)  hat  „Lohengrin** 
erÜEÜiren,  ihm  folgt  (mit  223)  „Tannhäuser**. 

*  In  Amiens  wurde  Wagner's  „Tannhäuser"  kürzlich 
mit  sehr  grossem  Erfolg  aufgeführt. 

^  Das  k.  Theater  im  Haag  hatte  den  Muth,  kürzlich 
Massenet's    Oper   „Le  Mage^    aufzuführen,    welche    Oper, 


1^1 


1891  in  Paris  gelben,  dort  bald  vom  Repertoire  verschwand. 
Der  Erfolg  scheint  auch  bei  dieser  jüngsten  Aufführung  nicht 
allzugross  gewesen  zu  sein,  obzwar  die  Partitur  einzelne 
Schönheiten  enthält. 

*  Mit  grossem  Erfolg  wurde  in  der  k.  Oper  zu  Stock- 
holm Massenet's  „Manon**  zum  ersten  Male  gegeben. 

*  E.  N.  V.  Rezni^ek's  Oper  „Donna  Diana**  ging  mit 
grossem  Erfolg  am  vor.  Sonntag  erstmalig  in  Weimar  in 
Scene. 

*  Im  Stadttheater  zu  Hamburg  kam  am  11.  d.  Mts. 
Smetana's  „Dali bor**  als  Novität  heraus,  doch  ohne  nach- 
haltigen Erfolg. 

*  J.  Hubay's  Oper  „Der  Geigermacher  von  Gremona**  hat 
bei  ihrer  Erstaufführung  in  Frankfurta.  M.  in  vor.  Woche, 
bei  welcher  der  Gomponist  das]  grosse  Violinsolo  spielte, 
grossen  Beifall  gefunden. 

*  Aus  Italien  kommen  folgende  Opemnachrichten:  Ge- 
ringen Erfole  hatte  „La  Gortigiana**  von  Scontrino  im  Dal 
Verme  zu  Mailand.  Im  Teatro  Sociale  in  Gomo  wurde 
„Ettore  Fieramosca**  vonVincenzo  Ferren!  erstmalig  aufge- 
führt; das  Libretto  ist  schwach,  die  Musik  „^ut  gemacht**, 
aber  ohne  Individualität.  Im  Nationaltheater  m  Rom  hatte 
^adette**  von  Dsirio  de  Rossi  mittelmässigen  Erfolg.  In 
Piacenza  wurde  „Alda**  von  Romaniello  erstmalig  gegeben; 
über  den  Eriblg  verlautet  noch  Nichts. 

*  Das  Musikdrama  „G^nesius**  von  Fei.  Weingartner, 
welches  s.  Z.  in  Borlin  nicht  die  vom  Leiter  gewünschte  An- 
erkennung fand,  soll  im  Frühjahr  in  Mannheim  zur  Auffüh- 
rung gelangen. 

*  Ans  Rostock  wird  von  dem  hübschen  Erfolg  berichtet, 
den  bei  ihrer  Erstaufführung  am  26.  Jan.  die  neue  einactige 
Oper  »Der  Wilderer**  von  Alfred  Wer  nicke  |;ehabt  hat. 
Dem  Werke  wird  nach  textlicher  wie  musikalischer  Seite 
warmes  Lob  gespendet. 

*  Zum  Nachfolger  des  verstorbenen  Hall6  als  Dirigent 
der  Philharmonischen  Goncerte  zu  Liverpool  und  Manchester 
wurde  der  .hervorragende  englische  Gomponist  Hr.  Gowen 
gewählt. 

*  Die  Zeitungsberichte  über  die  von  uns  gemeldeten 
künstlerischen  Erfolge  des  Gomponisten  und  Pianisten  Bruno 
Granichstaedten  in  Wien  und  Budapest  —  es  la^en  uns 
acht  Stück  im  Ausschnitte  vor  —  waren,  wie  wir  jetzt  er- 
kennen müssen,  erdichtet;  wir  kommen  i^uf  diese  Geschichte 
noch  eingehender  zurück. 

Todt^nliste.  Friedrich  Eessner,  1.  Glarinettist  des 
Leipziger  Stadtorchesters,  ein  ausgezeichneter  Künstler  seines 
Instrumentes,  f,  37  Jahre  alt,  am  11.  Febr. —  Gh.  L.  Ambroise 
Thomas,  der  berühmte  französische  Gomponist,  f,  84  Jahre 
alt,  am  12.  Febr.  in  Paris.  —  Garl  Reinthaler,  k.  Musik- 
director in  Bremen,  auch  als  Gomponist  bekannt  geworden, 
t,  73  Jahre  alt,  am  13.  Febr.  —  Daria  Leonowa,  berühmte 
russische  Sängerin  (Alt),  f,  70  Jahre  alt,  kürzlich  in  St.  Peters- 
burg. —  Michele  Ruta,  fruchtbarer  Gomponist  von  Opern  und 
Kirchenmusiken,  musikalischer  Schriftsteller  und  Theoretiker, 
hervorra*i;ender  Lehrer,  f,  am  24.  Jan.,  60  Jahre  alt,  in  Nea- 
pel. —  Frau  Luigia  Abb adia,  einst  berühmte  Opemsängerin, 
später  erfolgreich  wii*kende  Gesanglehrerin,  f,  74  Jahre  alt, 
in  Rom. 

Beriehtigriing.  In  einigen  Exemplaren  der  No.  8  muss 
es  S.  107,  Sp.  1,  31.  Z.  v.  u.  u.  S.  108,  Sp.  2,  1.  Z.  nachdem 
Notenbeispiel  Messe  statt  Weise  heissen. 


!Bi«ierka.steii. 


M,  K,  in  R,  Wir  haben  es  stets  für  eine  Brandschatzung 
der  Goncertbesucher  gehalten,  denselben  für  Goncertzettel, 
die  nicht  als  EintrittsTegitimation  zu  gelten  haben,  und  für 
Gesangstexte  Geld  abzunehmen ,  wie  dies  im  Gircas  und  in 
Messbuden  üblich  ist. 

M,  A.  in  Z.  Der  Verfasser  der  Analyse  von  Strauss* 
„Tili  Eulenspiegers  lustige  Streiche**  ist  Hr.  W.  Klatte  und 
nicht,  wie  jene  wahrscheinlich  von  dem  Goncertarrangeur 
in    die  Localpresse    lancirte  Reclamenotiz   vermuthen   Hess, 


der  Redacteur  der  Berliner  Zoitimg,  welcher  sie  entnommen 
wurde. 

E,  G,  in  H,  a,  S.  Dass  die  von  uns  reproducirte  Mit- 
theilung vom  Verleger  der  betr.  Novität  inspinrt  sein  mochte, 
haben  wir  gleich  ^i  deren  Konntnissnahme  vermuthet.  Wir 
kennen  unsere  Pappenheimer. 

y.  M,  in  iV.-K  Klughardt's  Gmoll-Symphonie,  die  s.  Z. 
auch  hier  mit  Beifall  aufgeführt  wurde,  ist  im  Verlage  von 
Gonstantin  Wild  in  Leipzig  erschienen. 


123 


Anseiffen. 


Den  hochver^brl.  Intendanzen,  Concertdirectionen  und  Musikvorständen 
beehren  wir  una  ergebenst  anzuzeigen,    dass  wir  mit  Heutigem  die  alleinige 
Oeneralvertretung  nachstehender  Kunstkräfte  übernommen  haben: 
[330.] 

Frau  KaiDinersäiigerin  Fanny  Horan-Olden 

(Sopnu),  Berlin. 

Herrn  Eannnersänser  Georg  Anthes  (Tenor), 

Dresden. 

Herrn  Professor  Jenö  Hnbay  (Violine),  Budapest 

Anfragen    und  Auftrage  bitten  wir  gütigst   an  unsere  Adresse  richten 
zu  wollen. 

Hit  Hochachtung  ergebenst 

SüddeiUsche  Conoert'IHrection  MUnch&n. 

Kaimsaal,  TQrkenstr.  5/1. 


Itrhg  TM  g.  W.  FMTZSCB  ä  Um- 


Verlag  von  B.  SohoW«  88hne  in  IWaing. 

* '^ Pia.J 

In  d^n  nächsten  Tagen  erscheiift: 


aus 


„Siegfried" 


von 


Richard  Wagner. 

Zum  Goncertvortrag  eingerichtet  und  instrumentirt  von 

CyriÜ  Kistler. 

Partitur  netto  Ji  12, — .     Stimmen  netto  Jt  10,50. 


ril$~l@ii 


aus 


„i^arsifaf 


von 


Richard  Wagner. 

Zum    Goncertvortrag  eingerichtet  und   instrumentirt  von 

OjrriU  Kistler. 

Partitur  netto  Ji  10, — .     Stimmen  netto  Ji  7,50. 


Richard  Wagner, 

Ein  lnUitt  Hr  das  Ur. 

Preis  1  H. 

Bearbeitungen : 

Für  OrchesteF  von  0.  Eeichelt.  Part. 
Ji  1,50.    Stimmen  cplt.  Ji  8,—, 

Für  Violine  mit  Oroheßterbegleitung  von 
Aug.  Wilhelmj.  Partitur  Ji  1,50. 
Stimmen  cplt.  Ji  3, — . 

Für  Violine  mit  Pianofortebegleitung  von 
Aug.  Wilhelmj.    Ji  1,50. 

Für  Violoneell  mit  Orchesterbegleitung 
von  Dav.  Popper.  Partitur  Ji  1,50. 
Stimmen  cplt.  Ji  3, — . 

Für  Violoneell  mit  Pianofortebegleitung 
von  Dav.  Popper.    Ji  1,50. 

Für  Harmonium  mit  Pianofortebe- 
gleitung von  J oh.  May.    Ji  2, — . 

Für  Violoneell  (oder  Violine),  Harmo- 
nium u.  Planoforte  von  Aug.  Rein- 
hard.   Ji  ^,40.  [332.] 

Für  Hof  n  mit  Orchesterbegleitung  von 
F.  Gumbert.  Partitur  •Ä  1,60.  Stim- 
men cplt.  Ji  8, — . 

Für  Horn  mit  Pianofortebegleitung  von 
F.  Gumbert.    Ji  1,60. 

Für  Viola  alta  mit  Pianofortebegleitung 
von  Hermann  Ritter.    Ji  1,50. 

Für  Cornet  k  pistons  mit  Pianofortc- 
begleitungv.Rich.Hofmann.  »^1,50. 

Für  Harmonium  oder  PedalfiOgel  oder 
Orgel  von  A.  W.  Gottschalg.  Jk  1,5(). 

Für  Violine  mit  Pianofortebegleitung 
(leicht  spielbar)  von  Richard  Hof- 
in ann^^j^M^öO^^^^^^^^^^^^^^^^^^^ 

Eine  Stradivari-Oeise  zn  verkaHfeiie 

[83n.] 

Briefliche  Eaufantr&ge  übemehmeo 
unter  Stradivarius  M .  K.  885  Haasen- 
stein  &  Vogler  (Otto  Maass),  Wien. 

Yerlag  von  E.  W,  Pritach  in  Loiprig. 


Compositionen  von  Carl  Mm. 

\  [834.] 
Op.  1 1 .  Vier  Lieder  ftir  eine  Siugstuune 
mit  Pianoforte.  1.  Dich  suchen  meines 
Geists  Gedanken.  (E.  Rittershaus.)  2.  Ich 
babe  dich.  „Ich  weiss  nicht,  was  die 
Welt  noch  hätte".  (E.  Eittershaus.) 
3.  Jetzt  ist  er  hinaus  in  die  weite  Welt. 
(V.  J.  V.  ScheflFel.)  4.  Wenn  Zwei  von 
einander  scheiden.  (H.  Heine.)  Ji^^—- 
Op.  12.  Vier  Lieder  für  eine  Singstimme 
mit  Pianoforte.  1 .  Wenn  alle  Brünnlein 
fliessen.  (Aug.  Naaf.)  2.  Wenn  du  dein 
Haupt  zur  Brust  mir  neigst.  (H.  Oel- 
schläger.)  8.  Du  bist  das  Meer.  (F.  X. 
Seidl.)  4.  Mir  ist,  nun  ich  dich  habe. 
(Friedrich  Rückert.)  Ji  2,--. 
Op.  13.  Vier  Lieder  für  eine Sincstimme 
mit  Pianoforte.  1.  Still  wandl  ich  zu 
Abend.  (Ernst  Ziel.)  2.  Nacht  auf  der 
Haide.  (Ernst  Ziel.)  3.  Nun  die  Schatten 
dunkeln.  (E.  Geibel.)  4.  Hör  ich  das 
Liedchen  klingen.  (H.  Heine.)  Ji  2,40. 


Suliu^  'ßiüthner, 


£eipzig. 

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(Ausgabe  der  Bach -Gesellschaft),  zu 
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Mayer,  Stettin,  Grabower  Str.  10a,  zu 
richten.  [SSib.l 


Vierte,    sorgfiütig    revidirte    und    mit 
den  neneaten   Ergebniaaan  de 
kalisohau   Forecbong   and  Eunst-   --       -  _ 
lehre   in    Einklang  gebrachte  _/^   i^\ 


Theorie 

and   Gk- 

schicbte   der 

IfuBik,   die  Ton- 

künetler    a)t«r    und 

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zor  Abhaltung  von  Hflnatler-Coiicerten  za  den  coalantestea 
Bedingungen  bestens  empfehlen.  [&41— ■] 

Ca-.  laCoffkxielster. 


124 


C.  Beclisteiii, 

Flttflr^l-  und  Planino-Falirikant. 

Uofliererant 

Sr.  Maj.  des  Kaisers  von  Deutschland  und  Königs  von  Preusseni  Ihrer  Maj.  der  Kaiserin  von  Deatschland  und  Königin 
von  Preussen,  Ihrer  Maj.  der  Königin  von  England,  Ihrer  Maj.  der  Königin -Regentin  von  Spanien,  Sr.  Kaiserl.  und 
Königl.  Hoheit  des  Kronprinzen  von  Deatschland  and  von  Preassen,  Sr.  Königl.  Hoheit  des  Prinzen  Friedrich  Carl  von 
Preossen,  Sr.  Königl.  Hoheit  des  Herzogs  von  Edinburgh,  Ihrer  Königl.  Hoheit  der  Prinzessin  Louise  von  Ehigland 
[842—.]  (Marchioness  of  Lome). 


I^ondon  W. 

40  Wigmore  StFeet. 


I.  Fabrik:    6—7  Johaimls-Str.  und  27  Zlegel-StFasse. 
II.  F  a  b  r  i  k :    21  OrünaaeF-StFasse  a.  25  WleneF-Stpasse. 
III.  Fabrik:    122  Relehenbergep-StFasse. 


5—7  Johannis-Str. 


Adolph  Brodsky, 

II>iTectOT  des  Hoyal  MancliesterOuUege  oi  Mtisic, 

[848m.]  Manchestep. 


AnsbildoDg  im  Clavierspiel. 

Elisabeth  Morsbacb, 

Plaalsttn.  [d44y.] 

Leipzig,   Lessing-StFasse  20,  lU. 

CAcilie  Kloppenburgi 

Concert-  and  Oratoriensängerin  (Alt). 
Fpankfarta.M.,  Zimmerweg  18.  [845c.] 

CoBoertveftretung:  H-Wolff,  Berlin. 

Anna  Schimon -Regan, 

[346—.] 

Lehrerin  für  Sologeuiu;  aa  der  k. 

derTonknnst. 


MOnoheni  JSgerstrasse  8 III. 

Oara  Stranss-Knnwellj, 

Concert-  and  Oratoriens&ngerin  (Sopran). 
Oesanglehrerin.        [B47k.] 
Leipzig,   Rossplatz  SIL 

Emma  Sperling, 

CdiMrt-  lud  OraUriensangeriB  (S^prao). 

GesanglehFerin. 
Leipzig,  Dörrienstr.   13.      [348h.] 

Frau  Hensing-Odrich, 

Concertsäncerlii  (Hopran).  . 

[349a.]      Aachen,  Wallstr.  16. 

Agnes  Witting, 

ConceFt-  u.  OratOFiensängerin  (Alt). 
Dresden,  Sedanstrasse  8.  [350h. 

Anna  Hünchy      [35id.] 

Concert-  and  Oratoriensängerin  (Sopran). 

Frankfurt  a.  M .,  Staafenstrasse  35 III. 

Concert vertretang:    H.  WolfT*  Berlin. 


Elisabetb  Paleit  AltistiQ, 

gestützt  auf  gl&nzende  Erfolge  und  erste 
Empfehlungen,  sucht  sich  an  einer  Tour- 
nee zu  betheil.  Gef.  Meld.  n.  Wiesbaden, 
PhiUppsberg  12. [352b.] 

Irma  Bettega, 

OiiMrt-  nd  •ntoriaiiagerli  (k^her  Ali). 
Oesanglebrerln.        [858g.] 

lielpzlc^,  Simsonstr.  11,  II.  1. 

Johanna  Dietz, 

Concert-  und  Oratorieneingerin 

(Sopran).  [854g.] 

Frankfürt  a.  H.,  Alte  Mainzer gasse  41. 
DiMert-Tertretaii:    lUlaitNke  (MMrMireetiii.    IlMkei. 

Susanne  Stadei  [355..] 

Concert-  u.  Oratoriensängerin  (Sopran). 
Gesanglehrerin. 

Leipzig,  Ranstadter  Steinweg  49 IIL 

Union  FoepstePy 

Pianist.  [856c.j 

Berlin  W.,  Potsdamer  Strasse  27  b, 
Villa  1. 

SOiUjf  ffieAßerg, 

Senf.  [857—.] 

Emil  PinkSi 

Concert-    und   Oratorientenor. 

Leipzig,  Holie  Str.  47,  II. 

[358g.] 
Concertvertretung:  H.  Wolff,  Berlin.' 

Fpitae    Philipp. 

[359o.]  "^  "^ 

Violoncellvirtuos. 

Leipzig,  Packhof-Str.  No.  13,  3.  Etage. 
Dmok  Yon  0.  G.  Böder  In  Leipzig. 


Sbmo  Steiefieri, 

Ctieert-  md  Orat«ri«islig«r(BM). 

DiWMlea,  Peteratr.  3  HL    [SeOu.] 

Emil  Ifaupel, 

hoher  Bariton.  [861n.] 

Concert-  und  OratoriensSnger. 

Wiesbaden!  Philippsberg  12. 

Dr.  Hugo  Riemann, 

Dooent  an  der  TJniversit&t. 

(Glaritrspiel,  Theorie,  HotikieseUekte.) 

[362—.] 

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BREITKOPF&HARTEL 
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chester- u.  Gesangwerke  mit  Orchester. 
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und  Ghesangwerke.    600  Werke. 

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mern in  hrochirten  Stimmenheften 
je  15—30  4}. 

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und  G^esangwerke.    850  Hefte. 

Aufikhrliche  Yeneieliine  okmhiet  i.  poitf  r»i 

Wiehti^  für  Cantoren! 

Texte  zu  den  Kirchenmusiken  (zusam- 
mengestellt auf  Grund  der  neuen  Peri- 
kopenreihe  IVa),  welche  im  Jahre  1896 
zu  Flauen  i.  V.  zur  Aufführung  kommen. 
Herausgegeben  von  August  Riedel.  — 
Gegen  Einsendung  von  43  4i  in  Briefmar- 
ken durch  *A.  KelTs  Buchhandlung  in 
Plauen  i.Y.,  woselbst  auch  die  Texte  von 
1895,  1894,  1893  und  1892  (&  43  4)  und 
1891  (&  23  ^)  zu  haben  sind.         [864.] 


DDife  ibutiicii  Bid-,  Kim- 
ui  luiiiUuiiuUmii, 

duck  Uli  FOtliBtU 


Leipzig,  am  27.  Februar  1896. 


Verantwortlicher  Redaoteur  und  Verleger: 

E.  W.  Fritzsch, 

Leipzig,  KSnIgsatraase  6. 


Das  Musikalische  'Wocheiibktt  orecheint  Jährlich  in  52  Nummern.  Der  Abonnementshetn« 
für  daß  Quartal  von  ISNammem  ist  aMwk;  eine  einzelne  Nummer  kostet  40  Pfennige.   Bei 
VVTTII  1«!.  M  1      directer  frankirter  Kreuzbandsendung  treten  nachstehende  viertslj&hrliche  Abonnements- 
AAlU.  JäDrXi        FBJse  in  Kraft;  2  Mark  50  Pf.  filr  das  Deutoche  Reich  und  Oesterreich.  -  a  Mark  75  Pf. 
"  •*      mr  weitere  Länder  des  Weltpostvereins.  --  JahresabonnemeDta  werder  unter  Zugrunde- 
legung vorstehender  Bezugsbedingungen  berechnet. 
Die  InsertionsgebUhren  für  den  Baum  einer  dreigespaltenen  Petitzeile  betragen  30  Pf. 


NclO, 


ibalt:  .Die  Sniut  der  Pag«"  tod  Job.  Ssb.  Bscb.    Eins  Stndie  va 

{8ohlM«)Bnd  P»rtB  (Schlma).  —  Bsrloht«  ans  Leipiig.— ConeertBDueh««.  —  Snttigomenti  I —  ..  _   _    __  __         

—  AnfgetUbn«  NoTltit«i].  —  HulkalUchs  Kannagiassarei.  —  Temlgobte  HlUheilnngBD  und  Natiien.  —  (tritliohar  Anhang:  Comprältlanen 
von  J*qllas  Hoffmann,  Jnlea  Hone,  7rtuiz  Foenitz,  Hang  Sitt,  N,  W.  Oide,  Emil  Hartm&im,  Aae.  Winding,  Lothar  Kampter,  F.  Klose,  Öeorg 
Raaaheneoker,  Fritz  Sdieidiug,  Alfred  Ton,  Anton  Sflckaaf  nud  Theodor  Wlnkelmann.  -^Brienaatan.  —  Anzeigen. 


„Die  Kunst  der  Fuge"  von  Joh.  Seb.  Bach. 

Eine  Studie  von  S.  Jadassotas. 

(Fortsetznng.) 

Der  Contrapnnctas  4 
enthält    eine    Fnge    von    grSsserar   Ansdebnnng,    ale   die 
vorangehenden,  und  zeigt  interesiantere  contrapunctiscbe 
CoDiplicatioaen.      Der   Sopran    beginnt    mit    dem    Thema 
in  Oe^nbewegnng,  jedoch  anders,  als  im  Contrapunctua  3.*) 


Der  AU  gibt  die  Antwort,  Takt  5;  der  Sopran  be- 
gleitet mit  einem  Contrupunct,  welcher  beim  Eintritte  des 
Themas  im  Tenor,  Takt  11,  im  Alt,  entsprechend  trans- 
ponirt,  wieder  erscheint  Diesen  Contrapunct  finden  wir 
beim  Eintritt  der  Antwort  im  Basse,  Takt  15,  im  Tenor 
ebenfalls  wieder.  Tenor  und  Bass  zeigen  in  den  Takten 
15-^19  das  gleiche  Bild,  wie  Sopran  nud  Alt  in  den 
Takten  5—9.  Die  letztgenannten  oberen  Stimmen  fiLbren 
in  den  Takton  15  —  19  freie  Contrapnncte.  Die  Schlnss- 
figur  des  Themas 


*}  Der  Contrapunctns  8  zeigt  zuerst  die  Umkehrung  der 
Antwort  des  Themas,  Contrapnnotus  4  daeegeu  die  ümkeh- 
mag  des  Themas  in  der  ersten,  ursprUnglioiieu  Gestaltung. 


bietet  den  Stoff  zn  dem  nun  folgenden  Zwischensätze  von 
8  Takten.  Imitationen  dieser  Figur  in  gerader  und  ent- 
gegengesetzter Führung  wechseln  im  Tenor  nnd  Bass 
durch  4  Takte  nnd  im  Tenor  und  Alt  durch  weitere 
4  Takte.  Sopran  und  Alt  geben  in  den  ersten  4  Takten 
des  ZvischeneatzeB,  Takt  18 — 22,  in  Imitationen  eiu 
neues  Motiv,  welches  späterhin  in  anderen  Zwischensätzen 
tfaeils  in  gerader  Bewegung  oder  in  der  Umkehrung 
wieder  erscheiut  und  Imitationen  der  Schlussfigur  des 
Themas  begleitet.  Man  ersieht  hieraus,  dass  der  (jross- 
meister  Bach  das  einmal  in  der  strengen  Fuge  gegebene 
Material  an  Motiven  in  weiser  Oekonomie  benutzt  und  es 
im  Wesentlichen  beibehält. 

Die  zweite  Gruppe  der  Stimmeintritte  beginnt  im 
Sopran,  Takt  27,  der  AU  gibt  die  Antwort,  Takt  31, 
der  Tenor  nimmt  das  Thema,  Takt  35,  der  Bass  die 
Antwort,  Takt  39,  auf.  Der  folgende  ZwischensatK, 
Takt  43  beginnend,  ist  dem  ersten  Zwischensätze  nach- 
gebildet nnd  ähnelt  ihm;  die  Stimmen  sind  hier  aber  im 
vierfachen  Contrapnncte  versetzt 

Mit  dem  61.  Takte  fängt  die  dritte  Gruppe  an. 
Der  Bass  bringt  das  Thema,  der  Tenor,  Takt  65,  die 
Antwort;  der  Alt  gibt  das  Thema,  Takt  73,  der  Sopran 
die  Antwort,  Takt  77.  Ein  sehr  langer  Zwischensatz 
von  26  Takten  folgt  nnnmehr;  derselbe  zeigt  uns  iu 
seinen  letzten  vier  Takten  10<2— 105  die  Takte  53—56 
des  zweiten  Zwischensatzes  mit  im  vierfachen  Contra- 
pnncte versetzten  Stimmen. 

Die  erste  Engfiihmng  des  Themas  erfolgt  in  sehr 
gedrängter  Weise,  Takt  107.  Der  Tenor  hebt  das  Thema 
auf  dem  ersten  Viertel  an,  der  Bass  folgt  mit  der  Nacl)- 
ahmung  auf  dem  zweiten  Viertel  desselben  Taktes  in  der 
unteren  Terz  mit  synkopirtcn  Noten.    Die  Takte  111 — 114 


126 


zeigen  eine  zweite  Engführung;  in  dieser  gibt  der  Sopran 
das  Thema  in  synkopirten  Noten,  der  Alt  beginnt  gleich- 
zeitig eine  Sexte  tiefer  mit  der  Nachahmung  im  geraden 
Rhythmus.  Die  Begleitung  des  Tenors  und  Basses  ähnelt 
der  des  Soprans  und  Alts  in  den  Takten  107  u.  s.  w. 
Diese  Engfiihrungen  bilden  die  vierte  Gruppe  der  Stimm- 
eintritte. 

Nach  einem  Zwischensatze  Ton  14  Takten  (115  bis 
129)  hebt  mit  dem  Takte  129  der  Tenor  das  Thema 
nochmals  an,  der  Alt  gibt  die  Antwort,  Takt  133,  und 
endigt  dieselbe,  Takt  137,  im  vorletzten  Takte  der  Fuge. 

(Fortsetzung  folgt.) 


Tagesgeschichte. 


Musikbriefe. 


(Schluss.) 


Hannover. 


Nun  noch  kurz  ein  Wort  Über  die  Pflege  der  geistlichen 
Musik  in  unserer  Stadt.  Hier  muss  nun  leider  gesagt  werden, 
dass  dieser  Kunstzweig  nicht  auf  derjenigen  Höhe  steht,  wie 
es  den  Verhältnissen  nach  sein  könnte.  Wir  haben  eine 
Menge  von  Eirchenchören ,  die  meistens  recht  brav  geschult 
sind,  auch  m&ssigen  Ansprüchen  vollauf  genügen;  üoer  das 

fute  Mittelmaass  aber  erhebt  sich  Keiner  dieser  Chöre,  Einige 
leiben  so^r  weit  hinter  demselben  zurück.  Die  besten  Chöre 
sind  jedentaUs  der  Schlosskirchen-Chor  (Domchor,  Dir.  Bunte), 
der  Marktkirchen-Chor  (St Ocker)  und  der  Gartenkirchen- 
Chor  (Siecken),  sowie  der  Aegidien-Chor  (Meyer).  Traurig 
aber  ist  es  in  unserer  Stadt  um  die  Besetzung  der  Organisten- 
stellen besetzt.  An  etwa  ftlDfzehn  evangelischen  und  katho- 
lischen Kirchen  sind  nur  drei  akademisch  gebildete  Orea- 
nisten  angestellt,  und  selbst  diese  Stellen  sind  schlecht  be- 
soldet (800—1000  Jt).  Alle  anderen  Oreanistenstellen  sind 
mit  Volksschullehrern  zu  dem  enorm  hohen  Gehalte  von  400 
bis  höchstens  600  J6  besetzt.  Wenn  nun  auch  unter  diesen 
Organisten  einige  recht  tüchtige  Kräfte  (Baake  und  Sind- 
ram) zu  finden  sind,  so  ist  doch  im  Alle;emeinen  der  Orea- 
nistenstand  unserer  Stadt  ein  künstlerisch  nicht  in  Betracht 
kommender.  Alle  diese  Kirchenchöre  geben  nun  ihre  Wohl- 
thätigkeitsconcerte,  von  denen  diejenigen  des  Gartenkirchen- 
Cbores,  des  Marktkirchen-Chores  und  des  Aegidien-Chores 
immerhin  noch  die  besten  sind.  Besonders  erstgenannter 
Cbor  hat  durch  die  zweimalige  Aufführung  des  K&chenora- 
toriums  „Die  Geburt  Jesu"  von  H.  v.  Herzogonberg  mehr 
Streben  und  Können  bewiesen,  als  seine  Collegen.  —  Mit 
der  statistischen  Angabe,  dass  im  Verlaufe  der  diesjährigen 
Saison  bis  Anfang  Februar  bereits  62  Concerte  (die  unzäh- 
ligen Militär-Symphonieconcerte  im  „Tivoli^,  „Neuen  Hause". 
„Palmen^rten",  „Parkhause",  „Zoologischen  Garten"  una 
^Bella-Vista"  natürlich  nicht  gerechnet)  gewesen  sind,  will 
ich  meine  diesmalige  Concertübersicht  schliessen. 

Nun  zur  Oper.  Am  15.  Nov.  wurde  das  theil weise  um- 
gebaute und  glänzend  renovirte  königl.  Tbeater  mit  Beetho- 
ven's  „Fidelio",  2Vt  Monate  später,  als  in  anderen  Jahren, 
wieder  eröffnet.  Diese  Oper  wird  hier  sonst  mit  der  Edur- 
Ouverture  eingeleitet,  die  „grosse"  Cdur-Ouverture  wird  über- 
haupt nicht,  auch  nicht  im  Zwischenacte,  gemacht.  Für  diese 
Erönbungsvorstelluncr  jedoch  wurde  von  der  Gewohnheit  ab- 
gewichen, und  die  herrlichen  Klänge  der  8.  „Lenoren"- 
Ouverture,  von  unserem  Orchester  meisterhaft  vorgetrajE;en, 
ertönten  durch  den  Raum.  Diese  Neuerung  nun  hat  einen 
hiesigen  „Kritiker"  (eines  bedeutenden  Localblattes)  zu  der  fa- 
mosen Bemerkung  Anlass  gegeben,  dass  diese  Ouvertüre  nicht 
vor  die  Oper  gehöre,  weil  sie  aen  Inhalt  der  Oper  zu 
sehr  verriethe.  Der  Mann,  der  das  geschrieben,  heisst 
Anton  Scheele,  seines  Zeichens  früherer  Tenorbuffo  und 
Chorist,  sowie  Gastwirth.  und  solchen  Leuten  ist  in  einer 
Stadt  wie  Hannover  gestattet,  Kunstkritiker  zu  spielen.  Ich 
könnte  ein  ganzes  Buch  Über  die  Schädlichkeit  solcher  Kritik 
schreiben,  nur  soviel  sei  heute  gesagt,  dass  dieser  Kritiker 
mit  noch  einem  anderen  Collegen  zusammen  es  fertig  gebracht 
hat,  durch  jahrelange  Schmähungen  Hichard  Wagner^  dessen 


Tondramen  in  Hannover  fast  todt  zu  machen.  —  üeber  das 
Bepertoire  unserer  Oper  ist  leider  nicht  Viel  zu  eagen,  „Fl- 
deno",    „Figaro's   Hochzeit",    „Don   Juan",    „Tannhäuser", 
„Lohengrin  ,    „Orpheus   und   Eurydice",    „Der  Freischütz", 
„Hans  Helling"  und  „Das  Nachtlager  von  Granada'^  sind  die 
einzigen  besseren  deutschen  Opern,  die  bislang  zur  Aufführung 
kamen,  denen  eine  bedeutend  grössere  Zahl  der  italienischen 
und  französischen  Machwerke  gegenüber  steht.    An  Gästen 
traten  auf:   die  hier  seit  vier  .^hren  i-eeelmässig  gastirende 
Signorina  Prevosti,   die  ihrem  sehr  kleinen  Sepertpire 
diesmal  die  ^Carmen"   hinzugefügt  hatte,  als  Carmen  und 
Violetta  in  „Traviata";  im  „Don  Juan"  und  „Teil"  der  Bre- 
mer  Baritonist  Marsano,   besonders  in  letzterer  Oper   mit 
hübschem  Erfolg.    Ausserdem  traten  noch  aushilüsweise  för 
erkrankte  hiesige  Sängerinnen  die  Damen  Tibelti,  von  We- 
ber  und    Seh lö gell  auf.    An  Neueinstudirungen  gab  es: 
^Harald  .und  Theano"  von  Lorenz  und  „Othello"  von  Verdi. 
Dass  die  Lorenz^sche  Oper  wieder  aus  ihrer  Buhe  aufge- 
schreckt wurde,  ist  s.  Z.  durch  ein  hübsches  bon  mot  sehr 
treffend  gerieselt    Dasselbe  lautete:    „Die  Oper  ist  wohl 
bei    dem  in   diesem   Sommer  ausgeführten  Umbau 
des  Theaters  unerwartet  wieder  aufgefunden?!    Der 
wahre  Grund  ist  der,  dass  die  Leitung  des  Theaters  contractu 
lieh  zu  noch  zwei-  bis  dreimaliger  Wiederholung  dieser  vor 
drei  Jahren   erstmalig  aufgeführten  Oper   verpflichtet   war. 
üeber  unser  Opempersonal  im  nächsten  Berichte,  für  heute 
wird  es  sonst  gar  zu  Viel.  L.  Wuthmann. 


Paris»  16.  Februar. 


(Schluss.) 


Im  Conoertwesen  war  die  grosse  Neuerung  dieses  Winters 
die  Begründung  von  Concerten  in  der  Grossen  Oper 
mit  den  Kräften  dieses  reich  ausgestatteten,  aber  leider  so 
schwerfälligen  Kunstinstituts.  Die  grösste  Originalität  der- 
selben besteht  wohl  in  der  Einfügung  von  &lettepisoden 
zwischen  den  zwei  Hauptabtheilungen  des  Programms.  Es 
wird  immerhin  auch  der  Tanz  hier  sehr  ernst,  nämlich  streng 
historisch  behandelt,  denn  es  werden  lediglich  alte  Tänze  im 
zugehörigen  -Costume  und  mit  der  Musik -alter  Meister  auf- 

fei^lhrt.    Bach,  Htodel,  Gluck,  LuUi,  BAmeau  und  Mozart 
ienen  namentlich  dazu,  die  ersten  Ballerinen  Mauri  und 
Subra  und   das  Balletcorps   Menuett,    Passepied,   Gavotte, 
Pavane,  Bigaudon  etc.  tanzein  zu  lassen.    Dieses  historische 
Tanzvergnügen,   mit  dem  der  Balletmeister  Hansen  mehr 
Ehre  einlegte,  als  mit  den  erfindungsarmen  neuen  Balleten, 
die  er  zu  arrangiren  pflegt,   trug  wahrscheinlich  das  Meiste 
zum  ausserordentlichen  Zulauf  bei,  den  diese  Concerte  hatten, 
deren  im  Ganzen  zehn  stattgefunden.    In  jedem  denselben  er- 
hielten zwei  oder  drei  jüngere  Componjsten  das  Wort  und, 
wenn  sie  wollten,   auch  den  Dirigentenstab.    Da  jedes  Pro- 
gramm an  zwei  Sfonntagen  gespielt  wird,  so  blicken  wir  nun- 
mehr schon  auf  etwa  vierzehn  Novitäten  zurück,  die  von  mehr 
oder  weniger  bekannten  Anfängern  herrühren.    Durchschla- 
genden Eriolg  errangen  jedoch  nur  Zwei  derselben.    Der  eine 
war  Gamille  Erlanger  mit  einer  sehr  temperamentvollen 
„Wilden   Jagd**     aus    seinem    opemhaften   Oratorium   oder, 
wenn   man   lieber  wül.   seiner  oratorienhaften  Oper  „Saint 
Julien  l*Hospitalier**,   emem  ids  Ganzes  vielleicht  verfehlten, 
aber  zahlreiche  bemerkenswerthe  Einzelnheiten  enthalt^den 
Werke.    Der  Andere  war  Gabriel  PiernÄ  mit  einer  „Weih- 
nachtsnacht im  Felde'',  die  sehr  originell  aufgefsisst  mA  mit 
feinem   Yerständniss  durchgeführt  ist.     Diese  Gocnpoäition 
für  Mezzosopransolo,  Chor,  Orchester  und  Declamatton  schil- 
dert die  Weinnachtsnacht  von  1870,  wo  die  deutschen  Truppen 
aus  der  Feme  die  Weihnachtslieder  der  französischen  Truppen 
beantworten  und  eine  Engelsstimme  die  Leiden  des  Krieges 
beklagt  und   die  Christen   zum  Frieden  mahnt.    Mag- auch 
das  vom  Componisten  angewandte  System,  unter  disoreter 
Orchesterbegleitung  declamiren   zu  lassen,   für  einen  über- 
wundenen Standpunct  gelten,  so  ist  doch  nicht  zu  leugnen, 
dass   Piem6  nicht  nur  alle  musikalischen  Effecte,   die   der 
Gefi^nstand    bot,    trefflich   ausgenutzt,    sondern  auch   sehr 
viel   echte  Stimmung  in  sein  symphonisches   Bild  hinein- 
gebracht hat. 

Den  älteren  Concertinstituten  des  Sonntagnachmittags 
hat  die  neue  Concurrenz  der  Grossen  Oper  keineswegs  ^ 
schadet.  D*Harcourt  hat  zwar  vor  etwa  drei  Wuohen  seine 
Pforten  geschlossen,  aber  nur  wegen  eines  Conflictes  mit 
einigen   Orchesterspielem,    welche  zu   hohe  Anforderungen 


127 


Stellten.  Der  Besuch  hatte  auch  bei  ihm  in  letzter  Zeit  eher 
zu-  als  abgenommen,  und  seine  Leistungen  waren  der  Voll- 
kommenheit um  ein  ^otes  Stück  näher  gekommen.  Er  hat 
z.  B.  die  4.  Symphonie  Beethoven's  in  sehr  sorgfUtiger  Aus- 
arbeitung geboten.  Golonne  setzte  den  jungen  Componisten 
der  OperMnen  eigener  Erfindung  entgegen,  der  sich  als  be- 
sonders begabt  zeigte.  Es  ist  George  Charpentier,  der 
nicht  nur  im  Beahsmus  in  der  Musik  möglichst  weit  geht, 
sondern  sich  auch,  wie  kein  Anderer,  in  die  Tiefen  des 
Mysticismus  zu  versenken  versteht.  Bei  Colonne  hatten  wir 
von  Beidem  eine  Probe.  In  den  „Ghevaux  de  Bois**  (Caroussel) 
von  Verlaine,  die  Charpentier  für  Tenorsolo  und  Orchester 
componirt  hat,  wird  der  Lärm  eines  Jahrmarkts  durch  ein 
wildes  Durcheinander  dargestellt,  das  zwar  den  üblichen 
Gesetzen  des  Contrapuncts  widerstrebt,  aber  doch  des  musi- 
kalischen Interesses  nicht  entbehrt.  Zu  bedauern  ist  nur 
der  Tenorist,  der  da^^en  ansingen  muss.  Das  „Poöme 
mystique**  von  Mauclair  dagegen,  der  von  Christus  am  Ende 
seiner  Lauf  bahn  erlöste  „Pilger'',  ist  eine  in  jeder  Beziehung 
vollendete  Composition  für  Tenor  und  Bariton,  Frauenchor 
und  Orchester.  Der  müde  Pilger  sieht  in  der  Nacht  ein 
Licht  auftauchen,  das  er  zuerst  für  das  der  Herberge  hält, 
das  aber  eine  Kirchenkerze  ist,  mit  der  ihm  Jesus  und  die 
Engel  entgegenkommen.  Das  Baritonsolo  des  Christus  ist 
sogar,  ohne  dass  der  Componist  irgendwie  von  seinem  Thema 
und  von  der  feierlichen  Stimmung  abgewichen  wäre,  ein 
dankbares  Oesangstück  im  gewöhnlichen  Sinne  des  Wortes, 
das  dem  etwas  altersschwach  gewordenen  Auguez,  der  aber 
immer  noch  unser  bester  Concertsänger  ist,  einen  grossen 
Erfolg  eintrug. 

La  der  letzten  Zeit  wetteifern  Colonne  und  Lamou- 
reux  auf  besonders  engem  Gebiete,  da  sie  beide  Berlioz' 
„Damnation  de  Faust"  geben,  deren  grosse  Beliebtheit  immer 
noch  zu  steigen  scheint,  denn  Beide  machen  glänzende  Ge- 
schäfte mit  oiesem  Oratorien  werke,  das  ja  allerdings  in  der 
französischen  Musiklitteratur  einzig  dasteht,  so  bizarr  auch 
seine  Zusammensetzung  ist;  muss  doch  Faust  eine  Fahrt 
nach  Ungarn  machen,  um  Berlioz  die  brillante  Orchestrirung 
des  Bakoczy-Marsches  zu  gestatten.  Bei  Lamoureux  ent- 
puppte sich  der  erste  Bratschenspieler  Bailly  als  sehr  an- 
nehmbarer Baritonist  in  der  Partie  des  Mephisto,  die  bei 
Colonne  Auguez  vertritt.  Dagegen  waren  beide  Rivalen  in 
der  Besetzung  der  Tenorpartie  des  Faust  wenig  glücklich. 

unter  den  sehr  zahlreichen  G^ellschaften  für  Quart ett- 
müsik  verdient  die  von  dem  bekannten  Clavierspieler  Breit- 
ner  gegründete  Sociötö  Philharmonique  besondere  Erwähnung, 
weil  sie  nicht  nur  die  classischen  Werke  vorzüglich  zu  Gehör 
bringt,  sondern  auch  für  interessante  Novitäten  und  gute 
Gesangssolisten  sorgt.  Wir  hörten  dort  eine  Violinsonate 
von  öheviUard  und  ein  Trio  von  Luzzatto,  welche  ihren 
Weg  machen  werden.  Die  Tochter  der  berühmten  Gesangs- 
lehrerin Marchesi,  Frau  Blanche  Marchesi,  deren  Stimm- 
mittel nicht  weit  reichen,  errang  durch  den  geradezu  voll- 
endeten Vortrag  einer  Cantate  des  alten  Marcello  und  des 
Mozart'schen  Wiegenliedes  einen  ausserordentlichen  Erfolg. 

F.  Vogt. 

Berichte. 

Leipzig.  Als  wir  vor  fünf  Jahren  gelegentlich  einer 
Aufführung  der  Eroica-Symphonie  von  Beethoven  unter  Hrn. 
Prof.  Dr.  Kfretzschmar's  I«eitun^  dieselbe  trotz  der  allwinter- 
lichen Vorführung  des  Werkes  im  Gewandhaus  als  ein  „musi- 
kalisches Ereigniss"  für  Leipzig  bezeichneten,  ahnten  wir 
natürlich  nicht,  dass  das  Gewandhaus-Concertinstitut  in  ab- 
sehbarer Zeit  in  die  glückliche  Lage  kommen  werde,  eben- 
falls derartige  „Erei^isse"  bieten  zu  können,  wie  dies  that- 
sächlich  in  der  jetzi^n  Saison  fast  in  jedem  Concert  des 
Instituts  unter  Nikisch's  genialer  Direction  geschieht, 
unter  den  classischen  Werken  zugute  gekommenen  Kehabili- 
tationsthaten  des  Hm.  Nikisch  nimmt  die  Wiedergabe  der 
eingan^  genannten  Symphonie  im  18.  Abonnementcon- 
cert  einen  um  so  höheren  Rang  ein,  als  gerade  dieses  monu- 
mentale Werk  Jahrzeh ente  lang  sich  seinen  tieferen  geistigen 
Gehalt  kaum  berührende  und  nur  technisch  acceptable  Ausmh- 
run^n  gefallen  lassen  musste,  zu  welchen  seine  neueste  Bepro- 
duction  sich  wie  hellster  Sonnenschein  zum  fahlen  Mondlicht 
verhielt.  Zum  ersten  Mal  an  dieser  Stelle  hat  sich,  so  lan^e  wir 
den  Gewandhausconcerten  beigewohnt  haben ,  uns  an  £esem 
bedeutungsvollen  Abend  die  Wunderwelt  dieser  Schöpfung  in 
ihrer    ganzen  Pracht    und   Grösse,    dank   dem  congenialen 


Verständniss  des  Dirigenten  und  der  von  ihm  inspirirten 
über  alles  Lob  erhabenen  Ausführung  durch  unser  herrliches 
Orchester,  enthüllt,  hat  das  Werk  uns  mit  heiligen  Schauem 
erfüllt,  entzückt  und  beseligt,  und  dieser  tiefe  Eindruck 
schien  nach  dem  begeisterten  Beifall,  der  jedem  Satz  folgte 
und  am  Schluss  sidi  in  wiederholten  stürmischen  Hervor- 
rufen des  unübertrefflichen  Dirigenten  manifestirte,  ein  ganz 
allgemeiner  gewesen  zu  sein.  Der  Symphonie  voraus  waren 
die  Ouvertüre  zur  „Braut  von  Messina*^  von  Schumann  und  der 
B  dur-Entr'acte  aus  Schubert's  „Bosamunde^-Musik,  sowie 
Gesangsvorträge  des  Tenoristen  Hrn.  Emil  Götze  aus  Berlin 
gegangen.  Die  beiden  Orchester  werke  gelangten  in  der  Aus- 
tuhrung  ebenfalls  zu  ihrem  vollsten  Recht.  Für  die  Ouvertüre 
blieb  aber  auch  dieser  neueste  Wiederbelebungsversuch  ein 
im  Grunde  vergeblicher,  während  die  herrfiche  Melodik 
Schubert's  ihren  Zauber  vorher  noch  kaum  in  so  starkem 
Maasse  wie  diesmal  ausgeübt  hat.    Hr.  Götze  sang  die  ihm 

Geläufigen  alten  bekannten  Weisen  in  der  an  ihm  ^gst  be- 
annten  Art.  Aus  dem  Jubel,  mit  dem  seine  schablonen- 
haften Vorträge  von  einem  Theil  des  Publicums  aufgenommen 
wurden,  konnte  man  wieder  einmal  erkennen,  we^he  gerin- 
gen künstlerischen  Anforderungen  an  einen  Sänger  gestellt 
werden,  sobald  derselbe  nur  das  Gx>ttesgeschenk  einer  schönen 
Stimme  besitzt.  Dass  derart  begnadete  Personen  auch  in 
Leipzig  noch  ziehen,  hatte  schon  vorher  der  Andrang  des 
Publicums  zur  Probe  wie  zum  Concert  selbst  bewiesen. 

Das  6.  Liszt-Vereinsconcert  stand   unter  Direction 
des  Hrn.  Hofcapellmeister  Strauss  aus  Mtlncben,   der  mit 
der  vorzüglichen  Capelle  des  134.  Infanterie-Regiments  die 
symphonische  Dichtung   „Hamlet**  von  Liszt,   das  Vorspiel 
zu    Max    Schillings*    Oper    „Ingwelde**,    das    Orchesterstück 
„Olafs  Hochzeitsreigen**    von   Alexander   Ritter    und    zwei 
Vorspiele   aus   seinem   eigenen  Musikdrama  „Guntram"  auf- 
führte und  ausserdem  sem  von  Hm.  Alfred  E  rasselt  aus 
München  mit  stupender  Virtuosität  und  gegen  früher  bedeutend 
gesteigertem  Empfindungsvermögen  gespieltes  Violyiconcert 
dirigi^  und  die  Liedervorträge  des  Frl.  Magdalena  B ross- 
mann,  einer  Schülerin  des  Frl.  Auguste  Götze,  am  Ciavier 
begleitete.    Trotzdem   er   in  allen  Nummern  thätig  zu  sein 
hatte,  hielt  seine  geistige  Spannkraft  doch  gläuzend  bis  ans 
Ende  des  Concertes  vor.    Möglich,  dass  er  zum  Studium  der 
durchgehende  schwierigen  und  für  die  Capelle  neuen  Werke 
nicht  die  nöthige  Zeit  hatte  finden  können,   oder  dASS  die 
Erinnerung  an   die  grosse  und  edle  Klangfülle  des  k.  Hof- 
opemorchesters  aus  Berlin,  welches  kurz  vorher  in  demselben 
Local,   der  Alberthalle,   concertirt  hatte,   noch  zu  frisch  in 
der  Erinnerung  lebte,  in  keinem  Fall  befriedigten  die  orche- 
stralen Leistungen  in  dem  Grad,  wie  die  der  vornergegangenen 
Concerte,   und  gereichte   dieser  Umstand   der  Wirkung   der 
Novitäten  natünich  nicht  zum  Vortheil.    Infolge  dessen  hat 
die  diesmalige  Ausführung  es  weder  vermocht,  imser  geringes 
Verständniss  für  die  Compositionen  von  Liszt  und  Ritter  zu 
heben,    noch   einen   nachnaltigen  Eindruck   von  Schillings* 
Vorspiel  zu  erhalten,  wie  sie  andererseits  verschuldete,  dass 
uns  die  beiden  Vorspiele  von  Strauss  diesmal  weniger  ge- 
fielen, als  in  Weimar,  wo  wir  sie  im  v.  Winter  gelegentlich 
einer   scenischen  Auiführung    des   ganzen    Werxes   hörten. 
Aus  diesem  Grunde  wollen  wir  uns  nir  heute  jeder  weiteren 
kritischen  Bemerkung  über  die  betr.  Werke  enthalten   und 
nur  noch  mittheilen,   dass  sie  von  dem  Publicum  beifällig, 
in  erhöhetem  Grade  die  Strauss'schen,  aufgenommen  wurden. 
Den  Haupttrumpf  des  Abends  spielte  aber  ohne  Zweifel  Hr. 
Krasselt  aus,  nicht  blos  infolge  seiner  meisterhaften  Violin- 
leistung,  sondern    dank   auch    der   bei  aller  musikalischen 
Eigenartigkeit    und    Gediegenheit   effectvollen    Composition, 
von  der  man  sich  wundem  muss,  dass  sie  nicht  längst  Re- 

Sertoirestück  anderer  Violinisten  ist.  Hr.  Strauss  ist  m  dem 
[aasse  ruhiger  im  Diri^en  geworden,  in  welchem  sein 
Berliner  Amteco  liege  Hr.  Weingartner  an  quecksilberner  Be- 
weglichkeit zugenommen  hat.  Frl.  Brossmann  sang  ausser 
bekannten  Compositionen  von  Schubert,  Liszt,  Wagner  und 
Berlioz  zwei  treffliche  Lieder  von  P.  Klengel,  ,^ie  Verlas- 
sene" und  „Du  mit  den  schwarzen  Augen",  die  allen  Sän- 
ferinnen  empfohlen  zu  werden  verdienen.  Die  junge  Dame 
at  die  Schwächen  ihres  Gesanges^  auf  die  wir  sie  anlässlich 
einer  Conservatoriumsprüfung  aufmerksam  machten,  immer 
noch  nicht  ganz  überwunden  und  verrieth  auch  im  Vortrag 
noch  die  Aniängerschafb.  F. 

Leipzig.  Die  Hauptprüfungen  im  k.  Conservato- 
rium  der  Musik  haben  ihren  ununterbrochenen  Fortgang 
genommen.     Sie  ergeben  nachfolgende  Resultate:    No.  4  war 

10* 


128 


der  Yorftihrnn^  von  Schülercoxnpositionen  gewidmet  nnd  bot 
solche  von  Alfred  Berg  aus  Lund  in  Schweden  (Mo- 
tette in  Form  einer  Donpelfuge  für  vierstimmen  Chor  mit 
Orchester),  Wilhelm  Eoann  aus  (Mncinnati  (Concertino 
für  Violoncell,  gespielt  vom  Componisten) ,  Conrad  M&nse- 
zahl  aus  Leipzig  (Sopranlieder  ,,Der  Traum**  und  „Frühlings- 
jubel*', gesungen  von  Frl.  Clara  We  ig el  aus  Leipzig),  Theo- 
dor Wagner  aus  Löberschütz  (Bdur-Streichquartett,  gespielt 
von  HH.^Schäf er  aus  Wiesbaden,  Bruno  Ben nert  aus  Grim- 
ma, Carl  Herrmann  aus  Mainz  und  Max  Wünsche  aus 
Plauen  i.  Y.)i  Friedrich  Sc  buch ardt  aus  Gotha  (Amoll-Sym- 
phonie),  Frank  Alfano  aus  Neapel  (drei  Praeludien  und  Fu- 
gen für  Ciavier,  gespielt  vom  Componisten),  Georg  Br ad sky 
aus  Berlin  (Sopranlieder  „Im  JasnunstraucheinYögleinsass  , 
„Mir  tr&umte  von  einem  Eönigskind**  und  „Ständchen**,  ge- 
sungen von  Frl.  Gertrud  Wilde  aus  Wohlau)  und  Selmar 
Meverowitz  aus  Stolp  i.  P.  (Psalm  für  Sopransolo,  Chor, 
Orcnester  und  Orgel,  Sopransolo:  Frl.  Agnes  Tallardt  aus 
Leipzig).  Die  Berj^^sche  Motette  gab  nicht  blos  Zeugniss  von 
ernst  und  mit  Erfolg  betriebenen  contrapunctischen  Studien, 
sondern  interessirte  auch  durch  manchen  individuellen  Zug. 
Die  Behandlung  des  Chors  und  des  Orchesters  verrieth  übersJl 
eine  intelligente  Hand,  sodass  der  Gesammteindruck  ein  ge- 
diegener war.  Das  Concertino  von  Ebann  bewegte  sich  ge- 
danklich in  ausgefahrenen  Gleisen  und  wirkte  dementsprechend 
wenig  anregend,  obgleich  der  Componist  sein  bestes  Können 
für  die  Präsentation  seines  Musenkindes  einsetzte.  Stimmungs- 
voll war  Mäusezahrs  „Traum**  und  frisch  und  natürlich  kam 
durch  den  Componisten  der  Bjömson'sche  „Frühlingsjubel*' 
zum  Ausdruck.    Frl.  Weigel  sang  die  Lieder  recht  befriedi- 

fend.  Yon  dem  Wagnerischen  Streichquartett  hat  uns  beson- 
ers  das  AUegretto  graziöse  gefallen,  aber  auch  im  üebrigen 
Hessen  sich  der  Fleiss  und  die  Liebe,  mit  welchen  der  Com- 
ponist an  seine  Arbeit  gegangen  war,  erkennen,  der  aber  eine 
etwas  durchsichtigere  Ausführung  sicher  von  Nutzen  gewesen 
wäre.  Ein  hübsches  Formtalent  und  geläuterter  Elangsinn 
traten  in  der  Symphonie  des  Hrn.  Schuchardt  zu  Tage,  aber 
vorläufig  fehlt  dem  jungen  Mann  noch  das  YermÖgen,  die 
Formen  mit  dem  eigenen  Geist  auszufüllen,  was  aber  noch 
kommen  kann.  Hit  der  Reproduction  des  Werkes  durch  das 
Schülerorchester  konnte  der  Componist  sehr  zufrieden  sein. 
Yon  den  Praeludien  und  Fugen  des'  Hrn:  Alfanö  waren  die 
Ersteren  einer  regen  Phantasie  entsprossen,  während  die  Fu- 

fen  trotz  ihrer  Knappheit  wenig  zu  animiren  vermochten. 
>ie  beiden  letzten  Nummern  waren  wir  zu  hören  verhindert 
No.  5.  Praeludium  und  Fuge  Über  BACH  für  Orgel  von 
Schumann  =  Frl.  Marie  Dege  aus  Schuyler  in  Amerika. 
(Sehr  gewandt  in  der  Lösung  des  technischen  Theils  ihrer 
Aufeabe,  erfreute  die  junge  Dame  ebenso  durch  intelligente 
Aunassung  und  dementsprechende  Darlegung  des  geistigen 
Kerns  des  Werkes.)  Gmoll-Clavierconcert  von  Mendelssohn 
=  Frl.  Elisabeth  Hunger  aus  Leipzig.  (Um  Hrn.  Bruno 
Zwintscher  fernerhin  die  Gelegenheit  zu  nehmen,  unsere 
kritische  Objectivität  den  Leistungen  seiner  Schüler  und 
Schülerinnen  gegenüber  in  dreister  Weise  zu  verdächtigen, 
sei  es  privatim  oder  öffentlich  durch  seinen  Hm.  Sohn  Eudolf, 
werden  wir  uns  in  den  betr.  Fällen  mit  der  nackten  Angabe 
der  bez.  Programmnumern  begnügen,  womit  wir  bei  Frl. 
Hunger  den  Anfang  machen.  Diese  Enthaltsamkeit  ist  gerade 
jetzt  umsomehr  geboten,  als  von  den  bisher  vorgeführten 
einschläglichen  Leistungen  Rühmliches  kaum  zu  sagen 
wäre.)  Arie  „Er  liebt  mich**  aus  der  Oper  „Das  Glöckchen 
des  Eremiten**  von  Maillart=Frl.  Antoinette  Müller-Lingke 
aus  Leipzie;.  (Mit  hübscher  Stimme  und  frischem  Tempera- 
ment begabt,  wusste  das  junge  Mädchen  die  Wirkung  dieser 
guten  Eigenschaften  auch  noch  überall  durch  guten  Geschmack 
zu  verfeinem  und  zu  heben,  sodass  man  seine  Freude  an  ihrer 
Leistung  haben  konnte.)  AmoU-Yioloncellconcert  von  Yolk- 
mann  =  Frl.  Marie  Kieckhöfer  aus  Washington.  (Wohl 
verfügt  Frl.  Kieckhöfer  über  eine  hübsche  Fertigkeit  und  eine 
gewisse  TJnerschrockenheit  in  der  Ausführung  auch  der 
schwierigsten  Stellen  [vide  die  Cadenz  von  J.  Klengel],  doch 
ist  der  Genuss  an  ihrem  Spiel  noch  ein  massiger,  weil  dem 
Yortrag  die  rechte  Lebendigkeit  und  dem  Ton  Klangschön- 
heit fenlt.)  F  moll-Orgelsonate  von  Mendelssohn  =  Hr.  Harald 
Creutzburg  aus  Goldingen.  (Der  Yortrag  zeugte  zwar  von 
einer  ansehnlichen  Yertrautheit  mit  Manual  und  Pedal,  doch 
war  dieselbe  nicht  immer  mit  der  nöthigen  Sicherheit  ^paart 
und  infolgedessen  der  Gesammteindruck  kein  nachhaltigerer.) 
Gmoll-Clavierconcert  von  Moscheies  =  Hr.  Arthur  Jentsch 
aus  Löbau.  (Aeusserst  sauber  und  zuverlässig  in  der  Tech- 
nik,   insbesondere   auch   in   den  zahlreichen  Octavengängen 


dieses  Werkes,   elastisch  und  farbenreich  im  Anschlag  und 

graziös  und  überall  nobel  im  Yortrag,  bot  dieser  ialentbi^bte 
chüler  sowohl  Eine  der  besten  Sololeistungen  der  bisherigenPrü- 
fangen,  als  auch  Eine  der  sympathischesten  Beproductionoii, 
welche  die  Composition  in  den  letzten  beiden  Jahrzehenten 
bei  dieser  Gelegenheit  Überhaupt  gefunden  hat.    No.  6.  Dorische 
Toccata undFugeförOr(|;el  von  S.  Bach  =  Hr.  GeorgMeissner 
aus  Würzen.    (Hr.  Meissner  ist  auf  dem  besten  Wege,  ein 
vorzüglicher  Oreanist  zu  werden.   Darauf  deuteten  die  schon 
erlangte  beträchüiche  virtuose  Behandung  des  Instrumentes  und  r 
die  durchweg  klare  geistige  Disposition  deutlich  hin.)    Gdur- 
Concert  für  Flöte  von  F.  Manns  =  Hr.  Albert  Lorenz  ans 
Leipzig.    (Einen  hohen  Grad  künstlerischer  Reife  zeigte  die- 
ser Vortrag,  er  war  von  Anfang  bis  zu  Ende  gleich  genuss- 
voll und  hat  dem  jungen  Mann  ausser  dem  einhelligen  Bei- 
fall des  Publicums  sicher  auch  ein  rückhaltsloses  Lot)  seines 
schwer  zu  befriedigenden  Meisters  Bärge  eingebracht.)    Alt- 
lieder „Feldeinsamkeit**   und    „Wie  bist  du,  meine  Königin*' 
von  Brahms  und  „Der  Traum**  von  Bubinstein=Frl.  Helene 
Leidert  aus  Leipzig.    (Ohr  und  Herz  wahrhaft  erquickend 
waren   diese  von  einem  gut  ausgeglichenen  und  warm  tim- 
brirten  Organ  getragenen,  überall  von  einer  ungeschminkten, 
keuschen  Empfindung  durchdrungenen  Liederspenden ;  sie  neh- 
men einen  Enrenplatz  unter  den  seitherigen  iPrüfungsprcdnc- 
tionen  dieses  Winters  ein.)    DmoU-Clavierconcert  von  Mozart 
=  Frl.  Frida  Lohse  aus  Plauen  i.  Y.     (Etwas  zaghaft  und 
unbestimmt  im  Ausdruck,  hat  die  junge  Dame  doch  im  Üeb- 
rigen ihre  Aufgabe  mit  hübschem  Geschick  gelöst)    Hmoli- 
Yioloncellconcert   von  Servals  =  Hr.  Julius  Schröder  aas 
Wandsbeck.   (Für  die  üeberwindung  der  verschiedenen  tech- 
nischen Fährnisse  besitzt  Hr.  Schröder  noch  nicht  die  nöthige 
Yirtuosität,   aber  immerhin  gelang   ihm   Yieles   recht   gut, 
das,  zusammen  mit  einer  flotten  Yortrags weise,  dann  doppelt 
befriedigte.)    Amoll-Clavierconcert  von  Schumann  =  Hr.  Carl 
Fehling  aus  Lübeck.     (Künstlerischer  Ernst  und  Sinn  ver- 
einigten sich  hier  mit  recht  sicherer  Geläufigkeit  der  Finger 
und  angemessener  Tonschattirung,  ohne  jedoch  die  poetischen 
Perlen  des  Stückes  in  voller  Leuchtkraft  zu  Tage  zu  fördern.) 
No.  7.  Waldhomconcert  von  Bich.Strau8S= Hr.  Alfred  Steitz 
aus  Chemnitz.    (Der  Yortraeende  besitzt  einen  gesunden  run- 
den Ton  in  der  Cantilene,  aber  für  eine  tadel-  und  lückenlose 
Ausführung  von  Passagen  fehlt  ihm  vorläufig  noch  sehr  das 
Zeug.)   G  moll-Clavierconcert  von  Moscheies  =  Frl.  Alice  Smith 
aus    New-Haven.      Arie    „In   diesen  heiligen    Hallen**    von 
Mozart  =   Hr.  Eugen  Stichling  aus  Gotha.    (Die   weiche 
und  gut  gebildete  Stimme,   sowie  die  musikalische  Noblesse 
und  declamatorische  Gewissenhaftigkeit  im  Yortrag  machten 
sich  bei  diesem  Auftreten  in  noch  erhöhterem  Grade  bemerk- 
lich, als  neulich  bei  desSchülers  Mitwirkung  in  dem  „Don  Juan**- 
Fragment.)    D moll-Orgelsonate  von  Mendelssohn  =  Hr.  Wil- 
liam Kipp  aus  Indianapolis.     (Ein    gut   durchdachter   und 
auch  technisch  befriedigender  Yortrag.)    Finale  des  1.  Actes 
aus    dem     „Wasserträger**    von    Cherubini    =    Frls.    Vida 
J.    Jelly    aus    Cassel    (Ck>nstanze) ,    Gertrud   Wilde    ans 
Wohlau  (Marcellina)   und    Margarethe  Zeidler  aus  Leipzig 
(Angelina)    und   HH.    Richard    Fischer    aus    Halberstadt 
(Gnu  Armand),  Sally  Charasch  aus  Kowno  (Micheh'),  Wil- 
helm Lorenz  aus  Leipzig  (Daniel)  und  Felix  Steinbeck  aus 
Weissenfeis  (Antonio).    (Diese  Ensemblenummer  nahm  einen 
sehr  animirten  Yerlauf  und  erfreute  namentlich  auch  durch 
den  schönen  Klang  der  Stimmen,   von  welchen  der  Bariton 
des  Hm.  Charasch  naturgemäss  die  anhaltendste  Aufmerksam- 
keit auf  sich  lenkte.)    Gdur-Clavierconcert  von  Beethoven  = 
Frl.  Hildegard  Ho  mann  aus  Kulm  in  Westpr.  —  Zum  Schluss 
sei  mit  grösster  Anerkennung  des  Schülerorchesters  und  dessen 
hochverdienten  Führers  Hm.  Capelimeist  er  Sitt  in  den  Nnm- 
mem  gedacht,  welche  deren  Mitwirkung  bedurften.      F. 


Concertumschau. 

Annaberg«  6.  Museumsconc.  (Reichardt)  unt.  Mitwirk, 
des  Seminar-Sängerchors  (Thalemann):  7.Svmph.v.  Schubert, 
„Orpheus**  v.  Liszt,  Yorspiel  u.  „Isoldens  Liebestod**  f.  Orch. 
V.Wagner,  Ouvert.  „Carnaval  romain**  v.  Berlioz,  Männer- 
chöre V.  Lassns  („Landsknecht-Ständchen**)  u.  Schubert  („Die 
Nachtigall**  m.  Clav.  u.  „Nachtgesang  im  Walde**  mit  vier 
Hörnern). 

Baden-Baden.  2.  Abonn.-Conc.  des  Org.  Hrn.  Werner  unt. 
Mitwirk,  der  Frau  Yierordt-Helbing  a.  Carlsruhe  (Ges.)  und 
des  Hm.  Hetzel  a.  Mannheim  (Yiolonc.)  m.  Soli  f.  Ges.  von 
Händel,  Hiller  („Gebet**)  u.  A.  Becker  („Lobet  den  Herrn**), 


im 


f.  Org.  V.  S;  Bach  (Pdur-Tocc),  Ad.  Hesse  (Phaht.  üb.  die 
deutsche  Nationalhymne)  u.  Piutti  (Festhymnus)  u.  f.  Violonc' 
Y.  M.  Hetzel  (And.  con  moto)  u.  Schumann. 

Bingen.  Conc.  des  Gaecilien-V er.  (Loawerse)  tmt.  Solist.  Mit- 
wirk, des  Frl.  Leroi  a.  Ems  u.  des  Hm  Wilhelm  a.  Frankftirta. 
M. (Ges.), sowie  des  Hrn. Meyer  v.ebendaher  (Viol.)  am  26.  Jan.: 
pMontfort"  f.  Soli  u.  Chor  m.  Clav.  v.  Rheinberger,  Soli  f. 
Ges.  V.  ßrahms  („Auf  dem  See"),  Grieg  („Margarethlein"), 
R.  Fischhof  („Frühling  ist  da"),  Schumann,  Bruch  (Sere- 
nade) u.  Mühldorfer  („Ein  Herz,  das  nicht  liebt")  u,  f. Viol. 
V.  Mendelssohn,  Yieuxtemps  u.  Zarzycki  (Mazurka). 

Boston.  Coucerte  des  Boston  Symph.Orch.  (Paur):  Ko.  12. 
Hmoll-Syraph.  v.  Schubert,  „Egmont"-Ouvert.  v.  Beethoven, 
2.  Clavierconc.  v.  Brahms  (Hr.  Joseffy).  No.  13.  Symph. 
„L&ndliche  Hochzeit"  v.  C.  Gold  mark,  2.  Orchestersuite  v. 
E.  A. MacDowell,  Ouvert.  zu  „Demetrius"  v.  Rubinstein, 
Gesangvorträge  der  Frau  Melba  (Elisabeth's  Begrüssung  der 
Halle  a.  „Tannhäuser"  v.  Wagner  u.  Legende  a.  „Lakm6" 
V.  Belibes). 

Braunseh weig.  1.  Popul.  Conc.  v.  Erich  und  Minette 
We^mann  (Gres.  u.  Clav.)  m.  Soli  f.  Ges.  v.  E.  Grieg  („Aus 
Fjeld  und  Fjord"),  Ad.  Jensen  („Murmelndes  Lüftchen"  u. 
^Ünd  schläfst  du,  mein  Mädchen"),  Plüddemann  (Venet. 
Gondellied  u.  „Lied  des  Hafis"),  Franz  („Liebchen  ist  da"  u. 
„Vergessen"},  Brahms  (Wiegenlied)  und  Meyer-Helmund 
(„Frühlingsstille"  u.  „Ich  liebe  dich")  u.  f.  Clav.  v.  Beethoven, 
Field,  Schumann,  Chopin  u.  Liszt  (8.  Ungar.  Rhaps.).  (Nur 
Lieder  der  neuesten  ^it!) 

Breslau.  3.-6.  Symph.-Conc .  der  Bresl.  Concertcapelle 
(Riemenschneider):  Symphonien  v.  Gade  (No.4)  u. Mendelssohn 
(!No.  3^,  Sinfonietta  f.  Blasinstrumente  v.  Raff,  Suite  algör. 
T.  Saint- Saäns,  „Norwegischer  Cameval"  von  Svendsen, 
„Meistersinger"- Vorspiel  v.  W a g n e r,  Ouvertüren  v.  Smetana 
(„Die  verkaufte  Braut")  u.  A.,  „In  memoriam"  und  Trauer- 
marsch (dem  Andenken  J.  Raff's)  f.  Orch.  u.  „Vor  dem  Mutter- 
S)ttesbilde"  f.  Streichorch.v.G.  Riemenschneider,  6.  üng. 
haps.  V.  Liszt,  Polen,  v.  Lassen,  Festmarsch  v.  M.  Kahl 
u..  a.  Orchesternummern,  Gavotte  f.  Streichorch.  v.  H.  Sitt, 
Solovorträge  des  Frl.  Daeglau  (Ges.,  „Lieb^glück"  v.  Sucher, 
„Er  ist  gekommen"  v.  Franz,  „Ich  liebe  euch"  v,  Grieg  u. 
„Waldteufel"  v.  Böhm)  u.  des  Hm.  Kahl  (Clav.,  üng.  Phant. 
V,  Liszt^  Valse  v.  Godard  etc.). 

Bromberg.  Conc.  der  Sängerin  Frau  Schmidt-Köhne  a. 
Berlin  ü.  des  Pianisten  Hrn.  Dr.  Neitzel  a.  Cöln  am  2.  Febr.  m. 
Soli  f.  Ges.  V.  H.  Wolf  („In  dem  Schatten  meiner  Locken"), 

E.  0.  Nodnagel  („Ob  dein  ich  bin"),  R.  Strauss  („Aller- 
seelen"), Brahms  ^Schwesterlein"  u.  Wiegenlied),  H.  v.  Eoss 
(„Harald  und  Ella"),  Hum p er d ine k (Winterlied),  Sommer 
{„Albumblatt"),  Bruch  (Seren.),  W.  Taubert  („Der  Savo- 
yard")  u.  A.  u.  f.  Clav.  v.  Beethoven  (Son.  Op.  63),  B  ras  sin 
(Noct.)  u.  Meyerbeer-Liszt  („Die  Schlittschuhläufer"). 

Chemnitz.  Symph.-Concerteder8tädt.Cap.(Pohle):  No.l. 
1.  Symph.  V.  Schumann,  vier  Sätze  a.  der  Orchestersuite  „Aus 
Sommertagen"  v.  Ernst  Müller  (unt.  Leit.  des  Comp.),  „Mig- 
non"-Ouvert.  v.  Thomas,  Chor,  Arioso  u.  Choral  a.  der  Cant. 
„Gottlob,  nun  geht  das  Jahr  zu  Ende"  v.  S.  Bach  u.  Chor- 
neder  v.  Mendelssohn  u.  Schumann,  e;es.  v.  den  Schülern  des 
k.  Seminars  zu  Zschopau  unt.  Leit.  des  Hm.  Höpner,  l.Vio- 
linconc.  v.  Bruch  (Hr.  Hamann).  No.  2.  Ddur-Symph.  von 
Haydn,  Ouvert.  zum  „Fliegenden  Holländer"  u.  Bacchanale  a. 
„Tannhättser"  v.  Wagner,  B dar- Adagio  a.  Op.  56  f.  Streich- 
orch. V.  Schumann,  Violinconc.  v.  Mendelssohn  (Hr.  Ohliger). 
No.  3.  1.  Symph.  v.  Beethoven.  Ouvertüren  v.  Weber  und 
Berlioz  („Le  Camaval  romain"),  „Charfreitagszauber"  aus 
„Parsilal"  v.  Wagner,  3.  Serenade  f.  Streichorch.  ▼.  Volk- 
mann (oblig.  VioTonc:  Hr.  Mann).  No.  4.  GmoU-Svmph.  v. 
Mozart,  Ouvertüren  v.  Beethoven  (Op.  124)  und  Gold  mark 
(„Im  Frühling"),  „Siegfried*s  Rheinfahrt"  a.  der  „Götterdäm- 
merung" u.  ^iser-Marsch  v.  Wagner.  No.  5.  Esdur-Symph. 
y.  Haydn,  Ouvertüren  v.  Schubert  („Fierrabras")  u.  Smetana 
(„Die  verkaufte  Braut"),  „Waldweben"  a.  „Siegfried"  v.  Wag- 
ner, Glaviervorträge  des  Frl.  Neubert  (Cmo£Conc.  v.  Beet- 
hoven, Romanze  v.  Rubinstein,  Impromptu  v.  Liszt  etc.). 
—  Aoonn.-Concerte  derselben  Capelle:    No.  1.    Sinf.  trag.  v. 

F.  Draeseke,  „Orpheus"  v.  Liszt,  (jhesangvorträge  des  Frl. 
Huhn  a.  Dresden  (Arie  „Aus  der  Tiefe  des  Grams"  v.  Bruch, 
„Immer  leiser"  v.  Brahms,  „Angedenken"  v.  Cornelius, 
„Lenz"  V.  Hildach  etc.).  No.  2.  7.  Symph.  v.  Beethoven, 
„Hun^ria"  v.  Liszt,  Ouvert.  zu  „Donna  Diana"  v.  E.  N.  v. 
RezniÖek,  G^sangvorträge  des  Frl.  Wedekind  aus  Dresden 
(„Jetzt  ist  er  hinaus"  V.H.Riedel,  „Untreu"  v. Cornelius, 
„Die  Nachtigall"  v.  Alabieff  etc.).    No.  8.    8.  Symph.  von 


Mendelssohn,'  Ouvert.  zu  „Benvenuto  CeTlini^  von  Serliöz, 
Solovorträge  der  Frls.  Hiedler  a.  Berlin  (Gee.,  „Vorabend**  a. 
den  Brantuedern  u.  „Aus  dem  hohen  Lied"  v.  Cornelius 
etc.)  u.  Pancera  a.  Wien  (Clav.,  Adur-Cono.  u.  Tarantella  fk. 
„Venezia  e  Napoli"  v.  Liszt,  „Feuerzauber"  von  Wagner- 
Br assin  u.  Romanze  „L*Alouette"  v.  Glinka- BalakirewV 

Cineinnati.  Concerte  des  Cincinnati  Symph.  Orch.  (van 
der  Stucken):  No.  4.  7.  Symph.  v.  Schubert,  „L'Arlösienne" 
V.  Bizet,  3.  Violinconc.  v.  Bruch  (Hr.  Marsick).  No.  5. 
3.  Svmph.  V.  Beethoven,  Ouvert.  zum  „Fliegenden  Holländer" 
V.  Wagner,  Interlud.  zu  „Tovelille"  v.  Hamerik,  Irrlichter- 
tanz, Svlphentanz  u.  Ungar.  Marsch  a.  „Faust*B  Verdammung" 
V.  Berlioz,  Gesangvorträge  des  Frl.  Blauveit  („0,  komm  im 
Traum"  v.  Liszt,  Irisches  Volkslied  v.  Foote,  „Fallih, 
Fallah"  v.  F.  van  der  Stucken  etc.). 

Dordrecht.  1.  Conc.  der  Orch -Vereenig.  (Erdelmann): 
Ddur-Symph.  v.  Mozart,  Vorspi  ^1  /.r  den  „Folkungern"  von 
Kretschmer,  „Salve  regina"  i.  Sopransolo,  Frauenchor  n. 
Orch.  V.  F.  Gernsheim,  „Der  Zigeunerbube  im  Norden"  f. 
Frauenchor  u.  Orchester  v.  H.  Vink,  Solo  vortrage  des  Frl. 
Noordewier-Reddingius  (Ges.,  „Die  Mainacht",  „Ruhe,  Süss- 
liebchen"  u.  „Von  ewiger  Liebe"  v.  Brahms  etc.)  u.  des  Hm. 
Haagmans  v.  nier  (Violono.,  EmoU-Conc.  v.  Popper  u.  And., 
Petite  Valse  u.  Taranteile  v.  J.  Ho  11  man). 

Frankfurt  a.  H.  8.  Sonntagsconc.  der  Musenms-Gesell- 
schaft  (Eop^l^:  1.  Symph.  v.  Borodin,  Ouvertüren  v.  Beet- 
hoven ^„Fidefio")  u.  Wagner  („Der  fliegende  Holländer"), 
3.  Seren,  f.  Streichorch.  v.  Volkmann  (oblig.  Violonc:  Hr. 
Hutschenreuter),  Ciaviervorträge  des  Hrn.  Friedberg  (AmoU- 
Conc.  V.  Schumann,  „La  Campanella"  v.  Liszt  etc.).  — 
f^  Kammern^usikabend  derselben  G^ellschaft:  Streichquar- 
tette V.  Brahms  (Cmoll)  u.  Beethoven  (Op.  18,  No.  1),  Dmoll- 
Clav.- Violinsonate  v.  J.  Wieniawski.  (Ausführende:  HH. 
Wieniawski  [Clav.],  Prof.  Heermann,  Bassermann,  Naret  Ko- 
ning  u.  Prof.  Becker  [Streicher].) 

Freiberg  i.  S.     2.  Elammermusikabend:    Edur-Clavier- 

quart.  v.  H.  Goetz,    B dur-Claviertrio    v.    Schubert,    Gdur- 

Streichtrio  v.  Beethoven.   (Ausführende:  HH.  Anacker  v.  hier 

ClavierJ,    Blumer,    Ackermann    und    Böckmann   a.   Dresden 

Streicher].) 

Fürth.  Vocal-  u.  Instrumentalconc.  des  Singver.  (Roffka) 
unt.  Mitwirk,  der  Cap.  Carl  (Carl)  am  27.  Jan.:  Ouvertüren  v. 
Carl  (Conc.-)  u.Weoer.  „Waldweben"  a.  „Siesfried"  v.  Wag- 
ner, „Künstlerfestzug"  v.  Liszt  u.  a.  Orcnestemummern, 
Männerchöre  m.  Orch.  v.  Meyer-Olbersleben  („Gothen- 
treue")  u.  H.  Hütte r  („Im  Lager  der  Bauern")  u.  a  cap.  v. 
Podbertsky  („Die  rothe  Hose"),  Duett  a.  „DtLa  Glöckchen 
des  Eremiten"  v.  Maillart  (Frl.  Zinn  u.  Hr.  Winkler),  Elsa's 
Traum  a.  „Lohengrin"  v.  Wagner  (Frl.  Zinn). 

Gera.  Conc.  des  Musikal.  Ver.  (Kleemann)  am  3.  Febr. : 
Oceansymph.  v.  Bubinstein,  „Preciosa" -Ouvert.  v.  Weber, 
Solovorträge  des  Frl.  Petersen  a.  Copenhagen  (Gesang,  „Ein 
Schwan"  v.  Grieg,  „Synnöves Lied"  v.  Kjerulf,  „Meine  Mut- 
ter hats  gewollt"  v.Less  mann,  „Mädchentraum"  v.  Bungert, 
^reu  bis  in  den  Tod"  v.  T.  Streng,  „Singend  über  die 
Haide"  v.  L.  Schjrtte  u.  „Lockruf"  v.  Bückauf)  und  des 
Hrn.  Franke  v.  hier  (Viol.,  Conc.  v.  Mendelssohn).  (Frl. 
Petersen  gehört  auch  zu  den  wenigen  Solisten,  welche  den 
Muth  haben,  für  noch  unbekanntere  Compositionen  öffentlich 
einzutreten.  Nicht  nur  das  vorlipgende  Programm  zeugt 
hiervon,  sondern  auch  vielfach  anderwärts  hat  die  junge 
Dame  diesen  seltenen  Muth  bewiesen.) 

Goslar.  4.  Conc.  des  Musikal.  Ver.,  ausgeführt  v.  Frau 
Stern  ((}lav.)  u.  Hrn.  Petri  (Viol.)  a.  Dresden,  sowie  einer 
ungen.  Sängerin:  Clav.-Violinson.  Op.  80,  No.  3,  v.  Beetho- 
ven, Hmoll-Bondo  f.  dieselben  Instrumente  v.  Schubert,  Soli 
f.  Ges.  V.  Goldmark  („Die  Nachtigall,  als  ich  sie  fragte"), 
Bossenberger  („£2s  geht  ein  lindes  Wehen")  u.W.  Berger 
(„Ach,  wer  das  doch  könnte"),  f.  Clav.  t.  Bizet  (Menuett), 
Grieg  (Noct.),  Liszt  (Edur- Polen.)  n.  A.  u.  f.  Violine  von 
B.  Dessau  (Abendlied),  F.  Bies  (Introd.  u.  Gkvotte  a.  der 
1.  Suite)  u.  A. 

Grimma.  2.  Abonn.-Gonc.  des  Hm.  Wolschke:  Oxford- 
Symph.  V.  Haydn,  Ouvertüren  v.  Schulz-Schwerin  („Tor- 
qoato  Tasso")  u.  Reinecke  („Friedensfeier"),  Balletmusik  a. 
,|uo8amunde"  von  Schubert,  Violin  vortrage  des  Hm.  König 
(Conc.  V.  Paganini  u.  Zigeunerweisen  v.  Sarasate). 

Gaben.  3.  Conc.  des  Musik  ver.  (Ochs):  1.  Symphonie  v. 
Schumann,  Ouvert.  zur  Oper  „Die  verkaufte  Braul"  v.  Sme- 
tana, Kaiser-Marsch  v.  Wagner,  Gesangvorträee  des  FrL 
Santen  a.  Berlin  („Murmelnaes  Lüftchen"  v.  Ad.  Jensen, 
„Die  Harrende"  v.  Franz  etc.). 


180 


Halle  a«  S.  8.  Gonc.  der  Stadt-Schützen-Oesellschaft 
(Zehler) :  Waldsymph.  v.  Baff,  Solo  vortrage  des  Frl.  Eloppen- 
burg  a.  Frankfurt  a.  M.  (Ges.,  Arie  a.  „Achilleas^  v.  Bruch, 
„Nur  wer  die  Sehnsucht  kennt**  v.  Tschaikowsky,  Wiegen- 
lied v.  Harthan  etc.)  u.  des  Hm,  Prof.  Meyer  a.  Berlin  (Viol., 
Goncertino  v.  W.  Taubert,  „Le  Cygne**  v.  Saint-Saöns, 
Bolero  v.  Moszkowski  etc.). 

Heidelberg«  Abonn.-Concerte  des  Bach-Yer.  (Prof.  Dr. 
Wolfrum):  No.  4.  „Festklänge**  ▼.  Liszt,  „Vltava**  v.  Sme- 
tana,  Entr*acte  a.  „Donna  Diana**  v.  £.  N.  v.  Reznioek, 
„Feuerzauber**  a.  der  „Walküre"  v.  Wagner,  Solovorträge 
des  Hm.  van  Rooy  a.  Frankfurt  a.  M.  (Gea^  „An  Schwa^r 
Eronos**  m.  Orch.  y.  Schubert-Brahms  u.  Wotan's  Abschied 
von  Brünnhilde  a.  der  „Walküre**  v.  Wagner)  u.  des  FrL 
O^Moore  a.  Clarence  (Yiol.,  Ddur-Concertsatz  v.  Paganinietc). 
No.  6.  Dante-Symph.  v.  Liszt  (unt.  Leit.  des  Hrn.  Mottl  a. 
Garlsruhe),  Vorspiel  zu  „Guntram**  und  „Till  Eulenspiegel's 
lustige  Streiche**  I.  Orch.  v.  E.  Strauss  (unt.  Leit.  des  Comp.), 
Gesangvorträge  der  Frau  Strauss-de  Ahna  a.  München  (Ges., 
Cavatine  a.  dem  1.  u.  Arie  a.  dem  2.  Act  der  „Feen**  v.  Rieh. 
Wagner  u.  „Heimliche  Aufforderung**,  „Traum  durch  die 
Dämmerung**  u.  „Gaecilie**  v.  R.  Strauss). 

HelsingfOFS.  42.  u.  48.  Popul.  Gonc.  der  Filharm.  Sälls- 
kapet  (Eajanus):  Orchester phant.  „Hamlet**  v.  Tschaikows- 
ky, Ouvert.,  Noct.,  Scherzo  u.  Marsch  a.  der  „Sommernachts- 
traum** -Musik  v.  Mendelssohn,   „Pester  Oameval**  v.  Liszt, 

4.  Nord.  Rhaps.  v.  Svendsen,  „Sieg&ied*s  Rheinfahrt**  aus        Engagements  Und  Gäste  in  Oper  Und  Concert. 


Mazurka  v.    H.  Wieniawski,    „In    der    Spinnstube**   eig 
Gomp.  etc.). 

Potsdam.  Goncerte  der  Philharm.  Gesellschaft  (Prof. 
Genss):  No.  7  (ist  irrthümlich  in  der  No.  8  unter  Posen 
zu  stehen  gekommen  und  dort  einzusehen).  No.  8.  3.  Sym- 
phonie V.  Beethoven,  Gavotte  a.  der  Suite  „Aus  Holbere's 
Zeit**  f.  Streichorcb.  v.  Grieg,  Norweg.  Volksmelodie,  f.  do. 
arr.  v.  Svendsen,  Solovorträge  des  Frl.  Mennicke  aus  Berlin 
(Ges.,  „Sie  blasen  zum  Abmarsch**  u.  „Am  Manzanares**  von 
Ad.  Jensen  etc.)  und  des  Hm.  Kelle  v.  ebendaher  (Violine, 
„Faust** -Phant.  v.  Sara  säte  etc.). 

Zürich.     8.  Kammermusikauffäbr.  der  Neuen  Tonhalle- 

fesellscbaft:  Streichquartette  v.  Bazzini  (Op.  80)  u.  Beet- 
oven  (Op.  18,  No.  4),  Dmoll-Clav.-Violinsonate  v.  Brahms. 
S Ausführende:  HH.  Freund  [Clav.],  Brun,  Ohlsen,  Ebner  und 
r.  Hegar  [Streicher].)  —  6.  Abonn.-Conc.  derselben  Gesell- 
schaft (Dr.  Hegar):  Gmoll-Symph.  v.  Mozart,  „König  Lear**- 
Ouvert.  V.  Berlioz,  Solo  vortrage  des  Frl.  Haering  aus  Gtenf 
(Ges.)  u.  des  Hrn.  Freund  (Clav.,  2.  Gonc.  v.  Brahms  etc.). 

Zwickau.  4.  Abonn.-Conc.  des  Musikver.  (VoUhardt): 
Fdur-Symph.  v.  H.  Goetz,  Oavert.  zur  „Entführung  aus  dem 
Serail**  v.  Mozart,  Kaiser-Marsch  (m.  Chor  [der  Lebrergesang- 
ver.])  V.  Wagner,  Violoncell vortrage  des  Hm. Wille  a.  Leip- 
zig (Gonc.  V.  Volkmann,  „Papillons**  v.  Popper  etc.). 


der  „Götterdämmerung**  v.  Wagner  u.  a.  Orchesternummem, 
Vioßnvorträge  des  Fn.  O'Moore  (Fismoll-Conc.  v.  Ernst  etc.). 

Jever.  Kaiser Jubil.-Festconc.  des  Singver.  (Koch)  unt. 
Solist.  Mitwirk,  des  Frl.  Benneke  a.  Greifswald  u.  des  Hm. 
Ritter  a.  Berlin  am  17.  Jan.:  Jnbeloavert.  v.  Weber,  „Lobge- 
sang** V.  Mendelssohn,  Gant.  „Kampf  und  Sieg**  v.  Weber. 

Kaiserslautern.  8.  Conc.  des  Musik  Vereins  (Damian): 
2.  Orchestersuite  a.  „PeerGynt**  v.  Grieg,  „Sakuntala**-Ouv. 
V.  Gold  mark,  Männerchöre  v.  Podbertsky  („Zollern  und 
Staufen",  m.  Orch.),  Edw.  Schultz  („Waldesrauschen**), 
H.  Jüngst  („Deutscher  Wahlspruch**)  und  Meyer-Olbers- 
leben  („Gothentreue**),  Violin  vertrag  des  Hrn.  Porst. 

Leipzig.  18.  Abonn.-Conc.  im  Neuen  Gewandhaus  (Nikisch) : 
8.  Symph.  v.  Beethoven,  Ouvert.  zur  „Braut  von  Messina*'  v. 
Schumann,  Entr*acte  a.  „Rosamunde**  v.  Schubert,  Gesang- 
vorträge des  Hrn.  Götze  a.  Berlin.  —  Am  24.  Febr.  Auf  führ, 
y.  Mendelssohn^s  „Elias**  durch  die  Sin^kad.  (Dr.  Klengel) 
unt.  Solist.  Mitwirk,  der  Frls.  Berg  a.  Berlm  u.  Schmidt  v.  hier, 
der  Frau  Walter-Cboinanus  a.  Landau,  sowie  der  HH.  Die- 
rieh  u.  Schelper  v.  hier.  —  Compositionsabend  des  Hm.  Carl 
Roesger  (Clav.)  unt.  Mitwirk,  des  Frl.  Osborne  und  des  Hm. 
Knüpfer  (Ges.),  sowie  der  HH  Lauboeck  u.  Hansen  (Strei- 
cher) am  24.  Febr.:  Amoll-Claviertrio,  GmoU-Clav.-Violinson., 
Sopranlieder  „Zwei  Rosen**,  „Rosen  möcht  ich  gern  dir  bre- 
chen** u.  „Letzter  Wunsch**,  Balladen  „Die  Rache**  u.  „Vom 
Pagen  und  der  Königstochter**  f.  Bass,  CmoU-Claviersuite  im 
alten  Stile.  —  Am  26.  Febr.  Conc.  der  Sängerin  Frl.  Caflisch 
a.  Winterthur  unt.  Mitwirk,  der  Frau  Kretzschmaru.  des  Hm. 
Dr.  Klengel  (Clav.):  Compositionen  f.  zwei  Cla viere  v.  F.  Thie- 
riot  (Variat.  Op.  66),  Cbopin  (Rondo)  u.  Brahms  (zwei  üng. 
Tänze),  Lieder  von  Gluck,  Scarlatti,  Carissimi,  P.  Klengel 
(„An  dich  verschwendet**),  Cornelius  („Erwachen**  aus  den 
Brautliedern),  Brahms  („Von  waldbekränzter  Höhe**),  Beet- 
hoven, H.  Goetz  („Schliesse  mir  die  Augen  beide**),  Schu- 
bert u.  F.  V.  Holstein  („Salem  Marie**). 

LObau  i.  S.  8.  Gesellschaftsabend  der  „Concordia**  unt. 
Mitwirk,  der  HH.  Cantor  Fiebiger  a.  Niederkunnersdorf  und 
Baritonist  Prager  a.  Dresden :  G  moll-Clavierquart .  v.  B  r  a  h  m  s, 
D moll-CIav.- violinsonate  v.  Gade,  Gesangsoli  v.  R.  Becker 
(„Ganz  leise**),  0.  Wermann  („Frühlingsnahen**)  u.  A. 

Lübeck.  Symph.-Conc.  des  Hm.  Winderstein  a.  München 
am  25.  Jan.:  8.  Symph.  v.  Beethoven,  Symph.  Suite  u.  Valse 
Caprice  f.  Orch.  v.  H.  Winderstein.  Ouvertüren  v.  Brahms 
(Akad.  Fest-)  und  Wagner  („Tannnäuser**),  „Aufforderung 
zum  Tanz**  v.  Weber-Berlioz. 

Meiningen.  1.  Abonn.-Conc.  der  Hofcapelle  (Steinbach) : 
Symph.  „In  den  Alpen**  f,  gr.  Orch.  u.  gem.  Chor  v.  H.  von 
Bronsart,  Oavert.  Op.  124  v.  Beethoven,  Solovorträge  der 
HH.  Risler  a.  Paris  (Clav.,  Adur-Conc.  v.  Liszt  u.  FmoU- 
Phant.  V.  Chopin)  u.  Mühlfeld  v.  hier  (Clar.,  Adagio  v.  Spohr 
u.  Romanze  v.  Prinzessin  Marie  v.  S.-M.). 

Nürnberg.  1.  Conc.  des  Philharm.  Ver.  (Carl):  4.  Sym- 
phonie V.  Mendelssohn,  „Rosamunde** -Ouvertüre  v.  Schubert, 
„Humoreske*^  f.  Orch.  v.  Humperdinck,  Violin  vortrage  des 
Hrn.  Prof.  Hubay  a.  Budapest  (6.  Concert  v.  Vieuxtemps, 


Boston.     Hr.  Damrosch    und  seine  Opern truppe   be- 

gannen  hier  am  3.  Febr.  eine  zweiwöchige  Saison  deutscher 
^per.  Das  Ensemble  ist  hervorragend,  das  Orchester  bewun- 
demswerth.  Der  Enthusiasmus  des  zahlreich  erschienenen 
Publicums  war  gross.  Das  Repertoire  umfasste  Wagner'sche 
Werke  und  Beethoven's  „Fidelio**.  —  Brüssel.  Das  Gastspiel 
des  Frl.  van  Zandt  als  Mignon  fand  bei  erhöhten  Preisen, 
aber  massigem  Enthusiasmus  des  Publicums  statt,  welches 
in  den  letzten  Jahren  in  dieser  Rolle  ebenso  gute  Darstelle- 
rinnen unter  den  ständigen  Mitgliedern  des  Monnaie-Thea- 
ters  kennen  gelernt  hatte.  —  Frankfart  a.  H.  Die  letzte 
„Meistersinger** -Aufführung  vermittelte  die  Bekanntschaft 
mit  Hrn.  Bracha  aus  Bremen,  der  den  Stolzing  sang,  aber 
eigentlich  nur  durch  seine  hübsche  Stimme  Interesse  er- 
weckte. —  Halle  a.  S.  Als  Fliegender  Holländer  hat  kürz- 
lich Hr.  Perron  aus  Dresden  unser  TheaterpubUcum  enthu- 
siasmirt.  —  Leipzig.  Die  Fisk-Jubiläumssänger  aus 
Nordamerika  haben  hier  verschiedene  Goncerte  veranstaltet 
und  mit  ihren  Ensemble-  und  Sololeistungen  allgemeines  Ge- 
fallen hervorgerufen.  —  Liverpool.  Im  7.  Concert  der  Societa 
armonica  wirkte  solistisch  der  Pianist  Hr.  0.  Edmundson 
mit  und  vermittelte  die  Bekanntschaft  mit  einem  effectvollen 
FmoU-Concert  von  S.  Jadassohn,  einer  Composition,  die  nach 
dem  bei  diesem  Anlass  gehabten  Erfolg  bald  weitere  Ver- 
breitung in  England  finden  dürfte.  —  London,  Am  18.,  16. 
und  18.  April  wird  Hr.  Lamoureux  aus  Paiis  mit  seinem 
Orchester  in  Queen^s  Hall  concertiren.  —  New- York.  Die 
Recitals  des  englischen  Sängers  Hm.  Plunket  Greene  sind 
sowohl  was  die  Zusammenstellung  der  Programme,  als  auch 
die  Ausfuhrung  betriül,  sehr  interessant  und  ziehen  ein  zahl- 
reiches und  dankbares  Publicum  herbei.  —  Osohatz.  In  dem 
2.  Abonnementconcert  des  Stadtmusikcorps  war  die  jugend- 
liche Violinistin  Frl.  Käthe  Laux  aus  Leipzig  der  Gegen- 
stand feuriger  Ovationen.  Das  junge  Mädchen  hat  aber  auch 
wirklich  ganz  süperb  gespielt:  mit  nirgends  versagender 
Fertigkeit,  stets  edler  Tongebung  und,  was  die  Hauptsache 
ist,  mit  innigem  Gefühl,  wo  es  die  Vorlagen  erforderten.  — 
Paris.  Ein  glückliches  Debüt  vollzog  sich  dieser  Tage  in 
der  Komischen  Oper.  Frl.  Garnier  oetrat  überhaupt  zum 
ersten  Male  die  Bretter,  und  zwar  als  Lakmö.  Sie  entledigte 
sich  ibrer  Aufgabe  als  Sängerin  mit  bestem  Erfolg  und 
zeigte  auch  schauspielerisch  glückliche  Anlagen.  Der  Vio- 
loncellist Hr.  Abbiate  hat  hier  an  drei  Abenden  eine  An- 
zahl Violoncellcompositionen  in  historischer  Reihenfolge  mit 
Erfolg  zur  Auffuhrung  gebracht.  —  Plauen  i.  V.  Einen  treff- 
lichen Solisten  hatte  aer  Lehrer-Gesangverein  in  dem  Barito- 
nisten  Hm.  Severin  für  sein  neuliches,  prograramlich  inter- 
essantes Concert  gewonnen.  —  Wien.  Das  neueste  Wunder- 
kind, welches  hier  auftrat,  ist  eine  Pianistin  und  nennt  sich 
Paula  Szalit.  Bronislav  Hubermann,  der  kleine  phäno- 
menale Violinist,  hat  in  letzter  Zeit  mit  grossem  Erfolg  die 
Goncerte  von  Brahms  und  Gold  mark  gespielt.  Als  Wunder- 
kind trat  vor  Jahren  auch  F.  Busoni  hier  auf,  der  gegen- 
wärtig mit  seinem  grossartigen  Ciavierspiel  Sensation  erregt. 


131 


Kirchenmusik. 

Lelpzigr«  Thomaskirche:  21.  Febr.  „Die  bittre  Leidens- 
zeit  beginnet  abermal*'  und  „Seliees  Gedenken**,  Paasionsge- 
sänee  von  S.  Bach.  Psalm  33  „Hein  Gk>tt,  warum  hast  du 
mich  verlassen**  v.  Mendelssohn. 


AufgefÜlirte  NovitSten. 

Arensky  (A.),  Amoll-Quart.  f.  VioL,  Viola  u.  3  Yioloncells. 

(New- York,  1.  Conc.  des  Dannreuther-Quart.) 
Berlioz  (H.),   Symph.  £uit.     (Leipzis;,   Gonc.  der  k.  Capelle 

[Weingartner]  a.  Berlin  am  18.  Febr.) 
—  -^  Ouvert.  „Garnaval  romain**.  (Genf,  6.  Abonn.-Oono.  im 

Stadttheater  [W.  Rehberg.]  Leipzig,  16.  Abonn.-Conc.  im 

Neuen  Oewandhaus  [Nikischl.) 
Geisterchor  f.  Chor  u.  Orcn.  (München,  Musikaufföhr. 

des  Porges'schen  Chorver.  [Porges]  am  10.  Jan.) 
Phantasie  über  Shakespeare's  „Sturm"  f.  Chor,  Orch.  u. 

Clav,  zu  vier  H&nden.    (Ebendaselbst.) 
3izet  (G.),  1.  „L'Arl6sienne*'<Suite.    (Dessau,  5.  Concert  der 

Hofcap.  [Elughardt].) 
Brahms  (J.),    1.  Symph.      (Magdeburg,  4.  Harmonieconcert 

[Kaufifmann].) 
4.  Symph.    (Oldenburg,    5.  Abonn.-Oonc.    der  Hofcap. 

[Manns].) 
Adur-Glavierquartett.    (Leipzig,  Abendunterhalt,  im  k. 

Gonservat.  der  Musik  am  31.  Jan.) 
A  moll-Streichquart.  Op.  51,  No.  2.  (New- York,  l.Gonc. 

des  Kneisel-Quart.  a.  Boston.) 
GmoU-Glaviertrio.    ( Haar  lem,  I.Kammermusik  des  Hm. 

Schlegel.    Magdeburg,  TonkünsÜerver.) 
AmoU-Trio  f.  Glav.,  Glax.  u.  Violonc.     (Meiningen,  1. 

E!am  mermusikconc. 
FmoU-Glav.-Clarinettenson.      (Elberfeld,    Yolksthüml. 

Kammermusikoonc.  am  4.  Jan.    New- York,  Goncert  des 

Kneisel-Quart.  a.  Boston  am  11.  Dec.) 
Glavierson.  Op.  5.    (Neuwied,  Gonc.  des  Pianisten  Hm. 

Rummel  a.  Dessau  am  8.  Jan.) 
Ein  deutsches  Requiem.    (Magdeburg,  Aufführung  des 

Kirchengesangvereins  [Rebling]   am  35.  Nov.      Zwickau, 

2.  Geistl.  Musikaufführ.  des  Kirchenchors  zu  St.  Marien 
[Vollhardt].) 

Triumphlied.    (Frankfurt  a.  M.,  3.  Gonc.  des  Gaecilien- 

Ver.  [Grüters].) 
Bülow(H.  V.),  Orchesterballade  „Des  Sängers  Fluch".  (Graz, 

3.  Oroh.-Gonc.  des  Steiermark.  Musikver.  [Degner].) 
Gassi  mir  (H.),    „Frühlingshoffnung"  f.  gem.  Ghor  u.  Orch. 

(Würzburg,  Abendunterhalt,  in  der  k.  Musikschule  [Alb- 
recht] am  80.  Dec.) 

Ghabrier  (E.),  Prael.  zum  2.  Act  a.  jGwendoline".  (Genf, 
8.  Abonn.-Gonc.  im  Stadttheater  [W.  RehbergJ.) 

Ghaminade  (G.),  Goncertstück.  (Frankfurt  a.  M.,  6.  Sonn- 
tagsconc.  der  Museumsgesellschaft  [Kogel].) 

Cornelius  (P.),  Ouvert.  zum  „Barbier  von  Bagdad".  (DeGh 
sau,  6.  Gonc.  der  Hofcap.  [Klughardt].  Innsbruck,  3.  Mit- 
^liederconc.  des  Musikver.  rPembaur].) 

David  off  (0.),  Amoll-Violoncellconc.  (Leipzig,  Abendunter- 
halt, im  k.  Gonservat.  der  Musik  am  17.  Jan.) 

Dvor&k  (A.)j4.  Symph.  (Ghenf,  4.  Abonn.-Gonc.  im  Stadt- 
theater [W.  Rehberg].) 

Ouvert.  „Garneval".  (Zürich,  5.  Abonn.^Conc.  der  Neuen 

Tonhallegesellschaft  [F.  Hegar].) 

Ouvertüre  „In  der  Natur".      (Graz,  2.  Orch.- Conc.  des 

Steiermark.  Musikver.  [Degner].) 

Glavierquint.  Op.  81.    (Leipzig,  8.  Kammermusikabend 

des  Böhm.  Streichquartetts  a.  Prae.) 

Fi b ich  (Z.),  Gdur-Streichquart.  (Hamburg, 2. Kammermusik- 
soiröe  der  HH.  Kopecky  u.  Gen.) 

Frischen  (J.),  „Athenischer  Frühlingsreigen"  f.  Frauenchor, 
Sopransolo  und  Orch.  (Hannover,  2.  Abonn.-Gonc.  der 
Singakad.  [Frischen].) 

Gens8(H.),  Suite  f.  Streichorch.  (Potsdam,  7.  Gonc.  der  Phil- 
harm. G^esellschaft  [Gknss].) 

Glazounow  (AI.),  Esdur-Symph.  (Hamburg,  6.  Philharm. 
Gonc.  [Barth].) 

Goetz  (H.),  Bdur-Glavierconc.  (Frankfurt  a.  M.|  6.  Sonntags- 
conc.  der  Museumsgesellschaft  [Kog^el].) 

„Es  liegt  so  abendstill  der  See"  f.  iSopransolo,  M&nner- 

chor  u.  Orch.  (Minden,  Gonc.  des  Lehrer-Gesangvereins 
[Sturm]  am  2.  Dec.) 


Gouvv  (Th.)t  „Frühlings  Erwachen"  f.  Männerchor,  Sopran- 
solo u.  Orcn.  (Leipzig,  Winterconc.  des  akad.  G^esangver. 
„Arion"  [P.  Klengel]  am  4.  Febr.) 

Grieg  (Edv.),  1.  „Peer  Gynt"-Suite.  (Gotha,  6.  Yereinsconc. 
des  Musikver.  [Prof.  Tietz].) 

Glav.-Yioloncellson.  (Dortmund,  2.  Kammermusikabend 

der  HH.  Janssen  u.  Gen.) 

Herold  (G.),  G moll-Streichquart.  (Magdeburg,  Tonkünstler- 
verein.) 

Herzogen berg  (H.  v.),  Streichquart.  Op.  77.  (Leipzig,  5.  Mu- 
sikabend des  Kammermusikver.  [KlesseU 

Hiller  (F.),  „Richard  Löwenherz"  f.  Ghor,  Tenorsolo  u.  Clav. 
(Limburg,  1.  Gonc.  der  Liedertafel.) 

Hof  mann  (H.),  „Waldfräulein"  f.  Solo,  Chor  u.  Clav.  (Ebeii- 
daselbst.) 

Hornemann  (G.  F.  E.),  „Aladdin"-Ouvert.  (Laibach,  2.  Mit- 
gliederconc.  der  Phüharm.  Gesellschaft  [Zöhrer].) 

Kahn  (R.),  Esdur-Claviertrio.  (Hannover,  2.  Trioabend  der 
HH.  Sichel  u.  Gen.) 

Kauf f man  (F.),  Gdur-Streichquart.  (Magdeburg,  Tonkünst- 
ler ver.) 

Klengel  (J.),  Dmoll-Yioloncellconc.  (Leipzig,  15.  Abonn.- 
Conc.  im  Neuen  Gewandhaus  [Nikisch].) 

Kremser  (Ed.),  „Balkanbilder"  f.  Männerchor,  Soli  u.  Orch. 
(Leipzig,  Winterconc.  des  akad.  Gesangvereins  „Arion" 
fP.  Klengel]  am  4.  Febr.) 

La  cnner  (F.),  „Macte  Imperator"  f.  Männerchor  m.  Blas- 
instrumenten. (Zeitz,  1.  Aufführ,  des  Goncertver.  [Fritsch].) 

Lamond  (F.),  Ouvert.  „Aus  dem  schottischen  Hochlande". 
(Magdeburg,  8.  Harmonieconc.  [Kau£fmann].) 

Liszt  (F.),  „Les  Pröludes".     (Ebendaselbst,  2.  Do.) 

„Der  Tanz  in  der  Dorfschenke".  (Mainz,  7.  städt.  Abonn.- 
Gonc.  [Steinbachj.) 

Esdur-Glavierconcert.    (Crimmitschau,  8.  Abonn.-GSonc. 

[Wolschke].) 

Massenet  (J.),  „Scönes  pittoresques".  (Genf,  4. Abonn.-Gonc. 
im  Stadttheater  [W.  Rehberg].) 

Merkel  (J.),  Ck)ncertouvertnre.  (Crimmitschau,  8.  Abonn.- 
Conc.  [Wolschke].) 

M  e t z  d o r f  f  (R.),  Trag.  Symph.  in  D  moll.  ( Hannover,  2.  Ck)nc. 
des  k.  Orch.  [Kotzky].) 

Raff  (J.),  „Lenore" -Symph.  (Innsbruck,  8.  Mitgliederconc. 
des  Musikver.  [Pembaur].) 

Concertouverture.    (New- York,   Conc.  zum  Besten  des 

Deutschen  Hospitals.) 

Reinecke  (C),  „Fnedenafeier"-Fe8touvert.  (S^eitz,  1.  AufEÜhr. 
des  Goncertver.  [Fritsch].)! 

„Hakon  Jarl"  f.  Soli,  Männerchor  u.  Orch.      (Leipzig, 

20.  Stiftungsfest  des  Lehrer-Gesangver.  [der  Comp.]  am 

7.  Febr.) 

Rezniöek  (E.  N.  v.),  Ouvertüre  zu  „Donna  Diana".  (New- 
York,  Conc.  zum  Besten  des  Deutschen  Hospitals.) 

Rheinbereer  (J.),  Esdur-Clavierquartett.  (Leipzig,  Abend- 
unterhalt, im  k.  Gonservat.  der  Musik  am  21.  Jan.) 

Rubinstein  (A.),  Ouvert.  „Dimitri  Donskoi".     (Oldenburg, 

8.  Abonn.-Gonc.  der  Hofcap.  [Manns].) 

Hmoll-Clav.-Violinson.  (Zwickp^u,  3.  Conc.  des  Musik- 
vereins.) 

Saint-Saöns  (C),  Fdur-Glaviertrio.  (Magdeburg,  Tonkünst- 
lerver.) 

Gmoll-Glavierconc.  (Genf,  8.  Abonn.-Conc.  im  Stadt- 
theater [W.  Rehberg].) 

Seyffardt  (E.  H.),  Goncertcant  „Aus  Deutschlands  grosser 
Zeit".  (Frankfurt  a.  M.,  2.  Conc.  des  Gaecilien- Vereins 
[Grüters].) 

Smetana  (F.),  „Vltava".  (Magdeburg,  8.  Harmonieconcert 
[Kauffmann].) 

Ouvert.  zur  Oper  „Die  verkaufte  Braut".    (Oldenburg, 

4.  Abonn.-(3onc.  der  Hofcap.  [Manns].) 

Streich quart.  „Aus  meinem  Leben".    (Frankfurt  a.  M., 

5.  Kammermusikabend  der  Museumsgesellschaft.  Leip- 
zig, 8.  Kammermusikabend  des  Böhm.  Streichquartetts 
a.  Prag.) 

Strauss  (R.),  „Till  Eulenspiegel's  lustige  Streiche"  f.  Orch. 
(Leipzig,  Conc.  der  k.  Capelle  [Weingartner]  a.  Berlin 
am  12.  Febr.) 

Svendsen  (J.  S.),  1.  Symph.  (Frankfurt  a.  M.,  6.  Sonntags- 
conc.  der  Museumsgesellschafb  [Kogel].  Mainz,  7.  BtMt. 
Abonn.-GSonc.  [Steixioachl.) 

Tschalkowsky  (P.),  Symph.  pathöt.  (Dessau,  5.  Conc.  der 
Hofcap.  [Kluehardt].  Genf,  6.  Abonn.-Conc.  im  Stadt- 
theater [W.  Kehberg].) 


132 


Tscbaikowsky  (P.)i   „Dornr^^lien**.      (Mühlhaasen  i.  Tlf., 

d.  „B688oarce*'-Conc.  [Moeller].) 

Streichsext.  „Souvenir  de  Ftorence*'.    (Wien,  1.  ansser- 

ordentl.  Eammermosikabend  der  HH.  Bosö  a.  Gen.) 
EsmoU-Streichqnart.      (New- York,   CJonc.  des  Kneisel- 

Qoart.  a.  Boston  am  11.  Dec.) 

Ddur-Streichquart.    (Magdeburg,  Tonkünstlerver.) 

Yolkmann  (R.),  2.  Symph.     (Leipzig,  16.  Abonn.-Conc.  im 

Neuen  Gewandhaus  [Nikisch].) 
Ouvert.  zu  „Richard  lU.*'     (Magdeburg,  3.  Gonc.   des 

Eaufm&nn.  Ver.  pBlaufPmann].) 
8.  Seren,  f  Streichorch.  (Potsdam,  7.  Gonc.  der  Philharm. 

G^esellschaft  [Genss].) 
Glaviertrio  Dp.  5.    (Eisenach,  5.  Gonc.  des  Musikvereins 

[Prof.  Thureau].) 
Wagner  (R.),  Eine  Faust-Ouvert.  u.  „Meistersinger^- Vorspiel 

(München,    Musikaufführ.  des  Porges'schen  Ghorvereins 

[8.  Wagner  a.  Bayreuth]  am  10.  Jan.) 
Einleit.  zum  3.  Aufzug;  der  „Meistersinger*'.     (Magde- 
burg, 3.  Harmonieconc.  [Kauffinann].) 
Vorspiel  zum  3.  Außsug  a.  „Tristan  und  Isolde".  (Genf, 

6.  Abonn.-Gonc.  im  Stadttheater  [W.  Rehberg].) 
Kaiser-Marsch.    (Frankfurt  a.  M.,  6.  Sonntagsconc.  der 

Museumsgesellschaft  [Kogel].      Zeitz,  1.  Auffiihrung  des 

Goncertver.  [Fritsch].) 
„Siegfried-Idyll".     (Ghenf,    5.  Abonn.-Gonc.    im    Stadt- 
theater [W.  Renberg].     Magdeburg,  4.  Harmonieconcert 

[Kauffioiann].) 
pDaß  Liebesmahl  der  Apostel"  f.  M&nnerchor  u.  Orch. 

(München,   Gonc.  des  Lenrer-Gesangvereins  [Sturm]  am 

2.  Dec.) 
Wagner  (S.),  Symph.  Dicht.  „Sehnsucht".  (München,  Musik- 

auffhhr.   des  Porges^schen  Ghorvereins  [der  Gomp.]   am 

10.  Jan.) 
Wieniawski  (H.),  2.  Violinconc.  (Gotha,  6.  Vereinsconc.  des 

Musikver.  [Prof.  Tietz].    Magdeburg,  8.  Gonc.  des  Kauf- 
mann. Ver.  [Kauffinann].) 

Musikalische  Kannei^iesserei. 

In  Stuttgart  cfibt  es  trotz  des  Au^Bchwunges,  welchen  die 
Goncerte  der  Hotcapelle  und  die  Opernaufiührungen  im  k. 
Theater  seit  Zumpe's  künstlerischem  Wirken  daselbst  genom- 
men haben,  und  der  auch  unter  des  Letzteren  Nachfolger, 
Hm.  Dr.  Obrist,  kr&ftig  anh&lt,  noch  immer  musikalische 
Kritiker,  welche  von  dem  Wandel  in  den  künstlerischen  An- 
schauungen, der  sich  bei  dem  gebildeten  Publicum  der  schwä- 
bischen Residenzstadt  bereits  stark  bemerklich  macht,  unbe- 
rührt geblieben  sind.  Zu  diesen  Rittern  mit  beschränktem 
geistigen  Horizont  z&hlt  auch  der  Referent  des  „Neuen 
Tageolattes"  vom  2.  d.  Mts^  indem  er  in  seinem  Bericht 
über  eine  Aufßihrung  der  „Walküre"  sich  u.  A.  wie  folgt 
auslftsst: 

„Merkwürdig  —  überall  da,  wo  Wagner  gegen  seine 
eigenen  Kunstprincipien  Sturm  läuft,  wirkt  er  fascinirend, 
ÜMrwältigend.  Aber  wie  c|;rausam  wird  diese  Stimmung 
in  uns  wieder  zerstört  durch  jenen  Dämon  der  Maasslosig- 
keit,  der  uns  im  zweiten  Act  der  »Walkürec  in  den  un- 
endlichen psalmodirenden  Dialogen  Wotan*s  mit  Fricka  und 
Brünnhilde  an  Faust's  Ausspruch  gemahnt:  t Vernunft  wird 
Unsinn,  Wohlthat  Plage«.  Diese  schrecklichen  Monotonien 
und  Weitschweifigkeiten  der  Musik  und  Dichtung,  sie  er- 
heben uns  nicht  und  erfreuen  uns  nicht,  sondern  sie  stren- 
gen an,  beunruhigen  und  betäuben  uns.  Und  wenn  Wagner 
das  Alles  auch  tausendmal  t furchtbar  schöne  findet,  —  das 
»Schönec  vrird  hierüber  immer  trauernd  sich  verhüllen 
müssen!  Früher  wurden  selbst  von  einem  himmelhoch 
jauchzenden  Wagnerianer  wie  Znmpe  die  Abgründe  von 
Langeweile,  welche  sich  vor  dem  Hörer  im  zweiten  Act 
der  tWalkürec  in  Wotan's  autobiographischen  Vorträgen 
von  verzweifelt  wenig  dramatischem  Interesse  Öfiiien,  zum 
entschiedensten  Vortheile  des  Werkes  durch  einige  tiefein- 
schneidende Striche  Überbrückt,  diesen  Scenen  durch  eine 
tüchtige  Amputation  zu  erträglicherem  Dasein  ver- 
helfen.*) Hr.  Dr.  Obrist  hat  diese  Striche  alle  wieder 
aufgemacht,  das  Werk  ohne  Kürzungen  gegeben  und  ver- 
setzte dadurch  selbst  den  im  musikalisohen  Felddienst  zu 


*)  Vorläufig  glaubsB  wir  nicht  an  die  Richtigkeit  dieser 
Hm.  Znmpe  untergeschobenen  „tief  einschneidenden  Striche". 

D.  Red. 


robuster  Ausdauer  abgehärteten  HArer  (von  den  Mitwir- 
kenden ganz  zu  schweigen)  in  einen  Zustand  völliger 
Erschöpfung  und  Abgestumpftheit." 

Vemnisohte  Mittheilungen  und  Notizen. 

*  Wie  man  aus  Berlin  meldet,  soll  die  diesjährige  Ton- 
künstler-Versammlung des  Allgemeinen  deutschen  Musik- 
vereins Ende  Mai  in  Leipzig  stattfinden. 

*  P.  Tschalkowskv's  Svmphonie  patbötique  hat  auf 
ihrem  Siegeeaug  durch  deutsche  und  ausserdeutsohe  Städte 
am  Aschermittwoch  auch  Dresden  erreicht  und  ist  auch  dort, 
ganz  ezcellent  von  der  k.  Capelle  unter  Hrn.  Hofrath  Schuch's 
Lieitnng  gespielt,  begeistert  aufgenommen  worden. 

*  Das  Stuttgarter  Conservatorium  für  Musik 
zählt  gegenwärtig  516  Schüler,  von  welchen  sich  186  berufe- 
massig  der  Musik  widmen.  Der  Unterricht  wird  von  86  Leh- 
rern und  6  Lehrerinnen  ertheilt. 

*  Das  Monnaie-Theater  zu  Brüssel  hat  kürzlich  Wag- 
ner's  „Tannhäuser"  nach  20jähriger  Pause  neueinstudirt  ge- 
geben; aber  die  Direction  hatte  Bayreuth  ohne  Nutzen  be- 
sucht; die  Aufführung  vollzog  sich  im  Stil  der  alten  Grossen 
Oper. 

*  Am  12.  Febr.  fand  in  Ronen  die  1.  Aufführung  von 
Wagner 's  „Fliegendem  Holländer"  statt.  Nach  der  Ouver- 
türe und  nach  jäem  Act  wurden  lebhafte  Hervorrufe  laut. 

*  „La  Jacquerie"  vonLalo  und  Gocquard  fand  in  Lille 
am  Sd.  Jan.  ihre  erste  Aufführung,  die,  mangels  genügender 
Proben,  fürchterlich  war.  Die  zweite  Aufführung  fand  vor 
spärlich  besetztem  Hause  statt,  das  zwar  mit  Beifall  nicht 
kargte,  aber  zur  Wiederbelebung  des  Werkes  nicht  beitrug. 

*  Humperdinck's  Märchenoner  „Hansel  und  Gretel" 
erlebte  am  24.  Febr.  ihre  100.  Auftührung  im  k.  Opernhaus 
zu  Berlin. 

*  Die  neue  Oper  „Der  Lootse"  von  J.Ulrich  hat  sich, 
wie  vorher  in  Berlin,  auch  bei  ihrer  vorwöchentlichen  Erst- 
aufführung in  Alten  bürg  als  ein  schwächliches  Prodact 
erwiesen. 

*  Adolf  Sandberger's  Oper  „Ludwig  der  Springer", 
im  vorigen  Jahr  in  Coburg  zu  ihrer  überhaupt  ersten  Dar- 
stellung gelangt,  kam  am  23.  Febr.  auch  in  Gotha  zu 
sehr  beifälliger  Aufführung. 

*  Hr.  Kammersänger  Betz  in  Berlin  hat  in  der  letzten 
Berliner  „Meistersinger "-Aufführung  zum  100.  Male  den  Hans 
Sachs,  Eine  seiner  berühmtesten  Partien,  dargestellt.' 

*  Hr.  Ad.  Eöckert,  der  durch  seine  früheren  Reisen 
auch  in  Deutschland  rühmlichst  bekannt  gewordene,  aber 
schon  seit  Jahren  in  Genf  lebende  Violin  virtuos,  wurae  zum 
Ehrenmitglied  des  Directoriums  des  Conservatoriums  daselbst 
ernannt. 

*  Der  Herzo|^  von  Sacl  -tf^-Coburg-Gotha  ernannte  den 
Conservatoriumsdirector  Hm.  Patzig '  i:  Gotha  zumProfess^. 

Todtenliste.  Jules  Busshop,  angesehener  und  frucht- 
barer belgischer  Componist,  f,  86Vt  Jahre  alt,  am  10.  Febr. 
in  Brügge.  —  Carl  Burchard,  durch  seine  zahlreichen  Cla- 
vierarrangementH  classischerCompositionen  bekannt  geworden, 
t  hochbetagt  am  12.  Febr.  in  Dresden.  —  Frau  Dorus-Gras, 
ehem.  ^feierte  Sängerin  an  der  Grossen  Oper  zu  Paris,  in  den 
französischen  Provinzen  und  in  London,  f,  90  Jahre  alt,  in  Paris. 
—  Henri  David  Leslie,  in  seiner  Jugend  tüchtiger  Violoncell- 
virtuos, später  Orchesterdirigent,  Gründer  des  nach  ihm 
benannten  Chors  in  London,  Director  des  National  Oollege 
of  Mnsio  und,  nach  dem  Aufhören  dieses  Instituts,  der  Guüd 
of  Amateur  Mnsicians,  Componist  von  geistlichen  und  Opern- 
werken, t,  74  Jahre  alt,  in  London.  --  Dr.  Contagne,  Arzt 
und  Musikfipelehrter,  aia  Componist  unter  dem  Pseudonym 
Paul  Claös  bekannt,  f  in  Lyon.  —  MnsikdirectorGro8«er, 
Bratschist  des  Streichquartetts  der  Neuen  TonhaUegeeellschaft 
zu  Zürich,  t  unlängst. >-  Kammermusiker  Eaakstein,  ver- 
dientes langwieriges  Mitglied  der  k.  Capelle  zu  Berlin,  f  am 
81.  Jan. 


133 


Kritischer  Anhang. 


Compositionen  fUr  Violine  und  Pianofbrte. 

0 

Jaques  Hoflrmann.    Noctomo,  Op.  7.    Leipzig,  B;reitkopf  & 
Härtel. 

Ein  bedentungsloees,  völlig  nichtssagendes  Stückchen, 
dessen  Componisten  wir,  nach  der  Fassang  des  25.  Taktes 
im  Noctorno,  nicht  för  einen  besonders  geschmackvollen 
Musiker  hsiten.  Louis  ßödecker. 


Jules  Hone.    „Absence**.    Brozelles,  Schott  fröres. 

Dieses  Andantino  hat  insofern  die  richtige  Bezeichnung 
erhalten,  als  darin  eine  g&nzliche  Gedankenabwesenheit  docu- 
mentirt  ist.  Louis  Bödecker. 


Franz  Poenltz.    Idylle,  Op.  28.    Berlin,  Carl  Simon. 

Die  Idylle  hat  einen  zarten,  sinnigen  Charakter  und 
wird,  zumal  wenn  die  Bes^leitung  auf  der  Orgel  oder  dem 
Harmonium  ausgefGihrt  wird,  recht  gut  klingen. 

Louis  Bödecker. 


Trois  Berceuses.     Copenhagen  u.  Leipzig,  Wilh.  Hansen. 

Von  der  Urheberschaft  dieser  drei  Wiegenlieder  ist  zu 
sagen,  dass  das  Eine  davon,  eine  anmuthige,  echt  geigen- 
massige  Melodie,  als  Composition  von  H.  Sitt  herstammt,  und 
die  beiden  anderen,  freundlich  singenden  Fiöcen  von  Gade 
und  Emil  Hartmann  componirt  und  von  Sitt  für  Violine  mit 
Cla Vierbegleitung  bearbeitet  sind.       Louis  Bödecker. 


Aug*  Wlndlng.     Elcigie,  Op.  4^.    Copenhagen  und  Leipzig, 
Wilh.  Hansen. 

Es  ist  die  Frage,  ob  dieses  vortreffliche,  passionirte  und 
energisch  vorangehende  Charakterstück  als  Elegie  eerade 
den  zutreffenden,  den  Inhalt  richtig  kennzeichnenden  Namen 
erhalten  hat,  das  aber  vor  vielen  Neuigkeiten  dieses  Genres 
Interesse  genug  besitzt,  um  tüchtiee  Spieler  zum  Vortrag 
desselben  zu  veranlassen.  Oboer  werden  auf  eine  geschickte 
Uebertragung  von  Winding's  Elegie  für  ihr  Instrument  auf- 
merksam gemacht.  Louis  Bödecker. 


Lieder  für  eine  Singstimme  mit  Clavierbegieitung. 

Lothar  Kempter.    „Der  Liebe  Leid  und  Lust,  Op.  13. 

Drei  Lieder,  Op.  14. 

Leipzig,  Gebrüder  Hug  &  Co. 

Die  Lieder  von  Kempter  machen,  ihres  warmen  Stim- 
mungsgehaltes  und  vornehmen  Charakters  wegen,  einen  wohl- 
thuenden  Eindruck.  Die  poetischen  Vorlagen  von  Geibel, 
Bodenberg  und  Wisbacher  sind  vorzüglich  zu  ihrem  Becht 
gelangt,  und  hat  das  Empfindungswesen  darin  eine  musika- 
Bsdi  prägnante  Wiedergabe  erfahren.    Louis  Bödecker. 


F.  Klose.     „Verbunden**,  Op.  8.    Berlin,  Fr.  Luckhardt. 

Dem  Bückert'schen  Cyklus  „Verbunden**  hat  Klose  neun 
Gedichte  entlehnt  und  seine  Auswahl  dermaassen  getroffen, 
dass  dieselben  ein  Stückchen  M&dchenliebe  und  -leoen  dar- 
stellen. Klose's  Musik  ist  wohl  von  der  Sinniffkeit  und  Ge- 
fühlswärme der  Poesie  Bückert's  beeinflusst,  stellenweise  aber 
auch  von  deren  üeberschwftnglichkeit  und  Schwärmerei. 

Louis  Bödecker. 


Georg  Rauchenecker.    Lieder  der  Brautzeit.  Barmen,  Heid- 
sieck  &  Gottwald. 

Die  hübschen  GMichte  entstammen  dem  Boman  „Der 
Liedermacher**  von  Julius  Stinde  und  schildern  das  Liebes- 
leben des  Jünglings.  Die  Musik  dazu  hat  nichts  Ausser- 
ordentliches, aber  sie  ist  durchaus  nobel  gehalten  und  von 
klangfreundlicher  Art.  Louis  Bödecker. 

Fritz  Seheidlng.     Lieder  und  Gesänge.    Kissingen,  Cyrill 
Kistler. 

Eine  Notiz  auf  dem  Umschlag  dieses  Heftes  besagt: 
„Diese  Lieder  erregen  das  grösste  Aufsehen**.  Wir  verstehen 
nicht,  wie  die  völtig  unbedeutenden  Liederchen,  die  durchaus 
nichts  Fesselndes  besitzen,  dazu  kommen  oder  konunen  sollten. 

Louis  Bödecker. 


Alfred  Tofft.    Erotische  Blätter,  Op.  9. 

„Böse  Träume**,  Op.  II. 

Copenhagen  und  Leipzig,  Wilhelm  Hansen. 

Es  gibt  sich  in  diesen  Gesangstücken  ein  gebildeter  Mu- 
siker zu  erkennen,  der  den  Liebesliedem  und  dem  Gedichte 
von  Arthur  Fitger  gegenüber  nur  zu  sehr  mit  seiner  Em {)fin- 
dung  zurückgehalten  hat  und  über  eine  gewisse  Convenien/c 
nicht  hinaus  gekommen 'ist.  Louis  Bödecker. 


Anton  Rflekauf.    Sechs  Lieder,  Op.  16. 

Sechs  Lieder,  Op.  16. 

Zigeunerlieder,  Op.  17. 

„Grüsse**. 

Leipzig,  Fr.  Kistner. 

Bückaufs  Lieder  machen  ihrer  natürlich-nobeln  Art  we- 
gen einen  guten  Eindruck,  darunter  namentlich  solche,  wel- 
chen so  unbefangene,  gemüthsoffene  Gedichte,  wie  Claus 
Groth*s  „Trauliches  Heim**  und  „Hinterm  Zaun**.  Hohenried's 
„Aufinunterung**und  „Süsses Erwarten**,  CarlStieier*s  „Grüsse** 
und  manche  der  zigeunerischen  Texte  zum  Vorwurf  dienen. 
Diesen  frischen  Versen,  ohne  irgendwelchem  Gesuchten  und 
Gespreizten,  schmiegte  sich  die  Musik  unmittelbar  und  als 
wahrempfunden  an.  Louis  Bödecker. 


Theodor  Winkelmann.    Lieder,   Op.  16,   17,   18  und   19. 
Magdeburg,  Albert  Bathke. 

Welcher  Contrast  zwischen  dem  Aeusseren  und  Lmeren 
dieser  Liederhefle:  ein  reiches  Titelblatt!,  das  das  Portrait 
eines  ausdrucksvollen  Kopfes,  wohl  das  des  Componisten,  um- 
rahmt von  bunten  Blütnen  zeigt,  und  auf  den  Notenzeilen 
findet  sich  Musik  notirt,  die,  abgesehen  von  ihrer  Trivialität, 
in  der  Harmonik  und  Stimmführung  den  Eindruck  des  Dilet- 
tantismus macht.  Louis  Bödecker. 


I-  i  e  r  k 

G,  V,  in  M.'W,  Eine  speciell  sich  mit  dem  Bau  von 
Streichinstrumenten  befiafisende  Zeitschrift  kennen  wir  nicht, 
aber  vielleicht  entspricht  die  hier  erscheinende  „Zeitschrift 
für  Instrumentenbau**  Direm  Zweck,  deren  Redaction  auch  im 
Stande  ist,  Ihnen  auf  Anfrage  die  gewünschten  Adressen 
mitzutheilen. 

B,  J,  in  5.  Sie  erwarten  doch  nicht,  dass  wir  auf  die 
neuesten  Stilübungen  des  Kirchenvorstandes  Hm.  C.  B. 
reagiren?    Es  wäre  schade  um  Zeit  und  Papier! 


asten. 

H,  S,  in  F,  Wenn  Sie  wissen  wollen,  wess  Geistes  Kind 
der  Bedacteur  der  „N.  M.**,  Hr.  Adalbert  Svoboda,  ist,  so 
brauchen  Sie  nur  in  seiner  „Hlustrirten  Musik-Geschichte** 
den  aus  Unwissenheit  und  Hass  zusammengebrauten  Artikel 
über  Bichard  Wagner  zu  lesen. 

£,  K,  in  R,  Das  eigene  Concert  des  Künstlers  hat  gar 
nicht  stattgehabt,  wohl  mehr  aus  Mangel  an  zahlenden  In- 
teressen ten,  als  wegen  „plötzlicher  Indisposition**,  die  ihm  in 
der  kritischen  2ieit  wohl  Niemand  angemerkt  haben  wird. 


134 


nxeiflren. 


Grossherzogliches  Gonservatorium  für  Musik  zu  Garlsrube, 

zugleich  Theaterschule  (Opern-  und  Schauspielschule). 

Unter  dem  Proteetorat  Ibrer  MgUehen  Hobeit  der  Grossbenogin  Luise  von  Baden. 

«^  Beginn  des  Sommer oursus  am  15.  Hpril  1896.  ^e/» 

Der  Unterricht  erstreckt  sich  über  alle  Zweige  der  Tonkunst  und  wird  in  deutscher,  englischer, 
französischer  und  italienischer  Sprache  ertheilt. 

Das  Schulgeld  beträgt  für  das  Unterrichtsjahr:  in  den  Vorbereitungsclassen  Jk  100,  in  den 
Mittelclassen  Jk  200,  in  den  Ober-  und  Gesangsclassen  Jk  250 — 350,  in  den  Dilettantenclassen  Jk  150, 
in  der  Opemsehule  Jk  450,  in  der  Schauspielschule  Jk  350,  für  die  Methodik  des  Ciavierunterrichts  (in 
Verbindung  mit  praktischen  Unterrichtsübungen)  Ji  40. 

Die  ausfuhrlichen  Satzungen  des  Grossherzogl.  Conservatoriums  sind  kostenfrei  durch  das  Secre- 
tariat  desselben  zu  beziehen. 

Alle  auf  die  Anstalt  bezüglichen  Anfragen  und  Anmeldungen  zum  Eintritt  in  dieselbe  sind  zu 
richten  an  den  [865b.] 

Director 
Professor  Heinrich  Ordenstein. 

Soflenstrasse  35. 


ebruar-Neuigkeiten 

aus  dem  Verlage  von 

BREITKOPF  &  HÄRTEL, 
Leipzig. 

[866.] 

Auoletti,  larco,  Sonate  f.  Violine  n.  Pfte. 

CmoU.    9  M, 
Ba«k,  Jok,  Seb.,    Concert  No.  6  (GmoU)  f. 

Pfte.  m.  Orch.    Pfte.-Solo  Jk  1,50  und 

5  Orch.-Stimmen  je  80  /^. 

Gan taten  im  GlavieraaszQg: 

No.  177.  pich  ruf  zu  dir,  Herr  Jesu 

Christ".  M  1,60. 
No.  178.  „Wo;Gott  der  Herr  nicht  bei 
uns  hält".    Jt  1,60. 
Messen  im  Clavierauszng.  Bd.  II. 

Messe    Fdur,    Adur,    GmoU,    Gdur. 

MagnificatDdur.  Sanctus  Cdur,  Ddur, 

DmoU,  Gdur,  Ddur.    10  ^. 
Becker,  Alb.,  Op.  81.  Adagio  DmoU  f.  Vio- 
line u.  Pfte.    M  1,50. 
Beetkoven,  L.  v..  Zärtliche  Liebe :  „Ich  liebe 

dich",  f.  tiefe  Stimme  mit  Pfte.  80  /J. 
B^deeker,  L.,  Op.  38.  Drei  Lieder  fär  eine 

Singstimme  n.  Pfte.    Ji  1,60. 
Ditiemorf,  G.  t.,  Symphonie  Cdar,  einge- 

richtvonH.  Kretzschmar.  IdOrcn.- 

Stimmen  je  60  /^, 
Elgar,  Edw.,  Op.  28.  Sonate  f.  Orgel.  6  M. 
Eiuia,  Aug.,  Aucassin  und  Nicolette  (Oper). 

Potpourri  f  Pfte.  3  Jt, 
Fagel,  Adr.,  Holland.  Wiegenlied  für  eine 

Singstimme  u.  Pfte.  30  /^, 
Fielltl,  A.  ¥.,    Op.  48.     „Am  Waldbach^ 

Impromptu  i.  Pfte.    Ji  2,50. 
FltMlIageD,  Wilk.,  Op.  24.  „Perpetuum  mo- 
bile".   Bearb.   f.  Violine  u.  Pfte.  von 

M.  Kossi.    Ji  2,50. 
FitzwIlUain  Yirginal  Book.  Heft  XVm.  n.  8^. 

Subscriptionspreis  n.  Jt  2,50. 


Orossherzogl.  Säebsiscbe  Nasiksehnle  in  Weimar. 

Aufnahme  neuer  Schüler  und  Schülerinnen:    Donnorstag,  doil  9.  ApPÜ, 
Vormittags  IG  Uhr  im  Probesaaie.     Sututen  gratis   durch  das  SecreUriat. 

[367b.]  Hofrath  Hüller-Hartimar«  Director. 


(lerlack,  Tb.»   Op.  3.    Serenade  (Bdur)  für 
Streichorch.    Bearb.  f.  Pfte.  zu  4  Hän- 
den von  W.  Gähl  ert.    4  Ji, 
Holler,  St.,  u.  Heniolt,  Ad.,  Instructive  Aus- 
gabe ausgewählter  Tonstücke  u.  Stu- 
dienwerke f.  Pfte.  von  Heinr.  Ger- 
mer.   A.  untere  Mittelstufe. 
No.4.  Heller,  Aus  Op.  125.  20  me- 
lod.  Etüden  f.  die  Jugend. 
Heft  n.    Ji  1,50. 
No.  5.  —    Aus    Op.    124.      Einder- 

scenen.    1  Ji, 
No.  6.  —    Aus  Op.  122.     4  Valses- 
B^veries.     1  Ji. 
Hoffflana,  H.,  Op.  118.  Die  Verlassene.  Ge- 
sangscene  f:  Sopran  u.  Orch.  od.  Pfte. 
19  Orch.-Stimmen  ie  30  4. 
KaUD,  H.,  Op.  14.  Drei  Männerchöre.  Part. 

I  Ji,    Chorstimmen  je  30  /^, 
Kroegor,  E.  R.,   Op.  32.    Sonate  f.  Violine 

u.  Pfte.    FismoU.    6  M. 
LasBO,  Orlando  di,   Chanson:    „Je  Tayme 

bien"  („Ich  liebe  dich").   Sopran,  Alt, 

Tenor,  Bass  je  15  /tj. 
Lorenz,  ۥ  Ad.,   Taubenlied  u.  Balletmusik 

aus  der  Oper:  „Harald  und  Theana"  f. 

Orch.    Part.  6  Ji,    28  Orch.-Stimmen 

je  30  /^, 
Mozart,  W.  A.,  Sonaten  und  Variationen  f. 

Pfte.  u.  Violine.     Urtext-Ausgabe. 

Bd.  I.  (Sonaten  No.  1—21).    5  Ji, 

—  Symphonie  No.  1.   Esdur  (Werk  16). 
8  Orch.-Stimmen  je  30  Ji, 

—  Symphonie  No.  6.   Fdur   (Werk  43). 

II  Oroh.-Stimmen  je  30  /^, 


Pajne,  Dwir*,  Op.  27.  Vierte  Suite  f.  Pfte., 

Violine  u.  Viola.    6  Ji, 
BeiaedLe,  G«,  Op.46.  Der  vierjährige  Posten. 

Oper  in  1  Act.  Ghorstimmen  (Sopran, 

Tenor,  Bass)  je  60  /^. 

—  Op  188.  Trio  f.  Pfte.,  Oboe  u.  Hörn. 
Bearb.  f.  Pfte.,  Violine  u.  Violoncell. 
Ji  6,50. 

Scknbert,  Frz.,  Säm mtl.  einstimmige  Lieder 
u.  Gesänge.  Einzelausgabe  in  Folio- 
format. 

No.  669.    Der  Hirt  auf  dem  Felsen, 
mit  Begl.  von  Clarinette  u.  Pfte.  1  Ji, 
Sqoire,  W.  Barclay,  Ausgewählte  Madrigale 
u.  mehrstimmige  Gesänge  berühmter 
Meister  des  16. — 17.  .Tahrn.,  in  Partitur 
gebracht  und  mit  Vortragszeichen  ver- 
sehen. 
No.  7.  Tb.  Bateson,  Sister  awake 
(Wach  auf,  wach  auf)  [1604.] 
60  ^. 
No.  8.  H.  Chr.  Haiden,  Mach  mir 
ein  lustigs  Liedelein.  [1601.] 
50  /^. 
Wagner,  Rieb..  Elsa^s  Brautzug  zum  Mün- 
ster aus  „  Lohen grin" .  Für  Harmonium 
bearb.  v.  A.  Reinhard.     1  Ji, 

—  Gebet:  „Mein  Herr  und  Gk)tt"  aus 
„Lohengrin".  Original.  Partitur  2  Ji, 
29  Orch.-Stimmen  je  30  /i^. 

Verlag  von  E.  W.  Frltzsoh  in  Leipzig. 

Beer,  Max  JoseUäÄ'S" 

forte.    Ji  4,—.  [368.] 


Suiius  'ßlüthner, 


£eip%ig. 

Ii{l.8lhl8„  I{l.llriMli.iiil  I.  g.  I.  OeilemieMnfir.  IiI-PiucM-hbrik. 

tSlügel  und  S'ianinos  |H 
-     .  in  gleich  vorzüglicher  QualUQt,  ^^^^ 

■■  Prämiirt  mit  ll  ei-eiten  "^^VeltanssteUun^s-Pi-eiseii.  — 


186 


In  welcher  kleineren  Stadt  findet  eine 
gut  renommirte  nnd  von  ersten  Aato- 
ritftten  warm  empfohlene  Concept- 
sAn^rerln  nnd  Qesanglehrerln,  welche 
nseh  erster  weltbekannter  Schule  unter- 
n'ohtetj  neben  ihrem  Wirken  draosaen 
noch  einen  gesicherten  Sehfllerkrels? 
Ge^  Hinweise  unter  P.  E.  an  die  Exp 
[370a.] 


d.  Bits,  erbeten. 


W       Musikalienhandlung      ^ 
f  in  IL^eipzig-        [371.]  1 


F.  Fabst's 

Musikalien  hand  lung 

in  IL^eipzig-        [371.] 

h&ltBioh  dnsm  geehrten  aaiwärtigen 

musäoliiobeaPQbliaiun  iniBchlielltB 

nnd  bÜligU  BeioTgnng  von 

■iittillu,  iiilkaliiclii  Schrlttii  itt. 

Lbeitena  emj 
KnttOeif  gratlt  V.  fr 


Verlag  von  Carl  Splelmejrer's  Naehf. 
(Franz  Wunder)  In  OAttlngen. 

Gedicht  TOD  Nie.  Lenau.    Lied  fttr  ge- 
mischten Chor  und  Tenorsolo 
coraponirt  von 

W.  Eiselen. 

CUvier-Part.  3  J(.,  jede  Stimme  40  ,^., 
Tenorsolo  20  ^.  [373.] 

ZabeileliBti  Isucb  BOT  Ansicht)  dnreh  }adB  HubI- 
■uienhandlnng  oder  dlncl  vom  VerlaBsr. 


Job.  Seb.  Bacb's  Werke,  40  Bände 
(Ausgabe  der  Bach- Gesellschaft),  za 
verkanfen.  Anerbietangen  an  Dr. 
■ayer.  Stettin.  Orabower  Str.  10a,  za 
richten.  [878a.j 


Verlag  von  I 

[a74.] 


W.  Fritzseh  in  Leipzig. 


ItoIwr.Haiis,?-'"  "-"'^"""■' 


I  fbr  die  Orgel.  8  Jl 


Dr.  Hngo  Rieinann's>^< 


Vierte,    sorgfältig    revidirte    nsd    mit 

den  neuesten   Ergebnissen  der    vxv«i-  ^^gi  aH 

kalischen   Forschung   nnd  Knnst-^/^  »"Wi 

Einklang  gebrachte^^^      i^i**  -^^ 


Auflage. 


Theorie 
und   Qe- 
scbichte   der 
Musik,    die  Ton- 
künstler   alter    und 
Zeit  mit  A^gf^be 
ihrer  Werke,    Tollst&ndige 
Instrumentenkunde.      [376 — .] 

Preis  broch.  10  M.,  geb.  t2  M. 
Zu  beziehen  durch  Jede  Buch-  und 
Httslkallenhandlung,  sowie  dlrectvon 
Max  Heaae's  Terl*K  in  Iielpalj 


indZ 
ron  W 


— SV  Leipzig.  -^ — 

Meinen  1300  Personen  fassenden  hocheleganten  Theater-  nnd 
Concertsaal,  welcher  nftclut  dem  Gewandhaa*  die  beste 
AkDfltik  von  «llen  SUen  am  hiesigen  Platze  besitzt,  halte 
zur  Abhaltung  von  Kfinatler-Concerten  zu  den  conlanteeten 
Bedingungen  bestens  empföhlen.  [876—.] 

Gh.  fSofCoaeister- 


136 


C.  Beclisteiii, 

FlüflTol-  und  Fianino- Fabrikant. 

l:Xofl  iererai&t 

Sr.  Maj.  des  Kaisers  von  Deatschland  und  Königs  von  Preussen,  Ihrer  Maj.  der  Kaiserin  von  Deatscbland  und  Königin 
von  Preussen,  Ihrer  Maj.  der  Königin  von  Engmnd,  Ihrer  Maj.  der  Königin -Regentin  von  S|>anien,  Sr.  Kaiaerl.  nnd 
Königl.  Hoheit  des  Kronprinzen  von  Deatschland  nnd  von  Prenssen,  Sr.  Königl.  Hoheit  des  Prinzen  Friedrich  Carl  von 
Prenssen,  Sr.  Königl.  Hoheit  des  Herzogs  von  Edinburgh,  Ihrer  Königl.  Hoheit  der  Prinzessin  Louise  von  England 
[377—.]  (Marchioness  of  Lome). 


40  Wigmore  Street. 


I.  Fabrik:    5—7  Johannis-Str.  und  27  Ziegel-Strasse. 
II.  F  a  b  r  i  k :    21  Grünaaer-Strasse  u.  25  Wiener-Strasse. 
in.  Fabrik:    122  Reichenberger-Strasse. 


Berlin  N- 

5—7  Johannls-Stp. 


Olara  Stranss-RiinweOj, 

Concert-  und  Oratoriens&ngerin  (Sopran). 
Gesanglehrerin.         [878i.] 
Leipzig»   Rossplatz  Sn. 

Emma  Sperling, 

(Joneert-  nid  Oritorieuiigerin  (Stprai). 

Gesanglehrerln. 
Leipzig,  Dörrienstr.  13.      [379g.] 

Fran  Menslng-Odrich, 

Concerteftniperin  (IS^opran). 

[380t.]      Aaehen,  Wallstr.  16. 

Agnes  Witting, 

Ck)noert-  u.  Oratoplens&ngerin  (Alt). 
Dresden,  Sedanstrasse  8.  [881g.] 


I882cJ. 

Concert-  und  Oratoriens&ngerin  (Sopran). 

Frankfurt  a*  M.,  Staufenstrasse  85  m. 

Concertvertretung:    H.  Wolff,   Berlin. 

CAoiNe  Kloppenburgi 

Concert-  und  Oratoriens&ngerin  (Alt). 
Frankfarta.  M.,  Zimmerweg  18.  [888b.] 

Concertvertretung:  H.Wülff»   Berlin. 


Anna  Schimon -Rep, 

[384—.] 

UhraiB  flbr  Sologesug  an  der  k. 
Akadeue  der  Tonkinst. 

MOnoheiiy  Jigerstrasse  8 III. 

Elisahetk  Paleit  Altistlii 

gestützt  auf  gl&nzende  Erfolge  und  erste 
Empfehlungen,  sucbt  sieb  an  einer  Tour- 
nöe  zu  betbeil.  Gef.  Meld.  n.  Wiesbaden, 
Philippsberg  12. [385a.] 

Irma  Bettega, 

CoHMii-  ui  •ratirieHiiigeril  (hoker  Ali). 
Gesanglehrerin.         [386f.] 
lieipsl^py  Simsonstr.  11, 11. 1. 

Soleqnartett  für  KirebeDgesang, 

lieipsliC*  [8878.] 

Adr.:  B.  Röthlg,  Cantor  a.  St  Job., 
Sopbienstrasse  12. 


Dresden,  KgL  Conservatorium  für 

Mus&  und  Theater. 

41.  Schuljahr.  1894/95:  002  SchOler,  58  AuffDhrungen,  102  Lehrer, 

dabei  Bacbmann,  Döring,  Draeseke,  F&hrmann,  Frau  Falkenberg,  Frau  Hilde- 
brand von  der  Osten,  Höpner,  Janssen,  Iffert,  Fr&ul.  von  Kotseebue,  Erantz, 
Mann,  Fränl.  Orgeni,  Frau  Rappoldi-Kabrer,  Remmele,  Bischbieter,  Scbmole, 
von  Schreiner,  Scbnlz-Benthen,  Sberwood,  Starcke,  Ad.  Stern,  Vetter,  Tjson- 
Wolff,  Wilb.  Wolters,  die  hervorragendsten  Mitglieder  der  königl.  Capelle,  an 
ihrer  Spitze  Bappoldi,  Orützmacher,  Feigerl,  Baner,  Fricke,  Gabler  etc.  AUe 
Fächer  für  Musik  und  Theater.  Volle  Curse  und  Einzelftcher.  Eintritt  jeder- 
zeit Haupteintritte  1.  April  (Aufnahmeprüfung  am  8.  April  8 — 1  Uhr)  und 
1.  September.     Prospect  und  Lehrerverzeichniss  durch  [888b.] 

Hofrath  Prof.  Eugen  Krantz,  Director. 


Adolpli  Brodsky, 

X>lrector  des  Itoyal  ManclieBter  College  of  Music, 

[889L]  ManchestePa 


Johanna  Dietz, 

Concert-  und  OratoriensBngerin 

(Sopran).  [890f.] 

Frankfurt  a.  M.,  Alte  Mainzergasse  41. 
Cwiert-Tertwtui:    MMeiitiele  CworWifHtlM.   HmIm. 

Susanne  Stade,  m-.] 

Concert-  u.  Oratoriens&ngerin  (Sopran). 
Gesanglehrerin. 

Leipiig,  EtBstädter  Steieweg  4il  IIL 

Anton  FoepstePi 

Pianist.  [892b.] 

Berlin  W«,  Potsdamer  Strasse  27  b, 
Villa  1. 

2tHUy  SieAßerg, 

Senf. [893—.] 

Fritz    Philipp. 

[394n.]  "^  "^ 

Violoncellvirtuos. 

Leipzig,  Packbof-Str.  No.  13,  3.  Etage. 
Dmok  Toa  0.  O.  Röder  in  Leipzig. 


Dr.  Hugo  Riemann, 

Docent  an  der  üniversitftt 

(GlaYlerspiel,  Tkeorie,  HuslkgeschickU.) 

-.] 

ipzigi  Thomaslus-Str.  6,  III. 


[895—.] 

Lein 


Emil  PinicSy 

Concert-    und   Oratorientenor. 

Leipzig,  Hotie  Str.47,11. 

[896f.] 
Concertvertretung:  H.  Wulff»  Berlin» 

Slrno  SteicAeH, 

C«Bcert-  nnd  Orat«rieB8liig6r(BMi). 

Dresden,  Peterstr.  3  ni.      [897z.] 

Emil  Vaupely 

bober  Bariton.        •  [398m.] 

Concert-  und  OratoriensSnger. 

Wiesbadeili  Pbilippsberg  12. 


I 


Leipzig,  am  5.  März  1896. 


Butb  iCutMi  n»-,  Eint- 
ui  iHUHiaiuuiiiu, 
AKbtiumitaiain 


Verantwortlicher  Redaoteur  und  Verleger: 

E.  W.  FritzBcb, 

Leipzig,  KÖDigsstrassa  6. 


Das  Musikalische  WochenblAtt  erschaint  jährlich  in  59  Nununem.  Der  Abonnementabetref 

ffir  das  Quartal  von  13  Kümmern  ist  S  Mark;  eine  einzelne  Nummer  kostet  40  Pfetmigo.   Bei 

Wim   1  I.    ^  ~i      ^irect«r  frankirt«r  Kreuzbandsendung  treten  nachatehende  vierteljährliche  Abonnements- 

AAlU.JftDrK.J      ^^  i"  Kraft;  2  MarkJO  Pf.  filr  das  Deutsche  Reich  und  Oest«rreioh.  —  9  Mark  7Ö  Pf. 


weitere  Länder  des  Weltpostvereins.  ~~  Jahresabonnements  werder  unter  Zugmndo- 
legoDg  TOTstehender  Bezugsbedingungen  berec.boet. 
Die  InsertionBgabflhren  fDr  den  Baum  einer  dreigespaltenen  Petitzeile  betragen  30  Ff. 


So.  11. 


.:  ^e  Konat  der  Fuge'  Tod  Job.  Sab.  Baoh.    Eine  Slndis  y 

Wien  (FOTtMCEang).  —  Berichte  >iu  Lclpilg.—  ConoaTtnnii —„~„ 

aifnhrangen.  —  AotgefUlirta  NoTltäleo.  ~  Temlscht«  MlttheUiuiBNi  oad  NoUzen,  - 


Biscbot  nnd  P,  Helae.  —  BriefkaaUn,  - 


Offener  Spracluaal.  - 


-  Klrobeninnatk.  —  Opera- 


mols  tritt  der  Tenor  mit  dem  Thema  in  der  Damissnta) 
Amol),  in  gerader  Bewegung,  Takt  20,  ein,  der  Bus 
antwortet  in  der  Tonart  der  Touica,  Dmoll  in  der  Um' 
kehrnng,  Takt  23.  Der  Alt  bringt  das  Thema  in  der 
Tonart  der  Tonica,  Takt  26.  Die  Takte  30-33  ent- 
halten eine  kurze  Ueberleitnng  nach  Fdnr.  Dieselbe  ist 
aus  Imitationen  der  Schltissfignr  des  Themas  gebildet. 

In  den  Takten  33 — 37  ist  eine  höchst  interessante 
Engführung  zwischen  Bass  und  Sopran  enthalten,  die 
Hittelstimmen  begleiten  diese  Zusammenführung  vom 
Thema  in  gerader  und  umgekehrter  Bewegung. 


„Die  Kunst  der  Fuge"  vtm  Joh.  Seb.  Bioh. 

Eine  Studie  von  S.  Jadassohn. 

(Fortsetzung.) 

Der  Gontrapnnctas  5 
enthält  eine  „Qegenfnge",  das  ist  eine  Fnge,  in  welcher 
wechselseitig  das  Thema  in  Gegenbewegnng  (per  moto 
contrario),  die  Antwort  in  gerader  Bewegung  (per  moto 
retto),  oder  auch  umgekehrt  das  Thema  in  gerader,  die 
Antwort  in  der  Umkehmng  gegeben  wird.*)  im  hier 
gegebenen  Falle  tritt  der  Alt  mit  der  Umkehmng  des 
Themas  auf: 


Der  Bass   tritt   mit  der  Antwort    schon    im    vierten 
Takte  ein. 


Der  Tenor  bringt  das  Thema  in  derselbe  Weise, 
wie  es  der  Bass  gegeben  hatte  (per  moto  retto),  Takt  10, 
der  Sopran  antwortet  (per  moto  contrario),  Takt  17.  Aber- 

•)  Eine  andere  Form  der  Gegenfuge  gibt  Thema  nnd  x)lo  T^^t^   41—45   zeigen  eine  zweite  Engfahrung 

Antwort  zuerst  m  gerader  Beweftang,  darnach  aber  Thema  -um  jn.    a  ju        i.     i  ■.       j^ 

und   Antwort  in   zwei  anderen  Stimmen   in  der  Um-      zwischen  Tenor  nnd  Alt;  Sopran  und  Bass  begleiten  die 
kehrung.  thematischen  Stimmen. 

II 


138 


Alt. 


Tenor. 


i9- 


^- 


mv. 


^<i^  r   X  p  j  f^^ 


t^^ 


Die  in  den  Takten  65 — 68  enthaltene  Imitation 
zeigt  eine  den  Takten  53 — 57  entsprechende  (Gestalt; 
das  Motiv  des  Themas  ist  aber  diesmal  in  gerader  Be- 
wegung gegeben. 


65. 


66. 


67. 


,^> 


W 


^^- 


f   ^    "    r      g=z: 


Sopran. 


m 


Alt 


£ 


g 


!^ 


* 


W 


Eine  dritte  Stretta  findet  man  in  den  Takten  47 
bis  53.  Der  Baas  bringt  das  Thema  per  moto  contrario; 
ihm  folgt  ein  und  einen  halben  Takt  später  der  Tenor 
im  Canon  all*  Ottava. 


Tenor. 


Tenor. 


Bass. 


Bass. 


^1  g|r  gr  i^i'J'rcj'r  i 


^niirif'  ^r^^^^ 


u-^,t,  If  r  ist  iCfrTjj 


'J^nif^  |5:iL-^}^^^-^f^p-| 


-^'^  i\)  r   J-Jg-f^ 


f9- 


W 


^f=^ 


£ 


^^ 


Sopran  und  Tenor  bilden  einen  Kanon  all'  Ottava 
in  den  Takten  69 — 74;  das  Thema  ist  per  moto  con- 
trario gegeben;  Alt  und  Bass  sind  begleitende  Full- 
stimmen. 


m 


Sopran.! 


E 


^ 


Air  _ 


m 


Die  oberen  Stimmen  füllen  mit  den  begleitenden 
Contrapuncten  die  Harmonie.  Die  Takte  53 — 56  geben 
einen  kurzen  vierstimmigen  Kanon,  dessen  sechs  erste 
Noten  dem  Thema  (per  moto  contrario)  entnommen  sind: 


Tenor. 


tr^     rn^'t^^  1^  ^'" 


^\t  <*r  p 


V=f 


^ 


'-$^ 


68. 


Sopran. 


Alt. 


Tenor. 


Bass. 


^-f^,-^-g- 


^ 


64. 


^  r^^T 


■i9- 


^ 


TBL 


^ 


f  I  f-^r^fTfrii^f  p 


tö^ 


f^ 


l^t>-n  1  r_^_zr:fj'~'T~:^ 


In  Takt  77  bringt  der  Tenor  das  Thema  in  der 
antwortenden  Form;  Takt  78  folgt  der  Alt  mit  dem 
Thema  in  der  ersten  Gestalt.  Mit  Ausnahme  der  ersten 
Note,  welche  in  diesem  Falle  verändert  wird,  bilden 
diese  beiden  Stimmen  wiederum  einen  Kanon  all'  Ottava; 
die  Äusseren  Stimmen  begleiten  mit  freien  Contrapuncten. 


^Vh-I-^ 


1=T- 


C'J  r  j 


Eine  andere  kanonische  Engfährung  bilden  Sopran 
und  Alt  in  den  Takten  57 — 62;  die  unteren  Stimmen 
begleiten. 


Alt. 


Tenor. 


W=^ 


r  ^'  ^  I  r"  g  f" 


"^^^n  ^-iu-iu 


r 


^ 


Sopran. 


Alt. 


^ 


^ 


l 


V^ 


^ 


-«- 


fe 


p^^^^=^ 


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^ 


tt£ 


-a^ 


l—ä: 


T=V= 


Sä^^ 


t 


m 


~F F^^ — ■ 

|5 1 

z±= p_:^! — ^ ^ — 

Ui^—^ — ^ 

Die  letzten  fanf  Takte  der  Fuge  zeigen  das  Thema 
(per  moto  retto)  im  Alt  und  im  Basse  (per  moto  con- 
trario) in  Noten  von  gleichem  Werthe  gleichzeitig  ein- 
tretend, Takt  86.  Beide  Stimmen  treten  als  fünfte  und 
sechste  Stimme  zu  den  vier  bislang  vorhandenen;  diese 
Ekigführung  beendigt  die  Fuge  mit  dem  sechsstimmigen 
Ddur-Accorde: 


139 


86. 


87. 


Sopran. 


Alt. 


Tenor. 


Bass. 


^ 


t 


31?  (* 


f&<^-{-HM^^ 


Th.  (retto) 


^ 


QE 


^ 


^jg4^T^4fM 


^ 


Th.  (inverso) 


^ 


^ 


i 


88. 


^^öd 


Fij^-fe^ 


(Fortsetzung  folgt.) 


Tagesgeschichte. 


Musikbriefe. 


Cöln. 


Den  Haupttheil  des  7.  Gürzenicliconcertes  bildete  das 
symphonisclie  Mysteriam  „pliristus*^  für  Orchester,  Chor  and 
Orgel  von  Adolf  Samuel.  Das  im  vorvorigen  Jahre  vollendete 
Werk  des  nun  72]ährifi^n  belgischen  Componisten  gelangte 
hierdurch  zum  ersten  Male  in  Deutschland  zur  Aunuhrung. 
Der  der  Composition  zu  Grunde  liegende  Stoff  ist,  abgesehen 
▼on  den  alten  Passionen  eines  Bach  und  Anderer,  schon  von 
vielen  Tonsetzem  benutzt  worden,  und  zwar  auf  verschiedenste 
Weise.  Das  Letzte  war  Rubinstein*s  geistliche  Oper.  Samuel 
versucht  es  nun,  den  Gegenstand  in  Form  einer  freien  Sym- 

Shonie  mit  Chören  unter  Zuhilfenahme  aller  durch  das  mo- 
eme  Orchester  gebotenen  Ausdrucksmittel  zu  bew&ltigen. 
Er  überträgt  die  Principien  der  BühnenschOpfunffen  Wagner *s 
(an  dessen  „Parsifal**  die  Musik  SamuePs  häufig  gemahnt) 
auf  die  Symphonie,  in  einer  Weise,  wie  es  vor  ihm  wohl 
noch  Keiner  gethan  hat.  Wie  dort,  so  finden  wir  auch  hier 
Hauptmotive,  die,  in  ursprünglicher  Gestalt  oder  der  jeweili- 
gen Situation  entsprechend  umgeformt,  durch  das  ganze  Werk 
g»hen,  an  allen  Stellen  auftretend,  wo  der  Gedankengang  der 
andlung  dazu  Anlass  gibt;  daneben  unwichtige  Motive,  die 
nur  in  einzelnen  Sätzen  oder  Episoden  auftreten.  Nun  ist  aber 
klar,  dass  solche  Leitmotive,  die  dort  in  Begleitung  der 
Bühnenhandlung  ohne  Weiteres  verständlich  sind,  hier  ihre 
Wirkung  verfehlen,  da  der  Zuhörer  auch  trotz  des  in  seinen 
Händen  befindlichen  Programms,  besonders  in  den  ersten 
Theilen,  im  Dunkeln  tappt  und  nicht  weiss,  was  das  zu  be- 
deutenhat, das  da  in  bunter  Mannigfaltigkeit  an  seinem  Ohre 
vorbeizieht.  Sehr  richtig  bemerkt  daher  auch  ein  hiesiger 
Kritiker,  dass  das  Werk  sogleich  verständlich  werden  würde, 


wenn  es  durch  eine  stetig  bep;ieitende  Pantomime  erläutert 
würde.  Da  es  aber  nun  ein  reines  Concertwerk  sein  soll,  so 
ist  das  Missverständniss  der  üebertragung  des  Wagner*schen 
Stils  der  Hauptvorwurf,  der  dagegen  erhoben  werden  kann. 
—  Das  Werk  besteht  aus  fünf  ^tzen,  deren  zwei  Erste  aus- 
schliesslich für  Orchester  sind.  Am  Ende  des  dritten  setzt 
der  Chor  ein,  der  im  vierten  eine  grössere  Bolle  spielt,  um 
im  Schiasssatz  die  Führung  zu  übernehmen.  Der  erste  Satz 
schildert  die  Verkündigung  Mariae  zu  Nazareth  und  die  An- 
betung der  Hirten  und  Weisen  aus  dem  Morgenlande  dn 
Bethlehem.  Schon  hier  erscheinen  die  beiden  Hauptmotive 
des  ganzen  Werkes,  das  des  mächtigen  und  das  des  leidenden 
Christus,  durch  die  vor  Allem  Einheit  in  die  grosse  Mannig- 
fieJtigkeit  des  Geschilderten  gebracht  wird.  Der  zweite  Satz 
führt  uns  in  die  Wüste  Judas,  an  den  Berg  der  Versuchung. 
Der  dritte  gibt  Scenen  des  Apostolats:  die  Bergpredigt,  den 
Kampf  mit  den  Pharisäern  und  den  feierlichen  Einzug  in 
Jerusalem,  bei  dem  der  Chor  mit  dem  „Hosanna  Filio  David" 
einsetzt.  Es  ist  dies  der  belebteste  und  schwungvollste  Satz, 
wenn  auch  nicht  der  bedeutendste;  denn  das  ist  unbedingt 
der  vierte,  die  Passion.  Gleich  zu  Beginn  stimmen  Alt  und 
Tenor  in  eigenartigem  Einklang  Eines  der  Hauptmotive  dieses 
Satzes  an:  „Tristis  est  anima  mea".  Vom  Chor  gesungen  oder 
vom  Orchester  gespielt,  kehrt  diese  Kl£^B^  häufig  wieder,  im 
Garten  zu  G^thsemane,  beim  Gang  zum  Kalvarienberg  und 
bei  der  Kreuzigung.  Nach  der  schmerzlichen  Kla^  in  Geth- 
semane  steigert  sich  die  Darstellung  zu  erregter  Leidenschaft- 
lichkeit vor  Pontius  Pilatus:  .Tolle  et  crucifige  eum!*'  Die 
hierauf  folgende  Schilderung  des  Ganees  nach  Golgatha  (für 
Orchester)  ist  die  bedeutendste,  wirklich  ergreifende  Stelle  des 

fanzen  Werkes.  Den  Schluss  des  Satzes  bildet  die  Kreuzigung, 
ie  durch  dreimalige,  im  fff  hart  niederfallende  Accordscäläge 
in  realistischer  Weise  angedeutet  wird.  Nach  dem  schmerz- 
lichen Aufschrei  „Eloi!  lamma  sabacthani!*'  endet  der  Chor 
mit  den  Worten  „Consummatum  est**.  Den  Inhalt  des  letzten 
Satzes  gibt  dessen  üeberschrifb  an:  „Advenit  regnum  Dei^. 
Es  ist  ein  umfangreiches  Chorstück  für  grossen  und  kleinen 
Chor  und  (an  einer  Stelle)  acht  Solobassstimmen.  Die  Motive 
zu  den  Worten  „Ecce  dominus  veniet*',  „In  saecula  saeculo- 
rum"  etc.  sind  zum  Theil  der  kirchlichen  Liturgie  entnom- 
men. Vor  Allem  tritt  auch  wieder  das  erste  Christus-Motiv 
in  glänzender  G^estalt  in  den  Vordergrund.  Ein  grosser  Hym- 
nus „In  aetemum.  Domine,  verbum  tuum  permanet  in  coelo" 
bis  zu  den  Worten  „Pax  hominibus  bonae  voluntatis"  schliesst 
das  Werk.  Die  Aufnahme  beim  Publicum,  die  nach  den 
ersten  Sätzen  sehr  lau  war,  wurde  beim  dritten  wärmer  und 
steigerte  sich  am  Schluss  zu  einem  Hervorruf  des  anwesenden 
Componisten .  Ob  aber  das  Werk  noch  anderswo  häafig  aufgeführt 
werden  wird,  ist  zu  bezweifeln.  Kleinere  Orte  werden  schon 
von  selbst  durch  die  Anforderungen,  die  an  das  Orchester, 
den  grossen  und  kleinen  Chor  gestellt  sind,  abgehalten  wer- 
den. Im  Hinblick  auch  auf  diese  Mühen,  die  das  Einstu- 
diren des  Werkes  nöthig  gemacht  hat,  zum  Schluss  noch  ein 
Wort.  Wenn  es  auch  vollkommen  gerecht  ist,  bedeutende 
Erscheinungen  des  Auslandes  bei  uns  zur  Aufführung  zu 
bringen,  so  darf  darüber  doch  nichts  Näherstehendes  leiden. 
Und  so  wäre  in  diesem  Falle  daran  zu  erinnern,  dass  vor 
langen  Jahren  Liszt  auch  einmal  einen  „Christus*'  geschrieben 
hatJ  Vielleicht  denkt  die  Concertleitung  bei  der  Auüstellung 
des  Programms  für  den  nächsten  Winter  daran.  —  Im 
ersten  Theil  des  Concertes  wurde  die  neue  Gürzenichorgel 
durch  Hm.  Franke  mit  dem  Orgelconcert  in  Fdur  von  Hän- 
del eingeweiht.  Wenn  auch  woiil  Manche  lieber  ein  Werk 
von  Bach  gehört  hätten,  so  war  doch  das  HändePsche  Con- 
cert  dazu  angethan,  die  Vorzüge  der  grossen,  von  W.  Sauer 
in  Frankfurt  a.  0.  erbauten  Orgel  in  hellstem  Lichte  er- 
strahlen zu  lassen.  Danach  wurde  ein  kleines  Werk  von 
Wüllner  aufgeführt,  „Die  Flucht  der  heiligen  Familie"  für 
drei  Solostimmen  und  kleines  Orchester.  Die  stimmungsvolle, 
zu  einem  Gedicht  von  Eichendorff  geschriebene  Composition 
fand  solchen  Beifall,  dass  sie  wiederholt  worden  wäre,  wenn 
sich  Wüllner  selbst  nicht  Dem  widersetzt  hätte.  Die  Solo- 
stimmen hatten  Frl.  Wenz,  Hr.  Wüllner  junior  (der  im 
letzten  Augenblick  für  Hm.  Scheuten  eingesprungen  war) 
und  Hr.  Metzmacher  übernommen.  Zum  Schluss  des  ersten 
Theiles  der  Concertes  stellte  sich  dann  unser  neuer  2.  Con- 
oertmeister,  Willi  Seibert,  dem  Publicum  mit  dem  8.  Con- 
cert  von  Spohr  vor.  Wenn  er  auch  nicht  ganz  die  klare 
und  reine  Technik  unseres  ersten  Concertmeisters  Hess  hat, 
so  überragt  er  diesen  doch  durch  Wärme  und  Beseelung  des 
Tons. 

(Schluss  folgt) 

11* 


140 


Wien. 


(Fortsetzung.) 


Die  letzte  Fortsetzung  dieser  Mittheilungen  schloss  mit 
einem  kurzen  Hinweis  auf  die  erstaunliche  Wiedergabe  des 
grossen  Brahms*schen  Violinconcertes  durch  den  kleinen 
Bronislaw  Hubermann.  Seither  hat  der  geniale  Knabe  in 
der  Ausführung  (besonders  der  Ecksätze)  des  gleichfalls  sehr 
schwierigen  Goldmark'schen  Violinconcertes  neue  Proben 
seiner  seltenen  künstlerischen  Frühreife  gegeben:  überraschend 
schnell  findet  er  sich  in  die  verschiedenartigsten  Stilrich- 
tungen.  Nun  hat  uns  zu  allem  TJeberfluss  das  Vaterland 
Hubermann^s  ein  neues  musikalisches  Wunderkind  gesendet, 
das  aber  nicht  so  sehr  dem  angehenden  ,,polnischen  Joachim*', 
als  vielmehr  einem  anderen  hochtalentirten  jugendlichen 
Landsmann  f  dem  auch  in  Leipzig  sattsam  bekannten  Baoul 
Koczalski,  Concurrenz  zu  machen  geeignet  scheint.  Es  han- 
delt sich  nämlich  um  eine  neunjährige  Pianistin,  Paula 
Szalit,  welche  dieser  Tage  bei  Bösendorfer  ein  Concert  gab, 
nachdem  sie  zuvor  bei  den  verschiedenen  Wiener  Musik- 
referenten  privatim  mit  ihren  ergötzlichen  Kunststückchen 
debutirt  hatte.  Dazu  gehören  schlagfertige  Improvisationen 
über  aufgegebene  Themen  (bei  mir  machte  sie  aus  dem 
Andante-Motiv  der  Haydn'schen  Symphonie  mit  dem  Pauken- 
schlag und  einem  Fmoll-Moment  musical  von  Schubert  sehr 
nette  kleine  Rondos),  oder  sie  phantasirt  auch  in  einer  be- 
stimmten Stilrichtung:  „Soll  ich  vielleicht  Schumann^sch 
spielen  —  oder  Chopin^sch  —  oder  wie  Grieg?"  —  fragte  sie 
mich  ganz  naiv.  Und  in  der  That  hat  sie  besonders  dem 
polnischen  und  dem  norwegischen  Romantiker  bereits  ge- 
wisse charakteristische  Manieren  ^Harmonien,  Rhythmen, 
Verzierungen)  so  glücklich  abgeguckt,  dass  jedesmal  das  aus 
dem  Stegreif  entworfene  musikalische  Porträt  „zum  Si}rechen** 

f  »troffen  war.  Aber  mehr  als  dieses  bei  einem  neunjährigen 
inde  allerdings  seltene  Nachahmungstalent  imponirte  mir 
dessen  Gedächtnisstreue,  schon  jetzt  erlangte  technische  Fer- 
tigkeit und  das  wirklich  phänomenale  rhythmische  Gefühl. 
1^^  höre  von  der  kleinen  Szalit  Bach  spielen!  Oder  —  wie 
in  ihrem  bei  Bösendorfer  gegebenen  Concert  —  Mendels- 
sohn's  Rondo  capriccioso.  Da  war  bei  strengster  Einhal- 
tung des  geforderten  sehr  schnellen  Tempos  jede  Noteplastisch- 
klar  vernehmbar  und  zwischen  der  schneidigen  Rhythmik 
dieses  Sechsachteltreibens  die  eingeflochtene  Gesangsstelle 
besonders  hübsch  hervorgehoben.  Mit  warmer,  aber  einfach- 
natürlicher Empfindung,  ziemlich  der  Altersstufe  der  Spielerin 
angemessen,  jedenflGills  nicht  viel  darüber  hinausgehend.  Aber 
gerade  das  befriedigte,  weil  man  merkte,  dass  man  es  mit 
einem  noch  nicht  verbildeten,  vielmehr  auf  gesundem  Wege 
der  Entwickelung  befindlichen  Talente  zu  thun  habe.  Ent- 
wickelungsbedürnig  erscheint  namentlich  noch  der  Anschlag, 
der  kleine  Koczalslo  wusste  im  selben  Alter  unstreitig  schon 
einen  grösseren,  volleren  Ton  aus  den  Tasten  zu  ziehen. 
Auch  sein  Empfindungsleben  erwies  sich  weiter  vorgeschritten, 
mitunter  schon  zu  weit,  denn  er  brachte  selbst  manche  ein- 
fache Cantilenen  sentimental  oder  gar  nervös  überreizt.  Und 
das  auswendig-Spielen  war  nie  seine  starke  Seite,  während 
Paula  Szalit  in  ihrem  Concert,  wie  bei  mir,  der  vorliegenden 
Noten  durchaus  entbehren  konnte.  Nach  Versicherung  ihres 
Bruders   braucht  sie   ein   Stück   von   der  Länge   des  oben- 

fenannten  Mendelssoh naschen  Rondo  capriccioso  nur  zwei 
is  drei  Mal  durchzuspielen,  um  es  sofort  aaswendic;  wieder- 
geben zu  können,  als  hätte  sies  Monate  lang  studirt.  Ob 
die  Kleine  auch  Compositionstalent  hat,  lässt  sich  jetzt  natür- 
lich noch  nicht  beurtheilen.  Eine  von  ihr  gespielte  Barcarole 
und  Mazurka  konnten  nur  als  gut  klingende  Chopin-Oopien 

feiten.  Stürmisch  zur  Wiederholung  verlangt  wurde  ein  von 
'aula  Szalit  angeblich  componirtes  (von  der  stimmbegabten 
Sopranistin  Frl.  Jenny  Korb  vorgetragenes)  Lied  „Im  Winter". 
Hier  gesellte  sich  zu  volksthümlich  frischer,  im  besten  Sinne 
kindlicher  Melodie  anspruchslose  und  doch  wirksame  Be- 
gleitung. Aber  selbstverständlich  lässt  sich  das  nicht  con- 
troliren,  was  eigene  Erfindung  der  jugendlichen  Concert- 
geberin,  was  fremde  Zuthat.  Meister  Brahms  (überhaupt 
Einer  der  liebenswürdigsten  Kinderfreunde)  soll  besonders 
von  dem  Improvisationstalente  der  Kleinen  entzückt,  ja  — 
wenn  man  einem  Journal beri cht  Glauben  schenken  will  — 
sogar  zu  Thränen  gerührt  worden  sein.  Er  habe  ihr  nämlich  ein 
Märchen  erzählt,  und  sie  dieses  reizend  naiv  auf  dem  Ciavier 
in  Töne  übertragen.  Etwa  unter  dem  Vorbilde  der  für  die 
Kinder  weit  geschriebenen  Poesien  in  Schumann's  „Jugend- 
album".   Wahrscheinlich  hatte  die  Kleine  gar  keine  Ahnung, 


mit  welchem  grossen  Meister  sie  zu  thun  hatte.  In  ihrem 
Concert  improvisirte  sie  über  Schubert^s  „Haidenröslein"  und 
die  „Don  tJuan*' -Melodie  „Reich  mir  die  Hand**  in  oben  an- 
gegeoener  Manier. 

Wenden  wir  uns  nun  nach  dieser  anmuthigen  Kinder- 
Episode,  nochmals  die  Virtuosenschau  einstweilen  bei  Seite 
lassend,  den  inzwischen  dazu  gekommenen  Chor-  und  Or- 
chesterconcerten  zu.  Da  ist  zunächst  das  sechste  Phil- 
harmonische Concert  zu  erwähnen.  Schon  wegen  der 
Ovationen,  welche  in  demselben  der  berühmte  czechische 
Componist  Anton  DvoHk  für  die  hiesige  Erstaufführung 
seiner  neuesten  amerikanischen  Symphonie  empfing.  Dieselbe 
nennt  sich  bekanntlich  „Aus  der  Neuen  Weif"  und  gibt  dem 
Titel  entsprechend  eine  Reihe  charakteristischer  Stimmungs- 
bilder in  eoenso  glänzendem,  als  festgefügtem  Ißahmen.  Dass 
Dvofäk  für  das  Werk  (wie  eingestandenermaassen  für  sein 
Streichquintett  in  Es,  Op.  97)  direct  Negermelodien  benützte, 
wird  neuestens  bestritten.  Jedenfalls  klingen  aber  in  der 
Symphonie  mehrfach  volksthümliche  Weisen  an,  denen  man 
nach  ihrer  bizarren  Harmonisirung  und  Instrumentation  im- 
bedingt gerne  „schwarzen  Ursprung*^  zuschreiben  möchte. 

Man  glaubt  da  z.  B.  in  dem  von  den  Flöten  und  Oboen 
intonirten  zweiten  Thema  des  ersten  Satzes,  welches  die  alten 
Theoretiker  in  die  mixolydische  Tonreihe  verwiesen  hätten, 
förmlich  einen  burlesken  Reigen  der  täppischen  Nigger  zu 
sehen.    Aehnlich  negerhaft-lustig  geht  es  in  dem  geistreich 
kanonisch  geführten  Scherzo  zu,  wo  der  Componist  nament- 
lich mit  den  Pauken  und  dem  jetzt  erst  hinzugefügten  Triangel 
ein  groteskes  Spiel  treibt.    Dazu  ein  aus  ein£Eichsten ,  mehr 
europäisch   klingenden   Tanzweisen   gebildetes   Trio.    Unter 
dem   durch  die   Intervalle   des  Emoll-Dreiklanges  keck  auf- 
und  abspringenden,   besonders  durch  die  scharfe  Betonung 
des  schlechten  Takttheiles  auffallenden,  knappen  Hauptthema 
des  ersten   Satzes   hat  sich  Dvofäk   vielleicht  seine  eigene 
Person  gedacht  als  Zuschauer  bei  den  verschiedenen  ameri- 
kanischen Vorgängen,   welche  die  Töne  widerspiegeln.     Das 
Thema  kehrt  nämlich  in  Jedem  der  folgenden  Sätze  wieder, 
ähnlich  wie  die  „^xe  idöe"  in  Berlioz*  „Sinfonie  fantastique^, 
ohne  dass  dafür  ein  rein  musikalischer  Erklärungsgrund  er- 
sichtlich wäre.    Es  muss  der  Componist  also  eine  geheime 
poetische  Absicht  verfolgen.    Die  Perle  der  (übrigens  durch- 
aus  meisterhaft   klar   geformten  und  ungemein  farbenreich 
orchestrirten)  Svmphonie   ist   unseres  Erachtens   das  Largo 
in  Desdur.    Nach  einer  ganz  leisen  choralartigen  Introdnction 
der  Bläser  mit  dem  sordinirten  Streichorchester  ertönt  aus 
dem  englischen  Hörn  ein  weich  elegischer  Gesang,   wie  ge- 
schaffen für  die  Klangfarbe  des  Instrumentes.    Die  Weiter- 
führung ist  höchst  interessant  und  regt  ganz  ei^en  die  Phan- 
tasie an.    Während  ein  Wiener  Kritiker  in  emem  Urwald 
zu   träumen   glaubte,   fühlte  sich  unser  geehrter  Dresdener 
College  Carl  Sohle  (wie  er  in  der  „Deutschen  Wacht"  mit- 
theilte) in  eine  Kirche  versetzt,   wohin  sich  der  Componist, 
vielleicht  von  Heimwehgedanken  übermannt,  aus  dem  New- 
Yorker  Massenlärm  gefiüchtet  habe.  Es  Hesse  sich  die  eine,  wie 
die  andere  Auffskssung  aus  den  Tönen  rechtfertigen.    Zaube- 
risch schön  ist  der  Schluss  des  Larsos.    Das  Desdur-Thema, 
durch  Generalpausen  zertheilt,  wird  erst  von  nur  zwei  Vio- 
linen,  dann   von   einer  Solovioline   in   immer  schwächerem 
Klange  angedeutet.    Noch  ein  Aufseufzen  des  ganzen  Streich- 
orchesters, und  der  Satz  erstirbt  in  leisem  Hauche  der  vier- 
fetheilten   Bässe.    Unmittelbar  auf  diesen   poetischen   Ein- 
ruck wollte  mir,  aufrichtig  gestanden,  der  derbe  Humor  des 
Scherzo    nicht    recht    passen.     Auch   einige   handgreifliche 
Reminiscenzen  an  die  „Neunte"  störten,    und  völlig  ernüch- 
tert  fühlte  ich   mich  von  dem  lärmenden  Finale,   obgleich 
hier  der  Componist  die  grösste  äusserliche  Energie  entmltet. 
Das   schneidige    Hauptthema    halte   ich    nicht   wie   College 
Sohle  für  eine  Original-Negermelodie,  sondern  für  eine  mehr 
oder  minder  bewusste  Reminiscenz  an  Grieg  ( A  moU-Concert). 
Was  Dvofäk   aus   dem  Thema   macht,   verräth  bedeutendes 
contrapunctisches    Geschick,    aus    dem    Herzen    kommt    es 
schwerlich.    Ein  Orchester,  wie  das  unsrige,  konnte  freilich 
in  der  glänzenden  (für  mich  allzu  geräuschvollen)  Schluss- 
steigerung seine  grösstmögliche  Virtuosität  zeigen,  und  war 
hiermit  der  Erfolg  verbürgt.     Vielleicht  wäre  aber  doch  der 
Applaus  nicht  so  stark  gewesen,   wenn  man  nicht  die  An- 
wesenheit des  Componisten  im  Saale,  oben  in  der  Directions- 
loge  des  Musik  Vereines,  unmittelbar  neben  Brahms,  bemerkt 
hätte.   Von  diesem  Ehrenplatz  ans  mnsste  sich  Dvor&k  nach 
den   drei  letzten  Sätzen  aer  Symphonie  wiederholt  dankend 
erheben,  zuletzt  zwang  ihn  der  gesteigerte  Beifall,  sich  auch 
auf  das  Podium  zu  bemühen  und   hier   von  Neuem  seinen 


141 


Dank    zu    wiederholen.     Seinem    Meister -Interpreten    Hans 
Richter  schüttelte  er  kräftig  die  Hand. 

Auch  nach  der  folgenden  Programmnummer,  Bubinstein^s 
5.  Clavierconcert  in  Es  (hier  zuletzt  vom  Componisten  selbst 
am  31.  Januar  1892  öffentlich  vorgetragen),  gab  es  stürmi- 
schen Beifall,  welcher  aber  hauptsächlich  wohl  nur  dem 
ausgezeichneten  Solisten  B.  Ferruccio  Busoni  galt.  Was 
aus   dem   viel   angestaunten   einstigen  Wundevkinde  für  ein 

Sinzer  Mann  geworden  ist!  Man  hätte  bei  dieser  glänzenden 
eisterung  der  Tasten  mit  geschlossenen  Augen  glauben 
können,  Rubinstein  selbst  zu  hören.  Wäre  nur  das  von  Hm. 
Busoni  mit  schönstem  Anschlag,  feinstem  Geschmack  und 
zündender  Bravour  gespielte  Rubinstein'sche  Concert  nicht 

far  so  musiklos!  Man  athmete  förmlich  auf,  als  die  wilde 
teppenjagd  des  Finales  sich  ausgetobt  hatte  und  den  idyl- 
lischen lUängen  der  ersten  Symphonie  Beethoven^s  Platz 
machte.  Diese  zwar  mit  ihren  unsterblichen  acht  jüngeren 
Schwestern  nicht  zu  vergleichende,  aber  doch  noch  immer 
sehr  gut  anhörbare  liebenswürdige  Tondichtung  wurde  neuer- 
dings unter  Hans  Richter's  Leitung  so  wirkungsvoll  gespielt, 
dass  Niemand  im  Saale  von  dem  schweren  plötzlichen  Un- 
wohlsein des  trefflichen  Dirigenten  eine  Ahnung  hatte.  Erst 
nach  dem  Concert  erfuhr  man,  dass  Richter  nur  mit  äusser- 
ster  Anstrengung  habe  zu  Ende  dirigiren  können  und  sich 
dann  nach  Hause  transportiren  lassen  musste.  Er  hat  sich 
aber  erfreulicher  Weise  seither  wieder  erholt  und  wird 
morgen  (Freitag)  im  Hofopemtheater  A.  Kauders'  neue  Oper 
„Walther  von  der  Vogelweide**  dirigiren. 

(Fortsetzung  folgt.) 


Berichte. 

Leipzig.  Wie  es  oft  passirte,  dass  berühmte,  zugkräftige 
Solisten  (vide  Hr.  Götze)  die  Erwartungen  nicht  erfüllten,  mit 
denen  man  in  das  Concert  ging,  so  kommt  glücklicherweise 
auch  manchmal  der  umgekehrte  Fall  vor,  wie  dies  im  19.  Abon- 
nementconcert  im  Neuen  Gewandhaus  zu  beobachten 
war.  So  gut  wie  unbekannt  traten  der  Baritonist  Hr.  Dr.  Felix 
Kraus  aus  Wien  und  der  Pianist  Hr.  Wilhelm  St  enh  am  mar 
aus  Stockholm  auf  das  Podium,  und  unter  einhelligstem  Bei- 
fall verliessen  sie  es.  Hr.  Dr.  Kraus  besitzt  ausser  einer 
sehr  voluminösen  und  musterhaft  geschulten  Stimme  alle 
Eigenschaften  des  Vortrags,  welche  den  Sänger  erst  zum 
Künstler  machen,  und  dabei  singt  er  männlich-warm  und 
empfindungsvoll,  ohne  sich  zu  Gemhlsüberschwänglichkeiten 
verleiten  zu  lassen.  Seine  junge  Meisterschaft  trat  ebenso 
glänzend  und  bestechend  in  der  Arie  „Der  Gott  der  Schlacht*' 
mit  vorausgehendem  Recitativ  aus  „Herakles*'  von  Händel^ 
in  welchem  Fragment  Hr.  Dr.  F.  Stade  sehr  stilvoll  die 
begleitende  Ciavierpartie  ausführte,  wie  in  den  Liedern 
„Prometheus**  von  Schubert,  „Verrath**  und  „So  willst  du  des 
Armen**  von  Brahms  und  einer  abgejubelten  Zugabe  hervor. 
Und  eines  gleich  grossen  Erfolges  hatte  sich  Hr.  Stenhammar 
in  seiner  doppelten  Eigenschaft  als  Componist  und  Pianist 
zu  erfreuen.  Sein  viersätziges  B  moll-Concert  ist  ein  ausser- 
ordentlich versprechendes  Opus  1.  Es  zeugt  nicht  nur  von 
einer  äusserst  regen  Phantasie  und  poetischem  Feinsinn,  son- 
dern auch  von  der  Kunst,  die  Gedanken  klanglich  wirkungs- 
voll einzukleiden  und  sie  gut  zu  gruppiren.  Von  den  vier 
Sätzen  wüssten  wir  Keinem  den  Vorzug  vor  den  Anderen  zu 
geben,  denn  Jeder  hat,  so  verschieden  sie  im  Charakter  und 
in  der  Stimmung  sind,  seine  besonderen  Reize  für  sich, 
welche  der  Componist  an  einem  prachtvollen  Blüthner-Flügel 
und  das  Orchester  unter  der  feinfühligen  Führung  des  Hrn.  Ni- 
kisch  überall  ins  rechte  Licht  zu  stellen  verstanden.  Hr.  Sten- 
hammar ist,  nach  diesem  Debüt  zu  beurth eilen,  als  ein  Pia- 
nist von  bedeutendem  Kaliber  zu  bezeichnen,  demnach  tech- 
nischer Seite  namentlich  ein  glänzendes  Octavenspiel  eignet. 
Vollständig  modern,  hat  das  Concert  sich  trotzdem  die  vollen 
Sympathien  des  zum  grossen  Theil  doch  sehr  conservativen 
Gewandhauspublicums  gewonnen,  und  der  Spieler  ist  auch 
sofort  als  ein  Berufener  unter  den  Berufenen  anerkannt  worden. 
Ganz  herrlich  spielte  das  Orchester  als  Eingangsnummer  die 
feinkörnige,  humor-  und  gemüthvoUe  Ouvertüre  zum  „Barbier 
von  Bagdad**  von  P.  Cornelius  und  zum  Ausgang  Mozart's 
sogen.  Jupiter-Symphonie.  Die  Letztere  glaubte  man  früher 
nie  so  köstlich  gehört  zu  haben. 

Der  Compositionsabend,  welchen  Hr.  Carl  Roesger 
am  24.  Februar  im  Saale  des  Hotel  de  Prusse  veranstaltete, 
umfasste  ein  A  moU-Claviertrio ,  eine  Gmoll-Cla vier- Violin- 
sonate, eine  C moU-Olaviersuite  in  altem  Stil,  drei  Mezzosopran- 


lieder  und  zwei  Balladen  fiür  eine  Bassstimme.  Aus  all  diesen 
Werken  spricht  neben  künstlerischem  Ernst  und  Geschmack 
eine  vorzügliche  Gestaltungskraft,  während  die  Erfindung 
nur  schwadie  Blüthen  treibt,  infolgedessen  ein  tieferes  In- 
teresse für  dieselben  wenig  Nahrung  fand.  Das  allen  den 
umfangreichen  Werken  Eigen thümliche  ist,*  dass  die  ersten 
Sätze  derselben  die  in  der  Wahl  der  Themen  anregendsten 
und  in  der  Empfindung  kräftigsten  sind;  es  scheint,  als  ob 
das  Talent  des  Componisten  im  weiteren  Verlaufe  der  Com- 
positionen  mehr  und  mehr  ermatte,  statt  sich  in  seinen  Aeusse- 
rungen  zu  steigern.  Dass  im  Detail  manches  Hübsche,  ja 
Reizvolle  mit  unterläuft,  und  dass  die  Instrumente  sach- 
gemäss  behandelt  sind,  soll  gern  anerkannt  werden,  wenn 
es  für  die  etwas  monotone  Gesammtwirkung  der  Werke  auch 
ohne  weiteren  Belang  ist.  An  der  Ausführung  der  beiden 
Ensemblenummem  betheiligten  sich  ausser  dem  Componisten 
amClavier  die  HH.  Lauboeck  (Violine)  und  Hansen(Violon- 
cell).  Noch  mehr  als  hierbei  machte  das  Cla vierspiel  des  Com- 
ponisten in  der  Suite  den  Eindruck,  als  ob  es  nicht  auf  der 
Höhe  der  Zeit  stünde.  Relativ  gelungener  waren  die  Gesänge, 
sowohl  die  von  Frl.  Osbome  mit  schöner  Empfindung  vor- 

fetragenen  Lieder  „Zwei  Rosen**,  „Rosen  möcht  ich  gern 
ir  brechen**  und  „Letzter  Wunsch**,  als  die  von  Hrn. 
Knüpf  er  packend  interpretirten  Balladen  „Die  Rache**  und 
„Vom  Pagen  und  der  Königstochter**.  Diesen  Gesängen 
folgte  auch  reichlicherer  Beifall,  als  den  Instrumental  werken. 
Im  gleichen  Saale  fand  zwei  Tage  später  ein  Concert 
der  Sängerin  Frl.  Clara  Caflisch  aus  Winterthur  unter 
Mitwirkung  der  Frau  Clara  Kretzschmar  und  des  Hrn. 
Dr.  P.  Klengel  statt.  Frl.  Caflisch  trug  Lieder  von  Gluck, 
Scarlatti,  Carissimi,  P.  Klengel  („An  aich  verschwendet**), 
P.  Cornelius  („Erwachen**  aus  den  Brautliedern),  Brahms 
(„Von  waldbekränzter  Höhe**),  Beethoven,  Goetz  r„Schliesse 
mir  die  Augen  beide**),  Schubert  und  F.  v.  Holstein  („Salem 
Marie**)  vor,  aber,  so  trefflich  auch  der  Gesammteindruck 
ihres  Gesangs  war,  so  wollte  es  uns  doch  bedünken,  al9  be- 
sässe  das  Organ  nicht  mehr  die  durchgängig  musterhafte 
Tonbildung,  wie  vor  zwei  Jahren,  als  die  junge  Dame  in 
Leipzig  debutirte,  und  wäre  ihr  Vortrag  reservirter  im  Aus- 
druck gewesen,  als  damals.  Jedenfalls  haben  wir  diesmal  nicht 
die  ungewöhnliche  Wirkung  von  ihren  Vorträgen  gespürt,  wie 
vor  zwei  Jahren,  und  auch  das  Publicum  kam  nicht  recht 
in  Stimmung  und  animirte  die  Sängerin  erst  ganz  am  Schluss 
zu  einer  Zugabe.  Durfte  der  diesmal  geringere  Erfolg  in 
der  Hauptsache  auf  eine  gemüthliche  Indisposition  des  iungen 
Mädchens  zurückzufuhren  sein,  so  hat  damit  aber  wohl  kaum 
der  Rückgang  in  der  Ausgeglichenheit  der  Stimme  Etwas  zu 
thun,  und  auf  diesen  Umstand  möchten  wir  die  Sängerin 
in  deren  eigenstem  Interesse  ganz  besonders  aufmerksam 
machen,  damit  sie  rechtzeitig  dazuthut,  dass  das  Organ  den 
früheren  durchgehends  befriedigenden  Tonansatz  (besonders 
nach  der  Höhe  zu)  wieder  erlangt.  Frau  Kretzschmar  und 
Hr.  Dr.  Klengel  spielten  auf  zwei  Flügeln  Compositionen  von 
Ferd.  Thieriot  (Thema  und  Variationen)  und  Chopin  (Rondo), 
sowie  zwei  der  von  Brahms  bearbeiteten  Ungarischen  Tänze 
und  erregten  mit  ihren  Vorträgen  den  lebhaftesten  Beifall 
der  Zuhörer.  F. 

Leipzig.  Zum  Gedenken  und. zur  Feier  der  ersten  Auf- 
führung des  Werkes  vor  50  Jahren  brachte  die  Leipziger 
Singakademie  unter  Hm.  Dr.  Paul  Klengel's  Leitung 
am  24.  Februar  eine  höchst  gelungene  Aufführung  von  Men- 
delssohn's  „Elias**.  Die  Solisten:  Frl.  Marie  Berg  aus  Berlin 
und  Jenny  Gertrud  Schmidt  (Sopran),  Frau  Iduna  Walte r- 
Choinanus  aus  Landau  (Alt),  sowie  unsere  einheimischen 
vortrefflichen  HH.  Carl  Di  er  ich  (Tenor)  und  Otto  Sehe  Ip  er 
(Bass)  boten  sämmtlich  Ausgezeichnetes.  Ueber  die  etwas 
störende  Aussprache  der  Frau  Walter  -  Choinanus  konnte 
man  bei  der  sonst  so  prächtigen  Leistung  der  Dame  füglich 
hinwegsehen.  Viele  der  so  melodiösen  Solo-  und  a  capella- 
Nummern  fanden,  wie  besonders  das  bekannte  Frauenterzett 
„Hebe  deine  Augen  auf",  warmen  Beifall.  Lobend  sei  hier 
auch  der  zeitweise  eingreifenden  Solisten  aus  dem  Chor,  einer 
Dame  und  zweier  Herren,  gedacht.  Der  Chor  selbst  hielt  sich 
durchweg  trefflich  und  das  Orchester  der  I07er  verhältniss- 
mässig  erfreulich,  während  unser  Gewandhausorganist  Paul 
Homeyer,  welcher  den  Orgel part  selbstverständlich  mit 
höchster  Meisterschaft  ausführte,  oft  zu  machtvoller  Wir- 
kung eingriff.  Hr.  Dr.  Paul  Klengel  konnte  für  diese  vor- 
züglich vorbereitete  Aufführung  denn  auch  den  allseitigen 
Beifall  am  Schlüsse  jedes  Theiles  entgegennehmen. 

—  n  — . 


142 


Concertumschau. 

Aaehen.  Soir^  der  Liedertafel  (Oretscher)  am  1.  Febr. : 
Männerchöre  v.  Wilhelm,  Plötz  („Ritters  Abschied«),  Veit 
(„Sonntags  am  Ehein")  n.  Abt,  G^eaangvorträge  des  Frl.  Bu- 
aolph  a.  Saarbrücken  („Frühlin^nacht**  v.  G.  K Hebert,  „Lied 
der  Ilse"  v.  F.  Meyer  hoff,  „Kurzes  Gedächtniss**  v.  A.  von 
Othegraven  u.  „Ich  habe  die  Blumen  so  gern*^  v.  Meyer- 
Olbersleben).  —  Vorträge  des  A  capella-Chors  (Schwicke- 
rath)  am  2.  Febr.:  Chöre  v.  L.  Schroeter,  M.  Prätorios,  Has- 
ler, Valotti,  Lassas,  Lechner  u.  Donati,  sowie  ein  „Adoramos*' 
unbek.  Herkimfb,  doIo  vortrage  der  Sängerin  Frl.  van  der 
Borght  (WeihnachtsKeder  „Die  Hirten",  „Die  Könige"  und 
„Christus  der  Kinderfreund"  v.  Cornelius)  u.  des  Violinisten 
Hrn.  Koch  (Son.  v.  Leclair  u.  Capriccio  v.  Benda).  — 6.  StÄdt. 
Abonn.-Conc.  (Schwickerath)  mit  C.  Franck's  Orator.  „Die 
Seligkeiten"  unt.  solist.  Mitwirk,  des  Frl.  Hiller  a.  Stuttgart 
u.  der  HH.  van  Zur-Mühlen  a.  Berlin,  van  Booy  a.  Frank- 
furt a.  M.  u.  V.  Milde  a.  Dessau. 

Annaberg.  Conc.  des  „Phönix",  ausgeführt  v.  der  städt. 
Cap.  a.  Chemnitz  (Pohle)  am  10.  Febr.:  „Phaöton"  v.  Saint - 
Saöns,  And.  a.  der  5.  Symph.  v.  Beethoven  (beide  Nummern 
unt.  Leit.  des  Hm.  Afferni  v.  hier),  Ouvertüren  von  Gold- 
mark („Im  Frühling"),  Beethoven  (No.  3  zu  „Leonore")  u. 
Thomas  („Mignon"),  Fragmente  a.  den  „Meistersingern"  v. 
Wagner,  Largo  v.  Händel,  Solo  vortrage  des  Frl.  Mandern 
(Ges.,  „Wir  wandelten  zusammen"  v.  Brahms,  „Gute  Nacht" 
V.  Nicodö  etc.)  u.  des  Hrn.  Ohliger  (Viol.,  „Faust"-Phant.  v. 
Sarasate). 

Baden-Baden.  4.  Solistenconc.  des  Städt.  Curorchesters 
(Hein):  2.  „Peer  Gynt"-Suite  v.  Grieg.  symph.  Dicht.  „Die 
Jagd  nach  dem  Glück"  v.  W.  Merkes  van  Gen  dt,  Ouvert. 
zu  „Richard  IIL"  v.  R.  Volkmann,  Solovorträge  der  Frau 
Härder  (Ges.,  „Der  Liebe  Lohn"  v.  Cornelius,  ßühlingslied 
V.  B.  Becker  etc.)  u.  des  Hm.  Wewerka  (Hom,  zwei  Sätze 
ä.  dem  Conc.  v.  Mozart). 

Barmen.  8.  Kammermosikabend  der  HH.  v.  Dameck, 
Allner,  Forberg  u.  Schmidt  (Streicher)  unt  Mitwirkung  der 
Pianistin  Frl.  Bader  a.  Elberfeld:  Clavierquint.  v.  Sinding, 
DmoU-Streichquart.  v.  Schubert,  Clav.-Violoncellson.  Op.  68 
V.  Mendelssohn.  —  3.  Abonn.-Conc.  des  Quartettver.  (Wicke) 
m.  Schumann's  „Das  Paradies  und  die  Peri"  unt.  solist.  Mit- 
wirk, der  Frls.  Pltiddemann  a.  Breslau  u.  Hoffmanna.  Elber- 
feld u.  der  HH.  Hermann  a.  Frankfurt  a.M.  u.  Bellwidt  a.  Mainz. 

Basel.  8.  Abonn.-Conc.  der  Allgem.  Musikgesellschaft  (Dr. 
Volkland):  7.  Symph.  v.  Beethoven,  And.  cant.  a.  der  Symph. 
Op.  9  V.  A.  Walter,  Ouvertüre  zur  Oper  „Der  Barbier  von 
Bagdad"  v.  P.  Cornelius,  Frauenchöre  „Es  tönt  ein  voller 
Harfenklang",  „Komm  herbei"  und  „Der  Gärtner"  mit  zwei 
Hörnern  u.  Harfe  v.  Brahms,  Ciaviervorträge  des  Hrn.  Willy 
Rehberg  a.  Genf  (Bdur-Conc.  v.  H.  Goetz,  Canzonetta  von 
H.  Hub  er,  „Schmetterlinge"  v.  G.  Weber  u.  Concertetude 
V.  X.  Schar  wenka). 

Berlin.  8.  Philharm.  Conc.  (Nikisch  a.  Leipzig):  6.  Symph. 
V.  Beethoven,  „Don  Juan"  v.  R.  Strauss,  Solovorträge  des 
Frl.  Wedekind  a.  Dresden  (Ges.,  „Guten  Morgen"  v.  Grieg, 
„Die  Nachtigall"  v.  Alabieff  etc.)  u.  des  Hm.  Lamond  aus 
Frankfurt  a.  M.  (Clav.,  Bmoll-Conc.  v.  Tschaikowsky).  — 
Ciaviervortrag  des  Hm.  Rummel  am  19.  Febr.:  (^mpositionen 
V.  Beethoven  (Son.  Op.  109),  Brahms  (Son.  Op.  5),  Liszt 
(2.  Polon.)  u.  A.  —  Lieder-  u.  Balladenabend  des  Hrn.  Harros 
unt.  Mitwirk,  der  Pianistin  Frl.  Wieler  am  24.  Febr. :  Soli  f. 
Gesang  v.  Loewe  („Das  Grab  zu  Ephesus",  „Die  Glocken  zu 
Speyer"  etc.),  M.  Plüddemann  („Lord  William  und  Schön 
Margreth",  „June-Dieterich",  „Ihr  verblühet,  süsse  Rosen"  u. 
„Meine  Lebenszeit  verstreicht"),  W.  Sacks  („Der  alte  MüU- 
bursch"  u.  „Menschengeschick")  u.  A.  Fuchs  („Seit  ich  von 
dir,  JuDglieo,  geschieden"  u.  „Ständchen")  u.  f.  Ciavier  von 
Grieg  (Berceuse),  M.Moszkowski  (Moment  musical),  Liszt 
(„Waldesrauschen")  u.  Chopin. 

Bonn.  28.  Conc.  des  Evangel.  Kirchengesang ver.  (Köhler) 
unt.  Solist.  Mitwirk,  des  Frl.  Schöler  a.  Elberfeld  (Ges.)  u. 
des  Hrn.  v.  Dameck  a.  Barmen  (Viol.):  H moU-Viol.-Cla Vier- 
sen.. Mittelsatz  a.  der  Gdur-VioL-Clavierson.,  „Duthmarum's 
Graogesang"  f.  Frauenchor  u.  „Todtenkranz  für  ein  Kind" 
f.  Sopransolo  u.  vierstimm.  Chor  v.  F.  W.  Rust,  Hymnus  f. 
Sopransolo,  Chor  u.  Clav.  v.  Mendelssohn,  „Ein  Schiff  lein 
ziehet  leise"  f.  Ch  or,  Sopransolo.  Fl.  u.  Hom  v.  Schumann, 
Chöre  v.  A.  Bec  leer  („Salvum  lac  regem")  u.  G.  Vierling 
(„Gottes  ist  der  Orient"). 

Bflckeburg.     1.  Kammermusik  der  Hofcap.:  Streichquar- 
tette V.  Mozart  (Ddur)  u.  Beethoven  (Op.  59,  No.  3),  3.  Clav.- 


Violinson.  v.  Grieg.  (Ausführende:  Frl.  Sohmiedt  [Clav.]  u. 
ELH.  Prof.  Sahla,  Beyer,  Heisterberg  u.  Smith  [Streicher].)  — 
8.  Abonn.-Conc.  der  Hofcap.  (Prof.  Sahla)  unt.  Mitwirk,  des 
Frl.  Scheuer  a.  Cöln  (Ges.)  u.  des  Hm.  Dr.  Graefenhain 
(Declam.):  2.  Svmph.  v.  Brahms,  „Egmont"-Mu8ik  u.  Arie 
„Abscheulicher"  a.  „Fidelio"  v.  Beethoven. 

Chemnitz.  Geistl.  Musikaufführun^en  des  Kirchenchors 
zu  St.  Jacob!  (Schneider):  No.  3  unt.  sohst.  Mitwirk,  des  Frl. 
Boehme  (Ges.)  u.  dos  Hm.  Hepworth  (Org.)  v.  hier.  Weih- 
nachtslieder f.  Chor  V.  Th.  Schneider  („Heilige  Nacht"), 
Bodenschatz-A.  Becker  („Joseph,  lieber  Joseph  mein")  u.  A. 
u.  f.  eine  Altstimme  v.  Cornelius  („Hirten  wachten  im 
Feld")  u.  A.,  Org.-Prael.  über  zwei  Weihnachtslieder  v.  Ad. 
Hesse.  No.  4  unt.  Mitwirk,  des  Röthig'schen  Soloqoart.  f. 
Kirchenges,  a.  Leipzig  u.  des  Hrn.  Hepworth.  „Joseph, 
lieber  Joseph  mein"  f.  gem.  Chor  v.  Bodenschatz-A:  Becker, 
Knabenchor  „KUnsN  GlOckchen,  kling",  Soloquartette  v.  Prä- 
torius,  Frank,  A.  Weber,  S.  Bach,  Bortniansky,  B.  Röthig 
(„Herz,  lass  die  Sorgen  sein"),  A.  Becker  („Erquicke  mich") 
u.  Reichardt,  Orgelsoli  v.  F.  Kittel,  H.  Baon  u.  S.  Bach.  — 
2.  Gesellschaftsabend  der  Singakad.  (Schneider):  Frauenchöre 
„Liedesfrühling",  „Am  Abend"  u.  „Elfenreigen"  m.  Clav.  v. 
N.  V.  Wilm,  Solo  vortrage  der  Frls.  JoUy  a.  Leipzig  (Ges., 
„Elsa's  Traum"  a.  „Lohengrin"  v.  Wagner,  „Es  blinkt  der 
Thau"  V.  Rubinstein,  „^rgebliches Ständchen"  v.  Brahms 
u.  „Niemand  hats  gesehen"  v.  Loewe)  u.  Birgfeld  v.  eben- 
daher (Clav.,  Son.  Op.  10,  No.  8,  v.  Beethoven,  „Rigoletto"- 
Paraphrase  v.  Liszt  etc.)  u.  der  H£L  Frohberger  (Ges., 
„Auf  das  Trinkglas  eines  verstorbenen  Freundes"  v.  Schu- 
mann u.  „All  meine  Herzgedanken"  v.  A.  Kleffel)  u.  Vogl 
V.  hier  (Viol.,  Fdur-Romanze  v.  Beethoven,  Poln.  Tanz  v. 
G.  HoUaender  u.  Berceuse  v.  Ohliger). 

Cöln.  Musikal.  (Gesellschaft  (Prof.  Seiss)  im  Januar: 
Symphonien  v.  Haydn  (Ddur)  u.  Schubert  (HmoU),  Grata- 
lationsmenuett  v.  Beethoven,  Sinfonietta  f.  Streichorch.  v. 
G.  Jensen,  Adagio  f.  do.  v.  Tschaikowsky,  Claviervor- 
tr&ge  des  Frl.  Tholfus  („Perpetuum  mobile"  ▼.  L  Seiss  u. 
Scherzo^Valse  v.  Moszkowski)  u.  des  Hm.  Rummel  (Conc. 
V.  Schytte  u.  AmoU-Suite  v.  Ole  Olsen),  Bdur-Clavierquint. 
V.  Sgambati  (HH.  Seiss,  Hess,  Seibelt,  Schwarz  a.  Grütz- 
macher). 

Dessau.  Am  7.  Febr.  Auffuhr,  v.  Ti'nel's  Jß'ranoiscus" 
durch  die  Singakad.,  den  Hoftheaterchor  u.  die  Hofcap.  unt. 
Leit.  des  Hrn.  Klughardt  u.  solist.  Mitwirk,  des  Frl.  Gleiss 
V.  hier  u.  der  HH.  Vogl  a.  München  u.  Leonhardt  v.  hier. 
(Die  Aufführung  des  Werkes  wird  als  eine  äusserst  schwung- 
volle, bis  ins  Einzelne  hinein  gelungene  gerühmt.) 

Dortmund.  3.  Vereinsconc.  des  Musikver.  (Janssen)  m. 
Schumann's  „Faust"-Scenen  unt.  solist  Mitwirk,  des  Frl. 
Tilly  ▼.  hier  u.  der  HH.  Staudigl  u.  Borgmann  a.  Berlin  u. 
Trewes. 

Dresden.  8.  Kammermusikabend  der  Frau  Stem  (Clav.) 
u.  HH.  Petri  u.  v.  Liliencron  (Streicher) :  Ciaviertrios  v.  Beet- 
hoven (Op.  ll)u.  E.  N&pravnik  (Op.  24),  Dmoll-Clav.-Violin- 
son.  V.  Scnumann. —  Am  4.  Febr.  Aufführ.  v.  Tinel*s  Orator. 
„Franciscus"  durch  den  Gr.  philharmon.  Chor  (Hösel)  unter 
Solist.  Mitwirk,  der  Frau  Sondermann  u.  des  FrL  Apitz  von 
hier  u.  der  HH.  Vogl  a.  München  u.  Voigt  a.  Leipzig. 

Dflsseldorf.  6.  Conc.  des  städt.  Musikver.  (Prof.  Buths)  : 
Bdur-Symph.  v.  Haydn,  „Till  Eulenspiegel's  lustige  Streiche" 
f.  Orch.  V.  R.  Strauss,  Vorspiel  zum  3.  Aufzug  und  Chor 
„Wach  auf"  a.  den  „Meistersingern"  v.  Wagner,  Deutsche 
Tänze  f.  gem.  Chor  u.  Orch.  v.  Schubert- Flitner,  Solovorträge 
des  Frl.  Pregi  a.  Paris  (Ges.,  Pastorale  v.  Bizet  etc.)  u.  des 
Hrn.  Prof.  Buths  (Clav.,  Dmoll-Conc.  eig.  Comp.). 

Erfurt.  Conc.  des  SoUer'schen  Musikver.  am  6.  Febr.  m. 
Solovorträgen  der  Frls.  Freudenfeld  a.  Berlin  (G^s.,  «Wie  bist 
du,  meine  Königin"  u.  „Meine  Liebe  ist  grün"  ▼.  Örah  ms, 
„£&  blinkt  der  Thau"  v.  Rubin  stein,  „Ach,  wer  das  doch 
könnte"  v.  W.  Berger,  „Mein  Herz  ist  wie  die  dunkle  Nacht" 
V.  F.  Ka  uff  mann,  „Gute  Nacht"  v.  E.  Markees,  „Wenn 
der  Vogel  naschen  wiU"  v.  Meyer -Hei  mundete.)  u.  Spittel 
a.  Leipzig  (Clav.,  Etüde  u.  6.  UnMU*.  Rhaps.  v.  Liszt,  Not- 
turno V.  Kein  ecke  etc.)  u.  des  Hrn.  Grützmacher  aus  Cöln 
(Violoncell,  Romanze  v.  Volkmann,  Seren,  v.  H.  Sitt,  „Am 
Springbrunnen"  v.  David  off,  Spinnlied  v.  Popper  etc.). 

Essen  a.  d.  R.  4.  Conc.  des  Musikver.  (Witte):  CmoU- 
Symph.  V.  Haydn,  „König  Stephan" -Ouvert.  von  Beethoven, 
,jThränen"  f.  Chor  u.  Orch.  v.  F.  Wüllner,  „Der  Hagestolz" 
i.  do.  V.  A.  Mendelssohn,  Claviervorträ^  des  Hm.  Ober- 
stadt a.  dem  Haag  (4.  Conc.  v.  Rubinstein,  Valse  brill.  v. 
Gull!,  12.  Ungar.  Rhaps.  v.  Liszt  etc.). 


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Frankfurt  a.  M.  O.Freitagsconc.  derMasemnsfi;e86ll8cbaft 
(Kogel):  3.  Symph.  v.  Brahms,  Ouvertüren  v.  Gnerubini  u. 
Beethoyen,  Ihrauermarsch  a.  der  „Gdtterdämmerung*' ▼.  Wag- 
ner, Yiolin vortrage  des  Hm.  Hubay  aus  Budapest  (Ck)ncert- 
stück  y.  Saint-Saöns,  Mazurka  u.  „In  der  Spinnstube*'  eig. 
Comp.  etc.). 

Freiberg  1.  S.  Conc.  des  „Phönix''  (Anacker)ama2. Jan.: 
Hmoll-Sympb.  v.  Schubert,  „König  Stephan"-Ouvert  v.  Beet- 
hoven, Notturno  u.  Scherzo  a.  der  „Sommernachtstraum"- 
Musik  V.  Mendelssohn,  Solovorträge  des  Frl.  Geyer  a.  Berlin 
(Ges.,  „Jetzt  ist  er  hinaus"  v.  H.  Riedel,  „Bettlerliebe**  von 
Bungertetc.)  u.  des  Hm.  Ansorge  a.  Charlottenburg  (Clav., 
£sdur-Conc.  v.  Beethoven,  Foln.  Lieder  v.  Liszt-Ansorge, 
14.  Ungar.  Bhaps.  v.  Liszt  etc.). 

Genf.  7.  Conc.  im  Stadttheater  (W.  Behberg):  Waldsym- 
phoniev.Baff,  „Tod  und  Verklärung**  v.  B.  Strauss,  „Car- 
naval**  v.  Guiraud,  „Habanera**  v.  Chabrier,  Vorträge  des 
holl&nd.  Terzetts  der  Frls.  de  Jong,  Corver  u.  Snyders  {Am 
Frühling**  v.  Bargiel,  „Belooning^u.  „Kleine Wassertrop&n** 
V.  Cath.  van  Bennes,  „Da  unten  im  Thale"  v.  Brahms  etc.). 

Gera.  Concerte  der  fürstl.  Cap.  (Kleemann):  18.  Jan. 
5.  Symph.  v.  Beethoven,  „Siegfned-Idyll**  v.  Wagner,  „Vehm- 
richter**-Ouvert.  v.  Berlioz,  Amoll-Yioloncellconc.  v.  Golter- 
mann  (Hr.  Friedrichs).  14.  Febr.  Oxford-Symph.  v.  Haydn, 
symph.  Phant.  „Des  Meeres  und  der  Liebe  Wellen**  v.  C.  Klee- 
mann, „Coriolan**-Ouvert.  v.  Beethoven,  Kaiser-Marsch  von 
Wagner,  DmoU-Conc.  f.  zwei  Violinen  m.  Streichorch.  von 
S.  Bach  (HH.  Franke  u.  Kolb),  „Le  Carnaval  russe**  f.  FL  v. 
Ciardi  (Hr.  Manigold). 

Halberstadt.  Conc.  der  Frls.  Oberbeck  a.  Berlin  (Ges.)  u. 
Tanneberg  v.  hier  (Clav.)  am  7.  Febr.  m.  Soli  f.  G^esang  von 
AI.  Hollaender  („Lenzgebet**  und  „Der  Schalk**),  H.  Her- 
mann („Wenn  es  schlummert  auf  der  Welt**),  Blumner 
(»Vöglein  mein  Bote**),  J.  Brahms  („Liebestreu"),  Lorenz 
(„Das  Märchen  von  den  Fischerkindern**),  Hildach  („Der 
Lenz*'),  H.  v.  Koss  (Wiegenlied),  Franz  („Lm  Herbst**  und 
„Wohl  viel  tausend  Vögelein**),  Kl  ei  np  au  l  („Domröschen**), 
Schimon  („La  caza**)  u.  A.  u.  f.  Clav.  v.  Schumann  („Fa- 
schingsschwank")  u.  Chopin. 

Halle  a.  S.  2.  Soir^  der  Stadtschützen-Gesellschaft  unt. 
Solist.  Mitwirk,  des  Tenoristen  Hrn.  Trautermann  a.  Leipzig 
u.  A.  m.:  „Bo!^a^i;^n4e**.-Ouy.ert.  f,  Ciavier  zu  vier  Händen, 
Viol.  u.  Violbnc.  v.  Öchubert,  „Dornröschen"  f.  Soli  u.  Chor 
m.  Clav.  V.  C.  Per  fall,  Vocalduette  „Nun  bist  du  worden 
mein  eigen**,  „Altdeutscher  Liebesreim**  und  „Im  blühenden 
Garten**  v.  E.  Hildach,  Soli  f.  Ges.  v.  Bies  („Am  Bhein 
und  beim  Wein**)  u.  f.  Viol.  v.  Sarasate  („B^verie**)  und 
Brahms- Joachim  (Ungar.  Tanz). 

Hamm  1.  W.  Conc.  des  Hrn.  Musikdirector  Frank  unt. 
Mitwirk,  des  Musikver.,  der  Liedertafel  u.  der  Hüttner*schen 
Cap.  a.  Dortmund  (Hüttner)  am  3.  Febr.:  Ouvertüren  v.  Beet- 
hoven u.  Mendelssohn,  „Beim  Sonnenuntergang**  f.  gern*  Chor 
m.  Clav.  V.  Gade,  „Bist  du  im  Wald  gewandelt**  t.  Männer- 
chor m.  Clav.  V.  Schumann,  Clavierconcerte  in  D  moll  v.  Mo- 
zart u.  in  Cmoll  v.  Beethoven  (Hr.  Frank),  (üeber  Hrn. 
Frank  als  Pianist  schreibt  man:  „Wir  haben  bisher  weniger 
Gelegenheit  gehabt,  ihn  als  solchen  zu  hören,  und  müssen 
gestehen,  dass  wir  erstaunt  gewesen  sind  über  die  Technik, 
die  er  auf  einem  Blüthner'scnen  Flügel  entwickelte,  über  den 
vorzüglichen  Anschlag,  über  die  feinen  Nuancirungen,  die  er 
seinem  Spiele  zu  geben  wusste,  und  über  die  wahrhaft  künst- 
lerische Auffassung  der  herrlichen  Tonschöpfungen,  die  er  zu 
Gehör  brachte.**) 

Jena.  9,  Kammermusikabend  der  HH.  Stavenhagen 
(Clav.),  von  der  Hoya,  Freiberg,  Nagel  u.  Grützmacher  (Strei- 
cher) a.  Weimar:  Streichquartette  v.  Haydn  (Ddur)  u.  Volk- 
mann (Gmoll),  Ciaviertrio  Op.  8  (neue  Bearbeitung)  von 
Brahms. 

Leipzig.  19.  Abonn.-Conc.  im  Neuen  Gewandhaus  (Nikisch) : 
Jupiter-Svmph.  v.  Mozart,  Ouvertüre  zur  Oper  „Der  Barbier 
von  Bagdad**  v.  P.  Cornelius,  Solo  vortrage  der  HH.  Dr. 
Kraus  a.  Wien  (Ges.,  „Verrath**  u.  „So  wilfit  du  des  Armen** 
V.  Brahms  etc.)  u.  Stenhammar  a.  Stockholm  (Clav.,  BmoU- 
Conc.  eig.  Comp.). 

Magdeburg.  Tonkünstlerver.  am  6.  u.  20.  Jan.:  Clavier- 
quint.  V.  Schumann  (Clav.:  Hr.  da  Motta),  Gmoll- Ciavier- 
quart. V.  Mozart  (Clav.:  Hr.  Kauffmann),  Streichquartette  v. 
Haydn  (Gdur),  Tscha'ikowsky  (Ddor)  u.  da  Motta  (Gdur), 
Clavierson.  Op.  81a  ▼.  Beethoven.  (Streichquart.:  HH.  Ber- 
ber, Fröhlich,  Trostdorf  u.  Petersen.)  —  2.  Casinoconcert 
(Kauffmann):  4.  Symph.  v.  Schumann,  „Meistersinger**-Vor- 
spiel  Y.  Wagner,  Solovorträge  des  FrL  Kühn  aus  Füsenach 


(Gto.,  Elisabeth's  Gtobet  a.  „Tannhäoser**  v.  Wagner,  „Das 
Kraat  Vergessenheit**  v.  Hildach,  „Deine  dunkeln  Augen** 
V.  H  e  m  p  e  1,  „Wenn  lustig  der  Frühling  wind**  v.  U  m  1  a  u  f  t  etc.) 
u.  des  Hm.  Seitz  a.  Dessau  (Viol.,  Conc.  v.  A.  Klug>hardt 
u.  n^^ji^^  Kati**  V.  Hubay).  —  4.  Conc.  des  Kaufmann. Ver. 
(KaufEmann):  8.  Symph.  v.  Beethoven,  „Zauberflöten** -Oavert. 
v.  Mozart,  Kaiser-Marsch  v.  Wagner,  £ntr*acte  aus  ,^König 
Manfred**  v.  Beinecke,  Gesangvorträge  des  Hrn.  Messchaert 
a.  Amsterdam  („Feldeinsamkeit",  „Wie  bist  du,  meine  Köni- 
gin** u.  „Wie  froh  und  frisch**  v.  Brahms  etc.).  —  4.  Har- 
monie-Conc.  (Kauffmann):  „Vltava**  v.  Smetana,  „Lohen- 
grin**-Vor8piel  v.  Wagner,  Valse  de  Conc.  v.  Glazounow, 
Solovorträge  des  Frl.  Heynsen  a.  Berlin  (Ges.,  ^Ani  dem 
Kirchhof'*  v.  Brahms,  „Zum  Abschied**  v.  B.  Bück,  „Bar- 
barazweige** V.  Beinecke  etc.)  u.  des  Hm.  da  Motta  (Clav., 
Cmoll-Conc.  v.  F.  Kauffmann,  „Vito**  v.  da  Motta,  Airs 
de  Ballet  v.  Wider  etc.).  —  Patriotische  Jubelfeier  des  Lehrer- 
Gesangver.  am  17.  Jan.:  Jubelouvert.  v.  Weber,  verschiedene 
Beden,  Huldigungsmarsch  v.  G.  Seh  aper,  gem.  Chöre  „Böse, 
schöne  Königsrose**  (m.  Streichorch.),  „Hurra,  Grermania**  u. 
„Deutschland,  Deutschland  Über  Alles**  (m.  Orch.)  ▼.  G.  S  c  h  ap  e  r, 
Männerchöre  m.  Orchester  v.  A.  Becker  („Siegesgesang  der 
Deutschen**)  u.  Bruch  („Dem  Kaiser**),  Königs-Psalm  f.  Solo- 
chor, gem.  Chor  n.  Orch.  v.  M.  Blumner.  —  5.  Concert  im 
Logenhanse  Ferdinand  z.  GL  (Kauffmann):  HmoU-Symph.  v. 
Schubert,  Ouvertüren  v.  Spohr  („Jessonda**)  und  Beethoven 
(No.  8  zu  „Leonore**),  Solovorträge  des  Frl.  Ottermann  aus 
Dresden  ((3«s.,  Arie  a.  „Feramors^  v.  Bubinstein,  „Manch- 
mal aus  tiefem  Schlaf*  v.  AI.  v.  Fielitz,  „s'  Sträussle**  von 
Humperdinck  etc.)  u.  des  Hrn.  Petersen  v.  hier  (Violonc, 
Amoll-Conc.  v.  Saint-Saöns  u.  Bomanze  u.  Walzersuite  v. 
Popper). 

Mainz.  8.  Stadt.  Abonn.-(^nc.  (Steinbach):  Bdur-Symph. 
V.  Gernsheim,  Ouvertüren  v.  Beethoven  („Coriolan**)  und 
Lux  (Fest-),  Vocalterzettvorträge  der  Frls.  de  Jong,  Corver  u. 
Snyders  („Maienlast**  ▼.  Grimm,  „Kleine  Wassertropfen**  v. 
Cath.  van  Bennes,  „Lob  der  Musik**  v.  F.  Kauffmann  etc.). 

NeubrandenbUFg.  Concerte  des  Concertvereins:  No.  2. 
Vocalduette  v.  N.  v.Wilm  („Nach  und  nach**),  Edw.  Schultz 
(„Sommernacht**),  H.  v.  Koss  („Im  Mai**),  H.  Dammas 
(„Scheiden  im  Frühling**)  U.A.  Naubert  („Beim  Wecken  und 
Krug**  u.  „Dem  Glück  entgegen**),-  Soli  f.  Sopran  v.  Weber, 
Franz  („Das Meer  hat  seine  Perlen**),  Beinecke  („Still,  min 
Hanne**)  u.  E.  Hildach  („Lenz**  u.  „Spatz  und  Spätzin**),  f. 
Bariton  v.  Schubert  u.  f.  Clav.  v.  Schumann  (Etudes  symphon.). 
Fei.  Dreyschock  (Seren.,  Bomanze,  Badinage  u.  *Etude)  u. 
Liszt  (Bhaps.  espagn.).  (Ausführende:  das  Ehepaar  Hildach 
[G^.]  u.  Hr.  Dreyscnock  [Clav.]  a.  Berlin.)  No.  3.  Soli  f.  Ges. 
V.  Bubinstein  („Die  Wanderschwalbe**),  E.  E.  Taubert 
(Corsisches  Wiegenlied),  A.  Naubert  („Im  Volkston**,  „Dort 
sitzen  sich  Zwei  ge^nüber**  u.  „Der  Buchfink**),  Bies  („£}s 
muss  was  Wunderbares  sein**),  E.  Sulzbach  („Winter- 
nacht**), H.  Hermann  („Fatal**),  A.  Hungert  („Nimm  mich 
doch**)  u.  A.,  f.  Clav.  v.  Beethoven  (Son.  Op.  68),  Liszt 
(2.  Ballade)  u.  A.  u.  f.  Viol.  v.  Spohr  (7.  Conc.)  u.  A.  (Aus- 
führende: Frl.  Herms  a.  Berlin  [GesJ  u.  HH.  Dr.  Neitzel  a. 
Cöln  [Clav.]  u.  Burmester  a.  Berlm  [Viol.].) 

Nflmbepg.  2.  Kammermusikabend  der  HH.  GöUerich  v. 
hier  (Clav.),  Prof.  Hubay  a.  Budapest  (Viol.)  und  Piening  a. 
Meiningen  (Violonc):  Ciaviertrios  v.  A.  Arensky  (Op.  82) 
und  Chr.  Sinding  (Op.  23),  Son.  romant.  (f.  Viol.?)  von 
J.  Hubay. 

Oldenburg.  Zwei  Concerte  des  Streichquart,  der  HH. 
Prof.  Sahla,  Jäger,  Pfitzner  u.  Bemmer  a.  Bremen  unt.  Mitwirk, 
des  Pianisten  Hm.  Sprenger  v.  hier:  Esdur-Clavierquart.  v. 
Schumann,  Streichquartette  von  Haydn  (Gdur),  Beethoven 
(Op.  59,  No.  2),  Mozart  (Ddur)  u.  Schumann  (Adur),  Dmoll- 
Claviertrio  v.  Schumann. 

Plauen  i.  V.  L  Familienabend  des  Musikver.  unt.  Mit- 
wirk, der  HH.  Umlauft  u.  Spahr  a.  Leipzig  und  des  Hm. 
Wünsche  a.  Haselbrunn:  Drei  Phantasiebilder  nach  Mottos  a. 
Goethe's  „Faust**  f.  Clav,  zu  vier  Händen  und  „Ein  mittel- 
hochdeutsches Liederspiel**  f.  vier  Singstimmen  m.  Clav.  v. 
P.  Umlauft,  ChorUeder  v.  B.  Vogel  („Gruss**)  u.  Kleffel 
(Tanzlied),  Violinsoli. 

Reiehenberg.  8.  Conc.  des  Vereins  der  Musikfreunde: 
5.  Symph.  v.  Beethoven,  Ouvert.  zu  „Donna  Diana**  v.  E.  N. 
V.  Bezniöek,  Solo  vortrage  der  HH.  Pinks  a.  Leipzig  (Ges., 
„Sind  es  Schmerzen**  v.  Brahms,  „Genesung**  v.  Franz  etc.) 
u.  Becker  a.  Frankfurt  a.  M.  (Violonc,  Conc.  v.  Volkmann, 
Sonate  v.  Marcello,  Bomanze  eig.  Comp,  und  Spinnlied  von 
Popper). 


144 


Remseheld.  2.  Abonn.-Conc.  der  Concertgesellschaft: 
Olavierqaint.  v.  Goldmark,  Streichquart.  Op.  18,  No.  5,  v. 
Beethoven,  Streich quartettsätze  v.  Techaikowsky  (Andante) 
u.  Raff  („Die  Mühle"),  Gesangsoli  v.  Brahms  („Von  ewiger 
Liebe**,  -Immer  leiser"  u.  „Ständchen"),  J.Schaeffer(Sturm- 
lied)  u.  Godard(Berceuse).  (Ausföhrende:  Frl.  Plüddemann 
a.  Breslau  [Ges.]  u.  HH.  Schwager  v.  hier  [Clav.],  v.  Dameck, 
Allner,  Forberg  u.  Schmidt  a.  Barmen  [Streicher].) 

Rostoek.  Concerte  des  Concert Vereins  (Dr.  Thierfelder): 
No.  3.  6.  Symph.  v.  Beethoven,  Festouvert.  v.  Marschner, 
Violinvorträge  des  Hm.  Beermann  a.  Berlin  (?)  (Concert  v. 
Gade,  Ungar.  Weisen  v.  Nachöz  etc.).  No.  4.  Jupiter- 
Symph.  V.  Mozart,  Ouvert.  zu  „Donna  Diana"  v.  E.  N.  v.  Rez- 
ni6ek,  Vorspiel  zum  2.  Act  a.  „Inewelde"  v,  Schillings, 
Gesangvorträge  des  Frl.  Hiedler  a.  Berlin  („Ein  Schwan"  v. 
Grieg,  „Genesung"  v.  Franz  etc.). 

Sehwelm.  Conc.  des  Gesangver.  (Seipt)  unt.  sollst.  Mit- 
wirk, der  Frls.  Lehmann  v.  hier  u.  Heyer  a.  Elberfeld  u.  des 
Hrn.  Heber  v.  hier  ((Jes.),  sowie  des  Hrn.  Rückbeil  a.  Elber- 
feld (Viol.)am  12.  Jan.:  „Schön  Ellen"  v.  Bruch,  „Erlkönigs 
Tochter"  v.  Gade,  zwei  Chöre  a.  dem  „Messias"  v.  Händel, 
Soli  f.  Ges.  V.  M.  Stange  („Die  Bekehrte"),  S.  Bachu.  Hil- 
dach  („Lenz")  u.  f.  Viol.  v.  Spohr  („Gesangsscene")  u.  8.  Bach 
(Chaconne). 

Stuttgart.  Abonn.-Concerte  der  Hofcap.  (Dr.  Obrist):  No.  1. 
ö.  Symph.  v.  Beethoven,  „Euryanthe" -Ouvert.  v.  Weber, 
Rhapsodie  f.  Altsolo  (Frl.  Hieser  v.  hier),  Männerchor  u. 
Orch.  v.  Brahms,  Solo  vortrage  des  Frl.  Hieser  (Wiegenlied 
V.  H.  Sommer,  „Dort  in  den  Weiden"  v.  Brahms  etc.). 
(No.  2  u.  8  8.  in  No.  47  u.  1!)  No.  4  3.  Symph.  v.  Mendels- 
sohn, Ouvert.  Op.  124  v.  Beethoven,  Solovorträge  des  Frl. 
Riegel  v.  hier  (Ges.,  Arie  „Die  Kraft  versagt"  a.  „Der  Wider- 
spänstigen Zähmung"  v.Goetz,  „Die  Bekehrte"  v.  »tange  etc.) 
u.  des  Hrn.  Grünfeld  a.  Wien  (Clav.,  DmoU-Conc.  v.  Rubin - 
stein,  GmoU-Ballade  v.  Brahms  etc.).  No.  6.  Esdur-Symph. 
V.  Haydn,  biblische  Scene  „Jephta"  f.  Soli,  Chor  u.  Orch.  v. 
J.  A.  Mayer  (Soli:  Frl.  Hiller,  Frau  Heurung  u.  Hr.  Schätzle), 
Solovorträ^  des  Frl.  Hiller  („Maiklänge"  v.  H.  Wehrle, 
„Meine  Liebe  ist  gprün"  v.  Brahms  etc.)  u.  des  Hm.  Prof. 
Wien  (Viol.,  4.  Conc.  v.  David,  Ung.  Tanz  v.  Brahms- 
Joachim  etc.).  No.  6.  Symph.  pathöt.  v.  Tscha'ikowsky, 
Kaiser-Marsch  v.  Wagner^  Solo  vortrage  der  J*r&u,^Scherres- 
Freudenthal  a.  Berlin  (Clav.,  „Etincelles"  v.  Moszkowski, 
3.  Ungar.  Rhaps.  v.  Liszt  etc.)  u.  des  Hm.  Müller  v.  hier 
(Ges.).  No.  7.  Jupiter-Symph.  u.  Bdur-Seren.  f.  Blasinstru- 
mente V.  Mozart,  SolovortrSge  des  Frl.  RoUan  v.  hier  (Ges.) 
u.  des  Hm.  Seitz  v.  hier  (Violonc.,  Dmoll-Conc.  v.  Reinecke, 
Berceuse  v.  Godard,  Scherzo  v.  van  Goens  etc.).  No.  8. 
„Orpheus"  v.  Liszt,  2.  Satz  a.  der  7.  Symph.  v.  A.  Brück- 
ner, Eine  Faust-Ouvert.  v.  Wagner,  Zigeunerlieder  f.  vier 
Singstimmrai  v.  Brahms  (Frls.  Sutter  u.  Hieser  u.  HH.  Bal- 
lun  u.  Dr.  Po^kh),  Violin  vortrage  des  Hm.  Prof.  Hubay  a. 
Budapest  (Viol.,  6.  Conc.  v.  Vieuxtemps,  Romanze  v.  Svend- 
sen  u.  „Zephir"  eig.  Comp.).  (Den  Programmbüchern  sind 
kurze,  aoer  treffende  Bemerkungen  über  die  Orchesterwerke 
beigedruckt.) 

Utrecht.  Abendconc.  am  16.  Jan.  unt.  Leit.  des  Hm. 
Hutschenruijter:  Ouvertüren  v.  Lalo  („Le  Roi  d'Ys"), 
A.  Averkamp  u.  E.  N.  v.  Rezniöek  („Donna  Diana"), 
3.  Seren,  f.  Streichorch.  v.  Volkmann  (Violoncellsolo:  Hr. 
Bern),  And.  cant.  f.  Streichorch  v.  Tscha'ikowsky,  Einleit. 
zum  8.  Act  der  „Meistersinger"  u.  Rheintöchtergesang  a.  der 
„Götterdämmerung"  v.  Wagner. 

Wien.  Conc.  der  Pianistin  Frl.  aus  der  Ohe  am  17.  Febr. 
m.  Compositionen  v.  Bach-Tausig  (Tocc.  u.  Fuge  in  DmoU), 
Beethoven  (Sonate  Op.  58),  Mendelssohn,  Schumann  (Cdur- 
Phant.)^  Rubinstein  (Barcarole),  Adele  aus  der  Ohe  (Etüde) 
u.  Liszt  (12.  Ungar.  Rhaps.). 

Wiesbaden.  2.  Couc.  des  Männergesangyer.  „Concordia" 
(Harthan):  „Gesang  der  Geister  Über  den  Wassern"  u.  „Der 
Gondelfahrer"  v.  Schubert,  Rhaps.  f.  AJtsolo  (Frl.  Beck  a. 
Frankfurt  a.  M.),  Männerchor  u.  (Jrch.  v.  Brahms,  Männer- 
chöre V.  J.  Maier  (NachtKed),  N.  v.  Wilm  („Auf  der  Wacht"), 
Schumann  (Ritoraell)  u.  Loewe  („In  der  Marienkirche"), 
Solo  vortrage  des  Frl.  Beck  („Das  Mädchen  und  der  Schmet- 
terling" V.  E.  d' Albert  etc.)  u.  der  HH. Dr. flarthan  (Clav., 
2.  Conc.  V.  Chopin)  u.  Roich  (Viol.,  l.  Conc.  v.  Paganini).  — 
Festivalconcerte  des  Curorch.  unt.  Leit.  des  Hrn.  Mottl  a. 
Oarlsruhe:  No.  1  am  16.  Jan.  3.  Symph.  v.  Beethoven,  „Le 
Camaval  romain"  v.  Berlioz,  FmoU-Phant.  f.  Orch.  v. 
Schubert-Mottl,  Gesang  vortrage  der  Frau  Mottl- Stand  hartner 
(„Märchen"  v.  Mottl,   „Loreley"  v.  Liszt  etc.).     No.  2  am 


17.  Jan.  unt.  solist.  Mitwirk,  der  Frau  Mottl-Standhartner  u. 
der  HH.  Kraus  a.  Mannheim  u.  Riechmann  a.  Darmstadt: 
„Tasso"  V.  Liszt,  Vorspiel  zu  den  „Meistersingern"  u.  Wal- 
ther*s  Preislied  a.  denselben,  sowie  1.  Aufzug  der  „Walküre" 
V.  Wagner.  —  2.  (ISonc.  des  Sängerchors  des  Lehrerver. 
(Spangenberg):  Männerchöre  v.  Gallus,  Schubert,  H.  Span- 
genberg  („Sommemacht"),  Rheinberger  („Jagdmorgen"), 
Marschner-Spangenberg  („Trennung")  u.  A.,  Solovorträge  des 
Frl.  Bezold  a.  Kaiserslautem  (Ges.,  „Tandaradei"  v.  Stange, 
„Ständchen"  v.  Böhm  etc.)  u.  des  Hrn.  Prof.  Sahla  a.  Bücke- 
bure (Viol.,  Romanze  v.  I.  v.  Bronsart,  „Hejre  Kati"  v. 
Huoay  etc.). 

Worms.  Conc.  der  Musikgesellschaft  u.  Liedertafel  (Kie- 
bitz) am  26.  Jan.:  Bruchstück  a.  „Velleda"  v.  Brambach 
(Soli:  Frl.  Canstatt),  Männerchöre  v.  Sucher  u.  C.  Lehnert 
(„Du  liebliche  Rose"),  Schwalbenlieder  f.  Frauenchor  v.  Em. 
Burgstaller,  Vorträge  des  Frl.  Canstatt  („Von  ewiger 
Liebe"  v.  Brahms,  „Aus  den  Nibelungen"  v.  A.  Fuchs, 
„Sommerabend"  v.  Lassen,  „Mir  träumte  von  einem  Königs- 
kind" V.  Giehrl,  „Luftschloss"  v.  Reinecke  u.  „Das  Stell- 
dichein" V.  R.  Schumacher). 

Zflrleh.  7.  Abonn.-(^nc.  der  Neuen  Tonhallegesellschaft 
(Dr.  Hegar):  Symph.  path6t.  v.  Tscha'ikowsky,  „Sappho"- 
Ouvert.  V.  Goldmark,  Marsch  der  heil,  drei  Könige  a. 
„Christus"  v.  Liszt,  Norweg.  Volksmel,  f.  Streichorch.  arr. 
V.  Svendsen,  Vorträge  des  holländ.  Damenterzetts  der  Frls. 
de  Jong,  Corver  und  Snyders  (Compositionen  wie  oben  unter 
Genf). 

^1^*  Veraltete  Programme^  sowie  Programme  ohne  Angabe  von  Ort  und 
Datum  müssen  vollständig  unbeachtet  bleiben! 

« 

Engagements  und  Gfiste  in  Oper  und  Concert. 

Barmen.  Zum  Capellmeister  des  hie8ifi;en  städtischen 
Orchesters  wurde  unter  vielen  Bewerbern  Hr.  Hagel  aus 
Sondershausen  gewählt.  —  Basel.  Solist  des  8.  Abonnement- 
concerts  der  All&;emelnen  Musikgesellschaft  war  Hr.  Hof- 
pianist Willy  Reh  her  g  aus  Genf.  £r  spielte  ausschliesslich 
Werke  eidgenössischer  Componisten  und  erweckte  mit  seinen 
technisch  meisterhaften  und  überall  warmblütigen  Vorträgen 
den  einhelligen  Bei&ll  unseres  etwas  reservirten  Publicums. 
—  Berlin.  In  dem  Extra-Symphonieconcert  im  Concerthaus 
am  19.  Febr.  spielte  Hr.  Lauboeck,  der  vorzügliche  Schüler 
Ihres  Leipziger  Conservatoriumsprofessors  Sitt,  das  neue 
Violinconcert  von  Jul.  J.  Major  und  erzielte  damit  ftür  sich 
und  die  Composition  einen  grossen  Erfolg.  —  Brüssel.  Das 
2.  Gast^iel  des  Frl.  von  Zandt  im  Monnaie-Theater  gab 
dieser  Künstlerin  Gelegenheit,  in  einer  ihr  günstiger  gele- 
genen Rolle,  nämlich  als  LaWö,  ihr  Talent  leuchten  zu 
lassen.  Die  Darstellerin  war  immerhin  der  Sängerin  über- 
legen. —  Carditr.  In  der  hiesigen  Musikalischen  G^llschafb 
hat  jüngst  der  Pianist  Hr.  Oskar  Meyer  aus  London  einen 
grossen  Erfolg  mit  dem  Vortrag  des  Grieg'schen  AmoU- 
Concertes  davongetragen.  —  Dresden.  Dem  Publicum  der 
Hofcapellconcerte  wurde  in  v.  Woche  in  Hrn.  Busoni  eine 
neue  Pianisten-Bekanntschaft  vermittelt,  aber  was  für  Eine! 
Hr.  Busoni  machte  Allen  den  Eindruck  als  Eines  der  genial- 
sten, allerersten  Künstler  seines  Instrumentes,  und  die  Auf- 
nahme, die  er  fand,  war  geradezu  frenetisch.  Aber  Genies 
sollen  auch  gefeiert  werden,  wie  sie  es  verdienen.  —  Frank- 
furt a.  M.  Die  Sängerin  Frl.  Her  ms  und  der  Violoncellist 
Hr.  Sandow  aus  Berlin  veranstalteten  unter  Mitwirkung 
des  einheimischen  Pianisten  Hm.  Friedberg  kürzlich  hier 
ein  Concert,  in  welchem  sie  die  vollste  Anerkennung  für  ihr 
auf  der  Höhe  der  Anforderungen  stehendes  künstlerisches 
Vermögen  und  Können  fanden.  Namentlich  hat  die  Dame 
mit  ihrem  edeln  und  ausdrucksvollen  Gesang  sich  die  allge- 
meinsten Sympathien  erworben.  —  Genf.  In  dem  grossen 
Wagner-Concert  in  der  Victoria-Hall  zum  Besten  der  Mit- 
glieder des  städtischen  Orchesters  erregte  Hr.  Kammersänger 
Scheidemantel  aus  Dresden  mit  seinem  unübertrefPlichen, 
hinreissenden  Vortrag  verschiedener  Fragmente  aus  Werken 
Wagner's  einen  ganz  südländischen  Enthusiasmus.  Noch 
kaum  je  hat  ein  deutscher  Sänger  ähnlicher  Wirkungen 
auf  das  hiesige  Publicum  sich  erfreuen  dürfen.  —  Mar- 
seille. Grosses  Aufsehen  erregte  hier  das  Spiel  des  16jäh- 
rigen  Violoncellisten  Loewensson  durch  die  Sicherheit  der 
Technik  und  die  Geschmeidigkeit  der  BogenfÜhrung,  welche 
ihm  nur  Mittel  zum  Zwecke,  niemals  Selbstzweck  sind.  — 
München.  Von  grossem  künstlerischen  Erfolg  war  das  Con- 
cert begleitet,  das  Frau  Lilian  San  der  son  hier  veranstaltete. 


145 


Die  Sängerin  ist  wirklich  eine  VortragskünsÜerini  wie  es 
nur  Wenige  gibt.  —  Plauen  i.  Y.  Das  letzte  Goncert  des 
Richard  Wagner -Vereins  worde  von  der  st&dtischen  Gapelle 
ans  Chemnitz  anter  Leitung  des  Hm.  Pohle  ansgefuhrt, 
Solistin  war  Frau  Carrefio,  welche  ausserordentlich  gefeiert 
wurde.  —  Wesel.  Unter  den  Solisten  der  Aufführung  des 
Hftnderschen  „Samson'',  welche  kttrzlich  der  Allgemeine 
Gtesangverein  veranstaltete,  ragten  die  Altistin  Frl.  Junkers 
aus  Düsseldorf  mit  ihrem  pastosen  Organ  und  stilvollen  und 
belebten  Vortrag  und  der  stimmlich  gleich  vorzüglich  be- 
anlagte  und  überall  gut  musikalisch  empfindende  Bassist 
Hr.  Qretscher  aus  Aachen  hervor. 

Kirohenmutilc. 

Leipzig.  Thomaskirche:  29.  Febt.  „O,  du  Liebe  meiner 
Liebe**  v.  S.  Bach.    „Ave  verum  corpus"  v.  W.  Bust. 

Plauen  1.  V.  St.  Johanniskirche:  25.  Aug.  .Wie  lieblich 
sind  auf  den  Bergen**  v.  £.  F.  Richter.  1.  Sept.  nÖerr,  sei  mir 
gnädig**  V.  G.  Schreck.  2.  Sept.  1.  u.  6.  Satz  a.  der  Cantate 
f.  Soll,  Chor,  Orch.  u.  Org.  v.  Aug.  Biedel.  8.  Sept.  «^irg 
mich  unter  deinen  Flügeln**  v.  0.  &inecke.  15.  Sept.  Sonnen- 
gesang a.  dem  Orator.  „Franciscus**  v.  Edg.  TineL  29.  Sept. 
„Such  heim,  der  deinen  Gtoist**  v.  Palestrina.  6.  Oct.  „Jeru- 
salem, du  hochgebaute  Stadt**  v.  H.  Stecher.  18.  Oct.  „Jesu. 
Jesu,  du  bist  mein**  v.  Bach-Wttllner.  20.  Oct.  „Bleibe  bei 
uns**  V.  F.  Meyerhoff.  27.  Oot  „Wie  lieblich  sind  deine 
Wohnun^n**  v.  J.  Brahms.  81.  Oct.  1.  Chor  a.  S.  Bach's 
Beformationscantate.  8.  Nov.  „Der  Herr  ist  Meister**  v.  Alb. 
Becker.  10.  Nov.  „Erforsche  mich,  Gott**  von  B.  VoUhardt 
17.  Nov.  „Es  zieht  ein  stiller  Engel**  v.  W.  Stade.  20.  Nov. 
„0  liebster  Herr**  v.  O.  Wermann.  24.  Nov.  Schlusssatz  aus 
dem  Deutschen  Bequiem  v.  Brahms.  1.  Deo.  j,Je8nlein**  v. 
0.  Wermann.  8.  Dec.  Thurmchoral  ▼.  G.  Vierling.  15.  Dec. 
„Wie  sehnlich  seu&t**,  altes  Weihnachtslied  nach  Doles-Br. 
Dost.  22.  Dec.  „Dein  König  Zion**,  alte  Melodie  nach  Br. 
Dost.  25.  Dec.  „Joseph,  lie&r  Joseph  mein**  v.  A.  Becker. 
Becitativj  Chor  und  Teraett  a.  „Christus**  v.  Mendelraohn. 
26.  Dec.  Schlusssatz  des  1.  Theils  a.  dem  Orator.  „Die  Schöpf- 
ung** V.  Havdn.  29.  Dec.  Geistl.  Lied  T.  G.  Joseph-H.  Ste- 
cher.   31.  Dec.  Neujahrslied  v.  Mendelssohn. 

OpernauffOhrungeiu 

Januar. 

Baden-Baden.  GrossherzogL  Hoftheater:  9.  Das  Glöck- 
chen  des  Eremiten. 

Carlsruhe.    Grossherzoel.  Hoftheater:  1.  Die  Maienköni- 

f'n.  Abu  Hassan.  Loreley-Finale.  5.  u.  8.  Der  Schatz  von 
hampsinit  (A.  Gorter).  12.  Martha.  14.  Abu  Hassan.  17.  Der 
Troubadour.  26.  Der  B^azzo.  27.  Die  Zauberflöte.  80.  Die 
lustigen  Weiber  von  Windsor. 

AufgefDhrte  Novittten. 

Bazzini  (A.),  Streichquart  Op.  80.  (Zürich.  8.  Eammermusik- 

auffbhr.  der  Neuen  TonhalloMsellschan.) 
Berlioz  (H.).  Harold-Svmph.    (Bei^,  7.  Philharm.  Goncert 

[Nikisch  a.  Leipzig].) 
Ouvert.  zu  „Ben veno to  CeUini**.  (Chemnitz,  8.  Abonn.« 

Conc.  der  städt.  Gap.  [Fohle].) 
Bizet  (G.),  Suite  „L'Arlteienne^.    (Elberfeld,   2.  Gonc.  des 

Instrumentidver.  [Bauchenecker].) 
Borodin  (A.),  1.  Symph.   (Frankfurt a.  M.,  8.  Sonntagsconc. 

der  Museumsgesellschaft  [Eogel].) 
Brahms  (J.),  Akadem.  Festouvert.     (Lübeck,  Symph.-Conc. 

des  Hm.  Winderstein  a.  Mttnchen  am  25.  Jan.) 
2.  Clavierconc.     (Boston,  12.  Conc.  des  Boston  Symph. 

Orch.  [Paurj.      Z&rich,  6.  Abonn.-Conc.  der  Neuen  Ton- 
hallegesellschaft [F.  Hegarj.) 

Violinconc.    (Hamburg,  6.  Philharm.  Conc.  [BarthJ.) 

G  molI-C!lavierquart    (Löbaü  i.  S.,  8.  GesellschaftsaDend 

der  „Concordia**.) 
—  —  Ein  deutsches  Bequiem.  ^Leipzig,  17.  Abonn.-Conc.  im 

Neuen  Gewandhaus  [Nikischl.) 
Bronsart  (H.  v.),  Sjmph.  „In  aen  Alpen"  f.  gr.  Orch.  und 

gem.  Chor.  (Memingen.  1.  Conc.  der  Hofcap.  [Steinbach].) 
Carl,  C!oncertouvert.    (Fürth,  Vocal- u.  Instrumentalconc.  des 

Singver.  unt.  Mitwirk,  der  Cap.  Carl  [der  Comp.]  am  27.  Jan.) 
Draeseke  (F.),  Symph.  trag,  ((^emnits,  1.  Abonn.-Conc.  der 

städt.  Cap.  [Pohle].) 


Dvo^&k  (A.),  Ouvert.  „Cameval*'.  (Budapest.  6.  Philharm. 
Conc.  [Muck  aus  Berlin].  Constanz,  4.  Aoonn.-Symph.- 
Conc.  des  Hrn.  Handloser.) 

Fischer  (CA.),  „Ostermorgen**,  Concertstück  f.  Org.,  Trom- 
peten, Posaunen,  Pauken  u.  Tamtam.  (Leipzig,  17.  Abonn.- 
Conc.  im  Neuen  Gewandhaus  [Nikisch].) 

Franck  (C),  Symph.  Dicht.  „Le  chasseur  maudif.  (Frank- 
furt a.  M.,  8.  Freitagsconcert  der  Museumsgesellschaft 
[KogeR) 

G odara  (B.),  Conc.  romant.  f.  Viol.  (Hamburg,  Conc.  des  Vio- 
linisten Hrn.  Pick-Steiner  am  23.  Jan.) 

Goetz  (H.),  Fdur-Symph.  (Zwickau,  4.  Abonn.-Concert  des 
Musikver.  [Vollharat].) 

Goldmark  (C),  Ouvert  „ImFrühling".  (Chemnitz,  4.  Symph.- 
Conc  der  städt  Cap.  [Pohle].) 

Grieg  (Edv.),  1.  „Peer  Gynt*^ -Suite.  (Altenburg,  1.  Abonn.- 
Conc.  der  Singakad.  [Sitt  a.  Leipzig].) 

Gmoll-Streichquartett    (Leipzig,  6.  Kammermusik  im 

Neuen  Gewandhaus.) 

Heubner  (C),  Ciaviertrio  Op.  9.  (Leipzig,  4.  Musikabend  des 
fijunmermusikver.) 

Jadassohn  (S.).  GmoU-Clavierquint.  (Leipzig,  6.  Kammer- 
musik im  ISleuen  (Gewandhaus.) 

Kistler  (C),  Vorspiel  zum  3.  Act  a.  „Kunihild**.  (Erfurt, 
10.  Stiftungsfest  des  M&nnergesangver.  „Gesangsfreunde*' 
[Fleschner]3 

Liszt  (F.),  Dante-Symph.  (Heidelberg,  6.  Abonn.-(^nc.  des 
Bach-Ver.  [Wolfrum].) 

Eine  Faust-Symph.    (Dresden,  8.  Nicod4-Concert.) 

Adur-Clavierconc.    (Meiningen,  1.  Conc.  der  Hofcapelle 

[SteinbachU 

MacDowell  (E.  A.),  2.  Orchestersuite.  (Boston,  18. Conc.  des 
Boston  Symph.  Orch.  [Paur].) 

Müller  (E.),  Orchestersuite  «Aus  Sommertagen".  (Chemnitz, 

1.  Symph.-Conc.  der  städt.  Cap.  [Pöble].) 

Nicod6  (J.  N.),  Symph.  Variat  f.  Orch.  (Dresden,  8.Nicod6- 

Conc.) 
Baff  (J.).  Waldsymph.  (Halle  a.  S.,  8.  Conc.  derStadtschützen- 

(j^esellschafb  [Zehle^.) 
Rauchenecker  (G.),  violinconc.    (Eiber feld,  2.  Concert  des 

Instrumentalver.  [der  Comp.].) 
Beinecke    (C^,    „Priedetisfeief**-Festoüvertare.      (Grimma, 

2.  Abonn.-Conc.  des  Hrn.  Wolschke.) 

Bezni6ek  (E.  N.  v.),  Ouvertüre  zu  „Donna  Diana**.  (Chem- 
nitz, 2.  Abonn.-Ck>nc.  der  städt.  Cap.  [Pohle].  Hamburg, 
1.  popul.  (^nc.  im  Concerthaus  [Laube].  Heidelberg, 
4.  Abonn.-Conc.  des  Bach-Ver.  [Wolfrum].) 

Bheinberger  (J.),  „Montfort**  f.  Soli,  Chor  u.  Clav.  (Bingen, 
C!onc.  des  C)iBiecilien-Ver.  [Louwerse]  am  26.  Jan.) 

Bitter  (AI.),  „Olafs  Hochzeitsreigen**  f.  Orchester.  (Leipzig, 
6.  Conc.  des  Liszt-Ver.  [Strauss  a.  München].) 

Bubinstein  (A.),  Oceansymph.  (Gera,  (3onc.  des  Musikal. 
Ver.  [Kleemann]  am  8.  Febr.) 

Bück  bei!  (H.),  Orchestersuite  „Liebesfrühling**.  (Elberfeld, 
Conc.  des  städt.  Orch.  [Zerbe]  am  16.  Jan.) 

Saint-Saäns  (C),  „Le  Bouet  d*Omphale**.  (Cassel,  4.  Abonn.- 
Conc.  des  k.  Theaterorch.  [Treiber].) 

Schillings  (M.),  Vorspiel  zu  „Ingwelde**.  (Leipzig,  6.  Conc. 
des  Liszt- Yer.  [Strauss  a.  München].) 

Schumann  (G.),  Orchesterhumoreske  ^Zur  Carnevalszeit**. 
(Danzig,  4.  Symph.-Conc.  [der  Componistl.) 

Smetana  (F.),  Ouvert.  zur  ()per  „Die  verkaufte  Braut**.  (Ber- 
lin, 7.  Philharm.  C!onc.  [j^ikisch  a.  Leipzig].  Chemnitz, 
6.  Symph  .-(Hone,  der  städt.  (}ap.  [Pohle].  Breslau,  4.  Symph.- 
Conc.  der  Bresl.  Concertcap.  [Biemenschneider].) 

Strauss  (B.),  „Till  Eulen^iegel's  lustige  Streiche**  f.  Orch. 
(Heidelberg,  5.  Abonn.-Conc.  des  Bach-Ver.  [Wolfrum].) 

Violinconc.     (Leipzig,  6.  Conc.  des  Liszt-Ver.  [Strauss 

a.  München].) 

Tscha!kowsky(P.),  Streichquart.  Op.  11.  (Leipzig,  6.  Kam- 
mermusik im  Neuen  Gewandbaus.) 

Volkmann  (B.),  Ouvert  zu  „Bichard  III.**  (Cassel,  4.  Abonn.- 
Conc.  des  k.  Theaterorch.  [Treiber].) 

Violoncellconc.     (Dresden,  8.   Nicod6-Conc.     Zwickau, 

4.  Abonn.-Conc.  des  Musikver.  [VoUhardt].) 

Wagner  (B.),  Eine  Faust-Ou ver t  (Basel,  7.  Abonn.-Conc.  der 
Allgem.  Musikgesellschaft  [Volkland].) 

—  —  „Meistersinger**-Vorspiel.  (Budapest  4.  Philharm.  Conc. 
[Muck  a.  Berlin].  Breslau,  5.  Symph.-Conc.  der  Breslauer 
Concertcap.  [Biemenschneider].) 

„Parsifal** -Vorspiel.      (Budapest,   6.  Philharm.  Concert 

[Muck  a.  Berlin].    Danzig,  4.  oymph.-Conc.  [Schumann}.) 


146 


Wagner  (R.),  Vorspiel  u.  „Isoldens  Liebestod''  a.  „Tristan 
und  Isolde^.    (Annaberg,  6.  Museamsconc.  [Beichardt].) 

Kaiser-Marsch.    (Chemnitz,  4.  Symph.-Conc.  der  städt. 

Gap.  [Pohle].  Guben,  8.  Conc.  des  Musikvereins  [OchsJ. 
Zwickau.  4.  Abonn.-Conc.  des  Musik ver.  [YoUhardt].) 

„Chartreitagszauber"a.„Par8ifiEtl".  (Chemnitz, 3.  Symph.- 
Conc.  der  städt.  Cap.  [Pohle].) 

Vermischte  Mittheilungen  und  Notizen. 

*  Im  n.  Sommer  werden  in  Ltittich  zur  1200jährigen 
Feier  der  Gründung  der  Stadt  grosse  Festlichkeiten  statt- 
finden, bei  denen  auch  die  Musik  eine  hervorragende  Bolle 
spielen  soll.  Unter  Anderem  wird  die  von  dem  Capellmeister 
der  Kathedrale  Hm.  Antoine  zu  diesem  Anlass  componirte 
-Cantate  ä  St.  Lambert**  auf  einem  freien  Platze  zur  Auf- 
mhrung  gelangen. 

*  In  Pittsburgh  ist  ein  Goncertinstitut  begrün- 
det und  unter  die  Leitung  des  Hrn.  Frederic  Archer  gestellt 
worden,  das  in  der  Saison  zehn  Doppelconcerte,  je  Eines 
am  Donnerstag-Nachmittag  —  entsprechend  einer  bezahlten 
Generalprobe  —  und  am  f^reitag-Abend  mit  demselben  Pro- 
gramm veranstalten  wird.  Der  Anfang  soll  am  27.  Februar 
gemacht  werden. 

^  In  der  jüngsten  Soir^  des  Quatuor  Ysaye  zu  Brüssel 
hatte  J.  S.  Svendsen's  Octett  sich  eines  ungeheuren  Bei- 
falls zu  erfreuen. 

*  Aus  Dortmund  schreibt  man:  „Das  Jankö-Clavier 
kommt  immer  mehr  in  Aufnahme.  Ein  hervorragender  Solist 
der  Neu-Claviatur  ist  der  in  London  lebende  Pianist  und 
Componist  John  C.  Arnes;  derselbe  concertirte  mit  bedeu- 
tendem Erfolg  in  London  und  anderen  englischen  Städten, 
er  spielte  die  Clavierconcerte  von  Schumann  und  Grieg  und 
zahlreiche  Solostücke.  Ames  besitzt  zwei  prachtvolie!^nk6- 
Concertflügel  von  Blüthner.  —  Eine  tüchtige  Jank6-Pianistin 
ist  Frl.  Agnes  Zeeh  in  Berlin;  diese  Dame  ist  kürzlich  von 
einer  erfolgreichen  Tourn^  in  Schlesien  zurückgekehrt.  Frl. 
Zeeh  spielt  mit  Vorliebe  Jankö-Flügel  aus  der  Fabrik  von 
Budolf  Ibach  Sohn.  —  Ein  eifriger  .Förderer  der  neuen  ür- 
finduDg  ist  Hof  capellmeister  Willem  de  Haan  in  Darmstadt; 
obgleich  durch  anstrengenden  Dienst  in  Oper  und  Concert 
sehr  in  Anspruch  genommen,  hat  Hr.  de  Haan  doch  Zeit  ge- 
funden, das  Jank6-Clavier  zu  erlernen;  auch  seine  älteste 
Tochter  ist  bereits  als  Jankö-Pianistin  mit  Erfolg  aufgetreten. 
—  Als  unermüdlicher  Agitator  für  Jankö  zeichnet  sich  der  in 
Bad  Creuznach  als  Dirigent  und  Musiklehrer  wirkende  Pia- 
nist Hr.  Gisbert  Enzian  aus;  derselbe  hat  während  der 
letzten  Jahre  in  seinem  Hause  zahlreiche  Vorträge  über  das 
Janko-Clavier  vor  eingeladenen  Zuhörern,  zum  ^rössten  Theile 
Curfremden,  abwechselnd  in  deutscher  imd  englischer  Sprache, 

gehalten  und  Werke  von  Bach,  ^Beethoven,  Chopin,  Grieg, 
Lubinstein,  Moszkowski,  Baff,  Liszt  u.  A.  auf  seinem  Janko- 
Pianino  vorgespielt  und  vollständige  Bewunderung  gefun- 
den** etc.  —  Wir  fügen  den  Namen  der  vorgenannten  Pionniere 
für  die  geniale  Neudaviatur  noch  die  der  HH.  Prof.  Bich. 
Hansmann  in  Berlin  und  Carl  Wendling  in  Leipzig  an. 
In  welch  erstaunlich  kurzer  Zeit  es  möglich  ist,  auf  der 
Jankö-Claviatur  eine  sichere  Virtuosität  zu  erlangen,  hat  uns 
erst  kürzlich  wieder  eine  neunzehnjährige  Schülerin  des  Hrn. 
Wendling  gezeigt,  indem  dieselbe,  ein  Frl.  Wera  Sastrabs- 
kaja  aus  Odessa,  uns  alsBesultate  eines  Studiums  von  kaum 
vier  Monaten  Compositionen  von  Chopin  (Cismoll-Scherzo), 
Tscha'ikowsky  u.  A.  mit  einer  technischen  und  geistigen  Be- 
herrschung vorspielte,  wie  solche  auf  der  alten  CJaviatur  erst 
in  ebenso  vielen  Jahren  zu  erreichen  ist.  Das  junge  Mädchen 
hatte,  bevor  es  nach  Leipzig  kam,  nur  auf  dem  alten  Ciavier 
studirt  und  die  Jank6-Claviatur  blos  dem  Namen  nach  ge- 
kannt. 

*  Dem  Componisten  Friedrich  von  Flotow  soll  in 
Schwerin  ein  Denkmal  errichtet  werden. 

*  Das  Stadttheater  zu  Freiburg  i.  B.  hat,  eine  bedeut- 
same That  ttlr  eine  Bühne  dieses  lUnges,  in  diesem  Jahre 
„ Ben venuto  Cellini**  von  Berlioz  und  „Siegfried**  von  Wag- 
ner als  Novitäten  herausgebracht,  und  zwar,  wie  man  uns 
versichert,  in  durchaus  würdiger  Weise.  Die  grössten  Ver- 
dienste um  diesen  Verlauf  hat  sich  Hr.  Capellmeister  Starcke 
erworben.  Da  die  übrigen  Dramen  des  „Nibelungen-Bin^es** 
schon  früher  aufgeführt  wurden,  so  steht  nunmehr  einer 


Gesammtaufführung   des  '  monumentalen  Werkes  auf  dieser 
Bühne  Nichts  mehr  im  Wege. 

'^  Die  neueste  Station  ihres  Siegeszuges  über  deutsche 
Bühnen  erreichte  E.  N.  v.  Beznicek's  „Donna  Diana**  in 
Strassburgi.  E.  Auch  dort  glaubt  man,  endlich  eine  neue 
Bepertoireoper  gewonnen  zu  haben. 

*  Felix  Woyrsch's  einactige  Oper  „Wikkingerfahrt**, 
welche  Ausgang  Januar  erstmals  mit  Erfolg  in  Nürnberg  in 
Scene  ging,  hat  dieselbe  warme  Aufnahme  auch  bei  ihrer 
Premiere  in  Bamberg  ,am  14.  Febr.  gefunden.  Das  Werk 
wird  als  eine  entschieaene  Bereicherung  der  bez.  Litteratur 
bezeichnet. 

*  In  Trier  hat  die  Oper  „Amelda**  von  Andreas  Mohr 
sich  bei  ihrer  neulichen  Erstaufführung  einer  freundlichen 
Aufnahme  zu  erfreuen  gehabt. 

*  P.  Cornelius'  komische  Oper  „Der  Barbier  von  Bag- 
dad** ist  nun.  auch  in  Mainz,  aer  Vaterstadt  des  Dichter- 
Componisten,  zur  Aufführung  gelangt,  und  zwar  am  23.  Febr. 

*  Im  Hoftheater  zu  Stuttgart,  ging  am  25.  Febr.  die 
neue  dreiactige  Oper  „Astorre**  von  Jos.  Erug-Waldsee 
erstmals  mit  Erfolg  in  Scene. 

*  Im  Czechischen  Nationaltheater  zu  Prag  hat  kürzlich 
eine  neue  Oper  von  Z.  Fi  bich,  „Haidie**  betitelt,  bei  ihrer 
ersten  Aufführung  sehr  gefallen. 

*  Die  zweiactige  Oper  ^jula**  von  C.  v.  Easkel  war 
das  neueste  Opfer,  das  die  Direction  PoUini  in  Hamburg 
auf  dem  Altar  ihrer  Kunst  niederlegte,  wo  es  schnell  ver- 
bluten wird. 

*  Aus  Wien  meldet  man  den  geringen  Erfolg  resp.  Miss- 
erfolg, welchen  die  Oper  „Walther  von  der  Vogel  weide**,  ein 
Schöpf ungs versuch  des  dortigen  Journalisten  Hm.  Albert 
Kauders,  in  der  Hofoper  gehabt  hat.  Nach  den  Berichten 
muss  die  Oper  aber  auch  ein  gax  zu  dreistes  Gtobräu  Wag- 
ner'scher  Gedanken  sein.  • 

'^^  Von  günstigem  Erfolge  begleitet  waren  jüngst  die  Erst- 
aufführungen folgender  italienischen  Opern:  m  Beg^io 
(Calabrie|^>  d^M-  vieractigen  Oper  „Palmijca.**'^von.  Annunziato 
Vitrioli,  im  Pagliano-Theater  zu  Florenz  „XJn  Dramma 
in  vendemmia**  von  Forn-ari,  im  Comnxunal-Theater  zu  Tod i 
der  dreiactigen  Oper  „Gonnella**  von  Manganelli  und  in 
Valeggio  (Provinz  Verona)  „II  Feudatario**  von  Ettore 
Veronesi. 

*  Im  Eslava^Theata  in  Madrid  wurde  die  einactige 
Zarzüela  „El  Cortejo  de  la  Irene**  von  Buperto  Chapi  mit 
sehr  grossem  Erfolg  zum  ersten  Male  gegeben.  —  Weniger 
glücklich  war  die  im  Bome-Theater  zu  Murcia  aufgeführte 
einactige  Zarzüela  „El  Assistente  Zaragata**  von  Adolfe 
Gascon,  welche,  trotz  liebenswürdiger  Musik,  wegen  des 
schlechten  Textbuches  nur  ein  Mal  gegeben  werden  konnte. 

*  Der  Chorgesangverein  „Co^cordia**  inLöbaui.  S.,  der 
früher  schon  scenische  Aufführungen  von  Kreutzer*s  „Nacht- 
lager in  Granada**  und  Weber*s  „Preciosa**  veranstaltete,  hat 
diesen  am  23.  Febr.  eine  gleiche  Wiedergabe  von  Brüirs 
„Goldenem  Kreuz**  (angereiht.  Ausser  den  HH.  Glömme 
und  Prager  aus  Dresden  oeüieiligten  sich  an  derselben  nur 
einheimische  Gesangskräfte,  |das  Ganze  leitete  mit  fachmän- 
nischer Sicherheit  Hr.  Seminaroberlehrer  Zehrfeld.  Der  ge- 
lungene Verlauf  der  Aufführung  spricht  sowohl  für  die  ins 
Treffen  geführten  guten  Kräfte,  wie  für  den  Ernst  und  Fleiss, 
mit  welchem  Alle,  Chor  und  Orchester  mit  einbegriffen,  ihre 
verschiedenen  Aufgaben  erfasst  hatten. 

*  Der  Kaiser  von  Japan  hat  befohlen,  eine  Opemtruppe 
in  Italien  zu  engagiren,  welche  an  seinem  Hofe  italieni- 
sche Opern  aufführe. 

*  Edvard  Grieg  wird  am  24.  März  in  Wien  ein  Con- 
cert mit  eigenen  Compositionen  dirigiren,  an  dessen  Aus- 
führung sich  das  Philharmonische  Orchester,  das  Conserva- 
toriumsorchester,  Frau  Carreno  und  eine  noch  zu  gewinnende 
Gesangskraft  betheiligen  werden. 

*  Zur  Leitung  der  diesjährigen,  inLeipzig  abzuhalten- 
den Tonkünstler-Versammlung  des  Allgemeinen  deut- 
schen Musikvereins  istj  wie  die  „A.  M.-Z.**  mittheilt,  Hr.  Hof- 
capellmeister  Weingartner  eingeladen  worden.  Ueber  das 
mitwirkende  Orchester  verlautet  noch  Nichte. 


147 


*  Theodor  Thomas  wird  an  Stelle  Ant.  SeidVs  die 
regelmässigen  ConcerteinBrooklyn  leiten.  £in  Orchester 
Yon  90  Mann  wird  dabei  thätig  sein. 

*  Was  es  mit  den  „Emmer-Pianinos*'  und  Hm.  Wil- 
helm Emmer,  der  sie  mit  so  anhaltender  Beclame  annoncirt, 
für  eine  Bewandtniss  hat,  lehrte  neuerdings  der  Ausgang 
eines  Beleidignngsprocesses,  welchen  der  G^enannte  gegen  die 
HH.  Piuioforteubrikant  Simon  und  Redacteur  Schwarz  in 
Ulm  angestrengt  hatte.  Hr.  Simon  hatte  n&mlich  in  der 
„Ülmer  Zeit."  einen  Beclameartikel  Emmer's  tlber  das  an- 
gebliche „50jährige  Jubiläum"  der  ,jweltbekannten  Piano- 
tabrik  von  W.  Emmer  in  Berlin"  dahm  widerlegt,  dass  die 
Firma  W.  Emmer  als  Fabrik  überhaupt  nicht  existire,  son- 
dern die  zum  Verkauf  ansgebotenen  Instrumente  zusammen- 
kaufe, und  dass  auch  hinsichtlich  der  Titel  und  Orden,  mit 
denen  Hr.  Emmer  prahle,  gelinde  Zweifel  zu  hegen  seien, 
indem  derselbe  wegen  Führung  falscher  Titel  schon  g^traft 
worden  sei.  Da  es  den  beiden  Angeklagten  gelang,  in  den 
Oerichtsverhandlangen  den  vollen  Wahrheitsbeweis  fbr  den 
incriminirten  Artikel  zu  erbringen,  so  wurden  sie  freigespro- 
chen, und  hatte  der  Privatkläger  aie  Kosten  beider  Instanzen 
zu  tragen.  Hr.  Emmer  wird  sich  durch  diesen  Misserfolg 
aber  kaum  abhalten  lassen,  die  pomphafte  Reclame  für  sein 
Qeschäft  weiter  zu  treiben,  und  leider  werden  die  Dummen, 
die  auf  dieselbe  hineinfallen,  nicht  alle. 

*  Hr.  E.  Humperdinck  erhielt  gelegentlich  der  100. 
Berliner  Aufführung  seiner  Oper  „H^isel  und  Gretel"  den 
preussischen  Ej*onenorden  4.  Classe  verliehen. 

Todtenllste.  Fritz  Arlberg,  ausgezeichneter  S&nger  in 
Christiania,  wo  er  seit  1874  künstlerisch  thätig  war,  f, 
66  Jahre  alt,  am  21.  Febr.  daselbst. 


OfTener  Sprechsaal. 

Erst  gestern  erfuhr' ich,  dass  der  mir  vor  Kurzem  dnreh 
Hrn.  C.  ä,nder  gütigst  zugesandte  Aufsatz  „Über  unlauteren 
Wettbewerb"  schon  im  Sommer  vorigen  Jahres  in  diesem 
Blatte  veröffentlicht  war.  In  Folge  dessen  kann  ich  erst 
jetzt  demselben  entgegentreten: 

Sowohl  als  Componist,  wie  als  Mitglied  des  königl.  Musi- 
kalischeu Sachverständigen-Vereins  werde  ich  in  Bezug  auf 
die  von  mir  bearbeiteten  Altniederländischen  Volkslieder  an- 
gegriffen. Als  Mitglied  des  königl.  Musikalischen  Sachver- 
ständigen-Vereins habe  ich  daraut  zu  erwidern,  dass  von 
Nachdruck  oder  „unlauterem  Wettbewerb"  gar  nicht  die  Rede 
sein  kann,  denn  das  in  Sonderheit  angezogene  Lied  „Hey 
wildet  den  wild",  sowie  alle  übrigen  Lieder  der  Sammlung 
sind  seit  mehr  denn  200  Jahren  frei.  Nach  §  48  des  ürheber- 
gesetzes  durfte  ich  auch  den  Kremser-Weyrschen  Text  „Wir 
treten  zam  Beten"  in  meiner  Ausgabe  drucken  lassen,  was 
aber  nicht  geschehen  ist.  Nach  dem  Gesetz  ist  sogar  die 
Verwendung  derselben  Harmonien  (da  ein  volksthümliches 
Lied  nur  eine  gute  Harmonisirung  haben  kann)  statthaft. 

Als  Componist  habe  ich  Folgendes  zu  erwidern: 

In  meiner  Eigenschaft  als  Director  des  kgl.  Domchores 
erhielt  ich  amtlich  den  Auftrag,  das  „Dankgebet**  for  den 
königl.  Domchor  mit  Begleitung  von  Blechinstrumenten  und 
Pauken  einzurichten.  Von  dem  Vorspiel,  den  Zwlsehen- 
spielen,  dem  Nachspiel  und  den  orchestralen  Be- 
gleitungsformen der  Kremser*schen  Ausgabe  konnte  ich 
keinen  Gebrauch  machen.  Dem  Auftrage  gemäss  setzte  ich 
dies  Alles  neu.  Durch  Vereleichung  der  Loman*sohen  Neu- 
aasgabe (1871)  mit  dem  in  oer  k.  Bibliothek  in  Berlin  befind- 
lichen Notendruck  vom  Jahre  1626  ^urde  die  Identität  beider 


Ausgaben  fiastgeetellt,  ebenso  aber  auch  eine  Veränderung 
derOriginalmebdie  entdeckt,  welche  Hr.  Kremser  sich  erlaubt 
hatte.  Selbstverständlich  wählte  ich  die  alte,  schönere  Les- 
art. In  dieser  Form  wurde  das  -Dankgebet"  am  1.  Januar 
18d4  zum  ersten  Male  in  der  Capelle  des  königlichen  Schlosses 
in  Berlin  vom  Domchor  und  dem  Kosleck'scnen  Bläserbunde 
ausgeführt,  und  zwar  mit  dem  Kremser-Weyrschen  Texte. 
Bald  darauf  erhielt  ich  von  einem  sehr  hochgestellten  Herrn 
die  Anregung,  dies  .Dankgebet"  und  vielleicht  einige  andere 
altniederländischen  Lieder  aus  der  Sammlung  des  Adrianus 
Valerius  (1626)  für  den  Domchor  und  Orchester  einzurichten, 
unter  denValerius'schen  Liedern  fand  ich  Zweie,  von  denen  das 
Eine  in  der  Kremser*schen  Ausgabe  keine,  das  Andere  nur  eine 
bruchstückweise  Verwendimg  gefunden  hatte.  Diese  drei 
Lieder  (1.  Gebet  vor  der  Schlacht,  2.  Sturmlied,  8.  Dankgebet) 
wurden  in  einem  Hofconcert  in  Potsdam  neben  anderen 
Mosikstücken  durch  den  Domchor  und  die  k.  Gapelle  unter 
meiner  Leitung  ausgeführt.  Die  Texte  zu  diesen  drei  Liedern 
waren  mir  durch  Hrn.  Grafen  Sporck  (München)  zur  Verfü- 
gung gestellt,  wobei  zu  bemerken  ist,  dass  der  durch  den 
Kremser-Weyl'schen  Text  des  „Dankgebet"  s.  Z.  gebotene 
Rhythmus  (die  Verwandlung  der  drei  Noten  im  2.  Takte 
11     ^  J  I    iJ^'  I  J    J    J  1^^^  ^^^  zwei  Noten  im  vorletzten 

Takte  1    '  J  1  "^H  J    J    J^  )    beibehalten  werden  musste. 

Es  lag  nahe,  dass  ich  diese  meine  selbständig  Arbeit,  welche 
sowoM  in  der  GapeUe  des  k.  Schlosses,  als  im  Neuen  Palais 
in  Potsdam  und  in  einer  Matin^  im  königl.  Opemhause 
volle  Anerkennung,  sowie  allgemeinen  Beifall  gefunden 
hatte,  durch  den  Druck  veröffentlichen  lassen  wollte,  zu- 
mal ich  sehr  zahlreiche  Zuschriften,  besonders  aus  hohen 
Militärkreisen,  erhielt,  in  welchen  betont  wurde,  dass  das 
„Dankgebet**,  so  wie  es  in  der  Schlosscai>elle  ausgeführt 
sei,  gewünscht  werde.  Um  für  kirchliche  Feiern,  für  welche 
die  Sporck'sche  Dichtung  nicht  geeignet  ist,  das  8.  Lied,  das 
.Danxgebet*',  brauchbar  zu  macnen  und  doch  den  Kremser- 
Weyrschen  Text,  dessen  Abdruck,  wie  oben  bemerkt,  nach 
dem  Gesetz  erlaubt  war,  nicht  zu  verwenden,  ersuchte  ich 
Hrn.  Pastor  Dross  (hier),  mir  einen  Text  zu  dem  nun  einmal 
feststehenden  Melodie-Bhythmus  zu  verfassen.  Mit  diesem 
rein  kirchlichen  Texte  versehen,  richtete  ich  das  Lied,  um  es 
für  Kirchen-Gesangvereine  und  Schulen  brauchbar  zu  machen, 
als  vierstimmigen  Chor  ohne  Begleitung  ein,  selbstverständ- 
lich ohne  Vor-  und  Nachspiel  u.  s.  w.  —  Obwohl  in  den 
Ausgaben  für  gemischten  Chor  mit  Blechinstrumenten  oder 
mit  Orgel  oder  mit  vollem  Orchester  das  Vorspiel,  die  Zwi- 
schenspiele und  der  ä  la  Kremser  an^fügte  und  s.  Z.  durch 
den  Kremser-Weyrschen  Text  und  die  oben  erwähnten  Um- 
stände gebotene  Schluss  und  namentlich  auch  die  ganze  Art 
der  Begleitung  und  Instrumentirung  durchaus  von  der  Krem- 
ser^schen  Ausgabe  verschieden  sind ,  so  hielt  ich  es  doch  für 
eine  gebotene  Rücksicht,  dem  Herausgeber  der  Kremser^schen 
Bearbeitung,  Hm.  Const.  Sander  (Leackart),  diese  meine  Ar- 
beit zuerst  anzubieten.  Nachdem  ich  von  Hm.  Sander  eine 
ablehnende  Antwort  erhalten  hatte,  war  ich  nach  jeder 
Bichtung  hin  frei  und  konnte  das  Werk  einem  anderen  Ver- 
leger anbieten.  Hr.  Fr.  Plötner  (in  Firma:  Ad.  Brauer,  k. 
Hof-Musikalienhandlung  in  Dresden)  nahm  sämmtliche  Par- 
tituren dieser  meiner  Arbeit  in  Verlag. 

Nachdem  ich  fürjeden  musikalisch  —  oder  Juristisch  — 
Gebildeten  klar  die  Unrichtigkeit  jener  Angrine  dargethan 
habe,  bemerke  ich,  dass  ich  persönlich  Nichts  mehr  mit  dieser 
Angelegenheit  zu  thun  habe,  und  dies  mein  erstes  und  letztes 
Wort  gegenüber  den  Angriffen  auf  meine  amtliche  und 
künstlerische  Ehre  ist. 

Berlin,  den  24.  Februar  1896. 

Albert  Becker, 

königl.  Professor,  Director  des  königl.  Domchores, 
Mit|B?ied  des  königl.  Musikal.  Sachverst.- Vereins. 


Kritischer  Anhang. 


Lieder  fUr  eine  Singstimme  mit  Clavierbegleitung. 

Hermann  Blsehof.  Fünf  (besänge,  Op.  2.  Leipzig,  C.  F.  Leede. 

Der  hochbegabte  Comnonist  hat  indessen    von   seinen 
Liedern  Op.  1,   oei  deren   Kürzlicher  Besprechimg  wir  der 


Erwartung,  die  Ausdrucksweise  des  jungen  Künstlers  werde 
sich  in  folgenden  Werken  klarer  und  damit  überzeugender 
gestalten,  Worte  liehen,  bis  zu  den  vorliegenden  Geängen 
einen  sehr  ansehnlichen  Weg  zurückgelegt  Er  hat  auf  dem- 
selben namentlich  an  Kraft  zagenommen,  sich  selbst  zu 
zwingen,   und  es  gelernt,  sein  Streben  nach  Freiheit  und 


148 


ÜnabhäDgigkeit  mehr  mit  dem  künstlerischen  Bewusstsein 
zu  vereinen.  Seine  neuen  Gebänee  sind  viel  freier  von  sol- 
chen melodischen  und  harmonischen  Gewaltsamkeiten,  wie 
sie  seine  ersten  Lieder  auf  Schritt  und  Tritt  enthalten,  sind 
die  Ergebnisse  von  zugleich  hervorragendem  Talent  und 
Können.  Die  schönen,  phantasiereichen,  von  Julius  Grosse 
aus  dem  Russischen  ins  Deutsche  übertragenen  Gedichte  sind 
vom  Grossfürsten  Constantin  und  können  wohl  zur  musi- 
kalischen Nachbildung  reizen:  die  liebliche,  in  der  Stille  der 
Mainacht  der  holden  Rosabella  gewidmete  Serenade,  die 
Schilderung  einer  Frühlingsnacht,  in  deren  märchenblauer 
Pracht  das  stlsse  Lied  der  Philomele  ertönt,  das  poesievolle 
Bild  eines  Mädchentraumes,  die  Darstellung  einer  Fahrt  am 
Abend  auf  der  Lagune  und  eine  allerliebste  Barcarole.  Nicht 
oft  sind  dem  Componisten  derartig  gedankenfeste,  ausdrucks- 
warme Gedichte  in  die  Hand  gegeben.  In  Bezug  auf  Bischof*s 
Musik  bemerken  wir  noch  im  Einzelnen,  dass  in  der  Sere- 
nade die  innige  Gantilene  von  einer  überaus  anmuthigen, 
leicht  bewegten  Clavierbegleitung  getragen  wird,  und  dass 
nach  den  beiden  Schifferliedern  ein  paar  der  liebenswürdig- 
sten Musikstücke  geformt  sind,  wovon  das  in  Gesdur,  nach 
„Abend  auf  der  Lagune'',  leise  verhallt,  „als  wollt  es  ver- 
gehn  wie  der  Sonne  letzter  Strahl",  während  die  Ddur-Bar- 

carole  mit  ihrem  •j  J^  J  J  J  J    etwas  an   die   eigenartigen 


•  •  •  •  • 


Wendungen  des  Adolf  Jensen'schen  Humors  und  die  Stim- 
mung in  Schumann*s  köstlich- frischem  „Es  ist  so  süss  zu 
scherzen"  aus  dessen  Dp.  80  mahnt.  Von  ausserordentlicher 
Gemüthstiefe  sind  die  weitern  beiden  Gesänge,  das  Desdur- 
Largo  mit  der  Zeichnung  einer  mondhellen,   zauberstillen 


Mainacht  und  das  sich  leidenschaftlich  steigernde   y,Traum- 
bild".    Für  gebildete  Sängerinnen  mit  hohen  Sopranstim men 
und  feinem  Empfindung  vermögen  würden  Bischofs  G^sän^ 
werthvolle    Yortragsobjecte   abgeben ,    aber    wo    und    wäDi 
findet  man  Künstler,  die  —  um  mit  Rob.  Franz  zu  reden  - 
.der  Sache  dienen  und  sich  nicht  abschrecken  lassen,  Perlet 
fichkeiten  energisch  einzuführen,  deren  Leistungen  die  IfJi 
nicht  auf  ihr  Schild  gehoben  hat".    Findet  sich  nun  irr 
lich  die  passende  vocale  Vertretung  für  diese  Gesäi^.  so 
bleibt  noch  die  Sorge  um  die  sehr  bedeutsame  Clavierpirtie, 
dass  das  Accompagnement  „ohne  Selbstblamage"  des  Pifiisten 
zur  Aufführung  gelange.  Louis  Bödecl^r. 


F.  Heise.    Mittelalterliche   Romanzen   und   Lieder.    Copen- 
hagen  und  Leipzig,  Wilh.  Hansen. 

Die  von  dem  trefflichen  dänischen  Künstler  geschmack- 
voll in  Musik  gesetzten  mittelalterlichen  Poesien  sind  Bal- 
laden aus  Holland,  Romanzen  aus  Schottland,  Frankreich 
und  Spanien,  sowie  deutsche  und  russische  Lieder.  So  hübsch 
die  Sachen  componirt  sind,  eigentliche  Charakteristik  und 
nationale  Eigen tnümlichkeit  finden  wir  nicht  in  der  Musik. 
Das  graziöse  Dreiviertel  der  spanischen  Romanze  könnte 
beispielsweise  auch  zu  einem  deutschen  Text  gehören  und 
das  Dmoll-Lento  der  holländischen  Ballade  zu  irgend  einem 
russischen  oder  schottischen  Gedicht.  —  Das  Juein  Vater 
soll  nicht  schelten"  aus  diesem  Heft  ist  auch  in  einer  Be- 
arbeitung für  Sopran  und  Bariton,  die  Eugen  Hildach  ge- 
macht bat,  Yorhanden.  Louis  JBödecker. 


B]Tieri£a.sten. 


C.  G.  in  IV,  Warum  wir  auf  die  Affaire  Granichstaedten 
nicht  näher  zurückkommen?—  Weil  es  sich  kaum  verlohnt, 
von  diesem  raffinirten  und  verwerflichen,  gegen  eine  hoch- 
achtbare dritte  Person  gerichteten  Jungenstreich  noch  weiteres 
Aufheben  zu  machen  und  dem  Urheber  desselben  auf  Privat- 
wege jedenfalls  die  Lust  zur  Wiederholung  ähnlicher  Selbst- 
verhimmelungsscherze  benommen  worden  ist. 


B,  y.  in  5.  Nur  im  Interesse  der  Firma  F.  E.  G.  Leuckart, 
welcher  Hr.  C.  R.  den  unbefugten  Nachdruck  der  Tschai- 
kowsky*schen  „Jahreszeiten"  vorwirft,  kommen  wir  auf  das 
Pamphlet  zurück,  indem  wir  Sie  auf  den  Yerlagskatalog  der 

fen.  Firma  verweisen,  aus  welchem  Sie  ersehen  wollen,  dass 
er  bez.  Vorwurf  des  Hm.  Kirchenvorstandes  ein  durchaus 
leichtfertiger  ist. 


AnzeiflTon- 


Im  Verlage  von  E.  W.  Fritzsch  in  Leipzig  erschien  kürzlich  und  ist  durch  jede  Buch-,  Kunst-  und 
Musikalienhandlung,  sowie  auch  direct  vom  Verleger  zu  beziehen: 


(Ddur) 


[399.] 


componirt  von 


August  Klughardt. 


Op.  68. 

Partitur  Jt  7,-^.    Principalstimme  Ji  3,—.    Orchesterstimmen  Jt  10,—.    Ciavierauszug  des  Orchesters, 

bearbeitet  vom  Componisten,  Ji  5, — . 


149 


Im  Verlage  von  E>  Wn  FritzSCh  in  Leipzig  erschien  und  ist  durch 
alle  Buch-,  Kunst-  und  Musikalienhandlungen,  auch  zur  Ansicht,  zu  beziehen: 
[400.] 


von 

Albert  Fuchs. 

Op.  27.  Pr.  7  ^  50  /^. 

Im  Verlage  von  JuliuS  Hainaueri  königl.  Hof-Musikalienhandlung 
in  Breslau,  erscheinen  SOebsfl:  [401.] 

Compositioneii 

von 

W.  Stenhanimar. 

Opus  1.     Concert  in  Bmoll  für  Pianoforte  und  Orchester. 

Ausgabe  für  2  Pianoforte J^  13, — . 

Opus  2.    Quatuor  fOr  2  Violinen,  Viola  und  Violoncell. 

Partitur.  „       6,  — . 

Stimmen.  „    10, — . 
Opus  3.     Flore  und  Blancheflur.    Gedicht  von  Oskar  Leventin. 
Aus  dem  Schwedischen  von  Emma  Elingenfeld.     Für 
Bariton     mit    Begleitung    des     Orchesters    oder    des 
Pianoforte. 

A.  AVisgabe  mit^  Pianoforte  .     .^ „       1,75; 

B.  Ausgabe  mit  Orchester.     Partitur      .     .     .  „      2, — . 
Opus  4.     Aus  Idyll  und  Epigramm  von  J.  L.  Runeberg.     Zwei 

Lieder  für  Mezzosopran  mit  Pianoforte. 

A.  Ausgabe  mit  Pianoforte „       1,75. 

B.  Ausgabe  mit  Orchester.     Partitur       .     .     .     „       2,50. 

Stimmen  in  Abschrift. 
Zwei  Lieder  aus  „Ein  fröhlicher  Bursch**  von  Bjömson  für  eine 

Singstimme  mit  Pianoforte „       1,50. 

Bekanntmachung. 

Bei  unserem  Stadtorchester,  das  den  Dienst  in  Kirche,  Oewandhaus- 
concert  und  dem  Stadttheater  zu  versehen  hat,  soll  die  freigewordene  Stelle 

eines  j  Claniiettisteii 

hsMigst  wieder  besetzt  werden. 

Für  diese  Stelle  ist  ein  Anfangsgehalt  von  j&hrlich  1850  Ji  (1104.^ 
vom  Theater,  450  Jt  vom  Gewandhausconcert  und  296  J6  von  der  Kirche) 
festgetetzt;  auch  tritt  nach  einem  gut  bestandenen  Probejahr  Pensionsberech- 
tigung für  den  Inhaber,  bez.  dessen  Wittwe,  ein. 

Bewerbungsgesuche  mit  Zeugnissabschriften  und  kurzem  Lebenslauf 
sind  spätestens  bis 

Sonnahendi  den  14.  Mfirz  de.  Jrs. 

bei  uns  einzureichen. 

Auswahl  unter  den  Bewerbern,  die  sich  einem  Pnobespiel  zu 
unterziehen  haben,  bleibt  vorbehalten. 

Leipzigi  den  26.  Februar  1896. 


[402.] 


Der  Batk  der  M  Leipzig. 

Dr.  Georgi. 


les 


Verlag  von 

$t   Erler  in  Berlin. 


Pur  Cfhar,  SoH^  Orchester  und 
Pianoforte 

componirt  von  [403.] 

Albert  Becker. 

Op.  88.  Partitur  85  Ji  n.  Orchester- 
stimmen 24  Ji  n.  Clavierauszag  10  Ji  n. 
Solostimmen  8  Ji  n.  Chorstimmen  8  Jt. 

Ein    Musikschriftstellep    von   Ruf 
(Pianist    und    Gomponist)     sucht 
Stellung  an  einem  Conservatorium 
od.  grösseren  Institute.  Gef.  Offerten  unter 
E.  N.  326  an  UM  loue,  lagdebor«;.    [404.] 

Verlag  von 

B.  Schotfs  Söhne  in  Mainz. 


Soeben  erschien:  [405b.] 

Humperdinck ,  £.,   „Hansel  und 

Gretel*<-Mapsch,   eingerichtet  von 

Kalensky.  FürOrchestern.  .^2,50. 

Für  Militär-Orchester  n.  Jü  8,—. 


Verlag  von  E.  W.  Fritzsch  in  Leipzig. 

GompositionenTonRiehardPohl. 

Drei  Lieder  für  eine  TenorBtimme  mit 
Pianoforte.  1.  Heisser  Wunsch.  „Ro- 
sen fliehen  nicht  allein*'.  (N.  Lenau.) 
2.  Jubelruf.  „Leuchtende  Sonne,  dich 
grttsse  ich".  8.  Ballade.  „Es  war  ein 
alter  König«.  (H.  Heine.)    Jk  2,—. 

Vier  Lieder  für  eine  Sopranstimme  mit 
Pianoforte.  1.  Bitte.  „Weil  auf  mir, 
du  dunkles  Auge«.  (N.  Lenau.)  2.  Stimme 
der  Nacht.  „Nur  eine  Wachtel  schlug 
im  Feld".  (Paul  Heyse.)  3.  Sonnen- 
schein. „Mühlen  still  dieFlügel  drehn". 
(Paul  Bieyse.)  4.  Lied  von  Sorrent. 
„Wie  die  Tage  so  golden  verfliegen". 
(Paul  fleyse.)    JH  2,40.  B    [406.] 

Fünf  Lieder  für  eine  Contra-Alt-  oder 
Bassstimme  mit  Pianoforte.  1.  Abend- 
lied. „Es  schwebt  des  Mondes  Sichel". 
(Bichard  Pohl.)  2.  Fichtenbaum  und 
Palme.  „Ein  Fichtenbaum  steht  ein- 
sam". (H.  Heine.)  3.  Einsamkeit.  „Wild 
verwachsne  dunkle  Fichten".  (Nie.  Le- 
nau.) 4.  Blick  in  den  Strom.  „Sahst  du 
ein  Glück  vorübereehn".  (Nie.  Lenau.) 
5.Waldlied.  „Der  Nachtwind  hat  in  den 
Bäumen".  (Nie.  Lenau.)    Ji  8, — . 

In  der  Nacht.  „Wie  rafft  ich  mich  auf 
in  der  Nacht".  (A.  v.  Platen.)  Für  vier- 
stimmijsen  Männergesang  mit  Piano- 
forte. Fart.  u.  Stimmen  Ji  1,50.  (Part. 
Ji  1, — .    Stimmen  ä  15  ^,) 

Wiegenlied.  Nocturne  für  Violine  mit 
Pianoforte.    J(  2,—. 


Verlag  von  Breitkopf  k  H&rt6l  in  Leipzig. 

D^sire  Päque. 

4.  Suite  für  Pianoforte,  Violine  u.  Viola. 
Op.  27.    J$  6,—.  (407.] 

Carl  Reinecke. 

Trio  f.  Pianoforte,  Violine  u.  Violoncell. 
Op.  188.    MJ  6,50. 


160 


Neuigkeiten  fUr  PiaDoforte  zu  vier  Händen 

im  Verlage  von  F.  E.  C.  Leuckart  in  Leipzig. 


B  *^  ■    N        ^  ■•   >»  '  -Tx        .   "w  > 


Musikalische  Plaudereien. 


componirt  von 

Otto  Singer. 

Op.  7.     Preis  Ji  4,—, 

Otto  Lessmann  schreibt  darüber  („Allgem.  Mas.-Ztg.*'):  „Sehr  feinsinnige 
and  stimmungsvolle  Stücke,  die  der  Feder  eines  poetisch  empfindenden, 
hochgebildeten  Tondichters  entstammen.  Man  möge  heraosgreifen,  welche 
Nummer  man  wolle,  man  wird  an  Jeder  seine  aufrichtige  Freude  haben.'' 


Vorher  erschienen:  [^^^J 

Kahlli  Rober t|    Op.    13.     Am  See.     Sechs  kleine  Stücke  für  Piano- 

forte  zu  vier  Händen Jt  4, — . 

Kahn,  Robert,  Op.  14.    Clavier-Quartett  (in  Dmoll)  für  Pianoforte 

zu  vier  Händen  übertragen  von  Otto  Singer ^  6, — . 

Kirchner,  Theodor,  Op.  104.    Walzer  ftir  Pianoforte  zu  vier  Händen. 

Renner,    Josef  jun«,     Op.  25.     Serenade    (Impromptu;    Barcarole; 

Reigen;  Finale)  für  Pianoforte  zu  vier  Händen ^  4, — . 

Spindler,  FrÜZ,    Op.  367.     Bismarck-Marsch  für  Pianoforte  zu  vier 

Händen Jt  2,—. 

Uhl,  Edmund,    Op.  3.     Walzer-Suite    för  Pianoforte  zu  vier  Händen. 

Wiim,  Nicolai  von,  t)p.  90.     Walzer-Surte  No.  2  in%dur'fiir 

Pianoforte  zu  vier  Händen ^  4, — . 

Wilm,  Nicolai  von,  Op.  100.  Suite  No.  5  in  Gmoll  (Einleitung  und 

Fuge;   Thema  mit  Variationen;   Sarabande;  Larghetto  espressivo;  Giga) 
far  Pianoforte  zu  vier  Händen ^6, — . 


W.  A.  Mozapt's  Variationen  (in  F), 


für 


J'osef 


Pianoforte  (zu  vier  Händen) 
bearbeitet  von 

Preis  Jü  7,50. 


er. 


Ferner: 
Dliparc,  Henri,     „Lenore^'.     Symphonische    Dichtung    nach    Bürger's 
Ballade  für  Orchester. 

Für  Pianoforte  zu  vier  Händen    bearbeitet    von    C^sar   Franck 

Für  zwei  Pianoforte  (vierhändig)  bearbeitet  von  Camillo  Saint 
Saens Ji  5, — 

Wilm,  Nicolai  von,  Op.  62.    Praeludium  und  Sarabande  för  zwe 

Pianoforte .^  4,50 

Wilm,  Nicolai  von,  Op.  64.     Variationen    för   zwei   Pianoforte 

Jt  7,50 
Wilm,  Nicolai  von,  Op.  72.     Walzer  für  zwei  Pianoforte.    Ji  4,50 

Auswahlsendu/ngen  stehen  »u  Diensten. 


a409~.] 


Breitkopf  ÄHärtels  Deutscher  Liederverlag. 


W Lieder  älterer üMuerlb/is^.  JedesLied einzeln  in  hlm^k 


Verlag  von  Breltfcopf  &  Hftrtel  in  Ulutg. 

August  Enna. 

Oper.  Pot- 
pourri dar- 
'•  aus  für  Cia- 
vier. M  8,—.  [410.] 

Demnächst  erscheinen: 

19  Lieder  für  eine  Singstimme  und  Piano- 
forte. 

Verlag  von  E.  W.  Frltzsch  in  Leipzig. 

Compositionen  von 
E.  Jaques-Dalcroze. 

Op.    8.  Nocturne  f&r  Pianoforte.  Ji  1,20. 

Op.  9.  Suite  für  ViolonoeU  mit  Piano, 
forte.    Ji  4, — . 

Op.  10.  Skizzen  für  Pianoforte.  Ji  2,60. 

Op.  14.  Sechs  Lieder  für  eine  Singstimme 
mit  Pianoforte.  1.  Hochzeitsliä.  „Aus 
der  Eltern  Macht  und  Haus".  (Ck>nrad 
Ferdinand  Meyer.)  2.  Wie  lang  die 
Nacht.  (Ernst  Scherenber^)  3.  Bösen- 
zeit,  wie  sdineU  vorbei.  (£a.  Mörioke.) 
4.  Lied  des  Alten.  „Bald  vergilbt  das 
grüne  Gras".  (Adolf  Wilbrandt.)  6.  Die 
Glocken  läuten.(Adolf  Böttger.)  6.  Hast 
du  von  den  Fischerktndem.  (Müller 
von  Köni^ Winter.)    Ji  3,—. 

Op.  16.  Secos  Lieder  für  eine  Singstimme 
mit  Pianoforte.  1 .  Lied  des  Glücklichen . 
„Wie  glänzt  nun  die  Welt  im  Abend- 
strahl". (Adolf  Wilbrandt.)  2.  Kinder- 
fi;ebet.  „Wenn  ein  Kindlein  fidtet 
m>mm".  (August Silberstein.)  3. Inder 
Fremde.  „Ich  hör  die  Bächlein  rau- 
schen". (Josef  Freiherr  von  Eicbendorff.) 
4.  Ichnehmesleicht.  (Aug.  Silberstein.) 
6.  Lieb  Liebchen.  (H.  Heine.)  6.  Als 
schweigend  ich  die  rothe  Rose.  (A. 
Duncker.)    Ji  3,—.  [411.) 

Op.  16.  Rondo  scherzando  fürVioline  mit 
Pianoforte.    Ji  2,60. 

Op.  20.  „Janie".  Musikalisches  Idyll. 
Partitur  Ji  160, —  netto.  Ciavieraus- 
zug mit  Text,  .is  10,—  netto. 

Neu  aufgenommen: 

ftittenderf,  Carl  t.,   Symphonie  Gdur.    13 

Hefte  je  60  4&.  [412.] 

Oloek,  Chr.  W.  t.,  4  Sätze  aus  dem  Ballet 

„Don  Jaan".    13  Hefte  je  60  4. 
Lerenz,  C.  Ad.,   Taubenlied  u.  Balletmusik 

aus  „Harald  und  Theano".     28  Hefte 

je  80  /ij. 
lourt,  W.  A.,    Symphonie  No.  1.  Esdur. 

8  Hefte  je  30  ul. 
—  Symphonie  No.  6.    Fdur.    II  Hefte 

je  30  4^. 

Die  in  unserem  "V  erläge  erschienenen 

Orehester- Arrangements 

[413b.]  von  Werken 

Richard  Wagner's 

werden  demnächst  im  Preise  erheblich 
verändert  resp.  herabgesetzt,  und  bitten 
wir  die  Interessenten,  neue  Verzeichnisse 
verlangen  zu  wollen. 

Mainz.     B.  Schott's 


<^u{tm  'ßiüthner, 

JCeipzig. 

Ifl.  Ms.,  tfl.  ürieeli.  ml  I.  g.  I.  OetMehlufv.  Htl-PiutMMrik. 

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Präniilrt  mit  11  erstem  'Welta.nesteUunsa.Preisen.  — 


In  meinem  Verlage  erechiea  soeben  i 

A.  Ritter. 

0p,20.  FUnfLiederfüretneSrng- 
stimme  mit   Ciavierbegleitung. 

No.  1.  An  die  Muttor.  No.  2.  Odem 
der  Liebe.  No.  3.  Im  HaB8]rtr«uoh. 
No.  4.  TrostUad.  No.  6.  Ich  hör  meine 
alten  Lieder,    ut  9,40.  [415  1 

Op.  21.  Fünf  Lieder  für  eine  Sing- 
stimme   niFf  Clavierbegleitung. 

No.  1.  Im  Starm.  No.  2.  Zuta  Ab- 
schied. No,  3.  Sehnsucht  nach  Vor- 
gessen.  No.  4.  Blick  in  den  Strom. 
No.  5.  Todeemuaik.    jf  a,40. 

Leipzig.  E.  W.  FrÜzsoh. 


P.  Fabst'i 

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HegerYerlagTODBiasfcErlerlpBerUn. 

Jos.  Bloch. 

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Op.lO.  Part.6^n.    atJmmenlOjBn. 

F.Rehfeld. 

GpottoiYioieiisiPiiyii). 

[417.)  Op.  68.    8  J». 


—^  Leipzig.  -H,— 

Meinen  1800  Personen  Essenden  hocheleganton  Theater-  and 
Goncerteaal,  welcher  ■ftchst  dem  «ewMtdhMl*  die  be«te 
Akustik  von  allen  SUea  am  hiesigen  Platze  besitzt,  halte 
znr  Abhaltung  von  Kfinetler-CoBcerten  zu  den  coul»nteeten 
Bedingungen  bestens  empfohlen.  [419—.] 

O.  üoffinelster. 


162 


* 

C  Bechstein, 

Flliflrel-  und  Planlno-Fairllcant. 

xrofliererant 

*  Sr.  Maj.  des  Kaisers  voq  Deutschland  und  Königs  von  Preossen,  Ihrer  Ma;|.  der  Kaiserin  von  Deutschland  und  Königin 
von  Preussen,  Ihrer  Maj.  der  Königin  von  England,  Ihrer  Mig.  der  Königin-Regentin  von  Spanien,  Sr.  Kaiserl.  und 
Königl.  Hoheit  des  Kronprinzen  von  Deutschland  und  von  Preussen,  Sr.  Königl.  Hoheit  des  Pnnasen  Friedrich  Carl  von 
Preussen,   Sr.  Königl.  Hoheit  des  Herzogs  von  Edinburgh,   Ihrer  Königl.  Hoheit  der  Prinzessin  Louise  von  England 

[420 — .]  (Marchioness  of  Lorae). 


Hjondon   W. 

40  Wlgmore  Street. 


I.  Fabrik:    5—7  Johannls-Str.  und  27  Zieffel-StrftMe« 
II.  F  a  b  r  i  k :    21  Grttnaaep-Stpasse  o.  26  Wim^r^trasie. 
III.  F  a  b  r  i  k :    122  Releb  enberger-StpasM. 


BerUn  I^. 

5—7  Johannts-Str. 


Clara  Straoss^larzwolh, 

Concert-  und  Oratoriensängerin  (Sopran). 
Oesanglehrerin.        [421h.] 
Leipzig,   Rossplatz  SH. 

Emma  Sperline, 

(•Beert-  ond  Orateriensiuigerii  (Mpnn). 

Gesanglehrerin. 
Leipzig,  Dörrienstr.    13.       [422f.] 

Frau  Mensing-Odrieh, 

Concertsftnu^erin  (ISIopraii). 

[423s.]      Aachen,  Wallstr.  16. 

Agnes  Witting, 

Coneert-  u.  OratorlensAngerln  (Alt). 
Dresden,  Sedanstrasse  8.  [424f.] 

Anna  mOnch,      [^ssb:] 

Concert-  und  Oratoriensftngerin  (Sopran). 

Frankfurt  a.  M.,  Staufenstrasse  86 III. 

Concert  Vertretung:     E,  Wolff,   Berlin. 

Cfioilie  Kloppenburgi 

Concert-  nnd  Oratoriens&ngerin  (Alt). 
Frankfurt  a.  M.,  Zimmerweg  18.  [426a.] 

Concertyertretnng:  H^WoIlfi   Berlin. 

Anna  Schimon -Regan, 

[427-.] 

Uhrtrin  für  SologMug  an  der  k. 
Akadtaie  der  ToniBiut 

Mflnohoni  JSgerstrasse  8 III. 

Irma  Bettega, 

GoiMil-  ud  •raUrieisingerii  (hoker  Alt). 
Gesanglehrerin.         [428e.] 
I^eipzin:,  Simsonstr.  11,11.1. 


[429w.] 


intonie  Bloem, 


Oratorien-  u.  Liedersängerin  (Alt). 
Wiesbaden,  Gr.  Burgstr.  7. 

Ansbüdnng  im  Olavierspiel. 

Elisabeth  Morskadi, 

Pianistin.  [430x.] 

Leipzig,   Lessing-Strasse  20,  in. 


Dresden,  Kgl.  Cotiservatorium  für 

Mus&  und  TheatePe 

41.  Schuljahr.  1894/96:  002  SohOler,  58  AuffiMirunoen,  102  Lehrer, 

dabei  Bachmann,  Döring,  Draeseke,  Fährmann,  Frau  Falkenberg,  Frau  Hilde- 
brand von  der  Osten,  Höpner,  Jaomen,  rffert,  Fräol.  von  Kotsebue,  Krantz, 
Mann,  Fräul.  Orgeni,  Frau  Rappoldi-Eahrer,  Remmele,  BiBchbieter,  Schmole, 
von  Schreiner,  Schnlz-Benthen,  Sherwood,  Starcke,  Ad.  Stern,  Vetter,  Tyson- 
Wolff,  Wilh.  Wolters,  die  hervorragendsten  Mitglieder  der  königl.  Capelle,  an 
ihrer  Spitze  Rappoldi,  Gratsmacher,  Feiger],  Bi^uer^  Fricke,  Gabler  etc.  Alle 
Fächer  fär  Musik  und  Theater.  Volle  Corse  ^nd  EinaelAcher.  Eintritt  jeder- 
zeit Haupteintritte  1.  April  (Anfnahmeprüfimg  $m  8.  April  8 — 1  ühr)  und 
1.  September.     Prospect  und  Lehrerverze}chniss  durch  [481a.] 

Hofrath  Prof.  EugeB  Krantz,  Director. 


wiiw*^»»**«»* 


Adolph  Brodsky, 


IDirector  des  Hoyal  Mancliester  College  of  Mueic, 

[^^i^i  Manoheatep. 


mmm 


Johanna  Dietz, 

Conoert-  und  Oratoriensingerin 

(Sopran).  [48de.] 

Frankfurt  a.  M.,  AlteMaiiizerga88e41. 
Cimrt-?ertretMi:   MitoitMlw  CimrtiirMtlw.   iiniw. 

Susanne  Stade,  [«s«-.] 

Concert-  u.  Oratoriens&ngerin  (Sopran). 
Gesanglehrerin. 

Leipzig,  Ranstadter  Steinweg  411 IIL 

Anton  FoepstePp 

Pianist.  [4d5a.] 

Berlin  W.,  Potsdamer  Strasse  27  b, 
VilU  1. 

2üiUi/  SteMerg, 

Beirf.  [436—.] 

Fpitz    Philipp. 

[437m.]  "^  "^ 

Violoneellvirtuos. 

Leipzig,  Packhof-Str.  No.  13,  3.  Etage. 
Dmok  Ton  0.  G.  Röder  ia  Letpsig. 


Dr.  Hugo  Riemann, 

Dooent  an  der  üniversit&t.[438— .] 

(Glifimplil,  ThMrii,  lasikgeMUehte.) 
Leipsiflii  Thomasiu8-Str.  6,  III. 


Emil  PinIcSi 

Coneert-    nnd   Oratorien tenor. 

Leipzig,  Hohe  Str.  47,  II.  [4b9e.] 

Ck>poertvertretang:  H.  Wolff,  Berlin. 


Sbmo  Steicflert, 

Giioert-  imd  OratirieHilBgerCltass). 

Oree4en,  Peterstr.  3  in.     [440y.] 


Emil  Vaupelf 

hoher  Bariton.  [4411.] 

Concert-  und  Oratoriens&nger. 
Wiesbadiefii  PhiUppsberg  12. 


Leipdg»  am  12.  Harz  1896. 


ttnfe  riuIMl  BlA-,  KlUI- 

uA  imtaumutiuzii,  uvtt 


^ 


Fit  du  luikalliaiTiittitiitiliit 

lauiiiius  (Hl  an 

adiisilm. 


VeTÄntwortliober  Redacteur  und  Verleger: 

E.W.  Fritzsch, 

LeipzIfTi  KSnIgsstrasse  6. 


Das  Musikalische  Wocbeablfttt  erscheint  jährlich  in  62  Nammem.  Der  Abonnementsbetra^ 
PXi  das  Quartal  von  13  Kümmern  ist  3  Mark;  eine  einzelne  Nummer  kostet  40  Pfennige.   Bei 
wtTfi    Tl.       ~i      directer  frankirter  EreazbandsendtiniF  treten  nachstehende  vierteljäbrliche  Abonnements-  «       .f. 
AAlll.  JäUrXt  I      F^ise  in  Kraft:  2  Mark  60  P£.  für  daa  Dentaohe  Reich  und  Oesterreich.  —  S  Mark  76  Pf.  HO.  lü. 
ö  J      nir  weitere  Länder  des  ■Weltpostvereins.  —  Jahresabonnement«  werden  unter  ZugrondO' 
legung  vorstellender  Bezugsbedingungen  berechnet. 
Die  Insertioaagabahren  für  den  Baum  einer  dreigeepaltanen  Petitsaile  betragen  30  Pf. 

D  Joli.  3ab.  Bach.   Eins  Stadls  vi 


.  -Die  Knnat  der  Foics*  ivu  .»u.  .riti,  u»u.   dius  otuu 
FruknirtL^^DDdHanibiirK.  — ^Berichte  aiu^Ldpzig. 


JaduMha.   (Forlsetznn;.)  —  TaKstgescbtofate:  Unatkbrief 

-.-^-„.      tuiDidi»»,  —  BnrageniwitH  und  aiatt  In  Oper  nnd  Conos 

ichta  HiUheilniigBn  nnd  Notiien.  —   Offener  SpnohguL  ~  Sriartuteii.  —  jUueigen. 


Die  geehrten  Leser 


des  „MusiiaÜsciun  M'ochttidiaiUs",  derett  Abonnement  mü  dem  laufenden  Quaria/,  resp.  mit  No.  l-'i  eu  Ende 
geht,  werden  für  den  Fall,  dass  sie  dieses  Organ  über  de»  gen,  Termin  hinaus  zu  erkalten  wimschtti,  gebeten, 
ihre  Bestelltmgen  rechtzeitig  anbringen  zu  wollen,  damit  in  der  Stsendnng  keine  Unterbrechmg  stattfindet.  — 
Den  werthen   Jahresabonnenteii  gegenüber  bedarf  es  natürlich  dieser  Bnimerung  nickt. 

E.    W.  FRITZSCH. 


„Die  Kunst  der  Fuge"  von  Joh.  Seb.  Bach. 


(Fortsetzung.) 

Der  ContrapnQctus  6,  a  4,  in  Stile  francese. 
Bacb  bat,  vie  die  Handschrift  der  königlichen  Biblio- 
thek in  Berlin  zeigt,  der  sechsten  Fuge  diesen  Titel 
gegeben.  Wie  schon  weiter  oben  gesagt  wurde*),  gibt 
diese  Fuge  das  Thema  per  moto  retto  e  contrario  in 
Noten  von  verschiedenem  Werthe.  Schon  der  Anfang 
der  Fuge  zeigt  uns  eine  Engfühning: 


f  rrr'jrFf  f>f 

■r.*^ 

^  -  ^rjuxf-^^x^ii^ 

rectus)  per 

ta^;^    .^  .1- ^—7t:\-^ ^  L-J   1 

Th.  rectus. 

bM=f*t#^M^ 

^^^^ 

*)  Man  sehe  No.  4  der  Classiflcimngstabelle  der  Fugen 
pitg.  118  (No.  9J. 


Der  Tenor  gibt,  Takt  7,  die  Antwort  (im 
dimin.);  der  Alt  bringt,  Takt  8,  das  Thema  (rectus)  in 
den  grösseren  ursprünglichen  Notenwerthen.  Der  Sopran 
antwortet,  Takt  10  (rect.  per  dimin.).  Die  Takte  13 
und  14  enthalten  eine  kurze  Ueberleitnng  von  A  motl 
nach  Dmoll.  Mit  dem  15.  Takte  tritt  der  Basa  ein;  er 
gibt  das  Thema  inversus  et  per  diminntionem ;  die  Ant- 
wort erfolgt,  Takt  16,  in  Noten  des  grösseren  Werthes 
(rectus).  Auf  dem  dritten  Viertel  desselben  Taktes  er- 
scheint auch  der  Sopran  schon  wieder,  und  zwar  mit 
dem  Thema  inversus  et  per  diroinntio&em. 

Sowie  der  Tenor  das  im  16.  Takte  begonnene  Thema 
(rect.)  auf  dem  ersten  Viertel  des  20.  Taktes  beendigt 
hat,  erfasst  er  die  Umkehrung  des  Themas  auf  dem 
dritten  Viertel  desselben  Taktes;  er  beendet  dieselbe  im 
24.  Takte.     Nunmehr  intonirt,    nach   Fdur   überleitend, 


154 


der  Alt  das  Thema  (rect.),  Takt  25,  der  Tenor  folgt, 
Takt  26,  mit  der  Antwort  (invers.  et  per  dimin.).  Die 
Takte  29  und  30  enthalten  die  Ueberleitung  nach  Dmoll. 
Abermals  erscheint,  Takt  31,  das  Thema  (rectns)  im 
Tenor,  die  Antwort  (inversus  et  per  dimin.),  Takt  32, 
im  Alt.  Alle  diese  Engföhmngen  bilden  kleine  zweistim- 
mige Kanons;  sie  werden  von  den  anderen  Stimmen  mit 
Contrapuncten  begleitet,  die  sich  im  Wesentlichen  ähneln, 
aber  nicht  gleichbleibende  sein  können,  da  die  ELanons 
unter  sich  verschiedenartig  sind,  je  nachdem  die  nach- 
ahmende Stimme  in  einem  oder  dem  anderen  Intervalle, 
nach  grösserem  oder  geringerem  Zeiträume,  per  moto 
retto  oder  contrario  folgt. 

Die  Takte  35 — 39  zeigen  eine  Engfuhning  von 
Sopran,  Bass  und  Tenor  in  kanonischer  Weise,  und  zwar 
so,  dass  der  Tenor  dem  Sopran  nach  2^/2  Takten  in  der 
Verkleinerung  im  Intervalle  der  Octave  in  gerader  Be- 
wegung, gleichzeitig  aber  dem  einen  Takt  nach  dem 
Soprane  eintretenden  Basse  in  Gegenbewegung  im  Inter- 
valle der  Quinte  nachahmt.  Die  Nachahmung,  welche 
der  Bass  anhebt,  ist  gegen  den  Sopran  in  der  Verkleine- 
rung und  Gegenbewegung  im  Intervalle  der  Quarte  ge- 
halten. Der  Alt  begleitet  die  Takte  35 — 38  mit  einem 
freien  Contrapuncte;  hier  bricht  der  Bass,  Takt  38,  ab, 
ohne  die  Schlussfigur  des  Themas  zu  bringen  und  wird 
freie,  begleitende  Stimme.  Des  besseren  Verständnisses 
halber  fühien  wir  die  Takte  35 — 39  hier  an: 


Sopran. 


Alt. 


Tenor. 


Bass. 


Th.  retto  per  dim.  Imit. 


38.    rhythm.  veränd.        89. 


Th.  inv.  per  dim.  Imit.  per  moto  retto  all  Sva^ 
per  moto  contr.  alla  6ta. 


alla  4ta  per  moto  contrario. 


Eine  nur  zweistimmig  vom  Bass  und  Sopran  gehal- 
tene Ueberleitung  fährt  nach  Bdur;  in  dieser  Tonart 
nimmt  der  Alt  das  Thema  auf,  begleitet  von  den  freien 
Stimmen  des  Sopranes  und  Basses. 

Die  Takte  44 — 47  führen  nach  Dmoll  zurück.  Mit 
Takt  47  beginnt  wiederum  eine  Bkigfahrung  zwischen 
Bass  und  dem  einen  Takt  später  in  der  GegenbewegUDg 
und  Verkleinerung  eintretenden  Tenor.  Die  imitirenden 
Stimmen  werden  vom  Sopran  und  Alt  begleitet. 


Dieselbe  Imitation  finden  wir  zwischen  Alt  und  Tenor 
in  den  Takten  58 — 61;  aber  hier  ist  die  Entfernung,  in 
welcher  der  Tenor  nachahmt,  um  die  Hälfte  verkürxt. 
Die  Erstere  beginnt  in  den  Takten  46  und  47  folgender- 


maassen: 


^^^ 


Tn.  retto  per  dim.  per  moto  contr. 


Ten.  inv. 


u.  8.  w. 


aaizi 


^^ 


Die  Nachahmtuig^,  in  den  Takten  58  be^nnend, 
zeigt  das  folgende  Bild  der  imitirenden  Stimmen,  welche 
vom  Sopran  nnd  Bass  begleitet  werden: 


m^ 


t 


j^^^r   gr_|^^ 


:^rzz 


Imit.  p.  m.  contr. 


u.  8.  w. 


Die  Takte  63 — 68  bringen  das  Thema  in  gerader 
Bewegung  nnd  verkleinert  im  Tenor;  der  Sopran  folgt, 
Takt  64,  mit  dem  Thema  in  gerader  Bewegung  in  dop- 
pelt so  grossen  Noten,  der  Alt  tritt  gleichfalls  mit  dem 
Thema  in  gerader  Bewegung,  aber  per  diminutionem  im 
65.  Takte  dazu;  der  Bass  begleitet  diese  Engföhrung, 
welche  Takt  68  endet. 

Das  Ende  der  Figur  wird  oberhalb  eines  Orgel- 
punctes  durch  die  nachstehende,  in  den  Takten  74 — 79 
enthaltene  Engfährung  gebildet: 


freie  Stimme 


76 


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^ 


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Tn. 


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156 


77 


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>    r       ^ 


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78 


79 


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f— ESt-, 


u 

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i 


-f^ 


Ä> 


1 


(Forteetsung  folgt.) 


»     .  I 


Tagesgeschichte. 


Musikbriefe. 


(Schluss.) 


COln. 


üeber  das  8.  Gürzenich-Concert  kann  ich  mich  kims 
fassen,  um  uach  den  weiteren  Kreisen  des  Publicums  etwas 
Altbekanntes  und  Leichtverständliches  xn  bieten,  führte  man 
Mendelssohn's  „Elias*'  auf.  Die  Solisten  waren  Frl.  Bossen- 
berger  aus  Dresden,  Frl.  Hermann  aus  Cöln  und  die  HH. 
Cronberger  aus  Braunschweig  und  Perron  ans  Dresden. 
Letzterer  wurde  natürlich  am  meisten  gefeiert.  Ich  will 
keine  Eulen  nach  Athen  tragen,  indem  ich  seine  Leistung 
noch  weiter  lobe. 

Was  die  Kammermusik  angeht,  so  ist  für  sie  in  diesem 
Winter  bei  uns  eine  neue  Blüthezeit  angebrochen.  In  den 
letzten  Jahren  hatten  wir  auf  diesem  Gebiet  nur  das  unter 
der  Leitung  Hollaender's  stehende  Streichquartett.  Nachdem 
sich  dieses  durch  den  W^gang  unserer  beiden  ersten  Geiger, 
Hollaender  und  Barö,  auxgelöst  hatte,  trat  zu  Anfang  dieses 
Winters  ein  neues  Quartett  zusammen,  unter  dem  Namen 
Gürzenich-Quartett,  bestehend  aus  den  HH.  Hess,  Sei  her  t. 
Seh  war  tz  und  Grützmaoher,  die  acht  Kammermusik- 
abende im  Isabellensaale  des  Gürzenichs  ankündigten.  Der 
grössere  Theil  dieses  Programms  ist  bis  jetzt  schon  abge- 
wickelt worden.  Zunächst  ist  nun  der  Umstand  zu  erwähnen, 
dass  das  neue  Quartett,  im  Gegensatz  zu  dem  f näheren, 
regelmässig  vor  einem  dichtgefüllten  Saale  spielt.  Wenn 
schon  dieses  regere  Interesse  mr  die  Kammermusik  an  sich 
freudig  zu  begrüssen  ist,  so  verdienen  aber  auch  die  Leistungen 
des  Quartetts  mit  vollem  Beoht  diese  Theilnahmc.     Schon 


ffleich  beim  ersten  Auftreten  zeigte  sich  ein  ausserordentlich 
feines  Zusammenspiel,  das  fast  an  das  Wiener  Bosö*sche 
Quartett  erinnert.  Im  Verlauf  des  Winters  hat  sich  dies 
Zusammenspiel  dann  noch  verfeinert  und  vertieft,  sodass 
einzelne  Darbietungen  geradezu  musterhaft  waren.  Bei  der 
Auswahl  des  Programms  auf  dem  Gebiet  der  Kammermusik 
muss,  ganz  anders  als  bei  der  Orchestermusik,  das  Haupt- 
gewicht auf  die  Werke  der  classischen  Zeit  gelegt  werden, 
und  von  den  neueren  Sachen  wird  nur  das  Beste,  verhält^ 
nissmässi^  Wenig,  heranzuziehen  sein.  EUerin  sind  nun  auch 
die  Mitglieder  des  Quartetts  mit  anerkennenswert hem  Fein- 
^fÜhl  verfahren.  Auf  dem  Programm  waren  nämlich  bis 
jetzt  vertreten:  Haydn  (3  Mal),  Mozart  (2),  Beethoven  (3), 
Schubert,  Schumann,  Brahms  (2),  Gherubini,  Mendelssohn, 
Bubinstein,  Dvoi&k  (2),  Sgambati,  Tscha'ikowsky.  Hierunter 
sind  nicht  nur  Streichquartette,  sondern  auch  Ciavierquar- 
tette, Quintette  etc.  vertreten.  Die  Neuheiten  von  Dvof&k, 
Sgambati  und  Tscha'ikowsky  fanden  ausnahmslos  sehr  leb- 
haften, aber  auch  wohlverdienten  Beifall.  Das  Clavierqnintett 
in  JBdur  von  Sgambati  ist  ein  ganz  prachtvolles  Werk,  wenn 
auch  vielleicht  das  glänzende  Aeussere  etwas  blenden  mag. 
Der  erste  Satz  ist  übrigens  meiner  Meinung  nach  der  bedeu- 
tendste. Ein  sehr  interessantes  und  schönes  Werk  ist  auch 
das  Ddnr-Streichquartett  von  Tschaitkowsky.  Das  Andante 
ist  hauptsächlich  für  Solovioline  mit  Begleitung  der  übrigen 
Instrumente  (Alles  con  sordino;  Violoncell  pizzicato).  Verbreite- 
ter als  die  eben  genannten  Neuigkeiten  sind  die  Kammermusik- 
Compositionen  Dvorä.k'8,  die,  wenn  auch  selten  dem  Classi- 
schen nahe  kommend,  doch  immer  durch  Melodie  und  Rhyth- 
mus fesseln.  Ein  Fehler  ist  nur  dabei,  dass  sie  nämlich 
häufig  allzu  sehr  den  Stil  der  Kammermusik  verlassen;  bei 
dem  Ciavierquartett  in  Adur  ist  dies  mehr  der  Fall,  als  bei 
dem  Streichquartett  in  Esdur.  —  Neben  dem  Gürzenich- 
Quartett  hat  sich  in  diesem  Winter  noch  ein  Streichquartett 
auffl^than,  bestehend  aus  den  HH.  Körner,  G.  und  F.  Keller 
und  Thal  au,  jüngeren  Mitgliedern  des  städtischen  Orchesters. 
Ich  hatte  bis  jetzt  nur  einmal  Gelegenheit,  Einer  ihrer  Auf- 
ftlhrungen  beizuwohnen,  und  hörte  ausser  dem  Ciaviertrio  in 
Cmoll  von  Brahms  das  G  dur-Streichquartett  von  Beethoven. 
Besonders  Letzteres  war  in  seiner  Sauoerkeit  ein  Zeichen  der 
Begabung  und  des  Fleisses  der  Herren  und  für  den  Zuhörer 
ein  rechter  Genuss.  Im  Interesse  der  Pflege  der  Kammer- 
mvsik  ist  zu  wünschen,  dass  sich  diese  Goncerte,  die  Sonn- 
tags Yormittagts  zu  massigen  Preisen  stattfinden,  neben  denen 
des  Gürzenich-Quartett^s  halten. 

Einen  eigenartigen,  interessanten  Genuss  bieten  die  Auf- 
führungen der  Bläservereinigung  der  HH.  Wehsener  (Flöte), 
Exner  (Oboe),  Friede  (Clarinette),  Sadony  (Fagott)  und 
Tornauer  (Hörn),  sämmmtlich  vom  hiesigen  Orchester. 
Auch  diese  Vereinigung  besteht  erst  seit  diesem  Winter. 
Der  künstlerisphe  Genuss  ist  ja  allerdin^  nicht  dem  beim 
Anhören  eines  Streichouartetts  zu  vergleichen,  aber  es  gibt 
auf  diesem  Gebiet  do<m  so  viel  Schönes  und  Interessantes, 
besonders  von  älteren  Meistern,  dass  eine  Reihe  solcher  Vor- 
ftlhrungen  wohl  lohnt.  So  wurden  bis  jetzt  gespielt  Werke 
von  Mozart,  Beethoven,  Spohr,  Onslow.  Saint-Saöns  und  Taf- 
fanel.  Von  Beethoven  wurde  das  bekannte  Esdur-Clavier- 
quintett  in  der  Originalbesetznng  gemacht.  Ein  sehr  schönes 
Werk  ist  ein  Quintett  für  Ciavier,  Flöte,  Clarinette,  Fagott 
und  Hom  von  Spohr,  bei  dem  allerdings  das  Ciavier  den 
Löwenantheil  hat  Sehr  hübsch  und  wohlklingend  ist  auch 
ein  Bläserquintett  von  TaiFanel,  dem  Pariser  Dingenten  und 
Flötisten.  —  Im  Uebrigen  kommen  solche  Kammermusikauf- 
führungen durch  die  IJebung  und  Verfeinerung  des  Zusam- 
menspiels der  Bläser  indirect  auch  wieder  dem  Orchester 
zugute.  W.  S. 


Frankfurt  a.  M.«  Januar  1896. 

Zu  den  berufensten  Vertretern  der  neudeutschen  Rich- 
tung, namentlich  in  der  Behandlung  des  Orchesters,  zählt 
Richard  Strauss,  dessen  Italienische  Phantasie  die  Hau ut- 
nummer  des  5.  Freitagsconcertes  der  Museumsgesell- 
schaft bildete.  Dieses  gross  angelegte  Werk  schildert  in 
vier  Sätzen  Scenen  aus  dem  italieniscnen  Volksleben:  „Auf 
der  Campagna*^,  „In  Roms  Ruinen»*,  „Am  Strande  von  öor- 
rent"  und  „Neapolitanisches  Volksleben**.  Zu  den  Haupt- 
vorzügen des  Werkes  gehört  unstreitig  das  überaus  glänzende 
Instrumentalcolorit,  —  in  echt  südländischer  Farbenpracht 
ziehen  die  einzelnen  Bilder  an  uns  vorüber.  Namentlich  ist 
das  Strandbild  von  entzückendem  Reiz;  man  glaubt,  das  Spiel 

12* 


156 


der  Wellen  zu  sehen  und  zu  hören.  Trotz  der  gl&nzenden 
Auffühmng  war  die  Aufnahme  keine  be^ifiterte.  Es  gibt 
Leute,  die  über  Alles,  was  Programm-Musik  heisst,  unbarm- 
herzig den  Stab  brechen.  Dessenungeachtet  sind  wir  der 
Museumsgesellschat't  am  Dank  verpflicmtet,  dass  sie  uns  Ote- 
legenheit  gibt,  die  Haupterzeugnisse  einer  neuen  Kunst- 
epoche kennen  zu  lernen.  An  weiteren  Orchestemummem 
brachte  das  Programm  noch  die  Ouvertüre  zu  „Enryanthe**, 
schwungvoll  vorgetragen,  und  ztrei  kleinere,  zierliche  Stücke 
von  Raroeau:  Musette  und  Bigodon,  von  denen  namentlich 
das  Letztere  sehr  beifällig  aufgenommen  wurde.  Der  Solist 
des  Abends  war  Prof.  Heermann,  der  in  dem  Ddur-Goncert 
von  Brahms  und  dem  „Albumblatt"  von  Bichard  Wagner, 
von  Wilhelmj  für  Violine  mit  Orchest^  bearbeitet,  alle  Vor- 
züge seines  virtuosen  Könnens  und  seiner  noblen  Vortrags- 
weise entfaltete. 

Im  6.  Freitagsconcert  der  Museumsgesellschaft  hörten 
wir  als  Solistin  Frau  Lillian  Sanderson,  die  in  einer  Reihe 
von  Liedern  durch  ihre  Meisterschaft  in  deutlicher  Decla- 
mation,  sowie  durch  inniges  Anschmiegen  an  die  in  Text 
und  Composition  enthaltene  Stimmung  einen  grossen,  sich 
stets  steigernden  Erfolg  errang.  Wenn  wir  auch  mit  der 
Auswahl  der  Lieder  nicht  ganz  einverstanden  sind  (Loewe's 
Hochzeitlied  und  Mozart's  ,/^arnung''  sind  für  Männerstim- 
men geschrieben) ,  so  müssen  wir  doch  sagen ,  dass  sie  trotz 
der  nicht  sehr  grossen  Stimme  zu  fesseln  und  einen  Beifall 
zu  erzielen  wusste,  der  zu  einer  Zugabe  (Mozart's  „Veilchen'^) 
veranlasste.  Das  Orchester  brachte  die  geistreiche  Ouvertüre 
zum  „Barbier  von  Bagdad**  von  Cornelius,  femer  die  e;edanken- 
schwere,  gewaltige  „Faust** -Ouvertüre  von  Bichard  Wagner 
und  Schubert's  herrliche  Gdur-Symphonie,  unter  Kogel's 
Leitung  vorzüglich  vorgetragen  und  vom  Publicum  enthu- 
siastisch aufgenommen,  zur  Aufführung. 

Das  7.  Freitagsconcert  bestand  aus  zwei  Nummern: 
aus  der  Ouvertüre  und  den  zwei  ersten  Scenen  aus  Bichard 
Wagner's  „Tannh&user**  in  der  Pariser  Bearbeitung,  sowie 
Beethoven's  9.  Symphonie  mit  dem  Schlusschor.  Waffner's 
Musik,  welche,  wie  in  dem  alten  griechischen  Drama,  durch 
die  innige  Verbindung  von  Wort  und  Ton,  wie  auch  durch 
den  scenischen  Apparat  von  so  feiscinirender  Wirkung  ist, 
in  den  Concertsaaf  zu  verpflanzen,  ist  ein  gewagtes  Unter- 
nehmen, und  der  Meister  selbst  hätte  von  einer  Solchen  Auf- 
führung keine  grosse  Wirkung  erwartet.  TAe»  zeigte  sich 
auch  hier.  Wie  bestrickend  smd  gerade  diese  zwei  Scenen 
auf  der  Bühne.  Der  sinnliche  Zauber,  den  die  Musik  hier 
ausübt,  kommt  erst  voll  und  ganz  zur  Geltung  mit  der 
Handlung  und  Bühnendecoration.  Eine  solche  leidenschaft- 
liche Gluth  hat  Wagner  nur  noch  im  2.  Act  des  „Parsifal** 
in  der  Verführun^cene  durch  die  Blumenmädchen  erreicht. 
Eine  vorzügliche  Vertreterin  der  Venus  war  Frau  Lilli  Leh- 
mann-Kalisch.  Ihr  hinreissender  Vortrag  voll  Kraft  und 
Schwung,  gepaart  mit  Weichheit  und  Innigkeit  des  Aus- 
drucks, macht  sie  zu  Einer  der  besten  Interpretinnen  Wagner'- 
scher  Frauengestalten.  Nicht  ganz  auf  derselben  Höhe  stand 
der  Tannhäuser  des  Hrn.  Kaiisch.  Es  fehlt  seiner  Stimme 
der  für  diese  Partie  erforderliche  Glanz,  trotzdem  entledigte 
er  sich  seiner  Aufgabe  in  künstlerischer  Weise.  Das  Orchester 
bot  unter  Kogel's  umsichtiger  Leitung  eine  MiJisterleistung. 
Auch  der  9.  Symphonie  wurde  eine  sehr  gute  Wiedergabe 
zu  Theil.  An  dem  Soloquartett  betheiligten  sich  ausser  dem 
erwähnten  Ehepaar  Kalisch  noch  Frau  Marie  Fleisch  (Alt) 
und  Hr.  van  Booy  (Bass).  Diese  vier  Künstler  bildeten 
ein  vortreffliches  Ensemble,  welches,  in  Verbindung  mit  dem 
Chor,  bei  welchem  namentlich  die  Frische  der  Sopranstimmen 
angenehm  berührte,  der  Schlussnummer  der  Svmphonie  eine 
tief  ergreifende  Wirkung  verlieh.  Dass  Gapellmeister  Kogel 
nach  Schluss  des  sehr  anregenden  Concertes  durch  wieder- 
holten Beifall  ausgezeichnet  wurde,  versteht  sich  von  selbst. 

Das  8.  Freitagsconcert  vermittelte  uns  die  Bekannt- 
schaft von  zwei  hochinteressanten  Orchestemovitäten :  „Le 
Ghasseur  maudit**,  symphonische  Dichtung  nach  Bürger's 
Ballade  „Der  wilde  Jäger**  von  Cösar  Franck,  und  „Zora- 
hayda**,  Legende  für  Orchester  von  J.  S.  Svendsen.  Cösar 
Franck,  der  geistvolle  Componist  der  „B^titudes**,  hat  hier 
ein  Werk  geschaffen,  welches  zu  den  besten  und  hervor- 
ragendsten der  neueren  Zeit  gehört.  Es  ist  perlender  Cham- 
pagner, der  uns  hier  credenzt  wird.  Mit  welch  überzeugender 
Treue,  mit  welcher  Eindringlichkeit  wird  das  Getümmel  des 
Höllenspuks  der  Wilden  Jagd  musikalisch  geschildert!  Neben 
dieser  geistsprühenden  Composition  nimmt  sich  die  Legende 
von  Svendsen  etwas  nüchtern  aus.  Es  ist  eine  ganz  andere 
Tonsprache,  orientalische  Mondschein-Bomantik.   Weich  und 


süssUch,  wirken  die  musikalischen  Schilderungen  ermüdend, 
und  erst  zum  Schlüsse  rafft  sich  der  Componist  zu  frischerer 
Melodik  und  reizvoller  Harmonisirung-  auf.  Vorgetragen 
wurden  diese  Nummern,  sowie  die  Esdur-Symphonie  von 
Schumann  und  die  Ouvertüre  zu  „Buy  Blas*'  von  Mendels- 
sohn in  gewohnter  Vorzüglichkeit.  Einen  besonderen  Beiz 
erhielt  das  Concert  durch  die  Mitwirkung  der  berühmten 
Dresdener  Opemsängerin  Erika  Wedekind,  welche  seit 
ihrem  vorjährigen  Auftreten  zu  den  Lieblingen  des  Frank- 
furter Publicnms  zählt.  In  den  Bravour -Variationen  von 
Mozart- Adam  hatte  sie  Gelegenheit,  ihre  Kehlfertigkeit  zur 
G«ltun^  zu  bringen,  während  sie  in  der  „Traviata*'-Arie, 
sowie  m  Liedern  von  Mendelssohn ,  Jensen  und  Schumann 
durch  edle  Tongebung  und  noble  Vortragsweise  entzückte. 
Und  doch  wollte  ee  scheinen,  als  ob  der  Eindruck,  der  früher 
mit  überwältigender  Macht  Herz  und  Sinne  der  Zuhörer  ge- 
fangen nahm,  nicht  der  gleiche  sei,  und  der  reiche  Beifall, 
der  ihren  Darbietungen  folgte,  an  Herzlichkeit  vermissen 
liess.  Vielleicht  war  es  eine  Kleine  Indisposition,  welche  die 
Eindrucksfllhigkeit  ihrer  Leistungen  beeinträchtigte,  —  jeden- 
falls zählt  aber  Frl.  Wedekind  zu  den  ersten  Vertreterinnen 
ihrer  Kunst. 


— n. 


Hamburg,  1.  März. 

Das  diesmalige  Beferat  soll  mit  der  Erwähnung  des 
Furores  beginnen,  das  Hugo  Becker  mit  seinen  Violoncell- 
vorträgen im  7.  Philharmonischen  Concert  hervorrief. 
Der  Künstler  empfing  die  enthusiastischsten  Huldigungen, 
und  selten  haben  wir  das  Publicum  einem  Instrumental- 
virtuosen und  seinen  Leistungen  gegenüber  dermaassen  an- 
geregt gesehen.  Der  Meister  entlockte  seinem  Violoncell  aber 
auch  Töne  von  wundervoller  Klangschönheit,  von  einer  G«- 
füklswärme  und  Gemüthstiefe,  die  das  Herz  bewegte.  Die 
Stücke,  die  Becker  spielte,  waren  das  Ddur-Concert  von 
Hajdn  und,  mit  Max  Fiedler  am  Flügel,  eine  Sonate  von 
Locatelli.  Das  Orchester  betheiligte  sich  am  Concertabend 
mit  der  vortrefflichen  Wiedergabe  von  Brahms'  Symphonie 
in  Emoll,  Beethoven*s  Ouvertüre  zu  „Coriolan*'  und  der  zu 
„Bosamunde**  von  Schubert.  —  Das  8.  Concert  der  Philhar- 
moniker fand  in  Giemeinschaft  mit  der  Singakademie  statt 
und  hatte  die  doppelchörige  Cantate  „Nun  St  das  Heil  und 
die  Kraft**  von  Bach,  einen  Satz  von  überwältigender  Grösse 
und  Mächtigkeit,  Brahms*  „Ein  deutsches  B^uieA**,  eine 
pompöse  j  von  Fr.  Wüllner  neu  instmmentirte  Händersche 
Ouvertüre  in  Ddur  und  die  Arie  „Gott  sei  mir  gnädig*'  aus 
„Paulus**  auf  dem  Programm.  Das  ausgezeichnet  gute  Her- 
auskommen der  Chöre,  wie  überhaupt  sämmblicher  £nsemble- 
nummem  bei  Händel,  Bach  und  Brahms  war  das  Besultat 
sorgfältiger  Studien  und  einer  umsichtigen  und  künstlerisch 
einsichtsvollen  Leitung,  die  in  der  Hand  Bich.  Barth 's  lag. 
Von  den  Solisten,  die  Frankfurt  a.  M.  zu  uns  entboten  hatte, 
sang  die  Sopranistin,  Dorothea  Schmidt,  mit  ziemlicher 
Boutine,  aber  zu  hart  und  unliebenswürdig  in  der  Ton- 
gebung,  während  der  Baritonist,  Anton  van  Booy,  mit 
seinem  an  und  für  sich  hübschen  Organ  zur  2ieit  noch  nichts 
Bechtes  zu  beginnen  wusste. 

Im  2.  Jul.  Laube'sclien  Symphonieconcerte  wurde 
mit  einem  neuen,  noch  nicht  gedruckten  Orchesterstück  „Fest- 
liches Vorspiel**  von  C.  Pottgiesser  angefangen.  Wir  müssen 
dem  Publicum,  das  diesem  Vorspiel  lebhaften  Beifall  schenkte, 
einigermaassen  oppositionell  gegenübertreten.  Obschon  die 
Arbeit  mit  gutem  Geschick  gemacht,  so  ist  der  eigentliche 
Gehalt  aber  nicht  von  der  Art,  dass  wir  uns  deshalb  für 
die  Composition  zu  interessiren  vemiöchten,  und  hat  sogar  in 
nicht  wenigen  Momenten  ein  recht  gewöhnliches  Aussehen. 
In  seinem  Weiteren  bot  der  Abend  in  tüchtiger  Ausführung 
von  dem  Feinsten  und  Tiefsten  der  Orchesterlitteratur  eine 
Auslese  in  Schumann's  DmoU-Symphonie,  Wagner*s  „Faust** - 
Ouvertüre,  Volkmann's  Serenade  m.  3,  Berlioz'  „Bomeo  und 
Julie**  (2.  Satz),  Walzer-Zwischenspiel  aus  „Donna  Diana** 
von  V.  BezniC^^k  und  Huldigungsmarsch  aus  Grieg's  Musik 
zu  „Sigurd  Jorsalfar**.  —  In  Max  Fiedler's  3.  Orchester- 
concert  nahm  Erika  Wedekind  aus  Dresden  mit  ihrem 
Singen  die  Aufmerksamkeit  der  Hörer  in  Anspruch.  Es  ist 
freilich  ein  wunderliches  Ding  um  die  „Ernani**-Arie  und 
Alabieff's  „Die  Nachtigall**  in  einem  ernst  gemeinten  Con- 
certe;  wenn  aber  die  Technik  mit  solcher  Vollendung  ge- 
handhabt wird  und  die  Virtuosität  sich  mit  Poesie  umgibt, 
wie  bei  diesem  jungen  Mädchen,  wenn  Überall  sich  Empfin- 
dungsre  i  chthnm  und  Stimmungswärme  beimengen,  dann  lauscht 


167 


man  den  Vorträgen  doch  mit  Genoss.  Die  Darbietungen  des 
Orchesters  (Schnmann's  Bdur-Symphonie,  die  „Freischütz"- 
Öuvertore  und  Stücke  aus  v.  Rezni&ek's  „Donna  Diana*^) 
waren  nicht  erster  Qualität  und  liassen  in  Bezug  auf  Exact- 
helt  und  Sauberkeit  manche  Wünsche  unbefriedigt.  —  Das 
8.  Conoert  unter  Felix  Weingartner  war  schön  in  Betreff 
des  Aufgeführten  und  schön  in  Hinsicht  der  Ausfiihrung. 
Die  Orohesterwerke  waren  Meisterschöpfungen:  Esdur-Sym- 

Shonie  von  Mozart,  die  beiden  Sätze  der  in  HmoU  von 
cbubert,  die  „Freischützen-Ouvertüre  und  das  „Meistersinger''- 
Voispiel,  die  wieder  bezaubernd  wirkten  und  mit  aller  Wärme 
und  Hingebung,  mit  wahrer,  echter  Begeisterung  executirt 
wurden.  Ausserdem  bot  der  Abend  eine  Yirtuosenleistung 
von  Bedeutung,  die  tonnoble,  technisch  unantastbare,  musi- 
kalisch geschmackvolle  Wiedergabe  von  Chopin*s  FmoU- 
Goncert  durch  Wladimir  v.  Fachmann. 

TinePs  „Franciscus**  hat  hierorts,  im  3.  Abonnement- 
concert  des  Caecilien-Yereins  unter  der  Leitung  von 
Jul.  Spengel  zum  e^rsten  Male  aufgeführt,  auf  das  Publicum 
nicht  den  grossen  Eindruck  wie  anderswo  gemacht  und 
keineswegs  die  glänzende  Aufnahme  wie  vordem  in  Frank- 
furt a.  mT,  Berlin,  Leipzig  und  anderen  deutschen  Städten 
gefanden.  Man  steht  hier  der  Heiligenlegende  von  Yom- 
erein  verständnisslos  gegenüber  und  hat  ftir  das  Sein  und 
Wesen  des  Franciscus  von  Assisi  keine  Theilnahme,  wl^end 
TineFs  Musik  im  Ganzen  zu  sehr  in  Schwärmerei,  in  den 
Aasschweifungen  des  Mysticismus  und  im  Visionären  und 
Phantastischen  des  Eatholicismus  sich  ergeht,  um  einem  kühl 
gesinnten,  aber  einen  Beichthum  an  Grundsätzen  habenden 
protestantisch-jüdischen  Zuhörerkreise  so  recht  einzuleuchten 
und  nahe  zu  gehen.  Uebrigens  waren,  zum  Schaden  des 
Eindrucks,  die  Chor-  und  Orchesterpartien  noch  nicht  auf- 
führungsreif, und  die  Sache  haperte  manchmal  recht  bedenk- 
lich. Von  den  Solisten  stand  Carl  Dierich  aus  Leipzig  als 
Franciscus  auf  voller  Höhe. 

Eammermusikabende  sind  vom  Februar  Dreie  zu  regi- 
striren.  A.  Krüss,  ein  trefflicher  junger  Geiger,  brachte  in 
Gemeinschaft  mit  Levin,  Löwenberg  und  Gowa  die 
Gmoll-Sonate  von  Tartini,  das  Ciavierquartett  in  Bdur  von 
Weber  und  DvoHk*s  Ciaviertrio  Op.  65  zürnten  Wiedergabe.  — 
In  der4.  Soiröe  von  Zajic-Schloming-Löwenber^-Gowa 
hat  das  vollendet  schön .  g^pi^lte  Quartett  von  Gneg  Auf- 
seben gemacht  und  sein  genialer  Lihalt  volle  Würdigung 
erfahren.  Beethoven's  Op.  74  und  Cherubini's  Dmoll  bildeten 
das  Weitere  des  Programms.  —  Die  Philharmonische  Gesell- 
schaft beendete  ihre  kammermusikalischen  Veranstaltungen 
mit  Beethoven*s  Streichtrio  Op.  8,  Chopin's  Ciavier- Violoncell- 
sonate und  Schumann's  Ciavierquintett,  welche  Werke  den  Hörern 
durch  Barth,  Hausmann,  Fiedler,  Bignell  und  Marsch 
Übermittelt  wurden.  Es  war  nicht  gut  von  Fiedler  gethan, 
seinen  tonmächtigen  Steinwaj  ganz  aufzumachen  und  das 
Thun  der  Streicher  klanglich  zu  drücken. 

Im  Stadttheater  ist  in  den  letzten  Tagen,  nachdem  Sme- 
tana's  hübsche  Oper  2J)alibor''  ziemlich  gute  Dienste  ge- 
leistet, als  Novität  ein  Zweiacter  von  Carl  v.  Kaskel,  „Sjula'', 
^geben,  dessen  gut  klingende,  aber  nicht  bedeutende  Musik 
im  Beisein  des  (^mponisten  Beifall  feind. 

Louis  Bödecker. 


Bdriohte. 

Leipzig.  Das  20.  Abonnementconcert  im  Neuen 
Gewandhaus  begann  sehr  dassisch  mit  der  „L'Ours*'  be- 
nannten Cdur-Symphonie  von  Haydn,  zeigte  aber  in  seinem 
weiteren  Verlauf  em  sehr  modernes  Gesicht:  Ddor-Violin- 
Goncert  von  TschaiCkowsky,  Orchestersuite  „L'Arlösienne^  von 
Biset  und  kürzere  Violinsoli  von  Chopin-Wilheln^ ,  Arensky 
(Serenade)  und  Auer  (Tarantelle) ,  sowie  eine  bez.  Zugabe. 
Die  beiden  Orchestemummem  erhielten  unter  Nikisch's 
Leitung  eine  ganz  entzückende  Ausführung,  sodass  sowohl 
die  längst  bekannten  Schönheiten  der  Symphonie,  wie  die 
reizvollen  Einfiklle  und  klanglichen  Beize  der  Suite,  Eines  der 
vielstgespielten  Orchesterwerke  der  neuesten  Zeit,  zu  vollster 
Wirkung  sich  entfalteten.  Der  Meisterleistung  des  Hm.  Auer 
im  Soloj^urt  des  Violinconcertes  von  Tschaikowsky  war  durch- 
aus ebenbürtig  die  Orchesterbegleitung;  wir  haben  das  Werk 
nach  dieser  Seite  hin  noch  nie  so  vollendet  gehört,  weder  im  G^ 
wandhaus,  geschweige  in  dessen  Vorführungen  im  Liszt- Verein. 
Aber  auch  die  Wiedergabe  der  Principalstimme  durch  Hrn.  Auer 
war  bedeutender  als  Jene  gelegentlich  der  Münchener  Ton- 
künstler-Versammlung 1898 ;  sie  sollaber  trotzdem  der  Leistung 


in  Etwas  nachgestanden  haben,  welche  Hr.  Auer  anlässlich 
des  von  ihm  im  v.  Winter  in  der  Alberthalle  veranstalteten 
Tschaikowsky-Concertes,  das  wir  leider  zu  besuchen  verhin- 
dert waren,  dargeboten  hat.  Unsere  volle  Bewunderung  der 
Meisterleistung  des  Hm.  Auer  konnte  aber  Hm.  Petschnikoff 
nicht  vergessen  machen,  der  dasselbe  Stück  im  v.  Herbst  im 
Liszt- Verein  künstlerisch  zwar  nicht  so  ausgereift,  wie  Hr.  Auer, 
aber  nach  Seiten  des  Temperaments  noch  eindringlicher  zu  G^* 
hör  brachte.  Ganz  prachtvoll  hat  Hr.  Auer  auch  seine  Soli 
mit  Clavierbegleitnng  gespielt.  Das  Publicum  spendete  seinen 
Vorträgen  begeisterten  Beifall. 

Zu  einem  musikalischen  Festgenuss  im  höchsten  Sinne 
des  Wortes  gestaltete  sich  der  Ciavierabend,  welchen  Frau 
Carreno   am   6.  März  im  Blauen  Saal  des  Krystallpalastes 

fib.  Wir  müssten  Das,  was  wir  über  die  unvergleichliche 
ünstlerschafb  dieser  g^ialen  Frau  anlässlich  deren  eigenen 
Concertes  Ausgang  v.  Saison  und  letzten  Auftretens  im  Neuen 
Gewandhaus  gesagt  haben,  um  noch  eini^  Superlative  der 
Begeisterung  steigern,  wenn  wir  den  fftscinirenden  Eindruck 
schildern  wollten,  den  auch  ihre  diesmaligen  Vorträge  auf 
das  zahlreich  zu  diesem  Concert  erschienene  Auditorium  aus- 
übten. Mit  S.  Baches  Chromatischer  Phantasie  und  Fuge  in 
der  V.  Bülow^schen  Ausgabe  beginnend,  hat  Frau  Carreno 
wie  in  diesem  gewaltigen  Werke  auch  in  Beethoven*s  Sonate 
Op.  53,  in  verschiedenen  Compositionen  von  Chopin,  in  Schu- 
mann*s  Gmoll-Sonate  und  einer  Anzahl  Liszt'scher  Compositio- 
nen sich  mit  flammenden  Zeichen  in  die  Erinnerung  ihrer  Zu- 
hörer eingetragen  und  die  Letzteren  zu  unverlÖschlichemDank 
für  die  ihnen  oereiteten,  nach  Seiten  der  Technik  und  Modu- 
lation des  Tons,  wie  bezüglich  der  Empfindungstiefe  und 
Selbständigkeit  der  Auffassung  gleich  wundervollen,  weit 
über  die  ursprünglichen  Nummern  des  Programms  hinaus- 
gehenden musikuischen  Offenbarungen  verpflichtet.  Wie 
immer,  bediente  sich  Frau  Carreno  eines  Bechstein-Flügels, 
der  unter  ihren  Händen  als  ein  ganz  vorzügliches  Exemplar 
seiner  Art  sich  bewährte.  F.  - 

Leipzig.  Die  T.Kammermusik  im  Neuen  Gewand- 
hause, ausgeführt  von  den  HH.  Prill,  Rother,  ünken- 
stein,  Wille  und  J.  Kien  gel,  wurde  eröffiiet  mit  Mozart's 
sonnigem  Divertimento  in  Esdur  für  Violine,  Viola  und  Vio- 
lonceU^  ,  Die. Wiedergabe  dieses  Werkes  steigerte  sich  nach 
Ueberwindung  der  anOknglichen  Stimmungsreserve  der  Spieler 
von  Satz  zu  »atz,  so  besonders  in  den  Andante- Variationen, 
zu  vollendeter  Scnönheit,  wie  andererseits  der  dem  Menuette 
innewohnende  köstliche  Humor  zur  vollen  Geltung  kam.  Er- 
rangen sich  daher  die  HH.  Prill,  ünkenstein  und  Wille  hier- 
mit wärmsten  Beifall,  so  blieb  ihnen  derselbe  auch  in  dem 
unter  Mitwirkung  des  Hm.  Bot  her  gespielten  stellenweise 
undankbar  für  Streichinstrumente  liegenden,  schönen  Schu- 
mann*schen  AmoU-Streichquartett  getreu.  Den  Beschluss  und 
zugleich  den  Glanzpunct  des  Abends  bildete  jedoch  unstreitig 
Schubert's  Cdur^treichquintett^  das  unter  Hinzutritt  des  Hm. 
Kien  gel  eine  wahrhaft  berücsende  Wiedergabe  fand.  Das 
Publicum  spendete  den  Künstlern  für  diese,  in  jeder  Bezieh- 
ung die  höchsten  Anforderungen  erfüllende  Leistung  den 
herzlichsten  Beifall,  welcher  sich  an  anderer  Stelle,  als  dem 
Gtowandhause,  wohl  sicher  noch  in  viel  explosiverer  Weise 
gelöst  haben  würde.  — n— . 


Conoertumsohau. 

Altenburg.  129.  Aufführ,  der  Sin^;akad.  (Sitt  a.  Leip- 
zig) m.  H.  Hof  mann 's  „Prometheus"  £^Soli,  Chor  u.  Orch. 
unt.  Solist  Mitwirk,  des  Frl.  Eost  a.  Berlin  u.  der  HH.  Gausche 
a.  Creuznach  u.  Seebach  a.  Leipzig.  (Das  neueste  chorische 
Werk  des  Berliner  Tonsetzers  hat  nach  den  unsjvorliegenden 
Zeitungen  einen  durchschlagenden  Erfolg  gehabt.  Ueber  die 
Novität  schreibt  die  „A.  Z.  u.  A.:  „Die  formelle  Anlage  des 
Werkes  ist  theils  lyrisch^  theils  dramatisch,  und  in  letzterer 
Beziehung  tritt  der  Charakter  des  Prometheus  in  heroischer 
Gestalt  nervor.  Den  Schwerpunct  seines  musikalischen 
Schaffens  gibt  Hofmann  theils  in  anmuthiger,  lebensfreudi- 
ger, theils  in  dramatischer  und  wild  leidenschaftlicher  Musik. 
Er  instrumentirt  brillant,  die  Klangfarbe  des  Orchesters  ist 
von  grosser  Schönheit^  der  Componist  weiss  alle  orchestralen 
und  vocalen  Mittel  effectreich  zu  verwerthen,  er  lässt  Vieles 
in  weichen,  sentimentalen  Stimmungen  ausklingen,  wir  hören 
verwandte  Stimmungsbilder  und  doch  keine  Wiederholungen ; 
aber  auch  die  dramatische  Charakteristik  ist  originell,  eigen- 
artig  ohne   Beminiscenzen ,   und   bei   vollster  Wahrung  der 


168 


Melodik  und  Harmonie  weiss  Hofmann  ernste,  tragische, 
düstere  Tonbilder  zu  zeichnen,  gewaltige  Stürme  zu  entfes- 
seln. In  immer  neuen  Gedanken  bezüglich  der  melodischen 
Erfindung  schreitet  die  Handlung  vorwärts.^  Von  den  Solisten 
ist  Hr.  Gausche  infolge  einer  Indisposition  an  der  vollen  Ent- 
faltung seiner  Stimmmittel  verhindert  gewesen.  Hr.  Seebach 
hat  die  Basspartie  des  Zeus  mit  „kräftig  entwickelter  Stimme 
von  schönem  Klang  und  ^sympathischer  Färbung**  sehr  an- 
sprechend durchgeführt.  In  Frl.  Rost  hat  man  eine  ausge- 
zeichnete Goncertsäneerin  kennen  gelernt,  die  vortre£flich  zu 
phrasiren  wisse,  und  deren  Stimme,  vorzüglich  geschult,  von 
edlem  Metall,  biegsam  und  weich  und  bis  in  die  höchsten 
Lagen  von  einschmeichelndem  Wohllaut,  in  allen  Lagen 
gleichmässig  schön  geklungen  habe  und  jeden  Ausdrucks 
fähig  gewesen  sei.  Ganz  ausgezeichnet  sind  die  Chöre  und 
das  Orchester  ihren  verschiedenen  Aufgaben  gerecht  gewor- 
den. Wie  der  anwesende  Componist,  so  ist  auch  Hr.  Gapell- 
meister Sitt,  dessen  ausserordentlicher  Mühewaltung  und 
Hingebung  bei  der  Einstudirung  das  Werk  seinen  wanrhaft 
grossartigen  Erfolg  mit  zu  verdanken  hatte,  ausserordentlich 
gefeiert  worden.  Ausser  den  beiden  grossen  den  HH.  Hof- 
mann und  Sitt  von  der  Singakademie  gestifteten  Lorbeer- 
kränzen erhielt  der  Letztere  auch  noch  einen  solchen  von 
den  Seminarabiturienten  gewidmet.) 

Annaberg.  7.  Museumsconc.  (Beichardt):  2.  Nord.  Or- 
chestersuite Y.  Hamerik,  Seren,  a.  der  Ddur-Symphonie  v. 
Sgambati,  Ouvert.  „Meeresstille  und  glückliche  Fahrt**  v. 
Mendelssohn,  AmoU-Ghaconne  v.  A.  Durand.  G^sangvorträ^ 
des  Frl.  Mandem  („Das  Ständchen**  v.  Hill  er,  „Möcht  im 
Walde  mit  dir  gehn**  v.  Gornelius,  „Der  Mond  kommt  still 
ge^mgen**  v.  Gbura  Schumann,  „Gemäht  sind  die  Felder** 
V.  W.  Berger  etc.). 

Bremen.  4.  Elammermusik  der  HH.  Bromberger  u.  Ska- 
litzky  unt.  Mitwirk,  der  HH.  Scheinpflug,  v.  Fossard,  Prof. 
Becker  a.  Frankfurt  a.  M.  u.  Werner  (Speicher),  sowie  Tittl 
(Tromp.):  Sept.  f.  Glav.,  Tromp.  u.  Streichinstrumente  von 
Saint-Saöns,  Ddur-Streichquart.  v.  Borodin,  Fdur-Violon- 
cellson.  V.  Marcello.  —  Am  6.  Febr.  Gonc.  des  Frauenchors 
(Bromberger):  Blumenmädchen- Scene  a.  „Parsifal**  v.  Wag- 
ner (am  AnfiEing  und  Schluss  des  Programms),  „Die  Blumen- 
geister** f.  Soli,  Ghor  u.  Glav.  v.  I.  Hallström,  Gesaxigsolo- 
vorträge  der  Frls.  Hölldobler  u.  Berard  („Loreley"  v.  Liszt 
u.  „Von  ewiger  Liebe**  v.  Brahms). 

Clneinnati.  6.  Gonc.  des  Gincinnati  Symph.  Orch.  (van 
der  Stucken):  1.  Symph.  v.  Schumann,  „Egmont**-Ouvert.  v. 
Beethoven,  „Zorahayda**  v.  Svendsen,  Slav.  Tanz  v.  Dvo- 
f&k,  2.  Glavierconc.  v.  Brahms  (Hr.  Joseffjr). 

Dordreebt.  2.  Soiröe  f.  Kammermusik  der  HH.  Yink, 
Erdelmann  n.  Haagmans  unt.  Mitwirkung  der  HH.  van  der 
Wissel  a.  dem  Haag  u.  Bouman:  Glavierquint.  v.  G.  Franc  k, 
Streichquint.  Op.  168  v.  Schubert. 

Genf.  8.  Abonn.-Gonc.  im  Stadttheater  (W.  Behberg): 
4.  Symph.  v.  Brahms,  Reitermarsch  v.  Schubert-Liszt,  Air 
a.  dem  Goncerto  grosso  in  DmoU  f.  Streichorch.  v.  Hfindel, 
Violinvortrftge  des  Hm.  Auer  a.  St  Petersburg  (Gonc.  u. 
Romanze  v.  Tscha'ikowsky,  SMm.  v.  A.  Arensky  u.  Taran- 
teile eig.  Gomp.). 

Haarlem.  4.  Gonc.  des  Bach-Ver.  (Sohlegel):  8. Symph. 
V.  Brahms,  Ouvert.  „Meeresstille  und  glückUche  Falirt*'  v. 
Mendelssohn,  Irrlichtertanz,  Sylphentanz  u.  Ungar.  Marsch  a. 
„Faust's  Verdammung**  v.  Berlioz,  YiolinvorMge  des  Hm. 
Prof.  Dr.  Joachim  a.  Berlin  (1.  Gonc.  v.  Bruch,  drei  Ungar. 
Tänze  V.  Brahms-Joachim  etc.). 

Jena«  Gonc.  des  Akad.  G^esangver.  unt.  sollst.  Mitwirk, 
des  FrL  Lom,  der  Frau  Lincke  u.  der  HH.  NeuiFer  a.  Weimar, 
Dr.  Paul.  Dr.  Merian-Genast,  Pfau  u.  Reimerdes  am  21.  Febr.: 
„Manfrea**-Mu8ik  v.  Schumann,  Schicksalslied  f.  Ghor  u.  Orch. 
u.  Rhapsodie  f.  Altsolo,  Männerchor  u.  Orch.  v.  J.  Brahms, 
„Meeresstille  tmd  glückliche  Fahrt**  f.  Ghor  u.  Orchester  v. 
Beethoven. 

Leipzig.  20.  Abonn.-Gonc.  im  Neuen  Gewandhaus  (Nikisch) : 
Symph.  („L'Ours**)  v.  Haydn,  „L'Arlösienne**  v.  Bizet,  Violin- 
vorträge des  Hrn.  Auer  a.  St.  Petersburg  (Ddur-Gonc.  v. 
Tschaikowsky,  Seren,  v.  Arensky,  Tarantelle  eig.  Gomp. 
etc.).  —  Gonc.  des  Hm.  Pinks.(Ges.)  unt.  Mitwirk,  der  HH.  Prof. 
Dr.Reineckeu.Dr.  Kiengel  (Glav.)  am  2.  März:  Variat.  f.  zwei 
Olaviere  v.  Schumann,  Gesangsoli  v.  Em.  Paul  („Herbst**  u. 
„Winter**),  L.  Neu  hoff  („Vorbei**),  P.Gast  („Liebesmacht**), 
G.  Reinecke  („Eine  Novelle  in  acht  Liedern**),  J.  Brahms 
(„Sind  es  Schmerzen**),  J.  0.  Grimm  („Prinzessin**),  P.  Kien- 
gel („Georeia's  Hügel**  u.  „In  der  Nacht**)  und  P. Umlauft 
(.fFrühlingsnoffnang**,    „Der  Knabe  und   das  Immlein**    und 


Morgenländisches  Lied).  —  Gonc.  des  Riedel- Ver.  (Prof.  Dr. 
Kretzschmar)  unt.  solist.  Mitwirk,  des  Frl.  Münch  a.  Frank- 
furt a.  M.  u.  Habermehl  u.  der  HH.  Pinks  u.  Wittekopf  ▼. 
hier:  „Magnificat**  v.  S.  Bach,  „Te  Deum**  v.  H.  Berlioz.— 
Glavierabend  der  Frau  Garreno  am  6.  März  m.  Gompositionen 
V.  S.  Bach-v.  Bülow  (Ghromat.  Phant.  u.  Fuge),  Beethoven 
(Sonate  Op.  63),  Ghopin  (Esmoll-Polon.,  Asdur-Ballade  etc.), 
Schumann  (Gmoll-Son.).  Liszt  (Sonetto  del  Petrarca,  Edur- 
Polon.  etc.).  —  7.  Kammermusik  im  Neuen  Gewandhaus: 
Streichquintett  Op.  168  v.  Schubert,  Amoll-Streicbquartett  v. 
Schumann,  Esdur-Divert.  f.  Viol.,  Bratsche  u.  Violoncell  v. 
Mozart.  (Ausfllhrende:  HH.  Prill,  Rother,  Unkenstein, Wille 
u.  J.  Klengel.)  —  Liederabend  der  Liedertafel  (Dr.  Klengel) 
am  7.  März:  Männerchöre  v.  M.  Hauptmann,  Schumann,  Veit 
(-Der  König  in  Thule**),  Hamma  („Abendruhe**),  Gade 
(Waldlied),  Beschnitt  („Rheinfahrt**,  m.  Basssolo  [Hr. 
Schütze]  und  Söderman  (BröUopsmarsch),  Solovorträge  der 
Sängerin  Frau  Hohlfeld  („Muss  es  eine  Trennung  geben**  v. 
Brahms,  „Domröschen**  v.  P.  Klengel,  Berceuse  v.  Gha- 
minade,  „Willkommen,  mein  Wald*'  v.  Franz  etc.),  des 
Hm.  Schütze  (pBlick  ich  umher**  a.  „Tannhäuser**  v.  Wag-. 
ner)  u.  des  el^ähr.  Pianisten  Wilhelm  Backhaus  (Praelud.  u. 
Fuge  in  Gisdur  v.  S.  Bach,  „Norwegischer  Brautzug  im 
Vorüberziehen**  u.  „Gameval**  v.  Grieg,  6.  „Gonsolation**  v. 
Liszt  etc.). 

London.  MondayPop.  Goncerts:  26.  Nov.  EmoU-Streich- 
quart.  V.  Mendelssohn,  Glav.-Violinson.  (welche?)  v.  Brahms, 
Soli  f.  Ges.,  f.  Clav.  u.  f.  Violonc.  v.  Haydn-Piatti  (Cdur-Son.). 
(Ausführende:  Frls.  Petersen  [Ges.]  u.  Kleeberg  [Glav.],  FrL 
Wietrowetz,  Hr.  Piatti  u.  A.  m.  [Streicher].)  2.  Dec.  Ödur- 
Streichouart.  v.  Haydn,  Gdur-Glav.-Violinson.  v.  Brahms, 
Soli  f.  Ges.  V.  Brahms  u.  Gounod,  f.  Glav.  u.  f.  Violonc.  v. 
Bruch  („Kol  Nidrei**).  (Ausführende:  Frls.  Thomas  [Ges.], 
Zimmermann  [Clav.]  u.  Wietrowetz  [VioL],  Hr.  Piatti  [Violonc.] 
u.  A.  m.)  9.  Dec.  AmoU-Streichquart.  v.  Schumann,  Bdur- 
Glaviertrio  v.  Schubert,  Soli  f.  Gesang  v.  Händel,  Schubert, 
Brahms  und  Grieg,  x.  Clav.  u.  f.  Viol.  v.  S.  Bach  (Gmoll- 
Prael.  u.  Fuge).  (Ausführende:  Frl.  Boye  [Ges.],  HH.  Reise- 
nauer  [Clav.].  Arbos  [Viol.l  u.  A.  m.)  14.  Dec.  Gdur-Streich- 
quint.  und  Giav.-Violoncellson.  Op.  102.  No.  2,  v.  Beethoven, 
Soli  f.  Ges.  V.  Schubert  u.  Brahms,  i.  Clav.  v.  Schumann 
(„Camaval**)  u.  f.  Viol.  v.  Wieniawskz  („Legende**).  (Aus- 
führende: Frau  Lee  [Ges.],  HH.  Reisenauer  fClav.],  Arbos 
[VioL]  u.  A.  m.)  16.  Dec  Fdur-Streichquart.,  Gaur-Claviertna 
u.Waldsteinson.  v.  Beethoven,  Soli  f.  Ges.  (Ausführende:  HH. 
Greene  [Ges.],  Reisenauer  [Clav.],  Job.  WolfF  [VioL]  u.  A.  m.) 
6.  Jan.  Gdur-Streichquint.  Op.  163  v.  Schubert,  AmoU-Ol** 
viertrio  v.  Tscha'ikowsky,  Soli  f.  Ges.  (Ausführende:  Hr.* 
Mills  [Gesang],  Frau  Hall6,  Hr.  Piatti  u.  A.  m.  [Streicher].) 
18.  Jan.  Esdar-Streichquart.  V.  Gherubini,  Ddur-Ctav.-Violon- 
cellson.  V.  Mendelssohn,  Soli  f.  Ges.  u.  f.  Glav.  v.  Beethoven 
(Son.  Op.  81).  (Ausführende:  FrL  Boye  [Ges.],  Hr.  Borwick 
[Clav.],  Frau  Hallö  u.  A.  m.  [Streicher].)  20.  Jan.  Streich- 
quint. Op.  111  V.  Brahms,  Gdur-Glaviertrio  v.  Haydn,  Vio- 
lonc.-Glavierson.  v.  A.  Piatti,  Soli  f.  Ges.  v.  Brahms  und 
Tschaikowsky  u.  f.  Clav.  v.  Schumann  (Davidsbündler- 
Tänze).  (Ausführende:  Hr.  Rumford  [Ges.],  FrL  F.  Davies 
[Clav.],  Hr.  Piatti  u.  A.  m.  [Streicher].)  —  SJaturday  Pon.Gon- 
certs:  80.  Nov.  Amoll-Streichquart.  v.  Schubert,  Gmoll-Gla- 
viertrio  y.  Rubinstein,  Soli  f.  Ges.  u.  f.  Glav.  v.  S.  Bach- 
Liszt  (AmoU-Prael.  u.  Fuge)  u.  Liszt  (Rhapsodie  [welche?]). 
(Ausführende:  Frl.  Petersen  [Gee.],  Hr.  Rosenthal  [Clav.]  n. 
A.  m.)  7.  Dec.  Esdur-Streicnquart.  v.  Mendelssohn,  Glav.- 
Violinson.  Op.  80,  No.  8,  V.  Beethoven,  Soli  f.  Ges.  v.  Franz 
u.  G.  Thomas,  f.  Glav.  v.  Paderewski  u.  Stojowski  u. 
f.  Violonc.  V.  Haydn.  (Ausführende:  Damen  Gk>mez  [Gesang], 
de  Lara  [Clav.],  Wietrowetz,  Hr.  Piatti  u.  A.  m.  [Streichen.) 
4.  Jan.  D  moU-Streichquart.  v.  Mozart,  Adur-Glav.-Violoncell- 
son.  V.  Beethoven,  Soli  f.  Ges.  u.  f.  Clav.  v.  Schumann 
(Syinphon.  Etüden).  (Ausführende:  HH.  Rumford  [Gesang^ 
Reisenauer  [Clav.]  u.  A.  m.)  11.  Jan.  AmoU-Streichquart.  v. 
Mendelssohn,  Edur-Glaviertrio  v.  Mozart,  Soli  f.  Ges.,  f.  Glav. 
(Phant.  Ojo.  17  v.  Schumann)  u.  f.  Violonc.  (Ddnr-Sonate  v. 
Locatelli-Piatti).  (Ausführende:  HH.  Greene  [Ges.],  Borwick 
[Clav.],  Piatti  [Violonc]  u.  A.  m.)      18.  Jan.    Esdur-Streicb- 

äuart.  Op.  61  v.  Dvo^äk,  Rondo  brilL  f.  Glav.  u.  VioL  von 
chubert,  Soli  f.  Ges.,  f.  Clav.  u.  f.  Violonc.  v.  Piatti  («The 
Entreaty**  u.  „The  Race"").  (Ausführende:  HH.  Nicholl  [Qes.1, 
Borwick  [Clav.],   Frau   Hall6   [VioL],   Hr.  Piatti  [ViolonceU 
u.  A.  m.) 

Paris.    Goncerte   der   Grossen   ()per   (Vidal):    29.  Dec. 
„Temps  de  guerre**  f.  Chor,  Orch.  u.  Orgel  (Hr.  Lettin)  von 


169 


F.  le  Borne  (unt.  Leit.  des  Comp.))  Bruchstücke  aus  dem 
2.  Act  der  Oper  „Le  Dnc  de  Ferrare**  v.  G.  Marty  (unt.  Leit. 
des  Ck>mp.  u.  sollst.  Mitwilrk.  der  Damen  Caron  u.  Beauvais, 
sowie  der  HH.  Vaguet  a.  Douaillier),  lyr.  Episode  „Nuit  de 
Noöl"  f.  Soli  (Frl.  Lacombe  u.  HH.  Bartet  u.  BrÄmont),  Chor 
u.  Org.  (Hr.  Yieme)  ▼.  G.  Piernö  (unter  Leit.  des  Comp.), 
Finale  des  2.  Actes  a.  der  „Vestalin**  v.  Spontini  (Soli:  Frau 
Caron  u.  Hr.  Delmas),  Reo.  u.  Arie  a.  „Iphigenie  in  Tauris** 
V.  Piccini  (HH.  Delmas  u.  Gandubert),  Alte  Tänze  v.  Hameau, 
Faurö,  Lulli  u.  Händel,  ausgeführt  vom  Balletcorps.  19.  Jan. 
Orchestersniten  v.  H.  Büssjer  („A  la  Villa  Meoicis*')  und 
Hirschmann  (unter  Leitung  der  Comp.),  Prolog  a.  „Fran- 
9oise  de  Bimini"  v.  A.  Thomas  (Damen  Hegion  u.  Laiargue 
u.  HH.  Benaud  u.  A£fre),  Bruchstück  a.  dem  2.  Act  von 
„Oedipe  a  Colone"  v.  Sacchini  (Frl.  Lafargue  u.  Hr.  Delmas), 
„Le  äonge  de  la  Sulamite"  v.  A.  Bachelet  (unter  Leit.  des 
Comp.,  ges.  y.  Frau  Bosman  u.  Hrn.  Affire),  Alte  Tänze,  ge- 
tanzt V.  Balletcorps.  9.  u.  16.  Febr.  (Yidal  u.  Marty).  Po6me 
carnavalesque  v.  Ch.  Silver,  dramat.  Feerie  „La  Belle  au 
bois  dormant"  ▼.  G.  Hue,  „L*£nterrement  d^Ophelie"  und 
Ra|)s.  cambodgienne  v.  Bourgault-Ducoudray,  lyr.  Dicht. 
„Sainte-C6cile"  v.  Ch.  Lefebvre  (Solisten;  Frl.  Berthet  u. 
HH.  Gautier  u.  Bartet),  Choeur  triomphal  a.  „Mazeppa"  v. 
C.  de  Grandval,  2.  Bild  des  1.  Actes  a.  „Alceste"  v.  Gluck 
(Solisten:  Frau  Caron  u.  HH.  Delmas  u.  Douallier),  Alte  Tänze, 
getanzt  vom  Balletcorps.  —  Conservat.-Concerte  (Taffanel): 
7.  u.  12.  Jan.  2.  Symph.  u.  JI!oriolan"-Ouvert.  v.  Beethoven, 
Ode-Symph.  „La  Mer"  v.  V.  Jonciöres  (Solo:  Frau  Landi), 
2.  Act  a.  „Orpheus"  v.  Gluck  (Soli:  Damen  Landi  u.  Bieu), 
Polon.  a.  „Struensee"  v.  Meyerbeer.  26.  Jan.  u.  2.  Febr.  S3pin« 
phonien  v.  Mozart  (GmoU)  u.  Barlioz  („Romöo  et  Juliette" 
[Solo:  Hr.  Douallier],  „Struensee"-Ouvert.  v.  Meyerbeer,  Psalm 
150  f.  Chor,  Orch.  u.  Org.  v.  C.  Franck.  —Colonne-Concerte: 
12.,  19.  u.  26.  Jan.,  2.  n.  9.  Febr.  „Faust's  Verdammung"  v. 
Berlioz.  (Solisten:  Frl.  Pregi  resp.  Frau  de  Montalant  und 
HH.  Cazeneuve,  Auguez  u.  iMivette). —  Lamoureux-Concerte: 
12.  Jan.  Cmoll-Symph.  (m.  Orgel)  v.  Saint-Saöns,  „Man- 
fred"-Ouvert.  V.  Schumann,  „Espana"  v.  E.  Chabrier,  „D6fi 
de  Phoebus  et  Pan"  v.  S.  Bach  (Solisten:  Damen  Lovano  u. 
Bemy  u.  HH.  Lafieurge,  Morel  u.  Bailly),  Spinnerinnen-Chor 
a.  dem  „Fliegenden  Holländer"  v.  Wagner,  symphon.Yariat. 
f.  Clav.  (Hr.  Jossic)  u.  Oroh.  v.  ^  Franck.  .19.  Jan.  5.  Sym- 

Ehonie  v.  Beethoven,  „Zauberfl&ten"-Ouvert.  v.  Mozart,  „Tann- 
äa8er"-0uvert.  u.  ^iegfried-Idyll"  v.  Wagner,  Solo  vortrage 
des  Frl.  Passama  (Ges.,  „Stella"  v.  Lutz)  u.  des  Hm.  Livon 
(Clav.,  Gmoll-Conc.  v.  Saint-Saöns).  26.  Jan.,  2.,  9.  u.  16. 
Febr.  mit  gleichem  Programm:  „La  Dunnation  de  Faust"  v. 
Berlioz.  (Solisten:  Frl.  Passama  u.  HH.  La&rgne,  Bailly  u. 
Blancard.)  —  Pister-Concerte :  12;  Jan.  Orchestorsuiten  von 
E.  Lalo  („Namouna")  und  Ch.  M.  Widor  („La  Korrigane"), 
Ouvertüren  y.  Beethoven  (I9o.  3  zu  „Leonore")  u.  Mendels- 
sohn (n^^y  Blas"),  Marsch  v.  Borodin,  Lied  ohne  Worte  v. 
Tschaikowsky,  Somanze  v.  Saint-Saöns.  2.  Febr.  Or- 
cheetersniten  v.  A.  Bruneau  („L'Attaque  du  moulin")  und 
Lalo  („Namouna"),  ,^Leonoren"-Ouvert.  (welche?)  v.  Beetho- 
ven, „Loreley"-Vor8piel  V.  Bruch,  OflTert.  f.  Org.  u.  Orch.  V. 
B.  Man  dl,  Ciaviervorträge  des  Hrn.  Ch.  Foerster  (Scherzo  a. 
dem  Bmoll-Conc.  v.  X.  Scharwenka,  2.  Ungar.  Bhape.  v. 
Liszt  etc.).  9.  Febr.  „Carmen"-Snite  u.  Ouvert.  „Patne"  v. 
G.  Bizet,  Alte  Tänze  v.  ftameau,  Campra  u.  Grötry,  Suite  ä 
la  Hongroise  f.  VioL  (Hr.  Lefort)  u.Orch.  v.  P.  Chabeaux, 
Ciaviervorträge  des  Hm.  H.  Bauer  (Gmoll-Conc.  v.  Saint- 
Saäns,  6.  Ungar«  Bhaps.  v.  Liszt  etc.).  —  d'Harcourt-Conc. 
am  6.  Jan.:  I^mphonien  v.  Beethoven  (No.  4)  und  Y.  Jon- 
ciöres(romantiqne),  „Le  Bouet d'Omphale"  v.  Saint-Saöns, 
Ouvert.  zum  „Fliegenden  Holländer"  v.  Wagner,  Ghesang- 
vorträge  deB  Hm.  Muratet  (u.  A.  Walther*s  Freislied  a.  den 
„Meistersingem"  v.  Wagner).  —  Conc  der  SociötÄ  Philharm. 
Breitner  am  22.  Jan.:  Sept.  f.  Clav.,  Tromp.  u.  Streichinstru- 
mente V.  Saint-SaSns,  GmoU-Claviertrio  v.  Schumann,  Ghe- 
sangvorträge  der  Frau  B.  Marchesi.  (AusfCÜirende  Listra- 
mentalisten:  HH.  Breitner  [Ciavier],  Teste,  B6my,  Tracol, 
Bailly,  Salmon  u.  Controne.)  ^^ 

Sehwelm.  2.  Kammermusikabend  der  HH.  Seipt  v.  hier 
(Ckv.),  V.  Dameck,  AUner,  Forberg  u.  Schmidt  aus  Barmen 
(Streicher):  Streichquartette  v.  Mozart  (Esdur)  u.  Schumann 
(Op.  41,  No.  8),  Clav.-Yiolinson.  Op.  47  v.  Beethoven. 

Weimar.  6.Abonn.-Cono.  der  groesherzogl.  Musikschule: 
Streichoct.  v.  Mendelssohn  (HH.  Eabisch,  Wolf,  Kretschmar, 
Mehlhom,  Koch,  Stier,  Uttner  u.  Saal),  Blasoct.  v.  F.  Lach- 
ner (HH.  Kaiser,  Beyer,  Kabisch,  Weise,  Knorre,  Lenser, 
Kauber  u.  Zaspel),  Solovorträge  des  Frl.  Petzold  (Ges.,  „Nach 


Jahren",  „Asyl^  u.  Sonnenwende"  v.  C.  Bor  ich)  u.  des  Hrn. 
Uttner  (Yiolonc,  Mel.  v.  Hub  er  u.  Spinnerlied  v.  Popper). 

mf^  Veraltete  Programnu,  sowie  Programme  ohne  Angabe  von  Ort  und 
Datum  müssen  vollständig  unbeachtet  bleiben/ 

Engagements  und  GBste  in  Oper  und  Conoert. 

Budapest.  Hr.  Generaldirector  Felix  Mottl  aus  Carls- 
ruhe dirigirte  am  24.  Febr.  mit  grösstem  Erfolge  Eines  der 
hiesigen  Philharmonischen  Concerte,  während  seine  Gattin 
ausserordentlichen  Beifall  durch  ihre  Lieder  vortrage  erregte. 
—  Cöln.  Im  letzten  Gürzenichconcert  hat  Hr.  Lamond  aus 
Frankfurt  a.  M.  mit  seinem  grossarligen  Ciavierspiel  gerechtes 
Aufsehen  erregt.  —  Forst  1.  L.  volles  Lob  verdiente  die 
Wahl  der  Solisten  für  die  Aufführung  von  Schumann's  „Das 
Paradies  und  die  Peri**  am  8.  März.  Frl.  Reimann  aus 
Berlin  hat  sich  als  Peri  die  herzlichsten  Sympathien  erwor- 
ben, die  durch  das  ihr  im  Schlusssatz  widerfanrene  Malheur 
nicht  verscherzt  werden  konnten,  und  mit  tiefer  Empfindung 
behandelte  Frl.  Thomas  aus  München  die  Altpartie.  Ein  Te- 
norist mit  einem  Organ  von  prächtiger  Fülle  und  Weichheit 
und  mit  trefflicher  Auffassung  ist  Hr.  Hintzelmann  aus 
Berlin.  Und  der  einheimische  Bassist  Hr.  Köhler  schloss 
sich,  obgleich  nicht  Sänger  von  Fach,  den  Genannten  wür- 
digst an.  —  Greiz.  Als  eine  feinfühlige  Sängerin  erwies  sich 
im  3.  Abonnementconcerte  des  Musik  Vereins  Frl.  Hiller  aus 
Stuttgart.  Man  wird  namentlich  Lieder  selten  in  so  deli- 
ciöser  und  warmbelebter  Ausführung  hören,  wie  sie  durch 
diese  Künstlerin  geboten  wird.  Dass  Frl.  Hiller  sich  der 
herzlichsten  Aufnahme  bei  unserem  Publicum  zu  erfreuen 
hatte,  versteht  sich  von  selbst.  —  Halberstadt.  Zum  Gelin- 
gen der  von  dem  hiesigen  Oratorienverein  jüngst  veranstal- 
teten Aufführung  von  Yerdi's  Bequiem  trugen  ganz  wesent- 
lich die  mitwirkenden  Solisten  aus  Frankfurt  a.  M.  (Frau 
Uzielli),  Leipzig  (Frau  Metzler-Löwy  und  Hr.  Pinks) 
und  Dessau  (Hr.  v.  Krebs)  bei.  Die  ätherisch-liebliche 
Stimme  der  Frau  Uzielli  entzückte  nicht  minder,  wie  der 
wohllautgesättigte  und  überaus  schmieesame  Alt  der  Frau 
Metzler-Löwy,  deren  Yortragsweise  sicn  ausserdem  durch 
inniesten  G^fühlsausdruck  auszeichnet  und  nachhaltigste 
Wirkungen  erreicht.  hHr.  Pinks  schloss  sich  den  beidezi 
Damen  aufs  Bühmlichste  an,  und  auch  Hr.  v.  Krebs  blieb 
seiner  Aufgabe  Nichts  schuldig.  —  Hamburg.  Ln  letzten 
Caecilien- Vereinsconcert  („Franciscus''  von  Tinel)  führte  sich 
als  Sopranistin  mit  schönen  und  wohlgepflegten  stimmlichen 
Mitteln  und  warmer  Auf&ssrmg  Frau  Helene  Günther  aus 
Frankfurt  a.  M.  ein,  während  Hr.  Di  er  ich  aus  Leipzig  in 
der  Wiedergabe  der  Titelpartie  sich  als  Gesangs-  und  Yor- 
tragsmeister  erster  Ordnung  bewährte.  —  Hannover.  Ln 
5.  Abonnementconcert  des  k.  Orchesters  war  Hr.  Jul.  Klengel 
aus  Leipzig,  ein  hier  lange  Zeit  nicht  gehörter  Künstler,  der 
Gegenstand  der  feurigsten  Ovationen.  Er  hat  auch  hier  be- 
wiesen, dass  er  unter  den  ersten  lebenden  Yioloncellmeistern 
der  Erste  ist,  ein  Künstler  mit  phänomenaler  Technik  und 
herrlichem  Yortrag.  —  München.  Das  Concert,  welches  die 
k.  sächsische  Kammervirtuosin  Frau  Margarethe  Stern  am 
2.  März  hier  veranstaltete,  ist  von  ^prossem  künstlerischen 
Erfolg  für  diese  aus^^eichnete  Pianistin  ^wesen.  Allgemein 
erkannte  man  ihr  eine  hoch  virtuose  und  dabei  durchgeistigte 
Technik,  seltene  Modulationsfilhigkeit  des  Tons  und  eigen- 
artige, poetisch  vertiefte,  classischer,  wie  modemer  Musik 
gleich  liebevoll  entgegenkommende  Auffassung  zu. 

Kirohenmusik. 

Leipzig.  Thomaskirche:  7.  März.  „Gethsemane*'  Ton 
S.  Bach.  „0,  du  armer  Judas**  v.  A.  de  Brück.  „Crucifixus** 
V.  E.  F.  Richter. 

OpernauffOhrungen. 

Februar. 

Wien.  K.  k.  Hof-Opemtheater:  2.,  6.,  19.,  19.,  22.  u. 
27.  Der  Evangelimann.  3.  Siegfried.  4.  u.  18.  Mignon.  6.  Der 
Trompeter  von  Säkkingen.  7.  Die  Afrikanerin.  8.,  15.  u. 
29.  Hansel  und  Gretel.  9.  Lohengrin.  11.  Der  Waffenschmied. 
18.  Die  Meistersinger.  14.  Die  Jüdin.  17.  u.  24.  Der  fliegende 
Holländer.  20.  Der  Barbier  von  Sevilla.  23.  Bobert  der 
Teufel.  25.  Werther.  28.  Walther  von  der  Yogelweide 
(A.  Kauders). 


160 


Vermisohte  Mtttheilungen  und  Notizm. 

*  Wir  haben  wiederholt  der  rühmlichen  Aufführungen 
der  Seb.  Bach 'sehen  Matthäus-Passion  in  dem  Dorfe 
Deuben  bei  Dresden  unter  Leitung  dee  dortigen  Pfarrers 
Hrn.  Dr.  Johannes  Lehmann  Erwähnung  gethan.  Diese  Auf- 
führungen sollen  auch  weiter  stattfindoo,  und  zwar  immer  am 
Sonntage  Judica  Nachmittags  6  Uhr.  Wer  sich  für  die  durch 
dieselben  gelöste  Frtkge,  das  hehre  Werk  in  volksthümlicher 
Bearbeitung  mit  einfachen  Mitteln  aufzuführen,  interessirt, 
sehe  das  aus  dem  Verlage  des  Albert-Zweigvereins  im  Plauen- 
schen  Grunde  in  Deuben  bei  Dresden  zu  beziehende  Textbuch 
mit  dem  Nachworte  des  Hm.  Pfarrer  Dr.  Lehmann  ein  oder 
wohne  einer  Aufführung  des  Werkes  unter  des  Letzteren 
liebevoller  Leitung  bei.  Was  in  dem  kleinen  Deuben  mög- 
lich ist,  wird  bei  gleicher  Liebe  zur  Sache  auch  unter  anderen 
ähnlichen  Verhältnissen  zu  erreichen  sein. 

*  In  Maastricht  soll  zu  Pfingsten  d.  J.  ein  zweitägiges 
Internationales  Musikfest,  ausgeschrieben  vom  Gesang- 
verein „Maastreechter  staar**,  statt&den. 

*  Die  Sammlungen  für  das  in  Kiel  zu  errichtende  Loewe- 
Denkmal  sind  so  weit  gediehen,  dass  das  bez.  Comitö 
die  AusfÜhruns;  des  Monuments  Hrn.  Prof.  F.  Schaper  in  Auf- 
trag geben  und  als  Ta|;  der  feierlichen  Enthüllung  des  Denk- 
mals den  30.  Nov.  d.  J,  festsetzen  konnte.  Als  Ort  der  Auf- 
stellung des  Monuments  ist  der  freie  Platz  des  DtLstembrooker 
Gehölzes  gegenüber  dem  HohenzoUembade  ausersehen  worden. 

*  Die  Le^nde  „Faust^s  Verdammung*'  von  Berlioz  ist 
von  Hm.  Richter,  dem  Obermaschinenmeister  des  Darm- 
städter Hoftheaters,  für  die  scenische  Aufführung  in 
Deutschland  erworoen  worden.  Die  erste  Versuchstation 
wird  Berlin  im  n.  Sommer  sein. 

*  Die  Classe  der  Schönen  Künste  der  belgischen  Aka- 
demie schreibt  für  1897  einen  Preis  von  800  Frcs.  für  ein 
Glaviertrio  aus.  Nur  eingeborene  oder  naturalisirte  Belgier 
dürfen  an  der  Bewerbung  theilnehmen,  welche  am  1.  Oct.  1897 
geschlossen  wird. 

*  Die  Erstaufführung  der  Wagner 'sehen  „Heister- 
sin^er  von  Nürnberg**  im  Staattheat^r  Ih  Posen  am 
8.  März  hatte  einen  grossen,  enthusiastischen  Erfolg.  Die 
Hauptpartien  waren  in  den  Händen  der  HH.  Schröter 
(Walther  Stolzin§[),  Bübsam  (Hans  Sachs)  und  Hartmann 
(Beckmesser).  Die  Be^e  des  Hm.  Hartmann  bewährte  sich 
vortrefflich.  Am  Schluss  der  Oper  schallten  lauter  Jubelruf 
und  stürmischer  Beifallsturm  durch  das  Haus,  und  wiederholt 
mussten  die  Darsteller  mit  dem  Regisseur  Hartmann  und 
Oapellmeister  Grimm  vor  den  Rampen  erscheinen. 

*  W.^Kienzl's  „Evan^limann**  hat  auch  in  Budapest 
bei  seiner  ersten  Präsentation  die  gewohnte  freundliche  Be- 
grüssung  gefunden. 

*  Ferd.  Hummel's  Oper  .Mara**  gin^  am8.  d.  Mts.  mit 
schönem  Erfolg  erstmalig  in  Hannover  in  Scene. 

*  Die  dreiactige  Oper  „Cläre  Dettin"  von  M.  Meyer- 
Olbers leben,  welche  früher  bereits  in  Weimar  mit  Erfolg 
aufgeführt  wurde,  ist  am  28.  Febr.  auch  in  Würzburg,  dem 
Domicü  des  Oomponisten,  über  die  Bretter  gegangen,  und 
zwar  unter  noch  lebhafterem  Beifall,  als  in  Weimar.  Mün- 
chen und  Mannheim  werden  die  nächsten  Stationen  auf  der 
Reise  sein,  welche  die  Oper  so  glücklich  angetreten  hat 

*  Im  Grand-Thöätre  zu  Nizza  fand  dieser  Tage  die 
1.  Aufführung  der  vieractigen  Oper  „Le  Barde**,  Text  und 
Musik  von  Leon  Gastine l,  statt  und  hatte  einen  vollen 
Erfolg. 

*  Eine  neue  einacti^e  Oper,  „In  Flammen**  von  Max 
Marschall,  hat  sich  bei  ihrer  neuUchen  Erstaufführung  in 
Gotha  als  ein  Werk  von  musikalischer  Eigenart  docu- 
mentirt. 

*  Die  beiden  letzten  Gonce)i;e  der  Philharmonischen 
Gesellschaft  zu  Moskau  wurden  von  Hm.  HofcapeUmeister 
Svendsen  aus  Oopenhagen  dirigirt,  während  das  vornergehende 
Hm.  Mas'zkowski  aus  Breslau  zum  Dirigenten  hatte  und  das 
näc;hst  bevorstehende  von  Hrn.  Niki  seh  aus  Leipzig  geleitet 
werden  wird.  Hr.  Maszkowski sowohl  wie  Hr.  Svendsen  wurden 
ungemein  gefeiert,  der  Letztere  zugleich  mit  in  der  Eigenschaft 
als  Componist,  indem  die  beiden  von  ihm  dirigirten  Goncerte 
zu  einem  Theil  Werke  seiner  Feder  (Ddur-Symphonie  etc.) 
enthielten.    lieber  diese  Compositionen  schreibt  die  „Mosk. 


D.Zeit.**  U.A.:  „In  allen  diesen  Werken  zeigen  sich  die  Vor- 
züge ihres  Meisters:  Frische,  Klarheit,  e^istvolle  und  präg- 
nante, aber  nirgends  Überladene  oder  aufdringliche  Orenest- 
rirung,  gediegene  Verarbeitung  und  Durcharbeitung  der 
Motive  und  reizvolle  Harmonik.  Das  nationale  Element  ist,  zu- 
mal in  der  Svmphonie,  nicht  zu  verkennen,  ohne  sich  jedoch 
aufQÜlig  in  den  Vordergrund  zu  drängen.  Bald  hier,  bald  da 
tauchen  blitzartig  kurze  Phrasen^  Accorafolgen,  Intervalle  auf, 
aus  denen  die  skandinavische  Herkunft  unverkennbar  hervor- 
geht, und  tragen  dazu  bei,  den  Beiz  des  Ganzen  zu  erhöhen." 

*  Nach  der  „Deutschen  M.-Z.**  soll  man  in  Budapest  die 
Gastdirigirerei  in  den  Concerten  der  Philharmoniscnen  Ge- 
sellschaft gründlich  satt  haben.  Der  Minister  habe  der  Letz- 
teren die  Entziehung  der  Subvention  angesagt,  wenn  sie  nicht 
einen  ständigen  Dirigenten  engagire.  Diese  moderne  (Ge- 
pflogenheit wird  auch  anderwärts,  wo  sie  sich  eingenistet  hat, 
für  ein  kunstwidriges  Manöver  angesehen,  da  es  undenkbar 
ist,  dass  ein  Orchester  bei  dem  steten  Wecnsel  des^Dirigenten 
seine  höchste  LeistunKsfähigkeit  erreicht.  Aber  solange  sich 
berühmte  Dirigenten  bereit  finden  lassen,  sich  ihres  Namens 
wegen  als  Cassenmagnete  benutzen  zu  lassen,  solange  wird, 
zumal  das  liebe  Pablicum  sein  Verzügen  an  den  wechseln- 
den Persönlichkeiten  findet,  hierin  ein  Wandel  zu  geordneten 
Verhältnissen  nicht  eintreten. 

*  Hr.  Oapellmeister  Kogel  feiert  in  Madrid,  wo  er 
einige  Concerte  im  Principe  Alfonso  Theater  gastweise  diri- 
girt, glänzende  Triumphe  als  Orchesterleiter.  Von  den  Num- 
mern des  1.  Ooncertes  mussten  Liszt's  „Pröludes**  wiederholt 
werden. 

*  Der  König  von  Württemberg  ernannte  die  Sängerinnen 
Frls.  Czerwenka  und  Emma  Hiller  zu  k.  Kammersänge- 
rinnen und  Kammermusicus  Seitz  zum  Kammervirtuosen  und 
verlieh  Hm.  Oberregisseur  Harlacher  die  goldene  Medaille 
für  Kunst  und  Wissenschaft  am  Bande  des  Kronenordens  und 
Hm.  Opemregisseur  Dr.  Pockh  die  gleiche  Medaille  am 
Bande  aes  Friedrichsordens. 

*  Der  Herzog  von  Sachsen-C!oburg-Gotha  ernannte  den 
Tenoristen  Hm.  Naval  in  Berlin  zum  Kammersänger. 

Todtenliste.  Adolph  Beichel,  Oomponist  und  ehemali- 
ger Musikdirector  in  Berlin,  f,  80  Jahre  alt,  daselbstami.März. 


Offener  Spreohsaal. 

Hr.  Profeesor  Albert  Becker 

hat  in  der  letzten  Nummer  d.  BL  eine  „Entgegnung"  auf  die 
in  No.  S8  und  99  des  vorjährigen  „Musikal.  Wochenblattes*^ 
erschienene  Kritik  seiner  Bearbeitung  des  Kremser'schen 
Dankgebets  veröiFentlicht,  die  ebenfisdls  zu  einer  Entgegnung 
anregt. 

.  i  .  Zunächst  ist  der  Irrthum  des  Hm.  Prof.  Becker  zu 
berichtigen,  dass  er  „in  Bezug  auf  die  von  ihm  bearbeiteten 
Volkslieder  an|;emffen"  worden  sei:  denn  nur  von  dem 
Dank^ebet  ist  die  Kode  gewesen,  die  Existenz  noch  anderer 
Bearbeitungen  erfährt  man  erst  aus  seiner  Entgegnung. 
Femer  war  die  Verkündigung  ex  kathedra:  dass  die  nieder- 
ländiscben  Volkslieder  „nrei"  sind,  entbehrlich;  die  Kritik 
hatte  das  schon  als  selbstverständlich  hingestellt  und  sich 
nur  gegen  die  unberechtigte  Ausnutzung  dessen,  was  Krem- 
ser &n  Volksliedern  Eigenes  hinzugeuian,  erklärt.  Diese 
Auffiassung  wird  auch  von  den  Musik- Verlegern  getheilt^ 
sonst  hätte  z.  B.  der  Vermerk  auf  Hm.  Becker's  Arrange- 
ment: „Eigenthum  des  Verlegers"  ja  gar  keinen  Sinn. 

In  dem  von  Hm.  Becker  in  „amtlichem"  Auftnige 
für  seinen  Domchor  eingerichteten  t>ankgebet  sind  Vorspiel, 
Zwischenspiele,  Nachspiel  und  die  orchestralen  Be- 
gleitungsformen „neu  gesetzt".  Hr.  Becker  bebt  das  be- 
sonders hervor,  während  er  sich  auf  den  Nachweis  selb- 
ständiger, von  Ejremser  unbeeinflusster  Behandlung  des 
Chorsatzes  gar  nicht  einlässt.  Es  ist  nicht  das  Mindeste 
dagegen  einzuwenden,  vielmehr  ganz  natürlich,  dass  er  das 
Wesentliche  des  Kremser'schen  Chorsatzes  imd  den  WeyP- 
schen  Text  beibehielt,  da  es  sich  eben  um  eine  AufBlbrung 
von  Kremser's  Dankgebet  seitens  des  Domchors  handelte. 
Ein  anderes  Ansehen  gewinnt  aber  die  Sache,  nachdem  Hr. 
Becker  sein  Arrangement  hat  drucken  lassen.  Die  Kritik 
hat  diesem  Arrangement,   das  als  ein  von  Kremser  unab- 


161 


hängiges  angesehen  sein  v:\W^  den  Werth  einer  selbstän- 
digen Arbeit  nicht  zugestanden  und  das  eingehend  begründet. 
Gregen  dieses  Urtheil  tritt  Hr.  Becker  auf,  widerlegt  es  aber 
nicht,  sondern  versucht  nur,  einen  Theil  der  unleugbaren 
Entlehnungen  zu  rechtfertigen. 

Seine  Herübemahme  der  Kremser'schen  rhythmischen 
Aenderungen  motivirt  Hr.  Becker  damit,  dass  der  durch 
WeyPs  Text  „gebotene"  BJiythmus  auch  fOr  den  später 
untergelegten  Text  -beibehalten  werden  musste".  Musste? 
Warum  ctönn?  Wie  Mr.  Becker  die  melodische  Aenderung, 
die  Kremser  „sich  erlaubt  hatte^  verwarf,  ebenso  konnte  er 
ja  auch  dessen  rhythmische  Umwandlung  verwerfen. 

Hr.  Becker  bericlitet,  dass  er  sich  zu  dem  von  der 
Domchor- Aufführung  her  „nun  einmal  feststehenden  Melodie- 
Bhythmus^  einen  kirchlichen  Text  habe  herstellen  lassen. 
Da  nun  diese  Dichtung  auch  die  Weyrsche  Textein- 
theilung— nicht  die  des  holländischen  Originals  —  aufweist, 
so  überzeugt  man  sich  genügend,  wie  Vieles  aus  der  Krem- 
ser'schen  Vorlage  „nun  einmal  feststand''  oder  „beibehalten 
werden  musste**. 

Bemerkenswerth  ist  Hrn.  Becker's  Behauptung,  dass 
der  „ä  la  Kremser  angeführte  und  s.Z.  durch  den  Kremser- 
Weyrschen  Text  gebotene  Schluss  durchaus  von  der  Krem- 
ser*schen  Ausgabe  verschieden  ist**. 

An  einigen  der  allerauf fWigsten  Entlehnungen  aus 
Kremser,  die  die  Kritik  hervorhebt  —  hinsichtlich  des  Uni- 


sono, der  Harmouisining  und  des  Vortrags  (erster  Vers  pp, 
zweiter  piü  f,  dritter  ff)  —  geht  Hr.  Becker  ganz  sachte 
vorbei.    Warum? 

Weniger  zurückhaltend  ist  Hr.  Becker,  wo  er  von  der 
„vollen  Anerkennung"  und  dem  „allgemeinen  Beifall"  erzählt, 
mit  welchem  seine  ersten  Aufführungen  des  Dankgebets  auf- 
genommen worden  seien.  (In  der  That  verdankt  Kremser 
seine  Popularität  bei  uns  hauptsächlich  dem  Dankgebet.} 
Nicht  ganz  klar  ist  die  daran  geknüpfte  Mittheilung,  dass 
das  Dankgebet  „so  wie  es  in  der  Schlosscapelle  ausgeführt 
sei,  gewünscht  wurde",  —  was  nämlich  in  sehr  zahlreichen 
Zuschriften  an  Hm.  Becker,  „besonders  aus  hoben  Militär- 
kreisen", betont  worden  war.  Was  wurde  denn  ^wünscht? 
Die  Beibehaltung  der  ersten  Form  auch  für  die  ferneren 
Aufführungen  des  Domchors,  oder  für  die  Drucklegung? 
Von  wem  wurde  das  gewünscht?  Von  hohen  Militärs? 
Der  Wunsch  ist  jedenfalls  nicht  recht  militäriscli-präGise  aus- 
gedrückt. 

Hr.  Prof.  Becker  berichtet  am  Schluss  seiner  Ent- 
gegnung, dass  er  sein  Arrangement  zuerst  dem  Verleger  der 
Aremser^schen  Original- Ausgabe  (F.  E.  C.  Leuckart  in  Leip- 
zig) angeboten  habe,  der  es  aber  ablehnte.  Dann  sa^  er 
wörtlich  (man  beachte  die  eigenthümliche  Argumentation): 
„Darauf  war  ich  nach  jeder  Richtung  hin  frei  und  konnte  das 
Werk  einem  anderen  Verleger  anbieten."  —  In  der  That  eine 
sonderbare  Auffassang  des  Autorrechts!  v.  B. 


Birierkasten. 


C.  Sek,  in  F,  Wir  haben  das  Blatt  in  diesem  Jahr  noch 
gar  nicht  zu  Gesicht  bekommen,  sodass  wir  Ihnen  die  ^ew. 
Auskunft  nicht  zu  geben  vermögen. 

Ad,  y,  in  E,  Eine  officielle  Mittheilung  über  den  Haupt- 
dirigenten  der  hier  stattfindenden  Tonkünsüer- Versammlung 
-und  das  mitwirkende  Orchester  ist  bis  heute  noch  nicht  laut 


geworden.    Dass,  wie  Sie  vermuthen,  die  Berliner  Hofcapelle 
für  das  Fest  gewonnen  sei,  ist  kaum  anzunehmen. 

E.  M.  in  B.  Am  letzten  Ende  haben  Sie  doch  mit  Ihrer 
Behauptung  Eecht,  denn  in  Betreff  „verletzter  Eitelkeit" 
unterscheidet  sich  mancher  „grösste"  Künstler  nicht  vom 
ärmlichsten  Dorfmusikanten. 


AnseiflTOi^ 


Gesangschule  Heppmannp 

Privatconservatorium  fOr  Gesang. 

(Xnliaber  und  Director:  J.  H.  Ehlers.) 

Vollständige  gesangliche  Ausbildung  für  Bühne  und  Concert. — 
Eintritt  jederzeit.  —  Prospecte  kostenfrei  durch  das  Dlrectorlam, 
Manchen,  Odeonsplatz  6/II.  [4^2— •] 


Für  gemischten  Chor 

erschienen    kürzlich    im    Verlage    von  F«  £■  C«  LeilOkart   in  Leipzig: 

Bach,  Johann  Sebastian,  Neun  Ueder  (der  Schemellischen  Sammlung  M  /^ 
entnommen)   unter   Zugrundelegung  des  Bobert  Franz'schen  Tonsatzes 
für  Sopran,   Alt,   Tenor   und    Bass  eingerichtet  von  F.  Gustav  Jansen. 

In  zwei  Heften.    Partitur  und  Stimmen ä    2,—. 

Heft  I.  Jesus,  unser  Trost  und  Leben ;  —  Nicht  so  traurig,  nicht  so  sehr; 
—  Auf,  auf!  mein  Herz,  mit  Freuden;  —  0  Jesulein  süss,  o  Jesulein 
mild!  —  Komm,  süsser  Tod! 

Heft  IL  Es  ist  vollbracht!  —  Wo  ist  mein  Schäflein,  das  ich  liebe?  — 
So  wünsch  ich  mir  zu  guterletzt;  —  0  finstre  Nacht. 

Hirsch,  Carl,  Op.  112.    Sprüche  des  alteren  Spervocel  (um  1150) 

ftb*  gemischten  Chor. 
No.  1.    An  den  Unendlichen:  „All  die  Kräuter  in  dem  Wald**. 
No.  2.    Weihnachten:  „Er  ist  gewaltig  und  ist  stark**. 
No.  8.    Charfll'eltag:  „Der  Marter  hin  sich  Christus  gab**. 
No.  4.    Ostern:  „An  dem  heiigen  Ostertag**. 
No.  5.    Das  Himmelreieh:  „Im  Himmelreich  ein  Haus  steht**. 
^43.)  Partitur  und  Stimmen  (ä  46  4) 3,—. 

Neubner,  Ottomar,    Op.   65.      „Heraus   all   ihr   Blfithen''    von 

Carmen  Sylva  für  gemischten  Chor.    Partitur  und  Stimmen  (ä  30  ^)  .    2,—. 

Thiel,  Carl,  Op.  13.    Zwei  Motetten  zum  Kirchweihfest  für  gemischten 
Chor 

No.  1.    Adorabo  (fünfistimmig).    Partitur  und  Stimmen 1,4Ö. 

No.  2.    Domlne  Dens  (achtstimmig).    Partitur  und  Stimmen    ....    2,20. 


Die  in  unserem  Verlage  erschienenen 

Orchester- Arrangements 

[444a.]  von  Werken 

RiGbard  Wagner's 

werden  demnächst  im  Preise  erheblich 
verändert  resp.  herabgesetzt,  und  bitten 
wir  die  Interessenten,  neue  Verzeichnisse 
verlangen  zu  wollen. 

Mainz.     B.  Sehott's  Söhne. 

In  meinem  Verlage  erschienen: 

Vier  Lieder 

für  eine  Singstimme 

mit  Begleitung  des  Pianoforte 
componirt  von  [445.] 

Herman  Z/umpe. 

Pr.  2  M$  60  /t&. 

No.  1.  Gefesselte  Musen.  (Conrad  Ferd. 

Meyer.) 
No.  2.  Gute  Stunde.  (Emanuel  Geibel.) 
No.  3.  Der  Har&er.    (J.  W.  v.  Goethe.) 
No.  4.  Altdeutsches  Volkslied. 

lieipgJic. E.  W.  Fritgsch. 

Ftkr  Musiker. 

ESin  theoretisch  und  praktisch  durch- 
aus tüchtiger  und  erfahrener  Componist 
emnfiehlt  sich  zur  Ertheilung  vonKath- 
schlägen,  sowie  zur  Prüfung  und  Cor- 
rectur  fertiger  Compositionen.         [446.] 

Briefe  an  die  Adresse  A.  Jungmann  & 
C.  Lerch,  Musikalienhandlung,  Wien,  I. 
Augustinerstrasse  8,  erbeten. 


162 


Im  Verlage  von  JiilillS  HainaiiePi  königl.  Hof-Musikalienhandlung 
in  Breslau,  erscheinen  soeben:  [447.] 

Hnit  Horceanx  earacti^ristiqnes 


par 


Ludwig  Schytte. 


Oeuvre  83. 

1.  I^ee  Odaliequee. 

2.  Au  Camp  des  Coeaqaes. 
8.    Chanson  .de  Troubadour. 
4.    Danse  des  Bajadires. 

ä  1  ^  50  4. 


Früher  sind  erschienen: 


6.  Bomance. 

6.  B§¥es  d'amour. 

7.  8ur  la  Liande. 

8.  Feux  follets. 


Op.  15. 

Op.  28. 


Ludwig  Schytte. 

Sechszehn  melodische  Studien  für  das  Fianoforte    . 
Concert  für  Piano  und  Orchester.    Ausgahe  für  2 


Op.  35.    Zwanzig  melodische  Volkslieder  und  TSnze    für 


Op.  44. 
Op.  45. 
Op.  47. 
Op.  48. 


Amorinen.  12  lyrische  Ciavierstücke  .  .  . 
ROCOCO.  6  Charakterstücke  für  Fiano .  .  . 
Drei  Albumbl8tter  für  Violoncell  und  Fiano  . 

Drei  Concertetuden  för  Piano  ..... 


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4,50. 

Pianoforte. 

Jt 

9,— 

Pianc 

)forto. 

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4,-. 

Ji  4,50. 

Ji 

3,50. 

•Ji 

2,75. 

jt 

3,25. 

■^•' 


Verlag  von  Constantin  Wild  in  Leipzig. 

JNTeiie  Compositioiieii 


von 


Jo^an  Reimer. 


Op.  45,  46,  47, 

für  Bariton  und  Mezzosopran  oder  zwei 
Frauenstimmen  mit  Fiano. 

In  5  Heften. 

Freis  von  Ji  1,26  bis  M  2,25. 

Dp.  46b.    WiMeiiklM   mit  Violoncell   und 
Fiano Ji  1,— . 

„Unter  den  vorliegenden  Selmer'schen 
Compositionen  haben  uns  die  Duette  am 
besten  gefallen,  weil  sie  die  liebenswür- 
difi^e  Individualität  ihres  Schöpfers  am 
schönsten  und  ansprechendsten  offen- 
baren. In  Folge  des  Mangels  an  der- 
artigen Sachen  werden  sie  sich  voraus- 
sichtlich auch  bald  zahlreiche  Freunde 
erwerben.  .  .  .  Wort  und  Ton  vermählen 
sich  auf  das  Innigste  mit  einander!  . .  . 
Trotz  dieser  Treue  gegen  das  Wort  ver- 
fällt die  Musik  docn  nie  in  den  Ton 
blosser  trockener  Declamation.  sondern 
sorudelt  in  lebendiger  Frische  wie  ein 
klarer,  erquickender  Quell  hervor." 

(„Allgem.  Muslkzeltang*', 
[448.]  Berlin,  am  34.  Jan.  d.  J.) 


Zwei  grossere  Jakobsen'sehe  Mlite, 

Op.  43, 

für  Bariton  oder  Mit^(e||^nme  (deutscher, 
dänischer  und  englischer  Text). 

Partitur 4  .^. 

Stimmen  (Duplirstimmen  ä  30  /ij)  6  .^. 

Dieselben    Jakobsen'schen    Gedichte 
(Dp.  4))  mit  Fiano  compl.  2  Xf,  auch 
für  Concertgebrauch  geeignet. 
No.  1.    Hollas.    Ji  1,25. 
No.  2.    Lasi  mleb  liekt  sterben!   J(>  1,25. 
„In  all  diesen  Compositionen  offen- 
bart   sich    Selmer    als    ein    eigenartig 
schaffender,  poetisch  empfindender  und 
ganz  imOeiste  moderner,  künstlerischer 
Anschauungen  gestaltender  Tondichter, 
dem  daher  nicht  nur  unter  seinen  com- 
ponirenden  Landsleuten  im  Besonderen, 
sondern  unter  den  lebenden  Componisten 
im    Allgemeinen    eine    beachten swerthe 
Stellung  eingeräumt  werden  muss.** 

(„Allgem.  Muslkzeitung'S 
Berlin,  am  24.  Jan.  d.  J.) 

SepftntaosfabeH  tllerer  Tiel  fesufeier  Lieder. 

Joig  Jörgen,  Op.  19,  No.  2    .    .    .^  0,75. 
Chanpagnerlied  lür  Bassstimme,  Op.  2 1 ,  No.  4 . 

Ji  1,-. 
lntter8diaen,Op.22,No.8.  4.  Aufl.  M  {^^Ih, 


Verlag  vonBreltkopf  &  Härtel  in  leipitg. 

Heinricli  HoflDann. 

Ciavierwerke  zu  4  HBnden. 

Op.  19.     Italienisehe    Liebesnovelle. 

6  Stücke.    Ji  4,50.  [449.] 

Op.  85.     Reigen.     Nächtlieher    Zag. 

Tanzlied.  8  Charakterstücke.  Ji  3,25. 

Op.  52.  Der  Trompeter  von  Säkkingen. 

6  Ciavierstücke.  2  Hefte  je  ^Ji.  Voll- 
ständig in  1  Bd.  6  Ji, 
Op.  54.    Zwei  Serenaden.  No.  i.Cmoll, 

No.  2.  Gdur  je  Ji  8,60. 
Op.  57.    Ekkehard.    Skizzen.    2  Hefte 

je  3  Ji,   Vollständig  in  1  Bd.  Ji  4,50. 
Op.  70.   Sechs  Charakterstücke.  Zwei 

Hefte  je  Ji  4,25. 
Op.  79.    Waldmärchen.     Ein  Cyklus. 

Heft  I.  Ji  3,75.    Heft  II.  Ji  4,25. 
Op.  86.    Drei  Sonaten  in  kleiner  Form. 

No.  1  u.  2  je  Ji  2,75.    No.  8  8  u«. 
Op.  92.    Vier  Stücke.    5  Ji. 
Op.  109.  Zum  Wiegenfeste.    6  Stücke. 

2  Hefte  je  8  Ji, 

Von  Mitgl.  des  Gewandhausorehe- 
sters  langjähr,  benutztes  Violon- 
[450.1  cell  weg.  Ablebens  zu  verkaufen. 
Preis  1200 >^.  Leipzig,  Münzgasse  10, 1. 

Verlag  von 

Bies  Bl   Erler  In  Berlin. 
J.  Raff,  Orchester-Compositlonen. 

Op.  I63b.  Abends.  Rhapsoaie.  Fartitur 

Ji  1,80.    Stimmen  Ji  3,—. 
Op.  177.  Lenore.  Symphonie  No.  5.  Fart. 

Ji  18,50  n.    Stimmen  Ji  22,50  n. 

Daraus  einzeln:    Trennung  (Marsch) 

Stimmen  Ji  9,—.  n.  1^1:1 

Op.  201.  In  den  Alpen.  Symphonie  No.T. 

Fart.  Ji  18,50  n.     Stimmen  Ji  29,—. 
Drei  Nationaltänze.    No.  \,   Mazurka. 

Fart.  u.  Stimmen  Ji  7,—. 

No.  2.  Folonaise.    Fart.  u.  St.  Ji  7,60. 

No.  8.  Kussisch.         „       n    n    ^  ^>^^' 
Italienische  Suite.  Fartitur  Ji  20,—  n. 

Stimmen  Ji  80, —  n. 
Aus  Thüringen.     Fartitur  Ji  20,—.  n. 

Stimmen  Ji  80, —  n. 
J.  S.  Bach's  Claconna,  bearbeitet.    Far- 
titur M  4,  —  .    Stimmen  ^ü  9,—. 

P.  TschaTkowsky,  Op.  58.  Suite  No.  2 

für   Orchester.      Fartitur    Ji  80,—  n. 
Stimmen  Ji  83,—  n. 

F.  Weingartner,  „Malawika''.  Sym- 
phonisches Zwischenspiel.  Fartitur 
J(  16, —  n.    Stimmen  Ji  20, —  n. 

R.  VVüerst,  Orchest.-Compositionen. 

Op.  78.  Unterm  Balcon  f.  Streichorche- 
ster.   Fart.  u.  Stimmen  Ji  4, — . 

Op.  81.  Russische  Suite  f.  Violine  solo 
m.  Streichorchester.  Fart.  u.  Stimmen 
Ji  6,—  n. 

Op.  87.  Tanz  der  Mücken,  Fliegen  und 

Käfer.    Fart.  u.  Stimmen  ,M  6, — .  n. 


In  Brochurenform  erschien  in  meinem 
Verlage:  [452] 

Von 

Richard  Sternfeld. 

Fr.  50  4. 


f^uiiu^  TSlüthner, 

£eipzig. 

Ifl.  Slelii.,  I|l.  CM.  und  I.  n.  L  OesItmiili'ÜDpr.  Btl-PiuitMe-Nirik. 

Flügel  und  3*ianinos  |fii 

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•■  Prämiirt  mit  11  erstem  'WeltanssteUung^s-Pi-eisen.  — 


Breitkopf  ^.Härtel's 

_   Farliturbibliolhek,     ^ 

Franck,  Cäsar,  Psalm  150  f.  Chor, 

Orch.  and  Orgel.    Jt  4,—. 
Hofmann,  Helnr-,  Op.  1I8.    Die 

Verlassene.  Oesangsscene  f.  So- 
pran nnd  Orchester  oder  Piano- 
forte.     Jt  4,—.  [454.] 

Lorenz,  C.  Ad.,  Tiinben]ied  a.  Bal- 
letmusik  a.  „Harald  und  Theano" 
für  Orchester.     .*  5,—. 

Wagner,  Rieh.,  Gebet  a.  .Lohen- 
grin".    Jt  9,-. 


^^P.  Pabst's 

W      Musikailenhandlui 
f  in  l^eipzi^        [465.} 

h&ltsioh  einem  geelirteo  answänigen 
maBiksliflohenPnblionm  rargchullei 
and  ktllifeo  BesorguDg  von 

■itiUllH,Mtikalluhi  Srtrinii  ite. 

bestens  empfohlen. 

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Verlag  von 
B.  Schotfs  sehne  in  Mainz. 


Soeben  erschien:  [456a.] 

HDinperdiack ,   E,,   „H&nsel  und 

Qretel"-IIaFseh,    eingericbtat  von 

Ealensky.  FUrOrcheBter  n.  Jl  3,50. 

Für  Müitär-Orcheater  n.  Jl  8,—. 


Verlag  von  B.  W.  Fritiuk  in  Leipzig. 

Rheinkrger,  J.,  SlL'.™': 

certskizserdasPianofarte.  2J(.  [457.] 


Theorie  j 
ond   Ge- 

schichte  der  \ 

die   Ton-  ' 

könstler    alter    und  | 

neuer  Zeit  mit  Angabe 

irer  Werke,    yollständige  J 

Instrumenten  künde.      [458— 

Preis  broch.  10  M.,  geb.  12  M.  ] 

Zu  beziehen  durch  Jede  Bush-  nnd  ^ 
HuslkallenhaDdlung,  sowie  dlreetvon  V 
Slax  Hesie'B  Verlag  Ln  Iielpalf. 


f3fC6i&l  Stadt  <5ltürn6&rg, 

—^^  Leipzig,  "s'— 

^^  Meinen  1200  Personen  fassenden  hocheleganten  Theater-  und 

Concertsaat,  welcher  uKchct  dem  Sewsndhan*  die  beste 
AkDKttk  von  allen  l^ftlen  am  hiesigen  Platze  besitzt,  halte 
znr  Abhaltung  von  Kflnstler-Concerton  zu  den  conlantesten 
BedingDngen  bestens  empfohlen.  [459—.] 

<3r.  £3:o££i3aeister. 


f 


164 


C.  Beclisteiii, 

Flüfl^el-  nnd  Pianino-Fabrlkant. 

IXoflteroirant 

Sr.  Maj.  des  Kaisers  von  Deatsehland  und  Königs  von  Preussen,  Ihrer  Maj.  der  Kaiserin  von  Deutschland  und  Königin 
von  Preuasen,  Ihrer  Maj.  der  Königin  von  England,  Ihrer  Maj.  der  Königin -Regen  tin  von  Spanien,  Sr.  Kaiserl.  und 
Königl.  Hoheit  des  Kronprinzen  von  Deutschland  und  von  PreusAen,  Sr.  Königl.  Hoheit  des  Prinzen  Friedrich  Garl  von 
PreusBen,  Sr.  Königl.  Hoheit  des  Herzogs  von  Edinburgh,  Ihrer  Königl.  Hoheit  der  Prinzessin  Louise  von  ^gland. 
[460—.]  (Marchioness  of  Lome). 


l^ondon   >v. 

40  Wigmore  Street. 


I.  Fabrik:    5—7  Joh%nni8-Str.  und  27  Zlegel-Strasse. 
IL  Fabrik:    21  Orflnauer-Strasse  u.  25  Wiener-Strasse. 
III.  Fabrik:    122  Relehenbergep-Strasse. 


IBerUii  ]X. 

5—7  Johannis-Str. 


Fna  Mensing-Odrich, 

Coneertsftngerlii  (8opran). 

[462r.]       Aachen,  Wallstr.  16. 

Clan  Straoss-Knrzwelh, 

Concert-  und  Oratoriensängerin  (Sopran). 
Gesanglehrerin.        [468g.] 
Leipzig,   Kossplatz  SU. 

Emma  Sperlinff, 

CoBceit-  und  •nUrimiigeriR  (cbprai). 

Gesanglehrerin. 
Leipzig,  Dörrienstr.   13.       [464e.] 

Agnes  Witting, 

Coneert-  u*  Oratorlensftngerln  (Alt). 

Dresden,  Sedanstrasse  8.  [465e.] 

Anna  MOnchp      [466a.] 

Concert-  nnd  Oratorieneftagerin  (Sopran). 
Frankfurt  a.  M .,  Staufenstrasse  85 III. 

* 

Concert  Vertretung:     H.  Wolff,   Berlin. 

Anna  Schimon -Rep, 

[467-.] 

Lehrerii  Ar  Sologesug  u  der  k. 
Akadene  der  ToBknnst. 

Milnohen,  Jlgerstraste  8  III. 

Irma  Bettega^ 

Coictii-  ul  •ritorioiitag^riB  (hoher  Alt). 
Oesangtehrerln.         [468d.] 
I^elpsinf,  Simsonstr.  11,  II.  1. 

Soloqnartett  für  KireheDgesang, 

LtelpallC*  [469r.] 

Adr.:  B.  Röthlg,  Cantor  a.  St.  Joh., 
Sophienstrasse  12. 


Adolph  Brodsky, 

X>lrector  des  lEtoyal  'Mancliester  College  of  Music, 

i''<«'i  ManchestM*. 


S*auUne  Sfleizler'Jßöwy, 

Kammersängerin  (Alt). 
I^eipzig^9  TVeststrasse   lO.        [47ib.] 

Concertvertretung:  EugOII  Stsm,    Berlin  W^   lagdebnrgentr.  7, 1. 


Johanna  Dietz, 

Concert-  und  Oratoriensflngerin 

(Sopran).  [472d.] 

Frankfurt  a.  M .,  Alte  Mainzergrasse  41. 
CiHert-Tirtntui:   Uiieituke  CtiMrMInitiM.   Iliebei. 

Susanne  Stade,  [473-.  ] 

Concert-  u.  Oratoriensftiigerin  (Sopran). 
Gesanglehrepln. 

Leipilg,  tMgtidtcr  Stcinweg  4>  lii. 

Dr.  Hugo  Riemann, 

Docent  an  der  Universität.  [474—.] 

(Glavierspiel,  Theorie,  Mosikgesehiehte.) 
Leipgig,  Thomasius-Str,  6,  III. 

Fpitae    Philipp. 

Violoncellvirtuos. 


j  Leipzig,  Packhof-Str.  No.  13,  3.  Etage.  | 

Oraok  von  0.  O.  Röd«r  In  L<^ipzig. 


Slmo  iReicäert, 

G«ieert>  and  0ratfri«ig|ig«r(Bu8). 

Dresden,  Peteistr.  3  m.     [i76z.] 

Emil  Vaupel, 

hoher  Bariton.  [477k.] 

Concert-  und  OratoriensVnger. 
Wieshadenp  PhlHppaberg  12. 

Emil  Pinicsy 

Concert-    und   Oratorien tenor. 

Leipzig,  Holie  Str.  47,  II.  [478d.] 

Concertvertretung:  H.  WülJOT,  BiBrlln. 

Willy  SteAßerg, 

Qenff.  [479>.-.] 


tuA  ilntueh  Biei-,  Sun- 
lU  litikUfnluiluin, 

luick  alli  FttOwii 


Leipzig,  am  19.  Harz  1896. 


Venuitwortlioher  Bedaotenr  and  Verleger: 

E.  W.  Fritzsch, 

Leipzig,  KSnlgsstrasse  6. 


Das  Uusikalischfl  Wochenblatt  erscheint  j&hrlich  in  63  Nnminem.  Der  Abonnementsbetrag 
für  das  Quarta]  tqi»  13  Nununern  ist  9  Mark ;  eine  einzelne  Nummer  kostet  40  Pfennige,   Bd 
director  frankirter  Kreuzbandsendnng  traten  nachstehende  viert«lj&brliche  Abonnements-  ■ 
— :.„  :_  E-^_ti    o  t,.^^  60  Pf.  für  das  Deutsche  E«ich  und  Oesterraich.  —  Ü  Mark  75  Pf.  ' 
e  Weltpostvereins.  —  Jahresabonnements  werden,  unter  Zugrunde- 
tee^n^  vorstehander  Besugshodingungen  berechnet. 
Die  lDB«rtion8gebfthren  für  den  Baum  einer  draigespaltenen  Pelitaeile  betragen  90  Pf. 


TWII    I  L   ^  1      (urecier  iranKiner  iLreuzDandsendnng  traten  nachstehende  viertelilUirltche  Abonnements-  n       •» 
AAIU.  JälirK.        F^ise  in  Erafl:  3  Mark  50  Pf  f\lr  das  Deutsche  Beich  und  Oastoiraich.  —  Ü  Uark  76  Pf.  {HO,  ]jf, 
"  -•      für  weiter«  Länder  des  Weltpostvereins.  —  Jahresabonnements  werden  unter  Zugrunde- 


WlBD  (PortoBtoniiKl.  —  Berieht  au  Leipcig.  -        _       

Eaftllirte  NoTit&len.  —  Venplaoht«  MltUi^iiiigan  und  HotlcBn.  - 

Anialgsn. 


(FortHtznntr.}  —  TaBMssaohlehta:  Miulkbriere  au  Oblu^  imd 

Bnnsemsnt»  ood  äiit«  in  Op«r  oad  Oona«rt.  —  Kirah«nraiulk.  —  Anf- 
[rlÜBoEer  Anhang:  EkaangflbmigBii  voa  Adolf  BiSmma.  -       -  - 


Die  geehrten  Leser 


/üs  ,^ttsikalischeH  V^oekenhlaUes",  deren  Abomiemem  mit  dem  laufenden  Quartal,  resp.  mit  vorliegender  Nummer 
zu  EruU  geht,  werden  für  den  Fall,  dass  sie  dieses  Organ  Hier  den  gen.  Termin  hinaus  zu  erhalten  wünschen, 
gebeten,  ihre  Bestellungen  rechtteitig  anbringen  zu  wollen,  damit  in  der  Zisemimg  keine  Unterbrechung  statt- 
findet. —  Den  werthen  Jahresabonnenten  gegenüber  bedm-f  es  natürlich  dieser  &-innerung  nicht. 

E.  W.  FRITZSCH. 


„Die  Kunst  der  Fuge"  von  Joh.  Seb.  Bach. 

Eine  Studie  von  S.  Jadassotan. 
(FortsetEung.) 

Der  Gontrapanctns  7,  a  4  per  Angment[fttionem] 

et  Diminnt[ionem]*) 
gibt  das  Thema  des  Contraptuctns  6  per  meto  Mtto  e 
contrario   in  Noten   von  dreierlei  Terachiedeneo  Wertben. 
Der  Tenor  beginnt: 
Tenor. 


Der   Sopran   gibt  die  Antwort,    Takt  2   (per    moto 
contrario  e  per  anmentazione ; 


Alt 


Die  Eintritte  des  Alts,  Takt  7  (rect.),  nnd  des  Te- 
nors, Takt  9  (inv.),  sind  per  diminutionem. 

Der  Bass  beginnt,  Taht  5  (inv.);  er  bringt  die  Noten 
des  Themas  in  folgender  Weise  vergrössert; 


Der   Bass   endigt,    Takt  13;   in   der   HOlfte   dieses 
Taktes  tritt  der  Sopran  ein;  er  bringt  das- Thema  (per 
moto  retto)  in  kleinen  Noten: 
Sopran.^  ^ 


Der  Alt  f&hrt  das  Thema  (per  moto  contrario  i 
dinünnzione),  Takt  3,  eis: 


Der  Alt   beantwortet   den  Eintritt   des  Soprans  im 
folgenden  Takte  in  moto  contrario  per  augmentationem ; 
Alt.    14  16  16  17  18 


*)  Nach  dem  Berliner  Aatograph  No.  8. 


166 


Der  Tenor  tritt  Takt  17  ein: 
Tenor.  17 


Der  20.  Takt  zeigt  den  Eintritt  des  Tenors  mit  dem 
Thema;  der  Bass  gibt  nach  zwei  Vierteln  die  Antwort 
in  Gegenbewegong: 

20  21 


Tenor. 


^nMjTftfe^ 


Ba«.    \P%-{\)^1       f~7^^ 


^ 


22 


^rtPTT 


^ 


Der  Alt  tritt  im  23.  Takte  ein;  er  gibt  das  Thema 
per  moto  retto  e  per  diminuzione.    Der  Tenor  folgt  nach 

einem  Viertel  in  doppelter  Vergrössemng  (  J^  gegen  P) 
in  gleichfalls  gerader  Bewegung^  Der  Sopran  gibt,  auf 
dem  dritten  Viertel  des  24.  Taktes  eintretend,  die  Ant- 
wort Der  Tenor  beendigt,  Takt  31,  die  EkigfSLhning, 
in  welcher  auch  der  Bass,  Takt  28,  mit  dem  Thema  in 
gerader  Bewegung  eintritt,  nach  sechs  Vierteln  vom  Alt 
im  Kanon  der  Octave  gefolgt.  Der  Alt  endigt  auf  dem 
dritten  Viertel  des  31.  Taktes.  Nun  folgt  in  den  Takten 
32 — 34  ein  kleiner  Zwischensatz,    an  welchen  sich   die 

Eintritte  des  Themas  in  der  Vergrössemng  (19  gegen  J) 
im  Alt,  Takt  35,  per  moto  contrario,  im  Tenor,  Takt  36, 

in  der  Vergrösserung  ( J  gegen  J )  in  gerader  Bewegung 
und  im  Sopran,  Takt  38,  in  gerader  Bewegung  (in 
gleichartig  vergrösserten  Noten)  aiireihen.  In  den  Takten 
42 — 44  geben  Sopran  und  Alt  in  kanonischer  Nach- 
ahmung (all'  Ottava)  das  Thema  in  Gegenbewegung. 

Nunmehr  hebt  der  Alt,  Takt  45,  das  Thema  in 
gerader  Bewegutng  an;  nach  fünf  Vierteln  folgt  ihm  der 
Tenor  in  Gegenbewegung. 

Der  letzte  Eintritt  des  Soprans  mit  dem  Thema  in 

der  Vergrösserung  (  ^  gegen  4 )  und  in  gerader  Bewegung 
zeigt  sich  Takt  50.  Der  Alt  folgt,  Takt  51  (per  moto 
contrario  e  per  diminuzione),  und  nimmt  das  Thema  im 
54.  Takte  nochmals  (per  moto  retto  e  per  diminuzione) 
auf.  Im  56.  Takte  gesellt  sich  ein  zweiter  Sopran  mit 
einer  freien  Stimme  zu  dem  das  Thema  f&hrenden  und 
Takt  58  beendigenden  ersten  Soprane.  Die  Fuge  endet 
mit  Takt  61. 

(Fortsetzung  folgt.) 


Tagesgeschichte. 


Musikbriefe. 


Chloago. 


Der  beispiellose  Erfolg  der  Deutschen  Opemgesellschaft, 
welche  unter  der  künstlerischen  Leitung  yon  Walther  Dam- 


rosch  und  unter  der  gesch&füichen  des  Hrn.  Leo  Margu- 
li es  von  New- York  seit  nunmehr  drei  Monaten  die  Yereini^ien 
Staaten  bereist,  gibt  Veranlassung   zu  mancherlei  Betrach- 
tungen.   Von  einer  Deutschen  Oper  in  Amerika   zu   reden, 
heisst  von  Richard  Wagner  reden ;  denn  ausser  dem  Wagner- 
Bepertoire  von  „Tannh&user**  bis  zum  „Bing  des  Nibelungen*' 
wird  Einem   hier  höchstens  einmal  Jbon  Jaan",    ,,Fidelio*' 
oder  -Freischütz*'  geboten.    Dies  zur  Erklärung,   wenn  ein 
Bericht  über   die  Deutsche  Oper  in  Amerika  .sich  zu  einem 
Bericht  über  die   Fortschritte  der  Wagner-Sache   gestaltet. 
Ein  Bückblick  auf  die  An&nfe  des  Wagner-Cultns  in  diesem 
Lafade   fördert  die  erstaunliche   Thatsache    zu   Tage,    dass 
Amerika  sich  dem  Zauber  der  Wagnerischen  Muse  bedeutend 
zugänglicher  zeigte,  als  Europa.    Schon  im  Jahre  1866  schrieb 
Wagner  an  Liszt,  während  er  in  der  HeimaUi  sich  kümmerlich 
durchschlage,   gäbe  man  in  Boston  bereits  Wagner- Abende 
und  dränge  in  ihn,  herüberzukommen.    Auch  die  Philhar- 
monische Gesellschaft  in  New- York  hatte  ihm  ein  Anerbieten 
gemacht,  aber  er  sagte,  er  sei  froh,  dass  keine  erosse  Summe 
geboten  worden  sei,   denn  für  zehntausend  Dollars  wäre  er 
wohl  der  Versuchung  anzunehmen  erleeen  und  darüber  seine 
Arbeit  zu  vernachlässigen  Gefahr  gelaufen .    Carl  Bergmann 
kann  als  ein  Pionier  der  Wamer-Sache  in  Amerika  betrachtet 
werden.    Er  war  es,   der,   als  Jemand  bemerkte,  die  Leute 
hörten  Wagner  nicht  gern,  erwiderte,  dann  müssten  sie  Wag- 
ner hören,  bis  sie  ihn  gern  hörten.    Das  kategorische  Ver- 
fahren  hat  sich   als  wirksam  erwiesen.    Schon  Anfang  der 
70er  Jahre  konnte  Theodor  Thomas,  der  würdige  Nacbtolger 
Bergrmann's,  berichten,  dass  die  Popularität  der  Wagner'schen 
Werke  im  Steigen  begriffen  sei,  und  dass  er  kaum  ein  Pro- 
gramm mehr  zusammenstellen  könne  ohne  wenigstens  Ein 
Werk  des  grossen  Meisters.    Er  war  es,  unter  dessen  Leitung 
Wagner*s    für  die  Gentennialfeier   der  Unabhängigkeit  ge- 
schriebener Festmarsch  yon  einem  Orchester  von  150  Mann 
bei  der  Ausstellung  in  Philadelphia  zur  Aufführung  gebracht 
wurde.    Er  war  es,  der  dem  Publicum  bei  den  Musikfesten 
in  Chicago,   Cincinnati  und  anderen  Städten  durch  Wagner- 
Prommme,  die  ganze  Scenen  aus  dessen  Werken  zu  G^hör 
brachten,  das  Verständniser  filr  dieselben  erschloss.   Ich  erin- 
nere mich  mehrerer  solchen  unvergleichlichen  Wagner-Pro- 
f ramme,  Eines  in  Cincinnati   gele^ntlich   der  Einweihung 
er  prächtigen  Musikhalle,  eines  Anderen  in  Chicago  mit  Frau 
Materna,  Winkelmann,  Scaria  und  anderen  hochbedeutenden 
Gesangskräften.    Auch  Boston  hatte  bei  jedem  Besuche  des 
Thomas-Orchesters  seine  Wagner- Abende,  und  bei  den  Sommer- 
nachtsconcerten.  die  in  den  achtziger  Janren  in  Chicago  statt- 
fanden, waren  niese  Programme  gleichfedls  die  durch  beson- 
ders siaarken  Besuch  begünstigten. 

Der  Boden,  auf  dem  eine  Deutsche  Oper,  in  diesem  Falle 
vielmehr  eine  Wagner-Oper,  gedeihen  konnte,  war  auf  diese 
Weise  vorbereitet  worden.  Aber  von  vereinzelten  Auffüh- 
rungen der  Werke  aus  Wagner*s  früherer  Periode  abgesehen, 
zum  Beispiel  durch  eine  Gesellschaft,  der  die  vortreffliche 
Sängerin  Eogenie  Pappenheim  angehörte,  konnte  von  einer 
Deutschen^oder  Waener-Oper  noch  nicht  die  Bede  sein.  Erst 
als  im  Jahre  1884  die  Itahenische  Oper  ein  finanzielles  Fiasco 
erlitt,  war  der  richtige  Zeitpunct  gekommen,  die  Deutsche 
ins  Leben  zu  rufen.  Dr.  Leopold  Damrosch  unterzog  sich 
dieser  Aufgaba  Seiner  umsichtigen  Leitung  und  seiner  Be- 
geisterung für  die  Sache  war  der  Erfolg  in  erster  Linie  zu 
verdanken.  Er  brachte  uns  Anton  Schott,  Amalie  Materna 
und,  wenn  ich  nicht  irre,  auch  Marianne  Brandt.  Als  sein 
plötzlicher  Tod  die  Existenz  des  Unternehmens  für  einen 
Augenblick  in  Fra^e  stellte,  war  es  sein  Sohn  Walther,  damals 
kaum  22  Jahre  alt,  der  in  seine  Stelle  trat  und  die  Saison 
trotz  seiner  Jugena  und  geringen  Erfahrung  glänzend  zu 
Ende  führte.  Dann  wurde  Anton  Sei  dl  herübergerufen,  und 
das  Unternehmen  nahm  seinen  Fortgang  mit  wechselndem 
finanziellen,  aber  steigendem  künstlerisdien  Erfolge.  Man 
bekam  ausser  Waener  .mit  „Bienzi"  angefieuigen  bis  zu  den 
„Nibelungen^^  auch  Beethoven,  Mozart,  Weber,  ja  sogar 
Meyerbeer.  Halövy  und  Gk)ldmark  zu  hören.  Manche  der 
Künstler,  aie  uns  in  jenen  ersten  Lebensjahren  der  Deutschen 
Oper  entzückten,  sind  seitdem  vom  Schauplatz  abgetreten, 
obwohl  sie  keineswegs  vergessen  sind.  So  erinnere  ich  mich 
einer  geradezu  ideiJen  Sieg'linde,  des  Frl.  Anna  Slach,  die  ich 
seither  aus  den  Augen  verloren  habe.  Silva,  Lilli  Lehmann, 
Ealisch,  Josef  und  Gisela  Staudigl.  GfK>rgine  von  Janu- 
schowsky  und  Alvarv  traten  hier  aut;  Vogl,  Frau  Schröder- 
Hanfstaengl  und  Anaere  kamen  zu  kurzen  G^tspielen  nach 
New- York  herüber.  Eine  äusserst  erfol^eiche  Saison  war 
femer  die,  welche  uns  die  Aufftihrung  des  „Fliegenden  Hol- 


167 


l&nder"  mit  Beichmaim  bracliie.  Dann  kam  eine  Periode  der 
Beaotion  im  Jahre  1891,  als  man  in  New- York  dem  .fashio- 
nablen**  Publicum  Glest&ndnlsse  machen  zu  müssen  glaubte  und 
Novitäten  wie  nAsraäl"  und  „Der  Vasall  von  Szigeth"  in  das 
Bepertoire  aufnahm,  und  dann  eine  vierjährige  Pause,  wäh- 
rend welcher  die  Italienische  Oper  sich  redlich  abmühte,  das, 
was  sie  von  der  Deutschen  gelernt  hatte,  anzuwenden.  Ab- 
gerundetere Vorstellungen,  ein  besseres  Ensemble,  ein  reno- 
virtes  Repertoire  waren  das  Resultat.  Aber  trotz  der  glän- 
zendsten Constellationen :  Tamagno,  Patti,  de  Beszkö,  Eames, 
Plan9on,  Nordica,  Maurel  und  verschiedener  Mozart-  und 
Wagner-Abende  war  das  Bedürfniss  nach  einer  Deutschen 
Oper  nicht  eingeschlafen,  sondern  erwachte  nach  Verlauf 
dieser  vier  Jahre  aufs  Neue. 

Leopold  Damrosch  war  der  Schöpfer  der  Deutschen  Oper 
in  Amerika  gewesen,  sein  Sohn  wurde  ihr  Wiedererwecker. 
Im  vorigen  Jahre  trat  er  mit  einer  deutschen  Operngesell- 
Rchaft  aufs  Neue  vor  das  musikliebende  amerikanische  Publi- 
cum. Er  führte  uns  die  alten  Lieblinge  Alvary  und  Emil 
Fischer  wieder  zu  und  als  neue  Sterne  Bosa  Sucher,  Marie 
Brema  und  Andere.  Der  Erfolg  der  kurzen  Wagner-Saison 
im  vergangenen  Jahre  zeigte  deutlich,  wie  sehr  man  die 
Wiederauferstehung  der  Deutschen  Oper  zu  schätzen  wusste. 
Der  geschäftliche  Leiter  derselben,  Hr.  Leo  Margulies, 
scheute  denn  auch  keine  Kosten,  um  für  die  diesjährige 
Saison  ein  ebenso  zahlreiches,  wie  auserlesenes  Personal  zu 
sichern,  und  der  hochbegabte,  enthusiastische  Walther  Dam- 
rosch keine  Mühe,  um  den  Leistungen  dieses  seltenen  En- 
sembles die  grösstmöe^che  Vollendung  zu  geben.  Sie  boten 
uns  „Tannhäuser",  ,|Walküre**,  „Siegfried^  „Götterdämme- 
rung**,  „Meistersinger''  und  „Tristan  und  Isolde*'  in  nahezu 
tadellosen  Aufführungen.  Frl.  Johanna  Gadski  war  eine 
ideale  Elsa  und  Elisabeth;  Frau  Lohse-Klafsky  eine  vor- 
zügliche Ortrud  und  Brünnhilde;  in  letzterer  Bollfe  zeichnete 
sich  auch  Frl.  Milka  Ternina  aus.  Hrn.  Grüning*s  Lo- 
hengrin,  Hrn.  Popovici's  Telramund,  Hm.  Berthold*8 
Siegmund  waren  prächtige  Gestalten,  und  die  alten  Be- 
kannten der  deutschen  Opernbesucher  Behrens -Hundine, 
Fi  scher- Wotan  und  Alvary -Siegfried  befestigten  sich  no<3i 
mehr  in  der  Gunst  des  Publicums.  Die  Zukunft  der  Deut- 
schen Oper  in  Amerika  scheint  wieder  für  Jahre  hinaus  ge- 
sichert zu  sein. 

Ea  bliebe  nur  zu  erwähnen,  dass  der  Wiedererwecker 
der  Deutschen  Oper  in  Amerika,  Walther  Damrosch,  sich 
neuerdings  auch  schöpferisch  bethätigt  hat,  indem  er  sich 
in  Boston  als  Componist  der  ersten  ernst  zu  nehmenden 
amerikanischen  Oper,  „The  Scarlet  Letter**,  nach  Hawthorne^s 
gleichnamigem  Boman,  aufs  Erfolgreichste  eingeführt  hat. 
Doch  gebührt  diesem  epochemachenden  Ereigniss  eigentlich 
eine  besondere  Besprechung,  die  ich  heute  nicht  zu  liefern 
im  Stande  bin,  da  wir  das  nach  Berichten  aus  Boston  her- 
vorragende Werk  in  Chicago  nicht  zu  hören  bekamen  und  der 
Ciavierauszug  mir  noch  nicht  zu  Gesicht  gekommen  ist. 

A.  V.  Ende. 


Wien. 


(Fortsetzung.) 


Ein  weiteres  „grosses^  Concert  war  das  Festconcert  zur 
Feier  des  126jährigen  Bestandes  unseres  T on künstle r- 
Wittwen-und  Waisen-Vereins.  „Haydn"  nennt  sich  die- 
ser ursprünglich  „Tonkünstler-Societät"  genannte  Verein  erst 
seit  ungefllhr  20  Jahren,  und  zwar  zum  Dank  dafür,  dass  er 
den  beiden  grossen  Oratorien  des  Altmeisters,  „Die  Schöpfung*' 
und  „Die  Jahreszeiten*",  durch  zahllose  Aufführungen  im  ehe- 
maligen Burgtheater  seine  bedeutendsten  Einnahmen  verdankt. 
Haydn  selbst  hatte  zu  dem  gedachten  wohlthätigen  Zweck 
die  beiden  in  Wien  so  beispiellos  populären  Werke  dem 
Verein  grossmüthig  überlassen.  G«jgründet  wurde  der  Verein 
aber  von  einem  Hm.  Florian  Gassnmnn,  zur  Zeit  der  Kaiserin 
Maria  Theresia  wohlbestelltem  „Hofcompositor*',  daher  man 
das  Festconcert  auch  mit  einer  Ouvertüre  des  Letzteren  er- 
öfihete.  Tüchtige  Capellmeistennusik  in  Mozart'scher  und 
Gluck'scher  Manier,  heute  natürlich  veraltet.  Es  folgten  von 
Haydn*schen  Compositionen  die  sogenannte  Oxfordsymphonie 
in  Gdur,  welche  dem  grossen  Tondichter  den  englischen 
Doctortitel  verschaffte  (den  er,  abgesehen  von  allen  seinen 
anderen  unsterblichen  Thaten,  besonders  für  das  ebenso 
schwungvolle,  als  contrapunctisch  meisterliche  FiniJe  dieser 
Symphonie  redlich  verdiente),  weiter  die  ewig  schönen  Quar* 


tett- Variationen  über  die  österreichische  Volkshymne  (vom 
vollen  Streichorchester  gespielt),  die  Gdur- Arie  des  Tenors 
aus  der  „Schöpfung*^  (»Mit  Würd  und  Hoheit**),  gesungen 
vonHm.yanDvck.  und  zum  Schluss  die  sogenannte  Nel^n- 
Messe  in  Dmoll.  An  der  Ausführung  betheiligten  sich  das 
Phüharmonisohe  Orchester  und  der  grösste  Theil  des  Sing- 
vereins (Chor  der  Gesellschaft  der  Musikfreunde)  unter  der 
abwechselnden  Leitung  der  Hofcapellmeister  J.  N.  Fuchs 
(zugleich  Gonservatoriums-Director)  und  Wilh.  Jahn  (Director 
der  Hofoper),  sowie  des  Hm.  Bich.  v.  Perger,  interimistischer 
Dirigent  der  G^esellschaftsconcerte.  Hr.  v.  Perger  musste  den 
von  einem  Erampfanfall  im  6.  Philharmonischen  Ooncert  noch 
nicht  völlig  erholten  Hofcapellmeister  Hans  Bichter  in  der  Lei- 
tung der  Nelson-Messe  gleichsam  improvisirt  suppliren,  was  ihm 
nicht  völUg  glückte.  Ghor  und  Orchester  waren  zwar  gut 
studirt,  aber  mitunter  in  einer  Weise  überjagt,  dass  ein  recht 
zweifelhafter,  jedenfalls  Nichts  weniger  als  kirchlicher  Ein- 
druck resultirte.  Nun  fragt  sich  freilich,  ob  auch  bei  der 
vollendetsten,  stilgerechtesten  Aufführung  der  Eindruck  viel 
bedeutender  gewesen  wäre.  Haydn's  Nelson-Messe  (ausser- 
halb Oesterreichs  wohl  kaum  bekannt)  gilt  bei  unseren  älteren 
Musikern  als  der  Gipfel  des  kirchlichen  Schaffens  des  vereh- 
rungswürdigen Componisten.  Aber  wie  weni^  entspricht  sie 
trotzdem  den  gesteigerten  Anforderungen,  mit  welchen  wir 
heute  an  echte  Kirchenmusik  herantreten.  Wie  unmotivirt 
diese  eher  in  eine  italienische  Oper  hinein  gehörenden  Colo- 
raturen  des  Soprans  (von  Frl.  Abendroth  s^  gut  gesungen) 
und  das  lärmende  Orchester  auch  an  Stellen,  die  durchaus 
keinen  ekstatischen  Jubel  ausdrücken  sollen!  Wie  flüchtig  — 
mit  wenigen  Ausnahmen  —  die  ganze  Auffassung  selbst  in 
den  geheimnissvollsten  Stellen  des  Messtextes,  z.  B.  dem  „La- 
camatus*',  wo  uns  spätere  Tondichter,  besonders  Beethoven, 
Liszt  und  Brückner  ins  tiefste  Innere  musikalischer  Mystik 
führen.  Einzig  in  ihrer  Art  steht  wohl  das  „Benedictus"  der 
Nelson-Messe  da  mit  seinem  an  dieser  SteUe  unerhörten 
Trompetengeschmetter.  Man  hat  dies  als  kriegerische  Huldi- 
gung an  &n  berühmten  englischen  Seehelden  gedeutet  und 
daher  den  Namen  der  Mesfte  ableiten  wollen.  Andere  be- 
haupten wieder,  diese  Dmoll-Messe  hätte  ursprünglich  mit 
dem  Sieger  von  Abukir  und  Trafalgar  nicht  das  Geringste  zu 
thun  genabt^  Nelson  habe  vielmehr,  die  bereits  1797  ge- 
schaffene Gomjposition  durch  eine  Aufführung  auf  Schloss 
Eszterhäz  1800  kennen  gelernt,  und  „da  sie  ihm  so  gut  ge- 
£Billen**,  habe  man  ihr  nun  seinen  gefeierten  Namen  gegeben. 
Notorisch  erwiesen  ist  dies  übrigens  auch  nicht  und  wäre 
dadurch  am  wenigsten  der  mancmnal|  besonders  in  dem  er« 
wähnten  „Benedictus**,  stark  ins  Militärische  schlagende  Gha- 
rakter  der  Messe  erklärt.  Von  einer  Feier  des  Heldentodes 
Nelson's  bei  Trafalgar  (1805)  kann  aber  seitens  des  durch  die 
Gomposition  der  „Jahreszeiten**  (1800—1801)  aufs  Aeusserste 
erschöpften  Meisters  ebensowenig  die  Bede  sein.  1805  schrieb 
Haydn  überhaupt  nichts  umfangreiches  mehr.  Dr.  Kretzsch- 
mar  erwähnt  gerade  diese  Haydn*sche  Dmoll-Messe  in  seinem 
„Führer  durch  den  Goncertsaal**,  Band  11,  nicht,  es  scheint 
also  auch  ihm  das  Werk  fremd.  Li  seinem  verdammenden 
Gesammturtheil  über  Haydn's  Kirchenmusik  hätt«  sie  ihn 
wahrscheinlich  nicht  wankend  gemacht,  obwohl  ihm  gewiss 
—  wie  mir  —  einzelne  musikalische  Schönheiten,  besonders  der 
hymnische  Schwung  mancher  Ghorstellen,  nicht  entgangen 
wären.  Dem  schlicht  fromm  beginnenden  „Agnus  Dei**  folgt 
im  „Dona**  eine  Stelle  von  bedeziklichster  Bny  tnmik,  die  micn 
unwillkürlich  an  die  liebenswürdige  Antwort  erinnert,  durch 
welche  Haydn  den  ihm  gemachten  Vorwurf  der  ünkirchlich- 
keit  seiner  Messen  zu  entkräften  suchte :  „Wenn  ich  an  mei- 
nen lieben  Gott  denke,  hüpfb  mir  das  Herz  vor  Freude,  und 
da  mags  dann  wohl  geschehen,  dass  meine  Musik  mit  hüpft**. 
Kann  man  das  als  vollgiltige  Entschuldigung  gelten  lassen? 
Subjectiv  —  vielleicht,  objectiv  aber  gewiss  nicht.  Wer  — 
und  wäre  er  zugleich  der  grösste  Tondichter  und  der  frömmste 
Gfarist  —  dürfte  heute  noä  „hüpfende  Kirchenmusik**  schrei- 
ben? Den  herzlichsten  Beifall  erregten  in  dem  Festconcert 
die  Variationen  aus  dem  Kaiser-Quartett,  obwohl  sie  durch 
die  Uebertragung  fürs  Streichorchester  unstreitig  an  ihrer 
keuschen  Litimität  verlieren.  Hr.  van  Dyck  sang  die  Arie 
aus  der  „Schöpfung**  mit  dem  ^janzen  Pathos  des  tempera- 
mentvollen Bühnentenors,  also  jedenfalls  nicht  stilgemäss. 
Aber  er  hatte  kurz  vorher  mit  seiner  ergreifenden  Darstellung 
des  Kienzl'schen  Evangelimann  [einen  so  ausserordentlichen 
Erfolg  errungen,  dass  er  die  (verdient)  kühle  Au&ahme  im 
Concertsaal  leicht  verschmerzen  konnte. 

(Fortsetzung  folgt.) 

13  ♦ 


1«8 


Borioht. 

Leipzig,      unsere   beiden  hervorragendsten  kirchlichen 
Ghoreeeangvereine,  der  Biedel-  und   Bach-Verein,   ver- 
anstalteten   in    kursier    Folge   ihre   letzten    Goncerte   dieses 
Winters.    Der  Riedel-Verein  hatte  sich  am  4  M&rz  die  Auf- 
föhrung  von  S.  Bach*s  „Magnificat^  and  Berlioz*  „Te  Deum'' 
zur  Aufgabe  gestellt,    während   das  Pro^jamm   des  Bach- 
Vereins  die  Cantaten  .Aus  der  Tiefe  rufe  ich,  Herr,  zu  dir**, 
„Du  Friedensftürst,  Herr  Jesu  Christ*'  und  „Christ  lag  in 
Todesbanden''  des  unsterblichen  Thomascantors  schmücKten. 
Von  den  gen.  Bach'schen  Werken  dürfte  das  „Magnificaf  das  be- 
kannteste sein;   gilt  es  doch  schon  lange  allgemein  als  Eine 
der  bei  aller  contrapunctischen  Kunst  verständlichsten  und 
eindringlichsten  Schöpfungen  des  Meisters,  als  ein  Werk,  in 
welchem  sich  eine  musikalische  Perle  an  die  andere  reiht 
und  unaufhörlich  der  Born  des  freudigsten   Gk)ttvertrauens 
fluthet .  Hr. Prof. Dr. Kretzschmar,  der  wissensreiche  und  be- 
geisternde Dirigent  des  Biedel- Vereins,  brachte  das  Werk  in  der 
Ausgabe  der  Bach-Gtesellschaft  unter  Benutzung  einer  von  Ferd. 
Thieriot  bearbeiteten,  von  Hm.  Homeyer  gespielten  Orgel- 
stimme und  unter  solistischer  Mitwirkung  der  JFrls.  Münch 
au9  Frankifurt  a.  M.  und  Habermehl  von  hier  und  der  HH. 
Pinks  und  Wittekopf  von  hier  in,  wie  es  uns  auf  unserem 
ungünstig  gew&hlten  Platze  schien,  hochbefriedigender  Weise 
zur  Wiedergabe,  welchen  Eindruck  wir  auch  von  der  Aus- 
fiührung  des  den  Hörer  ganz  unvermittelt  in  eine  ganz  andere 
Welt  der  Empfindungen  und  Ausdrucksformen  versetzenden 
^e  Deum**  von  Berhoz  empfingen,  denn  auch  hier  griff  der 
Yereinschor  und  das  Gewandhausorchester  mit  Hrn.  Bomeyer 
An  der  JOrgel  kräftig  und  ezaot  zusammen  und  thaten  die 
Solisten  ihre  volle  Schuldigkeit.    So  grosssinnig  in  dem  „Te 
Deum''  Vieles  aber  auch  intentionirt  ist  und  so  Gewaltiges  und 
Geniales  dasselbe  auch   enthält:    zu   einem  intimeren  Ver- 
hftltniss  sind  wir  auch  diesmal  nicht  zu  demselben  gekommen. 
In  der  Hauptsache  liegt  diese  prunkvolle  Gottesverehrung 
dem  deutschen  Empfinden  zu  fem,  als  dass  man  durch  diese 
Musik  wirklich  erbaut  und  ergriffen   werden  könnte.     Mit 
dieser  Bemerkung  soll  aber  ni<mt  im  Entfemtesten  das  Ver* 
dienst  geschmälert  werden,  das  sich  Hr.  Prof.  Dr.  Kretzschmar 
durch  die  Wiederaufführung  des  jedenfalls  sehr  interessanten 
Werkes  erworben  hat.  —  "^n  den  drei  oben  genannten  Can- 
taten,  welche  der  Bach-Verein  unter  der  treuen  Führung  des 
Hm.  Sitt  zur  Beproduction  brachte,  war  die  mittelste,  „Du 
Friedensfürst,   Herr  Jesu   Christ",  vorher  in  Leipzig  noch 
nicht  zu  Gehör  ^langt.    Von  einem^  m&chtigen  Chorsatz  ein- 
geleitet, bringt  diese  Cantate  des  Weiteren  die  tiefergreifende, 
von  Frau  Metzler-Löwy  ganz  wundervoU  interpretirte  Arie 
'^ch,    unaussprechlich    ist   die   Koth'',    das    tief- reuevolle 
Chor-Terzett  „Ach,   wir  bekennen   unsre  Schuld*',  ein  für- 
bittendes Recitativ  für  Altsolo  und  schliesst  schlicht  mit  dem 
Choral  „Erleucht  auch  unsem  Sinn  und  Herz".    Sie  und  auch 
ihre  beiden  Schwestern  gelangen  im  Gesanglichen,  wie  im 
Instramentalen  (Orchester:   die  Capelle  des  107.  Infanterie- 
BegimentSi  Orgel:  Hr.  Homeyer)  bis  auf  einige  Unebenheiten 
im  Chortenor  ganz  vorzüglich  und  bezeugten  von  Neuem  den 
liebevollen  Eifer,  mit  welchem  der  Bach- Verein  seiner  preisens- 
werthen  Aufgabe,  das  Verständniss  für  •  S.  Bach  in  unserer 
Stadt  zu  heben  und  zu  stärken,  nachstrebt. 

Die  Kammermusiken  im  Neuen  Gewandhause 
schlössen  am  14.  März  mit  deren  achter  in  würdigster  Weise 
für  diese  Saison  ab.   Das  Programm  begann  mit  Mendelssohn*s 

S lattflüssigem  und  gehaltvollem  Emoll- Streichquartett,  bot 
ann  Mozart's  in  ewie;er  Jugendschöne  leuchtendes  Gmoll- 
Streichquintett  und  scnloss  mit  Brahms*  herrlichem,  in  allen 
seinen  wt  Sätzen  gleich  entzückendem  G  dur-Streichsextett. 
Diese  drei  Meisterwerke  erfuhren  durch  die  HH.  Hilf, 
Becker,  ünkenstein  und  Kiengel  und  deren  Gäste  HH. 
Beintzsöh  und  Wille  eine  Verlebendigung,  die  in  technischer 
und  klanglicher  Beziehung,  wie  auch  nach  Seiten  des  geistigen 
Verständnisses  als  eine  durchaus  mnster-  und  meisterhafte 
bezeichnet  werden  muss  und  demgemäss  den  lautesten  Wider- 
hall in  d^n  Herzen  der  Zuhörer  fand.  Mit  ganz  besonderer 
Freude  war  die  begeisterte  Aufnahme  der  Brahms'schen 
Composition,  die  unter  der  fortreissenden  Führung  des  Hm. 
Hilf  aber  auch  ganz  prachtvoll  gespielt  wurde,  zu  beobachten 
von  Denen,  welche  sich  des  spärlichen  Beifalls  entsinnen 
konnten,  mit  welchem  bei  seinen  ersten  Aufführungen  im 
Gewandnause  dieses  Meisterwerk  abgespeist  wurde.  Auch  in 
den  Kammermusiken  dieses  Instituts  ist  schon  längst  ein 
anderer  Geist  eingezogen.  —  Den  beiden  Quartettvereinen 
des  Gewandhauses,  die  auch  in  der  vergangenen  Saison  so 


reiche  Genüsse  vermittelt  haben,  rufen  wir  ein  fröhliches 
Wiedersehen  im  nächsten  Winter  zu.  Mit  besonderer  An- 
erkennung ist  des  Hrn.  Unkenstein  zu  gedenken,  der  als 
Mitglied  des  Prill- Quartetts  hilfebereit  in  das  Hilf-Qnartett 
einsprang,  als  Hr.  Nova£ek,  der  die  Bratsche  spielen  sollte, 
KrankheitB  halber  diesen  Posten  nicht  antreten  Konnte. 

Zwei  Abende  führten  uns  in   den   Saal  des  Hotel  de 
Prusse.    Am  2.  März  veranstaltete  daselbst  der  einheimische 
Tenorist  Hr.  Pinks   unter  Mitwirkung  der  HH.  Prof.  Dr. 
Beinecke  und  Dr.  P.  Kiengel  ein  Concert,  und  am  11.  März 
war  es  Hr.  Stradal  aus  Wien,  der  einen  Ciavierabend  gab. 
Hr.  Pinks  hatte  durch  eine  reiche  Auswahl   neuer  Lieder 
schon   von   Vornherein  lebhaftes  Interesse  für  sein  Unter- 
nehmen erweckt,  und  im  Concert  selbst  gelang  es  ihm  unter 
Ausnahme  der  Umlauft*schen  übergefühlsseligen  Lieder  mit 
ihren  stereotypen   Druckern,   dieses  Interesse  noch  zu  ver- 
dichten.   Mit  den  stimmungsvollen  und  musikalisoh-nobeln 
Liedern  „Herbst^  und  „Winter''  von  Em.  Paul  beginnend,  bot  er  . 
in  der  weiteren  Folge  ein  eigenartig erfundenesund leidenschaft- 
liches „Vorbei''  von  L.  Neuhoff,  ein  natürlich  sich  gebendes 
„Liebesmachf  von  P.  Gbat,  die  vieles  Anmuthige  und  Feine 
enthaltende  „Novelle  in  acht  Liedern'*  von  Reinecke,  Brahms* 
tiefempfundenes  „Sind  es  Schmerzen",  Grimm's  gemüthvoUe 
„Prinzessin^  P.  KlengePs  werth-  und  ausdrucksvolle  Gesänge 
„Georgia's  Hügel'*  und  „In  der  Nacht"  und  Umlauft's  „Früh- 
lingsho&ung  ,  „Der  Knabe  und  das  Immlein"  und  „Morgen- 
ländisches £[ed"   in   einer  so  liebe-  und  verständniss  vollen, 
dabei  stimmlich  so  einwandsfreien  Weise  dar,   dass  der  Er- 
folg, welchen  er  sich  und  den  bez.  Coniponisten  unter  der 
trefflichen  Clavierbegleitung  der  HH.  Prof;  Dr.  Reinecke  und 
Dr.  lUengel  ersang,   als  ein   redlich   verdienter   bezeichnet 
werden  kann.     Eine   ganz   vorzügliche  Clavierleistung  der 
beiden  HH.  Mitwirken&n  war  der  auf  Blüthner'schen  Pracht- 
flügeln ausgeführte  Vortrag  der  Schuroann*schen  Variationen 
für  zwei  CUviere.  —  Welche  unverwüstliche  Haltbarkeit  diesen 
einheimischen  Instrumenten  eigen  ist.    erwies  der  Blüthner- 
Flügel,  welcher  den  zum   grössten  Tneil  in  ohrbetäubenden 
Lärm,  ja   wüste  Paukerei  ausartenden  Ciaviervorträgen  des 
Hrn.   Stradal  Stand   zu  halten  hatte.     Ja,   wenn  man  bei 
diesem  par  force-Pianisten  weni^tens  an  eährenden  Most, 
der  sich   noch  klären  könnte,  erinnert  worden  wäre.    Aber 
daraufhin   wies  kein  einziges  Moment.    Wer  im  Alter  von 
80  und  mehr  Jahren  fast  Alles  in  gleicher  brutaler  Weise 
angreift  und  verwaltigt,  wer  ein  so  minimales  Auffassungs- 
und Ausdrucksvermögen    besitzt,    wer  so  allen  Sinnes  rar 
sanfte  und  weiche  Tongebung  bar  ist  und  jeder  poetischen 
Regung  in  seinem  Spiel  entbehrt,  wie  Hr.  Stradal,  lässt  kaum 
die  Ho&ung  zu,   dass  aus*  ihm  sich  mit  der  Zeit  noch  ein 
rechter  Künstler  entwickeln   könne.     Die   einzig   positive 
technische  Fertigkeit,  die  Hr.  Stradal  besitzt,  ist  sein  Gctaven- 
spiel,  das  aber  infolge  e;eschmacklosen  Pedalgebrauchs  zumeist 
auch  kein  Vergnü^;en  bereitet.    Wenn  mun  die  von  ihm  ge- 
wählten  Compositionen   von  Liszt,  soweit  man  sie  kannte, 
sämmtlich   auch   schon   vorher   ohne  Vergleich  •  besser  von 
anderen  Pianisten  und  Pianistinnen  gehört  hatte — ich  will  hier 
nur  den  dem  Concert  beiwohnenden  Hm.  Arthur  Friedheim 
nennen,  den  es  beim  Zuhören  sicher  oft  ordentlich  geeruselt 
haben  mag  — ,  so  war  die  Behandlung,  die  Beethoven  (3^ond- 
schein^-Sonate),  Friedemann   Bach,  Schubert   („Du  bist  die 
Ruh"  in  Liszt's  Transscription)  und  Chopin  von  Hm.  Stradal 
erfuhren,  geradezu  erbarmungswürdig.  In  Beethoven's  Sonate  be- 
herrschte er  nicht  einmal  die  Noten  sicher,  und  den  Schubert- 
Liszt'schen  „Erlkönig''  hat  er  geradezu  veralbert.  Doch  genug 
über  diesen  seinem  grossen  Meister  keine  Ehre   machenden 
LiszirSchüler,   der  unseren  Stadtmauern  hoffentlich  von  nun 
an  ferne  bleibt.  F. 


Concertumschau. 

Berlin.  9.  Philharm.  Conc.  (Nikisch  a.  Leipzig):  Symph. 
Dp.  75  V.  G.  Martucci,  Ouvert.  „Le  Carnaval  romain"  von 
Berlioz,  Ouvert.,  Scherzo,  Notturno  u.  Hochzeitsmarsch  aus 
der  „Sommernacht8traum*'-Musik  v.  Mendelssohn,  Violinconc. 
V.  Beethoven  (Hr.  Auer  a.  St.  Petersburg). 

Burg  b.  M.  Am  21.  Febr.  Auffuhr,  v.  Öluck's  „Orpheus  und 
Eurydice"  durch  den  Chorgesangverein  unt.  Solist.  Mitwirk, 
der  Frls.  Einbeck  a.  Sondersnausen,  Brämer  a.  Berlin  u.  Werth 
V.  hier.  (Die  Aufführung  wird  als  eine  in  jeder  Beziehung 
sehr  gelungene  gerühmt.  „Der  Diri^nt  hatte  es  verstan- 
den, mit  den  Schwierigkeiten,  die  eine  ConoertauffÜhrung 
dieses  Werkes  bringt,  zu  rechnen,  um  sie  gewiss  sehr  ge- 


169 


flcMekt  durch  besondere  Anordniaog  und  Ansscheidang  des 
ünwesentliehen  za  beseitigen'' .  ^nter  den  Solisten**,  schreibt 
derselbe  Re^rent  weiter,  „hutte  Frl.  Einbeck,  die  Yertisterin 
der  Orpheus-Partie,,  die  H&uptanfgabe,  und  sie  hat  sich  der- 
selben mit  gutem  Geschick  und  mit  ansprechenden  Stimm- 
mitteha  entiiäigt,  sodaas  sie  die  Situation  in  jeder  Beziehung 
beherrschte.  Die  Geftlhle  der  Trauer  und  Verzweiflung,  so- 
wie wiederum  der  Hoffnung  und  der  freudigen  Erwartung 
wusste  sie  in  ergreifender  Weise  in  ihren  Becitativen  und 
Arien  zum  Ausdruck  zu  bringen.  Auf  der  Höhe  der  Situation 
stand  sie  entschieden  in  den  Arien:  tAch,  erbarmet,  erbarmet 
euch,  ihr  Furienc  und  »Ach,  ich  habe  sie  verloren«.  Die  mit 
tiefem  Gtef&fal  gesungenen  Arien,  sowie  das  Zusammenwirken 
des  Chores  mit  der  Solistin  in  der  ersten  Arie  erzielten  eine 
ergreifimde  Wirkung.  Die  Partie  des  Amor  fand  in  FrL 
Werth  eine  durchaus  gute  Vertreterin.  Ihre  mit  glockenreiner 
Stimme  gespendeten  Trostworte  erschienen  dem  mhörer  stets 
wie  eine  Enösung  aus  dem  von  der  Situation  geschaffenen 
Banne.  Auch  in  den  Dialogen  und  besonders  im  Schlusster- 
sett  zeigte  sie  eine  gute  Schulung  und  wusste  ihre  zum 
Theil  nicht  leichte  Aufgabe  gut  zu  bewältigen.  Frl.  Br&mer 
wirkte  besonders  in  der  Höhe  gut,  während  ihre  Stimme  in 
der  Mittellage  weniger  zur  Geltung  kam.  Was  an  ihr  aber 
besonders  zu  rühmen  ist,  das  ist  die  durchaus  dramatische 
AufÜEbSSung  ihrer  Aufgabe;  sie  hatte  sich  entschieden  in  ihre 
Partie  vollständig  hineingelebt. **) 

CarlSFUhe.  Conc.  des  Philharm.  Vereins  (Bübner)  am 
10.  Febr.:  Psalm  137  f  Solo,  Frauenstimmen,  Viol.  u.  Clav.  v. 
Liszt,  Arie  (Frau  Brehm)  u.  Chor  a.  „Lazarus**  v.  Schubert, 
Chöre  v.  S.  Bach,  Lassus,  J.  Stephani  u.  P.  Tschaikowsky 
(„Legende*'),  Clav.-Violinson.  Op.  30,  No.  2,  von  Beethoven 
(Frl.  Ltlder  u.  Hr.  Bühlmann),  Solovorträge  des  Frl.  Lüder 
(Berceuse  v.  Grieg,  Mazurka  v.  Godardetc.)  und  des  Hrn. 
Bühlmann  (Elfentanz  v.  Popper  etc.).  —  Wohlthätigkeits- 
conc.  am  96.  Febr.  m.  „Vidi  aquam**  und  DmoU- Messe  von 
F.  Klose  durch  den  Philharm.  Ver.  unt.  Leit.  der  HH.  Klose 
u.  Bübner  u.  solist.  Mitwirk,  der  Frls.  Mailhac  u.  Bratanitsch 
u.  der  HH.  Bofiienberg  v.  hier  u.  Moest  a.  Strassburg  i.  E. 

Danzig.  Conc.  des  Sängerpaares  Hildacb  a.  Berlin  am 
6.  Febr.:  Vocalduette  v.  Brüll  („Weisst  du  noch",  „In  dunk- 
ler Nachf  u.  „Täglich,  wenn  der  Abend  naht"),  A.  Naubert 
(„Beim  Wecken  und  Krug"),  Henschel  („Kein  Feuer,  keine 
Kohle")  u.  Edw.  Schultz  („Waldconcert"),  Soli  f.  Sopran  v. 
Beethoven,  Umlauft  („Sagt  mir,  wer  einst  die  Uhren  er- 
fand"), E.  Hildach  („Das  Kraut  Vergessenheit"  u.  „Stram- 
pelchen"), Beinecke  (MStill,  min  Hanne")  u.  Em.  Krause 
(„Der  Bräutigam  ein  Schneider")  u.  f.  Bariton  v.  Loewe,  Schu- 
mann u.  H.  Srückler  (vier  „Trompeter "-Lieder). — B.musikal. 
Abendunterhalt,  des  Gesangver.  (Schümann):  Clavierquint.  v. 
R.  Schamann ,  Streichquartett  Op.  59,  No.  3,  von  Beethoven, 
„Ständchen"  f.  Frauenchor  u.  Altsolo  m.  Clav.  v.  Schubert, 
gem.  Chöre  v.  Cornelius  (Tanzlied)  u.  Söderman  (Bröl- 
lopsmarsch).  (Mitwirkende:  Frl.  Jelski  [Ges.]  u.  HH.  Schu- 
mann [Clav.],  Davidsohn,  Hering,  Senger  u.  Busse  [Streicher  .) 
—  Symph.-Conc.  (Schumann)  am  2ö.  Febr.:  Waldsymph.  v. 
Raff,  „Anakreon"-Ouvert.  v.  Cherubini,  Tripelconc.  v.  Beet- 
hoven (HH.  Schumann,  Davidsohn  und  Basse),  Lieder  „Für 
dich"  u.  „Ein  grauses  Dunkel"  v.  G.  Schumann  und  „Am 
Ufer  des  Flusses"  u.  „An  der  Linden"  v.  Ad.  Jensen  (Frl. 
Richter).  —  Conc.  der  Frau  Schmidt-Köhne  a.  Berlin  (Ges.) 
u.  des  Hrn.  Schumann  am  8.  März  m.  Soli  f.  Ges.  v.  Hum- 
per dinck  (Winterlied),  B.  Strauss(„ Allerseelen"),  Brahms 
(„Immer  leiser"  und  „Schwesterlein"),  G.  Schumann  („Es 
duftet  lind"),  Franz  („Vöglein,  wohin  so  schnell",  „Sterne 
mit  den  goldnen  Füsschen"  u.  „0,  danke  nicht")  u.  A.  u.  f. 
Clav.  V.  B.  Schumann  (Symph.  Etüden),  Bubinste  in  (Bar- 
caroUe),  Brahms  (Capriccio  Op.  76)  u.  Scarlatti  (Adur-Son.). 

Dorpat.  8.  Symph.-(^nc.  (Wulfius):  CmoU-Symph.  v. 
Mendelssohn,  „Siegfried-Idyll"  v.  Wagner,  „Egmont"-Ouv. 
V.  Beethoven,  „Beim  Sonnenuntergang"  f.  Chor  u.  Orch.  v. 
Gade. 

Dresden.  Conc.  im  k.  Conservat.  f.  Musik  am  27.  Jan. 
zur  Feier  des  40jähr.  Bestehens  der  Anstalt:  Concertouvert. 
v.  Bietz  (unt.  Leit.  des  Hm.  Bachmann),  Esdur-Serenade  f. 
Blasinstrumente  v.  Mozart  (HH.  Biehring,  Wolf,  Gabler,  Kai- 
ser, Beyer,  Krellwitz,  Tränkner  u.  Schmidt),  „Te  Deum"  f 
Chor  u.  Orch.  v.  F.Wüllner  (unt.  Leit.  des  Hrn.  Prof.  Krantz), 
Dmoll-Doppel-Streichquart.  v.  Spohr  (HH.  ßappoldi,  Eismann, 
Blumer,  Coith,  Remmele,  Wolfermann,  Grützmacher  u.  Stenz), 
Variat.  Über  ein  Beethoven'sches  Thema  f.  zwei  Cla viere  v. 
Saint-Sagns  (HH.  Kronke  u.  Bachmann),  Gesangvorträ^ 
des  Frl.  Bagg  („Nachtigall"  v.  Brahms,  „Mein  Herz  schmückt 


sich"  y.  Bubin  stein,  Wiegenlied  v.  E.  Krantz  etc.).  — 
4  Nicod6-Conc.:  Harold-Symph.  v.  Berlioz  (Sololnratsche: 
Hr.  Unkenstein  a.  Leipzig),  „Euryanthe"-Ouvert.  v.  Weber, 
BmoU-Clavierconc.  v.  W.  Stenhammar  (der  Comp.). 

Genf.  Wappne r-Conc.  im  Stadttheater  (W.  Behberg) 
unt.  Solist.  Mitwirk,  des  Hrn.  Scheidemantel  a.  Dresden  am 
26.  Febr.:  Vorspiele  zum  1.  u.  3.  Aufzug  u.  Hans  Sachsens 
Monolog  a.  den  .Meistersingern",  Kaiser-Marsch,  Einzug  der 
Götter  m  Walhall  a.  „Bheingold^,  „Charfreitagszauber^  aus 
„Parsifal",  Wotan's  Al^hied  von  Brünnhildeu.  ^euerzauber" 
a.  der  „Walküre",  Wolfram's  1.  Gesang  a.  „Tannhäuser". 

Guben.  Conc.  des  Gesangver.  (Ocl^)  unt.  solist.  Mitwirk, 
der  Frls.  Schneider  u.  Eckardt  v.  hier  u.  des  Hm.  van  Eweyk 
a.  Berlin  am  15.  Febr.:  „Meeresstille  und  §^lückliche  Fahrt" 
V.  Mendelssohn  (Ouvertüre)  u.  Beethoven  (t.  Chor  u.  Orch.), 
-Erlkönigs  Tochter"  von  Grade,  Arie  „Schon  eilet  froh"  von 
Haydn. 

Hamburg.  2.  Kammermusikabend  des  Hm.  KrÜss  (Viol.) 
unt.  Mitwirk,  der  HH.  Levin  (Clav.),  Löwenberg  und  Gowa 
(Streicher):  Bdur-Clavierquart.  v.  Weber,  FmoU-Claviertrio 
V.  Dvofäk,  GmoU-Violinson.  v.  Tartini.  —  7.  Philharmon. 
Conc.  (Prof.  Barth):  4.  Symph.  v.  Brahms,  Ouvertüren  von 
Beethoven  („Coriolan")  u.  Schubert  („Bosamunde"),  Violoncell- 
vorträge des  Hm.  Prof.  Becker  a.  Frankfurt  a.  M.  (Conc.  v. 
Haydn  u.  Sonate  v.  Locatelli).  —  2.  popul.  Symph.-Conc. 
(Laube):  4.  Symph.  v.  Schumann,  2.  Satz  a.  jBomeo  und  Julie" 
V.  Berlioz,  Eine  Faust-Ouvert.  v.  Wagner,  Festliches  Vor- 
spiel V.  C.  JPottgiesser,  3.  Senn.  f.  Streichorch.  v.  Volk- 
mann (Violoncellsolo:  Hr.  Engel),  Huldigungsmarsch  a.  der 
Musik  zu  „Sigurd  Jorsalfar"  v.  E.  Grieg,  Walzer-Zwischen- 
spiele a.  „Donna  Diana"  v.  E.  N.  v.  Bezniöek.  —  3.  Orch.- 
ebne,  des  Hm.  M.  Fiedler:  1.  Svmph.  v.  Schumann,  Ouver- 
türen V.  E.  N.  V.  Bezni&ek  („l)onna  Diana")  und  Weber^ 
Gesangvorträge  des  Frl.  Wedekind  a.  Dresden  („untreu"  v. 
Cornelius,  „Guten  Morgen"  v.  Grieg,  „Die  Nachtigall"  v. 
Alabieff  etc.).  —  Tonkünstlerver.  am  15.  Febr.:  Variat.  f. 
zwei  Claviere  v.  Thieriot  (Op.  66)  u.  Gouvy,  gespielt  von 
Frau  Bach-Lenz  u.  Hrn.  SpengeL  Gfesangvorträge  des  Frl.  de 
Mettiercamp.  —  4.  KammermusiKabend  der  HH.  Zajic,  Schlo- 
ming,  Löwenberc^u.  Gowa:  Streichauartette  v.  Grieg(Gmoll), 
Cherubini  (DmoTl)  u.  Beethoven  (Op.  74).  —  3.  Abonn.-Conc. 
(Weingartner  a.  Berlin):  Symphonien  v.  Schubert  (Hmoll)  u. 
Mozart  (Esdur),  „Meistersinger "-Vorspiel  v.  Wagner,  „Frei- 
schütz"-Ouvert.  v.  Weber,  FmoU-Clavierconc.  v.  Chopin  (Hr. 
V.  Fachmann).  —  Auffuhr,  der  Philharm.  Gesellschaft  u;  der 
Singakad.  (Prof.  Barth)  unt.  solist.  Mitwirk,  des  Frl.  Schmidt 
n.  des  Hm.  vanBooy  a.  Frankfurt  a»  M.  am  21.  Febr.:  Ddnr- 
Ouvert.  V.  Händel,  Ein  deutsches  Bequiem  v.  Brahms,  Cant. 
„I>jun  ist  das  Heil"  v.  S.  Bach,  Arie  v.  Mendelssohn.  —  Conc. 
des  Pianisten  Hrn.  Dr.  Neitzel  a.  Cöln  am  25.  Febr.  m.  Com- 

Eositionen  V.  S.  Bach-Tausig  (Tocc.  u.  Fuge  in  Dmoll),  Beet- 
oven  (CmoU- Variat.),  Schumann  („Camaval"),  Chopin,  B ras- 
sin (Noct.)  u.  Liszt  (^moU-Ballade).  —  3.  Kammermusik- 
aufführ.  der  Pbilharm.  Gesellschaft:  Ciavierquintett  v.  Schu- 
mann, Seren.  Op.  8  v.  Beethoven.  Clav.-Violoncellson.  Op.  65 
V.  Chopin.  (Ausfiihrende:  HH.  Fiedler  [CUv.],  Prof.  Barth, 
Bigneli,  Marsch  v.  hier  u.  Prof.  Hausmann  a.  Berlin  [Strei- 
cher].) —  3.  Abonn.-Conc.  des  Caecilien-Ver.  (Spengel)  m.' 
Tinel's  „Franciscus"  unt.  solist.  Mitwirk,  der  Frau  Günter 
a.  Frankfurt  a.  M.,  des  Hm.  Dierich  a.  Leipzig  u.  eines  un- 
gen.  Bassisten. 

Hanau.  Concerte  des  Oratorien  ver.  (Dr.  Limbert) :  No.  1 
unt.  Solist.  Mitwirk,  der  Frauen  Balser-Landmann ,  Stübing 
u.  Siebert  v.  hier  u.  des  Hrn.  Müller  a.  Frankfurt  a.  M.: 
„Lodoiska"-Ouvert.  v.  Cherübini,  „Comala"  v.  Gade,  „Die 
Wallfahrt  nach  Kevlaar"  v.  Humperdinck,  Schicksalslied 
V.  Brahms.  (Die  „Han.  Zeit"  berichtet  über  dieses  Concert 
u.  A.:  „Der  Oratorien  verein  veranstaltet  alljährlich  in  den 
Wintermonaten  eini^  Concerte,  in  denen  er  grössere  Ton- 
werke kirchlichen  Stils,  wie  Oratorien,  und  auch  andere  Werke 
von  älteren  Meistern  und  solchen  der  Neuzeit  aufführt.  In  den 
letzten  Jahren  hat  nicht  immer  ein  günstiger  Stern  über 
diesen  Aufführungen  gewaltet.  Es  lag  dies  theils  in  der 
musikalischen  Führung,  theils  in  dem  Mangel  an  Musik-  und 
Sangeskräften.  Von  dem  gestrigen  Concerte  können  wir  zu 
unserer  Freude  wieder  Gutes  berichten.  Ein  solch  schönes 
und  nach  jeder  Bichtung  hin  befriedigendes  ClJoncert  hat  der 
Oratorienverein  lange  nicht  gegeben.  Dass  es  eben  mit 
diesem  einst  so  blühenden  Vereine  unserer  Stadt  wieder 
besser  geworden  ist^  danken  wir  nebst  der  Sangesfreudigk^t 
seiner  Mitglieder,  die  freilich  der  Zahl  nach  noch  viel  statt- 
licher sein  dürfte,   der  derzeitigen  zielbewussten  und  kunst- 


170 


verständigen  Leitung.  Hr.  Dr.  Frank  Limbert,  selbst  ein 
feinfühliger  Componist  und  Musikkenner,  ist  ganz  die  geeig- 
nete Persönlicbkeit,  um  eine  solche  Sängerschaar,  wie  sie  der 
Oratorien  verein  hat,  zu  dirigiren  und  zu  einem  gewissen 
Ziele  zu  bringen,  das  hat  der  gestrige  Abend  deutlich  gezeigt." 
In  gleichem  lobenden  Sinne  spricht  sich  der  „Han.  Anz.*' 
über  die  Chorleistungen  und  den  neuen  Dirigenten  aus.) 
No.  2.  „Novelletten"  f.  Clav.,  Viol.  u.  Violonc.  v.  Gade  (HH. 
Dr.  Limbert,  Lieber  u.  Appunn),  gem.  Chöre  v.  Mendelssohn, 
S.  Bach  (pQui  tollis**),  Mozart  („Ave  verum''}  u.  Beethoven 
(„Meeresstille  und  glückliche  Fahrt*'),  Frauenchöre  „Sonntags- 
Abend",  „Vigilie"  u.  „Frühlings werden«  v.  F.  Hiller,  Oe- 
sangvorträge  der  Frau  Uzielli  a.  Frankfurt  a.  M.  („Enttäu- 
schung" V.  F.  Limbert,  „Frühling  ist  da"  v.  Hildach, 
Abenolied  v.  B.  Scholz,  Wiegenlied  v.  Brahms  etc.).  (Auch 
über  dieses  Concert  wird  einstimmig  aufs  Günstigste  geur- 
theilt.  So  schreibt  man  U.A.:  „Der  Verein,  der  schon  bei 
seinem  erstwinterlichen  Concerte  schöne  Erfolge  zu  verzeich- 
nen hatte,  zeigte,  dass  er  nicht  stehen  geblieben,  sondern 
unter  der  umsichtigen,  kunstverständigen  Leitung  seines 
Dirigenten,  des  Hrn.  Dr.  F.  Limbert.  fleissig  weiter  gearbeitet, 
was  oesonders  in  der  Phrasifung  deutlich  hervortrat,  sodass 
das  gestrige  Concert  sehr  an  die  besten  Zeiten  des  Vereins 
erinnerte.") 

Leipzig.  2 1.  Abonn.-Conc.  im  Neuen  Gewandhaus  (Nikisch) : 
2.  Syxnph.  v.  Schumann,  Melusinen "-Ouvert.  v.  Mendelssohn, 
Fdur-Tocc.  f.  Orch.  v.  S.  Bach-EIsser,  Violin  vortrage  des  Hrn. 
Prof.  Heermann  a.  Frankfurt  a.  M.  (Conc.  v.  Beethoven  etc.). 
—  7.  Musikabend  des  Eammermusikver.;  Cdur-Streichquart. 
V.  Mozart  (HH.  Rabus,  Schumacher,  Klesse  u.  Hagen),  Ddur- 
Clav.-Violinson.  y.  J.  J.  Major  (HH.  Nestler  u.  Lauboeck), 
Solovorträge  der  Frau  Buhle  (G^.,  Arie  „II  re  pastore"  m. 
oblig.  Viol.  \Et.  Lauboeck]  v.  Mozart,  „Ridonami  la  calma" 
V.  Tosti,  „Wie  Duft  aus  Frtlhlingstagen"  v.  C.  Noseda  u. 
„Ach,  wer  das  doch  könnte"  v.  W.  Berger)  u.  der  HH. 
Habus  (Viol.,  And.  a.  dem  Conc.  u.  Polon.  eig.  Comp.)  u. 
Kiesling  (Violonc,  2.  u.  3.  Satz  a.  dem  Conc.  v.  Laloj.  — 
Ciavierabend  des  Hrn.  Stradal  a.  Wien  am  11.  März  m.  Com- 
poeitionen  v.  Liszt  („Le  fonörailles",  Hmoll- Ballade,  „En 
r^ve"  u.  zwei  Paganini-Etuden),  Beethoven  (Son.  Dp.  27,  No.  2), 
F.  Baoh-Stradal  (DmoU-Conc.)  u.  A.  —  2.  Kirchenconc.  des 
Bach-Ver.  (Sitt)  i2nt.  sollst.  Mitwirk,  der  Frau  Metzter-Löwy: 
Cantaten  „Aus  der  Tiefe  rufe  ich",  „Da  Friedensfürst,  Herr 
Jesu  Christ"  u.  „Christ  lag  in  Todesbanden"  v.  S.  Bach.  — 
8.  Kammermusik  im  Neuen  Gewandhaus:  Gdur-Streichsext. 
V.  Brahms,  Gmoll-Streichquint.  v.  Mozart,  EmoU-Streichquart. 
V.  Mendelssohn.  (Ausführende:  HH.  Hilf,  Becker,  Unkenstein, 
Heintzsch,  Klengel  u.  Wille.) 

Mainz.  Orgelconc.  des  Frl.  Lux  (Org.)  zum  G^edächtniss 
an  F.  Lux  m.  Uomnositionen  von  demselben  am  10.  Febr.: 
ChoraJsymph.  „Düren  Nacht  zum  Licht"  f.  Org.,  Streichorch., 
Trompeten  u.  Pauken,  Hymnus  f.  Sopransolo  (Frau  Schott- 
Mohr)  u.  Männerchor  (Mainzer  Liederkranz)  m.  Org.  u.  Harfe, 
Cavatine  f.  Sopran  (Frau  Schott-Molir)  u.  Orch.  a.  dem  „Eäth- 
chen  von  Heilbronn",  „Ave  Maria"  f.  Violonc,  Harfe  u.  Org. 
(HH.  VoUrath  u.  Suppantschitsch  u.  Frl.  Lux),  Concertvariat. 
f.  Org.  über  ein  Händersches  Thema. 

Wiesbaden.  Loewe'scher  Balladenabend  des  Hm.  Vaupel 
unt.  Mitwirk,  der  Frau  Wendel-Marburg  (Declam.)  u.  des  Hrn. 
Bärtig  (Viol.)  am  28.  Jan.:  Balladen  „Erlkönig",  „Herr  Oluf", 
„Der  Wirthin  Töchterlein"  und  „Der  Nöck"  v.  Loewe,  div. 
declam.  Vorträge,  Violinsoli  v.  Bruch  (2.  u.  3.  Satz  aus  dem 
LOonc),  B.  Bärtig  (Melodie)  u.  Hubay  (Scene&laCsärda). 
(Die  charaktervolle,  warmblütige  Art  der  Vorträge  des  Hm. 
Vaupel  hat  auch  diesmal  ihre  Beifall  erweckende  Wirkung 
auf  das  Publicum  nicht  verfehlt.) 

VtraUttt  Frcgramme^  sowit  Programnu  ohne  Angabe  von  Ort  und 
Datum  müssen  vollständig  unbeachtet  bleiben! 


Engagements  und  Gäste  in  Oper  und  Concert. 

Berlin.  Mit  grossem  Erfolg  gastirt  gegenwärtig  Hr. 
Reich  mann  aus  Wien  in  der  k.  Hofoper.  Welche  herr- 
lichen Wirkungen  würde  er  aber  erreichen,  wenn  ihm  die 
eminente  Gestaltungskraft  und  Ausdrucksfkhigkeit  eigen 
wäre,  über  welche  sein  Münchener  Stimmcollege  Hr.  Eugen 
Gura  gebietet.  Dieser  auserlesene  Künstler  hat  erst  kürz- 
lich wieder  in  einem  eigenen  Concert  sein  Auditorium  mit 
seinen  Vorträgen  geradezu  bezaubert.    In  einem  Wohlthätig- 


keitsconcert  wirkte  Frau  Senkrah*Hofmann  aus  Weimar 
mit,  die  Künstlerin,  welche  s.  Z.  die  gefährlichste  Concur- 
rentin  des  Frl.  Tua  war.  Die  Vorzüge  ihres  damaligen 
Spiels,  namentlich  die  Süsse  des  Tons  und  die  Echtheit  der 
musikalischen  Empfindung,  sind  ihr  während  der  längereu 
Abwendung  von  der  Oenentlichkeit  treu  geblieben  und^  ver- 
fehlten auch  bei  diesem  neuesten  Auftreten  der  Dame  ihre 
Wirkung  nicht.  Hr.  Ludwig  Lauboeck,  der  in  diesem 
Blatte  oft  mit  Auszeichnung  genannte  Violinvirtuos,  wurde 
von  Hm.  Capellmeister  Meyder  als  Sologeiger  und  Concert- 
meister  engagirt.  —  Braunsehweig.  Li  dem  2.  Populären 
Concert  des  Hm.  Director  Wegmann  fand  die  Sängerin  Frau 
Carlotta  Bluett  aus  New- York  mit  ihren  von  einer  brillanten 
und  ausgibigen,  dabei  gut  disciplinirten  Stimme  getragenen 
Vorträgen  den  reichen  Beifall  des  Auditoriums,  sowie  die 
warme  Anerkennung  der  Kritik.  —  Kiew,  Als  Leiter  des 
hiesigen  grossen  Conoertorchesters  wird  vom  n.  Monat  ab 
Hr.  Oapeluneister  Zorn  er,  der  Dirigent  des  städtischen  Or- 
chesters in  Barmen,  wirken.  —  Münehen,  Das  letzte  hiesige 
Concert  der  Frau  Carreno  hatte  einen  so  phänomenalen 
Erfolg,  dass  die  geniale  Pianistin  auf  allgemeinen  Wunsch 
noch  ein  weiteres  (8.)  angesetzt  hat.  Einer  begeisterten  Auf- 
nahme hatte  sich  auch  der  russische  Violinist  Mr.  Petschni- 
kof  f  beim  hiesigen  Publicum  zu  erfreuen.  —  New-Tork.  Die 
hiesigen  Blätter  finden  nicht  genug  Worte,  um  die  Leistung 
des  H!m.  Joseffy  bei  Gelegenheit  von  dessen  Vorführung 
des  Brah manschen  Bdur-Clavierconcertes  im  jüngsten  Concert 
der  Symphony  Society  gebührend  zu  würdi^n.  Der  Künst- 
ler, welcher  sich  Jahre  lang  der  Oeffenthchkeit  entzogen, 
habe  in  dieser  Zeit  ganz  unendlich  an  Tiefe  der  Auffassung 
gewonnen,  welche  in  Verbindung  mit  der  unfehlbaren  Tech- 
nik, die  ihm  von  jeher  zu  Gebote  gestanden,  dem  Werke 
zur  vollkommensten  Darstellune  verhelfen  habe.  —  Wies- 
baden. Die  junge  Violinspielerin  Frl.  O 'Moore,  deren 
künstlerische  Ausgangsstation  das  Leipziger  Conservatorium 
ist,  hat  auch  hier,  im  letzten  Concerte  des  Cyklus  von  Con- 
certen  unter  Mitwirkung  hervorragender  Ktknstler,  Aufsehen 
mit  ihrem  brillanten,  wie  auch  empfindungs vollen  Spiel  er- 
regt, ohne  jedoch  dem  stürmischem  verlangen  des  Puolicums 
nach  einer  Zugabe  Folge  zu  leisten,  was  wir  nur  gutheissen 
können.  Neben  ihr  erspielte  sich  Hr.  Alfred  Grünfeld  a^is 
Wien  mit  seiner  benrückenden  Tonfärben  -  Mischungskunst 
gleich  feurige  Ovationen. 


Kirchenmusik. 

Leipzig.  Thomaskirche:  15.  März.  r^^MS  tiefer  Noth 
schrei  ich  zu  dir*'  von  Mendelssohn.  Passionsgesang  von 
G.  Schreck. 

Aufgeführte  Novitäten. 

Berlioz  (H.),  Ouvert.  „Carnaval  romain**.  (Annaberg,  6.  Mu- 
seumsconc.  [Beichardt].  Chemnitz,  3.  Symph.-Oonc.  der 
städt.  Capelle  [Pöble]  | 

Ouvert.  zu  -König  Lear".  (Zürich,  6.  Abonn.-Conc.  der 

Neuen  TonhaÜegesellschaft  [F.  Hegar].) 

Brahms  (J.),  Orchester  Variationen  S)er  ein  Haydn^sches 
Thema.    (JBudapest,  4.  Philharm.  Conc.  [Muck  a.  Berlin].) 

Adur-Clavierquartett.  (Laibach,  2.  Kammermusikabend 

der  Philharm.  Gesellschaft.  Leipzig,  4.  Musikabend  des 
Kammermusikver.) 

Cmoll-Streichquart.  (Frankfurt  a.  M.,  6.  Kammermusik- 
abend der  Museumsgesellschaft.) 

Ciaviertrio  Op.  8.  (Neue  Ausgabe.)  (Weimar,  8.  Kammer- 
musikabend.) 

Adar-Clavier-Yiolinson.  (Hamburg,  8.  Kammermusik- 
abend der  HH.  Zajic  u.  Gen.) 

Dmoll-Clavier-Violinson.     (Zürich,   3.   Kammermusik- 

aufführ.  der  Neuen  Tonhallegesellschaft.) 

Bruch  (M.),  l.  Yiolinconc.  (Cassel,  4.  Abonn.-Conc.  des  k. 
Theaterorchesters  [Treiber].  Chemnitz,  1.  Symph.-Conc. 
der  städt.  Capelle  [Pöble].) 

Dvofäk  (A.),  „Othello"-Ouvert.  (Hamburg,  6.  Philharm.  Conc. 
[Barth].) 

Esdur-Streichquintett.  (Laibach,  2.  Kammermusikabend 

der  Philharm.  Gesellschaft.) 

Franke  (H.),  Kirchenorator.  „Isaak*s  Opferung".  (Leipzig, 
Aufführ,  durch  den  Kirchenchor  der  Andreaskirche 
[Hörig]  am  16.  Febr.) 


171 


Gernsheim  (F.),  „Salve  Eegina*'  f.  Sopransolo,  Fraueochor 
u.  Orch.  (Dordrecht,  1.  Conc.  der  Orch.-Vereenig.  [Erdel- 
manol.) 

Goetz  (H.).  Edur-Clavierquartett.  (Freiberg  i.  S.,  2.  Eammer- 
masikaoeiid.) 

Ooldmark  (C.).  „Ländliche  Bochzeit''.  (Boston,  18.  Conc. 
des  Boston  Symph.  Orch.  [Paur].) 

„Sakantala^-Ouvert.    (Altenburg,   1.  Abonn.-Conc.  der 

Singakademie  [Sitt  aus  Leipzig].    Kaiserslautern,  8.  Conc. 
des  Mnsikver.  [Damian].) 

Orieg  (Edy.),  2.  „Peer  Gynt^'-Suite.  (Kaiserslautern,  3.  Conc. 
des  Mosikver.  [Damian].) 

Suite  „Aus  Holberg's  Zeit*'  f.  Streichorch.    (Potsdam, 

8.  Conc.  der  Philharm.  Gesellschaft  [Genss].) 

Hirsch  (C),  „Reiterleben''  f.  Chor,  Soli  u.  Orch.  (Danzig, 
Conc.  des  Männergesangver.  [Kisielnicki]  am  22.  Jan.) 

Hutter  (5.),  „Im  Lager  der  Bauern"  f.  Männerchor  u.  Orch. 
(Erfurt,  10.  Stiftungsfest  des  Männergesangver.  „G^sangs- 
freunde"  [SchmidtjT  Fürth,  Yocal-  u.  Instrumentalconc. 
des  Singver.  [Koffka]  am  27.  Jan.) 

Jadassohn  (S.),  C moll-Clavierquintett.  (Carlsruhe,  8.  Kam- 
mermusikaufftihrung  der  HH.  von  Böse  u.  Gen.) 

Kretschmer  (Ed.),  Vorspiel  zu  den  „Folkungem*'.  (Dord- 
recht, 1.  Conc.  der  Orch.-Vereenig.  [Erdelmann].) 

Liszt  (F.),  „Festklänge|^.  (Basel,  7.  Al>onn.-Conc.  der  Allgem. 
Musikgesellschaft  [Volkland].  Heidelberg,  4.  Abonn.-Conc. 
des  Bach-Ver.  [Wolfrum].) 

Jflamlet*'.    (Leipzig,   tf.  Liszt -Ver.- Conc.  [Strauss  aus 

München].) 

„Hungaria^.    (Chemnitz,    2.   Abonn.-Conc.    der   städt. 

Capelle  [Pöble].) 

„Orpheus".    (Annaberg,   6.  Museumsconc.   [Beichardt]. 

Chemnitz,  1.  Abonn.-Conc.  der  städt.  Capelle  [Pohle].) 

„Künstlerfestzug"  f.  Orch.  (Fürth,  Vocal-  und  Instru- 
mentalconc. des  Singver.  unter  Mitwirkung  der  Capelle 
Carl  [Carl]  am  27.  Jan.) 

Mannheimer,  „B4k6czy"-Ouvert.  (Budapest,  4.  Philharm. 
Conc.  [Muck  aus  Berlin].) 

Meyer-OIbersleben  (M.),  „Gothentreue"  f.  Männerchor  u. 
Orch.  (Fürth,  Vocal-  und  Instrumentalconc.  des  Singver. 
[Koffka]  am  27.  Jan.) 

Podoertsky  (J.),  „Zollern  und  Staufen"  f.  Männerchor  mit 
Orch.  (Kaiserslautem,  8.  Conc.  des  Musikver.  [Damian].) 

Baff  (J.),  Sinfonietta f.  Streichorch.  (Breslau, 6.  Symph.-Conc. 
der  Breslauer  Concertcapelle  [Biemenschneider].) 

Bubinstein  (Ant.),  .Demetrius"-Ouvert.  (Boston,  18.  Conc. 
des  Boston  Sympn.  Orch.  [Paur].) 

DmoU-Clavierconc.  (Danzig,  4.  Symph.-Conc.  [Schu- 
mann].) 

Saint-Saöns  (C),  Suite  algör.  (Breslau,  4.  Symph.-Conc. 
der  Breslauer  Concertcapelle  [Biemenschneider].) 

Schillines  (M.),  Vorspiel  zum  2.  Act  aus  „Ingwelde". 
(Hamourg,  1.  popul.  Conc.  im  Concerthaus  [Laube].) 

Bchulz- Schwerin  (C),  Ouvert.  zu  „Torquato  Tasso". 
(Grimma,  2.  Abonn.-Conc.  des  Hm.  Wolschke.) 

Bindin^  (Chr.),  Ciavierquintett.  (Hamburg,  3.  Kammer- 
musikabend der  HH.  Zajic  u.  Gen.) 

Bmetana  (F.),  „Vltava".  (Hamburg,  2.  Abonn.-Conc.  [Wein- 
gartner  a.  Berlin].) 

Ouvert.    zur   Oper    „Die    verkauft»    Braut".     (Guben, 

8.  Conc.  des  MusiJcver.  [Ochs].) 

:Straus8  (B.Jl  „Tod  und  Verklärung".  (C])onstanz,  4.  Abonn.* 
Symph.-Conc.  des  Hrn.  Handloser.) 

Zwei  Vorspiele  aus  „Guntram".   (Leipzig,  6.  Conc.  des 

Liszt- Ver.  [der  Comp.].) 

Bvendsen  (J.  S.),  Orchesterlegende  „Zorahayda".  (Frank- 
furt a.  M.,  Freitagsconc.  der  Museums^esellschaft  [Kogel].) 

'Thomas  (A.),  „Mignon" -Ouvert.  (Chemnitz,  1.  Symph.-Conc. 
der  städt.  Capelle  [Pöble].) 

'Tschaikowsky  (P.),  Symph.  pathöt.  (Budapest,  6.  Philharm. 
Conc.  [Muck  aus  Berlin].  Hamburg,  1.  popul.  Symph.- 
Conc.  im  Concerthaus  [Laube].) 

Verhey  (Th.  H.  H.),  3.  Ciaviertrio.  (Hamburg,  Wohlthätig- 
keitsconc.  des  Hm.  Messchaert  am  7.  Jan.) 

Vieuxtemps  (H.),  6.  Violinconcert.  (Nürnberg,  1.  Conc.  des 
Philharm.  Ver.  [Carl].) 

Vink  (H.),  JOer  Zigeunerbube  im  Norden"  f.  Frauenchor  u. 
Orch.  (Dordrecht,  1.  Conc.  der  Orch.-Vereenig.  [Erdel- 
mann].) 

Volkmann  (B.),  3.  Serenade  für  Streichorch.  (Chemnitz, 
8.  Symph.-Conc.  der  städt.  Capelle  [Pöble].  Frankfurt  a.  M., 
8.  Sonntagsconc.  der  Museumsgesellschaft  [Xogel].) 


Wagner  (B.),  „Waldweben"  aus  „Siegfried".  (Fürth,  Vocal- 
und  Instrumentalconc.  des  Singver.  unter  Mitwirkung 
der  Capelle  Carl  [Carl]  am  27.  Jan.) 

Wieniawski  ( J.),  D moll-Clavier- Violinson.  (Frankfurt  a.  M., 
6.  Kammermusikabend  der  Museumsgesellschaft.) 


Vermischte  Mittheilungen  und  Notizen. 

*  Nach  dem  „L.  Tagebl."  finden  zu  der  in  Leipzig  vom 
29.  Mai  bis  1.  Juni  d.  j!  stattfindenden  Tonkünstler-Ver- 
sammlung des  Allgemeinen  deutschen  Musikvereins  sechs 
Concerte  statt,  und  zwar:  29.  Mai  Kammermusik- Matinte 
im  Neuen  Gewandhaus,  ausgeführt  vom  B(>hmischen  Quartett 
der  HH.  Hoffmann  und  Genossen,  und  Abendconcert  in  der 
Thomaskirche  mit  der  Graner  Festmesse  von  Liszt  und  dem 
^Te  Deum"  von  Berlioz.  80.  Mai  Kammermusik-Matinöe  im 
Neuen  Gewandhaus  mit  Compositionen  neuerer  Meister,  aus- 

feführt  von  Leipziger  Künstlern,  und  Abendconcert  im  Neuen 
tadttheater  mit  Orchesterwerken  deutscher  Abkunft  unter 
Leitung  von  deren  Componisten.  31.  Mai  Concert  im  Neuen 
Gewandhaus  mit  Werken  von  Meistern  des  17.  und  18.  Jahr- 
hunderts. 1.  Juni  Mittags  Aufführung  der  Volkmann'schen 
Musik  zu  „Richard  III.**  im  k.  Conservatorium  und  Abend- 
concert im  Neuen  Gewandhaus  mit  Werken  ausländischer 
Componisten.  Wenn  auch  die  ausführenden  Corporationen 
nicht  genannt  sind,  so  ist  doch  leicht  zu  errathen,  dass  das 
Gewandhausorchester,  das  Schülerorchester  des  k.  Conserva- 
toriums,  die  Gewandhaus-Streichquartette  und  der  Riedel - 
Verein  gemeint  sind.  Da  diese  Corporationen  in  den  HH. 
Nikisch,  Sitt  und  Prof.  Dr.  Kretzschmar  ihre  eignen 
ausgezeichneten  Dirigenten  besitzen,  so  ist  das  Fest  hierin  gut 
versorgt.  Hochorfreulich  und  dankbar  zu  begrüssen  ist  der 
IJmstand,dass  die  Directionen  desGewandhaus-Goncertinstituts 
und  des  k.  Conservatoriums  der  Musik  dem  Allgemeinen 
deutschen  Musik  verein  für  deren  Tonkünstler -Versammlung 
in  generöser  Weise  ihre  vornehmen  und  akustisch  vortreii- 
lichen  Concerts&le  zur  Disposition  stellen,  und  die  Direction 
unserer  berühmten  Musikschule  die  Aufführung  in  ihrem 
Hause  sogar  mit  eigenen  (Eleven-)  Kräften  bestreitet.  Ver- 
bindet siä  mit  den  vor  benannten  Factoren  auch  noch  eine 
glückliche  Wahl  der  aufzuführenden  Werke  und  solistischen 
Kräfte,  so  sind  alle  Bedingungen  für  einen  hochbefriedigen- 
den Ausfall  des  bevorstehenden  Musikfestes  erfüllt.  —  Der 
Tonkünstler -Versammlung  voraus  gehen  am  5.  und  7.  Mai 
die  von  uns  schon  erwähnten  AuffiUirungen  der  von  Chry- 
sander  bearbeiteten  Oratorien  „Deborah''  und  „Herakles**  von 
Händel  durch  den  Riedel'schen  Verein  unter  Hrn.  Prof.  Dr. 
Kretzschmar*s  Leitung. 

*  Im  Berliner  Opernhaus  kam  am  9.  März  „Faust's 
Verdammung**  von  Berlioz  nach  jahrzehntelanger  Pause  durch 
die  Capelle,  den  Chor  und  Solisten  der  Hofoper  unter  Wein- 
gartner*s  Leitung  zur  Aufführung,  aber  das  allgemeine  Ur- 
theil  geht  dahin,  dass  die  Reproduction  eine  des  Werkes  wür- 
dige nicht  gewesen  sei  und  der  letzten  Berliner  Aufführung 
unter  Prof.  Klindworth's  Direction  in  der  Wirkung  bedeu- 
tend nachgestanden  habe. 

*  In  Pescia,  der  Stadt,  in  welcher  der  Componist  Gio- 
vanni Pacini  gestorben  ist,  hat  sich  ein  Comitö  gebildet, 
um  daselbst  am  12.  April  den  100.  Geburtstag  des  Meisters 
festlich  zu  begehen. 

*  Der  Senat  der  k.  Akademie  der  Künste  zu  Berlin 
eröffnet  die  Preisbewerbung  um  das  Stipendium  der  Meyer- 
beer*8chen  Stiftung  für  Tonkünstler  für  das  Jahr  1897  und 
versendet  das  ausführliche  Programm  dieses  Wettbewerbs 
an  die  Interessenten,  die  darum  einkommen. 

*  Der  König  von  Italien  hat  ein  Decret  erlassen,  dem- 
zufolge die  Dauer  der  Urheberrechte  an  Rossini's  „Bar- 
bier von  Sevilla**  um  zwei  Jahre  verlängert  wird.  Angeb- 
lich soll  dies  zum  Vortheil  des  musikalischen  Lyceums  Ros- 
sini zu  Pesaro  geschehen  sein,  welches  die  betr.  Einkünfte 
bezieht  Indessen  haben  diese  Einkünfte  in  den  Jahren 
1891 — 94  sich  von  15,458  Lire  auf  8847  Lire  vermindert,  und 
es  wäre  um  das  Institut  schlecht  bestellt,  wenn  nicht  Rossini 
ein  Capital  von  2,619,612  Lire  demselben  hinterlassen  hätte. 

*  In  Cöln  ist  soeben  eine  vollständige  Auff&hrung  des 
„Nibelungen-Ringes**  von  Wagner  mit  so  kolossalem  Erfolg 
zu  Ende  gegangen,  dass  für  April  eine  Wiederholung  an- 
gesetzt werden   musste.    Die  Brünnhilde  sang  mit  grosser 


172 


Wirkung  I^rau  Prosky,  vn»  nach  der  Frau  Moran-Olden 
al6  Vorgängerin  Etwas  oedanten  will. 

*  Die  .Walküre**  von  Wagner  ist  hn  Argemtina-Thoater 
in  Born  bisber  17  lAal  gegeben  worden,  was  in  diesem  Theater 
ohne  Beispiel  ist.  In  aer  letzten  AufHuhrang  —  da  die  Gar- 
ne valssaison  zu  Ende  ist,  haben  auch  die  Aufführungen  der 
„Walküre**  und  „Gtötterd&mmerung**  vorläufig  ein  &ide  — 
wurde  Frl.  Adini,  die  Darstellerin  der  Brünnhilde,  vielÜEush 
gerufen  und  mit  &umen  bedeckt. 

*  Die  EomiseheOper  zu  Paris  hat  dieser  Tase  Gluck*8 
„Orpheus**  aus  dem  Staube  des  Archivs  hervorgenolt  und  su 
neuem  Leben  erweckt.  Die  Aufführung  gereichte  allen  dabei 
Betheüigten  zur  hohen  Shre. 

''  H.  Zöllner's  Oper  „Der  üeberfall**  ging  am  4.  JA&n 
in  Mannheim  als  Novität  in  Scene,  interessirte  aber  weit 
mehr  nach  musikiJischer,  als  nach  textlicher  Seite. 

*  Franz  Curti's  neue,  neulich  in  Mannheim  mit  ansehn- 
lichem Erfolg  zum  überhaunt  ersten  Mal  in  Scene  gegangene 
Oper  „Lili-lSee**  ist  zur.Aumkhrung  in  Dresden  und  Stutt* 
gart  angenommen  worden. 

*  V.  Stanford's  neue  komische  Oper  „Shamus  O'Brien** 
wurde  dieser  Tage  in  London  mit  ungeheurem  Erfolg  zum 
ersten  Male  gegeben.  Der  Oomponist  wie  die  Darsteller 
wurden  mehrere  Male  gerufen. 

*  Rieh.  Metzdorff's  Oper  „Hagbart  und  Signe**  hat 
am  l'd,  d.  M.  bei  ihrer  Erstaufführung  in  Braunschweig 
grossen  Beifall  gefunden. 

*  Die  Jngendoper  -Chatterton**  von  LeoncaVallo  hat 
in  Born,   wo  sie  in  v.  Woche  in  Scene  ging^  sehr  gefkllen. 

*  In  Leipzig  ging  am  18.  März  erstmalig  die  neue  drei* 
actige  Oper  „Viel  Lärm  um  Nichts  von  A.  Doppler  in 
Scene. 

*  In  Cagliari  wurde  nicht  ohne  Erfolg  die  einactige 
Oper  „Virgo  dolorosa**  von  Alberti  zum  ersten  Male  ge- 
geben. 

*  Im  San  Carlos-Theater  in  Lissabon  wurde  dieser 
Tage  die  bereits  vor  mehreren  Jahren  iia  k.  Theät^i>'zu 
Turin  aufj^eführte  Oper  „Irene**  des  portugiesischen  Compo- 
nisten  Alfred  Keil  zum  ersten  Male  gegeben  und  fand  be- 
geisterte Aufnahme.  Der  Componist  wurde  etwa  20  Mal 
herausgejubelt. 

*  Grelegentlich  der  Bossini-Feier  zu  Pesaro  hat  Hr. 
Mascagni  daselbst  seine  neue  Oper  „Zanetto**  zur  erst- 
maligen Aufführung  gebracht.  Man  macht  dem  berühmten  Com- 
ponisten  den  nicht  unberechtigten  Vorwurf,  jenen  Anlass  dazu 
benutzt  zu  haben,  um  seine  eigene  Person  vortreten  zu  lassen. 
Das  verbinderte  aber  nicht,  dass  ganz  Italien  seine  Vertreter 
ZQ  dieser  „ungeduldig  erwarteten^  ersten  Aufführung  gesandt 
hatte,  und  dass  der  Erfolg  Sehr  gross  war.  Mehrere  Num- 
mern mussten  wiederholt  werden.  Enthusiasten  sagen  der 
neuen  Oper  den  gleichen  Siegeslauf  vorher,  wie  der  „Caval- 
ieria  rusticana^. 


*  Hr.  Henry  F.  Frost  hielt  am  6.  Febr.  vor  einem  zahl- 
reichen  Publicum  in  der  „€^ellschaft  für  Förderung  der 
Schönen  Künste**  zu  London  einen  Vortrag  über  da» 
Kunstwerk  Bichard  Wagner*si  MusikalisfSie  Hlustra' 
tionen,  gesungen  von  Frl.  Frost  und  Hm.  Bethmann,  sowi^ 
solche  am  Ciavier  von  Hm.  Shedlock  waren  in  den  Vortrag 
eingestreut. 

*  Noch  grösser  als  im  Ersten  der  von  Hm.  Gapellmeister 
K  o  g  e  1  geleiteten  Concerte  in  Madrid  war  der  Enthusiasmus 
des  circa  4000  Köpfe  zählenden  Publicums  im  Zweiten,  desseo 
Programm  fast  in  allen  Nummern  da  capo- gespielt  wer- 
den  muaste.  Das  100  Mann  starke  königL  Ordhester  wird  als 
ganz  vorzüglich  gerühmt  und  soll  ein  feines  Verständnias  für 
deutsche  Musik  haben. 

*  Hr.  Prof.  Dr.  Beinecke,  der  nach  seinem  Bücktritt^ 
von  derDirection  der  Gewandhausconcerte  zwar  sehr  fleissig 
ausserhalb  Leipzigs  concertirte,  aber  nur  in  dessei)  Nachbar- 
Städten,  war  küruich  in  Wien,  um  sich  daselbst  als  Pianist 
und  Componist  zu  präsentiren.  Er  ist  in  diesen  Eigenschaften 
in  einem  Gesellschaftsconcert  und  der  letzten  Kammermusik 
des  Quartetts  Bos^  aufgetreten  und  mit  Freundlichkeit  auf« 
genommen  worden.  Ueber  seine  Bedeutung  als  Componist 
schreibt  die  „N.  M.  Pr.'',  dass  Beinecke,  mit  dem  Ausspinnen 
der  letzten  Fäden  atü  Bocken  Mendelssohn's  und  Schumann*» 
beschäftigt,'das  Schlachtfeld  ei^;entlich  schon  aJs  Geschlagener 
betreten  habe,  indem  er  gleich  von  Vornherein  als  Opem- 
componist  von  Wagner  und  als  absoluter  Tonsetzer  von 
Brahms  erdrückt  worden  sei. 

*  Die  Süddeutsche  Concertdirection  München 
ist  von  Hrn.  Dr.  Kaim  käuflich  an  die  HH.  F.  Hilpert  in 
München  und  E.  Frankfurier  In  Nürnberg  übergegangen. 

*  In  wenigen  Wochen  wird  Hr.  Gevaert  das  25jährig& 
Jubiläum  seiner  unermüdlichen  und  segensreichen  Thätig- 
keit  als  Director  des  k.  Conservatoriums  in  Brüssel  feiern 
dürfen.  Der  Lehrkörper  und  die  Schüler  werden  dem  hoch-^ 
verehrten  Manne  seine  Btlste  zum  Geschenk  machen. 

*  Der  in  London  populäre  Orchesterdirigent  Hr.  Georges 
Jacobi  ist  zum  Compositionsprofessor  am  Boyal  College  of 
Music  daselbst  ernaant*  worden.  

*  Hrn.  V.  Puttlitz,  dem  Intendanten  des  Stuttgarter 
Hoftheaters,  wurde  das  Ehrenkreuz  des  Ordens  der  württem- 
bergischen Krone  verliehen. 

*  Hr.  Concertmeister  Naret  Koning  in  Frankfurt  a.  M, 
erhielt  den  Professortitel  verliehen. 

*  Hr.  Ad.  Schiedmayer,  in  Firma  Schiedmayer  & 
Söhne,  Hofpianofortefabrik  in  Stuttgart,  wurde  vom  König 
von  Württemberg  zum  k.  Commerzienrath  ernannt. 

Todtenllste.  Louis  Adolphe  de  Groot,  Componist  und 
ehem.  Capellmeister  am  Theater  der  Porte-Saint-Martin  in 
Paris,  t,  76  Jahre  alt,  in  Paris  (?).  —  Alfred  Martin,  ein 
trotz  seiner  Jugend  schon  ganz  bedeutender  Violoncellist, 
seit  einigen  Jahren  in  Helsingfors  in  Steilang,  f,  26  Jahre 
alt,  am  11.  März  in  seiner  Vaterstadt  Sondershausen. 


Kritischer  Anhang. 


Adolf  Brömme«  Gresangübungen,  zugleich  Leitfaden  für  den 
Unterricht.  Ausgabe  für  hohe  und  tiefe  Stimme,  in  zwei 
Abtheilungen  &  2  .^.    Dresden,  A.  Brauer. 

Diese  Gesangübun^n,  welche  vom  Verfasser  nach  einer 
fast  4()jährigen'  praktischen  Lehrthätigkeit  herausgegeben 
wurden,  liegen  jetzt  bereits  in  3.  Auflage  vor.  ^  Die  üeDungen 
haben  den  v  ortheil,  dass  eine  durchaus  natürliche  Tongebung 
angebahnt  wird,  indem  dieselben,  von  unserem  gewöhnlichen 
leichten  Snrechton  ausgehend,  sich  zun&chst  nur  in  der  Mittel- 
lage des  Organs  bewegen  und  erst  ganz  allmälig  die  Thätig« 


keit  des  vollen  Stimmumfangs  in  Anspruch  nehmen.  Es 
sind  zumeist  kurze  achttaktige  Uebungen,  die  sich  dem  Ohr 
leicht  einschmeicheln  und  von  den  Scholaren  gern  im  Ge- 
dächtniss  behalten  werden.  Die  Vorsicht  und  die  Verstand^ 
nissinnigkeit,  mit  denen  die  Stimme  in  allen  Lagen  behandelt 
und  zur  Bekämpfung  gewisser  Schwierigkeiten  in  der  Ver- 
bindung der  Begister  angeleitet  wird,  lassen  das  kleine,  aber 
reichhaltige  und  praktiscne  Werkchen  namentlich  auch  für 
C^esanglehrer  und  -Lehrerinnen  als  einen  sehr  schätzbaren 
und  empfehlenswerthen  Leitfaden  beim  Unterricht  erscheinen. 

Otto  Dorn. 


B  x-i  e  ri£ 

fV,  Sp,  in  IV,  Die  Programme  der  beiden  ersten  Concerte 
des  Sängerchors  haben  wir  doch  schon  längst  gebracht! 

£,  A,  in  A*.  Bathen  Sie  Direm  Freund  ab,  noch  in  dieser 
Saison  in  Leipzig  zu  concertiren.  Wenn  er  bis  n.  Winter 
wartet,  wird  ihm  wahrscheinlich  auch  der  Saal  in  dem  neuen, 
auf  Grund  und  Boden  des  Alten  Gewandhauses  aufgebauten 
Mes^alast  zur  Verfügang  gestellt  werden  können. 


asten« 

J.  A^  in  Z.  Wir  haben  nie  behauptet,  dass  stets  nur  die 
Hoffnung  auf  pecuniären  Gewinn  die  Triebfeder  seiner  bez. 
ünteiTiehmungen  gewesen  sei.  So  erinnern  wir  uns  von 
früher  noch  gut  einiger  Bülow-Concerte,  und  auch  den  von 
ihm  geschäftlich  riskirten  Concerten  der  BerUner  Hofcapelle 
hat  wohl  ein  anderes  Motiv  zu  Grunde  gelegen. 

L,  in  7.    Das  Gewandhaus  bringt  die  ^Neunte**  am  26.  d.  M. 


173 


Am  9ttm  Hftrs  erscheint 

im  Verlage  von  Ries  &  Erler  in  Berlin : 

Sechs  Stücke 

(aus  der  Musik  za  Grabbe's  mDoii  Juan" 
and  ^JPbxlsV*) 

für  Pianoforte  zu  2  Kttnden 

von 

Moritz  Moszkowski. 

Dp.  66. 

No.  1.  Sntr'aete.  Jf  IM.  No.  a.  Sara- 
bande. ^  1,60.  No.  8.  Passepied.  ^  1,60. 
No.  4.  Intermezzo.  ^1,60.  No.6.  Phan- 
tasmagorle.  J$  1,60.    No.  6.  mnuetto. 

Ji  1,50.  [480.] 


1^  e  n  e    O  p  e  y> 

Lili-Tsee. 

Japaiisfko  HiKhen  in  etaem  Aoboge 

▼on  Wolfgrangr  Klrehbaeh. 

Musik  Yon  Frans  Cnrti. 

davianraszug  mit  Text  10  J$.  Text  60  ^. 

§V^  Mit  groflsem  Erfolge  Im  Hoftheater 
in  Mannheim  anfgefbhrt.  Zur  Auf- 
flkhnmg  im  Hoftheat«  in  Dresden 
und  Stadttheater  in  Frankfurt  a.  M. 
angenomnken.  .   [48L] 

Leipzig.  Breitkopf  &  HSrtel. 


Verlag  von 

ies  tk   Erlep  in  Berlin. 


Jenö  Hubay. 


) 


für  Tiolioe  mit  Pianoforte. 

Op.  44,  No.  8.    8  Ji.        [482.] 

Vom  Componisten  in  seinen  Con- 
eerten  mit  grossem  Erfolge  gespielt. 

In  meinem  Verlag  en>uhienen: 

Fünf  Lieder 

fir  «IN  Siigstuine 

mit  Begleitung  des  Pianoforte 

componirt  von 

Herman  Zampe. 


Pr.  8  Ji. 


[48b.] 


No.  1.  Das  heiliffe  Feuer.  (Conrad  Fer- 
dinand Meyer.) 

No.  9.  Liederseelen.    (Derselbe.) 

No.  8.  Nun  die  Schatten  dunkeln.  (Ema- 
noel  OeibeU 

No.  4.  Die  KOnigsnnder.  (Altdeutsches 
Volkslied.) 

No.  5.  Ständchen.    (H.  Seidl.) 

Leipsig.      E.  W.  Fritzsch. 


Anaetgeiia 


tSteut! 


In  meinem  Verlage  erschien  mit  Verlagsrecht  für  Deutschland,  Oester- 
reich-Ungam  und  die  Schweiz: 

Xieder  aus  „Vinternäcl\le" 

von  A,  Fitger 

fUr  eine  mittlere  Singstimme  mit  Clavierbegleitung 


f 


componirt  von 

Christian  Sindin 

Op.  26.    Heft  I  (No.  1-5)  Preis  3  Marie.  Heft  2  (No.T-IO)  Preis  3  Mark. 

Inhalt:  1.  In  Eis  erstarrt  mein  Herze  lag.  2.  Ich  bin  ein  Drach  gewesen. 
8.  Ich  war  schon  so  klug.  4.  Ich  liege  dir  zu  Füssen.  5.'  Da  droben  auf  dem 
Berge.  6.  Ich  neide  nicht  die  eoldnen  Säle.  7.  Es  war  im  sonnigen  Monat  M&rz. 
8.  Es  sitzen  drei  Weiber  zu  weben.  9.  Einst  verlor  um  eine  Braune  ich  Humo] 
und  gute  Laune.    10.  Du  kannst  ja  doch  nicht  singen.  [484. 

Preis  jedes  Liedes  einzein  i  MspIk. 


^ior  lA 


für  eine  Singstimme  mit  Begleitung  des  Pianoforte 


von 


op.  82. 


Ludwig  Schytte. 

^  ^  Preis  M.  2,25. 

No.  1.    Warum?  (Maximilian  Bern). 

No.  a.    Wiegenlied  (Louise  Bloca). 

No.  8.    Singend  über  die  Halde  (Arthur  Fitger). 

No.  4    T^T  Traum  (Victor  Bltlthgen). 
Diese  Lieder  von  Lndw.  Schytte  sind  bereits  mit  grösstem  Erfolg  und 
da  capo  yon  Frl.  Margarethe  Petersen  in  Darmstadt,  Frankfurt  a.  M.,  Kiel, 
Copenhagen  und  Christiania  gesungen. 


Urtext  dassischer  Musikwerke, 

liersusgegeben  auf  Veranlassung  und  unter  Verant- 
wortung der  ic.  Akademie  der  KOnste  zu  Berlin. 

[485.] 

Soeben  erschienen: 
Müirovi    Sonaten  und  Variationen  ftLr  davier  und  Violine. 
WiLüXl^  Band  L    (No.  1-21.)    Ji  6,—. 

Kürzlich  erschienen: 

ftoph  r<ii*l  Phil  I7in  Olayierwerke.  Die  6  Samm- 
D1ICII9  l/dri  IIllL  Illllt^  lungen  von  Sonaten,  Freien 
Phantasien  und  Bondos  ftür  Kenner  und  Liebhaber.  Samm- 
lung I-VI  je  Jk  8.-. 

Mikiiovf  ä^mtliche  Sonaten  und  Phantasien  für  Glavier. 
WSLüXl^  a  Bände  je  J6  8,—.    Einzeln  je  76  yi&. 

■^    Prospeete  kostenfrei.    '^■S 
Leipzig.  Breitkopf  A  Hftrtel. 


Gesangschule  Heppmanni 

Privatconservatorium  für  Gesang. 

(Inliaber  und  I3irector:  J.  H.  Killers.) 

Vollständige  gesangliche  Ausbildung  für  Bühne  und  Goncert.— 
Eintritt  jederzeit-  — Prospeete  kostenfrei  durch  das  Dlreetoriumt 
Münohen,  Odeonsplatz  o/n.  [486—.] 


174 


Grossberzoglicbes  Gonservatorium  für  Musik  zu  Garisrube, 

zugleich  Theaterschule  (Opern-  und  Schauspielschule). 

Unter  dem  Protectorat  Ihrer  fidnigliehen  Hoheit  der  firosshenogin  Luise  von  Baden. 

e^  Beginn  des  Sommercupsus  am  15.  April  1896.  ^ 

Der  Unterricht  erstreckt  sich  über  alle  Zweige  der  Tonkunst  und  wird  in  deutscher,  englischer, 
französischer  und  italienischer  Sprache  ertheilt. 

Das  Schulgeld  beträgt  für  das  Unterrichtsjahr:  in  den  Vorbereitungsclassen  «4f  100,  in  den 
Mittelclassen  ^  200,  in  den  Ober-  und  Gesangsclassen  «4f  250 — 350,  in  den  Dilettantenclassen  ^  150, 
in  der  Opemschule  «4f  450,  in  der  Schauspielschule  «4f  350,  för  die  Methodik  des  Glarierunterrichts  (in 
Verbindung  mit  praktischen  Unterrichtsübungen)  ^  40. 

Die  ausführlichen  Satzungen  des  Grossherzogl.  Conseryatoriums  sind  kostenfrei  durch  das  Secre- 
tariat  desselben  zu  beziehen. 

Alle  auf  die  Anstalt  bezüglichen  Anfragen  und  Anmeldungen  zum  Eintritt  in  dieselbe  sind  zu 
richten  an  den  [^7a.] 

üirector 
Professor  Heinpicii  Ordenstein« 

Soflenstrasse  35. 


Grossherzogl.  Sächsische  Musikschule  in  Weimar. 

Aufnahme  neuer  Schüler  und  Schülerinnen:    Donnerstag,  den  9.  April, 
Vormittags  10  Uhr  im  Probesaale.     Statuten  gratis  durch  das  Secretariat 

[488aJ flofrath  Mfiller-Hartnii|C,  Direotor. 


von 


G.  Pierluigi  da  Palestrina 


[489.] 


für  den  praktischen  Gebrauch  auf  Grundlage  der  Gesammtausgabe 

eingerichtet  und  herausgegeben  von 

Fr.  X.  Haberl,  Ich.  Haller»  Ign.  ntterer  a.  Ä. 


Hlssa:  Aeterna  Christi  munera  för  Alt,  Tenor,  Bariton  u.  Bass.  Partitur  JK  1,50. 
Motette:  Ezaudi  Domine  für  Sopran,  Alt,  Tenor  und  Bass.    Partitur  JH  1,—. 

1.  Lamentation  des  Gründonnerstags  für  Tenor  I,  II,  Bass  I,  II.  Part.  Jt  1.—. 

2.  Lamentation  des  Charfreitags  für  Tenor  I,  11,  Bass  L  n.    Partitur  J(  1,—. 

3.  Lamentation  des  Charsamstags  für  Tenor  1, 11,  Bass  X,  n.    Partitur  JH  1,—. 
Hissa:  Dies  sanetiflcatus  für  Sopran,  Alt,  Tenor  und  Bass.    Partitur  J$  2,—. 
Missa:  0  saerum  eonvivlum  für  Sopran,  Alt,  Tenor  1, 11  u.  Bass.  Partitur  Jf  2,60. 
Improperia.    Feria  VI  in  Paraseeve  für  achtstimmigen  Doppelchor.  Part.  Jf  1,—. 

Jede  Choratlmme  30  Pf. 


Leipzig. 


Breitkopf  tk  HArtei. 


Im  Verlage  von  JuÜUS  HailtauePp  königl.  Hof-Musikalienhandlung 
in  Breslau,  sind  erschienen:  [4^.1 

Top  Aulin,  Concert  No.  2  (Amoll).    Ausgabe  für  Violine  u.  Pianoforte 

•^  7,50 

Louis  Qlassy  Sonate  fOr  Violine  und  Pianoforte  ...    ^    7,75 

Trio  für  Pianoforte,  Violine  und  Violoncell     .    .    •    ul  10,- 

Holgep  Hamarnip  Op.  4.    Trio  fUr  Pianoforte,  Violine  u*  Violoncell 

Ludwig  Sciiyttei  Op.  28.    Concert.     Ausgabe  für  2  Pianoforte 

Emil  Sjögren,  Op.  24.    Sonate  für  Violine  u.  Pianoforte.  Jt  6]b0 

Op.  27.     Zwei  Pliantasiestilcke  für  Violine  u.  Pianoforte.  .^  3,— 

Willi.  StenhammaPi  Op.  1.    Concert  in  Bmoll  für  Pianoforte  und 

Orchester.    Ausgabe  für  2  Pianoforte .     .     .     «4f  13,  — 

Op.  2.     Quatuor  fär  2  Violinen,  Viola  u.  Violoncell.   Partitur  Ul  -6,— 

Stimmen  ^  10, — 


Verlag  von 
Breitkopf  Ar  Mh^el  in  Leipzig. 

mit  Clavierbegleitung. 

Bödecker,  L.,  Op.38.  8  Lieder.  Ji  1,50. 
Fagel,  Adr.t  Holl&ndisches  Wiegenlied. 

Ji  —,30.  [491.] 

Fielitz,   A.  V.»    Op.  47.      Narrenlieder. 

Ji  2,50. 
Hofknamit  H.,  Op.117.  5  Lieder  je.^  1,—. 
Schumacher,  Rud.,  Op.  2  u.  3.  5  Lieder 

je  Ji  1,—. 

In  meinem  Verlage  erschien  soeben: 

A.  Ritter. 

Op.  20.  FOnf  Lieder  fUr  eine  Sing- 
stimme mit  Ciavierbegleitung. 

No.  1.  An  die  Mutter.  No.  2.  Odem 
der  Liebe.  No.  3.  Im  Haselstraueh. 
No.  4.  Trostlied.  No.  5.  Ich  hör  meine 
alten  Lieder.    JH  2,40.  [492.] 

Op.  21.  FOnf  Lieder  fQr  eine  Sing- 
stimme mit  Clavierbegleitung. 

No.  1.  Im  Sturm.  No.  2.  Zum  Ab- 
schied. No.  3.  Sehnsucht  nach  Ver- 
gessen. No.  4.  Blick  in  den  Strom. 
No.  5.  Todesmusik.    Jf  2,40. 


Leipzig. 


E.  W.  Fpitzsch. 


Verlag  von  Breitkopf  &  Härtel  in  Let^iig. 

Hugo  Kaun. 

Drei  Männerchöre.  2r  l^^^'^^' 


Stimme  30  4. 


Jede 

[493.] 

Hai*  Piaticit    ^"^-  ^P®'  ^  ^  Aufzuge. 
UCr  riCUok  OUvierauszug  mit  Text 

Ji  10,—.    Text  40  /ij. 


(^uA'Uf^  TSiüthner, 


£eipzig. 

1.  Siek,  Kil.  (riMli.  mil  1. 1. 1.  OeslemiMiir.  OMudMMrik. 


17B 


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BREITKOPF&HARTEL 

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Partiturbibliothek.  ^^  ciassiscben 

<  i^i^^— ■  ■  1 1   ond  neueren  Or- 

chester- u.  Gesragwerke  mit  Orchester. 
930  B&nde.  [495— .] 

riavierauszUge.  2^™'  o»*""™. 

w^^^^i^^^.^^    Grossere  Conoert^ 
nnd  Oeeaug werke.    600  Werke. 

Orchesterbibliothek.  !><«  wichtig- 

"  -*"-  Orchester- 

werke.     1200  Nuramem  in  broehirton 
Stunmenheften  je  30  ^. 

Chorbibliothek.  ^^  Z^A^fss^^ 

mam   in     broehirton    Stimmeiiheften 
je  16-30  4. 


nnd  Qeeangwerke. 


rP.  Pabst's^^B 
Musikalienhandlung      ^ 
in  IL<eipzis'       (49«.] 
li&ltsioh  einem  geeliTtsn  ftniwirtigen 
mTiBikKliBobenPnblioniii  inTl(ifl(ilt>il 
nnd  bllligH  Beurgung  Ton 

■iillaRH,  HilkaliielH  Idrinu  itL 

L  bestens  empfolilen.  J 

^  ^<^  ^ 


E.  W.  Frltzsoh  in  Leipzig. 
Zwölf  Etüden  fhr  Waldhorn, 
revidirt,  mit  einigen  Verftn- 
Guael  demngen  versehen  oud  her- 
"  '  ansgegeben  von  Fr.Gunbert. 
.^,60.  [497.1 


Verlag  von 

Heinrich 


<^Si&l6iadf  <3türn6erg, 

— <^  Leipzig.  "=>" 

Meinen  1800  Personen  fassenden  hocheleganten  Theater'  nnd 
Goncertsaal,  welcher  Mftchat  dem  Oewandhaas  die  1>Mte 
Akutik  von  allen  Sftlen  am  hieeigen  Platu  besitzt,  halte 
zur  Abhaltung  von  Kflnitler-CsBcerten  zu  den  conlantasten 
Bedingungen  bestens  empfohlen.  [499 — .] 

O-.  Uoffmeiflter- 


176 


C.  Beelistein, 

Flftflrel-  und  Planino-Fabrikant. 

Xloflteret-ant 

Sr.  Maj.  des  Kaisers  von  Deutschland  and  Könisis  von  Preussen,  Ihrer  Maj.  der  Kaiserin  von  Deutschland  und  Königin 
von  Preussen,  Ihrer  Maj.  der  Königin  von  Engbnd,  Ihrer  Maj.  der  Königin-Eegentin  von  Spanien,  Sr.  Kaiser!,  und 
KöQigl.  Hoheit  des  Kronprinzen  von  Deutschland  und  von  Preussen,  Sr.  Königl.  Moheit  des  Prinzen  Friedrich  Oarl  von 
Preussen,.  Sr.  Königl.  Hoheit  des  Herzogs  von  Edinburgh,  Ihrer  Königl.  Hoheit  der  Prinzessin  Louise  von  England 
[600—.]  (Marchioness  of  Lome). 


I^ondon   >V, 

40  Wlflrmore  Street. 


I.  Fabrik:    6—7  Johannis-Stp.  und  27  Zlegel-Strasse. 
II.  F  a  b  r  i  k :    21  Grünaaer-Strasse  u.  26  Wiener-Strasse. 
III.  Fabrik:    122  fielehenbepger-Strasse. 


Berlin  IV. 

6—7  JohannU-Str. 


Vfot  Hermann  Genss, 

Comlloiiist  und  Pianist.    Berlin  W.,  Courbiirestr.  5. 


(501-.] 

0£Garten  zvr  Mitwirkung  in  Oonoerten  erbitte  direot  oder  durch  die  Coaoert- Agentur  von  JRugmn.  SterUf 
Berlin,  Magdeburgerstr.  7. 


Fran  Mensing-Odricli, 

Coneertaftnu^erln  ((Sopran). 

[602q.]      Aaehen,  Wallstr.  16. 

Clara  Straoss-Knrzwellj, 

Ck>ncert-  und  Oratoriensängerin  (Sopran). 
Gesanglehrerin.         [508f.] 
Lelprig,   Beeopiatg  SU. 

Emma  Sperling, 

(•Beert-  nnd  OraUrieiuiigmD  ^epm). 

Gesanglehrertn. 
Leipzig,  Dörrienstr.   13.      [504d.] 

Agnes  Wftting, 

Coneert-  u.  Oratoriensängerin  (Alt). 
Dresden,  Sedanstrasse  8.  [605d.] 

AnsbildoDg  im  ClaTierspiel. 

Elisabeth  MorsiiaGJi, 

Pianistin.  [606w.] 

Leipzig,  LeaslBg-StrasBe  20,  m. 

Anna  Schknnn-Rep, 

[607—.] 

UhreriD  fir  8oiog«8U|  an  der  L 
Akad«Hl«  der  Tonkiut. 

MQnehen,  Jügeratrasse  8 III. 

Irma  Bettega, 

CfiMfi-  ui  •nltrlmiigtrii  (htler  Ut). 
Oesanglehrerln.         [508c.] 
I«eIpBl||:,  Simsonstr.  11,11.1. 


Adolph  Brodsky, 

JDirector  des  Royal  "MiBoiok^eaiteTOöllegB  of  Musio, 

(coth.]         Manchestop. 


ffäuUne  9fle{zler-£öwy^ 

Kajnmersängenn  (Alt). 
X^eipzi^Tf  TVestisitraiseio  lO.       [5ioa.] 

Concertvortretung:  EugBII  Stsm,    Berlin  W^   lagiekir^entr«  7, 1. 

Slrno  ffteicAert, 

Ceieert-  md  OrftterieBslBger  (tei). 

Dreadea,  Peterstr.  8  m.    [515w.] 


Johanna  Dietz, 

Concert-  und  Oratoriensängerin 

(Sopran).  [611c.] 

Frankfurt  a.  M .,  Alte  Mainzergasse  41. 
CtHert-Tertntui:    Uiieititbe  CMMrMinitiN.    Ilnhei. 

Susanne  Stade,  m-^ 

Concert-  u.  Oratoriensftiigerin  (Sopran). 
Oesanglehrerln. 

Leipiig,  tMstädter  SteJBWtg  4>  DL 


Dr.  Hugo  Riemann, 

Docent  an  der  Universität.  [618— .] 

(SkiYierspiel,  Theorie,  MasikteseUclite.) 
LaipgJBi  Thomasiiis-Str,  6,  III. 

Fnitae    Philipp. 

[614k.)  "^  "^ 

Violoncellvirtuos. 

Leipzig,  Packfaof-Str.  No.  13,  3.  Etage. 


Emil  Vaupel, 

hoher  Bariton.  [516L] 

Coneort*  und  Oratoriensinger. 
WiesiMMlen,  PhiUppsbexg  12. 

Emil  PinicSy 

Concert-    nnd   Oratorientenor. 

Leipzig,  Hohe  Str.  47,  II.  {5i7o.] 

Concertyertretnng:  H.  Wulff,  Berlin. 

Willy  SieMerg, 

%m^m  {«le— .] 


Dnok  TWii  0.  CK  B5d«r  1a  Lcipsig. 
Hierzu  eine  Beilage  von  Breitkopf  &  Härtel  in  Leipzig. 


tun  ibBUltlll  BlCI-,  KUU- 


Leipzlg,  am  26.  März  1896. 


Verantwortlicher  Redaoteur  und  Verleger: 

E.  W.  Fritzsch, 

Leipzig,  KSnlgsstrasse  6. 


mn.  Jahrg.] 


Das  Musikalische  Wochenblatt  erscheint  jährlich  in  52  Nummern.  Der  Abonnementsbetra^ 
für  da8  Quartal  TOD  13  Nummern  ist  2  Mark;  eine  einzelne  Nummer  kostet  40  Pfennig«.  Bei 
directer  frankirter  KreuzbandBendune  treten  nachstehende  vierteljährliche  Abonnements-  ■ 
preise  in  Kraft:  3  Mark  50  Pf.  für  das  Deutsche  Reich  und  Oesterreich.  —  S  Mark  75  Pf,  f 
für  weitere  Länder  des  Weltpostvereins.  —  Jahresabonnements  werder  unter  Zugrunde* 

leeHDR  Vorstehern! er  Be7;«BshediiigTinffen   berpchnet. 
Die  Insertionsgebübren  fOr  den  Raum  einer  dreigespaltenen  Petitzeite  betragen  30  Pf. 


JMe  Kniut  der  Fuge"  ' 


eh.  B&cb.    Eine  Studie  von  S.  JulaMobn.    (For(S8txDn-t.)  —  Kritik: 
«  in  E  moU,  Op.  11.  —  Blogtiphlaohea :  Adelina  Harma  (Mit  Portrul 
„    a  der  Hugo  PoUe'schen  Beleuebtuiig,  —   Tk^eigMcblclil«:  Huslkbriere  aaa 
■DB  Leipcig.  -   CorOFituiBBctain.  —  EnRufemsnts  and  Outs  In  Oper  luid  Concart.  —  Klrohnn 

Novitäten.  —  Huiikaliea-  und  Bilohormarkl.  —  Vemiisel""  ■■'""'  ~  '  ' 

Kohl  nnd  Smil  BiBHlftnr.  —  Briefkislen.  —  Ameisen. 


9.14. 


Fuchs,  Sonate  für  Violoae^ll  und 

laiDeton:  i  heaterdicector  HofTatti 

H&nnover  and  Rom.    —   Bcrielite 

inffSbrnngen.  -~  AnfseTuhrt« 


„Die  Kunst  der  Fuge"  von  Joh.  Seb..Bach. 

Eine  Studie  von  S.  Jadassohn, 
(Fortsetzung.) 

Der  Couttapunctus  8,  a  3*} 
ist  eine  Doppelfnge  für  Sopran,  Alt  and  Bass.  Das  erste 
Thema  ist  neu  nnd  wird  durch  90  Takte  allein  durch- 
geführt, das  zweite  Thema  tritt  im  94.  Takte  ein  und 
wird  bis  zum  Takte  135  ebenfalls  allein  durchgeführt; 
erst  im  Takte  147  treben  beide  Themen  zusammen  auf. 
Der  Alt  beginnt  die  Fuge: 

Alt. 


Die  Antwort  des  Basses,  Takt  6,  erfolgt  hier  in 
ganz  buchstäblicher  Weise.  Das  A,  die  erste  Note  des 
dritten  Taktes,  die  Quinte  (Dominante)  der  Tonart,  tritt 
erst  im  Verlanfe  des  Themas  auf;  sie  ist  hier  weder  be- 
sonders hervorstechend,  noch  das  Thema  charakterisirend. 
Ans  diesem  Grunde  bringt  die  Antwort  des  Basses  im 
8.  Takte  die  Note  E. 

Der  Sopran  nimmt  das  Thema,  Takt  11,  auf;  er 
wird  im  Basse  von  einem  Cootrapuncte  hegleitet,  der 
dem  des  Altes  vom  5.  bis  10.  Tiütte  entspricht.  Nach 
einem  Zwischensatze  von  fünf  Takten  entsteht  eine  nicht 
vollkommen  ausgeführte  Stretta  zwischen  Alt,  Takt  21 
beginnend,  und  Bass,  Takt  22  folgend.  Diese  Engfuhrong 
beendet  der  Alt  auf  dem  ersten  Viertel  des  25.  Taktes. 


*)  Nach  dem  Berliner  Aatograph  No.  9. 


Die  Takte  28—30  enthalten  den  Anfang  des  Themas; 
der  im  Alt  begleitende  Contrapunct  entspricht  rhythmisch 
dem  Ton  Anfang  der  Fuge  auftretenden  Contrapuncto 
constante  (feststehenden ,  gleichartig  wiederkehrenden 
Contritpuncte).  Das  G  des  Themas  (Takt  3)  ist  hier 
durch  die  zwei  Viertel  eis  und  e  (Takt  30,  drittes  nnd 
viertes  Viertel)  beantwortet. 

Im  35.  Takte  bringt  der  Bass  das  Thema;  er  wird 
von  den  beiden  oberen  Stimmen  mit  „freien"  Contra- 
punclen  begleitet.  Der  Sopran  nimmt  das  Thema  im 
39-  Takte  auf,  begleitet  im  Alt  von  einem  neuen  Contra- 
puncte,  der  ebenfalls  bei  dem  Eintritte  des  Basses  mit 
dem  Thema,  Takt  43,  im  Soprane  wiederkehrt  und  auch 
bei  anderen  Eintritten  des  Themas  sich  als  feststehender, 
gleichartiger  Gontraponct  erweist.  In  derselben  Weise  ist 
der  Eintritt  des  Themas  in  Alt,  Takt  49,  von  dem 
zweiten  feststehenden  Contrapnncte  begleitet.  Der  Zwi- 
schensatz der  Takte  54—59  zeigt  Imitationen  der  Schluss- 
figur des  zweiten  Contrapunctes.  Das  Thema  tritt  von 
Neuem  im  Sopran  im  61.  Takte  ein;  der  Alt  begleitet 
mit  dem  zweiten  Contrapnncte.  In  Takt  67  l^hrt  der 
Bass  das  Thema  ein,  verändert  dabei  die  erste  Note  B 
in  zwei  Achtel  B  und  G  folgen dermoassen : 


Der  zweite  Contrapunct  ist  im  Sopran  gegeben,  der 
Alt  ist  freie  Stimme. 

Nun  folgt  ein  Zwischensatz  von  acht  Takten,  der 
Anspielungen  anf  das  Thema  nnd  auf  den  zweiten  Contra- 
punct enthält.  Darnach  erscheint  das  Thema,  Takt  79, 
wieder  im  Alt;  der  zweite  Contrapauct  ist  im  Basse  ge- 
geben.     Der   Alt  gibt  aber   nur   die    ersten    acht    Noten 


178 


1 


des  Themas  und  übernimmt  alsdann  den  zweiten  Contra- 
punct,  am  das  Thema,  welches  Takt  81  im  Sopran  eintritt, 
zu  begleiten.     Das  Thema  endigt  Takt  85. 

Die  Takte  88 — 90  zeigen  einen  Theil  des  Themas. 
Die  erste  Note  desselben  ist  in  zwei  Achtel  folgender- 
maassen  verändert: 


Bass. 


U.   8.   W. 


Die  anderen  Noten  des  Themas  sind  unverändert; 
die  oberen  Stimmen   enthalten   den  zweiten  Gontrapunct. 

Nunmehr  tritt  nach  einem  Zwischensatze  von  drei 
Takten  das  zweite  Thema,  Takt  94,  im  Alt  ein,  be- 
gleitet im  Basse  von  dem  zum  ersten  Thema  gegebenen 
feststehenden  Contrapuncte.  Unschwer  erkennt  man  in 
den  folgenden  Noten : 


Alt. 


^[^1^=^^ 


^- 


das  Thema  der  ersten  Fuge: 


Rectus. 


Inversus.   ]3.jO[ 


Die  Antwort  des  Basses  erfolgt  Takt  99  und  wird 
vom  zweiten  Contrapuncte  begleitet;  sie  endet  Takt  103. 
Der  Sopran  übernimmt,  Takt  105,  das  Thema.  Das  An- 
fangsmotiv des  ersten  Themas  geht  dem  Eintritte  des- 
selben voraus: 


Alt 


1^ 


Motiv. 


Thema. 


113 


114 


115 


^S^ 


mt 


116 


ä 


,^^ 


■yw- 


117 


Im  Takte  125  tritt  dasselbe  Thema  im  Alt  und 
Bass  zugleich  im  Gontrapunct  der  Decime  ein  und  wird 
vom  zweiten  feststehenden  Contrapuncte  begleitet.  Das 
erste  Tliema  findet  man  in  den  Takten  131 — 135  im 
Basse  wieder;  der  zweite  Gontrapunct  begleitet  dabei 
im  Alt. 

(Fortsetzung  folgt.) 


Kritik. 


Albert  Fuchs.  Sonate  för  Violoncell  und  Glavier,  Op.  27. 
Leipzig,  E.  W.  Fritzsch. 

—  —  Sonate  in  EmoU  für  Glavier,  Op.  11.  Eben- 
daselbst. 


steine  der  Litteratur  diesem  Instrumente  gewidmet  hätten, 
es  sähe  schlecht  aus  um  seine  Stellung  in  der  Rammer- 
musik.    Um  so  mehr  ist  von  Vornherein  eine  Sonate  für 
Violoncell    und    Glavier    zu    begrüssen,    und    erst    recht 
dann,  wenn  man  von  ihrem  Gomponisten  weiss,   dass  er 
über  die  zu  solchem  Werke  nöthigen  Ejigenschaften  ver- 
fügt.     Albert  Fuchs,    der  Urheber  vorliegender  Sonate, 
ist  uns  als  geist-  und  phantasievoller  Tonsetzer  bekannt; 
wir  wissen  von  ihm,  dass  er  mit  Vorliebe  eigene  Strassen 
wandelt    und    ausgetretene    Geleise    meidet.      Bei    aller 
Eiigenheit   wohnt    seinen    Themen    neben    ansprechender 
Melodik  ein  Zug  inne,  der  fast  an  das  einfach- Volksthömliche 
gemahnt.     Seine  Rhythmik  ist  mannigfaltig,   pikant  und 
prickelnd,     seine    Modulation    reich,    fast    zu   weit   aus- 
greifend und  manchmal  beinahe  unruhig,  aber  interessant 
und  reizend.      Die  Arbeit   leiten    eine   geläuterte   Phan- 
tasie, gebildeter  Verstand  und  Geschmack,  und  eine  ge- 
schulte Hand   fuhrt  sie  aus.     Dem  schlichten  und  ruhig 
melodischen    ersten    Thema    des    Hauptsatzes    in    Ddur 
steht  ein  rhythmisch  bewegtes  zweites  gegenüber,   nicht 
in    A-,    sondern    in    Fdur.      Der    reichgestaltete    Durch- 
fährungssatz    steigert   sich    zum  fff   imd    ergiesst    sich, 
nachdem    die    Hochfluth   bald   wieder   einebbete,    im    p 
wieder  in  das  erste  Thema.      Eine  breite  Cantilene  ent- 
wickelt   sich    im  Trio    des   durchaus  originellen  Scherzo, 
welches  in  Bmoll,  alla  breve-Takt,   Andantino  affettuoso, 
geschrieben  ist,  ganz  abseits  des  Landläufigen  und  Her- 
kömmlichen.     Ein    reiches   Adagio    quasi    Andantino    in 
FismoU   führt  bald  in  das  Finale,  Veloce,  in  Ddur  und 
^/j  Takt  geschrieben.     Schwungvoll  eilt  der  accentreiche 
und    auch    in   breiter  Melodie  ausladende  Satz  zu  Ende. 
Mögen    die  Herren,    die    über   Mangel   klagen,    sich  das 
Werk  ansehen  und  es  ihrem  Repertoire  einverleiben. 

Die  allgemeinen  Züge  der  Schreibweise  de»  Gom- 
ponisten, die  ich  soeben  beleuchtete,  treten  auch  in  der 
Glaviersonate  Op.  11  zu  Tage. 

Durch  das  ganze  Werk  geht  ein  einheitlicher  Cha- 
rakter, etwas  fremd-Nationales  klingt  aus  ihm  heraus. 
Balladenartig  ist  der  Eindruck  an  den  verschiedensten 
Stellen.  Als  handele  es  sich  um  die  Schicksale  eines 
grossen,  edlen  Geschlechtes,  um  Kampf  und  Noth,  um 
Gewittemacht  mit  zuckenden  Blitzen  und  Sturm,  bei 
dessen  Wolkenjagd  der  Mond  ab  und  zu  sein  bleiches 
Licht  über  die  alten  Felsenburgen  scheinen  lässt;  um 
endlichen  Sieg,  um  errungene  BVeiheit  Fast  unwill- 
kürlich lenkt  sich  der  Sinn  hin  nach  Visegrad,  dem 
alten ;  vielumstrittenen,  Sagenreichen  Königssitz  in  Un- 
garn. Der  Wechsel  der  fünftaktigen  Perioden  im  Scherzo 
mit  den  viertaktigen  im  ersten  und  dem  rhythmisch 
noch  mannigfaltiger  gestalteten  zweiten  Trio  ist  höchst 
originell  und  reizvoll.  Das  Werk  ist  der  Aufmerksam- 
keit der  Glavierspieler  sehr  zu  empfehlen;  es  ist  aller- 
dings nicht  ganz  leicht,  wennschon  es  zur  Bewältigung 
nicht  eines  Virtuosen  bedarf.  A.  Naubert. 


Jeder  Violoncellist  klagt  mehr  oder  minder  über 
die  stiefmütterliche  Behandlung,  die  sein  Instrument 
seitens  der  Gomponisten  erfährt.  Gewiss  gibt  es  eine 
ganze  Reihe  von  Werken,  die  den  Künstlern,  welche 
die  ^Kniegeige''  beherrschen,  zugeeignet  sind,  aber  was 
sinds  zumeist  für  Dinge?  Zuckerbrot,  Nippsachen  und 
Flitterkram.  Wenn  nicht  im  Trio  dem  Violoncell  auch  ein 
Wort  mitzureden  gestattet  wäre,  wenn  die  Zeiten  der 
Classiker    und    Romantiker    nicht    ewig    stehende    Mark- 


Biographisches. 

Adelina  Herms. 

(Mit  Portrait.) 

Zu  den  Concertsängerinnen  der  neuesten  Gegenwart, 
welche  weniger  durch  blendende  äussere  Mittel,  als  durch 
die   seelischen  Vorzüge  ihrer  Vorträge  sich  künstlerische 


179 


Lorbeeren  erringen  und  den  Kreis  ihrer  Verehrer  stetig 
erweitem,  zählt  Frl.  Adelina  Herms  in  Berlin.  Wenn 
trotzdem  dieselbe  nach  mehrjährigem  Wirken  in  der 
Oe£Pentlichkeit  noch  nicht  den  weittragenden  Namen  be< 
sitzt,  wie  Manche  ihrer  gleichwerthigen  oder  weniger 
bedeutenden  Kunstschwestem,  so  erklärt  sich  dies  wohl 
zumeist  aus  dem  Umstände,  dass  sie  weder  der  beson- 
deren Protection  eines  einflussreichen  Concertagenten  sich 
zu  erfreuen  hat,  noch  durch  einen  eigenen  Impre- 
sario die  jetzt  so  arg  im  Schwange  befindliche  Reclame- 
trommel  für  sich  schlagen  lässt,  sondern  ihre  £}rfolge, 
mag  sie  sich  auch  vor  einem  ihr  noch  so  fremd  gegen- 
überstehenden Publicum  hören  lassen,  einzig  und  allein 
durch  ihr  künstlerisches  Können  und  Vermögen  erringt, 
wie  dies  ausserhalb  ihres  Domicils  Berlin  namentlich  in 
Musikstädten  wie  Leipzig,  Wien,  Frankfurt  a.  M.  und 
Budapest  zu  beobachten  gewesen  ist.  Was  zunächst  das 
Organ  des  Frl.  Herms  anlangt,  so  ist  deren  Mezzosopran 
als  Eine  jener  seltenen  Stimmen  zu  bezeichnen,  die  eine 
entschieden  individuelle  Klangfärbung  besitzen  und  schon 
aus  diesem  Grunde  besonders  interessiren.  Dabei  be- 
handelt Frl.  Herms  diese  edle,  in  jeder  Lage  gleich  wohl- 
lautende, warm  timbrirte  Stimme  als  vollendete  Gesangs- 
künstlerin, sodass  ihre  Vorträge  schon  nach  Seiten  des 
blos  technisch  -  Gesanglichen  und  der  Aussprache  und 
Declamation  einen  hohen,  ungetrübten  Genuss  bereiten. 
Was  denselben  aber  den  Stempel  höchster  künstlerischer 
Weihe  und  Vollendung  aufdrückt  und  ihnen  die  nach- 
haltigste Wirkung  sichert,  ist  die  köstliche  Harmonie  von 
feinem  Stilgefühl,  echt  poetischer  Nachempfindung  und 
packendem  Gharakterisinings-  und  Ausdrucksvermögen 
bei  hoher  musikalischer  Intelligenz.  Jede  Composition, 
die  Frl.  Herms  interpretirt,  ist  ein  wahres  Cabinetsstück 
feinster  gesanglicher  Ausgeglichen heit  und  ergreifender 
und  erwärmender  geistiger  Reproduction  far  sich.  Ganz 
treffend  bemerkte  ein  Referent  gelegentlich  des  Wiener 
Debüts  unserer  Künstlerin  zu  deren  Vorträgen:  „Ihr 
Singen  ist  wie  ein  süsses,  selbstvergessenes  Verbluten  in 
Tönen:  eine  Nachtigall  kann  nicht  schmelzender  singen." 
—  Der  Weg  zu  dieser  hohen  Künstlerschaft  ist  für 
Frl.  Herms  kein  gerader,  glatter  gewesen,  wie  sich  aus 
nachstehender  Lebensskizze  ersehen  lässt. 

Adelina  Herms  wurde  am  14.  October  1862  in 
Friesack  geboren.  Zwei  Jahre  später  siedelten  ihre 
Eltern  nach  Frankfurt  a.  0.  über,  wo  ihr  Vater  noch 
gegenwärtig  eine  angesehene  Stellung  als  Musiklehrer 
einnimmt.  Von  ihm  erhielt  Adelina  den  ersten  Musik- 
unterricht —  Ciavier  — ,    doch  wollte  sich  bei  ihr  trotz 


der   Bemühungen    des    väterlichen  Lehrers    keine    rechte 
Neigung  für  das  Instrument  einfinden.    Ihr  heisser  Wunsch 
war  vielmehr  der  Bühne  zugewandt,  Schauspielerin  wollte 
sie  werden,  dahin  ging  einzig  ihr  künstlerisches  Sehnen. 
Als  dieser  Wunsch   nicht  mehr   zu  stillen  war,    trat  das 
mittlerweile    der    Schule    entwachsene  Mädchen    mit    Eh*- 
laubniss   der  Eltern   mit  Frau  Frieb-Blumauer  in  Berlin 
in  Verbindung,  die  eine  hervorragende  Begabung  für  die 
dramatische  Kunst  in   ihm  erkannte  und  es,    da  sie  ihm 
zu   der   betreffenden  Zeit  nicht  selbst  den  Unterricht  er- 
thoilen  konnte,  an  Dr.  August  Förster  in  Leipzig  empfahl. 
Die  Voi'stellung  bei  diesem  ausgezeichneten  Dramaturgen 
verlief  aber  ungünstig  für  Adelina,  denn  derselbe  meinte, 
dass  er   eine  so   kleine  Heldin   nicht  gebrauchen  könne, 
und    rieth    ihr,    in    einigen  Jahren    wieder    zu   kommen, 
wenn    sie    an  Körpergrösse    zugenommen  habe.     Adelina 
folgte   diesem  Rath  jedoch  nicht,   sondern  unterzog  sich, 
nachdem    die    Eltern    ganz    gelegentlich    der    Ausbildung 
werthes   stimmliches    Material    bei    ihr    entdeckt    hatten, 
einem  Probesingen  vor  Hrn.  Prof.  Dr.  Joachim  in  Berlin, 
das  einen  vierjährigen  Besuch  der  k.  Hochschule  für  Musik 
daselbst   zur    Folge    hatte.      Aber    bei    allem  Eifer,    mit 
welchem  Adelina  daselbst   ihre  Gesangstudien    bei    Frau 
Dr.  Breidenhoff  betrieb,    kräftigte   sich  die  Stimme  doch 
nicht  in  der  erhofften  Weise,   sodass  sie,  muthlos  gewor- 
den,  die  schönen  Träume  von  öffentlichen  künstlerischen 
Ehren  in  einer  angestrengten  gesang-pädagogischen  Thä- 
tigkeit  in  Brieg  zu  vergessen  suchte.    Lange  hielt  sie  es 
hier  aber  doch  nicht  aus,    sondern  sie  kehrte  nach  zwei 
Jahren  wieder  nach  Berlin  zurück,   um  ihre  Studien  bei 
Oskar   Eichberg  fortzusetzen.     Ein   eigenes  Concert,    das 
sie    auf   Anrathen    ihres    ausgezeichneten    Lehrers    Ende 
1890  in  der  Berliner  „Singakademie^  veranstaltete,  hatte 
einen  so  günstigen  Erfolg  für  sie,  dass  sie  sich  definitiv 
für  die  Concertlaufbahn  entschied.    Dass  dieser  Entschluss 
nicht  blos  zum  Nutzen  für  die  Künstlerin  selbst,  sondern 
zu  einem  grossen  Gewinn  für  unser  Musikleben  überhaupt 
ausgeschlagen  ist,  haben  wir  schon  ausgesprochen.    Unsere 
biographischen  Mittheilungen  wären  aber  nicht  vollständig, 
wenn  wir  schliesslich  nicht  auch  noch  erwähnen  wollten, 
dass    Frl.    Adelina    Herms    seit    Kurzem    die    glückliche 
Braut  des  Berliner  Kammermusikers  Hrn.  Eugen  Sandow, 
eines  ausgezeichneten  Violoncellspielers,  ist,  welches  Bund- 
niss  die  Gewähr  gibt,    dass   sie  auch  im  Ehestand  ihrer 
geliebten  Kunst   nicht  untreu  werden,    sondern  in  unab- 
sehbarer Zeit  noch  Tausende  mit  ihrem  Gesang  erfreuen 
und  entzücken  wird. 


Feuilleton- 


Theaterdirector  Hofirath  B.  Pollini  in  Hamburg  in 
der  Hugo  Polile'sclien  Beleuclitung.*) 

In  wie  hohem  Maasse  einerseits  die  Künstler-Leihanstalt 
des  Hrn.  Pollini   ertragreich   ist,  und  andererseits  die  vom 


*)  Wir  entnehmen  der  in  No.  8  d.  Bits,  erwähnten  Brochure 
von  Hugo  Pöble  in  Nachfolgendem  einige  Proben  des  Ge- 
schäftsbetriebes des  Hamburger  Theaterdirectors  zum  Beweis 
dafür,  dass  unsere  eigenen  früheren  gelegentlichen  Mitthei- 
lungen über  diesen  Herrn  nicht  ans  der  Luft  gegriffen 
waren,  sondern  guten  Grund  hatten.  Die  fragl.  Brochure 
ist  übrigens  wegen  des  culturhistorischen  Interesses,  das  sie 
bietet,  in  der  Heichstagssitzung  vom  6.  März  vom  Abgeord- 
neten  Hrn,  Reisshaus  a&  Beweismaterial  für  die  im  Theater- 
gewerbe eingerissene  Ausbeutung  der  Künstler  herangezogen 
worden.  D.  iSed. 


Stadttheater-Ünternehmer  gezahlten  Gagen  unter  Umständen 
verringert  werden  könnten,  werden  nachstehende  Mitthei- 
Inngen  darthun.  Keinem  von  Hrn.  Pollini  zu  Gast- 
spielen beurlaubten  Künstler  ist  es  gestattet,  das 
^anze  ersungene  oder  ermimte  Honorar  für  sich 
in  Anspruch  zu  nehmen,  sondern  Jeder  der  Hinaus- 
gesandten muss  mit  Hrn.  Pollini  beim  Heimkehren 
theilen.  Geradezu  drastisch  wirken  die  von  dem  früheren 
Tenoristen  des  Stadttheaters  Hrn.  Dr.  Seidel  in  einem  Ge- 
richtsfalle  eidlich  erhärteten  Aassagen: 

Im  September  1893  kam  von  der  Berliner  Hofoper  an 
Pollini  die  Anfrage,  ob  Hr.  Seidel  als  Max  in  der  Berliner 
Vorstellung;  des  „Freischütz"  mitwirken  wolle.  Nach  Rück- 
sprache mit  Seidel  benachrichtigte  Pollini  die  Hofoper,  dass 
Ersterer  gegen  ein  Honorar  von  400  Mark  in  Berlin  gastiren 
werde.  Von  Seidel  verlangte  Pollini  mit  der  Begründung, 
derselbe  erhielte  von   ihm   eine   hohe  Gage   (ä  conto  Ham- 

14* 


180 


burger  Stadttheater!!)  und  Pollini*s  Geschäfte  gingen 
schlecht,  dass  von  jenen  400  Mark  Seidel,  nach  Abzug 
seiner  Spesen,  Pollini  die  Hälfte  des  restlichen  Honorars  ab- 
treten müsse.  Naturgemäss  konnten  die  Kosten  nicht  im 
Voraus  bestimmt  werden,  Seidel  ging  aber  auf  den  Pollini'- 
schen  Vorschlag  ein.  Das  Gastspiel  wurde  absolvirt,  und 
da  die  Kosten  80  liark  betrugen,  empfing  Hr.  PoUini.  die 
Hälfte  der  um  diesen  Betrag  gekürzten  400  Mark,  mit 
M.  160,—.  Wenige  Wochen  darauf  lieh  man  sich  von  Berlin 
Hm.  Seidel  von  Neuem,  und  zwar  für  eine  „Lohengrin**-Auf- 
führung.  Nach  der  Bückkehr  brachte  Hr.- Seidel  von  dem 
empfangenen  Gastspiel- Honorar,  wie  das  erste  Mal,  die 
Spesen  in  Abzug  und  übermittelte  Hm.  Pollini  die  Hälfte 
des  Restbetrages.  Diesmal  ging  die  Theilung  weniger  glatt 
ab.  Pollini  bemängelte  7  Mark  und  50  Pf. ,  die  Hr.  Seidel 
in  Berlin  an  Garderobier  und  Theaterdiener  gezahlt  hatte. 
Wie  der  Cabinet-Secretair  des  Hm.  Pollini,  ein  gewisser 
WoliF,  dem  Hrn.  Seidel  am  nächsten  Gagentage  mittheilte, 
habe  Pollini  Auftrag  gegeben,  von  SeidePs  Gage  M.  7,50 
abzuziehen,  mit  der  Bemerkung:  „Der  Kerl  (Seidel)  thut 
sich  nobel  mit  meinem  Gelde!**  Hr.  Seidel  hatte  also  für 
sein  Gastspiel  M.  7,50  weniger,  als  Hr.  Pollini  erhalten,  der 
nur  bemüht  wurde,  das  durch  Seidel  ersungene  Geld  in  seine 
hofräthliche  Tasche  gleiten  zu  lasisen.  —  Im  Januar  1894 
gelangte  eine  Aufforderung  des  Hrn.  Heinrich  Bloch,  Char- 
lottenburg, Kant-Strasse  165,  an  Hm.  Seidel,  in  einem  Goncert 
der  „Gesellschaft  der  Freunde"  mitzuwirken.  Seidel  verwies 
Bloch  an  Pollini,  um  mit  diesem  den  Urlaub  und  das 
Honorar  zu  vereinbaren.  Dem  Urlaub  stand  Nichts  im  Wege, 
wohl  aber  erklärte  sich  Pollini  mit  den  von  Bloch  als 
Honorar  gebotenen  dOO  Mark  nicht  einverstanden.  Pollini 
forderte  für  Seidel  ein  Honorar  von  500  Mark  mit  der  Be- 
merkung, dass  genannter  Herr  von  der  Hofoper  für  Lohen- 
grin  800  Mark  bekommen  habe.  Bloch  ging  auf  die  Forde- 
rung Pollini's  ein,  obwohl  die  Behauptung  Pollini*s  in  Bezug 
auf  die  800  Mark  unwahr  war.*)  Auch  bei  dieser  Mitwir- 
kung sollten  Seidel's  sämmtliche  Reisespesen  vom  Honorar 
in  Abzug  gebracht  und  dann  erst  die  Restsumme  zur  Hälfte 

gatheilt  werden.  Pollini  bemängelte  jedoch  wieder  einen 
etrag  von  M.  27,40,  sodass  sein  Antbeil  um  die  gleiche 
Summe  grösser  war,  als  derjenige  SeidePs,  der  ihn  hatte 
verdienen  müssen!  —  Fiir  em  ferneres  Gastsniel  in  Berlin 
empfing  Seidel  M.  500,  die  Spesen  betrugen  M.  75,  —  In 
diesem   Falle   erscheint   die   Anspruchslosigkeit   Pollini's   in 


*)  Dieses  Vorkommniss   erscheint   fast  wie  ein  Beispiel 
zu  §  203  des  Strafgesetzbuches. 


ihrem  höchsten  Glänze:  Er  gestattete  keinen  Spesenabzug, 
sondern  empfing  M.  250,  während  Seidel  für  das  Vergnügen, 
Hrn.  Pollini  die  M.  250  erarbeitet  zu  haben,  nur  M.  175 
behalten  durfte.  Pollini  rechtfertigte  sein  Verfahren  mit 
folgender,  Seidel  gemachter,  ungemein  bezeichnender  Be- 
merkung:   „Das  Geld  ist  für  Sie  wie  gefunden!" 

Obgleich  es  möglich  sein  wird,  später  noch  des  Wei- 
teren auf  die  grosse  „Menschlichkeit"  ues  Hm.  Pollini  zu- 
rückzukommen, soll  aus  den  Aussagen  des  Hrn.  Seidel  gleich 
hier  noch  Folgendes  hervorgehoben  werden:  Letzterer  hatte 
sich  am  Dreäener  Hoftheater  um  die  Stelle  eines  ersten 
Tenors  beworben  in  der  Zeit,  während  welcher  er  noch  in 
Hamburg  bei  Pollini  engagirt  war.  Trotzdem  Seidel  in 
Dresden   sehr   gefallen   hatte,   wurde  nicht  er,   sondern  der 

Gleichzeitig  bei  Pollini  beschäftigte  Hr.  Gritzinger  engagirt. 
eidel  glaubte  deshalb,  dass  ire^end  Jemand  gegen  sein  En- 
gagement in  Dresden  intriguirt  habe,  und  theilte  Pollini  diese 
Beobachtung  mit.  Darauf  erhielt  Seidel  von  dem  Hamburger 
Theaterpächter  folgende  classische  Antwort:  „Der  Betref- 
fende bin  ich;  ich  musste  den  Gritzinger  unter  allen  um- 
ständen los  sein;  obgleich  Sie  dort  sehr  gefallen  haben, 
wurden  Sie  nicht  engagirt,  denn  ich  setzte  alle  Hebel  in 
Bewegung,  und  hätten  mir  die  Dresdener  nicht  parirt,  so 
hätte  ich  sie  ordentlich  angeschrieben."  Die  aus  dieser 
Aeusserung  sprechende  noble  Gesinnung  des  Hrn.  Pollini 
lässt  es  ganz  gerechtfertigt  erscheinen,  dass  er  auch  „alle 
Hebel  in  Bewegung  setzte",  als  er  glaubte,  in  Folge  Engage- 
ments n^uer  Tenoristen  nicht  mehr  absolut  auf  Hrn.  Seidel 
angewiesen  zu  sein  oder  ihn  nicht  unbedingt  nöthig  zu 
haben.  Seidel  merkte  sehr  bald,  dass  Pollini  mit  ihm  Etwas 
vorhatte,  indem  Seidel  theils  Partien  zugetheilt  wurden,  die 
seinem  Rollenkreise  ganz  fem  lagen,  theils  der  genannte 
Herr  wochenlang  überhaupt  nicht  auftreten  durfte.  Wäre 
Seidel  hierdurch  mürbe  geworden,  so  hätte  Pollini  einen 
billigen  ersten  Tenoristen  gehabt!  Seidel  aber  kündigte  ord- 
nungsgemäss und  trat  aus  dem  Verbände  des  Hamburger 
Stadttneaters.  Schliesslich  machte  Hr.  Seidel  gegen  Poluni 
beim  Schiedsgericht  des  deutschen.  Bühnen- Vereins  einige 
Ansprüche  geltend,  wobei  es  nöthig  erschien,  das  Verhält- 
niss  festzustellen,  das  zwischen  den  beiden  Herren  in  Bezug 
auf  die  Honorirung  der  Gastspiele  SeidePs  an  anderen  Bühnen 
obgewaltet  hatte.'  Hr.  Pollini  machte  in  Folge  dessen  eine 
Deposition,  dass  er  an  Seidel  für  jedes  auswärtige  Gastspiel 
M.  250  bezahlt  habe.  Wie  wenig  diese  Aussage  mit  der 
Wahrheit  zu  vereinbaren  ist,  geht  aus  dem  Vorgesagten 
hervor.  Hr.  Seidel  hat  also  vollkommen  Grund,  oen  Hrn. 
Pollini  einen  ungemein  „theilnehmenden",  „menschlich  füh- 
lenden" und  „wahrheitsliebenden  Freund"  zu  nennen. 


Tagesgeschichte. 


Musikbriefe. 


Berlin. 


Hr.  Gustav  Mahler  hat  am  16.  März  sein  zweites  Con- 
cert  in  der  Philharmonie  gegeben.  Wir  haben  neulich,  als 
er  hier  seine  C moU-Symphonie  aufführte,  versucht,  über 
dieses  gross  angelegte  Werk  Klarheit  zu  gewinnen;  und 
Mahler's  Erscheinung  ist  eigenartig  genug,  ihm  auch  ein 
zweites  Mal  mit  Interesse  zu  folgen.  Das  Goncert  war 
äusserst  gering  besucht;  es  scheint  also  nicht,  als  wenn  jene 
vielköpfige  Schaar,  die  am  Schluss  des  ersten  Auftretens 
Mahler's  in  laute  Ovationen  ausbrach,  dauernd  genug  ange- 
regt war,  zum  zweiten  Male  wiederzukehren.  Ausser  einer 
Wiederholung  des  1.  Satzes  jener  schon  gehörten  CmoU- 
S^mphonie  spendete  Mahler  diesmal  zwei  Werke:  „Lieder 
eines  fahrenden  Gesellen"  für  tiefe  Stimme  mit  Orchester 
und  eine  neue  Symphonie  in  Ddur.  Diese  beiden  Compo- 
sitionen,  auf  dem  Programm  völlig  getrennt  und  mit  keiner 
Andeutung  einer  Zusammengehöriglceit  versehen,  hängen 
dennoch  zusammen,  da  Themen  aus  dem  Liedercyklus  in  der 
Symphonie  wieder  anklingen.  Was  der  Componist  damit 
gemeint  hat,  muss  der  Hörer  also  errathen;  aber  ich  glaube 
nicht,  dass  dieses  „Hineingeheimnissen"  die  Annehmlichkeit 
des  Zuhörens  vermehrt:  „Davus  sum,  non  Oedipus".  Doch 
das  nebenbei.  Was  nun  die  „Lieder  eines  fahrenden  Gre- 
sellen"  anbetrifft,  so  haben  wir  es  mit  vier  Gesängen  zu 
thun,  deren  Text  —  ein  Dichter  ist  nicht  angegeben  —  den 
Ton  des  Volksliedes  anzuschlagen  versucht,  ohne  doch  über 
äusserliche  Nachahmung  hinauszugehen.   Die  Art,  wie  Mahler 


diese  Gesänge  in  Musik  gesetzt  hat,  hat  auf  mich  einen  vor- 
wiegend unerauicklichen  Eindruck  gemacht.  Bei  der  Sing- 
stimme stören  aie  Ünsan^lichkeit,  die  sinnwidrige  Declamation 
und  vor  Allem  die  leidippe  Manier,  fast  jede  Strophe  oder 
wenigstens  einige  Worte  jeder  Strophe  zu  wiederholen.  Ich 
kann  mir  dies  nur  so  erklären,  dass  die  Texte  dem  Compo- 
nisten  für  seine  reichen  Orchesterillustrationen  zu  kurz  ge- 
wesen sind,  und  er,  um  sie  zu  verlängern,  zu  dem  alt- 
modischen Mittel  der  Text  Wiederholungen  griiF.  Dass  der 
Schwerpunct  dieser  Gesänge  im  Orchester  liegt,  wird  hieraus 
schon  einleuchten.  In  der  That  hat  sich  der  Componist 
wieder  als  ein  farbenpi^chtiger  „Maler"  gezeigt,  der  alle 
coloristischen  Fähigkeiten  seines  Orchesterapparates  heran- 
zieht Reizende  kleine  Bilder  ziehen  vorüber  mit  Vogelsang 
und  Glöckchenklang ,  wenn  Fink  und  Glockenblume  dem 
Fahrenden  von  der  schönen  Welt  erzählen;  in  schneidendem 
Weh  schreit  es  im  Orchester  auf,  wenn  er  vom  Messer  in 
seiner  Brust  klagt.  Allerdings  verzichtet  der  Componist  bei 
dieser  instrumentalen  Verschwendung,  bei  dieser  Ausgestal- 
tung des  Einzelnen  auf  das,  was  sonst  das  Volksliea  aus- 
zeichnet: auf  Einfachheit  und  Geschlossenheit  der  Form. 
Vielleicht  meint  Mahler,  dass  unsere  Zeit  darin  nichts  Echtes 
hervorbringen  kann,  und  wandelt  nun  auch  im  Liede  seine 
eigenen  Wege:  dann  aber  hätte  er  nicht  Dichtungen  wählen 
sollen,  die  mit  dem  alten  Volkston  sozusagen  coquettiren;  so 
entsteht  ein  Stil-Mischmasch ,  bei  dem  der  Hörer  auch  niche 
die  Empfindung  des  Echten  hat.  Hr.  Sistermans  trug  dit 
Gesänge  mit  vieler  Empfindung  vor  und  errang  dem  Compo- 
nisten  starken  Beifall. 


181 


Hierauf  folgte  eine  Symphonie  in  D  dar.  Es  ist 
schwer,  dieses  Stück  za  charakterisiren ;  man  fürchtet  auch, 
dem  Componisten  Unrecht  zu  thun,  wenn  man  über  ein  so 
seltsames  und  schwieriges  Werk  nach  einmaligem  Hören 
urtheilt.  Der  1.  Satz  beginnt  mit  einem  sehr  lange  gehal- 
tenen Orgelpuncte  der  hohen  Streicher,  ein  ernstes  Thema 
kommt  hinzu,  dann  mischen  sich  die  Stimmen  der  Wald- 
vöglein  ein,  aus  der  Ferne  klingen  Jagdfanfaren,  es  ist 
Mahler's  „Pastoral-Symphonie'^,  die  so  anhebt.  Und  man 
erhält  von  diesem  Satze  einen  so  anmuthenden  Eindruck, 
wie  selten  bei  ihm,  wenn  auch  hier  seine  Eigen thümlich- 
keiten,  das  unendlich  lange  Festhalten  und  Wiederholen  des- 
selben Motivs,  das  Zusammenbrocken  sehr  vieler  kleinen 
Motive,  der  Mangel  einer  grossen,  geschlossenen  Melodie, 
nicht  fehlen.  Der  2.  Satz  ist  ein  Scherzo,  welches  meine  früher 
ausgesprochene  Meinung,  dass  Mahler  ein  sehr  gefalliges 
Talent  für  das  Heitere,  Tanzmässige  hat,  nur  bestätigt.  Es 
ist  ein  sehr  derbes,  bauernhaft  stampfendes ^  die  Grenze  des 
Trivialen  manchmal  streifendes  Stück,  dem  im  Trio  ein  zier- 
licher und  süsser  Walzer  sich  anschliesst.  Der  3.  Satz  „Alla 
Marcia  funebre*'  steckt  offenbar  voll  wehmüthiger  Ironie:  es 
ist,  als  wenn  man  den  Hanswurst  zu  Grabe  trägt;  volkslied- 


werthiges.  Gesanglich  recht  traurig  ist  Hr.  Speith  als 
Bassbuffo,  der  nur  noch  in  dem  aushilüs weise  engagirten 
Hm.  Beusche  (zweitem  lyrischen  Tenor)  eine  verwandte 
Seele  findet.  Unser  langjähriger  zweiter  lyrischer  Tenor, 
Hr.  Emge,  ist  leider  dauernd  erkrankt,  und  unser  bisheriger 
erster  lyrischer  Tenor  (Cordes),  ein  begabter  und  fieissiger 
Sänger,  mnsste  plötzlich  die  Bühne  verlassen,  sodass  dieses 
Fach  überhaupt  nicht  besetzt  ist.  Das  Helden  tenorfach  hat 
in  Hrn.  Minner  einen  stimmlich  ungemein  begabten  Ver- 
treter, leider  ist  Hr.  Minner  zu  wenig  wirklicher  Künstler; 

—  scnöne  Mittel  allein  genügen  auch  nicht.  Als  Letzt- 
genannter, aber  nicht  als  Listzter  sei  unser  Tenorbufib  Meyer 
erwähnt,  der  ein  ganz  famoser  Vertreter  seines  Faches  ist. 

—  —  —  Als  Fides  gastirte  am  9.  Februar  Frau  Louise 
Geller  mit  ganz  bedeutendem  Erfolge.  Das  war  endlich 
einmal  eine  wahre,  schöne  Altstimme,  welche  im  Verein  mit 
der  bedeutenden  dramatischen  Begabung  der  Künstlerin  eine 
Musterleistung  bot.  Eine  sehr  gute  Leistung  als  Ortrud  gab 
am  16.  Februar  Frau  Ritter-Götze  aus  Berlin,  deren 
wahrhaft  vornehme  Darstellung  und  künstlerische  Behand- 
lung ihrer  schönen  Mittel  einen  hochbefriedigenden  Eindruck 
machten.     Uoberhaupt  steht   unsere  Oper  jetzt  im  Zeichen 


artige  Klänge  kanonisch  verarbeitet,  dann  ungarisch-rhapso-fftder   Gastspiele,   die   theils   zu   Engagementszwecken,   theils 


disch,  dann  lustig  auflachend,  und  dann  wieder  traurig  ver- 
klingend. Der  letzte  Satz  ist  ein  Allegro  furioso,  das  leider 
einen  wüsten  Eindruck  hinterlässt.  Von  übergrosser  Länge, 
immer  wieder  beginnend,  wenn  man  das  Ende  gekommen 
wähnt,  mit  weitläufigen  Wiederholungen  aus  dem  ersten 
Satze,  ermüdet  dieses  Finale  schliesslich.  Es  enthält  endlich 
ein  ausgedehnteres  G«sangsthema,  das,  wenn  auch  etwas 
opernhait-schmachtend ,  den  gequälten  Hörnerv  doch  einmal 
beruhigt;  sonst  kann  er  bei  dem  Ansturm  der  Fanfaren,  des 
Trompetengeschmetters,  der  Beckenschläge,  Posaunengänge, 
Pauken  wir  bei,  Trommeldonner  zuletzt  nur  willenlos  capitu- 
liren.  Mir  thaten  die  armen  Bläser  leid,  die  der  dirigirende 
Gomponist  immer  wieder  mit  imperatorischer  Gebärde  an- 
feuerte, ihr  Aeusserstes  an  Kraft  zu  geben. 

Es   thut  mir   weh,   so   unfreundlich   von   Hm.   Mahler 
scheiden  zu  müssen;  es  betrübt  mich,  einen  unstreitig  so  be- 

Sibten  Musiker  sich  immer  mehr  im  Haschen  nach  dem 
riglnalen.  Bizarren  verlieren  zu  sehen;  es  schmerzt  mioh, 
wenn  ein  Mensch  mit  gesunden  Gliedmaassen  sich  mit  aller 
Gewalt  Arme  und  Beine  aus  den  Gelenken  reisst.  Jeder,  der 
es  mit  Mahler  gut  meint  und  ibn  einer  beklagenswerthen 
Manier  verfallen  sieht,  wird  ihm  mahnend  zurufen:  „Steh 
ab  von  ihr:  hier  wird  dir  nimmer  Sieg!"  . 


Hannover,  15.  März. 

Die  am  Schluss  meines  vorigen  Berichtes  versprochene 
kurze  Beleuchtung  unserer  k.  Oper  will  ich  heute  bringen 
und  damit  mein  Versprechen  einlösen.  Von  Vornherein  muss 
ich  auf  den  Uebelstand  hinweisen,  der  für  die  Gestaltung 
des  Repertoires  oft  von  schädlichster  Wirkung  gewesen  ist, 
nämlich  auf  die  nur  einmalige  Besetzung  eines  jeden  Rollen- 
faches. Unter  den  Damen  sind  die  Vertreterinnen  des  grossen 
dramatischen  wie  des  Coloraturfaches,  Frau  Annie  Thomas- 
Schwartz  und  Frau  Gilsa,  in  erster  Reihe  zu  nennen. 
Erstere  verfügt  über  schöne,  bedeutende  Stimmmittel,  deren 
vorzügliche  Schulung  neben  dem  bedeutenden  Temperament 
der  Künstlerin  wirklich  hervorragende  Gesammtleistungen 
gewährt,  während  Frau  Gilsa  mit  einer  zwar  nicht  grossen, 
aber  ungemein  lieblichen  und  aus^zeichnet  ge|schulten  Golo- 
raturstimme  begabt  ist.  Frau  Gilsa's  Glanzleistung  ist  die 
Wahnsinnsscene  in  „Lucia  di  Lammermoor*',  in  der  sich  die 
Künstlerin  getrost  mit  Frl.  Prevosti  messen  kann.  Frau 
Beck-Radecke  (Mezzo-Sopran)  ist  eine  trefiliche  Sängerin, 
hat  aber  weder  genügende  Stimmmittel,  noch  ausreichendes 
Temperament  für  die  dramatischen  Altpartien  (Ortrud,  Fides, 
Orpheus);  die  wirklich  noble  Gesangweise  der  Dame  reicht 
dafür  nicht  aus.  Frl.  Jahn  (jugendlich  dramatische  Sängerin) 
und  Frl.  Pol  na  (Soubrette)  sind  sehr  brauchbare  Kräfte, 
besonders  ist  das  vorzügliche  Spiel  der  Letztgenannten  eines 
besonderen  Lobes  werth,  während  Frl.  Z  ei  sing  (kleine 
jugendliche  Rollen)  genügt.  Unter  den  Vertretern  der  ver- 
schiedenen Her  renrollen  sind  die  beiden  Baritonisten  Zar  est 
und  F.  vonMilde  weitaus  die  besten,  denen  sich  als  gleich 
guter  Vertreter  seines  speciellen  Faches  nur  noch  Hr.  Gill- 
meister  (seriöser  Bass)  zugesellt.  Der  zweite  Bassist,  von 
Schmid,  ist  nicht  ganz  gleich werthig,  neben  sehr  guten 
Rollen  (Leporello,  Daland)  bietet  derselbe  oft  recht  Minder- 


zum  Zwecke  des  Ersatzes  momentan  verhinderter  hiesigen 
Kräfte  stattfinden.  Als  Bewerber  um  das  neu  zu  besetzende 
BassbufiPb-Fach  gab  Hr.  Knüpf  er  vom  Leipziger  Stadt- 
theater den  Bürgermeister  im  „Zar  und  Zimmermann^. 
Schade,  dass  der  gesanglich  ganz  vorzügliche  Künstler  sich 
nicht  von  Uebertreibungen  fernhielt.  Ueberbaupt,  diese 
Uebertreibungen!  Wir  haben  da  z.  B.  in  Hrn.  Berend 
einen  Komiker,  der  in  Possen  vorzüglich  ist,  der  aber  leider 
auch  in  Opern  beschäftigt  werden  muss.  Wenn  derselbe  nun 
in  „Fra  Diavolo*'  oder  „Carmen*^  einen  der  Banditen  als 
Fatzke  hinstellt,  so  mag  das  meinetwegen  geschehen,  sein 
Gurzio  in  „Figaro's  Hochzeit**  oder  sein  Nachtwächter  in 
den  „Meistersingern**,  sein  Schneider  in  „Heiling**  etc.  aber 
können  nicht  oft  genug  gebrandmarkt  werden.  Doch  zurück 
zu  dem  Gastspielthema.  Am  13.  Febr.  eröffnete  ein  Helden- 
tenor, Hr.  Holldack  aus  Mainz,  als  „Florestan**  ein  mehr- 
maliges Gastspiel  auf  Engagement,  welches  am  16.  Febr. 
als  „Lohengrin**  fortgesetzt  wurde.  Im  „Fidelio**  konnte  der 
Gast  nicht  interessiren ,  da  die  anscheinend*  guten  Stimm- 
mittel durch  gedrückte  Tongebung  an  ihrer  vollen  Entfal- 
tung verhindert  waren.  Bedeutend  besser  war  sein  Lohen - 
grin,  als  welcher  der  Sänger  z.  B.  nach  der  Stelle  „Aus 
Glanz  und  Wonne  komm  ich  her**,  sowie  nach  der  Erzäh- 
lung im  3.  Acte  brausenden  Beifall  hatte.  Die  Fortsetzung 
dieses  Gastspieles  fand  Anfang  März  in  „Tannhäuser**  und 
„Troubadour**  statt.  Hr.  Holldack  ist,  nach  diesem  vier- 
maligen Auftreten  zu  urtheilen,  ein  noch  nicht  fertiger,  aber 
vielleicht  vielversprechender  Mitteltenor,  dem  zum  reinen 
Heldentenor  jedoch  die  Fülle  und  der  Glanz  des  Organs 
fehlen.  Uebrigens  ist  Hr.  Holldack  für  die  hiesige  Oper 
engagirt.  Als  Azucena  gastirte  in  letztgenannter  Oper  Frl. 
Pohl  aus  Berlin,  und  zwar  mit  vorzüglichem  Gelingen,  wozu 
ihr  schöner,  klangvoller  Mezzosopran  und  ihr  dramatisch- 
lebendiges Spiel  in  gleicher  Weise  beitrugen.  —  „Gäste 
kamen,  Gäste  gingen**,  —  nachdem  die  schon  oben  genannte 
Frau  Geller  ab  Amneris  in  „Aida**  abermalige  Triumphe  ge- 
feiert hatte,  hatten  wir  sogar  das  „Glück*',  Hrn.  Emil  Götze 
in  Einigen  seiner  Bravourrollen  zu  hören.  Das  treffendste 
Urtheil  über  Hm.  Götzens  jetzige  Leistungen  ist  wohl  in 
folgenden  Worten  wiedergegeben:  „Wie  wunderschön  muss 
der  Mann  gesungen  haben,  als  er  noch  im  Vollbesitze  seiner 
Stimme  war**,  die  jetzigen  Leistungen  GK3tze's,  der  in  „Lohen- 
„Martha*'   und  „Prophet*'   auftrat,  -haben  hier  etwas 


rrin* 


Enttäuschung  hervorgerufen.  —  Die  Gerechtigkeit  erfordert 
die  Erwähnung  einer  Opemaufführung  im  hiesigen  Stadt- 
theater. Dieses  Institut,  eigentlich  Operettenbühne,  brachte 
am  8.  März  die  Opern  „Mara**  von  F.  Hummel  (ein  un- 
gemein packendes  Werk)  und  die  fast  kindisch  zu  nennende 
Adam'scne  „Nürnberger  Puppe**  zur  Aufführung.  Selma 
Seh  oder,  Schülerin  des  Leipziger  G^sangsmeisters  B.  Bor- 
chers, hatte  in  beiden  Werken  die  Hauptrollen  inne;  die 
G^sammtwiedergabe  dieser  Opern  war  eine  den  Umständen 
nach  sehr  befriedigende. 

(Schluss  folgt.) 

Rom. 

Die   Osterzeit   ist  da,   die   Saison   ist  zu  Ende  und  ein 
zusammenfassender   Ueberblick    gestattet:    er   scheint   nicht 


182 


ganz  so  unerfreulich  auszufallen,  wie  in  früheren  Jahren. 
Von  den  vielen  Verspreohungen,  die  am  Anfange  des  Winters 
gemacht  wurden,  hat  man  wenigstens  Einige  gehalten;  und 
wenn  die  frisch  entstandenen  Unternehmungen  sich  halten 
sollten,  könnte  wirklich  Etwas  wie  ein  partielles,  moment- 
weises Musiklehen  in  der  italienischen  Reichshauptstadt  ent- 
stehen. Die  von  Luigi  Gulli  gegründete  Quintet^esellschaft 
zeigte  in  vier  Eammermusikmatin^n ,  dass  sie  mit  zähem 
Fleiss  und  wahrhaft  künstlerischem  Eifer  studirt  hatte.  Ihr 
Ensemhle  war  von  tadelloser  Präcision,  ihre  Hingahe  an  die 
aufgeführten  Werke  Hess  Nichts  zu  wünschen.  Die  vier 
Spieler  der  Streichinstrumente  —  ihre  Namen  aufzuführen, 
ist  nicht  nöthig,  da  Keiner  von  ihnen  in  seinem  persön- 
lichen Können  üher  das  Durchschnittsmaass  des  Orcnester- 
feigers  hinausragt  —  sind  zwar  den  suhtilen  Aufgaben  eines 
treichquartettes  nicht  entfernt  gewachsen,  aber  sie  werden 
zu  vortrefflich  brauchbarem  Material  in  der  Hand  des  Pia- 
nisten Gulli,  der  Seele  des  Ganzen,  eines  Menschen,  der 
nicht  nur  die  Technik  seines  Instrumentes  absolut  beherrscht, 
sondern  auch  das  feurige  Temperament  des  Sicilianers  und 
ein  ausgesprochenes  Yortragstalent  in  die  Studiensitzungen 
mitbringt.  Auf  diese  Weise  gelangen  Aufführungen  nicht 
nur  von  Beethoven *s  Op.  16  —  oeiläufig:  das  Werk  in  dieser 
arrangirten  Gestalt  vor  die  Oeffentlicbkeit  zu  bringen,  ist 
eigentlich  unerlaubt«  obgleich  die  Bearbeitung , vom  Compo- 
nisten  ,selbst  herrührt;  in  Rom  durfte  aber  wohl  eine  Aus- 
nahme gemacht  werden,  da  hier  Niemand  solche  Musik  kennt — , 
sondern  auch  Ciavierquintette  und  Quartette  von  Brahms.  Was 
den  Streichern  hauptsächlich  fehlt^  sinnliche,  glänzende  Schön- 
heit des  Tones,  kommt  ja  für  diese  Stücke  weniger  in  Betracht, 
als  eben  ein  strammes  Ensemble,  sachgemässe  Auffassung 
und  schwungvoller  Vortrag:  das  alles  bot  Gulli's  virtuose 
Leitung,  und  man  musste  darüber  staunen,  wie  Viel  er  mit 
solchen  Kräften  zuwege  gebracht.  Unter  den  Novitäten,  die 
er  mit  anerkennenswerther  Unparteilichkeit  auf  das  Pro- 
gramm setzte,  seien  die  ausführlichen  Arbeiten  von  Sinding 
und  Scharwenka  hervorgehoben,  während  die  Wahl  eines 
Trios  für  Ciavier,  Violine  und  Violoncell  von  Mozart  nicht 
gerade  glücklich  ist :  einem  Publicum,  das  von  Kammermusik 
im  Allgemeinen  und  Mozartischer  im  Besonderen  fast  gar 
keine  Ahnung  hat.  wird  gerade  durch  Mozart's  Claviertrios 
ein  falscher  Begriff  beigebracht,  —  ausgenommen  das  einzige 
in  Esdur  mit  Clarinette  und  Bratsche. 

Noch  grösseres  Aufsehen  erregte  die  Nuova  Societä 
Musicale,  die  sich  die  Pflege  der  grossen  Orchester-  und 
Chorrausik  zur  Aufgabe  gestellt  hat.  Ihre  Mitglieder  sind 
meist  Engländer,  folglich  sind  die  materiellen  Mittel  reichlich 
vorhanden;  zum  Dirigenten  hatte  man  Sgambati  ausersehen, 
und  Alles  könnte  sich  ganz  schön  gestalten^  wenn  nur  ein 
wirklich  geschultes  Orchester  vorhanden  wäre,  —  vom  Chore 
ganz  zu  schweigen.  Die  vorhandenen  Kräfte  sind  aber  mittel- 
mässig,  und  um  aus  ihnen  einigen  Klang  herauszuziehen 
oder  gar  einigen  Schwung  in  sie  hineinzubringen,  bedarf  es 
ganz  ausserordentlicher  Factoren,  so  namentliä  einer  Disci- 
plin,  von  welcher  sich  der  „demokratisch*^  gesinnte,  d.  h.  an 
die  absolute  Gleichwerthigkeit  aller  Menschen  glaubende 
Italiener  gar  keine  Vorstellung  macht.  Dennoch  besitzt 
Sgambati  genug  Intelligenz,  um  die  Leute  über  das  gewöhn- 
liche Niveau  ihrer  Leistungen  hinauszuheben,  und  anderer- 
seits, um  nicht  Allzuviel  und  Allzuschweres  auf  einmal  zu 
übernehmen.  So  verzichtete  er  für  dieses  Jahr  auf  Chor- 
abende und  begnügte  sich  niit  zwei  Orchesterconcerten.  Auf 
das  erste  Programm  setzte  er  stolz  eine  fünfsätzige  Sym- 
phonie eigener  Composition  zwischen  Brahms*  Akademische 
Festouverture  und  den  Marsch  der  heiligen  drei  Könige  aus 
Liszt's  „Christus^;  kein  Wunder,  dass  der  Saal  nicht  gerade 
überfüllt  und  die  Stimmung  nicht  gerade  überschwänglich 
war.  Einer  Aufgabe,  wie  Liszt's  „Christus*^,  ist  dieses  Or- 
chester noch  nicht  gewachsen;  die  Symphonie  klang  gut, 
aber  selbst  in  Rom  gibt  es  schon  Menschen,  welche  erklären, 
dass  man  doch  gut  thäte,  die  classische  Form  den  Classikem 
zu  überlassen,  während  der  moderne  Geist  nach  eigenen 
Gesetzen  auch  eigene  Formen  fordere.  Glänzend  dagegen 
gestaltete  sich  das  zweite  Concert.  Weber's  „Freischütze- 
Ouvertüre  und  Beethoven's  8.  Symphonie  klangen  erheblich 
lebensvoller,  als  man  sie  sonst  hier  zu  hören  gewohnt  ist; 
doch  den  Höhepunct  bildete  Beethoven's  Esdur-Clavierconcert, 
denn  hier  zeigte  sich  Sgambati  von  seiner  besten  Seite,  als 
eleganter,  geschmackvoller  Ciavierspieler,  der  durch  lang- 
jährigen intimen  Verkehr  mit  Liszt  gelernt  hat,  wie  man  die 
hohe,  reine  Poesie  declamirt.  Und  wie  der  Solopartie,  so 
kam  es  auch  dem  Ganzen  zugute,   dass  Sgambati  sich  ans 


Ciavier  (einen  recht  massigen  Erard)  setzte:  denn  nun  ergriff 
Mascheroni  den  Taktstock,  und  unter  diesem  feurigen, 
geistvollen  Dirigenten  war  das  Orchester  auf  einmal  etwas 
ganz  Anderes:  sein  Geist  theilte  sich  jedem  einzelnen  Spieler 
mit,  dazu  folgte  Alles  den  subtilsten  Andeutungen,  und  so 
war  aus  einer  rüden  Masse  disparater  Elemente  plötzlich  ein 
einheitlicher,  seelenvoller  Tonkörper  geworden,  dem  es  viel- 
leicht noch  an  Anmuth  und  Schliff  der  Erscheinung,  aber 
keineswegs  an  Kraft  und  Sicherheit  der  Bewegung  fehlte: 
Beethoven's  Intentionen  kamen  hier  zur  Geltung,  und  natür- 
lich war  die  Zuhörerschaft,  die  der  Saal  kaum  zu  fiassen  ver- 
mochte, begeistert.  So  scheint  denn  auch  diese  neue  Gesell- 
schaft einstweilen  in  ihrem  Bestände  gesichert;  es  muss 
jedoch  erwähnt  werden,  dass  für  zwei  gleichartige  Unter- 
nehmungen in  Rom  kein  Platz  ist:  Hr.  Pinelli  hat  in 
diesem  «Hihre  seine  Orchesterconcerte  nicht  wieder  aufgenom- 
men, und  auch  das  „Quintett  der  Königin*'  hat  geschwiegen. 
Dieser  letzte  Verlust  ist  leicht  zu  verschmerzen,  zumal  ein 
Gastspiel  des  Böhmischen  Streichquartetts  in  Aussicht  steht. 

(Schluss  folgt.) 


Berichte. 

Leipzig.  Im  21.  Abonnementconcert  im  Neuen 
Gewandhaus  handelte  es  sich  durchgängig  um  bekannte 
Werke,  aber  es  waren  wieder  ganz  vollendete  Heproductiouen, 
die  geboten  wurden«  sowohl  seitens  des  Orchesters  (Cdur- 
Symphonie  von  Schumann,  „Melusinen ^-Ouvertüre  von  Men- 
delssohn und  Toccata  von  S.  Bach-Esser),  wie  seitens  des 
Violinmeisters  Hm.  Prof.  Heer  mann  aus  Frankfurt  a.  M. 
(Concert  von  Beethoven  (leider  mit  einer  nicht  gerade  stil- 
vollen Cadenz]  und  Edur- Adagio  von  Mozart).  Ganz  wunder- 
bar, an  verschiedenen  Stellen  in  nie  vernommener  Wir- 
kung, erklang  namentlich  die  Symphonie  unter  Nikisch*s 
Zauberstabe  und,  was  wir  im  Gewandhaus  in  gleicher  Voll- 
endung auch  vorher  noch  nicht  gehört  hatten,  war  die  Be- 
gleitung zu  Beethoven's  Concert.  Was  Wunder,  dass  der 
verehrte  Gast  bei  solch  feinfühligem  und  schmiegsamem 
Accompagnement  seine  herrliche  Vortragskunst  ohne  jedes 
Hemmniss  entfaltete  und   mit  dem  Otcueeimr  einen  tinv«r- 

f esslichen  Genuss  bot,  der  leider  nur  kurz  nach  Beginn  des 
rarghetto  infolge  des  Zerreissens  der  Quinte  des  SoToinstru- 
ments  eine  unliebsame  Unterbrechung  erfuhr.  Zum  Ent- 
zücken schön  im  Ton  und  Vortrag  gestaltete  sich  auch  die 
Wiedergabe  des  Mozart*schen  Adagios.  Der  grosse  Künstler 
wurde  nach  Jedem  seiner  Vorträge  stürmisch  applandirt,  eine 
Auszeichnung,  die  mit  vollstem  Recht  auch  Hrn.  Nikisch 
und  in  ihm  gleichzeitig  dem  Orchester  erwiesen  wurde. 

Hr.  Eugen  Gura,  der  bereits  im  v.  November  einen  Loewe- 
Abend  zum  Besten  des  Kieler  Denkmals  dieses  Oomponisten 
hier  geben  wollte,  daran  aber  durch  Indisposition  sich  ver- 
hindert sah,  löste  sein  Versprechen  am  16.  März  ein,  indem 
er  unter  Assistenz  des  Hm.  Zwintscher  jun.  am  Ciavier 
die  Balladen  „Edward"",  „Harald"",  „Die  verfallene  Mühle"", 
„Die  Beigerbaize"",  „Der  Edelfalk",  „Prinz  Eugen",  „Der 
Schatzgräber"",  „Der  Tod ten tanz"",  „Die  Lauer*"  und  „Der  Zauber- 
lehrling"", sowie  „Der  getreue  Eckart""  als  Zugabe  zur  Wieder- 
gabe brachte  und  dabei  wieder  seine  nicht  zu  überbietende 
Meisterschaft  im  Balladen  vertrag  aufs  Evidenteste  documen- 
tirte.  Mit  welcher  Schärfe  in  der  Charakteristik  und  Treff- 
sicherheit in  der  Stimmung  er  seine  so  verschiedenen  Auf- 
gaben auch  an  diesem  Abend  löste,  wie  er  hier  zu  rühren, 
dort  zu  erschüttern  weiss  und  den  Hörer  überall  unwidersteh- 
lich mit  sich  fortreisst  und  ihn  in  die  Illusion,  die  von  dem 
Sänger  geschilderten  Vorgänge  selbst  mit  beobachtet  zu 
haben,  versetzt,  ist  mit  Worten  nicht  zu  beschreiben.  Neben 
dieser  wundervollen  Wiedergabe  übersieht  man  unbewusst 
sogar  die  musikalisch  oft  recht  schwachen  Einfälle  des  Com- 
ponisten  und  nimmt  Manches,  das  dessen  grossem  Ruhm  als 
Balladencomponist  nicht  würdig  erscheint,  willig  mit  in  den 
Kauf.  Erstaunlich  dabei  war  die  physische  Ausdauer,  welche 
der  grosse  Vortragsmeister  bewies,  indem  er  nicht  blos  das 
an  sich  schon  grosse  Ansprüche  in  dieser  Beziehung  stel- 
lende Programm  erledigte,  sondern  auch  zwei  Balladen 
wiederholte  und  schliesslich  noch  die  schon  erwähnt«  Zugabe 
machte.  Grosse  Anerkennung  verdiente  sich  Hr.  Zwintscher  jun. 
mit  seiner  auf  alle  Intentionen  des  Sängers  aufmerksamst 
eingehenden  und  technisch  wie  geistig  trefflich  ausgefeilten 
Begleitung  auf  einem  prächtigen  Blüthner. 

In  unserem  Blatte  ist  scDon  wiederholt  von  dem  musi- 
kalisch ausserordentlich  begabten  kleinen  Pianisten  Wilhelm 


183 


Backhaus  die  Rede  gewesen,  der  in  aller  Stille,  unter  den 
Augen  ausgezeichneter  Lehrer,  einer,  wenn  nicht  alle  Zeichen 
trögen,  gesegneten  künstlerischen  Zukunft  entgegenreift;  in 
aller  Stille;  denn  nur  ganz  selten  wird  grösseren  Auditorien 
Gelegenheit  geboten,  ihn  zu  hören,  weil  den  Lehrern  und  Eltern 
Nichts  ferner  liegt,  als  den  Knaben  die  traurige  Garri^re 
eines  sogen.  Wunderkindes  einschlagen  zu  lassen.  Wenn  aber 
einmal,  wie  jüngst  am  Liederabend  der  Liedertafel,  ein  Aus- 
nahmefall eintritt  und  Wilhelm  vor  einer  grösseren  OefPent- 
keit  spielt,  ist  seine  Zuhörerschaft  stets  ganz  verblüflt  ob 
der  Vortr&fi;e  des  kleinen  Virtuosen.  Mit  welcher  Klarheit 
und  Unfehlbarkeit  und  welchem  Yerständniss  er  an  dem  be- 
treffenden Abend  Praeludium  und  Fuge  in  Cisdur  aus  Bach*s 
Wohltemperirtem  Ciavier  interpretirt,  wie  reizend  er  Men- 
delssohn, wie  feinfühlig  er  Gneg  und  wie  prächtig  er  auch 
alles  TJebrige  gespielt  hat,  war  geradezu  erstaunhch.  Und 
dazu  ein  lieber,  frischer  Knabe  ohne  jede  Spur  von  Unkind- 
lichkeit  und  Unnatürlichkelt,  der,  wie  wir  wissen,  auch  in 
der  Schule  wegen  seiner  Kenntnisse  und  seines  Betragens 
immer  obenan  sitzt.  F. 

Leipzig.  Am  8.  März  fand  in  der  Plag  witzer  Kirche 
die  2.  geistliche  Musikaufführung  zum  Besten  der 
Armen-Diakonie  in  dortiger  Gemeinde  statt.  Der  vorzügliche 
Organist  der  Kirche,  Hr.  Paul  Gerhardt,  welchem  das 
Hauptverdienst  für  diese  stets  auserlesene  Programme  bie- 
tenden Aufft\hrungen  gebührt,  eröffnete  das  Concert  durch 
eine  nach  jeder  Richtung  hin  ausgezeichnete  Wiedergabe  der 
Chromatischen  Phantasie  und  Fuge  von  S.  Bach,  für  Orgel 
eingerichtet  von  Paul  Homeyer,  alle  Schwierigkeiten  mit 
seiner  enormen  Technik,  wie  Phrasirungskunst  glänzend  über- 
windend. Ebenfalls  nicht  geringe  Aufgaben  hatte  sich  Hr. 
Gerhardt  in  der  weiteren  Darbietung  dreier  Choralvorspiele 
gestellt,  von  welchen  Zweie  eigene  Compositionen  waren. 
Konnten  wir  schon  gelegentlich  der  vorigen  Musikauffiibrung 
uns  sehr  günstig  über  das  Talent  des  jungen  Künstlers 
äussern,  so  sind  wir  durch  diese  zwei  Choral  vorspiele  in  un- 
serem Urtheile  nicht  nur  wieder  bestärkt  worden,  sondern 
wir  müssen  sogar  sagen,  dass  wir  dieselben  für  bedeutende 
Leistungen  halten,  welche  die  weiteste  Beachtung  verdienen. 
Das  erste  Vorspiel  stellt  sich  in  sehr  interessanter  Form  dar: 
eine  freie  Phantasie  über  „Aus  tiefer  Noth  schrei  ich  zu  dir" 
führt  durch  höchst  eigenartige  modulatorische  Wendungen 
und  Steigerungen,  welche  das  seelische  Moment  dieses  Cho- 
rals trefflich  iUustriren,  zu  einem  ergebungsvoll  im  pp  ertö- 
nenden „Ach,  bleib  mit  deiner  Gnade**,  um  nach  diesem  Ruhe- 
puncte  wieder  in  die  ruhelose  Stimmung  des  Anfangs  zurück- 
zusinken, welche  nunmehr  in  Form  einer  kurzen  Fuge  über 
den  ersten  Choral  ausgedrückt  erscheint.  Zum  Schluss  ertönt 
noch  einmal  der  zweite  Choral,  jetzt  aber  in  seiner  Harmo- 
nisirung  dem  Charakter  des  Anderen  angepasst.  Finen  präch- 
tigen Gegensatz  zu  dieser  fast  dramatischen  Schilderung 
bietet  das  andere  Vorspiel  zu  „Nun  ruhen  alle  Wälder"  (mit 
doppeltem  Pedal,  Choralmelodie  in  der  oberen  Pedalstimme!). 
Hier  gelingt  es  dem  Componisten,  einen  Hauch  von  Poesie 
über  das  Ganze  zu  breiten,  welcher  den  Hörer  unwidersteh- 
lich gefangen  nimmt.  Dabei  ist  in  beiden  Vorspielen  Nichts 
etwa  auf  einen  rein  äusseren  Effect  berechnet,  sondern  Alles 
vielmehr  so  tief  durchgeistigt,  dass  selbst  die  schönsten 
Klangwirkungen  aus  diesem  Gehalte  heraus  erspfiessen. 
Möchten  diese  prächtigen  Compositionen  des  Hrn.  Gerhardt 
bald  den  ihnen  gebührenden  weiteren  Weg  des  Erfolges  fin- 
den! Der  Componist  brachte  übrigens  seine  Schöpfungen  zu 
denkbar  bestem  Vortrage,  wie  er  andererseits  einem  Choral- 
vorspiel seines  verstorbenen  Vorgängers  Otto  Richter  über  „Wer 
nur  den  lieben  Gott  lässt  walten"  die  liebevollste  Hingebung  an- 

fedeihen  Hess.  Als  weiterer  Solist  bethätigte  sich  der  Baritonist 
[r.  Gustav  Krausse.  Zeigt  seine  Tongebung  auch  manche 
Mängel,  so  bietet  der  Künstler  dafür  doch  einen  sehr  fein 
schattirten  Vortrag;  diese  gute  Eigenschaft  kam  besonders 
dem  hochinteressanten  ReciUtiv  und  Arie  „Und  es  war  um 
die  sechste  Stunde"  von  Adalbert  Ueberlöe  zu  Statten,  für 
dessen  ergreifenden  Inhalt  Hr.  Krausse  stets  den  rechten  Aus- 
druck fand.  Bis  auf  Geringes  lässt  sich  gleich  Gutes  auch 
über  den  Vortrag  der  Arie  „Sei  stille  dem  Herrn"  von  Otto 
Richter  sagen.  Die  Orgelbegleitungen  führte  Hr.  Gerhardt 
sehr  kunstvoll  aus.    Zwischen  diesen  solistischen  Darbietun- 

fen  sang  der  unter  der  umsichtigen  und  energischen  Leitung 
es  Cantors  Hrn.  Zilling  stehende  Kirchengesangverein  das 
sechsstimroige,  über  einen  Kanon  in  der  Octave  zwischen 
Sopran  und  Tenor  schön  aufgebaute  «Ave  verum  corpus"  von 
£.  F.  Riditer,  sowie  Abendlied  von  Otto  Richter  und  „Ach, 


was  ist  das  Leben"  von  F.  M.  Böhme  und  beschloss  den  er- 
bauungsreichen Abend  mit  dem  Thurmchoral  von  G.  Vier- 
ling,  überall  die  sichere,  Licht  und  Schatten  sorgsam  ver- 
theilende  Hand  des  Hrn.  Zilling  verrathend.  Die  Zuhörerschaft, 
welche  erfreulicherweise  auch  dieses  Mal  die  Kirche  wieder 
fast  vollständig  ftdlte,  folgte  andachtsvoll  sämmtlichen  Vor- 
trägen und  durfte  sich  eines  Dankesgefühles  wohl  nicht  er- 
wehren können  für  so  viel  Ohr  und  Herz  Erquickendes. 

— n— . 

Concertumschau. 

Ansbaeh.  Conc.  der  Frau  Hohmann  v.  hier  (Ges.)  und 
des  Frl.  Kroiss  a.  Nürnberg  (Clav.)  am  4.  März  m.  Soli  für 
Ges.  V.  Liszt  („Die  Loreley"),  Franz  („Mutter,  o  sing  mich  zur 
Ruh"),  Grieg  („Hoffnung"),  G.  B&umler  („Grüss  Gott"), 
Cornelius  („Erwachen"  a.  den  Brautliedern),  Rubinstein 
(„Es  blinkt  der  Thau"),  B.  Godard  (Arabisches  Lied),  Edm. 
Hohmann  („Sag  mir  Einer,  was  ist  Minne")  u.  Ad.  Jensen 
(„Frühlingsnacht")  u.  f.  Clav.  v.  S.  Bach-Tausig  (Toccata  u. 
Fuge  in  Dmoll),  Beethoven  (Son.  Op.  81a),  Brahms  (Inter- 
mezzo), d' Albert  (Gavotte),  Liszt  (13.  Ungar.  Rhaps.)  u.  A. 
(Die  Leistungen  der  beiden  Damen  werden  in  zwei  uns  vor- 
liegenden Blättern  als  ganz  ausgezeichnete  geschildert.) 

Constanz.  Extrtf-Symph.-Conc.  des  Hrn.  Handloser  am 
1.  März:  5.  Symph.  v.  Beethoven,  2.  „Peer  Gynt"-Suite  von 
Grieg,  Ouvert.  zum  „Fliegenden  Holländer"  v.  Wagner, 
Ciaviervorträge  der  Frau  Carreno  a.  Berlin  (Emoll-Conc.  v. 
Chopin,  6.  Ungar.  Rhans.  v.  Liszt  etc.). 

Erlangen.  Am  1.  März  Aufführ.  v.  HändeFs  „Samson" 
durch  den  Akad.  Gesang  ver.  (Oechsler)  unt.  sollst.  Mit  wirk, 
der  Frau  Zucker  u'.  des  Frl.  Müller  v.  hier,  sowie  der  HH. 
Abel  u.  Schulz-Dornburg  a.  Cöln. 

Esslingen.  Aufführ,  des  Oratorienver.  (Prof  Fink)  unt. 
Solist.  Mitwirk,  des  Frl.  Böse  a.  Stuttgart  u.  des  Hrn.  Kühler 
V.  hier  am  21.  Febr.:  „Der  Stern  von  Bethlehem"  f.  Chor, 
Soli  u.  Clav.  V.  Rh  ein  berger,  Chöre  v.  Händel  u.  Beethoven, 
Gesangsoli  v.  Haydn  u.  Mozart. 

Königsberg  i.  Fr.  Popul.  Liederabend  des  Ehepaares 
Hildach  a.  Berlin  am  9.  Febr.:  Duette  v.  N.  v.  Wilm  („Nach 
und  nach"),  Edw.  Schultz  („Sommernacht" u.  „Waldconcert"), 
A.  Kaubert  („Beim  Wecken  und  Krug"),  G.  Henschel 
(„Kein  Feuer")  u.  Schumann  („Unterm  Fenster"),  Soli  f. 
Som,  V.  Beethoven,  Rubinstein  („Neue  Liebe"),  Brahms 
(„Der  Tod,  das  ist  die  kühle  Nacht"),  Hildach  („Die  Finken 
schlagen"),  Reinecke  („Still,  min  Hanne")  u.  Em.  Krause 
(„Der  Bräutigam,  ein  Schneider")  u.  f.  Bariton  v.  A.  Nau- 
bert  („Nun  grüsse  dich  Gott,  Frau  Minne"),  Loewe,  E.  E. 
Taubert  („Trabant"),  F.  Kauffmann  („Im  Sturm"),  Hil- 
dach  („Frühling  im  Alter")  u.  W.  Taubert  („Merkt 
euch  das"). 

Langenberg.  Conc  der  Vereinigten  Gesellschaft  (Dr. 
Steinitzer)  unt.  solist.  Mitwirk,  des  FrL  Scheeler  (Ges.)  u. 
des  Hrn.  Ferrier  a.  Berlin  (Clav.)  am  4.  Febr.:  „Mirjanrs 
Siegesgesang"  f.  Sopransolo  u.  Chor  m.  Clav.  v.  Schubert, 
Chor  V.  Seb.  Bach,  Soli  f.  Ges.  v.  Haydn,.  Cornelius  („Der 
Liebe  Lohn"  u.  „Vorabend"  a.  den  Brautliedern),  Godard 
(Berceuse)  u.  Mever-Helmund  („ Altdeutscher  Liebesreim" ) 
u.  f.  Clav.  V.  Liszt  (Adur-Conc.  u.  „Der  heil.  Franciscus 
auf  den  Wogen  schreitend")  u.  A. 

Leipzig.  22.  Abonn.-Conc.  im  Neuen  Gewandhaus  (Nikisch) 
unt.  Solist.  Mitwirk,  der  Frauen  Röhr-Brainin  a.  Mannheim 
u.  Götze  a.  Berlin  u.  der  HH.  Kaiisch  a.  Berlin  u.  Orelio  a. 
Amsterdam:  8.  u.  9.  Symph.  v.  Beethoven.  —  Am  16.  März 
Balladenabend  des  Hrn.  Gura  a.  München  zum  Besten  des 
Loewe-Denkmals  in  ELiel  m.  den  Balladen  „Edward",  „Harald", 
„Die  verfallene  Mühle",  „Die  Reigerbaize",  „Der  Edelfalk", 
„Prinz  Eugen",  „Der  Schatzgräber",  „Der  Todtentanz",  „Die 
Lauer",  „Der  Zauberlehrling"  u.  „Der  getreue  Eckart"  v.  C. 
Loewe.  —  Conc.  des  Violinisten  Hrn.  Sagebiel  a.  Hamburg 
unt.  Mitwirk,  der  Sängerin  Frl.  Woltereck  a.  Hannover  am 
17.  März:  Soli  f.  Ges.  v.  Brahms  („Immer  leiser"  u.  „Liebes- 
treu") u.  A.  u.  f.  Viel.  V.  Raff  (H moll-Conc.) ,  Mendelssohn 
(Emoll-Conc),  Wilhelmj  (Polen.)  u.  A. 

Magdeburg.  Liederabend  des  Lehrer-Gesangvereins 
(Schaper)  am  25.  Jan.:  Männerchöre  v.  Sucher  u.  G.  W obi- 
ge muth  („Es  war  mein"),  Solovorträge  des  Frl.  Pilchowska 
(„Du  bist  wie  eine  Blume"  v.  Liszt,  „Der  Gärtner"  u.  „Er 
ists"  V.  H.  Wolf,  Wiegenlied  v.  Kauffmann,  „Will  Nie- 
mand singen"  v.  E.  Hildach  etc.)  u.  des  Hrn.  Blumenstein 
(Clav.,  Phant.  v.  Schubert).  —  Concerte  des  Philharm.  Orch. 
(Levermann):  6.  Febr.  „Festklänge"  v.  L.  Neu  hoff,  Ouvertüren 


184 


v.G  oldmark(„Im  Frühling'')  a.  Weber,  Siegfried 's  Tod  a.Traner* 
marsch  a.  der  „Götterdämmerung*'  v.  Wagner,  „Aufforde- 
rung zum  Tanz"  v.  Weber(-Berlioz?),  „Herz wunden"  f.  Streich- 
orch.  V.  Grieg,  „Meditation"  v.  S.  Bach-Gounod,  Gesangvor- 
träge der  Frau  Sielvany  („Im  Herbst"  v.  Franz,  „Entsag;ung" 
y.  Mascagni  etc.).  7.  Febr.  „Les  Pröludes"  ▼.  F.  Liszt, 
Ouvertüren  v.  Beethoven  u.  F.  Kauffmann  (dramatische, 
unt.  Leit.  des  Comp.),  „Siegfried -Idyll"  v.  Wagner,  „Letzter 
Frühling"  u.  „Solvejg's  Lied"  f.  Streichorch.  v.  Grieg,  Vio- 
linvorträge des  Hrn.  Berber  (Gonc.  v.  Tscha'ikowsky,  „Le- 
gende" v.Wieniawski  u.  „Le  Oygne"  v.  Saint-Saöns). — 
6.  Gonc.  im  Logenhaus  Ferdinand  z.  GL  (Kauffmann) :  8.  Symph. 
V.  Beethoven,  Ouvertüren  v.  Gade  u.  Gold  mark  („8akun* 
tala"),  Solovorträge  des  Frl.  Freudenfeld  a.  Berlin  (Gesang, 
„Aus  meinen  grossen  Schmerzen"  u.  „Ständchen"  v.  Franz, 
„Wie  bist  du,  meine  Königin"  u.  „Meine  Liebe  ist  grün"  v. 
Brahms,  „Mein  Herz  ist  wie  die  dunkle  Nacht"  v.  F.  Kauff- 
mann, „Sage"  V.  B.  L.  Her  man  etc.)  u.  deA  Hm.  Ansorge 
V.  ebendaher  (Clav.,  Adur-Gonc.  v.  Liszt,  „Halka"-Phant.  v. 
Tausig  etc.). 

Minden.  Gonc.  des  Kirchl.  Gesang ver.  (Zuschneid)  am 
12.  Jan.:  Chöre  v.  Haydn,  £d.  Nössl  er  (Jesuslied),  A.Becker 
(Geistl.  Dialog  m.  Altsolo),  Bruch  („In  der  Christnacht"), 
C.  Riedel  (Bergiscbe  Weihnachtslegende)  und  Mendelssohn 
(Psalm  100),  Solovorträge  der  HH.  Nösfeler  a.  Bremen  (Org., 
Prael.  u.  Fuge  üb.  BACH  v.  Liszt  u.  freie  Phantasie)  und 
V.  Fossard  v.  ebendaher  (Viola  alta,  And.  v.  Kiel,  Arioso  v. 
Ed.  Nössler  etc.). 

Mühlhausen  i.  Th.  „Ressource"-Concerte:  No.  8.  Bdur- 
Streichquart,  v.  J.  Brahms,  Streichquartettsätze  von  Gade 
(„Weihnachtsglocken"),  Cherubini  (Scherzo  aus  dem  Esdur- 
Quart.)  u.  Verdi  (Andantino  u.  Prestissimo  aus  dem  EmoU- 
Quart.),  Soli  f.  Viol.  u.  f.  Violonc.  (Ausführende:  HH.  Corbach, 
Bille,  Martin  u.  Woerle  a.  Sondershausen.)  No.  4  unt.  Leit.  des 
Hrn.  Moeller.  Ouvertüren  v.  Beethoven  u.  Nicolai,  Zwischen- 
acts-  u.  Balletmusik  a.  „Ali  Baba"  v.  Cherubini,  Solo  vortrage 
des  Frl.  Trippenbaoh  a.  Berlin  (Ges.,  „Frau  Maria  an  der 
Wiege"  u.  „Mädchentraum"  v.  Bungert,  „Waldesgespräch" 
V.  Ad.  Jensen,  „Zieh  mit  mir  hinaus"  v.  Hildacn  etc.)  u. 
des  Hrn.  Dr.  Neitzel  a.  Cöln  (Clav.,  Cmoll-Conc.  v.  Beethoven, 
Noct.  V.  Brassin  etc.).  —  Conc.  der  Liedertafel  (Moeller)  am 
9.  Febr.:  „Don  Juan''-Ouvert.  v.  Mossart,  „Der  Eriksgang"  u. 
Krönungsmarsch  a.  den  „Folkungem"  v.  Kretschmer  u.  a. 
Orchesterstücke,  8.  Seren,  f.  Streichorch.  v.  Volkmann,  „Ave 
Maiia"  f.  do.  v.  Schubert-Lux,  Männerchöre  v.  Podbertsky 
(„Tief  ist  die  Mühle  verschneit")  u.  Bunte  (Minnelied),  Ge- 
sangvorträge des  Frl.  Halbritter  („Sonnenaufgang"  v.  J.  Moel- 
ler, Mädchenlied  v.  Meyer-Helmund  etc.).  —  Concert  des 
AUgem.  Musik ver.  (Moeller)  unt.  vocalsolist.  Mitwirkung  des 
Frl.  Heynsen  a.  Berlin  am  20.  Febr.:  7.  Symph.  v.  Beethoven, 
„Liebesnovelle"  f.  Streichorch.  v.  Am.  Krug,  „Ständchen"  f. 
Altsolo  u.  Frauenchor  v.  Schubert,  Altlieder  v.  Brahms  („Auf 
dem  Kirchhof"),  C.  Reinecke  („Curiose  Frage"),  W.  Sacks 
„Mond,  auf  deine  Silberstrahlen")  u.  Hildacn  („Lenz"). 

München.  7.  Abonn.-Conc.  im  Kaim-Saal  (Zumpe): 
6.  Symph.  v.  Beethoven,  „Höroide  fun^bre"  v.  Liszt,  Lieider 
„Der  Engel",  „Schmerzen"  u.  „Träume"  v.  R. Wagner  (Frl. 
Ritter),  „Albumblatt"  f.  Viol.  v.  Wagner-Wilhelmj  (Hr. 
Krasselt).  (üeber  die  einheimische  Sängerin  Frl.  Hertha  Ritter 
schreiben  die  „M.  N.  N."  u.  A.:  „Einen  ganz  ausserordent- 
lichen Erfolg  hatte  Frl.  Hertha  Ritter  mit  der  Wiedergabe 
dreier  Gesänge  aus  Rieh.  Wagner's  »Fünf  Gedichten«.  Wir 
haben  es  da  auch  wirklich  mit  einer  seltenen  Begabung  zu 
thun.  Die  junge  Sängerin  verfügt  über  ein  schönes  Material; 
ihre  Stimme  ist  ein  besonders  in  der  Tiefe  und  Höhe  sehr 
klangvoller  Mezzosopran  von  mehr  heller  Tonfärbung.  Die 
technische  Ausbildung  ist  vortrefflich.  Aber  das  ist  nicht 
das  Wesentlichste,  die  Hauptsache  ist,  dass  Frl.  Ritter  eine 
wahrhaft  selbstänaig  geartete  künstlerische  Persönlichkeit  ist. 
Geist  und  Empfindung  durchdringen  sich  bei  ihr  in  seltener 
Weise.    Die  Art,  wie  bei  ihr  Wort  und  Ton  in  einander  auf- 

fehen.  beweisen  dies.    Und  dabei  hat  die  junge  Künstlerin 
ie  seltene  Fähigkeit,  scharf  zu  charakterisiren.") 

Naumburg  a.  S.  3.  Conc.  des  Gesangver.,  ausgeführt 
V.  Frls.  Ottermann  u.  Witting  (Ges.)  u.  Frau  Stern  (Clav.)a. 
Dresden:  Vocalduette  v.  Brahms  („Die  Schwestern"),  Hiller 
(„Abschied),  J.  Gall  („Lied  des  Pagen"),  Saint-Saöns  („El 
Desdichado")  und  Rubinstein  („Lied  der  Vö^lein),  Soli  f. 
Ges.  V.  Rubinstein  (Arie  a.  „Feramors"),  Grieg  („Verbor- 
gene Liebe"),  M.  v.  Cerrini  (Wiegenlied),  F.  Kauffmann 
\Die  Wahrsagerin"),  Schubert.  Brahms  („Die  Mainacht"  u. 
^ort  in  den  Weiden"),  Gold  mark  („Herzeleid")  u.  Franz 


(„Auf  dem  Meere",  „Für  Musik"  u.  „Liebesfeier")  u.  f.  Clav. 
V.  Beethoven  (Son.  Op.  27,  No.  2),  Brahms  (Esdur-Rhaps.), 
Paderewski  (Adur-Variat.),  Chopin  u.  Liszt  (11.  Ungar. 
Rhaps.). 

Neisse.  Am  13.  Febr.  Aufführ.  v.  Havdn's  „Jahreszeiten*' 
durch  die  Singakademie  unt.  solist.  Mitwirkung  des  Frl. 
Plüddemann  a.  Breslau  und  der  HH.  Grahl  und  Hildach  a. 
Berlin.  

Osnabrück.  3.  Kammermusikabend  der  HH.  Oeserv.hier 
(Clav.),  Wünsch  u.  Bieler  a.  Braunschweig  (Streicher):  CmoU- 
Claviertrio  v.  Brahms,  Clav.-Violinson.  Op.  96  v.  Beethoven, 
Violoncellsoli  v.  Reinecke  (Arioso),  V.  Herbert  (Seren.)  u. 
H.  Sitt  (Gavotte).  (Die  Ausführung  findet  in  zwei  uns  vor- 
liegenden Berichten  eine  begeisterte  Besprechung.) 

Paris.  2.  Conc.  der  B[h.  Lefort  u.  Gen.  unt.  Mitwirk, 
der  Damen  Boidin-Puisais  (Ges.)  u.  Laurens  (Clav.)  und  des 
Hm.  Philipp  (Clav.):  Clavierquint.  Op.  126  v.  Jadassohn, 
Amoll-Claviertrio  v.  E.  Lalo,  Andante  a.  dem  4.  Streichquart. 
V.  Schubert,  Phant.  u.  Fuge  v.  S.  Bach  u.  Scherzo  aus  dem 
„Sommernachtstraum"  v.  Mendelssohn,  f.  zwei  Claviere  arrane. 
V.Philipp,  Soli  f.  Ges.  v.  Maquet  („Icibas"),  Mandl(„Oubli 
vient")  u.  Brahms  („Vergebliches  Ständchen")  u.  f.  Viol.  v. 
Vieuxtemps  („Röverie")  u.  J.  Hubay  (Poöme  hongr.).  — 
4.  Kammermusik  der  HH.  Philipp  (Clav.),  Bertholier  u.  Loeb 
(Streicher)  unter  Mitwirkung  der  HH.  Balbreck  u.  Lammers: 
Clavierquint.  v.  C.  Franck,  Streichquart.  Op.  66  v.  Rubin- 
stein, Clav.-Violoncellson.  v.  E.  Bernard.  —  1.  Conc.  der 
HH.  Carembat,  ßailly,  Papin,  Lafleurence,  Paradis,  Couppas, 
P6nable  u.  Soyer  (Streicher  u.  Bläser)  unt.  Mitwirk,  des  Hm. 
Philipp  (Clav.):  Nonett  v.  Naumann,  Octett  f.  Clav.,  Streich- 
u.  Blasinstrumente  v.  Rubinstein,  „Märchenerzählungen" 
f.  Ciavier,  Clar.  u.  Bratsche  v.  Schumann. 

Plauen  i.  V.  Concert  des  Lehrer-Gesangvereins  unter 
vocalsolist.  Mitwirk,  des  Hrn.  Severin  a.  Berlin  am  5.  Febr.: 
„Hochland"-Ouvert.  v.  Gade,  „Normannenzug"  f.  Solo,  Chor 
u.  Orch.  V.  Bruch,  „Landkennung"  f.do.  v.  Grieg,  „Nordlands- 
kampf" f.  do.  V.  Andreas  Hai  16n,  Chöre  a  cap.  v.  F.  Hegar 
( „Tod ten Volk"),  Conrad!  („Sonnenuntergang")  und  Kjerulf 
(Barcarole  u.  „Brautf&hrt  im  Hardanger"),  Gesangsoli  v.  Loewe, 
Grieg  („Der  Einsame"),  H,  v.  Koss  („Harold  und  Ella")  u. 
Chr.  Sind!  ng  („leb  trage  den  Hut,  wie  ich  will").  —  Kam- 
mermusikabend des  Rieh.  Wagner- Ver.  am  14. Febr.:  Ciavier- 
trios V.  Beethoven  (Op.  97)  u.  Haydn  (Gdur),  Soli  f.  Clav.  v. 
Raff  (Menuett),  Heuselt  („La  Gondola")  u.  Liszt  (Edur- 
Polon.)  u.  f.  Violonc.  v.  Th.  Kirchner  (Op.  79).  (Ausfüh- 
rende: HH.  Bachmann  fClav.],  Gunkel  u.  Stenz  [Streicher]  ä. 
Dresden.)  —  3.  Abonn.-Conc.  desselben  Ver.,  ausgeführt  von 
der  Stadt.  Cap.  a.  Chemnitz  (Pöble)  u.  Frau  Carreno:  B.  Sym- 

Shonie  v.  Beethoven,  „Meistersinger" -Vorspiel  v.  Wagner, 
•uvert.  zur  Oper  „Die  verkaufte  Braut"  v.  Smetana,  Cla- 
viersoli  v.  Chopin  (Emoll-Conc),  Liszt  (6.  Rhaps.  hongr.) 
u.  A.  —  2.  Familienabend  des  Musik  ver.  (Riedel) :  Symphonie- 
salz V.  Haydn,  Noct.  u.  Liederspiel  „Heimkehr  aus  der  Fremde" 
V.  Mendelssohn,  Lustspiel  „Sie  hat  Talent"  v.  L.  Hildeck. 
(Die  Ausführung  sämmtlicher  Nummern  findet  im  „V.  Anz." 
grosse  Anerkennung,  ganz  besonders  gut  scheint  das  Lieder- 
spiel gelungen  zu  sein.) 

RostOCK.  2.  Abonn.-Conc.  des  Ver.  Rostocker  Musiker 
(Dr.  Thierfelder):  „König  Thamos  in  Egypten"  f.  Chor  und 
Orch.  V.  Mozart  (m.  verbind.  Declam.),  Psalm  1  f.  Frauenchor, 
Sopransolo  (Frl.  Mac-Lean)  u.  Orch.  v.M.  Grabert,  Rhapsodie  f. 
Altsolo  (Frau  Sachsse),  Männerchor  u.  Orch.  v.  J.  Brahms, 
Chorlieder  „Schöne  Tage  sind  gewesen"  u.  „Der  verschwun- 
dene Stern"  v.  L.  Hinzpeter. 

Saarbrücken.  2.  Kammermusikabend  des  Frl.  Dryander 
(Clav.)  unt.  Mitwirk,  der  Frls.  Rudolph  (Ges.),  Müller  (Clav.) 
u.  Rode  a.  Frankfurt  a.  M.  (Viol.),  sowie  des  Hrn.  Prof.  Becker 
V.  ebendaher  (Violonc):  Bdur-Claviertrio  v.  Schubert,  And. 
a.  dem  Dmoll-Claviertrio  v.  Mendelssohn,  Soli  f.  Gesang  v. 
Brahms  („Mainacht"),  v.  Fielitz  („Ich  kanns  nicht  fassen"), 
Reinecke  (Volkslied  u.  „Frühlingsblumen",  m.  oblig.  Viol.) 
u.  A.,  f.  Clav.  V.  Mendelssohn  (Variat.  s6r.)  u.  f.  Violonc.  v. 
H.  Becker  (Romanze  und  Menuett),  Popper  (Spinnlied) 
u.  A. 

Tilsit.  2.  Conc.  des  Oratorien- Ver.  (Wolff)  unter  solist. 
Mitwirk,  des  Frl.  Trippenbach  a.  Berlin  u.  der  HH.  Hintzel- 
mann  a.  Berlin  u.  Roeckner  a.  Königsberg  i.  Pr.:  Festouvert. 
V.  H.  Ulrich,  Weihnachtsoratorium,  l.  u.  2.  Theil,  v.  S.  Bach, 
Marsch  der  hell,  drei  Könige  a.  „Christus"  v.  Liszt,  Gesang- 
soli V.  Bungert  („Jesus",  „Die  Scheuerfrau  am  Weihnachts- 
abend" u.  „Frau  Maria"),  Cornelius  (zwei  Weihnachtslieder) 
u.  Händel. 


Wesel.  Am  23.  Febr.  Aufftthr.  von  Händel's  „Smnisott" 
darcfa  den  Allgem.  Gesang  ver.  (Weyler)  mit.  sollet.  Mit  wirk, 
der  Frls.  Eayser  t.  hier  u.  Junkers  a.  Düsseldorf  u.  der  HH. 
vtn  der  Smissen  a.  Hamburg  u.  Qretscher  a.  Aachen.  (Die 
AatführnDg  wird  als  eine  sehr  gelungene  gerühmt,  onr  der 
Teoorsolist  habe  nicht  g&nz  genügt.) 

Wflrzburff.  Coscerte  der  k.  Musikschule  (Dr.  Kliebert); 
Ko.4.  JIarold"-Syinph.v.BerUoz  (Solobratsche:  Hr.  Ritter), 
3.  Ouvert.  au  „Iieonore"  v.  BeetboTeu,  Solovortrige  der  HH. 
TOü  Zeyl  (Clav.,  Cono.  v.  Henselt)  u.  Sohwendemann  (Viol., 
„OeBaugsacene"  v.  Spohr).  No.  6.  Clavierquiut.  t.  Schumann 
(HH,  van  Zeyl,  Schnendemann,  Pfisterer,  Ritter  u.  Schanze), 


Engagements  und  GSste  in  Oper  und  Concert. 

Berlin.  Der  Wiener  Pianist  Hr.  Stradal  hat  -  mit 
seinem  hiesigen  Claviernbend  dasselbe  Fiasco  bei  Beinen 
wenigen  Zahörern  und  der  Presse  gemacht,  wie  in  Leipzig. 
—  Boston.  Glänzende  Triumphe  hat  kürzlich  Frl.  Ternina 
ans  MUncben  als  Wagner '  Bdngerin  hier  gefeiert.  Wir 
wtlssten  aber  auch  keine  S&ngerin  zu  nennen,  welche  wir 
in  dieser  Beziehung  aber  sie  stellen  könnten.  —  Cöln.  Hr. 
Emil  Götze  ist  wieder  einmal  ab  Gast  in  unser  Stadt- 
theater eingekehrt  und  sang  am  ersten  Abend  onter  dem  ein- 
müthigsten    Beifall    des    Piiblicums    den    Walther    in    den 


Adelina  Herms. 


And.  u.  Soherao  a.  dem  Blasquint.  Op.27,  No.  2,  v.  A.  Over- 
beck  (HH.  Bukovsky,  Hijek,  Stark,  Witt«  u.  Lindner),  Solo- 
Vorträge  der  HH.  Schnitze  (Ges.,  „Wie  bist  du,  meine  Kö- 
nigin" T.Brabms,  „Horch  auf,  du  träumender  Tannen forst" 
1.  Ad.  Stemler  etc.)  a.  Pfisterer  (Introd.  u.  Rondo  capricc.  v. 
Stint-Saöns  etc.). 

Zeitz.  3,  Auffllhr.  desConcertver.  (Fritsch):  MUit&rsym- 
phonie  V.  Hsydu,  „AliBaba" -Ouvert.  v.  Cherubini,  Rondo  oapricc. 
„Die  Wntb  über  einen  verlorenen  Groschen"  f.  Orch.  v.  Beet- 
iio»en,  3olDvorträ«e  der  HH.  Pinks  a.  Leipzig  [Ges.,  Rec.  u, 
„Sliadchen"  a.  „Könie  Manfred"  v.  Reinecke,  „Genesung" 
V.Franz,  Liebeamacht"  v.  P,  Gast  ete.)  n.  Klengel  v.  eben- 
dafaer  (Violonc,,  Dmoll-Cono.  eig.  Comp.,  Berceuse  v.  Godard 
a-  .Perpetuum  mobile"  v.  Pitzenhagen). 

ZQriob.  6.  Abonn.-Conc.  der  Neuen  Tonbatlegesellschaft 
(Dr.  Hegar):  7.  Sympb.  v.  Mendelssohn,  And.  cant.  ans  der 
Esdur-Symph.  v.  A.  Walter,  „Genovefa"-Ouvert.  von  Schu- 
numn,  Viohnvortr&ge  des  Frl.  Wietrowetz  („Oeeangsscene"  v. 


„Meistersingern".  —  Leipzig.  Wie  Wiener  Blätter  melden, 
bat  Hr.  Staegemann  ein  Frl.  Anna  Fallmann,  eine  ab- 
solvirte  GesangBchüleriu  des  dortigen  Conservatoriums,  „unter 
glUnzeuden"  (V  ?)  Bedingungen  für  das  Leipziger  Theater 
en^girt.  Eotfentlich  ist  die  junge  Dame  reifer  für  die 
Oeffentlicbkeit,  als  ein  Frl.  Oalm,  welches  kürzlich  als 
Mare^arethe  bei  Hrn.  Staegemann  debutirt«  und  gr&sslich 
durchfiel.  Angesichts  dieses  Debüts,  welches  sicherlich  auf 
Engagementsabsichten  des  Hrn.  Staegemann  zurückzuführen 
war,  bemerkt  die  „Leipz,  Zeitung"  ganz  richtig,  dass  die 
Direction  unserer  Bühne  entweder  sich  über  die  Gutmüthig- 
keit  und  Langmuth  unseres  Publicuma  lustig  mache,  indem 
sie  ihm  etwas  Derartiges  zu  bieten  wage,  oder  in  der  ür- 
theilskraft  bez.  künstlerischer  Leistungen  bedenklieb  zurück- 
gegangen sei.  —  Flauen  L  V.  In  das  Programm  des 
8.  Kammermusik  abends  des  Rieh.  Wacner- Vereins  brachten 
Gesangs  vortrage  des  Frl.  Clara  Polscher  aus  Leipzig  eine 
Vielen  erwünschte  AbwechseluDP.  Die  EOnstlerin  war  dabei 
stimmlich  und  geistig  so  vorzüglich  disponirt,  dass  jede  ein- 
zelne Spende  aus  ihrem  Munde  zu  ungetrübtem  Genuss  sich 
gestaltete  and  des  Beifalls  kein  Ende  war.  —  Zittau.  Im 
1.  Abonnementconcert  des   Lehrergesangvereins    wirkte   als 


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auswärtige  Solistin  die  jüng^  Violinspielerin  Frl.  Käthe 
Laax  aus  Leipzig  mit  und  gewann  sich  mit  ihrem  holden 
Spiel  im  Fluge  die  Herzen  ^r  Zuhörer,  die  ihrem  Wohl- 
gefallen durch  begeisterten  Beifall  Ausdruck  gaben. 

Kirchenmusik. 

Leipzig.  Thomaskirche:  21.  März.  „Jesu  meine  Freude" 
von  S.  Bach.     „Fünf  Brünnlein  sinds^  von  G.  Kittan. 

OpernaufPQhruhgen. 

Februar. 

Münehen.  K.  Hof-  und  Nationaltheater:  I.  Cavalleriä 
rusticana.  2.  Der  Troubadour.  4.  Der  Wüdschätz.  6.,  8.,  22. 
u.  29.  Die  Nürnberger  Puppe.  6.,  8.  u.  29.  Der  Barbier  von 
Bagdad.  9.  Carmen.  II.  Das  Nachtlager  von  Granada.  13. 
Lohengrin.  21.  Bastien  und  Bastienne.  Titus.  22.  Der  Ba- 
jazzo.   23.  Die  Afrikanerin.    25.  Teil.   27.  Die  Meistersinger. 

K.  Besidenztheater:  12.  u.  20.  Figaro's  Hochzeit. 

Aufgeführte  Novitäten. 

Arensky  (A.),  Ciaviertrio  Op.  32.  (Nürnberg,  2.  Kammer- 
musikabend der  HH.  GöUerich  u.  Gen.) 

Averkamp  (A.),  Ouvertüre  f.  Orch.  (Utrecht,  Abendconc. 
am  15.  Jan.  unt.  Leit.  des  Hrn.  Hutschenruijter.) 

Becker  (A.),  „Siegesgesang  der  Deutschen"  f.  Männerchor  m. 
Orch.  (Magdeburg,  Patriotische  Jubelfeier  des  Lehrer- 
Gesangver.  [Schaper]  am  17.  Jan.) 

Blumner  (M.),  Königs-Fsalm  f.  gem.  Chor,  Solochor  u.  Orch. 
(Magdeburg,  Patriotische  Jubelfeier  des  Lehrer-Gesang- 
ver.  [Schaper]  am  17.  Jan.) 

Brahms  (J.),  2.  Symph.  (ßückeburg,  3.  Abonn.-Conc,  der 
Hofcap.  [Sahla].) 

8.  Symph.  (Frankfurt  a.  M.,  9.  Freitagsconc.  der  Mu- 
seumsgesellschaft [Eogel].) 

Ciaviertrio  Op.  8  (neue  Bearbeitung).  (Jena,  2.  Eammer- 

musikabend  der  Hrn.  Stavenhagen  u.  Gen.  a.  Weimar.) 

Ciaviersonate  Op.  5.    (Berlin,  Conc.  des  Hrn.  Rummel 

am  19.  Febr.) 

Rhapsodie  f.  Altsolo,  Männerchor  u.  Orch.    (Stutte;a.rt, 

1.  Abonn.-Conc.  der  Hofcap.  [ObristJ.    Wiesbaden,  ^,6onc. 
des  Männergesangver.  „Ooncordia"  [Harthan].) 

Cornelius  (F.),  Ouvert.  zur  Oper  „Der  Barbier  von  Bagdad" 
(Basel,  8.  Abonn.-Conc.  der  Allgem.  Musikgesellschaft 
[Volkland].  Leipzig,  19.  Abonn.-Conc.  im  Neuen  Gewand- 
haus [Nikisch].) 

Gen  dt  (W.  Merkes  van),  Symph.  Dichtung  „Die  Jagd  nach 
dem  Glücke".  (Baden-Baden,  4.  Solistenconc.  des  städt. 
Curorchesters  [Hein].) 

Gernsheim  (F.),  Bdur-Symph.  (Mainz,  8.  Städt.  Abonn.- 
Conc.  [Steinbach].) 

Goetz  (H.),  Bdur-Clavierconc.  (Basel,  8.  Abonn.-Conc.  der 
Allgem.  Musikgesellschaft  [Volkland].) 

Goldmark  (C),  Ouvert.  „Im  Frühling".  (Annaberg,  Conc. 
des  „Phönix"  [Fohle  a.  Chemnitz]  am  10.  Febr.) 

„Sappho"-Ouvert.     (Zürich,  7.  Abonn.-Conc.  der  Neuen 

Tonhallegesellschaft  [F.  Hegar].) 

Clavierquint.    (Remscheid,  2.  Abonn.-Conc.  der  Concert- 

gesellschaft.) 

Grieg  (Edv.),  2.  „Peer  Gynt" -Suite.  (Baden-Baden,  4.  So- 
listenconc. des  Städt.  Curcomit^  [Hein].) 

3.  Clav.- Violinsonate.     (Bückeburg,    1.    Kammermusik 

der  Hofcap.) 

Hubay  (J.),  Sonate  romant.  (f.  Viol.?).  (Nürnberg,  2.  Kam- 
mermusikabend der  HH.  GöUerich  u.  Gen.) 

Jensen  (G.),  Sinfonietta  f.  Streichorch.  (Cöln,  Musikal.  Ge- 
sellschaft [Seiss]  im  Jan.) 

K auf f mann  (F.),  C moU-Clavierconc.  (Magdeburg,  4.  Har- 
monie-Conc.  [KauiFmann].) 

Klee  mann  (C),  Symph.  Phantasie  „Des  Meeres  und  der 
Liebe  Wellen".  (Gera,  Conc.  der  fürstl.  Cap.  [Kleemann] 
am  14.  Febr.) 

Klughardt  (A.),  Violinconc  Op.  68.  (Magdeburg,  2.  Casino- 
conc.  [Kaufmann].) 

Lalo  (E.),  Ouvert.  zu  „Le  Roi  dTs".  (Utrecht,  Abendconc. 
am  15.  Jan.  unter  Leitung  des  Hrn.  Hutschenruijter.) 

Liszt  (F.).  „Orpheus".  (Stuttgart,  8.  Abonn.-Conc.  der  Hof- 
cap. [ObristJ.) 

„Tasso".    (Wiesbaden,    2.  Festivalconc.    des   Curorch. 

[Mottl  aus  CarlsruheJ.) 


Lux  (F.),  Festouverture  f.  Orch.  (Mainz,  8.  städt.  Abonn.- 
Conc.  [SteinbachJ.) 

Mayer  (J.  A.),  Bibl.  Scene  „Jephta"  f.  Soli,  Chor  u.  Orch. 
(Stuttgart,  6.  Abonn.-Conc.  der  Hofcap.  [Obrist].) 

Mendelssohn  (A.),  „Der  Hagestolz"  f.  Chor  n.  Orchester. 
(Bissen  a.  d.  R.,  4.  Conc.  des  Musikver.  [Witte].) 

Motta  (J.V.da),  Gdur-Streichquart.  (Magdeburg,  Tonkünst- 
lerverein im  Jan.) 

Näpravnik  (E.),  Ciaviertrio  Op.  24.  (Dresden,  3.  Kammer- 
musikabend V.  Frau  Stern  u.  Gen.) 

Raff  (J.),  Waldsymphonie.  (Genf,  7,  Conc.  im  Stadttheater 
[W.  Rehberg].) 

Reinecke  (C),  Entr 'acte  aus  „König  Manfred".  (Magdeburg, 
4.  Conc.  des  Kaufmann.  Ver.  [KaufPmannj.) 

DmoU-Violoncellconc.    (Stuttgart,  7.  Abonn.-Conc.  der 

Hofcap.  [Obrist].) 

Reznidek  (E.  N.  v.),  Ouvert.  zu  „Donna  Diana".  (Reichen- 
berg, 3.  Cono.  der  Musikfreunde.  Rostock,  4.  Conc.  des 
Concertver.  [Thierfelder].  üti*echt,  Abendconc.  am  lö.  Jan. 
nnter  Leitung  des  Hrn.  Hutschenruijter.) 

8»int-Saön8(C.),  „Phaöton".  (Annaberg,  Conc  des  „Phönix" 
[Pohle  aus  Chemnitz]  am  10.  Febr.) 

A  moll-Violoncellconc.  (Magdeburg,  6.  Conc.  im  Logon- 

hause  Ferdinand  z.  Gl.  [Kaumnann].) 

Schillings  (M.),  Vorspiel  zum  2.  Act  aus  „Ingwelde". 
(Rostock,  4.  Conc.  des  Concertver.  [Thierfelder].) 

SchTtte(L.),  Clavierconc.  (Cöln,  Musikal.  Gesellschaft  [Seiss] 
im  Jan.) 

Selmer  (J.),  „Sc6ne  funöbre"  f.  Orch.  (Helsingfors,  Popul. 
Cono.  der  Filharmoniska  Sällskapet  [Kajanus].) 

Sgambati  (G.),  B dur-Clavierquint.  (Cöln,  Musikal.  Gesell- 
schaft [Seiss]  im  Jan.) 

Sin  ding  (Chr.),  Emoll-Clavierquint.  (Barmen,  3.  Kammer- 
musikabend  der  HH.  von  Dameck  u.  Gen.) 

Ciaviertrio  Op.  23.    (Nürnberg ,  2.  Kammermusikabend 

der  HH.  GöUrich  u.  Gen.) 

Smetana  (F.),  „Vltava".  (Magdeburg,  4.  Harmonie-Conc. 
[Kanffmann].) 

Straus8(R.),  „Don  Juan".  (Berlin.  8.  Philharm.  Conc.  [Nikisch 
aus  Leipzig].) 

„Till    Eulenspiegers    lustige    Streiche".     (Düsseldorf, 

6.  Conc.  des  städt.  Musikver.  [Buths].) 

l_j,Tod  und  Verklärung".  (Genf,  7.  Conc.  im  Stadttheater 

[W.  RehbergJ.) 
Tinel  (Ed.),  „Franciscus".   (Dessau,  Aufführ,  durch  die  Sing- 

akad.,  den  Hoftheaterchor  u.  die  Hofcap.  | Klughardt]  am 

7.  Febr.) 

Tscha'ikowsky  (P.),  Symph.  path6t.  (Stuttgart,  6.  Abonn.- 
Conc.  der  Hofcap.  [Obrist].    Zürich,  7.  Aoonn.-Conc.  der 

Neuen  Tonhallegesellschaft  [F.  Hegar].) 
B  moll-Clavierconc.  [Berlin,  8.  Philharm.  Conc.  [Nikisch 

aus  Leipzig].) 
Ddur-Streichquartett.    (Magdeburg,  Tonkünstler  verein 

im  Jan.) 
Volkmann  (R.),   Ouvert.  zu  „Richard  IIL".    (Baden-Baden, 

4.  Solistenconc.  des  städt.  Curorchesters  [Hein].) 
^3.  Serenade  f.   Streichorch.     (Utrecht,   Abenaconc.  am 

15.  Jan.  unter  Leitung  des  Hm.  Hutschenruijter.) 

Violoncellconc.  (Reichenberg,  3.  Conc.  der  Musikfreunde.) 

Gmoll-Streichquart.    (Jena,  2.  Kammermusik  der  HH. 

Stavenhagen  u.  Gen.  aus  Weimar.) 
Wagner  (R.),  Eine  Faust-Ou ver t.  (Stuttgart,  8.  Abonn.-Conc. 

der  Hofcap.  [Obrist].) 
„Meistersinger"- Vorspiel.    (Magdeburg,   2.  Casinoconc. 

[Kauffmann].     Wiesbaden,   2.  Festivalconc.  des  Curorch. 

[Mottl  aus  Carlsruhe].) 
Kaiser-Marsch.  (Gera,  Conc.  der  fürstl.  Cap.  [Kleemann] 

am  14.  Febr.     Magdeburg,  4.  Conc.  des  Kaufmann.  Ver. 

(Kaufmann].     Stuttgart,    6.  Abonn.-Conc.   der   Hofcap. 

[Obrist].) 
„Siegfried"-Idyll.    (Gera,    Conc.  der  fürstl.  Cap.  [Klee- 

mann]  am  13.  Jan.) 
WüUner  (F.),  „Thränen"  f.  Chor  u.  Orch.    (Essen  a.  d.  R., 

4.  Cono.  des  Musikver.  [Witte].) 

Musikalien-  und  BQchermarIci 

Eingetroffen: 

Anzoletti,  Marco,  Cmoll-Clav.-Violinson.     (Leipzig,  ßreit- 

kopf  &  Härtel.) 
Ashton,  Algernon,  Cmoll-Clav.-Violinson,  Op.  86.    (Leipzig, 

C.  Hof  bauer.) 


187 


Becker,   Albert,   Ada^o  f.  Viol.,  Violonc.  u.  Org.,   Op.  81. 

(Leipzig,  Breitkopt  &  Härtel.) 
ßuck,  Percy  0.,  Esdur-Or^elson.    (Ebendaselbst.) 
Ourti.  Franz,  „Lili-Tsee",  Japan.  Märcben  in  einem  Aufzage. 

(Ebendaselbst.) 
Elgar,  Edw.,  Orgelson.,  Op.  28.    (Ebendaselbst.) 
Franck,  Cäsar,  Psalm  160  f.  Chor,  Orch.  u.  Orgel.    (Eben- 
daselbst.) 
Frischen,  Josef,  Athenischer  Frühlingsreigen  f.  Frauencbor 

u.  Orch.,  Op.  11.    (Cöln,  H.  vom  Ende's  Verlag.) 
Gleitz,   Carl,    „Irrlichter",  Phant.  f.  Clav.  u.  Orch.,  Op.  9. 

(Berlin,  W.  Groscurth.) 
Hesse,  Friedrich,   .Herzog  Ernst  von  Schwaben",  dramat. 

Cantate  f.  Soli,  Männerchor  u.  Orch.,  Op.  21.    (Dessau  u. 

Leipzig,  Brich.  Kahle's  Verlag.) 
Hirsch,  Carl,  „Der  RattenÄnger  von  Hameln"  f.  Solostim- 
stimmen, Männerchor,  Kinderstimmen  u.  Orch.,  Op.  111. 

(Leipzig,  Breitkopf  &  Härtel.) 
Jadassohn,  S.,   Psalm  121  f.  gem.  Chor  a.  Org.,   Op.  128. 

(Ebendaselbst.) 
Eroeger,  £.  R^  VioL-Clavierson.,  Op.  82.    (Ebendaselbst.) 
Mihalovich,     Edmund    von,    „Toldi's  Liebe",  Musikdrama 

in  drei  Aufzügen.    (Budapest,  R6zsav5lgyL  &  Co.) 
P&que,   D6sir6,   4.  Suite  f.  Clav.,    Viol.   u.  Viola,    Op.  27. 

(Leipzig,  Breitkopf  &  Härtel.) 
Schäfer,    Dietrich,    „Das   Lied   der   Maid   von  Astolat"  u. 

„Tanzlied  im  Mai"  f.  gem.  Chor  m.  Orch.,  Op.  1.    (Cöln, 

H.  vom  Ende's  Verlag.) 
Schuppan,  Ad.,  Seren,  f.  Clav.  u.  Viol.,  Op.  13.    (Leipzig, 

Breitkopf  &  Härtel.) 
Sternberg,  Constantin,  CmoU-Claviertrio,  Op.  69.   (Leipzig, 

Otto  Junne.) 
Zedtwitz,    C.   von,    Suite   f.   gr.   Orch.,    Op.  10.    (Berlin, 

Ries  &  Erler.) 

♦  '        • 

Bottermund,   W.,   Die  Singstimme  und  ihre  krankhaften 

Störungen.    (Leipzig,  F.  C.  W.  Vogel.) 
Ehrenfels,    Dr.  Christian  von,   Zur  Klärung  der  Wagner- 

Controverse.    Ein  Vortrag.    (Wien,  Carl  Konegen.) 
Jährbwk,   Kirchenmusihalischea ,  für  das  O'ahr  1896.    Heraus- 
gegeben von  Dr.  F.  X.  Haberl.    (Regensburg,  Friedrich 

Pustet.) 
Schmidt,    Dr.  Leopold,   Zur  Geschichte  der  Märchen-Oper. 

(Halle  a.  S.,  Otto  Hendel.) 
Sei  dl,   Dr.  Arthur,   u.  Klatte,    Wilhelm,   Richard  Strauss. 

Eine  Charakterskizze.    (Prag,  Otto  Payer.) 
Vogel,  Emil,  Jahrbuch  der  Musikbibliothek  Peters  für  1895. 

(Leipzig,  C.  P.  Peters.) 


Vermischte  Mittheilungen  und  Notizen. 

*  Die  königl.  Akademie  der  Künste  zu  Berlin  wird 
Anfang  Mai  das  Fest  ihres  200jährigen  Bestehens  durch 
ein  Musik  fest  unter  Leitung  des  Hrn.  Prof.  Dr.  Joachim 
begehen,  dessen  Programm  aus  Bruches  „Moses",  Mendels- 
sohn's  „Walpurgisnacht"  und  einem  Werk  von  F.  Kiel  be- 
stehen wird. 

*  Ausser  den  Werken  des  73.  Niederrheinischen 
Musikfestes  in  Düsseldorf,  welche  wir  bereits  in  unserer 
No.  9  genannt  haben,  werden  daselbst  noch  das  „Magnificat" 
von  S.  Bach,  „Don  Juan",  „Till  EnlenspiegeFs  lustige  Streiche" 
und  „Wanderers  Nachtlied"  von  R.  »trauss,  die  Symphonie 
path6tique  von  Tschaikowsky,  Vorspiel  und  „Isoldens  Liebes- 
tod" aus  „Tristan  und  Isolde"  von  Wagner  und  verschiedene 
Solonummern  zur  Aufführung  gelangen.  Hr.  Strauss  wird 
nur  seine  eigenen  Werke  dirigiren.  Instrumentalsolisten 
werden  die  HH.  Busoni  und  Sarasate  sein. 

*  In  Reval  soll  vom  20.— 28.  Juni  d.  J.  ein  Gesang- 
und  Musik  fest  abgehalten  werden.  Es  haben  sich  zur 
Theilnahme  an  demselben  bereits  325  (?)  Gesangvereine  und 
Musikcapellen  mit  über  6000  Mitgliedern  angemeldet.  Das 
kann  gut  werden! 

*  In  Dresden  ist  das  Project  zu  SächsischenMusikfesten 
aufgetaucht.  Dieselben  sollen  abwechselnd  in  Dresden,  Leip- 
zig und  Chemnitz  stattfinden.  Die  bez.  Verhandlungen  sind 
noch  im  ersten  Stadium. 

*  Der  sämmtliche  Symphonien  des  Meisters  umfassende 
Beethoven-Cyklus    des   Kaim- Orchesters   in    München 


unter  der  geistvollen  Leitung  des  Hrn.  H.  Zumpe  hat,  wie 
die  ,;M.  N.  N."  schreiben,  am  18.  März  mit  der  Aufführung 
der  „Neunten"  einen  glänzenden  Abschluss  erfahren.  „Mit 
diesem  Cyklus",  heisst  es  daselbst  des  Weiteren,  „ist,  man 
darf  es  aussprechen,  Beethoven  hier  eigentlich  erst  wahrhaft 
populär  geworden.  Gewiss,  der  engere  Kreis  der  Musik- 
freunde und  Kenner  war  mit  des  Meisters  Wirken  und 
Schaifen  ja  längst  vertraut;  aber  breite  Schichten  des  grossen 
Publicums,  wie  sie  zu  diesen  Concerfen  herbeigeströmt  sind, 
konnten  früher  —  das  lag  schon  in  den  schwierigeren  Zu- 
trittsverhältnissen begründet  —  nur  selten  damit  in  Berüh- 
rung gelangen.  Mehr  mit  ehrfurchtsvoller  Scheu,  als  mit 
liebender  Bewunderung  hatten  sie  deshalb  solcherweise  bisher 
zu  Beethoven  emporgeblickt,  in  dessen  Wesen  man  nur  selten 
und  ohne  logische  Folge  Einblicke  zu  gewinnen  vermochte, 
die  sich,  wie  sie  zufällig  und  oberflächlich  geschahen,  ebenso 
rasch  wieder  verwischten.  Beethoven  galt  bis  vor  Kurzem 
hier  noch  allgemein  mindestens  als  »schwerverständlich«. 
Nun  aber  ist  unsere  künstlerische  OefTentlichkeit  auf  den 
rechten  Weg  gelangt,  ihn  wirklich  »verstehen«  zu  lernen, 
das  heisst,  sich  in  den  Geist  seiner  Werke  hineinzuleben; 
die  Schätze  seines  symphonischen  SchaÖens  erschliessen  sich 
ihr  in  reicher  und  natürlicher  Folge  und  —  was  die  Haupt- 
sache ist  —  in  einer  Interpretation,  die,  wie  sie  aus  echtem 
künstlerischen  Empünden  entspringt,  auch  unmittelbar  zum 
Herzen  spricht."  —  Zur  gleichen  Zeit  hat  auch  die  Musi- 
kalische Akademie  daselbst  zum  ersten  Mal  seit  seinem  langen 
Bestände  diese  Symphonien  in  chronologischer  Folge  und  in 
Einer  Saison  gebracht.  Concurrenz  ist  doch  in  künstlerischen 
Sachen  manchmal  ganz  gut! 

*  Im  Saale  Pleyel  zu  Paris  wurde  kürzlich  eine  Kam- 
mermusik gegeben,  die  durch  den  Umstand  sehr  bemerkens- 
werth  war,  dass  nurCompositionen  des  deutschen  Meisters 
Brahms  zu  Gehör  kamen.  Ausser  dem  Clarinettenquintett 
und  dem  Ciavierquartett  Op.  25  standen  die  Vocalquartette 
Op.  92  auf  dem  Programm. 

*  Am  25.  Juli  d.  J.  wird  im  Indus  tri  epalast  zu  Paris 
eiue  Ausstellung  für  Theater  und  Musik  eröffnet 
werden. 

*  Das  Mozart-Denkmal  auf  dem  Albrechtsplatz  zu 
Wien  soll  in  der  2.  Hälfte  des  Aprils  feierlich  enthüllt 
werden. 

*  Das  Neueste  im  Geigenbau  ist  die  Doppelbesaitung, 
d.  h.  Jede  der  vier  Saiten  hat  neben  sich  eine  gleich  ge- 
stimmte Nachbarin,  sodass  der  Bogen  statt  einer  immer  zwei 
Saiten  in  gleicher  Tonlage  streicht.  Die  Erfindung  ist  sogar 
patentirt,  doch  glauben  wir  ohne  Grund,  weil  sie  wohl  auch 
ohne  Patentschutz  nicht  gestohlen- werden  würde. 

*  Im  k.  Hoftheater  zu  Dresden  soll  im  Sommer  der 
Orchesterraum  wesentlich  tiefergelegt  und  die  Capelle 
um  einige  20  Mann  verstärkt  werden. 

*  Der  italienische  Minister  des  Innern  hat  einen  Preis 
von  900  Francs  für  eine  Messe  ausgeschrieben,  die  zur 
Feier  des  Jahrestages  des  Königs  Carl  Albert  in  Turin  auf- 
geführt werden  soll.  Da  aber  der  glückliche  Sieger  im 
Wettkampf  nicht  nur  die  Kosten  der  Aufführung  zu  tragen 
hat,  sondern  auch  das  Abschreiben  der  Stimmen  aus  eigener 
Tasche  bezahlen  soll,  so  werden  sich  wohl  nur  Wenige  für 
dieses  Preisausschreioen  erwärmen. 

*  Die  Direction  der  Akademie  der  „Schönen  Künste"  in 
Paris  hat  den  Dienst  der  Claque  in  den  subventionirten 
Theatern  durch  ein  Deere t  geregelt  Für  jedes  Theater 
ist  ein  Director  der  Claque  officiell  eingesetzt,  welcher  seinen 
Untergebenen  das  Zeichen  zum  wirksamen  Eingreifen  zu 
geben  hat.  Die  Mitglieder  der  Claque  haben  schwarzen 
Anzug  und  weisse  Halsbinde  zu  tragen,  Handschuhe  sind 
untersagt,  vielleicht  weil  sie  den  Schall  dämpfen?  Sollte  man 
nicht  an  einen  Aprilscherz  denken?  Wir  sind  aber  erst  im 
März,  und  die  Sache  ist  wirklich  ernst. 

*  Im  Festspielhaus  zu  Worms  ging  am  19.  März  erst- 
malig „Tannhäuser"  von  R.Wagner  über  die  Bretter.  Die 
Executivtruppen  waren  das  Opernpersonal  und  -Orchester 
mit  Hm.  Capellmeister  Steinbach  aus  Mainz. 

*  In  Marseille  hat  der  daselbst  zum  ersten  Male  auf- 
geftkhrte  „Tannhäuser"  einen  ungeheuren  Erfolg  gehabt. 

*  Die  neue,  mit  Spannung  erwartete  Oper  „Das  Heimchen 
am  Herde"  von  Carl  Gold  mark  ist  am  21.  März  mit  ausser- 
ordentlichem Succes  in  Wien  zur  Premiere  gelangt. 


188 


*  In  Mainz  wurde  am  15.  März  F.  Lux*  komische  Oper 
„Die  Fiirstin  von  Athen**  mit  Erfolg  erstmalig  gegeben. 

*  J.  Hubay  hat  eine  neue  Oper  „Der  Dorflump**  ge- 
schrieben, welche  jüngst  in  Budapest  unter  grossem  Beindl 

'  über  die  Bretter  ging. 

*  In  der  k.  Oper  zu  Stockholm  ging  in  v.  Woche  die 
neue  Oper  „ Hexfallen **  von  Andreas  Hallön  mit  ausser- 
gewöhntlch  starkem  Erfolg  erstmalig  in  Scene. 

*  Die  Erstaufführung  von  Massenet's  „Thais*'  im 
Monnaie-Theater  zu  Brüssel  wurde  zu  einem  entschiedenen 
Erfolg  für  das  Werk,  die  Darsteller,  das  Orchester  und  die 
Be^e.  —  Desselben  Gomponisten  „Werther*'  fand  jüngst  in 
Triest  ein  enthusiastisches  Publicum,  während  „La  ISavar- 
raise**  in  Philadelphia  günstigster  Aufnahme  sich  zu  er- 
freuen hatte. 

*  In  Rostock  hat  am  18.  März  die  Oper  „Florentina** 
von  A.  Thierfelder,  dem  dortisen  üniversitätsmusikdirector, 
bei  ihrer  Erstaufführung  lebhaften  Beifall  gefonden. 

*  Von  deti  Dirigenten,  welche  in  dieser  Saison  zur  Leitung 
der  Symphonieconcerte  in  Moskau  berufen  waren,  hat  nach 
dortigen  Blättern  Hr.  A.  Nikisch  die  grösste  Bewunderung 
erregt  und  einen  beispiellosen  Beifallsjubel  erweckt.  Das  betr. 
Concert  sei  Eines  der  hervorragendsten  Ereignisse  des 
musikalischen  Lebens  in  Moskau  gewesen,  und  im  Publicum 
und  Orchester  habe,  was  ganz  begreiflich  sei,  eine  südländisch- 
begeisterte  Stimmung  geherrscht.  „Das,  was  Anton  Rubin- 
stein am  Olavier  gegeoen  hat,  das  gibt  aus**,  heisst  es  in 
einem  Bericht  weiter,  „Arthur  Kikisch  im  Orchester.  In 
seinen  Händen  ist  das  Orchester  ein  kolossales,  gigantisches, 
göttliches  Instrument  —  auf  welchem  er  spielt.  Und  das 
Alles  erreicht  Nikisch  nur  durch  die  Qewalt  seines  ausser- 
ordentlichen Talentes,  indem  er  äusserlich  ganz  ruhig  bleibt 
und  äusserst  sparsam  in  den  Bewegungen  ist.  Er  verlangt 
vom  Orchester  vor  Allem  Natürlichkeit  im  Vortrag.  Bei  ihm 
sind  die  Orchestermitglieder  nicht  blos  mit  einer  gewissenhaft 
pedantischen  Ausführung  ihres  Partes  beschäftigt,  nein,  sie 
suchen  unwillkürlich  die  Hauptidee  des  Werkes,  richten  sich 


nach  ihr,  und  so  wird  ein  künstlerisches  Ganzes  erreicht. 
Die  Mitglieder  des  Orchesters  haben  uns  gesagt,  dass  es  ein 
hoher  Genuss  sei,  unter  seiner  Leitung  zu  spielen  und  dass 
sie  jedesmal  mit  Bedauern  das  Ende  der  Probe  haben  kommen 
sehen;  und  das  Lob  des  Orchesters  ist  wohl  die  schönste 
Anerkennung  für  den  Künstler.** 

*  Hr.  Oapellmeister  Kogel,  der  auch  in  dem  von  ihm 
dirigirten  3.  Concert  des  k.  Orchesters  zu  Madrid  einige 
Nummern  wiederholen  musste  und  in  stürmisoh^ter  Weise 
vom  Publicum  gefeiert  wurde,  ist  von  dem  gen.  Orchester 
eingeladen  worden,  dasselbe  auch  als  Dirigent  auf  der  Con- 
certreise  zu  begleiten,  die  es  in  der  Zeit  von  Mitte  April  bis 
Anfang  Juni  durch  die  grösseren  Städte  Spaniens  unter- 
nehmen will. 

*  Das  Böhmische  Quartett  der  HH.  Hoffmann  und 
Genossen  hat  eine  an  glänzendsten  Erfolgen  reiche  Concert- 
reise  durch  Frankreich  und  Italien  gemadit. 

*  In  Boston  haben  die  Theaterdirectoren  Abbey  und 
Grau  mit  einer  „Oarmen**-Vorstellung  mit  Frl.  Calvö  in  der 
Titelrolle  68,000  Mark  eingeheimst.    Ist  ein  Geschäft! 

*  Der  berühmte  Gesanglehrer  Manuel  Garcia  war  am 
17.  März,  als  an  seinem  92.  Geburtstage,  Gegenstand  der 
Huldigungen  seiner  Freunde  in  London. 

*  FraaMottl-Standthartner  inCarlsruhe  wurde  vom 
Grossherzog  zur  Kammersängerin  ernannt. 

*  Hm.  Commerzienrath  Julius  Blüthner  in  Leipzig 
wurde  das  Prädicat  eines  Hoflieferanten  der  Deutschen 
Kaiserin  verliehen. 

*  Maestro  Leoncavallo  erhielt  das  Gommandeurkreuz 
des  italienischen  Kronenordens  verliehen. 

Todtenliste.  AlfredTurban,angesehener  Geiger,  Professor 
am  Pariser  Conservatorium,  t  ^  Saint-Cloud.  —  Frl.  Ciaire 
Issaurat,  vielversprechende  Opernsängerin,  f,  26  Jahre  alt. 
—  Frau  Anna  Pessiak.  ehemalige  Gesangsprofessorin  am 
Conservatorium  zu  Wien,  f»  ^^  Jahre  alt,  daselbst  am 
14.  März. 


-^ ^4- 


4- 


.  ..     .  »     V>i  .       p  . 


Kritischer  Anhang. 


Ferdinand  Pfohl.  „Strandbilder**  für  Pianeforte:  „Meeres- 
leuchten—Wellenjagd**, „In  den  Dünen**,  „Haide-Idyll**, 
„Auf  dem  Friedhof  der  Namenlosen**,  „Thal  der  Küsse**, 
„Friesische  Tanzscene**,   Op.  8.    Leipzig,  Constantin  Wild. 

Diese  Stücke  fordern  einen  phantasievollen  Spieler,  der 
über  reiche  Tonnuancirungen  gebietet  und  es  verstent,  sich  in 
die  gegebene  Stimmung  hineinzuleben  und  sie  durch  seine 
Töne  in  den  Zuhörern  wieder  zu  erzeugen.  Denn  das  ist  der 
Hauptvorzug,  der  diese  Stücke  werthvoll  macht:  sie  sind  in 
der  Stimmung  vorzüglich  erfunden  und  in  der  Zeichnung  sehr 
gut  getroffen.  Die  glitzernden,  sich  überstürzenden  Vv eilen, 
man  meint  sie  zu  sehen  und  man  meint  sie  zu  hören,  die  breit 
austönende  Melodie  des  ewigen  Meeres.  Die  einsame  Stille, 
das  mühsame  Wandern,  der  zitternde  Grashalm  in  den  Dünen, 
wie  gut  ist  das  geschildert!  Das  nordisch  klingende  Haide- 
Idyll  lässt  die  begrenzt«,  mit  dürftigem  Basen  und  blühendem 
Kraute  bedeckte  Fläche  mit  dem  hütenden  Hirten  vor  uns 
erscheinen.  Ebenso  führt  uns  das  folgende  Stück  an  den 
traurigen  Ort,  wo  Die  ruhen,  die  das  Meer  nicht  behielt,  son- 
dern dem  Ufer  wieder  gab.  Und  aus  dem  poetisch  bezeich- 
neten „Thal  der  Küsse**    führt  uns  der  Componist  hin  zum 


Tanze  der  derben  kernigen  Inselbewohner,  wo  gesunde  Natur, 
frohes  Geniessen,  zuverlässige,  strotzende  kraft  aus  aUen  Ge- 
sichtern und  Bewegungen  herausleuchtet.  Möge  man  sich 
die  Stücke  ansehen,  sie  lohnen  es  wohl.  A.  Naubert. 


Emil  Breslaur.      Technische    Grundlage   des    Clavierspiels, 
Op.  27.    Leipzig,  Breitkopf  &  HärtePsche  Volksansgabe. 

Dass  diese  Uebungen,  welche  mit  der  Erlernung  des  rich- 
tigen Anschlags  beginnen,  die  fünf  Finger  bei  stil&tehender 
Hand  schulen,  dann  Tonleitern,  Unter-  und  Uebersatzübun- 
gen,  Accorde,  Octaven,  Terzen-  und  Sextenstudien  bringen, 
schon  in  vierter  Auflage  vor  uns  liegen,  spricht  mehr  fUr 
ihre  Brauchbarkeit  und  mren  Nutzen,  als  die  umfangreichste 
Kritik.  Ihr  Hauptvorzug  ist  Der,  dass  der  Verfasser  sich 
nicht  damit  begnügt,  die  Uebungen  in  sachgemässeeter  und 
folgerichtigster  Art  aufzustellen,  sondern  dass  er  dazu  gleich 
die  Arten  des  Anschlags  und  die  Weise  der  Erlernung  an- 
gibt und  dem  Schüler  also  nicht  nur  den  Uebungsstoff, 
sondern  auch  gleichzeitig  die  richtige  und  fördernde  Uebungs- 
art  bietet  A.  Naubert. 


Birierkasten. 


Af,  G.  in  S,  So  viel  wir  gehört  haben,  ist,  was  übrigens 
ganz  selbstverständlich  erscheint,  zunächst  Hr..  Nikisch  ge- 
beten worden,  die  Concerte  im  Neuen  Stadttheater  und 
grossen  Saal  des  Neuen  Gewandhauses  zu  dirigiren,  und  hat 
man  sich  erst,  nachdem  derselbe  wegen  eines  schon  lange 
abgeschlossenen  Londoner  Engagements  eine  abschlägliche 
Antwort  gegeben,  an  Hrn.  Hoicapellmeister  Weingartner  mit 
der  gleichen  Bitte  gewandt.  Von  einem  „Uebergehen**  des 
Hrn.  Nikisch  kann  also  nicht  die  Rede  sein. 

A.  F.  Wenn  Hr.  Stradal  erzählt,  dass  wir  ihn  auf  der 
Strasse  „angerempelt**  hätten,  so  hat  er  uns  mit  voller, 
schnöder  Absicht  verleumdet,  denn  er  wird  sich  genau  er- 
innern, dass  er  am  Tage  nach  seinem  hiesigen  Concerte  uns 


auf  der  Strasse  nachgelaufen  kam,  um  uns  nach  unserem 
Urtheil  über  seine  Ciavierleistungen  zu  fragen,  und  dass  er 
uns,  nachdem  wir  ihm  offen  und  deutlich  unsere  Meinung 
über  seine  beispiellose  Paukerei  und  den  durch  sie  erregten 
„ohrenbetäubenaen  Lärm**  gesagt  hatten,  schleunigst  ver- 
liess,  jedoch  nicht  ohne  vorher  in  der  wohlfeilen,  geistlosen 
Form  einer  sogen.  „Betourkutsche**  seinem  Groll  über  unsere 
Offenheit  Ausdruck  gegeben  zu  haben. 

H,  G.  in  F.  a.  Af.  Da  wir  einen  ständigen  Hm.  Bericht- 
erstatter dort  haben,  so  können  wir  von  Ihrer  Einsendung 
nicht  den  gew.  Gebrauch  machen. 

y.  IV,  in  B.  Ihren  Wünschen  wird  das  „Weekblad  voor 
Muziek**  in  Amsterdam  entsprechen. 


189 


Anselffen. 


Den  Titl.  Intendanzen,  Directionen,  Vereinen  und  Musik- Vorständen 
geben  wir  hierdurch  bekannt,  dass  der 

Kgl  Bayer.  Kammersänger  Dr.  Raoul  Walter, 

P^^J  München  (Tenor), 

uns  seine  alleinige  Generalvertretung  übertragen  hat,  und  bitten  wir,  alle 
diesen  Künster  betreffenden  Anfragen  und  Wünsche  an  uns  gelangen  zu  lassen. 

Hocl !  achtungsvollst 

Süddeutsche  Concert-Direction  München, 

Kalm-Saal  —  Türkenstr.  5. 


März-Neuigkeiten 


aus  dem  Verlage  von 

BREITKOPF  &  HÄRTEL 


[520.] 


in  Leipzig. 


Baeh,  J«  S«,  Cantaten  im  Clavier-Ausztig, 
je  Ji  1,60. 

No.  179.    .Siehe  zu,  dass  deine  Gottes- 
furcht«, 
No.  180.    „Schmücke     dich ,    o    liebe 
Seele«.    Bandausgabe:  Band 
XVin  (No.  171—180)  Ji  16,—. 

—  Cantate  No.  139.  „Wohl  dem,  der 
sich  auf  seinen  Gott«.  4  Chorstimmen 
je  n.  30  /tj. 

—  Ciavier  Concert  FmoU.  Solostimme 
n.  Ji  1 ,60.  6  Orchesterstimmen  Jen.  30  a^  . 

Bantoek,  G.,  Kehama*s  Fluch  (in  24  Ab- 
theilungen). Abth.  II.  Der  Fluch,  für 
3  Männerstimmen  u.  Orch.  Clav.-Aus- 
zug  engl.  Ji  2,60. 

Beeker,  A.,  Op.  81.  Adagio  fiir  Violine 
und  Orgel.    Ji  1,60. 

Bonyin,  L«,  Op.  27.  Festzug  f.  gr.  Orch. 
Part.  n.  Ji  4, — .  26  Orchesterstimmen 
je  n.  30  /ij. 

Canelonelro  de  musicas  popul.  Heft  32 
n.  80  ^. 

Centola,  E*,  Op.  8.  3  Salonstücke  f.  Viol. 
u.  Pffce.  No.  1.  Gavotta  Ji  2,—.  No.  2. 
Giga  J$  2,60.   No.  3.  Saltarella  Ji  2,60. 

—  Technik  des  Violinspiels.  Elementar- 
stufe, Th.  I.  Ji  3,—. 

Cnrtl,  Fr.,  Lili-Tsee.  Japan.  Märchen  in 
1  Aufzug  V.W.  Kirchbach.  Clav.- Aus- 
zug n.  ^  10,—.  Text  n.  60  /ij.  Part., 
Orch.-Stimmen,  Chor-Stimmen. 

Denkmäler  der  Tonkunst  in  Oesterreich. 
Bd.  in  (3  Theüe). 

Enna,  A.,  10  Lieder  für  1  Singstimme 
mit  Pianoforte.    Je  Ji  1,—. 

—  Phantasie  aus  „Cleopatra"  für  Orch. 
Part.  n.  J6  4, — . 

Fielltz,  A.  y«,  Op.  49.  Ekloge  u.  Ballade 

für  Ciavier  ^  2,60. 
Fitzwilliam  Yirginal  Book.   Heft  XIX 

n.  Ji  8, — .  Subscriptionspreis  n.  Ji  2,60. 
Qllson^  P.«  Fanfare  inaug.  für  Ciavier 

zu  vier  Händen  ^4^  3,— 
Haydn^  Nelson-Messe.  4  Chorst.  jen.  60  4^. 
Heller,  St.,  u.  Henselt,  Ad.,  Instructive 

Ausgabe  ausgewählter  Tonstücke  und 

Studien  werke  f.  Pianoforte  v.  Heinr. 

Germer. 

A.  Untere  Mittelstufe. 

No.  7.   Heller,  Aus  Op.  128  u.  136. 
Waldblumen  n.  60  4^. 


No.  8.   —  Aus  Op.  122.    3  Valses- 

Röveries  n.  50  /i^. 
No.  9,    —  Aus  Op.  123.  Phantasie- 
stück n.  Ji  1,—. 

H^rold^  F.,  Marie.  Oper.  Für  Pianoforte 
zu  vier  Händen  Ji  6, — . 

Hiller ^  F.,  Op.  39.  Volksth.  Lieder  f. 
3  Singstimmen  mit  Pianoforte  (W. 
Berge^.  Part.  J$  1,50.  3  Stimmen 
je  n.  60  4. 

Liszt,  Fr.,  Goncerto  pathötique.  Solo- 
stimme mit  2.  Pfte.  (E.  Eeuss)  n.  .S  3,— 

Maier,  J.,  „Die  Vöglein,  sie  sangen",  mr 
gem.  Chor.  Part.  n.  46  /ij.  4  Chor- 
stimmen je  n.  15  ^. 

Mozart,  Symph.  No.  18,  F.  10  Orchester- 
stimmen je  n.  30  ^. 

Pagaiiini,Op.  7.  Concert  HmoU  f.  Viol. 

u.  Pfte.  (Ph.  Scharwenka)  JH  6,—. 

Palestrina,  Motette  „Exaudi  Domine" 
(Haller).  Part.  n.  J6  \,—.  4  Chor- 
stimmen je  n.  30  ^, 

—  1.  Lamentation  des  Gründonnerstags 
(Haller).  Part.  n...Ä  l, — .  4  Chorstimmen 
je  n.  30  /ij. 

—  2.  Lamentation  des  Charfreitags 
(Haller).  Part.  n.  ^1,—.  4  Chor- 
stimmen je  n.  30  /^. 

—  3.  Lamentation  des  Charsamstags 
(Haller).  Part.  n.  Ji  1,—.  4  Chor- 
stimmen je  n.  80  /i^. 

Rennes,  C.yan,   Zwei  Frauen-Terzette 
(a  capella).     No.    1.    Die   Macht   des 
Kleinen.   Part.  n.  45  /^.   Jede  Stimme 
n.  16  /ij.   No.  2.  Sandmännchen.    Part, 
n.  46  /ij.    Jede  Stimme  n.  15  /^. 
Seharwenka,  Ph..  Op.  97.   Vier  Cla vier- 
stücke: No.  1 .  Nacntgesang  J6  1 ,50.   No.  2. 
Tanz-Episode  J$  2,60.    I^o.  3.   Scherzo 
JiZ,—,  No.  4.   Phantasiestück  .>>lf  2,50. 
Sitt,   H.,   Op.    10.     Namenlose  Blätter. 
Vier  Stücke  daraus  frir  Violine  u.  Piano- 
forte (C.  Nestmann)  Ji  2,60. 
Stade,  F.  W.,  „Lieblich  hat  sich  gesellet^*, 
f.  Tenor  und  Pianoforte  30  /k. 

—  „Entlaubet  wirds  im  Walde",  fiir 
Tenor  und  Pianoforte  30  /^. 

Strauss,  Joh«,  Walzer  No.  1—68  einzeln 

je  60  4. 
Tours,  B«  B.omanze.  Für  Viol.  od.  Violon- 

ceU  u.  Pfte.  (Ph.  Scharwenka)  je  Jt  1,25. 
Wagner,  R.,  Elsa  vor  Gericht  u.  Schwanen- 

chor  aus  Lohengrin.    Part.  n.  J6  5,—. 

32  Orch.-Stimmen  je  n.  30  /^. 

—  Begrüssung  der  Edlen  und  Burgbe- 
wohner a.  Lohengrin.  Part.  n.  J$  5, — . 
29  Orch.-Stimmen  je  n.  30  /^. 

—  Portrait.  Badirung  von  Lindner. 
Folio.    M  3,—. 

Weber,  Preciosa.  Vier  Chorstimmen 
je  n.  30  /i^. 


Verlag  von  E.  W.  Fritzseh  in  Leipzig. 

Thieriot,  Ferd.,  Op.  38.  Sechs  Cla- 
vierstücke  zu  vier  Händen.  Heft  I. 
Ji  4,—.    Heft  IL  Ji  3,50.  [521] 

—  Op.  39.  Drei  Stücke  für  Pianoforte. 
1.  Caprice.  2.  Impromptu.  3.  Fughetta 
scherzanda.    .^3, — . 

Studien. 

Vene  technische  Stadien  far  Piano. 

Ein  System,  alle  Zweige  der  Ciavier- 
technik umfassender  Uehungen  von  Felix 
Smith.    M.  3,-.  [522.] 

„Neue  Musikzeitung"  schreibt: 
Ein  treffliches  Uebungswerk.    Es  um- 
fasst  €LÜe  Zioeigt  der  Clamertechnik;  wer 
sie  aüe  bewäUigt,  kann  sich  getrost  für  einen 
Ciaviervirtuosen  haiten. 

Ausgabe  Bischoff.  ÜSTKaäSi; 

Rondos.  Clementi:  Sonaten,  Sonatinen. 

Weber:  Ausgew.  Clarlereompositionen. 

Sehnbert:  Ausgew.  Clavier- 

eompositlonen. 

Ansgabe  Germer .  Se^Ä'^!" 

4iiM72,— .  Cramernö  ausgew.  Etüden. 

Bd.  1, 2, 3,  4 ä  M.  1,25.  Clementi:  Gradus 

ad  Pamassum.   32  ausgewählte  Etüden. 

Bd.  1,  2  ä  M.  1,60. 

Bnch  der  Jngend.  JL^l^^zIl^ 

enth.  Compositionen  und  Bearbeitungen 
von  Beethoven  —  Gade  —  Reinecke  — 
Schubert  —  Bubinstein  —  Grieg  — 
Godard — Bendel  —  Weber —  Tschaikows- 
ky  —  Schytte  —  Schmitt  etc.  etc.  M.  2,—. 

Blegante  Ausstattung  I 

Al8  Festgeschenk  zu  empfehlen! 

„Neue  Musikzeitung^  schreibt: 
Lebrer,  welche  der  Ansicht  sind, 
dass  die  Lust  am  Lernen  bei  Clayler- 
splelem  dnrcli  melodische  Stücke  ge- 
weckt und  erhalten  wird,  mögen  nach 
einem  sehr  hübseh  ausgestatteten  Werke 
greifen,  welches  Jüngst  bei 

Wilhelm  Hansen,  iDsiberlaf  io  Leipzig, 

erschienen  ist.  Volkslieder,  Tanzweisen 
und  Opemarien  fehlen  in  dieser  treff- 
liehen Sammlung  nicht. 

Soeben  erschien  in  unserem  Verlag  mit 
Eigenthumsrecht  für  alle  Länder: 


„Siula", 


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Oper  in    z^w^ei  Acten 


von 


von 


Axel  Delmar,  = 

Miusik 

Carl  von  KaskeL 


Clavierausz.  mit  Text  Pr.M.  10,—  netto. 
Textbuch     ....    Pr.M.— ,50  netto. 

Mit  grösstem  Erfolge  in  Cöln 
und  Hamburg  aufgefahrt. 


J.  Sehoberth  &(lo.  (Felix  Siegel),  Leipzig. 


190 


r  Bitte  auszuschneiden  u.  einsenden.  sonstVersand  nur 
per  Nachnahme  oder  vorherige  Casse  (wh  BricfnartcB). 
die  Stahlwaarenfabrik 
,.       C.  W,  Engels  in  Gräfrath  bei  Solingen. 

'II  D[it«rzeichnet«r  ersucht  am  Znsendung  eines  Probe-Taschenmessers 

■o^  No.      .  .  ..    mit  S  aas  englischem  Rasirmessor- (Silber-) Stahl  geschmiedeten 

|£  EUn^n  and  mit  Tere;oldetem  Stahl-Korkztsher,  Heft  feinst«  brAunpolirte 

■  g  Elfenheiu-Imit.,  hochfeinste  Politur,  fertig  zum  Gebrauch,  und  verpflichtet 
.g^  sich,  das  Messer  innerhalb  8  Tagen  unft'ankirt  zu  retournireD  oder 
i«  den  Betrae  d&fur  einzasenden.  (^34.] 
MS         Ort  und  Datum  (recht  deutlich}:                        Unterschrift  (leserlich): 

4 ,,,,^_....,^ .^ 

«ff  '    "^^''^                                   =^S| 

|5    No.4ia     Sängerraes.ser,  wie  Zeichnung Stück  M.   1,10    3g| 

tS      „    413     Tnrnermessar „         „    1,10    F    t 

3  „    ■lia'/i            n              ""it  Stereoskop  (Änaiehteu,                               i"?!. 

oiü  Balleteusen  etc.)      ....        „        „    1,60       |.§ 

^_  „    409    BAdfahrermesser  m.  Stereoskop  (Ansichten,                                 '" 

^P  Balleteusen  etc.)      ....         „         n     1,^ 

H  Namen  oder  Widmungen  auf  Taschenmesser  Schrift  vergoldet 

^M  fein  verziert,  per  Messer  30  Pfg.  extrii. 

■  Feine  Etuis  mit  Bügel  in  allen  Grossen    Stack  M.  0,20. 

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^^m^l  Fabrikate  umsonst  und  postfrei. 


»1  Wassily  Sapellnikoff. 

Op.  1.      Valse  en  Eh  pour  Piano M.  2,50 

Op.  2.      PetHe   Mazurka   en  C  pour  Piano „     1,50 

Op.  3.      Danse   des  Elfes.      Etüde  pour  Piano „3,— 

0|).  4,  No.  1.    Pensie  ä  Sohumann  pour  Piano „    2,— 

Oi>.  4,  No.  2.     Gavotte  en  E  pour  Piano „     2,— 

Op.  4,  No.  3.    Chanson  milancolique  pour  Piano »    2,— 

Verlag  von  Johann  Ändr6  in  Offenbach  a.  M. 


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mit  Dampfbetrieb. 

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Cutorpfa  nranstruae 


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die  Firma  mit  der  groaaen 

GoldeneD  Preoss.  Staats-ledallle 

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Im  Verlage  von  JollUB  Hainauer, 

KSnigl.    Hof- Musikalien -Handlang  in 

BRESLAU  er«;hienen  (oatnn: 

Zwei  Lieder 

fär   JUäniierclioi- 

Max  Filke, 

Op.  69.  {527.] 

No.  1.  Abendgebet. 
Fflr  fanfstlmmlgen  MännerahoF. 

Part.  SO  Pf.,  Stimmen  66  Pf. 

No.  2.  Das  Alphorn. 
FOr  vierstimmigen  M&nnerohor. 

F«rt.  60  Pf.,  Stinunmi  1  Ifk 

-   Jti 

Zwei  hamoristische  Lieder 

füi*    ACÖnnex-ohot*   odei* 
Soloquartett 

Josef  Gauby. 

Op.  47. 

No.  1.  Der  Fink  aus*!!  Oberland. 

Part.  50  Pf.,  Stimmen  60  Pf. 

So.  2.  FOrsIcMi. 

Part.  60  Pf.,  Stimmen  60  Pf. 


Vwltg  tu  E.  W.  HrrZSM  l»  falpiig. 


Richard  Wagner, 

Eig  AlMlatt  lir  das  (lavier. 

Preis  1  M. 

Bearbeitungen: 

Fttr  Oreheater  vonO.  Beichelt.  Part. 
Jl  l,M).    Stimmen  cplt.  Jt  8,—. 

Für  Violine  mit  Orchesterhegleitung  von 
Äug.  Wilhelmj.  Partitur  Ji  I,SO. 
Stimmen  cplt.  Jt  8,—. 

Fur  Violine  mitPianofortebegleitungvon 
Aug.  Wilhelmj.    Ji  1,60. 

Ftlr  Vloloneell  mit  OrchMterbegleitung 
von  Dav.  Popper.  Partitur  Jt  1,50. 
Stimmen  cplt.  Ji  8,~. 

Für  Vloloncell  mit  Pianofort«b6gleitang 
von  Dav.  Popper.    Jt  IfiH. 

Für  Harmonium  mit  Pi&nofortebe- 
gleitung  von   Job,  May.     Jt  2,—. 

Für  Vlolonoell  (oder  Violine),  HM^mo- 
nlum  u.  Flanoforte  von  Aug.  Rein- 
hard.   Ji  3,40.  (52ä.1 

Für  Horn  mit  Orchesterbegleitong  von 
P.  Gumbert.  Partitur  Ji  1,50.  Stim- 
men cplt.  Ji  3,—. 

Für  Horn  mit  Pianoforteheglettung  von 
F.  Gumbert.    Jt  1,50. 


Für  Cornet  k  plstons  mit  Pianoforte- 
begleitung v.Bich.Hof  mann.  JtXfia. 

Für  Harmonium  oder  Pedalflügel  oder 
Orgel  von  A.W.Gottsohalg.  .41,50. 

Für  Violine  mit  Pisnoforte£«gleitung 
(leicht  Bpielbir)  von  Kicherd  Hof- 
mann.   Jt  1,60. 


f^uiiu^  TSlüthner, 

£eipzig. 

li{I.M8.,  I[£liricili.iiil  I.  D.  1. 0e8l«rreMii(ir.  Itl-PMorMilirili. 

Slügel  und  S^ianinos 

[529]  "V*  in  gleich  vorzüglicher  QualU&i. 

PräniJirt  mit  11  ersten  ^Veltanastellung^s-Preiseii. 


Um  vielfftchen  Wünschen,  doss  naoh- 
steheDde  Orchesterpartitnr  auch  an  Pri- 
vate abgaben  werde,  nachkommen  zu 
können,  Laben  wir  VeranUsBung  ge- 
nommen, eine  neae  Änflage  herstellen 
KU  lassen; 

Ingwelde. 

Opemdichtnng  in  drei  Anfeügen  von 
Ferdinand  Graf  Sporck.  [&80b.] 
Husik  von  M«x  SobUllnga. 
Volbt&ndige  Orchester- Par- 
titur oomplet     .     .     .    .M.  150  netto 
Dieselbe  in  einzelnen  Acten  &  „    fiO    „ 
Abgab«  nup  gagen  Rsvers. 
Die  soeben  erschienene  Analyse  nach 
der  Orchester-Partitur  von  Ernst  Otto 
Nodnagel  wird  der  Partitur  beigelegt. 
9^^  Ingrrelde  warde  bis  jetzt 
mit  gr<tsst«m  Erfolge  in  Carlsruhe'  und 
Wftimar  anfgeftlhrt  und  femer  inBerlin, 
HttneheD.Stuttgapt,  Magdeburg,  Wies- 
baden, Frankfurt  a.  M.,  Schwerin  etc. 
zur  AnffUhrung  angenommen.  '^^ 

J.ScliDbert]iÄCo.(FeUx  Siegel)  In  Lslpilg. 


F.  Fabst'B 

Musikalienhandlung 

h&ltsioh  emem  geehrten  auawärtigeD 

maiikalifchenPablioiiiD  larltkielln 

nnd  kiUign  BeiOT^ung  Ton 

■iilbll»,iiilblltckii  Sekrtttii  Hc. 

L      bestem  empfohlen. 


Im  Verlage  von  E.  W.  Fpitzsoh  in  Leipzig  eracbien  und  ist  durch 
alle  Buch-,  Kunst-  nnd  Musikalienhandlungen,  auch  zur  Ansicht,  zu  beziehen: 

[583.] 

Sorxaite 

für    "Violoncell    loxa.d.   Fistxxofoi^ie 


Albert  Fuchs. 


Op.  27. 


Pr.  7  J«  50  ^. 


G 


esangübungen,    zugleich   Leitfaden    für 
den  Unterriclit  von  Adolf  Brömme. 

Ausgabe  für  hohe  und  tiefe  Stimmen  iu  zwei  Abtheilungen  k  2  .#. 
A.  Br»Der  in  Dreaden.  {634  m.] 


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FlfiflTOl-  und.  Pianino-Fabrikant 


^lofllereiraiit 


Sr.  Maj.  des  Kaisers  von  Deutschland  und  Köme;8  von  Preussen,  Ihrer  Maj.  der  Kaiserin  von  Deutschland  und  Königin 
von  Preussen,  Ihrer  Maj.  der  Königin  von  England,  Ihrer  Maj.  der  Königin -Begentin  von  Spanien,  Sr.  Kaiserl.  und 
Königl.  Hoheit  des  Kronprinzen  von  Deutschland  und  von  Preussen,  Sr.  Königl.  Hoheit  des  Prinzen  Friedrich  Carl  von 
Preussen,  Sr.  Königl.  Hoheit  des  Herzogs  von  Edinburgh,  Ihrer  Königl.  Hoheit  der  Prinzessin  Louise  von  England 
[585—.]  (Marchioness  of  Lome). 


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40  Wlgmore  Street. 


I.  Fabrik:    5—7  Johannis-Str.  und  27  Ziegel-Strasse. 
II.  F  a  b  r  i  k :    21  Granaaer-Strasse  u.  25  Wiener-Strasse. 
III.  Fabrik:    122  Reichenberger-Stpasse. 


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5—7  Johannis-Str. 


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Concertsftnil^eriii  (Sopran). 

[587p.]      Aachen,  Wallstr.  16. 

Clara  Stranss-Konwellj, 

Goncert-  und  Oratoriensäng^rin  (Sopran). 
G^sanglehrerin.        {o88e.] 
Leipzig,   Rossplatz  SH. 

Emma  Sperlinff, 

(joneert-  und  OratoriensSngDiiB  (Sopran). 

Gesanglehrerin. 
Leipzigi  Dörrienstr.   13.       [589c.] 

Emil  Vaupel, 

hoher  Bariton.  [■^40h.] 

Concert-  und  Oratoriensänger. 

Wiesbaden!  Philippsberg  12. 

Ansbildnn^  im  OlaTierspiel. 

Elisabeth  lorsbacb, 

Pianiatln.  [541v.] 

Leipzig,   Lessing-Strasse  20,  III. 

Anna  Schimon- Regan, 

[542—.] 

Lehrtrin  fflr  Sologesang  an  der  k. 
Akademi«  der  Tonkonst. 

Manchen,  J8gerstrasse  8 III. 

Irma  Bettega, 

CoDMrt-  nnd  Oritorieniäogerin  (hoher  AU). 
Gesanglehrerin.         [643b.] 
lieipzii^,  Simsonstr.  11, 11. 1. 


Adolph  Brodsky, 

X>irector  des  IRoyal  Mancliester  College  of  iSdluBlc, 

[Mig.]  Manchestep. 


Agnes  Wittin g, 

Concert-  u.  Oratoriensängerin  (Alt). 
Dresden,  Sedanstrasse  8.  [546c.] 

^rno  SieicAert, 

Concert-  nnd  OratoriensüDgerCBass). 

Dresden,  Peterstr.3111.      [546v.] 

Johanna  Dietz, 

Concert-  und  Oratoriensängerin 

(Sopran).  [547b.] 

Frankfurt  a.  M.,  Alte  Mainzergasse  41. 
CiHert-Tertretiif :   Sllleitieke  CiieerMIrMtiei.   llDiken. 

Susanne  Stade,  [548-] 

Concert-  u.  Oratoriensängerin  (Sopran). 
Gesanglehrerin. 

Leipzig,  RaB8tädter  Steinweg  49 III. 

Dr.  Hugo  Riemann, 

Dooent  an  der  Universität.  [549 — .] 

(ßlainerspiel,  Theorie,  Musikgeschichte.) 
Leipaigi  Thomasius-Str,  6,  Hl. 

Fritz    Philipp. 

[560i.] 

Violoncellvirtuos. 

Leipzig,  Packhof-Str.  No.  13,  3.  Etage. 
Druck  von  G.  G.  Böder  in  Leipzig. 


Emil  PinkSp 

Concert-    und   Oratorien tenor. 

Leipzig,  Hohe  Str.  47, 11.  [56ib.] 

Goncertvertretung:  H.  Wolff,  Berlin. 

Willy  SteMerg, 

Genf.  [553—.] 

Verlag  von  Albept  LAngany 

Paris— Leipzig  -Manehen. 

Soeben  erschienen 

Drei  Lieder 

fQr  Singstimme  mit  Clavierbegleitnng 

von 

Herman  Zumpe. 

1.  „Streich  aus,  mein  Ross**  (Emanuel 

Geibel). 

2.  Die  Lautenstimmer  (G.  F.  Meyer). 

3.  Unruhige  Nacht  (C.  F.  Meyer). 

niustrirter  Umschlag  von  Max  Slevogt. 

Preis  2  Mark. 

[553.] 

Hr.  Kammersänger  Eugen  Oura 
hat  diese  Lieder  in  Münehen,  Berlin, 
Hamburg,  Leipzig  und  Wien  mit  bei- 
spiellosem Erfolg  gesungen. 


^4 


Durch  Jede  Husüallenhandlimg  zu  bedehei! 


Leipzig,  am  2.  April  1896. 


DiRk  liuUlell  Bld-,  Euit- 
ul  lultaUuluUliili, 

dua  tili  MiBtn 


^ 


Ftl  du  llUttHKtif  KliiUia 


Verantwortlicher  Redacteur  und  Verleger: 

E.W.  Fritzsch, 

Leipzig,  KSnlgsstrasse  6. 


nrnJahrg.] 


Dm  Musikalische  Wochanblatt  erscheint  jährlich  in  52  Nummern.  Der  Äbonnementsbetra^ 
für  das  Quartal  von  13  Hummern  ist  2  Mark;  eine  einzelne  Nummer  kostet  40  Pfennige.  Bei 
directer  frankirter  Kreuzbandsendung  treten  nachatehende  vierteljährliche  Abonnementa- 
preise in  Kraft:  2  Mark  50  Pf.  für  das  Deutsche  Reich  und  Oasterreich.  —  2  Mark  75  Pf. 
für  weitere  Länder  des  Weltpostvereins.  —  Jahresabonnements  werden  unter  Zugrunde- 

legung  yorstehender  Bezugsbedingungen  berechnet. 
Die  lusertionsgebühren  f%r  den  Raum  einer  dreigsspaltenen  Petitzeile  betragen  30  Pf. 


No.15. 


von  Job.  Sab.  Buh.    Et 
und  Wien  (FoTlaetziiliK). 
Kircbenmiuik.  —  OpsrnMlffUhnuigeiL 
Op.  167,  fUr  Orgel  von  J.  RbelnbsTger 


Stndle  TOD 

Berichte  ei ,__„. 

AnfgafUhrte  HeviUiten.  - 
— -d  Classikei-Albom,  '— 


TaselgeaehlehCe;  Unslkbriafe 

Engagaments  und  G±«tB  in  D[ir>i    i 

liBcbte  Uittbeilnngea  und  Notizan.  ~  KritiBoher 
"-■    ' —  BriefkMtea.  —  Anieigan. 


„Die  Kunst  der  Fuge"  von  Joh.  Seb.  Bach. 

Eine  Studie  von  S.  Jadassohu. 
(FoitBetzuDg.) 

Nach  einem  längeren  Zwischensatze  erscheinen  beide 
Themen  zusammengeführt;  der  Sopran  intonirt  das  erste 
Thema  im  147.  Takte,  der  Bass  folgt,  Takt  148  mit 
dem  zweiten  Thema.  Diese  Engführang  der  beiden 
Themen  wird  vom  Alt  mit  dem  zweiten  Contrapuncte 
begleitet.  Die  Takte  152 — 156  zeigen  die  Umkehrung 
der  vorangegangenen  Takte  im  dreifachen  Contrapuncte. 
Der  Alt  bringt,  Takt  152,  das  erste  Thema,  der  Sopran 
übernimmt  das  zweite,  der  Basa  den  Contrapnnct.  Eine 
andere  Versetznng  der  Stimmen  im  dreifachen  Contra- 
puncte findet  man  in  den  Takten  158 — 162.  Diesmal 
hat  der  Bass  das  erste  Thema,  dessen  erste  Note  G  hier 
nur  ein  Achtel  ist  (wenn  man  nicht  das  dem  G  voran- 
gehende Achtel  A  ab  Anfangsnote  des  Themas  annehmen 
will;  die  einleitende  Figur 


liease   diese  Annahme   zu).     Der  Alt  fährt  das  zweite 
Thema,    der  Sopran   begleitet   mit  dem    zweiten   Contra- 


Vergleicht  man  die  Takte  170—175  mit  den  Takten 
182 — 187,  so^fiadet  man  in  den  Letzteren  eine  interes- 
sante ümkehrnng  der  Erstgenannten.  Beide  Themen  und 
der  zweite  Contrapnnct  sind  in  den  erwähnten  Takten 
combinirt.  Die  Takte  182 — 187  zeigen  die  Versetzung 
von  Sopran  und  Bass  im  doppelten  Contrapnncte,  bei 
welcher  der  Alt  in  die  höhere  Octave  gesetzt  ist.  Man 
sehe  das  naohstehende  Excerpt: 


Die  nächste  Nummer  des  „Musikalischen  Wochenblattes"  erscheint  erst  am  16.  April. 


194 


184 


186 


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186 
Sohlnss  des  Thema  1. 


187  188 

Schluss  der  Fuge. 


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Ende  der  Umkehr. 


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SohluBS  des  Thema  2. 


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Der  Gontrapunctns  9,  a  4  alla  Duodecima 

ist  ebenfalls  eine  Doppelfage,  deren  zweites  Thema  in 
den  Takten  35 — 43  erscheint;  es  ist  das  Originalthema 
des  Gontrapunctus  1  per  augmentationem.  Da  das  erste 
Thema  die  beträchtliche  Ausdehnung  von  acht  Takten 
hat,  so  gibt  Bach  nur  eine  Gruppe  von  Eintritten  und 
Beantwortungen  dieses  Themas.  Der  Alt  führt  das 
Thema,  Takt  1 — 8,  ein,  der  Sopran  gibt  die  Beantwor- 
tung, Takt  8—15.  Der  Bass  fahrt  das  Thema,  Takt 
14—22,  der  Tenor  die  Antwort,  Takt  22—29. 

Im  35.  Takte  treten  beide  Themen  zusammen: 


Sopran. 


Tenor 


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41 


^ 


42  43 

Schluss  von  Thema  2 


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Schluss  von  Thema  1. 


Der  Alt  allein  begleitet  mit  einem  Gontrapuncte, 
der  dem  Gontrapuncte  des  Soprans  in  den  Takten  16, 
17,  18  nachgebildet  erscheint;  der  Satz  bleibt  von  Takt 
36 — 38  dreistimmig;  der  Bass  pausirt 

Die  Beantwortung  des  Eintrittes  der  beiden  Themen 
ist  in  den  Takten  45  —  53  enthalten.  Der  Alt  hat  das 
erste,  der  Tenor  das  zweite  Thema;  der  Sopran  be- 
gleitet mit  einem  freien  Gontrapuncte. 


Sopran. 


Alt. 


Tenor. 


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46 
Freier  Gontrap. 


46 


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Thema  1.   ^' 


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Thema  2. 


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Sohloss  des  Thema  1. 


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Schluss  des  Thema  2. 


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Ein  anderer  Eintritt  der  beiden  Themen  beginnt 
mit  Takt  59.  Hier  intonirt  der  Alt  das  zweite  Thema, 
der  Bass  tritt  nach  22  Taktpausen  auf  dem  zweiten 
Viertel  des  59.  Taktes  mit  dem  ersten  Thema  ein;  der 
Tenor  pausirt,  nur  der  Sopran  begleitet  die  beiden  Unt^r- 
stimmen  mit  einem  freien  Gontrapunct,  der  jedoch  den 
früheren  Gontrapuncten  ähnlich  ist.  Diese  Engfuhrung 
endigt  Takt  67;  an  sie  reiht  sich  ein  kurzer  dreistim- 
miger Zwischensatz  von  drei  Takten.  Nachdem  die  Fuge 
während  36  Takten  nur  dreistimmig  geführt  war,  treten 
nunmehr  alle  vier  Stimmen  gleichzeitig,  Takt  73,  ein. 
Der  Tenor  gibt  das  zweite  Thema,  der  Alt  das  erste  im 
Gontrapunct  der  Dominante  (alla  duodecima),  Sopran  und 
Bass  begleiten  mit  freien  Gontrapuncten: 


Alt. 


Tenor. 


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Thema  1  &  la  ö* 


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Thema  2. 


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80  81 

Schiaas  des  Thema  1. 


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Schluss  des  Thema  2. 


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Die  Takte  80 — 88  enthalten  einen  dreistimmigen 
Zwiachenaatz,  der  in  interessanten  Imitationen  von  Amoll 
nach  Dmoll  snrückfahrt  Mit  dem  89.  Takte  wird  der 
Sats  wieder  vierstimmig.  Der  Bass  intonirt  das  zweite 
Thema,  der  Sopran  das  erste;  die  beiden  Mittelstimmen 
begleiten. 


Sopran. 


Alt. 


Tenor. 


Bass. 


Thema  1  (alla  12°».) 


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Thema  2. 


91 


92 


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Nach  einem   überleitenden  Takte    fuhrt    der  Tenor 

das  zweite  Thema,  der  Alt  das  erste  (alla  duodecima) 

in  Gmoll,    Takt  99—106.      Ein    längerer  Zwischensatz 

bereitet    die   letzte  Engfuhrung    der    beiden  Themen    im 

Alt  und  Tenor,  Takt  119—127,  vor;  die  Fuge  schliesst 

mit  Takt  130. 

(Fortsetzung  folgt.) 


Tagesgeschichte. 

Musikbriefe. 


Hannover,  16.  März. 


(Schluss.) 


^  f? 


In  der  Concerthochfluth  ist  in  letzter  Zeit,  Gott  sei  Dank, 
etwas  Ebbe  eingetreten;  es  gab  nur  einige,  allerdings  recht 
bedeutende  Concerte  seit  meinem  letzten  Berichte.  Am 
14.  Februar  veranstaltete  die  Musik-Akademie  unter 
Direction  des  Hrn.  Frischen  ihr  3.  Abonnementconcert  in 
der  hiesigen  Marktkirche,  deren  mächtiger  Baum  £Bist  ganz 
mit  einem  andachtsvoll  lauschenden  Publicum  gefdllt  war. 
Die  Ghorleistungen  erstreckten  sich  auf  a  capella-ChÖre  von 
AUegri,  Lotti,  Bach  („Komm,  süsser  Tod"),  v.  ßülow 
(„Abend  am  Meer")  und  Mendelssohn  (2.  Psalm).  Besonders 
die  drei  letztgenannten  Werke  wurden  vorzüglich  wieder- 
gegeben, in  dem  äusserst  schwierigen  „Miserere"  von 
Aliegri  war  die  Intonation  nicht  immer  tadellos.  Als  Ge- 
sangssolistin war  die  Hofopernsängerin  Frau  Ritter -Götze 
aus  Berlin  ein  sehr  willkommener  Grast,  die  die  Arien  „Er 
ward  verschmähet"  aus  dem  „Messias"  und  „Lstsst  uns 
mit  Thränen"  aus  „Rinaldo"  von  Händel  und  Lieder  von 
Mendelssohn  und  Schubert  ganz  wunderschön  vortrug. 
Speciell  die  „Litanei"  habe  ich  noch  nicht  so  ergreifend  im 
Vortrag  und  so  tadellos  in  der  Technik  singen  gehört. 
Unser  einheimischer  Yioloncellmeister  Hr.  k.  Kammermusiker 
Lorleberg  spielte  Stücke  von  Corelli,  Martini  und  Bach,  und 
der  Organist  der  Marktkirche  Hr.  Klose  bewährte  sicn  in 
der  Wiedergabe  von  Baches  Praeludium  und  Fuge  in  H  moll 
als  ausgezeichneter  Künstler  auf  seinem  Instrumente.  Einen 
langentbehrten  Genuss  bot  uns  das  5.  Abonnementconcert 
des  k.  Orchesters  durch  die  Mitwirkung  Ihres  Leipziger 
Violoncellkünstlers  Hrn.  Julius  Kien  gel.  Der  ausgezeich- 
nete Violoncellist,  wohl  der  bedeutendste  unter  seinen 
lebenden  Gollegen  weit  und  breit,  hatte  sich  eines  Beifalls 
zu  erfreuen,  wie  er  für  hiesige  Verhältnisse  anerhört  ist. 
Nach  der  brillant  gespielten  Cadenz  des  ersten  Satzes  des 
Hayd naschen  Concertes  brach  ein  mit  lauten  Bravorufen 
untermischter  Beifallssturm  aus;  um  das  weiterspielende 
Orchester  kümmerte  sich  kein  Mensch;  erst  als  Hr.  Klen^el 
den  Bogen  wieder  ansetzte,  wurde  es  ruhiger.  Auch  seine 
übrigen  Vorträge,  sowie  die  von  unserer  einheimischen  Prima- 
donna Frau  Thomas-Schwartz  ganz  exquisit  gesungene 
Concertarie  „Ah,  perfido"  von  Beethoven  hatten  sich  leb- 
haftester Beifallsbezeugungen  zu  erfreuen.  Das  Orchester 
eröffnete  das  Concert  mit  der  herrlichen  Ddur- Symphonie 
von  Brahms,  deren  erster  und  dritter  Satz  besonders  gut 
langen.  Das  schwermüthige,  nur  in  einer  freundlichen 
is  dur-Episode  anmuthigere  Bilder  bringende  Adagio  wurde 

15  • 


196 


zwar  recht  wacker,  aber  nicht  gerade  erschöpfend  wieder- 
gegeben. Den  Schiuss  des  anregend  verlaufenen  Concertes 
bildeten  zwei  Pie9en  aus  der  Oper  „Aline,  reine  de  Golconde^ 
von  Monsigny,  besondere  Anerkennung  verdient  unser  Or- 
chester (an  diesem  Abende  unter  Leitung  des  Hm.  Capell- 
meister  Hern  er)  für  die  ungemein  feine  Begleitung  des 
Haydn'schen  Yioloncellconcertes.  Hr.  Kiengel  hat  sicher  an 
solcher  Begleitu^  seine  Freude  gehabt.  —  Der  am  29.  Febr. 
stattgehabte  5.  i^mmermusik- Abend  des  Haenflein*schen 
Streichquartettes  hatte  als  Hauptnummem  das  „Forellen"- 
Quintett  von  Schubert  und  das  Schumann 'sehe  AmoU- 
Streichquartett  auf  dem  Programm.  Die  Wiedergabe  beider 
Nummern  soll  eine  durchaus  gute  gewesen  sein.  —  Einen 
herrlichen  Genuss  bot  uns  am  6.  März  der  hier  sehr  beliebte 
Dresdener  Meistersänser  Hr.  Carl  Scheidemantel  durch 
Yeranstaltuns;  eines  Liederabends.  lieber  die  grossen  Vor- 
züge, die  aUe  Leistungen  des  trefflichen  Baritonisten  aus- 
zeichnen, ist  wohl  kaum  Neues  zu  sagen,  es  ^nügt  die 
Angabe,  dass  der  Künstler  mit  Balladen  und  Liedern  von 
Henschel,  Schubert,  Schumann  („Dichterliebe**) ,  Franz,  Ad. 
Jensen  und  Lassen  den  stellenweise  stürmischen  Beifall  des  zahl- 
reichen Pnblicums  erntete,  unterstützt  wurde  der  Sänger 
durch  einen  jungen  Dresdener  Pianisten  Hm.  Emil  Kronke, 
der  auf  einem  herrlichen  Blüthner-Flügel  besonders  mit  der 
Wiedergabe  von  fünf  lyrischen  Stücken  von  Griefi^,  sowie 
der  „Faust" -Paraphrase  von  Liszt  berechtigten  Beiiall  hatte. 
Die  Vorzüge  Kronke^s  liegen  in  einem  warmen,  poesie vollen 
Vortrage  und  in  hübscher  Gantilene,  für  die  IS.  Rhapsodie 
von  Liszt  ging  dem  Pianisten  die  zu  verlangende  kranvolle 
Auffassung  ab.  —  Der  8.  Beethoven -Abend  der  HH. 
Evers,  Riller  und  Brune  erfuhr  durch  plötzliche  Lidis- 
position  des  Letzteren  in  letzter  Stunde  eine  theilweise  Pro- 
grammänderung, sodass  an  Stelle  der  ursprünglich  be- 
absichtigten zwei  Ciavier  -  Violinsonaten  jetzt  deren  drei, 
nämlich  Op.  80,  No.  2,  Op.  24  und  Op.  47  vorgetragen 
wurden,  bie  ausführenden  Künstler  HH.  Goncertmeister 
Riller  und  Pianist  Evers  waren  besonders  in  dem  1.  Satze 
der  Kreutzer -Sonate  ungemein  glücklich  und  hatten  sich 
nach  jeder  Nummer  des  lebhaftesten  Beifalls  des  sehr  zahl- 
reichen PubHcums  zu  erfreuen.  L.Wuthmann. 


(Schiuss.) 


Rom. 


Endlich  sei  aus  der  Zahl  der  Solistenconcerte  daffienige 
erwähnt,  welches  der  deutsche  Künstlerverein  zum  Sesten 
der  Verwundeten  in  Afrika  veranstaltete  und  welches  ausser  den 
bewährten  Kräften  des  Vereins  zwei  bemerkenswerthe  Künst- 
lerinnen neu  ins  Feld  führte.  Frl.  Sophie  Walther  sang 
mit  reiner,  süsser,  überall  ausgeglichener  Stimme  und  einer 
im  Deutschen  wie  im  Italienischen  gleich  tadellosen  Aus- 
sprache die  Gartenarie  der  Susanne,  sowie  einige  moderne 
Lieder,  unter  denen  sich  zwei  von  A.  v.  Fielitz  besonderen, 
verdienten  Beifalls  erfreuten;  Frl.  Johanna  v.  Tideböhl 
zeigte  sich  in  erlesenen  Stücken  von  Ghopin,  Mendelssohn 
und  Schumann-Liszt  als  die  gediegene  Pianistin,  als  die  sie 
schon  vorher  von  berufener  Seite  geschildert  worden  war. 
Sie  hatte  sich  nämlich  vorher  an  einem  Goncerte  des  Bach- 
Vereins  betheiligt;  aber  bei  der  unglaublichen  Barbarei,  in 
der  sich  der  Dirigent  dieses  mit  so  vieler  Reclame  allent- 
halben annoncirten  Vereins,  der  Philosoph  Gosta,  zu  er- 
gehen  liebt  —  man  bedenke:  der  kaum  zusammengestellte 
hdr  machte  sich  fi;leich  an  die  schwersten  Sätze  von  Bach 
und  Palestrina,  sodass  mitten  in  einer  Nummer  des  ersten 
Goncerts  abgeklopft  und  coram  publice  am  Glavier  gezeigt 
werden  musste,  wie  weit  man  gesunken  war;  eine  Bach-Fu^ 
wurde  auf  der  Orgel  mit  minimaler  Registrirung  vierhändig 
gespielt,  daneben  ein  aus  Beethoven 's  mnftem  Quartett  her- 
ausgerissener Satz  von  mehreren  Streichern  vorgetragen, 
dann  wieder  ein  halber  Ohorsatz  aus  Bach 's  Hmoll-Messe 
und  auf  der  Orgel  ein  Staccato  -  Glavierstück  von  Schu- 
mann etc.  — ,  bei  diesen  Zustanden  wird  es  die  Redaction 
des  „Musikalischen  Wochenblattes*^  ihrem  römischen  Bericht- 
erstatter nicht  verdenken,  wenn  er  sich  während  der  Gon- 
certstunden  anderweitig  beschäftigte.  —  Nicht  anders  konnte 
er  bei  der  Opernnovität  des  Argentina-Theaters  verfahren, 
mit  der  er  sich  vor  der  Premiere  möglichst  angelegentlich, 
indessen  ohne  jeden  Erfolg  beschäftigt  hatte.  Es  war  ja 
schon  berichtet  worden,  dass  das  Repertoire  der  Argentina 
dies  Jahr  aus  fünf  Werken  bestand,  unter  denen  die  „Wal- 
küre**  zwar  nur  massig,  aber  immerhin  so  stark  wirkte,  dass 


danach  Gounod's  „Romeo  und  Julie^  und  Puccini's  „Manon" 
einfach  abfielen.  Nicht  besseres  Schicksal  erlebte  die  Faust- 
Parodie  von  Boito,  die  unter  dem  Namen  „Mefistofele**  um- 
geht, und  so  concentrirte  sich  die  allgemeine  Spannung  auf 
die  Novität  „La  Boheme**  von  Puccini.  Der  Titel  soll  nicht 
etwa  an  die  Zigeuner  oder  an  das  Königreich  Böhmeü  er- 
innern, sondern  bezeichnet,  wie  verschiedene  Einleitungen 
unter  Berufung  auf  einen  Roman  von  Henrv  Murger  eigens 
versichern,  junge  kunstbeflissene  Leute,  die  einen  unregel- 
mässigen Lebenswandel  führen.  Demgemäss  entwickelt  sich 
die  Handlung  (in  vier  Bildern)  etwa  folgendermaassen :  I.  Drei 
Jünglinge  besagter  Kategorie  haben  Sehnsucht  nach  Mahl- 
zeiten, Heizmaterial  und  —  Schneiderinnen.  Da  kommt  der 
Vierte  und  bringt  ihnen,  da  er  eben  durch  anhaltendes  Gla- 
vierspiel  Geld  verdient  hat,  wenigstens  die  beiden  erst- 
genannten Lebensfreuden.  Aber  auch  die  Dritte  findet  sich 
ein,  da  Mimi  im  selben  Dachstuhl  wie  Rudolph  wohnt  und 
gerade  ihre  Streichhölzer  vergessen  hat.  Liebesscene  und 
Aufbruch  ins  Restaurant.  II.  Am  Weihnachtsabend  vor  dem 
Restaurant  (man  speist  im  Freien,  da  italienisches  Klima 
ohne  Weiteres  auf  die  intellectuelle  Landeshauptstadt  Paris 
übertragen  wird).  Das  Geld  ist  schon  wieder  zu  Ende,  aber 
Musette,  die  früher  mit  Einem  von  den  Vieren  gelebt  hat, 
weiss  es  so  einzurichten,  dass  ihr  augenblicklicher  Verehrer, 
ein  alter  Herr,  für  Alle  bezahlt  und  ulein  bleibt.  IH.  Mimi 
ist  schwindsüchtig,  Rudolph  lässt  sie  laufen.  FV.  Mimi  kommt 
wieder  zu  Rudolph,  grosse  Rührscene,  die  sich  steigert,  bis 
Mimi  stirbt,  natürlich  in  Gegenwart  der  ganzen  Gesellscnaft. 
Dies  soll  offenbar  ein  Drama  sein,  denn  von  allem  Opem- 
hafben,  z.  B.  der  Melodie,  hat  der  Gomponist  sich  gewissen- 
haft femgehalten.  So  beruht  ein  gewisser  Erfolg,  den  das 
Stück  in  Turin,  Rom  und  Neapel  zu  verzeichnen  hatte,  ledig- 
lich auf  dem  Inhalt,  d.  h.  dem  Rühreffect  des  Schiasses  und 
im  IJebrigen  auf  dem  Umstände,  dass  fast  den  ganzen  Abend 
vom  Essen  gesprochen  wird.  In  Deutschland  aber  wird  ge- 
wiss auch  die  Musik  Furore  machen;  das  Publicum  daselbst 
wird  ja  nicht  müde,  alle  ausländischen  Fabrikate  kritiklos 
anzubeteh  und  seine  eignen  Meister  verkommen  zu  lassen. 
So  sei  denn  den  Directionen  der  deutschen  Hof-  und  Stadt- 
theater das  erbärmliche  Machwerk  hiermit  als  ihrer  würdig 
empfohlen.  Dr.  Friedrich  Spiro. 


(Fortsetzung.) 


Wien. 


Um  vorerst  noch  bei  den  „grossen  Goncerten"  zu  bleiben, 
spreche  ich  im  Folgenden  von  dem  7.  Philharmonischen 
und  dem  4.  (Ordentlichen)  Gesellschaftsconcert.  Wenn 
diese  Zeilen  den  Lesern  zu  Gesicht  kommen,  wird  auch  das 
8.  und  letzte  Philharmonische  Goncert  der  Saison  bereits 
vorüber  sein.  Im  7.  Philharmonischen  Goncert  lenkte  sich 
das  Hauptinteresse  auf  die  Schlussnummer,  Tschalkowsky's 
o.  Symphonie  in  EmoU.  Sie  hat  bei  dieser  ihrer  ersten  Auf- 
führung in  Wien  nicht  ganz  so  tief  gewirkt,  als  ihre  Nach- 
folgerin, die  nun  schon  zwei  Mal  in  unseren  Philharmoni- 
schen Concerten  gehörte  Symphonie  pathötique  des  russischen 
Tondichters.  Namentlich  fand  man  das  e^eneimnissvoUe  Ver- 
klingen der  Letztgenannten  poetischer,  als  den  wahrhaft  be- 
täubenden Lärm,  welchen  sich  der  Gomponist  als  Schluss- 
efiect  seiner  5.  Symphonie  aufe;espart.  Aber  es  spricht  doch 
auch  aus  Tschaikowsky's  EmoU-Symphonie  derselbe  moderne 
Kraftmensch,  welcher  zielbewusst,  ohne  sich  viel  um  den 
Geschmack  der  Menge,  noch  die  Zustimmung  der  Kritik  zu 
kümmern,  seinen  eigenen  Weg  geht,  als  Musiker  zugleich 
ein  Meister  des  Gontrapuncts  und  ein  Beherrscher  der  In- 
strumente, wie  unter  den  überlebenden  Zeitgenossen  nur 
ganz  Wenige  zu  finden.  Ich  meinerseits  gestehe  offen,  dass 
ich  ausser  von  den  so  ganz  verschiedenartig  gestalteten 
Schöpfungen  eines  Brahms  und  Brückner  von  keiner  modernen 
Symphome  einen  so  tiefgehenden  Eindruck  empfangen  habe, 
wie  von  den  zwei  letzten  Tscha'lkowsky^s.  Gontrapunctisch, 
insbesondere  durch  geistreich-meisterliche  Verwerthung  des 
Kanons  interessirte  mich  die  am  1.  März  hier  neu  aufgeführte 
Symphonie  von  Tschaikowsky  fast  noch  mehr,  als  die  Sym- 
phonie pathötique  in  Hmoll.  Wie  die  Amerikanische  Sym- 
phonie von  Dvorak,  eine  in  Es  von  dessen  Landsmann  Fibich 
und  die  in  Dmoll  von  Sinding  basirt  auch  Tscha'ikowsky^s 
E  moll-Symphonie  auf  einem  sich  durch  alle  vier  Sätze  wie 
ein  rother  Faden  ziehenden  Hauptthema. 

Diese  Manier  (von  Haus  aus  theils  durch  Berlioz,  theils 
durch  Schumann^s  D  moll-Symphonie  angeregt)  scheint  nach- 


197 


gerade  Mode  werden  zu  wollen,  vielleicht  strebt  man  dadurch 
eine  Annäherung  an  den  Stil  der  Symphonischen  Dichtung 
Liszfs  an,  jedenfalls  eine  grössere  innere  Einheit.    Der  von 
Tschaikowsky  in  der  EmoU-Symphonie  festgehaltene  Haupt- 
gedanke —  bereits  als  Thema  der  Einleitung  in  der  Grund- 
tonart  vorgeführt   —    hat   mich   unwillkürlich  an  die  halb 
schwermüthigen ,  halb  trotzigen  russischen  Nationalgesänge 
erinnert,  welche  man  durch  die  Oesellschaft  Slaviansky  (die 
ältere,   wie  die  jüngere,   erst  kürzlich  wieder  in  Wien  er- 
schienene) zu  hören  bekam.   Auf  diese  bedeutsame  Einleitung 
folgt  als   erster   Satz   ein  Allegro  con  anima  (%)  in  Emoli, 
fast    ausschliesslich    von    jenem    schneidi^n    daktylischen 
Rhythmus  beherrscht,  dem  Beethoven  in  seiner  7.  Symphonie 
das  grossartigste  Denkmal  für  alle  Zeiten  gesetzt    Lichtvoll 
und  klar  bleibt  die  ganze  Durchführung  in  dem  ersten  Satze 
Tschaikowsky's,   besonders   hübsch  fügt  sich  das  den  Holz- 
bläsern   anvertraute    Gesangsthema   in    Ddur   ein.    welches 
durch  Dreiklänge  ohne  Terz  harmonisirt,  ein  eigenthümliches 
helles  Colorit  empfängt.    Das  im  Philharmonischen  Concert 
am  wärmsten  autgenommene  Stück  der  Symphonie  war  das 
gesangvolle,  wieder  sehr  an  slavische  Volksweisen  erinnernde 
Andante  (^%,  Ddur),  vom  Hörn  melodisch  eingeführt,  dann 
sich   zu   einem  sinnigen  Wechselspiel  zwischen  Jenem,   den 
Holzbläsern   und  dem  Violoncell  erweiternd.    Die  Durchfüh- 
rung etwas  frei,   gleichsam  rubato  gehalten  (schreibt  doch 
der  Componist  selbst  in  der  Partitur  „con  alcuna  licenza"), 
aber  mit  schönen  Steigerungen   und   überraschenden  Rück- 
blicken auf  beide  Haupttheile  des  ersten  Satzes  (Einleitung 
und  Alleero).    Zuletzt  ein  geheimnissvolles  Erlöschen  wie  im 
Finale   der   Symphonie    pathötique.     Als   dritten    Satz    der 
6.  Symphonie  brmgt   Tschaükowsky   an  Stelle  des  Scherzos 
einen  graziösen  Walzer  in  Adur,   der  sich  aber  in  so  merk- 
würdigen Synkopen  fortsetzt,  dass  wohl  mancher  Hörer  den 
eigentlichen  Walzerrhythmus  aus  dem  Ohre  verlieren  dürfte. 
Seltsam  räthselhaft  wirkt  gerade  in  diesenipikant-rhythmi- 
sirten  Satz  .kurz  vor  dessen  Schlüsse  das  Wiedererscneinen 
des  hochemsten  Themas  der  Einleitung.    Letzteres  (aber  jetzt 
nach  Edur  gewendet)  bildet  nunmehr  auch  die  Introduction 
zu  dem  energischen  Finale  (Allegro  vivace;  alla  breve,  EmoU), 
für  das  der  Componist  seine  grössten  Steigerungen  und  die 
eigentliche  Entfaltung  seiner  contrapunctischen  Kunst  auf- 
gespart.    Wie   beim   Scherzo    der  Pathetischen  Symphonie, 
mündet  auch  hier  der  gewaltige  Musikstrom  in  einen  maje- 
stätischen Triumphmarsch  (wiäer  auf  das  Einleitungsthema 
in  Edur  gestützt),  dem  dann  aber  noch  —  ich  möchte  sagen: 
Leider!  —  eine  etwas  opemhafte  Stretta  und  dieser  —  mit 
Molto  meno  mosso  überschrieben  —  die  Apotheose  des  dak- 
tylischen Allegrothemas  aus  dem  ersten  Satz  folgt.    Das  bis 
zum  ffff  anwachsende  Crescendo  erreicht  zuletzt  eine  Schall- 
stärke, die  nicht  nach  Jedermanns  Geschmack  ist.    „Russische 
Wachparade*'  versetzte  beim  Herausgehen  aus  dem  Concert- 
saal  ein  hyperconservativ  gesinnter  »tammabonnent  unserer 
Philharmoniker,   der  sich   bei  Neuaufführungen  von  Liszt, 
Richard  Strauss  etc.   stets  durch  sein   vereinzeltes  Zischen 
bemerkbar  macht.     „Nachdem  uns  Tschaikowsky   in   dieser 
Symphonie  zuvor  so  viel  Schönes  gesagt,  kann  man  immerhin 
auch  die  Wachparade  über  sich   ergehen   lassen**,  erwiderte 
jenem    unzufriedenen    Rückschrittler   schlagfertig   ein    vor- 
urtheilsfreier    denkender    Sitznachbar,    und    die    zufälligen 
Zeu^n  dieses  Zwiegespräches  stimmten  sämmtlich  dem  Fort- 
schnttsmann  bei. 

üebrigens  offenbarten  unsere  Philharmoniker  in  der 
5.  Svmphonie  Tscha'ikowsky's ,  wie  auch  in  der  das  Concert 
eröffnenden  Frühlings-Ouverture  von  Goldmark  ihre  ganze, 
gewiss  unübertroffene  Verve  und  Virtuosität.  Dank  der  glän- 
zenden Ausführung  wurde  Geldmarkts  effectvoU  orchestrirte 
Ouvertüre,  welche  jetzt  ihre  zweite  Reprise  in  Wien  erlebte, 
mit  einem  Beifallssturm  angenommen,  der  wohl  über  den 
Eründungswerth  des  Stückes  noch  hinausging.  Mit  einem 
starken  Achtungserfolg  musste  sich  für  diesmal  die  Solo- 
virtuosin  desConcertes,  die  ausgezeichnete  Schülerin  Joachim's, 
Frl.  Gabriele  Wie tro wetz,  begnügen.  Sie  spielte  das  Men- 
delssohn'sche  Violinconcert  zwar  mit  künstlerischer  Vornehm- 
heit und  durchaus  selbständiger,  fast  männlich  zu  nennender 
Auffassung,  aber  für  die  Wiener  etwas  zu  kühl  und  spröde 
im  Tone.  Ueberdies  ist  gerade  Mendelssohn's  Violinconcert 
in  den  letzten  Jahren  hier  von  berufenen  und  unberufenen 
Solisten  so  bis  zum  üeberdross  häufig  vorgef&hrt  worden, 
dass  es  momentan  für  mich  jedes  Literesse  verloren  hat,  und 
ich  mich  fbrmlich  zwingen  muss,  zuzuhören.  Hiermit  ist 
selbstverständlich  nicht  der  geringste  Tadel  gegen  die  clas- 
sische  Composition  ausgesprochen,  die  sich,  einige  Zeit  ruhen 


gelassen,  späterhin  gewiss  noch  immer  neben  dem  Beethoven '- 
sehen  und  Brahms^schen  Meisterwerk  als  eine  Perle  aller 
Violinconcerte  behaupten  wird,  üeber  Frl.  Wietrowetz'  er- 
folgreiche Mitwirkung  in  einem  Concert  der  holländischen 
Trio-Sängerinnen  wird  in  diesen  Berichten  noch  später  die 
Rede  sein. 

Für  heute  sei  nur  noch  der  ungemein  schmeichelhafteii 
Aufnahme  gedacht,  welcher  sich  der  gewesene  Director  der 
Leipziger  Gewandhausconcerte  Prof.  Dr.  Reinecke  als  künst- 
lerischer Gast  unseres  letzten  (4.)  GeseUschaftsconcertes  am 
7.  März  Abends  zu  erfreuen  hatte.  Die  hiesige  Gesellschaft 
der  Musikfreunde  hatte  Dr.  Reinecke  anlässlich  der  Feier 
des  25jährigen  Bestandes  ihres  neuen  Vereinshauses  (1895) 
zum  Ehrenmitglied  ernannt,  för  welche  Auszeichnung  er  mit 
der  Widmung  seiner  Gmoll-Symphonie  (Op.  227)  dankte,  die 
ja  in  Leipzig  durch  einige  Aufführungen  schon  bekannt 
geworden  ist.  Auf  besondere  Einladung  der  Direction 
des  Musikvereins  war  nun  Hr.  Reinecke  im  neulichen  Gesell- 
schafbsconcert  persönlich  erschienen,  um  einerseits  die  erste 
Wiener  Aufführung  der  besagen  Gmoll-Symphonie  zu  diri- 
giren,  andererseits  unser  Publicum  als  Ciaviervirtuose  durch 
sein  berühmtes  Mozart-Spiel  zu  erfreuen.  Für  letzteren  Zweck 
war  jenes  gefällige,  spielfreudige,  wenn  auch  nicht  eben  ge- 
danklich bedeutende  Ddur-Concert  von  Mozart  gewählt  wor- 
den, welches,  da  es  der  Meister  selbst  angeblich  ein  paar 
Tage  nach  der  Kaiserkrönung  Leopold *s  U.  in  Frankfurt  a.  M. 
vorgetragen,  den  Namen  des  „JErönungsconcertes"  führt. 
Nun,  wie  man  vorausgesehen,  hat  im  Gesellschafbsconcert 
der  Mozart-Interpret  Reinecke  den  Symphonie-Cömponisten 
fast  völlig  verdunkelt.  Dort  ein  wahrer  Beifallssturm ,  hier 
ein  mehr  nur  von  der  bekannten  Höflichkeit  der  Wiener 
gegen  Fremde  dictirter  Applaus.  Manche  wollten  zwar  auch 
Keinecke*s  Mozart-Spiel  nicht  ganz  nach  ihrem  Geschmack 
finden,  es  schien  ihnen  modern  überfeinert,  gleichsam  parfu- 
mirt.  Einige  wie  hingehauchte  Scalen,  Arpeggien  und  Fiori- 
turen  klangen  mehr  nach  Chopin,  als  nach  Mozart.  Bei 
Alledem  war  es  aber  doch  eine  Lust,  diesem  perlenreinen 
Passagen  werk ,  dieser  zartbetonten  Cantilene  zu  lauschen. 
Nichts  an  dem  Meistervortrag  verrieth  das  hohe  Alter  des 
Spielers,  wenn  nicht  doch  der  Umstand,  dass  er  bei  so  leicht 
einprägbarer  Musik  der  vorliegenden  Noten  nicht  entbehren 
konnte  oder  wollte.  In  h'üheren  Jahren  hat  er  das  Krönungs- 
concert  gewiss  auswendig  gespielt.  Der  Gesammtwirkung 
von  Reinecke's  Spiel  (die  geistvollen,  nur  etwas  aus  dem 
Mozart'schen  Rahmen  herausfallenden  Cadenzen  nicht  zu 
vergessen!)  konnte  sich  offenbar  Niemand  entziehen:  wie 
lieblich  erblühte  unter  des  Künstlers  Händen  das  reizende 
Idyll  des  Largo  in  Adur!  Am  Schlüsse  wollten  die  Hervor- 
rufe gar  nicht  enden.  Merklich  kühler  war  die  Stimmung 
bei  Aufführung  der  Symphonie  gewesen.  Mit  bestem  Willen 
konnte  auch  ich  mich  für  dieses  „Meisterwerk  eines  Zurück- 
gebliebenen" nicht  begeistern. 

(Fortsetzung  folgt.) 


Berichte. 

Leipzig.  Die  strahlende  Krone  der  dieswinterlichen 
Abonnementconcerte  im  Neuen  Gewandhaus  bildete 
trotz  aller  herrlichen,  unvergesslichen  Genüsse,  welche  die- 
selben in  ihrem  Verlaufe  schon  geboten  hatten,  das  Schlusli- 
concert  mit  der  8.  und  9.  Symphonie  von  Beethoven.  Mit 
der  Znsammenstellung  dieser  beiden,  in  ihrem  Grundwesen 
so  verschiedenen,  in  der  Erhabenheit  ihres  ideellen  Seins 
aber  doch  so  innig  mit  einander  verwandten  Symphonien 
hatte  die  Concertdirection  mit  Einem  Male  die  glÜcJdichste 
Lösung  der  bisher  scheinbar  nie  ernstlich  erwogenen,  aber 
doch  so  wichtigen  Frage  nach  einem  Werke,  das  sich,  wenn 
auch  von  anderer  Wesenheit,  als  der  „Neimten'*  ebenbürtig 
unmittelbar  neben  derselben  zu  behaupten  vermöge,  gefunden : 
zu  der  sonnigen  Heiterkeit  der  jüngeren  Schwester  bildete 
die  9.  Symphonie  mit  ihrer  ernsten  und  ergreifenden  Ton- 
sprache, mit  ihrem  Faustischen  Ringen  nach  der  Erlösung 
der  absoluten  Musik  aus  deren  „eigenstem  Elemente  heraus 
zur  allgemeinen  Kunst"  den  die  Einsicht  in  die  wunderbare 
Schöpfungskraft  des  herrlichen  Meisters  ergänzenden  Gegen- 
satz. Zu  dieser  glücklichen  Programmwahl  gesellte  sich  nun 
aber  auch  eine  Ausführung  der  beiden  Werke,  wie  sie,  soweit 
unsere  Erinnerung  zurückreicht,  in  gleich  erschöpfender  und 
beglückender  Weise  in  unserem  Leipzig  und  ganz  speciell 
im  Gewandhaus  noch  nicht  stattgefunden  hat.  Wie  Arthur 
Nikis ch   schon   vorher    in   den    Symphonien  No.  8^7  als 


198 


ein   wirklich  berufener  Beethoven -Interpret  dem  Qewand- 
haus-Publicum  sich  erwiesen  hatte,  wie  besonders  der  „Eroica" 
eine   wahrhaftige  Wiedergeburt  zu  Theil  geworden  war,   so 
herrlich  hat  er  sich  als  Apostel  des  göttlichen  Meisters  auch 
an  dem  letzten  Goncertabend  bewährt,  und  unser  berühmtes 
Orchester   mit   ihm.    War  schon  die  Wiedergabe  der  Fdur- 
Symphonie  eine  zum  Theil  ganz  neue  Offenbarung  des  rich- 
tigen,  doch  so   klar  zu  Tage  liegenden  und  trotzdem  durch 
die  Ausführung  so   oft  verwischten  Charakters  dieses  Wer- 
kes, so  gestaltete  sich  dagegen  die  Reproduction  der  „Neunten*^ 
unter   der   genialen   und   begeisterten  Führung  Nikisch*s  zu 
einer  vollständigen  Neuschöprang  der  gigantischen  Schöpfung 
im   Geiste   des  Meisters.    Dass  auch  für  unseren  Dirigenten 
der  Pfadfinder  für   das  Yerständniss  dieses  Werkes  Richard 
Wagner  gewesen  ist,   war  aus  manchen  Momenten   zu   er- 
kennen, es  erklärt  sich  auch  aus  dem  umstände,  dass  Nikisch 
als  I.  Geiger  an  der  ewig-denkwürdigen  Bayreuther  Auffüh- 
rung der  9.  Symphonie  Theil  genommen  und  somit  in  früher 
Jugend  die  Auffassung,    welche  Richard  Wagner  von  dem 
Werke  hatte,  kennen  gelernt  hat.    In  welch  treuem  Gedächt- 
niss  die  mündlichen  Erläuterungen  und  Unterweisungen  des 
grossen  Bayreuth  er  Meisters  bei  Nikisch  geblieben  sind,  Hess 
jeder  einzelne  Satz  erkennen,  am  eclatantesten  natürlich  der 
letzte,   nach  dessen  Beendigung  sich  aber  auch  das  sonst  so 
kühle  Publicum  dieser  Concerte  in   einer   noch   nie   zu  be- 
obachten gewesenen  Begeisterung  befand  und  dem  Künstler, 
welcher  mit  seinen  Truppen  so  Grosses  vollbracht  hatte,  auf 
das  Stürmischeste  huldigte.    Von   den  Ausführenden  ist  im 
Speciellen   noch  Folgenaes   zu   sagen:    Das  Orchester  zeigte 
sich    den  ganzen  Abend  von  einer  geistigen  Elasticität,   die 
einfach  bewundernswerth  war,  aber  auch  von  einer  Sicher- 
heit in  der  Ausführung  —  die  klippenreichsten  Stellen  nicht 
ausgenommen  — ,   dass  auch  hierin  nicht  die  p^eringste  Trü- 
bung vorkam;  es  hat  mit  Einem  Worte  wirklich  ideale  Lei- 
stungen an  diesem  Abend  geboten.    Der  Chor,  im  männlichen 
Theu  vom  Lehrer-Gesangverein  besetzt,  war  von  imposanter 
Fülle;  er  sang  mit  einer  Begeisterung,  wie  noch  nie,  und  nahm 
mit  sieghaftem  Gelingen  auch  die  schwierigsten  Positionen. 
Das  Soloquartett,  vollständig  neu  von  den  Fraaen  R  ö  h  r-B  r  a  j  n  i  n 
aus  Mannheim  und  Götze  aus  Berlin  und  den  HH.  Kaiisch 
aus  Berlin  und  Orelio  aus  Amsterdam  gebildet,  war  in  seiner 
Gesammtheit  dem  seit  lange  gewöhntem  einheimischen  eben- 
bürtig, was  als  ein  besonderes  Lob  zu  verstehen  ist.    Sogar 
die  Sopranistin  gab  unserer  Frau  Baumann  in   der   sicheren 
Beherrschung  der  heiklen  Partie  kaum  Etwas  nach  und  er- 
klomm auch  mit  gleicher  Leichtigkeit  das  hohe  h.     Zu  der 
ausserordentlichen   Gesammt Wirkung   der   „Neunten*'   haben 
also  auch  die  vier  Gäste  redlich  ihren  Theil  beigetragen.  — 
Werfen  wir  einen  Rückblick  auf  die  Auswahl  und  die  Aus- 
führung des  während  der  nun   zu  Ende  gegangenen  Saison 
in  den  grossen  Concerten   des  Gewandhauses  Gebotenen,  so 
können  wir  mit  Genugthuung  constatiren,   dass   unsere   im 
Herbst  v.  J.  geäusserte   Honnung,   dass  die  Leipziger   Ge- 
wand hausconcerte    unter   Nikisch^   artistischer  Leitung   die 
erste  Stellung  unter  den  grossen  Concertinstituten ,   die   sie 
ehemals  einnahmen,   aber  nach  und  nach  eingebüsst  hätten, 
sich  bald  wieder  erringen  würden,   sich   schon  jetzt   erfüllt 
hat.    Das  Verdienst,   das  sich  die  hochgeehrt-e  Gewandhaus- 
concertdirection  mit  dem  Engagement  des  Hrn.  Nikisch  und 
ihrer  auch  der  Neuzeit  gebührend  Rechnung  tragenden  Pro- 

frammauüstellung  um  den  f£ür  das  hiesige  Musikleben  so  be- 
eutungsvoUen  Wandel  erworben  hat,  ist  gar  nicht  hoch 
genug  anzuerkennen  und  soll  auch  hier  nochmals  mit  allem 
Nachdruck  betont  werden. 

Am  24.  März  veranstaltete  der  Liszt-Verein  ein  Extra- 
concert  in  der  Alberthalle.  Ausführende  waren  die  verstärkte 
Capelle  des  134.  Infanterieregiments  unter  Leitung  des  Hrn. 
Hofcapellmeister  Carl  Gille  aus  Schwerin,  die  Opemsängerin 
Frl.  Gebhard  aus  Rostock  und  die  Pianisten  HH.  Arthur 
Friedheim  (Solist)  und  Schlotke  (Liederaccompagnist). 
Als  neue  Orchesterwerke  figurirten  die  symphonischen  Dich- 
tungen „Die  Ideale"  von  Liszt  und  „Vltava*'  von  Smetana 
undNicodö's  symphonischenVariationen,Compositionen,die  für 
Leipzig  zwar  nicht  den  Reiz  der  Neuheit  hatten,  aber  mit 
um  so  grösserem  Genuss  gehört  wurden,  als  ihre  Ausführnng 
durchweg  eine  ganz  trefitiiche  war.  Hr.  Gille  ist  nicht  blos 
zu  den  im  äusseren  Auftreten  sympathischesten,  sondern 
auch,  trot«  seines  in  weiteren  Kreisen  kaum  noch  Gekannten 
Namens,  zu  den  besten  Dirigenten  überhaupt  zu  zählen,  welche 
im  Liszt- Verein  gastirt  haben,  und  es  ist  ein  besonderes  Ver- 
dienst des  Vereinsvorsitzenden  Hrn.  Prof.  Martin  Krause, 
diesen   ausgezeichneten  Künstler  hier  eingeführt  zu  haben. 


Die    von    Hm.   Musikdirector    Jahrow    in    anormüdtiohem 
Eifer  und  streng  musikalischer  Disciplin  für  höhere  Aufgaben 
vorg^esohulte  Capelle  unserer  134er  hat  unter  der  sicneren, 
einsichts-   und   temperamentvollen  Führung  des  Hrn.  Gille 
Leistungen  geboten,  die  ihren  besten  früheren  Bethätigangen 
in  diesen  Concerten  in  Nichts  nachstanden  und  sich  namentlich 
rühmlich  von  dem  im  vorhergegangenen  Concert  unter  Hm. 
Strauss*  Lei tune Gebotenen  untersohieden.  Den  diesmaligenVor- 
trägen  der  Capelle  merkte  man  es  an,  dassHr.  Gille  in  den  Proben 
nicht  blos  auf  eine  zuverlässige  technische  Bewältigung  des 
Stoffes  hingewirkt,  sondern  bei  seinen  Leuten  auch  das  rich- 
tige Verständniss  für  deren  verschiedene  Aufgaben   zu  er- 
wecken verstanden  hatte,  und  ohne  iede  Ostentation,  ohne  jedes 
Coquettiren  mit  dem  Pablicum,  aber  um  so  intensiver  seine 
eigene  warme  Empfindung  auf  die  Ausführenden  übertragend, 
führte  derselbe  das  Orchester  am  Entscheidungsabend  selbst 
zu  rühmlichen  Siegen.    Sein  Directionstalent  feierte  trotzdem 
in  einem  weiteren  Werke  fast  noch  grössere  Triumphe:   in 
dem  von  Hm.  Arthur  Friedheim  componirten  und  in  der 
PrincipaJstimme  gespielten  Bdur-Clavierconcert.   Diese  Com- 
position  war  nicht  blos  der  Capelle  vollständig  neu,  sondern 
Kann  auch  als  eine  äusserst  harte  Nuss  für  ein  jedes  Orchester 
angesehen  werden.     Aber  auch  inhaltlich  steht  es  der  nicht 
mindere  Anforderungen   stellenden  Ciavierpartie  ebenbürtig 
gegenüber,  wenn  es  dieselbe  nicht  gar  in  eine  zweite  Position 
drängt.     Der  berühmte  Pianist  fusst  in  dieser  Comnosition 
mit  seinem  Empfinden  auf  durchaus  modernem  Boden  und 
scheut,  um  seinen  Intentionen  Ausdruck  zu  geben,  sogar  vor 
klanglichen  Grewaltsamkeiten  nicht  zurück.    Der  poetischen 
Idee,   die  ihn  angesichts  der  ganzen   Anlage  des   Werkes 
offenbar  geleitet  hat,  zu  Liebe  weist  er  dem  Ciavier,  so  enorm 
schwierige  virtuose  Probleme  demselben   auch  zugemuthet 
werden,   eine  mehr  nebensächliche  Stellung  an.    Das  Beste 
in   der  Empfindung   und   Stimmung  bietet  das  Concert  in 
seinen    beiden    Mitteltheilen ,    in   welchen    namentlich    eine 
Episode  in   Hmoll  mit  ganz  geheimnissvoll  wirkender  Be- 
gleitung der  Streichinstrumente  und  ein  fug^rter  Satz  her- 
vorragen, während  die  in  gedanklicher  Verbindung  stehenden 
Ecksätze  in   der  Hauptsache  mehr  auf  äusserliche  Effecte 
abzielen.     Ein  positiver  Mangel  der  Novität  ist  die  meistens 
zu   massige   Instrumentation,  der  aber  ja  leicht  abzuhelfen 
ist,   ohne  dass   damit  die  Intentionen  des  Componisten  ge- 
schädigt werden.  Bewies  Hr.  Friedheim  gleich  in  dem  eigenen 
Werke,   dass  er  während  seines   längeren  Aufenthaltes  in 
Amerika  Nichts  an  seiner  früheren,  von  uns  oft  bewunderten 
eminenten  pianistischen  Capacität  eingebüsst  hat,   so  gab  er 
sich   später  in   der   Ausführung  der  Liszt'schen  Phantasie 
über   Themen  aus  Beethoven^s  „Ruinen  von  Athen*',   sowie 
zweier  Etüden  und  der  als  Zugabe  gespendeten  6.  Ungarischen 
Rhapsodie  seines  grossen   Lehrers  auch  wieder  speciell  als 
Liszt-Spieler  allererster  Rangordnung  zu   erkennen.     Nach 
den  Carricaturen,  welche  kürzlich  Hr.  Stradal  von  Liszt'schen 
Compositionen  in  Leipzig  zu  geben  sich  erdreistete,   wirkte 
das  in  jedem  Betracht   meisterhafte  Spiel  Friedheim's   wie 
eine  wahre  Erlösung  von  den  NachwirJkungen  eines  wüsten 
Traumes.    Dass  Hr.  Friedheim  enthusiastich  gefeiert  wurde, 
war  die  ganz  natürliche  Folge  seiner  ausserordentlichen  Dar- 
bietungen.    Eines  sehr  ehrenden   Erfolges  hatte  sich  Frl. 
Gebhard   zu   erfreuen,  die  im  Vortrag  von  Elisabeth's  Be- 
grüssung  der  Halle  aus  „Tannhäuser^  von  Wagner  und  Liedern 
von   Liszt   und   Petri  ein  ausgibiges,   nur  leider  stark  zum 
Tremoliren  neigendes  Organ,  das  sie  im  piano  ganz  märchen- 
haft zu  behandeln  wusste,  und  ein  lebendiges  Empfindungs- 
und Ausdrucksvermögen  gewahren  Hess  imd  in  den  Liedern 
in    Hrn.   Schlotke    einen    feinfühligen   Clavierbegleiter   mit 
weichem  Anschlag  fand.    Der  Prachtflügel,  mit  dessen  Hilfe 
Hr.  Friedheim  seine  Triumphe  feierte,  entstammte  der  Hof- 
pianofortefabrik  von  Julius  Blüthner. 

Dass  der  Leipziger  Männerchor  unter  Leitung  des 
Hrn.  G.  Wohlgemuth  zu  den  besten  Männergesangvereinen 
unserer  Stadt  zählt,  und  zwar  dicht  neben  dem  Lehrer^G^sang- 
verein  rangirt,  Hess  sich  in  seinem  am  22.  März  in  der  Albert- 
halle gegebenen  Frühjahrsconcert  von  Neuem  erkennen. 
Das  Meisterstück  seiner  diesmaligen  Leistungen  war  trotz  des 
Sinkens  der  ursprünglichen  Tonhöhe  der  bis  ins  feinste 
Detail  ausgefeilte  und  abgeklärte  Vortrag  des  werthvollen 
a  capella-Chors  „Waldweben"  von  G.Weber.  Den  durchschla- 
gendsten Erfolg  jedoch  hatte  die  ausgezeichnete  Sängerschaar 
mitKoschat^s  humoristischem  „Der  sakrische Bass**,  in  welchem 
die  Bässe  des  Vereins  so  recht  ihren  Glanz  und  ihre  Kraft, 
sowie  ihre  stimmliche  Ueberlegenheit  den  anderen  Leipziger 
Männergesangvereinen  gegenüber  zeigen  konnten.  Das  Haupt- 


/ 


werk  des  Abends,  dem  ansser  den  gen.  Chören  noch  solche 
von  G.  Schaper,  H.  Schrader,  Silcher  und  S.  Schwartz.  sowie 
mit  Beifall  bedachte  Gesangsolovorträge  der  Frau  Gl&nzel 
und  des  Hm.  A.  Voigt  vorausgegangen  waren,  hatte  sich 
der  Verein  in  den  neulich  vom  Üniversitfttsgesan^verein 
-Arion*'  hier  zum  ersten  Mal  vorgeführten  „Balkanbildem*' 
mr  Mannerchor  und  Soli  mit  Orchester  von  E.  Kremser  auf- 
bewahrt. Das  Novum.  an  dessen  Ausführung  sich  die  beiden 
gen.  Solisten  und  die  Walther^sche  Militärcapelle  betheiligten, 
sprach  auch  bei  dieser  Gelegenheit  sehr  &;ut  an  und  bestä- 
tig die  günstigen  Berichte,  die  unser  Biatt  über  dasselbe 
schon  früher  gebracht  hat.  Eingeleitet  wurde  das  Concert 
mit  dem  von  Hm.  k.  Musikdirector  Walther  dirigirten 
„ParsiÜBkl"- Vorspiel  von  Wagner. 

Leipzig.  Einen  hohen  künstlerischen  Genuss  bot  Hr. 
Anton  Sistermans  mit  seinem  zweiten  Liederabend  im  — 
leider  nicht  stark  besetzten  —  Blauen  Saal  des  Krystall- 
palastes.  Bei  dem  stattlichen  Programm,  welches  drei  Lieder 
von  Schubert,  je  sieben  von  Schumann  und  Rückauf  und 
vier  Balladen  von  Loewe  umfasste,  war  es  keine  Kleinigkeit, 
stets  nur  das  Beste  in  Bezug  auf  Tong^bung  und  Vortrag 
zu  spenden^  was  um  so  höher  anzuschlagen  ist,  als  der  Sänger 
mit  einer  Indisposition  zu  kämpfen  hatte,  welche  ihn  schliess- 
lich zwansr,  die  vorletzte  Nummer  ausfallen  zu  lassen.  Die 
Auswahl  aer  Lieder  war  eine  äusserst  noble  und  interessante, 
wie  der  Beginn  mit  dem  herrlichen  Schubert'schen  „An  die 
Musik"  gleich  dem  Gtinzen  die  Signatur  gab.  Bei  den  Schu- 
mann*schen  Liedern  (aus  dem  „Liederkreis^  wollte  es  uns  aller- 
dings scheinen,  als  wenn  Compositionen  wie  die  ^ Mondnacht", 
obgleich  auch  noch  so  trefflich  vorgetragen,  wie  hier  —  so- 
dass der  Künstler  dasselbe  wiederholen  musste  — ,  ihrem 
ganzen  dufbigen  Charakter  nach  sich  nicht  für  eine  tiefe 
Männerstimme  eignen  wollten.  Mit  Freude  war  es  nur  zu 
begrüssen,  dass  Hr.  Sistermans  füi-  den  Comppnisten  Anton 
Kückauf  aus  Wien,  welcher  ihn  den  ganzen  Abend  über 
am  Flügel  vorzüglich  begleitete,  so  warm  eintrat.  Diese 
Lieder  waren  durchweg  so  eigenartie;  und  nobel  in  der  Er- 
findung, wie  wirkungsvoll,  dass  sie  oie  weiteste  Verbreitung 
verdienen.  Zum  Schönsten  unter  ihnen  zählen  wir  „Trau- 
liches Heim"  und  „Du  schaust  mich  an",  während  „Die 
Jungfrau  Schläft  in  der  Kammer^  wohl  das  charakteristischeste 
war.  Hr.  Bückauf  durfte  denn  auch  einen  grossen  Theil  des 
gespendeten  Beifalls  für  sich  in  Empfang  nehmen.   Aeusserst 

f  lücklich  traf  Hr.  Sistermans  den  Ton  in  den  Balladen  von 
roewe.  Es  war  einzig,  wie  „Die  Glocken  von  Speyer"  und 
„Heinrich  der  Vogler"  zur  Geltung  kamen;  auch  in  „Tom 
der  Reimer"  war  der  Vortrag  so  nerrlich,  dass  msui  über 
manche  Trivialitäten  dieser  Composition  ganz  hinweggetäuscht 
wurde.  Der  Künstler  fand  reichen  BeuaU  für  seine  sämmt- 
lichen  Gaben.  — n— . 

LeipzIfiT-  i^ie  Hauptprüfungen  am  k.  Conservatorium 
der  Musik  erreichten  heuer  die  Zahl  Zwölf.  Wir  sind  noch 
mit  den  fünf  letzten  im  Rückstand,  deren  Programmnummem 
wir  nachfolgend  registriren  und,  soweit  wir  sie  gehört  haben 
und  dieselben  nicht  von  Eleven  des  Hm.  Zwintscher  aus- 
geführt wurden,  mit  kurzen  kritischen  Bemerkungen  ver- 
sehen wollen.  r(o.  8.  Gmoll-Clavierconcert  von  Mendels- 
sohn =  Frl.  Agnes  Hardege  aus  Watertown  (Wis.).  Reci- 
tativ  und  Arie  „Ich  soll  ein  Glück  entbehren"  aus  „Figaro's 
Hochzeit"  von  Mozart  =  Hr.  Caspar  S.  Niesen  ans  Milwaukee. 
Gdur-Concertstück  für  Ciavier  von  Schumann  1=  Hr.  Georg 
Gumpert  aus  Leipzig.  DmoU-Violoncellconcert  von  Julius 
Klengel  =  Hr.  Otto  Ettelt  aus  Klein- Corbetha.  Esdur- 
Clavierconcert  von  Beethoven  =  Hr.  Curt  Fischer  aus 
Lennep.  (Am  Besuch  dieser  Prüfung  waren  wir  überhaupt 
verhindert.)  No.  9.  Fdur-Claviertrio  von  Gade  =  Frl.  Alice 
Stolpe  aus  Leipzig  und  HH.  Victor  Lichtenstein  aus 
St.  Louis  und  Walter  Schilling  aus  Bad  Elster:  Die  Aus- 
führung entsprach  billigen  Ansprüchen,  vor  Allem  hätte  sie 
geistig  belebter  sein  dürfen.  Arie  „An  jenem  Tag"  aus 
„Hans  Heiling"  von  Marschner  =  Hr.  Christian  Ulmann 
aus  Walk  (Livland):  Kräftige,  aber  noch  etwas  naturalistisch 
klingende  Stimme  und  Temperament  im  Vortrag  waren  die 
Hauptmerkmale  dieser  Leistung.  Italienisches  Concert  für 
Ciavier  von  S.  Bach  =  Frederik  Mu eller  aus  Gbilesburg 
(HL):  Eine  recht  solide  Technik  sprach  für  und  eine  etwas 
trockene  Auffassung  ge^n  den  Vortrag.  Gmoll-Violinconcert 
von  Bruch  ==  Frl.  Joane  L.  Barlet  aus  London:  Das  Stück 
war  für  die  innge  Dame  offenbar  zu  schwer,  und  die  Ausführung 
deshalb  nach  technischer  Seite  mehr  vom  Zufall,  als  von  sicherem 


199 


Können  abhängig,  <dqr   Vortrag  bot  kaum  mehr  als  Ange- 
lerntes, und  die  Tongebung  hatte  meistens  etwas  Unfreies, 
Gepresstes.    Duett  aus  den  „Puritanern"  von  Bellini  =  HH. 
Sally  Charasch  aus  Kowno  (Russland)  und  Arnold  Neme- 
nofi  aus  Moskau.     DmoU-Claviersonate  von  Beethoven  = 
Frl.  Louie  Miles  aus  Monte  Video  (Uruguay).   No.  10.  Finale 
aus  der  Gmoll-Orgelsonate  von  C.  Piutti  =  Hr.  Emil  Rödger 
aus  Unter^neus  (S.-A.):   Eine  in  jedem  Betracht  vorzügliche 
Reproduction  der  phantasie-  und  schwungvollen  Composition 
des  einheimischen  Künstlers,  zu  den  besten  Orgelvorträgen 
der   diesjährigen   Prüfungen    zählend.     Recitativ   und   Arie 
„Auf  starkem  Fittige"  aus  der  „Schöpfung"  von  Haydn  = 
Frl.  Martha  Geitner  aus  Leipzig:   In  der  Tongebung  stark 
flackernd,   in   der  Intonation   wenig   peinlich   und   im  Vor- 
trag mehr  geziert   als  empfunden,   hat  uns  diese  Nummer 
trotz  der  Klangfrische  und  der  schon  recht  hübschen  Volu- 
bilität   des   Organs   nur   mässi|^  Vergnügen    bereitet.     In 
einer  Opemvorstellung  des  Instituts  machte  FrL  Geitner  s.  Z. 
einen  viel  günstigeren  Eindruck.    F  moll-Clavierconcert  von 
Ch.  M.Widor  =  Hr.  Felix  Fox  aus  Boston:  Brachte  schon  das 
zum  Theil  ganz  interessante  Vortragsstück  als  Novität  eine 
willkommene   Abwechselung  in   die  Programme  dieser  Prü- 
fungen, so  lernte  man  aucn  in  dem  Spieler  einen  Pianisten 
mit   klarer  und   zuverlässiger   Technik   und    angemessenem 
Auffassungs-  und  Darstellungsvermögen  kennen,  bei  welchem 
das   Novum   gut  aufgehoben   war.    DmoU-Violoncellconcert 
von  A.  Piatti  =  Hr.  Wilhelm  Ebann  aus  Cincinnati:  Die  be- 
sonderen Schwierigkeiten   der  Composition   fanden  meistens 
eine   recht   sichere  Bewältigung,    und    der  Vortrag   zeug^ 
von   Geschmack,   nur  aber  hatte   man  wegen  der  geringen 
Ausgibigkeit  des  Tons  des  Künstlers  oder  seines  Instrumentes 
oft  Mühe,  die  Principalstimme  deutlich  zu  verfolgen.    Arie 
„Gerechter  Gott,   so   ists  entschieden   schon"   aus  „Rienzi" 
von   Richard   Wagner   =z   Frl.   Adele   Müller   aus   Erfurt: 
Im   Gegensatz   zu   Frl.  Geitner  hat  Frl.  Müller  ganz  grosse 
Fortschritte  in  dem  letzten  Studienjahre  gemacht.  Die  Stimme 
hat  an  Ausgeglichenheit  und  Volumen  ausserordentlich  ge- 
wonnen,  die   Declamation   ist  sinngemässer  geworden   und 
der  Vortrag   zeichnete  sich   durch   echt  dramatische  Verve 
aus,   sodass  man  seine  aufrichtige  Freude  an  dieser  Repro^ 
duction   haben    konnte   und   der  jungen  Dame   eine   schöne 
künstlerische   Zukunft  prognosticiren   darf.     D  moll-Clavier- 
concert von   Rubinstein   =   Frl.  Margarethe  Scfaaube   aus 
Leipzig :  Frl.  Schaube  bot  eine  technisch  vollständig  concert- 
reife  und  auch   psychisch  sehr  annehmbare  Leistung   dar, 
und  der  riesige  und  lang  andauernde  Beifall,  der  dieser  bril- 
lanten Cla vierthat  folgte,  war  vorauszusehen.    No.  II.  Gdur- 
Clavierconcert  von  Beethoven  =  Frl.  Alice  Everaerts  aus 
Brüssel:    Trotz   der  hübschen   Fertigkeit  und   Peinlichkeit, 
welche  die  junge  Dame  in  ihrem  Spiel  erkennen  Hess,   war 
die  Wirkung  nur   eine  geringe,   da  die  poetische  Seite  des 
Werkes  zu  kurz  kam.    Ocean-Arie  aus  „Ooeron"  von  Weber 
=  Frl.  Emmy  Schultz  aus  Basel:   In  der  Stimmkraft  Frl. 
Müller  noch  überlegen,  erwirkte  sich  Frl.  Schultz  durch  die 
starke   Leidenschaftlichkeit,   mit   welcher  sie  bei  der  Sache 
war,  denselben  grossen  Erfolg,  wie  als  Santuzza  gele^ntlich 
der  vorjährigen  Opemauffllhrungen   der  Anstalt.     Sie  wird 
als  dramatische  Säugerin  sicher  ihren  Weg  machen.    Violin- 
concert  von  Mendelssohn  =  Frl.  Anna  Kieckhoefer  aus 
Washington:  Von  den  drei  Schwestern  Kieckhoefer  scheint 
Frl.  Anna  das  meiste  Temperament  zu  besitzen;   aber  auch 
sonst   gelang  ihr   die  Reproduction   des  bekannten  Werkes 
recht  gut.   Recitativ  und  Arie  „So  ihr  mich  von  ganzem  Her- 
zen suchet"  aus  „Elias"  von  Mendelssohn  =  Hr.  Felix  Stein- 
beck  aus  Weissenfeis:  Der  junge  Mann  verfügt  über  hübsche 
natürliche,   aber   noch  der  rechten  Ausbildung  entbehrende 
stimmliche  Mittel  und  .singt  mit  frischem  Empfladen.    Hmoll- 
Violoncellconcert   von   Davidoff  :=    Hr.    Walter   Schilling 
aus   Bad   Elster:   Vornehmlich  durch  die  gute  musikalische 
Art   seiner   Darlegung   sympathisch    berührend,    hat   dieser 
Eleve   aber  auch   nach   Seiten   der  Technik  eine  so  schöne 
Glätte  und  Sicherheit  gezeigt,  dass  man  ihm  eine  besonders 

f;ute  Censur  geben  darf.  Weniger  gut  bestand  das  benützte 
nstrument.  Gmoll-Clavierconcert  von  Saint-Sa@ns  =  Frl. 
Marguerite  Bruel  aus  Genf:  Frl.  Bruel  hat  sich  ihrer  Auf- 
gabe nicht  nur  mit  glänzender  und  siegessicherer  Virtuosität 
und  reicher  Modulationsfähigkeit  des  Anschlags,  sondern 
auch  mit  heissblütigem  Empfinden  und,  wo  es  angebracht 
war,  mit  feiner  Grazie  entledigt  und  mit  ihrem  Vortrag  Eine 
der  besten  und  unmittelbarst  wirkenden  Clavierproductionen 
der  heurigen  Prüfungen  hingestellt.  No.  12.  Adur-Orgel- 
sonate    von    Mendelssohn    =    Hr.   William   Andrews   aus 


20Q 


St.  Thomas:  Auch  dieser  Schüler  verleugnete  die  ausgezeich- 
nete Schule  des  Hm.  Homeyer  nicht,  deren  Resultate  in  der 
sicheren  Beherrschung  des  Stoffes  üherall  zu  Tage  traten. 
0  moll  -  Clavierconcert  von  Beethoven  =  Frl.  Bernardine 
Kieckhoefer  aus  Washington:  Fleiss  und  gut  geleitetes 
Talent  sprachen,  ohne  nach  irgend  einer  Seite  hin  den  Ein- 
druck des  Ungewöhnlichen  zu  machen,  aus  dieser  pianisti- 
schen Kundgebung.  D  dur-Violinconcert  von  Tschai[kowskj 
=  Hr.  Ferdinand  Schäfer  aus  Wiesbaden:  Wenn  in  diesem 
Winter  die  violinistische  Ausbeute  in  den  Prüfungen  bisher 
quantitativ  und  qualitativ  weit  hinter  dem  von  früher  Ge- 
wohnten zurückstand,  so  glich  der  Vortrag  des  Hrn.  Schäfer 
diesen  Mangel  nach  Seiten  der  Beschaffenheit  glänzend  aus, 
ja  er  war  eine  Leistung,  wie  sie  angesichts  der  ausserordent- 
lich schwierigen  Aufgabe  in  Schülerprüfungen  überhaupt 
selten  zu  hören  sein  wird,  indem  eine  allen  technischen 
Problemen  sieghaft  gewachsene  Virtuosität,  in  allen  Lagen 
schöner  Ton,  musteniafte  Intonation  und  verständnissvoTles 
und  selbständiges  Eindringen  in  den  Geist  dieses  genialen 
Werkes  sich  in  ihr  zu  einem  bedeutsamen  Ganzen  verbanden. 
Was  uns  besonders  frappirt  hat,  war  in  den  ausschlaggeben- 
den Puncten  die  Unabhängigkeit  des  Hrn.  Schäfer  von  den 
HH.  Petschnikoff  und  Auer,  den  letzten  hier  zu  bewundem 
gewesenen  berühmten  Literpreten  dieser  s.  Z.  von  dem  un- 
vergesslichen  Brodsky  in  Leipzig  eingeführten  Composition. 
Es  braucht  kaum  versichert  zu  werden,  dass  Hr.  Schäfer 
wahre  Stürme  des  Beifalls  über  sich  ergehen  lassen  musste. 
Lieder  „Der  Wanderer**  und  „Der  Tod  und  das  Mädchen** 
von  Schubert  und  „Die  Grenadiere**  von  Schumann  =  Hr. 
Johann  Dam i an  aus  Balsa  (Siebenbürgen):  Hr.  Damian 
macht  mit  seiner  angenehmen  Stimme,  der  aber  der  rechte 
Basstimbre  fehlt,  und  seinem  intelligenten  Vortrag  eine  sehr 
gefUlige  Wirkung.  —  Wie  in  früheren  Jahren,  so  hat  sich 
auch  heuer  Hr.  Gapellmeister  Sitt  wiederum  die  höchsten 
Verdienste  um  die  treffliche  Ausführung  der  verschiedenen 
Accompagnements  des  Schülerorchesters  erworben.       F. 

Leipzig,  März.  Mit  ihren  Novitäten  scheint  unsere  Theater- 
direction  in  diesem  Jahre  recht  gründlich  Pech  zu  haben: 
von  dem  Fiasco,  das  Godard's  „Marketenderin**  im  Januar 
machte,  ist  den  Lesern  des  „Musikalischen  Wochenblattes** 
von  dem  Unterzeichneten  seinerzeit  bereits  Mittheilung  ge- 
worden, am  13.  d.  M.  ist  es  der  Oper  „Viel  Lärm  um 
Nichts**  von  Arpad  Doppler  nicht  viel  besser  gegangen; 
denn  wenn  man  die  beiden  Werke  strenggenommen  auch 
nicht  in  Einem  Athem  nennen  darf,  da  das  deutsche  die 
gänzlich  werthlose  französische  Farce  durch  gediegene  Arbeit 
und  solides  Gefüge  bedeutend  überragt,  überhaupt  auf  einer 
viel  höheren  Kunststufe  steht,  so  hat  inm  doch  kein  besseres 
Loos  geblüht,  als  der  „ Vivandiöre** :  nach  zwei  Aufführungen 
ist  es  auf  dem  berüchtigten  „Opernfriedhof**  begraben  wor- 
den und  wird  bei  uns  in  Leipzig  wohl  kaum  wieder  Auf- 
erstehung feiern.  Das  Buch  der  Oper  ist  nach  Shakespeare's 
gleichnamigem  Lustspiel  von  August  Harlacher  gearbeitet 
worden:  nicht  sehr  geschickt,  denn  es  gibt  dem  Componisten 
nur  sehr  selten  Gelegenheit,  sich  musikalisch  auszubreiten, 
und  hat  sich  nicht  zu  seinem  Vortheil  ziemlich  Viel  von  dem 
urwüchsigen  Shakespeare'schen  Humor  entgehen  lassen.  Die 
Musik  Doppler's  ist,  wie  bereits  oben  angedeutet,  solid  ge- 
arbeitet und  klingt  dank  der  meist  recht  geschickten  Instru- 
mentation ganz  gut;  einige  lyrische  Stellen  im  zweiten  Act 
schwingen  sich  sogar  zu  einer  gewissen  Wärme  der  Empfin- 
dung empor.  Damit  sind  aber  auch  die  eventuell  herauszu- 
schälenden Vorzüge  erschöpft,  denn  der  Doppler'schen  Musik 
fehlt  durchaus  Originalität  des  Ausdrucks  und  der  Melodik. 
Das  Schlimmste  an  ihr  ist,  dass  der  wirkliche  musikalische 
Lustspielton,  um  den  es  sich  doch  in  der  launigen  Shake- 
speare'schen  Komödie  handelt,  nie  getroffen  wurde:  das  ganze 
Werk  hinterlässt  auf  diese  Weise  den  Eindruck  vollkommener 
Stillosigkeit  —  Musik  und  Handlung  ergänzen  sich  gegen- 
seitig nicht.  Dass  die  Oper  nach  dem  Leipziger  Misserfolg 
noch  an  einer  anderen  Bühne  aufgeführt  werden  wird,  ist 
kaum  anzunehmen:  hoffentlich  hat  Hr.  Doppler  mit  einem 
zweiten  Werke  mehr  Glück!  Die  hiesige  Aufführung  war 
nicht  schlecht.  Mit  besonderer  Auszeichnung  sei  des  Hm. 
Demuth  gedacht,  der  den  Benedict  ganz  vorzüglich  reprä- 
sentirte  und  sang,  auch  die  HH.  Knüpf  er  als  Zeneto  und 
Marion  als  Boracchio  waren  recht  gut;  weniger  gefiel  Hr. 
Bucar  (Claudio),  auch  die  Damen  Dönges  (Hero)  und  Os- 
borne  (Beatrice)  hat  man  schon  Glänzenderes  leisten  gesehen. 
Die  Ensembles  waren  sicher,  Hr.  Capellmeister  Porst  hatte 
sich   der   Einstudirung   der  Oper   offenbar  mit  viel  Sorgfalt 


hingegeben,  auch  die  Begie  ihre  volle  Pflicht  gethan.  Das 
Publicum  war  nach  den  ersten  beiden  Acten  kühl,  nach  dem 
dritten  —  obgleich  dieser  musikalisch  der  schwächste  ist  — 
spendete  es  freundlichen  Beifall,  sodass  sich  auch  der  an- 
wesende Oomponist  auf  der  Bühne  zeigen  konnte. 

F.  E.  Pfau. 


Conoertumschau. 

Amsterdam.  Conc.  der  Liedertafel  „Euterpe**  (Aver- 
kamp) am  12.  Febr.:  Chöre  v.  M.  v.  Weinzierl  („Herbst- 
nachf*),  Koschat  („Verlassen**),  Gounod  („L'enclume**), 
Massenet  („Yillanelle**) ,  B.  Zweers  („Maskerdans**)  u.  A., 
Soloquartette  v.  B.  Damcke  („Benedictus**)  u.  Schumann, 
Solovorträge  des  Frl.  Averkamp  (Ges.,  „Waldharfen**  u.  „Som- 
merblumen** V.  Sommer,  „Yoor  mij  alleen**  u.  ^Li  't  donker** 
V.  A.  Averkamp  etc.)  u.  des  Hrn.  Ruinen  (Viol.,  2.  Conc. 
V.  Wieniawski  u.  Suite  v.  Vieuxtemps). 

Baden-Baden.  8.  Abonn.-Conc.  des  Hrn.  Werner  (Org.) : 
Choralsymph.  -J)urch  Nacht  zum  Licht**  f.  Org.,  Streichorch., 
Trompeten  u.  Pauken  v.  F.  Lux,  „Te,  Deum,  laudamus**  f. 
Streicnorch.  u.  Org.  v.  Sgambati,  Solo  vortrage  des  Frl. 
Sonntag  a.  Freiburg  i.  B.  (G^.)  u.  des  Hm.  Werner  (Prael. 
u.  Fuge  in  Adur  v.  S.  Bach  u.  Adagio  a.  der  1.  Sonate  v. 
Guilmant).  —  5.  Solistenconc.  des  Stadt.  Gurorch.  (Hein): 
Ouvert.  -  Phantasie  „Romeo  u.  Julie**  v.  Tschaikowsky, 
„Eine  Carnevalsscene**  f.  Orcb.  v.  A.  Bird,  „Bilder  aus  Osten** 
(f.  Orch.?)  V.  Schumann,  Ciavier  vortrage  des  Frl.  Osvrald 
(CmoU-Conc.  v.  Sa  int- Sa  ans  etc.).  (Das  6.,  irrthümlich  aber 
als  4.  bezeichnete  Solistenconcert  ist  in  No.  II  verzeichnet!) 
—  4.  £ammermusikabend:  Ciaviertrio  Op.  1,  No.  8,  v.  Beet- 
hoven, Trio  f.  Clav.,  Viol.  u.  Hörn  v.  Brahms,  Ciaviersoli 
V.  Liszt  („Dem  Andenken  Petöfi's**),  Chopin  u.  Mosz- 
kowski  („Etincelles**).  (Ausführende:  HH.  Pfeiffer  (Clav.), 
Blatzer,Sch mutzer  [Streicher]  u.  Wewerka  [Hom].)  —  6.  Symph.- 
Conc.  des  Stadt.  Curorch.  (Hein):  Symph.  phant  v.  Berlioz, 
Vorspiel  u.  „Isoldens  Liebestod**  a.  „Tristan  und  Isolde** 
V.  Wagner. 

Basel.  9.  Abonn.-Conc.  der  AUgem.  Musikgesellschaft  (Dr. 
Volkland):  Ddur-Svmph.  v.  Haydn,  Ddur-Suite  v.  S.  Bach, 
„Don  Juan**  v.  R.  Strauss,  „Euryanthe**-Ouvert.  v.  Weber, 
Gresangvorträge  des  Hrn.  Scheidemantel  a.  Dresden  (Monolog 
Hans  Sachsens  a.  den  „Meistersingern**  v.  B.  Wae^ner,  „Es 
blinkt  der  Thau**  v.  Rubinstein  etc.).  —  Am  5.  März  Auf- 
führ. V.  Schumann*s  „Faust**-Scenen  durch  den  Gesangverein 
(Dr.  Volkland)  unt.  Solist.  Mitwirk,  des  Frl.  Nathan  und  der 
Frau  Hahn  a.  Frankfurt  a.  M.  u.  der  HH.  Kaufmann  v.  hier, 
van  B.ooy  a.  Frankfurt  a.  M.  u.  Dressler  v.  hier. 

Boston.  Concerte  des  Boston  Symph.  Orch.  (Paur):  No.l4. 
FmoU-Phant.  f.  Orch.  v.  Schubert- Mottl,  „Tasso**  v.  Liszt, 
Vorspiel  zu  „Lohengrin**  v.  Wagner,  4. VioKnconc.  v.  Vieux- 
temps (Hr.  Marsick).  No.  15.  Symph.  pathöt.  v.  Tschai- 
kowsky, 1.  Orchestersuite  a.  „Jocelyn**  v.  Godard,  Solovor- 
trä^e  der  Frau  Rolla  (Ges.,  Arie  a.  „Samson  und  Dalila**  v. 
Samt-Saens)  und  des  Hm.  Marsick  (3.  Conc.  v.  Bruch). 
No.  16.  6.  Symph.  v.  Beethoven,  Orchesterphant.  „Mitter- 
nacht bei  Sedan"*  v.  H.  Zöllner,  „Till  EulenspiegePs  lustige 
Streiche**  f.  Orch.  v.  R.  Strauss,  Violinconc.  v.  M.  Mosz- 
kowski  (Hr.  Sauret). 

Brandenburg.  Conc.  des  Sängerpaares  Hildach  a.  Berlin 
am  27.  Febr.:  Duette  v.  C.  Götze  („Still  wie  die  Nacht**), 
Schumann  u.  E.  Hildach  („Abschied  der  Vögel**,  „Altdeut- 
scher Liebesreim**  u.  „Im  blühenden  Gerten**),  Soli  f.  Sopr. 
V.  Franz  („Das  Meer  hat  seine  Perlen**),  Beinecke  („Still, 
min  Hanne**),  Hildach  („Lenz**  u.  „Spatz  und  Spätzin**)  u.  A. 

Bremen.  Conc.  der  HH.  Nössler  (Org.),  Bromberger 
(Clav.)  u.  Skalitzky  (Viol.)  am  13.  Febr.:  DmoU-Clav.-VioUn- 
son.  V.  Gade,  Soli  f.  Org.  v.  S.  Bach  (Tocc.  u.  Fuge  in  DmoU) 
u.  Mendelssohn  (Emoll-Son.),  f.  Clav.  v.  Chopin  u.  f.  Viol. 
V.  Vieuxtemps  („Eöverie**)  u.  Hubay  (Czärdas).  —  CJonc. 
des  Männergesangver.  (Nössler)  am  16.  Febr.:  „Euryanthe**- 
Ouvert.  V.  Weber,  Männercböre  m.  Orch.  v.  Bruch  („Das 
Lied  vom  deutschen  Kaiser**),  B.  Becker  („Waldmorgen**, 
m.  Soli)  u.  S.  Engelsberg  („Im  Dunkeln**)  u.  a  cap.  v.  Ed. 
Nössler  („0  Welt,  du  bist  so  wunderschön**),  Eadecke 
(„Aus  der  Jugendzeit**)  u.  Pfeil  („Still  ruht  der  See**),  Solo- 
vorträge des  Frl.  Woltereck  a.  Hannover  (Ges.,  „Die  Allmacht** 
m.  Orch.  v.  Schubert- Grimm,  Volkslied  v.  F.  Glück,  „Früh- 
ling ist  da**  V.  Hildach,  „Jetzt  ist  er  hinaus**  v.  H.  Riedel, 
Wiegenlied  v.  Kauffmann,  „Merkt  euch  das**  v.  W.  Tau- 
bert  etc.)  u.  des  Hrn.  Scheinpflug  (Viol.).    — •    6.  Kammer- 


204 


musik  der  HH.  Bromberger  u.  Skalitzky  unt.  Mitwirk,  der 
HH.  Scheinpflug,  v.  Fossard  (Bratsche)  a.  Mühlfeld  a.  Mei- 
ningen (Clar.):  Terzette  f.  zwei  Violinen  n.  Bratsche  von 
Dvofä,k,  Clav.-Clarinettensonaten  in  Fmoll  u.  Esdur  y. 
Brahms. 

Büekeburg.  11.  Aufführ,  des  Oratorienver.  (Prof.  Sahla) 
unt.  Solist.  Mitwirk,  des  Frl.  Woltereck  u.  der  HH.  Meinecke 
u.  Brune  a.  Hannover:  Missa  „Aeterna  Christi  munera"  v. 
Palestrina,  Weihnachtsoratoriuni,  1.  u.  2.  Theil,  v.  S.  Bach- 
Franz,  Altarie  m.  oblig.  Viol.  (Hr.  Prof.  Sahla)  a.  der  Mat- 
thäus-Passion y.  S.  Bach. 

Cassel.  5.  Abonn.-Conc.  des  k.  Theaterorch.  (Treiber)  m. 
Schumann's  „Faust"-Scenen  unt.  Mit  wirk,  des  Orat.-Ver.,  des 
Lehrer-Qesangver.,  der  Frau  Biazzi-Förster,  der  Frls.  Feldeck, 
Braeunig  u.  Dierinayr  u.  der  HH.  Bartram,  Kietzmann,  Ju- 
gel,  Stjerna  u,  Eberle. 

Chemnitz.  Am  9.  Febr.  Aufführ.  v.  Haydn's  „Schöpfung" 
durch  die  Singakad.  u.  den  Kirchenchor  y.  St.  Jacobi  unt. 
Leit.  des  Hrn.  Schneider  n.  sollst.  Mitwirk,  des  Frl.  Plüdde- 
mann  a.  Breslau  u.  der  HH.  Tetzuer  u.  Eeichert  v.  hier. 

Christlania.  6.  Conc.  des  Musikver.  (Holter):  Ouvert.- 
Phant.  „ Romeo  und  Julie"  v.  Tscha'ikowsky,  Pr6L  a. 
„D61uge**  y.  Saint-Saöns,  „Die  erste  Walpurgisnacht"  v. 
Mendelssohn,  Arie  v.  Weber  (Hr.  Lammers). 

Dessau.  Musikauf  führ,  in  der  St.  Johanniskirche  am 
2.  März:  Kirch welh-Gantate  u.  Quart,  u.  Chor  „Schon  naht 
von  Engeln  gehoben"  a.  dem  „Weltgericht"  y.  F.  Schneider, 
Psalm  100  f.  Chor,  Basssolo,  Orch.  u.  Org.  y.  A.  Klughardt, 
Chor  „Aus  der  Tiefe  rufe  ich"  v.  E.  Thiele.  (Ausführende: 
Frau  Kiehr-Bineenheimer,  Frls.  Fitzau  u.  Schulze  u.  HH. 
Lampe,  v.  Milde  u.  Schoenlein  [Solisten],  Singakad.,  Hof- 
theaterchor u.  Hofcap.  unt.  Leit.  des  Hm.  Klughardt.) 

Dresden.  3.  Conc.  der  „Harmonie" :  „Prometheus"-Ouvert. 
y.  Beethoven,  Solovorträge  der  Frls.  Polscher  a.  Leipzig 
(Ges.,  »Das  Hindumädchen"  y.  Beinecke,  „Alte  Liebe"  v. 
Brahms,  Frühlingslied  v.  Umlauft,  Wiegenlied  v.  Har- 
than etc.)  u.  Wiborg  a.  Christiania  (6es.,  „Die  Antwort"  y. 
Böhm,  „Erstes  Begegnen"  u.  „Solvejg*8  Lied"  v.  Grieg  etc.) 
u.  des  Hm.  Serato  a.  Bologna  (Viol.,  Conc.y.  Wieniawski  etc.). 
—  Aschermittwochs-Conc.  im  Hoftheater  (Schuch  u.  Hagen): 
Symph.  path6t.  v,  Tschai  kowsky,  Solo  vortrage  der  Frau 
Wiltich  {Qrea.)  u.  des  Hm.  Prof,  Becker  a.  Frankfurt  a.  M. 
(Violonc,  Conc.  y.  Volkmann,  Elegie  v.  D.  van  Goens  u. 
Elfeutanz  v.  Popper). 

Düren.  Conc.  des  Instrumental ver.  (Hilgers)  am  1.  März: 
4.  Symph.  v.  Gade,  „Danse  macabre"  v.  Saint-Saöns,  Solo- 
vorträge der  Frls.  Schauseil  a.  Düsseldorf  (Ges.,  „Solvejg's 
Lied"  v.  Grieg,  „Vorabend"  v.  Cornelius,  „Feldeinsamkeit" 
y.  Brahms,  „Ouvre  tes  yeux  bleus"  v.  Massenet  etc.)  u. 
y.  den  Driesch  v.  hier  (Clav.,  Fis  moU-Conc.  v.  Hill  er). 

Eisenaeh.  6.  Conc.  des  Musikver.  (Prof.  Thureau)  m.  Hän- 
dePs  „Judas  Maccabäus"  unt.  sollst.  Mitw.  der  Frls.  Kühn  v.  hier 
u.  Brossmann  a.  Schleiz,  des  Hrn.  Trautermann  a.  Leipzig  u. 
eines  ungen.  Bassisten.  (Die  Aufführung  wird  als  eine  wür- 
dige und  erhebende  bezeichnet.  „Die  Chöre  klangen  voll 
und  edel  und  leisteten  durchweg  höchst  Lobenswerthes.  Die 
Klangschönheit  der  Stimmen  und  die  Machtfülle  in  der  Zu- 
sammenwirkung waren  oft  von  überwältigendem  Eindruck." 
Der  Dirigent  und  die  Solisten  finden  sämmtlich  lobende  An- 
erkennung.) 

Elberfeld.  3.  Kammermusikabend  der  HH.  Dr.  Haym 
V.  hier  (Clav.),  v.  Dameck,  Allner,  Forberg  u.  Schmidt  a.  Bar- 
men (Streicher):  Esdur-Clavierquart.  y.  A.  Dvof  4k,  Streich- 
quartette y.  Beethoven  (Op.  132)  u.  Mozart  (Gdur). 

Forst.  Am  3.  März  Aufführ.  v.  Schumann 's  „Das  Para- 
dies und  die  Peri"  durch  die  Vereinig,  zur  Pnege  geistl. 
Musik  (Scraback)  unt.  sollst.  Mitwirk,  der  Frls.  Eeimann  a. 
Berlin  u.  Thomas  a.  München  u.  der  HH.  Hintzelmann  a. 
Berlin  u.  Köchler  y.  hier. 

Frankfurt  a.  M.  9.  Sonntagsconc.  der  Museumsgesellschaft 
(Kogel)  unt.  sollst.  Mitwirk,  des  Frl.  Nathan,  der  Frau  Fleisch 
u.  der  HH.  van  der  Beeck  u.  van  Rooy  (Ges.)  u.  der  Frau 
Kwast  (Declam.):  9.  Symph.  v.  Beethoven,  Musik  zu  „Pre- 
ciosa"  V.  Weber  m.  verbind.  Text  v.  Vincke.  —  10.  Freitags- 
conc.  derselben  Gesellschaft:  1.  Symph.  v.  Beethoven,  Vor- 
spiel zum  2.  Aufzug  a.  „Guntram"  und  „Till  EulenspiegePs 
lustige  Streiche"  f.  Orch.  v.  R.  Strauss,  Solovorträge  der 
Frau  Strauss-de  Ahna  a.  München  (Ges.,  Cavatine  u.  Arie  a. 
„Die  Feen"  v.  R.  Wagner  und  „Heimliche  Aufforderung", 
„Traum  durch  die  Dämmerung"  u.  „Caecilie"  v.R.  Strauss) 
u.  des  Hrn.  Busoni  (Clav.,  Esdur-Conc.  v.  Rubinstein,  Prael. 
u.  Fuge  y.  Bach-Busoni  u.  „Erlkönig"  v.  Schubert-Liszt).  — 


7.  Kammermusikabend  derselben  Gesellschaft:  Quint.  f.  Clar. 
u.  Streichinstrumente  v.  Mozart,  EsmoU-Streichquartett  von 
Tschai  kowsky,  G  dur-Streichtrio  v.  Beethoven.  (Ausfüh- 
rende: HH.  Prof.  Heermann,  Bassermann,  Prof.  Naret  Koning 
u.  Prof.  Becker  [Streicher],  sowie  Mohler  [Clar.].) 

Freiburg  i.  B.  Symph.-Concerte  des  städt.  Orch.  (Starke) : 
No.  4.  Symphonien  v.  Mendelssohn  (No.  4)  u.  Schubert 
(HmoU),  „Coriolan"-Ouvert.  v.  Beethoven,  Vorträge  des  hol- 
länd.  Damenterzetts  der  Frls.  de  Jong  u.  Gen.  („Im  Früh- 
ling" v.  Bargiel,  „Kleine  Wassertropfen"  y.  Uath.  van 
Rennes,  „Ich  fuhr  dahin"  v.  Grimm,  Madrigal  v.  Fabri- 
cius,  „Lob  der  Musik"  v.  Kauffmann  etc.).  No.  5.  Eine 
Faust-Symphonie  v.  Liszt,  „Pariser  Carneval"  v.  Svendsen, 
2.  Ouvert.  zu  „Leonore"  v.  Beethoven,  Violin  vortrage  des 
Frl.  Bligh  a.  Dublin  (Amoll-Gonc.  v.  S.  Bach,  Suitensatz  v. 
Ries,  Romanze  v.  Svendsen  u.  Ungar.  Tanz  v.  Brahms- 
Joachim). 

Giessen.  5.  Conc.  des  Concertver.:  Vorträge  des  holländ. 
Damenterzetts  der  Frls.  de  Jong  u.  Gen.  m.  fast  denselben 
Gesängen  wie  oben  unter  Freiburg  i.  B.  u.  des  Pianisten 
Hrn.  Dr.  Neitzel  a.  Cöln  (Sonaten  Op.  81a  u.  53  v.  Beethoven, 
Fisdur-Noct.  v.  L.  Brassin,  Hmoll-Ballade  v.  Liszt  etc.). 

Goslar.  Am  31.  Jan.  Concertaufführ.  y.  Gluck's  „Or- 
pheus und  Eurydice"  durch  den  Gem.  Chor  unt.  sollst.  Mit- 
wirk, der  Frau  Honert  v.  hier,  des  Frl.  Woltereok  a.  Han- 
nover u.  einer  ungen.  Sopranistin. 

Gotha.  Vereinsconcerte  des  Musikver.:  No.  6.  Gesang* 
vortrage  des  Hrn.  Sistermans  a.  Frankfurt  a.  M.  („Alte  Liebe" 
u.  „0,  liebliche  Wangen"  y.  Brahms  etc.).  No.  7.  HmoU- 
Symph.  V.  Schubert,  „Oberon"-Ouvert.  v.  Weber,  Rhaps.  f. 
Orch.  y.  Raff,  Solovorträge  des  Frl.  Schmidt  a.  Frankfurt  a.M. 
(Ges.,  „Loreley"  v.  Liszt  etc.)  u.  des  Hm.  Lh6yinne  aus 
Moskau  (Clav.,  Esdur-Conc.  u.  As dur- Walzer  v.  Rubin- 
stein  etc.). 

Graz.  3.0rch.-Conc.  des  Steiermark.  Musikver.  (Degner): 
Ddur-Symph.  y.  Mozart,  Ouvert-Phant.  „Romeo  und  Julie" 
V,  Tschai  kowsky,  Clavier  vor  träge  des  Frl.  Kleeberg  a.  Paris 
(Intermezzo  Op.  118,  No.  2,  v.  Brahms,  GmoU-Barcarole  v. 
Rubinstein,  „Aeolus"  v.  Gernsheim  etc.). 

Güstrow.  2.  Conc.  des  Gesangver.  unt.  Mitwirkung  der 
Hofcap.  a.  Schwerin  unt.  Leit.  des  Hrn.  Gille  v.  ebendaher: 

8.  Symph.  v.  Beethoven,  „Parsifal"- Vorspiel  u.  „Tannhäuser" - 
Ouvert.  y.  Wagner,  „Die  erste  Walpurgisnacht"  v.  Mendels- 
sohn (Baritonsolo:  Hr.  Kahl  a.  Schwerin),  Schicksalslied  für 
Chor  u.  Orch.  v»  Brahms.  (Das  Concert  hat  einen  „nach 
Inhalt  und  Ausführung  gleich  seltenen  Kunstgenuss"  dar- 
geboten.) 

Halle  a.  S.  2.-4.  Kammermusik  der  HH.  Prill,  Rother, 
Unkenstein  u.  Wille  a.  Leipzig:  Cdur-Streichquint.  v.  Schu- 
bert (2.  Violonc:  Hr.  Kiesling  a.  Leipzig),  Streichquartette 
V.  Beethoven  (Op.  18,  No.  6),  Schubert  (Dmoll),  Mozart  (Dmoll), 
Smetana  („Aus  meinem  Leben"),  Haydn  (Edur)  u.  Schumann 
(AmoU),  Cmoll-Claviertrio  y.  Reinecke  (Clav.:  der  Comp.), 
JEs dur-Streichtrio  v.  Mozart.  —  4.  Winterconc.  der  Vereinigten 
Berggesellschaft  (Wiegert):  4.  Symph.  v.  Mendelssohn,  Ouy.  zu 
„Richard  III."  v.  VolKmann,  Solo  vortrage  des  Frl.  Ruegger 
a.  Brüssel  (Violonc,  l.Conc  v.  J.  de  Swert,  „Le  Cygne"  v. 
Saint-Saöns,  Taranteile  v.  Popper  etc.)  u.  des  Hrn.  v.  Krebs 
a.  Dessau  (Ges.,  „Es  stand  in  meinem  Hage"  u.  „und  wäre  ich 
ein  Königssohn"  v.  Klughardt,  „Es  blinkt  der  Thau"  v, 
Rubinstein  etc.). 

Heidelberg.  6.  Abonn.-Conc.  des  Bach- Ver.  (Prof.  Dr. 
Wolfrum)  unt.  Mitwirk,  der  Frau  Müller-Ronneburger  u.  des 
Frl.  Thomas  a.  Berlin,  der  HH.  Hormann  u.  Sistermans  a. 
Frankfurt  a.  M.  u.  des  Akad.  Gesangver.:  No.  4  der  Branden- 
burgischen Concerte  f.  concertirende  Viol.,  zwei  concertirende 
Flöten  u.  Orch.  v.  S.  Bach-Mottl,  Missa  solemnis  y.  Beethoven. 

Jena.  6.  Akad.  Conc.  (Prof.  Dr.  Naumann):  1.  Symph. 
V.  Beethoven,  „Wasserträger" -Ouvert.  v.  Cherubini,  Nor  weg. 
Volksmelodie,  f.  Streichorch.  v.  Svendsen,  Sylphentanz  f. 
do.  (?)  V.  Berlioz,  Violin  vortrage  des  Hrn.  Petschnikoff  a. 
Moskau  (Conc.  v.  Mendelssohn,  SSrSn.  m61anc.  v.  Tschai- 
kowsky  u.  „Havanaise"  v.  Saint-Saöns). 

Kiel.  2.  Conc.  des  St.  Nicolai-Chors  (Forst) :  C^m.  Chöre 
V.  A.  E.  Grell  („Frohlocket,  ihr  Völker  der  Erde"),  Hasler, 
Bortniansky,  Mendelssohn,  C.  Malan  („Harre,  meine  Seele"), 
E.  Köllner  (Abendlied)  u.  E.  F.  Richter  („Wer  ein  Herz 
treu  eigen  hält"),  Männerchöre  v.  Kalliwoda  („Das  deutsche 
Lied")  u.  H.  Schrader  („Waldesrauschen"),  Solovorträge  der 
HH.  Kuhlgatz  (Ges.,  „Des  Sängers  Fluch"  v.  C.  Kreutzer  u. 
zwei  Balladen  v.  Loewe)  u.  Kleinsang  (Viol.,  And.  a.  dem 
1.  Conc.  v.  Bruch  etc.). 


202 


Kronstadt  i.  S.  Concerte  der  Philharm.  Gesellschaft 
(Brandner):  6.  Dec.  Hmoll-Symph.  v.  Schubert,  Vorspiel 
za  „Hansel  und  Gretel''  v.  Humperdinck,  Reitermarsen  v. 
Schubert -Liszt,  A  moU  - Violinconc.  v.  Vieuxtemps  (Hr. 
Krause).  4.  März.  Ddur-Sympb.  v.  Haydn,  Ouvert.  zu  „Donna 
Diana"  v.  E.  N.  v.  Bezniöek,  8.  Seren,  f.  Streichorch  v. 
Yolkmann  (oblig.  Violonc:  Hr.  Klein),  Amoll-Violoncell- 
conc.  V.  Saint-Sadns  (Hr.  Klein). 

Leipzig*  Frühjahrsconc.  des  Leipziger  Männercbors 
(Wohlgcmuth)  unt.  Mitwirk,  der  Frau  Glänzel  u.  des  Hm. 
Voigt  (Ges.),  sowie  der  Cap.  des  107.  Inf.-Eeg.  (Walther)  am 
22.  M&rz:  „Parsifal'*- Vorspiel  v.  Wagner,  „Balkanbilder"  f. 
Mftnnerchor  u.  Soli  m.  Orch.  v.  E.  fremser,  Männerchöre 
V.  G.  Seh  aper  („Deutschland  über  Alles",  m.  Orch.),  H. 
Schrader  (JBs  haben  zwei  Blümlein  geblühet"),  G.Hirsch 
(„Wenn  nur  der  Rhein  nicht  war"),  G.  weher  („Wald weben"), 
Silcher,  Koschat  („Der  sakrische  Bass")  u.  S.  Schwartz 
(„Ja,  schön  ist  mein  Schatz  nicht"),  Gesangsoli  v.  Loewe, 
Hof  mann  („Sehnsucht"),  W.  Berger  („Ach,  wer  das  doch 
könnte"),  Schubert,  A.  v.  Fielitz  („Bitte")  u.  Sucher  („Lie- 
besglück"). —  Extraconc.  des  Liszt-Ver.  (Gille  a.  Schwerin) 
am  24.  März:  „Die  Ideale"  v.  Liszt,  „Vltava"  v.  Smetana, 
symph.  Variat.  f.  Orch.  v.  Nicod6,  Solo  vortrage  des  Frl. 
Gebnard  a.  Rostock  (Ges.,  „Dich,  theure  Halle"  a.  „Tann- 
häuser" V.  Wagner,    „Wie  singt   die  Lerche  so  schön"  u. 


V. 


„Wo  weilt  er"  v.  Liszt  u.  „Schlafe  nur  ein,  mein  Kind"  t. 
Fe  tri)  u.  des  Hrn.  Friedheim  (Clav.,  Bdur-Conc.  eig.  Comp., 
Phant.  üb.  Themen  a.  Beethoven's  „Ruinen  von  Athen"  m. 
Orch.,  sowie  zwei  Etüden  u.  6.  Ungar.  Rhaps.  v.  Liszt  u. 
Walzer  v.  Chopin).     (Orch.:  die  Cap.  des  134.  Infant.-Reg.) 

Lübeck.  3.  Kammermusikabend  des  Frl.  Herrmann  unt. 
Mitwirk,  der  HH.  Prof.  Barth  a.  Hamburg  (Viol.)  und  Prof. 
Becker  a.  Frankfurt  a.  M.  (Violonc):  Ciaviertrios  v.  Brahms 
(Cdur)  u.  Beethoven  (Op.  70,  No.  2),  Cantabile  f.  Violonc.  v. 
Cui  n.  a.  Soli. 

Lüneburg.  1 .  u.  2.  Kammermusikabend  der  HH.  Kopecky, 
John,  Brandt  u.  Wellenkamp  a.  Hamburg  unt.  MitwirK.  des 
Hrn.  Uellner (Clav.):  Ciavierquart,  v.  Schumann,  Streichquar- 
tette V.  Schubert  (Esdur),  Haydn  (Gmoll)u.  Smetana  („Aus 
meinem  Leben"),  Edur-Claviertrio  v.  Meyer-Olbersleben, 
Seren.  Op.  8  v.  Beethoven. 

Meiningen.  Abonn. -Concerte  der  Hof capelle  (Steinbaoh): 
No.  2.  2.  ^mph.  v.  Beethoven,  Eine  Faust-Ouvert.  v.  Wag- 
ner, Orchesterballade  „Des  Sängers  Fluch"  v.  H.  v.  Bülow, 
Violinvorträge  des  Hrn.  Petschnikofi*  (Conc.  v\T schal  kows- 
ky  u.  Chaconne  v.  S.  Bach).  No.  3  unt.  Mitwirk,  des  Teno- 
risten Hrn.  Zeller  a.  Weimar.  Eine  Faust-Symph.  v.  Liszt, 
Ouvert.  zur  Oper  „Die  verkaufte  Braut"  v.  Smetana,  Vor- 
spiel zum  2.  Aufzug  a.  „Ingwelde"  v.  Schillings,  Schluss- 
scene  a.  „Guntram"  v.  R.  Strauss,  „Am  stillen  Herd"  aus 
den  „Meistersingern"  v.  Wagner. 

Merseburg.  32.  Künstlerconc.  m.  Solovorträgen  des  Frl. 
Heynsen  a.  Berlin  (Ges.,  „Auf  dem  Kirchhof"  u.  „Liebestreu" 
v.  Brahms,  „Loreley"  v.  Bungert,  „Curiose  Frage"  von 
Reinecke,  „Zum  Abschied"  v.  R.  Bück,  „Lenz"  v.  Hil- 
dach  etc.)  u.  des  Hm.  Petschnikoff  a.  Moskau  (Viol.,  DmoU- 
Conc.  V.  Wieniawski,  Chaconne  v.  S.  Bach  u.  „Cygne"  u. 
„Havanaise"  v.  Saint-Saöns).  —  Abendunterhalt,  des  Ge- 
sangver.  (Schumann)  am  13.  Febr.:  Chöre  m.  Clav.  v.  Brahms 
(Schicksalslied)  u.  Bruch  („Das  Lied  vom  deutschen  Kaiser") 
u.  a  cap.  V.  Haydn  u.  Franz  („Es  ist  ein  Schnee  gefallen" 
u.  „Morgen  Wanderung"),  Lieder  f.  drei  Frauenstimmen  m.  Clav. 
V.  N.  V.  Wilm  („Am  Abend"),  W.  Berger  („Ein  kleines 
Lied")  u.  R.Kahn  („Sag  an,  o  lieber  Vogel  mein"),  Ciavier- 
vorträge des  Hrn.  Zwintscher  jun.  a.  Leipzig  (Son.  appass. 
V.  Beethoven,  Fmoll-Etude  u.  6.  Ungar.  Rhaps.  v.  Liszt  etc.). 

Minden.  Conc.  der  Sängerin  Frau  Schmidt-Köhne  a. 
Berlin  u.  des  Pianisten  Hrn.  Lutter  a.  Hannover  am  29.  Jan. 
m.  Soli  f.  Ges.  v.  Schubert,  Schumann  („Frauenliebe  und 
-Leben"),  Brahms  („Feldeinsamkeit"),  Moszkowski  (Schlaf- 
lied), B.  Sahla  („Eine  hab  ich  singen  hören"),  Grieg  („Sol- 
vejg's  Lied"),  Franz  („Sterne  mit  den  goldnen  Füsschen"), 
Liszt  (Pastorale),  Sommer  („Ganz  leise")  u.  Henschel 
(„Spring")  u.  f.  Clav.  v.  Schumaun  („Papillons"),  Grieg 
(„Norwegischer  Brautzug  im  Vorüberziehen"),  Liszt  (12.  Ungar. 
Rhaps.)  u.  A. 

Monaeo.  Concerts  class.:  No.  13.  Symph.  „La  Reine" 
v.  Haydn,  „Li  den  Bergen"  v.  J.  Seim  er,  „Walkürenritt" 
V.  Wagner,  Irrlichtertanz  v.  Berlioz,  Cla  vi  er  vortrage  des 
Frl.  Ghaleotti  (Gmoll-Conc.  v.  Saint-Saöns  etc.).  No.  14. 
Reformationssymph.  v.  Mendelssohn,  „Carneval  in  Paris" 
V.  Svendsen,  Festouvert.  v.  Lassen,  Trauermarsch  a.  der 


„Götterdämmerung"  v.  Wagner,  „Solvejg's  Lied"  f.  Ströich- 
orch.  V.  Grieg. 

Moskau,  Philharm.  Concerte  (Svendsen  a.  Gopenhagen) : 
24.  Febr.  Ddur-Symph.,  „Zorahayda**  u.  „Carneval  in  Paris** 
V.  Svendsen,  Nor  weg.  Volkslied,  f.  Streichorch.  v.  Svönd- 
sen,  Ciaviervorträge  der  Frau  Jukelson  a.  Odessa  (Adur- 
Conc.  V.  Liszt,  „Meditation"  v.  Tscha'ikowsky  etc.). 
2.  März.  6.  Symph.  v.  Beethoven ,  „Tannhäuser" -Ouvert.  v. 
Wagner,  3.  Norweg.  Rhaps.  v.  Svendsen,  And.  cant.  f. 
Streichorch.  v.  Tscha'ikowsky,  Ciaviervorträge  des  Hm. 
Staub  (4.  Conc.  v.  Saint- Saöns  etc.). 

Nürnberg.  2.  Conc.  des  Philharm.  Ver.  (Carl):  8.  Symph. 
V.  Beethoven,  Ouvertüren  v.  E.  N.  v.  Rezni&ek  („Donna 
Diana")  u.  Volkmann  („Richard  HL"),  Huldignngsmarsch 
V.Wagner,  Gesangyorträge  der  Frau  Sanderson  („Die  grünen 


Blätter||^  v.  Ph.  v.  Eulenburg,  „Ach,  wer  das  doch  könnte' 

lied  V.  M( 
lied  V.  Brahms  etc.). 


V.  W.  Berger,  Schlaflied  v.  Moszkowski,  Altrhein. Volks- 


Oldenburg.  Conc.  des  St.  Lamberti-Kirchenchors  (Kuhl- 
mann) am  29.  Febr.:  Chöre  v.  Palestrina,  Gallus,  Vittoria, 
S.  Bach,  Jomelli  u.  Mendelssohn,  sowie  »Alta  trinitä  beata",' 
Gesang  vortrage  des  Frl.  Beck  a.  Frankmrt  a.  M.  („Liebster 
Herr  Jesu"  u.  „Todessehnsucht"  v.  S.  Bach  etc.),  Trauer- 
marsch f.  Org.  V.  Rhein  berger. 

Plettenberg.  Conc  des  gem.  Chors  (Rokicki  a.  Altena) 
am  18.  Jan.:  „Don  Juan"-Ouvert.  v.  Mozart,  „Rheinmorgen" 
f.  Chor  u.  Orch.  v.  A.  Dietrich,  „Loreley"-Finale  v.  Men- 
delssohn, Vocalduette  v.  Mendelssohn  u.  Rubinstein  („Wan- 
derers Nachtlied"),  Gesangsoli  v.  Wagner  (Elsa's  Ermah- 
nung an  Ortrud  a.  „Lohengrin"),  R.  Strauss  („Ständchen"), 
Ad.  Jensen  („Murmelndes  Lüftchen"),  Brahms  („Junges 
Lied"),  Hildach  („Zieh  mit  mir  hinaas"  u.  „Der  Spielmann"), 
Zarzycki  („Zwischen  uns  ist  Nichts  geschehen'O  Q-  Hum- 
perdinck  (Lied  des  Sandmännchen  a.  „Hansel  und  Gretel"). 

Quedlinburgr.  Am  1.  März  Aufführ.  v.  HändePs  „Mes^ 
Sias"  durch  den  Allgem.  G^sangver.  (Reinbrecht)  unt.  solist. 
Mitwirk,  der  Frls.  Brämer  a.  Serlin  u.  Brandes  u.  der  HH. 
Hintzelmann  u.  Severin  a.  Berlin. 

Remseheld.  3.  Abonn.-Conc.  der  Ooncertgesellschaft  m. 
Vorträgen  des  holländ.  Damenterzetts  der  Frls.  de  Jong  u. 
Gen.  (m.  bekanntem  Programm)  u.  der  Pianistin  Frl.  Thol- 
fuss  a.  Cöln  (Son.  Op.  67  v.  Beethoven ,  „Perpetuum  mobile^ 
V.  Seiss,  Barcarole  v.  Rubinstein,  Galopp  v.  E.  Sauer  etc.). 

Saargemttnd.  Conc.  des  Gesangver.  f.  gem.  Chor  v. 
hier  u.  des  Caecilien-Ver.  a.  Zweibrücken  unt.  Leit.  des  Hrn. 
Gehlen  u.  solist.  Mitwirk,  des  Frl.  Schmidt  a.  Frankfurt  a.  M.  u. 
des  Hm.  Keller  a.  Ludwigshafen  am  1.  März:  „Athalia"- 
Ouvert.  V.  Mendelssohn,  Ein  deutsches  Requiem  v.  Brahms, 
Sopranarie  m.  oblig.  Fl.  (Hr.  Beck  a.  Carlsruhe)  a.  „L'Alle^o 
ed  il  Pensieroso"  v.  Händel. 

Schwelm.  3.  Kammermusikabend:  Ciaviertrios  v.  G«de 
(Fdur)  u.  Mendelssohn  (Dmoll),  Lieder  v.  Brahms  („Von 
ewiger  Liebe"  u.  „Feldeinsamkeit"),  Harthan  (Wiegenlied), 
Cornelius  („Vorabend"  u.  „Erwachen"  a.  den  Brautliedern) 
u.  Rubin  stein  („Neue  Liebe").  (Ausführende:  Frl.  Junkers 
a.  Düsseldorf  [Ges.]  u.  HH.  Seipt  v.  hier  [Clav.],  v.  Dameck 
u.  Schmidt  a.  Barmen  [Streicher].) 

Stuttgart.  Conc.  des  Ver.  f.  class.  Kirchenmusik  (Prof. 
de  Lange)  unt.  Mitwirk,  der  Frau  Heurung,  des  Frl.  Gerok 
u.  der  HH.  Weiss,  Schätzle,  Buess,  Fauth  u.  Lang  am 
20.  Febr.:  Missa  Papae  Marcelli  v.  Palestrina,  Chöre  v.  Goü- 
dimel  („Wie  nach  einem  Wasserquelle"),  H.  Schütz  („Ich 
hab  mein  Sach"),  Brahms  („Warum  ist  das  Licht  gegeben 
den  Mühseligen")  u.  Händel  (Schlusschor  a.  „Josua"),  £>li  f. 
Ges.  V.  Händel  u.  f.  Org.  v.  Frescobaldi  (Fage)  u.  S.  Bach 
(Phant.  u.  Fuge  in  CmoU).  —  151.  Aufführ,  des  Orchester  ver. 
(Prof.  de  Lange):  2.  Symph.  v.  Brahms,  „Michel  Angelo"- 
Ouvert.  V.  Gade,  Solo  vortrage  des  Frl.  ßlattmacher  {Ges., 
Arie  v.  Saint-Saöns,  „Nachtgefühl"  v.  S.  de  Lange  etc.) 
u.  des  Hrn.  Prof.  Wien  (Viol.,  Amoll-Conc.  v.  Viotti,  Schwed. 
Tanz  V.  Mnller-Berghaus  etc.). 

Weilburg.  Am  1.  März  Aufführ.  v.  HändePs  „Messias" 
durch  den  Gesangver.  „Paulus"  (Dr.  Guadlach)  unt.  Mitwirk, 
der  Frau  Baiser -Landmann  a.  Hanau,  des  Frl.  Hoffmann 
a.  Wiesbaden  u.  der  HH.  Dr.  Reiss  a.  Herborn  u.  Wassmuth 
a.  Hanau,  sowie  des  „Singkranz"  a.  Diez  u.  der  Cap.  des 
116.  Inf.-Reg.  a.  Giessen. 

Zürich.  Conc.  f.  die  Hilfs-  und  Pensionscasse  des  Ton- 
halle-Orch.  (Dr.  Hegar):  „Tod  und  Verklärung"  v.  R.  Strauss, 
Festouvert.  v.  F.  Hegar,  „Liebeslieder" -Walzer  f.  vier  Sing- 
stimmen u.  Clav,  zu  vier  Händen  v.  Brahms  (Frls.  Rüsche  u. 
Hegar  u.  HH.  Jakob   u.   Furrer),   Ciavier  vortrage  des   Hm. 


1 


203 


Staub  a.  Paris  (4.  Conc.  v.  Saint-Sa^ns,  Bhaps.  v.  Brabms, 
„Gampanella*'  v.  Liszt  etc.). 

VtraUtte  PrQgramm€t  sowie  Programme  ohne  Angabe  von  Ort  nnd 
Datum  müssen  vollständig  unbeachtet  bleiben! 


Engagements  und  GKste  in  Oper  und  Conoert. 

Frankfurt  a.  H.  Im  2.  AbonnemeDtconcert  des  Sängerchors 
des  Lehrer  Vereins  feierte  Hr.  Concertmeister  Prill  aus  Leipzig 
mit  seinen  meisterhaften  Violin vortragen  glänzende  Triumphe. 
Sein  Spiel  zeichnet  sich  sowohl  durch  blendende  Technik  und 
grossen  Ton,  wie   schwung-  und  seelenvollen  Vortrag  aus. 

—  Hamburg.  Das  brutale,  durchaus  unkünstlerische  Gla vier- 
spiel, das  der  Wiener  Clavierathlet  Hr.  Stradal  in  einem 
eigenen  Concert  verübte,  liat  hier  ebenfalls  allgemeine  In- 
dignation hervorgerufen.  Doch  wir  wollen  dem  ständigen 
Hrn.  Referenten  dieses  Blattes  nicht  vorgreifen!  —  Hirsch- 
berg» In  der  neulichen  Auffuhrung  von  Schumann^s  „Das 
Paradies  und  die  Peri^  durch  den  Chorgesangverein  wirkten 
als  auswärtige  Solisten  Frau  Schmidt-Köhne  aus  Berlin 
(Sopran)  und  Hr.  Trautermann  aus  Leipzig  (Tenor)  mit 
una  erquickten  mit  ihrem  Oesange  unser  Publicum.  Der 
Letztere  machte  sich  um  das  Concert  ausserdem  noch  dadurch 
verdient,  dass  er  die  beiden  grösseren  Soli  des  am  Erscheinen 
verhinderten  Solobassisten  übernahm  und  trefflich  ausführte. 

—  Königsberg  I.  Pr.  In  unserem  Stadt theater  gastirt  mit 
grossem  Erfolg  der  Baritonist  Hr.  Fumagalli.  Derselbe  ist 
nicht  blos  ein  trefflicher  Sänger,  sondern  auch  ein  vorzüg- 
licher Darsteller.  —  London.  Hr.  Moriz  Bösen thal,  der 
hier  seinen  Rivalen  Paderewski  feist  aus  dem  Sattel  gehoben 
hat,  wird  im  Mai  nach  London  zurückgehen,  um  eine  Serie 
historischer  (Doncerte  zu  geben.  —  Nürnberg.  Das  letzte 
Museumsconcert  statteten  Frl.  Busjäger  aus  Bremen,  Frau 
Erdmannsdörfer-Fichtner  aus  München  und  Hr.  Arno 
Hilf  aus  Leipzig  mit  ihren  Vorträgen  aus.  Frau  Erdmanns- 
dörfer-Fichtner  ist,  seitdem  wir  sie  nicht  hörten,  womöglich 
an  künstlerischer  Bedeutung  noch  gewachsen;  jedenfalls  ist 
sie  eine  Pianistin  ersten  Banges,  in  technischer,  wie  gei- 
stiger Hinsicht.  Ihr  gleich wertn ig,  ein  künstlerischer  Typus 
von.  scharfer  Präguns^,  ist  der  Leipziger  Yiolinmeister.  Es 
war  ein  auserlesener  Uenuss,  den  Ensemble-  und  Solonuromem 
dieser  beiden  Auserwählten  zu  lauschen.  —  Nordhausen.  Die 
am  24.  März  unter  Dr.  Nowak*s  Leitung  aufgeführten  Chor- 
werke von  Brahms,  Grieg  und  Gade  erzielten  dank  der  vor- 
trefflichen Solisten:  des  Frl.  Sperline  aus  Leipzig  und  des 
Hrn.  Severin  aus  Berlin  eine  volle  Wirkung.  In  weiteren 
drei  Solonummern  konnten  die  Genannten  ihre  herrlichen 
Stimmmittel  entfalten  und  ihre  tüchtige  Schule  darthun.  Die 
Chöre  kamen  gut  heraus  und  gelangten  besonders  im  gewal- 
tigen „Triumphliede"  des  grossen  Meisters  zu  pacRender 
Wirkung.  —  Wien.  Von  den  auswärtigen  Künstlern,  welche 
in  letzter  Zeit  eigene  Concerte  hier  veranstalteten,  haben 
vor  Allem  die  HH.  Baritonist  Messchaert  und  Pianist 
Röntgen  aus  Amsterdam  tiefgehende,  nachhaltige  Wirkun- 
gen mit  ihren  Vorträgen  erzielt. 

Kirchenmusik. 

Leipzig.  Thomaskirche:  28.  März.  „Tristis  est  anima 
mea'^  v.  Kuhnau.  „Brich  entzwei,  mein  armes  Herze"  von 
S.  Bach.  „Fürwahr,  er  trug  unsere  Krankheit**  v.  O.  Wer- 
mann. 

Chemnitz.  St.  Jacobikirche:  2.  Febr.  „Wenn  ich  ihn 
nur  habe"  v.  W.  Stade.  9,  Febr.  „Gott,  du  bist  gross"  von 
B.  Dietrich.  16.  Febr.  „Wie  lieblich  sind  deine  Wohnungen" 
V.  Brahms.  23.  Febr.  „Herr,  ich  baue  auf  dich"  v.  Th. 
Schneider.  1.  März.  „Herr,  bleibe  bei  uns"  v.  S.  Bach.  — 
St.  Johanniskirche:  2.  Febr.  „Schönster  Herr  Jesu"  v.  Th. 
Schneider.  16.  Febr.  „Vater  unser"  v.  Rink.  I.März.  „Wenn 
ich  rufe  zu  dir"  von  Merkel.  —  St.  Paulikirche:  2.  Febr. 
„Wenn  ich  ihn  nur  habe"  v.  W.  Stade.  9.  Febr.  Morgen- 
fied  „Werde  munter,  Harmonie"  v.  S.  Bach.  16.  Febr.  „Wer 
unter  dem  Schirm  des  Höchsten  sitzet"  v.  M.  Hauptmann. 
23.  Febr.  „Ich  will  dich  lieben",  geistl.  Lied  von  H.  Riegel. 

1.  März.    Arie  „Erbarme  dich"  v.  S.Bach.  — St.  Petrikirche: 

2.  Febr.  „Ein  Herz  das  kenn  und  weiss  ich"  v.  A.  Becker. 
9.  Febr.  „Ich  lasse  dich  nicht"  v.  J.  Chr.  Bach.  16.  Febr. 
„Du  bist  Drei  in  Ewigkeit"  v.  Jansen.  23.  Febr.  „Adora- 
mus  te"  a.  dem  16.  Jahrh.  (v.?).  1.  März.  „Agnus  Dei"  von 
Ij.  Ha5<se.  —  St.  Marcuskirche:  2.  Febr.    „Adoramus  te"  von 


Palestrina.  9.  Febr.  „Ifebe  deine  Augen  auf"  v.  Mendels- 
sohn. 16.  Febr.  „Kommt,  lasst  uns  anbeten"  v.  Hauptmann. 
23.  Febr.  „So  gehst  du  nun,  mein  Jesu,  hin"  v.  Bach-Franz. 
1.  März.  „Herr,  zu  dir  will  ich  mich  wenden"  v.  Mendels- 
sohn.—St.  Michaelkirche:  23.  Febr.  „Adoramus"  v,  Palestrina. 
1.  März.  „O  Jesu  Christ"  v.  V.  Schurig.  —  Schlosskirche: 
1.  März.    „Ave  verum"  v.  Mozart 

OpernauffUhrungen. 

Februar. 

Ba4en-Baden.  Grossherzogl.  Hoftheater:  5.  Fra  Diavolo. 
19.  Wilhelm  Teil. 

Budapest.  K.  Ungar.  Opernhaus:  I.  Robert  der  Teufel. 
2.,  10.  u.  27.  Der  schwarze  Domino.  4.  Mignon.  6.  Der  Pro- 
phet. 8.  Der  Geigenmacher  von  Cremona.  9.  Die  Königin 
von  Saba.  11.  Rigoletto.  12.  Die  lustigen  Weiber  von  Wind- 
sor.  13.  Der  Barbier  von  Sevilla.  16.  La  Traviata.  16.  Die 
Hugenotten.  18.  u.  25.  Hansel  und  Gretel.  19.  Aida.  20.  Ta- 
möra.  22.  Der  Bajazzo.  28.  Cavalleria  rusticana.  26.  Das 
Mädchen  von  Navarra.    29.  Der  Maskenball. 

Carlsruhe.  Grossherzogl.  Hoftheater:  1.,  7.  u.  28.  Der 
Evangelimann.  9.  Die  Zauberflöte.  18.  Die  Meistersinger. 
23.  Der  Postillon  von  Lonjumeau.    29.  Wilhelm  Teil. 

Cassel.  K.  floftheater:  2.  Donna  Diana.  4.  Der  Wasser- 
träger. 7.  u.  21.  Der  Vampyr.  9.  Die  Zauberflöte.  11.  Der 
Trompeter  von  Säkkingen.  12.  Zar  und  Zimmermann.  14.  Die 
Jüdin.  17.  Die  Hugenotten.  19.  Fidelio.  23.  Oberon.  25.  Die 
beiden  Schützen.  29.  Der  Lootse  (Brauer).  Die  Nürnberger 
Puppe. 

Aufgeführte  Novitäten. 

Berlioz(H.),  „Harold"-Symphonie.  (Dresden,  4.  Nicod6-Conc.) 
Ouvert.  „Le  Oamaval  romain".     (Wiesbaden,  1.  Festi- 

valconc.  des  Curorch.  [Mottl  a.  Carlsruhe].    Berlin,  9.  Phil- 

harm.  Conc.  [Nikisch  a.  Leipzig].) 
„Vehmrichter"-Ouvert.      (Gera,   Conc.  der  fürstl.  Cap. 

[Rleemann]  am  13.  Jan.) 
„Te,Deum".(Leipzig,(3onc.  des  Riedel- Ver.[Kretzschmar] 

am  4.  März.) 

Bizet  (G.),  Suite  „L*Arl6sienne".    (Leipzig,  20.  Abonn.-Conc. 
im  Neuen  Gewandhaus  [Nikisch].) 

Bor  od  in  (A.),  Ddur-Streichquartett.    (Bremen,  4.  Kammer- 
musik der  HH.  Bromberger  u.  Skalitzky.) 

Brahms  (J.),  3.  Symphonie.    (Haarlem,  4.  Conc.  des  Bach- 
Ver.  [Mengelberg  a.  Amsterdam].) 

4.  Symphonie.   (Genf,  8.  Abonn.-Conc.  im  Stadttheater 

[W.  Rehberg].    Hamburg,  7.  Philharm.  Conc.  [Barth].) 

2.  Cldvierconcert.    (Cincinnati,   6.  Conc.   des   Symph.- 

Orch.  [van  der  Stucken].) 

Gdur- Streichsextett.     (Leipzig,   8.  Kammermusik   im 

Neuen  Gewandhaus.) 

Ein  deutsches  Requiem.   (Hamburg,  Aufführ,  der  Phil- 
harm. Gesellschaft  u.  der  Singakad.  [Barth]  am  21.  Febr.) 

Rhapsodie  f.  Altsolo,  Männerchor  u.  Dreh.  (Jena,  Conc. 

des  Akad.  Gesang ver.  am  29.  Febr.) 

„Schicksalslied"  f.  Chor  u.  Orch.    (Hanau,  1.  Conc.  des 

Oratorienver.  [Limbert].) 

Bruch  (M.),  l .  Violinconc.    (Haarlem,  4.  Conc.  des  Bach- Ver. 
[Mengelberg  a.  Amsterdam].) 

„Schön  Ellen**  f.  Chor  u.  Orch.    (Schwelm,  Conc.  des 

Gesangver.  [Seipt]  am  12.  Jan.) 

„Dem  Kaiser"  f.  Männerchor  m.  Orch.      (Magdeburg, 

Patriotische  Jubelfeier  des  Lehrer-Gesangver.  [Schaper] 
am  17.  Jan.) 

Dvofäk  (Ant.),  Fmoll-Claviertrio.    (Hamburg,  2.  Kammer- 
musikabend des  Hrn.  Krüss.) 

Franc  k  (C),  Clavierquint.  (Dordrecht,  2.  Soir6e  für  Kammer- 
musik der  HH.  Vink  u.  Gen.) 

Orator.  „Die  Seligkeiten".     (Aachen,  6.  Stadt.  Abonn.- 
Conc.  [Schwickerath].) 

Gade  (N.  W.),  Violinconc.    (Rostock,   3.  Conc.  des  Concert- 
ver.  [Thierfelder].) 

„Comala"  f.  Chor  u.  Orch.    (Hanau,  1.  Conc.  des  Ora- 
torienver. [Limbert].; 

„Beim  Sonnenuntergang"  f.  gem.  Chor  m.  Clav.  (Hamm 

i.  W.,   Conc.   des   Hrn.   Musikdirector   Frank.     Dorpat, 
3.  Symph.-Conc.  [Wulfius].) 

Goltermann  (GA  AmoU-Violoncellconc.  (CStera,  Concert  der 
fürstl.  Cap.  [Kleemann]  am  13.  Jan.) 


204 


Qrieg  (Edv.),  Gmoll-Streichquart«  (Hamburg,  4.  Kammer- 
musikabend der  HH.  Zajic  u.  Gen.) 

Hallström  (I.))  „Die  Blumengeister**  f.  Soli,  Chor  u.  Org. 
(Bremen,  Gonc.  des  Frauendiors  [Bromberger]  am  6.  Febr.) 

H  a m e r i k  ( A.),  2. Nord. Orchestersuite.  ( Annaberg,?.  Museums- 
conc.  [Reichardt].) 

Hof  mann  (H.),  „Prometheus**  f.  Soli,  Chor  u.  Orch.  (Alten- 
bnrg,  129.  Aufführ,  der  Singakad.  [Sitt  a.  Leipzigj.) 

Humperdinck  (£.),  „Die  Wallfahrt  nach  Kevlaar**  f.  Chor 
u.  Orch.    (Hanau,  1.  Conc.  des  Oratorienver.  [Limbert].) 

Klose  (F.),  „Vidi  aquam**  u.  DmoU-Messe.  (Carlsruhe,  Wohl- 
thätigkeitsconc.  des  Philharm.  Ver.  [Klose  u.  Bübner].) 

Lachner  (F.),  Blasoct.  (Weimar,  6.  Abonn.-Conc.  der  gross- 
herzogl.  Musikschule.) 

Liszt  (F.),  Psalm  137  f.  Solo,  Frauenstimmen,  Viol.  u.  Clav. 
(Carlsruhe,  Conc.  des  Philharm.  Vereins  [Rübner]  am 
10.  Febr.) 

Lux  (F.),  Choralsymphonie  „Durch  Nacht  zum  Lichf. 
(Mainz,  Orgelconc.  des  Frl.  Lux  am  10.  Febr.) 

Major  (J.  J.),  Ddur-Clavier- Violinsonate.  (Leipzig,  7.  Musik- 
abend des  Kammermusikver.) 

Martucci  (G.),  Symph.,  Op.  76.  (Berlin,  9.  Phüharm.  Conc. 
[Nikisch  a.  Leipzig].) 

Perfall  (C),  „Domröschen"  f.  Soli  u.  Chor  m.CUv.  (Halle  a.S., 
2.  Soirä  der  Stadtschützen^^ellschaft.) 

Pottgiesser  (C),  Festliches  Vorspiel.  (Hamburg,  2.  popul. 
Symph  .-Conc.  [Laube].) 

Reznii^ek  (£.  N.  v.),  Ouvert.  zu  „Donna  Diana".  (Hamburg, 
8.  Orch.-Conc.  des  Hm.  M.  Fiedler.) 

Walzer-Zwischenspiel  aus  „Donna  Diana".   (Hamburg, 

2.  popul.  Symph.-Conc.  [Laube].) 

Rubinstein  (A.),  DmoU-Clavierconc.  (Stuttgart,  4.  Abonn.- 
Conc.  der  Hofcap.  [Obrist].  Essen  a.  d.  K.,  4.  Conc.  des 
Musikver.  [Witte].) 

Saint-Saöns  (C),  Septett  f.  Clav.,  Tromp.  u.  Streichinstru- 
mente. (Bremen,  4.  Kammermusik  der  HH.  Bromberger 
u.  Skalitzky.) 

Schaper(G.),  Huldigungsmarsch,  sowie  gern*  Chöre  „Rose, 
schöne  Königsrose"  (mit  Streichorch.),  „Hurrah  Ghermania" 
u.  „Deutschland,  Deutschland  über  Alles"  (mit  Orchester). 
(Magdeburg,  Patriotische  Jubelfeier  des  Lehrer-G^esangver. 
fSchaper]  am  17.  Jan.) 

Svendsen  (J.  S.),  „Zorahayda".  (Cincinnati,  6.  Conc.  des 
Symph  .-Orch.  [van  der  Ötucken].) 

Thomas  (A.),  Ouvert.  zur  Oper  „Mignon".  (Annaberg,  Conc. 
des  „Phönix"  [Pohle  aus  Chemnitz]  am  10.  Febr.) 

Tinel  (E.),  Oratorium  -Franciscus".  (Hamburg,  8.  Abonn.- 
Conc.  des  Caeoilien-Ver.  fSpengel].) 

Tscha'ikowsky  (P.),  Violinconc.  (G^nf,  8.  Abonn.-Conc. 
im  Stadttheater  [W.  Rehberg].  Leipzig,  20.  Abonn.-Conc. 
im  Neuen  Gewandhaus  [Nikisch].) 

Volkmann  (R.),  3.  Serenade  f.  Streichorch.  (Hamburg, 
2.  popul.  Symph.-Conc.  [Laube].) 

Wagner  (R.),  Eine  Faust-Ouverture.  (Hamburg,  2.  popul. 
Symph.-Conc.  [Laube].) 

„Meistersinger"- Vorspiel.  (Genf,  Wagner-Conc,  im  Stadt- 
theater [W.  Rehberg]  am  26.  Febr.  Hamburg,  3.  Abonn.- 
Conc.  [Weingartner  a.  Berlin].) 

Kaiser-Marsch.    (Genf,  Wagner-Conc.  im  Stadttheater 

[W.  Rehberg]  am  6.  Febr.) 

Siegfried-Idyll.    (Dorpat,  3.  Symph.-Conc.  [Wulfius].) 

Blumenmädchen-Scene  aus  „Parsifal".    (Bremen,  Conc. 

des  Frauenchors  [Brombergerf  am  6.  Febr.) 

„Charfreitagszauber"  aus  „Parsifal".  (Genf,  Wagner- 
Conc.  im  Staattheater  [W.  Rehberg]  am  6.  Febr.) 

Wüllner  (F.),  „Te,  Deum"  f.  Chor  u.Orch.  (Dresden,  Conc. 
im  k.  CoDservat.  der  Musik  am  27.  Jan.  zur  Feier  des 
40jähr.  Bestehens  der  Anstalt  [Krantz].) 

Vermischte  Mittheilungen  und  Notizen. 

*  Wie  in  Wien,  ist  Tsoha'ikowsky's  Symphonie  path6- 
tique  auch  in  Genf  (unter  W.  Rehberg's  Direction)  zwei 
Mal  in  diesem  Winter  zur  Aufführung  gelangt,  beide  Male 
mit  durchschlagendem  Erfolg. 

*  Der  Grosse  Philharmonische  Chor  zu  Dresden  hat  in 
der  letzten  Zeit  zwei  Auffiihrungen  von  Tinel's  „Franciscus", 
die  letzte  unter  persönlicher  Anwesenheit  des  Componisten, 
veranstaltet. 

*  Die  Caecilien-Gesell Schaft  in  Bordeaux  hat  in  ihrem 
letzten  populären  Concert  unter  Leituno«)    des  Hm.  Gabriel- 


Marie  —  zum  ersten  Male  in  der  Provinz  —  den  2.  Theil 
des  „Rheingold"  von  Wagner  aufgeführt  und  damit  grosse 
Ehren  erworoen. 

*  Die  Abonnementconcerte  in  Hamburg;  werden  in- 
folge des  gewaltigen  Aufschwunges,  den  sie  in  dieser  Saison 
unter  Weins^artner's  Leitung  genommen  haben,  im  nächsten 
Winter  wieder   in   der  früheren  Anzahl  abgehalten  werden. 

*  Die  Musik  im  Westen  der  Vereinigten  Staaten  von 
Nordamerika  soll  eine  neue  Förderung  enialten  durch  die 
soeben  im  Werden  befindliche  Bildung  einer  Liga  der  musi- 
kalischen Gesellschaften  westlich  von  Pittsburgh. 
Die  verschiedenen  Chorvereine  sollen  in  TJebereinstimmung 
handeln  zu  dem  Zwecke,  die  hervorragendsten,  neuzeitlichen 
Werke  zur  Aufführung  zu  bringen.  Ferner  sollen  in  St  Louis 
oder  Chicago  Musik  feste  eingerichtet  werden,  die  eine 
bisher  noch  nicht  erreichte  Höhe  anstreben.  Chicago  soU 
das  Hauptquartier  der  Vereinigung  werden. 

*  Gleich  den  von  Kremser  herausgegebenen  Altnieder- 
ländischen Volksliedern  scheinen  auch  dessen  neue  „Balkan- 
bilder"  ihren  Weg  durch  die  Concertsäle  machen  zu  wollen. 
Von  den  verschiedenen  Aufführungen  des  Werkes  ist  die  am 
24.  März  in  Wien  unter  des  Componisten  Leitung  stattgefun- 
dene ganz  besonders  glänzend  ausgefallen. 

*  Die  neueste  von  Richard  Strauss  zu  erwartende 
Orchestercomposition  wird  sich  „Also  sprach  Zarathustra" 
betiteln.  Diese  Mittheilung  ist  nicht  als  Scherz  au&ufassen, 
sondern  ernst  zu  nehmen. 

*  Der  neue  Leipziger  Concertsaal  in  dem  auf  dem 
Areal  des  Alten  Gewandhauses  entstehenden  Messpalast  wird 
eine  Länge  von  30,  eine  Breite  von  16  und  eine  Höhe  von 
13  Metern,  sowie  gegen  1000  Sitzplätze  im  Parterre  und  auf 
der  Gkkllerie  erhalten.  Zur  Erreichung  einer  vorzüglichen 
Akustik  sind  an  der  Hand  erprobter  Erfahrungen  und  vnssen- 
schaftlicher  Erwägungen  alle  Vorkehrungen  getroffen.  Feuer- 
sicherheit, bequeme  Auffi;äzige  incL  Fahrstuhl  und  ähnliche 
günstige  Garderobeverhältnisse  wie  im  Neuen  Gewandhaus 
werden  die  äusserlichen  Annehmlichkeiten  des  neuen,  für 
Leipzig  so  nöthigen  Saales  bilden,  dessen  Fertigstellung  man 
bis  zur  nächsten  Saison  zu  ermöglichen  hofi%. 

*  Der  berühmten  Sängerin  Frau  Carvalho  soU  auf  dem 
P6re-Lachaise  in  Paris  ein  Grabdenkmal  errichtet  werden, 
für  welches  eine  Subscriptin  eröffnet  worden  ist. 

*  Li  Marseille  wird  seit  dem  11.  Febr.  alle  zwei  Tage 
Wae;ner*s  „Tannhäuser"  vor  vollem  Hause  gegeben.  Auch 
in  Montpellier  hat  dieselbe  Oper  siegreich  Einzug  gehalten 
und  wird  wohl  das  Repertoire  Deherrschen. 

*  Die  Generalintendanz  der  k.  Schauspiele  zu  Berlin  wird 
auch  im  bevorstehenden  Sommer  Opernvorstellungen  im 
Elroll'schen  Theater  veranstalten. 

*  Der  norwegische  Meister  Edvard  Grieg  hat  in  dem 
Concert,  das  er  am  24.  März  in  Wien  zum  Besten  des  Pen- 
sionsinstitutes des  dortigen  Conservatoriums  dirigirte,  eine 
ausserordentlich  begeisterte  Aufnahme  als  Componist  und 
Dirigent  gefunden.  Von  den  beiden  mitwirkenden  Solistinnen 
wurde  ganz  besonders  Frau  Gulbranson  —  die  Brünnhilde 
der  diesjährigen  „Nibelungen"- Aufführungen  in  Bayreuth  — 
gefeiert.  Die  Pianistin  Frl.  Walle-Hansen  gefiel  weniger,  unser 
Blatt  kommt  denmächst  ausführlicher  auf  dieses  sensationelle 
Concert  zurück. 

*  Die  Kammervirtuosin  Frau  Erdmannsdörfer-Ficht- 
ner  veranstaltete  unter  Mitwirkung  ausgezeichneter  Collegen 
und  Colleginnen  unlängst  ie  einen  Beethoven-  undBrahms- 
Abend  in  München  und  erzielte  mit  diesen  Concerten  grosse 
künstlerische  Erfolge. 

*  Der  excellente  Pianist  Hr.  da  Motta  hat  in  Braun- 
schweig und  Heidelberg  an  ]e  vier  Abenden  Wagner 's 
„Ring  des  Nibelungen"  eingehend  besprochen  und  am  Clavier 
erläutert.  Seine  Vorträge  haben  nach  dortigen  Zeitxmgen 
ihren  Zweck,  das  Verständniss  der  Zuhörer  für  die  Trilogie 
zu  erweitem,  in  sehr  rühmlicher  Weise  erfüllt. 

*  Johannes  Brahms  wurde  zum  auswärtigen  Mitglied  der 
Akademie  der  Schönen  Künste  zu  Paris  ernannt. 

*  Hr.  Kammersänger  Otto  Schelper  in  Leipzig  erhielt 
vom  Herzog  von  Altenburg  die  goldene  Medaille  für  Kunst 
und  Wissenschaft  mit  der  JSjone  verliehen. 


205 


*  Der  Grofisherzog  von  Weimar  hat  dem  Dresdener  Kam- 
mersänger Hm.  Scheidemantel  die  neugestiftete  goldene 
Verdienstmedaille  verliehen. 


Todtenliste.  Gapellmeister  Hartenstein  in  Halle  a.  S., 
gesuchter  Musiklehrer  daselhst,  f  kürzlich.  —  Alvaro  Stron- 
coni,  Glavierprofessor  am  Gonservatorium  in  Palermo,  f 
daselhst. 


Kritischer  Anhang. 


Josef  Rheinberger.     Meditationen.     Zwölf  Orgelvorträge, 
Dp.  167.    Leipzig,  Bob.  Forberg. 

Von  diesen  zwölf  Gompositionen  liegen  nur  die  ersten 
sechs  vor:  Entrata,  Agitato,  Ganzonetta,  Ändantino,  Preludio 
und  Aria  (k  Ji  1,00).  Ohschon  nicht  zum  gottesdienstlichen 
Gebrauch  geschrieben,  dürften  sich  doch  besonders  das  fest- 
liche Preludio  und  die  Entrata  bei  feierlichen  Gelegenheiten 
gut  dazu  verwenden  lassen.  Alle  sind  dem  Geiste  des  herr- 
uchen  Instrumentes  gemäss  erdacht  und  mit  fliessender, 
schöner  Polyphonie  gearbeitet,  die  nirgends  als  „Selbstzweck^ 
aufdringlich  erscheint.  Jedes  Einzelne  der  Stücke  wird  sich 
gut  in  den  Bahmen  eines  geistlichen  Gonoertes  einfügen 
lassen,  und  Alle  bieten  dem  Orgelspieler  anregenden  und  unter- 
haltenden, dabei  gleichzeitig  gut  fördernden  üebun^sstoff. 
Hoffentlich  erlangen  die  Stücke  die  Verbreitung,  die  sie  ver- 
dienen. A.  Saubert. 


Glassiker-Album  für  Violinchor  und  Orgel  zum  Gebrauch 
in  Lehrerbildungsanstalten  und  Musikschulen,  bearbeitet 
von  Bobert  Linnarz.  fi  Bände.  Orgelpartitur  ä  A  3,00 
netto,  Violinstimme  ä  ^  1,20  netto.  Leipzig,  F.  E.  G. 
Leuckart. 

Das  vorliegende  Werk  dürfte  für  die  genannten  Anstalten 
höchst  empfehlenswerth  sein ,  da  es  dem  jungen  Musiktrei- 
benden die  edelsten  Blüthen  unserer  älteren  wie  neueren 
classischen  Litteratur  in  klarem  Satze  und  genauester  Be- 
zeichnung des  Fingersatzes  wie  der  Bogenführung  darbietet. 
Ausser  Arien  aus  den  hervorragendsten  Oratorien,  bei  denen 
die  Singstimme  dem  Violinchore  ÜbertraG;en  ist,  bringen  die 
beiden   Bände  auch   kleine  Listrumentalsätze,   ursprünglich 

frösstentheils  für  Glavier  allein,  deren  Auseinanderlegung  für 
ie  beiden  hier  in  Thätigkeit  tretenden  Instrumente  mit  Ge- 
schicklichkeit besorgt  ist.  Wir  gratuliren  den  HH.  Semina- 
risten zu  der  gesunaen  Kost!  A.  Naubert. 


Bi*ieri£a8teii< 


B,  C.  in  M,  Wir  haben  die  Botschaft  zwar  vernommen, 
doch  trauen  wir  ihr  nicht. 

IC,  F,  in  R,  Edv.  G.  wird  voraussichtlich  noch  bis  Mitte 
April  in  Leipzig  bleiben  und  erst  Ende  desselben  in  Gopen- 
hagen  sein. 


y.  L,  in  S.  Nicht  F.  Eaufinann,  sondern  F.  Kauf&nann 
ist  der  Name  des  viel  von  dem  holländischen  Damenterzett 
gesungenen  Liedes  „Lob  der  Musik".  Die  falsche  Schreib- 
weise ist  keine  vereinzelte,  sondern  auf  allen  Goncertzetteln 
dieser  Terzettsängerinnen  zu  finden. 


In  meinem  Verlage  erschien: 

Die 

Trauer-Gondel 

(La  lugubre  gondola) 
f'CLr  Fiazioforte 

von 

Franz  Liszt. 

Pr.  2  .ü  40  /4. 

[664.] 

Leipzig.  E.  W.  Fritzsch. 


Neuer  Verlag  von  Breitkopf  As  Härtel 
in  Leipzig. 

L  W.  lasoD,  I L  Zeidler  m  I  nuglaili 

Neue  Gesangschule. 

Mit  Gutachten  [665.] 

von  Prof.   A,   Becker,    Prof.   Dr.   H. 
Kretzschmar,  Prof.  Dr.  0.  Paul,  Prof. 

Dr.  G.  Keinecke  u.  A. 
I.Heft  (erstes  u.  zweites  Schulj.)  A  —,50. 
2.  Heft  (drittes  u.  viertes  „  )J6  —,50. 
S.Heft  (fünftes  u.  sechstes  „  )JH  1,— . 
4.  Heft  (siebentes  u.  achtes  „  )  Jt  1,60. 
Notenkapten  zu  Heft  1—4  je  A  15,—. 

Gestell  dazu  5.—  Ji, 

Handbuch  fhr  Lehrer  erscneint  demnächst. 

Vorzttglieh  bewährt 

t>elm  Ansohauungs-Unterrieht. 


▲  nzelffen. 


Neuer  Verlag  von  Breitkopf  ft  H&rtel 
in  Leipzig. 

The  Leitmotives  of     [66«  1 

Der  Ring  des  Mbelnngen 

first  night  „Das  Rheingold'' 
by  Fpanklin  P.  Pattepson. 

Ji  1,20. 
Die  vorliegende  Schrift  ist  durchaus 
nicht  eine  fachwissenscbafüiche  Studie, 
sie  ist  vielmehr  in  populärer  Form  ge- 
halten und  dazu  bestimmt,  dem  Publi- 
cum das  Verstftndniss  des  gewaltigen 
Wagnerischen  Tondramas  zu  erleichtem. 


Verlag  von  E.  W.  Frltzsch  in  Leipzig 

Peter  Cornelias. 

Drei  Sonette  von  Gottfried  August  Bürger. 
1.  „Dumein  Heil, mein  Leben **.  2.  „Meine 
Liebe,  lange  wie  die  Taube".  8. -Wonne- 
lohn getreuer  Huldigungen^.  Für  eine 
Singstimme  mit  Pianoforte.  Nachge- 
lassenes Werk.    Jt  2,60. 

Preciosens  Sprüchlein  gegen  Kopfweh. 
„Köpfchen,  Köpfchen,  nicht  gewim- 
mert**.  (Nach  dem  Spanischen  des  Cer- 
vantes von  Paul  Heyse.)  Für  eine  Sing- 
stimme  mit  Pianoforte.  Nach  gelassenes 
Werk.    80  4J.  [557.] 


Verlag  von  E.  W.  Fpitzseh  in  Leipzig. 

GompositionenTonRichardPohl. 

Drei  Lieder  für  eine  Tenorstimme  mit 
Pianoforte.  1.  Heisser  Wunsch.  „Ro- 
sen fliehen  nicht  allein^.  (N.  Lenau.) 
2.  Jubelruf.  „Leuchtende  Sonne,  dich 
grüsse  ich**.  3.  Ballade.  „Es  war  ein 
alter  König«.  (H.  Heine.)    Ji  2,—. 

Vier  Lieder  für  eine  Sopranstimme  mit 
Pianoforte.  1.  Bitte.  „Weil  auf  mir, 
du  dunkles  Auge« .  (N.  Lenau.)  2.  Stimme 
der  Nacht.  nNur  eine  Wachtel  schlug 
im  Feld".  (Paul  Heyse.)  3.  Sonnen- 
schein. „Mühlen  still  die  Flügel  drehn«. 
(Paul  Heyse.)  4.  Lied  von  Sorrent. 
,Wie  die  Tage  so  golden  verfliegen* 


(Paul  Heyse.)    Ji  2,40. 


[668.] 


Fünf  Lieder  für  eine  Contra- Alt-  oder 
Bassstimme  mit  Pianoforte.  1.  Abend- 
lied. „Es  schwebt  des  Mondes  Sichel«. 
(Richard  Pohl.)  2.  Fichtenbaum  und 
J?alme.  „Ein  Fichtenbaum  steht  ein- 
sam«. (H.Heine.)  3.  Einsamkeit. „Wild 
verwachsne  dunkle  Fichten«.  (Nie.  Le- 
nau.) 4.  Blick  in  den  Strom.  „Sahst  du 
ein  (llück  vorübergehn«.  (Nie.  Lenau.) 
5. Waldlied.  „Der  Nachtwind  hat  in  den 
Bäumen«.  (Nie.  Lenau.)    Ji  8, — . 

Li  der  Nacht.  „Wie  rafft  ich  mich  auf 
in  der  Nacht«.  (A.  v.  Platen.)  Für  vier- 
stimmigen Männergesang  mit  Piano- 
forte. Part.  u.  Stimmen  Jt  1,50.  (Part. 
Ji  1,—.    Stimmen  k  15  /^.) 

Wiegenlied.  Nocturne  für  Violine  mit 
Pianoforte.    Ji  2,—. 


stua 

(^utiu^  TSlüthner, 

£eip%ig. 

KeLUi.,  li2L(lrie<li.iniil  l.  u.  L  OesMik-Dniir.  DiMliiMitrtclikrik. 

Flügel  und  fPianinos  sp 

in  gleich  vorzüglicher  Qualität.  ^^^^^ 

PrämJirt  mit  11  ersten   \r'elta¥isstelliiiigs-r»reiseii.   — 


^Breifkopf&Härters    i 

,   ferliturbibliolhek-     J 

Bonvin,  L.,  Op.  27.   FestzD^-    Für 

grosses  Orchester.    Jl  4,—. 
Enna,  Augr-,  Phantasie  aus  „Cleopa- 

tra-tUrOrch.  (G.Sandrt).  J(6,—. 
Wagmer,  H.,  Elsa  vor  Gericht  u. 

Scbwanenchor    aus    Lohen  grin. 

J(  B,— .  pßO.j 

—  Begrüssung  der  Edlen  und  Burg- 

bewohn  er  nnd  Verkflndigung  des 

Haerrufers  a.  Lohengrin.  J(5,—. 


Verlag  von 
B.  Schotfs  Söhne  in  Mainz. 


Soeben  erechienen:  [&f(l.] 

Bicliard   Waa:ner,    Schiniedelieder 
aus  „Siegfried*'. 

Partitur  n,  Jt  B,-,  Stimmen  n.  Ji  12,—. 
—  Glocken-  und  Grals-Scene  aus  „Par- 

sifal". 

Partitur  n.  Jl  7,öO,  Stimmen  n.  Jl  9,—. 

Zum    ConcertTortrag    eineericht«t    und 

instrumentirt  von  Gyrill  Kistler. 


Pablo  de  Sarasate,  Op.37.  Dans« 
Espagnole,  Ad  Jos,  Montanas,  Miaa, 
c^lebre  Zortzico  de  Joaquin  Lat- 
regla  für 

Violine  mit  Pianofortebegllg.  Jt  2, — . 

„         „    Orchesterbegleitung 
Partitnr  n.  j(2, — ,  Stimmen  n.  Jli, — . 


taüDfeiJirMfHtiiiH. 

Ton  den  „drei  Holländerinnen" 
mit  grossem  Erfolge  vorgetragen. 
BlUer,  FeFd.,  Dp.  39.     Volksthümliche 
Lieder.    Bearbeitet  von  W.  Berger. 
Patt.  .*   1,50,  jede  Stimme  60  ^. 
Reimes,    Cath.    van.    Die    Macht    des 
Kleinen.    Sandmännchen.    Partitnr  je 
46  /^,  jede  Nummer  und  Stimme  15  ^. 
Leipzig.  [663.]  Breitkoi»r  ft  Hftrtel. 


Dr.  Hugo  Riemann's, 


^  vierte,    eorgfältig    revidirte    und    mit 

I  den   neuesten   Ergebnissen  der    musi- 
I  kaiischen   Forschung    und  Kunst-  , 


Theorie 
id   Ge- 


ihrer  Werke,   vollständige  i 
Instrument«nkunde.      [668—.]  ^ 

Preis  broch.  10  M.,  geb.  12  M.! 

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den  Unterricht  von  Adolf  Brömme. 

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A.  Brauer  in  Dresden.  KB^l-l 


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ib—.]       GrOndungsJahr:  1821. 


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»07 


Nene  Clavierwerke 

[566.]  im  Verlaee  von 

Breitkopf  A  Httrtel  in  Leipzig. 
2h  zwei  lläiiden* 

Flelitz,  A.  V.,  Op.  48.     Am  Waldbacb. 
Impromptu  Ji  2,50. 

—  Op.  49.  £kloge  (Hirtenaang)  und  Bal- 
lade.   M  a,oO. 

Soharwenka,  Ph.,  Op.  77.     Vier  Cla- 
vierstücke:  Nachtgesane.  ^1,50.  Tanz- 
Episode.    M  2,60.     Scherzo.    M  3,—. 
Phantasiestück.    Ji  2,50. 
Zu  Tier  Händen. 

GiIson,Paul,  Fanfare inau^urale.  ^8,—. 

Herold»   L.   J.   F.,    Marie.     Komische 
Oper.    Ji  6, — , 


Durch    jede    Buch-,    Kunst-    und 
Musikalienhandlung  eu  beziehen: 

Compositionen  von 

Alois  Recteodorf: 

Op.  1.  Zwei  Nocturnes  für  Pianoforte. 
M,  1,50.  [567.! 

Op.  2.  Walzer  ftür  das  Pianoforte  zu 
yier  Händen.   M.  2,50. 

Op.  3.  Kleine  Bilder  für  Pianoforte 
M.  2,—. 

Op.  4.  Sieben  Lieder  tiU'  eine  Bariton- 
stimme mit  Pianoforte.  Heft  I.  1.  Ich 
eeh  nicht  in  den  grtünen  Hain.  (W. 
Osterwald.)  2.  Heimweh.  „0,  dass  ich 
draussenlä^**.  (C.  Stieler.)  3.  Sommer- 
segen. „So  warm  und  herrlich  liegt 
die  Welt** .  (Wolfgang  Müller  v.  Königs- 
winter.)   M.  2,—. 

—  Idem.  Heft  II.  4.  Unergründlich. 
„Ich  küsste  sie  auf  die  Stime  kaum**. 
(J.  G.  Fischer.)  5.  Zwiegesang.  „Im 
Fliederbusch  ein  Yögleiu  sass**.  (B. 
Beinick.)  6.  So  wandr  ich  in  die  weite 
Welt.  (W.  Osterwald.)  7.  Falsch,  aber 
süss.  „Komm,  falsche  Dirne**.  (G.  F. 
Daumer.)  M.  2, — . 

Op.  5.  Fünf  Ciavierstücke.  Heft  I.,  n. 
ä  M.  2,—. 

Op.  6.  Sechs  Lieder  und  Gesänge  für 
gemischten  Chor.  Heft  I.  Die  Böse 
treibt  ein  rothes  Blatt.  (W.  Osterwald.) 
2.  Trennung.  „Er  ritt  so  einsam  durch 
den  Wald**.  (Alex.  Kaufmann.)  3. 
Heimkehr.  „Und  wieder  ritt  er  durch 
den  Wald**.  (Alexander  Kaufmann.) 
Part.  u.  Stimmen  M.  2,40.  (Part.  M.  1,20. 
Stimmen  k  M.  —,30.) 

^  Uem.    Heft  II.    4.  Mit  sanften  Flü- 

fln  sankt  die  Nacht.  (W.  Osterwald.) 
Durch  säuselnde  Bäume  im  Monden- 
schein. (W.  Osterwald.)  6.  Kommt  auf 
den  Ainger,  muntre  Buben.  (W.  Oster- 
wald.) Part,  und  Stimmen  M.  2,40. 
(Part.  M.  l^aa    Stimmen  ä  M.  —,30.) 

Op.  7.  Tänze  für  Pianoforte  zu  vier 
Händen.    Hefk  I.  M.  4,—.    Heft  U. 

M.    3y"~'» 

On.  10.  24  Etüden  in  allen  Dur-  und 
Molltonarten  für  Pianoforte.  Heft  I. 
M.  3,—.    Heft  II.,  ni.,  rV.  ä  M.  2,50. 

Verlag  von  E.  W.  FRITZSCH 
in  Leipzig. 


Um  viel&ohen  Wt^ii^hon,  daas  SACb- 
stehende  Orchesterpartitur  auch  an  ^- 
vate  abgegeben  werde,  nachkommen  zu 
können,  haben  wir  Veranlassung  ge- 
nommen, eine  neue  Auflage  herstellen 
zu  lassen: 

Ingwelde. 

Opemdichtung  in  drei  Aufzügen  von 
Ferdinand  Graf  Sporck.  [568a.] 

Musik  von  Max  SeltUlIngs. 

Vollständige  Orchester -Par- 
titur complet    .    .    .    .M.  150  netto 
Dieselbe  in  einzelnen  Acten  ä  „    50    „ 

Abirabe  nur  treffen  Revers. 

Die  soeben  erschienene  Analyse  nach 
der  Orchester-Partitur  von  Ernst  Otto 
Nodnagel  wird  der  Partitur  beigelegt. 

9V**  Ing^irelde  wurde  bis  jetzt 
mit  grösstem  Erfolge  in  Carlsruhe  und 
Weimar  aufgeführt  und  ferner  in  Berlin, 
Münehen,  Stuttgart,  Magdeburg,  Wies- 
baden, Frankfürt  a.  M.,  Schwerin  etc. 
zur  Aufführung  angenommen. 


J.SchnberthACo.  (Felix Siegel) in  Leipzig. 


P.  Pabst's 

Musikalienhandlung 

I^eipzigr       [569.] 

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Neuer  Verlag  von  Breitkopf  As  H&rtel 
in  Leipzig. 

G.  A.  MICHELSEN, 

Der  f  iMersatz  teini  Merspiel. 

Didaktlsehes  und  Kritisehes 
Ji  1,-. 
Diese  durch  zahlreiche  Beispiele  treff- 
lich erläuterte  Schrift  dürfte  für  alle 
Clavierspieler  und  ganz  besonders  für 
alle  Ciavierpädagogen  und  Gla  vier  vir- 
tuosen von  hohem  Interesse  sein.   [570.] 

Die  in  unserem  Verlage  erschienenen 

Orchester -Arraiigements 

[571.]  von  Werken 

Ricbard  Wagoer's 

werden  demnächst  im  Preise  erheblich 
verändert  resp.  herabgesetzt,  und  bitten 
wir  die  Interessenten,  neue  Verzeichnisse 
verlangen  zu  wollen. 

Mainz.      B.  Schotfs  Söhne. 


Neu9r  Verlag  von  Breitkopf  As  Härtel 

in  Leipzig.     

Die  Königlich- 

PniisMN  AfiM-IM 

von 

Th.  A.  Kalkbrenner, 

Jt  1,50. 
Das  Erscheinen  dieser  auf  Grund 
amtlichen  Materials  und  mit  Unter- 
stützung hervorragender  Autoritäten  zu- 
sammengestellten Schrift,  die  zum  ersten 
Male  ein  vollständiges  Verzeichniss 
der  Preussischen  Armeemärsche  bietet, 
wird  sicherlich  von  allen  Freunden  der» 
deutschen  Militärmusik  mit  Freude  be- 
grüsst  werden.  [572.] 


Demnächst  erscheint: 


Zum  Concertvortrag 
für  zwei  Claviere. 


Op.20.  Don  Juan.  Tondichtung  (nach 
Lenau) Ul  6, — . 

Op.  23.  (Macbeth.  Tondicbtung  (nach 
Shakespeare's  Drama)  .     ^6, — • 

Op.  24.  Tod  und  VeridSr img.  Ton- 
dichtung    Jl  6, — . 

Op.28.  TMI  Eulenspiegel's   lustige 

Streiche.     Nach  alter  Schelmen- 
weise (in  Rondeauform)    uf  6, — . 

Für  zwei  Claviere  zu  vier  Händen 
übertragen  von  Otto  Singer. 

Als  Partitur  gestochen. 

Zur  Aufführung  sind  ZWei  Exemplare 

nothwendig.  [573.] 

Jos.  AibI  Verlag 

in  Httnehen. 


u  o jü  \j\o  {j>a  o:ü  üx)  mä^  %i\o  o:u  ojü  ox^  ox^  u 


Neuer  Verlag  von 
Breitkopf  A  HErtel  in  Leipzig. 

Centola,  E.»  Op.  8.  Drei  Salonstücke: 
Gavotta.  ./^2,— .  Giga.  ^2,50.  Sal- 
tareUa.    Ji  2,50.  [674.] 

Paganinl»  N.«  Op,  7.  Zweites  Violin- 
Goncert,  bearbeitet  von  Ph.  Schar- 
wenka.    Jt  6. — . 

Sltt,  Hans,  Dp.  10.  Namenlose  Blätter. 
Vier  Stücke  daraus  bearb.  von  C.  Nest- 
mann.   jM  2,50. 

ToupSt  Berth.«  Romanze.  Bearbeitet 
von  Ph.  Schar  wen  ka.    Ji  1.25. 


208 


C.  Beelisteiii, 

Flftar^l-  und  Pianino-Fabrikant. 


lEIofliereraiit 


Sr.  Maj.  des  Kaisers  von  Deutschland  und  Königs  von  Preussen,  Ihrer  Maj.  der  Kaiserin  von  Deutschland  und  Königin 
von  Preussen,  Ihrer  Maj.  der  Königin  von  England,  Ihrer  Maj.  der  Königin-Regentin  von  Spanien,  Sr.  Kaiserl.  und 
Königl.  Hoheit  des  Kronprinzen  von  Deutschland  und  von  Preussen,  Sr.  Königl.  Hoheit  des  Prinzen  Friedrich  Carl  von 
Preussen,  Sr.  Königl.  Hoheit  des  Herzogs  von  Edinburgh,  Ihrer  Königl.  Hoheit  der  Prinzessin  Louise  von  England 
[576 — .]  (Marchioness  of  Lome). 


I^onidou    W, 

40  Wigmore  Stpeet. 


I.  Fabrik:    5—7  Johannis-Str.  und  27  Ziegel-Strasse. 
II.  F  a  b  r  i  k :    21  Orünaaer-Stpasse  u.  26  Wiener-Stpasse. 
III.  Fabrik:    122  Reiehenberger-Stpasse. 


:Berliii  I^. 

5—7  Johannls-Stp. 


tl 


Adolph  Brodsky, 

Director  des  Royal  MancliesterCoUegre  of  Music, 

i»76f.]  Manchester. 


AnsbildoDg  im  Olavierspiel. 

Elisabeth  Morsbacli, 

Pianistin.  [677a.] 

Leipzig: >   LessiDgr-Strasse  20,  III. 


Lehrerin  für  Sologesani  an  der  k. 

IBII 


Anna  Schimnn-Regan, 

[678—.] 

rii 

Akitorie  <lef  Toaiust 

MAnoheiii  JSgerstrasse  8 III. 

Dr.  Hugo  Riemann, 

Docent  an  der  Universität.  [679 — .1 

(GlaTierspiel,  Theorie,  HasikgeschiGlite.) 
Leipsigt  Thomasius-Str.  6,  III. 

Fritz    Philipp. 

[680h.]  ■     ■ 

Violoncell  virtuos. 

Leipzig,  Packbof-Str.  No.  13,  3.  Etege. 

Susanne  Stade,  [68i-] 

Concert-  a.  Oratoriensängerin  (Sopran). 
Oesanglebrerin. 

Leipzig,  Ranstädter  Steinweg  49  OL 

Irma  Bettega, 

Concert-  ud  OratorieHsängeriB  (hoher  Alt). 
Gesanglehrerin.         [582a.] 
Ijelpslff«  Simsonstr.  11,  n.  1. 

Waiy  SteMerg, 

Genf.  [683—.] 

Agnes  Witting, 

Coneert-  u.  Oratopiensängerin  (Alt). 
Dresden,  Sedanstrasse  8.  [584b.] 


Emil  PinkSp 

Concert-    und    Oratorientenor. 

Leipzig,  .Holle  Str.  47,  II.  [585a.] 

Concertvertretung:  H.  Wolff,  BePlin. 

Slrno  fReicüertf 

Concert-  imd  OratoriensIngerCBm). 

Dresden,  Peterstr.  3 III.     [686u.] 

Johanna  Dietz, 

Concert-  und  OratoriensSngerin 

(Sopran).  [587a.] 

Frankfüpt  a.  M.,  AlteMainzepgasse  41. 
(oiMrt-hrtretuf :    Uddnteelie  CiiMrUlreetlH.   Iliekei. 

Emil  Vaupei, 

hober  Bariton.  [-'^SSg.] 

Concert-  und  Oratoriensänger. 

Wiesbaden,  Philippsberg  12. 

Frau  Mensing-Odrich, 

Concertsänfferln  (8opran)* 

[589o.]       Aachen,  Wallstr.  16. 

Clara  Straoss-Korzwellj, 

Concert-  und  Oratoriensängerin  (Sopran). 
Oesanglebrerin.         [590d.] 
Leipzig,    Rossplatz  311. 

Emma  Sperling, 

Concert-  nnd  Oratoriensängerin  (Sopran). 

Gesanglehpepin. 
Leipzig,  Dorrienstr.   13.      [591  b] 

Arbeiter  beliebiger 
p^2j       Branche, 

welche  auf  irgend  einem  Blasinstrument 
Tüchtiges  leisten,  finden  gute  Stellung. 
Antragen  sub  U 1155  an  Haasenstein 
&  Vogler,  A.-O.,  Frankfurt  a.  M. 

Druck  von  0.  G.  Röder  in  Leipzig. 


Wilhelm  Hansen.  ■nsit-Yeriag,  Lelprig. 

\m  FlüMmpitioieii 


von 


Joa^bim  Andersen. 

A  Monsieur  Paul  TaffaneL 

1^^^^  IMorceau  de  Concert 

compos^  pour  le  concours  de  1895  au 

Oonservatoire  de  Musique  de  Paris. 

Op.  61.    Ji  3, — . 

A  Monsieur  Emile  PrlU. 

Introduction  et  Caprice 

sur  des  Airs  hongroises. 

Op.  58.    Ji  8,—.  [698.] 

Trois  morceaux.   Op.  57. 

No.  1.   Le  calme Ji  1,50. 

No.  2.   Sörtoadem^lancolique  „    1,50. 
No.  3.   Le  tourbillon   .    .    .   „   1,50. 

Scliwedisclie  PolsIca-Lieder 

von  J.  Dannström.    Op.  50. 

No.  1  (Dmoll) jH»  X,— 

No.  2  (Gdur) „    1,25 

No.  8  (Emoll) „    1,26 

No.  4  (Cdur) „    1,25 

No.  6  (DmoU) „    1,— 

No.  6  (Fdur) „1,50 

Opern-Transscriptionen, 

Op.  45.  (Mittelschwer.) 
No.  1.  Figaro.  No  2.  Norma.  No.  8. 
Weisse  Dame.  No.  4.  Die  lustigen 
Weiber.  No.  5.  Don  Juan.  No.  6. 
Lucia.  No.  7.  Freischütz.  No.  8. 
Zauberflöte  &  Ji  1,50. 


In  meinem  Verlag  erschienen: 

Fünf  Lieder 

far  eine  Singstinme 

mit  Begleitung  des  Pianoforte 

componirt  von 

Herman  Zampe. 

Pr.  3  M.  '  [694.] 

No.  1.  Das  heilige  Feuer.    (Conrad  Fer- 
dinand Meyer.) 
No.  3.  Liederseelen.    (Derselbe.) 
No.  3.  Nun  die  Schatten  dunkeln.  (Ema- 

nuel  Geibel.) 
No.  4.  Die  Königskinder.    (Altdeutsches 

Volkslied.) 
No.  5.  Ständchen.    (H.  Seidl.) 

Leipzig.       E.  W.  Fpitzsoii. 


\ 


Leipzig,  am  16.  April  1896. 


mailiioittiiiii-iinii- 

uiiuiMuuuiuin, 

nniiUFMIiiiin 


niianffiiiiitiiiotiiuiu 
luiiiuiii  liid  u 

II  lanuim. 


Verantwortliober  Redaotenr  and  Verleger: 

E.W.  Fritzsch, 

Leipzig,  Kf^nlgsstrasse  6. 


\ 


Daa  HosUcalische  Wochenblatt  erscheint  jährlich  in  5S  Nummern.  Der  Abonnementsbatra^ 

fär  das  Quartal  Ton  13  Nummern  ist  2  Mark;  eine  einzelne  Nummer  kosUt  40  Pfennige.   Bei 

___,     ,  ,        -,      directar  frankirter  Kreuzbandsendung  treten  naohatehende  viert«ljahrlicha  Äbonnementa- 

AAVU«  Jäbriti         P"'se  in  Krafti  2  Mark  50  Pf.  für  das  Deutsche  Eeich  und  Oesterreich.  —  3  Mark  75  Pf. 

"  -'      rar  weitere  Länder  des  Weltpoetvereins.  —  Jahresabonnements  werden  unter  Zugrund»- 

le^nR  vorstehender  BezuKsbedingruncen  berechnet. 

Die  Insertionfigebühren  fbr  den  Banm  einer  dreigespaltanen  Petitzeile  betragen  30  Ff. 


»0. 16|17. 


Inhalt:  .Dia  Kniut  dar  Fdks*  y< 

—  Aol^efBhite  KovlUltaii.  —  VenolMtata  KittheilmicaD  lUd  Notizen.  —  OlTenai  SpraoliMaL  —  Brlflfkutan,  - 


„Die  Kunst  (jer  Fuge"  von  Joh.  Seb.  Bach. 

Eine  Stddie  von  S.  Jadassolm. 
(Forti 


Der  ContrapnnctuB  10;  a  4  alla  decima 

ist  eine  Doppelfiige.  Die  erste  Gruppe  enthält  das  erste 
Thema  im  Alt  (rectus),  die  Beantwortong  im  Tenor  (rectos) ; 
der  Bass  gibt  das  Thema  (iaversne),  der  Sopran  ebenso 
die  Antwort  (inversns).  Alle  diese  Stimmeintritte  folgen 
so  gedrftngt,  dass  die  erste  Omppe  schon  mit  dem  ersten 
Viertel  des  12.  Taktes  endet,  obachon  das  Thema  die 
Atudehnnng  von  vier  Takten  hat: 


Die  Takte  14 — 18  enthalten  bereits  eine  sehr  ge- 
drängte Elngfährung  zwischen  Alt  (rectua)  und  Tenor 
(inversus). 

16.17 


210 


Das  zweite  Thema  erkennen  wir  als  das  Thema 
des  Contrapnnctus  5.  Im  Gontrapunctus  10  tritt  es, 
Takt  23,  im  Sopran  ein;  der  Alt  antwortet,  Takt  24 — 26, 
nur  mit  den  ersten  Noten  des  Themas  and  überlftsst 
dem  Tenor  die  vollständige  Beantwortung  in  den  Takten 
26 — 30.  Ein  anderer  Eintritt  des  Themas  findet  sich  im 
Bass,  Takt  31,  die  Antwort  des  Alts  erfolgt  Takt  34. 

Die  beiden  Themen  treten  im  44.  Takte  vereint  auf, 
der  Alt  gibt  das  zweite  Thema  (rectns),  der  Tenor  das 
erste  (rectns);  sie  werden  von  den  Gontrapnncten  des 
Soprans  und  des  Basses  begleitet.  Diese  Periode  endigt 
Takt  48.  Daran  reihen  sich  die  weiteren  Zusammen- 
fuhmngen  beider  Themen  (rectns)  im  Alt  and  Bass  in 
den  Takten  52^56  und  im  Sopran  and  Tenor  (rectus) 
in  den  Takten  66—70. 

Nunmehr  geben  Sopran  und  Alt,  Takt  75,  das 
zweite  ^hema  (alla  decima),  während  gleichzeitig  der 
Bass  das  erste  Thema  anstimmt;  der  Tenor  begleitet 
mit  einem  freien  Gontrapuncte.  Diese  Engfahrung  endet 
Takt  79.  In  den  Takten  85 — 89  sieht  man  das  erste 
Thema  von  Sopran  und  Alt  im  doppelten  Gontrapunct 
der  Decime  geführt,  wobei  gleichzeitig  der  Bass  das 
zweite  Thema  gibt;  auch  hier  ist  der  Tenor  begleitende 
Stimme.  Eine  andere  Combination  des  ersten  Themas 
(Tenor  und  Bass,  rectus  alla  decima)  und  des  zweiten 
(Sopran,  rectus)  mit  einem  freien  Gontrapuncte  des  Alts 
begleitet,  erstreckt  sich  über  die  Takte  103 — 107.  Alle 
diese  Eugführungen  sind  durch  Zwischensätze  mit  beson- 
ders interessanten  Nachahmungen  verbunden. 

Am  Schlüsse  der  Fuge  finden  wir  die  nachstehende 
Engfahrung  in  den  Takten  115 — 119: 


Sopran. 


fC 


Alt. 


W^^- 


Tenor. 


Bass. 


^ 


Cpt.    115 116 


p^^-rrf^ 


feö: 


i^^ 


Thema  1  (rect.)  ä  la  10« 


-.^^ifza^^ 


Thema  2  (rect.) 


t 


?^ 


117  118 


i?^ 


Schluss  des  Thema  1. 


m 


Schluss  des  Thema  1. 

1^ 


5P 


^ 


Schluss  des  Thema  2. 


■i^ 


I 


(Fortsetzung  folgt.) 


Tagesgeschichte. 

Musikbriefe. 

Dresden,  März  1896. 

Auf  die  Dresdener  Goncertthäti^keit  dieses  Winters  ver- 
mag, wer  kritisch  darin  verflochten  ist,  nicht  ohne  vorheriges 
Ausstofisen  verschiedener  Stossseufzer  zu  sprechen  kommen: 
wohin  das  schliesslich  noch  führen  soll,  geht  es  hier  so 
weiter,  werden  künftighin,  wie  dieeen  Winter,  unsere  Concert- 
sUle  mit  Veranstaltungen  nur  so  überschwemmt  und  dauernd 
unter  Wasser  gebalten,   zumal  seit  der  kurzen  Weihnachts- 

Sause?  Trotzdem  bereits  Ostern  vor  der  Thüre  steht,  sind 
ier  noch  immer  alle  Musikschlenssen  weit  geöffiiet.  Unsere 
Ries'sche  Concertagentur  entwickelt  eine  oöreenhafte  Oe- 
schäfbsthätiekeit  mit  grellem  Reclame-Tamtam.  Ich  will  mich 
zunächst  über  das  Dresdener  Musikleben  vor  Weihnachten 
verbreiten  und  es  in  seinen  bedeutsamsten  Bewegungen  zu 
skizziren  versuchen.  Mit  den  Solistenconcerten  sei  dies- 
mal der  Anfang  gemacht.  Leider  musste  man  da  wahr- 
nehmen, dass  eine  ganze  Reihe  Glavier-  und  Liederabende 
Unberufener,  auf  die  an  dieser  Stelle  näher  einzugehen  sich 
nicht  verlohnt,  mit  wachsender  Dreistigkeit  sich  in  Dresden 
nun  wieder  einschmuggeln,  nach  einigen  Jahren  grosserer 
Vorsicht.  Von  hervorragenden  auswärtigen  Solisten,  die  hier 
auftraten,  sei  den  Sängerinnen  der  Vortritt  gewährt.  Lilli 
Lehmann  versäumt  keinen  Winter,  an  Dresden  vorbei  zu 
reisen.  Ihre  Liederabende  erhalten  von  Jahr  zu  Jahr  einen 
innrer  naiver  gescbäftsmässigen  äusseren  Anstrich.  Die 
Künstlerin  will  offenbar  den  Best  ihrer  Singezeit  so  gründ- 
lich wie  möglich  ausfructifiziren.  Wer  wüsste  über  den  all- 
femach  mehr  leuchtenden,  als  erwärmenden  „Stern**  Lilli 
lohmann  heute  noch  weiter  Neues  zu  sagen?  Die  Berliner 
Liedersängerin  AdeHna  Her  ms  hier  kennen  zu  lernen^  war 
man  gespannt.  Die  Dame  errang  in  ihrem  hiesigen  Lieder- 
abenoT  einen  hübschen  Erfolg.  Man  freute  sich  ihres  ver- 
ständigen, warmen  Vortrafi;s  nicht  gerade  tiefgreifender,  mehr 
unterhaltsamer  Lieder.  Ihre  Mittel  zeichnen  sich  hauptsäch- 
lich darch  eine  weiche,  wohlklixigende  Mittellajg;e  aus.  Ben 
Davies,  der  ausgezeichnete  Londoner  l^enorist,  wiederum 
begleitet  von  dem  ezcellenten  Violinvirtuosen Tivadar  Nuch^z, 
sowie  diesmal  noch  von  der  sympathischen  Londoner  Pia- 
nistin Mary  Wurm,  war  auch  diesen  Winter  in  Dresden, 
um  beim  Anblick  des  üblichen  leeren  Saales  vielleicht  zu 
seufzen:  „Ich  bin  ein  Fremdling  überall.*'  In  Deutschland 
vermag  man  eben  amerikanische  Beclame  nicht  zu  verdauen 
und  wird  kopfscheu  und  misstrauisch  davon.  Von  einhei- 
mischen leistungsfähigen  Sängerinnen  sind  hervorgetreten: 
zunächst  die  sehr  geschätzte  frl.  Luise  Ottermann,  deren 
klanevoller  Sopran  durch  gute  Schulung  seine  GoldeinflEissung 
erhalten  hat.  Namentlich  an  einer  HändePschen  Goloratur- 
arie  bewies  Frl.  Ottermann,  dass  sie  Tüchtiees  gelernt  hat. 
Der  bekannte  Musikschriftsteller  und  Kritiker  der  „Gölni- 
schen  Ztg.**,  Hr.  Dr.  Neitzel,  lieh  dem  Concerte  seine  ge- 
diegene pianistische  Mitwirkung.  Konnte  also  dies  Conoert 
den  Bnf  Luise  Ottermann's  nur  befestigen  und  erhöhen,  so 
hat  der  Liederabend  einer  begabten  Orgeni-Schülerin ,  Edith 
Bagg,  gutes  Fundament  zu  legen  vermocht  für  die  künst- 
leriscne  Thätigkeit  dieser  sympathischen  jungen  Sängerin, 
die  sehr  warm,  innerlich  und  geistig  belebt  vorträgt,  wenn- 
gleich auch  ihre  nach  Möglichkeit  geschulten  Mittelchen 
(Typus  Sanderson)  nicht  weit  reichen. 

Die  nachstehend  genannten  Clavierkünstler  traten  bei  uns 
in  eigenen  Concerten  vor  Weihnachten  auf:  Ignaz  Brüll,  Leo- 
nard Borwick  und  unser  einheimischer  Herrmann  Scholtz. 
Der  erstgenannte  bekannte  treffliche  Wiener  Pianist  imponirte 
durch  seine  ungemein  solide  Technik  und  feinsinnig  musi- 
kalische Auffassung,  wenn  auch  hervorstechend  Individuelles 
in  seiner  Künstlerschaft  sich  nicht  geltend  macht,  auch  nicht 
in  den  vorgetragenen  eigenen  Oompositionen  (einer  Ciaviersonate 
und  einem  halben  Dutzend  kleinerer  Clavier-Charakterstücke), 
aus  denen  geschickte  Eklektik  spricht.  Einigermaassen  ver- 
stimmend berührte  das  atbemlos  eilige  Herunterspielen  des 
Programms,  als  wenn  der  Künstler  besorgt  gewesen  wäre, 
den  Zag  nach  Leipzig  f?)  zum  nächsten  (3oncert  der  Tournee 
zu  versäumen.  Hrn.  jBorwick  lernte  man  als  sattelfesten 
Techniker  kennen  und  ja  auch  schätzen.  Allseitig  mit  wahrer 
Freude  begrüsst,  trat  unser  einheimischer  trefflicher  Kammer- 
virtuos Herrmann  Scholtz,  der  wegen  eines  schwei-en  Hand- 


211 


leidens  Iftngere  Zeit  aller  Concerttbätigkeit  hatte  entsagen 
müssen,  im  Masenhanse  in  einem  Clavierabend  wieder  auf, 
als  ein  völlig  Genesener.  Scholtz  errang  an  dem  Abend  auch 
als  Goroponist  einer  neuen,  werth vollen,  gediegen  contra- 
panctisch  gearbeiteten  Passacaglia  in  DmoU  einen  vollen  Er- 
folg. Der  Violinisten  nun  zu  gedenken,  die  hier  vor  Weih- 
nacnten  auftraten,  so  muss  ich  gestehen,  dass  Alezander 
Petschnikoff  in  einem  Concert  der  Bessource  der  Dresde- 
ner Kaufmannschaft  mich  wahrhaft  entzückt  hat  durch  seinen 
wundervoll  weichen,  süss-sinnlichen,  goldklaren  Ton,  seinen 
beseelten,  ausdrucksvollen  Vortrag,  wie  überhaupt  durch  über- 
zeugend echte  Künstlerschaft  in  jeder  Beziehung.  Ganz  herr- 
lich spielte  er  u.  A.  S.  Bach*s  Uhaconne,  ohne  den  gering- 
sten aoppelgrififigen  Kratzer,  in  allen  Theilen  geistig  pointirt 
und  durchempfunden.  Wenn  auch  Burmester  Petschnikoff 
als  Techniker  wohl  überlegen  sein  mag,  so  steht  Letzterer 
als  Musiker  von  Gesinnung  und  Geschmack,  der  seinen  Ehr- 
geiz darein  setzt,  in  allererster  Reihe  werth  volle  Compositionen 
zn  w&hlen,  Geist  und  Gemüth  anzuregen,  edel  künstlerisch 
zu  interpretir^n,  sich  somit  gegen  die  zweifelhafte  Ehre  ver- 
wahrend, für  einen  „Paganini  redivivus*'  zu  gelten,  doch 
unvergleichlich  höher.  Dreimal  trat  vor  Weihnachten  das 
leiblich  10  Jahre,  geistig  50  Jahre  alte  VioKn-Wunder  Bro- 
nislav  Hubermann  aus  Warschau  auf,  immerdar  vor  vollem 
tSaale.  Die  enorme  Begabung  dieses  nervösen,  homunculus- 
hafb  blassen,  schwarzhaarigen  Jungen  dürfte  ihres  Gleichen 
kaum  je  gehabt  haben.  Man  hörte  u.  A.  das  Bruch'sche 
Gmoll-Concert  und  8.  Baches  Chaconne  in  geistig  wie  tech- 
nisch vollständig  ausgereifter  Wiedergabe  von  diesem  Zehn- 
jährigen —  ich  muss  gestehen,  kunstethisch  noch  niemals  so 
was  Deprimirendes  erlebt  zu  haben.  Der  Reichstag  sollte 
über  ein  Wunderkinder-Schutzgesetz  berathen,  denn  anders- 
wie ist  Wunderkinder- Vätern  —  ich  denke  namentlich  auch 
an  Papa  Koczalski,  den  Unverfrorensten  aller  Wunderkinder- 
Väter  —  in  ihrer  niederträchtigen  Erwerbsthätigkeit  nicht 
beizukommen.  Drei  auswärtige  Künstler  zugleich  an  Einem 
Abend  lernte  man  kennen  und  im  Allgemeinen  auch  schätzen: 
den  vortrefflichen  Copenhagener  Violoncellisten  Henri  Bram- 
sen,  der  nicht  nur  ein  grosser  Techniker  ist,  sondern  auch 
mit  Geschmack  vorzutragen  versteht;  ferner  Henri  Such 
ans  London,  einen  begabten,  offenbar  höchst  strebsamen,  wie 
auch  achtunggebietend  leistun^fähigen  Violinisten,  der  grosse 
Fortschritte  gemacht  hat  seit  seinem  letzten  Hiersein  vor 
etwa  drei  Jahren ;  endlich  noch  die  mit  einer  schönen,  weichen 
Stimme  begabte  Sängerin  FrL  Othilia  Frisch  aus  Gopen- 
hagen. 

(Fortsetzung  folgt.) 


Hamburg,  L  April. 

Bald  werden  die  Nachtigallen,  von  welchen  unterm  Strich 
und  in  den  Concertreferaten  nun  wieder  einmal  lange  genug 
die  Rede  war,  schweigen  und  wir  sie  in  Wirklichkeit, 
draussen  im  grünenden  Busch,  singen  hören.  Es  kommt  die 
köstliche  2ieit,  wo  wir,  anstatt  den  Abend  im  Fauteuil  des 
Musiksalons  zu  verbringen,  hinaus  wandern  in  die  jungfräu- 
liche Natur,  entgegen  dem  nahenden  Frühling.  Die  Stunden 
der  Saison  sind  gezählt,  und  wir  haben  im  Nachstehenden 
bereits  das  Ende  verschiedener  Abonnement- Veranstaltungen 
und  Goncert-Cyklen  für  dieses  Jahr  zu  melden. 

Li  den  letzten  Philharmonischen  Concerten  wurde, 
sowohl  hinsichtlich  der  Programm- Ausstattung ,  als  auch  in 
Betreff  der  Ausführung  der  zum  Vortrag  gewählten  Werke, 
dem  Publicum  zum  Abschied  noch  etwas  Tüchtiges  mit  aut 
den  Weg  gegeben.  Nach  jeder  Richtung  hin  hat  Richard 
Barth  seines  Amtes  wieder  als  vornehm  gesinnter  Künstler 
gewaltet  und  das  Rechte  gethan.  Die  mit  bestem  Gelingen 
zu  Gehör  gebrachten  Orchestercompositionen  waren  die  Sym- 
phonien in  Cdnr  von  Schubert  und  Schumann,  die  Ouver- 
türen zu  „Die  Zauberflöte**  und  ^Tannhäuser",  der  Satz  „Fest 
bei  den  Capulets**  aus  Berlioz'  „Romeo  und  Julie**  und  ein 
reizendes  scherzoses  Stück  voller  allerliebster  Instrumen- 
tationseffecte  „Tanz  der  Nymphen  und  Satyrn**  ans  „Amor 
und  Psyche**  von  Oteorg  Schumann.  Die  Branche  der  Solo- 
vorträge an  den  beiden  in  Rede  stehenden  Abenden  vertraten 
Marie  Krebs  aus  Dresden  und  Caecilie  v.  Wenz  aus  Göln. 
Die  Pianistin  spielte  das  Cmoll-Concert  von  Beethoven  sehr 
klar  und  sauber,  wenn  auch  etwas  hart  in  der  Tongebung, 
leider  aber  mit  einer  lediglich  technische  Zwecke  verfolgen- 
den Bravour-Gadenz  von  Rubinstein,  die  in  ihrer  gefallsüch- 
tigen Art  völlig  aus  dem  Rahmen  fiel.    Die  kürzeren  Solo- 


piöcen  von  Bach,  Chopin  und  Rubinstein  präsentirte  die 
Künstlerin  in  vorzüglicher  Weise  und  zum  grossen  Gefallen 
der  Hörerschaft,  unter  lebhafter  Antheilnahme  des  Audi- 
toriums und  unter  kräftigem  Beifall  hat  auch  die  Cölner 
Sopranistin  ihre  Goloraturen  zum  Besten  gegeben,  die  ihre 
Specialität  sind.  Mit  ihrer  Kehlfertigkeit  verbindet  Caecilie 
V.  Wenz  eine  gewisse  neckische  Pikanterie  und  gemüthvoUe 
Schalkheit  in  der  Üebermittelungsweise ,  wodurch  Mozart's 
Arie  „Aer  tranauillo**  aus  dem  dramatischen  Festspiel  „II  re 
pastore**,  Jomelli*s  trillerlustige  „La  Calandrina**  und  eine 
niedliche  „Spanische  Serenade^  von  Martin  Reeder  Gelegen- 
heit erhalten  hatten,  ihre  volle,  nirgends  beeinträchtigte 
Wirkung  auszuüben.  Bei  der  Wahl  von  Brahms'  tief  em- 
pfundenem „Meine  Liebe  ist  grün**,  welches  Lied  Tongrösse 
und  warm  angeregte  Innerlichkeit  bedingt,  hatte  die  Sängerin 
aber  die  Grenzen,  welche  natürliche  Beanlagung  und  musi- 
kalisches Können  ihr  gezogen  haben,  aus  den  Augen  ver- 
loren. —  Das  gemeinsame  Cnarwochen-Concert  der  Sing- 
akademie und  der  Philharmoniker  unter  Prof.  Barth 's  Direc- 
tion  brachte,  wie  seit  einer  Reihe  von  Jahre  gebräuchlich, 
die  Matthäus-Passion.  Wegen  der  Bevorzugung  dieses  einen 
Werkes  müssen  wir  unser  früher  ausgesprochenes  Bedenken 
wiederholen:  ob  es  recht  und  angebracnt  ist,  jahrein,  jahraus 
in  dem  einzigen  grossen  Kirchenconcert ,  das  im  Laufe  der 
Saison  am  hiesigen  Orte  stattzufinden  pflegt,  immer  nur  die- 
selbe Tonschöpfung  darzubieten  und  darüber  alles  Andere 
auf  dem  Gebiete  der  geistlichen,  für  die  österliche  Zeit  ge- 
eigneten Musik,  das  an  Bach's  Wunderwerk  vielleicht  nicht 
hinan  reicht,  aber  doch  einmal  aufgeführt  und  gehört  zu 
werden  verdient,  zu  vernachlässigen!  Bei  dem  Vertrautsein 
der  Chor-  und  Orchesterjnitglieder  mit  der  Matthäus-Passion 
und   unter   der  Mitwirkung  eines  aus  trefflichen  Künstlern 

febildet^n  Soloquartetts  (Sophie  Röhr-Brajnin  aus  Mann- 
eim,  Johanna  Beck  aus  Frankfurt  a.  M.,  Carl  Dierich  aus 
Leipzig  und  Job.  M.  Messchaert  aus  Amsterdam)  stand 
das  gute  Herauskommen  ausser  Frage. 

Das  4.   und  letzte   Abonnementconcert   unter   Hof- 
capellmeister  Weingartner   mit  dem  Berliner  Philharmo- 
nischen Orchester  hatte  ein  Programm,  auf  welchem  Compo- 
sitionen von  Beethoven,  Wagner,   Rieh.  Strauss  und  Wein- 
gartner verzeichnet  waren.     Die  vordere  EUllfte  des  Abends 
stand  unter  dem  Einfluss  der  Askese  und  ftihrte  die  Hörer 
zu  Betrachtungen  über  die  Vergänglichkeit  alles  Irdischen, 
über  das  Versinken  des  Leiblichen  in  ein  dunkles,  lichtloses 
Nichts.    Mit  Strauss'  „Tod  und  Verklärung**,  dem  nicht  durch 
die  Zeichnung,  nicht  durch  die  Form  und  Gedanken,  sondern 
durch  das  Colorit  und  die  Färbung,   durch  die  Instrumen- 
tation merkwürdigen  Orchesterstück,  worin  der  ausgeprägte 
Farbensinn  und  oie  reproductive  Phantasie  des  Componisten 
Ausserordentliches  und  Stimmungsvolles   geschaffen,   wurde 
angefangen.   Es  folgte  Weingartner*s  in  der  Erfindung  keines- 
wegs bedeutende   und   ebenfalls    nur   coloristisch    wirkende 
Illustration   der   Ballade   von   Heine    „Die    Wallfahrt   nach 
Kevlaar**  ftlr  eine   tiefe  Singstimme  und  Orchester.    Wenn 
das  Titelblatt  dieser  Partitur  von  einer  „Orohesterbegleitung** 
redet,  so  ist  der  Ausdruck  unzutreffend,   denn  nur  an  einer 
Stelle  der  Composition.  bei  der  Mittelperiode  in  Edur,  erhebt 
sich   der  G«sang   aus   der  monotonen  Declamation  zu  aus- 
drucksvolleren Tönen,  während  die  Sache  im  üebrigen  auf 
instrumentale  Effecte  hinausläuft.    Diesen  beiden  mehr  specu- 
lativen  Ton  werken,   worin  das  Schreckgespenst  Tod  in  den 
Vordergrund  tritt,  schlössen  sich  die  weihevolle,  erhebende 
„Parsiral** -Musik   (Vorspiel   und   Schluss   des   9.  Actes),   die 
nach   dem   vorherigen  Dunkel  wie  verklärend  und  erlösend 
auf  das  Gemüth  eindrang,  die  Arie  „Gerechter  Gott,  so  ists 
entschieden  schon!**  des  Adriane  aus  „Rienzi**  und  die  Cmoll- 
Symphonie  an.    Mit  der  wundervollen  Wiedergabe  nament- 
lich der  Symphonie  und  des  „Parsifal** -Vorspiels  haben  die 
Berliner  Gäste  allgemeines  Entzücken  bei  den  Zuhörern  ver- 
anlasst.   Marie  Goetze  von  der  Berliner  Hofoper,   die  das 
Vocale  des  Concertes  besorgte,  ist  gewiss  eine  sehr  tüchtige 
und   brauchbare   dramatische  Sängerin,   aber  ausserhalb  der 
Bühne  stört  doch  recht  der  unedle  Klangcharakter  der  tie- 
feren Töne,  der  aus  dem  Pressen  und  Drücken  des  Schlundes 
resultirt.    Durch  diese  Behandlung  der  Tiefe  gewinnen  die 
Töne  wohl  an  Kraft,  aber  die  I^blesse  und  Schönheit  des 
Klanges  gehen  verloren,   wie  das  Singen  der  Künstlerin  be- 
wies, das  ausserdem  auch  unter  einer  ungenauen  Intonation 
litt  und  keine  rechte  Freude  an  den  Darbietungen  aufkom- 
men liess. 

Im  ebenfalls  4.  und  letzten  diesjährigen  Max  Fiedler- 
Ooncerte  fand  sich  eine  Orchester-Neuigkeit  vor,  die  Ouver- 

16/17* 


212 


tare  „In  der  Natur**  von  DvoHkk.  Sie  hat  ihren  ürsprune 
in  Beethoven^s  Pastoral-Symphonie,  and  der  Tonsetzer  schit 
dert  in  ihr  mit  reizendem  Erfolg  den  Frühling  mit  seinem 
Singen  und  Klingen,  wie  die  verjüngte  Welt  in  tausend 
Liedern  an^auchzt,  wie  das  Wanderleben  in  Flur  und  Hain 
unter  dem  lachenden  Blick  der  Sonne  neu  erwacht  ist.  Die 
Ouvertüre,  virtuos  instrumentirt,  nimmt  sich  sehr  hühsch 
aus,  aber  sie  hätte  um  Vieles  feiner  und  klangschöner  ge- 
spielt werden  müssen,  als  es  hier  der  Fall  war.  Ungleich 
besser  gelang  die  den  Abend  einleitende  Tragische  Ouver- 
türe von  Brahms,  deren  AusfÜhruhg  wirklichen  Charakter 
besass,  und  auch  besser,  als  Beethoven's  als  Schlussnummer 
vorge^hrte  Adur-Symphonie,  deren  Darstellung  uns  hin- 
sichtlich der  Tempi  wenig  Ueberzeugendes  bot.  Eine  neue 
und  bedeutende  Pianistenerscheinung  in  diesem  Concerte  war 
Joseph  Lhövinne,  ein  junger  Kusse,  den  der  Zettel  als 
^haber  des  Rubinstein-Preises  1896**  bezeichnete.  Mit  einer 
Kühnheit  und  Bravour,  mit  einer  urwüchsigen  Kraft,  die 
Bewunderung  forderte,  griff  er  das  an  und  tur  sich  scnwer 
zu  verwindende,  entsetzlich  öde  Esdur-Concert  von  Bubin- 
stein  an.  Eine  Technik,  die  ihres  Gleichen  sucht,  bewährte 
er  dann  in  Balakireff's  „Islamey**,  aber  schönen  Anschlag  und 
Anmuth  im  Vortrag  erst  in  Schumann's  Cdur-Toccata  und 
dem  Edur-Nocturne  von  Chopin.  Ob  der  Künstler  in  seinen 
Vorträgen  auch  den  Geist  der  Tondichtungen  höherer  Ord- 
nung widerzuspiegeln  vermag,  muss  die  2ieit  lehren  und 
war  aus  seinen  diesmaligen  Leistungen  nicht  zu  erkennen. 

(Schluss  folgt.) 


Berichte. 

Leipzig.  Nachdem  die  Charfreitagsaufführnngen  der 
S.  Bach*schen  Matthäus-Passion  in  den  beiden  Vor- 
jahren eine  hoch  erfreuliche  und  erfrischende  Neubelebung 
unter  der  einsichts-  und  liebevollen,  aber  nur  interimistischen 
Leitung  des  Hrn.  Capellmeister  Hans  Sitt  erhalten,  erfuhr 
die  durch  diesen  ausgezeichneten  Bach-Kenner  so  bedeutend 
erhöhete  Eindrucksfähigkeit  des  hehren  Werkes  bei  der  heu- 
rigen Wiederholung  unter  der  von  nun  an  ständigen  Direc- 
tion  des  Hrn.  Nikisch  eine  noch  weitere  Steigerung,  indem 
der  Letztere ,  in  der  Geltendmachune  der  eigenen  Aur&ssung 
weniger '  als  Hr.*  SiU  In  seiüißf '  Efgdhischäft  als  Stellvertreter 
des  früheren  Gewandhauscapellmeisters  beschränkt,  ganz 
seinen  genialen  Litentionen  zu  fol^n  vermochte  und  somit, 
dank  der  bezwingenden  Gewalt,  mit  welcher  er  die  Letzteren 
überall  in  eine  beglückende  Wirklichkeit  umsetzt,  eine  Wie- 
dergabe dieser  alljährlich  Tausende  von  Neuem  im  tiefsten 
Inneren  erbauenden  Schöpfung  schuf,  wie  sie  in  der  G^sammt- 
wirkune^  seit  Mendelssohn*8  ^iten  in  Leipzig  wohl  nie  wieder 
sich  vollzogen  hatte.  Wie  Hr.  Nikisch  nicht  blos  den  Stim- 
mungsgehalt der  zu  weihevollster  Andacht  anregenden  herr- 
lichen Choräle  überall  zum  vollsten  Ausklingen  zu  bringen 
verstand,  so  Hess  ihn,  mehr  als  ein  langes  specielles  Bach- 
Studium,  sein  starker  musikalischer  Intellect  auch  in  allem 
Uebrigen  das  Richtigste,  Natürlichste  finden.  Kraft,  Energie 
und  dramatische  Lebendigkeit,  aber  auch,  wo  es  der  Text 
erforderte,  Weichheit  und  Sinnigkeit  in  der  Empfindung:  die 
mit  voller  Bealität  packenden,  wie  die  intimst  wirkenden 
Momente  des  Werkes  fanden  bei  Nikisch  das  congenialste 
Verständniss,  und  Chor,  Orchester  und  Solisten  beugten  sich 
willig  der  Autorität  ihres  verehrten  und  geliebten  Führers. 
Der  Chor  imponirte  mehr  noch  als  durch  seine  Sicherheit  in 
allem  Technischen  und  eine  felsenfeste  Litonation  durch  die 
überall  stark  pulsirende  geistige  An theilnahme.  (Für  spätere 
Aufführungen  steht,  wie  man  hört,  eine  noch  bessere  Aus- 
gleichung der  einzelnen  Stimmgruppen,  ja  eine  Reorganisa- 
tion des  Chores  überhaupt,  sicher  zu  erwarten.)  Das  Orchester 
war  mit  Hrn.  Homeyeran  der  so  wesentlich  eingreifenden 
Orgel  unübertrefflich  in  seiner  selbständigen  Thätigkeit,  wie 
im  Accompagnement;  mit  besonderer  Auszeichnung  ist  der 
Künstler  zu  gedenken,  welche  obligat  behandelte  Aufgaben 
zu  lösen  hatten.  Für  die  solistischen  Partien  waren  Frau 
Röhr-Brajnin  aus  Mannheim,  Frl.  Osborne  von  hier  und 
die  HH.  Litzin ger  aus  Düsseldorf  (Evangelist),  Sister- 
maus  aus  Frankfurt  a.  M.  (Christus)  und  E.  Schneider 
von  hier  (übrige  Basspartien)  gewonnen  worden.  Wahre 
Musterleistungen  stellten  die  HH.  Litzinger  und  Sistermans 
hin.  War  von  Ersterem  —  nach  früheren  Erfahrungen  — 
eine  Meisterthat  im  Voraus  zu  erwarten  gewesen,  so  trat  uns 
dagegen  Hr.  Sistermans  erstmalig  in  der  Christus- Auffassung 
en^egen,   und    wir  freuen  uns,   das  von  ihm  Gebotene  mit 


dem  rückhaltslosesten  Lobe  bedenken  zu  können,  denn  die 
herrliche  C^esangskunst  des  Hm.  Sistermans  stand  ganz  im 
Dienste  einer  weihevollen  geistigen  Erfassung  der  Au%abe. 
Ausgezeichnet  waren  bei  beiden  Künstlern  im  Speoiellen  die 
Aussprache  und  Declamation,  was  den  beiden  Damen  nicht 
nachzurühmen  ist.  Bei  Frau  Röhr-Brajnin  hatte  man  sog^r 
Mühe,  den  Text  zu  verstehen,  aber  blühend  und  warm  ist 
der  Klang  ihres  Or^ns  und  gut  musikalisch  ihr  Vortrag, 
sodass  man  sich  die  Erfolge,  welche  die  Sängerin  Überali 
findet,  leicht  erklären  kann.  Leider  hat  die  Stimme  des  Frl. 
Osborne  den  früher  durchweg  so  bestechenden  Klan^eiz  zum 
Theil  eingebüsst,  ja  manche  Töne  in  der  Tiefe  effectuiren 
geradezu  unschön,  welcher  Umstand  den  Eindruck  ihrer  an 
verschiedenen  Stellen  sich  zu  schöner  G«fÜhlswärme  steigern- 
den, im  Ganzen  aber  rhythmisch  etwas  anfechtbaren  Leistung 
schmälerte.  Auch  bei  Hm.  Schneider  wollte  es  uns  scheinen, 
als  besässe  die  Stimme  nicht  mehr  die  frühere  Ebenmässig- 
keit:  sonst  aber  hat  er  seine  Sache  sehr  verständig  gemacht. 
—  Die  grosse  Thomaskirche  war  wie  kaum  noch  Je  in  allen 
ihren  Räumen  von  einem  bis  zum  letzten  Accord  des  dies- 
mal mit  geringeren  Kürzun^n  als  früher  reproducirten 
Werkes  ausharrenden  Auditorium  besetzt. 

Der  Leipziger  Kammermusik-Verein  hat  dank  der 
energischen  Liitiative  des  Hrn.  Musikdirector  H.  Kl  esse  be- 
reits neun  Musikabende  veranstaltet.  Am  achten  derselben 
erregte  das  hauptsächlichste  Interesse  der  noch  im  kindlichen 
Alter  stehende  Violinist  Carl  Henke^  ein  Schüler  des  Hm. 
Hans  Becker,  als  Quartett-  und  Solospieler.  In  ersterer  Eigen- 
schaft führte  er  das  Wort  in  Haydn*s  Ddur-Streichquartett 
Op.  64,  No.  5,  und  solistisch  bethätigte  er  sich  in  der  GmoU- 
(sogen.  Teufelstriller-)Sonate  von  Tartini  und  einer  Ungari- 
scb^n  Rhapsodie  von  M.  Hanser,  dort  wie  hier  einen  in  so 
jungen  Jahren  selten  anzutreffenden  grossen  und  warmen 
Ton,  virtuose  und  sichere  Technik  und  frisohzugige  Auffas- 
sung bekundend.  Was  seinem  Vortrag  etwas  Monotones  ver- 
leiht, ist  die  unaufhörlich  und  zu  langsam  schwingende  Vibration 
des  Tons.  Neben  dem  kleinen  Violinvirtuosen  debutirte  auch 
noch  eine  italienische  Pianistin,  Frl.  Margueritte  Galeotti, 
und  Hess  in  dem  daviertrio  Op.  102  von  Raff  und  in  Solo- 
stücken von  Scarlatti,  Chopin  und  Liszt  natürliches  Tempera- 
ment ui}d  eine  weit  entwickelte,  aber  noch  nicht  immer  zu- 
verlässige. Fert4gkiBit  erl^eopen^  In.  dei^  HiB^div'BcheAiQQaBiatl/ 
wfr&ten  recht  aufinerksam  die  HH.  Förstel,  Weissbach 
und  Grümmer  mit,  während  im  RaÖ'schen  Trio  die  HH. 
Jockisch  und  Hagen  der  Pianistin  trefflich  zur  Seite  sassen. 
Der  9.  Musikabend  bot  ausschliesslich  Novitäten:  zunächst 
eine  Ciavier- Violinsonate  in  Adur  von  Ferd.  Thieriot,  dann 
die  Lieder  „Wanderer  in  der  Sägemühle**,  „Die  Post  im 
Walde**,  „Die  Mondnacht**  und  „Frühlingsglaube**  für  eine 
Altstimme  von  AI.  Winterberger  und  ztuetzt  die  Clavier- 
Violinsonate  Op.  99  und  das  Streichquartett  Op.  67  von 
S.  de  Lange.  Von  der  von  den  HH.  Rösger  und  Löwen- 
thal gespielten  ThierioVschen  Composition  nörten  wir  infolge 
Verspätung  nur  den  in  seinem  ganzen  wohlgemuthen  Wesen 
kurz  angebundenen  letzten  Satz.  Die  vom  (>>mponisten  vor- 
züglich am  Flügel  begleiteten,  fast  durchweg  trefflichen  Lie- 
der sang  mit  sympathischem  undpastosem  Organ  und  wohl- 
pointirt  im  Vortn4g;  Frau  Brack,  auf  deren  grosses  Gesangs- 
talent wir  schon  früher  hinzuweisen  Anlass  hatten.  Als 
nach  Seiten  der  Form,  sowie  des  gedanklichen  Inhaltes  und 
dessen  Durcharbeitung  ganz  hervorragende  Novitäten  erwiesen 
sich  trotz  der  unzureichenden  Ausführung  der  führenden 
Violine  die  beiden  Werke  von  S.  de  Lange,  in  deren  Einem 
der  Componist  meisterlich  den  Olavierpart  spielte.  Da 
wir  bestimmt  hoffen,  diesen  Compositionen  in  ihrem  Werthe 
entsprechender  Wiedergabe  bald  wieder  zu  beg^egnen  und  sie 
noch  höher  schätzen  zu  lernen,  so  begnügen  wir  uns  für  hier 
mit  dem  von  ihnen  Gesagten. 

Hr.  Arthur  Friedheim,  der,  nach  längerer  Pause  nach 
Leipzig  wiederkehrend,  im  letzten  Liszt- Vereinsconcert  seine 
hohe  Itangstellung  unter  den  echten  Liszt-Schülern  von 
Neuem  glänzend  documentirt  hatte,  liess  diesem  Auftreten 
bald  einen  eigenen  Ciavierabend  im  Saale  des  Hotel  de  Prusse 
folgen,  an  welchem  er  programmgemäss  Beethoven's  Sonata 
appassionata,  die  Phantasie  Op.  17  von  Schumann,  zwei  Lie- 
der ohne  Worte  von  Mendelssohn,  eine  Reihe  Chopin's,  Liszt- 
Schubert*s  „Erlkönig**  und  „Die  Glocken  von  Genf*,  „Am 
Wallenstädter  See**  und  die  2.  Ungarische  Rhapsodie  von 
Liszt,  ausserdem  aber  auch  noch  verschiedene  enthusiastisch 
abverlangte  Zugaben-  (u.  A.  Wagner*s  „Tannhäuser** -Ouvertüre 
in  wirkungsvollem  Arrangement)  auf  einem  ton-  und  poesie- 
vollen  Blüthner-Flügel  zum  Vortrag  brachte.  Auch  bei  dieser 


Gelegenheit  war  der  Bewundemng  und  dee  Staunens  über 
flAiiM  phiiraiiietttale 'V^irtoöeCtAt  tiad^dLa  flastik  ^attücD^'.Bavt 
liiietongeii  kein  Bnde^ '  abear-t avdbi^  siitt^liel^eyetUea  Yetmakaä 
in^dfe  Ekwoavt.  derv'jeweiMg«»  €oiwpcniBtea'<n^  Knnet 

sobairfisti  0iKavalcteinei«en8^JtcnBvi»fdieTeiafa 
seinea  Anebhlaga.  ftaden  wiederilm' die.  hö«diiiste  AaiiackenniiDg 
laäd  begeisterte  'Znstii&iimiEg^-^ilJiid  Mkbev  •  dem  v^Aüen  stand 
einü  A<i£fiia8angy'di^»aaiok  &v  WD.8ie:a7oai'lABäl%Qfigen:fjib« 
Wieb,  no^'bedeMei^'Biehr  iiiltefessiit«,  ak  die^<8ohablenaLv'Fi 


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-  'Balle  a^  S>  ^  in.  •  tiiberer ,  ^dtadi  i  liäti  si)dB>|iabar;  derymofiti 
IcaUadieB  'L«it«ittg  des  UmveisitftlsnnisikdBrBCtöi»  &n.  £niß 
Otto  Bewbke  ein  Le)i««x)'*iGheipangrev«'mi^;Sibildetj:' iirriolter 
9chon  jetEt  über  liQndeH^/8itaurer*^aäUt»i'.ijs>flrapriGhL  diesem 
stattliche,  Mftnxierc))or.  ^  beji^utejider  Factor  im  Hal][e[s(C^| 
Musikleben  zu'  wÄi^den;  w?Htg^^g8,)^at  <^^^^ 
1.  Goncert,  welches  am  Sl6.  März  im  grossen  Saale  des'^tadt- 
schützenhauses  vor  einer  sehr  zahlreichen  Hörerschaft  statt- 


Pre8S< 


m 


dieses  Concerte,  .9}^d.s^jmagc^]N^  ein 

draixmtisches^Öeaic^t J% 


Publipuw  'fjvjfröijer^^^  ^utoiung  .^urch^  Äia4eni|?^^B 
Gesangverein  (DprectVo^:  Vvqf.  ReubVe),bereitä  bewjnt  y^Fi\ 
mö^e .  der   to   ^ÄgöÄ^awä^  cdr^^iar, 

tischen  Wjkhrheij;.  und.  forinyqUex^de^ten  Schönheit,  des  t4^ 
drucis  erzielüe  cbkS  Werk  auch  in  der  Aufführung  durch  .äen 
Lehrer-Oesangverein  einen  vollen  Erfolg.  Seine  nachhaltige 
Wirkung  verdankt  das  Werk  neben  den  lebensfrischen  Chören 
nicht  zum  Mindesten  der  farbenprächtigen,  das  ganze  moderne 
Orchesterrüstzeug  sich  nutzbar  machenden  Instrumentation. 
Die  Aufführung  Selbst  war  geeignet,  alle  Schönheiten  der 
TJmlauft'schen  Musik  zu  Tage  zu  fördern.  Hr.  Prof.  Beubke 
hatte  sich  des  Werkes  mit  grosser  Liebe  und  mit  der  an 
ihm  gewohnten  künstlerischen  Gewissenhaftigkeit  und  Fein- 
fühligkeit angenommen  und  leitete  das  Gkinze  mit  grosser 
Umsicht  und  Energie,  sodass  jede  einzelne  Nummer  einen 
wohlthuend  abgerundeten  Eindruck  zurückliess.  Den  Or- 
chesterpart lieferte  das  Friedemann'sche  Stadt-  und  Theater- 
orchester in  tadelloser  Weise.  Die  Chorleistungen  aber  sind 
genidesu  alS'iiHastergiltig  su-  bezeichnen.  Der  Chor  imponirte 
ebenso  durch  Klang^fÜlle  und  feinabgetönten  Vortrag,  wie 
durch  Tonschönheit  und  intelligentes  Eingehen  auf  die  In- 
tentionen des  Dirigenten.f  Eine  solche  Summe  schönen  Stimm- 
materials und  musikalisch  g^ebildeter  S&nger  werden  nur 
wenige  Chorvereine  aufzuweisen  haben.  In  den  überaus 
dankbaren  Solopartien  wetteiferten  namentlich  die  hiesige 
Opernprimadonna  FrL  Henriette  Häbermann  (Agandecca) 
und  J^.  Concerteänger  Trautermann  aus  Leipzie  (Fingal) 
um  die  Palme;  Beide  boten  durchweg  grosszugige  Leistungen 
und  bewiesen  eine  bewunderungswürdige  stimmliche  Aus- 
dauer. Aber  auch  Frau  Bocco  (IJllln)  und  Hr.  Opern- 
sänger Wirk  (Suivan)  entledigten  sich  ihrer  Aufgaben  in 
rühmenswerther  Weise.  Hr.  Leide  ritz  (Stamo)  hajbte  keinen 
glücklichen  Tag.    Dem  bei  der  Aufföhrang  anwesenden  Com- 

Sonisten  bereitete  die  enthusiasmirte  Hörerschaft  am  Schlüsse 
es  Concertes  lebhafte  Ovationen.  —  h. 


Conoertumschau. 

Antwerpon.  Pop.  Conc.  (Lenaerts)  am  3.  Febr. :  6.  Symph. 
T.  Tsohalkowsky,  ,,Po^me  lyrique"  v.  A.  Glazounow, 
Ouvert.  Jäusslan  und  Ludmilla*'  v.  Glinka,  Dmoll-Clavier- 
cono.  V.  Bubinstein  (Frau  Falck-Mehlig). 

Baltimore.  8.  Conc.  des  Kneisel- Quart,  a.  Boston  unt. 
Mitwirk,  des  Pianisten  Hm.  Randolph:  Streichquartette  v. 
Schumann  (Adur)  u.  Tschalkowsky  (Esdur),  DmoU-Clav.- 
Yiolineuite  v.  E.  Bernard.  —  Concerte  des  Boston  Symph. 
Orch.(Paur):  No.4.  Hmoll-Symph.  vTschaikowsky,  „Till 
£ulen8piegel*6  lustige  Streiche"  v.  Rieh.  Strauss,  2.  Ungar. 
Bhaps.  V.  Liszt,  Gesang  vortrage  des  Frl.  Temina.  No.  5. 
8.  Symph.  u.  „Egmont^-Oavert.  v.  Beethoven,  Bdur-Clavier- 
cone.  V.  Brahms  (Hr.  Josefiy).  —  Am  6.  Febr.  Auff&hr.  des 
Orat.  .Moses**  v.  M.  Bruch  durch  die  Oratorio  Society  unt. 
Leit.  des  Hrn.  Poche  u.  solist.  Mit  wirk,  der  Frau  Eoert-Eronold 
u.  der  HH.  Williams  u.  M^pi. 

BiPmioghäm.  Orch.-Öoncerte  des  Hm.  Stockley:  No.  2. 
6.  Symph.  u.  .Coriolan** -Ouvert.  v.  Beethoven,  „Sakuntala**- 
Ottvert.  V.  Gold  mark,   Vorspiel  zu  „Tristan  und  Isolde**  v. 


213 

Wagner,  ClaviervorträgedesHrn.Beisenauer.  No.  3.  „L'Ar- 
Usie^ina't.'TEr.  Bisejb,  «Hebriden^'-Ou.yert.  ,v.  Mendeleeoibnf  Ung» 
Bhaps.  ,9i  A.  Wilhelmj  (unt.  J^eit;  des  CptnpuX  Holdiiguns^- 
n»^:^  V.  Wagner,  SoloKorträge  de«  HH.  Bi^ham  (QeSi) 
u.  Hent^  (Viel.,  „In; Mepaoriam^  u^  Conoertpolon.  v.  Wil^> 
belÄj).  No.  4  (Dr.  Winn).  Ouvert.  „Britannia!*,  2-  Soholt» 
Bhaps.  „Bums**  u.  Intermezzo  aas  „The  Böse  of  Sharon**  V. 
A.  0.  'Maoken^ie  (unt'  L^it.  dos  Comp.),  3olov9tträge  der 
Frau  Belle  Oole  (Ges.,  jSchöpfungsbymnei  v.  Beethoven,  etc.) 
«;-dea  Hra>.  Borwiok  (Ciav^i  SmolKk>nci.  y.  GhoftmX . -- 
Letates;  P^.  jOoih^  .der  H^.  Sarrison,  ausgeführt  von^iOrefav 
des  Bra.  HaUö(Hall^}  a.  Mf^nchest^r:  4;  Symph.  v.  Beettioyen» 
Musik  :za  „Sigwd  Joraelfar**  v.  Gf  leg,  Ouvert  „GatoeiÄV* 
v;:DtoHk,  ^Vorspiel  fcu  „Hftnsel  un4  Gretel**  v/Hnmper* 
äiixxxk;  Solo^vTxrtrft^e  der  Damen  Goxnez  u.  Dews.  u.,  desjirvt. 
BenDarie»  (GeeOi  sowie  der  Frau  BaU^  (VioK,  Fant,  appasa. 
V..  Vie<uxt«mpiO'U.  des  Hm.  HalM  (Clav.,  FmoU-Phwt.  v. 
Gh0piD}w    ^     ■• 

v.>  Bofiton.;  Ami.2.  Febr^  Auffiühr.  von  Yerdi*s  Bequiem 
duceb  «die  H&ndel  u.  Hayd^  ^äöoiety  unt^Leit  deSrHm.  hmag 
ünd-eoUst  Mitwirk,  d^  Ilamen  Patriek-*  Walke»  u^l^asyignee, 
so,wie  des  HH.  Knprr  ii,  Thomson.  -^  ^  Ck^ne.  dee  Kneidel- 
Quart.,  unt. .  Mitwirk,  des  Frl.  Wood  (Ges.)  |y^;  des  Hrn.  Mao 
Dowell  (davi):  Streiehquftrtette  v.  Haydnt  (Ddur)  u.  BuM^eh 
9iein>(OmoU),  EK;oi^-01avier9oa.  v.  Mae.Dowell,  Lteder^^ 
Piano  rBecital  4ee  Fri  S.  Doane  un^.  Mitwirk,  deer  Violen-, 
oeUisten  Hmi  A.Sobroedei'  am  16.  Jan.:  dAy.-ViAlonoeUson, 
Dpi  18t  <Vv  Bubinstein,  OlayiersoU  von  Bändel,.  ScarlaHii 
Beineeke(CadenzOp.  87,  No.  9),  Chopin,  W.  Mason  (Soherao 
Op.  41)  u.  Liszt  („Liebestraum**  No.  3  u.  Edur-Polon.). 

BPistol.  6.  Musik.  Soiröe  der  Quintuor  Society:  Cdur- 
Streichquint.  Op.  163  von  Schubert,  Claviertrio  Op.  101  von 
Brahms  (Clav.:  Frau  Darma),  Suite  f.  zwei  Violoncells  von 
D.  Popper,  Gesangvorträge  des  Hm.  Powell  a.  London, 

Buffalo  (N.  Y.).  Letztes  Conc.  des  BuffitJo  Symph..  Orch. 
(Lund):  6.  Symph.  v.  Tscha'ikowsky,  Balletmusik  a.  der 
„Königin  von  Saba**.  v.  Gold  mark,  „Walkürenritt**  v.  Wag-« 
ner,  Gesangvortrftge  der  Frau  Matema  (Arie  „Dich,  theure 
Halle**  a.  „Tannhäuser**  u.  „Isoldens  Liebestod**  a.  „Tristan 
und  Isolde**  v.  Wagner). 

Chicago.  Concerte  des  Chicago  Orch.  (Thomas):  18.  Jan. 
5.  Symph.  v.  Beethoven,  Ddur-Suite  y.  S.  Bach,  Conc.  f.  Viol. 
u.  Yiolonc,  V.  Brahms  (HH.  Boegner  u.  Steindel).  31.  Jan. 
Cdur-Symph.  v.  Schubert,  Ouvert.  (welche?)  v.  Schumann, 
Ciaviervorträge  der  Frau  Zeisler-Bloomüeld  (DmoU-Conc.  v. 
Bubinstein,  Scherzo  a.  dem  Dmoll-Conc.  v.  Litolff). 
12.  März.  Waldsymph.  v.  Baff,  8.  „Leonoren** -Ouvert.  von 
Beethoven,  C^i^vieryorträ^  des  Hm.  Paderewski  (Esdur-(^nc. 
V.  Liszt,  Poln.  Pbant.  eig,  Comp.).  —  Am  3.  Febr.  Auffhhr. 
V.  Berlioz*  „Faust's  Yeraammung**  durch  den  Apollo -Club 
u.  das  Thomas-Orch.  unt  Leit  des  Hrn.Th.  Thomas  u.  solist. 
Mitwirk,  des  FrL  Meredith  u.  der  HH.  Bieger,  Heinrich  u. 
Clark.  —  Summy  Chamber  Conc.  am  10.  März:  Oct.  f.  Clav, 
u.  Streich-  u. Blasinstrumente  v.  Bubinstein,  G moll-S treich - 
quart.  v.  Grieg.  Noct  f.  Hörn  v.  B.(?)  Strauss.  (AuaftLh- 
rende:  HH.  Liebling  FClav.],  B,  Listemann,  Stock,  Brueokner, 
Beckel,  Banmbach,  Meier  u.  Eetz.) 

ChaPleroi.    Sociöiö  des  concerts  du  bassin  de  Charleroi 

§[)aneau):  1.  „Peer  Gynt**-Suite  v.  Grieg,  Kleine  Suite  fUr 
treichorch.  v.  N.  Dane  au,  „Coriolan** -Ouvert.  v.  Beethoven, 
Ouvert  u.  Chor  der  Spinnerinnen  a.  dem  „Fliegenden  Hol- 
länder** V.  Wiigner,  „Elegie**  v.  Sokolow,  Balletaire  von 
Gluck,  „Les  Nöröldes**  f.  FraueAchor  u.  Orch.  u.  „Sanctus** 
f.  gem.  Chor  u.  Orch.  v.  N.  Daneau. 

Dlindee.  3.  Scottish  Orch.  Conc  (Eee):  DmoU-Sjmpb. 
V.  Chr.  Sinding,  dramat  Cant  „The  Death  of  CuthuUin** 
f.  Soli,  Chor  u.  Orch.  v.  A.  Barratt,  4,  Bbaps.  hongr.  v. 
Liszt. 

Gent.  3.  Audition  des  Qercle  des  Concerts  d'hiver  mit 
Werken  v.  Brahms:  Bhaps.  f.  Altsolo  (Frl.  Baick)  u.  Männer- 
chor, Liebeslieder- Walzer  f.  gem.  Stimmen  u.  Clavierbegleit. 
zu  vier  Händen,  Trio  f.  Clav.,  Viol.  u.  Hörn  (Frl.  Smitt  u. 
HH.  Van  der  Syppen  u.  Van  Heylbroeck),  Ungar.  Tänze. 

Glasgow.  Class.  Conc.  des  Schott  Orch.  [^es]  am  18.  Febr. : 
2.  Symph.  v.  Brahms,  3.  „Leonoren** -Ouvertüre  v.  Beethoven, 
Vorspiel  zu  „Lohengrin**  v.  Wagner,  Solovorträge  des  Frl. 
Fisk  (Ges.)  u.  des  Hm.  M.  Hainbourg  (Clav.,  AmoU-Qonc.  v. 
Schumann). 

Lausanne.  Zwei  grosse  Concerte  der  Caecilien-Gtesell- 
Schaft  u.  des  Männerchors  unt.  Leit.  des  Hrn.  Langenhan  u. 
Solist  Mitwirk,  der  Frau  Troven-Blaesi  u.  dee  Hm.  Auguez 
a.  Paris  am  10.  u.  11.  Deo.:  Vorspiel  zu  „Parsifal**  v..  Wag- 


ner,  Trauermarsch  a.  „Franciflcos''  v.  Edgar  Tindl,  y^Les 
sept  parolds  da  Christ^  f.  Soli,  gem.  Gbor  a.  Orch.  v.  Q: 
Doretf  Hymne  f.  aehtstimm.  gem.  Chor  a  capella  v.  Th» 
Gaugier,  Arie  a.  „La  Beine  de  Saba"  v.  Gounod  (Frau 
Troyen-Blaeei),  Gebet  a.  der  Sjmph.  lögend.  v.  B.  Godard 
(Hr.  Auguez). 

Leipzig.  Am  8.  April  in  der  Thomaskirche  Auffuhr,  v. 
S.  Baches  Matthäus-Passion  unt  Leit.  des  Hm.  Nikisch  u. 
Solist.  Mitwirk,  der  Frau  Röhr-Brajnin  a.  Mannheim,  des 
Frl.  Osbome  v.  hier  u.  der  HH:  Litzinger  a.  DOsseldorf, 
Sistermans  a.  Frankfurt  a.  M.  u.  E.  Schneider  v.  hier.  *-- 
Musikabende  des  Kammermusik  ver.:  No.8.  Ddur-Streichquart 
V.  Haydn  (Carl  Henke  u.  HH.  Förstel,  Weissbach  n.  Grüm- 
mer),  Glaviertrio  Op.  113  v.  Baff  (Frl.  Galeotti  a.  Florenz 
u.  HH.  Jockisch  n.  Hansen),  Solovortr&ge  des  Frl.  Galeotti 
(Goncertetude  ▼.  Liäzt  etc.)  u.  des  Carl  Henke  (Gmoll-Son. 
V.  Tartini  u.  Ungar.  Bhaps.  v.  M.  Haaser).    No.9.   Streich- 


(Gmoll-Gonc.).  (Frl.  Emery,  welche«  ihre  musikalische  Aus^ 
bildung  dem  Leipziger  (lonservatorium  verdankt  und  sich 
bereits  in  Leipzig  als  eine  ausserordentlich  begabte  und  streb* 
same  Künstlerin  mit  hervorragendem  positiven  Können  er^ 
wies,  nimmt  unter  den  in  Amerika  ansässigen  PianistinneiK 
Eine  der  ersten,  wenn  nicht  die  erste  Stelle  ein  und  erwecktet 
mag  sie  spielen,  wo  und  was  sie  will,  den  allgemeineten  En* 
thusiasmus  des  PabUcums  und  die  rückhaltloseste  Zusüm« 
muni(  der  Presse.  Wie  in  anderen  Städten,  ist  dies,  nach 
zwei  uns  vorliegenden  Berichten,  auch  in  Oberlin,  in  welcher 
Stadt  sie  seit  jnehreren  Jahren  während  des  Winters  con* 
certirt,  der  Fall  gewesen,  and  man  hat  die  Künstlerin  nach 
jeder  einzelnen  ^mmer  drei  bis  sechs  Mal  hervorgejubelt.) 

Veraltete  Programme^  s^wie  Programme  ühne  Angabe  vüh  Ort  find 
Dattim  müssen  vollständig  unieacktef  bleiben! 


STp.  KYn^H^^Ärthaif-So"  ä.  ffii^f^sf«.       Engagements  und  Qüste  in  Opel-  und  Concert. 


Hagen  [Streicher]),  Clav.-Violinson.  ^E;'^  ^^^  ^'  ^^^®>'iot 
(HH.  BOsger  u.  Löwenthal),  Lieder  „Wanderer  in  der  Säge- 
mühle", rbie  Post  ün  Walde«*,   „Die  Mondnacht"  u.  „Früh- 
iingsglaube**  v.  Alezander  Winterberger  (Frau  Brack).  — 
Oonc.   in   der  Kirche  zu  Gk>hlis  am  29.  März,   veranstalt.  v. 
Frl.  Gorti   (Ges.)   unt.   Mitwirk,   der  HH.  Brendel   (Org.)  u. 
Spahr  (YioL):   Soli  f.  Ges.  v.  A.  Becker  (Psalm  63  u.  ,^Du. 
Herr,    unser  Vater**),    G.  SchlemülUr   („Stille   sein    und 
hoffen**),  B.  Vogel  („Herr,  bleib  bei  uns**)  u.  Alex.  Winter- 
berger  („Schönster  Herr  Jesu**),  f.  Org.  v.  Fei.  Brendel 
(Hmoll-Fuge)   u.  f.  Viol.  v.  Tartini  (GmoU-Fuge),    S.  Bach 
(Amoll-Fueeu.  Air)  u.  Baff  (Gavatine).  —  Clavierabend  des 
Hm.  Friedneim  am  31.  März  m.  (]{ompositionen  v.  Beethoven 
(Son.  appass.),  Schumann  (Phant.  Dp.  17),  Mendelssohn,  Chopin 
u.  Liszt  („Die  Glocken  von  Genf^,  „Am  Wallenstädter  See** 
u.  2.  Ungar.  Bhaps.),   sowie  Schubert- Liszt  („Erlkönig**).  — 
Conc.  der  Pianistin  Frl.  Sewell  unt.  Mitwirk,  der  HH.  Bor- 
chers (Ges.)  u.  Prill  (Viol.)  am  11.  Ai)ril:   8.  Clav.-Violinson. 
V.  Grieg.   Soli  f.   Gfes.  v.  C.  Piutti  (Liedercyklus  „Bösen 
und  Myrthen**)  u.  Gries;  („Gruss**,   „Die  Sennerin**,  „Sie  ist 
so  weiss,  so  lieb  und  henr**  u.  „Im  !Kahne**),  f.  Clav.  v.  Scar- 
latti,   Mendelssohn,  Schumann   u.  Chopin  u.  f.  Viol.  v.  W. 
Damrosch  (Bomanze),  Wagner-Wilhelmj  („Albumblatt**) 
u.  Vieuxtemps  (Polen.).     —    Familienabend  des  Leipziger' 
Lehrer-Gesang ver.  am  11.  April:   Männerchöre  v.  Dürrner 
(„Der  Lenz  ist  angekommen**),  Gernsheim  („Abendandacht"), 
Sucher,  Attenhofer  („Vale**  u.  „Am  Heimwecre**)u.  Girsch- 
ner  („Hüte  dich**)  unt.  Leit.  des  Hm.  Engel,  Clav.-Violinson. 
Op.  24  V.  Beethoven  (Wilh.  Backhaus  u.  Hr.  Capellmeister 
Sitt),  Solovorträge  der  Frau  Hohlfeld  (Ges.,  „0  lass  dich  halten** 
V.  Ad.  Jensen,  „Geständniss**  v.  P.  Kiengel,  „Hingegeben**  v. 
H.  Si  tt,  Wiegenlied  V.  Mo  szkowski  etc.)  u.  des  Wilh.  Sackhaus 
(Impromptus  v.  Schubert  [As  moll]u.  Chopin  [ As dur],  Spinnerlied 
V.  Mendelssohn  u.  Etüde  v.  H.  Seelin  g).  —  Br  ah  ms -Matinee 
des  Pianisten  Hrn.  Both  a.  Dresden  unt  Mitwirk,  der  Sän- 
gerin Frl.  Witting  v.  ebendaher  am  12.  April  m.  den  Clavier- 
sonaten  Op.  1,  2  u.  5  u.  den  Liedern  „0  wüsst  ich  doch  den 
Weg  zurück**,  „Auf  dem  Kirchhofe**,  l^innelied,  „Nachtigall**, 
„Ein  Wanderer**,  „Der  Mond  steht  über  dem  Berge**  u.  „Meine 
Liebe  ist   grün**.   —   8.  geistl.   Musikaufführ.  in   der   Plag- 
witzer   Kirche:   Gem.  Chöre  v.  J.  M.  Bach.   Bh  ein  berger 
(„Bleib  bei  uns**)  u.  M.  Hauptmann,   Soli  f.  Qea,  v.  Händel, 
f.  Org.  V.  S.  Bach  (Fdur-Tocc),  L.  Neuhoff  (Emoll-Son.), 
S.  de  Lange  (Pastorale)  u.  Guilmant  (Finale  a.  der  DmoU- 
Symph.)  u.  f.  Viol.  v.  Händel  (Adur-Son.).  Ph.  Büfer  (Ada- 
gio) u.  Bh  ein  berger  (Abendlied).    (Ausrührende:   der  Kir- 
chengesangver.  daselbst  [Zilling],  Frl.  Günther  [Ges.]  u.  HH. 
Gerhardt  [Org.]   u.  Jockisch  [Viol.].)   —    5.  Conc.  des  Böhm. 
Streichquart,  der  HH.  Hoffmann  und  Qen,  unt.  Mitwirk,  der 
Frau  Clara  Kretzschmar  (Clav.)  u.  der  HH.  Bychlik  (Bratsche) 
u.  Burian  (Violonc):  Bdur-Streichsext.  v.  Brahms,  Clavier- 
quint.  V.  Schumann,  Streichquart.  Op.  18,  No.  1 ,  v.  Beethoven. 
ObePlin  (Amerika).    Clavierrecitals  des  Frls.  Emery  aus 
Philadelphia  am  8.  u.  6.  März  m.  Compositionen  v.  S.  Bach 
(CmoU-Toccata),    Schumann    („Kreisleriana**),    Chaminade 
(„Pierrette**)i    Cui    (Berceuse),    Schubert-Liszt   (^Erlkönig**), 
Beethoven  (Son.  Op.  78),  Wagner- JaöU  (Walther's  Werbe- 
lied a.   den  „Meistersingern**),    Chopin,    Liszt   (12.  Ungar. 
Bhaps.),  Grieg  (Suite  „Aus  Holberg's  Zeit**),   Bubinstein 
(„Pros    du    Buisseau**),    MacDowell    („Les    Orientales**), 
Brahms   (Intermezzo  Op.  76,   No.  3),    Wagner-v.  Bülow 
(„Meistersinger**- Vorspiel),    Dölibes  (Chans,   hongr.),    Sto- 
jowski  {Mazurka),  Schutt  (Valse-Paraphr.)  u.Saint-Saöns 


C/5In.  Die  kaum  dem  Kindesalter  entwachsene  Brüsseler 
Violoncellistin  Frl.  £7lse  Bueeger  hat  auch  hier,  gelegent- 
lich eines  Auftretens  in  der  Musikalischen  iGesellschaft,  die 
ungeheuclieltste  Bewunderung  ihreis  schönen  Talents  und 
dessen  weit  vorgeschrittener  Ausbildung  mit  ihren  Vorträgen 
hervorgerufen.  Die  Süssigkeit  und  Beseeltheit  des  Tons,  die 
ihrem  74-Violoncellinstrument  entströmen,  haben  auch  auf 
unser  musikalisches  Publicum  ganz  unmittelbar  eingewirkt. 
Was  sie  im  Technischen  leistet,  ist  geradezu  erstaunlich.  — 
Gpeenock.  In  Frl.  Bertha  Martini  machte  das  hiesige 
Publicum  eine  schätzenswerthe  neue  Bekanntschaft.  Die 
Dame  besitzt  eine  schöne  Stimme  von  bedeutendem  Ümfemg, 
welche  sie  wohl  anzuwenden  weiss.  Aus  dem  herzlichen 
Dank,  welchen  die  Hörerschaft  ihr  für  ihre  ausgesucht  feinen 
Gaben  spendete,  wird  sie  erkannt  haben,  wie  willkommen 
sie  uns  jedes  folgende  Mal  sein  wird.  —  London.  In  einem 
Monday  Populär  Concert,  sowie  in  einem  London  Symphony 
Concert  des  Hrn.  Henschel  wirkte  Frl.  Marg.  Boye  mit 
dem  durchdachten  und  ausdrucksvollen  Vortrag  einer  Bei  he 
von  Liedern  und  Gesängen  sehr  günstig  auf  die  Zuhörer- 
schaft ein.  -~  New-YoPk.  Die  am  8.  März  stattgehabte  Auf- 
führung von  Wagner*8  „Siegfried**  durch  die  Gesellschaft  des 
Hrn.  Damrosch  war  nicnt  blos  die  beste  von  der  GreseUßchaft 
hefaüseebrachiei  sondern  Sie  beste,  die  wir  üoerhaupt  je 
hier  gehabt  haben,  und  entzündete  die  hellste  Begeisterung. 
Namentlich  zeichneten  sich  Frl.  Ternina,  sowie  die  HH. 
Alvary  und  Lange,  der  Letztere  als  Mime,  aus.  Das 
Sängerehepaar  Henschel  hat  am  80.  März  seine  köstlichen 
Liedergaben  einem  zahlreichen  und  begeisterten  Publicum 
zum  ersten  Male  seit  vier  Jahren  wieder  fi;eboten.  —  Olden- 
burg. Im  7.  Abonnementconcert  der  Hofcapelle  hat  mit 
grossem  Erfolg  die  Dresdener  Kammervirtuosin  Frau  Stern 
mitgewirkt  und  sich  in  ihrem  deliciösen  Cla vierspiel  —  um 
mit  einem  (Dollegen  von  der  Feder  zu  reden  —  als  ein  wirk- 
licher Stern  am  deutschen  Musikhimmel  erwiesen.  —  Oels« 
nltz.  Mit  vollen  Händen  spendete  man  im  letzten  Concert 
des  Kaufmännischen  Vereins  vier  Leipziger  Künstlern:  den 
Sängern  HH.  Trautermann  und  Leideritz,  dem  Pianisten 
Hrn.  Nest  1er  und  dem  Violinisten  Hrn.  Lauboeck  Beifall, 
während  die  Sängerin  Frau  Götz- Grosse  weniger  gefallen 
wollte.  —  Papls«  Der  russische  Pianist  Hr.  de  Lestov- 
mitchy  gab  in  einem  eigenen  Concert  Beweise  einer  grossen 
Virtuosität,  eines  mächti^n,  aber  schönen  Tones,  eines  köst- 
lichen Abschlages  und  einer  grossen  Feinheit  in  der  Nuan- 
cirung.  —  Pfopzhelm.  Eine  Auslese  vorzüglicher  Solisten 
bot  in  dem  Ehepaar  Staudigl  aus  Berlin,  Frau  Hoeck- 
Lechner  aus  Carlsruhe  und  Hrn.  Doerter  aus  Mainz  die 
auch  im  Uebrigen  unter  Hrn.  Mohr*s  Leitung  vorzüglich 
gelungene  Auffuhrung  von  Bruch's  „Lied  von  der  Glocke*^ 
durch  den  Musik  verein  am  1.  April.  Mit  besonderer  Freude 
begrüsste  man  die  Wiederkehr  der  ausgezeichneten  Carls- 
ruher  Sängerin.  —  Welmap.  Der  Hofcapelle  steht  ein  nen- 
nenswerther  Gewinn  bevor,  indem  vom  1.  Sept  d.  J.  ab 
Hr.  Alfred  Krasselt,  derzeit  in  München,  als  1.  Concert- 
meister  in  dieselbe  eintreten  wird.  —  WflPZbttPg.  Die  Sän- 
gerin Frl.  Hertha  Bitter  aus  München  hat  in  einem  Con- 
cert, das  sie  kürzlich  hier  veranstaltete,  eine  nachhaltige 
Wirkung  mit  ihren  tiefempfundenen  Vorträgen  hervorgerufen r 

Kirchenmusik. 

Leipzig.    Thomaskirche:  2.  April.   Passionsmusik  f.  Chor 
u.  Blasinstrumente  v.  G.  Schreck.  JWir  drücken  dir  die  Augen 


215 


m^  f.  do.  y.  J,  0-.  Schicht.  4.  Aoril^  „Popule  meus*^  v.  Pale- 
fitrina.  Qeistlicher  Dialog  f.  unor  n.  Altsolo  m.  Org.  v.  A. 
Becker.  6,  April.  „Halt  lin  Oedächtniss  Jesam  Christ'*  von 
S.  Bach.  —  iSicolaikirche:  6.  April.  „Halt  im  GM&chtniss 
Jesnin  Christ**  v.  S.  Bach.  —  Paulikirche:  4.  April.  „Richte 
micby  Gott**  y.  Mendelssohn.  „Hosianna**  ▼.  Gregor.  Adas^o 
reli^.  f.  Viola  d'amonr  n.  Harmon.  v.  J  Kr&l.  „Siehe,  das 
ist  Gottes  Lamm**  v.  Pr&torios.  Cant.  „Ostern**  v.  E.  Baldamos. 
Plauen  1.  V.  St.  Johanniskirche:  1.  Jan.  Satz  I  u.  5 
ans  Op.  20  ftir  Soli,  Chor  u.  Orch.  v.  Aug.  Biedel.  6.  Jan. 
Arie  „Höre,  Israel**  aus  „Elias**  von  Mendelssohn.  6.  Jan. 
Motette  n^wr,  nun  lassest  du**  von  Mendelssohn.  13.  Jan. 
Chor  „Heilig  bist  du**  v.  Palestrina.  19.  Jan.  „Halielujah** 
v.  Händel.  26.  Jan.  Chor  „Dich  bekenn  ich  lobend**  v.  Orl. 
Liassiis.  2.  Febr.  Choral  „0  Vater  der  Barmherzigkeit**  v. 
S.  Bach.  9.  Febr.  Motette  „Herr,  sei  gnädig**  v.  Mendels- 
sohn. 16.  Febr.  Chdral  „Wohl  einem  Haus,  wo  Jesus  Christ** 
V.  S.  Bach.  28.  Febr.  Chor  „Durch  die  Engel**  v.  Palestrina. 
1.  März.  Chor  „Heil  dem  Manne**  v.  A.  Lotti.  4.  März. 
G^istl.  Lied  „Mein  Gott  und  mein  Vater**  f.  eine  Singstimme 
mit  Orgel  von  Alb.  Becker.  Choral  „Aus  tiefer  Noth**  v. 
S,  Bach.  8.  März.  Der  22.  Psalm  für  Doppelchor  u.  Solo- 
quartett a  capella  v.  Mendelssohn.  15.  März.  Motette  für  gem. 
Chor   „Der  Herr  ist  mein  Hirte**  v.  August  Biedel. 

OpernauffDhiHjngen. 

März. 

Baden-Baden.  Grossherzogl.  Hoftheater:  18.  DerEvan- 
|2|;elimann  (Kienzl).  25.  Die  Maienkönigin.  Abu  Hassan. 
Loreley. 

Budapest.  K.  Ungar.  Opernhaus:  1.  Don  Juan.  8.  Der 
Geigenmacher  von  Cremona.  5.  Die  Stumme  von  Portici. 
7.,  9.y  15.,  17.,  25.  u.  29.  Der  Evan^limann  (Kienzl).  8.  Hansel 
und  Oretel.  lO.Margarethe.  12.  Die  Königin  von  Saba.  14.  Der 
schwarze  Domino.  19.  Der  Bajazzo.  20.,  22.,  24.,  27.  u.  30. 
Der  Dorflump  (Hubay).  21.  Aida.  2*^.  Sicilianische  Bauem- 
ehre.   28.  Hunyadi  Läszlö  (£rkel).   81.  Der  fliegende  Holländer. 

Carlsruhe.  Grossherzogl.  Hoftheater:  6.  Das  Glöckchen 
des  Eremiten.  8.  Die  2iauberflöte.  10.  Der  Evangelimann 
(Kienzl).  15.  Siegfried.  19.  Fra  Diavolo.  24.  Die  Maienkönigin. 
H&nsel  und  Gretel.  26.  D^  Troubadour.  29..  Die  Legende, 
von  der  heiligen  Elisabeth. 

Aufgeführte  NovitSten. 

Becker  (B.),  „Waldmorgen"  f.  Männerchor,  Soli  u.  Orch. 
(Bremen,  Conc.  des  Männergesangver.  [Nössler]  am  16.  Febr.) 

Berlioz  (H.),  „Harold**-Symphonie.  (Würzburg,  4.  Conc.  der 
k.  Musikschule  [Kliebertj.) 

Symph.  phant.     (Baden-Baden,   6.  Symph.-Conc   des 

Stadt.  Curorch.  [Hein].) 

Bird  (A.),  „Eine  Uarnevalsscene**  f.  Orch.  (Baden-Baden, 
5.  SoHstenconc.  des  Stadt.  Curorch.  [Hein].) 

Brahms  (J.),  2.  Symphonie.  (Stuttgart,  151.  Auff&hr.  des 
Orchesterver.  [de  liange].) 

Bdur«Streichquart.    (Mtthlhausen  i.  Th.,  8.  Bessource- 

Conc.) 

GmoU-Claviertrio.   (Lübeck,  3.  Kammermusikabend  des 

Frl.  Herrmann.) 

—  —  Cmoll-Claviertrio.  (Osnabrück,  2.  Kammermusikabend 
der  HH.  Oeser  u.  Gen.). 

Trio  f.  Clav.,  Viol.  u.  Hörn.  (Baden-Baden,  4.  Kam- 
mermusikabend.) 

Clav.-Clarinettensonaten  in  Fmoll  u.  Eisdur.    (Bremen, 

5.  Kammermusik  der  HH.  Bromberger  u.  Skalitzky.) 

Ein  deutsches  Bequiem.    (Saargemünd,  Conc.  des  Ge- 

sangver.  f.  gem.  Chor  daselbst  und  des  Caecilien-Ver.  a. 
Zweibrücken  [Gehlen]  am  I.März.) 

Bhapsodie  f.  Altsolo,   Männerchor  u.  Orch.    (Bostock, 

2.  Abonn.-Conc.  des  Yer.  Bostocker  Musiker  [Thierfelder].) 

„Schicksalslied*'  f.  Chor  u.  Orch.    (Güstrow,   2.  Conc. 

des  Gesang ver.  [GiUe  a.  Schwerin].  Merseburg,  Abend- 
unterhaltung des  Gesangver.  [Schumann]  am  13.  Febr.) 

Bruch  (M.),  8.  Yiolinconc.  (Boston,  15.  Conc.  des  Boston 
Symph.  Orch.  [Paur].) 

„Das  Lied   vom   deutschen  Kaiser**  f.  Männerchor  u. 

Orch.  (Bremen,  Conc.  des  Männergesangver.  [Nössler]  am 
16.  Febr.) 

Dasselbe  f.  Chor  u.  Clav.  (Merseburg,  Abendunterhal- 
tung des  G^esangver.  [Schumann]  am  18.  Febr.) 


Bülow  (H.  V.),  Orchesterballade  -Des  Sängers  Fluch**; 
(Meiningen,  2.  Abonn.-Conc.  der  Hofcap.  [Steinbach].) 

Dietrich  (A.),  „Bheinmorgen**  f.  Chor  u.  Orch.  (Pletten- 
bers^,  Conc.  des  gem.  Chors  [Bokicki  a.  Altena].) 

Dvofäk  (A.),  Esdur-Clavierquart.  (Elberfeld,  3.  Kammer- 
musikabend der  HH.  Haym  u,  Gen.) 

Terzette  ftir  zwei  Viol.  u.  Bratsche.  (Bremen,  6.  Kam- 
mermusik der  HH.  Bromberger  u.  Oren.) 

Engelsberg  (S.),  „Im  Dunkeln**  f.  Männerchor  u.  Orchester. 
(Bremen,  Conc.  des  IlAännergesang vereine  [Nössler]  am 
16.  Febr.) 

Friedheim(A.),  Bdur-Clavierconc.  (Leipzig,  Extraconc.  des 
Liszt-Yer.  [Gille  a.  Schwerin]  am  24.  März.) 

Gade  (N.  W.),  „Michel  Angelo**-Ouvert.  (Stuttgart,  161.  Auf- 
führ, des  Orchesterver.  [de  Lange].) 

Godard  (B.),  l.Orchestersuite  a.  „Jocelyn**.  (Boston,  15. Conc. 
des  Boston  Symph.  Orch.  [Paur].) 

Goldmark  (C),  Ouvert.  „Im  Frühling**,  (Magdeburg,  Conci, 
des  Philnarm.  Orch.  [Levermann]  am  6.  Febr.) 

„Sakuntala**-Onvert.  (Magdeburg,  6.  Conc.  im  Logen- 
haus Ferdinand  z.  Gl.  [Kaumnann].) 

Grabe rt  (M»),  1.  Psalm  f.  Frauenchor,  Solo  u.  Orch.  (Bostock, 
2.  Abonn.-Conc.  des  Ver.  Bostocker  Musiker  [Thierfelder].) 

Griee  (Edv.),  2.  „Peer  Gynt**-Suite.  (Constanz,  Extra-Symph.- 
C^nc.  des  Hm.  Hanoloser  am  1.  März.) 

„Landkennung**  f.  Solo,   Chor  u.  Orch.    (Plauen  i.V., 

Conc.  des  Lehrer-Gesang  ver.  am  5.  Febr.) 

Hallen  (A.),  „Nordlandskunpf*  f.  Solo,  Chor  und  Orch. 
(Plauen  i.  Y. ,  Conc.  des  Lehrer-G^sangver.  am '  5.  Febr.) 

Hegar  (F.),  Festouverture.  (Zürich,  Conc.  f.  die  Hilfs-  una 
Pensionscasse  des  Tonhalle-Orch.  [He^u:].) 

He n seit  (F.),  Clavierconc.  (Würzburg,  4.  Conc.  der  k.  Musik- 
schule [Kliebert].) 

Humperdinck  (E.),  Vorspiel  zu  „Hansel  und  Gretel**.  (Kron- 
stadt i.  S.,  Conc.  der  Philharm.  Gesellschaft  [Brandner] 
am  6.  Dec.) 

Ka  uff  mann  (F.),  Dramatische  Ouvertüre.  (Magdeburg,  Conc. 
des  Philharm.  Orch.  [Levermann]  am  7.  Febr.) 

Kiengel  (J.),  DmoU-Violoncellconc.  (Zeitz,  2.  Auffuhr,  des 
Conc- Ver.  [Fritsch].) 

Klughardt  (A.),  Psalm  100  f.  Chor,  Basssolo,  Orch.  u.  Org. 
(Dessau,  Musikauf  führ,  in  der  St  Johanniskirche  am 
2;  März.)  i    :      - 

Kremser  (E.),  „Balkanbilder**  f.  Männerchor,  Soli  u.  Orch. 
(Leipzig,  Frühjahrsconc.  des  Leipziger  Männerchors  [Wohl- 
gemuth]  am  22.  März.) 

Kretschmer  (E.),  „Eriksgang**  und  Krönungsmarsoli  aus 
den  „Folkungem**.  (Mühlhausen  i.  Th.,  Conc.  der 
Liedertafel  [Moeller]  am  9.  Febr.) 

Krug  (Arn.),  „Liebesnovelle** f. Streichorch.  (Mühlhausen i.Th., 
Conc.  des  AUgem.  Musikver.  [Moeller]  am  20.  Febr.) 

Lassen  (BM.),  Festouvert.    (Monaco,  14.  Conc.  dass.) 

Liszt  (F.),  Eine  Faust-Symph.  (Freibur^  i.  B.,  5.  Symph.- 
Conc.  des  Stadt.  Orch.  [Starke!.  Meiningen,  B.  Abonn.- 
Conc.  der  Hofcapelle  fSteinbach].) 

„Höroidefunöbre**.  (München,  7.  Abonn.-Conc.  im  Kaim- 

Saal  [Zumpe].) 

„Die  Ideale**.   (Leipzig,  Extraconc.  des  Liszt-Ver.  [Gille 

a.  Schwerin]  am  24.  März.) 

„Les  PrÄludes**.  (Magdeburg,  Conc.  des  Philharm.  Orch. 

[Levermann]  am  7.  Febr.) 

„Tasso**.    (Boston,  14.  Conc.  des  Boston  Symph.  Orch. 

[Paur].) 

Adur-Clavierconc.    (Langenberg,  Conc.  der  Vereinigten 

Gesellschaft  [Steinitzer]  am  4.  Febr.  Moskau,  Philharm. 
Conc.  [Svendsen  a.  Copenhagen]  am  24.  Febr.) 

Lux  (F.),  „Durch  Nacht  zum  Licht**  f.  Org.,  Streichorch. 
Trompeten  u.  Pauken.  (Baden-Baden,  8.  Abonn.-Conc. 
des  &n.  Werner.) 

Mayer-Olbersleben  (M.),  B dur-Claviertrio.  (Lüneburg, 
Kammermusikabend  der  HH.  Kopecky  u.  Gen.  aus 
Hamburg.) 

Moszkowski(M.),  Violinconc.  (Boston,  16.  Ck)nc.  des  Boston 
Symph.  Orch.  [Paur].) 

Neu  hoff  (L.),  „Festklange**  f.  Orch.  (Magdeburg,  Conc.  des 
Philharm.  Orch.  [Levermann]  am  6.  Febr.) 

Nicodö  (J.  L.),  Symph.  Variat.  f.  Orch.  (Leipzig,  Extraconc. 
des  Liszt-Ver.  [Gille  a.  Schwerini  am  24.  März.) 

Baff  (J.),  Bhaosodie  f.  Orch.  (Gotha,  7.  Vereinsconc.  des 
Musikver.  FTietz].) 

Hmoll- Violinconc.  (Leipzig,  Conc.  des  Hm.  Sagebiel  a. 

Hamburg  am  17.  März.) 


n^ 


*.  ■« 


Beinecke  (C.)i  CmoU-Olaviertrio.  (Halle  a.S.,  Kammermusik 
der  HH.  Prill  u.  Gen.  a.  Lei{MEig.)  "^  = 

Eesnii^ek  (£.  N.  v.),  Ouvertüre  au  ^Donna  Diana*'.  (Kron- 
stadt i  S.,  Cono.  der  Philharm.  Gesellschaft  [^randner] 
am  4.  Mürz.  Nürnberg,  2.  Ooqc.  des  Pbilharm.  Vear.  [Carl].) 

Bheinberger  (J.;,  ^Der  Stern  von  Bethlehem**  f.  Chor,  Soli 
u.  Orch.  (Esslingen,  AnffQhr.  des  Cratorienver.  [Fink] 
im  81.  Febr.) 

Babinstein  (A.))  Es  dur-Clikviereoncert.  (Frankfurt  a.  M., 
10.  Freitagsconc.  der  Museamsgesellschaft  [Kogel].  C^ras, 
B.  Orch.-(Smc.  des  Stetemärk.  Musikver.  [Degner].) 

Saint- Saöns  (C),  ^Danse  macabre**.  (Düren*,  Cona  des 
Instramentalver.  [Hügers]  am  1.  M&r2.) 

GmoU-Claviercono.    (Monaeo,  14«  Conc.  dass.) 

Omöü-Clayiercono.    (Baden-Baden,  6.  Solistenconc.  des 

St&dt.  Cnrorch,  [Hein}.  Moskau,  Philhann.  Cono.  [Svendsen 
a.  Copenhaspen]  am  2.  Mftrz.) 

Schillin|^s  (M.),  Vorspiel  com  D.  Aufsog  atis  ,,Ingwelde**. 
(Meiningen,  8.  Abona.-Conc.  der  Hofcap.  [Steinbach].) 

Selmer  (J.),  „In  den  Bergen"  £  Grob.     (Monaco,  13.  Cona 
.  class«) 

Sgambati  (G.),  „Te  Denm  laudamos**  f.  Streichorch.  u.  Org. 
(fiadeat-J^uien,  3.  Abonn.-Conc.  des  Hm.  Werner.) 

Smetana  (F.),  ^Vltava**»  (Leipzig,  Extraconc.  des  Ltszt-Yer. 
[Gklle  a.  Soliwenn]  am  24.  M&r^.) 

Onvert  zur  Oper  „Die  verkaufte  Braut**.  (Plauen  i.V., 

3.  Abonn.-Oonc  des  Bicb.  Wagner^Veretns  [Pöble  aus 
Chemnitz].  Meiningen,  3.  Abonn.-Conc  der  Hofcapelle 
[Steinbach].) 

Streichquart.  „Aus  meinem  Leben**.  (Halle  a.  S.,  Kam- 
mermusik der  üH.  Prill  u.  Gen.  a.  Leipzig.  Lüneburg, 
Kammermusikabend  der  HH.  Kopecky  u.  Gen.  a.  Ham- 
burg.) 

S  trauss  (B.),  „Don  Juan**.  (Basel,  0.  Abonn.-Conc.  der  AUgem. 
Musikgesellschaft  [Volkland].) 

„TiS  EulenspiegePs  lustige  Streiche**  f.  Orch.    (Boston, 

16.  Cono.  des  Boston  Symph.  Orch.  [Panr] .  Frankfurt  a.  M. , 
10.  Freitagsconc.  der  Museumsgesellscnaft  [Kogel].) 

„Tod  und  Verklärung**.    (Zürich,   Conc.  f.  die  HilÜB- 

u.  Pensionscasse  des  Tonhalle-Orch.  [F.  Hegar].) 

Vorspiel  zum  2.  Act  a.  „Guntram**.    (Frankfürt  a.  M., 

10.  Freitagsconc.  der  Museumsgesellschaft  [Kogel].) 

Sv»ndsen.(J.  8.)f  „Oameval  in  Paris**/  (Monaco,  14.  Conc. 
class.  Moskau,  Philharm.  Conc.  fder  CompJ  am  24.  Febr. 
Freiburg  i.  B.,  6.  SYmph.-Ck>nc.  aes  St&dt.  Orch.  [Starke].) 

„Zorabayda*".    (Moskau,  Philharm.  Conc.  am  24.  Febr. 

[der  Comp.].) 

Swert  (J.  de),  1.  Violoncellcono.  (Halle  a.  S.,  4.  Winterconc. 
der  Vereinigt.  Berggesellschafb  [Wieeert].) 

Tschaikowsky  (P.),  »ymph.  path^t.  (Boston,  15.  Conc.  des 
Boston  Symph.  Orch.  [Paurj.  Dresden,  Aschermittwochs- 
conc.  im  Hoftheater  [Schuch].) 

Ouvert.-Phantasie  „Bomeo  und  Julie**.    (Baden-Baden, 

5.  Solistenconc.  des  Stadt.  Curorch.  [Hein].  Graz,  3.  Orch.- 
Conc.  des  Steierm&rk.  Musikver.  [Degner].  Christiania, 
5.  Conc.  des  Musikver.  [Holter].) 

—  —  Violinconc.    (Magdeburg,   Conc.   des   Philharm.  Orch. 

[Levermann]  am  7.  Febr.  Meiningen,  2.  Abonn.-Conc. 
der  Hofcap.  [Steinbach].) 

Es  moU  -  Streichquart.  (Frankfurt  a.  M.,  7.  Kammer- 
musikabend der  Museumsgesellschaft.) 

Ulrich  (H.),  Festouvert   (Tilsit,  2.  Conc.  des  Oratorien- Ver. 

rwoiff].) 

Volkmann  (B.),  Ouvert  zu  „Bichard  III.**  (Nürnberg,  2.  Conc. 

des  Philharm.  Ver.  [Carl].    Halle  a.  S.,  4.  Winterconc  der 

Vereinigten  Berggesellschaft  [Wieeert].) 
8.  Serenade  f.  Streichorch.    (Mühlhausen  i.  Tb.,  Cono. 

der  Liedertafel  [Moeller]  am  9.  Febr.) 

—  —  Violonoellconc.     (Dresden,    Aschermittwochsconc.    im 

Hoftheater  [Hagen].) 

Wagner  (B.),  Eine  Faust-Ouverture.  (Meiningen,  2.  Abonn.- 
Conc.  der  Hofcap.  [Steinbach] ) 

„Meistersinger**- Vorspiel.    TPlaueni.V.,  3.  Abonn.-Conc 

des  Bich.  Wagner- Ver.  [Pöble  a.  Chemnitz].) 

„Parsifal**-Yorspiel.  (Leipzig,  Frühjahrsconc.  des  Leip- 
ziger Mftnnerchors  [Walther]  am  22.  M&rz.) 

„Siegfried-Idyll**.     (Magdeburg,    Conc.   des  Philharm. 

Orch.  TLevermann]  am  7.  Febr.) 

Siegtried's  Tod  u.  Trauermarsch  aus  der  „Götterdäm- 
merung**. (Magdeburg,  Conc.  des  Philharm.  Orch.  [Lever- 
mann] am  6.  Febr.) 

Vorspiel   und    „Isolde*s   Liebestod**  aus  „Tristan   und 


Isolde**.    (Baden-Baden,  6.  Symph.-Conc.  des  St&dt.  Cnr- 
•     'oröh."(Hoin];)      •  '.      •     » '•  -  '  •    '•   '  •   '    -         '  '• 

Walter  (A.),  Andante  aus  der  'Eadar-Sym|ihonie.    (Zürich, 

5.  Abonn.'^Conc.  der  Neiien  Tonhalle^Gesellschaf t  f  F.  Hegär]^) 
Wiehiawski  (H.),   2.  VioUncbnc: '  (Amsterdam ,  Cono;  dek* 

;Euterpe*^  [Averkaaup]  am  12.  Tebt.)  '  • 

-t  —  Dmoll-Violincone.    (Merseburg, -tt.  Kiknstlereonc.) 
Zöllner  (H.),   Orchester phän^e  „Mitternacht  b^i  Sedan^ 

(Boston,  16.  Gotic.  des  Boston  Sytnph.'  Orch.'  [Paüir].} 


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VmifilscMe  Mmheitlungeri  ijnd  Notizen. 


'  *  Das  Musikfeet,  welches  Ende  Mftrz  In  Liegwita 
stattdnden  sollte;  ist  ves^icSioben  worden  und  fär  die 'Zeit 
vom  5.-^7.  Mai  angesetzt  w6rd^n.  '  Am  1.  und' 2.  Tag' wird, 
wie  schon  A*ftfaer  bestimint'^at*,  Titiel%  „Fhinciseus"'  «nfge- 
führt  werden;  lind  ein  sogen. 'Künfstlervonc^H;  soH  am'  8.  ^ag 
das  Fest  beschliessen.  Ab-initmirkeiide  VocalsöHstep  werden 
Frl.  Stradss^KtiriBwelly  anki  L««nzig  und  die  HH.  Kronbetgei* 
ans  Bricunsöhweig' und  Firof; 'Kühn  aus  Breslau  genannt. 

*  Xß  unserer  7^achDars^at  fialle  a.  S.  ist,  nachdepi  der 
dortige  Aka4emische  Wagoer- Verein  .sich  nach  |iur  kurzem 
Bestände  wiedet  au^lö^  h^atte,  j^in.  Richäird  Wagner* 
Verein  gebildet  woraen,,  dessen  Leijbuhg  in  den  Häi^den  der 
HH.  Privatdocenten  Dr.  Sommerlad  (Vorsitzender)  und  Dr. 
Wechssler  (Schriftführer),  S9wie  Musikalienhändler  Reinhold 
Koch  (Cassirer)  liegt^  ^Del$'iVetfehl^..1n^d  demnilchst  mit 
einem  grossen  Orchesterconcert  erstmalig  an  die  Oeffentlich- 
keit  treten. 

*  Der  Musik  verein  zu  Begensburg  veranstaltete  unter 
Mitwirkung  des  Kaim-Orchesters  ans  München,  des  Damen- 
gesangverems  und  des  „Liederkranzes"  von  Regensburg,  sowie 
der  Frauen  Weckerlin  und  Exter  und  der  HH.  Kellerer  und 
Bertram  unter  der  befeuernden  Direction  des  Hrn.  Zumpe 
aus  München  am  Abend  des  27.  März  zwei  nur  durch  eine 
einstündige  Pause  getrennte  Aufführungen  der  neunten 
Symphonie  von  Beethoven.  Das  s.  Z.  in  Berlin  von  H. 
V.  Bülow  gegebene  Beispiel  hat  in  dem  viel  kleineren  Regens- 
burg eine  begeistert  aufgenommene  Nachahmung  gefunden. 

*  In  Barcelona  fiemd  unter  der  Leitung  des  Hm. 
Nicolau  eine  Reihe  grosser  Concerte  statt,  welch^  Bruch- 
stücke aus  Wagner^s  „Nibelungen^-Tetralogie  im  Pro- 
gramm hatten  und  begeisterten  Anklang  fanden. 

*  Das  Berliner  Philharmonische  Orchester  wird 
vor  seiner  Tbätigkeit  in  Scheveningen  eine  Reihe  Concerte 
in  Skandinavien  veranstalten .  Fünf  derselben  finden  Ende 
d.  M.  in  Copenhagen  statt,  und  wird  je  Eines  derselben  von 
den  HH.  Prof.  Mannstädt,  Dr.  Muck,  Weingartner,  Colonne 
und  Edvard  Grieg  dirigirt  werden. 

*  Li  St.  Petersburg  sind  drei  grosse  Concerte  mit 
Orchesterwerken  von  P.  Tschaikowsky  geplant,  als 
deren  Dirigenten  die  HH.  Näpravnik  und  Nikiäh  genannt 
werden. 

*  Im  preussischen  Abgeordnetenhanse  war  vor  einiger 
Zeit  der  Wunsch  ausgesprochen  worden,  der  Volksvertretung 
einmal  Gelegenheit  zu  bieten,  in  einem  Concerte  die  Leistan- 

fen  der  Akademischen  Hochschule  für  Musik  zu  BerUn,  die  so 
edeutende  Subvention  vom  Staate  erhält,  aus  eigener  An- 
schauung kennen  zu  lernen,  welchem  sehr  natürliGhen  Be- 
f  ehren  Ausgang  v.  M.  entsprochen  wurde.  Interessanter  .als 
as  in  dieser  Aufführung  Gebotene  war  die  Darlegung  der 
Ziele  der  Akademie,  welche  Hr.  Prof.  Dr.  Joachim  vor  Be- 
ginn des  Concertes  gab,  weü  durch  sie  in  olficieller  Weise 
der  hochconservative  künstlerische  Standpunct,  den  das  In- 
stitut einnimmt,  nun  auch  ftir  solche,  welche  den  umlaufenden 
bez.  Gerüchten  nicht  Glauben  schenken  wollten,  seine  volle 
Bestätigung  findet.  Hr.  Prof.  Dr.  Joachim  hat  nach  dem 
„B.  Tagebl.  also  Folgendes  gesprochen:  „ESs  sei  ein  vollständig 
unberechtigter  Vorwurf,  dass  die  k.  Akademie  dem  Fortschritt 
in  der  Musik  abhold  sei  und  am  Alten  klebe.  Der  beste  Gegen- 
beweis wäre,  dass  die  Compositionen  von  Klughardt,  •  Bar- 
giel  u.  A.,  also  die  Werke  lebender  Componisten,  eifrig  ge- 
pflegt würden.  Aber  es  komme  darauf  an,  was  man  unter 
»Fortschritt«  verstehe.  Das  sei  in  der  Musik  nicht  anders,  als 
in  der  Politik.  Von  jener  pseudofortschrittlichen,  in 
Wahrheit  umstürzlerischen  Richtung,  die  sich  von 
Bayreuth  und  Weimar  aus  breit  mache,  wolle  das 
königliche  Institut  allerdings  Nichts  wissen,  und 
er  halte  es  für  seine  Pflicht,  die  Zöglinge  auch  vor  der  Be- 


217 


kanntfiohaft  mit  Erzeugnissen  dieser  Bicbtong  zu  warnen. 
Denn  das  Gift  schmecke  den  ünerfiEihrenen  oft  recht  ange- 
nehm, and  die  Erkenntniss  seiner  Verderblichkeit  käme  den 
Bethörten  erst,  wenn  es  za  sp&t  sei.  Dass  die  Akademie  die 
denkbar  besten  Früchte  zum  Beifen  bringe,  davon  würden 
die  folgenden  musikalischen  Vorträge  hoffentlich  die  HH. 
Abgeordneten  überzeugen.**  —  Zur  Beleuchtung  der  Schluss- 
bemerkung fügen  wir  noch  hinzu,  dass,  um  den  erhofften 
Beweis  zu  erbringen,  drei  frühere  Schüler  Joachim's,  die 
HH.  Burmester,  Qregorowitsch  und  Markees,  zur  Mitwir- 
kung mit  herangezogen  wordon  waren,  statt  fUr  den  un- 
mittelbai^n  Einmiss  des  Unterrichts  ausschliesslich  gegen- 
wärtige Eleven  der  Akademie  Zeugniss  ablegen  zu  lassen. 
Die  kurz  vorher  in  der  „N.  Bad.  Landeszeit.*"  von  einem 
Gollegen  des  Hrn.  Prof.  Dr.  Joachim  (Hrn.  W.  Bopp,  dem 
Vicedirector  des  Mannheimer  Conservatoriums)  mit  vollem 
Becht  gegeisselte  „chinesische  Mauer**,  durch  welche  früher 
die Conserva tonen  gegen  die  moderne  Production  abgeschlossen 
waren,  steht  also  in  der  k.  Hochschule  noch  fest  und  sicher. 

*  Der  ehemalige  Münchener  Hofopernsänger  Hr.  Heinrich 
Eberle  will  nach  Münchener  Blättern  in  dem  Wanderbuch 
eines  seiner  Vor^Eibren,  eines  Bildhauers,  das  Becept  zu  dem 
Lack  gefunden  haben,  welchen  die  alten  italienischen 
Geigenbauer  zu  ihren  Instrumenten  verwandten,  und  sollen 
mit  diesem  Lack  angestellte  praktische  Versuche  von  grösster 
Beweiskräftigkeit  fUr  die  Wichtigkeit  dieses  Beceptfundes 
gewesen  sein.  Die  Mittheilung  wird  doch  nicht  auf  einen 
verspäteten  Aprilscherz  hinauslaufen? 

*  Nach  dem  soeben  erschienen  Concertkalender  der  Gon- 
certdirection  Hermann  Wolff  für  1896/97  ist  die  Kunst  1er - 
armee,    über   welche  die  Letztere  gebietet,  in   steter  Ver- 

Srösserung  begriffen.  Li  ihr  zählt  e;egenwärtig  das  Ciavier  79, 
ie  Violine  53  und  das  Violoncell  20  Vertreter  und  Vertre- 
terinnen; weiter  stehen  60  Sopranistinnen,  39  Altistinnen, 
34  Tenoristen  und  36  Bassisten  unter  der  Botmässigkeit  des 
Hm.  Wolff  und  haben  6  Streichquartette  und  verschiedene 
andere  Künstlervereinigungen  denselben  mit  ihren  Engage- 
ments betraut. 

*  Die  Jury  der  Sociötö  des  compositeurs  de  musique  in 
Paris  hat  im  Preisausschreiben  1895  wie  folgt  ent- 
schieden: 1.  Für  eine  Olavier- Violinsonate  erhielt  den  Preis 
von  400  Eres.  Hr.  Aymö  Kunc.  2.  Der  Preis  von  500  Frcs. 
für  ein  symphonisches  Werk  ftlr  Ciavier  und  Orchester  wurde 
Hm.  Henri  Lutz  zuerkannt.  3.  Der  Preis  von  200  Eres,  für 
ein  Vocalquartett  mit  Harfe  konnte  nicht  vergeben  werden. 

*  In  Lissabon  hegt  man  die  Absicht,  eine  nationale 
Oper  zu  schaffen.    Der  Wille  ist  zu  loben,  aber  — 

^  W.  Kienzl's  „Evangelimann**  ist,  nachdem  er  bereits 
31  andere  Bühnen  beschritten  hatte,  nunmehr  auch  im  Stadt- 
theater zu  Leipzig;  in  Scene  fi^egangen ,  und  zwar  mit  dem 
gewohnten  durchschlagenden  Erfolg. 

*  Im  k.  Opernhaus  zu  Budapest  ist  kürzlich  die  vier- 
actige  romantische  Oper  „Alar**  von  Graf  v.  Zichy  als  No- 
vität herausgekommen.  Sie  wird  als  ein  Werk  bezeichnet, 
dessen  Existenzberechtigung  sich  absolut  nicht  nachweisen 
lasse.  Namentlich  habe  die  Aufnahme  der  beiden  letzten  Acte 
dieses  ürtheil  bestätigt. 

*  E.  N;  V.  Bezni5ek's  „Donna  Diana**  fand  bei  ihrer 
Erstaufführung  in  Breslau  am  28.  März  dieselbe  günstige 
Aufimhme  wie  anderwärts,  und  ein  Gleiches  ist  von  der 
neulichen  Bremer  Premiere  des  „Evangelimann**  von  W. 
Kienzl  zu  berichten. 

*  Die  Erstlingsoper  von  H.  Wolf,  „Der  Corregidor**,  soll 
ihre  erste  Aufführung  am  22.  Mai  in  Mannheim  finden. 

*  In  Frankfurt  a.  M.  ist  kürzlich  eine  neue  einactige 
Oper  von  E.  Meyer-Helmund,  „Trischka**  betitelt,  mit  Er- 
folg zur  Premiere  gelangt. 

*  Die  von  dem  verstorbenen  Pianisten  Ed.  Mertke  in 
Cöln  hinterlassene.  dem  Zaren  von  Bussland  gewidmete 
Oper  „Kyrill  von  Tessalonich**  hat  Aussicht,  in  St.  Peters- 
burg aufgeführt  zu  werden,  indem  die  Direction  des  dortigen 
kais.  Theaters  die  Partitur  des  Werkes  eingefordert  hat. 

*  Ganz  wider  Erwarten  hatte  B.  Godard's  Oper  „La 
Vivandiöre**  im  Monnaie-Theater  in  Brüssel  bei  ihrer  kürz- 
lich stattgehabten  ersten  Aufführung  einen  gewissen  Erfolg. 
Ob  derselbe  aber  von  Daner  sein  wird,  ist  fraglich. 


^  Die  Scala  in  Mailand  brachte  dieser  Tage  die  neue 
Oper  „Andrö  Chenier**  von  Umberto  Giordano  mit  unge- 
heurem Erfolg  zur  ersten  Aufführung. 

*  In  Monte-Carlo  ist  am  6.  April  die  von  Cösar  Franck 
hinterlassene  und  von  fünf  Schülern  desselben  fertig  instru- 
mentirte  Oper  „Ghiselle**  zur  ersten  Aufführung  gelangt  und 
hat  in  einzelnen  Theilen  sehr  gefallen. 

*  Smetana's  Oper  „Die  verkaufte  Braut**  hat  am  6. 
resp.  8.  April  Erstaufführungen  in  Carlsruhe  und  Cöln 
erfahren.  An  beiden  Orten  wurde  das  Werk  freundUoh  auf- 
genommen. 

*  In  Antwerpen  wird  in  n.  Saison  Tscha'ikowsky's 
„Pique  Dame**  erstmalig  in  Scene  gehen. 

*  Die  I.Aufführung  von  Hans  Sommer^s  Oper  „Der  Meer* 
mann**  (Dichtung  von  Hans  v.  Wolzogen)  soll  am  19.  April 
im  HofÜieater  zu  Weimar  stattfinden. 

*  Der  Geiger  Hr.  Tracol  wird  in  Paris  in  einer  Beihe 
von  Goncerten  die  Geschichte  der  Musik  für  Violine  und  der 
Kammermusik  praktisch  vorführen,  wie  es  kürzlich  Hr.  Ab- 
biate  für  das  Violoncell  gethan  hat. 

*  Hr.  Hofcapellmeister  Röhr  in  Mannheim,  von  dessen 
Engagement  in  gleicher  Eligenschaft  für  die  Hofoper  in  Mün- 
chen wir  schon  Mittheilung  machten,  geht  nicht  erst  im 
n.  J.,  sondern  schon  am  1.  August  d.  J.  nach  der  bayrischen 
Residenzstadt  Er  wird,  so  lange  Hr.  Levi  an  seiner  Amts- 
thätigkeit  noch  verhindert  ist,  diesen  vertreten. 

*  Wie  die  Zeitungen  berichten,  ist  Hr.  Musikdirector 
Gust.  Schumann  in  Danzig  für  die  Folge  zum  Mitdirigenten 
der  Philharmonischen  Conoerte  in  Bremen  (neben  Hm. 
Weingartner)  gewählt  worden. 

*  Hr.  Prof.  Heinrich  Barth,  Einer  der  besten  und  vor- 
urtheilsfreiesten  Lehrer  der  k.  BLochschule  zu  Berlin,  beging 
am  1.  April  sein  25jähriges  Jubiläum  in  dieser  Stellung. 

*  Der  k.  Musikdirector  Hr.  Beruh.  Kothe  in  Breslau 
erhielt  anlässlich  seiner  Pensionirung  den  preuss.  Rothen 
Adlerorden  4.  Classe  verliehen. 

*  Die  unter  dem  Namen.  La  Mara  schreibende  ange- 
zeichnete musikalische  Schriftstellerin  Frl.  Marie  Lipsiusin 
Leipzig  erhielt  vom  Grossherzog  von  Weimar  die  goldene 
Meaaille  für  Kunst  und  Wissenschaft  verliehen. 

*  Der  König  von  Dänemark  hat  Hm.  Hofopemsänger 
Bulss  in  Berlin  das  Ritterkreuz  des  Danebrogordens  und 
dem  Pianisten  Hrn.  Fritz  Mas  in  Mainz  die  grosse  ^Idene 
Medaille  für  Kunst  und  Wissenschaft  mit  der  Schleife  des 
gen.  Ordens  verliehen. 

Todtenllste.     Angelo  Tamburlini,    Opembassist   von 

frossem  Ruf,  f  am  23.  März,  43  Jahre  alt,  in  Venedig.  —  Jules 
oseph  Ernest  Vieuxtemps,  Bruder  des  berühmten  (Geigers, 
angesehener  Violoncellist,  zuletzt  Mitglied  des  Hallö'schen 
Orchesters  in  Manchester,  f,  64  Jahre  alt,  in  Belfast.  — 
P.  Alessandro  Borroni,  Componist  geistlicher  Musik,  Capell- 
meister  an  der  Franzlskanerkirche  in  Assisi,  f)  77  Jahre  alt, 
daselbst.  —  Ferd.  Gumbert.  bekannter  Liedercomponist 
und  Berliner  Musikreferent,  f,  oald  78  Jahre  alt,  am  6.  April 
in  Berlin.  —  Otto  Zimmer,  Musikdirector  in  Breslau,  f 
kürzlich.  —  Alezander  Ritter,  ausgezeichneter  Componist 
modemer  Richtung,  f,  im  63.  Lebensjahr  stehend,  am  12.  April 
in  München. 


Offener  Spreohsaal. 

ISuffea  d' Albert's  „Bubln^^ 

(Eine  beschämende  Thatsache  für  die  deutschen  Theater.) 

Vor  mir  liegt  ein  Prospect  von  Breitkopf  &  Härtel  in 
Leipzig:  „Eugen  d' Albert**.  Auf  der  zweiten  Seite  ist  der 
„Rubin**  angezeigt,  und  unten  findet  sich  die  Bemerkung: 
„Bisher  aufgeführt  in  Carlsruhe  (2  Mal),  in  Bremen  (2  Mal), 
in  Weimar  (3  Mal).** 

Die  1.  Aufführung  fand  am  12.  October  1898  statt;  heute 
schreiben  wir  April  1896,  und  in  diesen  2Va  Jahren  ist  das 
Werk  in  3  (!)  Theatern  überhaupt  blos  7  (I)  Mal  aufgeführt 
worden.    Alle  Achtung  vor  den  deutschen  Theatern!    Wären 


318 


die  GiUndA,  warum  gerade  die  Beeten  unter  den  EUnetlern 
am  wenigst«]]  beachtet  werden,  nicht  schon  zur  OenQge  er- 
örtert worden,  so  kOnnte  man  fragen,  wie  ee  möglich  ist, 
daee  «fo  Tondichter  Ton  der  Bedeutung  d'Albert'e,  der  Be- 
deutendste der  Jüngeren,  im  Lande  Beines  Wohnsitzes  und 
seines  Denkens  und  Ffihlans,  in  Deut«chiand,  so  wenig  ge- 
wtlrdigt  wird?  Aber  freilich,  man  kann  der  beste  Opem- 
GomponJBt  sein,  die  besten  Werke  schaffen:  das  ist  ja  heute 
nicht  s\isechlaggebend.  tim  sein  Werk  an  einem  Theater 
anzubringen,  dazu  gehört  noch  mehr,  so  viel,  dass  es  einem 
Ktknstler  unmöglich  ist,  diesen  Änfordernngen  zu  genUeen: 
er  müsflt«  n&mlich  anfhören,  Künstler  zu  sein.  Aber  d' Albert 
zieht  es  vor,  lieber  KilnsÜer  zu  bleiben,  als  Concessionea  an 
unser  unkUnstlerischea  Theatert reiben  zu  machen.  Der  Mann 
ist  zu  freimbthig,  der  ist  für  Intrigues  nicht  zu  haben,  der 
Ist  unbequem. 

Man  nenne  mir  eine  nach -Wagnerische  Oper,  welche 
diese  blühende  Erfindung  in  der  Melodie,  diesen  ungehin- 
dert«! FInsB  der  Gedanken  enthalt,  wieder  „Rubin".  Melodie 
wollt  ihr  haben,  Melodie  ist  das  PeldKeschrei,  Melodie  sei 
heute  bei  den  deutschen  Componisten  (den  Mftrchen -Wagne- 
rianer nehmt  ihr  ans!)  nicht  mehr  zu  finden,  sagt  ihr.  Hier 
habt  ihr  sie,  im  „Kubin"!  Freilich  liegt  Bie  nicht  auf  der 
Oberfllche^sie  verlangt  gebildetere  Ohren,  als  für  eure  ita- 
lienischen Wahrheits-  und  deutschen  Volksmelodien- Apostel 
nöthig  sind.  tFnd  wie  wohlthuend  sticht  das  Werk  von  den 
anderen  bisherigen  Opern  der  Neuzeit  ab:  nichts  Raffini rtes. 


nichts  auf  den  blossen  Effect  Abzielendes,  sondwn  edle, 
knnstwürdin  Musik!  Bei  den  Anderen  nur  Ansatz,  Wollen; 
hier  reifes  Können  und  zielbewnsstes  Schaffen. 

Wenn  auch  die  meisten  Stadttheater  GesehaAsunter- 
nehmen  sind  und  sich  daher  mit  Werken,  welche  voraus- 
sichtlich  keinen  Cossenerfolf  haben  werden,  nicht  befassen 
können,  so  können  wir  nicnt  einsehen,  warum  es  die  Hof- 
theater sein  müssen.  Nein!  Sie  dürfen  es  nicht  sein!  Sie 
müssen  mit  gutem  Beispiel  vorangehen !  Carlsrube  und  Weimar 
haben  den  „Rubin"  aufgefährt.  Wo  bleibt  aber  München, 
Dresden,  Berlin,  Stnttfart,  Wien?  Oder  sind  sie  gar  auch 
auf  dem  GeschäRsstsndpunct  angelangt?  Darf  ein  K&nstler, 
der  fürs  deutsche  Theater  schafft,  von  diesem  so  vemaoh- 
lässigt  werden?  Nein!  Die  Kunstfreunde  müssen  fordern, 
dass  er  beachtet  wird:  denn  er  arbeitet  fUr  die  Kunst  (nicht, 
wie  so  mancher  College,  für  den  Oeldbentel);  das  Publicum 
musB  verlangen^  dass  es  nicht  in  Ünkenntniss  von  den  besten 
Werken  einheimischer  Tondichter  gelassen  wird;  der  dar- 
stellende Künstler  muss  darauf  dringen,  dass  ihm  wtlrdige 
Aufgaben  zu  lösen  gegeben  werden.  Soll  denn  der  deutsche 
KUnstler  immer  nur  erst  verstanden  und  geprisEen  werden, 
wenn  er  todt  ist  (wozu  lebt  er  denn?)  oder  im  besten  Falle, 
wenn  er  alt  ist?  Anerkennung,  entgegengebrachtes  Veratänd- 
niss  ist  des  Künstlers  Lebenselement;  sonst  versiegt  der  Born 

seiner  Gedanken  zu  frflh.    Darf  noan  hoffen,   daes  u 

Künstler  die  Entt&uschung  erspart  bleibt? 

Th.  Graft 


])  i-icf'l£a.äron. 


y.  V.  in  /t.  Den  Bericht  in  der  „N.  Fr.  Fr."  mit  dem 
-ketzerfleischduftenden*  „Te  Deum"  hat  anscheinend  Hr. 
Hieb.  Heuberger  geleistet.  Wir  nehmen  an,  dass  er  sich 
dabei  Etwas  gedacht  hat. 

S.  G.  in  fV.  Dass  die  dortige  Presse  Hm.  Str.  für  seine 
Uisserfbige  in  Deutschland  schadlos  zu  halten  versuchen 
würde,  war  vorauszusehen,  und  wenn  es  nun  dort  heisst,  dass 
er  in  Berlin,  Dresden  und  Leipzig  „hohe  Anerkennung"  ge- 
ftinden    habe    und    die    „glänzenden    Eigenschaften"    seines 


Spieles  nnr  durch  Ueberschuss  von  Kraft  „ein  Wenig'  be- 
einträchtigt worden  seien,  so  hat  sich  jene  Vorausnahme 
eben  prompt  erfttUt. 

iV.  K.  m  A.     ^achtigall  von  QohliB"  ist  ^t,  nur  wissen 

wir  nicht,  oh  die  Bezeichnung  ernst  oder  ironisch  gemeint  ist. 

M.  G.  in  S.    Wir  können  die  Mittheilune,  dass  E.  N.  v. 

Lustspielou vertu re|  componirt  nat,    nioht  blos 

„     ,       ndem   dahin   ereft  '         "    "      ""'    '    ' 

Ries  &,  Erler  in  Berlin  demntlchs 


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Verlag  von 

B.  Schotfs  Sohne  in  Mainz. 


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Zorn    ConcartTortrag    eingerichtet   und 

inatromentirt  von  Oyrill  Eistli 


P»bl«  de  iSarsaate,  Op.  87.  Danse 
Bepagnole,  Adioe,  MontaSas,  Hias, 
o6lebie  Zortzico  de  Joaquin  Lar- 
regia  fllr 

Violine  mit  Pianofortel>es;ltg.  Jl  2,—. 

„         „   Orcheeterbegleitong 
Paititnr  ü.JI2,~,  Stimmen  n.  JI4,~ 


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Richard  Wainer's 

werden  demnächst  im  Preise  erheblich 
verändert  reep.  herahgeeetzt.  und  bitten 
wir  die  Interessenten,  neue  Verzeiohniase 
verlangen  za  wollen. 

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Band  I — III  k  .4  3, —  netto.  [flogj 

C.  A.  KLEMM, 

K.  S,  Hof-Musikaüeubändler 


Georg 


Warlag  »on  E.  W.  FrUzjoli  In  Laipgia. 

Riemensfhneider,  Sf^t"J'"t:^.?'!^'""-  X 


220 


C.  Beclistein, 

Flttj^el-  nnd  Pianino-Falirlkant. 

I£ofliereira,iit 

Sr.  Maj.  des  Kaisers  von  Deatschland  und  Königs  von  Preussen,  Ihrer  Maj.  der  Kaiserin  von  Deutschland  und  Königin 
von  Preussen,  Ihrer  Maj.  der  Königin  von  England,  Ihrer  Maj.  der  Königin-Begentin  von  Spanien,  Sr.  Kaiserl.  und 
Königl.  Hoheit  des  Kronprinzen  von  Deutschland  und  von  Preussen,  Sr.  Königl.  Hoheit  des  Prinzen  Friedrich  Carl  von 
Preussen,  Sr.  Königl.  Hoheit  des  Her^sogs  von  Edinburgh,  Ihrer  Königl.  Hoheit  der  Prinzessin  Louise  von  England 
[608—.]  (Marchioness  of  Lome). 


l^ondon  TT. 

40  Wigmore  Street. 


I.  Fabrik:    5—7  Johannis-Str.  und  27  Ziegel-Strasse. 
II.  Fabrik:    21  Grünaaer-Stpasse  u.  26  Wiener-Stpasse. 
III.  Fabrik:    122  Reiebenberger-Strasse. 


:BerUii  I^. 

5—7  Johannls-StF. 


iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiitiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiinniiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiHiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiHiiiiiiir** 
Anfk^agen  und  EngagementS-Antrtge  für  uns  bitten  wir  fortab  an  die 

Concertdirection  Hermann  Wolff, 

Berlin  W.,  Am  Carlsbad  10,1.     Telegr.-Adr.:   MusikwoliT, 

zu  richten,   welcher  wir  von  der  kommenden  Saison  ab  unsere  ausschliess- 
liche Vertretung  übeftragen  haben. 

[609.] 


Adeüna  Herms, 

ConcertsSngerin  (Alt). 


Eugen  Sandow, 

Königl.  Kammemnusiicer  (Violoncell). 


iiniiiiiiiHiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiniiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiHiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii 


Adolph  Brodsky, 


leiOe.] 


Manchestep. 


Meine  geschäftliche  Vertretung  habe  ich  für  die  kommende  Saison 

ausschliesslich  der  [6ii.] 

Concertdirection  Hermann  Wolff, 

Berlin  W.,  Am  Carisbad  19,  1.    Telegr.-Adr.:  MusücwolfT, 

übertragen,  und  bitte  ich  darum,  Anfragen  und  Engagements-Anträge  för 

mich  direct  an  obige  Adresse  gelangen  zu  lassen. 

Prof.  Waldemar  Heyer, 

Violin  virtuos. 


Susanne  Stade,  [612-] 

Goncert-  u.  Oratoriens&ngerin  (Sopran). 
Gesanglehrerin. 

Leipzig,  Ranstädter  Steinweg  49 IIL 

Emma  Sperling, 

Cfieert-  nnd  Orat0ri6n8ängerm  (%pran). 

Oesanglehrerin. 
Leipzig,  Dörrienstr.   13.       [613a.] 


Agnes  Witting, 

Croneept-  u.  Oratoriensängerin  (Alt). 
Preeden,  Sedanstrasse  8.  [614a.] 

Anna  Schimon -Regan, 

[616-.] 

Lehrerin  for  Sologesang  an  der  k. 
Akademie  der  Tonkonst. 

MOiioheni  Jägerstrasse  8  111. 

Dmok  Ton  0.  G.  Röder  In  Leipzig. 


Willy  Steäßerg, 

Qenf.  [616—.] 

Dr.  Hugo  Riemann, 

Dooent  an  der  TJniver8it&t.[617— .] 

(GlaYierspiel,  Theorie,  HasikgescUehte.) 
Leipsig,  Tliomasius-8tr.  6, 111. 


Fritz    Philipp. 

[618g.]  ^  ^ 

Violoncellvirtuos. 

Leipzig,  Packhof-Str.  No.  13,  3.  Etage. 

Mtno  iReicAertf 

Coicert-  nnd  OraterieisligerCBass). 

Dresdeii,  Peterstr.  3  m.      [619t.l 

Emil  Vaupei, 

hoher  Bariton.  [690f.] 

Concert-  und  OratoriensBnger. 
Wiesbaden}  Pfailippsberg  12. 

Frau  Mensmg-Odrich, 

Concerts&nfferiii  (8«praii>. 

[62ln.]      Aachen,  Wallstr.  16. 

Clara  Straoss-Rnrzwellj, 

Goncert-  und  Oratoriensängerin  (Sopran). 
Gesanglehrerin.        [622c.] 
Leipzig,   Rossplatz  811. 


[628v.] 


Antonie  Bloem, 


Oratorien-  u.  LiedersSngerin  (Alt). 
Wiesbadeni  Gr.  Borgstr.  7. 

Soloqnartett  für  Rirehengesang, 

lieipsiar*  r624q.] 

Adr.:  B.  Röthig,  Cantor  a.  St  Joh., 
Sophienstrasse  12. 

TiolOBcelllst  m.  reichhalt.  Solo- 
rep.  u.  gr.  Orch.-Bout.  sucht  gesich. 
Stellung.  Gef.  Oflferten  unt  „Solist"  an 
die  Expd.  d.  Bits,  erheten.  [626.] 


naiiiiiMiiiia-.niii' 
in  luMiiuiiiimii, 

naiunttaui 


Leipzig,  am  28.  April  1896. 


niiuniuuufKMai 
iiMiimi  liit  a 


Verantwortlicher  Redaotenr  und  Verleger: 

E.W.  Fritxsch, 

Leipzig,  Kßnlgsstrasse  6. 


KXmJalirg.] 


Äo.  18. 


Das  Uusikalische  Wochenblatt  erscheint  jährlich  in  69  Nommem.  Der  Abonnsmentsbetrag 
fOr  das  Quartal  TOD  13  Nummern  ist  2  Mark;  eine  einaselse  Nummer  kostet  40  Pfennige.  Bei 
directer  &ankirter  Ereuzhandsendung  treten  nachstehende  vierteljährliche  Abonnements- 
praiae  in  Kraft:  2  Mark  50  Pf.  för  das  Deutsche  Heich  und  Oeaterreich.  —  3  Mark  75  Pf. 
mr  weitere  Lander  des  Weltpostvereins.  —  Jahreaabonnemsnte  werden  unter  Zugrunde- 
legung vorstehender  Bezugsbedingungen  berechnet. 
Die  InsertionsgebUhren  für  den  Raum  einer  drelgespaltanen  Petitzeile  betragen  80  Pf.     . 

ibalt:  ^1»  Knut  der  Fase'  von  Job.  3eb.  Buh.  Klne  Studie  von  S.  Jsduaolin.  (Fortfletzane.)  —  T^KSuaschlchl«:  Mnslkbrlera  >,[u  Berllii, 
IlTWdea  (ForllCtzuiig),  Hunbaig  (Bchlun)  und  Wlsn  (Forlgetzims!.  —  Berichte.  —  CoDMTtnioachftn.  —  Engigsmenti  ud  aiMa  in  Opgr  and 
CoDoert.—  Kirohsnniiuik.  —  AntBstuhrta  NoTiCitcti.  —  Vermiiohte  Mltthellangsn  and  Motlisn.  —  Kritlwber  Anliuig:  Compoiltlonan  von  Carl 
fielneeka,  Riohftrd  Franok  and  Bobert  FrkUE,  —  Brlefkurtec. 


„Die  Kunst  der  Fuge"  von  Joh.  Seb.  Baoh. 

Eine  Studie  von  S.  JadaasOhD. 

(Fottsetzang.) 

Der  Contrapunctus  11   (a  4)*) 

ist  abennale  eine  Fuge  mit  zwei  Themen;  das  erste 
derselben  ist  die  Umkebrung  des  zweiten,  im  Contra- 
punctuB  8  enthaltenen.  Das  zweite  Thema  dieser  Fuge 
(No.  11)  erweist  sich  als  die  Umkehrong  des  ersteh 
Themas  ans  Contr&pnnctus  8. 

Der  besseren  Veranschaolichung  halber  fähre  ich  die 
beregten  Themen  nachstehend  an: 
Thema  1  des  Contrap- 


A  der  Tonica  D  buchstäblich,  d.  i.  Qninte  mit  Quinte, 
nachahmt.  Man  findet  hei  der  Antwort  denselben  Sprnng 
von  A  zu  K,  obgleich  die  Dominante  A  hier  die  zweite 
Note  des  Themas,  gleichzeitig  die  höchste,  hervorstechendste 
und  dadurch  dasselbe  wesentlich  chsrakterisirende  ist. 

Die  Stimmen  folgen  in  der  Art,  dass  der  Alt  das 
Thema  in  den  Taktea  1 — 5  gibt,  der  Sopran  antwortet 
Takt  5—9,  der  Bass  fuhrt  das  Thema,  Takt  9—13, 
der  Tenor  die  Antwort,  Takt  13 — 17.  Ein  Zwischensatz, 
welcher  Imitationea  des  letzten  Taktes  vom  Thema  ent- 
hält, fährt  nach  vier  Takten  zum  Eintritte  des  SoprauB. 
der  das  Thema  in  den  Takten  22 — 27  bringt,  in  wel- 
chem Takte  der  Alt  das  zweite  Thema  einführt.  Für 
dieses  Thema  ist  ein  gleichbleibender  Gootrapunct  (Cpt. 
const.)  gegeben,  der  abwechselnd  vom  Sopran  in  den  Bass 
und  umgekehrt  überspringt: 


Die  erste  Orappe  der  Stimm  ei  ntritte  zeigt  eine  bei 
Bach  nur  sehr  selten  vorkommende  Ausnahme  in  der 
Beantwortung  des  Themas.  Takt  5  antwortet  der  Alt 
und  Takt  13  der  Tenor  in  der  Art,  daes  die  Dominante 

*)  Nach  dem  Berliner  Äutograph  No.  10, 


222 


30 


81 


"*~       Ba«. 


<» 


88 


Sopnrn. 


[prr  r^jfi^'  c^t£t!r|frf*r|'rya 


Alt. 


f^ 


Cpt.  oonst  1: 


l  Imitat. 


fj- 


^^ 


89 


90 


Tenor. 


Imitation. 


> '  r  ».    fi  r  j — r-  ■ -*- 


Bass. 


s 


^^^ 


=qt 


Imit.  des  Cpt. 


Cpt.  const.  3. 


äiö 


Thema  2  (reot). 


37  38 


Cpt.  const.  3.; 


39 


Noch  einen  anderen  Eintritt  des  zweiten  Themas 
im  Basse  mit  dem  festen  Contrapnncte  im  Tenor  sieht 
man  Takt  43.  Der  Zwischensatz  der  Takte  46 — 56 
führt  zu  einem  Eintritte  des  zweiten  Themas  in  Gegen- 
bewegung (inversns);  der  Contrapunct  begleitet  dasselbe 
zur  Hälfte  in  versus,  danach  in  den  Bass  springend  in 
gerader  Bewegung  (rectus). 


^ 


Thema  2  (rectus). 


Cpt.  liber. 


1/ ' — -   -^--1- 


i9- 


£ 


^^^ 


Endo  des  Thema. 


t 


-r^ir 


^ 


Cpt.  liber. 
93 


94 


91 


92 


Sopran. 


Tenor. 


3 


57 
Thema  2  (inv.). 


58 


i9- 


I 


^ 


W 


Cpt.  2  (inv.). 


V=ii=i^^ 


59 


60 


61 


m-=i^'-^:m  f  *:  [M- 


m 


r    K  f  ?^ 


^^  TTflTM^M-J    ■!    r  1 


Cpt.  2  (rect.). 


» 


^^ 


1 


iiJj»jjl-['  'L^ 


In  den  Takten  67 — 70  findet  sich  ein  in  gleicher 
Weise  gearbeiteter  Eintritt  dieses  Themas  im  Basse  und 
des  Göntrapunctes  im  Sopran.  Der  Satz  bleibt,  so  wie 
er  seit  dem  13.  Takte  der  Fuge  war,  beständig  vier- 
stimmig. Im  71.  Takte  gibt  der  Tenor  das  erste  Thema 
(inversus),  der  Sopran  gibt  (inversus)  die  Antwort,  Takt 
76 — 80.  Der  Bass  fahrt  das  erste  Thema  (inversus), 
Takt  80 — 84,  die  Beantworturg  durch  den  Alt  erstreckt 
sich  von  Takt  84 — 88.  In  gerader  Bewegung  (rectus) 
finden  wir  das  zweite  Thema  im  Basse;  es  wird  von 
einem  neuen  gleichbleibenden  Gontrapuncte  (Cpt.  const.) 
begleitet,  der  einem  Gontrapuncte  der  8.  Fuge  auffallend 
ähnelt,  in  der  11.  Fuge  hier  aber  umgekehrt  (inversus) 
auftritt. 


^ 


i^ 


£ 


^ 


t-M-^ 


^EL-C^ZriBb| 


3ö 


-&- 


^ 


95  96 

(Fortsetzung  folgt.) 


97 


fifid 


Tagesgeschichte. 


Musikbriefe. 


Berlin. 


Wenti  es  schon  bei  dem  t&glichen  Concertreferenten  in 
Berlin  znm  ewig  wiederholten  Scbmerzensdchrei  geworden 
ist,  dass  er  von  den  allabendlich  angezeigten  yier  ois  sechs 
musikalischen  Veranstaltungen  nicht  sämmtliche  besuchen 
und  (woran  den  Concertgebern  mehr  gelegen  ist)  besprechen 
kann,  so  wird  dem  Kritiker,  der  am  Ende  des  Winters 
zurückschaut  auf  die  trübe,  jetzt  endlich  ebbende  Fluth  von 
Concerten,  die  man  mit  so  wenig  Recht  als  „Musikleben^ 
bezeichnet,  gewiss  gestattet  sein,  eine  recht  strenge  Auswahl 
zu  treffen  und  Alles  bei  Seite  zu  lassen,  was  mit  der  Kunst 
Nichts,  sondern  nur  mit  der  Selbsttäuschung  der  Concertgeber 
und  dem  Geldbeutel  der  Goncertagenten  zu  thun  hat.  Bei 
einer  solchen  Betrachtung  vom  hohen  Standpunct  wird  der 
oft  unangenehm  duftende  Kunstqualm  tief  zu  den  Füssen 
des  Beschauers  herumwirbeln,  ihm  aber  nicht  mehr  das 
Auge  umnebeln,  sodass  ihm  der  Blick  frei  bleibt  für  das 
Grosse  und  Echte,  für  die  Erkenntniss,  ob  ein  solcher  Musik- 
winter in  der  grössten  Concertstadt  der  Welt  —  quantitativ 
fesprochen  —  der  Kunst  überhaupt  förderlich  gewesen  ist, 
.  h.  ein  Fortschreiten  der  Kanstdar bietung  einerseits,  des 
Kunstverständnisses  andererseits  begünstigt  hat. 

Von  diesem  Gesichtspuncte  aus  wird  man  zu  einem  all- 
gemeinen TJrtheil  gelangen,  das  dem  Fernstehenden  oder  dem 
gutmüthig  Zusehenden  vielleicht  übertrieben  scharf  vor- 
kommen mag,  dem  ernsten  Freunde  der  Kunst  und  dem 
Kenner  des  Tragwürdigen  Berliner  Kunstgetriebes  aber  nur 
gerecht  erscheinen  wird.  Dieses  TJrtheil  wird  mit  Betrübniss 
constatireiij  dass  als  Motto  des  ganzen  Musikmachens  das 
kunsttödtende  ,|Multa,  non  multum''  gelten  kann,  dass  die 
Freude,  der  tief  innerliche  Genuss  der  Musik  bei  Ausübenden 
und  Hörenden  immer  mehr  schwindet  und  an  ihre  Stelle 
Frohnarbeit,  Unlust,  Unrast,  Mode,  Heuchelei,  Aeusserlich- 
keit  getreten  ist.  Und  doch  ist  unsere  Zeit  nicht  etwa  un- 
empf£iglicher  für  das  Gute  usd  Schöne  in  der  Musik  ge- 
worden: wo  ein  echter  Künstler  zu  einer  andächtigen  Zu- 
hörerschaft spricht,  wo  in  traulicher  Abendstimmung  des 
Hauses  sich  Einer  oder  Mehrere  in  die  Werke  unserer  Bister 
vertiefen,  —  da  webt  der  Geist  der  Musik,  da  schöpft  die 
Kunst  die  geheimnissvollen  Kräfte  zur  ewigen  Fortentwicke- 
lung, an  der  manchmal  auch  ein  Optimist  zu  zweifeln  und 
irre  zu  werden  geneigt  ist. 

Sehr  bezeichnend  für  unsere  Zeit  ist  der  ungeheure  Ge- 
gensatz der  Production  zur  Eeproduction,  über  den  ein  Musik- 
winter in  Berlin  so  recht  zum  Kachdenken  anregt.  Es  ist 
sicher  ein  Zeichen  des  Niedergangs,  wenn  Schaffen  und 
Nachschaffen  in  einem  so  grossen  Missverhältniss  stehen,  wie 
in  unserer  Zeit.  Was  hat  uns  denn  das  verflossene  Jahr  an 
neuen  Werken  bescheert,  deren  Eindruck  in  uns  haften  ge- 
blieben ist?  Unsere  Capellmeister  führen  ja  überhaupt  schon 
so  überaus  wenig  neue  Werke  auf,  dass  Harmlose  daraus 
schliessen  könnten,  es  werde  überhaupt  nur  wenig  componirt. 
Wer  aber  weiss,  wie  ungeheuer  viel  Musik  nroducirt  wird, 
muss  doch  fragen:  „Woran  liegt  es  denn,  dass  wir  davon 
fast  Nichts  zu  hören  bekommen?  Ist  alles  Neucomponirte 
Nichts  werth,  oder  sind  unsere  Concertleiter  nicht  im  Stande, 
in  der  Riesenmasse  das  Gute  herauszufinden,  oder  wollen  sie 
überhaupt  nichts  Neues  bringen?"  Ich  glaube,  dass  das  Erste 
und  Zweite  nicht  zutrifft;  jedenfalls  muss  ein  ernstes  Werk 
doch  erst  einmal  gehört  werden,  um  seine  Eigenschaften  zu 
enthüllen.  Sicher  ist,  dass  eine  sehr  grosse  Unlust  bei  unseren 
Concertinstituten  herrscht,  neue  Werke  aufzuführen,  und  die 
Gründe  dafür  liegen  auf  der  Hand.  Gewiss  spielen  auch 
ideale  mit,  insofern  ein  Capellmeister  der  Meinung  sein  kann, 
dass  die  grossen  Meister  in  ihren  Werken  eine  Nahrung 
hinterlassen  haben,  an  denen  das  Publicum  noch  hundert 
Jahre  und  mehr  zu  verdauen  hat,  also  jener  Ansicht,  die 
Wagner  einmal  in  den  Ausspruch  umprägte:  „Ich  bin  Be- 
actionär  von  Beethoven  ab*',  —  aber  ich  glaube,  dass  dieses 
Bekenntniss  nicht  in  Betracht  kommt  bei  der  Abneigung, 
neue  Werke  aufzuführen,  sondern  sehr  materielle  Ghründe: 
die  fiTossen  Kosten  stehen  im  umgekehrten  Verhältniss  zu 
dem  Wunsche  des  Publicums,  etwas  Neues  zu  hören.  „Wenn 
die  Besucher  unserer  ernsten  Concerte  nur  immer  die  Mode- 
componisten  —  es  sind  jetzt  Beethoven  und  Wagner  —  hören 


wollen,  wenn  sie  die  Zumuthung,  ein  neues,  sohWierigM 
Werk  kennen  zu  lernen,  fast  als  Beleidigung  empfindet,  nmi, 
um  so  besser,  dann  sparen  wir  Zeit  und  Grmd^,  so  denkt  der 
Goncertveranstalter,  und  der  Dirigent  ist  meist  gezwungen, 
ihm  so  nachzudenken.  Und  wer  könnte  solche  Ansichten  deü  . 
Instituten  auch  verargen,  die,  wie  die  meisten  Berlinei:,  m^ 
Geldsorgen  zu  kämpfen  haben,  die  bei  den  ungehe^reü  Kqsteü 
eines  grossen  Orchester-  und  Chorconcertes  vor  All(9in  daiiach 
fragen,  ob  ein  Concert  „ziehen**  wird,  nicht  danach,  ob  es 
interessant  und  bedeutsam  ifit  die  Musiker  ist.  Zu  tadeln 
sind  nur  die  Institute,  die  dieser  Geldsorgen  enthoben  8|nd, 
wie  die  Singakademie  oder  die  Königliche  Capelle. .  Wenn 
Hr.  Blumner  „neue"  Chorwerke  aufführt,  sind  sie  ausser^ 
halb  des  Kastanien  Wäldchens  schon  vierzig  Jahre  bekaiiüt 
(vgl.  „Das  Paradies  und  die  Pen");  aber  dass  auch  Wein- 
gartner  sich  vor  Neuheiten  möglichst  vorbeidrückt,  ist  katim 
zu  verzeihen.  Von  Dem,  was  er  daftür  ausgegeben  hat,  kommt 
eigentlich  nur  in  Betracht  „Till  Eulenspiegel's  lustige 
Streiche^,  Humoreske  in  Rondoform  von  Bicnatd  Strauss. 
Dieses  Werk  hat  hier  so  viel  Interesse  erregt,  dass  es  später 
noch  einmal  gespielt  wurde.  Die  Ausführung  war  glanzvoll; 
sie  stellt  an  das  Orchester  so  hohe  Anforderungen,  dass  iiut 
Wenige  sich  damit  befassen  können.  Der  Dirigent  Wein- 
gartner  zeigte  sich  wieder  als  der  Virtuose  auf  seinem  Or- 
chesterinstrument. Ueber  das  Werk  zu  schreiben,  ist  schwer. 
Strauss  wandelt  auf  neuen  Pfaden  der  symphonischen  Dich- 
tung: er  will  durch  Musik  Stoffe  erfassen,  die  sonst  dem 
Wesen  der  Musik  fem  lagen.  Wie  in  den  Streichen  des 
Eulenspiegel  keine  lyrischen  Stimmangen,  sondern  Uti^ 
epische  Stücklein  hervortreten,  so  soll  uns  die  Musik  mii 
allen  ihren  Mitteln  nur  „Impressionen **  ^eben,  rasch  wech- 
selnde Eindrücke,  aber  von  solcher  Bestimmtheit,  dass  aus 
den  charakteristischen  Einzelnheiten  ein  Ganzes  sich  auf- 
baut. Natürlich  dürfen  auch  hier  gewisse  Grundmotive  nicht 
fehlen,  und  insofern  ist  der  Zusammenhang  mit  der  von  Liszt 
geschaffenen  Form  noch  nicht  aufgehoben.  Es  ist  müssig, 
hier  wieder  die  Frage  nach  den  Grenzen  des  musikalischen 
Ausdruckes  aufzuwerfen.  Was  die  Musik  soll  und  kann, 
wird  schliesslich  doch  durch  die  Fähigkeiten  ihrer  Meister 
bestimmt.  Zehn  Mal  besser  eine  wirkliche  Natur,  die  ihrem 
^  dunkeln  Drange  folgt,  als  ein  Talent,  das  auf  alten  Bahnen 
Wändelt.  Richard  cltranss  ist  eine  Natur  voll  Kraft  iiiid 
Tiefe;  er  strebt  und  irrt  und  schafft,  wie  er  muss.  Üas  ist 
das  höchste  Lob,  das  man  heute,  wo  es  keine  (?)  gottbegnadeten 
Musikgenien  gibt,  einem  Oomponisten  spenden  kann. 

(Fortsetzung  folgt.) 


Dresden,  März  1896. 

(Fortsetzang.) 

Ich  ffehe  zur  Dresdener  Kammermusik  über.  Da  sind 
denn  wanrlioh  in  Hülle  und  Fülle  Veranstaltangen  gewesen: 
Vom  Tonkünstlerverein,  von  den  Kammermusik-Vereini- 
gungen Rappoldi  und  Genossen  und  Petri  und  Genossen 
und  von  dem  neugegründeten  Streichquartett  des  Hm.  Kam- 
mermusikus Lan^e-Frohberg  im  Verein  mit  drei  OoUegen. 
üeber  unsere  drei  alten  festen.  Vereinigungen,  die  an  dieser 
Stelle  von  mir  schon  oft  eingehend  gewürdigt  worden  sind^ 
für  heute  nur  so  viel:  Die  lUppoldi- Vereinigung  spielte  vor 
Weihnachten  Werke  von  Beethoven,  Mozart,  Wbvdn|  Schu- 
bert und  als  Neuheiten  zunächst  ein  formgewandtes,  inhidt- 
lich  dagegen  recht  dürftiges  Quartett  in  H  (Op.  11)  Ton 
Arensky,  dann  noch  Sindmg's  charaktervolles,  grosszagiges 
Glavierquintett  in  Emoll;  zur  Erinnerung  an  Marsohnei^ 
führte  die  Vereinigung  am  ersten  Abend  dankenswerther 
Weise  ein  fast  mehr  als  geschichtlich  interessantes  Ciavier- 
trio  des  unsterblichen  alten  Opemromantikers  auf.  Von  der 
Stern-Petri- Vereinigung  hörte  man  ausser  bekannten  Werken 
aus  dem  olympischen  Schatzhause  der  Kammermusik:  wie 
z.  B.  Schubert's  Forellenquintett,  Brahms*  Gmoll-Clavienjuar- 
tett  und  Beethoven's  Adur-Cla vier- Violoncellsonate  (Freiherr 
V.  Liliencron),  ein  ähnlich  wie  das  obengenannte  Quartett  ge- 
artetes Ciaviertrio  in  Dmoll  von  Arensl^,  einem  in  Deutsch- 
land noch  wenig  bekannten,  angesehenen  russischen  Compo- 
nisten,  der,  was  alsbald  aus  den  genannten  Werken  auch 
deutlich  herauszuhören  war,  im  Leipziger  (?)  Gonservatorium 
seine  Ausbildung  erhalten  hat.  Der  Tonkünstlerverein  setzte 
im  Herbst  mit  einem  grossartigen  Eröffnungsabend  ein,  au 
den  man  lange  aus  verschiedenen  Gründen  staunend  zurück- 
gedacht hat.    Als  Neuheit  stand  da  inmitten  des  Programms 

18* 


224 


die  F  moll-Ola  vier-Clarinettensonate  von  Bralims  verzeiclinet.  die 
bedeutendste  der  beiden  unlängst  veröfiPentlichten  Brahms^scnen 
Sonaten  für  Glavier  und  Olarinette,  dessen  frisch-freudiges, 
anmutbvoUes  AUegretto  natürlich  auch  hier,  wie  überall,  am 
unmittelbarsten  auf  die  Breitseite  des  Publicums  einwirkte. 
Die  HH.  Eammermusikus  Prof.  Bollfuss  und  Lange  trugen 
die  Sonate  vortrefflich  vor.  Vorangegangen  war  das  von 
Frühlingssonnenschein  erfüllte  Quintett  in  I>dur  von  Mozart, 
und  die  Schlussnnmmer  bildete  das  herrliche  Yiolin-Doppel- 
concert  mit  Streichorchester  von  S.  Bach,  dessen  wunderbar 
erhabenes,  in  ehernen  Rhythmen  einherschreitendes  Largo 
tiefste  Andacht  hervorrief,  denn  das  Werk  wurde  unüber- 
trefflich, ganz  vollendet  wiedergegeben  von  den  Concert- 
meistern  unserer  k.  Capelle,  HH.  Eappoldi  und  Fe  tri,  in 
einmüthigem  Zusammenwirken.  Bass  mit  dem  neugegrün- 
deten Lange-Frohberg-Quartett  einem  dringenden  Bedürfniss 
nach  „mehr  Eammermusik**  abgeholfen  w&re,  kann  nicht  be- 
liauptet  werden.  Gewiss,  die  Künstler,  vortheilhaft  bekannte, 
allgemein  geschätzte  Kammermusiker  der  k.  Capelle:  HH. 
Lange- Frohberg  (1.  Viob'ne),  Ewald  und  Bobert  Schrei- 
ter und  Arthur  Stenz  (übrige  Instrumente),  haben  sich  gut 
einzuführen  verstanden  und  leisteten  im  Allgemeinen  achtung- 
gebietend Tüchtiges,  was  man  von  Kammermusikern  ja  aber 
auch  erwartet,  nicht  weniger,  ja  eher  mehr.  Alle  ihre  Lei- 
stungen überraschten  durdi  trefflic]ies  Zusammenspiel,  wie 
sie  von  grösster  Hingabe  und  eisernem  Yorbereitungsfleiss 
zeugten.  Dieses  neue  Quartett  vermittelte  dankenswerther 
Weise  die  Bekanntschaft  mit  einer  Anzahl  moderner  Streich- 

^uartett-Compositionen,  von  denen  das  bekannte  Quartett  in 
kdur  (Od.  U)  von  Peter  Tschaikowsky  mir  als  das  weitaus 
werth vollste  erschien,  —  in  entsprechenden  Absätzen  dahinter: 
Dvor&k's  Quartett  in  £s  (Op.  61),  Sgambati's  Quartett  in 
Esdur  (Op.  17)  und  Grieg's  Quartett  in  GmoU  (Op.27).  Alle 
Dresdener  Kammermusikabende  vor  Weihnachten  wurden 
jedoch  überstrahlt  von  einem  unvergesslichen,  prachtvollen 
Beethoven- Abend  des  Berliner  Joach im- Quarte tts  (Cmoll, 
Op.  .16,  No.  4;  Cismoll,  Op.  131;  Cdur,  Op.  69  —  also  je  ein 
Werk  aus  den  verschiedenen  Stilperioden  Beethoven's).  Dass 
dieses  werth volle  Concert  zum  FJrbarmen  schwach  besucht 
war,  und  das  Joachim-Quartett,  wie  man  hört,  in  Dresden 
nicht  einmal  auf  die  Kosten  gekommen^  Jst,  gereicjb^t  df^m 
Kunstgeschmack  unseres  Concertpublicnms  einigermäassen 
zum  Schimpf: 

(Fortsetzung  folgt.) 


Hamburg,  1.  April. 


(Schluss.) 


unter  den  Chorconcerten  des  Monats  März,  wenn  nicht 
der  ganzen  Saison,  ragte  das  der  Bach-Gesellschaft  an 
Literesse  hervor.  Es  wurde  H&ndel's  „Debora**  in  der  neuen 
üebersetzung  und  Bearbeitung  von  Dr.  Chrysander  zur  Auf- 
führung gebracht.  Nach  den  festlichen  Jiüitagen  in  Mainz 
weiss  man  die  hohen  Verdienste  Chrysander's  um  dieses 
Oratorium  zu  würdigen;  dass  er  den  aus  dem  Englischen 
überkommenen  Text  zeit-  und  sinngemässer  declamirte,  dass 
er  namentlich  alles  einer  vergangenen  Zeit  Angehörige  ent- 
fernte und  unter  den  zopfigen,  weitschweifigen  Arien  gründ- 
lich aufräumte,  dass  er  in  den  zurückgebliebenen  Solonum- 
mern, deren  Cadenzen  Händel  dem  Geschmack  der  Sänger 
anvertraute,  die  Ausfiihrungsart  im  Geiste  des  Meisters  vor- 
schrieb und  damit  Stilwidrigkeiten  vorbeugte,  dass  er  das 
eigenartige  Händersche  Orchester  wieder  nerstellte,  darin 
steckt  eine  mit  grossem  Fleiss,  historischem  Verständniss 
und  warmer  Yerehrung  beschaffte  Arbeit,  die  Nutzen  bringt 
und  „Deborah"  zum  neuen  Leben  verhilft.  Unter  Ad.  Mehr- 
kens' Leitung  war  die  Wiedergabe  eine  ausgezeichnete.  Die 
Chöre,  die  den  Schwerpunct  des  Werkes  bilden,  kamen 
mächtig  und  glanzvoll  heraus,  das  Orchester  that  voU  seine 
Schuldigkeit,  das  Ciavier  bediente  mit  grosser  Sachkenntniss 
Alfred  Kleinpaul,  der  sich  vergangenen  Sommer  bereits 
beim  Mainzer  Händel-Feste  bewährt  hatte,  und  für  die  Soli 
standen  in  Sophie  Böhr-Brajnin  aus  Mannheim,  Marie 
Cr aemer-Sch leger  aus  Düsseldorf,  Carl  Dierich  aus 
Leipzig  und  W.  Fenten  aus  Düsseldorf  leistungsfähige 
Künstler  zur  Verfügung,  die  in  ihren  Partien  durchweg  Vor- 
zügliches boten.  —  Die  Altonaer  Singakademie  beschäf- 
tigte sich  in  ihrem  zweiten  Concert  unter  Felix  Woyrsch 
mit  dem  Liederspiel  ^Vom  goldenen  Hörn*'  von  Bheinberger, 
einer  Sammlung  von  nicht  sonderlich  charakteristischen  und 


originellen,  aber  freundlich  klingenden  Chören  und  Solo- 
sätzen, und  Schumann's  „Der  B^  Pilgerfahrt*'.  Die  Aka- 
demie gab  sehr  Annehmbares,  und  von  den  Solisten  durfte 
die  Sopranistin  Meta  Geyer  aus  Berlin  Anspruch  auf  lobende 
Erwähnung  erheben.  —  Das  8.  Laube'scne  Symphonie- 
Concert  entsprach  seiner  Tendenz  nur  durch  Mozart^  Gmoll- 
Symphonie.  Die  übrigen  Nummern  des  Programms  waren 
Chorwerke  von  Schubert  („Mirjam's  Sieges^;esang*'),  Gade 
(„Frühlingsbotschaft")  und  Kru^  („Maikönigm*'),  sowie  die 
„Schöpfung8*'-Arie :  „Im  mächtigen  Fluge**.  Da  die  nur 
schwach  besetzte  Dannenberg'scne  Singakademie  den  Or- 
chestergewalten gegenüber  an  Fülle  und  Kraft  zu  sehr  zurück 
stand,  aa  femer  die  Sopranistin  im  Schubert'schen  Ensemble- 
stücke  und  in  der  Arie  von  Haydn  gesangskünstlerisch  nicht 
mehr  als  das  eben  Genügende  that,  so  waren  wir  an  diesem 
Abend  einzig  und  allein  auf  die  trefflich  gespielte  Symphonie 
angewiesen. 

Die  Neuigkeit  in  Carl  Armbrust's  2.  Kirchenconcert 
war  eine  den  Namen  „Durch  Nacht  zum  Licht**  tragende 
Choral-Symphonie  für  Orgel,  Streichorchester,  Trompeten  und 
Pauken  von  Friedrich  Lux.  Dieses  Werk  ist  uns  als  die 
Solidität  und  Aohtbarkeit  selbst  vorgekommen,  aber  An- 
regung und  tieferen  Eindruck  haben  wir  beim  Hören  des- 
selben nicht  empfieuQgen.  Die  verwendeten  Choralmelodien 
und  seine  eigenen  trockenen,  bedeutungslosen  Gedanken* 
zuthaten  hat  Lux  wohl  als  gewandter  Musiker  combinirt 
und  behandelt,  aber  Musik,  die  das  „Durch  Nacht  zum  Lioht** 
illustrirt,  die  den  Vorwurf  phantasievoll  widerspiegelt,  steckt 
nicht  in  dieser  Choral-Symphonie.  Gehört  wurden  ausserdem 
von  Händel  das  Bdur-Concert,  eine  Orgelphantasie  von  F.  G.  H. 
Armbrust,  dem  Vater  des  Concertgebers,  die  Sonate  Op.  18S 
von  Bheinberger  und  verschiedene  Sachen  für  Gesang,  Vio- 
line und  Violoncell  von  Händel,  Nardini,  Mendelssohn  und 
A.Becker.  Wenn  wir  im  Sonstigen  der  Ausführung  seitens 
der  HH.  Carl  Armbrust  (Orgel),  Kopecky  (Violine)  und 
Schwormstädt  (Violoncell)  beistimmen,  dem  „Singen**  des 
BaritonistenHrn.  Baptist  Hof  f  mann  gegenüber,  der  förmliche 
Tonblöcke  in  die  Kirche  schleuderte  und  alles  Maasshalten 
vergass,  verhalten  wir  uns  hingegen  ablehnend. 

Ein  von  den  hiesigen  Gesaneskünstlem  Ida  Seelig  und 
jßich^d  Dannenberg  veranstaltet  er  und.voA  der  Soptk- 
nistin  Helene  Jowien."  dein  Tenoristen  Peteir  Jebe  'mid 
Carl  Armbrust  als  Begleiter  am  Flügel  unterstützter  Lieder- 
abend schlug  nicht  sonderlich  ein.  Ungetrübtes  Vergnügen 
Gewährte  nur  das  graziöse  und  hübsch  gesungene  „Italienische 
liederspiel**  von  Am.  Krug.  Drei  neue  Soloquartette  von  Thie- 
riot,  als  Compositionen  von  Werth,  wurden  in  der  Wirkung 
geschädigt  durch  Undurchsichtigkeiten  mancher  Details  im 
Vortrag  und  nicht  genug  gewahrte  Litonationsreinheit  und 
Klangnoblesse.  Drei  Duette  von  Händel,  Carissimi  und  Pai- 
siello  fielen  stellenweise  völlig  auseinander,  und  bei  dem 
mittleren  Stück  fanden  sich  die  Singenden  mit  dem  Pianisten 
erst  zum  Schlussaccord  wieder  zusammen.  Zwischen  den  be- 
reits genannten  Ensemblepiöcen  erklang  Schumann's  „Frauen- 
liebe und  -Leben**  ohne  Beseelung,  ohne  eine  Spur  von 
Wärme  im  Ton  und  Ausdruck  (Ida  Seelie),  und  auch  Dan- 
nenberg verstand  es  nicht,  obwohl  er  den  guten  Musiker 
herauskehrte,  mit  den  Liedern  von  Schubert,  Grieg  und  Grä- 
dener  das  Innere  der  Hörer  zu  berühren  und  zu  erregen. 
Das  war  ein  frostiger  Abend,  an  welchem  das  üppigste  Grün, 
die  schönsten,  lachendsten  Blüthen  zu  Grunde  gingen.  —  In 
dem  von  ihm  gegebenen  Concert  sang  Hr.  Sistermans  be- 
kannte und  aller  Welt  geläufige  Lieder  und  Balladen  von 
Schubert,  Schumann,  Brahms  und  Loewe.  Wir  hörten  gerne 
zu,  wenn  der  Künstler,  ohne  sein  Organ  zu  forciren,  sang; 
wenn  er  sich  der  Buhe  und  Gleichmässigkeit  in  der  Ton- 
gebung  befleissigte,  wie  beispielsweise  bei  der  Darstellung 
von  &hubert*s  „Greisengesang**  und  Schumann^s  „Du  bist 
wie  eine  Blume**,  dann  entwickelte  sich  die  Stimme  in  edlem, 
vornehmem  Klange.  Wenn  Sistermans  aber  im  Bewusstsein 
seines  Stimmreichthums  „loslegte**,  wenn,  was  sehr  oft  ge- 
schah, die  Stimme  mit  dem  Verstände  durchging,  wenn  vom 
Podium  her  knallige  Töne  mit  enormem  Atnemaufwand  in 
den  Saal  geschickt  wurden,  dann  wars  vorbei  mit  der  Freud. 
In  Sistermans'  Gesellschait  erschien  Carl  Friedberg  aus 
Frankfurt  a.  M.,  ein  nicht  (?)  hervorragender,  doch  recht  ge- 
schickter und  musikalischer  Ciavierspieler,  dessen  Sololeistun- 
gen (Esdur-Sonate  Op.  61  von  Beeuioven,  Edur-Etude  und 
As  dur- Ballade  von  Chopin)  und  Accompagnement  durchgän- 
gige Billigung  verdient  haben. 

Wer  während  der  letzten  Wochen  kammermusikalische 
Bedürfhisse  empfand,  war  genöthigt,  die  Soiröe  Kopecky- 


225 


John-Brandt -Wellenkamp  zu  besuchen.  Allda  konnte 
sich  der  Musikfreund  an  Quartetten  von  Beethoven  (Op.  182) 
und  Mendelssohn  (EmoU,  Op.  44),  sowie  an  Mozart's  Cfayier- 
quartett  in  Esdur,  mit  dem  feinsinnigen  Pianisten  Carl  v. 
Holten  am  Stein way,  erbauen. 

Im  Stadt theater  haben  die  bisherigen  Novitäten  der 
Saison  Millöcker*s  „Der  Bettelstudent*^,  dem  jüngsten  Pro- 
tectionskinde  Pollini's,  das  Feld  geräumt.  Wir  erstatten  die 
Meldung  ohne  weitere  Glossen,  die  sich  Jeder  selbst  zu  dieser 
directionalen  That  des  Hm.  Hofrath  machen  kann. 

Louis  Bödecker. 


(Fortsetzung.) 


Wien. 


Seither  haben  noch  ein  grosses  Ausserordentliches  Phil- 
harmonisches Goncert  zum  Besten  des  Opempensions- 
fonds  und  das  2.  (letzte)  Ausserordentliche  Gesellschafts- 
concert  stattgefunden.  Und  nun  rüsten  sich  sowohl  die 
Hofoper,  als  unsere  vornehmsten  Goncertinstitute,  die  auf 
den  21.  April  angesetzte  Enthüllung  des  Wiener  Mozart- 
Denkmales  ihrerseits  festlich  zu  begehen.  An  dem  oben  er- 
wähnten Ausserordentlichen  Philharmonischen  Goncert  wirkten 
ausser  dem  Hofopemorchester  noch  der  Männerchor  und 
einige  Solisten  dieses  Theaters,  sodann  der  Wiener  Männer- 
e;e8angverein  mit,  Dirieent  war  natürlich  Hans  Richter. 
Man  eröffnete  mit  Gherubini's  „Medea^'-Ouverture,  deren  edles 
Pathos  diesmal  wohl  etwas  ausgekühlt  erschien.  Nicht  zu 
beschreiben  aber  war  die  hinreissende  Wirkung  der  nun  fol- 

f enden  berühmten  biblischen  Scene  „Das  Liebesmahl  der 
postel**  von  Richard  Wagner.  Die  ^ossartip^  orchestrale 
Schilderung  der  Herabkunfb  des  Heiligen  Geistes  und  die 
sich  aus  dieser  ergebende  gewaltige  letzte  Ghorsteigerung,  in 
welcher  die  Musik  wirklich  wie  mit  feurigen  Zungen  redet,  hat 
zwar  bei  jeder  von  uns  besuchten  Aumihrung  des  genialen 
Werkes  unwiderstehlich  eingeschlagen.  So  auch  bei  der  vor- 
letzten hiesigen  Wiedergabe  in  einem  Goncert  des  Wiener 
Männergesangvereins  (dirigirt  von  Ghormeister  E>emser)  am 
,17.  März  1889.  Aber  diesmal  schien  von  Hans  Eichter's 
majestätischen  Taktlinien  aus  noch  ein  ganz  eigenes  heiliges 
Feuer  auf  aUe  Mitwirkenden  überzuströmen,  sodass  sich  ihre 
Kräfte  gleichsam  verdoppelten.  Dazu  kam  noch  die  treff- 
Uohe  Wiedere&be  der  Apostel  selbst  durch  f^f  Hofopem- 
sänger  (die  HH.  Frei,  Grengg,  Horwitz,  Neidl  und 
Bitter)  und  sechs  bewährte  GhorfÜhrer  desselben  Instituts, 
denen  sich  der  tüchtige  Gonservatorist  Drapal  anreihte.  So 
war  es  denn  nur  natürlich,  dass  die  flammende  apostolische 
Begeisterung  des  Schlusschors  wie  im  Sturmeswirbel  auch 
das  gesammte  Publicum  erfasste  und  der  Musikvereinssaal 
von  einem  nicht  endenwollenden  Beifallsorkan  erbebte.  Aber 
auch  Rieh.  Strauss*  geistsnrühende  Humoreske  „Till  Eulen- 
spiegePs  lustige  Streiche**  nat  bei  dieser  zweiten  Aufführung 
in  Wien  einen  viel  stärkeren  und  allgemeineren  Beifall  er- 
zielt, als  am  6.  Januar  d.  J.  Und  zwar  einfach  deshalb»  weil 
man  eben  durch  das  nochmalige  Hören  die  Menge  über- 
raschender, theils  witziger,  theils  gemüthlicher,  wohl  auch 
kühnst  bizarrer  orchestraler  Einfälle  weit  besser  verstehen  und 
würdigen  lernte.  Etwas  überflüssig  im  Goncertsaal^  weil  ja 
in  der  Hofoper  oft  genug  zu  hören,  erschienen  mir  die  als 
Schlussnummer  gewählten  Bruchstücke  aus  „Tannhäuser*'. 
Nämlich  die  ergreifende  Orchestereinleitung  des  8.  Actes, 
Tannhäuser*s  Pilgerfahrt  schildernd,  und  der  allbekannte 
Pilgerchor.  Aber  elektrisirend  wirkte  unter  Richter*s  Leitung 
die  prächtige  Musik  doch  auch  diesmal.  Im  Pilgerchor  ver- 
einigte sich  der  Männerchor  der  Hofoper  mit  dem  Wiener 
Männereesang verein,  wundervoll  leise  beginnend,  zu  denkbar 
glänzendster  Steigerun e.  Und  so  klang  das  wahrhaft  er- 
frischende Goncert,  welchem  auch  der  preise  Meister  Anton 
Brückner  beiwohnte,  harmonisch  festlich  aus.  Bevor  ich 
nun  zur  Besprechung  des  letzten  Ausserordentlichen  Gesell- 
schaf tsconcertes  übei^he,  welches  unser  Publicum  mit  Fr. 
Kiel 's  Oratorium  „Gnristus**  bekannt  machte,  sei  noch  als 
eines  wahren  Sensationsconcertes  im  besten  Sinne  des  Wortes 
der  grossen  Musikaufführung  gedacht,  welche  Edvard  Grieg 
am  24.  März  zum  Besten  des  Wiener  Gonservatoriums  per- 
sönlich leitete.  Man  hatte  den  berühmten  Tondichter  schon 
vor  Jahresfrist  hier  erwartet.  Er  sollte  damals  Sipos  der 
Goncerte  des  Berliner  Philharmonischen  Orchesters  dirigiren. 
Aber  die  böse  Influenza  bannte  ihn  daheim  ans  Krankenbett. 
Nun  erschien  er  wirklich  zum  ersten  Mal  vor  dem  Wiener 
Publicum,  und  der  wohlthätige  Zweck,  welchem  dabei  seine 


edle,  geistvolle  Muse  diente,  trug  noch  wesentlich  dazu  bei, 
dem  bedeutendsten  Vertreter  der  modernen  skandinavischen 
Tonschule  einen  besonders  freundlichen  Empfang  zu  bereiten. 
Selbstverständlich  enthielt  das  Programm  nur  Griep;'sche 
Gompositionen ,  unter  welchen  ein  gutes  Theil  —  so  die  Or- 
chesterstücke zu  Björnson's  Drama  „Sigurd  Jorsalfar",  das 
AmoU-Glavierconcert  und  die  1.  „Peer  Gynt**-Suite— hier  bereits 
bekannt  war.  Aber  es  hat  immer  einen  eigenen  Reiz,  her- 
vorragende, überdies  eine  verschiedenartige  AufEassung  zu- 
lassende Tonwerke  unter  des  Autors  eigener  Leitung  zu 
hören.    Und  so  hatte  sich  denn  ein  massenhaftes,   wahrhaft 

Glänzendes  Auditorium  eingefunden,  das  trotz  der  ungewöhn- 
chen  Länge  des  Goncertes  und  der  in  diesem  (damals)  herr- 
schenden fast  tropischen  Temperatur  aushielt  bis  zum  letzten 
Bogenstrich,  jeden  Anlass  zu  Beifallsbezeugungen  eifrigst 
ausnützend.  Grieg^s  G«bahren  am  Dirigentenj^ult  machte 
mir  einen  sehr  sympathischen  Eindruck.  Im  Verhältniss  zu 
anderen  berühmten  Dirigenten  (Rieh.  Strauss,  F.  Weingartner, 
den  meisten  Italienern)  von  auffallender  künstlerischer  An- 
spruchslosigkeit, wusste  der  poetische  Musiker  doch  aus  den 
einzelnen  Orchestergruppen  stets  die  rechten  Accente  hervor- 
zuholen, und  insbesondere  die  kräftigen  Schlusssteigerungen 
bezeugten,  dass  sich  hinter  der  meist  zur  Schau  getragenen 
vornehmen  Zurückhaltung  ein  gar  lebhaftes  Temperament 
verbarg.  Unter  den  vorgeführten  Gompositionen  des  Meisters 
waren  für  Wien  vollständig  neu  die  zwei  ungemein  schönen, 
kunstvoll  harmonisirten  „Elegischen  Melodien**  für  Streich- 
orchester, welche  Grieg  über  norwegische  Gedichte  seines 
Landsmanns  A.  0.  Vinje  („Herzwunden**  und  „Letzter  Früh- 
ling**) gesetzt  und  dem  ausgezeichneten  deutschen  Musiker 
H.  V.  Herzogenberg  gewidmet  hat.  Den  „Letzten  Frühling** 
verlangte  man  stürmisch  zur  Wiederholung,  welchem  Be- 
gehren der  Meister  aber  keine  Folge  gab.  Dagegen  gestat- 
tete er.  dass  die  Sängerin  des  Abends,  Frau  Ellen  Gulbran- 
son,  die  überhaupt  hier  ausserordentliches  Glück  machte, 
zwei  Vorträge  wiederholte,  und  er  selbst  wiederholte  den 
graziösen  „Tanz  Anitra's**  aus  der  „Peer  Gynt*'-Suite.  Die 
repetirten  G^angstÜcke  waren  die  sinnige  Vertonung  des 
eigenartigen  Ibsen*schen  Gedichtes  „Ein  Scnwan**  (in  diesem 
Goncerte  zum  ersten  Male  mit  der  farbenreichen  Orchester- 
begleitung gebracht)  und  ein  leidenschaftliches  Lied  mit 
Glavier  „Dein  Rath  ist  wohl  gut**  (Text  von  Bjömson).  Für 
Beide  —  und  auch  noch  für  zwei  stürmisch  erbetene  Grieg*- 
sche  Zugaben  —  fand  Frau  Gulbranson  den  rechten  Über- 
zeugenden Ton  und  edlen  Vortrag.  Eine  wahre  Walküren- 
Erscheinung,  dabei  gebietend  über  einen  volltönenden,  metal- 
lischen Sopran  und  Über  dramatisches  Feuer,  dürfte  die  etwa 
am  Ausgange  der  Zwanziger  Jahre  stehende  interessante 
Frau  ihren  Platz  als  von  Frau  Gosima  Wa^er  erkorene 
„Brünnhilde  von  Bayreuth**  —  abwechselnd  mit  der  grossen 
Meisterin  Lilli  Lehmann  —  gar  wohl  ausfüllen.  Weniger 
Erfolg  als  Frau  Gulbranson  errang  eine  zweite  Landsmännin 
des  Gomponisten,  Frl.  Dagmar  Walle- Hansen  aus  Ghristia- 
nia  (von  Leschetizky  in  Wien  zur  Glaviervirtuosin  ausge- 
bildet und  auch  hier  ansässig)  mit  dem  Solopart  des  präch- 
tigen Amoll-Goncertes.  Sie  hatte  vor  Allem  mit  den  Erinne- 
rungen an  die  glänzende  Leistung  der  Garreno  zu  kämpfen, 
mit  welcher  Heroine  des  Glaviers  verglichen  ihr  Anschlag 
matt,  ihre  Auffassung  «ir  zu  conventioneil  erschien.*)  Auch 
störten  empfindliche  Gedächtnissfehler.  Wegen  der  immerhin 
nicht  unbedeutenden  Technik  und  gesunden  musikalischen 
Empfindung  (vielleicht  auch  wegen  der  angenehmen,  nordisch 
kranvollen  Erscheinung?)  wurae  sie  vom  Publicum  nicht 
ganz  fallen  gelassen.  Das  Orchester  war  das  des  Gonserva- 
toriums, verstärkt  durch  Professoren  der  Anstalt  und  einige 
nicht  zu  der  Letzteren  gehörige  Philharmoniker.  Durch  die 
Gegenwart  des  berühmten  (iastes  angefeuert,  ging  diese 
erossentheils  jugendliche  Musikerschaar  mit  vollstem  Eifer 
ms  Zeug  und  wurde  eine  ganz  befriedigende  Gesammtleistung 
erzielt.  Edvard  Grieg  aber  stellte  nicht  nur  glänzend  seinen 
Mann  als  Dirigent,  sondern  begleitete  auch  feinfühligst  am 
Glavier.  Vom  Publicum  empfing  er  so  begeisterte  Ehrungen, 
dass  er  von  diesem  Abend  wohl  nur  ungetrübt  schöne  Ein- 
drücke mit  nach  Hause  genommen  haben  wird. 

Eine  weit  kühlere  Stimmung,  als  in  dem  eben  geschil- 
derten  Grieg -Goncert,    herrschte  im   zweiten  Ausserordent- 

♦)  Ursprünglich  war  Frau  Garreno  auch  für  den  dies- 
maligen Vortrag  des  Werkes  ins  Auge  gefasst  ^wesen,  aber 
Verzögerungen  in  der  rechtzeitigen  Gewinnung  dieser  genialen 
Frau  liessen  deren  Mitwirkung  zum  sprossen  Bedauern  des 
Gomponisten  schliesslich  nicht  ermöglichen.  D.  Red. 


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lip)ieii  GeaeUscliafteconcert.  ^Kiel  läset  kühl*^  -*  dieses 
\m  Qhuide  reoht  fade  und  billige  Wortsjpiel  eines  hiesigen 
z^usikalischeu  Witzboldes  passt  kider  auf  den  Gesammtein- 
4ruol(  d^  Oratoriums  „Gbristus'*  nur  zu  sehr.  Man  kam 
xi^it  b^tem  Willen  Über  die  Empfindung  des  tüchtig  Con- 
xentionellen.  nicht  wesentlich  hinaus;  eine  neue  selbständige 
Au^ßissmjg  des  erhabenen  Stoffes  *~  wie  sie  in  ergreifender 
Weise  Liszt's  ^Christus**  bietet  —  wurde  völlig  vermisst. 
Was  uns  Kiel  als  Coimponist  der  Passionstragödie  gibt,  ist 
höchstens  eine  edle  An-  und  Nachempfindung  Baches,   aber 

fawissermaassen  durch  die  Mendelssohn'sche  Brille  gesehen. 
roiliQh,  dies  Alles  bei  unleugbarer  technischer  Meisterschaft 
ivxd  uni^ifiBohtbatrer  akademischer  Glätte.  Aber  wie  sehnte 
man  sich  über  diese  hinaus  nach  Bach*scher  Grösse,  Tiefe 
und  tJrsprQnglichkeit!  Nur  einige  stimmungsvolle  Einzeln- 
heiten  der  KiePsohen  Partitur  wirkten  im  Gesellschaftsconcert 
als  solche;  so  besonders  der  die  erste  Scene  beschliessende 
edle  Tra\ierchor  ^Unser  Reigen  ist  in  Wehklagen  verkehret'', 

2er  in  die  zweite  ^Abendmahl-)  Scene  eingelegte,  nur  den 
iltstimmen  anvertraute  Chor  „Sieh,  ich  stehe  vor  der  Thttr^, 
ein  kurzes  orchestrales  Zwischenspiel  beim  Tode  Christi  und 
der  ganz  Bach  nachgebildete,  durch  die  tonmalerische  Be- 
gleitimg auf  das  Erdbeben  anspielende,  in  seiner  Art  kunst- 
volle Schlusschoral  des  zweiten  Haupttbeiles  „Mein  Jesu 
stirbt **.  Die  in  Dr.  Kretzschmar^s  „Führer  durch  den  Con- 
certBaal*'  so  gerühmte  dramatische  Kraft  der  Verhörsscene 
habe  ich  meines  Theils  nicht  empfunden.  Und  ansdieinend 
auch  nicht  unser  Publicum.  Vielleicht  lag  das  an  der  etwas 
matten  Aufführung,  die  zwar  gut  einstudirt  war,  aber  aller 
Begeisterung  entbehrte.  Aber  freilich,  wie  wollte  der  eifrige 
Dirigent  Ör.  v.  Perser  diese  Begeisterung  den  Mitwirkenden 
füj?  die  so  häufig  ins  Trockene  verfallende  Kiel*sche  Musik 
einflössen?  Wie  ganz  anders  als  bei  Kiel  erklingt  bei  Bach,  be- 
sonders in  der  Johannis-Passion,  ja  selbst  in  dem  bedeutenden 
^hristns^-Fragment  von  Mendelssohn  z.  B.  das  fanatische 
Wuthi^esohrei  der  Juden  „Kreuzige  ihn"!  Sein  grosses  contra- 
punctisches  Geschick  verräth  der  Componist  besonders  in  der 
auf  ein  merkwürdig  weit  ausholendes  Thema  aufgebauten 
Scnlussfuge  seines  „Christus**  über  den  Text  „Das  ist  der 
Stein,  von  don  Bauleuten  verworfen".  Welch  unermesslicher 
Unterschied  der  Wirkung  aber  auch  hier  in  Vergleich  zu 
4f)n  ergreifenden  Schlusschören  der  Bacb'schen. Passionen  1 
rSTon  der  Aufftlhrong  sei  noch  der  verdienstlichen  Solisten 
erwähnt,  vor  Allen  des  in  dieser  Saison  hier  bereits  wieder- 
holt beifiUlig  aufgetretenen  dänischen  Baritonisten  Hrn.  Erik 
Schmedes,  der  uns  als  Sänger  des  Kiel'schen  Christus  Re- 
spect  abnöuiigte,  wenn  au^  wahrscheinlich  ein  Scheide- 
mantel, Sistermana  oder  Messchaert  aus  der  Partie  mehr  ge- 
macht hätten.  Den  grössten  Solobeifall  erzielte  ob  ihrer 
schönen  Mittel  und  des  auffallend  ihren  Meister  Gustav 
Walter  coijirenden  Oratorienvortrags  die  junge  Altistin  Frl. 
Luia  Gmeiner.  Eine  künstlerische  Individualität  war  frei- 
lich aus  ihrer  Leistung  nicht  herauszuhören.  Man  schied 
von  aem  Concerte  mit  der  Empfindung,  dass  es  immerhin 
interessant  gewesen  sei,  diesen  in  Deutschland  so  angesehe- 
nen KiePschen  „Christus"  einmal  kennen  zu  lernen,  dass 
aber  der  empfangene  Totaleindruck  kaum  nach  weiteren 
religiösen  Werken  des  ausgezeichneten  Contrapunctisten  Ver- 
langen errege,  indem  man  doch  nirgends  eigentlich  ergriffen 
woraen  sei. 

(Fortsetzung  folgt.) 


Berichte. 

Leipzig.  Wir  haben  noch  über  einige  Nachzügler-Con- 
certe  unserer  Saison  zu  berichten.  Am  11.  April  veranstaltete 
der  hiesige  Lehrer-Gesangverein  einen  Familienabend, 
der  einen  sehr  animirten  Verlauf  nahm,  denn  wie  die  bei  dieser 
Gelegenheit  unter  Leitung  des  trefflichen  2.  Liedermeisters 
Hrn.  Max  Engel  gebotenen  Chorleistungen,  welchen  bereits 
von  früher  her  bekannte  und  bewährte  Compositionen  von 
Dürmer,  Gemsheim,  Silcher,  Attenhofer  und  Girschner  zu 
Grunde  lagen,  infolge  ihrer  Vorzüglichkeit  nach  Seiten  der 
klanglichen  Abrundun^  und  der  geistigen  Erfassung  und 
Darlegung  die  allgememste  Anerkennung  bei  dem  zahlreich 
erschienenen  Auditorium  £EUDden,  so  wurde  ein  herzlicher,  zum 
Theil  sich  sogar  zu  besonderer  Dichtigkeit  und  Länge  steigern- 
der Bei&ll  auch  den  übrigen  Vorträgen  zu  Theil.  Von  diesen 
interesslrten  wieder  im  höchsten  Grade  die  frühreifen  Clavier- 
productionen  des  zwölQährigen  Wilhelm  Backhaus,  der  zu- 


nächst mit  Hrn.  Capellmeister  Sitt  die  davier-^Violinsonate 
Op.  24  von  Beethoven  und  spjiter  solo  das  Asmoll-Impromptu 
von  Schubert,  das  As dur-Impromptu  von  Chopin,  dasSpinnerr 
lied  von  Mendelssohn  und,  als  stürmisch  verlangte  Zugabe, 
eine  Etüde  von  H.  Seeling  vortrug  und  durch  die  Klarheit 
und  unbedingte  Sicherheit  der  Technik,  die  Schönheit  des 
Anschlages  und  die  durch  und  durch  musikalische  Art  seines 
Empfindens  und  Ausdrucksvermögens  ganz  sein  kindliches 
Alter  vergessen  machte.  Dass  ein  so  ausserordenüioher 
Künstler,  wie  Hr.  Sitt,  es  nicht  unter  seiner  Würde  fand, 
mit  dem  jüngsten  Schüler  des  k.  Conservatoriums  zu  musi- 
ciren,  hatte  Denen,  die  von  der  Existenz  dieses  einheimischen 
kleinen  Pianisten  noch  Nichts  wussten,  sicher  schon  vorher  die 
Gewähr  für  die  Vorführung  eines  überaus  seltenen  musikali- 
schen Talents  gegeben,  und  aus  der  Ausführung  des  Violin- 
parts selbst  konnte  man  entnehmen,  dass  der  Meister  mit 
yollster  Hingebung  und  Liebe  dem  Kleinen  assistirte.  Gleich- 
zeitig erweckte  dieser  Vortrag  aber  auch  das  Bedauern,  dass 
Einem  der  Genuss  an  dem  so  überaus  sympathischen  und 
köstlichen  Violinspiel  des  Hm.  Sitt  so  selten  geooten  wird  und 
der  Künstler  sogar  seine  unersetzliche  Mitwirkung  im  Hilf- 
Quartett  eingestellt  hat.  Wie  in  dem  neulichen  Concert  der 
Liedertafel  theilte  sich  auch  an  dem  in  Rede  stehenden 
Abend  die  Sopranistin  Frau  Hohlfeld  mit  Wilhelm  Back- 
haus in  die  solistische  Ausstattung  des  Programms.  Besser, 
als  neulich  disponirt,  hat  sie  mit  der  namentlich  durch  un- 
gekünstelte Empfindung  erfreuenden  Wiedergabe  einer  Beihe 
ihrem  musikalischen  Naturell  gut  liegender,  von  Hrn.  Engel 
sehr  anschmiegsam  am  Ciavier  begleiteten  Lieder  das  Wohl- 
gefallen der  Zuhörer  in  dem  Grade  erregt,  dass  man  ihr  noch 
zwei  Extraspenden  abverlangte.  Wie  konnte  sie  aber  nur  Sitt's 
Liedperle  „Hingegeben"   im  Tempo  so  ganz  vergreifen?! 

Einen  hohen  und  seltenen  Genuss  bot  am  folgenden  Tage 
die  von  dem  Dresdener  Pianisten  Hm.  Bertrand  Roth  im 
Saale  des  Hotel  de  Prusse  zum  Besten  des  für  Leipzig  pro- 
jectirten  Bach-Denkmals  veranstaltete  Brahms-Matinöe,  in 
welcher  der  Genannte  die  drei  Ciaviersonaten  des  grossen 
Meisters  vortrug  und  Frl.  Agnes  Witting  aus  Dresden 
sieben  Lieder  (Eines  davon  als  Zugabe)  sang.  Hr.  Roth  hat 
sich  in  seinen  Vorträgen  als  ein  wirklich  berufener  Brahms- 
Literpret  documentirt,  denn  aus  denselben  sprachen  nicht 
blos  allenthalben  ein  tiefes  und  liebevolles  Ver&eftken»  in  das 
Wesen  der  drei  trotz  ihrer  frtlhen  Entstehungsart  doch  schon 
die  ganze  Eigenart  ihres  Schöpfers  widerspie^lnden  Sonaten- 
schwestern und  ein  feiner  Instinct  auch  für  die  intimsten 
Züge  derselben,  sondern  Hr.  Roth  ist  vermöge  einer  auf  der 
vollen  Höhe  moderner  Anforderungen  stehenden  Ausbildung 
der  Technik  und  des  Anschlags  auch  im  Stande,  die  Compo- 
sitionen in  dem  Geiste,  in  welchem  sie  seinem  eindringenoen 
Verständniss  aufgegangen,  seinen  Hörern  mitzutheilen  und 
dieselben  unverkürzt  an  dem  herrlichen  Genüsse  theilnehmen 
zu  lassen,  den  er  selbst  bei  ihrer  Wiedergabe  empfindet.  Wie 
felsenfest  dabei  die  Werke  in  seinem  Gedächtniss  stehen,  be- 
zeugte der  nirgends  stockende  Fluss  seiner  Darlegung.  Schade 
nur,  dass  der  von  ihm  benutzte  Flügel  von  Steinway  &  Sons 
nicht  die  sonstige  hervorragende  Tonqualität  dieser  Fabrikate 
aufwies.  Hr.  Roth  wird  uns  nach  dieser  neuesten  Begegnung 
mit  ihm  stets  als  ein  exceptioneller  Ciaviermeister,  als  der 
Elite  der  Pianisten  angehörend,  in  dankbarer  Erinnerung 
bleiben.  Mit  grosser  Intelligenz,  der  aber  eine  erhöhtere 
poetische  Durchdringung  der  Vortragsobjecte  von  Nntzen 
gewesen  wäre,  und  musterhaft  in  der  Textaussprache  hat 
unter  starkem  Beifall  Frl.  Witting  die  Lieder  gesungen. 

Das  8.  noch  zu  erwähnende  hiesige  Concert  spendete  am 
13.  April  im  Blauen  Saale  des  Krystall-Palastes  mit  Unter- 
stützung der  Frau  Clara  Kretzschmar  von  hier  (Ciavier) 
und  der  HH.  Rychlik  (Bratsche)  und  Burian  (Violoncell) 
das  Böhmische  Streichquartett  der  HH.  Hoff  mann,  Suk, 
Nedbal  und  Wihan  mit  folgendem  Programm:  Streich- 
quartett Op.  18,  No.  1,  von  Beethoven,  Ciavierquintett  von 
Schumann  und  Bdur-Streichsextett  von  Brahms.  Angesichts 
der  vielgerühmten  Bedeutung  dieses  Quartettvereins,  der  aus- 

fezeichneten  Künstlerschaft  der  einheimischen  Pianistin  und 
er  vorzüglichen  Qualität,  welche  die  beiden  mitwirkenden 
HH.  Streicher  in  dem  Sextett  erkennen  Hessen,  genügt  es  zu 
constatiren,  dass  der  grosse  künstlerische  Erfolg  dieser  Soirte  ein 
verdienter  war,  wenn  es  uns  auch  dünken  wollte,  als  wären 
die  HH.  Quartettisten  nicht  so  frisch  bei  der  Sache  gewesen, 
wie  bei  früheren  Gelegenheiten,  wo  wir  sie  hörten,  und  als 
hätte  der  Vortrag  des  Quintetts  stellenweise  noch  eine  inni- 
gere Verständigung  zwischen  der  Interpretin  der  Ciavierpartie 
und  den  HH.  Streichern  vertragen  können. 


^27 


In  unsere  heutige  Bericliterstattang  seien  zuletzt  noch 
einige  Worte  über  das  sehr  erfolgreich  verlaufene  Wagner- 
Goncert  einbezogen,  welches  in  der  Kachbarstadt  Halle  a.  S. 
am  16.  April  der  dortige  neugegr findete  Wagner- Verein  ver- 
anstaltete.   Das  Programm  war  gebildet  aus  dem  Yorspieli 
der  2.  Hälfte  des  2.  Aufzuges  (von  Parsifal*s  Frage   „Dies 
Alles  hab  ich  nun  geträumt?"  an)  und  „Charfreitagszauber'' 
aus  „Parsifal",  dem  von  Wilhelmj  ftir  Violine  mit  Orchester 
bearbeiteten  „Albumblatt*',  den  Gesängen  „DerEngel**,  „Stehe 
still**,    „Im   Treibhaus*',    „Schmerzen**    und   „Träume**,   dem 
„Siegfried-Idvll**,  dem  Vorspiel  und  „Isoidens  Liebestod**  aus 
„Tristan  una  Isolde**  und  dem  „Venusberg-Bacchanale**  aus 
„Tapnhäuser**.     Mitwirkende   waren   ein    aus    der   dortigen 
Stadt*  und  Theatercapelle  und  der  Capelle  des  Magdeburger 
Füselier-Reg^ments  No.  36  gebildetes,   durch  Mitglieder  des 
Leipziger  Gewandhausorchesters  (HH.  Goncertmeister  Prill, 
Eiessling[Violoncell]  und  Wolschke[Contraba8s])  verstärk- 
tes stattliches  Orchester  von  circa  70  Mann  unter  Leitung  des 
Hrn.  Capellmeister  Carl  Frank  vom  dortigen  Stadttheater, 
die  Sängerinnen   Frls.  Haebermann  (Eundry   und  Isolde) 
und  Breuer  (G^sän^e)  und  die  HH.  Hanschmann  (Parsiflal) 
und  Schramm  (Klingsor).    Wir   gestehen   offen,   dass  wir 
nach  den   vielfachen  früheren  Erlebnissen  mit  Halle'schen 
Orchestern,  CapeUmeistem  und  Sängern  eine  so  hervorragende 
Ausführung,  wie  sie  das  mitgetheilte  Programm  erfuhr,  nicht 
erwartet  hatten.    Aber  schon  die  in  der  Auffassung  seitens 
des   Dirigenten  durchaus  stilvolle,    sowie  in   allen  techni- 
schen Details    ungemein   sorgsam   vorbereitete    und    überall 
trefflich   glückende   Reproduction    des   „Parsifal**  -  Vorspiels 
gab  uns  die  freudige  G^wissheit,   vor  uns  einen  Dirigenten 
zu  haben,   der  mit  der  Wagnerischen  Kunst  vöUig  vertraut 
und   ein  echter  Meister  seines  hohen  Berufs  sei,   und  der 
weitere  Verlauf  des  Goncerts  steigerte  die  so  schnell  gewon- 
nene Meinung  zur  wirklichen  Bewunderung  für  diesen  aus- 
gezeichneten Künstler,  der  mit  einem  nur  für  diesen  vorüber- 
gehenden Zweck  zusammengesetzten  Orchesterapparat  nach 
nur  wenigen  Proben  instrumentale  Leistungen   herzustellen 
vermochte,   wie  man  sie  in  gleicher  Schwung-  und  Klang- 
pracht und  in  ähnlicher  Klarneit  der  technischen  Ausarbei- 
tung sonst  nur  von  den  ersten  Gapellen  grosser  Musikstädte 
zu  hören  bekommt,  und  der  auch  aie  mitwirkenden  Gesangs- 
solisten  bot  höchsten  Steigerung,  ihres  künstlerischen  Aepro- 
ductionsvermögens  zu   begeistern   verstand.    Von  den  Letz- 
teren stellen   wir  nach  Umfang  und   Güte  des   Gebotenen 
Frl.  Haebermann  voran;  sie  hat  ihre  beiden  Aufgaben  sowohl 
stimmlich,   wie   in   der  Auffassung   ganz   grossartig   gelöst. 
Ein  musikalisch,   wie  im  geistigen  Erfassen  gleich  vortrefiT- 
licher  Sänger  ist  Hr.  Hanschmann,   und  die  leichte  Indispo- 
sition, unter  der  er  anscheinend  litt,  konnte  den  guten  Ge- 
sammteindruck  seiner  Parsifal  -  Interpretation   kaum   beein- 
trächtigen.   Nicht  minder  befriedigte  Frl.  Breuer;   auch  bei 
ihr  stenen  musikalische  Intelligenz  und  schöne  gesangliche 
Beanlagung  in  glücklichem  Bunde  und  verhelfen  ihr  zu  ehrnchen 
Siegen.     Alle  Dreie  gehörten   im   vergangenen  Winter   der 
Halle'schen  Oper  an,   ein   Besitz,   um  welchen  manche   be- 
rühmte Bühne  —  wir  erinnern  nur  an  die  Leipziger  —  das 
Halle'sche  Theater  hätte  beneiden  dürfen.    Diese  Empfindung 
kann  aber  mit  Hecht  noch  mehr  Platz  greifen  Hrn.  Frank 
gegenüber,   den   noch   die  nächste  Saison  an  Halle  bindet. 
Auf  diesen  ganz  vortrefflichen  Künstler  sei  das  Augenmerk 
Derer  gerichtet,   welche  sich  im   Engagement  eines  Gapell- 
meisters nicht  aurch  einen  berühmten  Namen,  sondern  ledig- 
lich durch  di^  künstlerische  Qualification  bestimmen  lassen. 
Das  „Albumblatt**  für  Violine  spielte  entzückend  in  der  Ton- 
gebung  und  äusserst  warm  in  der  Empfindung  Hr.  Goncert- 
meister Prill,  und  jubelnder,   kaum  enden  wollender  Beifall 
lohnte  den  herrlichen  Vortrag.    Dass  der  Künstler  als  Führer 
des  Orchesters  nicht  ohne  guten  Einfiuss  auf  dessen  muster- 
hafte  Haltung   gewesen   ist,   braucht   nicht  erst  gesagt  zu 
werden.   Zu  allerletzt  sprechen  wir  dem  Halle^schen  Wagner- 
Verein  unseren  herzlichen  Glückwunsch  zu  diesem  sensatio- 
nellen öffentlichen  Debüt  aus.  F. 

Leipzig.  Das  Goncert,  welches  die  Pianistin  Frl.  Teresa 
Sewell  aus  Dresden  unter  Mitwirkung  unserer  einheimischen 
Künstler  HH.  Gustav  Borchers  (Tenor)  und  Goncertmeister 
Garl  Prill  (Violine)  am  11.  April  im  Hotel  de  Prusse  ver- 
anstaltete, brachte  insofern  eine  kleine  Enttäuschung,  als  die 
ClaviersoU  der  Goncertgeberin  (Stücke  von  Scarlatti,  Men- 
delssohn, Schumann  und  Ghopin)  den  allergeringsten  Theil 
des  Proe;rammes  ausmachten  und  dazu  so  einfetcher  Natur 
waren,  aass  die  vollen  künstlerischen  Eigenschaften  der  Dame 


eigentlich  nur  im  Zusammenwirken  mit  deii  Übri|;en  Solisten 
des  Abends  zu  erkennen  waren.  So  gab  gleich  die  eingangs 
eespielte  Grieg'sche  GmoU-Sonate  für,  Pianoforte  und  Violine 
den  Ausflüirenden  (Goncerteeberin  und  Goncertmeister  Prül) 
reiche  Gelegenheit  zur  Entfaltung  der  Kräfte.  Der  prächtige 
Vortrag  fand  denn  auch  grossen  Beifall,  welcher  sicii  in  drei 
Solostücken  für  Violine  mit  Glaviergleitung  (von  Damrosch, 
Wagner  und  Vieuztemps)  fttr  Hm.  Goncertmeister  PriU  zu 
stürmischem  Hervorruf  steigerte.  Hr.  Gustav  Borchers  bradhte 
den  Gyklus  „Rosen  und  Myrthen**  von  Garl  Plutti,  sowie 
vier  Grieg'sche  Lieder  zum  Vortrag.  Ersterer,  zum  grössten 
Theil  nach  Gedichten  des  Gomponisteni  enthält  in  seinen 
sechs  Gesängen  ausserordentlich  viel  PoesievoUes,  stellt  aber 
zugleich,  in  allermodemster  Weis6  (manchmal  wohl  etwas 
zu  gewaltsam)  sich  gebend,  an  den  Sänger  die  allergrössten 
Anforderungen.  Hr.  Borchers  konnte  £iher  gerade  seinen 
Hauptvorzug  glänzen  lassen  und  fand  besonders  mit  „Liebes- 
frühling** und  „Myrthen**  warmen  Beifall.  Letzterer  wurde 
ihm  noch  in  stärkerem  Maasse  mit  den  wundervollen  Grieg^- 
schen  Liedern  zu  Theil,  sodass  er  nach  dem  geradezu  ent> 
zückend  vorgetragenen  „Im  Kahne**  auf  mehrmaligen  Her- 
vorruf hin  sich  zu  einer  Zugabe  —  „Ein  kleines  Lied^  eigener 
Gomposition  —  verstehen  mnsste,  welches  er  sich  selbst  am 
Flügel  begleitete.  Die  Goncertgeberin  bewies  überall  tüch- 
tige geistige  Auffassung  und  Technik.  Wollte  uns  Manches 
etwas  hart  erscheinen,  so  trug  vielleicht  zum  Theil  der  be- 
nutzte, ziemlich  stumpf  klingende  Irmler^sche  Flügel  daran 
die  Schuld. 

Die  dritte  der  zum  Besten  der  Armendiakonie  in  der 
Plagwitzer  Gemeinde  in  der  dortigen  Kirche  veranstalteten 
geistlichen  Musikaufführungen  hatte  durch  den  um- 
stand, dass  die  Orgel  —  eine  Stiftung  des  Hrn.  Gommerzien- 
rath  Mey  —  ihr  zehnjähriges  Jubiläum  feierte,  das  Gepräge 
eines  Festconcertes  erhalten.  Umsomehr  war  es  zu  bedauern, 
dass  der  Besuch  nicht  so  rege,  wie  in  den  vorangegangenen 
Goncerten,  war.  Der  Organist,  Hr.  Paul  Gerhardt  (aus 
dessen  Feder  wir  gelegentlich  des  Osterfestes  an  gleicher 
Stelle  eine  prächtige  Motette  über  „Wachet  auf*  hörten), 
bewies  durch  seine  Vorträge  (Fdur-Toccata  von  J.  S.  Bach, 
Sonate  in  Emoll  von  Ludwig  Nenhoff  und  Pastorale  von  S. 
de  Lange)  aufs  Neue,  über  welche  eminente  Manual-  und 
Pedalfertigkeit  er  verfügt,  wie  er  durch  geistvolle  Phrasining 
Alles  klarzalegen  und  mit  seiner  wohL' unüberti?afflicMen 
Begistrirungskunst  die  wirksamsten  Gegensätze  und  herr- 
lichsten Stimmungsbilder  zu  schaffen  weiss.  Alle  diese  Eigen- 
schaften lassen  ihn  zu  den  Ersten  seines  Faches  zählen.  Als 
weiterer  Solist  liess  sich  der  in  unserer  Stadt  rühmlichst  be- 
kannte Violinist  Hr.  Reinhold  Jockisch  mit  der  Sonate  in 
A  dur  von  G.  F.  Händel,  einem  Adagio  von  Rufer  und  einem 
Abendlied  von  Rheinberger  hören  und  fesselte  durch  lebens- 
vollen Vortrag  in  den  bewegten  Sätzen,  wie  er  andererseits 
in  den  langsamen  Sätzen  durch  seinen  innigen  Ton  die 
Herzen  der  Zuhörer  trefflich  zu  erbauen  wusste.  Als  Gesangs- 
solistin Uess  es  Frl.  MargareÜie  Günther  in  der  Arie  „0  hätt 
ich  Jubal's  Harfe**  von  Händel,  wahrscheinlich  infolge  starker 
Befangenheit,  an  Reinheit  wie  richtiger  Athmung  noch 
manchmal  fehlen.  Die  Solisten  fanden  übrigens  in  Hm.  Ger- 
hardt einen  meisterlichen  Begleiter  auf  der  Orgel.  Der  Plag- 
witzer Kirchenchor  brachte  zwischen  diesen  Spenden  ge- 
mischte Ghöre  von  J.  M.  Bach,  Rheinberger  und  M.  Haupt- 
mann zum  Vortrag.  Hr.  Gantor  H.  Zilling  hatte  auch  dieses 
Mal  wieder  seine  Kräfte  vortrefflich  in  der  Hand,  wie  an- 
dererseits Alles  fein  durchgearbeitet  erschien.  — n — 


Concertumschau. 

Aaehen«  Stadt.  Abonn.-Goncerte  (Schwickerath):  No.  6. 
Symph.  pathöt.  v.  Tscha'ikowskv,  8.  Ouvert.  zu  „Leonore** 
V.  Beethoven,  „Das  Glück  von  Edenhall**  f.  gem.  Ghor  und 
Orch .  V.  E.  Humperdinck,  Violin  vortrage  des  Hm.  Petsch- 
nikoff'  a.  Moskau  (2.  Gonc.  v.  Wieniawski  u.  Ghaconne  v. 
S.  Bach).  No.  7  m.  der  Matthäus- Passion  v.  S.  Bach  unter 
Solist.  Mitwirk,  des  Frl.  Nathan  a.  Frankfurt  a.  M.,  der  Frau 
Graemer-Schleger  a.  Düsseldorf  u.  der  HH.  Kaufmann  a.  Basel 
u.  Sistermans  a.  Frankfurt  a.  M.,  sowie  eines  ungen.  Bassisten. 
—  Liederabend  des  Hrn.  Gretscher  (G«s.)  unt.  Mitwirk,  des 
Frl.  Gretscher  (Ges.)  am  25.  März:  Vocalduette  v.  Möhul, 
G. Henschel  („Trennung**),  Schumann  (^Familien^mälde**), 
H.  V.  Koss  („Im  Mai**),  N.  v.  Wilm  („Wenn  Zv^ea  sich  gut 
sind**)  u.  Hildach  („Die  Sperlinge**),  Soli  f.  Sopr.  v.  Beet- 
hoven, F.  Ries  (Wiegenlied)  u.  Ph.  Gretscher  („Unter  der 


228 


Linde**,  ^Nachts"  a.  „Des  Zeisigs  Traum")  u.  f.  Bariton  v. 
G.Henscliel  („Am  wilden  Klippenstrande"),  Franz  („Will- 
kommen, mein  Wald"),  Grieg  („Primola  veris"),  L.  Bleoh 
(Liebeslied)  u.  Loewe. 

Arnstadt.  Cono.  des  Gesangver.  f.  gem.  Chor  nnt.  sollst. 
Mitwirk,  der  Frau  Götz-Grosse  u.  der  HH.  Trautermann  u. 
Leideritz  a.  Leipzig  am  24.  März:  „Kalanus"  .v.  (^de,  Ge- 
sangsoli V.  Rossini,  Meyerlioff  („Ilse"),  Hildach  (Wiegen- 
lied a.  „Lenz"),  £bert-äachheim(SpielmannsLied),  Hoppe 
(„DerBhein  ist  mein"),  Bubinstein  („Es  blinkt  der  Thaa"), 
Mev er- Helm  and  („Im  schwarzen  Walnsch  zu  Ascalon")  u.  A. 
(Ueber  die  Ausführung  der  beiden  Männersoli  in  „Kalanus** 
schreibt -man:  „Die  TitelroUe  lag  in  den  Hftnden  des  Hm. 
Leideritz^  welcher  über  eine,  wenn  auch  nicht  sehr  kräftige, 
Aber  volle  und  sehr  gut  geschulte  Stimme  verfügt;  seine 
Partie  führte  er  vorzüglich  durch,  und  es  wollte  uns  bedün- 
ken,  als  ob  gerade  in  dem  zurückhaltenden  und  maassvollen 
Vortrag  des  Hm.  Leideritz  gegenüber  dem  welterstürmenden 
Alexander  ein  ganz  besonderer  Reiz  liege;  namentlich  in  den 
vorhin  erwähnten  Stellen,  wo  Kaianus  seinen  Irrthum  er- 
kennt und  wo  er  Abschied  von  der  Welt  nimmt,  können  wir 
demselben  unseren  ungetheilten  BeifaU  ausdrücken.  Die  Bolle 
des  Alexander  hatte  der  Ck>ncertsänger  Hr.  Trautermann 
übernommen.  Es  war  dies  eine  Partie  wie  für  Hm.  Trauter- 
mann geschrieben,  eine  echte  Heldentenorpartie,  welche  von 
ihm  auch  brillant  durchgeführt  wurde.  Er  wusste  ebenso  ent 
den  Welteroberer  wie  den  Herrscher  zu  charaktorisiren,  aer, 
von  der  Furcht  vor  »des  Hades  Schattenreiche  geplagt,  in 
wüsten  Orgien  diese  schwarzen  Gedanken  zu  verscheuchen 
sucht.") 

Baden-Baden.  Abonn.-(3oncerte  des  städt.  Gurcomitös 
(Hein):  No.  6.  „ParsifiBd"- Vorspiel  u.  Kaiser-Marsch  v.  Wag- 
ner, Intermezzo  a.  der  Fdur-Symph.  v.  H.  Goetz,  Solovor- 
träge des  Frl.  Sutter  a.  Stuttgart  (Ges.j  „Im  Volkston"  von 
Schmidt,  Habanera  a.  „Carmen"  v.  Bizet,  „Waldteufel"  v. 
B.  l'Aronge  eto.)  u.  des  Hrn.  Prof.  Hubay  a.  Budapest 
(VioL,  Adur-Concertstück  v.  Saint-Sa3ns,  Adagio  v.  Spohr, 
Solo  a.  der  Oper  „Der  Geigenmacher  von  Gremona",  „Ze]^hir" 
u.  Mazurka  eig.  Comp.).  No.  7.  „L'Arlösienne"  v.  Bizet, 
Ouvert.  „Römischer  Cameval"  v.  Berlioz,  „Träumerei"  v. 
Ad.  Jensen,  Solovorträge  des  Frl.  Dugge  a.  Lübeck  (Ges., 
„Sehnsucht"  v.  Brahms  eto.)  u.  des  Hm.  van  de^Sandt  au9 
Berlin  (Clav.,  12.  Ungar.  Rhaps.  v.  Liszteto.).  Nö.  8.'  „Frei- 
schütz"-Ouvert.  V.  Weber,  Dmoll-Serenade  f.  Streichorch.  v. 
Volk  mann,  2.  Ungar.  Rhaps.  v.  Liszt,  Solo  vortrage  des 
Frl.  V.  Brennerberg  a.  Wien  (VioL,  1.  Conc.  v.  Bruch  und 
Zigeunerweisen  v.  Sara  säte)  und  des  Hm.  Messchaert  aus 
Amsterdam  (Ges.,  „Feldeinsamkeit"  v.  Brahms,  Wiegenlied 
V.  Grieg  eto.).  No.  9.  Ouvert.  zu  „Benvenuto  Oellini"  v. 
Berlioz,  „Elfenreigen"  v.  Fr.  Klose,  Rhaps.  norvög.  v.  Lalo, 
Solo  vortrage  der  Frau  Hoeck-Lechner  a.  Carlsruhe  (G^esang, 
„Wenn  es  schlummert  auf  der  Welt"  v.  H.  Hermann,  „Lied 
der  Ghawäze"  v.  A.  v.  Fielitz,  „Mädchentraum"  v.  Bun- 
gert,  „Vom  listigen  Grasmücklein"  v.  Taubert  eto.)  u.  des 
Hrn.  Petschnikon  a.  Moskau  (VioL,  2.  Conc.  v.  Wieniawski 
u.  Chaconne  v.  S.  Bach). 

Berlin.  Ciavierabend  des  Hrn.  Prof.  G^nss  am  10.  März 
-m.  Compositionen  v.  Liszt  (2.  Ungar.  Rhaps.),  H.  Genss 
(FmoU-Sonate),  Tausig  (Ungar.  Zigeunerweisen)  u.  A.  — 
(3onc.  des  Hm.  Ad.  Schnitze  unt.  Mitwirk,  des  Neuen  Berl. 
Symph.-Orch.  am  19.  März:  Oavert.  „Per  aspera  ad  astra", 
•Pnantasiestück  „Ein  Frühlingssang"  f.  Orch.,  drei  Sätze  aus 
der  1.  Beren.  f.  kl.  Orch.  u.  Adur-Clavierconcert,  2.  Satz  (der 
Comp.;  V.  Ad.  Schultze,  verschiedene  Claviersoli.  (Die 
„höchst  ansprechenden"  Orchestercompositionen  und  der 
„wohlthuende  Frische,  Natürlichkeit  der  Erfindung,  Routine 
und  ein  gediegenes  Wissen"  erkennen  lassende  Concertsatz 
wurden  mit  vielem  Beifall  aufgenommen.)  —  Conc.  des  Phil- 
harm. Orch.  (Prof.  Mannstädt)  am  26.  März:  Symph.  Dicht. 
„Piöta"  V.  Curt  Peters,  Ouvertüren  v.  Grieg  („Im  Herbst"), 
Beethoven  u.  Cornelius  („Der  Cid"),  Adagio  a.  demGmoll- 
Quint.  V.  Mozart,  Clavierconcerte  in  Amoll  v.  Grieg  und  in 
Cismoll  V.  L.  Schytte  (Hr.  Rummel). 

Braunsehweig.  Am  28.  Febr.  Erläuterung  u.  Vortrag 
der  Ciaviersonaten  Op.  27,  No.  2,  Op.  67,  78  u.  Hl  durch 
Hrn.  Dr.  Neitzel  a.  Cöln. 

Bukarest.  2.  Liedertafelabend  der  Deutschen  Liedertafel 
(Gräff):  Männerchöre  v.  Jlingst  („In  der  Heimath"),  Engels- 
berg („Nacht  liegt  auf  fremden  Wegen"),  0.  Neubner(„Das 
erste  Lied")  u.  Schumann-v.  Weinzierl  (Wanderlied),  Frauen- 
-chöre  „Der  träumende  See"  u.  „Der  Abend  wind"  v.  Reinecke, 
Gesangvorträge  des  Frl.  Rustler  („Der  König  in  Thule"  und 


„Wieder  möcht  ich  dir  begegnen"  v.  Liszt,  „0,  lass  dich 
halten,  goldne  Stunde"  v.  Ad.  Jensen,  „Die  Haide  ist  braun" 
V.  Franz  u.  „Meine  Mutter  hats  gewollt"  v.  Th.  Graff). 

Cassel.  Am  20.  Jan.  Auffuhr,  v.  Bruch 's  „Lied  von 
der  Glocke"  durch  die  Conc- Vereinigung  (Spender)  unter 
Solist.  Mitwirk,  der  Frls.  Geyer  u.  Schacht  a.  Berlin  u.  der 
HH.  Francke-Förster  a.  Düsseldorf  u.  Hungar  a.  Leipzig.  — 
Am  18.  März  Beethoven-Abend  des  Pianisten  Hrn.  Reuss  a. 
Carlsruhe  m.  den  Sonaten  Op.  81,  No.  8,  Op.  67,  109  u.  HO, 
den  Variationen  Op.  86  u.  dem  Rondo  capnccioso  Op.  129. 

Chemnitz.  3.  C^esellschaftsabend  der Singakad.  (Schneider) : 
Schilf lieder  f.  Clav.,  Oboe  u.  Bratsche  v.  Klughardt  (HH. 
Dr.  Lötze,  Dörr  u.  Meissner),  Chöre  v.  Liszt  (Schnitterchor 
a.  dem  „Entfesselten  Prometheus"),  F.  v.  Holstein  („See- 
fahrt" u.  „Abends  im  Wald"),  D.H.Engel  („Haidenröslein") 
u.  Dietrich  („Rheinmorgen"),  Solo  vortrage  des  Frl.  Fischer 
a.  Leipzig  (Ges.,  „Feldeinsamkeit"  v.  Brahms,  „Am  Felsen- 
bom"  V.  Reinecke,  „Mein  Stübchen"  v.  C.  Götze  eto.)  u. 
des  Hm.  Jahn  (VioL). 

Coburg«  Am  2.  März  Conc.  des  Vereins  m.  Solovorträgen 
der  Frau  Schmidt-Köhne  aus  Berlin  (C^es.,  „Frauenliebe  und 
-Leben"  v.  Schumann,  „Solvejg*s  Lied"  v.  Grieg,  Schlaflied 
V.  Moszkowski,  „Ganz  leise"  v.  H.  Sommer,  ,jlch  erinnere 
mich  nicht  mehr"  v.  Bunkert,  „Spring"  v.  Henschel  eto.) 
u.  der  HH.  Fessler  a.  Berlin  (Ges.,  Minnelied  v.  Brahms, 
'Winterlied  v.  H.  v.  Koss  etc.)  u.  v.  Böse  a.  Carlsruhe  (Clav., 
Thöme  var.  v.  Paderewski,  Spinnerlied  v.  Wagner- 
Liszt  etc.). 

Dessau.  6.Conc.  der  Hofcap.  (Klughardt):  Ouvertüren  v. 
Berlioz  („König  Lear")  u.  Goldmark  („Sakuntala"),  „Till 
EulenspiegeFs  lustige  Streiche"  f.  Orch.  v.  R.  Strauss,  Vio- 
loncellconcerte  v.  Schumann  und  A.  Klughardt  (Hr.  Prof. 
Hausmann  a.  Berlin).  —  6.  Kammermusik:  Streichquartett 
Op.  69.  No.  1,  u.  Ciaviertrio  Op.  70,  No.  2,  von  Beethoven. 
(Ausfünrende:  HH.  Klughardt  [Clav.],  Seitz,  Otto,  Weise  u. 
Jäger  [Streicher].) 

Dresden.  6.  Nicod6-Conc.  m.  der  Chemnitzer  Stadtcap.: 
GmoU'Symph.  v.  C.  Nielsen,  „Danse  macabre"  v.  Saint- 
Saöns,  „Eine  Steppenskizze  aus  Mittelasien"  v.  A.  Bor  od  in, 
Capriccio  brill.  üb.  „Jota  Aragonesa"  v.  Glinka,  Gesangvor- 
träge der  Frau  Strauss-de  Ahna  a.  München  (Arie  v.  Mozart 
u.  Lieder  „Heimliche  Aufforderung",  „Traum  durch  die  Dämr 
merung"  u.  „Caecilie"  v.  R.  Strauss). 

Eisleben.  Aufführ,  des  Orator.  „Der  Fall  Jerusalems"  v. 
M.  Blumner  durch  den  Stadt.  Singver.  (Richter)  unt.  Solist. 
Mitwirk,  der  Frls.  Oberbeck  u.  Schacht  u.  der  HH.  Grahl  u. 
Rolle  a.  Berlin.  (Wie  eine  Zeitung  berichtet,  hat  der  Com- 
ponist,  welcher  der  Aufführung  persönlch  beiwohnte,  seine 
grosse  Zufriedenheit  über  dieseloe  ausgesprochen.) 

Frankfurt  a.  M.  10.  Sonntagsconc.  der  Museumsgesell- 
schafb  (Mottl  a.  Carlsruhe):  7.  Symph.  v.  Beethoven,  Fmoll- 
Phant.  f.  Orch.  v.  Schubert-Mottl,  Variat  f.  Streichinstrumente 
u.  zwei  Hörner  a.  dem  Ddur- Divertimento  v.  Mozart,  Violin- 
conc.  V.  Mendelssohn  (Hr.  Prof.  Heermann).  —  Freita|;scon- 
certe  derselben  Gesellschaft:  No.  11  (Mottl).  Symphonien  v. 
Schubert  (Hmoll)  u.  Berlioz  (fantast),  Eine  Faust-Ouvert. 
V.Wagner,  A  dur- Violoncellconc.  v.  H.  Becker  (der  CJomp.). 
No.  12  (Eogel).  3.  Symph.  v.  Beethoven,  „Francesca  da  Ri- 
mini"  v.  Tscha'lkowsky,  Ouvert.  „Meeresstille  und  glück- 
liche Fahrt"  v.  Mendelssohn,  Ciaviervorträge  des  Hrn.  Kisler 
a.  Paris  (Esdur-Conc.  v.  Beethoven  u.  Fnioll-Phant.  v.  Cho- 
pin). —  Kammer musikabende  derselben  Gesellschaft:  No.  8. 
Gdur-Streichsezt.  v.  Brahms,  Ddur-Streichquart.  v.  Haydn, 
Fdur-Clav.-Violonoellson.  v.  Beethoven  (Clav.:  Hr.  üzielli). 
No.  9.  Streichquartette  v.  Mendelssohn  (Op.  12)  u.  Beethoven 
(Op.  132),  Fmoll-Claviertrio  v.  W.  Lampe  (Clav.:  Hr.  Fried- 
berg). No.  10.  Quintette  in  Es  dur  f.  Clav.  u.  Blasinstrumente 
v.  Mozart  u.  in  Cdur  f.  Streichinstrumente  v.  Schubert,  Ddur- 
Streichquart.  V.  C.  Franck.  (Mitwirk.  Streicher:  HH.  Prof. 
Heermann,  Bassermann,  Naret  Koning,  Leimer,  Prof.  Becker 
u.  J.  Hegar:  mitwirk.  Bläser:  HH.  Müns,  Mohler,  Preusse  u. 
Thiele.) 

Genf.  Am  4.  März  Aufführ.  v.  Händel's  „Samson"  durch 
die  Sociötö  de  Chant  sacrö  (Barblan)  unt.  Solist.  Mitwirk,  der 
Frauen  Troyon-Bläsi  u.  Roesgen-Liodet  u.  der  HH.  Troyon, 
Dauphin  u.  Burgmeier.  —  A\)onn.-Concerte  im  Stadttheater 
(W.  Behberg):  No.  9.  6.  Symph.  v.  Beethoven,  „Danse  ma- 
cabre" V.  Saint-Sa^ns,  „Sakuntala"-Ouvert.  v.  Goldmark, 
Ciaviervorträge  des  Hm.  Grünteld  a.  Wien  (Dmoll-Conc.  v. 
Bubinstein,  „Isoldens  Liebestod"  v.  Wagner-Liszt  eto.). 
No.  10.  Symph.  pathöt.  v.  P.  Tschaikowsky,  Vorspiel  zu 
„Tristan  und  Isolde"  v.  Wagner,   3.  Ouvert.  zu  „Leonore" 


229 


V.  Beethoven,  zwei  Sätze  a.  den  „Impressions  d'Italie"  von 
Charpentier,  Gesangvorträge  des  Frl.  Gianoli  (Raps,  pri- 
ma venle  V.  Leoncavallo  etc.).  —  Conc.  der  Frau  Schulz 
(Ges.)  unt.  Mitwirk,  der  Pianisten  HH.  W.  Rehberg  u.  Schulz 
am  25.  März:  Sonata  (^nasi  Fantasia  f.  zwei  Glaviere  v.  Ad. 
Ruthardt,  GFesanffSoli  v.  Wagner  (Elisabeth *8  Begrüssung 
der  Halle  a.  „Tannhäuser*'  u.  „Träume"),  Thuille  („Nächt- 
liche Pfade"  und  „Julinacht"),  Schumann  („Dichterliebe"), 
Brahms  („Feldeinsamkeit"  u.  „Ständchen"),  Schubert,  Har- 
than (Wi^railied),  Ad.  Jensen  („Am  Ufer  des  Manzanares"), 
Grie'g  («Primula  veris"  u.  „Wald Wanderung")  und  Sucher 
(„Neu»  Frühling"). 

Gotha.  8.  vereinsconc.  des  Musikver.  (Prof.  Tietz)  mit 
Havdn*s  „Jahreszeiten"  unt.  solist.  Mitwirk,  des  Frl.  Schmidt 
a.  Frankfurt  a.  M.  u.  der  HH.  Mann  a.  Dresden  u.  v.  Milde 
a.  Dessau.  (Die  Aufführung  wird  in  der  dortigen  Presse 
sehr  gelobt.) 

Hamburg.    Am  3.  März  Auf  führ.  v.  Händel-Ghrysander's 
),Debora"  durch  die  Bach-Gesellschaft  (Mehrkens)  unt.  solist. 
Mitwirk,  der  Frauen  Röhr-Brajnin  a.  Mannheim  u.  Craemer- 
Schleger  a.  Düsseldorf  u.  der  HH.  Dierich  a.  Leipzig,  Fenten 
a.  Düsseldorf  u.  Dannenberg  von  hier.  —  Philharm.  Goncerte 
(Prof.  Barth):  No.  9.    2.  Svmph.  v.  Schumann,  „Fest  bei  den 
Gapulets"  a.  der  Symph.  „Romeo  und  Julie"  v.  H.  Berlioz, 
„Zauberflöten"-Ouvert.  v.  Mozart,   Gla  vier  vortrage  der  Frau 
Krebs-Brenning  a.  Dresden  (GmoU-Gonc.  v.  Beethoven,  Prael. 
u.  Fuge  in  Gisdur  v.  S.  Bach,  BarcaroUe  u.  Gaprice  v.  Ru- 
binstein etc.).    No.  10.    Gdur-Symph.  v.  Schubert.  „Tann- 
häuser"-Ouvert.  v.  Wagner,  „Tanz  der  Nymphen  und  Satyre" 
f.  Orch.  a.  „Amor  und  Psyche"  v.  G.  Schumann,  Gesang- 
vorträge des  Frl.  v.  Wenz  a.  Cöln  (Span.  Seren,  v.  M.  Reeder, 
„Meine  Liebe  ist  grün"  v.  Brahms   etc.).    —    Liederabena 
der  Frau  Seelig  u.  des  Hm.  Dannenberg  unt.  Mitwirk,  des 
Frl.  Jowien  u.  des  Hm.  Jebe  (Ges.),  sowie  des  Hrn.  Arm- 
brust (Glav.)  am  11.  März:  „Italienisches  Liederspicd"  f.  vier 
Stimmen  u.  Clav.  v.  Arn.  Krug,  Quartette  „Rose,  Meer  und 
Sonne",  „Der  Frühling  kommt"  u.  „Die  Spinnerin"  m.  Clav. 
V.  F.  Thieriot,   Duette  v.  Händel,  Carissimi  und  Paisiello, 
Soli  f.  Alt  V.  Schumann  („Frauenliebe  und  -Leben")  und  itii 
Bariton  v.  Schubert,  C.  G.  P.  Grädener  („Dein  Angesicht") 
u.  Grieg  („Vom  Monte  Pincio"   und   „Nun  der  Abend  licht 
und-  lang").  ^^  4.  Orch.-Conc.  des  Hrn.  Fiedler:  7.  Symph.  v. 
Beethoven.  Ouvertüren  v.  Brahms  (Titig.)  u.  Dvo^&k  („In 
der  Natur"),    Claviervorträ|^  des  Hm.  Lhövinne  a.  Moskau 
(Esdur-Conc.  v.  Rubinstein,  „Islamey"  v.  Balakireff  etc.). 
—  2.  Kirchenconc.  des  Hm.  Organ.  Armbrust  unt.  Mitwirk, 
der  HH.  Hofimann  (Ges.),  Kopecky  (Viol.)  u.  Schwormstädt 
(Violonc),  sowie  des  Schäffer'schen  Orchester  vereine  v.  1890 
(Kopecky):  Choralsymph.  „Durch  Nacht  zum  Licht"  f.  Org., 
Streichorch.,   drei  Trompeten  u.  Pauken  v.  F.  Lux,   Adagio 
f.  Viol.,  Violonc.  u.  Org.  v.  A.  Becker,  Soli  f.  Ges.  v.  Hän- 
del u.  Mendelssohn,  f.  Org.  v.  Händel  (Bdur-Conc.  m.  Orch.), 
Rheinberger  (8.  Sonate)  u.  G.  H.  F.  Armbrust  (Phant.)  u. 
f.  Viol.  V.  Nardini  (Larghetto).    —    4.  Abonn.-Conc.  (Wein- 
gartner  a.  Berlin):    5.  Symph.  v.  Beethoven,  „Tod  und  Ver« 
klämng"  V.  R.  Strauss,  Vorspiel  u.  Schluss  des  3.  Aufzugs 
a.  „Parsifal"  v.  Wagner,  Gesangvorträge  der  Frau  Goetze  a. 
Berlin  („Die  Wallfiihrt  nach  Kevlaar"  m.  Orch.  v.  F.  Wein- 
gartner  u.  Arie  des  Adriano  a.  „Rienzi"  v.  Wagner).    — 
8.  ELammermusiksoiröe  der  HH.  Kopecky,  John,  Brandt  und 
Wellenkamp  (Streicher)  unt.  Mitwirk,  des  Hm.  v.  Holten  (Clav.): 
Es  dur-Cla Vierquart,  v.  Mozart,  Streichquartette  v.  Beethoven 
(Op.  132)  u.  Mendelssohn  (EmoU).  —  Conc.  des  Baritonisten 
Hm.  Sistermans  a.  Frankrurt  a.  M.  unter  Mitwirk,  des  Pia- 
nisten Hrn.  Friedberg  v.  ebendaher  am  25.  März  m.  Soli  f. 
Ges.  V.Schubert,  Schumann,  Brahms  („Alte Liebe",  „Ständ- 
chen",  „Feldeinsamkeit",  „Entführung"  und  Minnelied)  und 
Loewe  u.  f.  Clav.  v.  Beethoven  (Son.  Op.  81a)  u.  Chopin.  — 
8.  popul.  Symph.-Conc.  (Laube)  unter  ^twirk.  der  Sängerin 
Frl.  Alberta  u.  der  Dannenberg'schen  Singakad.:  GmoU-Sym- 
phonie  v.  Mozart,  „Mirjam's  Siegesgesang"  f.  Sopransolo,  Chor 
u.  Orch.  V.  Schubert-Lachner,  „Frühlings  Botschaft"  f.  Chor 
u.  Orch.  V.  Gade,    „Maikönigin"  f.  Frauenchor  u.  Orch.  von 
Arn.  Krufi^  Arie  v.  Haydn.  —  Am  31.  März  Aufführung  v. 
S.  Bach's  Matthäus-Passion  durch  die  Singakad.  (Prof.  Barth) 
unt.  Solist.  Mitwirk,  der  Frau  Röhr-Biujnin  a.  Mannheim,  des 
Frl.  Beck  a.  Frankfurt  a.  M.  u.  der  Fm.  van  Zur-Mühlen  a. 
Berlin  u.  Prof.  Messchaert  a.  Amsterdam. 

Innsbruck.  2.  Ausserordentl.  Conc.  des  Musikver.  (Pem- 
baur)  m.  Bruches  „Odysseus"  unt.  solist.  Mitwirk,  des  Frl. 
V.  Paumgartten,  der  Frauen  v.  Reden  u.  Maassen  u.  der  HH. 
Mair  u.  Prof.  Maass  v.  hier,  sowie  Fessler  a.  Frankfurt  a.  M. 


Königsberg  1.  Fr.  Am  13.  März  AuffEÜir.  v.  Haydn*8 
„Schöpfung"  durch  die  Singakad.  (Schirmer)  unt.  solist.  Mit- 
wirk, des  Ehepaares  Schmidt(-Köhne)  u.  des  Hm.  Hinzehnaan 
a.  Berlin. 

Limburg.  2.  Conc.  der  Liedertafel  (Bill)  mit  Haydn*s 
„Schöpfung"  unt.  solist  Mitwirk,  des  Frl.  Schäffer  a.  Frank- 
furt (El.  M.  u.  der  HH.  Bickel  y.  hier  u.  Wassmuth  a.  Hanau. 
(Die  Aufführung  wird  in  allen  ihren  Theilen  als  eine  ganz 
vortreffliche  gerühmt.) 

Madrid.  Goncerte  der  Söciedad  de  Concertos  (Kogel  aus 
Frankfurt  a.  M.):  No.  7.  3.  Symph.  v.  Beethoven,  „Les  Pr6- 
ludes"  V.  Liszt,  „Oberen" -Öuvert.  v.  Weber,  Vorspiele  zu 
„Lohengrin"  u.  „Die  Meistersinger"  v.  Wagner,  Ghivotte  v. 
Mozart,  Menuett  v.  Rameau,  Tambourin  v.  Gluck.  No.  8. 
7.  Symph.  u.  „Egmont"-Ouvert.  v.  Beethoven,  „Rienzi"-Ouv., 
Bacchanale  a.  „Tannhäuser"  u.  „Feuerzauber"  a.  der  „Wal- 
küre" V.  Wagner,  Ungar.  Rhaps.  in  Fdur  v.  Liszt,  Air  a. 
der  Ddur-Suite  v.  S.  Bach.  No.  9.  6.  Symph.  u.  3.  Ouvert. 
zu  „Leonore"  v.  Beethoven,  Ouvertüren  zum  „Fliegenden 
Holländer"  u.  zu  „Tannhäuser",  „Parsifal"- Vorspiel  u.  Vor- 
spiel und  „Isolde*s  Liebestod"  aus  „Tristan  und  Isolde"  von 
Wagner. 

München.  Conc.  der  Pianistin  Frau  Stern  a.  Dresden 
unt.  Mitwirk,  der  Sängerin  Frau  Strauss-de  Ahna  am  2.  März 
m.  Soli  f.  Ges.  v.  F.  Weingar tner  („Lied  eines  Armen"), 
L.  Thuille  („Nächtliche  Pfade"),  F.  Roesch  („Sicheres 
Merkmal")  u.  R.  S tra uss  („Heimliche  Aufforderung",  „Traum 
durch  die  Dämmerung"  u.  „Gaecilie")  u.  f.  Clav.  v.  Chopin 
(Bmoll-Son.  etc.),  Beethoven,  Schumann,  Scarlatti,  Brahms 
(Esdur-Rhaps.),  Paderewski(Adur-Variat.),  Bizet (Menuett) 
u.  Liszt  (Polon.).  —  Beethoven-Abend  der  Pianistin  Frau 
Erdmannsdörfer-Fichtner  unt.  Mitwirk,  des  Frl.  Hertha  Ritter 
(Ges.)  u.  des  Hm.  B.  Walter  (Viol.)  am  6.  März:  Clav.- Violin- 
sonaten Op.  12,  No.  3,  Op.  9^  u.  Op.  30,  No.  2,  div.  Lieder. 
—  3.  Conc.  des  Orch.-Ver.:  Esdur-^ymphonie  v.  H.  Reber, 
1.  Satz  a.  der  3.  Symph.  v.  A.  Borodin,  symphon.  Dicht. 
„Blanik"  v.  Smetana,  Romanze  f.  Fl.  m.  Orcn.  v.  Saint- 
Saöns. 

Neubrandenburg.    Patriot.  Goncerte  des  Ver.  f  j;em.  Chor- 

fes.  (Naubert)  verbunden  m.  den  lebenden  Bildern  „Ksuser  Bar- 
arossa"  und  „Germania"  am  17.  u.  19.  Jan.:  Chöre  a.  „Athalia" 
V.  Mendelssohn,  „Barbarossa's  Erwachend  f.  Chor  u.  Solo  m. 
Clav.  V.  A.  Naubert,  „Das  Herz  am  Rhein"  f.  Bariton 
V.  W.  Hill  (Hr.  Pollitz),  Chöre  v.  Mendelssohn  („Deutsch- 
land"), Schondorf  (Kaiser  Wilhelm-Hymne),  Paccius(„An 
Germania")  u.  Wilhelm  („Die  Wacht  am  Rhein"). 

Remscheid.  4.  Abonn.-Conc.  der  Conc.-€kesellschaft  (Schwa- 
ger) unt.  solist.  Mitwirk,  des  Frl.  Schauseil  u.  der  Frau  Craemer- 
Schleger  a.  Düsseldorf,  sowie  des  Hrn.  Büttner  aus  Gotha: 
Ouvertüre  zu  „Donna  Diana"  v.  £.  N.  v.  Rezni£ek,  „Ase's 
Tod"  a.  der  1.  „Peer  Gynt"-Suite  v.  Grieg,  „Perpetuum  mo- 
bile" (f.  ?)  V.  F.  Ries,  „Schön  Ellen"  v.  Bruch,  „Erlkönigs 
Tochter"  v.  Gade,  G^ngsoli  v.  Brahms  („Feldeinsam- 
keit"), Tosti  („Ninon"),  Marchesi  („La  Foletta"),  Corne- 
lius (gKomm,  wir  wandeln"),  Leschetizky  („Mittagszau- 
ber"), R.  Strauss  („Ständchen")  u.  A. 

Stuttgart.  9.  Abonn.-Gono.  der  Hofcapelle  (Dr.  Christ): 
HmoU-Symph.  v.  Schubert,  „Wasserträger"-Ouvert.v.  Cheru- 
bini, „Eifenlied"  f.  Sopransolo  (Frl.  Sutter),  Frauenchor  und 
Orch.  u.  „Der  Feuerreiter"  f.  gem.  Chor  u.  Orch.  v.  H.  Wolf, 
Solovorträge  der  Frau  Klinckerfuss  v.  hier  (Clav.,  2.  Conc.  v. 
Brahms)  und  des  Hrn.  Hromada  (Ges.,  „Vöglein,  wohin  so 
schnell"  v.  Lassen,  „Genesung"  v.  Franz  etc.). 

Trier.  4.  Vereinsconc.  des  Musikver.  (Lomba)  m.Händel's 
„Judas  Maccabäus"  unt.  solist.  Mitwirk,  der  Frls.  Beines  aus 
Düsseldorf  u.  Haas  a.  Mainz  u.  der  HH.  Francke-Fdrster  aus 
Cöln  u.  Haase  a.  Carlsruhe. 

Wesel.  3.  Symph.-Abonn.-Conc.  (Beer):  4.  Symphonie  v. 
Brahms,  „Wald weben"  a.  „Siefi^ried"  v.  Wagner^  „Gebet" 
V.  Kücken,  Ciaviervorträge  des  Hm.  Ferrier  a.  Berlm  (Adur- 
Conc.  u.  12.  Ungar.  Rhaps.  v.  Liszt  etc.). 

Wien.  Conc.  f.  das  Pensionsinstitut  des  Wiener  Gonservat. 
m.  Compositionen  v.  Edv.  Grieg  unt.  dessen  Leit.  u.  solist. 
Mitwirk,  der  Frau  Gulbranson  a.  Stockholm  (Ges.)  u.  des  Frl. 
Walle-Hansen  a.  Christiania  am  24.  März :  Drei  Orchesterstücke 
a.der  Musik  zu  „Sigurd  Jorsalfar",  1.  „PeerGynt"-Suite,  „Herz- 
wunden" u.  „Letzter  Frühling"  f.  Streichorch.,  Amoll-Clavier- 
conc,  Lieder  Solvejg-s  Wiegenlied,  „Vom  Monte  Pincio"  u. 
„Ein  Schwan"  m.  Orch.  u.  „Erstes  Begegnen",  „Dein  Rath  ist 
wohl  gut"  u.  A.  m.  Clav. 

Zittau.  2.  Abonn.-Conc.  des  Lehrer-Gesang  ver.  (Stöbe): 
Männerchöre  von  Am.  Krug  (Tarantelle) ,  J.  G.  E.  Stehle 


290 


(^Oybin",  m.  Altsolo),  F.  Hegar  („DerGraf  zu  Werdenberg") 
a.  J.  Otto  (Ständchen**),  sowie  Volkslied  „Jetzt  gane  i  aas 
Brünnele**,  Solovorträge  der  Frau  Stöbe  (Ges.,  „Der  alte  Sol- 
dat" V.  Esser,  „Abendgang"  v.  A.  Fuchs  und  „Spatz  und 
Sp&tiin"  V.  Hildach)  u.  des  Frl.  Laux  a.  Leipzig  (Violine, 
7.  Ck)no.  y.  de  Böriot,  Bhaps.  hongr.  v.  M.  Haus  er  etc.). 

VtralUtt  Programme^  sowie  Programme  ohne  Angabe  von  Ort  und 
Datum  Müssen  vollständig  unbeachtet  bleiben! 


Engagements  und  GSste  in  Oper  und  Concert. 

Augsburg.  Vor  Kurzem  hat  hier  das  Quartett  Erasselt 
aus  München,  bestehend  aus  dem  gen.  ausfi^ezeichneten  Vir- 
tuosen und  denHH.  E&mpfert,  Moosmüllerund  War  nke, 
hi^r  concerürt  und  sich  mit  seinem  trefflichen  Ensemble  in 
Werken  von  üaydn,  Schubert  und  Schumann  grosse  künst- 
lerische Ehren  erspielt.  —  Boston.  Auch  nier  hat  vor 
Kurzem  das  Sängerehepaar  Henschel  in  einem  Concert  das 
zahlreich  erschienene  Publicum  durch  seine  Duetten  und 
Einzelvorträee  hingerissen.  —  DPesden.    Als  eine  ganz  aus- 

fezeichnete  Künstlerin  gab  sich  in  einem  eigenen  Concert 
ie  Pianistin  Frl.  Sophie  Fernow  zu  erkennen.  Musikalischer 
Feinsinn  paart  sich  bei  ihr  mit  einer  auf  der  Höhe  der  Zeit 
stehenden  Technik  und  Ausdrucksfähigkeit  des  Tons.  Neben 
dem  Kammersänger  Hrn.  Glömme  wirkte  als  Gast  von  aus- 
wärts Ihr  Concertmeister  Hr.  Prill  mit,  der  als  Ensemble-, 
wie  als  Solospieler  den  £uf  als  Eines  der  besten  Violinmeister 
der  Gegenwart  auch  bei  dieser  Gelegenheit  glänzend  bestätigte. 

—  Hannheim.  Für  unser  Hoftheater  wurde  der  Bassist  Hr. 
Fenten  aus  Düsseldorf  infolge  eines  hier  mit  vielem  Glück 
absolvirten  kurzen  Gastspiels  als  ständiges  Mitp;lied  gewonnen. 

—  Pittsburgh.  Zwei  junge  talentvoUe,  aui  dem  Leipziger 
k.  Conservatorium  gebildete  Künstler,  der  Violinist  Paul 
Listemann  und  sein  Bruder  der  Violoncellist  Franz,  er- 
hielten in  dem  hiesis^en  neuen  Symphonieorchester  führende 
Stellen  an  der  1.  Violine  (Concertmeister)  und  dem  Violoncell. 
Sie  sind  die  Söhne  des  seit  Jahren  hoch  verdienstlich  als  Vio- 
linist in  Chicago  wirkenden  Hrn.  Bernhard  Listemann,  eines 
ebenfalls  ehemaligen  Eleven  der  berühmten  Leipziger  Musik- 
bildungsanstalt.  —  Prag.  Trota  der  glänzenden  Aufnahme, 
welche  die  HH.  Prof.  Schalk,  Weingartner  und  Schuch 
als  Dirigenten  der  Philharmonischen  Concerte  No.  1 — 3 
fanden,  war  eine  Begeisterung,  wie  sie  im  4.  Concert  Hr. 
Nikisch  in  gleicher  Tbätigkeit  entfachte,  vorher  nicht  er- 
lebt worden.  Im  4.  Concert  der  Ceskä  Filharmonia  hob  der 
jun^  Violoncellist  Hr.  Leo  Stern  aus  London  ein  neues  musi- 
kalisch interessantes,  wie  für  den  Solisten  sehr  dankbares 
Violoncellconcert  von  Dvof  äk  unter  des  Componisten  persön- 
licher Leitung  aus  der  Taufe  und  errang  mit  seinem  meister- 
lichen Vortrag  dem  Werke,  wie  auch  sich  selbst  einen  glänzen- 
den Erfolg.  —  Weimar.  Das  Rollenfach  der  jugendlich- 
dramatischen Sängerin  wird  hier  vom  Herbst  ab  Frl.  Marie 
Joachim  aus  Dessau  vertreten. 

Kirchenmusik. 

Leipzig.  Thomaskirche:  18.  April.  „Gib  dich  zufrieden*' 
V.  J.  S.  Bach.  „0  du,  der  du  die  Liebe  bist**  v.  W.  Rössel. 
Psalm  96  „Kommet  herzu**  v.  A.  Becker.  —  Nicolaikirche: 
19.  April.    „Du  Hirte  Israel,  höre**  v.  S.  Bach. 

Aufgeführte  Novitäten. 

Bache  (F.  E.).  Dmoll-Claviertrio.    (Sunderland,  Concert  der 

Sunderlana  Chamber  Music  Society  am  29.  Nov.) 
Bargiel  (W.),  Fdur-Claviertrio.     (New- York,   2.  Conc.  des 

Jeanne  Franko-Trios.) 
Barnby  (J.),  Cant.  „Rebekah**.    (Romsey,  Conc.  des  Abbey 

Congregational  Choir  [Summers]  am  11.  Febr.) 
Berlioz  (H.)»  Symph.  fantast.    (Liverpool,  Concerte  der  Or- 

chestnü  Society  [Rodewald]  am  2.  u.  9.  Febr.) 
Harold-Symphonie.    (Marseille,  3.  [od.  4.?]  Class.  Conc. 

[Lecocql.) 
Berwald  (W.),  Ciaviertrio.  (Troy,  N.-Y.,  7.  Annual  Meeting 

der  N.-Y.  State  Music  Teachers'  Association.) 
Brahms  (J.),  4.  Symphonie.    (Brooklyn,  2.  Conc.  des  Boston 

Symph.  Orch.  [Paur].     Chicago,    Conc.  des  Chicago  Or- 

chestra  [Thomas]  am  17.  Jan.) 
Clavierconc.  (welches?).  (Philadelphia,  Conc.  des  Boston 

Symph.  Orch.  [Paur]  am  20.  Jan.) 


Brahms  (J.),  Conc.  £Viol.u.Violonc. m. Orch.  (Chicago, Conc. 
des  Chicago  Orch.  [Thomas]  am  18.  Jan.) 

Bdur-Streichsezt.    (Leeds,  4.  Leeds  Subscr.  Conc.) 

Gdur-Streichsext.  (London,  2.  Kammermusik  der  Mu- 
sical Guild.) 

FmoU-Clavierquint  ^(London,  Conc.  der  Musical  Guild 

am  26.  Nov.) 
Clarinettenquint.  Op.  116.     (Newcastle,  8.  Concert  der 

Chamber  Music  Society.) 
Fdur-Streichquintett.    (Hampstead,    Pop.    Conc.    am 

81.  Jan.) 

Gdur-Clav.-Violinson.     (Bradford,  Conc.  der  Harmony 

Society  am  3.  Febr.  London,  Conc.  des  Royal  College 
of  Music  am  22.  Jan.) 

FmoU-Claviersonate.  (London,  Recital  des  FrL  Eiben- 
schütz am  8.  März.) 

Bridge  (J.  C),  „Chester** -Symph.  (Huddersfield,  Conc.  des 
Hall6-Orch.  [Dr.  Bridge]  am  11.  Febr.) 

Carri  (H.),  Fmoll-Clavierquart  (New- York,  Conc.  der  HH. 
Carri  u.  Gen.  am  U.  Febr.) 

Chevillard,  Clav.-Violinsonate  Op,  8.  (Paris,  3.  Conc  der 
Sociötö  philharm.  des  Hrn.  Breitner.) 

Dayas  (W.  H.),  2.  Orgelson.  (Troy,  N.-Y.,  7.  Annual  Mee- 
ting der  N.  Y.  State  Music  Teachers*  Association.) 

Dubois  (Th.),  „La  Farandole**.  (Paris,  Pister-Concert  am 
6.  Jan.) 

Suite  viUageoise.    (Lille,  4.  Pop.  Conc.  [Ratez].    Paris, 

Pister* Conc.  am  8.  Dec.) 

Dvo^Äk  (A.).  Ouvert.  „Carneval**.  (New- York,  1.  Conc.  im 
Metrop.  Opera  House  ^eidl].) 

A  dur-Clavierquint.  (Baltimore,  Conc.  des  Kneisel-Quart. 

am  17.  Dec.) 

Esdur-Streichquart.     (Cambridge,   8.  Wednesday  Pop. 

Conc.) 
Foote  (A.),  Cdur-Clavierquart.   (Boston,  1.  Conc.  des  Boston 

String  Quart.) 
Ciaviertrio  Op.  3.      (Rochester  N.-Y.,  3.  Recital  des 

Rochester  String  Quart.) 
Franck  (C),  Clavierquint.  (Paris,  Conc.  der  „Nationale**  am 

11.  Jan.) 
Gernsheim  (F.),  Clav.-Violoncellson.  (FaHs.  letzte  Kammer- 
musik der  HH.  Philipp,  Berthelier  u.  Gen.)>.' 
Glazounow  (A.),  Streichquart,  (slave).    (Brüssel,  1.  Concert 

der  Libre  Esthötique,  veranstaltet  von  Hrn.  Ysaye.) 
Grieg  (Edv.),  1.  -„Peer  Gynt**-Suite.  (Newark,  N.  Y.,  2.  Sub- 

scr.-Conc.  der  Schubert  Vocal  Society    [Russell],      New- 

York,  Wohlthätigkeitsconc.  der  Ethiced  Culture  Society 

[van  der  Stucken].) 
1.  Clav.-Violinsonate.    (Baltimore.  11.  Peabody  recital. 

Sunderland,  Conc.  der  Sunderland  Cnamber  Music  Society 

am  21.  Dec.) 
2.  Clav.-Violinson.  (Cincinnati,  1.  Conc.  des  Hahn  String 

Quart.    New- York,  1.  Kammermusik  des  Hm.  L.  Schmidt) 
8.  Clav.-Violinson.    (Antwerpen,  3.  Sitzung  der  Kwar- 

tet-Kapel.    Lüttich,  Soiree  der  Sociötö  libre  d^Emulation 

am  6.  Dec.    Paris,  1.  Sitzung  des  Quatuor  class.  der  HH. 

Weingaertner  u.  Gen.) 
Clavierson.  Op.  7.    (Lakewood,  N.-Y.,  Recital  des  Hm. 

Sinzig  am  9.  März.) 
Guilmant  (A.),   1.  Orgelson.      (St.  Louis,  Mo.,   Vortrag  des 

Hm.  Darbv  am  12.  Jan.) 
Humperdinck  (E.),  „Die  WaUfahrt  nach  Kevlaar**.    (New- 

York,   Wohlthätigkeitsconc.  der  Ethical  Culture  Society 

[van  der  Stucken].) 
Jadassohn  (S.),  Clavierauart.,  Op.  109,  (New- York,  Matinto 

des  N.  Y.  College  of  Music  am  6.  März.) 
Krug-Waldsee  (J.),  Cantate  „König  Rother**.      (Brooklyn, 

2.  Conc.  der  Brooklyn  Choral  Society  i  A.  Ciaassen].) 
Lacroix  (E.),  Clav.-Violoncellson.  (Paris,  Sitzung  der  Sociötö 

de  musique  nouvelle  am  4.  Mftr».) 
Lalo  (Ed.),  Violoncellconc.     (Paris,  3.  Sitzung  des  Hrn.  Ab- 

biate.) 
Ciaviertrio  Op.  26.    (Paris,  5.  Sitzung  f.  moderne  Kam- 
mermusik der  HH.  Philipp,  Berthelier  u.  Gen.) 
Lefebvre  (Ch.),  D dur-Symphonie.    (Paris,  Conc.  im  Jardin 

d^Acclim.  [Pister]  am  10.  März.) 
Lekeu  (W.),  Unvoll.  Streichquart.    (Paris,  Conc.  der  „Natio- 
nale** am  1.  Febr.) 
Liszt  (F.),  H  moll-Clavierson.    (Boston,  Conc.  der  HH.  Sta- 

venhagen  u.  G6rardy  am  21.  März.) 
MacCunn  (H.),  Ouvert.  „Land  of  the  Montain  and  the  Flood**. 

(Bradford,  Conc.  des  Permanent.  Orch.  am  25.  Jan.) 


231 


MAefurret*  (W.),  Otiveört.  zu  „Othello*.    (London,  Oonc.  der 

Stock  Exchange  [der  Comp.].) 
Muckeuzie  (A.  O.),  Esdur-Clavierquart.    (London,  2.  Qnart.- 

Conc.  der  Fraa  Boskell.) 
Masse i^et  (J.),  Seines  alsaciennea.    (Paris,  Pister-Ck)nc.  am 

26.  Jan.) 
Orem,(P.  W.),  Gdur-Streichquint.    (Philadelphia,  3,  private 

InOBtiäg  der  Mannseript  Society  of  Phrlaaelphia.) 
Baff  (J.),  Ddnr-Clayiertrio.    (Tonmai,  B.  Eammerninsik  der 

Frau  Pardon.)- 
Gdur-Claviertriö  Op.  112.    (New- York,  2.  Concert  des 

N.-Y.  Trio  Club.)    '  - 

—  -^  2.  Clav.-VioKnßöiii    (Paris, -2.  Bttzung  des  Hrn.  Wein- 

^ertner  a.  Cono.  d\dr  Frati  T/'M»y4it  am  10.  Febr.) 
Bttbinstein  (A.),  Dmoll-Clayierconc.(MonteCarlo,  10.  Inter- 
nat. Conc.  [Jehin].) 

—  -^  GmoU-Clayiertfrio.    (Syxaciise,  N.-Y.,  2.  Conc.  des  Beet- 

hoven Trio  Clab.) 
— Clav.-Violoncellson.  Op.  18*    (London,  3.  Kammermusik 

des  Hrn.  Carrodus.) 
Saint-Saöns  (C),  Orchestersuite  a.  „Henri  YIIL**     (Paris, 

Pister-Conc.  am  19.  Jan.) 

„Phaöton**.    (Paris,  Pister-Conc.  am  5.  Jan.) 

Gmoll-Clavierconcert.      (Glasgow,  II.  Class.  Conc.  der 

Choral  and  Orchestral  Union  [Kes].     Manchester,  Hall 6- 

Conc.    [Cowen]    am    16.   Jan.      Paris,    Pister-Conc.    am 

23.  Febr.) 

Violoncellcono.     (Paris,  3.  Sitzung  des  Hrn.  Abbiate.) 

1.  Ciaviertrio.      (Paris,   Cono.   des  Hrn.  und  der  Frau 

Carembat  am  7.  Febr.) 
Dmoll-Clav.-Yiolinsonate.      (Paris,  3.  Sitzung  der  HH. 

Pugno,  Marsick  u.  Hekking.) 
• Psalm  19.    (London,  3.  Conc  der  Queen's  Hall  Choral 

Society  [Bandegger].) 
Savard  (A.),  Fdur-Streichquart.      (Paris,  Conc.  der  „Natio- 
nale^ am  1.  Febr.) 
Selby  (B.  L.),  Fdur-Ulavierquint.    (London,  Conc.  des  Com- 

üonisten  am  16.  Dec.) 
Sindine  (Chr.),  Dmoll-Svmph.    (Glasgow,  Conc.  des  Schott. 

Orch.  [KesJ  am  1.  Febr.) 
Smetana  (F.),  Symphon.  Dicht.  jDie  Moldau".    (New-York, 

2.  Conc.  des  „ Liederkranz "  [Zöllner].) 
• EmoU-Streichquart    (Leeds,  Conc.  der  HH.  Gompertz 

u.  Gen.  am  29.  Jan.      London,  Conc.  des  Boyal  College 

of  Music  am  22.  Jan.) 
Ciaviertrio  Op.  16.    (Bradford,  Conc.  der  Harmony  So- 
ciety am  3.  Febr.) 
Stiehl  (H.),  Fdur-Cla Vierquart.    (New-York,  Conc.  der  HH. 

Carri  u.  Gen.  am  11.  Febr.) 
Strauss  (B.),    Clav.-Yiolinson.      (Gent,  3.  Abonn.-Conc.  des 

Conservat.) 
Svendsen  (J.  S.),  Streichoctett.    (London,  Conc.  der  Musical 

Guild  am  10.  Dec.     Newcastle,   3.  Conc.  der  Newcastle 

Chamber  Music  Society.    New-York,  3.  Conc.  des  Aschen- 

broedel-Ver.) 
Tinel  (Fdg.),  Orator.  „Franciscus".    (Manchester,  15.  Hallö- 

Conc.  powen].) 
Tschaükowsky  (P.),  Fmoll-Symph.     (Bradford,  5.  Subscr.- 

Conc.  [Dr.  Stanford].     Glasgow,   Conc.   der   Choral   and 

Orchestral  Union  [Kes]  am  10.  Dec.) 
Hmoll-Symph.    (Philadelphia,  Cono.  des  Boston  Symph. 

Orch.  [Paurl  am  20.  Jan.    ^uffalo,  N.-Y,  1.  Concert  des 

Symph.  Orch.  [Lund].) 
Phant.-Ouverture  „Bomeo  and  Juliet".      (Manchester, 

16.  Hall6-Conc.  [Brodsky].) 

—  1—  Ddur-Streichquart.  (Wakefield,  Cono.  der  HH.  Gompertz 

u.  Gren.  am  28.  Jan.) 
Wagner  (B.),  Eine  Faust-Ouverture.    (Bradford,  5.  Subscr.- 

Conc.  [Dr.  Stanford!.) 
„Meistersinger"- Vorspiel.   (New-York,  8.  Sonntagsconc. 

im  Metropol.  Opera  House  [Seidl].) 
Huldigungsmarsch.      (St.  Louis,  Pop.  Sonntagsconcert 

am  29.  Dec.) 
Kaiser-Marsch.     (New-York,  Wohlthätigkeitsconc.  der 

Ethical  Culture  Society  [van  der  Stücken].) 
„Siegfried-Idyll*'  u.  „Walkürenritt«.     (Chicago,   Conc. 

des  Chicago  Orch.  [Thomas]  am  17.  Jan.) 

Vermischte  Mittheilungen  und  Notizen. 

*    Die    Aufführungen   von   H anders   „Debora''    und 
„Herakles",   welche   demnächst   der   Biedel-Verein   zu 


Leipzig  veranstaltet,  finden  nicht,  wie  früher  angegeben, 
am  6.  und  7.,  sondern  am  6.  und  8.  Mai  statt.  Ein  an  die 
inactiven  Mitglieder  des  Vereins  gerichtetes  Circular  ver- 
breitet sich  des  Näheren  über  dieses  Unternehmen,  wie  folgt: 
„Es  handelt  sich  hierbei  nicht  blos  darum,  der  deutschen 
Musik  zwei  bedeutende  Werke  zuzuführen,  die,  obwohl  sie 
das  Gesammtbild  Händel'scher  Kunst  ganz  ei^enthünpilich 
bereichem,  doch  nur  sehr  Wenigen  bekannt  sind.  Noch 
wichtiger  ist  die  Einrichtung,  in  der  die  Oratorien  vorgeführt 
werden.  Diese  Einrichtung  rührt  von  Friedrich  Chrysander, 
dem  Biographen  und  Herausgeber  der  Werke  HändeVä,  dem 
ersten  Kenner  des  Meisters  und  seiner  Zeit,  her.  Zum  ersten 
Male  wird  in  der  Kürzung  der  Werke,  in  der  Besetzung  des 
Orchesters,  in  der  Behandlung  des  Accompagnements,  nament- 
lich aber  in  der  Ergänzung  der  Solopartien  auf  die  vnrkliche 
Praxis  des  18.  Jahrhunderts  zurückgegangen.  Es  darf  be- 
hauptet werden,  dass  durch  diese  Einrichtung  unsere  Kennt- 
niss  HändePs  wesentlich  berichtigt  und  verschärft,  die  Wir- 
kung seiner  Kunst  bedeutend  erhöht  wird.  Insbesondere  gilt 
dies  von  den  Sologesängen,  die,  vom  Componisten  viel&ch 
nur  skizzirt,   erst  m  der  Gestolt,   die  ihnen  Chrysander  ge- 

geben,  das  ihnen  zugedachte  volle  Leben  enthüllen.  Die 
hrysander*sche  Einrichtung  ist  deshalb  für  das  fernere  Ge- 
schick alter  Vocalmnsik  in  unserem  Kunstleben  überhaupt 
wichtig."  —  Wie  man  hört,  ist  für  diese  interessanten  Auf- 
führungen nicht  nur  in  Leipzisr  selbst,  sondern  auch  auswärts 
re^es  äteresse  vorhanden,  sodass  man  gut  thut,  sich  recht- 
zeitig seiner  Plätze  zu  versichern. 

*  Von  den  bisher  in  die  Presse  fi;elanfi;ten  Mittheilungen 
über  die  bevorstehende  Tonkünstier-Yersammlung  in 
Leipzig  entbehren,  wie  wir  von  unterrichteter  Seite  ver- 
nehmen, noch  Manche  des  festen  Untergrundes.  Dagegen 
ist  die  Nachricht,  dass  Hr.  Hofcapellmeister  Weingartner 
für  die  Direction  der  beiden  grossen  Orchesterconcerte  ge- 
wonnen worden  sei,  zur  Thatsache  geworden.  Bei  Fixirnng 
der  Festzeit  und  der  Programme  hatte  das  Directorium  des 
Vereins  allerdings  in  erster  Linie  auf  Nikisch's  Mit- 
wirkung gerechnet,  ohne  sich  jedoch  rechtzeitig  derselben 
zu  versichern,  sodass  sich  bei  der  officie]len  Begrüssung  um 
dieselbe  herausstellte,  dass  Hr.  Nikisch  während  der  festgesetzt 
ten.  Zeit' schon  früher  eingegangene  Verpflichtungen  zu  erfüllen 
habe.  Trotz  des  aus  der  Brochure  „Ueber  dasDirigiren**  desHm. 
Weingartner  und  dem  von  demselben  erst  neulich  gegen  die 
Grewandhausconcerte  ausgespielten  Concertunternehmen  in  der 
Alberthalle  hergeleiteten  Protestes  des  Leipziger  Stadt- 
orchesters gegen  den  Genannten  als  Dirigenten  hat  sich  das 
Directorium,  um  nicht  in  Verlegenheit  zu  kommen,  doch 
desselben  versichert,  sodass  der  künstlerisch  abnorme  Um- 
stand sich  vollziehen  wird,  dass  das  Festorchester  unter  der 
Leitung  eines  fremden,  statt  des  eigenen  Dirigenten  die 
ihm  speciell  zukommenden  Aufgaben  zu  lösen  hat. 

*  Das  Wagner-Concert,  mit  welchem  sich  am  18.  April 
der  neueBichard  Wagner- Verein  zu  Halle  a.  S.  in  die  Oeffent- 
lichkeit  einführte,  gestaltete  sich  unter  der  ganz  ausgezeich- 
neten Direction  des  Hrn.  Capellmeister  Frank  zu  einem  sel- 
tenen musikalischen  Hochgenuss.  Näheres  über  dieses  Con- 
cert ist  in  unserem  heutigen  Leipziger  Bericht  zu  lesen. 

*  Der  Bericht  über  ein  Concert  der  k.  Hochschule 
der  Musik  zu  Berlin  im  „Berl.  Tagebl.*',  dessen  wir  in 
V.  No.  unseres  Blattes  Erwähnung  thaten,  deckte  sich  inhalt- 
lich derart  mit  der  öffentlichen  Meinung  über  den  musikali- 
schen Standpunct  dieses  Institutes,  dass  derselbe  von  uns 
und  noch  vielen  Anderen,  die  nicht  directe  Beziehungen  zur 
k.  Hochschule  haben,  für  ernst  genommen  wurde.  Wie 
man  uns  inzwischen  schreibt,  sei  er  blos  eine  Persiflage  ge- 
wesen. Die  bez.  „chinesische  Mauer**  wird  trotzdem  nicht 
erschüttert. 

*  Das  Leo  Liepmannssohn*sche  Antiquariat  in  Berlin 
bringt  vom  7.  Mai  c.  ab  eine  reichhaltige  Autograph en- 
Sammlung  zur  Versteigerung,  zu  welcher  auch  eine  grosse 
Menge  (856  Nummern)  Briefe  und  Noten manuscripte  von 
Musikern  und  Musikschriftstellem  zählt.  Namentlich  stark 
vertreten  sind  Liszt,  Mendelssohn  und  Bichard  Wagner. 
Interessenten  seien  auf  diese  Auction  aufmerksam  gemacht. 

*  Nach  mehrjähriger  Vertagung  gelangte  im  Hoftheater 
zu  München  endlich  am  18.  April  C.  Kistler^s  Oper  „Kuni- 
hild**  zur  Erstaufführung,  und  zwar  „mit  sehr  günstigem 
Erfolg". 

*  Hans  Sommer 's  einactige  Oper  „  Der  Meermann"  ging 
am  19.  d.  Mts.  unter  Beifall  erstmalig  in  Weimar  in  Scene, 


232 


*  Wie  fast  unmittelbar  vorher  in  Leipzig  hat  KienzPs 
„Evangelimann*'  auch  in  Dresden  die  gewohnte  gute  Auf- 
nahme bei  seiner  ersten  Reverenz  gefunden. 

*  In  Göln  kam  am  16.  d.  Mts.  die  neue  zweiactige  Oper 
pElsi**  von  Arnold  Mendelssohn  als  Novität  heraus,  ohne 
jedoch  mehr  als  einen  Achtungserfolg  zu  haben. 

*  Die  romantische  Oper  „Albrecht  Roser,  ein  badischer 
Held*'  von  Ernst  Sorten  hat  bei  ihrer  Erstaufführung  in 
Eiber feld  trotz  ihrer  Erfindungslosigkeit  und  der  mangel- 
haften Aufführung  nicht  übel  gefallen. 

*  Leoncavallo's  Oper  „Chatterton''  hat  bis  zum  Schlüsse 
der  Saison  im  Nationaltneater  in  Rom  zehn  Aufführungen 
erlebt. 

*  Zum  Zweck  der  Einführung  in  das  gigantische  Werk, 
resp.  der  Vorbereitung  für  seine  heurigen  Bayreuther  Auffuh- 
runiifen  wird  der  für  die  gewählte  Aufgabe  ganz  vorzüglich 

geeignete  Privatdocent  Hr.  Dr.  Richard  Stern  feld  im 
Liphard  Wagner- Verein  zu  Berlin  während  des  n.  Mts.  sechs 
Vorträge  am  Ciavier  über  Richard  Wagner's  Bühnen- 
Festspiel  „Der  Rii^g  des  Nibelungen"  halten,  zu  wel- 
chen nicht  blos  die  vereinsmit^lieder,  sondern  auch  die 
Studenten  der  Universität  und  reiferen  Schüler  der  Conserva- 
vatorien  freien  Eintritt  bekommen  sollen. 

*  Das  Charfreitagsconcert  des  Hm.  Colonne  in 
Paris  wurde  durch   einen   unliebsamen   Zwischenfall 

fes  tö r  t.  Der  Conferencier  Hr.  Catulle  Mend^^  sollte  zwischen 
en  einzelnen  Nummern  des  Programms,  welches  nur  Werke 
von  Berlioz  und  Wagner  enthielt,  Vortr%e  halten.  Dem 
Qaleriepublicum  behagte  das  etwas  weit  abliegende  Thema 
seines  Vortrags  nicht,  er  sollte  nämlich  über  die  apokryphen 
Evangelien  (m  Bezug  auf  Berlioz^  „L*Enfance  du  Christ") 
und  über  die  „Erlösung  in  den  Werken  Wagner^s"  sprechen. 
Das  Oaleriepublicum  unterbrach  ihn  öfter  mit  den  Rufen: 
„Keine  Con&renz!  Musiki  Musik!"  Der  Scandal  vergrösserte 
sich,  bis  ein  Polizeicommissär  auf  den  Brettern  erschien. 
Hr.  Colonne  wusste  sich  endlich  Stille  für  einige  Worte  zu 
erwirken  und  konnte  ankündigen,  dass  Hr.  Mend^s  am 
Schlüsse  des  Concertes  nur  für  Diejenigen  seinen  Vortrag 
halten  werde,  die,  um  ihn  zu  hören,  dableiben  würden.  Tina 
&b  konnte  der  Redner  am  Schlüsse  noch  sein  Thema  ab- 
handeln. 

*  In  Verviers  hat  sich   ein  Comit6  gebildet   zu  dem 


Zwecke,   dem  grossen  (feiger  Vi euxtemps  ein .  würdiges 
Denkmal  zu  errichten. 

*  In  London  hat  sich  eine  Gesellschaft  zur  Be- 
kämpfung der  Strassen musik  (Drehorgeln,  deutsche 
Blechmusik)  p^bildet,  welche  dem  Parlament  einen  GNefietz- 
entwurf  zu  diesem  Behufe  vorzulegen  beabsichtigt. 

*  Die  vielen  Verehrer  und  Verehrerinnen,  welche  die  von 
der  Bühne  seit  Längerem  abgetretene  geniale  Marianne  Brandt 
auch  in  dem  Leserkreise  unseres  Bits,  hat,  wird  es  zu  hören 
interessiren,  dass  die  Genannte  noch  immer  höchst  verdienst- 
lich fhr  ihre  Kunst  thätig  ist,  und  zwar  in  Wien  als  viel- 
gesuchte Lehrerin.  Erst  kürzlich  wieder  hat  sie  in  einer 
Prüfung  ihrer  Schülerinnen  ganz  vorzügliche  Resultate  ihrer 
ausgezeichneten  Gtesangs-  und  Vortragsmethode  bekannt  ge- 
geben. 

*  Ein  pianistisches  Dauerspiel  absolvirte  am  30.  März 
in  Cuneo  der  Pianist  Camillo  Baucia,  der  sich  verpflichtete, 
46  Stunden  lang  anhaltend  zu  spielen,  nur  durch  drei  Ruhe- 

?ausen  von  je  zehn  Minuten  unterbrochen.    Ein  zahlreiches 
Publicum  war  stets  um  ihn,   mit  dem  er  sich  während  des 
Spiels  unterhielt.     Seine  Zeit  hat  er  redlich  abgearbeitet. 

*  An  Stelle  des  nach  Berlin  übersiedelten  Hm.  Benno 
Stolzenberg  ist  Hr.  Axel  Sandberg,  Director  einer  Gesang- 
schule in  Rothenburg,  als  Gesanglehrer  für  das  Cölner  Con- 
servatorium  der  Musik  engagirt  worden. 

*  Die  eines  guten  Rufes  sich  erfreuende  Pianofortefabrik 
von  Carl  Scheel  in  Cassel  beging  am  4.  April  den 
50.  Jahrestag  ihres  Bestehens. 

*  Die  Ciavierfabrik  der  HH.  Stein way  &  Sons  ist  zur 
Hoilieferantin  des  Kaisers  von  Oesterreich  und  des  Königs 
von  Sachsen  ernannt  worden.  ^ 

*  Der  König  von  Württemberg  hat  dem  Stuttgarter 
Conservatorium  das  Prädicat  „königliches"  verliehen. 

*  Der  Violoncell virtuos  Hr.  Friedrich  Grützmacher  jun. 
in  Cöln  hat  vom  Grossherzog  von  Luxemburg  die  goldene 
Medaille  für  Kunst  und  Wissenschaft,  am  Bande  zu  tragen, 
verliehen  erhalten. 

Todtenliste.  Felipe  Gorriti,  angesehener  spanischer 
Organist  und  Componist  geistlicher  Musik,  f,  62  Jahre  alt, 
in  Tolosa  (Spanien). 


Kritischer  Anhang. 


Carl  Reineeke.    Biblische  Bilder  für  Ciavier,  Op.  290.    Vier 
Hefte.    Leipzig,  Jul.  Heinr.  Zimmermann. 

Die  Idee  ist  nicht  neu,  schon  C.  Loewe  versuchte  es,  den 
Stimmungsgehalt  einiger  biblischen  Abschnitte  in  Tönen 
wiederzugeben  und  dem  Hörer  und  Spieler  die  thatsächlichen 
Vorgänge  der  heiligen  Geschichte  musikalisch  zu  schildern. 
C.  Reinecke  hat  14  solcher  Bilder  theils  dem  alten,  theils 
dem  neuen  Testamente  mit  mehr  oder  weniger  Geschick  und 
Geschmack  entnommen.  Zu  den  besonders  geschickt  ge- 
wählten Stoffen  zähle  ich  den  „Tanz  ums  goldene  Kalb"  und 
„David  mit  der  Harfe*';  auch  „Judas  Maccabäus*'  und  „Die 
Wanderung  nach  Bethlehem'*  zählen  zu  den  guten  Griffen. 
Mit  nicht  gutem  Griff  gewählt  sind :  „Der  barmherzige 
Samariter**,  „Am  Teiche  Bethesda**  und  „Die  Weisen  aus 
dem  Morgenlande**.  Die  Stimmung  ist  zumeist  gut  getroffen, 
wenn  aucn  nicht  überall  genügend  vertieft,  die  Schilderung 
äusserer  Vorgänge  nimmt  oft  zu  breiten  Raum  ein,  z.  B.  das 
Bewegtwerden  des  Sees  Bethesda  bei  Heilung  der  Blinden, 
das  frOlen  der  Wasserkrüge  bei  der  Hochzeit  zu  Kana,  das 
Rieseln  des  Brunnens,  an  dem  Rebecca  weilte.  Der  Satz  ist 
selbstverständlich  geschickt,  der  Neigung  des  Componisten 
für  kanonische  Folgen  wird  in  mehreren  Stücken  Rechnung 
getragen.     Zur   Anregung,    zur   erbaulichen   Unterhaltung, 


dürften  sich  die  Stücke  ftlr  vorgeschrittene  Spieler  ganz  gut 
eignen,  Einige  von  ihnen  könnten  auch  als  Uebungsstoff  für 
Vortrag  und  Technik  auf  der  oberen  Mittelstafe  Verwendung 
finden.  A.  Naubert. 


Riehard  Franck.  Vier  Charakterstücke  für  Ciavier,  Op.  15. 
Impromptu,  Nocturne,  Barcarolle,  Phantasiestück.  Leipzig, 
Gebrüder  Hug  &  Co. 

Anspruchslose,  freundliche  Stücke,  melodisch  ^halten, 
gut  gearbeitet,  zur  Unterhaltung  wohl  geeignet,  die  weder 
an  die  Technik,  noch  an  das  Verstand niss  sdi^*ierige  Anfor- 
derungen stellen.  A.  Naubert. 

Robert  Franz.  Albumblatt  für  Pianoforte.  Leipzig,  F.  E.  C. 
Lenckart. 

Dasselbe  ist  ein  edel  empfundenes,  in  schöner  Polyphonie 
ungesucht  dahin  fliessendes,  kurzes  Tonstück,  das  sich  viel- 
leicht, von  den  zarten  Stimmen  eines  Harmoniums  zum  Er- 
klingen gebracht,  noch  besser  Wirkung  zu  verschaffen  ver- 
steht, als  auf  dem  Cla viere.  A.  Naubert. 


Bi*ieri£asteii. 


Dr.  A,  5.  Die  Berichtigung  jenes  „Scherzes**  ist  uns 
nicht  bekannt  geworden.  —  Die  interessante  Brochure  wird 
Dinen  mittlerweile  zugegangen  sein.    Schönste  Grüsse! 

£d,  J,  in  F.  a.  All  Die  gew.  Auskunft  kann  Dmen  be- 
quemer und  ausführlicher,  als  wir,  ein  dortiger  Pianist  von 
Kuf  geben. 


Z.  G,  in  E,  Eine  Liste  von  Musikern,  welche  den  1876er 
„Nibelungen** -Aufführungen  in  Bayreuth  beiwohnten,  finden 
Sie  im  7.  Jahrgang  unseres  Bits. 

Ad.  IC,  in  K,  sie  werden  ^ut  thun,  die  Sitzplätze  für 
Bayreuth  schon  jetzt  sich  zu  sichern. 


233 


Anaeigen. 

c^ußcrf-  Ausstellung 

"'   der 

L  L  Reiehshanpt/  und  Residenzstadt  Wien. 


Unfvufl 


[626.] 


Sm  31.  Janaar  1897  werden  es  handert  Jahre,  dasfi  FraiUE  Slchlibert  ge- 
boren wurde. 

Seine  Vaterstadt  Wien  erachtet  es  für  eine  heilige  Pflicht,  diesen  Gedenktag 
an  ihren  unsterblichen  Sohn  durch  eine  Feier  zu  würdigen,  die  ein  Ausdruck  der 
Verehrung  und  Dankbarkeit  für  den  edlen  Sänger  sein  soll,  der  seit  nahezu 
70  Jahren  in  heimathlicher  Erde  firebettet  ist. 

Diese  Feier  soll  bestehen  in  der  Aufführung  von  Schubert's  Meisterwerken 
durch  die  hervorragenden  musikalischen  Gorporationen  Wiens  und  in  einer  Aus- 
stellung, in  der  Alles  zu  vereinigen  w&re,  was  das  Leben  und  Wirken  des  grossen 
Tonsetzers  zu  veranschaulichen  im  Stande  ist.  Es  sollen  demnach  zur  Ausstellung 
gelangen: 

I.  Bildnisse  Schubert^s  in  verschiedenen  Lebensaltern,  dann  jene  seiner 
Eltern,  Geschwister,  Lehrer,  Freunde  und  Gtönner. 

II.  Abbildungen  der  Gebäude,  worin  Schubert  gewohnt  und  gewirkt  hat. 
in.    Autographe  des  Meisters  und  der  ersten  Stiche  seiner  Gompositionen. 

IV.  Jede  Art  von  Gegenständen,  mit  welchen  eine  Erinnerung  an  den  Ton- 
dichter verbunden  ist. 

V.  Bildnisse  der  hervorragenden  Liedercomponisten  vor  Schubert  und  seiner 
musikalischen  Zeitg^enossen. 

VI.  Bildnisse  jener  ausübenden  Musiker ,  die  sich  um  die  Verbreitung  von 
Schubert's  Tondichtungen  verdient  gemacht  haben. 

Vn.  Bildnisse  der  Dichter,  deren  Schöpfungen  Schubert  zur  Composition  an- 
geregt haben. 

VIII.  Originalhandschriften  jener  Dichtungen,  die  der  Meister  in  Musik 
gesetzt  hat. 

IX.  Werke  der  bildenden  Kunst,  deren  Entstehung  auf  die  von  Schubert 
componirten  Dichtungen  zurückzuführen  sind. 

Sie  bildende  Kunst  soll  in  der  Schubert-Ausstellung  auch  durch  Werke  jener 
Meister  repräsentirt  werden,  die  sich  einst  Schubert's  Freunde  nennen  konnten. 

Schwind,  der  Genosse  froher  Jugendtage  Schubert's,  dessen  Züge  der 
Meister  in  Vielen  seiner  Werke  festgehalten,  Danhauser,  dessen  Kunst  aus  dem 
vollen  Wiener  Leben  geschöpft,  Kupelwieser.  der  so  manche  Scene  aus  dem 
geselligen  Wandel  seines  berühmten  Freundes  der  Nachwelt  überliefert  hat,  sie 
sollen  durch  ihre  Werke  an  der  Ehrung  mitwirken,  die  dem  Andenken  Franz 
Schubert's  gilt. 

Dank  dem  freundlichen  Anerbieten  der  Wiener  Künstlergenossenschaft  und 
mit  Unterstützung  derselben  wird  die  Schubert-Ausstellung  in  den  Bäumen  des 
Künstlerhauses  in  der  Zeit  vom  16.  Januar  bis  28.  Februar  1897  statt- 
finden. 

An  alle  Verehrer  des  unvergesslichen  Tondichters  ergeht  die  Bitte,  das 
Unternehmen  bestens  zu  fördern  und  an  diesem  Werke  der  Pietät  thatkräftig 
mitzuwirken. 

Anmeldungen  werden  bis  längstens  1.  Juni  1896  erbeten  an  die  Direction  der 
Bibliothek  und  des  Historischen  Museums  der  Stadt  Wien  (I.  Rathhaus),  wohin 
auch  alle  sonstigen  Zuschriften  zu  richten  sind. 

Die  Einsendung  der  zur  Ausstellung  geeigneten  Gegenstände  wird  seinerzeit 
durch  besondere  Zuschrift  erbeten  werden. 

Wien,  Ostern  1896.  D^S   Comite. 


Gesangschule  Herrmanni 

Privatconservatorium  für  Gesang. 

(Irüiaber  und  IDirector:  J.  H.  Ehlers.) 

Vollständige  gesangliche  Ausbildung  für  Bühne  und  Concert. — 
Eintritt  jederzeit.  —  Prospecte  kostenfrei  durch  das  Dlreetorium» 
München,  Odeonsplatz  6/IL  [627—.] 


[628-.] 


^ 


[% 


W Lieder ä/tereruMeaerJonsetzen  JedesLied einzeln  In IblioSOPfl 


'I  u 


Verlag  von  E.  W.  Fpitzseh  in  Leip  zig. 

u^.  ^.  .     Zwölf  Etüden  für  Waldhorn, 

neinricn    revidirt,  mit  einigen  Verän- 

GUQdl        derungen  versehen  und  her- 

^.'       ausgegeben  von  Fr.  Gumbert. 

^  1,60.  [629.1 


Neuer  Verlag  von  Ries  &  Erler 

in  Berlin. 

Ottokar  Noväcek. 


(Harmonium  oder  Orgel). 

2  Ji.  [680.] 


Oarl  HflUer-Berghaas. 


iwler  m  i 


fOr  Violine  mit  Pianoforte.  Op.  52. 

Heft  1,  2  ä  3  M, 

Roman  Statkowski. 


Dp*  17*  No.  1.  ttomanop.  No.  2.  S6röna4e. 
No.  8.  £16gie  ä  2  uV. 

Verlag  von  E.  W.  Fritzseh  in  Leipzig. 

Gompositionen  von 
E.  Jaques-Dalcroze. 

Op.    8.  Nocturne  fiür  Pianoforte.  M  1,20. 

Op.  9.  Suite  ftir  ViolonceU  mit  Piano- 
forte.   jH  4, — . 

Op.  10.  Skizzen  ftir  Pianoforte.  M  2,60. 

Op.  14.  Sechs  Lieder  für  eine  Singstimme 
mit  Pianoforte.  1.  Hocbzeitslied.  „Aus 
der  Eltern  Macht  und  Haus''.  (Conrad 
Ferdinand  Meyer.)  2.  Wie  lang  die 
Nacht.  (Ernst  Scherenberg.}  3.  Kosen- 
zeit,  wie  schnell  vorbei.  (Ed.  Möricke.) 
4.  Lied  des  Alten.  »Bald  vergilbt  das 
^n!lneGras''.  (AdolfWilbrandt.)  6.  Die 
Glocken  l&uten. (Adolf  Böttger.)  6.  Hast 
du  von  den  Fischerkindem.  (Müller 
von  Königs  Winter.)    M  8,—. 

Op.  16.  Sechs  Lieder  ftir  eine  Singstimme 
mit  Pianoforte.  1 .  Lied  des  Glücklichen. 
„Wie  glänzt  nun  die  Welt  im  Abend- 
st^ahl^  (Adolf  Wilbrandt.)  2.  Kinder- 
eebet.  „Wenn  ein  Kindlein  faltet 
fromm**.  (August Silberstein.)  S.Lider 
Fremde.  „Ich  hör  die  Bächlein  rau- 
schen''. (Josef  Freiherr  von  Eichendorff.) 

4.  Ichnehmesleicht.  (Aug.  Silberstein.) 

5.  Lieb  Liebchen.  (H.  Heine.)  6.  Als 
schweigend  ich  die  rothe  Böse.  (A. 
Duncker.)    M  3,—.  [681.] 

Op.  16.  Rondo  scherzando  fÜrVioline  mit 
Pianoforte.    Ji  2,60. 

Op.  20.  „Janie**.  Musikalisches  Idyll. 
Partitur  Ji  160, —  netto.  Ciavieraus- 
zug mit  Text.  Jk  10,—  netto. 


234 


Neue  Lieder 

aus  dem  Verlag  von 
Rie»  A  Erler  in  Berlin, 

Hermann  Erler. 

Op.17.  Tempora  mutantur.  ^1,50. 

Engelbert  Humperdinck. 

mEs  muss  ein   eigen    Ding    sein 

um  die  Liebe''.     Hoch,  mittel,  tief 
k  ^  1,50. 

Liebes-Oräicel.    Hoch,  tief  k  Ji  1,50. 
Das  Lfed  vom  GVkk.  Hoch,  mütoi, 

tief  h  'J6  1,50,  [682.] 

Jäger  und  Sennrin.  Hooh,tiefä.>»i,5o. 

Curt  von  Zedtwitz. 

Op.  13.    Fünf  Lieder. 

No.  1.  Der  schönste  Becher.  .S  I,— 

No.  2.  Das  Oeheimniss.  „   1,20 

No.  3.  Scheiden.  „   1,20 

No.  4.  Der  grobe  Wirth.  „  1,- 

No.  6.  Heute  ist  heut.  »  1,— 


Reaer  Verlag  von  Wilhelm  Hansen  in  Leipzig. 

Johan    S.  Svendsen. 

Andante  flinike. 

a)  Orchester-Partitur.    Ji  3,50. 

b)  Orchester-Stimmen.     Ji  6,50. 

c)  Orgel,  Violine  u.  Violoncell.    Ji  2,.o0. 

d)  Orgel  altein  von  6.  Matt hison -Han- 

sen.   A  1,50. 

e)  Harmoniam   und   Violine   von    Aug. 

Reinhard.    J^  1,60. 

f)  Harmonium  und  Violoncell  von  Aug. 

Reinhard.    Jt  1,50. 

g)  Harmonium  allein  von  Aug.  Reinhard. 

^  1,—.  [633.] 

h)  Viola  und  Piano  von  Hermann  Ritter. 
Ji  1,50. 

Johan  Halvopsen. 
Einzog  der  Bojaren. 

Intermezzo  für  Orchester. 

a)  Orchester-Partitur.    J$  3,60. 

b)  Orchester-Stimmen.    J$  6,60. 

c)  Transcription  für  Piano  von  Edvard 

Grieg.    .^  1,80. 

d)  Erleichterte  Ausgabe  von  Franc.  Behr . 

Ji  1,80.  ^ 

Aufgeführt  in  London,  Lübeck,  Paris, 
Christianla,  Copenhagen,  Dresden  etc. 


In  meinem  Verlage  erschien: 

Eduard  de  Op.  67.  Bauemtanz.  (La 
i-iartoa  DansedesSabots.)  Charak- 
rinriujj,  terskizze  f&r  Violoncell  mit 
Pianoforte.    ^  2,50.  [634.] 


Leipzig. 


E.  W.  Fpitzsch. 


Im  Verlage  von  Julius  HainauePf  königl.  Hof-Musikalienhand- 
lung in  Breslau,  sind  erschienen:  [635.] 

Compositfipiieii 

für  Pianoforte  von 

Josef  Casimir  Bof  manii. 


Op.  14.    Tiiema  mit  Variationen  und  Fuge ^ 

Op.  15.    Deux  Morceaux:  No.  l.    Schcrrzo „ 

No.  2.    MazQurlca „ 

Op.  16.    Deux  Mazouricas:    No.  1,  2  ii „ 

Op.  17.    Zwei  ClavierstOcIce:    No.  i.    Andante „ 

No.  2.    Presto „ 

Op.  18.     Durch  die  Wollcen.     Ciavierstück „ 

Op.  19.    Zwei  Tanz-hnpnMnptus:  No.  1.    Ungarisch  .    .    .  ^ 

No.  2.    Pomisch.    .    .    .  „ 

Impromplii,     .....  „ 

IMenüet          „ 

Elegie „ 

Echo „ 

Berceuse  


Op.  20.    Cinq  Morceaux':    No.  i. 

No.  2. 
No.  3. 
No.  4. 
No.  5. 


Op.  21. 
Op.  22. 


Op.  23. 


Sonate 

Trois  IVIorceaux:    No.  i.  Barcarolle 

No.  2.  Nocturne       

No.  3.  Valse-Caprice     .... 
Deux  Morceaux:    No.  l.  Mazourica 

No.  2.  Oberelc  (Polnischer  BauernUnz) 


n 


n 


2,75 
1,50 
1,25 
1,50 
1,50 
1,50 
2,- 
1,50 
2,- 
2,- 
1,50 
1,25 

1.- 

1,2& 

4.50 
1.50 
1,50 
2,- 
1,50 
1,50 


A   Bllllgito,  cniMto,  gaUMgettattel«  BlUtotM  X^ 
^^  dwaUMlkn;n.modmiaiKci(terdarlIiiilk.    ^^ 


Volksausgabe  Breiikopf  &  Härtel. 

/Buch  all«  Bvch-v.IuikkudlaDg«D  la  btilebea^N^ 


[636-.J 


Commissionsverlag  von  Friedrich  HofSmeistei*^  Leipzig. 

Soehen  erschienen:  [637.] 

Robert  Hermann. 

Erste  Symplionie  (Cduf),  Op.    "7. 

Partitur  ^  12, —  netto.     Stimmen  Jt  24,—  netto. 

Ooncei-t-Ouvertiu-e  (OmoU),   Op*  4. 

Partitur  J^  6,—  netto.     Stimmen  Jt  12, —  netto. 
7on  demselben  Gomponisten  erschienen  früher: 
12  Liedei*.     Abtheilung  1  und  2 i  Jl  2,— 

5  Claviepstaoke no.    ^  2M 

2  Staoke  für  Claviei*  und  Violine     .    no.    Jt  %— 

15  Petites  VariationS  (Piano  et  Violon)    .     .     .    Jt  1,50 

6  Lieder no.    ^  1,50 

Two  Dmoii no.    ^  6 — 

Daraus  einzeln: 

3.  Satz:  Menuet j[  1^50, 

Für  Ciavier  und  Violine  arrang «^  J  50. 

»  „  „     Violoncell  arrang jf  1^60. 


Op.  1. 
Op.  2. 
Op.  3. 

Op.  5. 
Op.  6. 


Verlag  von  E.  W.  Fpitzscil  in  Leipzig.  [63a] 

Op.  34.  Trio  für  Ciavier,  Oboe 
und  Bratsche.  6  Jt. 


Adolf  Ruthardt, 


888 

Suliu^  'ßiüthner^ 


Jßeipzig. 

Königl.   Sachs.  Hofpianofortefabrik. 


Ihrer  MaJ.  dar  Kaiserin  von  Dautichland  und  KBnlgln  von  Prauiten, 

Sr.  MaJ.  das  Kaisars  von  Oestarralch  und  Kflnigi  von  Ungarn, 

8r.  Ma|.  das  KOnlgs  von  DInatnark, 

Sr.  Ma).  des  KOnigs  von  ^^         Ihrer  KOnIgl.  Hoheit  der  Prlnzesitn 

Griechenland,  j^oL^  "on  Walat. 


Flügel      1^      S'ianinos 

Prämiirt  mit  11  ersten  Treltaii«stell«ngÄ-r»reiseii. 


Heber  14000  Pianinos  nnd  Plögel  im  Oebraoeh. 

[640—.]   erfladnn^jftlir:  1821. 


Kgl.  praass.  Haf-Flanoforle-Fabrik 

mit  Dampfbetrieb. 

j^  OOBLENZ  -^ 

Cutorptaffenitrasge 


/ntf 


itfS« 


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WaltBoaBteUangaprelBBii  wurde 
dis  Firma  mit  dar  )|pob*«ii 

Goldenen  Prenss.  Staats-MedaUla 

IUP  KmiBt  and  IWlBBsnaobaft  nnagsieichnet 
*    *    *    * 

EiDorl  nach  allen  Welfflißüen.*  Über  fliß  ganze  Eule  Terlireitel 


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Dr.  Httgo  Riemapn's,/^ 


I  Tlerte,    sorg&ltig    revidirte 

j  den  Döuesten  Ergebniesen  der   musi- 

I  kalischeD   Forscfanag   und  Kunst- 

i  lehre   in    Einklang  gebrachte  ^ 

)  Annage.  ^O  C' 

'Musik,    die   Ton- 

künstlet    alter    und 

r  Zeit  mit  Angabe 

.  Ä^*/^    ihrer  Werke,   vollständig« 

\^Ui^^  Instrument«nkundi 

■"     "^Preis  brooh.  10  M.,  geb.  12  M, 


Zu  beziehen  dai-cb  Jede  Buoh-  und 
Huslkallenh&ndlang,  sowie  dlreetvoD 
Hnx  H«ase's  TerlBK  in  Lelpali 


IferUg  VM  g.  W.  Friteck  ii  Itinig. 

Gompositionen  von  Carl  Heffner. 

[6«0 

Op.  11.    Vier  Lieder  &a  eine  Singstunme 

mit  Pianoforte.    1.  Dich  Bnahan  meines 

Geiata  Gedanken.  (E.Bittershaug.)  a.Icfa 
habe  dich.  „Ich  weies  nicht,  was  die 
Welt  noch  hatte".  (E.  EitterehauflO 
3.  Jetzt  ist  er  hinaus  in  die  weite  Welt. 
(V.  J.  V.  Scheffel.)  A.  Wenn  Zwei  von 
einander  scheiden.  (H.  Heine.)    Jl% — . 

Op.12.  Vier  Lieder  filr  eine  Singstimme 
mit  Pianoforte.  I.Wenn  alle  ^Qnnlein 
fiiessen.  (Aug.  Naaf.)  3.  Wenn  dn  dein 
Haupt  zur  Brust  mir  neiget.  (H.  Oel- 
schläger.)  S.  Da  bist  dasUeer.  (F.  X. 
Seidl.)  4.  Hir  ist,  nun  ich  dich  habe. 
(Friedrich  Eückeri;.!    Ji  2,—. 

Op.  13.  Vier  Lieder  für  eineSingstimme 
mit  Pianoforte.  1.  StiU  wanffl  ich  zu 
Abend.  (Ernst  Ziel.)  2.  Nacht  auf  der 
Haide.[EnistZ!al.)  3.  Nun  die  Schatten 
dunkein.  (E.  GeibeL)  4.  Hör  ich  das 
Liedchan  klingen.  (H.  Heine.)  Jl  2,40. 


ssr 


Die  Beethoven' sehen 

£^^     Sonaten. 


MVr.  CarlllEinflcka. 


Ksrlig  ton  GibrQder  RBirscte,  Liipiig. 


Verlag  von  8.  W.  Wtl«l  in  Leipaig. 

Rheiaberger,  J.,  XL--.™^ 

certäkiszefdas Pianoforte.  iJt.  [644.] 


236 


C.  Böclisteiii, 

Flftffel-  und  Pianino-Fabvikant. 

X£oflierei*a.iLt 

Sr.  Maj.  des  Kaisers  von  Deutschland  und  Königs  von  Preussen,  Ihrer  Maj.  der  Kaiserin  von  Deutschland  und  Königin 
von  Preussen,  Ihrer  Maj.  der  Königin  von  England,  Ihrer  Maj.  der  Königin-Begentin  von  Spanien,  Sr.  Kaiserl.  und 
Königl.  Hoheit  des  Kronprinzen  von  Deutschland  und  von  Prenssen,  Sr.  Königl.  Hoheit  des  Prinzen  Friedrich  Carl  von 
Prenssen,  Sr.  Königl.  Hoheit  des  Herzogs  von  Edinburgh,  Ihrer  Königl.  Hoheit  der  Prinzessin  Louise  von  England 
[646 — .]  (Marchioness  of  Lome). 


40  Wlgmore  Street. 


I.  Fabrik:    5—7  Johannls-Str.  und  27  Ziegel-Strasse. 
II.  F  a  b  r  i  k :    21  OrünaaeF-StFasse  u.  26  Wiener-Stpasse. 
in.  Fabrik:    122  RelchenbergeF-Strasse. 


5_7  Johannls-Str. 


Prof.  Hermann  Genss, 

Componist  und  Pianist.    Berlin  W.,  Courbiirestr.  5.  [646-.] 

0£Eerten  zur  Mitwirkung  in  Concerten  erbitte  direct  oder  durch  die  Goncert- Agentur  von  Hermann  WollT, 

Berlin  W.,  Am  Carlsbad  19. 


Margarete  Stern,  k.  k.  Kammervirtuosin. 

Dresdeni  Sedanstr.  5. 

Alle  Anfragen  und  Engagementsanträge  bitte  ich  an  obige  Adresse  oder  an 
die  Concert-Agentur  von  Sagten  8tem,  Berlin»  zu  richten.  [647c.] 


Adolph  Brodsky, 

X^irector  des  "Royal  MiancliesterOolleg^e  of  Music, 

i648d.]  Manchester. 


insbildnog  im  C/larierspiel. 

Elisahetb  Morsbach, 

Pianistin.  [649t.] 

Leipzig»  Lessing-Strasse  20»  in. 


Clara  Straoss-KonweDy, 

Goncert-  und  Oratoriensängerin  (Sopran). 
Gesanglehrerin.        [660b.] 
Leipzig,   Rossplatz  811. 


Anna  Schimon- Rep, 

[661-,] 

Uhrerii  fir  Sologesaog  u  der  k. 
Akadewe  der  Toakimt. 

IHflnoheiii  JSgerstrasse  8 III. 

Sbmo  SteicAeri, 

Ciieert-  md  0rat«ri«i8lifer(BÜ8). 

Dreaden,  Petorstr.  3  m.     [66as.] 


Susanne  Stade,  m-.] 

Concert-  u.  OratorienBAagerin  (Sopran). 
Oesangletareriii. 

Leipzig,  Ranstadter  Steinweg  i%  III. 


Willy  SteMerg, 

Benf.  [664—.] 

Fritae    Philipp. 

[6ö6f.]  "^  "^ 

Violoncellvirtuos. 

Leipzig,    Rosenthalgasse  No.  2 III.  r. 


Frau  Hensing-Odrich, 

Coneertoftnserixt  (Sopran). 

[666m.]     Aachen,  Wallstr.  16. 

Emil  Vaupel, 

hoher  Bariton.  [657e.] 

Concert-  und  Oratoriens8nger. 

Wiefthaden«  Philippsberg  12. 


BREITKOPF&HARTEL 

^  Ll^lPZiC.i'imVAW 


Partiturbibliothek.  „^^^tXo" 

ehester-  u.  Gesangwerke  mit  Orchester. 
980  Bände.  [658-.] 

PlavieraUSZQoe.    9?®^°»  Oratorien. 
l^w¥iomuo^uHo,     Grössere  Concert- 

und  Gesangwerke.    600  Werke. 

Orcherterbibliothek..,^?,.^^!^^: 

werke.     1200  Nummern  in  hrochirten 
Stimmenheften  je  30  /^, 

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mern  in     hrochirten    Stimmenhetten 
je  16—30  /ij. 

Textbibliothek.   gKVe^'^nS 

and  0«saiigwerke.    860  Hefte. 
loiflkrUehe  f truIckHim  nbtntkiet  i.  yoÜvä. 


^^^  esangubungen,   zugleich  Leitfaden   für 

den  Unterricht  von  Adolf  Brömme. 


u 


Ausgabe  ftU:  hohe  und  tiefe  Stimmen  in  zwei  Abtheilungen  ä  2  •^. 

A.  Brauer  in  Dresden.  [669i.] 


Drnek  von  O.  O.  aöder  in  Leipzig. 


dirck  riutMi  Bin-,  Kuit- 


Lelpzlg,  am  80.  AprU.  1896. 


Hl  du  lulkUiKkeTocUtUilt 
luiiiiuii  tili  sa 

11  uiMUa. 


Verantwortlicher  Redaoteur  oad  Verleger: 

E.W.  Fritzsch, 

Leipzig,  Könlgsstrasse  6. 


Du  HusikAÜache  Wochenblatt  ersoheint  jährlich  in  53  Nnmmern.  Der  Ahonnementshetra^ 
ßtr  das  Quartal  von  13  Nnminem  ist  3  MÜk;  eine  einzelne  Nummer  koBtet  40  Pfennige.  Bei 
directer  &ankirter  Erenzbandeendung  treten  nachstehende  vierteljährliche  Abonnementa- 
^«ise  in  "KxtSt:  S  Uark  60  Pf.  ftir  dos  Deuteche  Reich  und  Oesterreicb.  --  S  Mark  76  Pf. 
mr  weitere  Länder  des  Weltpostvereins.  —  Jahresabonnements  werder  unter  Zugrunde- 
legung vorstehender  Be/ueshoflingunEen  berechnet. 
IHe  Insertionsgeb&hren  fllr  den  Banm  einer  dreigespaltenen  Petitzeile  betragen  30  Pf. 


nmjiüirg.] 


Jlo.  19. 


Inb«It:  gfi^Knutder  PBge" 

-  AofgafÜliite  NoviÜteti.  - 


Blne  Studie  . 

Barioht  va  LeipElg.   ~   Caneurlomacbi 
rermliehte  MlttbeilaBgeii  nnd  NotlEsn.—  OffensT  Sprechsi 


TkgeagMBlilcht«:    Hnalkürii 


„Die  Kunst  der  Fuge"  von  Joh.  Seb.  Bach. 

Eine  Studio  von  S.  Jadassolin. 

(Fortsetsong.) 

Die  folgenden  Takte  zeigfln  einen  kurzen  Zwi§cben- 
Satz,  der  NachAhmoogen  eines  Motivs  des  Contrapnnctes 
indenTaktenÖ7— lOOentb&lt.  Im  Takte  101  nimintder Alt 
das  erste  Thema  (rectus)  der  Fuge  vieder  auf;  es  wird 
vom  Basse  mit  dem  Gontrapunct  3  (inversas)  begleitet. 
Dieses  Thema  endigt  Takt  105.  Nunmehr  gibt  der  Alt 
den  CoDtrapnnct  3  (inversus)  zu  dem  das  zvreite  Thema 
(invenus)  bringenden  Tenor.  Der  Bass  intonirt,  Takt  106, 
den  ersten  Gontrapunct  (inversus),  während  der  Sopran 
Imitationen  des  dritten  Contrapnnctes  giebt.  Die  Takte 
113 — 117  zeigen  das  zweite  Thema  (rectus)  im  Sopran, 
den  Gontrapunct  3  (rectus)  im  Alt  und  den  Gontrapunct  1 
(rectus)  im  Basse;  der  Tenor  gibt  einen  freien  Gontra- 
punct. Ein  ZwiBchensatz,  der  durch  die  Combiuation  der 
Contrapimcte  1  und  3  gebildet  ist,  durchläuft  die  Takte 
117—135.  Dort  findet  man  die  folgenden  Takte  136 
bis  140,  welche  mit  den  Takten  89 — 92  correspondiren: 


T ,  f  f  :if-tt^-f  rim^ 


Die  Takte  132 — 136  zeigen  einen  Eintritt  des  ersten 
Themas  (rectus)  im  Basse,  vom  Contrapuncte  3  im  Sopran 
und  tbdiweise  auch  im  Alt  begleitet.  Der  Tenor  gibt 
in  den  Takten  136 — 140  das  zweite  Thema  (rectus), 
Alt  und  Sopran  begleiten  mit  dem  Contrapnnct  3.  Der 
Zwischensatz  in  den  Takten  140 — 144  ist  durch  Imi- 
tationen des  Gontrapunct  3  gebildet. 

In  den  Takten  145 — 150  findet  man  die  beiden 
Themen  (rectns)  vereint;  der  Gontrapunct  3  begleitet  im 
Alt,  der  Bass  ist  freie  Stimme.  Der  Sopran  stimmt, 
Takt  145,  das  zweite  Thema  an,  der  Tenor  folgt  mit 
dem  ersten  in  Takt  146.  Das  in  den  Takten  150 — 158 
gegebene  Zwischensätscben  zeigt  seht  interessante  Imi- 
tationen in  allen  Stimmen. 

Die  Takte  158 — 161  zeigen  das  erste  Thema  (in- 
versns)  im  Sopran  und  gleichzeitig  eintretend  dasselbe 
Thema  (rectus)  im  Alt;  Tenor  und  Bass  begleiten  in 
freien  Gontrapuncten.  In  den  Takten  164 — 168  findet 
man  das  erste  Thema  (rectus  und  inversiis)  gleichzeitig 
eintretend  im  Tenor  nnd  Bass.  Sopran  nnd  Alt  begleiten 
mit  Imitationen  des  Contrapunctea  3.  Die  letzten  zehn 
Takte   der  Fuge   enthalten   die  nachstehende  wunderbare 


238 


Engffthniiig,    deren    Mndige    ErklAroag 
Stimmen  AUxelges 


i^h 


dte 


Sopran. 


Ali. 


Tenor. 


f 


174  175 


^ 


^3=^-^ 


180    ^        -  181 

r     f     f    I,     r  ..?=:^ 


Th.  1  reet. 


^ 


^o.f  f  f  ,  ftf V  t^>^ 


Cpt.  1  (per  dim) 


^ 


3=E^ 


-«9- 


£ 


t 


s^ 


182 


t- 


n 


i^^^ 


i 


f^=^-- 


^ 


y-g^-r|ii^ 


w 


^g 


^ 


(Fortsetzung  folgt.) 


Tä^esgeschichte. 


MusücbriefSft. 


(f^ortaetasnng.) 


Berliii. 


Von  den  übrigen  Nenbeiten,  die  Weingar  in  er  gebracht 
hat,  verdient  ^Fanst^s  Yerdammong*  von  Berlioz  diesen  Na- 
men nicht;  denn  nnvergeesen  ist  die  glanzvolle  Anffikhmng 
vor  fünf  Jahren  im  Wagner- Verein  nnter  Klindworth.   Wer 
jene  firühere  gehört  hatte,  fiüilte  sich  von  der  letzten  völlig 
enttäuscht;   und  wer  sie  nicht  eehOrt  hatte,  mnsate  —  und 
das  ist  das  Traurige  —  tu  der  Meinung  kommen,  dkss  das 
Geistreichste  und  Elin&chste,   was  der  grosse  Fransoto  ge- 
adirieben,  wohl  ein  sehr  ödes  Machwerk  sei.  Mit  Einöm  W^te: 
die  „Damnation''  unter  Weinfi;artner  war  ein  THamph  —  f)ir 
flindworib.    Daas  dieses  ürtheil  nicht  ssu  hart  ist,  geht  wohl 
am  besten  daraus  hervor,  dass  selbst  dem  Charlottenburger 
ltonit«nr  Weingartner's  zum  ersten  Male  der  Weihrauch  in 
der  Kehle  stecken  blieb:  er  erkühnte  sich  eines  sanften  Tädel- 
chens  und  vergass  vor  Schreck  über  seine  Kühnheit  jedes 
Schmerzenspflaster,  das  ihm  für  seinen  Fetisch  doch  in  eiiiem 
der  früher  gern  gebrauchten  geschmackvollen  Gitate  zu  Ge- 
bote stand,  z.  B.  ^Nun  danket  Gott,  dass  ihr  berufen,  dies  zu 
hören*'  oder  „Erkennt  ihr  ihn,  so  muss  er  von  euch  ziehen*. 
Es   wire  ungerecht,  Weingaixner  dafür  verantwortlicn  ^u 
machen,  dass  seine  Solisten  das  Meiste  verdarben,  dass  Hr. 
Sommer  zum  Faust  passte,  wie  die  Faust  aufe  Auge,  dass 
unser  Bet9  diesmal  aucli  nicht  recht  über  der  Sache  stand 
und  an  den  unvergesslichen  MefistofeLes  Blauwaert's  nicht 
heranreichte,  dass  Frl.  Hiedler  aus  dem  König  von  Thjole 
weniff  zu  machen  verstand;  aber  auch  dei-  Chor  klang  matt 
uhdolecbem,  und  das  Orcliester  Hess  an  Frische  zu  wünschen 
übrig.    Wo   soll   diesen   geplagten  Instituten  aber  auch  die 
Frische  herkommen,  am  Ende  eines  Opemwinters,  besonders 
wenn  itn  Tormiitage  der  AuffÜhruiig  schon  eine  v^kaufte 
Hauptprobe  von  drei  Stunden  gewesen  ist?    Ueber  einzelne 
Tempi  zu  rechten,  fehlt  hier  der  Baum;  Blauwaert  nahm  das 
„Flohlied^  und  das  „Ständchen"  £Eist  doppelt  so  schnell;  der 
„Rubato-DirigenfBülow  brachte  das  Irrhchter-Mennett  durch 
abgemessenen  Rhythmus  zu  ganz  anderer,  schauriger  Wir- 
kung.—  Erwähnen  möchte  ich  hier  noch  die  Neubearbeitung 
der  „Aufforderung  zum  Tanz*  für  Orchester  voii  Weingärtner, 
weil  ihre  Aufführung  in  der  Kritik  grosse  Entrüstung  her- 
vorrief.   Wenn  der  „Lohengrin*  in  der  Berliner  Oper  ^och 
i|nmer  empörend  zusammengestrichen  wird,  so  finden  diese 
Herren  Nichts  dabei,  wenn  aber  Weinfartner  am  Schlüsse  der 
Einlbitung  des  Weber'schenClavierstücks  eine  kleine  Ckdtoä 
hinzusetzt,  erheben  sie  ein  Zetergeschrei.  Gewiss,  man  kann 
die  Bearbeitung  nicht  immer  ge^hmackvoll  finden,  da  die  es 
nicht  bei  der  blossen  ^istrumentation  bewenden  lässt^  son- 
dern contnwunctische  Kunststückchen  macht;  man  kann  die 
Leute  belächeln,  die  es  geistreich  finden,  ^enn  im  Terlaufe 
des  Stückes  immer  wieder  Snrützelchen  äud  den  erst/sn  Theileü 
den  spateren  angeflickt  sind)  bis  endlich  drei  zusatmnen  er- 
tönen nnd  das  wiegende  süsse  Thema  brutal  von  Trompeten 
gespielt  wird,  —  aber  wozu  sich  ereifern,  wenn  auch  emmal 
eine  alte  Coquette  init  Schönheitspflästerchen  einä  „Auffor- 
derung zum  Tanz*  erhält?  —  ^,Wenn  ich  nun  tooch  ein  Wort 
über  den  Dirigenten  Weingartner  sagen  möchte,  so  gestehe 
ich,  daas  es  nach  dem  Erscheinen  seines  Pamphlets  „üeber 
das  Dirigiren"    sehr  schwer  fkllt,   ihm   unparteiisch  gegen- 
überzustehen;   es   ist  hier  nicht  der  Ort,   dies  aüäzutuhreti. 
Man    muss  es   aber  doch  versuchen,   zwischen  der  grossen 
Menge,  die  ihm  blind  zujauchzt,  und  den  Kritikern,  die  ihn, 
wie  Tappert,  mit  plumper  Hohheit  anfallen,  einen  gerechten 
Standpunct  zu  gewinnen.    Schon  vor  mehreren  Jahren  sagte 
mir  ein  musikalischer  Freund,   der  seines  kritischeh  Geistes 
wegen  allerdings  der  „Alleszermalmer*  genannt  wird,  Wein- 
gartner's  Dirigentenkimst  gehe   direct  zurück  auf  die  Men- 
oelssohn'scbe  Schule,  die,  in  Leipzig  so  lange  gispflegt,  von 
Wagüer  in  ihrer  oberflächlichen  Art  genügsam  charakterisirt 
ist.    Damals  war  ich  sehr  erstaunt  und  protestirte,  heute  sehe 
ich,  dass  ein  richtiger  Kern  in  dieser  Ansicht  steckt.  Wein- 

§  artner  ist  der  grösste  „Virtuose*  auf  seinem 
rchesterinstrument,  den  man  sich  denken  kann, 
aber  es  eebricht  ihm  an  Tiefe  und  Kraft.  Er  ist  eine 
Apolliniscne  Natur,  aber  keine  Dionysische!  Alles  Leichte, 
Graziöse,  Anmuthige,  Elegante,  Blendende  bringt  er  ^u  reizen- 


•? 


339 


dem.  oft  entzückendeiB  Ausdrucke,  aber  das  Schwere,  Tiefe, 
GrüDlerische,  Gewaltige  liegt  niclit  in  seinem  Naturell :  er 
kann  es  fühlen,  aber  niöht  erschöpfeind  darlegen.  Pas  ist  kein 
Tad^l,  äs  ist  nur  Tliatsache.  Weingartner  ist  Dalmatiner  j  er 
hat  den  echten,  frischen  Hnsiksinn  seiner  Heimath,  aber  nicht 
das  Ernste,  Innerliche,  waia  zu  gewissen  höchsten  Ausstrah- 
Inngen  germanischer  Art  gehört.  Es  zeigt  sich  dies  bei  ihm, 
wie  immer,  am  Tempo.  £r  ist  nicht  im  Stande,  das  ange- 
baaer  langsame  Zeitmaass  festzuhalten,  das  fär  manche  Steifen 
jener  Stocke  nöthig  ist.  Gegen  den  Schloss  des  „Parsifial^- 
Vorspiels  ikimmt  er  das  drei  Mal  sich  steigemide  Mitleids- 
tnotiy  fast  doppelt  so  schnell,  als  die  Bayreütner  Tradition  es 

gebietet.  Ob  er  dies  mit,  ob  ohne  Absicht  thut  —  es  zeigte, 
km  er  diese  Takte,  die  den  Kern  der  „Parsifal'^-Musik  bil- 
den—  vielleicht  das  Er^eifendste,  was  Wagner  geschrieben 
hat  — ,  nicht  tieflnnerhdi  erfeuast  hat.  Die  ^olge  var,  dass 
das  Vorspiel  nicht  die  unbeschreibliche  Wirkung  erzielte,  die 
Levi  und  Elindworth  hier  damit  en^eichten:  man  vergeht 
sich  eben  nicht  ungestraft  an  Dem,  was  der  Meister 
selbst  für  alle  Zeiteü  vorgeschrieben  hat.  Beider 
„Faust^-Ouverture  trat  dasselbe  iu.  Tage.  Nach  Weingartner*s 
Vorführung  herrschte  unter  den  Kennern  nur  Eine  Stimme, 
dass  Jene  noch  niemals  —  so  viele  Gapellmeister  das  düstere 
Tonstück  hier  auch  dirigirt  haben  —  so  eindruckslos  vorüber- 
gegang:en  sei:  so  sehr  fenlten  ihm  Kraft  und  andächtige  Ver- 
tiefung in  seinen  Faustischen  Gehalt.  Ganz  wundervoll  da- 
fegen  hat  Weingartner  das  anmuthvoUe  „Siegfiried-Idyll"  oder 
ie  glanzende  „lUenzi** -Ouvertüre  dirigirt:  das  entspricht  ganz 
seiner  Natur.  Bei  Beethoven  muss  das  Alles  nod^  viel  schärfer 
sich  bemerkbar  machen.  Ich  hörte  die  D  dur-Symphonie  (No.  2), 
und  Wagner^s  Wotte  über  Mendelssohn  fielen  mir  ein:  „Das 
floss  dajm,  wie  das  Wasser  aus  einem  Stadtbrunnen;  an  ein 
Aufhalten  war  gar  nicht  zu  denken.*^  Das  Scherzo  der  „Eroica" 
war  ein  Meistierstück  der  Virtuosität  Weingartner*s,  aber  ob 
es  dem  Charakter  des  Stückes  entsprach,  dass  es  —  wieder 
mit  Wagner  zu  reden  —  so  „ausserordentlich  glatt  und 
unterhaltend  4ahinfloss**  ? 

(Fortsetzung  folgt.) 


Dresden,  März  1896. 
(Fortsetzung.) 


»  V         .'• 


Sechs  Sympihonieconcerte  (drei  der  Serie  B,  mit  Solisten) 
.des  Hoftheaters,  zwei  Nicod^Orchesterabende  und  zwei  Popu- 
läre Künstlerconcerte  der  Concertagentur  Bies  haben  vor 
Weihnachten  stattgefunden.  Von  unserer  herrlichen  k.  Ca- 
pelle  sind  in  den  drei  Concerten  der  Serie  A  von  Beethoven: 
Pastoral-  und  A  dur-Symphonie  und  .  Namensfeier  ^'-Ouvertüre, 
ferner  Mozart*s  Es  dur-Symphonie,  die  Ouvertüren  zu  „Iphi- 
genie  in  Aulis"  von  Gluck,  zu  „Manfred**  von  Schumann 
und  „Meeresstille  und  glückliche  Fahrt"  von  Mendelssohn, 
sowie  endlich  Volkmann^s  frische,  heiter  anspruchsloise  Sere- 
nade in  Fdur  för  Streichorchester  aufgelbhrt  worden.  Eine 
Symphonie  in  Esdur  (Op.  4S)  des  jungrussisohen  Componisten 
iJezander  Qlasounow,  die  Neuheit  des  ersten  Abends,  ver- 
mochte nicht  tiefer  zu  interessiren.  Im  Goloristischen  liegt 
ledenfaUs  dieses  Componisten  Hauptstärke,  wie  überhaupt 
oei  Glasounow  die  Ermidungsgabe  hinter  der  blossen  Mache, 
zumal  äusserlicher  Stimmungsmache,  zurücksteht.  Am  besten 
gefiel  das  muntere  Jagdscherzo  durch  die  eigenthümÜch  chor- 
artige Verwendung  der  Hörner  darin.  £2rster  Satz  und 
Schlusssatz  haben  kein  rechtes  symphonisches  Rückgrat,  und 
Letzterer  zieht  sich  überdies  sehr  in  die  Länge.  Am  zweiten 
Abend  hörte  man  in  Dresden  zum  ersten  Male  Anton  Bruck- 
ner's  4.  Symphonie  in  Es  (die  romantische),  —  ein  gold- 
haltiges, stilechtes  symphonisches  Meisterwerk,  das  auch, 
obsdhon  unter  Hm.  HagenU  Taktpendel  gespielt,  auf  daä 
Publicum  grossen  Eindruck  gemacht  und  überhaupt  eine 
Überraschend  verständige  Auniahme  gefunden  hat.  Aller- 
dings, diese  Symphonie  gilt  für  das  Formvollendetste  und 
unmittelbar  Ueberzeugendste,  was  der  so  lange  schmählich 
verkannte  und  vernachlässigte  Wiener  Meister  gesohaffen 
hat.  Das  schöne  Werk  ist  von  wahrhafter  Inspiration  und 
Begeisterung  getragen.  Die  Grundstimmung  ist  mnz  eigen 
feierlich  und  ahndevoll  im  Goethe*sohen  Sinne.  Ungemein 
prägnant  sind  die  Motive  gefasst,  wie  auch  originell  orfun- 
aen,  —  prachtvolle  Naturmotive  von  der  Art  und  schlagenden 
Echtheit  der  Wagnerischen  „Rheingold** -Motive.  Namentlich 
im  ersten  Satze  stösst  man  auf  wahre  Apercus,  auf  Einfälle 
v(Mi  ganz   köeüioher  tondichterischer  Qoarakteiistik  —  ich 


erinnere  hier  uur  an  das  hochgeniale»  ^rtreissende  Trom- 
peten- uu4  Posaunen-Fünftonmotiv,  du  zum  ländlerhaft  be- 
naglichen  zweiten  Thema  in  Qesdur  überlei^t^.  Wun4er^ar 
stimmungsvoll  ist  der  in^ig  fromme,  langsame  Satz,  dessen 
langes  Bratschenthema  im  äerzen  lange  nachhallt.  Das 
humorvolle  Scherzo  schildert  eine  mittelalterliche  Falkenjagd, 
wobei  die  Homer  nach  Herzenslust  vierstimmig  blasen,  und 
das  lustigste  bunte  Treibe^  imTVald  und  auf  der  Haide  aus 
fröhlich  charakteristischen  Bhytlimen  Einem  entgegenklingt. 
Die  ganze  Symphonie  athmet  in  der  That  eine  ^ht  roman- 
tische Grundstimmung  bis  zum  Schlussaccord.  Üeberaus 
glanzvoll,  unbeschreibUch  farbenreich  ist  die  Instrumentation, 
auf  die  sich  Brückner  ja  bekanntlich  aus  dem  Grunde  ver- 
steht, dass  von  lebenden  Componisten  höchstens  nur  noch 
Richard  Strauss  es  ihm  hier  glcochthut.  Die  Dresdener  Hof- 
oapelle  hat  nach  diesem  unbestrittenen  {Irfolg  der  Bruckner*- 
schen  Esdur-Symphonie  unseres  Bedünkens  an  dem  Meister 
die  Ehrenpflicht  zu  erfüllen,  hinfort  jeden  Winter  Eine  seiner 
acht  Symfphonien  zur  Ausführung  zu  bringen,  schon  aus 
pädagogischen  Gründen:  damit  man  sich  über  Bruckner*s 
Bedeutung  hier  endlich  völlig  klar  werde.  Die  Neuheit  des 
8.  Symphonieabends,  C^^sar  Franck's  symphonische  Dichtung 
„Der  wilde  Jäger",  ist  mir  in  seiner  Charakteristik  als  ein 
recht  äusserliches,  Meyer beermässig-effecthaschendes  Werk 
erschienen,  das  am  Ohre  vorüberlärmt,  ohne  tiefer  zu  be- 
rühren. Es  geht  ja  wohl  ein  frischer,  flotter  Zug  hindurch, 
und  die  programmatische  Entwickelung  an  der  Hand  der 
merkwürdig  umfranzösisirten  Bürger'schen  Ballade  ist  immer 
klar  zu  übersehen,  sodass  die  Sache  einem  weniger  anspruchs- 
vollen GkNSohmack  wohl  behageii  mag,  wie  denn  auch  der 
Beiftil  sehr  warm  ausfiel.  Im  Allgemeinen  ist  mir  die  im 
Jahre  vorher  hier  gehörte  Symphonie  in  HmoU  von  Ctear 
Francfc  als  eine  bedeutendere  Composition  erschienen.  Man 
hüte  sich  nur  davor,  den  verstorbenen,  zu  seinen  Lebzeiten 
schändlich  vernachlässigten  französischen  Com|>onisten  nun 
nach  seinem  Tode  im  Wieder-gut-mache-Eifer  nicht  zu  über- 
schätzen. 

In  den  vor  Weihnachten  abgehaltenen  drei  Solisten- 
Symphonieconcerten  (Serie  B)  des  Hoftheaters  traten  fol- 
gende Künstler  auf:  Prof.  Ros6,  der  Petri  des  Wiener  Hof- 
orchesters, der  bekannte  ausgezeichnete,   geschmackvoll  ele- 
.  gante  Violinist,  der  mit  dem  recht  weichlichen,  jedoch  durch 
schöne  Einzelnheiteji  fesselnden  Violinconoerl  von  Goldmark 
einen  glänzenden  Sieg  errang;   femer  Frederic  Lamond, 
welcher  jetzt  isUr  allgemeinen  Anerkennung  gelangte,   treff- 
lidie  Künstler  Tsohaikowsky's  tnichtig  pathetisches,  kem- 
haftes  Bm^-Olaviereottcert  bewundemswerth    musixalisch, 
voll  zwingender  Durchgeistigung,   Temperament  und  treff- 
sicherer Virtuosität,  wenn  auch  mit  recnt  hartem  Anschlag 
vortrug;  und  Midlich  das  vortreffliche  Holländisch  e  Damen- 
terzett, dessen  vollendete  Leistungen  auch  hier,  wie  über- 
all, das  PuhUcum  lichterloh  enthusiasmirten,   dass  Zu^ben 
über  Zugaben  gespendet  werden  mussten.  Im  dritten  Solisten- 
Symphonieconcert  Ende  December  stand  als  Neuheit  „Till 
EulenspiegePs  lustige  Streiche^,  Richard  Strauss*  geistvolle 
Orchesterhumoreske,  im  Mittelpuncte  ded  Literesses.    Kaum 
ein  anderes  früheres  Werk  von  Btrauss  ist  mit  so  ungetheilter 
idlgemeiner   Anerkennung   auch   in   Dresden   aufgenommen 
worden,   wie  ja  überall,   in   vielen  deutschen  Kunststädten, 
wo  man   sich   erfreulich   beeilt  hat,   diese  neueste  sympho- 
nische Dichtung  des  hochbegabten  junß;en  Münchener  Meisters 
aufzuführen,   der  unleugbar  damit  einen  starken  Schuss  in 
seiner  Entwickelung,  zumal  seines  individuellen  Reifens,  be- 
kundet. Das  ungemein  fesselnde,  phantasievolle  Werk,  ein  wahrer 
Prüfstein  für  Orchestervirtuosität,  wurde  unter  Schuch  sehr 
schwungvoll,  rhythmisch  belebt  und  in  feinster  dynamischer 
Abtönung   wiedergegeben.     Es  lehnt  sich  mit  Anstrebung 
möglichster  Ctescfiossenheit  in  der  Form  leicht  und  unge- 
zwungen an  die  alte  Rondoform  an,  sehr  zum  Vortheil  all- 
gemeineren,  rein  musikalischen  Verständnisses.    Man  fühlt 
sich  gleich  in   den  freundlich-sinnigen  ersten  Takten  einer 
Tonsohöpfung  von  absolutem  Musikwerthe  geffenü.ber,  Musik, 
die  aus  sich  selber,  kraft  selbsteigener  Mittel  positiv  Etwas 
sagt,   dass  man  am  Faden  folgen  und  sich  immerdar   klar 
auskennen  kann,   ohne  zugleich  beim  Hören  krummgebeugt, 
mit  tastendem   Zeigefinger  in   einem   unentbehrlichen  Pro- 
gramm ängstlich  nachforschen  zu   müssen.    Diese  erstaun- 
Bche,  genisue  Strauss^sche  Instrumentation,  die  wirklich  Alles 
in  Schatten  stellt,  was  man  vorher  an  Klangcombinationen, 
zumal  wagehalsig  verzweigter  Bläserpolyphonie,  für  möglich 

fehalten  hat!    So  erstreckt  sich,  um  noch  dies  zu  bemerken, 
ie  Theüung  der  Streichinstrumente  in  dieser  wunderbaren 

19» 


240 


Partitur  sogar  bis  auf  die  Gontrabftsse  hinunter,  die  ver- 
schiedene Male  in  m&chtigen  vierstimmigen  Bmmmaccorden, 
wie  ein  Quartett  brauner  Bären,  sich  ergehen. 

(Schluss  folgt.) 


Bericht. 

Leipzig.  Zu  einer  ungemein  interessanten,  betr.  der 
Orchesternummem  der  Anordnung  des  Hm.  Directdr  Dr. 
Günther  zu  verdankenden  Nachfeier  des  Geburtstags  8r. 
Majest&t  des  Königs  Albert,  des  hohen  Protectors  des  Insti- 
tuts, gestaltete  sich  die  Musikaufführung  im  k.  Oonserva- 
to  ri  u  m  am  24.  April.  Sie  begann  mit  einem  fast  unbekannten 
Fdur-Concert  ftlr  zwei  Homer,  drei  Oboen,  Fagott  und  con- 
certirende  Quartgeige  mit  Streichorchester  von  J.  S.  Bach, 
das  in  seinen  vier  Sätzen  ein  gedanklich»  wie  bez.  der  zum 
Theil,  besonders  den  Hörnern  ganz  knifiliche  Aufgaben  stellen- 
den Behandlung  der  Instrumente  ungemein  fesselndes  und  an- 
regendes Tonspiel  darbot  undunter  der  vortrefflichen,  animi- 
renden  Leitung  des  Hm.  Sitt  trotz  der  mannigfachen  Schwie- 
rigkeiten zu  einer  ganz  prächtigen  Reproduction  gelangte.  Eine 
ebenfalls  sehr  gelungene,  das  Schülerorchester  überall  in  bester 
BeschafPeuheit  erscheinen  lassende  Ausführung  fanden  unter 
derselben  einsichts-  und  temperamentvollen  Führung  auch 
die  beiden  weiteren  Orchester  wer  ke :  das  ebenfalls  für  hier 
neue  Andante  aus  der  4.  Symphonie  von  A.  Brückner  und  die 
am  gleichen  Ort  schon  wiederholt  zu  ausgezeichneter  Dar- 
stellung gelange  glanzvolle  Festouverture  von  R.  Volkmann. 
Der  Symphoniesatz  trug  die  Hauptmerkmale  der  meisten 
Compositionen  des  greisen  Wiener  Meisters:  den  üppig  quel- 
lenden Gedanken  und  einer  starken  Phantasie  fehlt  auch  in 
diesem  Stück  die  verständig  ordnende  und  bindende  Hand, 
sodass  der  Hörer  sich  mit  geistvollen,  öfters  ebenso  barocken 
wie  genialen  Einzeleindrücken  begnügen  muss,  statt  einer 
nachhaltigen  Gesammtwirkung  theilhaftig  zu  werden.  Zwi- 
schen die  Werke  von  Brückner  und  Volkmann  waren  Solo- 
vorträge der  Frls.  Margarethe  Schm  id  t  aus  Leipzig  und  Vida 
J.  JoUy  aus  Gassei  eingeschoben.  Erstere  gab  als  Pianistin 
in  einem  Petrarca-Sonett  von  Liszt  und  dem  B  moll-Scherzo 
von  phppiji  JProbon  ^  einer .  schon, ,  recht .  flüssigen,,  aber  -  nooh 
nicht  sehr  sicheren  Technik  zum  Besten,  Hess  aber  hinsicht- 
lich der  Auffassung  und  des  Anschlags  noch  viele  Wün- 
sche offen,  wogegen  der  Gesang  des  Frl.  Jelly,  welchem  das 
sinnige  und  warm  empfundene  „Es  hat  als  Kind  mich  stets 
gefreut^  von  Hans  Sitt,  „Die  Mainacht^  von  Brahms,  „Es 
blinkt  der  Thau^  von  Rubinstein  und  „Niemand  hats  ge- 
sehn*^  von  0.  Loewe  zu  Grunde  lagen,  einen  durchweg  be- 
friedigenden und  erfrischenden  Eindruck  machte. 

Mit  Lehrresultaten,  aber  ausschliesslich  auf  gesanglichem 
Gebiete,  war  einige  Tage  früher  auch  das  allgemein  beliebte 
und  als  Künstlerin  hochgeschätzte  Mitglied  unserer  Oper, 
Frau  Bau  mann,  vor  eine  grössere  OeÖentlichkeit  getreten. 
Dieselbe  führte  eine  ganze  Anzahl  ihrer  Schülerinnen  in  En- 
semble- und  Sololeistungen  vor  und  fand  die  Darbietungen 
durch  reichen  Beifall  belohnt.  Von  den  Sololeistun^n  sind 
die  der  Frls.  Elise  Schmidt  und  Margarethe  Koch  in  erster 
Linie  zu  nennen,  da  bei  diesen  jungen  Damen  Tongebung  und 
Vortrag  bereits  zur  Concertreife  entwickelt  erschienen  und 
am  lautesten  für  die  Methode  und  das  pädagogische  Talent 
der  Lehrerin  sprachen.  Bei  den  nachfolgend  zu  nennenden 
Frls.  Constanze  Sk inner  und  Helene  Jahn  wurde  die  Be- 
friedigung, die  eine  recht  hübsche  Coloraturfertiekeit  gewährte, 
leider  noch  sehr  durch  Mängel  in  der  Ausgleicnung  der  Stim- 
men und  unsichere  Intonation  beeinträchtigt,  und  auch  der 
Gesang  der  Frau  Formhals  war,  seitdem  wir  diese  Dame 
das  letzte  Mal  hörten,  von  diesen  beiden  Mängeln  noch  nicht 
freizusprechen.  Den  hier  ungenannt  bleibenden  übrigen 
Solistinnen  glauben  wir  bei  einer  später  wiederkehrenden 
gleichen  Veranstaltung  der  Frau  Baumann  mit  einem  auf- 
munternden Lobe  eine  grössere  Freude  zu  machen,  als  jetzt 
mit  den  berechtigtesten  Ausstellungen.  Die  gemeinsam  von 
den  Elevinnen  vorgetragenen  verschiedenen  Chöre,  sowie  zwei 
Vocalduette  klappten  gut  zusammen  und  befriedigten  zumeist 
auch  in  der  Intonation.  Gegen  die  Letztere  sündigte  am  stärk- 
sten am  ganzen  Abend  die  Sopransolistin  im  „Ave  Maria^ 
von  Mendelssohn.  Die  Ciavierbegleitungen  fiüirten  die  HH. 
Dr.  Prelinger  und  Lüling  aus.  F. 


Concertumschau. 

Altena.  S.  Conc.  der  Singakad.  (Woyrsch)  unter  sollst. 
Mitwirk,  der  Frls.  G^yer  a.  Berlin  u.  Alberta  a.  Hamburg,  der 
Frau  Seelig  a.  Hamburg  n.  der  HH.  Grahl  a.  Berlin,  Dannen- 
berg  a.  Hamburg  u.Havekoss  a.  Altena:  „Vom  goldenen  Hom" 
f.  Soli,  gem.  Chor  a.  Clav.  v.  J.  Rheinberger,  „Der  Böse 
Pilgerfahrt"  £  do.  v.  Schumann.  ^  Passionsauffähr.  des  Kir- 
chenchors (Woyrsch)  unt.  solist.  Mit  wirk,  des  Frl.  Jowien 
(Ges.),  der  Frau  Bünz  (Ges.)  u.  der  HH.  Hepple  (Orgel)  und 
Gowa  (Violonc.)  am  87.  März:  Gem.  Chöre  v.  Schütz  („unser 
Herr  Jesus  Christus,  in  der  Nacht"  und  „Also  hat  Gott  die 
Welt  geliebt"),  Palestrina,  R.  Fleischer  („Adoramus"), 
Rheinberger  („Sanctus")  u.  F.  Woyrsch  („Sei  eetreu  bis 
in  den  Tod"^,  Duett  „Christe  eleison"  a.  der  HmoU-Messe  v. 
S.  Bach,  Soll  f.  Ges.  v.  R.  Keiser  u.  Rheinberger  (,^het, 
welche  Liebe"),  f.  Or^.  v.  S.  Bach  (Cmoll-Fuge)  u.  A.  Hesse 
(Postludium)  u.  f.  Violonc.  v.  Boccherini  und  Hüll  weck 
(Arioso). 

Annaberg.  Conc.  des  „Phönix"  (Afiemi)  am  U.  März: 
Zwei  Sätze  a.  der  2.  Symph.  v.  Volkmann,  Ouvertüren  v. 
Wagner  („Der  fiie^nde  Holländer"  u.  „Tannhäuser")  and 
Nicolai,  „Trauerweide"  u.  „Trostversuch"  f.  Streichorch.  v. 
H.  Stecher,  Ghssangvorträge  der  Frau  v.  Grumbkow  a.  Dres- 
den („Alte  Heimath"  v.  H.  Stecher,  „Wie  ist  die  Erde  so 
schön"  V.  L.  Hartmann,  „Zur  Drossel  sprach  der  Fink"  v. 
E.  d*  Albert,  „Mond,  hast  du  nicht  gesehen"  v.  H.  Dorn  etc.). 
—  8.  Museumsconc.  (Reichardt):  Ddnr-Svmph.  von  Haydn, 
„Egmont"-Ouvert.  v.  Beethoven,  Vorspiel  zum  2.  Act  aus 
„Ingwelde"  v.  Schillings,  zwei  Poln.  Tänze  f.  Orchester  v. 
Ph.  Scharwenka,  Gesang  vortrage  des  Hm.  Sistermans  aus 
Frankfurt  a.  M.  („Erinnerung"  v.  F.  Abt  [!],  Winterlied  von 
H.  V.  Koss  etc.). 

Bitterfeld.  Am  16.  März  Auffuhr,  v.  Schumann*8  „Das 
Paradies  und  die  Peri"  durch  die  Cantorei  unt.  solist.  Mit- 
wirk, der  Frls.  Strauss-Kurzwelly  a.  Leipzig  u.  Rapmund  a. 
Sandersdorf  u.  der  HH.  Trautermann  a.  Leipzig  u.  Tennstedt 
a.  Halle  a.  S. 

Brüssel.  Symph  .-Conoerte  Ysaye:  No.  1.  5.  Symph.  v. 
Beethoven,  symph.  Dichtung  „Lenore"  v.  H.  D-nparc,  nZoLXX- 
berflÖten"-Ouvert.>  v<  Mozar^  Trauermarsch  a.  „Wilhelm  von 
OraMen".  «/  ,)Traiim"  H;  »«Fagd^  a.-dem-Otator.'"„9h>eniar- 
dinne"  v.  G.  Huber ti,  Joyeuse  Marche  v.  E.  Chabrier, 
Cla Viervorträge  des  Frl.  Kleeberg  (AmoU-Conc.  v.  Schumann 
etc.).  No.  2.  2.  Symph.  v.  Brahms,  ^Till  Eulenspiegers 
lustige  Streiche"  v.  K.  Strauss,  „Les  Eolides"  v.  C.  Franck, 
Finale  a.  der  Rhaps.  norvög.  v.  E.  Lalo,  Solo  vortrage  des 
Frl.  Pregi  a.  Paris  (Ges.,  „La  Procession"  v.  C.  Franck, 
„Lamento"  v.  G.  Faurö  etc.)  u.  des  Hm.  Ten  Have  (Viol., 
8.  Conc.  V.  Saint-Saöns).  No.  8  (V.  d*Indy).  „Wallenstein"- 
Trilogie  V.  V.  d'Indy,  Symph.  Skizze  über  den  2.  Theil  v. 
Goethe's  „Faust"  v. G.  Lekeu,  Balleta. Shakespeare's  „Sturm" 
von  E.  Chausson,  „P^cheur  d^Islande"  von  G.  Ropartz, 
Violinvorträge  des  Hm.  Ysaye  (Concerte  v.  Beethoven  und 
Mendelssohn).  —  Kammermusiken  des  Ysaye-Quart.:  No.  I 
unt.  Mitwirk,  des  Pianisten  Hm.  Th.  Ysaye:  Clavierquint. 
V.  Schumann,  Streichquartette  v.  Beethoven  (Op.  69,  No.  l) 
u.  V.  d^Indy  (Ddur).  No.  2  unt.  Mit  wirk  der  HH.  Marchot, 
Ten  Have,  Zimmer,  Van  Hout,  Le  Jeune,  Jacob,  Brahy 
(Streicher)  u.  Th.  Ysaye  (Clav.):  Streichoct.  v.  Svendsen, 
Bdur-Olavierquart.  v.  Saint-Saöns,  DmoU-Streiohquart.  v. 
Schubert.  —  Symphon.  Conc.  Grieg-Svendsen  unt.  Leit.  des 
Hm.  Borch  a.  Christiania  am  12.  Jan.:  Ddur-Symph.  u.  And. 
fun^bre  v.  J.  S.  Svendsen,  Holberg-Suite  f.  Streichorch.  v. 
Grieg,  „Entr^  triomphale  des  Boyards"  v.  J.  Halvorsen, 
Suite  de  l'0p6ra  „F6ene"  u.  AmoU-Clavierconc.  v.  G.  Borch 
(der  Comp.?).  (Die  Aufführong  war  gänzlich  ungenügend.)  — 
Pop.  Conc.  (Dupont)  am  19.  Jan.:  Symph.  femtast.  v.  Berlioz, 
Ouvertüren  v.  Weber  („Euryanthe")  u.  Reznißek  („Donna 
Diana"),  Vorspiel  zu  „Alvar"  v.  P.  Gilson,  Violin  vortrage 
des  Hrn.  W.  Burmester.  —  Soci6t6  des  Nouveaux  Concerts  ara 
27.  Jan.  unt  Mitw.  der  Sänger  von  Saint-Gervais  a.  Paris  unt. 
Leit.  des  Hrn.  Ch.  Bordes  u.  Mitwirk,  des  Frl.  BUvnc  (Ges.) 
u.  Diömer  a.  Paris  (Clav.):  Vierstimmige  Chöre  v.  Vittoria 
(„O  quam  gloriosum",  „O  vos  omnes"),  de  Pros  („Ave  Maria"), 
Clemens  non  Papa  („Tu  es  petrus"),  Nanini  („Hodie  Christus 
natus  est")  u.  Palestrina  („Ave  Maria"),  Messe  du  Pape  Mar- 
cel, Sologesänge:  Chansons  v.  R.  de  Lassus  („Si  vous  n'Stes 
en  hon  point",  „Las,  voulez-vous  qn'nne  personne  chante", 
„Sauter,  danser"),  „Le  Berger  fidöle",  Kammercantate  v.  Ra- 
meau,  Soli  f.  Clavecin  von  Couperin  („Le  Carülon  de 
Cyth6re",   „Les  Papillons"  u.  „Le  Reveil-matin"),   Rameau 


241 


(Musette),  Baoh  (Ghavotte)  u.  Daquin  („Le  Ooqcoq").  —  Gon- 
seryat.-Ck)]icerte  (Qevaert) :  9.  Febr.  Symphonien  v.  Beethoven 
(Adur)  u.  C.  Franck  (Ddur),  Balletair  a.  „Prometheus**  u. 
Yiolinconc.  (Hr.  Ysaye)  v.  Beethoven.  8.  März.  HmoU- Messe 
V.  SL  Bach.  (Solisten:  Frls.  Ooulancourt  u.  Flament,  Hr.  Du- 
franne  u.  A.  m.)  —  Conc.  im  Gerde  artistique  et  littör.  am 
17.  Febr.,  ausgeführt  v.  Frl.  Mailhac  (Ges.)  u.  den  HH.  (}^uid6, 
Bievelez,  Oarlier  (Bläser),  E.  Ysaye  (Ylol.)  u.  Th.  Ysaye  (Clav.): 
Trio  f.  zwei  Oboen  u.  Engl.  Hom  (Op.  87)  v.  Beethoven, 
Adur-Clav.-Violiiison.  v.  0.  Franck,  „Idylle**  f.  Ob.  u.  Clav. 
V.  J.  Jacob,  Soli  f.  Ges.  v.  Goldmark  („Die  Quelle**), 
Liszt  („Loreley**  u.  „Mignon**)  u.  Wagner  („Träume**)  u. 
f.  Viol.  V.  S.  Bach  (Sarabande  u.  Gigue)  u.  W agne r- Wil- 
helm j  („Par8ifal**-Paraphrase).  —  Conc.  in  der  Maison  d'Art 
am  12.  März:  A dur-Clavierquint.  v.  Dvoi^Äk,  Olavierquart. 
Op.  16  V.  Beethoven,  Fdur-Clavier-Violinson.  v.  E.  Lapon, 
CmoU-Clav.-Violoncellson.  v.  Saint-Sa^ns.  (Ausführende: 
Frau  Everaers  [Clav.]  u.  HH.  Enderlö,  Pennequin,  Lapon  u. 
Bouserez  [Streicher].)  —  2.  Kammermusik  f.  Blasinstrumente 
u.  Clav,  im  k.  Conservat.:  Oct.  f.  Blasinstr.  von  Beethoven, 
l.  Seren,  f.  do.  v.  Mozart,  Suite  f.  Fl.  u.  Clav.  v.  Ch.  M. 
Widor,  G^esangvorträge  des  Frl.  Merck  (u.  A.  „Sur  une 
tombe**  V.  Lekeu,  „L'Aveu**  v.  Chausson,  „Mob  Amour** 
V.  Brahms). 

Charlottenburg.  3.  EAmmermusikabend  der  HH.  Ferner 
(Clav.),  LenzewskL  o.  Horwitz  (Streicher)  unt.  Mitwirk,  des 
Frl.  Stell  (Ges.):  Fdur-Claviertrio  v.  Saint-Saöns,  DmoU- 
Clav.-Violinson.  v.  Gade,  Soli  f.  Ges.  v.  J.  Brahms  („Meine 
Liebe  ist  grün**),  W.  Berger  (Kinderlied)  u.  A.  u.  f.  Clav. 
V.  Field  u.  Liszt  (Desdur-Etude  u.  12.  Ungar.  Bhaps.). 

Cinoinnatl.  Goncerte  des  Cincinnati  Symph.  Orch.  (Van 
der  Stucken)  Ko.  7.  „Lenore" -Symph.  v.  Baff,  „Sakuntala**- 
Ouvert.  V.  Goldmark,  „Le  demier  Sommeil  de  la  Yierge** 
v.  Massenet,  Ballade  u.  Thöme  variö  a.  „Gopp^lia**  v.  De- 
libes,  Gesang  vortrage  des  Frl.  Stein  (Arie  a.  „Bienzi**  von 
Wagner,  „Sinoe  I  £rst  met  Them**  v.  Bubinstein  u.  „Ju* 

fendliebe**  v.  E.  Van  der  Stucken.  No.  8.  2.  Symph.  von 
»rahms,  „Vltava**  v.  F.  Smetana,  Ouvert  „Le  Cäroaval 
romain**  v.  Berlioz,  Violin  vortrage  des  Hrn.  Sauret  (HmoU- 
Conc.  v.Saint-Saöns  und  „Die  Liebesfee**  v.  Baff).  —  Kam- 
mermuaikm>  de^Mmei^SSltring  Qi^rt. :  üo.  l.\mt,  .Mitivirk.deg 
Frl. Pierpoint  (Ges.)  u.  des  Hrn.Kruegar  (Clav.):  Adur-Clavier- 
quint.  V.  A.  DvorÄk,  Streichqnart.  Op.  76,  No.  2,  v.  Haydn, 
Gdur-Clav.-Violinson.  v.  Bubinstein,  Lieder  von  Franz 
(„Now  welcome,  my  wood**)  u.  Brahms  (May  Song).  Am 
28.  Febr.  unt.  Mitwirk,  des  Pianisten  Hm.  Evans.  Clavier- 
quint.  V.  Schumann,  Gmoll-Streichquart.  v.  E.  Grieg,  Adur- 
Clav.-Violinson.  v.  C.  Franck. 

Creuznaeh.  3.  Abonn.-Conc.  der  Goncertgesellschaft: 
Clav.-Violoncellson.  v.  Grieg,  Chorlieder  „Herzeleid**  u.  „Das 
Lied  und  der  Sommer**  v.  B.  H.  Brewer,  Vocalduette  von 
Schumann  u.  Brahms  („Die  Schwestern**),  Soli  f.  Gesang  v. 
Brahms  („Von  ewiger  Liebe**)  u.  A.,  f.  Ciavier  v.  Godard 
(„En  ronte**)  u.  A.,  f.  Harfe  v.  E.  Schuecker  (Impromptu) 
u.  f.  Violonc.  V.  Sitt  (Bomanze)  u.  Popper  (Polon.).  (Aus- 
führende: Frls.  Lampe  u.  Loman  a.  Frankfurt  a.  M.  [Ges.], 
Frl.  Trautwein  v.  hier  [Harfe]  u.  HH.  Binder  [Ciavier]  und 
Thalau  a.  Cöln  [Violonc.].) 

Darmstadt.  Goncerte  im  Hoftheater  (de  Haan):  No.  1. 
6.  Symph.  v.  Beethoven,  Vorspiel  u.  „Isoldens  Liebestod**  a. 
„Tristan  und  Isolde**,  Einlei t.  zum  3.  Act  a.  „Tannhäuser**  u. 
Öesänge  „Der  Engel**,  ^Stehe  still**,  „Im  Treibhaus**,  „Schmer- 
zen** u.  „Träume**  v.  Waener.  (Gfes.:  Frau  Sucher  a.  Berlin.) 
No.  2.  2.  Symph.  von  Schumann,  „Seines  pittoresques**  von 
Massenet,  Ciaviervorträge  des  Hm.  Lamond  a.  Frankfurt 
a.  M.  (5.  Conc.  v.  Beethoven,  „Liebestraum**  u.  Tarantella  a. 
„Venezia  e  Napoli**  v.  Liszt).  No.  8.  Symph.  pathötique  v. 
Tschalkowsky,  Ouvert.  Op.  124  v.  Beethoven,  Violinvor- 
träge des  Hm.  Petschnikoff  a.  Moskau  (2.  Conc.  v.  Wieni- 
awski  u.  Chaconne  v.  S.  Bach).  No.  4.  Drei  Sätze  a.  der 
Symph.  „Bomeo  und  Julie**  v.  Berlioz,  „Tasso**  v.  Liszt, 
„Siegfried-Idyll**  v.  Wagner,  Vocalterzett vortrage  der  Frls. 
de  Jong,  Corver  u.  Snyders  („Kleine  WassertropSn**  v.  Cath. 
van  Bennes,  „Da  unten  im  Thale*^  v.  Brahms,  „Ich  fahr 
dahin**  v.  Grimm,  Madrigal  v.  Fabricius,  „Lob  der  Musik** 
V.  F.  Eauffmann,  sowie  Altböhm.  Mel.).  No.  6.  1.  Symph. 
y.  Volkmann,  „Melusinen** -Ouvert.v. Mendelssohn,  Orchester- 
variat.  üb.  ein  Haydn'sches  Thema  v.  Brahms,  Gesangvor- 
träge des  Hm.  Messchaert  a.  Amsterdam  („Feldeinsamkeit**, 
„Wie  bist  du,  meine  Königin**  u.  „Wie  froh  und  frisch**  v. 
Brahms  etc.).  No.  5.  8.  Symph.  v.  Beethoven,  Eine  Faust- 
Ouyert  v.  Wagner,  Solo  vortrage  der  Frau  Böhr-Brajnin  a. 


Mannheim  (Ges.,  „Ständchen**  u.  „Caecilie**  v.  B.  Strauss, 
Chanson  espagnole  v.  Delibes  etc.)  u.  des  Hm.  Prof.  Becker 
a.  Frankfurt  a.  M.  (Violonc,  Conc.  eig.  Comp.,  Cantabile  v. 
Cui  u.  Taran teile  v.  Popper).    —    Goncerte  des  Musik ver. 

Sde  Haan):  No.  1  m.  HänoePs  „Messias**  unt.  Solist.  Mitwirk. 
les  Frl.  Schmidt  a.  Hamburg,  der  Frau  Walter-Choinanus  a. 
Landau  u.  der  HH.  Kaufmann  a.  Basel  u.  Fenton  a.  Düssel- 
dorf. No.  2  unt.  Solist.  Mitwirk,  des  Frl.  Nathan  a.  Frank- 
furt a,  M.,  der  Frau  English  a.  Copenhagen  und  des  Hrn. 
Francke-Förster  a.  Düsseldorf:  „Der  Böse  Pilgerfahrt**  von 
Schumann,  Hymne  f.  Sopransolo  u.  Chor  v.  Mendelssohn, 
Chöre  V.  B.  Franz  („Es  ist  ein  Schnee  gefallen**  u.  Mailied) 
u.  CA.  Mangold  („Frühling  kommt**  a.  „Frithjof*),  Frauen- 
chor „Seid  gegrüsst  im  sonnigen  Süden**  a.  „Frithjof*  von 
C.  A.  Mangold,  Tenorlieder  „Stille  Sicherheit**  v.  Franz, 
„Komm,  wir  wandeln  zusammen**  v.  P.  Cornelius  und  „Du 
wundersüsses  Kind*"  v.  Kirchner.  No.  3  m.  M.  Bruch's 
„Lied  von  der  Glocke**  unter  solist.  Mitwirk,  der  Frls.  Hiller 
a.  Stuttgart  u.  Manifarges  a.  Botterdam  u.  der  HH.  Grahl  a. 
Berlin  u.  van  Booy  a.  Frankfurt  a.  M.  —  1.  n.  2.  Kammer- 
musikabend der  HH.  de  Haan  (Clav.)«  Helmer,  Walter,  Oels- 
ner  u.  Beitz  (Streicher)  unt.  Mitwirk,  aer  HH.  Müller  (Contra- 
bass),  Bohde  u.  Bemhardt  (Hern):  Ddur-Divert.  f.  Streich- 
instrumente u.  zwei  Homer  v.  Mozart,  Streichquartette  von 
Schumann  (Amoll)  u.  Haydn  (Esdur),  Ciaviertrio  Op.  6  von 
Bargiel,  Trio  f.  Clav.,  Viol.  u.  Hom  v.  Brahms,  Ciavier- 
Violinson.  Op.  24  v.  Beethoven. 

Delitzseh.  Geistl.  Conc.  des  Musikvereins  am  22.  März : 
Orator.  „Die  Auferweckung  des  Lazarus**  v.  Loewe  (Solisten: 
Frauen  Otto  u.  Hemow  u.  HH.  Graul  u.  Trautermann,  Letz- 
terer a.  Leipzig)  u.  A.  m. 

Essen  a.  d.  R.  6.  Conc.  des  Musik  ver.  (Witte)  m.HändeVs 
„Samson**  unter  solist.  Mitwirk,  der  Frau  Böhr-Brajnin  aus 
Mannheim,  des  Frl.  Kloppenburg  a.  Frankfurt  a.  M.  u.  der 
HH.  Dierich  a.  Leipzig  u.  van  Gorkom  v.  hier.— 2.  Kammer- 
musikaufführ.  der  BlH.  Hess^eibert,  Schwartz  u.  Grützmacher 
a.  Cöln:  Streichquartette v. Haydn (Dmoll),  Tschalkowsky 
(Op.  II)  u.  Beethoven  (Op.  69,  No.  2). 

Frelberg.  3.  Kammermusikabend  der  HH.  Anacker  v. 
hier  (Clav.),  Blumer,  Ackermann  u.  Böckmann  aus  Dresden 
(Streicher):  .Clavierquartette  in  GmoU  v.  Mozart  u.  in  Adur 
V.  Brahms,  Triosatz  f.  VioL,  Bratsche  u.  Violono.  v.  Schu- 
bert, Variat.  üb.  ein  HändeUsches  Thema  f.  Clav.  u.  Violonc. 
V.  Beethoven.  —  Conc  des  „Phönix**  am  12.  März:  Streich- 
quartette V.  Beethoven  (Op.  18,  No.  6),  Mendelssohn  (EmoU) 
u.  Grieg  (Gmoll).  (Ausführende:  HH.Hilf,  Becker,  ünken- 
stein  u.  Kiengel  a.  Leipzig.).  —  Am  15.  März  Aufführung  v. 
H.  Schütz'  Passion  in  der  Bearbeit.  v.  C.  Biedel  durch  den 
Musikver.  (Anacker)  unt.  Mitwirk,  der  HH.  Pinks  u.  Schneider 
(G^s.),  sowie  des  Hrn.  Homeyer  (Org.),  sämmtl.  a.  Leipzig. 
(Den  drei  Theilen  des  Werkes  gingen  Orgelvorträge  voraus.) 

Greiz.  8.  Abonn.-Conc.  des  Musikver.  (Modess):  8.  Symph. 
V.  Beethoven,  Ouvertüren  v.  Wagner  („Tannhäuser**)  und 
Kreutzer,  Irrlichtertanz  v.  Berlioz,  zwei  Sätze  a.  dem  Streich- 
quart. „Die  schöne  Müllerin**  v.  Baff,  Gesangvorträge  des 
Frl.  Hiller a. Stuttgart  („Feldeinsamkeit**  v.  Brahms,  „Früh- 
ling** V.  Hildach  etc.). 

Leipzig.  Abendunterhalt,  im  k.  Conservat.  der  Musik 
am  27.  März:  „Novelletten**  f.  Clav.,  Viol.  u.  Violoncell  von 
Gade  =  Frl.  Christensen  a.  Arendal  u.  HH.  Schmidt  a.  Bres- 
lau u.  Krasselt  a.  Baden-Baden,  Clav.- Violinson.  Op.80,  No.  3, 
V.  Beethoven  =  Frl.  Löwenberg  a.  Penig  u.  Hr.  Hegewald 
a.  Langhennersdorf,  Scherzo,  Bomanze  u.  Mazurka  f.  Clav.  v. 
Hm.  BoUinger  aus  Fort  Smith  (Schüler  der  Anstalt)  =  Frl. 
Schaube  a.  Leipzig,  Lieder  „Die  Haide  ist  braun**  v.  Franz  u. 
„Du  bist  die  Buh**  v.  Schubert  =  Frl.  Erflinga.  Detmold, 
Claviersoli  v.  Chopin  (Ballade [welche?]),  Schumann  (Ddar-„No- 
vellette**)  u.  Brahms  (H moll-Bhaps.)  -»  Frl.  Erbiceanu  aus 
Bukarest,  Hmoll-Clavierquart.v.  Mendelssohn  =  HH.  Kempton 
a.  Denver,  Schmidt,  Bennert  a.  Grimma  u.  Krasselt. —  Nach- 
feier des  Geburtstags  Sr.  Maj.  des  Königs  Albert  ebendaselbst 
am  24.  April:  Fdur-Conc.  f.  zwei  Homer,  3  Oboen,  Fag.  u. 
concertirende  Quartgeige  m.  Streichorch.  v.  S.  Bach,  Andante 
a.  der  4.  (romant.)  Symph.  v.  A.  Brückner,  Claviersoli  von 
Liszt  (Petrarca-Sonett)  und  Chopin  (Bmoll-Scherzo)  =  Frl. 
Schmidt  a.  Leipzig,  Sopranlieder  v.  H.  Sitt  („Es  hat  als 
Kind  mich  stets  gefreut**),  Brahms  („Die  Mainacht**).  Bu- 
binstein („Es  blinkt  der  Thau**)  u.  Loewe  („Niemana  hats 
gesehn**)  =  Frl.  Jelly  aus  Gassei,  Festouvert.  v.  Volkmann. 
(Das  Orchester  unter  Leit.  des  Hrn.  Sitt.)  —  10.  Musikabend 
des  Kammermusik  ver.:  Ciavierquart.  Op.  110  v.  Hub  er  (HH. 
Jentsch,  Schmidt,  Klesse  sen.  u.  Ettelt),  Streichquartett  von 


242 


H.  Gelhaar  (Hfl.  Schmidt,  Schumacher,  Klesse  sen.  und 
Hansen),  Hmoll-Glaviertrio  v.  0.  Franck  (HH.  Brecher, 
Löwentnal  u.  Hansen),  Clav.- Violinsuite  v.  Rein  ecke  (HH. 
Jentsch  u.  Schmidt). 

Lille.  Popi:d.  Concerte  (Batez):  12.  Jan.  „Zauberflöten*' - 
Ouvert.  y.  Mozart,  Allegretto  a.  der  Symph.-Cant.  v.  Mendels- 
sohn, „Fdte  bohöme"  v.  Massenet,  ,jJaponerie^  v.  E.  Batez, 
SoloTortrftffe  der  HH.  Diömer  (Clav.,  Amoll-Conc.  y.  Schu- 
mann, 18.  Ungar.  Bhaps.  y.  Liszt,  Gaprice  pastoral  v.  Di6« 
mer  u.  „Etincelles^  y.  Moszkowski)  u.  Boucherit  (Viel., 
Goncertstück  y.  L.  Diömer,  „Une  page  d'amour"  y.  Fischofx 
n.  „Zapateado**  y.  Sarasate).  28.  Febr.  Seines  alsaciennes  y. 
Massenet,  Suite  f.  Orch.  u.  Viol.  princip.  (Hr.  Seiglet).  y. 
P.  Yiardot,  „Rxxj  Blas^-Ouyert.  y.  Mendelssohn,  „Les  yio- 
lons  au  caxnp^  (retraite  1646)  v.  G.  Canoby,  Violoncellyor- 
träge  des  Hm.  Jacobs  (Gonc.  y.  8.  Gurtis  u.  6.  Son.  y. 
Böccherini).  17.  März.  GmoU-Symph.  y.  Mozart,  „Parsifal*'- 
Vorspiel  y.  Wagner  (auf  Verlangen  wiederholt),  XJng.  Marsch 
y.  Berlioz,  Solo  vortrage  des  Frl.  Kerrion  (Ges.,  Arie  aus 
„H^odiade**  y.  Massenet  etc.)  u.  des  Hm.  Kerrion  (Violonc, 
„Eol  Nidrei**  y.  Bruch,  Tarantelle  y.  Popper  etc.). 

London.  MondayPop.  Goncerts:  27.  Jan.  Emoll-Streich- 
quart.  y.  Smetana,  Gmoll-Glayiertrio  y.  Brahms,  Soli  für 
Ges.  u.  f.  Glay.  y.  Schumann  (Etudes  symphon.).  (Ausfüh- 
rende:   Ht.  Heinz  [Ges.],   Frl.  Eibenschütz  [Glay.]  u.  A.  m.) 

8.  Febr.  GmoU-Streichquartett  v.  Mozart,  Glayiertrio  Op.  1, 
No.  1.  y.  Beethoven,  Soli  f.  G^.  u.  f.  Glav.  y.*  Schumann 
(Gmoll-Son.).    (Ausführende:    Frl.  Grossley  [Ges.],  Hr.  Gohn 

ß/lav.l  u.  A.  m.)  10.  Febr.  Esdur-Streichquartett  v.  EEaydn, 
moll-Glayiertrio  v.  Schumann,  Soli  f.  Ges.  v.  Massenet  u. 
Ghaminade  u.  f.  Glav.  v.  Mendelssohn.  (Ausführende:  Frl. 
Grossley  [Ges.],  Hr.  Bormck  [Glav.]  u.  A.  m.)  17.  Febr. 
EmoU-Streichqnart.  u.  Streichtrio  Op.  9,  No.  3,  v.  Beethoven, 
Soli  f.  Ges.  v.  Kubinstein  („Es  blinkt  der  Thau*<)  u.  Gha- 
minade (»Toi**),  f.  Glav.  v.  Brahms  u.  f.  Viol.  (Ausfüh- 
rende: Hr.  Heinz  [Ges.],  Frl.  Davies  [Gkv.],  Hr.  Prof.  Dr. 
Joachim  ^iol.]  u.  A.  m.)  —  Saturday  Pop.  Gonoerts:  26.  Jan. 
Gdur-Streichsext.  v.  Brahms,  Glavierquart.  v.  Schumann  etc. 
(Ausführende:  FrL  Eibenschütz  [Glav.],  Hr.  Smith  [Ges.l.  Frau 
üallö  u.  Gen.  [Streicher].^  8.  Febr.  Streichquartett  Op.  18, 
No.  2,  y.  Beethoven,  Trio  f.  Glavier,  Violine  o.  Born  von 
J.  Brahms,  Soli  f.  Gesang  und  f.  Glav.  v.Arensky  und 
Bach  man  in  off.  (Ausführende:  Frl.  Trust  [Ges.],  HH.  Bor- 
wick  [Glav.],  Paersch  [Hörn]  u.  A.  m.)  16.  Febr.  Gdur- 
Streichquint.  v.  Brahms,  Kreutzer-Son.  v.  Beethoven  etc. — 
Sonntag -Nachm. -Goncerte  in  Queen's  Hall  (Randegger): 
2.  Febr.  3.  Symph.  v.  Beethoven,  Solovorträge  des  Frl.  Esty 
(beide  Gtes&nge  der  Elisabeth  a.  „Tannh&user**  v.  Wagner) 
u.    der   Frau   Eisch-Schorr  (Glav.,    Esdur-Gonc.    v.    Liszt). 

9.  Febr.  Ddur-Symph.  v.  Haydn,  „Tannh&user*' -Ouvert.  v. 
Wagner  etc.  16.  Febr.  2.  Symph.  v.  Beethoven,  „Eury- 
anthe** -Ouvert.  v.  Weber,  Gmoll-Glavierconc.  v.  Saint-Sa3ns 
(Hr.  Borwick).  28.  Febr.  6.  Symph.  v.  Beethoven,  1.  „Peer 
Gy nt**-Suite  v.  G  r  i  e g,  „Tannhauser**  -Ouvert  v.  W  a  g  n  e  r  etc. 
—  Gonc.  des  Royal  Gollege  of  Musik  (Dr.  Stanford)  am  14.  Febr.: 
8.  Symph.  v.  Beethoven,  „Phaöton**  v.  Saint-Sa6ns,  Bbap- 
sodie  f.  Altsolo  (Frl.  Williams),  Männerchor  u.  Orchester  v. 
Brahms,  Ballade  „Herv6  Biel**  f.  Baritonsolo,  Ghor  u.  Orch. 
V.  W.  Davies.  —  Gonc.  der  Royal  Ghoral  Society  (Dr.  Macken- 
zie)  am  19.  Febr.:  Ouvert.  „In  memoriam**  u.  „La  Redemption** 
v.  Gounod  (Solisten:  Damen  Palliser,  Hoare  u.  Goleu.  HH. 
Gopland,  Ghandos  u.  Bispham).  —  Gompositionsconc.  des  Frl. 
R.  EUicott  am  12.  Febr.:  Glaviertrios  in  Dmoll  und  Gdur, 
Ddur-Glav.-VioUnson.,  Soli  f.  Ges.  u.  f.  Viol.  (Ausführende: 
Hr.  Bispham  fGes.],  Frls.  Palliser  u.  EUicott  [Clav.]  u.  HH. 
Gompertz  u.  Piatti  [Streicher].)  —  Gonc.  des  Hrn.  Fowles  am 
16.  Febr.:  Amoll-Glav.-Violinson.  v.  Schumann,  Variat.  für 
zwei  Glaviere  Op.  36  y.  Saint-Saöns,  Soli  f:  Ges.  v.  Imboden 
(Wiegenlied  u.  „Trennung**),  f.  Glav.  v.  Hiller  (Moderne  Suite) 
u.  f.  Viol.  V.  Svendsen  (Romanze).  (Ausführende:  Frau 
M.  Davies  [G^.],  HH.  B.  u.  E.  Fowles  [Glav.]  u.  Hopkinson 
[VioL].)  —  L  Gonc.  des  Glarinettisten  Hm.  Glinton  unt.  Mit- 
wirk, der  Frau  Henschel  (Ges.)  u.  der  HH.  Webbe  (Glavier), 
Payne,  Fransella,  Gh.  Glinton.  Wotton  u.  Howell  (Streicher 
u.  Bläser):  Amoll-Sept.  f.  Streicn-  u.  Blasinstrumente  v.  Spohr, 
Blasquint.  Op.  48  v.  E.  E.  Taabert,  Glav.-Glarinettensonate 
Op.  120  y.  Brahms,  Soli  f.  Qtes.  v.  Schumann  u.  Henschel. 

Lüttich.  2.  Audit.  des  kön.  Gonservat.  (Defebve)  am 
12.  Jan.  m.  Werken  v.  Brahms:  Ddur-Seren.  Op.  11,  Variat. 
Op.  24,  instrum.  v.  T.  Radoux,  Glav.-Glarinettenson.  Op.  120 
«.(HH.  Defebve  und  Haseneier),  Lieder  „D'Amours  ötemelles**, 
„Kuit  de  Mai**,  „Ainsi,  ma  d^tresse,  tu  veux  qu'elle  cesse** 
(Frl.  Demarteau),  Glavierstücke  Ballade  Op.  10,  No.  1,  Bmoll- 


Intermezzo  Op.  117  u.  Rhaps.  Op.  79  (Hr.  Defebve).  —  NeU- 
veau  Goncert  (Dupuis)  am  19.  Jan.:  Orchesteiphantasie  „La 
Föret**  V.  A.  Glazounow,  „Till  Eulensniegers  lustige 
Streiche**  von  R.  Strauss,  „Le  Rouet  d'Omphale**  v.  Saint- 
Saöns,  Glavier  vortrage  des  Hrn.  Lamond  (Esdur-Goncert  y. 
Beethoven,  „Liebestraum**  u.  „Venezia  et  Napoli**  v.  Liszt  u. 
„Erlkönig*^  v.  Schubert-Liszt). 

Manehester.  Glmrles  Hallö's  Goncerte:  9.  Jan.  (Brodsky). 
3.  Symphonie  von  Beethoven,  Solo  vortrage  des  Frl.  Berrey 
(Gkksang)  und  des  Hm.  Borwick  (Glav.,  Bdur-Goncert  von 
Brahms,  FmoU-Etude  v.  Liszt  u.  Prölude  v.  Rachmani- 
noff).  16.  Jan.  (Gowen).  Symphonie  „L'Ours**  v.  Haydn, 
„Gipsy**-Suite  v.  E.  Ger  man,  Ouvertüre  v.  Rossini,  Solovor- 
träge der  Frau  Esty  (Ges.,  u.  A.  „Winds  in  the  Trees*'  von 
G.  Thomas),  des  ^rl.  St.  Aneelo  (Glav.,  GmoU-Goncert  von 
Saint-Saöns,  „Liebestraum**  No.  8  v.  Liszt  u.Val9e-Gaprice 
v.  Rubinstein)  u.  des  Hm.  Becker  (Violonc,  Goncert  von 
Volkmann,  Romanze  v.  H.Becker  u.  „Am  Springbrunnen^ 
y.  Davidoff).  (Die  Glavier  snielende  Dame  zeigte  Litelli- 
genz,  Feinheit  des  Stils,  Empnndung  und  fCtr  ihre  Jugend 
seltene  Reife,  üeber  Hm.  Hugo  Becker,  den  vortrefflicäten 
der  Vortreiflichen,  sind  die  Acten  längst  geschlossen.  Die 
Sängerin  schloss  sich  ihren  Partnem  als  würdig  an.  Alle 
drei    Solisten    wurden    zu    Zugaben    genöthigt.) 

Middelburg.  Gonc.  des  Gesangver.  „Tot  Oefenine  en 
Tlitspanning**  (Gleuver)  am  3.  März  m.  Mendelssohn's  „^ias** 
unt.  Solist  Mitwirk,  der  Frls,  Pittddemann  a.  Breslau  und 
van  Nieveit  a.  Rotterdam  u.  der  HH.  Ritter  a.  Berlin  u.  Haase 
a.  Garlsruhe. 

Naney.  Gonservat-Goncerte  (Ropartz):  12.  Jan.  Sym- 
phonie V.  A.  Savard,  Ouvertüre  zur  i^amensfeier  v.  Beetho- 
ven, Vorspiel  zum  8.  Act  a.  „Lohengrin**  v.Wa gn  er,  Violin- 
vortrage  des  Hrn.  G^minick.  26.  Jan.  „Max  et  Thöcla**  v. 
V.  d'Indy,  symph.  Dicht.  „Le  Ghassenr  maudit**  v.  G.  Franck, 
Vorspiel  zum  1.  Act  a.  „Armor**  v.  S.  Lazzari,  „Espana*'  v. 
E.  Ghabrier,  Glaviervorträge  des  Frl.  Kleeberg.  9.  Febr. 
2.  Symph.  v.  A.  Magnard,  Ouvertüren  v.  Beethoven  („Go- 
riolan**)  und  Weber  („Freischütz**),  Gesangvorträge  des  Frl. 
Blanc  (Arie  der  Elisabeth  a.  „Tannhäuser**  von  Wagner» 
„Promenade  matinale**,  „Sur  un  vieil  air**  u.  „Dansons  la 
gigue**  y.  Qh..  Bordefi)u  %3«  Febr..,.L.Sympb..  v.  Reethoven, 
„Sommernachtstraum**-Musiky.  Mendelssohn  (Soli:  Frls.  Saint- 
Dizier  u.  Gröpin,  Ghor:  die  Ghorclassen  des  Gonservatoriums), 
1.  Act,  1.  Scene  a.  „Iphigenie  in  Aulis**  v.  Glück  (Solo:  Hr. 
Bolinne),  „Gbarfreitagszauber**  a.  „Parsifal**  v.  Wagner,  „La 
Vague  et  la  Gloche**  v.  H.  Duparc,  ges.  von  Hm  Bolinne). 
No.  5  als  Festival  Massenet:  Scönes  alsacieimes,  symphon. 
Dicht.  „Visions**,  antike  Idylle  „Narcisse**  (Solisten:  Damen 
Vilma  u.  Gr6pin),  Ghansons  „Les  Oiselets**,  „Dans  le  Santier**, 
„Printemps  demier**  u.  „Si  tu  veux  Mignonne**  (Frl.  Vilma) 
v.  Massenet,  „Le  Ghasseur  maudit**  v.  G.  Franck,  „Frith- 
jof**-Ouvert.  y.  Th.  Dubois. 

Neubrandenburg.  Goncerte  des  Goncertvereins:  No.  8-. 
Solovorträge  des  Frl.  Herms  (Ges.,  „Die  Wanderschwalbe**  v. 
Rubinstein,  Gors.  Wiegenlied  v.  E.E.  Taubert,  „Es  muss 
ein  Wunderbares  sein**  v.  F.  Ries,  Wintemacht**  y.,E. Sulz- 
bach, „Fatal**  V.  H.  Hermann,  „Nimm  mich  doch**  v.  Bun- 
fert  etc.)  u.  der  HH.  Dr.  Neitzel  (Glav.,  Son.  Op.  63y.  Beet- 
oven,  Noct.  v.  L.  Brassin  u.  2.  Ballade  v.  Liszt)  u.  Bur- 
mester  (Viol.).  No.  4.  Solovorträge  der  HH.  Grahl  (Gesang, 
„Stille  Sicherheit**  v.  Franz,  „0  wüsst  ich  doch  den  Weg 
zurück**  V.  Brahms,  „Heimweh**  v.  H.  Wolf,  „Ganz  leise**  v. 
H.  Sommer,  „Lenz**  v.  Hildach  etc^  u.  Ansorge  (Glavier, 
Son.  Op.  30,  No.  2,  v.  Beethoven,  14.  Ungar.  Rhaps.  v.  Liszt 
etc.)  u.  des  Frl.  Panteo  (Viol.,  GmoU-Son.  v.  Tartini,  Largh. 
relig.  v.  Meyer,  „Perpetuum  mobile*'  v.  Ries  und  Lento  e 
Zingaresca  v.  Nachö|z).| 

New- York.  Goncerte  der  Philharm.  Society  (A.  Seidl): 
No.  8.  4.  Symph.  v.  Dvoi-Äk,  Dramat.  Ouvert.  „Melpomene** 
V.  G.  W.  Ghadwick,  Traumpantomime  a.  „Hansel  und 
Gretel**  v.  Humperdinck,  Violin  vortrage  des  Hrn.  Sauret 
(U.A.  Introd.  u.  Rondo  capricc.  v.  Saint-Saöns).  (Hr.  Sauret 
bot  nur  in  dem  Saint-Saöns^schen  Stück  Vollendetes,  fein 
Ausgearbeitetes,  weniger  konnte  der  Vortrag  des  Mendels- 
sohn*schen  Goncerts  befriedigen.)  No.  4.  1.  S3m(iphonie  von 
P.  Tscha'ikowsky,  Siegfried's  Tod  und  Schlussscene  a.  der 
„Götterdämmerung**  von  R.  Wagner  (Frl.  Brema),  Lieder 
jSchmerzen**,  „Träume**  u.  „Erwartung**  v.  Wagner  (Frl. 
Brema).  No.  5.  9.  Symph.  v.  Schubert,  Ouvert.  „From  the 
Scottish  Highlands**  v.  F.  Lamond,  Gdur-Gonc.  f.  Streich- 
orch.  V.  S.  Bacb,  2.Violinconc.  v.  Bruch  (Hr.  Rivarde). 

Nordhausen.  Gonc.  des  Früh'schen  Gesangvereins  (Dr. 
Nowak)  unt.  sollst.  Mitwirk,  der  Frls.  Sperling  a.  Leipzig  u. 


243 


Härtens  v.  hier  u.  des  Hrn.  Severin  a.  Berlin  am  24.  Mttrz: 
Schicksalslied  f.  Chor  n.  Orchester  v<  Brahms,  „Erlkönigs 
Tochter*'  f.  Soli,  Chor  n.  Oroh.  v.  Gktde,  „^^^  ^^^  Kloster- 
pforte''  f.  Soli,  Fraaenchor  n.  Orch.  y.  Edv.  Grieg,  Qesang- 
soli  V.  Marschner  (Sopranarie  a.  „Hans  Heiling'')  n.  Wagner 
(„Blick  ich  umher**  und  „0,  du  mein  holder  Abendstem**  a. 
„Tannh&user**). 

NOrnberg.  Conc  des  Lehrer-Gksangver.  (Schmidt)  unt. 
Mitwirk,  der  Frau  Schmidt- Allizar  u.  des  Hm.  Wunderlich, 
sowie  des  OarPschen  Orch.  am  4.  März:  Ouyert.  zu  „Richard 
HL**  yiVolkmann  (OEtrl),  Gavotte  y.  Gillet,  „Johanna  yon 
Orleans**  f.  Männerchor  u.  Soli  m.  Orch.  y.  H.  Hof  mann, 
Männerchöre  y.  H.  Zöllner  („Lied  fahrender  Schüler**,  mit 
Orch.),  Schubert  („Nachtgesang  im  Walde**,  m.  Hombe^leit.) 
u.  F.  He^ar  („Die  Trompete  yon  Grayelotte**).— Amö.März 
Wohlthätigkeitsconc.  desselben  Yer.  m.  dem  gleichen  Pro- 
gramm wie  am  4.  März. 

Paris.    Conseryator.-Concerte  (Tafifanel):    28.  Febr.  und 

1.  März:  9.  Symph.  y.  Beethoven,  Cantate  No.  21  y.  S.  Bach. 
(Solisten:  Damen  Blanc,  Denis  u.  Dupuj  u.  HH.^ Warmbrodt 
u.  Auguez.)  '8.  u.  15.  März.  Adur-D3rmph.  y.  Mendelssohn, 
3.  „Leonoren**-Ouvert.  y.  Beethoven,  Symph.  f.  Orch.  u.  Clav. 
(Hr.  Brandt)  v.  Y.  d'Indy,  Chor  der  Spinnerinnen  aus  dem 
„Fliegenden  Holländer**  y.  Waener,  dx>ppelchörige  Motette 
a  cap.  y.  S.  Bach.  —  Oolonne-(Joncerte:  23.  Febr.:  „Patrie**- 
Ouvert.  y.  Bizet.    Bruchstücke  a.  „Jocelyn**  y.  B.  Godard, 

2.  Theil  des  3.  Actes  a.  der  „Götterdämmerung**  (Solisten: 
Damen  Eutscherra,  deMontalant,  Texier  u.  Planes  und  HH. 
Cazeneuve,  Edwy  u.  Vieuille),  „Walkürenritt**  u.Lied  „Träume** 
vFrl.  Eutscherra)  y.  Wagner,  EIsdur-Glavierconc.  v.  Beetho- 
ven (Hr.  Eisler).  1.  März.  Ouvert.  zu  „Princesse  Jaune**  v. 
Saint-Saöns,  „Les  Landes**  v.  G.  Hopartz,  „Walkürenritt**, 
^.  Theil  des  3.  Actes  der  „Grötterdämmerung**  (Soli:  Damen 
Kutscherra,  Mathieu,  Texier  und  Plante  u.  HH.  Oazeneuve, 
Edwy  u.  Vieuille)^  sowie  „Träume**  (FrL  Kutscherra)  v.  Wag- 
ner, AmoU-Olavierconc.  y.  Schumann  (Hr.  Diömer).  8.  März. 
„Coriolan**-Ouvert.  y.  Beethoven,  „Les  Landes**,  paysage  bre- 
ton  v.  G.  Bopartz,  „Struen^ee** -Musik  v.  Meyerbeer,  Adur- 
Yiolinconc.  v.  Saint-Saöns  (Hr.  Bömy).  16.  März.  „Struen- 
see** -Musik  y.  Meyerbeer,  1.  Acta.  „Judith**  v.  Gh. Lefebvre 
(Solisten  <•  Frl,  Plante  u^  Hr.  (3hallet),  Keoit.  u.  Gebet^a.  „Jo- 
celyn" y.  B.  Godard  (Frau  T6riane),  „L'Epte  d'Angantjrr" 
y.  Carraud  (Frau  Töiiane  und  Hr.  Ghallet),  Gmoll-Ulavier- 
conc.  y.  Saint-Saöns  (Hr.  Blumer).  —  Lamoureux-Concerte: 
23.  Febr.  u.  1.  März.  8.  Symph.  v.  Beethoven,  „Aufforderung 
zum  Tanz**  y.  Weber-Berlioz,  2.  Bild  des  1.  Actes  a.  „Circ^** 
y.  Th.  Dubois  (Frl.  Marcy  u.  HH.  Lafargue,  Baillyu.  Blan- 
card),  Schlüssscene  des  3.  Actes  der  „Götterdämmerung"  (Frl. 
Mercy)  u.  Schmiedelieder  a.  „Siegfried"  (Hr.  Lafargue)  von 
Wagner.  8.  März.  3.  Symph.  y.  Schumann,  Hmoll-Concert- 
ouvert.  y.  L.  Lacombe,  Vorspiele  zu  den  „Meistersingern" 
u.  zu  „Parsifal",  sowie  Schmiedelied  a.  „Siegfried"  (Hr.  £&far- 

fue)  v.  Wagner,  GmoU-Clavierconcert  v.  G.  Pier n 6  (Frau 
trOgei'-Miclos).  15.  u.  22.  März.  „Der  Messias"  von  Händel. 
(Sousten:  Damen  Passama  u.  Morel  u.  HH.  Lafargue  u.  Au- 
guez.) —  Pister-Concerte:  8.  März.  4.  Seren,  v.  S.  Jadas- 
sohn,  Suite a.  „Feramors"  y.  Eubinstein,  „Le  Rouetd*Om- 
phale**  y.  Saint-Saöns,  Ouvert.  zu  „Btetrice"  v.  E.  Ber- 
nard, Sörön.  hongr.  v.  Y.  Jonci^res,  Largo  f.  Org.  u.  Oroh. 
von  Sporck,  Scherzo-Nocturne,  Danse  antique  et  Pavane  von 
G.  Faurö.  15.  März.  6.  Symph.  v.  Beethoven,  „Les  Pr6lu- 
des"  y.  Liszt,  Ouvert.  (welche?)  v.  B.  Godard,  Pavane  v. 
Faurö,  Trompetenmarsch  a.  „Aida"  v.  Yerdi,  Romanze  f. 
Yiol.  u.  Org.  y.  Saint-Sadns.  —  Concert  der  „Euterpe" 
(Duteil  d*Ozanne)  zum  Besten  des  Baufonds  eines  Concert- 
daales  am  19.  März:  „Stabat  mater"  u.  „Laudate**  v.  Bour- 
eault-Ducoudray,  öhöre  für  Frauenstimmen  Op.  17  von 
Brahms.  (Mitwirkende:  Damen  Blanc  u.  Plante,  sowie  HH. 
Muratet,  Auguez  [Ges.]  u.  Guilmant  [Org.].).  —  Goncert  der 
Sociötö  nationale  de  musique  am  7.  März:  Suite  f.  Tromp., 
zwei  Flöten  u.  Streichinstrumente  v.  Y.d^ In  dy,  Streich quint. 
V.  G.  Alary,  Clav.-Yioloncellson.  v.  E.  B-ernard,  Clavier- 
suite  y.  P.  Laoombe,  Lieder  v.  Beethoven.  (Ausführende: 
HH.  Daraux  [Ges.],  Philipp  [Olav.],  Grickboom,  Angenot,  Miry, 
Guido,  Gillet  [Streicher],  Teste,  Hennebai ns  und  Barri6re 
[Bläser].)  —  Sitzung  des  Quart.  Lederer  unt.  Mitwirkung 
der  Sängerin  Frl.  Proska  u.  der  HH.  Pugno  (Olav.)  u.  Bert- 
ram (Fl.)  m.  Werken  v.  Ch.  Lefövre:  Glavierquart.,  Streich- 
quart. Op.  80,  BarcaroUe  f.  Fl.  u  Clav.  u.  Scherzo,  Gebet  a. 
„Judith",  Invocation  a.  „Djelma"  u.  „Dans  la  Steppe".  — 
2.  Sitzung  des  Quart,  der  HU.  Nadaud,  Gibier,  Trombetta  u. 
Cros-Saint-Ange  unt.  Mitwirkung  des  Hrn.  Risler  (Olavier): 


2.  Streichquart,  v^  Borodin,  „Novellettes"  Op.  15  f.  Streich- 
instrumente V.  A.  Glazounow,  Clav.-Yiolinson.  Op.  19  von 
Rubinstein  etc.  —  Kammermusiken  der  HH.  Parent  und 
Baretti:  No.  8.  Glavierquart.,  Streichquart.  Cha.  41,  No.  1, 
Glav.-Yiolinsonate  Op.  105,  sowie  Lieder  (Frl.  Kemade)  von 
Schumann.  Am  4.  März  unt  Mitwirk,  des  Frl.  Pregi  (Ges.)  u. 
des  Hm.  Bisler  (Olav.).  Streichquart.  Op.  74  v.  Beethoven, 
Fdur-Olaviertrio  v.  Saint -Sa^ns,  Soli  f.  Ges.  v.  Schumann 
(„Idederkreis**  Op.  24)  u.  f.  Olav.  v.  Beethoven  (Gismoll-Son.). 
Am  18.  März  m.  Werken  v.  J.  Brahms:  Glarinettenquint. 
(Clar.:  Hr.  Mimart),  Glavierquart.  Op.  25  (Clav.:  Frl.  Boutet 
de  Monvel),  Gesangquartette  Op.  92  u.  Lieder.  —  1.  Kam- 
mermusik der  HH.  Pugno  (Ciavier),  Marsick  und  Hekking 
(Streicher):  Ciaviertrios  von  Beethoven  (Op.  70,  No.  1)  und- 
Dvoi^äk  ((3p.  90),  2.  Clay.-Yiolinsonate  v.  Eubinstein.  — 
Conc.  des  Violinisten  Hrn.  White  unt.  Mitwirkung  des  Frl. 
O'Bocke  (Ges.)  u.  der  HH.  Di6mer  (Clav.),  Tracol,  Trombetta 
u.  d'Einbrodt  (Streicher)  am  11.  März:  Adur-Streichquart.  v. 
Schumann,  Fdur-Claviertrio  v.  Saint-SaÖns,  Clav.-Yiolin- 
son. v.  Diömer,  Soli  f.  (Jes.  u.  f.  Yiol.  y.  Svendsen  (Ro- 
manze) u.  White  (Styrienne). 

Pesaro.  Bossini-Feier  unt.  Leit.  des  Hrn.  P.  Mascagni: 
27.  Febr.  3.  Symph.  v.  Beethoven,  Ouvertüren  v.  Rosaini 
(„La  Cambiale  di  Matrimonio"  u.  „Teil")  u.  Wagner  („Tann- 
häuser"), Yorspiel  zu  „Lohengrin"  v.  Wagner,  Largo  v. 
Händel.  29.  Febr.  Festmesse  v.  Rossini.  (Solisten:  Damen 
Pizzagali  u.  CoUamarini  u.  HH.  Giraud,  Yenturi  u.  A.  m.) 

Proyldenee  (R.  L).  2.  (Hone,  des  Boston  Symph.  Orch. 
(Paur):  8.  Symph.  v.  Beethoven,  Yorspiele  zum  1.  u. 3. Acta. 
„Guntram"  v.  R.  Strauss,  Irrlichtertanz  u.  Sylphentanz  a. 
„Faust's  Yerdammung"  v.  Berlioz,  Clayiervorträ^  des  Frl. 
Szumowska  (Fmoll-Conc.  v.  Chopin). 

Valenelennes.  Festival  Jonci^res  (unt. Leit.  des  gefeierten 
Componisten):  Symph.  romant.,  Ode-Symph.  „La  Mer",  Bal- 
letmusik  a.  „Chevalier  Jean"  etc.  v.  V.  Jonciöres. 

Weimar.  6.  Abonn.-Gonc.  der  grossherzogl.  Musikschule 
(Borich):  Andante  a.  der  1.  Symph.  v.  Yolkmann,  „Frei- 
schütz"-Ouyert.  v.  Weber,  DmoU-Clavierconc.  v.  Mendelssohn 
(Frl.  Nienstädt  v.  hier),  Fant,  appass.  f.  Yiol.  v.  Yieuxtemps 
(Hr.  Kabisch  a.  Naumburg).  —  Conc.  der  Bach-Stiftung  (Prof. 
Mliller-Hartung)  am  4.  März:  1.  Symph.  f.  Orgel  u.  Orch.  v. 
Guilmant,  Tnnmphlied  V.  Brahms. 

^ff^  Veraltete  Frogrammet  sowie  Programme  ohne  Angabe  von  Ort  unti 
Datum  müssen  vollständig  unbeacßUet  bleiben! 

Engagements  und  Gäste  in  Oper  und  Concert. 

Berlin.  Die  Generalintendanz  der  k.  Schaus|)iele  wird 
yon  Mitte  Juni  bis  Ende  Juli  Opern  Vorstellungen  im  EroU'- 
schen  Etablissement  veranstalten,  bei  welchen  der  Chor  und 
das  Orchester  des  Schweriner  Hottheaters  mitwirken  werden. 
—  Bitterfeld.  Um  die  Aufführung  von  Schumann's  ^Das 
Paradies  und  die  Peri*',  welche  Mitte  April  unter  Leitung  des 
Hm.  Werner  stattfand,  machten  sich  von  den  Solisten  in 
erster  Eeihe  Frl.  Strauss-Kurzwelly  und  Hr.  Trauter- 
mann aus  Ihrer  Musikmetropole  Leipzig  verdient.  Sie  wur- 
den ihren  Partien  nicht  blos  mit  bis  zur  letzten  Note  anhal- 
tender stimmlicher  Frische  gerecht,  sondern  verstanden  auch, 
die  poetischen  Schönheiten  dieser  herrlichen  Musik  überall 
in  hellstes  Licht  zu  stellen  und  ihre  Zuhörer  im  Innersten 
zu  ergreifen.  —  Bremen.  Frl.  Else  Seh  einer  aus  Leipzig 
trat  hier  als  Debütantin  mit  ihrem  Vater  im  „Waffenschmied** 
auf.  Das  Haus  war  ausverkauft,  die  Aufnahme,  die  die  be- 
gabte Anfilngerin  fand,  recht  ermuthisend.  Auch  in  ihrer 
zweiten  Rolle,  der  Agathe,  hat  sie  ihre  Befähigung  erwiesen. 
Ihr  Vater  wurde  bei  seinem  Gastspiel  als  Hans  Meiling  ausser- 
ordentlich gefeiert.  —  Carlsruhe.  Das  Concert,  welches  Hr. 
Colonne  aus  Paris  mit  seiner  Capelle  kürzlich  auf  Einladung 
der  Generalintendanz  unseres  Hoftbeaters  hier  sab,  hat  für 
die  Letztere  ein  Deficit  von  einigen  Tausend  Mark  im  Gefolge 
gehabt.  —  Cöln.  Hr.  Heydrich,  welcher  ein  Engagement 
in  Darmstadt  angenommen  hat,  verabschiedete  sich  als  Sieg- 
fried in  der  „G^itterdämTOerung"  vom  hiesigen  Publicum  und 
war  dabei  der  Gegenstand  lebhafter  Huldigungen.  —  Ham- 
burg. Das  Neueste,  Unglaublichste  ist,  dass  Frau  Klafsky 
zum  Herbst  wieder  die  Bühne  des  Hrn.  Hofrath  Pollini  be- 
treten wird,  nachdem  sie  demselben  im  v.  Jahr  contract- 
brüchig  geworden  war  und  sich  beide  Parteien  öffentlich  die 

frössten  Grobheiten  gesagt  hatten.    Ja,  noch  mehr:  Es  heisst, 
ass  Frau  Klafsky  später  wieder  zu  Damrosch  nach  Amerika 
zurückgehen  werde.    Manche  Leute  vermuthen  sogar,   dass 


244 


\ 


Frau  Klafsky  gar  nicht  ^darchgebrannt^,  sondern  die  ganze 
AfGaire  mit  den  späteren  Pressmanövem  ein  abgekartetes 
Beclamemittel  ^wesen  sei,  denn  dass  Hr.  Hofrath  Pollini 
auch  andere  Mitglieder  seines  Theaters  nach  auswärts  ver- 
leihe, habe  ja  mittlerweile  gerichtliche  Beglaubigung  gefun- 
den. —  Leipzig.  Hr.  Staegemann  hat  vor.  Woche  wieder 
einen  sehr  glücklichen  Opemabend  gehabt,  und  zwar  durch 
Mithilfe  des  Frl.  Wedekind,  welcne  aus  Dresden  herüber 
gekommen  war,  um  die  Lucia  zu  singen,  und  kraft  ihrer  Be- 
uebtheit  das  Haus  bis  zum  letzten  Platz  gefüllt  hatte.  Ueber 
ihre  gesangliche  Durchführung  der  berühmten  Parade-Colora- 
turpa^ie  ist  nur  Eine  Stimme  der  Bewunderung.  —  Mfln- 
ehen.  Ein  Mitglied  des  Stadttheaters  zu  Halle  a.  8.,  Frl. 
Hanna  Stark,  hat  als  Page  in  den  „Hugenotten^  mit  hüb- 
sdiem  Erfolg  ein  Gastspiel  im  Hoftheater  erö£Phet.  Es  zielt 
bei  diesem  Gastspiel  weniger  auf  ein  festes  Engagement  ab, 
als  auf  eine  zeitweilige  Vertretung  unserer  allgemein  belieb- 
ten, so  vorzüglichen  Opemsoubrette  FrL  Hanna  Borchers, 
die  sich  von  einem  Unfall,  der  ihr  unlängst  während  einer 
Aufführung  zustiess,  noch  immer  nicht  vollständig  erholt  hat. 

—  Warsehau.  Die  Pariser  Pianistin  Frl.  Clotilde  Klee- 
berg,  welche  hier  drei  Concerte  gab,  hatte  sich  des  Zuspruchs 
eines  auserlesenen  Publicums  und  eines  ausserordentlichen 
Beifalls  zu  erfreuen.  Sie  musste  stets  Zugabe  auf  Zugabe 
folgen  lassen.  —  Wien.  Als  dramatische  ängerin  ist  vom 
1.  Jan.  n.  J.  ab  auf  drei  Jahre  Frau  Sedlmair-Offeney 
aus  Breslau  an  die  Hofoper  engagirt  worden. 

Kirchenmusik. 

Leipzig.  Thomaskirche:  25.  April.  „Salvum  fäc  regem^ 
V.  Y.  Schurig.  n^^i'i  dir,  Jehova,  will  ich  singen*'  v.  S.  fiach. 
^Ezultate  Deo**  v.  A.  Scarlatti.  26.  April.  „Wohl  dem,  der 
sich  auf  seinen  Gott**  v.  S.  Bach. 

Aufgefaiirte  NovitSten. 

Barratt  (A.),  „The  Death  of  Cuthullin**  f.  Soli,  Chor  u.  Orch. 

(Dundee,  8.  Scottish  Orch.-Gonc.  [Kes].) 
Berlioz  (H.),  „Faust^s  Verdammung**.      (Chicago,    Aufführ. 

dttroh  den  -ApelkHGlob-  u.   das  Thomas^Grok.  (Thoiaas} 

am  8.  Febr.) 
Brahms  (<L),  2.  Symph.    (Glasgow,  Class.  Conc.  des  Schott. 

Orch.  [Aes]  am  18.  Febr.) 

—  —  Bdur-Clavierconcert.    (Baltimore,  5.  Conc.  des  Boston 

Symph.  Orch.  [Paur].) 
Baur-Streichsext.    (Leipzig,  5.  Conc.  des  Böhm.  Streich- 

quart.  der  HH.  Hoffmann  u.  Gen.) 
Trio  f.  Clav.,  Viol.  u.  Hörn.     (Gent,   8.  Audition  du 

Gerde  des  (^oncerts  d'hiver.) 
Ciaviertrio  Op.  101.    (Bristol,  6.  Musik-Soiröe  der  Quin- 

tuor  Society.) 
Sonaten  Op.  1,  2  u.  6.    (Leipzig,  Brahms-Matin^  des 

Hm.  B.  Roth  a.  Dresden  am  12.  April.) 
Hhapsodie  f.  Altsolo,  Männerchor  u.  Orchester.  TGent, 

8.  Audition  du  Gerde  des  Concerts  d*hiver.) 
Bruch  (M.),  Orator.  „Moses**.   (Baltimore,  Auf  führ,  durch  die 

Oratorio  Society  [Poche]  am  «.  Febr.) 
„Normannenzug**  f.  Solo,  Chor  u.  Orch.    (Plauen  i.  Y., 

Conc.  des  Lehrer-Gesangver.  am  5.  Febr.) 
Goldmark  (C),  „Sakuntala**-Ouvert.   (Birmingham,  2.  Orch.- 

Conc.  des  Hm.  Stockley.) 
Grieg  (Edv.),  1.  „Peer  Gynt**-Suite.     (Charleroi,  Soci6t^  des 

concerts  du  bassin  de  Charleroi  [Daneau].) 
G  moll-Streichquart.    (Chicago,  Summy  Chamber  Conc. 

am  10.  März.) 
8.  Clav.-Violinson.      (Leipzig,  Conc.  der  Pianistin  FrL 

SeweU  am  11.  April.) 
Lanee(S.  de),  Streichaasirt.  Op.  67  u.  Clav.-Violinson.  Op.  99. 

(Leipzig,  9.  Musikabend  des  Kammermusikver.) 
Liszt  (F.),  Esdur-Clavierconc.    (Chicago,  Conc.  des  Chicago 

Orch.  [Thomas]  am  12.  März.) 
Macken zie  (A.  C),  Ouvert.  „Britannia**.      (Birmingham,  4. 

Orch.-Conc.  des  Hrn.  Stockley  [der  Comp.].) 
Neuhoff  (L.),  Emoll-Orgelson.  (Leipzig.  3.  geistl.  Musikauf- 

führ.  in  der  Plagwitzer  Kirche  K^^ernarat].) 
Baff  (J.),    Waldsymph.    (Chicago,  Conc.  des  Chicago  Orch. 

[Thomas]  am  12.  März.) 
Ciaviertrio  Op.  1 1 2.    (Leipzig,  8.  M  usikabend  des  Kam- 
mermusikver. [klesse].) 
Bubinstein  (A.),   Dmoll-Clavierconcert.    (Antwerpen,  Pop. 

Conc.  [Lenaerts]  am  2.  Febr.) 


Bubinstein (A.),  Octett  f. Clav. u.  Streich-  u.  Blasinstrumente. 
(Chicago,  Summy  Chamber  Conc.  am  10.  März.) 

Cmoil-Sireiohquartett.    (Boston,   6.  Conc.  des  Kneisei- 

Quart.) 

Clav.-Yielonoellson.  Op.  18.    (Bostony  Piano  Becital  des 

Frl.  Doane.) 

Sinding  (Chr.),  Dmoll-Symph.  (Dundee,  3.  Scottish  Orch. 
Conc.  rKesl.) 

Strauss  (B.),  „Till  Eulenspiegers  lustige  Streiche**.  (Balti- 
more, 4.  Conc.  d6s  Boston  Symph.  Orch.  [Paur].) 

Thieriot  (F.),  Clav.-Violinson.  Op.  68.  (Leipzig,  9.  Musik- 
abend des  Kammermusikver.  [Klesse].) 

Tschalkowsky  (P.),  Symph.  pathöt.  (Baltimore,  4.  Conc. 
des  Boston  Symph.  Orch.  [Paur].    Antwerpen,  Pop.  Conc. 

g[jenaerts]  am  2.  Febr.    Buffalo,  letzte»  (}onc.  des  BuÜalo 
ymph.  Orch.  [Lund].) 

Esdur-Streichquart.    (Baltimore,  3.  Conc.  des  Kneisel- 

Quart.  a.  Boston.) 
Verdi  (G.),  Requiem.    (Boston,  Auffuhr,  durch  die  Händel- 

und  H^dn-Society  [Langl  am  2.  Febr.) 
Waener(B.),  Vorspiel  zu  „Tristan  und  Isolde**.    (Birming* 

ham,  2.  Orch.-Conc.  des  Hrn.  Stockley.) 
Huldigungsmarsch.    (Ebendaselbst,.  8.  do.) 


Vermischte  Mittheilungen  und  Notizen. 

*  Die  Besetzung  der  Partien  des  ,3ii>gros  ^^^  Nibe- 
lungen*' gelegentlich  der  heurigen  Bay  reut  her  Auffüh- 
rungen des  Werkes  wird,  wie  man  sehreibt,  wie  folgt  statt- 
finden: Brünnhilde  =  Frauen  Lilli  Lehmann  aus  Berlin  und 
Gulbranson  aus  Christiania,  Siej^linde  t=:  Frau  Sucher  aus  Ber- 
lin, Fricka  =  FrL  Brema  a.  London,  Erda  und  Waltraut» 
=  Frau  Schumann-Heink  aus  Hamburg,  Gutrune  =:  Frau 
Belce-Beuss  aus  Carlsruhe,  Freya  =  Frl.  Weed  aus  Berb'n, 
Eheintöchter  =  Frl.  y.  Artner  aus  Hamburg  und  Frl.  Fremd- 
stad  aus  Cöln  (die  8.  Vertreterin  bleibt  noch  ungenannt), 
Siegmund  =  Hr.  G^rhäuser  aus  Oarlsruhe,  Siegfried  =  HH, 
Burgstaller  aus  Bayreuth,  Grüning  aus  Hamburg  und  Dr. 
Seidel  aus  Pra^,  Mime  =  Hr.  Breuer  aus  Bayreuth,  Wo- 
tan =  Hr.  Perron  aus  Dresden,  Loge  =  Hr.  Voglao»  Mttaehenv 
Alberich  =  Hr.  Friedrichs  aus  Bayreuth,  Hagen  =  Hr.  Gvengg 
aus  Wien,  Fafner  =  Hr.  Eimblad  aus  Breslau,  Fasolt  z=  Hr. 
Wächter  aus  Dresden,  Günther  «»  Hr.  Gross  aus  Straasbnrg 
i.  E.,  Donner  =  Hr.  Bachmann  aus  Nürnberg,  Hunding  «- 
HH.  Eimblad  und  Wächter. 

*  Die  anscheinend  authentischen  Mittheilungen  des  „Leipx. 
TagebL**  über  die  in  Leipzig  stattfindende  Tonkünstler- 
Versammlung  des  Allgemeinen  deutschen  Musik  Vereins, 
welche  wir  in  unserer  No.  18  reproducirten,  sind  nach  der 
neuesten  officlellen  Bekanntmachung  des  Vereins  nicht  ganz 
zutreffend  gewesen.  Nach  derselben  be^nnt  das  Fest  am 
29.  Abends  mit  einem  Concert  in  der  J^homaskirche  („Te 
Deum**  von  Berlioz  und  Missa  solemnis  von  Liszt).  Es  feigen 
dann  am  80.  Mai  eine  Kammermusik-Matinöe  im  Neuen  Ge« 
wandhaus  und  Abends  ein  Orchesterconcert  im  Neuen  Stadt- 
theater mit  ausschliesslich  russischen  Comnositionen ,  am 
81.  Mai  Abends  im  Neuen  Gewandhaus  ein  Elammerooncert 
von  Idteren,  Werken,  am  1.  Juni  eine  Matinee  im  k.  Conser- 
vatorium  der  Musik  und  Abends  ein  Orchesterconcert  im 
Neuen  (jhewandhaus.  Die  musikalische  Leitung  der  Aufftih«> 
runeen  liegt  in  den  Händen  der  HH.  Prof.  Dr.  Kretzschmar 
von  nier  und  Hofcapellmeister  Weingartner  aus  Berlin,  ausser- 
dem ist  die  Mitwirkung  des  Gewandhausorohesters  und  des 
BiedePsphen  Vereins  gesichert,  von  den  übrigen  Mitwirkenden 
verlautet  Nichts,  es  scheint  demnach  auch  die  Theilnahme 
des  Böhmischen  Streichquartetts  noch  nicht  sicher  zu  sein. 
Die  Aufführung  im  k.  Conser vatorium,  die  von  der  Direction 
der  Anstalt  veranstaltet  und  den  Festgästen  dargeboten  wird, 
findet  unter  Leitung  des  Hm.  Capellmeister  Sitt  mit  Schülern 
des  Instituts  statt. 

*  Für  die  Händel-Aufführungen  des  Riedel-Vereins 
zu  Leipzig  am  6.  und  8.  Mai  sind  als  Solisten  Frau  Röhr- 
Brajnin,  Frau  Craemer-Schleger,  Frl.  Haas  und  die  HH.  Die- 
rich,  Giesswein,  Fenten,  Hungar  und  Seebach  gewonnen  wor« 
den,  die  Ausführung  des  orchestralen  Theils  wird  die  Chem- 
nitzer städtische  Capelle  übernehmen. 

*  Das  am  10.  und  11.  Mai  in  Dortmund  stattfindende 
4.  Westfälische  Musikfest  wird  unter  Leitung  des  Hrn. 
k.    Musikdirector  J.   Janssen   stehen,    Bruch 's    „Achilleus**, 


245 


Liflzt^s  Dante-Symphonie,  drei  Sätze  aus  Beethoven*s  Missa 
solemnis,  das  JfüiUelajali*'  aus  Händel's  „Messias",  den  Kaiser- 
Marsch  von  K. Wagner  und  versohiedene  Solostücke  im  Pro- 
gramm haben  und  solistisch  von  Frau  Herzog,  Frl.  Götze  und 
UH.  von  Zur-Mahlen,  Prof.  Messchaert,  Dr.  Gerhartz  und 
Prof.  Sahla  unterstützt  werden.  Der  Chor  wird  760  Stimmen, 
das  Orchester  120  Köpfe  stark  sein.  Es  sind  alle  Vorberei- 
tungen zu  einer  guten  Ausföhrung  des  Festprogramms  ge- 
tronen« 

*  Das  12.  Cincinnati  Music  Festival  wird  vom 
19. — 28.  Mai  sich  abwickeln.  Unter  Leitung  des  Hm.  Th. 
Thomas  werden  TineFs  „Franciscus*',  Saint-Saöns'  „Samson 
und  Dalila**,  Gering  Thomas*  „Swan  and  Skylark"*,  Händel's 
„Judas  Maccabäus** 'und  die  9.  Svmphonie  von  Beethoven  als 
Hauptnummem  aufgeführt  werden.  Als  Solisten  werden  ge- 
nannt: die  Damen  i^ordica,  Brema,  Moore-Lawson ,  Henson 
und  Klafiskv.  sowie  die  HH.  Ben  Davies,  Hamlin,  Watkin- 
Mills,  Plunkett-Greene  und  Ffrancgeon  Davies. 

*  Auf  der  eucharistischen  Ausstellung  in  Mailand  haben 
metallene  Bohren,  welche  die  Glocken  zu  ersetzen  im 
Stande  sind,  Aufmerksamkeit  erregt;  Auf  dem  Theater  wer- 
den diese  Apparate,  die  wenig  Raum  einnehmen,  leicht  zu 
handhaben  und  billig  im  Preise  sind,  den  Glockenklang,  so 
oft  derselbe  gebraucht  wird,  vortheilhaft  ersetzen,  zumiu  sie 
in  allen  möglichen  Stimmungen  herzustellen  sind. 

*  In  Wien  wurde  am  21.  April  in  solenner  Weise  das 
von Tilgner entworfene  und  ausgeführte  Mozart-Denkmal, 
eine  allgemein  als  Meisterwerk  anerkannte  Schöpfung  des 
jüngst  verstorbenen  Künstlers,  enthüllt. 

*  Die  schon  früher  für  Berlin  geplant  gewesenen  Auf- 
führungen von  Bubinstein's  geistlicher  Oper  „Christus" 
sollen  unter  der  Aegide  des  Bresutuer  Theaterdirectors  Hm. 
Dr.  Loewe  nunmehr  perfect  werden  und  Ende  Mai  in  der 
dortigen  Philharmonie  ihren  AnÜEUig  nehmen.  Für  die  musi- 
kalisone  Direction  ist  Einer  unserer  genialsten  Capellmeister 

Sawonnen  worden,  während  die  Titelpartie  wiederum  wie  in 
remen  von  Hm.  von  Zur-Mühlen  gesungen  werden  wird. 

^'lü  'Därif&'ätadt  hat  aib  26.  April  unter  Leitung  des 
Hrn.  de  Haan  eine  G^ammtauffÜhrung  des  „Ringes  des 
Kibelungen**  von  Wagner  ihren  Anfang  genommen. 

*  F.  Weingartner's  Oper  „Genesius*'  hat  in  Mann- 
heim, wo  sie  jüngst  als  Novität  in  Scene  ging,  eine  vorur- 
theilslosere  BeurtheUung  erfahren,  als  s.  Z.  in  Berlin.  Viele 
Wiederholungen  wird  sie  trotzdem  aber  auch  in  der  süddeut- 
schen Residenzstadt  kaum  erleben. 

*  Li  Magdeburg  hat  die  Oper  „Zamora**  vonAd.  Stier- 
lin  bei  ihrer  neulichen  Erstaufführung  ebensowenig  ein  nach- 
haltiges Interesse  erweckt,  als  an  den  paar  Bühnen,  die 
schon  früher  den  Versuch  mit  ihr  gewagt  hatten. 

*  Leon ca Valleys  Oper  „Chatterton''  ist  nunmehr  auch 
in  Mailand  in  Scene  gegangen  und  hat  dieselbe  freundliche 
Aufnahme  gefunden,  wie  in  Rom. 

*  Die  einactigen  Opern  nehmen  kein  Ende:  in  Frank- 
furt a.  M.  ging  als  neuestes  Werk  dieser  Gattung  „Der 
Müller  von  Sanssouci''  von  Otto  IJrbach  über  die  Bretter, 
aber  ohne  weiteren  Eindruck  zu  machen. 

*  Nach  MittheUungen  aus  Russland  hat  am  13.  April  in 
St.  Petersburg  die  erste  russische  Aufführung  von  Schu- 
mann's  „Genovefa"  unter  grossem  Beifall  stattgefunden. 

*  C.  Geldmarkts  in  Wien  mit  so  grossem  Beifall  auf- 

fenommene  neue  Oper  „Das  Heimchen  am  Heerd"    ist   von 
er  k.Oper  zu  Berlin  zur  Aufführung  angenommen  worden. 

*  Das  k.  französische  Theater  im  Haag  bracht  dieser 
Tage  unter  Leitung  des  Hm.  Joseph  Mertens  Samara 's 
Oper  .La  Hartyre"  zu  einer  untadeligen  Aufführung,  wel- 
cher oias  Werk  auch  zumeist  seinen  Erfolg  verdankte. 

*  Das  kleine  Theater  der  Galerie- Vi vienne  zu  Paris  hat 
dieser  Tage  Grötry's  reizende  kleine  Oper  „L'Epreuve  villa- 
geoise"  aus  dem  Staube  des  Archivs  zu  neuem  Leben  erweckt 
and  dem  Publicum  damit  grosse  Freude  bereitet. 

*  Paör's  Oper  JLe  Maitre  de  Chapelle",  bereits  1829  in 
der  Komischen  Oper  zu  Paris  'gegeben,  hat  jetzt  erst  in 
Mailand  ihre  erste  italienische  AaffÜkrung  erlebt. 


*  Hr.  Dr.  C.  Krebs  schreibt  in  der  „Voss.  Ztg."  über  das 
k.  Opernhaus  in  Berlin:  „Die  k.Oper  ist  ein  eigenthümliches 
Institut.  Es  viargeht  kein  Monat,  ohne  dass  man  in  den 
Zeitungen  läse,  diese  oder  jene  neue  Oper  sei  von  der  Inten- 
danz zur  Aufführung  angenommen.  Damit  ist  die  Sache  aber 
auch  abgethan:  wirklich  aufgeführt  wird  von  allen  diesen 
Stücken  so  gut  wie  Nichts,  und  das  Theaterarchiv  muss 
nächstens  einmal  bersten  von  den  neuen  Partituren,  mit  denen 
es  seit  langen  Ja]^ren  vollgepfropft  wird.  Der  Geist  des 
Finanzministers  Miquel  und  seine  Devise  »Einnehmen,  aber 
nicht  ausgeben«  scheint  auch  über  der  k.  Oper  zu  schweben, 
denn  ein  Geiziger  kann  seine  Schätze  nicht  ängstlicher  hüten, 
als  die  Direction  ihre  neuen  Opern  vor  den  Ohren  unberufener 
Zuhörer  bewahrt.  Einen  UeDerblick  über  das,  was  während 
der  Spielzeit  dieses  Winters,  also  während  voller  sieben 
Monate,  herausgebracht  ist,  wirkt  geradezu  erheiternd. 
Zuerst  eine  angeblich  komische  Oper,  die  schon  nach  der  ersten 
Aufführung  wieder  bei  Seite  gelegt  wurde,  dann  das  Aus- 
stattungsstück eines  englischen  Operettencomponisten,  und  als 
drittes  und  letztes— ein  Ballet.  Wie  ermuthigend  für  deutsche 
Opemcomponisten  I  Neueinstndirungen  älterer  Stücke  können 
für  den  vollständigen  Mangel  an  neuen  nur  unvollkommen 
entschädigen,  zumal  auch  hier  die  Auswahl  eine  mindestens 
anfechtbare  ist." 

*  In  der  April-Sitzung  des  Vereins  der  Musiklehrer  und 
-Lehrerinnen  zu  Berlin  hielt  Frl.  Anna  Morsch  einen 
sehr  verdienstlichen  Vortrag  über  den  Componisten  und 
Dichter  Peter  Cornelius,  sie  schilderte  in  kurzen  Zügen 
den  Lebenslauf  des  liebenswürdigen,  in  seiner  ganzen  Bedeu- 
tung noch  nicht  genügend  gewürdigten  Künstlers,  seine 
Studienzeit  in  Berlin,  seinen  Aufenthalt  in  Weimar  bei  Liszt, 
die  Intriguen  bei  AuffÜhrune  seiner  Oper  „Der  Barbier  von 
Bagdad",  Cornelius'  sorgen voue  Jahre  in  Wien  und  seine  durch 
Richard  Wagner  veranlasste  Berufung  nach  München'  an  die 
königl.  Musikschule.  Bei  der  Besprechung  seiner  Werke 
ging  die  Vortrae;ende  besonders  auf  seine  Solo-  uAd  Chorlieder 
ein,  schilderte  die  grossen  musikalischen  Schönheiten  dersel- 
ben, die  Poesie  in  Dichtkunst  und  Musik,  die  entzückende 
Melodik,  das  überall  wahre,  warme  Empfinden,  die  Originali- 
tät des  Ausdrucks;  bei  seinen  fi;eistlichen  Gteängen,  besonders 
seinem  „Vater  unser",  das  tiefe  religiöse  Gefühl,  die  kindlich 
demüthige  Frömmifi;keit,  die  Uebereinstimmung,  die  sich  auch 
hier  in  Wort  und  Ton  offenbart.  Nach  dem  Vortrage  sang 
Frl.  Carsten  eine  Reihe  Comelius*scher  Lieder.  Die  Ver- 
sammlung spendete  beiden  Vortragenden  lebhaften  Beifall. 

*  Hr.  Eugen  d'Albert  hat  sich  nach  London  begeben, 
um  daselbst  in  sieben  Concerten  sich  als  Pianist  hören  zu 
lassen.  Bekanntlich  hat  der  geniale  Künstler  seit  Anfang 
der  80er  Jahre  dort  nicht  mehr  concertirt.  Sicher  wird  er 
auch  in  dem  Lande,  in  dem  er  geboren,  als  Erster  seines 
Faches  anerkannt  werden,  und  wir  werden  bald  Gelegenheit 
haben,  über  seine  künstlerischen  Erfolge  berichten  zu  können. 

*  Frl.  Ternina  hat  nach  ihrer  mhm vollen  Amerika- 
Fahrt  ihre  ständige  Tbätigkeit  in  München  als  Brünnhilde 
in  der  „Götterdämmerung"  wieder  aufgenommen  und  ist  da- 
bei der  Gegenstand  stürmischer  Ovationen  gewesen. 

*  Frau  Matern a,  die  berühmte  Bavreuther  Künstlerin, 
concertirt  mit  dem  Violinisten  Hrn.  Ondriöek  gegenwärtig 
in  Califomien  und  wird  enthusiastisch  gefeiert. 

*  Hr.  Prof.  Hugo  Becker  in  Frankfurt  a.  M.  erhielt  vom 
Grossherzog  von  Hessen  das  Ritterkreuz  1.  Classe  des  Philipp- 
Ordens  verliehen. 

'*'  Hr.  Louis  de  Fourcaud.  Prof.  der  Aesthetik  an  der 
Schule  der  Schönen  Künste  una  musikalischer  Redacteur  des 
„Gaulois"  in  Paris,  ist  zum  Ritter  der  Ehrenlegion  ernannt 
worden. 

*  Hr.  SylvainDupuis,  der  Leiter  der  Nouveaux-Concerts 
in  Lüttich,  ist  zum  Ritter  des  belgischen  Leopold-Ordens  er- 
nannt worden. 

Todtenllste«  Franz  Gassi,  Operatenor,  f,  46  Jahre  alt, 
in  Budapest.  —  W.  F.  G.  Nicolai,  Director  der  k.  Muisik- 
scltule  und  des  Vereins  „De  Toekomst"  im  Haag  und  Vor- 
sitzender der  Niederländischen  Tonkünstler- Vereinigung,  Einer 
der  besten  Componisten  und  verdienstvollsten  Musiker  Hol- 
lands, t,  66^/t  Jahre  alt,  am  26.  April. 


246 


Bi*ierkfi^8tea< 


P.  M,  in  B.  Wir  hpffen,  in  den  n&chsten  Wocbei^  den 
Stoff  für  die  Concertumschaa  aufzuarbeiten^  auch  Sie  woUep 
sich  noch  ein  Wenie  geduldßn. 

A,  Q.  E.  in  B,  Der  Erfolg  in  Mannheim  iet  nne  auch 
von  anderer  Seite,  als  der  Ihnen  etwas  verdächtie;  jßrschei- 
nendei»!  bestätigt  worden ,  leider  nur  wird  er  auf  die  geotts- 


sige  Gtesinnungsart  der  Eeferenten  gewisser  Berliner  T^ig^ 
blätter  keinen  Eindruck  machen. 

Eä.  K,  va  iV,  Sie  haben  die  Wette  verloren,  dßi^n  Ferd. 
Crumbert  wurde  auf  dem  jüdischen  Friedhof  l^graben. 

L,  J,  in  W,  W.  Kiensl  ist  wirklich  in  Oesterr^oh  ^ 
bpren,  d^r  bez.  Baferent  ist  schlecht  informiirt  gewesen. 


C*  Beclistein, 

FlILffel-  iLn4  Pianlno-Fabrikant. 

UoflicreiTant 

Sr.  Maj.  des  Kaisers  von  Deutschland  und  Könie;s  von  Preussen,  Direr  Mej.  der  Kaiserin  von  Deutschland  und  Königin 
von  Preussen,  Ihrer  Maj.  der  Königin  von  EDgiand,  Ihrer  Maj.  der  Königin -Begentin  von  Spanien,  Sr.  Kaiserl.  und 
Königl.  ^oheit  des  Kronprinziep  von  Deutschland  und  von  Preussen,  Sr.  Königl.  Hoheit  des  Pmusen  Friedrich  Carl  von 
Preussen,  Sr.  KönigL  Hoheit  des  Herzogs  von  Edinburgh,  Ihrer  Königl«  Hoheit  der  Prinzessin  Louise  von  England 
[660—.]  (Marchioness  of  Lome). 

J3erWw  «r. 

5—7  4P^|innip-Str. 


X^oudoit   W. 

40  Wlgmore  Street. 


I.  Fabrik:    5—7  JohaniiiS'4;tr.  und  27  Ziegel-Strasse. 
XI.  Fabrik:    21  Orünauer-Strasse  u.  25  Wlöner-Strasse. 
^11.  Fabrik:    122  Relohenberger-Strasse. 


pril^Neuigkelteii  1896 

aus  de^  Verlage  von 

BREITKOPF  L  HARTEL, 
Leipzig. 

(661.] 

J^H,  l,  HjTOflß  f.XL  prpgrfe^  m..  pfte. 
Part.  Jk  4,—,  3  Chorstimmen  je  80 /ij. 
Back,  Jol.  Seky  Cantaten  ini  Clavierauszu|^: 
No.  18]l.     pLeichtgesinnte  Flattergei- 
ster«.   A  1,60. 

—  Gantate  No.  64.     ^Sehet,  welch  eine 

Liebe".    4  Ghorstimmen  je  n.  60  /^. 

—  Oantate  No.  189.    „Wohl  dem,   der 

sich".    4  ChorstimiTien  je  n.  30  /^. 

—  Concert  (Fdujr)  f.  Claviier  u.  2  Flöten 

ni. Quintett.  Clavierstinunen..ill,60. 
7  Stimmen  je  n.  30  ^. 

—  Motette  Ko.  7.  „Ich  lasse  dich  nicht". 

4  jChorstimmen  je  n.  30  /i^. 

—  Osteroratorium,  Clav.-Ausz.  m.  Text. 

^  1,50. 

—  Weihnikc^tsoratorium,  Clav*-Auaz.  m. 

Text.    Ji  8,—. 
Barth,  R.,  ,0p.  13.  5 Glavierstücke.  .US,—. 
Cattdoneiro^emuieBspopBlares.  Heft33n.80  /ij. 
C(|iTiW€«BC«rt6  alter  u.  neuer  24eit,  f.  Pfte. 
allein  (C.  Eeinecke). 

No.  29.  Schumann,  B.,  Op.99.  In- 

trod.  u.  Allegro  appass.  Ji  3, — . 

No.  30.  Beethoven,  L.  v.,  Op.  80. 

Ghor-Phantasie.    Ji  3,—. 
No.  31.  Chopin,  Fr.,  Op.  22.    Gr. 
brillante  Polonaise.    .^3,—. 
Pieiitl,  I.  T.,  Op.  54.  6  Gedichte  f.  1  Sing- 
stimme  m.  rfte.     No.  1.    Wehmuth, 
2.   Im   Wagen,    3.    Schmied    Herzen, 
4.  Nachtgesang,   5.  Regentag,   6.  Das 
ist  ein  Blühen,  je  Ji  1, — . 
FiUvUUlMnYirgiulBooL  Heft  20.  n..4f.3,-. 
FriBck,  €.,  Psalm  150  f.  Chor,  Orch.  und 
Orgel.    Ausz.  f.  Ghor  u.  Orgel.  Jk  1,50. 
KbM»  4.  f.,    Ouvertüre  zu  „Agrippina** 

f.  Orch.    6  Stimmen  je  n.  30  ^, 
Hi^Jb,  J..  Nelson-Messe  (No.  3).  13  Oroh.- 
StioMoen  je  n.  60  /i&.  Orgelst,  n.  .4  1,50. 

—  Die  Jahreszeiten.    24  Orch.-Stimmen 
je  n.  Ji  1,50. 


H«lltf ,  Si,  u.  leOMlt,  Ai,  Instructive  Aus- 
übe ausgewählter  Tonstücke  f.  Pfte. 
von  Heinr.  Germer. 
No.  10.    Heller,  St.,   Aus  Op.  145. 

8  Walzer  n.  M  1,—. 
No.  11.    —    Ans  Op.  120.     3  Lyr. 
Stücke  n.  ^1,—. 
,      No.  19.    —    Aus  Op.  146.  4  Walzer 

n.  Ji  1,—-. 
Sofaann,  R.,  Op.  120.    Bomant.  Suite  för 
Pfte.  zu  4.Hknden.  2  Hefte  je  A  4,—. 
luttSO,  0.  di,  Werke.  Bd.  IV :  Msidrigale  n. 
'  n.  M  20,—. 

loister,  leoe,    Ausgewählte  Ghivierstücke 
(Bruch,  ^  Hofmann,    Scharwenka    etc.) 
M  4^. 
Kftzart,  W.  A.,  Sonaten  u.  Phantasien  f.  Gla- 
vier.  Urtext- Ausg.  No.l — 21  einzeln 
je  n.  75  ^. 
—  Sonaten  u.  Variationen  f.  Glavier  n. 
Viol.  Urtext- Ausg.  Bd.  II.  n.  Jihy — . 
Pal«8triBa,  6.  P.  da,  Ausgewählte  Werke  f. 
den  praktischen  Gebrauch: 
Improperia   „Popule  mens".     Part, 
n.  .^1, — .  4  Ghorstimmen  Jen.  30/^. 
Missa  „0  sacrum  convivium**.  Part. 
n.,41,— .  4  Chorstimmen  Jen.  80 /ij. 
lMnMk6,  Cm  Od.  93.  Vorspiel  zum  5.  Act 
a.  „König  Manfred*'.   3earb.  f.  Haus- 
musik.   Stimmen  n.  Ji  4,80. 
Sehiurwenka,  Fb.,  Op.  98.  2  Stücke  f.  Vcell. 

m.  Pfte.    Ji  3,—. 
Sekob,  Kick.»  Op.  7.  Schule  des  vollständ. 

Doppelgriffspiels  f.  Viol.  n.  Ji  3.—. 
SehrecK,  6.,  Op.  29.  3  geistl.  Lieder  f.  Soli, 
Chor  u.  Orgel. 
No.  1.    Jesu,  grosser  Wunderstem. 
Part.  M  1, — ,  4Ghor8timm&Q 
je  n.  15  \. 
No.  2.    Sehet,  welche  Liebe.     Part. 
Ji  1,—,  4  Chorst.  je  n.  15  /\J. 
No.  3.    Seid  stille,   Sinn  und  Geist. 
Part.  A\^ — ,  4  Chorstimmen 
je  n.  15  y^, 
Spohr,  L.,  Op.  55.   Concert  No.  9  (Dmoll) 
f.  Viol.  u.  Pfte.  bearb.  v.  H.  Sitt.  M  3,—. 
VtlisliederkiiiL  80  Volkslieder  der  verschied. 
Nationen  m.  dtsch.  Text  u.  ClavierbegL 
(V.  Gervinus)  n,  Ji  3,—. 


WagB«r,  Kkh.,  Duett  zwischen  Tehramund 
und  Ortrüd  a.  „Lohengrin".  Partitur 
n.  Ji  5,—,  38  Orch.-Stimmenjen.aO/^. 

—  Feierlicher  Zog  zum  Münster  und  An- 
klage Lohengrin*8  durch  Telramond. 
Part.  n.  Jk  9,—,  28  Oroh.-Stimmen  je 
n.  30  .1^. 

Negpr  Verlag  von  Ries  &  Brier  in  Berliii^ 

A.  Jaeli,  Percioita,  M(»ditatjon-C«- 

prioe  pour  Piano.     M  1,^. 

W.  KienzI,  Op.  41,  T^n^bilifer  für 

Pianoforte.     Daraus :      „  Go  vena^  ^ 
und  ^Ja^     Ji  1,20. 

Max  Loewengard,  Op.  IS.  3  Uedler. 

(Gott  befohlen.  — Beim  EinsiedeL  — 
Scheiden.)     Jk  1,50.  [662.] 

Edmund  Pariow,  Op.  43.  Walzer 

für  Pianoforte.     Jt  % — . 

Adolf  Roselt,  Op.  7.  2  Phantasie- 
stacke für  Ciavier.     Jt  2,—. 

Robert MflHer,Op.  2.  3  Ueder,  2  M. 
Bei  F.  B.  C.  Leuckart  i^  Leipzig: 

erschien: 


JSsnore. 


s 


Symphonische  Dichtung 

(nach  Bttrger's  Ballade) 

>^fVLT  Oroliestep  6>^ 

componirt  von 

Henri  Duparc 

PartiturnettoMAO,  Orchestersi, netto M,  15. 
Für  Pianoforte  sn  vier  Händen  wm 

Cisar  Franck.    .    .    .    .    .    .Jlf. 5. 

Für  zwei   Pianoforte  wm   Quuniüo 

Saint'Saena 4f*^* 

Das  interessante  Werk  wu^o  in  ypri^or  Saison 
in  Genf  (durch  Professor  WiUy  Behhera)  ntid 
Leipzig  (unier  Leitung  von  Hone  Sitt)  nach 
dem  Manuscript  anfjeeftthrt,  «in  beiden  Orten  mit 
demaelK6n  grossen  Eifolge,  wie  vorW  Wieder- 
holt in  Paris. 


MeipMig. 


König). 


Mofpjärtofortefabrik. 


Ihrtr  Ma].  dta  RaitiHn  von  btnttcrittniij  und  KBnlgin  vdn  Prtttnan, 

4K  Mal.  »ei  RÜMri  voM  (IcHtrrtlbh  und  KOnlgs  von  iJngarn, 

8r.  Ikal.  dM  Kllnliti  vdfi  Dtnamark, 

8r.  Ma}.  dis  Kdrildl  vOn  ^^        iHrar  KOntgl.  HoMIt  der  Prinzaitfn 

Griechenliitd, 


S^lügel       ^P      S^ianinös 

Prämiirt  mit  11  erstüü  W^iia,ili&eteUixrige-Freigeii. 


lieber  14000  Pianillos  nnd  nogel  im  MnHteh. 


[665—.]   drlbdniiimjkliri  182] 

^\.  preoss.  BoI-Pianororli-hbrli 

mit  Dampfbetrieb. 
CutorptkffaiutrMie 


^(tnf 


^ 


WeltaiiMtBlliingsprelMti  wnrda 
die  Firma  mit  Aar  gro«»*M 

Golddnfin  Preoss.  Staats-Hedallle 

tnr  Knnat  and  WI***D*ellMn  aiuBeEeichnet 
*    *    *    * 

Emort  m\  aSsufBlttltsiles.  vOn^  üIg  ganze  Enle  yerDreltet 


Viirläg  ton  B.  W.  Fritzsah  Itt  Leipzig. 


Beopg  Siiemenscüneider , 

fSr  Orohesiep. 

Partitur  3  A.    Stimmen  compl.  ^  Jt.  [ÖGÖ.] 


„Vor  dein  Müttergöttesbilde", 


ein  lyrisdies  Gelebt 


Partitar  und  Stimmen  1  M.    Einzelne  Stimmen  ä  IS  ^. 
Be&rbeitnng  t&i  Harmonium  6tl  i^. 


Hierdurch  die  IlbttheiiuDi;    dass  die  BttddeUtiibtle  CUncertdtrectlOk 

in  nflnclUfei  Tfi^Kfettsir.  5  ',  meine  (Heuert vertretunj;  übernommen  hat  und 
daher  alle  Engagementsofferten  fUr  mich  an  dieselbe  zu  richten  sind.  [S6t.] 

viölihSlüistlepln.  ' 


Itn  ^''^lagfl  Tob  F.  E.  C.  Leusfeärt  In 
Leipzig  erschien:  [6^b.] 

Friedrieli  Gbrysander 

in   seinen  (üaneranuSgeo  im 


Julius  Schaefifiir. 

Siit  vielen  Notenbeispielen. 
&r.  8"  ^heftet    P^JI1,50. 
Durch    die  beToratehenden  Hkndel- 
Äufführaogen  durch  den  Leipziger  Riedel- 
Verein  gewinnt  die  Schrift  von  Keaem 
aotoeUes  Interesae.  .  _.        . 


W       Ktüsikalienliah<iiühg 
r  in  ILie^zier        [«6«.l 

haHaibir  etäetd  gg^Iirtbn  stiJiitiAi^iit 
mtuikaliaahenFtibliodh  lurstkncltOB 

und  billigd  Besorgung  toq 
■lllklHHiHtlklliHJill  ScIrIflH  Itt 

LlrttMi  eäipfobKn.  J 


Violoncelliat  m.  reichhalt 
Solo-R^p.  tl.  kdnt.  idl  brck  4.  in  der 
Kammermusik  süclit  gedch.  Stellinig. 
Gef.  Offerten  nntör  „Sollst"  an  die 
Esped.  d.  Bits,  erbeten.  [670.] 


Drei  tÜrtOälfbli^  i\ki  Qeigen 

k  60,  100  und  160  Hark  in  verkMIM. 
Pfeiffenbergeri  Taub(»bischo&heim, 
[671.1  ■     K^^- 


248 


Frau  Mensing-Odrlch, 

Ooncertsftngrerlii  (Sopran). 

[67iil.]      Aaehen,  Wallstr.  16. 

AnsbildoDg  im  ClavierspieL 

Elisabetb  Rorsliacb, 

Pianistin«  [673b.] 

Leipzig»  Lesslng-Stpasse  20»  IIL 

Concert-  und  OratorieDSängerin  (Sopran). 
Gesanglehrerin.  -*     [o74a.] 
Leipzig,  fiossplatz  8 II. 

Sisanne  Stade,  [675-] 

Concert-  n.  Oratorieiuingerin  (Sopran). 
Oesangrlehrerin. 

L«ipiig,  Ranstidter  Steinweg  49 III. 

Anna  Schimon -Rep, 

[676—.] 

Lehrerin  für  Sologesang  an  der  k. 
Akademie  der  Tonkonst. 

Mfinoheni  JSgerstrasse  8  III. 

^no  Stetetterf, 

Concert-  mi  OratorienskngerCBass). 

Dresden,  Peterstr.  8  ni.      [677r.] 

Emil  Vaupel, 

hoher  Bariton.|  [678d.] 

Concert-  und  OratoriensKnger. 

Wieshadeily  Philippsberg  12. 

20iUy  ffieAßerg, 


6enf. 


[679—.] 


Fritz    Piiilipp. 

[680e.]  "^  "^ 

Violoncellvirtuos. 

Leipzig,   Bosenthalgasse  No.  2  III.  r. 


Soloqoarlett  für  Kirehengesaog, 

lieipsiic.  [6dlp.] 

Adr.:  B.  Röthig»  Gantor  a.  St.  Joh., 
Sophienstrasse  12. 


[682u.] 


Monie  Bloem, 


Oratorien-  u.  LiedersSngerin  (Alt). 
Wiesbaden!  Or.  Burgstr.  7. 


Den  Tit.  Directionen  und  Musilc-VorstSnden  beehren  wir  uns  ergebenst 
mitzutheilen ,  dass  uns  nachstehende  Kr&fte  ihre  aueeeMieeellohe 
Beneralvertretung  übertragen  haben: 

Bianca  Kandd,  k.  k.  Kammersängerin,  München, 

Adele  Csnrgaf,  Mannheim, 

tatliarina  Enely  kgl.  Hofopernsängerin,  Dresden, 

Ellen  Fonter,  k.  k.  Hofopernsängerin,  Wien, 

Na  Hiedler,  kgl.  Hofopems&Dgerin,  Berlin, 

Fannf  Roran*OMen,  Kammersängerin,  Berlin, 

Hedwii;  SckackO,  Opemsängerin,  Frankfurt  a.  M., 

Hilka  Temina,  kgL  Kammersängerin,  München, 

Erika  W(dekind,  kgl.  Hofopemsängerin,  Dresden, 

Gkarlotte  Hohn,  kgl.  Hofopemsängerin,  Dresden, 

Editk  Walker,  kgl.  Hofopemsängerin,  Wien, 

Georg  Antkes,  kgl.  Kammersänger,  Dresden, 

Alexander  V.  BandrOWSki,  Opernsänger,  Frankfurt  a.  M., 

Emil  fierkanser,  kgl.  Hofopemsänger,  Carlsruhe, 

Dr.  Baool  Walter,  kgl.  Kammersänger,  München, 

Tkeodor  Berbam,  kgL  Hofopemsänger,  München, 

Friti  Friedrichs,  Opem-  und  Concertsänger,  Bremen, 

Engen  finra,  kgL  Kammersänger,  München, 

Baptist  Hofinann,  Opernsänger,  Hamburg-Berlin, 

Carl  Perron,  kgL  Kammersänger,  Dresden, 

Josef  Bitter,  k.  k.  Hofopemsänger,  Wien, 

Professor  Jeno  HttiMf,  Violinvirtuos,  Budapest, 

Irene  von  Brennerberg,  Vioiinvirtuosin,  Wien, 

Professor  David  Poppcr,  Violoncellvirtuos,  Budapest, 
||S|||Catk<rine  ¥0n  JatscInnoWSka,  Glaviervirtuosin,  Russland, 
<   -^IgglArtknr  Friedkeini,  Glaviervirtuos,  Leipzig, 
f^||3?'|(EIlaPanceray  Glaviervirtuosin,  Wien. 

Wir  bitten  demgemäss,  alle  unsere  dienten  betreffenden  Wünsche  und 
Anfragen   dii^eet    an    iiiie   gelangen   «u   lassen    und   nicht   an    andere 
rmen,    w^^e  diese  TQ^amen  UftbäTU{|ter 'Weise  in  Ihren  Tasten '  pülblicireii.' 


[683.]. 


Hochachtungsvoll 

Sflddentsche  Coneert-Direction  Mflnchen. 

Tai«keneti«aeee  5 1  (Kaim-Saal). 


Adolph  Brodsky, 

33irector  des  lEtoyal  Mauclaester  College  of  Music) 

1684c.]  Manciiestep. 


Gesangsciiule  Herraianny 

Privatconservatorium  für  Gesang. 

(Xiiliaber  und  IDirector:  J.  H.  Khlers.) 

Vollständige  gesangliche  Ausbildung  fär  Bühne  und  Concert.— 
Eintritt  jederzeit.  ~  Prospecte  kostenfrei  darch  das  Dlreotorium, 
MOnehen,  Odeonsplatz  6/II.  [685—.] 


/^^  esangubungen»   zugleich   Leitfaden   für 

den  Unterricht  von  Adolf  Brömme. 


u 


Ausgabe  für  hohe  und  tiefe  Stimmen  in  zwei  Abtheilongen  ä  2  «4. 

A.  Brauer  in  Dresden«  [6d6h.] 


Dnusk  TOB  0.  G.  Röder  in  Leipzig. 


Leipzig,  am  7.  Mal  189S. 


MUiinmeiiBiii-.n«' 

in  ■mnilimiliiipi 


^ 


Veraatwortlioher  fiedaotear  nnd  Verleger: 

£.  W.  Fritiseh, 

Leipzig,  Königsstrasse  6. 


Du  HasUaLÜBche  Wochenblatt  erscheint  jUirlich  in  53  Nummern.  Der  Abonnementsbetn^ 
ftlr  das  Quartal  yoQ  18  Nummern  ist  3  Mark;  eine  einzelne  Nummer  kostet  40  Pfennige.  Bei 


directer  fnnkirter  Kreuzbandsendane  treMn  n&chsteliende  vierteljährliche  Abonnements-        m       ha 
.     «.»„„,    —  p£.  flir  3(18  Deutache  Eeieh  und  Oeaterreich.  —  a  Mark  7B  Pf.        HOi  äU> 


lAlH.JftOrif.        preise  in  Kraft:  9  Mark  60 

o  J      für  weitere  Länder  des  Weltpoetvereina.  —  Jahrasabonnementa  werden  onUr  Zogninde- 
le^nng  TOTstehender  BeBUgsbedingnngan  berechnet. 
Die  Inaertionsgebtlhren  ftlr  den  Baom  einer  dreigeapaltenen  Petitoeile  betragen  80  Pf. 


:  .Dia  Knut  der  Fags*  voa  Job.  Seb.  BMh.   Eine  Studie  von  8.  Jadusohn.     (Forlaetiaue.)    —    Tuei«eachlekte:    Hitlkbrfefe   ani   CGln, 
Draden  (Sotalim)  and  Wien  (PoTtaeliimK).  —  Berieht  aoi  Leipzig.  —   GeneertaiDHifaiiB,  —  Eaguunenli  and  OiK«  In  Oper  ud  OonoerL  '- 

.f._.i. ...       n — uL — g,„^  _  infeefnhrte  NoviMllen.  ~-  Termiiolibi  Mlctbeilnngen  nnd  NotiiM.  —  Offenar  Spcaehaul.—  KriliBoher 

n  Soholtz,  Anton  Unpniob,  Cbrlettui  Sindlug  nnd  Angnat  Wlnding.  —  Brtetkaatsn.  —  Anislgen. 


,^ie  Kunst  der  Fuge"  von  Joh.  Seb.  Bach. 

Eine  Studie  von  S.  Jadassolin. 


Der  ContrapunctuB  12,  a  4  (rectna  et)  inversns, 
ist  eine  „Spiegelfuge" .  um  eine  längere  Aoseinander' 
Bebiong  zn  vermeiden,  fiähre  ich  hier  einige  Takte  der 
Page  an.  Der  Leser,  welcher  die  folgende  Tafel  aaiinerksam 
betrachtet,  sieht  sofort,  dass  er  nicht  etwa  eine  acbtatim- 
mige  Fuge  vor  sich  hat.  Man  sieht  vielmehr  zwei  Fngen 
zn  vier  Stimmen,  von  denen  die  Eiaa  die  Stimme  der 
anderen  in  der  Weise  verkehrt  (inversns)  zeigt,  dass  der 
Bass  der  oberen  Fuge  mit  dem  Soprane  der  daninter- 
stehenden  correapondirt,  der  Tenor  der  Einen  mit  dem 
Alt  der  anderen,  der  Alt  mit  dem  Tenor  und  der  Sopran 
mit  dem  Basse. 


260 


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Will  man  eme  kurze  Probe  über  die  Strenge  der 
Umkebtong  maeben,  so  braucbt  man  nur  die  Note  f  ins 
Auge  1&U  fkssen,  und  man  findet,  dass  das  f  der  einen 
Fuge  durcb  f  in  der  correspondirenden  Stimme  der  an- 
dern wiedergegeben  ist.  Mit  Rücksiebt  auf  die  Harmonie 
wird  f  zuNnreilen  in  /b  verwandelt  sein  (/*{|). 

Als  Beweis,  dass  diese  beiden  vierstimmigen  Fugen 
nicbt  als  eine  achtstimmige  zu  betrachten  sind,  und  dass 
eine  gleichzeitige  Ausführung'  beider  Fugen  von  Bach 
keineswegs  beabsichtigt  war,  führe  ich  Folgendes  an: 

Zuvörderst  würde  die  Harmonie  der  einen  Fuge  die 
der  anderen  zuweilen  in  der  härtesten  Weise  stören. 
Natürliche  und  alterirte  Noten  würden  auf  einander 
stossen,  und  eine  Stimme  einer  Fuge  würde  mit  einer 
Stimme  der  anderen  in  reinen  Quintenparallelen  gehen, 
wie  dies  im  26.  Takte  der  Fuge  zwischen  Sopran  (rectus) 
und  Alt  (inversus)  der  Fall  ist 

Dia  späteren  Eintritte  des  variirten  Themas  sind  im 
Tenor  (rectus),  Alt  (inversus)  in  den  Takten  32 — 36, 
Bass  (rectus),  Sopran  (inversus),  Takt  42—46  und  am 
Schlüsse  der  Fuge,  Alt  (rectus),  Tenor  (inversus),  Takt 
50 — 54,  wobei  der  Sopran  der  oberen  Fuge  als  liegende 
Stimme,  der  Bass  der  unteren  die  Tonica  D  als  Orgel- 
punct  aushält.  Alle  diese  Stimmeintritte  sind  von  Gontra- 
pimcten  begleitet,  die  theils  gleichbleibend,  theils  ein- 
ander nachgebildet  sind.     Die. Fuge  enthält  56  Takte. 

(Fortsetzung  folgt.) 


Tagesgeschichte. 


Musikbriefe. 


Cöln. 


Das  9.  Gürzenichconcert  zeigte  ein  Wechsel  volles, 
jedoch  durchweg  sehr  schönes  Programm.  Die  Einlei tnne 
bildete  eine  unbekannte  Symphonie  von  Haydn  in  Emoll. 
Die  kleine  Symphonie,  die  auch  unter  dem  iNamen  Trauer- 
symphonie geht,  ist  die  schönste  und  feinste  von  Haydn,  die 
ich  Kenne.  Anfangs-  und  Schlusssatz  sind  energische,  knapp 
^formte  Sätze  in  Mollj  das  Scherzo  ist  ein  Menuett  in 
Eanonform  mit  einem  leicht  dahinschwebenden  Trio  in  Dur, 
das  Adagio  ein  zarter,  empfindungsvoller  Gesang  der  ge- 
dämpften Streicher  in  Edur.  Die  Symphonie  ist  anderer  Art, 
als  ihre  zahlreichen,  sich  vielfach  gleichenden  Schwestern. 
Sie  erinnert  nämlich  weniger  an  Haydn,  als  an  Gluck.  So 
versetzt  uns,  um  ein  Beispiel  zu  nennen,  das  Trio  des  Scherzos 
in  die  Gefilde,  in  denen  Eurydice  mit  dem  Chor  der  Seligen 
weilt;  aber  auch  die  anderen  Sätze  zeigen  mehrfach  Gluck'- 
schen  Charakter.  In  der  Instrumentation  fällt  vor  Allem  die 
selbständige  Führung  der  Homstimme  aufL  so  in  dem  schon 
erwähnten  Trio  und  besonders  an  einer  Stelle  des  Schluss- 
satzes.  Als  Solist  trat  Hr.  Frederic  Lamond  mit  dem  Bmoll- 


Oonoert  von  TsohaXkowsky  auf.    Das  „Musikal.  Wochenblatt" 
hat  im  vorigen  Jahre  eine  begeisterte  Charakteristik  dieses 
jun^n  Künstlers   gebracht;   daneben   waren  aber  auch  ab- 
fällige Urtheile  in  der  Presse  laut  geworden ;   man  war  lüso 
sehr  gespannt.    Nun,   Hr.  Lamond  nat  die  höchsten  Erwar- 
tungen  nicht   getäuscht.     Ausser  dem  Liszt'schen   Esdur- 
Concert,  von  d' Albert  eespielt,  habe  ich  nichts  Grossartigeres 
gehört,   als  diese  Wiedergabe  des  Tschaiikowsky'schen  Con- 
certs  durch  Lamond.    Es  verblüfft  und   überwältigt  einen 
nicht  etwa  nur  die  ungeheure  Kraft,  die  doch  zu  diesem 
Concert  auch  nöthig  ist,  sondern,   was  unwiderstehlich  mit 
fortreisst,  das  ist  der  Geist,  die  Leidenschaft,  das  Tempera- 
ment, womit  Lamond^s  Spiel  erfüllt  ist.   In  der  Generalprobe 
sowonl,    wie    im   Concert   entfesselte  er  daher  auch   beim 
Publicum  die  jubelndsten  Beifallsstürme.  Beim  zweiten  Male, 
im  Concert,  hatte  ich  Gelegenheit,  während  seines  Spiels  sein 
Glicht  von  vorn   zu   betrachten:   da  fiel  mit  eine  gewisse 
Aehnlichkeit   mit  dem  K(»>f  und  den  Gesicbtszt^n  Beet- 
hoven's  auf;  so  mag  auch  J  euer  gesessen  und  gespielt  biäben, 
wenn  er  sich  begeistert  in  leidenschaftlichen  Phantasien  ereii^ 
Im  zweiten  Theile  des  Concerts  spielte  Lamond  noch  einsbt- 
turno  von  Chopin,  eine  unsinnig  schwere  Bravonr-Tarantella 
von  Liszt  über  Themen  aus  der  „Stummen  von  Portici*'  und 
als  Zugabe  ein  Lied  von  Liszt,  wodurch  er  das  yorhergefi;an- 
gene  wieder  gut  machte,   indem  er  zeigte,   dass  er  auch  in 
einfeichen  Tönen  seelenvoll  singen  kann.  —  Eine  Orchester- 
neuheit war   die  symphonische  Phantasie  .„Meergruss"  von 
Schillings.    Ich  kann  oie  Begeisterung,  die  diesem  Werk  von 
anderer  Seite  entgegengebracht  worden  ist,  nicht  ganz  theilen. 
Der  Gomponist  schildert  die  gewaltigen   Schauer,   die  des 
ewigen  Meeres   erhabene  Pracht  im  Herzen   des  Menschen 
erregt,    die  kühnen  Träume  und  sehnsüchtigen  Hoffnungen, 
die  es  erweckt,   und  die  Tröstung,   die  dem  hehren  Wandel 
seiner  Wogen  enttönt.  Alle  Achtung  vor  dem  Künstler,  der 
dies  in  einem  grossarti^^  Orchestereemälde  wiedergegeben 
hat.    Was  man  aber  bei  aller  Kunst  doch  vermisst,  ist  eine 
geniale,   originelle  Erfindungskraft.    Eine  alte  Neuheit  war 
ferner  eine  Ballade  auf  den  Tod  Ophelia*s  ftir  Frauenchor 
und  Orchester  von  Berlioz,  ein  schlichter,  wehmüthiger  Gksang, 
langsam  dfihinfliessend  und  leise  verhallend  mit  der  traurigen 
Melodie  der  in  den  Wassern  untergehenden  Ophelia.    Frau 
Jettka  Finkenstein  sanff  unter  grossem  Beifall  die  bekannte- 
langweilige  Arie  „Lascia  (m'io  pianga**  aus  HändeFs  „B.inaldo*' 
und  Lieder  von  Wagner,  Chopin,  Mendelssohn  und  Paesiello. 
Den  Beschluss   des  Concertes   machte  die  herrlich  gespielte 
grosse  „Leonoren** -Ouvertüre.  —   Das  folgende  Concert  fand 
am  Palmsonntag  statt  und  brachte  uns  die  Hmoll-Messe  von 
S.  Bach,  die  seit  fünf  Jahren  nicht  mehr  dargeboten  worden 
war.    \>\%  von  Wüllner  sorgfältig  vorbereitete  Aufführung 
reihte  sich  den  früheren  ebenbürtig  an.    Der  verstärkte  Chor 
that  sein  Bestes,  um  das  gewaltige  Werk  würdig  wiederzu- 
geben.   Ueber  seine  Leistung  herrschte  denn  auch  nur  eine 
Stimme.    Weder  an  Macht  und  Glanz,   wie  in  den  Chören 
-Cum  sancto  spiritu''   und  Anderen,   noch  an  Sicherheit  in 
den  Einsätzen,   noch  an  tiefem  Ausdruck,   wie  z.B.  in  dem 
Chor  «Qui  tollis*'  und  im   „Crucifixus**,   Hess   er  Etwas   zu 
wünschen  übrig.    Dem  Chor  zur  Seite  stand  ein  vortreffliches 
Solistenquartett.    Dreie  davon,   Frl.  Nathan  und  die  HH. 
Dierich  und  Sistermans,  sind  genugsam  bekannt    Letz- 
terer liess  diesmal  nur  durch  allzu  grosse  Unbestimmtheit 
des  Tons  seine  Partie  nicht  zur  Geltuns;  kommen.    Neu  für 
Cöln  war  die  Altistin  Frau  Luise  Geller  aus  Ma^eburg, 
die  sich   mit  ihrer   klangvollen  Stimme  sogleich  die  Gunst 
des  Publicums   erworben   haben   dürfte.     Mit  ergreifendem 
Ausdruck  sane^  sie  das  „Agnus  Dei''.    Nicht  unerwähnt  darf 
bei  dieser  Gelegenheit  auch  wieder  die  neue  Orgel  bleiben, 
die  Viel  zum  Gmnz  der  Aufführune  beitrug  (z.  B.  beim  Ein- 
satz des  vollen  Werkes  bei  den  Worten  .et  exspecto^).    Der 
Messe  ging   das   12.  Concerto  grosso  (Hm oll)   von  Händel 
vorauf,  dessen  1.  und  8.  Satz  drei  concertirende  Instrumente 
(zwei  Geigen  und  Violoncell)  hat,   während   der  Mittelsatz 
aus  einer  weichen  Cäntilene  sämmtlioher  Streicher  besteht. 

Der  Charfireitag  war  auch  Bach  gewidmet,  und  zwar  der 
Johannis- Passion.  Man  findet  diese  in  den  meisten  Städten 
verhältnissmässig  selten  auf  dem  Programm,  im  Vergleich 
zu  ihrer  Schwester,  der  Matthäus-Passion.  In  C(^ln  wurde 
sie  unter  Hüler  im  Jahre  1866  einmal  aufgeführt  und  ver- 
schwand darauf.  Nach  fast  80  Jahren,  im  Jahre  1893,  er- 
warb sich  Wüllner  das  Verdienst,  sie  der  unverdienten  Ver- 
gessenheit zu  entreissen.  Im  folgenden  Jahre  wurde  sie 
gleichfalls  am  Charfreitag  aufgeführt,  und  nun  sollen  die 
beiden  Pa^^sionen  nach  Matthäus  und  Johannes  Jahr  um  Jahr 


esi 


am  Gharfreitag  •  abwechseln.  Es  werden  viele  Worte  über 
den  Vorzug  der  Einen  vor  der  Anderen  gemacht.  Insofern 
es  gelten  soll,  Eines  der  beiden  Werke  dem  Anderen  unbe- 
dingt vorzustellen,  hat  der  Streit  wenig  Bedeutung:  Beide 
sind  grossartige  Schöpfungen ,  vor  denen  auch  noch  spätere 
Jahrhunderte  als  wir  sich  bewundernd  und  andächtig  neigen 
werden.  Aber  in  einer  Beziehung  sind  die  bei  dem  ver-. 
gleich  der  beiden  Werke  sich  entspinnenden  Erörterungen' 
doch  wichtig,  insofern  es  nämlich  darauf  ankommt,  die  eigen-  . 
artigen  Vorzüge  der  unbekannteren  Johannis  -  Passion  ins 
rechte  Licht  zu  setzen  und  sie  dem  weniger  musikalisch 
Gebildeten  gegenüber,  dem  sie  nicht  sofort  in  die  Augen 
springen,  gehörig  zu  betonen.  Zum  Theil  wird  dies  ja  auch 
freilich  ohne  viel  Worte  erreicht  werden,  wenn  nur  einmal 
dem  Publicum  die  Johannis-Passion  durch  häufige  Wieder- 
holung so  vertraut  ist,  wie  die  altbekannte  nach  Matthäus. 
Mag  nun  Letztere  als  Gknzes  auch  vollendeter  und  abgerun- 
deter sein,  so  ist  die  Andere  wiederum  im  Einzelnen  bedeu-  . 
tender  und  feiner)  Zunächst  fällt  bei  ihr  die  realistische 
Dramatik  der  Volkächöre  auf,  mit  dem  in  chromatischen 
Tönen  auf-  und  absitei^nden  Wnthgeheul  der  Juden.  Im 
Einzelnen  finden  sich,  je  näher  man  zusieht,  um  so  mehr 
geniale  Feinheiten.  Auf  ein  paar  Bei^iele  will  ich  aufmerk- 
sam machen.  Es  finden  sich  Stellen  mit  überraschend  aus- 
drucksvoller Declamation,  hie  und  da  im  Recitativ,  in  dem 
Arioso  „Mein  Herzt**,  und  auch  in  den  Chören:  man  beachte 
nur  die  eine.  Stelle:  Pilatus  hat  gesagt:  »^^^  finde  keine  • 
Schuld  an  ihm**;  da  schreit  ihm  der  Haufe  der  Juden  ent- 
gegen: „Wir  haben  ein  Gesetz,  und  nach  dem  Gesetz  soll 
er  sterben!*'  In  der  Instrumentation  bietet  die  Johannis- 
Passion  ein  wunderbar  schönes  Beispiel  von  fast  modernem 
Effect,  nämlich  das  Bass- Arioso  „Betrachte,  meine  See!**  in. 
Begleitung  von  zwei  Violen  d'amore  (in  deren  Ermangelung 
Violinen  c.  sord.  genommen  werden,  übrigens  nach  eigener 
Angabe  Bach*s)  und  Laute  (heute  Harfe).  Den  bekannten 
Arien  mit  obligatem ;  Instrument  aus  der  Matthäus-Passion 
stellt  sich  hier  die  Ältarie  mit  Begleitung  des  Violoncells 
(Viola  da  gamba)  ebenbürtig  zur  Seite.  Eine  der  leuchtend- 
sten Perlen  der  Johannis-Passion  ist  auch  die  Bassarie  „Du 
lieber  Heiland,  lass  dich  fragen**  mit  dem  darüber  liegenden 
Choral;  Beispiele  von  solch  genialem  Zusammenführen  der 
verschiedensten  Melodiesrhat  ausser  Bach  wohl  Nieinän'd  bi£r 
auf  B.  Wagner  geschaffen.  Auch  die  Choräle  sind  eigenartig, 
manchmal  etwas  herb,  aber  immer  äusserst  charakterisjtisch:  ; 
welche  Kühnheit  der  Stimmenführung,  z.  B.  in  dem  Choral 
„Durch  dein  (j^fängniss,  Gottes  Sohn"',  wo  an  einer  Stelle 
Tenor  und  Bass  zwei  Octaven  weit  auseinandergehen.  Die 
Wiedergabe,  die  das  Werk  im  Gürzenich  fand,  war  fast  voll- 
endet zu  nennen;  es  war  die  beste  von  den  drei  Aufführun- 
gen, die  ich  in  Cöln  gehört  habe.  Die  Chöre  worden  mächtig, 
sicher  und  mit  charakteristischer  Schärfe  gesungen.  Wie 
hier,  so  zeigte  sich  auch  besonders  bei  den  Chorälen  Wüll-  . 
ner's  meisterhafte  Choreinstudirung.  Einer,  „Durch  dein 
G^e&ngniss**,  wurde  a  capella  gesungen;  zu  Mehreren  wurde 
ein  Knabenchor  als  Verstärkung  der  Oberstimme  hinzugezogen. 
Von  mächtigster  Wirkung  war  der  Schlusschorai,  der  pp  an- 
fan^nd,  allmählich  sich  immer  mehr  steigernd,  in  vollstem, 
'breitem  fff  ausklang,  unterstützt  durch  den  Knabenchor, 
volles  Orchester  und  volle  Orgel.  Es  bleibt  noch  Einiges 
über  die  Solisten  zu  sagen.  Für  die  Partie  des  Evangelisten 
hatte  man  Hrn.  H.  Naval  gewonnen,  der  in  den  Becitativen, 
besonders  im  Anfang,  etwas  unruhig  und  manchmal  unbe- 
stimmt war;  wundervoll  aber  sang  er  die  Worte  „Und 
weinete  bitterlich**  und  die  darauf  folgende  schwere  Arie 
„Ach,  mein  Sinn**,  Eine  der  schönsten  Arien,  die  Bach  ge- 
schrieben hat.  Die  Baritonrolle  hatte  Hr.  Carl  Mayer  Über- 
nonunen,  der  die  Worte  Christi  mit  dem  ganzen  Wohllaut 
seiner  herrlichen  Stimme  umkleidete,  im  charakteristischen 
Ausdruck  aber  dieses  Mal  doch  wohl  nicht  Jeden  ganz  be- 
friedigt haben  wird.  Er  sang  auch  das  Arioso  und  die  letzte 
Bassarie.  Die  kleinen  Basssoli  des  Judas,  Pilatus  u.  A.  m. 
führte  Hr.  H.  Metzmacher  aus  Cöln  in  genügender  Weise 
durch.  Die  Bollen  der  Frauenstimmen  sind  in  der  Johannis- 
Passion  nicht  umfangreich.  Das  Sopransolo  sang  Frl.  von 
Wenz,  die  Coloratursängerin  des  hiesigen  Stadttheaters,  die 
eigentlich  für  eine  solche  Partie  wenig  passt,  aber  doch,  be- 
sonders in  der  2.  Arie,  sehr  befriedigte.  Die  Altistin  war 
auch  diesmal,  gleichwie  in  der  Hmoll-Messe,  für  Cöln  eine 
neue  Erscheinung:  Frau  Iduna  Walter- Choin an us.  Sie 
hat  eine  nicht  sehr  grosse,  aber  sehr  wohllautende,  schön 
ausgeglichene  Stimme  und  sang  zum  Theil  (ihre  letzte  Arie) 
mit  sehr  viel  Ausdruck.     Sie  mochte  Übrigens  wohl  etwas 


befangen  sein,  da  sie  zum  1.  Mal  im  Gürzenich  nnd  zum 
1.  Mal  die  Partie  der*  Johannis-Passion  sang.  Hoffentlich 
hören  wir  sie  im  nächsten  Wintei*  bald  wieder. 

(Schluss  folgt.) 


Dresden»  März  1896. 

(Schluss.) 

'  Nicodö  hat  seine  werth vollen,  vornehmen  Orchester- 
abende mit  der  vortrefflichen  Chemnitzer  städtischen  Capelle 
diesen  Winter  von  vier  in  den  Jahren  vorher  nun  auf  sechs 
erhöht.  Ziwei  davon,  von  schönstem  künstlerischen  Erfolg 
gekrönt,  haben  vor  Weihnachten  stattgefunden.  Zu  Ehren 
unseres  einheimischen  Componisten  Draeseke  wurde  am 
ersten  Abend  dessen  hochbedeutende,  im  vorigen  Winter  von 
Nicodö  mit  durchschlagendem  Erfolg  au&reführte  „Sinfonia 
trfkgica**  wiederholt  und  dem  anwesenden  Meister  durch  Qr- 
chestertusch  verstärkte  Ehrungen  reichlich  dargebracht.  Gegen 
die  ernsten,  tiefbohrehden  musikalischen  Kemgedanken  dieser 
Symphonie  konnten  später  Liszt's  äusserliche  „Hungaria**, 
wie  auch  all  der  fuiikelnde  Orchesterglahz  der  motivisch 
sehr  mageren  Berlioz'schen  „Benvenuto  Cellini**-Onverture 
nicht  aufkommen  und  keine  nachhaltigere  Wirkung  auf  den 
diesmal  besonders  kritisch  gestimmten  Hörer  austu[>en.  Als 
Solistin  des  ersten  Abends  errang  Frl.  Hanka  Schjelderup 
aus  Bergen  durch  den  frischen,  ^mpathischen  Klang  ihrer 
noch  weiterer  Schulung  bedürftigen  Sopranstimme  einen 
freundlichen  Erfolg,  zumal  durch  ihre  warm  empfundene 
Wiedergabe  von  Dreien  der  „Fünf  Gedichte**  Wagner's  mit 
Mottrscner  Orchesterbegleitun^ ,  statt  der  ursprünglichen 
Cla Vierbegleitung.  Seinen  zsveiten  Orchesterabend  eröffnete 
der  ausgezeichnete  Dirigent  mit  der  8.  Symphonie  in  Cnäoll 
von  Anton  Brückner.  Die  längste  aller  überhaupt  existiren- 
den  Symphonien  (das  Adagio  allein  hat  die  Ausdennung  einer 

ganzen  Haydn*schen  Symphonie),  aber  auch  inhaltlich  ein 
ochbedeutendes,  imponirendes  Werk,  das,  obwohl  bereits 
1890  geschaffan  und  in  Wien  schon  mehrere  Male  mit 
grossem  Erfolg  aufgeführt,  erst  an  diesem  zweiten  Nioodö- 
Abend  seine  erste  Aufführung  in  Deutschland  erlebt  hat. 
Das  Werk  hat  "^efen  Eindruck  auf  mich  gemacht.  Ob- 
gleich es  von  Nicod^  mit  gröSster  Hingabe  diiigirt  und  in  allen 
Theilen  voll  Schwung  und  mit  grosser  Klarheit  zu  Gehör  gebracht 
wurde  und  die  Aufnahme  gewiss  nichtgeradezu  kühl  ausfiel,  war 
das  Publicum  doch  im  Ganzen  mehr  verdutzt  als  überzeugt  und 
erwärmt.  Freilich  gibt'  Brnckner's  ^Achte**  dem  Fassungs- 
vermögen des  Hörers  unvergleichlicli  härtere  Nüsse  zu  knacken, 
als  die  in  ihrer  Entwickelun^^  bei  Weitem  klarer  und  zumal 
log^cher  gestaltete  „Romantische",  deren  Stil  ungleich  con- 
centrirter  ist,  wie  man  auch  in  der  „Achten**  häufiger  auf 
Stellen  stösst,  wo  wahre  Inspiration  mehr  und  mehr  versiegt 
und  dann  Befiexion  die'  Nähte  grob  zusammenfasst.  In  der 
That,  kein  zweiter  Componist  macht  Einem  das  Folgen  fest 
am  Faden  und  das  Verstehen  im  Zusammenhang  so  blut- 
sauer, wie  Altmeister  Brückner,  was  ja  auch  seine  überzeug- 
testen Anhänger  zugeben.  Brückner  schreibt  völlig  Jean 
Paul-haft.  Mit  der  begeisterten  Mittheilune;  grandioser,  pracht- 
voll kernhaltiger  Ideen  einsetzend,  lässt  derselbe  in  der  Folge 
Einen  leider  nur  zu  oft  erleben,  dass  unter  seinen  blind  frei- 
gebig spendenden  Händen  die  Prometheus-Funken  am  Ende 
verpuffen  wie  Sternschnuppen,  weil  er  im  quellenden 
Schaffensdrang  es  oft  versäumt,  ein  Thema  gehörig  organisch 
auszubauen  und  in  strenger,  formgemässer  symphonischer 
Folgerichtigkeit  zu  dem  ihm  verführerisch  winkenden  Ghegen- 
thema  überzuleiten.  .So  sieht  man  ihn  denn  nicht  selten  auf 
halbem  Wege  Halt  machen  und  statt-  mit  dem  ordnenden 
Verstände  die  Ernte  einzuheimsen,  den  früchtebeladenen 
Baum  seiner  Phantasie  von  Neuem  schütteln,  dass  die  gol- 
denen Aepfel  neuer  genialer  Einfälle  in  das  noch  nicht  Auf- 
gelesene prasselnd  hineinrollen.  Das  Verständniss  des  Wer- 
kes, wie  überhaupt  der  Bruckner*schen  Eigenart  fordern  zu 
hellen,  erhielten  aie  Besucher  des  Concertes  eine  „Bruckner- 
Zeitung**  eingehändigt,  die  ausser  biographischen  Mittheilungen 
eine  ausgezeichnet  sachgemässe  Analvse  der  „Achten**  ent- 
hielt, von  Professor  Helm  in  Wien,  dem  verdienten  Bruck- 
ner-Kenner  und  hochgeschätzten  langjährigen  Mitarbeiter 
des  „Musikal.  Wochenblattes**.  Wenn  man  in  Bruckner's 
8.  Symphonie  ja  auch  häufig  genug  an  Wagner  erinnert 
wird,  so  blickt  aus  den  bedeutenden,  goldhaltigen  Motiven 
aber  dennoch  ein  Charakterkopf  heraus,  wie  denn  Brückner 
als  Motiverfinder  überall  entschieden  seine  Selbständigkeit 

20» 


262 


ZU  wahren  weise.  Entzückend  schön  ist  das  Werk  instru- 
mentirt,  zumal  das  ergreifende,  walhalhnässig  erhaben  ge- 
stimmte Adagio  —  wie  herrlich  hier  die  dunkeln ,  vollgesät- 
tigten, echt  Bruckner'schen  (cf.  Cismoll- Andante  der  £dur- 
Symphonie)  Tuben -Vollaccorde  und  das  sie  wonnie  umflu- 
thende,  glitzernde,  flüssige  Harfengold,  dann  die  pracntvollen, 
majestätischen  Hörner-  und  Posaunenstellen  im  recitativartig 
frei  gestalteten  Finale,  —  wohl  das  Kolossalste  von  Adagiostu 
im  Sinne  Wagner's  in  der  gesammten  Instrumentalmusik! 
Nicodö  war  voller  Begeisterung  für  das  Werk,  und  über  seine 
Absicht,  jeden  Winter  hinfort  Brückner  hier  aufführen  zu 
wollen,  kann  man  sich  nur  herzlich  freuen.  Sein  grossartiger 
Brückner- Abend  wurde  mit  Wagner's  „Fliegender  Holländer" - 
Ouvertüre  glänzend  beschlossen.  Durch  ihre  solistische  Mit- 
wirkung verschönte  ihn  Frau  Carreno,  die  eminente  Pia- 
nistin, die  das  EmoU-Concert  von  Chopin  meisterlich  vortrug. 

Die  Solisten  des  ersten  Populären  Künstlerconcerts 
der  Ooncertagentur  Ries  waren  Paul  Bulss,  der  hier  leider 
Plüddemann'sche  Balladen  grundsätzlich  überhaupt  nicht 
mehr  singt,  wie  er  auch  die  Loewe^schen  neuerdings  mehr 
und  mehr  zu  vernachlässigen  anfängt,  um  dem  Modegeschmack 
seine  Reverenz  zu  machen.  Neben  Bulss  trat  noch  Bronislav 
Hubermann,  über  den  ich  mich  zu  Anfang  meines  Briefes 
schon  ausführlicher  ausgesprochen  habe,  u.  A.  mit  S.  Bach*s 
Chaconne,  an  dem  Abend  auf  und  errang  tumultuarischen 
Beifall,  —  bei  Kennern  durch  seine  unerhört  reifen,  künst- 
lerisch voUwerthieen  Leistungen,  beim  Gros  der  Besucher 
dieser  Concerte  schon  als  Wunderkind  der  Sensation  we^n. 
Im  zweiten  Populären  Künstlerconcert  wurde  man  leider 
davon  überzeugt,  dass  Rosa  Such  er 's,  der  weltberühmten 
Wagner-Sängerin,  Jugendrosen  unerbittlich  zu  welken  be- 
gonnen haben.  Ja,  zumal  in  der  Höhe  erschien  dieser  grossen 
Künstlerin  Stimme  leider  als  recht  verblüht,  dass  man  zu- 
weilen eher  an  Dornen,  denn  an  Rosen  zu  denken  genöthigt 
war.  Freilich,  Frau  Sucher's  geistvoller  Vortrag,  zumal  des 
schönen  Liszt^schen  „Mignon '^-Liedes,  wie  der  „Träume"  und 
„Schmerzen"  Wagner^s,  träufelte  aber  auch  wieder  lindernd 
Oel  in  die  allgemeine  Enttäuschung  hinein.  Einen  sympa- 
thischen Pianisten,  mit  tüchtig  gefesteter  Technik  und  gutem 
Geschmack  ausgerüstet,  lernte  man  an  dem  Abend  noch 
kennen  in  der  Person  des  Hrn.  Eduard  Bach  aus  München, 
welcher  begabte  -Sebüler  des  bekannten  Münchener  I/iszt- 
Apostels  Kellermann  mit  seiner  frischlebendigen  Wiedergabe 
des  weltbekannten  wuchtigen,  zumal  durch  das  wahre  Löwen- 
tatzenthema des  ersten  Satzes  hinreissend  grossartigen  Liszt*-  ' 
sehen  Esdur-Concertes  sich  aufs  Beste  hier  einzuführen  wusste. 

lieber  unsere  Chorconcerte,  sowie  noch  einige  ander- 
weitige bedeutsamere  Veranstaltungen  vor  Weihnachten  will 
ich  in  meinem  nächsten  Briefe,  im  Anschluss  an  meine 
Uebersicht  über  das  Dresdener  Concertleben  in  der  zweiten 
Hälfte  dieser  sehr  bewegten  Saison  mich  zusammenfassend 
aussprechen.  Der  Thätigkeit  unserer  Hofoper  soll  darnach 
noch  ein  besonderer  Brief  gewidmet  sein.        Carl  Sohle. 


(Fortsetzung.) 


Wien. 


Die  durch  die  Mozart-Denkmal-Enthüllung  veranlassten 
verschiedenen  Musikaufführungen  eröffnete  am  15.  April  ein 
Ausserordentlicher  Kammermusikabend  des  Quartetts 
Rosö,  dessen  künstlerischen  Mittelpunct  gerade  wie  in  dem 
vier  Ta^  später  veranstalteten  eigentlichen  Festconcert  Prof. 
Dr.  Reinecke  bildete.  Man  glaubt  anscheinend  bei  Wiener 
Mozart-Festen  Hrn.  Reinecke  als  den  einzigen  und  allein 
maassgebenden  Mozart-Spieler  nicht  entbehren  zu  können, 
was  etwas  beschämend  ist  fUr  eine  grosse  Musikstadt,  an  deren 
Conservatorium  seit  vielen  Jahren  Prof.  Julius  Epstein  die 
rechte  Mozart-Tradition  lehrt,  und  in  welcher  es  sonst  auch 
eine  ganze  Menge  ausgezeichneter  Mozart- Interpreten  am 
Ciavier  gibt.  Ich  nenne  nur  den  blinden  Pianisten  Labor 
und  Hrn.  Guido  Peters,  der  das  Studium  Mozart*scher  Cia- 
vierwerke zu  seinem  zweiten  Lebensberuf  gemacht.  Ueber- 
dies  steht  Reinecke's  moderne  Uebermalung  und  aus  dieser 
hervorgeholte  eigenartige  Vortragsweise,  so  geistreich  und 
subjectiv  berechtigt  man  sie  nennen  kann,  doch  keineswegs 
unangefochten  da;  ich  glaube  sogar,  dass,  wer  Mozart  recht 
versteht  und  liebt,  wenn  er  zugleich  Über  die  unerlässlichen 
feinen  Anschlagsnuancen  und  das  wahre  Phrasirungs vermögen 
gebietet,  auch  mit  dem  Mozart'schen  Original-Tonsatz  — 
wenige  Ausnahmen  abgerechnet  —r  noch  heute  ganz  so  auf 
ernste  Musikfreunde  zu  wirken  im  Stande  sei,  wie  mit  den 


Beinecke'sohen  Naohbessemngen.  Doch  lassen  wir  diese 
Controverse  und  constatiren  wir  vielmehr  freudig,  dass  Prof. 
Dr.  Reinecke  an  dem  Rosö'schen  Abend  sowohl  iJs  Solist 
des  schönen  Gmoll-Clavierquartetts  des  Meisters  (Köchel  478) 
—  an  welchem  heute  noch  besonders  das  edle,  energische 
Pathos  des  ersten  Satzes  anzieht  — ,  wie  auch  in  dem  Vor- 
trage dreier  Mozart'schen  Solostücke,  nämlich  des  ergreifen- 
den Fis  moll  -  Andante  (Siciliana)  aus  dem  Adur-Concert 
(Köchel  488),  eines  handschriftlich  nicht  nachweisbaren,  aber 
reizenden  Menuetts  in  B  und  des  allbekannten  „AUa  Turca"- 
Finales  der  Adur-Sonate  seine  mit  Recht  gerühmten  Vorzüge 
entfaltete  und  daher  stürmischen  Beifall  erntete.  Das  liebens- 
würdige Rococo  des  „Alla  Tnrca"  war  zwar  durch  riesig 
schnelles  Tempo  zum  modernen  Bravourstück  umgewandelt 
und  dadurch  um  seinen  eigenthümlichen  Reiz  gebracht. 
Aber  das  Publicum  drängte  trotzdem  (obwohl  Alle,  die  ich 
sprach,  nicht  künstlerisch  befriedigt  waren)  den  illustren 
Leipziger  Grast  nochmals  ans  Ciavier,  wo  er  dann  als  Zugaben 
sein  Lieblingsstück  2  das  Larghetto  aus  dem  „Krönune;scon- 
cert",  und  die  sinnige,  kleine  Dmoll-Phantasie  (Köchel  397) 
spendete.  Zwei  Perlen  Mozart'scher  Kammermusik,  nämlich 
das  Haydn  gewidmete  Adur-Quartett  mit  den  herrlichen 
Variationen  und  das  tief  beseelte,  stellenweise  im  Ausdruck 
eines  edelsten  Schmerzes  sich  bis  zu  fiBist  Beethoven^scher 
Intensität  steigernde  G  moll  -  Quintett  vervollständigten  das 
Programm.  Es  versteht  sich,  dass  Ros^  und  Genossen  an 
diesem  Abend  besonders  schön  spielten. 

Dass  es  immer  etwas  gewagt  bleibt.  Mozart^s  grosse 
Bühnenwerke  Schülern  zur  Darstellung  aumigeben,  bezeugte 
die  letzte,  als  Mozart-Feier  gedachte  Opernvorstellung 
unseres  Conservatoriums.  Man  hörte  da  Scenen  aus  der 
„Zauberflöte**  und  die  beiden  ersten  Acte  aus  „Figaro's  Hoch- 
zeit**, nach  der  hier  üblichen  vieractigen  Eintheilung  der 
Oper,  also  mit  dem  grossen  Finale  schUessend.  Leider  ge- 
nügten nun  sämmtliche  Vertreter  der  männlichen  Rollen  (mit 
Ausnahme  des  als  Papageno  und  Bartolo  auffallend  unseren 
Hofopernsänger  Felix  copirenden  Hm.  Gurt  Rudolph  und 
allenfalls  des  Basilio-Darstellers  Hrn.  Ad.  Tomschick)  weder 
nach  Stimme,  noch  nach  Repräsentation.  Aber  auch  die  drei 
Damen  der  l^önigin  der  Nacht  stimmten  nicht  recht  zusam- 
men, und  die  SSlngerin  der  Gräfin  in  „Figaro^s  Hochzeit** 
machte  eine  allzu  trübselige  Figur.  Dagegen  überrasehten 
als  stimmbegabte,  echte  Gesangs-  wie  Spieltalente  die  liebens- 
würdig-schalkha^  Susanne  des  Frl.  Anna  Fallmann  und 
der  ebenso  musikalische,  als  bildhübsche  Page  Cherubin  des 
Frl.  Jadwiga  de  Zakrzewska.  Frl.  Fallmann,  die  auch  für 
eine  erkrankte  CoUegin  muthvoU  und  (bis  auf  die  nicht  ganz 
gelungenen  letzten  Staccati  der  Bdur-Arie)  recht  glücklich 
als  Königin  der  Nacht  einsprang,  ist,  wie  wir  hören,  bereits 
unter  den  günstigsten  Bedingungen  nach  Leipzig  enga^rt 
und  dürfte  dort  ihre  am  Wiener  Conservatorium  speciell 
von  Frau  Schlemmer-Ambros  (der  Tochter  des  berühmten 
Musikgelehrten)  empfemgene  gediegene  Unterweisung  zu  neuen 
Ehren  bringen.  Die  Mozart-Feier  des  Conservatoriums  wurde 
durch  die  feierlichen  Klängedes  Marschesaus  „Idomeneo**  würdig 
eingeleitet,  worauf  ein  von  Hofschauspieler  Krastel  schwung- 
voll gedichteter,  von  einem  Zöglinge  der  Anstalt  aber  nicht 
allzu  deutlich  gesprochener  Festprolog  folgte.  Sehr  Verdienst- 
liches leistete  unter  Führung  seines  erprobten  Directors  J. 
N.Fuchs  das  jugendliche  Schülerochester,  wenn  auch  leider 
bei  der  „Zauberflöten**-Onverture  die  Bläser  mit  den  Strei- 
chern nicht  immer  harmonisch  zusammenstimmten.  Und 
auch  die  Stimmung  des  —  sonst  überaus  zahlreichen  und 
eleganten  —  Auditoriums  konnte  keine  ganz  ungetrübte  sein, 
musste  man  doch  immer  und  immer  wieder  an  den  jähen 
Tod  Tilgner's  denken,  der  noch  wenige  Tage  vorher  sich 
auf  die  Enthüllung  seines  Wiener  Mozart-Monumentes,  als 
seinen  voraussichtlich  schönsten  Künstler-Triumph,  „wie  ein 
Kind**  freute. 

Dem  entschlafenen  Künstler  zu  Ehren  wurde  das  im 
Musik  vereinssaale  abgehaltene  eigentliche  Mozart -Fest- 
concert mit  der  berühmten  „Maurerischen  Trauermusik** 
eröffnet,  welche  die  Mehrheit  der  Versammlung  mit  takt- 
vollem Schweigen  anhörte.  Vielleicht  war  es  ein  Nachklang 
dieser  pietätvollen  Trauerstimmung,  welche  das  vom  Sing- 
verein unter  Hrn.  v.  Perger's  Leitung  sehr  schön  gesun- 
gene, sonst  fast  immer  zur  Wiederholung  verlangte  bezau- 
bernde „Ave  verum**  um  die  gewohnte  Wirkung  brachte. 
Noch  WMiiger  Eindruck  machte  das  sich  mit  den  nerkömm- 
lichen  Phrasen  von  Mozart^s  Künstlerelend  etc.  behelfende, 
nicht  einen  wahrhaft  neuen  Gedanken  vorbringende  Festgedicht 
von  Ferd.  v.  Saar,   so    warm   und   mächtig  dröhnend   auch 


253 


es  Ho&obauspieler  Lewinsky  sprach.  Der  bis  dabin  anf 
dem  Auditorium  liegende  Bann  wiob  erst,  als  die  majest&ti- 
scbe  Einleitung  der  Esdur-Sympbonie  begann,  welcbes  blü- 
hende Werk  man,  um  das  Programm  mit  Jäücksicbt  auf  ein 
Festconcert  nicht  allzu  ernst  zu  gestalten,  an  die  Stelle  der 
ursprünglich  aufkündigten,  vielleicht  noch  bedeutenderen 
G  moU- Symphonie  gesetzt  natte.  Den  Anfang  des  ersten 
AUegros  der  Esdur-Sympbonie  Hess  Hans  Richter  durch 
weise  verlangsamtes  Tempo  von  den  Oeigen  besonders  schön 
heraussingen,  was  Manche  auf  Siegfried  Wagner'sche  Ein- 
flüsse deuteten.  Nun  hat  aber  Richter  die  in  Rede  stehende 
Mozart*sche  Symphonie  schon  1891  bei  der  Trauer-Centenar- 
Feier  für  den  Meister  genau  so  dirigirt,  wie  diesmal.  Also 
zu  einer  Zeit,  in  welcher  man  noch  gar  nicht  wissen  konnte, 
dass  Siegfried  Wagner  je  in  Wien  dirigiren  würde.  In  Wahr- 
heit folgte  Richter  als  Mozart-Interpret  genau  dem  grossen 
Beispiel  Meister  Richard  Wagner's,  dessen  goldene  Worte 
über  das  Auffinden  des  rechten  Melos  in  jedem  bedeutenden 
Instrumentalstück  (in  der  berühmten  Schrift  „üeber  das 
Dirigiren''  ausgesprochen)  ftlr  jeden  denkenden  Orchester- 
leiter eine  Art  künstlerisches  Evangelium  sein  sollte.  Die 
Esdur-Symphopie  bildete  den  Höhepunct  des  Festconcertes  — 
sowohl  bezüglich  der  Darstellung,  als  des  erzielten  Beifalles. 
Letzterer  wurde  wohl  auch  im  reichsten  Maasse  Prof.  Dr. 
Reinecke  für  seine  gleich  temperamentvolle,  als  virtuose 
und  auch  wieder  feinfühligste  Darbietung  des  prachtvollen, 
von  edelster  Leidenschaftlichkeit  erfüllten  Cmoll-Goncertes 
gezoUtf  wenn  auch  die  Ansichten  über  Reinecke's  Auffassung 
(besonders  dem  ganz  modern  behandelten  Esdur-Larghetto 
gegenüber)  stark  auseinander  gegangen  sein  mögen.  Die 
Cadenz  zum  ersten  Satz  des  CmoU-Goncertes  eröffnete  Hr. 
Reinecke  mit  geistvollen  und  auch  contrapunctisch  meister- 
lichen improvisatorischen  Rückblicken  auf  die  zuvor  gehörten 
Musiknummern,  die  Esdur-Symphonie  und  das  „Ave  verum''. 
Ob  eine  solche  freie  Improvisation  gerade  in  ein  Mozart- 
Festconcert  eehört,  muss  dahingestellt  bleiben.  Reinecke*s 
persönlicher  Erfolg  war  wieder  ein  glänzender,  und  gab  er 
neuerdings  —  nun  heuer  in  Wien  schon  zum  4.  Male!  — 
das  Larghetto  des  Krönungsconcertes  zu.  Den  Schluss  des 
Concertes  bildeten  unter  Hm.  v.  Perger*s  Leitung  mehrere 
G}xö$'^  (darunter,  die^  grandiose  Schlussfuge)  aus  dem  Ora- 
torium „Davidde  penitenliB''  (ursprünglich  der' grossen  CmoU- 
Messe  angehörig),  welche  aber,  vielleicht  nidit  hinl&nglich 
einstudirt,  durchaus  nicht  die  Wirkung  machten,  wie  vor 
22  Jahren  in  einem  von  Brahms  geleiteten  Gesellschafts- 
concerte.  Ein  entschiedener  Missgrin  war  die  Aufnahme  der 
von  Frl.  Abendroth  zwar  correct,  aber  nicht  glänzend  ge- 
sungenen Sopranarie  aus  demselben  Oratorium,  mit  veralteten 
C!oloraturen  überhäuft,  welche  Mozart  dereinst  der  gefeierten 
Primadonna  Cavaglieri  auf  den  Leib  schrieb.  Dergleichen 
passt  aber  in  ein  Festconcert  wie  die  Faust  aufs  Auge,  es 
lag  doch  nicht  der  mindeste  Anlass  vor,  an  gewisse,  dem 
grossen  Meister  ab^rungene  Gefälligkeiten  für  kehlenfertige 
Zeitgenossen  zu  erinnern.  Die  in  der  Mitte  des  Goncertes 
so  erhoben  gewesene  Stimmung  des  Publicums  musste  da- 
durch nur  bedenklich  herabgedrückt  werden  und  wurde 
es  auch. 

(Fortsetzung  folgt.) 


Bericht 

Leipzig.  Wie  der  mit  unermüdlicher  selbstloser  Auf- 
opferung für  die  Ziele  des  Kammermusik-Vereins  wir- 
kende Hr.  Musikdirector  Heinrich  Kl  esse  immer  bemüht 
gewesen  ist,  die  Progpramme  interessant  zu  gestalten,  so  hatte 
er  dies  in  Betrefl  des  10.  Musikabends  durch  die  Wahl  von 
vier  Novitäten  zu  erreichen  gesucht.  Eine  derselben  war 
aber  in  der  Probe  für  so  leichtwiegend  befunden  worden, 
dass  man  sie  schliesslich  durch  Reinecke's  als  frischzugig 
bereits  bekannte  und  bewährte  Phantasie  für  Glavier  und 
Violine  On.  160  ersetzt  hatte.  Aber  auch  eine  weitere  Num- 
mer gleicner  Grattung  wie  das  zurückgestellte  Novum,  ein 
Streichquartett  von  Heinrich  Gelhaar,  hielt  mit  seinem  beschei- 
denen Gedankenmaterial  und  Gompositionsgeschick  höheren 
Ansprüchen  nicht  Stand  und  hätte  gern  ebenfalls  durch  ein 
reiferes  und  namentlich  kurzweiligeres  Stück  ersetzt  werden 
dürfen.  Von  den  beiden  übrigen  vorgeführten  Werken  haben 
wir  das  einsätzige  Trio  concertant  in  Hmoll  für  Glavier, 
Violine  imd  Violoncell  von  Gösar  Franck  vollständig,  das 
GLavierquartett  Op.  110  von  Hans  Huber  leider  nur  in  dessen 


letztem  Satz  gehört;  „leider**  sagen  wir,  da  dieser  präcbtie  und 
eigenartig  eitundene  und  meisterhaft  durchgearbeitete  Schluss- 
satz auf  nicht  minder  werthvolle  Geschwister  schliessen  liess. 
Das  Trio  von  Franck,  obwohl  mindestens  50  Jahre  alt,  er- 
wies sich  trotzdem  als  das  modernste  und  genialste  Stück 
des  ganzen  Abends.  Der  Gomponist  entwickelt  auf  Grund 
sparsam  bemessenen,  aber  kernigen  motivischen  Materials 
eine  ganz  seltene  Phantasie  und  Gestaltungskraft,  und  wenn 
er  in  seinem  kühnen  Gedankenflug  auch  mitunter  über  das 
Ausdrucksvermögen  der  drei  Instrumente  hinausgeht,  so  kann 
diese  Maasslosigkeit  doch  nicht  im  Geringsten  den  bedeutenden 
Gesammteindruck  dieses  auch  in  seiner  Form  eigenartigen 
Stückes  schmälern,  der  um  so  besser  zur  Geltung  kam,  als 
in  Hrn.. Gustav  Brecher  ein  Jüngling  an  dem  führenden 
Flügel  sass,  dessen  durch  Unzulänglichkeiten  der  Technik  in 
seinen  Ausstrahlungen  fast  nirgends  gehemmter  Feuergeist 
dem  Wesen  des  Stückes  sehr  gut  entsprach,  und  auch  die 
mitstreichenden  HH.  Löwenthal  und  Hansen  nach  Mög- 
lichkeit ihren  Aufgaben  gerecht  zu  werden  suchten.  Das 
Streichquartett  von  Gelhaar  wurde  von  den  HH.  Schmidt, 
Schumacher,  Klesse  sen.  und  Ettelt  recht  befriedigend 
gespielt,  den  Violinpart  bei  Reinecke  vertrat  Hr.  Schmidt, 
und  in  den  Werken  von  Huber  und  Reinecke  zeigte  sich  am 
Glavier  Hr.  Jentsch  wieder  als  der  treffliche  Kunstjünger, 
als  welchen  wir  ihn  schon  bei  früherer  Gelegenheit  charak- 
terisirt  haben. 

Der  einheimische  Goncertsänger  Hr.  Gustav  Borchers, 
der  schon  wiederholt  eigene  Goncerte  veranstaltete  und  in 
denselben  mutbig  für  Neuerscheinungen  in  der  Gesangs- 
litteratur  Propaganda  machte,  ist  diesem  löblichen . Streben 
auch  an  seinem  letzten,  im  Noth*schen  Saale  abgehaltenen 
Liederabend  treu  geblieben.  Beginnend  mit  Beethoven, 
Schubert,  Loewe  imd  Kreutzer,  wies  das  Programm  dann 
durchaus  neuere  Namen  auf.  In  der  Ausführung  der  verschie- 
denen Gesangsstücke  wurde  Hr.  Borchers  von  Frl.  Maria  Gha- 
d  im  a,  seiner  Schülerin,  unterstützt,  während  Hr.  Ludwig  Neu - 
hoff  mit  trefflichem  musikalischen  Ghic  die  Begleitung  der 
22  Nummern  am  Glavier  besorgte  und  bei  verschiedenen  der- 
selben bestens  das  Seine  zu  deren  voller  Wirkung  beitrug. 
Frl.  Ghadima  sang  ausser  Kreutzer*s  Arie  „Da  mir  Alles  nun 
entrissen^  solo  vier  Lieder  und  als  Schlussnummer  mit  ihrem 
Lehrei^  zusaminen  dessen  Duett  „Johannisfest"  mit  dem 
hypersentimentalen  Schlussrefrain  „Vergiss  für  mich  die 
Rose  nicht*'  und  erfreute  in  diesen  Vorträgen  durch  die 
Fortschritte,  die  sie  in  letzter  Zeit  in  ihrer  Kunst  ge- 
macht hat:  die  Stimme  ist,  ohne  an  Weichheit  einzubüssen, 
schmiegsamer,  die  Intonation  zuverlässiger  und  der  Vortrag 
künstlerisch  entschieden  freier  geworden.  Einige  schwache 
Stellen  in  der  Ause;leichung  des  Organs,  namentlich  in  der 
mittleren  Lage  und  dem  Klang  des  i  und  ü,  wird  sie  bei 
fortgesetztem  ernsten  Studium  sicher  noch  überwinden,  wie 
wohl  auch  das  absolute  Reinsingen  sich  noch  einfinden  wird. 
Betreffs  des  letzten  Punctes  wollte  es  uns  scheinen,  als  hätte 
auch  Hr.  Borchers  öfters  eine  Schwebung  zu  tief  gesun^n. 
Abgesehen  von  diesen  gelegentlichen  Trübungen  und  einigen 
Temponahmen,  über  die  man  rechten  konnte,  hat  er  sich 
auch  diesmal  wieder  als  der  ebenso  feinfühlige,  wie  warm 
empfindende  Künstler  gezeigt,  als  welchen  wir  ihn  schon 
so  oft  gepriesen  haben.  Sein  musikalischer  Instinct  trifft  in 
der  Aunassung  fast  immer  das  Richtige  und  Gharakteristische 
und  sein  wohlgeschultes  Organ  und  eine  seltene  Deutlichkeit 
in  der  Aussprache  ermöglicnen  es  ihm,  seine  Auffassung  un- 
verkürzt ins  Hörbare  zu  übertrafen,  sodass  jedes  Liea  sich 
als  ein  in  sich  harmonisches  Gebilde  darstellt  und  dem  ent- 
sprechend auf  den  Hörer  einwirkt.  Dass  das  Organ  des  Hrn. 
Borchers  einen  besonders  sinnlichen  Wohllaut  nicht  besitzt 
und  ausserdem  im  Timbre  zwischen  Tenor  und  Bariton 
schwankt,  f^llt  bei  der  geistigen  Herrschaft  des  Hrn.  Bor- 
chers über  den  Stoff'  kaum  auf,  eher  noch  vermisst  man  an 
gewissen  Steigerungen  des  Ausdrucks  den  entsprechenden 
stimmlich-physischen  Nachdruck.  Von  den  uns  neu  gewesenen 
Liedern,  die  Hr.  Borchers  in  ihrer  Mehrzahl  nach  einer  ihm 
vorschwebenden  poetischen  Idee  zusammengestellt  hatte, 
haben  uns  die  von  Neuhoff,  Fassbaender,  Jaques-Dalcroze, 
V.  Holstein,  v.  Herzogenberg  (dessen  J^[achtigallen"  seien  ganz 
besonders  namhaft  gemacht)  und  B.  Vogel  besonders  gefallen; 
von  den  Borchers*schen  wollte  uns  das  lustige  von  den  zwei 
Ratten,  in  dessen  Wiedergabe  der  Gomnonist  eine  erstaun- 
liche Zungenfertigkeit  entwickelte,  als  aas  gelungenste  er- 
scheinen. Die  ausführliche  Angabe  des  Programms  ist  iu 
der  heutigen  Goncertumschau  zu  finden.  F. 


254 


ConeertumsolMu. 

Altdorf.  Mnakal.  Prodnction  im  k.  Schullehrer-Semin. 
am  26.  März:  1.  u.*  9.  Satz  der  1.  I^ymph.  v«  Beethoven,  Skiz- 
zen f.  Streichorch.  y.  Götze,  3.  Satz  a.  der  Fmoll-Ofgelson. 
zu  Tier  Händen  ▼.  C.  Wolfram,  .„Puerl  Hebraeorum^  von 
Palestrina, ' Mftnnerchöre  m.  Clavier  ▼.  KretschpierXnl^iG 
Geiaterachlacht'')  u.  Kirchl  („Waehet  auf,  es  taget''). 

BaseL  10.  Abonn.-Cono.  der  AUgem.  Musikgeeellschaft 
(Dr«  Yolklkbd):  Symphonien  v.  Beethoven  (No.  2)u.  Schubert 

£lmoll),  ^^Tell** -Ouvertüre  v.  Rossini,  Clavier  vorträte  des  Hm. 
pellnikoö  a.  St.  Petersburg  (AmoU-Conc.  v.  Schumann, 
Concertetade  v.  Tausig,   12.  Ungar.  Rhaps.  v.  *Liszt  etc.). 

Bei^lin«  Geistl.  Conc^  des  Kirchenchors  der  St.  Philippus- 
Apoetelkirche  (Anna  Dittrioh)  am  17.  März:  Chöre  v.  Bolle, 
Grell  („Gnädig  und  bas'mherzig^) ,  M.  Bach  u.  Mendelssohn 
(Hymne  m.  Sopransola  [Frl.  Reimann ,),  Solo  vortrage  der  Fr  Is. 
Reimann  („Sei  Btill**  v.  Raff  etc.)  u.  Dittrich  (Orgel,  GmoU- 
Fuge  V.  8.  Bach  u.  B moU-Sonatensatz  v.  Rheinberge r)  u. 
der  HH.  Cavallery  (Viol.)  u.  Espenhahn  (Violonc).  —  Popul. 
Conc.  der  Berliner  Liedertafel  (Zander)  am  18.  März:  Männer- 
chöre m.  Orch.  v.  Bruch  („Salamis**)  u.  A.  Brückner  („Hel- 
goland*'), sowie  sechs  Altniederländ.  Volkslieder,  arrang.  v. 
Kremser,  Männerchöre  a  cap.  v.  Schubert-Zander  („Litanei**), 
Kremser  („Das  Luftschloss**),  Mohr  („Hoffnung**)  u.  A., 
Solovorträge  des  Hm.  Severin  (Ges.,  ,.Lerchen**  u.  „Deutsche 
Flagge**  V.  Wustandt  etc.)  u.  Witek  (Viol.).  —  Peusionsfonds- 
conc.  des  Philharm.  Orch.  (Prof.  Mannstädt)  unter  Mit  wirk. 
der  Frls.  Geyer  u.  Eggers  u.  der  HH.  Gudehus  von  hier  und 
Perron  u.  Wächter  a.  Dresden,  sowie  eines  gem.  Chors  am 
28.  März:  Symph.  Dicht.  „Die  Fahrt  zum  Licht**  f.  Orch.  t». 
Chor  V.  P.  Auczynsky,  Wotan*s  Abschied  von  BrUnnhilde 
u.  „Feuerzauber**  a.  der  „Walktüre**  u.  '3.  Aufzüg.a.  „Parsifal** 
V.  Wagner. 

Boohum.  Conc.  des  Sänger-Ehepaares. Hildach  a.  Berlin 
am  17.  März  m.  Duetten  v.  Loewe,  Edw.  Schultz  („Sommer- 
nacht**), G.  Henschel  („Kein  Feuer,  keine  Kohle**)  und 
H.  V. Koss  („Im  Mai**)  u.  Soli  f.  Sopran  v.  Beethoven,  Um- 
lauft (nSagt  mir,  wer  einst  die  Uhren  erfund**),  Reinecke 
(^Still,  min  Hanne^)  und  Hildach  („Lenz**  und  „Spatz  und 
Spätzin**)  u.  f.  Bariton  v.  Schubert,  Hildach  („Winternacht** 
u;  Ä^i^lins  »  Altet**),  F:  Kauf  f  man tf(f,Im  Sturm^)  und 
"W.  Tau  her  t  („Merkt  euch  das,  lernt  was**). 

Bonn.  6.  Abonn.-Conc.  des  Stadt.  Gtesangver.  (Prof.  Dr. 
Wolff)  m.  S.  Baches  Matthäus-Passion  unt.  solist.  Mitwirk, 
der  Frls.  Schmidt  a.  Frankfurt  a.  M.  u.  Boye  a.  Copenhagen 
u.  der  HH.  Grahl  a.  Berlin,  Messchaert  a.  Amsterdam  u.  Ge- 
rold a.  Frankfurt  a.  M. 

Boston.  Concerte  des  Boston  Symph.  Orch.(Paur):  No.  17. 
GmoU-Symph.  v.  Mozart,  DmoU-Suite  v.  A.  Foote,  Violon- 
ceüconc.  v.  Schumann  (Hr.  Schulz).  No.  18.  2.  Symph.  v. 
Brahms,  Ouvert.  „Melpomene**  v. G.W. Chadwick,  Gm<^l- 
Clavierconc.  v.  C.  Saint- Sa 6ns  (Frl.  Szumowska).  No.  19. 
4.  Symph.  v.  Rubinstein,  „Le  Rouetd'Omphale**  v.  Saint- 
Saöns,  „Abu  Hassan** -Ouvert.  v.  Weber,  drei  Ungar.  Tänze 
V.  Brahms.  -—  Conc.  des  Harfen  virtuosen  Hm.  Schuöcker 
unt.  Mitwirk,  der  HH.  Hoffmann  (Viol.) ,  Ros6  (Violonc.)  u. 
Mol6  (Fl.)  am  17.  März:  FmoU-Trio  f.  Harfe,  Viol.  u.  Violonc. 
V.  Spohr,  Phant.  „Casilda**  f.  Fl.  u.  Harfe  v.  Doppler- 
Zamara,  Soli  f.  Harfe  v.  Parish-Alvars  (Serenaae)  und 
Rossini- Alvars  u.  f.  Viol.  v.  L.  Au  er  (Rhaps.  hongr.). 

Bpaunsehweig.  Conc.  der  „Euter^**  (Schrader)  unter 
-Solist.  Mitwirk,  des  Frl.  Nathan  a.  Frankfurt  a.  M.  u.  der  HH. 
Schenk  u.  Schreiber  am  17.  März:  8.  Ouvert.  zu  „Leonore**  v. 
Beethoven,  „Fingal**  f.  Soli,  Männerchor  u.  Orch.  v.  Arn. 
Krug,  „Landkennung**  f.  Baritonsolo,  Mänuerchor  u.  Orch.  v. 
Edv.  Grieg,  „Die  Allmacht**  f.  Sopransolo,  Männerchor  u. 
Orch.  V.  Schubert-Liszt,  Sopranlieder  v.  Mendelssohn,  Brahms 
(„Feldeinsamkeit**),  Franz  („Waldfahrt**)  und  H.  v.  Koss 
(Winterlied). 

Bremen.  Conc.  der  HH.  Bromberger  (Clav.)  u.  Skalitzky 
(Viol.)  unt.  Mitwirk,  des  Frl.  Menshausen  (Ges.)  am  6.  März: 
Clav.- Violinsonaten  v.  Mozart  (Ddur)  u.  Beethoven  (Op.  30, 
No.  8),  Lieder  v.  Brahms  (Mädchenlied,  „Feldeinsamkeit**  u. 
„Dort  in  den  Weiden**)  u.  Franz  („Im  Herbst**,  „Für  Musik** 
und  nZnr  Drossel  sprach  der  Fink**  [?]).  —  6.  Kammermusik 
der  HH.  Bromberger  u.  Skalitzky  unt.  Mitwirkung  der  Frau 
Mottl  a.  Carlsruhe  (Ges.)  u.  der  HH.  Scheinpflug«  v.  Fossard, 
Prof.  Becker  und  Hegar,  beide  Letztere  a.  Frankfurt  a»  M.: 
Cdur-Streichquint  v. Schubert,  DmoU-Olaviertrio  v.  A.  Arens- 
ky,  Soli  f.  Ges.  u.  f.  Violonc.  v.  H*  Becker  (vier  Sätze  aus 
der  Suite  „Liebesleben**). 


BFemeFhaven.  d.  Conc.  des  Gesangver.  unt.  Mitwirk,  des 
Frl.  Trippenbach  a.  Berlin  (Ges.)  u.  der  HH. Wiemann  v.  hier 
(Clav.)  u.  Berber  a.  M^deburg  (Viol.):  Clav.-Violinson.  Op.  34 
y.  Beethoven,  Soli  f.  Ges.  v.  Bruch  (Arie  „Ich  wob  dies  Ge- 
wand** a.  „Odysseus**),  Schubert,  Bungert  („Der  Sandträger** 
XL.  «Das  Bosenlachen**)  u.  Hildach  (»Zieh  mit  mir  hinaus**), 
f.  Clav.  V.  E.  Wiemann  ( Variat.),  Hense.lt  (Vöglein-Etude) , 
W.  Hehberg  („Wellenspiel**),  Jensen-Niemann  (»{Mur- 
melndes LüfUihen**)  u.  Liszt  (7.  Ungar.  Ehaps.)  u.  f.  Viol.  v. 
Mendelssohn,  S.  Bach  (Gmoll-Fuge),  Wieniawski  (JLegen- 
de**)  u.  Sa  rasa  te  (Zigeimerweisen). —  Musikal.  Abendunter- 
halt, des  Damengesang  ver.  (Wiemann)  am  10.  März :  Clavierquint. 
V.  Chr.  Sinding  (HEI.  Wiemann,  Sauer,  Onken,  Crauel  u. 
Runge),  „Hochzeitsmusik**  f.  Clav,  zu  vier  Händen  von  Ad. 
Jensen  (HH.  Holtorf  u.  Wiemann),  „Noraengesang**  f.  So- 
pransolo (Frl.  Meiners),  Frauenchor  u.  Clav.  v.  H.  Hof  mann, 
Frauenchöre  m.  Clav.  v.  Brambach  (.Im  Mai**  u.  ^Abend 
am  Rhein**)  u.  Cherubini',  Vocaiduette  „prei  süsse  kleine  Dir- 
nen** V.  E.  Frank  u.  „Die  Schwestern**  u.  „Die  Boten  der 
Liebe**  v.  Brahms  (Frls.  Tieck  u.  Dreyer),  Gesang  vortrage 
des  Frl.  Rechtern  („Liebestreu**  v.  Brahms  etc.). 

Breslau.  Histor.  Concerte  des  Höhnischen  G-esangver. 
(Bohn):  No.  63  m.  ein-  u.  mehrstimm.  Gesängen  v.  Marsch  ner 
unt.  gesangl.  Mitwirk,  der  Frauen  Fuchs  u.  Masur,  der  Frls. 
Bloch  u.  Conrad,  der  HH.  Cohn  u.  Dr.  Peiber,  des  Spitzer'- 
sehen  Männer-Gesangvereins  u.  des  Univers.-Gesangvereins. 
No.  64  m.  weltl.  Musik  a.  England  im  Zeitalter  der  Königin 
Elisabeth  unt.  Mit  wirk,  der  Frls.  Seidel  mann,  Conrad  und 
Fuchs,  der  Frau  Masur  u.  der  HH.  Cohn  u.  Dr.  Peiser  (Ges.), 
des  Hm.  Kuron  (Clav.)  u.  der  HH.  Ehrlich,  Bild,  Lange  u. 
Neumann  (Streicher). 

Brunn.  1.  diesjähr.  ordentl.  Conc.  des  Musikver.  (Kitzler) 
m.  Verdi's.  Requiem  unt.  solist  Mitwirk,  der  Frls.  Robinson 
u.  Kusmitsch  u.  der  HH.  Pinks  u.  'Neuber.  (Ueberdie  Auf- 
führung schreibt  das  „Br.  Th.-Bl.**  u.  A.:  „Dieselbe  war  eine 
durchaus  würdige.  Der  Chor,  dem  besonders  in  Bezug  auf 
Intonation  eine  schwierige  Aufgabe  gestellt  ist,  sowie  das 
Orchester  hielten  sich  unter  Director  Kiizler's  umsichtiger 
Leitung  sehr  wacker.  Ebenso  verdienen  die  Solisten  des 
Abends  volle  Anerkennung.**) 

Budapest.  Philharm.  Concerte:  No.  6  (Schucb  a.  Dres- 
den): 4.  Symph.  V.  Schumann,  Ouvertufen  v.  Beethoven  ^o.  3 
zu  „Leonore**)  u.  Berlioz  („Carnaval  romain**),  „Die  Nixe**  v. 
E.  V.  Mihalovich,  Fdur-Seren.  f.  Streichorch.  v.  Volkmann. 
No.  7  (Colonne  a.  Paris).  Symph.  phant.  u.  R&koczy-Marsch 
V.  Berlioz,  Ddur-Suite  f.  Streichorch.  v.  J.  Bloch.  (Von 
Bloch*s  Suite  schreibt  das  „B.  Tagebl.**,  dass  sie  von  Neuem 
das  hervorragende  Talent  dieses  heimischen  jungen  Compo- 
nisten  erwiesen  habe,  und  dass  sowohl  die  schöne  Erfindung, 
als  die  vortreffliche  Arbeit  diesei*  reizenden  vier  Sätze  in  der 
liebevollen  Interpretation  Colonne*s  zu  wirksamster  Geltung 
gekommen  seien.)  No.  8  (Auer  a.  St.  Petersburg).  '„Nuss- 
knacker** -Suite u.  „Francesca  vo^ Rimini**  v.  Tschaikowsky, 
„Sakuntala** -Ouvert.  v.  G-oldmark,  Violinconc.  v.  Beethoven 
(Hr.  Auer).  Ausserordentl.  Philharm.  Conc.  (Mottl  a.  Carls- 
ruhe). 7.  Symph.  v.  Beethoven,  Ouvert.  u.  Bacchanale  -aus 
„Tannhäuser**  V.W  agner,  „Faust**-Phant.v.E.v.Mihalovich, 
Gesangvorträge  der  Frau  Mottl  a.  Carlsruhe  („Absence**  v. 
Berlioz,  „Ständchen**  v.  R.  Strauss  etc.). 

Cassel.  6.  Abonn.-Conc.  des  k.  Theaterorch.  (Treiber): 
Waldsymph.  v.  Raff,  Schluss^cene  a.  det  „Götterdämmerung** 
V.  Wagner  (Brünnhilde:  Frau  Ende-Anariessen  aus  Frank- 
furt a.  M.),  Ocean-Arie  a.  „Oberen**  v.  Weber  (Frau  Ende- 
Andriessen),  Ciaviervorträge  des  Hrn.  Rummel  aus  Dessau 
(AmoU-Conc.  v.  Schumann  und  Suite  m.  Streichorch.  v.  Ole 
Olsen). 

Constanz.  Am  16.  März  Auffiihr.  v.  E.  H.  Seyff ardt's 
Concertcant.  „Aus  Deutschlands  grosser  Zeit**  durch  den  Gem. 
.  Chor  (Grosser)  unt.  solist.  Mitwirk,  des  Frl.|Hiller  a.  Stuttgart, 
•  der  Frau  Walter-Choinanus  a.  Landau  u.  der  HH.  Diezel  v. 
hieru.  Kiess  a.  Stuttgart. — Wessen berg- Abend  am  30.  März: 
Vortrag  des  Hrn.  Mottl  a.  Carlsruhe  üb.  Wagner's  «^^^^^  ^^ 
Nibelungen**  m.  musikal.  Darbietungen  aus  demselben  unter 
Mitwirk,  der  Frau  Mottl  u.  der  HH.  Grerhäuser  u.  Nebe  aus 
Carlsruhe. 

Crefeld.  5.  Abonn.-Conc.  der  Concertgesellschaft  mit 
E.  H.  Seyff  ardt's  Concertcant.  „Aus  Deutschlands  grosser 
Zeit**  unt.  Leit.  des  Comp.  u.  solist.  Mit  wirk,  des  Frl.  Schau- 
seil a.  Düsseldorf,  der  Frau  Walter-Choinanus.  a.  Landau  u. 
der  HH.  Ritter  a.  Berlin  u.  Büttner  a.  Gotha.  —  Conc.  des 
Lehrer-Gesansver.  (Brünsing)  unter  solist.  Mitwirk,  des  Frl. 
Freyberg  a.  Cöln  u.  des  Hrn.  Gretscher  a.  Aachen  (G«6.),  so- 


256 


wie  des  Frl.  Gilgenberg  a.  Cöln  (Harfe)  am  8.  M&rz:  n^ig- 
non^-Ouvert.  y.  ThomaSi  „Die  Hannenschlaoht'*  f.  Soli, 
Harfe,  M&nnercbor  ü.  Orch.  y.  H.  Zöllner.  ^Sommernacht"  f. 
Baritonsolo,  Männerchor  n.  Harfe  y.  R.(?) Wagner,  Männer- 
chöre y.  Kirch  1  („Es  mass  ein  Wunderbares  sein"  u.  „Die 
Spröde"),  Eoschat  („In  der  Fremde",  m.  Baritonsolo),  Cor- 
nelius („Der  alte  Soldat")  und  Gastoldi,  Soli  f.  Sopran  yon 
F.  Ries  („Am  Strande"),  F.  Wüllner  („Domröschen")  und 
H.  Schmidt  („Dem  Kind  zur  Nacht"),  f.  Bariton  y.  G.  Hen- 
scbel  („Am  wilden  Klippenstrande"),  Loewe  n.  H.  Sommer 
(„Lockunfi"")  u.  f.  Harfe  y.  Hasselmans  (Ballade). 

Dresaen«  Conc  des  Männergesangyer.  (Jüngst)  unter 
soUst.  Mitwirk,  der  Frauen  Sondermann  (Ges.)  und  Bauer 
(Harfe)  am  7.  März:  Ouvert.  zur  Oper  „Die  yerkaufle  Braut" 
y.  Smetana,  Helden-Bequiem  f.  Männerchor,  Sopransolo  u. 
Orch.  y.  H.  Zöllner,  Männerchöre  y.  R.  Wagner  („An  die 
Kunst"  nach  dem  Chor  „Gruss  seiner  Treuen  an  Friedrich 
August  den  Geliebten  bei  seiner  Rückkehr  1844"),  Ed.  Krem- 
ser („Abendlied  im  Felde"  m.  Streichorchester),  A.  Kay 
(„Schliesse  mir  die  Augen  beide"),  Em.  Tausche  („Hütv 
dich")  u.  H.  Jüngst  („Aufj^macht"),  Soli  f.  Sopran  y.  Schu- 
bert, Leoncayaflo  („Frühlings-Rhansodie")  und  d* Albert 
(„Zur  Drossel  sprach  der  Fink")  u.  f.  Harfe  y.  Oberthür 
(Concertino),  Zabel  („Legende")  u.  Parish-Alyars  (Phant.). 
—  Clayieryortrag  des  Hrn.  Rummel  am  28.  März:  Compo- 
sitionen  y.  S.  Bach  (Italien.  Conc),  Beethoyen  (Son.  Op.  81a), 
Weber  (Son.  Op.89),  Mendelssohn,  E.  Grieg  (Berceuse),  Cho- 
pin und  Liszt  (10.  Ungar.  Rhaps.). 

Düsseldorf.  S.Conc.  des (^^e^ngyer.  (Steinhauer):  Ouyer- 
turen  y.  Mendelssohn  u.  G.  Schumann  (dramatische),  Chöre 
m.  Orch.  y.  Haydn  u.  Schumann  (Kachtlied)  u.  a  capella  y. 
C.  St  ein  hau  er  (Abendlied  u.  Volkslied),  SoIoyorträgedesFrl. 
Rothschild  a.  Cöln  (Ges.,  Ariea.  „Feramors"  y.  Rubinstein, 
„Prinzesschen"  y.  Hinrichsetc.)  u.  der  HH.  Schütz  y.  hier 
(Ges..  „Horch  auf,  du  träumender  Tannenforst"  y.  M.y.Wein- 
zierl  etc.)  u.  Grützmacher  a.  Cöln  (Violonc,  Conc.  y.  Volk- 
mann, Seren,  y.  Sitt,  „Elfentanz"  y.  Popper  etc.).  (Die 
beiden  Chöre  yon  Steinhauer  haben  „in  ihrer  naiven,  yolks- 
thümlichen  Anspruchslosigkeit  und  ungeschminkten  Natür- 
lichkeit doppelt  fesselnd"  gewirkt.) 

Emmei^ieh.  Concerte  des  städt.  Gesangyereins  (Poppe): 
15.  Dec.  unt.  sblist.  "Mitwirk.  deS'  Ft]:  Grunewald  a.  Düssel- 
dorf u.  der  Frau  yan  Munster.  „Athalia"  y.  Mendelssohn, 
Chöre  y.  Händel  u.  Schubert  (Deutsche  Tänze),  Vocalduette  y. 
Schumann  u.  Brahms  („Die  Schwestern"),  .Soli  f.  Sopran  y. 
Cornelius  („Komm,  wir  wandeln")  u.  Hildach  („Frühling 
ist  da")  u.  f.  Alt  y.  Brahms  („Von  ewiger  Liebe")  u.  Bun- 
ge rt  („Wenn  die  wilden  Rosen  blühn").  25.  März  unt.  Solist. 
Mitwirk,  des  Frl.  Wulff  a.  Cöln  u.  des  Hrn.  Becker  a.  Neuss 
(Ges.),  sowie  des  Hrn.  Quast  a.  Ruhrort  (Clay.) ;  „Die  Kreuz- 
fahrer" y.  Gade,  „Glocken thürmers  Töchterlein"  f.  Sopransolo 
u.  Männerchor  y.Reinthaler-Schauseil,  „FrühlingsdiÜiy- 
rambe"  f.  Basssolo  u.  Chor  y.  G.  Baldamus,  Soli  f.  Ges.  y. 
Rein  ecke  (Mailied),  Stange  („Die  Bekehrte"),  W.  Berger 
(Kinderlied),  Hof  mann  („Wenn  du  kein  Spielmann  wärst")  u. 
F.  Ries  („Am  Rhein  und  beim  Wein")  u.  f.  Clay.  y.  Will- 
mers  („lia  Danse  des  F^"). 

Eutin.  Abonn.-Concerte  des  Hrn.  Heynsen:  No.  2.  Clay.- 
Violinsonate  Op.  47  yon  Beethoyen ,  Soli  f.  Ges.  y.  Händel, 
Thuille  („Es  klingt  der  Lärm  der  Welt"),  H.  Hof  mann 
(„Nachtigallen"  u.  „Waldgang"),  P.  Vi  dal  („Printemps  nou- 
yeau"),  H.  Genss  („Hoffe  du  nur")  u.  Hildach  („Spatz  und 
Spätzin"),  f.  Clay.  v.  Moszkowski  (Valse),  Liszt  (12.  TJng. 
Rhaps.)  u.  A.  u.  f.  Viol.  y.  Mendelssohn  u.  Wieniawski 
(„Souyenir  de  Moscou").  (Ausführende:  Frls.  Rost  [Ges.]  u. 
Wietrowetz  [Viol.]  u.  Hr.  Masbach  [Clay.]  a.  Berlin.)  No.  8. 
Jupiter-Symph.  y.  Mozart,  2.  Satz  der  Hmoll-Symph.  y.  Schu- 
bert, Onyerturen  y.  Schumann  („Genoyefa")  u.  Weber  (Jubel-), 
Clayier vortrage  des  Hrn.  yan  de  Sandt  a.  Berlin  (Esdur- 
Oonc.  y.  Beeuioyen,  Etüde  y.  Liszt  etc.).  —  Aufführ.  y.  A. 
Thierfelder*s  „Zlatorog"  f.  Soli  u.  Chor  durch  die  Chor- 
yereine  y.  Ploen  u.  Eutin  unt.  Leit.  des  Hm.  Heynsen  und 
Solist.  Mitwirk,  der  Sängerinnen  Frls.  Weigel  a.  Bergedorf  u. 
Heynsen  a.  Berlin  u.  eines  ungen.  Bassisten,  sowie  aer  Frau 
Melosch  a.  Altena  (Declam.). 

Frankfart  a.  M.  2.  Abonn.  -  Concert  des  Choryereins 
(Parlow)  unt.  sollst.  Mitwirk,  der  Frau  Schirmer-Mahlau  y. 
hier,  des  Frl.  Kuntz  a.  Strassburg  i.  E.  u.  der  HH.  Sickert 
a.  London  u.  Leuchter  y.  hier  (Ges.),  sowie  des  Frl  Burnitz 
(Viol.):  „Das  lifiLrchen  yon  der  schönen  Melusine"  f.  Soli  u. 
Chor  m.  Clay.  y.  H.  Hof  mann,  Nachtlied  f.  Chor  y.  E. 
Parlow,  zwei  Volkslieder  f.  a  cap.-Chor,  Vocalduette  „Die 


f 


Nonne  und  der  Ritter"  n.  „Vor  dem  Thore"  y.  Brahms, 
Soli  f.  Ges.  u.  f.  Viol.  —  2.  Abonn.-Conc.  des  Sängerchors 
des  Lehreryer.  (Fleisch):  Hymne  f.  Soloquart,  u.  Chor  m. 
Blasinstrumenten  u.  „Nachtgesang  im  Walde"  m.  yier  Hör- 
nern y.  Schubert,  Männerchöre  y.  Brahms-Widmann  („In 
stiller  Nacht"),  Brahms-HiTSch  (Biutsarole),  F.  Lachner 
(Kanon),  Liszt  (Soldatenlied,  m.  zwei  Trompeten  u.  Pauke) 
u.  A.,  Soloyorträ^e  des  Frl.  Janiszewska  a.  Genf  (Clay.,  Valse« 
Impromptu  y.  Liszt  etc.)  u.  des  Hrn.  Prill  a.  Leipzig  (Viol., 
Rec.  u.  Ada^o  a.  dem  C3onc.  y.  Klughardt,  Ungar.  Tanz 
y.  Brahms -Joachim  etc.). 

Freiburg  i.  B.  Wohlthätigkeitsoonc.  des  Kirchenchors 
der  Christuskirche  am  8.  März:  Chöre  v.  Bortniansky,  Las- 
sus  u.  Mendelssohn,  Duett  u.  Chor  a.  „Athalia"  y.  Mendels- 
sohn, Soloyorträge  der  Frls.  Sonntag  u.  Rheinisch  (Ges.)  u. 
der  HH.  Hieber  (G^s.),  Werner  a.  Biäen-Baden  (Org.,  Prael. 
u.  Fuge  in  Adur  y.  S.  Bach,  „Andacht"  eig.  Comp.  u.  Fest- 
Wmnus  y.  C.  Piutti)  u.  Drach  (Violonc).  —  4.  Conc.  des 
ifusikver.  (Adam)  m.  Beethoyen's  Missa  solemnis  unt.  Solist, 
tfitwirk.  der  Frau  Hieber  a.  München,  des  Frl.  Kloppenburff 
a.  Frankfurt  a.  M.  u.  der  HH.  Gerhäuser  a.  Carlsruhe  und 
Moest  a.  Strassburg  i.  E. 

Gera.  8.  Kammermusikabend:  Streichqnart.  Op.  59,  No.  1, 
y.  Beethoyen,  Dmoll-Clayiertrio  y.  Schumann,  Gdur-Clay.- 
Violoncellsonate  y.  Nicod6.  (Ausführende:  HH.  Kleemann 
[Clav.],  Franke,  Beyer,  Meckler  u.  Friedrichs  [Streicher].)  — 
Conc.  des  Musikal.  Ver.  am  16.  März:  Cdur-Streichquint.  y. 
Schubert,  Gdur-Clayiertrio  y.  Haydn,  Ghesangyorträge  der 
Frau  y.  Gl^rumbkow  a.  Dresden  (Wiegenlied  y.  Menzler.  „Wie 
ist  doch  die  Erde  so  schön"  y.  L.  Hartmann,  „Vergebliches 
Ständchen"  y.  Brahms  etc.). 

Guben.  4.  Conc.  des  Musikyer.  (Ochs):  HmoU-Symph. 
y.G.  Schumann,  l.  „Peer  Gynt"-Suite  y.  Grieg,  „Mignon"- 
Ouyert.  y.  Thomas,  Gtosangvorträge  des  Hm.  yan  Eweyk  a. 
Berlin  („Margareth  am  Thore"  y.Ad.  Jensen,  „Die  Raben 
und  die  Lerchen"  y.  H.  Brückler  etc.). 

Haarlem.  2.  Liederabend  des  Hm.  Zalsman  unt.  Mitw. 
des  Frl.  Landr^  (Ges.)  u.  des  Hm.  Schlegel  (Clay.):  Lieder 
y.  Cornelius  (Weihnachtslieder),  Schubert  („Schwanen- 
esang"),  Schumann  u.  Franz  u.  „Ins  Album"  f.  Clay.  y.  L. 
chlegel.  —  8.  Soiröe  music.  des  Hrn.  Steenman  (VioL) 
iint.  Mitwirk,  dar  Frau  Bosmans-Bekiedietd  (Clay.)  u.  des  Hrn. 
Messchaert  (Ges.):  A  dur-Clay.-Violinson.  y.  C.  Franck,  Soli 
f.  Ges.  y.  Rieh.  Wagner  (Fünf  Gediohte)  u.  J.  Brandts- 
Buijs  (yier  Nachtlieder  a.  „Ellen")  u.  f.  Viol.  y.  Spohr  und 
Hu bay  („Hejre  Kati").  —  2.  Kammermusik  des  Hrn.  Schlegel 
(Clay.)  unt.  Mitwirk,  der  HH.  Cramer  u.  Bosmans  (Streicher): 
Dmoll-Clayiertrio  y.  Mendelssohn,  AmoU-Seren.  f.  dieeolben 
Instrumente  y.  Rein  ecke,  beide  Clayier-VioloncellsoQaten 
Op.  102  y.  Beethoyen. 

Hagen  i.  W.  Conc.  des  Sänger -Ehepaares  Hildach  aus 
Berlin  am  19.  März:  Vocalduette  y.  C.  Götze  („Still  wie  die 
Nacht"),  Schumann  u.  E.  Hildach  („Abschiea  der  Vögel", 
Altdeutscher  Liebesreim  u.  „Im  blühenden  Garten"),  Soli  f. 
Sopr.  y.  Franz  („Das  Meer  hat  seine  Perlen"),  Rein  ecke 
(„Still,  min  EOanne"),  E.  Hildach  („Lenz"  und  „Spatz  und 
Spätzin")  u.  A.  u.  f.  Bariton  y.  H.  Riedel  („Biterolf  im  Lager 
yon  Akkon"),  L.  Hartmann  („Und  als  endlich  die  Stunde 
kam"),  F.  y.  Holstein  („Klein  Anna  Kathrin")  u.  A. 

Halberstadt.  Am  8.  März  Aufführ.  y.  Händel's  „Sam- 
son"  durch  den  G^esangyer.  (Lehnert)  unt.  Solist.  MitwirK.  der 
Frls.  Ottermann  a.  Dresden  u.  Bödcher  y.  hier  u.  der  HH. 
Dierich  a.  Leipzig  u.  yan  Eweyk  a.  Berlin.  (Die  Aufführung 
findet  in  allen  ihren  Theilen  die  wärmste  Anerkennung  sei- 
tens der  „H.  Z.".) 

Halle  a.  S.  Conc  des  akadem.  Gesangyer.  „Ascania" 
(Reubke)  am  11.  Febr.:  „Das  Thal  des  Espingo"  i.  Chor  u. 
Clay.  y.  Rheinberge r,  Chöre  y.  A.  Becker  (,,Schnitter  Tod" 
und  „Regen  und  Sonne"),  Franz  (Rheinweinlied,  „Das  Lie- 
ben bringt  gross  Freud"  u.  „Der  weisse  Hirsch")  u.  Mendels- 
sohn, Soioyorträge  des  Frl.  Haake  a.  Berlin  (Ges.,  „Es  muss 
ein  Wunderbares  sein"  y.  Liszt,  Wiegenlied  y.  J.  Brahms, 
„Ach,  nur  ein  Viertelstündchen"  y.  Hildach  etc.)  u.  derHH. 
Trautermann  a.  Leipzig  (Ges.,  „Der  Frühling  ist  gekommen", 
„Der  Nachtwind  hat  in  den  Bäumen"  u.  „Der  Lenz  ist  ge- 
kommen ins  harrende  Land"  y.  0.  Reubke)  u.  Schmidt  (Viol., 
Romanze  y.  Rubinstein-Wieniawski,  „Le  Cygne"  yon 
Saint-Saöns,  Menuett  y.  Valensin  etc.).  —  Cionc.  des  Student. 
Gesangyer.  „Fridericiana"  (Zehler)  unt.  sollst.  Mit  wirk,  des 
Frl.  Polscher  u.  des  Hrn.  Pinks  a.  Leipzig  am  26.  Febr.: 
„Siegeseesang  der  Deutschen"  f.  Männerchor  und  Orch.  yon 
A.  Becker,  „VeUeda"  f.  Soli,  Männerchor  u.  Orch.  y.  Bram* 


266 


bach,  Ml&nnerobörey.  F.LeuC.Frühlingseixizag*'),  Sohwalm 
(„Staaententrost*')  a.  A.,  Soli  x.  Sopran  v.  Brahms  („Meine 
Liebe  ist  grttn^),  Beinecke  (Mailied),  E.  Meienreis  („Die 
Vorsicbtige**)  o.  A.  u.  f.  Tenor  v.  Franz  („GeneBane**),  P.  Gast 
(„Lieblich  wie  im  Maienmorgen**)  u.  Umlauft  (Morgenland. 
Lied).  —  4.  Winterconc.  der  «Vereinigten  Berggesellscbaft 
(Wiegert):  Gdor-Symph.  v.  Haydn,  „Lodoiska^'-Ouvertare  v. 
Cherubijii,  Vocaldnette  ▼.  Hiller  („Abschied),  A.  v.  Fielitz 
(„In  der  Mondnacht^)  n.  Brahms  („Die  Schwestern*'),  ges. 
y.  Frls.  Ottermann  u.  Witting  a.  Dresden,  Solovorträge  der 
Frls.  Ottermann  („Verborgene  Liebe"  v.  Grieg,  Wiegenlied 
y.  Harthan  u.  „s'  Str&ussle**  y.  Hnmperdinck)  u.  Witting 
(„Im  Herbst**  y.  Franz  n.  „Feldeinsamgeit"  u.  „Dort  in  den 
Weiden*'  y.  Brahms)  u.  der  Frau  Stern  a.  Dresden  (Clay., 
Cmoll-Conc.  y.  Beethoven,  Menuett  v.  Bizet,  Noct.  y.  Grieg 
u.  Polen,  y.  Liszt).  —  4.  Conc.  der  Stadtsohützen-G^ell- 
schaft  (Zehler):  4.  Symph.  y.  Schumann,  Ouvert.  „Die  Wald- 
nymphe** y.  Bennett,  Soloyerträge  des  Frl.  Bothhauser  a. 
Berlin  (Ges.,  „Es  war  im  ersten  Lenzesstrahl**  y.  Tscha'i- 
kowsky  etc.)  und  des  Hm.  Bnsoni  y.  ebendaher  (Clav.,  Es- 
dur-Conc.  u.  Ungar.  Bhaps.  [welche?]  y.  Liszt  n.  Praelud. 
u.  Fuge  in  Ddur  v.  S.  Bach-Busoni).  —  Am  26.  M&rz  Auf- 
fuhr, y.  P.  Umlauft *s  „Agandeoca**  f.  Soli,  Männerchor  u. 
Orch.  durch  den  Lehrer-Gesangyer.  (Beubke)  unt.  solist.  Mit- 
wirk, des  Frl.  H&bermann  u.  der  Frau  Eocco  y.  hier  u.  der 
HH.  Trautermann  a.  Leipzig,  W^irk  y.  hier  und  Leideritz  a. 
Leipzig. 

Hamburg.  Conc.  der  Laube'schen  Gap.  zum  Benefiz  für 
ihren  Dirigenten  am  10.  März:  Balletsuite  „Namouna**  yon 
E.  Lalo,  Ooyerturen  y.  F.  y.  Wickede  (heroische)  u.  Beet- 
hoven (No.  8  zu  „Leonore**)  u.  Degner  (m.  Org.  [Hr.  Klein- 
paul]), Vorspiel  u.  Schluss  des  3.  Aufzugs  a.  „Parsifal**  yon 
Wagner,  Entr'act«  a.  „Colombe**  y.  Gounod,  Walzer- 
Zwischenspiel  a.  „Donna  Diana**  yon  E.  N.  y.  Bezni6ek, 
2.  Polen,  y.  Liszt.  „Der  Hirten  Morgenlied  in  der  heiligen 
Nacht**  f.  Englischhorn  u.  Org.  y.  O.W  ermann  (HH.  FoU- 
mann  u.  EUeinpaul)  u.  A.  m. 

Harburg.  Kammermusikabend  der  HH.  Kopecky,  John, 
Brand  u.  Wellenkamp  a.  Hamburg:  Streichquartette  y.  Sme- 
tana  («Aus  meinem  Leben**)  u.  Haydn  (Gmoll),  Impromptu 
über  ein  wend.  Lied  f.  dieselben  Instrumente  y.  L.  Bö  deck  er. 
V  Herford, :  9.  Kamnermnsikabend  der  HH.  Beyer,^  Tüting, 
Heisterberg  u.  Smith  (Streicher,  a.  Bückeburg)  unt.  Mitwirk, 
der  Frau  Odenwald  a.  Salzuflen  (Clay.)  und  des  Hrn.  Prof. 
Sahla  a.  Bückeburg  (Viel.):  Clayierquintette  y.  Metzdorff 
(EmoU)  u.  Schumann,  GmoU-Streichquint.  y.  Mozart. 

Hlrsehberg  i.  Sehl.  Am  19.  März  Auffuhr,  y.  Schu- 
mann's  „Das  Paradies  und  die  Peri**  durch  den  Chorgesangyer. 
(Niepel)  unt.  solist.  Mitwirk,  der  Frau  Schmidt- Köhne  aus 
Bernn  u.  Koch  y.  hier  u.  der  HH.  Trautermann  a.  Leipzig 
u.  Meuss  y.  hier.  (Hr.  Trautermann  hat  sich  ganz  besonders 
verdient  dadurch  gemacht,  dass  er  in  Verhinderunj^  des  ur- 
sprünglich in  Aussicht  genommenen  Basssolisten  m  letzter 
Stunde  gleichzeitig  auch  noch  dessen  Soli  übernahm  und 
„ganz  vortrefflich**  durchführte.  Ueber  diesen  Sänger  schreibt 
das  „H.  Tagebl.** :  „Dieser  vortreffliche  Ktlnstler  oesitzt  eine 
sdiöne,  un^wöhnlich  ausgibige  und  sehr  umfem^iche 
Stimme,  seine  Aussprache  ist  vorzüglich,  die  Vocalisirung 
musterhaft  und  die  Tonbildung  so  ausgezeichnet,  dass  selbst 
das  leiseste  piano  überall  gut  vernehmbar  ist  und  auch  das 
stärkste  forte  noch  reich  und  wohllautend  bleibt.  Was  aber 
den  Gesang  des  Hrn.  Trautermann  weit  über  die  künstle- 
rischen Durchschnittsleistungen  erhebt,  ist  das  geistige  Durch- 
dringen der  vorgetragenen  Gesänge,  der  tiefmnige,  seelen- 
volle Vortrag  und  die  ergreifende  aramatische  (^staltungs- 
kraft.  Ganz  besonders  zeigte  Hr.  Trautermann  seine  Künst- 
lerschaft in  der  Behandlung  der  recitativischen  Stellen.  Diese 
wirken  oft,  obgleich  sich  ja  Schumann  yon  der  alten,  unaus- 
stehlich geworaenen  Form  des  Becitativs  frei  gemacht  hat, 
auf  den  Hörer  ermüdend,  weil  der  melodische  Beiz  ihnen 
fehlt  und  viele  Sänger  Nichts  mit  ihnen  anzufangen  wissen. 
Durch  die  feine,  bis  ins  Kleinste  gehende  Charakterisirung 
erreichte  aber  Hr.  Trautermann  auch  mit  diesen  Stellen  die 
vom  Componisten  beabsichtigte  Wirkung.**) 

Kaiserslautern.  4.  Conc.  des  Musikver.  (Damian)  unt. 
Mitvnrk.  der  Frau  Kahlig  a.  Wien  (Ges.),  des  Hrn.  Liebling 
a.  Berlin  (Clav.)  u.  des  Frl.  Panteo  a.  Mailand  (VioL):  Männer- 
ch6re  v.  V.  E.  Becker  („Das  Kirchlein**),  Silcher,  Faisst 
(Soldatenlied)  u.  Br am  bach  („Der  Wächter  Deutschlands**), 
Glav.-Violinsuite  v.  Goldmark,  Soli  f.  Ges.  v.  Bubinstein 
(„Der  Asra**),  Davide  ff  (-Leis  bewegt  hat  sich  der  Vorhang**), 
Grieg  („Im  Kahne**),  B.  Fi8chhof(„Frühlingist  da**)  U.A., 


f.  Clav.  v.  Wagner-Liszt  (Spinnerlied)  u.  A.  u.  f.  Viel.  v. 
Tartini  (GmoU-Son.),  Thomö  (And.  reHg.)  und  Brahma- 
Joachim  (Ungar.  Tänze). 

Leipzig,  Liederabend  des  Hrn.  G.  Borchers  unt.  Mit  wirk, 
der  Sopranistin  Frl.  Chadima  am  29.  April:  Vocalduett  „Jo- 
hannisfest**  v.  G.Borchers,  Soli  f.  Sopr.v.  Kreutzer,  Grieg 
(„Solvejg's  Lied**),  G.  Borchers  („Letztes  Wandern**),  L.  Neu- 
hoff (Altes  Lied)  u.  W.  Taubert  („Der  Vogel  im  Walde**) 
und  f.  Tenor  v.  Beethoven,  Schubert,  Loewe,  Bubinstein 
(„Sehnsucht**),  G.  Borchers  („Sommemachtsträume**  u.  „Die 
zwei  Batten**),  L.  Neuhoff  („Nur  du**  und  „Der  Kehraus**), 
P.  Fassbaender  („Komm**),  E.  Jaques-Dalcroze  (Hoch- 
zeitslied), F.  V.  Holstein  („Sonst  und  jetzt**),  H.  v.  Her- 
zogenberg („Die NachtigaUen**),  P.Oornelius  („Ein  Ton**), 
B.  Vogel  („Mit  den  Bäumen  spielt  der  Wind**)  u.  C.  Bei- 
necke („LuftschloBS**). 

Ludwigshafen.  8.  Conc.  des  Caecilien-Ver.  (Bärtich  a. 
Mannheim)  unt.  solist.  Mitwirk,  des  Frl.  Wolfes  a.  Würzburg 
u.  des  Hrn.  Keller  v.  hier:  Ein  deutsches  Bequiem  v.  Brahms, 
„Mahomet^s  Gesans;**  f.  Chor  u.  Orchester  y.  B.  Kahn,  Arie 
„Höre  Israel**  v.  Mendelssohn.  (Die  Novität  von  B.  Kahn 
wird  im  „Gen.-A.**  als  „ein  schönes,  bedeutendes  Werk**  be- 
zeichnet, das  den  erzielten  „bedeutenden  Erfolg**  wohl  ver- 
dient habe,  es  verrathe  Beichthum  der  thematischen  Erfin- 
dung und  grosse  Ausdrucksfähigkeit,  dabei  werde  die  erhabene 
Grundstimmung,  der  sich  alle  Detailzüge  unterordnen,  keinen 
Augenblick  verlassen.  Der  „Bad.  Gen.-A.**  schreibt,  dass  die 
Composition,  einen  weiteren  Merkstein  in  der  künstlerischen 
Entwickelung  des  Componisten  bildend,  den  poetischen  Stim- 
mungsgehalt des  Gedientes  trefflich  zum  Ausdruck  bringe 
und  entschieden  werthvoll  und  melodisch  reizvoll  sei.  Ebenso 
werden  die  technische  Gestaltung  überhaupt  und  die  Führung 
der  Stimmen  speciell,  die  kunstvoll  und  doch  durchaus  klar 
und  natürlich  sich  gebe,  gerühmt.  Das  Werk  gelangte  zu 
einer  vorzüglichen  Ausführung  und  wurde  mit  leohaftestem 
Bei&ill  aufgenommen.) 

Lüneburg.  3.  Kammermusikabend  der  HH.  Kopecky, 
John.  Brandt  u.  Wellenkamp  a.  Hamburg  (Streicher)  unt. 
Mitwirk,  des  Hm.  Uellner  (Clav.):  Streichquartette  v.  Beet- 
hoven (Op.  182)  u.  Mendelssohn  (Emoll),  „Märchenerzählun^n** 
f.  Clav.,  Viol.  u.  Bratsche  v.  Schumann.  (Einen  gewaltigen 
Eindrück  hat,  wie  man  uns  schreibt,  das  vorzüglich  wieaBr- 
gegebene  Quartett  von  Beethoven  bei  den  Zuhörern  hinter- 
Ussen,  die  Ciavierpartie  des  Schumann'schen  Werkes  hat 
durch  Hrn.  Uellner  eine  musterhafte  Vertretung  gefunden, 
und  von  dem  Mendelssohn^schen  Quartett  musste  das  Scherzo 
auf  Verlangen  wiederholt  werden.) 

Mannheim.  Conc.  des  Ver.  f.  class.  Kirchenmusik  (Lan- 
ger) unt.  Solist  Mitwirk,  der  Frls.  Wagner  v.  hier  u.  Closs- 
mann  a.  Ludwigshafen  u.  der  HH.  Bü£ger  v.  hier  u.  Keller 
a.  Ludwigshafen  (Ges.),  sowie  des  Hm.  Hänlein  (Org.)  am 
10.  März:  Kirchencant.  „Lobet  den  Herrn**  v.  B.  Schwalm, 
„Die  Seligkeiten**  f.  Baritonsolo,  Chor  u.  Org.  a.  „Christus** 
v.  Liszt,  „Es  gingen  zween  Menschen**  f.  zwei  Männer- 
stimmen u.  Chor,  Motette  „Ehre  sei  dir**  u.  „Weib,  was 
weinest  du**  f.  vier  Solostimmen  v.  H.  Schütz,  „Miserere**  f. 
zwei  Chöre  v.  Allegri,  „Benedictus**  f.  vier  Solostimmen  m. 
Org.  v.  Gade,  Orgelsoli  v.  S.  Bach  (Cmoll-Phant.)  und  C. 
Wolfrum  (Einleit.  u.  Adagio  der  Fmoll-Son). 

Heran.  4.  Kammermusikconc:  Streichquartette  von 
Volkmann  (Emoll)  u.  Beethoven  (Op.  18,  No.  4),  Streich- 
quartettsätze v.  Tscha'ikowsky  (And.  a.  Op.  11)  u.  Men- 
delssohn (Intermezzo  a.  Op.  13).  (Ausführende:  HH.  Edelmann, 
Klinger,  Würdinger  u.  Pleier.)  —  Class.  Concerte  der  Curcap. 
(Pleier):  No.  5  (am  13.  Febr.,  Gedächtnissfeier  f.  B.  Wagner). 
3.  Svmph.  u.  „Egmont** -Ouvert.  v.  Beethoven,  „Wald weben** 
a.  „Siegfried**  u.  Trauermarsch  a.  der  „Götterdämmerung**  v. 
Wagner.  No.  6.  Gmoll-Symph.  v.  Ad.  Möller,  Ouvert.  zu 
„Figaro*s  Hochzeit**  v.  Mozart,  Einleit.  u.  Kreuzritter- Marsch 
a.  der  „Legende  von  der  heil.  Elisabeth"*  v.  Liszt,  „Im 
Sonnenschein**  f.  Orch.  y.  H.  Hofmann.  Suite  f.  Fl.  v.  Go- 
dard  (Hr.  Schäfer),  ^eber  die  neue  Symphonie  von  Ad. 
Möller,  auf  welche  sich  das  Hauptinteresse  des  Publicums 
concentrirt  hatte,  schreibt  die  „M.Zeit.**:  Diese  „erste  Sym- 
phonie ist  der  Ausfluss  eines  nach  dem  Höchsten  strebenden 
ernsten  Künstlers,  der  technisch  auf  der  Höhe  der  Zeit  steht, 
Phantasie  und  Erfindung  besitzt  und  sich  an  den  grössten 
Mustern  gebildet  hat.  Voll  und  ganz  auf  modernem  Boden 
stehend,  gelang  es  ihm,  das  Übermässige  Moduliren  zu  ver- 
meiden, an  welcher  Klippe  viele  talentvolle  Componisten  des 
jüngsten  Deutschland  zu  scheitern  pflegen.  Besonders  rüh- 
menswerth  sind  die  grosse  rhythmische  Freiheit  und  Beweg- 


2B7 


liohkeit  und  glänzende  Instrumentation,  welche  die  ganze 
Farbenpracht  der  modernen  Orchestration  aufweist,  ohne  einer 
rein  mechanischen  Nachahmung  zu  ver&llen.  Am  bedeutend- 
sten, sowohl  was  Erfindung,  als  Ausgestaltung  betrifft,  sind 
die  beiden  Ecksätze.  Von  ganz  besonderer  Schönheit  und 
Eigenart  ist  das  langathmige,  zweite  Hauptthema  des  ersten 
Satzes.  Wer  ein  solches  Thema  erfinden  kann,  gehört  zu 
den  Berufenen.    Weniger  wirkungsvoll,   aber  durchaus  edel 

Sehalten  ist  das  Adagio.  Die  Grundstimmung  dieses  Satzes, 
er  in  der  Mitte  eine  leidenschaftliche  Steigerung  aufweist, 
ist  grau  in  grau  gehalten.  Das  Scherzo  ist  technisch  meister- 
haft gearbeitet,  dabei  voll  AnmuUi  und  Beweglichkeit.  Den 
Schluss  des  schönen  Werkes  bildet  ein  stolz  dahinstürmender 
Allegrosatz,  der  im  DurchfähruHgstheile  eine  prächtige  Stei- 

Sernng  aufweist.  Der  pathetische  Schluss  ist  Ton  ergreifen- 
er  Wirkung.  Die  Symphonie  hatte  einen  glänzenden  Er- 
folg; jeder  Satz  wurde  mit  gespannter  Aufmerksamkeit  an- 
gehört und  durch  spontanen  Beifall  ausgezeichnet  Zum 
Schlüsse  wurden  dem  anwesenden  Componisten  grosse  Ova- 
tionen bereitet.  Das  Werk  ist  bedeutend  genug,  um  die 
Aufmerksamkeit  der  musikalischen  Welt  zu  erregen.^  Ein 
Theil  des  Erfolges  falle,  heisst  es  weiter,  auf  Felix  Draeseke, 
den  Lehrer  des  Componisten,  zurück.) 

Nürnberg.  Conc.  des  Männergesangver.  (Müller)  unter 
Solist.  Mitwirk,  des  Frl.  Küchle,  der  Frauen  Nagel,  Gries- 
bach,  Hammerschmidt  u.  Maussner  u.  der  HH.  Barth,  Liebel 
u.  Bierling  am  16.  März:  Vorspiel  zu  „Janie"  v.  E.  Jaques- 
Dalcroze,  Frühlings-Phantasie  v.  Gade,  „Vor  der  Kloster- 
pforte" f.  Sopran-  u.  Altsolo,  Frauenchor,  Orch.  u.  Orgel  v. 
Edv.  Grieg,  Elfenlied  f.  Sopransolo,  Frauenchor  u.  Orch.  v. 
H.  Wolf,  Sonnen^esang  f.  Tenorsolo,  gem.  Chor  u.  Orch.  a. 
„Franciscus"  v.  Tinel,  „Mahomet*s  Gesang"  f.  Solostimmen, 
Chor,  Orch.  u.  Org.  v.  A.  Beer,  „Im  Lager  der  Bauern"  f. 
Männerchor  u.  Orch.  v.  H.  Hutter,  Volkslieder  f.  Männerchor. 
(Ein  sich  durch  besondere  Berücksichtigung  interessanter  No- 
vitäten auszeichnendes  Programm!)  —  Conc.  im  Museum 
am  17.  März,  ausgeführt  von  Frau  Fichtner-Erdmannsdörfer 
(Clav.),  FrLBusjäger  (Ges.)  u.  Hrn.  Hüf  (VioL):  Clav.-Violin- 
sonate  Op.  73  v.  Eaff.  Soli  f.  Ges.  v.  Franz  (.Für  Musik"), 
Brahms  („Feldeinsamkeit",  „Das  Mädchen  spricht"  u.  „Meine 
Liebe  ist  grün"),  Godard  (Berceuse  a.  „Jocelyn"),  Pa^uline 
Fi'öli'tner-Erdmaniisdör'för  (Bi^utlliedJ,  VolkÄanh  („Die 
Bekehrte"),  Berger  („Ach,  wer  das  doch  könnte")  u.  A.,  f. 
Clav.  V.  Brahms  (GmoU-Ehaps.),  E.  d'Albert  (Phantasie- 
stück u.  Gavotte),  Schubert-Liszt  („Ständchen"),  Arensky 
(Etüde)  u.  Liszt  („Liebesträume"  u.  Ballade)  u.  f.  Violine  v. 
Bazzini  (Concert-AUegro) ,  Spohr  und  M.  Haus  er  (Bhaps. 
hongr.). 

Osnabrück.  Conc.  des  Gesangver.  (Drobisch)  unt.  sollst. 
Mitwirk,  des  Frl.  Berard  a.  Bremen  am  10.  März:  Variat.  f. 
Clav,  zu  vier  Händen  Op.  10  v.  Schubert,  Psalm  42  v.  Men- 
delssohn, „Schön  Ellen"  v.  Bruch,  Schlaflied  der  Zwerge  f. 
Frauenchor  a.  „Schneewittchen"  v.  Eeinecke,  Soli  f.  Sopr. 
V.  Schumiann  u.  Brahms  („Lnmer  leiser"  u.  „Meine  Lieoe 
ist  grün")  u.  f.  Bariton  v.  Bruch  („Dein  gedenk  ich,  Marga- 
rethe")  u.  Schumann. 

Pforzheim.  Conc.  des  Instrumentalver.  (Baal)  am  1.  März : 
„ZauberflÖten"-Ouvert.  v.  Mozart,  Vorspiel  zu  „Margarethe" 
V.  Gounod,  Marche  caractör.  f .  Orch.  v.  Schubert-Liszt,  Solo- 
vorträge des  Frl.  v.  Brennerberg  a.  Wien  (Viol.,  Concert  v. 
Beethoven  u.  „Faust"-Phant.  v.  Wieniawski)  u.  des  Hm. 
Meyle  v.  hier  (Ges.,  Ballade  des  Harfners  v.  Schumann,  „Horch 
au^  du  träumender  Tannenforst"  v.  M.  v.  Weinzierl  und 
„Alt-Heidelberg,  du  Feine"  v.  Ad.  Jensen). 

ReekUnghausen.  Conc.  des  Musikver.  am  15.  März :  Clav.- 
Clarinettensonaten  Op.  120,  No.  1  u.  2,  v.  Brahms,  „Gebet 
über  den  Wassern"  u.  Tanzlied  f.  Frauenchor  v.  Beinecke, 
Soli  f.  Ges.  V.  Haydn,  Wagner  („Träume")  u.  Chr.  Bering 
(„Das  Sträusschen")  u.  f.  Viol.  v.  F.  Ries  (Suite  [welche?]). 
(Ausführende:  Frl.  v.  Khaynach  [Ges.]  u.  HH.  Schütze  [Clav.], 
Grawert  [Viol.]  u.  Sommer  [Clar.].^ 

Regensburg.  Conc.  des  Musikver.  am  27.  März  mit  der 
zweimiJ.  Aufführ.  v.  Beethoven's  9.  Symph.  durch  das  E[aim- 
Orch.  a.  München  (Zumpe)  unt.  sollst.  Mit^^drk.  der  Frauen 
Weckerlin  n.  Ezter  u.  der  HH.  Kellerer  u.  Bertram  v.  eben- 
daher. 

Tilsit.  Conc.  der  Frau  Schmidt-Köhne  a.  Berlin  (Ges.) 
u.  des  Hm.  Wandelt  a.  Königsberg  i.Pr.  (Clav.)  am  10.  März 
m.  Soli  f.  Gesang  v.  Schumann  („Frauenliebe  und  -Leben"), 
Gries  («Solveje's  Lied"),  Cornelius  („Vorabend"  aus  den 
Brauuieaem),  Moszkowski  (Schlaflied),  Sommer  („Ganz 
leise"),  B  i  z  e  t  (Pastorale),  Bungert(  „Ich  erinnere  mich  nicht 


mehr")  U.A.  u.  f.  Clav.  v.  Chopin,  Schumann  u.Drey  schock 
(Gavotte). 

Wien.  2.  (Orch.-)Conc.  des  Männergesan^er.  (Kremser) 
unt  Solist.  Mitwirk,  der  Frau  EUzza  u.  des  Hrn.  Schneider- 
hahn: Manuscript-Ouvert.  v.  Camillo  Hörn,  „Balkanbilder" 
f.  Männerchor  u.  Soli  m.  Orch.  v.  Ed.  Kremser,  „Phöbüs 
ApoUon"  f.  Männerchor  u.  Orch.  v.  F.  Ger nshe im,  Männer- 
chöre V.  Schumann  („Die  Lotosblume")  und  J.  Herbeck 
(„Gleich  und  gleich"),  Sopransolo. 

Würzbttrg.  6.  Conc.  der  k..  Musikschule  (Dr.  Kliebert): 
Symphon.  Gedicht  „Ostern"  f.  Orch.  u.  Og;.  v.  F.  Volbach, 
Ouvert.  „In  der  Natur"  v.  Dvoifräk,  „Der  Äuerreiter"  f.  gem. 
Chor  u.  Orch.  v.  H.Wolf,  Violinvorträge  des  Hm.  Petsäni- 
koff  a.  Moskau  (2.  Conc.  v.  Wieniawski  und  Chaconne  v. 
S.  Bach). 

Zwickau.  6.  Abonn.-Conc.  des  Musikvereins  (Vollhardt): 
Militärsymph.  v.  Haydn,  Ouvertüren  v.  J.C.  Am  es  („Jugend 
und  Liebe")  und  Weber,  Gesangvorträge  des  Frl.  Beuer  aus 
Leipzig. 

Zflrieh.  Abonn.-Concerte  der  Neuen  Tonhalle-Gesell- 
schaft (Dr.  Hegar):  No.  9.  Oxford-Symph.  v.  Haydn,  Or- 
chesterseren. „Wintemächte"  V.  H.  Huber,  Venusberg- Bac- 
chanale a.  „Tannhäuser"  v.  Wagner,  Gresang vortrage  des 
Hm.  Scheidemantel  a.  Dresden  (Hans  Sachsens  Monolog  aus 
den  „Meistersingern"  von  Wagner,  y^Jimg  Dietrich"  von 
G.  Henschel,  „Es  blinkt  der  xhau"  v.  Bubinstein  etc.). 
No.  10.  Symph.  „Aus  der  Neuen  Welt"  v.  Dvoi^äk,  Ouvert. 
Op.  124  V.  Beethoven,  Vorspiel  zum  Orator.  „Die  Sündfluth" 
v.  Saint-SaÖns,  Ciaviervorträge  des  Hm.  Sapellnikoff  a.  St. 
Petersburg  (Conc.  v.  Schumann,  12.  Ungar.  Bhaps.  v. 
Liszt  etc.). 

Veraltete  Programme^  seiuie  Programme  ohne  Angabe  von  Ort  und 
Datum  müssen  vollständig  unbeachtet  bleiben! 


Engagements  und  Gäste  in  Oper  und  Concert. 

Berlin.  Hr.  Heinrich  Vogl  aus  München  war  Gast  des 
k.  Opernhauses  und  hat  als  Wagner-Sänger  sich  neue  Lor- 
beeren gehQJlt  TT.  BraujQSChwelg,,  Mit^<ös8tem.iHolg  hat 
sidh  hW  jüngst  Trau  E  n  d  e  -  A  n  d  r  i  e  s  s  e  n  aus  Frankfurt  a.  M. 
als  Wagner-längerin  behauptet.  —  Brüssel.  Eine  besondere 
Anziehungskraft  übte  im  jüngsten  l^aye-Concert  die  Sän- 
gerin Frl.  Elise  Kutsch  er  ra  aus,  welche  Isoldens  Liebestod 
aus  „Tristan  und  Isolde",  sowie  die  Schlussscene  aus  der 
„Qötterdämmerung"  von  Wagner  zu  überwältigender  und  das 
Publicum  hinreissender  Wirkung  brachte.  Das  Gastspiel  des 
Hrn.  van  Dyck  im  Monnaie-Theater  vollzog  sich  unter  er- 
schwerenden umständen.  Infolge  einer  Erkältung  des  Sängers 
mussten  Verschiebungen  im  Repertoire  eintreten.  Indess  hat 
der  Künstler  seinen  Lohengrin  trotz  Indisposition  vortreff- 
lich wiedergegeben.  —  Frankfurt  a.  M.  Hr.  Perron  aus 
Dresden  begann  in  unserem  Opernhaus  als  Wolfram  von 
Eschenbach  in  „Tannhäuser"  ein  Gastspiel  und  fand  mit 
seiner  Darstellung  den  begeisterten  Beifall  des  Publicums.  — 
Markneukirehen.  Der  Monat  April  verabschiedete  sich  mit 
einem  Concert,  das,  von  der  Sängerin  Frl.  Strauss-Kurz- 
welly  und  dem  Streichquartett  derHH.  Beermann,  Pfeiffer, 
Schulz  und  Philipp  ausgeführt,  für  unseren  Ort  seltene 
Musikgenüsse  bot,  leider  aber  auch  durch  den  äusserst  schwa- 
chen Besuch  bewies,  dass  der  Sinn  fär  gute  Musik  hier  noch 
sehr  wenig  entwickelt  ist.  Sowohl  die  Streichquartette,  als 
auch  die  verschiedenen  Soli  fanden  die  freudige  Anerkennung 
der  Anwesenden.  Künstlerisch  voll  befriedigten  als  Solisten 
Frl.  Strauss-Kurzwelly  mit  ihrem  ganz  köstlichen  Gresang 
und  Hr.  Philipn  mit  seinem  in  der  Cantllene  wie  im 
Passagenspiel  gleich  vortrefflichen  Violoncellspiel.  — 
Regensburg.  Für  seine  Benefizvorstellung  hatte  sich  Hr. 
OapeUmeister  Kahler  den  „Fliegende^  Holländer"  von  Wag- 
ner erwählt  und  in  Hrn.  Bertram  aua  München  einen  ganz 
vorzüglichen,  vom  Publicum  mit  Becht  gefeierten  Darsteller 
der  iStelpartie  gewonnen.  Aber  noch  herzlicher,  intensiver, 
ads  der  dem  Gaste  gezollte  Beifall  waren  die  Ovationen, 
welche  bei  diesem  Anlass  dem  Hrn.  Benefizianten  dargebracht 
wurden.  Hat  er  doch  nicht  blos  an  seinem  Ehrenabend  sich 
als  ein  wirklicher  Berufener  erwiesen,  sondern  überhaupt 
unsere  Oper  in  der  kurzen  Zeit  seiner  hiesigen  Thätigkeit 
zu  einer  Leistungsfähigkeit  geführt,  wie  man  sie  hier  noch 
kaum  zu  beobachten  Gelegenheit  hatte,  und  so  galten  die  stür- 
mischen ihm  gewidmeten  Acolamationen  gleichzeitig  seiner 
ganzen  hochverdienstlichen,  von  einem  starken  musikalischen 


258 


Talent  und  eiaerner  kttnstlerischer  £nerg:ie  gUnzendes  Zeug^ 
nis8  ablegenden  Wirksamkeit  an  unserem  Theater,  das  auf 
den  Besitz  dieses  ausgezeichneten  Künstlers  stolz  sein  darf.  — 
Sphwerln.  Der  8.  J^immermusikabend  bot  seinen  Besuchern 
einen  besonderen  Kunstgenuss  in  den  Gesang  vortragen  des 
FrL  Clara  Polscher  aus  Leipzig,  welche,  wie  schon  bei 
ihrem  vor  winterlichen  Auftreten,  wiederum  sich  als  eine 
Vortragskünstlerin  auserlesener  Art  erwies  und  als  solche  von 
dem  Publicam  gefeiert  wurde.  —  Wien.  Frl.  Marie  Leh- 
mann, Eines  der  ältesten,  verlässUchsten  und  tüchtigsten 
weiblichen  Mitglieder  der  Hofoper,  verabschiedete  sich  ds 
Margaretha  in  den  „Hugenotten'^  von  dem  Ort,  an  welchem 
sie  ungezählte  Male  glänzende  Proben  ihrer  künstlerischen 
Vielseitigkeit  abgelegt  hat,  unddamitüberhaupt  von  der  Bühne. 
Frau  Adini  aas  Paris  absolvirt  an  gleicher  Stelle  ein  von 
der  Gunst  des  Publicums  getragenes  Gastspiel.  •—  Wies- 
baden •  Frau  Beuss-Belce  aus  Carlsruhe  wurde  nach  einem 
äusserst  günstig  verlaufenen  Gastspiel  am  hiesigen  k.  Theater 
als  ständiges  Mitglied  fiür  dasselbe  gewonnen. 

Kirchenmusik. 

Leipzig.  Thomaskirche:  2.  Mai.  „Hoffe,  Herz,  nur  mit 
Geduld"  V.  W.  Rust.  „Jauchzet,  ihr  Himmel"  v.  G.Vierling. 
„Sei  Lob  und  Prei.««  mit  Ehren"  v.  S.  Bach.  — Nicolaikirche: 
3   Mai.     „Singet  und  spielet  dem  Herrn"  v.  W.  Rust. 

Chemnitz.  St.  Jacobikirche:  8.  März.  „Du  gabst  dem 
ewgen  Geist"  v.  G.  Vierling.  16.  März.  „Selig  sind,  die  da 
Leid  tragen"  v.  Brahms.  29.  März.  «Jesus,  du  unser  Heiland" 
V.  Cordanz.  8.  April.  .  „Wenn  ich  einmal  soll  scheiden"  von 
S.  Bach'.  —  St.  Paulikirche:  8.  März.  „Zu  dir  von  Herzens- 
grunde" V.  0.  Lassns.  16.  März.  „Jesu,  süsse  Himmelsgabe" 
v.  A.  G.  Ritter.  22.  März.  „Mit  treuen  Liebesherzen",  geistl. 
Lied  V.  Grell.  29.  März.  „Sei  getreu"  v.  Wermann.  „Sei 
getreu"  v.  Engel.  —  St.Petrikirche:  8.  u.22.  März.  „Ehre  sei  dir, 
Christe"  V.  B.  Schütz.     15.  März.  „Adoramuste"  (?)  aus  dem 

15.  Jahrb.  29.  März.  „Machet  die  Thore  weit"  v.  H.  Franke. 
—  St.  Markuskirche:  8.  März.  „Ich  komme  vor  dein  Ange- 
sicht" V.  Hauptmann.  16.  März.  »Dir,  dir,  Jehovah,  will  ich 
singen"  v.  S.  Bach.  22.  März.  „Dunkel  geworden  sind  meine 
Augen"  v.  Herzog.  29.  März.  Psalm  29  v.  Jansen.  8.  April. 
„Tenebrae  factae  sunt"  v.  M.  Haydn.  —  St.  Michaelkirche: 
8.  März.  „Schönster  Herr  Jesu",  Tonsatz  v.  Bender.  15.^März. 
„Der  Herr  ist  mein  Hirte"  v.  B.  Klein.  8.  April.  „Siehe, 
das  ist  Gottes  Lamm"  v.  Homilius.    —    St  Johanniskirche: 

16.  März.  „Ich  liebe  Jesura"  v.  Bach-Wüllner.  3.  April.  „Ach 
bis  zum  Tod  am  Kreuze"  v.  Fr.  Schneider.  —  St.  Nicolai- 
kirche: 15.  März.  „Siehe,  das  ist  Gottes  Lamm"  v.  Homilius. 
29.  März.  „Sei  getreu"  v.  Engel.  3.  April.  „Heiige  Wunden 
jener  Stunden"  v.  Bortniansky. 

OpemauffUhrungen. 

März. 

Baden-Baden.  Grossherzogl.  Hoftheater:  22.  Die  ver- 
kaufte Braut  (Smetana). 

Carlsruhe.  Grossherzogl.  Hoftheater:  5.  Der  Evangeli- 
mann. '.,  16.  u.  24.  Die  verkaufte  Braut  (Smetana).  10.  Das 
Glöckchen  des  Eremiten.  12.  Die  Stumme  von  Portici.  18.  Die 
Zauberflöte.  19.  Der  Bajazzo.  Die  Nürnberger  Puppe.  20.  Der 
Waffenschmied.  26.  Die  Hugenotten.  80.  Maurer  und 
Schlosser. 

Aufgeführte  NovitSten. 

Bargiel  (W.),  Ciaviertrio  Op.  6.  (Darmstadt,  Kammermusik- 
abend der  HH.  de  Haan  u.  Gen.) 

Becker  (H.),  A  dur-Violoncellconc.  (Frankfurt  a.  M.,  11.  Frei- 
tagsconc.  der  Museumsgesellschaft  [Mottl  a.  Carlsrahe]. 
Darmstadt,  6.  Conc.  im  Hoftheater  [de  Haan].) 

Berlioz  (H.),  Symph.  fantast.  (Frankfurt  a.  M.,  11.  Freitags- 
conc.  der  Museumsgesellschaft  [Mottl  a.  Carlsruhe].) 

Drei  Sätze  a.  der  Symph.  „Romeo  und  Julie".  (Darm- 
stadt, 4.  Conc.  im  Hoftheator  [de  Haan].) 

Ouvertüre   zu   „Benvenuto  Cellini".    (Baden-Baden,  9. 

Abonn.-Conc.  des  städt.  Curcomit^  [Hein].) 

Ouvert.  „König  Lear".     (Dessau,  6.  Conc.  der  Hofcap. 

[Klughardt].) 

Ouvert.  „ Komischer Oameval".  (Baden-Baden, 7.  Abonn.- 
Conc.  des  städt.  Curcomitte  [Hein].) 

Bizet  (G.),  L'Arlösienne".  (Ebendaselbst.)  . 


Blumner  (M.),  Orat.  „Der  Fall  Jerusalems".  (Eisleben,  Auf- 
fähr.  des  Städt.  Singver.  [Richter].) 

Borodin  (A.),  „Eine  Steppenskizze  aus  Mittelasien".  (Dres- 
den, 6.  Nicod6-Conc.) 

Brahms  (J.),  4.  Symphonie.  (Wesel,  8.  Symph.- Abonn.-Conc. 
[Beer].) 

Tragische  Ouvert.    (Hamburg,  4.  Orch.-Conc.  des  Hm. 

Fiedler.) 

—  —  Orchesterväriat.  über  ein  Haydn^sches  Thema.  (Darm- 

stadt, 6.  Conc.  im  Hoflheater  [de  Haan].) 

2.  Clav.-Oonc.    (Stuttgart,  9.  Abonn.-Conc.  der  Hofcap. 

[Christ].) 

Gdur-iStreichsext.  (Frankfurt  a.  M.,  8.  Kammermusik- 
abend der  Museumsgeseilschaft.) 

Trio  f.  Clav.,  Yio).  u.  Hom.  (Darmstadt,  Kammermusik- 

abend  der  HH.  de  Haan  u.  G^n.) 

Schicksalslied  f.  Chor  a.  Orch.  (Nordhausen,  Conc.  des 

Früh'schen  Concertver.  [Nowak]  am  24.  März.) 

Triumphlied.  (Weimar,  Conc.  der  Baoh-Stifbung  [Mtkller- 

HartungJ  am  4.  März.) 

Bruch  (M.),  L  Violincona  (Baden-Baden,  8.  Abonn.-Conc. 
des  städt.  Curcomitte  ^ein].) 

„Das  Lied  von  der  Glocke".    (Cassel,   Auffbhr.  durch 

die  Conc- Vereinigung  [Spengler]  am  20.  Jan.  Darmstadt, 
8.  Conc.  des  Musikver.  [de  Haan].) 

„Odysseus".    (Innsbruck,  2.  Ausserordentl.  Concert  des 

Musikver.  IPembaurl.) 

„Schön  Ellen".    (Jtemscheid,  4.  Abonn.-Conc.  derConc- 

GesellschafbTSch  wager].) 

Chadwick  (C.  W.),  Ouvert  „Melpomene".  (New-York,3.Conc. 
der  Philharm.  Society  [Seid!].) 

Cornelius  (P.),  Ouvert.  zum  „Cid".  (Berlin,  Conc.  des  Phil- 
harm. Orch.  [Mannstädtl  am  26.  März.) 

Dvofäk  (A.),  4.  Symph.  (New-York,  3.  Conc  der  Philharm. 
Society  [Seidl].) 

Ouvert.  „In  der  Natur".  (Hamburg,  4.  Orch.-Conc.  des 

Hrn.  Fiedler.) 

Franck  (C),  Ddur-Streichqnart.  (Frankfurt  a.  M.,  10.  Kam- 
mermusikabend der  Museumsgesellschaft.) 

HmoU'Claviertrio.    (Leipzig,  10.  Musikabend  des  Eam- 

mermusikver.)  .^  ,  ,^ 

Gelhaar  (H.),  Streichquart.    (Ebendaselbst.). 

Gold  mark  (C.),  „Sakuntala"-Oavert.  (Dessau,  6.  Conc.  der 
Hofcap.  [Klughardt].  Genf,  9.  Abonn.-Conc.  im  Stadt- 
theater [W.  Behberg].) 

Griep;  (Edv.),  1.  -Peer  Gjmt^-Suite.  (Wien,  Conc.  f.  das  Pen- 
sionsinstitut des  Wiener  Conservat.  [der  Componist].) 

Ouvert.  „Im  Herbst".    (Berlin,  Conc  des  Pnilharmon. 

Orch.  [Mannstädt]  am  26.  März.) 

—  — '  A  moll-Clavierconc.    (Ebendaselbst    Wien,  Conc.  f.  das 

Pensionsinstitut  des  Wiener  Conservat.  [der  Componist].) 
Gmoll-Streichquart.    (Freiberg  i.  S.,  Conc.  des  „Phönix" 

am  12.  März.) 
Clav.-Violoncellson.     (Creuznach,   8.  Abonn.-Conc  der 

Concertgesellschaft.) 
»Vor  der  Kloster pforte"   £  Soli,  Frauenchor  u.  Orch. 

(Nordhansen,  Conc.  des  Früh^schen  Concertver.  [Nowak] 

am  24.  März.) 
Guilmant  (A.),  1.  Symph.  f.  Org.  u.  Orch.    (Weimar,  Conc. 

der  Bach-Stiftung  [MüUer-Hartung]  am  4.  März.) 
Hof  mann  (H.),    „Johanna  von  Orleans".    (Nürnberg,  Conc. 

des  Lehrer-Gesangver.  [Schmidt]  am  4.  März  und  Wohl- 

thätigkeitsconc.  desselben  Yer.  am  6.  März.) 
Hu  her  (R.),  Ciavierquart.  Op.  HO.    (Leipzig,  10.  Musikabend - 

des  Kammermusikver.) 
Humperdinck(E.},  „Das  Glück  von  Edenhall"  f.  ^em.  Chor 

u.  Orch.    (Aachen,  6.  Städt.  Abonn.-Conc.  [Schwickerath].) 
Klughardt  (A.),  Violoncellcono.   (Dessau,  6.  Conc.  der  Hof- 
cap. [Klughardt].) 
Krug  (Am.),    „Die  Maikönigin"  f.  Frauenchor  u.  Orchester. 

(Hamburg,  8.  popul.  Symph.-Conc.  [Laube].) 
Lampe  (W.),  F moU-Claviertrio.    (Frankfurt  a.  M.,  9.  Kam- 

mermusikabend  der  Iduseumsgesellschaft.) 
Liszt  (F.),   „Tasso".     (Darmstadt,   4.  Conc.   im    Hoftheater 

[de  Haan].) 
Lux  (F.),  Choralsymph.  „Durch  Nacht  zum  Licht"  f.  Orgel, 

Streichorch.,  Trompeten  u.  Pauken.     (Hamburg,  2.  £ir- 

chencono.  des  Hm.  Armbrust.) 
Massenet  (J.),  „Seines  pittoresques".    (Darmstadt,  2.  Cono. 

im  Hoftheater  [de  Haan].) 
Peters  (Curt),  Symphon.  Dicht.  „Piöta".    (Berlin,  Conc.  des 

Philharm.  Orch.  [Mannstädt]  am  26.  März.) 


269 


Beb  er  (H.),   Esdur^iSymph.     (München,  8.  Gono.  des  Orcb.- 

Ver.) 
Beinecke  (0.)i  Clav.-Violinsuite.    (Leipzig,  10.  Musikabend 

des  Kammermosikver.) 
Be?;nioek  (E.  N.  v.)«  Ouvertüre  zu  „Donna  Diana^.    (Bem- 

.scheid,  4.  Abonn.-Conc.  der  Conc- Gesellschaft  [Schreyer].) 
JEtheinberger  (J.),  „Vom  Goldenen  Hom"  f.  Soli,  gem.  Chor 

'u.  Clav.    (Altona,  9.  Conc.  der  Singakad.  [Woyrsch].) 
8.  Orgelsonate.      (Hamburg,  2.  Kirchenconc.  des  Hrn. 

Armbrust.) 
Bnbinstein  (A.),  DmoU-Clavierconc.  (Genf,  9.  Abonn.-Conc. 

im  Stadttheater  [W.  Behberg].) 
Esdur-Clavierconc.    (Hamburg,  4,  Orch.-Conc.  des  Hm. 

Fiedler.) 
Bathardt  ( A.),  Sonate  quasi  Fantasia  f.  zwei  Claviere.  (Genf, 

Conc.  der  Frau  Schulz  am  25.  März.) 
Saint-Saäns (C),  F dur-Claviertrio.  (Charlottenburg, 8. Kam- . 

mermusikabend  der  HH.  Ferrier  u.  Gen.) 
Schillings  (M.),  Vorspiel  zum  2.  Act  a.  „Ingwelde".  (Anna- 
berg, 8.  Museumsconc.  [Beichardt].) 
Smetana  (F.),  Symph.  Dient.  „Blanik''.    (München,  8.  Conc. 

des  Orch.-Ver.) 
S  trau  SS  (B.),  „Till  Eulenspiegers  lustige  Streiche*'  f.  Orch. 

(Dessau,  6.  Conc.  der  Hofcap.  [Klugbardt].) 
L^^^^  ^^^  Verklärung".     (Hamburg,    4.    Abonn.-Cono. 

IWeingartner  a.  Berlin].) 
la'lkowsky  (P.),    1.  Symph.     (New- York,  4.  Conc.  der 
Philharm.  Society  [Seidl]^) 

Symph.  pathötique.     (Aachen,   6.  Stadt.  Abonn.-Conc. 

[Schwickerath].  Darmstadt,  2.  Conc.  im  Hoftheater  [de 
Haan].  Genf,  10.  Abonn.-Conc,  im  Stadttheater  [W.  Beh- 
berg].) 

„Francesca  da  Bimini**.    (Frankfurt  a.  M.,  12.  Freitags- 

conc.  der  Museumsgesellschaft  [Rogel].) 

—  —  Streichquart.  Op.  11.     (Freiberg  i.  S.,  S.Kammermusik 

der  HH.  Anacker  u.  Gen.) 
Volkmann  (B.),   1.  Symph.    (Darmstadt,  5.  Conc.  im  Hof- 
theater [de  Haan].) 
Ouveit.  zu  „Bichard  III.**  (Nürnberg,  Conc.  des  Lehrer- 

Gesangver.  [Schmidt]  am  4.  März.) 
Dmoll-Seren.  f.  Streichorch.    (Baden-Baden,  8.  Abonn.- 

Conc.  des  städt  Curcomitös  [Hein].) 
Wagner  (B.),  Eine  Faust-Ouvert.     (Darmstadt,  6.  Conc.  im 

Hoftheater  [de  Haan].    Frankfurt  a.  M.,  11.  Freitagsconc. 

der  Museumsgesellschaft  [Mottl  a.  Carlsruhe].) 
„Parsifal**- Vorspiel.    (Baden-Baden,  6.  Abonn.-Conc.  des 

städt.  Curcomitös  [Hein].) 

Kaiser-Marsch.    (Ebendaselbst.) 

„Siegfried-Idyll**.    (Darmstadt,  4.  Conc.  im  Hoftheater 

[de  Haan].) 
Vorspiel  tt.  Schlussscene  des  3.  Aufzugs  a.  „Parsifal**. 

(Hamburg,  4.  Abonn.-Conc.  [Weingartner  a.  Berlin].) 

—  —  „Wald weben**  a.  „Siegfried".  (Wesel,  8.  Symph.- Abonn.- 

Conc.  [Beer].) 
Wolf  (H),  „Der  Feuerreiter**  f.  gem.  Chor  u.  Orch.    (Stutt- 
gart, 9.  Abonn.-Conc.  der  Hofcap.  [Christ].) 


Vermischte  Mittheilungen  und  Notizen. 

*  Die  Händel-Aufführungen  des  Biedel -Vereins  zu 
Leipzig,  welche  am  6.  und  8.  Mai  stattfinden  sollten  und 
bereits  von  Hrn.  Prof.  Dr.  Kretzschmar  chorisch  aufs  Sorg- 
föltigste  und  Liebevollste  vorbereitet  waren,  müssen  infolge 
einer  plötzlich  eingetretenen  sehr  bedauerlionen  nervösen  Er- 
krankung des  ausgezeichneten  Dirigenten  bis  zum  Herbst 
verschoben  werden.  Diese  Thatsa(me  zieht,  weil  derBiedel- 
Verein  mit  seinen  beiden  Concerten  einen  wesentlichen  Factor 
der  bevorstehenden  Tonkünstler-Versammlung  des  All- 
gemeinen deutschen  Musikvereins  bildet,  auch  dieses  Fest 
stark  in  Mitleidenschaft,  weil  es  sehr  schwer  fallen  wird, 
einen  befriedigenden  Ersatz  für  den  Erkrankten  zu  finden. 
Aber  auch  noch  an  anderer  leitender  Stelle  des  Festes  ist 
eine  Vacanz  eingetreten:  Hr.  Hofcapellmeister  Weingartner 
hat  seine  Zusage,  die  beiden  grossen  Orchesterconcerte  zu 
dirigiren,  wieder  zurückgenommen  und  als  Grund  dafür  das 
Bedttrfniss  nach  absoluter  Erholung  von  den  Strapazen  der 
letzten  Zeit  (er  hat  bekanntlich  jüngst  noch  seinen  -Ghenesius** 
in  Mannheim  einstudirt  und  dirigirt)  angegeben.  Glücklicher- 
weise scheint  es  aber  jetzt  doch  noch  gelingen  zu  sollen. 
Hm.  Nikisch  als  Festdirigenten  zu  gewinnen,  wozu  man 
nicht  blos  dem  Directorium  des  Allgemeinen  deutschen  Musik- 


vereins, sondern  überhaupt  allen  Festtheilnehmem  nur  herz- 
lichst gratuliren  könnte,  denn  erst  unter  seiner  fascinirenden 
Leitung  wird  das  Gewaodhausorchester  sich  seines  Welt- 
ruhmes im  vollsten  Maasse  würdig  zeigen. 

*  Das  zweitägige.  Musikfest,  mit  welchem  am  26.  und 
27.  April  der  Caecilien- Verein  in  Kaiserslautern  sein  25j&h- 
riges  Jubiläum  beging,  ist  unter  Hrn.  EkessePs  Leitung  sehr 
befriedigend  verlaufen.  Die  Hauptwerke,  Vierling^s  „Con- 
stantin**  und  WüUner's  „Te  Deum**,  hinterliessen  bleibende 
Eindrücke. 

*  Die  Hamburger  Musikalische  Gesellschaft  wird 
eine  ständige  Concertcapelle  nach  dem  Muster  des  Berliner 
Philharmonischen  Orchesters  gründen,  nachdem  die  Behörden 
eine  jährliche  Subvention  von  20.000  M.  für  die  nächsten 
fünf  Jahre  unter  der  Bedingung  oe willigt  haben,  dass  die 
Gesellschaft  sich  verpflichte,  durch  Veranstaltung  guter,  bil- 
Hger  Concerte  auch  den  breiten  Schichten  der  Bevölkerung 
Gele^nheit  zur  Veredelung  des  ktLnstlerischen  Geschmackes 
zu  bieten,  zu  welcher  Forderung  sie  durch  die  schlimmen 
Erfahrungen,  die  sie  betreffs  des  Theaters  mit  Hrn.  Hofrath 
PolUni  gemacht  haben,  sich  veranlasst  fühlten.  Wie  es  dem- 
nach scheint,  ist  dieser  Herr  auf  ähnliche  Verpflichtungen 
ein^gangen,  ohne  sie  je  zu  halten,  was  nach  den  Pabli- 
cationen  des  Hrn.  Hugo  Pöble  ihm  allerdings  ganz  ähn- 
lich sieht. 

*  Nach  dem  Vorgang  in  Oesterreich  und  Deutschland 
hat  sich  auch  in  Paris  eme  Gruppe  von  Musikern  und  Musik- 
freunden in  der  Absicht  gebildet,  einen  Mozart-Verein  zu 
gründen,  welcher  in  jährlich  acht  Concerten  eine  correcte 
und  sorgfältige  Aufführung  der  Kammermusikwerke  und 
nach  Umständen  der  Chor-  und  Orehesterwerke  des  gen. 
Meisters  bezweckt. 

*  Der  Stadtrath  von  Venedif^  hat  dem  Fenice-Theater 
zum  Zwecke  mehrmaliger  Aufführungen  von  Gounod's 
Oratorium  „La  B6d emotion**   eine  Subve^ntion  von  4000 

.  Lire  gewährt.  Diese  Aufführungen  sollen  im  Laufe  des 
Monats  Mai  stattfinden. 

*  In  Arnstadt  ist  ein  Comitö  zusammen  getreten,  um 
die  MiXtel  für  Bestauration  der  vor  gänzlichem  Verfall  Ste- 
henden Seb.  Bach-Orgel  in  der  dortigen  Bonifacius-Kirche 
zusammen  zu  bringen.  Sicherlichr  wird  der  angestrebte  Zweck 
sehr  bald  erreicht  werden. 

^  Die  Coinponisten  unter  unseren  w.  Lesern  machen  wir 
auf  das  von  Hrn.  Hofrath  Prof.  Eugen  Krantz  in  Dresden 
veröfientlichte  Preisausschreiben  aufmerksam,   das  einen 

fanz  besonderen  Beiz  deshalb  bietet,  weil  in  den  ausgeschrie- 
enen  Werken  ein  resp.  zwei  von  Hrn.  Dr.  Alfred  Stelzner 
construirte  Streichinstrumente,  die  Violotta  und  das  C ei- 
len e,  erstmals  praktische  Verwerthung  finden  sollen.  Wie 
man  von  guter  fachmännischer  Seite  versichert,  zeichnen  sich 
die  neuen  Listrumente  durch  charakteristische  Klangfarbe  und 
edle  Fülle  aus  und  dürfen  schon  deshalb  als  eine  sehr  er- 
freuliche Bereicherung  der  üblichen  Streichinstrumentengruppe 
gelten,  abgesehen  davon,  dass  sie  bez.  der  Tonlage  bestehende 
Lücken  auf  ihrem  speciellen  Gebiet  ausfüllen.  Es  wäre  wün- 
schenswerth,  dass  nicht  blos  gewohnheitsmässige  Preisbewer- 
ber, sondern  auch  unsere  hervorragendsten  Componisten  zu 
Gunsten  der  Einführung  der  beiden  neuen  Instrumente  in 
die  Praxis  sich  an  dieser  Conourrenz  betheiligten. 

*  Die  Sociötö  des  compositeurs  de  musique  zu  Paris 
schreibt  für  1896  folgende  Preise  aus:  1.  500  Frcs.  für  ein 
Streichouartett;  2.  600  Frcs.  für  eine  Clavier-Violoncellsonat«; 
3.  200  Frcs.  für  eine  ein-  oder  mehrstimmige  Motette  mit 
Orgelbegleitun^;  4.  300  Frcs.  für  ein  dreisätziges  Blasoctett, 
bei  welcnem  die  Wahl  der  Instrumente  dem  Bewerber  frei- 
steht. 

*  Aehnlich  wie  der  Concertkalender  der  Concertdirection 
Herm.  WolfiPpräsentirt  sich  das  soeben  zum  Versandt  gelangte 
Künstler-Verzeichniss  der  immer  mehr  an  Terrain  ge- 
winnenden Concertdirection  Eugen  Stern  in  Berlin.  In  dem- 
selben findet  sich  die  stattliche  Zahl  von  240  Solisten  und 
Solistinnen  registrirt.  Auffällig  ist,  dass  Einige  der  Letzteren 
schon  in  dem  WolfTschen  Kalender  verzeichnet  stehen  und 
ausserdem  von  der  Süddeutschen  Concertdirection  München 
als  deren  specieUe  dienten  bezeichnet  werden,  aber  noch  merk- 
würdiger erscheint  es,  dass  die  geschäftlichen  Mi  ttheilun^n  der 
beiden  Berliner  Concurrenten  zumeist  wörtlich  übereinstimmen. 
In  Betreff  der  Künstlervertretungen  ist  nach  den  Verzeich- 


260 


niesen  der  drei  vorstehend  erwfthnten  OoncertdireoMonen  an- 
zxmebmen,  dass  entweder  Manche  dieser  Herrschaften  sich 
gleichzeitig  iJlen  drei  Agentaren  verschrieben  haben  oder 
aber  einzelne  Namen,  wie  die  Süddeutsche  Conoertdirection 
München  erst  jüngst  behauptete,  unbefugter  Weise  in  dieser 
oder  jener  Agenturliste  geführt  werden.  Doch  diesen  Streit 
um  Glientenbesitzthum  auszufechten,  ist  Sache  der  Betreffenden. 

*  Im  k.  Opernhaus  zu  Berlin  fiEuiden  am  28.  April  die 
100.  Aufführung  der  .Walküre*'  und  am  2.  Mai  die  50. 
von  „Tristan  und  Isolde  von  Wagner  statt. 

*  In  Montpellier  hat  die  Erstauffilhrung  von  Masse- 
net's  „La  Navarraise**  ungeheuren  Erfolg  gehabt. 

*  Am  28.  April  führte  die  Grosse  Oper  in  Paris  Alphonse 
Davernoy*s  vieractige  Oper  -HeU^**  erstmalig  auf.  Der 
interesselose  Text  der  ^H.  du  llocle  und  Nuitter  vermochte 
den  Componisten  nicht  zu  begeistern.  Am  besten  sind  der 
1.  und  3«  Act  gerathen.     Die  Aufführung  war  vortrefflich. 

*  Das  Liceo-Theater  in  Barcelona  hat  in  seiner  Früh- 
lings-Nachsaison innerhalb*  acht  Tagen  zwei  Neuheiten  auf 
die  Bretter  gebracht:  Fuccini's  „Manon  Lescaut**,  welche 
eine  Enttäuschung  bereitete,  und  Verdi *s  „Falstaff*',  welche 
Oper  grossen  Eriolg  hatte. 

*  Im  Sooial-Theater  in  Trenta  wurde  am  11.  April  die 
zweiactige  Oper  „I  Fuggitivi**  von  Cesare  Bossi  mit  Erfolg 
erstmalig  gegeben. 

*  Prof.  Anton  Dvor&k,  der  ungemein  frucht-  und  phan- 
tasievoUe  böhmische  Tonsetzer  in  Frag,  hat  in  letzter  Zeit 
zwei  Streichquartette  und  drei  symphonische  Dichtungen  ge- 
schrieben. Sein  neues  Yioloncellconcert  wurde,  wie  wir  schon 
berichteten,  bereits  öffentlich,  und  zwar  mit  grösstem  Erfolg, 
aufgeführt. 

*  Der  Kaiser  verlieh  gelegentlich  des  Jubiläums  der 
k.  Akademie  der  Künste  zu^ernn  Hm.  Prof.  Dr.  Joachim 


seine  Büste,  den  HH.  Frofeasoren  Badecke  und  Bargiel  den 
Bothen  Adlerorden  8.  Olasse  mit  der  Schleife,  den  HH.  Pro- 
fessoren Budorf  f  und  Ad.  Schulze  den  Kronenorden  3. Olasse 
und  den  HH.  Professoren  Wirth  und  Hausmann  den  Bothen 
Adlerorden  4.  Olasse. 

*  Die  HH.  Hofopernsänger  Leonhardt  und  Hoforgänist 
Bartmuss  in  Dessau  haben  vom  Herzog  von  Anhalt  den 
Friedrichs-Orden  für  Wissenschaft  und  Kunst  verliehen  er- 
halten. 

Todtenllste.  Frau  Antolka  v.  Hiller,  geb.  Hogö,  die 
Wittwe  Ferd.  v.  Hiller^s,  vor  Jahren  sich  iJs  Sängerin  eines 

futen  Bufes  erfreuend,  fi  76  Jiüire  alt,  kürzlich.  —  Eduard 
tehle,  Organist  und  Ohordirigent  an  der  katholischen  Kirche, 
sowie  Lehrer  an  der  Musikschme  zu  Winterthur,  f  in  jugend- 
lichem Alter  am  11.  April  in  St.  Qallen.  —  Michot,  enem. 
Tenor  am  Thöätre  Lyrique  und  an  der  Grossen  Oper  zu 
Paris,  t  in  Ohatou. 


Offener  Sprechsaal. 

Der  k.  Hofmusikalienhändler  Hr.  F.  Plötner  in  Firma 
Adolph  Brauer  in  Dresden  hat  eine  Erwiderung  auf  den  im 
„Musikalischen  Wochenblatt**  enthaltenen  Artikel  „Eduard 
Ejremser^s  sechs  Altniederländische  Volkslieder  und  deren 
vermeintliche  Verbesserer**  veröffentlicht,  der  sich  wesentlich 
mit  'der  jGenesis  der  Albert  Becker'schen  Bearbeitung,  dem 
musikalischen  Werthe  derselben  und  der  hohen  Bedeutung 
des  Hm.  Professor  Albert  Becker  als  Oontrapunctisten  be- 
schäftigt. Da  alle  diese  Fragen  mit  der  wohl  nicht  in  Ab- 
rede zu  stellenden  Benutzung  der  EJremser*schen  Arbeit  etwas 
nicht  zu  schaffen  haben,  so  erübrigt  ein  Eingehen  auf  jene 
Ausführungen  und  wird  auf  jede  weitere  Entgegnung  ver- 
zichtet. V.  !Et. 


Kritischer  Anhang. 

Herrmann  Schultz.     Drei  Nachtstücke  für  das  Pianoforte,      Christian    SInding.     Skizze    für    Pianoforte.     Ohristiania, 
Op.  72.    Dresden,  Adolph  Brauer  (F.  Plötner).  Qebr.  Hals. 


Quten  Technikern  und  solchen,  denen  die  Künste  des 
Anschlags  und  der  mannigfaltigsten  Tonschattirungen  eigen 
sindj  mögen  die  drei  poesievolTen  Tonstücke ,  welche  Scnu- 
mann'sche  und  Ohopin'sche  Ausdrucksart  in  sich  vereinigen, 
aufs  Beste  empfohlen  werden.  Das  düstere  Wehen,  das  zarte 
Träumen,  das  geisterhafte  Walten,  —  diese  drei  Elemente  sind 
uns  tonmalerisch  in  ihnen  nahe  gebracht.  Melodische  Weich- 
heit und  harmonische  Feinheit,  die  Kennzeichen  des  Stiles  des 
Componisten,  einigen  sich  hier  mit  gehaltvollen  Themen 
und  geschickter  Arbeit  zu  werthvollen  Stücken. 

A.  Naubert. 


Ein  markiges,  kraftvolles  Sätzchen,  das  ahnen  lässt,  dass 
sein  Urheber  genügende  Kühnheit  und  besondere  Weltan- 
schauung besitzt,  um  eigengeartetes  G-rösseres  zur  Darstellung 
zu  bringen.  A.  Naubert. 


Anton  UrsprUGh.   Walzer  für  das  Pianoforte,  Op.  31.    Frank- 
furt a.  M.,  Steyl  &  Thomas. 

In  einer  Kette  von  neun  Walzern,  die  zum  Theil  recht 
concertmässig  brillant  wirken,  bietet  der  Oomponist  eine 
Menge  von  harmonischen  und  rhythmischen  Feinheiten,  sodass 
man  sich  des  Gedankens  nicht  verschliessen  kann,  er  habe 
dieselben  gesucht,  obschon  sie  zum  Glück  nicht  immer  diesen 
Eindruck  machen.  Die  Cpmposition  fordert  gute  Spieler, 
vor  Allem  solche,  die  nicht  nur  Noten  und  Bhythmus  brin- 
gen, sondern  wissen,  dass  der  „Geist**  eine  Sache  «„lebendig** 
macht,  während  der  ^ucifastabe  tödtet**.  Denen  aber  sei  das 
Heft,   falls  sie  sich  für  die  Gattune:  der  Stücke  i 


August  Wlnding.  Idyller  og  Legender.  Acht  Olavierstücke, 
Op.  37.  Zwei  Hefte.  C^penhagen  und  Leipzig,  Wilhelm 
Hansen. 

Die  Uebereinstimmung  des  Inhalts  mit  dem  Titel  ist  es, 
die  diese  acht  Stücke  besonders  werthvoU  macht.  Die  Stücke 
sind  sehr  schön  abgetönt,  theils  Bilder  nordischer  Land- 
schaften mit  grünen  Matten  und  blauen  Seen,  theils  Erzäh- 
lungen am  Kamin  aus  dem  Munde  des  Grossvaters  oder  der 
Grossmutter,  theils  Dinge,  die  sich  anhören  wie  Selbsterlebtes, 
Wahrheit  und  Dichtung.  Der  Satz  ist  gut,  die  Form  klar; 
das  Werthvollste  an  den  Stücken  ist  die  Stimmung,  die  in 
ihnen  zur  Geltung  kommt  und  die  vorzüglich  nach  Seite  des 
Weichen  und  Schmerzvollen  hin  treffende  Töne  findet. 

A.  Naubert. 


emp 


fohlen. 


interessiren, 
A.  Naubert. 


Birierkasten. 


B.  G.  in  W,  Ueber  das  Plagiat,  welches  der  Intendanz- 
rath  des  k.  Hoftheaters  zu  Dresden  Hr.  Dr.  F.  Koppel-Ellfeld 
in  dem  bez.  Boman  bg^ngen  hat,  und  über  die  Vertheidigung 
desselben  finden  Sie  Näheres  in  den  Nummern  der  „Deut^hen 
Wacht**  (Dresden)  vom  29.  April  und  1.  Mai. 


H,  R,  in  M.  Ihr  Wunsch  soll  mit  Vergnügen  erfüllt 
werden. 

Fr,  N,  in  AT.  Die  Sendung  traf  zu  spät  für  die  heutige 
No.  ein,  wir  werden  dafür  in  n.  Woche  Ihren  Wünschen 
gern  entsprechen. 


.nxeisren. 


(Julius  TSiüthner, 


Jdeipzig. 

Königl.  Sachs.  Hofpianofortefabrik. 

HoflUftrant 

Ihrir  MaJ.  der  KaiMrln  von  Diutschland  und  KOnigln  von  Preuinn, 

Sr.  HaJ.  dM  Kalsari  von  OMttrrfIch  und  KSnlga  von  Ungirn, 

Sr.  Maj.  das  KOnlfla  von  Dlnamark, 

Sr.  Maj.  daa  KBnIgi  von  ^u        Ihrar  KSnifll.  Kohalt  dar  Prinzatsln 

ßrlachanland,  .^^S^  *<>■■  *>■•>- 


Flügel      ^^      S'ianinos 

Prämiirt  mit  11  erstem  ^VeltaTiraiateUiMigris-I*relaeii. 


Neuer  Verlag  von 
Breitkopf  «  Hirtel  in  Leipzig. 

A.  V.  Pielitz. 

Op.  51.    Seche  Gedichte  fbr  eine  Sing- 
Btimme  m.  Pfte.,   dentscti-eDgliscb, 

je  Jl  i.—. 
No.   1.  Webmuth.  —  a.    Im  Wagen.  — 
3.  Schmied  Schmerz.—  4.  Naohtgeaang. 
—  6.  Regentag.— 8.  Das  ist  ein  Blühen 
imd  Weben.  [688.] 


FOntlieh   Schaomborg  •  Lippische 
Orciiesterscbnle  zd  BSelebnrg. 

Der  "Unterricht  erstreckt  sich  auf 
sämmtliche  Orchesterinatrnmente ,  Cla- 
vierspiel  (ala  Nebenfach),  Theorie  der 
Husik,  Chorgeaaug,  Quartett-  und  Or- 
chenterspiel.  [6B9d.] 

Lehrer  aind  die  Herren  Hiifu^apell- 
meister  Professor  Richard  Sahla,  Husik- 
director  Frledrloh  Gelssmann,  Concert- 
meister  Albin  Beyer,  Concertmeister 
Johannes  Smith,  Hugo  Bosse,  Hof- 
pianist Clemens  Sehultze  u.  A. 

Honorar  (Hanptinstmment,  Cl»Tier 
und  zweites  Nebeninstmment,  sowie  üb- 
rige Fächer)  jährlich  160  Jl,  halbjähr- 
lich prftnnm  erando  zu  entrichten. 

Anüiahmeprüfungen  (elem  ent.  Kennt- 
nisse werden  voran8geBetzt)I.u.9.0ctober, 
Vormittags  im  Probelocala  der  Fürstlichen 
Hofcapelle.  Anmeldungen  sind  an  Herrn 
Musikdirector  Oeissmanu  in  Bäckeburg, 
durch  dessen  Vermittelunganch  Prospecte 
und  gewünschte  Aosküntte  über  Woh- 
nnngeoetc.  zn  erhalten  sind,  zu  richten. 

^ückebnrg,  im  Mai  IB&Ö. 
Der  Direotor: 
Professor  BIchard  8ahl«, 
FUratl.  Hofcapellraeister. 


Im  Verlage  von  E.  W.  Fpitzsoh  in  Leipzig  eracfaien  und  ist  d»rch 
alle  Bach-,  Kunst-  und  Mnsikalienhuidlnngen,  anch  zur  Ansicht,  zu  beziehen: 

[691.] 

Sona.te 

für   "Violonioell    tua-d.   FisLO-oforto 


Albert  Fuchs. 


Op.  27. 


Pr.  T  Ji  50  ^. 


7erb«  von  E.  W.  Fritzseh  in 
iMipz,iK  erschien  und  ist  dorch  jede 
Mosik^enbandlung  zu  beziehen: 

[692.] 

Friedrich  Metohe, 

Ipniis  m  das  Leben 

(„Gewiss  so  liebt  ein  Freund  den  Freund") 

fUr  gemischten  Chor  u.  Orchester. 

Partitur  M.  9,—,  Chorstimmen  (ä  16  -4) 

60  .4.    Orchesterstimman  M.  9,fi0.    Clä- 

vieranszug  mit  Text  H.  8,-. 


Sb'no  Steieäerf, 

GtiMrt.  tri  Oritiri«liligtr(laia). 

DresdCB,  Petoratr.  8  m.     [693q.] 


Emil  yaupel, 

hoher  Bariton.  [694c.] 

Conoert-  und  Oratorienslinger. 
Wiasbaden,  Philippsberg  12. 


mtljf  SteMerg, 


262 


C.  Beckstein, 

Fluffel-  und  Planlno-Fabrlkant. 

I^Iofliererant 

Sr.  Maj.  des  Kaisars  von  Deatschland  und  Könies  von  Preussen^  Ihrer  Maj.  der  Kaiserin  von  Deutschland  und  Königin 
von  Preussen,  Ihrer  Itaj.  der  Königin  von  England,  Ihrer  Maj.  der  Königin-Begentin  von  Spanien,  Sr.  Kaiserl.  und 
Königl.  Hoheit  des  .Kronprinzen  yon  Deutschland  und  von  Preussen,  Sr.  König!.  Hoheit  des  Pnnsen  Friedrich  Carl  von 
Preussen,  Sr.  Königl.  Hoheit  des  Herzogs  von  Edinburgh,  Ihi^r  Königl.  Hoheit  der  Prinzessin  Louise  von  England 
[696—.]  (Marchioness  o£  Lome). 


.  40  Wigteore  Street. 


I.  Fabrik:    5—7  Joh%nnis-Str.  und  27  Zle^el-Strässe. 
II.  F  a  b  r  i  k :    21  Grflnaaer-Strasse  u.  25  Wienep-Strasse. 
III.  Fabrik:    122  Relehenberger-Strasse. 


I3ei-Uii  TV. 

5—7  Johannls-Str. 


Seber  14000  Pianinos  ond  Flflgel  im  Oebranch. 


[697—.]  Grfindiingsjahr:  1821. 


♦    ♦    ♦ 


Ul  preass.  Hor-Plaüoforte-Fabrlk 

mit  Dampfbetrieb. 

COBUBNZ 


Castorpfaffenatrasse 
18-22. 


^  ÄQwer  I 


mit  vielen  ersten 
WeltanBstellangspreisen  wurde 
die  l^irma  mit  der  grossen 

Goldenen  Prenss.  Staats-Medallle 

fUr  Kunst  und  IXTissenssltsft  ausgezeichnet 
*   *   *   * 

EiDort  nacli  allen  Welleilen.  ^Olier  jfie  sanze  Erüe  yerMtetJ 


97eue  Studienwerüe  für  Violine 

im  Verlage  von  F.  E.  C.  LtfucldMrt  Yn  Leipzig.    ' 

Soeben  erscbien:  [698.] 

Moritz  Schoen's  Lagensclinle  für  Violine. 

111111  Oie  .^pplieatureii  mil 

xiaoli    J  a  o  o  b    ID  o  zi  t  '  s    Xw£  e  t  li  o  d  e 

ausgearbeitet  von 

Carl  Nowotnys 

In  einem   Bande  gr.   Notenformat.     Geheftet  M.  5  netto. 


Den  Kern  des  Werkes  bildet  Moritz  Schoen's  „Gründliehe  Anweisung  zur 
Erlernung  der  Applieatur'%  Dp.  19,  21  und  38  rLebrgang  Lief.  8,  9  und  U). 
Die  fülr  die  methodische  Ausbildung  erforderlichen  Ergänzungen  sind  meist  aus 
Dont's  im  gleichen  Verlage  erschienenen  „Gradus  ad  Parnassum"  und  der 
Violinsehule  von  Louis  Spohr  entnommen.  Die  übrieen  üebungen,  sowie  Finger- 
satz, Yortragsbezeichnungen  etc.  rühren  vom  Herausgeber  her.  Das  zur  Erlangung 
reiner  Intonation  nöthige  Unterrichts-Material  ist  bisher  noch  nirgend  in  gleicher. 
Vollst&ndigkeit  und  zweckmässiger  Anordnung  geboten  worden,  wie  im  vorliegenden 
Werke,  dem  die  Empfehlungen  der  vornehmsten  Violin-Pädagogen  zur  Seite  stehen. 

Vor  Kurzem  erschienen: 

PfriemePi  Ernsty  Dp.  U.    Fünfzig  Fingerübungen  für  Violine  zur 

pleichmSssipen  'Ausbildung  der  linlcen  Hand Jt  2,50. 

PfpiemePi  Ernsti  Op.  12.    Fünfzig  Üebungen  im  Lagenwechsel 

far  Violine Jt  3, — . 

In  der  Geigerschule  von  Waldemar  Meyer  in  Berlin  sind  beide  Werke 
eingeführt. 

Verlag  von  E.  W.  FritzSCh  in  Leipzig.  [699.] 

Op.  34.  Trio  für  Ciavier,  Oboe 
und  Bratsche,  ß  Jt, 


Adolf  Ruthardt, 


Verlag  von 

Breitkopf  A  H8rtel  in  Leipzig. 

Heue  Ceistlicbe  Gesinge. 

SehfMk,  d.»  Op.  29.  Drei  geistliche  Lieder 
f.  Soli,  gem.  Chor  und  Orgel. 

1.  Jesu,  grosser  Wunderstem,  Epi- 
phan.-Qesang  (m.  Bass-Solo).  Part. 
M  1,—,  4  Chorstimmen  je  n.  16  /ij. 

2.  Sehet,  sehet,  welche  Liebe.  Trini- 
tatis-Gesang  (m.  2  Solostimmen). 
Part.  Ji  1,—,  4  Ghorst.  je  n.  16  /^. 

3.  Seid  stille,  Sinn  und  Geist.  Sonn- 

tagslied (mit  Sppran-Solo).  Part. 
Ji\^—j  4  Chorstiramenje  n.  16 4J. 

Fruek,  C,  Psalm  160  f.  gem.  Chor,  Orch. 
und  Orgel.  (Nachgelass.  Werk.)  Part, 
n.  M  4,—,  Orgelstimme  n.  Ji  1,60  u. 
26  Orch.-Stimmen  je  n.  80  /^^  4  Chor- 
stimmen je  n.  80  /Ij.  [700.) 

Jadassohn,  S.,  Op.  128.  Psalm  121  f.  ran. 
Chor  u.  Orgel  (nach  Belieben},  ^art 
.AI,«),  4  GhorsÜmmen  j^  n.  30' 4. 


F.  Fabst's 

Musikalienhandlung 

ILieipzig-       [701.J 
hältsioh  einem  geehrten  auswärtigen 
masikalischenPablioam  EurgcIlDellAll 
und  billig61  Besorgung  von 

■osttallii,  iisttailiekH  Sekrtftii  itc. 

bestens  empfohlen. 


Im  Verlage  von  F.  E.  C.  Leuckart  in 
Leipaig  erschien:  [702a.] 

Friedricli  Cbrysander 

in   seinen  Olavieranszögeo   zur 
deutschen  Händel-Ausgabe 

beleuchtet  von 

Julius  Schaeffer. 

Mit  vielen  Notenbeispielen. 
Gr.  8®  geheftet.    Preis  ^  1,50. 

Durch  die  bevorstehenden  Händel- 
Aufführungen  durch  den  Leipziger  Riedel- 
Verein  gewinnt  die  Schrift  von  Neuem 
actuelles  Interesse. 


preisaussDhrßibßD  für  Gomponisten. 

Herr  Dr.  Alfred  Stelzner  in  Dresdeo,  Mozart-Str.  7,  hat  zwei  neue  Streich- 
instramente  construirt,  deren  Eines,  die  Tiolotta,  bestimmt  ist,  im  Quartett  die 
Lücke  «zwischen  Yioloncell  und  Viola  auszuftülen,  also  mit  grösserer  Berechtigung 
als  die  Viola  den  Tenor  zu  Übernehmen,  w&hrend  das  Andere,  Cellone«  den  üass 
nach  unten  in  Violoncell-verwandtem  klänge  erweitern  soll.  Die  Tiolotta  ist 
eine  Armgeige  Ton  der  Länge  und  Mensur  einer  mittelgrossen  Viola  und  demnach 
ebenso  leicht  spielbar  wie  diese.  Sie  steht  eine  Quarte  tiefer  als  die  Viola,  also 
eine  Octave  tiefer  als  die  Violine  (G,  d,  a,  e)  und  wird  am  geeignetsten  notirt 

werden  a)  in  der  Partitur  im  Tenor&chlüsselT'b)  in  der  Stimme  im  Violinschlüssel 
eine  Octave  höher,  als  die  Töne  klüigen  sollen.  Was  den  fiUangcharakter  der 
Violotta  betrifft,  so  ist  die  Tiefe  voll,  die  Mitte  eigenthümlich  weich  und  ergrei- 
fend, w&hrend  die  Höhe  —  die  neugewonnene  freie  „G^esangssaite**  — sich  zu  getra- 
genen Melodien  eignet.  Das  Cellone  ist  von  Violoncell-Grösse  und  -Mensur,  steh't 
eine  Quarte  unter  dem  Violoncell,  also  zwei  Octaven  unter  der  Violine  (G,  D,  A,  e). 

Im  Elangcharakter  ist  es  dem  Violoncell  ähnlich  und  klingt  im  Vergleich  zum 
ContrabaGB  frei  und  quellend.  Zu  notiren  w&re  es  a)  in  der  Partitur  im  Bass- 
schlüssel mit  den  Koten,  die  die  gewollten  Töne  bezeichnen,  b)  in  der  Stimme-  im 
Bassschlüssel  eine  Quarte  höher. 

Um  nun  die  beiden  neuen  Instrumente  der  Anwendung,  insbesondere  in  der 
Kammermusik,  zuzuführen,  werden  hiermit  zwei  Preise  ZH  Je  500  M«  aus- 
geschrieben für  die  Composition 

1)  eines  i^aartetts  für  Violine,  Viola,  Violotta  und  Violoncell; 

2}  eines  Sextetts  für  2  Violinen,  Viola,  Violotta,  Violoncell  und  Gallone. 

Partitur  und  Stimmen  sind  gut  leserlich  einzuliefern,  die  Notimng  hat  nach 
den  obigen  Ansahen  zu  erfolgen.    Die  Form  der  Suite  ist  zulässig. 

Die  Preisoewerbung  nat  in  der  Art  zu  erfolgen,  dass  die  Gompositionen 
mit  einem  Kennwort  zu  versehen  sind,  welches  auch  auf  dem  Convert  zu  notiren 
ist,  in  welchem  sich  verschlossen  der  Name  des  Autors  befindet. 

Die  Blnliefermiff  hat  bis  15.  August  d.  J.  an  der  Geschäftsstelle  des 
königlichen  Conservatoriums  zu  Dresden,  Landhausstr.  11,11,  zu  erfoljgen. 

Die  Preisertlieiiaiiff  erfolgt  anfangs  October  d.  J. 

Das  PreisricliteraiBt  haben  übernommen  die  Herren  Prof.  Felix  Drae- 
seke,  Concertmeister  Kammervirtuos  Friedrich  Grützmacher.  Concertmeister 
Prof.  Eduard  Rappoldi,  der  Erfinder  der  Instrumente  Dr.  Alfred  Stelzner 
und  der  Unterzeichnete. 

Di:^eh   die  PreisertheUang   wird   dasAufführunfiprenht' der  l^ireßlßnAlQ , 
Werke  für  Herrn  Dr.  Stelzner  erworben.    Auch  die  geeigneterein  unter  den  nichf 
preisgekrönten  Arbeiten   werden   möglichst  im  Laufe  des  Winters  1896/97  an  zu 
veranstaltenden    Kammermusikabenden    von    hervorragenden   Künstlern    gespielt 
werden.  [708.] 

Eine  Druckschrift  über  die  Violotta  versendet  auf  Anfrage  die  Ge- 
Schäftsstelle  des  oben  genapnten  königl.  Conservatoriums. 

Dresden,  den  1.  Mai  1896.  Im  Auftrage: 

Hofrath  Prof.  Bn^en  Krauts, 
Director  des  k.  Conservatoriums  für  Musik  und  Theater. 


Gesangschule  Hemnaniii 

Privatconservatorium  für  Gesang. 

(Irthaber  und  IDirector:  J«  H.  IShlers«) 

Vollständige  gesangliche  Ausbildung  für  Bühne  und  Concert.— 
Eintritt  jederzeit.  -  Prospecte  kostenfrei  durch  das  Directorittm» 
Münehen,  Odeonsplatz  o/II.  [704—.] 


Verlag  von  Johannes  JIH|  Frankfurt  a.  IM. 

Soeben  ist  erschienen: 


JJ 


Der  Gesangsarzt". 


Öemeinverständliche  Bemerkungen  zur  Gesangs- 
lehre und  zur  Hygiene  der  Stimmorgane 


[706.] 


von 


Dr.  med.  Georg  Avellis. 

IPreis  eleg^axit  gelDut^dezi  !KdI.  1,60. 


263 

lener  Teriig  ? w  Wflfcehi  Uwm  ii  faipilg, 
Christian  Sinding. 

(Sonate  (Cdnr)  für  Violine  und  Piano, 

»S  6, — . 

In  vielen  Städten  von  Herrn  Professor 
Waldemar  Meyer  mit  grossem  Erfolg 
gespielt. 
Trio,  Op.  28  für  Pianoforte,  Violine  u. 

Violoncell.    Ji  9, — . 
Anfjp;et1ilirt  auf  dem  Braunschweiger 
Musikfest  von  HH.  Eugen   d*Albert, 
Hugo  Heermann  und  Hugo  Becker. 

Carl  Nielsen. 

Symphonie  (Gmoll).   Part  Jf  16,—» 
(Stimmen  erscheinen  später.) 
Anffi'eftÜirt  mit  grossem  Erfolg  im 
5.  Nicodö-Ooncert  in  Dresden   una  von 
Joban  Svendsen  in  Copenbagen. 
Sonate  in  Adur  filr  Violine  u.  Piano- 
forte, Op.  9.    MF  6,—. 
Die  erste  Aufführung  fand  statt  in 
den  Neruda'schen  Soireen  f&r  Kammer- 
musik und  wurde  von  dem  k.  Concert- 
meister Anton  Svendsen  mit  grossem 
Beifall  gespielt  [706.] 

JLieder  von J.P. Jacobsen.  Op.4u.Op.6. 
Dal^r  wird  gebüsst.  —  Irmelein  Böse. 
—  Und  wenn  der  Tag  all  Sorg  und 
Qual.  —  Seidner  Schuh  über  Leisten 
von  Gk)ld.  —  Im  Garten  des  Serails.  -> 
Qenrebild.    Complet  J(  2fi6.  . 

Ottolcar  Nova^elc. 

Zwei  Concert-Capricen  f.  Piano. 

1.  Praeludium.  2.  Toccata.    ^  8,—. 
Das  Praeludium  wurde  in  Copenhagen 

von  Herrn  Ferruccio  Busoni  mit 
grossem  Erfolg  gespielt. 

■    ■ » 

Armas  JSmefelt. 

Drei  ClaFientficke.  Op.  4.  JH  2,--. 

Verlag  von 

Breitlcopf  A  H8rtel  In  Leipzig. 

Soeben  wurde  ausgegeben: 

Haydn,  Jos.,  Die  Jahreszeiten. 

Orohesterstimmenj  24  Hefte  je  Jf  1,50. 
Früher  erschien:  f707.] 

Partitur  \6  Jf,  Chorstimmen  je  80  /t}, 
Ciavierauszug  Ji  2,60,  Textbuch  20  ^. 

xi»  Violinlehrep  ^ik 

Solo-  und  Quartettspieler, 

der  schon  l&ngere  Zeit  an  einem  grösseren 
Musikinstitut  thätie  ist.  sucht  eine  ähn- 
liche Stellung.  Ghef.  Offerten  bitte  unter 
0.  G.  an  die  Ezped .  d.  Bits.  [708b.] 

Für  Pfingsten. 

Beeker,  Alb.»  Op.  67,  No.  3.  Pfingst- 
mototte  f.  Chor  a  capella.  Part.  1  Jf, 
4  Chorstimm^n  je  30  /t}.  [709.] 

Bordonel,  T.  J.r  P^^estmes^e  für  Soli, 
Chor  u.  Orchester  oder  Orgel.  Vollst. 
(Orgel-)Part.  >  Jt,  Qesangpartitur  2  Jt, 

Leipzig.  Breitkopf  Sb  Hftrtel. 

Verlag  von  E.  W.  Frltzsch  in  leipzig. 

Pringle,  Oodfrey,  Scherzo  für  Cia- 
vier zu  vier  Händen.    Ji  2, — . 
—  Vier  Skizzen  f.  Ciavier.  1.  Impromptu. 

2.  Legende.   3.  Schlummerlied.  4.  Ca- 
priccio.   Jt  8,—  [710.] 


A 


1 


264 


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■^s- 


Franz  Rununel» 

SSaU|  Auscanisclie  Strasse  105. 

Telegramme:  Franz  Rummel,  Dessau. 

iEjü^a^ementsof ferten  nur    direct. 


[Tllaa.] 


Alexandep  Siloti, 


Antwerpen,  244.   Leemstraat. 

Ehigagementsofferten  INII*  dipeota 


[712-.] 


Prof.  Hermann  Genss, 

Componist  und  Pianist.    Berlin  W.,  Courblerestr.  5. 

Offerten  zur  Mitwirkung  in  Oonoerten  erbitte  direct  oder  durch  die  Ooncert-Agentur  von  He 

Berlin  W.»  Am  Garlsbad  19. 


[718-.] 

«im  Wolir, 


Mrno  3filf,  Violinvirtuos, 

erbittet  Anmeldungen  für  Concerte  unter  Adresse: 

[714aa.]  Lolpslg,   Flossplatz    1,11. 


Adolph  Brodsky, 

IDirector  des  !Eioyal  Manch  eeterOolleg^e  of  Music, 

1715b.]  Manchestep. 


gesucht  fiir  den  Kaim-Saal  München.  Ständige  Anstellung  mit  Gelegenheit 
zu  Nebenverdienst.  Meldungen  mit  Zeugnissen  und  Photographie  unter  An- 
gabe der  Qehaltsansprüche  sind  zu  richten  an  [716.] 


esangubungen,   zugleich   Leitfaden   für 
den  Unterricht  von  Adolf  Brömme. 

Ausgabe  für  hohe  und  tiefe  Stimmen  in  zwei  Abtheilungen  k  2  Jf. 

A.  Braaer  in  Dresden.  [717g.] 

Dmok  TOD  0.  G.  Röder  in  Leipzig. 


Sosanne  Stade,  pis-  ] 

Concert-  u.  Oratoriensängerin  (Sopran). 
Gesanglehrerin. 

Leipiig,  Ranstadter  Steinweg  49  UL 

Mein  Domicil  ist  jetzt: 

Pngentnsse  $8,  DresdM. 

Georg  Ritter, 

Concert-Tenor.  [719c. 

Anna  Schimon -Rep, 

[720—.] 

Ldkrtrin  für  SokgMtBg  u  d«r  k. 
AktdMÜe  der  Tiikuut 

Mllncheiiy  JBgerstrasse  8 III. 

Frau  Hensing-Odrich) 

Concertsftiicerlii  (8o9ra]t). 

[7aik.]      Aachen»  Wallstr.  16. 

Fpitae    Philipp. 

[722d.]  "^  "^ 

Violoncellvirtuos. 

Leipzig,   Bosenthalgasse  No.  2IIL  r. 


Leipzig,  am  14.  Mal  1800. 


MM  rinttUki  BM-,  iint- 


V«nuitwort]ioher  Redaoteur  uiid  Verleger: 

E.W.  Fritxsch, 

Leipzig,  KSnIgsstrasse  6. 


Das  Musikalische  Wochenbl&tt  erscheint  j&hrlich  in  69  Nammem.  Der  Abonnementsbatra^ 
flkr  das  Quartal  Ton  ISNommern  ist  SMark;  eine  einzelne  Nummer  koetet  40  Pfennige.  Bei 
directer  frankirter  Krenzbandsendosc;  treten  nachstehende  vierteljfthriiche  Abonnemeots- 
preiae  in  Kraft:  9  Uark  50  Pf.  für  das  Deutsche  Beich  und  Oest«rTeich.  —  9  Mark  76  Pf. 
rar  weitere  Länder  des  Weltpostvereins.  —  Johresaboimementa  werden  unter  Zogronda- 

le^^ung  vorstehender  Bexugsbedingungen  berechnet. 
Die  InsartionsgebOhren  iür  den  Baum  einer  dreigespaltenen  Petitzeile  betragen  30  Pf. 


im.Jalirg.] 


No.21. 


,:   Mb  Kunst  der  Fug«"  i 
(PortHGEiue),  CeinJSclili 

nulk.  —  OpBiii»afrahnii.„__.        „ 

IiMiBMchal«  (di*  Applioatara»)  nt  Vloliua  ateh  Jkcob 


oh.  Ssb.  Bach.    Bloa  Stndia  von 

ind  HwinoveT,  —  Berielit«.  —   Oc „__ . 

AurBefllhrU  NavltiMn.  —   Varmiscbta  HItthailimsan  aad  Notissn. 


.   .  Kons.]    —     T4feig««cltfshte:    Mulkbriafe  BU  Berlin 

Canc«rtDmaoh>n.  —  EBin>eDsnti  and  QmM  in  Op«r  »td  OoDsert.  —  Klrahen. 


JH9  Kunst  der  Fuge"  von  Joh.  Seb.  Bach. 

Eine  Studie  von  S.  JadassDliti. 

(Fortsetzung.) 

Der  Contrspnnctas  13,  a  3  (rectus  et  invetsiie), 

itt  eiD  ebeiuo  wmiderbares  Meisterwerk  bSchster  contra- 
pnnetiMlier  Kunst.  Es  bandelt  eich  dabei  xaa  zwei  drei- 
stimmige Fugeu,  in  welchen  die  zweite  Stimme  der  einen 
sieb  in  der  ersten  Stimme  der  anderen  spiegelt;  ebenso 
epiegelt  sieb  der  Baas  der  Originalfuge  mit  der  zweiten 
Stimme  der  daran  t  ersteh  enden  und  in  gleicher  Weise  die 
ftniseren  Stimmen  beider  Fugen.  Das  Excerpt,  welches 
ich  vom  Contrapunctos  12  genommen,  genügt,  um  dem 
Leser,  der  „Die  Kunst  der  Fuge"  nicht  zur  Hand  bat, 
das  Kid  einer  „Spiegelfuge "  zu  geben,  darum  besebräuke 
ich  mich  hier  darauf,  die  Eintritte  der  Stimmen,  die  ich 
Sopran,  Alt  and  Bass  nennen  will,  anzugeben.  Selbst- 
veratAodlicb  sind  die  Parties  nicht  als  Singstimmen  anf- 
nfmassB,  sondern  als  imaginaire,  wie  dies  bei  allen 
Nummern  der  „Kunst  der  Fuge"  der  Fall  ist.  Dass  das 
gaiue  Werk  t&i  eine  praktische  Ausführung  nicht  gedacht 
ist,  liegt  auf  der  Hand. 

Du  Thema  tritt  im  Alt  (reetns)  und  im  Sopran  (in- 
vemis)  ein;  die  Antwort  des  Basses  (rectus)  und  des  Alts 
(inveisos)  geht  von  Takt  4 — 7.  Soprau  (rectus),  Baas 
(inveraus)  geben  das  Thema  in  den  Takten  8—12.  Die 
anderen  Eintritte  sind,  Takt  19—23,  Alt  (inversns),  So- 
pran (rectus);  Takt  26  gibt  den  Anfang  des  Themas  ein 
wenig  verschleiert  im  Sopran  (inv.),  im  Basse  (reetns); 


Danach  beginnt  der  Bass  der  oberen  Fuge  (reetns) 
die  Antwort,  Takt  28,  der  Alt  der  unteren  Fuge  (in- 
versus).  Der  Sopran  gibt  das  Thema  (inversua),  der  Bass 
(rectus)  in  den  Takten  32—36.  Der  Ah  beginnt  (in- 
versns), der  Sopran  (rectus),  Takt  47—51.  Ein  Zwischen- 
satz von  zehn  Takten  folgt,  nach  welchem  der  Bass  das 
Thema  (rectus),  der  Alt  (inversos)  in  den  Takten  61  —  64 
gibt  Die  Antwort  erfolgt  im  Sopran  (inversus),  Bass 
(rectus)  in  den  Takten  65—69.  Mit  dem  71.  Takt«  en- 
digt diese  ^'uge,  der  mau  den  Titel  „Gegen-  und  Spiegel- 
fage"  geben  könnte. 


Die 


Fnga  a  2  Clav.« 


hat  dasselbe  Thema,  wie  der  ContrapnnotuB  13.  Es  han- 
delt sich  hier  um  eine  vierstimmige  Fuge,  in  welcher 
das    eine   Ciavier    das   Thema    (rectus),    das    andere    die 


266 


Antwort  (inyersus)  gibt.  Das  zweite  Ciavier  beginat,  das 
erste  bringt,  Takt  4,  die  Antwort  (inversus)  und  das 
Thema  (rectus),  Takt  8.  Die  beiden  Gla viere  wechsebi 
ab,  und  es  genügt,  die  Beibenfolge  der  Eintritte  an- 
zUgeben:  ' 

»  Ciavier  II,  Takt  19  (in versus) 

„  i,       n    .  26  (inversus) 

„         I,       „      32  (inversus) 
„        II,       „      36  (rectus) 
„        11^       „      47  (inversus) 
n  I,       „      61  (rectus) 

„  I,       „      65  (inversus). 

Alio  modo.     Fuga  a  2  Clav. 

^Diese    Fuge    bringt    die  Eintritte    von    Thema    und 
Aiitwort  in  nachstehender  Reihenfolge: 

Ciavier  I,  Takt  1   (inversus) 
Ti       n,       „      4  (rectus) 
„       n,      „       8  (inversus) 
„        I,      „    11  (rectus) 
„       II,      „    26  frectus) 
„       II,      „    32  (rectus) 
„        I,      „    36  (inversus) 
„        I,      „    47  (inversus) 
„       II,      „    61   (inversus) 
„       n,      „    65  (rectus). 

(Schuss  folgt.) 


Tagesgeschichte. 


Musikbriefe. 


(Fortsetzung.) 


Berlin. 


Die  Versachung,  über  Weingartner  als  Dirigent  aus- 
führlicher zu  sprechen,  liegt  nahe;  durch  seine  aburtheilende 
Kritik  über  seine  Collegen  hat  er  ja  das  strengste  Urtheil 
herausgefordert.  Seine  weitere  Entwickelung  wird  dazu  Ge- 
legenheit geben,  ihn  an  seinen  Früchten  zu  erkennen.  Heute 
nur  noch  Eines.  Er  ist  in  Berlin  als  Opern-Capellmeister 
angestellt;  die  Direction  der  Königlichen  Symphonie-Soiröen 
war  doch  ursprünglich  Nebensache  ttnd  zwischen  den  Collegen 
getheilt.  Vieles  kam  nun  zusammen,  diese  Concerte  für 
Weingartner  zur  Hauptsache  zu  machen:  seine  Begabung, 
die  inn  auf  das  Orchester  hinweist,  der  Misserfolg  soines 
„Genesius",  die  vielen  unkünstlerischen  Factoren,  die  neben 
ihm  das  Berliner  Opern wesen  beeinflussen,  endlich  der  ausser- 
ordentlich grosse  Erfolg,  den  er  als  Goncertdirigent  hatte. 
Zuerst  wurde  er  nun  der  alleinige  Leiter  der  Königlichen  Con- 
certe: man  wollte  nur  ihn  hören  und  —  sehen.  Diese  Sym- 
Shonie-„ Soireen",  die  lange,  trotz  der  eminenten  Künstler  der 
perncapelle,  hinter  den  Philharmonischen  Concerten  zurück- 
stehen mussten ,  weil  die  Leitung  nicht  auf  der  Höhe  ihrer 
.Aufgabe  stand,  waren  plötzlich  überfüllt,  sodass  verkaufte 
Generalproben  veranstaltet  werden  mussten;  man  drängte 
sich  begeistert  zu  Weingartner,  schon  zu  Bülow's  Lebzeiten, 
wobei  die  ungewöhnliche  Unbeliebtheit  des  geschäftlichen 
Arrangeurs  der  Philharmonischen  Concerte  bedeutend  mit- 
sprach. Kein  Wunder,  wenn  bald  die  Königliche  Capelle 
den  neuen  jungen  Dirigenten  als  ihren  Abgott  verehrte:  er 
hatte  die  Einnahmen  für  die  Wittwen-  und  Waisencasse, 
denen  der  Ertrag  der  Concerte  zufliesst,  verdrei fleucht,  er  hatte 
den  Ruf  dieser  Concerte  wieder  auf  die  einstige  Höhe  ge- 
bracht. Aber  nun  traten  bedenkliche  Folgen  ein:  Weingartner 
legte  fast  nur  noch  auf  diese  Soiröen  Werth,  weil  sie  ihm 
Freude  machten;  er  liess  sich  für  eine  grosse  Reihe  auswär- 
tiger Concerte  in  Hamburg  imd  Bremen  gewinnen,  wozu 
ihm   ein    weitherziger  Contract  und  die  neue  Mode,   welche 


.aus  unseren  grossen  Gapellroeistem  nicht  nur  Primadonnen, 
sondern 'auch  commis  voyageurs  gemacht  hat,  Gelegenheit 
und  Antrieb  gab.  Damit  verlor  er  die  Lust  an  den  drama- 
tischen Anforaerun^en  seines  Berufes.  Und  das  ist  das 
Traurige.  Oft  scheint  es,  als  wenn  die  Bühne  ihn  Nichts 
angehe;  er  widmet  sich  bei  seiner  Opemdirection  am  meisten 
dem  Orchester;  dies  tritt  mit  seinem  Dirigenten  in  den  Vor- 
dergrund, spielt  zu  laut,  statt  sich  anzuschmiegen  und  den 
G^ang  zu  begleiten.  Viel  liegt  dabei  an  der  durch  neuere 
Bauten  nur.  immer  schlechter  gewordenen  Akustik  des  Ber- 
liner Opernhauses  ;^  mehr  noch  an  den  beschränkten  Befug- 
nissen der  Capellmeister,  die  ihnen  nicht  erlauben,  auf  der 
Btlhne  ihre  Meinung  durchzusetzen.' 

Es  ist  leider  immer  noch  in  unseren  Opernhäusern  der 
alte  Jammer,  dass  die  Leitung  eines  Dramas  nicht  einem 
Willen  anvertraut  ist.  Die  Macht  des  verständnisvollen 
Capellmeisters  endigt  an  der  Rampe,  oben  aber  herrscht  als 
Regisseur  der  alte  Routinier,  der  meist  vom  Wagner'schen 
Kunstwerke  so  viel  weiss,  wie  der  Esel  vom  Lautenscblagen 
(Lautenschläger  in  München  macht  eine  rühmliche  Ausnahme!). 
Besser  kann  es  nur  werden,   wenn  die  Capellmeister  ihren 

fressen  Einfluss  dazu  benutzen,  ihre  besseren  Kenntni^e  auf 
er  Bühne  geltend  zu  machen.  Und  da  wird  nun  für  Wein- 
gartner die  Prüfung  beginnen.  Als  man  ihn  um  jeden  Preis 
an  Berlin  fesseln,  nicht  nach  München  gehen  lassen  wollte, 
konnte  er  Bedingungen  stellen;  diese  bezogen  sich,  ausser 
auf  grosse  pecuniäre  Vortheüe,  auch  auf  maassgebende  künst- 
lerische Thätigkeit  bei  der  Regie,  bei  der  Rollenbesetzung, 
Zahl  der  Proben  u.  s.  f.  Es  wird  sich  nun  zeigen,  ob  er  ge- 
wissenhaft auf  diesen  Vorrechten  bestehen,  ob  er  mit  Eifer 
und  Liebe  der  verrotteten  Opernzustände  sich  annehmen 
wird.  Thut  er  das,  dann  werden  wir  ihm  Dank  wissen. 
Thut  er  es  nicht,  lässt  er  es  zu,  dass  Geschäftspraktiker  und 
Ignoranten  ihr  Wesen  treiben,  dass  x  vom  Publicum  immer 
wieder  abgelehnte  Sängerinnen,  wie  Frau  Pierson,  weiter 
fungiren,  dass  Sänger,  wie  Götze,  das  Recht  haben,  den 
Lohengrin  mit  empörenden  Strichen  zu  singen,  dass  im 
ganzen  Winter  kein  einziges  gutes  neues  Werk  heraus- 
gebracht wird.  —  dann  hat  Weingartner  seinen  Beruf  ver- 
fehlt, dann  soll  er  abgehen  und  sich  ganz  der  Concertdirecton 
(meinetwegen  Hermann  Wolfl*)  zuwenden. 

'  Vieles,  was  Weingartner  fehlt,  ist  seinem  Collegen  Hm.  Dr. 
Muck  gegeben.  Als  Operndirigent  steht  er  in  mancher  Hin- 
sicht über  Jenem.  Mit  ausserordentlicher  Begabung  weiss  er 
den  ganzen  Apparat  zusammen  zu  halten,  die  Sänger  singen 
gern  unter  ihm,  das  Orchester  weiss,  dass  Alles  „klappt **. 
Die  grösste  Energie  verwendet  er  auf  die  Einstudirung,  mit 
unermüdlicher  Arbeitskraft  nimmt  er  sich  der  Oper  an,  die 
ohne  ihn  wohl  ganz  aus  dem  Geleise  kommen  würde;  seine 
Energie  feuert  AUe  zum  Fleiss  an,  der  trotz  unerhörter  Ab- 
nutzung unstreitig  vorhanden  und  oft  einer  besseren  Sache 
wtürdig  ist.  Dazu  kommt  eine  eminente  Vielseitigkeit,  die 
jeder  Forderung  des  Tagesbedarfs  gewachsen  ist. 

Aber  Muck  hat  auch  Gelegenheit  gehabt,  als  Goncert- 
dirigent reiche  Lorbeeren  zu  ernten.  Schon  vor  zwei  Jahren 
hat  er  als  Vertreter  Weingartner^s  Bruckner's  Edur-Sym- 
phonie  zur  hellen  Freude  des  anwesenden  Wiener  Meisters 
und  seiner  Verehrer  aufgeführt.  (NB.  Das  letzte  Jahr  ist 
vergangen ,  ohne  dass  auch  nur  ein  Werk  Bruckner's  in 
Berlin  zu  Gehör  kam!)  In  diesem  Winter  nun  hat  er  die 
Gedächtnissfeier  der  Wagner -Vereine  am  10.  Februar  ge- 
leitet, und  wenn  dieses  Uoncert  in  mancher  Hinsicht  den 
Höhepunct  der  Saison  bezeichnet,  so  hat  Muck  den  Löwen- 
antheil  an  dem  Erfolge  gehabt.  Die  Trauermusik  aus  der  „Götter- 
dämmerung'', der  ganzt^  Venusberg  aus  „Tannhäuser**  und  die 
9.  Symphonie  von  Beethoven  fanden  an  ihm  einen  muster- 
haften Interpreten.  In  Wagner*s  Werken  erfreuten  beson- 
ders die  gemässigten  Bayreuther  Tempi,  die  nur  bei  den 
Freunden  der  alten  Abhetzung  Kopfschütteln  erregten.  Die 
„Neunte**  fand  eine  herrliche  Wiedergabe.  Der  erste  Satz 
war  noch  nicht  so  ^ross  und  durchdacht,  wie  unier  Bülow, 
aber  in  den  folgenaen  steigerte  sich  die  Wirkung;,  und  der 
letzte  Satz  war  ein  Meisterstück  von  Kraft  und  Leben.  Wein- 
gartner gefällt  sich  in  einer  durch  das  „Presto**  doch  nicht 
motivirten  tollen  Hast  des  Trios  im  zweiten  und  des  Schlusses 
im  vierten  Satze;  Muck  folgte  ihm  nicht  darin. 

Das  Concor t  war  drei  Mal  bis  auf  den  letzten  Platz  aus- 
verkauft, sodass  wohl  6000  Hörer  sich  an  dieser  grossen  Musik 
erquickten.     Aber   vielleicht   wäre   die  Zahl   doch  •  nicht   so 

fross  gewesen,  wenn  nicht  Lilli  Lehmann  die  Venus  und 
as  Sopransolo   in   der    „Neunten**   gesungen   hätte.     Es   ist 
wohl  noch  nie  vorgekommen,   dass  eine  Sängerin  mit  einem 


267 


Male  so  in  den  Vordergrund  tritt,  die  schon  seit  zwanzig 
Jahren  allgemein  geschätzt  ist,  gewissermaassen  eine  zweite 
Blüthe  erlebt.  Wir  wussten,  dass  Lilli  Lehmann,  als  sie  nodi 
unsere  Oper  zierte,  bewundernswerth  war  durch  musikalische 
Begabunfir,  Vielseitigkeit  und  Kunst.  Aber  jetzt  ist  sie  plötz- 
lich als  Concerlsängerin  so  bedeutend  geworden,  dass  Keine 
Eiyalin  in  der  Schätzung  des  Publicums  neben  ihr  aufkommt. 
Jedei^  ihrer  Liederabende  ist  ausverkauft,  man  jubelt  ihrem 
Vortrag  zu,  der  fern  von  üebertreibung  und  akademischer 
Kühle  stets  von  feinstem  Eunstverstand  getragen  ist  Und 
nun  hat  sie  auch  als  Wagner-Sängerin  Alle  hingerissen.  Wer 
von  ihr  den  Schlussgesang  der  Brünnhilde  gehört  hat,  weiss, 
warum  Frau  Cosima  Wagner  sie  zur  Mitwirkung  in  Bayreuth 
aufeefordert  hat.  Sie  kann  eben  singen  und  hat  Stilgefühl, 
und  dann  ists  gleich,  ob  Mozart  oder  Wagner.  Die  Venus 
sang  sie  einfach  hinreisseud,  da  die  Stimme  an  Kraft  und 
dramatischer  Schneidigkeit  zugenommen  hat.  Neben  ihr  be- 
hauptete sich  ihr  Gatte,  Hr.  Kaiisch,  als  Tannhäuser 
äusserst  rühmvoll.  Die  prächtige  Höhe  seines  Tenors  ist  in 
der  ernsten  Schule  seiner  Gemahlin  trefflich  ausgebildet. 

(Fortsetzung  folgt.) 


Cöln. 


(Schluss.) 


Der  7.  Kammermu^ikabend  des  Gürzenichquar- 
tetts  war  wohl  der  schönste  des  ganzen  Winters,  voran 
stand  das  1.  Sextett  von  Brahms,  das  mit  Hinzuziehung  der 
HH.  Körner  und  Schapitz  musterhaft  gespielt  wurde. 
Dann  folgte  das  Ciaviertrio  in  Esdur,  Ojp.  70,  No.  2,  von 
Beethoven,  bei  dem  unser  allbeliebter  Max  Pauer  mit  seinem 
weichen  Anschlag  in  feiner  Weise  die  Clavierpartie  ausführte. 
In  der  Kammermusik  ziehe  ich  Pauer  jedem  anderen  Clavier- 
spieler  vor.  Die  Krone  des  Abends  bildete  das  von  Melodie 
und  Wohllaut  überquellende  Cdur-Streichquintett  von  Schu- 
bert. —  Der  letzte  Kammer musikabend  war  ganz  Beet- 
hoven geweiht.  Das  Programm  bestand  aus  dem  Ddur- 
Quartett  Op.  18,  No.  3,  dem  Cmoll-Streichtrio  Op.  9,  No.  3, 
und  dem  grossen  Bdur-StreichquartettOp.  130.  Bei  diesem  letzten 
Werkj  dem  echten  Beethoven,  d^i  man  sich  bis  zum  Schluss 
des  ganzen  Winters  aufgespart  hatte,  setzten  die  HH.  Hess, 
Seibert,  Schwarz  und  Grützniacher  ihr  bestes  Können 
ein:  es  war  eine  durchaus  würdige  Wiedergabe:  höchstens 
hätte  die  Cavatine  noch  seelenvoller  gespielt  werden  können; 
der  2.  Satz  (Presto)  musste  auf  Verlangen  wiederholt  werden. 
Der  3.(letzte)  Kammermusikabend  für  Blasinstrumente 
bot  eine  Suite  für  Flöte,  Oboe,  Clarinette,  Fagott  und  Hörn 
von  Leföbvre,  ein  Adagio  und  Rondo  für  Flöte,  Oboe,  Viola, 
Violoncell  und  Ciavier  von  Mozart,  ein  Andante  und  Scherzo 
für  Flöte,  Oboe,  Clarinette,  Fagott  und  Hörn  von  Oberbeck 
und  als  Hauptwerk  ein  Quintett  für  Flöte,  Clarinette,  Fagott, 
HorU  und  Ciavier  von  Rubinstein  (Op.  55).  Das  Quintett 
zeigt,  wie  so  Vieles  von  Rubinstein,  schöne  melodiöse  Erfin- 
dung, aber  Schwäche  in  der  Gestaltung  und  Durchführung; 
jedoch  ist  es  seinen  besseren  Werken  beizuzählen.  Die 
Ciavierpartie  spielte  Hr.  A.  Eibenschütz  (Lehrer  des  hie- 
sigen Conservatoriums,  der  demnächst  an  das  Stern'sche 
Conservatorium  in  Berlin  geht)  mit  glänzender  Technik  und 
schönem  Ausdruck.  Das  Zusammeuspiel  der  Bläser  hat  sich 
seit  ihrem  ersten  Auftreten  noch  sehr  verfeinert.  Hoffentlich 
bleiben  diese  Abende  von  jetzt  ab  in  jedem  Winter  eine 
standige  Einrichtung. 

Das  Conservatorium  hat  wie  alljährlich  eine  Reihe 
von  öffentlichen  Musik  ab  enden  veranstaltet.  Das  von 
Hiller  begründete  Institut  hat  sich  unter  Wüllner's  Leitung 
quantitativ  und  qualitativ  zu  einer  bedeutenden  Höhe  empor- 
geschwungen (circa  400  Schüler).  Dazu  wirkt  eine  Reihe 
vorzüglicher  Lehrer  mit,  voran  Pauer  und  Seiss  für  das 
Ciavierspiel,  Hess  und  Seibert  für  die  Geige,  Grütz- 
macher für  das  Violoncell  und  der  treffliche  Rieh.  Schulz- 
Dornburg  für  den  Sologesang.  Es  würde  für  Fremde  wenig 
Interesse  haben,  wenn  ich  alle  Schülerleistungen  hier  ein- 
gehend besprechen  wollte.  Ich  hebe  aus  den  Musikabenden 
dieses  Winters  nur  Einiges  heraus,  sei  es,  dass  die  Ausfüh- 
rung hervorragend,  über  das  Durchschnittsmaass  einer  Schüler- 
leistung hinausgehend  war,  sei  es,  dass  die  aufgeführten 
Wei*ke,  von  dem  gewöhnlichen,  immer  wiederkehrenden  Spiel- 
plan abweichend,  besonders  erwähnenswerth  scheinen.  Im 
Cla vierspiel  ist  weitaus  die  Bedeutendste  Frl.  Bertha  Michä- 
\ek  aus  Aachen,  Schülerin  von  Hm.  Max  Pauer,  die  zuerst 


vor  zwei  Jahren  durch  ihre  Wiedergabe  des  Grieg^schen 
AmoU-Concerts  Au&ehen  erregte.  Was  sie  über  das  i^iveau 
der  Schüler  hebt,  ist  weniger  eine  blendende  Technik,  in  der 
ihr  eine  Reihe  Anderer  gleichstehen^  sondern  das  Tempera- 
ment, mit  der  sie  Alles  anfasst  und  m  grossem  Zuge  durch- 
führt. In  diesem  Winter  spielte  sie  öffentlich  leider  nur 
kleinere  Sachen,  von  denen  aber  besonders  mehrere  Chopin*- 
sche  Etüden  das  frühere  ürtheü  über  sie  vollkommen  bestä- 
tigten. Frl.  Thea  Girkens,  auch  Schülerin  von  Pauer,  ist 
vor  Allem  feinfühlige  Schumann-Spielerin,  mit  zartem,  duf- 
tigem Anschlag,  \md  in  dessen  kleinen  Clavierstücken,  z.  B. 
den  „Novelletten**,  musterhaft.  Auf  dem  Gebiet  des  Violinspiels 
ist  Frl.  Renöe  Andriesse  aus  Rotterdam  (Schülerin  von 
Hess)  eine  hervorra^nde  Erscheinung.  Ihrer  prachtvollen 
Amati- Geige  weiss  die  junge  Künstlerin  Töne  von  innigstem 
Schmelz  und  tiefem  Gefühl  zu  entlocken;  dabei  ist  ihr  Spiel 
äusserst  temperamentvoll.  Sie  spielte  in  diesem  Winter  das 
D  moll-Concert  von  Wieniawski,  zwei  Spanische  Tänze  von 
Sarasate  und  im  Verein  mit  Frl.  Florentine  Hanisch  (aus 
Cöln,  Schülerin  von  Hess)  ein  Concert  für  zwei  Violinen  in 
Dmoll  mit  Begleitung  des  Streichorchesters  von  Bach,  ein 
Werk,  bei  dessen  2.  Satz,  wo  die  beiden  Geigen  sich  in  der 
unendlich  dahinfiuthenden  Melodie  gegenseitig  ablösen,  man 
einmal  wieder  daran  erinnert  wurde,  wie  nahe  verwandt 
doch  Bach  (mutatis  mutandis)  der  moaernen  Musik  ist.  Als 
Einer  der  ersten  Geiger  am  Conservatorium  gilt  Alfred 
Stauffer  aus  Basel  (Schüler  von  Hess),  der,  unterstützt  von 
Frl.  Henriette  Schelle  aus  Cöln  (Schülerin  von  Seiss),  die 
herrliche  Sonate  für  Violine  mit  Cla  vier  begleitung  von  Kich. 
Strauss  spielte.  Von  sonstigen  Neuheiten  wurde  noch  vor- 
geführt: ein  Terzetto  für  zwei  Violinen  und  Viola  (Op.  74) 
von  Dvolf&k,  ein  sehr  schönes,  stilvolles  Werk,  dessen  origi- 
nellster und  feinster  Satz  das  Scherzo  mit  Trio  ist.  Die  Aus- 
fuhrenden waren  die  HH.  Stauffer,  Alfred  Rahlwes  (aus 
Wesel,  Schüler  von  Hess)  und  Heinr.  Roher  (aus  Viersen, 
Schüler  von  Seibert);  an  ihrem  tadellosen  Zusammenspiel 
merkte  man  den  Lehrer  der  Ensambleclasse,  Concertmeister 
Hess.  Das  Streichorchester  der  Schüler  und  Schülerinnen 
spielte  eine  fünfsätzi^  Serenade  in  Edur  (Op.  22)  von  DvorÄk, 
ein  Werk,  das  verdiente,  auch  in  den  Concertsälen  bekannt 
zu  werden;  nur  der  letzte  Satz  fllllt  ein  wenig  ab.  —  Mit 
Ruhm  bedeckte  sich  das  Conservatorium  an  einem  der  seit 
einiger  Zeit  hier  eingerichteten  Volksunterhaltun^sabende 
im  grossen  Gürzenichsaal  (Eintrittspreis  10  Pfennig),  wo 
von  ihm  ein  Mozart- Abend   veranstaltet   wurde,   mit  Sym- 

Shonie,  Ciavier-  und  Violinconcert,  Gesang  u.  s.  w.    Orchester, 
olisten  und  Diri&^enten  waren  ausschliesslich  Schüler. 

Meinen  Bericnt  über  das  Conservatorium  darf  ich  nicht 
schliessen,  ohne  des  bedeutendsten  Theiles  desselben  zu  ge- 
denken, einer  Schöpfung Wüllner's,  nämlich  der  Chorgesang- 
schule. Wüllner's  „Chorübungen  der  Münchener  Musik- 
schule** sind  ja  überall  bekannt.  Nach  dem  dort  angegebenen 
Plane  wird  am  hiesigen  Conservatorium  in  drei  Classen  der 
Chorgesang  a  capella  gepflegt.  Die  oberste  Classe,  deren 
Uebungen  WüUner  selbst  leitet,  bietet  nun  Leistungen,  die 
mit  „Schüler** -Aufführungen  durchaus  Nichts  zu  thun  haben 
und  die  verdienten,  .weiter  bekannt  zu  werden.  Denn  in  allen 
von  ihr  gesungenen  Stücken,  bald  ^rossartig  wuchtig,  bald 
ernst  traurig,  bald  heiter  scherzena,  zeigt  diese  vorzüglich 
geschulte  Scnaar  eine  Reinheit  der  Intonation,  eine  Schatti- 
rungsfkhigkeit  des  Tons  und  einen  Ausdruck,  wie  sie  von 
einem  grösseren  Chor,  etwa  dem  Gürzenichchor,  nie  erreicht 
werden  können.  Leider  sind  die  betreffenden  öffentlichen 
Abende  für  Chorgesang  a  capella  vom  Publicum  noch  wenig 
besucht.  In  diesem  Winter  hat  bis  jetzt  nur  ein  solcher 
Abend  stattgefunden,  in  dessen  erstem  Theil  Werke  von 
Hasler,  Schröter,  Vittoria  und  Bach  gesungen  wurden;  die 
grosse  zweichörige  Motette  von  Bach  „Singet  dem  Herrn  ein 
neues  Lied**  war  der  Glanzpunct  des  Abends.  Im  2.  Theil 
wurden  leichtere  Werke  aufgeführt:  zwei  sechsstimmige  Ge- 
sänge von  Brahms  („Nachtwachen**),  Waldlieder  von  Wüllner 
(ein  Liedercyklus  von  C.  Stieler),  sehr  anmuthige  Chorstücke, 
die  nur  in  ihrer  Gleichartigkeit  (es  sind  acht  Lieder)  eine 
Steigerung   des  Eindrucks    vermissen  lassen;    ferner    Chor- 

gesänge  von  Eleffel,  Humperdinck  und  Wolfermänn.  Als 
olist  trat  an  diesem  Abend  der  neugewonnene  Ciavierlehrer 
William  Dayas  auf,  dessen  Vorzug  vor  Allem  die  klare 
Plastik   seiner   Phrasirung  ist.     Dies    zeigte    er   besonders 

flänzend  in  der   herrlich  gespielten  Esdur-Fuge  mit  Prälu- 
ium  für  Orgel  von  S.  Bach,  von  Busoni  für  Cmvier  gesetzt. 

W.  S. 


21» 


268 


Hannover,  Ende  ApriL 

Die  Goncertsaison  ist  ihrem  Ehide  nahe.  Einige  verein- 
zelte Wellen  der  verlaufenden  Hochfluth  schlagen  in  immer 
grösseren  Pausen  zwar  noch  an  den  Strand,  bald  aber  wird 
überall  wohlthuende  Ruhe  eingetreten  sein.  Die  Ereignisse 
der  letzten  Wochen  waren  folgende.  Am  19.  März  gab  das 
Streichquartett  Biller,  Meuche,  Kugler  und  Lorleberg 
seinen  4.  Abend,  an  welchem  dasselbe  das  Beethoven'sche 
Bdur-Quartett  (C^.  130),  den  Ersten  der  Beethoven*schen  drei 
Kammermusik-Biesen,  zu  Gehör  brachte.  Das  kolossale  sechs- 
s&tziee  Werk  war  von  den  ausftkhrenden  Künstlern  mit  grosser 
Sor^nlt  vorbereitet.  Mit  der  Partitur  in  der  Hand  habe  ich 
die  Wiedergabe  peinlich  genau  verfolgt  und  kann  nur  sagen, 
dasB  Letztere  in  jeder  Weise  eine  ganz  vortreffliche  war. 
Das  diesem  mächtigen  Opus  folgende  Gmoll-Glaviertrio  von 
Bubinstein  (HH.  Biller,  Lorleberg  und  Evers)  wurde  mit 
fortreissendem  Schwünge  vorgetragen,  ob  aber  gerade  dieses 
Werk  mit  seinen  derb  aufgetragenen  Effecten  eine  passende 
Foleenummer  nach  Beethoven  war,  möchte  ich  bezweifeln. 
In  dem  Scherzo  erinnert  uns  der  Bubinstein  denn  doch  etwas 
zu  sehr  an  seine  orientalische  Herkunft.  Als  8.  Kammer 
stand  ein  Haydn*sches  Qdur-Streicbquartett  auf  dem  Pro- 
gramm. —  In  kurzen  Zwischenräumen  folgten  diesem  Kam- 
mermusik-Abend zwei  andere  bedeutende  Concerte:  das 
6.  Abonnementconcert  des,  königl.  Orchesters  und  der 
4.  Glavierabend  unseres  einheimischen  Pianisten  Heinrich 
Lutter.  Das  Erstere  hatte  die  Mitwirkung  des  Violinisten 
Burmester  program mgemäss  vorgesehen,  dieser  Herr  hatte 
es  jedoch  vorgezogen,  ohne  jede  Absage  von  Hannover 
fem  zu  bleiben.  Unser  Goncertmeister  Biller  war  Helfer 
in  der  Noth,  indem  er  fast  ohne  jede  Vorbereitung  die  „Faust*'- 
Paraphrase  von  Sarasate,  die  Oavatine  von  Baff,  „Die  Biene** 
von  Schubert  und  eine  stürmisch  verlangte  Zugabe  (von 
Saint-Sa3ns)  spielte.  Hr.  Biller  hat  sich  mit  der  tadellosen 
Wiedergabe  aller  genannten  Piöcen  wieder  einmal  als  der 
hervorragende  Violinist  modemer  Schale  bewährt,  als  welcher 
er  hier  bekannt  ist.  Unsere  Goloraturs&ngerin,  Frau  Oilsa, 
sang  die  Haydn^sche  Arie  „Nun  beut  die  Flur^  ganz  aller- 
liewt,  fein  und  duftig,  und  das  k.  Orchester  trug  unter  Lei- 
tung des  Oapellmeisters  Hern  er  die  Ouvertüre  zu  „Genovefa** 
von  Schumann  und  die  „fi^ttlich-lange**  Gdur-Syraphonie  von 
Schubert  vor.  Mit  der  Wiedergabe  des  Finales  genannter 
Symphonie  konnte  ich  mich  nicht  einverstanden  erklären; 
das  gemüthlich  und  breit  dahinziehende  2.  Thema 


wurde  im  Geschwindmarsch-Tempo,  Metron.  ^' =  120 ,  ge- 
nommen; auch  das  köstliche  Andante  (Amol!)  wurde  stellen- 
weise überhastet.  Am  besten  gelang  das  Scherzo.  —  Der 
4.  Glavierabend  des  Pianisten  Hrn.  Lu  tter  verlief  in  jeder  Be- 
ziehung so  hervorragend,  dass  derselbe  jedenfalls  zu  den 
schönsten  musikalischen  Darbietungen  der  diesjährigen  Saison 
zu  rechnen  ist.  ErÖ&et  mit  dem  herrlichen  Gmoll-Glavier- 
quartett  von  Brahms,  welches  von  den  HH.  Lutter,  Kammer- 
virtuos Zajic  aus  Berlin,  Hofmusiker  Heisterberg  und 
Goncertmeister  Smith  aus  Bückeburg  ganz  wunderschön ge- 
spielt wurde,  war  dieses  Goncert  besonders  durch  Hm.  Zajic*s 
grossartige  Leistungen  bemerkenswerth.  Der  ausjgezeichnete 
Violinist  trug  Baclrs  Ghaconne,  Adaeio  von  Viotti,  Polonaise 
von  Wieniawski  und  als  Zu^be  „Perpetuum  mobile*'  von 
Bies  vor  und  erntete  nach  jeder  Nummer  enthusiastischen 
Beifall.  Die  ausserdem  noch  mitwirkende  Frau  Bosa  Sucher 
hatte  leider  mit  einer  Indisposition  zu  kämpfen,  sodass  ihre 
Gaben,  in  Liedern  von  Wagner  (Studien  zu  „Tristan  und 
Isolde''),  Schubert,  Eckert,  Brahms  und  Sucher  bestehend, 
nicht  so  fascinirend  wirkten,  wie  sonst  wohl.  Hr.  Lutter 
trug  in  Gemeinschaft  mit  seiner  Frau,  einer  ehemaligen 
Schülerin  ihres  Mannes  und  ebenfalls  vortrefflichen  Pianistin, 
die  entztkckenden  Variationen  Op.  46  von  Schumann,  eine 
Gavotte  von  Pirani  und  Beethoven's  „TtLrkischen  Marsch** 
auf  zwei  Flüeeln  ganz  exquisit  vor;  letztgenannte  Nummer 
musste  wiedernolt  werden. 

Eine  Ausnahme  von  der  Be^^l  brachte  die  diesjährige 
GharfreitagsaufFührung  der  Musikakademie,  indem  statt 
der  sonst  üblichen  Matthäus- Passion  Beethoven^s  gewaltige 
Missa  solemnis  aufgeführt  wurde.  Die  Soll  lagen  in  den 
Händen  der  Damen  Wilhelmj  und  Alken-Minor,  sowie 
der  HH.  Grahl  und  Gillmeister.  Alle  vier  Künstler  zeigten 
sich  den  an  sie  gestellten  grossen  Anforderungen  stimxmich 


wie  musikalisch  in  vollstem  Maasse  gewachsen,  nur  beim 
Beginne  des  .Osanna^  kam  eine  kleine  Temposchwankung 
vor.  Hr.  Gapellmeister  Frischen  hatte  die  Ghöre  vorzüglich 
einstudirt,  es  blieb  kaum  ein  Wunsch  in  Bezug  auf  Sicher- 
heit, Beinheit  und  Auffassung  unerfüllt.  —  Noch  ein  zweites 
vorosterliches  geistliches  Goncert  sei  genannt,  nämlich  das 
Palmsonntag-Goncert  des  Aegidien-Uhores.  Als  Haupt- 
nummer figurirte  die  Ostermotette  von  Bheinberger,  als 
Solisten  waren  thätig  Fri.  v.  Boerdansz  (Sopran)  und  der 
Violoncellist  Kammermusiker  Blume.  Das  Goncert  hinter- 
iiess  einen  recht  befriedigenden  Eindruck. 

Auch  die  nachosterliche  Zeit  bescheerte  uns  noch  einige 
Goncerte.  unter  denen  besonders  der  6.  Kammermusik- 
abend der  HH.  Biller,  Meuche,  Kugler,  Lorleberg 
und  Evers  ein  interessantes  Programm  brachte.  Das  bereits 
im  Vorjahre  mit  grossem  Beifall  aufgenommene  Streichquar- 
tett Op.  14  von  Fritz  Kauffimann  war  es,  welches  wiederum 
das  Hauptinteresse  des  zahlreichen  Publicums  in  Anspruch 
nahm  und  dem  anwesenden  Gomponisten  einen  verdienten 
Hervorruf  einbrachte.  Der  schwungvolle,  lebhaft  rhythmi- 
sirte  1.  Satz  bringt  in  seinen  fast  orchestralen  Klangfarben 
das  Bild  eines  feurig  dahinstürmenden  Jünglings,  zu  dem 
der  2.  Satz  mit  seinem  ruhi^n,  breiten  Melodienstrom  ein 
schön  wirkender  Gegensatz  ist.  Gkinz  allerliebst  ist  der  in 
seinem  häuO^em  Wechsel  zwischen  Dur  und  Moll  besonders 
harmonisch  interessante  3.  Satz,  welcher  ebenso  wie  der 
4.  Satz  an  böhmische  Nationalmusik  erinnert.  Das  erste 
Thema  des  4.  Satzes  ist  von  imwiderstehlich  vorwärtsdrän- 
gendem Schwung,  dem  das  auf  einem  Orgelpunct  des  Grund- 
tones und  der  Quinte  erklingende  zweite  Tnema  einen  wunder- 
schönen Gegensatz  der  Buhe  entgegenhält.  Als  erste  Pro- 
grammnummer figurirte  das  herrliche  Streichquartett  No.  12 
in  Gdur  von  Mozart  und  als  letzte  das  klangreiche,  äusserst 
melodiöse  Glavierquintett  Op.  81  von  DvoHbk.  Alle  Nummern 
wurden  ganz  vorzüglich  vorgetragen,  besonders  das  köstliche 
Mozart'sche  Werk  gelang  brillant.  ->  Zu  erwähnen  sind  fer- 
ner noch  zwei  Kammermusikveranstaltungen,  nämlich  der 
6.  Abend  des  Haenflein-Quartetts,  sowie  der  3.  Trio- 
Abend  der  HH.  Beermann,  Sichel  und  Steinmann  am 
11.  resp.  13.  April.  —  Die  Gesammtzahl  aller  in  dieser  Saison 
gewesenen  Goncerte  belauft  sich  auf  86,  gegen  71  der  Saison 
1894—96. 

Ueber  die  Oper  ist  zu  sagen,  dass  die  G^tspielepidemie 
noch  ungeschwächt  fortdauert.  Das  erfreulichste  Besultat 
dieser  Epidemie  war  ein  zweimaliges  Ckkstspiel  des  Hm. 
Mo  est,  eines  vorzüglichen  Spielbasses,  als  Iieporello  und 
Kaspar,  welches  den  angestrebten  Zweck,  nämlicn  festes  En- 
gagement an  hiesiger  Oper,  erfreulicherweise  erfüllt  hat. 
Auch  ein  Gastspiel  von  Frau  Moran-OIden  als  Isolde,  Norma 
und  Becha  war  geplant,  ging  aber  leider  nicht  in  Erfüllung. 
Das  Bepertoire  unserer  Oper  ist  einförmig  und  wenig  an- 
regend, besonders  werden  die  Wagnerischen  Musikdramen 
der  späteren  Periode  mit  absoluter  Nichtachtung  beehrt,  so- 
dass viele  Wagnerianer  hiesiger  Stadt  gezwungen  sind,  sich 
solche  Werke  in  Nachbarstädten,  besonders  in  ßraunschweig, 
anzuhören.  Die  kürzlich  erfolgte  erste  Aufführung  des  Bal- 
lets  „Phantasien  im  Bremer  Kathskeller**  kann  aG  künstle- 
risches Ereigniss  doch  kaum  angesehen  werden. 

L.  Wuthmann. 


Berichte. 

Gera,  21.  April.  Die  verflossene  Saison  war  an  musika- 
lischen Genüssen  besonders  reich,  fanden  doch  ausser  den 
üblichen  fünf  Concerten  des  Musikalischen  Vereins  und  den 
drei  Kammermusikabenden  noch  sechs  Goncerte  der  Fürst- 
lichen Hofcapelle  im  Theater  statt,  die  sämmtlich  sich  zahl- 
reichen Besuches  eri'reuten.  Der  Musikalische  Verein 
brachte  zunächst  Beethoven*s  Pastoralsymphonie,  die  Ouver- 
türe zu  „Donna  Diana"  von  E.  N.  v.  Bezni£ek,  das  „Guntram*"- 
Vorspiel  von  Bich.  Strauss  und  Moszkowski^s  Fackeltanz,  von 
denen  nächst  der  Symphonie  die  beiden  mittleren  Stücke  einen 
nachhaltigen  Eindruck  hervorriefen.  Hr.  von  Zur-Mühlen 
sang  Schubert*s  -Allmacht"  und  „Musensohn"  ganz  hervor- 
ragend und  erzielte  auch  mit  Henschel's  „Jung  Dietrich"  und 
mehreren  anderen  Liedern  besonders  gute  W'irkung.  Im 
2.  Goncerte  kamen  Brahms*  8.  Symphonie.  Smetana's  „Vltava*' 
und  die  „Abenceragen  "-Ouvertüre  vonCnerubini  zur  Vorfüh- 
rung. Als  Solistin  trat  Frl.  Ella  Pancera  aus  Wien  mit 
Grieg*s  Amoll-Glavierconcert  auf  und  zeigte  hier,  vrie  in  den 
folgenden   Solostücken   von    Chopin,    Liszt  (Tarantella  aus 


269 


„Venezia  e  Napoli^)  u.  A.  geistreiche  Auf&ssazig,  verbunden 
mit  einer  ausserordentlich  entwickelten  Technik.  In  einem 
weiteren  Concerte  wirkte  der  Chor  mit,  und  zwar  in  Mendels- 
Sohnes  „Walpurgisnacht**  und  der  bereits  früher  vorgeführten 
Schluasscene  des  B. Aufzugsder  ^^Meistersinger**.  Ersteres  Werk 
bot  keine  besondere  Schwierigkeiten,  aber  auch  mit  Letzterem 
erzielte  man  fast  durchgängig  hervorragenden  Erfolg.  Die 
Solopartien  vertraten  Hr.  Buff-Giessen  aus  Wiesbaden  und 
Hr.  V.  Milde  aus  Dessau;  Dieser  vielleicht  noch  wirksamer 
als  Jener,  der  sich  erst  bei  Wagner  wohl  zu  fiihlen  schien.  Das 
Orchester  brachte  noch  das  Vorspiel  zu  den  „Meistersingern** 
und  löste  seine  Aufgabe  mit  Geschick.  Die  Harfenpartie 
spielte  Frau  Modess,  Gattin  des  hiesigen  Stadtmusikdirectors, 
früher  Solistin  im  Laube-Orchester  zu  Hambttrg.  Bubinstein's 
Oceansymphonie  folgte  im  4.  Ooncert  in  verkürzter,  aber 
niclit  ursprünglicher  Form,  denn  statt  des  Emoll- Adagio  No.  2 
war  das  später  hinzucomponirte  Adagio  in  Ddur  gewählt 
worden.  Goncertmeister  Franke  spielte  mit  grossem  Erfolge 
das  Mendelssoha^sehe  Yiolinconcert,  und  Frl.  Petersen  aus 
Oopenhagen  saogGriegp's  ^Schwan**  mit  Orchester  und  Lieder 
von  Hungert  („Mädchentraum"),  Rückauf  („Lockruf**)  u.  A. 
Der  schöne^  ausigibige  Mezzosopran  kam  bestens  zur  Geltung, 
besondere  Wirkung  wurde  mit  den  jop'Stellen  erzielt.  Das 
Orchester  spielte  noch  die  „Preoiosa** »Ouvertüre  (!).  Das  5. 
und  letzte  Ooncert,  das  stets  einen  geistlichen  Oharakter  trägt, 
kopnte  nach  langer  Pause  endlich  wieder  in  der  Kirche  ab- 

gehalten  werden,  und  zwar  sang  der  Ohor  Gberubini's  GmoU- 
equiem  mit  schöner  Schattirung  und  erfreulichem  Wohlklang, 
erzielte  auch  eine  grosse  Wirkung  mit  dem  13.  Psalm  von 
Liszt.  Hier  wirkte  als  Solist  Hr.  Kaufmann  aus  Basel  mit, 
dessen  weiche  Stimme  und  fein  nuancirter  Vortrag  ganz 
hervorragenden  Eindruck  machten.  Er  sang  ferner  noch 
Mendelssohn*s  Arie  „Sei  getreu  bis  in  den  Tod**.  Wir  hätten 

fern  etwas  Grösseres  noch  gehört.    Mit  Hecht  erfreuen  sich 
ie  genannten  Concerte  grosser  Beliebtheit  und  finden  stets 
ein  zahlreiches,  dankbares  Publicum. 

Die  Kamm  er  musikab  ende  boten  durch  die  veränderte 
Zusfimmensetzungdes  Quartetts  (Goncertmeister  Franke,  Hof- 
musiker Beyer,  M eckler  und  Frijedrichs)  in  den  Mittel- 
Stimmen  gegen  früher  wesentlich  bessere  Leistungen.  Zunächst 
kam  Schuoert's  D  moU-Streichquartett  in  den  energischen  Eck- 
fifätzen,  wie  in  den  Variationen  gleich  schön  zur  Geltung. 
Auch  Sinding's  Glavierquintett  (Glavier:  Hofcapellmeister 
Klee  mann)  erzielte  grosse  Wirkung,  und  als  Solist  trat  mit 
dem  schön  gespielten  „Kol  Nidrei**  von  Bruch  Hr.  Friedrichs 
vor.  Am  2.  Abend  folgten  Haydn's  liebliches  Streichquartett 
Oj).  17,  No.  5,  in  Gdur  und  DvoHk*s  Glavierquintett  Op.  81, 
bei  dem  die  charakteristischen  Mittelsätze  Dumka  und  Furiant 
sich  als  sehr  erfolgreich  erwiesen.  Hr.  Franke  spielte  die 
Sonata  seria  von  F.  W.  Bust,  als  Erinnerung  an  dessen  100- 
jährigen  Todestag,  welchem  Werke  trotz  mancher  Schwächen 
doch  auch  jetzt  noch  Kraft  und  eine  gewisse  Originalität 
innewohnen.  Der  letzte  Abend  brachte  Beethoven's  Streich- 
quartett Op.  59,  No.  1 ,  Nicodö's  Glavier- ViolonceUsonate  in 
Gdur  und  das  Schumann*sche  Glaviertrio  Op.  63,  wobei  Beet- 
hoven am  nachhaltigsten  wirkte,  trotzdem  auch  den  anderen 
Stücken  liebevolle  Behandlung  zu  Theil  wurde.  Hr.  Hof- 
capellmeister Kleemann,  der  diese  Abende  leitet,  führte  die 
vorkommenden  Glavierbe^leitungen  mit  gewohnter  Bravour 
durch.  Die  Gapelle  ist  leider  öfterem  Wechsel  der  Mi^lieder 
unterworfen,  und  so  werden  wir,  nach  Abgang  des  Violon- 
cellisten, für  den  nächsten  Winter  wieder  ein  anderes,  hoffent- 
lich nicht  geringwerthigeres  Quartett  zu  erwarten  haben. 

Wie  schon  eingangs  erwähnt,  fanden  sechs  Goncerte  der 
Fürstlichen  Gapelle  im  Theater,  und  zwar  zu  ermässigten 
Preisen  statt.  Die  Programme  waren  populär  im  bestenSinne, 
und  so  fand  dieses  neue  Unternehmen  unseres  unermüdlichen 
Hofcapellmeisters  allseitigen  Anklang  und  lebhafte  Unter- 
stützung in  allen  Kreisen  des  PubTicums.  Im  1.  Ooncert 
kamen  Schubert's  Hmoll-Syinphonie,  der  Huldigangsmarsch 
von  Wagner,  Mendelssohn^s  „bommernachtstraum^-Ouverture, 
sowie  Liszt's  „Les  Pröludes"  zur  Wiedergabe.  Hr.  Franke 
leistete  sehr  Annehmbares  mit  Beethoven^s  Violinconcert.   Das 

fesammte  Streichorchester  spielte  noch  die  Variationen  aus 
leethoven^s  Streichquartett  Op.  18,  No.  5.  Das  2.  (Doncert 
hrachte  zunächst  die  8.  Orchestersuite  von  P.  Tschaikowsky, 
deren  Scherzo  vermöge  der  verzwickten  Rhythmik  zum  Bra- 
vourstück wurde,  dann  Wagner's  „Lohengrin"- Vorspiel,  Weber's 
gFreischütz^-Ouverture  und  für  das  Streichorcnester  allein 
Haydn's  Fisdur-Largo.  Eine  Tarantella  für  Flöte  und  Gla- 
rinette  von  Saint-Saöns  bot  den  betr.  Solisten  (Hofmusiker 
Manigold  und  H ä s s n e r)  erwünschte  Gelegenheit  zu  erfolg- 


reichen Leistungen.  Im  3.  Ooncert  hörten  wir  die  „Vehm- 
richter" -Ouvertüre  von  Berlioz,  Wagner's  „Siegfried-Idyll"  und 
Beethoven's  GmoU-Symphonie.  Hr.  Friedrichs  spielte  Gk>lter- 
mann*s  A  moll- Violoncellconcert  seelisch  und  technisch  gleich 
vortrefflich.  Sehr  interessant  war  am  4.  Abend  S.  Bach's 
Doppelconcert  (HH.  Franke  und  Kolb),  dem  Haydn*s  Oxford- 
Symphonie,  Wagner's  Kaiser-Marsch  und  Beethoven's  „Gorio- 
lan ''-Ouvertüre  sich  anschlössen.  Kleemann's  svmphonische 
Dichtung  „Des  Meeres  und  der  Liebe  Wellen^  hinterliess 
auch  hier  einen  nachhaltigen  Eindruck.  Der  5.  Abend  brachte 
Schumann's  Bdur-Symphonie,  die  Volkmann'sche  Serenade 
No.3  mit  obligatem  Violoncell  (Hr.  Friedrichs),  die  „Zauber- 
fiöten^ -Ouvertüre  von  Mozart  und  Liszt's  „Tasso**,  bei  dem 
die  leicht  zu  beschaffende  Harfe  leidet'  zu  vermissen  blieb. 
Hr.  Franke  spielte  das  2.  Wieniawski'sche  Violinconcert  tech- 
nisch vollendet  und  graziös  erfasst.  Endlich  hörten  wir  im 
letzten  Concerte  Volkmann's  Ouvertüre  zu  „Eichard  III.**  und 
Gk)ldmark's  „Sakuntala"-Ouverture.  Bizet's  Orchestersuite 
„Jeus  d'enfants**  rauschte  zu  schnell  vorüber;  nachhaltiger 
wirkten  nächst  den  Variationen  ans  Beethoven's  Septett  aas 
„Parsifal"- Vorspiel  von  Wagner  und  vor  Allem  Beethoven's 
Tripelconcert,  das  durch  die  HH.  Kleemann,  Franke  und 
Friedrichs,  vomOrchesterdecent begleitet,  zu  ausserordent- 
licher Wirkung  gelangte.  Mit  Alledem  ist  wohl  der  Beweis 
feliefert,  dass  in  unserem  vorwiegend  industriellen  Klein- 
»eipzig  doch  auch  das  musikalische  Leben  sich  einer  gesun- 
den Fortentwickelung  und  eines  lebhaften  Aufschwunges  er- 
freut, wofür  allen  Betheiligten  wärmster  Dank  versichert  sein 
soll.  P.  Müller. 

St.  Petersburg.  Ausser  den  gewohnten  Goncerten  der 
kaiserl.  Euss.  Musikgesellschaft  fanaen  in  dieser  Saison  zum 
ersten  Mal  noch  fünf  weitere  von  der  St.  Petersburger 
Musikschule  veranstaltete  fj^rosse  Symphonieconcerte  unter 
der  Leitung  des  Hrn.,  Friedrich  Rösch  aus  München  statt. 
Das  neue  künstlerische  Unternehmen  hat. —  vor  Allem  durch 
die  hochinteressante  Zusammenstellung  der  Programme*)  - 
in  dem  musikliebenden  St.  Petersburg  einen  gewaltigen 
Wellenschlag  hervorgerufen.  Entgegen  der  durch  ihr  Alter 
ehrwürdigen  Tradition  der  Musikgesellschaft  wurde  hier  dem 
Publicum  eine  bedeutungsvolle  Reihe  von  Novitäten  darge- 
boten. Auch  von  ältclassisch'en  Meisterwerken  war  Manches 
für  St.  Petersburg  eine  überraschende  Neuheit,  so  z.  B.  eine 
Symphonie  (Gdur)  von  Haydn,  die  Gdur-Serenade  für  Streich- 
orchester von  Mozart  und  die  kleine  (fünfte)  Symphonie  von 
Schubert.  Neuere  und  neueste  Tonschöpfungen  waren  Raff's 
Symphonie  „Lenore",  R.  Volkmann's  Ouvertüre  zu  „Richard 
III.",  F.  Smetana's  symphonische  Dichtung  „Die  Moldau", 
Alex.  Ritter*s  symphonischer  Walzer  „Olafs  Hoch zeitsr eigen", 
„Orpheus"  von  Liszt,  „Tod  und  Verklärung",  „Don  Juan"  und 
„Till  Eulenspiegel's  lustige  Streiche"  von  Rieh.  Strauss,  ge- 
wiss eine  stattliche  Zahl  von  Novitäten  innerhalb  eines,  im 
Ganzen  zwanzig  Nummern  umfassenden  Programms!  —  Dem 
vortreif liehen  Symphonieorchester  der  kaiserl.  Oper  wurden 
damit,  vor  Allem  durch  die  unerhört  complicirten  Werke  von 
Rieh.  Strauss,  ganz  neue,  zum  Theil  enorm  schwierige  Auf- 
gaben gestellt,  die  es  jedoch  unter  der  unwiderstehlich  mit 
sich  fortreissenden  Leitung  des  Dirigenten  glänzend  löste. 
Hr.  Friedrich  Rösch,  eine  uns  Petersburgern  bisher  unbe- 
kannte Erscheinung  am  Dirigentenpult,  verstand  es  als  echter 
Schüler  Bülow*s,  durch  die  überaus  klare  und  sorgfliltig  bis 
ins  Kleinste  gehende  Ausarbeitung  der  Themen  und  die 
plastische  Eindringlichkeit  der  Phrasirung  die  Hörer  im 
höchsten  Gi*ade  zu  fesseln.  Sein  Talent,  seine  künstlerische 
Hingebung,  sein  Feuer  und  seine  Energie  in  der  Interpreta- 
tion fanden  die  wärmste  Anerkennung  unseres  verwönnten 
Publicums.  —  n — . 


Concertumschau. 

Amsterdam.  Soiröen  f.  Kammermusik:  No.  4.  Fismoll- 
GUviertrio  v.  G.  Franck,  Edur-Glav.-Violinson.  v.  Sin  ding, 
Lieder  v.  R.  Wagner  (fünf  Gedichte)  u.  Sindine  („In  der 
Trauer",  „Kunde  bringt  der  Glocken  Klang",  Todtengräber- 
lied  u.  Walpurgislied).  (Ausführende:  HH.  Messchaert  [Ges.], 
Röntgen  [Glav.],  Gramer  u.  Bosmans  [Streicher].)  No.  o. 
Gmoll-Streichquint.  v.  Mozart,  Amoll-Streichquart.  v.  Schu- 
mann, Glftv.-Violinson.  Op.  47  v.  Beethoven.     (Ausführende: 

*)  Dieselben  finden  sich  in  der  heutigen  Oncertumschau 
unseres  Bits,  abgedruckt.  D.  Red. 


270 


HH.  Röntgen,  Prof.  Dr.  Joachim  a.  Berlin,  Gramer,  Hof- 
meester  u.  Bosmans.)  —  Wohlthätidkeitsconc.  am  14.  März: 
Chöre  v.  Sweelinck,  Isaac,  Donati,  Eccard,  Brahms  (»Dar- 
thula^s  Grahesgesang**,  „Nachtwache**  o.  „Im  Herbst**)  und 
A.  Brückner  („Ave  Maria"),  Concert  f.  zwei  Violinen  von 
S.  Bach,  Schwed.  Tänze  f.  Yiol.  n.  Clav.  v.  Jal.  u.  Amanda 
Böntgen,  Soli  f.  Ges.  v.  A.  Averkarop  (^Die  Haidenacht** 
u.  „Rouw"),  H.  Nolthenius  („Ich  habe  dich  geliebt**), 
Brahms  („So  wiUst  da  des  Armen**)  u.  A.  u.  f.  Ciavier  v. 
8.  Bach  (Fdur-Tocc.)  u.  Jal.  Röntgen  (Variationen  Op.  25). 
(Aasführende:  der  Kleine  a  capella-Chor  [Averkamp],  Frau 
Averkamp-Mol  [Ges.],  HH.  Röntgen  u.  Cramer,'  sowie  eine 
ungen.  Violinistin.)  —  18.  Aufführ,  des  Kleinen  a  cap.-Ghors 
(Averkamp)  m.  Chören  v.  Palestrina,  Vittoria  u.  Diepenbrock. 

Annaberg.  2.  Kammermusik :  Clavierquint.  v.  Seh umann, 
Ddur-Streichquart.  v.  Haydn,  DmoU-Clav.-Violinson.  v.  Gade. 
(Ausführende:  HH.  Afferni  [Clav.],  sowie  Frau  A£ferni-Bram- 
mer  v.  hier  u.  HH.  Wiemann,  P.  u.  G.  Wille  a.  Leipzig.) 

Barmen.  4.  Kammermusikabend  der  HH.  v.  Dameck, 
Allner,  Forberg  u.  Schmidt  (Streicher)  unt.  Mitwirk,  der  HH. 
Krause  (Clav.)  u.  Grothe  (Violonc):  Ciavierquintett  v.  Schu- 
mann, Cdnr-Streichquint.  v.  Schubert. 

BraunsGhwelg.  Conc.  der  Liedertafel  (Riedel)  am  23.  März : 
Männerchöre  v.  V.  Lachner  („Hymne an  die  Musik**),  Schu- 
bert, E.Kremser  („Wie  die  Brünnlein  rauschen**  u.  „Wenn 
Zweie  sich  gut  sind**),  J.  Pache  („Waldeinsamkeit**),  Th. 
Podbertsky  („Deutschland,  du  mächtiges**)  u.  A.,  Solo  Vor- 
trag des  Frl.  Woltereck  a.  Hannover  (Ges.,  „Im  Sturm**  v. 
F.  Kauffmann,  „Am  Manzanares**  v.  Ad.  Jensen,  „Nun 
zur  guten  Nacht"  von  H.  v.  Koss,  „Merkt  euch  das**  von 
W.  Taub  er  t  etc.)  u.  des  Hrn.  Steinmann  (Violonc,  Adagio 
V.  Bargiel,  Intermezzo  v.  J.  Kiengel,  Berceuse  v.  Godard 
u.  „Vito**  V.  Popper).  —  Passionsconc.  des  Schrader'schen 
a  cap.-Chors  (Scnrader)  am  31.  März:  Chöre  v.  S.  Bach  („Ich 
lasse  dich  nicht**) ,  F.  Schneider,  Lotti,  Gallus,  M.  Haydn  u. 
A.  Becker  (Psalm  130),  Solovorträge  der  Frl.  Woltereck  u. 
des  Hrn.  Steinmann. 

Bpeslau.  Symph.-Concerte  der  Bresl.  Concerteap.  (Rie- 
meuschneider) :  No.  (j  (am  13.  Febr.  zu  Wagner's  Gedächtniss). 
Trauermarsch  a.  der  8.  Symph.  v.  Beethoven,  „Tannhäuser**- 
Ouverture,  Kaiser-Marsch,  „Lohengrin ''-Vorspiel,  „Klingsor^s 
Zaubergarten  und  die  Blumenmädchen**  a.  „Parsifal",  „Wald- 
weben**  a.  „Siegfried**  u.  A.  m.  v.  Wagner,  Preislied  a.  den 
„Meistersingern**  f.  Viol.  v.W agn e r-  W  i  1  h  e  1  m j  (Hr.  Köhler). 
No.  7.  2.  Symph.  v.  Brahms,  „Coriolan**-Ouvert.  v. Beetho- 
ven, Huldigungsmarsch  f.  Orch.  v.  £.  Grieg,  zwei  Zigeuner- 
tänze von  L.  Heidingsfeld,  Noct.  v.  R.Schröder,  „Arle- 
quin**  V.  G.  Riemenschneider,  Hmoll-Clavierconcert  von 
Hummel  (Frl.  Böhm).  No.  8.  4.  Symphonie  v.  Beethoven, 
„Tasso**  V.  Liszt,  Arabische  Serenade  v.  Langey  u.  a.  Or- 
chestemummem,  Gesangvorträge  des  Frl.  Schmidt  („Zwei 
Sternlein  fielen  hernieder**  von  C.  Böhm,  „Mei  Maidle**  von 
Bisch  off  etc.).  No.  9.  Esdur-Symph.  v.  Haydn,  „  Wasser- 
träger**-Ouvert  V.  Cherubini,  Variat.  a.  der  Suite  „Aus  Thü- 
ringen** V.  Raff,  Lichtertanz  a.  „Feramors**  v.  Rubinstein, 
Gesangyorträge  des  Frl.  Jäger  („Im  Volkston**  u.  „Will  Nie- 
mand singen**  v.  Hildach  u.  „Murmelndes  Lüftchen**  v.  Ad. 
Jensen).  No.  10.  „Lenore**-Symph.  v.  Raff,  Ouvert.  triomph. 
V.  Schulz-Schwerin,  „Wallenstein's  Lager"  a.  der  Wallen- 
stein-Symph.  v.  Rheinberge r,  Adur-Polon.  f.  Orchester  v. 
Chopin-Riemenscbneider,  Einleit.  zum  3.  Act  a.  „Lohengrin** 
V.  Wagner,  „Malaguenna"  a.  „Boabdil**  von  Moszkowski, 
„Letzter  Frühling**  f.  Streichorch.  v.  Grieg,  Romanze  f.  Fl. 
V.  Saint-Saöns  (Hr.  Eichler).  No.  11.  Ddur-Symphonie  v. 
Mozart,  Opernfragmente  v.  H.  Hof  mann  (Festmarsch  aus 
„Aennchen  von  Tharau**),  Wagner  (Brautzug  a.  „Lohengrin**) 
u.  C.  Ad.  Lorenz  (Taubenlied  u.  Balletmusik  a.  „Harald  und 
Theano**),  „Fern  vom  Ball**  v.  Gillet,  Esdur-Clavierconc.  v. 
Beethoven  (Frl.  Dittrich).  No.  12  am  26.  März  zum  Gedächt- 
niss an  Beethoven  m.  Compositionen  v.  demselben.  6.  Sym- 
phonie, Ouvertüren  zu  „Egmont**  u.  „Die  Geschöpfe  des  Pro- 
metheus**, Türkischer  Marsch,  Arien  „Hat  man  nicht  auch 
Gold  daneben**  (Hr.  Schlesinger)  und  „Abscheulicher**  (Frau 
Riemenschneider)  a.  „Fidelio**.  —  2.  Abonn.-Conc.  der  Sing- 
akad.  m.  C.  Franck's  „Seligkeiten**  unt.  soIist.  Mitwirk,  der 
Frls.  Schmidt  a.  Frankfurt  a.  M.,  Michalke  u.  Bernhardt  und 
der  HH.  Pinks  a.  Leipzig,  Hellriegel,  Hensel  a.  Berlin,  Prof. 
Kühn  u.  Rupprecht. 

Cöln.  Musikal.  Gesellschaft  (Prof.  Seiss):  Febr.  Esdur- 
Symph.  V.  Haydn,  Ouvert.,  Scherzo  u.  Finale  v.  Schumann, 
Ouvertüren  von  Mendelssohn  u.  Schumann,  Sylphentanz  von 
Beilioz,  Solovorträge  des  Frl.  Rothschild  (Ges.,  Elisabeth's 


Gebet  a.  „Tannhäuser**  v.  Wagner  etc.)  u.  der  HH.  Gausche 
a.  Creuznach  (Ges.,  Balladen  v.  Loewe  etc.),  Binder  (Claviery 
Poln.  Phant  m.  Orch.  v.  Paderewski)  u.  Petschnikoif  aus 
St.  Petersburg  (Viol.,  Seren,  v.  Tschai' kowsky,  „Habanaise*' 
V.  Saint-Saöns  etc.).  März.  Ouvert.,  Scherzo  u.  Finale  v. 
Schumann,  Seren,  f.  Orch.  v.  Sgambati,  „£gmont**^Ouvert. 
V.  Beethoven,  Solovorträge  der  Frau  Müller-Schmitt  a.  Düs^ 
seldorf  (Ges.,  Lieder  v.  Brahms  u.  Piutti  etc.)  u.  des  Frl. 
Ruegger  a.  Brüssel  (Violonc,  DmoU-Conc.  v.  de  S wert,  „Le 
Cygne**  v.  Saint-Saöns  und  Tarantelle  v.  Popper).  Am 
14.  März  Bungert- Abend  m.  Compositionen  des  Genannten 
und  unt.  dessen  Leit.  u.  Mitwirk,  der  Sängerin  Frl.  Trippen- 
bach a.  Berlin:  Symph.  Dicht.  „Auf  der  Wartburg**,  „Ta^**- 
Ouvert.  u.  div.  Lieder. 

Dessau«  Conc.  der  Hofcap.  (Klughardt)  f.  die  Wittwen- 
casse  am  29.  März:  8.  Symnh.  v.  Beethoven,  Vorspiel  zu 
„Parsifal**  u.  Vorspiel  u.  „  Jsolaens  Liebestod**  a.  „Tristan  und 
Isolde**  v.  Wagner. 

Düsseldorf.  7.  Conc.  des  städt.  Musikver.  (Buths)  unter 
Solist.  Mitwirk,  des  Frl.  Plüddenuuin  a.  Breslau  (Ges.)  u.  des 
Hrn.  Prof.  Auer  a.  St.  Petersburg  (Viol.):  Symph.  pathöt.  v. 
Tsohai*  kowsky,  „Ossian**-Ouvert.  v.  Gade,  „  Die  Gesänge**  f. 
Sopransolo,  Chor  u.  Orch.  v.  J.  Alezander,  Soll  f.  Ges.  v. 
Bruch  („Ave  Maria**  a.  dem  „Feuerkreuz**),  Mendelssohn, 
J.  Schaeffer  („Ständchen**)  u.  Brahms  („Immer  leiser**)  u. 
f.  Viol.  V.  Beethoven  (Conc),  Arensky  (Seren.),  Popper- 
Auer(Fileuse)  u.  A.  —  4.  Conc.  des  Gesangver.  (Steinhauer) 
m.  Beethoven's  Missa  solemnis  unt.  Solist.  Mit  wirk,  der  Frau 
Röhr-Brajnin  a.  Mannheim  u.  Craemer-Schleger  a.  Düsseldorf 
u.  der  HH.  Hintzelmann  a.  Berlin  u.  v.  Milde  a.  Dessau. 

Hannover.  Conc.  der  Singakad.  (Weigel)  am  3.  März: 
(Jem.  Chöre  v.  W.  Taubert  („Der  König  in  Thule"),  H.  v. 
Herzogenberg(„An  dieNacht**  u.  Brautlied),  G.Schreck 
(„Wallada**),  C.  Hauer  („Einen  Brief  soll  ich  schreiben**)  u. 
Schumann  („Gute  Nacht**),  Frauenchöre  v.  J.  Otto  („Gebet**), 
Storch  („Blümchen  am  Hag**)  u.  Veit  („Der  Käfer  und  die 
Blume**),  Solovorträge  des  Frl.  Woltereck  (Ges.,  „Der  Sand- 
träger** V.  Bungert,  „Die  Loreley**  v.  Liszt,  Wiegenlied  v. 
F.  Kauf f mann  etc.)  u.  des  Hrn.  Prof.  Sahla  a.  Bückebarg 
(Viol.). 

Leipzig.  Conc.  des  Hering'schen  Chorver.  (Hering)  unt. 
Solist.  Mit  wirk,  der  Frau  Andrich,  der  Frls.  Dietrich;  Sobbe, 
Pickert,  Berk,  Fischer  u.  Seiler  u.  der  HH.  Rotzsch,  Kühn  u. 
Bohn  (Ges.),  sowie  des  Hrn.  Brecher  (Clav.)  am  4.  Mai:  „Der 
Rose  Pilgerfahrt**  v.  Schumann,  gem.  Chöre  v.  Brahms  (»Wie 
lieblich  sind  deine  Wohnungen**)  u,  C.  Ed.  Hering  («Frie- 
densgruss  1870/71"),  Männerchor  „Das  Kirchlein**  v.  V.  E. 
Becker,  Vocalterzette  v.  Mendelssohn,  Reinecke(Schlatlied 
der  Zwerge  a.  „Schneewittchen**)  u.  Bargiel  („Im  Frühling**), 
Vocalduette  v.  Lassen  („Dorflinden*")  u.  Campana,  Soli  für 
Ges.  v.  R.  Hering  („0  bella  Venezia**  und  „Liebe  kommt 
sacht**),  E.  Stein bach  („Rothhaarig  ist  mein  Schätzelein**), 
Stange  («Die  Bekehrte**)  u.  Wagner  (Wolfram's  erster  Ge- 
sang a.  „Tannhäuser**)  u.  f.  Clav.  v.  Mozart  u.  Liszt  (11.  Un- 
gar. Rhaps.). 

Magaeburg.  Tonkünstlerver.  am  3.,  10.  u.  24.  Febr.,  23. 
u.  80.  März:  Clavierquint.  Op.  114  v.  Schubert  (Clav.:  Hr. 
Brandt),  Streichquartette  v.  J.  Brahms  (AmoU),  Beethoven 
(Op.  95,  Op.  18,  No.  3,  u.  Op.  59,  No.  2),  Schubert  (Dmoll), 
Mozart  (Bdur)  u.  Schumann  (Op.  41,  No.  2),  Variat.  üb.  die 
Cdur-Tonleiter  f.  Streichquart,  v.  Lachner,  Cmoll-Streich- 
trio  V.  Beethoven,  Gdur-Clav.-Violinson.  v.  Brahms  (Clav.: 
Hr.  Kauffmann),  drei  Nummern  a.  „Kaleidoscope**  f.  Clav.  u. 
Viol.  V.  C.  Cui,  Gesangsolo  vortrage  der  Frls.  J.  G.  Schmidt 
a.  Leipzig  („Die  Nachtigall**  v.  Volk  mann,  Wiegenlied  von 
Hollins,  Madrigal  v.  Chamin  ade,  „Solvejg*s  Lied**  v.  Grieg 
etc.),  Sauden  a.  Berlin  (Lieder  v.  Schubert),  Pilchowska  („In- 
geborg*s Klage**  V.  Bruch,  „Viel  Träume**  v.  Sinding,  „Will 
Niemand  singen**  v.  Hildach  etc.)  und  Frey  tag  (Lieder  von 
Schubert).  (Mitwirkende  Streicher:  HH.  Berber,  Fröhlich^ 
Steinbruch,  Trostdorf,  Petersen  u.  Höffert.) 

St.  Petersburg.  Symph.  Concerte  der  Musikschule  m. 
dem  kais.  russ.  Hofopernorch.  unt.  Leit.  des  Hrn.  Rösch  a. 
München.  No.  1.  Cdur-Symph.  v.  Haydn,  „Die  Moldau**  v. 
Smetana,  Ouvertüren  v.  Weber  u.  Wagner  („Der  fliegende 
Holländer**),  Ciaviervorträge  des  Frl.  Koch  a.  Berlin  (Gdur- 
Conc.  V.  Beethoven  etc.).  No.  2.  Bdur-Sympb.  v.  Schubert, 
„Les  Pröludes**  v.  Liszt,  „Kamarinskaja**  v.  Glinka,  „Olafs 
Hochzeitsreigen**  v.  A.  Ritter,  Ouvert.  zu  „Richard  III."  v. 
Volkmann,  Violinconc.  v.  Beethoven  (Hr.  Prof  Halir  a. 
Berlin).  No.  3.  „Lenore"- Symph.  v.  Raff,  „Tod  und  Ver- 
klärung** V.  R.  Strauss,  „Eine  Steppenskizze  aus  Mittelasien*^ 


271 


V.  Borodin,  „Coriolan"-Oavert.  v.  Beethoven,  Gdur-Seren. 
f.  Streichorcn  v.  Mozart,  Gesanerorträge  der  Frau  Bunge  v. 
hier.  No.  4.  8.  Symph.  v.  Beetnoven,  „Orpheus"  y.  Liszt, 
„König  Lear*'-Ouvert.  v.  Berlioz,  „Till  Eulenspiegel*s  lustige 
Streiche**  v.  Bich.  Strauss,  GlaviervortFftge  der  Frau  Poz- 
nanski-Rabzewicz  (Amoll-Gonc.  von  Schumann  etc.)>  No.  6. 
„Don  Juan**  v,  B.  Strauss,  „Tasso**  ▼.  Liszt,  Eine  Faust- 
Ouyert.  v.  Wagner,  Krönungsmarsch  v.  TsckaÜkowsky, 
Glavierconc.  ▼.  Ben  seit  (Hr.  Liütschg  v.  hier). 

Sehwelm.  Am  29.  März  Aufführ.  v.  Händel's  „Messias" 
durch  den  Gesangver.  u.  Evang.  Kirchencbor  unt.  Leit.  des 
Hm.  Seipt  n.  solist.  Mit  wirk,  der  Frls.  Strauss-Kurzwelly  a. 
Leipzig  u.  Junkers  a.  Düsseldorf  und  der  HH.  Hermann  a. 
Frankfurt  a.  M.  u.  Hungar  a.  Leipzig. 

Wiesbaden.    Künstlerconcerte  der  städt.  Curdir.:  No.  8. 

4.  Symj^  V.  Gade,  „Le  Bouet  d'Omphale"  v.  Saint-Sadns, 
Akad.  Festouvert.  v.  Brahms,  zwei  Sätze  a.  der  1.  „Peer- 
Gynt"-Suite  v.  Grieg,  Ciaviervorträge  des  Frl.  Bemmert  a. 
Berlin  (Phant.  üb.  ungar.  Volksmelodien  v.  Liszt,  Octaven- 
etude  V.  Kullak  etc.).  No.  4.  HmoU-Symph.  v.  Schubert, 
Ouvertüren  v.  Dvofäk  („Cameval**)  u.  Weber,  Intermezzo 
V.  F.  Lachner.  Gesangsvorträge  des  Hrn.  d'Andrade  aus 
Madrid  („Es  blinkt  der  Thau**  von  Bubinste  in,  „Sancta 
Maria**  v.  Faure  etc.).  No.  6.  Es  dur- Symph.  v.  Mozart, 
„König  Lear^'-Ouvert.  v.  Berlioz,  Chaconne  u.  Bigaudon  a. 
„Aline**  v.  Monsigny,  Violin vortrage  des  Hm.  Burmester  a. 
Berlin  (7.  Conc.  v.  Spohr  etc.).  No.  (5.  2.  Symph.  v.  Brahms, 
„Coriolan^'-Ouvert.  v.  Beethoven,  Emoll-Scherzo  v.  Gold- 
mark,  Gesangvorträge  des  Hm.  Birrenkoven  a.  Hamburg 
(Friedenserzählun^  a.  „Guntram^  v.  B.  Strauss,  „Kling  leise, 
mein  Lied**  v.  Liszt,  „Neue  Liebe**  v.  Bubinstein  etc.). 
No.  7.  „ Melusinen** -Ouvert.  v.  Mendelssohn,  „Wallenstein's 
Lager**  a.  der  Wallenstein-Symph.  v.  Bheinberger,  Solo- 
vorträge des  Frl.  Pancera  a.  A\ien  (Glav.,  Conc.  v.  Grie^, 
„Feuerzauber**  v.  Wagner-Brassin,  Tarantelle  a.  „Venezia 
e  Napoli**  v.  Liszt  etc.)  u.  des  Hm.  Görardy  a.  Brüssel 
(Viülonc,  EmoU-Conc.  v.  Lindner,  Ungar.  Bhans.  v.  Pop- 
per etc.).  No.  8.  Ouvertüren  v.  Schumann  („Manfred**)  u. 
Cherubini,  „Zorahayda**  v.  Svendsen,  Solovorträge  des  Frl. 
Hiedler  a.  Berlin  (Ges.,  „Sieh,  mein  Herz**  a.  „Samson  und 
Dalila**  v.  Saint-Saöns,  „Vorabend**  a.  den  Braut liedern  v. 
Cornelius,  „Meine  Liebe  ist  grün**  v.  Brahms  etc.)  u.  des 
Hm.  v.  Fachmann  a.  Moskau  (Clav.,  „Franz  von  Paula  auf 
den  Wogen  schreitend**  v.  Liszt  etc.).  No.  9.  Solovorträge 
der  HH.  Bulss  a.  Berlin  (Ges.,  „König  Erik's  Genesung**  v. 
Ph.  zu  Eulenburg,  „Was  zögerst  du**  u.  Morgenlied  y.  F. 
Möhring,  „Das  Stelldichein**  v.  B.  Schumacher,  „Wenn 
die  wildeu  Bösen  blühn**  v.  Bungert  eta)  u.  Lutter  a.  Han- 
nover (Clav.).  No.  10.  3.  Symph.  v.  Beinecke,  „Auf  den  Ber- 
ten** V.  Grieg,  orchestr.  v.  Landeraf  Alexander  Friedrich, 
Violinvorträge  des  Hm.  Petschniko£f  a.  St.  Petersburg  (2.  Conc 
V.  Wieniawski,  Chaconne  y.  Seb.  Bach,  S^rön.  mölanc.  y. 
Tscha'ikowsky   u.   Habanaise   v.   Saint-Saöns).     No.  11. 

5.  Symph.  v.  Beethoven,  Eine  Faust-Ouverture  v.  Wagner, 
Larghetto  a.  der  8.  Symph.  y.  Spohr,  Glesangvorträge  der  Frau 
Moran-Olden  a.  München  („Komm,  wir  wandeln  zusammen** 
v.  Cornelius,  „Ständchen**  v.  B.  Strauss  etc.).  No.  12. 
„Sakuntala**  -  Ouvert.  v.  Gold  mark,  Solovorträge  des  Frl. 
O'Moore  (Viol.,  Fismoll-Conc.  v.  Ernst  u.  Adagio  aus  dem 
9.  Conc.  v.  Spohr)  u.  des  Hrn.  Grünfeld  a.  Wien  (Clav., 
Bhaps.  hongr.  eig.  Comp.  etc.). 

VeraUete  Prüfer amme,  sowie  Programme  ohne  Angabe  von  Ort  und 
Datum  müssen  vollständig  unbeachtet  bleiben! 


Engagements  und  G8ste  in  Oper  und  Concert. 

Brüssel.  Hr.  van  Dyck  hat  mit  „Tannhäuser**  sein  Gast- 
spiel im  Monnaie-Theater  beschlossen,  der  Best  seines  Gast- 
spiels bleibt  für  bessere  Zeit  vorbehalten.  Dass  sein  Erfolg 
sehr  gross  war,  so  gross,  dass  darüber  die  Unzulänglichkeit 
seiner  Partner  vergessen  wurde,  sei  noch  erwähnt.  —  Buda- 
pest. Frl.  B i an  ch i ,  einst  die  Unsere  und  noch  nicht  ersetzt, 
eröffnete  als  Melinda  in  „Bank  bän^  ein  Gastspiel  im  königl. 
Hofopemhaas.  Selbstverständlich  war  der  Jubel  gross.  — 
FranKfurt  a.  M.  Hr.  Perron  aus  Dresden  verabschiedete 
sich  als  Hans  Heiling,  in  welcher  Partie  er  keinen  Bivalen 
zu  scheuen  hat.  —  Leipzig.  Um  auch  einen  Nutzen  von  den 
für  die  v.  Woche  projectirt  gewesenen  Händel- Auffahrangen 
sich  zu  sichern,  hatte  Hr.  Staegemann  für  den  6.  Mai  eine  in 
den  Preisen  um  die  Hälfte  erhöhte  Aufführung  ausser  Abonne- 


ment von  „Tristan  und  Isolde"  mit  Frl.  Malten  und  Hm. 
Gudehus  als  Vertretern  der  Titelpartien  angesetzt,  und  dass 
die  Speculation  geglückt  war,  bewies  das  &st  ausverkaufte 
Haus.  Ob  die  beiden  Gäste  ein  zweites  Mal  als  Cassenmagnete 
sich  beweisen  würden,  steht  bei  der  Enttäuschung,  die  sie 
vielfach  gesanglich  wie  künstlerisch  hervorgerufen  haben, 
sehr  in  Frage.  —  Wien.  Frau  Luise  Geller  aus  Magdeburg 
hat,  nachdem  ihr  schon  für  den  v.  Sommer  geplant  gewesenes 
Gastspiel  an  unserer  Hofoper  infolge  Erkrankung  der  Künst- 
lerin nicht  zum  Austrag  kam,  sich  nunmehr  als  Gast  eingefunden 
und  gleich  mit  ihrer  ersten  Partie  (Orpheus)  die  wärmsten  Sym- 
pathien unseres  Publicums  gefunden.  Frl.  Antonie  Schlä- 
fer,  das  langjährige  verdiente  Mitglied  der  Hofoper,  ist  aus 
erselben  ausgetreten. 

Kirchenmusik. 

Leipzig.  Thomaskirche:  9.  Mai.  „Wohl  dem,  der  nicht 
wandelt*'  v.  G.  Albrecht.  „Pater  noster"  v.  A.Winterberger. 
„Benedixisti^  v.  G.  GabrieU.  10.  Mai.  „Dem  Herrn  will  ich 
singen"  v.  G.  Schreck. 

Zwickau.  St.  Marienkirche:  Weihnachten  bis  Pfingsten. 
„Sei  stille  dem  Herrn"  u.  „Wer  bis  an  das  Ende  beharrt**  a. 
„Elias''  v.  Mendelssohn.  „Herr,  nun  lassest  du**  v.  A.  Becker. 
JBDEilleluja"  v.  Händel.  „Alles  Fleisch  es  ist  wie  Glas**  von 
J.  Meiland.  „Domine  Dens  mens**  y.  L.  Hassler.  „Fürwahr 
er  trug  unsre  Krankheit*'  v.  Faisst.  „0  Herr  Gott**  v.  Gallus. 
„Aus  der  Tiefe  rufe  ich"  v.  Wüllner.  „Sei  nur  still«  v.  Frank. 
„Wie  lieblich  sind  deine  Wohnungen"  v.  Brahms.  „Wenn  ich  i  hn 
nur  habe"  y.  Stade.  Ostercantate  v.  Eronach.  Ostermotette 
V.  Herzog.  „0  du,  der  du  die  Liebe  bist"  v.  Gade.  Psalm  100 
V.  A.  Früh.  „Glücklich,  wer  auf  Gott  vertraut"  y.  W.  Reh- 
berg. „Gloria"  a.  der  Esdur-Messe  v.  Schubert.  Cantate 
gJesu,  geh  voran"  v.  M.  Vogel.  „Gott,  sei  mir  gnädig"  von 
Hauptmann.  „Sanctus"  von  Schumann.  Pfingstmotette  von 
G.  Göhler. 

OpernauffDhrungen. 

März. 

München.  K.  Hof-  und  National theater:  1.  Iphigenie 
auf  Tauris.  8.,  12.  u.  31.  Fidelio.  5.  Die  Jüdin.  7.  Der 
Troubadour.  8.  Rienzi.  11.  Robert  der  Teufel.  14.  Caval- 
leria  rusticana.  15.  Der  fliegende  Holländer.  17.  Margarethe. 
19.  Der  Freischütz.  21.  Martha.  22.  Tannhäuser.  24.  La 
Traviata.  26.  Der  Wafifenschmied.  27.  Lohengrin.  80.  Der 
Postillon  von  Lonjumeau. 

April. 

München.  K.  Hof-  und  Nationaltheater:  7.  Die  Regi- 
mentstochter. 9.  Die  Nürnberger  Puppe.  12.  Rigoletto. 
14.  La  Traviata.  16.  Die  Afrikanerin.  18.  u.  22.  Kunihild 
(Eistier).  19.  Die  Götterdämmerung.  28.  Die  Hugenotten.  25. 
Der  Barbier  von  Sevilla.    26.  Der  Freischütz. 

K.  Residenztheater:  21.  Der  Waffenschmied.  29.  Figaro'a 
Hochzeit. 

Aufgeführte  Novitäten. 

Ames  (J.  C),   Ouvertüre  „Jugend  und  Liebe**.      (Zwickau, 

6.  Abonn.-Conc.  des  Musikver.  [Vollhardt].) 
Arensky  (A.),  Dmoll-Claviertrio.  (Bremen,  6.  Kammermusik 

der  üH.  bromberger  u.  Skalitzky.) 
Becker  (A.),  „Siegesgesang  der  Deutschen**  f.  Männerchor  u. 

Dreh.    (Halle  a.  S.,   Conc.  des  Student.  Gesangver.  „Fri- 

dericiana*^  TZehler]  am  26.  Febr.) 
Beer  (A.),  „Mahomet^s  Gesang**  f.  Solostimmen,  Chor,  Orch. 

u.  Org.    (Nürnberg,  Conc.  des  Mäonergesangver.  [Müller] 

am  16.  März.) 
Berlioz  (H.),  Symph.  phant.    (Budapest,  7.  Philharm.  Conc. 

[Colonne  a.  Iraris].) 
Ouvert.  „Carnavalromain**.  (Ebendaselbst,  6.  do.fSchuch 

a.  Dresden].) 
Bloch  (J.),  Ddur-Suite  f.  Streichorch.     (Ebendaselbst,  7.  do. 

2 Kolonne  a.  Paris].)    ^ 
ms  (J.),  2.  Symph.  (Boston,  18.  Conc.  des  Boston  Symph. 
Orch.  (Paur].) 

Clav.-Clarinettensonaten  Op.  120,  No.  1  u.  2.  (Reckling- 

hausen,  Conc.  des  Musikver.  am  15.  März.) 

Ein  deutsches  Requiem.    (Ludwigshafen,  3.  Conc.  des 

Caecilien-Ver.  [Bärtig  a.  Mannheim].) 


272 


Brambach  (C.  J.)}  „Velleda**  f.  Soli,  M&Dnerchor  und  Orch. 

(Halle  a.  S.,  Codc.  des  Student  Gesangver.  „Fridericiana** 

[Zohler]  am  26.  Febr.) 
Bruch  (M4  n^bön  Ellen **.  (Osnabrück,  Conc.  des  Gesangver. 

[Dro bisch]  am  10.  März.) 
„Salamis"  f.  Männerchor  u.  Orch.  (Berlin,  Popul.  Conc. 

der  Berliner  Liedertafel  [Zander]  am  18.  März.) 
Brückner  (A.),  „Helgoland '^  f.  Männerchor  u.  Orch.  (Eben- 
daselbst.) 
Chadwick  (0.  W.),  Ouvert  „Melpomene".   (Boston,  18.  Conc. 

des  Boston  Symph.  Orch.  [Paur].) 
Degner,  Ouvert.  f.  Orch.  n.  Orgel.    (Hamburg,  Concert  der 

Laube'schen  Cap.  am  10.  März.) 
Dvof&k  (A.),  Symph.  „Ans  der  Neuen  Welt".    (Zürich,  10. 

Abonn.-Conc.  der  Neuen  Tonhalle-Gesellschaft  [F.  Hegarl.) 
Ouvert.  „In  der  Natur".     (Würzburg,   6.  Conc.  der  t. 

Musikschule  [Kliebert].) 
Foote  (A.),  Dmoll-Suite.   (Boston,  17.  Conc.  des  Boston  Symph. 

Oröh.  tPaur].) 
Franck  (C.),  Adur-Clav.-Yiolinson.  (Haarlem,  2.Soir6emusic. 

des  Hm.  Steenman.) 
Gernsheim  (F.),   „PhÖbus  Apollon"  f.  Männerchor  u.  Orch. 

(Wien,  2.  [Orch.-IConc.  des  Männergesangver.  [Kremser].) 
Gold  mark  (C),  „SaKuntala"-Ouvert.  (Budapest,  8.  Philharm. 

Conc.  [Auer  a.  St.  Petersburg].) 

—  —  Clav.-Yiolinsuite.    (Kaiser^utem,  4.  Conc.  des  Musik- 

ver.  [Damian].) 
Griee  (Edv.),  1.  „Peer  Gynt"-Suite.    (Guben»  4.  Concert  des 
Musikver.  [Ocns].) 

—  —  „Landkennung*"  f.  ßaritonsolo,  Männerchor, Orch.  u.Org. 

(Braunschweig,    (Doncert   der   „Euterpe"    [Schrader]   am 

17.  März.) 
„Vor  der  Klosterpforte"  f.  Soli,  Frauenchor,  Orch.  u.  Org. 

(Nürnberg,   Conc.  des  Männergesangvereins  [Müller]  am 

16.  März.) 
Hof  mann  (H.),  „Das  Märchen  von  der  schönen  Melusine"  f. 

Soli  u.  Chor  m.  Clav.    (Frankfurt  a.  M.,  2.  Abonn .-Concert 

des  Chorver.  [Parlow].) 
„Nomengesang"  f.  Sopransolo,  Frauenchor  u.  Ciavier. 

(Bremerhaven,  Musikal.  Abendunterbai t. des Damengesang- 

ver.  [Wiemann]  am  10.  März.) 
Hern  (C),  Ouvertüre.    (Wien,  2.  [Orch.-]Conc.  des  Männer- 

gesanffver.  [Kremser].) 
Huber  (S.),  Orcbesterserenade  „Winternächte".    (Zürich,  9. 

Abonn.-Conc.  der  Neuen  Tonhalle-GeselLschaft  [F.  Heear].) 
Hutter  (H.),  „Im  Lager  der  Bauern"  f.  Männerchor  u.  Orch. 

(Nürnberg,   Conc.  des  Männergesangvereins  [Müller]    am 

16.  März.) 
Jaaues-Dalcroze  (E.),  „Janie" -Vorspiel.    (Ebendaselbst.) 
Kahn  (R.),  „Mahomet'ö  Gesang"  f.  Chor  u.  Orch.  (Ludwigs- 

hafen,   3.  Conc.  des  Caecilien-Ver.  [Bärtig  a.Mannheiml.) 
Klughardt  (A.),  Adagio  a.  dem  Violinconc.  (Frankfurt a.M., 

2.  Abonn.-Conc.  des  Sängerchors  des  Lehrerver.  [Fleisch].) 
Kremser  (Ed.),    „Abendlied  im  Felde"    f.   Männerchor  und 

Streichorch.    (Dresden,   Conc.   des  Männergesangvereins 

[Jüngst]  am  7.  März.) 

—  —  „Balkanbilder"  f.  Männerchor  u.  Soli  m.  Orch.  (Wien, 

2.  [Orch.-jConc.  des  Männergesangver.  [Kremser].) 

Krug  (Arn.),  „Fingal"  f.  Soli,  Männerchor  u.  Orch.  (Braun- 
schweig, Conc.  der  „Euterpe"  [Schrader]  am  17.  März.) 

Kuczynsky  (P.),  Symph.  Dicht.  „Die  Fahrt  zum  Licht"  f. 
Orch.  u.  Chor.  (Berlin,  Pensionsfondsconc.  des  Philharm. 
Orch.  [Mannstädt]  am  23.  März.) 

Lalo  (E.),  Ballsuite  „Namouna".  (Hamburg,  Conc.  der  Laube'- 
schen Cap.  am  10.  März.) 

Liszt  (F.),  Einleit.  u.  Kreuzrittermarsch  aus  der  „Legende 
von  der  heil.  Elisabeth".  (Meran,  6.  class.  Conc.  der  Cur- 
cap.  [Pleier]. 

Metzdorf f  rC),  Emoll-Clavierquint.  (Herford,  3.  Kammer- 
musikabend der  HH.  Beyer  u.  Gen.) 

Mihalovich  (E.  v.),  „Faust"-Fhant.  (Budapest,  Ausserordenil. 
Philharm.  Conc.  [Mottl  a.  Carlsruhe].) 

„Die  Nixe".    (Ebendaselbst,  6.  do.  [Schuch  a.  Dresden].) 

Möller  (Ad.),  Gmoll-Symphonie.  (Meran,  6.  class.  Conc.  der 
Curcap.  [rleier].) 

Naubert  (A.),  „Barbarossa's  Erwachen"  f.  Chor  u.  Solo  mit 
Clav.  (Neubrandenburgv  Patriot.  Conc.  des  Ver.  f.  gem. 
Chorges.  [der  Componist].) 

Nicod6  (J.  L.),  Gdur-Clav.- Violinsonate.  (Gera,  8.  Kammer- 
musikabend.) 

Olsen  (Ole),  Suite  f.  Clav.  m.  Streichorch.  (Cassel,  6.  Abonn.- 
Conc.  des  k.  Theaterorch.  [Treiber].) 


Kaff  (J.),  Waldsymph.    (Ebendaselbst.) 

Clav.-Violinson.  Op.  73.    (Nürnberg,  Conc.  im  Museum 

am  11.  März.) 

Beznicek  (£.  N.  v.),  Walzerzwischenspiel  a.  „Donna  Diana". 
(Hamburg,  Conc.  der  Laube'schen  Cap.  am  10.  März.) 

Kheinberger  (J.),  „Das  Thal  des  Espingo"  f.  Chor  u.  Clav. 
(Halle  a.  S.,  Conc.  des  akad.  Gesangver.  „Ascania"  [Reubke] 
am  11.  Febr.) 

Kubinste  in  (A.),  4.  Symph.  (Boston,  19.  Conc.  des  Boston 
Symph.  Orch.  [Paur].)     • 

Saint- Saöns  (C),  „Le  Bouet  d'Omphale".  (Ebendaselbst.) 

Vorspiel  zum  Orator.  „Die Sündnuth".  (Zürich,  9.  Abonn.- 
Conc.  der  Neuen  Tonhalle-Gesellschaft  [F.  Hegar].) 

Gmoll  Clavierconcert.      (Boston,  18.  Conc.  des  Boston 

Symph.  Orch.  [Paur].) 

Schnitze  (Ad.),  Ouvert.  „Per  aspera  ad  astra".  (Berlin,  Conc. 
des  Hrn.  Schnitze  am  19.  März.) 

Schumann  (G.),  HmoU-Symph.  (Guben,  4.  Conc.  des  Musik- 
ver. [Ochs].) 

Dramatische  Ouvert.  (Düsseldorf,  3.  Conc.  des  Gesang- 
ver. [Steinhauer].) 

Sohwalm  (B.),  Kirchencant.  „Lobet  den  Herrn".  (Mann- 
heim, Conc.  des  Ver.  f.  class.  Kirchenmusik  [Langer].) 

Schvtte  (L.),  Cismoll-Clavierconc.  (Berlin,  Conc.  des  Phil- 
harm. Orch.  [Mannstadt]  am  25.  März.) 

Seyffardt  (E.  H.),  Concertcant.  „Aus  Deutschlands  grosser 
Zeit".  (Constanz,  Aufführ,  durch  den  Gem.  Chor  [Grosser] 
am  16.  März.  Örefeld,  5.  Abonn.-Conc.  der  Concertge- 
sellschaft.) 

Sinding  (Chr.),  Clavierquint.  (Bremerhaven,  Musikal.  Abend- 
unterhalt,  des  Damengesangver.  [Wiemann]  am  10.  März.) 

Smetana  (F.),  Ouvertüre  zur  Oper  „Die  verkaufte  Braut**. 
(Dresden,  Conc.  des  Männergesangvereins  [Jüngst]  am 
7.  März.) 

Streich quart.  „Aus  meinem  Leben".  (Harburg,  Kammer- 

musikabend  der  HH.  Kopscky  u.  Gen.  a.  Hamburg.) 

Thierfelder  (A.),  „Zlatorog"  f.  Soli  u.  Chor.  (Eutin,  Auf- 
führ, durch  die  Chorvereine  v.  Ploen  u.  Eutin  [HeynsenJ.) 

Thomas  (A.),  „Mignon"-Ouvert.  (Crefeld,  Conc.  des  Lehrer- 
Gesangver.  {Brünsing]  am  8.  März.  Guben,  4.  Conc.  des 
Musikver.  [Ochs].) 

Tschaikowsky  (P.),  „Francesca  da  ßimini*  und*  ,lNuss- 
knacker" -Suite.  (Budapest,  8.  Philharm.  Conc.  [Auer  a. 
St.  Petersburg].) 

Umlauft  (P.),  „Agandecca"  f.  Soli,  Männerchor  und  Orch. 
(Halle  a.  S.,  Aufführung  durch  den  Lehrer-Gesangverein 
[B^ubke]  am  26.  März.) 

Verdi  (G.),  Requiem.  (Brunn,  1.  diesjähr.  ordentl.  Conc.  des 
Musikver.  [Kitzler].) 

Volbach  (F.),  Symph.  Gedicht  „Ostern"  f.  Orch.  u.  Orgel. 
(Würzburg,  6.  Conc.  der  k.  Musikschule  [Kliebert].) 

Volkmann  (K.),  F dur-Serenade  f.  Streichorch.  (Budapest, 
' .  Philharm.  Conc.  [Schuch  a.  Dresden].) 

Emoll-Streichquart.    (Meran,  4.  Kammer musikconc.) 

Wagner  (R.),  „Waldweben"  a.  „Siegfried"  u.  Trauermarsch 
a.  der  „Götterdämmerung".  (Meran,  5.  class.  Conc.  der 
Curcap.  [Pleier].) 

Vorspiel  u.  Schluss  des  3.  Actes  a.  „Parsifal".  (Ham- 
burg, Conc.  der  Laube'schen  Cap.  am  10.  März.) 

Wickede  (F.  v.),  Heroische  Ouvertüre.    (Ebendaselbst.) 

Wieniawski  (H.),  2.  Violinconc.  (Würzburg,  6.  Conc.  der 
k.  Musikschule  [Kliebert].) 

Wolf  (H),  „Der  Feuerreiter"  f.  gem.  Chor  u.  Orch.  (Eben- 
daselbst.) 

Elfenlied  f.  Sopransolo,  Frauenchor  u.  Orch.  (Nürn- 
berg, Conc.  des  Männergesangver.  [Müller]  am  16.  März.) 

Zöllner  (H.),  Helden-Requiem.  (Dresden,  Conc.  des  Männer- 
gesangver. [Jüngst]  am  7.  März.) 

„Die  Hunnenschiacht"  f.  Soli,  Harfe,  Männerchor  und 

Orch.    (Crefeld,   Conc.  des  Lehrer-G«sangver.  [Brünsing] 
am  8  März.) 


Vermischte  Mittheilungen  und  Notizen. 

*  Die  Tonkünstler-Versammlung  in  Leipzig  hat 
nunmehr  in  Hrn.  Niki  seh  den  ihr  einzig  zustehenden 
Festdirigenten  erhalten,  sodass  nun  kein  Zweifel  über  das 
bestmögliche  Gelingen  der  betr.  Concerte  obwsJten  kann. 
Der  Künstler  wird  infolge  der  Erkrankung  des  Hm.  Prof. 
Dr.  Kretzschmar  ausser  den  Orchesterconcerten  auch  noch 
am  29.  Mai   die   grosse  Choraufführung  des  Riedel -Vereins 


STB 


(„Te  Deum"  von  Berlioz  und  Graner  Festmesse  von  Liszt) 
dirigiren,  während  der  gen.  Verein  in  dem  Kammerconcert 
am  8onDtas  der  Leitung  des  Hrn.  Dr.  Paul  Kien  gel  unter- 
stehen wira. 

*  Die  ft^nf  Goncerte,  welche  das  Berliner  Philhar- 
monische Orchester  Endev.  Mts.  unter  Leitung  der  HH. 
Dr.  Muck,  Golonne,  Prof.  Mannstädt  und  Grieg  in  Gopen- 
hagen  veranstaltete,  sind  anfs  Glänzendste  verlaufen  und 
haben  der  vortrefflichen  Gapelle  und  deren  Dirigenten  grosse 
künstlerische  Ehren  eingebracht.  Ganz  besonders  wurde  Grieg 
in  seiner  Doppeleigenschaft  als  Gomponist  und  Dirigent  ge- 
feiert. 

*  In  Wiesbaden  haben  am  6.  Mai  die  von  der  Liten- 
dantur  des  k.  Theaters  und  der  städtischen  Gurdirection  ver- 
anstalteten dreiwöchigen  Festspiele  begonnen. 

*  Die  am  1.  Mai  eröffnete  grossartige  Gewerbeaus- 
stellung zu  Berlin  nmfasst  in  ihrer  Gruppe  XII  auch 
Musikinstrumente  incl.  Materialien  zu  solcoen.  In  dieser 
Äbtheilung  sind  auch  Flügel  und  Pianinos  mit  Jankö- 
Glaviatur  aus  den  Fabrilen  von  W.  Schön  in  Berlin  und 
W.  Bitmüller  &Sohn  in  Göttingen  ausgestellt.  Der  Vertreter 
dieser  Firmen  während  der  Ausstellung  (von  3  Uhr  Nach- 
mittags ab)  ist  der  praktisch  und  litterarisch  unermüdlich 
für  diese  geniale  Erfindung  thätige,  um  dieselbe^hoch verdiente 
Prof.  Richard  Hansmann.  Von  ihm  wird  bereitwilligst  und 
sachverständigst  den  Interessenten  jede  Auskunft  über  diese 
wundersame  Olaviatur  ertheilt.  Kein  Künstler,  kein  Musik- 
freund, der  die  Ausstellung  besucht,  sollte  versäumen,  Hrn. 
Prof.  Hansmann  und  den  von  diesen  vertretenen  Instru- 
menten einen  Besuch  zu  machen. 

*  In  Prag  fiand  zum  Besten  eines  dort  zu  errichtenden 
Mozart-Denkmals  eine  Aufführung  der  „Zauberflöte^  statt, 
an  welcher  sich  nur  Dilettanten  betheiligten. 

*  Im  k.  Theater  zu  Cassel  ist  kürzlich  endlich  auch 
^Bheingold*^  zur  Aufführung  gelangt,  nachdem  die  übrigen 
Dramen  der  Tetralogie  schon  vorher  daselbst  zur  Darstellung 
gelangt  waren. 

*  Das  neue  einactige  Musikdrama  „Wikingerfahrt"  von 
Fei.  Wojrrsch  wird  am  15.  Mai  in  Nürnberg,  und  zwar 
gelee^ntlich  der  Festvorstellung  im  dortigen  Stadttheater  bei 
Erömiung  der  bayerischen  Landesausstellung  zur  Auffuhrung 
gelangen. 

*  Hr.  Paderewski  hat  Hm.  William  Steinway  in  New- 
York  eine  Summe  von  10,000  Doli,  zur  Beförderung  der 
musikalischen  Gomposition  in  Amerika  übergeben.  Alle  drei 
Jahre  soll  ein  Preis  von  500  Doli,  fi^r  das  beste  Orchesterwerk 
in  symphonischer  Form,  von  300  Doli,  für  das  beste  Werk  für 
ein  Soloinstrument  mit  Orchester  und  endlich  von  200  Doli, 
für  das  beste  Kammermusikwerk  einheimischer  Componisten 


ohne    Unterschied    des    Alters    und    der   Beligion   gewälift 
werden. 

*  Im  Deutschen  Landestheater  zu  Prag  ging  unlängst 
die  neue  einactige  Oper  „Stella**  von  Franz  &ohout  als  No- 
vität in  Sqene. 

'*'  Der  01denb«rger  Singverein  beging  aiü  3.  Mai 
mit  einer  Aufführung  der  „Jahreszeiten**  das  75.  Jubiläum 
seines  Bestehens. 

*  Frau  Teresa  Garreno  hat  auf  ihrer  jüngsten  skandi- 
navischen Goncertreise  überall  den  hellsten  Enthusiasmus  mit 
ihren  wundervollen  Glavierinterpretationen  erregt. 

*  Wie  wir  voraussahen,  hat  Hr.  En^n  d* Albert  auch 
in  London  die  begeistertste  Aufnahme  mit  seinem  herrlichen 
Olavierspiel  gefunden.  Gleich  sein  Debüt  in  einem  von  Hrn. 
Mottl  geleiteten  Goncert  war  ein  Triumph  ausserordentlicher 
Natur,  und  jedes  weitere  Auftreten  des  unvergleichlichen 
Meisters  bildete  ein  Ereigniss  für  die  Londoner  Musikwelt. 

*  Den  Bühnenproben  zu  den  diesjährigen  „Nibelungen**- 
Aufführungen  in  Bayreuth  wird  auf  Einladung  der  Frau 
Gosima Wagner  Hr.  Professor  Garl  Klindworth,  Einer  der 
ältesten,  echtesten  und  bewährtesten  Wagnerianer,  als  künst- 
lerischer Beirath  beiwohnen. 

*  Hr.  F.  A.  Gevaert  in  Brüssel  hat  dieser  Taee  das 
25jährige  Jubiläum  seiner  Thätigkeit  als  Director  des  k.  Gon- 
servatoriums  begangen,  bei  welcher  Gelegenheit  ihm  die 
schmeichelhaftesten  Huldigungen  zu  Theil  wurden. 

*  Hr.  Oharles  Lenepveu  ist  an  Stelle  von  Ambroise 
Thomas  zum  Mitglied  der  französischen  Akademie  der  Schönen 
Künste  erwählt  worden. 

*  Zum  Nachfolger  des  verstorbenen  A.  Thomas  in  der 
Stellung  als  Director  des  Pariser  Gonservatoriums  ist  Hr. 
Theodore  Dubois  gewählt  worden. 

*  Die  HH.  Hofcapellmeister  Langer t,  Gapellmeister 
Doebber  und  Kammersänger  Mailing  in  Goburg  erhielten 
den  bulgarischen  Givil- Verdienstorden  verliehen.  Was  ist 
denn  passirt? 

*  Johannes  Br  ah  ms  erhielt  Yom  Kaiser  von  Oester  reich 
das  Ehrenzeichen  für  Kunst  und  Wissenschaft  verliehen. 

Todtenliste.  Villaret,  vortrefflicher  Tenor  der  Grossen 
Oper  in  Paris,  seit  1882  im  Ruhestände,  f,  66  Jahre  alt,  in 
Suresnes.  -^  Graf  Nicolo  de  Stermich  de  Valcrociata, 
Gomponist  zweier  Opern,  f  ^^  Zara.  —  Luigi  Gavaudan, 
Olavierprofossor  in  Neapel,  f.  73  Jahre  alt,  daselbst.  —  Julius 
T  a  u  w  i  t  z,  früherTheatercapellmeister  in  verschiedenen  Städten , 
seit  bald  30  Jahren  in  Posen  als  Dirigent  und  Musiklehrer 
thätig  gewesen,  auch  als  Gompom'st  bekannt  geworden,  t» 
70  Jahre  alt,  am  7.  Mai. 


Kritischer  Anhang. 


Carl  Nowotny.  Moritz  Schoen*s  Lagenschule  (die  Appli- 
caturen)  für  Violine  nach  Jacob  Dont^s  Methode  ausgear- 
beitet.   Leipzig,  F.  E.  G.  Leuckart. 

Reinheit  der  Intonation  ist  beim  Geigenspiel  Eines  der 
wesentlichsten  und  noth  wendigsten  Erfordernisse,  die  sich  der 
Schüler  nur  durch  unablässiges  lieben  in  den  verschiedenen 
Positionen  aneignen  kann.  Da  aber  die  Meisten  der  gang- 
baren Geigenschulen  hierfür  keinen  ausreichenden  Lehrstoff 
darbieten  —  denn  zwei  oder  drei  üebungsstücke  für  jede 
Position  fi^enügen  nicht,  um  dem  Schüler  die  Sicherheit  im 
Reingreifen  zu  geben  — ,  so  hat  der  Orchesterdirector  Garl 
Nowotny,  Einer  der  ausgezeichnetsten  Schüler  Jacob  Dont's, 


sich  die  Aufgabe  gestellt,  eine  besondere  Lagenschule  aus- 
zuarbeiten, die  sich  als  vorzüglich  geeignet  zur  Abhilfe  dieses 
Mangels  erweist.  Sie  besteht  im  Wesentlichen  aus  den  in 
Moritz  Schoen's  Lehrgang  enthaltenen  Positions-Uebungen 
(Op.  19,  21  und  38),  ist  aber  durch  üebungsstücke  von  Louis 
Spohr  und  Jacob  Dont,  sowie  durch  eigene  vortreffliche  Zu- 
gaben erheblich  vermehrt  worden.  In  der  zweckmässigen 
Gruppirung  dieses  reichhaltigen  Unterrichtsmaterials  gewsinrt 
man  die  üand  des  erfahrenen  Violinpädagogen,  dessen  Werk 
sich  ohne  Zweifel  in  weiteren  Kreisen  verbreiten  wird.  Es 
gereicht  mir  zu  besonderer  Freude,  es  Lehrern  und  Schülern 
aufs  Wärmste  empfehlen  zu  können.     Eduard  Rappoldi. 


Bi*ieri£a.steii* 

IV.  G,  in  fV,    Sie  thun  am  besten,  sich  wegen  der  Ein-  A*.  B.  in  St.     Wir  wissen  nichts  Näheres   über  die  Ber- 
trittskarten zu  den  Aufführungen  in  Bayreuth  direct  an  den  liner  Gesellschaft  „Deutsche  Tonkunst**,  deren  Preisausschrei - 
Verwaltungsrath  der  Bühnenfestspiele  zu  wenden  und  dabei  ben  übrigens  nur  für  deren  Mitglieder  gilt. 
Ihre  besonderen  Wünsche  zu  verlautbaren.  B,  D,  in  h\    Wir  werden  Ihren  Wunsch  gern  erfüllen. 


274 


Zu  Ehren  der  20.  Jahresfeier  der  ersten 
Aufführung  des  [728.] 

„Ringes  des  Nibelnnger 

und  zur  Vorbereitung  auf  die  2.  heurige 

Aufführung  in  Bayreuth  wird  Hr.  Moritz 

Wirth  im  Akademlseh-PhilosophisGhen 

Verein  in  einer  Beihe  von  6  Vorträgen 

eine 

ästhetiseh-philosophische  Erklärung 

des  Dramas  geben. 

1.  Allgemeine  Einleitung.  DasBhein- 
gold. 

2.  Wotan   als    Verbrecher.    Die    Ge- 
schwisterehe. 

3.  Der  Wanderer. 

4.  Siegfried   und   der  Vergessenheits- 
trank. 

6.  Wagner*8   philosophischer    Grund- 
gedanke des  Dramas. 
6.  „Der  Bing  des  Nibelungen*^  im  Lichte 
der  modernen  G^eschichtsphilosophie. 
Die    Vorträge    werden   in  Zwischen- 
räumen von  14  Tagen  auf  einander  fol- 
gen und  am  16.  Mai  beginnen. 

Hierzu,  sowie  insbesondere  zu  der  auf 
jeden  Vortrag  folgenden  allgemeinen 
Aussprache  sind  Anhänger  und  Gegner 
Wagner's  freundlichst  eingeladen. 

Sitzungszimmer : 
„Stadt  Nürnberg'«  in  Leipzig, 
Bayrische  Strasse. 
Beginn  der  Sitzungen:  Abends '/it) Uhr. 

Der  ikiieiigek-PliHwipliiBelii)  Terein. 

Max  Arrer,  cand.  philos.,  Vorsitzender. 
Soeben  erschien:  ['^24.] 

Antiquar.  Katalog.  Neue  Folge  74. 

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Oswald  Weisel. 

SH»  Violinlehrei*  ^mm 

Solo-  und  Quartettspieler, 

der  schon  längere  Zeit  an  einem  grösseren 
Mnsikinstitut  thätig  ist^  sucht  eine  ähn- 
liche Stellung.  Ger.  Offerten  bitte  unter 
0.  G.  an  die  Ezped.  d.  Bits.  [72oa.] 

Emil  Vaupel, 

hoher  Bariton.  [726b.] 

Concert-  und  Oratoriensänger. 

Wiesbaden,  Philippsberg  12. 

Walter  Blossfeldt, 

Lehrer  fQr  Sologesang  an  der  Könlgl. 
Akademie  der  Tonkunst. 

(Speoialität:  Tonbildung  nach  erprobter 
rationeller  Methode.)      [727d.] 

manohenyHochbrackenstr.lSin. 

Verlag  von  E.  W.  Pritlieh  in  Leipzig. 

Rheinberger,  J.,  2LcL«".'cin: 

certskizze £aas Pianoforte.  2JK.  [728.] 


nseiflreu. 

Preisausschreiben  für  Componistien. 

Herr  Dr.  Alfred  Stelz ner  in  Dresden,  Mozart-Str.  7,  hat  zwei  neue  Streich- 
instrumente oonstruirt,  deren  Eines,  die  Viele tta«  bestimmt' ist,  im  Quartett  die 
Lücke  zwischen  Violoncell  und  Viola  auszufüllen,  also  mit  grösserer  Berechtigung 
als  die  Viola  den  Tenor  zu  übernehmen,  während  das  Andere,  Cellene,  den  Bass 
nach  unten  in  Violoncell-verwandtem  Klange  erweitem  soll.  Die  Ylolotta  ist 
eine  Armgeige  von  der  Länge  und  Mensur  einer  mittelgrossen  Viola  und  demnach 
ebenso  leicht  spielbar  wie  diese.  Sie  steht  eine  Quarte  tiefer  als  die  Viola,  also 
eine  Ootave  tiefer  als  die  Violine  (G,  d,  a,  e)   und  wird  am  geeignetsten  notirt 

werden  a)  in  der  Partitur  im  Tenorschlüssel,  b)  in  der  Stimme  im  Violinschlüssel 
eine  Octave  höher,  als  die  Töne  klingen  sollen.  Was  den  Klan^charakter  der 
Violotta  betrifft,  so  ist  die  Tiefe  voll,  die  Mitte  eigenthümlich  weich  und  ergrei- 
fend, während  die  Höhe  —  die  neugewonnene  freie  „Gesangssalte^  —  sich  zu  getra- 
genen Melodien  eignet.  Das  Cellone  ist  von  ViolonceU-Grösse  und  -Mensur,  steht 
eine  Quarte  unter  dem  Violoncell,  also  zwei  Octaven  unter  der  Violine  (G,  D,  A,  e). 

Im  Elangcharakter  ist  es  dem  Violoncell  ähnlich  und  klingt  im  Vergleich  zum 
Gontrabass  frei  und  quellend.  Zu  notiren  wäre  es  a)  in  der  Partitur  im  Bass- 
schlüssel mit  den  Noten,  die  die  gewollten  Töne  bezeichnen,  b)  in  der  Stimme  im 
Bassschlüsseleine  Quarte  höher. 

Um  nun  die  beiden  neuen  Listrumente  der  Anwendung,  insbesondere  in  der 
Kammermusik,  zuzuführen,  werden  hiermit  swei  Preise  su  Je  500  II*  aus- 
geschrieben für  die  Composition 

1)  eines  Quartetts  fär  Violine,  Viola,  Violotta  und  Violoncell; 

2)  eines  »extetts  für  2  Violinen,  Viola,  Violotta,  Violoncell  und  Cellone. 
Partitur  und  Stimmen  sind  gut  leserlich  einzuliefern,   die  Notirung  hat  nach 

den  obigen  Ansahen  zu  erfolgen.    Die  Form  der  Suite  ist  zulässig. 

Die  Preisbewerbung  hat  in  der  Art  zu  erfolgen,  dass  die  Com  Positionen 
mit  einem  Kennwort  zu  versehen  sind,  welches  auch  auf  dem  Couvert  zu  notiren 
ist,  in  welchem  sich  verschlossen  der  Name  des  Autors  befindet. 

Die  Einlief eruiif  hat  bis  15.  August  d.  J.  an  der  Geschäftsstelle  des 
königlichen  Conservatoriums  zu  Dresden,  Landhausstr.  11,11,  zu  erfolgen. 

Die  Prelserthellmic  erfolgt  anfangs  October  i,  J. 

Das  Prelsrlchteramt  haben  übernommen  die  Herren  Prof.  Felix  Drae- 
s'eke,  Concertmeister  Kammervirtuos  Friedrich  (^rützm acher,  Concertmeister 
Prof.  Eduard  Bappoldi,  der  Erfinder  der  Instrumente  Dr.  Alfred  Stelzner 
und  der  Unterzeichnete. 

Durch  die  Preisertheilung  wird  das  Aufführungsrecht  der  betreffenden 
Werke  für  Herrn  Dr.  Stelzner  erworben.  Auch  die  geeigneteren  unter  den  nicht 
preisgekrönten  Arbeiten  werden  möglichst  fm  Laufe  des  Winters  1896/97  an  zu 
veranstaltenden  Kammermusikabeuden  von  hervorragenden  Künstlern  gespielt 
werden.  [729.] 

Eine  Druckschrift  über  die  Violotta  versendet  auf  Anfrage  die  G^ 
Schäftsstelle  des  oben  genannten  königl.  Conservatoriums. 

Dresden,  den  1.  Ivlai  1896.  Im  Auftrage: 

Hofrath  Prof.  Eu^en  Krants, 
Director  des  k.  Conservatoriums  für  Musik  und  Theater. 


Heber  14000  Pianiuos  Dnd  Plflgel  im  flebraneh. 


[730—.]  Gründongsjahr:  1821. 
♦    ♦    ♦ 

Kgl.  preass.  Hof-Pianoforte-Fabrik 

mit  Dampfbetrieb. 

.>  COBL.SNZ  -«- 

Castorpfaifeiistrasse 
18-22. 


^  Ausser 


mit  vielen  ersteu 
WeltaassteUungspreiseii  wurde 
die  Firma  mit  der  gposaen 

Goldenen  Prenss.  Staats-Iedallle 

flir  Knaat  und  T^l— nwnll«lt  ansgezeiehnsk 
*    *   *   * 

Emort  nacb  allen  WelleüeiL^Olier  die  ganze  Erde  rerlireitetl 


Oeorg  Riemensckeider, 


Fest-Praeiudium  für  Orchester.      Par- 
titur 5  •^.     Stimmen  6  ^,  [731.] 


C.  Becbsteiii, 

Flüfl^el-  und  Pianino-FabrikaiLt. 

flofllereraut 

Sr.  Hiy'.  dea  Kaisers  von  Deatschland  und  Efiniss  von  Preossen,  Ihrer  Uaj.  der  Kaiserin  von  Dentschluid  und  Königin 
TOD  Preusaen,  Ihrer  Maj.  der  Eönig^u  von  Engbsd,  Ihrer  Hbj.  der  KönigiuTBeeentin  von  Spanien,  Sr.  KKiseTl.  und 
KöDigl.  Hoheit  des  Eronprinzen  von  Dentsehland  uud  von  PreosGen,  Sr.  Köniel.  Hoheit  des  Prinzen  Friedrich  Carl  von 
Prenssen,  Sr.  KOnigl.  Hoheit  des  Herzogs  von  Edinburgh,  Ihrer  Eönigl.  Hoheit  der  Prinxeasin  Louise  tod  Eugknd 
[732 — .]  (Uarchionasa  of  Lome}. 

1  .n-n^n-n    "W       I         I.  Fabrik:    5— 7  Jobftimis-StF.  und  27  Zteffel-Strasse.       1      RAvIin    IV 
irTW  «      *■  IL  Fabrik:    21  OrOnaaer-StPSSW  u.  26  Wlener-Stpasse.  t    ,  i-hT«»!««-' 

♦0  Wtgmore  Street.  m.  Fabrik:    122  BeiObenbeFffep-StFasse.  6-7  Jobannls-StF. 


f^utiu^  'ßlüthner, 

£eipzig. 


Königl.  Sachs.  Hofpianofortefabrik. 

Herlieferant 

Ihrer  M^.  der  Kaitarin  van  Deutschland  und  KSnIgln  ven  Prautien, 

Sr.  M>).  dtt  Kaliert  ven  Oeiterrelcb  und  KSnlgi  ven  ünsarn, 

Sr.  HaJ.  des  KBnIgi  von  Dlnemirli, 

.  MaJ.  des  KSnIgi  von  Ihrer  Königl.  Hehelt  der  Prfmaitln 

Griachantand,  von  Wala*. 


[733-.] 


Jlügel 


ff'ianinos 


Prämiirt  mit  11  ersten   TV^eltan settelliangs-lPreigeii. 


Gesangschule  Herrmaniiy 

Privatconservatorium  für  Gesing. 

(Inhaber  und  Director;  J.  H.  Ehler*.) 

Vollständige  gesangliche  Ausbildung  fllr  Bühne  und  Concert.- 
Eintritt  jederzeit.  -  Proepecte  kostenfrei  durch  das  Direotorlum, 
MOnohen,  Odeonsplatz  Q/II.  [^ilt— -] 


Verlag  yon  B.  W.  FFltzsch  In  Leipzig. 

StiemenscRneider, 


fOr  OroKester. 

Partitur  3  Jl.    Stimmen  compl.  ö  Jt. 


[73Ö.J 


„Vor  dem  Muttergottesbilde", 

ein  lyrisches  Gelebt 
fOr  Stpeiohopohester. 

Partitur  und  Stimmen  I  J(.    Einzelne  Stimmen  b.  16  /^. 
Bearbeitung  für  Harmonium  60  -^. 


Leipzig 

[faebo 


des  älteren  Spervogel 

(um  1160) 

fOi*  gemlwthten  Chop 

componirt  von 

Carl  Hirsch. 

Op.  iia. 

Partitur  und  Stimmen  (ä45  ij)  .»  3,—. 
Diese  im  strengen  Stile  gehaltenen 
geistlichen  Gedinge  sind  danli'  are  Auf- 
gaben fQr  jeden  besseren  Chor.  Sie  klin- 
gen piüclitig  und  werden  ihre  erhebende 
Wirkung  in  der  Kirche  wie  im  Goncert- 
saal,  gut  gesungen,  nie  verfehlen. 
g^"  Ansichtssendimgeii  stehen  zu 
Diensten. 


Von  E.  W.  FHITZSCH  in  Ulpzlgzu  beziehen: 

Die  wichtigsten  technischen 
Tlebungen  mr  das  Pianoforte, 
systematisch  zusaminengest«IIt. 
(Aiüaang  zu  des  Verfassers  Po- 
pulären pädagogisch-musikali- 
schen Ähnan£angen  Qber  Cla- 
vierspiel.)    M  2,—.  [737.] 


m 


876 


Franz  Rummel, 

<<S<    Dessau^  A-Scanische  Strasse  105.    >S>> 
Telegrimme:  Franz  Rummel,  Dessau.  [738z.] 

Bngagementsofferten   nur    dlrect 


Ausbildniig  im  Clarierspiel. 
Eliiaketb  Rinbiub, 

Pianistin.  [739r.j 

LelpzlET,   Lesslng-Strasse   20,  lU. 


Soloqnarlett  f9r  Kircheogesug, 

LeipElK.  [740o.] 

Adr.:  B.  BAthlg,  Ctmtot  a.  St.  Job., 

SophienstrasBa  19. 


Anna  Schimon-Regan, 

tni 
Ikadeneder' 
Manchen,  Jagerstrstse  8 III. 


uhnrii  für  Mogeung  in  der  k. 
r  TtalinL 


Cencertaftiicarin  (Soprnn). 

[T48i.]       Aachen,  Wallatr.  16. 


Fritz    Philipp. 

[743c.) 

Viotoncellvirtuos. 

Leipzig,    KoBfliithalgasse  No.  2 III.  f 


SisaoM!  Stade,  [».-i 

Goncart-  n.  Oi-atariensAB^erin  (Sopran). 
Qesanglehrerln. 

Lfflpiig,  Ranstädter  Steioweg  49  Hl. 


^  Hein  Domicil  ist  jetzt: 

^  Pragentrassc  38,  Dresden. 

I    Georg  Ritter, 


ä 


Coneert-Tenor.  [746b.] 


Slrno  iReicüert, 

C«ie«rt-  ud  •ratiri«iiftigir(Bug). 

Dresden,  Feterstr,  a  III.      [74ep.] 


Willy  SteMerg, 


Slrno  3fCUf,  Violinvirtuos, 

erbittet  Anmeldungen  für  Concerte  unter  Adresse: 
(v«^.l  I«lpzig,  Flossplatz  1,  II. 


Adolph  Brodsky, 

iOirector  des  "Rojal  'MancheeterOolleg'e  of  Ikf  usic, 

1™*^]  Manchaster. 


.miW.imjTOiiWimiffl>iiWiiWiimWiimmAtiWiimm.m.m.w.m 


ASktrmgen  und  EncBgemeniMiitrllj^  itu  mich  bitte  ich  von  j«t2t  ab 
.n(i&a»'wmBchlle.«llehe  TertretBnjc,  die  fs'^l' 

Concertdirection  Hermann  Wolff, 
Beriin  W.,  Am  CaHsbad  IS,  I.    Telegr.-Adr.:  MllsikwoHr, 


Prot  Arthur  Krasa 


wBfffflj!wpp'fflny''(mTaTiff 


Carl  Seffner's 

modellirl  Über  den  Schädel  Job.  S«b.  Baob's 
und  nach  Originalbildniasen  im  Auftrage  Am 
Bathes  der  Stadt  Leipziff.  (N&heres  hiarütiBr  in 
No.  27  d.  Bits.  V.  \m».)  Vom  Kdnstlar  auto- 
risirtfl  Qypsabgüsse  der  48  Centimeter  hohen 
Bllste  sind  zam  Preise  von  90  Mark,  mit  Kiete 
und  Verpackung  fUr  31,60  Hark  allein  sa  b»- 
siebeii  durch  [751k.] 

Paul  Leese» 

I..eipzig:»  BleteritraaM  29. 


Gesangübungen,   zugleich  Leitfaden   fOr 
den  Unterricht  von  Adolf  Brömme. 
Ausgabe  fttr  hohe  und  tiefe  Stimmen  in  zwei  Abthailnngea  ki  Jl. 


k  TOD    G.  ii.   IlAll'T 


Leipzig,  am  21.  Hai  1896. 


Verantwortlioher  Kedaoteur  nnd  Verleger: 

E.W.  FritzBch, 

Leipzig,  Könlgsstrasse  6. 


Das  Musikalische  Wochenblatt  erscheint  jährlich  in  69  NommerD.  Der  Abonnemeiilsbetrag 
fQr  das  Quartal  von  13  Nummern  ist  S  Mark ;  eine  einzelne  Nummer  kostet  10  Pfennige.   Bei 
Wim  11.       T      directer  Arankirter  Kreuzbandflendung  treten  nachstehende  vierteljährliche  Abonnements- 
AAliliJ&DTe.  I      S'^'se  in  Kraft:  S  Mark  50  Pf.  fUr  das  Deutsche  Reich  und  Oeaterreich.  —  9  Mark  75  Pf. 
^  -*      mr  weitere  Länder  das  Weltpostvereins.  —  JahreBabcnnements  werden  unter  Zugrunde- 
legung vorstehender  BezagsbedingAingen  berechnet. 
Die  Insertionsgebfihren  für  den  Baum  einer  dreigespaltenen  PetitzeJIe  betragen  30  Pf. 


No.  22, 


:  ^ie  Kunst  der  Fuge'  vo 
WieBbaden.  —  Berichte  ai 
KlUhBllmgen  und  Hatiia 


i  Joh.  3eb.  Bad>.  Eine  StDdle  vou  S.  JadMtohn.  IScblow.)  —  Tigaieuehicbte;  Hnalkbrlere  a,B 
I  Leipzig.  —  Conc«rtai>ueb>a.  —  Engagements  and  Qaste  In  Oper  und  Conoert.  —  Eirebenmuslk. 
.  —  Ofhnei  SpTMhiaBl.  —   Kiitjsoher  Anhani:  Unsik-.Ubnm.  hen  '         --<-■■--'.-> 


n  Zdeuik  Pibicli,  - 


„Die  Kunst  der  Fuge"  von  Joh.  Seb.  Baoh. 

Eine  Studie  von  S.  Jadassohn. 

(Schluss.) 

Die  vier  Kanons 

sind  zweistimmig  gesetzt  und  so  wie  för  Ciavier  im  G- 
und  F-Schlässel  notirt.  Man  erkennt  trotz  der  Varürong 
das  Originslthema.     Der  erste  Kanon  ist 

Canon  per  Augmeutationem  in  Contrario  Motu 

betitelt.  Die  mit  Sternchen  bezeichneten  Noten '  zeigen 
das  Thema  des  Contrapunctus  1. 


Noten,  und  die  Oberstimme,  Takt  60  eintretend,  ahmt 
alla  Quinta  per  aagmentationem  und  in  motu  contrario 
nach.  Der  Bass  übernimmt,  Takt  80.  dieselbe  freie 
Slimme,  die  der  Alt  in  den  Takten  28—56  gefulirt  hat, 
und  wird  führende  Stimme  bis  zum  Ende  der  Nach- 
ahmung, Tnkt  108;  von  da  ab  begleitet  er  den  Alt  bis 
zum  Schlüsse  des  Kanons,  Takt  112,  frei. 
Der  zweite  Kanon  ist 

Canon   alta  Ottava 
betitelt;  er  hat  das  folgende  Thema: 


Im  fönften  Takte  beginnt  die  Nachahmung  alla 
Quinta  in  Gegenbewegung  und  in  Noten  von  doppeltem 
Wertbe.  Diese  Nachabmnng  gebt  bis  zum  28.  Takte; 
da  hier  der  nachahmende  Baes  nur  die  erste  Note  des 
13.  Taktes  des  fuhrenden  Alts  erreicht  und  die  Nach- 
ahmung fortgeführt  wird,  so  tst  der  Alt  in  den  Takten 
28—56  frei. 

Hit  dem  56.  Takte  beginnt  aber  der  Kanon  wieder 
„al  rorescio" ;  der  Bass  wird  führende  Stimme  in  kleineren 


Das  Originalthema  (inversus)  ist  in  den  mit  Sternchen 
bezeichnetes  Noten  ersichtlich.  Die  fährende  Stimme 
paiuirt  in  den  Takten  23  und  24  und  nimmt  das  Thema 
in  der  Form  einer  Beantwortung,  Takt  25,  wieder  auf. 
Zu  Gunsten  des  Leittones  ist  das  O  im  zweiten  Takte 
des  Themas  hier  in  eis  (statt  c)  verwandelt. 


278 


Beim  Takte  80  beginnt  eine  Wiederholung  des 
Kanons  vom  5.  Takte  an.  Die.  Takte  99—103  geben 
einen  freien  Scbluss. 

Der  Canon  alla  Decima,   Contrapunto  alla  Terza 

zeigt  mit  geringen  rbytbmiscben  Veränderungen  das 
Thema  des  Gontrapunctus  1  (inversus).  Die  Nachahmung 
alla  Decima  tritt  im  5.  Takte  ein  und  geht  bis  Takt  40. 
Dann  wird  die  nachahmende  Stimme  führend,  indem  der 
Kanon  „al  rovescio"  repetirt.  Die  untere  Stimme  zeigt 
in  den  Takten  41 — 44  einige  unwesentliche  Licenzen. 
Auf  den  ersten  Blick  könnt«  es  scheinen,  als  würde  der 
Canon  all'  Ottava  fortgesetzt;  aber  wenn  man  die  Takte 
45  und  10  mit  einander  vergleicht,  so  sieht  man,  dass 
der  Canon  alla  Decima  bis  zum  Takte  79  geführt  ist, 
in  welchem  der  Bass  das  Thema  noch  einmal  aufnimmt. 
Der  Kanon  endigt  Takt  82. 
Der  letzte 

Canon  alla  Duodecima,   Contrapunto  alla  Quinta 

zeigt  in  den  Anfangsnoten  der  ersten  vier  Takte  das 
ursprüngliche  Thema.  Mit  dem  9.  Takte  beginnt  die 
Nachahmung  alla  Quinta;  der  Kanon  geht  bis  zum 
34.  Takte,  von  wo  an  er  „al  rovescio*'  weiter  geführt 
ist.  Bei  Takt  75  ist  eine  Wiederholung  angezeigt,  die 
überaus  kunstvoll  eingeführt  ist.  Die  letzten  drei  Takte 
des  Kanons  haben  die  Bezeichnung  „Finale". 


Möge  die  Analyse  der  Fugen  und  Kanons  den- 
jenigen, die  sich  ernstlich  mit  dem  Studium  der  „Kunst 
der  Fuge"  beschäftigen,    ein  willkommener  Führer  sein. 


Tagesgeschichte. 


Musikbriefe. 


Bremen. 


Das,  was  dem  zweiten  Theil  der  Saison  der  Bremer 
Oper  neben  allem  emsigen  Weiterarbeiten  auf  verschiedenen 
Gebieten  hauptsächlich  sein  Gepräge  gab,  war  das  auf  eine 
Beihe  von  Vorstellungen  in  mehreren  Monaten  sich  er- 
streckende Gkstspiel  von  Prau  Director  Senger-Bettaque, 
auf  deren  be^isterte  Aufnahme  beim  Bremer  Publicum  ich 
bereits  in  memem  letzten  Berichte  hinwies.  Aufführungen 
wie:  „Der  Widerspänstigen  Zähmung'',  „Der  Bajazzo**,  „Car- 
men", „Der  Wildschütz^,  „Walküre",  „Das  Glöckchen  des 
Eremiten",  „Tannhäuser",  „Lohengrin*",  „Meistersinger", 
„Figaro's  Hochzeit"  ^Letztere  nach  dem  Münchener  Vorbilde 
genau  im  Hococostile  mit  ganz  neuer  Inscenirung)  u.  A. 
boten  durch  die  Mitwirkung  der  jetzt  auf  nicht  zu  überbie- 
tender Höhe  der  Künstlerscbafb  stehenden  genialen  Sängerin 
eine  solch  reiche  Fülle  künstlerischen  Genusses,  die  sich 
würdig  dem  Besten  und  Glänzendsten  anreibt,  was  die  Bremer 
Oper  je  geschaffen.  Neben  den  bereits  früher  gerühmten  Vor- 
zügen der  unfehlbaren  Sicherheit,  der  glänzenden  Oharak- 
terisirungskunst,  der  wunderbaren  Frische  und  ÜrsprüngHch- 
keit  zeigte  Frau  Director  Senger-Bettaque  besonders  auch 
bei  ihren  Gastspielen  eine  staunenswertbe  Vielseitigkeit,  in 
der   sie   von   keiner  Rivalin    erreicht    werden    dürfte.      So 

f rundverschieden  auch  ihre  Aufgaben  waren,  an  die  sie 
iesen  Winter  an  unserer  Bühne  herantrat,  immer  über- 
raschte sie  durch  das  Eigenartige,  Fesselnde,  Hinreissende, 
das  sie  in  Gesane;  und  Darstellung  ihren  Rollen  zu  verleihen 
weiss.  Die  Anerkennung,  die  ihre  unübertrefflichen  Leistun- 
gen beanspruchen  können,  ist  ihr  denn  auch  bei  unserem 
Publicum  diesen  Winter,  so  oft  sie  zu  einem  Gastspiel  zurück- 
kehrte, im  reichsten  Maasse  zu  Theil  geworden.  —  Von  den 


übrigen  Gastspielen  an  der  Bremer  Oper  ist  jedenfalls  in 
erster  Linie  aas  von  Hm.  Bruno  Heydrich  aus  Göln  zu 
nennen.  So  wie  er  hier  angefangen  (vergleiche  meinen  Be- 
richt Ende  December),  so  hat  er  auch  fortgefahren.  So  oft 
er  von  Göln  herüber  kam,  immer  war  es  ein  Triumph,  den 
er  erzielte.  Eine  Reihe  von  glänzenden  Aufführungen  wur- 
den durch  seine  Mitwirkung  ennö^licht>,  so  vor  Allem  die 
„Götterdämmerung",  in  der  er  als  Siegfried  durch  die  Frische 
und  Lebenswahrheit  seiner  Darstellung  sich  als  ein  Aller- 
erster seines  Faches  zeigte,  und  femer  „Der  Evangelimaun", 
bei  dem  er  durch  seine  grossartige  Verkörperung  der  Titel- 
rolle über  dasLoos  der  mvität  an  unserer  JBühne  entschied. 
Dem  norddeutschen  oder  richtiger  gesagt  nordwestdeutschen 
Empfinden  liegt  ja  die  KienzPsche  Art  so  fem  wie  möglich, 
und^  es  würde  mich  nicht  so  sehr  überrascht  haben,  wenn 
diese  Oper  des  österreichischen  Gomponisten  hier  ohne  beson- 
dere Vvirkung  geblieben  wäre.  Da  kam  fir.  He^ydrich  und 
zeigte,  was  „ein  Mann  werth  ist  in  ßo  theurer  Zeit"  und  was 
ein  mit  echter  Begeisterung  schaffender  und  mit  reichen 
Mitteln  ausgerüsteter  Künstfor  zu  wirken  vermajg;  und  wie 
er  ein  sprödes  Publicum  erwärmen  und  mit  fortreiseen  kann. 
Üeberhaupt  kam  der  „Evangelimann"  hier  mit  einer  Sicher- 
heit und  Abrundung  in  der  Erstaufführung  heraus,  die  ein 
vortreffliches  Zeugniss  von  der  LeistungSlÜiigkeit  unserer 
Oper  ablegtoi.  Hr.  Re«^isseur  Reineke,  der  treffliche  Bass- 
buffo,  darf  in  erster  Linie  das  Verdienst  für  diese  vorzüg- 
liche Inscenirung  in  Anspruch  nehmen.  Es  waren  Künstler 
vornehmsten  Ranges,  die  Hr.  Reineke  hier  zu  Vorgängern 
hatte,  und  um  so  höher  ist  seine  Thätigkeit  zu  würdigen, 
dass  es  ihm  in  Bremen  gelungen  ist,  festen  Fuss  zu  fassen. 
Der  Eine  dieser  yorfi;änger  war  bekanntlich  kein  Geringerer, 
als  Hr.  Fritz  Friedrichs,  der  vor  sieben  Jahren  wegen 
Krankheit  seiner  Bühnenthätigkeit  entsagen  musste.  Am 
16.  April  kehrte  er  für  einen  Gastspielabend  zu  unserer  Bühne 
zurück,  .wo  er  so  oft  Triumphe  geeiert.  Er  vertrat  den  Fal- 
staff  in  den  ,.Lusti^;en  Weibern  von  Windsor"  und  zeigte, 
dass  er  nicht  dIos  die  alten  Vorzüge  sich  bewahrt,  sondern 
dass  er  namentlich  auch  im  Gesang  sich  eine  höhere  Künstler- 
Schaft  angeeignet.  Das  Haus  war  an  diesem  Abende  ausver- 
kauft, eewiss  der*  beste  Beweis,  wie  das  Bremer  Publicum 
den  hocnbegabten  Sänger  und  Darsteller  zu  schätzen  weisB, 
der  durch  sein  Auftreten  offenbarte,  dass  von  ihm  noch  viel, 
auch  bezüglich  der  Bühnenleistun|;en ,  zu  erhoffen  ist.  Wie 
bereits  frlmer,  wurde  auch  bei  seinem  diesmaligen  Gastspiel 
Hr.  Dr.  Raoul  Walter  aus  München  hier  sehr  gefeiert  ich 
konnte  ihn  nur  einmal  hören,  als  er  den  Postillon  sang  und 
am  selben  Abende  als  Nachtrag  noch  den  Melchthal  im  4.  Act 
von  „Wilhelm  Teil",  aber  auch  die  eine  Leistung  genügte, 
um  die  hohen  Vorzüge  des  Künstlers  erkennen  zu  lassen, 
der  namentlich  in  der  hohen  Stimmlage  die  Meisten  seiner 
Fachgenössen  übertrifft.  Auch  Hm.  Oberländer  aus  Garls- 
ruhe,  der  durch  verschiedene  Gastspiele  der  Tenomoth  an 
unserer  Bühne  für  letzten  Winter  mit  Abhilfe  brachte,  hörte 
ich  nur  einmal  und  fand  den  guten  Ruf  bestätigt,  den  der 
anerkannte  Künstler  sich  errungen.  Am  Ende  der  Saison 
hielt  hier  wieder  Hr.  Schelper  aus  Leipsdg  auf  zwei  Abende 
Einkehr  in  Bremen,  wo  er  schon  im  "^raus  seit  langen 
Jahren  seines  •  Erfolges  sicher  ist.  Er  wurde  wieder  als 
Helling  lebhaft  gefeiert,  und  am  zweiten  Abende  war  das 
Haus  ebenfalls  ausverkauft,  obwohl  eine  Oper  gegeben  wurde, 
die  sonst  hier  nicht  eine  solche  Anziehungskraft  ausübt: 
„Der  Waffenschmied".     Zahlreiche  Schaaren   waren  herbei- 

g)strömt,  um  den  interessanten  Vorgang  mit  zu  schauen,  wie 
r.  Schelper,  der  den  Stadinger  sang,  seine  Tochter  der 
Bühne  zuführte,  die  gleichsam  unter  dem  Schutze  und  an 
der  Hand  des  Vaters  aus  Marie  Stadinger  den  ersten  Schritt 
auf  die  Bühne  wagte.  Frl.  Schelper  wurde  mit  ihrem  Vater 
mit  reichem  Beifall  ausgezeichnet,  und  auch  in  ihrer  zweiten 
Rolle,,  als  Agathe,  die  ich  leider  nicht  sehen  konnte,  hat  sie 
sich  als  eine  begabte  Anfängerin  bewährt,  deren  fernere  Aus- 
bildung —  sie  ist  nun  für  Bremen  engagirt  —  das  Beste  erhoffen 
lässt.  Offenbar  ist  sie,  wie  die  erste  Probe  bewies,  hinsicht- 
lich Stimme,  Spiel  und  Figur  hinreichend  aus^rüstet,  um 
rasch  vorwärts  zu  kommen.  —  Von  den  vielen  nier  auf  En- 
gagement Singenden,  von  denen  so  Manche  ohne  Preis  ab- 
ziehen mussten,  hatte  den  grössten.  Erfolg  der  Heldentenor 
Hr.  Schiaffenberg,  für  den  alle  Betheiligten  sofort  stimmten. 
Was  das  übrige  Ergebniss  betrifft,  lässt  am  besten  das  Ver- 
zeichniss  erkennen,  das  schon  ietzt  Hr.  .Director  Senger  für 
die  nächste  Saison  veröffentÜchte.  Es  bleiben  von.  früher 
her  die  bewährten  Kräfte  erhalten:  die  Damen  Burekar d, 
erste  dramatische  Sängerin,  und  Riesterer,  Soubrette,  die 


279 


HH.  Frojdeck,  Tenorbaffo,  Mosel,  Heineke  und  Badow, 
Bässe.  Neu  treten  ein:  die  Damen  Nolden,  jugendlich  dra- 
matische Sängerin,  Steffen^  Goloratnrsängerin,  SchÖnber- 
fer,  Altistin,  Seh el per,  lugendliohe  Sängerin  für  zweite 
artien,  und  die  HH.  Schlazfenberg,  Heldentenpr,  Lunde, 
lyrischer  Spieltenor,  y.  Fossard,  lyrischer  Tenor,  Gorkom 
und  Scholz,  Baritonel  Ein  reicher  Wechsel  wird  also  in 
der  Bremer  Oper  eintreten,  aber  der  Umstand,  dass  bereits 
jetzt  die  Personalfraffe  för  die  nächste  Saison  —  Anfang 
September  —  geregelt  ist,  beweist  wohl  am  besten  die 
Umsicht,  Schlagfertigkeit  und  Sorgfalt  unserer  bewährten 
Direction. 

Unter  den  zahlreichen  Aufföhrungen  in  den  Concertsälen 
seit  Weihnachten  nehmen  wieder  auf  dem  Gebiete  der  Kam- 
mermusik die  Vortragsabende  der  HH.  Bromberg  er  und 
Skalitzky  ihre  seit  Jahren  festgegründete  vornehmste  Stelle 
ein.  Von  auswärtigen  Kräften  wirkten  mit  die  HH.  Anton 
van  Booy  aus  Frankfurt  a.  M.,  Prof.  Kien  gel  aus  Leipzig, 
der  besonders  be^istert  gefeiert  wurde,  Kammervirtuos 
Mühlfeld  aus  Meiningen,  der  von  früher  her  bereits  auch 
in  Bremen  als  Einer  der  Ersten  seines  Faches  anerkannt  ist, 
und  Frau  Kammersängerin  Mottl  aus  Carlsruhe,  die  sich 
recht  gut  in  Bremen  einführte.  Für  die  ständige  Mitwirkung 
als  Violoncellist  ist  bekanntlich  Hr.  Prof.  Hugo  Becker  aus 
Frankfurt  a.  M.  gewonnen  worden,  der  bei  jedem  neuen  Auf- 
treten hier  neue  Triumphe  feiert.  Im  letzten  Concert  wurde 
das  zweite  Violonpell  im  Schubert^schen  Quintett  (On.  103) 
von  Hm.  Johannes  He  gar  aus  Frankfurt  a,  M.  gespielt,  und 
im  Saint-Saens*6chen  Septett,  Op.  65  (4.  Concert),  wirkten 
ausser  den  ständigen  Kräften  die  HH.  E.  Werner  (Contra- 
bass)  und  B.  Tittl  (Trompete)  mit.  Aus  der  reichen  Fülle 
von  Anregungen,  die  diese  Kammermusikabende  boten,  nenne 
ich  besonders  die  Erstaufführungen:  die  bereits  erwähnte 
Composition  des  französischen  Künstlers,  femer  die  Brahms'- 
schen  Spnaten  fiir  Ciavier  und  Clarinette  Op.  120,  No.  1  und  9, 
und  das  Ciaviertrio  On.  32  von  Arensky,  das  die  HH.  Brom- 
berger,  Skalitzky  una  Becker  höchst  wirksam  vortrugen, 
sodass  durch  diese  Leistung  90  recht  wieder  zur  Erscheinung 
kam,  was  Bremen  in  den  Kammermusikabenden  der  Herren 
besitzt,  die  auch  als'  Solisten  in  den  Dounerstagsconcerten 
des  Ktlnstlervereins  ihren  Ruhm  bewährten.  Ausser  dieser 
Thäti^keit  und  neben  seinem  Wirken  als  vielgesuchter  Cla- 
vierlehrer  leitet  Hr.  Bromberger  auch  einen  Frauenchor,  dem 
40 — 50  Damen  angehören  und  d^sse^  Concerte  immer  etwas 
j^z  Eije;enartigeB  und  Auserwähltes  bieten.  Für  das  dies- 
jährise  Concert  war  als  Hauptnummer  die  Scene  der  Blamen- 
mädiäen  aus  dem  zweiten  Aufzug  des  „Parsifal"  auf  das 
Programm  gesetzt  und  eine  Einrichtung  getroffen  worden, 
die  maii  nur  zur  Nachahmung  bei  derartigen  Sachen  em- 
pfehlen könnte.  Die  betreffende  Scene  stand  nämlich  am 
Anfang  des  Programms  und  eine  Wiederholung  bildete  den 
Schlass  des  Abends.  Und  gerade  diese  Wiederholung  ver- 
schaffte vielen  Hörern  erst  den  eigentlichen  G^nuss,  das  Ver- 
ständniss  für  das  schvtrierige  Werk,  das  Hr.  Bromber^r 
meisterhaft  eingeübt  hatte  und  mit  einer  Klarheit  und  Stim- 
mung zum  Vortrag  brachte,  dass  auch  ohnia  die  scenische 
Ausschmückung,  die  ja  Wagner  voraussetzt,  eine  grosse  Wir- 
kung erzielt  wurde.  Die  ^listen  waren,  ausschliesslich  Frl. 
H|ölidobler,  die  letzten  Winter  unserer  Bühne  angehörte. 
Bremische  Concertsäneerinnen:  die  Frls.  Berard,  Bur- 
meister, Deit[ers  und  Homann.  Das  zweite  grosse  Chor- 
werk an  diesem  Abende,  an  dem  auch  die  Damen  HöUdobler 
und  Berard  durch  Lieder  vortrage  viel  Beifall  errangen,  war 
die  Idylle  „Die  Blumengeister"  für  Soli,  Chor  und  Pianoforte 
von  Ivar  Hallström,  eine  Composition,  die,  so  interessant  sie 
auch  sein  mag,  trotz  der  glänzenden  Aufführung  einen  tieferen, 
nachhaltigeren  Eindruck  nicht  ausübte. 
y  Von  auswärtigen  Künstlern,  die  eigene  Concerte  veran- 
stalteten, leisteten  unstreitig  das  Bedeutsamste  Hr.  Dr.  Neitzel 
an  seinem  Beethoven- Abende  und  das  Künstlerehepaar  Hil- 
dach,  das,  angeregt  durch  den  grossartigen  Erfolg  des  ersten 
Concertes  im  December,  an  einem  zweiten  Abende  auftrat, 
der  ebenso  glänzend  verlief.  Von  den  zahlreichen  Breme- 
rinnen, die  sich  in  den  letzten  Jahren  dem  Concertgesange 
gewidmet,  trat  Frl.  Louise  Mens  hausen  mit  einem  eigenen 
oncerte  neryor,  in  dem  sie,  was  stimmliche  Begabung  be- 
trifft, sich  auszeichnete,  wobei  sie  aber  auch  zeigte,  dass  ihr 
in  ddr  Beseelung  und  Leidenschaftlichkeit  des  Vortrages  noch 
Manches  fehlt.  Die  als  Pianistin  an  dem  Abend  auftretende 
Künstlerin,  Frl.  Elisabeth  Jep^e,  grossherzogl.  mecklen- 
burgische Hofpianistin,  erwies  sich  als  recht  tüchtig,  und 
Hr.  Ptof.  Waldemar  Meyer  errang  sich  einen  glänzenden 


Erfolg  durch  s^ine  Violinvortrl^e.  Ein  eigenes  Concert  gaben 
auch  die  Brüder  v.  Fossard,  der  Aeltere  seit  eini^n  Jahren 
Vertreter  der  Viola  alta  in  den  Bromberger-Skalitzky'schen 
Kammermusikabenden,  der  Jüngere  ein  Tenorist,  vom  Cölner 
Gesanglehrer  Stolzenbiarg  ausgebildet  Hr.  G.  v.  Fossard 
hatte  die  MilitärcapeUe  gewonnen  und  ausserdem  eine  Reihe 
von  Dilettanten,  mit  denen  er  verschiedene  Orchestersätze 
wirksam  vorführte.  Am  orijg;inellsten  zeigte  sich  der  Vortrag 
zweier  Compositionen  für  Violoncellquartett  von  einem  Bre- 
mischen Musikfreunde,  das  fünffach  besetzt  war,  und  das  der 
Dirigent  recht  gut  eingeübt  hatte.  Det  Tenorist',  Hr.  A.  v. 
Fossard,  erzielte  einen  solchen  Erfolp^,  dass  er  nun  für  die 
nächste  Saison  im  Stadttheater  engagirt  ist. 

Sehr  rasch  zu  Ehren  gekommen  ist  hier  der  neue  Solo- 
violoncellist des  Stadttheators,  Hr.  Norbert  Salt  er,  der  in 
der  ersten  Saison,  die  er  in  Bremen  zubrachte,  nicht  weniger 
als  acht  Mal  in  verschiedenen  Concerten  ala  Solist  auftrat. 
Ich  habe  ihn^  abgesehen  vom  Theater,  wo  er  sich  als  eine 
vorzügliche  Kraft  Gewährt,  noch  nicht  hören  können,  aber 
die  hiesige  Presse  nennt  ihn  mit  grosser  Anerkennung. 

Einen  würdigeren  Schluss  der  Saison  konnte  es  kaum 
geben,  als  dass  Hr.  Musikdirector  und  Domorganist  Eduard 
Nössler  am  3.  Mai  im  Dom  zu  Bremen  den  KiePschen 
„Christus"  zur  Aufführung  brachte.  Ich  hatte  noch  neulich 
im  „Musikalischen  Wochenblatt"  einen  Bericht  aus  Wien 
gelesen,  in  dem  das  ^nannte  Oratorium  besprochen  wurde 
unter  Hervorhebung  aer  Schwächen,  die  dieses  Werk  im 
Vergleich  zu  älteren  ähnlichen  Compositionen  zeigt.  Ich 
war  nun  neugierig,  wie  diese  Mängel  bei  der  Bremer  Auf- 
führung hervortreten  würden.  Aber  siehe,  es  wurde  mir  gar 
nicht  Zeit  gelassen ,  kritisch  zu  prüfen  ^  und  dies  deswegen, 
weil  die  gmnzende  Vorführung  so  wunderbar  anregend  ver- 
lief, dass  gleichsam  alle  Sinne  gefangen  genommen  wurden. 
Die  Chöre  gingen  grossartig,  und  Hr.  Musikdirector  Nössler 
hatte  nicht  etwa  eine  Vereinigung  von  Sängern  und  Sänge- 
rinnen vorgefunden,  sondern  er  hatte  seinen  Ohpr,  der  in 
der  Stärke  von  225  Mitwirkenden  erschien,  aus  dem  Nichts 
geschaffen,  hatte  weite  Ejreise  anzuregen  gewusst  und  Monate 
lang  geübt,  und  nun  mit  einem  Erfolge,  Sst  alle  Erwartungen 
noch  weit  übertraf.  Auch  die  Solisten,  die  Damen  Johanna 
Beck  aus  Frankfurt  a.  M.  (Alt),  Johanna  Schmidt  und 
Frau  H.  v.  Bremen  (Sopran),  sowie  die  HH.  Concertsänger 
Em.  Pinks  aus  Leipzig  (Tenor).  Kammersänger  Carl  Per- 
ron aus  Dresden  (Banton),  herzogt  sächs.  Hofopemsänger  Th. 
Wünschmann  und  Opernsänger  Wladimir  Keder  (Sasse), 
ferner  das  verstärkte  städtische  Orchester  und  der.  Begleiter 
an  der  Orgel,  Hr.  E.  Bremmer,  leisteten  unter  der  hegei- 
stemden  Führung  des  Hrn.  Nössler,  der  mit  grosser  Umsicht, 
Sicherheit  und  mngabe  alla  Mitwirkenden  anfeuerte,  so  Vor- 
zügliches, dass  eine  Auffuhrung  im  grossen  Stile  ^boten 
wurde  und  es  wirklich  zu  beklagen  wäre,  wenn  der  KiePsche 
-Christus**  für  Bremen  damit  abgethan  wäre.  Hoffentlich 
findet  sich  bald  Gelegenheit,  diese  meisterhafte  und  in  jeder 
Hinsicht  grossartige  Vorführung  zu  wiederholen. 

Dr.  Ludw.  Braeutigam. 


Wiesbaden,  Mai  1896. 

Die  nunmehr  abgeschlossene  Musiksaison  unterschied  sich 
von  ihren  Vorgängerinnen  durch  das  vermehrte  Interesse, 
welches  die^  Opernauffübrungen  im  Neuen  Theater  be- 
anspruchten. Eigentliche  Novitäten  wurden  zwar  nicht  ge- 
bracht, wohl  aber  eine  B^ihe  von  werth vollen  Neueinstu- 
dirungen.  Dass  diese  in  ersiter  Linie  den  Mozart*schen  Meister- 
werken zu  Gute  kamen,  ist  nicht  mehr  als  billig.  „Die 
Zauberflöte",  „Figaro^s  Hochzeit"  und  .Die  Entführung  aus 
dem  Serail**  wurden  in  sorgsamer  und  fleissiger  Wiedergabe 
vorgeführt,  ohne  dass  freilich  den  gesanglichen  Forderungen 
allseitig  in  völlig  befriedigender  Weife  entsprochen  werden 
konnte.  Besser  ^ang  dies  in  Weber's  „Freischütz**  und  dein 
französischen  Prunk-  und  Spielopem :  am  besten  in  den  neu- 
einstudirten  Wagner-  Werken  „Der  niegende  Holländer**  und 
„Die  Walküre**.  Wenn  wir  unter  dem  gegenwärtigen  Opern- 
personal  auch  keine  „ersten**  Künstler  besitzen,  von  denen 
eine  ungewöhnlich  hervorstechende  Leistung  zu  erwarten  ist, 
so  haben  wir  doch  frische  und  hoffnungsreiche  G^esangs- 
kräfte,  bei  denen  Fleiss,  Talent  und' guter  Wille  sich  unter 
Umständen  zu  begeistertem  Vorgehen  steigern  können;  dazu 
ein  straffes  Ensemble,  das  energisch  geschulte  Orchester  und 
einen  geschmackvollen  Aufwand  äusseren  Glanzes  und  deoo- 
rativen  Schmuckes.     So  wurden  auch  in  der  zuletzt  statt- 

22* 


280 


fefundenen  „Walküre** -Aufführung  alle  Kräfte  .in  feuri&;em 
lestreben**  kund ;  namentlich  die  k.  Hofcapelle  bewahrte 
unter  Rebicek*s  Leitung  eine  sehr  rühmenswerthe  Haltung. 
Der  Klangcharakter  des  für  diese  Oper  beträchtlich  tiefer 
^legten  Orchesters  empfahl  sich  weniger  durch  saftigen, 
bestechenden  Glanz ,  als  durch  Tornehme,  etwas  gedämpfte 
Abtönung,  demzufol&;e  die  Singstimmen  sich  mit  höchster 
Klarheit  und  Deutlichkeit  entfalten  konnten.  Das  Verständ- 
niss  fbr  das  gewaltige  Werk  wurde  dadurch  bei  den  Zuhörern 
gewiss  nur  um  so  lebhafter  angeregt.  Es  ist  Franz  Dingel- 
stedt,  von  dem  der  Ausspruch  herrührt:  Theater  seien  ein 
nothwendiges,  —  Goncerte  ein  überflüssiges  üebel.  Aber 
dieses  Wort  hat  noch  nirgends  abgeschreckt,  und  auch  unsere 
k.  Hofcapelle  hat  diesen  Winter  neben  dem  anstrengenden 
Theaterdienst  noch  in  sechs  Symphonieconcerten  ihre  musi- 
kalische Tüchtigkeit  bewährt.  Es  wurden  meist  ältere  und 
bekannte  Werke  in  frischer,  ansprechender  Weise  zu  Gehör 

febracht.  Eine  Anzahl  hervorragender  Solisten,  unter  ihnen 
ie  leidenschaftsvolle  Teresa  Garreno  und  die  ihre  Kunst 
klug  und  berechnend  abwägende  Lilli  Lehmann,  waren  zur 
Mitwirkung  herangezogen.  Als  einzige  Novität  hörten  wir 
die  Symphonie  path6tique  von  Tscha'ikowsky.  Die  zwingende 
Kraft  und  Deutlichkeit,  mit  welcher  der  Tondichter  hier 
seine  Ideen  ausgesprochen  und  durch  eine  meisterhafte  In- 
strumentation versinnlicht  hat,  ist  in  der  That  bewunderungs- 
würdig. Der  letzte  Satz,  das  Adagio,  ist  wohl  die  Krone  des 
Werkes.  Scheint  bis  dahin  in  den  leidenschaftlich  bewegten 
drei  Allegros  ein  trotzig- kühner  Geist  in  lechzender  Begier 
nach  Leben  und  Lebensgenuss  sich  gegen  das  Schicksal  sieg- 
reich aufgebäumt  zu  haben,  so  gebietet  nun  —  das  ist 
Menschenloos  —  ein  Stärkerer  Halt:  in  den  ernsten,  umflorten 
Klagemotiven  rauscht  es  wie  vom  schwarzen  Fittich  des 
Todes,  weht  es  wie  von  Schauern  der  Vergänglichkeit;  aU 
das  unermessene  Verlangen  sinkt  hinunter  „in  die  grosse 
Nacht*',  und  kampfesmüde  löst  die  Seele  ihre  Schwingen: 
dumpfe  Traueraccorde  bringen  das  erschütternde  Seelen- 
gemälde zum  Abschluss.  Der  Eindruck  des  Werkes  war  ein 
tiefer  und  nachhaltiger.  Im  letzten  Theaterconcert  kamen 
dann  neben  einigen  anderen  Wagnerischen  Orchesternummem 
die  „Parsifal-Scenen**  zu  Gehör.  Schon  vor  einigen  Jahren 
hatte  uns  hier  der  damalige  Hofcapellmeister  Mannstädt 
dieses  schwierige  und  alle  Kräfte  anspannende  Werk  vor- 
geführt. Die  diesmalige  Wiedergabe  fand  äusserüch  unter 
weitaus  glücklicheren  Verhältnissen  statt  Die  inzwischen 
eingetretene  Reorganisation  —  eine  wahre  Verjüngung  — 
der  k.  Oapelle,  die  Einführung  neuer  Instrumente  und  die 
ausgedehntere  Besetzung  des  Orchesters  (in  der  „Walküre*' 
fehlten  so  wenig  die  Gontrabass-Tuba,  als  im  „Siegfried **- 
Trauermarsch  die  rauhen  Homtuben,  und  nur  die  „Parsifal**- 
Glocken  wurden  durch  Glavier  mit  Tamtam-Begleitung  er- 
setzt), dazu  der  prächtige  Baum  des  k.  Theaters,  welcher 
auch  den  Ghor  vollzähliger  anzuwerben  gestattete:  dies  Alles 
war  wohl  dazu  aue^ethan,  die  Aufftihrung  möglichst  glanz- 
voll zu  gestalten.  Im  Einzelnen  hätte  man  der  musikalischen 
Wiedergabe  unter  Rebicek's  Leitung  hie  und  da  noch  fein- 
fühligere und  zartsinnigere  Auffassung  und  Färbung  und 
fortreissenderen  jugendlichen  Schwung  der  Begeisterung  ge- 
wünscht; doch  war  im  üebrigen  die  Gesammtleistung  von 
Frische  und  Freudigkeit  getragen  und  hinterliess  einen  recht 
befriedigenden  Eindruck,  soweit  eben  nicht  ein  wesentlicher 
Factor  des  Wagnerischen  Kunstwerkes,  die  scenische  Dar- 
stellung, allzu  schmerzlich  vermisst  wurde. 

Die  Gurhaus-Goncerte  sind  ihren  alten  Traditionen 
treu  geblieben,  wonach  den  Solisten  der  hervorragendste 
Theil  des  Programms  eingeräumt  wird.  Der  Zuspruch  seitens 
des  Publicums  hat  merklich  abgenommen;  sehr  natürlich: 
die  Goncerte,   auf  ein  echtes  und  rechtes  Badepublicum  zu- 

feschnitten,  müssen  sich  je  mehr  überleben,  je  mehr  Wies- 
aden den  flackernden  Gharakter  eines  Gurortes  verliert  und 
den  einer  reichen,  behäbigen  Provinzialstadt  annimmt,  unter 
den  diesmal  aufgetretenen  Solisten  waren  fast  nur  Namen 
von  bestem  Klang:  ich  verzichte  darauf,  sie  einzeln  aufzu- 
zählen und  ihre  vorzüglichen  ktlnstlerischen  Darbietungen 
zu  besprechen.  Was  könnte  man  auch  über  eine  Moran- 
Olden,  eine  Martha  Bemmert,  einen  Bulss  oder  Grün- 
feld noch  sagen,  was  nicht  schon  hundert  Mal  gesagt  wäre! 
Neben  dem  Senior  aller  Virtuosen:  Josef  Joachim,  einem 
Künstler,  den  man  freilich  immer  wieder  loben  kann,  ohne 
sich  zu  wiederholen,  —  beanspruchten  das  meiste  Interesse 
gerade  die  Jüngeren  und  unbekannteren  unter  den  Solisten. 
Von  diesen  nenne  ich  in  erster  Reihe  die  graziöse  Pianistin 
Ella  Pancera  aus  Wien,   die  als  eine  echte  Virtuosin  über 


alle  technischen  Mittel  ihrer  Kunst  fast  unumschränkt  ge- 
bietet. Ihr  sprüht  Musik  aus  den  Fingerspitzen:  ihr  An- 
schlag zeigt  eine  grossartige  Fülle  und  Schallkraft,  aber  nicht 
minder  die  duftigste  Zartheit;  ihr  crescendo  ist  der  höchsten 
Steigerungen  fähig  und  vermag  zu  einem  fortissimo  von 
donnernder  Gewalt  anzuwachsen,  ohne  dass  die  Spielerin 
auch  nur  einen  Moment  ihre  anmuth volle  Haltung  aufgibt. 
Die  geradezu  orchestral  wirkende  Wiedergabe  des  „Feuer- 
zaubers** von  Wagner-Brassin  war  der  Höhepunct  ihrer  pia~ 
nistischen  Kunst.  Eine  andere  Wienerin,  die  Pianistin  Frl. 
Marie  v.  Unschuld,  besitzt  ebenfalls  eine  schon  reif  ent- 
wickelte Virtuosität  j  die  plastische  Klarheit,  mit  der  sie  ein 
Werk  hinzustellen  liebt,  und  dabei  die  gewissenhafte  Beob- 
achtung auch  der  geringsten  Details  sind  für  ihren  männ- 
lich verständigen  Vortrag  bezeichnend.  Eine  dritte  „grosse 
Unbekannte**  war  die  Geigenfee  Frl.  Eileen  0*Moore:  eine 
zarte,  ätherische  Gestalt  mit  sinnend  träumerischen  Augen; 
von  bescheidenem  Auftreten,  das  schnell  fttr  sich  einnahm. 
Und  sie  spielt  auch  ganz  so,  wie  sie  aussieht.  Der  Ton,  den 
sie  ihrem  Instrument  entlockt,  ist  zart  und  schmächtig,  aber 
von  lieblichstem  Beiz.  Sehr  erfreulich  ist  das  unverbildete 
Gefühl,  das  gesunde  musikalische  Empfinden,  das  aus  ihren 
Vorträgen  so  gewinnend  und  einschmeichelnd  zu  uns  spricht. 
Alle  diese  genannten  Virtuosinnen  fanden  beim  Publicum  die 
freundlichste  Aufnahme.  Und  unser  Publicum  ist  verwöhnt. 
Hatte  doch  beispielsweise  kurz  vor  der  Irländerin  Frl.  O'Moore 
der  Russe  Petschnikoff,  kurz  vor  diesem  der  Nordländer 
Burmester,  kurz  vor  diesem  der  Belgier  Thomson  seine 
Zaubergeige  erklingen  lassen!  Gapellmeister  L.  Lüstner, 
der  lamgjährige,  aber  immer  eifrig  strebsame  Dirigent  der 
Gurhausconcerte,  brachte  auch  in  diesem  Winter  neben  Wie- 
derholungen älterer,  schon  anerkannter  Werke  eine  Anzahl 
gehaltvoller  Novitäten  zur  Aufführung.  Die  pikante  „Donna 
liana**-Ouverture  von  Recniöek  eröffnete  den  Reigen;  ihr 
folgte  später  eine  aus  dem  Nachlass  R.  Volkmann's  stam- 
mende Ouvertüre  von  festlich-heroischem  Gharakter,  aber 
etwas  kühl  akademischer  Arbeit;  dann  die  Ouvertüre  „Gar- 
neval**  von  Dvor&k,  ein  Werk,  dessen  sinnlich  warme  und 
blühende  Tonsprache  dem  gestellten  Vorwurf  zu  energischem 
Ausdruck  verhilft:  als  ein  wahrer  Farbenrausch  giot  sich 
die  Orchestrirung;  das  Gewirr  und  Geschwirr,  einer  erregt 
durcheinander  wogenden  Menge  ist  wohl  kaum  zuvor  so  — 
handgreiflich  in  Musik  gesetzt  worden.  Von  mehr  roman- 
tischem Wesen  ist  Svendsen's  Lee;ende  „Zorahayda**  erfiillt; 
welch  ein  Programm!  Die  Alhamora,  das  zitternde  Monden- 
licht, der  glitzernde  Springbrunnen,  die  Klagetöne  der  wun- 
derlichen Heiligen  — :  hier  bot  sich  einem  „Modernen**  für 
die  orchestrale  Ausmalung  ein  willkommenes  Feld,  und 
Svendsen  hat  denn  auch  nicht  am  Golorit,  eher  an  der  musi- 
kalischen Erfindung  gespart.  Eine  unerreichte  Gewandt- 
heit in  der  Form,  £e  Geschicklichkeit,  auch  minder  hervor- 
ragenden Gedanken  Ansehen  und  Bedeutung  zu  verschaffen 
—  sei  es  durch  feinsinnige  Instrumentation,  oder  durch  ver- 
ständige Gruppirung  und  geschmackvolle  Verarbeitung  — 
dies  sind  die  Vorzüge,  welche  auch  der  neuesten  Symphonie 
(Gmoll)  von  Reinecke  zu  eigen  sind.  Sein  Werk  trä^  daher 
formell  das  Gepräge  der  A^isterschaft,  auch  wo  der  Inhalt 
matter  und  unwichtiger  erscheint.  Von  den  vier  recht- 
schaffen durchgeführten  Sätzen  behauptet  das  Scherzo  am 
meisten  selbständige  Physiognomie:  das  charakteristische 
Hauptthema  scheint  sich  zu  einem  kühnen  Anlauf  erst  selber 
Muth  zuzusprechen,  dann  wirbelt  es  lustig  empor  und  gefällt 
sich  in  gar  ausgelassenen  Sprüngen.  Der  erste  und  letzte 
Satz  zeigen  sich  dagegen  mehr  äusserlich  aufgeregt,  als  von 
innerem  Feuer  durchglüht;  das  Adagio  weiss  die  Aufmerk- 
samkeit durch  manche  gelungenen  Einzelzüge  anzuregen, 
ohne  sie  doch  vollauf  zu  bemedigen.  Das  ist  Reinecke. 
Und  nun  Richard  Strauss!  Kann  es  grössere  Gegensätze 
geben?  Aber  der  gewissenhafte  Zuhörer  muss  heutzutage 
einen  wahren  Straussenmagen  haben  und  „gewaltig  Viel  ver- 
tragen**. Von  Strauss  hörten  wir  diesmal  kein  selbständiges 
Oräesterwerk ,  wohl  aber  brachte  uns  der  treffliche  Tenor 
Hr.  Birrenkoven  als  Solist  die  Friedenserzählung  aus 
„Guntram**,  —  und  das  ist  so  gut  wie  ein  selbständiges  Or- 
chesterwerk. Der  Text,  der  sich  über  die  culturelle  Bedeu- 
tung des  Friedens  in  poetischen  Betrachtungen  ergeht,  bot 
Strauss  Gelegenheit  zu  einem  breit  ausgesponnenen  Orchester- 
stück von  wunderbar  üppiger  Farbenpracht.  Den  mannig- 
fachen Stimmungsbildern  des  Textes  hat  der  Tondichter  mit 
peinlicher  Genauigkeit  bis  in  die  zartesten  Ausstrahlungen 
nachgespürt  und  ist  ihrem  Inhalt  mit  unfehlbarer  Deutlich- 
keit des  musikalischen  Ausdrucks  gerecht  geworden.    Aller- 


^81 


wegen  bemerkt  man  das  Walten  einer  überaus  tbfttigen,  oft 
sobrankenlosen  Phantasie  and  einer  heissen,  sinnlichen  £m- 
pfindungsgluth.  Die  Singstimme  ist  nicht  gerade  ansangbar, 
aber  ziemlich  undankbar  geführt,  und  man  vemfist  ihrer  bei- 
nahe über  der  jedenfalls  weit  interessanteren  lactar  des  Or- 
chesters. Endlich  schlössen  auch  die  Gurhausconcerte  mit 
einer  VoritJirung  der  Symphonie  pathötique  von  Tschai- 
kowsky,  die  wir  also  hier  in  einem  Winter  von  zwei  ver- 
schiedenen Gapellen  in .  vorzüglicher  Wiedergabe  zu  hören 
bekamen»  Netoi  all  diesen  ernsten  künstlerischen  Bestre- 
bungen musste  sich  das  „Gastspiel"  des  ewigen  Intermezzchen- 
Maohers  Masoagni  ziemlich  verloren  ausnehmen;  Mottl's 
„Auftreten**  —  der  gefeierte  Dirigent  führte  mit  dem  Gur- 
orchester  allgemein  bekannter»  Werke  yon  Liszt  und  Wagner 
auf  —  bot  natürlich  dem  Musiker  mancherlei  Icünstlerische 
Anregung;  aber  eine  tiefer  gehende  Bedeutung  vermag  ich 
einer  solchen  gastirendeQ  Gapellmeisterei  nun  einmal  nicht 
zuzuebhreiben. 

Grossen  Erfolg  fand  in  Einem  der  drei  Goncerte  unseres 
Gaecilien-Vereins  (eben&lla  unter  L.  Lue tner*s  Leitung) 
die  aack  anderwärts  schon  aufgeführte  ,^Elektra**,  dramatische 
Scenen  für  Soli,  Ghor  und  Orchester,  von  Th.  Gouvy.  Das 
Bestreben  des  Oomponisten,  durch  echärferd  Betonung  des 
dramatischen  Elements  die  sonst  in  Oborwerken  gewohnte 
epifiche  Breite  angemessen  zu  beleben,  leuchtet  auch  aus  der 
„Elektra**- Partitur  unverkennbar  hervor.    Dank  seines  fein- 

febüdeten  Kimstgeechmacks,  seiner  unerschöpflichen  Findig- 
eit  und  geschickten  Auordnung  weiss  der  Gomponist  die 
Theilnahme  der  Hörer  fUr  seine  Musik  fa^t  durcheehends  zu 
fesseln;  und  wenn  man  vom  ästhetischen  Standpunct  ein 
Bedenken  äussern  sollte,  so  wäre  es  vielleicht  nur,  dass 
Gouvy  die  subtileren  Unterscheidungsgrenzen  zwischen  ,|dra* 
matisch**  und  „theatralisch*'  hin  und  wider  zu  verwischen 
geneigt  ist.  Ist  es  doch  für  die  Ausführung  des  Gouvy *schen 
Werkes  charakteristisch,  dass  die  Solisten  oft  gar  nicht  mehr 
ins  Publicum  hineixisingen,  sondern,  lebhafter  angestachelt, 
sich  gegenseitig  einander  zuwenden,  je  nachdem  die  trauernde 
Elektra  den  heimkehrenden  Orest  oder  Orest  den  finster- 
blickenden Aegisth  oder  dieser  seine  nervös  aufgeregte  Gkittin 
Klytemnestra  zu  apostrophiren  hat.  Hier,  meine  ich,  ist  nur 
noch  ein  Schritt  bis  zur  gelegentlichen  Anwendung  theatra- 
lisoher  Gesten.  Qui  vivra  —  verra!  Jedenfalls  ist  Gouvy's 
„Elektra**  ein  sehr  beaohtenswerthes  und  —  bis  auf  gewisse 
etwas  altfränkische  Anwandlungen  —  sehr  glücklich  durch- 
geführtes Werk,  das  auch  bei  uns  unter  Beihilfe  vorzüglicher 
Solisten  (Frau  Maria  Wilhelmj  an  der  Spitze)  mit  unge- 
wöhnlich regem  Bei£Eill  aufgenommen  wurde,  unter  Gapell- 
meister Lüstner's  zielbewusster  Direction  haben  die  Leistungen 
des  Gaecilien-Vereins  an  Bestimmtheit  und  Abrundung  ganz 
wesentlich  gewonnen.  Nicht  nur  in  dem  Gk>uvy*schen  Werk, 
sondern  auch  in  der  zuletzt  aufgeführten  schvrierigenMatthäus- 
Paasion  erfreute  der  Ghor  durch  fast  ungetrübte  Klangfrische 
und  verschärfte  Präcision  der  Einsätze.  Uebrigens  waren  auch 
in  der  Passion  die  Soli  vortrefiPlich  besetzt.  Hr.  Litzinger 
aus  Düsseldorf  saug  die  Evangelisten-Becitative  mit  schwungy 
voller,  wahrhaft  geistreicher  Durchdringung.  Noch  vor  zwei 
Jahren  hatte  ich  an  dieser  Stelle  die  mangemafte  Ausführunfl^ 
der  Hecitative  seitens  dieses  Sängers,  besonders  auch  die  stif 
widrige  Ausführung  der  Vorschlfl^snoten,  beanstandet.  Gerade 
in  dieser  Hinsicht  darf  Hrn.  Litzinger's  Yortrae  jetzt  als 
mnstereütig  hingestellt  werden.  Dank  der  im  Allgemeinen 
so  womgelung^nen  G^esammtwiedergabe  vermochte  das  ebenso 
kühne  und  grossartige,  als  fromme  und  erbauliche  Werk  die 
Herzen  der  Hörer  mit  unwiderstehlicher  Gewalt  zu  weihe- 
voller Osterandacht  zu  erheben! 

Unter  den  kleineren  Goncertvereinigungen  unserer  Stadt 
steht  der  Verein  der  Künstler  und  Kunstfreunde  nach 
wie  vor  an  erster  Stelle.  Hier  ist  es  hauptsächlich  die  aus- 
gezeichnete Frankfurter  Qaartettgenossensobaft  der  HH.  Prof. 
Heermann.  Bassermann,  Prof.  Naret-Koning  und  Prof. 
Becker,  welche  uns  so  manche  auserlesenen  Perlen  derclas- 
sischen  und  modernen  Kammermnsik-Litteratur  in  vollendeter 
Yorführung  bewundern  Hess.  Als  fernere  Gäste  in  dem  ge- 
nannten Verein  erschienen  u.  A.  der  originelle  Kammervirtuos 
Mühlfeld  (mit  Brahms*  zart  elegischer  Olarinettensonate  in 
HmoU),  das  Künstlerpaar  Bassermann  aus  Frankfurt  a.  M. 
(mit  der  ein  bewegliches  Talent  offenbarenden  Yiolinsonate 
von  W.  Mühlfeld,  dem  hier  lebenden  Bruder  des  Meininger 
Virtuosen),  und  der  famose  Kammersän^r  Büttner  aus 
Coburg  mit  seinen  empfindungsvollen  Lieder  vortragen.  — 
Sine  Kammermusik-Vereinigung  hiesiger  Hofcapellmi^lieder, 
darunter  die  Goncertmeister  Nowaok  (Violine)  und  Brück- 


ner (Violoncell),  erfreute  ebenfalls  durch  recht  sorgf^ltis  ein- 
studirte  Vorträge,  unter  denen  zwei  Novitäten:  ein  |;e8cnickt 
gearbeitetes  Trio  für  Hörn,  Glarinette  und  Pianotorte  von 
Prinz  Alexander  von  Hessen  und  ein  naturwüchsig  conoi- 
pirtes,  national  gefärbtes  Streichquartett  von  G.  Bendl,  dem 
Prager  Gapellmeister,  besondere  Anziehung  ausübten.  Auch 
eine  die  alten  Formen  in  schicklicher  Weise  imitirende  Suite 
für  Violoncell  und  -  Pianoforte  von  Alb.  Fuchs  darf  ich  nicht 
unerwähnt  lassen.  Von  demselben  Gomponisten  brachte  übri- 
gens auch  unser  Kammersänger  Giessen  an  seinem  dies- 
jährigen Liederabend  verschiedene  nicht  anders  als  erfindungs« 
reich  zu  nennende  Gesänge  beifällig  zu  Gehör.  —  Ein  Orgel- 
coneert  in  unserer  (akustisch  leider  wenig  günstigen)  Haupt- 
kirohe  gab  auch  dem  hiesigen  Or^misten  Wald  Gelegenheit, 
ein  rühmliches  Geschick  in  der  Behandlung  seines  schwie- 
rigen Instrumentes  zu  bekunden.  Solistisch  wirkte  hier  ein 
talentvoller  jüngerer  Geiger  mit:  Hr.  Adolf  Wilhelmj,  Sohn 
des .  gefeierten  Virtuosen  August  Wilhelmj  und  Schüler  des 
trefflichen  Leipziger  Violinmeisters  H.  Sitt.  Eine  auf  soliden 
Grundlagen  beruhende  Technik,  ein  voller,  ausgibiger  Ton, 
dem  überdies  eine  reizvolle  Süssigkeit  innewohnt,  und  eine 
bereits  erfreulich  entwickelte  Selbständigkeit  des  Vortrages 
werden  dem  aufstrebenden  jungen  Künstler  gewiss  bald 
das  Interesse  weiterer  Kreise  zuwenden.  —  Die  Männer- 
gesangvereine der  HH.  Zerlett  und  Spahgenberg  gaben 
in  ihren  Goncertabenden  von  regsamem  Fleisse  oeutlich- 
sten  Beweis;  neue  und  gehaltvolle  Ghorlieder  der  Diri- 
genten wurden  mit  Beifall  begrüsst.  Hr.  Dr.  Harthan, 
ate  -melodienreicher  Gomponist  allgemein  geschätzt,  fand 
als  Dirigent  unseres  drittgrössten  Männergesan^vereins 
„Goncordia"  hier  leider  nicht  den  ihm  zusagenden  Wirkungs- 
kreis und  hat  Wiesbaden  bald  wieder  verlassen;  er  ist  zu 
Scluff  nach  —  Ghile,  woselbst  er  nach  siebenwöchentlicher 
Seefahrt  Anfangs  Mai  zu  landen  gedachte  — :  ein  Pionier 
deutscher  Kunst  im  fernen  Wild -Westen!  Aber  wie  weit 
habe  ich  mich  von  Wiesbaden  entfernt!  So  will  ich  denn 
auf  dem  Bückgang  lieber  im  benachbarten  Mainz  Halt 
machen,  wohin  der  jugendliche  Gomponist  Hr.  Hans  Pfitz- 
ner  die  Wiesbadener  zur  Wiederauiführung  seines  Musik- 
dramas „Der  arme  Heinrich*'  entboten  hatte.  Das  Werk  ist 
seiner  Zeit  im  „Musikalischen  Wochenblatt  durch  Hugo 
Riemann  ausführlich  besprochen  worden.  Pfitzner  ist  in  der 
That  ein  Gomponist  von  eigenartiger,  fast  möchte  man  sagen 
eigensinniger  Begabung.  Seine  Musik  umrauscht  uns  vtrie 
mit  Orgelton  und  GlocEenklang;  eindrucksvolle  und  bedeut- 
same Motive  thürmen  sich  in  wogendem  Schwall  unablässig 
empor;  seltsame,  oft  unerhörte  Klangwirkungen  werden  in 
buntem  Wechsel  aufgeboten.  Aber  üW  diesem  hartnäckigen 
RiDgen  nach  poetisch-charakteristischem  Ausdruck,  nach  Alles 
duroDdringender  Stimmungsmalerei  ist  allerdings  die  musi- 
kalische Architektonik  allzu  wenig  in  Acht  genommen.  Daher 
ermüdet  Pfitzner  —  ganz  abgesehen  von  der  Gleichförmigkeit 
der  mehr  pathologisch  als  dramatisch  interessirenden  Hand- 
lung —  nicht  selten  gerade  da,  wo  sich  seine  musikalische 
Phantasie  am  schwelgerischsten  ausbreitet.  Fremd  sind  ihm 
noch  das  holde  Maass,  die  weise  Beschränkung  im  Aufwand 
seiner  Mittel  und  das  Geheimniss  aller  Bühnenwirkung:  die 
Kunst  der  Gegensätzlichkeit.  Der  Gomponist  diri^rte  sein 
Werk  selbst  und  wurde  von  seinen  getreuen  Mainzern  in 
wahrhaft  enthusiastischer  Weise  geehrt.  Möchte  sich  nun 
das  reiche  Talent  des  jugendlichen  Feuergeistes  in  ferneren 
Schöpfungen  auch  nach  der  oben  angedeuteten  Richtung 
immer  freier  und  glücklicher  entfalten!         Otto  Dorn. 


Berichte. 

Leipzig.  Der  Wahls'sohe  Dilettanten-Orchester- 
verein  gab  unter  der  einsichtsvollen  Führunj^  seines  Diri- 
genten Hrn.  Wahls  am  11.  Mai  neue  Proben  seines  Strebens 
und  Könnens.  Wir  hörten  zunächst  eine  bekannte  D  dur- 
Symphonie  von  Haydn,  in  deren  Ausführung  die  Spielfreudi^ 
keit  der  meist  noch  sehr  jugendlichen  ilzecutanten  mit 
mancher  Unzulänglichkeit  im  Technischen  und  Rhythmischen 
aussöhnte  und  von  den  Bläsern,  wenn  dieselben  sämmtlich 
Laien  waren,  namentlich  die  1.  Flöte  und  die  Homer  ein 
Bravo  verdienten,  und  dann  noch  sechs  „Bagatellen**  für  Streich- 
orchester von  Gustav  Blasser,  deren  bescheidener  Erfindungs- 
gehalt ebenfalls  eine  nicht  üble  Wiedergabe  erfuhr.  Ein 
am  Schluss  gespieltes  Opernbruchstück  von  Reinecke  schenk- 
ten wir  uns.  Das  eigentliche  künstlerische  Gepräge  erhielt 
das  Goncert  nach  reproductiver  Seite   hin   durch   die   Solo- 


282 


vortrage  der  Frau  Wahls  und  des  Hrn.  M.  Richter.  In  vier 
Franz*schen,  sowie  weiteren  Liedern  von  H.  Hiller,  Heitsch  und 
Winterberger  belehrte,  uns  Frau  Wahls,  dass  sie  in  der  Zeit, 
während  welcher  wir  ihr  nicht  begegneten,  ganz  auffäl- 
lige Fortschritte  in  ihrer  Kunst,  sowohl  nach  Seiten  der 
ilerrschaft  über  das  Ore^,  wie  oetreffs  der  seelischen  Ver- 
tiefung und  ktLnstleriscnen  Feinheit  des  Vortrags,  gemacht 
hat.  Es  wurde  uns  Jede  ihrer  Gaben  ein  wirklicner  Genuss, 
der  nur  hier  und  da  durch  das  nicht  gleichwerthige  Glavier- 
accompagnement  Beeinträchtigung  zu  erleiden  hatte.  Das 
Winterberger'sche  sinnige  «Im  Mai"  musste  die  treffliche 
Künstlerin  auf  stürmischen  Wunsch  des  Auditoriums  wieder- 
holen. Ein  vortrefflicher  Vertreter  des  Violoncells  verspricht 
Hr.  Richter,  der  andere  Solist  des  Abends,  zu  werden,  schon 
jetzt  ist  sein  Ton  in  der  Cantilene  nobel  und  voll  im  Klang 
und  gesättigt  von  warmer  Empfindung,  die  Fertigkeit  der 
linken  Hand  steht  in  gutem  Verhältniss  zu  der  vorzüglichen 
BogenfÜhrung,  und  die  Intonation  erscheint  £ast  durchweg 
einwandsfrei.  Er  hatte  den  langsamen  Satz  aus  GKoltermann's 
Amoll-Concert,  Sitt*8  liebenswürdige  Serenade  und  ein  £ädes 
Stück  von  Casella  für  sein  Auftreten  gewählt  und  fand  eben- 
falls den  lebhaftesten  Beifall.  —  Der  Anfang  des  Concertes 
hatte  sich  um  eine  halbe  Stunde  verspätet,  eine  Rücksichts- 
losigkeit gegen  die  Besucher,  die  scharf  monirt  werden  muss. 

F. 

Leipzig.  In  der  Heiligen  Kreuzkirche  zu  Neustadt- 
Neuschönefeld  fand  am  10.  Mai  zum  Besten  der  G^meinde- 
diakonie  eine  geistliche  Musikaufführung  statt,  zu  welcher 
sich  ein  die  Kirche  fast  vollständig  füllendes  Auditorium  ein- 

Sefunden  hatte.  Den  grössten  Theil  des  Programms  bestritt 
er  oft  rühmlichst  genannte  Or^;anist  der  Plagwitzer  Kirche, 
Hr.  Paul  Gerhardt,  und  bewies  in  seinen  Solo  vor  trägen 
(Toccata  und  Fuge  in  Dmoll  von  S.  Bach,  Praeludium  und 
Fuge  über  BACH  von  Liszt,  Andante  von  L.  Neuhoff  und 
Finale  aus  der  Dmoll-Symphonie  von  Guilmant)  nach  jeder 
Richtung  hin  aufs  Neue  seine  eminente  Meisterschaft,  wie  er 
andererseits  in  sämmtlichen  Begleitungen  sich  aufs  Feinfüh- 
ligste bewährte.  Nicht  recht  glücklich  war  die  Sopranistin 
Frl.  Margadant  mit  ihren  Liedern  von  B.  Vogel,  Schurig, 
J.  W.  Franck  und  S.  Bach.  Wenn  auch  die  Sängerin  über 
einen  nicht  imsympathischen  Mezzosopran  und  Temnerament 
verfügt,  so  blieb  sie  doch  dem  Vortrag  Viel  schuldig  und 
verdarb  die  beiden  erstgenannten  Lieder  vollständig  durch 
permanentes  Höhersingen,  während  ihr  die  üebrigen  besser 
gelangen.  Der  Kirchenchor  bot  unter  der  umsichtigen  Lei- 
tung des  Hm.  Gantor  G.  Thieme  mit  zwei  gemischten 
Chören  von  F.  G.  Jansen  und  C.  Stein  recht  Erfreuliches. 

— n— 

Leipzig.  Der  von  Frau  Unger-Haupt  am  13.  Mai  im 
Saale  des  Hotel  de  Pologne  veranstaltete  Musikalische  Abend 
gab  den  vorgeschrittenen  Schülerinnen  der  beliebten  Lehr- 
meisterin Gelegenheit,  ihre  Kräfte  vor  einem  zahlreich  er- 
schienenen und  beifallslustigen  Publicum  zu  erproben,  um 
nun  gleich  mit  den  besten  Leistun^n  der  die^ährigen  Prü- 
fung zu  beginnen,  möchten  wir  ^len  voran  Frl.  Dorothea 
Pank  von  hier  nennen,  die  in  Liedern  von  H.  Hofmann,  Schu- 
mann und  Umlauft  eine  fast  musterhafte  Tonbildung  zeigte 
und  durch  Natürlichkeit  und  Anmuth  im  Ausdruck  tlir  sich 
einnahm.  Frau  Emma  Czerny  von  hier  bezeug  ihr 
schönes  Talent  und  dessen  sorgsame  Pflege  in  einer  an 
Coloraturen  reichen  Arie  von  W.  de  Fesch,  nachdem  sie 
vorher  in  einem  Duett  von  Spohr,  dessen  erste  Stimme  Frl. 
Marie  Gaertner  aus  Bremen  sang,  und  dem  Terzett  aus 
„Carmen**  von  Bizet,  unter  anerkennenswerther  Mitwirkung 
der  Frls.  G«ertner  und  Frieda  Merfeld  von  hier,  ebenfalls 
mit  Auszeichnung  bestanden  hatte.  Wenn  uns  Frl.  Merfeld 
dieses  Mal  nicht  so  gut  gefSedlen  hat,  wie  im  vor.  Jahr,  so 
sind  daran  wohl  mit  die  zu  lösenden  Solo-  und  Ensemble- 
aufgaben schuld  gewesen,  die  ihr  stellenweise  zu  tief  lagen 
und  dadurch  den  Uebergang  zur  Bruststimme  deutlicher, 
als  früher,  erkennbar  machten.  Auch  Frl.  Else  Cantor  aus 
Halle  a.  S.,  die  sonst  ihre  Sache  recht  gut  machte,  hatte  sich  in 
der  Sapphischen  Ode  von  Brahms  ein  für  ihr  Organ  zu  tief  liegen- 
des Liedgewählt.  Ganz  anerkennenswerth  debutirte  Frau  Clara 
Jones  aus  Washington  in  einer  Händel'schen  Arie,  nur  muss 
sie  sich  vor  dem  Zuhochsingen  hüten.  Weniger  Genuss 
haben  uns  die  Solo  vortrage  der  Frls.  Martha  Schaller  aus  Po- 
sen, Agnes  Becker  von  hier  und  Gaertner  geboten:  die  Stim- 
men der  beiden  Ersteren  klingen  nicht  frisch,  aucli  Hess  die 
Intonation  bei  Frl.  Schaller  zu  wünschen  übrig.  Frl.  Gaertner's 


sonst  sehr  kräftiges  Organ  verliert  sehr  durch  den  äusserst 
kehligen  Klang  einzelner  Vocale.  Ausser  dem  schon  erwähn* 
ten  Spohr'schen  Duett  und  Bizet'schen  Terzett  bot  das  Pro- 
gramm an  Ensemblenummem  noch  eine  Hymne  für  Soloauar- 
tett  von  Rheinberger,  deren  Ausführung  durch  die  Frls. 
Gaertner,  Pank,  Becker  und  Merfeld  info^  der  mehrfachen 

fsquetschten  Laute  des  1.  Soprans,  sowie  des  wenig  guten 
usammenklangs  der  vier  Stimmen  an  Wirkung  einbüsste, 
und  Frauenchöre  von  Raff  und  J.  Grall',  die  eine  durchwegs 
erfreuliche  Wiedergabe  erfuhren.  Die  Clavierbegleitung  zu 
sämmtlichen  Nummern  lag,  wie  immer  bei  diesen  Prüfungen, 
in  den  bewährten  Händen  des  Hm.  Dr.  F.  Stade.      — r. 

Conoertumsohau. 

BrQnn.  2. Ordentl.Conc.  des Musikver. (Kitzler):  2.  Symph. 
V.  Brückner,  „Dithyrambe^  f.  Tenorsolo  (Hr.  Oplustil),  Chor 
u.'Orchester  v.  Bruch,  Violoncell vortrage  des  Frl.  Campbell 
(AmoU-Conc.  V.  Goltermann,  „Andacht  im  Walde*'  v.  Fop- 
per u.  „Guitarre*'  v.  Moszkowski). 

Chemnitz.  6.  Gteistl.  Musikaufmhr.  des  Kirchenchors  zu 
St.  Jacobi  (Schneider)  „Zur  Reformationsfeier^,  Orchester- 
variat.  über  „Ein  feste  Bur^**  von  C.  Reinecke,  Trauer- 
marsch a.  „Franciscus^  v.  Tinel,  Chöre  v.  S.  Bach  („Bleibe 
bei  uns^),  W.  Stade  („Wenn  ich  ihn  nur  habe**)  u.  A.  Becker 
(„Erquicke  mich"),  Vocalduette  „Abschied**  v.  F.  Hiller  u. 
-Still  wie  die  Nacht**  v.  C.  Götze  (Frl.  Dietel  u.  Hr.  Glömme  a. 
Dresden),  Solovorträge  des  Frl.  Dietel  („O,  Domine  Dens**  v. 
A.Becker  etc.)  u.  des  Hm.  Glömme  („Siehe  da  eine  Hütte 
Gottes**  V.  Raff  u.  „Wenn  Alle  untreu  werden**  v.  Rhein- 
berger). —  Gr.  MusikauffÜhr.  der  Singakad.  u.  des  Kirchen- 
chors zu  St.  Jacobi,  sowie  der  städt.  Cap.  unt.  Leit.  des  Hrn. 
Schneider  u.  sollst.  Mitwirk,  des  Frl.  Plüddemann  a.  Breslau 
u.  des  Hrn.  Gregory  a.  Frankfurt  a.  M.  am  8.  April:  Ddur- 
Ouvert.  V.  Händel,  Ein  deutsches  Requiem  v.  Brahma.  So- 
pranlieder „Liebster  Herr  Jesu**  u.  „Todessehnsuchf*  v.  &ch. 

Chieago.  Conc.  des  Pianisten  JSm.  Liebling  m.  Composi- 
tionen  v.  Schumann  am  7.  März:  „Kreisleriana**,  Phantasie- 
stücke, Intermezzo  u.  Finale  a.  dem  Amoll-Conc.  etc.  — 
Kammermusikconc.  am  10.  März:  Oct.  f.  Clav.,  Streich-  und 
Blasinstrumente  Op.  9  v.  Rubinstein,  Gmoll-Streichquart. 
V.  Grieg,  ClaviersoU  v.  Liszt  (Petrarca^Sonett)  uiBckytte 
(Concertpolonaise),  Noct.  f.  Hörn  v.  R.  Strauss.  (Ausfüh- 
rende: HH.  Liebling  rClav.],'ListemanD,  Kuehn,  Stock,  Brück- 
ner u.  Beckel  [Streicher],  Baumbach,  Meier  u.  Ketz  [Bläser].) 

Creuznaeh.  4.  Abonn.-Conc.  der  Concertgesellschaft  (En- 
zian) unt.  Mitwirk,  der  Frls.  Dowerk  a.  Cöln  u.Woraczek  a. 
Frankfurt  a.  M.  u.  der  HH.  Dörter  a.  Mainz  u.  Gebhardt  v. 
hier  (Ges.),  sowie  des  Hm.  Bruns  v.  hier  (Hörn):  Ddur-Or- 
chestersuite- V.  S.  Bach.  Einleit.  zum  3.  Act  a.  „König  Man- 
fred** V.  Reinecke,  Ouvert,  Soli  u.  Chöre  a.  „Samson**  von 
Händel,  Offertorium  f.  Doppelchor  u.  Orch.  v.  Mozart,  „Die 
Gewalt  der  Tonkunst**  f.  Chor  u.  Orch.  v.  B.  Scholz,  Zigeu- 
nerlied Op.  103,  No.  3,  f. Soloquart,  v.  Brahms,  Vocalduette 
V.  Mendebsohn  u.  Schumann,  Gesangsoli  v.  Franz  („Will- 
kommen, mein  Wald**)  u.  A.  —  2.  Cono.  des  Männergesang- 
ver.  „Liederkranz**  (Hackebeil)  unt.  Solist.  Mitwirk,  des  Frl. 
Schmitt  a.  Sobemheim  u.  der  HH.  Will  wohl  a.  Augsburg  u. 
Moritz  V.  hier  (Ges.),  sowie  des  Frl.  Picard  v.  hier  (Clav.)  am 
16.  März:  „Reiterleben**  f.  Männerchor,  Soli  u.  Ciavier  von 
C.  Hirsch,  Männerchöre  v.  Beethoven  („Hymne  an  die  Nacht**) 
u.  Wiesner  („Frühlingsherold**),  Soli  f.  Ges.  v.  Ad.  Jensen 
(„Murmelndes  Lüftchen**),  Sucher  („Liebesglück**),  (>ram- 
mann  („Das  erste  Lied**),  Rubinstein  („Es  blinkt  der 
Thau"),  Levi  („Der  letzte  Gruss**)  und  H.  Neeb  („Andreas 
Hofer";  u.  f.  Clav.  v.  Chopin  u.  Rubin  st  ein  („Röve  angö- 
lique**). 

Darmstadt.  Conc.  des  Bassisten  Hm.  Harros  unter  Mit- 
wirk, des  Violinisten  Hrn.  Mehmel  am  25.  März:  Soli  f.  Qeö. 
V.  M.Plüddemann  ( „Sanct  Marions  Ritter** ,  „Legende vom 
Hufeisen**,  „Jung  Dietrich**,  „Meine  Lebenszeit  verstreicht**  u. 
„Wohlauf,  wohlab  den  Neckar**),  Schubert,  W.  Sacks  („Der 
alte  Mühlbnrsch**,  „Mond,  auf  deine  Silberstrahlen**  u.  „Men- 
schengeschick**) u.  Loewe  u.  f.  Viol.  v.  Vieuztemps  (Fant, 
appass.),  Bruch  (Adagio  a.  dem  3.  Conc.)  und  Gade  (Ca- 
priccio). 

Dordreeht.  2.  Aufführ,  der  Maatschappij  tot  Bevord.  der 
Toonkunst  (Erdelmann)  m.  Schumann's  „Das  Paradies  und 
die  Peri**  unt.  sollst.  Mit  wirk,  des  Frl.  Manifeirges  a.  Rotter- 
dam, mehrerer  ungen.  Damen  (waren  deren  Leistungen  so 
fragwürdig,  dass  mau  die  Namen  nicht  preisgeben  mochte?) 
u.  der  HH.  Dijker  a.  Amsterdam  u.  Zalsman  a.  Haarlem. 


283 


Dortmund.  3.  Kammermusikabend  des  Hrn.  Janssen  nnt. 
Mitwirk,  der  Frau  Pagenstecher  a.  Elberfeld  (Ges.)  n.  der  HH. 
Prof.  Siüila,  Heisterberg  u.  Smith  a.  Bückebarg  (Streicher): 
Clavierquartette  v.  Mozart  a.  Schumann,  Yariat.  a.derKreutzer- 
Son.  y.BeeUioven,  G^sangsoli  v.  Brahms  („Feldeinsamkeit** 
u.  „St&ndchen"),  Cornelius  („Nachts"),  E.  Wolff  („St&nd- 
chen"),  W.  Berger  („Mutter  und  Kind**)  u.  A.  —  4.  Vereins- 
conc.  (Janssen)  unt.  sollst.  Mitwirk,  des  FrL  Berg  a.  Nürnberg 
(Gres.)  u.  des  Hrn.  Dr.  Neitzel  a.  Cöln  (Clav.):  Chorphantasie  v. 
Beethoven,  Einleit.  u.  Chöre  zu  Herder's  „Entfesseltem  Pro- 
metheus** y.Liszt,  „Athenischer  Frühlingsreigen**  f.  Sopran- 
solo. Franenchor  u.  Dreh.  y.  J.  Frischen,  Cono.  pathöt.  für 
zwei  Clayiere  v.  Liszt  (2.  CUy.:  Hr.  Janssen),  Soli  f.  Qe8. 
V.  E.  Grieg  („Der  Lauf  der  Welt**  u.  „Solvejg's  Lied**)  und 
Brahms  („0,  wüsst  ich  doch  den  Weg  zurück**  und  „Meine 
Liebe  ist  grün**)  u.  f.  Clav.  v.  Paderewski  (Poln.  Phant. 
m.  Orch.). 

Elberfeld.  Wohlthätigkeitsconc.  des  Sänger-Ehepaares 
HUdach  a.  Berlin  unt.  Mitwirkung  des  Elberrolder  Lehrer- 
Gesangyer.  (Dr.  Haym)  am  23.  M&rz:  Männerohöre  y.  Tho- 
mas („ Vale  carissima**),  Gade  (Wanderlust**)  u.  A.,  Vocalduette 
y.  C.  Götze  („Stül  wie  die  Nacht**),  F.  Hiller  („Abschied**), 
A.  Hollaender  („Frühlingsahnune**),  E.  Hildach  („Nun 
bist  du  worden  mein  eigen^  u.  „Aoschied  der  Vögel**)  und 
G.  Henschel  („Kein  Feuer,  keine  Kohle**),  Gesangsoli  yon 
Beinecke  (Kinderlied),  Ad.  Jensen  („Die  Heimathglocken**), 
E.  Hildach  („Frühling  im  Alter**),  F.  y.  Holstein  („Klein 
Anna  Kathrin**),  W.  Taubert  („Merkt  euch  das**)  u.  A. 

Homburg  v.  d.  H.  Symph.-Ck>ncerte  der  städt.  Theater- 
u.  Curcap.  (Schulz):  No.  1.  Frithjof-Symph.  y.  Hof  mann, 
Ouyert.  zu  „Donna  Diana**  y.  £.  N.  y.  Rezni6ek,  „Norwe- 
gischer Künstler-(3ameyal**  y.  Syendsen,  Violinconcert  yon 
Beethoyen  (Hr.  Kolkmeyer).  No.  2.  3.  Symph.  y.  Beethoyen, 
Cuyert.  „Carnayal  romain**  y.  Berlioz,  „Ratcli£fs  Traum**  u. 
Intermezzo  aus  „William  Batcliff^  y.  Mascagni.  No.  3« 
4.  Symph.  y.  Schumann,  „Buy  Blas** -Ouyert.  y.  Mendelssohn, 
„Zorahayda**  y.  Syendsen,  Poeme  lyr.  yon  Glazounow. 
No.  4.  4.  Symph.  y.  Gade,  Ouyert.  zum  „Fliegenden  Hollän- 
der** y.  Wagner,  Bhaps.  „Espana**  y.  Cnabrier,  „Liebes- 
scene**  f.  Streichorch.  y.  V.  Herbert,  Yioloncellyortrag  des 
Hrn.  Hutschenreuter.  No.  5.  Bdur-Symph.  y.  Haydn,  „Les 
Prölades*^  y.  Li»zt,  „Fidelio** -Ouvertüre  y.  Beethoyen,  zwei 
Ungar.  Tänze  y.  Brahms,  „Faust**-Phant.  f  Viol.  y.  Wieni- 
awski  (Hr.  Kolkmeyer).  No.  6.  Jupiter-Symph.  u.  „2iauber- 
flöten**-Ouyert.  u.  A.  m.  y.  Mozart.  No.  7.  Symph.  pathöt. 
y.  Tscha'ikowsky,  „Sommemachtstraum** -Ouyert.  y.  Men- 
delssohn, „Loreley**-yorspiely.  Bruch,  Walzer-Zwischenspiel 
a.  „Donna  Diana**  y.  E.  N.  y.  Reznicek,  ViolonceUvorträge 
des  Hrn.  Hutschenreuter  (Adagio  y.  Bargielu.  „PapiUon**  y. 
Popper).  No.  8.  4.  Symph.  y.  Mendelssohn,  3.  Serenade  f. 
Streichorch.  y.  Yolkmann,  „Siegfried's  Rheinfahrt**  a.  der 
„Götterdämmerung**  y.  Wagner,  Clayieryorträee  des  Hm. 
Knotte  (Gmoll-Conc.  y.  Saint-Saöns,  „Etincelles**  y.  Mosz- 
kowski  etc.).  No.  9.  HmoU-Symph.  y.  Schubert,  „Seines 
fittoresques**  y.  Massenet,  Soloy ertrage  der  HH.  Kolkmeyer 
1.  Conc.  y.  Bruch)  und  Hutschenreuter  (Conc.  y.  Molique). 
No.  10.  Ddur-Symph.  y.  Syendsen,  Ouyert.  zu  „Alfonso  et 
Estrella**  y.  Schubert,  Rigaudon**  y.  IIa  ff,  Marche  hongr.  y. 
Berlioz,  »Kol  Nidrei**  £  Violonc.  y.  Bruch  (Hr.  Hutschen- 
reuter). No.  11.  6.  Symph.  y.  Beethoyen,  „Vltaya**  y.  Sme- 
tana,  Ouyerture  zu  „Iphigenie  in  Aulis**  y.  Gluck,  Einzugs- 
marsch a.  „Boabdil**  y.  Moszkowski,  Streichorchesterstücke 
y.  Tscha'ikowsky  (And.  cant.)  und  Yolkmann  (Walzer). 
No.  12.  7.  Symph.  y.  Beethoyen,  „Phaöton**  y.  Saint-Saöns, 
Festspielen vert.  y.  G.  Goltermann,  Gebet  u .  Yariat.  f.  Orch . 
y.  Mozart-Tscha'ikowsky,  zwei  Sätze  a.  dem  Amoll-Yioloncell- 
conc.  y.  Goltermann  (Hr.  Hutschenreuter?).  No.  1 3.  3. Sym- 
phonie y.  Brahms,  3.  Ouyert.  zu  „Leonore**  y.  Beethoyen, 
1.  Rhaps.  norv^.  y.  Syendsen,  Larghetto  a.  dem  Clari- 
nettenquint.  y.  Mozart  (Clar.:  Hr.  Werner),  „Perpetuum  mor 
bile**  f.  Yiol.  y.  Pafi;anini  (in  mehrfacher  Besetzung).  No.  14. 
Gmoll-Symph.  y.  Mozart,  „Paulus** -Ouyert.  y.  Mendelssohn, 
Sarabande,  Double  u.  Marsch  der  Zwerge  a.  dem  Ballet  „Lau- 
rin**  y.  Moszkowski,  Sept.  Op.  20  y.  Beethoyen  (HH.  Kolk- 
meyer, Wiechmann,  Repky,  Werner,  KrÖhling,  Hutschenreuter 
u.  Heine).  No.  16.  Caur-Symph.  y.  Schubert,  Ouyert.  zum 
„Cid**  y.  P.Cornelius,  Festpolon.  y.  Syendsen,  „Gesangs- 
scene**  f.  Yiol.  y.  Spohr  (Hr.  ^olkmeyer). 

Leipzig.  Conc.  des  Wahls*schen  Dilettanten-Orohesteryer. 
(Wahls)  am  11.  Mai:  Ddur-Symph.  y.  Haydn,  „Farandole**  a. 
dem  „Gouyemeur  yon  Tours**  y.  Reinecke,  „Bagatellen**  f. 
dtreicnorch.  y.  G.  Blasser,  Soloyorträge  der  Frau  Wahls 


(G^.,  „Die  Lotosblume**,  „Auf  dem  Meere**,  „Mädchen  mit 
dem  rothen Mündchen**  u.  Frühlingslied  v.  Franz,  „Zu  Ende** 
y.  H.  Hiller,  „Es  war  ein  alter  König**  y.  A.  Meitsch  u. 
„Im  Mai**  y.  AI.  Winter  berger)  u.  des  Hm.  M.  Richter 
(Yiolonc,  Cantilene  a.  dem  Amoll-Conc.  y.  Goltermann, 
Seren,  y.  H.  Sitt  u.  Chanson  napolitaine  y.  Casella). 

Marienwerder.  Conc.  des  Chorgesangyer.  (Wagner)  unt. 
Solist.  Mitwirkung  des  Hrn.  Seyerin  a.  Berlin  am  22.  März: 
„Das  Märchen  yon  der  schönen  Melusine**  y.  H.  Hof  mann, 
Chor  „Komm,  holder  Lenz**  y.  Haydn,  Baritonsoli  y.  Loewe, 
Lies  („O,  glücklich,  wer  ein  Herz  gefunden**)  und  Bruch 
(Seren.). 

Metz.  5.  Conc.  des  Musikyer.  (Schmid)  unt.  sollst.  Mit- 
wirk, der  Frau  Wahls  a.  Leipzig,  des  Frl.  Welter  y.  hier  u. 
der  HH.  Francke-Förster  a.  Düsseldorf  und  Yaupel  a.  Wies- 
baden: Cdur-Messe  y.  Beethoven,  „Christoforus**  f.  Soli,  Chor 
u.  Orch.  y.  Rhein  berger. 

Minden.  8.  Conc.  des  Musikyer.  (Zuschneid)  m.  S.  Bach's 
Matthäus-Passion  unt.  solist.  Mitwirk,  der  Frls.  Schauseü  a. 
Düsseldorf  u.  Woltereck  a.  Hannover  u.  der  HH.  Meinecke  a. 
Hannover  u.  Severin  a.  Berlin. 

Plauen  i.  V.  3.  Kammermusikabend  des  Rieh.  Wagner- 
Yer.:  Clayiertrios  y.  Gade  (Fdur)  u.  H.  y.  Bronsart  (Gmoll), 
Soli  f.  Qea.  y.  Flügge  (Zigeunerlied),  Hohfeld  (»Herz,  mein 
Herz**),  Brahms  („Feldeinsamkeit**),  (irieg(„Guten Morgen**), 
Hutter  („Bergfahrt**),  Meienreis  („Die  vorsichtige**)  u.  A. 
u.  f.  Yiol.  y.  Wagner-Wilhelmj  ^reislied)  und  Wien i- 
awski  (Mazurka).  ( Ausftlhrende :  Frl.  Polscher  a.  Leipzig 
[Ges.]  u.  HH.  Bachmann  [Clav.],  Gunkel  [Yiol.]  und  Stenz 
[Yiolonc.]  a.  Dresden.) 

Sonneberg.  Oenentl.  Conc.  der  Erholnngsgesellschaft, 
ausgeföhrt  y.  der  Meininger  Hofcap.  (Steinbach)  am  22.  März: 
2.  Symph.  y.  Beethoven,  „Gretchen**,  2.  Satz  a.  der  „Faust** - 
Symph.  y.  Liszt,  Ouvertüren  y.  Smetana  (^Die  verkaufte 
Braut**)  u.  Wagner  („Faust**),  Yiolinconc.  v.  Mendelssohn 
(Hr.  Eidering). 

Stettin.  3.  Kammermusikabend  des  Hrn.  Wild  (YioL) 
unt.  Mitwirk,  der  HH.  Schumann  a.  Danzig  (Clav.),  Sandow^ 
Krüger  (Streicher),  Mahlmann,  Kupfer  u.  Schupke  (Bläser): 
Sept.  Op.  74  y.  Hummel,  Bdur-Claviertrio  v.  Rubinstein, 
Caur-Yioloncellson.  v.  Boccherini. 

Weimar.  Abonn.-Concerte  der  grossherz.  Musikschule: 
No.  7.  1.  Symph.,  Ouvert.  zu  den  „Ruinen  von  Athen**,  Gdur- 
Clavierconc.  (Hr.  Hänsgen)  u.  Fdur-Yiolinromanze  (Hr.  Höhn) 
y.  Beethoven.  No.  8.  Vorspiel  a.  „Hans  Heiling**  v.  Marschner 
(Solisten:  Frl.  Petzold  u.  Blr.  Müller),  Duett  zwischen  Daland 
und  dem  Holländer  a.  dem  „Fliegenden  Holländer**  v.  Wag- 
ner (HH.  Gerboth  u.  Müller),  Solovorträge  des  Frl.  Dörrich 
(Clav.,  Amoll-Conc,  v.  Grieg)  u.  des  Hrn.  Kabisch  (Clar.^ 
7.  Conc.  y.  Weber). 

Wien.  Orch.-Conc.  des  Schubert-Bundes  (Kirchl)  unt» 
Solist.  Mitwirk,  der  Frau  y.  Türk-Rohn  u.  der  HH.  Söser  u^ 
Jessen  am  25.  März:  „Rosamunde**-Ouvert.  v.  Schubert,  Cant^ 
„Fingal**  f.  Soli,  Chor  u.  Orch.  v.  Arn.  Krug,  „Nun  grüsse 
dich  Gk)tt,  Frau  Minne**  f.  Chor  m.  Orch.  v.  R.  Heuberger 
(unt.  Leit.  des  Comp.),  „Gesang  der  Geister  über  den  Wassern** 
f.  Chor  m.  Streichinstrumenten  v.  Schubert,  „Träumen  und 
Wachen**  f.  Chor  m.  Tenorsolo  y.  A.  Brückner,  „Frühlings- 
ahnung** f.  Chor  m.  Soloquart,  v.  F.  Mair. 

Veraltete  Programme^  sowie  Programme  ohne  Angabe  von  Ort  und 
Datum  müssen  vollständig  unbeachtet  bleiben! 


Engagements  und  GSste  in  Oper  und  Concert. 

Braunsetiweig.  Hr.  Schrot ter,  der  dem  hiesigen  Hof- 
theater 23  Jahre  hindurch  ehrenvollst  als  Heldentenor  ange- 
hörte, hat  seine  Pension  angetreten.  Sein  Nachfolger  wurd 
Hr.  Hey d rieh  ans  Cöln  sein.  (Hierdurch  wird  die  frühere 
irrthümliche  Mittheilung  aus  Cöln  berichtigt,  nach  welcher 
Hr.  Heydrich  nach  Darmstadt  gehen  sollte.  D.  Red.)  — 
Copenhagen.  In  dem  neulichen  Grieg-Concert  des  Berliner 
Philharmonischen  Orchesters  hat  Hr.  Busoni  aus  Berlin  ge- 
waltiges Aufsehen  mit  dem  Vortrag  des  Amoll-Claviercon- 
certes  des  norwegischen  Meisters  erregt:  seine  Leistung  dürfte 
schwerlich  zu  übertreffen  sein,  und  der  frenetische  Beifall, 
der  ihr  folgte,  war  nur  natürlich.  — -  London.  Für  die  nächste 
grosse  Saison  des  Covent  Garden-Theaters  sind  folgende 
Künstler  gewonnen  worden:  die  Damen  Albani,  Melba, 
Sembrich,  Calvö,  Eames,  Macintyre,  Moody,  Engle, 
Bauermeister,    Mantelb^,    Brazzi,    Olitzka,    Brani, 


284 


Bona  und  Meisslinger,  sowie  die  HH.  J.  de  Eeszk^^ 
Alvarez.  de  Lucia,  Ben  Davies,  Bonnard,  Arensi, 
Brozel,  Bars,  Pirola,  Gorsi,  Ancona)  Bispham,  Pini- 
Corsi,  Albers,  Gillibert,  Green,  Paillard.  £.  de 
Beszkö,  Arimondi,  Castelmary,  Manners,  Plancon, 
Trabucco  und  Vaschetti.  Als  Oapellmeister  sind  die  HH. 
Mancinelli,  Bevignani,  Bandegger  und  Seppilli  aus- 
ersehen. 

Kirchenmusik. 

Leipzig.  Thomaskirche:  14.  Mai.  „Lobet  Gott  in  seinen 
Reichen**  v.  S.  Bach.  16.  Mai.  „0  Heiland,  reise  die  Himmel 
auf  V.  J.  Brahms.  „Landate  Dominum**  y.  Tb.  Weinlig.— 
I^icolaikirche:  17.  M.ai.  „Lobet  Gott  in  seinen  Reichen'*  v. 
S.  Bach. 


Vermisohte  Mittheiiungen  und  Notizen. 

*  Nach  den  „Mittheilungen  des  Allgemeinen  deutschen 
Musikvereins**  vom  13.  Mai  hat  die  Leipziger  Tonkünstler- 
y  e  r  sa  mm  1  u  ng  folgende  endgiltige  Gestdtung  angenommen : 
Am  Vorabend,  Donnerstag  den  28;  Mai  im  Neuen  Stadt- 
theater Aufföhrung  von  £.  N.  v.'  Reznicek*s  Oper  „Donna 
Diana**  unter  Leitung  des  Hm.  Panzner,  zu  welcher 
die  Festtheilnehmer  auf  rechtzeitiffe  Anmeldung  freien 
Eintritt  haben.  Festconcerte:  rreitas^  den  29.  Mai. 
1)  Kammermusikmatiii6e  im  Neuen  Gewandnaus  unter  Mit- 
wirkung des  F&rsten  Reuss^  sowie  der  HH.  d^ Albert,  Scheide- 
mantel, Dr.  Wüllner,  Mühlfeld,  Prill,  Rother,  TJnkenstein  und 
Wille.  2)  Abend-Orchesterconcert  ebendaselbst  (GmoU-Sym- 
phonie  von  Brahms,  Suite  von  E.  N.  v.  Rezni6ek  [unter  Lei« 
tung  des  Componisten],  Duett  aus  .Ghismonda**  von  E.  d* Al- 
bert [unter  Leitung  des  Componisten],  „Todtentanz**  von  Liszt, 
^Don  Juan**  von  Rieh.  Strauss,  „Loreley**  von  Liszt,  Kaiser- 
Marsch  von  R.  Wagner)  unter  Direction  des  Hm.  Nikisch 
und  solistischer  Mitwirkung  der  Frau  d'Albert-Finck  und  des 
Hrn.  Anthes.  Sonn abena  den  dO.  Mai.  3)  Kammermusik- 
matinöe  im  Neuen  Gewandhaus,  ausgeführt  von  dem  Böhmi- 
schen Quartett  der  HH<  Hoffmann,  Suk,  Nedbal  und  Wihan, 
sowie  Frau  d'Albert-Finck.  4)  Abend-Orchesterconcert  im 
Stadttheater  (HmoU-Symphonie  von  Borodin,  Arien  aus  „Eugen 
Onögin**  von  Tscba'ikowsky  und  „Der  D&mon**  von  Rubinstein, 
„Kamarinskaja**  und  „Jota  Arragonesa**  für  Orchester,  sowie 
Vocalquartett  aus  der  Oper  „Das  Leben  für  den  Zaren**  von 
Glinka,  „Scheherazade**  von  Kimskj-Korsakoff)  unter  Leitung 
der  HH.  Nikisch  und  Panzner  und  solistischer  Mitwirkung 
der  Frau  Baumann,  der  Frls.  Dönges  und  Beuer  und  der  HH. 
Merkel  und  Wittekopf.  Sonntag  den  31.  Mai  Abends 
6)  Historische  Kammermusik  im  Neuen  Gewandhaus  unter 
Leitung  des  Hrn.  Dr.  P.  KlengeL  Montag  den  1.  Juni  6)  Mati- 
nee im  k.  Conservatorium  der  Musik  mit  Volkmann^s  Musik 
zu  „Richard  III.**,  ausgeführt  von  dem  Schülerorchester  unter 
Direction  des  Hrn.  Hans  Sitt.  Abends  7)  Kirchenconcert  des 
Riedel- Vereins  mit  der  Graner  Festmesse  von  Liszt  und  dem 
„Te  Deum**  von  Berlioz  unter  Leitung  des  Hrn.  Nikisch  und 
solistischer  Mitwirkung  des  Frl.  Geyer,  der  Frau  Metzler-Löwy 
und  der  HH.  Dierich  und  Wittekopf.  IndenCk)ncertenNo.|2, 
4  und  7  wirkt  das  Gewand hausorchester  mit.  Jedenfalls  läset 
das  aufgestellte  Festprogramm  an  ümfiEUig  und  Mannigfaltig- 
keit, sowie — was  bei  einem  deutschen  Musikverein  doppelt 
aufädli^  ist  —  Berücksichtigung  ausländischer  Componi- 
sten Nichts  zu  wünschen  übrig  und  verspricht  die  Ausfüh- 
rung angesichts  der  ausgezeichneten  Dirigenten  und  mitwir- 
kenden Corporationen  und  Künstler  die  denkbar  beste  zu 
werden,  sodass  Jedem  Yereinsmitglied,  sowie  auch  jedem  Ton- 
künstler und  Musikfreund,  der  einmal  einem  Musikfest  in 
frossem  Stil  und  unter  Garantie  vorzüglichsten  Gelingens 
eizuwohnen  die  Absicht  hat,  nur  dringend  zum  Besuch  der 
Leipziger  Tonkünstler-Versammlung  gerathen  werden  kann. 
Alle  Anmeldungen  zur  Theilnahme  an  derselben  haben  unter 
der  Bezeichnung  „Angelegenheit  des  Allgemeinen  deutschen 
Musik  Vereins**  bis  zum  24.  Mai  bei  der  Firma  Breitkopf  & 
Härtel  in  Leipzig  zu  erfolgen.  Wer  ausser  den  Concerten 
auch  die  Opernaufführung  besuchen  will,  muss  dies  besonders 
bemerken. 

*  Das  1.  Liegnitzer  Musikfest,  veranstaltet  von  der 
Liegnitzer. Singakademie  unter  Direction  des  Hm.  Heidings- 
feld, hat  nach  der  „Schles.  Zeit.**  einen  sehr  befriedigenden 
Verlauf  genommen.    Das  Hauptwerk  war,  wie  schon  mitge* 


theilt,  Tinel's  „Franciscus**,  das  zwei  Mal  zur  Aufführung  ge- 
langte. 

*  Auf  Anregung  und  unter  Leitung  des  Hm.  Hofcapell- 
meister  Prof.  Sahla  aus  Bückeburg  fand  am  3.  Mai  in  derP  o  r ta 
ein  Beethoven-Goncert  unter  Mitwirkung  eines  Chors  von 
circa  300  Köpfen,  der  auf  circa  100  Mann  verstärkten  Bücke- 
bnrger  Hofcapelle  und  vorzüglicher  Solisten  statt,  das  den  Cha- 
rakter eines  Musikfestes  trug  und  in  Allem .  ganz  vorzüg- 
lich gelang.  Ganz  besonders  wurde  der  ausgezeichnete  Diri- 
gent gefeiert. 

*  Die  „Musik  feste**,  mit  welchen  sich  die  k.  Hochschule 
für  Musik  in  Berlin  (unter  Joachim's  Leitung)  an  dem 
200jährigen  Jubiläum  der  k.  Akademie  der  Künste  betlieiligte, 
bestanden  aus  einemKammermasikc<mcert,  einer  Reproduction 
von  Bruch's  „Moses**  und  einem  Orchesterconöert.  Hinsicht- 
lich der  Ausführung  soll  nur  die  Wiedergabe  der  K^ammer- 
musikwerke  höchsten  Ansprüchen  gerecht  worden  sein.  Sehr 
merkwürdig  haben  sich  in  diesem  Concert  einige  W.  Tanbert^- 
sche  Kinder lieder  ausgenommen.  In  das  letzte  Concert  hatte 
sich  Wagner's  „Faust** -Ouvertüre  verirrt^  deren  Reproduction 
ausserdem  eine  sehr  fragwürdige  gewesen  zu  sein  scheint. 

*  unsere  alte  iMusikstadt  Leipa;ig  soll  .endlich  heben 
ihrem  berühmten  Gewandhaasorchester  eine  z  w  e  i  t  e  C  o  n  c'e  r  t- 
capelle  erhalten,  die,  wi.e  das  betr.  Inserat  in  der  heutigen 
Nummer  unseres  Blattes  besagt,  den  hohen  künstlerischen 
Ansprüchen  der  Gegenwart  gewachsen  ist.  Dieselbe  soll  in 
der  Stärke  von  60  Mitgliedern,  mit  zwei  Concertmeister^  und 
einem  Solovioloncelliston  ersten  Ranges  an  der  Spitze,  ge- 
gründet werden  und  im  n.  Herbst  ihre  Thätigkeit  beginnen, 
und  man  darf  dem  Unternehmen  mit  um  so  grösserem  Vertrauen 
in  künstlerischer  wie  geschäftlicher  Hinsicht  entgegensehen, 
als  hinter  ihm  in  Hrn.  Oapellmeister  Hans  Winderstein  ein 
Mann  steht,  der  bereits  in  Nürnbere;  einige  Jahre  hindurch 
mit  gutem  Erfolg  ein  eigenes  Orchester  geleitet  hat,  das 
wohl  sicher  noch  jetzt  bestände,  wenn  Hr.  Winderstein  nicht 
s.  Z.  dem  verlockenden  Rufe,  durch  IJebemabme  der  1.  Ca- 
pellmeisterstelle  bei  dem  neu  ins  Leben  getretenen  Kaim- 
Orchester  zu  München  ein  künstlerisch  bedeutsameres  Arbeits- 
feld zu  gewinnen,  Folge  geleistet,  sondern  sich  die  in  diesem 
Amte  später  gemachten,  unseren  Lesern  b^annt  gewordenen 
trüben  Erfahrungen  erspart  hätte.  Dass  in  Leipzig,  dessen 
einziges  Concertorchester  durch  den  Dienst  in  Theater,  Ge- 
wandhaus und  Kirche,  sowie  seine  Mitwirkung  in  den  zwei 
Kirchenconcerten  des  Riedel- Vereins  seine  Kräfte  schon  bis 
zur  Erschöpfung  in  Anspruch  genommen  fühlen  muss,  für 
ein  ähnliches  Kunstinstitut  noch  hinreichend  Platz  zur  Thä- 
tigkeit ist,  wird  man  angesichts  der  verschiedenen  grossen 
musikalischen  Vereine,  welche  der  Mitwirkung  eines  wohl- 
eeschulten  und  unabhängigen  Orchesters  bedürfen,  und  bei 
dem  Mangel  an  dem  grossen  Publicum  für  ein  billiges  Entröe 
zugänglicnen,  aber  wirklich  gediegenen,  den  küustlerischen 
Geschmack  veredelnden  Concerten  kaum  in  Abrede  stellen 
können,  und  so  wird  es  für  Hrn.  Winderstein  hauptsächlich 
von  dessen  Energie  und  Talent  abhän^n,  sich  eine  ge- 
schäftlich und  künstlerisch  lohnende  Position  in  der  alten 
musikalischen  Lindenstadt  zu  erringen,  wozu  wir  ihm  ein 
aufrichtiges  „Glück  auf**  zurufen. 

*  Das  Kroirsche  Theater  in  Berlin,  das  in  den  Be- 
sitz der  k.  Schauspiele  daselbst  überging,  trägt  von  jetzt  ab 
den  Titel  Neues  königliches  Opernnaus. 

*  Das  Hoftheater  zu  Carlsruhe  wird  indiesemSom- 
mer  einem  grossen  Umbau  seines  Inneren  unterzogen  wer- 
den, zu  welchem  der  Badische  Landtag  eine  halbe  Million 
Mark  bewilligt  hat. 

*  Hr.  William  Steinway  hat  es  durch  eine  Schenkung 
von  1500  Doli,  ermöglicht,  dass  der  durch  Paderewski*s  gross- 
herzige Grabe  angeregte  Gompositionswettbewerb  ame- 
rikanischer Componisten  (siehe  die  betr.Notiz  in  No.  21 
unseres  Blattes!)  schon  im  Jahre  1897  beginnen  kann  und 
dass  die  preisgekrönten  Werke  im  letzten  Concert  April  1897 
des  Boston  Symphony  Orchestra  aufgeführt  werden  können. 

*  Aus  Amsterdam  schreibt  man  uns:  Eine  Aufführung 
von  R.  Wagner *s  .„Tristan  und  Isolde**,  wie  sie  vornehmer 
wohl  kaum  je  gegeben  wurde,  brachte  am  8.  Mai  der  hiesige 
Wagner-Verein.  Die  Mitwirkenden  waren  Alvary,  Frau 
Sucher.  Betz'  und  das  Ehepaar  Staudigl.  Dr.  Henri  Viotta 
hatte  aie  Vorstellung  vorzüglich  vorbereitet,  und  Hess  der 
orchestrale  Theil  in  keiner  Weise  Etwas  zu  wünschen  Übrig. 
Hr.  Viotta  ist  ein  Dirigent    von    hoher   Begabung,   dessen 


285 


musikalischem  Einflasse  die  Amsterdamer  diese  ausgezeich- 
nete Vorstellung  verdanken.  Die  mitwirkenden  Künstler 
sind  ja  zur  Genüge  bekannt,  und  wäre  es  überflüssig,  hier 
noch  £twas  über  deren  überall  anerkannten  Leistungen  zu 
sagen.  Sämmtliche  Decorationen  waren  neu  von  Burghardt 
in  Wien  gemalt.    Die  Regie  war  Hrn.  Härder  übertragen. 

*  Die  Mannheimer  Erstaufführung  von  H.  Wolfs 
vieractiger  Oper  „Der  Corregidor"  ist  vom  22.  auf  den  31.  Mai 
verschoben  worden.  Das  erste  dramatische  Werk  des  hoch- 
begabten Componisten  ist  bei  Ferd.  Heckel  in  Mannheim  im 
Druck  erschienen. 

*  Grötry's  Oper  „L'öpreuve  villageoise'',  deren  Neu- 
aufführung  in  Paris  gemeldet  wurde,  hat  schon  vorher,  und 
zwar  am  29.  März  1895  eine  scenische  Wiedergabe  in  Graz 
durch  den  dortigen  Wagner- Verein  erfahren.  Die  Ueber- 
setzung  ins  Deutsche  hatte  Dr.  Friedrich  von  Hausegger,  die 
musikalische  Einrichtung  Siegmund  von  Hausegger  besorgt. 
Am  30.  April  1695  erfolgte,  ebenfalls  unter  der  Leitung 
Siegmund  von  Hansegger*s,  eine  öffentliche  Aufführung  des 
mit  grossem  Beifall  aufgenommenen  Werkes  im  Stadtpark- 
theater in  Graz. 

*  Felix  Woyrsch's  Oper  „Wikinger&hrt"  hat  bei  ihrer 
Aufführung  in  Nürnberg,  gelegentlich  der  Festvorstellung 
im  Stadttheater  am  15.  Mai,  eines  vollen  Erfolges  sich  zu 
erfreuen  gehabt. 

*  Die  Komische  Oper  zu  Paris  brachte  am  5.  Mai  die 
neue  ftinfactige  Oper  „Le  Chevalier  d'Harmental"  von  Andr6 
Messager  zur  ersten  Aufführung.  Die  uns  vorliegende  No. 
des  „Mönestrel**  ist  etwas  sparsam  mit  ihrem  Lobe  des  Wer- 
kes, welches  einem  Anfänger  wohl  zur  Ehre  gereichen  könne, 
als  die  Arbeit  eines  gereiften  und  erfahrenen  Meisters  aber 
die  Erwartung  täusche. 

*  Der  Leipziger  Lehrer-Gesangverein  veranstaltete 
unter  Leitung  seines  ausgezeichneten  Dirigenten  Hrn.  Hans 
Si  1 1  und  Mitwirkung  der  beiden  ezcellenten  Leipziger  Künstler 
HH.  Homever  xma  Jul.  Klengel  am Himmeifahrtstage ein 
Concert  in  der  Stadtkirche  zu  Greiz,  das  von  ausserordent- 
lichem Erfolge  begleitet  war. 

*  Die  HH.  Diömer,  Delsart,  van  Waefelghem  und  Grillet 
in  Paris  veranstalten   re^lmässiee  Ooncerte,   deren  Pro- 

f ramme  alte  Musik,  ausgemhrt  auf  den  Instrumenten  der 
etr.  Zeit,  enthalten. 

*  Das  Quartett  derHH.  Crickboom,  Angenot,  Miry  und 
Gillet  macht  in  Begleitung  des  Pianisten  Hrn.  Albeniz  eine 
von  ^rossartigem  Erfolg  begleitete  Concertreise  durch 
Spanien. 

*  Hr.  Prof.  Dr.  S.  Jadassohn,  der  als  Theoretiker  und 
Componist  rühmlichst  bekannte  Tonkünstler,  beging  am 
15.  Mai  den  25.  Jahrestag  seiner  gewissenhaften  und  erfolg- 
reichen Lehrthätigkeit  am  k.  Ck)nservatorium  der  Musik  zu 
Leipzig.  Den  vielen  Gratulanten  an  diesem  wichtigen  Tage 
schliessen  auch  wir  uns  an. 

*  Die  k.  Sachs.  Hofmusikalienhandlung  von  C.  A.  Klemm 
in  Leipzig,  seit  1876  im  Besitz  der  HH.  Bernhard  Oswald 
Klemm  und  Bernhard  Felix  Klemm,  beging  am  18.  Mai  das 


75j&hrige  Jubiläum  ihres  ehrenvollen  Bestehens.  Die  alt- 
renommirte  Firma  hat  bekanntlich  auch  noch  bedeutende  Zweig- 
geschäfte in  Chemnitz  und  Dresden.  Auch  wir  bringen  der- 
selben zu  dem  festlichen  Tage  unsere  besten  Glückwünsche 
entgegen. 

*  Hr.  Armeeinspicient  Bossberg,  ausserordentlicher 
Lehrer  an  der  k.  Hochschule  zu  Berlin,  wurde  gelegentlich 
des  200jährigen  Bestehens  der  k.  Akademie  der  Künste  da- 
selbst zum  k.  preuss.  Professor  ernannt. 

*  Kaiser  Wilhelm  II.  ernannte  während  seiner  jüngsten 
Anwesenheit  in  Wiesbaden  den  Opernsänger  Hm.  Julius 
Müller  zum  Kammersänger. 

*  Hr.  Musikdirector  und  Organist  Kawerau  in  Berlin 
erhielt  den  preussischen  Kronenorden  4.  Classe  verliehen. 

Todtenliste.  G.  Ad.  Felchner,  Universitätsmusikdirec- 
tor  in  Giessen,  f,  64  Jahre  alt,  am  11.  Mai.  —  Antonio  Gag- 
noni,  fruchtbarer,  allerdings  nur  in  seinem  Yäterlande  be- 
kannter Componist  von  Opern  und  geistlicher  Musik,  zuletzt 
Gapellmeister  an  der  Kathedrale  in  Novara,  f,  68  Jahre  alt, 
in  Bergamo. 

Offener  Sprechsaai. 

München,  den  12.  Mai  1896. 

Hochgeehrte  Bedaction  des  „Musikalischen  Wochenblattes'*, 

Leipzig. 

Unter  höfl.  Bezugnahme  auf  Ihre  Notiz  in  der  letzten 
Nummer  Ihres  geschätzten  Blattes,  die  Concertkalender 
Wolff  und  Stern  betreffend,  glauben  wir  Ihnen  die  Aufklärung 
schuldig  zu  sein,  dass  Hr.  Wolff  unserem  berechtigten  Er- 
suchen, diese  und  jene  Namen  von  Künstlern,  welche  uns 
ihre  ausschliessliche  Generalvertretung  übertragen  haben, 
aus  seinem  Kalender  wegzulassen,  keine  Folge  leistete,  ja  er 
sogar  nicht  verschmähte,  trotz  unseres  mehrfachen  Annon- 
cirens  an  jene  Kräfte  immer  und  immer  wieder  mit  Offerten 
heran  zu  treten,  von  denen  wir  natürlich  stets  directe  oder 
indirecte  Kenntniss  erhalten.  Nachdem  es  leider  keine  ge- 
setzliche Handhabe  gibt,  um  einem  solch  uncollegialen  Vor- 
gehen zu  steuern,  müssen  wir  es  natürlich  der  Loyalität  der 
vereine  und  Musik  vorstände  anheim  geben,  wie  sie  sich  einer 
solchen  Art  von  Concurrenz  gegenüber  verhalten  sollen.  Bei 
Hm.  Stern  liegt  der  Fall  insofern  anders,  als  bei  dessen  Kalender 
Einige  unserer  Namen  nur  aus  Versehen  publicirt  wurden, 
was  Hr.  Stern  aber  dadurch  gut  macht,  dass  er  alle  Anträge 
für  jene  Kräfte  an  unsere  Adresse  übermittelt. 

Wir  überlassen  es  Ihnen,  in  welcher  Weise  Sie  von  dieser 
Mittheilung  Gebrauch  machen  wollen,  glauben  Ihnen  jedoch 
dieselbe  scnuldig  zu  sein,  nachdem  Sie  dem  Agenturwesen 
gegenüber  stets  eine  Haltung  annahmen,  welche  unseren 
vollsten  Dank  verdient. 

Wir  empfehlen  uns  Ihnen  mit  vorzüglicher  Hoch- 
schätzung 

ergebenste 
Saddeutsehe  Concertdireetion  Manchen. 
C.  Frankfurter. 


Kritischer  Anhang. 


Musik-Album,  herausgegeben  von  Zden^k  Fibich.  Prag, 
Fr.  A.  ürbänek. 
Dasselbe,  auf' 55  Seiten  nur  böhmisch-slavische  Clavier- 
compositiouen  bietend,  bestätigt  die  Annahme,  dass  es  schwer 
ist,  zur  bestimmten  Zeit  (solcher  Albums  erscheinen  Meh- 
rere in  jedem  Jahre)  immer  so  viel  Gutes  von  lebenden 
Künstlern  zusammen  zu  bringen,  um  ein  respectables  Heft 
daraus  herstellen  zu  können.  Insofern  hat  es  der  Bedacteur 
dieses  Albums  sich  leichter  gemacht,  als  er  auch  die  Todten 
zu  Mitarbeitern  herangezoeen  hat,  und  zwar  haben  dieselben 
das  Werth vollste  im  vorliegenden  Hefte  geleistet:  Dussek 
„La  Consolation",  Smetana  eine  kleine  Skizze  mit  reizendem 


Thema,  das  sich  nur  gar  zu  oft  wiederholt  und  dadurch 
sich  etwas  schädigt,  und  Tomaschek  ein  beachtenswerthes 
Stück:  „Druh^  dithyramb^.  Was  sonst  im  Hefte  enthalten 
ist,  von  Componisten  und  Gomponistinnen  der  Gegenwart, 
jüngeren  und  älteren  herrührend,  ist  theils  mehr,  theils  we- 
niger Mittelgut.  Die  Geburtsjahre  der  lebenden  Mitwirker 
an  diesem  unternehmen  liegen  zwischen  1832  und  1873. 
Von  den  beigegebenen  textlichen  Beilagen,  Gedichte  (zum 
Compo'niren?),  Novellen,  Feuilleton,  musikalische  Artikel 
scheinbar  enthaltend,  bin  ich  nicht  im  Stande,  Bechenschaft 
zu  geben,  da  mir  die  Sprache  unseres  freundlichen  Nachbar- 
volkes zur  Zeit  noch  vollständig  fremd  ist.    A.  Naubert. 


B  I*  i  e  r  l£  a.  s  t  e  n. 


P.  K.  in  C.  Wenn  unser  einheimischer  Hr.  Arno  Hilf 
als  Solist  seltener  in  den  Goncertsälen  anzutreffen  ist,  als 
Mancher  seiner  ihm  ebenbürtigen  oder  nachstehenden  CoUegen, 
so  ist  dieser  auff^lige  Umstand  einzig;  durch  seine  wirklich 
seltene  Bescheidenheit  zu  erklären;   tnatsächlich  kann  er  es 


in  seiner  Kunst  mit  den  Allerersten  aufiaehmen.  Die  näheren 
biographischen  Mittheilungen  über  diesen  ausserordentlichen 
Violinisten  hat  unser  Blatt  bereits  gebracht;  die  betr.  Nummer 
steht  gern  zu  Ihrer  Disposition. 

P,  in  N,    Wir  haben  schon  wiederholt  bemerkt,  dass  wir 


^ 


286 


der  Auszeichnanj^n  durch  Buseimadelo ,  Brochen,  Tabaks- 
dosen und  ähnliche  Oec^enstände  keine  Erwähnung  thun; 
auch  im  vorliegenden  Fall  lässt  sich  dieser  Gebrauch  nicht 
brechen. 


Z.  G,  in  A'.  Jeden&lls  ist  der  Dr.  Reiter,  der  in  dem 
Bemstein-Process  eine  Bolle  als  Ordensvermittler  spielte^  der- 
selbe, der  schon  wiederholt  in  der  gleichen  Thätigkeit  be- 
troffen worden  ist. 


▲  nxeiflr^n- 


B 


"Vorlag 


von 


Schuster 

& 
Loeffier. 

Berlin, 

8.  W.  46. 

Zu  beziehen 
durch 
jede 
Buch-  und 
Musikalien- 
handlung. 


3.  8,  Xlo88,  Zwanzig  Safire  „SSaj/reuM^^* 

Elegant  broeh.  Jt  1,50;  yoraehm  geb.  .ä  2,50. 

Erstes  bis  sechstes  Tausend. 


Der  Autor  gibt  in  diesem  mit  scharfer  Feder  geschriebenen  Werke  einen  prächtig 
orientirenden  Rückblick  über  die  Gosohichto  dor  Fostspioid.  Das  Buch  ist  im  Bayreuth- 
freundlichen Sinne  gehalten  und  weist  mit  herzhafter  Polemik  ^lle  Angriffe  zurück,  die  in 
letzter  Zeit  so  häufig  gegen  Bayreuth  geschleudert  werden.  Dass  dieser  und  jener  von  der 
Qunst  der  Menge  Getragene   ein  wenig  übel  mitgenommen  wird,    liegt  im  Stoffe,    erhöht 

aber  zugleich  den  Reiz  des  Persönlichen,  das  aus  jeder  Zeile  des  Buches  hervorschaut. 
[763b.] 

In  wenigen  Tagen  erscheint: 

Yingt  sumees  de  „Bayrenth".  Twenty  Yem  of  .Bayreuth". 

Autor.  UebersetzuDg  von  G.  Korczewsky.         Autor.  Uebersetzung  von  W.  Fauikland. 


Für  mein  neues  Orchester  in  Leipzig  suche  ich  zum  1.  October 
einen  vorzügl.  1.  Concortmeister,  Solist  ersten  Ranges, 
„  „         2.  ff  Solist,  stellvertretender  Dirigent, 

n  n        Solo-Violoncellisten,  Solist  ersten  Ranges, 

„  n        Harfenisten,  Solist,  routinirt  im  Orchester, 

«°^'«  60  Orchesterkünstler  aller  Instrument«. 

Nur  ganz  vorzügliche,  den  Ansprüchen  des  modernen  grossen  Orchesters 
gewachsene  jugendliche  Krftfte  mögen    sich  unter  Beifügung  von  Zeugniss- 
Abschriften  ^  Photographie,  Solisten    mit  Angabe    ihres   Repertoires,    melden. 
Die  dritten  Bläser  müssen  auch  ÖUte  Streicher  sein. 
[754.] 

Miendopff  (Lübeck),  Hans  Winderstelnf 

Villa  Brehmer.  Capellmelster. 

,  „Offen  Wasser!**  Gedichte  von  Bj. 
I      Björnson.    M.  1,25. 

Repertoire-   und   da  capo-Lied   von 
Frau  Oselio-Björnson. 

Sigurd  Lie. 

Lieder  für  eine  mittlere  Stimme.  M.  1,25. 

Hjalmar  BorgestrOm. 

Fünf  Gedichte  aus  ^Buch  der  Liebe" 
von  Murad  Efendi.    M.  3,—. 


leger  Verlag  vn  Wilhelm  Bansen  in  Leipzig. 

Neue  Lieder! 


Alle  Glocken  bringen  fern 

von  Holger  Drachmann. 
Musik  von  Charles  KJeralf. 

Original-Ausgahe   (tiefe  Stimme)  <  0  Pf. 
Ausgabe  für  eine  mittlere  Stimme  60  Pf. 

Mit  gpossem  Erfolg  in  Dresden  und 
Copenhagen  gesungen. 

Catharinus  Elling. 

Od.  6S.  Sechs  Gedichte  aus  Arne  Gar- 
borg's  „HauKtussa^^    M.  8,—. 

Op.  53.  Lieder  aus  Bj.  Björnson's 
,,KI]i  Taff«'.    M.  1,&0.  [755.] 


Alfred  Tofft. 

ctus  für  Gl 
»gleitung.    M.  1,50. 


Op.  16.   Sanctus  für  Gesang  mit  Orgel- 

oegleitung. 
Op.  15.  No.  S.  Volkslied  aus  Süditalien. 50Pf. 


Gaston  Borch. 

Op.  45.  No.  1.  Frau  Nachtigall.  M.  1.— . 


In  meinem  Verlage  erschien: 

Eduard  de  ^P*  ^'^-  Bauemtanz.  (La 
HartOQ  I^ansedesSahots.)  Gharak- 
^.  -T'  terskizzefürViolonceUmit 
Pianoforte.    jf  9^50.  [756.] 


Leipzig. 


L  W.  Fritzsch. 


Neuer  Verlag  von 

Ries  *   Erlep  in  Berlin. 

Ouverture 

zu  Grabbe's 

,,Don  Juan  und  Faust*' 

für  Orchester  von 

Moritz  Moszkowski. 

Ciavierauszug  zu  4  HBnden  4  M. 

Partitur  und  Orchesterstimmen  er- 
scheinen im  Herbst.  [757.] 


Soeben  erschien: 


[758.] 


iDf«  lolf,  „hf  ümiihf, 

Oper  in  vier  Acten. 

Glavierauszug  mit  Text  M.  20,—  netto. 
Textbuch  50  Pfennige. 

Verlag  von  K.  Fepfl«  Heoliel| 

Hofiaiusikalienhandlung  in  Mannheim. 


287 


C.  Beclisteiii, 

Flüspel-  und  Fianino-Fabrikant. 


1  DentsoUiuid  und  KSnigiD 
a  SpaciaCj^  Sr.  E^iserl.  nnd 


Ifofl  iefei-ant 

Sr.  Maj.  des  Kaieera  von  Deutschland  und  ECnigs  tod  Preusoen,  ILrer  Uaj.  der  Kaiserin  v 

TOn  Freussen,    Ihrer  Mi^.  dar  Königin  von  Englvid,    Ihrer  Maj.  der  Königin -Beitentin  tuu  k>|»uiiii.,    or.  juuwn.  u 
Kfinigt.  Hoheit  dee  Eronprinien  von  Dentechlnud  und  von  Preussen,  Sr.  Künigl.  Hoheit  des  Prinzen  Friedrich  Carl  i 
Freossen,    Sr.  KOnigl.  Hoheit  des  Hertogs  von  Edinburgh,   Ihrer  Königl.  Hoheit  der  Prinzettdn  Louise  von  England 
[759—.]  (Marchioaess  of  Lomej. 

1  ..mi<1nn    "W       I         I.Fabrik:    6— 7  Johtiniila-Str.  and  27  Zlegel-Str&ss«.      i      FCa-r'lin    IV 
40  Wlgmore  Strart.  m.  F  a  b  r  i  k :    122  Relehenberier-Strasse.  *-'  Joh»iinl8-Sti>. 


<^utiu^  TSlüthner, 

£eipzig. 


Königl.  Sachs.  Hofpianofortefabrfk. 


Ihrtr  MaJ.  dtr  Kilisrln  von  Dnitscbland  und  K6n)gls  von  Prauusn, 

Sr.  MaJ.  das  Kaltirt  von  Oastarrtlch  und  KOnigi  von  Uniarn, 

Sr.  HaJ.  dai  KBnIfli  von  Dlnamark, 

Sr.  MaJ.  das  KOnlgi  von  Ihrir  KBnIgl.  Hohsit  dar  Prlnzasttn 

Grleclianlud,  ."'"•^^ ,  *""  ""''•■ 

Flügel  ^ianinos 

PrämHrt  mit  11  ©reiten   Vrolta.ii»eteUi«»g:B-I»r©iBen. 


Heber  14900  Piaoioos  und  Flügel  im  fiebraocb. 

[761—.]  erttndnngsjalir:  1821. 


K^  prtBis.  Hor-Planotoris-Fibrlk 

mit  DiDpfbetrleb. 

-^  COBLENZ  ■*' 


iCn^ 


üS^ 


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Weltiuntellnngipreiun  wurds 
dl«  FIrmft  ult  d*r  groaaaii 

Goldenen  Preass.  Staats-Iedallle 

fUr  KnoBt  and  Wlaa*Baal>*tt  ■nagBEeielmet. 


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Privatoonservatorium  fDr  Gesang. 

(Inlisber  und  Director:  J.  H.  Ehlers.) 

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Eintritt  jederzeit.  —  Proepecte  kostenfrei  dnrch  das  DlreetOFlam, 
HOnelien,  Odeonsplatz  o/II.  [762—.] 


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Franz  Rummel, 

C<£*    DesSaUy  -A^scanlsche  Strasse  105.    '■5>I> 

Telegramme:  Franz  Rummel,  Dessau.  [765y.] 

Eng-agementeof ferten  nur    dlrect. 


Prof.  Hermann  Genss, 


Componiat  und  Pianist.    Berlin  W.,  Courbiiresfr.  5. 

Offerten  zur  Mitwirkang  in  Ooncerten  erbitte  direct  oder  durch  die  Ck>ncert-Ägentur  von  Hc 
Berlin  W.,  Am  Carlsbad  19. 


Emil  Vaupeli 

hoher  Bariton.  [767a.] 

Conoert-  und  Oratorlens&nger. 

Wiesisadani  PhiUppaberg  12. 


Walter  Blossfeldt, 

Lehrer  fQr  Sologesang  an  derKAnigl. 

Akademie  der  Tonkunst. 
(SpeeikUtat:  Totiblldnng  n&ota  erprobter 
rationeller  Methode.)       [768o.] 

i,HoohbrUokenstr.l8ni. 


Anna  Schimon 


(769—1 

Mrerig  fir  Mogesaw  aD  der  L 
Uulemie  der  TonioDst. 
Ri  JSgerstrasse  8 III. 


Fraa  Henslng-Odrich, 

C«nG«rtaftiicerin  (Sopran). 

i770h.l      Aachen,  Wallslr.  16. 


S 


Uein  Domicil  ist  jetzt: 


,  Dresden.  § 

Georg  Ritter,    | 

Coneert-Tenor.  {771a.  ^ 


Slrno  Steictlert, 

Cinoert-  und  OrBtorieB8aHger(Bu«). 

Dretden,  Peteratr.  3  III.      [77^o.] 


Susanne  Stade,  [774-1 

Goncert-  n.  OratoriensAngerin  (Sopran). 
Qesanglehrerln, 

Leipiig,  lUmtädtfir  SteiDweg  i%  Hl. 


Fritz    Philipp. 

[776b.]  "^  "^ 

Vlolonoell  virtuos. 

Leipzig,    Roaentbalgasse  No.  2  III.  r. 


Slrno  mif,  Violinvirtuos, 

erbittet^Anmeldungen  fllr'  Conceite  unter  Adresse: 
[7Wy.)  Lelpsiff,  Plossplatz    1,  n.| 


Kamnuer  C.  Dierich, 

(T«lir>.  [77aaa.] 

Leipzig,  PfaffendorferSlir.  II. 
(Ck>ncertvertrBtnngH>lliroUr,  Berlin.)  I 


Breitkopf  ÄHärtels  Deutscher  Liederverlag. 


fZOOOl/a/eräfiersri/jwmrß/rsetzer  JedesliedeiimlnintblnSOM^ 


Carl  Seier's 

modellirt  über  den  Schädel  Job.  Sab.  Bach's 
und  nach  Orieinalbildnissen  im  AuftrsM  des 
Rathee  der  Stadt  Leipzig.  rNäberes  hierüber  ia 
No.  27  d.  Bits.  T.  1893.)  Vom  KQnsÜor  auto- 
risirte  OjpaabgQase  der  43  Centimeter  hohen 
Büste  sind  zum  Preise  von  20  Mark,  mit  Kiste 
und  Verpackung  f&r  21,60  Mark  allein  zu  be- 
ziehen dnroh  (778i.] 

Paul  Leese, 

X^eipzfg-,  Elsterstrasse  29. 


G 


esangübungen,   zugleich  Leitfaden    für 
den  Unterricht  von  Adolf  Brömme. 

Ausgabe  für  hohe  und  tiefe  Stimmen  in  zwei  Abtheilnngen  ^%  M. 

A.  Braner  in  Dre*d«n.  [7790.] 

im  0.  Q.  BOdgr  In  Lelpcig. 


Direk  liulUtkt  Bitl-,  Euil- 
iH  mMuliuUuin, 

URllUEOlIiBUI 


^ 


Leipzig,  am  28.  Mai  1896. 


m  m  imtiuioiTKkntti 
iimimn  um  u 


Verantwortlicher  RedacteOr  und  Verleger: 

E.  W.  Fritisch, 

Leipzig,  RÖQlgsstrasse  6. 


Dos  Unsikalische  Wochenblatt  erscbeiot  j Ehrlich  ii 


2  Kl 


Der  Abonnementsbetra 


miLJahrg.] 


flir  das  Quartal  von  13  Nummern  igt  2  Mark ;  eiae  einzelne  Nummer  kostet  40  Pfennige.  Bei 
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nlr  weitere  L&nder  des  Weltpostvereins.  —  Jahresabonnements  werden,  unter  Zugmnda- 

legung  vorstehender  Bezugsbedingungen  berechnet. 
Die  Inseitionsgebührea  fDi  den  Raum  einer  dreigeapaltenen  Petitzeile  betragen  HO  Pf. 


D  BBlow  in  winen  Briafon.    Von  Dr,  Bici 


Kritik:    AasoBt  Kingbiidlt.  Con 


e  und  OrchBstar,  Dp.  fl 


-  Kirohenmaeik.  - 


...  ,.  ..  sateang).  —  BBilcIitB.  —  Concertiini»6li«a.  —  KbrBRB' 
infruhraneeD.  —  AnfgefUtirte  KaTitatcn.  —  Hniikallan-  aod  Büchermarkt. 
-  KritiBeher  Aahuig:  Urtext  claMiaeber  Uusikwerks,  lavie  Compositianeii 
._  .  1,    ■  .> _  BrtefkMten.  —  Anzsigan, 


Hans  von  BOlow  in  seinen  Briefen.*) 

Von  Dr.  Richard  Sternfeld. 

„HonnSte  et  exalt^". 

Bälow  an  seine  Schwester, 

März  1859. 

Wir  glaubten  Hans  von  Bülow  zu  kennen.  Wir 
hatten  die  Mannestfaaten  des  tapferen  Künstlers  verfolgt, 
diese  nnaufhörliche  Reihe  von  Kämpfen  und  Sie^n, 
Reibungen  und  Entsagungen,  diese  unermüdliche  Erzie< 
hungsarbeit  au  sich  selbst  und  an  Anderen.  Und  plötz- 
lich ist  es  uns,  als  wenn  er  uns  nur  zum  Tb  eil  bekannt 
gewesen,  als  wenn  wir  jetzt  erst  ganx  vertrant  mit  seiner 
einzigen  Erscheinnng  geworden  wären.  Denn  nur  als  Mann 
haben  wir  ihn  gesehen,  von  seiner  Jugend  fast  gar  Nichts 
gewnsBt;  und  doch  hätten  wir  uns  sagen  müssen,  dass 
dieser  herbe  Charakter,  der  sein  liebevolles  Herz  ver- 
bergen wollte,  weil  es  so  oft  getäuscht  war,  doch  erxt 
allmählich  durch  die  harten  Stösse  und  bitteren  Erfah- 
rungen dieser  Welt  sein  scharfes  und  schroffes  Gepräge 
erhalten  habe. 

Ein  Blich  auf  die  beiden  Bildnisse,  die  uns  nun  von 
dem  Knaben  und  dem  Jünglinge  hier  vorliegen,  ein  Ver- 
gleich mit  dem  älteren  Mannesbilde  kann  uns  darüber 
belehren.  Welche  Stürme,  welche  Gedanken-  und  Seelen- 
arbeit bähen  dazu  gehört,  um  aus  dem  offenen,  frohen, 
runden   Gesiebt  des   Fünfzehnjährigen,    aus    dem    feinen. 


•)  Briefe  und  Schriften  Hans  von  Btilow's,  herausgegeben 
von  Marie  von  Billow.  Erster  und  zweiter  Band:  Briefe 
1841 — 55.  Mit  zwei  Bildnissen  und  einer  Briefnaohbildung. 
Leipzig  1896,  Breitkopf  &  Härtet.    (filO  und  392  Seiten.) 


sanften  des  Fünduudzwangzigjäbrigen  das  kantige,  iro- 
nische und  kraftvolle  des  Sechazigj ährigen  herauszu- 
meisseln!  Und  doch  wieder  in  allen  Dreien  dieselben  klugen, 
etwas  spöttischen  Mienen,  das  grosse,  ausdrucksvolle 
Auge,  das  Vornehme,  ungewöhnliche  der  ganzen  Er- 
scheinung. 

Und  da  ist  uns  nun  eine  Briefsammlung  bescheert 
worden,  die  mit  Einem  Male  die  Jugend  dieses  Mahnen 
hell  beleuchtet,  die  uns  das  Rätbsel  seiner  Persönlichkeit 
löst.  Jetzt  erst  steht  er  vor  uns.  Denn  wir  erfahren, 
dass  die  Leiden  und  Enttäuschungen  nicht  erat  dem 
Manne  bescbieden  waren,  sondern  schon  dem  Jünglinge, 
dasa  ihm  keine  freudvolle  Jugend  gelächelt  hat,  dass 
schon  sehr  früh  Noth  und  Sorge  des  Lehens  mit  rauher 
Hand  eingriffen  in  ein  kindlich  gutes,  wenn  auch  früh  schon 
leidenschaftliches  Hpd  stark  fühlen  des  Gemütli.  Furcht- 
bare Kämpfe  hat  Bülow  zu  bestehen  gehabt  in  einem 
Alter,  wo  anderen  jungen  Herren  aus  adeliger  Familie 
die  Tage  in  frohem  Geniessen  verlaufen,  und  zwai'  Kämpfe 
nicht  mit  der  Aussenwelt,  sondern  in  der  Familie,  mit 
Denen,  die  seinem  Herzen  nm  nächsten  standen:  mit  den 
Eltern.  Wie  er  es  viele  Jahre  hindurch  trug,  zu  ihnen 
in  einen  schroffen  Gegensatz  zu  gerathen,  wie  er  so  jnng 
des  Unschälzbaren  beraubt  wurde,  in  der  Obhut  eines 
glücklichen  Ehempaares  seine  Gaben  zu  entfalten,  wie 
er  jung  mit  dem  ganzen  Liebesbedürfniss  seines  Herzens 
hinanügcstoBsen  wnrd  unter  fremde  Leute,  die  ihn  nicht 
verstanden,  wie  zu  den  Enttäuschungen  des  Menschen 
die  des  Künstlers  sich  geseilten,  —  das  lehren  seine  uns 
nun  geschenkten  Briefe  in  so  ergreifender  Weise ,  dass 
man  für  ihre  Veröffentlichung  nicht  genug  dankbar  sein 
kann.     Und   so   wäre  ja  auch    alle    weitere    Empfehlung 


Die  nächste  Nummer  des  „Musikalischen  Wochenblattes'*  erscheint  erst  am  11.  Juni. 


290 


überflüssig;  Jeder,  der  sich  über  den  Künstler  Bülow 
Klarheit  verschaffen  will,  der  zugleich  ein  Freund  von 
ausserordentlich  anregenden}  eine  ganze  Individualität 
widerspiegelnden  Briefen  ist,  der  endlich  reiche  Nach- 
richten sucht  über  eine  interessante,  für  die  Musikgeschichte 
unserer  Zeit  wichtige  Epoche,  der  gehe  hin  und  lese 
dieses  Buch! 

Nur  einige  Bemerkungen  seien  hier  noch  gestattet. 
Man  hat  dem  Unterzeichneten  vorgeworfen,  dass  in  einer 
Ged&chtnissrede ,  die  er  auf  Hans  von  Bülow  hielt,  so 
sehr  viel  von  Wagner  die  Rede  war.  Diesen  Vorwurf 
wird  man  wohl  nach  der  Lecture  der  Briefe  zurück- 
nehmen. Denn  nun  erfahren  wir  das  Neue,  dass  nicht 
erst  dem  Manne,  sondern  schon  dem  Knaben  der  leuch- 
tende Stern  aufgegangen  war,  der  seines  Lebens  Bahn 
erhellen,  ihm  in  trüben  und  guten  Tagen  vorschweben 
sollte:  der  Stern  des  Genius  Richard  Wagner. 

Als  vierzehnjähriger  Knabe  schreibt  Bülow  1844  an 
seine  Mutter:  „E^  thut  mir  sehr  leid,  dass  ich  nicht  bei 
dem  Concert  in  Dresden  da  war,  besonders  wegen  der 
Wagnerischen  Ouvertüre.  Sie  ist  unmöglich  so,  wie  Du 
sie  gefunden  hast."  Das  ist  das  Leitmotiv,  das  hier  so 
früh  schon  angeschlagen  und  nun  in  den  nächsten  zehn 
Jahren  ausgestaltet  wird.  Drei  Jahre  später,  1847,  theilt 
der  Jüngling  der  Mutter  mit,  dass  der  Capellmeister 
Wagner  sich  anerkennend  über  seine  Compositionen  ge- 
äussert hätte,  indem  er  ihm  geschrieben:  „Ihre  Arbeiten, 
lieber  Herr  von  Bülow,  haben  mir  viel  Freude  gemacht; 
ich  wollte  sie  Ihrem  Freunde  Ritter  nicht  zurückgeben, 
ohne  sie  mit  einem  ermunternden  Zuruf  an  Sie  zu  be- 
gleiten ..."  Schon  im  Jahre  vorher  hatte  Wagner  dem 
Jüngling  in  sein  Stammbuch  geschrieben:  „Glimmt  für 
die  Kunst  in  Ihnen  eine  echte,  reine  Gluth,  so  wird  die 
schöne  Flamme  Ihnen  sicher  einst  entbrennen;  das  Wissen 
aber  ist  es,  was  diese  Gluth  zur  kräftigen  Flamme  nährt 
und  läutert" 

Völlig  klar  steht  dann  schon  die  Stellung  Bülow's 
vorgezeichnet,  wenn  er  am  22.  Mai  (!)  1848  an  die  Mutter 
schreibt:  „Tieck  verwirft  den  Text  zu  »Lohengrin«  ganz. 
Das  erregt  mir  erstens  nur  das  achselzuckende  Gefühl: 
Schuster,  bleib  bei  deinem  Ijeisten,  und  zweitens  das 
schmerzliche  über  die  Hartnäckigkeit  und  Trägheit  gegen 
alles  Neue,  was  die  Menschen  nicht  sogleich  verstehen 
und  deshalb  geringschätzen.  Doppelt  traurig  ist  mir  das, 
wenn  ich  daran  denke,  dass  ich  später  einmal  nicht 
besser  sein  werde,  in  anderer  Hinsicht  vielleicht.  Doch 
ich  will  weder  in  Gedanken  noch  Worten  mich  über  das 
Urtheil  (?)  dieser  Art  ästhetischer  Kenner  ärgern;  es  ist 
das  nicht  werth,  und  Wagner's  Heiligkeit  bleibt 
unangetastet." 

Interessant  für  den  künftigen  grossen  Dirigenten  sind 
auch  die  Worte  aus  Leipzig  1848:  „Hier  sah  ich  eine 
äusserst  miserable  Aufführung  des  :& Robert«,  besonders 
von  Seiten  des  Orchesters.  Auch  die  Tempi  waren  viel 
zu  schnell;  ausser  Wagner  wüsste  ich  keinen  Dirigenten, 
der  nicht  diesen  Fehler  beginge.  Mendelssohn  that  es 
auch,  wie  Berlioz  erzählt." 

Die  ganze  glühende  Verehrung  des  Achtzehnjährigen 
für  Wagner  geht  dann  aus  einem  herrlichen  Briefe  an 
die  Mutter  vom  August  1846  hervor,  in  dem  er  es  tief 
bedauert,  nicht  in  Dresden  zum  „Tannhäuser"  anwesend 
zu  sein.  „Ich  muss  oft  sagen:  ich  danke  dir,  Gott,  dass  ich 
nicht  bin,  wie  Jene  (d.  h.  nicht  die  Zöllner,  sondern  die 
Pharisäer);  dass  ich  im  Stande  bin,  die  ganze  Heiligkeit 
und  Göttlichkeit  der  Musik,  die  dieses  Werk  zur  inneren 
Anschauung  bringt,    zu  erfassen  und  die  Sendung  des 


Apostels  Wagner  zu  verstehen."  Die  Mutter  aber 
kennt  damals  noch  nicht  die  Wa;gner'sche  Musik:  sie  will 
sie  nicht  kennen  lernen,  wie  der  ganze  musikalische 
Kreis  der  Bülo waschen  Verwandten  in  Leipzig,  wo  Men- 
delssohn als  Gott  und  Livia  Frege,  die  Gattin  Woldemar 
Frege's,  des  Vetters  Bülow's,  als  seine  Prophetin  herrscht. 
Tiefe  Demüthigungen  erleidet  der  Jüngling  im  Frege' - 
sehen  Hause,  wo  er  als  Leipziger  Student  sich  aufhält: 
man  hat  kein  Verständniss  für  die  politischen  und  musi- 
kalischen Herzensneigungen  des  jungen  Brausekopfes. 

Und  nun  tönt  die  Kunde  vom  Dresdener  Maiaufstand 
(1849)  in  das  verbitterte  Gemüth  Bülow's.  „Jede  Stunde 
hier  ist  mir  eine  Qual."  Aber  zugleich  sein  erster  Ge- 
danke: „Wenn  nur  nicht  Wagner  erschossen  ist!  Ich  kann 
nicht  ohne  die  heftigsten  Thränen  daran  denken;  er  steht, 
glaube  ich,  in  dem  4.  Bataillon  der  Communalgarde  und 
er  versäumt  seine  Pflicht  nicht,  auch  wenn  diese 
zum  Tode  ruft!" 

Aber   wie  für  Wngner  die  Flucht  aus  Dresden  eine 
Erlösung  war,  so  folgten  auch  für  Bülow  noch  im  selben 
Monat    freundliche  Tage    auf  die    Leipziger  Seelenqual; 
und    für  Beide   war  es  derselbe  Zufluchtsort,    wo  ihnen 
das    Heil    aufging:    Weimar,    und    derselbe    gute    und 
grosse  Mensch,    bei    dem    sie   gesundeten:    Liszt     Wie 
musste  Bülow  zu  Muthe  sein,  als  ihm,  dem  Bescheidenen, 
aber   seines  Werthea  innerlich  schon  Bewussten,    der   in 
der  Frege*schen   Familie   sich   unterschätzt  und  verkannt 
sah,    nun    der    weltberühmte    und    vergötterte  Liszt    mit 
warmer  Anerkennung  und  Theilnahme  entgegentrat   „Ich, 
der  ich  vor  Pfingsten  die  Bitterkeit  selbst  war,   nur  an 
revolutionären  Terrorismus  in  spe  dachte,  kann  jetzt  gar 
keine  Zeitung  lesen,  denke  gar  nicht  an  Politik,  sondern 
bin  wieder  lebenslustig  geworden,  und  der  langentbehrte 
Umgang  mit  zum  Theil  ausgezeichneten,  künstlerisch  ge- 
sinnten Künstlern,  an  der  Spitze  den  Repräsentanten  der 
Kunst,  thut  mir  unbeschreiblich  wohl."  . 

Nun  beginnt  die  Lehrzeit  des  Pianisten  Bülow,  der 
unter  Liszt's  Leitung  sich  die  ,, eckige  Unfreiheit"  seines 
Spiels  abgewöhnen  will.  Wenn  Bülow  auch  noch  nicht 
Musiker  von  Fach  ist,  so  lässt  ihn  Weimar  nicht  mehr 
aus  seinem  Zauberbann,  zumal  als  1850  dort  der  „Lohen- 
grin"  einziehen  soll.  ,,Käme  es  zu  Stande,  so  wäre  das 
wirklich  colossal  und  Weimar  müsste  Hauptstadt  der  Welt 
werden."  Und  als  Ende  August  1850  „Lohengrin"  in 
Scene  geht,  da  ist  Bülow  wieder  in  Weimar,  und  auch 
die  Mutter  ist  bei  ihm  und  hört  aus  Liszt's  Munde,  wie 
sehr  er  ihren  Sohn  liebt. 

Aber  sie  ahnte  nicht,  wie  schnell  die  entscheidende 
Wendung  eintreten  sollte,  die  sie  doch  nicht  billigte. 
Hans  geht  Anfang  September  1850  nach  der  Schweiz, 
wo  sein  Vater  —  schon  lange  von  der  Mutter  getrennt 
und  wieder  verheirathet  —  auf  seinem  Gute  lebte.  Nach 
einigen  Tagen  jedoch  ist  der  Sohn  verschwunden;  man 
ahnt,  dass  er  nach  Zürich  zu  Wagner  geeilt  sei.  Und 
in  der  That,  dort  ist  sein  Wunsch,  Musiker  zu  werden, 
zum  festen  Entschluss  gereift,  den  er  sogleich  seinen 
Eltern  mit  rührender  Bitte  unterbreitet.  Wagner  unter- 
stützt ihn  mit  vollem  Vertrauen  auf  die  Zukunft  des 
Jüngers;  er  hat  in  diesem  Sinne  an  Bülow's  Mutter  am 
19.  September  1850  einen  hier  zum  ersten  Male  ge- 
druckten Brief  gerichtet,  der  zu  den  herrlichsten  gehört, 
die  wir  von  ihm  haben.  Darin  findet  sich  folgende  wich- 
tige Stelle:  „Nur  mit  grossem  Schmerze  denke  ich  an 
eine  lange  Reihe  von  Jahren  meines  Lebens,  in  denen 
ich,  aus  ähnlichem  Grunde,  von  meiner  guten,  aber  hierin 
unkenntnissvollen    Mutter    voUkomqien    mich    geschieden 


291 


hatte,  und  dennoch  kann  ich  nicht  anders  sagen,  als  dass 
ich  Ihrem  Sohne  die  ganz  gleiche  Energie  wünsche,  wie 
ich  sie  hesass,  als  ich  mich  in  meiner  freien  Selhsthestim- 
mung  seihst  durch  das  edelste  Band  der  Natur  nicht 
hindern  liess." 

So  hat  auch  Bü1ow*s  Mutter  nun  sieh  von  dem 
Sohne  abgewandt,  sie  bleibt  der  Meinung,  dass  Wagner 
auf  den  Sohn  einen  dämonischen,  gefährlichen  Einfiuss 
ausübt,  und  noch  zwei  Jahre  später,  als  die  Versöhnung 
stattgefunden  hat,  schreibt  sie:  „Hans  würde  sehr  viel 
leisten^  aber  leider  widmet  er  seine  meiste  Zeit  der  Ver- 
herrlichung Wagner's;  er  ist  fanatisirt  und  opfert  sich 
gänzlich  auf." 

Für  Hans  beginnen  nun  aber  Ende  1850  in  Zürich 
die  Tage,  wo  er  seine  ersten  üebungen  als  Gapellmeister 
macht.  ,, Wagner  hat  Recht,  wenn  er  sagt,  ich  habe 
ein  grosses  Talent  zum  Dirigenten."  Er  erlebt  eine  von 
Wagner  dirigirte  „Don  Juan"-AufiFührung  und  kann  nicht 
genug  Wagner's  Pietät  fiir  Mozart  loben.*)  Dann  erhält 
er  eine  Stelle  in  St.  Gallen  als  Operndirigent  und  erlebt . 
zum  ersten  Male  alle  die  Nöthe  und  Entbehrungen,  den 
Aerger  und  die  Kränkung  des  niedrigen  Theatertreibens. 
Aber  er  wankt  nicht,  er  arbeitet  unermüdlich;  von  der 
Mutter  trotz  innigen  Flehens  unerhört,  richtet  er  sich 
auf  an  dem  Bewusstsein,  dass  es  ihm  ^g^Önnt  sei,  für 
Wagner  und  neben  Wagner  zu  wirken.  Herrlich  spricht 
dies  der, Brief  an  seine  Schwester  vom  26.  Januar  1851 
aus:  ,,E^  wurde  mir  klar,  dass  ich  ein  Geisteigner 
dieses  Mannes  sein  könne,  sein  Schüler,  sein  Apostel  zu 
werden  vermöchte,  und  mit  einem  solchen  Streben,  einem 
solchen  Ziele  schien  mir  das  Leben  lebenswerth." 

Im  April  1851  ist  die  Lehrzeit  in  St.  Gallen  über- 
standen, Bülow  eilt  nach  Weimar,  wo  er  im  Sommer  ein- 
trifft, um  dort  über  zwei  Jahre  lang  als  Schüler  Liszt's 
zur  Meisterschaft  zu  reifen, 

(Schluss  folgt.) 


Kritik. 

August  Klughardt.     Concert  für  Violine  und  Orchester, 
Op.  68.     Leipzig,  E.  W.  Fritzsch. 

Wie  bekannt,  lässt  sich  die  Sololitteratur  for  die 
verschiedenen  Instrumente  in  zwei  Kategorien  eintheilen: 
in  reine  Virtuosenmusik,  welche  dem  Vortragenden  in 
erdenklichster  Weise  Gelegenheit  bieten  will,  seine  tech- 
nischen Fertigkeiten  zu  zeigen,  und  in  solche  Musik, 
welche  das  Geistige  mit  dem  Technischen  in  den  rechten 
ästhetischen  Einklang  zu  setzen  sucht,  ohne  dass  dabei 
weder  der  Virtuos,  noch  der  Künstler  im  höheren  Sinne 
zu  kurz  kommt. 

Muster  letzterer  Art  sind  bekanntlich  die  Vi'oKn- 
concerte  von  Beethoven  und  Mendelssohn,  an  welche  sich 
die  von  Bruch  und  anderer  gesinnungsverwandten  Ton- 
setzer anschliesscn.  Zu  letzterer  Kategorie  gehört  denn 
auch  das  oben  genannte  Violinconcert  von  Klughardt. 
Eb  ist  daa  Werk  eines  hochgebildeten  Musikers,  der  weiss, 
was  er  geben  will  und  kann,  und  Beides  in  die  gehörige 
Form  zu  bringen  versteht. 


•)  Wagner  hat  (S.  272)  den  „Don  Juan«  völlig  neu  he- 
arbeitet  und  dadurch  einen  „vernünftigen  Zusammenhang** 
hergestellt  Ob  es  nicht  möglich  wäre,  in  Zürich  dieser  Be- 
arbeitung nachzuforschen? 


Obgleich  symphonisch  gedacht,  bietet  das  Concert  dem 
Geiger  als  solchem  doch  vollständig  Gelegenheit,  seine 
technischen  Fertigkeiten  zu  zeigen;  derselbe  muss  aber 
auch  zugleich  gebildeter  Musiker  genug  sein,  um  dem 
Ideengange  des  Ganzen  durchweg  gerecht  werden  zu 
können. 

In  Bezug  auf  die  Technik  setzt  das  Concert  die 
Vertrautheit  besonders  mit  Spohr's,  Molique'^s,  wohl  auch 
mit  Emst's  Fismoll  und  ähnlichen  Concerten  voraus,  da 
ein  grosser  Theil  der  Passagen  —  wie  in  dem  letzt- 
genannten Concerte,  so  auch  hier  —  auf  den  verschie- 
dentlichsten  Accordbrechungen  beruht,  während  ausser- 
gewöhnliche  Doppelgriffschwierigkeiten  in  Klughardt's 
Concerte  nicht  vorhanden  sind. 

So  viel  über  das  rein  Technische  zur  Orientirung 
für  den  Geiger.  Und  nun  zu  dem  Componisten  und 
seinem  Werke  selbst! 

Das  Concert  zerföllt  in-  drei  Hauptsätze ,  von  denen 
der  mittlere  wieder  eine  Zweitheilung  zeigt.  1.  Allegro 
moderato  e  molto  maestoso  (^/^),  2.  Andante,  quasi  Reci- 
tativ  (*/^)  und  Adagio  cantabile  (^g),  3.  Molto  mode- 
rato  {%). 

Abgesehen  von  der  für  ein  Solowerk  vielleicht  zu 
grossen  Ausgesponnenheit  des  ersten  Satzes  ist  doch  der 
thematische  Gehalt  allenthalben  interessant,  nobel  und 
fesselnd.  Voll  Frische  setzt  gleich  nach  viertaktiger 
Orchestereinleitung  die  Solovioline  mit  der  Aufnahme  des 
dort  angeschlagenen  Hauptthemas 


ein ,  dem  sich  (Buchstabe  A)  in  feiner  Verwebung^  mk  daa  Be- 
gleitungsgängeh  ein  zweiter  Gedanke  als  Gegensatz  schön 
anschliesst.  Zu  beiden  Themen  tritt  nun  (bei  C)  — 
durch  Sechszehntelgäqge  und  eine  charakteristische  Bass- 
figur, 

welche  im  späteren  Verlaufe  in  den  Bratschen  mit  beson- 
derer Wirkung  wieder  auftaucht^  eingeleitet  —  das  an- 
dere Thema 


I 


k 


ijar 


^- 


e 


nfe 


n--^  r  ui?^g 


Aus  diesen  Elementen  gestaltet  nun  der  Componist 
(Ciavierstimme  S.  11)  einen  imitatorisch  gehaltenen  Ueber' 
gangssatz,  welchem  sich  das  oben  unter  C  angeführte 
Thema  (Buchstabe  G)  in  der  Begleitung,  bei  freier  melo- 
discher Gegenstimme  in  der  Solovioline,  über  einem  kurzen 
Orgelpuncte  auf  E  anschliesst,  während  in  der  Folge  das 
vorerwähnte  rhythmische  Motiv  als  ostinate  Stimme  be- 
ständig hindurchklingt  und  auch  bei  den  weiteren  Doppel- 
griffpartien der  Solovioline  —  unter  gleichzeitiger  Bei- 
behaltung des  (S.  13)  in  freier  Gegenbewegung  auftre- 
tenden Hauptmotivs  —  festgehalten  wird,  bis  es  nach 
kürzerem  Schweigen  bei  der  Wiederholung  des  unter 
C  angeführten  Themas  (K)  von  einer  contrapunctischen 

23* 


298 


Triolenfigur  im  Basse  abgelöst  wird,  um  kurz  vor  dem 
Andante  in  seiner  ganzen  Eigenart  nochmals  aufzutreten 
un4  auch  das  nun  folgende  recitativisch-improvisa torisch 
gehaltene  Andante,  sowie  die  Gadenz  mehr  oder  weniger 
zu  beherrschen. 

Das  nun  folgende  Adagio  cantabile  in  Dmoll,  ^/^Takt, 
zeigt  wieder  einen  festgeschlossenen  Satzbau,  zunächst  in 
knapper  Liedform,  von  schön  elegischem  Charakter  mit 
einem  beruhigenden  melodischen  Gegensatz  in  B  dur. 
Aber  auch  hier  schimmert  jenes  rhythmische  Motiv,  theils 
ganz,  theils  verkürzt,  wie  eine  Fata  Morgana  immer 
wieder  hindurch;  bis  jenes  Bdur-Thema  —  hier  von  der 
Solovioline  mit  zarteren  Triolenfiguren  umspielt  —  in 
D  dur  erscheint  und  so,  von  der  bangen  Mollstimmung 
erlösend,  diesen  Satz  in  anmuthig  beruhigender  Weise  zu 
Ende  führt. 

Frisch  und  belebend  setzt  das  in  Ddur  (^/g-Takt) 
gehaltene  Finale  ein.  Da  ist  bei  aller  Einheitlichkeit 
ein  reicher  Motiv-  und  Stimmungswechsel.  Es  würde 
hier  zu  weit  führen,  den  ganzen  Satz  nach  all  seinen 
Themen  analysiren  zu  wollen.  Die  voranstehenden  An- 
deutungen dürften  genügen,  dem  Geiger  von  dem  Cha- 
rakter und  dem  geistigen  Gehalte  des  vorliegenden  Con- 
certes  ein  Bild  zu  geben.  Nur  das  sei  noch  vorüber- 
gehend erwähnt,  dass.  auch  hier  jene  charakteristische 
rhythmische  Figur  geisterhaft  wieder  auftaucht,  aber  von 
dem  frischen,  fröhlichen  Zuge  des  Ganzen  niedergekämpft 
wird  wie  ein  letztes  vergebliches  Wintermahnen  von  der 
Macht  des  siegreichen  Frühlings.      Albert  Tottmann. 


Biographisches. 

Das  Böhmische  Streichquartett. 

(Mit  einer  Portraitgrnppe.) 

Es  ist  wohl  noch  nicht  dagewesen,  dass  ein  aus 
.Jünglingen  im  Alter  von  18 — 20  Jahren  gebildeter  Streich- 
quartettverein bei  seinem  Öffentlichen  Debüt  in  einer 
«grossen  und  wirklichen  Mnsikstadt  eine  gleich  begeisterte 
Aufnahme  gefunden,  ja  wahrhafte  Sensation  mit  seinen 
Vorträgen  erregt  hat,  wie  das  Böhmische  Quartett  im  Winter 
1892/93  bei  seinem  ersten  Auftreten  in  Wien;  also  in 
einer  Stadt,  die  durch  den  eigenen  Besitz  ausgezeichnet- 
ster Corporationen  dieser  Art,  sowie  die  verschiedenen 
illustren  fremden  Quartettvereine,  die  in  ihren  Mauern 
schon  concertirten,  in  ihren  Ansprüchen  sehr  verwöhnt  ist. 
Die  blutjungen  Künstler  —  mit  Carl  Hoffmann,  Josef 
Suk  und  Oskar  Nedbal  im  Bunde  stand  damals  noch  der 
gleichalterige  Studiengenosse  Otto  Berger  —  waren  von 
Prag  aus  nach  der  schönen  Donaustadt  gekommen,  ledig- 
lich um  Propaganda  für  ihre  engeren  Landsleute  Smetana, 
Fibich  und  Dvoi'äk  zu  machen.  Aber  sie  fügten  später  ihrem 
Programm  auch  die  Namen  Beethoven,  Schumann,  Brahms 
und  Grieg  ein.  Wie  bei  dieser  Gelegenheit  Dr.  Th.  Helm 
berichtete,  „offenbarte  es  sich,  dass  sie  auch  solchen 
ausserhalb  der  slovenisch-nationalen  Sphäre  liegenden  Auf- 
gaben völlig  gewachsen  seien,  ja  Beethoven 's  Ddur- 
Quartett  (doch  noch  su  den  kleineren,  freilich  nur  relativ 
kleineren  zu  rechnen)  wuchs  unter  ihren  energischen, 
begeisterten  Bogenstrichen  förmlich  zu  einem  »grossen 
Beethoven«  empor/      Als  Stockfremde  eingezogen,    ver« 


liessen  die  vier  BVeunde  Wien  als  erklärte  Lieblinge  der 
dortigen  grossen  Musikgemeinde,  und  jedes  Mal,  wenn 
sie  seitdem  nach  der  Wiege  ihres  Ruhmes  —  allerdings 
nicht  wieder  im  ursprünglichen  Bestände,  sondern  mit 
Prof.  Hans  Wihan  am  Violoncellpult  —  zurückkehrten, 
fanden  sie  die  herzlichste,  ja  begeistertste  Aufnahme, 
Aber  auf  Wien  ist  der  Ruhm  dieses  Quartetts  nicht  be- 
schränkt geblieben,  man  hat  die  ausserordentlichen  Lei- 
stungen desselben  auch  anderwärts  zu  hören  bekommen 
und  überall  als  solche  gewürdigt  Die  nächste  grosse 
Station  auf  der  Siegesbahn  der  Quartettisten  nach  Wien 
war  die  deutsche  Reichshauptstadt,  dann  folgten  Leipzig, 
Dresden  und  andere  Städte  Deutschlands  und  Oesterreichs, 
und  später  dehnte  das  Quartett  seine  Kunstreisen  auch 
auf  das  Ausland  (Russland,  England  und  Frankreich)  aus, 
überall  wurden  ihre  Vorträge  begeistert  aufgenommen 
und  den  Leistungen  der  berühmtesten  Quartettvereine 
der  Gegenwart  und  Vergangenheit  als  ebenbürtig  an  die 
Seite  gestellt.  In  der  Reproduction  der  Tonwerke  ihrer 
böhmischen  Heimath  stehen  die  Künstler  aber  jedenfalls 
einzig  da,  hier  wird  ihr  Spiel  innerlichstes  Erlebniss, 
und  kein  Mittel  des  Ausdrucks  von  heimlich  empfun- 
denem Glück  bis  zur  leidenschaftlich  überschäumenden 
Freude,  vom  tiefsten  innerlichen  Weh  bis  zur  erschüt- 
ternden Gemüthsaffection  versagt  den  Ausführenden,  die 
dabei  über  eine  virtuos  ausgebildete  Technik  gebieten, 
den  Dienst.  Sie  identificiren  sich  derart  mit  ihren  Vor- 
tragsobjecten ,  dass  man  Improvisationen  vier  seelisch 
gleich  gestimmter  und  musikalisch  eminent  begabter 
Künstler  zu  vernehmen  meint,  die,  augenblicklichen  In- 
spirationen folgend.  Das,  was  sie  innerlich  bewegt,  in 
Töne  umsetzen.  Wenn  wir  diese  leicht  erklärliche  Spe- 
cialität  des  Böhmischen  Quartetts  besonders  betonen,  so 
i^ollen  wir  damit  durchaus  i^icht  dem  oben  citirten  ür- 
theil  des  Wiener  Kritikers  entgegen  treten.  Im  Gegen- 
theil  pflichten  wir  demselben  nicht  blos  rückhaltslos  bei, 
sondern  stellen  das  Böhmische  Quartett,  das  seit  jenem 
Wiener  Debüt  sein  Verständniss  für  deutsche  Musik  ent- 
schieden vertieft  und  uns  mehrfache  Gelegenheit  geboten 
hat,  seinen  Interpretationen  Beethoven'scher,  Schumann^- 
scher,  Brahms'scher  und  anderer  deutschen  Tonwerke  bei- 
zuwohnen, auch  nach  dieser  Seite  hin  in  Parallele  mit 
den  ersten  Corporationen  seiner  Art,  sodass  wir  im  In- 
teresse unserer  Kunst  nur  wünschen  können,  dass  das- 
selbe einen  recht  langen  Bestand  behalte  und  noch  lange 
die  herrliche  Mission,  Tausende  und  Abertausende  mit 
seinen  Vorträgen  in  höhere  geistige  Sphären  zu  führen, 
zu  erfüllen  vermöge. 

Wir  schliessen  unseren  Artikel  mit  kurzen  biogra- 
phischen Mittheilungen  über  die  vier  Künstler: 

Carl  Hoff  mann,  der  Primarius  des  Quartetts,  wurde 
aiA  1?.  December  1872  in  Prag  geboren.  Er  besuchte, 
nachdem:  er  1885  die  Realschule  verlassen  hatte,  sieben 
Jahre  hindurch  das  Conservatorium  daselbst  und  erregte 
durch  sein  Violinspiel  bald  die  höchste  Zufriedenheit  der 
Lehrer,  wie  die  Bewunderung  seiner  Mitschüler.  Vor  dem 
Publicum  debutirte  er  äusserst  glücklich  in  einem  Concert 
der  Anstalt  1890,  geradezu  Aufsehen  erregte  er  aber  in 
der  Schlussprüfung  mit  dem  glänzenden  Vortrag  des  Un- 
garischen Concertes  von  Joachim,  für  welchen  er  seitens 
der  Institutsdirection  mit  einer  werthvoUen  Violine  be- 
lohnt wurde. 

Josef  Suk,  der  Vertreter  der  2.  Violine,  wurde 
am  4.  Januar  1874  in  Ki'edovic  in  Böhmen  geboren  und  er- 
hielt die  ersten  Violinstunden  von  seinem  Vater,  einem 
selbst  trefflichen  Musiker,  ertheilt.    Er  trat  1885  in  das 


293 


Prager  Conservatorium  als  Schüler  ein  uud  genoss  wie 
Hofimann  den  Unterricht  im  Violinspiel  hei  Director 
Bennewitz,  trieh  aher  später  unter  Dvot^  auch  noch  Com- 
positionsstudien,  und  zwar  mit  dem  Erfolge,  dass  nach  zwei- 
jährigem Unterricht  eine  dramatische  Ouvertüre  von  ihm 
öffentlich  unter  allgemeiner  Anerkennung  aufgeführt  wer- 
den konnte.  Auf  Grund  eines  Glavierquartettes  erhielt 
er  einige  Zeit  darauf  ein  Staatsstipendium  vom  Ministerium 
für  Cultns  und  Unterricht  verliehen.  Neben  den  beiden 
g^enannten  Compositionen  sind  als  hochbeachtenswerth 
noch  zu  nennen  ein  Ciavierquintett,  das  mit  entschiedenem 
Erfolge  in  Berlin  und  Wien  zur  Auffahrung  gelangte, 
ein  Streichquartett,  eine  Ouvertüre  zu  Shakespeare^s 
„Wintermärchen"  und  eine  Serenade  für  Streichorchester. 
Als  Hauptmerkmale  der  Schaffensweise  des  jungen  Künst- 
lers kennzeichnen  sich  schöner  natürlicher  Fluss  der  6e- 
dajiken,  klare  Disposition  in  der  Form  und  wirkungsvolle 
Behandlung  der  Instrumente. 

Oskar  Nedbal,  aus  Tabor  in  Böhmen  gebürtig 
und  am  25.  März  1874  zur  Welt  gekommen,  besuchte 
bis  zu  seinem  11.  Jahre  das  dortige  städtische  Gymnasium 
und  von  da  ab  wie  seine  QuartettcoUegen  die  berühmte 
Prager  Musikbildungsschule.  Da  er  zur  Aufnahmeprüfung 
zu  spät  kam  und  in  die  Violinclasse  nicht  mehr  aufge- 
nommen werden  konnte,  so  wählte  er  mit  schwerem  Her- 
zen in  der  Trompete  ein  anderes  Instrument,  bekam  das 
Studium  desselben  aber  bald  so  satt,  dass  er  mit  grösster 
Energie  die  Aufnahme  in  die  Violinclasse  durchsetzte. 
In  dieser  machte  er  bald  die  g^össten  Fortschritte  und 
legte  hier  den  Grund  zu  seinem  überall  bewunderten  Brat- 
schenspieL  Aber  wie  sein  College  Suk  widmete  auch  er 
sich  mit  schönstem  Erfolge  unter  Dvotäk's  Leitung  der 
Compositiön  und  erhielt  schon  als  Schüler  eine  besondere 
Auszeichnung  für  eine  Frucht  dieser  Studien.  Von  seinen 
Werken  sind  namentlich  ein  Scherzo-Caprice  für  Orchester 
und  eine  Ciavier -Violinsonate  zu  nennen  und  Mehrere 
schon  im  Druck  erschienen  und  mit  Erfolg  zur  öffent- 
lichen Vorführung  gelangt. 


Hans  Wihan,  der  Vertreter  des  Violoucells,  am 
5.  Juni  1855  in  Politz  bei  Braunau  geboren,  war  Real- 
schüler in  Hohenmauth  und  Prag  und  durfte  sich  trotz 
seines  schon  frühzeitig  äussernden  musikalischen  Talentes, 
das  sogar  die  Aufmerksamkeit  des  Conversatoriumsdirectors 
Krej^i  err^t  hatte,  erst  nach  hartem  Kampfe  gegen  den 
Willen  des  Vaters  ausschliesslich  der  Musik  widmen.  Das 
Frager  Conservatorium  wies  ihn  bei  seiner  Aufnahme  gleich 
in  den  2.  Jahrgang  der  Violoncellclasse  ein.  Er  hatte  die 
Anstalt  kaum  verlassen,  als  er  (1873)  eine  Professur  am 
Mozarteum  in  Salzburg  erhielt.  Bekannt  in  Deutschland 
wurde  sein  Name  als  der  eines  ausgezeichneten  Künstlers 
durch  die  Reisen,  welche  Wihan  als  Violoncellsolist  der  Bilse'- 
sehen  Capelle  mit  dieser  machte.  1877  ernannte  der  Fürst 
von  Schwarzburg-Sondershausen  ihn  zum  Kammervirtuosen, 
als  welcher  er  bis  1880  in  dessen  directen  Diensten  ver- 
blieb. Sondershausen  vertauschte  dann  der  Künstler  mit 
München,  um  daselbst  die  Stelle  des  ersten  Solo -Violon- 
cellisten in  der  Hofcapelle  einzunehmen  und  Mitglied 
des  Kammerquartetts  des  Königs  Ludwig  II.  zu  werden. 
Dieses  Quartett  hat  sich  durch  mehrfache  Kunstreisen 
in  Deutschland  und  Oesterreich  rühmlichst  bekannt  ge- 
macht und  darf  namentlich  stolz  auf  die  Auszeichnung 
sein,  die  ihm  dadurch  wurde,  dass  Richard  Wagner  es 
wiederholt  nach  Bayreuth  einlud,  um  sich  an  seinem  Spiel 
zu  erfreuen.  Seit  1888  wirkt  Wihan  mit  grösstem  Er- 
folge als  Professor  des  Violoncellspiels  xmd  Leiter  des 
Kammermusik-Ensembles  am  Prager  Conservatorium.  Aus 
seiner  Quartettciasse  ist  s.  Z.  das  Böhmische  Quartett 
hervorgegangen,  ihm  hatte  es  die  hohe  künstlerische 
Ausbildung  zu  verdanken,  mit  welcher  es  sich  der  Oeffent- 
lichkeit  vorführte.  Prof.  Wihan  trat  demselben  erst  bei, 
nachdem  i^ch  Otto  Bergcir,  sein  Vorgllnger  an  der 
Violoncellsdmme  und  Schüler,  durch  Krankheit  zum  Aus- 
scheiden veranlasst  sah. 


Feuilleton. 


Ein  Besuch  im  Geburtsliause  Beethoven's. 

■ 

Geschäftliche  Angelegenheiten  brachten  mich  vor  Kurzem 
in  die  Nähe  der  Stadt  Bonn,  und  da  konnte  ich  mir  den 
schon  lange  gehegten  Wansch,  das  Geburtshaus  Beethoven's 
zu  besuchen,  nicht  mehr  versagen.  Gleich  nach  meiner  An- 
kunft in  Bonn  machte  ich  mich  in  Begleitung  eines  kundigen 
Führers,  eines  jungen  musikalischen  Studiosus,  auf  den  Weg 
und  war  bald  an  geweihter  Stätte. 

Bevor  dieses  Haus  dauernd  dem  Andenken  des  Meisters 
geweiht  wurde,  hat  es  seinen  Besitzer  häufig  gewechselt  und 
diente  mannigfachen  Betrieben  bürgerlichen  Erwerbs.  Erst 
im  Jahre  1889  traten  zwölf  Bonner  Bürger  zusammen,  um 
das  Geburtshaus  Beethoven's  zu  erwerben  und  dauernd  dem 
Andenken  des  grossen  Meisters  zu  widmen.  Um  die  Erwer- 
bung des  Hauses  haben  sich  aber  auch  viele  Künstler  ver- 
dient gemacht,  in  erster  Reibe  Josef  Joachim.  Eine  am 
ersten  Stock  des  Hauses  angebrachte  Marmortafel  sagt  dem 
Vorübergehenden,  dass  hier  Ludwig  van  Beethoven  am 
17.  December  1770  geboren  wurde.  Die  Strasse,  in  welcher 
das  Haus  steht,  sowie  auch  das  Haus  selbst  machen,  wenn 
auch  nicht  gerade  einen  ärmlichen,  so  doch  einen  sehr  ein- 
fachen Eindruck.  Das  Haus  ist  wohlweislich  immer  ver- 
schlossen, man  hat  nur  Zutritt,  nachdem  durch  eine  Glocke 
der  Castellan  zum  Oe&en  der  Thtlre  gerufen  ist.  Beim  Ein- 
tritt in  das  Haus  bemächtigten  sich  meiner  ganz  sonderbare 
Empfindungen,  war  doch  Beethoven  der  Mann,  an  dem  ich 
schon  als  Kind  wie  an  einem  Heiligen  hinaufsah.  Da  nur 
dezr  Castellan  nebst  Frau  im  Hause  wohnen,  so  herrschte  in 
Ha,us,  Hof  und  dahinter  liej^ndem  Garten  eine  wohlthuende, 


friedliche  Buhe.  Auf  dem  Hofe  zeigte  mir  der  Castellan  in 
dem  sich  an  das  Vorderhaus  anschliessenden  Hinterhause 
oben  ein  Fenster  mit  dem  Bemerken,  dort  sei  das  Geburts- 
zimmer Beethoven's.  Ich  stieg  die  schmale,  zum  genannten 
Zimmer  führende  Treppe  hinan,  überschritt  den  kleinen  Vor- 

elatz  und  stand  davor.  Einzutreten  ist  Niemand  gestattet, 
de  Thür  zu  dem  Zimmer  ist  ganz  geöffnet,  aber  eine  Schnur, 
quer  durch  die  Thürbekleidung  gezogen,  verbietet  den  Ein- 
tritt. Der  Thüre  gegenüber  steht  im  Geburtszimmer  die 
Büste  Beethoven^s  auf  einem  Postament,  davor  liegen  mehrere 
grosse,  längst  verwelkte  Lorbeerkränze,  welche  früher  von 
aubinstein  und  Joachim  in  stiller  Verehrung  dort  nieder- 
gelegt sind.  Im  Üebrigen  ist  das  Zimmer  leer,  aber  doch 
noch  fi^anz  so  in  dem  Zustande,  da  Beethoven  geboren  wurde. 
ÜnwiUkürlich  sa^te  ich  mir  bei  Besichtigung  des  Zimmers: 
also  in  dieser  niedrigen,  rührend  einfachen  Dachkammer 
eines  Hinterhauses  ist  der  grosse,  unglückliche  Beethoven 
geboren,  der  Mann,  welcher  die  vielen  herrlichen  Ciavier- 
sonaten componirt  hat«  welcher  der  Menschheit  neun  Sym- 
phonien von  unvergleichlichem  und  unverfänglichem  Werth 
hinterlassen,  welcher  die  packende  Oper  „Fidelio**,  die  grossartige 
Missa  solemnis  und  so  vieles  andere  Erhabene  geschaffen! 
Ein  Gefühl  tiefster  Wehmuth  beschlich  mich.  —  Da  aber 
der  Castellan  immer  auf  einige  Schritte  Entfemnng  hinter 
Einem  steht,  so  war  es  leider  nicht  möglich,  sich  noch  fei- 
neren Befiexionen  hinzueeben.  Ich  wurde  denn  auch  recht 
bald  ersucht,  in  das  aui  dem  Vorflur  ausgelegte  Fremden- 
buch meinen  Namen  einzutragen,  und  es  ging  schnell  weiter 
in  das  Beethoven-Museum,  obgleich  ich  gern  noch  einige 
Zeit  allein  vor  diesem  Zimmer  geblieben  wäre.   Das  Museum 


294 


befindet  sich  im  Vorderhause,  der  Eintritt  in  dasselbe  ge- 
schieht direct  vom  Yorflur  des  Ghebortszimmers  aus,  da  die 
Wand,  welche  früher  Vorder-  und  Hinterhaus  trennte,  jetzt 
durchbrochen  ist.  Alle  die  antiken  Itaritäten,  als  Briefe, 
Handschriften,  Bildnisse  etc.  hier  nun  aufzuzählen,,  würde 
zu  weit  führen,  denn  der  Katalog  weist  889  Nummern  auf. 
Nur  einige  besonders  interessante  Stücke  möchte  ich  erwähnen. 
Da  ist  zuerst  der  Flüg^el  Beethoven^s,  vom  Instrumenten- 
macher Graf  in  Wien  mit  Bücksicht  auf  Beethoven*s  GehÖr- 
sohwäche,  welche  bekanntlich  schliesslich  zur  völligen  Taub- 
heit führte,  eigens  vierchörig  gebaut.  An  diesem  Flügel 
sass  der  Meister  besonders  gern  in  der  Abenddämmerung, 
um  zu  phantasiren.  Obgleich  dieser  Flügel  in  der  Stimmung 
viel  zu  tief  steht  und  natürlicherweise  auch  sonst  verstimmt 
ist,  so  hat  es  doch  einen  ganz  unbeschreiblichen  Reiz,  wenn 
man  seine  Finger  auf  dieses  Instrument  setzen  darf.  Dass 
der  Flügel  so  verstimmt  ist,  hat  seinen  Grund  selbstverständ- 
lich darin,  dass  er  überhaupt  nicht  gestimmt  wird,  und  ge- 
stimmt wird  er  nicht,  weil  man  mit  Becht  befürchtet,  dass 
^iele  Saiten  springen  würden,  und  dieses  wäre  doch  ein 
ewiger  Jammer.  Da  ist  auch  noch  ein  altes  Tafelclavier  aus 
dem  vorigen  Jahf-hundeii;  dasselbe  stammt  aus  einem  wohl- 
habenden Bonner  Bürgerhause,  es  ist  aber  nicht  nachweisbar, 
dass  Beethoven  hierauf  gespielt  hat.  Femer  ist  als  besonders 
interessant  das  Streichquartett  Beethoven*s  zu  nennen.  Eine 
Violine,  gebaut  von  Amati  1690,   eine  Violine  von  J.  Guar- 


nerius  1718,  eine  Viola  von  Buger  1690  und  ein  ViolonceU 
von  A.  Guamerius  1675.  Zuletzt  hat  Meister  Joachim  mit 
seinen  Quart^ttgenossen  Kruse,  Wirth  und  Hausmann  im 
Jahre  1893  bei  der  Weihe  des  Beethoven-Hauses  darauf  ge- 
spielt. Einen  ganz  besonderen  Reiz  hatten  für  mich  auch 
noch  mehrere  Büschel  Haare  von  Beethoven^s  Haupt.  Ein 
Büschel  vom  lebenden  Beethoven  und  Zweie  von  der  Leiche. 
Ohne  Zweifel  hat  jedes  Stück  des  Museums  grosses  Interesse 
für  den  Besucher,  so  z.  B.  auch  mehrere  Hörrohre,  ein  Stuhl 
und  ein  Tisch,  auf  und  an  welchem  Beethoven  als  Kind  ge- 
sessen. Eine  Gesichtsmaske,  abgeformt  im  42.  Lebensrjahr, 
die  Todtenmaske  etc.  etc.  Wie  gesagt,  es  sind  nahe  an  400 
Erinnerun^n  an  den  grossen  Tonsetzer.  Einen  leider  uner- 
füllbaren Wunsch  hatte  ich,  das  war  nämlich  der:  ich  hätte 
mögen  am  liebsten  zwischen  all  diesen  Reliquien  ein  Stünd- 
chen ganz  alleine  sein.  Dass  so  etwas  nicht  geht,  begreife 
ich  sehr  wohl.  Doch  auch  trotz  des  unvermeidlichen  Beglei- 
ters (nämlich  des  Oastellans)  war  es  ein  erhebendes  Stück 
Zeit,  welches  ich  dort  verlebte,  und  ich  verliess  die  Geburts- 
stätte Beethoven's  mit  aufrichtigem  Dank  gegen  alle  Die- 
jenigen, welche  dazu  beigetragen,  dieses  Haus  vor  fernerer 
Profanirnng  zu  bewahren,  damit  dasselbe  nicht  nur  der  jetzt 
lebenden,  sondern  auch  noch  koinmenden  Generationen  eine 
geweihte  Stätte  sein  könne. 

Prof.  H.  Mund. 


Tagesgeschichte. 


Musikbriefe. 


Hamburg,  im  Mai. 

Es  kostet  uns  nur  noch  einige  Worte,  um  die  letzten 
Yorkomnmisse  des  Musikjahres  zu  erledigen.  Die  Aufftihrun- 
gen,  die  hier  in  Betracht  kommen,  sind  Chor-Concerte  des 
Oaecilien-Vereins  und  der  Altonaer  Singakademie, 
eine  Veranstaltung  des  Orchester-Y  ereins  von  1895  und 
der  6.  Eammermusikabend  des  Quartetts  Zaji^. 

Der  Caecilien-Yerein  unterhielt  seine  Gäste  auf  das 
Beste  mit  Ghorsätzen  kleineren  Genres,  deren  Yortrag  sehr 
trefPlich,  wohllautend  im  Ton  und  in  allem  Uebrigen  ganz 
geschmackvoll,  gelang.  Der  Erfolg  dieses  Abende  bestätigte 
unser  wiederholt  ausgesprochenes  Wort:  dass  der  Caecilien- 
Yerein  im  a  capella-Gesange  einzig  und  allein  seine  Licht- 
seiten zeigt  und  seinem  ganzen  Wesen  nach  auf  das  Ghorlied 
und  dessen  Pflege  angewiesen  ist.  Schubert^s  „Gott  im  ün- 
gewitter",  Gesänge  von  Brahms  aus  Op.  41  und  63,  Frauen- 
chöre Dp.  35  von  de  Lange  und  von  Jul.  Spengel  mit  Geschick 
vierstimmig  gesetzte  Yolkslieder  waren  die  Darbietungen  des 
Yereins,  zwischen  welchen  Duette  von  Kahn  Op.  22  gesungen 
und  interessante  zweicla vierige  Yariationen  von  Gouyy  und 
Thieriot  gespielt  wurden.  —  Die  Altonaer  Singakademie 
Hess  sich  mit  Brahms'  .Nänie^  hören,  welches  wundervolle 
Werk  seitens  der  Ausmhrenden  mit  aller  Liebe  behandelt 
wurde,  und  beUieiligte  sich  an  der  Wiedergabe  der  Furien- 
scenen  aus  Gluck's  „Orpheus"  und  Beethoven's  Phantasie 
Op.  80.  Die  solistische  Unterstützung  des  Concerts  lieferten 
die  mit  schöner  Stimme  versehene  Berliner  Altistin  Clara 
Schacht  mit  »Ach,  ich  habe  sie  verloren*'  von  Gluck  und 
Liedern  von  Schubert,  Brahms  und  Goldmark,  welchen  die 
mit  Beifall  reich  belohnte  junge  Dame  Mozart's  Wiegenlied 
beifügte,  und  der  musikalisch  vornehm  gesinnte  Altonaer 
Ciavierspieler  v.  Holten.  —  Der  unter  Concertmeister  Ko- 
pecky's  Leitune;  ttlchtig  voran  kommende  Orchester- 
Verein  hielt  sich  seinen  diesmaligen  Auf^iben,  der  Cdur- 
Symphonie  von  Beethoven,  Möhul's  „Josepu** -Ouvertüre  und 
zwei  phantasievollen,  empnndungsedlen  Sätzen,  Andante  ma- 
linconico  („In  den  Dünen")  und  Allegro  pastorale  („Haide- 
Idyll**),  aus  der  Suite  Op.  8  von  Ferd.  Pfohl,  gegenüber 
ausserordentlich  wacker.  Namentlich  wurden  die  beiden 
PfohPschen  Stücke  technisch  völlig  bewältigt  und  in  schöner 
Stimmung  hingestellt.  Die  Solo  vortrage  auf  dem  Pianoforte 
und  der  Geige,  welchen  Compositionen  von  Chopin,  Schumann, 
Yieuztemps  und  Wagner- Wilhelmj  zu  Grunde  lagen,  besorg- 
ten die  talentirten  und  filr  die  Zukunft  vielversprechenden 
Schwestern  Anna  und  Clara  Otten  aus  Frankfurt  a.  M.  — 
Was  endlich  die  letzte  Quartettsoiröe  der  Saison  anbetrifft, 
so   enthielt   das   Programm  derselben  Mozart's  Bdur-,  Yolk- 


manu*s  Gdur-,  Op.  34,  und  Dvotäk^s  Esdur-Streichquartett 
Op.  51,  für  welche  Werke  Zajic  und  Genossen  ihre  besten 
Kräfte  einsetzten. 

Inzwischen  hatte  Schreiber  dieser  Zeilen  auch  die  Freude, 
den  kleinen  Wilhelm  Backhaus  aus  Leipzig  kennen  zu  ler- 
nen, von  dessen  erstaunlichen  musikalischen  Leistungen  wie- 
derholt im  „M.  W.*'  die  Bede  war.  Der  Kleine  verlebte  die 
Osterferien  in  Hamburg  bei  einer  mit  seinen  Eltern  befreun- 
deten Dame  und  suchte  bei  dieser  Gelegenheit  den  Unter- 
zeichneten auf,  den  er  durch  den  Yortrag  S.  Bach*6cher  und 
Chopin'scher  Werke  zur  Bewunderung  hinriss.  In  so  jungen 
Jahren  eine  solche  Tüchtigkeit  nach  jeder  Richtung,  im 
Technischen  wie  im  Musiksilischen ,  so  viel  ernsten  und  ge- 
diegenen Sinn,  wenn  es  sich  um  die  Kunst  bandelt,  dabei 
ein  frischer,  kindlich- natürlicher  Knabe,  —  Gott  schütze  ihn ! 

Senat  und  Bürgerschaft  von  Hamburg  haben  beschlossen, 
jährlich,  vorläufig  auf  fünf  Jahre,  20,000  Mark  zur  Gründung 
und  Unterstützung  eines  ständigen  Orchesters  herzugeben. 
Es  ist  gewiss  erfreulich,  dass  man  staatsseitig  Antheil  an 
musikanschen  Dingen  nimmt;  welcher  Nutzen  daraus  für  das 
hiesige  Kunstleben  entspringt,  muss  aber  die  Zeit  lehren, 
denn  einstweilen  verstenen  wir  nicht  das  Wohin  mit  dem 
Gelde,  wie  man,  bei  der  geringen  Empfanglichk^t  der  Ham- 
burger Bevölkerung  für  die  wahre  Kunst,  mit  dieser  Summe 
etwas  Bechtes  beginnen  will.  Nur  vor  dem  Einen  möge  man 
sich  bewahren :  dass  man  mit  dieser  Subvention  ähnliche  Er- 
fahrungen mache,  wie  mit  der  des  Stadttheaters. 

Louis  Bödecker. 


(Fortsetzung.) 


Wien. 


Bevor  ich  die  in  No.  8  des  „M.  W.'^  begonnene  Muste- 
rung unserer  heurigen  Yirtuosenconcerte  wieder  aufnehme 
und  zu  Ende  führe,  sei  früher  noch  einiger  hervorragenden 
Chorconcerte  gedacht,  die  bisher  nicht  erwähnt  wurden. 
Zum  Besten  verschiedener  hiesigen  Wohlthätigkeitsanstalten 
gab  die  „Glasbena  matica**  aus  Laibach,  der  bedeutendste 
slovenische  Gesangverein,  zwei  grosse  Concerte  mit  Or- 
chester. Es  sollte  damit  der  Dank  der  von  dem  furchtbaren 
Erdbeben  heimgesuchten  Hauptstadt  Krains  fUr  die  gross- 
müthigen  Spenden  abgetragen  werden ,  welche  gerade  aus 
Wien  so  zahlreich  den  Yerunglückten  zukamen.  Nun  gibt 
es  aber  in  Laibach  ausser  der  „Glasbena  matica*^  auch  eine 
haupt^chlich  aus  Deutschen  gebildete  Philharmonische  Ge- 
sellschaft, welche  in  ihrem  1891  neu  eröfineten  Concerthause 
(Tonhalle)  viel  gerühmte  grosse  Orchesteraufführungen  ver- 
anstaltet, und  es  wurde  daher  den  Slov^nen  von  unseren 
Deutschnationalen   nicht   wenig  verübelt,   dass  sich  Erstere 


295 


in  ihren   beiden  Dankconcerten  auf  die  alleinigen  musikali- 
schen Vertreter  Laibachs  hinausspielten.  Tielleicht  aus  eben 
diesem   Grande    war   besonders  das  Erste  der  slovenischen 
Concerte  nur  schwach   besucht.    Wer  etwa  erwartet  haben 
mochte,  durch  diese  Productionen  ein  specifisch  neues  natio- 
nales Element  kennen  zu  lernen,  dürfte  einigermaassen  ent- 
täuscht worden  sein.  Nachdem  zur  EröfPoun^  ein  gutgemeinter 
Prolog  „Laibachs  Dank"  gesprochen  und  nieraut 'die  öster- 
reichische Volkshvmne   in   slovenischer  Sprache  abgesungen 
worden   war,   nahmen  die  eigentlichen  Cfoncertvorträge  mit 
von  dem  ttlchtigen  Chormeister  der  „Glasbena  matica**,  Hm. 
M.  Hubad,  für  gemischten  Chor  harmonisirten  slovenischen 
Volksliedern  ihren  Anfang.  Es  waren  ihrer  sechs  (AUe  recht 
gut  einstudirt),  unter  denen  ein  frisches  Trinklied  am  besten 
gefiel.   Aber  es  mangelte  allen  diesen  Gesängen  das  wahrhaft 
Charakteristische,  es  hätten  ebenso  eut  deutsche  Lieder  sein 
können.    Keine  Spur  von  der  originalen  Prägnanz  der  russi- 
schen Nationalgesänge,  welche  die  Slavianskv'sche  Gesellschaft 
bei  uns  und  ander wilrts  zu  hören  gab.   Es  rolgte  eine  grössere 
interessante  Composition  des  talentvollen  Prager  Tonsetzers 
Zdenko  Fibich  („Frühlingsromanze"  für  Soli,   Chor  und  Or- 
chester, Dp.  23),   bei  welcher  aber  ebenso  wenig  von  Volks- 
musik  (und  gar  slovenischer!)  die  Bede  war,  als  bei  den 
weiter  gesungenen,  ziemlich  unbedeutenden  a  capella-Chören 
der  angeblich  slovenischen  Componisten  A.  Nedved  und  A> 
Förster.    Zuletzt  kam  in  das  slovenische  Nationalconcert  wie 
hineingeschneit  —  man  höre  und  staune!  —  das  grosse  „Te 
Deum"  unseres  Wiener  Altmeisters   Anton   Brückner!    Man 
denke  sich  diese  hehren,   hochkirchlichen  Klänge  nach  dem 
lateinischen  Bitualtext  gesungen  in  —  nationaler  Bauern- 
tracht (denn  diese  hatten  sämmtliche  weiblichen  Mitglieder 
der   „Glasbena  matica"  angelegt,   während   die  Herren  im 
Frack  erschienen):  passte  das  nicnt  wie  die  Faust  aufs  Auge? 
Die  Laibacher  Slovenen  und  ihr  strebsamer  Dirigent  wollten 
offenbar  zeigen,   dass  sie  auch  den  s^rossartigsten  Kunstauf- 
gaben gewachsen  seien,  und  das  vollzählig  begleitende  Wiener 
Philharmonische  Orchester    täuschte    auch    der   Wiedergabe 
den  Schein  des  Grossartigen,  glänzend  Gelungenen  auf.   Aber 
um  Tonsätze,  wie  die  gewaltige,  enorm  schwierige  Schluss- 
fuge  des   Bruckner'schen    „Te  Deum",    ganz   im   Sinne    des 
Componisten   herauszubringen,   dazu  gehörten   doch  andere 
Chorkräfte,   als   sie   der   „Glasbena   matica"  zur  Verfügung 
stehen.    Dass  der  Aufführung  (in  deren  solistischem  Tneile 
die  liebenswürdige  Wiener  Sopranistin  Frl.  Sophie  Chotek 
ihre  CoUegen  vom  Czechischen  Landestheater  in  Prag  künst- 
lerisch   entschieden    überragte)    zahlreiche    Proben    voraus- 
gegangen sein  mussten,  war  nicht  zu  verkennen,  und  sprach 
überdies  aus  der  Directionsweise  des  Hrn.  Hubad  nicht  nur 
strenge  Gewissenhaftigkeit,   sondern  auch  ein  voller  Glaube 
an  die  Sache,  die  aufrichtigste  Verehrung  des  Genius  Bruck- 
ner's.   Das  muss  gebührend  anerkannt  werden,  wie  auch  die 
Lust  und  Liebe,   mit  der  die  zum  Theü  noch  sehr  jugend- 
lichen slovenischen  Sänger  und  Sängerinnen  ins  Zeug  gingen. 
Das   Programm   des   zweiten  slovenischen  Concertes   wurde 
ganz  von  einem  in  Wien  bisher  noch  nicht  gehörten  grösseren 
Ton  werk  des  Prager  Meisters  Anton  Dvoiäk  ausgemllt,  und 
war  der  Componist  zu  der  Direction  dieser  Erstaufführung 
persönlich  erschienen.    Es  handelte  sich  um  die  in  England 
wiederholt  beifällig  aufgeführte,   auch  von  einem  Londoner 
Musikhändler  (Novelle)  verlegte  Ballade  „Die  Geister  braut" 
für  Soli,   gemischten  (jhor  und  Orchester.    Bei  der  in  Bede 
stehenden  Aufführung  wurde  nur  theilweise  von  den  Solisten 
der  czechische  Originaltext   von  C.  J.  Erben   benützt,   das 
Meiste,   insbesondere  alle  Chornummem,   wurden  ins  Slove- 
nische (von  Stictar)  Übersetzt  gesungen,    üebrigens  existirt 
auch   eine   deutsche   üebersetzung    von   C.  J.  Müller.     Der 
Stoff  dieser  Ballade,  deren  czechischer  Titel  „Svatebni  kosile** 
eigentlich  das  „Hochzeitshemd"  bedeutet,  ist  fast  völlig  iden- 
tisch mit  dem  der  Bürger'schen  .Lenore".    Die  Verschieden- 
heiten liegen  darin,   dass  das  lieoende  Mädchen  dem  todten 
Bräutigam  nicht  zu  Pferde,  sondern  zu  Fuss  durch  die  Nacht 
über  Stock  und  Stein  bis  zum  fernen  Hochzeitshause  —  dem 
Friedhofe   —   folgt,  und   dass  die  Unglückliche  schliesslich 
doch  mit  heiler  Haut  davon  kommt.    Sie  lässt  sich  nämlich 
zwar  auf  der  schauerlichen  Wanderung  von  ihrem  Entführer 
die  Symbole  der  Frömmigkeit  —  Gebetbuch,  Bosenkranz  und 
goldenes  Kreuzlein  —  entreissen,   wodurch    bei  jedem   der- 
artigen neuen  Verluste  ihre  Beise  nach  dem  Endziel  um  so 
und  so  viele  Meilen  beschleunie^  wird,  die  fromme  Gesinnung 
selbst  aber  bewahrt  sie,  und  das  rettet  sie.    Dem  höllischen 
Bräutigam   nicht,   wie  er  begehrt,   über  die  Friedhof mauer 
nachspringend,  sondern  sich  in  die  Todtenkammer   —   zu 


frisch  aufbahrten  Leichen!  —  flüchtend,  wird  sie  zwar  da 
bis  zum  Morgengrauen  von  schauderhaften  Phantomen  halh 
todt  gequält,  aber  der  erste  Hahnenruf  verscheucht  die  Ge- 
spenster. Und  die  zwei  von  ihr  selbst  genähten,  gleich  bei 
Antritt  des  nächtlichen  Dauerlaufes  dem  Gl«liebten  über- 
reichten Brauthemden  findet  man  nun  in  tausend  Fetzen 
zerrissen  auf  allen  den  Gräbern  ausgestreut!  So  wie  den 
Hochzeitshemden  wäre  es  des  Mädchens  jungfräulich  weissem 
Leib  auch  ergangen,  wenn  die  Aerxnsto  den  Qottesglauben 
abgeschworen  hätte.  Kann  die  musikalische  Composition 
solcher  entsetzlichen  Gespenstergräuel  in  unserer  Zeit  noch 
auf  theilnehmendes  Interesse  rechnen?  Sie  könnte  es  viel- 
leicht, wenn  nicht  gerade  auf  diesem  Gebiete  die  Ausdrucks^ 
mittel  der  modernen  Musik  durch  vorangegangene  Meister 
so  ziemlich  erschöpft  wären.  Aber  nach  Beriioz  (dessen 
Höllenritt  und  Pandämonium  aus  der  „Damnation  de  Faust" 
wohl  vorbildlich  gewesen),  nach  verschiedenen  verwandten 
glänzenden  Orchesterleistungen  Liszt's  (Dante  -  Symphonie, 
Mephisto -Walzer),  Saint-Saöns^  („Danse  macabre**)  und  Bich. 
Strauss'  (der  erste  Theil  von  „Tod  und  Verklärung**),  nach 
dem,  was  insbesondere  auch  in  der  Oper  bereits  in  der  Aus- 
malung des  Gespensterhaften,  überhaupt  Furchterregenden 
geleistet  worden,  konnte  Dvof &k  als  Schauerballaden-Componist 
nichts  schlagend  Neues  mehr  bieten.  Gerne  aber  sei  zuge- 
standen, dass  er  die  selbst  gewählte,  gerade  der  Eigenart 
seines  Talentes  wenig  zusagende  Aufgabe  mit  technischer 
Meisterschaft  gelöst,  und  zwar  nicht  blos  als  feinsinniger 
Harmoniker  und  ListrumentirungskÜnstler,  sondern  auch  — 
was  man  wohl  hier  am  wenigsten  erwartete  —  als  eminent 
volksthümlicher  Melodiker.  Leider  war  die  Aufführung  nicht 
hinlänglich  studirt  und  kam  die  Vertreterin  der  Titelrolle 
mehrmals  aus  dem  Takt.  Glänzend  wie  immer  wirkte  nur 
wieder  das  begleitende  Wiener  Philharmonische  Orchester. 
Was  Dvoräk*s  Directionsweise  anbelangt,  so  fanden  wir  sie 
keineswegs  musterhaft.  Er  ist  ofienbar  ein  weit  bedeuten- 
derer Tonsetzer,  als  Capellmeister.  Uebrigens  war  er  schon 
früher  öfter  bei  Productionen  des  slavischen  Gesangvereins 
in  Wien  hier  am  Dirigentenpult  erschienen.  Natürlich  wurde 
er  auch  in  dem  slovenischen  Concerte  von  den  zahlreich  an- 
wesenden czechischen  und  sonstigen  Connationaien  sehr  ge- 
feiert. Ob  aber  gerade  seine  „Geisterbraut**  ihm  neue  auf- 
richtige Verehrer  zugeführt,  war  aus  der  Wirkung  der  No- 
vität nicht  bestimmt  zu  entnehmen.  Ich  muss  dabei  bleiben, 
der  hochbegabte  Musiker  habe  sich  diesmal  im  Stoffe  ver- 
grifien.  Vielleicht  wäre  —  nach  seinem  „Feuerreiter**  zu 
urtheilen  —  Hugo  Wolf  der  richtip;e  Mann,  die  -Geister- 
braut**  wahrhaft  packend  zu  componiren.  Ich  will  inm  aber 
beileibe  dazu  nicht  gerathen  haben. 

(Fortsetzung  folgt.) 


Berichte. 

Leipzig.  Wenn  der  hiesige  Bach -Verein  seine  Kirchen- 
concerte  fast  ausschliesslich  in  den  Dienst  seines  grossen 
Namengebers  stellt,  so  geht  er  in  seinen  Hausconcerten  mehr 
oder  weniger  von  diesem  Gebrauch  ab  und  bietet  in  denselben 
neben  Werken  Bach's  auch  solche  anderer  Tonmeister.  Im 
letzten,  bei  Bonorand  abgehaltenen  Hausconcert  war  es,  wie 
schon  vor  einigen  Jahren  einmal,  H.  v.  Herzogenberg's  Com- 
position n^io  Weihe  der  Nacht"  für  Altsolo,  Chor  und  Or- 
chester, welche  man  in  die  gefährliche  Nachbarschaft  von 
Werken  des  wunderbaren  Altmeisters  gebracht  hatte,  und 
dass  sie  auch  diesmal  in  derselben  mit  Ehren  bestand,  spiioht 
mehr  als  alles  Andere  für  ihre  musikalische  Edelart,  die  wir 
schon  bei  ihrer  ersten  Bekanntschaft  gebührend  anerkannt  haben, 
und  welche  auch  jetzt  dank  der  vortrefflichen  Ausführung 
durch  den  Verein  unter  Leitung  seines  warmherzigen  Diri- 
genten Hrn.  Sitt  und  Mitwirkung  der  Frau  Metzler-Löwv 
unverkürzt  hervortrat.  Ein  wahres  Labsal  für  das  Gemüth 
ist  uns  wieder  der  warm  beseelte,  keusche  Gesang  der  ein- 
heimischen Künstlerin  gewesen,  dem  bald  wieder  —  in  dem 
grossen  Kirchenconcert  der  bevorstehenden  Tonkünstler- Ver- 
sammlung —  zu  begegnen,  wir  uns  schon  jetzt  aufrichtig 
freuen,  fiach  war  im  Programm  vertreten  durch  das  D  moll- 
Concert  für  Ciavier  und  Streichorchester,  die  Chorlieder  „Auf, 
auf,  mein  Herz,  mit  Freuden**  und  „Nicht  so  traurig,  nicht 
so  sehr**,  denen  eine  für  Chor  gesetzte  und  mit  unterlegtem 
Texte  versehene  Gavotte  des  Meisters  folgte,  sowie  durch 
einige  Sätze  aus  der  Ddur -Violoncellsonate.  Die  Cla vier- 
stimme im  Dmoll-Concert  spielte  mit  hingebungsvollem,  poe- 
tischem Verständniss  für  das  Werk  und  ausserordentlich  Klar 


29(i 


in  der  technischen  Ausarbeitune;  auf  einem  klaneschönen  und 
-vollen  Blüthner-Flügel  Frl.  E6e  Gypser,  und  die  Violon- 
cellsätze lagen  bei  Hrn.  Julius  Klengel  in  den  denkbar 
besten  H&nden.  Beide,  das  noch  am  AnÜEinge  einer  aller 
Yoiaassicht  nach  ruhmvollen  Eünstlerlaufbahn  stehende  junge 
Mädchen,  wie  der  längst  allgemein  anerkannte  grosse  Meister 
des  Violoncells,  wurden  begeistert  acclamirt,  Hr.  Elengel 
konnte  den  Jubel  nur  durch  eine  Zugabe  (Sarabande  aus 
derselben  Sonate)  beschwichtigen.  Zu  schönen  Siegen  führte 
Hr.  Sitt  den  Verein  in  den  drei  Chorgesängen,  deren  Aus- 
führung strengten  Ansprüchen  fast  durchweg  genügte.  Immer- 
hin hätten  wir  statt  der  arrangirten  Gavotte  viel  lieber  ein 
originales  Chorlied  gehört.  F. 

Leipzig.  Die  vierte  der  zu  wohlthätigen  Zwecken  in  d^r 
Leipzig-Plagwitzer  Kirche  stattfindenden  geistlichen 
Musikaufführungen  reihte  sich  ihren  Vorgängerinnen  in 
der  würdigsten  Weise  an.  Was  zunächst  der  Organist  Hr. 
Paul  Gerhardt  solistisch  bot  —  Toccata  und  Fuge  in  C 
von  J:  S.  Bach,  Sonate  No.  2  (neu.  zum  ersten  Male)  von 
C.  Piutti,  Intermezzo  von  Bheinberger  und  Chromatische 
Phantasie  von  L.  Thiele  — ,  war  wiederum  bewunderiiswürdig 
zu  nennen.  Als  Gesangssolist  war  der  allseits  bekannte  Hr. 
Gustav  Borchers  (Tenor)  gewonnen  worden.  £r  brachte, 
durch  Hm.  Gerhardt's  feinsinnige  Begleitung  trefflich  unter- 
stützt, fünf  geisth'che  Lieder  (nach  Sprücheü  des  älteren  Sper- 
vogel)  eigener  Gomposition,  von  welchen  v^'ir  besonders  „Char- 
freitag**  und  „Der  Seele  Heil**  hervorheben  möchten,  in  tief 
zu  Herzen  gehender  Weise  zum  Vortrag.  Der  unter  Hrn. 
Cantor  Herrn.  Zillin g's  Leituiig  stehende  Kirchengesang- 
verein steuerte  zwei  Motettäxi  für  gemischten  Chor  von  £. 
F.  Bichter  und  M.  Hauptmann  bei,  und  ^war  in  einer  Aus- 
führung, welche  alle  früheren  Leistungen  übertra£  Die  geist- 
lichen Musikaufführungen,  welche  erst  im  nächsten  Winter 
wieder  aufgenommen  werden  sollej^  haben  äo  vorläufig  einen 
glänzenden  Abschluss  gefimdeil.  Mit  dem  Dank  füi*  so  viele 
künstlerische  und  erbauungsreiche  Genüsse;  wefe6e  Sie  Ibisher 
boten,  vereinigen  wir  daher  hier  den  herzlichen  Wuiläch, 
dass  diesen,  ourch  Bm.  Gerhardt  mit  der  grössten  Auf- 
opferung ins  Leben  gerufBnen  Veranstaltungen  Ottich  späterhin 
ein  gle(iche$,  wohlverdieix^  j^teress^  entgegengebrafill)(||^er-4' 
den  möge!  '    '         ,  *"  '^  — n— .    . 

Copenhägen.  Am  Schlnsse  des  Aprils  hat  das  Berliner 
Philharmonische  Orchester  mit  bestem  Erfolge  ftlnf 
Concerte  in  der  dänischen  Hauptstadt  gegeben.  Der  grosse 
Saal  des  „Concert-Palais*'  tdtö  vornehmsten  hiesigen'  Musik- 
etablissements)  war  trotz  des  milden  Frühlingswetters  all- 
abendlich von  einem  distinguirten ,  kunstsinnigen  Publicum 
voll  besetzt.  Die  königliche  Familie  wohnte  den  Concerten 
zum  grössten  Theile  bei.  Die  ausgezeichneten  Leistungen  des 
Orchesters,  vor  Allem  das  vortreffliche  Zusammenspiel,  fanden 
rechte  Würdigung,  wie  denn  Jeder  der  vier  Dirigenten:  Hof- 
capellmeister  Dr.  Carl  Muck  und  Prof.  Franz  Mannstädt, 
der  Franzose  Eduard  Colonne  und  der  Norweger  Edvard 
Grieg,  mit  lebhaftem,  huldigendem  Beifall  wahrhaft  über- 
schüttet wurde.  Der  antUnglichen  Bestimmung  nach  hätte 
Hr.  Hofcapellmeister  Weingartner  das  erste  Concört  des  Ber- 
liner Philharmonischen  Orchesters  dirigiren  sollen.  Veran- 
lasst durch  plötzliche  Erkrankung  des  Letztgenannten,  wurde 
das  Arrangement  indessen  dahin  geändert,  dass  Dr.  Muck  die 
Leitung  zweier  Musikaufltlhrungen  übernahm.  Der  Erfolg 
der  Concerte  wurde  noch  durch  Hinzuziehung  bedeutender 
Solisten  erhöht.  Wir  nennen  u.  A.  den  hochbegabten  russi- 
schen Geigenvirtuosen  Alexander  Petschnikoff  und  den 
Ciaviervirtuosen  Ferruccio  Busoni;  beide  Künstler  waren 
Gegenstand  enthusiastischer  Huldigungen.  Ausserdem  trug 
Wilhelm  Stenhammar  (Schwede)  ein  eigenes  Concert  mit 
Begleitung  des  Berliner  Philharmonischen  Orchesters  vor.  Wie 
Stenhammar  sich  durch  sein  vorzügliches  Clavierspiel  früher 
bereits  warme  Anerkennung  errungen  hat,  so  bricht  sein  aus- 
gesprochenes Compositionstalent  sich  ebenfalls  mehr  und  mehr 
Bahn,  unter  den  Solisten  ist  auch  ein  Mitglied  des  Berliner 
Philharmonischen  Orchesters,  Concertmeist>er  Anton  Witek, 
hervorzuheben.  Sein  Vortrag  eines  Paganini^schen  Violin- 
concertes  errang  allgemeinen  Beifall,  üeberhaupt  fanden  die 
Leistungen  des  renommirten  Ensembles  lebhafte  Anerkennung 
in  der  dänischen  Hauptstadt.  Das  reichhaltige  Programm 
der  fünf  Concerte  umfasste  deutsche,  russische,  französische 
und  nordische  Musik;  es  kamen  Compositionen  von  Bichard 
Wagner,  Tscha'ikowsky,  Berlioz  una  Grieg  zu  Gehör,  die 
Letzteren  unter  persönlicher  Leitung  des  Componisten.   Wir 


möchten  iudess  ganz  besonders  auf  die  vollendete  Ausführung 
von  Beethoven^s  wundervoller  5.  Symphonie  hinweisen,  die 
unter  Dr.  Carl  Muck*s  Führung  als  eine  Meisterleistung  zu 
bezeichnen  ist.  v.  K. 

Conoertumschau. 

Arnhelm.  Conc.  des  a  cap.-Chors  (ßouinan)  am  1.  April 
m.  Chören  v.  Palestrina,  M.  Haydn,  Lotti,  B.  Klein  u.  Bort- 
niansky. 

Breslau.  Am  2.  April  Aufführ.  v.  Haydn's  „Schöpfung"* 
durch  die  Singakad.  (Prof.  Schaeffer)  unt  solist.  Mitwirk,  des 
Frl.  Plüddemann  u.  der  HH.  Hintzelmann,  £.  Franck  und 
Staritz. 

Christiania.  12.  Conc.  des  Orchesterver.  (Holter)  unter 
Mitwirk,  des  Hrn.  Lammers  (Ges.),  des  MuSikver. -Chors  und 
des  grossen  Orch. :  ^Tasso**  v.  Liszt,  -Cärnaval  romain**  v. 
Berlioz,  Cant.  „Tu  Faedrelandet**  f.  Solo,  Chor  u.  Orch.  v. 
L  Holter,  Ballade  „Tannhäuser**  f.  Bariton  v.  Söderman. 
—  6.  Conc.  des  Musik ver.  (Holter):  Fdur-Symph.  v.  Brahms, 
„Meistersinger**- Vorspiel  V.  Wagner,  Solo  vortrage  der  Frau 
Bull  (G«s.,  Lieder  v.  Heise,  Sinding,  Enna  u.  Grieg)  u. 
des  Hrn.  Pauer  (Clav.,  Esdur^Conc.  v.  Beethoven,  „Aufforde- 
rung zum  Tanz**  V.  Weber-Täusig  etc.). 

Cfncinnati.    9.  Conc.  des  S^ph.  Orch.  (van  der  Stucken) : 

4.  Bymph.  v.  Schumann,  „Siegt ried-Idyll**  v.  Wagner,  „Obe- 
ren**-Ouvert.  V.  Weber,  2.  Ungar.  Rbaps.  v.  Liszt,  Amoll- 
Clävierconc.  v.  Grieg  (Frl.  Wetzler). 

Danzig.  4.  musikal.  Abendunterhalt,  des  Gesangver.: 
Cdnr-Clavierquintett  v.  Schubert,  Gmoll-Clavierquartett  von 
Brahms,  gem.  Chöre  v.  Vieri ing  (Zigeunerlied)  u.  Beetho- 
ven (Eleg.  Gesang),  „Die  Nixe**  f.  Frauenchor  u.  Altsolo  m. 
Clav.  V.  Kubinstein.  (Mitwirkende:  HH.  Schumann  [Clav.], 
Davidson,  Busse  u.  Kämler  [Streicher].) 

Dorpat.  4.  Symph.-Conc.  (Wulfius):  Hmoll-Symph.  von 
Schubert,  Ouyeyt.  zu  „Die  lustigen  Wöiber  von  Windsor*  v. 
Nicolai,  1.  Satz  a.  dem  Clavierconc.  pp.  23  v.  P.  Tschai- 
kowsky  (Frau  Heuking  a.  St.  Petersburg),  And.  a.  dem  Vio- 
loncellcönc;  v.  Molique. 

Dresden.    Am  3.  April  in  der '  Kreüzkirche  Aufführ.  v. 

5.  Baches  llatlihänB^PlMSf«»  ^t*^  Leit.  des  Hrn.  Pi-of  Wer- 
mann  u.  Solist.  Mitwirk,  des  FrL  Geyer  a.  Berlin,  der  Frau 
Geller  a.  Magdeburg  und  der^'HH.  Mann  v.  hier,  Büttner  a. 
Coburg  u.  Wächter  v.  hier. 

Esslingen.  Passionsconc.  des  Orator.-Ver.  (Prof.  Fink): 
^Die  sieben  Worte**  f.  zwei  Chöre  v.  R.  Palme,  gem.  Chöre 
V.  S.  Bach  u.  Händel,  Männerchöre  y.  Palestrina,  Gumpelz- 
haimer,  Vopelius  u.  Eccard-Kräuös,  Vocalduette  „Die  Melodie** 
V.  J.  W.  Franck-Fink  u.  „Es  ist  Vollbracht**  v.  S.  Bach-Pranz- 
Fink  (Frls.  Hang  u.  Hagele),  Solövorträge  des  Frl.  Dürr  (Ges.) 
u.  des  Hrn.  Nagel  (Org.). 

Frankfurt  a.  M.  2.  Conc.  des  Philharm.  Ver.  (Baselt) : 
Ddur-Symph:  v.  Mossart,  Ouvert.  zu  „Die  Heimkehr  aus  der 
Fremde**  v.  Mendehsobn,  Menuett  f.  Orch.  v.  Eich. Wagner- 
Base  U,  Solovorträge  des  Frl.  Jungk  (Ges.,  Polon.  a.  „Mig- 
non^  V,  Thomas.  „Der 'Kirchbergteich**  v.  H.  Böhringer, 
„GondpÜera**  v.  Meyer-Helm  und  u.  „Himmlische  Zeit**  v. 
F.  Ries)  li.  des  Hrn.  Launhardt  (Viol.,  „Legende**  v.  Wie- 
niawski,  Ungar.  Tanz  v.  Brahms-Joachim  etc.). —  Musi- 
kal. Abena unterhalt,  des  „Liederkranzes**  (Glück)  am  28.  März: 
Männerchöre  von  Beethoven  („Die  Vesper**),  Kremser  („Im 
Winter**),  F.  Hegar  („Die  beiden  Särge**),  M.  v.  Weinzierl 
(„Die  Sphinx**)  u.  A.,  Solövorträge  der  Frls.  Schöler  a.  Elber- 
feld  (Ges.,  „Vöglein,  wohin  so  schnell**  v.  Lassen,  „Li  Wal- 
deseinsamkeit** V.  Brahms,  „Neue  Liebe**  v.  Rubin  stein, 
Berceuse  v.  Godard,  „Frühling  ist  da**  v.  E.  Hildach  etc.) 
u.  Burnitz  v.  hier  (Viol.,  Moto  perpetuo**  v.  Ries,  „Album- 
blatt** von  Wagner-Wilhelmj,  „Li  der  Spinnstube**  von 
Hubay  etc.). 

Qenf.  Charfreitagsconc.  des  Organisten  Hrn.  Barblan  m. 
eig.  Orgelvorträgen  (Chaconne  v.  Buxtehude,  Prael.  u.  Passa- 
caglia  V.  S.  Bach),  sowie  Vorträgen  der  Sociötö  de  chant 
sacr6,  der  Sängerin  Frl.  Grau  und  des  Violoncellisten  Hrn. 
Avierino. 

Heidelberg.  Concert  des  „Liederkranzes**  (Weidt)  am 
14.  März:  Chöre  m.  Orch.  v.  H.Lützel  (Psalm 24),  Herbeck 
( „Der Landsknecht**)  u.  Ed.  Kremser  („Dankgebet**)  u.  acap. 
V.  Weber,  Storch  („Nachtzauber**)  u.  F.  Möhring  („Inder 
Fremde**,  m.  Baritonsolo  [Hr.  Dürr]),  Soloquart.  „Liebesbot- 
schaft** m.  Clav.  V.  F.  Debois  (HH.  Zährinjer,  Dürr,  Stoess 
u.  Weidt),  Gesangsolovorträge  des  Frl.  HoSmann  („Komm, 
wir  wandeln  zusammen**  v.  Cornelius,  „Frühlingsn  acht**. 


Das  Böhmische  Streichquartett, 


Carl  Hoffmann.  Oskar  Hedbal. 

Hans  Wlhan.  Josef  Suk. 


298 


Ad.  Jensen,  „Was  kümmert  mich  die  NachtiffaH"  v.  F.  He- 
gar,  „Elfenlied»*  v.  H.  Wolf,  „Dein  Auge«  v.  W.  Kienzl  etc.). 
Leipzig.  Hausconc.  des  ßach-Ver.  (Sitt)  unt.  Mitwirk, 
der  Frau  Metzler-Löwy  (Ges.),  des  Frl.  Gypser  (Clav.)  u.  des 
Hrn.  Klengel  (Violonc),  sowie  der  Gap.  des  107.  Inf.-Reg.  am 
21.  Mai:  „Die  Weihe  der  Nacht«  f.  Altsolo,  Chor  u.  Orch. 
V.  H.  V.  Herzogenberg,  Dmoll-Conc.  f.  Clav.  u.  Streichorch., 
Chorlieder  „Auf,  auf  mein  Herz"  u.  „Nicht  so  traurig,  nicht 
so  sehr",  v.  W.  V.  f.  gem.  Chor  gesetzte  u.  mit  unterlegtem 
Text  („Lass  der  Zeit  nur  ihren  Willen")  versehene  Gavotte, 
sowie  einige  Sätze  a.  der  Ddur -Violoncellsonate  v.  S.  Bach. 
—  Liederabend  des  Quartettver.  ^Cantate"  (Zapff)  am  2.  Mai: 
Gem.  Chöre  m.  Clav.  v.  S.  Stojowski  („Der  Frühling")  u. 
a  cap.  V.  V.  E.  Becker  („Im  Maien"),  N.  v.  Wilm  (jTreib 
hin,  du  letzte  Scholle  Eis"),  W.  Berger  („Eislein  von  Caub") 
u.  A.,  Solovorträge  des  Frl.  Rüdinger  (Ges.,  Romanze  a.  „Mig- 
non"  V.  Thomas,  „Ich  liebe  dich"  v.  Grieg  u.  Geburtstag- 
lied  V.  J.  Sachs)  u.  des  Hrn.  Beermann  (Yiol.,  „Legende" 
V.  Wieniawski,  Cavatine  v.  Raff,  Ungar.  Weisen  v.  Na- 
ch öz  etc.).  —  Geistl.  Musikauf  führ,  in  der  Heil.  Ereuzkirche 
in  Neustadt-Neuschönefeld  am  10.  Mai:  Vorträge  des  Kirchen- 
chors unt.  Leit.  des  Hm.  Thieme  („Singet  dem  Herrn  ein 
neues  Lied"  m.  Org.  v.  F.  G.  Jansen  u.  ^Wer  unter  dem 
Schirm  des  Höchsten  sitzet"  v.  C.  Stein),  des  Frl.  Margadant 
(Ges.,  „Herr,  bleib  bei  uns"  v.  B.  Vogel,  „Pfingsthymne"  v. 
V.  Schurig  etc.)  ü.  des  Hrn.  Gerhardt  (Org.,  Tocc.  u.  Fuge 
in  DmoU  v.  S.  Bach,  Prael.  u.  Fuge  üb.  BACH  von  Liszt, 
Andante  v.  L.  Neuhoff  u.  Finale  a.  der  DmoU-Symph.  v. 
A.  Guilmant).  —  4.  geistl.  Musikaufführ.  in  der  Kirone  zu 
Plagwitz:  Vorträge  des  Kirchengesang ver.  unt.  Leit.  des  Hrn. 
Zilliiig  („Wie  lieblich  sind  auf  den  Bergen"  v.  E.  F.  Richter 
u.  «.Komm,  heiiger  Geist"  v.  Hauptmann)  u.  der  HH.  G. 
Borchers  (Ges.,  „Charfreitag",  „Ostern",  „Anden  Unendlichen", 
„Gottesdienst"  u.  „Der Seele  Heil".eig.  Comp.)  u.  Gerhardt  (Org., 
Tocc.  u.  Fuge  in  Cdur  v.  Bach,'  Emoll-Son.  v.  Piuiti,  Inter-. 
mezzo  V.  Kheinberger  u.  Chromat.  Phant.  v.  Thiele).  — 
Abendunterhaltungen  im  k.  Conservat.  der  Musik:  28.  April. 
Orgelson.  v.  Blument.hal  =  Hr.  Keller  a.  Chicago,  Bdur- 
Claviertrio  v.  Mozart  =:  Frl.  Rae  a.  Cheltenham  u.  HH.  Schäfer 
a.  Wiesbaden  und  Ettelt  a.  Klein-Corbetha,  Claviersoli  von 
E.  Schutt  (Etüde)  u.  Chopin  (Cismoll-Scherzo)  =z  Frl.  Sast- 
rabskaja  a.  Odessa,  Dmoll-Violinconc,  1.  Satz,  v.  David  = 
Frl.  Edmondson  a.  Liverpool,  Claviersoli  v.  Rh  ein  berger 
(Etüde  u.  Fugato  Op.  42),  Schumann  (Romanze),  Scarlatti 
(Presto)  u.  F.  Hill  er  (Courant^)  =  Frl.  Schwerer  a, Oxford,  Cla- 
viertrioOp.70,  No.2,  v.  Beethoven  =  Frl.  Engländer  a.  Leipzig 
u.  HH.  Herrmann  a.  Mainz u.Grümmera.  Gera.  1.  Mai.  Bdur- 
Streichquart.  v.Haydn  -  HH.  Schumacher  a.  Hamburg,  Pretzscb 
a.  Leipzig,  Weisbach  a.  Griinma  u.  Bolton  a.  Leeds,  Terzett 
„Die  Glocke  schlug  schon' Mittemacht"  a.  der  Oper  „Die  lu- 
stigen Weiber  von  Windsor"  v.  Nicolai  =.  Frls.  Werner  aus 
Würzen  u.  Ewald  a.  Leipzig  und  Hr.  Niesen  a.  Milwaukee, 
Violoncellsoli  v.  G.  Goltermann  (Andante  u.  Capriccio)  = 
Hr.  Grümmer,  Hmoll-Capriccio  f.  Ciavier  v.  MendelsFohn  = 
Hr.  Gunn  a.  Evansville,  Violinconc.  v.  Mendelssohn  ==:  Frl. 
Pllat  a.  New- York,  Romanze  „Kennst  du  das  Land"  aus  der 
Oper  „Mignon"  v,  Thomas  =  Frl.  Röthig  a.  Hartha,  Cla- 
vierconc,  2.  u.  3.  Satz,  v.  Henselt  =  Frl.  Lawrence  a.  New- 
York.  6.  Mai.  Capriccio  militaire  für  drei  Trompeten  von 
E.  Neumann  =  HH.  Rennert  a.  Grimma,  Köhler  a.  Schmölln 
u.  Kräss  a.  Leipzig,  EmoU-Clav.-Violinson.  v.  Rheinberger 
=  Frls.  Lucas  a.  Towyn  u.  Laux  a.  Leipzig,  Fantaisie  hon- 
groise  für  zwei  Flöten  von  F.  Doppler  :=  HH.  Krämer  aus 
Leipzig  u.  Voigt  a.  Halle  a.  S.,  Ciaviersonate  Op.  31,  No.  3, 
V.  Beethoven  =  Frl.  Gossling  a.  Bedford,  Lieder  „Das  Veil- 
chen", „Schon  klopft  mein  liebendes  Herze"  u.  Wiegenlied  v. 
Mozart  :=  Frl.  Portaszewicz  a.  Leipzig,  Ciavier- Violinsonate 
Op.  80,  No.  2,  V.  Beethoven  =  HH.  Fischer  a.  Halberstadt 
u.  Schwabe  a.  Crefeld.  8.  Mai.  Clavierquint.  v.  Schumann  = 
Frl.  Neubert  a.  Chemnitz  u.  HH.  Schäfer,  Herrmann,  Rennert 
u.  Krasselt  a.  Baden-Baden,  Esdur-CIavierconc,  1.  Satz,  von 
Moscheies  »  Frl.  Neumann  a.  Samara,  Edur-Violinconcert  v. 
Vieuxtemps  =  Hr.  Schumacher,  Esdur-Clavierconcert  v. 
Beethoven  =  Hr.  Thalberg  a.  Schaii'hausen.  12.  Mai.  Stücke 
f.  je  zwei  Clarinetten,  Fagotte  u.  Hörner  a.  „Cosi  fian  tutte" 
V.  Mozart:  Serenade  u.  Arie  des  Ferrando  (Hornsolo)  uz  HH. 
Kater  a.  Diedersen,  Eichel  a.  Erdmannsdorf,  Flottow  a. 
Stötterlingen ,  Behrens  a.  Leipzig,  Steitz  a.  Chemnitz  und 
Leisering  a.  Leipzig,  „Novelletten"  f.  Clav.,  Viol.  u.  Violonc. 
V.  Gade  ni  Frl.  Rosenberg  a.  Odessa  u.  HH.  Herrmann  und 
Ettelt,  Ddur-Streichquart.  v.  Mozart  =  Frls.  Schneider  aus 
Elberteld  u.  Broadwood  a.  London  u.  HH.  Schlatter  a.  Mann- 


heim u.  Bräutigam  n .  Plauen  i.  V.,  Arie  „Die  Kraft  versagt" 
a.  „Der  Widerspänstigen  Zähmung"  von  H.  Goetz  =z  Frl. 
Heinze  a.  Leipzig,  Serenade  f.  Clav.  u.  Violonc.  v.  F.  Hill  er 
==  Frl.  Kunz  a.  Leipzig  u.  Hr.  Ettelt,  Arie  „Er  schläft,  wir 
Alle  sind  in  Angst  und  Noth"  a.  dem  „Waffenschmied"  von 
Lortzing  =  Frl.  Seebe  aus  Leipzig,  Gmoll-Claviersuite  von 
W.  Bargiel  =  Wilhelm  Backnaus  a.  Leipzig. 

Liegnltz.  1.  Liegnitzer  Musikfest,  veranstaltet  von  der 
verstärkten  Singakad.  unt.  Leit.  der  Hm.  Heidingsfeld  u. 
Solist.  Mitwirk,  des  Frl.  Strauss-Kurzwellv  a.  Leipzig,  u.  der 
HH.  Cronberger  a.  Braunschweig  u.  Prot.  Kühn  a.  Breslau: 
1.  u.  2.  Ts^  (5.  u.  6.  Mai)  „Franciscus"  v.  Tinel.  3.  Tag 
(7.  Mai) :  „Hebriden"-Ouvert.  v.  Mendelssohn,  Heroische  Ouvert. 
u.  „Bacchantenzug"  f.  Orch.  v.  L.  Heidingsfeld,  „Germanen- 
zug" f.  Männerchor  n.  Bariton  m.  Orch.  v.  Bruch  (unt.  Leit. 
des  Hrn.  Schulz),  Vorspiel  zum  3.  Aufzug  der  „Meistersinger" 
V.  Wagner  u.  Fragmente  a.  demselben,  Soli  f.  Sopran  von 
Liszt  („Loreley"),  Brahms  („Feldeinsamkeit"),  Rubin  stein 
(„Neue  Liebe"),  Grieg  („Ein  Traum")  u.  C.  Schulz-Merkel 
(„Tandaradei"),  f.  Ten.  v.  Brahms  („Mainacht"),  Ad.  Jensen 
(„Murmelndes  Lüftchen"),  Wagner  („Am  stillen  Heerd"  a. 
den  „Meistersingern")  u.  A.  u.  f.  Bass  v.  Ad.  Jensen  („Die  Hei- 
mathglocken"), C.Schulz-Merkel  („Der  Heilige  von  Stein") 
u.  H.  V.  Kos 8  („Harold's  Wunsch"). 

Ludwigshafen  a.  Rh.  Conc.  des  Lehrer-Gesangvereins 
Mannheim-Ludwigshafen  (Weidt)  am  21.  März:  Largo  und 
Presto  a.  dem  OLaviertrio  Op.  70,  No.  1,  v.  Beethoven  (HH. 
Jung,  Pabst  u.  Roth),  Männerchöre  v.  Schubert  (Psalm  23,  m. 
Clav.),  Schumann  (Waldlied,  m.  Blasinstrumenten),  Bruch 
(„Das  Lied  der  Städte",  m.  dp.),  Cornelius  („Der  alte  Sol- 
dat"), Engelsberg  („Die  Flucht  der  Liebe",  m.  Baritonsolo 
[Hr.  Heiss])  u.  A.,  Gesangvorträge  des  Hrn.  Weidt  („Möcht 
wissen"  v.  Franz,  „Der  Ungenannten"  v.  Schreck,  „Der 
letzte  Gruss"  v.  Levi  etc.). 

Ltttzen.  Kirchenconc.  zum  Besten  des  Gustav  Adolf- Ver.  am 
10.  Mai,  ausgef.  v.  Frl.  Gertrud  Fritz8ch(Ges.)  u.  den  HH.  Trau- 
termann (Ges.),  Homeyer  (Org.),  Sitt  (Viol.)  u.  Klengel  (Violonc.) 
a«  Leipzig:  Zwiegesang  „Er  weidet  seine  Heerde"  v.  Händel, 
Soli  f.  Sopr.  V.  Gade  (Kirchenarie)  u.  Mendelssohn  (Hymne), 
f.  Ten.  V.  Mendelssohn  u.  Hildach  („Wo.  du  hingehst"),  f. 
Org.  V.  G.  A.  Thomas  (Concertphant.)  u.  Piutti  (Sonaten- 
satz), f.  Viol.  V.  Leclair  u.  Hänael  u.  f.  Violonc.  v.  S.  Bach 
u.  Mozart. 

Magdeburg.  Harmonie-Concerte  (Kauffmann):  No.  6. 
Jupitersymph.  v.  Mozart,  „Parsifal"- Vorspiel  und  „Isoldens 
Liebestod"  a.  „Tristan  und  Isolde"  v.  Wagner,  „Frühling* 
f.  Streichorch.  v,  Grieg,  Vorträge  des  Vocalterzetts  der  Frls. 
de  Jong,  Corver  u.  Snyders  (Wiegenlied  von  Averkamp, 
-Viele  Grüsse"  v.  Hill  er,  „Maiemust"  v,  Grimm,  „Kleine 
Wasser  tropfen"  v.  Cath.  van  Rennes,  „Lob  der  Musik"  v. 
F.  Kauffmann  etc.).  No.  7.  4.  Symphonie  v.  Beethoven, 
„Wald weben"  a.  „Siegfried"  v.  Wagner,  Solovorträge  der 
Frauüzielli  a.  Frankfurt  a.  M.  (Ges.,  „Murmelndes  Lüftchen" 
V.  Ad.  Jensen,  „Neue Liebe"  v.  Rubinstein,  „Abendreihn" 
V.  B.  Scholz,  „Der  vielbetretene  Pfad"  v.  F.  Kauffmann, 
„Frühling  ist  da"  v.  E.  Hildach  etc.)  u.  Krebs  a.  Dresden 
(Clav.,  Barcarplle  u.  Caprice  v.  Rubinstein  etc.).  No.  8. 
1.  Symph.  V.  Schumann,  Ouvertüren  v.  R.Wagner  („Faust") 
u.  Mendelssohn  („Meeresstille  und  glückliche  Fahrt"),  Violin- 
vorträge des  Hrn.  Berber  (2.  Conc.  v.  Wieniawski  u.  Rondo 
caprice.  v.  Saint-Saöns).  —  Concerte  des  Kaufmann.  Ver. 
(Kauffmann):  No.  5.  „Tasso"  v.  Liszt,  „Siegfried-Idyll"  v. 
Wagner,  „Le  Carnaval  romain"  v.  Berlioz,  Solo  vor  träge 
des  Frl.  Bernhardt  a.  Breslau  (Ges.,  „Wieder  möcht  ich  dir 
begegnen"  v.  Liszt,  „Er  ist  gekommen"  v.  Franz,  „Hüte 
dich"  V.  R.  Becker,  „Wie  froh  und  frisch"  v.  J.  Brahms, 
Morgenhymne  v.  G.  Henschel,  „Das  Mädchen  und  der 
Schmetterling"  v.  E.  d*Albert  etc.)  und  des  Hrn.  Berber 
(Amoll-Conc.  v.  Dvof&k,  And.  relig.  v.  Thomö  u.  Romanza 
andalusa  v.  Sarasate).  No.  6.  Symph.  path6t.  v.  Tschai- 
kowsky^  Vorspiel  zum  1.  u.  Einleit.  zum  3.  Act  aus  den 
„Meistersingern"  v.  Wagner,  Larghetto  a.  dem  Clar.-Quint. 
V.  Mozart  (Clar.:  Hr.  Eist),  Vorträge  des  Vocalterzetts  der 
Frls.  de  Jong  u.  Gen.  (Wiegenlied  v.  Hill  er,  „Es  muss  ein 
Wunderbares  sein"  v.  Kretschmann,  „Durch  die  stille 
Sommernacht"  v.  Fabricius,  „Lob  der  Musik"  v.  F.  Kauff- 
mann etc.).  —  Concerte  im  Logenhause  Ferdinand  z.Gl.  (Kauff- 
mann): No.  7.  Oceansymph.  v.  Rubinstein,  Ouvertüren  v. 
Reinecke  („König  Manfred")  u.  E.  N.  v.  Reznicek  („Donna 
Diana"),  Elegie  f.  Streichorch.  v.  Tscha'ikowsky,  Gesang- 
vorträge des  Hrn.  Piechler  von  hier  („Wenn  du  kein  Spiel- 
mann wärst"  von  H.  Hof  mann,  „Lied  eines  fahrenden  Ge- 


299 


seilen*'  v.  W.  Berfi^er  etc.).  No.  8.  Ddur-Symph.  v.  Haydn, 
„FestkläDge"  von  Liszt,  Entr'acte  a.  „König  Manfred**  von 
Reinecke,  Violin  vortrage  des  Frl.  Fncbs  a.  Berlin  (3.  Conc. 
V.  Bruch  u.  „Faa8t**-Phant.  v.  Wieniawski).  —  4.  Casino- 
conc.  (Kauffmann):  Cdnr-Symph.  v.  Mozart,  „Anffordertme 
zum  Tanz"  V.  Weber- ßerlioz,  Solovortr&ge  des  Hm.  Buchwald 
V.  hier  (Ges.,  Qrals-Erzählung  a.  ^^Lohengrin"  u.  Sie^und's 
Liebesgesang  a.  der  „Walküre**  v.  Wagner,  „Es  blinkt  der 
Thau**  V.  Bubinstein  u.  „Dein  gedenk  ich,  Margaretha^  v. 
Meyer-Helmund).  —  Am  3.  April  Aufführ.  v.  Mendelssohn's 
„Paulus**  durch  den  Eirchengesangver.  (Rebling)  unt.  Solist. 
Mitwirk,  der  Frau  v.  Grumbkow  a.  Dresden,  des  Frl.  Ver- 
mehren a.  Lübeck  u.  der  HH.  Pinks  a.  Leipzig  u.  Piechler 
v.  hier. 

Mannheim.  Conc.  der  Sängerin  Frau  Seubert- Hausen 
unt.  Mitwirk,  der  HH.  Kahn  a.  Berlin  (Clav.),  Schuster  u. 
Kündinger  v.  hier  (Streicher)  am  13.  April:  Edur-Claviertrio 
v.  E.  Kahn,  zwei  S&tze  a.  der  Clav. -VioloncelLson.  Op.  18 
von  Bubinstein,  Lieder  von  Brahms  („Die  Mainacht**, 
Zigeunerlied  u.  „Meine  Liebe  ist  grün**),  E.Kahn  („Blätterfall **, 
„Seliges  Vergessen**,  „Die  Morgeosonne  funkelt**,  „Ständchen** 
u.  „Der  Garten**),  Cornelius  („Zum  Ossa  sprach  der  Pelion**), 
H.  Wolf  („Sie  blasen  zum  Abmarsch**)  u.  A.  (Das  Kahn'sche 
Ciaviertrio  hat  dem  Eeferenten  der  „N.  B.  L.-Z.**  „ungetrübte 
Freude**  bereitet,  es  präge  sich  in  ihm  ganz  markant  der 
Schönheits-  und  Formsinn  des  Componisten  aus,  die  Themen, 
denen  das  Geprä^  des  musikalischen  Adels  verliehen  sei, 
werden  als  melodisch  und  leicht  fassbar  bezeichnet.) 

Meiningen.  3.  Elammermusikconc.  des  Singver.:  Septett 
Op.  20,  Streichquart.  Op.  18,  No.  3,  u.  Clav.-Violinson.  Op.  47  v. 
Beethoven.  (Ausführende :  HH.  Eidering,  Funk, Abbass,  Piening, 
Eewoldt  [Streicher],  Leinhos,  Mühlfeld  u.  Wetzenstein  [Bläser].) 
—  Concerte  der  Hofcap.  (Steinbach):  Am  29.  März  unt.  Mit- 
wirk, der  Frauen  Gmür-Harlofi*  u.  Staudigl  u.  derHH.Zeller  u. 
Staudigl,  sowie  des  Singver.  v.  hier  u.  aes  Köhler'schen  Ge- 
sangver.  a.  Hildburghausen:  „Nänie**  v.  Brahms,  Eequiem 
V.  Verdi.  4.  Abonn.-Conc.  Gdur-Symph.  v.  Haydn,  Ouver- 
türen V.  Beethoven  („Coriolan**)  u.  Weber,  3.  Seren,  f.  Streich- 
orch.  V.  E.Volk  mann,  Conc.  f.  Ob.,  Clar.,  Hörn  u.  Fag.  m. 
Orch.  V.  Mozart  (HH.  Gland,  Mühlfeld,  Leinhos  u.  Wetzen- 
stein), Phant.  f.  Viol.  v.  Schumann  (Hr.  Eidering). 

Hflhlhausen  i.  Th.  5.  Eessource-Conc.  (Möller):  „Meister- 
singer**-Vorspiel  V.  Wagner,  „Hebriden**-Ouvert  v.  Mendels- 
sohn, „Une  nuit  ä  Lisbonne**  v.  Saint-Sa3ns,  Solovorträge 
der  Frau  Liban-Globig  a.  Berlin  (Ges.,  „Gretchen  am  Spinn- 
rad** m.  Orch.  v.  Schubert-Liszt,  Mädchenlied  v.  Brahms  u. 
„Wenn  es  schummert  auf  der  Welt**  u.  „Der  kleine  Bu**  v. 
H.  Hermann)  und  des  Hrn.  Hekking  a.  Berlin  (Violoncell, 
AmoU-Conc.  v.  Goltermann,  „Perpetuum  mobile**  v.Fitzen- 
hagen  etc.).  —  Conc.  des  Allgem.  Musikver.  (Möller)  am 
26.  März:  Octett  v.  Schubert,  GmoU-Streichquart.  v.  Spohr, 
„Frühlingsbotschaft**  v.  Gade,  Duett  u.  Chor  a.  „Der  Kose 
Pilgerfahrt**  v.  Schumann,  Frauenchöre  „Und  gehst  du  über 
den  Kirchhof**  und  „Nun  stehen  die  Eosen  in  Blüthe**  von 
Brahms  u.  Bröllops-Marsch  v.  Söderman.  Gesang  vor  träge 
der  Frau  Walter  v.  hier  („Von  ewiger  Lieoe**  v.  Brahms, 
„Prinzesschen**  v.  A.  Dorn  u.  „Wenn  der  Vogel  naschen  will** 
V.  Meyer-Helmund). 

München.  Conc.  des  Lehrer-Gesangver.  (Sturm)  unt.  solist. 
Mitwirk,  der  Frau  Hieber  u.  der  HH.  Kellerer  u.  Vollmann 
(Ges.),  sowie  des  Hm.  Josef  (Harfe")  am  24.  März:  Kaiser- 
Marsch  v.  Wagner,  „Frithiof**  f.  Männerchor,  Soli  u.  Orch. 
V.  Bruch,  „Bafkanbilder**  i.  do.  v.  Kremser,  Männerchöre 
V.  F.  Hegar  („Schlafwandel**)  u.  L.  Thuille  («In  der  Ferne**), 
Soli  f.  Ges.  V.  Franz  („Stille  Sicherheit"),  Th.Winkelmann 
(„Allerseelen**),  Loewe,  Lassen  (Frühlingslied)  und  Wagner 
(Liebeslied  a.  der  „Walküre**)  u,  f.  Harfe  v.  Parish-Alvars 
(Phant.).  —  Brahms- Abend  der  Pianistin  Frau  Erdmanns- 
dÖrfer-Fichtner  unt.  Mitwirk,  der  Frls.  Bussjäger  a.  Bremen 
u.  Spielhagen  v.  hier  u.  der  HH.  Bergen  und  Schmid  (Ges.), 
sowie  des  Hrn.  Prof  Walter  (Viol.)  am  26.  März:  Clavier- 
Violinsonaten  Op.  78  u.  108,  Liebeslieder  f.  vier  Singstimmen 
u.  Clav,  zu  vier  Händen,  Sopranlieder  „Feldeinsamkeit**,  „Das 
Mädchen  spricht**  u.  „Meine  Liebe  ist  grün**  u.  Ehsmsodien 
Op.  79  f.  Clav.  —  3.  Kammermusik-Soiröe  der  HH.  Krasselt, 
Kaempfert,  Moosmüller  u.  Warnke:  Streichquartette  v.  Men- 
delssohn (Esdur),  Beethoven  (Op.  18,  No.  2)  u.  Tschaikows- 
ky  (Op.  30). 

Nizza.  11.  Conc.  symph.  (Gervasio):  4.  Symph.  v.  Schu- 
mann, „In  den  Bergen**  f.  Orch.  v.  J.  Seim  er,  Pet.  Suite  f. 
do.  v.  A.  d'Ambrosio,  Ouvert.  „Meeresstille  und  glückliche 
Fahrt**  v.  Mendelssohn,  Vorspiel  u.  Marsch  a.  „Lohen;*rin**  v. 


Wagner,  „Le  E^ve  de  Cassandre**  f.  Streichorch.  v.  L.  Pa- 
liara,  Gesangvortrfi^e  des  Frl.  Baux. 

Nürnberg.  3.  Conc.  des  Philharm.  Ver.  (Carl):  Cdur- 
Symph.  V.  Mozart,  „Die  Ideale**  v.  Liszt,  Ouvert.  „Traum 
auf  aer  Wolga**  von  A.  Arensky,  Gesangvorträge  des  Hrn. 
Plank  a.  Carlsruhe  („Ich  weil  in  tiefer  Einsamkeit**  von 
A.  Eitter,  „Die  drei  Zigeuner**  v.  Liszt  etc.).  —  Conc.  des 
Carrschen  Orch.  unter  Leit.  des  Hrn.  Siegfried  Wagner  aus 
Bayreuth  am  28.  März:  „Egmont**-Ouverture  v.  Beethoven, 
„Tasso"  u.  Esdur-Clavierconc.  (Frau  GöUerich)  von  Liszt, 
„Tannhäuser**-  und  „Faust** -Ouvert. ,  sowie  „Meistersinger** - 
Vorspiel  v.  Wagner. 

Oels.  Conc.  des  Gesang  ver.  f.  gem.  Chor  (Winkelmann) 
unt.  Solist.  Mitwirk,  des  Frl.  Bernhardt  u.  der  HH.  Dr.  Freund 
u.  Henschel  a.  Breslau  am  10.  März:  „Die  erste  Walpurgis- 
nacht** V.  Mendelssohn,  „Die  Kreuzfahrer**  v.  Gade. 

Oelsnitz  1.  V.  Künstlerconc.  am  12.  März:  Ddur-Clav.- 
Violinson.  v.  J.  J.  Major,  Vocalduett  v.  Nicolai,  Soli  f.  So- 
pran V.  H.  V.  Koss  (Winterlied),  Bendel  („Wie  berührt  mich 
wundersam**)  u.  A.,  f.  Tenor  v.  Ebert-Buchheim  (Spiel- 
mannslied),  Hildach  („Lenz^),  P.  Hoppe  (»Der  Ehein  ist 
mein**)  u.  Mayerhoff  („0  schneller,  mein  Eoss**),  f.  Bass  v. 
Loewe,  Ad.  Jensen  („Die  Heimathglocken**)  und  Meyer- 
Helmund  („Im  schwarzen  Walfisch  zu  Askalon**)  u.  f.  Viol. 
V.  Wieniawski  („Legende**)  und  Sitt  (Tarantelle). 

Oldenburg*  Abonn.-Concerte  der  Hofcap.  (Manns) :  No.  7. 
Symph.  Suite  f.  Orch.  v.  F.  Manns,  Eine  Faust-Ouvert.  v. 
Wagner,  Trauermarsch  a.  „Franciscus**  v.  Tinel,  Clavier- 
vorträge  der  Frau  Stern  a.  Dresden  (Cmoll-Conc.  v.  Beetho- 
ven, Polon.  V.  Liszt  etc.).  No.  8.  Esdur-Symph.  v.  Mozart, 
„L«s  Pr61udes**  v.  Liszt,  „Die  Müllerin**  u.  „Die  Mühle**  a. 
aem  Streichquart.  Op.  192  v.  Eaff,  Menuett  a.  der  Seren,  f. 
Blasinstrumente  u.  öontrabässe  v.  Dvoi-äk,  Gesang  vortrage 
des  Hrn.  Cronberger  a.  Braunschweig  (Walther^s  Preislied  aus 
den  „Meistersingern**  u.  Lohengrin's  Erzählung  aus  „Lohen- 
grin**  V.  Wagner,  „Murmelndes  Lüftchen**  v.  Ad.  Jensen, 
„Es  muss  ein  Wunderbares  sein**  v.  Liszt,  Frühlingszeit**  v. 
E.  Becker  etc.). 

Osnabrück.  3.  Kammermusikabend  der  HH.  Oeser  v. 
hier  (Clav.),  Wünsch,  Schulz  u.  Bieler  a.  Braunschweig  (Strei- 
cher): Ciavierquartette  v.  Mozart  (GmoU)  u.  Schumann  (Es- 
dur), CmoU-Streichtrio  v.  Beethoven.  (Für  die  Werthschätz- 
ung  unserer  herrlichen  Kammermusikwerke  scheinen  die 
guten  Osnabrücker  nicht  reif  werden  zu  wollen,  denn  auch 
in  der  zu  Ende  gegangenen  Saison  war,  wie  schon  in  den 
früheren  Wintern,  wieder  Grund  zu  berechtigten  Klagen  über 
den  zu  spärlichen  Besuch  der  Kammermusikabende  des  Hrn. 
Oeser   und   seiner    ausgezeichneten    ßraunschweiger    Kunst- 

fenossen,   deren  Darbietungen  bis  zum  letzten  Accord    von 
ünstlerischer   Vollendung    waren    und   Seele    und   Gemüth 
wahrhaft  erquickten.) 

Penig.  3. Winter- Abonu .-Conc.  des  Stadtmusikcorps(Hahn) : 
3.  Ouvert.  zu  „Leonore**  v.  Beethoven,  Slav.  Tänze  v.  Dvol^äk, 
2.  Ungar.  Ehaps.  v.  Liszt,  „Jungdeutschland  in  Waffen**  v. 
J.  Blätter  mann  u.  a.  Orchestern  ummern,  Gesang  vor  träge 
des  Hrn.  Trautermann  a.  Leipzig  („Erinnerung**,  „Waldvög- 
lein** u.  „Wonne  der  Liebe**  v.  E.  Eühling,  „Spielmanns- 
lied** V.  Ebert-Buchheim,  „Lenz**  v.  Hildach  und  „O 
schneller,  mein  Eoss**  v.  F.  Mayer  ho  ff). 

Potsdam.  Concerte  der  Philharm.  Gesellschaft  (Prof. 
Genss):  No.  9.  „Les  Pr61udes**  v.  Liszt,  Jubelouvert.  v.  We- 
ber, „Meistersinger** -Vorspiel  v.  Wagner,  Solovorträge  des 
Frl.  Selchow  a.  Berlin  (Ges.,  „Von  ewiger  Liebe**  u.  „Ständ- 
chen** V.  Brahms,  „Wenn  es  schummert  auf  der  Welt**  v. 
H.  Hermann  etc.)  und  des  Hrn.  Pünitz  a.  Berlin  (Harfe, 
Ital.  Seren.,  „Die  Spieldose**  u.  „Klänge  aus  dem  Nordland** 
eig.  Comp.).  No.  10.  4.  Symph.  v.  Beethoven,  Solovorträ^e 
des  Frl.  Herms  a.  Berlin  (Ges.,  „Bitte**  u.  „Winternacht**  v. 
E.  Sulzbach,  „Wenn  es  schummert  auf  der  Welt**  v.  Her- 
mann, „Nimm  mich  doch**  v.  Hungert,  „Es  muss  ein 
Wunderbares  sein**  v.  Eies,  Corsisches  Wiegenlied  v.  E.  E. 
Taubert,  „Unruhige  Nacht**  v.  Thierfelder  etc.)  und  des 
Hrn.  van  de  Sandt  v.  ebendaher  (Clav.,  D  moll-Conc.  von 
Bubinstein,  Ungar.  Ehaps.  [welche?]  v.  Liszt  etc.).  No.  11 
unt.  vocal istischer  Mitwirk,  des  Frl.  Lucky  u.  des  Hrn.  Hoff- 
mann a  Berlin.  „Aus  Böhmens  Hain  und  Flur**  v.  Sme- 
tana,  Ouvertüren  v.  Händel -Wüllner  (Ddur)  u.  Wagner 
(„Tannhäuser**),  „Zorahavda**  v.  Svendsen,  Vocalduette  v. 
Cornelius  („Ein  Wort  aer  Liebe**),  Haydn,  Delieu  (Noct.) 
u.  E.  Hildach  („Nun  bist  du  worden  mein  eigen**),  Soli  f. 
Sopr.  V.  Brahms  („Feldeinsamkeit**),  Nevin  („To  you**)  u. 
Gound  („Der  Zeisig**)  u.  f.  Bariton  v.G.  Henschel  („Jung 


300 


Dietrich*')  u.  G.  Bebling  („In  Waldesmitten**),  sowie  finn. 
Spottlied  „Der  Liebsten  Preis''.  No.  12.  Trios  in  Es  dar  fiir 
Clav.,  Clar.  a.  Bratsche  v.  Mozart  u.  in  Bdur  f.  Clav..  Clar. 
u.  Yiolonc.  V.  Beethoven,  Phantasiestücke  f.  Clav.  n.  Clar.  v. 
Schumann,  Baritonsoli  v.  Liszt  (.Es  muss  ein  Wunderbares 
sein")  u.  A.  (Ausfahrende:  HH.  Schuegraf  a.  München  [Ges.], 
Prof.  Genss  (Clav.},  Schubert  [Clar.],  Throniker  [Bratsche]  u. 
Wendel  [Violohc]  a.  Berlin.)  Nd.  18.  Esdur-Symph.  v.  Mo- 
zart, „Hebriden^-Ouvert.  v.  Mendelssohn,  Yiolin vortrage  des 
Frl.  Hochmanna. Wien  (2.  Gonc.  v.  Wieniawski,  „Elfentanz" 
V.  Popper  etc.). 

Regensburg.  Vocalconc.  des  Damengesangver.  (Hefiber) 
unt.  Mitwirk,  des  Begensburger  „Liederkranzes"  n.  des  Frl. 
Spielhagen  a.  München  am  14.  März:  Gem.  Chöre  v.  Bruch 
(„Die  Flucht  der  heil.  Familie"),  Bheinberger  („Will- 
kommen"), Schumann  („Der  Schmied"),  Wagner  („Wach 
auf,  es  nahet  gen  den  Tag"  a.  den  „Meistersingern")  u.  Men- 
delssohn (Psalm  114),  Frauenchöre  v.  C.  fl offner  („Früh- 
lingsnetz",  „Blaublümelein"  u.  Maienlied)  u.  Männerchöre  v. 
F.  Hegar  („Die  beiden  Särge")  u.  F.  van  der  Stucken 
(„Wegewart"),  Vocalsoli  v.  Mendelssohn,  Schumann  u.  Schubert. 

Sehleswig.  3.  Conc.  des  Musik ver.  (Meymund)  unt. 
Solist.  Mitwirk,  der  Frls.  Eroyraann  a.  Flensburg  u.  Hevnsen 
a.  Berlin  u.  des  Hm.  Severin  a.  Berlin:  Festouvert.  m.  Schluss- 
chor „An  die  Künstler"  v.  Beinecke,  8.  Seren,  f.  Streich- 
orch.  V.Volk  mann,  „Erlkönigs  Tochter"  v.  Gade,  „Loreley"- 
Finale  v.  Mendelssohn,  Soli  f.  Alt  v.  F.  v.  liiliencron 
(„0  Blätter,  dürre  Blätter"),  Brahms  („Wie  bist  du,  meine 
Königin")  u.  v.  Wittich  („Der  Zeisig")  u.  f.  Bariton  v. 
Tappert  („Vale  carissime"),  Bruch  (Seren.)  «.  Loewe. 

Siegen.  Am  22.  März  Aufführrung  von  Mendelssohn^s 
„Paulus"  durch  den  Musik  ver.  (Hof mann)  unt.  solist.  Mitwirk, 
der  Frau  Schmöckel  u.  des  Frl.  Ax  v.  hier,  sowie  der  HH. 
Oidtmann  a.  Neuss  u.  Hintzelmann  a.  Berlin.  (Die  Auffuhrung 
des  Werkes  wird  als  eine  im  Ganzen  wohlgelungene  und 
abgerundete  bezeichnet^  als  „ein  Ehrenabend  für  den  concert- 
gebenden  Verein,  wie  für  seinen  unermüdlichen  Dirigenten". 
Von  den  Solonummern  wird  als  einer  &;anz  hervorragenden 
Leistung  der  Concertarie  „Sei  getreu  bis  in  den  Tod"  gedacht. 
„Hr.  Hintzelmann  wusste  hier  seinem  schönen  Tenor  eine 
solche  Weichheit,  einen  solchdn  Schmelz  zu  sehen,  er  sang 
mit  solch  hinreissendem  Ausdruck,  dass  das  Publicum  förm- 
lich den  Athem  anhielt  und  in  rauschenden,  nicht  enden 
wollenden  Beifall  ausbrach,  als  der  liebenswürdige  Sänger 
schloss.") 

Sondershausen.  Conc.  im  fürstl.  Conservat.  der  Musik 
(Prof.  Schroeder)  unV  solist.  Mitwirk,  der  Frls.  Spohr  v.  hier 
u.  Sunderhoff  a.  Nordhausen  u.  der  HH.  Gröbke  a.  Hildes- 
heim u.  Martin  V.  hier  am  26.  März:  Bequiem  v.  Mozart, 
Vorspiel,  Verwandlnngsmusik  u.  Schlussscene  des  1.  Aufzugs 
a.  „Parsifal"  v.  Wagner. 

Spei  er.  4.  Conc.  v.  Caecilien-Ver.  u.Liedei-tafel  (Schefter): 
Männerchöre  v.  H.  Jüngst  („Deutscher  Wahlspruch"),  Job. 
Pache  („Wiederkehr"  u.  „Frühlingsahnen",  m.  Streichorch.), 
C.  Eckert  („Tausendschön"),  Beinecke  („Auf  der  Wacht"), 
Edw.  Schultz  („Waldesrauschen"),  F.  Mair(„Wie  die  wilde 
Bos  im  Wald")  u.  Podbertsky  („Zollern  und  Staufen"), 
sowie  oberschwäb.  Tanzliedchen  „Bosestock,  Holderblüth", 
Solovorträge  der  Frau  Lehmann  a.  Ludwigshafen  a.  Bh. 
(„Ingeborg's  Klage"  v.  Bruch  u.  Brautlieder  v.  Cornelius) 
u.  des  I&n.  Lauboeck  a.  Leipzig  (Viol.,  Concertallegro  v. 
Bazzini,  Tarantelle  v.  Sitt  etc.). 

Strassburg  1.  E.  8.  Abonn.-Conc.  des  städt.  Orch.  (Prof. 
Stockhausen):  5.  Symph.  v.  Beethoven,  Frauenchöre  „Es  tönt 
ein  voller  Harfenklang",  „Komm  herbei"  u.  „Wohin  ich  geh 
und  schaue"  v.  Brahms,  Solovorträge  der  HH.  Foerster  a. 
Berlin  (Clav.,  Gdur-Conc.  v.  Beethoven,  Stacc.-Caprice  v. 
Vogrich,  Ungar.  Bhaps.  v.  Liszt-Foerster  etc.)  u.  Prof. 
Becker  a.  Frankfurt  a.  M.*  (Violonc,  Ddur-Conc.  v.  Haydn  u. 
Sonata  v.  Locatelli). 

Stuttgart.  2.  Kammermusikabend  der  HH.  Pruckner, 
Singer  u.  Seitz:  Esdur-Claviertrio  v.  Schubert,  Seren,  f.  die 
gleichen  Instrumente  v.  F.  Hiller,  Emoll-Clav.-Violoncellson. 
V.  Brahms.  —  2.  Quartettsoir^e  der  HH.  Singer,  Künzel, 
Wien  u.  Seitz:  Streichquartette  v.  Haydn  (GmolT),  W.  Spei- 
del  (Hmoll)  u.  Beethoven  (Op.  18,  No.  1).  —  Conc.  des  Lehrer- 
Gesangver,  (Prof.  de  Lange)  am  21.  März:  Männerchöre  v. 
P.  Cornelius  („Der  deutsche  Schwur"),  F.  Hegar  („Gewitter- 
nacht"), W.  Speidel  („Die  Eine"  u.  „Lq  der  Johannisnacht") 
U.E.Kremser  (zwei Chöre  m.  Pistonsolo  a.  „Der  Trompeter  von 
Säkkingen"),  Solo  vortrage  des  Frl.  Hiller  (Ges.,  „Vom  Monte 
Pincio"  u.  „Ich  liebe  dich"  v.  Grieg,  „Murmelndes  Lüftchen" 


u.  „Am  Ufer  des  Flusses"  v.  Ad.  Jensen,  „Die  Mühle"  v. 
H.  Linder  u.  „Grüss  Gott,  du  lieber  Frühlingswind"  v.  J. 
Sittard)  u.  des  Hm.  Seitz  (Violonc,  1.  u.  2.  Satz  des  AmoU- 
Gonc.  V.  Goltermann,  „Liebeswerburg"  V.H.Becker  etc). 
—  2.  Abonn.-Conc.  des  Neuen  Singver.  (Seiffardt)  m.  Bruches 
„Lied  von  der  Glocke"  unt.  solist.  Mitwirk,  der  Frls.  Plüdde- 
mann  a.  Breslau  u.  Lerpheimer  v.  hier  u.  der  HH.  Hermann 
a.  Frankfurt  a.  M.  u.  Kiess  v.  hier.  —  10.  Abonn.-Conc.  der 
Hofcap.  (Dr.  Christ)  m.  ELaydn's  „Jahreszeiten"  unt.  solist. 
Mitwirk,  des  Frl.  BoUan  u.  der  HH.  BaUuff  u.  Frauscher. 
Würzbarg.  Conc.  der  Liedertafel  (Meyer- Olbersleben) 
am  24.  März:  „Euryanthe"-Ouvert.  v.  Weber,  „Träumerei"  u. 
Intermezzo  a.  der  Buss.  Suite  f.  Streichorch.  m.  Violinsolo 
(Hr.  Stahel)  v.  B.  Wüerst,  Männerchöre  m.  Orch.  v.  Meyer- 
Olbersleben  („Gk)thentreue")  u.  Podbertsky  („Zollern  und 
Staufen")  u.  m.  Blasinstrumenten  v.  Kremser  („Im  deut- 
schen Geist  und  Herzen  sind  wir  Eins")  u.  A.  Brückner 
i„Gtermanenzug"),  Morgenlied  f.  gem.  Chor  m.  Orch  v.  Baff, 
i'rauenchöre  v.  Wüllner  („Trost")  u.  Beinecke  (Schlaf lied 
der  Zwerge  a.  „Schneewittchen"). 

Zwickau.  Geistl.  Musikauf filhrungen  des  Kirchenchors 
zu  St  Marien  (Vollhardt):  No.  3.  Chöre  v.  A.  de  Fine  („Das 
alte  Jahr  vergangen  ist"),  J.  Meiland  („Alles  Fleisch  ist  wie 
Gras")  A.  Becker  („Herr,  nun  lassest  du")  u.  Mendelssohn 
(Psalm  43),  sowie  „Ach,  lieber  Herr  Jesu  Christ"  v.  unbek. 
Conoponisten,  Soli  f.  Ges.  v.  Keiser  u.  Mendelssohn,  f.  Org.  v. 
Mumit  (Cmoll-Tocc.)  u.  Bosslet  (Asdur-Arioso)  u.  f.  Engl. 
Hom  V.  Mozart  (Larghetto  a.  dem  Clar.-Quint.)  u.  O.  W er- 
mann (Idylle  „Der  Hirten  Wiegenlied  in  der  heil.  Nacht"). 
No.  4.  Chöre  v.  Hasler,  Gallus,  1.  Faisst  („Fürwahr,  ertrug 
unsere  Krankheit")  u.  Wüllner  („Aus  der  Tiefe"),  sowie 
„Wer  Gott  vertraut"  v.  unbek.  Comp.,  zwei  Adagios  f.  Fl., 
Ob.  u.  Org.  V.  J.  L.  Krebs,  Soli  f.  Ges.  v.  Händel,  Mendels- 
sohn u.  F.  Hiller  („Gebet")  u.  f.  Org.  v.  Buxtehude  (Prael. 
u.  Fuge  in  GmoU)  u.  A.  Becker  (Bdur-Fuge). 

^^P*  Veraltete  Programme f  sowie  Programme  ohne  Angabe  von  Ort  und 
Datum  müssen  vollständig  unbeachtet  bleiben! 

Engagements  und  Gäste  in  Oper  und  Concert. 

Antwerpen.  Das  Gastspiel  des  Hrn.  van  Dyck  als 
Lohengrin  in  seiner  Vaterstadt  und  zu  einem  wohlthätigen 
Zwecke  entfachte  die  hellste  Begeisterung,  die  in  allen  mög- 
lichen Ausdrücksformen  sich  kundgab.  —  Berlin.  Ein  hol- 
ländischer Tenorist,  Hr.  Pau  weis  von  der  k.  Oper  in  Amst€r- 
dam,  gastirt  im  k.  Opernhaus  auf  Engagement.  Er  würde 
zu  empfehlen  sein,  wenn  er  stimmlich  nicht  gar  zu  schwach 
beschlagen  wäre.  —  Budapest.  Hr.  Josef  Grossmann  hat 
seine  Demission  als  Capellmeister  des  k.  Opernhauses  einge- 
reicht. —  Düsseldorf.  Das  2.  hiesige  Yolks-Musikfest  galt 
der  Aufführung  von  Haydn's  „Jahreszeiten",  für  welche  Fran 
Selma  Stark  und  die  HH.  Hintzelmann  und  Gausche 
als  Solisten  gewonnen  worden  waren.  Von  diesen  zeigte  die 
grösste  Vertrautheit  mit  seiner  Aufgabe  und  die  intensivste 
künstlerische  Intelligenz  Hr.  Gausche.  —  Heidelberg.  In 
dem  Concert,  das  der  „Liederkranz''  kürzlich  veranstaltete, 
erregte  Frl.  Clara  Schaeffer  aus  Frankfurt  a.  M.  mit  ihren 
Gesangvorträgen  den  lebhaftesten  Beifall  des  Publicums.  Ihr 
jugendfrisches  und  klangvolles  Organ  steht  im  Dienste  eines 
überall  natürlichen  Empfindens,  und  der  Vortrag  zeigt  durch- 
weg von  künstlerischer  Einsicht ,  sodass  die  Darbietun- 
gen der  Sängerin  nicht  blos  erwärmen,  sondern  auch  einer 
strengeren  Kritik  Stand  halten.  —  Leipzig.  Die  neuliche  Lucia- 
Darstellung  des  Frl.  Wedekind  muss  auf  die  Gasse  des 
Hrn.  Staegemann  eine  sehr  wohlthätige  Wirkung  ausgeübt 
haben,  denn  schon  wieder  Hess  er  die  junge  Dresdener  Künst- 
lerin dieses  Paradestück  in  seinem  Kunsttempel  wiederholen. 
Als  neue  Acquisitipn  für  unsere  Oper  bezeichneten  vor  Kur- 
zem Wiener  Blätter  ein  Frl.  Anna  Fallmann,  als  alier- 
neueste  nennen  sie  eine  Altistin  Frl.  Dora  Dorsay,  Schülerin 
der  Frau  Artot  in  Paris.  Auch  diese  Kunstnovize  soll  von 
Hrn.  Staegemann  unter  „glänzenden  Bedingungen"  —  hoffent- 
lich erhält  sie  überhaupt  Gage  und  ist  nicht  blos  kostenlose 
Volontairin  —  engagirt  worden  sein.  —  London.  Der  Pianist 
Hr.  Fritz  Masbach  aus  Berlin  hatte  in  einem  Concert,  das 
er  in  St.  James'  Hall  veranstaltete,  sehr  schöne  künstlerische 
Erfolge  zu  verzeichnen.  Was  an  seinem  Spiel  besonders  auf- 
fällt, ist  die  peinliche  Gewissenhaftigkeit  in  der  Detailaus- 
arbeitung. — •  Mflnehen.  Der  junge  schwedische  Bassist  Hr. 
Holm  vom  Stadttheater  zu  Nürnberg  gastirte  hier  als  Tann- 
häuser, aber  der  gute  schauspielerische  Eindruck  wurde  we- 


301 


sentlich  durch  die  mangelhafte  Tonbildung,  die  hei  ihm  zu 
Tage  tritt,  henachth eiligt.  —  New-York.  Man  kann  sich 
keine  höhere  Stufe  denken,  als  diejenige  ist,  auf  welcher 
das  Boston  Symphony  Orchestra  unter  Leitung  des 
Hrn.  Paur  im  letzten  Concert  dieser  Saison  im  Metropolitan 
Opera  House  stand.  Solche  Klangschönheit  und  Vollendung 
brachte  die  Zuhörerschaft  in  die  erfreulichste  Aufregung, 
welche  in  jeder  Pause  zu  Ausbrächen  der  Begeisterung  sich 
erhob.  Jeder  Superlativ  des  Lobes  ist  nicht  zu  gewagt 
gegenüber  diesem  Orchester  und  dessen  begeistertem  Führer. 

—  Paris.  Der  amerikanische  Organist  Hr.  Clarence  Eddy, 
welcher  dieser  Tage  ein  Concert  im  Trocad6ro  gab,  fand  für 
sein  brillantes  Spiel  die  herzlichste  Anerkennung  einer  aus- 
erlesenen kunstverstilndigen  Hörerschaft.  Man  rechnet  ihn 
zu  den  ersten  Künstlern  seines  Instrumentes. 

Kirchenmusik. 

Leipzig.  Thomaskirche:  23.  Mai.  „Yeni  sancte  Spiritus" 
V,  J.  G.  Schicht.  ^Himmlischer  Tröster"  von  Ed.  ßohde. 
„Gloria  in  excelsis  Deo"  ^.  E.  F.  Bichter.  24.  Mai.  Pfingst- 
cant.  „Also  hat  Gott  die  Welt  geliebt"  v.  S.  Bach.  —  Nicolai- 
kirche: 26.  Mai.    Pfingstcantate  v.  S.  Bach. 

OpernauffUhrungen. 

März. 

Cassel.  K.  Hoftheater:  1.  u.  18.  Joseph  in  Egypten. 
B.  Lohengrin.  9.  Der  Bajazzo.  Die  Nürnberger  Puppe.  12. 
Die  Meistersinger.  16.  Figaro's  Hochzeit.  22.  Der  ßajazzo. 
Cavalleria  rusticana.    26.  Die  Zauberflöte.    30.  Martha. 

Wien.  K.  k.  Hof-Operntheater:  1.,  3.  n.  11.  Der  Evan- 
gelimann.  2.  Carmen.  6.,  9.  u.  30.  Hansel  und  Gretel. 
8.  Margarethe.  12.  u.  17.  Cavalleria  rusticana.  13.  Der  Trou- 
badour. 14.  Aida.  15.  Die  Hugenotten.  18.  Siegfried.  20. 
Die  Afrikanerin.  21.,  24.  u.  27.  Das  Heimchen  am  Herd 
(Goldmark).  22.  Der  Prophet.  23.  Das  goldene  Kreuz.  25. 
Die  Jüdin.    26.  Götterdämmerung.    29.  Lohengrin. 

April. 
Wien.  K.k.  Hof-OperntJbeater:  5^8.,  11.,  14.  u.  28.  Das 
Heimchen  am  Herd.  6.  Margarethe.  7.  Hans  Helling.  9.  Caval- 
leria rusticana.  lO.Hamlet.  12.  Tristan  und  Isolde.  15.  Die  Huge- 
notten. 16.  u.  27.  Orpheus  und  Eurydice.  17.  Der  Bajazzo.  18. 
Fidelio.  19.  Die  Zauberflöte.  20.  Hansel  und  Gretel.  21.  Don 
Juan.  23.  Aüda.  24.Violetta.  25.  Carmen.  26.  Die  Hugenotten. 
29.  Die  Walküre.    30.  Die  lustigen  Weiber  von  Windsor. 

'       Aufgeführte  Novitäten. 

Alexander  (J.),  „Die  Gesänge"  f.  Sopransolo,  Choru. Orch. 

(Düsseldorf,  7.  Conc.  des  städt.  Musikver.  [Buths].) 
Becker  (A.),  Psalm  130.     (Braunschweig,  Passionsconc.  des 

Schrader'schen  a  cap.-Chors  [Schrader]  am  31.  März.) 
Berlioz(H.),  „ König Lear**-Ouvert.  (St. Petersburg, 4. Symph.- 

Conc.  der  Musikschule  [Rösch  a.  München].    Wiesbaden, 

5.  Künstlerconc.  der  städt.  Curdir.  [Lüstner].) 

—  —  Sylphentanz.      (Cöln,   Musikal.  Gesellschaft  [Seiss]  im 

Febr.) 
Borodin  (A.),    „Eine  Steppenskizze  aus  Mittelasien*^.      (St. 

Petersburg,  3.  Symph.-Conc.  der  Musikschule  [Bosch  aus 

München].) 
Brahms  (J.),  2.  Symph.    (Breslau,  7.Symph.-Conc.  derBresl. 

Concertcap.  [Riemenschneider].    Wiesbaden,  6.  Künstler- 

conc.  der  stäidt.  Curdir.  [Lüstner].) 

—  —  Akadem.  Festouvert.  (Wiesbaden,  3.  do.) 

—  —  Amoll-St reich quart.  u.  Gdur-Clav.-Violinson.    (Magde- 

burg, Tonkünstlerver.) 
Dvoi-Äk  (A.),  „Carneval"-Ouvert.     (Wiesbaden,  4.  Künstler- 

conc.  der  städt.  Curdir.  [Lüstner].) 
Franck  (C),  PismoU-Claviertrio.    (Amsterdam,  4.  Soiröe  tur 

Kammermusik.) 
Orat.  „Die  Seligkeiten".    (Breslau,  2.  Abonn.-Conc.  der 

Singakad.  [Schaeffer].) 
Glinka  (M.),    „Kamarinskaja".    (St.  Petersburg,  2.  Symph.- 

Conc.  der  Musikschule  [Rösch  a.  München].) 
Goldmark  (C),  „8akuntala*-0uvert.  (Wiesbaden,  12. Künstler- 

conc.  der  städt.  Curdir.  [Lüstner].) 
Grieg  (Edv.)i  Huldigungsmarsch.  (Breslau,  7.  Symph.-Conc. 

der  Bresl.  Concertcap.  [Riemenschneider].) 
-• Clavierconc.     (Wiesbaden,  7,  Künstlerconc.  der  städt. 

Curdir.  [Lüstner].)  * 


Lindner  (G.),  EmoU-Violoncellconc.    (Wiesbaden,  7.  do.) 
Liszt  (F.),  „Orpheus".    (St.  Petersburg,  4.  Symph.-Conc.  der 
Musikschule  [Rösch  a.  München].) 

„Les  Pröludes".    (St.  Petersburg,  2.  do.) 

„Tasso".    (St.  Petersburg,  5.  do.      Breslau,  8.  Symph.- 
Conc.  der  Bresl.  Concertcap.  [Riemenschneiderl.) 
Nielsen  (C),  GmoU-Symph.    (Dresden,  6.  Nicod6-Conc.) 
Paderewski  (J.),  Clavier-Phantasie  m.  Orch.  (Cöln,  Musikal. 

Gesellschaft  [Seiss]  im  Febr.) 
Raff  (J.),  „Lenore"-Symph.     (Breslau,  10.  Symph.-Conc.  der 
Bresl.    Concertcap.    [Riemenschneider].     St.   Petersburg, 

3.  Symph.-Conc.  der  Musikschule  [Rösch  a.  München].) 
Reinecke  (C),  3.  Symph.    (Wiesbaden,  10.  Künstlerconcert 

der  städt.  Curdir.  [Lüstner].)  . 

Rh  einher  ger  (J.),  „Wallenstein 's  Lager"  aus  der  „Wallen- 
stein"-Symphonie.  (Breslau,  10.  Symph.-Conc.  der  Bresl. 
Concertcap.  [Riemenschneider].  Wiesbaden,  7.  Künstler- 
conc. der  städt.  Curdir.  [Lüstner].) 

Ritter  (A.),  „Olafs  Hochzeitsreigen".  (St.  Petersburg,  2. 
Symph.-Conc.  der  Musikschule  [Rösch  a.  München].) 

Saint-Saöns  (C),  „Le  rouet  d'Omphale".  (Wiesbaaen,  8. 
Künstlerconc.  der  städt.  Curdir.  [Lüstner].) 

Schulz-Schwerin  (C),  Ouvert.triomph.  (Breslau,  10. Symph.- 
Conc.  der  Bresl.  Concertcap.  [Riemenschneider].) 

Sgambati(G.),  Serenade  f.  Orcn.  (Cöln,  Musikal.  Gesellschaft 

ä Seiss]  im  März.) 
ling  (Chr.),  Edur-Clav.-Violinson.  (Amsterdam,  4.  Soiree 
f.  Kammermusik.) 
Smetana  (F.),  Symph.  Dicht.  „Die  Moldau".  (St.  Petersburg, 

1.  Symph.-Conc.  der  Musikschule  [Rösch  a.  München].) 
Strauss  (K.),  „Don  Juan".    (St.  Petersburg,  4.  do.) 

»Till  Eulenspiegel's  lustige  Streiche".   (St.  Petersburg, 

4.  do.) 

„Tod  und  Verklärung".    (St.  Petersburg,  3.  do.) 

Svendsen  (J.  S.),  „Zorahayda".  (Wiesbaden,  8.  Künstler- 
conc. der  städt.  Curdir.  [Lüstner].) 

Swert  (J.  de),  DmoU-Violoncellconc.  (Cöln,  Musikal.  Gesell- 
schaft [Seiss]  im  März.) 

Tscha'ikowsky  (P.),  Symph.  path6t.  (Düsseldorf,  7.  Conc. 
des  städt.  Musikver.  [Buths].) 

Kröxiungsmarsoh.  (St.  Petersburg,  5.  Symph.-CJonc.  der 

Musikschule  [Rösch  a.  München].) 

Volkmann  (R.),  Ouvert.  zu  „Richard  HL"  (St.  Petersburg, 

2.  do.) 

Wagner  (R.),  Eine  Faust-Ouvert.  (St.  Petersburg,  5.  do. 
Wiesbaden,  11.  Künstlerconc.  der  städt.  Curdir.  [Lüstner].) 

„Parsifal"- Vorspiel.    (Dessau,  Conc.  der  Hofcap.  [Klug- 

hardt]  f.  die  Wittwencasse  am  29.  März.) 

Wieniawski  (H.),  2.  Violinconc.  (Wiesbaden,  10.  Künstler- 
conc. der  städt.  Curdir.  [Lüstner].) 

Musikalien-  und  BOchermarIct. 

Eingetroffen:  •* 

Ashton,  Al^rnon,  Ciaviertrio  No.  2  in  Adur,  Op.  88.  (Leip- 
zig, C.  HofbauQr.)  *  .    .- 

Frischen,  Josef,  „Athenischer  Frühlingsreigen"  f.  vierstimm. 
Frauenchor  u.  gr.  Orch.,  Op.  11.  (Cöln,  Heinrich  vom 
Ende^s  Verlag.) 

Haan,  Willem  de,  „Die  Inkasöhne",  Oper  in  drei  Acten. 
(Darmstadt,  Georg  Thies.) 

Hermann,  Robert,  Concertouverture  in  Dmoll,  Op.  4,  Cla- 
viertrio  in  Dmoll,  Op.  6,  und  1.  Symph.  in  Cdur,  Op.  7. 
(Leipzig,  Commissions Verlag  von  Friedrich  Hofmeister.) 

Huber,  Hans,  „Winternächte",  -,  Seren,  f.  Orch.  (Leipzig 
und  Zürich,  Gebrüder  Hug  &  Co.) 

Kaskel.  Carl  von,  „Sjula",  Oper  in  zwei  Acten.  (J.  Schu- 
berth  &  Co.  [Felix  Siegel].) 

Kremser,  Eduard,  „ Balkan bilder"  f.  Chor  u.  Soli  m.  Orch., 
Op.  144.    (Leipzig,  F.  E.  C.  Leuckart.) 

Lacombe,  Paul,  Suite  p.  Piano  et  Orch.,  Op.  52.  (Paris, 
Alphonse  Leduc.) 

Moszkowski,  Moritz^  Ouvertüre  zu  Grabbe*s  „Don  Juan 
und  Faust".    (Berlin,  Ries  &  Erler.) 

Reznicek  (E.  N.  v.),  Eine  Lustspiel-Ouvertüre  f.  Orchester. 
(Berlin,  Ries  &  Erler.) 

Wolf,  Hugo,  „Der  Corregidor",  Oper  in  vier  Acten.  (Mann- 
heim, C.  Ferd.  Heckel.) 

Batka,  Richard,  Martin  Plüddemann  und  seine  Balladen. 
Eine  kritische  Studie.  (Prag,  Fried.  Ehrlich's  Buch- 
handlung [Bernhard  Knauer].) 


302 


Beetscheu,  Alfred,  Die  Musik  im  Spiegel  zeitgenössischer 
Dichtung.    (Zürich  und  Leipzig,  Th.  Schröter.) 

Kalkbrenner,  Th.  A.,  Die  königlich  preussischen  Armee* 
Märsche.    (Leipzig,  Breitkopf  &  Härtel.) 

Kloss,  Julius  Erich,  Zwanzig  Jahre  „Bayreuth"  1876—1891». 
Allerlei  Betrachtungen.    (Berlin,  Schuster  &  Loeffler.) 

Michelsen,  G.  A.,  Der  Fingersatz  beim  Gla vierspiel.  Didak- 
tisches und  Kritisches.     (Leipzig,  Breitkopf  &  Härtel.) 

Nodnagel,  Ernst  Otto,  Das  Mnsikdrama  „Ing weide",  Dich- 
tung von  Ferdinand  Graf  Sporck,  Musik  von  Max  Schil- 
ling. Einführung  in  Dichtung  und  Musik  des  Werkes. 
(Leipzig,  J.  Schuberth  &  Co.  [Felix  Siegel].) 

Patterson,  Franklin  P.,  The  Leit-Motives  of  „Der  Bing 
des  Nibelungen".  First  night:  „Das  Rheingold".  (Leipzig, 
Breitkopf  &  Härtel.) 

Reiuecke,  Prof.  Dr.  Carl,  Die  Beethoven'schen  Ciavier- 
Sonaten.  Briefe  an  eine  Freundin.  (Leipzig,  Gebräder 
Reinecke.) 

Rathschläge  und  Winke  für  die  musikalische  Jugend. 

(Leipzig,  JuT.  Heinr.  Zimmermann.) 

Wolff,  Eugene,  Der  Niedergang  des  Bel-Canto  und  sein 
Wiederaufblühen  durch  rationelle  Tonbildung.  (Leipzig, 
Otto  Junne.) 

Vermischte  Mittheilungen  und  Notizen. 

*  Das  Niederrheinische  Musikfest  in  Düsseldorf 
unter  Direction  des  Hm.  Prof.  Buths  und  Mitwirkung  eines 
Qesangchors  von  630  und  eines  Orchesters  von  130  Mitwir- 
kenden ist  in  gelungener  Weise  von  Statten  gegangen. 

*  Dem  4.  Westfälischen  Musikfest  am  10.  und  11.  Mai 
in  Dortmund  unter  Hrn.  Janssen's  trefflicher  Leitung  wird 
ein  äusserst  befriedigendes  Gelingen  auf  allen  Linien  nach- 
gerühmt. Die  Begeisterung  des  zahlreichen  Publicums  ist 
sehr  hoch  gegangen. 

*  Das  Schlussconcert  des  Boston  Symphony  Or- 
chestra  in  Boston  mit  einem  ausschliesslichen  Wagner- 
Programm  entzündete  den  hellsten  Enthusiasmus  des  wohl- 

fefmlten  Saales  für  die  Leistungen  des  gen.  Tonkörpers  und 
ie  Directionsflihrung  des  Hrn.  E.  Paur.  Man  hatte  jedes 
Einzelne  dieser  Stücke  schon  oft  von  diesem  und  anderen 
Orchestern  gehört,  aber  noch  kaum  in  solcher  Vollendung, 
wie  an  besagtem  Abend,  an  welchem  die  ausführenden  Fac- 
toren  sich  seihst  übertrafen. 

*  Eine  unlängst  in  München  von  Hrn.  Heinrich  Porges 
und  seinem  Chorverein  dargebotene  herrliche  Aufführung  von 
Liszt*s  „Christus",  auf  die  unser  Blatt  eingehender  zu- 
rückkommen wird,  gestaltete  sich  zu  einem  Triumph  für  das 
Werk  und  dessen  ^höpfer. 

*  Die  für  Berlin  geplant  gewesenen  scenischen  Auffüh- 
rungen von  Rubinstein ^s  „Christus''  kommen  schliesslich 
nicht  zu  Stande.  Bremen  bleibt  also  vorläufig  der  zweifel- 
hafte Rahm,  in  dem  Cultus  einer  zwitterhaften  Eunstform 
allein  zu  stehen. 

*  Die  in  Leipzig  tagende  Tonkünstler-Versammlung  des 
Allgemeinen  deutschen  Musikvereins  bietet  den  Bach -Ver- 
ehrern unter  den  Festgästen  —  und  wer  wäre  kein  solcher! 
—  bequeme  Gelegenheit,  in  Eine  der  hiesigen  Sammelstellen 
für  das  Grabdenkmal,  das  dem  grossen  Meister  in  Leipzig 
gesetzt  werden  soll,  einen  Beitrag  zu  demselben  niederzulegen. 
Wer  aber  von  diesen  Festgästen  weder  das  Nähere  über  die 
wunderbare  Auffindung  der  bekanntlich  ganz  verschollen  ge- 
wesenen letzten  Ruhestätte  Bach's  wissen,  noch  die  neue 
von  Carl  Seffner  modellirte  Bach-Büste  gesenen  haben  sollte, 
möge  zunächst  den  von  Prof.  Wilhelm  His  erstatteten  Be- 
richt über  diese  Angelegenheit  (Verlag  von  F.  C.  W.  Vogel 
in  Leipzig)  einsehen  und  bei  Hrn.  Paul  Leese,  Elster- 
strasse 39,  die  Büste  besichtigen,  um  vorher  auch  die  Ueber- 
zeugung  von  der  Richtigkeit  des  glücklichen  Fundes  zu  ge- 
winnen. '. 

*  Durch  eine  höchst  sinnreiche,  durch  Patentnahme  ge- 
schützte Verbesserung  der  Pianinomechanik  —  eine 
eigenartige  Anordnung  der  mit  dem  Hammerhebel  verbun- 
denen, aber  besonders  geführten  und  elastisch  gestützten 
Abstrakte  —  hat  Hr.  Hofpianofortefabrikant  Julius  Blüth- 
ner  in  Leipzig  seinen  grossen  übrigen  Verdiensten  auf  dem 
Gebiete  des  Pianofortebaues  ein  neues  angefügt,  denn  ver- 
möge  dieser   Mechanik   unterscheidet   sich   die   Repetitions- 


und  Nuanciruiigsfähigkeit  des  Pianinos  kaum  mehr  von  der 
des  Flügels,  und  Pianisten  können  ihre  Anschlagsstadien 
jetzt  auf  einem  Pianino  mit  der  ingeniösen  neuen  Blüthner'- 
schen  Mechanik  ebenso  erfolgreich  treiben,  wie  auf  jedem 
besten  Flügel.  Wer  von  den  Blüthner'schen  Fabrikaten  nur 
die  berühmten  Flügel  kennt,  der  wird,  wenn  er  Bekannt- 
schaft mit  den  Pianinos  dieser  Firma  macht,  sicher  finden, 
dass  diese  in  ihrer  Art  von  derselben  Güte  in  Allem  und 
Jedem  wie  die  Flügel  sind.  Es  lohnt  sich  jedenfalls,  die  Ge- 
legenheit zu  dieser  Wahrnehmung  aufzusuchen. 

*  Die  hämischen  Verdächtigungen,  welche  vielfach' 
heimlich  und  laut,  gegen  die  Bayreuther  Bühnenfest- 
spiele und  deren  Leitung  ausgesprochen  werden,  hatten 
kürzlich  ihren  Weg  sogar  in  eine  Sitzung  des  bayrischen 
Landtags  gefunden.  Dem  gegenüber  geben  die  „Münchner 
N.  Nachr.**  die  nachfolgende  Darstellung  der  thatsächlichen 
Verhältnisse:  „Schon  die  eine  Tliatsache,  dass  die  Erben 
Wagner's  bis  jetzt  Doch  keinen  Pfennig  aus  dem  Ertrage 
der  Festspiele  bezogen  haben,  beweist  dies  (nämlich  die  Erfin- 
dung una  Erlogenheit  der  verschiedenen  bezüglichen  falschen 
Mitteilungen)  aufs  Schlagendste.  Nach  der  ersten  Auf- 
führung des  »Ringest  im  Jahre  1876  ergab  sich  ein  Deficit 
von  ungefähr  260,000  M.  Die  Bemühungen  Richard  Wag- 
ner's,  den  Deutschen  Reichstag  oder  irgend  eine  hochstehenae 
officielle  Persönlichkeit  für  seine  Sache  zu  interessiren,  blieben 
erfolglos,  und  so  musste  er  selbst  Mittel  und  Wege  finden, 
das  Deficit  zu  decken.  Er  verkaufte  sämmüiche  Decorationen, 
Costume,  Requisiten  an  den  Impresario  Angelo  Neumann 
und  veranstaltet«  bekanntlich  Concerte  in  London,  die  aber 
keinen  materiellen  Erfolg  hatten.  So  blieb  dem  Meister 
schliesslich  Nichts  übrig,  als  bei  der  königlichen  Cabinetscasse 
ein  Darlehn  aufzunehmen  und  dagegen  die  ihm  durch  die 
Aufführung  seiner  Werke  an  der  Müncbener  Bühne  zufallen- 
den Tantiemen  zu  verpfänden  (!).   Zehn  Jahre  lang  fiel  die 

fanze  Einnahme  aus  den  Tantiemen  der  Cabinetscasse  zu. 
fach  dem  Tode  Wagner's  wurde  ein  Abkommen  getroffen, 
wonach  künftig  nur  die  Hälfte  der  Einnahmen  zur  Tilgung 
der  Schuld  verwendet  werden  solle,  und  dieser  Vertrag  besteht 
heute  noch.  Die  späteren  Festspiele  seit  dem  Jahre  1882  er- 
gaben kein  Deficit  mehr,  sondern  jedes  Jahr  sogar  einen 
Ueberschuss  von  50,000  M.  Dieser  Ueberschuss  wurde  immer 
admassirt,  sodass  ein  Betriebsfonds  von  gegen  300,000  M. 
existirt.  Dieser  Fonds  wird  durch  die  jedes  Mal  stattfindende 
Neueinstudirung  eines  Werkes  vollständig  absorbirt.  Nach 
dem  Tode  des  Meisters  wurden  den  Erben  von  einem  Unter- 
nehmer für  die  üeberlassung  des  Aufführungsrechtes  des 
»Parsi^Ll«  2  Millionen  Mark  geboten.  Die  Familie,  welche 
sich  mit  Rücksicht  auf  die  eigenartige  Erhabenheit  des  Wer- 
kes und  die  hieraus  entspringende  Schwierigkeit  der  vollen- 
deten Wiedergabe  nicht  entschliessen  konnte,  das  Werk  an 
die  Bühnen  auszuliefern,  lehnte  das  Anerbieten  ab  und 
verzichtete  damit  auf  jede  Fructificirung  des  letzten  grossen 
Werkes  des  Meisters.  Es  ist  ja  allerdings  sehr  bedauerlich, 
dass  die  Festspiele  bis  jetzt  nur  den  Begüterten  zugänglich 
sind.  Wagner  selbst  hat  seinem  Kummer  hierüber  mehrfach 
Ausdruck  gegeben  und  auf  die  einzig  mögliche  Abhilfe  -- 
durch  Gründung  eines  Sti pendien fonds  —  hingewiesen.  Ein 
Aufruf  zur  Verwirklichung  dieser  Absicht  ist  bereits  erfolgt. 
Aber  bei  der  Indolenz  eines  grossen  Theils  des  deutschen 
Publicums  und  der  Gleichgiltigkeit  staatlicher  Behörden  den 
Festspielen  gegenüber  ist  auf  einen  besonderen  Erfolg  vor- 
läufig nicht  zu  hoffen.** 

*  Das  Hoftheater  zu  Stuttgart  brachte  vom  1.  bis 
10.  Mai  unter  Leitung  des  Hrn.  Dr.  Christ  erstmalig  den 
„Ring  des  Nibelungen**  von  Wagner  vollständig  mit 
eigenen  Kräften  und  ohne  jeden  Strien  zur  Aufführung  and 
ist  damit  in  die  Reihe  der  wenigen  Bühnen  eingetreten,  die 
die  Tetralogie  ebenfalls  unverstümmelt  zur  Darstellung 
brachten,  zu  welcher  That  herzlich  zu  gratuliren  ist  Die 
Aufftlhrung  gestaltete  sich  aussserdem  zu  einer  mustervollen 
und  gereichte  allen  Mitwirkenden  zu  hoher  Ehre. 

*  In  Kiew  wurde  kürzlich  Massenet's  „Le  Roi  de 
Labore**,  da  Costume  und  Decorationen  nicht  rechtzeitig  fertig 
geworden  waren,  in  Oratorienform,  d.  h.  im  Gesellschafts- 
anzug, aufgeführt.  Die  Musik  soll  nichtsdestoweniger  grosse 
Wirkung  gemacht  haben. 

*  „Das  Erntefest**  von  C.  Buongiorno  betitelt  sich 
das  neueste  Opemproduct,  das  Hr.  Stägemann  in  Leipzig 
seinen  anspruchslosen  Theaterbesuchern  zu  serviren  für  gut 
und  nützlich  befand. 


303 


*  Auf  der  Bayrisch eo  LandesaasstelluDg  zu  Nürnberg 
gibt  es  gaoz  aparte  Kuustgenüsse :  Müncbener  Opern- 
aufführungen  per  Telepnon  in  Dosen  von  5  lidinuten. 
Die  Uebertragung  soll  eine  ganz  vorzügliche  sein. 

'*'  Im  k.  Opernhaus  zu  Berlin  gelangte  am  21.  Mai 
Philipp  Ruf  er 's  neue  Oper  „Ingo**  zur  ersten  Wiedergabe 
und  land  grossen  Beifall. 

*  Im  Costanzi-Theater  zu  Rom  wurde  die  Oper  „La 
Sorella  di  Marck"  des  bisher  unbekannten  jungen  Componisten 
Giacomo  Setaccioli  zum  ersten  Male  gegeben  und  trug  dem 
Componisten  20  Hervorrufe  ein. 

*  Das  k.  Hoftheater  zu  Dresden  hat  A.  Bungert's 
Oper  „Penelope*^  zur  Aufführung  angenommen. 

'*'  Nach  dem  Taufschein  des  jungen  Pianisten  Raoal 
Koczalski,  der  dem  „B.  T.**  vorgelegen  hat,  ist  der  Knabe 
am  3.  Januar  1885  als  Sohn  des  Warschauer  Edelmannes 
AI.  V.  Antono  witsch  und  der  Laura  Stanislawa,  geb.  y.  Laufer- 
Koczalski  geboren.  Er  ist  also  nicht  der  Sohn  seines  Im- 
presario, und  dies  erklärt  die  rücksichtslose  Art  seiner  ge- 
schäftlichen Ausnützung. 

*  Die  Hofopemsängerin  Frl.  Marie  Renard  in  Wien 
wurde  zur  k.  k.  Kammersängerin  ernannt. 

*  Zu  Rittern  des  belgischen  Leopoldordens  wurden  die 
HH.  vanDyck^  der  berühmte  Tenorist  in  Wien,  und  Charles 
Tardieu,  Musikkritiker,  ernannt. 

Todtenllste.  Kammersänger  Gustav  Siehr,  Mitglied  der 
Hofoper  zu  München,  Einer  der  Mitwirkenden  bei  den  1876er 
„Nibelungen'*-Aufftlhrungen  in  Bayreuth,  f,  58 V^,  Jahre  alt, 
am  18.  Mai.  —  Clara  Schumann,  die  Wittwe  Robert  Schu- 
mann's,  Eine  der  herrlichsten  Künstlerinnen  unserer  Zeit,  t» 
78  Jahre  alt,   am  20.  Mai  in  Frankfurt  a.  M.,   wo  sie  seit 


Jahren  ihr  Domicil  hatte.  —  Dr.  Franz  Grandaur,  früherer 
langjähriger  Oberregisseur  der  k.  Oper  in  München,  f, 
74  Jahre  alt,  am  7.  Mai. 


Offener  Sprechsaal. 

Berlin,  21.  Mai  1896. 

Sehr  geehrte  Redaction! 

Die  Erklärung  der  Süddeutschen  Concertdirection'*')  beruht, 
soweit  sie  mich  oetrifi^,  auf  Unwahrheit.  Künstler,  welche 
mir  vor  Druck  meines  Concertkalenders  (Versandt  ab  1.  April 
1896)  den  Wunsch  ausgedrückt  hatten,  nicht  auf  meiner  Liste 
zu  stehen,  befinden  sich  nicht  auf  derselben.  Der  nachträg- 
lichen Aufforderung  durch  die  Süddeutsche  Concertdirection 
hätte  ich  so  wie  so  keine  Folge  leisten  können,  weil  die  mir 
von  dieser  Firma  eingesandte  Liste  Namen  entnält.  wie  Frl. 
Wedekind,  Bagg,  die  HH.  Gura,  Fenten,  Rothmünl,  Hubay 
u.  A.,  für  die  icn  mit  Erfolg  thätig  bin. 

Die  Beurtheilung  der  sitüiohen  Entrüstung  der  Münchener 
Agentur  überlasse  ich  somit  den  geehrten  Vorständen  der 
Musikgesellschaften. 

Hochachtungsvoll 

Hermann   Wolf  f. 


*)  Die  Veröffentlichung  dieser  Erklärung  ist,  wie  uns  Hr. 
F.  Hilpert,  der  Eine  der  oeiden  Inhaber  der  Süddeutschen 
Concertdirection,  zur  Vermeidung  von  Missverständnissen  mit- 
theilt, mit  dessen  vollem  Einverständniss  geschehexi:  das 
Fehlen  seiner  Unterschrift  hat  einen  rein  äusserlichen  Grund 
gehabt.  D.  Red. 


Kritischer  Anhang. 


Urtext  dassisitha'  Musikwerke.      Leipzig,   Breitkopf  &  Härtel. 

Bei  Breitkopf  &  Härtel  in  Leipzig  ist,  auf  Veranlassung 
und  unter  Verantwortung  der  Königlichen  Akademie  der 
Künste  zu  Berlin,  eine  Sammlung  von  Meisterwerken  der 
Tonkunst  unter  dem  Collectivtitel  „Urtext  classischer 
Musikwerke"  im  Erscheinen  begriffen.  Die  Ausgabe  er- 
streckt sich  zunächst  auf  Ciavier-  und  Violin -Musik  von 
J.  S.  Bach,  C.  Ph.  Em.  Bach,  Mozart  und  Beethoven,  wovon 
die  Sonaten  und  Phantasien  für  Ciavier  von  Mozart,  und 
zwar  in  der  bei  der  berühmten  Leipziger  Verlagsfirma  ge- 
wohnten vornehmen  Herstellung,  bereits  vorliegen. 

Die  Schöpfungen  der  classischen  Meister,  bemerkt  die 
Redaction  dieser  Ausgabe  zur  Motivirung  ihres  Untemeh- 
me'ns,  sind  zum  Theü  durch  sogenannte  „bezeichnete **  Edi- 
tionen allmählich  mit  einer  Schicht  fremder  Zuthaten  über- 
zogen worden,  und  da  die  Originaldrucke  der  Meisten  dieser 
Compositionen  aus  dem  Handel  verschwunden,  so  ist  es  dahin 
gekommen,  dass  dem  ausübenden  Künstler  oder  dem  Lehrer 
in  sehr  vielen  Fällen  die  Möglichkeit  ganz  fi;enommen  ist, 
ein  Werk  in  derjenigen  Gestalt  sich  zu  verscnafien,  in  der 
es  der  Meister  ursprünglich  vor  der  Welt  hat  erscheinen 
lassen.  Der  Gefahr  einer  Quellen  Versumpfung  vorzubeugen, 
die  sich  nach  und  nach  sicher  vollziehen  würde,  ist  der 
Zweck  der  Ausgabe  dieser  Urtexte.  Damit  wird  den  lebendig 
und  selbständig  empfindenden  Musikern  die  Freiheit  der  Auf- 
fassung zurückgegeben  und  dieses  Moment  der  Ausgabe  bei 
allen  selbst  Denkenden  und  musikalisch  auf  eigenen  Füssen 
Stehenden  zur  Empfehlung  gereichen. 

Die  Classiker- Ausgabe  ist  in  ihrer  Eigenart  mit  aller 
Sorgfalt  hergerichtet.  Wo  von  den  Autoren  selbst  besorgte 
Ausgaben  ihrer  Werke  vorhanden  sind,  wurden  diese  ohne 
jegliche  Zuthat  und  Aenderung  wiedergegeben,  und  nur  dort, 
wo  Druckfehler  mit  Sicherheit  zu  erkennen  waren,  ist  still- 
schweigend ihre  Correctur  erfolgt.  Zweifelhafte  Stellen  sind 
als  solche  kenntlich  gemacht.  Bei  Werken,  die  von  den 
Componisten  selbst  nicht  zur  Veröfientlichung  gebracht  wor- 
den sind,  erscheint  der  Text  gegründet  auf  die  zuverlässigsten 
Quellen,  wie  z.  B.  bei  den  Violin-  und  den  meisten  Ciavier- 
werken J.  S.  Baches,  auf  Autographe,  vertrauenswürdige 
älteste  Handschriften  und  Drucke.  Wo  es  nöthig,  sind  dem 
Notentext  kritische  Nachweise  in  der  Gestalt  von  Anmer- 
kungen oder  den  Werken  besondere  Revisionsberichte  bei- 


gegeben. Von  grossem  Interesse  wird  der  Inhalt,  einer  Schrift 
sein,  welche  aie  Redaction  erscheinen  zu  lassen  gedenkt, 
worin  alles  Dasjenige  zusammengestellt  sein  soll,  was  Künstler 
und  Kunstlehrer  der  letzten  Jahrhunderte,  etwa  bis  auf 
Czerny  herab,  an  Vorschriften  über  die  Ausführung  der 
musikalischen  Zeichen  überliefert  haben. 

Louis  Bödecker. 


Joseph  Haydn.   Unvollendetes  Oratorium.   Leipzig,  Gebrüder 
Reinecke. 

«Volle  lumdert  Jahre  sind  verflossen,  seitdem  Joseph 
Haydn  das  vorliegende  Oratorium-Bruchstück  componirt  hat. 
Es  war  während  des  Meisters  zweiten  Aufenthalts  m  England 
(1794—1795),  als  ihn  der  Graf  von  Abingdon  aufforderte,  ein 
Oratorium  zu  schreiben,  und  ihm  Nedham's  englische  Ueber- 
setzung  des  lateinischen  Gedichtes  »Mare  clausumc  von  Seidon 
zur  Composition  empfahl.  Haydn,  welcher  nach  Vollendung 
seines  »Ritorno  di  Tobia«  (1774)  kein  Oratorium  wieder  ge- 
schrieben hatte,  ging  mit  Freuden  auf  den  Vorschlags;  ein 
und  begann  sogleich  die  Arbeit.  Dieselbe  |;edieh  jedoch 
nicht  weit,  da  ELaydn  nach  Vollendung  zweier  Nummern, 
einer  Bassarie  und  eines  vierstimmigen  Chores  mit  Orchester- 
begleitung, die  Composition  aufgab.  Diese  zwei  vollendeten 
Nummern,  deren  Autograph  sich  in  der  Bibliothek  des  British 
Museum  zu  London  befinaet,  werden  hiermit  zum  ersten  Male 
der  Oefientlichkeit  übergeben.''  Das  ist  es,  was  der  Heraus- 
geber dieses  Haydn*schen  Oratorium  -  Bruchstückes ,  Josef 
Liebeskind,  über  die  Entstehung  und  das  Schicksal  desselben 
zu  berichten  weiss.  Wir  finden  es  begreiflich,  dass  die  Arbeit 
nicht  über  zwei  Nummern  hinaus  gedieh,  dass  dem  Meister 
bald  die  Lust  schwand,  einen  Text  zu  componiren,  in  wel- 
chem von  nichts  Weiterem  die  Rede  ist,  wie  von  Albions 
Weltenrnhm,  dem  Glanz  und  der  Macht  seines  Goldes  und 
seiner  Flotte  stolzer  Pracht.  Wie  gering  Havdn^s  Interesse 
fiir  dieses  „Auf  drum,  wahr  deinen  Ruf  als  Herrscherin  der 
Seen,  sende  aus  der  Schiffe  Heer  zum  Kampf!''  gewesen,  und 
wie  wenig  Begeisterung  er  bei  der  musikalischen  Lobpreisung 
Britanniens  empfand,  zeigen  beide  Stücke.  Weder  in  dem 
kurzen  Basssolo,  noch  in  dem  Chorsatz  finden  sich  die  Spuren 
der  schier  unerschöpflichen  Erfindungskraft  Haydn's,  welche 


304 

iu  , Schöpfung"  und  aJahreszeiteD"  die  wuniJerbareten  Blüthen 
^trieben,    welche  Hftrmonien  von  hinreiste  oder,    Qberwälti- 

ä ender  Scbönhuit  eezeitigt  hat,  und  ma^  iaa  helle  Ddar  in 
em  Chorsatz  auch  eine  f^wiaee  Klangfrischa ,  mOgen  die 
stark  eogagirten  Homer  und  Trompeten  Oltinz  genug  ent- 
wickeln,  so  eind  eu  doch  nur  ftuaserliche  Effecte,  die  tOr  die 
mangelnde  Qnnialität  sieht  Ersatz  bieten  und  entschädigen. 
Louis  Bödecker. 


Emil   Fritzaeh.     Zwei  Hochzeitsdnett«  mit  Ciavier,  Op.  89 
and  Op.  41.    Hannover,  Chr.  Bachmann. 

Die  beiden  Duett«  sind  sehr  wohlklingend,  in  Uelodie 
und  Harmonie  bisweilen  an  Spobr'sche  Art  erinnernd.  Ab 
eine  zierliche  Polonaise  mit  einer  netten  Cantilene  im  Mittel- 
thoil  ist  das  „Bekränzte  Thüren  winken",  Op.  39  geformt, 
und  im  Op.  41  hat  der  Componist  ein  Belbatveriosstea  Ge- 
dicht „Treue  Liebe"  mit  wanner  Empfindung  behandelt. 
Louis  Bödecker. 


Nicolai  V.  WUm.    Drei  Duette  mit  Ciavier,  Op,  136.   Magde- 
burg, Hejnrichsfaofen's  Verlag. 

Die  Poesien,  die  v.  Wilm  sich  fllr  seinen  Zweck  ausge- 
wählt bat,  „Familiengemälde"  von  A.  Grttn,  das  volkstbüm- 
liche  „In  der  Marienkirche"  und  Rob.  Prutz'  „Atlantis", 
haben  unter  der  Hand  dee  tüchtigen  Künstlers  eine  musi- 
kalisch interessante  and  anziehende  Ausführung  erfahren. 
Die  Diohterworte  sind  mit  innigem  Gefühl  erfasst  und  wieder- 


gegeben, sind  Anises  zu  anmuthigen,  dnftigen  Tonbläthen 
geworden,  die  Sympathie  bei  Freunden  einer  edleren  Kunst- 
richtung finden  werden.  Das  erste  Stück  ist,  ganz  im  Sinne 
des  Gedichts,  ein  sinnig- behagliches  Gdur,  das  „In  der 
Marienkirche"  ein  zartes,  in  dem  „Auf  ihrem  Grab"  sich  im 
Ausdruck  hebendes  Gmoll-Cdur  und  die  letzte  Nummer  ein 
warmblütige«,  passionirlee  Asdur.        Louis  Bödecker. 

J.  B.  Zerlett.     „O  stille  Nacht"   fUr  zwei  Singstimmen  mit 
Ciavier,  Op.  77.    Baden- Baden  und  Leipzig,  Georg  Vix. 

Ein  recht  stimmungevollee  Abendlied chen.  Als  Begleitung 
ist  ausser  Ciavier  die  einer  Violine  angeordnet. 

Louis  Bödecker. 


S.  Jadassohn.  Zweite  Serenade  in  zwölf  Kanons  für  Piano- 
forte,  Op.  136.  In  drei  Heften.  Leipzig,  Rob.  Forberg. 
Diese  Musikstücke  haben  uns  freudig  angeregt.  Es  ist 
so,  wie  Schumann  gelegentlich  bemerkt:  „Bat  man  sich  end- 
lich einmal  d,nrchgearbeitet  durch  den  hundertfachen  Plunder, 
der  sich  nnbequem  am  Einen  aafbänft,  so  tauchen  solche 
Sachen  ordentlich  wie  Palmenoasen  in  der  Wüste  hinter  dem 
Notenpult  herauf  Nur  wer  Geist  and  Poesie  besitzt  und 
zugleich  die  Meisterschaft  in  der  Kunst,  könnt«  diese  reizen- 
den Miniaturen  schreiben,  die  Überall  Leben  und  Anmuth 
athmen  und  nirgends  die  besondere  Art  der  Schreibweise 
verratben,  in  welchen  Alles  so  warm  und  innig,  so  recht  vom 
Grunde  des  Herzens  klingt,  ohne  in  einem  Moment  durch 
eine  Schwerfälligkeit  oder  etwas  Herbes  an  die  gehandbable 
strenge  Form  zu  erinnern.  Wir  wUrden  dem  Componislen 
ans  diesen  Kanons  den  Lorbeer  winden,  wenn  er  dessen  noch 
bedürftig  w&re.  Lonis  Bödecker. 


Brteri£a.aten. 


if,  L.  in  fi.  Als  Mustkfestbesucher  können  Sie  sich  leicht 
durch  Hrn.  Wendung,  welcher  am  k.  Conservatorium  der 
Musik  den  Unterricht  anf  dem  Jankö-Clavier  ertbeilt,  Ein- 
sicht in  die  ausserordentlichen  Vortheile  dieser  genialen  Er- 
findung verschatfen.  Ausserdem  hat  Hr.  Schmidt,  ein  Schiller 
des  gen.  mannhaften  Vertreters  der  Sache  und  des  Hm.  von 
Jank6  selbst,  für  den  31.  Mai  ein  Ooncert  annoncirt,  um 
den  Festtbeilnebmern  das  Jankö-Ulavier  als  Concertinstru- 
ment  vorzuführen. 

£d.  S.  in  F.  Von  Feinden  der  von  Ihnen  uns  bezeich- 
neten verächtlichen  Sorte  nimmt  ein  anstftndiger  Mensch 
Überhaupt  keine  Notiz. 


L.  G.  in  J{.  Die  Schrift  „Zwanzig  Jahre  Bayreuth"  von 
J.  E.  Eloes  wird,  soweit  wir  Sie  kennen,  Ihren  Beifall  sicher 
finden,  wie  sie  Überhaupt  Jedem,  der  Interesse  für  das  be- 
handelte Thema  hat,  zu  empfehlen  und  f\)r  gewisse  Leute 
eine  auch  sehr  nützliche  Lectur«  ist. 

B.  G.  ia  IV.  Da  Sie  sich  für  die  Plagiat- Angelegenheit 
des  Hrn.  Dr.  Koppel- Ellfeld,  Inten danzrathes  des  k.  Hof- 
theatere  zu  Dresden,  interessiren,  so  lassen  Sie  sich  doch  du 
S.  Maiheft  des  „Kanslwartes"  kommen,  um  zu  sehen,  dass 
man  auch  anderwärts  die  Handlungsweise  des  Hrn.  Koppel- 
Ellfeld  scharf  verurtheilt. 


Anxeiflren. 


Neuer  Verlag 

von  [780.] 

-^  Schweers  £  Haake,  Bremen.  •^- 

Caaopti,  A.,  Op.  6i. 

Uebungen  in  Doppelgriffen  für  Violine  M.  3,—  netto. 

Compositioncn  von  Martin  Grabert:    ,« 

Op.    n.  Caprioelo  für  Ciavier 1,50. 

Op.  10.  »rel  Lieder  mit  Ciavierbegleitung 1,50. 

Op.  II.  Drei  Lieder  mit  Glavierbegleitnng 2,50. 

Op.  13.  Drei  Lieder  mit  Clavierbegleitang 3,—. 

Op.  18.  Ansgewandert.    2  Lieder  mit  Ciavierbegleitung    ....  1,50. 

Op,  14.  Naciitlgalieiischlag.    Terzett  für  Frauenstimmen  ,    .  cplt.  2,90. 

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2.  Legende.   3.  Schlummerlied. 


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Hennian  Z/unipe» 

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No.  1.  Qefesselte  Musen.  (Conmd  Ferd. 

Meyer.) 
No.  2.  Oute  Stunde.   (Emanuel  Geibel.) 
No.  8.  Der  Har&er.    (J.  W.  v.  Goethe.) 
No.  4.  Altdentsches  Volkslied. 
Leipcic  K.  W.  Frltzsch. 


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Eugen  Zabel. 

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Bearbeitungen : 

Für  Orehester  von  C.  Eeicholt.  Part. 
Jt   l,fiO.     stimmen  cpit.  Jt  3,—. 

Für  VtoUne  mit  Orcheeterbegleitung  von 
Aug.  Wilhelm).  Partitur  Jt  1,50. 
Stämmen  cplt.  Jt  3,—. 

Ftir  Tlollne  mit  Pianofortebegleitung  von 
Aiig.  Wilhelm].    j(  1,50. 

Für  VIolOnoell  mit  Orchesterbegleituug 
von  Dav.  Popper.  Partitur  Jt  1,50. 
Stimmen  cplt.  Jl  3, — . 

Für  VlOloncell  mit  Pianofortebegleitung 
von  Dav.  Popper,    j«  1,60. 

Für  Harmonium  mit  Pianofortebe- 
gleitung  von  Joh.  May.     .M  2,—. 

Für  Vlolonoell  (oder  Violine),  Harmo- 
nlum  u.  PlanofoFte  von  Aug.  Rein- 
hard.   Jt  2,40.  [785.] 

Für  Horn  mit  Orchesterbegleituug  von 
F.  Gumbert.  Partitur  j«  1,50.  Stim- 
men cplt.  Jl  8,—. 


Für  Comet  k  plstons   mit    Fianoforte- 

begleitungy.Rich.Hofraann.  j«l,50. 
Für  Harmonium  oder  Pedalfltlgel  oder 

Orgel  von  A.W.Gottachalg.  X  1,50. 
Für   Violine    mit    Piano fortebegleitunj 

(leicht  spielbar)  von   Rieh.      ■"  " 

mann.    Jt  1,50. 


;leitUDg 
i  Hof- 


Clara  Strauss-Kurzwellv, 

Concert-  und  OratorlensAngertn  (Sopran),  ^ 

l786.]  €)e8ang;lebrertn. 


Fär  mein  neues  Orchester  in  Leipzig  suche  ich  zum   1.  October 
einen  vorzügl.   1.  ConcertmelstOT,  Solist  ersten  Ranges, 
n  „  2.  q  Solist,  stellvertretender  Dirigent, 

Solo-Violoncellisten,  Solist  ersten  Ranges, 
„  n         Harfenisten,  Solist,   routioirt  im  Orchester, 

•'"''°  60  Orchesterkünstler  aiicr  ii,.ir«nenfe. 

Nur  gane  vorzügliche,  den  Ansprüchea  des  moderneu  grossen  Orchesters 
gewachsene  jugendliche  Kräfte  mögen  sich  unter  Bcitugung  von  Zeugniss- 
Äbschriften,  Photographie,  Solisten  mit  Angabe  ihres  Repertoires,  melden. 
Die  dritten  Blftser  müssen  auch  gute  Streicher  sein. 


HiendOPf  (Ostsee), 

Villa  Brehmer. 


Hans  Windepsteini 

Capellmelater. 


Alle  Zusendungen  fär  den  19.  Jahrgang  des 

Allgemeinen  Deutschen  Musiker-Kalenders 

wolle  man  gefälligst  bis  zum  1.  Juli  1896  an  die   Verlags- 
handlung RAABE  S:  PIÄ)THOW  (M.  RAABE),  Berli^i  W., 

CourMerestr.  S,  richten. [788b.] 


Tsclialkowsky, 


27  Clavier-Compositionen 

(Dr.  Hugo  Riemann). 

.A.  2,50.  [789.) 

Steingpfibep  Veplag,  Leipzig. 


Empfehlenswerte  Orchesterwerke: 


Herrn.  Grädener,  Op.  u.  smfoniotta IsSeniJls;!: 

Franz  Schubert,  Dout«oiioTJüi«o(Arr.v.Heissier)|J£';^:;J  ^;^^; 

Max  Zenger,  Op.  m.    Musik  zu  Schiller's  „Kpanlohe  des  Ibykua» 

[790.]         mit  Üeclamation  (gem.  oder  Mftnnerchor  ad  lib.)    .    .  {|^^"^-^  5C 

I^eipzig;.  I>Xa.x:  !Bi-ocl£liaits. 


CARL  MERSEBUBGEB,  LEIPZIG. 

Spaclsl-Varlng: 

SchDlenAUnterrictitswerfce 

Gesang,  KlsTlei-,  Unrel, 
Dbarhaupt  all>  Muilk-Inttrumeiite. 
-*•  Popillte  lisikichriftco.  -«^ 

Vetlag^TenclehnilH  bei. 


9^. 


Mortbo  ^(ti>v^iteclinik  für  Pianoforte  (Vorübungen, 
ItICI  IKC;    20  Etüden,  153  Citate).  M.  2,50. 

g^r  Clavler-Lehrer:  „Das  Werk,  welches  die  Octaventeehnlk 
in  noch  nicht  dasewesener  Welse  erschöpft,  serfXilt  In  3  Ab- 
thellnnuen,  deren  letate  mit  153  Citaten  ans  Searlattl,  Hän- 
del etc.  bis  anf  unsere  Tage  —  Tanslg,  Brahnts,  Salnt-Saens 
nnd  Tschaikowsky  —  chronolofifisch  dorchceftthrt  Ist.  Der 
Aator  bat  sich  dnrch  dle«e  wertfavolle  Arbelt  den  speclellen 
Dank  aller  ansehenden  Clavlervlrtaosen  erworben.  [792.] 

Steingpttbep  Veplagi  Leipzig. 


306 


Lieder  Tür  eine  Singstimme  mit  ClaYierbegieitong. 


[793.] 


Op.  10.  AchtOediehte  aus  „Letzte  Blät- 
ter" von  Herrn,  von  Gilm. 
Heft  1.  No.  1.    Zueignung:     „Ja ,   du 

weisst  es". 
No.  *J.    Nichts:    „Nennen  soll 

ich". 
No.  3.     Die  Nacht:  „Aus  dem 

Walde". 
No.  4.    Die  Georgine:     „Wa- 
rum so  spät". 
V.-No.  2602a.  Ausgabe f&rnoheStimme. 

M  1,80. 
V.-No.  2838a.  Ausgabe  für  tiefe  Stimme. 

.M  1,80. 

—  Heft 2.  No.5.  Geduld:  „Geduld,  sagst 

du". 
No.  6.  Die      Verschwiegenen: 

„Ich  habe  wohl". 

No.  7.  Die  Zeitlose:  „Auf  frisch 

gemähtem  Weideplatz" . 

No.  8.  Allerseelen:    „Stell  auf 

den  Tisch". 

V.-No.  2602b.  Ausgabe  für  hohe  Stimme. 

Ji  1,80. 
V.-No.  2838b.  Ausgabe  für  tiefe  Stimme. 

.M  1,80. 
Op.  19.  Seehs  Lieder  aus  „Lotosblätter" 
von  Adolph  Friedrich  Graf   von 
Schack. 

Heft  1.  No.  1.  „Wozu  noch,  Mädchen, 

soll  es  frommen". 

No.  2.  „Breit  über  mein  Haupt 

dein  schwarzes  Haar". 

No.  8.  „Schön  sind,  doch  kalt 

die  Himmelssterne". 

V.-No. 2616a.  Ausgabe  für  hoheStimme. 

.M  1,50. 
V.-No.  2684a.  Ausgabe  für  tiefe  Stimme. 

J6  1,50. 

—  Heft  2.  No.  4.  „Wiesollten  wir  geheim 

sie  hsdten". 
No.  5.  „Hoffen  und  wieder  ver- 
zagen". 
No.  6.  „Mein  Herz  ist  stumm". 
V.-No.  2615b.  Ausgabe  für  hohe  Stimme. 

J6  1,50. 
V.-No.  2684b.  Ausgabe  für  tiefe  Stimme. 

J6  1,50. 
Op.21.  Schlichte  Weisen.  Fünf  Gedichte 
von  Felix  Dahn. 
No.  1.  „All  mein  Gedanken,  mein  Herz 

und  mein  Sinn". 
No.  2.  „Du  meines  Herzens  Krönelein". 
No.  3.  „Ach  Lieb,  ich  muss  nun  schei- 
den". 
No.  4.  „Ach  weh  mir  Unglück haftera 

Manu". 
No.  5.  „Die  Frauen  sind  oft  fromm  und 

still". 
V.-No. 2644.  Ausgabe  für  hohe  Stimme, 

complet  >^  2,— . 
V.-No.  2839.  Ausgabe  für  tiefe  Stimme, 

complet  J6  2, — . 


Op.  26.    Zwei   Lieder.     Gedichte    von 
N.  V.  Lenau. 

No.   l.     Frühlingsgedränge:      „Früh- 
lingskinder    im    bunten    Ge- 
dränge". 
No.  2.  „O  wärst  du  mein". 
V.-No.  2823.  Ausgabe  für  hoheStimme, 

complet  Ji  1,50. 
V.-No.  2840.  Ausgabe  für  tiefe  Stimme, 

complet  Ji  1,50. 
Op.  27.  Vier  Lieder.  Gedichte  von  Carl 
Henckell,    Heinrich  Hart,  John 
Henry  Mackay. 

No.  1.  Buhe,  meine  Seele!  „Nicht  ein 

Lüftchen  regt  sich".     .H  0,80. 

No.  2.  Caecilie:  „Wenndueswüsstest". 

No.  3.  Heimliche  Aufforderung:  „Auf, 
hebe    die    funkelnde   Schale". 

Ji  1,20. 

No.  4.  Morgen:     „Und  morgen  wird 

die  Sonne"  .    .    ,    .    Ji  0,80. 

V.-No.  2824a— d.      Ausgabe   filr   hohe 

Stimme. 
V.-No.  2841  a-d.      Ausgabe    für   tiefe 

Stimme. 
Op.  29.  Drei  Lieder  nach  Gedichten  von 
Otto  Julius  ßierbaura. 
No.  I.  Traum  durch  die  Dämmerung: 
„Weite  Wiesen  im  Dämmer- 
grau"   Ji  1,20. 

No.  2.  Schlagende     Herzen:     „üeber 

Wiesen  und  Felder".    Ji  1,20. 

No.  3.  Nachtgang:  „Wir  gingen  durch 

die    dunkle ,     milde    Nacht". 

Ji  1,20. 
V.-No.  2834a— c.     Ausgabe    für    hohe 

Stimme. 
V.-No.  2836a— c.     Ausgabe    für    tiefe 

Stimme. 

Demnächst  erscheint: 

Op.  32.    Fünf   Lieder.     Gedichte    von 

CarlHenckell,  Detlev  von  Lilien- 

cron  und  „Aus  des  Knaben  Wunder- 

hom". 

No.  1.  „Ich  trage  meine  Minne   vor 

Wonne  stumm", 
No.  2.  Sehnsucht.      „Ich    ging    den 

Weg". 
No.  3.  Liebeshymnus.    „Heil    jenem 

Tag". 
No.  4.  „0  süsser  Mai". 
No.  5.  Himmelsboten    zu    Liebchens 
Himmelbett.  „Der  Mondschein, 
der  ist  schon  verblichen". 
V.-No.  2849a— e.     Ausgabe    für    hohe 

Stimme  (Tenor). 
V.-No.  2850a— e.   Ausgabe  für  mittlere 

Stimme  (Sopran). 
V.-No.  2851a— e.     Ausgabe    für    tiefe 

Stimme. 


l^ene  Iiieder  [794.] 

für  eine  Singstimme  mit  Begleitung  des  Pianoforte 

oompouirt  von 

Alexander  v.  Fielitz. 

Op.  36.    Yier  Lieder  für  mittlere  Stinne. 
No.  1.  Es  graut  der  Morgen,  die  Hähne 

Schrein Ji  \j—. 

No.  2.  Die  Rosen  blühten,  du  \ 

stilles  Kind     .     .    •   »   ^  i  _ 
No.  3.  Es  ist  nun  wieder  ein  |  ' 

Junitag / 

No.  4.  EsgehnvomCampanile.  M^  1,— . 
Op.  39.    Vier  Lieder  fir  nitUere  Stinae. 
No.  1.  Manchmal    aus    tiefem    Schlaf 

fahr  ich  empor     .     .     Ji  1,—, 
No.  2.  Irren  und  irren  am  öden  Meere. 

80  4. 
No.  3.  Es  wandeln  auf  Weg  und  Stegen 

allort .41  1,30. 

No.  4.  SündHuth.  (Auch  f. hoheStimme.) 

.S  1,— . 
Op.  43.  Ii  dehies  BlueB.  LiedfirhokeStifflne. 

JH  1,20. 

Op.^  44.    Zwei  Lieder  fär  mittlere  Stinne. 

No.  1.  Am  Lindenbaum   .     .    Ji  1,20. 

No.  2.  Das  kranke  Mägdlein.      „    1,20. 

Op.  46.    »leWiiUftkrtBaehKeTltar  fir  Bittlere 

stiHflie Ji  3, — . 

Heinrichshofen's  Verlag,  Magdeburg. 

Bei  F.  E.  C.  Leuckart  in  Leipzig 
erschien  soeben:  [795a.J 


Sprüche 


München,  Jos.  AibI  Verlag. 


c^es  alteren  Spervogel 

(um  1150) 

fOr  gemischten  Chop 

coinponirt  von 

Carl  Hirsch. 

Op.  112. 

Partitur  und  Stimmen  (ii45  ^)  Ji  3,—. 
Diese  im  strengen  Stile  gehaltenen 
geistlichen  Gesänge  sind  danktare  Auf- 
gaben für  jeden  besseren  Chor.  Sie  klin- 
gen prächtig  und  werden  ihre  erhebende 
Wirkung  in  der  Kirche  wie  im  Concert- 
saaj,  gut  gesungen,  nie  verfehlen. 
BV^  Ansichtssendungen  stehen  zu 
Diensten. 

Verlag  von  Breitkopf  k  Härte!  in  Leipiig. 

Neue  Ciavierwerke 

EU  %  Hunden. 

Barth,  Rieh.,  Op.  13. 5  Ciavierstücke.  ,M  3. 

FlelltZ,A.v.,Op.48.AmWaldbach.^2,50. 

—  Op.  49.    Ekloge  (Hirtengesang)  und 

Ballade.     Ji  2,50.  [796.1 

Gllson,  P.,    M6lodies  öcossaises.     Ji  3 

Schar  wenka,  Ph .,  Op.  77. 4  Ciavierstücke. 
No.  1.  Nachtgesang.  Ji  1,60;  2.  Tanz- 
Episode.  Ji  2,50;  3.  Scherzo.  M  3; 
4.  Phantasiestück.  Ji  2,50. 

Seharwenka,  Xaver,  Op.  64.  Neuer  Ro- 
manzero,  3  Ciavierstücke.  Ji  3. 

Wlnderstein,H.,Op.l  1.  Ständchen.  Ji  1 ,50. 

Zn  4  Hunden. 

Gerlach,Th.,0p.3.  Serenade.  Bearb.  Ji\, 
Oilson,  P.,  Fanfare  inaugurale.  Bearb.  Ji  3. 
Hofmann,  H.,Op.  120.  Romantische  Suite. 
Heftl.  (No.  1.  Fröhliche  Jagd;  2.  Elfen- 
reigen; 3.  Zigeuner;  4.  Burgfräulein.) 
Ji  4. 
Heft  II.  (No.  5.  Landsknechte ;  6.  Minne- 
sänger; 7.  Auf  dem  Söller;  8.  Festlicher 
Zug.)  Ji  4,—. 


307 


Verlag* 


von 


Schuster 

& 
Loeffier. 

Berlin, 

».  W.  46. 

Zu  beziehen 
durch 
jede 
Buch'  tmd 
Musikalien- 
handlung. 


3.  &  3ftto88,  Zwanzig  Saßre  ,fSayreuttif^. 

Elegrant  brooh.  J(  1,50;  vornehm  geb.  Ji  2,50. 

Erstes  bis  sechstes  Tausend. 

Der  Autor  gibt  in  diesem  mit  scharfer  Feder  geschriebenen  Werke  einen  prächtig 
orientirenden  Rückblick  über  die  Geschichto  der  Festspiele.  Das  Bach  ist  im  Bayreuth- 
freundlichen Sinne  gehalten  und  weist  mit  herzhafter  Polemik  alle  Angriffe  zurück,  die  in 
letzter  Zeit  so  häufig  gegen  Bayreuth  geschleudert  werden.  Dass  dieser  und  jener  von  der 
Gunst   der  Menge  Getragene    ein   wenig  übel   mitgenommen   wird,    liegt  im  Stoffe,    erhöht 

aber  zugleich  den  Reiz  des  Persönlichen,  das  aus  jeder  Zeile  des  Buches  hervorschaut. 

[797a.] 

In  wenigen  Tagen  erscheint: 

Yingt  annees  de  „Bayreuth".  Twenty  Years  of  ,3ayreutli". 

Autor.  Uebersetzung  von  G.  KorCZewsky.  Autor.  Uebersetzung  von  W.  Fauiklanci. 


|^7r''^''''yB"er!!n.''^^''''''  Zum  Coücertvortrag  fOr  2  Claviere. 


Am  1.  Juni  erscheint: 

E.  i  T.  taM. 

Eine  LostspHil-Ouverture 
für  Orchester. 

Partitur  18  Ji  n.  Stimmen  21  Jtn, 
Ciavierauszug  zu  vier  Händen  vom 
Componisten  4  ^  50  ^. 

Von  demselben  Componisten  erscheint 
später: 

Symphonische  Suite 
für  Orchester. 

Partitur.    Stimmen.    Vieriiändiger 
Ciavierauszug. 

Im  Verlag  von  E.  W.  Fritzsch  in 

Leipzig    erschien    und  ist   durch   jede 

Musikalienhandlung  zu  beziehen: 
[799.] 

Friedricb  Nietzsche, 

Hpinns  an  das  Leben 

(„Gewiss  so  liebt  ein  Freund  den  Freund'') 

für  gemiscliten  Clior  u.  Orciiester. 

Partitur  M.  2,—.  Chorstimmen  {k  15  /^) 
60  /^,    Orchesterstimmen  M.  3,50.    Cia- 
vierauszug mit  Text  M.  2, — . 


Strauss,  Rieh. 


Burlesice  Dmoll  für  Pianoforte  und 
Orchester.  Pianoforte  (mit  Uebertra- 
gung  des  Orchesterparts  als  2.  Piano- 

I  forte)    Ji  5,—. 

^     Partitur  Ji  12.—.  Orch.-Stimmen  .ä  14,—. 

Leipziger  Concertsaal  1895,  Heft  18:  Dieses  vor  mehreren  Jahren  gelegent- 
lich einer  zu  Eisenach  abgehaltenen  Tonkünstler-Yersammlung  des  Allgemeinen 
deutscheu  Musik  Vereins  von  Niemand  Qeriogerem,  als  dem  genialen  Eugen  d'Al- 
bert  aus  der  Taufe  gehobene  Werk  ist  Eine  der  interessantesten  Erscheinungen 
der  modernen  Clavienitteratur.  Grosszugige  Leidenschaft,  dämonische  Kraft  ge- 
paart mit  edelster  Empfindung  und  oft  berückend  schönem  poetischen  Zauber 
schufen  ein  Werk,  das  auf  jedes  in  conservativen  Principien  noch  nicht  vermoderte 
Gemüth  eine  geradezu  fascinirende  Wirkung  ausüben  müsste.  Der  Ciavier-,  sowohl 
wie  der  Orchesterpart  strotzen  von  Schwierigkeiten,  und  darin  wird  wohl  der 
Grund  zu  suchen  sein,  dass  man  der  „Burleske**  so  lange  Zeit  im  Concertsaale  nicht 
mehr  begegnet  ist.  Wo  allerdings  die  Dreieinigkeit  eines  glänzenden  Orchesters, 
eines  genialen  Cia  vier  virtuosen  und  eines  excellenten  Dirigenten  sich  genannten 
Werkes  annehmen  würde,  könnte  der  grösste  Erfolg  und  die  verdienteste  Anerken- 
nung demselben  gesichert  bleiben.  [BOG.]  Anton  Foerster. 

Steingräber  Verlag,  Leipzig. 
H.  vom  Ende's  Verlag  ¥  Cöln- Leipzig, 

Neue  Lieder  »r  Sologesang 

mit  Ciavierbegleitung. 

Ji 

Ot»  Jensen  (nachgelassenes  Werk),  Orablied 1,—. 

Büir.  Strftsser,  Op.  3.  Liebe  und  Frühling;  RotheAeuglein  (Volkslied); 

Goldne  Brücken 1,50. 

—  Op.  5,  No.  1.    Frühllngserwaehen 1,50. 

—  Op.  5,  No.  2.    Augen  und  Lippen 1,20. 

H.  vom  Bnde,  Op.  4.    Die  Liebe  blüht  wie  Rosen;  Hoehzeltslled ; 

Nun  die  Schatten  dunkeln 1,50. 

—  Op.  6,  No.  3.    Die  Traumgöttin 1,20. 

—  Op.  8.    Der  Sorge  Tod  von  Fr.  Karstedt 1,— . 

H.  Oelbke,  Op.  1.    Vier  Hädehenlleder 1,50. 

fl9^  Zur  Ansicht  durch  jede  Buch-  und  Musikalienhandlung 
zu  beziehen.  'VB  l^oij 


308 


Demnäclist  erscheint: 


Zum  ConcertYortrag  für  2  Claifiepe. 


[802.] 


mm 


t; 


Op«  20«     Don  Juan«     Tondichtung  (nach  Lonau) .      .     .     .     ^  6, — . 

Op«  28a     Macbeth«  Tondichtung  (nach  Shakespeare's  Drama).  Ji>  6, — . 

Op.  24.    Tod  und  Verklärung.    Tondichtung  .    .    .    ^6,—. 
Op.  28.    Till  EulenspiegeFs  lustige  Streiche. 

Nach  alter  Schelmenweiso  (in  Rondeauform)     .     .     .     ^  6, — . 

Für  2  Claviere  zu  4  Händen  übertragen  von 

Otto  Singer. 

Als  Partitur  gestochen.     Zur  Aufführung  sind  2  Exemplare  nothwendig. 

Jos.  AibI  Verlag  in  IWUnchen. 

Lieder  für  eine  Singstimme  mit  Clavierbegleitung. 


SotnmeVß 
SotntnePß 
SotntnePß 
Sommep, 
SommePf 


SränSß 
Mans, 
Sfans, 
Sfans, 
StänSß 


Lieder  eines  fahrenden  Schülers ^  Op.  23. 

Hoch,  tief  k  jH>  1,50. 

Die  junge  Königin,    Op.  25.      Hoch,  tief 

a  %^w  X| "■" • 

Wenn  sich  zwei  Herzen  scheiden,  Op.  26. 

Hoch,  mittel,  tief  k  Ib  /^, 

Der    arme    Taugenichts,    Op.  27.      Hoch, 

tief  k  Jt  1, — . 

Jung  Douglas  und  Schon  Kosahell,  Op.  24. 

Hoch,  tief  k  Jt   1,50.  [803.] 


SteingrSber  Verlagi  Leipzig. 


Verlag  von  E.  W.  Fritzseh  in  Leipzig 

Gompositionen  ¥on 
E.  Jaques-Dalcroze. 

Op.    8.  Nocturne  für  Pianoforte.  Ji  1,20. 

Op.  9.  Suite  für  Violoncell  mit  Piano- 
forte.   M  4, — . 

Op.  10.   Skizzen  für  Pianoforte.  J$  2,50. 

Op.  14.  Sechs  Lieder  für  eine  Singstimmo 
mit  Pianoforte.  1.  Hochzeitslied.  „Aus 
der  Eltern  Macht  und  Haus''.  (Conrad 
Ferdinand  Meyer.)  2.-  Wie  lang  die 
Nacht.  (Ernst  Scberenber^.)  3.  Bx>sen- 
zeit,  wie  schnell  vorbei.  (Ed.  Möricke.) 
4.  Lied  des  Alten.  „Bald  vergilbt  das 
grüne  Gras".  (Adolf  Wilbrandt.)  5.  Die 
Glocken  läuten. ( Adolf  Böttger.)  6.  Hast 
du  von  den  Fischerkindem.  (Müller 
von  Königswinter.)    J6  3, — . 

Op.  16.  Sechs  Lieder  für  eine  Singstimme 
mit  Pianoforte.  1 .  Lied  des  Glücklichen. 
„Wie  glänzt  nun  die  Welt  im  Abend- 
strahl". (Adolf  Wilbrandt.)  2.  Kinder- 
gebet. „Wenn  ein  Kindlein  faltet 
fromm".  (August Silberstein.)  B.Inder 
Fremde.  „Ich  hör  die  Bächlein  rau- 
schen". (Josef  Freiherr  von  Eichendorff*.) 

4.  Ich  nehm  es  leicht.  (Aug.  Silberstein.) 

5.  Lieb  Liebchen.  (H.  Heine.)  6.  Als 
schweigend  ich  die  rothe  Böse.  (A. 
Duncker.)    Ji  3,—.  [804.] 

Op.  16.  Rondo  scherzando  fürVioline  mit 
Pianoforte.    J$  2,50. 

Op.  20.  „Janie".  Musikalisches  Idyll. 
Partitur  M  160,—  netto.  Clavieraus- 
zug  mit  Text.  Ji  10,—  netto. 


ßompositionen  von  ffkter  Cornelius 


[805.] 


im  Verlag  von  £•  1¥.  FritESch  in  Leipzig. 


Op.  8. .  Weihnachtslieder.  Ein  Cyklus  fQr 
eine  Singstimme  mit  Pianoforte.  (Mit 
deutschem  und  englischem  Text.)  Aus- 
gabe A  (tief,  Original)  Ji  2,50.  Aus- 
gabe B  (hoch)  A  2,50.  ,  Ausgabe  B 
ohne  Pianofortebegleitung.  Netto  80  /^. 

Op.  9.  Trauerchöre  für  Männerstinmien, 
event.  fUr  Alt-  und  Männerstimmen. 
Heftl.  1.  Ach  wie  nichtig.  (M.Franck.) 
Partitur  und  Stimmen  .H  2,25. 

Idem.  Heft  H.  2.  Nicht  die  Thräne 
kann  es  sagen.  8.  Mitten  wir  im  Leben 
sind.  4.  Grablied.  „Pilger  auf  Erden." 
Partitur  und  Stimmen  M  2,50. 

Idem.  Heft  HI.  5.  Von  dem  Dome  schwer 
und  bang.  (Schiller.)  Partitur  und 
Stimmen  J6  2,—.  (Partitur  M  1,— . 
Stimmen  ä,  25  /^.) 

Op.  10.  Beethoven-Lied  fiir  gemischten 
Chor.  Text  vom  Componisten.  Par- 
titur und  Stimmen  Ji  2,50. 

Op.  11.  Drei  Ohorgesänge  für  Frauen- 
und  Männerstimmen.  Heft  I.  1.  Der 
Tod,  das  ist  die  kühle  Nacht.  (H.  H  e  i  n  e.) 
Partitur  und  Stimmen  J6  3, — .  (Par- 
titur Ji  1,—.     [8]  Stimmen  ä  35  a>) 

Idem.  Heft  II.  2.  An  den  Sturmwind. 
Partitur  und  Stimmen  Ji  3, — , 

Idem.  Heft  III.  Jugend,  Rausch  und 
Liebe.    Partitur  und  Stimmen  .ä  2,50. 

Op.  12.  Drei  Männerchöre.  lieft  I.  Der 
alte  Soldat.     Part.  u.  Stimmen  jM  2,25. 

Idem.  lieft  IL  2.  Reiterlied .  Partitur 
und  Stimmen  J6  2, — . 

Idem.  Heft  III.  Der  deutsche  Schwur. 
Partitur  und  Stimmen  Ji  2,—. 


Op.  13.  Drei  Psalmlieder  für  gemischten 
vierstimmigen  Chor  zu  Tonstücken  von 
J.  S.  Bach  gedichtet  und  dem  Chor- 
gesang dargeboten.  1.  Busslied.  2.  An 
Babels  Wasserflüssen.  3.  Jerusalem. 
Partitur  und  Stimmen  Ji  3, — . 

Op.  14.  Trost  in  Thränen.  Für  fünf 
Solostimmen  mit  Ciavier.  Partitur  und 
Stimmen  M  3, — . 

Op.  15.  Lieder  für  Tenor  oder  Sopran 
mit  Pianoforte.  Texte  vom  Compo- 
nisten. 1.  Sei  mein.  2.  Wie  lieb  ich 
dich  hab.  3.  In  der  Feme.  4.  Dein 
Bildniss.    M  2,—, 

Op.  16.  Duette  für  Sopran  und  Bass 
mit  Pianoforte.  1.  Heimatb gedenken. 
2.  Brennende  Liebe.  3.  Lied  aus  „Viola" 
von  Shakespeare.  4. Scheiden.  .^3,—. 

Op.  17.  Reiterlied  für  Männerchor  mit 
Zugrundelegung  eines  Marsches  von 
Franz  Schubert.  Partitur  und  Sti m- 
men  Ji  3, — . 

Op.  18.  -Liebe."  Ein  Cyklus  von  drei 
Chorlieaern  nach  Dichtungen  von  Jo- 
hannes Seh  äff  1er.  Heftl.  Liebe,  dir 
ergeb  ich  mich.   Partitur  und  Stimmen 

Idem.  Heft  IL  2.  Ich  will  dich  lieben, 
meine  Krone.    Partitur  und  Stimmen 

Idem.  Heft  IH.  3.  Thron  der  Liebe, 
Stern  der  Güte.  Partitur  und  Stimmen 
•M  4, — . 

Op.  19.  Die  Vätergruft  für  Bass  oder 
Bariton  mit  gemischtem  Chor.  Par- 
titur und  Choistimmen  M  1,50. 


Op.  20.  Vier  italienische  Chorlieder,  durch 
hinzugedichtete  Texte  dem  deutschen 
Chorgesang  angeeignet  und  dargeboten . 
Heft  I.  1 .  !?ug  der  Juden  nach  Babylon . 
Partitur  und  Stimmen  M  1,50. 

Idem.  Heft  IL  2.  Liebeslied.  Partitur 
und  Stimmen  Ji  1,50. 

Idem.  Heft  III.  3.  Amor  im  Nachen. 
Partitur  und  Stimmen  Ji  1,50. 

Idem.  Heft  IV.  4.  Das  Tanzlied.  Par- 
titur und  Stimmen  Ji  2,50. 

Brautlieder.  Für  eine  Singstimme  mit 
Pianoforte.  Texte  vom  Componisten. 
1.  Ein  Myrthenreis.  „In  meinem  Her- 
zen regte".  2.  Der  Liebe  Lohn.  „Süss 
tönt  Gesanges- Hauch".  3.  Vorabend. 
„Nun,  Liebster,  geh  und  scheide".  4.  Er- 
wachen. „Die  Nacht  vergeht  nach  süs- 
ser Ruh".  5.  Aus  dem  Hohen  Lied. 
„Mein  Freund  ist  mein".  6.  Erfüllung. 
„Nun  lass  mich  träumen".  (Mitdeut> 
schem  und  englischem  Text.)  Nachge- 
lassenes Werk.  Für  Sopran  oder  für 
Alt  k  Ji  8,—. 

Drei  Sonette  von  Gottfried  Aug.  Bürge  r. 
1.  „Du  mein  Heil, mein  Leben".  2.  „Meine 
Liebe,  lange  wie  die  Taube".  3.  „Wonne- 
lohn getreuer  Huldigungen".  Für  eine 
Singstimme  mit  Pianoforte.  Nachge- 
lassenes Werk.    Ji  2,60. 

Preciosens  Sprüchlein  gegen  Kopfweh. 
„Köpfchen,  Köpfchen,  nicht  gewim- 
mert". (Nach  dem  Spanischen  des  Cer- 
vantes von  Paul  Heyse.)  Für  eine  Sing- 
stimme mit  Pianoforte.  Nachgelassenes 
Werk.    80  ^. 


psyche. 

Poeme    symphonique 

;808.]  par 

Cesar  Franck. 

Poor  Piano  &  quatre  mains  et  Choeurs 

par  Tauteur  netto  A  8, — . 
Pour  Orchestre  et  Choeurs.     (Lieferung 

nach  Uebereinkunft.) 

Paris,  laison  Le  Bailly,  0.  Bornemaim  suee. 
(Leipzig»  J.  Rieter-Biederfflami.) 

Neu  aufgenommen: 

Bach,  J.  S.,  Concert  Fdur  f.  Ciavier  u. 

2  Flöten  m.  Quintettbegl.      Clav.-St. 

.^  1,50  u.  7  Stimmen  je  80  ^.    [807.] 

H&ndel,G.F.,  Ouvertüre  zu  „Agrippina", 

ß  Stimmen  je  30  4. 
Haydn,  J.,  Nelson-Messe.  (No.  3.)  Orgel- 
stimme ^  1,50  u.  13  St.  ie  60  ^v^. 

-  ^Die  Jahreszeiten",  24  St.  je  M  1,50. 
Wagner,  R.,  Duett  zwischen  Telramund 

u.Ortrud  („Lohengrin").  iJ8St.  jeSO^. 

-  Feierlicher  Zug  zum  Münster  und  An- 
klage Lohengrin*s  durch  Telramund 
{.Lohengrin").    28  St.  je  30  4. 

ReineckcC, Vorspiel  zum  5. Acta.  „König 
Manfred",  für  Hausmusik.  Clav.  u. 
Harm,  je  M  1,.50  u.  6  St.  je  30  \. 


Verlag  von  E,  W.  Fritzsoh  in  Leipzig. 

Dr.  Wilhelm  Stade. 

Op.  37.  Geistliche  Lieder  für  vierstim- 
migen   gemischten    Chor.      Heft    I. 

1.  Wenn  ich  ihn  nur  habe.  (Novab's.) 

2.  Wenn  Alle  untreu  werden.  (Novalis.) 

3.  Weihnachtslied.  „Empor  zu  Gott, 
mein      Lobgesang".      (Krummacher.) 

4.  Ostermorgen.  „Frühmorgens,  da  die 
Sonn  aufgeht".  (Johann  Heermann.) 
Part.  u.  Stimmen  .Ä  2,20.  (Part.  1  M. 
Stimmen  ä  30  4.)  [808.] 

Idem.  Heft  II.  ».  Mutterliebe.  „Es 
blicktein  Wort  mich  innigan".  (Sachse.) 
6.  Trauungsgosang.  „Herr,  vor  dein 
Antlitz  treten  Zwei".  (Strauss.)  7.Wenn 
ich  einst  von  jenem  Schlummer.  (Klop- 
stock.)  Partitur  u.  Stimmen  Ji  2,20. 
(Part.  1  Ji.    Stimmen  ä  30  /ij.) 

Op.  -iS.  Psalm  71  („Herr,  ich  traue 
auf  dich")  für  eine  Singstimme  mit 
Pianoforte  oder  Orgel.    M  2,—. 

Neuer  Verlag  von  Ries  &  Erler  in  Berlin. 

Felix  Weingartner. 

SjiphtDJsflies  Zwisehenspiel  ans  der  Oper 

„laliwiba" 

für  grosses  Orchester. 

Partltnr  15  Jt  n.  OFChesterstlmmen 
"^  M  n.  Clavierauszug  zu  vier  Hfln- 
(809.)  den  4,50  M. 


309 

Commissionsverlag:  von  Frlediricli  Hofmeieter-,  Ltjprig. 

Soeben  eraohienen:  [810.] 

Robert  Hermann. 

Eirste  Sy^mplnoiiie  (Ocliur),  Op.  7. 

Partitur  Ji  12, —  netto.      Stimmen  Ji  24, —  netto. 

Oonceirt-OoLveirtuire  (l>iiioll),  Op.  4. 

Partitur  ^6, —  netto.     Stimmen  Ji  12, —  netto. 

Von  demselben  Componisten  erschienen  früher: 
Op.  1.     12  Lieder.     Abtheilung  1  und  2 ^  ^  2,— . 

Op.  2.    5  Ciavierstacke no.  u«  2,50. 

Op.  3.    2  Stacice  fOr  Ciavier  und  Violine    .  no.  Ji  2,—. 

—    —  15  Petites  Variations  (Piano  et  Violon)  .  .    .  ^  1,50. 

Op.  5.    6  Lieder no,  j^  1,50. 

Op.  6.    Trio  Dmoll no,  .4i  6,—. 

Daraus  einzeln: 

3.  Satz:  Menuet Ji  1,50. 

Für  Ciavier  und  Violine  arraug Ji  1,50. 

„  „  „     Violoncell  arrang Ji  1,50. 

PSdagogische  Warte  1896,  Heft  20: 

Gustav  Damm,  Clavierscliule. 

110.  Auflage.    Leipzig,  Steingräber  Verlag.    Preis  4  M. 
In  Halbfranzband  4  M.  80  Pf. 

Clavlerschulen  gibt  es  Legion,  aber  Keine  hat  sich  in  so  umfassender 
Weise  eine  Heimstätte  im  musikliebenden  deutsehen  Hause  erobert,  wie  die 
vorliegende.  Und  mit  grösstem  Rechte;  denn  neben  dem  Relehthum  ihres 
meisterhaften  musikalische;n  Inhalts  entspricht  sie  auch  in  mustergiltiger 
Welse  den  pädagogischen  Anforderungen,  die  unsere  Tage  auch  an  eine 
Clavierschule  stellen.  Die  Damm'sehe  Claviersehule  trägt  das  ehrenhafte 
Zeichen  vieler  Neuauflagen  an  der  Stirn,  und  ihr  Werth  ist  so  bekannt, 
dass  weitere  Worte  unnütz  sind.  Die  Jetzige  Auflage  ist  im  wahrsten 
Sinne  des  Wortes  eine  „Musterclavierschule**. 

Wir  geben  ihr  unser  bestes  Geleit  mit  auf  den  Weg.  [811.] 


lieber  14000  Pianioos  nnd  Flngel  im  Oebraoeh. 

[812-.]   Gründungsjahr:  1821. 
♦    ♦    ♦ 

Kgl.  preuss.  Hof-Planororte-Fabrlk 

mit  Dampfbetrieb. 

COBL.BNZ 


Gastorpfaffenstrasse 
18-22. 


Ausser  mit  vielen  ersten 
Weltanastelinngspreisen  wurde 
die  Firma  mit  der  grossen 

Goldenen  Preass.  Staats-Iedaille 

für  Kunst  und  l^lssensehsfll  anagezeiohnet 
*    *   *   * 


ExDort  nach  allen  WelttlieUen.*  Öfter  ilie  ganze  Erile  yerMtet. 


Gesangschule  Heppmann, 

Privatconservatorium  für  Gesang. 

(Iiiliaber  und  I3irector:  J.  H.  IShlers.) 

Vollständige  gesangliche  Ausbildung  für  Bühne  und  Concert.— 
Eintritt  jederzeit.  —  Prospecte  kostenfrei  durch  das  Direetorium» 
München,  Odeonsplatz  6/IL  [818—.] 


310 


Soeben  erschien  in  unserem  Verlage: 


[814.] 


)J 


SJULÄ 


(( 


Oper  in  zwei  Acten  von  Axel  Deltnar,  Musik  von 

Carl  von  Kaskel. 

Clavieranszug  mit  Text.    Preis  jH  lO, —  netto. 

Mit  grosstem  Erfolge  in  Goln  und  Hamburg  aufgeführt. 

Die  „Cölnische  Zeitung*'  berichtet  über  die  AufHihrang: 

„Der  hervorstechende  Zug  der  Oper  ist  ihr  Reiehthum  an  anmuthenden 

Melodien'«. 
Die  „Hamburger  Nachrichten"  schreiben  über  die  Aufführung: 

„»SJulac  ging  gestern  unter  starkem  Erfolge  in  Scene." 
Die  y, Wiener  Neue  Freie  Presse*'  schreibt: 

„Mit  durchschlagendem  Erfolge  gelangte  zum  Oberhaupt  ersten  Male 

»SJulac  von  Carl  von  Kaskel  zur  AuffOhrung." 


Früher  erschien: 


onna 


a)ti 


lana 


4€ 


Komisclie   Oper*  in  drei  i^cten 


von 


E.  N.  von  Keznieek. 

Clavieranszug   mit   Text.    Preis  Ji  lO, —  netto. 
Bisher  von  über  dO  Bühnen  angenommen,  darunter: 

Breslau,  Berlin,  Leipzig,  Prag,  Carlsruiie,  Cöln,  Wiesbaden,  Königs- 
berg i.  Pr.,  Graz,  Cassel,  Frankfürt  a.  M.,  Weimar,  Darmstadt,  Strass- 
bürg  i.  E.,  Aaciien,  Manniieim,  Altenburg,  ZOricii,  Riga  etc.  etc. 


„JngiDcIde". 

Operadichtung  in  drei  Aufzügen  von  Ferdinand  Graf  Sporck. 

Musik  von 

Max  Schillings. 

Ciavierauszug  mit  Text.     Preis  M.  12, —  netto. 

Vollständige   Orchester  -  Partitur  complet  M.   160, —  netto. 

Dieselbe  in  einzelnen  Acten  ä  M.  50, —  netto. 

Abicabe  nar  leei^eii  Revers. 

Die  soeben  erschienene  Analyse  nach  der  Orchester-Partitur  von  Ernst  Otto 
Nodnagel  wird  der  Partitur  beigelegt. 

S9^  Ingnirelde  wurde  bis  jetzt  mit  grosstem  Erfolge  in  Carlsruhe  und 
Weimar  aufgeführt  und  ferner  in  Berlin,  Mflnohen,  Stuttgart,  Magdeburg»  Wles- 
baden,  Frankfurt  a.  M.,  Schwerin  etc.  zur  Aufführung  angenommen.  'VH 

J.  Sehnberth  k  Co.  (Felix  Siegel)  in  Leipzig. 


Verlag  von 

Brettkopf  &  H8rtel  in  Leipzig. 

Soeben  erschien :  [815.] 

Scholz,  Rieh., 

Op.  7.     Sciiule  des  vollständigen 

Doppelgriifspiels     für    Violine, 
n.  Ji  3, — . 

Itowährte  StDlienw«rk6  desMlben  Aoton: 

Op.  3.  Schule  des  vollständigen  Lagen - 
Spiels  für  Violine,    n.  M.  3, — . 

Op.  6.  25  Etüden  für  Violine  in  der 
ersten  Lage.    n.  M.  3, — . 

Soeben   erschienen  in  der  Edition 

Peters: 

Sechs  Stücke 

für  das  Pianoforte 

von 

Christian  Sinding. 

Opus  31.     Heft  \,\\k  Ji  1,50. 

Heft  I.     AUegro  energico,    Albamblatt, 

Tempo  di  Menuette. 
Hefb  n.    Impromptn,  Chant  sans  paroles, 

AUegresse.  [816.] 

Yoltsamsgalie  Breiftopf  4  HärteL 

Neu  aufgenommen; 

No.  [817.] 

1523.  Franek,  C,  Psalm  150.  Ausg.  f. 
Chor  u.  Orgel.    M  1,50. 

1513.  Hörold,  L.  J.  F.,  Marie,  kom.Oper. 
Clav.- Ausz.  zu  4  Händen. '  A  6, — . 

1581.  HiUer,  F.,  Op.  39.  Volksthümliche 
Lieder,  bearb.  für  3  Singstimmen 
m.  Pfte.  (W.  ß erger.)  Clavier- 
Ausz.  Jk  1,50. 

1529.  Neue  Meister.  Ausgew.  Ciavier- 
stücke, IL  Band  (Bruch,  Brüll, 
Hofmann,  Huber,  Jadassohn,  Mac 
Dowell,  Ph.  und  X.  Schar wenka, 
Sitt,  Tinel  etc.)    Ji  4,—. 

1515.  Pleyel,  J.,  Op.  48.  6  leichte  Duette 
für  2  Violinen  (Fr.  Hermann.) 

1518.  Schubert,  Fr.,  Lieder  u.  (besänge, 
Auswahl.    (R.Franz.)  .^3,—. 

1519.  Wagner,  R.,  Potpourri  a.  „Lohen- 
grin«  f.  Pfte.  u.  Viel.  (Fr.  Her- 
mann.)   A  3, — . 

Soeben  erschien: 

ilan,  T., 

Messe  in  F 

für  Männerchor 

(Orgel  ad  libitum.) 

Part.  M  2,40  no.      Stimmen  Jk  1,80  no. 

[818b.] 

Verlag  von 

Th.  Rättig  in  Wien. 
I  Wallnerstrasse  I. 


INeuer    "Verlag 

Adolph  Fürstner.  Berlin.  W.  8. 

Moriz  Rosenthal. 

Keiii«iiKe(Gdur)fiirClavier.  Pr.  a>(?. 

Max  Schillings. 

ImproTlBatien  fdr  Fianoforte  und 
Violine.    .#  2,—.  [819.J 

Urei  Lieder  für  eine  Siugstimroe  m. 
Clavierbagleitucg.  No.  I.  Ein  Spiel- 
tnann.  No.  2.  Wanderlied.  No.  3. 
PrQhUnsrs^edrän^e.    Pr.  i  J(  1,50, 

Richard  Strauss. 

Op.  il.     Drei  Lieder  für  eine  boha 

Singstimme  mit  Clavierbegleitung. 

No.  I.  Blauer  Sommer.    Jt  \,2u  no. 

No,  3.  Wenn  .  .    j«  1,60  no.    No.  3. 

Weisser  Jasmin.    Jl  1.60  no. 
Op.  ül,  No.  4.    Stiller  GaiiK-    Lied 

für   eine   Singstimrae  mit    Clavierbe- 

gleitnoK  J(  1,20,  no. 
—  Dasselbe  mit  Begleitung  der  Bratache 

oder  Violine.    Jl  1,50  no. 

Carl  Maria  von  Weber. 

Op.  65.  Anfforderanit  ZDin  Tanz 

für  Orchester  ^setzt  von  Fells 
Weinjcartner.  Partitur  J(  5,—  no. 
Orcbesterstimmen  Jl  1(1,—  no. 

Felix  Weingartner. 

Op.  18.  Sever«.  Sechs  ernste  Lieder 
mit  Clavierbegleitung.  Pr.  cplt.  Jl  3, — . 

Dieselben  einzeln: 
No.  1.  Auf  dem  alten  jüdischen 
KiFOhhof.  Ji  1,20.  No.  2.  Falter  und 
Rosen.  Jl  l,20.  No.  3.  Nebel.  80  -i^. 
No.  4.  Eine  Fremde.  Jl  1,20.  No.  fi. 
Reue.  J(  1,60.  No.  6.  A 11  erse elentag. 
jK  1,30, 
Op,  19.  Hiiaria.  Sechs  heitere  Lieder 
mit  Clavierbegleitnng.  Pr.  cplt.  Jl  3,—. 

Dieselben  einzeln: 
No.  I.  Die  Primeln.  J(  1,20.  No,  2. 
Post  Im  Walde.  Jl  l,20.  No.  3.  Ein 
Traum.  80  ^.  No.  4.  FrOhlings- 
gespenster.  .«  1,60.  No.  5.  Zwei 
Oänse.  80  4.  No.  6.  Im  Walde. 
.«  1,20. 


Verlag  ersxihienen : 

Fünf  Lieder 

föreineSingstinme 

mit  Begleitung  desPianofoite 

componirt  von 

Herinan  Znmpe. 

Pr.  3  Jl.  [620.] 

No.  I.  Das  heilige  Feuer.    (Conrad  Fer- 
dinand Meyer.) 
No.  9.  Liederseelen.    (Derselbe.) 
Ho.  3.  Nun  die  Schatten  dunkeln.  (Ema- 

nnel  G  ei  bei.) 
No.  4.  Die  Königskinder.    (Altdeutsches 

Volkslieil.) 
No.  Tl.  Siandohen.    (H.  Seidl.) 


eipzig. 


E.  W.  FpitzBch. 


Verlag  von  FRIEDRICH   LUCKHARDT 

■.■^-.=-=--  in  Berlin  und  Xelpzigr,  Hoapitalstrasse  2, 


Musikalische  Novitäten  ersten  Ranges  1 


In  meinem  Verlage  erschien: 

(821.1     Stu.ikn 

Hans  von  Bülow. 

Herausgegeben  von 

Theodor   Pfeiffer. 

Mü  Bätoie's  Portrait  und  Autograpkie. 


Preis  eleg.  geh.  J(  3, — ,  eleg.  geh.  Jl  4, — . 


„Uns  ist  BS  i3amit  nahezu  ergangen, 
wie  dem  So>ino  Kis',  der  ausging,  um 
seines  Vaters  Eselinnen  zu  suchen  und 
ein  Königreich  fand;  denn  wir  glaubten, 
eine  Anekdoten  Sammlung  aufzuschlagen, 
und  fanden  ein  Seh  atzkäs  tl  ein  von 
köstlichen  knappen  Aussprachen  des 
Lehrers  Bülow  Aber  hervorragende 
Werke  der  Clavlerlltteratur.  Das 
ganze  mit  zahlreichen  Noteiibelegen  aus- 
gestattete Bur.h  ist  oineFolge  geistreicher, 
anregender  Winke,  die  der  claviersiiielen- 
den  Welt  aufs  Wärmste  empfohlen  seien." 

Ueber  das  Buch  sind  die  glüni<endst«n 
Kritiken  erschienen  u.  A.  von  Wilhelm 
Tappert,  Otto  Lessmann,  H.v.Kossu.s.w, 
Der  bekannte  Musikschriftsteller  Max 
Chop  schreibt  u.  A,: 

„Das  vorliegende  Buch  zeigt  Hans 
von  Bülow  als  Clavierpädagogen ,  als 
Interpreten  von  Bach,  Beethoven, 
Brahms,  Chopin,  Liszt,  Mendels- 
sohn, Mozart  und  Raff  unter  Beifü- 
gung der  wichtigsten  .Stellen  inNotenhei- 
.spielen.  Das  ist  eine  kostbare  Hinter- 
lassenschaft, deren  Hitthellung  wir 
Herrn  Pfeiffer  verdanken,  und  Jeder, 
der  es  mit  seiner  Kunst  ernst  meint, 
wird  aus  dem  BQchlein  schöpfen 
können,  wie  aus  einem  krystallklaren 
Waldquell,  er  wird  lernen,  seine 
Meister  verstehen  und  In  den  Geist 
BQIow'seher  Interpretation ,  die  Ja 
bekanntlich  als  musterglltlg  hlnge- 


I  stellt   zu   werden    verdient,    etnzu- 
'  dringen.     Wer    den  Wertb  der  neuen 
'  Veröffentlichung   gleich   auf  den   ersten 
;  Blick  voll  fassen  will,   lese   die  Anmer- 
kungen    über     Beethoven 's     gewaltiges 
Es  dur-Concert  (Op.  73)  S.  68—90  durch. 
Gleich  wie  Pfeiffer  hat  auch  Vianna 
j  da  Motta  die  Vorträge  Bülow's  in  Frank- 
!  fürt  angehiirt  und  niedergeschrieben;  er 
j  ergänzt    sehr    genau    das    PfeiBer'sche 
Buch  und  bringt   besonders  den  vierten 
'  Jahrgang,  dem  Pfeiffer  nicht  mehr  mit 
beiwohnte,  in  Erinnerung.  —  Man  kann 
ohne  TJ ebertreib ung  die  Bücher  als  das 
Testament  des  Lehrers  Bülow  in  Bezue 
anf  die  CQaviermusik  bezeichnen;    zahl- 
reiche  Notenhei spiele   und    eine    Menge 
Aussprüche  über  lebende  Persönlichkeiten 
verleihen   den   Büchern   noch   einen   be- 
sonderen Reiz.     Die  beiden  Bücher  von 
Pfeiffer  und  da  Motta  werden,  so  lange 
man    Bülow    nennt,    für   Jeden    ernsten 
Clavierapieler  von  bleibendem  Werth  sein. 
gV  Seide   BiuJuT  von   l'feiffer  und 
Vianna  da  Moita  saiammm  in  einem  Bandt 
elegant  gebunden  Mark  (i, — . 

Nachtrag 

zu 

HiiHiü.iov 

Tlieodop  PfeifTep. 

Von 

Vianna  da  Motta. 

Preis  eleg.  broch.,*  2, — ,  eleg.  geb. .A3, — . 

Schon  Theodor  Pfeiffer's  Studien  hei 
Hans  von  Büiow  erregten  grosses  Auf- 
sehen. Der  vorliegende  „Nachtrag  zu 
Theodor  PfellTer's  Studien  bei  HanS 
V.  BttlOW,  herausgegeben  von  J.  Vianna 
da  Motta",  fesselt  noch  In  bei  Weitem 
höherem  Orade  und  wird  sicherlich  in 
Kunst-  und  Dilettantenkreisen  sehr  weite 
Verbreitung  linden. 

{Leipi,  Tageblatt  16.  II.  «,.) 


Carl  Seifner's 

mddellirt  Über  den  Schädel  .Toh.  Seb.  Bach's 
und  nach  Originalbildnissen  im  Auftrage  des 
Rathes  der  Stadt  Leipzig.  (Näheres  ül»r  die 
Anffindung  der  Gebeine  des  Meisters  in 
Ho.  27  d.  Bits.  v.  189.^.)  Vom  Künstler  aiito- 
risirte  Ojpsabgüsse  der  42  Centimeter  hohen 
Büste  sind  zum  Preise  von  20  Mark,  roit  Kiste 
und  Verpackung  für  21,50  Mark  allein  zu  be- 
ziehen durch  [822h,] 

Paul  Leese, 

T^eipzi^,   BlBtorstrasse  29- 


s» 


Franz  Rummel, 


jEi 


A-scanische  Strasse  105.    ^'l» 


Telegramme:  Franz  Rummel,  Dessau. 
Engag^ementöof ferten   nur    dlrect. 


[823x.: 


Alexandej*  Siloti, 


Antwerpen,  244.   Leemstpaat. 

Engagementsofferten  nUP  dipect« 


[824—.] 


Prof.  Hermann  Genss, 


[826-  .1      ^ 


Componist  und  Pianist.    Berlin  W.,  Courbierestr.  5. 

■^      Offerten  zur  Mitwirkung  in  Ooncerten  erbitte  direct  oder  durch  die  Concert-Agentur  von  Hermann  Welff«      ^ 


WWWWWWWWWWWWWWWWWW'^ 


Anfragen  und  Engagements-Anträge  für  mich  bitte  iob  nach  wie  vor  an 
meine  ausschliessliche  Vertretung,  die  [826.] 

Concertdirection  Hermann  Wolff, 

Berlin  W.,  Am  Carlsbad  19,  I.    Telegr.-Adr:  Muslkwolif, 

zu  richten. 


Tiolinvirtnos. 


Margarete  Stern,  k.  Kammervirtuosin. 

Dresdeiii  Sedanstr.  5. 

Alle  Anfragen  und  Engagementsanträge  bitte  ich  an  obige  Adresse  oder  an 
die  Concert-Direction  von  £a|C®n  8terii,  Berlin,  zu  richten.  [827b.] 

iiiiiijliiiiliiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiimiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiin 


M. 


naa 


tepß 


I    Concert-  und  Oratorien-Säng^erin  (Alt  und  Mezzosopran).   | 

I  Berlin,  W.,  Charlottenbujg,  Schiller-Strasse  3.  [828.]  = 

iiiiiigiiuniiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii^ 


^rno  mif,  Violinvirtuos, 

erbittet  Anmeldungen  für  Concerte  unter  Adresse: 


[829x.] 


Leipzig',  Flossplatz  1,11. 


Susanne  Stade, 


[830-.; 

Concert-  u.  Oratoriensängerin  (Sopran). 
Oesanglehrerin.  . 

Leipzig,  RaDstädter  SteiDweg  49 III. 

KaiQBiersäDEer  C.  Dierich 

(Tenor).  [83iz.i 

Leipzig,  Pfaffendorfer  Str.  11. 
(Conoertvertretung:  H.Wolir,  Berlin.) 

Slrno  iReicüert, 

Coneert-  und  0ratorien8Snger(Bii88). 

Dresden,  Peterstr.  3 III.     [832u.] 

Fraa  Hensing-Odrich, 

Concertsilnicerin  (Sopran). 

[833g.]      Aachen,  Wallstr.  16. 

Fritae    Philipp. 

[834a.]  "^  "^ 

Violonoellvirtuos. 

Mitglied  des  Gurzenich-'  rchesters  Cöln. 
Cöln,  Ehren-Strasse  4. 

Soioquarlett  für  KircheDgesang, 

JLeipEig:.  [a35ii.; 

Adr.:  B.  Röthig,  Cantor  a.  St.  Job. 
Sophienstrasse  12. 


OTSMW^Pivvivir  i.Ji«"  i.«iVL  yi"     /■■■■•i    -i    Pk^aiv^vv« 


:vi|MP 


313 


Johanna  Dietz, 

Concert-  und  OratoriensSngerin 

(Sopran).  [836aa.] 

Frankfurt  a.  M.,  Alte  Mainzergasse  41. 

Hermann  Gansehe  fßaritonX 

Oratorlen-y  Balladen-  und  üeders&nger. 
Vertreter:  Hermann  Wulff.  Berlin  W. 
Eigene  Adresse:  Creasnach.  [887aa.] 

Clara  Polseher  (Hezzo-SopraD). 

Leipzig^  Mühl^asse  4r. 

|838aa.]  (Concertvertretiug:  H.  Wolff,  Berlin.) 

Eduard  BSann,  rsdeaal 

Coneert-  und  Oratoriens&nger  (Tenor). 
Dresdeni  Ostra-Allee  23. 


Willy  3ieä6erg, 

Genf.  [839—.] 

Aosbildong  im  Ciavierspiel. 

Elisabeth  Rorsbacb, 

Pianistin.  [840q.] 

Leipzig,   Lesslng-Strasse  20.  III. 

ISIisabeth  Paleit.    [8410117] 

Coneert-  und  Oratorlensflngerin. 

Alt  u.  HezzosopraA,   Schule  Stockhausen. 

Wiesbaden. 

Concertvertretung:  Eugen  Stern,  Berlin. 

'""'  AntoHie  Bloem, 

Oratorien-  u.  Liedersängerin  (Alt). 

Wiesbaden!  6r.  Bnrgstr.  7. 

'""^^Ottoffinteelmann, 

Coneert-  u.  Oratorlensflnger  (Tenor). 
Berlin,  "W.  30.,  Eisenacher  Str.  66. 

L  Panline  Manifarges, 

ConcertsSngerin  (Alt).  [844g.} 

Schülerin  des  Hrn.  Prof.  Stockhausen. 
Frankfurt  a.  M,,  Senkenbergstr.  7. 

Lulu  Heynsen  (leuiBipru  1. 111) 

empfiehlt  sich  als        [846aa.] 

IMer-  ul  Intirleidiferii. 

Berlin  W.,  Schöneberger-TJfer  41. 
Concertvertret.  Herrn.  Wolff, Berl in W. 

Talter  BlossfeUt, 

Lehrer  far  Sologesang  an  der  Königl. 
Akademie  der  Tonkunst. 

(Specialität:  Tonbildung  nach  erprobter 
rationeller  Methode.)      [846b.] 

MOnohen,  Hochbriickenstr.  I  Sm. 

Anna  Schlmnn-Regan, 

[847-.] 

Lehrerin  für  Sologeaaug  an  der  k. 
Akadeue  der  Tonkinxt. 

MAnohen,  JSgerstrasse  8 III. 


UIIIIIUIIIIIIIII I  llllllllltiMMlUlll 


inini^mfmniiifflnnmmmiiliHmn^^^minnmn^mmhifm 

Die  Unterzeichneten  erklären,  dass  der  Concertagent  Eugen  St^rfl  ihre 
Namen  unbefugter  Weise  auf  seine  Künstlerliste  gesetzt  hat,   während  sie 

nach  wie  vor  ihre  ausschliessliche  Vertretung  der 


Concertdirection  Hermann  Wolff 


übertragen  haben. 


[848.] 


Ed.  Behm,  Marie  Deppe,  Ed.  Fessler, 
Prof.  Hugo  Heermann,  Helen  Lieban, 
Leopold  Przemysler,  Arrigo  Serato, 
Josefu.GiselaStaudigl,SelmaThomas. 


Skuline  9fletzler-£Swy^ 

Kammersängerin  (Alt), 
erbittet  A.ninel düngen  für  Saison  1806|07. 
X^eipzig-,  WeststraÄs^e   lO.        [849b.] 

Meine  aaaacUiesiliehe  Tertretana:  hat  nach  wie  vor  die  [850.] 

Concertdirection  Hermann  Wolff, 

an  welche  ich  Antrllare  zu  richten  bitte. 


Prot  Carl  Halir. 


m**<ny*{iy\nnfi*^^ 


Concertdirection  EsmmWoll 

Berlin  W.,  Am  Carlsbad  19. 


Teletq?ammadres^se : 
Musikwolff -  Berlin. 

[851.] 

Der  Goncert'Kalender  für  Saison  189697  ist  erschienen. 


Telephonadi'esse : 

Ant  6. 797.  Spredueit  9-1  a.5— 7. 


Emil  Pinks, 

Coneert*    und    Oratorientenor. 

Leipzig,  Hohe  Str.  47,  ll.[852aa.] 

Concertvertretung:  H.  Wolff,  Berlin. 


Elisabeth  Paleit.  Altistin, 

gestützt  aufglänzende  Erfolge  und  erste 
Empfehlungen,  sucht  sich  au  einer  Tour- 
nee zu  betheil.  Gef.  Meld.  u.  Wiesbaden» 
Philippsberg  12.  [85dc.] 


814 


C.  Beelisteiii, 

Flüffel-  nnd  Fianino-Fabrikant 


Sr.  Maj.  des  Kaisers  von  Deatachland  und  K6ni^  von  Preussen,  Ihrer  Maj.  der  Kaiserin  von  Deutschland  und  Königin 
von  Preussen,  Ihrer  Maj.  der  Königin  von  England,  Ihrer  Maj.  der  Königin -Regentin  von  Spanien,  Sr.  Kaiserl.  und 
Königl.  Hoheit  des  Kronprinzen  von  Deutschland  und  von  Preussen,  Sr.  Königl.  Hoheit  des  Prinzen  Friedrich  Carl  von 
Preussen,  Sr.  Königl.  Hoheit  des  Herzogs  von  Edinburgh,  Ihrer  Königl.  Hoheit  der  Prinzessin  Louise  von  England 
[854 — .]  (Marchioness  of  Lome;. 


40  Wigmore  Street. 


I.  Fabrik:    5—7  Johannis-Str.  und  27  Ziegel-Strasse. 
II.  Fabrik:    21  GrOnaaer-Strasse  u.  26  Wiener-Strasse. 
III.  Fabrik:    122  ReiehenbergeF-StFESse. 


Berlin  N. 

6—7  Johannis-Str. 


TEiNWAY  &  Sons, 

NEW-YORK, 


LONDON 


^♦^ 
'i<^ 


HAMBURG 


HOF-LIEFERANTEN 

Sr.  HaJestAt  des  Kaisers  von  Deutsehland  und  Königs  von  Preussen. 

Sr.  MaJestAt  des  Kaisers  von  Oesterreleh  und  Königs  von  Ungarn. 

Sr.  HaJestAt  des  Königs  von  Sachsen. 

Sr.  HaJestAt  des  Königs  von  Italien. 

Ihrer  HaJestAt  der  Königin  von  England. 

Ihrer  HaJestAt  der  Könlgin-Regentin  von  Spanien. 

Ihrer  königl.  Hoheiten  des  Prinzen  und  der  Prinzessin  von  Wales. 

Sr.  königl.  Hoheit  des  Herzogs  von  Edinburgh. 

Steinway's  Pianofabrik  Hamburg,  St.  Pauli,  neue  Rosenstrasse  20 

ist  die  einzln^e  deutsche  Zweigfabrik  der  Firma. 


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—24: 


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^  ETABLIRT  SEIT  1864.  ^ 


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etet: 


MUSIKVERLA  G, 


^TTT 


w-  Bremen. 


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BRINGEN  STETS  GEDIEGENE  NEUHEITEN. 

NEUER  ILLUSTR.  VERLAGS-KATAWG  GRATIS! 


[866.] 


esangübungen,   zugleich   Leitfaden   für 
den  Unterricht  von  Adolf  Brömme. 

Ausgabe  für  hohe  and  tiefe  Stimmen  in  zwei  Abtbeilongen  k  2  Jt. 

▲.  Brauer  in  Dresden.  [857d.] 


KgL  Siclis.  Bof-MnsiMeiilianilliiMi 

Dresden.  Leipzig.  Chemnitz. 

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Leihanstalt  für  Musik- 
LUteratur. 

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liHik-iiBtniente,  liKik-le^risit«!, 

deutscher^  römischer  u.  quinten- 
reiDer  Saiten.        [901.] 

Permanente  Ausstellung 

von 

FlOgeln,   Pianinos,   Orgeln, 
Harmoniums    und    Peaalen 

(zum  Stadium  für  Orgelspieler). 
Verkauf  und  Vermiethung. 

[858.] 


In  welcher  kleineren  Stadt  findet  eine 
gut  renommirte  und  von  ersten  Auto- 
ritäten warm  empfohlene  Coneert- 
sängerin  und  Gesanglehrerin,  welche 
nach  erster  welthekannter  Schule  unter- 
richtet, neben  ihrem  Wirken  draussen 
noch  einen  gesicherten  Sehülerkreis? 
6ef.  Hinweis  unter  P.  E.  an  die  Exped. 
d.  Bits,  erbeten.  [859.] 


f^utiu^  TSlüthner, 

£eipzig. 

Königl.  Sachs.  Hofplanofortefabrik. 

HBfllefMant  ■"         ■«»- 

Ihrtr  Haj.  dar  Kaistrin  v«n  Dsutichiand  und  KBntgin  von  Prauiten, 

Sr.  MaJ.  des  Kalsari  von  Dastirraich  und  KOnigi  von  Ungarn, 

Sr.  Maj.  das  Königs  von  Diuemark, 

8r.  Haj.  dts  XOnigs  von  Ihnr  KOnlgi.  Hohtit  dar  Prinzassln 


Griechenland, 


Flügel 


-^*^ 


S^ianinos 


Prämiirt  mit  11  ei-sten  TToltansstelluii^s-Pi-elBeiK 


316 


Op.  3.  QuarUtt  (Adar)  tüi  2  Violinen, 
Bratsche  und  Violoncell.  Partitur  netto 
M.  4,60.  Stimmen  M.  6,—.  Cl*vier- 
ausiue  2u  4  Händen  von  Bicb,  iüein- 
micbel  M.  6,—. 

Op.  8.    Fonf  Clavleirstacke  M.  3,60. 

Op.  5.    Sonate  fUr  Piftnofone  (H  moll) 

Op.  a.  '  Sonate  (F  dur)  fhr  7iolonc«ll 
und  Ciavier  M.  4,60. 

Op.  7.  Serenade  für  Blasinstrumente 
(Esdur).  Partitur  M.  3,—.  Stimmen 
M.  3,60.  ClavierauBzDg  zu  4  Hftnden 
vom  OomponiBten  H.  1,80.  Clavier- 
ausKUK  zu  3  H&nden,  leicht  M.  1,60. 

Idem.  Für  Streichorchester,  übertragen 
von  E.  Ley  (Violine  1  zugleich  Direc- 
tionestimme)  H.  8,60.  Ad  libitum: 
Pi&noforte,  Harfe  und  Harmonium. 
Jede  Stimme  einzeln  4  Bogen  M.  ^,60. 
(Von  den  ad  libitum-Stimmen  können 
entweder  alle  oder  je  eine  oder  zwei 
fortbleiben  resp.  zugezogen  werden.) 

Idem.    FitrClavier  und  Violine  M.2,60. 

Idem.  Für  Claviern-Harmoiiium.  M.ä,— . 

Dp.  8.  Concert  in  Dmoll  für  Violine 
mit  Orchesterbegleitung.  Partitur  and 
Stimmen  in  Abschrift.  Ausgabe  mit 
Olavierbegleitung  vom  Componisten 
M.  7,G0.     Solostimme  M.  SJ,60. 

Op.  8.  Lento  ma  non  troppo  (aua  dem 
Violinconcart  Op,  8),  Fl\r  Violine  mit 
Olavierbegleitung  M.  1,80. 

Op.  9.  Stimmungsbilder  für  Ciatier. 
Ho.  1,  Anf  stillem  Waldespfad  M.  —,60. 
No.  S.  An  einsamer  Quelle  M.  1,— . 
No.  3.  Intermezzo  M.  1.20.  No.  4. 
Träumerei  M,  —,60,  No.  6.  Haidebild 
M.  —,80. 

Idem.     Complet  M.  3,60. 

Op.  10.  Aeht  Gedichte  aus  „Letzte 
Blätter"  von  Herrmann  v.  OUm,  für 
hohe  Singstimme  mit  Ciavierbegleitung. 
3  Hefte  k  H.  1,60. 


Op.  10.  Ebenso  für  tiefe  Stimme.  2  HefU 
ä  M.  1,80. 

Op.  11.  Concert  für  Waldhorn  mit  Or- 
chester oder  Clavterbegleitung.  Par- 
titur no.  M.  7, — .  Orcbesteretimmen 
no.  M.  8, — .  Ciavierauszug  (zugleich 
Directionsstimme]u.  Solostimme  M.4, — . 
Solostimme  allein  M.  —,80. 

Op.  12.  Symphonie  FmoU  für  grosses 
Orchester.  Partitur  no.  M.  25, — .  Stirn- 
men  no.  M.  60,—.  Ciavierauszug  zu 
4  Händen  vom  Componisten  M.  8, — . 

Op.  18.  '  Quartett  in  Cmoll  (Allegro, 
Scherzo,  Andante,  Finale)  für  Piano- 
forte,  Violine,  Viola  und  Violoncell. 
Ciavierauszug  M.  8, — .  Instrumwital- 
stimmen  M.  4,50. 

Op.  14.  „Wandrers  Sturmlied"  (Goethe) 
für  sechsstimmigen  Chor  (9  Soprane, 
1  Alt,  1  Tenor  und  2  Bässe)  und  grosses 
Orchester.  Partitur  no.  M.  6,—.  Cia- 
vierauszug mit  Text  M.6, — .  Orchester^ 
stimmen  no.  M.  10,—.  Singstimmen 
b  netto  M.  —,60. 

Op.  Ib.  Aus  Italien.  Symphonische 
Phantasie  in  Qdur  für  grosses  Orche- 
ster. Partitur  no.  M.  25,—.  Orchester- 
stimmen no.  M.  30,^.  Ciavierauszug 
zu  4  Händen  M.  8,—. 

Op.  18.  Sonate  in  Eadur  »Ir  Violine  und 
Ciavier  M.  7, — .  Improvisation  einzeln 
daraus  M.  2,—. 

Op.  19.  Sechs  Lieder  (Ad.  Friedr.  v. 
Seliack)  füe  hohe  Singstimme  mit  Cla- 
vierbegleitung.  2  Hefte  (Ansgabe  fUr 
hohe  Stimme)  b.  M.  1,50. 

Op.  19.  Ebenso  (Ausgabe für  tiefeStimme) 
b.  M.  1,50. 

Op.  20.  Don  Juan.  Tondichtung  (nach 
N.  v.  Lenau)  für  grosses  Orchester. 
Partitur  no.M. 26,— .  Orchesterstimmen 
no.  U.3Ö, — .  Clavieranszug  zu  4  Händen 
von  L.  Thoille  M.  8,-. 


Op.  21.  Schlichte  Welsen.  Fünf  Ge- 
dichte von  Felix  Dahn  fhr  eine  Sing- 
Btimme  mit  Begleitung  des  Pianoforte 
M.  9,-. 

Op.  21.    Ebenso  fQr  tiefe  Stimme. 

Op.  23.  Macbeth.  Tondichtung  (nach 
Shakespeare's  Drama)  für  grosses  Or- 
chester, Partitur  no.  U.  26, — .  Orchester- 
Stimmen  no.  M,  26,—.  Clavierausiug 
zu  4  Händen  von  L.  Thuille  H.  6,—. 

Op.  24.  Tod  und  Verkl&rung.  Ton- 
dichtung für  grosses  Orchester.  Par- 
titur no.  U.  26,-.  Orchesterstimmen 
no.  M.  26,—.  Ciavierauszug  zu  4  Hän- 
den von  Otto  Singer  M.  6,—. 

Op  25.  Ountram.  Drei  Aufzüge.  Par- 
titur [für  den  Privatgebrauch  gegen 
B«vers}  no.  M.  120,-.  Idem  in  12  Lie- 
ferungen ä  no.  H.  10,—.  Vollständiger 
Ciavierauszug  mit  Text  von  0.  Singer 
no.  M.  15,-. 

Op.  26.  Zwei  Lieder  (N.  v.  Lenau)  für 
hohe  Singstimme  mit  Olavierbegleitung 
M.  1,B0. 

Op.  26.    Ebenso  für  tiefe  Stimme. 

Op.  27.  Vier  Lieder  (Henckell,  Hart, 
Mackay)  für  eine  Singstimme  mit  Ola- 
vierbegleitung. No.  IM.  — ,80.  No.2 
M.  1,—.  No.  3  M.  1  20.  No.  4  M.  —,80. 

Dp.  27.  Ebenso,  Ausgabe  für  tiefe  Stimme. 

Op.  96.  Till  Eulenspiegel's  lustige 
Streiche.  Nach  alter  Schelmenweise 
(in  Rondeauform)  für  grosses  Orchester 
gesetzt.  Partitur  no.  M.26, — .  Stimmen 
no.  M.  25,^.  Ciavierauszug  zu  4  H&n- 
den von  Herrn.  Levi  M.  6,—. 

Op.  29.  Drei  Lieder  (nach  Gedichten 
von  0.  J.  Bierbaum)  für  eine  Sing- 
stimme  mit  Ciavierbegleitung.  No.  1 
bis  3  ^  M.  1,90. 

Op.  29.  Ebenso.  Ausgabe  für  tiefe  Stimme. 
No.  1—3  i.  M.  1,26.  [861.] 


München,  Jos.  AibI  Verlag. 

;h  öffenllkhtn  AM/füliriiiigin  wird  vn  der    Virlagshandlimg  nur  dirtet  gigcn  Kevi 


\mA  m  plasUeo  Dir- 
stellDni  der  knildini  in 
inii  Msttlien  Stiin-  nnd 


Augnste  Böhme-Köhler, 

Cssan^ehtarin  in  Leipzig  (Niirnbergar  Strasse  58), 

Derselbe  ist  in  zwei  verschiedenen 

Grössen  verkäuflich  i  [869.] 

a)  in  Lebensgröase  für  Privatzwecke. 

b)  in   dreifacher  Vergrösserung    für 
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während  der LeipaigerTon- 
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der  Musikalienhandlung 
von  JP.  Babst,  NeumarlU  26, 
»ur  Besichtigung. 


Verlag  von  Rudolf  Dietrich,  Leipzig. 


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niit  Ufirli«|lNtDi£. 

Berger,  Wilh,,  Op.  62,  Heft  I. 

Sommerabend,    Bauernregel. 

Berger,  Wilh.,  Op.  62,  Heft  II, 

Haidebild.     Frau  Musica. 
Partitur  k  Heft  Jl  1,60,  Stimmen  ä  30  ,^. 

Brambach,  C,  J.,  Op,  98. 

Im    Mai.      Abend  am   Bhein.       Wohin? 
Partitur  Jl  4,60.    Stimmen  k  SO  a^. 

PeBtnnd  anr  ABalchtan  baKleb*B  darcli 
Jede  HaelliallcBhaBdlnnKi  ■•«■«  dlreei 

BDdair*^D™etr'eta*lB  Lelpal«. 


317 


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Verlag  von  Bpeitkopf  *  Hftptel  in  Leipzig. 


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Abert«  J.  J.,  Frühling-Symphonie.  Part. 

15  ^,  23  Stimmen  je  60  /i&. 
Albert»  E.  d%  Vorspiel  zu  „Der  Bubin". 

Part.  4  ^,  30  Stimmen  je  30  ^. 
Bonvin,  L.,  Op.  12.    3  Tonbilder.   Part. 

6  ^,  25  Stimmen  je  30  4. 

—  Op.  27.  Pestzug.  Part.  4  Jf,  26  St.  je  30  A^ . 
Bronsart,  H.  y.,Op.ll.  Frühlings-Phan- 
tasie. Part.  12  ^,  27  Summen  je  60  4. 

Brueb,  M.*    Op.  <)!.     Symphonie  No.  3 

(Edur).    Part.  30  JH,  25  St.  je  60  z^. 
Busoni,  F.  B.,  Op.  32a.   Symphonisches 

Tongedicht.    Part.  12  Ji^  Stimmen  in 

Abschritt. 
Dittersdorf,    C.   v.,    Symphonie   Cdar 

(H.  Kretzschmar).     Part.  6   ^,  13 

Stimmen  je  60  /ij. 
Enna*  Aug.,  Ouvertüre  zu  „Cleopatra" 

fthr  den  Concertgebrauch.    Part.  6  Ji^ 

13  Stimmen  je  30  z^. 

—  Phantasie  aus  „Cleopatra**  (G.  Sand  r  ö). 
Part.  6  J$,  26  Stimmen  je  30  /i^. 

Oade,  N.  W.,  Op.  65.  Sommertag  auf  dem 
Lande.  5  Orchesterstücke.  Part.  9  Ji, 
19  Stimmen  je  60  ^. 

—  Op.  61.  Holbergiana,  Suite.  Part.  9^, 
25  Stimmen  je  60  ^. 

Gilson«  F.«  Fanfare  inaugurale.  Part.  3  Ji^ 
36  Stimmen  je  30  z^. 

—  „La  Mer**.  Esquisses  symphoniques. 
Streichstimmen  je  1,50  Jk,  Harmonie- 
Stimmen  leihweise. 

Gluok,  Ch.  W.  y.»  4  Sätze  a.  dem  Ballet 
„Don  Juan"  (H. Kretzschmar).  Part. 
4  Jt,  13  Stimmen  je  60  4. 

Gouvy,  Th.,  Op.  87.  Symphonie  Gmoll. 
Part.  12  Ji,  23  Stimmen  je  60  4. 

Hamerik,  A.,Op.36.  Symphonie  sörieuse 
Gmoll.  Part.  15^,  25  Stimmen  je 60/^. 

Haydn,  Hieb.,  Op.  1.  No.  3.  Symphonie 
Cdnr.    Part.  6  Ji,  14  Stimmen  je  60 /ij. 

HofUiann,  H.,  Op.  94.lTrlichter  u.  Kobolde, 
Scherzo.  Part.  6^,  23  Stimmen  je  30  4. 

Knorr,  I.,  Op.  7.  Variat.  über  ein  ukrai- 
nisches Volkslied.  Part.  4  .^,  18  Stim- 
men je  30  4- 


Zur  Aafrahrnns:  empfohlen- 

Koeh,  Fr.  E.,  Op.  4.  Von  der  Nordsee, 
Symphonie.  Part.  12  ^,  24  Stimmen 
je  Ho  4. 

—  Op.  8.  Symphonische  Fuge.  Part. 4,^, 
23  Stimmen  je  30  4. 

Kretschmer,  Edm.,  Op.  44.  Fabnce- 
Marsoh.  Part.3.>V,  27  8tinmeiij»^4. 

Lorenz»  C.  Ad.,  Taubenlied  a.Balletmii8ik 
ans  „Harald  und  Tbeano".  Part.  5  Ji, 

29  Stimmen  je  30  4, 

Mae  Dowell,  E.  A.,  Op.30.  Die  Sarazenen, 
Die  schöne  Ada,  2  Fragmente.  Part. 
3  JH,  26  Stimmen  je  30  4, 

Nlcodö,  J.  L.,  Op.  16.  Ital.  Volkstänze, 
bearb.  No.  1.  Tarantelle.  Part.  6  Ji, 
25  Stimmen  je  30  4* 

—  Op.  16,  No.  2.  Canzonetta.  Part.  2.^, 
16  Stimmen  je  30  4&. 

—  Op.  17.  Symphon.  Suite.  Part.  9  ^, 
16  Stimmen  je  90   ^. 

—  Op.  24.  Faschingsbilder.  Part.  15  ^, 
27  Stimmen  je  60  z^. 

—  Op.  27.  Symphon.  Variationen.  Part. 
6  JHj  26  Stimmen  je  60  4. 

—  Op.  31.  Das  Meer,  Symphpnie-Ode. 
Daraus: 

No.  1.  Das  Meer.  Part.  6  .^,  35  Stim- 
men je  30  4. 

No.  4.  Meeresleuchten.  Part.  6  JH, 
35  Stimmen  je  30  4- 

—  Op.  32.  Zwei  Stücke  f.  Streichorch., 
2  Hob.  u.  2  Hörner.  Part.  5  JH,  11  Stim- 
men je  80  4- 

Reinecke,  Carl,  Op.  223.  Prologus  so- 
lemnis  in  Form  emer  Ouvertüre.  Part. 
6  JH,  26  Stimmen  je  30  4. 

Seharwenka,  Ph.,  Op.  92.  Traum  und 
Wirklichkeit.  Tongemälde.  Part.  15^, 

30  Stimmen  je  60  4. 

—  Op.  96.  Symphonie  DmoU.  Part.  15.^, 
Stimmen  leihweise. 

Seharwenka,  X.,  Op.  60.  Symphonie 
Cmoll.  Part.  14  Jü,  23  Stimmen  je 90  4^. 

—  Vorspiel  zu  „Mataswintha".  Part.4j|, 

31  Stimmen  je  30  /i&. 


[866.] 


Seharwenka,  X.,  König  Witichis*  Wer- 
bung.     Episode    aus    „Mataswintha". 
Part.  5  .A,  31  Stimmen  je  30  /ij. 
Schumann,  Georg,  Tanz  der  Nymphen 
und  Satyrn  aus  „Amor  und  Psyche", 
Op.  3.   Part.  4  J(,  25  Stimmen  je  30  4. 
Tinel,  Edg.,  Op.  2L  Drei  symphonische 
Tongemälde  aus  „Polyeuct". 
No.  1.  Ouvertüre.    Part.  9  JH^  25  St. 

je  30  4. 
No.  2.  Paulinens  Traumgesicht  Part. 

5  .^,  25  Stimmen  je  80  z^. 
No.  3.  Feier  im    Tempel  Jupiter's. 
Part.  9  ^,  29  St.  je  30  4. 

—  Trauermarsch  a.  „Franciscus",  Op.  36. 
Part.  2  Ji,  26  Stimmen  je  30  4, 

Volkmann,Rob.,Concertouverture  Cdur. 

(NachgeLWerk.)  Part.8.^.  18Stimmen 
•   je  30  4. 
Winderstein,  H.»  Op.  9.    Valse-Caprice. 

Part.  5  >,  29  Stimmen  je  30  4, 

—  Op.  11.  Ständchen.  Part  2.>V,  20  St 
je  30  4. 

Für  Streichorchester. 

Elgar,  E.,  Op.  20.  Eine  Serenade.  Part. 

2  ^,  5  Stimmen  je  30  4, 

Gade,  N.  W.,  Op.  53.  Novelletten,  vier 
Orchesterstücke.  Partitur  4t  J$,  6  St 
je  30  4. 

—  Od.  58.  Novelletten  II.  Part  4  Jü, 
7  Stimmen  je  60  4. 

Gerlach,  Th.,  Op.  3.  Serenade.  Part 3.^, 

5  Stimmen  je  60  4. 
Gilson,  Paul,  Mölodies  Ecossaises.  Part. 

3  ^,  5  Stimmen  je  60  /^. 
Grimm,  Jul.  0.,    Öp.  25.    Suite  No.  3. 

(G  moll.)  Part  3  .^,  5  Stimmen  je  60  4&. 
Kiengel,  Jul.,  Op.  24.    Serenade  Fdur. 

Part.  5  .^,  5  Stimmen  je  Ji  1,20. 
Reinecke,  C,  12  Tonbilder.    Part.  4  JH^ 

5  Stimmen  je  Ji  1,20. 
Sandra,  G.,  Op.  24.  Serenade.  Part  4  J$, 

5  Stimmen  je  Jt  1,20. 


818 

^  Neuer  Verlag  von  Rob,  Forberg  in  Leipzig,  ^ 

Bibl,  Bvd^lf, 

Op.  74.    Erste  Sonate  för  Orgel  in  DmoU M.  3,—  . 

Braver,  Hax, 

„Der  Lotse*'.    Oper  in  l  Act.      Dichtung  von  Ferd.  Lamey.     Glavierauszag  mit  Text  netto „   6, — . 

Denxa,  li.. 

Wie  kann  ich  dein  vergessen.    Dichtang  von  E.  Walton.    Uebersetzung  von  Dr.  W.  Henzen.      FQr  eine 

Singstimme  mit  Begleitung  des  Pianoforte.    Ausgabe  für  hohe  Stimme „    1,20. 

Ausgabe  für  mittlere  Stimme ^    1,20. 

Densa,  JL«, 

Ich  h6re  dich.    Dichtung   von   Frederic   E.  Weatherly.      Uebersetzung   von    Dr.   Wilh.  Henzen.     Für 

eine  Singstimme  mit  Begleitung  des  Pianoforte    (und   Violine  ad  libitum).    Ausgabe  ftür  hohe  Stimme.     ^    ^fi^- 

Ausgabe  für  mittlere  Stimme.     ^    1,25. 
Denaa,  li., 

Sechs    zweistimmige    Gesflnge    mit  Begleitung  des  Pianoforte  nach  Dichtungen  von  Q.  Hubi  Newcombe, 

ins  Deutsche  übertragen  von  Dr.  Wilh.  Henzen. 
No.  1.  Barearole.    A  1,25.     I4o.  2.  Fahr  wohl.    .S  1,25.    No.  3.  Süsse  Oloclcen.    Ji  1,25.    No.  4.  „FrOh- 
ling  heil".    Jt  1,25.    No.  5.  ,,Sie  schläft".    J$  1.25.    No.  6.  Zum  Tanz.    .S  1,25. 
Fvckft,  Albert,  [866.] 

Op.  28.    Suite  mignonne  für  Violoncell  und  Pianoforte. 

No.  1.  Bntrata.   Andante  pomposo.    No.  2.  Rigaudon.    No.  3.  Air.    No.  4.  Alla  marcla  k  J$  1,—. 
C^rammanii,  Carl, 

Op.  58.    »,Das  Irrlicht".    Oper  in  1  Act  mit  Benutzung  einer  französischen  Idee  von  Gurt  Gencke.    Ciavier- 
auszug mit  Text netto 

Op.  57.    9,Ingrrid".    Oper  in  2  Acten  von  T.  Kersten.    Ciavierauszug  mit  Text netto 

ClrieiC,  Kdvard, 

Op.  61.    Siehen  Kinderlieder  für  eine  Singstimme  mit  Begleitung  des  Pianoforte. 

No.  1.    Das  Meer.    Gedicht  von  N.  Rolfsen         

2.    Der  Weihnaehtshaum.    Gedicht  von  J.  Rrohn 


„  3.    Loekweise 

„  4.    Fiseherweise.   Gedicht  von  P.  Dass 


1» 

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6.-- 

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„  5.    AbendUed  fOr  den  Falben 

„  6.    Im  FJeld 

„  7.    Psalm  fOr  das  Vaterland    .    .  - 

Jadassohn,  S., 

Op.  125.    Zweite  Serenade  für  Pianoforte  in  zwölf  Kanons  (Edur). 

Heft     I.    No.  1.  Allegro  amabile.    ^o.  2.  Andantino.    No.  3.  Allegretto  scherzando.    No.  4.  Humoreske. 

„     H:    Ko.  6.  Andante.'   No.  6.  A^assioiiliio.    No.  7.   Adagio.    No.  8.  Capriccietto 

„    III.    No.  9.  Minuetto.    No.  10.  Intermezzo.    No.  11.  Allegretto  grazioso.   No.  12.  Allegretto  di  marcla. 
Kretftchmer,  Bdmand, 

Op.  54.    Hochzeitsmusik.    (Festzug.    Brautgruss.    Beigen.)    Suite  in  3  S&tzen  tilr  Orchester. 

Orchesterpartitur  netto  Ji  4,50.    Orchesterstimmen  netto  J$  6, — ,    (Duplirstimmen  ä  50  /^  netto.) 
Heyer-Olberslebeii,  Max, 

Op.  39.    Aus  den  Tagen  der  Hinnesflnger.     Vier  Stimmungsbilder  für  Pianoforte  zu  altdeutschen  Dichtungen. 

No.  1.    Im  süssen  Haien  (zu  einem  Texte  von  Walter  von  der  Vogel  weide) „    1,—. 

No.  2.    Hinnelied  (zu  einem  Texte  von  Wernher  v.  Tegernsee) n    Ij — • 

No.  3.    Ringelreihen  (zu  einem  Texte  von  Conrad  v.  Eilchberg) „    I,~. 

No.  4.    Der  fröhliche  Zecher  (zu  einem  Volksliede  des  16.  Jahrhunderts) „    1,—. 

Op.  42.    Arabesken.    Fünf  Clavlerstticke. 

No.  1.  Andantino.    No.  2.  Allegro.    No.  3.  Hoderato.    No.  4.  Adagio.    No.  5.  Vivace  k  i  J$, 
Bheinber|l*er,  Josef, 

Op.  175.    Sonate  fOr  Orgel  No.  16  in  Gismoll,  bearbeitet  für  Pianoforte  zu  4  Händen  vom  Componisten    .    .     „   4, — . 
Op.  177.    Concert  für  Orgel  (No.  11  in  Gmoll)  mit  Begleitung  des  Streichorchesters,  2  Hörnern,  Trompeten 
und  Pauken. 

Partitur  netto  Ji  6, — .    Orchesterstimmen  netto  Ji  6^—.    (Duplirstimmen:  Viol.  L  II,  Va.,  Vcell., 
Bass  &  90  /^  no.)    Orgelstimme  netto  Ji  3,—.    Für  Pianoforte  zu  4  H&nden  bearbeitet  vom  Com- 
ponisten netto  J6  4,50. 
Op.  179.    Hymnus  an  die  Tonkunst.    Gedicht  von  H.  Lingg.    Für  Mftnnerchor  mit  Orchester  oder  Pianoforte. 

Partitur  mit  unterlegtem  Ciavierauszug     „   3, — . 

Orchesterstimmen „   5, — . 

Die  4  Chorstimmen  (ii  25  /tj)    .    .    .    .     „    I, — . 

Op.  181.    Phantasie-Sonate  No.  17  in  H  für  Orgel „  4,—. 

!9aaret,  ISmile, 

Op.  36.    Gradus  ad  Parnassum  du  Violiniste.     Technische  Studien  für  das  virtuose  Violinspiel.      Heft     I.     „   6, — . 

Heft  IL     „    5,—. 
Heft  in.     „    6,—. 
Heft  IV.    Seize  Caprices  (in  Vorbereitung). 
Hnoer,  Joh«, 

Op.  4.     Cort^ge  fantastique.    Capriccio  pour  la  harpe „    1,50. 

Op.  7.    Drei  kleine  Stücke  für  die  Harfe.    No.  1.  Allegro  moderato.    No.  2.  Adagio.    No.  8.  Andante .    .    .     „    1,50. 

—    —    Praktische  Harfenschule  für  Doppel-Pedal-Harfe „   6,—. 

Tftchalkowftky,  P., 

Op.  74.    Symphonie  pathötique    (No.  6)   für   Orchester.      Orchesterpartitur  netto   Ji  24,—.     Orchesterstim* 
men  netto  JH  30,—.    Duplirstimmen:  Viol.  I,  11,  Va.,  Voll.,  Bass  k  netto  Ji  2,40.    Für  Pianoforte  zu  vier 
Händen  bearbeitet  vom  Componisten  netto  M.  9, — . 
"Wojrueh^  Felix, 

Op.  42.    Fest-Praeludium  für  Orgel  über  den  Choral:  „Nun  danket  Alle  Gott" n   1,50. 

Zdlmer,  Heinrich, 

Op.  66.    Schlummerlied.    Gedicht  von  L.  Tieck.    Für  zwölfätimmigen  Männerchor.    Partitur  und  Stimmen  .    ,    2, — . 


Billigkeit  bevuudBiiuiwerthen 
tea  mis  eine  .lor^ältig  revidirt«  and  mit 
nenesten  Ereebniasen  der  musilialiaclien 
chune  und  KanMiehre  iq  Einklai»;  ge- 
llte' keine  lasra  Vereprsehung  ist,  lomlBm 
voller  Wihrheit  beruht,  gereicht  dem  be- 


Unentbehrlich  für  Musiker  und  Musikfreunde 

ist  unstreitig 

Dr.  Hngro  Blemann's 

Musik-Lexikon. 


Dieses  her  vor  ragende  Werk,  von  welchem  die  vierte, 
BOi-gßllti^  re^'idirte  und  mit  den  neuesten  Ergehnissen  der 
musikalischen  Forschung  und  Kunstlehre  in  Einklang  ge- 
brachte Auflage  vollständig  vorliegt,  behandelt:  Theorie 
and  Geschichte  der  Hnslk,  die  Tonkttngtler  alter  and 
neaer  Zeit  mit  Angabe  ihrer  Werke  und  enthalt  ausser- 
dem eine  vollständige  Instrumentenkunde. 

Preis  brochirt  10  Mk.,  gelmikden  12  Mk. 


'  Werken  gleloher 

Du  anigeEoicbnete,  gediegene  feerl 

•um  DIU  zweiuw,  '  eiihon  aalt  Unger  Zelt  nntar  den  Uuelk-Lexiels 

(Oeatrrrtühiseht  Xtiaikerj'Uuug  18B3.  16.)     .die  erete  StaUe  ein. 
Deuteehe  Oelehraunkeit ,  Tiefe  und  Onind- 1  (Neue  Bertinn'  Munikzeiiung  1898,  34.) 


(MimikaiLv 


Die  auf  dieser  Seite  verzeichneten  Werke  liefert  jede  Buch-  und  Musikalienhandlung,  sowi< 

Max  Hesse'8  Verlag  in  Leipzig,  Eilenburgerstrasse  4. 


Von  Max  Hesse's  illustrirten  Katechismen  erschienen  bisher: 


.  Blemann,  Kitachlimui  dtr  Mutikinttruinenta.    (Instru- 

mentatioDslehre.)    ßroch.  1,50  ü.    Geb.  1,80  M. 
.1  Rtemann,  Katichlimui  dir  Huslkgtichlchte,  I.Theil.  (Ge- 
.jecbiclite  der  MasikinstrnmeiiteundOescbich  teder  Ton- 

systemc  und  der  Notenachrift.)  11.  Tbeil.  (Geschichte 

der  Tonformen.)    Hroch.  ä  1,50  M,    Beide  Theile  in 

1  Band  gebunden  3,50  M. 
.  Rlemann,  Katechlimui  dar  Org*l  (OrMllehre).    Brocb. 

1,-50  M.    Geh-  1,80  M. 
.  Rlemann,  Kttachlimut  dar  Muiik  (Allgemeine  Musik- 
lehre).   Brocb.  1,50  M.    Geb.  1,80  M. 
.  Rlemann,  Katichlimut  da*  Clavianplalt.  Broch.  1,50  M. 

Geb.  1,80  M, 
.  Dannenberg,  KatachFtmui  der  fiasangikunit.    Brocb. 

1,60  M.    Geb.  1,B0  M, 
.1  Rlemann,  Kalachiamui  der  Compoiltionilehra.    I.  Theil. 
.((Formenlehre.)  IL  Thai I.  (Angewandte  Formenlehre.) 

Brocb.  b.  1,50  M.  Beide  Theile  in  t  Bande  geb.  3,60  M. 
.  Rlemann,  Xatachitmus  das  Gintralbaiiipiali.    Brocb. 

1,50  M.    Geb.  1,80  M. 
,  Rlemann,  Kalachlimuf  det  Huilkdictati.  Brocb.  1,60  M. 

Geb.  1,B0  M. 
.  C.  Sohroeder,   Kalachlamua  dat  VIollnsplatt.     Brocb. 

1,50  M.    Geb.  1,80  M. 
.  C.  Schroeder,  Katachiimui  dai  VIoloncalltplalt.   Brocb. 

1,60  M.     Geb.  1,80  M. 
.  C.  Sohroeder,  Kalachlimus  das  Tahllrant  und  DIrlgireni. 

Brocb.  1,50  M.     Geb.  1,80  M. 
.  Rlemann ,    Kattchlamui    dar    Harmonialahre.      Brocb. 

1,.50  M.    Geb.  1,80  M. 
.  Rlemann-Fuchs,  Katachlimus  dar  Phraalrung.   (Frakt. 

Anleitung  zum  Phntsiren.)  Brocb.  l,60M.  Oeb.l,80H. 


17.  Rlemann,  Kataebltinu)  der  Hualk-Aeithetlk.  (Wie  bSren 
wir  Musik?)    Brocb.  1,50  M.  Geb.  1,80  M. 

18.1  Rlemann,  Katechiimut  dar  Fugencnmpeaitlon.    3  Theile: 

lü.Jl.  undll.  Tbeil:  Analyse  von  Job.  Seb.  Baob'a  Wohl- 

2!).)  temperirtem  Ciavier.  Broch.  ii  1,50  M.  Compl.  geb. 
3,60  M.  III.  Theil:  Analyse  von  Job.  Seb.  Bacb'a 
Ronst  der  Fuge.     Broch.  1,50  M.     Geb.  1,80  M. 

30.  Rlemann,  Kataehiamue  dar  Vacalmuilk.    Broch.  2,36  M. 

.      Geb.  2,76  M. 

21.  Rlemann,  Katech.  d.  Akuitik.  Brooh.l,60U.  Geb.  1,80M. 
ir  Vnilk-Kiteohismen  eTfolgten  ■chen  In  den  Lehr- 


New.i'ork,  Nordhiusen, 


Bndupest,  Cirlaröhe,  Csuel,  CUln,  Dorpat,  Dreaden, 
Qm,  Hiiniburg,HninoVBr,  Lelprig,  M"— ■—   "—  * 

9t.  Petor»bnrg,  Pr«g,  Eotterdun,  iner    vtien  b,  i.  w. 

ferner  lind  erichisnen: 
SS.  von  franken,  Katachltmut  dai  guten  Tena*  and  dar  feinen 
Sllla.     5.  vermehrte  Auflafe.     Geb.  3,50  M. 

23.  von  Franken,  Katech.  d.  Tollenenkunit.   Geb.  3,50  M. 

24.  von  Franken,  Der  gute  Ten  lOr  die  KIndarweit.  Geb.  8  M. 
S5.  Ff.  Ooesctake,  Kalechlimui  der  ZimmerBirtnerel.  Brocb. 

1,60  M.    Geb.  1,80  M. 
2e.  J.  Borger,  Katachlimus  des  Scliachtpleli.  Broch.  1,60  M. 
Geb.  1,80  M, 

27.  Hans  Hailep,  Katacliisniui  dar  Scliwlniinkunat.  Broch. 
1,60  M.    Geb.  1,80  M. 

28.  Tony  Kellen,  Katachlamui  fOr  BiananzDcliter  und  Bienen- 
freunde.    Brocb.  3,50  M.    Geb.  3  M. 

10.  von  Sechsnberg,  Katechiimut  dar  meaichlichen  Er- 
nährung.  Theorie  u.  Praxis.   Broch.  3  M.  Geb.  B,Ö0  M. 

41.  Dr.  H.  Settegast,  Katechiimui  dar  landwIrthicbaftMchan 
Betriebtiahra.    Broch.  3^0  M.    Geb.  3  M. 


Verlag  von  Jf  ■  SimiTocIc  in  Bei-lin. 


Bis  Ultte  Juni  erscheinen 

folgende 

1^  Neue  Orchester-Werke.  Im 

Bendl,  Karel,  Op.  60.    SQdslavisßhe  RtaB.psodle.    Partitor  ^  15,—,  Orcheater- 

stiimnen  Jl  30,—. 
Gemahelm«  Friedrieb,  Op.  62.    Symphonie  (No.  4).    F&rtitnr  Jt  30,—, 

OrcheBteretiinmen  ^  30,—. 
Nediml,   Oskart    Op.  r>.     Scherzo-Caprlce.     Partitur   Ji    4,50.     OrcheBter- 

stiinineii  Jl  13, — . 
Köntgen«   Jullu»,    Op.   3S.     Ballade   über   eine  norwegische   Volksmelodie. 

Partitur  Jt  «,- ,  Orcheetetstiniinen  Jt  90,—. 
Stnetana,  Prledrleta,  Drei  sympboniaehe  DlctatURgen: 
No.  1.    WaltMiUln'i  La|«r. 
No.  a.    Richard  111. 
[868.]  No.  8.    Hakon  lari. 

Partituren  k  Jt  12,-,  OrchesWrstimmen  ä  Jt  20,—. 
Buk,  JfWef,   Op.  6.     Serenade  filr  StreichorrAegter.    Partitur  Jl  9,~,  die  flmf 

StreichstimmeD  Jt  10,—. 

Früher  erBohien: 
■«humaetaer,  Paul,  Op.  48.    Bilder  vom  Rhein,  moderne  Suite.    Partitur 
Jt  lä, — ,  Orcbesterstimraen  Jt  20, — . 


Albert  Becker. 

Drei  Alt-Niederländisehe  Volkslieder 

tu  im  le^trittdtwJH  fitdatk  dwt  i«  AfriMw  Ifilerm  (1^ 

für 

i.:^.^^  Chor  mit  Orchester  oder  Planofortebegleftung  — ^z; 

mit  Dichtungen  von  Qraf  Sporok. 
1.    Chbet  vor  dir  Schlacht.     2.    Sturmlied.     3.    Dankgd>el. 
Orchesterpartitur  10  Jt  netto.          Orcheeterstinunen  16  Jl  netto. 
Ciavierauszug           8  Jt.                     Singstunman    .     .     2  ^  (ä  60  ^). 
Dieser  Cyklufl,  welcher  in  Berlin  bei  einem  Hofconcerte,  sowie  in 
einer  MatinAe  in    der  KOnigl.   Hofoper  durch  den   Berliner  Domchor  zur 
AußÜhrung  gelangte  und  etürmischen  Beifall  fand,  wird  allen  Dirigenten 
von  gemischten  Chorvereiseu,  sowie  höheren  Lehranstalten  höchst  will- 
kommen sein.  

[269]  Albert  Becker. 

Dankgebet 

Mit  kirchlichem  Text  von  Dross. 

Auag.  a:  Für  gem.  4stg.  a  capella-Chor.     Part.  60  ^.  Stim.  60  ,4  [k  15  4). 
„       b:  Für  uniaono-Chor  m.  Orjrel  od.  Clav.  Part.  1  Jl,  Stim.  60  /X  {k  15  ^). 

„        C:      „  „  „      mit  Blasinstrumenten   und  Orgel  Eul  Hb.     Part. 

8  Jt  netto,  Instrumenteustim.  8  Jl  netto,  Singstim.  60  ^  (&  1&  /^). 

„  d:  Dreistim.  Schulausgabe  a  capella.  Part.  ;J0  4,  Stim.  SO  4  (ä  10  .i^). 
Ausgabe  0  fUr  unisono-Chor  mit  Begleitune  von  Blasinstrumenten 
und  Paaken  ist  die  auf  Allerhöchsten  Befehl  venosste  Bearbeitung  des 
Professors  A.  Becker,  welche  ausschliesslich  in  den  gottesdienstlichen 
Feiern  in  der  Capelle  des  Köni^.  Schlosses  zn  Berlin  durch  den  Eönigl. 
Domchor  nnd  den  Eostek'schen  Bläeerbund  zur  Verwendung  kommt.  Prof. 
A.  Becker  bat  die  Melodie,  suf  Grund  einer  Vergleichung  mit  dem  in  der 
Königl.  Bibliothek  zu  Berlin  befindlichen  Original -Druck  (von  1626),  von 
einer  willkürlichen  Lesart  eereinigt  und  auch  sonst  von  Zuthaten,  die 
einer  leichten  Ausführbarkeit  durch  Blasinstrumente,  sowie  dem 
si;hhchtcii  und  doch,  gmas  wirkcndeii  üesnuKt'  nicht  ontsprei  lieti,  liei'rpit. 

r"  Zu  beziehen  durch  alle  Buch-  und  Musikiilienhandlnngen,  sowie 
Verlagshandlung  direct 

N.  Ad.  Brauer  (F.  PIStner), 

Koni  gl.  Hofmoaikalienhandlung. 


Verlag  von  E.  W.  Fritxseh  in  Leipzig. 

Oompositionen 

von  [870.] 

Willy  Eehlierg. 

Senat«  (Diar)  för  Pianoforte  u.  Violine, 

Op.  10.    M.  5,—. 
Bomanze  für  Violoncell  mit  Pianoforte, 

Op.  la.    M.  1,60.     Ausgabe  für  Violine 

mit  Pianoforte,    bearbeitet  von  Hans 

Sitt.    H.  1,M. 
CoQcertwalzer  für  Glavier,  Op.  IS.  IC.  3,40. 
Feetmarsch  tUr  Ciavier  zu  vier  Händen, 

Op.  14.  M.  9,—. 
Barcarole  ftir  Ciavier,   Op.  16.    H.  1,80. 
Geistliches  Lied  „Glücklich,  wer  auf  Oott 

vertraut"  fftr  gemischten  Chor.  Part 
len  a.  L60.  Part.  U,  1,— 
k  15  Pf. 


ft<ftft*»<**»******«*****ft*ft 


Soeben  erschien:  (871.] 

SHe  Jnüasöfine. 

Oper  in  3  Acten 

Willem  de  Haan. 

Clav.-Ausz.  m.  Teit  10  Jl. 
Die  Oper  gelangte  kürzlich  am  Hof- 
theater in  Darmstadt  mit  grossem  Er- 
folge Eur  AuffUhrnng. 

Verlag:  Goorg  TMes,  Damwtadt. 


A    LS72.]  I 

Hervorragende  Compoaition 
fOr  MSnnerohor: 

J)as  Meer 

Willem  de  Haan. 

PartitarSu«.  Stimmen  3^  40^. 

Verlag:  Georg  Thies,  Duvstadt 


Interessante  Oompositionen 
zu  vier  Hinden: 

^ier  f  d^Uen 
Willem  de  Haan. 

Freie  complet  Jl  4,60. 

Verlag:  [878.! 

Georg  Thies,  Darmstadt. 


SV  Componist  gea.  f.  VolksstQck.    Off. 
nnt.  X.  10  poetl.  Offenbach  (Main).    {S74.J 


Druck  von  0.  8.  lUder  1d  Leipzig. 


Leipzig,  am  11.  Juni  1896. 


Butk  itaamtii  Bici-,  nu- 
lU  luDalliikudluiu, 

Mnl  aUi  Fuitoiii 


niüiiuitiuiaiVNknUtt 


Das  Musikalische  Wochenblatt  erscheint  jährlich  in  6S  Nummern.  Der  Äbonnementebetro^ 
für  das  Quartal  von  13  Nummern  ist  2  Mark  j  eine  einzelne  Niunmer  kostet  40  Ftennige.   Bei 
Wim  ■  L   ^  ~i      directer  &ankirter  Kreuzhandaendnng  treten  nachstehende  vierteljährliche  Abonnements- 
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^  -■      tut  weitere  Länder  des  Weltpostvereins.  —  Jahresabonnements  werden  unter  Zugrunde- 
legung vorstehender  Bezugsbedingungen  berechnet. 
Die  InsertionsgebUhren  filr  den  Baum  einer  dreigespaltenen  Petitzeile  betragen  30  Pf. 


h.  24|25. 


Inhalt:   Hans  TOD  BBlDW  in  seinen  Brleren.     Von  Dr.  Blohard  Stsnifeld.    (Schlau.)    —    TkgBBeuchichte:    Hnslkbriefe   ua  LelpEig,   Hünchen   und 
Btnttgirt,  —  CoiiE«rtiuiiBoh»n.  —  BngmgemantB  nnd  Oüate  in  Oper  and  Coooort.    —    Kirohanmasik.  —  Opernmufftthrangsn.    —    AiifeBrillirto 
" — ""—     .  Vstmiwshte  MiUheiInnnn  and  Notizen.  —  ECriCiacher  Anbaue:  CompoBiCiDnen  von  Q.  Bellenshi.  Bernhard  Dewiaii,  Qnsuv  Bol- 
■■  ■"  ■  ■      ■  ■      ■  BriefltMten.  —  AniBigen. 


ir  Halter  und  Joaehim  J. 


Die  geehrten  Leser 


■/es  „MusikalischeH  H-ficAeui/aites",  deren  Aboimement  mit  devt  laufenden  Quartaf,  resp.  mit  Nummer  20 
zu  Bilde  freßa,  werden  für  den  Fall,  dass  sie  dieses  Organ  über  den  gen.  Termini  hinaus  eu  erhallen  ivmscken, 
gebeten,  iltre  Bestelltmgen  rechtzeitig  anbritigen  zu  wollen,  damit  in  der  Zusettdut^  keine  Unterbrecfamg  statt- 
findet.  —  Den  wertkeu   7tzhresabomienien  gegenüber  bedarf  es  natürlich  dieser  Erimterwfg  nicht. 

R   W.  FRJTZSCH. 


Hans  von  Bülow  in  seinen  Briefen. 

Von  Dr.  Richard  Stemfeld. 

(SohluBS.) 

„Es  ttint  mir  wohl,  einmal  unter  Leuten  meines 
Gleichen  zu  sein,  dte  mich  auch,  so  weit  ich  es  verdiene, 
werthscbAtzen.  Ich  kann  Dir  nicht  sagen,  wie  mich  dies 
ewige  mich  unterschätzt  Wissen  verhittert  und  dann  wieder 
erschlafft  hat." 

So  Bcbreiht  Hans  an  den  Vater  im  ersten  Brief, 
17.  Juni  1851,  aus  Weimar:  and  das  ist  die  Bedeutung 
der  Weimarer  Lehrzeit,  die  uns  nun  in  dieser  Btiefsamm- 
lung  in  zahlreichen  interessanten  Documenten  vorgefahrt 
wild,  bis  zum  Schiasse,  nach  anderthalb  Jahren,  der 
Heister  Liszt  dem  Gesellen  den  herrlichsten  Meisterbrief 
für  seine  Wanderjabre  ausstellt:  „Ich  betrachte  ihn  als 
meinen  legitimen  Nachfolger,  als  meinen  Erben  von 
Gottes  und  seines  Talentes  Gnaden." 

Welch  eine  Fülle  von  neuen  Eindrücken  dort  in 
Weimar,  von  bedeutenden  Menschen,  von  guten  Freundon ' 
für  die  Lebenszeit!  Liszt  und  sein  Kreis  auf  der  Alteii- 
bnrg,  Joachim,  Kaff,  Cossmann,  Stahr,  Fanny  Lebwald; 


das  war  BüIow'b  Umgang.  Die  Politik  war  an  den  Nagel 
gehingt  (viel  Scharfblick  bat  er  für  sie  auch  kaum  ge- 
habt, wie  er  denn  im  August  1851  meint:  „Die  Republik 
in  Frankreich  steht  eisenfest"),  die  „Aristokratenköpfe" 
haben  sieb  „in  Notenköpfe  verwandelt".  Hit  ungeheurem 
Fleisse  macht  sich  der  Jüngling  an  sein  Husikstadium ; 
neben  dem  Ciavier  beschäftigen  ihn  schon  Compositions- 
entwürfe.  Der  Uutter,  die  den  übermässigen  Einfluss 
Liszt's  fürchtet,  antwortet  er:  „Heine  Individunliiät  wird 
nicht  verloren  gehen,  die  steht  in  Gottes  Hand."  Auch 
den  Doctorgrad  will  er  erlangen  mit  einer  „Geschieht«, 
des  Uneterblichkeitsglaubens" ;  daneben  schreibt  ei  für 
Musikzeitungen  nnd  hat  für  Liszt  höchst  mühselige  Co- 
pieu  und  Correspondenzen  zu  besorgen.  Dann  kommen 
die  ersten  öffentlichen  Brrolge  als  Pianist  mit  dorn  Schu- 
mann'schen  Quintett  (über  den  späteren  Schumann  urtbeilt 
Bülow  schon  1851  sehr  abfUllig)  nnd  als  Componist  mit 
der  Musik  zu   „Julius  Cäsar",  die  Liszt  dirigirt. 

Anfang  1S&2  ereignet  sich  ein  bezeichnend  er  Zwischen- 
fall. Bülow  schreibt  einen  höchst  abl^lligen  Artikel  über 
Henriette  Sonntag.  Das  wird  ihm  als  grosses  Verbrechen 
ausgelegt;  seine  Eltern  zürnen  ihm,  seine  HutCer  entzieht 
ihm  die  Subsistensmittel,  sodass  er  seine  Uhr  versetzen 
und  sich  das  Abendessen  abgewöhnen  musa.  Dann  kern- 
a4/25 


322 


men  wieder  fireudigere  Tage:  ein  Musikfest  in  BallenBtedt 
mit  einer  „kleinen  Leidenschaft**,  die  Bearbeitung  der 
Oluck'achen  „Iphigenie  in  Aulis*'  von  Wagner,  die  Bü- 
low  för  Clavier  arrangirt,  der  Besuch  Bettina's  von  Arnim 
mit  ihren  Töchtern  und  seiner  Mutter,  die  doch  jetzt  voll 
Stok  auf  ihren  so  rasch  sicli  entwickelnden  Sohn  zu 
schauen  beginnt 

Zu  der  allmählichen  Umstimmung  der  Mutter  gibt 
aber  nicht  etwa  eine  Umwandlung,  ihrer  Ansichten  über 
Wagner  den  Anlass  —  noch  jetzt  findet  sie  den  1.  Act 
des  „Tannhäüser**  nS^^^  verfehlt**  — ,  sondern  der  milde 
und  versöhnliche  Binfluss  Liszt's,  der  nicht  aufhört,  ihr 
vorzustellen,  dass  er  Hans  wie  einen  Sohn  liebe  und 
immer  lieben  werde.  Hans  selbst  spricht  sich  wunder- 
schön über  sein  Verhältniss  zu  Liszt  aus,  das  er  als 
„überhaupt  ganz  anders^  viel  ungetrübter  und  reiner,  als 
das  irgend  eines  anderen  Schülers  zu  ihm*'  bezeichnet.*) 

Und  nun,  Anfang  1853,  zieht  der  junge  Künstler 
zum  ersten  pianistischen  Auftreten  in  die  Welt  hinaus, 
nach  Wien,  wo  ihm  nicht  nur  Ruhm,  sondern  nach 
Liszt*s  Meinung  mindestens  2000  Gulden  wiuken  —  bei 
seiner  Geldknappheit  nicht  zu  verachten.  Aber  fürchter- 
lich ist  die  Enttäuschung,  die  er  erlebt!  Schlechte  Kri- 
tiken und  ein  grosses  Deficit;  der  übliche  Anfang  einer 
genialen  Laufbahn!  Aber  Hans  erholt  sich  von  dem 
Schlage  schmerzlicher  Enttäuschung,  er  lernt  mit  der  Welt 
sich  abfinden.  „Glaube  mir,  es  kostet  mich  das  Klugsein 
meist  mehr  Herz-  als  Kopfzerbrechen!**  In  Pressburg  und 
Pest  findet  er  dann  in  dem  Beifall  der  Hörer  Bidsam, 
und  wenn  auch  hier  der  hinkende  Bote  beim  Gassen- 
rapport nachkommt:  Bülow  hat  das  Vertrauen  zu  sich 
selbst  wiedergefunden. 

Im  September  1853  stirbt  Bülow's  Vater.  Wer  an 
dem  tiefen  Gemüthe  des  Sphnes  zweifelte:  sein  Brief  voll 
erschütternden  Schmerzes  an  die  Mutter  mag  ihn  eines 
Besseren  belehren  (U,  89),  ebenso  der  am  Jahresschluss 
(n,  155)  mit  seinem  rührenden  Ausdruck  innigster 
Kindesliebe. 

Im  Winter  1853/54  bereist  Bülow  Norddeutschland. 
Immer  entschiedener  bricht  sich  sein  Talent  Bahn.  Und 
dabei  bewahrt  er  seinen  reinen  Künstlersinn,  er  trotzt  der 
Mode,  der  „allerdings  unkenntlichen  Verkleidung,  unter 
welcher  Dame  Kunst  heute  herumreist**.  In  diesem  Kriege 
bildet  sich  sein  Wesen  aus:  „Ich  muss  hier  (Berlin)  über- 
haupt ziemlich  arrogant  auftreten,  was  gar  nicht  in  meiner 
Natur  liegt.**  „Meine  Stimmung  läuft  aber  bei  meiner 
passionirten  Natur  immer  in  Extremen.** 

Nach  einem  Aufenthalt  in  Hamburg,  der  Bülow  zum 
ersten  Male  volles  Behagen  in  der  Fremde  gewährt,  kehrt 
er  im  Frühjahr  1854  nach  Dresden  zurück.     Aber  stets 


*)  So  neinlich  mir  an  dieser  Stelle  eine  Polemik  ist,  so 
muss  ich  aoch  eine  Besprechung  der  Bülow^schen  Briefe  in 
dem  Sonntagsblatt  der  „Yossischen  Zeitung**  hier  erwähnen, 
wenn  auch  nar,  um  ein  drastisches  Beispiel  zu  geben,  wie 
weit  vorgefasste  Meinungen  einen  Schriftsteller  auf  Irrweg 
leiten  können.  Hr.  Paul  Marsop  mag  Liszt'sche  Musik 
nicht,  desto  mehr  die  Brahms'sche;  nun  wohl!  Aber  diese 
Ansicht  trägt  er  in  den  Bülow  von  1864  hinein,  um  zu 
muthmaassen,  dass  Bülow  schon  damals  im  Grunde  seines 
Herzens  der  Liszt-Hasser  und  Brahms-Schwärmer  gewesen, 
als  den  er  sich  25  Jahre  später  entpuppte.  Die  Beweisfüh- 
rung steht  auf  gleicher  Stufe  mit  Jener,  durch  die  Marsop  zu 
zeigen  versuchte,  dass  Wagner*s  Auüsatz  „UeberLiszt'8S3rm- 
phonische  Dichtun&^en**  eifi^ntlich  genau  das  Gtogentheü  ent- 
hält, als  Wa^er's  Worte  darin  deutlich  besagen.  Hier  greift 
er  eine  einzige  Stelle  heraus,  die  ihm  schwerer  wiegt,  als 
Hundert  das  Entgegengesetzte  bezeugende.  „Ln  Auslegen 
seid  hübsch  munter  r 


drückender  macht  sich  das  Gefühl  geltend,  dass  er  immer 
noch  der  Unterstützung  der  Mutter  zum  Auskommen  bedarf. 
So  nimmt  er  eine  Musiklehrerstelle  auf  dem  Lande  bei 
einem  polnischen  Grafen  an.  Entzückend  der  Humor,  mit 
dem  er  in  den  Briefen  vom  Winter  1854  diesen  Aufent- 
halt beschreibt!  Im  December  hält  er  es  nicht  mehr  in 
der  Wildniss  aus,  er  gibt  in  Berlin  ein  Orchesterconcert, 
das  wegen  der  Coneurrenz  der  Schumann  schlecht  besucht 
ist.  Mit  ihr  hat  Joachim  gespielt,  Bülow's  angebeteter 
Freund,  auf  dessen  Mitwirkung  er  sicher  rechnete.  Aber 
als  die  Mutter  diese  Kränkung  erwähnt,  da  schreibt  Bü- 
low: „Die  ignobelsten  Feinde  des  Menschen:  Neid  und 
Furcht;  sie  attakiren  mich  auch  häufig,  aber  stets  habe 
ich  sie  mit  meinem  inneren  Truppenkem  siegreich  zurück- 
geschlagen. ** 

Diese  Grundsätze  zu  beweisen,  hat  er  dann  reiche  Ge- 
legenheit gehabt,  als  er  über  Posen  und  Danzig  nach 
Berlin  reist  und  hier  sein  Domicil  aufschlägt,  als  Lehrer 
am  Stem'schen  Gonservatorium  (1.  April  1855).  Sind  die 
Anfllnge  auch  „steil**,  der  junge  „Eisenfresser**  (so  nennt 
ihn  Liszt)  zwingt  die  Widerstrebenden  zur  Anerkennung. 
Aber  ein  Höheres  erringt  er  nun:  den  Sieg  über  das 
Vorurtheil  der  Mutter  gegen  seine  Laufbahn.  Sie  schreibt 
jetzt:  „Er  ist  in  der  That  ein  eminentes  Talent!  Etwas 
Dämonisches!  Möge  ihm  endlich  Anerkennung  und  die 
Stellung  werden,  die  ihm  gebühren.** 

Damit  trennen  wir  uns  —  nur  ungern  —  von  diesen 
Briefen.  Ein  inniger  Dank  Denen,  die  sie  uns  jetzt  in 
trefflicher  Edition  bescheert  haben,  und  die  aufrichtige 
Bitte  um  baldige  Fortsetzung! 


Tägesgeschichte. 


Musikbriefe. 

Die  32.  Tonkünstler-Yersammlunp;  des  Allgemeinen 
deutschen  Musikvereins  in  Leipzig. 

So  Mancher  unserer  Leser  dürfte  überrascht  sein,  als 
Berichterstatter  über  das  vorstehend  genannte  Kunstereigniss 
diesmal  nicht  einen  einheimischen  Beferenten,  sondern  den 
langjährigjen  Wiener  Correspondenten  des  „M.  W.**  zu  ver- 
nehmen. Die  Sache  kam  mir  selbst  ganz  unerwartet.  Noch 
vor  14  Taeen  hatte  ich  keine  Ahnung  davon.  Da  wurde  ich 
nun  von  Urn.  Fritzsch  in  so  freundschaftlich  liebenswürdiger 
Weise  zum  Besuche  des  Leipziger  Musikfestes  eingeladen, 
dass  ich  nicht  widerstehen  konnte,  umso  weniger,  als  mir 
dadurch  ein  längst  gehegter  Lieblings  wünsch,  endlich  einmal 
das  berühmte  Musikleben  der  Gewandhaus-Stadt  kennen  zu 
lernen,  erfüllt  wurde.  Und  welche  Anregunfi;en  verspricht 
auch  sonst  ein  solches  e:rosses  Musikfest!  Welche  interes- 
santen Leute  lernt  man  kennen,  wie  erweitert  sich  dadurch 
wieder  bei  lebhaftem,  ungezwungenem  Gedankenaustausch  der 
eigene  Gesichtskreis!  Und  so  sass  ich  denn  rasch  entschlossen 
am  Abend  des  27.  Mai  in  einem  Wagen  der  österreichischen 
Nordwestbahn,  um  Tags  darauf  gegen  halb  elf  in  Leipzig  ein- 
zutreffen: gerade  i'echtzeitig,  nmj  von  den  Beisestrapazen  er- 
holt, mit  frischen  Kräften  bereits  der  Festvorstellung  im 
Neuen  Stadttheater  beiwohnen  zu  können,  welche  in  einer 
trefflich  ffelungenen  Aufführung  der  Rezni&ek*schen  Oper 
.Donna  DLana^  bestand.  Ich  fand  den  Buf  des  liebenswür- 
digen, geistreichen  Werkes  vollkommen  gerechtfertigt  und 
würde  aasselbe  wohl  auch  zur  Aufführung  in  Wien  em- 
pfehlen. Spricht  auch  aus  diesen  Tönen  kein  grosser,  kühner 
Erfinder,  so  doch  unzweifelhaft  ein  gleich  gebildeter,  als  ge- 
schmackvoller Musiker  und  vor  Allem  ein  erfahrener  Keiuier 
des  Theaters.  Als  Hauptvorzug  der  Novität  dürfte  die  farben- 
reich virtuose  Behandlung  des  Orchesters  hervorzuheben  sein. 
Zu  bedauern  ist  nur,   cUuss  sie  m^unter  die  Führung  der 


823 


Sinestimmen  übertönt  unddadarch  einen  Hatiptreiz  des  Stttckea 
—  den  feinen,   pikanten  Dialog  ~  einigermaassen  schädigt. 
Wer,  wie  Schreiber  Dieses,  das  Lustspiel  des  Moreto  (nach 
der  von  BezniÖek  stellenweise  wörtlich  benutzten  deutschen 
Uebersetzung  von  West)  gut  im  £opfe  hatte,   wurde  durch 
die  überreiche  Instrumentation  weniger  gestört.  Sonst  in  das 
Werk  n&her  einzugehen,   erscheint  um  so  überflüssiger,   als 
es.  ja  an  dieser  Stelle  (in  No.  48,  Jahrgang  1896  des  „M.W.**) 
bereits  durch  Prof.  M.  Krause  die  sacnkundigste  Würdigung 
erfahren.    Was  die  von  mir  besuchte  Leipziger  Aufführung 
anbeianet,   so  schien  mir  ihr  glänzendes  G^ingen  in  erster 
Linie   &a  Verdienst  der   zielbewussten ,  temperamentvollen 
G^esammtleitung  durch   Hm.   Ganellmeister  Panzner.    Das 
berühmte  Qewandhausorchester,  das  ich  hier  zum  ersten  Mal 
hörte,  brachte  unter  solch  befeuernder  Führung  alle  instru- 
mentalen Feinheiten  treflflich   heraus,    das   melodisch-stim- 
mungsvolle  Walzer-Intermezzo  im   2.  Act  mit  so  grossem 
Beifall,  dass  sich  der  Dirigent  veranlasst  fühlte,  dessen  zweite 
Hälfte  zu  wiederholen.    In  die  Titelrolle  der  Donna  Diana 
fand  sich  Frau  Krzyzanowski-Doxat  Überraschend  gut, 
ich   hatte  ihr  —  aufrichtig  gestanden  —  nach   ihren  hoch- 
dramatischen,   energischen,  aber  nicht  durchaus  vornehmen 
Wiener   Gktstdarsteliungen   (Isolde,   Valentine,   Fidelio)  eine 
solche  Eignung  auch   für  das  musikalische  Lustspiel  kaum 
zugetraut.    Ein  ausgezeichneter  Penn  war  der  Bantonist  Hr. 
Demath,  wenn  ich  nicht  irre,  ein  aus  Oesterreich  stammen- 
der and  am  Wiener  Gonservatorium  ausgebildeter,  ebenso 
stimmkräfkiger,  als   talentirter  Künstler.    Mit  der  grossen 
Eingangsscene  des  S.Actes  errang  Hr.  Demuth  den  stärksten 
Einzelerfolg  des  Abends,  während  die  bedeutendste  Gesammt- 
wirkung  von  den  drei  Aufzügen  der  Oper  der  zweite  übte. 
Solistisch  sind  noch  mit  Auszeichnung  der  Sänger  des  Don 
Cesar,  Hr.  Bucar,  und  besonders  die  allerliebste  Florette  des 
FrL  K  er  nie   zu   nennen.    Alles  in  Allem   bildet  für  mich 
diese  vorzüglich  herausgebrachte  Aufführung  der  bisher  weit- 
aus erfolgreichsten  Oper  Bezni6ek's  (von  der  ich  zuvor  — aus 
einem  Wiener  Philharmonischen  Concerte  der  abgelaufenen 
SaisoB  —  nur   die   leichtbeschwingte,    gefUlige    Ouvertüre 
kannte)  eine  sehr  anregende  Eünleitung  zu  den  grossen  Con- 
certaufftihrangan  dee  Musikfestes.    Diese  Letzteren   trugen 
einen   auegesprocken   internationalen    Charakter,    man     De- 
schränkte sicn  keineswMB  auf  deutsche  Kunstwerke  allein, 
sondern  liess  auch  reicUSoh  aofiEändische  Tondichter  zu  Wort 
kommen.'^)    So  war  der  russischen  Musik  ein  ganzes  Concert 
im  Neuen  Stadttheater  eingeräumt,  und  hatte  man  das  be- 
rühmte Böhmische  Streichquartett  aus  Pra^  eigeiis  zur  Aus- 
führung dreier  slavischen  Kammercompositionen   (darunter 
wieder  eine  russische  und  zwei  czechische)  nach  Leipzig  ge^ 
laden. 

Der  erste  Tag  des  Musikfestes  (Freitag  der  29.  Mai) gehörte 
aber  ganz  der  deutschen  Kunst,  da  gab  es  Vormittag  11  Uhr 
eine  är  gewidmete  Kammermusikaufführung  und  Abends 
7  Uhr  em  grosses  Orchesterconcert,  Beide  im  Neuen  Ge- 
wandhaus, das  erstgenannte  Concert  im  kleinen,  das  andere 
im  grossen  Concertsaale  desselben:  als  Fremder  war  ich  von 
der  ernsten,  stilvollen  Pracht  beider  Säle  entzückt,  und  diese 
Empfindung  grösster  ästhetischer  Befriedigung  steigerte  sich 
noch  durch  die  ausgezeichnete  Akustik.     Aus  der  Kammer- 
musikaufführung  interessirte   mich  am  meisten  deren  erste 
Nummer,  Felix  Draeseke*s  Streichquartett  in  EmoU,  Op.  36, 
ein  hochachtbares  Werk  voll  künstlerischen  Ernstes,  das  mir 
bisher  völlig  unbekannt  gewesen,  es  ist  eben  in  Wien  nie 
öffentlich  aufgeführt   worden.    So  technisch  meisterlich  mir 
die  ganze  Composition  erschien ,  möchte  ich   doch   dem  auf 
sehr  glücklich   erfundene,   melodisch   eindringliche  Themen 
gestützten  ersten  Satz  den  Preis  zuerkennen.  Er  hat  offenbar 
auch  auf  das  Publicum  am  überzeugendsten  gewirkt.     Die 
Mittelsätze  Hessen  kühler,  das  Adagio,  obgleich  molto  espree- 
sivo  überschrieben,  kam  mir  mehr  ergrübelt,  als  unmittelbar 
empfunden   vor.    Das  Finale   entwickelt  aus  einer  raschen 
Sechszehntelfigur  ein   recht  geschäftiges  lebhaftes  Tonspiel, 
das  aber  kaum  Jemandem  tiefer  zu  Herzen  dringen  dürfte, 
poetisch  wirkt  nur  der  zarte  Bückblick  auf  das  ]£iuptthema 
des  ersten  Satzes  unmittelbar  vor  dem  energischen  »chlusse. 
Gespielt  wurde  das  ganze  Quartett  von  den  HH.  Carl  Prill, 
Max  Bother,   Bernhard   ünkenstein   und   Georg   Wille 
sehr  verdienstlich.    Es  war  ein  bis  in  jede  Einzelnote  klarer, 
dabei  lebensvoller  und  durchgeistigter  echter  Kammervortrag. 

*)  um  so  unerklärlicher  erschien  die  Bezeichnung  „All- 

fsmeines  deutsches  Musikfest**  auf  den  bez.  Affichen  an  den 
lacatsäulen!  D.  Red. 


Nach   dem   Draeeeke'schen  Quartett   hörte   man   von  Hrn. 
Kammersänger  C.  Scheidemantel    fünf  Lieder  des  Hm. 
Eugen  Lindner  vortragen,  welche  der  Componist  selbst  be- 
gleitete.  Sie  mussten  sich  mit  einem  Achtungserfolg  begnü- 
gen,  was  bei  dem  Charakter  der  Musik  —  stimmungsvolle 
Kacndichtung  ohne  individuelles  Gepräge  —  wohl  bejg^reif  lieh. 
Hr.  Scheidemantel  wurde  hauptsächlich  da  applaudirt,  wo  er 
von   seinen   am   frischesten  gebliebenen,   kraftvollen  hohen 
Tönen  Gebrauch  machen  konnte.  Ungleich  grösseren  Beifall 
erzielte  die  anschliessende  Sonate  für  Ciavier  und  Clarinette 
(Esdur,  Op.  120,  No.  2)  von  Brahms,  deren  Interpreten  zwei 
Meister  ersten  Banges  in  der  reproductiven  Kunst,  die  HH. 
Eugen  d* Albert  und  Kammervirtuos  B.  Mühlfeld,  waren. 
Mir  selbst  ging  diesmal  der  intime,  poetische  Beiz  der  Com- 
position viel  besser  auf,   als  bei  der  voriges  Jahr  ^hörten 
Aufführung  in  Wien,  wo  zwar  auch  Hr.  Mühlfeld  die  Clari- 
nette blies-,  der  selbst  begleitende  Meister  Brahms  aber  sich 
am  Flüp;el  ein  wenig  gehen  liess.    Grossen  Erfolg  erzielte 
weiterhin  in  dem  Leipziger  Kammerconcerte,   von  Hrn.  Dr. 
Paul  Kiengel  begleitet,   Frl.  Adrienne  Oßborne   mit  dem 
warmen  Vortrag  dreier  Lieder,  worunter  Eines  („Ich  weil  in 
tiefer  Einsamkeit**)  von  Lassen  und  die  Anderen  (^Der  Tod, 
das  ist  die  kühle  Nacht**  und  „Sonntag**)  von  Brahms.   Schade, 
dass  das  edle  Metall  dieser  schönen  Altstimme  vielleicht  in 
Folge  übermässiger  Verwendung  der  höheren  Begister  eben- 
daselbst bereits  einige  kleine  Kostfieckchen  ansetzte.    Von 
gewinnender  Anmuth  bleibt  der  Gesang  der  schon  durch  die 
Erscheinung  einnehmenden  jungen  Dame  immerhin.     Nicht 
glücklich  gewählt  fand  ich  die  Schlussnummer  des  Kammer- 
ooncertes,    ein    Ciavierquartett   (Fmoll,  Op.  6)   von   Hein- 
rich XXIV.,  Prinz  Beuss.    Dieses  von  dem  Compojjjisten  am 
Flügel,   von  den  HH.  Prill,   Ünkenstein  und  Wille  auf  den 
Streichinstrumenten  sorgfältigst  ausgeführte  Werk  entspricht 
in  seiner   unanfechtbaren  Formglätte  kaum  den  Tendenzen 
des  Allgemeinen  deutschen  Musikvereins,  welcher  dereinst  als 
wichtigste  Aufgabe  die  Pflege  des  Fortschrittes  auf  sein  Panier 
schrieb.*)    Nirgends  macht  der  fürstliche  Autor  auch  nur  den 

geringsten  Versuch,  aus  dem  gewohnten  Geleise  herauszutreten, 
an  entnimmt  seiner  wohlgesetzten,  dabei  aber  bedenklich 
ausgesponnenen  musikalichen  Bede  eifi;entlich  nur,  dass  der 
Prinz  seine  gründlichen  Studien  in  den  Classikem  und  Bo- 
mantikem  (namentlich  Mendelssohn)  gemacht  und  dass  er 
ein  besonderer  Verehrer  Brahma'  ist.  Neues  weiss  er  uns 
nicht  zu  sagen.  Das  vom  Publicum  am  freundlichsten  aufge- 
nommene Stück  dieser  eben  nur  akademisch-vornehm  em- 
pfundenen  Musik  war  das  Scherzo. 

Die  grossartigsten  instrumentalen  Eindrücke  bereitete 
uns  (ich  darf  da  mit  vollem  Becht  in  dem  herkömmlichen 
Plural  sprechen!)  das  an  demselben  Freitag  Abends  veran- 
staltete^ von  Arthur  Niki  seh  dirigirte  Orchesterconcert. 
Da  ging  mir  erst  die  ganze  ausserordentliche  Leistungsf^iig- 
keit  des  Gewandhausorchesters  auf,  die  sich  in  dem  vorzülg- 
Uch  akustischen  Concertsaal  doch  noch  weit  besser  zur 
Geltung  zu  bringen  wusste,  als  im  Theater.  Wenn  ich  nun 
auch  gestehen  muss,  dass  mir  in  Bezug  auf  bezaubernde 
Klangschönheit,  namentlich  auch  durch  einen  gewissen  un- 
widerstehlichen Strich  der  Geigen,  unser  Wiener  Philharmoni- 
sches Orchester  dem  Leipziger  noch  immer  Etwas  überlegen 
schien,  mehr  von  der  Sache  selbst  überseugt  wurde  ich  doch 
nie  als  durch  die  hinreissenden ,  von  Nikiseh  wahrhaft  con- 
genial  geleiteten  Aufführungen  der  Brahms^aobfui  ersten 
Symphonie  und  des  Bichard  Strauss'schen  „Don  Juan*^  im 
Gewandhause.  Bezüglich  der  Wahl' der  Brahms*schen  CmpU- 
Symphonie  hätte  ich  —  so-  ^rossaiüg  das  gewaltige.  Werk 
geraae  diesmal  auf  mich  wirkte  —  vom  Standpuncte  des 
Allgemeinen  deutschen  Musikvereins  doch  einige  Bedenken. 
Es  neisst  nämlich  in  den  Statuten  des  Vereins  ausdrücklich, 

*)  Wie  wir  aus  guter  Quelle  vernehmen,  ist  dieses  Ola- 
vierquartett  in  letzter  Stunde  auf  besonderen  Wunsch  des 
Hrn.  Theaterdirector  Staegemann  (!)  in  das  Programpa  ge- 
kommen, aber  doch  wohl  sicher  unter  Zustimmung  des  'Ver- 
einspräsidenten Hm.  V.  Bronsart,  nachdem  derselbe  einige 
Wochen  vorher  die  Annahme  «ines  anderen  Manuscript^Quar- 
tetts  unter  der  Begründung  schroff  abgelehnt  hatte,  dass 
keine  Zeit  mehr  vorhanden  sei,  das  Werk  bei  der  Prüfungs- 
commission circuliren  zu  lassen.  Und  hierbei  handelte  es 
sich  nicht  einmal  um  die  Verdrängung  des  Productes  einer 
anderen  Feder,  sondern  um  den  Ersatz  einer  von  Hrn.  v.  Bron- 
sart schon  längst  für  das  Fest  angenommenen,  aber  infolge 
äusserer  umstände  nicht  rechtzeitig  zur  Fertigstellung  ge- 
langten Composition  desselben  Vereinsmitgliedes!    D.  &(L 

24/25* 


324 


derselbe  habe  bei  seinen  Tonkünstler- Yeisammlnngen  nioht 
längst  anerkannte  Schöpfungen,  sondern  hauptsächlich  „be- 
deutende, wenig  gehörte  Tonwerke  neuerer  Oomponisten^ 
zur  Darstellung  zu  bringen.  Nun  ist  Brahms'  CmoU-Sym- 
phonie  wohl  lulerwärts  m  Deutschland  als  Eine  der  bedeu- 
tendsten Schöpfungen  nach  Beethoven  bekannt  und  anerkannt, 
während  man  von  Brückner 's  erster,  zweiter,  fänfber,  sechster 
Symphonie  —  kolossale  Werke,  aie,  was  man  auch  sonst 
gegen  sie  einwenden  möge,  auf  die  Dauer  doch  nicht  völlig 
ignorirt  werden  können  —  auf  reichsdeutschem  Boden  so 
viel  wie  Nichts  weiss.  Aber  auch  die  sogenannte  Roman- 
tische Symphonie  (No.  4,  Esdur)  des  Wiener  Altmeisters, 
welche  sich  durch  ihre  reiche,  blühende  Melodik  und  Klans^- 

S rächt  zur  Auffiihrung  besonders  empfohlen  hätte,  oder  auch 
ie  dritte  (R.  Wagner  gewidmete)  m  Dmoll,  selbst  die  in 
den  riesenhaftesten  Dimensionen  gehaltene  achte  (welche 
freilich  ihre  erste  und  bisher  einzige  reichsdeutsche  Auf- 
führung bereits  am  18.  December  1896  durch  Gapellmeister 
Nicodö  in  Dresden  erlebte)  wären  den  meisten  Besuchern 
des  Musikfestes  völlig  neu  gewesen  und  hät'ten  wohl  auch 
auf  dieselben,  nach  der  hier  jeder  Musik  entgegengebrachten, 
so  hoch  rühmenswerthen  Aufmerk»unkeit  inre  Wirkung 
nicht  verfehlt.  Eben  diese  unverbrüchliche  Aufmerksamkeit, 
welche  man  besser  Kunstandacht  nennen  könnte,  dieser  da- 
durch erzeugte  schöne  Gontact  zwischen  Spieler  und  Dirigenten 
einerseits  und  dem  Publicum  andererseits  waren  es  wohl, 
welche  diesmal  auch  die  Wirkung  der  Brahms'schen  CmoU- 
Symphonie,  wie  des  Strauss'schen  „Don  Juan"  so  mächtig 
erhöhten.  Beide  Tondichtungen  zündeten  unmittelbar,  was 
man  doch  nicht  allein  der  allerdings  ganz  vortrefflichen, 
meisterlichen  Interpretation  Nikisch's  zuschreiben  kann.  Es 
gehörte  dazu  eben  auch  noch  —  besonders  bei  einer  so 
erotisch  üppigen,  den  Musikpbilister  leicht  zum  Widerspruch 
reizenden  Aiutdrucksmusik  wie  der  Stranss*schen  —  jenes 
vorurtheilslose  Entgegenkommen  des  Publicums,  welches  man 
bei  unseren  Wiener  Philharmonischen  Aufführungen  so  häufig 
vermisst,  obwohl  dort  auch  ein  Meisterdirigent,  Hans  Richter, 
an  der  Spitze  des  Orchesters  steht.  Uebrigens  drängen  mich 
einige  auffallend  irrige  Angaben  in  dem  für  die  Leipziger 
Tonliiinstler-yersammlung ausgegebenen  Programmbuch,  noch- 
mals auf  die  von  dem  Allgemeinen  deutschen  Musikverein 
etwas  vernachlässigte  Bmckner-Pflege  zurückzukommen.  Es 
heisst  nämlich  S.  13  des  Programmbuches,  dass  1885  auf  der 
Tonkünstler-Versammlung  in  Carlsruhe  das  Adagio  der  Esdur- 
Symphonie  Bruckner's  zur  Aufführung  gekommen  sei.  In 
Wirklichkeit  handelte  es  sich  damals  um  das  erhabene  Trauer- 
Adagio  aus  der  siebenten,  in  Edur  geschriebenen  Symphonie 
des  Tondichters.  Dass  bei  dieser  Verwechselung  im  Programm- 
bnch  nicht  lediglich  ein  Druckfehler  mitspielt,   bezeugt  der 

fleich  darauf  folgende,  von  der  Tonkünstler- Versammlung  in 
ondershausen  (1886)  die  Aufführung  des  1.  und  8.  Satzes 
„aus  derselben  Symphonie''  meldende  Passus.  Wirklich 
wurden  dort  das  erste  Allegro  und  Scherzo  der  Esdur-Sym- 
phonie  (seither  unter  dem  Namen  der  „romantischen**  be- 
sannt) aufgeführt,  aber  zu  dieser  gehörte  eben  das  im  JaJir 
vorher  in  Uarlsruhe  gespielte  Adagio  (aus  der  Edur-Sym- 
phonie)  keineswegs.  Dass  einige  Zeilen  später  als  Tonart 
der  siebenten  Symphonie  Bruckner's  falsch  A  dur  statt  des 
nchtfgen  Edur  Stent,  ist  möglicherweise  ein  Druckfehler. 
Immerhin  spricht  es  für  kein  seitens  der  Leitung  des  Allge- 
meinen deutschen  Mnsikvereins  dem  Wiener  Altmeister  dar- 
gebrachtes besonders  liebevolles  Interesse,  wenn  erstlich  das 
Programmbuch  nur  fünf  Aufführungen  Bruckner'scher  Werke 
(und  darunter  nicht  eine  vollständige  Symphonie)  zu  ver- 
zeichnen hat  und  bei  diesen  fünf  Angaben  überdies  drei 
Irrthümer  zu  berichtigen  sind.  Man  verzeihe  diese  kleine 
Abschweifung,  welcher  ich  mich  im  Interesse  eines  noch  zu 
wenig  gewürdigten  genialen  Tondichters  nicht  entziehen  zu 
können  glaubte.  Nun,  nachdem  ich,  was  ich  beziüglich 
Brückner  s  dem  Allgemeinen  deutschen  Musikverein  gegenüber 
auf  dem  Herzen  natte,  offen  herausgesagt,  seien  Meister 
Nikisch  und  das  prächtige  Orchester  umso  herzlicher  be- 
dankt für  ihre  grossartigen  Leistun^n  am  29.  Mai.  Das 
wundervolle  Ausklingen  oes  Adagios  der  Brahms*schen  Sym- 
phonie, das  majestätisch  breite  Aufstreichen  der  Qeigen  beim 
ersten  Eintritt  des  volksthümlich  freudigen  Cdur-Themas  in 
deren  Finale,  das,  sowie  der  grosse  Zag  in  den  leidenschaft- 
lichen Stellen  des  „Don  Juan"  werden  mir  unvergesslich 
bleiben.  Bei  solchen  Aufführungen  können  wohl  Dirigent 
und  Orchester  wechselseitig  auf  einander  stolz  sein.  Etwas 
enttäuscht  hat  mich  die  vom  Componisten  selbst  dirigirte 
Orchestei^suite  von  E.  N.  v.  Rezniöek.  Gegenüber  der  Qeistestiefe 


eines  Brahms  und  der  Ausdruckskraft  eines  Richard  Strauss 
erschien  mir  diese  dreisätzige  Suite  doch  mehr  nur  als  geist- 
reiche Unterhaltungsmusik,  so  orchestral  virtuos  auch  Alles  ge- 
macht war  und  so  pikant  sich  Manches  im  ersten  Satz  an- 
hörte, so  stimmungsvoll  der  Trauermarsch  ähnliche  zweite 
Satz  verklang.  Eine  von  Fr.  Hermine  d' A  Ibert-Finokund  Hm . 
G.  Anthes  gesungene  grosse  Scene  aus  Eugen  d' Albertus 
Oper  „Ghismonda*'  konnte,  herausgerissen  aus  dem  Zusammen- 
hang mit  dem  üebrigen,  nicht  recht  wirken,  so  ausdrucks- 
voll sprechend  auch  der  Gomponist  —  freilich  unter  dem 
unverkennbaren  Vorbilde  Wagner*s  —  das  Orchester  be- 
handelte. Weit  mehr  Glück  machte  Frau  d' Albert  mit  dem 
leidenschaftlich  erregten,  ihrem  Künstlernaturen  besonders 
zusagenden  Liede  ihres  6atten:  „Ich  darf  dich  nicht  lieben 
und  kann  dich  nicht  hassen*'  (Text  von  Hamerling),  während 
ihr  der  Anfang  von  Liszt*s  poesievoller  „Loreley"  und  ein 
wenig  bekanntes,  keinesfalls  zu  des  Tondichters  besten  Ein- 
gebungen gehöriges  Lied  Adolf  Jensen^s  „Der  Geächtete" 
minder  günstig  lagen.  Ein  ruhiges  Ausströmen  des  Gesanges 
ist  wohl  Frau  d' Albertus  Stärke  nicht,  hierzu  erscheint  ihre 
Stimme  kaum  mehr  genügend  frisch,  auch  detonirt  sie  mit- 
unter um  einige  Schwebun^en.  Aber  wo  es  auf  den  Aus- 
druck stürmiscner  Leidenschaft,  insbesondere  auf  den  Ab- 
schluss  einer  dramatischen  Steigerung  in  kräftigen,  ausza- 
haltenden  hohen  Tönen  ankommt,  hat  mir  Frau  d' Albert 
wiederholt  imponirt.  Einen  kolossalen,  nicht  enden  wollenden 
Beifallssturm  erzielte  Eugen  d^Albert  mit  der  in  den  letzten 
Variationen,  besonders  aber  in  der  gewaltigen  Ooda  ver- 
blüffend virtuosen  Ausführung  des  Solos  von  Liszt's  grausig 
fenialem  Tongemälde  „Todtentanz"  (nach  dem  berühmten 
'rescobilde  auf  dem  Campo  Santo  zu  Pisa)  für  Ciavier  und 
Orchester.  Es  Hesse  sich  gegen  diese  fascinirende  Leistung 
höchstens  einwenden,  dass  der  Vortragende  die  zarteren  von 
Liszt  entworfenen  Tonbilder  zu  Gunsten  der  Alles  über- 
fluthenden  dämonischen  Schlusssteigerung  etwas  fallen  Hess. 
Als  Stavenhagen  vor  einigen  Jahren  das  in  seiner  Art  einzige 
Stück  in  Wien  spielte ,  war  die  Wirkung  geradezu  umge- 
kehrt. D' Albert  bediente  sich  bei  der  Wiedergabe  des 
„Todtentanzes**  und  bei  der  Liederbegleitung  am  zweiten 
Kammermusikabend  Eines  der  berühmten  Flügel  von  Bech- 
stein  aus  Berlin,  während  am  ersten  Kammer concert  ein 
prachtvoller  Blütfaner  (Leipzig)  zur  Verwendung  gekommen 
war.  R.  Wagner's  „Kaisermarsch**,  diese  herrliche  Orchester- 
hymne auf  des  wiedererstandenen  deutschen  Reiches  glor- 
reichen Kampf  und  Sieg,  bildete  den  Schluss  des  Concertes. 
Noch  die  vom  Diohtercomponisten  selbst  geleiteten  hinreissen- 
den  Aufführungen  (1872  bei  der  Grundsteinlegung  des  Festspiel- 
hauses in  Bayreuth,  1876  in  Wien)  in  frischester  Erinnerung 
habend,  konnte  ich  mich  hier  mit  Nikisch*  Auffassung  nicht 
ganz  einverstanden  erklären.  Ueberdies  fehlte  zur  vollen 
begeisternden  Wirkung  des  Schlusschores  die  erforderliche 
Masse  führender,  geschulter  Sänger,  welche  der  Riedel- Verein 
wohl  hätte  beistellen  können.  Es  war  zwar  auf  dem  Concert- 
zettel  eigens  gebeten  worden,  dass  jeder  Hörer  in  den 
Schlussgesang  einstimme,  das  geschah  aber  etwas  schüchtern, 
vielleicht  wen  nicht  Alle  mit  dem  Text  hinlänglich  vertraut 
waren.  Jedenfalls  blieb  durch  den  (gewiss  gut  gemeinten) 
Appell  an  das  Publicum  allein  die  grossartig  patriotische  Idee 
der  Festleitung  so  ziemlich  in  der  Absicht  stecken. 

Nach  dem  Goncerte  fand  eine  gesellige  Zusammenkunft 
im  Hotel  de  Pologne  statt.  Oberbürgermeister  Dr.  Georg! 
begrüsste  die  Festgäste  in  einer  geistvollen  Rede,  wobei  er, 
an  das  sinnige  Motto,  welches  Schumann  seiner  Cdur-Phan- 
tasie  Op.  17  vorsetzte,  anknüpfend,  das  allmähliche  Durch- 
dringen fortschrittlicher  (3«sinnung  in  dem  einst  musikalisch 
streng  conservativen  Leipzig  constatirte,  mit  einem  Hoch 
auf  die,  das  Alte  und  Neue  versöhnende  Kunst  schliessend. 
Hr.  von  Bronsart  dankte  im  Namen  des  Allgemeinen 
deutschen  Musikvereins  mit  warmen,  herzlichen  Worten  und 
toastirte  auf  die  Stadt  Leipzig.  Dann  blieb  man  noch  bis 
lange  nach  Mitternacht  in  lebhaftestem  Wechselgespräch 
beisammen,  und  kein  Misston  störte  die  allgemeine  Fest- 
stimmung. 

(Schluss  folgt.) 


Münohen. 

üeber  das  Musikfest,  das  Hr.  Dr.  Kaim  im  Octoberl896 
zur  Feier  der  Einweihung  des  neuerbauten  Ooncertsaales  ver- 
anstaltet hat,  ist  bereits  von  Martin  Krause  in  ebenso  fiach- 
kundiger,    wie  eingehender   Weise   berichtet  worden.    Wir 


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können  uns  daher  sofort  zu  den  übrigen  VorkommnisseD  der 
Saison  1895/96  wenden,  und  wollen  wir  zuerst  die  in  den 
Monaten  November  und  December  gegebenen  Concerte  ins 
Auge  fassen.  Als  der  die  vorzüelichsten  Kräfte  vereinigen- 
den Körperschaft  gebührt  der  Musikalischen  Akademie 
der  Vortritt.  Nach  feststehendem  Brauche  eröffiiete  sie  den 
Heigen  ihrer  Concerte  am  Allerheiligentage  (1.  November) 
und  brachte  diesmal  an  Stelle  eines  Oratoriums  grössere 
Bruchstücke  aus  Bich.  Wagner's  „Parsifal"  zur  Aufrahrung. 
Ueber  das  Werk  braucht  man  an  dieser  Stelle,  wo  es  gleicn 
bei  seinem  Erscheinen  als  eine  der  höchsten  Offenbarungen 
des  Geistes  begrüsst  wurde,  kaum  mehr  Etwas  zu  sagen. 
Wie  in  der  „Divina  commedia*'  und  in  Goethe's  „Faust** 
durchdringen  sich  darin  Beligion  und  Kunst  zu  einem  un- 
trennbaren Ganzen.  Dieses  Ganze  wird  nun  allerdings  durch 
eine  Vorführung  im  Concertsaal  arg  geschädigt.  Der  Kem- 
punot  der  künsüerischen  That  Wagner's:  die  Ueberwindung 
der  Traeik  durch  dijB  Wiedergeburt,  die  vor  unseren  Augen 
sich  volkiehende  Umwandlung  des  natürlichen  in  den  von 
höchster  Sittlichkeit  erfüllten  und  dadurch  erlösten  Men- 
schen, kann  nur  hervortreten,  wenn  wir  Zeuge  seiner  Irrun- 
gen und  Leiden  gewesen  sind,  dazu  gehört  aber  die  Vorfüh- 
rung des  Lebens  seilet  in  der  Gestalt  der  dramatischen 
Handlung.  Deshalb  schlagen  wir  auch  den  Werth  und  die 
Bedeutung:  solcher  stückweisen  Vorführungen  nicht  sehr  hoch 
an,  sie  sind  und  bleiben  ein  Nothbeheli:  Das  hindert  uns 
aber  nicht,  anzuerkennen,  dass  die  Art  der  Wiedergabe  sehr 
lobenswertn  war.  Es  wurden  das  Vorspiel,  die  Amfortas- 
3cene  mit  dem  Schlnss  des  ersten  Actes  und  aus  dem  dritten, 
vom  „Charfreitagszauber**  angefangen,  alles  Weitere  zu  Gehör 
gebracht.  Den  Amfortas  sang  Hr.  Brucks  mit  vielem  Ver- 
ständniss  und  maassvoller  Verwendung  seines  mächtigen  Or- 

fans.  Die  Partien  des  Parsifal  und  Gurnemanz  waren  durch 
ie  HH.  Vogl  und  Siehr  vertreten,  von  denen  bekanntlich 
der  Letztere  1882  und  in  den  folgenden  Jahren  in  Ba3nrauth 
thätig  war,  und  der  Erstere  dinrch  seine  Mitwirkung  bei  den 
Separatvorstellungen  für  ^önig  Ludwig  II.  mit  seiner  Auf- 
gaoe  innig  vertraut  wurde.  Beide  Künstler  boten  stilvolle, 
ofb  durch  wahre  Erhabenheit  des  Ausdrucks  ergreifend  wir- 
kende Leistungen.  Das  Orchester  entfaltete  einen  bestricken- 
den Klangzanber,  vortrefflich  wurden  die  Chöre  gesungen. 
Zu 'ihrer  Ausführung  waren  vorzügliche  Er&fte,  wie  die  k. 
Vocalcapelle,  ein  Theil  des  Lehrer-Gesangvereins,  der  Sing- 
chor der  k.  Akademie  der  Tonkunst  und  Zöglinge  der  städti- 
schen Central-Singschule  beigezogen  worden.  Die  Führer  der 
Chöre  der  mittleren  und  höchsten  Höhe  waren  Hr.  Hofcapell- 
meister  Otto  Hie  her  und  der  Director  der  Central-Singscnule 
Hr.  Grell;  Leiter  der  Aufführung  war  Hofcapellmeister  Franz 
Fischer,  der  den  „Parsifal**  noch  unter  Wagner*s  Augen 
dirigirt  hat,  und  der  es  verstand,  die  grossen  Umrisse  des 
Werkes  in  machtvollen  Zügen  hervortreten  zu  lassen.  Von 
dem  den  Odeonssaal  bis  in  alle  Ecken  füllenden  Hörern  (viele 
Besucher  mussten  umkehren)  wurde  begeisterter  BeifaU  ge- 
spendet. 

F^  ihre  Abonnementconcerte,  die  gegenwärtig  von  Rieh. 
Strauss  dirigirt  werden,  hatte  die  Musikalische  Akademie 
das  Programm  entworfen,  sämmtliche  Symphonien  Beetho- 
ven's  der  Reihenfolge  nach  aufzuführen.  Eine  derartige  Ver- 
quickung des  historisch-wissenschaftlichen  Gesichtspunctes 
mit  dem  rein  künstlerischen  halten  wir  nicht  für  sehr  er- 
spriesslich ,  namentlich  nicht  bei  Werken,  mit  deren  Lebens- 
^rundWe  wir  noch  unmittelbare  Fühlung  haben,  und  das 
ist  glücklicherweise  bei  Beethoven's  Symphonien,  wenn  wir 
die  erste  und  etwa  noch  die  zweite  ausnehmen,  in  höchstem 
Grade  der  Fall.  Doch  wollen  wir  hierüber  nicht  weiter  rechten 
und  uns  der  Art  der  Wiedergabe  zuwenden.  Mit  geistvoller 
Lebendigkeit  dirigirte  Strauss  die  erste  Symphonie,  er  bewies 
da,  wie  ihm  Bülow's  Art  der  Auffassung  in  Fleisch  und  Blut 
übergegangen  ist.  Vortrefflich  erfasste  er  auch  die  zweite 
Svmphonie,  doch  war  darin  Vieles,  namentlich  im  Finale, 
übernastet.  Eine  bedeutende  Leistung  bot  er  mit  der  Gestal- 
tung der  „Eroica".  Der  erste  Satz  könnte  mit  noch  mehr 
Grösse  und  Ruhe  hin^^tellt  werden,  während  in  den  Varia- 
tionen des  Finales  die  G^ensätze  trotziger  Wildheit  und 
spielender  Anmuth  (die  Epiken  in  Gmolf  und  Ddur)  schär- 
fer auseinander  gehalten  werden  mtkssten.  Ganz  wundervoll 
wurde  aber  der  Trauermarsch  vorgetragen;  die  Künstler  des 
Hoforchesters  überboten  sich  förmlich  in  zart-inniger  Phra- 
sirung  und  energisch  einschneidender  Kraftentfaltung.  Das 
Gleiche  gilt  von  der  Wiedergabe  der  vierten  Symphonie,  in 
der  nur  wiederum  das  Tempo  des  Finale  etwas  zu  rasch  ge- 
nommen war.    Von  den  übrigen  in  den  vier  Concerten  ge- 


brachten Werken  nennen  wir  vor  Allem  die  Neuheit  „Till 
Eulenspie^l's  lustige  Streiche*'  von  R.  Strauss.  Sie  rief  stür- 
mischen Beifall  wach,  den  sie  auch  verdient,  denn  dieses 
Orchesterstück  ist  das  Erzeugniss  eines  grossen  Talentes. 
Der  Erfindung  nach  erscheint  Strauss  darin,  trotz  der  starken 
Anlehnung  an  Berlioz  und  Liszt,  am  selbständigsten.  Man 
steht  hier  einer  wirklich  eigengearteten,  künstlerischen  Per- 
sönlichkeit gegenüber.  Als  geistiger  Grundzug  des  Werkes 
tritt  uns  eine  übermüthige,  sich  oft  recht  grotesk  gebärdende 
Ironie  entgegen,  ein  souveränes  Spiel  mit  dem  Leben  und 
seinen  dämonischen  Gewalten,  das  hier  und  da  selbst  die 
Sphäre  echten  Humors  berührt.  Die  Orchestration  ist  von 
einem  Farbenreichthnm ,  der  noch  über  den  Berlioz*  hinaus- 
geht. Uns  erscheint  allerdings  dieses  Ueberwiegen  der  sinn- 
Ochen  Klangelemente  nicht  gerade  als  ein  Vorzug,  da  wir  des 
Glaubens  sind,  dass  die  Musik  einzig  durch  scharf  bestimmte 
tönende  Gestalten  zur  Kunst  wird.  Nur  wer  solche  zu 
schaffen  vermag,  ist  ein  Erfinder,  und  wenn  wir  in  der 
Epoche  nach  Beethoven  vor  Allem  für  Wagner,  Berlioz  und 
Liszt  in  die  Schranken  treten,  so  geschient  dies  deshalb, 
weil   eben   sie    die  Kraft  besassen,   musikalische  Orieinal- 

f  »stalten  zu  schaffen.  Mit  blossem  Klangzauber  und  blosser 
mpfindung  ist  noch  nicht  Alles  gethan.  Sonst  hörten  wir 
in  den  Akademieconcerten  noch  die  Cdur-Symphonie  von 
Schubert,  die  von  den  Aufführungen  im  Theater  bekannte 
und  dort  stets  mit  jubelndem  Bei&ll  aufgenommene  Ouver- 
türe zu  „Benvenuto  Cellini "  von  Berlioz  und  die  symphonische 
Dichtung  „Vltava''  von  Smetana,  die  durch  ihre  eingänc^liche 
Melodik  und  glänzende  Instrumentation  viel  Erfolg  hatte. 
Von  Symphonien  wurden  noch  zu  G«hÖr  gebracht  die  in 
Dmoll  von  Schumann,  in  CraoU  (No.  9  der  Breitkopf  & 
HärtePschen  Ausfi;abe)  von  Haydn  und  in  GmoU  von  Mozart. 
Die  Leistungen  der  Künstler  des  Hoforchesters  waren  durch- 
aus ersten  Ranges.  Das  Streichquartett  entfaltete  ofb  eine 
bis  zum  Dämonischen  sich  steigernde  Kraft  des.  Tones 
und  wiederum  eine  hinschmelzende  Innigkeit  und  Leiden- 
schaft in  den  Gesangstellen,  die  Bläser  zeigten  in  den  hervor- 
tretenden Momenten,  dass  sie  der  auf  ihren  Instrumenten 
doppelt  schweren  Kunst  der  Phrasirung  in  hohem  Grade 
mäcntig  sind,  und  entzückten  den  Hörer  durch  den  Reich- 
thnm  von  Tonabstufungen.  Kurz,  die  Musikalische  Akademie 
stand,  was  die  Art  der  Ausführung. betrifft,  auf  der  Höhe 
ihrer  Aufgaben.  Verwunderlich  aber  ist  es,  dass  sie  in  allen 
ihren  Concerten  keine  Note  von  Liszt  jeebracht  hat.  Im  vo- 
rigen Winter  wurde  mit  einer  vortrefflichen  Reproduction 
der  „Fau6t*'-Symphonie  einmal  ein  grosser  Anlauf  genommen, 
dann  wurden  aucui  die  „Ideale''  aufgeführt,  diesmal  war  aber 
Liszt  ganz  und  gar  verpönt.  Wie  ist  das  zu  erklären?  — 
Eine  Neuheit  alten  Stils  dürfen  wir  aber  nicht  zu  erwähnen 
vergessen,  es  ist  das  1850  von  Dehn  herausgegebene  erste 
Goncert  in  F  mit  Streichorchester  von  S.  Bach.  Ein  Wunder- 
werk volksthümlichen  Humors  und  tiefsinniger  Weltverlo- 
renheit. Aber  wie  wurde  es  auch  vorgetragen!  Goncert- 
meister  Weber  spielte  die  Solo-Geige  mit  stilgemässem  Aus- 
druck und  warmem  Ton;  die  HH.  Reichenbächer,  Winter 
und  Zink  hatten  die  Partien  der  drei  in  wundersamen  Ton- 
verschlingungen  geführten  Oboen  inne,  während  die  HH. 
Hoyer  und  Busch  in  den  bis  in  die  zweigestrichene  Octave 

fehenden  Figurationen  ihre  virtuose  Kunstfertigkeit  zei^^n 
onnten  und  der  Fagottist  Hr.  Abendroth  durch  prächtige, 
volle  Tongebung  sich  hervorthat.  Richard  Strauss  dirigirte 
das  Ganze  mit  ausgezeichnetem  Stilgefühl.  Es  ist  nun  so  gut 
wie  zur  Regel  geworden,  dass  in  den  Akademie-Concert«n 
keine  Solisten  auftreten.  Wir  billigen  das  durchaus.  Sie 
gewinnen  dadurch  wesentlich  an  Stileinheit,  und  die  Hörer 
gewöhnen  sich,  ernste  Musik  auch  ernsten  Sinnes  anzuhören, 
während  sonst  durch  irgend  ein  niedliches  Liedchen  der  tief- 
gehendste Eindruck  eines  erhabenen  Werkes  wie  weggeblasen 
wurde.  Ausnahmsweise  trat  nur  im  Weihnachtsconcerte 
Dr.  Otto  Neitzel  aus  Göln  auf,  er  brachte  das  Goncert  in  G 
von  Beethoven  zu  Gehör.  Neitzel  ist  ein  mit  Geist  und  ein- 
dringendem musikalischen  Verständniss  gestaltender  Pianist: 
rhythmische  Schärfe  und  Bestimmtheit  der  Phrasirung  sind 
seine  besonderen  Vorzüge.  Aber  er  hat  auch  Sinn  für  em- 
pfindungsvollen Ausdruck,  das  bewies  er  im  Vortrage  der 
elegischen  Kla^  des  Andante.  Er  erntete  von  Seiten  des 
Publicums  reicne  Ehren. 

(Fortsetzung  folgt. 


326 


Stuttgart. 

Es  ist  Zeit,  auch  in  diesen  Blättern  einmal  wieder  der 
musikalischen  Thätigkeit  unserer  Residenzstadt  zu  gedenken, 
welche  namentlich  im  Norden  unseres  gesammten  Vaterlandes 
nicht  eben  in  dem  Ruf  einer  sogenannten  ,,masikalischen" 
Stadt  steht.  Wenn  aber  in  einer  Saison,  wie  der  verflossenen, 
an  einem  Platze  über  sechszig  Goncerte  und  sonstige  musika- 
lische Aufführungen  möglich  sind,  dürfte  sich  dieser  Vorwurf 
kaum  als  stichhaltig  erweisen.  Diese  Spalten  würden  lange 
nicht  ausreichen,  um  über  alle  Vorkommnisse  eingehend  zu 
berichten.  Möge  daher  der  beraerkenswerthesten  künstleri- 
schen Darbietungen  in  erster  Linie  gedacht  sein. 

Richten  wir  zunftchst  unser  Augenmerk  auf  die  Abonne- 
mentconcerte  der  k.  Hofcapelle,  deren  Leitung  seit  Ab- 
ging von  Herman  Zumpe  unser  neuer  HofcapeUmeister  Dr. 
Ob  rißt  übernommen  hat.  Wer  die  ungewöhnlichen  Dirigenten- 
eigenschaften dessen  Vorgängers  kennen  lernte,  der  hier  eine 
Popularität  erlangt  hatte,  wie  sie  je  kaum  einem  Musiker  vor 
ihm  zu  Theil  wurde,  wird  leicht  ermessen,  dass  es  für  den 
Nachfolger  des  Ersteren  keine  leichte  Aufgabe  war,  dessen 
Erbschaft  anzutreten  und  —  was  noch  mehr  bedeuten  dürfte  — 
sich  zu  erhalten,  ümsomehr  gereicht  es  dem  noch  jungen 
und  sehr  veranlagten  Dirigenten  zur  Ehre,  wenn  sich  schon 
heute,  nach  kaum  einjähriger  Thätigkeit,  alle  Anzeichen 
mehren,  dass  wir  in  demselMn  einen  sehr  schätzenswerthen 
Ersatz  gewoxinen  haben. 

Unter  den  in  die  Programme  aufgenommenen  sympho- 
nischen Werken  kamen  zu  trefflicher' Aufführung:  die  Cmoll 
von  Beethoven,  Gdur  und  Ddur  (mit  Menuett)  von  Mozart,  Es- 
dur  von  Haydn,  Gdur  von  Schumann  und  Hmoll  von  Schubert, 
an  Tonschöpfungen  gleicher  Gattung  der  neuen  Kunstrichtung 
nahm  namentlicn  die  erstmalige  Vorführung  der  Symphonie 
pathötique  von  P.  Tschiükowsky  das  vollste  Interesse  m  An- 
spruch,  welches  sie  durch  Eigenart  der  Erfindung,  geistige 
Tiefe,  verbunden  mit  prächtiger  Factur,  überall  schon  nervor- 
gerufen  hat.    In  einer  weiteren  Novität,  dem  2.  Satze  (Ada- 
gio) aas  der  7.  Symphonie  von  Ant.  Brückner  lernte  unser 
Goncertpublicum  zum  ersten  Male  diesen  Tonsetzer  kennen, 
dessen  Bedeutung  in  diesem  breit  angelegten  Werke  nament- 
lich intelligenteren  knusikalischen  Zuhörern  zu  beeter  üeber- 
zeugung  gelalngte.    Von  P.  Liszt,  dessen  Name,   Wenigstens 
als  Symphoniker,  nur  höchst  selten  auf  diesen  Programmen 
Eingang  fand,  waren  zwei  seiner  symphonischen  Dichtungen 
„Tasso**   und    „Orpheus**   vertreten.    Dieselben  finden  nach 
und  nach  auch  bei  unseren  conservativeren  Goncertbeeuchern 
mehr   Anhänger,   und    darf  es   namentlich   H.   Zumpe  und 
neuerdings   Dr.    Obnst   als   Verdienst   angerechnet  werden, 
diese  Werke,  von  welchen  die  Meisten  hier  noch  unbekannt 
sind,  zum  Theil  eingeführt  zu  haben.    Unter  den  Ouvertüren 
greift  man   immer  wieder  am  liebsten  zu  den  alten  lieben 
Bekannten,   da  sich  leider  unter  neueren  Werken  in  diesem 
Qebiet  Wenig  vorfindet,   was  allgemeinere  Verbreitung  ver- 
dient, und  so   durften   wir   auch  wieder  —  und  zwar  nicht 
ungerne  —  neben   derjenigen   zu  Weber's  „Euryanthe"   und 
Beethoven's  „Zur  Weihe  des  Hauses**  —  R.Wagner's  „Faust"- 
Ouverture,  sowie  zu  Gherubini's  „Wasserträger**  hören.    Als 
Novität   unter   dieser  Kunstgattung  ist  allein  die  Ouvertüre 
zu  „Donna  Diana**  von  E.  N.  v.  Rezniöek  zu  nennen,  ein  durch- 
aus dem  Stoff  des  genannten  Lustspiels  entsprechendes  Werk 
voll  Humor  und  pikanter  Erfindung,  welches  mit  lebhaftestem 
Beifall  aufgenommen  wurde.    Sehr  viel  Dank  verdiente  Hr. 
Dr.  Obrist  mit  der  Vorführung  der  Serenade  für  Blasinstru- 
mente No.  10  (Gdur)  von  Mozart,  zumal  die  Bläser-Solisten  un- 
serer Hofcapelle  wohl  ihres  Gleichen  suchen.    Die  AusfClh- 
rung   dieser  wunderbar  lieblichen  Tonschöpfung  durch   die 
HH.  Ferling,   W.  Hermann,   Horstmann,    Steinbach, 
Sichert  etc.    darf  als  eine    vollendete   bezeichnet  werden. 
Zur  Gedenkfeier  des  18.  Januar  1871  (Kaiserproclamation  in 
Versailles)   wurde,   und   zwar  in  den  Abonnementconcerten, 
zum  ersten  Mal  R.  Wagner's  Kaiser-Marsch  zur  Aufführung 
gebracht,  dessen  orchestrale  machtvolle  Wirkung  auch  dies- 
mal nicht  ausblieb,   wenn  auch  leider  der  Ghor  am  Schluss 
durch   zu   schwache  Besetzung  und  einige  Unsicherheit  den 
Totaleindruck   etwas  schädigte.    An  Ghorwerken   grösseren 
Üm&ngs  kam.  ausser  Haydn*8  unvergänglichen  „Jahreszeiten** 
eine  biblische  Scene  „ Jephta**  in  zwei  Tneilen  von  J.  A.  Mayer 
zu  G«hör.    Der  Gomponist  (Musikdirector  an  unserem  Hof- 
theater), auch  in   auswärtigen  musikalischen  Kreisen  nicht 
unbekannt,  hat  mit  Vorführung  dieser  Gomposition   einen 
neuen  bedeutsamen  Fortschritt  m  seinem  Schaffen  dargelegt. 
Die  Musik  bleibt  im  Rahmen  des  kirchlichen  Stils,  ohne  das 


dem  Stoffe  naheliegende  dramatische  Qebiet  mehr  als  notfa- 
wendig  zu  streifen,  und  erregte  beinahe  allseitige  Anerken- 
nung. Ferner  sind  zu  nennen  die  Ghöre  „Elronlied**  und 
„Der  Feuerreiter**  von  Hugo  Wolf,  welche,  erstmals  wieder- 
holt, auch  diesmal  zündende  Wirkung  ausübten  und  sich 
einer  sehr  ^lungenen  Wiedergabe  erfreuten. 

An  solistischen  Kräften  wirkten  in  genannten  Goncerten 
die  HH.  Hubay  aus  Budapest,  Krasselt  aus  München  und 
Prof.  Wien  von  hier  als  Violinisten,  namentlich  Ersterer  mit 
bedeutendem  Erfolge,  der  auch  den  beiden  anderen  Künstlern 
nicht  mangelte,  femer  Hr.  Kammermusiker  Seitz  (Violoncell) 
mit  dem  mehr  schwierigen,  als  dankbaren,  virtuos  ausge- 
führten Dmoll-Goncert  von  G.  Reinecke,  das  Pianoforte  war 
vertreten  durch  die  HH.  Grünfeld  und  Siloti,  Ersterer  als 
eminenter  Glavierspieler  bekannt,  femer  die  Damen  Scherres- 
Friedenthal  und  Johanna  Klinckerfuss.  Erstgenannte 
führte  sich  nach  mehijähriger  Pause  erstmals  wieder  mit  dem 
Ghopin'sohen  EmoU-Goncerte  und  einigen  Solostücken  ein  und 
verstand  mit  ihren  Vorträgen  sich  au&  Neue  als  vorzügliche 
Pianistin  zur  Geltung  zu  Dringen.  Als  stets  gern  gehörte 
Künstlerin  debutirte  Frau  Klinckerfuss  mit  dem  firahms*schen 
Bdur-Goncert)  welches  seit  Bülow's  Auftreten  in  diesen  Räu- 
men nicht  mehr  erklungen  war.  Das  eigenartige  Spiel  und 
die  geistreiche  Auffassung  derselben  leisteten  der  Becteutsam- 
keit  des  Werkes  volles  Genüge,  wie  der  errungene  grosse 
Beifall,  der  dem  Vortrage  folgte,  erkennen  Uess.  Der  gesang- 
lich-solistische  Theil  laj^  grösstentheils  in  den  Händen  hie- 
siger anerkannt  vorzüglichen  Kräfte,  und  sind  hier  vor  Allen 
zu  nennen  die  Damen  Kammersängerin  Frl.  Emma  Hiller, 
seit  Kurzem  eine  sehr  gefeierte  Goncertsängerin,  Frl.  Anna 
Riegl,  eine  wenn  auch  stimmlich  zurückgegangene,  dennoch 
trefflich  geschulte  (Hsangskünstlerin ,  femer  unsere  Altistin 
am  Hoftheater  Frl.  Helene  Hieser,  deren  prächtiges  Organ 
freilich  im  Gebiet  des  dramatischen  GKssanges  noch  mehr  zur 
Wirkung  gelangt,  als  imGoncertsaal,  dann  der  Kammersänger 
0.  Hromada*,  die  HH.  Peter  Müller  und  Rothmüh  1, 
sämmtlioh  hervorragende  Mitglieder  unserer  Oper. 

(Fortsetzung  folgt.) 


ConoeftiimsohatL  — 

Breslau.  4.  Soiröe  des  Musikal.  Girkels:  „Frühlingsbot- 
schaft" V.  Gkide,  Ghorgesänge  v.  Morley,  Dowland,  Mendels- 
sohn, Hauptmann  u.  Dregert  („Hüte  dich"),  „V^m  goldenen 
Hom"  f.  Solostimmen  n.  Glav.  v.  J.  Rh  ein  berger,  Soli  f. 
Ges.  V.  H.  Riedel  („Wie  stolz  und  stattlich"  u.  „Jetzt  ist  er 
hinaus"),  Ed.  Levy  („Unter  den  Linden"),  J.  Schaeffer 
(„Was  zögerst  du"  u.  „Ständchen")  u.  A.  u.  f.  Glav.  v.Ohopin 
u.  J.  Schaeffer  (Barcarolle). 

Copenhagen.  Sonntagsconcerte  des  Palast-Orch.  (Ander- 
sen): No.  6.  „Le  Rouet  d^Omphale"  v.  Saint-Saöns,  Ouver- 
türen V.  Gade  („Ossian")  uua  E.  N.  v.  Rezniöek  („Donna 
Diana"),  Ungar.  Tanz  v.  Brahms,  Gesangvorträge  des  Frl. 
Petersen  („En  Svane"  v.  E.  Grieg  u.  „Dyveke's  Sänge"  v. 
P.  Heise).  No.  7.  Ouvertüren  v.  Beethoven  und  Nicolai, 
Menuett  a.  der  Ddur-Seren.  v.  Brahms,  Intermezzo  „Boja- 
rernes  Indtog"  v.  J.  Halvorsen,  Rigaudon  a.  „Dardanus"  v. 
Rameau,  Glaviervorträge  des  Hm.  Busoni  (Gonc.  v.  0.  Nov^ 
ßek,  Tocc.  V.  Schumann  u.  12.  Ungar.  Rhaps.  v.  F.  Liszt). 
No.  9.  Ouvert  zum  „Fliegenden  Holländer",  Trauermarsch  a. 
der  „Götterdämmerung",  Einleit.  zum  3.  Act  u.  „Lohengrin's 
Herkunft"  (Hr.  Lenthe)  a.  „Lohengrin"  u.  Spinnerlied  a.  dem 
„Fliegenden  Holländer"  (Soli:  Frau  Keller  u.  Frl.  Wiener)  v. 
Wagner.  No.  10.  6.  Symph.  v.  Beethoven,  Ouvert.  „In  der 
Natur"  V.  Dvo^Äk,  Einleitungsmusik  zu  dem  Universitäts- 
Jubelfest  1879  V.  J.  P.E.  Hartmann,  Solovorträge  der  Frau 
Sundby  f.  Due  (Ges.)  u.  des  Hm.  Knutzen  a.  Ghristiania  (Glav., 
Gonc.  V.  Grieg).  No.  11.  „Euryanthe"-Ouvert.  von  Weber, 
3.  Rhaps.  norvög.  v.  Svendsen,  „LaMaggiolata"  v.  Gursoh- 
Bühren,  „Farandole"  a.  „Der  Gouverneur  von  Tours"  von 
Reinecke,  Solo  vortrage  der  Frau  Kahlig  a.  Wien  (G^es.)  u. 
des  Frl.  Panteo  ( Viol.,  Gonc.  v.  Mendelssohn).  No.  12.  HmoU- 
Symph.  V.  Schubert,  „Zauberflöten "-Ouvert.  v.  Mozart,  Solo- 
vorträge des  Frl.  Schytte  (Glav.)  u.  der  HH.  Leroy  a.  Paria 
(Violonc,  Amoll-Gonc.  v.  Saint-Saöns)  u.  MoUerup  (Flöte, 
2.  Goncertstück  v.  J.  Andersen). 

Darmstadt.  3.  Gonc.  des  Mozart- Ver.  (Senff):  Ghöre  v. 
G.  Schreck  („Be^Üssung  des  Meeres",  m.  Glavier  zu  zwei 
Händen  u.  zwei  Hörnern),  H.  Spangenberg  („Sommer- 
nacht" und  „Ueber  Sternen  wohnt  der  Friede"),  R.  Senff 
(„Nachtreise"),  Brahms  .(Wiegenlied)  U.A.,  Solovortxtgeder 


327 


Fraa  Wilhelmj  a.  Wiesbaden  (Ges^  .Immer  leiser*'  v.  Brahms, 
„Das  kleinste  Lied''  v.  Meyer-Melmand  etc.)  n,  des  Hrn. 
Spangenberg  v.  ebendaber  (Clav.,  Nott.  u.  Berceuse  v.  Grieg, 
Polon.  y.  Liszt  n.  Valse  v.  Moszkowski). 

Dordreeht.  Auffübr.  v.  geistl.  Ma^durcb  detiG«sang$- 
cbor  von  der  Dordrecbter  Abtbeil,  des  Niederländ.  Protestanten- 
bundes (Erdelmann)  am  31.  März:  Chöre  v.  Pr&torius,  Anerio, 
Sweelinck,  M.  Haydn,  Corsi  und  J.  Haydn,  G^sangsolo vor- 
trage einer  ungen.  Sopranistin  u.  des  Hm.  Hemsing  a.  Frank- 
furt a.  M. 

Dresden.  Schlussconc.  der  Prüfungen  im  k.  Conservat.  f. 
Musik  u.  Tbeater  am  17.  März:  1.  Satz  einer  Esdnr-Sympb. 
v.  AI.  Pönöröaz,  Becit.  u.  Arie  „Auf  starkem  Fitticbe**  y. 
Haydn  =.  Frl.  Dietel,  Esdur-Goncertsatz  f.  Trompete  von 
E.  Qabler  (Scbüler  der  Anstalt)  =  Hr.  Meyer,  Sept.  Op.  20 
y.  Beethoven  =  HH.  Gumpert,  Lauterbacb,  Weber,  P.  Bicb- 
ter,' Henker,  Stein  n.  E.  Hentschel,  „Gesangascene*'  f.  Viel. 
y.  Spobr  =  Hr.  Gumperty  Arie  „ Abscnenlicber*'  v.'  Beethoven 
=  Frl.  Grub,  FmoU-Clavierconc.  v.  A.  Arensk  v  =  Frl.  Tan- 
gel.  —  2.  Cla Viervortrag  des  Hrn.  F.  Bummel  aus  Dessau: 
Sonaten  Op.  109  y.  Beethoven  u.  Op.  6  v.  Brahms,  2.  Polon. 
v.  Liszt  etc. 

Dundee.  Piano-Becital  des  Hm.  Siloti  a.  Antwerpen  am 
8.  April:  Oompositionen  v.  Händel,  Daquin,  Bameau,  Schu- 
mann, Beethoven  (Son.  Op.  27,  No.  2),  l4&praynik(„Melah- 
colie*'),  Tane!tew  (Fröl.),  Bach  man  inof£(yalSe),  A.  Arens- 
ky  (Intermezzo,  „Gonsolation**  u.  Esquisse),  Chopin  u.  Liszt 
(2k  Ungar.  Bbaps.). 

Emnburgh.  Piano-Becital  des  Hm.  Siloti  a.  Antwerpen 
am  10.  April  mit  demselben  Programm  wie  oben  unt.  Dunaee. 

Eger.  Wohlthätigkeits-A]utd.  des  hies.  Zweigvereins  des 
Patriot.  Frauen-Hilfsver.  vom  Bothen  Kreuz  am  24.  März: 
„Prometheus^'-Ouvert.  v.  Beethoven,  Fragmente  a.  dem  griech. 
Tonscbauspiel  „Klytaemnestra^'v.  Bud.  Prooh&zka,  Violin- 
vorträge des  "Hrn,  Schleicher  (Scöne  de  la  Csarda  y.  Hubay 
etc.)  u.  A.  m. 

Gera.  Conc.  der  ftotl.  Cap..  (Kleemann)  am  11.  April: 
Orchestersuite  ^.Jeux  d'Enfants*'  von  Bizet,  Ouvertüren  von 
Volkmann  („ftichard  m.*")  und  Goldmark  („Sakuntala"*), 
„ Parsifal"  -Vorspiel  v .  W  a  g  n  e  r,  Tripelconc.  v.  Beethoven  (HH. 
Kleemann,  Franke  u^  Fidadsiohs),  yariak,  a.  dem  Sept.  Op.  20 
v.  demselben  (HH.  Franke,  Meckler,  Friedrichs,  Leuschner, 
Hässner,  Jacob  u.  Buge). 

Leipzig.  32.  Tonkünstler- Versamml:  dea  Allgem.  deutschen 
Musikver.:  1.  Aufführ.  (29.  Mai,  Vormitt.  im  Gewandhaus). 
EmoU-Streiohquartett  von  F.  Draeseke  (HH.  PriU,  Bother, 
Unkenstein  u.  Wille  v.  hier),  „Ueber  den  Bergen",  Venetia- 
nisches  Gk>ndellied  und  „Nächte"  f.  Bariton  m.  Clavier  von 
E.  Lindner  (Hr.  Scheidemantel  a.  Dresden),  Esdur-Clavier- 
ülarinettensonate  v.  Brahms  (HH.  d' Albert  a.  Coswig  und 
MUhlfeld  ans  Meiningen),  Altlieder  „Ich  weil  in  tiefer  Ein- 
samkeit" V.  Ed.  Lassen  u.  „Der  Tod,  das  ist  die  kühle  Nacht" 
u.  „Sonntag"  v.  Brahms  (Frl.  Osbome  v.  hier),  FmoU-Cla- 
vierquart.  v.  Heinrich  XXIV.,  Fürst  Beuss  (der  Comp.  u. 
HH.  Prill,  ünkenstoin  u.  Wille).  2.  Aufführ.  (29.  Mai,  Abends 
im  Gewandhaus)  unt.  Mitwirk,  des  Gewandhausorch.  u.  Leit. 
des  Hrn.  Nikisch  v.  hier.  Cmoll-Symph.  v.  Brahms,  Ddur- 
Orch.-Suite  v.  E.  K  v.  Beznic^ek  (unter  Leit.  des  Compon.), 
Scene  a.  dem  2.  Act  der  Oper  „Ghismonda"  v.  E.  d'Albert 
(unt.  Leit.  des  Comp.  u.  Mitwirk,  der  Frau  d'Albert-Finck  a. 
Coswig  und  des  Hm.  Anthes  a.  Dresden),  „Don  Juan"  von 
B.  Strauss,  Sopranlieder  „Loreley"  v.  Liszt,  „Ich  darf  dich 
nicht  lieben"  v.  E.d*  Albert  u.  „Der  Geächtete"  v.  Ad.  Jen- 
sen (Frau  d'Albert-Finck),  „Todtentanz"  f.  Clav.  (Hr.  d'Al- 
bert)  u.  Orch.  v.  Liszt,  Kaiser-Marsch  von  Bich.  Wagner. 
3.  Aufführ.  (30.  Mai,  Vormitt  im  Gewandhaus),  ausgef  von 
Frau  d^Albert-Finck  u.  .dem  Böhm.  Streichquartett  der  HH. 
Hof  mann,  Suk,  Nedbal  u.  Prof.  Wihan:  Fdur-Streichquart. 
V.  C.  Bendl,  „Lieder  der  Liebe"  v.  E.  d 'Albert,  Cdur- 
Streichquart.  v.  A.  Dvofäk,  Brautlieder  v.  P.  Cornelius, 
Fdur-Streichquart.  v.  Tscha'ikowsky.  4.  Aufführ.  (30.  Mai, 
Abends  im  Ineuen  Theater)  mit  dem  Gewandhausorch.  unter 
Leit.  der  HH.  Nikisch  und  Panzner:  Hmoll-Symphonie  von 
A.  Borodin,  Arie  „O  Abendluft,  o  Blüthenduft"  a.  der  Oper 
„Die  Kinder  der  Haide"  v.  A.  Bubinstein  (Frl.  Dönges  v. 
hier),  Altlieder  „Nur  wer  die  Sehnsucht  kennt"  (mit  oblig. 
Violonc.  [Hr.  Wille])  u.  „Inmitten  des  Balles"  v.  P.  Tschai- 
kowsky  (Frl.  Osbome),  „Kamarinskaja"  u.  Quartett  a.  der 
Oper  „Das  Leben  für  den  Zaren"  (Frau  Baumann,  Frl.  Beuer 
u.HH.  Merkel  u.  Wittekopf  v.  hier)  v.  M.  Glinka,  „Schehe- 
razade"  v.  N.  Bimsky-Korsakow.  5.  Aufführ.  (81.  Mai, 
Abends    im  Gewandhaus).      Madrigale    „Schau    ich   dir   in 


die  Augen"  von  L.  Marenzio.  »Feur,  FiBur"  von  Th.  Morley 
u.  .Jungfrau,  dein  schön  Ghestalt"  v.  L.  Hasler  (Frls.  Böhme 
u.  Öbadima.  Frau  Czemy,  Frls.  Drechsel  u.  Dudensing,  Frau 
Goldberg,  Frls.  Schilling,  J.  G.  Schmidt,  Sperling,  Betteni, 
Bockstöver  n.  Hausmann,  Frau  Heil-Schütz,  Frl.  Schmiedef u. 
HH.  G.  Borchers^  Dierich,  C.  Müller,  Pinks,  Salzmann,  Schil- 
bach,  Dr.  Beer,  Legier,  Schrimpf  u.  Hofmann  v.  hier),  E  moU- 
Suite  „Blanditiae"  a.  dem  Florilegium  I.  f.  Streichorch.  v. 
G.  Mufiat,  Vocalduett  „V^ho  detto  tante  volte"  von  A.  Lotti 
(Frau  Baumann  u.  Frl.  Toula  v.  hier),  Vocalterzett  „Voglio 
morir  per  te"  v.  G.  Tenaglia  ^Frau  Baumann,  Frl.  Toula  u. 
Frau  Metzler-Löwy  v.  hier),  Violoncellsonate  v.  P. Locatelli- 
Piatti  (Hr.  Wille),  Cantata.Dalsigre"  u.  Aria  „No,  no,  non  ö 
possibile"  v.  A.  Scarlatti  (Hr.  Dierich),  Grave  a.  dem  Cdur- 
Conc.  f.  Flöte  v.  Friedrich  dem  Grossen  u.  Gdur-Concertsatz 
f.  Fl.  u.  Cembalo  v.  J.  Qnantz  (Fl.:  Hr.  Schwedler,  Cembalo: 
Hr.  Schmidt  v.  hier),  Vocalduett  „Demokrit  und  Heraklit"  v. 
Carissimi  (HH.  Dierich  u.  Pinks).  Sopransoli  „Come  raggio 
di  sol"  v.  Caldara  u.  „La  Zinfinrella"  v.  Paisiello  (Frau  fiau- 
mann),  Edur-Conc.  f.  Viol.  (Hr.  Prill)  u.  Streichorchester  v. 
S.Bach,  Tenorlieder  „Anke  von  Tharau"  v.  H. Albert,  „Wer 
recht  vergnüget  leben  will"  u.  „Halt  ein,  halt  ein"  v.  J.  Ad. 
Krüger  u.  „An  den  Schlaf"  u.  „Das  Heidelberger  Fass"  von 
Gömer,  bearbeit.  v.  G.  Borchers  (der  Bearbeiter),  2.  (yoncerto 
grosso  f.  Streichorch.  v.  G.  F.  Hlindel.  6i  Aufführ.  (1.  Juni, 
Abends  in  der  Thomaskirche  unter  Leitung  des  Hrn.  Ni- 
kisch). Graner  Festmesse  von  F.  Liszt,  „Te  Deum"  von 
H.  Berlioz.  (Ausführende:  der  Biedel- Verein,  Frl.  Geyer 
a.  Berlin,  Frau  Metzler-Löwy,  HH.  Dierich  und  Wittekopf, 
das  G^wandhausorchester  u.  Hr.  Homever  [Org.].)  Aufführ. 
des  Schülerorch.  des  k.  Conservat.  der  Musik  (1.  Juni,  Vormitt. 
im  Institut^ebäude)  zu  Ehren  dei'  Tonkünstler- Versamml. 
Musik  zu  „Kichard  III."  y.  B.  Volk  mann  (unter  Leit.  des 
Hm.  Hans  Sitt  u.  Mitwirk,  des  Hm.  £.  Stichling  aus  Gotha 
[Declamat.].) 

Memel.  Wohlthätigkeiteconc.  unt.  Leit.  des  Frl.  Heffel- 
mann  am  16.  April:  „Prinzessin  Edelweiss"  f.  Soli,  Frauen- 
chor u.  Orch.  y.  A.  Tottmann,  Psalm  28  f.  Frauenchor  v. 
Schubert,  Gesangsoli  v.  Ph.  zu  Eulenburg  (Bosenlieder  No. 
1—3),  C.  Popp  („Ein  Vöglein  sang  auf  dem  Lindenzweig"), 
Lassen  („Du,  meiner  Seäe  schönster  Traum")  u.  A. 

Oldenburg.  Conc.  des  St.  Lamberti-Kirchenchors  (Kohl- 
mann)  unt.  sollst.  Mitwirkung  des  Frl.  Strauss-Kurzwelly  a. 
Leipzig  u.  des  Hm.  Stammer  (Ges.),  sowie  der  Frau  Mosel- 
Junge  a.  Bremen  (Harfe)  u.  des  Hrn.  Syvarth  v.  hier  (Org.) 
am  3.  April:  Ein  deutsches  Bequiem  v.  Brahms,  „Mache 
mich  selig,  o  Jesu"  f.  Sopransolo,  Knabenchor,  Harfe  u.  Org. 
v.  A.  Becker,  Trauergesang  f.  Sopransolo,  Harfe  u.  Org.  y. 
A.  Winterberger,  1.  Satz  a.  der  Orgelsonate  Op.  111  von 
Bheinberger. 

Osnabrück.  Geistl.  Conc.  des  Hrn.  Oeser  (Org.)  in  der 
St.  Marienkirche  unt.  Mitwirk,  des  Chors  daselbst  u.  des  Hrn. 
Ehrhardt  (Viol.)  am  3.  April:  Gem.  Chöre  v.  M.  Hauptmann, 
G.  Jansen  („Der  du  bist  Drei  in  Ewigkeit",  m.  Soli),  Su- 
cher und  Schicht,  Männerchor  „Entsagung"  v.  Mendelssohn, 
Soli  f.  Ges.,  f.  Org.  y.  S.  Bach  (Fdur-Tocc.)  u.  f.  Viol. 

Pforzheim.  Gr.  Conc.  des  Musikver.  (Mohr)  unt.  Mit- 
wirk, der  Frau  Hoeck-Lechner  a.  Carlsruhe,  des  Ehepaares 
Staudigl  a.  Berlin  u.  des  Hm.  Doerter  a.  Mainz  (Gesang- 
solisten), sowie  des  Männergesangver.  v.  hier  u.  der  Hofcap. 
a.  Carlsruhe  am  1.  April:  3.  Ouvert.  zu  j,Leonore"  v.  Beet- 
hoven, „Das  Lied  von  der  Glocke"  f.  Soli,  Chor  u.  Orch.  v. 
Bruch,  (üeber  die  Ausführung  des  Bruch 'sehen  Werkes 
schreibt  der  „Pf.  B.":  „Dieselbe  war  eine  sehr  gute;  Hr.  Di- 
rector  Mohr  leitete  das  Ganze  mit  bewundemswerther  Frische 
und  Leichtigkeit.  Es  kann  ja  bei  einem  so  schwierigen  Werk 
nicht  an  kleinen  Unregelmässigkeiten  und  Entgleisungen 
fehlen ;  allein  man  muss  angesichts  des  aufgewendeten  Eifers 
und  Fleisses  bei  dem  vielen  Schönen  und  Guten,  das  man  zu 
hören  bekam,  verweilen  und  das  Gute  anerkennen.  Die  Chöre 
gingen  meist  flott  und  sicher,  das  Hoforchester  leistete  Aus- 
gezeichnetes. Als  Solisten  fungirten  Hr.  und  Frau  Staudigl ; 
namentlich  die  mit  herrlichem,  volltönendem  Bass  gesungenen 
Partien  des  Meisters  waren  ungemein  wirksam.  Grosse  freude 
bereitete  es,  dass  man  wieder  einmal  die  ungemein  liebliche 
Stimme  von  Frau  Hoeck-Lechner  hören  durfte;  bei  ihr  ver- 
bindet sich  technische  Vollendung  mit  herrlichen  natürlichen 
Mitteln  aufs  harmonischeste.  Die  Tenorpartien  sang  in  recht 
ansprechender  Weise  Hr.  Doerter  aus  Mfainz.") 

Plauen  i.  V.  4.  Abonn.-Oonc.  des  Bich.  Wagner- Ver., 
ausgeführt  v.  der  städt.  Cap.  a.  Chemnitz  (Pöble)  unt.  solist 
Mitwirk,  des  Frl.  Wedekind  a.  Dresden  (G^ss.)  und  des  Hm 


328 


1 


OhKger  a.  Chemnitz  (Viol.):  n^^  Ftölades"  v.  Liszt,  „Dause 
inacabre"  v.  Saint-Sa^ns,    „Eine  Steppenskizze  aus  Mittel- 
asien^ V.  Borodin,    „ParsnÜEtl" -Vorspiel  v.  Wagner,  Soli  f. 
Ges.  V.  H.  Brückler  (Trompeterlied),  Cornelius  („Untreu"), 
Alabieff  („Die  Nachtigall*')  u.  A*   u.   f.  Yiol.  v.  Sarasate 
(Zigeuner weisen).    —    Conc.  desselben  Ver.  am  1.  April  mit 
Solovorträgen  des  Frl.  Bagg  a.  Dresden  (Ges.,  „Nachtigall" 
V.  J.  Brahms,  „Nun  die  Schatten  dunkeln",  Neugriechisches 
Lied  u.  A.  m.    v.  Bubinstein   etc.)    und  des    Hm.    Bach- 
mann  V.   ebendaher  (Clav.,  „Aus  Holberg's  Zeit"  v.  Grieg, 
Mazurka  v.  Godard,    14.  XJngar.  Rhaps.  v.  Liszt  etc.).    — 
8.  Familienabend  des  Musikver.  (Biedel)  unt.  Solist.  Mitwirk, 
der  Frau  Gritzner,  der  Frls.  Elich  v.  hier  u.Venus  a.  Schleiz 
u.  der  HH.  Wünsche  a.  Haselbrunn,  Schmidt  von  hier   und 
Severin  aus  Berlin:     „Der  Böse  Pilgerfahrt"  von  Schumann, 
„Comala"  v.  Gade.    (Der  „V.  A.  u.  T."  schreibt  über  die  Lei- 
stung des  Vereins  in  Schumann's  Werke:  „Des  vortrefflichen 
Leiters  der  Aufführung,  des  Hrn.  Cantor  Biedel,  Hauptver- 
dienst war  es,  die  Chöre,  sowohl  Männer-  wie  Frauenchöre, 
gut  vorbereitet  zu  haben,   sodass  sie  wohin uanoirt,    in   den 
Einsätzen  präcis  zu  Gehör  kamen  und  ein  frohes  Geniessen 
der  Schumann'schen  Musik  erlaubten.    Das  prächtige  Stimm- 
material des  Soprans  und  Alts  war  voll  ausgenützt  in  den  be- 
wegten Elfenchören,   frisch  und  munter  bethätigte  sich  der 
Chpr  in  der  Hochzeitsscene,  und  auch  die  durch  kunst^eübte 
Herren   verstärkten   Männerstimmen  bestanden   treffhch  im 
Jägerchor."     Von  der   Wiedergabe   der  „Comala"    heisst  es 
ebendaselbst:  „Die  Aufführung  war  im  (Ganzen  und  im  Ein- 
zelnen sehr  gut  und  hat  wohl  allenthalben  grossen  Genuss 
bereitet.    Die  Chöre  waren  frisch  und  kräftig,   der  Schluss- 
chor  von  imposanter  Fülle,   die  Männerchöre  ersetzten  das, 
was  ihnen  hier  an  Stärke  öfters  ab^ng,  durch  scharfe  Ein- 
sätze und  rhythmische  Bestimmtheit."     Von  den  Solisten  hat 
sich  rühmlich  Hr.  Severin  hervorgethan.) 

Wiesbaden.  2.  Vereinsconc.  des  Caecilien-Ver.  (Lüstner) 
m.  Th.  Gouvy's  „Electra"  f.  Soli,  Chor  u.  Orch.  unt.  Solist. 
Mit  wirk,  der  Frauen  Wilhelmj  v.  hier  u.  Craemer-Schleger  a. 
Düsseldorf  u.  der  HH.  Dierich  a.  Leipzig  u.  Haase  a.  Carlsruhe. 

Veraütte  Programme^  sowie  Programme  ohne  Angabe  von  Ort  nnd 
Datum  müssen  vollständig  unbeachtet  bleiben! 


*" 


L 


Engagements  und  Gäste  in  Oper  und  Concert. 

Baden-Baden.    Das   Brüderpaar    Alfred   und   Rudolph 
Krasselt  lieferte  kürzlich   in   einem  Concert  neue  Proben 
seines   hervorragenden   musikalischen    Talentes.    Sind    über 
Alfred  als  Einen  der  besten  Violinvirtuosen  der  Gegenwart 
die  Acten  bereits  geschlossen,  so  soll  hier  nur  von  dem  jüngeren 
Bruder  gesagt  werden,  dass  er  seit  seinem  letzten  Auftreten 
unter  Führung  seines  Meisters  Julius  Kiengel  erstaunliche 
Fortschritte  als  Violoncellist   gemacht  bat   und   sicher   sehr 
bald  die  Meisterschaft  erreichen  wird.  —  Bonn.     Im  letzten 
Concert  des  Beethoven- Vereins  wirkten  solistisch  Frl.  Marie 
Rudolph  aus  Saarbrücken  und  Hr.  Ad.  Töpfer  aus  Mainz 
mit.    Erstere  hat  sich,  seitdem  wir  sie  nicht  singen  gehört, 
ausserordentlich  vervollkommnet  und  darf  kühn  mit  den  Besten 
ihrer  Colleginnen  concurriren .  Die  Wiedergabe  einzelner  von  ihr 
dargebotenen  Lieder  konnte  man  sich  absolut  nicht  empfin- 
dungs-  und  wirkungsvoller  denken.   Aber  auch  Hr.  Töpfer  ist 
ein  tüchtiger  Künstler  seines  Instruments,  des  Violoncells,  er 
weiss   demselben   namentlich   in  der  Cantilene  alle  Vorzüge 
seiner  Eigenart  abzuschmeicheln.  —  Carlsruhe.  Unter  Ova- 
tionen,  wie  sie  selten  einer  scheidenden  Künstlerin  bereitet 
werden,  verabschiedete  sich  am  31.  Mai  in  Bizet's  „Carmen** 
Frau  Reuss-Belce   von  dem  langjährigen  Ort  ihrer  rühm- 
lichen Thätigkeit,  um,  wie  schon  mitgetneilt,  in  Wiesbaden 
Mitglied  des  k.  Theaters  zu  werden.    Die  Ovationen  setzten 
sich  sogar  auf  der  Strasse  fort,  indem  Enthusiasten  die  Pferde 
des  Wagens,  der  die  Künstlerin  nach  Hause  zu  bringen  hatte, 
ausspannten  und  selbst  Pferdedienste  leisteten.  —  Darmstadt. 
Als  Hofconcertmeister,  als  Nachfolger  Hohlfeld's,  wurde  der 
junge  Geiger  Hr.  Zimmermann  aus  Hamburg  für  dieHof- 
capelle  engagirt.  —  Güstrow.  Frl.  Menshausen,  eine  junge 
Sängerin  aus  Bremen,   und  Hr.  Ahner,   Concertmeister  aus 
Schwerin,  brachten  mit  ihren  Vorträgen  eine  sehr  schöne  Ab- 
wechselung in   das  8.  Concert  des   hiesigen  Gesangvereins. 
Ihre  Vorträge  gefielen  dermaassen,  dass  Zugaben  unerlässlich 
wurden.    —    Leipzig.    Im  Stadttheater  fand  zur  Abwechse- 
lung wieder  einmal  eine  „Walküre**- Aufführung  statt,   von 
der  selbst  die  Localpresse  sagt,  dass  es  besser  gewesen  wäre, 
das' Werk   fallen   zu  lassen,   als  eine  so   matte   Darstellung 


dem  Publicum  zu  bieten.  Als  Mitglied  unserer  Oper  debu- 
tirte  Frau  Kaschowska  in  der  Brünnbilde-Partie,  Hr.  von 
Lauppert  aus  Halle  a.  S.  stellte  den  Wotan  dar,  beide 
Leistungen  waren  aber  sehr  fragwürdiger  Natur.  —  Mos- 
kau. Am  Abende  des  Tages,  an  welchem  das  Kaiserpaar 
hier  einzog,  veranstaltete  die  Italienische  Oper  eine  Festvor- 
stellung des  „Rigoletto**,  in  welcher  als  Berühmtheiten  Frau 
Sigrid  Arnoldson  und  Hr.  Angelus  Masini  mitwirkten  und 
mit  Beifall  überschüttet  wurden.  Namentlich  hatte  man  die 
Gilda  seit  der  Patti  nicht  wieder  so  vollendet  und  entzückend 
darstellen  und  sinfiren  gehört,  wie  durch  Frau  Arnoldson.  — 
Paris.  Der  amerikanische  Geiger  Hr.  J.  Adamowski  ent- 
zückte im  Erard'schen  Saale  ein  elegantes  Publicum  durch 
sein  Spiel. 

Kirchenmusik. 

Leipzig.  Thomaskirche:  80.  Mai.  „Kommet  herzu**  von 
£.  F.  Richter.  „Sehet,  sehet,  welche  Liele**  v.  G.  Schreck. 
31.  Mai.  „0  welch  eine  Tiete**  von  Mendelssohn.  6.  Juni. 
„Das,  das  ist  mir  lieb**  v.  H.  v.  Herzogenberg.  ^Nnn  ist  der 
Herr  dein  Licht  allein**  v.  Rieh.  Müller.  —  Nicolaikirche: 
7.  Juni.     „Gott  ist  die  Liebe**  v.  G.  Schreck. 

Chemnitz.    St.  Jacobikirche:    8.  April.     „Wenn  ich  ein- 
mal soll  scheiden**  v.  S.  Bach.     5.  Apnl.    „Der  Tod  ist  ver- 
schlungen in  den  Sieg**  von  Brahms.    6.  April.    „Des  Herrn 
Wort  bleibet  in  Ewigkeit**  v.  Brahms.     19.  ApriL    „Grosser 
Gott,  mein  Vater**  von  B.  Dietrich.     26.  April.    „Nun  quillt 
ein  neuer  Segen**  v.  Wermann.    3.  u.  10.  Mai.  „Fürchte  dich 
nicht**  V.  S.  Bach.  —  St.  Johanniskirche:    12.  April.     „Hold 
wie  der  Tauben  Flügel**  v.  E.  F.  Richter.     16.  Anril.  „Froh- 
locket ihr  Gerechten**  von  J.  Rheinberger.    10.  Mai.    „Den- 
noch oleib  ich  stets  an  dir"  v.  E.  F.  Richter.    —    St.  Pauli- 
kirche:   19.    April.    „Du   Hirte   Israels**    von    Bortniansky. 
26.  ApriL  .„Ehre  sei  Gott**  v.  Mendelssohn.    8.  Mai.    n^^i^' 
derbarer  König**  v.  B.  Röthig.     10.  Mai.    Gebet   v.  Penzel. 
—  St.  Petrikirche:     19.  April.     Geistl.  Lied  v.  G.  F.  HändeL 
26.  April.    „Salvum  £eic  regem**  von  E.  F.  Richter.    8.  Mai. 
„Preis  dem   Todeeüber winder**  von  Fr.  Schneider.    10.  Mai. 
Gebet  y.  Hiller.  —  Schlosskirche:     10.  Mai.    „Lieber  Vater, 
lehre  mich**.  ▼.  Becker.  —  St.  Marcoskirche:  l^^Apnlr  uJesu, 
du  unser  Heiland**  v.  Bischoff.     86.  ApriL     „Salvum  fac  re- 
gem** V.  M.  Hauptmann.    3.  Mai.  „Ehre  sei  Gott  in  der  Höhe** 
V.  Schubert.      10.  Mai.    Duett  „Denn  in  seiner  Hand  ist**  v. 
Mendelssohn.  —  St.  Nicolaikirche:  19.  April.  „Sei  stille  dem 
Herrn**,  Arie  a.  „Elias**  v.  Mendelssohn.    26.  AoriL  „Der  Herr 
ist  mein  Hirte**  v.  B.  Klein.    10.  Mai.   „Wenae  dich  zu  mir** 
V.  Palme.  —  Michaeliskirche:   26.  April.     „Herr,  wir  preisen 
dich"  V.  E.  Rohde.    3.  Mai.     „Gott  mein   Heil**    v.    Haupt- 
mann. 

Torgau.  Stadtkirche:  6.  ApriL  „Christ  ist  erstanden**, 
Tonsatz  v.  Loewe.  „Ich  weiss,  dass  mein  Erlöser  lebt**  und 
„Durch  Einen  kam  der  Tod**  v.  Händel.  „Preis  dem  Todes- 
überwinder**  v.  Fr.  Schneider.  14.  Mai.  „Christus  ist  aufge- 
hoben gen  Himmel**  v.  D.  H.  Engel.  24.  Mai.  „Wie  liebhch 
ist  der  Boten  Schritt**  u.  „Ihr  Schall  gehet  aus**  v.  Händel. 
26.  Mai.  „Schaffe  in  mir,  Gott,  ein  reines  Herz**  von  D.  H. 
Engel. 

OpernauffDhrungen. 

Mai. 

Baden-Baden.  Grossherzo^L  Hoftheater:  6. Maurerund 
Schlosser.     11.  Der  Waffenschmied.    27.  Carmen. 

Carlsrahe.  Grossherzog^l.  Hoftheater:  3.  Lohengrin. 
8.  Der  Apotheker  (Haydn).  Djamileh.  Die  kleinen  Savoyarden. 
10.  Der  Prophet.  14.  ündine.  17.  Martha.  19.  Maurer  und 
Schlosser.  21.  Aida.  24.  Götterdämmerung.  25.  Der  Apo- 
theker. 28.  Der  Trompeter  von  Säkkingen.  29.  Djamileh. 
31.  Carmen. 


Aufgeführte  Novitäten. 

Berlioz  (H.),  Ouvert.  „Camaval  romain**.  (Homhurg  v.d.H., 
2.  Symph.-Conc.  der  städt.  Theater-  u.  Curcap.  [Schulz].) 

Brahms  (J.),  3.  Symph.    (Ebendaselbst,  13.  do.) 

Ein  deutsches  Bequiem.   (Chemnitz,  Gr.  Musikaufföhr. 

der  Singakad.  u.  des  Eirchenchörs  zu  St.  Jacobi,   sowie 
der  städt.  Cap.  unt.  Leit.  des  Hrn.  Schneider  am  3.  April.) 

Bronsart  (H.  v.),  Gmoll-Claviertrio.    (Plauen  i.V.,  3.  Kam- 
mermusikabend des  Bich.  Wagner- Ver.) 

Bruch  (M.),  „Loreley** -Vorspiel.  (Homburgv.d.H.,  7.Symph. 
Conc.  der  städt.  Theater-  u.  Curcap.  [Schulz].) 


•   329 


Bruch  (M.),   „Dithyrambe"    f.    TenorsolO)   Chor  und   Orch. 

(Brunn,  2.  ordentl.  Conc.  des  Musikver.  [Kitzler].) 
Brückner  (Ant.).  2.  Symph.    (Ebendaselbst.) 
Cornelius  (F.),  Ouvert.  zum  „Cid**.    (Ebendaselbst,  15.  do.) 
Frischen  (J.),  „Athenischer  Frühlingsreigen**  f.  Sopransolö, 

Frauenchor  u.  Orchester.     (Dortmund,  4.  Yereinsconcert 

[Janssen].) 
Goltermann  (G.),  Festspielouverture.      (Homburg  v.  d.  H., 

12.  Symph.-Conc.  der  städt.  Theater-  u.  Curcap.  [Schulz].) 
Grieg  (Edv.)^  A  moU-Clayierconc.    (Weimar,  8.  AD0nn.-O)nc. 

der  grossherz.  Musikschule.) 
G  moU-Streichquart.    (Chicago,  Eammermusikconc.  am 

10.  März.) 

Herbert  (V.),  „Liebesscene**  f.  Streichorch.  (Homburg  v.  d. 
H.,  4.  Symph.-Conc.  der  städt.  Theater-  und  Curcapelle 
[Schulz].) 

Heu  berger  (B.),  „Nun  gritese  dich  Gott,  Frau  Minne**  für 
Chor  u.  Orch.  (Wien,  Orch.-Conc.  des  Schubert-Bundes 
[Eirchl]  am  26.  März.) 

Hirsch  (C),  „Beiterleben**  f.  Männerchor,  Soli  u.  Clavier. 
(Creuznach,  2.  Conc.  des  Männergesangver.  „Liederkranz** 
[Hackebeil]  am  15.  März.)' 

Hof  mann  (H.),  „Frithjof" -Symphonie.  (Homburg  v.  d.  H., 
1.  Symph.-Conc.  der  städt.  Theater-  u.  Curcap.  [Schulz].) 

„Das  Märchen  von  der  schönen  Melusine**.  (Marien- 
werder, Conc.  des  Chorgesangver.  [Wagner]  am  22.  März.) 

Krug  (Am.),  „Fingal"  f.  Soli,  Chor  u.  Orch.  (Wien,' Orch.- 
Conc.  des  Schubert-Bundes  [Kirchl]  am  25.  März.) 

Liszt  (F.),  „Les  Pröludes**.  (Homburg  v.  d.  H.,  6.  Symph.- 
Conc.  der  städt.  Theater-  u.  Curcap.  [Schulz].) 

Conc.  pathöt.  f.  zwei  Olaviere.  (Dortmund,  4.  Yereins- 
concert.) 

Massenet  (J.),  „Seines  pittoresques**.  (Homburg  v.  d.  H., 
9.  Symph.-Conc.  der  städt.  Theater-  u.  Curcap.  [Schulz].) 

Paderewski  (I.  J.),  Poln.  Phant.  f.  Clav.  m.  Oroh.  (Dort- 
mund, 4.  Yereinsconc.  [Janssen].) 

Reinecke  (C),  Einleitung  zum  3.  Act  a.  „Köqig  Manfred**. 
(Creuznach,  4.  Abonn.-Conc.  der  ConcertgeselLschaft 
[Enzian].) 

nZur  Beformationsfeier**  u.  Orchestervariat.  über  „Ein 

I  feste  Burg*".  (Chemnits;  5.  geistl.  Musikauf führnng  des 
Kirchenohors  zu  St.  Jacobi  [Schneider].) 

Reznißek  (E.  N.  v.),  Ouvert.  zu  „Donna  Diana**.  (Hom- 
burg V.  d.  H..  1.  Symph.-Conc.  der  städt.  Theater-  und 
Curcap.  [Schulz].) 

Bheinberger  (J.),  „Christoforus**  f.  Soli,  Chor  u.  Orchester. 
(Metz,  5.  Conc.  des  Musikver.  [Schmidt].) 

Bubinstein  ( A.),  Octett  f.  Clav., Streich-  u.  Blasinstrumente, 
Op.  9.    (Chicago,  Kammermusikconc.  am  10.  März.) 

Bdur-Claviertrio.    (Stettin,  3.  Kammermusikabend  des 

Hm.  Wild.) 

Saint-Saöns  (C),  „Phaöton**.  (Homburg  v.d.H.,  12. Symph. - 
(]k)nc.  der  städt.  Theater-  u.  Curcap.  [Schulz].) 

Gmoll-Clavierconc.    (Ebendaselbst,  8.  do.) 

Schulz  (B.),  „Die  Gewalt  der  Tonkunst**  f.  Chor  u.  Orch. 
(Creuznach,  4.  Abonn.-Conc.  der  (3oncertgesellschaft  [En- 
zian].) 

Smetana  (F.),  Symph.  Dicht.  „Vlteva**.    (Homburg  v.  d.  H., 

11.  Symph.-Conc.  der  städt.  Theater-  u.  Curcap.  [Schulz].) 
Ouvert.  zur  Oper  „Die  verkaufte  Braut**.    (Sonneberg, 

Oefifentl.  Conc.  der  Erholungsgesellschaft,  ausgeführt  von 
der  Meininger  Hofcap.  [Steinbach]  am  22.  März.) 

Svendsen(J. S.),  Ddur-Symph.  (Homburg v.d.H.,  10. Symph.- 
Conc  der  städt.  Theater-  u.  Curcap.  [Schulz].) 

„Schwedischer    Künstler  -  Cameval**.      (Ebendaselbst, 

1.  do.) 

„Zorahavda**.     (Ebendaselbst,  3.  do.) 

Tschaikowsky  (P.),  Symph.  pathöt.    (Ebendaselbst,  7.  do.) 

Volkmann  (R.),  3.  Serenade  t,  Streichorch.  (Ebendaselbst, 
'  8.  do.) 

Wagner  (R.),  Eine  Faust-Ouverture.  (Sonneberg,  Oeflfentl. 
Conc.  der  Erholungsgesellschaft,  ausgeführt  von  der  Mei- 
ninger Hofcap.  [Steinbach]  am  22.  März.) 

Vermischte  Mittheilungen  und  Notizen. 

*  Die  in  Leipzig  stattgehabte  32.  Tonkünstler- 
Versammlung  des  Allgemeinen  deutschen  Musikvereins 
war  gut  besucht  und  entsprach  in  der  Ausführung  der  Pro- 

frammnummern    den   vorher   gehegten    Erwartungen.     Das 
Tähere  wolle  man  dem  Berichte  unseres  verehrten  Hm.  Dr. 
Theodor  Helm  entnehmen. 


*  In  Barcelona  hat  Hr.  Nicolau  eine  Serie  von  Con- 
certen  veranstaltet,  in  welchen  die  Gralsscene  aus  Wagner*s 
„Parsifal*')  ins  Catalonische  übersetzt  und  von  dem  Chor- 
verein „Orfeo  Catalä"  gesungen,  bedeutende  Wirkung  aus- 
übte und  ausserdem  Gneg's  „Peer  •Gynf-Suite  und  die  Suite 
„Esclarmonde"  von  Massenet  grossen  Beifall  fanden.  Am 
Schlüsse  der  zweiten  Soirto  wurden  dem  Dirigenten  der 
Concerte  die  schmeichelhaftesten  Huldigungen  zu  Theü. 

*  In  Toulouse  hat  püngst  die  Aufführung  der  S.  Bach*- 
schen  Matthäus-Passion  durch  die  „Caeciüa"  einen  der- 
artigen Erfolg  gehabt,  dass  noch  zwei  Wiederholungen  des 
unsterblichen  Werkes  sich  nöthig  machten. 

*  Im  Saale  Bösendorfer  zu  Wien  fiEinden  in  v.  Sai- 
son nicht  weniger  als  119  (3oncerte  statt.  Die  Zahl  der  Musik- 
aufführungen hat  sich  auch  in  Wien  gegen  früher  bedeutend 
gesteigert,  wenn  sie  auch  von  der  Berlins  noch  weit  überholt 
wird. 

*  Der  gelehrte  Director  des  k.  (Konservatoriums  zu 
Brüssel  hat  kürzlich  in  einem  intimen  Kreise  eine  Con- 
ferenz  über  griechische  Musik  gehalten,  bei  welcher 
antike  Musik  auf  Instrumenten,  welche  Mahillon  nach  den 
Originalen  hergestellt  hatte,  vorgeführt  wurde.  Das  Experi- 
ment war  sehr  interessant 

*  Am  22.  Mai  hatte  die  Elektrophon-Gesellschaft  in  Lon- 
don die  englische  Presse  und  die  Vertreter  der  ausländischen 
Presse  in  ihre  Ateliers  eingeladen,  um  daselbst  die  Vor- 
stellungen der  Grossen  Oper  und  der  Komischen  Oper 
zu  Paris  per  Telephon  anzuhören.  Da  ein  Seesturm  zur 
Zeit  nicht  seinen  störenden  Einfluss  auf  das  unterseeische 
Kabel  ausübte,  so  war  die  üebermittelnng  deutlich. 

*  Die  Stadt  Vigevano  in  Italien,  in  welcher  der  kürzlich 
verstorbene  Componist  Antonio  Cagnoni  längere  Zeit  als 
CapeUmeister  gewirkt,  hat  das  Andenken  desselben  dadurch 
geehrt,  dass  sie  eine  Strasse  mit  seinem  Namen  belegte. 
Auch  das  Theater  hat  den  Namen  Cagnoni-Theater  ange- 
nommen. 

*  Der  im  November  vor.  Jahres  verstorbene  Vicomte  de 
Kerveguön  hat  der  Stadt  Diion  die  Summe  von  60,000  Free, 
zur  Unterhaltung  und  Vermenrung  der  Bibliothek  des  dor- 
tigen Conservatoriums  und  10,000  Frcs.  der  Musikalischen 
Gesellschaft  „L*Enfants  d'Apollon*'  hinterlassen. 

*  Welche  Verballhomisirung  hat  sich  nicht  schon  We- 
ber's  „Freischütz"  gefallen  lassen  müssen!  Jetzt  hat  ihn 
ein  gewisser  P.  Brill  sogar  „för  nur  männliche  Rollen  um- 
gearbeitet", damit  er  ohne  Schwierigkeit  von  Dilettanten  ver- 
zapft werden  kann. 

*  Eine  Privataufführung  in  deutscher  Sprache  des  1.  Actes 
aus  Wagner's  „Tristan  und  Isolde"  vereinigte  ein  ein- 
geladenes Publicum  im  Thöätre-Mondain  zu  Paris.  Hr.  de 
Bröville  leitete  die  Aufführung,  bei  welcher  die  Damen  Hell- 
man  und  Grammacini-Soubre  und  die  HH.  Bagte  und  Damad 
solistisch,  sowie  Hr.  Chevillard  und  Frl.  Hellman  an  zwei 
Cla vieren  als  Ersatz  für  das  Orchester  mitwirkten.  Decora- 
tionen und  Costume  waren  entsprechend  gewählt,  die  Vor- 
bereitung sorgfältig,  und  so  fand  die  Vorstellung  eine  warme 
Aufnahme. 

*  Mozart*s  .Don  Giovanni"  ging  in  der  von  den  HH. 
Levi  und  Rieh.  Strauss  besorgten  Revision  des  Textes  und 
der  Musik  und  unter  der  Regie  des  Hrn.  Possart  und  Be- 
nutzung der  von  Hrn.  Lautenschläger  construirten  Drehbühne 
erstmalig  am  29.  Mai  im  Residenztheater  zu  München  mit 
grossem  Erfolg  in  Scene.  üeber  die  Neustudirung|Und  Neu- 
scenirung  des  Werkes  gibt  ein  in  Brochurenform  in  A.  Bruck- 
mann's  Verlag  in  München  erschienener  Vortrag  des  Hrn. 
Possart  nähere  Auskunft.  —  Bereits  hat  Hr.  Theaterdirector 
Angelo  Neumann  in  Prag  Aufführungen  der  Oper  in  der  neuen 
Münchener  Herrichtung  unter  Leitung  des  Hrn.  Rieh.  Strauss 
und  Mitwirkung  der  an  den  Münchener  Aufführun|^n  be- 
theiligten Solokräfte  zum  nächsten  Sommer  für  Paris  und 
Lonaon  geplant. 

*  Die  Mannheimer  Premiere  von  H.  Wolfs  Oper 
„Der  Corregidor"  fand  mit  grossem  Erfolg  erst  am  7.  Juni  statt. 

*  Das  fünfzigjährige  Aufführungsjubiläum,  das 
am  30.  Mai  Lortzing^s  „Waffenschmied"  erlebte,  ist 
von  verschiedenen  Bühnen  aurch  Vorführung  des  Werkes  b^ 


330 


gangen  worden,   wobei  die  Einnahmen  den  Erben  des  Com- 
ponisten  zuflössen. 

*  Eine  der  nächsten  Opernnovitäten  der  Hofbühnen  zu 
Berlin  und  Dresden  wird  die einacUge  Oper  ^Bunenzauber** 
von  Emil  Hart  mann  sein.  Dieselbe  erscheint  im  Verlag 
der  rüstig  auf  diesem  Gebiet  thätigen  Leipziger  Firma 
J.  Schuberth  &  Co.  (Fei.  Siegel). 

*  „Lili-Tsee**,  die  neue  japanische  Oper  von  Franz  Cur ti, 
hat  in  vor.  Woche  in  fVankfart  a.  M.  denselben  guten 
Fremiörenerfolg  gehabt  wie  vorher  in  Mannheim.  Nach  dem 
Bericht  des  Hm.  Humperdinck  in  der  „Fr.  Z."  muss  dieselbe 
namentlich  nach  Seite  der  Instrumentation  sehr  eigenartig 
und  pikant  wirken. 

*  Das  musikalisch-dramatische  Werk  A.  Bungert's,  das 
in  Dresden  zur  Aufführung  angenommen  ist,  betitelt  sich, 
wie  der  Autor  uns  mittheilt,  nicht  ^Penelope^,  sondern 
„Odysseus'  Heimkehr**  und  bildet  den  8.  Abend  des  vier 
Abende  umfassenden  Opern werkes  „Die  Odyssee*f.  Ein  wei- 
teres der  Vollendung  entgegengehendes  Opemwerk  desselben 
Componisten  heisst  „Die  Xlias**  und  besteht  aus  den  je  einen 
Abend  füllenden  Theilen  „Achilleus**  und  „Klytemnestra**. 
Der  Gesammttitel  von  „Die  Dias*'  und  „Die  Odyssee*'  lautet 
„Homerische  Welt*'.  Trotz  des  inneren  dramatischen  Zu- 
sammenhangs des  Ganzen  ist  Jeder  der  sechs  Theile  für  sich 
aufführbar. 

*  Um  den  Lesern  unseres  Blattes  wenigstens  eine  Probe 
von  dem  Eindruck  zu  geben,  den  Hr.  d* Albert  gegenwärtig 
mit  seinem  Clavierspiei  auf  das  musikalische  Publicum  Londons 
ausübt,  theilen  wir  nachfolgend  den  Bericht  des  Referenten 
der  „World**  mit.  Es  heisst  in  demselben  u.  A.:  Ich  kann 
an  Niemanden  anders  denken,  als  an  Eugen  d' Albert.  Jedes- 
mal, wenn  er  spielt,  fügt  er  eine  Kette  mehr  an  meine  Füsse 
und  schliesst  mich  enger  in  sein  Schloss  ein.  Wenn  er  fort- 
fahrt, so  weiter  zu  spielen,  dann  wird  mir  vollkommen  der 
Athem  ausgehen,  und  Woche  für  Woche  werde  ich  verwenden 
müssen,  um  neue  Adjective  zu  suchen  zur  Lobpreisung  seines 
ausserordentlichen  Talentes.  Denn  d*Albert  steht  weit  über 
den  Pianisten,  die  London  kennt  und  liebt:  Paderewski, 
Sauer,  Borwick,  Menter,  Sapellnikoff,  Bosenthal,  SlivinM^ 
Reisenauer,  alle  Diese  scneinen  mir  geringer,  bedeutend  ge- 
rin^r,  als  d' Albert.  In  technischer  Seziehune^  mag  er  seines 
Gleichen  haben.  In  der  That,  Rosenthal  ist  ihm  &rin  über, 
und  ich  glaube,  Rosenthal  ist  in  dieser  Beziehung  der  Erste 
in  der  Welt,  aber  d* Albert  ist  der  beste  Interpret  den  ich 
seit  Rubinstßin  gehört  habe,  und  er  ist  frei  von  Ruoinstein*s 
gelegentlichen  Willkürlichkeiten.  D' Albert  genügt  sowohl, 
was  ich  meinen  Verstand  zu  nennen  pflege,  us  auch  meinem 
thierischen  Empfinden,  der  wilden  Bastie  in  mir,  wie  auch 
dem  kleinen  Teufel,  der  auf  dem  Thron  der  Sinne  sitzt.  Er 
ist  wundervoll  gesund  und  wundervoll  leidenschaftlich,  eine 
seltene  Combination.  Er  kann  sich  ebenso  zurückhalten,  wie 
sich  auch  mit  einer  Gewalt  gehen  lassen,  die  mich  fortreisst 
wie  ein  Sturm.  Er  kann  ein  Beethoven-Concert  spielen,  wie 
er  es  im  letzten  Philharmonischen  Concert  that,  mit  der 
äussersten  Delicatesse  und  so  fein  durchdacht,  wie  nur  mög- 
lich, und  dann  wieder  einen  Wiener  Walzer  mit  einem  solchen 
sinnlichen  Schwung,  der  Einen  fortreisst,  um  in  den  heiteren 
Armen  einer  verführerischen  Houri  sich  zu  schwingen,  bis 
der  Tod  kommt.  Das  Beste  von  Allem  ist.  dass  er  kaum 
jemals  die  Tempi  exaggerirt,  wie  wir  dies  oei  den  meisten 
modernen  Pianisten  gewohnt  sind.  Wie  oft  habe  ich  Chopin's 
bekannte  Berceuse  in  einem  so  rasenden  Tempo  eehört,  nur 
zu  dem  Zweck,  dass  der  Spieler  seine  Zuhörer  aurch  seine 
eminente  Technik  verblüffen  wollte.  D' Albert  nimmt  das 
richtige  Tempo,  und  man  kann  sagen,  er  scha£fl  die  bekannten 
Walzer  von  Cnopin  aüfs  Neue,  da  er  sie  nicht  mit  jener 
aiiectirten  SüssigKeit  spielt,  die  wir  sauer  finden.  Ich  habe 
niemals  Moscheies  spielen  hören;  man  sagt,  er  war  der 
witzigste  Spieler.  Auch  d^Albert  hat  Witz.  Am  bedeutendsten 
aber  ist  er  in  solchen  Werken,  die  eine  Grösse,  eine  Tiefe 
des  Spieles  erfordern.  Seine  Wiedergabe  im  3.  Recital  von 
Chopin's  Fismoll-Polonaise  war  einfach  grandios,  aufregend 
wild,  kolossal  in  Auffassung  wie  in  Ausführung.  Als  Beethoven- 
Spieler  hat  er  nicht  seines  Gleichen,  das  behaupte  ich  furcht- 
los. Rosenthal  und  Sophie  Menter  können  ihm  gleichen, 
vielleicht  sogar  noch  übertreffen  in  Oompositionen  von  Liszt, 
Paderewski  ist  ihm  in  Chopin*schen  Werken  beinahe  gleich, 
aber  Keiner  kann  ihn  in  Beethoven  erreichen,  und  derjenige. 


der  Beethoven    so   spielt,   ist   sicherlich    der  Grösste   aller 
Pianisten. 

*  Hr.  Dr.  F.  Hegar,  der  ausgezeichnete  schweizerische 
Capellmeister  und  Componist,  hat  sein  Domidl  von  Zürich 
nach  Aarau  verlegt,  ohne  iedoch  seine  Stellungen  als  Dirigent 
der  Abonnementconcerte  der  Neuen  Tonhalle-Gesellschaft  und 
Director  der  Musikschule  in  Zürich  aufzugeben. 

*  Hr.  Intendanzrath  Dr.  Koppel-Ellfeld  in  Dresden 
hat,  wohl  infolge  der  auch  von  uns  erwähnten  unrühmlichen 
Plagiat-Angelegenheit,  seine  Demission  erbeten  und  erhalten. 

*  An  Stelle  des  abgegangenen  Hrn.  Maurice  Leenders  ist 
Hr.  Nicolas  Daneau  zum  Director  der  Musikakademie  in 
Tournai  erwählt  worden. 

*  Hr.  V.  J.  Hla watsch,  der  bekannte  Capellmeister  in 
St.  Petersburg,  ist  nach  Nischni-Nowgorod  berufen  worden, 
um  in  dieser  Mandelsstadt  eine  Serie  von  hundert  populären 
Concerten  zu  leiten. 

*  Der  Componist  Hr.  Louis  V.  Saar  ist  als  Lehrer  für 
Contrapunct  und  Composition  an  das  National-Conservatoriom 
zu  New- York  berufen  worden  und  wird  diese  Thätigkeit  am 
1.  Oct.  d.  J.  antreten. 

*  Die  eigenthümliche  Fassung  des  vom  „Berl.  TagebL*^ 
mitgetheüten  Taufscheins  des  Pianisten  Raoul  Koczalski, 
bei  welcher  hinter  dem  Namen  Antonowitsch  der  G^eschlechts- 
name  Koczalski  und  ausserdem  die  Bezeichnung  der  Eltern 
als  „gesetzmässiger  Gatten**  fehlen,  hat  nicht  blos  uns,  son- 
dern auch  andere  Leser  dieser  Mittheilung  zur  Annahme  ver- 
leitet, dass  Hr.  Dr.  A.  Koczalski,  der  Impresario  des  Kleinen, 
nicht  auch  fi^leichzeitig  dessen  Vater  sei.  Hr.  Dr.  Koczalski 
macht  uns  wauf  aumierksam,  dass  diese  Auffassung  eine 
irrthümliche  und  er  wirklich  der  leibliche  Vater  Raours 
und  Ehegatte  der  Mutter  desselben  sei,  wie  dies  auch  ans 
den  uns  vorgelegten  behördlichen  Zeugnissen  evident  hervor- 
geht. 

*  Der  Gründer  und  Besitzer  der  berühmten  Hofpiaxio- 
fortefabrik  von  C.  Bechstein  in  Berlin,  Hr.  Commerzienrath 
Carl  Bechstein.  beging  am  1.  Juni  in  ungebrochener^  kör- 
perlicher und  listiger  Rüstigkeit  seinen  70.  Geburtstag,  zu 
welchem  auch  wir  dem  um  den  Fortschritt  im  Cla  vier  bau 
hochverdienten  Mann  unsere  herzlichen  Glückwünsche,  dar- 
bringen. 

*  Die  Akademie  der  Schönen  Künste  zu  Paris  hat  in  ihrer 
letzten  Sitzung  den  C  h  ar  tie  r-P  re  is  im  Betrage  von  500  Frcs.  für 
Kammermusik  Hrn.  F.  de  la  Tombelle  und  denMonbinne- 
Preis  im  Betrage  von  dOOO  Free,  als  Belohnung  für  die 
Musik  zu  einer  komischen  Oper  Hm.  Paul  Vi  dal  für  seine 
Oper  „Guemica**  zugesprochen. 

*  Der  zwölfjährige  Geiger  Bronislaw  Hubermann  wurde 
vom  König  von  Rumänien  zum  Kammervirtuosen  ernannt. 

*  Hr.  Hofcanellmeister  Kleemann  erhielt  von  seinem 
Fürsten  das  golaene  Verdienstkreuz  für  Kunst  und  Wissen- 
schaft verliehen. 

*  Die  HH.  Emile  Mathieu,  Director  der  Musikschule 
zu  Löwen,  J.  Fischer,  Capellmeister  an  der  St.  Gudula- 
Kirche  in  Brüssel,  van  der  Eeden,  Director  der  Musikschule 
zu  Mons,  sind  zu  Officieren  des  belgischen  Leopold-Ordens, 
die  HH.  Paul  Gilson,  Componist  in  Brüssel,  J.  Delsemme, 
Prof.  am  Conservatorium  in  Lüttich,  Th.  Anthoni  und 
V.  Mercier,  Professoren  am  k.  Conservatorium  in  Brüssel, 
B.  Block,  ehem.  Prof.  der  Declamation  am  Conservatorium 
in  Gent,  J.  Bouhv,  Componist  in  Verviers,  L.  d'Avust, 
Präsident  der  Gesellschaft  der  Populären  Concerte  in  Brüssel, 
Fr.  Servais,  Componist  in  Brüssel,  und  C.  Watelle,  Musik- 
professor in  Brüssel,  zu  Rittern  desselben  Ordens  ernannt 
worden. 

Todtenliste.  Andrö  Maria  Gray.  Geiger  in  verschie- 
denen Orchestern,  sodann  Theatercapellmeister  am  Beaumar- 
chais-Theater und  später  an  den  Folies-Dramatiques  in  Paris, 
Componist  von  Operetten  und  zahlreichen  Vaudeville- Arien, 
f,  81  Jahre  alt,  in  Belleville.  —  Dr.  Hans  Paumgartner, 
vorzüglicher  Pianist  und  Musikkritiker  in  Wien,  auch  a!b  Compo- 
nist bekannt  geworden,  f,  62  Jahre  alt,  am  93.  Mai.— >  Joeef 
Dachs,  langjähriger  verdienter  Ciavierprofessor  am  Conser- 
vatorium zu  Wien,  f,  71  Jahre  alt,  daselbst  am  6.  Juni. 


331 


Kritischer  Anhang. 


Compo$itionen  für  Violine  und  Ciavier. 

G.  Bellenghl.    8tl  Lido.    Serenata.    Prag,  Em.  Wetzler. 

Bernhard  Dessau.    Zwei  Stücke.     Op.  9,  Träamerei  tind 
Mazurka,  Op.  10.    Berlin,  Ries  &  Erler. 

Gustav  HoIIaender.    Vier  Vortragsstücke,  Op.  56.    Leipzig, 
Wilhelm  Hansen. 

Iver  Holter.    Bomance,  Op.  12.    Christiania,  Haakon  2iapiFe. 

Joaehim  J.  Lane.    Bomanza.    London,  Hart  &  Co. 

Unter  diesen  Violin-GIavierstüoken  ninmit  die  Romance 
von  Iver  Holter,   ihrer  gewählten,  durch  eine  feinsinnige 


Harmonisirung  in  der  Wirkungs&higkeit  gesteieerten  Oanti- 
lene  und  ihrer  tüchtigen  musikalischen  Beschaffenheit  in 
allem  Uebrigen  wegen,  eine  hervorragende  Stellung  ein. 
Begründeten  Ansprach  auf  Werthschätzung  erheben  ferner 
Gustav  Hollaender*s  melodiöse  Vortragsnummem,  die  sich  als 
Ergebniss  einer  leichten  Froduction  aarstellen  und  doch  nicht 
die  Spuren  von  Oberflächlichkeit  beim  Schaffen  zeigen.  Die 
hübscnen,  dankbaren  Pi6cen  sind  eine  Aria.  eine  Canzone, 
ein  Nocturne  und  ein  feierlicher  Marsch.  Die  anderen  ge- 
nannten Sachen  ^hören  völlig  dem  Qenre  landläufiger  Salon- 
musik an  und  sind  bestimmt,  von  nicht  allzu  scrupulösen 
Spielern  vorgetragen  und  von  nicht  besonders  rigorosen 
Hörern  genossen  zu  werden.  Louis  Bödecker. 


Bi^iefkasten. 


L,  G,  in  ^.  Dem  Comitö  zur  Restauration  der  Seb.  Bach- 
Orgel  in  der  Bonifaciuskirche  zu  Arnstadt  gehören  die  HH. 
Musikdirector  Ermer,  Oberlehrer  Dr.  Jung  und  Schriftsteller 
A.  Rehbein  an,  welche  Herren  Dinen  bereitwillig  die  gew. 
Auskunft  geben  werden. 

F,  Af.  ßm.  in  A".  Nach  den  von  uns  angestellten  Erhe- 
bungen ist  der  uns  eingesandte  Artikel  als  ein  auf  Concur- 


renzneid  zurückzuführendes  Pamphlet  niedriger  Art  anzu- 
sehen, auf  das  wir,  aber  in  ganz  anderem  Sinne,  als  Sie  uns 
znmuthen,  vielleicht  ausführücher  zurückkommen. 

F.  G.  in  B.  Im  Gegentheil,  denn  nur  durch  unsere  Em- 
pfehlung ist  der  junge  Mann  zu  dem  Münchener  Meister- 
sänger gekommen. 


Anzelflr^i^- 


üer  TJnterzeicliiiete  bittet,  Briefe 
an  ihn  niclit  mein?  nach  ZtLrioh,  son- 
dern nachAarau  adressii»en  zu  "wollen. 


1876b.] 


Dr.  F.  Hegar. 


Professor  Sigmund  Bürger, 

I.  Soloviolonoellist  der  königl.  ungar.  Oper 

Budapest.  f^«**J 

Engagements-Antröge  unter  obiger  Adresse. 

Die  Kaiser].  Russische  Kammersängerin  Frau  Alma  FohstrOlll  wird 
von  Anfang  März  bis  ESnde  Mai  eine  Gastspiel-  und  Concert. Tournee  durch 
Deutschland,  Oesterreich  und  die  Schweiz  absolviren,  deren  ausschliessliches 
Arrangement  uns  ^bertragen  ist.  Wir  bitten  daher,  sämmtliche  Anträge, 
welche  auf  ein  Auftreten  der  Künstlerin  hinzielen,  direct  an  uns  gelangen 
zu  lassen.  [877.] 

Süddeutsche  Concert-Direction,  München. 

Amalienstrasse  II. 

Genf  (Schweiz) 

Pensionat  für  junßa  cfffädoßen 
bei  Frau  Jaques-Dalcroze, 

Corraterie  28. 

Vollständige  musikalische  Ausbildung  unter  Leitung  des 

Hrn.  £•  Jaquea-DalcroBe, 

Professor  am  Conservatorium  zu  Genf. 
Gesang»  Declamation,  Clavier,  Harmonie,  Gehörübungen. 

Hieben  in  der  JFamilie. 

(IfuUiehe  Etaügug.) 


[878c.] 


In  meinem  Verlage  erschien  soeben: 

A.  Ritter. 

Op.  20.  FOnf  Lieder  für  eine  Sing- 
stimme mit  Clavierbegleitung. 

No.  1,  An  die  Mutter.  No.  S.  Odem 
der  Liebe.  No.  8.  Im  Haselstrauch. 
No.  4.  Trostlied.  No.  5.  Ich  hör  mei^e 
alten  Lieder.    JH  2,40.  [87U.J 

Op.  21.  FOnf  Lieder  fOr  eine  Sing- 
stimme mit  Ciavierbegleitung. 

No.  1.  Im  Sturm.  No.  2.  25um  Ab- 
schied. No.  3.  Sehnsucht  nach  Ver- 
gessen. No.  4.  Blick  in  den  Strom. 
No.  6.  Todesmusik.    Ji  2,40. 

Leipzig.  E.  W.  Frltzsch. 


Renommirtes  Conservatorium  der 

IMusilc  in  einer  Provinzialhauptstadt 'ist 
an  einen  zahlungsfllhigen  Käufer  abzu- 
geben. Näheres  unter  H.  30  Breslau 
hauptpostlagemd.  [880b.] 


In  welcher  kleineren  Stadt  findet  eine 
gut  renommirte  und  von  ersten  Auto- 
ritäten warm  empfohlene  Goneert- 
s&ngerin  und  Gesanglehrerin,  welche 
nach  erster  weltbekannter  Schule  unter» 
richtet,  neben  ihrem  Wirken  draussen 
noch  einen  gesleherten  Sehülerkreis? 
Qef.  Hinweis  unter  P.  E.  an  die  Exped. 
d.  Bits,  erbeten.  [881  b.] 


Verlag  von  E.  VT.  Fx-itassch 

in  Leipzig.  [882.] 

JUDD69  tt9  Hände  ^^oheute^sich'' 
(nach  G^rok)  ffXr  gemischten  Chor. 
Partitur  und  Stimmen  Ji  1, — .  (Par- 
titur Jf  —,60.  Stinmien  k  J$  —,15.) 


332 


uni-Neuigkeiten  1896 

aus  dem  Verlage  von 

BREITKOPF  &  HARTEL, 
Leipzig. 

[883.] 

Bach,  Jolu  M.,  Cantaten  No.  182, 188,  184, 
186,  ClavieranszQg,  je  Ji  1,50. 

—  Motetten  No.  4,  6,  Chorst.  je  30  z^. 
Birjaisky,  A.,   Op.  10.     6  Clavierstücke. 

JH  8,60. 
Banett,  J.  F.,  Der  alte  Matrose.    Clavier- 

Ausz.  ^ä  4, — .  4  Ghorstimmen  je  60  /tj. 
Chtpfai,  F.,   Op.  11.    Goncert,  Solostimme 

(Beinecke).    Ji  6,—. 

—  Op.  40,  No.  1.    Polonaise,  f.  Milit&r- 
musik  bearb.,  27  Stimmen  je  80  z^. 

Fleliti,  A.  T.,  Op.  15.  Schön  Gretelein.  Ausg. 
f.  tiefe  Stimme.    Ji  B,-— . 

—  Op.  51.    „Die  Nonne",   Oesangscene. 
Glav.-Ausz.  Jt  2,60. 

««Iteark,  R.,  Op.  1.  Trio  f.  Pfte.,yiol.  u. 

Vcell.    JH  9,—. 
CIretry's  Werke,  Lfg.  20.  Les  deux  Avares. 

Ji  16,-. 

—  Menuet  k  la  reine,   für  Militärmusik 
bearb.,  17  Stimmende  80  z^. 

Hayta,  liek.,  4  Lieder  i,  eine  Singstimme 

(0.  Sohmid).    JH  2,—. 
Heller  und  Heiselt»   Instructive  Ausgabe. 
(Germer.) 
Heft  13.  Heller,  Op.  81.  Praeludien. 

Heft  1.  JH  1,— . 
Heft  14.  —  —  Heft  2.  Jt  1,— . 
Heft  15.  Henselt,Op.  10.  Bomanze. 

50  4&. 
Hiij^aaiM  Seheli  ■miea  §ien,  Band  5.  JH  9,60. 
HyHMS  AD  AfoUo,  f.  Männerchor  m.  Begl. 
(Thierf eider).     Glav.-Ausz.  JH  2,—. 
5  Oroh.-Stimmen  je  30  /^,    Ghorstim- 
men je  16  /«J. 
Linbye,  U.  €.,  Traumbilder  f.  Zither  (Benk). 

Jt  1,—. 
luas,  F.,  Op.  38.  18  kl.  Duette  f.  2  Yiol. 

(Petri).    8  Hefte  je  Jt  1,—. 
leyerbeer,  Cl.,   Krönungsmarsch  aus  dem 

„Prophet,  f.  Hausmusik.  Jt  4,60. 
Inart  W.  A.,  Becit.  u.  Arie  „Basta  vin- 
cesti".    Part.  «^  1,— . 

—  Ouvert.  zu  „Figaro*s  Hochzeit",   für 
Hausmusik.    Jk  4,80 

—  Ouvert.  zu  „Idomeneo",  f.  Hausmusik. 
Jt  4,50. 

loiik  M  prraiiiMhen  Hofe: 

1.  Friedrich  der   Grosse,    Arioso, 
bearb.  f.  Harm.  u.  Pfte.  Jt  2,—. 

2.  Quantz,  J.  J.,   Arioso,  bearb.  für 
Harm.  u.  Pfte.  Jt  2,60. 

8.  Lieblingswalzer  der  Königin  Louise, 
f.  Pfte.  2hdg.  Jt  1,50. 
f.  Pfte.  4bdg.  Jt  2,—. 
f.  Orch.  bearb.  Jt  6,—. 
4.  Boccherini,  L.,  Pastorale,  Menuett 
u.  Trio,  bearb.  f.  VioL,  Harmon.  u. 
Pfte.  Jt  ^— . 
Palestriii,  Q.  F.  da,  Missa  „Dies  sanctifi- 
,  catus**  (Haberl).  Part..>«2,— ,  4  Ghor- 

stimmen  je  80  /^. 
Enderir,  E.,  Op.  1.    Variationen  f.  2  Pfte. 

Bevid.  Ausg.  Jt  4,50. 
SeharweDki,  X.,    Op.  56.     Glavierconcert, 

Solostimme  (Bei necke).    Jt  6,—. 
8ekii4ler,  F.,  Bach-Studien  f.  Flöte.  Jt  4,—. 
Seksbert,  F.,  Op.  136.    Mirjam's  Siegesge- 
sang.   4  Ghorstimmen  ie  30  ^. 
Ttton,  B.»    Bomanze,  f.  Ptte.  u.  Harmon. 

(Lanee).    Jt  1,25. 
Wuier,  R.,  Dramat.  Scenen  a.  Lohengrin 
t.  Pfte.  m.  hinzugef.  Text. 
No.  1.  Elsa  vor  Gericht.    Jt  2,—. 


No.  3.  Gebet  „Mein  Herr  und  GoU"". 

Jt  1,—. 
No.  4.  Duett   zwischen    Telramund 
und  Ortrud.    Jt  2,50. 
—  Lohengrin*s  Abschied.  Part.  Jt  3,—, 

29  Orch.-Stimmen  je  30  ^, 
Weber,  C.  !•  t.,  Op.  79.  GonoertstUck.  Solo- 
st. Jk  1,50,  19  Orch.-St.  je  30  ^. 


Verlag  von  F.  E.  C.  Leaekart  in  L  e  i  p  z  i  g. 
Soeben  erschien:  [884.] 

Vier  Lieder 

für  eine  Singstimme  mit  Pianoforte 

componirt  von 

Oeorg  Sehnmano. 

Op.  10.    In  einem  Hefte.      ^  3, — . 
Dieselben  einzeln: 

No.  1.  „Icli  liabe  nur  einen  Gedan- 

Icen"  von  Gustav  Kastropp. 

Jt  1,— . 

No.  2.  „Scillehenbiatli    und    wilde 

Rose^'   von    JuL  Rodenberg. 

No.  3.  „Es  duftet  lind  die  Frühlings- 

nacllt^'  von  Gustav  Kastropp. 

Jt  1,20. 

No.  4.  „Ein^rausesDunlcellierrscht 
in  memer  Seele*'  von  Byron. 

Ji  1,20. 


Verlag  von  E.  W.  Fritzsch  in  Leipzig. 

GompositionenTonRieliardPohl. 

Drei  Lieder  für  eine  Tenorstimme  mit 
Pianoforte.  1.  Heisser  Wunsch.  „Ro- 
sen fliehen  nicht  allein".  (N.  Lenau.) 
2.  Jubelruf.  „Leuchtende  Sonne,  dich 
grüsse  ich".  3.  Ballade.  „Es  war  ein 
alter  König".  (H.  Heine.)    Jt  2,—. 

Vier  Lieder  für  eine  Sopranstimme  mit 
Pianoforte.  1.  Bitte.  „Weil  auf  mir, 
dudunkles  Auge".  (N.  Lenau.)  2.  Stimme 
der  Nacht.  „Nur  eine  Wachtel  schlug 
im  Feld".  (Paul  Heyse.)  3.  Sonnen- 
schein. „Mühlen  still  die  Flügel  drehn" . 
(Paul  Heyse.)  4.  Lied  von  Sorrent. 
„Wie  die  Tage  so  golden  verfliegen". 
(Paul  Heyse.)    Jt  2,40.  [885.] 

Fünf  Lieder  für  eine  Contra-Alt-  oder 
Bassstimme  mit  Pianoforte.  1.  Abend- 
lied.  „Es  schwebt  des  Mondes  Sichel  **. 
(Richard  Pohl.)  2.  Fichtenbaum  und 
Palme.  „Ein  Fichtenbaum  steht  ein- 
sam". (H.Heine.)  3. Einsamkeit. „Wild 
verwachsne  dunkle  Fichten".  (Nie.  Le- 
nau.) 4.  Blick  in  den  Strom.  „Sahst  du 
ein  Glück  vorübergehn".  (Nie.  Lenau.) 
6.  Waldlied.  „Der  Nacht  wind  hat  in  den 
Bäumen".  (Nie.  Lenau.)    Jt  8, — . 

Li  der  Nacht.  „Wie  rafft  ich  mich  auf 
in  der  Nacht".  (A.  v.  Platen.)  Für  vier- 
stimmigen Männergesang  mit  Piano- 
forte. Part.  u.  Stimmen  Jt  1,60.  (Part. 
^  1, — .    Stimmen  k  16  4^.) 

Wiegenlied.  Nocturne  für  Violine  mit 
Pianoforte.    Jt  2,—. 


Euteeguuug. 

[886.] 
In  seiner  Erklärung  in  No.  23  des  vorliegenden  Blattes  geht  Hr.  Hermann 
Wolff  von  der  falschen  Voraussetzung  aus,   dass  wir  uns   über  ihn   sittlich  ent- 
rüsteten.   Wir  haben  uns  dessen  seinem  Geschäftsgebahren  gegenüber  längst  ent- 
schlagen und  unterlassen  es  daher  auch,  auf  den  «Vorwurf  der  Unwahrheit  zu  rea- 
firen.    Li   gewundener   Form   geht  Hr.  Wolff  dem  Kern   unserer  Erklärung  aus 
em  Wege.    Wenn  diverse  Künstler  es  unterliessen,  ihm  den  Wünsch,  aus  seiner 
Liste  wegzubleiben,  auszudrücken,  so  resultirt  dies  eben  daraus,  dass  dieselben  mit 
uns  der  Ansicht  waren,   Hr.  Wolfif  werde  dies,   nachdem  unsere  Liste  vorher 
erschienen  war*  aus  eigenem  Loyalitäts-  und  Collegialitäts-Antrieb  thun.    unter 
den  von  Hrn.  Wolff  citirten  Namen  genügt  es  uns,  den  Fall  Hubay  herauszugreifen. 
Dieser  Künstler  übertrug  uns  bei  seiner  letzten  Anwesenheit  in  Deutschland  seine 
ausschliessliche  Generalvertretung,  die  wir  auch  an  entsprechender  Stelle  mit 
seiner   Autorisation   bekannt  gaben.    Dies  hielt  Hrn.  Wolff  aber  nicht  ab,   dem 
Künstler  Anträge  zu   machen,   wovon  Hr.  Hubay  irrthümlicher  Weise   auf  die 
Schweiz  reagirte,  in  der  Ansicht,  dass  wir  dort  noch  nicht  für  ihn  arbeiten.     In- 
zwischen hatten  wir  aber  länest  vorher  bereits  die  festen  Zusagen  der  hauptsäch- 
lich in  Betracht  kommenden  Schweizer  Musik  vorstände  für  die  Schweizer  Tournee 
des  Hm.  Hubay  erhalten  und  konnten  daher  der  Bitte  des  Künstlers  ausnahms- 
weise,  dieses  eine  Mal  noch  Wolff  für  die  Schweiz  die  Priorität  zu  lassen,  nicht 
entsprechen.  —  Nicht  des  geschäftlichen  Vortheils,  sondern  unseres  Prestige  halber! 
Es  ist  dies  eben  Einer  jener  Fälle,  wo  Differenzen  entstehen  können,   wenn  keine 
contractliche   Abmachung  zwischen   Goncertdirection  und  Künstler  getroffen  ist. 
unseren  Principien  widerspricht  aber  überhaupt  nicht  nur  jeder  solcher  Contractu 
sondern  es  gilt  bei  uns  ein  gegenseitiges  Wort.    Es  ist  daher  von  Hrn.  Wolff  zum 
mindesten  unklug,  auch  Frl.  ^ith  Bagg  in  seiner  Erklärung  zu  citiren,  die  auch 
zu  den  lebendigen  Zeugen  für  das  System  gehört,  das  Hr.  Wolfl'  schon  lange  Zeit, 
leider  mit   'Erfolg,   betreibt,   dem   wir  aber  hoffentlich  nach  und  nach  ein  Ende 
machen  werden ;  wenn  Hr.  Wolff  auf  diesem  Gebiete  ein  Tänzchen  mit  uns  wagen 
will,  sind  wir  gerne  bereit,  ihm  aufzuspielen. 

Wir   erklären   femer,   dass  in  dieser  Sache  in  diesen  Spalten  unser  letztes 
Wort  gesprochen  wurde,  und  werden  wir  alle  weiteren  Zuschriften  ignoriren. 
München,  Anfang  Juni  1896. 

Süddeutsche  Goncertdirection. 

Eugen  Frankfurter.    F.  Hilpert. 


rr~\ 


333 


Wilhelm  Hansen,  insit-Yeriag,  Leiprig. 

Im  Iteir^CiHipitieDen 


von 


Joa^bim  Andersen. 

A  Monsieur  Paul  Taffanel. 

2i6me  Morceau  de  Concert 

compos6  pour  le  concours  de  1895  au 

Conservatoire  de  Musiqne  de  Paris. 

Op.  61.    JH  3,—. 

A  Monsieur  Emile  Prill. 

Introduction  et  Caprice 

sur  des  Airs  hongroises. 

Op.  58.    ^  8,—.  [887-4 

Trois  morceaux.   Op.  57. 

No.  1.  Le  calme.  .  ,  .  .  Ji  1,60. 
No.  2.  S^rönademölaneolique  ^^  1,Q>Q. 
No.  B.  Le  tourbillon   .    .    .   „   1,BÖ. 

Schwedische  Polska-Lieder 

von  J.  CannstrÖm.    Op.  60. 

No.  1  (Dmoll) JH  1,— 

No.  2  (Gdur) „   1,26 

No.  3  (EmoU) «1,25 

No.  4  (Cdur) „    1,25 

No.  5  (Dmoll) n    1,— 

No.  6  (Fdur) „    1,50 

Opern-Transscriptionen, 

Op.  45.  (Mittelschwer.) 
No.  1.  Figaro.  No  2.  Norma.  No.  3. 
Weisse  Dame.  No.  4.  Die  lustigen 
Weiber.  No.  5.  Don  Juan.  No.  6. 
Lucia.  No.  7.  Freischütz.  No.  8. 
Zauberflöte  k  M  1,50. 


Verlag  von  E.  W.  Fritzseh  ia  Leipzig. 

„Der  arme  l^r^. 

CharakterstQck  fDr  Pianoforte 

(nach  fleiniich  Hein6) 
componirt  von 

Leander  Schlegel. 

Op.  5.    Pr.  3  ^  [888.J 

Daniel  de  Lange  schrieb  in  „Nieuws 
van  den  Dag"  über  dieses  Werk: 

„Es  war  mir  ein  wahrer  Q^nnss,  Hm. 
Schlegel  im  Vortrage  seines  Charakter- 
stückes »Der  arme  Peterc  zu  hören. 
Diese  Glaviercomposition  gibt  in  einifiren 
mehr  oder  weniger  selbständigen  Xh^uen 
den  Empfindungen  Ausdruck,  welche 
Heiners  bekanntes  Oedicht  bei  Schlegel 
angeregt  bat.  Jedem  der  Theile  einen  Na- 
men zu  geben,  wage  ich  nicht,  obschon 
nicht  undeutlich  das  Bild  der  Hochzeit, 
des  trauernden  Peter,  der  treulosen  Ge- 
liebten u.  s.  w.  und  besonders  das  Bild  von 
der  Sehnsucht  Peter's  nach  der  Sterbe- 
stunde zu  erkennen  ist.  Li  musikalischer 
Hinsicht  sind  diese  Stücke  sehr  interes- 
sant; Leichtigkeit  der  Erfindung,  schöne 
harmonische  Bearbeitung  und  reicher 
Ciaviersatz  sind  die  Eigenschaften,  wel- 
che mich  am  meisten  irappirten.'* 


jfh  i^ßiz^fh  f^  ^^Bh — is^  i^  <<*?^B>^  ^^  ^^  ^^  -üflK*^  He 


Verlag  von  E.  W.  Fritzseh  in  Leipzig. 

Seorg  fftiemenscäneider, 

ffOr  Orchester. 

Partitur  3  Ji,    Stimmen  compl.  6  Ji.  [889.] 

,,Vor  dem  Muttergottesbilde", 

ein  lyrisches  Gedieht 
ffOr  Streichorchester. 

Partitur  und  Stimmen  1  Ji.    Einzelne  Stimmen  &  15  z^. 
Bearbeitung  für  Harmonium  50  /^, 


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l^g^   ^^^   ^"^  '^fc — ""^   **^   **^  ^''^   ''^   *^^   ^''^ — ^*^   ^  3 

3.  pischna,  €xeraces  progressi/s. 

Nouvelle  Edition  par  Bernard  Wolff. 

(Vollst&ndlg  anssresehrieben  und  mit  Vorabnngen  versehen.) 

Preis  2  Mark.  [sm.] 

Jla  Einleitung  zu  Pisch/nAjCS  MxerdseS  eraohUn  /omer: 

per  kleine  pscl^na. 

4:8  Uehv/ngsatücke  für  Clavier^  hercumg(^^)m  von 

B.    Wolff.     ^^ia  2  Mark. 

PiSChtm^S  JSXBTCiSCSf  »in  stoKerer  S^ührer  zur  Srziehmg 

schneller  S^ortsoJifritto ,   gehören  unter  allen  technischen  Glavterattodien 

unstreitig  an  erste  Stelle. 

&i  gibt  hein  iferh,  welches  auf 

Kräftigung  der  Finger-^  Hand-  wnjd  Amv- 

Muskulatur^ 
Entu^ickelv/ng  der  Geläufigkeit  und 
Aneignung  eines  unfehlbaren  Fingersatzes 

so  strtet   uns  dieses   htnzuunrk&n  geeignet   ist}    dasselbe    enthalt   die 
Quintessenz  der  gesammvten  Schulweisheit, 

SSei   Skt/rehstoht   beider  %eße   wird    man   sich   bald  van   deren 
Vorzügen  überzeucfcn. 

Steingräßer  Verlag,  JBdpzig. 


_«    Verlag  von  K.  W.  Fritssch  in  Ijelpslir*      ' 

i^    24  Etüden    "^1 

In  allen  Dnr-  und  HolI-ToiMrten 

für  das 

Pianoforte  componirt  von  Alois  Reckendorff. 

Op.  10.    Heft  I  Ji  3.-.    Heft  H,  IH,  IV  &  ^  2,50. 


[891.) 


Eingeführt  an  dem  Eönigl.  Conservatorium  der  Musik  zu  Leipzig,  am  Gross- 
herzogl.  Conservatorium  für  Musik  zu  Oarlsruhe.  dem  Fürstl.  Conservatorium  der 
Musik  zu  Sondershausen,  dem  Conservatorium  aer  Musik  zu  Cöln  a.  Rh.  etc.  — 
Durch  Jede  Buch^  und  Musikalienhandlung,  auch  zur  Ansicht»  beziehbar. 


C.  Beclisteiii, 

Flüfl^el-,  und  Pianino-Fabrikant. 

UofliererHut 

Sr.  Maj.  des  ERiseTS  von  Deatschland  und  KODies  von  Praussen,  Ihrer  Haj.  der  Euserin  von  Dentachl&nd  und  KSnigin 
von  PreiisBen,_  Ihrer  Maj.  der  ESnigin  vod  England,  Ihrer  Haj.  der  K&aigin-Resentin  von  Spanien,  Sr.  K^serl.  nnd 
KCnigl.  Hoheit  des  Kronprinzen  von  DenUcfaland  und  von  Prenssen,  Sr.  EOnisrl.  Hoheit  dea  Prlnsen  Friedrioh  Carl  von 
Prenssen,  Sr.  KCnigl.  Hoheit  des  Herzogs  von  Edinburgh,  Ihrer  ECnigl.  Hoheit  der  Prinzeasin  Louise  von  England 
[89ä— .]  (Marcbioness  of  Lomej. 

1  ^tf^nrlrk-n    '^%^        I  ^-   Fabrik:    B— 7  Johvinls-Str.  nnd  27  Zleffel-Strasse.        1      ~|=Ci>w1in    IN* 

122  BelohenbergflP-StrassB.  |     ^-^  Johann l«-Str. 


40  Wigmore  Strest. 


Fabr 


Sutiu^  'ßlüthner, 

£eip%ig. 

Königl.  SSchs.  Hofptanofortefabrik. 

HDtlltrtrant 

Ihrtr  Ma).  dar  Kilttrln  van  Otuttchland  und  KOnlgin  von  PnatMl, 

Sr.  ■■).  du  Kalsari  von  Oeitirrakh  und  Kdnifli  von  Ungarn, 

8r.  MaJ.  dai  KSalgi  von  Dlnamark, 

8r.  Maj.  daa  Kflnigi  von  Ihrer  KOnlgl.  Hohtil  dar  Prlniaailn 

'  Griechanland,  voa  Walaa. 


Slügel 


9*ianino8 


Prämiirt  mit  11  eraten  ^^elta,ii«atelliiiigs-I»relBeii. 


llung       V 

X         [894.)   1 


F.  Fabst's 

Musikalienhandlung 
in  Lieipasigf 

h&ltiioh  einem  geehrten  auswärtigen 
mnaikalieohenFDblioum  va% 
nnd  bUligU  BeaoTgniig  von 

>iiltallii,iiiikillitkn  SekrttlH  ite. 

beetena  empfohlen- 

Kataiogt  graat  i 


Lbeatena  empfohlen.  J 

Katatag*  graai  u,  franxe-  ^1 


Waiy  SteMerg, 

Genf.  [895— 


"*'  Antonie  Bloem, 

Oratorien-  u.  LtedersSngerin  (Alt). 
Wieahadewt  '^-  Bargatr.  7. 


"""  Otto  HintzelmanD, 

Coneert-  u.  OratoFtensAnger  (Tenor). 
Berlbi,  'W.  SO.,  Eisenacher  Str.  66. 


in  Leipzig  erschien:  [896.] 

für  Pianoforte  von 
Jotsef  Hlxeinl>ei*a:er- 

AoBffSwfthlt  aus  des  Componlstsn  24  Pra«ladlen  In.  Btudenform  Op.  14 

und    mit  Fingersatz  versehen  von 

■Waiy    K.elibez^. 

Pr.  8  M.  netto. 


Carl  Seier's 

modellirt  über  den  Schädel  Joh,  Seb.  Bach's 
und  nach  Originalbildnissen  im  Auftr^  des 
Käthes  der  Stadt  Leipzig.  (K&here6  Ober  die 
Auffindung  der  Oebeine  des  Ueiaters  in 
No.  87  d.  Bits.  V.  1695.)  Vom  Eüostler  anto- 
risirte  OvpsabgUsse  der  42  Centimetar  hohen 
BOste  sind  zum  Preise  von  20  Mark,  mit  Eiste 
und  Verpackung  fOr  91,&0  Mark  Allein  zu  be- 
zieben daroh  [S^K-] 

Paul  Leese, 

X^eipzig,  Eaatarstnuse  29. 


Av.  "jRii  mv  ivi." 


qvpm 


qn^^HHVU.B      j        lixajm.PP, 


335 


Neue  Zeitschrift  für  Musik,  Leipzig,  27.  Mai  1896. 

Bach,  Joh.  Seb.,   Fugen  des  Wobltemperirten  Claviera  (1.  Theil).     Heraus- 
gegeben von  F.  Stade.     Leipzig,  Edition  SteingrAber. 

In  dieser  Ausgabe  der  Fueen  aus  dem  ersten  Tbeil  von  Job.  Sebastian  Bacb^s 
Wobltemperirtem  Ciavier  erbalt  Jeder,  der  sieb  tiefer  in  diese  böcbsten  Kunstgebilde 
contrapunctiscber  Meisterscbaft  versenken  will,  den  zuverlässigsten  Fübrer  und 
treuen  Berather.  Nicht  nur  dadurch,  dass  der  Herausgeber  das  polyphone  Stimm- 
gewebe, indem  er  es  partiturgerecht  auf  verschiedenen  Systemen  in  seinen  ein- 
zelnen Fäden  zerlegt,  den  Studirenden  analytisch  klar  macht,  wird  die  theoretische 
Rinsicht  gefordert;  ein  grosser  praktischer  Yortbeil  geht  zugleich  damit  insofern 
Hand  in  Hand,  als  das  Auge  gewöhnt  wird  an  partiturmässiges  Lesen.  [900.] 

Namentlich  dann,  wenn  der  Eunstjünger  sich  einigermaassen  mit  der  Par- 
ti tur-Lecture  classiscber  Kammermusik  (Joe.  Haydn,  Mozart,  Beethoven)  beschäftigt 
hat,  wird  ihm  das  Studium'  dieser  Ausgabe  weiter  keine  Mühe  machen  und  die 
Genussfreude  an  Kunstsohöpfungen,  wie  sie  in  gleicher  contrapunctiscber  Vollen- 
dung die  Litteratur  nur  einmal  aufzuweisen  bah  am  sicherlich  erhöben.  Klar  und 
erschöpfend  sind  tiberall  die  Fin^rzeige  des  Herausgebers,  mag  er  nun  den  Gang 
der  inneren  Entwickelung,  den  Gtesammtorganismus  im  Auge  behalten  oder  mag 
er  an  denkwürdige  Einzelheiten  geistvolle  Betrachtungen  knüpfen;  wer  diesen 
ersten  Band  aufmerksam  durchgenommen,  hegt  mit  uns  die  Erwartung,  es  möchte 
recht  bald  ein  zweiter  erscheinen,  der  die  Fugen  des  zweiten  Tbeiles  vom  Wobl- 
temperirten Ciavier  in  gleicher  Weise  behandelt. 

Eine  Verzierungstabelle,  dem  Qanzen  vorausgeschickt,  wird  dem  Neu- 
ling Überall  zur  Richtschnur  dienen.  In  der  Vorrede  und  Einleitung  ist  eine 
„Lehre  vom  Contrapunct  und  der  Fuge*'  eiogeflochten,  die  in  ihrer  summa- 
rischen Kürze  den  Werth  eines  trefflichen  Yademecum  beanspruchen  darf.  Sie  sei 
dem  Studium  des  Schülers  noch  besonders  ans  Herz  gelegt.  Es  wird  diese  Aus- 
gabe, ftkr  die  weitesten  Kreise  der  Musikfreunde,  rür  Lelirer  und  Lernende  in 
Composition  und  Clavierspiel,  sowie  für  den  Selbstunterricht  bestimmt,  allerorten 
segensreich  wirken  und  die  Früchte  tragen,  die  sich  der  Herausgeber  versprochen 


hat. 


Bemh.  Vogel. 


lieber  14000  Piamoos  ond  Flfigel  im  fiebraneh. 


[90t—.]   Orfindungsjahr:  1821. 
♦    ♦    ♦     • 

K^l.  preoss.  Hof-Planoforte-Fabrii: 

mit  Dampfbetrieb. 

-^  COBI.BNZ  -^ 

Castorpfftffeiurtrasse 
18-22. 


•*  *-• 


Atmer  mit  vielen  eriten 
Weltaiuntellangspreiflen  wurde 
die  Firma  mit  der  grossen 

Goldenen  Prenss.  Staats-Medaille 

für  Kirnst  und  lyisssnsnlisn  ansgeseichnet 
*   *   *   * 

Emort  nacb  allen  Welttbeilen.'^Olier  liie  ganze  Erde  TerMtetl 


ms^ 


ßnvatconservatohum  FürGesanA. 

Prospecte  ^vei  ducc^  die  Sireciia/i  MÜNCHEN. 


Alle  Zusendungen  für  den  19.  Jahrgcmg  des 

Allgemeinen  Deutschen  Musiker-Kalenders 

wolle  man  gefälligst  bis  »um  1.  Juli  1896  an  die  Verlags- 
Handlung  BAABE  &  PIÄ)THOW  (M.  BAABE),  Berlin  W., 
CtmrbOresir.  5,  richten.  [903a.] 


Fran  Nensing-Odrich, 

Concertsäüir^riii  (Sopran). 

[904f.]       Aachen,  Wallstr.  16. 

Emil  PinkSy 

Concert-    und   Oratorientenor. 

Leipzig,  Hohe  Str.  47,  II.  [do5z.] 

Goncertvertretung:  H.  Wulff,  Berlin. 

A.  Panline  Hanifarges« 

Concertsängerin  (Alt).  [906b.] 

Schülerin  des  Hm.  Prof.  Stockhaosen. 
Frankfurt  a.  M.,  Senkenbergstr.  7. 

Lulu  Heynsen  (leudsopm  n.  ili) 

empfielilt  sich  als        [907z.] 

Lieder*  miil  dnterieiBiiferui. 

Berlin  W.,  Schöneberger-Üfer  41. 
Concertvertret.  Herm.WoIff, Berlin  W. 

Wiüter  BWeldt, 

Lehrer  für  Sologesang  an  der  König! . 
Akademie  der  Tonkunst. 

(Specialität:  Tonbildung  nach  erprobter 
rationeller  Methode.)      [906a.] 

HOncheiii  HochbrOckenstr.  I8in. 

Anna  Schimon -Rep, 

[909—.] 

Lehrerin  ffir  Sologesang  an  der  k. 
IkldeiSe  der  Toniinst. 

MDncheiii  Jigerstrasse  8 III. 

JohaMa  Dietz, 

Concert-  und  OratoriensBngerin 

(Sopran).  piOz.] 

Frankfurt  a.  M.»  Alte  Mainzergasse  41. 

Hermann  Oansehe  (Bariton), 

Oratorien-,  Balladen-  und  Liedersänger. 
Vertreter:  Hermann  Wolff,  Berlin  W. 
Eigene  Adresse:  CreusaaeJa.  [911z.] 

Clara  PoMer  (Mezzo-Soprao). 

Leipzigi  Mahlgasse  4r. 

[912z.]    CConoertvertretung:  H.  Wolff,  Berlin.) 

Ednard  Maam,  r^^^zj 

Coneert-  and  OratorlensAnger  (Tenor). 

Dresden,  Ostra-Allee  23. 

Ausbildung  im  Clavierspiel. 

Elisalietii  Rorsbacli, 

Planlstiiu  [914p.] 

Leipzig,  Lessing-Strasse  20,  ni. 


Elinketb  Paleit, 


[915z.] 


Coneert-  und  Oratoriens&ngerin. 

Alt  u.  Mezzosopran,   Schnie  Stockhattsen« 

Wiesbaden.    Vertret.:  Eugen  Stern,  Berlin. 


386 


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Franz  Rummel, 


Uy  A.scanisclie  Strasse  105, 

Telegramme:  Franz  Rummel,  Dessau. 
Engagementsof ferten   nur    dlrect. 


[916W.1 


Prof.  Hermann  Genss, 

Componist  und  Pianist.    Berlin  W.,  Courbtörestr.  5.  [9i7-.] 

Offerten  zar  Mitwirkung  in  Concerten  erbitte  direct  oder  durch  die  Concert- Agentur  von  Hermaim  Wolff* 

Berlin  W.,  Am  Carlsbad  19. 


Professor  David  Popper  (Budapest), 

der  Srossmeister  des  Sfioloncells, 

wekher  seit  9  Jahren  meht  mehr  in  Dentsehland  eoneertirto,  wird  nnter  nnserer 
ausschliesslichen  Oeneralvertretnng  von  Ende  Februar  bis  Ende  April  1897  eine  Tourn^ 

durch  Merreich,  Pentschland  «nd  4ie  Schweiz  ^üMwen.  Wir  läkn,  alle  Offi&rten 
fQr  den  Kfinstler  direct  an  uns  zn  richten. 


^rno  3f£Uf^  Violinvirtuose 

erbittet  Anmeldungen  für  Conceite  unter  Adresse: 
[9i9w.] Lelpglg,  Flossplatz   1,  II. 

Meine  ausschliessliche  Vertretung  habe  ich  auch  ftir  die  kommende 
Saison  der  [920.] 

Concertdirection  Hermann  Wolif 

überwiesen. 


[918.] 

Sfiddentsche  Concertdirection  Miinchen,  Amalienstr.  11. 

Sisann  Stnli;  m-\ 

Concert-  u.  Oratoriensftngerin  (Sopran). 
Oesanglehrerln. 

Leipiig,  Ranstidter  Steinweg  49 IIL 

KammersäQüer  C.  Dierich 

(Ten^r).  [924y.] 

Leipzig,  Pfaffendorfer  Str.  11. 
(Concertvertretung:  H.llirolir,  Berlin.) 

Slrno  Sleicäert, 

Coneert-  und  0ratorien8knger(lbi8S). 

Dresden,  Peterstr.  8 III.     [925m.] 

Soloqoarlett  für  Kireheogesang, 

Ijelpsli^.  [926m.] 

Adr.:  B.  Röthig,  Gantor  a.  St  Joh. 
Sophienstrasse  12. 

Ellsabetb  Paleit  AltiA, 

gestützt  auf  glänzendeEr  folge  und  erste 
Empfehlungen,  sucht  sichaneiner  Tour- 
nöe  zu  betheil.  Gef.  Meld.  n.  Wiesbaden, 
PhiUppsberg  12.  [927b.] 


Königl.  Bayrischer  und  Herzogl.  Sächsischer  Kammersänger. 

Säuline  StletiUer  -  £8wy , 

Kammersängerin  (Alt), 
erbittet  A.ninel düngen  für  Saison  18Ö6|Ö7. 

I^eipzig:,  TVeststraiBise  lO.        [92ia.] 

esangübungen,   zugleich   Leitfaden   für 
den  Unterricht  von  Adolf  Brömme. 

Ausgabe  &a  hohe  und  tiefe  Stimmen  in  zwei  Abtheilungen  k  2  Ji. 

A.  Brauer  in  Dresden.  [922c.] 

Drnuk  von  0.  G.  Röder  in  Leipzig. 


Mm  ifumai  bui-,  Kmt- 
m  mmiiittuuiiii 

nitkiuiMOitirn 


Leipzig,  am  18.  Juni  1896. 


rii  du  ImtlalluLef  HMllati 
luiidujEH  liil  a:-) 

n  tdmim 


Verantwortlioher  Redactenr  nnd  Verleger: 

X.V1  Fritzsch, 

Leipzig,  KÖQlesstrasse  t. 


\ 


Das  Musikalische  Wochenblatt  erscheint  jilhr lieh  in  63  Nnmmern.  Der  Abonnementsbetra^ 

für  das  Quartal  von  13  Nummern  ist  2  Mark;  eine  einzelne  Nummer  kostet  40  Pfennigie.   Bei 

triTTTiT  »  L       T      directer  frnnkirtar  Ereuzbandsendung  treten  nachstehende  vierteljährliche  Abonnemente- 

AAlUtU&DrSt  I      P"'«'  in  Kraft:  S  Mark  50  Pf.  für  das  Deutsche  Beich  und  Oeeterreich.  —  2  Mark  75  Pf. 

^  -)      nkr  weitere  Länder  des  Weltpostvereins.  —  Jahresabonnements  werden  unter  Zugrundo- 

legung  vorstehender  Bexngabedingungen  berechnet 

.    Die  Insertionsgebtthren  fOr  den  Raum  einer  dreigespaltenen  Petitzeile  betragen  30  Pf. 


ihalt:  Kritik;  Rmil  HsrtmftDn.  „Hokon  Jarl-,  sfmphaTiischa  Dichbins  fUr  firoBaea  Orcheater,  Op.  40.  —  T^eBgeaelilchta:  Hosl 
(FnitBetEnnt;),  —  Berlcnt  ans  Uannhelm.  ~  GoncertnmBChkD.  —  Bne&eemeiits  und  Oäste  in  Oper  nnd  Convert.  —  Rlrol 
■nmUininReD.  —  AnfgefiUirte  Novllilen.  —  VoimlschU  MltthsUiuiBen  und  Notlien.  —  Krltisohar  Anbang:  Vier  Geai 
Chor,  Op.  129,  TOD  Nicolai  v.  Wüm.  —  Brlefkuten.  -  Aniaigsn. 


k  26. 


;ürief  ann  LBipzEg 
iige  nir  gemischten 


Die  geehrten  Leser 


lies  y^usikalischen  ^ockenblattes."',  derett  Abotmeme^  mit  dem  laufenden  Qjuftal,  resp.  mit  vorliegender  Nummer 
SU  Btde  ^eht,  werden  für  den  Fall,  dass  sie  dieses  Organ  über  den  gen.  Termin  hinaus  su  er/talfen  wütischen, 
gebeten,  ihre  Bestellungen  rechleeitig  anbringen  su  wollen,  damit  in  der  Zusetubmg  keine  Unterbreclamg  statt- 
findet.  —  Den  wertheii   Jahresedwfmenieti  gegenüber  bedarf  es  natürlich  dieser  Erinnerung  nicht. 

£  W.  FRITZSCH. 


Kritik. 


Emil  Hartmann.  „Eakon  Jarl",  symphotiische  Dichtung 
für  grosses  Orchester,  Op.  40.  Gopenhageu  nnd  Leip- 
xig,  Wilhelm  HtuiB«n. 

Hakon ,  der  mächtige  norwegische  Graf,  kämpft 
todestrotzig  an  der  Spitse  der  heidnischen  Banera  für 
den  alten  Götterglanben  gegen  den  von  Süden  her  in 
Begleitung  eines  christlichen  Heeres  und  einer  Schoar 
von  München  in  das  Land  eindringenden  König  Olaf 
Trygvaaon.  Doch  seltsame  Zeichen  haben  den  Untergang 
des  Heidenthnms  verkündet.  Hakon  opfert,  uro  Sieg 
zu  erflehen,  mit  eigener  Hand  seinen  Sohn  den  Göt- 
tern. Alles  vergebens!  Wo  sich  immer  das  Krenzbanner 
zeigt,  ist  Sieg  und  Glück.  Hakon  muss  fliehen  und  wird 
in  einer  Höhle  von  seinem  eigenen  Knecht,  Thormod 
Karker,  im  Schlafe  ermordet.  So  endet  für  immer  in 
Norwegen  das  düstere  Uralte  und  weicht  dem  milden 
Glänze  des  hell  anflenchtenden  Neuen. 

„Nur  hier  und  dort 

verkündet  hinfort 

ein  Hügel  mit  moossbewachsenem  Steine 

vom  Opferdien ste  der  Göttorhaine." 


Das  ist,  möglichst  kurz  erzilhlt,  der  Inhalt  der  schönen 
Wortdichtung,  welcher  Hartmann  die  Anregung  zu  sei- 
ner Tondichtung  verdankt.  Diese,  in  allen  Theilen  ein 
echt  nordisches  Gepräge  tragend,  folgt  dem  poetischen 
Vorwurf  möglichst  getreu,  ohne  sich  jedoch  irgendwo  und 
irgendwie  in  fratzenhafte  Tonmalerei  oder  in  leeres 
Orchestergeklingel  zu  vertieren.  Das  sehr  stimmungsvolle, 
in  schöner  Polyphonie  vortrefflich  gearbeitete  Musikstück 
würde  auch  ohne  jede  testliche  Beigabe  die  gleiche 
W er th Schätzung  beanspruchen  dürfen,  als  mit  derselben. 
Und  so  mosa  es,  meiner  Ansicht  nach,  auch  sein.  Denn 
die  sogenannte  Programmmusik,  ich  meine  diejenige  Mu- 
sik, die  ohne  Programm  unverständlich  oder  wenigstens 
interesselos  bliebe,  ist  nunmehr  wohl  gründlich  übertrabt 
und  hat  kein  Anrecht  mehr  auf  das  Beachtetwerden  sei- 
tens alter  Derer,  die  es  mit  unserer  Kunst  und  mit  der 
Knnst  überhaupt  ernst  nnd  gut  meinen.  Wird  aber  ein 
textlicher  Vorwurf,  wie  in  dem  hier  vorliegenden  Falle, 
mit  höchstem  künstlerischen  Feingefühl  musikalisch 
wiedergedacht  nnd  demgemäss  als  selbständig  da- 
stehendes Kunstwerk  in  neues,  klangschönes  Leben  ge- 
rufen, so  sind  dem  Autor  desselben  wohl  nur  Dank  und 
Anerkennung  zn  zollen. 

Die  symphonische  Dichtung  beginnt  im  Poco  Adagio 
mit  dem  geheimnissvoll  und  nnheilsbang  klingenden  Mo- 
tiv des  alten  Götterglaubens 


338 


Violoncelli  con  sordini  pp 


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welches,  interessant  contrapunctiscb  weitergeführt,  mit 
leisem,  düsterem  Verklingen  in  ein  Allegro  con  faoco 
(Dmoll,  ^/^)  überleitet.  Haken  und  die  Seinen  rüsten 
sich  hier  zum  Streite,  und  in  ungestümem  Drange,  in 
fieberhafter  Hast  geht  es  dem  Christenbeere  entgegen. 


In  ziemlicher  Ausdehnung  stürmt  dieses  Kriegsgetöse  da- 
hin, und  hat  es  gute  Weile,  bevor  wir  zum  ersten  Male 
die  Heerhörner  der  Christen  vernehmen.  Ein  Halbschluss 
in  Cdur,  //,  macht  dem  Allegro  con  fuoco  nun  vorläufig 
ein  Ende;  jählings  bricht  es  ab,  gleichsam,  als  solle  man 
den  aus  der  Feme  leise  bernberklingenden  Fanfaren 
besser  lauschen  können.  Diesen  Schlachtrufen  folgt  als- 
bald (im  Allegro  ^/^,  Fdur)  das  in  schönem,  breitem 
Flusse  und  in  hoheitsvoller  Siegesfreudigkeit  dahinziehende 
Motiv  des  neuen  Glaubens,  einen  trefflichen  Gegensatz  in 
Stimmung  und  Bewegung  zum  Vorangegangenen  bildend. 


Clar. 


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p.  a  r  ^ 


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Jetzt,  im  Durchführungstheil,  beginnt  der  Kampf  des 
Neuen  gegen  das  Alte.  Wir  hören  abwechselnd  die  un- 
heimlich ernsten  Töne  des  Götter-Motivs  und  die  sieg- 
reich und  freudig  aufglänzenden  Klänge  des  Kreuzbanner- 
themas. Hartnäckig  ist  der  Widerstand  des  zeitweise 
hier  zu  hünenhafter  Grossartigkeit  anwachsenden  Heiden- 
Motivs;  es  ist,  als  hätten  sich  die  heldenhaften  Götter 
selber  mit  in  den  Kampf  gestürzt,  um  ihrem  Untergange 
zu  entgehen.  Nach  einem  letzten,  gewaltigen  Auf);rotzen 
jedoch  ist  die  Macht  des  Götterglaubens  gebrochen,  und 
in  wilder  Flucht  —  Wiederholung  des  Allegro  con  fuoco, 
^/^,  Dmoll — jagen  Hakon's  Schaaren  von  dannen.  Hier 
muss  nun  bemerkt  werden,  dass  die  symphonische  Dich- 
tung „Hakon^  der  Form  eines  breit  angelegten  Sonaten- 
satzes nachgebildet  ist,  und  dass  es  dem  Componisten 
gelang,  sein  Tondrama  sich  in  dieser  durchweg  stricte 
innegehaltenen  Fassung  abspielen  zu  lassen,  ohne  dem 
dichterischen  Vorbilde  ungetreu  zu  werden.  Denn  das 
jetzt,  nach  dem  Allegro  con  fuoco,  sich  wiederholende 
Erscheinen  des  Seitensatzes  (der  musikalischen  Versinn- 
bildlichung des  Kreuzheeres)  findet  seine  Erklärung  durch 
die  nochmalige  Zusammenrottung  der  heidnischen  Bauern, 
welche,  ins  Hochgebirge  zurückgedrängt,    für  ihre  alten 


Götter  einen  letzten  Verzweiflungskampf  führen.  Ausser- 
dem ist  aber  auch  noch  eine  Vorstellung  des  sich  immer 
weiter  und  fester  im  Nordlaiid  ausbreitenden  Christenthums 
damit  verbunden.  Der  Seitensatz  steht  dieses  Mal  in 
Ddur  und  läuft  in  eine  weit  ausgesponnene  Coda  aus  — 
Dmoll,  ^/^  — ,  die  von  der  Flucht  und  dem  Tode  Hakon's 
mit  höchster  Decenz  musikalisch  erzählt.  Wie  Geister- 
raunen erklingt  in  dem  das  Stück  beschliessenden  Poco 
Adagio  (^/^,  Dmoll  und  Ddur)  ein  letztes  Mal  —  imj^p  — 
das  Motiv  der  gestorbenen  Götterzeit,  wie  eine  leise 
Wehklage,  wie  ein  Hauch  stiller,  tiefer  Trauer.  Ea  gleitet 
sanft  hinüber  in  die  feierlichen  Klänge  der  christlichen 
Siegeshymne,  mit  denen  das  ernste,  stimmungsvolle,  vor- 
trefi'lich  orchestrirte  Werk  zu  Ende  geht 

Georg  Riemenschneider. 


Tagesgeschichte. 


Musikbrief. 

Die  32.  Tonkünstler-Versammlung  des  Allgemeinen 
deutschen  Musikvereins  in  Leipzig. 

(Fortsetzung.) 

Am  nächsten  Tag  (30.  Mai)  war  Vormittag  1 1  Uhr  wieder 
K  a  m  m  e  r  m  u  s  i  k  -  A  u  ff  ü  h  r  u  n  g  im  kleinen  Gewandhaussaale, 
Abends  aber  grosses  (russisches)  Orchesterconcert  im  Neuen 
Stadttheater.  Das  Kammerconcert  hatte  —  wenn  ich  mich  so 
ausdrücken  darf  —  einen  gemischtsprachigen  Charakter,  d.  h. 
die  Instrnmentalnummern  waren  slavische :  drei  Streichqaar- 
tette,  unter  welchen  Zweie  von  czechischen  Autoren  (Bendl, 
Dvoi&k),  Eines  von  dem  Russen  Tschaikowsk^.  und  die  Aus- 
führung geschah  durch  das  „Böhmische  Streicliquariett"  aus 
Pra^.  Aber  diese  ausländischen  Compositionen  wurden  durch 
zwei  deutsche  Liedercyklen  („Lieder  der  Liebe*'  von  Eugen 
d' Albert  und  „Brautlieder"  von  P.  Cornelius),  vorgetragen  von 
Frau  Hermine  d* Albert,  begleitet  von  ihrem  Gatten,  aus- 
einandergehalten. Und  da  überdies  das  gewählte  Bendrsche 
Quartett  (Fdur,  Op.  119),  meines  Wissens  das  Einzige,  das  der 
sonst  sehr  fruchtbare,  heute  etwa  58  Jahre  alte  Prager  Ton- 
setzer geschrieben,  wenig  specifisch  nationale  Eigenheiten 
verräth,  dagegen  von  gründlicher  Belesenheit  in  aeutscher 
Musik  Zeugniss  gibt,  erschien  umsomehr  in  dem  Programm 
dieses  Vormitttagsconcertes  die  beabsichtigte  Parität  zwischen 
deutschem  und  slavischem  Wesen  gewahrt  Die  Ausführung 
aller  drei  Quartette  war  geradezu  herrlich.  Ich  habe  die 
„Böhmen**  in  Wien  oft  spielen  gehört,  und  gerade  die  Quartette 
von  Bendl  und  Tschaikowsky  haben  sie  in  der  abgelaufenen 
Saison  bei  uns  zum  ersten  Male,  und  zwar  bewunderuncfswür- 
dig  vorgetragen.  Aber  trotzdem  schien  es  mir,  als  hätten 
die  temperamentvollen  Musiker  sich  diesmal  in  Leipzig  selbst 
übertronen.  Welcher  grosse  Zug  in  der  Bogenftihrung,  Alles 
mit  sich  fortreiasend ,  und  dabei  andererseits  wieder  welche 
Feinheit,  Klarheit  und  Elaogschönheit!  Solchen  Vorzi^en 
der  Darstellung  kann  sich  kein  empfiLnglicher  Hörer  entziehen 
und  schon  gar  nicht  das  sich  zur  Hälfte  aus  Fachkundigen 
bildende  Auditorium  eines  Musikfestes.  So  kam  es  denn,  dass 
die  Leistungen  der  böhmischen  G^te  förmlich  bejubelt  wur- 
den und  Jedes  der  drei  gespielten  Quartette  einen  viel  grösseren 
Erfolg  erzielte,  als  zuvor  in  Wien.  Am  meisten  schien  die 
gediegene,  fortwährend  interessante  Arbeit  des  (in  Wien  ent- 
schieden unterschätzten)  Bendl'schen  Quartetts  anzuziehen, 
während  in  Bezug  auf  Originalität  wohl  dem  Quartette  von 
Tschaikowsky  der  Preis  gebührte.  Leider  stand  es  am  Schlüsse 
eines  sehr  langen  Programms  und  fand  daher  die  Hörer 
nicht  mehr  vollzählig  vor.  Es  waren  wohl  ftkr  ein  einziges 
Yormittagsconcert  neben  drei  sehr  ausgeführten  Streichquar- 
tetten der  Liedergaben  (1 1  Lieder,  darunter  ziemlich  umfang- 
reiche!) zu  viele,  und  passte  auf  diesen  vocalen  Ueberflnss  das 
oft  citirte:  Weniger  wäre  mehr  gewesen.  Dabei  schien  mir, 
als  hätte  d' Albert  seinen  neuesten  Liedercyklus,  so  edel  und 
innig  Alles  gemeint,  ein  wenig  invita  Minerva  geschrieben. 


339 


Vielleicht  moss  man  aber  das  auch  Öfter  hören.  Neulich 
haben  auf  mich  nur  das  erste  einfach- volksthümlich  gehaltene 
Lied  „Im  Garten'' ,  dann  die  in  der  Begleitung  etwas  an 
ßrahms*  reizendes  „Ständchen*'  erklingende  „Serenade**  (No.  4) 
überzeugender  g^ewirkt.  Die  drei  anderen  Lieder  schienen 
mir  mehr  reflectirt.  Frau  Hernune  d* Albert  war  redlich  be- 
müht, den  ganzen  Cyklus  den  Hörern  ins  Herz  zu  singen. 
Auch  die  in  Text  und  Musik  aus  der  Tiefe  des  Gemüths 
quellenden  „Brautlieder''  von  Cornelius  sang  sie  mit  grösster 
Hingebung  und  durchwegs  edlem  Ausdruä.  Leider  störte 
bei  dem  vielleicht  innigsten  Brautliede  (^Nun,  Liebster,  geh 
und  scheide**  mit  dem  wunderzarten  Befrain  „Morgen!  mor- 
gen!**) die  nicht  ganz  sichere  Litonation;  ein  Mangel,  der 
überhaupt  Frau  d  j^bert's  Vorträge,  wo  der  Gesang  ruhig 
ausströmen  soll,  häufig  beeinträchtigt,  während  ihr  die  Sprache 
der  Leidenschaft  weit  besser  geUngt.  So  schien  sie  den  feu- 
rigen Schluss  von  No.  6  „Mein  Freund  ist  mein,  und  ich  bin 
sein**  wie  ein  Erlebtes  aus  sich  herauszusingen  und  erzielte 
damit  grössten  Beifall.  lieber  die  Vorzüge  von  d' Albert's 
Begleitung  bei  allen  diesen  Liedervorträgen  erscheint  wohl 
jedes  Wort  überflüssig. 

Nun  zu  dem  grossen  russischen  Orchesterconcertim 
Neuen  Stadttheater!  Ich  gestehe,  dass  mich  dasselbe  sehr  inter- 
essirte,  aber  doch  nicht  ganz  harmonisch  ungetrübte  Eindrücke 
bereitete.  Gewiss  war  die  den  ersten  Theil  des  Goncertes  aus- 
füllende Symphonie  von  Borodin  (No.  2,  Hmoll)  glücklich 
gewählt  als  Kepräsentantin  der  sogenannten  jung-russischen 
Schule  mit  ihrer  fremdartig-kühnen  Behandlung  der  Tonali- 
tät,  ihren  jäh  aufischiessenden,  stürmischen  Steigerungen, 
ihrem  mannigfaltigen  Stimmungswechsel.  Aber  aUe  diese 
frappanten  Eigenheiten  kamen  nicht  in  voller  plastischer 
Deutlichkeit  zu  Gehör.  Das  scheint  zunächst  an  der  akustisch 
sehr  ungünstigen  Aufstellung  des  Orchesters  auf  der  Bühne 
des  Theaters  gelegen  zu  haben,  vielleicht  aber  auch  —  es  ist 
dies  eben  nur  eine  Vermuthung  —  hat  sich  der  Dirigent,  Hr. 
Capellmeister  Panzner,  ein  Bischen  zu  wenig  für  das  exo- 
tische Werk  interessirt.  Jedenfalls  hat  mir  seine  künstleri- 
sche Leitung  der  Oper  „Donna  Diana**  weit  mehr  imponirt, 
als  die  der  Borodin  sehen  Symphonie.  Letztere  hat  daher 
neulich  eigentlich  nur  einen  Acntungserfolg  erzielt,  im  Ge- 
wandhause, unter  Nikisch*s  Direction,  wäre  vielleicht  die  Auf- 
nahme eine  wärmere  gewesen.  Ohne  Einblick  in  eine  vor- 
liegende Partitur  getraue  ich  mir  nach  der  etwas  verschwom- 
menen Wiedergabe  kein  abschliessendes  Urtheil  über  das  von 
genaueren  Kennern  sehr  gerühmte  Borodin'sche  Werk.  Mei- 
nem individuellen  Empfinden  schien  neulich  der  erste,  Über 
ein  trotziges  Hauptmotiv  aufgebaute  Satz  wirklich  bedeutend, 
und  zwar  auch  in  der  contrapnnctischen  Arbeit,  die  übrigen 
Sätze  aber  an  Werth  stufenweise  abzufallen.  Gerade  der  wohl 
nach  aussen  hin  effectvollst  geplante  Satz,  der  letzte,  machte 
mir  den  geringsten  Eindruck.  Ich  will  aber  damit  —  wie 
gesl^gt  —  durchaus  kein  Endurtheil,  sondern  nur  das  subjec- 
tiveErgebniss  erstmaligen,  nicht  ganz  befriedigenden  Hörens 
ausg^prochen  haben.  Nicht  glücklich  gewählt  schienen  mir 
leider  mehr  oder  minder  alle  Gesangsnummem  des  Goncertes: 
Der  Halb-Busse  Anton  Bubinstein  passte  schon  gar  nicht  ins 
Programm ;  wenn  man  ihn  doch  vertreten  haben  wollte,  wäre 
aber  jedenfalls  ein  anderes  Stück  vorzuziehen  gewesen,  als 
die  zwar  nicht  unedle,  aber  verblasste  Arie  aus  der  Oper  „Die 
Kinder  der  Haide"  (mit  viel  Hingebung  gesungen  von  aem 
anmuthigen  Frl.  Paula  Dönges).  Eine  von  Hrn.  Wittekopf 
mit  schöner  Stimmentfaltung  gesungene  Bassbariton  -  Arie 
aus  der  Oper  „Eugen  Onegin**  von  Tschaikowsky  bot  gefühl- 
volle Gantilene,  sonst  aber  nichts  wesentlich  Charakteristi- 
sches. Möglicher  Weise  wirkt  die  Arie  mit  der  Scene,  hervor- 
gegangen aus  der  poetischen  Situation,  mehr.  Zwei  Lieder 
für  Alt  mit  Ciavier  und  Violoncellbegleitung  von  P.  Tscha'i- 
kow^y  wurden  von  Frl.  Osborne  im  Verein  mit  den  HH. 
Nikisch  und  Wille  sehr  sympathisch  vorgetragen,  machten 
aber  auch  nicht  gerade  einen  tiefen  Eindruck.  Edle  musika- 
lische Stimmungsbilder  mag  man  sie  immerhin  nennen,  doch 
fehlt  ihnen  das  Zwingende  wirklicher  Inspiration,  üngeniess- 
bar  veraltet  und  mit  seinen  geschmacklosen  Melismen  mehr 
italienisch,  als  russisch  kam  mir  ein  Vocalquartett  aus  der 
berühmten  Glinka'schen  Oper  „Das  Leben  für  den  Zaren**  vor. 
Ich  wage  diese  ketzerische  Bemerkung  auf  die  Gefahr  hin,  von 
den  orthodoxen  Bussen,  welche  besagte  Oper  wie  ein  National- 
Heiligthum  verehren^  einer  künstlerischen  Todsünde  geziehen 
zu  werden.  Wie  ungleich  frischer  hat  sich  desselben  russi- 
schen Classikers  humoristisch-meisterliche  Orchesterphantasie 
„Kamarinskaja**  erhalten!  Dennoch — und  so  vortreulich  auch 
sie  das  Gewandhausorchester  unter  Nikisch^s  geistvoller  Leitung 


herausbrachte,  schien  sie  mir  im  Programm  des  rusäischen 
Abendconcertes  überflüssig:  handelte  es  sich  doch  hier  wieder 
um  ein  allbekanntes  Stück.  Hätte  man  dasselbe  nicht  etwa 
durch  eine  Neuheit  von  Glazounow  oder  C6sar  Cui  ersetzen 
können?  Jedenfalls  wären  dadurch  unsere  Kenntnisse  über 
das  künstlerische  Wollen  und  Können  der  musikalischen  Jung- 
Russen  erweitert  worden,  während  über  Glinka  doch  die 
Acten  längst  geschlossen  sind.  Die  orchestral-dankbarste 
Aufgabe  war  an  diesem  Abend  Meister  Nikisch  und  seinen 
Borgßiltigst  eingespielten  Gewandhauskünstlem  in  dem  Schluss- 
stück des  Goncertes  zugewiesen,  einer  sogenannten  „sympho- 
nischen** Suite  „Scheherazade**  (nach  „Tausend  und  eine  Nacht**) 
von  Nicolas  Bimsky-Korsakoff.  Die  Eigenheiten  der  jung- 
russischen Schule,  wie  auch  die  Kundgebung  einer  persön- 
lichen Componisten-Individualität  treten  hier  mehr  zurück 
vor  der  wirklich  glänzenden  Kunst  der  Darstellung,  basirt 
auf  einer  coloristischen  Virtuosität,  welche  der  Autor  wohl 
in  erster  Linie  Berlioz  und  Liszt  danken  mag.  Er  verlangt 
freilich  vom  Hörer  etwas  Mitgehen  der  Phantasie  oder,  wie 
sich  einmal  H.Heine  ausdrückte,  „Klangbildertalent**.  Wer 
dieses  besitzt,  kann  beim  Anhören  der  Rimsky-Korsakoff*- 
schen  Suite  seine  schönsten  Jugenderinnerungen  wieder  auf- 
wachen sehen:  als  ihm  die  bunte  Märchenwelt  der  „Tausend 
und  eine  Nacht**  noch  neu  war.  Ein  grosses  Geschick  offen- 
bart der  Componist  darin,  wie  er  immer  den  legendären  Er- 
zählerton in  aie  wirkliche  Schilderung  der  wunderbaren  Be- 
gebenheiten übergehen  lässt  und  umgekehrt.  In  Bezug  auf 
musikalischen  Aufbau  scheint  der  erste  Satz  der  Suite  der 
bedeutendste,  tonmalerische  Kraft  verräth  sich  aber  am  mei- 
sten im  letzten  Satz,  wo  die  Katastrophe  Sindbad's  des  See- 
fahrers (wie  sein  Schiff  an  einem  Felsen  zerschellt,  auf  dessen 
Spitze  ein  Krieger  von  Erz  steht)  durchs  Orchester  ausge- 
drückt wird.  Mag  auch  auf  Viele  diese  „Scheherazade**  nur 
wie  ein  geistreiches  Experiment  gewirkt  haben,  von  Nikisch 
und  dem  Orchester  auf  das  Feinste  herausgearbeitet,  erzielte 
sie  jedenfiills  den  stärksten  Beifall  unter  allen  Programm - 
nummern  des  russischen  Abends. 

Nach  dem  Concerte  traf  man  sich  programm  massig  im 
„Kaiserhof*,  wo  ja  auch  das  Bureau  der  Tonkünstler- Ver- 
sammlung errichtet  war.  Ueber  diese  zweite  gesellige  Zu- 
sammenkunft wäre  nur  einfach  zu  wiederholen,  was  ich  über 
die  erste  zu  sagen  hatte,  wenn  auch  diesmal  die  ofliciellen 
Tischreden  fehlten.  Die  Stimmung  der  überaus  gut  besuchten 
Versammlung  war  wieder  die  denkbar  angeregteste. 

Der  nächste  Vormittag  (Sonntag  der  31.  Mai)  war  der 
Erholung  von  den  überreichen  Musikgenüssen  bestimmt,  es 
fand  daher  keine  programmmässige  Musikaufführung  statt. 
Dagegen  folgte  ich  persönlich  mit  zahlreichen  anderen  Fest- 
besuchem  einer  freundlichen  Einladung  des  Hrn.  Prof.  Martin 
Krause  zu  einer  Privatmatinöe  in  dessen  Wohnhause,  wo  eine 
Reihe  seiner  vorgeschrittensten  Schüler  (2  Damen  und  4  Herren) . 
auf  einem  prachtvollen  Blüthner  classische  und  moderne  Ton- 
stücke vortrugen.  Zwei  J.  S.  Bach'sche  Original-Claviercom- 
positionen,  nämlich  die  berühmte  Chromatische  Phantasie 
und  Fuge  und  die  selten  gehörte  E  moll-Toccata  machten  den 
Anfang,  weiter  folgten  zwei  von  der  Orgel  aufs  Ciavier  über- 
tragene Bach^sche  Meisterwerke,  die  D  moll-Toccata  und  Fuge 
in  Tausig's  und  ein  D  dur-rPraeludium  mit  Fuge  in  d*  Albert 's 
Transscnption,  dann  der  erste  Satz  des  Beethoven^schenGdur- 
Concertes  (wobei  ein  zweites  Ciavier  das  Orchester  vertrat), 
und  Liszt's  seelenvoller  „Cantique  d'amour**  beschloss.  Die 
Vortragenden  waren,  genau  der  Aufeinanderfolge  der  ge- 
nannten Musiknummern  entsprechend,  die  HH.  Schlotke, 
Welsmann,  Kräh  und  Lochbrunner  und  die  Damen 
Lameyer  und  Mara.  Jedes  Stück  wurde  auswendig  und 
nicht  nur  technisch  vollkommen  correct,  sondern  auch  so 
p;anz  in  dem  richtigen  musikalischen  Geiste  vorgetragen,  dass 
ich  einerseits  vor  aem  Talent  und  Eifer  der  Spieler  (bezüg- 
lich Spielerinnen),  andererseits  aber  besonders  auch  vor  der 
Methode  des  ausgezeichneten  Ciavierpädagogen  die  allergün- 
stigste  Meinung  gewann. — Anschliessend  an  diese  so  vollbe- 
friedigenden Ciaviereindrücke  meist  jugendlicher  Kunstnovizen 
möchte  ich  gleich  erwähnen .  dass  ich  in  einem  anderen  kunst- 
sinnigen Hause  einen  noch  jüngeren  Tastenhelden  kennen 
lernte,  der  wohl  über  kurz  oaer  lang  viel  in  der  Welt  von 
sich  reden  machen  wird.  Es  ist  dies  Wilhelm  Backhaus, 
ein  liebenswürdig -aufgeweckter  zwölfjähriger  Knabe,  der 
mit  der  erstaunlichsten  Sicherheit  Bach*8che  Fugen  (und  ähn- 
lich schwierige  Aufgaben)  auf  dem  Ciavier  auswendig  spielte 
und  transponirte,  sowie  die  seltenste  Fertigkeit  im  Primavista- 
Spiel  bezeugte.  Dabei  leuchtet  dem  temperamentvollen  Jun- 
gen die  Lust  und  Liebe  gerade  zur  ernsten,  gediegenen  Mu- 

26* 


340 


sik  aus  den  Augen,  und  bietet  er  Alles  —  im  Gegensatz  zu 
dem  unausstehlich  selbstbewussten  CFebahren  manches  künst- 
lich gedrillten  „Wunderkindes*'  -^  mit  solch  anspruchsloser 
Natürlichkeit,  dass  man  daran  nur  die  herzlichste  Freude 
haben  und  aufrichtig  wünschen  muss:  es  möge  dem  reifen 
Manne  die  Zukunft  halten,  was  der  glänzende  Anfang  des  Kna- 
ben verspricht.  Wilhelm  Backhaus  ist  Schüler  des  Leipziger 
k.  Conservatoriums  und  verdankt  seine  pianistisqhe  Ausbil- 
dung lediglich  Hrn.  Alois  ßeckendorf. 

(Schluss  folgt.) 


Bericht. 

Mannheim.  £inen  unleugbaren,  grossen  Erfolg  hatte 
die  Erstaufführung  der  Oper  „Der  CJorregidor"  von  Hugo 
Wolf  an  dem  hiesigen  Hof-  und  Kationaluieater.  Das  Haus 
war  am  Abend  des  7.  Juni  dicht  besetzt.  Viele  auswärtige 
Künstler  aus  Heidelberg,  Stuttgart,  Berlin,  Wien  und  Graz 
hatten  sich  eingefunden.  Von  Act  zu  Act  steigerten  sich  das 
Interesse  und  eine  echte  Begeisterung  für  das  Werk.  Es 
wird  wohl  Keiner  unter  den  Kunstverständigen  gewesen  sein, 
der  nicht  von  der  Bedeutung,  der  Grösse  des  Tondichters 
einen  bleibenden  Eindruck  gewonnen  hätte.  Nach  jedem  Act 
wurden  die  Darsteller  wie  der  Componist  stürmisch  gerufen, 
welchem  Bufe  Hugo  Wolf  nach  dem  3.  und  4.  Acte  Folge  gab. 
Orchester,  Sänger  und  Chor  waren  der  überaus  schwierigen 
Aufgabe  fast  durchweg  gewachsen.  Das  Textbuch,  nach 
einer  reizenden  Novelle  des  spanischen  Dichters  Alarkon  von 
Frau  Rosa  Mayreder-Obermayr  mit  dichterischem  GkKSchick 
bearbeitet,  stellt  an  die  Darsteller  auch  nach  Seite  eines 
feinen,  humorvollen  Spiels  grosse  Ansprüche,  welche  durch 
die  Mannheimer  Künstler,  abgesehen  von  einigen  bedauer- 
lichen Charakterverzeichnungen,  in  denkbar  würdigster  Weise 
erfüllt  wurden.  Wir  behalten  uns  vor,  bald  in  einer  ausfb.hr- 
lichen  Besprechung  auf  das  hochbedeutsame  Werk  zurückzu- 
kommen. Nur  so  viel  sei  heute  schon  bemerkt:  Die  hohen 
Erwartungen,  die  man  nach  den  bisherigen  Erfahrungen  von 
Hugo  Wolfs  erster  Oper  vollauf  zu  hegen  berechtigt  ■  war, 
hat  der  kühne,  auf  den  Spuren  seines  grossen  Meisters  Rieh. 
Wagner  selbständig  wandelnde  Tondichter,  frei  von  den 
Fesseln  eines  lästigen  Doctrinarismus,  in  glänzender  Weise 
nicht  nur  gerechtfertigt  —  nein,  durchaus  übertroffen.  Die 
kunstsinnige  Gemeinde  Mannheims  hat,  indem  eine  vorzüg- 
liche Darstellung  das  Verständniss  des  schwierigen  Werkes 
ihr  wesentlich  erleichterte,  die  grosse  Bedeutung  dieser 
künstlerischen  That  beinahe  rückhaltslos  anerkannt  K. 


Concertumschau. 

Aachen.  7.  Stadt.  Abonn.-Conc.  (Schwickerath)  mit 
S.  Baches  Matthäus-Fassion  unt.  sollst.  Mitwirk,  des  Frl. 
Nathan  a.  Frankfurt  a.  M.,  der  Frau  Craemer-Schleger  aus 
Düsseldorf  u.  der  HH.  Kaufmann  a.  Basel  u.  Sistermans  aus 
Frankfurt  a.  M. 

Altena.  3.  Conc.  der  Singakad.  (Woyrsch)  unt.  sollst.  Mit- 
wirk, des  Frl.  Schacht  a.  Berlin  (Ges.)  u.  des  Hm.  v.  Holten 
V.  hier  (Clav.) :  Chorphant.  v.  Beethoven,  „Nänie**  f.  Chor  u. 
Orch.  V.  Brahms,  Scene  a.  „Orpheus"  v.  Gluck,  Lieder  v. 
Schubert,  Brahms  („Ruhe,  Süssliebchen")  und  Goldmark 
(„Die  Quelle«). 

Baden-Baden..  10.  Abonn.-Conc.  des  städt.  Curcomitte 
(Hein):  „Egmont"-Ouvert.  von  Beethoven,  Marche  hör.  von 
Saint-Saens,  Entr'acte  a.  „Rosamunde"  v.  Schubert,  Solo- 
vorträge der  Frau  Reuss-Belce  a.  Carlsruhe  (Ges.,  Scene  und 
Arie  der  Kassandra  a.  „La  Prise  de  Troye"  v.  Berlioz  etc.) 
u.  des  Hrn.  Reuss  v.  ebendaher  (Clav.,  Conc.  pathöt.  u.  Phant. 
üb.  Beethoven's  „Ruinen  von  Athen  v.  Liszt"). 

Bamberg.  124.  Musikabend  des  Musikal.  Ver.:  Ciavier- 
trios V.  Beethoven  (CmoU)  u.  Godard  (Fdur),  Soli  f.  Viol. 
V.  Spohr  u.  Hubay  (Czarda-Scenen)  u.  f.  Violonc.  v.  Davi- 
doff (Romanze)  u.  Popper  (Taranteile).  (Ausführende:  Frl. 
Hilpert  [Clav.]  u.  HH.  Krasselt  u.  Warnke  [Streicher]  a. 
München.) 

Bayreuth.  162.  Conc.  des  Musikver.:  6.  Symph.  v.  Beet- 
hoven, „Rienzi"-Ouvert.  v.  Wagner,  Solovorträee  des  Frl. 
Ott  V.  hier  (Ges.,  „Ein  hohes  Lied"  v.  H.  v.  d.  Pfordten, 
„An  den  Linden"  v.  Ad.  Jensen  und  Winterlied  v.  H.  v. 
Koss)  u.  des  Hrn.  Krasselt  a.  München  (Viol.,  1.  Concert  v. 
Vieuxtemi)s,  Adagio  v.  Spohr  u.  „Hejre  Kati"  v.  Hubay). 


Bsrlin«  Syncmh.-Conc.  des  Philharm.  Orch.  (Prof.  Mann- 
städt)  am  8.  April:  Cdur-Symph.  v.  R.  Hermann,  Ouver- 
türen zum  „Fliegenden  Holländer"  und  zu  „Tannhäuser**, 
„Lohen|;rin"-Vorspiel,  „Klingsor^s  Zaubergarten  und  die  Blu- 
menmädchen" a.  „Parsifal"  u.  Aufzug  der  Krieger  a.  „Rienzi** 
v.  Wagner,  Vorfiel  zu  „Melusine"  v.  Gram  mann,  „Al- 
bumblatt" f.  Viol.  V.  Wagner-Wilhelmj  (Ör.  Witek). 

Biel,  Frühjahrsconc.  der  Liedertafel  uni.  Mitwirk,  der 
Frau  Klein-Achermann  a.  Luzern  u.  des  Hrn.  Vaupel  a.  Wies- 
baden (Ges.),  sowie  des  Bemischen  Stadt  orch.  am  19.  April: 
6.  Symph.  v.  Beethoven,  Jubelouvert.  v.  Weber,  „Frithjof"- 
Scenen  v.  Bruch,  Reiterlied  f.  Männerchor  v.Käslin^  scene 
u.  Duett  a.  dem  „Nachtlager  von  Granada"  y.  Kreutzer. 

Bingen.  Am  19.  April  Conc.  des  Caecilien-Ver.  (Lonwerse) 
m.  Mendelssohn's  „Elias"  unt.  sollst.  Mitwirk,  der  Frls.  Dietz 
u.  Kloppenburg  u.  der  HH.  van  der  Beeck  und  Müller  aus 
Frankfurt  a.  M.  (Die  Ausführung  des  Werkes  wird  als  eine 
vorzügliche  bezeichnet.    Ganz  besonders  werden  die  Leistun- 

fen  der  Solisten  gelobt.  Von  den  Damen  heisst  es:  „Durch 
'rl.  Johanna  Dietz  aus  Frankfurt  a.  M.,  die  Vertreterin  der 
Sopranpartien,  wurde  uns  eine  fein  durchdachte  musikalische 
Wiedergabe  geboten,  deren  Werth  durch  eine  wohlgescbulte 
schöne  und  sympathische  Stimme  noch  gesteigert  wurde. 
Nach  der  ersten  Arie  des  2.  Theils  musste  der  Choreinsatz 
auf  Minuten  unterbrochen  werden,  da  das  Publicum  durch 
diese  herrlich  gesungene  Arie  zu  rauschendem  Beifedl  begei- 
stert wurde.  £i  Frl.  Kloppenburg  aus  Frankfurt  a.  M.  fanden 
wir  die  unübertroffen  schöne  Stockhausen'sche  Schule  in  ab- 
gerundeter Vollendung  wieder.  Sie  [?]  erntete  durch  ihren  war- 
men ansprechenden  Timbre,  namentlich  mit  der  Arie  »Sei 
stille  dem  Herrn«  lebhafte  Anerkennung."  Und  in  gleich  be- 
geisterter Weise  schreibt  man  auch  über  die  beiden  Herren.) 

Bitterfeld.  Am  16.  Anril  öffentl.  Aufführung  v.  Schu- 
mann's  ,tDas  Paradies  und  die  Peri"  unt.  Leit.  des  Hrn.  Wer- 
ner u.  sollst.  Mitwirk,  der  Frls.  Strauss-Kurzwelly  a.  Leipzig 
und  Rapmund  a.  Sandersdorf  und  der  HH.  Trautermann  a. 
Leipzig  u.  Tennstedt  v.  hier. 

Bückeburg«  4.  Abonn.-Conc.  der  Hofcap.  (Prof.  Sahla): 
„Orpheus"  V.Li szt,  „Pause macabre"  v.  Saint-Saöns,  „^o- 
zartiana"  v.  Tschai kowsky,  Vorspiel  zu  den  „Meistersin- 
gern" V.  Wagner,  Violinromanze  v.  Svendsen  (Hr.  Beyer). 

Carlsrahe.  4.  Kammermusikaufführ.  der.HH.  v.  Böse  u. 
Wassmann  unt.  Mitwirk,  der  HH.  Haase  (Ges.)  und  Prof. 
Ordenstein  (Clav.):  A dur-Clav.- Violinson.  v.  Brahms,  Com- 
positionen  f.  zwei  Claviere  v.  Saint-Saöns  (Variat.  üb.  ein 
Beethoven^sches  Thema)  u.  Reinecke  („La  belle  Grisölidis"), 
Liedercyklus  „Dichterliebe"  v.  Schumann. 

Chemnitz.  3.  Kammermusikaufführ.  des  Hrn.  Pohle: 
Cdur-Streichquart.  v.  L,  Neu  hoff,  CmoU-Claviertrio  v.  R. 
Hermann,  Ciaviersoli  v.  Liszt-Foerster  (Rhaps.)  u.  A. 
(Ausführende:  HH.  Foerster  a.  Berlin  [Clav.],  Hamann,  Ha^- 
berkom,  Domke  u.  Mann  [Streicher].)  —  2.  Abonn.-Conc.  des 
Musikver.  (Mayerhoff)  m.  Liszt*s  „Legende  von  der  heil. 
Elisabeth"  unter  sollst.  Mitwirk,  der  Frau  Röhr-Brajnin  aus 
Mannheim,  des  Frl.  Deutschmann  v.  hier  u.  der  HH.  Scheide- 
mantel u.  Roha  a.  Dresden.  (Die  Aufführung  habe  zu  den 
allergelungensten  Thaten  des  Vereins,  ja  zu  dem  Grossartig- 
sten, was  je  in  Chemnitz  geboten  wurde,  gehört.  Unser  Blatt 
wird  auf  dieselbe  des  Näheren  zurückkommen.) 

Coburg.  Am  17.  Mai  Aufführ.  v.  F.  Hegar's  Orator. 
„Manasse"  durch  den  „Sängerkranz"  („Lehrer  und  Componist" 
Türk)  unt.  sollst.  Mitwirk,  des  Frl.  Parkas  u.  der  HH.  Barth 
a.  Nürnberg  u.  Büttner. 

Cöln.  Musikal.  Gesellschaft  (Prof  Seiss)  im  April:  Sym- 
phonien V.  Mozart  (Cdur)  u.  Beethoven  (No.  7),  Seren,  f.  Orch. 
V.  Sgambati,  Scherzo  f.  do.  v.  Köhler,  Gigue  f.  do.  von 
Hiller,  „Traumbild"  f.  do.  v.  Klauwell,  Suite  f.  Streich- 
orchester V.  Strasse r.  Esdur-Conc- f.  zwei  Claviere  v.  Mo- 
zart (Frls.  Schelle  und  Girkens),  Gesang  vortrage  der  Frls. 
Habert  (Lieder  y.  Deichmann  u.  F.Ries)  u.  Ohse  (Lieder  v. 
Cornelius),  der  Frau  Steenebrugge  aus  Berlin  (Arie  v.  H. 
Goetz  u.  Lieder  v.  Lazarus  u.  Jensen)  u.  des  Hrn.  v.  Vig- 
neau  (Lieder  v.  G.Jensen  u.  eig.  Comp.). 

Cöthen.  ö.  Musikabend  des  Kammermusik  ver. :  Ciavier- 
trios V.  F.  Thieriot  (Bdur)  u.  Beethoven  (Op.  70.  No.  2), 
Soli  f.  Clav.  V.  A.  Klughardt  („Auf  der  Wanderscnaft")  u. 
f.  Viol.  V.  S.  Bach  (Chaconne).  (Ausführende:  HH.  Klughardt 
[Clav.],  Seitz  u.  Jaeger  [Streicher]  a.  Dessau.) 

Cref eld.  6.  Abonn.-Conc.  der  Concertgesellschaft  (Müller- 
Reuter)  unt.  sollst.  Mitwirk,  des  Ehepaares  Hildach  a.  Berlin : 
Cdur-Symph.  v.  Schubert,  Ouvertüren  v.  Schumann  („Man- 
fred") u.  Wagner  („Tannhäuser"),  „Der Feuerreitor"  t.Chor 


341 


§ 


u.  Orch.  V.  H.  Wolf,  Vocaldoette  ▼.  Schumann,  £L  Hof- 
mann („Im  Dom**).  Edw.  Schaltz  („Sommernacht")  und 
£.  Hildach  (Am  blühenden  Garten**),  SoU  f.  Sopr.  y.-  Schu- 
mann, E.  Hildach  („Lenz")  n.  Reinecke  („Min  Hanne")  u. 
f.  Bariton  v.  Brah ms  („Von  ewiger  Liebe",  „Ein  Wanderer", 
Minnelied  u.  „So  willst  du  des  Armen"). 

Darmstaat.  8.  Eammermusikabend  der  HH.  de  Haan 
(Clav.),  Helmer,  Walter,  Oelsner  u.  Reitz  (Streicher)  unt.  Mit- 
wirk, des  Hm.  Boers  (Clar.):  Adar-Clavierquint.  v.  DvoiF&k, 
Esdur-Streichquart.  v.  Cherubini,  Fmoll-Clav.-Clarinettenson. 
y.  Brahms. 

Dessau.  7.  Conc  der  Hofcap.  (Klughardt):  „Meistersin- 
er" -Vorspiel  y.  Wagner,  Ck)mpo6itionen  f.  zwei  Clayiere  y. 
.Bach  (Odnr-Conc.  m.  Streichorch.)^  Chr.  Sin  ding  (Es  moll- 
Variat.)  u;  Schumann  (Variat.),  gespielt  y.  HH.  Rummel  und 
Klughardt,  Solovorträge  der  HH.  y.  Krebs  (G^.)  und  Seitz 
(Vid.,  Chaconne  y^  S.  Bach).  —  6.  Kammermusik:  Clayier- 
C|uint.  y.  Schumann,  Clayiertrio  Op.  97  y.  Beethoyen,  Braut- 
lieder  y.  Cornelius.  (Ausführende:  Frl.  Joachim  [Qes.]  u« 
HH  Klughardt  [Clay.],  Seitz,  Otto,  Weise  u.  JftgBr  [Streicher]. 

Dresden.  Musikal.  Auffuhr,  des  Hm.  Ü.Seifert  (Ore.)  unt. 
Mitwirk,  der  Frls.  Wolff-Dettmer  (Ges.)  u.  Sydney  (Violonc.) 
u.  des  Hm.  Porth  (Qes.)  am  6.  April:  Soli  f.  Sopr,  y.  Lassen 
(„Trost  im  Leid")  u.  Hill  er  (Gebet),  f.  Barit.  y.  F.  Zander 
(Psalm  23)  u.  W.  Taubert  („Wer  auf  seinen  Heiland  trauet")^ 
f.  Org.  y.  S.  Bach  (Fuge  über  „Allein  GKott  in  der  Höh  sei 
Ehr"),  U.  Seifert  (Improyisation"),  Th.Dubois  („Alleluja") 
u.  Gounod  (Festlicher  Ausgang)  u.  f.  Violonc.  y.  Gol ter- 
ra an  n  (And.  reli^.).  —  6,  Nicodö-Conc.  m.  der  Chemnitzer 
Stadicap.  unt.  sollst.  Mitwirk,  der  Frau  Sondermanh,  des  FrL 
Witting  u.  der  HH.  Mann  u.  Glömme  (G«s.),  sowie  des  Hm. 
Zajic  a.  Berlin  (Viol.):  9.  Symphonie  u.  Violinconc.  y.  Beet- 
hoyen.  —  Conc.  der  Pianistin  Frl.  Fernow  unt.  Mitwirk,  der 
HH.  Glömme  (Ges.)  u.  Prill  a.  Leipzig  (Viol.)  am  16.  April: 
Clay.-Violinson.  Op.  100  y.  Brahms.  Soli  f.  Ges.  y.  Beetho- 
yen  (Liederkreis  „An  die  ferne  Geliebte"),  P.  Lehmann- 
Osten  („Mit  deinen  blauen  Augen")  u.  A^  f.  Clay.  y.  S.  Bach 
(Prael.  u.  Fuge  No.  3  a.  dem  Wohltemp.  Clay.  etc.),  Mendels- 
sohn (Variat.  s6r.),  Chopin,  Liszt  (Eglogue  und  12.  Ungar. 
Rhaps.)  u.  Paganini-Liszt  (2.  Etüde)  u.  f.  Viol.  y.  Wagner- 
Wilhelmj  („Albumblatt")  u.  Vieuxtemps  (Polon.). 

DOssBldorf.  6.  Conc.  des  Gesangyer.  (Steinhauer)  unter 
Solist.  Mitwirk,  des  Frl.  Stolzeuberg  a.  Braunschweig  (Ges.) 
u.  des  Hm.  Roman  (Viol.):  Ouyert.  zu  „Don  Juan  d'Austria" 
y^  H.  Sitt,  „Waldeinsamkeit"  f.  Altchor,  Männerchor  u.  yier 
Hörner  y.  u.  Steinhauer,  „Die  Maikönigin"  f.  Frauenchor, 
Orch.  u.  Harfe  y.  Am.  Krug,  „Hallelujah"  y.  Händel,  Soli 
f.  Ges.  y.  W.  Taubert  („In  der  Fremde"),  Brahms  („Dort 
in  den  Weiden")  u.  A.  u.  f.  Viol.  v.  Brahms  (Concert)  und 
S.  Bach  (Chaconne). 

Essen  a.  d.  R.  6.  Conc.  des  Musikyer.  (Witte)  m.  Ti- 
nel*s  „Franciscus"  unt.  solist.  Mitwirk,  des  Frl.  Nathan  aus 
Frankfurt  a.  M.  u.  der  HH.  y.  Bandrowsky  y.  ebendaher  u. 
Metzmacher  a.  Cöln. 

Kaiserslautern.  Zweitäg.  Musikauffahr.  des  Caecilien- 
Ver.  (Kessel)  zur  Feier  seines  26jähr.  Bestehens  unter  solist. 
Mitwirk,  der  Frau  Röhr-Brajnin  a.  Mannheim,  des  Frl.  Rud- 
mann  a.  Frankfurt  a.  M.  u.  des  Hrn.  Keller  a.  Ludwigshafen 
(Ges.),  sowie  des  Frl.  Haas  a.  Berlin  (Clay.) :  1.  Tag  (16.  April). 
Orator.  „Constantin"  yon  G.  Vierling.  2.  Tag  (27.  April). 
Esdur-Symph.  y.  Mozart,  3.  Ouvert.  zu  „Leonore"  y.  Beetho- 
yen,  „Te  Deum"  f.  Chor  u.  Orch.  v.  F.  Wüllner,  Soli  f.  Ges. 
y.  R.  Strauss  („Ständchen"),  Delibes  (Chanson  espagn.)  u. 
A.  u.  f.  Clay.  y.  Scbumann  u.  L.  Gulli  (Valse  brilL).  (Wie 
neulich  schon  kurz  mitgetheilt  wurde,  ist  das  Fest  in  befrie- 
digendster Weise  yerlaufen.  Die  Berichte  dortiger  Zeitungen 
sind  yoll  des  Lobes  über  die  Direction  des  Hrn.  Kessel  und 
die  Leistungen  des  Chors  und  der  Solisten.  Von  Hm.  Kessel 
heisst  es  im  Speciellen,  dass  der  Verein  in  ihm  „einen 
Künstler  yon  Gottes  Gnaden"  gewonnen  habe,  „dessen  eminent 
musikalische  Begabung  und  bedeutendes  pädagogisches  Diri- 
gententalent" dem  Vereine  eine  Bürgschaft  sei,  dass  weitere 
schöne  Erfolge  dem  grossartigen  neuesten  in  würdiger  Weise 
sich  anreihen  würden.  Von  den  Solisten  hat  als  Kind  der 
Feststadt  das  besondere  Interesse  die  jugendliche  Pianistin 
Frl.  Haas  mit  ihren  feinfühligen,  auf  einem  prachtyoUen 
BlÜthner- Flügel  dargebotenen  Vorträgen  in  Anspruch  genom- 
men. Dem  Programmbuch  sind  ein  yon  kundiger  Hand  yer- 
fasster  interessanter  Rückblick  auf  die  Entwickelung  der 
öffentlichen  Musikpflege  in  der  Pialz  und  speciell  in  Kaisers- 
lautern während  oieses  Jahrhunderts,  sowie  eine  objectiy  ge- 
haltene Geschichte  des  Caecilien- Vereins  eingefügt.  Wir  ent- 


nehmen diesen  Mittheilungen,  dass  der  erste  mehijährige 
Dirigent  Amadeus  Maczewski,  ein  yortreff lieber,  den  Lesern 
der  ersten  Jahrgänge  unseres  Blattes  auch  als  yorzüglicher 
Kritiker  bekannt  gewordener,  1879  yerstorbener  Künstler,  war, 
welchem  im  Amte*  Heinrich  Zander  [bis  1880],  Max  Brauer 
[bis  1888],  Franz  Rödelberger  [bis  1889],  Hans  Pohl  [bis  1895] 
und  Franz  Kessel  folgten.) 

Leipzig«  Abendunterhaltungen  im  k.  Conseryatorium  der. 
Musik:  15.  Mai.  Streichquart.  Op.  59,  No.  1,  y.  Beethoyen  = 
HH.  Schäfer  a.  Wiesbaden,  Herrmann  a.  Mainz,  Rennert  a. 
Grimma  u.  Krasselt  a.  Baden-Baden,  Solostücke  f.  Flöte  yon 
Jadassohn  (Romanze)  u.  Doppler  (Mazurka)  =  Hr.  Lo- 
renz a.  Leipzig,  Lieder  „Murmelndes  Lüftchen"  y.  Ad.  Jen- 
sen, „Mutter,  o  sing  mich  zur  Ruh"  y.  E.  Hildach  u.  „Ich 
kanns  nicht  Wen"  y.  P.  Umlauft  =  FrL  Müller  a.  Erfurt, 
7.  Violinconc.  yon  de  Böriot  =  Hr.  Marks  a.  Croydon,  Arie 
„Nun  eilt  herbei"  y.  0.  Nicolai  =  Frl.  Werner  aus  Würzen, 
CmoU-Clayiertrio  y.  Mendelssohn  =  FrL  Erbiceanu  a.  Buka- 
rest u.  HH.  Schmidt  a.  Breslau  u.  Krasselt.  19.  Mai.  Edur- 
Clayiertrio  y.  Mozart  =  Frls.  Spieske  a.  Hartford,  Pilat  aus 
New- York  u.  Somme^r  a.  Mühlhausen  i.  Th.,  Fdur-Clay.-Vio- 
loncellson.  y.  Beethoyen  =  Frl.  Loewen  a.  Victoria  u.  Hr. 
£j:asselt,  Arie  „(jk>tt,  sei  mir  ppiädig"  y.  Mendelssohn  =  Hr. 
Fest  a.  Altenburg,  1.  Clay.-Violinson.  y.  Grieg  =  Frl.  Ed- 
mondson  a.  Liyerpool  u.  Hr.  Werner  a.  Tauscha,  Scene  „Bald 

S rangt,  den  Morgen  zu  yerkünden"  a.  der  „Zauberflöte"  yon 
[ozart  =  Frls.  Neubert  a.  Kirchberg,  Ant.  Müller  a.  Leipzig, 
Zeitler  a.  Leipzig  u.  Rae  a.  Cheltenham ,  Clay.-Violinsonato 
Op.  80,  No.  1,  y.  Beethoyen  =  FrL  y.  Klüchtzner  a.  Hayn- 
roäe  u.  Hr.  Groell  a.  Marburg,  Esdur-Clayierquart.  y.  Mozart 
=  HH.  Wegner  a.  Hamburg,  Rennert,  Weisbach  a.  Grimma 
u.  Grümmer  a.  Gtera. 

M ttnehen.  3.-8.  Abonn.-(3onc.  der  Musikal.  Akad.  (Strauss) : 
Symphonien  y.  Beethoyen  (No.  3—8),  Mozart  (Gmoil),  Schu- 
mann (DmoU),  Haydn  (Esdur),  Mendelssohn  (Adur)  und 
Brahms  (Emoll),  symph.  Dichtungen  y.  F.  S^ietana  („Die 
Moldau"  u.  „Sarka"),   Schillings  („Meergruss"  u.  „Seemor- 

gen")  u.  A.  Ritter  („Sursum  corda"),  Guyerturen  y.  Weber, 
herubini,  Beethoyen,  Schubert  u.  Spohr,  Ouyerture  u.  Inter- 
mezzo a.  „Donna  Diana"  y.  E.  N.  y.  Reznicek,  „Eine  kleine 
Nachtmusik"  u.  Maurerische  Trauermusik  y.  Mozart,  Musette, 
Tambourin  u.  Rigaudon  y.  Rameau,  Gdur-ölayierconcert  y. 
Beethoven  (Hr.  Dr.  Neitzel  a.  Cöhi).  —  Am  4«  Mai  Aufführ, 
y.  Liszt 's  Orator.  „Christus"  durch  den  Porges^schen  Chor- 
yer.  (Porges)  unter  solist.  Mitwirk,  der  Frls.  Dietz  a.  Frank- 
furt a.  M.  u.  Exter  u.  der  HH.  Kellerer,  Bucksfith  und  Gura. 
(lieber  die  Ausführung  des  Werkes,  das  eine  begeisterte  Auf- 
nahme fand,  schreiben  die  „M.  N.  N."  u.  A.:  „Nur  ein  Diri- 
gent, der  den  geistigen  und  musikalischen  Inhalt  des  Werkes 
yoll  zu  erfassen  yermag,  nur  wer  selbst  in  dieser  Ausdrucks- 
weise empfindet  und  an  die  Kraft  ihrer  Wirkung  glaubt, 
yermag  es,  diese  Mysterien  zu  enthüllen.  Die  allbelebende 
üebertraf  ung  eines  so  potenzirten  poetischen  Willens  auf  die 
Ausübenden  und  indirect  selbst  auf  die  Zuhörer,  das  ist  die 
besondere  Kunst,  die  für  die  Verständlichkeit  derartiger 
Werke,  die  sich  keineswegs  an  die  Vernunft,  sondern  an  die 
Herzen  wenden,  das  entscheidende  Moment  enthält:  sie  ist 
das  Geheimniss  erfolgreicher  Lxterpretation  des  Liszt'schen 
Scha£Pens,  das  selber  wiederum  seine  bedeutende  Höhe  und 
aller^össte  Litensität  der  Empfindung  eben  im  Oratorium 
>  Christus  c  erreicht  hat.  und  diese  Inspirationsübertragung 
hat  Porges,  der  treue  Kämj^fer  für  den  yon  ihm  seit  Langem 
erkannten  Meister,  gestern  in  ganz  ausserordentlichem  Maasse 
bethätigt.  Seit  nunmehr  zehn  Jahren  zeigt  er  durch  die  selbstlose 
That  künstlerischer  Reproductionen,  hauptsächlich  Liszt'scher 
Werke,  seine  tiefinnerliche  Vertrautheit  mit  ihnen;  yom 
13.  Psalm  des  Meisters  an  bis  zu  seinem  »Christusc  hat  ihn  die- 
ser ideale  Weg  geführt,  yiele  Hunderte  yon  Hörern  hat  er  dar- 
auf geleitet  und  auf  diese  Weise  Liszt  auch  im  Münchener 
Musikleben,  in  dem  er  Jahrzehente  lang  zurückgedrängt  war, 
den  ihm  gebührenden  Platz  errungen.  Was  dies  bedeutet, 
yersteht  man  erst,  wenn  man  sich  der  letzten  Aufführung 
des  »Christusc  (yor  zehn  Jahren)  erinnert  —  die  dem  Werk 
den  Ruf  der  »Langweiligkeitc  eingetragen  hat  —  und  wenn 
man  mit  ihrer  Nichtwirkung  die  helle  Begeisterung  des  ge- 
drängt yollen  Saales  bei  der  diesmaligen  Vorführung  yer- 
gleicnt.  Der  Porges*sche  Chorverein  hat  sich  durch  diese  That 
mit  Ruhm  bedeckt.  Er  fand  hierzu  durch  yiele  Künstler,  Kunst- 
freunde und  das  k.  Hof  Orchester  ausg;ezeichnete  Unterstützimg. 
Kleine  Versehen  in  einigen  Solopartien  abgerechnet,  nahm  die 
Wiedergabe  einen  durchaus  glanzvollen  Verlauf.  Die  Chöre 
und  ihre  Klangwirkung   waren  häufig  geradezu  prachtvoll 


( 


342 


und  im  piano  yon  bezaabernder  Duftigkeit.  Auf  Einzelheiten 
in  dieser  Hinsicht  einzugehen,  ist  des  Raumes  halber  nicht 
möglich:  ebenso  nicht  bezüglich  der  Leistungen  der  Solisten, 
hinsichtlich  derer  nur  hervorgehoben  sei,  dass  Eugen  Gura 
mit  der  Durchflihrung  der  Christus-Partie  neuerdings  seine 
vollendete  Künstlerschafb  zeigte.**) 

Sondershausen.  Schüler-Vortragsabende  im  fürstl.  Con- 
servat.  der  Musik:  23.  Nov.  Esdur-Streichquart.  v.  Schubert 
=  HH.  Schröder  a.  Hamburg,  Speil  a.  Detroit,  Gross  a.  Carls- 
ruhe  u.  Wachsmuth  a.  Leipzig.  Baritonlieder  v.  H.  Riedel 
(„Jung  Werner")  u.  Grieg  vVch  liebe  dich")  =  Hr.  Milliee 
a.  Bredstedt,  Phantasiestücke  f.  Clav.  Op.  12  ▼.  Schumann  = 
Hr,  F.  Bapg  a.  Aarhus,  „Tremolo"  f.  Viol.  v.  de  Böriot  =: 
Hr.  Ludwig  von  hier,  Sopranlieder  v.  Marcello,  P.  Ries 
(„Aus  deinen  Augen")  und  S.  Bach  =  Frl.  Spohr  von  hier, 
Cmoll-Phant.  f.  Clav.  v.  Mozart  =  Frl.  Müller  a.  Aar- 
hus, Yioloncellsoli  v.  Moszkowski  (Seren.)  u.  Lee  (Taran- 
telle)  =  Hr.  Thrane  a.  Eau-Claire,  Arie  v.  Mercadante  =  Hr. 
F.  Bang,  9.  Violinconc,  2.  u.  3.  Satz,  v.  Spohr  =  Hr.  Schrö- 
der. 80.  Nov.  Gdur-Streichquart.  v.  Haydn  =  HH.  Dohrn 
a.  Altona  u.  Heinrich  a.  Liegnitz,  Frl.  Bärwolf  v.  hier  u.  Hr. 
Kämmerer  von  hier,  Clavierson.  Op.  28  v.  Beethoven  =  Hr. 
Hassenfeldta.  Aarhus,  Sopranlieder  v.  Schubert  =  Frl.  Borne- 
mann  a.  Schellenstein,  Dmoll-Concertstück  f.  Yioloncell  von 
C.  Schroeder  =  Hr.  Pohl  a.  Loburg,  Mezzosoprangesänge 
y.  Hey  (Studie)  u.  Curschmann  =  Frl.  Klee  a.  Soest,  Clav.- 
Violinson.  Op.  47  v.  Beethoven  =  Frl.  Irwin  a.  Liverpool  u. 
Hr.  Schröder.  14.  Deo.  Fdur-Clav.-Violinson.  v.  Grieg  = 
HH.  F.  Bang  u.  Schröder,  Baritonlieder  v.  Schubert  =  Hr. 
P.  Bang,  7.  Violinconc.  v.  de  Böriot  =  Hr.  Speil,  Phant.  f. 
Fl.  V.  Fahrbach  =  Hr.  Lämmerhirt  a.  Almenhausen,  „Die 
Allmacht"  v.  Schubert  =  Hr.  F.  Bang,  Fant,  hongr.  f.  Vio- 
lonc.  V.  F.  Grützmacher  ==  Hr.  Pohl,  „Heinrich  der  Vogel- 
steller" V.  Loewe  =  Hr.  Millies,  Concertino  f.  Clar.  v.Kalli- 
woda  ==  Hr.  Arndt a.  Stassfurt,  2.  Violinconc.  v.Wieniaws- 
ki  =  Hr.  Schröder.  25.  Jan.  1.  Violinconcert,  1.  Satz,  von 
F.  David  =  Frl.  Lucile  Thrane  a.  Eau-Claire,  SopranUeder 
„Lob  des  Frühlings"  u.  „Veüchen"  v.  Hey  =  Frl.  Scünellinger 
a.  Halle  a.  S.,  violoncellconc.  v.  Svendsen  =  Hr.  Thrane, 
Baritonlieder  v.  Beethoven  u.  Mendelssohn  =  Hr.  P.  Bang, 
EmoU-Clavierson.  v.  Griee  =  Hr.  Schweppe  a.  Düsseldorf, 
Duett  a.  den  Trompeterliedem  v.  H.Riedel  =  Frl.  Schnel- 
linger  u.  Hr.  Millies,  2.  Violinconc,  2.  u.  3.  Satz,  v.  Wieni- 
aw8ki  =  Hr.  Schröder.  1.  Febr.  Fdur-Claviertrio  v.  Gade  = 
HH.  Muyschel  a.  Riga,  Speil  und  Pohl ,  Mezzosopransoli  von 
Händel  u.  Liszt  („Wanderers  Nachtlied"  u.  „Schlüsselblumen") 
=  Frl.  Sunderhoff  a.  Nordhausen,  Ddur- Violinconc,  1.  Satz, 
V.  Mozart  =:  Hr.  Meyer  a.  Petersdorf,  Mezzosopransoli  v.  Schu- 
mann u.  Hey  („Das  Veilchen")  =  Frl.  Tolle  aus  Lüneburg, 
2.  Violinconc.  v.  Spohr,  1.  Satz  =  Hr.  Rentz  a.  Pittsburg,  2. 
u.  8.  Satz  =  Hr.  Speil,  Sopransoli  v.  Schumann  und  Hey 
(Wiegenlied)  =  Frl.  Graf  a.  UUitz,  Amoll-Streichquart.,  1.  u. 
4.  Satz,  V.  Schubert  =  HH.  Schröder,  Dohrn,  Gross  u.  Wachs- 
math, Sopransoli  v.  Mozart  u.  H.  Sitt  („Und  wieder  kam  der 
Mai  ins  Land")  =  Frl.  Spohr,  AmoU-Capnccio  f.  Violonc  v. 
Goltermann  =  Hr.  Thrane,  Duett  a.  jHänsel  und  Gretel" 
V.  Humperdinck  =  Frls.  Spohr  u.  Sunderhoff.  16.  Febr. 
Gdur-Claviertrio  v.  Haydn  =  Frl.  Schaafs  a.  Eschwege  und 
HH.  Rentz  u.  Kämmerer,  Violinsoli  v.  Raff  (Cavatine)  imd 
Neu  mann  (Ital.  Ständchen)  =  Hr.  Ludwig  v.  hier,  Bariton- 
lieder V.  Schumann  =  Hr.  Millies,  Ciaviersonate  Op.  2,  No.  1, 
V.  Beethoven  =  Frl.  Callahan  a.  Eau-Claire,  Fdur-Streich- 
quart.  v.  Haydn  «  HH.  Speil,  Rentz,  Wegener  a.  Goslar  u. 
Kämmerer,  Phant.  „Erinnerung  an  Prag"  f.  Tromp.  v.  Hoch 
=:  Hr.  Hundt  a.  Dähre,  Air  var.  f.  Viol.  v.  Vieuxtemps  = 
Frl.  Bärwolf  von  hier,  Mephisto *s  Gesänge  aus  „Mar- 
garethe"  v.  Gounod  =  Hr.  Spies  a.  Regensburg,  Schwed. 
Conc.  f.  Fl.  V.  Popp  =  Hr.  Lämmerhirt,  „Faschingsschwank" 
f.  Ciavier  v.  Schumann  =  Hr.  Ferrero  a.  Genf,  Tenorlieder 
„Frage",  Lenzschlummerlied  u.  „Märzen wind"  von  Götze, 
Schüler  der  Anstalt  =:  Hr.  Gröbke  a.  Hildesheim,  HmoU- 
Symph.,  1.  Satz,  v.  Schubert  —  die  Orchesterciasse  unt.  Leit. 
des  Hm.  Gross.  29.  Febr.  Clavierson.  Op.  31,  No.  1,  2.  Satz, 
V.  Beethoven  =  Frl.  Müller,  Baritonarie  v.  Gumbert  =  Hr. 
Millies,  11.  Violinconc,  2.  u.  1.  Satz,  v.  Spohr  =  Hr.  Speil, 
Duett  u.  Arie  a.  „Orpheus"  v.  Gluck  =  Frls.  Spohr  u.  Sunder- 
hoff, „Erlkönig"  v.  Schubert  =  Hr.  F.  Bang,  Phant.  „Nach- 
klänge aus  dem  ZiUerthal"  f.  Tromp.  v.  Hoch  =  Hr.  Rentz, 
C  moll-Clavierconc.  v.  Beethoven  =  Frl.  Trede  a.  Hamburg. 
14.  März.  Streichquart.  Op.  18,  No.  6,  v.  Beethoven  =  HH. 
Schröder,  Dohrn,  Gross  u.  Wachsmuth,  zwei  Impromptus  f. 
Clav.  V.  Schubert  =  Frl.  Sippel  a.  Goslar,  Ddur-Violinson.  v. 


Händel  =  Hr,  Wegener,  Amoll- Violinconc.  y. Vieuxtemps  = 
Hr.  Schröder,  Hmoll-Violoncollconc  v.  Goltermann  =  Hr. 
Thrane,  Tenorarie  a.  „Joseph"  v.  Mdhul  =  Hr.  Voss  a.  Ham- 
burg, Violinromanze  v.  C.  Götze,  Schüler  der  Anstalt  =  der 
Comp..  „Oberon"-Ouvert.  v.  Weber  =  die  Orchesterciasse  unt. 
Leit.  des  Hm.  Gross. 

Stuttgart.  8.  Quartettsoiröe  der  HH.  Singer,  Künzel, 
Wien  u.  Seitz:  Streichquartette  y.  Mozart  (Cdur),  B  rahme 
(Amoll)  u.  Beethoven  (Op.  95). 

Wien.  Abonn.-Concerte  der  Pianisten  HH.  Willy  u.  Louis 
Thern :  No.  1 .  Com  Positionen  f.  zwei  Cla  viere  v.  B  r  a  h  ms  (  Variat. 
Op.  23),  Beethoven- V.  Bülow  (Chorphant.),  C.  Saint-Saens 
(„Dause  macabre")  u.  C.  Thern  (Impromptu  u.  Valse) ,  Ge- 
sangvorträge des  Hrn.  Simonelli.  No.  2.  Compositionen  für 
zwei  Cla  viere  v.  Weber-Henselt  (And.  und  Rondo),  Rubin- 
stein (Dmoll-Conc),  C.  Thern  (Romanze  u.  Tarantella)  u. 
Liszt  („Hexameron"),  Gesaxigvortrage  des  Frl.  Drächsler 
(Minnelied  u.  „Sehnsucht"  v.  Brahms,  „Komm  zurück"  von 
Heuberger  etc.).  —  8.  Matinöe  derselben  Künstler:  Compo- 
sitionen f.  zweiClaviere  v.  Bruch  (Phant.  Op.  12),  Wagner- 
C.  Thern  (Vorspiel  u.  „Isolden*s  Liebestod"  a.  „Tristan  und 
Isolde"),  Brüll(Scherzo)u.  Rubinstein  (Dmoll-Conc),  Solo- 
vorträge der  Frls.  Schückher  (Ges.)  u.  Rath  (Clav.). 

Wiesbaden.  10.  Prüf,  im  Conservat.  f.  Musik  (Fuchs)  "m. 
Haydn's  „Schöpfung"  m.  Clav.  unt.  solist.  Mitwirk,  der  Frls. 
Richter,  Kroesen  u.  Schenk  u.  der  HH.  Dr.  Roser  (als  Gast) 
u.  Jaffa.  —  Extraconc.  des  städt.  Curorch.  (Lüstner)  f  dessen 
Pensionscasse  am  18.  März:  Symph.  path6t.  v.  P.  Tscha'i- 
kowsky,  Ouvert.  zu  „Donna  Diana"  v.  E.  N.  v.  Rezni^'ok, 
Solovorträge  der  Frls.  Rothschild  a.  Cöln  (Ges.,  Mädchenlied 
y.  F.  Hill  er  et«.)  u.  Unschuld  a.  Wien  (Clav.,  Phant.  über 
Ungar.  Volksmelodien  v.  Liszt  etc.).  —  3.  Quartettsoir6e  der 
HH.  Irmer,  Schäfer,  Sadony  u.  Eichhorn  unter  Mitwirk,  des 
Hm.  Spangenberg  (Clav.):  B dur-Streichquartett  v.  Mozart, 
Amoll-Claviertrio  v.  Tschai  kowsky,  Variat.  a.  der  Elreutzer- 
Son.  V.  Beethoven.  —  8.  Conc  des  Sängerchors  des  Lehrer- 
ver. (Spangenberg) :  Männerchöre  v.  B.Scholz  (Thürmerlied, 
m.  Clav.),  Brambach  („Waldmorgen"),   F.  Wovrsch  (Alt- 

f riech.  NachtUed),  C.  Hörn  („Gothenzug"),  C.  Schauss(„Die 
rei  Augenblicke",  m.  Baritonsolo  [Hr.  Strakosch])  u.  A.,  Solo- 
vorträge des  Hrn.  Strakosch  („Die  blauen  Frühlingsaugen"  v. 
Rubinstein,  „Entsagung"  v.  Mascagni,  „Ghitaretta**  v. 
Leoncavalloetc)  u.  desTrl.  Löwensberg  (Clav.,  „ Märchen '^ 
V.  Raff,  14.  Ungar.  Rhaps.  v.  Liszt  etc.).  —  Concert  des 
Opernsängers  Hrn.  Vaupet  unt.  Mitwirk,  der  Frls.  Kuznitzky 
(Ges.)  u.  Schröder  (Clav.)  am  9.  April:  Soli  f.  Sopr.  v.  Schu- 
bert, Deutsch  („Haidebild"),  Ad.  Jensen  („Am  Ufer  des 
Flusses"),  Brahms  („Dort  in  den  Weiden")  u.  L.  Langhans 
(„Le  mois  des  roses"),  f.  Bariton  v.  Marschner,  Loewe  („Tom 
der  Reimer"  u.  „Archibald  Douglas")  u.  Wagner  (Lied  an 
den  Abendstern  a.  „Tannhäuser")  u.  f.  Clav.  v.  Chopin  und 
Liszt  („Ricordanza"). 

Worms.  18.  Kirchenconc.  des  Evangel.  Kirchengesang- 
ver.  (Haine):  Chöre  v.  Schletterer  („Wenn  der  B&rr  die 
Gefangenen  Zions  erlösen  wird"),  A.  Becker  (Weihnachts- 
lied)  u.  D.  H.  Engel  („Danket  dem  Herrn"),  Solovorträge 
des  Frl.  Balz  (Ges.,  „Wenn  Alle  untreu  werden"  v.  Rhein- 
berg er  etc.)  u.  der  HH.  Maier  a.  Mannheim  (Ges.,  Psalmen 
118u.  26  V.C.Haine),  Zimmermann  (Org.,  Prael.  u.  Fuge  in 
Bdur  V.  S.  Bach,  Largo  v.  Friedem.  Bach  u.  „Abendfeier"  v. 
O.W  ermann)  u.  Faulstroh  (Violonc,  „EJage"  v.W.Rudnick). 
—  Conc.  der  Musikgesellschaft  u.  Liedertafel  (Kiebitz)  am 
7.  März:  Männerchöre  v.  Rheinberger  („Jagdmorgen")  u. 
Silcher,  Solo  vortrage  der  Frau  Schott-Mohr  a.  Mainz  (Ges., 
„Der  Sandträger"  v.  Bungert,  Wiegenlied  v.  F.  Ries,  Kin- 
derlied u.  Volkslied  v.  W.  Berger,  „Wir  wandelten,  wir 
Zwei"  V.  Brahms  etc.)  und  des  Hrn.  Lauboeok  aus  Leipzig 
(Viol.,  1.  Conc.  V.  Bruch.  Tarantella  v.  H.  Sitt  etc.). 

^f^^  Veraltett  Programnu,  sowie  Programme  ohne  Angabe  von  Ort  und 
Datum  müssen  vollständig  unbeachtet  bleiben! 

Engagements  und  GSste  in  Oper  und  Concert. 

Baden-Baden.  Wenn  der  eli^ährige  Raoul  Koczalski 
schon  vor  einigen  Jahren  die  bändigten  Beweise  für  ein  für 
sein  kindliches  Alter  erstaunliches  Verständniss  der  Compo- 
sitionen Chopin^s  erbrachte,  so  kann  man  nach  seinem  ersten 
jüngst  hier  veranstalteten,  diesem  Tonpoeten  gewidmeten 
Concerte  wohl  sagen,  dass  er  Manches  ganz  unvergleichlich 
gespielt  und  besonders  in  der  HmoU-Sonate  eine  Auffassung 
gezeigt  bat,  die  ebenso  originell,  wie  tief  empfunden  war  und 


343 


in  Nichts  auf  einen  Knaben  als  Interpreten  scbliessen  liess. 
Dass  der  merkwürdige  Knabe  wabre  Beifallsstürme  bei  sei- 
nem Auditorinm  entfesselte,  braucht  kaum  besonders  bemerkt 
zu  werden.  • —  Breslau.  Hr.  Theaterdirector  Dr.  Loewe  hat 
einen  Zukunftstenoristen  entdeckt  und  für  das  hiesige  Stadt- 
theater verpflichtet.  Derselbe  heisst  Holzapfel  und  ist 
Hilfslehrer  in  Rottenbur^.  Er  soll  aber,  bevor  er  sein  erstes 
Theaterengagement  antritt,  ordentlich  für  diese  Thätigkeit 
vorgerichtet  werden.  —  Hannover.  Der  Tenorist  Hr.  Bauern- 
feind  aus  Bremen  ist  infolge  glücklich  verlaufenen  Gastspiels 
für  das  hiesige  k.  Theater  auf  mehnährige  Dauer  engagirt 
worden.  —  Leipzig.  Unter  den  denkbar  ungünstigsten  Um« 
ständen  rettete  Hr.  Kammersänger  Oberländer  aus  Carls- 
ruhe die  von  Hrn.  Staegemann  für  den  11.  d.  Mts.  ang^etzte 
„Meistersinger**- Aufführung.  Derselbe  sprang  nämlich  in  letz- 
ter Stunde  für  Hrn.  Hofopernsänger  Anthes  in  Dresden,  wel- 
cher ursprünglich  den  Walther  von  Stolzing  singen  sollte, 
aber  wegen  „plötzlich  eingetretener  Heiserkeit"  absa^nmusste, 
ein  und  langte  glücklicherweise  gerade  noch  rechtzeitig  genug 
an,  um  den  Anuing  der  Aufführung  nicht  in  Fra^  zu  stellen. 
Demzufolge  war  eine  Verständigung  bez.  der  hiesigen  Auf- 
f ührungsgepfiogenheiten ,  sowie  der  für  den  Abend  vorge- 
sehenen Striche  erst  während  der  Vorstellung  möglich,  und 
wenn  Hr.  Oberländer  trotzdem  die  von  ihm  so  hilfebereit 
übernommene  Aufgabe  mit  vorzüglichem  musikalischen  An- 
stand und  bis  zum  Schluss  aushaltender  Stimmfrische  durch- 
führte, so  stellt  dies  seinem  künstlerischen  Können  und  Ver- 
mögen das  beste  Zeugniss  aus.  Pflicht  des  Hm.  Staegemann 
aber  wäre  es,  dem  vorzüglichen  Künstler  Gelegenheit  zu  bie- 
ten, sich  einmal  unter  normalen  Verhältnissen  unserem  Pub- 
licum zu  präsentiren.  —  Hflnchen.  Für  das  Hoftheater  ist 
die  jugendliche  Sängerin  Frl.  Hertha  Qieseke  vom  Stadt- 
theater zu  Frankfurt  a.  M.  gewonnen  worden. 

Kirchenmusik. 

Leipzig.  Thomaskirche:  12.  Juni.  „Herr,  unser  starker 
Held"  V.  G.  Vierling.  „Magnificat"  v.  A.  Gabrieli.  14.  Juni. 
Chöre  u.  Arie  a.  „Elias"  von  Mendelssohn. 

Chemnitz.  St.  Jacobildrche:  14.  Mai.  „Jauchzet  Gott 
alle  Lande"  v.  Thoma.  24.  Mai.  „Willkommen,  heller  Früh- 
lingsklang" V.  Gade.  25.  Mai.  „Wolken  siegen",  Schlusschor 
a.  „Christus  am  Oelberg"  v.  Beethoven.  81.  Mai.  ^ie  Drei- 
einigkeit", Lied  a.  dem  14.  Jahrb.,  Tonsatz  von  W.  Stade. 
7.  Juni.  Arie  „Er  weidet  seine  Heerde"  a.  dem  „Messias"  v. 
Händel.  —  St.  Johanniskirche:  14.  Mai.  „üeber  aller  Himmel 
Heere"  v.  Schulz.  24.  Mai.  „Komm,  heiiger  G^ist"  v.  Haupt- 
mann. 25.  Mai.  „Komm,  Kraft  des  Höchsten"  v.  Wermann. 
31.  Mai.  „Verleih  uns  Frieden"  v.  Schletterer.  7.  Juni.  „Du 
bist  ja  doch  der  Herr"  v.  Hauptmann.  —  St.  Paulikirche: 
14.  Mai.  Himmelfahrtslied  v.  Stecher.  24.  Mai.  „Mache  dich 
auf,  werde  Licht"  a.  „Paulus"  von  Mendelssohn.  25.  Mai. 
Pfingstmotette  v.  Baumfelder.  31.  Mai.  „0  welch  eine  Tief e** 
a.  „Paulus"  V.  Mendelssohn.  —  St.  Petrikirche:  14.  Mai. 
„Dieser  Jesus"  v.  H.  Franke.  24.  Mai.  Sopranarie  v.  Händel. 
Scblusschor  a.  Psalm  61  v.  Barg^iel.  25.  Mai.  „Jauchzet  dem 
Herrn"  v.  Mendelssohn.  31.  Mai.  „Sanctus  Benedictus"  von 
Rheinberger.  7.  Juni.  „Dir  jauchzet  froh"  v.  E.  F.  Richter. 
—  St.  Marcuskirche:  14.  Mai.  „Christus  fuhr  gen  Himmel" 
V.  V.  E.  Becker.  24.  Mai.  „Komm,  heiiger  Geist"  v.  Haupt- 
mann. 25.  Mai.  „Jauchzet  dem  Herrn,  lUle  Welt"  v.  Markuli. 
31.  Mai.  Psalm  117  v.  Alb.  Becker.  7.  Juni.  „Allein  Gott 
in  der  Höh  sei  Ehr"  v.  Hauptmann.  —  St.  Nicolaikirche: 
31.  Mai.  „Der  Herr  ist  König"  v.  Engel.  —  Schlosskirche: 
17.  Mai.  Psalm  121  von  0.  Wermann.  7.  Juni.  „Herr,  mein 
Gott"  V.  WüUner.  —  St.  Michaeliskirche:  14.  Mai.  „Froh- 
locket, alle  Völker"  v.  Rohde.  24.  Mai.  „0  komm,  du  Geist 
der  Wahrheit"  v.  Lützel.  25.  Mai.  „Komm,  heiiger  Greist" 
V.  Hauptmann.  31.  Mai.  „Preis  dem  Dreieinigen",  Lied  von 
L.  A.  6.  Schulz.    7.  Juni.    „Mache  mich  selig"  v.  Becker. 


OpernauffDhrungen. 

Mai. 

München.  K.  Hof-  u.  Nationaltheater:  2.  Carmen.  3.  Der 
fliegende  Holländer.  5.  Die  Legende  von  der  heil.  Elisabeth. 
7.  Wilhelm  Teil.  9.  Die  lustigen  Weiber  von  Windsor.  12. 
Margarethe.  14.  Rienzi.  16.  Kunihild.  17.  Tannhäuser. 
19.  Das  Nachtlager  von  Granada.  21.  Die  Walküre.  22.  Ca- 
valleria  rusticana.  25.  Undine.  26.  Aüda.  30.  Der  Waffen- 
schmied. 


K.  Residenztheater:    6.  u.  13.  Figaro's  Hochzeit.    29.  u. 
31.  Don  Giovanni. 

Aufgeführte  Novitäten. 

Ambrosio  (A.  d^  Pet.  Suite  f.  Orch.  (Nizza,  11.  Conc. 
sjrmphJGervasio].) 

Barp^iel  (W.),  Gmoll-Claviersuite.  (Leipzijg^,  Abendunterhalt, 
im  k.  Conservat.  der  Musik  am  12.  Mai.) 

Bendl  (C),  Fdur-Streichquartett.  (Leipzig,  82.  TonkiUistler- 
Versamml.  des  Allgem.  d.  Musik ver.) 

Berlioz  (H.),  „Camaval  romain''.  (Christiania,  12.  Conc.  des 
Orchesterver.  [Holter].  Magdeburg,  5.  Conc.  des  Kauf- 
mann. Ver.  [Kaufmann]). 

„Te  Deum".     (Leipzig,  32.  Tonkünstler-Versamml.  des 

Allgem.  d.  Musikver.  [Nikisch].) 

Blumenthal,  Orgelsonate.  (Leipzig,  Abendunterhalt,  im  k, 
Conservat.  der  Musik  am  28.  April.) 

Borodin  (A.),  HmoU-Symph.  (Leipzig,  32.  Tonkünstler-Ver- 
samml. des  Allgem.  d.  Musikver.  [Panzner]. 

Brahms  (J.),  1.  Symph.    (Ebendaselbst  [Nikisch].) 

Esdur-Clav.-Clarinettenson.    (Ebendaselbst.) 

Clavierson.  Dp.  o.   (Dresden,  2.  Ciaviervortrag  des  Hm. 

Rummel  a.  Dessau.) 

„Nänie"  f.  Chor,  Soli  u.  Orch.    (Meiningen,  Conc.  der 

Hofcap.  [Steinbach]  am  29.  März.) 

Ein  deutsches  Requiem.     (Oldenburg,  Concert  des  St. 

Lamberti-Kirchenchors  [Kuhlmann]  am  3.  April.) 

Bruch  (M.),  B.  Violinconc.  (Magdeburg,  8.  Conc.  im  Logen- 
hause Ferdinand  z.  Gl.  [Kaufmann].) 

„Frithjof**  f  Männerchor,  Soli  u.  Orch.  (München,'Conc. 

des  Lehrer-Gesangver.  [Sturm]  am  24.  März.) 

Draeseke  (F.),  EmoU-Streichquart.  (Leipzig,  32.  Tonkunst* 
ler-Versamml.  des  Allgem.  d.  Musikver.) 

Dvoi^Äk  (A.),  Cdur-Streicn(]^uart.    (Ebendaselbst.) 

Glinka  (M.),  „Kamarinskaja".    (Ebendaselbst  [Nikisch].) 

Goldmark  (C),  „Sakuntala'^-Ouvert.  (Gera,  Conc.  der  fürstl. 
Hofcap.  [Kleemann]  am  11.  April.) 

Gouvy  (Tb.),  „Electra"  f.  Soli,  Chor  u.  Orch.  (Wiesbaden, 
2.  Vereinsconc.  des  Caecilien-Ver.  [Lüstner].) 

Halvorsen  (J.),  „Bojarernes  Lidtog*'  f.  Orch.  (Copenhagen, 
7.  Sonntagsconc.  -des  Palast-Orch.  [Andersen].) 

Hart  mann  (J.  P.  E.),  Einleitungsmarsch  zu  dem  üniversi« 
täts- Jubelfest  1879.    (Ebendaselbst,  10.  do.) 

Heidings feld  (L.),  „Bacchantenzug**  f.  Orch.  (Liegnitz, 
Musikfest  [Heidingsfeld].) 

Heinrich  XXIV.  (Prinz  Reuss),  F moll-Clavierquart.  (Leip- 
zig, 32.  Tonkünstler-Versamml.  des  Allgem.  d.  Musikver.) 

Kahn  (H.),  Edur-Claviertrio.  (Mannheim,  Conc.  der  Sängerin 
Frau  Seubert-Hausen  am  13.  April.) 

Liszt  (F.),  „Die  Ideale".  (Nürnberg,  3.  Conc.  des  Philharm. 
Ver.  [Carl].) 

„Les  Pr61udes**.  (Oldenburg,  8.  Abonn.-Conc.  der  Hof- 
cap. [Manns].  Potsdam,  3.  Conc.  der  Philharm.  Gesell- 
schaft [Genss].)  Plauen  i.  V.,  4.  Abonn.-Conc.  des  Rieh. 
Wagner- Ver.  [Pohle  a.  Chemnitz].) 

Graner  Festmesse.  (Leipzig,  82.  Tonkünstler-Versamml« 

des  Allgem.  d.  Musikver.  [Nikisch].) 

Major  (J.  J.),  Ddur-Clav.-Vioiinson.  (Oelsnitzi.V.,  Künstler- 
conc.  am  12.  März.) 

Manns  (F.X  Symph.  Suite  f.  Orch.  (Oldenburg,  7.  Abonn.- 
(Donc.  der  Hotcap.  [Manns].) 

Novaöek  (O.),  Clavierconc.  (Copenhagen,  7.  Sonntagsconc. 
des  Palast-Orch.  [Andersen].) 

Piutti  (C),  Emoll-Orgelsonate.  (Leipzig-Plagwitz,  4.  geistl. 
Musikauf  führ,  in  der  Kirche  daselbst.) 

Rezni5ek  (E.  N.  v.),  Ouvert.  zu  „Donna  Diana".  (Copen- 
hagen, 6.  Sonntagsconcert  des  Palast-Orch.  [Andersen]. 
Magdeburg,  7.  Conc.  im  Logenhause  Ferdinand  z.  Gl. 
[Kaufmann].) 

Ddur-Orchestersuite.  (Leipzig,  32.  Tonkünstler-Ver- 
samml. des  Allgem.  d.  Musikver.) 

Rheinberger  (J.),  EmoU-Clav.-Violinson.  (Leipzig,  Abend- 
unterhalt, im  k.  Conservat.  der  Musik  am  5.  Mai.) 

Rimsky-Korsakow  (N.),  „Scheherazade"  f.  Orch.  TLeipzig, 
32.  Tonkünstler-Versamml.  des  Allgem.  d.  Musikver. 
[Nikisch].) 

Saint-Saens  (C),  „Le  Rouet  d'Omphale**.  ((Dopenhagen, 
6.  Sonntagsconc.  des  Palast-Orch.  [Andersen].) 

A  moll- Violoncellconc.    (Ebendaselbst,  12.  do.) 

Selmer  (J.),  „In  den  Bergen*'  f.  Orch.  (Nizza,  11.  Conc. 
symph.  [G^ervasio].) 


344 


Smetana  (F.)«    „Aus  Böhmens  Hain  und  Flur**.     (Potsdam, 

'    11.  Conc.  der  Philbarm.  GtoseUschaft  [Genssl.) 
Strauss  (B.),  „Don  Juan**.     (Leipzig,  32.  Tonkünstler-Ver- 

samml.  ües  Allgem.  d.  Musikver.  [Mikisch]. 
Tin[el  (£dg.),  Oratorium  „Franciscns**.    (Liegnitz,  Musikfest 

f[eidingsfeld].) 
aikowsky  (P.),  Symph.  pathöt.    (Magdeburg,  6.  Conc. 
des  Kaufmann.  Yer.  [Sannmann].) 

Fdur-Streichquart.  (Leipzig,  82.  Tonkünstler-Versamml. 

des  Allgem.  d.  Musikver.) 

Verdi  (G.),  Requiem.  (Meiningen,  Conc.  der  Hofcap.  [Stein- 
bach] am  29.  März.) 

Yolkmann  (E.),  Musik  zu  „Richard  III.''  (Leipzis:,  Auffhbr. 
des  Schülerorch.  des  k.  Conservat.  der  Musik  [Sitt]  am: 
1.  Juni.) 

Wagner  (R.),  Eine  Faust-Onrerture.  (Magdeburg,  8.  Har- 
moniecönc.  [Kauffinann].  Oldenburg,  7.  Abonn.-Conc.  der 
Hofcap.  [Manns].) 

Kaiser-Marsch.    (München^  Conc.   des  Lehrer-Gesang- 

ver.  [Sturm]  am  24.  März.    Lieipzig.  82.  Tonkünstler-Ver- 
samml. des  Allgem.  d.  Musikver.  [Nikisch].) 

„Wald weben"  a.  „Siegfried*'.  (Magdeburg,  6.  Harmonie- 

conc.  [Eauffmann]:) 

Wüerst  (K.),  Suite  f.  Streichorch.  nL  Violinsolo.  (Würzburg, 
Conc.  der  Liedertafel  [Meyer-Olbersleben]  am  24.  März.) 


Vermischte  Mittheilungen  und  Notizen. 

*  In  Christian! a  iaxid  Ende  v.  Mts.  ein  dreitägiges 
Sängerfest  statt,  das  mit  geringen  Ausnahmen  Werke 
skandinavischer  Componisten  im  Programm  hatte,  unter  wel- 
chen Grieg  mit  acht  und  J.  Seim  er  mit  fünf  Chören  oben- 
an standen. 

*  Das  grosse  Nordamerikanische  Musik-  und  Ge- 
sangs fest,  welches  vom  8.— 11.  Juni  unter  der  Hauptleitung 
des  Um.  Heinrich  Zöllner  in  Pittsburg  stattfand,  wies  ein 
ungemein  reichhaltiges  Programm  mit  vielen  interessanten 
und  werthvollen  Novitäten  auf. 

*  In  Buenos-Ayres  ist  ein  neues  Operntheater, 
ganz  nach  neuzeitlichen  Erfahrungen  gebaut  und  luxuriös 
ausgestattet,  mit  Verdl*s  „Othello**  eingeweiht  worden. 

*  InBotterdam  hat  sich  eine  Gesellschaft  zwecks. Grün- 
dung einer  Deutschen  Oper  gebildet. 

*  Im  k.  Opernhaus' zu  Budapest  wird  eine  zweimalige 
cyklische  Aumihrune;  der  Wagnerischen  Bühnenwerke 
vom  „Fliegenden  Holländer^*  bis  zur  ^Götterdämmerung**  ezcl. 
„Tristan  und  Isolde**  stattfinden.  Der  1.  Cjklus  beginnt  am 
IL,  der  2.  am  25.  Juli. 

*  Hans  Sommer's  Oper  „Der  Meermann**  ist  am  14.  d. 
Mts.  in  einem  Concerte  zu  Utrecht  unter  Nolthenius*  Lei- 
tung mit  schönem  Erfolge  zur  Aufführung  gelangt. 

*  In  Pienza  wurde  die  dreiactige  komische  Oper  „Ür- 
bano,  össia  le  A venture  di  una  notte**,  Text  und  Musik  von 
Oarlo  Leoni  zum  ersten  Male,  und  zwar  mit  grossem  Erfolg 
gegeben.  Dagegen  wurde  im  Politeama  zu  Palermo  die 
vieractige  Oper  „Ninon  deLenclcs**  von  Natale  Bertini  am 
:fi4.  Mai  sehr  kühl  aufgenommen. 

*  Der  gegenwärtig  unter  der  tüchtigen  Leitung  des  Stadt- 
musikdirectors Hrn.  Germer  stehende  Bürgere^esangverein 
zu  Lutz en  beging  in  den  Tagen  vom  13. — 15.  d.  Mts.  die  Feier 
seines  fünfzigjährigen  Bestehens.  An  dem  Festconcert 
am  Sonntag,  dessen  Hauptprogrammnummer  die  von  Kremser 
so  wirkungsvoll  bearbeiteten  Altniederländischen  Volkslieder 
bildeten,  betheiligten  sich  verschiedene  Männergesangvereine 
aus  der  Umgegend. 

*  Frau  Norman-Neruda,  die  Wittwe  des  verstorbenen 
Sir  Charles  Hall6,  beging  kürzlich  das  ÖOjährij^e  Jubiläum 
ihres  ersten  Auftretens  und  zugleich  das  25jährige  ihres 
Erscheinens  auf  englischem  Boaen.  Bei  dieser  Grelegenheit 
hat  ein  Comitö,  an  dessen.  Spitze  der  Prinz  von  Wales  stand, 
der  Künstlerin  als  Ergebniss  einer  Subscription  ein  fürst- 
liches Geschenk,  bestehend  in  einem  wohleingerichteten 
Schlosse  bei  Treviso,  machen  können. 

*  Hr.  Prof.  Franz  Stockhausen  und  Frau  Rucquoy- 
Weber  begingen  am  Ende  des  Schuljahres  das  25jänrige 
Jubiläum  ihrer  Thätigkeit  am  dortigen   städtischen  Con- 


servatorium,   Ersterer  als  Director,   die  Dame  als  Gesang- 
lehrerin des  Instituts. 

*  Am  2.  Juni  wurde  zu  Ehren  des  Hm.  Saint-Saöns 
in  Paris  ein  Concert  gegeben,  welches  als  das  50jährige 
Jubiläum  des  1.  Auftretens  dieses  Künstlers  zu  betrachten 
waf.  Bei  diesem  Anlass  wurden  die  Ouvertüre  zu  „Figaro^s 
Hochzeit**,  sowie  das  Esdur-Conoert  von  Mozart,  welche  beiden 
Stücke  bei  jenem  1.  Auftreten  das  Programm  schmückten, 
wieder  vorgeführt,  das  Letztere  wie  damals  von  dem  zu 
feiernden  Aünstler  gespielt.  Auch  die  Grosse  Oper  hat  Notiz 
von  dem  Jubiläum  genommen,  indem  sie  am  8.  Juni  des 
Jubilars  „Samson  und  Dalila**  zur  Aufführung  brachte. 

*  Der  k.  Musikdirector  und  Organist  Hr.  C.  Zehler  in 
Halle  a.  S.  beging  am  12.  April  das  ^5jährige  Jubiläum 
als  Organist. 

» 

*  In  dem  Ooncert,  das  der  deutsche  Botschafter  in  Buss- 
land gelegentlich  der  Krönune  des  Zarenpaares  in  Moskau 
veranstaltete,  wirkten  ausser  dem  Berliner  Philharmonischen 
Orchester  unter  Dr.  Muck's  Leitung  folgende  deutsche 
Künstlerinnen  und  Künsüer  mit:  die  Damen  Dietrich, 
Goetze,  Hiedler,  Ternina  und  Wedekind  und  die  HH. 
Bulss,  Gerhäuser,  Götze,  Grünfeld,  Professor  Hai ir, 
Beichmann,  Sauer,  Stavenhagen  und  Zajic.  Die 
Künstler  haben  bei  ihrem  russischen  Auftreten  mitgrössten 
Ehren  bestanden. 

*  Das  Berliner  Philharmonische  Orchester  plant 
für  nächsten  Winter  eine  Concertreise  nach  Paris. 

*  Die  Sängerin  Frau  Alma  Fohström,  welche  ihre 
neuesten  Triumphe  gelegentlich  der  Krönungsfeierlichkeiten 
in  Moskau  gefeiert  hat ,  wird  im  Frühjahr  n.  J.  in  Deutsch- 
land, wo  sie  sich  seit  längerer  Zeit  nicht  mehr  hören  Hess, 
Oesterreich  und  der  Schweiz  concertiren. 

*  Wie  schon  vor  einiger  Zeit  der  Pianist  Hr.  Alezander 
Siloti,  so  haben  neuestens  auch  die  Sängerin  Frl.  Anna 
Stephan  und  der  Tenorist  Hr.  G^rg  Bitter  in  Berlin  ihre 
EnsMigements  ohne  Beihilfe  von  Agenten  abgeschlossen  und 
sina  dab^i  gut  gefahren.  Derartige,  in  der  gegenwärtigen 
Zeit  seltene  Beispiele  von  Unabhängigkeit  dürfen  gern  regi- 
strirt  und  anderen  Künstlern  zur  Nachahmung  vorgehalten 
werden. 

*  Hr.  D.  Thibault  ist  zum  2.  Capellmeister  der  Pariser 
Conservatoriumsconcerte  erwählt  worden. 

*  Dte  Akademie  der  Schönen  Künste  zu  Paris  hat  den 
Tr6mont-Preis  im  Betrage  von  1000  Frcs.,  bestimmt  für 
„einen  in  seinen  Studien  ausgezeichneten  Musiker**  Hm.  Paul 
Puget  zuerkuint. 

*  Hr.  Prof.  Hugo  Becker,  der  berühmte  Frankfurter 
Violoncellmeister,  erhielt  vom  Grossherzog  von  Baden  das 
Bitterkreuz  1.  Classe  des  Ordens  vom  Zähringer  Löwen  ver- 
liehen. 

*  Es  erhielten  der  Theaterintendant  Hr.  Ol  aar  in  Frank- 
furt a.  M.  vom  deutschen  Kaiser  den  Bothen  Adlerorden 
4.  Classe,  Hr.  Theaterdirector  E  r  d  m  a  n  n  -  J  es  n  i  t  z  e  r  in  Lübeck 
vom  König  von  Sachsen  das  Bitterkreuz  .1.  Classe  des  Al- 
brech ts-Ordens,  Hr.  Pierson,  Director  der  Generalintendan- 
tur der  k.  Schauspiele  in  Berlin,  vom  König  von  Württemberg 
das  Ehrenkreuz  der  württembergisch'en  Krone,  der  Conser- 
vatoriumsdirector  Hr.  Gevaö.rt  in  Brüssel  vom  König  von 
Belgien  das  Grosskreuz  des  Leopold-Ordens  und  Hr.  General- 
intendant V.  Hochberg  in  Berlin  vom  Prinzregenten  von 
Bayern  den  Michaels- Orden  1.  Classe  verliehen. 

Todtenliste.  A.  W.  P.  Hanau,  Chordirector  in  Utrecht, 
t,  63  Jahre  alt,  am  15.  April  in  gen.  Stadt.  —  Auguste  Char- 
les, vortrefflicher  Flötist,  Professor  am  k.  Conservatorium  in 
Brüssel,  f)  ^3  Jahre  alt,  in  gen.  Stadt.  ^  Piet  Ho  üben, 
Geiger,  Professor  an  der  musikalischen  Akademie  in  Ant- 
werpen, t  daselbst.  —  Charles  Dulaurens,  ehem.  vort heil- 
haft bekannter  Tenorist  an  verschiedenen  Provinztheateru 
Frankreichs  und  an  der  Grossen  Oper  zu  Paris,  f}  ^8  Jahre 
alt,  in  Paris.  —  Frl.  Antonietta  Untersteiner,  angesehene 
Pianistin  und  Componistin,  die  einer  glücklichen  Zukunft 
entgegen  zu  gehen  schien,  f  noch  jung  in  Mailand.  — 
F.  G.  Schwencke,  Organist  in  Hamburg,  fj  73  Jahre  alt, 
am  12.  Juni. 


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345 


Kritischer  Anhang. 


Nleolal  V.  Wilm.   Vier  Gesänge  für  gemischten  Chor,  Op.  129. 

Leipzig,  Gebrüder  Hug  &  Co. 

Die  nach  Gedichten  von  Clara  Forrer  („Abendstimmen" 
und  „Amselsohlag*'),  Fr.Oser(MSonntagsfrühe**)  und  Jul.  Sturm 
(„Wanderlied*')  componirten  Chorlieder  haben,  wie  die  vor* 


dem  von  uns  gesehenen  und  angezeigten  Stücke  gleichen 
G^enres  aus  N.  v.  Wilm's  Feder,  melodisch  vieles  Beizende 
und  Anziehende,  harmonisch  manchen  sinnigen  Zug,  und  in 
der  Stimmung  schmiegen  sie  sich  den  Texten  innig  an. 

Louis  Bödecker. 


Briefkasten. 


M.  G,  in  5.  Die  nicht  gerade  bescheiden  klingende  Be- 
zeichnung „anerkannt  unübertroffene  Specialität  im  Zusam- 
menspiel auf  zwei  Clavieren"  geht  wohl  von  dem  Künstler- 
paar selbst,  kaum  von  dessen  Concertvertreter,  der  sie  schon 
aus  .Bücksicht  auf  andere  Clienten  dieser  Specialität  nicht 
anwenden  würde,  aus.  Den  grössten  und  ältesten  Buf  auf 
diesem  Gebiete  besitzen  die  HH.  Gebrüder  Them  in  Wien. 

Ed,  K  Die  Gründe,  welche  Hm.  Staegemann  bewogen, 
den  Schmarreli  von  Buongiorno  zur  Aufführung  anzunehmen, 
haben  jedenfalls  mit  Eunstinteressen  Nichts  zu  thun  gehabt. 
Was  ist  heutzutage  nicht  Alles  für  Geld  möglich! 


C,  5.  in  L,  An  dem  „Leipziger  Mosikhörer**  A.,  der  im 
„N.  Bl.*'  unter  dem  schützenden  Mantel  der  Anonynjität  den 
alten  gegen  den  neuen  Capellmeister  ausspielt  und  dabei  die 
wunderlichsten  Weisheiten  auskramt,  sind  eben  die  letzten 
50  Jahre  der  Musikgeschichte  spurlos  vorübergegangen.  Er 
gehört  der  Secte  der  Metronomen-Gläubigen  an  und  schwört 
im  Uebrigen  auf  die  sogen.  Tradition.  Ob  er  dabei  Dur  von 
Moll  oder  eine  Terz  von  einer  Quinte  unterscheiden  kann, 
ist  für  ihn  ganz  gleichgiltig,  denn  schon  das  blosse  Hören 
erzieht  den  Menschen  zum  Kritiker. 


Anzeigen. 


Stelle  des  Akademischen  Musiklelirers 

in  Glossen  zu  besetzen.     SUatlicher  Gehalt  (pensionsfähig)  Jt  1980.     Mel- 
dungen bis  zum  15.  Juli  an  das  Rectorat  der  Universität.  [928b.] 


Im  Verlage  von  E.  W.  Fpitzsoh  in  Leipzig  erschien  und  ist  durch 

alle  Buch-,  Kunst-  und  Musikalienhandlungen,  auch  zur  Ansicht,  zu  beziehen: 

[929.] 


von 


Albert  Fuchs. 


Op.  27. 


Pr.  7  ^  50  /^ 


Im  Verlag  der  Freien  musilcalischen  Vereinigung  in  Berlin  erschien: 

Frank  L.  Limbert. 


Op.  11. 


Fünf  deutsche  linnelieder  in  Tanzform  für  Sopran, 
Alt,  Tenor  nnd  Bass  mit  ClaYierbegleitung. 

No.  1.     Frühlingslied Jt  0,90. 


[930.) 


Op.  12. 


No.  2.  Komm,  ach  komm 

No.  3.  Tanz  im  Mai 

No.  4.  Lenzestrost 

No.  6.  Im  Herbst      .     . 


Ji  1,10. 
J6  1,10. 
J6  1,10. 


Jt  1,20. 

Fünf  Bnette  für  zwei  Singstimmen  mit  ClaYierbeglei- 
tung. 1.  2. 


Verlag  von  E.  W.  FpitzSoh  in  Leipzig.  [93L] 

Op.  34.  Trio  für  Ciavier,  Oboe 
und  Bratsche.  6  Ji. 


Adolf  Ruthardt, 


Verlag  von  E.  W.  PlitlSCk  in  Leipzig. 

Rheinberger,  J.,  S«L«".^cJn: 

certskizze  Oas  Piauoforte.  iJl.  [932.] 
Neaer  Verlag  von 

Breitkopf  &  H8rtel  in  Leipzig. 

Michael  Haydn. 

Vier  Lieder 

f.  eine  Singstimme  m.  Glavierbegl.,  revid. 
u.  berausg.  v.  Otto  Sehmid.    Ji  2. 

Früher  erschien:         [988.] 

Album  fOr  Pianoforte. 

Originale  u.  Bearbeit,  herausgegeben  v. 
Otto  Sehmid.    Ji  1,50. 


F.  Fabst's 

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KaUUogß  gratU  u,  franeo. 


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Bad  Homburg  b.  Frankfurt  a.  M., 

„Villa  Siesta".         [9d6aa.] 

Hugo  ßeeker,  tönigl.  Professor. 


Cloilie  Kloppenhupg, 

hoher  Alt.  [986aa.] 

Frankfurt  a.  M.,  Zimmerweg  13. 
Concertvertretung:    H.  Wolff,   Perlin. 


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Königl.  Sachs.  Hofpianofortefabrik. 

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Ihrer  Haj.  der  Kalierln  von  Dauttchland  und  Mnigin  von  Preuinn, 
Sr.  MaJ.  dei  Kai»r>  von  Oastarralch  und  Kdnigi  von  Ungarn, 
8r.  Maj.  dat  Kanigs  von  Dlnemark, 
'— .}  Sr.  Mal.  da*  KOnigs  von    Grlachanland, 

Ihrar  KSnigl.  HoNalt  dar  Prinieiiln   von  Wale*. 

S  Flügel     -"Xr      S*ianinos  S 

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ment-,  Orchester-,   Dirigenten-,  Ciavier-,    Orgel-    und 
Theorie-Schule. 

VollstAndige  Ausbildung  für  den  ausübenden  Künstler,  sowie  für  den 
Lehrberuf.  23  Lehrer.  Proepect  und  Schulbericht  frei  durch  das  Secretariat, 
au  welches  auch  die  Anmeldungen  zu  richten  sind.  [936c.j 

Beginn  des  Wintersemesters  am  25.  September. 

Der  Director:    HofcApellmeiBter  Profess        ~    ' 


Carl  Seffner*» 

modellirt  über  den  Schüdel  Joh.  Sab.  Bach's 
und  nach  Originalbitdnissen  im  Auftrage  des 
Rathee  der  Stadt  Leipzig.  ^Näheres  über  die 
Auffindung  der  Qebeioe  des  Meisters  in 
Ho.  87  d.  Bits.  V.  1895,)  Vom  Künstler  auto- 
risirte  Qypsabgüsse  der  42  Centimeter  hoben 
Büste  sind  zum  Preise  von  20  Mark,  mit  Kiste 
und  Verpackung  für  31,50  Mark  allein  zu  be- 
ziehen durch  [93flf.] 

Paul  Leese, 

Ijeipadg,   Blaterstrasae  29- 


In  welcher  kleineren  Stadt  findet  eine 
gut  renommirt«  und  von  ersten  Auto- 
ritäten wKrm  empfohlene  Concert- 
sAJigerln  nnd  Oesanglehrerin,  welche 
nach  erster  weltbekannter  Schule  unter- 
richtet, neben  ihrem  Wirken  draussen 
noch  einen  gesicherten  SchOlerkrels? 
Gef.  Hinweis  unter  P.  E.  an  die  Exped. 
d.  Bits,  erbeten.  [S^Oa.] 


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347 


C.  Beelisteiii 


9 

Tlikgel'  und  Pianino-Fabrikant. 

UCoiliererant 

Sr.  M^j.  des  Kaisers  von  Deutschland  und  Köni^  von  Preussen,  Ihrer  Maj.  der  Kaiserin  von  Deutschland  und  Königin 
von  Preussen,  Ihrer  Maj.  der  Königin  von  England,  Ihrer  Maj.  der  Königin -Regentin  von  Spanien,  Sr.  Kaiserl.  und 
Königl.  Hoheit  des  Kronprinzen  von  Deutschland  und  von  Preussen,  Sr.  Königl.  Hoheit  des  Prinzen  Friedrich  Carl  von 
Prenssen,  Sr.  Königl.  Hoheit  des  Herzogs  von  Edinburgh ,  Ihrer  Königl.  Hoheit  der  Prinzessin  Louise  von  England 
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40  WigmoFe  Street. 


I.  Fabrik:    5—7  Johannis-Str.  und  27  Ziegel-Strasse. 
II.  Fabrik:    21  Qpanaaer-Strasse  u.  25  Wiener-Strasse. 
IIL  Fabrik:    122  Reichenberger-Strasse. 


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5—7  Johannis-Str. 


lieber  14000  PiamDos  ond  Flfigel  im  Crebraoeh. 


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Coppatepie  23. 

VollstAndlge  musikallsehe  Ausbildung  unter  Leitung  des 

Hrn.  £•  Jaqnes-Dalcroze, 

Professor  am  Conservatorittm  zu  Genf. 
Gesang»  Declamation,  Ciavier»  Harmonie,  Oehörübungen. 

rjeben  in  der  Familie. 

(■•latliche  IMlgong.) 


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99 


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De  Nieuwe  Muziekhandel", 

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Coneert-Direction  f&r  ganz  Mederland 


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und   übernimmt   Conceft-ArrÄfig-ements  und  Toni»n6es 

unter  günstigsten  Bedingungen. 


Elisabeth  Paleit, 


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Concert-  und  Oratoriensängerin. 

Alt  a.  Mezzosopran,   Schule  Stoekhausen. 
Wiesbaden.    Yertret.:  Eugen  Stern,  Berlin. 

Fraa  Hensing-Odrieh, 

Goit€ertft&ni:eri]i  (t§(oprait). 

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A.  Panline  Hauifarges, 

ConcertsSngerin  (Alt).  [953a.] 

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Frankfurt  a.  M.,  Senkenbergstr.  7. 

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Berlin  W.,  Schöneberger-Ufer  41. 
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Herniann  Oansche  fßariton), 

Oratorien-,  Balladen-  und  Lieders&nger. 
Vertreter:  Hermann  Wolff,  Berlin  W. 
Eigene  Adresse:  Crenznach.  [955y.] 

Anna  Schimon -Rep, 

[966—.] 

LekreriB  Ar  Selegesaag  aa  der  k. 
Akadeaie  der  Tonkonst. 

Mflnohen,  JSgerstrasse  8 III. 

Johanna  Dietz, 

Concert-  und  OratoriensSngerin 

(Sopran).  [957y.] 

Frankfürt  a.  M.,  Alte  Mainzergasse  41. 

Clara  PoMer  (Mezzo-Sopran) 

Leipzig,  Mühljc^asse  4r. 

[968y.]    (Concertvertretung:  H.  Wolff,  Berlin.) 

Eduard  Bfonn,  r^^^y  ] 

Coneert-  und  Oratoriensänger  (Tenor). 

D  p  e  •  d  e  ny  Ostra-Allee  23. 


Zn  verkanfen:  [960.] 
Eine  Orchester-Partitur  zu  Brahms* 
Requiem»  gebunden,  tadeIlose8!Exem- 
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lienhandlung von  F.  W.  Haake  In 
Bremen. 


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Fpanz  Rummel, 


Uy  j^scanische  Strasse  105. 

Telegramme:  Franz  Rummel,  Dessau. 
Sjüg^agfementsof ferten   nur    dlrect. 


[961V.1 


Professor  David  Popper  (Budapest), 

der  Srossmeister  des  ifioloncells, 

«elcher  seit  9  JahreH  nicht  mehr  in  Dentechland  concertirte,  wird  unter  unserer 
ansscMiesslichen  Oeneraivertretung  von  Ende  Febmar  bis  Ende  April  1897  eiie  Tournee 

durch  Oesterreich,  Dentschland  und  die  Schweiz  absolviren.  Wir  bitten,  alle  OferteD 
für  den  Kfinstler  direct  an  uns  zu  richten.  r««^., 

Süddeutsche  Goncertdirection  München,  Amaliensfc  11> 

Willy  fReMergf 

Bonff.  [968—.] 

""""^i  Otto  Hinteelmann, 

Concert-  u.  Oratoriens&nger  (Tenor). 
Berlin,  1¥.  30.,  Eisenacher  Str.  66. 


Bertha  von  Knappstaedt, 


AX\  uzicL  IStCezzosoprazi. 

Oeaanarlehrerln. 
Lieipzigr,    Poststi*aj9se 


[963.] 


Der  XJnterzeichiiete  bittet,  Briefe 
an  ihn  nicht  mehr  nach  Zürich,  son- 
dern nachAarau  adressiren  zu  vs^oUen. 


1964a.] 


Dr.  F.  Hegar. 


Professor  Sigmund  Bürger, 

I.  Solovioloncellist  der  königl.  ungar.  Oper 

Budapest  "^^"^^ 

Engagements- Anträge  unter  obiger  Adresse. 

^mo  3^üf,  Violinvirtuos, 

erbittet  Anmeldungen  für  Concerte  unter  Adresse: 
[966v.]  Leipzig.  Flossplatz   1 ,  II. 


esangubungen,   zugleich  Leitfaden   für 
den  Unterriclit  von  Adolf  Brömme. 

Ausgabe  ftlr  hohe  und  tiefe  Stimmen  in  zwei  Abtheilungen  ä  2  ^. 

A.  Brauer  in  Dresden.  [967b.] 


Susanne  Stade, 


[970—.] 

Concert-  n.  Oratoriensängerin  (Sopran).  ^ 
Oesanglehpepin. 

Leipiig,  Ruutidtor  SleiBweg  49 111.  - 

KanienliiiEer  C.  Dierich 

(Tenor).  [97ix.] 

Leipzig,  Pfaffendorfer  Str.  11. 
(Ooncertyertretung:  H.llirolir,BeFlin.) 

Slrno  ffieieüert, 

Goieert-  md  •ratoriei8tnger(BaM). 

Dresden,  Peterstr.  8 III.      [97S1.] 

Elisahetb  Paleit,  Altistiii, 

gestützt  aufglänzende  Erfolge  und  erste 
Empfehlungen,  sucht  sich  an  einer  Tour- 
nöe  zu  betheil.  Gef.  Meld.  n.  Wiesbaden, 
Philippsberg  12.  [973a.l 

Emil  PinkSy 

Concert-    und   Oratorientenor. 

Leipzig,  Hohe  Str.  47,  II.  [9747.1 

Conoertvertretung:  H.  Wolff,  Berlin. 


Dmok  TOD  0.  O.  Rttder  In  Leipzig. 

Hierzn  eine  Beilage  von  Brettlcopf  &  HSrtel  in  Leipzig. 


ui  imbuiiuiiiiun,  UM 
aiiiiiiiiMli»nMlilu 


Leipzig,  am  25.  Juni  1806. 


m  lU  lUlIlUKtief  DCtDElUU 

tntümie  nuilunn  ili'  u 

dwiu  BriuRii  n  adonlim 


Organ 

für  Musiker  jmdMusikfremide. 

VerantwortUoher  Redaoteur  und  Verleger: 

E.  W.  Fritzsch, 

Leipzig)  Könlgsstrasse  6. 


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Das  Musik&lische  Wochenbl&tt  erachelnt  jährlieh  in  53  Nummern.  Der  Abonnementshetrag 
für  das  Quartal  von  IS  Nummern  ist  2  Mark ;  eine  einzelne  Nommer  kostet  40  Pfennige.  Bm 
VTiTtt  1  L    ^  1      dirMt^  frankirter  Kreuzbandeendniig  treten  nachstehende  vierteljährliche  Abonnements-      n       nn 
AAlllJEIirK*  I      Sr^^  "^  'KxtSi:  8  Mark  60  Pf.  ftti  das  Deutsche  Beicb  und  Oesterreich.  —  3  Mark  75  Pf.      HO,  ^/, 
^  -•      rar  weitere  L&nder  des  Weltpostvereins.  —  Jahresabonnements  werden  onter  Zugrunde- 
legung ToratAhender  Bezugsbedingungen  berechnet. 
Die  InsertionagebQhren  tax  den  Baum  einer  dreigespaltenen  Petitzeile  betragen  30  Pf. 


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.„n  Kraus.  —  TacesKeHhiehlc. 

j.  "  Eneuementi  und  Q&ite  ia  Oper  and  Coaaert.         

-  MiuikUlsaba  KimaegisasreL  —  Vetmladite  MittbaUangeB  nad  Hatiiea. 


BlographitcbM:  Edgu  TiaeL    (Kit  Portrait.} 
znagl  oud  StntUart  (Fortaetznng).  —  CMoart- 

-  Aufgeführt«  Novititeo.  -  Koaikaiimi-  n-^^' ■ - 

Brlefkkstaa.  ~  Aasslgsa. 


Die  pythlschen  Festspiele. 

Von  Carl  r.  Jan. 

Getrennt  dtirch  hohe  Berge  und  wette  Meere  haben 
die  einzelnen  griechischen  Stämme  lange  Zeit  ein  auf 
die  enge  Hetmath  beschränktes  Sonderdasein  geführt  und 
waren  h&ufig  durch  Eifersucht  und  bittere  Feindschaft 
entzweit.  Um  so  erfreulicher  sind  die  Änlfisse,  welche 
von  Zeit  za  Zeit  die  Hellenen  aller  Gaue  zu  gemein- 
samem Thun  vereinten;  unter  diesen  aber  stehen  obenan 
gewisse  Feste  der  von  der  ganzen  Nation  einmätliig  ver- 
ehrten Gottheiten.  Wenn  nach  vierjähriger  Frist  das 
Fest  des  Allvater  Zeus  in  der  eliscben  Ebene  za  Olympia 
gefeiert  wurde  oder  wenn  die  Verwalter  des  delphischen 
Heiligthums  die  Feier  des  pythiecben  Sonnengottes  allen 
Griechenst&mmen  ansagen  liessen,  dann  ruhten  Streit  und 
Hader,  dann  eilten  von  allen  Himmelsgegenden  her  Borer 
und  Joner,  Aeoler  und  Ach&er  nach  dem  Schauplatz  des 
heiliget)  Festes.*  Ursprünglich  mochte  wohl  in  Olympia 
wie  in  Delphi  die  Darbringung  des  Stieropfers  auf  dem 
grossen  Altar  den  Haupt-  und  Uittelpunct  der  Festfeier 
gebildet  haben;  grösseres  Interesse  erregten  aber  bald 
bei  den  Theitnehmero  an  beiden  Orten  die  Spiele  nnd 
Wettkampfe.  Zn  Olympia  taa  Alpheioi  wetteiferte  kör- 
perliche Gewandtheit  im  Laufen,  Ringen  und  Spriagen, 
und  hoch  über  alles  irdische  Maass  hinaus  beglnckt  er- 
schien dem  Hellenen  ein  Sieger,  dem  es  gelungen  war, 
bei  diesem  Kampfe  einen  Zweig  des  heiligen  Oelbaumea 
zu  erringen.  Grösseren  Werth  haben  indess  für  die  Ent- 
wickelung  des  griechischen  Volkes  und  höheres  Interesse 
nehmen  bei  uns  Kindern  der  Neuzeit  die  Wettk&mpfe 
geistiger  Tüchtigkeit  in  Anspruch,  wie  sie  bei  den  pythi- 
schen    Festen    am    Fusse    des    Farnassos    geübt    wurden. 


Diesen  Wettspielen  soll  die  folgende  Betrachtung  gewid- 
met sein. 

In  grauer  Vorzeit  wurde  das  grosse  pythische  Fest 
in  achtjähriger  Wiederkehr  begangen;  gottbegnadete 
S&nger  verkündeten  in  jedesmal  neu  geschaffener  Weise 
unter  Githerbegleitnng  das  Lob  des  drachentSdtenden 
Gottes  der  lauschenden  Gemeinde.  Seitdem  aber  der 
sikyonische  Herrscher  Klisthenes  die  Uebe^rifie  der  dem 
Heiligthum  benachbarten  Stadt  Krissa  zurückgewiesen 
hatte,  gab  er  im  Verein  mit  dem  weisen  Gesetzgeber 
Athens  den  delphischen  Festspielen  dne  neue  Ordnung 
(um  590).  Von  nun  an  fanden  die  Spiele  jedesmal  vor 
der  Sonnenwende  des  Sommers  im  dritten  Jahr  einer 
jeden  Olympiade,  also  in  vierjähriger  Wiederkehr  statt, 
und  neben  mannigfachen  musischen  Aufführungen  wurden 
auch  die  körperliche  Uehung  des  Ringkampfes  und  die 
ritterliche  Auszeichnung  im  Wagenrennen  mit  Preisen 
bedacht.  Im  Jahre  279  vor  Christus  drohte  dem  Tempel 
Apollons  Ueberfall  und  Plünderung  durch  eine  Horde 
wilder  Kelten  unter  I<^hrung  des  Brennua;  HageL  nnd 
Schneesturm  bewogen  aber  die  Feinde  znr  Umkehr. 
Dieses  Natarereigniss,  in  welchem  die  Verehrer  Apollons 
die  schützende  Hand  des  Gottes  deutlich  zu  erkennen 
glaubten,  wurde  Anlass  zur  Stiftung  eines  neuen  Festes, 
der  Soterien,  welche  mau  von  nun  an  regelm&ssig  mit 
den  gleichen  Wettkämpfen,  wie  die  grossen  Pythien,  zu 
begehen  pflegte.  Ueher  das  pythische  Hauptfest  fehlen 
uns  eingehendere  Mittheilungen;  über  das  Soterienfest 
haben  sich  aber  am  Unterbau  des  Apollo-Tempels  in 
Delphi  vier  grosse  Inschriften  erhalten,  welche  uns  alle 
an  den  musischen  Wettkämpfen  betheiligten  Personen 
mit  Angabe  ihrer  Heimath  nennen.  Es  ist  ja  auch  heut- 
zutage bei  den  niederrheinischen  Mnsikfesten  und  wohl 
noch  anderwärts  Sitte,  die  Namen  aller  Derer,  welche  im 


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Chor  oder  Orchester  mitwirken,  im  Druck  zu  veröffent- 
lichen, schwerlich  aher  hat  diese  Bekanntmachung  sich 
jemals  so  nutzbringend  erwiesen,  wie  die  in  Stein  ge- 
gral^ßne  Mittheilung  über  die  hei  jenem  ApoUo-Fest  be- 
schäftigten. Personen.  Denn  an  der  Hand  dieser  ver- 
muthiich  aus  den  Jahren  275 — 255  v.  Chr.  stammenden 
Listen  können  wir  uns  ein  genaues  Bild  vom  Verlauf 
jener  Festlichkeit  entwerfen.'*')  Die  Zeit,  in  welcher 
Künstler  aus  allen  Gauen  Griechenlands  nach  Belieben 
sich  zum  Wettkampf  melden  und  um  den  Siegeslorbeer 
ringen  durften,  war  damals  freilich  vorüber;  die  Ausfüh- 
rung sämmtlicher  Vorträge  war  vielmehr  einer  geschlos- 
senen Kunst]  er  Vereinigung,  den  Techniten  von  Athen, 
überlassen,  welche  dort  eine  wohlorganisirte  Kunstschule 
besmssen  und  darin  das  erforderliche  Personal  für  alle 
wüns^chenswerthen  Vorträge  ausbildeten. 

Nach  der  bei  ähnlichen  Festen  herrschenden  Sitte 
pflegten  zum  Beginn  der  Kämpfe  sämmtliche  an  den 
Spielen  betheiligten  Personen  unter  Vortritt  der  Fest- 
ordner und  der  von  auswärts  angekommenen  Gesandten 
in  feieriichem  Aufzug  sich  nach  dem  Festplatz  zu  ver- 
fügen. Demgemäss  finden  wir  häufig  den  Dichter  des 
bei  diesem  Einzug  zu  singenden,  in  kurzen  Versen  mit 
nur  drei  Hebungen  gehaltenen  Marschliedes  (Prosodion) 
unter  den  Preisträgem  an  erster  Stelle  genannt.  Wurde 
in  Delphi  vielleicht  dasselbe  Lied  regelmässig  wieder 
gesungen?  Wir  erfahren  hier  Nichts  von  solchen  Dichtem 
und  ihren  Belohnungen;  doch  stand  ja  das  pythische  Fest 
sicherlich  hinter  keiner  anderen  Feier  dieser  Art  an  Ent- 
faltung äusserer  Pracht  zurück.  Noch  weniger  konnten 
die  Pythien  des  Herolds  entbehren,  dessen  Stentorstimme 
den  Beginn  der  Feier  verkünden  und  Namen  sowie  Hei- 
math der  auftretenden  Bewerber  dem  versammelten  Volke 
bekanntgeben  müsste.  Die  grossen  stimmlichen  Leistungen 
dieser  Leute,  sowie  des  ihnen  zur  Seite  stehenden  Trom- 
peters, gaben  dem  Volksmund  zu  den  unglaublichsten 
Erzählungen  Anlass. 

Die  frühesten  Dichtungen  der  Griechen  waren  be- 
kanntlich die  in  den  asiatischen  Colonien  entstandenen 
Heldenlieder  vom  Zorn  des  Achilles  und  von  der  Treue 
der  Penelope.  Abschnitte  aus  denselben  wurden  wie  bei 
anderen  Volksfesten  so  bis  in  Alexander's  Zeit  auch  an 
den  grossen  Pythien  vorgetragen;  später  traten  die  Er- 
zeugnisse jüngerer  Dichter  an  deren  Stelle.  Ein,  zwei 
oder  drei  Rhapsoden  traten  auch  bei  den  Soterienfesten 
auf,  deren  Programme  uns  erhalten  sind.  Mit  gehobener 
Stimme,  in  einer  Weise,  welche  zwischen  Singen  und 
Sagen  die  Mitte  hielt,  recitirten  dieselben  die  epischen 
Gesänge.  Die  meisten  Worte  wurden  jedenfalls  auf  der 
Mese  a,  dem  Grund-  und  Hauptklang  der  gpriechischen 
Tonleiter,  vorgetragen;  auch  auf  dem  tieferen  f  pflegte 
die  Stimme  eine  Zeit  lang  zu  verweilen,  um  sich  endlich 
auf  die  Hypäte  e  zum  befriedigenden  Abschluss  zu  senken. 
Der  dritte  Ton  des  Tetrachords  g  blieb  in  uralten,  na- 
mentlich sacralen  Gesängen  häufig  unberührt,  —  Reste 


dieses  Gebrauchs  können  wir  noch  in  den  neu  entdeckten 
delphischen  Hymnen  aufweisen;  indess  konnte  zur  Fül- 
lung des  Tetrachords  auch  ges  eintreten;  denn  nur  a 
und  emussten  bei  solch  gesangähnlichem  Vortrag  wirklich 
stimmen,  während  man  es  mit  den  dazwischen  liegenden 
Klängen  keineswegs  genau  nahm. 

(Fortsetznng  folgt.) 


*)  Die  vier  Inschriften  des  Soterienfestes  wurden  zuerst 
veröfientlicht  von  Wescher  et  Foucart  in  dem  Werke  „In- 
scriptions  recueillies  ä  Delphes'',  Paris  1863.  Für  uns  Deutsche 
sina  dieselben  leichter  zugänguch  bei  Lüders,  „Die  dionysi- 
schen Künstler",  Berlin  1873,  welches  Buch  dem  Verfasser 
die  erste  Anregung  zu  Arbeiten  dieser  Art  gegeben.  Eine 
grössere  Zahl  solcher  Festprogramme  habe  ich  im  Auszug 
übersichtlich  zusammengestellt  in  der  „Wochenschrift  f.  cl. 
Philologie"  1886,  S.  834.  Weiter  verfolgt  wurde  die  Frage 
in  einem  Vortrag,  gehalten  auf  der  39.  Versammlung  deut- 
scher Schulmänner  und  Philologen  in  Zürich  1881.  Siehe 
Bericht  S.  71. 


Kritik. 

Albert  Fuchs.     Balladen  und  Romanzen  für  eine  mitt- 
lere Stimme  mit  Clavierbegleitung,  Op.  24. 

—  —  Lieder  für  eine  Singstimme  mit  Clavierbegleitung, 
Op.  29. 

Leipzig,  Max  Brockhaus.' 

Für  seine  Balladen-  und  Romanzensammlung,  die 
fünf  Nummern  zfthlt,  hat  Albert  Fuchs  vollwichtige,  ge- 
danklich bedeutende  dichterische  Vorlagen  zu  finden  ge- 
wusst,  in  welchen  das  Energische  und  Kraftvolle,  die 
Schilderung  des  Ernsten  und  Grossen  vorherrschend  ist. 
Es  sind  „König  Holger"  und  „Ragnar's  Tod''  von  Schack, 
„Das  wilde  Gejaid",  Gedicht  nach  einer  bayerischen  Yolks- 
sage  von  6.  v.  Schulze,  „Lied  Ralfs  vom  Rhein"  von 
Felix  Dahn  und  „Der  Daxelhofen"  von  Conrad  Ferd. 
Meyer.  In  die  Tiefen  dieser  von  Vaterlandsliebe,  von 
Kampf  und  Sieg  sagenden  und  singenden  Poesien  hat 
der  Componist  sich  versenkt  und  verständnissvoll,  mit 
musikalischer  Intelligenz  in  Tönen  zur  Darstellung  ge- 
bracht, was  die  Dichter  werte  andeuten.  Die  melodischen, 
in  feste,  abgerundete  Formen  gegossenen  uud  ebenso 
die  frei  declamatorischen  Partien  der  Singstimme  treffen 
mit  vortrefflicher  Wirkung  stets  den  Kern  der  Sache,  und 
als  Harmoniker  steht  der  Künstler  völlig  auf  modernem 
Boden,  ohne  aber  in  ein  Zuviel,  in  modulatorische  lieber- 
schwänglichkeit,  zu  verfallen,  während  die  mit  dem  Ge- 
sänge motivisch  innig  verbundene,  polyphon  gehaltene 
Begleitung  immer  Bedeutung  und  Interesse  besitzt.  Wir 
haben  von  den  fünf  Stücken  nicht  das  Eine  oder  Andere 
als  besonders  hervorragend  zu  bezeichnen;  Jedes  davon 
in  seiner  Art  ist  anziehend  und  werthvoll:  das  FismoU 
des  „König  Holger"  in  seiner  warmen  Stimmung,  das 
mächtige,  wie  eine  dramatische  Scene  wirkende  Fdur 
„Ragnar's  Tod",  das  phantastische  Hdur  „Das  wilde  6e- 
jaid"  mit  der  prächtigen  Steigerung  in  der  Mittelperiode, 
wo  es  sich  auf  der  Dominante  um  „Wodan's,  die  Wüste 
mit  furchtbar  gewaltiger  Macht  umdonnerndes  Heer" 
handelt,  und  die  beiden,  nach  den  die  Schönheit  und 
Herrlichkeit  des  deutschen  Vaterlandes  preisenden  Worten 
von  Dahn  und  Meyer  sich  kräftig  und  frisch  aufschwin- 
genden Gesänge,  die  den  Schluss  des  Heftes  bilden. 

Wenn  Albert  Fuchs  sich  in  den  Balladen  und  Ro- 
manzen auf  dem  Gebiete  des  Grossartigen  und  Energischen 
bewegt,  so  hält  er  sich  in  den  Liedern  Op.  29  im  Kreise 
der  Liebeslyrik.  Hier  haben  ihm,  ausser  Stieler's  „Noch 
weisst  dus  nicht",  fremdländische  Gedichte  gedient,  ein 
überaus  anmuthiges  „Ständchen"  von  Meliere,  das  Schanz 
übersetzt  hat,  ein  reizendes  „Der  rothen  Rose  gleicht 
mein  Lieb"  von  Schottlands  volksthümlichstem  Dichter 
Roh.  Bums,  in  der  Verdeutschung  durch  Paul  Heinze, 
und  „Sehnsucht",  nach  dem  Dänischen  des  Chr.  Winter 
bearbeitet  von  Kascli.  Die  Empfindungen,  die  in  diesen 
Poesien  wahren  und  rührenden,  in  Moliferc's  „Ständchen", 
bei  aller  Zierlichkeit  und  Grazie  in  der  Form,  manchmal 


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doch  etwas  forcirten  Ausdruck  erhalten  haben,  sind,  ob 
der  höchsten  Lust  oder  dem  tiefsten  Schmerz  der. Liebe 
entsprossen,  vom  Componisten  auch  musikalisch  wahr  und 
rührend  wiedergegeben.  Das  „Ständchen"  ertöntun  ter  Lieb- 
chens Fenster  im  frischen,  kecken  Rhythmus 

Bums'  Worte,  die,  aus  der  Tiefe  der  See! 
schon  an  und  für  sich  wie  Musik  klingen,  gaben  Anlass 
zu  einem  herzigen  Liede  im  Volkston,  die  dunkle  Macht 
der  Sehnsucht  ist  nach  des  dänischen  Dichters  „Ich 
konnte  den  Schlaf  nicht  finden"  ergreifend  geschildert, 
und  im  „Noch  weiss t  düs  nicht,  dass  ich  dir  fehle''  kla- 
gen die  Töne  leidenschaftlich  bewegt  von  entschwundenem 
Liebesglück.  Louis  Bödecker. 


Biographisches. 

Edgar  Tinel. 

(Mit  Portrait.) 
Von  Martin  Krause. 

Aus  der  Fluthwelle  der  Wagner-Bewegung  tauchte 
die  wohlbegründete  Behauptung  auf,  dass  man  einer  künst- 
lerischen Erscheinung  nur  dann  gerecht  werden,  nur  dann 
ihre  Eigenthümlichkeiten  hinreichend  erklären  könne, 
wenn  vor  und  bei  Beurtlieilung  der  Werke  die  Person 
des  Künstlers  in  Betracht  gezogen  wird.  „Nur  im  vollen 
Erfassen  des  Wesens  der  Persönlichkeit  werden  wir  auch 
ihre  allgemeine  Bedeutung  im  Einzelnen  und  Besonderen 
erfassen;  manche  specielle  Eigenthümlichkeit  eines  Künst- 
lers wird  erst  aus  der  Persönlichkeit  klar  werden. " 

Wenn  der  geistvolle  Hugo  Dinger  in  iseinem  epoche- 
machenden Wagner-Buche  diesen  Grundsatz  aufstellt  und 
ihn  zum  Leitmotiv  seiner  Ausführungen  macht,  so  ist  er 
in  der  glücklichen  Lage,  in  der  Person  des  Bayreuther 
Meisters  den  deutlichsten  Beweis  für  die  Berechtigung 
jener  Forderung  anführen  zu  können.  In  der  That  bietet 
das  reich  bewegte  Leben,  die  markante  Person  Wagner's 
den  Schlüssel  zu  den  eigenthümlichen  Wandlungen  seines 
Schaffens:  dem  schroffen  Wechsel  der  Schicksale  und  den 
aus  ihm  resultirenden  Wendungen  der  Weltanschauungen 
entspricht  genau  der  Wechsel  der  Stimmungen  in  den 
Werken  des  Meisters  und  ebenso  die  eigenthümliche  Er- 
scheinung des  Yerleugnens  alter  und  Aufstellung  neuer 
Ideale. 

Der  von  Dinger  gezeigte  Weg  zur  Beurtheilung 
einer  künstlerischen  Erscheinung  ist  zweifellos  richtig.  So 
möge  er  denn  bei  der  Würdigung  eines  Componisten  be- 
schritten sein,  dessen  einfacher  ruhiger  Lebensweg  aller- 
dings eher  den  Gegensatz  zu  dem  Leben  Wagner*s  bieten 
könnte,  wenn  auch  eine  Herstellung  von  Beziehungen 
künstlerischer  Art  nicht  ganz  ausgeschlossen  erscheint. 
Edgar  Tinel  ist  Einer  jener  Künstler,  die  durch  den 
Erfolg  eines  einzigen  Werkes  über  Nacht  berühmt  ge- 
worden sind.  Die  betreffende  Schöpfung,  das  Oratorium 
„Franciscus*',  ist  trotz  ihres  jungen  Ruhmes  jedem  mu- 
sikalisch Gebildeten  bekannt;  es  wurde  in  allen  musika- 
lischen und  unmusikalischen  Hauptstädten  Deutschlands 
aufgeführt;  es  beherrscht  die  Programme  der  Musikfeste ; 
es  verursachte  jene  Sturmfluth  von  Meinungsverschieden- 
heiten, die  das  Erscheinen  jedes  bedeutenden  Werkes  zu 
begleiten  pflegt.  Selbst  ein  flüchtiger  Blick  in  das  an- 
ziehende Gesicht  des  TineFschen  „Franciscus"  lehrt,  dass 


351 


es  sich  hier  um  ein  Bild  handelt,  welches  nur  die  glühendste 
religiöse  Begeisterung,  ein  fanatischer  Glaube  an  die  Le- 
gende, eine  religiöse  Ueberzeugungstreue  schaffen  konnte, 
welche  auch  dem  anders  Gläubigen  Hochachtung  abzwin- 
gen muss.  ' 

Diese  religiöse,  das  Hauptwerk .  Tinel's  wie  Glorien- 
schein umfliessende  Begeisterung  ist  echt,  wie  eine  kurze 
Schilderung  der  Persönlichkeit  des  Tondichters  überzeu- 
gend beweisen  wird.  Edgar  Tinel  ist  ein  junger  Meister, 
dem  ein  zeitiges  Geschick  die  Palme  des  Ruhmes  nicht 
erst  in  die  verwelkende  oder  gar  erstarrende  Künstlerhand 
drückte.  Geboren  am  27.  März  1854  im  Dorfe  Sinay 
in  Ostflandem,  wuchs  Tinel  als  Sohn  eines  armen  Schul- 
lehrers und  Organisten  unter  Entbehrungen  aller  Art 
heran.  Jene  Selbstgenügsamheit,  welche  Schopenhauer 
als  eigenthümlichste  Eigenthümlichkeit  bedeutender  Geister 
bezeichnet,  charakterisirt  Tinel  schon  im  zarten  Alter  und 
zeigt  sich  in  dem  unwiderstehlichen  Drange  nach  Einsam- 
keit, nach  dem  wonnigen  Rausche,  sich  ganz  in  phanta- 
stischen Träumereien  verlieren  zu  können.  Die  Welt 
spiegelte  sich  in  dem  phantasievollen  Kopfe  des  Knaben 
in  merkwürdiger  Weise  wider.  Was  anderen  gl^ichalteri- 
gen  Kindern  tiefes  Grausen  einflössen  würde,  das  schaffte 
ihm  heimliche  tiefe  Wonnen.  Der  Klang  der  Mitternachts- 
glocke ist  ihm  in  schlaflosen  Nächten  herrliche  Musik,  der 
Friedhof  weckt  in  der  kleinen  Seele  eine  dem  Heimweh 
gleichende  Sehnsucht,  Mit  Gewalt  brechen  sich  durch 
diese  phantastischen  Neigungen  die  ersten  musikalischen 
Regungen  Bahn,  bald  das  ganze  Gefühlsleben  des  Knaben 
mit  üppigen  Trieben  überwuchernd.  Der  Vater  pflegte 
sie  wie  etwas  Köstliches  mit  jener  Sorgfalt,  welche  nur 
das  klare  Erkennen  wahren  Talentes  zeitigen  kann;  hatte 
er  doch  die  künstlerische  Phantasie  des  Knaben  zuerst 
durch  sein  schönes  Orgelspiel  .befruchtet.  Als  das  Können 
und  ehrliche  Wollen  des  vielbeschäftigten  Mannes'  nicht 
mehr  ausreichten,  schickte  er  den  Sohn  zur  benachbarten 
Stadt,  um  ihm  unter  grossen  Opfern  weitere  Anregung 
zu  ermöglichen.  Und  der  geniale  Junge  scheute  nicht 
Wind  und  -Wetter,  wenn  es  galt,  seinen  musikalischen 
Wissensdurst  und  Lernensdrang  zu  befriedigen.  Aber  auch 
die  Weisheit  des  neuen  Lehrers  ging  bei  den  Riesen- 
fortschritten des  Knaben  zu  Ende.  So  konnten  nur  be- 
deutende Lehrkräfte  helfen  und  fördern:  Mit  dem  älteren 
Bruder  zusammen  wurde  der  Knabe  nach  Brüssel  auf  die 
Schule  gesandt,  zugleich  auch  dem  dortigen  Conservato- 
rium  als  Schüler  übergeben,  das  ihn  mit  begeisterten 
prophetischen  Lobsprüchen  des  berühmten  F^tis  empfing. 
Aber  das  Doppel-Studium  absorbirte  die  Kraft  des  Knaben, 
ohne  seine  musikalischen  Neigungen  voll  zu  befriedigen; 
eudem  war  die  Noth  eine  schlechte  Helferin  im  künstle- 
rischen Streben.  Der  Hunger  war  oft  bei  den  Brüdern 
ungeladener  Gast,  und  die  Noth  wurde  dem  Jüngeren  zur 
Lehrerin  in  allen  möglichen  Handwerken:  war  doch  der 
Knabe  in  heimlichen  Stunden  sein  eigener  Schneider  und 
Schuhflicker.  Die  Ueberzeugung,  dass  es  so  nicht  weiter 
gehen  könnte,  brachte  ihm  einen  bedeutungsvollen  Ent- 
schluss;  er,  der  Dreizehnjährige,  bat  den  Vater,  von  der 
Schule  abgehen  und  sich  ganz  der  Musik  widmen  zu 
dürfen.  Der  Blick  auf  die  zweifellos  grosse  Begabung 
des  Knaben  machte  den  Entschluss  des  Vaters  nicht  zu 
einem  'allzuschweren.  Die  Gewährung  seines  Herzens- 
wunsches vergalt  der  Sohn  durch  ausdauerndsten  Fleiss 
und  einen  wahren  Feuereifer,  sich  alles  nur  musikalisch 
Erlernbare  anzueignen.  Die  Mittel  zum  Lebensunterhalt 
wurden  durch    Glavientunden    und    die    Theilnahmc   am 

27* 


362 


KircheDgesang  gewonnen.  Seltsam!  immer  wieder  steigt 
das  Bild  des  heiligen  Franciscus  empor,  wenn  man  sich 
den  genialen  Enahen  mit  den  leuchtenden  Augen  und 
dem  wallenden  Haar  inmitten  der  Schaar  seiner  singenden 
Genossen  denkt!  Auch  ihm  war  ja  die  Armuth  die  er- 
korene Schutzheilige  seines  Lehens. 

Aher  das  Schicksal  wendet  sich.  Das  unermüdliche 
Streben  des  Knaben  bringt  dem  Jüngling  die  ersten 
Lorbeeren.  1872  erringt  er  sich  einen  Preis  für  Glavier- 
spiel,  dem  schon  im  nächsten  Jahre  der  höchste  Preis  für 
dieselbe  Kunst  folgt.  Ea  ist  für  das  ganze  Streben  und 
die  Persönlichkeit  bezeichnend,  dass  jene  erste  Auszeich- 
nung für  die  Wiedergabe  eines  der  gewaltigsten  deut- 
schen Meisterwerke,  es  war  die  Beethoven'sche  Biesen- 
sonate Op.  106,  errungen  wird.  Trotzdem  diese  äusseren 
Erfolge  unwiderstehlich  zur  Virtuosenlaufbahn  hindrängten, 
muss  der  Ehrgeiz,  Einer  der  bedeutendsten  Glavierspieler 
werden  zu  können,  doch  Schritt  für  Schritt  vor  dem 
Schaffensdrang  des  jungen  Künstlers  zurückweichen. 
Werk  auf  Werk  entfliesst  der  nimmer  ruhenden  Feder; 
eine  Reise  nach  Deutschland,  die  ihn  an  das  Grab  Bobert 
Schumann's  führt  und  die  Bekanntschaft  Eines  dergrössten 
damals  lebenden  Musiker,  des  liebenswürdigen  Joachim 
Raff,  vermittelt,  können  Tinel  in  dem  Entschlüsse  sich 
ganz  der  Composition  zu  widmen,  nur  bestärken,  wenn 
er  sich  auch  klar  bewusst  war,  dass  diese  Wendung  des 
Lebensweges  eine  Wendung  zu  neuen  Entbehrungen  und 
Kämpfen  bedeute.  Als  Praeludium  bringt  das  Schicksal 
eine  Reihe  der  schwersten  Tage.  Der  Vater  stirbt  Mit 
seinem  Tode  wird  unserem  Edgar  die  Sorge  für  die  Fa- 
milie überwiesen.  Wenige  Tage  nach  dem  Tode  des  Familien- 
Oberhauptes  wird  auch  der  jüngere  Bruder  Eklgar's  von 
einer  tückischen  Krankheit  dahingerafi).  Aber  Nichjl^  kann 
seine  fromme  Zuversicht  zu  einem  gütig  waltenden  Schick- 
salslenker erschüttern;  andererseits  ist  ihm  in  der  lie- 
benden Sorge  um  die  Seinen  kein  Mittel  gering  genug,  wenn 
es  gilt,  für  sie  zu  sorgen.  Heute  wirkt  er  für  geringen 
Lohn  in  der  Vorstellung  eines  Taschenspielers  als  Pianist 
mit,  morgen  scheut  er  sich  nicht,  bei  einer  reichen  Familie 
zum  Tanze  aufzuspielen.  Aber  der  brave  Sinn  findet 
seinen  Lohn.  1877  erringt  Tinel  für  seine  Gantate  „Die 
Rolands-Glocke",  ein  sturmbewegtes  von  nationaler  Begei- 
sterung durchglühtes  Ghorwerk,  den  grossen  Gompositions- 
preis.  Eine  Episode  aus  dieser  Zeit  ist  für  die  Gesinnung 
unseres  Künstlers  bemerkenswerth.  Als  die  Koffer  der 
Preisbewerber  nach  unerlaubten  Hilfsmitteln  durchsucht 
wurden,  fand  sich  als  einziges  Buch  in  TineFs  Koffer 
„Die  Nachfolge  Christi"  von  Thomas  a  Kempis. 

Das  Erringen  des  Preises  war  in  jeder  Beziehung 
ein  grosser  Erfolg,  brachte  er  doch  ausser  den  Mitteln 
für  die  erste  Aufführung  des  Werkes  die  Summe  von 
16,000  Frcs.  zu  einer  Studienreise  durch  Deutschland, 
Frankreich  und  Italien! 

Wiederum  ist  es  bezeichnend  für  den  Mann,  dass  er, 
zurückgekehrt  von  der  sicher  sehr  weltlichen  Reise,  sich 
mit  aller  Kraft  einer  Propaganda  für  die  Reform  des  — 
kirchlichen  Gesanges  widmet,  und  ebenso  merkwürdig  ist 
es,  dass  der  spätere  Schöpfer  des  glänzenden  „Franciscus" 
für  eine  Vereinfachung  der  Kirchenmusik  eintritt  und 
sogar  das  Zurückgehen  auf  den  Cantus  planus  fordert. 
Eine  Schrift  über  den  Gregorianischen  Gesang  ist  sicher 
in  jener  Zeit  entstanden.  Leider  hat  sie  noch  keinen 
üebersetzer  gefonden;  sie  enthält  ganz  merkwürdige 
direct  an  Richard  Wagner's  Principien  erinnernde  Forde- 
rungen   und    Grundsätze.      Oder    meint   man   nicht    den 


grossen  Reformator  des  musikalischen  Dramas  zu  hören, 
wenn  Tinel  ausspricht: 

„Wichtigstes  Element  des  Gesanges  ist  —  der  Text, 
die  Melodie  begleitet  und  erklärt  ihn." 

„Die  Klangwahrheit  im  Gesänge  beruht  auf  dem 
Verständniss  des  Textes". 

„Die  Musik  ist  für  die  Worte  gemacht,  nicht  um- 
gekehrt." 

„Lasst  den  Dirigentenstab  im  ConcertsaaL" 

Die  lebhafte  Agitation  zu  Gunsten  seiner  Reformidee 
hatte  eine  gute  Folge:  Tinel  wurde  an  Stelle  von  Lem- 
mens  zum  Vorsteher  der  Kirchenmusikschale  in  Mecheln 
ernannt.  Aber  leider  war  mit  dieser  Sicherstellung  die 
Reihe  der  Leiden,  die  ihn  hartnäckig  verfolgten,  nicht 
abgeschlossen.  Die  Ueberanstrengung  in  seiner  Kunst 
machte  sich  in  einer  furchtbaren  Krankheit  bemerkbar, 
welche  nur  durch  eine  wiederholte  immer  lebensgefähr- 
liche Operation  gehoben  werden  konnte.  Wiederum  ist 
es  bezeichnend  för  Tinel,  dass  er  vor  der  dritten,  ihm 
zur  Erhaltung  des  Lebens  als  dringend  nothwendig  be- 
zeichneten Operation  dem  Arzte  sagte:  „Erst  muss  ich 
meinen  »Franciscus«  vollenden."  Und  diese  Seelenstärke 
vollbrachte  ein  Wunder:  die  Arbeit  gab  ihm  die  Gesund- 
heit wieder  und  machte  die  Operation  überflüssig;  sie 
machte  ihn  aber  auch  weit  hinaus  über  die  Grenzen 
seines  engeren  Vaterlandes  zu   einem  berühmten  Manne. 

Endlich  einmal  erleben  wir  das  Schauspiel,  dass 
einem  bedeutenden  Werke  gleich  bei  seinem  Erscheinen, 
ein  freundliches  Schicksal  bereitet  wird.  Die  Stadt  Me- 
cheln lässt  den  „Franciscus"  sofort  auf  eigene  Kosten 
aufführen,  und  zwar  vier  Mal  nacheinander.  Die  Hauptstadt 
Belgiens,  Brüssel,  will  nicht  zurückbleiben  und  bereitet 
kurze  Zeit  darauf  d^m  Wecke  einen  glänzende»  Emp^sn^.^ 
Der  kunstsinnige  Dr.  v.  Hase  in  Leipzig,  der  energische 
Chef  der  weltbekannten  Firma  Breitkopf  &  Härtel,  über- 
nimmt mit  allen  ungedruckten  Manuscripten  Tinel's  den 
Verlag  des  erfolgreichen  Werkes  und  tritt  damit  in  edlen 
Wetterwerb  zur  ausgezeichneten  Firma  Gebrüder  Schott 
in  Brüssel,  die  schon  früher,  TineFs  Bedeutung  vorah> 
nend,  seine  Werke  in  ihren  Verlag  aufgenommen  hatte. 
In  Deutschland  findet  „Franciscus"  einen  Bahnbrecher 
in  dem  feinsinnigen  Bernhard  Scholz,  der  ihn  in  Frank- 
furt a.  M.  mit  grösstem  Erfolge  aufführte.  Auf  diese 
Stadt  folgten  unmittelbar  Berlin,  Cöln,  Breslau,  Leipzig, 
München;  das  Niederrheinische  Musikfest  erweist  ihm  1894 
die  grosse  Ehre  einer  Auffährung;  zu  gleicher  Zeit  bringt 
ihn  der  hochstrebendeKlughardtauf  dem  Anhaltischen  Musik- 
fest zur  Geltung,  üeberall  der  gleiche  grosse  Erfolg,  die 
gleiche  Begeisterung  der  Hörer,  dieselbe  Ungleichheit  der 
kritischen  Beurtheilung;  denn  diese  gehört  ja  in  der  Jetzt- 
zeit so  nothwendig  zum  künstlerischen  Erfolge,  wie  der 
Paprika  zum  ungarischen  Schnitzel.  An  der  glücklichen 
Wendung  des  Schicksals  unseres  Gomponisten  nimmt 
eine  gleichgesinnte  Seele  Theil,  die  Dichterin  einer  Beihe 
von  Liedertexten,  die  Tinel  zur  Composition  begeistern 
und  ihm  die  Urheberin  der  poetischen  Ergüsse  so  nahe 
brachten,  dass  er  sie,  die  Ueberglückliche,  zur  Lebens- 
gefährtin erkor.  Auch  in  den  Tagen  grösster  künstleri- 
scher Ehrungen  blieben  ihm  seineDemuth  und  Bescheidenheit 
treu.  So  schrieb  er  an  Scholz  auf  die  Nachricht  hin,  dass  sein 
Werk  zur  AufYührung  erkoren  sei:  „Dereinst  in  Deutsch- 
land gesungen  zu  werden,  war  immer  der  Traum  meines 
Lebens,  und  nun  erfüllt  sich  dieser  Traum.  Nachdem 
ich  Ihren  Brief  gelesen,  bin  ich  auf  die  Knie  gefallen  und 
unter  Thränen  habe  ich  laut  gesungen:  Ehre  sei  Gott." 


353 


Ich  habe  diesem  Ausspruche  Nichts  hinzuzufügen. 
Aber  die  in  ihm  zu  Tage  tretende  Gesinnung  soll  im 
Auge  behalten  werden,  wenn  es  gilt,  in  einem  weiteren 
Artikel  die  bisher  erschienenen  Werke  Tinel's  einer  kur- 
zen Betrachtung  zu  unterziehen. 

(Fortsetzung  folgt.) 


Tagesgeschichte. 


Musikbriefe. 

Die  32.  Tonkünstler- Versammlung  des  Allgemeinen 
deutschen  Musikvereins  in  Leipzig. 

(Schluss.) 

Doch  kehren  wir  zu  den  Aufführungen  des  Musikfestes 
zurück!  Sonntag  Abends  rief  uns  ein  im  Qanzen  sehr  inter- 
essantes, im  Einzelnen  aber  wohl  stark  anfechtbares  von  Dr. 
Paul  Klengel  trefflich  geleitetes  Historisch  es  Kammer- 
concert  wieder  in  den  kleinen  Gewandhanssaal.  Drei  noch 
heute  sehr  gefllllig  ansprechende,  nur  vielleicht  zu  bekannte 
Madrigale  aus  dem  16.  Jahrhundert  (von  L.  Marenzio,  Th.  Mor- 
lev  und  H.  L.  Hasler)  eröffneten.  An  der  gelungnen  Aus- 
ftmrung,  die  indess  noch  feiner  schattirt  hätte  sein  können, 
betheiligten  sich  14  Damen  und  10  Herren,  worunter  solistisch 
bekannte  Namen.  Mit  grosser  Feinheit  trugen  Frau  Kammer- 
sängerin Emma  Baumann  und  Frl.  Dora  Toula  ein  streng 
zweistimmig  gehaltenes  Duett  von  A.  Lotti  (1667 — 1740)  vor, 
um  sich  hierauf  mit  Frau  Kammersängerin  Metzler^Löwy 
zu  einem  durch  Deutlichkeit  nicht  minder  lobenswerthen  Vor- 
trag eines  Terzetts  von  G.  Tenaglia  (1600—1660)  zu  vereinigen. 
Bemerk  enswerthe  technische  Fertigkeit  entwickelte  Kammer- 
sänfi^er  Carl  Dierich  in  der  Ausführung  der  Coloraturen 
zweier  G^saiigsstücke  (einer  Gantata  und  einer  Aria)  von 
Alessandro  Scarlatti  (1649—1725).  Es  waren  speciell  mir  diese 
beiden  Programmnummem  um  so  willkommener,  als  der  ältere 
Scarlatti  —  bekanntlich  der  berühmte  Schöpfer  der  neapolitani- 
schen Schule  —  zwar  musikgeschichtlich  überaus  häung  citirt 
wird,  im  modernen  Goncertsaale  aber  fast  nie  erscheint.  (So 
wenigstens  in  Wien.)  Noch  einen  Schrittt  weiter  zurück  in 
die  Geschichte  der  Entwickelung  des  monodischen  Stiles  in 
Italien  Hess  uns  das  Programm  des  Historischen  Kammer- 
concertes  machen,  indem  es  uns  auch  ein  besonders  interes- 
santes Stück  von  G.  Carissimi,  dem  Lehrer  Alessandro  Scar- 
latti^s,  vorführte.  (Nebenbei  bemerkt  hat  das  für  das  Musik- 
fest officiell  ausgegebene  Programmbuch  wahrscheinlich  nur 
in  Folge  eines  Druckfehlers  irrthümlicher  Weise  das  Erden- 
wallen G.  Carissimi^s  um  hundert  Jahre  vorgerückt,  denn  der 
genannte  Künstler,  der  als  der  eigentliche  Schöpfer  der  Can- 
tate  gilt,  lebte  nicht  1704—1774,  sondern  1604—1674).  Von 
Carissimi  wurde  im  Historischen  Kammerconcert  ein  Tenor- 
duett „Demokrit  und  Heraklit*'  gesungen,  welches  die  Ge- 
stalten des  lachenden  und  des  weinenden  Philosophen  für  die 
bescheidenen  Ausdrucksmittel  des  17.  Jahrhunderts  über- 
raschend auseinanderhält.  Und  was  diesfalls  der  Componist 
etwa  noch  der  Kachwelt  an  gegensätzlicher  Individualisi- 
run^kunst  schuldig  geblieben,  er^nzten,  so  weit  es  nur 
möglich,  die  Vortragenaen,  HH.  C.  Dierich  und  Emil  Pinks. 
Frau  E.  Baumann  machte  mit  einer  sehr  schönen  Arie  von 
Oaldara  (nach  dem  Programmbuch  wieder  irrthümlich 
1678—1763,  während  die  richtigen  Daten  meines  Wissens 
1670—1736  lauten)  und  einer  pikanten  „Zingarella"  von  Pae- 
siello  (1741 — 1816)  zwar  nicht  ganz  dieselba  Wirkung,  wie 
einst  die  Meisterin  des  Bei  Canto,  Alice  Barbi  in  Wien,  den- 
noch verlief  ihr  Vortrag  in  durchaus  würdiger  und  beifälliger 
Weise.  Die  lange  Reihe  der  G^angstücke  wurde  mit  fünf  von 
Hrn.  G.  Borchers  ebenso  stilvoll  bearbeiteten,  als  vorge- 
tragenen deutschen  Liedern  aus  dem  17.  und  18.  Jahrhundert 
beschlossen.  Als  Erstes  derselben  erschien  Simon  Dach's  herz- 
inniges „Aennchen  von  Tharau**,  und  zwar  natürlich  nicht 
mit  der  heute  so  überaus  populären  Silcher'schen  Melodie, 
sondern  in  der  wahrscheinlich  ältesten  schlicht-naiven  musi- 
kalischen Fassung,  wie  sie  als  —  aria  incerti  autoris  — 
Heinrich  Albert  (1604—1651)  in  sein  berühmtes  Liederbuch 


„Poetisch-musikalisches  Lustwäldlein''  aufnahm.  Interessant 
war  mit  der  ersten  melodischen  Weise  auch  der  ursprüngliche 
niederdeutsche  (oder  wie  man  noch  genauer  sagt:  samlän- 
dische)  Simon  Dach*sche  Text  („Anke  von  Tharau"*)  zu  hören, 
der  über  der  weltbekannten  hochdeutschen  Uebersetzung  unse- 
res Classikers  Herder  heute  fast  vergessen  ist.  So  recht  in  die 
zur  Zeit  des  80jährigen  Krieges  in  Deutschland  herrschen- 
den ästhetischen  Anschauungen  versetzte  uns  Job.  Ad.  Krü- 
ger's  (Dresden  1684—1666)  originelles  Lied  „Halt  ein!  Halt 
ein!^  mit  der  wehmüthigen  Anrufung  der  Aurora,  Pandora, 
Flora.  Hr.  Borchers  erhielt  gerade  für  diesen  Vortrag  besonderen 
Beifall. 

Unter  den  Instrumentalnummern  war  zwar  nicht  die 
werth vollste ,  aber  durch  die  Art  der  Darbietung  unbedingt 
merkwürdigste  ein  Concertsatz  des  alten  Flötenmeisters 
Friedrich^s  des  Grossen,  J.  Quantz.  Dieses  wohl  bedenklich 
verzop^  Stück  wurde  nämlich  auf  einer  Flöte  angeblich 
noch  sehr  unvollkommener  Construction  (mit  nur  einer 
Klappe),  aus  dem  Jahre  1760  stammend,  gespielt  und  von 
einem  (etwa  1740  erzeugten)  Cembalo  begleitet.  Das  Zusam- 
menwirken beider  Instrumente  (welche  von  dem  Besitzer  des 
berühmten  Musikhistorischen  Museums  in  Leipzig,  Hrn.  de 
Wit,  freundlichst  zur  Verfügung  geteilt  worden  waren)  er- 
gab nun  eine  sehr  curiose  Klangwirkung,  viel  weniger  be- 
züglich der  Flöte,  welche,  von  Hm.  M.  Schwedler  vorzüg- 
lich ^blasen,  ihr  altehrwürdiges  Alter  kaum  merken  Hess, 
als  hinsichtlich  des  Cembalo,  welches,  vielleicht  von  dem  Be- 

fleiter  mit  Absicht  etwas  derb  angepackt,  an  Überlaute 
iithern  erinnernd,  einen  Theil  des  Publicums  in  stürmische 
Heiterkeit  versetzte.  Einen  derartigen  Lacherfolg  darf  aber 
kaum  ein  ordentliches  Historisches  Kammerconcert  anstreben, 
und  erschien  derselbe  um  so  weniger  berechtigt,  als  ja  nach 
der  jetzigen  Klangwirkung  des  150  Jahre  alten  Cembalo 
Niemand  darauf  seh  Hessen  Konnte,  wie  es  geklungen  haben 
mag,  da  es  neu  war.  Wenn  es  damals  nicht  mehr  Tonfülle 
ausströmte,  als  im  Kammerconcert  des  Leipziger  Musikfestes 
von  1896,  so  hat  es  Überhaupt  nicht  zu  den  charakteristischen 
Instrumenten  seiner  Zeit  gehört,  da  sich  schlechterdings 
nicht  denken  Hess,  wie  darauf  ein  J.  S.  Bach  seine  gewaltige 
Chromatische  Phantasie,  die  Praeludien  und  Fuffen  seines 
„Wohltemperirten  Claviers"  oder  andere  unsterbliche  Meister- 
werke mit  nur  halbwegs  der  beabsichtigten  Wirkung  hätte 
herausbringen  können.  Eröffnet  wurde  das  instrumentale 
Programm  mit  G.  Mufiat's  (1650—1704)  im  Einzelnen  sehr 
reizvollen,  im  Ganzen  einförmigen  EmoU-Suite  für  Streich- 
orchester „Blanditiae"  aus  dem  ersten  (nicht  wie  wieder  ein 
Druckfehler  auf  dem  Programm  angab  „zweiten**)  Florilegium. 
Hinsichtlich  der  Ausführung  der  Mu&t'schen  Suite  hat 
sich  der  Leiter  des  Kammerconcertes,  Dr.  Paul  Klengel, 
keineswegs  streng  an  die  Vorschriften  des  Componisten  ge- 
halten. Leider  lag  mir  von  dem  Werke  während  des  An- 
hörens  keine  Partitur  vor,  welche  mich  die  schweren  An- 
klagen hätte  prüfen  lassen,  die  man  von  streng  fachmänni- 
scher Seite  diesfalls  gegen  die  Wiedergabe  erhoben.  Das 
Publicum  zu  verwirren,  war  auch  die  Art  der  Bezeichnung 
der  vierten  Programmnummer  geeignet,  indem  es  dort  ein- 
fach hiess:  P.  Locatelli  (1698—1764),  Sonate  für  Violoncell. 
Nun  musste  wohl  schon  jedes  halbwegs  geübte  Ohr  errathen, 
dass  die  Sonate,  so  wie  sie  im  Kammerconcert  vorgetragen 
wurde,  ganz  unmöglich  von  einem  italienischen  Altmeister 
des  18.  Jahrhunderts  herrühren  könnte.  Die  moderne  Zuthat 
in  der  rein  nur  auf  den  Applaus  berechneten,  aus  dem  Stü 
völlig  herausfallenden  Bravour-Cadenz  lag  auf  der  Hand. 
Wirklich  stammt  diese  Cadenz  ebensowenig  von  P.  Locatelli, 
als  überhaupt  die  ganze  Sonate  eine  Violoncell- Composition 
dieses  Autors  ist.  Vielmehr  handelt  es  sich  hier  um  eine 
von  Piatti  für  den  heutigen  Concertsaal  hergerichtete  Locatelli'- 
sche  Violin -Sonate  —  was  auf  dem  Programmbuche  jeden- 
falls hätte  vermerkt  werden  sollen.  Allerdings  ist  dasselbe 
Stück  auch  in  Wien  wiederholt  auf  Concertprogrammen  ein- 
fach nur  als  „Violoncellsonate"  von  Locatelli  bezeichnet  wor- 
den, ohne  irgend  welche  Andeutang,  dass  die  Bearbeitung 
von  Piatti  sei.  Selbst  der  grosse  Frankfurter  Meister  des 
Violoncells,  Hueo  Becker,  machte  sich  einmal  bei  uns  dieser 
Flüchtigkeit  schuldig.  Aoer  freilich,  in  einem  „Historischen 
Kammerconcert**,  wo  es  in  erster  Linie  auf  Belehrung  des 
Publicums  ankommt,  sollte  man  strenger  sein.  Gespielt  wurde 
die  Locatelli-Piattische  Sonate  am  Abend  des  31.  Mai  von 
Hm.  Georg  Wille  vortrefflich,  man  hätte  glauben  können, 
seinen  ausgezeichneten  Meister  Prof.  JuL  Klengel  zu  hören. 
Die  übrigen  instrumentalen  Nummern  bestanden  aus  einem 
edel    pathetischen  Grave  eines  Flötenconcerts  von  Fnedrich 


354 


dem  Grossen  (der  Vortragende  war  hier  wieder  B.t.  Schwed- 
ler) and  je  einem  Bach'schen  und  Hftndel'schen  Meisterwerk. 
Von  Bach  hatte  man  das  silberklar  fortströmende  (im  Adagio 
besonders  ausdrucksvolle)  Edur-Violinconcert  gewählt,  wel- 
ches Hrn.  Goncertmeister  G.  Prill  Grelegenheit  zu  einer  treff- 
lichen solistischen .  Leistung  bot.  Von  Händel  spielte  man 
Eines  der  schönsten  unter  den  sogenannten  Goncerti  gross! 
ftlr  Streichorchester  (No.  2,  Fdnr). 

Ben  geschilderten  Aufführungen  wohnte  ein  alle  Räume 
des  Saales  vollkommen  füllendes,  andachtsvoll  lauschendes 
Publicum  bei,  welches  trotz  der  fast  dreisttündigen  Dauer 
des  Goncertes  bis  fast  zur  letzten  Note  nicht  vom  Platze 
wich  und  das  —  wenigstens  was  die  sehr  zahlreich  vertretene 
weibliche  Hörerschaft  betrifft  —  die  gerügten  Stillosigkeiten 
kaum  zu  empfinden  schien.  In  der  auf  aas  Goncert  folgen- 
den, glänzend  besuchten  Empfangssoiröe  bei  Hm.  Dr.  0.  von 
Hase,  dem  überaus  liebenswürdigen  Ghef  der  Firma  Breit- 
kopf &  Härtel  (und  Schatzmeister  des  Allgemeinen  deutschen 
Musikvereins)  wurden  nicht  nur  die  wechselvolien  historischen 
Genüsse  des  Abends  lebhaft  besprochen,  sondern  auch  be- 
geisterte und  begeisternde  Toaste  ausgebracht. 

Und  so  kam  endlich  der  letzte  Tag  des  Musikfestes,  der 
1.  Juni,  heran.  Die  Theilnehmer  an  der  Tonkünstler- Versamm- 
lung waren  Vormittags  zu  einer  Aufführung  in  dem  präch- 
tigen neuen  Institutsgebäude  des  Leipziger  k.  Gonserva- 
toriums  eingeladen,  welche  mir  von  der  gegenwärtigen 
Leistungsfähigkeit  dieses  von  Alters  her  berühmten,  seit 
1881  der  allgemein  als  hoch  verdienstlich,  weil  in  jeder  Be- 
ziehung, künstlerisch  forderlich  gerühmten  Direction  des  Hrn. 
Dr.  Günther  unterstehenden  Musik-Lehrinstitutes  den  höch- 
sten Bespect  einflösste.  Wenigstens  bezüglich  dessen  jugend- 
lichen, aus  83  Mitgliedern  bestehenden  Zöglingsorcnesters, 
welches  unter  der  energischen  Leitung  Gapellmeister  Hans 
Sitt^s  (dessen  Interpretationskunst  am  Dirigentenpult  ich 
bereits  bei  den  Goncerten  des  Leipziger  Lehrer-Gesangvereins 
in  Wien  schätzen  gelernt)  Volkmann*s  meisterhaft  dramatische 
Musik  zu  „Richard  III.**  mit  einem  Schwung,  einer  Tonfülle 
und  technischen  Vollendung  ausführte,  dass  es  das  Gewand- 
hausorchester kaum  hätte  besser  machen  können.  Ein  Hr. 
{iUgen  Stichling  aus  Gotha  sprach  markig  und  mit  den 
ricnti|;en  rhetoriscnen  Accenten  das  die  einzelnen  Musikstücke 

feschickt  verbindende  Gedicht.  Ich  kannte  aus  VÖlkmann's 
*artitur  von  wiederholten  Aufführungen  in  Wien  nur  die 
grossartige,  zuletzt  so  edel  versöhnend  schliessende  Ouver- 
türe, welche  zugleich  den  Kern  fast  aller  übrigen  Musik- 
nummern enthielt.  Aber  erst,  wenn  man  das  &anze  hört, 
versteht  man  die  Anordnung  der  einzelnen  Tonbilder  der 
Ouvertüre  nach  ihrer  poetischen  Bedeutung,  und  insofern 
war  für  mich  diese  ausgezeichnete  Aufführung  der  Volk- 
mann'schen  „Richard"  -  Musik  doppelt'  werthvoll  und  be- 
lehrend. 

Ein  Kirchenconcertan  der  dem  Musiker  und  Musikfreund 
ewig  verehrnngswürdigen  Stätte,  in  der  Thomaskirche,  wo 
einst  Sebastian  Bach  seine  unsterbliche  Wirksamkeit  ent- 
faltete, beschloss  am  Montag- Abend  7  Uhr  die  Aufführungen 
des  jüngsten  Leipziger  Tonkünstlerfestes.  Es  kamen  da  unter 
Nikisch*s  Leitung  zwei  der  grossartigsten  und  unter  ein- 
ander denkbar  verschiedensten  Schöpfungen  moderner  Kir- 
chenmusik zur  Aufführung:  Liszt's  Graner  Messe  und  Berlioz' 
„Te  Deum".*)  Der  Eindruck  war  ein  erhebender,  an  einzelnen 

*)  In  den  meisten  Berichten  über  die  Leipziger  Ton- 
künstler-Versammlung finden  sich  falsche  Angaben  über  die 
bisherigen  Aufführungen  des  Berlioz'schen  „Te  Deum**.  Von 
unterrichteter  Seite  wird  uns  berichtigend  hierzu  geschrieben: 
Die  erste  und  einzige  Aufführung  in  Frankreich  fand  am 
30.  Aprü  1855  in  der  St.  Eustache- Kirche  zu  Paris  statt 
(s.  den  ausführlichen  Bericht  in  der  „Neuen  Zeitschrift  für 
Musik**  vom  2.  Juni  1855).  Die  erste  vollständige  Aufführung 
in  Deutschland  erfuhr  das  Werk  am  24.  Mai  1884  in  der 
Stadtkirche  zu  Weimar  unter  MüUer-Hartung's  Leitung  (ge- 
legentlich der  21.  Tonkünstler- Versammlung),  die  nächste 
Wiedergabe  fand  die  Gomposition  am  9.  Mai  1889  in  München 
durch  Heinrich  Porges  mit  dem  Erfolge,  dass  bereits  am 
9.  Nov.  desselben  Jahres  eine  Wiederholung  nöthig  wurde. 
Hierauf  folgten  Göln  (Wülluer),  München  (1898,  8.  Auffüh- 
rung unter  Porges),  Leipzig  (4.  März  1896  unter  Hermann 
Kretzschmar)  und  zuletzt  die  oben  beregte  Leipziger  unter 
Nikisch.  Als  weitere  Dirigenten  des  „Te  Deum**  sind  ^ans 
Richter  (Wien  und  Birmingham)  und  Halle  (London)  zu 
nennen.  D.  Red. 


Stellen  der  Messe  sogar  tief  ergreifender,  wenn  ich  auch  be- 
dauern musste,  dass  der  Ghor  nicht  noch  etwas  voller  klang 
(es  mochte  das  an  der  Akustik  der  nicht  ganz  gefüllten 
Kirche  liegen)  und  in  ihm  überdies  einzelne  Schwankungen 
vorkamen.  Es  dürfte  der  Grund  des  letzteren  Uebelstandes 
darin  zu  suchen  sein,  dass  die  Ghorpartie  eigentlich  von  Prof. 
Dr.  Hermann  Kretzschmar  (welcher  auf  dem  Musikfest  all- 
seits schwer  vermisst  wurde)  einstudirt  und  von  diesem  erst 
im  letzten  Augenblick,  als  ihn  nervöse  Ueberreizung  den 
Taktirstab  niederzulegen  zwang,  an  Nikisch  abgetreten  wor- 
den war.  Da  gab  es  denn  möglicherweise  zwischen  den 
beiden  vortrefflichen  Dirigenten  verschiedene  Ansichten  über 
Tempi,  dynamische  und  andere  Vortragsnuancen,  was  die 
Sänger,  wenn  sie  sich  nun  plötzlich  einer  anderen  neuen 
Aunassnng  anbequemen  mussten,  unsicher  machen  konnte. 
Die  SoU  waren  in  der  Graner  Messe  im  Ganzen  würdig 
durch  die  Damen  Frl.  M.  Geyer,  Frau  P.  Metzler-Löwy 
und  die  HH.  Dierich  und  Wittekopf  vertreten,  die  Orgel 
spielte  der  rühmlichst  bekannte  Gewandhausorganist  Hr.  Ho- 
meyer,  das  Orchester  war  das  des  Gewandhauses,  der  Ghor 
der  des  Riedel- Vereins. 


Gesellschaftlich  schloss  die  Tonkünstlerversammlung  an 
demselben  Tage  mit  einem  den  Besuchern  zu  Ehren  von  dem 
Leipziger  Pauliner- Verein  gegebenen  Festcommers  in  der 
GentraOhalle.  Es  war  gut,  dass  das  Kirchenconcert  nicht  mit 
der  Graner  Messe  gescnlossen  hatte,  denn  unter  dem  hehren 
Eindruck  dieser  Jäänge,  welche  Liszt,  wie  er  selbst  sagt, 
„mehr  gebetet,  als  componirt**,  w&re  vielleicht  nicht  Jeder 
sofort  gestimmt  gewesen,  die  flotten  Burschenlieder  des  Fest- 
commerses  mitzusingen.  Nach  der  glänzenden,  aber  mehr 
ausser  liehen ,  decorativen  Grossartigkeit  des  Berlioz'schen 
„Te  Deum**  ging  das  schon  eher.  Wie  aber  nun  die  Bur- 
schenlieder selbst  aus  den  vielen  jugendlichen  Kehlen  frisch 
und  froh  in  die  Welt  hinaus  schallten!  Schade,  dass  dem 
Kaiser-Marsch  am  Schlüsse  des  ersten  Festconcertes  nicht 
eine  gleich  imposante  Schall  Wirkung  vergönnt  war!  Es  hat 
wohl   überhaupt   da  und  dort  an  den  Aufführungen  Etwas 

fefehlt,  und  mag  namentlich  in  der  Zusammenstellung  des 
rogramms  von  \  ornherein  ge^n  die  eigentlichen,  ursprüng- 
lichen Zwecke  des  Allgememen  deutechen  Musikvereins 
vielfach  Verstössen  worden  sein.*}  Ich,  dem  das  reichiB, 
kraftvolle  Leipziger  Musikleben  auf  dem  Feste  als  etwas 
völlig  Neues  mit  der  anmuthendsten  Frische  ent.gegenkam, 
und  der  ich  mich  überdies  stets  in  der  anregendsten  Gesell- 
schaft bewegte,  empfand  das  Schöne  und  Bedeutende  weit 
stärker  und  nachhaltiger,  als  das  minder  Gelungene.  Und 
so  dürften  denn  wohl  nicht  alle  Theilnehmer  von  diesem 
Musikfeste  so  harmonische  Eindrücke  mit  nach  Hause  ge- 
nommen haben,  als  der  Schreiber  dieser  Zeilen. 

Dr.  Theodor  Helm. 


*)  Dieser  von  unserem  verehrten  Wiener  Hrn.  Mit- 
arbeiter angedeutete  Verstoss  gegen  die  statutenmässigen 
Zwecke  des  Vereins  wird  dem  Directorium  seitens  der  Presse 
fast  in  corpore  zum  Vorwurf  gemacht.  Am  eingehendsten 
und  energischesten  gibt  diesem  Protest  auch  unser  geschätzter 
Gollege  Hr.  Otto  Lessmann  in  seinem  Blatt  Ausdruck.  Der- 
selbe stellt  sich  bei  seinen  Auslassungen  lediglich  auf  den 
Standpunct  solcher  Vereinsmitglieder,  „die  seit  Jahren  dar- 
nach trachten,  entweder  als  Gomponisten  oder  Virtuosen 
durch  Vermittlung  des  Vereins  einer  quasi  internationalen 
Jury  vorgeführt  zu  werden**,  und  sagt,  dass  „so  ziemlich  das 

fanze  Programm  einen  Fehlschuss**  bedeute,  indem  dasselbe 
em  klaren  Wortlaut  der  Statuten  weder  in  der  einen,  noch 
in  der  anderen  Richtung  entsprochen  habe.  Betreffs  der 
Gompositionen  habe  es  sich  zum  weitaus  grössten  Theil  um 
längst  und  weit  bekannte  Werke  gehandelt,  und  was  die 
Mitwirkung  von  Solisten  anlangt,  so  sei  die  Hegemonie  eines 
einzelnen  Künstlers  —  in  diesem  Fall  d^Albert's  —  ebenfiBilIs 
gegen  das  Interesse  des  Vereins  und  die  gleichberechtigten  Mit- 
glieder desselben.  Hr.  Lessmann  hält  es  am  Schluss  seiner 
Dedactionen  für  gerathen,  die  jetzt  bestehende  Verfassung  des 
Vereins  einer  gründlichen  Revision  zu  unterziehen,  weu  die 
Verhältnisse,  unter  denen  der  Verein  entstanden  und  für 
welche  s.  Z.  das  Statut  entworfen  sei,  sich  derart  geändert 
hätten,  dass  die  Gesichtspuncte,  die  für  seine  Gründung 
maassgebend  waren,  in  dem  heutigen  Kunstleben  kaum  noch 
einem  Bedürfniss  entsprächen.  „Darum:  Neugestaltung  oder 
Schluss!**  D.  Red. 


356 


Mfinchen. 


Stuttfirart. 


(Portsetzung.) 


(FortsdtzuBg.) 


Die    in    dem    neu    erbauten   Kaim-Saale   stattfindenden 
grösseren   Goncerte    zerfallen    in  zwei   Kategorien.    In   den 
iLbonnementconoerten,  die  den  Namen  Kaim-üoncerte  ftlhren, 
liegt  der  Schwerpunct  auf  den  Leistungen  der  Solisten,  wäh- 
rend in  den  bei  sehr  massigen  Eintrittspreisen  stattfindenden 
sogenannten  Symphonieconcerten  die  Orchesterwerke  vorherr- 
schen.   Hr.  Dr.  Eaim  hat  sich  durch  die  Begründung  eines 
selbständigen  Ofchesters  um  das  Münchener  Musikleben  ein 
grosses  Verdienst  erworben.    Im  Winter  1894/96  war  Hans 
Windersteih  als  dessen  Dirigent  thätig.  Seiner  Sachkennt- 
niss   und  Energie   gelang  es,  gleichsam   aus   Nichts    einen 
Orchesterkörper  zu  schaffen,  dem  bald  die  Lösung  hoher  Auf- 
gaben zngemuthet  werden  konnte.  *)    Auf  dessen  Grundlage 
wurde  dann  im  letzten  Winter,  als  der  von  Stuttgart  schei- 
dende Hofcapellmeister  Herman  Zumpe   die  Leitung   über- 
nahm, weiter  gearbeitet.    Wir  wenden  uns  nun  zu  den  im 
November  und  December  1895  gegebenen  vier  Kaim-Con- 
certen  zu.  Sie  brachten  von  Symphonien  zwei  Mal  die  dritte 
in  F  von  Brahms,  die  in  Es  von  Mozart  und  die  in  C  von 
Haydn.  SämratlicheWerke  erfuhren  eine  von  Geist  und  Leben 
erfüllte  Wiedergabe.    Herman  Zutnpe  ist  ein  hervorragender 
Dirigent.    Er  vereinigt  in  sich  zwei  Eigenschaften ,  die  sich 
oft  auszuschliessen  scheinen :  leidenschaftliche  Kraft  des  Em^ 
pfindens  und  jene  sich  selbst  beherrschende  Buhe,   die  die 
unerlässliche  Vorbedingung  stilvoller  Gestaltung  bildet.  Von 
Ouvertüren   hörten   wir   cße   zn  „Egmont",    „(^riolan**  und 
„Freischütz",  sowie  ß.  Wagner's  Eine  Faust-Ouverture.    In 
der  Darstellung  der  drei  erstgenannten  Stücke  zeigte  Zumpe, 
dass  er  die  Fähigkeit  besitzt,  Tonwerke,  nicht  nur  als  Musi- 
ker, sondern  als  Dichter  (in  dem  Sinne,  wie  dies  Wagner 
(Binmal    in    einem    Briefe   an  Theodor    Uhlig   auseinander- 
setzt)  nachzuschaffen.    In   der  „Faust** -Ouvertüre   verführte 
ihn  aber  das  Streben  nach  charakteristischer  Individualisirung 
aller  Theile  dazu,  den  Anfang  des  Allegros  viel  zu  langsam 
spielen  zu  lassen  und  ebenso  aas  Ritardando  nach  der  Melo- 
die in  F  über  das  zulässige  Maass  auszudehnen.    Als  Sänger 
traten  auf:    Frau  von  Türk-Rohn  aus  Wien,   eine  Sopra- 
nistin mit  schöner,  sut  gebildeter  Stimme  und  anmuthiger 
Vortragsweise;  dann  aie  ausgezeichnete  Goloratursängerin  Frl. 
Wedekind,   die  durch  ihren  prächtigen  Triller  die  Hörer 
entzückte,  und  der  Baritonist  Hr.  Anton  van  Rooy,   ein  in 
Ton  und  Ausdruck  vornehmer  Künstler.  Als  Instrumentalisten 
liessen    sich    Hr.  Concertmeister  Krasselt    und    der   junge 
Hubermann  hören.    Der  Erstere  spielte  die  „Gesangsscene** 
von  Spohr   mit   der  ihm   eigenen   schmelzend  schönen  Ton- 

§ebung,  der  letztere,  merkwürdig  frühreife  Virtuose  erregte 
taunen  durch  seine  fast  unfelubare  Technik  und  seltene 
Kunst  der  Phrasirung.  —  In  den  Symphonieconcerten  wur- 
den im  Laufe  des  Winters  ebenfalls  sämmtliche  Beethoven'- 
schen  Symphonien  zu  Gehör  gebracht.  Zumpe  erwies  sich  als 
berufener  Interpret  des  grossen  Tonmeisters.  In  einzelnen 
Fällen  erschien  uns  seine  Auffassung  anfechtbar.  So  nahm 
er  das  Grundtempo  des  ersten  Satzes  der  „Eroica**  entschie- 
den zu  lan|;sam,  ebenso  verwandelte  er  den  Anfang  des  AUe- 
gro  con  brio  in  der  Cmoll-Symphonie  in  ein  gemächliches 
Andante,  wodurch  er  sich  gleicherweise  mit  der  vorgeschrie- 
benen Bezeichnung,  wie  der  hier  durchaus  richtigen  traditio- 
nellen Art  der  Ausführung  in  Widerstreit  setzte.  Aber  diese 
Mängel  wurden  durch  seine  kraft-  und  wuchtvolle  und  in  den 
Adagios  von  idealem  Geiste  erfüllte  Gestaltung  der  übrigen 
Sätze  mehr  als  aufgewogen.  Mit  besonderer  Leidenschaft 
dirigirte  er  auch  Schumann's  „Manfred" -Ouvertüre.  In  einem 
dieser  Goncerte  trat  auch  Hr.  Silo ti  auf.  Dieser  ausgezeich- 
nete Pianist  erntete  begeisterten  Beifall.  Er  spielte  das  Es- 
dur-Goncert  von  Beethoven,  in  den  zarten  Stellen  mit  ideal- 
verklärter Tongebnng,  während  die  apollinisch-h  oh  ei  tsvollen 
Momente  mehr  Grösse  des  Ausdrucks  erheischten.  Voll  gluth- 
voUer  Wärme  war  seine  Wiedergabe  des  B  moll-Scherzos  von 
Chopin.  Eine  Sängerin  Frau  BrüU-Kienemund  (Mezzo- 
sopran) hatte  mit  Liedervorträgen  guten  Erfolg.  Das  Gleiche 
gilt  von  dem  Bari tonisten  Hrn.  Schnegraf,  der  den  Lieder- 
kreis „An  die  ferne  Geliebte"  von  Beetnoven  mit  wohlklin- 
gender Stimme  und  Verständniss  zu  Gehör  brachte. 

(Schluss  folgt.) 

*)  Dieses^  Lob  bietet  eine  günstige  Perspective  auf  das 
in  Gründung,  begriffene  Leipziger  Concertorchester  des  Hrn. 
Winderstein.  D.  Red. 


Anknüpfend  an  die  Erwähnung  letzterer  Künstler  kann 
auch  hier  in  unserem  Bericht  zu  den  Darbietungen  neuer 
Opern  werke  Übergegangen  werden,  welche,  dank  dem  wirk- 
lich hervorragenden  Streben  unseres  Hofbheater-Intendanten 
Baron  zu  Putlitz,  bedeutende  Novitäten  dem  Repertoire  ein- 
zuverleiben, in  diesem  Theaterjahre  ihren  Einzug  auf  hiesiger 
Hof  bühne  hielten.  Auch  hier  waltet  seit  September  vorigen 
Jahres  Hr.  Dr.  AloysObrist  als  erster  Hofcapellmeister  sei- 
nes Amts,  in  welcher  Eigenschaft  er  reichlich  Gelegenheit 
hatte,  seine  Befähigung  als  Operndirigent  hervortreten  zu 
lassen.  Auch  in  dieser  Sphäre  Hess  ihm  anfangs  als  Nach- 
folger Zumpe's  ein  grosser  Theil  der  Tagespresse  nur  wenig 
Gerechtigkeit  widerfahren,  wenn  auch  gegen  die  durchaus 
tüchtige  Einstudirung  der  unter  seiner  Leitunfi^  zur  Auffüh- 
rung gelangten  Opernnovitäten  Wenig  einzuwenaen  war.  Hier 
sind  zu  nennen:  „Zaira*^,  Oper  des  französischen  Componisten 
de  la  Nux,  deren  Musik,  im  Stil  der  jüngeren  französischen 
Schule  gehalten,  einen  sehr  vortheilhaften  Eindruck  machte. 
Das  Werk  erlebte  indessen  trotz  des  anfänglichen  Bei- 
falls nur  etwa  drei  Vorstellungen.  Ein  illustrer  Gast, 
P.  Mascagni,  führte  sich  in  diesem  Winter  hier  erstmals 
als  Dirigent  ein,  indem  er  sein  populärstes  Werk  „Gavalleria 
rusticana**  persönlich  leitete  und,  wie  sich  erwarten  Hess,  in 
hervorragender  Weise  gefeiert  wurde.  Bei  dieser  Gelegenheit 
erschien  auch  seine  Oper  „William  Ratcliff**  unter  der  Lei- 
tung Dr.  Obrist's  als  sehr  interessante  Novität  auf  unserer 
Hof  bühne,  welche  namentlich  vermöge  der  vorzüglichen  Be- 
setzung der  Titelrolle  durch  Hm.  Rothmühl  bedeutende 
Anziehungskraft  ausübte,  deren  Dauer  bis  jetzt  noch  nicht 
abzusehen  ist,  da  trotz  mancher  Schönheiten,  i\'elche  die  Par- 
titur aufweist,  das  Textbuch  nach  heutigen  Anforderungen 
wenic;  Interesse  zu  erregen  vermag. 

Als  Festvorstellung  zum  Geburtsfest  des  Königs  wurde 
die  neue  Oper  „Astorre"  (Text  nach  einer  Novelle  von  F.  Meyer), 
bearbeitet  von  Harlacher,  Musik  von  Krug- Waldsee,  einem 
vaterländischen,  durch  verschiedene  Chorwerke  sehr  vortheil- 
haft  bekannten  Componisten,  gewählt.  Die  Erwartungen, 
welche  seine  vielen  hiesigen  Freunde  auf  dieses  neueste  Werk 
dieses  Autors  setzten,  wurden  leider  nicht  ganz  erftlllt,  indem 
die  durchweg  den  begabten  Künstler  und  Instrumentalcompo- 
nisten  verrathende  Musik  nicht  besonders  zu  erwärmen  ver- 
mochte. Das  Textbuch  ist,  unseres  Bedünkens,  mit  vielem 
Geschick  verfasst,  wenn  auch  der  verwendete  Stoff  unserer 
Zeit  ferner  liegen  dürfte,  ein  umstand,  der  ja  für  viele  heu- 
tige Componisten  zu  unsäglichen  Enttäuschungen  führt  und 
den  Verlust  vieler  guten  Musik  nach  sich  zieht.  Als  Haupt- 
ereigniss  der  Opernsaison  muss  indessen  die  erstmalige  Ge- 
sammtaufführung der  „Nibelungen^'-Tetralogie  von  R.Wagner 
bezeichnet  werden,  welche  bisher,  obgleich  alle  drei  Musik- 
dramen mit  dem  Vorabend  schon  einzeln  gegeben  waren, 
noch  nie  ermöglicht  worden  ist,  und  gebührt  Hm.  Dr.  Obrist, 
welcher  das  Riesenwerk  sehr  tüchtig  einstudirt  hatte  und  ohne 
Striche  mit  nur  einheimischen  Kräften  zur  Geltung  brachte, 
unbeschränkte  Anerkennung.  In  dieselbe  haben  sich  auch  die 
Träger  der  Hauptpartien,  die  Damen  Czerwenka,  Wibo r g, 
Hieser,  Sutter  u.  A.  m.  u.  die  HH.  Rothmühl,  Ballutf, 
P.  Müller,  Hromada,  Sommer,  Pockh  u.  A.  m.  und  nicht 
zum  wenigsten  unsere  vortreffliche  Hofcapelle  zu  theilen. 

IJm  wieder  zum  Concertsaal  zurückzukehren,  so  gehören, 
wie  längst  anerkannt,  die  Quartett-  und  KammermosiKabende 
der  HH.  Pruckner,  Singer,  Wien  und  Seitz  zu  den 
schätzenswerthesten  musikalischen  Einrichtungen  unseres 
Kunstlebens.  Es  ist  gewiss  auch  schon  in  diesen  Blättern 
oft  beklagt  worden,  dass  es  immer  nur  eine  kleine  Gemeinde 
ist,  welche  ftir  die  von  genannten  Künstlern  gebotenen  musi- 
kalischen Genüsse  empfänglich  ist.  Umsomehr  ist  die  selbst- 
lose Ausdauer,  mit  welcher  diese  wahren  Priester  der  Kunst 
Eines  der  edelsten  ihrer  Gebiete  in  hiesiger  Stadt  pfie^n,  zu 
bewundern  und  dankbar  anzuerkennen.  Wir  durften  in  vor- 
züglicher Wiedergabe  geniessen:  die  Streichquartette  Adur 
und  Cdur  von  Mozart,  GmoU  und  Ddur  von  Haydn,  Fdur. 
Op.  18^  Fmoll,  Op.  95,  und  Bdur,  Op.  130,  v.  Beethoven,  Amol! 
von  Schubert,  Amoll  von  Brahms  und  Ddur  von  Mendelssohn, 
femer  das  Clarinettenquintett  von  Mozart.  Auch  unter  diesen 
Concertabenden  ist  eine  interessante  Novität  zu  verzeichnen, 
und  zwar  ein  Quartett  für  Streichinstrumente  (HmoU)  von 
W.  Speidel,  ein  jugendfrisches,  wenn  auch  in  seiner  Form 
etwas  knapp  gehaltenes,  anmuthiges  Werk,  welches  der  vor- 


356 


mrückten  Jahre  seines  Autors  yennOge  seines  trefiliclien  In- 
halts spottet  und  ungewöhnlich  heifUlig  aufgenommen  wurde. 
Die  Kfunmermusikahende  boten  die  Glaviertnos  in  Cmoll,  Op.  1, 
▼on  Beethoven,  Esdur,  Op.  100,  von  Schubert  und  Gdur,  Op.  96, 
von  S.  de  Lange,  ein  sehr  tüchtiges,  feingearbeitetes  Werk, 
femer  die  Ciavier- Yiolinsonaten  in  EmoS  von  J.  Brahms, 
Gdur,  Op.  96,  von  Beethoven  und  Adur  von  Raff,  eine  Sere- 
nade für  Pianoforte,  Violine  und  Yiolonoell  von  F.  Hiller  und 
das  Es  dur-Clavierquartett  Op.  47  von  B.  Schumann.  Es  darf 
bei  den  künstlerischen  Qualitäten  der  Ausftkhrenden  als 
selbstverständlich  angenommen  werden,  dass  diese  sämmt- 
lichen  Darbietungen  vollen  und  ungetrübten  Oenuss  ge- 
währten. 

(Fortsetzung  folgt.) 


Concertumschau. 

Annaberg.  28.  Stiftungsconc.  des  -Arion*'  (Affemi)  unt. 
Solist.  Mitwirkung  der  Frau  Lederer-Heinig  u.  des  Hm. 
E.  Schneider  a.  Leipzig  (Ges.)  u.  des  Frl.  Stiehler  von  hier 
(Clav.):  „Psyche**  f.  Soli,  Choru.  Orch.  v.  Gade,  Solif.  Sopr. 
V.  Beethoven,  umlauft  (Wiegenlied)  u.  TJ.  Afferni  („Die 
Quelle**)  u.  f.  Clav.  v.  Mendelssohn  (GmoU-Conc). 

Bpemerhaven.  Am  3.  April  Aufföhr.  der  Johannes-Fassion 
V.  S.  Bach  durch  den  Gesangver.  (Wiemann)  unt.  sollst.  Mit- 
wirk, der  Frauen  Higgen-Dohm  v.  hier  u.  Hadenfeldt  aus 
Hamburg  u.  der  HH.  Schröter  a.  Posen  u.  Hungar  a.  Det- 
mold. (Die  Aufftihrung  wird  in  einem  Blatte  sehr  gelobt. 
Von  dem  Verein  wird  geschrieben,  dass  er  bez.  seiner  Lei- 
stungsfähigkeit nVöUig  auf  der  Höhe  stehe**.  „Die  Chöre 
gelangen  vortrefflich,  markig  und  sicher;  schön  trat  immer 
in  den  einzelnen  Stimmen  das  Hauptmotiv  hervor,  fein  nnan- 
cirt  waren  die  Choräle,  ein  Beweis,  mit  welcher  unermüd- 
lichen Sorgfalt  die  Chorpartien  vom  Dirigenten  einstudirt 
waren.**  A&  ganz  vortrefflich  werden  auch  die  Solisten  geschil- 
dert. „Doch  die  Seele  des  Ganzen**,  heisst  es  zum  Schluss, 
„war  Hr.  Musikdirector  Wiemann,  dessen  umsichtiger,  ge- 
wandter und  sicherer  Leitung  der  Hauptantheil  an  dem 
grossen  Erfolge  zuzuschreiben  ist,  sodass  auch  nicht  ein  ein- 
zifi;er  Einsatz  verfehlt  wurde,  was  bei  der  Complicirtheit  des 
Werkes  Viel  sagen  will.  Der  Verein  hat  unter  seiner  Lei- 
tung in  jeder  Hinsicht,  besonders  mtäbh  in  der  ftiiftn  Kuan- 
ciruug,  grosse  Fortschritte  gemacht.  Hofientlich  bleibt  Hr. 
Wiemann  dem  Verein  noch  recht  lange  erhalten  und  findet 
in  seinem  rastlosen  Streben  volle  Befriedigung  und  allseitige 
Anerkennung.  Möge  sich  der  Chor  in  demselben  gedeihlichen 
Maasse  weiter  entwickeln.**) 

Carlsbad.  5.  Symph.-Conc.  der  Curcapelle  (Labitzky): 
4.  Symph.  v.  S.  Jadassohn,  „Tasso**  v.  Liszt,  Cdur-Con- 
certouvert.  v.  R.  Volk  mann,  Variat.  a.  dem  D  moU-Streich- 
quart.  v.  Schubert.      (Nach  einer  Mittheilung  des  Hm.  Diri- 

f:enten  ist  die  Symphonie  des  Leipziger  C^omponisten  seitens 
es  Publicums  mit  „grossem  Beifiall**  aufgenommen  worden.) 
Cöln.  Musikal.  Gesellschaft  (Prof.  Seiss)  im  Mai:  Sym- 
phonien V.  Schubert  (HmoU)  u.  Svendsen  (Ddur),  3.  Ouvert. 
zu  „Leonore**  v.  Beethoven,  Balletmusik  a.  „Feramors**  v. 
Rubinstein,  Solo  vortrage  der  Frls.  König  (Ges.,  Lieder  v. 
Ad.  Jensen  u.  Brahms  etc.)  u.  Roerdans  a.  Hannover  (Ges., 
Lieder  v.  R.  Wagner,  Hildach  u.  Hungert)  u.  der  HH. 
Heuser  (Clav.,  Cmoll-Conc.  eig.  Comp.),  Möskes  (Clav.,  Phsmt.- 
Polon.  eig.  Comp.),  Busoni  a.  Berlin  (Clav.,  Son.  Op.  111  v. 
Beethoven,  Abegg- Variat.  v.  Schumann,  zwei  Legenden  u. 
Mephisto -Walzer  v.  Liszt  etc.),  Eatona  (Harfe),  Rückbeil 
a.  Ell^rfeld  (Viol.,  Cmoll-Conc.  v.  Rauchenecker  u.  2.  u. 
3.  Satz  a.  einem  eig.  Conc.)  u.  Stauffer  (Viol.,  Introd.  u. 
Rondo  capricc.  v.  Saint-Saens). 

Dresden.  Feier  zu  Ehren  des  Geburtstages  Sr.  Maj.  des 
Königs  Albert  im  königl.  Conservatorium  für  Musik  und 
Theater  am  23.  April:  Prolog  v.  G.  Starcke  (v.  demselben 
gesprochen),  „Domine,  salvum  lac  regem**  f.  Chor  v.Loewe= die 
oberste  Chorcl.,  1.  Violinconc.  v.  Bruch  :=  Hr.  Gumpert, 
Es dur-Clavierquart.,  2.  u.  I.Satz,  v.  Mozart  =  HH.  Feigerl, 
Warwas,  Lederer  u.  Stein,  Arie  „An  jenem  Tag**  v.  Marschner 
=  Hr.  Fricke,  Trio  f.  zwei  Oboen  u.  Engl.  Hörn,  2.  u.  3.  Satz, 
V.  Beethoven  =:  HH.  Petrenz,  Grützner  u.  A.  Wolf,  Lieder 
V.  Schumann  („Frühlingsfahrt**  u.  „Waldesgespräch**)  u.  E. 
Hildach  („Der  Lenz**)  =  Frl.  Henrici,  (3ar.-Phant.  über 
Spohr's  „Jessonda**  v,  J.  Sobeck  =  Hr.  Weber,  Variat.  a. 
dem  Kaiser-Quart,  v.  Haydn  =  HH.  Warwas,  Lederer,  Iäu- 
terbach  u.  Stein,  allgem.  Gesang  „Den  König  segne  Gott**.  — 
Musikaufführ.  des  Mozart-Ver.  am  3.  Juni;    FmoU-Phant.  f. 


Org.  zu  vier  H&nden  v.  Mozart-Pfretzschner  (HH.  Seifert  n. 
Braun),  Vocalterzette  v.  Hauptmann,  Mozart  u.  Mendelssohn 
(Frls.  Grub,  Alberti  u.  Ringier),  drei  Kircbensonaten  f.  Vio- 
linen, Bass  u.  Org.  v.  Mozart  u.  zwei  Stücke  £.  VioL  o.  Org. 
V.  S.  Bach  (die  violinpartien  gespielt  v.  sftmmtL  Violinisten 
des  Ver.  u.  Hm.  Seifert),  Gesang  vortrage  des  FrL  Wedekind. 
—  Chorsoiröe  in  der  Ehrlich'schen  Musikschule,  veranstalt 
vom  Institutschor  unt.  Leit.  des  Hm.  Braun  u.  Mitwirk,  der 
S&ngerinnen  Frls.  Zimmermann,  Ehrlich  u.  Alberti  u.  Frau 
Munscheid,  sowie  der  HH.  Glömme  (Ges.)  n.  Bauer  (VioL) 
am  4.  Mai:  „Salvum  fiic  regem**  f.  ^m.  Chor  m.  Orch.  und 
Frauenduett  ,J*rÜhlingsliebe**  m.  obug.  VioL  v.  Gl.  Braun, 
„Requiem  für  Mignon**  f.  gem.  Chor,  Frauen-  u.  M&nnerquart. 
u.  Orch.  V.  Rubinstein,  „Am  Traunsee**  f.  Frauenchor, 
Baritonsolo  u.  Streichorch.  v.  F.  Thieriot  (unt.  Leit.  des 
Comp.),  Franenchöre  v.  Mendelssohn  u.  Draeseke  (Psalm  23), 
Soli  f.  Ges.  V.  A.  Heitsch  („Ich  ging  im  Wald**),  R.  Volk- 
mann („Die  Bekehrte**),  Ad.  Jensen  („Im  Walde**),  L.  Hart- 
mann („Wie  ist  doch  die  Erde  so  schön**)  u.  Bruch  („Carmo- 
senella**)  u.  f.  Viol.  v.  Ries  (Romanze)  u.  Brahms-Joachim 
(ün^r.  Tanz). 

Frankenthal.  Am  26.  April  Aufführ.  v.  Haydn's  „Jah- 
reszeiten** durch  den  Caecilien-Ver.  (Schörry)  unt.  sollst.  Mit- 
wirk, der  Frau  Hoeck-Lechner  a.  Garlsruhe  u.  der  HH.  Doerter 
a.  Mainz  u.  Fuchs  v.  hier.  (Das  rückhaltsloseste  Lob  wird 
in  einem  dortigen  Blatte  der  Frau  Hoeck-Lechner  gesungen; 
„Ihr  packender  Vortrag,  innie;e  Freude  verkündend,  töise 
lispelnd,  schelmisch  scherzend,  heraliche  Liebe  athmend, 
schmerzlich  tr&umend,  verrieth  die  vollendete  S&ngerin**  heisst 
es  u.  A.  von  ihr.) 

Frankfurt  a.  M.  Am  8.  April  Aufführ.  v.  J.  S.  Bach's 
Matthäus -Passion  durch  den  Caecilien-Ver.  (Grüters)  unter 
Solist.  Mitwirk,  der  Frau  Günther  v.  hier  u.  der  Frau  Crae- 
mer-Schleger  a.  Düsseldorf  u.  der  HH.  Vogl  a.  München, 
Plank  a.  Carlsruhe  u.  Müller  v.  hier.  („Chor,  Soli  und  Or- 
chester standen  auf  der  Höhe  ihrer  Angabe,**  schreibt  man 
bez.  der  Ausführung.  Von  Hrn.  Vogl  wird  constatirt,  dass 
er  sich  seiner  Aufj^be  „mit  einer  Frische  und  einem  noch 
heute  sieghaften  stimmlichen  Glänze,  welcher  die  Mähr  von 
dem  Stimmenmorde  der  Wagner'schen  Kunst  in  unzwei- 
deutiger Weise  Lügen  strafte^,  entledigt  habe.  „Eine  stil- 
volle und  synipathische  Wiedergabe**  war  der  Sopran-  und 
Altpartie  durch  dfe  Frauen  Günther  und  Craemer-Schleger 
gesichert.) 

Gera.    Conc.  der  furstl.  Cap.  (Eleemann)  am  27.  M&rz: 

1.  Symph.  V.  Schumann,  „Tasso**  v.  Liszt,  „ZBLuberflöten**- 
Ouvert.  V.  Mozart,   3.  Seren,  f.  Streichorch.  v.  Volkmann, 

2.  Violinconc  v.  Wieniawski  (Hr.  Franke).  (Das  Concert 
der  fürstl.  Capelle  vom  11.  April  s.  in  v.  No.!)  —  Conc.  des 
Musikal.  Ver.  (Eleemann)  unt.  sollst.  Mitwirk,  des  Hm.  Kauf- 
mann a.  Basel  am  17.  April:  C moll-Requiem  v.  Cherubini, 
Psalm  13  f.  Tenorsolo,  Chor  u.  Orch.  v.  Liszt,  Cavatine 
JSei  getreu"  v.  Mendelssohn. 

Greiz.  Conc.  des  Leipziger  Lehrer-Gesangver.  (Sitt)  am 
13.  Mai:  Männerchöre  v.  Volkmann  („Kyrie**  u.  „Benedic- 
tus**  a.  der  Messe,  sowie  Abendlied),  B.  Vogel  („Vater  unser**) 
u.  Dürrner  („Lebensregel**),  Variat.  f.  Oig.,  Viol.  u.  Violonc. 
V.  Rheinberger  (HH.  Homeyer,  Sitt  u.  Klengel  a.  Leipzig), 
von  denselben  Künstlem  ausgeführte  Soli  f.  Org.  von  G.  A. 
Thomas  (Phant.  üb.  „Ein  feste  Burg**)  u.  Piutti  (Sonaten- 
satz), f.  Viol.  V.  Locatelli  (Son.)  u.  f.  Violonc.  v.  S.  Bach 
(Air)  u.  Schumann  (Abendlied). 

Guben.  Am  23.  April  Aufführ.  v.  M.  Blumner's  Orat. 
„Abraham**  unt.  Leit^  des  Comp.  u.  sollst.  Mitwirk,  der  Frls. 
Strauss-Kurzwelly  a.  Leipzig,  Lalo  a.  Crossen  u.  Pauli  a. 
Berlin  u.  der  HH.  Pinks  a.  I^ipzig,  van  Eweyk  a.  Berlin  u. 
Rebsch  v.  hier.  .(Die  von  Hm.  Musikdirector  Ochs  sorg&l- 
tigst  vorbereitete  Aufführung  ging  trefflich  von  Statten  und 
fand  reichen  Bei&ll.  Ein  volles  und  berechtigtes  Lob  Luiden 
im  „G.  T.**  die  beiden  Leipziger  Solisten  in  Folgendem:  „FrL 
Strauss-Kurzwellv  hatte  die  Partie  der  Hagar,  des  Isaak  und 
des  ersten  Engels  übernommen.  Dieselbe  zeigte  ihrer  Zu- 
hörerschaft, dass  sie  eine  ganz  firme  und  zuverlAssige  S&n- 
gerin ist.  Dire  Stimme  ist  voll  von  seltener  Tragweite,  in 
allen  Registern  gleich  gebildet  und  von  gleich  anmuthender, 
edler  KlangfEirbe.  Die  Aussprache  ist  eine  klare  und  ver- 
ständliche, die  Intonation  eine  unversehrte.  Mit  diesen  tech- 
nischen Vollkommenheiten  geht  aber  Hand  in  Hand  die 
schöne,  wahrhaft  hinreissende  Gefühlsinnigkeit,  die  ans  ihrem 
ganzen  Vortrage  spricht.**  „Hr.  Emil  Pinks,  aer  S&nger  der 
Elieser-Partie,  erfreute  durch  einen  in  guter  Schule  erzogenen 
Tenor  von  leicht  ansprechender  Höhe  und  lieblicher  ^ang- 


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&tbe.     Seine  Vortr&gaweiBe   war   eine   ebenso   verst&ndsisa- 
inniKO  als  geachmficlE  volle.") 

Uenuannstmdt  i.  S.  Gouoerte  des  Mosikver.  (Bella): 
3.  Not.  4.  Svmph.  v.  BeetboTBo,  „Im  Eehn"  f.  gem.  Chor 
a.  Orch.  D.  ,Der  Tanz"  f.  Soloqnart.  a.  gem.  Cbor  m.  Orch. 
T.  Raff,  Soli  f.  Oee.  t.  Meyer-Olbersleben  („Lied  der 
Loreley")  u.  f.  Tiolono.  von  Bargiel  (Adagio),  24  Nov. 
1.  Symph.  V.  Schumann,  „Das  begraMne  Lied"  f.  Soli  u.  gem. 
Chorm.  Orcb.v.Meyer-Olbersleben,  „Agnetennd  die  Meer' 
mkdchen"  f.  Solo,  Frauenchor  u.  Orch.  v.  Qade.  18.  Dec. 
Giav.-Violoncellson.  v.  Grieg,  „Grossmutte rs  Geschichte"  f. 
Franenchor  u.  Declam.  m.  Clav.  v.  H,  Stoeckert,  Franen- 
chOre  (od.  -Terzette?)  „Der  Lem",  Kanon  a.  „Haidenröslein" 


ffiFSCbberg  i.  Sehl.  Am  3.  April  Auffuhr.  V.  H.  Scbütz- 
Eiedei'e  „Historia  des  Leidens  und  Sterbens  unseres  Herrn 
und  Heilands  Jesu  Cbristi"  nnt.  Leit.  dee  Hm.  Niepel  und 
Solist.  Mitwirk.  der  HH.  Trautermann  a.  Leipzig  u.  Bürger- 
meister Richter  V.  hier.  (Der  Referent  des  „B.  a.  d.  B.-G."  er- 
innert sieb  nicht,  „jemals  von  einer  Passion smQsik  einen 
solch  tiefen  Eindruck  empfangen  zu  haben",  wie  bei  dieser 
Gelegenheit.  Voller  Begeisterung  schreibt  er  Über  Hm. 
Trantermann  als  Evangelisten,  der  ein  classiscber  Vertreter 
dieser  Partie  sei.) 

Homburg  t.  d.  R.  Conc.  der  stadt.  Theater-  n.  Carcap. 
(Schulz)  am  12.  Febr.  za  Rich.Wagner's  Gedächtniss:  Ouver- 
taren  zu  „Tannhftuser"  n.  dem  „Fliegenden  Holländer"   und 


V.  Wüerst,  Qesangsoli  v.  Lassen  („Mein  Herz  ist  wie  die 
dunkle  Nacht"),  Ad.  Jensen  („Lehn  deine  Wang")  und  H. 
Kirchner  (Märzenwind").  3.  Jan.  Orator.  „Der  Fall  Jeru- 
Balems"  v.  M.  Blnmner.  3.  Mai.  Esdur-St,reichquart.  von 
Schubert,  „Es  zieht  der  Lenz"  f.  Sopransolo  u.  weibl.  Chor 
m.  Clav.  V.  Wüerst,  „Der  Abend"  a.  „Tanzlied  im  Mai"  f. 
Frauenstimmen  m.  Clav.  v.  E.  E.  Taubert,,   Soli  f.  Ges.  v. 


,    den  „Meistersingern",  „Tristan 


Franz  („Dies  und  das"),    Berlioz  („Die  Gefangene") 
-    '  "■-'  "    '    1  (Bourröe),  Wilhelmj  (Rc 


Taut'  ^„um   uu 

.  f.  Viol.  V.  Böhm  (Bourröe),  Wilhelmj  (Romanze) 
Brahms-Joachim  (Ungar.  Tänze),  lt.  Mai.  Phantasie 
stücke  f.  Clav.  u.  Viol.  v.  Schumann,  Cmoll-Pbant.  u.  CmoU- 
Son.  f.  Clav.  V.  Mozart  m.  einem  2.  Clav.  v.  Grieg,  DeuUohe 
Volkslieder  „Nachtigall,  sag",  „Verstohlen  gebt  der  Uond 
auf",  „Dem  Himmel  will  ich  klagen"  u.  „Es  sass  ein  scbnee- 
weiss  Vögelein"  f.  Vorsänger  n.  kl.  Chor  m.  Clav.  v.  Brahms, 
Fraueuchöre  „Am  Bette  eines  Kindes"  n.  „Nun  winkts"  m. 
Clav.  V.  S.  de  Lange,  Soli  f.  Ges.  v.  Rubinstein  („Die 
Wanderschwalbe"),  R.  Becker  („Frühlingszeit"),  F.  J.  TJr- 
ban  („Das  Augen-Meer")  u.  aI.  v.  Fielitz  („Eliland"). 
20.  Mai.  „Belsazar"  f.  Soli,  Chor  u.  Orch.  v.  Ueinecke, 
FtnoU-Clavierconc.  v.  Chopin. 


Fragmente    a.    „Lohengrin' ,  „  „         .   ., 

und  Isolde",  „Ehoingold''  (Einzug  der  Götter  in  Walhall),  der 
„Walküre",  „Siegfried"  („Waldweben")  und  „Götterdämme- 
rung" (Tranermarsch)  v.  Wagner.  —  Conc.  der  Homburger 
Sänger  Vereinigung  (Dobring)  unter  Mitwirk.  der  Theater-  u. 
Curcap.  (Schulz)  am  15.  März:  „Parsifal" -Vorspiel  v,  Wag- 
ner, Eriksgang  u.  Krönungsmarsch  a.  den  „Folkungern"  v, 
E.  Kretschmer,  Chorgesänge  v.  Kreutzer, Weber,  B.  Klein, 
C,  Wilhelm  u.  A.,  Solovorträge  der  HH.  Kolkmeyer  (Viol.) 
u.  Hutschenreutor  (Violonc).  —  Äbonn.-Concerte  der  Theater- 
u,  Curcap.  (Schulz);  No.  1.  „Frei9chütz"-Ouvert.  v.  Weber, 
Huldigungsmarsch  v.  Wagner,  Entr'acte  a.  „König  Manfred" 
V.  Reinecke,  SolovorträgedesFrl.  Brandes  a,  Frankfurt  a.M. 
(Ges.,  „Dich,  theure  Halle"  a.  „Tannhäuser"  v.  Wagner,  „Im 
stillen  Grund"  v.  E.  Sulzbach,  „Neue  Liebe"  v.  Enbin- 
Stein  □,  „Blamenorakel"  v.  Mascagni)  und  de.<4  Hrn.  Prof 
Becker  v.  ebendaher  (Violonc,  Adur-Conc.  eig.  Comp.,  Con- 
certetude  v.  Popper  etc.).  No.  2  unter  Solist.  .Mitwirk,  der 
Sängerinnen  Frl.  Dietz  u.  Frau  Fleisch  a.  Frankfurt  a.  M.  u. 
des  Pianisten  Hm.  Pembanr  a.  München.  1.  „Peer  Gynt"- 
Suite  V.  Grieg,  Ouvert.  zur  Oper  „Die  verbautte  Braat"  v. 


368 


Smetana,  Vocaldneite  ▼.  Brahms  („Die  Meere**  und  „Die 
Schwestern  "),E  .F  ran  k  (vier  Nommem  a.  „Am  Fenster^)  ,0^r 
Franck  („La  Chanson  du  Vannier**)  n.  A.,  Glaviersoli  v.  Beet- 
hoven (Bondo  Op.  129),  Liszt  („Waldesrauschen**)  u.  J.  Pem- 
baur  sen.  (Bdur-Soherzo).  No.  3.  „Yltava**  v.  Smetana, 
Akad.  Festen vert.  v.  Brahms,  Introd.  u.  Tanz  der  Bösen- 
elfen  a.  dem  Ballet  „Laurin**  v.  Moszkowski,  Solo  vortrage 
des  Hrn.  Müller  a.  Frankfurt a.  M.  (Ges..  „Salomo**  v.  H.  Her- 
mann etc.)  u.  des  Frl.  Bode  v.  ebendaner  (Viel.,  Adur-Con- 
certstück  v.  Saint-SaÖns  etc.).  No.  4.  Symph.  pathöt.  v.« 
Tscha'ikowsky,  AUegretto  a.  der  Ddur-Sympn.  v.  Svend- 
sen,  Eine  Faust  Ouvertüre  v.  Wagner,  Gesang vortr&ge  des 
Frl.  Schacko  a.  Frankfurt  a.  M.  („Der  Kobold**  v.  Beinecke, 
Frühlingslied  v.  E.  Hildach,  „Die  Spröde**  v.  Nes wadba  etc.). 

No.  5.  ^o^i^^f^^^^i'^^^"'^^^  ^-  Mendelssohn,  Ouvert. 
„Im  Frühling**  v.  Goldmark,  zwei  Nummern  a.  der  2.  „Peer 
Gynt** -Suite  v.  Grieg,  Frauenchöre  v.  Brahms  („Gesang  aus 
Fingal",  m.  zwei  Hörnern  u.  Harfe)  u.  H.  Jüngst  („0,  Früh- 
ling, komm**). 

Leer.  Am  25.  u.  26.  M&rz  Aufführungen  v.  HändePs 
„Messias**  durch  den  Singver.  (Werner)  unt.  solist.  Mitwirk, 
des  Frl.  Münch  a.  Frankfurt  a.M.,  des  Ehepaares  Standigl 
a.  Berlin  u.  des  Hrn.  Pinks  a.  Leipzig.  (Um  möglichst  allen 
Bewohnern  der  Stadt  Gelegenheit  zu  dem  Kunstgenuss  zu 
geben,  wurde,  sehr  nachahmenswerth,  für  die  Wiederholung 
ein  Eintrittspreis  von  nur  30  Pf.  erhoben.) 

Leipzig.  Abendunterhaltungen  im  k.  Conservatorium  der 
Musik:  2.  Juni.  Cdur-Claviertrio  v.  J.  Haydn  =  Frl.  Jarrett 
a.  Croydon  u.  HH.  Nolte  a.  Botterdam  u.  Grümmer  a.  Gera, 
Bomanze  f.  Pos.  v.  E.  Gumpert  =  Hr.  Bamberg  a.  Bieth- 
nordhausen,  Arie  „Ihr  edlen  Herrn  allhier**  ans  den  „Huge- 
notten** V.  Meyerbeer  in:  Frl.  Poirier  a.  Oelzschau,  Clavier- 
Violoncellson.  Op.  5,  No.  1,  v.  Beethoven  =  HH.  Large  aus 
Pittsburg  u.  Wünsche  a.  Plauen  i.  V.,  Air  vari6  f.  Viol.  v. 
Vienxtemps  =  Hr.  Nolte,  „Novelletten**  f.  Clav.,  Violine  u. 
Yiolonc.  V.  Gade  =  Frls.  Petersen  a.  Braunschweig  u.  Laux 
a.  Leipzig  u.  Hr.  Krasselt  a.  Baden-Baden,  Monolog  „Heilse 
Nacht**  a.  „Aennchen  von  Tharau"  v.  H.  Hof  mann  =  Hr. 
Niesen  a.  Milwaukee,  Gdur-Glav.-Violinson.  v.  Brahms  = 
Frls.  Förstel  u.  Lauz  a.  Leipzie.  5.  JunL  Glavierauintett 
Dp.  70  V.  S.  Jadassohn  =  Frl.  Schneenumn  a.  Leipzig  u. 
HH.  Schumacher  a.  Hamburg,  Pretzsch  a.  Leipzig,  Lüthje  a. 
Stubbendorf  und  Wünsche,  Stücke  f.  Streichorch.  v.  Grieg 
(„Frühling**)  u.  Volkmann  (Walzer  u.  Marsch),  Arie  „Ihr 
Baalspriester**  a.  dem  „Propheten**  v.  Meyerbeer  =  Frl.  Mei- 
scheiaer  a.  Leipzig,  Bdur-Glav.-Violinson.  v.  Mozart  =  Frl. 
Jacob  a.  Leipzig  und  Hr.  Schumacher,  Lieder  v.  Schumann 
(„Der  Nussbaum**  u.  „Aufträge**)  u.  Schubert  („Ich  hört  ein 
Bächlein  rauschen**)  =  Frl.  Härtung  a.  Leipzig,  Dmoll-Clav.- 
Violinson.  v.  Gade  =  Frl.  Gründlich  a.  Leipzig  u.  Hr.  Schä- 
fer a.  Wiesbaden.  9.  Juni.  Variat.  f.  Clav.  u.  Violonc.  Op. 
17  V.  Mendelssohn  =  Frl.  Mc.Dowell  a.  Aurora  u.  Hr.  Grüm- 
mer, Lieder  v.  P.  Cornelius  („Komm,  wir  wandeln  zusam- 
men**), Schumann  („Wenn  ich  in  deine  Augen  seh**)  u.  H.  Hof- 
raann  („Blumenorakel**)  =  Frl.  Homann  aus  Culm,  8.  Eng- 
lische Suite  f.  Clav.  v.  S.  Bach  =:  Hr.  Hinze  a.  Danzig,  Arie 
„Einst  träumte  meiner  selgen  Base**  a.  dem  „Freischütz**  v. 
Weber  =i  Frl.  Grunert  a.  Leipzig,  Cmoll-Clav.-ViolLnson.  v. 
Beethoven  =  HH.  Möricke  a.  Crailshain  u.  Förstel  a.  Leipzig, 
Variat.  f.  zwei  Cla viere  über  ein  Beethoven'sches  Thema  v. 
Saint-Saens  =  Frls.  Homann  u.  Hunger  a.  Leipzig. 

Mannheim.  Akad.-Concerte  (Bohr):  No.  1.  2.  Symph. 
V.  Beethoven.  „Carneval  in  Paris**  v.  Svendsen,  Vorspiel  zu 
„Libusa"  V.  Smetana,  Violin  vortrage  des  Hm.  Prof.  Heer- 
mann a.  Frankfurt  a.  M.  (Conc.  v.  Beethoven  u.  „Seines  de 
la  Czarda**  v.  Hubay).  No.  2.  4.  Symph.  v.  A.  Dvofik, 
„Vehmrichter*^ -Ouvert.  v.  H.  Berlioz,  Balletmnsik  a.  „Bosa- 
munde**  v.  Schubert,  Ciaviervorträge  der  Frau  Carreno  (EmoU- 
Conc.  V.  Chopin,  6.  Ungar.  Bhaps.  v.  Liszt  etc.).  No.  3. 
3.  Symph.  v.  Brahms,  „Till  Eulenspiegel's  lustige  Streiche** 
V.  B.  Strauss,  „Coriolan**-Ouvert.  v.  Beethoven.  Violoncell- 
vorträge des  Hrn.  Klengel  a.  Leipzig  (Conc.  v.  Klughardt, 
Wiegenlied  eig.  Comp.,  „Perpetuum  mobile"  v.  Fitzenha- 
gen  etc.).    No.  4.  Esdur-Svmph.  v.  Haydn,  „Till  Eulenspie- 

fel's  lustige  Streiche**  v.  ä.  Strauss,  Solo  vortrage  der  Frau 
taudigl  a.  Berlin  (Ges.,  Ballade  „Der  Fischer**  m.  Dreh.  v. 
Loewe-Mottl,  „Sein  Weib**  v.  Bungert,  „Zur  Drossel  sprach 
der  Fink**  v.  d'Albert  u.  „Vom  listigen  Grasmücklein**  v. 
W.  Taubert)  u.  des  Hm.  Dr.  Neitzel  a.  Cöln  (Clav.,  „Wan- 
derer**-Phant,  V.  Schubert- Liszt,  Tocc.  u.  Fuge  v.  Bach-Tau- 
sig,  2.  Ballade  v.  Liszt  etc.).  No.  5.  l.Symph.v.  Borodin, 
Suite  „Boma**  v.  Bizet,  Violin  vortrage  des  Frl.  Scotta(2.  Conc. 


v.Wieniawski,  And.  relig.  v.  Thomö  u.  Zigeunerweisen  v. 
Sa  rasa  te).  No.  6  unt.  soUst.  Mitwirk,  des  Frl.  Heindl  und 
der  HH.  Kraus,  Kromer  u.  Döring  m.  Werken  v.  Bich.  Wag- 
ner: Ouvert.  u.  1.  u.  2.  Scene  (neue  Bearbeit.)  a.  „Tannhäu- 
ser**, sowie  Vorspiel,  „Charfreitagszauber**,  Verwandlungsmusik 
u.  Schlussscene  des  8.  Aufzugs  a.  „Parsifal**.  No.  7.  Hmoll- 
Symph.  V.  Schubert,  HaiFner-Seren.  v.  Mozart,  Vorspiel  und 
Ziwischenspiel  a.  der  Oper  „Der  Corregidor**  von  H.  Wolf, 
Gesangvorträge  der  Frau  Gmür-Harloff  a.  Weimar  („Ave 
Mana**  a.  dem  „Feuerkreuz**  v.  Bruch,  „Solvejg's  Lied**  v. 
Grieg,  Wiegenlied  v.  Bengzon  etc.).  No.  8.  3.  Symph.  v. 
Beethoven.  „Tasso**  v.  Liszt,  Solovorträge  der  HH.  Messchaert 
a.  Amsteraam  (Ges.,  „Feldein^amkeit**  v.  Brahms  etc.)  und 
des  Hrn.  Schuster  v.  hier  (Viol.,  Conc.  v.  Dvofäk). 

Posen.  Am  23.  April  Auffuhr,  von  HändePs  „Israel  in 
Egypten**  durch  den  Ilennig*schen  Gesangver.  (Prof.  Hennig) 
unt.  Solist.  Mitwirk,  des  Frl.  Thomas  und  der  HH.  Hintzel- 
mann  u.  Bolle  a.  Berlin.  (Die  Aufführung  wird  als  eine 
durchaus  vortreffliche  bezeichnet.) 

Stuttgart.  3.  Kammermusikabend  der  HH.  Brückner, 
Singer  u.  Seitz:  Ciaviertrios  v.  S.  de  Lange  (Gdur)  u.  Men- 
delssohn (Dmoll),  Clav.-Violinson.  Op.  96  v.  Beethoven.  — 
4.  Quartettsoirte  der  HH.  Singer,  Künzel,  Wien  u.  Seitz  unt. 
Mitwirk,  des  Hrn.  Horstmann  (Clar.):  Clar.-Quint.  v.  Mozart, 
Streichquartette  v.  Haydn  (Ddur)  u.  Mendelssohn  (Ddur).  — 
Am  8.  Mai  Aufführ.  v.  Tinel's  Orator.  „Franciscus**  durch 
den  Neuen  Singver.  u.  andere  Chöre  unt.  Leitung  des  Hrn. 
Seyffardt  n.  solist.  Mitwirk,  des  Frl.  Hiller  u.  der  HH.  Both- 
mühl  u.  Schätzle. 

Weimar.  Conc.  der  Grossherzogl.  Musikschule  am  1 .  Mai : 
Entr*acte  aus  „König  Manfred**  v.  Beinecke,  Sölovorträge 
der  HH.  Wolf  (Viol.,  1.  Conc.  v.  Bruch),  Uttner  (Violonc, 
Conc.  V.  Saint-Saöns)  u.  Weber  (Fag.,  Conc.  v.  Weber). 

Wiesbaden«  Am  26.  April  Aufführ.  v.  Schumann^s  „Das 
Paradies  und  die  Peri**  durch  den  Chorgesangver.  (Zerlett) 
unt.  solist.  Mitwirk,  der  Frls.  Nathan  a.  Frankfurt  a.  M.  u. 
Jongwell,  der  Frau  Zerlett-Olfenius  u.  der  HH.  Homann  u. 
Ad.  Müller  a.  Frankfurt  a.  M. 

Zerbst.  7.  Musikabend  des  Oratorien ver.  (Preitz):  1.  Satz 
der  Cdur-Cla Viersen,  zu  vier  Händen  v.  Mozart,  „An  der  Kir- 
che wohnt  der  Priester**  f.  gem.  Chor  von  M.  Hauptmann, 
,.Dir,  Gott,  dir  will  ich  ewig  singen**  f.  Frauenchor  m.  Clav, 
von  F.  G.  Sehwencke,Vocalqnartette  v.  Ad.  Jensen  („Korn- 
blumen wind  ich**)  u.  Beinecke  („Oute  Nacht**),  Frauenter- 
zette V.  Arn.  Krug  („Die  Glocken  läuten  das  Ostern  ein**)  u. 
Ad.  Cebrian  („Märzschnee**),  Frauenduette  v.  Gade(„Früh- 
lingsgruss**  u.  „Sah  ein  Knab**)  u.  Humperdinck  (Abend- 
gebet a.  „Hansel  und  Gretel**),  Soli  f.  Ges.  v.  C.  Beinecke 
(„Waldesgruss**  u.  „Frühlingsblumen**,  m.  oblig.  Viol.),  Franz 
(„Für  Musik**)  u.  H.v.  Koss  (Winterlied),  sowie  Altdeutsche 
Lieder,  herausgeg.  v.  W.  Tappert,  u.  f.  Violonc.  v.  Popper 
(„Andacht**)  u.  A. 

Zarieh.  Am  3.  April  Aufführ.  v.  S.  Bach's  Matthäus- 
Passion  durch  den  Gem.  Chor  unter  Leit.  des  Hrn.  Dr.  Hegar 
u.  Mitwirk,  des  Lehrer-Gesang  ver.,  der  Frls.  Hiller  a.  Stutt- 
gart u.  Manifarges  a.  Frankfurt  a.  M.  u.  der  HH.  Kaufmann 
a.  Basel,  van  Booy  a.  Frankfurt  a.  M.,  Andrew-Gura  a.  Mün- 
chen, Jacob  u.  Furrer  v.  hier. 

Engagements  und  Gäste  in  Oper  und  Concert. 

München.  Frau  S enger- Bettaque  aus  Bremen  ver- 
herrlichte kürzlich  durch  ihre  Darstellung  der  Isolde  eine  hie- 
sige Aufführung  von  Wagner^s  wunderbarem  Liebesdrama. — 
Paris.  Neben  Hrn.  van  Dyck,  der  gegenwärtig  in  der 
Grossen  Oper  gefeiert  wird,  gastirte  in  der  „Walküre**  Frl. 
Kutscherra  {US  Sieglinde,  ohne  jedoch  mit  ihrer  Auffassung 
und  Darstellung  den  Intentionen  des  Diohter-Componisten  zu 
entsprechen.  —  Rom.  Hr.  Prof.  Dr.  Joachim  hat  sich  kürz- 
lich in  einem  ihm  zu  Ehren  veranstalteten  Concert  der  Acca- 
demia  CecUia  grosse  Triumphe  mit  seinen  immer  noch  zu 
Herzen  gehenden  Vorträgen  erspielt.  —  Stuttgart.  Eine  aus- 
gezeichnete Senta  lernte  unser  Publicum  gelegentlich  der 
vorwöchentlichen  Wiedergabe  des  „Fliegenden  Holländers** 
in  Frau  Feste r-Prosky  vom  Cölner  Stadttheater  kennen. 
Die  in  vollster  stimmlicher  Kraft  stehende  Künstlerin  ver- 
bindet mit  grossen  gesanglichen  Vorzügen  treffliches  Cha- 
rakterisirungs-  und  überzeugendes  Ausdrucksvermögen,  sodass 
der  ihr  gezollte  starke  Beiuill  die  ganz  natürUdie  Folge  ihrer 
ergreifenden  und  künstlerisch  ausgereiften  Leistung  war.  In 
fast  noch  erhöhtem  Grade  traten  die  schönen  künstlerischen 


369 


Eigenschaften  der  Gastin  in  dei'en  einige  Abende  sp&ter  fol- 
gender Interpretation  des  Fidelio  hervor. 

Kirchenmusik. 

Leipzig.  Thomaskirche:  20.  Juni.  „Ich  danke  dem 
Herrn**  v.  M.  Hauptmann.  „Der  Geist  hilft  unserer  Schwach- 
heit auf"  V.  S.  Bach.  —  Nicolaikirche:  21.  Juni.  »Der  Geist 
hilft  unserer  Schwachheit  auf  v.  S.  Bach. 

Aufgeführte  Novitäten. 

A  r e  n  s  k  y  (A.),  Ouvert.  „Traum  auf  der  Wolga** .   ( Nümherg, 

3.  Conc.  des  Philharm.  Ver.  [Carl].) 
FmoU-Clavierconcert.    (Dresden,  Schlussconc.  der  Prü- 
fungen im  k.  Conservat.  f.  Musik  u.  Theater  am  17.  März.) 
Bizet  (G.),   Orchestersuite  „Jeux  d'Enfants**.      (G^ra,  Conc. 

der  fürstl.  Hofcap.  [Eleemann]  am  11.  April.) 
Brahms  (J.),  3.  Symph.  (Christiania,  6.  Conc.  des  Musik  ver. 

[Holter].) 
GmoU-Clavierquart.    (Danzig,  4.  musikal.  Ahendunter- 

halt.  des  Gesangver.) 
Clavier-Viölinsonaten   Dp.  78   u.    108  etc.     (München, 

Brahms-Abend  der   Frau   ErdmannsdÖrfer-Fichtner   am 

26.  März.) 

—  ~  Emoll-Clav.-Yioloncellson.  (Stuttgart,  2.  Kammermusik- 

abend der  HH.  Pruckner  u.  Gen.) 
Bruch  (M.),    „Germanenzug*^  f.  Männerchor  u.  Bariton  mit 
Dreh.    (Liegnitz,  1.  Musikfest  [Heidingsfeld].) 

—  —  „DasLiedvonaer  Glocke**.  (Stuttgart,  2. Abonn.-Conc. des 

Neuen  Sing  ver.  [Seiffardt].      Pforzheim,  Gr.  Concert  des 
Musikver.  [Mohr].) 
DvofÄk  (A.),  Ouvert.  „In  der  Natur**.  (Copenhagen,  10.  Sonn- 
tagsconc.  des  Palast-Orch.  [Andersen].) 

—  —  A  moU-Violinconc.  (Magdeburg,  6.  Conc.  des  Kaufmann. 

Ver.  (Kauffmannl.) 

Grieg  (Edv.),  A  moll-Clavierconc.  (Oincinnati,  9.  Conc.  des 
Symph.-Orch.  [van  der  Stucken].  Copenhagen,  10.  Conc. 
des  Palast-Orch.  [Andersen].) 

Herzogen berg  (H.  v.),  „Die  Weihe  der  Nacht**  f.  Altsolo, 
Chor  u.  Orch.  (Leipzig,  Hausconc.  des  Bach- Ver.  [Sitt] 
am  21.  Mai.) 

Holter  (I.)^  Gant.  „Til  Faedrelandet**  f.  Solo,  Chor  u.  Orch. 
(Christiania,  12.  Conc.  des  Orchesterver.  [Holter].) 

Kahn  (R.),  Edur-Claviertrio.  (Mannheim,  Conc.  der  Sängerin 
Frau  Seubert-Hausen  am  13.  April.) 

Kremser  (E.),  „Balkanbilder*'  f.  Männerchor,  Soli  u.  Orch. 
(München,  Conc.  des  Lehrer- Gesang  Vereins  [Sturm]  am 
24.  März.) 

Liszt  (F.),  „Festklänge **.  (Magdeburg,  8.  Conc.  im  Logen- 
hause Ferdinand  z.  Gl.  [Kauffmann].) 

„Tasso".    (Christiania,    12.  Conc.  des  Orchestervereins 

[Holter].  Magdeburg,  5.  Conc.  des  Kaufmänn.Ver.  [Kauff- 
mann].  Nürnberg,  Conc.  des  CarPschen  Orch.  [S.Wagner 
a.  Bayreuth]  am  28.  März.) 

Esdur-Clavierconcert.    (Nürnberg,  Conc.  des  CarPschen 

Orch.  [S.  Wagner  a.  Bayreuth]  am  28.  März.) 

Meyer-Olbersleben  (M.),  „G^thentreue**  f.  Männerchor  u. 
Orch.  (Würzburg,  Con&  der  Liedertafel  [Meyer-Olbers- 
leben] am  24.  März.) 

Podbertsky  (J.),  „Zollern  und  Staufen**  f.  Männerchor  u. 
Orch.  (Speier,  4.  Conc.  v.  Caecilien-Ver.  u.  Liedertafel 
[Schefter].  Würzburg,  Conc.  der  Liedertafel  [Meyer-Ol- 
bersleben] am  24.  März.) 

Reinecke  (C),  „König  Manfred** -Ouvert.  (Msu^deburg,  7. 
Conc.  im  Logenhause  Ferdinand  z.  Gl.  [Kaumnann].) 

Festouvert.  mit  Schlusschor  „An  die  Künstler**.  (Schles- 
wig, 3.  Conc.  des  Musikver.  [Meymund].) 

Rh  ein  berg  er  (J.),  „Vom  goldenen  Hörn*'  f.  Solostimmen  u. 
Clav.    (Breslau,  4.  Soir^  des  musikal.  Cirkels.) 

Rubinstein  (A.),  Ocean-Symph.  (Magdeburg,  7.  Conc.  im 
Logenhause  Ferdinand  z.  Gl.  [Kaumnann].) 

Dmoll-Clavierconc.    (Potsdam,  10.  Conc.  der  Philharm. 

Gesellschaft  [Genss].) 

„Die  Nixe**  f.  Frauenchor  u.  Altsolo  m.  Clav.  (Danzig, 

4.  musikal.  Abendunterhalt,  des  Gesangver.) 

Saint-Saöns  (C),  „Danse  macabre**.  (Plauen  i.V.,  4.  Abonn.- 
Conc.  des  Rieh.  Wagner- Ver.  [Pohle  a.  Chemnitz].) 

Speidel  (W.),  Hmoll-Streichquart.  (Stuttgart,  2.  Quartett- 
soir6e  der  HH.  Singer,  Künzel,  Wien  u.  Seitz.) 

Svendsen  (J.  S.),  „Zorahayda**.  (Potsdam,  11.  Concert  der 
Philharm.  Gesellschaft  [Greuss].) 


Tottmann  (A.),   „Prinzessin  Edelweiss**  f.  Soli,  Fraaenchor 

u.  Orch.      (Memel,  Wohlthätigkeitsconc.  unter  Leit  des 

Frl.  HefPelmann  am  15.  April.) 
Tscha'ikowsky  (P.),   Streichquartett  Op.  30.     (München,  3. 

Kammermusiksoir^e  der  HH.  Krassät  u.  Gen.) 
Volk  mann  (R.),   Ouvert.  „Richard  HL**      (Gera,  Conc.  der 

fürstl.  Hofcap.  [Kleemann]  am  11.  April.) 
—  —  3.  Seren,  f.  Streichorch.  (Meiningen,  4.  Abonn.-(3onc.  der 

Hofcap.  [Steinbach].     Schleswig,  3.  Conc.  des  Musikver. 

[Meymund].) 
Wagner  (R.),  „Parsifal**- Vorspiel.  (Magdeburg,  6.  Harm onie- 

conc.  [Kauffmann].    Gera,  Conc.  der  fürstl.  Hofcap.  [Klee- 

manntam  11.  ApriL     Plauen  i.  V.,  4.  Abonn.-Conc.  des 

Rieh.  Wagner- Ver.  [Pohle  a.  Chemnitz].) 
„Siegfried-Idyll**.    (Oincinnati,  9.  C!onc.desSymph.-Orch. 

[van  der  Stucken].    Magdeburg,  5.  Conc.  des  Kaufmann. 

Ver.  [Kauffmann].) 
Wieniawski  (B..)^  2.  Violinconc.  (Magdeburg,  8.  Harmonie- 

conc.  [Kauffmann].    Potsdam,    13.  Conc.    der  Philharm. 

Gesellschaft  [Genss].) 

Musikalien-  und  BOchermarIct. 

Eingetroffen: 

Brambach,  C.  Jos.,  „Der  Wächter  Deutschlands**  für  vier- 
stimm. Männerchor  m.  Ciavier  oder  Orchester,  Op.  91. 
(Magdeburg,  Otto  Wernthal.) 

Goldmark,  R.,  Ciaviertrio  in  DmoU,  Op.  1.  (Leipzig, Breit- 
kopf &  Härtel.) 

Gorter,  Albert,  „Der  Schatz  von  Rhampsinit**,  Oper.  (Wien, 
V.  Kratochwill.) 

Leoncavallo,  Ruggiero,  „Chatterton**,  lyr.  Drama.  (Berlin, 
Adolf  Fürstner.) 

Seh  reck,  Gustav,  Drei  geistliche  Lieder  f.  Solostimmen,  Chor 
u.  Org.,  Op.  29.    (Leipzig,  Breitkopf  &  Härtel.) 

Strasser,  Ewald,  Edur-Clavierconc,  Op.  8.  (Cöln,  Heinrich 
vom  Ende.) 

Ar  1  berg,  Fritz,  Eine  natürliche  und  vernünftige  Tonbil- 
dungslehre für  Sänger  und  Sängerinnen,  in  deutscher 
Sprache  herausgegeben  von  Axel  Sand  berg.  (Cöln, 
A.  Sauerwald.) 

Eccarius-Sieber,  A.,  Vorschläge  zur  zeitgemässen  Reorga- 
nisation des  Unterrichts  an  aen  Akademien  und  Conser- 
vatorien  der  Musik.     (Zürich  u.  Leipzig,  Th.  Schröter.) 

Pochhammer,  Adolph,  Einführung  in  die  Musik.  (Frank- 
furt a.  M.,  H.  Bechhold.) 

Musikalische  Klanne^esserei. 

Die  „Vossische  Zeitung**  rührt  in  ihrer  No.  264  aus 
schlechten  Ingredienzien  folgenden  Quark  zusammen: 

„Rochegrosse  gibt  diesmal  das  Quintett  aus  den 
f  Meistersingern €,  nämlich  das  Innere  der  Werkstatt  des 
Hans  Sachs,  mit  dem  Meister,  seiner  Tochter,  deren 
Freundin,  dem  Gesellen  und  Walther  von  der  Vogelweide. 
.  .  .  Ich  will  für  die  Maler  hofiPen ,  dass  sie  französische 
oder  amerikanische  Wagner-Schwärmerinnen  finden  wer- 
den, die  ihre  bunten  Pinseleien  kaufen,  um  sie  in  ihr 
Boudoir  anzuhängen,  nicht  als  Kunstwerke,  sondern  als 
Andachtsbehelfe  für  ihre  Anbetung  des  Meisters  von 
Bayreuth.** 

Wie  die  »Tägl.  Rundschau**  vermuthet,  ist  Hr.  Dr.  Max 
Nordau  der  Verfasser  dieses  lächerlichen  Geistesprodvictes,  das 
ihm  nach  seinen  sonstigen  Schimpfereien  auf  Wagner  sehr 
gern  zuzutrauen  ist. 

Vermischte  Mittheilungen  und  Notizen. 

*  Unsere  in  No.  19  enthaltenen  Angaben  über  die  Be- 
setzung der  Partien  des  „Rings  des  Nibelungen**  bei 
dessen  heurigen  Bayreuther  Aufführungen  ergänzen  wir 
durch  folgende  weitere  Personalmittheilungen:  Die  Orchester- 
leitung hat  Hr.  Dr.  Hans  Richter- Wien  in  den  Händen,  als 
Dirigenten  werden  die  HH.  F.  Mottl-Garlsruhe  und  Siegfried 
Wagner-Bayreuth,  als  Solcrepetitoren  die  HH.  Mich.  Malling- 
London,  F.  Beidler- Bayreuth,  W.  Kähler-Regensburg,  0.  Merz- 
München,  C.  Pohlig-Hamburg  und  Ed.  Rislei^Paris  genannt, 
die  Bühnenleitung  untersteht  Hrn.  J.  Kniese,  die  Regie  führt 
Hr.  A.  Fuchs-München,  als  Mannen  sind  29  Hof-  und  Opern- 
sänger, als  Frauen  12  Opernsängerinnen  gewonnen  und  das 
unter  Führung  des  Hofconcertmeisters  Hm.  Prof.  Rosö-Wien 


360 


stehende  Orchester  zählt  117  Künstler.  Die  AnfFÜhrungstage 
sind,  wie  schon  mitgetheilt:  IQ.*— 22.  und  26.-29.  Juli, 
2.-5.,  9.— 12.  und  16.— 19.  August. 

*  No.  36  der  „Mittheilungen  des  Vereins  der  deutschen 
Musikalienhändler**  beziffert  die  Veröffentlichungen  des 
deutschen  Musikalienhandels  für  das  Jahr  1896 
wie  folgt:  Instrumentalmusik  6867  (ge^en  6897  im  Vorjahr), 
Gesangmusik  8766  (gegen  3986  im  Vorjahr),  Schriften,  Ab- 
bildungen etc.  313  (gegen  431  im  Vorjahr).  Es  ist  demnach 
immer  noch  kein  Eückgang,  sondern  wiederum  eine  Steige- 
rung der  gewaltigen  Production  zu  constatiren! 

*  Am  26.  Juli  wird  im  Industriepalast  zu  Paris  die 
internationale  Ausstellung  für  Theater  und  Musik 
eröffnet  werden.  Ein  antikes  Theater,  der  Vorplatz  zu  N6tre- 
Dame,  auf  welchem  die  Mysterien  dargestellt  wurden,  die 
römische  Strasse,  vom  Orchester  nach  dem  Theater  führend, 
die  mittelalterliche  Strasse,  vom  Orchester  nach  dem  Vorplatz 
Ndtre-Bame  führend,  werden  reconstruirt  werden. 

*  Die  Stadt  Ar  ras  gibt  sich  Mühe,  ihrem  berühmten 
Sohne,  dem  Begründer  der  komischen  Oper,  dem  Dichter  und 
Musiker  Adam  de  le  Halle,  ein  Denkmal  zu  errichten. 
Am  21.  Juni  sollte  daselbst  von  dem  Pariser  Denkmalscomitö 
eine  Festvorstellung  veranstaltet  werden,  an  welcher  sich  die 
Künstler  der  Pariser  Ooraödie  fran^aise  und  der  Komischen 
Oper  betheiligen  Wollten ;  der  Ertrag  dieser  Vorstellung  wird 
dem  gen.  Zwecke  dienen. 

*  Wie  wir  erfahren,  zählte  zu  den  Bühnen,  welche  in 
der  vor.  Saison  Gesammtaufführungen  des  „Ringes  des 
Nibelungen **  brachten,  auch  das  Stadttheater  zu  Strass- 
burg  i.  E.,  welches  seine  vorwinterliche  Thätigkeit  mit  einer 
solchen  abschloss,  nachdem  es  kurz  vorher  eine  Aufführung 
des  Berlioz'schen  Requiems  geboten  hatte.  Die  Repro- 
ductionen,  welche  unter  der  Leitung  des  Hm.  Capellmeister 
Wilhelm  Bruch  standen,  werden  als  sehr  gelungen  gerühmt. 

*  Am  18.  Mai  c.  waren  es  76  Jahre,  dass  Weber 's 
„Freischütz**  zum  ersten  Mal  über  die  Bretter  des  k.  Hof- 
theaters zu  Berlin  ging. 

*  Im  Sommertheater  in  Brandenburg  a.  H.  hatte  un- 
längst A.  Thierfelder*s  neue  Oper  „Florenüna**  einen 
schönen  Premiören-Erfolg. 

*  Im  Politearoa  zu  Tr lest  wurde  die  zweiactige  komische 
Oper    „Salvatorello"    von   Soffredini,   dem   Redacteur   der 


„Gazetta  musicale"  von  Mailand,   unter  Leitung  des  Compo- 
nisten  von  Kindern  aufgeführt  und  fand  vielen  Beifall. 

*  Der  griechische  Componist  Spiro  Samara  wird  in 
Athen  ein  aus  100  Mitgliedern  bestehendes  Orchester 
gründen,  um  daselbst  Symphonieconcerte  grossen  Stils  zu 
veranstalten,  und  später  auch  einen  Chor  einrichten. 

*  Die  Stelle  eines  Directors  der  Guildhall  Scbool  of 
Music  in  London  wurde  Hrn.  William  Hayman  Cummings 
übertragen. 

*  Hr.  Henri  Viotta  wird  die  durch  den  Tod  Nicolais 
erledigte  Stellung  eines  Directors  des  Conservatoriams  im 
Haag  übernehmen. 

*  In  Berlin  erregte  jüngst  der  ausgezeichnete  Pianist 
und  Glavierpädagog  Ä.  Prof  Klindworth  mit  der  Vor- 
führung von  secnszehn  Privatschülem  infolge  der  von  den- 
selben durchgängig  gebotenen  hervorragenden  Leistungen 
Aufsehen. 

*  Der  Pianist  Hr.  van  de  Sandt,  in  den  letzten  Jahren 
Lehrer  am  Stern*schen  Conservatorium  zu  Berlin,  wird  diese 
Stellung  mit  einer  gleichen  am  Gölner  Conservatorium  ver- 
tauschen, ohne  jedoch  seine  mit  gutem  Erfolg  betriebene 
Concertthätigkeit  aufzugeben. 

*  Der  Abbö  Hr.  Boy  er  in  Bergerac  hat  in  dem  von 
der  Schola  cantorum  ausgeschriebenen  Wettbewerb  um  die 
Composition  der  Motette  „Exultate  Deo"  den  1.  Preis  erhalten. 
Ausserdem  wurde  einem  Manuscript  eine  „Erwähnung**  zu- 
erkannt. 

Todtenliste.  Dorus  (mit  seinem  richtigen  Namen  Vin- 
cent Josenh  van  Steenkiste),  ausgezeichneter  Flötist  der 
Grossen  Oper  und  der  Conservatonumsconcerte,  Prof.  am 
Conservatorium  zu  Paris,  wo  Taffanel  sein  Schüler  war,  Com- 
ponist  für  sein  Instrument,  f,  84  Jahre  alt,  in  Etretat.  — 
Adol phe  Leopold  Danhauser,  Solfeggien- Professor  am  Con- 
servatorium, ehemaliger  Hauptinspector  des  Gesanges  an  den 
Gemeindeschulen  in  Paris,  Verfasser  mehrerer  Lehrbücher 
über  Musik  und  Componist,  t,  60  Jahre  alt,  in  Paris.  — 
Berichtigung.  Musikdirector  Jul.  Tauwitz,  dessen  Heim- 
gang auch  an  dieser  Stelle  vor  einigen  Wochen  gemeldet 
wurde,  lebt  noch ^  jedoch  i»  ärmlichen  Verhäftnissen ,  sodass 
sich  die  Musikalienhandlung  von  Ed.  Bote  So  G.  Bock  in 
Posen  veranlasst  fühlt,  denselben  der  Unterstützung  mild- 
thätiger  Menschen  zu  empfehlen. 


Bi*ieri£a.steii< 


A.  IL  in  5.  In  der  k.  Hochschule  zu  Berlin  wird,  so 
lange  die  HH.  Professoren  Joachim  und  namentlich  Rudorff 
an  der  Spitze  stehen,  von  einem  Unterricht  auf  dem  Jankö- 
Clavier  nicht  die  Rede  sein. 

)V,  y,  R.  in  F,    Das  s.  Z.  mit  so  grossem  Geschrei  an- 


gekündigte Verlagswerk  des  Hrn.  M.  0.  wartet  immer  noch 
seiner  Berliner  Erstaufführung. 

Ed.  F,  in  M.  Wir  kennen  jene  Kläffer  sehr  gut,  doch 
handeln  wir  gewiss  im  Sinne  des  grossen  Künstlers,  wenn 
wir  ihn  gegen  solches  Gebell  nicht  in  Schutz  nehmen. 


AnzelflTon- 


Diejenigen  Concert-  und  Musikvereine,  die  in  kommender  Saison  auf  die  Mitwirkung  des 


Herrn  Franz  Fischer, 

königl.  bayp.  Hofcapellmelster, 

der  in  London,  Berlin,  Copenhagen,  Mannheim  etc.  beispiellose  Erfolge  gehabt  hat, 

oder  der  ausgezeichneten  I^iedei**  und  Oonceirtsängferin 


[976d.l 


Fräulein  Anna  Spielhagen  (SopraD), 


die  in  Baden-Baden,  Salzburg,  Augsburg,  Mannheim  etc.  im  vorigen  Jahre  glänzende  Recensionen  errungen  hat, 
reflectiren,  ersuche  ich,  sich  recht  bald  an  mich  zu  wenden. 

Job.  Seillug, 

Hofmusikalien-Verleger  und  Concert-Agentur. 


MOncheiii 

Maffeistrasse  18. 


<^uliu<^  'ßlüthner, 

£eipzig. 

Königl.  Sachs.  Hofpianofortefabrik. 

HDfllatirant 
thr«r  HiJ.  dar  Kiltariit  von  Dautichland  unif  KOnigln  von  Prämien, 
8r.  Ha|.  dat  Kiliarc  von  Oettirraieh  und  KOnigi  von  Ungarn, 
8r.  MiJ.  dat  KSnIgi  von  Dlnamark, 
— .]  8r.  HaJ.  du  KBnigt  von    erlichantand, 

Ihrar  KOnIgl.  Hohill  dar  Prinzaiiin  von  Warei. 

S  Flügel     ^^      S'ianinos  S 

^—  Prämiirt  mit  11  ei-aten  '^VeltaTisstelluiigfs-Pt-eieieii.  -i 


TsGbaikowsky, 


11  Olavier-CompositioneD 

(Dr.  Hugo  Riemann). 

Jt  2,50.  [977.] 

SteingrMMP  Verlag,  Leipzig. 


3.  pischaa,  €xercices  progressi/s. 

NouTGlIe  edition  par  Bernard  Wolff. 

(VollstAndlgr  ausgesohrtebeu  and  mit  Vorabuiven  Terseben.) 

Preis  2  Mark.  [978.] 

Ma  Einleitung  zu  PischrMi's  Exermses  eracU^n  j^mw: 

per  kleine  piscl\na. 

4:8  Uebungsstücke  für  Ciavier,  heroAisgegtAm  von 

PiSChna's  EOCerciseS,  ein  aiohm-or  Führer   zwr  irxühmg 
sokneU^  9ortaeKriMOj   geMr&n  unter  allen  iechni^hen  6lavieratiidten 

unstreitig  an  erste  Stelle, 

&  ffidi  hein   ^erlc,  we/cliea  auf 

Kräftigung  der  FingeV',  Hand-  un^  Arm- 
Muskulatur, 
Mntwickelii/ng  der  Geläufigkeit  und 
Aneignung  eines  unfehUtaren  Fingersatzes 

so  striei   wi«   dUaea   hinzuwirhtn   geeignet    iat;    dasselbe    enihäXt    die 
^itinUaaonz  der  geaatnmien  ScKvZweisheii. 

»  3Sffi    &ureh«ioht    heider   Moße    wird    man    sich,    hold  von   deren 
Vorzügen  überzeugen. 

Sieingräßer  S^erlag,  JBeipzig. 


Im  Verla«;  von  E.  W.  FrttZSOh  in 
Lelpzlff    erschien    and    ist   durch   jede 

Musikaiisnhaiidlung  su  beziahen: 
[979.] 

Friedrich  Nietzsche, 

Hpums  an  daj  Leben 

(HOewiss  BO  liebt  ein  Freund  den  Freund") 

fDr  gemischten  Chor  u.  Orchester. 

Partitnr  M.  2,—.  Cborstimmen  (&  16  ^) 

60  ^.    Orcheatorstimmen  11.3,60.    Cla- 

vieranszug  mit  Text  M.  S, — . 


rP.  Pabst-s^^B 
Musikalienhandlung      ^ 
in  Lieipzigr        [980.]  ' 
h&ltsioh  einem  geehrten  aoBwärtigen 
mQBikaliBohenPnblionm  mrgchlHUBB 
und  biltigCI  Beaorgiing  toh 

.    iMikiHn,  MitlaDtclH  Scbriftii  stc. 

L  beatens  empfohlen. 

^k  KataMogt  gratta  u.  ] 


Soeben  ersohlen  [981.] 

die    erste   gedruckte   Ausgabe   von 

Mozart's 

Recitativ  und  Arie 

„Basta  vincesti" 

fUrSoprau  m.Orchesterb«gl.  Part.n.^l. 

Leipzig      Braitkopf  &  Hirtel. 


362 


C.  BeeKstein, 

Flftfl^el-  nnd  Pianlno-Fabrlkant. 

Hoflierepant 

Sr.  Maj.  des  Kaisers  von  Deutschland  und  Königs  von  Preussen,  Ihrer  Maj.  der  Kaiserin  von  Deutschland  und  Königin 
von  Preussen,  Ihrer  Maj.  der  Königin  von  England,  Ihrer  Maj.  der  Königin -Regentin  von  Spanien,  S^.  Kaiserl.  und 
Königl.  Hoheit  des  Kronprinzen  von  Deutschland  und  von  Preussen,  Sr.  Königl.  Hoheit  des  Prinzen  Friedrich  Garl  von 
Preussen,  Sr.  Königl.  Hoheit  des  Herzogs  von  Edinhurgh,  Ihrer  Königl.  Hoheit  der  Prinzessin  Louise  von  England 
[982—.]  (Marchioness  of  Lome). 


l^ondLon   >V. 

40  Wlgmore  Street. 


I.  Fahrik:    5—7  Johannls-Str.  und  27  Ziegel-Stfasse. 
II.  Fabrik:    21  OFflnaaeF-Strasse  u.  25  Wiener-Strasse. 
III.  Fabrik:    122  Relohenberger-Strasse. 


[BerUn  ]N. 

5—7  Johannis-Str. 


Pädagogische  Warte  1896,  Heft  20: 

Gustav  Damm,  Clavierschule. 

110.  Auflage.    Leipzig,  Steingräber  Verlag.    Preis  4  M. 
In  Halbfranzband  4  M.  80  Pf.     In  Prachtband  5  M.  20  Pf. 

Clavlerschulen  gibt  es  Legion,  aber  Keine  hat  sich  in  so  umfassender 
Weise  eine  Heimstätte  im  musikliebenden  deutsehen  Hause  erobert,  wie  die 
vorliegende.  Und  mit  grOsstem  Rechte;  denn  neben  dem  Relehthum  Ihres 
meisterhaften  musikalischen  Inhalts  entspricht  sie  auch  In  mustergiltlger 
Welse  den  pädagogischen  Anforderungen,  die  unsere  Tage  auch  an  eine 
Clavierschule  stellen.  Die  Damm*sche  Clavierschule  trägt  das  ehrenhafte 
Zeichen  vieler  Neuauflagen  an  der  Stirn,  und  Ihr  Werth  Ist  so  bekannt, 
dass  weitere  Worte  unnütz  sind.  Die  Jetzige  Auflage  Ist  Im  wahrsten 
Sinne  des  Wortes  eine  „Musterclavlersehule". 

Wir  geben  Ihr  unser  bestes  Gelelt  mit  auf  den  Weg.  [983.] 


rrivatconservatorium  Für  Gesang. 

>)  qvlSWwüx^^  K>i^^\\s\s^^  V\:s^^\iVv\VL^(  C^  wc^v.-\ . 

JProsfiecie  )ftei  duec/^  die  ßirectioA  MÜNCHEN. 


Mertke 


Octaventeehnik  fQr  Pianoforte  (Vorübnogen, 


f    20  EtndeD,  158  CitaM.  M.2^0. 

_  Clavler-!Lehrer:  „Das  Werk,  welches  die  Octoventechiiik 
in  noch  nicht  dan^ewesener  Weise  erschöpft,  serfftllt  in  3  Ab- 
theilanßen,  deren  letzte  mit  153  Citaten  aus  8earlatti,  Hän- 
del etc.  bis  auf  unsere  Tan^e  —  Tausin:,  Brahma,  !Slaint-r 


und  Tschaikowsky  —  chronolon^isch  durchiceführt  ist.  Der 
Autor  hat  sich  durch  diese  werthvolle  Arbeit  den  speciellen 
Dank  aller  ann^ehenden  ClaTiervirtnosen  erworben.  [985.] 

SteingrSber  Verlagi  Leipzigi 

Stelle  des  Akadeniisclien  MusiUelirers 

in  GieSSen  zu  besetzen.  Staatlicher  Gebalt  (pensionsfUbig)  ^  1980.  Mel- 
dungen bis  zum  15.  Juli  an  das  Rectorat  der  Universität.  [986a.] 

Verlag  von  E.  W.  Fritzsch  in  Leipzig. 


Georg  Riemenschneider, 


Fest-Praeludium  für  Orcbester.      Par- 


titur 5  •^.     Stimmen  6  ^. 


[987.] 


In  meinem  Verlage  erschien: 

Eduard  de  Op-  ^"^^  Bauemtanz.  (La 
Uoiafnn  DansedesSabots.)  Cbarak- 
nanug,  ^j^^^^^ze  für  Violoncell  mit 
Pianoforte.    jt  2,60.  [988] 

Leipzig.  E.  W.  FritZ8Ch. 


lener  Verlag  ven  Wilheln  Htts^i  ii 

Jobaa  8.  Svendsen. 

Abendklänge 

(Evening  voices) 

für 

NlSnnepchop. 

Deutsch  von  E.  v.  Enzberg.    Englisch 
von  Fritz  Delius. 

Partitur  50   /^. 
Stimmen  je  30  /^. 

Dieses  kleine  Lied  wird  von  allen 
skandinavischen  H&nner-Gesangver- 
elnen  mit  grossem  Erfolge  gesungen. 

, [989.] 

VoHftuffige  Anzeige! 

Im  September  erscheint: 

Das  neue  Clavierconcert 

von  dem  ungarischen  Gomponisten 

Ottokar  Noväcek. 

Orchester-Partitur,  Stimmen  u.  Princi pal- 
stimme mit  einem  zweiten  Claviere. 

Das  Concert,  dem  Ciaviervirtuosen 
Hrn.  FerrueeioBusonl  dedleirt,  ist  von 
diesem  zum  ersten  Haie  in  Copen- 
hagen  gespielt  und  vom  Publieam 
mit  stürmisohem  Beifalle  aufge- 
nommen worden. 


Gesucht  bis  längstens  I.  Juli 

1  Billet  zu  2  beliebigen  Bayreutber 
Festspiel-Auffuhrungen  des  C^klus  I. 
Gef.  Oflfert.  unt.  A,  v.  8.  an  dife  Exped. 
dieses  Blattes.  [990] 


1 


368 


„StimmiiDgen,  Eiodrucke  nod  Erinnerungen". 

Kleine  Stücke  für  Ciavier  zweihändig. 

I.  Reihe.     Op.  41.     Heft  l.  StimmangeD,  2.  u.  3.  Eindrücke  (I.  u.  II.  Ab- 

tbeilung)  ^  6  Jiy  4.  Erinnerungen  7  •^. 
II.  Reihe.     Op.  44.     Heft  1—4.  Novelle.     1.  6  .^,  2.  3  J^y  3.  3.^  40 4, 
4.  3  *M. 

HL  Reihe  im  Druck. 

„Dresdener  Anzeiger'*  schreibt  in  No.  117  (VIIL  Beilage)  vom  28.  Anril  d.  J.: 
„Die  uns  vorliegenden  Ciavierstücke  sind  Poesien  und  Stimmungsbilder,  aie  durch 
edlen  und  gemathvollen  Ausdruck  und  rhythmische  Mannigmltigkeit  unmittel- 
bar an  Bob.  Schumann  heranreichen,  wie  denn  Fibich  in  lulen  seinen  Werken 
(Liedern,  Yiolinsonaten,  Trios,  Clavierqnartetten,  symphonischen  Diebtungen,  Opern 
and  Chorwerken)  offen  und  ehrlich  die  Farben  seines  genialen  Yorbüdes  trägt. 
Sie  werden  im  Coneertsaale  nleht  minder  verwendbar  sein  wie  im  Hause. 
Fibich  ist  ein  poetischer  Musiker;  sein  Ausdrucksvermögen  versagt  auch  in  den 
kleinen  Formen  nicht.  Viele  der  vorliegenden  Cla vierstücke  sind  duftige  Lieder 
Ohne  Worte,  wieder  andere  echt  lyrische  Stimmungsbilder  etc.  Für  die  rasehe 
Verbreitung  dieser  durchweg  interessanten  und  gehaltvollen  Clavierstaeke 
würde  es  von  Vortheil  sein,  wenn  von  der  Verlagshandlung  eine  die  Auslese  der 
gehaltvollsten  und  dankbarsten  Stücke  vereinigende  Ausgabe  veranstaltet  würde. 
S.— Br."  [991.] 

So  auch  Prof.  Emil  Krause  im  „Hamburger  Fremden-Blatt'S  No.  138  vom 

14,  Juni  1896. 

Böhmischer  Musilcverlag  von  Fr.  A.  UrbAnek  in  Prag. 


Heber  14000  Pianioos  und  Flfigel  im  Gebraneh. 


;,  [992—.]   Grflndnngsjahr:  1S21. 

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Kgl.  preoss.  Hof-Planoforte-Fabrlk 

mit  Dampfbetrieb. 

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18-22. 


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Ausser  mit  vielen  ersten 
WeltauBstellungspreisen  wurde 
die  Firma  mit  der  grosaen 

Goldenen  Prenss.  Staats-Nedaille 

fflr  Kunst  und  VTlmensoliaft  aasgezeichnet 
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Emort  nacb  allen  WelttbeileD.  ^^Olier  ille  ganze  Erde  TerMet. 


Genf  (Schweiz) 

i^ensionat  für  jutiße  ^JffädcSen  ^^ 
bei  Frau  Jaques-Dalcroze, 

Corraterie  28. 


Vollst&ndige  musilsallsche  Ausbildung  unter  Leitung  des 

Hrn.  £•  Jaqnes-DalcroKe, 

Professor  am  Conservatorium  zu  Genf. 
Gesang,  Deelamation,  Ciavier,  Harmonie,  Gehörabungen. 

Leben  in  der  Faxnilie. 

(lonatliehe  Kftndigug.) 


[993a.] 


1994— .1 


Breitkopf  ÄHärtels  Deutscher  LiederveHag. 


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'"""'^  Otto  Hiotzelmann, 

Coneert-  u.  Oratoriensänger  (Tenor). 
Berlin,  W.  30.,  Eisenacher  Str.  66. 

Susanne  Stade,  m-.\ 

Coneert-  n.  Oratoriensängerin  (Sopran). 
Gesanglehrerin. 

Leipzig,  Ranstadter  Steinweg  49 III. 

Kaiierswr  C.  Dierich 

(Tenor).  [997w.] 

Leipzig,  PfafFendorferStr.  11. 
(Concertvertretung:  KWolir,  Berlin.) 

Slrno  Steicüert, 

Ganeert«  imd  Orat«rieiiginger(Batt). 

Dresden,  Peteratr.  3  ni.     [998k.] 

Emil  PinkSy 

Coneert-    und   Oratorientenor. 

Leipzig,  Hohe  Str.  47,  II.  [999x.] 

Concertvertretung:  H.  Wolff,  Berlin. 

HermanD  Oansehe  (Bariton), 

Oratorien-,  Balladen-  und  Lledersänger. 
Vertreter:  Hermann  Wolff,  Berlin  W. 
Eigene  Adresse:  CreaKnach.[1000x.] 

Am  SeiiiiMn-Rep, 

[1001—.] 

Uhrerin  für  Sologesang  an  der  k. 
Akademie  der  Tonkunst. 

Manchen,  JBgerstrasse  8 III. 

Johanna  Dietz, 

Coneert-  und  OratoriensSngerin 

(Sopran).  [1002x.] 

Frankfürt  a.  H.,  Alte  Hainzergasse  41. 

Clara  PoMer  (Hezzo-Sopran). 

Leipzigi  Mühlgasse  4r. 

[1003x.]  (Concertvertretung:  H.  Wolff,  Berlin.) 

Eduard  Manu,  \y-^^^^ 

Coneert-  und  Oratoriens&nger  (Tenor). 

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Neuer  Verlag  von 

Breiticopf  &  H8rtel  in  Leipzig. 

Hymnus  an  Apoll 

(aus  dem  8.  Jahrhundert  v.  Chr.,  wieder 
aufgefunden  1893  bei  den  Ausgrabungen 

in  Delphi)  [1005.] 

für   einstimmigen   Hftnnerehor    mit 

Instrumentalbegleitung  eingerichtet  u. 

übersetzt  von  A.  Thierfelder. 

Ciavierauszug  (Text  griech. -deutsch)  2^. 
5  Orchesterstimmen  je  n.  30  /^. 
Jede  Chorstimme  n.  16  /ij. 


364    . 


'^m< 


Fpanz  Rummel^ 

8Sail|  A^scanisclie  Strasse  105, 

Telegramme:  Franz  Rummel,  Dessau. 
Engfagemeiitsof f erten   nur    dlrect. 


[10O6U.1 


Alexandei*  Siloti, 


Antwerpen,  244.   Leemstraati 

EngagementBofferten  nup  diPBCta 


[1007—.] 


Prof.  Hermann  Genss, 

Componist  und  Pianist.    Berlin  W.,  Courbierestr.  5.  rioos-.] 

Offerteo  zur  Mitwirkung  in  Ooncerten  erbitte  direct  oder  durch  die  Concert- Agentur  von  Hermaut  WÖIC. 

Berlin  W.,  Am  Carlsbad  19. 


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Professor  Sigmund  Bürger, 

i.  Solovioloncellist  der  königl.  ungar.  Oper 

Budapest.  i^°«»"^ 

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^mo  3ftüf,  Vio Unvirtuos f 

erbittet  Anmeldungen  für  Concerte  unter  Adresse: 
[loiou.]  Leipzig,  Flossplatz   l,  II. 

Die  Kaiserl.  Russische  Kammersängerin  Frau  Alma  Fohström  wird 
von  Anfang  März  bis  Ende  Mai  1897  eine  Gastspiel-  und  Concert-Tourn^e  durch 
Deutschland,  Oesterreich  und  die  Schweiz  absolviren,  deren  ausschliessliches 
Arrangement  uns  übertragen  ist.  Wir  bitten  daher,  sämmtliche  Anträge, 
welche  auf  ein  Auftreten  der  Künstlerin  hinzielen,  direct  an  uns  gelangen 
zu  lassen.  [lOlla.] 

Süddeutsche  Concert-Direction,  München^ 

Amallenstrasse  II. 

Alfred  Krasselt 


I0l2b.] 


Concor  tvetretung: 
TTolff  iii 


EHsaketk  PahdL 


[1013X.] 


Concert-  und  Oratoriens&ngerln. 

Alt  u.  Mezzosopran,   iSchvIe  Stoekbausen. 
Wiesbaden.    Vertret.:  Eugen  Stern,  Berlin. 

Fraa  Nensing-Odrieh, 

Concertsäna^eriii  (Sopran). 

[1014d.]    Aaehen,  Wallatr.  16. 

Meine  Adresse  ist  bis  zum  1.  Aug.  1896 
Bad  Homburg  b.  Frankfurt  aTM., 

„Villa  Siesta«.        [1015z.] 

Hugo  Becker,  UaigL  Professor. 


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hoher  Alt.  [1016z.] 

Frankfart  a.  M.»  Zimmerweg  18. 
Concertvertretung:    H.  Wolff,   Berlin. 

Lulu  Heynsen  (leiimpni  i.  11t) 

empfiehlt  sich  als        [10I7x.] 

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Berlin  W.,  Schöneberger-Üfer  41. 
Concertvertret  Herm.Wolff.BerlinW. 

Willy  SteMerg, 

Genf.  [1016-.] 


Druck  von  C.  G.  Böder  in  Leipzig. 


Leipzig,  am  2.  Juli  1896. 


httk  riBsnicki  Bici-,  KUH' 
lU  luttiliiUulluiii, 

linktUiFnaitii 


Firiu  luiitiiutiif  (Mliltt: 
luiituin  liid  u 


Veruitwortlioher  Redaoteur  and  Verleger: 

E.  W,  Fritzscli, 

Leipzig,  KOnigsstraase  6. 


\ 


Du  Musikalische  Wi>ch«ib1iitt  erscheint  j&hrlich  in  62  Nummera.  Der  Abonnementehetra^ 
für  das  Quartal  tos  13  Nmnmani  üt  3  Mark  -,  eine  einzelne  Nummer  kostet  40  Pfennige.  Bei 
directer  fauikirter  Kreuzbandsendong  treten  nachstehende  vierteljllhrliche  Ähonnemento- 
preisa  in  Kraft:  8  Mark  50  Ff.  für  das  Deutsche  Beich  und  Oesteireioh.  —  3  Hark  76  Ff. 
lilr  weitere  L&nder  des  Weltpostvereins.  —  Jahresabonnemeata  werden  unter  Zugrunde- 
legung vorstehender  Bezugsbedingungen  berechnet 
Di»  Insertionegebühren  ftlr  den  Baom  einer  dreigespaltenen  Fetitzeile  betragen  30  Pf. 


XXini.Jalirg.] 


lio,  2g. 


_     .      ._     ,_ „.,         — -„— , Edgar  Tinel.    Von  Martin  Kraosa.    (FortBBliBng.) 

V.  Knalkbriefa  au  Cöln,  Miinohen  (Portaetzang),  Stuttgart  (FortsetinnK)  nnd  Wien  (Fortsatimig).      ■—'-•■'  -—  --■-•-— 
.. . j  A.^.  .-  n j  r. .  tr.—.. ,..      .  OpBnuafttthranBBn. 


Bericht  ans  Zwickan.'  -  Concert- 
Aargafahrte  HoriUtsn.  —   Ver. 


Die  pythischen  Festspiele. 

Von  Carl  T.  Jan. 

(Portsetzung.) 

Eine  Weiterbildung  dea  Epos  nnd  eeines  Vortrags 
ist  erfolgt  dnrcli  Terpander,  den  „mKnnererfrenenden" 
Sänger  ans  der  Lesbierstadt  Mitylene.  Zu  ihm  sollten 
die  Wellen  Hanpt  nnd  Leier  des  getödteten  Orphens  ge- 
tragen haben,  und  Elemente  thrak i sc h-orp bischer  Poesie 
einten  sieb  jedenfalls  mit  den  Tönen  des  rhapsodischen 
Vortrags  in  den  Weisen  der  äoliacben  S&nger.  Die  Verse 
ihrer  Nomen  —  so  pflegte  man  die  feierlichen  Gesänge 
dieser  Schule  su  nennen  —  waren  zwar  noch  immer 
heroische  Hexameter,  der  Vortrag  aher  war  nach  der 
musikalischen  Seite  hin  ungleich  r^eher  ausgestattet. 
An  der  linken  Schulter  hing  dem  Sänger  die  siehen- 
saitige  L3^ra,  deren  Täne  er  sich  mit  den  flngem  der 
linken  Hand  unmerklich  angehen  konnte,  um  die  ReiO' 
heit  des  Tones  nicht  zu  verlieren,  während  im  Vor-  und 
Nachspiel  das  in  der  Rechten  gehaltene  Plektron  dem 
Instrument  mfiglichst  kräftige  Töne  entlockte.  Volle 
Aocorde  waren  durchaus  nicht  im  Gebrauch.  Zu  dem 
Tetrachord  der  Rhapsoden  a,  g,  f,  e  war  nnn  die  höhere 
Gruppe  d,  c,  b,  a  getreten,  welche  in  gleicher  Anord- 
nung wie  jenes  aus  1  -|-  1  -{-  ^/j -Tönen  bestehende  Te- 
trachord, gerade  auf  den  Ton  a,  den  Mittelpunct  des 
ganzen  Systems,  ausmündete,  mit  welchem  das  altere 
Tetrachord  seinen  Anfang  nahm.  So  verstehen  wir  leicht, 
wie  Terpander  in  Einem  seiner  Lieder  sagen  konnte: 
„Wir  verschmähen  die  Weisen  ans  nur  vier  Tönen  gebauet, 
Nene  Gesänge  erklingen  zur  siebenfach  tönenden  Phorminx." 


Wenn  auch  manche  Erzählung  aber  die  bis  in  fernliegende 
Städte  ausgebreitete  Wirksamkeit  dieses  Sängers  auf 
Uebertreibung  beruhen  mag,  so  steht  doch  jedenfalls  so 
viel  fest,  dass  mit  der  lesbischen  Sängerechule  die  Jünger 
einer  anderen  Richtung  nirgends  so  leicht  den  Wettstreit 
aufnehmen  konnten;  denn  so  gut  wie  dem  Meister  selbst 
war  auch  seinen  Schülern,  wo  sie  nur  immer  mit  anderen 
Künstlern  in  Wettbewerb  treten  mochten,  der  Siegerkranz 
im  Voraus  gewiss.  Ein  LiBblingsschüIer  des  Meisters  war 
Eapion.  Ihm  gebührt  das  Verdienst,  an  Stelle  der 
schwach  tönenden  Lyra,  wie  sie  einst  Hermes  mit  ein- 
fachen Mitteln  sich  aus  der  Schale  der  Schildkröte  her- 
gestellt, die  kräftiger  schallende  Kithära  gesetzt  zu  haben. 
Er  haute  schon  den  unteren  Theil  seines  Instruments  zu 
einem  weiten  Schallgebäuse  von  eckiger  Form  aas  und 
richtete  auch  die  aufstrebenden  Seitenarme  desselben  so 
ein,  dass  ihre  Höhlung  ebenfalls  zur  Verstärkung  des 
Tones  beitrug.  Reicher  Schmuck  an  Bernstein,  Silber 
und  Gold ,  sowie  die  nie  fehlende  buntgestickte  Decke 
zeichneten  ausserdem  das  Goncertinstrument  der  Kitba- 
roden  vor  der  anspruchslosen  Lyra  aus.')  Blieb  auch 
die  Behandlungs weise  der  Kithara  bezüglicli  der  rechten 
und  linken  Hand  des  Spielers  ganz  dieselbe,  wie  wir  sie 
oben  bei  der  Lyra  betrachteten,  so  war  nun  doch  dem 
kleinen  und  bescheidenen,  für  den  Gebrauch  in  Schale 
nnd  Haas  bestimmten  Instrument  eine  für  grössere  Ver- 
sammlungen geeignete  Form  an  die  Seite  gestellt,  die 
wir    füglich    unserem    Concertflügel     vergleichen    i  lögen. 


*)  Abbildungen  beider  Instrumente  siehe  bei  Banmeister, 
„Denkmäler"  unter  D.  W.,  „Saiteninstrumente";  auch  bei 
C.  V.  Jan,  -Die  griechischen  Saiteninstrumente",  Programm 
Saargemünd  1862,  in  Gommission  bei  B.  O.  Teubner,  Leipzig. 


366 


Die  grosse  Gunst  und  Beliebtheit,  welche  der  Oesang 
zur  Cither  unter  den  Lesbiem  genoss,  übertrug  sich  auf 
alle  Theile  Griechenlands.  Unter  verschiedenen  auftre- 
tenden Künstlern  wurde  allenthalben  der  Eitharode  mit 

m 

den  höchsten  £hren  ausgezeichnet,  und  wo  immer  Preise 
in    Geldeswerth    ausgezahlt   wurden,    was   allerdings    hei 
den  Pythien  nur  kurze  Zeit  der  Fall  war,    da  überstieg 
der  ihm  zugebilligte  Ehrensold  weitaus  die  Belohnungen 
seiner  Genossen.     Da  überdies  in  Delphi  der  Sang  des 
Eitharoden    dem    gl&nzenden     Siege    galt,    welchen    der 
Liehtgott  hier  an  der  Stätte  seines  Orakels  über  den  ab- 
scheulichen Drachen  der  finsteren  Tiefe  errungen  hatte, 
so  musste  auch  aus  religiöser  Rücksicht  der  Hörer  diesepi 
Liede  mit  besonderer  Theilnahme  lauschen.    Die  in  Mity- 
lene  ausgebildete   Eunstform    scheint  sich   in  Delphi  mit 
einer  aus   dem  Orient  stammenden  Weise  der  Gottesver- 
ehrung  verbunden    zu    haben.     Der  homerische  Hymnus 
auf  Apollo  erzählt  nämlich,  kretische  Männer .  hätten  den 
Gott    begleitet,    als   er  zuerst  seine  Wohnstätte  am  Par- 
nass  in  Besitz  nahm,   und  hätten   denselben  unter  feier> 
liebem  Tanzschritt  mit  dem  Rufe  „lö  Pään!"  („Hilf  Heil- 
gött!**)  begrüBst.     Wenn  nun  der  Neupythagoräer  Proklos 
wissen  will,   der  Ereter  Chrysothemis  habe  die  Function, 
welche    früher    der    Chor    geübt,     nachmals    allein    über- 
nommen,   so   liegt  dieser  Nachricht    vielleicht  die   That- 
sache.zu   Grunde,    dass   der   priesterliche  Sänger   in   der 
feierlichen  Weise  lesbischer  Eitharoden  die  Anrufung  des 
Gottes  begann.     Dieser  küustlerische  Theil    der  Cultus- 
handlung    zog    begreiflicher   Weise    die    Aufmerksamkeit 
der  Zuhörer  nun   in   so  erhöhtem  Maasse  auf  sich,    dass 
von  dem  noch  immer  beibehaltenen  Päansruf  der  Volks- 
menge kaum  mehr  di^  Rede  war.    Geschmückt  znit  einem 
Reis  des  heiligen  Lorbeers,  die  Glieder  in  einen  gestick- 
ten,  lang  herabwallenden  Talar  gehüllt,  die  von  allerlei 
Edelsteinen  und  Eidelmetallen,  glänzende  Eithara  im  Arm 
—  kurz  ganz  so,   wie  man  sich  den  Gott  selbst  an  der 
Spitze    der  Mnsenschaar    einherschreitend    dachte  — ,    so 
pflegte    der   gefeierte    erste  Eünstler  des  Wettspiels  auf 
die  Schaubühne  zu  treten  und  seinen  Nomos  anzustimmen. 
Es   war  das  Hohelied   von  dem  herrlichen  Sieg  des  Son- 
nengottes über  jene  ehemals  in  dieser  Felskluft  hausende 
böse  Schlange,  das  der  Mund  des  Sängers  hier  im  Namen 
des  Volkes  anstimmte,  und  der  demüthige  Dank  für  die 
heldenhafte  Beffeiung   aus  langer  Noth  und  Gefahr,   der 
aus  Aller  Herzen  zum  Himmel  emporstieg.     Nach  einer 
fest    vorgeschriebenen    Reihe    einleitender    Sätze    besang 
der  Omphälos  oder  epische  Haupttheil  des  kitharodischen 
Nomos  die  grosse  That  des  rettenden  Gottes.    Höher  und 
höher  erhob  sich  dann  die.  Stimme  des  Sängers,  in  laut- 
schmetternden  langgezogenen  Cboraltönen   rief  er  in  der 
Sphragis   den   ferne  weilenden   Gott    zu    gnädiger  Theil- 
nahme an  der  heiligen  Handlung   herbei,    und    mit    dem 
alten  Gebetsruf  „Iß  Päan"  besiegelte   die  gesammte   Ge- 
meine die  Anrufung  des  geweihten  Mundes. 

Dieser  Nomos,  ein  unentbehrlicher  Theil  der  reli- 
giösen Feier,  galt  bis  in  die  späteste  Zeit  als  der  künst- 
lerische Höhepunct  des  Festes,  und  wie  früher  kein  an- 
derer Eünstler  es  wagen  durfte,  sich  über  den  lesbischen 
Sänger  zu  erheben,  so  galt  auch  jetzt  und  noch  in  spä- 
terer Zeit  der  Sang  des  Eitharoden  als  der  erhabenste 
Theil  der  Feier.  Oftmals  hat  sogar  ^in  Eitharode  das 
Andenken  an  den  errungenen  Siegespreis  durch  ein  kunst- 
volles Relief  verewigen  lassen,  das  ihn  selbst  in  der 
Tracht  des  Gottes  mit  der  Eithara  im  Arm  darstellte. 

(Fortsetzung  folgt.) 


1 

Biographisches. 

Edgar  Tinel. 

Von  Martin  Krause. 
(Fortsetzung.) 

TineFs  Componistenlaufbahn. gleicht  dem  Wege  eines 
Bergsteigers  vom  Thal  zum  hohen  Ziel.  Der  -  Beginn, 
liebliche  Gefilde,  sanft  ansteigende  Bergeshalden,  lässt 
die  imponirende  Wendung  zum  Höchsten  kaum  vermuthen ; 
ebenso  gestatten  nur  wenige  bedeutende  Aussichtspuncte 
einen  ahnungsvollen  Blick  auf  das  Eommende. 

Als  Op.  1  veröffentlichte  Tinel  vier  Nocturnes  pour 
Chant  (Brüssel,  Gebruder  Schott)  mit  der  selbstverständ- 
lichen Ciavierbegleitung.  Schon  hier  fSJlt  die  ausser- 
ordentlich gewählte  Tonsprache,  der  Sinn  für  harmonische 
Feinheiten  und  eine  Abrundung  auf,  welche  nur  Meistern 
eigen  zu  sein  pflegt.  Alle  vier  Stücke  wären  der  lieber- 
Setzung  ins  Deutsche  wohl  werth  und  auch  würdig,  dem 
Repertoire  bedeutender  Sänger  einverleibt  zu  werden.  So- 
wohl mit  No.  1,  einer  Art  Barcarole,  als  mitNo.  4,  einem 
im  freien  Liszt'schen  Stile  geschaffenen  Sänge,  Hessen 
sich  sicher  bedeutende  Wirkungen  erzielen. 

Viel  weniger  hoch  stehen  die  drei  Ciavierstücke 
Op.  2  (Brüssel,  Gehrüder  Schott),  wenn  man  auch  das 
zweite  „Le  Soir^,  ein  zartes  Nocturne,  als  ein  stimmungs- 
volles Stück  mit  fein  effectuirender  Begleitung  bezeichnen 
darf.  Der  „Papillen "  aber  hat  das  Fliegen  noch  nicht 
gelernt,  und  starr  wie  im  Erampfe  hält  er  die  Flügel 
ausgestreckt,  ohne  sie  viel  zu  bewegen.  Das  „Adieu^ 
endlich  (No.  3)  erhebt  sich  nicht  über  das  Durchschnitts- 
maass  musikalischen  Empfindens.  Ganz  anders  geartet 
zeigt  sich  das  Scherzo  Op.  3  (Brüssel,  Gebrüder  Schott), 
eine  schöne  Ueberraschung  nach  dem  VcM'angegangenen 
bietend.  In  kräftigem  Schwünge  erhebt  sich  gleich  mit 
dem  ersten  Thema  die  Phantasie  des  Tondichters  in 
höhere  Regionen,  mit  unverminderter  Eraft  den  Hörer  in 
dem  Schönen  gesteigerten  Empfindens  festhaltend.  Der 
Ciaviersatz  erinnert  im  Passagenwerk  an  Chopin'sche  Art, 
ohne  in  sclavische  Nachahmung  zu  verfallen.  Sehr  wohl- 
thätig  berühren  in  dem  Laufwerk  die  scharf  gezogenen 
Phrasengrenzen,  den  Hörer  darauf  hinweisend,  dass  auch 
Componisten  in  dieser  Beziehung  wohlthätigen  reformato- 
rischen Bestrebungen  huldigen. 

Aus  den  Werken  5,  8, 11  und  12  hat  die  sehr  strebsame 
und  intelligente  Verlagshandlung  von  Gebrüder  Schott 
in  Brüssel  oder  vielmehr  deren  Chef,  der  überaus  rührige 
Otto  Junne  in  Leipzig,  eine  Liedersammlung  zusammen- 
gezogen, die  zweifellos  einen  bedeutsamen  Hinweis  auf 
■den  Tinel  der  „Rol^dsglocke*'  und  des  „Franciscus" 
darstellt.  Es  sei  gleich  hier  ein  Wort  über  TineVs  Text- 
behandlung eingeschaltet.  Trotz  der  in  der  Biographie 
angeführten  Aussprüche  über  die  Bedeutung  des  Textes 
im  Verhältniss  zur  Musik  ist  Tinel's  Declamation  keine 
moderne  im  Wagnerischen  Sinne.  Oft  gestaltet  nicht  das 
Metrum,  sondern  der  Rhythmus  die  Phrasen.  Gleich  der 
Eingang  des  ersten  Liedes 

„Lebt  wohT,  ihr  Blümlein  all,  ihr  lachenden  Gefilde*' 
enthält  einen  argen  Verstoss  gegen  die  Correctheit  der 
Declatnation  in  dem  scharfen  Accente  auf  denx  zweiten 
ihr,  das  noch  dazu  mit  dem  Höhepuncte  der  Phrase  zusam- 
menfallt. Aber  oft  genug  macht  man  die  freudige  Wahr- 
nehmung j  dass  der  feine  Instinct  des  Tondichters  solche 
Fehler  vermeidet.    Ihm  ist  offenbar  die  Stimmungsmalerei 


367 


die  Hauptsache,  eine  Kunst,  die  Tinel  gerade  in  den  vor- 
liegenden Liedern  bis  in  feinste  Einzelheiten  auszuüben 
versteht.  Schöne,  überzeugende  Beweise  für  diese  Be- 
hauptung enthalten  sowohl  No.  1,  als  auch  No.  2 
„Du  schöne  Rose"  und  namentlich  No.  3  „Manche  kleine 
Liebeslieder*',  ein  wahres  Cabinetstück  feiner  musi- 
kalischer Charakteristik,  das  allen  Sängern  zur  Berück- 
sichtigung empfohlen  sei.  In  glücklichster  Weise  trifft 
No.  4  „Veilchen**  den  Volkston,  nur  das  No.  6  „Auf  ge- 
heimem Waldespfade  **  möchte  ich  als  weniger  gelungen 
nach  den  herrlichen  classischen  Mustern  der  Composition 
desselben  Textes  bezeichnen.  Auch  die  sämmtlichen 
Stücke  des  2.  Heftes  bewegen  sich  meist  auf  dem  Gebiete 
des  Volkstones,  in  ihrer  Schlichtheit  erreichen  sie  den 
Schwung  der  Lieder  des  ersten  Heftes  nicht  ganz. 

Mit  der  Olaviersonate  in  Fmoll,  Op.  9,  Louis  Brassin 
gewidmet,     errichtet    Tinel    den    unerlässlichen   Zoll    an 
die    Forderungen    musikalischer    Gelehrsamkeit   und    Ge- 
wandtheit  im    contrapunctischen    Stile.      Man    merkt    oft 
genug,  wie  schwer  auch  dem  künstlerischen  Steuerzahler, 
trotz  unleugbar  grosser  Gewandtheit,  sein  Tribut  wurde. 
Eine  Tugend  fWt  gleich  beim  ersten  Blicke  wohlthuend 
auf,  die  Ruhe  in  der  Tonalität.    Da  fährt  es  nicht  schon 
beim    zweiten  Accord    in    eine  andere   Tonart,    da   wird 
nicht  durch  krampfhafte  Modulationen  verdeckt,  was  dem 
Componisten  nicht  einfällt.    Zwei  Seiten  mit  leitereigenen 
Accorden    der    Grundtonart    ausgefüllt   zu    sehen,    ist   in 
unserer  Zeit  ein  sehr  seltener  Anblick.    Tinel  bringt  das 
Kunststück   fertig,   ohne  langweilig  zu  sein,     üeber  ein 
schönes   zweites  Thema  hinweg  fuhrt  uns  der  Componist 
im    Durchführungstheile    leider    auf    zu    langgestreckten 
Wegen,   die  noch   dazu  nicht  immer  beschattet  sind  von 
des  Gedankens  Grösse.     So  geschieht  es,   -dass  der  erste 
Satz  reichlich   denselben  Raum    einnimmt,    wie  die    drei 
folgenden  Sätze,  Andante,  Scherzo  und  Finale  zusammen 
genommen.      Die    Knappheit,    welche    dem    ersten    fehlt, 
ist  nach  dieser  Wahrnehmung  den  anderen  Sätzen  selbst- 
verständlich. Das  Scherzo  erweist  sich  aber  dem  gesunden 
Humor    des   Finale   gegenüber    als    ziemlich   überflüssig, 
noch  dazu  nimmt  es  den  natürlichen  Gegensatz  des  letzten 
Satzes  zum  Andante  für  sich  in  Anspruch.    Nach  meiner 
Ansicht    zerstört    dieser    Scherzosatz    die    Harmonie    des 
Aufbaues    in    der   Sonate    bedenklich.      Doch    wer   wäre 
gleich  bei  der  ersten  Sonate  ein  Meister  gewesen! 

(Fortsetzung  folgt.) 


Tagesgeschichte. 


Musikbriefe. 


Cöln. 


Lassen  Sie  mich  zum  Schluss  des  Winterberichtes  einen 
Rückblick  über  die  jetzt  abgelaufene  Spielzeit  unserer  Oper 
geben.  Obgleich  Göln  eine  Grossstadt  von  über  300,000  Ein- 
wohnern ist,  so  müssen  wir  uns  doch  immer  noch  mit  einem 
einzigen  Theater  begnügen,  dem  Stadttheater  mit  achtmonat- 
licher Spielzeit  (unter  Leitung  des  Directors  Julius  Hof- 
mann).  Bei  Vertheilung  dieser  acht  Monate  auf  Schauspiel 
und  Oper  entüdlt  im  Ganzen  etwas  mehr  ids  die  Hälfte  der 
Zeit  auf  die  Oper.  Freiherr  von  Per£iill,  der  Berichterstatter 
der  „Cölnischen  Zeitung**  für  das  Schauspiel,  ist  in  den 
letzten  Jahren  und  vor  Allem  im  vergangenen  Winter  mit 
nicht  genug  anzuerkennendem  Eifer  für  die  Interessen  des 
Theaters,  in  diesem  Fall  speciell  des  Schau8pielS|  eingetreten 


und  hat  in  energischer,  offener  Weise  auf  die  Schäden  und 
Fehler  aufmerksam  gemacht.  Bei  seinen  Erörterungen  kehrt 
nun  häufig  die  Klage  der  Bevorzugung  der  Oper  vor  dem 
Schauspiel  am  Cölner  Theater  wieder.  Inwieweit  diese 
Klage  vom  Standpunct  des  Gresammttheaters  aus  berechtigt 
ist,  will  ich  hier  nicht  untersuchen.    Man  darf  aber  nur  nicht 

§lauben,  dass  die  Zustände  unserer  Oper  im  Gegensatz  zum 
chauspiel  besonders  glänzend  und  tadellos  seien.    Nein,  alle 
jene  Vorwürfe,  die  dem  Schauspiel  gemacht  werden,  schlechte 
und  unkünstlerische  Auswahl  aer  neu  aufzuführenden  Stücke, 
Ungeschick    und    Missgeschick    bei    der    Anwerbung   neuer 
Kräfte,  unnöthiges  Fahrenlassen  von  bewährten  und  beliebten 
Künstlern  u.  s.  w.,   all  Dieses  trifft  auch  so  ziemlich  für  die 
Oper  zu.    Wie  viele  auch  über  den  Bereich  Cölns  berühmte 
Namen  waren  in  den  letzten  Jahren  an  unserer  Bühne  ver- 
treten!   Ich  nenne  nur  Einige  der  Besten:  Charlotte  Huhn, 
FrauEnde-Andriessen,  Birrenkoven,  Baptist  Hoff  mann. 
An  alle  Diese  haben  wir  nur  die  wehmüthige  Erinnerune^. 
Das  Primadonnenfach   war  nach  Weggang  der  Frau  Ende 
eine  Zeit  lang  unbesetzt,   wurde  dann  gastspiel weise  durch 
Frau  Moran-Olden  aufs  Glänzendste  vertreten  und  ist  jetzt 
ziemlich  befriedigend  in  Händen  von  Frau  Pester-Prosky. 
Charlotte  Huhn  vTird  wohl  für  immer  unersetzlich  bleiben. 
Einen  Theil  ihrer  Bollen  hat  eine  junge,   vielversprechende 
Künstlerin,  OliveFremstad,  übernommen .  Mit  einer  äusserst 
weichen,  wohllautenden  Stimme,  die  nur  in  dem  unvermittel- 
ten Registerübergang  manchmal  noch  etwas  befremdet,   ver- 
bindet sie  eine  ausdrucksvolle  Declamation.    Im  Spiel  zeigt 
sie  sich  auch  schon  als  denkende  Künstlerin.    Ihren  Werth 
beweist  auch  der  umstand,   das»  sie  als  Flosshilde  auf  dem 
Programm  der  diesjährigen  Bayreuther  Festspiele  steht.    Für 
hochdramatische  Rollen  wird  ihre  Stimme  aber  auf  die  Dauer 
wohl  kaum  ausreichen.    Frl.  Cäcilie  von  Wenz,  die  vortreff- 
liche Coloratursän gerin ,  ist  auch  mit  Ende  dieser  Spielzeit 
aus   dem  Verbände   des   Cölner  Theaters  geschieden.     Des- 
gleichen Frau  Burrian-Jelinek,   die  sich  aus  ihrem  frü- 
heren   Rollengebiet    der    zart  -  poetischen    Mftdchengestalten 
(Elisabeth,  Elsa,  Eva  u.  s.  w.)  immer  mehr  zum  hocndrama- 
tiscben  Fach  entwickelt  hat  (Santuzza,  Senta  u.  s.  w.).     Mit 
ihr   verlässt   uns   ihr  Gatte  Carl  Burrian,    der   mit   seiner 
schönen,   metallisch  klingenden  Stimme  ein  sehr  guter  lyri- 
scher Tenor  war,  wenn  er  auch  mehrfach  zu  Aufgaben  ver- 
wandt wurde,   die   seiner  Anlaee  und  seinen  Kräften   fern 
lagen.    Erster  Vertreter  des  Heldentenorfaches  war  bis  Ende 
dieser  Spielzeit  dem  Namen  nach  Hr.  Brano  Heydrich,  der 
aber  im  letzten  Winter,  aus  nicht  ganz  bekannten  Gründen, 
sehr  wenig  auftrat.    Seine  Stimmmittel  sind  das  Schwächste 
bei  ihm;  einen  schönen,  vollen  Klang  hat  er  niemals,  häufig 
wird   er  hässlich   oder   affectiert.    Dass  er  ein  intelligenter 
Künstler  ist,  der  alle  seine  Rollen  wohl  überlegt,  wird  ihm 
Niemand  abstreiten  können.    Doch  führt  ihn  auch  hier  das 
Streben    nach    scharfer   Charakterisirung  häufig  zu   Ueber- 
treibungen  und  Unschönheiten.    Einen  reinen  G^nuss  bietet 
er  fast  nie.    Eine  besonders  hervorragende  Rolle  von   ihm 
wird  später  noch  zu  erwähnen  sein.    Um  die  Lücke  seines 
Faches  zu  er^^zen,   war  Hr.  Kaiisch  aus  Berlin  für  die 
grösste  Zeit  des  Winters   als  Gast  für   unsere  Bühne   ver- 
pflichtet.   Sein  Gastspiel  bot  uns  mit  das  künstlerisch  An- 
regendste des  ^nzen  Winters.    Seine  nicht  allzu  grosse  und 
nicht  gerade  blendende  Stimme  weiss  er  aufs  Vortheilhafteste 
zu  gebrauchen;   ihre  Schwächen  verdeckt  er  durch  äusserst 

fescnickte  Behandlung.  Was  ihn  aber  als  Bühnenkünstler  so 
och  stellt,  sind  sein  tiefdurchdachtes  Spiel  und  die  grosse,  bis 
ins  Einzelnste  wahre  Auffassung  seiner  Rollen.  Muster  hier- 
von waren  sein  Tannhäuser  (besonders  in  den  beiden  ersten 
Acten)  und  sein  Othello.  Als  weiterer,  mit  vorzüglicher 
Stimme  begabter  Tenor  ist  noch  Hr.  Scneuten  zu  nennen, 
der  in  einzelnen  Rollen,  so  vor  Allem  als  Evangelimann, 
überraschende  Fortschritte  in  der  sonst  bei  ihm  sehr  massigen 
Darstellung  zeigte.  Vertreter  des  Baritonfaches  sind  die 
HH.  Fr  icke  and  Geisse,  von  denen  Ersterer  durch  Schön- 
heit der  Stimme,  Letzterer  durch  vorzügliche  charakteristische 
Auffassung  hervorragt.  Alle  übrigen  in  der  Oper  beschäf- 
tigten Künstler  noch  aufzuzählen,  würde  zu  weit  rühren.  Nun 
zum  Spielplan!  In  der  Auswahl  der  Neuheiten  hat  man  an- 
scheinend dem  Localpatriotismus  etwas  zu  sehr  Folge  ge- 
geben. Als  erste  Neuheit  kam  Bruno  Heydrich*s  „Amen^ 
heraus.  Einer  der  vielen,  durch  die  „Cavalleria  rusticana*' 
hervorgerufenen  realistischen  Einacter  mit  Mord  und  Todt- 
schlag.  Bei  der  Aufführung  schwang  der  Componist,  der,  wie 
erwähnt,  als  Sänger  wenig  beschlStigt  wurde,  selbst  den 
Taktstock.     Viele  Wiederholungen   erkbte  das  Werk  nicht 

S8* 


368 


und  ist  anch  meines  Wissens  noch  nirgendwo  anders  auf- 
geführt worden.  Das  zweite  war  eine  Neueinstudirung  vcm 
Max  Bruches  „Loreley'^,  die  es  aber  trotz  aller  lobenden  Be- 
clame  mit  Mühe  nur  bis  auf  drei  Anffiihrun^n  brachte  und  nun 
wohl  endgiltifi;  für  alle  Zeiten  ruhen  wird.  Als  Dritte  im 
Bunde  der  Cömer  trat  zu  Ende  der  Spielzeit  ,|Elsi,  die  selt- 
same Magd**  auf,  deren  Textdichter,  Dr.  med.  Hermann 
Wette,  der  Gatte  der  bekannten  Verfasserin  von  „H&nsel 
und  Gretel**,  in  Cöln  lebt,  während  der  Gomponistj  Arnold 
Mendelssohn,  früher  Lehrer  am  Cölner  Conseryatonum  war. 
üeber  die  Musik  kann  ich  persönlich  Nichts  sagen,  da  ich 
verhindert  war,  einer  Aufführung  beizuwohnen.  Das  Werk  soll 
einen  Achtungserfolg  gehabt  haben.  Vielen  Wiederholungen 
kam  der  Schluss  der  Spielzeit  zuvor.  Ausserdem  wurde  im 
Verlauf  des  Winters  als  Neuheit  die  auch  anderswo  auf- 
geführte böhmische  Oper  „Im  Brunnen**  von  W.  Biodeck 
gegeben,  der  aber  aach  nur  eine  freundliche  Aufnahme  und 
wenige  Wiederholungen  beschieden  waren.  Bedeutender  war 
die  Neueinstudirung  von  Verdi's  „Othello**,  mit  Kaiisch  in 
der  Titelrolle.  Interessant  ist  diese  Oper  wegen  des  Ent- 
wickelungsganges  des  Componisten,  da  sie  d^  Mittelglied 
zwischen  „Aida**  und  „Falstaff^  bildet,  Jener  aber  doch  näher- 
stehend als  dem  vollendeten  musikalischen  Lustspiel  „Fol' 
stafiP^.  Nicht  zu  vergessen  ist  dann  noch  die  Einstndirung 
von  KienzPe  „Evangelimann**,  der  hier  wie  überall  einen 
starken  Erfolg  hatte.  Aus  „Donna  Diana**,  die  uns  ver- 
sprochen war.  wurde  Nichts.  Ein  neues  Ballet.  „Phantasien 
im  Bremer  Kathskeller**,  zähle  ich  nicht  zu  aen  Opemneu- 
heiten.  Man  sieht,  sehr  Viel  war  es  nicht,  was  an  Neuem 
geboten  wurde.  Jedoch  darf  über  dem  unzufriedenen  Klagen 
nicht  das  Gute  vergessen  werden,  das  im  Laufe  des  Winters 
an  älteren  Opern  geboten  wurde.  Ja,  darunter  waren  sogar 
Zweie,  die  fast  als  Mustervorstellungen  gelten  konnten.  Zu- 
nächst „Die  verkaufte  Braut**,  die  am  8.  April  in  diesem 
Winter  zum  ersten  Mal  zur  Aufführung  kam  (nicht  zum 
ersten  Mal  überhaupt,  wie  in  No.  16/17  des  „M.  W.**  irrthüm- 
licher weise  berichtet  wurde;  die  erste  Aufführung  hat  schon 
am  1.  Januar  1894  stattgefunden).  Ganz  vorzüglich  ist  Frau 
Burrian-Jelinek  in  der  Titelrolle,  die  ihr  als  Böhmin  ganz 
besonders  passt;  trefflich  zur  Seite  steht  ihr  Hr.  Bnrrian  als 
Hans,  und  die  üebrigen  bilden  in  Gesang  und  Spiel  ein  so 
vortreffliches  Ganze,  dass  die  Bezeichnung  einer  Muster  Vor- 
stellung nicht  unangebracht  ist.  Noch  mehr  aber  gilt  dies 
von  Verdi's  „Falstaff**,  der  im  Februar  1894  seine  erste 
äeutsche  Auffuhrung  in  Cöln  erlebte.  Auch  bei  dieser  Oper, 
leren  köstlichen  Feinheiten  man  sich  immer  wieder  mit 
neuem  Genuss  hingeben  kann,  zeichnet  sich  die  Cölner  Auf- 
führung durch  ein  (unter  Leitung  des  R^sseurs  Aloys  Hof- 
mann) im  Kleinen  und  Grossen  vorzüglich  ausgearbeitetes 
Zusammenspiel  aus.  Daneben  verhilft  vor  Allem  die  meister- 
hafte DarsteUnng  des  Titelhelden,  in  der  Hr.  Fricke  sich 
selbst  übertroffen  hat,  dem  Werk  zur  vollen  Geltung. 

(Schluss  folgt.) 


(Fortsetzung.) 


Manchen. 


Die  Quartettvereinigung  der  HH.  Benno  Walter,  Zieg- 
ler, VoUnhals  und  läennat  gab  im  Museumssaale  drei 
Soiröen.  Die  gebotenen  Leistungen  waren  von  hoher  Voll- 
endung. Der  Primarius  Hr.  Concertmeister  Walter  ist  ein 
ausgezeichneter  Virtuos  und  dabei  eine  warm  und  stark 
empfindende  Natur,  durch  absolute  Zuverlässigkeit  zeichnet 
sich  Hr.  Ziegler  aus,  während  der  Violaspieler  Hr.  VoUnhals 
über  einen  Ton  von  seltener  Fülle  und  Schönheit  verfügt. 
Der  Spiritus  rector  des  Quartetts  ist  aber  der  Violoncellist  Hr. 
Bennat.  Er  hat  das  Ghuize  der  Partitur  im  Kopfe,  seine  Art 
der  Ausführung  einer  jeden  Phrase  beweist  es.  Durch  sein 
Zusammenwirken  mit  dem  wiederum  mit  echt  süddeutscher 
Naivetät  ins  Zeug  gehenden  Walter  wird  eine  glückliche 
Harmonie  geist- und  lebensvoller  Wiedergabe  hergestellt.  Auf 
diese  Weise  sind  die  Künstler  dazu  gelangt,  selbst  die  letzten 
Quartette  Beethoven^s  den  Hörern  zu  unmittelbarem  G«fÜhls- 
verständniss  zu  bringen.  Diesmal  brachten  sie  von  ihnen  in 
meisterlicher  Darbietung  das  Quartett  Op.  130  in  B.  Ausser- 
dem verzeichneten  die  Programme  Werke  von  Haydn,  Beet- 
hoven, Volkmann  und  Cherubini.  Besondere  Erwähnung  ver- 
dient die  Ausführung  des  sechssätzigen  Divertimento  in  B 
fbr  Streichquintett  und  zwei  Hörner  von  Mozart.  Es  Über- 
schreitet weit  die  ihm  durch  die  Form  des  Serenadenstils 
gezogenen  Grenzen;  in   einzelnen  Sätzen  tritt  ein  Tiefsinn, 


ein  fast  tragisches  Pathos  hervor,  denen  wir  bei  Mozart  nicht 
allzuoft  begegnen.  Zu  den  genannten  Spielern  gesellten  sich 
da  noch  Hr.  Kammermusiker  Sigler  (Contrabass),  ein  Meister 
der  Kunst ,  seine  Vortragsweise  dem  Kammermusikstile  an- 
zupassen, Hr.  Kammermusiker  Ho 7 er.  Einer  der  ersten  jetzt 
wirkenden  Vertreter  des  Waldhorns,  und  der  Hofmusiker  Hr. 
Busch,  ein  gleichfalls  sehr  tüchtiger  Bläser. 

Die  HH.  Prof.  Schwartz,  Weber,  Drechsler,  Penzl 
und  Hilpert  veranstalteten  ebenfalls  im  Museumssaale  zwei 
Beethoven-Abende,  in  denen  Streichquartette  und  Trios  mit 
Ciavier  ausgeführt  wurden.  Hr.  Concertmeister  Weber,  der  an 
die  Stelle  des  durch  ein  Leiden  an  der  praktischen  Ausübung 
seines  Berufes  gehinderten  Prof.  Max  Hieber  getreten  ist,  ist 
früher  in  Wiesbaden  anch  als  Opemdirigent  thätig  gewesen,  er 
ist  ein  ausgezeichneter,  ebenso  temperamentvoller,  wie  intelli- 

f  enter  Künstler.  Er  ist  ein  geborener  Violin£pieler^  seine 
'echnik  nahezu  unfehlbar,  sein  Ton  von  einer  wie  vibnrenden 
Wärme.  Der  Vertreter  der  2.  Violine  Hr.  Drechsler  verfilgt  über 
eine  besonders  schöne  Tongebung,  Hr.  Penzl  ist  ein  gediegener 
Violaspieler  und  Hr.  Hilpert  (der  leider  diesen  Winter  einem 
Herzleiden  erlag)  ist  durch  seine  Thätigkeit  in  dem  Becker*- 
schen  Florentiner  Quartett  und  in  der  Meininger  Hofcapelle 
weithin  auf  das  Vortheilhafteste  bekannt  geworden.  Von 
Quartetten  spielten  die  Künstler  das  in  in  F-  und  in  EmoU, 
Op.  59,  technisch  tadellos  und  mit  kemhafter  Gtotaltung.  hx 
dea  Ciaviertrios  Op.  70  in  D  und  Es  und  Op.  1  in  G  glänzte  der 
Pianist  Heinrich  »shwartz  durch  überlegene  virtuose  Beherr- 
schung und  charakteristisch  individualisirende  Auftassung. 
Seine  Gtenossen,  die  HH.  Weber  und  Hilpert,  standen  ihm 
dabei  ebenbürtig  zur  Seite. 

Ausserdem  gaben  auch  die  Mitglieder  des  Kaim-Orchesters, 
dieHH.  Concertmeister  K rasselt,  Kämpfert,  Moosmüller 
undWarnke  eine  Kammermusik-Soirte,  in  der  sie  Quartette 
von  Haydn  (in  D)  und  Beethoven  (Op.  69  in  C)  und  Volk- 
mann*s  Ciaviertrio  in  Bmoll  im  Ganzen  in  sehr  verdienst- 
licher Wiedergabe  ausführten.  In  dem  Volkmann'schen  Trio 
erwies  sich  Frl.  Oswald  aus  Baden-Baden  als  eine  technisch 
fertige  und  den  musikalischen  Gehalt  mit  Verständniss  er- 
fassende Pianistin. 

(Schluss  folgt.) 


Stuttgart. 


(Fortsetzung.) 


Und  nun  möchten  wir  uns  zu  den  Aufföhrungen  des 
Vereins  für  classische  Kirchenmusik  wenden,  welcher 
nach  Weggang  Zumpe's  ebenfalls  in  der  Person  des  Hrn. 
S.  de  Lange  einen  neuen  und  den  Zwecken  des  Vereins sehr 
entsprechenden  Dirigenten  gefunden  hat,  dessen  ebenso  viel- 
seitige, als  rastlose  Thätigkeit  kaum  ihresgleichen  finden 
dürfte.  Sehen  wir  ihn  doch  neben  seinen  umfassenden  Lehr- 
functionen  am  Conservatorium   nicht  nur  bald  an  den  Diri- 

gentenpulten  des  Classischen,  des  Orchestervereins  und  des 
rehrer-Gesangvereins  den  Dirigentenstab  schwingen,  bald 
als  Orgelvirtuosen  und  Componisten  in  Kirche  und  Concert^ 
saal  in  den  Vordergrund  treten,  darum  dürfte  es  fiaist  zu  viel 
für  den  Berichterstatter  werden,  aUen  diesen  mannigfeu^hen 
Verdiensten  gerecht  zu  werden.  Gedenken  wir  daher  zu- 
nächst der  l^Lupt-Auffllhrungen  des  ersteren  Vereins,  wel- 
cher in  einem  Concert  mit  vermischtem  Programm  u.  A. 
Motetten  von  Schütz  und  Brahms,  den  Schlusschor  aus  Hän- 
dePs  „Josua**  und,  als  hervorragendes  Erei^niss,  eine  Perle 
der  Kirchenmusik,  die  Missa  Papae  Marcelh  von  Palestrina, 
zu  prächtig  gelungener  Aufführung  brachte. 

Es  folgte  sodann,  wie  alljährlich  am  Charfreitag.  in  der 
Stiftskirche  die  grosse  Matthäus-Passion  von  J.  S.  Bach  unter 
Mitwirkung  der  Damen  Frl.  Hieser,  Frau  C.  Bracken- 
hammer und  der  HH.  v.  d.  Beek  (Frankfurt  a.  M.),  Kammer- 
sänger Hromada,  Buess  und  Lang,  deren  Aufführung 
stets  die  Erinnerung  an  den  heimgegangenen,  hochverdienten 
früheren  Leiter  dieses  Vereins,  Prof  I.  Faisst,  wecken  dtkrfte, 
indessen  durch  die  sor^fUtige  Einstudirung  des  neuen  Diri- 
genten allgemeine  Befriedigung  hinterliess,  wozu  die  tüchti- 
gen Sololeistungen  Wesentliches  beitrugen. 

Der  Lehrer-Gesangverein,  ebenfalls  unter  Leitung 
des  Hm.  Prof.  de  Lange  stehend,  brachte  in  zwei  gelunge- 
nen Concerten  neben  kleineren,  mit  Solovorträgen  unter- 
mischten Chorwerken  u.  A.  die  Cantate  „Heinrich  der  Fink- 
ler** von  F.  Wüllner,  ferner  die  Hymne  „Phöbus  Apollon** 
für  Soli,  Chor  und  Orchester  von  G^rnsheim,  Beides  sehr 
wirkungsvolle  Composiiionen  mit  prächtigem  Chorsatz.    Unter 


869 


den  mitwirkenden  Solisien  verdienen  besondere  Erwähnung 
Hr.  Eammennosiker  Seitz,  welcher  das  für  Violoncellisten 
immer  noch  sehr  dankbare  Amoll-Concert  von  Goltermann  vor- 
trug und  namentlich  durch  schönen  Ton  und  saubere  Technik 
imponirte.  Am  gleichen  Abend  erfreute  Frl.  Emma  Hill  er 
die  Zuhörer  durcn  Lieder  von  Grieg,  Jensen,  G.  Linder  und 
Sittard.  In  einem  früheren  Concert  trat  ein  sehr  talentvoller 
Schüler  von  E.  Singer,  der  junge  Violinist  B.  Bottich,  auf, 
welcher  in  dem  Vortrag  des  DmoU-Goncerts  von  Wieniawski, 
sowie  einer  interessanten  Bhapsodie  seines  Lehrers  einen 
sehr  vorgeschrittenen  Grad  künstlerischer  Qualitäten  er- 
kennen Hess. 

Ein  weiteres  Verdienst  des  Hrn.  de  Lange  ist  die  üeber- 
nahme  der  Leitung  des  Orchestervereins,  welcher  sich 
früher  die  Aufj^be  stellte,  weniger  bekannte  Werke  -der  alt- 
classischen  Periode  der  Vergesseuheit  zu  entreissen,  nun  aber 
in  seiner  Entwickelun^  so  weit  fortgeschritten  ist,  dass  das 
unter  seinem  neuen  Dsiter  sehr  tüchtig  herangebildete  Or- 
chester Svmphonien  wie:  Amoll  von  Mendelssohn,  „Eroica** 
von  Beetnoven,  Ddur  von  Brahms  etc.  zu  sehr  anerkennens- 
werther  Wiedergabe  zu  bringen  vermag.  Auch  an  diesen 
Abenden  fehlt  es  nicht  an  hervorragenden  Solisten,  und  darf 
es  sich  der  Orchester  verein  als  Ehre  anrechnen,  dass  unser 
Ciaviermeister  D.  Brückner  zur  Geburtstagsfeier  Beet- 
hoven's  den  Vortrag  des  CmoU-Concertes  selbst  übernahm 
und  in  bekannter  mustergiltiger  Weise  durchführte.  In  einem 
anderen  Concert  spielte  des  Vorigen  begabte  Schülerin  Frl. 
E.  Eöstlin  das  Adur- Concert  S)o.  17  von  Mozart  in  der 
Originalausgabe  mit  viel  Geschmack  und  solider  Technik, 
und  ausserdem  sang  FrL  E.  Hiller,  deren  Mitwirkung  stets 
hochwillkommen  ist,  die  Arie  der  Agathe  aus  dem  „Freischütz** 
neben  Liedern  von  Schubert.  J.  Lang  und  B.  Scholz  mit  dem 
vollen  Zauber  ihrer  prächtig  geschmten  Stimme. 

Das  weltliche  Chorweä:  pflegt  bekanntlich  der  Neue 
Singverein  (Dirigent  Hr.  E.  Seyffardt).  Derselbe  gibt  ge- 
wöhnlich zwei  Concerte.  Im  Ersten  derselben  kam  Seyffardt^s 
nunmehr  beinahe  überall  bekannte  Cantate  „Aus  Deutsch- 
lands grosser  Zeit**  zu  wiederholter  Aufführung,  welche  der 
Componist  natürlich  persönlich  leitete.  Das  seit  seiner  Ent- 
stehung nun  in  über  30  Städten  zur  Aufführung  gelangte 
Werk   mag   allerdings   der   Popularität    seines    Stoffes    zum 

frössten  Theile  diese  grosse  Verbreitung  verdiinken,  doch 
arf  auch  von  competentester  Seite  anerkannt  werden,  dass 
es  vermöge  seines  musikalischen  Inhalts  eben  so  sehr  ver- 
dient, der  Vergessenheit  entrissen  zu  werden,  auch  wenn  das 
Jubeljahr,  zu  dessen  Feier  es  geschaffen  wurde,  hinter  uns 
liegt.  Eingehend  über  die  bedeutenden  Vorzüge  des  Werkes 
zu  berichten,  gestattet  uns  der  Baum  nicht»  doch  mag  die 
begeisterte  Stimmung  des  Auditoriums,  welche  sich  während 
der  Aufführung  oftmals  in  stürmischem  Beifall  äusserte,  ge- 
nügsam erklären,  welchen  Eindruck  die  Musik  hervorbrachte. 
Die  Solokräfte,  Frl.  E.  Hiller,  Frau  Walter-Choinanus 
aus  Weimar  und  die  HH.  Geor^  Bitter  und  Max  Büttner 
aus  Gotha,  wetteiferten,  zum  Gelingen  des  Ganzen  beizutragen, 
wie  auch  die  zum  Theil  machtvoll  wirkenden  Chöre  und 
Orchestermassen  vom  Dirigenten  mit  Umsicht  und  Sicherheit 

feleitet  wurden.  Am  23.  März  d.  J.  fand  das  zweite  Concert 
es  Vereins  statt  und  brachte  eine  Wiederholung  von  Max 
Bruch's  „Lied  von  der  Glocke**.  Auch  diese  Aufführung  kann 
im  Ganzen  als  eine  gelungene  bezeichnet  werden,  wenn  man 
von  einieen  ünebeimeiten  absieht,  welche  glücklicherweise 
nur  vorübergehend  störend  wirkten.  Die  Damen  Frl.  Emma 
Plüddemann  aus  Breslau  und  Frl.  Leipheimer  von  hier 
und  die  HH.  Concertsänger  Normann  aus  Frankfurt  a.  M. 
und  August  Biess  ebenfalls  von  hier  hatten  die  Solopartien 
übernommen,  und  sind  namentlich  Frl.  Leipheimer  (Alt)  und 
Hr.  Normann  (Tenor)  rühmlich  zu  erwähnen.  Ein  ausser- 
ordentliches Concert  zu  wohlthätigen  Zwecken  wurde  am 
8.  Mai  ebenfalls  von  den  Kräften  des  Neuen  Singvereins 
veranstaltet.  In  demselben  hielt  das  neue  Oratorium  „Fran- 
ciscus**  von  Edgar  Tinel  erstmals  seinen  Einzug  in  einen 
hiesigen  C^oncertsaal.  Das  Werk  enthält  bei  allem  Aufgebot 
der  modernen  Ausdrucksmittel  bedeutend  wirkende  Einzeln- 
heiten, im  Ganzen  aber  wenig  Eigenartiges.  Die  Behandlung 
der  Titelpartie,  durch  Hrn.  Bothmühl  vertreten,  erhob  die- 
selbe zu  einer  hervorragenden  künstlerischen  Leistung. 
Gleich  Bühmenswerthes  ist  von  Frl.  Gilles  zu  sagen,  welche, 
wie  immer,  mit  aller  Hingabe  ihre  Partie  erfasste  und  durch- 
führte. Die  übrigen  SoSsten,  die  HH.  Schätzle,  Gast- 
herr u.  A.,  leisteten  gleichfalls  ganz  Tüchtiges,  und  gestal- 
tete sich  die  Aufführung  unter  Seyffiardt^s  I^itung,  welcher 
die  zusammenwirkenden  Massen  mit  fester  Hand  anführte, 


zu  einer  sehr  gelungenen.  Eine  Wiederholung  des  immerhin 
sehr  interessanten  Werks  dürfte  allseitig  willkommen  ge- 
heissen  werden. 

(Schluss  folgt) 


(Fortsetzung.) 


Wien. 


Wie  das  zweite  Concert  der  Laibacher  „Glasbena  matica**, 
so  brachten  auch  die  letzten  Concerte  unserer  drei  vornehm- 
sten Männergesangvereine  je  ein  grösseres  hier  noch  un- 
bekannt ^wesenes  (Chorwerk  mit  Orchester.  So  der  eigent- 
liche Wiener  Männergesangverein  Ed.  Eremser^s  mit 
theilweiser  Benutzung  bulgarischer  Volksweisen  meist  recht 
wirkungsvoll  gesetzte  „Balkanbilder**.  Ein  Cyklus  von  13 
Nummern,  Text  von  Dr.  Jacob  Dont.  So  unmittelbar  ist  der 
Eindruck  dieser  „Balkanbilder**  allerdings  nicht  wie  Jener 
der  mit  Becht  in  Kremser's  Bearbeitung  berühmt  gewordenen 
„  41tniederländischen  Gesänge**.  Erstlich  lag  in  Letzteren  ein 
weit  sympathischerer  und  plastisch  greifbarer  melodischer 
Stoff  vor,  und  dann  weckte  der  in  dem  früheren  Cyklus  ver- 
herrlichte welthistorische  Heldenkampf  der  Niederländer 
wider  ihre  spanischen  Unterdrücker  im  16.  Jahrhundert  doch 
unsere  Theilnahme  ungleich  mehr,  als  der  von  dem  Textver- 
fasser der  neuen  Sammlung  in  einzelnen  militärischen,  wohl 
auch  erotischen  Stimmungsbildern  wiedergegebene  Krieg  der 
modernen  Bulgaren  und  Amanten.  Eine  Bereicherung  der 
nicht  allzu  umfassenden  Männerchor-Litteratur  ernsterer 
Bichtung  dankt  man  Hm.  Kremser's  „Balkanbildem**  immer- 
hin, und  fast  Jede  der  einzelnen  Nummern  verräth  sein  grosses 
technisches  Geschick,  sowie  seinen  poetischen,  wie  Klangsinn 
besonders  in  der  Instrumentirung,  welche  in  dem  abschlies- 
senden „Hochzeitsreigen**  mit  Glück  auch  die  nationale  Gusla 
verwendet.  Auch  die  Vertonung  des  Textes  im  Einzelnen 
erscheint  meist  sinngetreu,  eine  befremdende  Ausnahme  bil- 
den nur  zwei  Stellen  in  dem  Chore  „Botschaft**  (No.  2). 
„Zornmuthige**  und  «^nach  Bache  lechzende**  Bulgaren,  wie 
sie  hier  der  Text  anrahrt,  müssten  doch  viel  leidenschaft- 
licher, wilder  singen,  als  es  ihnen  die  unbegreiflich  matte 
Musik  gestattet. 

Eröffiaet  wurde  das  Concert  mit  einer  aus  dem  Manu- 
script  gespielten  Ouvertüre  (FmoU)  des  talentvollen  Wiener 
Tondichters  CamiUo  Hom,  der  auch  als  Musikreferent,  eines 
grösseren  hiesigen  politischen  Blattes  die  Sache  des  Fort- 
schrittes seit  Jahren  eifrig  vertritt.  Seine  neue  Ouvertüre, 
ein  nach  classischem  Muster  durchaus  formgerecht  gesetztes, 
dabei  doch  modern  empfundenes  Orchesterstück,  das  insbe- 
sondere ein  bedeutendes  contrapunctisches  Können  verräth, 
hätte  wohl  noch  mehr  gewirkt,  wenn  der  Violinpart  stärker 
besetzt  gewesen  wäre.  Es  war  zwar  das  Philharmonische 
Orchester  auf  dem  Zettel  als  ausübend  genannt,  es  schien  aber 
kaum  die  Hälfte  dieser  auserlesenen  Musikerschaar  mitzu- 
spielen. Da  musste  sich  denn  Hr.  Hom  mit  einem  Achtungs- 
erfolg begnügen.  Um  so  freundlicher  wurde  ein  von  einer  cha- 
rakteristischen Cla Vierbegleitung  getragener  neuer  Chor  des- 
selben Componisten,  „Frühlingsbotschaf t**,  im  Concert  des 
Akademischen  Gesangvereins  aufgenommen.  Das  wirk- 
lich frühlingsfrische,  sehr  hübsch  gesteigerte  kleine  Tonge- 
dicht musste  sogar  wiederholt  werden.  Die  Hauptaufmerk- 
samkeit lenkte  sich  aber  im  Concert  des  „Akademischen**  — 
wie  man  hier  unsere  ersten  Studenten-Gesangvereine  kurz- 
weg nennt  —  auf  die  in  Wien  bisher  noch  unaufgeführte 
Musik  Edvard  Grieg's,  die  er  für  Soli,  gemischten  Chor  und 
Orchester  zu  dem  unvollendeten  Drama  „Olaf  Trygvason** 
seines  Landsmannes  Bjömson  schrieb.  Beckenhaft  nordische 
Poesie  in  entsprechend  nordisch  reckenhafter  Vertonung. 
Allerdings  unverkennbar  von  Wagner  beeinflusst  und  bis  auf 
einige  Chorstellen  (besonders  den  Frauenchor  der  8.  Scene) 
melodisch  etwas  spröde,  daher  vielleicht  manchem  Hörer  we- 
nigstens in  der  ersten  Hälfle  monoton  erscheinend.  Aber 
andererseits  durch  echt  Grieg*sche  Harmonien  fesselnd  und 
imponirend  durch  grosse  Steigerungen  bei  prachtvollem  Zu- 
sammenklang von  Chor  und  Orchester.  Die  Aufführung  war 
vom  Chormeister  Dr.  Neubauer  trefflich  einstudirt,  und 
wirkten  ausser  dem  begeistert  ins  Zeug  gehenden  „Akade- 
mischen** selbst  noch  ein  geladener  Damenchor  und  als  Soli- 
sten die  tüchtige  Hofopernsängerin  Kaulich  (hier  eine  Art 
Grieg'sche  Ortrud  und  Erda  vorstellend),  sowie  der  stimm- 
begabte dänische  Baritonist  Erik  Schmedes  mit  allen  Ehren 
mit.  Das  Ganze  wirkte  eigentb'ch  wie  ein  grandioses  Opem- 
fragment  und  liess  nur  bedauern,  dass  Grieg  noch   keine 


870 


wirkliche  Oper  —  etwa  im  Stil  des  „Lohengrin**  —  geschrie- 
ben habe.  Vielleicht  entechliesst  er  sich  doch  noch  dazu. 
An  seiner  Eigenart  wahlverwandten  dramatischen  Textdich- 
tem fehlte  ja  im  sangreichen  Norden  nicht.  —  unser  dritter 
bedeutender  Männergesangverein,  der  Schubert-Bund, 
beschloss  sein  Jahresconcert  mit  der  Wiener  Erstaufföhrung 
einer  dramatischen  Can täte  ,,Fingal"  für  Soli.  Chor  und  Orchester 
von  Arnold  Krug.  Sehr  gut  Klingende,  form^wandte,  alle 
modernen  Mittel  geschickt  verwerthende  Musik,  aber  ohne 
irgend  welches  individuelle  Gepräge,  Sie  könnte  etwa  von 
Bruch  sein,  der  bekanntlich  auch  kein  Original-Genie  ist. 
Die  Anffahnmg  dieser  und  der  .übrigen  Goncertnummem 
des  Schubert-Bundes  Uess  unter  OhormeisterKirchl's  feuer- 
eifriger Leitung  Nichts  zu  wünschen. 

und  nun  wollen  wir  endlich  die  in  No.  8  dieses  Jahr- 
ganges  unseres  „M.  W.**    begonnene  Virtuosenschau  wieder 
aufnehmen.    Den  bereits  erwähnten  hervorragenden  Glavier- 
künstlem  aus  der  Fremde  sind  nur  noch  wenige  Andere  als 
ebenbürtig   hinzuzufügen.     Vor    Allem   wäre    Frl.    Clotilde 
Kleeberg    zu    nennen^    die    ausgezeichnete    von  deutschen 
Eltern  geborene  Parisenn,  welche  bereits  1888  in  der  ihr  vom 
^M.  W.**  gewidmeten  biographischen  Skizze   der  „weibliche 
d'Albert^  genannt  wurde.    Auch  ich  stimme  dieser  schmeichel- 
haften Bezeichnung  vollkommen  bei,   möchte  aber  nur  das 
Beiwort  „weiblich''  besonders  unterstreichen.  Denn  die  eigent- 
liche Grösse  und  Tiefe  des  d^Albert'schen  Spieles,  das  speci- 
fisch  Männliche   davon,   geht   doch   Frl.   Kleeberg  ab.     Ich 
könnte  mir  z.  B.  von  ihr  die  beiden  grossen  Brahms*schen 
Concerte   oder   auch  Beethoven's  „Appassionata^    nicht   mit 
ganz  der  gleichen  Wirkung  gespielt  denken,  wie  von  d* Albert. 
Aber   was   technische  Vollendung,  Ausfeilung,  Klarheit  des 
Passagen  Werks,   Schönheit  und  plastische  Bestimmtheit  des 
Anscmages,  verbunden  mit  feinst  musikalischer  Empfindung 
und  intelligentester  Phrasirung,  anbelangt,  da  steht  Frl.  Klee- 
berg wirklich  hinter  dem  grossen  deutsch-schottischen  Meister 
kaum  zurück.    Man  höre  zum  Beweis  solch  kühner  Behaup- 
tung von  ihr  Beethoven's  Esdur-Sonate  Op.  31  und  Varisi- 
tionen  Op.  34,  dann  die  Weber'sche  Asdur-Sonate,  Vortrag 
der  Künstlerin ,' welche  in  ihren  zwei  heuer  bei  Bösendorßr 
gegebenen  Concerten  allgemeine  Bewunderung  erregten.  Was 
Frl.  Kleeberg  sogar  vor  d' Albert  voraus  hat,   ist  eine  echt 
weibliche  und  zugleich  echt  französische  Grazie,  die  ihr  be- 
sonders in  gewissen  Stücken  Ch opinis   und   dann   natürlich 
auch   in   modernen  Pariser  Saloncompositionen  glänzend  zu 
Statten  kommt.    Unter  den  Stücken  letzterer  Art  führte  sie 
hier  zum  ersten  Mal  einen  ihr  gewidmeten  Cyklus  „Po6mes 
sylvestres**  vor.    Nicht  gerade  eminent  neu  klingende,   aber 
mit  Geschick  aus  dem  Organismus  des  Instrumentes  hervor- 
geholt,  ftür   den  Spieler  dankbare  Ciaviermusik  mit  allerlei 
feiner  Pikanterie.    Es  sei  noch  erwähnt,  dass  Frl.  Kleeberg 
auch  verdienstlich  an  einem  Kammermusikabend  des  tüchti- 
gen Wiener  Quartettes  Fitzner  mitwirkte.    Sie  spielte  daselbst 
den  Glavierpart  des  Seh  u mann  *schen  Fdur-Trios  und  einige 
Solostücke.    Mit  Letzteren   schoss  sie   den  Vogel   ab.    Frl. 
Kleeberg  ist  eben  eine  Künstlerin,   die  man  —  wenigstens 
Schreiber  Dieses  —  am  liebsten  allein  hört,  während  andere 
Pianistinnen,   denen  der   letzte  Zauber  der  Eigenart  fehlt, 
sich  in  Kammermusik  vortragen  an  würdig  vertretene  Streich- 
instrumente anschmiegend  oder  auch  von  einem  ganzen  Or- 
chester unterstützt,  ohne  Frage  gewinnen.    So  hat  die  tech- 
nisch über  ein  ungewöhnliches  Maass  von  Fertigkeit  gebie- 
tende und  in  ihrem  musikalischen  Wesen  sehr  sympathische 
deutsch-amerikanische  Pianistin  Adele  aus  der  Ohein  ihrem 
heuer  selbständig  gegebenen  Concert,  da  man  sie  einen  gan- 
zen Abend  allein  spielen   hörte,  unstreitig  ermüdet.    Um  so 
erquicklicher   und   anregender  erwies  sich  ihre  Mitwirkung 
an  zwei  Kammermusikabenden  der  „Böhmen*'  und  des  Quar- 
tettes BosÄ,  woselbst  sie — dort  das  Schubert^sche  Forellenquin- 
tett, hier  das  Ciavierquartett  von  Schumann  —  vortrug.    Dass 
die   Künstlerin  den   Ciavierpart    beider    Werke    auswendig 
spielte,  verrieth  die  sicherste  Beherrschung  des  Stoffes,  er- 
schien aber  gerade  bei  Kammermusik  als  ein  nicht  eben  zur 
allgemeinen   Nachahmung   zu   empfehlendes  Wagniss.     Wie 
leicht  kann   da  durch  den  kleinsten  G^dächtnissfehler  eine 
arge  Störung  in  das  polyphone  Wechselspiel  kommen!    Bei 
einem  Clavierconcert  liegt  die  Sache  wesentlich  anders,   da 
erhöht  es  entschieden  den  Gesammteindruck,  wenn  der  Solist 
nicht  an  den  Noten  klebt,  sondern   möglichst  frei   wie   ein 
Herrscher  über  seine  Stimme  schaltet  und  damit  auch  das 
Orchester  beherrscht.    So  als  eine  Art  constitutionellen  Köni^- 
^hums  im  edelsten  Sinne  hat  sich  ja  besonders  Beethoven  die 


Idee  des  Clavierconcertes  gedacht.    Ungewöhnliche  Clavier- 

genüsse  dankten  wii*  in  der  abgelaufenen  Saison  Hrn.  Julius 
Löntgen  (seit  1886  Conservatoriumsprofessor  in  Amsterdam, 
jetzt  —  wie  wir  Riemann*s  Lexikon  entnehmen  —  auch  hervor- 
ragender Concertdirigent  daselbst).  Er  concertirte  nicht  allein, 
sondern  mit  einem  ebenbürtigen  Partner,  dem  trefflich  ge- 
schulten, dabei  ebenso  stimmoegabten,  als  warm  empfinden- 
den Bassbariton  Johannes  Messchaert  (gleichfalls  aus  Am- 
sterdam).   Beide  Künstler  gaben   im  Verein   vier  glänzend 
besuchte  Concerte   bei  Bösendorfer   und   ernteten   von  dem 
bestmusikalischen,  andachtsvoll  lauschenden  Publicum  Beifall 
in  Hülle  und  Fülle.    Hr.  Röntgen  entfaltete  bei  seinen  geist- 
vollen,   technisch  meisterlichen  und  auch  zu  GemÜth  spre- 
chenden Ciaviervorträgen  ein  etwas  lebhaftes  Mienenspiel,  an 
das   man   sich  erst  gewöhnen   mtisste.    Manche   wollten  in 
diesen  theil weise  selbst  wunderlichen  Gesten  eine  Art  akade- 
misches Pädagogenthum  erblicken:  Hr.  Röntgen  zeige  förm- 
lich mit  dem  Finger  auf  Das  hin,  was  der  Hörer  l^sonders 
beachten  solle.   Ebenso  gut  aber  könnte  man  annehmen,  der 
treffliche  Künstler  habe  während  seines  Spieles   vor  lauter 
Begeisterung  für  die  Sache  den  Hörer  ganz  vergessen  und 
gebe  sich  von  seinem  äusseren  Gebahren  am  Flügel  kaum 
selber  Rechenschaft.    Den  Eindruck  gänzlichen  ErftÜltseins 
von  dem  vorzutragenden  Tonstück  machte  z.  B.  seine  bis  in 
jede  einzelne  Note  hinab  sprechende  Wiedergabe  der  herr- 
lichen Abschiedssonate  Op.  81  in  Es  von  Beethoven.     Wir 
hörten    dieselbe  Sonate  ein   paar   Tage  später  von   Alfred 
Grünfeld  spielen.    Da  wirkte  sie  aber  —  wenigstens  auf 
mich  —  nur  wie  eine  Concession  an  die  spärliche  „classisch 
gesinnte**  Minderheit  des  Grünfeld'schen  Modepublicums,  die 
aber  trotzdem  wünschen  musste,  —  ihr  Liebling  hätte  etwas 
Anderes  gespielt.    Gewiss  stellt  ja  Alfred  Grünfeld  —  unter 
den  einheimischen  Wiener  Claviergrössen  wohl  derjenige,  der 
am  bestrickendsten  auf  den  Tasten  zu  singen  weiss  —  auch 
als  Beethoven-Interpret  seinen  Mann.    Aber  wie  anders   ist 
sein  Herz  bei  Schumann,  Chopin  oder  gar  modernen  Salon- 
stücken dabei!    Im  Werthe  kaum  höher  als  ein  Salonstück 
scheint  Hr.  Grünfeld  auch   Liszt*s  berühmte  Transscription 
von  „Isoldens  Liebestod**  anzuschlagen,  indem  er  diese  mit 
dem  Herzblut  des  grossen  Dichtercomponisten  geschriebene 
Musik  regelmässig  gegen  den  Schluss  eines  überiangen  Con- 
certprogramms  dicht  neben  Sächelchen,  wie  etwa  eine  Grün- 
feld'schen Gavotte,  einen  Walzer  von  Fischhof,  Moszkowski 
u.  drgl.  stellt.    Und  das  bedeutet  —  wie  Hr.  R— (ichard  Heu- 
berfi;er)   in  der    „Neuen  Fr.  Pr.**    ausdrücklich  versichert  — 
noch  eine  besondere  Concession  an  die  „lieben  Wagnerianer*'. 
„Herr  Gott!  müssen  das  liebe  Wagnerianer  sein  —  för  die 
gerade    Hr.   Grünfeld   in   seiner  Salonmanier   »Tristan    und 
Isolde«  spielt!**  —  glossirte  obigen  unglaublichen  Ausspruch 
des  Hm.  Heuberger  Einer  unserer  geistreichsten  Kunstfreunde. 
Doch  kehren   wir  nach   vorstehender  Abschweifung  —  mit 
welcher  ich  den  grossen  Virtuosen- Vorzügen  des  Hrn.  Grünfeld 

fewiss  nicht  nahe  treten  wollte  —  zu  den  Concerten  der 
[H.  Messchaert  und  Röntgen  zurück.  Ich  konnte  nur  das 
Erste  derselben  besuchen,  da  mich  an  dem  Besuch  der  spä- 
teren gleichzeitig  stattfindende,  nicht  zu  versäumende  Opern- 
und  andere  wichtige  Musikauf  fährungen  abhielten.  Aber  nach 
dem  Bericht  verlässlicher  Freunde  stand  der  Erfolg  Jedes  der 
folgenden  Doppelconcerte  der  Amsterdamer  Künstter  auf  der 
Höhe  des  Ersten,  welches  mit  Beethoven's  hier  lange  nicht 

gehörtem  herzinnig-schlichten  Liederkreise  „An  die  ferne  Ge- 
ebte**  würdigst  eröffnet  wurde.  Ueber  Hm.  Röntgen's  schö- 
nen Vortrag  der  Beethoven^schen  Abschiedssonate  wurde 
bereits  berichtet.  In  einem  der  späteren  Concerte  soll  er  seine 
seltene,  durch  und  durch  gediegene  Interpretationsknnst  an 
der  Cmoll-Sonate  Op.  111  des  Meisters  nicht  minder  bewährt 
haben.  Uebrigens  war  Hm.  Röntgen*s  Liederbegleitung 
ebenso  trefflich,  wie  sein  selbständiges  Clavierspiel.  In  Varia- 
tionen (mit  Fuge)  über  ein  Thema  oes  dänischen  Componisten 
J.  P.  E.  Hartmann  (als  1805  geboren  wohl  der  Nestor  der 
lebenden  Tonsetzer)  offenbarte  Mr.  Röntgen  auch  ein  respec- 
tables  eigenes  Compositions-  oder  sagen  wir  präciser:  Com- 
binationstalent  unter  dem  grossen  Vorbilde  eines  Beethoven 
und  Brahms.  Das  Programm  des  ersten  Abends  vervollstän- 
digten fünf  Nummern  aus  Schumann's  Liederreihe  Op.  35,  drei 
der  schönsten  Brahms*schen  Lieder,  Ciavierstücke  desselben 
Meisters  und  zum  Schluss  die  bekannte  Loewe^sche  Bailade 
„Hochzeitslied**  (nach  Goethe).  Schumann^s  „Lust  der  Sturm- 
nacht**  und  Brahms'  „Feldeinsamkeit**  (mit  vollendeter  Aus- 
führung des  entscheidenden  heiklichen  Mordents)  musste  Hr. 
Messchaert  wiederholen,  ausserdem  wurde  Zugabe  auf  Zugabe 


371 


verlangt.  In  der  Wiedergabe  des  Hochzeitsliedes  stellte  sich 
der  Künstler  an  Zupgengeläufigk^it  und  Humor  neben  den 
wahren  Musterinterpreten  C.  Loewe's,  Eugen  Gura. 

(Fortsetzung  folgt.) 


Bericht. 

Zwickau,  im  April.  Aus  dem*  Zwickauer  Musikleben 
seien  diesmal  nur  die  hauptsächlichsten  Vorkommnisse  notirt: 
Im  Musikverein  (Yollnardt)  sind  unter  den  Orchestet*- 
sachen  des  4.  und  5.  Concerts  als  besonders  verdienstlich  zu 
nennen  die  schöne,  leider  viel  zu  wenig  gespielte  F  dur-Sym- 
phonie  von  H.  Goetz  und  eine  neue  Goncertouverture  „Jugend 
und  Liebe**  des  englischen  Gomponisten  J.  G.  Ames,  welcher 
durch  exquisite  Arbeit,  durqh  Schwung  und  Feuer,  sowie 
feine  und  geschickte  Instrumentation  einen  starken  Erfolg  zu 
erzielen  weiss;  dass  dieses^  Werk  wie  auch  die  „Freischütz'*- 
Guverture  .'von  Weber  und  die  Symphonie  militaire  von 
J'.  Haydn  in  jeder  Hinsicht  so  vorzüglich  gelangen,  ist  ge- 
wiss zum  Theil  auch  darin  begründet,  dass  -  unser  ausgezeich- 
neter Dirigent  sie  auswendig  dirigirte ;  es  war  unverkennbar, 
wie  das  völlige  Loslösen  von  der  Partitur  der  künstlerischen 
Abrundung  und  Vertiefung  jener  Werke  zugute  kam.  Die 
Solisten  waren  diesmal  Hr.  G.  Wille  aus  Leipzig,  welcher 
besonders  das  A  moll-Goncert  für  Violoncell  von  Volkmann 
mit  bekannter  Meisterschaft  spielte,  und  Frl.  Beuer  vom. 
Leipziger  Stadttheater,  welche  im  allerletzten  Augenblick  für 
Hrn.  Anthes  aus  Dresden  einspringen*)  und.  daher  gänzlich 
unvorbereitet  und  abgehetzt  das  Podium  betreten  musste; 
wir  können  daher  nicht  über  die  Wahl  ihrer  Lieder  mit  ihr 
rechten,  —  die  alte  sentimentale  Serenata  von  Bra^a  hätte  sie 
uns  freilich  ersparen  können,  zumal  die  obligate  Violine,  die 
allein  einigen  Stimmungsreiz  hineinbringt,  weggelassen  wurde 
—  und  dürfen  wohl  auch  dessen  sicher  sein,  dass  eine  Sängerin, 
deren  Sicherheit  und  Feinfühligkeit  wir  so  oft  auf  der  Bühne 
bewundert  haben,  unter  günstigeren  Verhältnissen  die  be- 
kannten Lieder  von  Schumann,  Brahms  und  Ghopin  noch  zu 
grösserer  Wirkung  gebracht  haben  würde.  Tadellos  gelangen 
ihr  jedoch  die  „Uhr"  von  Loewe,  sowie  einige  Sachen  leich- 
teren Stils.  —  Im  6.  Goncert  feierte  das  Böhmische  Streich- 
quartett durch  seine  wunderbaren  Leistungen  bei  uns  den 
gleichen  Triumph  wie  anderwärts. 

Ein  Wohlthätigkeitsconcert  zum  Besten  der  Oederaner 
Verunglückten  am  8L  Jan.  brachte  uns  eine  andere  Sängerin 
vom  Leipziger  Stadttheater,  Frl.  Osborne,  als  Solistin;  mit 
lieblicher,  wenn  auch  nicht  grosser  Stimme  sang  die  sym- 
pathische Künstlerin  eine  Arie  aus  „Mignon**  von  Thomas 
und  mehrere  Lieder,  von  welchen  ihr  die  neckisch-heiteren  noch 
besser'  gelangen,  als  die  ernsten;  sodann  .erfreute  uns  Hr. 
VoUhardt  dui-ch  die  wohlgelungene' Wiedergabe  mehrerer 
Solostücke  für  Glavier,  von  denen  das  schöne  Fisdur-Noctüme 
von  Ghopin  das  vollendetste  war;  und  schliesslich  brachte  Hr. 
Militärmusikdirector  Eilen berg  die  Ouvertüren  „Garnaval 
romain**  von  H.  Berh'oz  und  zum  „Tannhäuser**  von  Wagner, 
besonders  die  Letztere  in  so  temperamentvoller  Auffassung 
und  schwungvoller  Ausführung  zu  Gehör,  dass  wir  von  Neuem 
dem  Bedauern  Ausdruck  geben  müssen,  ihn  nicht  öfter  hören 
zu  können.  Da  der  Musüc verein  jährlich  nur  vier  Orchester- 
concerte  veranstaltet,  waren  in  früheren  Jahren  die  von  Hm. 
Eilenberg  geleiteten  Symphonieconcerte  mit  ihren  meist  ab- 
wechselungsreichen, stark  fortschrittlichen  Progrcunmen  eine 
sehr  schätzbare  Bereicherung  unseres  musikalischen  Lebens, 
zumal  die  billigen  Preise  auch  den  weniger  Bemittelten  den 
Besuch  ermÖ^Schten,  denen  die  Musik vereinsconcerte  ver- 
schlossen sino^  und  wir  haben  es  immer  aufrichtig  bedauert, 
infolge  einer  unqualificirbaren  Brüskirung  von  anderer 
Seite  über  diese  Goncerte  in  den  letzten  Jahren  nicht  mehr 


*)  Wir  halten  es  für  unsere  unumgängliche  Pflicht,  die 
Concertdirectionen  auf  die  Rücksichtslosigkeit  des  Hm.  Anthes 
aufmerksam  zu  machen,  dessen  Absagetelegramm  „wegen 
Krankheit**  am  Goncerttage  Mittaes  kurz  vor  12  Uhr  hier 
eintraf  Besonders  Concertvorstände  in  Mittelstädten  können 
sich  vorstellen,  wie  schwer  es  ist,  in  der  kurzen  Zeit  von 
12  bis  7  Ühr  Ersatz  zu  schaffen,  wenn  dieser  im  günstigsten 
Fall  (also  hier  von  Leipzig  aus)  drei  Stunden  Bahnfahrt  hat. 
Es  wurde  von  allen  leiten  die  Vermuthung  ausgesprochen, 
dass  Hr.  Anthes  den  Frühzug  nach  Zwickau  einfach  ver- 
schlafen habe  und  erst  gegen  11  Uhr  aufgestanden  sei,  denn 
sonst  wäre  kein  Grund  ersichtlich,  warum  das  Telegramm 
nicht  eher  expedirt  wurde. 


berichten  zu  können.  Nun  hat  Hr.  Eilen  berg  dieselben  im 
letzten  Winter  leider  ganz  eingestellt,  da  unser  Publicum  ihn 
zu  wenig  unterstützte;  wir  möchten  aber  hierdurch  dem 
Wunsche  Ausdruck  geben,  dass  er  im .  nächsten  Winter  einen 

'  neuen  Versuch  mit  diesen  Goncerten ,  aber  vielleicht  auf  et- 
was veränderter  Grundlage,  machen  möge. 

In  awei  geistiichen  Musikaufführungen  durch  Hm.  VoU- 
hardt's  Kirchenchor  hörten  wir  an  älteren,  unserer  be- 
rühmten Rathsschulbibliöthek  entnommenen  Werken  solche 
von  Amoldus  de  Fine  (16.  Jahrb.),  Jac.  GhiUus  (f  1591),  Jac. 
Meiland  (f  1577)  und  H.  L.  Hasler  (f  1612),  sowie  zwei  sehr 
schöne  Sachen  von  unbekannten  Gomponisten.  Seit  der  von 
Hrn.  VoUhardt  bearbeitete  und  herausgegebene  Musikkätalog 
unserer  Bibliothek  im  Druck  vorliegt,  was  seit  Kurzem  der 
Fall  ist  —  wir  haben  auf  diese  mühsame,  hoch'verdienstliche 
Arbeit  schon  früher  wiederholt  hingewiesen' — ,  ist  diese  reiche 
Fundgrube  von  Ghorwerken  des  16.  und  17.  Jahrhunderts  den 

.  Musikgelehrten  erst  zugänglich  geworden .  und  wird  von  ihnen 
schon  fleissig  studirt.  Nach  den  zahlreichen  Proben,  die  uns 
Hr.  VoUhardt  durch  seinen  vorzüglich  geschulten  Kirchenchor 
im  Laufe  der  letzten  Jahre  zu  Gehör  gebracht  hat,  ist  aber 
kein  Zweifel,  dass  das  Studium  unserer  Bibliothekscbätze  und 
die  Umsetzung  in  die  lebendige  Praxis  noch  eine  wesentliche 
Zunahme  erfahren  werden.  —  Die  Solisten  jener  kleineren  Gon- 
certe waren:  Hr.  Kammermusicus  Schmidt  aus  Dresden, 
welcher  auf  Oboe  und  Englisch  Hörn  seine  Meisterschaft  be- 
währte (ob  sich  der  eigenthümliche  Ellangcharakter  des  Letz- 
teren, an  den  man  sich  jedenfalls  erst  gewöhnen  muss,  für 
die  Melodiefährung  eines  Soloinstruments  unbedingt  eignet, 
erscheint  allerdings  zweifelhaft),  Frau  Sophie  Krempe  aus 
Zwickau,  welche  sich  einer  schönen,  biegsamen,  gut  gebil- 
deten Sopranstimme  erfreut  und  besonders  die  Arie  „0  Gol- 
gatha" voilR.  Keiser  (f  1739)  mit  obligater  Oboe  (Hr.  Schmidt) 
sehr  ansprechend  sang,  und  Frl.  Dora  £öhler  aus  Dresden, 

.  deren  hübsche  angenehme  Altstimme  durch  grosse  Reinheit 
und  das  Fehlen  der  üblichen  Unarten  in  der  Schulung  sehr 
wohlthuend  berührte.  Wenn  man  bei  beiden  Damen  Etwas 
vermisste,  so  waren  es  die  Kraft  und  Bestimmtheit  des  seeli- 
schen Ausdrucks,  die  unbeschadet  des  kirchlichen  Tons  hätte 
vermehrt- werden  können.  Dr.  Paul  Pfitzner. 


Concertumschau. 

Aachen.  Vorträge  des  a  cap.-Chors  (Schwickerath)  am 
26.  April :  Ght^re  v.  J.  Perti,  J.  Handl,  D.  Perez,  J.  Arcadelt, 
Händel,  H.  L.  Hasler,  L.  Marenzio,  0.  Vecchi,^  D.  Friderici, 
G.  B.  Vitali,  0.  Lassus  u.  P.  Gerton,  sowie  Chanson  milit.  — 
Am  13.  Mai  Auffuhr,  v.  Haydn's  „Jahreszeiten"  unter  Leit. 
des  Hm,  Schwickerath  unt.  Solist.  Mitwirk,  des  Frl.  Nathan 
a.  Frankfurt  a.  M.  u.  der  HH.  von  Zur-Mühlen  a.  Berlin  n. 
V.  Milde  a.  Dessau. 

Arnheim.  2.  Aufführ,  des  Männei^esangver.  „ Aurora*' 
unt.  Mitwirk«  des  Frl.  Kappel  a.  dem  Haag  (Ges.),  des  Hrn. 
Wagner  (Viol.)  u.  des  Waldhornquart.*  der  HH.  Koning, 
Grafenhain,  H.  Meijer  u.  J.  A.  G.  Meijert  Männerchöre  von 
Th.  Gouvy  („Frühlings-Erwachen",  m.  Sopransolo  u.  Clav.), 
M.  V.  Wein  wurm  („Der  Zigeuner",  m.  Sopransolo,  oblig. 
Viol.  u.  Clav.),  G.  Schreck  („Begrüssung  des  Meeres",  mit 
zwei  Hörnern  u.  Clav,  zu  vier  Händen),  Gold  mark  („Früh- 
lingsnetz", ni.  vier  Hörnern  u.  Clav.)  u.  F.  Lachner  („Hymne 
an  die  Musik"),  Waldhornconc,  arr.  v.  Lindner,  Soli  f.  Sopran 
V.  Gounod  (Arie  a.  der  „Königin  von  Saba"),  H.  Bemberg 
(Chant  Hindu),  R.  Wagner  („Der  Engel")  \ind  J.  Brahms 
(„Vergebliches  Ständchen")  u.  f.  Viol.  v.  Svendsen  (Ro- 
manze) u.  A. 

Baden-Baden.  1.  Fremdenconc.  des  Hm.  Werner  (Org.) 
unt.  Solist.  Mitwirk,  des  Frl.  van  Nieveit  a.  Frankfurt  a.  M. 
(Ges.)  u.  des  Hrn.  Kapp  v.  hier  (Violonc.) :  Soli  f.  Ges.,  f.  Org. 
von  H.  Huber  (Gmoll-Phant),  Guilmant  („Communion"), 
F.  Liszt  (Phant.  üb.  BACH)  u.  A.  u.  f.  Violonc.  v.  Locatelli 
u.  Rh  ein  berger  (Abendlied).  —  Conc.  der  HH.  Alfred  und 
Rud.  Krasselt  (V iol.  u.  Violonc)  unt.  Mitwirk,  des  Frl.  Kraus- 
beck (Ges.)  am  28.  Mai:  Soli  f.  Ges.  v.  Verdi  (Ariea.  „Aida"), 
Brahms  („Liebestreu"),  Cornelius  („Komm,  wir  wandeln 
zusammep")  u.  R.  Pohl  („Frühlingssehnsucht"),  f.  Violine  v. 
Vieuxtemps  (2.  u.  3.  Satz  a.  dem  Edur-Conc),  Hubay  („Hejre 
Kati")  u.  A.  u.  f.  Violonc.  v.  Popper  (2.  u.  3.  Satz  a.  dem 
Emoll-Gonc.).  J.  Klengel  (Wiegenlied),  Schubert  u.  Davi- 
doff („Am  Springbrunnen"). 

Barmen.  Wohlthätigkeitsconc.  des  Barmer  Männerchors 
(Kind)  unt.  solist.  Mitwirk,  des  Frl.  Schaeffer  a.  Frankfurt  a.  M. 


372 


u.  des  Hrn.  Pack  ▼.  hier  (Qee.).  sowie  des  Hm.  Dettmann  v. 
hier  ( Viol.)  n.  der  Unterbarmer  Liedertafel  (0x6)  am  80.  April: 
^£aryaQtbe''-Oavert.  von  Weber,  „Scenen  ans  der  Fritfijof- 
Bage^  f.  Soli,  Mftnnerchor  u.  Orch.  v.  Brach,  Mäanerchöre 
V.  Otto  („St&ndchen**)  u.  Goldniark  (^»FrühliDgsnetz*',  mit 
vier  Hörnern),  Soli  f.  Sopr.  v.  A.  Krause  (,, Der  letzte  Oruss^), 
Brahms  (.Buhe,  Sttfshebchen*^^  n.  A ,  f.  Bariton  v.  Loewe 
(„Archibald  Douglas^)  n.  f.  Violine  von  G.  Banchenecker 
(Conc).  ^  Ck>nc.  des  St&dt.  Orch.  (Hagel)  am  28.  April: 
Oavertoren  v.  Mendelssohn  and  Thomas  („Minion*'),  jPest- 
marsch  v.  Ad.  Jensen,  £ntr*acte  a.  „König  Manfred^  von 
C.  Heinecke,  „Aoffordernnf^  zum  Tanz**  v.  Weber-Berlioz, 
Bajaderentänze  v.  Bubinstein,  Phant.  a.  Wagner 's  „Tann- 
häuser^,  Violin  vortrage  des  Hm.  Hagel  (Introd.  u.  Bondo  v. 
Saint- Saöns  u.  Oanzonetta  v.  Oodard).  —  8.  Abonn.-Conc. 
desselben  Orch.:  5.  Svmph.  v.  Beethoven,  1.  „Peer  Gynt^- 
Suite  v.  Grieg,  „ Melusinen*' -Oavert.  v.  Mendelssohn,  „Par- 
sifal"- Vorspiel  nna  „Waldweben**  a.  „Siegfried"  v.  Wagner, 
AmoU-Viotinconc.  v.  Vieuztemps  (Hr.  Hagel).  (Hr.  Hagel  fin- 
det in  einem  uns  vorliegenden  Beferat  die  "wärmste  Anerken- 
nung in  seiner  Doppeleigenschaft  als  Dirigent  und  Solist.) 

Basel.  Am  14.  Juni  Auffuhr,  v.  8.  Bach's  Matthäus- 
Passion  durch  den  Baseler  Gesangver.  (Dr.  Volkland)  unter 
Solist.  Mitwirk,  der  Frau  Huber  v.  hier,  des  Frl.  Manifarges 
a.  Botterdam  u.  der  HH.  Kaufmann  v.  hier,  Hildach  a.  Ber- 
lin u.  Fenten  a.  Düsseldorf. 

Berlin.  48.  M.  Plüddomann- Abend  unt.  Mit  wirk,  der 
Frls.  Seh wecht  u.  Suessna  u.  der  HH.  Brabetz  u.  Zarnekow : 
Gesänge  „Bertha*s  Lied  in  der  Nacht**,  Intermezzo,  Schlichte 
Weisen,  „Das  Schloss  im  See*'^  „Siegfried's  Schwert**,  „St. 
Mariens  Bitter**,  Venez.  Gondelhed,  „Gute Nacht**  u.  „Biterolf  s 
Heimkehr**,  sowie  Altdeutsche  Lieder  in  Bearbeit.,  zwei  Sätze 
a.  einer  Cmoll-CUviersonate. 

Bocholt.  2.  Vereinsconc.  des  Musikver.  unter  Mitwirk, 
der  Sängerin  Frl.  Scheuer  a.  Oöln  u.  der  Gap.  des  57.  Inf.- 
Reg. :  HmoU-Symph.  v.  Schubert,  2.  Ouvert.  zu  „Leonore**  v. 
Beethoven,  „Siegfried-Idyll**  v.  W  a g n  e  r,  „Frühlingsbotsehaft** 
v.  Gade,  „Loreley** -Finale  v.  Mendelssohn,  Amoll-Duo  f.  zwei 
Claviere  v.  Rhein  berger,  Variat.  f.  do.  v  Schumann,  So- 
pranlieder V.  Franz  (^Im  Herbst**),  Schumann  und  Petri 
(Wiegenlied). 

Bonn.  Conc  des  Beethoven- Ver.  (Strömer)  am  5.  Mai: 
Jupiter-Symph.  v. Mozart,  Ouvertüren  v.  Mendelssohn  u.  Beet- 
hoven, Solovorträge  des  Frl.  Rudolph  a.  Saarbrücken  (Ges., 
„Die Sphinx**  v.  Bungert,  „Murmelndes Lüftchen**  u.  „Nicht 
der  Thau**  v.  Ad.  Jensen,  „Vorabend**  a.  den  Brautliedern 
v.  Cornelius,  „Ilse**  v.  Mayerhoff,  Schlaflied  v.  Mosz- 
kowski,  „Frilhlingsnacht**  v.  C.  Kliebert  und  „Ich  kanns 
nicht  fassen**  v.  A.  v.  Fielitz)  u.  des  Hrn.  Töpfer  a.  Mainz 
(Violonc,  Romance  sans  paroles  v.  Davidoff,  Berceuse  von 
Bernard,  2.  Menuett  v.Vopiper  etc.).  (Die  Wahl  nur  neuer 
Compositionen  für  den  öffentlichen  Vortrag  ^  wie  sie  Frl. 
Rudolph  hier  getroffen  hatte,  gehört  bekanntlich  zu  den  sel- 
tenen Ausnahmen!) 

Boston.  7.  Conc.  des  Kneisel-Quart.  unt.  Mitwirk,  der 
HH.  G.  Henschel  (Ges.)  u.  Schulz  (Violonc):  Cdur-Streich- 
quint.  V.Schubert,  Bdur-Streichquart.  v.  Brahms,  Gesangsoli 
V.  Brahms  („In  stiller  Nacht**,  „Schwesterlein**  und  „Mein 
Mädel  hat  einen  Rosenmund**),  G.  Henschel  (Romanze)  u. 
Schumann.—  C!onoerte  des  Boston  Symph.  Orch.  (Paur):  No.  20. 
Cmoll-Symph.  v.  G.  Strube,  Ouvertüren  v.  Tschalkowsky 
(„Romeo  und  Julie**)  u.  Schumann  („Genovefa**),  Gesangvor- 
träge der  Frau  Henschel  („Kennst  du  das  Land**  v.  Liszt  u. 
„Spring**  V.  G.  Henschel).  No.  21.  „Lenore** -Symph.  von 
ilaff,  Ouvertüren  v.  Spohr  („Jessonda**)  u.  Brahms  (Akad. 
Fest-),  Gesangvorträ^e  des  Hrn.  Ben  Davies  (Walther's  Preis- 
lied a.  den  „Meistersingern**  v.  Wagner  etc.).  No.  22.  Drei 
Sätze  a.  „Romeo  und  Julie**  v.  Berlioz,  „König  Stephan **- 
Ouvert.  V.  Beethoven,  Trauermarsch  v.  Scbubert-Liszt,  Hul- 
digungsmarsch V.  Wagner,  Gesangvorträge  des  Hm.  G.  Hen- 
schel FScene  u.  Arie  a.  »King  SauPs  Dream**  v.  H.  H.  Parry 
u.  Ballade  »Jung  Dietrich**  eig.  Comp.).  No.  23.  7.  Symph. 
V.  Beethoven,  „vydehrad**  v.  ometana,  Ouvertüren  v.  Men- 
delssohn („Die  Hebriden")  u.Tscha![kow8ky(„1812**),  „Auf- 
forderung zum  Tanz**  v.  Weber-Berlioz. 

Bremen.  Gr.  Vocal-  u.  Instrumentalconc  des  Männer- 
gesangver.  (Nössler)  u.  des  „Liederkranz**  (Naumann)  unter 
Mitwirk,  des  Frl.  Freitag  a.  Dresden  u.  des  Hrn.  Kaxnlach  a. 
Minden  (Ges.),  sowie  des  Hrn.  Salter  (Violonc)  u.  der  Militär- 
cap.  (Schulz)  am  II.  April:  „Freischütz**-Ouvert.  v.  Weber, 
„Lenzfahrt**  f.  Soli,  Männerchor  u.  Orch.  v.  C.  Zuschneid 
(unt.  Leit.  des  Comp.),    Männerchöre  v.  Nössler  („0  Welt, 


da  bist  so  wunderschön**),  Kremser  („Wenn  Zweie  sieh  gut 
sind**),  Türk  („Waldestraum'*,  m.  Orch.).u.  A.,  Soli  f.  Sopr. 
V.  Saint-Saöns  (Arie  „Sieh,  mein  Herz  erschlieeset  sich*'), 
Rubinstein  („Es  blinkt  der  Thau**  n.  „Neue  Liebe*'),  Bios 
(„Aus  deinen  Augen**),  Becker  („Ganz  leise**),  F.  v.Wickede 
(„Herzensfrühling**)  u.  A.,  f.  Bariton  v.  Pressel  u.  Förster 
(„Frühlingsglocken**)  u.  i,  Violonc.  v.  Nössler  (Gebet)  und 
Lindner  (Taranteile). 

Breslaa.  Symph.  -  Goncerte  der  Breslaner  Concertcap. 
(Biemenschneider):  No.  1.  1.  Symph.  v.  Beethoven,  Oaver- 
turen  v.  Litolff  („Bobesnierre**)  u  Wagner  („Tannhäuser*'), 
Serenata  f.  Orch.  J.  Gali-Riemenschiieider,  Feetmarsch 
V.  Raff,  Marsch-Noct.  „Sous  les  ^toiles**  v.  P.  Lacombe, 
„Märchen**  v.  G.  Riemenschneider,  6.  Ungar.  Rhaps.  v. 
Liszt  etc.  No.  2.  Ddur-Symph.  v.  Haydn,  Ouvertüren  von 
Mozart  u.  Beethoven  (No.  3  zu  „Leonore**),  Serenata  v.  J. 
Gall-Riemenschneider,  Ballet  a.  „XJeber  allen  24aaber 
Liebe**  v.  Lassen  etc. 

Carlsruhe.  Conc  des  Philharm.  Ver.  (Rübner;  unt.  Mit- 
wirk, des  Frl.  Bratanitsch  u.  der  HH.  Seh  übel,  Bühbnann 
u.  Nahm  am  20.  Mai:  Ciaviertrio  Op.  65  v.  Saint-Saens, 
Chöre  v.  Raff  (Morgenlied),  Brahms  (drei  Marien-Lieder) 
u.  Em.  Hartmann  („Winter  und  Lenz**).  Ständchen  f.  Alt- 
solo u.  Frauenchor  v.  Schubert,  Soli  i.  Ges.  C.  Rübner 
(„An  die  Natur**,  m.  oblig.  Violonc),  Schubert,  F.  Klose 
(Schlaflied)  u.  W.  Jordan  („Frühzeitiger  Frühling**),  f.  Viol. 
V.  Bruch  („Kol  Nidrei**)  u.  f.  Violonc. 

Cleve.  (3onc  des  städt.  Singver.  (Fiedler)  unt.  solist. 
Mitwirk,  des  Frl.  Junkers  a.  Dtlsseldorf  u.  der  HH.  Schmitz- 
Scholl  a.  Mülheim  a.  d.  R.  u.  Baum  aus  Gerresheim  am 
8.  Mai:  5.  Symph.  v.  Beethoven,  „Die  erste  Walpurgisnacht** 
V.  Mendelssohn,  „0,  weint  um  sie**  f.  Altsolo,  Cnor  u.  Orch. 
V.  F.  Hiller,  G«sangsoli  v.  Bruch  (Arie  der  Andromache 
a.  „Achilleus**)  u.  Wagner  (Gralserzählung  a.  „Lohengrin**). 
Dordreeht.  2.  Conc.  der  Orch.-Vereenig.  (Erdelmann): 
1.  „Peer  Gynt**-Suite  v.  Grieg,  „Oberon**-Ouvert.  v.  Weber, 
Pr6L  zum  4.  Act  a.  „Tovelille^  v.  Hamerik,  Compositionen 
f.  zwei  Claviere  v.  Chr.  Sin  ding  (Es  moll- Variat.)  u.  C  ba- 
hr i  er  (drei  Valses  romantiques),  eespielt  v.  einer  ungen.  Frau 
u.  Frl.  Koninfi;h,  Gesangvorträge  oes  Hrn.  Sistermans  a.  Frank- 
furt a.  M.  (Winterlied  v.  H.  v.  Koss,  „Erinnerung**  v.  Ab tp], 
„Twee  Kerelen**  v.  P.  Benoit,  „Mijn  Moedertaal**  v.  Brandts- 
Buys  etc.). 

Duisburg.  4.  Abonn.-Conc.  des  Gesangver.  (Grüters)  m. 
Th.  Gouvy's  „Polyxena**  f.  Soli,  Chor  u.  Orch.  unt.  sollst. 
Mitwirk,  der  Frauen  Wilhelmj  a.  Wiesbaden  u.  Walter-Ghoi- 
nanus  a.  Landau  u.  des  Hm.  Haase  a.  Carlsruhe.  (Das  Werk 
hatte  einen  grossen  Erfolg  und  findet  in  der  dortigen  Presse 
reiche  Anerkennung  seiner  vielen  und  besonderen  Schön- 
heiten. Von  der  Aufführung  heisst  es  in  einem  Bericht: 
Dieselbe  „ist  ein  Ruhmesblatt  in  der  Geschichte  des  Duis- 
burger Gesangvereins.  Hr.  Grüters  hat  sich  das  Verdienst 
erworben,  dem  schönen  Werke  eine  eben  so  schöne,  geist- 
volle Wiedergabe  zur  Seite  gestellt  zu  haben.  Von  Hin- 
gebung  getragen,  haben  alle  Mitwirkenden  ihrerseits  zum 
Gelingen  des  Ganzen  beigetragen.**) 

Düsseldorf.  2.  Volksmusikfest  des  Gesangver.  (Stein- 
hauer)  m.  Haydn*s  „Jahreszeiten**  unt.  solist.  Mitwirk,  der 
Frau  Starck  a.  Düsseldorf  u.  der  HH.  Hintzelmann  a.  Berlin 
u.  Gauschea.  Creuznach.  (Die  Tendenz  dieser  Concerte,  dem 
Volk  für  ein  billiges  Eintrittsgeld  gute  Musik  in  vorzüglicher 
Ausführung  zu  bieten,  findet  auch  bei  diesem  Concert  die 
rückhaltlose  Anerkennung  der  Presse;  die  Ausführung  selbst 
wird  als  eine  ausgezeichnete  bezeichnet.) 

Elberfeld.  Conc  f.  den  Pensionsfonds  des  Stadt-Orcb. 
(Rückbeil)  am  21.  April:  Symph.  „Ländliche  Hochzeit**  von 
Goldmark,  Ouvertüren  v.  M.  R.  Weyermann  (Emoll)  u. 
Berlioz  („CJarnaval  romain**),  Solovortr.  des  Frl.  van  Scheid t 
(Ges.,  „Träume**  v.  R.  Wagner  etc.)  u.  der  HH.  Rückbeil 
(Viol.,  1.  Conc.  V.  Bruch)  u.  Jacobs  (Violonc,  Conc.  von 
Molique). 

Erflirt.  Conc.  des  Männergesang  ver.  „(jj^sangfreunde" 
(Schmidt)  am  23.  April:  Männerchöre  v.  Meyer-Olbers- 
leben  („Volker's  Schwanenlied**),  Franz  („In  der  Ferne"), 
Brahms  („Freiwillige  her**),  Humperdinck  (  *s  Sträussle") 
u.  H.  Hutter  („Unter  der  Linde**,  „Mondnacht**  u.  „Fröh- 
liche Fahrt**),  Solo  vortrage  der  Frau  Gross  (Ges^  „Herzens- 
frühling**  v.  F.  v.  Wickede,  „Guter  Rath**  v.  H.  v.  Koss, 
^Liebesglück**  v.  Sucher  u.  Jjfebeimniss**  v.  Lorleberg)  u. 
der  HH.  Heinemann  (Ges.,  jMit  sich  um  Trümmer**  von  R- 
Schmidt  u.  „Altdeutscher  Herbstreigen**  v.  Bruch)  und 
Schmidt  (Viola  alta,  Romanze  u.  Spinnerlied  v.  H.  Ritter  etc.). 


373 


Glogaa.  6.  Gonc.  der  Singakad.  m.  Haydn*8  „Jahres- 
zeiten**  unt.  soIist.  Mitwirk,  der  Frau  Lieban-Globig  u.  der 
HH.  Hintzelmann  u.  van  Eweyk  a.  Berlin. 

Görlitz.  Benefizconc.  f.  Hm.  Musikdirector  Stiehler  am 
11.  April:  „Zauberflöten^-Ouvert.  v.  Mozart,  Wotan's  Abschied 
u.  „Feuerzauber**  a.  der  „Walküre**  v.  Wagner,  Solovorträge 
des  Frl.  Stephan  a.  Berlin  (Ges.,  Arie  „Ich  wob  dies  Gewand** 
y.  Bruch,  „Feldeinsamkeit**  v.  Brahms  etc.)  n:  der  HH. 
Stiehler  (Clav.,  Esdor-Concert  v.  Beethoven)  und  Hennrichs 
(VioL). 

Graz.  4.  Orch.-Gonc.  des  Steiermark.  Musikver.  (Degner) : 
1.  Symph.  von  Brückner,  Vorspiel  u.  Zwischenspiel  a.  der 
Oper  „Der  Corregidor**  v.  H.  Wolf,  drei  Bagatellen  f.  Orch. 
v.  Beethoven-Degner. 

Hamburg.  5.  Kammermusikabend  der  HH.  Zajic,  Schlo- 
ming,  Löwenberg  u.  Gowa:  Streichquartette  v.  Volkmann 
(Gdur),  Dvor&k  (Esdur)  u.  Mozart  (Bdur).  —  Liederabend 
des  Caecilien-Yer.  (Spengel)  am  14.  April:  Yariat.  für  zwei 
Claviere  v.  F.  Thieriot  u.  Tb.  Gouvy  (HH.  Spengel  und 
Otto),  „Weihgeschenk**  f.  Soli  (Frl.  Heilbut  u.  Frau  Haden- 
feldt),  Frauenchor  m.  Clav.  v.  B.  Kahn,  gem.  Chöre  von 
Schubert  u.  Brahms  („Dein  Herzlein  mild**,  „Waldesnacht** 
u.  „Von  alten  Liebesliedern**),  sowie  von  Spengel  bearbeit. 
Volkslieder,  Lieder  f.  Männerchor  v.  Brahms  („Freiwillige 
her**,  „Geleit**  u.  „Marschiren**)  u.  f.  Frauenchor  von  S.  de 
Lanee  („Vorfrühling**,  „Kirmess**  u.  „Am  Bette  eines  Kindes**), 
Vocalduette  „Im  Maien  zu  Zweien**  u.  „Zwiegespräch  der 
Elfen**  V.  E.  Kahn  (Frl.  Heilbut  u.  Frau  Hadenfeldt). 

Hanau.  3.  Conc.  des  Oratorien ver.  (Dr.  Limbert)  mit 
HändeVs  „Josua^  unt.  solist.  Mitwirk  der  Frls.  Bode  a.  Cassel 
u.  Mevjes  u.  der  HH.  Doerter  a.  Mainz  u.  Wassmuth.  (Diese 
3.  Aunührung  des  Vereins  findet  wie  ihre  Vorgängerinnen 
der  letzten  Siison  den  vollen  Beifall  der  Hanauer  Presse, 
namentlich  werden  aber  die  Verdienste  des  Hrn.  Dr.  Limbert 
um  dieselbe  anerkannt) 

Kiel.    Am  19.  März,   15.  u.  30.  April  Vortrag  der  Clav.- 
Violinsonaten  Op.  24  u.  47  v.  Beethovep,  Op.  K  5  u.  121  v.  Schu- 
mann,  Op.  8  u.  46  V.  Grie^,   in  Bdur  v.  Mozart  n.  Op.  21 
V.  Gade,  sowie  des  Rondo  briU.  Op.  70  v.  Schubert  durcn  die 
HH.  Keller  u.  Märten.    —    5.  Abonn.-Couc.  des  Gesangver. 
(Prof.  Stange)  unt.  solist.  Mitwirk,  der  Frls.  Naber  a.  Düren 
u.  Herrmann  a.  Cftbeck,  dbr  Frau  Craemer-Schteger  a.  Düs- 
seldorf u.  der  HH.  Dierich  a.  Leipzig  u.  Sistermans  a.  Frank- 
furt a.  M.:    „Die  Wallfahrt  nach  Kevlaar**  f.  Solo,   Chor  u. 
Orch.  V.  Humperdinck,  „Freyhir**  f.  do.  v.  Em.  Mathieu. 
Leipzig.    Abendunterhaltungen  im  k.  Conservatorium  der 
Musik:     12.  Juni.    Streich trio  Op.  9,  No.  1,  v.  Beethoven  = 
Frl.  Rhode  a.  Leipzig  und  HH.  Schütze  a.  Frankenberg  und 
Ettelt  a.  Klein-Corbetha,  Lieder  „Mein  Stübchen**  v.  C.  Götze, 
pim  Regen  und  im  Sonnenschein**  v.  H.  v.  Koss   u.  „Noch 
ist   die   blühende   eoldene   Zeit**  von  Baumgarten  =  Frl. 
MüUer  a.  Klein-Zscnachwitz,   GmoU-Clavierconc,  1.  Satz,  v. 
Dussek  ==  Frl.  Laux  a.  Leipzig,  Fdur-Claviertrio  v.  Gade  = 
Frl.  Müller  a.  Hastings  u.  HH.  Schumacher  a.  Hamburg  und 
Wittenbecher  a.Weissenfels,  Esdur-Clavierconc,  1.  Satz,  v.  Mo- 
zart =  Frl.  Maxwell  a.  Glasgow,  Arie  „Ach  nur  einmal  noch** 
a.  „Titus**  V.  Mozart  r=  Frl.  H.  Leidert  a.  Leipzig,  Gdur-Ola- 
vierconcert   von   Beethoven   =   Frl.   Brünig  aus   Herzberg. 
16.  Juni.    DmoU-Clav.- Violinsonate  v.  Gade  =:  HH.  Hirte  a. 
Leipzig  u.  Schwabe  a.  Crefeld,  Lieder  Morgenlied  und  „Der 
Traum^  v.  A.  Rubinstein   u.    A)ie  Lotosblume**  und  „Ich 
wandre  nicht**  v.  Schumann  =  Hr.  Steinbeck  a.  Weissentels, 
Ciavierquart.  Op.  110  v.  H.  Huber  =  HH.  Jentsch  a.  Löbau, 
Schmidt  a.  Breslau,  Weisbach  a.  Grimma  u.  Ettelt,  Arie  „Ihr 
edlen  Herrn  allhier**   a.  den  „Hugenotten**  v.  Meyerbeer  = 
Frl.  Förstel  a.  Leipzig,  Esdur-Clav.-Violinson.  v.  J.  Rhein- 
berger  =  Frls.  E.  Schneemann  u.  Laux  a.  Leipzig,  Amoll- 
Violoncellconc  v.  Davidoff  =  Hr.  Krasselt  a.  Baden-Baden. 
19.  Juni.    Ciavierquart.  Op.  87  v.  A.  Dvof &k  =  HH.  Mit- 
tasch a.Gro8sdehesa,  Hegewald  a.  Langhennersdorf,  Schütze 
u.  Ettelt,  Lieder  „Hingegeben**  v.  H.  Sitt,   „Mainacht**  von 
J.  Brahms  u.  „Der  Tod  und  das  Mädchen**  v.  Schubert  = 
Frl.  Barlet  a.  London.   Rondo  brillant  f.  Clav.,  Op.  29,  von 
Mendelssohn  =  Hr.  Stoye  a.  Eisleben,   Lieder   „0  domine 
Dens**   u.   „Weisst  du  wohl  noch**  v.  A.  Becker,  „0  wüsst 
ich  doch  den  Weg  zurück**  v.  Brahms  und  „Im  Maien**  v. 
E.  Hientzsch  =  Hr.    Schurig   a.    Reichenbach,    Fantasia 
appassionata  f.  Viol.  v.Vieuxtemps  =  Frl.Weinerta.  Leipzig, 
Quintett  a.  den  „Meistersingern**  v.  Wagner  =  Frls.  Förstel 
u.  Hall  a.  London  u.  HH.  Fischer  a.  H^berstadt,  Steinbeck 
u.  Niesen  a.  Milwaukee,  Bdur-Clavierconc.  v.  Mozart  =  Frl. 
Burckas  a.  Leipzig. 


LeobsehAtz.    Am  19.  April  Auffuhr,  v.  Haydn*s  „Sch5- 

Sfung**  durch  den  Männer-Gesangverein  unt.  sollst.  Mitwirk, 
es  Frl.  Oberbeck  u.  des  Hm.  Hintzelmann  a.  Berlin,  sowie 
des  Hm.  Klehr  v.  hier. 

Markneakirehen.  2.  Eliteconc:  Streichquartette  von 
Beethoven  (Op.  18,  No.  6)  u.  Haydn  (Kaiser-),  Streichquartett- 
sätze V.  Schubert  (Variat.  a.  dem  Dmoll-Quart.)  u.  A.  Pfeiffer 
(AndO,  Soli  f.  Ges.  v.  Cornelius  (Brautlieder),  Schubert  u. 
Ad.  Jensen  („Morgens  am  Brunnen"),  f.  Viol«  u.  f.  Violonc. 
,v.  Godard  (Berceuse)  u.  Popper  (Spinnlied).  (Ausführende: 
Frl.  Strauss-Kurzwelly  [Ges.]  u.  HH.  Beermann,  Pfeiffer, 
Schulz  u.  Philipp  [Streicher]  a.  Ldpzig.) 

Nürnberg.  Conc.  des  Orch.- ver.  am  15.  April:  Gdnr- 
Svmph.  V.  Haydn,  Jubelouvert.  v.  Chr.  Bach,  Serenata  von 
M.  Moszkowski,  Esdur-Streichquart.  v.  Schubert,  Streich- 
orchesterstücke V.  Sauer  („Frage'*)u.  Komzäk  („Märchen**), 
Marsch  der  finnländ.  Beiterei  a.  dem  SOjähr.  Krieg. 

Osnabrück.  Am  16.  Mai  Auffuhr,  v.  Mendelssonn's  ^Fau- 
lus**  durch  den  Gesangver  (Drobisch)  unt.  solist.  Mitwirk,  des  Frl. 
Nathan  a.  Frankfurt  a.  M.  u.  der  HH.  Litzinger  a.  Düssel- 
dorf u.  van  Eweyk  a.  Berlin. 

Saarbrücken.  3.  Abonn.-(3onc.  des  Concertver.:  Solo- 
vortrage der  Frau  Sanderson  a.  Berlin  (G^.,  „Nur  wer  die 
Sehnsucht  kennt^  n.  „Inmitten  des  Balles**  v.  Tscha'ikows- 
ky.  „Liebe  auf  Capri**  u.  „Kurzes  Gedächtniss**  v.  Bungert, 
„Abendreihn**  v.  Keinecke,  Schlaflied  v.  Moszkowski, 
„Vergebliches  Ständchen"  u.Altcölnisches  Volkslied  v.  Brahms 
etc.)  u.  des  Hm.  v.  Böse  a.  Carlsruhe  (Clav.,  Variat.  Op.  62 
V.  Reinecke,  Desdur-Etude  v.  Liszt,  Menuett  v.  Pade- 
rewski  etc.). 

Solingen.  Conc.  des  Solinger  Sängerbundes  (Hirsch)  unt. 
Solist.  Mitwirk,  des  Frl.  Kaulbach  a.  Elberfeld  und  des  Hrn. 
Hartkopf  am  19.  April:  Jupiter-Sympb.  v.  Mozart,  Kaiser- 
Marsch  V.  Wagner,  „Balkanbilder**  t.  Männerchor,  Soli  und 
Orch.  V.  Kremser,  Männerchöre  v.  L  Lachner  („Am  Kyff- 
häuser**),  M.  v.  Weinzierl  („Herbstnacht")  u.  C.  Hirsch 
(„Margareth  von  Bacharach**),  Sopransoli  v.  H.  Wagner 
(„Schmerzen**),  Schubert,  Franz  („im  Herbst**)  u.  Cornelius 
(drei  Brautlieder). 

Sondershausen.  Lohconcerte  der  Hofcapelle  (Prof. 
Schroeder):  ^o.  1.  Symph.  pathöt^  v.  P.  Tscha'ikowsky, 
„Vyäehrad**  v.  Smetana,  Ouvertüren  v.  Brahms  (Akadem. 
Fest-)  u.  Dvofäk  („Li  der  Natur**).  No.  2.  Symph.  „Aus 
Italien**  v.  B.  Strauss,  „Särka**  v.  Smetana,  Ouvertüre  zu 
„Donna  Diana**  v.  E.  N.  v.  Bezni^ek,  Seren,  f.  Streichorch. 
V.  F.  Weingartner.  No.  3.  Symphonien  v.  Mozart  (Ddur) 
u.  Beethoven  (No.  4),  Prael.  u.  Fuge  v.  S.  Bach,  Violoncell- 
conc.  V.  Haydn  (Hr.  Woerl). 

Tübingen.  Kammermusi  kabend  der  Museumsgesellschaft 
am  15.  Mai,  ausgeführt  v.  den  HH.  Singer,  Künzel,  Wien  u. 
Seitz  a.  Stuttgart:  Streichquartette  v.  Mozart (Cdur),  W.  Spei- 
del  (Hmoll)  u.  Beethoven  (Op.  18,  No.  1). 

Wernigerode.  Liederabend  des  Chorgesangver.  (Ehrhardt) 
am  29.  April:  Gem.  Chöre  v.  B.  Müller  („Ergebung**),  A.  F. 
Leder  (Frühlingslied),  Schumann  („Frühlingsgruss**)  und 
Beinthaler  („An  den  Sonnenschein**),  Frauenchöre  von 
Rad  ecke  („Aus  der  Jugendzeit^*),  Schumann,  Abt,  J.  Gall 
(„Frühling  und  Liebe**),  Gade  („Frühlingsnahen«*)  u.  F.  Hil- 
ler („Frühlingseinzufi;**),  Ghdsangvorträge  des  Frl.  Polscher  a. 
Leipzig  (Zigeunerlied  v.  Flügge,  „Mir  wars  im  Traum^  von 
Bungert,  Frühlingslied  v.  Umlauft,  „Schwesterlein**  von 
Brahms,  „La  FoUetta**  v.  Marchesi,  Wiegenlied  v.  Har- 
than etc.).  (Frl.  Polscher  hat  allgemeinstes  Gefallen  mit  ihren 
Vortr^ren  erregt  und  sich  zu  Zugaben  verstehen  müssen. 
Die  „W.  Z.  u.  1.**  schreibt  über  dieselbe  u.  A.:  FrL  Polscher 
besitzt  ein  sehr  schönes  klangvolles,  kräftiges  Organ  und 
ebenso  eine  nach  jeder  Richtung  vortreffliche  Gesangsbil- 
dung. Ihr  schöner  Vortras^  wird  durch  sehr  deutliche  Text- 
aussprache gehoben  und  aas  Ganze  noch  unterstützt  durch 
ihre  sehr  sym^thische  Erscheinung.**) 

Zerbst.  Geistl.  Musikaufführ.  des  Kirchenchors  (Preitz) 
unt.  Solist.  Mitwirk,  der  Frauen  Toberen tz  u.  Preitz  u.  A.  m. 
am  3.  April:  „Die  sieben  Worte  des  Erlösers"  f.  Soli,  Chor, 
Streichorch.  u.  Or^.  v.  H.  Schütz-Riedel,  Chöre  v.  Perti 
(„Adoramus  te,  Chnste**)  und  Mozart  (»Ave  verum  corpus**), 
Soloquart.  „Jesu,  dein  Seel**  v.  M.  Franck,  Orgelpraelud.  v. 
Scarlatti. 

Zittau.    Conc.  des  Hm.  Maier  (Viol.)  unt.  Mitwirk,  der 
Frau  Fischer  (Ges.)  u.  der  HH.  Haase,  Engelmann  u.  Schir- 
mer (Streicher)  am  26.  März:    Streichquartette  v.  Beethoven 
()p.  18,  No.  4)  u.  Haydn  (Gdur),  Soli  f.  Ges.  v.  Cornelius 

in  Ton**,  „Treue**,  „Veilchen"  u.  Wiegenlied),  Liszt(„Mor- 


& 


374 


fens  st^h  ich  auf*  nnd  „Am  Bhein,  am  schöBon  Strome**), 
ommer  („Röslein«  u.  Schifferlied),  F.  v.  Gernerth  (^^ Weiser 
und  PoefVu.  M.Peters  (Humoriatischee  Lied)  ü.  £.  VioL  t. 
Spöht  (8.  Cohö.,  1.  ü.  i.  Satz)  ü.  Sarasäte  (Zigeuner weiseiij. 
(Ganz  besonderen  Eeiz  hat  nach  der  „Z.  M.-Z."  das  Ooncert 
durch  die  gesanglichen  Spenden  ausgeübt,  mit  welchen  Frau 
Louise  Fischer  wieder  einmal  die  Hörer  erfreute.  Das  „wohl- 
klingende, schmiegsame  Organ  und  die  feinabgemessene^  tief 
empfundene  Vortraesweise**  der  geschätzten  Sängerin  sitid 
namentlich  in  den  Ltedem  von  Cornelius  und  Liszt  glänzend 
hörvorgetreten,  aber  auch  die  übrigen  Gesänge  hat  sie  „über- 
aus sympathisch**  zu  Gehör  gebracht.) 

im^'  VeralUte  Programme^  sowie  Progratnme  ohne  Angabe  von  Ort  und 
Datum  müssen  vollständig  unbeachtet  bleihetit 

Engagements  und  GSste  in  Oper  und  Concert. 

Brüssel.  Frl.  Kutscherra  hat  ihr  Gastspiel  an  der 
Grossen  Oper  zu  Paris  schnell  aufgegeben  und  ist  einem  Ruf 
an  das  hiesige  Th64tre  de  la  Monnaie  gefolgt.  Das  Gerücht, 
dass  sie  eine  Deutsche  —  in  Wirklichkeit  ist  sie  czechisch- 
polnischer  Abkunft  —  sei,  hatte  zum  grossen  Theil  den  Miss- 
erfolg  ihres  einzigen  Pariser  Auftretens  verschuldet  und  ver- 
anlasste sie,  ihren  dortigen  Contract  zu  lösen.  —  Cassel.  Hr. 
Hofopemsänger  Dippelaus  Wien  gastirt  im  k.  Theater  mit 
grossem  Erfolg  und  bringt  trotz  der  vorgerückten  Jahreszeit 
noch  volle  Häuser  fertig.  Die  ersten  Partien,'  die  er  bot, 
waren  der  Walther  Stolzing  und  Lohengrin.  —  Leipzig.  Von 
den  Baritonisten ,  die  hier  —  infolge\Veggangs  des  Hrn. 
Demuth  — auf  Engagement  gastirten,  hat  Hr.  Immelraann 
aus  Zürich  das  Wohlgefallen  des  Hrn.  Staegemann  auf  sich 
gezogen  und  wird  zunächst  für  ein  Jahr  der  Unsere  Sein. — 
London.  Mit  grossem  Erfolg  hat  sich  in  St.  James'  Hall  das 
Quartett  Kneisel  aus  Boston  (HH.  Kneisel,  Roth,  Sve- 
censky  und  Schroeder)  hören  lassen.  Die  Künstler  erfüllen 
höchste  Ansprüche  mit  ihrem  Quartettvortrag,  ganz  herrlich 
ist  besonders  die  Cantilene  des  Violoncellisten.  —  MXlnchen. 
Als  Cardinal  in  der  „Jüdin**  gastirte  kürzlich  Hr.  Schmal- 
feld aus  Graz  hier  und  erwarb  sich  mit  seinem  Gesang, 
weniger  mit  dem  Spiel,  die  Sympathien  des  Pubiicums. 
Auch  Frau  Ende-Andriessen  aus  Frankfurt  a. M.  hat  mit 
einer  Darstellung  der  Isolde-Partie  —  einige  Tage  nach  dem 
Auftreten  der  Frau  Senger- Bettaque  —  einen  grossen  Erfolg 
erzielt. 

Kirchenmusik. 

Leipzig.  Thomaskirche:  27.  Juni.  „Lasst  uns  gehn 
zu  Gottes  Garten"  v.  L.  Papier.  „Dem  Chaos  im  Dunkel  der 
Nacht"  V.  Th.  Weinlig.  „Birg  mich  unter  deinen  Flügeln" 
v.  C.  Reinecke.  28.  Juni.  „An  den  Wassern  zu  Babel  sassen 
wir"  V.  E.  F.  Richter. 


OpernauffDhrungen. 

Mai. 

Cassel.  K.  Hoftheater:  2.  Der  Troubadour.  4,,  10.  u.  29. 
Rheingold.  7.  Rigoletto.  14.  Oberen.  16.  Der  Bajazzo.  Caval- 
leria  rusticana.  20.  Das  Glöckchen  des  Eremiten.  24.  Undine. 
25.  Hansel  und  Grbtel.  27.  Lohengrin.  30.  Der  Waffen- 
schmied. 

Wien.  K.  k.  Hof-Opemtheater:  2.  Die  Meistersinger. 
3.  Der  Freischütz.  4.  11.  u.  24.  Das  Heimchen  am  Herd. 
5.  Othello.  7.  Orpheus  und  Eurydice.  8.  Mignon.  9.  Figaro's 
Hochzeit.  10.  Öer  Templer  und  die  Jüdin.  12.  Die  Jüdin. 
13.  u.  29.  Cavalleria  rusticana.  14.  Tannhäuser.  15.  Der  Trom- 
peter von  Säkkingen.  17.  Wilhelm  Teil.  18.  Margarethe. 
20.  A'ida.  21.  u.  26.  Der  Bajazzo.  23.  Der  fliegende  Holländer. 
25.  Lohengrin.  28.  Hansel  und  Gretel.  30.  Der  Waffenschmied. 
31.  Die  Afrikanerin. 

Juni. 

Wien.  K.  k.  Hof-Opemtheater:  1.  Der  Freischütz.  3.  Die 
heilige  Elisabeth.  3.  Der  Bajazzo.  6.  Fra  Diavolo.  7.  Hansel 
und  Gretel.  8.  Lohengrin.  9.  Der  Trompeter  von  Säkkingen. 
10.  Orpheus  und  Eurydice.    11.  Margarethe. 


Aufgeführte  Novitäten. 

Berlioz  (H.),    Ouvert.  zu  „Benvenuto  Cellini", 
i.  E.,  2.  Conc.  Colonne.) 


(Strassburg 


Brahms  (J.),  EmoU-Symph.  (München,  Abotm.-Coiicerte  der 
.  Musikal.  Akad.  [StrauSs].) 

AmoU-Streichquart.    (Stuttgart,  3.  Quartettsoir6e  der 

fiH.  Singer  ü.  Gen.) 

Adur-Cläv.-Violiiison.  (Cttrlsruhe,  4.  Kammermusikanf- 

führ.  der  £tH.  v.  Böse  a.  Wassraann.) 

Clav.- Violinsoll.  Op.  100.  (Dresden.  Conc.  des  Frl.  Fer- 
ne^ am  16.  April.) 

Fmoll-Olav.rClarinettensoö.  (Darmatadt,  3.  Kammer- 
musikabend der  HH.  de  Haan  u.  Gen.) 

„Nänie**  f.  Chor  ü.  Örch.    (Altena,  8.  Conc.  der  Sing- 

akad.  [WoyrschJ.) 

Dvof&k  (A.),  Adur-Clavierqüint.  (Darmsiadt,  3.  Kammer- 
musikabend der  HH.  de  Haan  u.  Gen.) 

Erb  (M.  J.),  Zwei  Sätze  a.  der  DmoU-Orchestersuite.  (Strass- 
burg i.K,  2.  Conc.  Colonne.) 

Godard  (B.),  Fdur-Claviertrio.  (Bamberg,  124.  Musikabend 
des  Musikal.  Ver.) 

Goltermann  (C),  A moll-Violoncellconc.  (Mühlhausen i.Th., 

6.  ßessource-Conc.  [Möller].  Stuttgart,  Conc.  des  Lehrer- 
Gesang  ver.  [de  Lange]  am  21.  März.) 

Hegar  (F.),  Orator.  „Manasse''.  (Coburg,  Aufführ,  durch  den 
„Sängerkranz"  [Türk]  am  17.  Mai.) 

Hermann  (R.),  Cdur-Symph.  (Berlin,  Symph.-Conc.  des  Phil- 
harm. Orch.  [Prof.  Mannstädt]  am  3.  April.) 

CmoU-Claviertrio.  (Chemnitz,  3.  Kammermusikauf  führ. 

des  Hm.  Pöble.) 

Krug  (Arn.),  „Die  Maikönigin"  f.  Frauenchor,  Orch.  u.  Harfe. 
(Düsseldorf,  5.  Conc.  des  Gesangver.  [Steinhauer].) 

Liszt  (F.),  „Orpheus".  (Bückeburg,  4.  Abonn.-Conc.  der  Hof- 
cap.  [Prof.  Sahla].) 

Conc.  pathöt.  f.  Clav.    (Baden-Baden,  10.  Abonn.-Conc. 

des  städt.  Curcomitös  [Hein].) 

—  —  Oratorium  „Christus".    (München,  Auffuhr,  durch  den 

Porges'schen  Chorver.  [Porges]  am  4.  Mai.) 

„Die   Legende  von   der   heil.  Elisabeth".    (Chemnitz, 

2.  Abonn.-Conc.  des  Musikver.  [Mayerhoff].) 

Neuhoff  (L.),  Cdur-Streichouartett.  (Chemnitz,  8.  Kammer- 
musikaufführ.  des  Hrn.  Pöble.) 

Steinhauer  (C),  „Waldeinsamkeit"  f.  Altchor,  Mftnnerchor 
u.  vier  Homer.  (Düsseldorf,  5.  Conc.  des  Ghesangvereins 
[Steinhauer].) 

Rezniiek  (E.  N.  v.),  Ouvert.  zu  „Donna  Diana".  (München, 
Abonn.-Concerte  der  Musikal.  Akad.  [Strauss].)  Wiesba- 
den, Extraconc.  des  städt.  Curorchesters  [Lüstner]  am 
13.  März.) 

Bitter  (A.),  Symphon.  Dicht.  „Sursum  corda".  (München, 
Abonn.-O>ncerte  der  Musikal.  Akad.  [Strauss].) 

Saint-Saöns  (C).  „Danse  macabre".  (Bückeburg,  4.  Abonn.- 
Conc.  der  Hoicap.  [Prof.  Sahla].) 

—  —  Variat.  über  ein   Beethoven^sches  Thema  fl  zwei  Cla- 

viere.  (Carlsruhe,  4.  Kammermusikauffiihr.  der  HH.  v.  Böse 
u.  Wassmann.) 

Schillings  (M.),  Symph.  Dichtungen  „Meergruss"  u.  „See- 
morgen". (München,  Abonn.-Concerte  der  Musikal.  Akad. 
[Strauss].) 

Sgambati  (G.),  Seren,  f.  Orch.  (Cöln,  Musikal.  (j^sellschaft' 
[Prof.  Seiss].) 

Sin  ding  (Chr.),    Es moU- Variat   f.   zwei  Claviere.    (Dessau, 

7.  (Jone,  der  Hofcap.  [Klughardt].) 

Sitt  (H.),  Ouvertüre  zu  „Don  Juan  d'Austria".  (Düsseldorf, 
5.  Conc.  des  Gesangver.  [Steinhauer].) 

Smetana  (F.),  Symph.  Dichtungen  „Die  Moldau"  u.  „S&rka". 
(München,  Abonn.-Concerte  der  Musikal.  Akad.  [Strauss].) 

Thieriot  (F.),  Bdur-Claviertrio.  (Cöthen,  5.  Musikabend  des 
Kammermusikver.) 

Tinel  (Edg.),  Orat.  „Franciscus".  (Essen  a.  d.  E.,  6.  Conc. 
des  Musikver.  [Witte].) 

Tscha'ikowsky  (P.),  Symph.  path6t.  (Wiesbaden,  Extra- 
conc. des  städt.  Curorch.  [Lüstner]  am  13.  März.) 

„Mozartiana"  f.  Orch.  (Bückeburg,  4.  Abonn.-Conc.  der 

Hofcap.  [Prof.  Sahla].) 

—  —  A moU-Claviertrio.     (Wiesbaden,  3.  Quartettsoir^e  der 

HH.  Irmer  u.  Gen.) 

Vierling  (G.),  Orator.  „Constantin".  (Kaiserslautern,  I.Tag 
der  25jähr.  Jubiläumsfeier  des  Caecilien-Ver.  [Kessel]. 

Wagner (R.),  „Meistersinger"- Vorspiel.  (Bückeburg,  4.  Abonn.- 
Conc.  der  Hofcap.  [Prof.  Sahla].  Dessau,  7.  Concert  der 
Hofcap.  [Klughardt].) 

„Parsifal"-Vorspiel.   (Strassburg  i.  E..  2.  Conc.  Colonne.) 

Widor  (Ch.  M.),  Orchestersuite  „Conte  d*Avrü".  (Ebenda- 
selbst.) 


1 


376 


Wolf  (IL),  „Der  Feuerreiter"  f.  Chor  u.  Orch.  (Crefeld, 
6.  Abons.-CoDC.  der  Concertgesellschaft  [Müller-Reoter].) 

Wüllner  (F.),  „Te  Deum«  f.  Chor.u.  Orch.  (KaiserslAntern, 
2.  Tag[  der  25jähr.  Jubiläumsfeier  des  Caecilien- Vereins 
[Kessel].) 

Vermischte  Mittheilungen  und  Notizen. 

*  Ueber  die  Bedeutung  der  auch  von  uns  neulich  gemel- 
deten Auszeichnung  Meister  Brahms'  durch  den  Kaiser 
von  Oesterreich  lässt  sich  Hr.  Dr.  Robert  Hirschfeld  in  der 
Wiener  „Neuen  Musikalischen  Presse"  wie  folgt  aus:     , Jo- 
hannes Brahms  hat  das  Ehrenzeichen  für  Kunst  und  Wissen- 
schaft  erhalten.     Das   ist   eine   Lichtempfindung   in    einer 
trüben  Zeit,  da  die  Nebel  der  Politik  die  Kunst  umlagern 
und  in  Dunkel  hüllen.     Von  \einem  »Zwischenruf«  in  einer 
politischen  Sitzung  wird  heute  mehr  gesprochen,  als  von  den 
höchsten  Erhebungen  der  Kunst.    So  war  schon  die  Stiftung 
des  Ehrenzeichens  eine  That.     Die  Bedeutung  des  Zeichens 
liegt  in  -der  Gleichstellung  mit  den  liöchsten  Ordensauszeich- 
nungen des  Staates,  mehr  noch  in  der  ausschliesslichen  Be- 
schränkung auf  das  künstlerische  und  wissenschaftliche  Ge- 
biet,  in   der  wohlthuenden  Sicherheit,    dass  der  mächtigste 
Zuckerfabrikant  oder  der  gewaltigste  Lederhändler  sich  mit 
allen    »Yerdienstenc   in   den    Lichtkreis   des    Ehrenzeichens 
nicht  emporzuschwingen  vermag  .  .  .  Johannes  Brahms  ist 
der  erste  Musiker,  welcheim  das  Ehrenzeichen  verliehen' wurde, 
eben,  weil  er  heute  der  erste  Musiker  ist.    Bei  seiner  viel- 
bedeutenden Individualität  gewinnt  auch  die  persönliche  Aus- 
zeichnung eine   weit  Über  das  Persönliche   hinausreichende 
Geltung.    Johannes-  Brahms  hat    in   der  Kunst   eine    über- 
ragende Stellung  inne,  welche  durch  äussere  Ehren  und  sicht- 
bare Zeichen  nicht  mehr  gehoben  werden  kann.     Durch  die 
reichste  Anerkennung   seines  Werthes   ehrt   die   Begierung 
sich  selbst.    Sie  ehrt  aber  auch  in  dem  bedeutendsten  Ver- 
treter  der   Tonkunst   unserer  Zeit  die  Tonkunst  selbst.    Es 
ist  natürlich  und  selbstverständlich,    dass   das  Ehrenzeichen 
auch  in  die  Kreise  der  Tonkunst  dringt,  aber  die  Tonkunst 
ist  noch  so  sehr  Stiefkind  im  Staate,  dass  das  Natürliche  und 
Selbstverständliche  der  Gleichstellung  mit  den  anderen  Kün- 
sten und  den  Wissenschaften  noch  immer  erst  als  natürlich 
und  selbstverständlich  klargestellt  werden  muss.    Zu  länge 
stand  die  Tonkunst  im  Dienste  des  Staates,   der  Höfe  und 
Kirche,  sodass  die  mächtigsten  Factoren  der  Weltherrschaft 
sich  daran  gewöhnt  hatten,  in  den  Schöpfungen  der  Musiker 
Pflichtgaben,   Dienstgaben  zu    sehen.    Noch   Mozart  musste, 
um  den  Titel  eines  k.  k.  Kammercompositeurs  zu  rechtferti- 

fen,  für  die  Bedeuten  Tänze  schreiben  und  Franz  Schubert 
urfte  nicht  einmal  Vice-Hofcapellmeister  unter  dem  Hofcapeli- 
meister  Eibler  werden,  weil  er,  nach  seinen  eigenen  Worten, 
»nicht  so  glücklich  war,  im  kaiserlichen  Stil  schreiben  zu 
können«.  Er  wurde  trotz  seiner  Bewerbung  und  der  Em- 
pfehlung—Salieri's  gar  nicht  vorgeschlagen,  und  Josef  Weigl 
erhielt  die  gut  dotirte  Stelle,  welche  Schubert  von  aller  Sorge 
hätte  be&eien  können  .  .  .  Die  Zeiten  haben  sich  geändert. 
Die  Verleger  haben  den  grossen  und  kleinen  Höfen  die  Sorge 
abgenommen,  die  schaffenden  Tonkünstler  zu  erhalten.  Die 
Tonkunst  ist  frei  geworden,  Brahms  aber  der  Freieste  von 
Allen.  Nicht  einmal  eine  Widmung,  noch  weniger  das  Ver- 
langen nach  Titel  und  Anstellung  knüpfte  ihn  an  die  Mäch- 
tigen unseres  Landes.  Einzig  die  Liebe  zu  Wien  und  zu 
dem  Bergland,  wo  seine  schönsten  Werke  entstanden,  fesselt 
ihn  an  unser  Vaterland,  und  was  er  schafft,  ist  in  der  Müsse, 
allein  durch  die  Muse  geworden.  Der  Staat  aber  häuft  alle 
erdenklichen  Ehren  auf  den  Meister,  der  Grosses  leistet,  ohne 
dem  Staate  zu  leisten.  Diese  Noblesse,  welche  nicht  ver- 
pflichtet, ist  das  erfreuendste  persönliche  Moment  auch  bei 
der  neuesten  Auszeichnung  und  gibt  das  seltene,  aber  umso 
erhebendere  Bild  einer  Beziehung,  welche  jeden  Egoismus, 
sonst  die  Triebfeder  der  modeirnen  Zeit,  ausschliesst.  Die 
Rathgeber  des  Monarchen,  welche  Johannes  Brahms  zu  der 
hohen  Auszeichnung  vorgeschlagen  haben,  sind  zu  beglück- 
wünschen.   Man  muss  den  Ehrungsact  der  Regierung  nicht 


zum  mindesten  deshalb  preisen,  weil  er  die  allgemeine 
Anerkennung  in  sich  birgt,  dass  die  freie  Tonkunst  nicht  blos 
als  hofballfähig,  sondern  im  wahrsten  Sinne  als  hoffähig  zu 
betrachten  sei.  Aber  auch  individuell  ist  die  Ehrung  die 
allerglück  liebste.  Das  fühlen  wir^  weil  eine  Art  ästhetischer 
Scham  uns  verbietet,  anlässlich  der  Auszeichnung  erst  auf 
das  hoch  bedeutende  in  jedem  Gebiete  der  Tonkunst  mit  Aus- 
nahme des  dramatischen  an  die  Classiker  anknüpfende  und 
organisch  fortbildende  Schaffen  des  Meisters  zu  verweisen, 
weil  wir  vielmehr  Alles  am  würdigsten  und  vollkommensten 
erschöpfen,  wenn  wir  blos  sagen:  »Der  Ausgezeicbnete  ist 
Johannes  Brahms«." 

*  Das  Festival  in  Amiens,  zu  Ehren  des  Componisten 
Henri  Maröchal,  brachte  diesem  viele  schmeichelhafte  Hul- 
digungen ein.  Gleicherweise  verlief  ein  zu  Ehren  des  Frl. 
Augusta  Holmös  in  Houen  veranstaltetes  Festival. 

*  Wie  die  „A.  M.-Z."  gehört  hat,  sind  die  Berliner 
Concertsäle  für  nächste  Saison  bis  März  fast  alle  Abende 
schon  besetzt. 

*  Das  dem  ungarischen  Componisten  Franz  Erkel  in 
dessen  Vaterstadt  B6k^-Gyula  gesetzte  Denkmal  wurde  am 
25.  Juni  enthüllt. 

*  F.  Weingartner's  Oper  „Genesius"  soll  auch  im  Stadt- 
theater zu  Fr  ei  bürg  i.  ß.  zur  Aufführung  gelangen. 

*  La  der  k.  Hofoper  zu  Berlin  fiel  am  19.  Juni  mit  un- 
bestreitbarem Recht  die  einactige  Oper  „Fra  Francesco"  von 
dem  englischen  Pianisten  Hrn.  Henry  Waller  glänzend  durch. 
Text  und  Musik  werden  als  gleich  trauriges  Gemachte  be- 
zeichnet. Einen  dagegen  entschieden  grossen  Erfolg  hatte 
daselbst  am  27.  Juni  Carl  Goldmark's  „Heimchen  am  Herd". 
Der  Componist  wurde  bereits  nach  dem  2.  Acte  sechs  oder 
sieben  Mal  stürmisch  hervorgerufen,  und  am  Schluss  des  Wer- 
kes wollte  sich  der  Beifall  gar  nicht  legen.  Nach  einem  sol- 
chen Erfolg  ist  der  Novität  eine  grosse  Reihe  von  Wieder- 
holungen zu  prognosticiren. 

*  Die  k.  Hofoper  zu  Berlin  hat  die  neue  Oper  „Die 
vierzehn  Noth h elfer"  von  Max  Loewengard  zur  Aufführung 
angenommen. 

*  Die  einactige  japanesische  Märchenoper  „Lili-Tsee"  von 
Franz  Curti  hat  nun  auch  in  Dresden,  wo  der  Componist 
bekanntlich  als  gesuchter  Dentist  lebt,  .einen  schönen  Pre- 
miöreerfolg  gehabt,  der  dem  als  reizvoll  bezeichneten  Werke 
viele  Wiederholungen  garantirt. 

*  Im  Eskebieh-Theater  zu  Cairo  wurde  kürzlich  die 
neue  Oper  „Fedor**  von  Enrico  Curti  mit  Erfolg  gegeben. 

*  Die  neue  Oper  „Aucassin  und  Nicol'ete"  von  dem  däni- 
schen Componisten  August  Enna,  seit  Mitte  Februar  14  Male 
vor  grösstentheils  aus  verkauftem  Hause  im  königl.  Theater  zu 
Copenhagenin  Scene  gegangen ,  soll  in  der  nächsten  Saison 
auch  auf  verschiedenen  deutschen  Bühnen  zur  Aufführung 
gelangen. 

*  Die  k.  Akademie  der  Künste  und  Wissenschaften  von 
Palermo  hat  dem  Hrn.  Celso  Stanguellini  einen  Ehren- 
preis für  die  Erfindung  einer  mechanischen  Pauke  mit 
nur  einer  Schraube  zuerkannt. 

Todtenliste.  L6on  Delahaye,  Professor  am  Conserva- 
torium  und  Chormeister  au  der  Grossen  Oper  zu  Paris,  Com- 
ponist von  Ciaviermusik  und  einer  vergessenen  Oper,  f,  52 
Jahre  alt.  —  Barthölemy  Ghalmet,  Organist  und  Componist 
in  Brest,  f  da.selbst.  —  Frau  Dufresne,  geb.  Demay,  Har- 
monieprofessor  am  Conservatorium  zu  Paris,  f»  74  Jahre  alt, 
kürzlich.  —  Frl.  Henriette  Eschmann,  Pianistin  und  renom- 
mirte  Clavierlehrerin  zu  Zürich,  f,  66  Jahre  alt,  am  4.  Juni 
daselbst.  —  Sir  Augustus  Harris,  der  berühmte  Londoner 
Bühnenleiter,  f  am  22.  Juni  in  Folkestone.  —  Hubert 
Kufferath,  seit  1844  in  Brüssel  ansässig  und  seit  1872 
Compositionslehreram  dortigen  Conservatorium,  t,78  Jahre  alt, 
daselbst. 


F.  R.  jttHf  in  K,  Als  wir  den  uns  von  Ihnen  zum  Ab- 
druck in  unserem  von  Ihnen  „geschätzten",  ja  sogar  „hoch- 
feschätzten"  Blatte  eingesandten,  von  Ihnen  veranlassten  und 
ezahlten  anqnalifioirbaren  Schmähartikel  des  Wiener  Jour- 
nalisten Ant.  Kanon  Schar  ff  trotz  Ihres  Angebotes  eines 
Honorars  und  der  verlockenden  Aussicht^  Sie  mit  der  betr. 


asten. 

Nummer  „wieder  als  Abonnenten"  zu  gewinnen,  als  Das  bezeich- 
neten, was  er  ist,  waren  wir  uns  der  Folgen  dieser  Aeusse- 
rung  voll  bewusst.  Aber  weder  der  mittlerweile  eingetretene 
radicale  Umschwung  Ihrer  Meinung  über  uns  und  unser  Blatt, 
noch  Ihre  Drohung,  bei  einem  Zurückkommen  auf  Ihr  licht- 
scheues  Treiben    dem   hochverdienten    Künstler   gegenüber 


376 

«ogar  ^&ncli  an;«!«  Porson"  nicht  zd  aohonqn,  hat  den  gering- 

äteii  Einfiufis  auf  unser  ThuD  und  Lai>sen.  Wir  ceheu  al^o 
Ihren  weiterBQ  so  stilvollen  und  orthographisch-musterhaften 
Auslnssungen  ruhig  entgegen. 

.1.  J.  in  S,    Wir  finden  die  Bedingungen  sehr  annehm- 


bar und  können  Ihnen  zu  der  TerkndeniDg  Ibree  Wirkungs- 
kreises nur  ratheu. 

L.  B.  in  B.  Die  Mittheilung  war  uns  bereite  von  anderer 
Seite  zugeg&ngen,  wie  Sie  aus  der  v.  No.  erkumt  haben 
werden. 


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Schatze  bDUariacher  Volkslieder  entnommea,  iit  hüthat  rtntraktpiiitlaeb.  Dilb 
FeDiiae,  sowie  iindereeits  das  Tletempfandene  gelaninin  za  lortn-irUrhrni  Aoi- 
dnck  und  £d.  hcrrllrlifD  tVirkunKen,  die  duirih  die  mBlBterlil^he,  firbesrelch* 
InatrineotatioB  noch  wesi^atlich  erhöbt  werden. 

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ä  Jl  a,60.  Herausgegeben  von  Paul 
Homeyer.  Leipzig, Sl ei ngrftber Verlag. 

Band  9  enthält  acht  Fraeludien  und 
Fugen ;  Dorische  Toccata  und  Fnge,  Toc- 
cata und  Fuge  (DmoU). 

Band  3:  PraelndienundFugen;  Phan- 
tasie und  Fuge(Gmoll),  ToccBta,l(Pdur), 
Toccata,  Adagio  und  Fuge  (Cdur),  Pas- 
sacaglia. 

Dem  weit  über  Leipzigs  Grenzen  be- 
kannten Orgelmeister  muas  &ix  die  in 
dieser  Art  besorgte  HerausgabeBach'Bcher 
Orgelwerke  nneingeschr&nktes  Lob  ein- 
geräumt werden;  es  ist  kaum  zu  bezwei- 
feln, dass  sie  sich  ausser  am  Leipziger 
Conservatorium  auch  an  anderen  Hocb- 
Bcbulen  einbürgern  wird,  wie  sie  über- 
haupt jedem  Orgellehrer  fUr  seine  Schü- 
ler nur  aufs  W&rmsts  empfohlen  werden 
kann  uud  muse. 

StelngrVber  Verlag,  Leipzig. 


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mit  Begleitung  des  Orchesters 

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Im  September  erscheint: 

Ottokar  Noväcek. 
CoBcertD  eroiCB 

-« für  Ciavier  und  Orchester  ü-- 

(Hm.  Fwn«!«  Butii  gewidmet.) 
Orchester-Partitor,  Stunmen  u.  Principal- 

stiiTime  mit  einem  zweiten  CUviere. 

Dieses  Concert  Ist  von  dem  Clavler- 
vlrtuosenFerruccloBusDnl  zum  ersten 
Mals  In  Copenha^en  unter  stflrml- 
sohem  Beifall  des  Publlcums  gespielt 
worden.  FOf  die  kommende  Saison 
sind  Anffflbrungen  In  Berlin  und 
LeIpzUr  beabsichtigt. 

,.-_™..-™~.  [1034.] 

Acht 

Goncert-Gapricen 

fUr  Violine  mit  ClaTierbe^leitung. 
l.Paganlnl-StrIcb.    6.  Der  Einklang. 
S.  Splecato.  6.  Chromatlque. 

3.  I^gato.  7.  Arpegglo. 

4.Perpetuummoblle.8.  Dudelsack. 

Acht 

Buliariscbe  Volksweisen 

fOr  Violine  und  Pianoforte. 

FrOfaer  erschien  von  demselben  Com- 
pooisten: 

Zwei  Concepi-Cappicen 

ftirCtavier  (Hrn.  Ir.eJTiHSri^  gewidmet]. 

1.  Praeludlum.     2.  Toccata. 

Jt  3,-. 

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Verlag  von  E.  W.  Fritzseh  tu  Leipzig. 

Carl  Piutti, 

Op.    3.      Drei    Interlodien    fltr    Orgel. 

Ji  s;bs.  [loas.] 

Op.  4.     Fflnf  Choralvorapiele  fOr  Orgel. 

J(  3,G0. 
Op.l3.  Sieben  kleine  Cl»Tier8t&cke..i<t  9,—. 


Im  städtischen  Orchester  zu 

Düsseldorf  ist  die  Stelle  eines  zweiten 
Violinbten  baldmöglichst  zu  besetzen. 
Nur  in  Oper  und  Concert  durchaus 
roatinirte  Kräfte  werden  gebeten,  ihre 
Meldung  unter  Beifügung  von  Zeng- 
uissen   und    Srztlichem  Attest  an   das 

OberbUrgermelsteramt  Düsseldorf 

bis  zum  10.  Juli  d.  J.  zu  richten, 
worauf  geeigneten  Falles  Einladung 
zum  Probespiel  erfolgt.  Beisevergü- 
tung   hierfür   wird   nicht  gewtthrL  — 

Jahresgehalt  1620  Mark.  —  Pen- 
sionsberechtigung. (1026.] 


877 


18     im     96 

iSayreatßer  ^^^^  fS'estapish. 

Allen  Besuchern,  deuen  an  einem  wirklichen  Genuas  an  diesen  Festspielen 
geleeen  ist,  seien  nachstehende  Werke  wärmatens  empfohlen:  {10S7.) 

WolsoceHt  H«na  von,  Tbematiecher  Leitfaden  dnrch  Biob.  Wagner's  „Bing 

des  Nlbelnngen".     Ein  Führer  darch  Musik  nnd  Sage.     Neue  Stereotjp- 

Ruflage.    Broch.  M  1,—,  eleg.  gebd.  Jt  1,60. 
— n— ,  ErUuterangen  zn  Eich.  Wagner's  „Bing  des  Nibelungen".    12.  Anfinge. 

Broch.  Jl  1,—. 
— p— ,  Die  Sprache  in  Bich,  Wagner's  DichtanKen.    Broch.  ,S  1,20. 
— .— ,  Unsere  Zeit  und  unsere  Kunst.    Hocheleg.  gebd.  Jt  3,—. 
— „— ,  Was  Ist  Stil?     Betracbtungen   Über   die  Idee   einer  Stilbildungsschnle  in 

Bayreuth,    8.  Auflage.    Jl  1,—. 
— „— ,  1849.     Der  Au&tand  in  Dresden.    Ein  geschicbtlicber  BUckblick  zur  Becht- 

fertdgn^  Bich.  Wsgner's  von  William  Ashton  Ellis.     Broch.  Jt  1,—. 
C^jellernPt  Carl,    Bich.  Wagner  in  seinem  Hauptwerke  „Der  Bing  des  Nibe- 

Inngon".    220  Seiten  8".     Broch.  Jl  3,—,  hocheleg.  gbd.  M  3,75. 
Von  der  Presse  allgemein  als  das  hervorragen &te  Work  der  Neuzeit  auf 

dem  Qebiete  der  Bicb.  Wagner-Litteratur  bezeichnet! 
HaDsefKer,  Dr.  Frledr.  von,    Blctaard    Wagner    und    Sehopenhaaer. 

3,  verm.  n.  varb.  Aufl.    Brocb.  Ji  1  — . 
Heiiiiis,O.IL,ZarVerständlgrang.  Ein  Beitrag  zurWagner-Sacbe.  Broch.J(l,— . 
Jahn,  Ancnst,    Erl&uterungen  zu  Max  Bmcb's  Gomposition  „Das  Llod  von 

der   Qloeke".    (Gedicht    von   Schiller).     Hit  vielen  Notenbeispielen   etc. 

Broch.  j<  —,40. 
Harsop,  Dr.  P.,    Die    Aussicht    der    Eonst  Bich.  Wagner's  in   Frankreich. 

2.  Aufl.    Broch.  Jl  1,—. 
Nohl,  Prof.  Dr.  Ii«dirlc  Denksteine  ans  dem  Leben  beTähmter  Tonkünetler. 

Auf  Qrnnd  charakterist.  Documsnte.    680  Seiten  gr.  8*.    Eleg.  gbd,  Jl  7,—. 
PlttddeHiann,  Hartln,  Aus  der  Zelt  —  far  die  Zelt.    Äphonemen  zur  Cha- 
rakteristik moderner  Eunst.    Broch.  Jl  1,60. 
— „— ,  Die  Bflhnenfestsplele  In  Bayreuth,   ihre  Gegner  und  Ihre  Zukunft. 

Broch.  M  —,60. 
Sctanre,  Bdoaard,   Das  musikalische  Drama.    2.  Anfl.    2  Thle.  in  1  Bda. 

S6  Bog.  eleg.  gebd.  U*  4,60. 
Dieses  Werk,  welches  seine  £nt8t«hmig  einem  Franzosen  verdankt,  kann 

allen  Musik-  und  spec.  auch  Wagner-Freunden  nic^t  warm  genug  empfobleq 

werden. 
Stöhn,  Dr.  Herrn.,  Richard  Wagner  und  seine  Schöpfungen.   3.  Aufl.  8«. 

Eleg.    in    Ealbleder-Imitation    broch.  Jt  2,60,    hocheleg.   in   Seideadamast, 

Ooldsch.  o.  gbd.  Futteral  Jl  3,60. 

Wolaojren,  Hana  von,    Guide  tbrougb  tbe  music  of  Bich.  Wagner's  „Bing 

Of  the  Nlbelung".    Brocb,  Jl  2,—,  bound  Jl  2,60. 
— „-,  Parslfal.    Broch.  Jl  2y-. 
— „— ,  Tristan  and  Isolde.    Broch.  Jt  1,—. 

— n— ,  Guide  musical  de  „l'Anneau  du  Mlbelungen".  Broch,  .<«  1,  60.  Beliä.4  2,— . 

BV  Durch  alle  Buch-  and  Musikhan  diu  ngen,  sowie  direct  gegen  Einsendung 

de3  Betrage,  evtl.  in  Briefmarken,  vom  Verleger  fgodor  Beinboth  in  Lelpalg. 

Im  Verlag  der  Freien  musikalischen  Vereinigung  in  Berlin  erschien: 

Frank  L.  Limbert. 

Op.  11,  Fünf  denMe  limeiieder  in  Tanzfonn  für  Sopran, 
ilt,  Tenor  nnd  Bass  mit  GlaTlerbegleibiag, 

[108B..]  No.  1.     Frahlingslied Jt  0,90. 

No.  2.  EomiD,  ach  komm    .     .     .  Jt   1,10. 

No.  3.     Tan  im  Hai Jt  1,10. 

No.  4.  LenzeatroBt     .               .     .  Jl  1,10. 

No.  5.     Im  Herbst Jt  1,2a 

Op.  12,   Fünf  Dnette  Für  zwei  Singstimmen  mit  ClaTlerbeglel- 
timi;,  1,2, 


^-_         CARL  MERSEBURfiER,  LEIPZIH.  ^^^^ 

\^^  SdmlentDiit^iTlclitsitrke  ^mrm 

V/a  a«w,  KInler,  Ond,  m  MM 

■  7a  SbtrliaBplaU«aulk4arinannla.      MM  M^m 

^^  W        ^  Piplln  Inibdiillii.  -^  JmJW  Wfm 


Verlag:  -von  E.  "W".  I^VltzBch  in  Leipzig. 


Herzögenberg,  Beinricli  von,  ~ 


Partitur  Jt  8.—.     CborBtim 


Deutsches    Liederspiel.     Text    nach    älteren     und 
Volksliedern   zusammeDgeBtellt  und   ftlr   Solostinunen 
gemiBchten  Chor  mit  Piaouforte  xn  vierHSnden  componirt. 
nnd   1.—.)  .M  3.— ■ [1030.1 


Verlag  der  „AllgemeinenMusik-Zeitung",  Charlottenburg,  Spree-Strasse  27. 


9^  FUp  die  Festspiele  in  Bayreuth  18961  "W 
W  e  g"  w"  e  i  s  e  T* 

durch  die  Motivenwelt  der  Musik  zu  Ricliard  Wagner's  Bühnenweihfestspiel 

Der  Ring  des  Nibelungen 


Albert   Heintz. 


[1031, 


V  BogeB 


1.  Das  Rheingold. 

8.   Mit  44  in   den  Texl  gedruckten  Koteii- 
bekpiölen.     Preis  M.  1,—. 

II.  Die  Walküre. 

i.     Mit  fiG  in  den  Text  gedruckten  Noten- 
btiiäpieleo.     Preis  H.  1,50. 


III.  Siegfried. 

VI  Bogeu.    6.   Mit  fiü  in  den  Text  gedruckten  Koten- 
beispielen.   Preis  M.  1,50. 

IV.  Götterdämmerung. 

IX  Bogen.  8.    Mit  80  in  den  Text  gedruckten  Noton- 
beispielen,    Preis  H.  2,—. 

ibaeg:  Bugistisr  dar  Uativt 


Dp,  H.  Welt!  im  .,Bftyreuthor  Taschenbuch"  für  1B94  schreibt:  „Dass  auch  in  deutseben  Landen  die  Conamen- 
tatoren  fleiasig  am  Werke  waren,  bekundet  die  im  Betriebajahre  erfolgte  VerÖlfentlichunK  neuer  „Führer"  und 
„Wegweiser"  von  Heintz,  Neitzßl,  von  der  Ptbvdten  und  Ohop.  Unter  diesen  Arbeiten  gehört  unätreitig  dem 
Wegweiser,  den  Albert  Heintz  verfassl  hat,  um  die  Motivenwelt  der  Musik  im  „Ring  des  Nihehmgen"  wei- 
teren Kreisen  verständlich  xa  machen,  als  der  ein) asslichsten  und  liebevollsten  der  Vorrang.  —  t)m»  U«fte  in  Bn  dis 
SMh«Wagiier'ithath¥erdtentuDVvtoraiivo«iDiI«ntit(UdeBZDrStnBdedaHU»Kt«,  waswiräberdkKiosen-PartitardMXIbeliiagtD-Wcr^ 


Ffirstl.  Consemtoriim  der  losik 
iH  SontatiauseQ. 

Gesang-  u.  Opernschule,  Streichinstrument-,  Blasinstru- 
ment-,   Orchester-,   Dirigenten-,  Ciavier-,    Orgel-    und 
Theorie-Schule. 

Vollständige  Aueblldung  für  den  ausübenden  Künstler,  sowie  für  den 
Lehrberuf.  23  Lehrer.  Proflpect  und  Schulbericht  frei  durch  das  Secretariat, 
an  welches  auch  die  Anmeldungen  zu  richten  sind.  [lÜ32b.] 

Beginn  des  Wintersemesters  am  25.  September. 

Der  Director:    Hofcapellmeister  Professor  SchrOedeP. 


Carl  SeVs 

BDodellirt  Über  den  Schädel  Joh.  Seb.  Bach's 
und  nach  Originalbildnissen  im  Auftrage  des 
Rathes  der  Stadt  Leipzig.  (Näheres  über  die 
Auffindung  der  Gebeine  des  Meisters  in 
No.  27  d.  Bits.  T.  1895.)  Vom  Künstler  auto- 
risirte  OypsabgUsse  der  42  Centimeter  hohen 
Büste  sind  zum  Preise  von  20  Mark,  mit  Kiste 
und  Verpackung  fUr  21,G0  Mark  allein  zd  be- 
ziehen durch  [1033e.] 

Paul  Leese, 

I..eipKier,  E^lstuTstrasse  29. 


BREITKOPF&HÄRTEl 
mmtiLEiPZic.sv^S 


ehester'  u.  Geeangwerke  mit  Orchester. 
930  Bände.  [I034-.] 


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und  Gesangwerke.    600  Werke. 

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werke.     ISOO  Nummern  in  brochirten 
Stimmenheften  je  30  4. 

mera   in     brochirten    Stimmenheften 
je  15—30  4, 


und  Gesangwerke.    360  Hefte. 
lurihrlicke  TensicbBiiu  BikrtdUst  i.  |utfm. 


Verlag  von  E.  W.  Frltzsch  In 

Leipzig. 

Algernon  Ashton, 

„Licht    und  Schatten".    Zwölf  kleine 

Phantasiebilder  für  Pianofort«,  Op.  4. 

I  3  Hefte  kSJt.  [103Ö.] 


879 


C.  Bedistein, 

Flngrel-  und  Pianino- Fabrikant. 

Hofliererant 

Sr.  Uaj.  des  Kaisers  von  Oeutecblfmd  uod  K&ci«  von  Preussen,  Ihrer  Haj,  der  Kaiserin  von  Dentechlaud  und  Königin 
von  Preassen,  Ihrer  Maj,  der  KOnigiD  von  En^nd,  Ihrer  M^.  der  Königin 'Beeentin  von  Spanien,  Sr.  Kaiserl.  und 
Künigl.  Hoheit  des  Kronprinzen  von  DeutschUnd  und  von  Preuseen,  Sr.  KönigK  Hoheit  des  Prinzen  Friedrich  Carl  i 


Prenssen,   Sr.  KönigL  Hoheit  des  Herzogs  i 
[1036-.] 

X^oudon  W.     I      j{-  ^llll^: 

40  WlffmoFe  Street.  ni    Fabrik ■ 


Edinburgh,   Ihrer  Königl.  Hoheit  der  Prinzessin  Louise  von  Englind 
(Marchioness  of  Lome}. 

'  -7  Johannls-Stp.  und  27  Zlegrel-Stfasse.       |     ]Bei*lin   !^. 
5—7  JotaannlB-StF. 


Suäu<^  TSlüthner, 

£eipzig. 

Königl.  Sachs.  Hofpianofortefabrik. 

HofJlefarant 
ihrer  Ma].  der  Kaiserin  von  Deutschland  und  KSnigln  von  Preuisan, 
Sr.  MaJ.  det  Kaisars  von  Oeiterralch  und  KBnIgi  von  Ungarn, 
Sr.  Maj.  des  Kfinlgs  von  Dinemark, 
7 — .j  Sr.  Ma].  das  KBnigs  von    Griechenland, 

Ihrer  Kttnigl.  Hoheit  der  Prjnzetsin   von  Wales. 

S   Flügel     ^^      S*ianinos  S 

—         PrämJirt  mit  11  ersten   "Weltansstellii.iig-s-I'reiseii.  ■ 


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1038—.]   erflndnngsjahr:  1821. 


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mit  Dampfbetrieb. 
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/atorwm  rur  Gesang.    ^ 

■.-.'■  J,  r  D,rceU,n  MÜNCHFU.         W 


rP.  Pabst's 
Musikalienhandlung 
in  Leipzig-  [1040.] 
hältBJoh  einem  geehrten  aaswärtigeB 
muaikaliaolienPnblioQin  zurgebBtlltn 
und  billigtll  Besoigang  von 

■itlUllH,  iiilkailtBkiB  ScbrIttiD  itt. 

besteDB  empfahlen. 


■itlUllH,  IiilkailtBkiB  SikrfttiD  itt. 

L  besteDB  empfahlen.  i 
KtUalofi»  grvUt  h.  ftitnra.  ^1 
^^         ^ 


Wir  übernahmen  zum  Vertricb:[l(Ml.] 

Barnett,  John  Fr., 
Der  alte  Matrose, 

Culile  Ur  Mi,  Chor  a.  Orehesler. 

Ciavierauszug  m.  deutsch.  Test  n.  Jt  4, 

4  Choi'Stimmen  je  n.  »'»  4. 
Partituru.OrchestBratinjmen  in  Abschrift. 

Leipzig.      Braitkopf  &  Kartet. 


880 


Fpanz  Rummel, 

BSSail|  A-Scanisclie  Strasse  105.     <I<£^ 

Telegramme:  Franz  Rummel,  Dessau.  [i042t.| 

iEjüg^a^emeiitsof ferten   nur    dlrect. 
FOr  Bayern,  Württemberg,  Baden  und  die  Schweiz:   Süddeutsche  Concertdirection  München. 


Bifldiiitk  Pabit, 


[I043w.] 


Coneert-  and  Oratoriens&ngerin. 

Alt  Q.  Mezzosopran,   Schale  Stockhausen. 
Wlttbadm.    vertiet.:  Eugen  Stern,  Berlin. 

Frau  Mensing-Odrich, 

Concertsftna^erin  (tS(opran). 

[1044c.]     Aaehen,  Wallstr.  16. 

Meine  Adresse  ist  bis  zum  1.  Aue.  1896 
Bad  Homburg  b.  Frankfurt  a.M., 
((|m Villa  Siesta««.         [1046y.] 

Hugo  ßeeker,  Unigl.  Professor. 
Willy  SleMerg, 

Benff.  [1046--.] 

'^^'^  ^  Otto  Hinüelmann, 

Coneert-  u.  Oratoriens&nger  (Tenor). 
Berlin,  1¥.  30.,  Eisenacher  Str.  66. 

Susanne  StadOt  [io48~.] 

Coneert-  u.  Oratoriensängerin  (Sopran). 
Gesanglehrerin. 

leipiig,  Ransl^ter  Steinweg  49 III. 

KaimersäDuer  C.  Dierich 

(Tenor).  [i049v.] 

Leipzig,  Püftffendorfer  Str.  11. 
(Concertvertretung:  H^Wolir,  Berlin.) 

Slrno  iReicfiert, 

Coneert-  nnd  OrateriensIngerCBass). 

Dresden,  Peterstr.  3 III.    [10601.] 

Emil  PinkSy 

Coneert-    und   Oratorientenor. 

Leipzig,  Hohe  Str.47,ll.[io5iw.] 

Concertvertretung:  H.  Wolff,  Berlin. 


Hermann  Oansehe  fßaritonX 

Oratorien-,  Balladen-  und  LIedertInger. 
Vertreter:  Hermann  Wolff,  Berlin  W. 

Eigene  Adresse:  €rensnach.[1062w.] 


Slrno  Milf,  Violinvirtuos, 

erbittet  Anmeldungen  für  Concerte  unter  Adresse: 
[t053t] Lelpglg,  Flossplatz  1,11. 

Alfred  Krasselt. 


[1054a.] 


Concertvetretung: 
XIeirmfi.1111   Wolff  iii. 


Anna  Schimon -Regan, 

[1066—.] 

Lehrerin  für  SologesBDg  an  der  k. 
Akademie  der  Toniiiut 

■Hbiohen,  Jigerttrasse  8  III. 

Clara  Polscher  (Mezzo-Sopran). 

Leipzig,  Mtlhlgasse  4. 

[1066w.] (Concertvertretung;  H.  Wolff,  Berlin.) 

""'"  interne  Bloem, 

Oratorien-  u.  Uedersängerln  (Alt). 

Wiesbadeili  Gr.  Borgstr.  7. 

Soloqnarlett  für  KircheDgesang, 

lieipsi«:.  •  [10681.] 

Adr.:  B.  Röthig,  Oantor  a.  St.  Job. 
Sophienstrasse  12. 


Eduard  Maii]iyrio69w.] 

Coneert-  und  Oratoriens&nger  (Tenor). 

Dresden,  Ostra-Allee  23. 


CScilie  Kioppenburg, 

hoher  Alt.  [1060y.] 

Frankfurt  a.  M.,  Zimmerweg  13. 
Concertvertretung:    H.  Wolff,   Berlin. 

Lulu  Heynsen  (leumprao  d.  Ali) 

empfiehlt  sich  als       [1061w.] 

Lieier-  ui  OntorieogtiferiD. 

Berlin  W.,  Schöneberger-Ufer  41. 
Concertvertret.  Herrn.  Wolff,  B  e  r  1  i  n  W. 

Druck  Ton  0.  Q.  Rftder  in  Leipxig. 


Fürstlich  Sehaomborg  -  Lippische 
Orchesterschnle  zo  Bfidcborg. 

Der  Unterricht  erstreckt  sich  auf 
sämmtliche  Orchesterinstramente,  Cla- 
vierspiel  (als  Nebenfach),  Theorie  der 
Musik,  Chorgesang,  Quartett-  und  Or- 
chesterspiel. ri062c.] 

Lehrer  sind  die  Herren  Hoicapell- 
meister  Professor  Richard  Sahla,  Musik- 
director  Friedrieh  Geissmann,  Coneert- 
meister  Albin  Beyer,  Concertmeister 
Johannes  Smith',  Hugo  Bosse,  Hof- 
pianist Clemens  Sehultze  u.  A. 

Honorar  (Hanptinstrument,  Ciavier 
und  zweites  Nebeninstrument,  sowie  üb- 
rige Fächer)  jährlich  150  Ji,  halbjähr- 
lich pränumerando  zu  entrichten. 

Aufnahmeprüfungen  (element.  Kennt- 
nisse werden  vorausgesetzt)  1 .  u.  S.October, 
Vormittags  im  Probeiocale  der  Fürstlichen 
Hofoapelle.  Anmeldungen  sind  an  Herrn 
Musikdirector  Geissmann  in  Bückeburg, 
durch  dessen  Vermittelungauch  Prospecte 
und  gewünschte  Auskünfte  über  Woh- 
nungen etc.  zu  erhalten  sind,  zu  richten. 

Bückeburg,  im  Mai  1896. 
Der  Director: 
Professor  Richard  8ahla, 
Fürstl.  Hofcapellmeister. 

Verlag  von  Breitkepf  k  Birta!  in  L^ipiig. 

Neue  Kammennnsikwerke. 

Jadassohn,  S.,  Op.  126.  Quintett  No.  3  f. 

Pfte. ,  2  Violinen,  Viola  u.  Violoncell. 

^  12,—.  [1063.] 

Kiengel,  Jul.,  Op.  34.  Quartett  f.  2  VioL, 

Viola  u.  VioloncelL    Jl  7,60. 
Labor,  J.,  Op.  6.  Quartett  f.  Pfte.,  Viol., 

Viola  u.  VceU.  Jk  10,~. 
Relneeke,  C,  Op.  230.  Trio  No.  2  f.  Pfte., 

Viol.  u.  VcelL    Ji  9,—,-. 

■■■  Soeben  erschien:  ■■■ 
Goldmarlc,  R.,  Op.  1.  Trio  f.  Pfte.,  Viol. 
u.  Vcell.  (DmoÜ).    Ji  9,—. 


Leipzig,  am  9.  Juli  1896. 


Bink  riumtu  Bin-,  luit- 
ui  imMiikuaiuni,  imrii 

dua  IUI  FKtlltlT  in  ktUlhUL 


^ 


ni  in  iQiBallictlTochnNlII 
MtlDatt  inndiiitii  nit  n 
dwii  udutni  n  idiinm 


jj^^     für  Musiker  und  lusikfreuade.     ^CS 


Organ 

für  Musiker  und  Musikfreunde. 

Veraatwortliolier  Redaoteur  und  Verleger: 

£.  W.  Fritzsch, 

Leipzig,  Königsstrasse  6. 


^ 


Das  Musikalische  Wochenblatt  erscheint  jährlich  in  52  Nummern.  Der  Ahonnementsbetro^ 
far  dos  Quartal  TOD  13  Nummern  ist  2  Mark;  eine  einzelne  Nummer  kostet  40  Pfennige.   Bei 
Tvnii   TL       1      directer  frankirter  B^euzbandsendung  treten  nachstehende  vierteljährliche  Abannements- 
AAllLJälirK.  I      E'«8ö  in  Knft:  3  Mark  50  Pf.  für  das  Deutsche  Eeich  und  Oesterreich.  —  2  Mark  75  Pf. 
"  -^      flir  weitere  Länder  des  Weltpostvereins.  —  Jahresabonnements  werden  unter  Zugrunde- 
legung vorstehender  Bezugsbedingungen  berechnet. 
Die  Insertionsgebühren  ftir  den  Raum  einer  dreigespaltenen  Petitzeile  betragen  30  Pf. 


No.  29. 


Mbuenihor  beubeltet  v 


I  Hans  Harthan.  —  Brisfkutan. 


AufgBfülirte  NDYitäten. 
on  Ernst  H.  SsylTanlt,  t 


Die  pythischen  Festspiele 

Von  Carl  v.  Jan. 

(Forteetzung,) 

Wenn  nun  auch  das  Spiel  der  Cither  ohne  Gesang 
dnrch&us  nicht  so  beliebt  war,  als  die  soeben  bespro- 
chene Oessn^fonn ,  wussten  doch  auch  die  Virtuosen 
dieses  Faches  sich  Zutritt  zu  den  Musikfesten  zu  ver- 
achafFen.  Aristonlkos  von  Argos  wird  als  der  erste 
Künstler  in  solchem  Spiel  genannt  (um  650).  Auch  die 
weiteren  Fortschritte  dieei^r  Kunst  haben  wir  auf  argivi- 
scbem  Boden  zu  sucheri.  Unter  dem  bereits  erwähnten 
Volks  freundlichen  Herrscher  Klisthenes  von  S^kyon  näm- 
lich, der  durch  die  originelle  Art  berühmt  ist,  in  welcher 
er  seine  Tochter  dem  Alkmäoniden  Mogäkles  von  Athen 
verlobte,  erhob  sich  das  Instrumentalspiel  zu  besonderer 
Blüte,  Dort  in  Sikyon  wirkte  Epigönoa  von  Ambrakia, 
dessen  Genossen  mit  dem  Zusammenspiel  verschiedener 
Tnstrumente  den  Anfang  machten,  dort  wirkte  später 
jener  Lyaander,  von  dessen  glänzenden  Leistungen  im 
blossen  Instrumentalspiel  allerlei  Wunderdinge  erzählt 
werden.  Er  soll  einen  weit  volleren  Ton  entwickelt,  soll 
die  Töne  lang  aasgezogen  und  mehrfach  bunte  Verzie- 
rungen in  seinem  Spiel  angebracht  haben.  Wenn  er 
einen  Finger  der  linken  Hand  lose  an  die  Mitte  der  Saite 
legte  and  dieselbe  mit  der  rechten  Hand  anschlug,  er- 
zielte er  die  hohe  Octave  der  Saite  als  Flageoletten  und 
vermehrte  damit  die  Zahl  der  verfügbaren  Klänge  um 
das  Doppelte.  Indem  der  Psilo-Eitharist  —  so  nannte 
man  diese  Künstler  —  auf  das  Plektron  in  der  rechten 
Hand  verzichtete,  seine  Finger  der  linken  Hand  aber  zu 


wahrhaft  diebesartiger  Fertigkeit  ausgebildet  hatte,  wett- 
eiferten seine  beiden  Hände  in  erstaunlich  raschen  Läu- 
fen und  Passagen,  sodass  ernste  Hänner  wie  Flato  ihre 
Missbilligung  über  diese  mechanische  Fertigkeit  nicht 
unterdrücken  konnten.  Da  wir  nicht  genau  wissen,  in 
welche  Zeit  die  Thätigkeit  jenes  Ljsander's  fällt,  können 
wir  nicht  mit  Bestimmtheit  sagen,  ob  Ageläos  aus  Tegga, 
welcher  im  Jahre  558  instrumentales  Cic herspiel  zum 
ersten  Mal  bei  dem  delphischen  Fest  vorführen  durfte, 
schon  in  alle  jene  KunslgrifTe  Lysander's  eingeweiht  war. 
Die  Psilo-Ritbaristik  behauptet  sich  aber  für  die  Folge- 
zeit im  Wettkampf  der  Virtuosen.  Eine  achte  Saite  er- 
hielt die  Eithara  iu  den  Tagen  des  Simonides  um  500 
V.  Chr.,  sodass  das  hohe  Tetrachord  h-e,  auf  welches  die 
Elntwickelung  des  Tonsyatems  laugst  hinstrebte,  nun  voll- 
ständig geworden  war.  Ein  elfsaitigea  Instrument,  beste- 
hend aus  den  drei  Tetrachorden  He,  e-a,  h-e',  erwähnt 
der  weinfrobe  Elegiker  Jon  von  Ghios  um  450,  wenn  er 
singt: 

Dreifache  Symphonie  lässt  du,  meine  Leier,  ertönen, 
Auf  elf   Stufen  empor  hebest  du  zehnmal  den  Schritt. 
Nur   zwei    Quarten,     nur    sieben   der    Töne   berührten 

die  Alten, 
Da  nur  ein  kärgliches  Theil  ihnen  die  Muse  gegönnt. 

Die  Griechen  aller  Stämme,  namentlich  aber  die 
Dorier,  hegten  eine  uns  Neueren  schwer  erklärliche  Vor- 
liebe für  den  dünnen  Klang  des  gezupften  Saiteninstru- 
ments. Tief  fühlten  sie  sich  in  ihrem  Nationalstolz  be- 
leidigt, wenn  Jemand  den  vollen  Ton  einer  Indischen  oder 
pbrygischen  Flöte  auf  Kosten  der  heimischen  Ljrra  zu 
rühmen    wagte;    namentlich   der   Dienst    des   Musengottes 


882 


Apollon  —  BO  meinten  sie  —  werde '  dnrch  den  barba- 
rischen Schall  des  asiatischen  Elindrin^lings  entweiht  So 
ist  es  denn  auch  niemals  einem  FlÖtenbUser  gelungen, 
dem  wie  ein  Heiligthum  verehrten  kitharodischen  Nomos 
den  ersten  Platz  unter  den  Aufführungen  streitig  su 
machen.  Unter  den  Ach&em  des  Peloponnes  war  jedoch 
ein  flötenartiges  Instrument  von  Alters  her  in  Gebrauch. 
Ard&los  von  Trözene  und  Elenas  von  Tegto  gelten  als 
die  ersten  Dichter  der  für  solche  Begleitung  bestimmten 
Gesänge.  Theils  waren  es  die  langgezogenen  Choraltöne 
beim  Trankopfer,  welche  man  mit  einer  solchen  Flöte 
begleitete  —  „Spondeus**  oder  Trankopfer-Fuss  heisst 
noch  heute  der  aus  zwei  Längen  bestehende  Versfuss;  — 
theils  pflegte  man  den  drei  Mal  gehobenen  Kurzvers  der 
ProBodien  oder  Processionslieder,  theils  auch  elegische 
Distichen  in  dieser  Weise  vorzutragen;  denn  da  das  Blas- 
instrument die  Dehnung  einzelner  Silben  begünstigte, 
liebte  man  es,  in  jedem  zweiten  Vers  den  dritten  und 
sechsten  Fuss  aus  einer  einzigen  Silbe  zu  bilden,  sodass 
mit  dem  Hexameter  nun  derjenige  Sechstakter  abwech- 
selte, den  man  thörichter  Weise  häufig  Pentameter  nennt 
Die  von  Ardalos  und  Klonas  begründete  Aulodik  oder 
der  von  einem  Blasinstrument  begleitete  Sologesang  wurde 
auch  bei  dem  pythischen  Fest  im  Jahre  586  versucht, 
als  der  mehrfach  erwähnte  Sikyonier  Klisthenes  an  der 
Ordnung  des  Festspiels  betheiligt  war.  Die  übrigen  Fest- 
ordner fanden  indess  an  dieser  peloponnesischen  Kunst  so 
geringen  Gefallen,  dass  sie  später  keinen  Auloden  mehr 
zum  Wettkampf  zuliessen. 

(Fortsetzung  folgt.) 


Biographisches. 

Edgar  Tinel. 

Von  Martin  Krause. 

(SchluiBS.) 

Der  Weg  zur  ersten  Hauptstation  des  Tinerschen 
Schaffens,  zu  seinem  ersten  bedeutenden  Chorwerk  „Die 
Rolands-Glocke"  fahrt  noch  an  drei  freundlichen  Werken 
(Op.  14,  15  und  16)  vorbei.  Das  Erstere  enthält  fünf 
Ciavierstücke,  eine  stimmungsvolle  Hymne,  ein  inniges 
„Ave  Maria"  und  ein  feines  graziöses  Scherzo.  Mit  dem 
Bauerntanz  thut  Tincl  seiner  Natur  Gewalt  an,  der  Hu- 
mor muss  ihr  abgerungen  werden.  Wer  vierhändige 
Clayiersonaten  liebt  —  ich  bin  ein  Gegner  dieser  ge- 
schraubten Gattung  — ,  der  wird  seine  Freude  an  der  in 
G  moll  von  Tinel  (Op.  15)  haben.  Zwar  ist  sie  merkwürdiger- 
weise etwas  orgelmässig  gerathen,  aber  die  Themen  sind 
interessant  und  werthvoll  zugleich,  die  vier  Sätze  bilden 
in  Stimmung  und  Aufbau  wirkungsvolle  Gegensätze.  Das 
Unfreie  der  Gattung  haftet  natürlich  dem  Ganzen  an; 
gegen  die  Fesseln,  welche  der  vierhändige  Satz  dem  Sonaten- 
Componisten  anlegt,  würde  auch  ein  Genie  vergeblich 
kämpfen.  Von  den  drei  Liedern  Op.  16  sind  die  beiden 
Ersten  die  werthvollsten. 

Tinel's  ganze,  hoch  emporragende  Begabung  zeigt 
sich  zum  ersten  Male  in  voller  Grösse  in  dem  Chorwerk 
„Die  Rolands-Giocke*',  Op.  17  (Brüssel,  Gebrüder  Schott). 
Hier  ist  Alles  geglückt;  schon  die  Wahl  des  Textes  war 
ein  Glücksgriff  Er  enthält  das  Lied  von  der  Rolands- 
Glocke,  der  grossen  Sturmglocke  von  Gent,  die  mit  ihrem 
Klange  Krieg  und  Brand    kündete,    in   ruhigem    Läuten 


aber  dem  Lande  den  Sieg  seiner  Söhne  meldete.  In  die 
Tage  des  Friedens  hinein,  die  Tinel's  Musik  9ehr  schön 
schildert,  tönt  der  Klang  der  Glocke,  Noth  und  Tod 
kündend.  Aber  Flanderns  Söhne  sind  zur  Stelle  als 
lebendige  Brustwehr  gegen  Feindestücke  und  üebermuth. 
Heiss  wogt  die  Schlacht,  und  bang  lauschen  Weib  und  Kind, 
ob  der  Klang  der  Glocke  neue  Noth  melden  wird.  Aber 
ihr  majestätischer  Ton  ruft  Sieg,  und  stolz  weht  Flan- 
derns Banner,  wo  kurz  vorher  ihm  noch  Feinde  den 
Untergang  drohten.  Tinel  hat  die  Gegensätze  des  Textes, 
seine  schroffen  Wendungen  von  der  Schilderung  des  Frie- 
dens zur  Darstellung  des  Kampfes,  überaus  glücklich  dar- 
gestellt. Schon  das  Lesen  dieser  Musik  ist  von  packender 
Wirkung,  wieviel  ergreifender  noch  muss  ihre  lebendige 
AufiPahrung  sein!  Hoffentlich  ersteht  ihr  bald  ein  Bahn- 
brecher, wie  er  Bernhard  Schok  dem  ^Franciscus*'  war. 
Was  die  Musik  zur  „Rolands-Glocke"  vor  Allem  auszeich- 
net, das  ist  der  deutliche  Beweis,  dass  Tinel  nicht  in  der 
Entwickelung  der  Chormusik  stecken  blieb,  wie  unsere 
meisten  deutschen  Componisten,  sondern,  dass  er  sich  als 
Mann  der  Gegenwart  fählt  und  alle  Errungenschaften  auf 
dem  Gebiete  der  dramatischen  Musik  sich  anzueignen 
sucht,  so  weit  es  einem  Chorcomponisten  verstattet  ist^ 
Seine  Musik  zur  „Rolands-Glocke*'  ist  wirklich  in  unserer 
Zeit  geborene  Kunst 

Mit  der  n^^Andii-Oloeke"  hat  sich  Tinel  selbst  ge- 
funden;  ihr  Klang  bedeutet   auch  ihm   Sieg!     Denn  er 
erringt  sich  mit  seiner  Oomposition  den  grossen  Gompo- 
sitionspreis.     Von  jetzt  an  bevorzugt  er  die  Chorcompo- 
sition   von    allen    anderen    Gattungen    der    Tondichtung. 
Schon   in  seinem  Op.   19    weudet   er    sich  wieder   dexa 
Felde  zu,  das  für  ihn  das  der  Ehre. bedeutet:  in  Balladen- 
form bietet  er  die  Composition  eines  vlämischen  Gedichtes 
„Drei  Ritter **  für  Baritonsolo  und  gemischten  Chor.    Die 
Art  ist  eine  ganz  volksthümliche   und    lässt   vermuthen, 
dass    das     liedartige    Hauptthema    sich   an    vorhandene 
populäre  Weisen    anlehnt.     Weit    bedeutungsvoller   aber 
fär  Tinel's  EntWickelung  ist  die  Composition  des  myste- 
riösen Gedichtes  ,,Die  Mohnblumen"    för  Tenorsolo,    ge- 
mischten Chor  und  Orchester,  Op.  20.     Ob  das  schwer- 
müthige  Gedicht  eine  Auffassung  allergrössten  Stiles  zu- 
lässt,    sei    dahingestellt.       Die  Prophezeiung   der  Mohn- 
blumen,  ihr  EQnweis  auf  Tod   und  Vernichtung  ist  für 
Tinel  die  Hauptsache.     Hier  setzt  er  mit  vollstem  Ernste 
ein,  und  der  poetische  Hintergrund  dünkt  ihn  so  bedeu- 
tungsvoll,   dass    er   ihn    auch    musikalisch   zu  gewinnen 
sucht,  indem  er  dem  Ganzen  ein  sehr  ausfuhrliches  Vor- 
spiel von  grosser  Selbständigkeit  vorausschickt    Die  Be- 
handlung des  Gedichtes  ist  von  dramatischer  Schärfe,  die 
Gegenüberstellung  von  Solo  und  Chor  sehr  geschickt  und 
ganz  meisterhaft  die  Nutzbarmachung  des  Orchesters  zu 
grossen  Steigerungen.     Auch  dieses  Werk  harrt,  der  Ein- 
fuhrung in  den  deutschen  Concertsaal;  wer  wird  sich  den 
Ruhm  erringen,  der  Erste  zu  sein? 

In  drei  symphonischen  Tongemälden  Op.  21  zeigt 
sich  Tinel  ganz  als  moderner  Orchestercomponist,  obwohl 
alle  Dreie  an  Erfindungskraft  hinter  Op.  17  und  Op.  20 
zurückstehen.  Eline  ausführliche  Würdigung  ist  in  diesem 
knappen  Rahmen  nicht  möglich,*  doch  sei  festgestellt,  dass 
alle  drei  Tondichtungen  unter  der  Einwirkung  eines 
Dramas,  n^olyeucte*'  von  Corneille,  entstanden  sind  und 
die  Erste  eine  Ouvertüre,  die  Zweite  Paulinens  Traum- 
gesicht und  die  Dritte  die  Feier  im  Tempel  des  Jupiter 
darstellt.  Am  farbenreichsten  ist  das  letzte  Stück,  sehr  stim- 
mungsvoll das  Zweite,  während  die  Ouvertüre  etwas  unter 
dem  inneren  Widerspruch  leidet,  in  welchen  ein  dorehaos 


383 


modern  fählender  Mnsiker  immer  gorathen  wird,  wenn 
er  den  Schlauch  der  alten  Form  mit  g&hrendem  Mo8t 
fallen  soU.  Ein  Heft  Qrabgesänge  Op.  22  mag  ans  der 
Stimmung  heraus  geboren  sein,  in  welche  schwere  kör- 
perliche Leiden  den  Componisten  versetzten.  Dass  aber 
alle  Todesgedanken  die  Kraft  des  Componisten  nicht  bre- 
chen konnten,  beweist  die  nachdrückliche  Behandlung 
jener  Texte,  welche  dramatische  Steigerungen  zuliessen. 
Es  sei  nur  No.  6  ^^i®  Todten  reiten  schnell"  Angeführt, 
eine  Miniatürballade,  die  in  einigen  Teztwendungen  auf- 
fällig an  Bürger's  geniale  „Lenore"  erinnert  Ein  Vor- 
tragsmeister dürfte  in  dieser  Composition  eine  höchst 
dankbare  Aufgabe  finden;  ich  möchte  sie  ausdrücklich  dem 
Dresdener  Meister  Scheidemantel  empfehlen,  dem  ja  die 
Tenorlage  keine  Schwierigkeittti  bietet.  In  der  Zeit  der 
Beschäftigung  mit  Beformideen  bezüglich  des  kirchlichen 
Gesanges  sind  sicher  die  Werke  23  („Hallelujah*'), 
24  (Communionslied),  26  („Te,  Deum,  laudamus'*), 
27  (Psalm  6),  29  (Missa,  zur  Ehrung  der  heiligen  Maria 
von  Lourdes),  31  (drei  Motetten),  33  (sechs  geistliche 
(besänge)  und  34  (Maria-Lieder),  femer  zwei  Motetten  ohne 
Opuszahl,  sämmtlich  bei  Breitkopf  &  Härtel  in  Leipzig 
erschienen,  erstanden.  In  Allen  spiegelt  sich  Tinel's  auf- 
richtiger Glaube  wider.  So  seltsam  einem  Nichtkatho- 
liken  die  Huldigung  an  die  Marien-Erscheinung  ;bu  Lourdes 
anmuthen  wird, —  aus  der  Composition  spricht  eine  felsen- 
feste üeberzeugung,  und  dieser  gegenüber  muss  jede  ge- 
ringschätzige Behandlung  des  religiösen  Hintergrundes 
auch  seitens  Andersgläubiger  verstummen.  Oder  dürfte 
man  lächeln  zu  dem  Bekenntniss  eines  todtkranken  Mannes, 
.der  sich  plötzlich  wie  durch  ein  Wunder  geheilt  und 
dem  Leben  zurückgegeben  sieht,  er,  dßr  sieh  seine  eigenen 
Grablieder  schon  gesungen  hatte!  Von  diesem  Gesichts- 
puncte  aus  wird  man  auch  das  Heft  Marien-Lieder  zu 
betrachten  haben,  die  ebenfalls  jener.  Erscheinung  von 
Lourdes  gewidmet  sind. 

Wir  sind  nun  bei  Tinel's  Hauptwerk,  dem  „Fran- 
ciscus",  angelangt.  Die  heftigen  Hin-  und  Widerreden, 
welche  sein  Erscheinen  begleiteten,  sind  heute  nahezu 
verstummt,  und  jeder  vernünftige  Musiker  und  Kunst- 
freund freut  sich,,  dass  seit  Jahrzehenten  endlich  einmal 
auf  dem  Felde  des  Oratoriums  ein  Werk  geschaffen 
wurde,  welches  einen  Markstein  der  Entwickelung  dar- 
stellt. Bei  der  Beurtheilung  des  Werkes  darf  man  Zweierlei 
nicht  vergessen  i  dass  es  ein  Nicht-Deutscher  war,  der  es 
schuf,  und  dass  dieser  Nicht-Deutsche  ein  strenggläubiger 
Katholik  ist.  Es  liegt  nun  einmal  im  Charakter  der 
romanischen  Ra^en  —  nur  Splitterrichter  dürften  ihnen 
den  zwar  vlamländischen,  aber  französisch  sprechenden  Tinel 
streitig  machen  wollen — ,daas  sie  Kunstfragen  weniger  seh  wer- 
fUlig,  weniger  gründlich,  aber  auch  mit  viel  mehr  Feuer  und 
Ghrazie  behandeln,  als  wir  Deutschen.  Diese  Eügenschaften 
brachten  ja  den  Jung-Italienem,  denen  es  sicher  mit  dem 
Geist  des  Dramas  gar  nicht  so  ernst  ist,  ihre  staunens- 
werthen  Erfolge;  sie  verleihen  auch  Tinel  in  seinem 
„Franciscus**  ein  bedeutendes  Uebergewicht  gegenüber 
den  auf  gleichem  Boden,  stehenden  deutschen  Componisten. 
Der  strenge  Glaube,  welcher  Tinel's  ganzes  Wesen  um- 
webt, verlieh  dem  Werke  andererseits  jenen  Widerschein 
der  Begeisterung,  der  hier  um  so  blendender  wirkt,  weil 
die  Legende  vom  Franciscus  durch  das  Geschick  des 
Textdichters  aus  der  einseitigen  kirchlichen  Beleuchtung 
heraus  in  eine  rein  menschliche  gerückt  wird.  Sicher 
ist,  dass  der  sehr  geschickte  Text  dazu  eine  starke  Hilfe 
leistete.  Er  hält  sich  frei  von  allen  frömmelnden  An- 
wandlungen und  besingt  seinen  Helden   so  unbefangen. 


dass  auch  ein  Nichtkatholik  in  den  Hymnus  mit  ein- 
stimmen, mindestens  aber  ihm  mit  voller  Theilnahme  fol- 
gen kann. 

Wie  schädlich  das  Verbleiben  auf  einem  einseitig 
katholischen  Standpunct  wirken  kann,,  dafür  liefert  der 
3.  Theil  von  Liszt's  „Elisabeth**  den  Beweis:  die  Heilig- 
sprechung der  Elisabeth  mit  den  sie  begleitenden  feier- 
lichen Handlungen.  Der  Theil  fügt  sich  dem  Ganzen 
nur  widerwillig  an  und  widerstrebt  in  seiner  steif-ceremo- 
niellen  Art  auch  der  musikalischen  Einkleidung.  TineFs 
Textdichter  suchte  bis  zum  Schluss  die  Legende  auf  rein 
menschlichem  Boden  zu  erhalten;  auch  jene  Stellen,  wel- 
che Gebete  enthalten,  sind  freier  gestaltet,  als  man  es 
bei  streng  katholischer  Observanz  erwarten  durfte. 

Der  Vorwurf  der  Stillosigkeit,  den  man  mit  scheinbar 
unanfechtbarer  Begründung  gegen  den  M^^AZ^ciscus^  er- 
hob, muss  vor  dem  Hinweise  verstummen,  dass  es  Tinel 
darauf  ankam,  dem  Texte  Schritt  für  Schritt  zu  folgen 
und  jede  Phase  seiner  Entwickelung  möglich  genau  musi- 
kaliscfa  zu  üxiren.  Beim  Drama  mag  die&  Verfahren 
falsch  sein;  bei  der  Legende  aber  hat  es  seine  unleug- 
bare Berechtigung,  denn  die  Legende  setzt  sich  zusammen 
ans  Schilderungen,  die  oft  zeitlich  und  räumlich  keinen 
Zusammenhang  haben  und  nur  in  ihrer  Nebeneinander- 
stellüng,  sei  es  in  der  Folge  oder  im  Gegensatz,  ihre 
Wirkungen  ausüben.  Man  blicke  nur.  auf  den  Helden; 
wird  er  nicht  aus  einem  lebensfrohen,  weltlich  gesinnten 
JüDgling  ganz  unvermittelt  ein  Asket,  der  sich  für  immer 
vom  weltlichen  Treiben  seiner  Genossen  abwendet?  Muss 
nicht  der  Componist  diese  Wendung  mitmachen  und  die 
beiden  Gestalten  durch  verschiedene  musikalische  Charak- 
terisirung  auseinanderhalten?  Ist  es  aber  dann  ein  Fehler, 
wenn  er  den  weltlichen  Theil  mit  ganz  anderen  Farben 
darstellt,  als  <{en  mystisöheüP  D^och'^geuug  der  Worte. 
Das  Werk  lobt  seinen  Meister  selbst,  und  wer  es  tadeln 
will,  ist  doch  nicht  zu  überzeugen.  Tinel  hat  das  erste 
Werk  nach  Liszt's  „Elisabeth^  geschaffen,  das  auf  dem 
Boden  des  Fortschritts  steht  und  noch  einen  Schritt  weiter 
geht,  als  der  Schöpfer  der  neuen  Gattung.  Seit  langer 
Zeit  wurde  eine  so  glückliche  Vereinigung  hoher  Bega- 
bung für  die  Kunst  und  jener  Begeisterung,  welche  dem 
Schaffen  den  elektrischen  Funken  unmittelbarer  WiHcungen 
bringt,  nicht  gefunden,  wie  bei  Tinel.  Der  Componist 
steht  in  der  Vollkraft  des  Schaffens.  Sind  wir  nicht  be- 
rechtigt, nach  der  Grossthat  des  „Franciscus^  mit  Span- 
nung auf  den  Mann  zu  blicken  und  von  ihm  Das  zu  er- 
warten, was  Franz  Liszt  prophetisch  anbahnte,  den  Aus- 
bau der  Gattung  des  Oratoriums?  Liszt  brachte  die  Wen- 
dung zur  Legende  mit  derselben  Folgerichtigkeit,  mit 
der  sich  Wagner  der  Sage  zuwandte.  Tinel  hat  sich  als 
berufener  Nachfolger  vorgestellt,  zugleich  als  ein  Künstler, 
dem  es  um  die  Sache  heiliger  Ernst  ist.  Möge  er  glück- 
lich erfüllen,  was  sein  erstes  grosses  Werk  in  Oratorien- 
form so  nachdrücklich  verheisst! 


Tagesgeschichte. 


Musikbriefe. 


(Schluss.) 


COln. 


Von  einem  Ereigniss  im  Spielplan  des  letzten  Winters 
habe  ich  mit  Absicht  bis  jetzt  noch  nicht  gesprochen,   um 

29* 


384 


hier  zum  Schluss  etwas  näher  darauf  eingehen  zu  können. 
Es  ist  die  zweimalige  YorfÜfarnng  des  geaammten  „Nibelungen- 
Ringes**  im  März  und  April.    Wer,  wie  ich,  von  Jahr  zu  Jahr 
auf  dieses  Erei^niss,   das  uns  jedes  Mal  von  der  Theater- 
leitung in  Aussicht  gestellt  wurde,   gewartet  hat,   kann  die 
Freude  begreifen,  mit  der  die  endlich  erfolgte  Verwirklichung 
jenes  Planes  begrüsst  wurde.    Schon  im  Frühjahr  1878  sind 
„Bheingold**    und   „Walküre**   in  Cöln   zur  Aufführung   ge- 
kommen, und  zwar  folgten  in  kurzer  Zeit  ungefähr  30  Vor- 
stellungen,  bis  die  Entrüstung  der  conservativen  Majorität 
dem   damaligen   Director  Einhalt  gebot.    In  der  folgenden 
Spielzeit    schloss    sich    dann   „Siegzried**   an.     Die    „Götter- 
dämmerung**   kam    erst   im  Winter  1881/82  dazu.     Hiervon 
hielt  sich   nur   die   „Walküre**   dauernd  auf  dem  Spielplan. 
Im  Winter  1886/87  tauchte  das  „Rheingold**   vorübergehend 
auf;   bis  man  dann  nach  einigen  Jahren  den  Plan  ins  Auge 
fasste,   den    „Ring   des  Nibelungen**  im  Zusammenhang  zu 
geben.    Es  wurde  im  Frühjahr  1892  die  „Götterdämmerung" 
wieder  neu  einstudirt  gegeben :  Ende  1893  folgte  „Siegfried" ; 
aber  die  snnze  Tetralogie  wurae  immer  noch  verschooen,  bis 
sie  endlich  am  Schluss  der  vergangnen  Spielzeit  zur  Auf- 
führung kam.    Es  war  das  immerhin  eine  That,  die  an  und 
für  sich  lobend  anerkannt  werden  muss.   Hierdurch  aber  hat 
sich  die  Tageskritik  viellei(5ht  zu  sehr  verleiten  lassen,  auch 
die  Ausführung  im  Einzelnen  durchweg  zu  loben.     Der  un- 
parteiische Beobachter  kann  jedoch  die  Fehler  und  Schwächen, 
die  diesen  Aufführungen  anhafteten,  nicht  ganz  übergehen, 
zumal  wenn  er  überzeugt  ist,  dass  sich  auch  unter  den  hie- 
sigen Verhältnissen  bei  gutem  Willen  Manches  ändern,  besser 
machen  Hesse.    Am  meisten  zu  wünschen  übrig  Hess  wohl 
das  Vorspiel,  ^^Rheingold*'.    Die  scenischen  Schwierigkeiten 
sind  hier  aUerdings  für  eine  gewöhnliche  Bühne  zu  g^oss;  und 
ferner  erfordert  das  Vorspiel  eine  zahlreiche  Schaar  von  guten 
Sängern,  die  sich  sämmtHch  in  den  Stil  dieses  Kunstwerkes 
eingelebt  haben  müssen,  wenn  es  zur  Wirkung  gelangen  soU. 
Wirklich  stilvoll  aber  war  keine  einzige  Leistung  im  ganzen 
„Rheingold**.    Die  Hauptfigur  ist  Alberich,  auf  dessen  Person 
das   ganze  Vorspiel   und   damit  auch   alles   Spätere   beruht. 
Hr.  Köhler  versuchte  sein  Bestes   in  dieser  Rolle;  jedoch 
wurde  er  im  ersten  Theile  durch  die  mangelhafte,  beschränkte 
Scene  an  der  Entfaltung  seines  Spiels  gehindert;  im  weiteren 
VefWäf  fbhlte  ihm  Vor  Allem  die  Wucht  der  Stimme,   und 
vielleicht,   nur   an    einer  Stelle   kam   die   Furchtbarkeit   des 
Fluches,  mit  dem  der  Albe  „in  höchster  Noth**  den  geraubten 
Ring  segnet,    zum  Ausdruck.     Den  Loge  suchte  Hr.  Hev- 
drich  in  seiner  Art  charakteristisch  wiederzugeben.    Es  ist 
zwar  richtig,   dass   Loge  etwas  Mephistophelisches  an  sich 
hat;   aber  ein  Mephisto  ist  er  darum  docn  noch  nicht,  und 
erst    recht   nicht    ein    ins   Clownhafte   gezogener   Mephisto. 
Hr.  Geisse  als  Wotan  war  viel  zu  unruhig  in  seinen  Be- 
wegungen  und   Hess  sehr  die  Erhabenheit  des  Gottes  ver- 
missen.   Aehnliches  wäre  auch  von  den  Uebrigen  zu  sagen. 
Um  so  mehr  zu  loben  ist  dagegen  die  AuffÜihrung  der  „Wal- 
küre**.   Frau  Pester-Prosky  war  eine  schöne  Brunn  bilde, 
die  ihre  Rolle  gesanglich  und  schauspielerisch  in  guter  Weise 
wiedergab.     War   Hr.  Geisse   als  Wotan   im  Vorspiel   nicht 
befriedigend  gewesen,    so  bot  er  dagegen  in  der  „Walküre" 
im  2..  Act  eine  fast  mustergiltige  Leistung.    Hr.  Scheuten 
und   Frau  Burrian-Jelinek   gaben   das  Zwillingspaar   in 
einer  Weise,  von  der  man  voU  befriedigt  sein  konnte,  es  sei 
denn,  dass  man   bei  Frau  Burrian-Jelinek  noch  eine  Vertie- 
fung des  Spiels  zu  wünschen  hätte.     Die  Fricka  sang  Frau 
Ida  Walter  als  Gast  in  genügender  Weise.    Aber  wie  musste 
man    zurückdenken    an   die   classische   Verkörperung   dieser 
Rolle  durch  die  unvergessHche  Huhn!  —  Den  Siegfried  gibt 
seit  der  Neueinstudirung  dieses  Theiles   der  Tetralogie  Hr. 
Heydrich.     Wenn  sein  Aeusseres  auch  nicht  gerade  sehr  zu 
dem  germanischen  HeldenjüDgling  passt,  und  wenn  er  auch  noch 
immer  zu  manchen  Uebertreibungen  hinneigt,  so  ist  seine  Dar- 
stellung doch  eine  so  künstlerisch  aufgefasste  und  sorgfältig 
durchgearbeitete  Leistung,  der  man  volle  Anerkennung  nicht 
versagen  darf.    Es  wird  wenige  Bühnen  geben,  die  sich  eines 
so   guten  Siegfrieds   rühmen   können,     i^ur  im  dritten  Act 
reicht  er  hauptsächlich  infolge  der  Unzulänglichkeit  seiner 
Stimme  nicht  aus.    üebertronen  aber  wurde  seine  Leistung 
durch  die  DarsteUung  des  Mime.    Hr.  Klein  hatte  im  Jahre 
1893,   als  er  noch  als  Tenorbuftb  an  unserer  Bühne  thätig 
war,  durch  die  ganz  vorzügliche  Charakteristik  dieser  Rolle, 
die  nie  den  Rahmen  des  im  Stil  des  Kunstwerks  Erlaubten 
überschritt,  aUgemein  überrascht.     Bald  darauf  war  er  für 
Cöln  verloren.    Jetzt  hatte  man  ihn  als  Gast  von  Stutt^rart 
her  zu  den  beiden  „Siegfried**-Au£fohrungen  berufen. 


Mime  ist  jetzt  noch  viel  ausgefeilter  als  damals  und  ein  kaum 
zu  übertreffendes  Meisterstück.  —  Die  „G^^tterdärnttierung" 
wurde  in  diesem  Winter  schon  einmal  vor  der  Veranstaltung 
des  ganzen  Cyklus  gegeben.  Abweichungen  zeigten  die  ver- 
schiedenen Aufführungen  kaum:  das  Orchester  war  vorzüg- 
lich; die  Scenerie  in  der  Schlussscene  geradezu  jämmerlich; 
die  Sänger  und  Sängerinnen  meist  recht  gut:  Siegfried-Hey- 
drich,  Brünnhilde-Prosky,  Gütrune-Jelinek  u.  s.  w.  Die 
Wal  traute  gab  ein  Mal  die  schon  erwähnte  Frau  Walter, 
später  besser  Frl.  Fremstad;  auch  bei  dieser  Scene  liegt  uns 
Cölnern  noch  der  Vergleich  mit  früheren  Aufführungen 
nahe,  wo  Frl.  Huhn  die  Waltraute ,  Frau  Moran-Olden  die 
Brünnhilde  gab. 

Dass  man  zur  BequemHchkeit  des  Publicums  das  „Rhein- 
gold** durch  eine  Pause  in  zwei  Theile  zerlegte,  sei  nebenbei 
erwähnt.  Selbstverständlich  ist  ferner,  dass  die  üblichen 
Striche  nicht  fehlten,  vor  Allem  im  2.  Act  der  „Walküre**. 
Schonender  war  man  im  „Siesrfried**  verfahren;  denn  man 
hatte  hier  wenifi;stens  nicht  NeitzePs  Rath  befolgt,  der  in 
seinem  „Führer  durch  die  Oper**  vorschlägt,  die  erste  Wan- 
dererscene  in  der  Weise  zu  kürzen,  dass  man  die  Worte 
„Drei  der  Fragen  ätell  ich  mir  &ei**  ändere  in  „Eine  Frage 
stell  ich  mir  frei**.  Auch  dass  man  sich  keine  Gelegenheit 
zu  lebenden  Bildern  entgehen  Hess,  an  verschiedenen  Stellen 
mit  elektrischem  und  bengalischem  Licht  Effecte  der  grossen 
Oper  anbrachte,  bei  den  Verwandlungen  derartig  zischende 
Wasserdämpfe  entwickelte,  daiss  von  der  Musik  Kaum  noch 
Etwas  zu  hören  war  u.  s.  w.,  alles  Dies  ist  bei  einem  Opem- 
theater  nicht  sehr  auffallend.  Hoffen  wir,  dass  die  Zeit  bald 
komme,  wo  das  wachsende  Verständniss  des  Kunstwerkes 
Richard  Wagner*s  derartige  Entstellungen  beseitigt.  —  Immer- 
hin gereichte  die  Einstudirung  des  ganzen  „Ringes**  unserem 
Theatet  zur  Ehre,  und  wer  die  beiden  Aufführungen  mit- 
erlebt hat,  dem  werden  sie  herrlichen  Genuss  gewährt  haben, 
das  Schönste  und  Grösste,  was  unsere  Oper  in  diesem  Winter 
geboten  hat.  W.  S. 


Stuttgart, 


(Schluss.) 


ein 


Am  12.  Nov.  V.  J.  eröffnete  der  Stuttgarter  „Lieder- 
kranz** seine  Populären  Concerte  und  hatte  für  das 
Erste  derselben  die  Sängerin  Frl.  Wedekind  aus  Dresden, 
sowie  den  Pi«nisten  F.  Lamond  aus  Glasgow  gewonnen. 
Letzterer  hatte  schon  im  vorigen  Jahr  hier  concertirt  nnd 
auch  bei  seinem  diesmaligen  Auftreten  mit  seinem  ebenso 
noblen,  als  technisch  voUendeten  Spiel  bedeutenden  künst- 
lerischen Erfolg.  Abwechselnd  mit  diesen  Sololeistungen 
trägt  der  Elitechor  des  „Liederkranzes**  unter  Leitung  seines 
trefflichen  Dirigenten  Prof.  Förstler  stets  sorgfUtig  ein- 
studirte  Chorlieder  vor.  Unter  diesen  sind  zu  nennen:  „Schwa- 
nenlied"  von  Meyer-Olbersleben,  „Die  Rose  stand  im  Thau'* 
von  Schumann  und  Bacchuschor  aus  „Antigene"  von  Mendels- 
sohn. Im  Zweiten  wirkten  das  Holländische  Damenterzett  und 
der  belgische  Violoncell virtuose  G6rardy  mit  und  nahmen 
hervorragendes  Interesse  in  Anspruchs  In  den  weiteren  Con- 
certen  begrüssten  wir  Frau  Mary  Krebs,  welche  uns  seit 
einer  Reihe  von  Jahren  fern  blieb  und  mit  Beethoven's 
Cmoll-Concert,  ausserdem  mit  einigen  Solostücken  ihre  stets 
anerkannte  künstlerische  Bravour  aufs  Neue  entfaltete,  dann 
Hrn.  Joh.  Messchaert  aus  Amsterdam,  einen  vorzüglichen 
Gesangskünstler,  Frau  Emma  Baumann,  herzogl.  sächsische 
Kammersängerin,  sowie  den  eminenten  Geiger  Willy  ß ar- 
mes tör,  welch  Letzterer  den  grössten  Erfolg  an  diesen  Aben- 
den zu  verzeichnen  hatte.  An  Chorleistungen  sind  noch  zu 
nennen :  „Zum  Gedächtniss**  v.  E.  H.  Seyffardt,  eine  ansprechende 
Com  Position,  sowie  der  wirkungsvolle  „Siegesgesang  der 
Deutschen**  von  Albert  Becker,  ferner  ein  dem  Stuttgarter 
„Liederkranz"  gewidmeter  Chor  „Zollern  und  Staufen**  etc. 

und  nun  wäre  noch  eine  lange  Reihe  von  Privatcon- 
certen  zu  besprechen,  von  welchen  die  wichtigsten  hier  Er- 
wähnung üuden  sollen.  Den  Reigen  der  Concertsaison  er- 
öffnete Hr.  Hofcapellmeister  Dr.  0 brist  mit  einem  Brahms- 
Abend  in  dem  Saal  des  neuerbauten  Königin  Olga-Baues, 
und  er  wurde  unterstützt  von  den  HH. Kämmermusiker  Horst- 
mann und  Kammersänger  Hromada.  Hierbei  kamen  die 
beiden  Sonaten  fülr  Pianoforte  und  Clarinette  in  Es  dar  und 
Fmoll  Op.  120  und  das  Andante  aus  der  Sonate  Op.  5  hier 
erstmals  zu  Gehör,  wobei  sich  unser  neuer  Hofcapälmeister 
als  tüchtiger  und  feinfühlender  Pianist  einführte^  während 


385 


sich  sein  Partner  Hr.  Horstmann  durch  schönen,  warmen 
Ton  und  sorgfllltig  ausgearbeitete  Technik  ihm  ebenbürtig 
anschloss.  Dass  die  Mitwirkune  Hromada's,  welcher  die  Bo- 
manzen  1,  2,  4  und  14  aus  L.  Tieck's  „Magelone**  a&ns,  dem 
genussreichen  Abend  noch  einen  besonderen  Beiz  verlien,  soll 
nicht  verschwiegen  werden.  Ebenfalls  im  November  folgte  ein 
Goncert  des  englischen  Liedersängers  Ben  Davis,  welches  eine 
eminente  Anziehungskraft  ausübte.  Dasselbe  interessirte  in- 
dessen nicht  nur  durch  das  Auftreten  des  Goncertgebers. 
sondern  auch  durch  die  Mitwirkung  des  Frl.  Wurm  und 
der  jungen  Concertsängerin  Frl.  Maria  Speidel,  welch  Letz- 
tere sich  erst  seit  Kurzem  der  Künstlerlaufbahn  zugewendet 
hat  und  nach  ihrer  Weiterbildung  bei  Frau  Bianchi  in 
München  erstmals  hier  öffentlich  auttrat.  Wenn  es  allgemein 
als  Wagniss  angesehen  wurde,  neben  dem  genannten  oedeu- 
tenden  Stern  unter  den  Concertsängem  aufzutreten,  so  ist  es 
um  so  erfreulicher,  darüber  berichten  zu  können,  dass  das- 
selbe auch  vollständig  gelungen  ist  und  ein  weiteres  Auf- 
treten der  beiden  Gesangskünstler  in  einem  Zwischenacts- 
Goncert  des  k.  Hoftheaters  zur  Folge  hatte,  wobei  sich  Hr. 
Prof.  Singer  nach  langer  Zeit  wieder  einmal  als  Solist  hören 
Hess  und  mit  dem  Air  aus  S.  Bach's  Ddur-Suite  durch 
sein  hinreissendes  Spiel  stürmischen  Beifall  erntete.  Die  Pia- 
nistin M.  Wurm,  früher  Schülerin  unseres  Gonservatoriums 
und  später  von  Frau  Schumann  in  Frankfurt  a.  M.,  zeigte 
sich  in  ihren  Vorträgen  als  gereifte  Künstlerin.  —  Am 
17.  Januar  fand  das  längst  erwartete  Kaim-Goncert  statt, 
welches  sich  für  Hm.  Zumpe  quasi  zu  einer  Abschiedsfeier 
gestaltete.  Obgleich  die  Vorfiihrung  der  Symphonien  No.  3 
und  5  von  Beethoven  unter  seiner  Leitung  für  unser  Gon- 
certpublicum  nicht  neu  war,  übte  doch  der  Name  Zumpe  eine 

fresse  Anziehungskraft  aus  und  füllte  den  grossen  Testsaal 
er  Liederhalle  vollständig.  Die  hervorragenden  Dirigenten- 
eigenschaften des  Genannten  traten  an  diesem  Abend  natür- 
licn  in  glänzender  Weise  hervor,  wenn  man  auch  über  die 
freie  Art  seiner  Auffassung  verschiedener  Meinung  sein  kann. 
Dieselbe  äusserte  sich  namentlich  in  einer  ganz  eigenartigen 
Wiedergabe  der  ^Freischütz" -Ouvertüre,  welche  durchaus 
nicht  allerseits  gebilligt  wurde.  Doch  konnten  diese  Bedenken 
die  dem  Goncertgeber  gespendeten  Ovationen  keineswegs  be- 
einträchtigen. —  Einen  gleichfalls  interessanten  Goncert- 
abend  bot  das  Künstlerpaar  Louis  und  Susanne  B^e,  welches 
sich  immer  wieder  gerne  den  Stuttgartern  vorführt  und  mit 
seinen  gediegenen  Vorträgen  auf  zwei  Gla vieren  auch  diesmal 
sehr  viel  Anerkennung  errang.  Hr.  B^  ist  ein  feinfühlender 
Gomponist  für  sein  Instrument,  was  namentlich  in  seiner 
Suite  champ^tre  einschlagend  zu  Tase  trat  Seine  Gattin 
spielte  ausserdem  allein  noch  eine  Beine  Bagatellen,  gleich- 
falls von  L.  Böe,  mit  feinstem  Vortrag.  Einen  Abend  später 
folgte  eine  MusikanffÜhrung  des  dänischen  Gomponisten 
Jörgen  Mailing  unter  Mitwirkung  des  Orchester  Vereins, 
sowie  hiesiger  Solo-  und  Ohorkräfte.  Unter  den  vorgeführten 
Werken  desselben  verdient  ein  Streichquartett  in  Dmoll  volle 
Beachtung,  auch  die  Lieder  „Wegwarte",  „Erste  Liebe"  und 
ein  „Nachtigallenlied"  athmen  Stimmung  und  Poesie.  Die 
bedeutendste  Darbietung  des  Tondichters  war  das  dramatische 
Gedicht  mit  Musik  „Kiwala",  in  welchem  sich  die  bedeutende 
Begabung  desselben  in  bestem  Lichte  zeigte.  Die  Mitwirken- 
den HH.  Schapiz,  Stahlberg,  Kirchhof  und  Jänig, 
sowie  die  Damen  Ehrenbacher,  Edenfeld,  Emma  Gerok 
und  Th.  Buss  machten  sich  durch  ihre  anerkennenswerthe 
Mitwirkung  sehr  um  das  betreffende  Goncert  verdient.  — 
Schliesslich  ist  unter  den  Aufführungen  des  Tonkünstler- 
vereins noch  ein  Abend  zu  erwähnen,  welcher  als  Novität 
ein  Streichquartett  in  Gmoll  von  de  Lange  brachte.  Das 
Werk  zeichnet  sich  durch  schöne  Factur  und  gediegenen 
Inhalt  aus  und  erweckte  sehr  viel  Literesse,  welches  sich  bei 
etwas  sorgfältigerer  Wiedergabe  seitens  der  vier  Spieler  ohne 
Zweifel  zu  einem  entschiedenen  Erfolg  gesteigert  hätte. 

—  d  — . 


Berichte. 

Leipzig^  Am  9.  Juli  veranstaltete  der  Universitäts- 
Sängerverein  zu  St.  Pauli  in  dem  festlich  geschmückten 
Theatersaale  des  Krystal Ipalastes  sein  diesjähriges  Sommerfest. 
Wegen  der  Erkrankung  des  Hm.  Prof.  Dr.  Kretzschmar  hatte 
Hr.  Lehrer  B  e  r  g  e  1 1  die  Direction  übernommen,  und  er  entledigte 
sich  seiner  Aufgabe  in  der  dankenswerthesten  Weise.  Wenn 
trotzdem  die  Ausführung  mancherorts  sehr  zu  wünschen  übrig 
Hess,  so  lag  die  Schuld  mehr  an  dem  Material  des  Vereines 


selbst,  welchem  es  zur  Zeit  vor  Allem  an  einem  festen  grund- 
legenden Bass  mangelt.  Li  Folge  davon  schwebte  bei  schwie- 
rigen Werken  (z.  B.  F.  Hegar's  „Gewitternacht")  zeitweilig 
Alles  sozusagen  in  der  Luft.  Die  beste  Wiedergabe  erfuhren 
denn  auch  aie  weniger  Ansprüche  stellenden  Ghöre,  wie 
Bietz'  „Maienlied"  und  die  hochoriginelle  „Beblaus-Beschwö- 
rung"  von  F.  Mair,  deren  Letzterer  drastische  Komik  das  Audi- 
torium zu  solchem  Beifalle  animirte,  dass  der  Verein  noch 
eine  Zugabe  ( „  Die  Tage  der  Bösen")  machen  musste.  Zwischen 
diesen Ghören  spendete  Frl. G.  Dudensing  (Sopran) drei  Lieder 
von  Schumann,  Volkmann  und  einem  Ungenannten.  Obwohl 
es  der  Dame  an  Temperament  gebricht,  und  sie  zu  Unrein- 
heit in  der  Tongebung  neigt,  fand  sie  dennoch  eine  so 
freundliche  Aumahme,  dass  auch  sie  ein  Lied  („Keine 
Sorg  um  den  Weg")  zugeben  musste.  Solistisch  traten 
femer  noch  zwei  nicht  genannte  Active  des  Vereins  auf,  und 
zwar  mit  zwei  vom  Aotiven  Armin  Hase  recht  hübsch  com- 
ponirten  Duetten  („Ich  liebe  dich"  und  „FrÜhlin|f")  ,*  welche 
der  Gomponist  selbst  begleitete.  'Es  wäre  der  Wirkung  sehr 
zum  Vortheile  gereicht,  wenn  zur  Ausführung  eine  si^erere 
1.  Stimme  hätte  gefunden  werden  können;  doch  kam  trotz 
mancher  drohenden  Gefahr  noch  Alles  zum  guten  Ende,  und 
hinterliessen  auch  diese  Vorträge  einen  freundlichen  Ein- 
druck. — n — 

Copenhagen.  Auf  die  reiche  Goncertsaison  1896/96,  die 
mit  dem  Gyklus  des  Berliner  Philharmonischen  Orchesters 
ihren  Abschluss  fand,  ist  eine  lebhafte  Bewegung  auf  musi- 
kalischem Gebiete  gefolgt.  Viele  von  den  während  des 
Winters  im  Goncertsaal  gehörten  neuen  Gompositionen  sind 
jetzt  bei  den  Gopenhagener  Musik  Verlegern  im  Druck  er- 
schienen. Da  ist  Edvard  Grieg's  geniale  Bearbeitung  von 
Halvorsen's  „Einzug  der  Bojaren"  zu  nennen,  für  das  Pianoforte 
arrangirt  und  trenend  den  Eindruck  der  Orohesteraufführung 
wiedergebend.  Ferner  ist  eine  Glaviercomposition  „Serenade" 
von  Frau  Agathe  Backer-Gröndahl  zu  nennen,  die  mit  unter 
die  Ersten  der  norwegischen  Gomponisten  gezählt  wird. 
Sehr  zu  empfehlen  sind  August  Winding*s  Glavierstücke  in 
Etudenform  (Heft  1 — 2),  ein  ausgezeichnetes  Üebungsmaterial 
für  fortgeschrittene  Schüler,  zugleich  den  Bang  höchst  efiPect- 
voller  Goncertstücke  einnehmend.  —  Auch  aus  der  Menge  neuer 
Gesangscompositionen  ist  verschiedenes  Werthvolle  zu  nennen. 
Vor  Allem  ein  kleines  Lied  für  Männergesang  von  Johan 
S.  Svendsen:  „Abendklänge",  mit  deutschem  Text  versehen 
und  bereits  dem  festen  Repertoire  verschiedener  deutschen 
Gesangvereine  einverleibt.  Keizend  sind  auch  die  mehrstim- 
migen Lieder  im  skandinavischen  Volkston  (Text  von  Thor 
Lange,  deutsch  von  Georg  Bachmann)  von  Professor  J.  P.  E. 
Hartmann,  dem  hochbegnadeten  Greise,  welchem  es  ver- 
gönnt worden  ist,  in  mehr  als  zwei  Menschenaltem  in  un- 
geschwächter Frische  zu  schaffen.  Seine  neueste  Gomposition 
„Frühlingslieder"  datirt  vom  Mai  1896.  Man  kann  sich  nichts 
Herzigeres  denken !  —  Unter  den  jüngeren  dänischen  Gompo- 
nisten ist  Gharles  Kjerulf  zu  erwähnen.  Ein  besonders 
stimmungsvolles  kleines  Lied  von  ihm:  „Alle  Glocken  brin- 
gen fem  Gruss  aus  alten  Tagen",  ^wann  so  grosse  Popu- 
larität, dass  die  erste  Auflage  gleich  nach  Erscheinen  ver- 
griffen war.  Auch  an  grössere  Aufgaben  hat  Gharles  Kjerulf 
sich  gewagt.  Seine  Musik  zum  Drachmann'schen  Melodrama 
„Der  Tanz  zu  Woldinghus"  hat  nicht  Wenig  zu  dem  Erfolge 
beigetragen,  welchen  diese  wirkungsvolle  Arbeit  auf  dem 
Dagmartheater  in  Gopenhagen  errang.  Dieses  Melodrama, 
das  neben  anderen  Vorzügen  viel  Bühneneffect  aufzuweisen 
hat,  verdient  über  die  Grenzen  der  nordische)!  Lande  hinaus 
bekannt  zu  werden.  Ein  Glavierauszug  liegt  vor  (Verlag  von 
Wilhelm  Hansen),  ebenfalls  derjenige  der  neuesten  Oper 
August  Enna^s:  „Aucassin  und  Mcolete".  Diese  hatte  am 
Schluss  der  verflossenen  Saison  einen  vollen,  durchschlagen- 
den Erfolg  im  königlichen  Theater  zu  Gopenhagen.  Es  fan- 
den 16  Vorstellungen  statt,  bei  denen  der  Andrang  desPub- 
licums  ein  sehr  grosser  war.  Acht  der  Vorstellungen  wurden 
vor  ^völlig  ausverkauftem  Hause"  gegeben. 

Die  verflossenen  Sommermonate  haben  nur  ganz  ver- 
einzelte, nennenswerthe  Goncerte  geboten.  Der  k.  dänische 
Kammersänger  Simonsen,  der  erklärte  Liebling  der  Gopen- 
hagener, hat  seinen  klangvollen  Bariton  in  den  Musiksälen 
der  Seebadeorte  Klampen^rg  und  Marienlyst  hören  lassen. 
Auch  hat  Frl.  Marg.  JSoye  in  den  fashionablen  Mittwochs- 
concerten  des  Gopenhagener  „Tivoli"  gesungen.  Dänin  von 
Geburt,  hat  die  jun^e  Künstlerin  sich  jüngst  in  London 
(Henschel-Goncerte)  einen  bedeutenden  Buf  errungen.  Mit 
ihrer  prächtigen,  umfangreichen  Altstimme  und  grosser  musika- 


386 


lischer  Intelligenz  wird  Marg.  Boye  sich  mnthxnaasslich  ein 
grösseres  Terrain  zu  gewinnen  wissen.  y.  K. 

Concertumschau. 

Leipzig.  Abendunterhaltungen  im  k.  Ck)nservat.  der 
Musik:  28.  Juni.  Glar.-Quint.  v.  Mozart  =  HH.  Kater  aus 
Diedersen,  Hegewald  a.  Langhennersdorf,  Held  a.  Philadel- 
phia, Kloss  a.  Lieipzig  u.  Krasselt  a.  Baden-Baden,  Clavier- 
Violinson.  Op.  12,  No.  1,  v.  Beethoven  =  Frl.  Ol.  Leidert  a. 
Leipzig  u.  Hr.  Herrmann  a.  Mainz,  Yiolinson.  v.  Tartini  = 
Frl.  Sitt  a.  Leipzig,  Pastorale  f.  Fl.,  Ob.,  Clar.  u.  Fag.  von 
L.  Hugues  =  HH.  Lorenz  a.  Leipzig,  Oeweis  a.  Halle a.  S., 
Angerstein  a.  Leipzig  u.  Behrens  a.  Leipzig,  Lieder  „Lieder  der 
Mignon**,  „Der  ^euzzu^"  u.  j,An  die  Musik**  v.  Schubert  = 
Frl.  Sinnhold  a.  Leipzig,  Violoncellsoli  v.  S.  Bach  (Air), 
J.  Kiengel  (Wiegenlied)  und  D.  Popper  (Gavotte)  =  Frl. 
C.  Vipan  a.  Eastboarne,  Flötensoli  v.  Spohr  (Adagio)  u.  Popp 
(„Klänge  aus  der  Puszta")  =  Hr.  Menzel  a.  Töppeln,  Lieder 
„Mitternacht^  von  H.Sitt,  „Schläfst  du,  süsses  Liebchen**  v. 
P.  Umlauft  u.  „Lenz"  v.  E.  Hil d ach  =  Frl.  Elfers  a.  Ham- 
burg, HmoU-Bondo  brillant  f.  Clav.  u.  Viol.  v.  Schubert  = 
Frl.  Meisel  a.  Leipzig  u.  Hr.  Schwabe  a.  Crefeld.  26.  Juni. 
Esdur-Orgelson.  v.  Bheinberger  ==  Hr.  Crawford  a.  Barr- 
head,  Lieder  Schwalbenlied,  „Allein'*,  „Der  Traum  von  der 
Heimath**  u.  „Des  Frühlings  Hochzeit**  v.  Hm.  Schuchardt 
(Schüler  der  Anstalt)  =  Hr.  Ulmann  a.  Walk,  Ciaviersoli  v. 
bcarlatti  (Pastorale  u.  Capriccio),  Y.  Lachner  (Impromptu) 
u.  Jadassohn  („Arabeske**  in  Asdur)  =:  Frl.  Claus  a. Leip- 
zig, Cavatine  „Und  ob  die  Wolke*'  a.  dem  „ Freischütz*'  von 
Weber  =  Frl.  SchlemüUer  a.  Leipzig,  F  moll-Concertstück  f. 
Clav.  V.  Weber  t=  Frl.  Schmidt  a.  Leipzig,  Dmoll-Violinconc, 
1.  Satz,  V.  H.  Sitt  =  Hr.  Lichtenstein  a.  St.  Louis,  Cmoll- 
Clavierconcert  v.   Mozart  =  Frl.  Löwenberg  aus  Penig. 

London.  Pianoforte-Recitals  des  Hrn.  cTAlbert:  1.  Mai. 
CmoU-Passacaglia  v.  S.  Bach-d* Albert,  Son.Op.  67  v.  Beethoven, 
Cdur-Phant.  v.  Schumann,  Noct.  Op.  9,  No.  3,  u.  Polonaise 
Op.  58  V.  Chopin,  Bdor-Impromptu  v.  Schubert,  „Liebes- 
traum** No.  3  u.  „Don  Juan** -Phant.  v.Liszt.  12.  Mai.  Prael. 
u.  Fuge  in  Ddur  v.  S.  Bach-d' Albert,  Son.  Op.  53  v.  Beetho- 
ven, Amoll-Bondo  v.  Mozart,  Hhaps.  Op.  79,  Nok2,  v.  Brahms, 
Noct.  Op.  69,  No.  1 ,  Valse  Op.  42  u.  Son.  Op.  58  v.  Chopin, 
Petrarca-Sonett  in  Desdur,  Yalse-Impromptu  und  Tarantella 
a.  „Yenezia  e  Napoli"  v.  Liszt.  19.  Mai.  Sonate  Od.  111  v. 
Beethoven,  Berceuse,  Noct  Op.  15^  No.  2,  u.  Polon.  Op.  44  v. 
Chopin,  Son.  Op.  39  v.  Weber,  Amoll-Barcarolle  und  Cdur- 
Etude  V.  Bubinstein,  „Soir6e  de  Yienne**  No.  6  u.  Bbaps. 
espagn.  v.  Liszt.  2.  Juni.  Sonaten  Op.  109  u.  HO  v.  Beetho- 
ven, Yariat.  Op.  24  v.  Brahms,  HmoU-Son.  v.  Liszt,  Im- 
promptu Op.  36  u.  Ballade  Op.  47  v.  Chopin,  „Nachtfalter**- 
Walzer  v.  otrauss-Tausig.  9.  Juni.  Son.  Op.  106  v.  Beet- 
hoven, Sonaten  in  GmoU  u.  Fmoll  v.  Scarlatti,  Giga  m.  Yariat. 
a.  Op.  91  V.  Baff,  GmoU-Son.  v.  Schumann,  Momento  capricc. 
V.  Weber,  Gdur-Barcarole  v.  Bubinstein,  Edur-Polon.  von 
Liszt. 


Engagements  und  Gäste  in  Oper  und  Concert. 

Berlin.  An  fänf  Abenden  gastirte  im  k.  Opernhaus  Hr. 
Kammersänger  Oberländer  aus  Carlsruhe,  und  zwar  als 
Tristan,  Wsdther  von  Stoking,  Loge  und  Siegfried.  Er  fand 
mit  seinem  wohldurchdachten  und  stets  animirten  Spiel  und 
seiner  trefTlichen  Gesangskunst  vielen  Beifall.  Ebendaselbst 
gastirt  jetzt  mit  schönem  Erfolg  Frl.  Wiborg  aus  Stutt- 
gart, eine  Sängerin,  deren  Darstellungen  sich  namentlich 
durch  selbständige  Auffassung  und  poetische  Yertiefung  aus- 
zeichnen. —  Cassel.  Hr.  Dippel  aus  Wien  verabschiedete 
sich  von  unserem  Publicum,  das  ihn  so  begeistert  feierte,  als 
Faust  in  „Margarethe"  und  bot  auch  hierbei  eine  gesanglich 
wie  darstellerisch  gleich  ausgezeichnete  Leistung  dar.  Mit 
dieser  Opern  Vorstellung  schloss  das  k.  Theater  seine  Pforten 
auf  einige  Wochen.  —  Leipzig.  Zwei  ausgezeichnete  Mit- 
glieder unserer  Oper,  der  Bassist  Hr.  Witte Kopf,  ein  wirk- 
licher Meister darsteller,  und  der  mit  einer  wundervollen 
Stimme  begnadete  Baritonist  Hr.  Demuth  verlassen  unsere 
Stadt,  in  welcher  sie  in  mehrjähriger  Thätigkeit  sich  zu  einer 
künsuerischen  Bedeutung  durchgearbeitet  haben,  zu  welcher 
die  Gagen  des  Hm.  Staegemann  nicht  mehr  das  entsprechende 
materielle  Gleichgewicht  bildeten.  Hr.  Wittekopf  verabschie- 
dete sich  als  Sarastro,  Hr.  Demuth  als  Bigoletto,  Beide  wur- 
9n  dabei  aufs  Herzlichste  gefeiert,  sodass  sie  schweren  Her- 


zens die  Stätte  ihres  bisherigen  Wirkens  verlassen  haben 
werden.  Möchten  sie  in  der  Pollini*schen  Kunsttretmühle  zu 
Hamburg  nicht  Schaden  an  ihrem  Künstlerthum  nehmen! 
FCb*  das  in  Gründung  begriffene  hiesige  Concertorchester  des 
Hrn.  Capellmeister  Hans  W'inderstein  sind  u.  A.  bereits  en- 
gagirt:  die  HH.  Carl  Wohle  (Schüler  von  Leonard  und  Sauret) 
und  Otto  Kleitz  (Schüler  von  Hans  Sitt,  zuletzt  2.  Hofconcert- 
meister  in  Darmstadt)  als  Concertmeister ,  Heinrich  Schulz 
(Schüler  Schradieck*s)   als  Solobratschist,   Heinrich   Kiefer 

SSch üler  Cossmann's)  als  1 .  und  Hr. Hugo  Scnlemüller (Schüler 
Ful.  KlengePs)  als  2.  Solovioloncellist.  Ausser  den  beiden  Con- 
certmeistem  werden  an  der  1.  Yioline  noch  andere  treffliche 
Künstler  (z.B.  Hr.  Adolf  Wilhe Im  j,  Sohn  Aug.Wühehnj's  und 
Schüler  Hans  Sitt's)  sitzen,  ebenso  befinden  sich  unter  den 
engagirten  Bläsern  bedeutende  Yirtuosen.  Hr.  Winderstein 
scheut  keine  Anstrengungen,  ein  wirklich  gutes  Orchester- 
ensemble zusammen  zu  stellen,  und  gibt  damit  die  beste  Ant- 
wort auf  den  Angst-  und  Unkenruf,  den  der  hiesige  Musiker- 
verein ob  dieser  Concurrenz  bereits  in  die  Welt  hinaus  er- 
schallen liess.  —  Linz.  Das  Amt  des  Musikdirectors  und 
Chormeisters  des  hiesigen  Musikvereins  und  des  Sängerbundes 
wurde  dem  Pianisten  und  Musikschriffcsteller  Hm.  Aug. 
Göllerich,  seit  1891  Director  der  Bamann'schen  Musikschule 
in  Nürnberg,  übertragen.  —  München.  Frau  Seneer- 
Bettaque,  die  Gattin  des  Bremer  Theaterdirectors  Hrn. 
Senger,  hat  ihr  Engagement  am  hiesigen  Hoftheater  um  fünf 
Jahre  verlängert. 

Kirchenmusik. 

Leipzig.  Thomaskirche:  4.  Juli.  „Wohl  dem,  der  nicht 
wandelt"  v.  0.  Wermann.  „Eeminiscere"  v.  G.  Flügel.  — 
Nicolaikirche:  6.  Juli.  „An  den  Wassern  zu  Babel  sassen 
wir"  V.  E.  F.  Richter. 

Torgau.  Stadtkirche:  28.  Juni.  Psalm  33  v.  B.  MarceUo. 
„0  theures  Gotteswort"  v.  M.  Hauptmann. 

OpernauffOhrungen. 

Juni. 

München.  K.  Hof-  and  Nationaltheater:  fi.  u.  23.  Die 
Jüdin.  4.  Margarethe.  6.  Das  Nachtlager  von  Granada. 
7.  Undine.  9.  Kunihild.  11.  Lohengrin.  12.  u.  20.  Tristan 
und  Isolde.  16.  Der  fliegende  Holländer.  18.  Der  Trompeter 
von  Säkkingen.  24.  u.  28.  Die  Buinen  von  Athen.  Fidelio. 
27.  Tannhäuser. 

K.  Besidenztheater:  3.,  10.,  17.,  21.,  26.  u.  29.  Don  Gio- 
vanni. 

Aufgeführte  Novitäten. 

Arensky  (A.),  DmoU-Glaviertrio.  (New- York,  6.  Sinsheimer 

Musicale.) 
Arn  Ott  (A.  D.),   Adur-Claviertrio.    (London,   76.  Conc.  der 

Musical  Artist's  Society.) 
Bizet  (G.),  „Patrie"-Ouvert.  (Paris,  Pister-Conc.  am  5.  April.) 
Boellmann  (L.),  Gdur-Claviertrio.     (Paris,  2.  Histor.  Conc. 

des  Hm.  Tracol.) 
Suite  gothique  f.  Org.    (Paris,  2.  Conc.  des  Hm.  Guil- 

mant  im  Trocadöro.) 
Bourgault-Ducoudray,  Vorspiel  zu  „Thamara**.     (Paris, 

Pister-Conc.  am  1.  März.) 
Brahms  (J.),  Akad.  Festouvert.     (Cleveland,  Ohio,  3.  Ck)nc. 

des  Thomas-Orch.  [Thomas]  a.  Chicago.) 
Bdur-Streichsext.    (B6ziers,   Conc.  der  Chamhre  musi- 
cale am  14.  April.) 
Fmoll-Clavierquint.    (Leeds,  Conc.  des  Hm.  Briggs  am 

23.  März.) 
Adur-Clavierquartett.    (Lüttich,  4.  Soir^  des  Quatuor 

U^geois.    Baltimore.   4.  Conc.   des  Kneisel-Quartett  aus 

Boston.) 
Streichquart.  Op.  67.    (London,  Conc.  der  Musical  Guild 

am  17.  März.) 
Gdur-Clav.-Violinson.  (BristoL  pop.  Kammermusik  am 

21.  März.    Sheffield,  0)nc.  des  Hrn.  Dawson  am  15.  April.) 
Son.  f.  Clar.  u.  Clav.  Op.  120,  No.  2.     (London,  (Jodc. 

der  Damen  Mukle  n.  Thomas  am  23.  März.) 
Ein  deutsches  Requiem.     (Edinburgh,   Conc.  v.  Eirk- 

hope's  Choir  am  7.  April.) 
Schicksalslied.    (Bradford,  0)nc.   der  Festival  Choral 

Society  [Garland]  am  20.  März.     Edinburgh,  Concert  v. 

Craig's  Choir  am  30.  März.) 


387 


Bruch  (M.),  „Arminius".     (New  Haven,  Conn.,  Festival  der 

Gounod  Society  [Aeramonte]  am  18.  April.) 
„Schön  Ellen''.    (Brooklyn,  letztes  Cono.  des  Oratorio 

Club  [Hall].) 
Costa  (M.).  Orator.  „EU*'.    (Trowbridge,    Oonc.  der  Musical 

Union  [Millingtonl  am  16.  April.) 
Co  wen  (P.  H.),  „8t.  John's  Eve".     (Felixstove,  Concert  der 

ChoxtJ  Socie^  nPalmer]  am  9.  April.) 
Crickboom,  Clav.- Violinsonate.     (Brüssel,  (3onc.  der  Libre 

E2sth6tique  am  16.  April.) 
Delibes  (L.),  „Sylvia" -Suite.  (Paris,  Pister-Conc.  am  6.  April.) 
Draeseke  (F.),  Clavierconc.  Op.  36,  1.  Satz.  (Chicago,  Conc. 

der  Artist's  Class  des  Musical  College  am  14.  April.) 
Dvof  &k  (A.),    Adur-Clavierauint.  (Bristol,  FrL  Lock^s  Kam- 
mermusik am  16.  März.    Ijeeds,  Subscr.-Conc.  am  11.  März. 

(St.  Louis,  4.  Conc.  des  Quint.  Club.) 
Bdur-Claviertrio.    (Salisbury,   Conc.  des  Frl.  Aylward 

u.  des  Hm.  Bartlett  am  8.  April.) 
Fibioh  (Z.),  Ciavierquart.  Op.  11.  (Bradford,  Conc.  der  Har- 

mony  Society  am  3.  März.) 
Gallico  (P.),   Amoll-Clavierquint.      (New- York,  43.  private 

meeting  der  Manuscr.  Society.) 
Gaul,  Cantate  „The  Holy  City**,     (üpwey  und  Weymouth, 

Aufführungen  durch    die    Upwey    Choral  Society   und 

den  Weymouth   Glee    Club    [Frl.   Bullen]    am  11.  resp. 

18.  April.) 
Goetz  (H.),  Fdur-Symph.    (Manchester,  vorletztes  Ck>nc.  des 

Hall6-Orch.  [Cowen].) 
„An  den  Wassern  von  Babylon".    (Edinburgh,  Conc.  v. 

Craig's  Choir  am  30.  März.) 
Gounod  (Ch.),   „Gallia".      (Edinburgh,  0)nc.  v.  Eirkhope's 

Choir  am  7.  April.) 
1.  u.  2.  Theil  a.  „La  Bödemption".   (Edinburgh,  Conc. 

in  der  St.  Paulskirche  [Prender^^t]  am  18.  April.     Leeds, 

Aufführ,  durch  die  Choral  Union  [Benton]  am  26.  März. 

Liverpool,   Conc.   der   Musical  Society  [D.  0.  Parry]  am 

10.  März.    Newcastle,  Auffuhr,  in  der  Kathedral  St  Ni- 

cholas  am  3.  April.) 
Grieg  (Edv.),  1.  „Peer  Gynt"-Suite.  (Chesterfield,  Conc.  der 

Orcnestral  Society  [Biggin]  am  7.  April.)    Montreal,  Ca- 

nada,  5.  Matin^Conc  des  Symph.  Orch.  (0)utnie].) 

—  --  Amoll-Clavierconc.     (Newark,  N.-Y.,   Conc.  der  Arion 

Society  [Lorenz]  am  23.  April.) 
1.  Clav.-Yiolinsonate.    (St.  Louis,  4.  Conc.  des  Quint. 

Club.) 
Clav-Violoncellson.  (London,  Conc.  des  Hm.  Guimaraes 

am  12.  März.) 
Clavierson.  Op.  7.     (Croydon,  Recital  des  Hm.  Kiver 

am  8.  März.) 

—  —  „Landkennung".    (Glasgow,  Conc.  der  Glasgow  Ama- 

teur Orch.  Society  [Hoeck]  am  31.  März.) 
Humperdinck  (E.),  Vorspiel  zu  „Hansel  und  Gretel".    (St. 

Louis,  20.  Conc.  des  Symph.  Orch.  [Ernst].) 
Jadassohn  (S.),  Clavierconc.  Op.  89.   (Chicago,  Concert  der 

Artist's  Class  des  Musical  College  am  14.  April.) 
Lalo  (E.),  Ouvert.  zu  „Le  Boi  d'Ys".    (B^iers,  Concert  der 

Chambre  musicale  [Vemazobres]  am  14.  April.) 
Landormy  (P.).  Ciaviertrio.   (Paris,  0)nc:  der  Sociötö  d'Art 

am  19.  April.) 
Lazzari  (S.),  Blasoct.    (Paris,  8.  Kammermusik  f.  Blasinstru- 
mente der  HH.  Barrtre  u.  Gen.) 
Liszt  (F.),  „Les  Pröludes".  (Paris.  Pister-Conc.  am  19.  April.) 
Adur-Clavierconc.      (New  Elaven,  Conn.,  Festival  der 

Gounod  Society  [Agramonte]  am  17.  April.) 
Mandl  (B.),  Clavierquint.    (Paris,  Conc.  des  Hm.  P.  Yiardot 

am  28.  April'  u.  letzte  Kammermusik  des  Hm.  Lefort.) 
Massenet  (JT),  Seines napol.  (Paris, Pister-Conc. am 5. April.) 
Seines  pittor.  (Bradford,.  Conc.  des  Prom.  Orch.  [Bartle] 

am  14.  März.) 
„Phädra" -Ouvert.    (St.  Louis,  20.  CJonc.  des  Symph.  Orch. 

[Ernst].) 
Parry  (H.  H,),  Orat.  „Judith",    (Tunbridge  Wells.  Auffuhr. 

durch  HunnibelPs  Choral  Society  am  10.  April.) 
Parker  (H.  N.),  „Harold  Harfarger"  f.  Chor  u.  Orch.   (New 

Haven,  Conn.,  Festival  der  Gounod  Society  [der  Comp.]  am 

17.  April.) 
Beinecke  (C),  Yioloncellconc.   (Paris,  Conc.  des  Hm.  Hassel- 

mans  am  25.  März.) 
Son.  f.  Fl.  u.  Clav.     (Paris,  3.  Kammermusik  f.  Blas- 
instrumente der  HH.  Barröre  u.  Gen.) 
Bheinberger  (J.),  Pastoral-Sonate  f.  Org.     (London,  Conc. 

der  Royal  Academy  of  Mnsic  am  9.  März.) 


Bopartz  (G.),  Streichquartett.    (Brüssel,   Concert  der  Libre 

Esthetique  am  15.  April.) 
Bubinstein^(A.),  G dur-Clavierconc.  (London, Conc. der Boyal 

Academy'  of  Music  [Dr.  Mackenzie]  am  31.  März.) 
Quint.  f.  Clav.  u.  Blasinstrumente.    (London,  Conc.  der 

Damen  Mukle  u.  Thomas  am  23.  März.) 
Gdur-Streichquartett.    (London,  76.  (3onc.  der  Musical 

Artist's  Society.) 
—  —  Ddur-Clav.-Violoncellson.     (London,  Thursday  Subscr. 

Conc.  am  19.  März.) 
Saint-Saöns  (C),   Orchestersuite  a.  „Henry  VIII."     (Paris, 

Pister-Conc.  am  19.  April.) 
„Le  Bouet  d'Omphale".  (Manchester,  Concert  des  Hm. 

Lamoureux  m.  seinem  Orch.  a.  Paris  am  14.  April.) 
Yioloncellconc.   (Paris,  Conc.  des  Hm.  J.  HoUman  am 

15.  April.) 
Sept.  f.  Tromp.,  Clav.  n.  Streichinstrumente.   (Böziers, 

Conc.  der  Chambre  musicale  am  14.  April.) 
Sin  ding  (Chr.),  Esmoll-Yariat.  f.  zwei  Claviere.  (New- York, 

5.  Musikal.  Morgen  des  Hrn.  Sinzig.) 
Sullivan  (A.),  Cant  „On  Shore  and  Sea".  (Hamilton,  Nw  B., 

2.  Subscr.-0)nc.  der  Choral  Union  [Jones].) 
S  vendsen  (J.  S.),  Yiolinromanze.    (Dundee,  Conc.  der  Orche- 
stral Society  [Stoole]  am  16.  April,   von  sämmtlichen  1. 

Yiolinen  gespielt.    Greenock,  Conc.  der  Orchestral  Society 

FBenda]  am  12.  März.    New- York,  Conc.  des  Hrn.  J.  Lieb- 
ling am  29.  April.) 
Yiardot  (P.),  2.  (3lav.-Yiolinson.  (Paris,  Conc.  des  Comp,  am 

28.  Aprü.) 
Wall  (A.),  Clav.-Yioloncellson.    (London,  Conc.  der  Musical 

Guild  am  17.  März.) 
Widor  (Ch.),  Fdur-Symph.  f.  Org.  (London,  Conc.  der  Eoyal 

Academy  of  Music  am  9.  März.) 


Vermischte  Mittheilungen  und  Notizen. 

*  In  Bayreuth  fand  nach  verschiedenen  Specialproben 
am  1.  Juli  die  1.  Gesammtprobe  zu  „Bheingold**  statt, 
und  zwar  unter  Leitung  des  Hm.  Siegiried  Wagner.  Die 
HH.  Hans  Bichter  und  Mottl,  welche  im  Zuschauerraum 
Sassen,  haben  sich  nach  derselben  „mit  Worten  höchster  An- 
erkennung" über  die  Leistung  ausgesprochen,  die  eine  „ge- 
radezu überraschende  Bestimmtheit  der  Auffassung  und 
Sicherheit  der  Interpretation  seitens  des  jungen  Dirigenten ** 
bekundete  und  die  am  Dirigentenpulte  des  Festorchesters, 
an  dem  einst  der  Yater  des  jungen  Künstlers  stand,  eine  be- 
sondere Bedeutung  gewann;  vor  Allem  wird  ihr  „eine  ganz 
hervorragende  Kuirneit  der  musikalisch- plastischen  Gestal- 
tungskraft*' nachgerühmt.  —  Die  dr^  ersten  Gesammtauffüh- 
rungen des  „Nibelungen -Binges'^  sind  übrigens,  wie  ge< 
schrieben  wird,  ausverkauft,  und  für  die  Uebrigen  sollen 
auch  nur  noch  wenige  Billets  zu  haben  sein. 

*  Das  Bichard  Wagner-Museum  ist  nunmehr  voll- 
ständig in  der  Yilla  Beuter  zu  Eise  nach  aufgestellt  und 
wird  demnächst  eröffnet  und  dem  Publicum  zugänglich 
werden. 

*  In  Leeds  hat  soeben  die  Yerschmelzung  der  beiden 
dortigen  bedeutendsten  musikalischen  (jj^sellscbaflen  stattge- 
funden: der  „Leeds  Philharmonie  Society"  und  der  „Leeds 
Subscription  Concerts**,  um  eine  Serie  von  Chor-,  Orchester- 
und  Kammermusikconcerten  zu  geben.  Zum  Dirigenten  der 
Philharmonischen  Gesellschaft,  die  über  einen  ausgezeichneten 
Chor  verfügt,  wurde,  wie  s.  Z.  schon  mitgetheilt,  vor  nahezu 
einem  Jahr  ein  Deutscher  —  Hr.  Adolf  Beyschlag  —  erwählt. 
Derselbe  hat  sich  trotz  der  grossen  Opposition,  die  er  als  Aus- 
länder anfiUiglich  fand,  gut  bewährt,  und  sein  Wirkungskreis 
wird  sich  nunmehr  bedeutend  vergrössem. 

*  Aus  Wien  verlautet,  dass  Hr.  Nie.  Dumba  daselbst 
eine  noch  gänzlich  unbekannte  Ouvertüre  für  Ciavier  zu 
vier  Händen  von  Franz  Schubert  aufgefunden  und  er- 
worben habe. 

*  Um  die  „doch  so  viel  Poesie  und  herzinnige  Frömmig- 
keit und  jeweils  auch  Schalkhaftigkeit''  in  sich  bergenden 
Lieder  und  Stundenrufe  der  bald  vollständig  der  Yer- 
gangenheit  angehören  werdenden  Nachtwächter  der  Yer- 
gessenheit  zu  entreissen,  sucht  Hr.  Prof.  Jos.  Wichner  in 
Axems  a.  D.  dieselben  nach  Möglichkeit  zu  sammeln.  Er 
bittet  alle  Diejenigen,  welche  noch  derartige  Dichtungen  und 


888 


Beime  im  Gredächtniss  haben,  ihn  durch  Mittheilung  derselben 
in  seiner  Arbeit  zu  unterstützen. 

*  Der  greise  Maestro  Verdi  hatte  bekanntlich  die  Ab- 
sicht, ein  Asyl  für  alte  und  arbeitsunfähige  Musiker 
und  Librettisten  zu  gründen.  Der  erste  Schritt  dazu 
ist  nunmehr  geschehen,  indem  Verdi  die  Summe  von  etwa 
820,000  Mark  zu  diesem  Zwecke  deponirte,  mit  dem  Ver- 
sprechen, in  drei  weiteren  Terminen  je  dieselbe  Summe  zur 
veryollstftndigung  und  Beendigung  des  Vorhabens  zu  spenden. 

*  Die  Komische  Oper  zu  Paris  brachte  am  28.  Juni  die 
dreiactige  Oper  „La  Femme  de  Claude"  von  Albert  Oahen 
zur  ersten  Aufführung.  Erfindung,  und  Temperament  fehlen 
dem  Gomponisten,  und  seine  Instrumentation  ist  farblos. 

•  *  Die  Schüler  der  Guildhall  School  of  Music  zu  London 
führten  am  18.  Juni  im  Drury  Lane-Theater  unter  Leitung 
des  Hrn.  O'Donowan  die  Oper  „Esmeralda"  von  Gering  Tho- 
mas auf. 

*  Hr.  Dr.  George  Fiedler  von  Mason's  College  hielt  im 
Leoture  Theatre  des  Midland  Lüstitute  zu  Birmingham 
drei  durch  musikalische  Dlustrationen  begleitete  Vorträge 
über  Wagner^s  »^^^^  ^^^  Nibelungen**. 

*  Hr.  Frederick  Corder  hielt  kürzlich  in  der  Eoyal  In- 
stitution zu  London  einen  Vortrag  über  Franz  Liszt. 

*  Im  Boyal  College  of  Music  zu  London  zeigte  Hr.  Clin- 
ton eine  Clarinette  eifi^ener  Erfindung  vor,  welche  den 
Wechsel  zwischen  A-  und  B-Clarinette  durch  eine  besondere 
dombination   der  Röhre   überflüssig  macht.      Der  Erfinder 

blies  ein  für  diesen  Zweck  besonders  geschriebenes  Stück  mit 
stetem  Tonartenwechsel  vor,  um  die  vortheile  der  Erfindung 
anschaulich  zu  machen.  Die  Schönheit  des  T^nes  leidet 
nicht,  die  GrifiPe  bleiben  dieselben,  wie  bisher. 


*  Die  geniale  Pianistin  Frau  Carreno  hat  für  Anfang 
n.  J.  eiilen  höchst  günstigen  Engagementsantrag  füriOCon- 
certe  in  Amerika  erhidten,  doch  ist  noch  nicht  ganz  bestimmt, 
ob  sie  ihn  annehmen  wird.— Sicher  geht  dagegen  Hr.  Prof. 
Halir,  der  berühmte  Berliner  Hofconcertmeister,  schon  Ende 
d.  J.  über  das  Wasser,  um  sich  in  einer  Reihe  von  Concerten 
amerikanische  Triumphe  zu  erspielen. 

*  Hr.  Eugen  d' Albert  wird  sein  ständiges  Domicil  von 
Goswig  in  Sachsen  nach  Berlin  verlegen. 

*  Von  den  sechs  Bewerbern  um  den  diefijährigen  Prix 
de  Rom e  am  Conservatorium  zu  Paris  erhielten  die  HH. 
Mouquet  den  Grossen  Preis,  d^Ivry  den  1.  zweiten  and 
Halpnen  den  2.  zweiten  Preis.  Die  beiden  Ersten  sind 
Schüler  des  Hm.  Thöodore  Dubois,  der  Letztgenannte  Schü- 
ler Massenet's. 

*  Der  italienische  Componist  und  Dirigent  Hr.  G.  Mar- 
tucci  erhielt  vom  König  von  Italien  das  Comthurkreuz  des 
Kronenordens  verliehen. 

*  Hr.  Hofpianofortefabrikant  Commerzienrath  C.  Bech- 
stein  in  Berlin  erhielt  vom  Grossherzog  von  Sachsen- Wei- 
mar-Eisenach das  Ritterkreuz  1.  Abj;heilung  des  Hausordens 
vom  weissen  Falken  und  vom  Herzog  von  Sachsen-Coburg- 
Gotha  das  Verdienstkreuz  fbr  Kunst  und  Wissenschaft  ver- 
liehen. 

Todtenllste.  Charles  Goffrie,  wohlbekannter  Geiger 
und  Lehrer  seines  Instrumentes,  feiner  Musiker,  f  am  8.  Juni, 
74  Jahre  alt,  in  Califomien.  —  Lewis  Thomas,  tüchtiger 
Musiker  und  einst  populärer  Oratorien bassist,  der  auch  kurze 
Zeit  der  Bühne  aneehörte,  zuletzt  musikalischer  Kritiker,  f 
am  14.  Juni,  70  Janre  alt.  —  Frederick  Kop ff,  Dirigent  des 
.Liederkran z**  in  Scranton  (Ver.  St.  v.  N.-A.),  f  am  15.  Mai 
daselbst.  —  Henrv  I.  E.  Heckmann,  Organist  in  Meriden, 
Conn.,  f  am  21.  Juni,  62  Jahre  alt,  daselbst. 


Kritischer  Anhang. 


Ernst  H«  Seyffardt.  „Aus Deutschlands  grosser  Zeit"-  Dich- 
tung von  Adolf  Wiegert.  Concertcantate  für  Solostimmen, 
gemischten  Chor,  Männerchor  und  Orchester,  Op.  25.  Ver- 
lagseigenthum  des  Componisten.  In  Commission  bei  Albert 
Metzger  in  Düsseldorf. 

Die  Verfasser  dieser  bereits  vielfach  aufgeführten  patrio- 
tischen Oantate  haben  sich  in  Wort  und  Ton  eine  populäre, 
die  Erlangung  der  Volksgunst  abzweckende  Ausdrucksweise 
angeeignet.  Sie  wenden  sich  mit  ihren  der  allgemeinen  Vor- 
steUungs weise  angemessenen,  ohne  Weiteres  verständlichen 
GManken  und  der  einfach-deutlichen  Darstellung  derselben 
an  das  grosse  Publicum,  dabei  aber,  -wie  es  den  Gebildeten 
und  Tüchtigen,  wenn  sie  sich  der  Menge  ge^nüber  befinden, 
zusteht,  das  Seichte  und  Gewöhnliche  vermeidend  und  überall 
das  Bestreben,  mit  der  volksthümlichen  und  in  diesem  Sinne 
lebendigen  und  kraftvollen  Behandlung  des  Gegenstandes  auch 
Noblesse,  Feinsinn  und  künstlerischen  Geschmack  zu  verbin- 
den, offenbarend.  Der  Dichter  schildert  die  gewaltigen  Er- 
eignisse, die  der  Einigung  Deutschlands  unmittelbar  vorher 
gingen,  wie  urplötzlich  am  Himmel  ein  schweres  Wetter  auf- 
zieht und  sausend  wie  die  Windsbraut,  fessellos  vom  Rhein 
herüber  der  Kriegssturm  kommt,  wie  im  Vaterlande  ob  der 
drohenden  Gefahr  aller  Hader,  der  alte  Zwist  zwischen  Nord 
und  Süd  schweigt,  wie  im  Felde  die  Entscheidung  durch 
die  Waffen  erfolgt  und  endlich  des  Deutschen  Beiches  Auf- 
erstehungstag anbricht.  Auf  Grund  dieses  Stoffes  hat  Wie- 
gert kräftig  anregende  Scenen  geschaffen  und  sie  dem  Com- 
ponisten in  flüssigen,  wohllautenden  Versen  dargeboten. 
Was  die  Musik  Seyffardt's  zu  diesem  Werke  anbetrifft,  so 
hat  sie  ihr  Schwergewicht  in  den  Chorsätzen,  denen  durch- 
weg Schwung,  melodischer  Fluss  und  KlangälUe  gegeben  ist. 
In  den  Chören  des  ersten  Theils,  dem  Adur  „Bindet  die  Gar- 


ben" und  dem  Odur  „Brummbass  undG^igen**,  steckt  ausser- 
dem ein  Körnchen  frischen,  anmuthig  wirkenden  Humors, 
der  sich  wie  aus  Haydn's  „Jahreszeiten**  empfangen  aus- 
nimmt. Dass  der  Chorgesang  die  nöthige  instrumentale 
Unterstützung  gefunden  nat  und  die  Orchesterfarben  glän- 
zend genug  aufgetragen  sind,  lassen  die  im  Clavierauszug 
vorhandenen  Fingerzeige  vermuthen.  Dem  Soloquartett  ist 
in  der  Cantate  nur  ein  bescheidenes  Wirken  gestattet  und 
den  Mitgliedern  desselben  kaum  die  Gelegenheit  zum  BrilÜren 

feboten.  Im  ersten  und  dritten  Theil  stehen  ausser  einem 
leinen  sentimentalen  Duett,  einem  Andante  für  Alt  und 
einem  nicht  Viel  sagenden  Quartett  nur  kurase,  recitativartige 
Soli  für  Bariton,  die  den  Zweck  haben,  die  Chöre  vorzu- 
bereiten und  miteinander  zu  verbinden.  In  der  Mittelperiode 
des  Werkes  hingegen  haben  Alt  und  Tenor  je  einen  längeren 
Solosatz  zu  singen,  wovon  das  stimmungsvolle  Desdur  „Der 
Mond  geht  auf*  den  grösseren  Werth  besitzt. 

Louis  Bödecker. 


Hans  Harthan.  Sechs  fremdländische  Volkslieder  für  vier- 
stimmigen Männerchor  bearbeitet,  Op.  59.  Breslau,  Julius 
Hainauer. 

Die  in  geschickter  vierstimmiger  Bearbeitung  für  Männer- 
chor  vorliegenden  fremdländischen  Volkslieder  sind  „Finn- 
lands Wald"  (finnisch),  „Irlands  Klage"  (irisch);  „Lenzeswehen" 
(norwegisch),  „Der  Neck"  (schwedisch),  „Was  that  ich  dir 
zu  Leide?"  (rumänisch)  und  „Liebeslied"  (ungarisch).  0\e 
hübschen  Quartette  eignen  sich  auch  für  schwächere  Vereine, 
die  nicht  über  grosse  und  umfangreiche  Stimmen  disponiren 
und  sich  wegen  der  Intonation  an  einfach  harmonisirte  Chor- 
gesänge mit  natürlich-ungezwungenen  Tonfolgen  halten 
müssen.  Louis  Bödecker. 


Brierkstste 


n. 


Ed.  K.  in  R,  Wir  werden  an  geeigneter  Stelle  auf  die 
unrichtigen  Behauptungen  in  der  Entgegnung,  welche  unsere 
neuliche  Begrüssung  des  neuen  Winderstein'schen  Orchesters 
durch  den  Leipziger  Musiker- Verein  gefunden  hat,  zu  spre- 
chen kommen. 

AT.  R,  in  5.  Sie  finden  beide  Werke  in  Payne's  Kleiner 
Partitur-Ausgabe  (Ernst  Eulenburg,  Leipzig). 


W,  P,  in  B,  Das  Eeichsgesetz  zur  Bekämpfung  des  un- 
lauteren Wettbewerbes  braucht  der  Ciavierfabrik  F.  Blütbner 
nicht  mehr  zu  Gemüthe  geführt  zu  werden,  denn  dieselb« 
hat  vor  einiger  Zeit  eingepackt.  Ihre  schwindelhaften,  aw 
eine  Schädigung  der  Weltfirma  Julius  Blütbner  abzielenden 
Manipulationen  Hessen  einen  derartigen  Ausgang  voraus- 
sehen. 


iT  • 


389 


Anseiflren. 


Diejenigen  Concert-  nnd  Musikvereine,  die  in  kommender  Saison  auf  die  Mitwirkung  des 


Herrn  Franz  Fischer, 

königl.  bayr.  Hofeapellmeister,  [1064c.] 

der  in  London,  Berlin,  Copenhagen,  Mannheim  etc.  beispieUose  Erfolge  gehabt  hat, 

oder  der  ausgezeichneten  Ldedei:*-  und  ConcGj^t&AngGrixi 

Fräulein  Anna  Spielhagen  (Sopran), 

die  in  Baden-Baden,  Salzburg,  Augsburg,  Mannheim  etc.  im  vorigen  Jahre  glänzende  Recensionen  errungen  hat, 
reflectiren,  eifsuche  ich,  sich  recht  bald  an  mich  zu  wenden. 

MOncheny  Jos.  Seiling^, 

Maffelstrame  18.  Hofmusikalien-Verleger  und  Concert-Agerrtur. 


Städtisches  Orchester  in  Göln. 

Zum  25.  August  d.  J.  ist  die  Stelle 
eines  Aspiranten  für  Trompete  mit 
einem  Jahreseinkommen  von  ibOOJt 
zu  besetzen.  Geeignete  Bewerber,  wel- 
che die  nöthige  Operngewandtheit,  sowie 
genüfi;ende  Höhe  und  Fertigkeit  besitzen, 
um  allen  Anforderungen  an  einen  ersten 
Trompeter  zu  entsprechen,  wollen  sich 
nach  vorausgegangener  bis  zum  32.  Juli 
d.  J.  an  das  Oberbürgermeister-Amt  zu 
richtender  Anmeldung  zu  dem  am 
Donnerstag  den  30.  Juli  er.,  Nachmit- 
tags 8  Uhr,  im  Conservatorium,  Wolfs- 
strasse 3—5,  stattfindenden  Probespiel 
melden.  [1065.] 

Reisekosten  werden  nicht  vergütet. 

Cöln,  den  27.  Juni  1896. 

Der  Oberbürgermeister. 

I.  V. 
Jansen. 

BekiUintmachnng. 

Für  das  städtische  Orchester  zu 

Aachen  wird  für  die  Zeit  vom  1.  oder 
15.  September  d.  J.  bis  15.  April  1897 

ein  erster  Violinist 

gesucht.  Nur  vorzügliche,  in  Oper  und 
Concert  durchaus  roütinirte  Geiger 
werden  gebeten,  ihre  Meldungen  unter 
Beifügung  von  Zeugnissen  baldigst 
dem  städtischen  Musikdirector  Hm. 
Schwickerath  einzureichen.  Monat- 
licher Gehalt  150  Mark  (ausserdem 
Nebenverdienst).  [1066.] 

Das  Bürgermeister- Amt. 


Organistenstelle. 

Die  in  ihrem  Ertrage  auf  800  Mark 
veranschlagte  Organistenstelle  an  hiesiger 
Bt.  Georgenkirche  wird  demnächst  erle- 
digt'. Bewerber  um  dieselbe  mögen  ihre 
Meldungen  mit  Zeugnissen  sofort  an 
unterzeichneter  Stelle  einreichen.  [1067.] 

Eisenaeh,  den  4.  Juli  1896. 

Der  Kirchgemeindevorstand. 

D.  Kieser 

i.V. 

Der  Vorstand  des  Gesangvereins  für 

Semisch ten  Chor:  „Concordia**  in 
ieeuwarden  (Holland)  sacht  zu 
Anfang  der  nächstfolgenden  Saison  (Oc- 
tober)  und  auf  näher  festzusetzende  Be- 
dingungen einen  [1068b.] 

tüchtigen  Dirigenten. 

Gewandtheit  im  Erzielen  gründlichen 
Gesangunterrichtes  und  im  Dirigiren  von 
Aufführungen  mit  Orchester  werden  ge- 
fordert. Beflectirende  werden  gebeten, 
spätestens  bis  81.  Juli  ihre  Briefe  mit 
Keferenzen  frankirt  dem  Vorstande  zu- 
zusenden. 

A.  E.  van  Boelens  van  Eijsinga, 

Vorsteher. 
G.  Asman,  Azn. 

Secretair. 

Neuer  Verlag  von  [1069.] 

Breitkopf  A  Hürtel  in  Leipzig, 

Alex.  V.  Fielitz. 

Op.  51.    Die  Nonne. 

(Dichtung  von  J.  0.  Bierbaum.) 

Gesangscene   für  eine  Frauenstimme. 
Ausgabe  mit  Glavierbegl.  J^  2,50. 


Verlag  von  E.  W.  Fritzseh  in  Leipzig. 

Compositionen  von 
E.  Jaques-Dalcroze. 

Op.    8.  Nocturne  für  Pianoforte.  ^1,20. 

Op.  9.  Suite  für  Violoncell  mit  Piano- 
forte.    Jf  4, — . 

Op.  10.  Skizzen  für  Pianoforte.  ^  2,50. 

Op.  14.  Sechs  Lieder  für  eine  Singstimme 
mit  Pianoforte.  1.  Hochzeitslied.  ,,Aus 
der  Eltern  Macht  und  Haus**.  (Conrad 
Ferdinand  Meyer.)  2.  Wie  lang  die 
Nacht.  (Ernst  Scherenberg.)  3.  ^sen- 
zeit,  wie  schnell  vorbei.  (Ed.  Möricke.) 
4.  Lied  des  Alten.  „Bald  vergilbt  das 
grüne  Gras".  (Adolf  Wilbrandt.)  5.  Die 
Glocken  läuten. (Adolf  Böttger.)  6.  Hast 
du  von  den  Fischerkindem.  (Müller 
von  Königswinter.)    Ji  3, — . 

Op.  15.  Sechs  Lieder  für  eine  Singstimme 
mit  Pianoforte.  I.Lied  des  Glücklichen. 
„Wie  glänzt  nun  die  Welt  im  Abend- 
strahl**. (Adolf  Wilbrandt.)  2.  Kinder- 
eebet.  „Wenn  ein  Kindlein  faltet 
fromm".  (August Silberstein.)  S.Inder 
Fremde.  „Ich  hör  die  Bächlein  rau- 
schen**. (Josef  Freiherr  von  EichendorfT.) 

4.  Ich  nehm  es  leicht.  (Aug.  Silberstein.) 

5.  Lieb  Liebchen.  (H.  Heine.)  6.  Als 
schweigend  ich  die  rothe  Rose.  (A. 
Duncker.)    JH  3,—.  [1070.] 

Op.  16.  Rondo  soherzando  für  Violine  mit 
Pianoforte.    J^  2fiO. 

Op.  20.  „Janie**.  Musikalisches  Idyll. 
Partitur  J^  160,—  netto.  Ciavieraus- 
zug mit  Text.  Jk  ,—10  netto 


18 

iSayreutßer 


cFeetspiele. 


Allen  Beeucbern,  denen  an  einem  wirklichen  OenoBs  ui  diesen  FeBtepielen 
^legen  ist,  seien  nachstehende  Werke  wärmet^ns  empfohlen:  [1071.] 

WoIkokciIi  Hau«  vod.  Thematischer  Leitfaden  durch  Rieh.  Wagner's  ,.Rlnff 

des  Hlbelungen".     Ein  Führer  durch  Musik  und  Sage.     Nene  Stereotjp- 

aaflage.     Broch.  Jf  l,~,  eleg.  f^bd.  ^  1,S0. 
—„—,  Erlftuterungen  zu  Bich.  Wagner's  „Ring  des  Klbelungen".     13.  Auflage. 

Broch.  Jf  1,—. 
— „— ,  Die  Sprache  in  Hieb.  Wagner's  Dichtungen.    Broch.  .«  1,20. 
— „— ,  Unsere  Zeit  und  unsere  Kunst.    Eocheleg.  gebd.  Jt  3^—. 
— „— ,  Was  Ist  Stil?     Betraobtangen   aber   die  Idee  einer  Stilbildungseohule   in 

BaTreuth.    3.  Auflage.    Jt  1,—. 
— „— ,  1849.     Der  Aufstand  in  Dresden,    Ein  geschichtlicher  Bttckhlick  zur  Recht- 

fertigung  Rieh.  Wagner's  von  William  Asbton  Ellis.     Broch.  Jl  1,— . 
djellerap,  Carl,    Bich.  Wagner  in  seinem  Hauptwerke  „Der  Bing  des  Nibe- 

In^en".    330  Seiten  8».    Broch.  Jl  3,—,  hocheleg.  gbd.  Jf  3,76. 
^D  der  Presse  allgemein  als  das  hervorragendste  Werk  der  Neuzeit  auf 

dem  Gebiete  der  Rieh.  Wagner-Litterator  bezeichnet! 
Hansecxer,  Dr.  Friedr.  von,    Richard    Wagner    and    Schopenhauer. 

2.  vorm.  u.  verb.  Aufl.    Broch.  j«  1,—. 
H«nnicC.B.,ZurVerst&ndlgung.  EinBeitragzurWagner-Sache.  Broob..41,— . 
Jahn,  Ancnat,    Erl&utemngen  zu  Max  Bruch'a  üompoeition  „Das  Lied  VOD 

der    Glocke".     (Gedieht    von    Schiller).     Mit  vielen  Notenbeispielen   etc. 

Broch.  Jl  —,40. 
llarsop,  Dr.  F.,    Die    Aussicht    der    Kunst   Bicb.  Wagner's  in   Frankreich. 

2.  Aufl.     Broch.  Jl  1  — . 
Nohl,  Prof.  Dr.  Lndwls,  Denksteine  ans  dem  Leben  berühmter  TonkUnstler. 

Auf  Grund  charakterist.  Documente.    530  Seiten  gr.  8°.    Eleg.  gbd.  Jl  7,—. 
PlßddemnuD,  Martin,  Aus  der  Zelt  —  fOr  die  Zelt.    Aphorismen  zur  Cha- 
rakteristik moderner  Kunst.    Broch.  Jl  1,60. 
— „— ,  Die  Bühnen festsplele  In  Bayreuth,   Ihre  Qegner  und  ihre  Zukunft. 

Broch.  Jl  —,60. 
Sehnre,  Edonard,    Das  musikalische  Drama.    2.  Aufl.    2  Thle.  in  1  Bde. 

26  Bog.  eleg.  gebd.  Jl  4,50. 
Dieses  Work,  weln^es  seine  Entstehung  einem  Fransosen  verdankt,  kann 

allen  Musik-  und  spec.  auch  Wagner-Freunden  nicht  warm  genng  empfohlen 

werden. 
IStohn,  Dr.  Herrn.,  Richard  Wagner  und  seine  Schöpfungen.    3.  Aafl.  8«. 

Eleg.    in    Kalhleder- Imitation    broch.  Jl  2,50,    hocheleg.    in    Seidendamaat, 

Goldsch.  o.  ghd.  Futteral  Jl  3,50. 

Wolsoieen,  Hana  von,   Guide  tbrongb  the  music  of  Rieb.  Wagner's  „Ring 

of  the  Nlbelung".    Broch.  Jl  2,—,  bound  Jl  2,50. 
— „— ,  Parsifal.     Broch.  Jl  3,—. 
— „— ,  Tristan  und  Isolde.    Broch.  Jl  I,—. 

— „— ,  Guide  musical  de  „l'Anneau  du  Nibelungen".  Broch.  Jl  1, 60.  Rti\i&  Jl  3,~. 

P^T"  Durch  alle  Buch-  und  Mnsikhandlungen,  sowie  direct  gegen  Einsendung 

des  Betrags,  evtl.  in  Brie&narken,  vom  Verleger  Feodor  Beinbotn  in  LelpaifC. 


Im  Verlage  von  Friedrich   Hofhieister,  Leipzig,  erschien  soeben: 


Peter  Gast. 


Op.  4. 

[1073.] 


Viel*    Gesfinge   für   Bass-Bariton  mit  Pianofortebegleitung. 
{Anton  Sistermans  gewidmet.) 
Complet  Jl  8,—.    Einzeln: 

1.  Zecher-Bibliothek Jl  I,—. 

2.  Lacrymae  Christi .v*  1,25. 

H.     Glückliches  Geheimniss     .    .    Jl  \,—. 
4.     Wie  bist  dn,  meine  Königin.     Jl  1,25. 


G 


esangübungen,    zugleich   Leitfaden    für 
den  Unterricht  von  Adolf  Brömme. 

Ausgabe  für  hohe  und  tiefe  Stimmen  in  zwei  Abtheilungen  k  ^  Jl. 
A.  Braner  in  Dresden.  [L073a.] 


Verlag  von  E,  W.  Frltzsch 

Conrad  Heubnep.  Sivi».™.  vmoj^i, 

Op.  9.    Trio  (Ddnr)  für  Pianoforte,  Violine  nnd  Violoncell.  Netto 


Leipzig.  [1074.] 

Sonate  (Gdnr)  für   Pianoforte 


Verlas  von  B.W.  Fritzsab  In  Leipzig. 

Carl  Piutli, 

Op.  S.  Drei  Interlndien  ftr  OrgeL 
Jl  2,85.  [1075.] 

Op.  i.  Fünf  Choralvorspiele  für  Ot^aL 
Jl  2,60. 

Op.l9.  SiebenkletneClaTieTStacke..43,— . 


WilhelB  Huses,  Inrik-VirU«,  Leipng- 

Neue  Gompositionen 

für  VIolonoell  und  Pianoforte. 

Robert  Hanm 

CoQcert  Op.  6 b  Jl. 

Säränade  Op.  4,  No.  l .  .  \  Jl  50  /^. 
Mazurka  Dp.  4,  No.  2 .  .  X  Jl  BtO  z^. 
Introduetion  et  Tar  an  teile 


Robert  Schamaim. 

Lied    aus    Op.    15    übertra^n    von 

Robert  Henrique«. 

Dieses  retzende  StDck  Ist  leicht 
ausfahrbar  und  fQr  Violoneellspieler 
sehr  dankbar  und  lohnend. 

..™™™~™.  [1076.] 

VIolonoell  solo. 

TechnischE  Studien 

von 

i  Mdinger. 

Zum  Gebrauche  bei  dem  Unterricht  und 
für  den  Selbstunterricht  zur  Auebildung 

der  höheren  Technik. 


Dieses  Werk  Ist  mit  Empfehlungen 
von  den  HH.  Professoren  Bob.  Haus- 
mann, L.  Hegyesi,  Julius  Klengel, 
Franz  Neruda  und  Alexandre  Wlerz- 
bllowlcz  versehen. 


Adolf  Barjansky. 

Soeben  erschien: 
Op.  10.  Sechs  Clavlerstaeke.    Jl  3,60. 

Früher  wurden  ausgegeben; 
Op.  8.    Quartett  f.  Pfte.,  VioL,  VioU  o. 

Vcell.    OmoU.    Jl  10,—.  [1077.] 

Op.  a.    Quartett  f.  3  Viol,  Viola  oVcIi. 

Edur.    Part.  Jl  8,—.  Stimmen  Jl  6,-. 
Op.  7.     Sonate  für  Pianoforte.     Gmoll. 

JIB,-. 
Op.  8.    Quartett  f.  2  Viol.,  VioU  «.  Vdl. 

Amoll.    Part.  8  Jl.  Stimmen  Jl  6,—. 
Op.  9.    Phantaslestfleke  f.  Pianoforte. 

Jl  3,-. 

Loipzig.      Breitkopr  &  Hirtel. 


891 

C.  Beclisteiii, 

Flftgrel-  und  Pianino-Falirikant. 

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8r.  M^.  des  K&isora  von  Deatschlmiid  nnd  KSaies  von  Preussen,  Ihrer  Maj.  der  KaiBerin  von  BeutschlBnd  und  KöDig^iu 
von  Pnussen,  Ihrer  Maj.  der  EAnigin  tod  Engumd,  Ihrer  U^.  der  Königin -Regen  tia  von  Spanien,  Sr,  Kaiaerl.  und 
EOnigl.  Hoheit  des  Eronprinxen  von  Deotschland  und  von  Preussen,  Sr.  Königl.  Hoheit  des  Prinzen  Friedrich  Carl  von 
Preossen,   Sr.  Eönigl.  Hoheit  dee  Herzogs  von  Edinburgh.   Ihrer  Königl.  Hoheit  der  Prinzeasin  Louise  vod  England 

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Sr.  MaJ.  dai  KBnIgi  von  Dljiemark, 
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Ihrer  KOnlgl.  Hthall  dar  Prlnzaiiln  von  Walei. 


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mit    Begleitung    des    Pianoforte 
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Herman  Zumpe. 

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No.  I.  Gefesselt«  Musen.  (Ckrarad  Ferd. 

Meyer.) 
No.  2.  Oute  Stunde.    (Emannel  Geibel.) 
No.  8.  Der  Harfner.     (J.  W.  y.  Goethe.) 
No.  4.  Altdeutsches  Volkslied. 
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892 


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FUr  Bayern,  WOrttemberg,  Baden  und  die  Schweiz:   Sflddeutsclie  Concertdirection  München. 


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Componist  und  Pianist.    Berlin  W.,  Courbiörestr.  5.  [lose-.] 

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Berlin  W.,  Am  Carlsbad  19. 


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erbittet  Anmeldungen  für  Concerte  unter  Adresse: 
[1067s.]  Lelpsig,  Flossplatz   1,  II. 


Elisabeth  Paleit, 


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Hermano  Oansehe  fßariton), 

Oratorien-,  Balladen-  und  LIedersftnger. 
Vertreter:  Hermann  Wolff,  Berlin  W. 

Eigene  Adresse:  Creasnacli.[1088v.] 

Kamersämier  C.  Dierlch 

(Ten«r).  [io89u.] 

Leipzig,  PfaffeDdorferStr.il. 
(OoncertvertretuDg:  HtW^ollT,  Berlin.) 

M^no  SteieAert, 

C«neert-  nnd  OraUrieisIngerCBass). 

Dresden,  Peteratr.  S III.  [1090h.] 

Emil  PinkSy 

Concert-    und   Oratorientenor. 

Leipzig,  Hohe  Str.  47,  II.  [io9iv.] 

Concertvertretung:  H.  WolfT,  Berlin. 


Meine  Adresse  ist  bis  zum  1.  Aug.  1896 
Bad  Homburg  b.  Frankfurt  a.  M., 

„Villa  Siesta".         [1092x.] 

Hugo  Becker,  köiiigL  Professor. 
Willy  SteMerg, 


Genf. 


[1093—,] 


'^'^^"^OttoHiDtzelmann, 

Concert-  u.  Oratoriensänger  (Tenor). 
Berlin,  W.  30.,  Eisenacher  Str.  66. 

Frau  Mensing-Odrieh, 

Coiicertsäna:erin  (8opran). 

[Iü95b.]     Aachen,  Wallstr.  16. 

Olara  PoMer  (Hezzo-Sopran) 

Leipzigy  Mtihl^as^^e  4r. 

[1096v.]  iConcertvertretuiig:  H.  Wolff,  Berlin.) 
Dmok  Ton  0.  G.  Böder  in  Leipzig. 


Coneert-  und  Oratoriensängerin. 

Alt  u.  Mezzosopran,   khule  Stockhausen. 
Wiesbaden.    Vertret.:  Eugen  Stern,  Berlin. 

Anna  Schimon -Regan, 

[1098—.] 

LehnriD  ffir  Sologesang  an  ^r  k. 
Akademie  der  Tontonst. 

MOnchen,  Jägerstrasse  8  III. 

Johanna  Dietz, 

Concert-  und  OratoriensSngerin 

(Sopran).  [1099w.] 

Frankfurt  a.  M.,  Alte  Mainzergasse  41. 

Susanne  Stade,  [uoo-] 

Concert-  u.  Oratoriensängerin  (Sopran). 
OesangletapeFin. 

Leipiig,  Ranstädter  Steinweg  49  Ul. 

KanuDersängerAlfredOberlafliler 

(Tenor).         [iioiaa.] 

Berlin,  Charlottenburg. 
(Concertvertretung:  H.  Wolff,  Berlin.) 


Leipzig,  am  16.  Juli  1896. 


iMRi  AunoiBia-.nifr 
ui  imMmiiuma,  ttik 

tiRkUumtliurntiilMi. 


Ver&Dtvortlioher  Redaoteur  und  Verleger: 

E.W.  Fritiflch, 

Leipzig,  KSnlgsstrasse  6. 


winiti  luuimn  tili  a 
twu  Mutni  n  lUMlm 


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Ho.  30. 


»It:  Dia  VTthisaben  Festaplel«.    Vod  Carl  t.  v ^ 

~  OoBMTtninwlKii.   —    Rnn^eiBUiU  and  Qht»  la  Ctaei 
"itlESD.  —  EiltiBÖhet  Anlumc:   CompoBitfon 


i:  HwIkbTiere  mos  Berlin  and  Wien  (FortaetiiiDg).  —  Berlohte. 

■nd  Concort.   —   KliaheDmoBik.   ~  OpeniaDfruiimBaeii.  —  ?einiisohta  HlUhsi- 
II  von  AdDir  Cebrlan,    EnuL  IloUar,    Chi!  Jnl.  Schmidl,  Wilbeln  Rohde  Dnd  Paul 


Die  pythlsohen  Festspiele 

Von  Capl  V.  Jmn. 
(Forlaetzang.) 

Nieht  lange  nach  der  Zeit  des  Klonas  wird  in  der 
Behandlung  der  Blasinstnimente  jene  Ver&ndemng  ein- 
getreten Bein,  welche  die  Sage  mit  der  Einwanderung  des 
Phrygers  OlympoB  in  Beiiehnng  setzt.  Nun  gab  es  neben 
der  doriecben  Tonsrt 

efglh<^d'e'*) 
znnAchst  eine  phrygische 

e  fis  g  a  h  eis'  d'  e' 
and  vielleicht  auch  damals  schon  eine  tydieche 

e  fis  gia  a  h  eis'  dis'  e' 
oder  f    g     a  b   c    d*     e'  f . 

Seit  derasiben  Zeit  war  das  Blaeinstminent  in  Oebraaeh, 
das  wir  ans  vielen  Schriftstallen  und  Abbildungen  ziem- 
lich genau  kennen.  Ea  war  der  Aulos,  den  man  deutsch 
als  eine  Flöte  zu  bezeichnen  pflegt,  obwohl  seine  Natnr 
vielmehr  die  der  Clarinette  war.  Von  diesem  Instnunent 
hatte  der  Spieler  zwei  Exemplare  gleichzeitig  in  Qebrauch, 
Jedes  bestand  aus  einem  Stflck  Schilfrohr,  das  mit  Hilfe 
eines  Blattes  oder  einer  Bohrennge  angeblasen  wurde, 
wie  wir  de  an  unseren  Clarinetten  oder  auch  in  dem 
TrompetenregUter   unserer   Orgel   haben.*)     Der  Spieler 


*)  Wir  bezeichnen  mit  c  d  u.  s.  w.  die  kleine  oder  Tenor- 
Ootave.  mit  den  aceentoirten  Noten  o'  d'  die  fast  allen  Skn- 
gera  zuK&ngliohe  einnBtriohene,  mit  c"  d"  die  dem  Sopran 
zu&lleude  zweigeatrichene  Octave. 


vertheilte  die  Th&tigkeit  seiner  Hände  auf  die  beiden 
Bohre,  sodass  in  der  alten,  einfachen  Zeit  gewiss  nur 
vier  Tonischer  mit  je  einem  Finger  geschlossen  oder  ge- 
öfinet  werden  konnten.  Dieser  Umstand  ergibt  für  den 
alten  Aulos  eine  erste  Reihe  von  nur  fünf  Grundtönen, 
welche  ähnlich  klangen  wie  die  schnarrenden,  tiefen 
Tenortöne  unserer  Clarinette.  Dann  muss  auf  dem  alten 
Instrument  so  ziemlich  eine  Octave  mittlerer  Töne  als 
unerreichbar  ausgefallen  sein;  erst  in  viel  grösserer  Höhe, 
anderthalb  Octaven  über  dem  tiefen  Gmndton ,  setzten 
die  Töne  wieder  ein  und  ergaben  hier  eine  forttaufende 
Reihe  von  zehn  Di scantk längen.  Da  nämlich  die  Clari- 
netten den  Gesetzen  der  gedeckten  Pfeife  folgen,  auf 
welcher  der  zweite  und  vierte  physikalische  Oberton  nie- 
mals möglich  wird,  steht  hier  neben  jedem  Gmndton  nur 
dessen  dritter  und  fünfter  Oberton  zu  Gebote.  So  er- 
geben sich  auf  einem  Instrument  mit  vier  Grifflöchern  nur 
die  Töne: 

Grund  töne     f     g      a      b      c' 
Obertöne  der  3.  Reihe:    d'  d"     e"     V    g" 
Obertöne  der  5.  Reihe:    a"  h"  eis'"  d'"  e"'. 
Und    markwürdig,    während    die    Alten    auf  dem    Saiten- 
instrument    schwerlich    jemals    Accorde    zur    Begleitung 
griffen,  auf  der  Doppelflöte  bliesen  sie  zweistimmig.     Dar- 
über   kann    gar    kein  Zweifel   aufkommen,    theila  wegen 
directer  Ueberliefemng  von  der  Synaulia,    dem  zweistim- 
migen Spiel,    theils  wegen  der  Vergleichung,  welche  an- 
gestellt wird  zwischen  dem  doppelten  Flöteoton  und  dem 

*)  VokI.  ttber  das  Mundstück  dieses  Instruments  den 
Artikel:  „Fluten"  in  Baumeister,  Denkmäler,  auch:  A.  Ho> 
ward,  „The  j4^^  or  Tibia",  Boston  and  Leipzig,  Harasao- 
witz,  1893. 


894 


Verbältniss  zwischen  Mann  und  Frau  in  der  Ehe.  Wohl 
mochte  man  betonen,  dass  dieses  orientalische  Blasinstru- 
ment den  olympischen  Göttern  wenig  angenehm  sei, 
mochte  sich  erzählen,  wie  Pallas-Athene,  als  sie  in  einem 
Wasserspiegel  bemerkte,  wie  sehr  das  Flötenspiel  ihre 
Gesichtszüge  verzerre,  voll  Entsetzen  diese  Instrumente 
weggeworfen,  oder  wie  Apollo  den  Marsyas,  der  sein 
phrygisches  Tonwerkzeug  auf  Kosten  der  Lyra  zu  rüh- 
men gewagt,  im  Zorn  aufgehängt  und  geschunden  habe. 
Gegen  die  Thatsache  indess,  dass  der  volle  und  sonore 
Klang  des  Blasinstruments  dem  stumpfen  Ton  der  ge- 
zupften Saite  an  8challkraft  bedeutend  übertraf,  dass  die 
Flöte  unter  freiem  Himmel  viel  weiterhin  vernehmlich 
war  und  ihr  Klang  von  einem  oder  mehreren  Sängern 
und  deren  Tanzschritten  nicht  so  leicht  übertönt  wurde, 
konnten  sich  auch  die  strengen  und  ernsten  Dorier  un- 
möglich lange  verschliessen.  So  wurde  denn  dem  barba- 
rischen Lärminstrument  erst  beim  Päansruf,  dann  im 
Ghorgesang  eine  Stelle  gegönnt,  und  während  der  Solo- 
gesang zur  Flöte  den  delphischen  Kampfrichtern  viel  zu 
ernst  und  finster  «rschien,  vermochten  sie  den  gewaltigen 
Wirkungen  des  auletischen  Instrumt  ntalconcerts  gegen- 
über die  gleiche  Strenge  nicht  walten  zu  lassen.  Der 
Aul  et  Sakadas  von  Argos  erntete,  als  er  bei  der  mehr- 
erwähnten Umgestaltung  der  Spiele  im  Jahr  586  zum 
ersten  Mal  einen  Instrumentalsatz  für  die  Doppelflöte 
ganz  ohne  Gesang  und  erläuternde  Worte  blies,  so  leb- 
haften Beifall,  dass  diese  Vorführung  bei  jedem  späteren 
Fest  wiederholt  und  bald  mit  dem  Namen  „der  pythische 
Nomos"  ausgezeichnet  wurde.  Dieser  Künstler  lieferte 
mit  seiner  Composition  den  Beweis,  dass  für  Griechen, 
welche  Apollo's  Kampf  mit  dem  Drachen  schon  oft  von 
einem  Kitharoden  hatten  besingen  hören,  sich  derselbe 
Gegenstand  auch  als  rein  instrumentale  Programmmusik 
darstellen  Hess.  So  behandelte  er  denn  denselben  in 
einem  fünftheiligen  Concertstück.  lieber  dessen  einzelne 
Abschnitte  erzählen  uns  drei  griechische  Schriftsteller, 
deren  zum  Theil  widersprechende  Angaben  durch  Heinrich 
Guhrauer  kritisch  beleuchtet  und  in  Einklang  gcbrnelit 
sind.  In  dem  ersten  Theil  des  Musikstückes  erspäht  der 
Gott  Ort  und  Gelegenheit  zum  Angriff  auf  den  Drachen; 
der  zweite  Theil  enthält  die  Ermuthigung  zum  Angriff; 
der  dritte  Theil  lässt  in  iambischem  Rhythmus  trompeten- 
artige Fanfaren  erklingen,  die  wohl  als  Angriffssignale 
auch  sonst  bekannt  gewesen  sein  mögen;  in  demselben 
Theil  wurde  auch  in  sehr  realistischer  Weise  das  Zähne- 
knirschen und  Verenden  des  getroffenen  Drachen  geschil- 
dert Zwei  Schlusstheile  feiern  sodann  den  errungenen 
Erfolg;  erst  nämlich  wurde  in  langgezogenen,  choral- 
artigen Spondeen  ein  Dankgebet  angestimmt,  und  hier 
mochte,  wie  bei  der  Sphragis  der  Kitharoden,  auch  die 
Menge  der  Zuhörer  in  den  Päansruf  einstimmen;  dann 
folgte  in  lustig  hüpfenden  Kretikron  (*/g-Takt)  ein  freu- 
dig erregtes  Tanzlied,  das  der  Aulet  gewiss,  soweit  die 
Beschäftigung  mit  seinem  Instrument  es  ihm  erlaubte, 
mit  lebhaften  Bewegungen  begleitete.  In  gleicher  Weise 
also,  wie  es  Beethoven  mit  der  Schlacht  bei  Vittoria  und 
andere  Componisten  mit  ähnlichen  Aufgaben  gethan,  hat 
Sakadas  in  wechselnden  Rhythmen  und  Melodien  die  ein- 
zelnen Phasen  von  Apollo's  Kampf  mit  dem  Drachen 
musikalisch  dargestellt,  und  drei  Mal  hat  er  selbst,  fünf 
Mal  nach  ihm  sein  Schüler  Pythoklides  diese  Scene  der 
Festversammlung  auf  der  Doppelflöte  vorgeführt.  Indess 
blieb  der  Gegenstand,  den  der  pythische  Aulet  in  seinem 
Nomos    behandelte,    nicht    für    immer    auf  den   Drachen- 


kampf beschränkt.  Schon  jener  Midas,  dessen  Sieg  Pindar 
in  seiner  12.  pythischen  Ode  feiert,  hat  statt  dessen  den 
Nomos  Polykephalos  zur  Aufgabe  gehabt,  der,  wie  ein 
alter  Erklärer  behauptet,  statt  Apollo*s  Sieg  über  den 
Drachen  vielmehr  die  ErleguHl^  der  lemäischen  Hydra 
durch  Herakles  dargestellt  haben  soll. 

Dies  waren  die  einzelnen  .Kunstzweige,  welche  im 
ersten  Theil  des  pythischen  Concerts  zum  Vortrag  kamen. 
So  werden  denn  zwei  bis  drei  Rhapsoden,  eben  so  viele 
Kitharoden  und  ein  bis  zwei  Kitharisten  in  den  vier  auf 
uns  gekommenen  Inschriften  des  Soterienfestes  erwähnt; 
Sologesang  zur  Flöte  war,  wie  wir  gesehen,  in  Delphi 
nicht  beliebt.  lieber  die  Zahl  der  Auleten  aber,  welche 
den  pythischen  Nomos  bliesen,  werden  wir  nicht  ganz 
deutlich  unterrichtet,  weil  denselben  Künstlern  zugleich 
mehrere  andere,  sofort  zu  besprechende  Aufgaben  oblagen. 

(Fortsetzung  folgt.) 


Tagesgeschichte. 


Musikbriefe. 


Berlin. 


Zwei  neue  Opern. 


Nachdem  das  königliche  Opernhaas  in  diesem  Winter  auch 
die  billigsten  Forderungen  nach  neuen  Werken  bisher  unbe- 
friedigt gelassen  hatte,  brachte  es  im  Juni,  wo  Hitze  und 
Gewerbeausstellung  wenig  Interesse  noch  aufkommen  Hessen, 
zwei  neue  Opern:  ^Ingo**  von  Philipp  Rufer  und  ^as  Heim- 
chen am 'Herd*'  von  (%i:r  Gold  mar  k.  So  wenig  oiese  Opern 
in  Wirklichkeit  gemein  haben,  so  kann  man  doch  in  einer 
Besprechung  ihres  Werthes  Manches  bemerken,  was  bei  Beiden 
zutrifft.  Beide  haben  bei  ihrer  ersten  Aufführung  in  Berlin 
und  in  Wien  einen  starken  Beifall  gehabt,  der  aber  wohl 
mehr  als  ein  Localerfolg  aufzufassen  ist,  insofern  beide  Com- 
ponisten in  ihrem  Wirkungskreis  als  tüchtig  und  talentvoll 
anerkannt  sind  und  sich  viele  Freunde  erworben  haben. 
Hierbei  ist  aber  nicht  zu  vergessen,  dass  Goldmark  mit  seiner 
früheren  Oper,  der  „Königin  von  Saba^,  sich  alle  grossen 
Bühnen  erobert  hat,  während  es  Rufer  mit  seinem  Erstlings- 
werk nicht  glückte,  über  Berlin  hinauszukommen.  Es  war 
ein  „Merlin'';  und  auch  Goldmark  hat  einen  „Merlin**  ge- 
schrieben! 

Während  aber  BQfer  der  Grossen  Oper  treu  blieb,  hat 
es  Goldmark  einmal  mit  dem  Bürgerlich-Heiteren  versucht. 
Man  experimentirt  ja  heute  überhaupt,  bald  hier,  bald  da,  je 
nach  dem  Geschmack  des  Publicums.  Nach  Wagner  versuchte 
man  es  mit  dem  Mythisch-Heroischen,  nach  Mascagni  mit 
dem  Yeristisch-Neuitalienischen,  nach  Humperdinck  mit  dem 
Volksthümlich-Kindlichen :  die  Mode  bestimmt  die  Production ; 
„was  wird  gefallen?**  —  das  ist  der  Keim,  aus  dem  jetzt  die 
meisten  Kunstwerke  hervorgehen.  — 

Mehr  Aebnlichkeit  noch  zeigen  die  genannten  Opern  in  der 
Verfertigung  ihrer  Textbücher.  Beide  folgen  dem  oewährten 
Becept,  oeliebte  Werke  beliebter  Dichter  zum  musikalischen 
Drama  zuzustutzen.  Sie  rechnen  darauf,  dass  die  Kenntniss 
der  Zuhörer  unwillkürlich  hinzufügt,  was  in  die  kurzen  Aus- 
züge, die  ihre  Texte  geben,  nicht  aui^enommen  werden  konnte. 
Denn  mehr,  als  ein  Auszug,  kann  ja  eine  solche  Opemdich- 
tung  nicht  sein,  und  zwar  ein  schlechter;  denn  Allee,  was 
dort  im  Roman  oder  im  Epos  der  Handlung  erst  FüUe  und 
Kraft  gab  —  das  Eigenste  des  Dichters —,  ist  meist  weggelassen ; 
der  Librettist  begnügt  sich  mit  dem  Gerüst,  dem  Skelett  ohne 
Fleisch  und  Blut.  Dies  zeigt  sich  bei  beiden  Opern  in  mar- 
kanter Weise. 

Dem  Bufer^schen  Text  fehlt  alle  Phantasie,  mit  der 
Gustav  Frey  tag  es  verstand,  die  germanische  Vorzeit  auszu- 
dichten, alle  intimeren  Züge,  welche  Handlung  und  Personen 
über  die  gebräuchliche  Schablone  hinausbeben:  es  bleibt  daher 
nur  der  muthige  Held,  den  die  minnige  Maid  (blond)  und  die 


896 


versobmftlite  Königin  (brünett)  lieben,  daza  ein  böser  König, 
ein  Barde,  —  kurz .  abgenutzte  Figuren ,  fUr  die  sieb  kein 
Componist  wabrharb  erwärmen  kann. 

Dem  Goldmark'schen  Texte  fehlt  dagegen  all  der  liebens- 
würdige, eine  kleine  Welt  behaglich  ausmalende,  bei  mancher 
Sonderbarkeit  doch  anheimelnde  Humor  des  Dickens.  Es 
ist  Alles  verändert,  vergröbert,  verfälscht,  auf  die  Instincte 
einer  platten  Menge  berechnet. 

Was  nun  die  Musik  des  „Ingo"  anbetriffb,  so  haben  wir 
OS  mit  einem  höchst  vornehmen,  allem  Gewöhnlichen  abge- 
wandten Ton  werke  zu  ihun,  der  lan^ährigen  Arbeit  eines 
dem  Idealen  und  Edlen  zugekehrten  KünsÜers.  Rufer  hat 
offenbar  das  Bestreben  gehaot,  durchaus  selbständig  zu  com- 
poniren,  sich  ^^z  seinem  Gefühl  des  Dramatischen  zu  über- 
lassen, eine  Mittellinie  zu  finden  zwischen  dem  Melodiösen  und 
dem  Kecitativischen.  Er  hat  eine  beschränkte  Anzahl  von 
Erinnerungsmotiven,  daneben  auch  geschlossene  Tonstücke, 
Chöre  und  Tänze:  aber  es  fehlt  an  Gedrungenheit  und  prä- 
ciser  Charakteristik,  an  dramatischer  Schlagfertigkeit,  an 
Allem,  was  hinreisst,  sich  einprägt  und  tiefer  ergreift.  Das 
Angemessene  herrscht;  aber  man  hat  kaum  den  Eindruck  des 
Originalen  und  Zwingenden.  Die  Harmonien  sind  modern 
und  oft  sehr  schön,  aber  ein  ewiges  Moduliren  ermüdet  auf 
die  Dauer;  ähnlich  ist  es  mit  der  Instrumentation:  da  sie 
sehr  gleichmässig  in  der  Fülle  und  im  Wohlklang  gehalten 
ist,  fehlen  die  Höhepuncte.  Was  besonders  auffäUt,  ist  der 
Man^l  an  einfacher,  aber  kraftvoller  Erfindung;  es  ist  in  der 
Partitur  gewiss  viel  Ansprechendes,  Feines  und  Hübsches 
verstreut,  aber  nur  sehr  Weniges,  woraus  man  auf  die  natür- 
liche Begabung  eines  zur  dramatischen  Composition  ange- 
legten Talentes  scbliessen  könnte. 

Aber,  wie  gesagt,  die  Dichtung  konnte  Rufer  nicht  tiefer 
anregen.  Wenn  er  seine  nächste  Oper  componirt,  so  soll  er 
seinen  Text  im  Innersten  prüfen  und  nebenbei  auch  noch 
verständige  Freunde  fragen;  vielleicht  wird  er  dann  einen 
Treffer  haben,  nicht  nur  einen  Achtungserfolg. 

Nicht  so  ruhig  —  anerkennend,  aber  kühl — ,wiederRüfer'- 
schen  Oper  kann  man  der  Goldmark'schen  gegenüberstehen. 
Die  Art  und  Weise,  wie  hier  auf  den  Beifall  der  Gründlinge 
im  Parterre  speculirt  wird,  fordert  den  Widerspruch  eines 
nicht  ganz  platten  TJrtheils  heraus. 

Man  denke  6ich  zuerst,  dass  das  Dickens^sche  Heimchen 
hier  Gestalt  gewonnen  und  als  singende  Balleteuse  oftmals 
sich  vordrängt,  um  mit  geschwätziger  Geziertheit  den  Chorus 
zu  bilden  (worin  es  noch  von  unsichtbaren  Stimmen  unter- 
stützt wird).  Man  denke  sich  ferner,  dass  das  Dickens'sche 
Wickelkind  hier  fehlt,  dass  es  von  den  lieben  Eltern  erst 
erwartet  wird  und  das  „süsse  Geheimniss*^  der  guten  Hoff- 
nung in  den  Mittelpunct  der  Handlung  gerückt  ist.  Das  sind 
die  Haupt^chlager  dieser  pseudonaiven  Sentimentalität.  Dann 
aber  im  Einzelnen  auf  Schritt  und  Tritt  Gefühlsroh heiten! 
Da  macht  sich  ein  liebes  Frauchen  kein  Gewissen  daraus, 
ihren  unschuldigen  guten  Ehemann  auf  empörende  Weise  in 
Eifersucht  zu  bringen,  sodass  er  nahe  daran  ist,  nach  ent- 
setzlichem Jammern  sich  ein  Leids  anzuthun.  Glücklicher- 
weise schläft  der  brave  Postillou  ein,  und  das  Heimchen  zeigt 
ihm  im  Traum  den  kleinen  Postillon  der  Zukunft,  was  zu 
einem  knalleffectvoUen  Abschluss  führt.  Oder:  zwei  treu 
Verlobte  haben  sich  zehn  Jahre  nicht  gesehen,  sie  sins^en  ein 
langes,  „sehrendes"  Wiedersehensduett  und  halten  sich  selig 
umschlungen;  da— ein  Schlussaccord,  und  plötzlich,  als  wäre 
Nichts  gewesen,  die  lachende  Frage,  wie  sie  einen  alten 
Gecken  nasführen  können.  So  wissen  wir,  wenn  wir  es  nicht 
schon  fühlten:  „Alles  nur  Grimasse!** 

Nicht  anders  ist  die  Musik.  Ein  so  stilloses  Gemisch  ist 
noch  nie  componirt  worden.  Hanslick  hat  einst  sehr  gut  den 
blasirten  Meyerbeer  geschildert,  wie  er  in  der  „Dinorah**  ein- 
mal als  unbeleckter  Schäfer  kommt.  Das  Pendant  dazu  ist 
der  in  schwülen  Orientalismen  gross  gewordene  Componist  der 
pSakuntala**  und  der  „Königin  von  Saba**,  der  jetzt  plötzlich 
in  Familienidyll  und  Harmlosigkeit  macht.  Welch  rührende 
Einfachheit  in  unserer  verderbten  Zeit!  Da  ist  ja  Papageno 
mit  seinem  „Mädchen  oder  Weibchen** !  Ach,  und  das  beliebte 
Volkslied;  „Weisst  du,  wieviel  Sternlein  stehen**  und  so  viel 
andere  schöne  Anklänge!  Man  nimmt  es  eben,  wo  mans 
kriegten  kann.    Und  dann  wieder  ein  so  grosser  Orchesterlärm, 

—  wie  sagte  doch  Bülow:  „Auf  Wunsch  auch  Kakophoniker" 

—  und  dann  wieder  ein  so  sentimentales  Lied  mit  Refrain, 
und  dann  wieder  Chöre  aus  der  Operette! 

Ja,  man  kann  bitter  werden,  wenn  ein  starkes  Talent, 
wie  Goldmark,  so  ganz  nur  auf  den  billigen  Effect  schreibt 
und,  was  schlimmer  ist,  sein  Ziel  erreicht.   Dass  er  ein  starkes 


Talent  hat,  verleugnet  er  auch  hier  nicht.  Ganz  reizend  ist 
der  Anfang  des  Werkes  mit  der  raffinirten  Orchestermalerei 
des  Schwirrens  der  Heimchen,  sehr  hübsch  auch  die  darauf 
folgende  Arie  des  Postillonsfrauchens  Dot.  Ihre  Melodie  wird 
dann  zum  Leitmotiv,  d.  h.  man  hört  sie  noch  ein  halb  Dutzend 
Male  wieder, 

Frau  Dot  hat  überhaupt  die  besten  Sachen  zu  singen, 
auch  einen  zierlichen  Walzer  im  zweiten  Act.  Frau  Herzog 
sang  diese  Hauptpartie  ganz  entzückend.  Im  üebrigen  hatte 
die  Aufführung,  bis  auf  die  sehr  schönen  Decorationen,  einen 
stark  provinzialen  Anstrich.  Er  entsprach  dem  Kroll^schen 
Local,  dem  Publicum  und  seinem  unmässigen  Beifall. . 


(Fortsetzung.) 


Wien, 


unter  den  fremden  Cla viervirtuosen,  die  in  der  abgelau- 
fenen Saison  vor  unser  Publicum  traten,  wäre  noch  zu  nennen 
der  Träger  eines  berühmten  l^amens,  Hr.  Josef  Wieniawski, 
der  Bruder  des  1880  verschiedenen  ausgezeichneten  Geigers. 
Hr.  Josef  Wieniawski  war  seiner  Zeit  das  Muster  eines 
glatten,  technisch  ausgefeilten  Technikers  am  Cla  vier.  Zu 
erwärmen  oder  gar  zu  ergreifen  vermochte  er  uns  nie.  Dazu 
fehlte  es  ihm  theils  an  Temperament,  theils  an  wahrer  Inner- 
lichkeit. Seine  heuer  in  Wien  gegebenen  zwei  Concerte 
offenbarten  überdies  eine  bedeutende  Abnahme  an  Kraft  und 
NuancirungsfiLhigkeit,  sie  konnten  Niemanden  interessiren 
und  zogen  auch  nur  ein  sehr  kleines,  meist  aus  Conservato- 
riumszöglingen  gebildetes  Publicum  an.  Zu  bemerken  wäre 
nur,  dass  Hr.  Wieniawski  Stücke  wie  das  „Parsifal** -Vorspiel 
und  ^Lsoldens  Liebestod**  (in  der  bekannten  Liszt^schen  üeber- 
tragune)  in  sein  Programm  aufnahm,  womit  er  aber  der  hehren 
Muse  £.  Wagner*6  keinen  Dienst  erwiesen.  Denn  dicht  da- 
neben standen  (gerade  wie  bei  Grünfeld)  Salonstücke  eigener 
Composition. —  Ungleich  mehr  Sympathie  erweckten  der  jetzt 
in  Frankfurt  a.  M.  angesiedelte  italienische  Pianist  Ernesto 
Consolo  und  dessen  Landsmännin  Frau  Lucile  Tolomei, 
dereinst  am  Wiener  Conservatorium  Eine  der  talentvollsten 
Schülerinnen  Prof.  Epstein's,  dann  erfolgreich  in  Triest  musi- 
kalisch thätig,  von  wo  sie  jetzt  wieder  bleibend  nach  Wien 
zurückkehrte.  Hr.  Consolo  erwarb  sich  u.  A.  durch  die  Wie- 
dergabe von  Brahms*  FmoU-Sonate  Op.  5  Achtung  (d' Albert 
spielt  freilich  dieses  jugendlich  überscnäumende  Sturm-  und 
Drangwerk  noch  et  weis  anders!)  und  war  auch  redlich  bemüht, 
Sgambati's  Ciavierquintett  in  B  (Op.  5)  an  einem  Rosö^schen 
iLammermusikabena  zu  einem  vollen  Erfolg  zu  verhelfen,  der 
indess  ausblieb.  Dieses  dereinst  von  Liszt  (und,  wenn  ich 
nicht  irre,  auch  von  B.Wagner)  sehr  warm  empfohlene  Werk 
ragt  noch  immer  in  der  modernen  italienischen  Kammermusik 
durch  eigenartige  Stimmung  und  poetische  Einzelnheiten  hoch 
hervor.  Vieles  darin,  besonders  eine  ^ wisse  Art  der  Passagen- 
bildung, erschien  uns  aber  ausgetüftelt.  Wer  weiss,  ob  sich 
die  genannten  deutschen  Meister  heute  noch  für  Sgam- 
bati's  Quintette  (es  existirt  von  ihm  noch  ein  zweites  in 
Fmoll)  so  interessiren  würden  wie  vor  20  Jahren.  Was  die 
Triester  Pianistin  Tolomei  anbelangt,  so  gehört  sie  nicht  zu 
den  glänzenden  Bravourvirtuosinnen,  umsomehr  erfreut  ihr 
Spiel  durch  gesang-  und  seelenvollen  Anschlag.  In  ihrem 
interessanten  Programm  brachte  sie  hier  fast  gar  nichts  Ge- 
kanntes (z.  B.  eine  wohl  von  ihr  selbst  übertragene  S.  Bach'- 
sche  Orgel-Toccata  in  dorischer  Tonart)  oder  auch  längst  Ver- 
gessenes (Volkmann*s  geistvolle,  technisch  sehr  schwierige  Con- 
certvariationen  über  HändePs  „Harmonischen  Grobschmied**, 
dann  die  drei  stilistisch  ungleichen,  Überwiegend  aber  doch 
sehr  anziehenden  Cla  vierstücke,  welche  aus  dem  Nachlasse 
Franz  Schuberts  1867/68  bei  Rieter-Biedermann  in  Leipzig 
herauskamen)  sorgfältigst  ei  nstudirt,  dabei  mit  edler  Anspruchs- 
losigkeit. —  Nur  der  Curiosität  halber  erwähne  ich  das  Con- 
cert  der  englischen  Miss  Florence  May,  da  diese  gute  Dame 
offenbar  keine  Ahnung  davon  zu  haben  scheint,  welche  An- 
forderungen man  bei  uns  an  öffentlichen  Ciaviervortrag  stellt. 
So  sind  wohl  Beethoven 's  „Appassionata**,  Schubert^s  „Wan- 
derer**-Phantasie  und  Brahms^  Paganini-Variationen  in  Wien 
noch  nicht  gespielt  worden.  Entsetzlich!  Und  doch  erfreute 
sich  die  Londoner  Dilettantin  (einen  anderen  Titel  vermag 
ich  Miss  May  nicht  zu  geben),  als  —  wie  es  hiess —  von  ihren 
höchsten  landsmännischen  Kreisen  protegirt  (mindestens  wohnte 
der  englische  Gesandte  dem  Concerte  bei),  eines  ziemlich 
vollen  Saalds  und  ansehnlichen  Beifalles  selbst  nach  den 
schülerhaftesten  Leistungen.  Auch  an  verdächtig  freund- 
lichen Kritiken  soll  es  nachher  nicht  gefehlt  haben  ...  so 

30* 


896 


war  es  eben  immer  und  wird  auch  immer  wieder  so  sein. — 
Unter  den  Cohoerten  uiiserer  einheimischen  Pianisten  war 
das  bereits  erwähnte  Alfred  Grünfeld's  (ungeachtet  dessen, 
was  davon  künstlerische  Bedenken  erregte)  das  glänzendste, 
in  mancher  Beziehung  musikalisch  sympathischer,  als  ein 
bei  Bösendorfer  von  FrL  Ilona  Eibensc nütz  gesehenes.  Diese 
ernst  strebende  junge  Künstlerin  hat  aus  von  der  unvergess- 
lichen  Meisterin  C&ira  Schumann  persönlich  empfangener 
Unterweisung  nachhaltigsten  Gewinn  gezogen.  Unter  ihren 
Händen  klang  doch  Brahms*  FmoU-Sonate  (in  neuerer  Zeit 
ein  bei  uns  sehr  häufig  gespieltes  Stück)  weit  Überzeugender. 
Bei  den  auch  meist  vortrefflich  gespielten  Symphonischen 
Etüden  von  Schumann  wünschte  man  nur  mehr  Kraft.  —  Mit 
entschiedenem  Beruf  zur  Sache  veranstaltete  Frl.  Margarethe 
v.Demeli  US  in  Verbindung  mit  dem  sehr  tüchtigen  Brünner 
Concerfemeister  J.  Koreff  und  der  Wiener  Violoncell^ielerin 
Josefine  Donat  einen  Kammermusikabend.  Ausser  Brahms* 
lieblicher  Ciavier- Violinsonate  in  A  und  dem  heute  aus  den 
Concertsälen  fast  verschwundenen  Cmoll-Claviertrio  von  Men- 
delssohn gab  es  in  diesem  Ck)ncert  auch  recht  hübsch  ausge- 
führte Stücke  für  Ciavier  allein  (z.  B.  aus  Bach's  Französischen 
Suiten)  und  für  zwei  Claviere  zu  hören,  bei  welch  Letzteren 
der  gediegene  (blinde)  Pianist  J.  Labor  Frl.  v.  Demelius' 
Partner  war.  Thieriot's  dankbares,  eminent  claviermässiges 
Gdur-Capriccio  musste  Frl.  v.  Demelius  wiederholen.  —  Selb- 
ständige erfolgreiche  Concerte  auf  zwei  Ciavieren  veranstal- 
teten das  Ehepaar  Louis  und  Susanne  Böe,  sowie  die  Brüder 
Willy  und  Louis  Theru,  rühmlichst  bekannte  Künstler- 
paare. 

Von  bedeutenderen  auswärtifi;en  Geigern  erschienen  zum 
ersten  Mal  in  Wien  Hr.  Carl  F  lesen  (ein  zuerst  am  hiesigen  Con- 
servatorium  von  Prof.  Grün  unterrichteter,  dann  von  marsick 
in  Paris  zur  technischen  Meisterschaft  ausgebildeter  geborener 
Ungar)  und  Hr.  Henry  Such  aus  London,  der  zwar  die clas- 
siscne  Schule  Joachim  s  genossen,  aber  aus  dieser  noch  nicht 
zur  vollsten  künstlerischen  Freiheit  durchgedrungen  ist.  Da- 
her machten  seine  Vorträge  des  Beethoven'schen  und  des  Men- 
delssohn'schen  Violinconcertes,  der  Bach^schen  Cbaconne  und 
anderer  Aufgaben  des  classischen  Repertoires  zwar  einen 
fesselnden,  unbedingt  von  Talent  zeugenden,  aber  noch  etwas 
unfertigen  Eindruck.  Dagegen  bestach  Hr.  Carl  Flesch  (bei 
weniger  erkennbarer  Poesie  und  Innerlichkeit)  durch  vollen- 
dete Glätte  und  imponirende  Sicherheit  des  Spieles  auch  bei 
Bravouranfgaben  schwierigster  Art.  Insbesondere  als  Paga- 
nini-Spieler  zeigte  er  sich  seinem  Londoner  Collegen  Such 
weit  überlegen.  Das  Einzige,  was  Hrn.  Flesch  zum  technisch 
vollkommenen  Violinvirtuosen  abgeht,  ist  das  echte  oder,  wie 
es  manche  Geiger  nennen :  das  grosse  Staccato.  Das  Programm 
des  Künstlers  bot  das  Paganinrsche  Ddur-  und  das  Bruch 'sehe 
Gmoll-Concert,  gleichfalls  die  Bach 'sehe  Chaconne  und  andere 
Stücke  dieses  Meisters,  Ungarische  Tänze  von  Brahms- Joa- 
chim, Bravoursachen  von  Wieniawski,  Laub  und  Sarasate. 
Hr.  Such  spielte  in  seinem  zweiten  Concert  dasselbe  Ddur- 
Concert  von  Paganini  (hier  ergaben  sich  eben  Vergleichungen 
mit  Hrn.  Flesch),  die  reizende  Adur-Sonate  von  Händel  und 
Anderes.  —  Ein  Held  der  Saison  war  wieder  der  kleine  Bronislaw 
Hubermann,  welcher  zeigte,  dass  ihn  das  im  Vorjahre  em- 
pfangene überschwäuRliche  Lob  nicht  gehindert,  energisch  an 
seiner  weiteren  VervoTlkommenung  zu  arbeiten.  Er  bereicherte 
sein  Repertoire  heuer  um  das  Brahms*sche  und  das  Gold- 
mark'sche  Violinconcert  und  zeigte  sich  diesen  von  einander 
so  völlig  verschiedenen  Werken  erstaunlich  gewachsen.  We- 
niger die  Grösse  des  Tones  oder  das  glänzende  Passagenwerk 
ist  es,  was  an  dem  Spiele  des  polnischen  Wunderknaben 
immer  von  Neuem  auffällt.  Umsomehr  die  Wärme  der  Em- 
pfindung, die  reife,  süsse  Cantilene.  —  Gerechtes  Aufsehen  er- 
regte durch  seine  grandiose  Technik  wieder  der  belgische 
Altmeister  des  Paganini-Spieles  C6sar  Thomson,  obwohl  er 
nicht  immer  ganz  gut  disponirt  erschien.  Die  früher  unfehl- 
bare Reinheit  der  Tongebung  wurde  manchmal  vermisst.  — 
Eine  anmuthige,  echt  musikalische  Geigerin  italienischer  Ab- 
kunft, aber  jetzt  in  Moskau  angesiedelt,  lernte  man  in  Frl. 
Alexandrine  Zanolli  kennen,  welche  zuerst  in  dem  Concert 
des  Sängerpaares  Bellincioni-Stagno  debutirte,  um  dann  in 
einem  eigenen  Concert  besonderen  Beifall  zu  erringen.  —  In 
dem  Concert  des  Sängers  Ben  Davies  wirkte  abermals  eine 
junge  italienische  Violinspielerin  gediegner  Richtung,  Baro- 
nesse Codelli,  mit,  ferner  der  feurige  jugendliche  ungarische 
Geiger  Louis  Pöcskai.  —  Durch  einen  Meistwvortrag  des 
Brahms'schen  Violinconcertes  erfreute  — wie  bereits  gemeldet— 
Prof.  Hugo  Heermjann  im  3.  Gesellschaftsconcert;  seiner 
classischen  Lehre  ist  es  wohl  zu  verdanken,  dass  sich  auch 


Bronislaw  Habermann  an  das  ebenso  schöne,  als  schwierige 
Werk  wagen  konnte. 

(Fortsetzung  folgt.) 

Berichte. 

Leipzig«  Das  Sommerconoert,  welches  der  „Arion**  am 
6.  Juli  in  Bonorand*s  Etablissement  g^b,  nahm  einen  recht 
animirten  Verlauf,  welcher  in  erster  JLinie  der  aufopfernden 
Thätigkeit  seines  trefflichen  Dirigenten  Hrn.  Dr. Paul  Kiengel 
zu  danken  ist.  Was  mit  einem  Verein,  dessen  stimmliche  Aus- 
geglichenheit unter  dem  ständigen  Wechsel  seiner  Mitglieder 
zu  leiden  hat.  zu  erreichen  ist,  das  hatte  er  wieder  voll  er- 
reicht. Vor  Allem  ging  ein  frischer,  antemehmender  Zug 
durch  das  Ganze,  der  besonders  die  beiden  humorvollen  Chöre 
„Heute**  von  Rieh.  Müller  and  das  köstliche  „Lämmlein**  von 
C.  Zöllner  zu  ganz  prächtiger  Wirkung  braäüte,  bei  Bram- 
bach*s  „Waldmeisters  Brautfahrt**  (mit  Orbheeter)  nnd  Dö- 
ring^s  „Ständchen**  ganz  Über  deren  nicht  sonderlüuies  Niveau 
hinwegzutäuschen  vermochte,  andererseits  aber  auch  da  Stand 
hielt,  wo,  wie  in  Hegar's  „Gtowitternacht**,  solcher  Muth  in 
A,nbetracht  der  hineingehäuften  Schwierigkeiten  üßi  zur  Ver- 
wegenheit wird.  Der  Wiedergabe  des  letzteren  Chors  wird  man 
alle  Anerkennung  zollen  müssen,  wenn  «uoh  natürlich  von 
Vollkommenheit,  insbesondere  am  Schlüsse,  keine  Rede  sein 
kann.  Sehr  hübsch  gelangen  auch  die  gemüth vollen  Chöre 
von  Sucher  und  Kirchl.  !fwischen  den  Vprträgen  des  Vereins 
erntete  der  Baritonist  Hr.  Gerhard  Stehmann  von  der 
Deutschen  Oper  in  New- York  mit  Liedern  von  Schamann, 
Aug.  Hom,  JPaul  Kiengel  und  Ad.  Jensen,  denen  er  als  Zugabe 
noch  ein  Trompeterlied  von  Brückler  folgen  liess,  starken  Bei  mll ; 
wir  für  unseren  Theil  konnten  uns  jedoch  ftlr  die  nasale 
Tongebung  und  den  troekenen  Vortrag  des  Sängers,  welcher 
durcn  Hrn.  Dr.  KlengePs  Clavierbegleitong  aufs  Beste  unter- 
stützt wurde,  nicht  erwärmen.  Als  weiterer  Solist  trat  der 
Einjährig-Freiwillige  Hr.  Hoboist  Stegmann  mit  Adagio 
und  AUegro  «us  einem  seichten  Harfenconcert  von  Parish- 
Alvars  auf  und  bewährte  darin  eine,  wenn  auch  nicht  ganz 
ausg^eglichene,  tüchtige  Technik.  Die  Capelle  der  107er  unter 
Musikdirector  Walther^  welche  als  Begleiterin  zu  diesem 
Harfenconcert,  wie  in  dem  Brambach*schen  Chore  wacker 
mittbai,  brachte  selbständig  Stücke  von  Wagner,  »Thomas, 
Metra,  Reinecke  und  Liszt  in  gelungener  Weise  zur  Auf- 
führung. — n — 

Leipzig.  Wie  und  wo  immer  der  hiesige  Lehrer- 
Gesangverein  sich  hören  lässt,  trägt  er  in  der  Wahl  seiner 
Vortragsobjecte  einem  vornehmen  künstlerischen  Geschmack 
Rechnung  und  bietet  er  unter  Leitung  seines  exquisiten  Diri- 
genten Hm.  Hans  Sitt  Reproductionen  auserlesener  Art.  Das 
uoncert  seines  heurigen  Sommerfestes  am  10.  Juli  im  Etablisse- 
ment Bonorand  maäte  hierin  keine  Ausnahme,  sondern  be- 
festigte nur  die  Regel.  In  bewährten  Chören  von  J.  Rietz 
(Morgenlied)  und  Schubert  („Nachtgesang  im  Walde*',  mit 
vorzüglich  ausgeführter  Hörnerbegleitung),  sowie  in  einer 
Reihe  neuerer  und  neuester  Compositionen  für  Männerchor 
von  F.  Hegar  f  „Rudolf  von  Werdenberg**),  W.  Berger  („Som- 
mernacht**), Eaw.  Schultz  („Waldesrauschen**),  Ed.  Kremser 
(„Wie  die  Brünnlein  rauscnen**)  nnd  G.  Schreck  („Wirths- 
töchterchen**)  gab  er  ebenso  viele  Proben  seiner  gediegenen 
künstlerischen  Tendenz,  wie  eines  klanggesättigten  und 
feinnuancirten  Vortrags.  Leider  nur  wurde  diesmal  der  Ge- 
nuss  an  diesen  in  jeder  Beziehung  prächtigen  Darbietungen 
infolge  des  ümstandes,  dass  dieselben  im  FreiexL  statt  im  ge- 
schlossenen Räume  sich  abspielten,  in  Etwas  aurch  die  Ge- 
räusche, welche  in  Gartenconcerten  unausbleiblich  durch  pro- 
menirende  und  schwatzende  Gäste  und  servirende  EeUner 
verursacht  werden,  beeinträchtigt.  Den  nachhalt]g|8ten  Ein- 
druck von  den  Novitäten  machte  F.  Hegar's  Meisterwerk, 
aber  auch  die  übrigen  Chöre  erwarben  sich  durch  nobeln 
Gedanken-  und  treffenden  Stimmungsgehalt,  das  Schreck'sche 
speciell  durch  gemüth  vollen  Humor  ilen  Beimll  des  Publicums. 
Eingeleitet  wurde  das  Concert  durch  mehrere  Vorträge  der 
tüchtigen  Capelle  des  107.  Infanterie-Regiments  unter  Führung 
ihres  langjäurigen  bewährten  Dirigenten  Hm.  Walther, 
von  welchen  das  pikante  und  wirkungsvolle  Vorspiel  zu  „A 
basso  porto**  von  Spinelli  vornehmlich  interessirte  and  wie 
die  Weber'sche  „Oberon**-Ouverture  und  die  L  ungarische 
Rhapsodie  von  Liszt  der  Capelle  besondere  Gelegenheit  gab, 
ihre  schöne  Leistungsft.higkeit  zu  documentiren.  Zwei  Mit- 
glieder derselben  traten  ausserdem  solistisch  auf:  Hr.  Steg- 
mann spielte  mit  gutem  Geschick,  doch  infolge  des  unge- 


397 


schlossenen  Raumes  klanglich  ziemlich  wirkungslos  einen 
werthlosen  Goncertsatz  für  Harfe  von  Parish-Alvars  und  Hr. 
Nölle  blies  mit  verblüffender  Virtuosität  und  überall  mit 
schöner  Tonentfaltung  und  Greschmack  ein  ebenfalls  musikalisch 
sehr  fragwürdiges  Bravourstück  f^  Trompete  von  Hartmann. 
Wir  machen  auf  diesen  jungen  Mann  als  auf  eine  ausgezeich- 
nete Acquisition  fhr  jedes  gute  Orchester  ganz  nachdrücklich 
aufmerksam.  F. 

Genf»  Ende  Juni.  Die  Abonnementconcerte  der 
zweiten  Hälfte  der  Saison  (sechs  an  der  Zahl)  waren  dank 
der  Mitwirkung  ausgezeichneter  Virtuosen  und  der  Auffüh- 
rung bedeutender  Werke  nicht  minder  genussreich ,  als  die- 
jenigen der  ersten.  Die  Solisten:  Frl.  Holmstrand,  Opern- 
Sängerin  aus  Stockholm,  das  Holländische  Damenterzett, 
die  Pianisten  Sauer  und  Grünfeld,  sowie  der  Violinist 
Auer  waren  hier  neue  Erscheinungen.  Am  allerbesten  gefiel 
das  herrliche  Talent  des  Petersburger  Violinmeisters,  welcher 
das  Goncert  von  Tschaükowsky  und  mehrere  Solostücke  nicht 
nur  wie  ein  grosser  Virtuose,  sondern  auch  wie  ein  Musiker 
ersten  Banges  vortrug;  am  wenigsten  wollten  uns  die  Ciavier- 
künsteleien des  fidelen  Wiener  Lebemanns  Alfred  Grünfeld 
zusagen.  Ein  feiner  Pianist  ist  Hr.  Sauer:  wie  er  seine  Solo- 
pi^cen:  Praeludium  und  Fncre  von  S.  Bach-d'Albert,  „Nacht- 
stück**  von  Schumann  und  Bolöro  von  Chopin,  spielt,  das  wird 
ihm  so  leicht  kein  Zweiter  nachmachen.  Sein  Erfolg  war 
denn  auch  ein  sehr  grosser.  Becht  gut  wurden  das  Mollän- 
dische Damenterzett  imd  Frl.  Holmstrand  aufgenommen. 
Zwei  hier  ansässige  Künstler,  Hr.  Goncertmeister  Bey  und 
die  Sängerin  Frl.  Gianoli,  nahmen  an  dem  Cyklus  der 
Abonnementconcerte  Theil  und  reussirten  nach  Wunsch. 

Ein  Wagner-Festival  wurde  Ende  Februar  als  Extraconcert 
Unter  Leitung  des  Hm.  Willy  Behberg  und  Mitwirkung  des 
Dresdener  Baritonisten  Hrn.  Scheidemantel  in  der  bis  zum 
letzten  Platz  besetzten  Victoriahalle  zum  Benefiz  der  Orchester- 
mitglieder gegeben.  Der  berühmte  Gast  sang  Wotan's  Ab- 
schied von  Srünnhilde,  Hans  Sachsens  grossen  Monolog,  Wolf- 
ram's  Solo  aus  dem  2.  Act  des  „Tannhäuser''  und  als  Zugabe 
das  Lied  an  den  Abendstem.  Es  ist  wohl  überflüssig,  hinzu- 
zufügen, dass  der  Erfolg  seinem  grossen  Talente  entsprach. 
Ta^  darauf  hatten  wir  das  Vergnügen,  den  trefi liehen  ^Lnger 
nocn  in  einer  Privatsoiröe,  welche  unser  hochherziger  Kunst- 
mäcen  HrjA'.  B.'ini  Saale  des  CönsörVatoriums  "Veranstaltete, 
zu  hören,  and  genossen  seine  Darbietungen  so  in  verdoppeltem 
Maasse.  Der  Violinist  Hr.  Schörg  und  der  Pianist  Hr.  Prof. 
Willy  Behberg  trugen  ihrerseits  zum  brillanten  Gelingen 
dieses  Musikabends  bei. 

Ein  zweites  Extraconcert  wurde  in  der  Victoriahalle  vom 
Comitö  der  Abonnementconcerte  gegeben,  und  zwar  zu  Ehren 
der  renommirten  Claviervirtuosin  Frau  Carreno.  Diese  hier 
in  bester  Erinnerung  gebliebene  Künstlerin  feierte  wiederum 
einen  vollständigen  Triumph  und  erweckte  namentlich  mit 
dem  Vortrag  der  Asdur-Polonaise  von  Chopin  und  einer 
ungarischen  Phantasie  von  Liszt  Stürme  des  Beifalls. 

Die  Leistungen  des  für  die  Abonnementconcerte  bedeu- 
tend verstärkten  Stadtorchesters,  das  Hr.  Willy  Behberg  als 
bewährter  Capellmeister  leitete,  fanden  in  dieser  Saison  freu- 
dige Anerkennung.  Von  den  in  letzter  Zeit  gespielten  Novi- 
täten machte  die  schöne,  aber  mehr  neu-deutsche  als  russi- 
sche Symphonie  pathötique  von  Tschaikowsky  am  meisten 
Eindruck;  sie  wurde  im  Zeitraum  einiger  Wochen  zwei  Mal 
aufgeführt,  das  zweite  Mal  am  Benefizabend  des  Hm.  Willy 
Behberg,  den  seine  Freunde  und  die  Abonnenten  nach  Ver- 
dienst f&tirten.  Viele  Verehrer  erwarben  sich  femer  die 
4.  Symphonie  von  Brahms  und  die  symphonische  Dichtung 
„Tod  und  Verklärung**  von  Bichard  Strauss.  Die  moderne 
Musik  beeinträchtigte  übrigens  keineswegs  den  Erfolg  der 
classischen,  welche  namenthch  mit  derCmoU-Symphonie  von 
Beethoven  und  zwei  Sätzen  aus  dem  Goncerto  grosso  in  DmoU 
von  Händel  ihre  Lebenskraft  glänzend  behauptete. 

Goncerte  mit  Orchester  veranstalteten  je  Eines  die  Soci6t6 
de  Ghant  sacrö  (Dir.:  Hr.  Barblan)  und  die  Sociötö 
de  Ghant  du  Conservatoire  (Dir.:  Hr.  Ketten).  Erstere 
bot  uns  in  sehr  gelungener  Interpretation  das  HändeVsche 
Oratorium  „Samson**.  (Mitwirkende:  u.  A.  Frau  Troyon« 
Blaesi  aus  Lausanne  [Sopran],  Hr.  Burgmeier  aus  Aarau 
[Bassist]  und  Hr.  Willy  Behberg,  welcher  bei  diesem  Anlass 
eine  neue  Seite  seines  musikalischen  Talentes  offenbarte,  in- 
dem er  sich  als  gewandter  Organist  entpuppte«)  Die  zweite 
Gesellschaft  führte  den  „Franciscus**  von  Tinel  auf,  ohne  in- 
dess  diese  grossangelegte  Novität  genügend  vorbereitet  zu 
haben. 


Unsere  drei  Kammermusik  vereine  setzten  im  Januar 
und  Februar  ihre  Goncerte  mit  steigendem  Beifall  fort.  Bei 
Bey- Behberg  und  Grenossen  hörten  wir  Streichquartette  von 
Grie^  (GmoU)  und  Beethoven  (Op.  69,  No.  1),  eine  Sonate  für 
Viohne  und  Glavier  von  Faurö,  ein  Glaviertrio  von  Brahms 
und  das  bedeutende  Glavierquartett  unseres  so  früh  der  Kunst 
und  seinen  zahlreichen  Freunden  entrissenen  Gustav  Weber. 
Das  Werk,  hier  zum  ersten  Mal  gespielt,  machte  Aufsehen 
und  wird  hoffentlich  in  der  näc&ten  Saison  auf  dem  Pro- 
gramm dieser  Genossenschaft  wieder  figuriren.  Eine  hübsche 
Abwechselunff  bot  in  der  dritten  Söance  die  Literpretation 
der  Mozart'schen  Sonate  für  zwei  Gla viere  seitens  der  HH. 
Willy  Behberg  und  Fricker,  welche  die  Gomposition 
pietätvoll  und  feinsobattirt  wiedergaben. 

Die  Vereinigung  Pahnke-Sommer-Kling-Lang  spen- 
dete nach  sorg&ltiger  Vorbereitung  Folgendes:  Streicnquar- 
tette  Op.  10,  So.  1,  von  Mozart  und  in  Bdur  von  Haydn,  das 
Glavierquartett  Op.  41  von  Saint-Saöns  (Glavier:  FrL  Janis- 
zewska),  Sonaten  für  Ciavier  und  ViolonceU  Op.  69  von  Beet- 
hoven (Frl.  Janiszewska  und  Hr.  Lang)  und  mr  Violine  und 
Glavier  von  S.  Bach  (Hr.  Pahnke  und  Frl.  Janiszewska),  zum 
Schluss  das  Fmoll-Clavierquintett  Op.  34  von  Brahms. 

Die  HH.  Schörg  und  Schousboe  führten  ihre  Beethoven- 
Sitzungen  glücklich  zu  Ende  und  gewannen  mit  ihren  aus- 
gezeichneten Vorträgen  die  volle  Zustimmung  der  Hörerschaft. 

Im  Gonservatorium  pulsirt  immer  reees  Leben,  und 
die  öffentlichen  Prüfungen  zeufi^n  von  bedeutenden  Fort- 
schritten. Ganz  besonders  gedeihen  die  Clavierclassen  kraft 
des  tüchtigen  Unterrichtes  des  Hrn.  Prof.  Willy  Behberg 
und  des  Frl.  Janiszewska,  welche  Beide  unseren  Pianisten 
mit  gutem  Beispiele  vorangehen.  Erwähnenswerth  sind  die 
ausserordentlichen  Leistungen  des  Hm.  Emil  Eckert  aus 
Leipzig  (Sonate  und  „Campanella**  von  Liszt,  Symphonische 
Etüden  von  Schumann  und  „Feuerzauber**  von  Wagner-Bras- 
sin),  eines  Schülers  —  wenn  man  diesen  Ausdruck  für  einen 
solchen  Künstler  noch  gebrauchen  darf  —  der  Fortbildungs- 
classe  des  Hm.  Behberg. 

Folgende  Vorkommnisse  sind  noch  zu  notiren:  ein  Lieder- 
abend der  bekannten  Sängerin  Frau  Schulz-Lilie  unter 
Mitwirkung  der  HH.  Prof  Willy  Behberg  und  Schulz, 
welche  eine  sehr  interessante  und  warm  aufgenommene  So- 
nata quasi  Fantasia  für  zwei  Glaviere  von  Adolf  Buthardt 
vortrugen,  das  übliche  Charfreitagsconcert  unseres  Domorga- 
nisten Hrn.  Barblan,  eineSoiröe  der  Geschwister  Beymond 
(Violinist  und  Pianistin)  im  Verein  mit  dem  Violoncellisten 
Hrn.  Adolf  Behberg,  das  jährliche  Goncert  des  ersten  Vio- 
loncellisten des  Stadtorchesters  Hrn.  Holzmann,  eine  Kam- 
mermusiksitzung des  Hm.  Lang  (ViolonceU)  und  seiner 
Schwester  Frau  le  Goultre  (Ciavier)  und  endlich  im  Theater 
Premieren  von  Beyer's  „Sigurd**  imd  Audran^s  „Photis**. 

Am  Eröffnungstag  unserer  Lande6aussteUun^(l.  Mai)  wurde 
in  der  Gentralhalle  des  Palais  des  Beaux-Arts  eine  stimmungs- 
volle Gantate  für  Männerchor  und  Solostinmien  von  Otto 
Barblan  unter  lautem  Beifall  des  Publicums  aufgeführt. 
Grossen  Erfolg  hatte  auch  im  Laufe  desselben  Monats  die 
Premiere  des  Festspiels  von  Baud-Bovy,  in  Musik  gesetzt 
von  unserem  geistreichen  Gomponisten  E.  Jaques-Didcroze. 
Dieses  patriotische  Werk,  luxuriös  ausgestattet  und  vortreff- 
lich einstudirt,  machte  Glück,  und  die  späteren  Aufführun^n 
haben  den  guten  Eindruck  des  ersten  Abends  nur  bestätigt. 
Die  Musik  wird  übrigens  bei  Gelegenheit  der  Ausstellung  gar 
nicht  stiefmütterlich  hehandelt,  denn  das  Gomitö  hat  ein  aus- 

?9zeichnetes  Orchester  engagirt  (u.  A.  sind  die  Bläser  aus 
aris  wirkliche  Künstler),  welches  nicht  nur  zwei  Mal  täg- 
lich unter  Direction  des  Goncertmeisters  Hrn.  Bey  im  Parc 
des  Beaux-Arts  spielt,  sondern  noch  einen  Gyklus  von  zehn 
svmphonischen  Goncerten  grösseren  Stiles  in  der  Victoriahalle 
absoivirt.  Letztere  Goncerte  unter  der  Leitung  des  Hm. 
Doret  (eines  in  Paris  ansässigen  WaadUänders)  haben  am  2.  Mai 
begonnen.  Die  ftLnf  Abende,  welche  bis  jetzt  stattfanden, 
brachten  uns  Symphonien  von  Saint-Saöns  (GmolL  mit  Orgel, 
zwei  Mal  aufgeführt),  Beethoven  (No.  7),  Gösar  rranck  und 
Haydn  (Gdur),  Suiten  von  Lalo  („Namouna**)  und  Pierre 
Maurice  („Pdcheurs  bretons**),  eine  symphonische  Dichtung 
von  Glazounow  („Stenka  BÖ2ine**),  Ouvertüren  von  Mozart 
(,jDon  Juan**),  Weber  („Euryanthe**),  Wagner  („Die  Meister- 
singer**), Gluck  („Iphigenie  in  Aulis'')  und  Lambert  („Broc6- 
liande**).  Der  Tenorist  Hr.  Warmbrodt,  die  Sängerin  Frl. 
Blanc,  Frau  Boger-Miclos,  Pianistin  aus  Paris,  Hr. 
Thomson  aus  Lüttich  und  der  Bariton  Hr.  Edmond  Paul 
aus  Florenz  traten  als  Solisten  auf.  Hervorragendes  leistete 
nur  der  belgische  Violinvirtuos.    Die  Orcbesterdarbietungen 


waren  meistens  vortrefflich;  brillant  gespielt  wurden  n.  A. 
die  Symphonie  von  Saint-Sa6DB  und  die  Saite  von  Lalo.  Da- 
gegen litten  manchmal  die  Begleitungen  an  ÜDznl&nglichkeit. 
Ausnahmsweise  und  in  Ehren  der  LandesaussteUnng  hat 
das  Theater  seine  Pforten  am  15.  Jani  für  die  Sommer- 
saiaon  wieder  eröfinet.  Beliebte  Opern  und  Ojieretten  des 
Repertoires  werden  mit  einigen  versprechenden  NoTitftten 
abweohaeln.  | 

Conoertumschau. 

Leipzig.  Sommerfest  des  Qeeangver.  „Fh&nix"  (Winter) 
nnt.  Uitwirk.  der  Gapelle  des  Hrn.  Cutt  am  S7.  Juni:  Sym- 

Cniesatc  v.  Haydn  n.  a.  Orcheetemummem ,  „Prinzessin 
"  f.  gem.  Chor,  Soli  n.  Orch.  v.  A.  Schule,  „Liebe  und 
Treue"  f.  Rem.  Clior  ii.  Sopransolo  m.  Orch.  v.  O.  Qruppa, 
gem.  Chüre  v,  n,  H.  EnfEel(„Keaer  FrflhlinK")  n.  B.  Hamma 
{Schwab.  Volkslied),  iowje  Volkslied  „Mein  Herz  ist  voll  Lie- 
der", Mänoerohöre  v.  Koschat  („Der  VillächerPostiUon",  ro, 
Bariton-  u.  Pistonsolri  \i.  Homhegleit.) ,  H.  Jüngst  („Hymne 
an  den  Wald",  m.  Hornquart.  u.  Pos.),  Edw.  Schultz  („Wal- 
desrauschen"), F.  Mnir  i'„Wie  die  wilde  Ros  im  Wald")  und 
L.  Neuhoff  („MusikantiingniBS"),  Duett  a.  „Eine  Nacht  auf 
dem  Meere"  v.  Tschirch,  Sopranlied  „Herzensfrflhling"  v. 
P.  T.  Wickede.  —  Conc.  des  Univera.-SängervBr.  zu  St,  Pauli 
ant.  Leit.  das  Hm.  Bergelt  am  S.  Juli:  Männerchöra  von 
J.  Herbeck  f„Zum  Walde",  m.  Hömerbegleit),  P.  Hegar 
( ,Gcwitte macht"  und  „Die  Trompete  von  GraTelotte") ,  Ed. 
Kremser  („Im  Winler"),  P.  Mair  („Snomi's  Gesang"  und 
„fieblaus-BeachwörunR"),  R.  Mensel  („Salomo",  „Das  alte 
Lied"  u.  „Am  Runen.^tein")  ö.  A.,  Vocalduette  „Ich liebe  dich" 
u.  „Frühling"  v.Ä.Hasa,  Gosangvortrage  des  Frl.  Dndensing 
(„Serenade"  v.  M.Bruch.  „Die Nachtigall"  v.Volkmannet-c.l. 
—  Somcnerfest  des  nkad,  (üesangver.  „Arion"  (Dt.  Elengel) 
unt.  Mitwirk,  der  HH.  Stehmann  a.  New- York  (Ges.)  a.  Steg- 
mann  (flarfe).  sowie  der  Cftp.  des  107.  Inf.-Eeg.  (Walther) 
am  H.  Jnh:  „Rienzi''-OuTert.v.  Wagner,  Entr'acte  a.  „EOnig 
Manfred"  v.  C,  Reinecke,  2.  Ungar.  Rhaps.  v.  Liszt  u.  a. 
Orchesternummem,  „Waldmeisters  Brautfahrt"  f.  M&nnerchor 
m.  Orch.  v.  Brambacb,  Männerchöre  a  eap.  v.  Ad.Kircbl 
{„Im  Abend  winde"),  C.  H.  Döring  („Stftndcheo"),  Hieb. 
Maller  („Hente"),  F.  Hegar  („Qewittemacht")  u.  A.,  Soli  f. 
Ges.  V.  Schumann,  A.  Hörn  („Meereszauber").  P.  Elocgel 
(„Wenn  deine  Arme  halten"),  Ad.  Jensen.  („All-Heidelberg") 
und  H.  Brllckler  („Als  ich  zum  ersten  Mal  dich  sah") 
u.  für  Harfe  v.  Pari.^b-Alvare  (Adagio  u.  Allezro  aus  einem 
Conc).  —  SommerfeKt  des  Lehrer- Gesang ver.  (Sitt)  unt.  Mit- 
wirk, der  HH.  Stegnicinn(HBrfe)  n.  NöUe  (Tromp.),  sowie  der 
Capelle  des  107.  Inf.-Keg.  (Walther)  am  10.  Jufi;  „Oberon"- 
Ouvert.  V.  Weber,  Vorspiel  zu  „A  basso  porto"  v.  Spinelli, 
I,  Ungar.  Rhaps.  v.  Liszt,  „Aubade  printaniöre"  v.  L.  La- 
combe  u.  a.  Orchestt^rnummem,  Mannerchöre  v.  Rietz  (Mor- 
genliedl,  Schubert  (,.Kacfitgesaiig  Ito  Walde",  m.  Hörnerbegl.), 
F.  Hegar  („Rudolph  voa  Werdenberg"),  W.  Berger  („Som- 
mernacht"), Edw.  Schultz  („Waldesrauschen"),  E.  Eremser 
(„Wie  die  Brünnlein  rauschen")  and  G.  Schreck  [.Wirtha- 
töchterchen"),  Soli  f  Harfe  von  Parish-Alvars  (1.  Satz  aus 
einem  Conc.)  und  f,  Trompete  v.  Hartmann  („The  Favou- 
rite").  —  Abendunter  hakungen  im  k.  Conservatorium  der 
Musik:  30.  Juni.  Clayi«rtrio  Op.  163,  No.  1,  v.  H.  Sitt  = 
Frls.  Rosenstein  a.  Odessa  n.  Rhode  a.  Leipzig  □.  Hr.  Ettelt 
a.  Klein-Corbetha,  Pbautasiestücke  f.  Clav.  n.  Clar.  t.  Schu- 
mann =  Wilhelm  Bafkliaus  und  Hr.  Angerstein  a.  Leipzig, 
Arie  „Quella  Fonie"  a.  „Lncia  von  Lammermoor"  v.  Doni- 
zetti  =^  Frau  Lnnz  a.  Riga,  Claviertrio  Op.  1,  No.  1,  t.  Beet- 
hoven =  Frl.  Kelsey  a,  ßideford  u.  HH.  Herrmann  a.  Mainz 
u.  Rrasselt  a.  Baden-Baden,  Arie  „Oefes&ett  steht  der  breite 
See"  a.  den  „Jahreszeiten"  v.  Haydn  =  Hr.  Fischer  a.  Hal- 
berstadt,  Ciavierquart  v.  Schumann  =:  HH.  Meissner  a.  Wür- 
zen, SchumBchar  a.  Hamburg,  Schutze  a.  Frankenberg  und 
Erasselt.  S.  Juli.  OiKelson.  Op.  27  v.  C.Piutti  =  Hr.Zohm 
a.  Kutztown,  Claviersoli  v.  S.  Bach  (Chromat.  Phant.  u.  Fuge) 
u.  Chopin  (Variat.  Op,  lfl)  =  Frl.  Schwerer  a.  Oxford,  l.Vio- 
lincono.  V.  Bruch  =  Hr.  Werner  a.  Tauscha,  Polon.  f.  Clav. 
Op.  32  V.  Chopin  =:  Hr.  Guna  a.  Evansville,  Lieder  „Nur 
wer  die  Sehnsucht  kennt"  v.  Tscha'fkowsky,  „Liebestrea" 
V.  Brahms  und  „Siiindchen"  v.  R.  Strauss  =  Frl.  Müller- 
Lingke  a.  Leipzig,  E.idur-Clavierconc,  v.  Beethoven  =  Hr. 
Haasa  aus  Cöthen. 

London.  Civsta!  Palace  Coucerts  (Manns):  1.  März. 
3.  Symph.  V.  Brahms,  ,Tell"-OnTert  v,  Rossini,  Duett  aus 
„Le%  Voitures  versöes"  v.  Boieldieu  (Hr.  u.  Frau  Henschel), 


SoloTortrage    der    Frau    Henschel    und   der    HH.    Henschel 
(1.  Scenea.  „Saul's  Dream"  y.  H.  H.  Parry)  n,  Stavenhagen 
(OUv.,  Omoll-Conc.  V.Beethoven).    7.  Mftrz.  „Die  Schöpf  um" 
V,  Haydn.    (Solisten:  Frl.  Williams  n.  HH.  Groveru.  Black.) 
14.  März.    Cdur-Sjmph.  v.  Schubert,  Onvert.  „Im  Herbst"  v. 
Grieg,   Solovorträge  der  HH.  Robertson  (Ges.,  u.  A.  „Songs 
my  mother  taught  me"  von  A.  Dvotfck   und    „0  my  love's 
Uke  a  red,  red  rose"  v.  Löhr)   und  Prof.  Joachim  (Violine, 
Romanze  v.  Bruch  etc.).    Sl.  Mftn.    8.  Symph.  v.  Schuna&nn, 
.Corsar''-Ouvert.  v.  H.  Berlioz,  „Till  Eulenapiegel's  Instige 
Streiche"  v.  R.  Strauss,  Solovortr&ge  der  Frls.  Russell  (Ges.) 
nnd  S.  Palliser  (Clav.,    ConcertstBck   v.    Frl.    R.  Ellicott). 
4.  April.    3.  Symph.  v.  Beethoven,  YüJage-Suite  v.  H.  Bud- 
ning,  Oavert.  „Im  Frühling"  v.  C.  Goldmark.  „Triomphal 
entry  of  the  Boyards"  v.  J.  Halvorsen,  Duett  a.  „Nadeshda" 
V.  G.  Thomas  (Frt.Berry  u.  Hr.  ß.  Smith),  Solovortrtge  der 
Genannten  u.  des  Frl.  Grimson  (Viol.).     11.  April.   6.  Symph. 
V.  Beethoven,  „Zauberfiöten" -Onvert  v.  Mozart,  Solovortrftge 
des  Frl.  Esty  (Ges.,    „Thou  brilliant  bird"  v.  Fol.  David   u. 
„Mia  PiccirelJa"  v.  Gomez]   u.  des  Hm.  Sapellnikoff  (Clav., 
AmoU-Cono.  V.Schumann,  13. Ungar.  Rhaps.  v.  Liszt,  Pdnr- 
Liod    ohne    Worte   v.   P.  Tschaikowsky  etc.).     18.  April. 
Dmoll-Sympb.  v.  Chr.  Sinding,   Orchesterarr.  der  Schluss- 
scene  a.  „Bheingold*  v.  Wagner  und  der  Fdur-Rhaps.  von 
Liszt,    Soloverträge   des  Frl.  Florence  (Ges.)  und  des  Hrn. 
M.  Hambourg  (Clav.,  Dmoll-Conc.  v.  Rubinsteia  etc.).     — 
Monday  Pop.  Concerts:    24.  Febr.     D moll-Streichquartett  v. 
Schubert,  Streichtrio  Op   9,  No.  3,  von  Beethoven,  div.  Soli. 
(Ausführende:  Frau  de  Fonblanque  [Ges.l  u.  HH.  Cohn  (Clav.), 
Prof.  Joachim  n.  Gen.  [ytreicher],)    2.  März.    Esdur-Streich- 
quart.  v.  Mendelssohn,   Dmoll-Claviertrio  v.  Arensky,    div. 
Soli.    (Ausführende:  Frau  Sherwin  [Ges.]  u.  HH.  Sapellnikoff 
[Clav.],  Prof.  Joachim  a.  Gen.)    9.  März.    Bdur-Clavierquart, 
V.  Saint-Saäns,  Esdur-Streichquart.  v.  Beethoven,  div,  Soli. 
(Ausführende;  Frl.Buckley  [Ges.]  u,  HH.  M.Hambourg[Clav.!, 
Prof.  Joachim  u.  Gen.)     16.  JÜlrz.  Streichquart.  Op.  69,  No.  l, 
V.  Beethoven,  Ddur-Clav.-Violiason.  v.  Rubinstein,  Soli  f. 
Ges.,  f,  Viol.  V.  Schumann  (Phant.  Op.  181)  u.£.  Clav.  v.  Raff 
(Dmoll-Variat.).     (Ausführende:   Frau  Moore  [Ges.]  und  HH. 
k.  Hambourg  [Clav.],  Prof  Joachim  u.  Gen.)     23.  März.  Cdur- 
St  reich  quin  t.  V.  Beethoven,  GmoU-Clav.-Violinson,  v,  R.Eahn, 
drei  Ungar.  Tänze  f.  Clav.  u.  Viol.  v.  Brahms- Joaohim. 
(Ausführende:  Frl.  Eihanscbfitz  [Clav,]  u.  HH.  Prof.  Joachim 
n.  Gen,)    30.  März,    Oct.  v.  Mendelssohn,  Ciavierquintett  v. 
Schumann,  Conc.  f.  zwei  Violinen  v.  Bach,  Soli  f.  Ges.  (Aus- 
führende: HH.  Bispham  [Ges.],  Borwick  [Clav.],  Prof.  Joachim 
u.  Gen.)  —  Saturday  Pop.  Concerts:  M.  Febr.  Ddar-Streich- 
quintett  v.  Mozart,  Fdur-Claviertrio  v.  Schumann,  div.  Soli. 
(Ausführende:   Frls.  Philipps  [Ges.]  a.  Eibenschötz  [Clav.]  u. 
HH.  Prof.  Joachim  u.  Gen.)     29.  Febr.     Gmoll-Streichquint. 
v.  Mozart,  Ciaviertrio  Op.  8  v.  Brahms  (neue  Bearbeitung), 
div.  Soli.     (Ausführende:  HH.  Oswald  [Ges.],  Borwick  (Clav.], 
Prof.  Joaohim  u.  Gen.)     7.  März.  Clar.-Quint.  v,  Mozart,  Dmoll- 
Claviertrio  V.  Arensky,  div.  Soli  f.  Ges.,  f.  VioL  u.  f.  CUv. 
(Aosführendo:   Frl.  Crossley  [Ges.]u.HH.  Sapellnikoff  [Clav.', 
Clinton  [Clar.],  Prof.  Joachim  u.  Gen.)      14.    März.    Fmoll- 
Streichquart. ,   Trio-Seranade  Op.  B,  Cismoll-Claviersonate  u. 
Liederkreis  ,jAn  die  entfernte  (Seliebte"  v.  Beethoven.    (Aus- 
führende: HH.  Bispham  [Ges.],  Borwick  [Clav.],  Prof.  Joachim 
n.  Gen.)    21.  März.  FmoU-Clavierouint.  v.  Brahms,  ArooU- 
Streichquart.  v.  Schumann,   Dmoll-Conc.  f.  zwei  Violinen  v. 

5.  Bach,  div.  Soli.     (Ausführende:    Frls.  Berrey  [Gesang]  u. 

F.  Davies  [CUv.],  Frau  Hallö  n,  HH.  Prof.  Joachim  u.  Gfen.) 
28.  März.  Bdur-Streichsext.  von  Brahms,  Bdnr-CIaviertrio 
Op.  97  V.  Beethoven,  Ungar.  Tänze  f.  Violine  u.  Ciavier  v- 
Brahms-Joachim,  Variat.  Op.  17  f.  Cla.v.  a.  Violonc.  von 
Beethoven,  Soli  f.  Ges.  (Ausführende:  Frls.  Hutchinson  [Ges.] 
u.  F.  Davies  [Clav.]  u.  HH.  Prof.  Joachim  u.  Gen.)  —Symph. 
Concerts  {Henschel);  No.  8.  8  Symph.,  „Eönig  Stephan"- 
Ouvert.  und  Ghorphant.  von  Beethoven,  „Stabat  mater"  von 

G,  Henschel.  (Solisten;  Damen  Henschel  u.  Poole  u.  HE. 
Jones  u.  Walenn,)  No.  9.  9.  Symphonie  (Solisten:  Frls.Flo- 
rence  u.  de  Dreui  u.  HH.  Jones  u.  Price),  Ouvart.  Op,  13^, 
Lied  „An  die  Hoffnung"  (Frl.  Boy a)  u.  Es  dur-Clavierconoert 
(Hr.  Borwick)  v.  Beethoven.  —  Conoerte  des  Bach  Choir 
(Prof.  Stanford):  25.  Febr.  Tragische  Ouvert,  v.  Brahms, 
„Christus  am  Oelberg"  von  Beethoven,  Requiem  v.  A.  Bru- 
nean,  (Solisten:  Damen  Sherwin  u.  McEenzie  u.  HH.  Lloyd 
u.  Hilton).  2t.  März,  Johannis- Passion  v. S.Bach.  (Solisten: 
Frls.  Fillunget  u.  Wilson  n.  HH.  Bakkes,  Black  u.  Bispbam,) 
—  Conc    des    Royal    College    of    Music    (Dr.  Stanford)  am 

6.  März:  Drei  Satze  a.  der  Amoll-Symph.  v.  3.  Coleridge- 


399 


Taylor,  Ouvertüren  v.  Brahma  (Akad.)  und  J.  Joachim 
(Fest-,  unt.  Leit.  des  Comp.),  Solovorträge  des  Frl.  Nicholls 
(Ges.)  u.  der  HH.  McLeod  Jones  (G«s.,  Arie  a.  „Nadeshda**  v. 
G.  Thomas),  E.  Davies  (Ges.,  Arie  a.  „Ivanhoe**  v.  SuUi- 
van)  und  W.  Huristone  (Clav.,  Ddur-Conc.  eig.  Comp.).  — 
Kammermusik  des  Royal  College  of  Music  am  18.  März: 
Streichquartette  v.  Beethoven  (Op.  59,  No.  1)  u.  Smetana 
(EmoU),  Yiolm-Olaviersuite  Op.  11  v.  Goldmark.  —  Am 
26.  Fehr.  Auffiihr.  v.  A.  Sullivan's  „The  Golden  Legend** 
durch  die  Queen*s  Hall  Choral  Society  unt  Leit  des  Hm.Kand- 
ogger  u.  Solist.  Mitwirk,  der  Damen  Thudichum  und  Fisk, 
sowie  der  HH.  Lloyd,  Mills  u.  Banalow. 

Engagements  und  GSste  in  Oper  und  Concert. 

Barcelona«  Augenblicklich  wird  hier  der  Pariser  Orgel- 
meister Hr.  Gigout  gefeiert,  der  in  zwei  Concerten  mit  Or- 
chester Werke  der  französiscoen  Schule  vorführte.  —  Bres- 
lau. An  Stelle  des  nach  Wien  berufenen  Frl.  Sedlma3rr 
wird  als  erste  dramatische  Sängerin  des  hiesigen  Stadttheaters 
vom  n.  Herbst  ab  Miss  Biwa  Stanhope  thätig  sein.  Der 
jungen  Künstlerin  wird  viel  Gutes  nachgerühmt.  —  Dres- 
den. Wie  man  wissen  will,  ist  für  das  Ensemble  unserer 
Hofoper  die  vorzügliche  Altistin  Frl.  Emanuela  Frank  in 
Mündien  gewonnen,  doch  wird  die  Sängerin  das  hiesige  En- 
gagement erst  in  zwei  Jahren  antreten.  —  London.  Li  dem 
Loewe-Concert  der  deutschen  Ghesandtschafb  am  10.  JuU 
wirkte  neben  hiesigen  musikalischen  Celebritäten  die  Leipziger 
Sängerin  Frl.  Francisca  Gondar  mit  und  gewann  sicn  mit 
ihrem  warm  empfundenen  Vortrag  die  Sympathien  des  zahl- 
reichen und  gewählten  Auditoriums.  —  Montreal  (Canada). 
Der  englische  Sänger  Hr.  Ffrancgeon  Davies  erwarb  sich  in 
einem  von  ihm  gegebenen  Concert  reiche  Ehren  von  Seiten 
eines  zahlreichen  FubUcums.  —  Paris.  Li  der  Grossen  Oper 
debütirte  in  Beyer's  „Signrd^  ein  juneer  Tenor  Hr.  Gautier 
mit  günstigem  Erfolg,  oogleich  sein  Maass  für  einen  Helden- 
tenor zu  klein  ist 

Kirchenmusik. 

Leipzig.  Thomaskirche:  11.  Juli.  „Dixit  Joseph**  von 
O.  Lassus.  MLobe  den  Herrn**  v.  C.PiuttL  12.  Juli,  n^o^« 
öffne  mir  die  Herzensthüt**  v.  G.  Schreck. 

OpernauffDIirungen. 

Juni. 
Cassel.  K.  Hoftheater:  1.  Der  Battenfknger  von  Hameln. 
3.  Donna  Diana.  4.  Der  Trompeter  von  Säkkingen.  6.  Don 
Juan.  9.  Zar  und  Zimmermann.  10.  Rheingol£  12.  Bigo- 
letto.  14.  u.  25.  Maurer  und  Sdilosser.  17.  Das  Glöckchen 
des  Eremiten.  21.  Die  Meistersinger.  24.  Lohengrin.  27.  Die 
Hugenotten.    80.  Margarethe. 

Vermischte  IMitttieilungen  und  Notizen. 

**  Wie  man  aus  Bayreuth  schreibt,  werden  im  Sommer 
1897  die  Auü^rungen  des  „Nibelungen-Ringes**  wieder- 
holt werden,  doch  soll  gleichzeitig  auch  „Parsifal**  zur 
Darstellung  gelangen. 

*  „Wagner  und  seine  Werke.  Die  Geschichte  seines  Le- 
bens mit  kritischen  Erläuterungen**  nennt  sich  ein  soeben  in 
seinem  1.  Band  in  der  Schlesischen  Buchdruckerei,  Kunst- 
und  Verlagsanstalt  von  S.  Schottlaender  in  Breslau  erschie- 
nenes neues  zweibändiges  Werk  von  Heinrich  T.  Finckj  auf 


dessen  Inhalt  unser  Blatt  nach  Erscheinen  des  2.  Bandes  aus- 
führlicher zu  sprechen  kommen  wird. 

*  An  dem  Anfang  August  in  Stuttgart  stattfindenden 
5.  Deutschen  Sängerbundesfest  werden  sich  laut  An- 
meldung über  14,000  Sfinger  activ  betheiligen.  Die  Festhalle' 
bietet  circa  12,000  Zuhörern  Baum.  Hauptfestdirigent  ist 
Hr.  Eduard  Kremser  aus  Wien. 

*  In  Görlitz  soll  unter  Mithilfe  einer  zu  diesem  Zweck 
stattfindenden  Lotterie  eine  Musik  festhalle  für  die  Schle- 
sischen Musikfeste  und  ähnliche  grosse  Musik-Veranstaltungen 
gebaut  werden. 

*  Ein  Ungenannter  hat  der  Facultät  der  Wissenschaften 
in  Paris  die  Summe  von  10,000  Frcs.  zur  Verfilmung  gestellt, 
mit  der  Bestimmung,  durch  zwei  Jahre  mit  je  5000  Frcs. 
einen  ergänzenden  uursus  der  musikalischen  Aesthe- 
tik  una  Psychologie  zu  unterstützen,  welcher  dem 
Hm.  Lionel  Dauriac  anvertraut  werden  soll. 

*  Die  Mozart-Stiftung  schreibt  für  den  1.  Sept.  1897 
ein  neues  Stipendium  aus.  Es  befindet  sich  diese  Ausschrei- 
bung ihrem  vollen  Wortlaut  nach  im  Inseratentheil  der  heut. 
No.  unseres  Bits.,  und  weisen  wir  Interessenten  auf  die- 
selbe hin. 

*  Dem  Balladencomponisten  Carl  Loewe  wird  in  seiner 
Vaterstadt  Löbejün  aus  den  Mitteln  des  dortigen  Loewe- 
Vereins  ein  Denkmal  errichtet,  welches  am  100.  Geburtstage 
Loewe's  enthüllt  werden  soll. 

*  In  Pirano  (Istrien)  wird  am  2.  Aug.  d.  J.  ein  dem 
Andenken  des  berühmten  Geigers  Giuseppe  Tartini  gewid- 
metes Denkmal,  eine  Broncestatue,  modellirt  von  Dal  Zotto, 
enthüllt  werden. 

*  Wie  die  k.  Akademie  der  Tonkunst  zuMünchen 
Einigen  ihrer  Schüler  und  der  kais.  Statthalter  zu  Strass- 
burgi.  E.  fünf  jungen  dortigen  Musikern  den  Besuch  der 
heurigen  Bühnenfestspiele  ermöglicht  haben,  so  hat 
neuestens  auch  der  Erbprinz  von  Beuss  J.  L.  fünf  Ge- 
sanglehrem  in  Gera  in  Anerkennung  deren  Verdienste  um 
die  Pflege  des  G^esanges  an  dortigen  Schulen   in  den  Stand 

etzt,    je   einer   Bayreuther  Aufführung   des    „Ringes  der 
ibelungen**  beiwohnen  zu  können. 

*  Hr.  Alexander  Er kel  in  Budapest  wurde  zum  General- 
Musikdirector  der  dortigen  k.  Oper  ernannt,  mit  welcher 
Bangerhöhung  gleichzeitig  eine  Erweiterung  des  Wirkungs- 
kreises des  Genannten  verbunden  ist. 

*  Der  Contract  des  Hm.  Carvalho  als  Director  der 
Komischen  Oper  zu  Paris  ist  um  drei  Jahre  verlängert 
worden. 

*  Denmächst  wird  Hr.  Luigi  Arditi,  der  bekannte  Oom- 
ponist  des  populären  „II  Bacio**  und  seit  25  Jahren  Capell- 
meister  von  Her  Majesty's  Theater  zu  London,  die  60.Wieder- 
kehr  des  Tages  feiern,  an  welchem  er  in  Mailand  erstmalig 
als  Violoncellist  auftrat. 

*  Die  Jury  im  Concours  musical  der  Stadt  Paris  hat  Hm. 
Lucien  Lambert  für  seine  Partitur  „Le  Spahi**  den  Preis 
zuerkannt.  Einem  Manuscript  wurde  eine  „Erwähnung**  zu 
Theil. 

Todtenliste.  Hans  Zipperle,  verdienter  Musikvereins- 
dirigent und  Pfarrchorregent,  f,  65  Jahre  alt,  in  Bozen.  — 
Ludwig  Meinardus,  Componist  und  Musikschrütsteller ,  f, 
69  Jahre  alt,  kürzlich  in  Bielefeld.  —  Musikdirector  ürban, 
Cantor  und  Musiklehrer  am  Seminar  zu  Greiz  f  daselbst  am 
9.  Juli. 


Kritischer  Anhang. 


Adolf  Cebrian.    Musik   zum  Festspiel  „Sedan**    von  G^org 
Thouret.    Leipzig,  Breitkopf  &  Härtel. 

Wie  wir  aus  den  dem  Ciavierauszug  beigegebenen  Er- 
läuterungen für  die  Inscenirung  des  Festspiels  ersehen,  be- 
steht dasselbe  aus  vier  durch  I>eclamation  miteinander  ver- 
bundenen Bildern.  Zuerst  wird  eine  Kriegsscene  veranschau- 
licht, wozu  „Vater,  ich  rufe  dich!**  von  Himmel  gesunken 
und  der  Marsch  des  York'schen  Corps  von  Beethoven  gespielt 
werden.    Dann  soll  durch  das  Anstimmen  von  „Heil  dir  im 


Siegerkranz**  das  Erscheinen  König  Wilhelm's  auf  dem 
Schlachtfelde  am  Abend  des  1.  September  1870  angedeutet, 
darauf  eine  Scene  aus  dem  Lagerleoen,  wozu  das  Volkslied 
„Steh  ich  in  finstrer  Mittemacht**  ertönt,  dargestellt  und 
schliesslich  die  Capitulationsverhandlung,  wenn  möglich  nach 
dem  Gemälde  von  A.  von  Werner,  unter  Begleitung  eines 
Chorals  und  des  „Es  braust  ein  Buf  wie  Donnerhall**  gezeigt 
werden.  Ueber  den  dichterischen  Werth  des  Festspiels  haben 
wir  in  Ermangelung  des  Textbuches  kein  ürtheil,  aber  der 
Musik,  der  Einrichtung  der  Volksweisen  und  den  von  Cebrian 


compoairten  Melodramen  haben 
genukcht,  ein  lobendes  Wort  nach; 


ab  von  gewandter  Hand      Tbeil  der  StUcke  haben  wir  kein  ürtheü,  weil  die  Textbücher 
3n.  den  Partituren  nicht  beigefllgt  sind, 

louis  Bödecker.  Louis  Badecker. 


Ernst  HAIler.  Weibnacbtsmärchen.  Dramatisches  Gedicht 
von  OttoksT  Eernstock.  Für  mehrstiinmiKen  Oesane  o&d 
kleines  Orchester  oder  ClAvierbegleituug  nebst  Orgel,  Op.  60. 
Graz,  Hans  Wagner. 

Carl  Jul,  Schmidt.  Blumenleben.  Ein  Cjklua  von  Gesän- 
gen mit  verbindender  Declamation  von  Conrad  Gachnany. 
Für  Sopran-  und  Altstimme  ^li  und  Chor)  mit  Beglei' 
tung  des  Pianoforte,  Op.  19.    Leipzig,  Fr.  T"  ' 


Die  hier  angezeigten  Werke  von  HOller  und  Schmidt 
haben  das  Gemeinsame,  dass  dem  gesprochenen  Wort  darin 
weiter  Baum  gegeben,  und  dass  die  Aufführung  fttr  die  Ju- 
gend, zum  Gebrauche  für  Schule  und  Haue,  bestimmt  ist.  Sie 
gleichen  sich  auch  darin,  dass  sie,  anstatt  die  an  der  Wieder- 
gäbe  und  als  Zuhörer  Betheitigten  musikalisch  durch  gesun- 
den und  kräftigen  Ausdruck  gew&hlter,  vornehmer  Gedanken 
und  edler  Empundungen  heraufzuziehen,  sich  in  der  Ton- 
spraohe  zur  kindlichen  Einfalt  und  Beschränktheit  herab- 
spannen.  Beide  Oomponisten  hätten  immerhin ,  ohne  mehr 
zu  geben,  als  der  Zweck  fordert,  mit  einfachen  Kunstmittel u 
una  in  leicht&sslichsr  Anordnungnnd  Verbindung,  ein  wenig 
ernsthafter  musioiren    dürfen,     üeber  den  declamatorischen 


Wilhelm  Rohde.    Zwei  dreistimmige  Franenchöre  mit  Be- 
gleitung des  Pianoforte,  Op.  10.    Hamburg,  Hugo  Thiemer. 

Von  der  Poesie,  welche  in  den  Texten  zu  diesen  Gesän- 
gen liegt,  ist  nur  Wenig  in  Bohde's  Musik  überg«gang«n. 
Die  Tanzweise,  nach  Worten  aus  dem  13.  Jahrhnudert,  ent- 
behrt nicht  gänzlich  der  Anmuth,  aber  das  Abendlied,  nach 
Gottfried  Kinkel's  „Es  ist  so  still  geworden",  arscheint  recht 
trocken  und  arm  an  Empfindung.       Louis  BAdecker. 


Es  ist  eigentlich  weiter  Nichts  als  ein  Spiel  mit  zierlichen 
Figuren  und  Passagen,  das  der  Künstler  in  seiner  Suite 
treibt,  und  nur  im  dritten  Satz  derselben,  einem  Intermezzo, 
handelt  es  sieh  um  einen  festen  Gegenstand,  nm  einen  an 
sich  nicht  bedeutenden,  aber  recht  pikant  harmonisirten  Ge- 
danken. Lonis  Bddecker. 


Bi>ierka.8t,en. 


M.  N.  H.  in  (f.  Hr.  F.  Pf.  ertheilt  nnseree  Wissens  kei- 
nen theoretischen  Unterricht,  jedoch  wollen  wir  ihn  darüber 
befragen. 

M.  y.  in  B.  Kach  deu  Beclameortiketn  in  amerikani- 
schen Blättern  mnss  man  bei  Ihnen  allerdings  annehmen, 
dass  Hr.  F.  Sp.  als  Violinmeister  erster  Ordnung  in  Deutsch- 
land gefeiert  werde,  während  derselbe  doch  weiteren  Kreisen 
nicht  einmal  dem  Namen  nach  bekannt  ist  und  dies  seinem 
bescheidenen  K&nnen  nach  auch  nie  werden  dürfte. 

M.  N.  in  S.  Die  Einsendung  des  bez.  Programms  bt  nns 
nicht  ei-innerlicb ;  aber  auch  abgesehen  davon,  hätte  die  Be- 


rückBichtigung  unterbleiben  müssen,  da  wir  ans  der  Bezeich- 
nung SL  J.-S.  nicht  ohne  Weiteres  die  Stadt  der  Aufführung 
erkennen  kOnnen.  Sie  wollen  in  diesem  Betreff  gef.  auch  die 
neue  Vorlage  ergänzen. 

B.  J.  in  B.  Die  Gewaltthätigkeit,  die  Hr.  Thomas  da- 
durch begangen  haben  soll,  dass  er  vor  zwei  Jahren  den 
letzten  Satz  der  „Neunten"  zur  Bequemlichkeit  der  Sänger 
nm  einen  Ton  tiefer  als  im  Original  spielen  lieas,  hat  ein 
Pendant  in    Plauen  L  V.  gehabt,   steht  also  nicht   verein- 

C.  C.  in  S.    Mit  Vergnügen  v 


Anseisren. 


Den  Tit.  Intendanzen,  Directionen,  Vereinen  und  Musik  vorständen  beehre 
ich  mich  mitzuiheilen,  dass  ich  die  SalSOn  1896/97,  bevor  ich  mein  En- 
gagement am  Berliner  Opernhaus  antrete,  zu  GastSplolöH  und  Concortsn 
verwende.    Ich  bitte  alle  diesbezüglichen  Anträge  an  meine  aUMchliessüche 

Vertretung,  die  Süddeutsche  Concertdirection  in  Mflnchen,  oder  an 
mich  direct  gelangen  zu  lassen. 


Berlin,  Juli  ISi 


[llOSb.] 


Baptist  Hoffmaim, 

Bariton. 


Carl  Msä% 

modellirt  über  den  Schädel  Job.  Seh.  Baoh's 
und  nach  Originalbildnissen  im  Auftrage  des 
Ratfaes  der  Stadt  Leipzig.  (Näheres  über  die 
Auffindung  der  Gebeine  des  Meisters  in 
Ho.  »7  d.  Bits.  V.  1895.)  Vom  Künstler  auto- 
risirte  Gjpsafagüsse  der  42  Centimeter  hohen 
Büste  sind  zum  Preise  von  20  Mark,  mit  Kiste 
und  Verpackung  für  31,60  Mark  allein  zu  be- 
ziehen durch  [llOSd.] 

Paul  Leese, 

TjeipziK,  E^terstrasse  29. 


Achtung  I 

Da  ich  in  Odessa  eine  Mosikinstru- 
mentenbandlungeröSnethabe,  ersuche 
ich  die  Berreu  Fabrikanten  Deutsch- 
lands, mir  nach  antensteb ender  Adresse 
ihre  Preislisten  nebst  Bezugsbedingun- 
gen einsenden  zu  wollen.  [1104.] 

Roman.  Orblnsky, 

StUFdzowsky  Preulok.  Eigenes  Haus. 
Odessa. 


Städtisches  Orchester  in  Göln. 

Zum  1.  October  d.  Js.  Ist  die  Stelle 
eines  Aspiranten    in   der    Violiae 

(Aniongsgehalt  1300  .A)  zu  besetzen. 

Geeignete  Bewerber,  die  schon  einige 
Operngewandtbeit  besitzen,  wollen  sich 
nach  vorausgegangener,  bis  zum  83.  Juli 
d.  J.  an  das  Oberbürgermeister- Amt  za 
richtender  Anmeldung  zu  dem  am 
30.  Juli  or.  Nachmittags  8  Uhr  im  Con- 
servatorium,  Wol&stiasse  8 — 6,  statt- 
findenden Probespiel  melden.         [1105.] 

Beisekosten  werden  nicht  vergütet 

CAln,  den  8.  Juni  1896. 

Der  Oberbürgermeister. 


401 


oikrt-St\?tvjhg. 


Stipendium  für  Musiker. 

Die  IdSart-Stiftimg  XD  Frankfurt  a.  1.,  welche  die  Unterstützung  DUSika- 
iBCk^r  Talente  zum  Zwecke  der  Ausbildung  in  der  COBipOSitiODSlelire  bezielt, 
beabsichtigt  per  1.  September  1897  ein  StipeDdinm  zu  vergeben,  dessen  Dauer 
der  Ausschoss  von  Jahr  zu  Jahr  bestimmt,  jedoch  darf  dieselbe  vier  Jahre 
nicht  übersteigen. 

Der  Stipendiat  erhält  für  den  Zeitraum  des  Stipendiums  eine  Freistelle  an 
Ir.  leeh's  Canservaterium  lu  Frankfurt  a.  1.»  jedoch  steht  es  demselben  frei, 
nach  iure!  Jahren  Studium  an  diesem  Conservatorium  seine  AushOdung  ander 
wirb  zu  Teilenden. 

Ausserdem    gewährt   die  Stiftung  dem  Stipendiaten  noch  eiueu  jährlitheu 

Zsckuss  ra  n.  im. 

Bezüglich  des  Stipendiums  sind  folgende  Bestimmungen  maassgebend: 
1.     Jünglinge  aus  allen  Ländern,  in  welchen  die  deutsehe  Sprache  die 
Sprache  des  Volkes  ist,  können  diese  Unterstützung  in  Anspruch 
nehmen,    vorausgesetzt,    dass    sie  unbescholtenen  Rufes  sind  und 

besondere  musikalisehe  Befähigung  zur  Cempesitien  naehweisen. 

Elrscheinen  die  desfalls  vorgelegten  Zeugnisse  genügend,  so  wird 
dem  Bewerber  die  Gomposition  eines  vom  Ausschusse  der  Stiftung 
bestimmten  Lledes,  sowie  eines  In8tmmental-()uartett8atzes  aufgegeben. 
Ueber  die  eingelieferten  Arbeiten  haben  drei  Musiker  von  aner- 
kannter Autorität  als  Preisrichter  zu  erkennen. 
Wir  laden  nun  alle  Diejenigen,  welche  geneigt  und  nach  den  obigen 
Bestimmungen  geeigenschaftet  sind,  ein,  sich  in  frankirten  Zuschriften,  welthe 

nit  Altenannbe  eine  gedringte  Darstellung  des  seitherigen  Lebens-  und  Bildnngs- 
laig«  n  enwalten  haben,  und  unter  Verlegung  der  erferderliehen  Zeugnisse  bei  dem 

imCerzeichneten  Vorsitzenden  des  Ausschusses 

Isis  zum  30.  September  1898 

ra  melden. 

Bewerbungen,  welchen  ein  Leümuuds-Zeugniss,  sowie  der  Vaehweis  fiber  das 
ftrhudensein  besenderer  Beßhigung  zur  Cempesitien  nicht  beiliegen,  finden  keine 
krieksichtigHBg  und  bleiben  unbeantwertet. 

Frankfurt  a.  1.,  im  Juni  1896. 

Der  Verwaltungs-Ausscbuss  der  Mozart-Stiftung 

[HOe.]  und  in  deren  Namen: 

Carl  V.  Kramer,     Franz  Alt, 


2. 


3. 


SeeretftF. 


Prftsident. 


Bekanntmacliung. 

Die  Organistenstelle  an  der  Hauptkirche  St.  Nicolai  zu  Hamburg  ist  durch 
^en  Tod  des  Herrn  Organisten  Schwencke  vacant  geworden. 

Der  unterzeichnete  Kirchen  vorstand  fordert  Bewerber  um  die  erledigte  Stelle 
^f,  ihre  Eingaben  an  den  Ersten  Eirohspielsherm ,  Herrn  Senator  Schemmann, 
^  zum  1.  August  einzureichen.  Dieselben  wollen  ihre  Eingaben  mit  einem 
Lebenslauf,  sowie  Zeugnissen  über  ihre  Ausbildung  in  der  Musik  und  ihre 
^erige  Thätigkeit  versehen. 

Auswärtige  werden  gebeten,  ihre  Photographie  anzufügen. 

Die  Bedingungen  für  die  Anstellung  sind  die  folgenden: 

1)  a.  Der  Organist  erhält  ein  Jainresgehalt  von  Ji  2000. 

b.  Von  dem  Eircbenvorstaud  wird  die  Hälfte  des  Beitrages  zur  Pensions- 
casse  der  Wittwen  und  Waisen  der  Angestellten  des  Hamburgischen 
Staates  gezahlt. 

2)  Der  Organist  ist  verpflichtet,  bei  allen  Gottesdiensten  an  den  Sonn-  und 

Feiertagen  in  der  Kirche  mitzuwirken  (in  der  Regel  drei). 

3)  Der  Organist  ist  verpflichtet,   auch  bei  etwaigen  Wochengottesdiensten 

mitzuwirken. 

4)  Der  Organist  hat  im  Prühling  und  Herbst  allwöchentlich  Abends  ein 

Kirchenconcert  zu  veranstalten,  zu  welchem  das  Publicum  freien  Ein- 
tritt hat. 
Der  Kirchenvorstand   wird  sich  durch  eine  Sachverständigen-Oommission  aus 
^  obigsten  Bewerbern   nach  vorhergegangenem  Probespiel  Vorschläge   für  die 
^>^zung  der  Ore;anistenstelle  machen   lassen.    Als  Termin  für  Letztere  ist  der 
^'  Octobw  in  Aussicht  genommen.  [1107b.] 

Der  Kirchenvorstand  zu  St.  Nicolai. 

■ftii^biirn:,  JuH  1896. 


lllllllllllillllllllllllllMIMIIIUHIIIIIIMII    lill'lllllrl    II  IIIIIIIIIMIIIIIIIIIIIIIIMMrM 

Wilhelm  Hansen,  Insik-Terlag,  Leipzig. 

Neue  Orgelwerke: 

Otto  Mailing. 

Die  Geburt  Christi.  Op.  48.  JH  1,60. 

Stimmungsbilder. 
(Die  Hirten  auf  dem  Felde. — Die  drei  Wei- 
sen aus  dem  Morgenlande.  —  Bethlehem.) 

Betklek^m  wsrde  mm  7.  nee.  1895  li  leweuUe 
Yen  Dr.  fl.  J.  Huitley  asfl^lUrt. 

Der  Tod  and  die  Aufersteliaiig 
Christi.    Op.  64.    2  Jk. 

Der  berühmte  fraixdftfiehe  Orgelmeiiter  Alex, 
finilmant  kat  dieses  Werk  ii  BfraiiBgkaB  ges|iett. 

[1108.] 

J.  P.  E.  Hartmann. 

Festkläni^e  (Eiileltuig»iisik)  für  Orgel, 
Blechblasinstrumente  u.  Pauken.  Par- 


tur  u.  Stimmen  8  .^  60 


lUkii 


Aisgake  für  Orgel  alleli  toi  HattUseii-IbBseD. 

1  .S  50  4. 
Traueriiiarsch  bei  der  Beisetzung 
TkerwaMseii's  für  Orgel,  Comett,  drei 
Posaunen  u.  Goneong.  Partitur  60  /^. 
Aasgabe  f3r  Drgel  alleii  60  ^. 
Ausgabe  für  Harmonium  von  Aug. 
Reinhard.    60  /^. 

NieTs~wrGade. 

Phantasie.  Festliches  Praeludium 
über  den  Choral:  „Lobet  den  Herrn**. 
1  J6  60  y^i. 

Für  Harmonium  übertragen  von  Aug. 
Reinhard. 

G.  Matthison-Hansen. 

Zwei  Ori^elcomposltloneii: 

Op.  26.     1  ^  26  ^. 

(Ernstes  Sttick.  —  Nachspiel  bei  einem 

Festgottesdienste.) 

Coneertstfick.  Op.  31.  „Nun  ruhen 
alle  Wälder".    2  .S. 

Hr.  Alex,  (iiilaut  sebreibt  h.  A.  im  €eB- 
^eiiisieii:  „. . .  Daikef3rlhreDrgeleeB^eslftieien, 
die  *icb  Dieiidliek  beehsebitze.  Die  präebtlgei 
Op.  36  0.  81  baben  meine  w'abre  Bewaidemng 
berfergerafeB* 


i(( 


I    I    li  l'll  lllMIIIII>lll    IIIIIIMII(lllllllllllllllll    III    IHIII    IMMI|i|||'i||l  l|i>    I.MIIIMI 


Im  Verlag  von  E.  W.  Fritzaeh  in 
Leipzig  erschien  und  ist  durch  jede 
Buch-,  Kunst-  und  Musikalienhandlung, 
sowie  direct  vom  Verleger  zu  beziehen: 

„Twardowsky" 

(Seit  sie  des  Königs  junges  Weib  begruben) 

von  [1109.] 

Ferdinand  PfoU. 

Rhapsodie  für  grosses  Orchester  u. 
MSnnerchor  mit  IMezzosopransolo. 

Partitur  netto  J^  10,—.  Chorstimmen 
(Tenor  I/II,  Bass  I/II  ä  60  ^)  ^  1,— . 
Solostimme  80  /ij.   (Orchesterstimmen  in 

Abschrift.) 


Dorch  jede  Bncfa-,  Kaost-  nnd  Hnsikalienhandlang  zu  beziehen:  [iiio.] 

Richard  'Wagner, 

BssamaelteSchrikiiiiilBicIitiuim. 

2.  Auflage.     (Volksausgabe.) 
Oomplet  in  zehn  Bänden. 

Broch.  Jk  18,—.     Geb.  Ji  25,—. 

Oeb.  in  ffinf  DoppelbKnden  Ji  22,—. 

Inhal tsverseickniss    gratis    und  franco. 

Verlag  Ton  E,    W,  Fritzsch   in  Leipzig. 


königliches  Conservatorium  der  Mnsik  zn  Leipzig. 

Die  Aufnahme- Priirung  findet  MittWOCh,  den  7.  Ootober  8.  C,  Voi-mittags  9  Uhr,  statt.  Der  Unterricht  erstreckt 
sieb  anf  Harmonie- UDd  Composittonalehre,  Pianoforte  (auch  auf  der  Jankö-Claviatnr),  Orgel,  Violine,  Viola,  Violonce]!, 
Contrabaa«,  Flöte,  Oboe,  Engl.  Hörn,  Glarinette,  Fagott,  Waldhorn,  Trompete,  Oomet  Ä  Pistona,  Posaune —  auf  Solo-,  EnBein- 
ble-,  Quartett-,  Orchester-  und  Partitur- Spiel  —  Sologesang  (vollständige  Ausbildung  zur  Oper),  Gborgesang  und  Lehr- 
methode, verbunden  mit  Uehungen  im  öffentlichen  Vortrage,  Geschichte  und  Aesthetik  der  Musik,  italienische  Sprache, 
Declamations-  und  dramatischen  Unterricht  —  und  wird  ertheilt  von  den  Herren:  Professor  F.  Hermann,  Professor 
Dr.  R.  Papperitz,  Organist  zur  Kirche  St.  Nicolai,  Capellmeister  Professor  Dr.  C.  Relneoke,  Profeaaor  Th.  CoCCiuS. 
Universitäts-Professor  Dr.  O.  PaUl,  Dr.  F.  Werder,  Musikdirector  Professor  Dr,  S.  JadaSSOhn,  L.  Grilt,  F.  Rebling, 

J.  Weidenbach,   C.  Piutti,  Organist  zur  Kirche  St.   Thomae,    B.  Zwjntscher,   H.  Klesse ,   A.   Reokendorf, 
J.  Klengel,  R.  Bolland,   O.Schwabe,  W.  Bärge,   F.  Gumpert,   F.  Weinschenk,   R.  MUlter,  P.  Quisdorf, 

Capellmeister  H.  Sitt,  Hofpianist  C.  Wendung,  T.  Gentzsch,  P.  Homeyer,  Organist  für  die  Gewand  haus-Concerle, 

H.  Becker,  A.  Ruthardt,  Cantor  und  Mnsikdirector  an  der  Tlioniasschuie  G.  Schreck,   C.  Beving,  F.  Freitag, 
Huaikdirector  ^,  Ewald,  A.  Prpft,  Regisseur  am  Stadttheater,  Concertmeister  A.  Hilf,  C.  Tamme. 

Prospecte  in  deutscher,   englischer  nnd  französischer  Sprache  werden  unentgeltlich  ausgegeben. 

Leipzig,  Juli  1896.  [Uiib.; 

Das  Directorium  des  Königlichen  Conservatorlums  der  Musik. 

Dr_  Otto  O-Janttier. 


GrossherzoglJGhes  Conservatorium  für  Musik  zu  Carlsruhe, 

zugleich  Thealersctiule  (Opern-  und  ScJiBUspielschuJe). 

Uoter  deiQ  Proteetorat  Ihrer  K^ioigliclieo  Holieit  der  Orossiienogin  Lnise  von  ßadcD. 

'■■if,  Beginn  des  neuen  Schuljahpea  am  15.  September  1886.  ^^^'^    

Der  Unterricht  erstreckt  sich  über  alle  Zweige  der  Tonkunst  und  wird  in  deutscher,  englischer, 
französischer  und  italienischer  Sprache  crtlieilt. 

Das  Schulgeld  beträgt  für  das  Unterrichtsjahr:  in  den  V  orberei  tu  ngsclassen  Jt  100,  in  den 
Hitlelcinsscn  Ji  200,  in  den  Oher-  und  Gesangsc lassen  Jt  250 — 350,  in  den  Dllettantenclaasen  Jt  150, 
in  der  Opernschule  ^  450,  in  der  Schauspielschule  Ji  350,  für  die  Methodik  des  Ciavierunterrichts  (in 
Verbindung  mit  praktischen  Unterrichtsübungon)  Jt  40. 

Die  ausführlichen  Satzungen  des  Grossberaogl.  Conaervatoriums  sind  kostenfrei  durch  das  Secre- 
tariat  desselben  zu  beziehen. 

Alle  auf  die  Anstalt  bezüglichen  Anfragen  und  AnmelduDgcn  y.\im  Eintritt  in  dieselbe  sind  zu 
richten  an  den  [1112b.] 

üirector 
Professor  Heinpich  Ordensiein. 
Soflenstrasse  35. 


m 


C.  Beclisteiii, 

Flüg^el-  und  Fianino-Fabrikant. 

Uonicf^rnut 

Sr.  Maj.  des  Kaisers  von  Deutschland  und  K&uigs  von  Preussen,  Ihrer  Maj.  der  Kaiserin  von  Deutschland  und  Königin 
von  Preussen,  Ihrer  Msj.  der  Königin  von  Eng^d,  Ihrer  Haj.  der  Künigiii-Rei;eatin  von  Spanien,  Sr.  Kaiser),  und 
Königl.  Hoheit  des  Kronprinzen  von  Deutschland  und  von  Preussen,  Sr.  Köni^l.  Hoheit  dea  Prinzen_  Friedrich  Carl 


Preussen,    Sr.  Köaigl.  Hoheit  des  Herzugs 
[1118-.] 

l^ondon  ^W.    I     ,J-  mH^: 

40  Wlgmope  Street.  in'  Fabrik! 


Edinburgh.   Ihrer  Eönigt.  Hoheit  der  Prinzessin  Louise  von  England 
(Marchioness  of  Lome). 

&— 7  Johannls-Str.  und  27  Zlegal-Strasse.       l      |=lAi*|in   IV 
21  GrOnaBep-Straase  u.  25  Wiener-Strasse.     '      ---^*  "" 
122  Reichenberffer-Strasse. 


—7  Jobannls-Str. 


f^uttu^  TSlüthner, 

£eipzig. 

Königl.  SSchs.  Hofpianofortefabrik. 

HolKaferant 
Ihrer  Ma|.  der  Kiisarln  von  Deultchland  und  KOnigln  «an  PrsutHn, 
Sr.  MaJ.  des  Kaisers  von  Dastarrsich  und  KSnIgi  von  Ungarn, 
Sr.  MaJ.  das  KOnIgs  von  Dlnamarit, 
4—.]  8r.  Maj.  dis  KBnIgs  von    Gritchanland, 

Ihrer  KOnlgl.  Hoheit  dar  Prlnieiiln   von  Walas. 

S   Flügel     -"^r      S*ianino8  S 

^—  Prämiirt  mit  11  eroteii   W  eltansetelluiigre-Preisen.  — i 


Ueber  14000  Pianinos  and  Rßg«!  im  fiebraDch. 

[1115-.]    »rBndungsJahr:  1S21. 


Kgl.  pnoss.  Hof-Pianororle-Fibrik 

mit  Dampfbaliieb. 

-^  COBUBNZ  -$- 


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(pitfH** 


t  vielen  enUn 
Weltangatellnnespreiaen  wurde 
tat  FinoR  mit  der  gro«s«n 

Goldenen  Prenss.  Staats-Medillle 

■  KniiBt  DDd  ^t..«a.oliart  auagezetchDeU 
*    *   *    * 


Eijort  nacli  fc  Welttleilen, » Oler  ilie  ms,  öJe  TerWttt, 


y'rivatconservatorium  Für  Gesang,. 


\ 


rr.  PalistT^^ 
Musikalienhandlung      ^ 
in  Hieipzlg:      [1117.1  1 
hiltBioh  einein  geehrten  answärtigeii 
moBikalisohenPiiblioniD  nrsckistlci 
and  bilUgCB  Besorgung  von 

iBiikilln,  ■nltallithn  Scbriflii  ite. 

,  bestem  empfohlen.  . 

^L  Kalalcgt  ffralft  «.  franoo.  ^H 


In  meinem  Verlage  erschien: 

Die 

Trauer-Gondel 

(U  lugubre  gondota) 
füx  FlSbXiofoxte 


Franz  Liszt. 

Pt.  -2  Jt  tO  4. 

Leipzig. 


[1118.] 

E.  W.  FrHzsoh. 


404 


Fpanz  Ruminel, 


Uy  A.scaiiisclie  Strasse  105- 

Telegramme:  Franz  Rummel,  Dessau. 
-E^ngagementsof ferten   nur    dlrect. 


[lllSr.] 


FOr  Bayern,  Württemberg,  Baden  und  die  Schweiz:   Süddeutsche  Concertdirection  MOnchen. 


Soloqnarlett  für  KireheDgesang, 

EieipsiK.  [1120k.] 

Adr.:  B.  Röthlg,  Cantor  a.  St  Job. 
Sophienstrasse  12. 

Cflcilie  Kloppenbupgi 

hoher  Alt.  [1121x.] 

Frankfarta.  M.,  Zimmerweg  18. 
Concertvertretung:    H.  Wolff,   Berlin. 

Lulu  Heynsen  (leaiM^i  i.  III) 

empfiehlt  sich  als        [I122y.] 

LMer  ui  Inttrieuiifefii. 

Berlin  W.,  Schöneberger-XJfer  41. 
Concertvertret.  Herm.Wolff.BerlinW. 

Eduard  Mann,  r^i^^^] 

Coneert-  und  Oratoriensänger  (Tenor). 

Dre«deHf  Ostra-Allee  23. 

Bisaiietli  Mit '""''' 

Coneert-  und  Oratoriensäng^erin. 

Alt  a.  Mezzosopran,   Mole  Stock  hausen. 
Wiesbaden.    Vertret.:  Eugen  Stern,  Berlin. 


Anna  Schimon -Renan, 

[1126—.] 

LekreriB  fir  SologMang  an  der  k. 
AkadeHie  der  Tonkiiut. 

IMwcheii,  Jggerstrasse  8 III. 

Manna  Dietz, 

Coneert-  und  Oratoriens8ngerin 

(Sopran).  [1126v.] 

Frankfürt  a.  M.,  Alte  Mainzergasse  41. 


Susanne  Stade,  [i^-j 

Coneert-  u.  Orstoriensftngerin  (Sopran). 
Oesangriehrepln. 

Leipiig,  lUmtädter  Steinweg  49 111 

KaiDiDersänierAlfredOlierlinder 

(Tenor).  [ii28z.) 

Berlin,  Charlottenburg. 
(Concertvertretang:  H.  Wolff,  Berlin.) 

SifiUjf  ffieMerg, 

Genf.  [112Ö— .] 


JTnw  mif,  VioUnvirtuos, 

erbittet  Anmeldungen  für  Concerte  unter  Adresse: 
[iisor.]  Lelpslg,  Flossplatz  l,  H. 


Meine  Adresse  ist  bis  zum  I.  Aug.  1896 
Bad  Homburg  b.  Frankfurt  a.  M., 

„Villa  Siesta".       [ll8lw.] 

Hngo  Becker,  Mgl.  Messer. 
'"^^^  Otto  Hinteelmann, 

Coneert-  u.  Oratoriensänger  (Tenor). 
Berlin,  1¥.  30.,  Eisenacher  Str.  66. 

Fran  Nensing-Odrieh, 

Concertsftnarerin  (ISopran). 

[  1 1  dSa.]     Aachen,  Wallstr.  1 6. 


Clara  PoMer  (Hezzo-Sopran): 

Leipzig,  Mühl^asse  4. 

[il34u.]  (ConcertvertretuDg:  H.  Wolff,  Berlin.) 

Hermann  Oansehe  fßaritonX 

Oratorien-,  Balladen-  und  Liedersftnger. 
Vertreter:  Hermann  Wolff,  Berlin  W. 

Eigene  Adresse:  CrenBnach.[1135u.] 


Kanmwr  C.  Dierich 

(Tenor).  [iiaet.] 

Leipzig,  PfafrendorferStr.il. 
(Concertvertretung:  H^mTollT,  Berlin.) 

Slrno  Steietert, 

Coneert-  nid  0raterieigliger(Ba88). 

DreMlen,  Peterstr.  3  HL  [1137g.] 


Emil  PinkSy 

Coneert-    und   Oratorientenor. 

Leipzig,  Hohe  Str.  47, 11.  [iiasu.i 

Concertvertretung:  H.  Wolff,  Berlin. 

'""''  intonie  ßloem, 

Oratorien-  u.  Lieders8ngerin  (Alt). 

Wiesbadeili  Or.  Burgstr.  7. 
Dmok  von  0.  O.  Röder  in  LeipBig. 


cFfirr  Violina. 

[1140.]  — 

Bei  F.  E.  C.  Levekart  in  Uvm  er 

schienen  vor  Kurzem: 

Dont,  Jac,  Op.  21.  Introduetion  et 
Variations  brillantes  pour  Violon 
avec  Piano.  Nouvelle  ödition.  Ji  3,-. 

Hollaender,  Gustav,  Op.  58.  Mrauett 

nnd  Air  de  Ballet.    Zwei  Stücke  för 
Violine  mit  Pianoforte. 

No,  \,    MJenneti   .     .     .    .     ./I  l,8ft. 

No.  2.    Air  de  Ballet   .    .    Jt  2,50. 

Major,  Julius  J.,  Op.  38.  Sonate  (in  D) 

für  Violine  und  Pianoforte  .     Ji  6,-. 

Rheinberger,  Josef,  Op.  166,  No.4.  Meto 

perpetuo  aus  der  Suite. 

A.  Für  VioUne  (Solo  oder  Violin- 

chor)  und  Orgel    .    .    J$  4,—. 

B.  Für  Violine  mit  Pianoforte. 

Violinstimme  allein    .    J$  1,—. 

Steiner,  Hugo  von,  Op.  so.  Para- 
phrase über  Kärntner  Lieder  von 
Thomas  Koschat,  filr  VioUne  mit 
Pianoforte A  1,80. 

Femer: 

Ernst  Pfk'iemer,  Op.  u.  panAsig  Pin- 

gerObungen  für  Violine  zur  n^ich- 
massigen  Ausbildung  der  linken  Hand. 
(Fortsetzung  zu  Ch.  Dancia,  Op.  74, 
Ecole  de  Mecanisme)  ...    «4  2,50. 

Ernst  Pfk'iemer,  Op.  12.  FünfUg  Ueb- 
ungen  im  Lagenweehsel  för  Violine. 

Für  Fingersatz,  Lagen  Wechsel  und 
Bogenwendung  etc.  kann  man  treff- 
licheres Uebungsmaterial  kaum  wünschen. 

In  der  Geigerschule  des  Professor 
Waldemar  Heyer  in  Berlin  eingeführt 

Verlag  von  E.  W.  Flitlieh  in  Leipzig. 

Rheinberger,  J.,  21«*;«»«".^^»: 

certskizze  ^dae  Pianoforte.  2  «4.  [1 141.] 

W»ai>^er:  „Bheingold^'-Orchesterpar- 
titur  antiquarisch  zu  kaufen  gesucht. 
OiFerten  an  C.  A.  Challier  &  Co.,  Ber- 
lin, Leipzigerstr.  66.  [1142.] 


Leipzig,  am  23.  Juli  1896. 


nni  liiiiiiii  na-,  nU' 

Ul  lUMiUkUUlUU, 

iiiu  m  miiiw 


VerftQtwortlioher  Radaot«ur  uad  Verleger: 

E.  T.  Frituch, 

Leipzig,  KOnlgsstrasse  6. 


Das  Musikalische  Wochenblfttt  erscheint  jährlich  in  59  Nnmiiiem.  Der  Äbonnementsbetrn^ 
für  das  Quartal  von  18  Nummern  ist  3  Mark;  eine  einzelne  Nummer  kostet  10  Pfennig«.  Bei 
directer  frankirter  Kreuzbandsendang  treten  nachstehende  TierteljUhrlicbe  Abonnements- 
preise in  Kraft:  i  Mark  M  Pf .  für  das  Deutsche  Beich  und  Oesterreich.  —  9  Mark  76  Pf. 
hii  weitere  Ltlnder  dee  Weltpostvereins.  —  JahreBabonnements  werden  nnt«r  Zugrund»- 

tagong  vorstehender  Besugsbedingungen  berechnet. 
Die  Insertionsgebühren  für  den  Raum  einer  dreigespaltenen  P«titzeile  betragen  30  Pf. 


XirnJalirg.] 


No.  31. 


-  Briefkuten.  —  Anzalgea. 


-  ADfgefahita  Nmit&taa.    -   Vu- 


Die  pythisohen  Festspiele 

Von  Carl  V.  Jan. 

(Fortsetzung.) 

Schon  seit  alter  Zeit  stand  dem  in  den  OotischeD 
Colooieu  des  Ostens  geübten  Einselgesang  eine  andere 
Gattung  der  Poesie  gegenüber,  welche  besonders  unter 
den  Doriern  des  griechischen  Hut[«rlandes  und  der  ita- 
lischen Colonien  ausgeübt  wurde.  Der  Lyder  Alkman 
und  der  Sikäler  Stesichoros  dichteten  nämlich  schon  um 
600  V.  Chr.  Hymnen,  welche  in  Sparta  and  anderen 
Orten  ein  von  ihnen  eingeübter  Chor  in  zwei  HOlften 
getheilt,  bald  vorw&rts,  bald  rückwärts  schreitend,  sich 
trennend  und  wieder  vereinigend  unter  anmuthigen,  dem 
lihythmUB  der  Verse  entsprechenden  Bewegungen  den 
Zuschauem  vorführte.  Aafführnngen  dieser  Art,  wie 
man  sie  als  doriBche  Chorlyrik  zu  bezeichnen  pflegt,  waren 
auch  in  Athen  schon  unter  Pisistratos  und  seinen  Söhnen 
in  Oebranch,  Nach  Vertreibung  der  Pisistratiden  gab 
es  zwar  k«ne  feBtangestellten  Chorsänger  mehr  in  Athen, 
aber  die  einselneu  Stämme  oder  Pbylen  übernahmen  nun 
die  Stellung  des  dazu  sötbigen  Personals  und  führten 
theils  an  den  Dionysos-Festen,  theils  an  den  Thargelien 
des  Apollo  Chort&nze  von  Knaben  sowohl,  als  von  jungen 
Männern  im  Wettbewerb  mit  einander  auf.  Ein  reicher 
Bürger  ühwnahm  die  Einkleidung  des  Chors  und  beauf- 
tragte mit  dessen  Einübung  einen  Sangmeister,  der,  von 
einem  Flötenspieler  unterstützt,  den  Sängern  die  von  dem 
Dichter  gewünschten  Worte,  Tonweisen  und  Tanzbewe- 
gungen  einstudirte  und  im  günstigen  Fall  mit  einem  gol- 


denen Dreifusa  belohnt  wurde.  In  ähnlicher  Form  wurden 
unt«r  Begleitung  einer  Doppelflüte  und  zuweilen  wohl 
such  eines  Saiteninstruments  die  Hymnen  vorgetragen, 
mit  welchen  Pindar  die  beglückten  Sieger  der  nationalen 
Wettspiele  feierte. 

Die  Hnsikfeste  der  Neuzeit  beginnen  gewöhnlich  mit 
grossen  orchestralen  und  chorischen  Aufßhrungen ,  und 
erst  an  einem  späteren  Tag  dürfen  einzelne  Künstler 
mit  ihren  besonderen  Vorführungen  auftreten.  Umgekehrt 
begannen  im  Alterthnm  die  Volksfeste  mit  einer  Reihe 
von  Einselvorträgen ,  an  welche  sich  hinterher  die  Auf- 
führungen  der  Chöre  anschlössen.  So  pflegten  denn  bei 
den  grossen  Pytbien  und  den  nach  ihrem  Muster  einge- 
richteten Soterien  auf  die  Vorträge  der  einzelnen  Vir- 
tuosen erat  die  balletartige  Production  eines  Knahenchoi-s, 
dann  die  eines  Chors  von  jungen  Männern  zu  folgen. 
DemgemfisB  erzählen  die  in  Rede  stehenden  Inschriflen 
einmal  von  sieben,  ein  andermal  von  zwölf,  beziehungs- 
weise vierzehn,  in  noch  anderen  Fällen  von  fünfzehn 
Choraängem,  welch  Letztere  wahrscheinlich  in  Qruppen 
von  je  fünf  Personen  nach  einander  aufgetreten  sind. 
Die  Rolle,  welche  bei  diesen  streng  einstimmigen  Ge- 
sängen die  mehrstimmig  begleitende  FISte  spielte,  war 
besonders  in  späterer  Zeit  keineswegs  eine  untergeordnete; 
so  verschmähten  denn  auch  Künstler  ersten  Ranges,  wie 
Antigenidas  uud  Timotheoe  von  Theben,  es  nicht,  im 
Dienste  eines  Chors  als  kyklische  Auleten  autzutreten. 

Nachdem  für  den  äolischen  Elinselgesang  und  für  die 
dorische  Ohotlyrik  die  entsprechenden  Formen  ausgebildet 
waren,  war  jedoch  die  Aufgabe,  die  dem  griechischen 
Volk  auf  dem  Gebiet  der  Dichtkunst  zugefallen,  noch 
keineswegs  vollständig  gelöst.  Für  den  Ausdruck  see- 
81 


406 


lischer  EL&mpfe  und  leidenschafUicher  Erregung  sollte  erst 
eine  neue  Dichtgattung  geschaffen  werden;  zugleich 
musste»  nachdem  die  griechischen  Colonien  und  Orenzorte 
ihre  poetische  Aufgabe  erfüllt  hatten,  nun  endlich  Athen, 
der  Herzpunct  des  griechischen  Volkslehens,  sich  auch 
an  dichterischen  Schöpfungen  betheiligen.  Im  fünften 
Jahrhundert  erstand  Aeschylos  und  führte  das  Bangen 
eines  zwischen  widersprechenden  Erwägungen  schwanken- 
den Gemüthes,  die  Verzweiflung  eines  auf  Irrwege  gera- 
thenen  Lebens  der  lauschenden  Volksmenge  in  tief  er- 
schütternden Worten  vor;  es  erstand  der  weicher  fühlende 
Sophokles,  dem  die  Muse  es  verliehen,  die  Empfindungen 
einer  zarten  Mädchenseele  und  den  Edelmuth  eines  pflicht- 
bewussten,  opferwilligen  Charakters  in  unsterblichen  Ver- 
sen zu  feiern. 

(Schlnss  folgt.) 


Tagesgeschichte. 


Musikbriefe. 

Chemnitz,  im  Juni. 

Aus  der  Fülle  erw&hnenswerther  musikalischer  Ereignisse, 
welche  auch   die   verflossene  Saison  wieder  bot,   ragen    als 
ausserordentliche    Thaten   im  Dienste   der  EinfÜbrang   von 
Meisterwerken  der  Neuzeit  nameDtlich  zwei  Veranstaltungen 
hervor:    das   1.  Abonnementconcert   des   Lehrer-Gesang- 
vereins mit  der  Symphonie-Ode  .Das  Meer^  von  Jean  Louis 
Nicod6  Ende  November  und  das  Frühjahrs- Abonnementconcert 
des  Masik Vereins  mit  dem  Oratorium  „Die  Legende  von 
der  heiligen  Elisabeth**  von  Franz  Liszt.    Schon  lan^  hatte 
man  hier  Nicodö^s  gewaltig  Schöpfung  erhofft,  da  ja  unser 
Lehrer-Gesangverein  nach  zahl  und  vornehmlich  Qualität  der 
Sänger  sich  den  nicht  zu  unterschätzenden  Schwierigkeiten 
des  Chorsatzes  gewachsen  erachten  durfte,  auch  das  vorge- 
schriebene  grosse  Orchester  in  Gestalt    unserer  städtischen 
Gapelle  und  über  all  Diesem  in  Max  Pöble  der  rechte  Steuer- 
mann vorhanden  war,  unter  dessen  Führung  man  sich  getrost 
den  gefährlichen  Wogen  des  Nicod6*8ohen  Meeres  anvertrauen 
durfte.    Bisher  hatte  der  Mangel  und  die  Unmöglichkeit  der 
Herbeischafiung  einer  Orgel  den  Hinderungsgrund  abgegeben, 
und  man  muss  ja  allerdings  ohne  Weiteres  zugestehen,  dass 
dem  Eingreifen  dieses  mächtigen  Instrumentes  besonders  in 
der  majestätischen  ersten  Gianzerscheinung  des  Hauptthemas 
in  Edur  und  am  Schluss  des  Vorspiels,  sowie  hauptsächlich 
auch  in  den  feierlichen  Buhemomenten  von  „Sturm  und  Stille'' 
ganz  unerwartete  eindringliche  Wirkungen  vorbehalten  sind. 
An  Orten,  wo  aber  nun  einmal  eine  Orgel  nicht  zu  ermög- 
lichen ist,  die  anderen  Mittel  aber  eine  befriedigende  Lösung 
der  Aufgabe  verbürgen,  sollte  mau  um  der  hohen  Bedeutung 
des  Werkes  willen   dasselbe  deshalb   nicht   vernachlässigen. 
Grehört  es  doch   zu  dem  Edelsten,  Erhabensten  und  Eigen- 
artigsten, was  neuere  Kunst  auf  dem  speciellen  Gebiete  der 
Vereinigung  von  Männerchor  und  Orchester  gezeitigt  hat,  und 
steht  mit  der  herben  Grösse  der  in  ihm  zur  Verlautbarung 
gebrachten  Auffassung,   mit  den  Entbindungen    einer  ganz 
ausserordentlichen  Empfindungsgewalt,  mit  der  aristokratischen 
Auswahl  derDarstellnngsmittel  und  Originalität  des  Gedanken- 
ausdrucks viel,  viel  höher,  als  manches  moderne  Product  der 
einschlägigen  Gattung,  das  sich  trotz  aller  decorativen  Macht- 
ent&ltung  doch   nicht  ganz  des  sentimentalen  Liedertafel- 
tones zu  entschlagen  weiss  oder  von  Wagner*schen  Capitalien 
/.ehrt.     Man  denke  nur  an   die  imposante  Fueengestaltnng 
des  Vorspiels,  welches  alle  Tonpracht  des  modernen  Orche- 
sters zu   einem   leuchtenden  Meerbild  von   bannender  Ein- 
drucksf^higkeit  aufbietet,  und  an  den  eigen thüm liehen  Con- 
trast,   der   durch  Anfügung  des  unbegleiteten ,   im  Unisono 
beginnenden  und  zu  köstlich  weihevoller  Harmonieftille  sich 
ausbreitenden,   in   wahrhafter  G^betstimmung  verharrenden 
Männerchors  entsteht.    Und  wie  schön  ist  es  dem  Componisten 

Seiungen,  die  in  den  Woermann*»chen  Dichtungen  zum  Aus- 
ruck gebrachte  Symbolik  im  leidenschaftlichen  üeberschwang 


der  „Wellei^agd'',  der  entzHokenden  Lyrik  des  Sopransolos 
„Fata  Morgana**  und  in  der  überquellenden  Rührung,  wie  sie 
der  Abschluss  des  geheimnissvoll  anhebenden  Theiles  „Ebbe 
und  Fluth**  austönt,  greifbar  deutlich  darzustellen,  ganz  ab- 
gesehen von  dem  instrumentalen  Wunderbau  des  fascinirend 
wirkenden  „Meeresleuchten"  und  dem  triumphirenden  Final- 
satz. Endlich  hatte  sich  nun  der  Lehrer-Gesangverein  mit 
dem  Gedanken,  auch  ohne  Orgel  ans  Werk  zu  gehen,  ver- 
traut gemacht,  und  eine  ^nz  vortreffliche  Aufführung  lohnte 
den  &t8chlu8S  und  die  vorbereitungsmühen  reichlich.  Der 
Chor  führte  überall  mit  sieghafter  Energie  und  herzerquickend 
intonationsrein  in  dem  heiklen  Stimmeneeflecht  des  a  capella- 
Satzes  seinen  Antheil  musterhaft  durch,  das  stattlich  verstärkte 
Orchester  nahm  die  vielen  Schwierigkeiten  mit  Leichtigkeit 
und  aller  Entfaltung  instrumentalen  Glanzes  und  Wohllautes, 
vor  Allem  aber  gebührt  Hm.  Capellmeister  Max  Fohle,  denn 
unermüdlichen  geistvollen  Dirigenten,  welcher  den  Stoff  voll 
beherrschte  und  den  wahren  Geist  der  Tondichtung  auch 
allen  Betheiligten  zugänp^lich  gemacht  hatte,  uneingeschränkte 
hohe  Anerkennung.  Ein  einziges  Manco  traf  den  genuss- 
reichen Abend.  Die  aus  Dresden  herbeigerufene  Sopranistin, 
eine  Anftngerin  mit  vielem  Muth  und  gutem  Willen,  die  auch 
an  und  ftkr  sich  nicht  schlecht  beanlai^  ist,  rechtfertigte  das 
in  sie  gesetzte  Vertrauen  nicht,  sodass  also  das  lyrische 
Kleinod  „Fftta  Morgana''  in  sehr  mangelhafter  Fassung  er- 
schien. Um  der  kostbaren  Episode  willen  war  das  sehr  zu 
bedauern.  —  Dem  „Meer",  das  mit  rauschenden  Beifallsbezeu- 
gungen  aufgenommen  wurde,  gingen  Chorgesänge  von  Hegar 
(„Gewittemacht*'),  Schubert  und  Gastoldi  voraus,  während 
San^esmeister  Paul  Bulss  in  dem  Prolog  aus  Leoncavallo's 
„Bajazzo**,  Balladen  von  Loewe  und  Liedern  von  Schubert, 
Sommer,  Schumacher  und  Bungert  sich  ganz  als  der  alte, 
bekannte  Vortragskünstler  bewährte,  als  welchen  ihn  in  sei- 
nen besonderen  Eigenthümlichkeiten  die  Kunstwelt  schon 
lange  kennt.  Es  ist  übrigens  erstaunlich,  wie  verhältniss- 
mässig  wenig  der  Zahn  der  Zeit  das  immer  noch  schöne 
Organ  berührt  hat. 

In  seinem  2.  Abonnementconcert  beschränkte  sich  der 
Lehrer-Gesangverein  wie  stets  üblich  auf  eine  Folge  beglei- 
teter und  unbegleiteter  kürzerer  Gesänge,  welche  mit  feiner 
Vorsicht  gewählt  und  zusammengesteUt  waren  und  anter 
Fohlens  Leitung  durchweg  in  einer  dieses  Elitevereins  wür- 
digen Vollendung  zum  Vortrag  kamen.  Sie  umrankten  die 
fanz  prächtigen  G^sangsgaben  des  Holländischen  Damentrios 
er  Frls.  Jeanette  de  Jong,  Corver  und  Snyders,  deren 
Meisterschaft  im  Ensemble,  gute  Künstlerschaft  im  Allge- 
meinen und  Herzlichkeit  des  Ausdrucks  in  jeder  Einzelstimme 
derartig  stürmische  Aufnahme  fanden,  dass  der  Verein  sie 
einen  Monat  später  nochmals  zur  Theilnahme  an  einem  Wohl- 
thätigkeitsconcert  zum  Vortheil  der  Orchesterpensionsanstalt 
einlud,  bei  welcher  Gelegenheit  sich  dieselben  Scenen  elementarer 
Jubelausbrüche  wiederholten,  unter  den  Ghomummern  be- 
fanden sich  Meyer-Olbersleben*s  „Grothentreue",  dieser  wir- 
kungsvolle Beitrag  zum  Stuttgarter  Sängerfestprogramm,  als 
wesentlichere  Compoeitionen  ausserdem  aber  Templeton  Strongus 
„Verlassene  Mühle^,  eine  hochoriginelle  Tondichtung  von  sel- 
tenem poetischen  Beiz,  stimmungsvoller  Wahrheit  des  Aus- 
drucks und  nobler  Arbeit  auch  im  Instrumentalen,  Schubert's 
unwandelbar  ergreifender  „Gondelfahrer"  und  Hegar's  „Zwei 
Särge",  welche  man  aus  Bücksicht  auf  allzuschwache  Nerven 
und  Feinde  allzuernsten  Sujets  in  „König  und  Sänger"  um- 
getauft hatte  (!!)  Dieser  Chor  und  ebenso  die  „Ge wittemacht" 
erreichen  nicht  ganz  die  Höhe  absolut  Hegar^scber  Eigenart 
wie  „Todtenvolk"  und  „Schlafwandel",  treten  aber  durch  die 
drastische  Wahrheit  der  Schilderungen  und  die  liebenswürdig 
milde,  aussöhnende  Haltung  des  Schlusses  unverkennbar  her- 
vor. Auch  Liszt^s  „Vereinslied"  aus  den  Weimarer  Kampf- 
jahren ward  gesungen.  Es  hatte  für  unsere  Mnsiksaison  eine 
etwas  wichtigere  Bedeutung  als  nur  diejenige  eines  zuflilligen 
Ck>ncertbe8tandthei]s,  denn  diese  Musikperiode  trug  in  Vielem 
den  ausgesprochenen  Charakter  einer  Liszt-Propaganda, 
welche  sich  mit  voller  Berechtigung  der  vielfachen  Liszt- 
Verunglimpfung  der  früheren  Jahre  entgegenstellte,  nicht  in 
Form  der  Polemik,  sondern  mit  der  überzeugenden  Kraft  der 
That.  Galt  es  doch,  den  genialen  Schöpfungen  des  Meisters 
nicht  etwa  eine  prädominirende  Stellung  in  den  Programmen 
zu  verschaffen,  sondern  nur  das  Recht  und  die  Anerkennung 
ihnen  zu  erkämpfen,  die  ihnen  neben  anderen  nicht  bean- 
standeten Meisterwerken  gebühren. 

Das  vermeintliche  „Gift"  erschien  „tropfenweise"!  So 
ward  von  Max  Fohle  Jedem  seiner  grossen  Abonnement- 
concerte  eine  Quantität  „Liszt"  beigegeben.   Der  zartsinnige, 


407 


versGhnlioh  meloditee  „Orpheus''  begwin  am  ersten  Abend, 
ihm  folgte  am  zweiten  das  heroisch  kräftige  und  kampf- 
gemuthe  „Hungaria*'.  diese  wunderbar  wirksame  Apotheoee 
ungarischer  National oegeisterung,  im  dritten  Ck>ncert  spielte 
Frl.  Ella  Pancera  das  Adur-Clavierconcert.  Dann,  amT.M&rz, 
folgte  ein  Hauptstreieh ,  ein  ganzer  Liszt- Abend  Obenan 
stand  Eine  Faust-Symphonie,  von  Fohle  wie  vor  zwei  Jahren 
trefflich  interpretirt^  von  der  stattlich  verstärkten  städtischen 
Oapelle  mit  enthusiastischem  Schwünge  und  charaktervoller 
Hfldtungdurch^fhhrt,  im Schlnsschor unterstützt  vom  Lehrer- 
Gesangverein,  welcher  sich  auch  an  der  das  Goncert  be- 
schliessenden  Humoreske  „Gktudeamus  igitur",  jener  Geiern- 
heitscomposition,  welche  1870  zur  Feier  des  hundertjährigen 
Jubiläums  der  Jenenser  Akademischen  Concerte  entstand, 
betheiligte.  Die  anmuthige,  an  Wagnerische  Naturstimmnn- 
gen  gemahnende  Legende  „Vogelpredifi^  des  heiligen  Franz 
von  Afisisi'',  ursprünglich  für  Ulavier  bestimmt,  von  Felix 
Mottl  geistvoll  fUr  Orchester  übertragen,  und  das  Orchester- 
vorspiel zur  „Legende  von  der  heiL  Elisabeth"  verbanden 
den  urgewaltigen  „Faust"  mit  der  akademischen  Festmusik. 
Das  Publicum  zeigte  am  Ende  des  Abends  Spuren  der  Er* 
müdune;  es  ward  aber  doch  hinreichend  Vortheil  fhr  die 
Liszt^scne  Sache  errungen,  denn  die  Symphonie,  die  zu  An- 
fang stand,  hatte  die  regste  Antheilnahme  und  Bewunderung 
erweckt,  die  sich  auch  in  lebhaftesten  Bei&llsäusserungen 
kund  gaben.  Nachdem  noch  an  einem  späteren  Symphonie- 
abende „Les  Pröludes"  erschienen  waren,  ereignete  sich  im 
April  durch  die  Initiative  des  Musik  Vereins  mit  der  ausge- 
zeichneten YorfiUirung  des  Oratoriums  „Die  Legende  von  der 
heiligen  Elisabeth"  jene  bedeutsame  Huldigung,  welche  schon 
eineangs  als  einer  der  Höhepuncte  der  ganzen  Saison  be- 
zeichnet wurde. 

(Fortsetzung  folgt.) 


(Fortsetzung.) 


Wien* 


Von  fremden  Violoncellisten  hörten  wir  ausser  dem  talent- 
vollen, aber  noch  der  Ausbildung  bedürftigen  Dänen  Henry 
Bramsen  nur  bereits  rühmlichst  bekannte  Künstler.  So  den 
jugendlichen,  immer  mehr  der  höchsten  Meisterschaft  ent- 
gegenreifenden Jean  Görardy  aus  Lüttich  und  Prof.  Julius 
Kien  gel  aus  Leipzig,  der  besonders  erfolgreich  mit  der  Lon- 
doner Pianistin  Fanny  Davies  concertirte.  In  dem  Goncert 
des  Budapester  Violonceilprofessors S.Bürger  lenkte  sich  die 
Hauptaufmerksamkeit  aui  die  von  ihm  mitgebrachte  tempera- 
mentvolle Primadonna  der  k.  ungar.  Oper,  Frau  Margit 
Abränyi,  die  dann  später  noch  ein  eigenes,  sehr  gelungenes 
Goncert  gab.  Auch  sonst  erfreuten  in  der  abgelaufenen  Sai- 
son eine  stattliche  Reihe  vortrefflicher  Sänger  und  Sängerinnen 
des  Auslandes  unsere  Musikfreunde  mit  ihren  edlen  Kunst- 
gaben.—  Der  Triumphe,  welche  Johannes  Messchaert  mit 
seinem  Amsterdamer  Gollegen,  dem  Glavierprofessor  Julius 
Röntgen ,  feierte,  wurde  bereits  sedacht.  —  Vier  bestbesuchte 
Liederabende  konnte  auch  Frau  Lülian  Henschel  ans  Lon- 
don geben.  In  dem  Ersten  dieser  Gonoerte  begleitete  am  Gla- 
vier  (und  zwar  ganz  ausgezeichnet)  der  Gatte  der  Künstlerin, 
Hr.  C^eorg  Henschel,  um  dann  zuletzt  noch  (improvisirt) 
mit  seiner  eigenen  Sängerkunst  zu  erfreuen.  Von  aen  Hen- 
schel'schen  Goncerten  dürfte  wohl  Der  den  grössten  Gtennss 

fdhabt  haben,  der  nur  Eine  oder  Zweie  dieser  gediegenen 
roductionen  hörte.  Frau  Henschel  singt  Alles  nach  bester 
Schule,  dabei  mit  gewinnendster  Natürlichkeit  und  feinstem 
Geschmack.  Aber  es  fehlt  ihr  an  einer  reicheren  Mannigfaltig- 
keit von  Ausdrucksnuancen,  welche  schon  die  verhältnissmässig 
kleine  Stimme  nicht  zugeben  würde.  So  stellt  sich  denn, 
wenn  man  Frau  LiUian  viele  Lieder  und  Gesänee  hinterein- 
ander vortragen  hört,  allmählich  eine  gewisse  Monotonie  ein. 
Aber  nur  aiu  die  Dauer  eines  einzelnen  Goncertabends  aus- 
gedehnt, hat  dieser  Gesang  etwas  geradezu  Herzerquickendes. 
Besonders  schön  singt  Frau  Henschel  altenglische  und  alt- 
französische  Lieder  und  Arien,  überhaupt  das  im  edleren  Sinne 
Volksthümliche.  Aber  auch  Händel'sche  Arien  und  ähnlich 
Geformtes  der  altclassischen  Periode  liegen  ihr  vortrefflich. 
Einen  Sturm  von  Beifall  rief  in  ihrem  zweiten  Goncert  Liszt^s 
„Mignon",  im  dritten  Ck>ncert  Grieg^s  „Ein  Schwan"  hervor. 
Man  kann  diese  beiden  ergreifenden  Tonpoesien  aber  auch 
kaum  mehr  aus  der  Tiefe  des  Gemüthes  wiedergeben.  — 
Zwei  glänzend  besuchte  Goncerte  im  Bösendorfer-Saale  ver- 
anstaltete Frau  Henschel's  Londoner  GoUege,  der  vorzüglich 
geschulte  Tenorist  der  Royal  Opera,  Ben  Davies.    Als  er 


voriges  Jahr  mit  dem  Violinvirtuosen  T.  Nach^z  und   dem 
Pianisten  Algemon  Ashton  in  Wien  erschien,  hatte  die  Über- 
triebene Beolame  des  Londoner  Impresarios  der  drei  Künstler 
unser  Publicum  so  misstrauisch  gemacht,  dass  es  von  deren 
Goncerten  einfach  wegblieb.     Heuer  wurde  nun  wenigstens 
Hm.  Ben  Davies  allein  (und  er  ist  ja  der  entschieden  Bedeu- 
tendste aus  der  genannten  Londoner  Trias)  der  verdiente 
nicht  blos  künstlerische,  sondern  auch  materielle  Erfols.    In 
ruhig  ausströmen  sollenden  Gesängen  darf  Ben  Davies*  Manier 
als  Muster  gelten.     Für  leidenscnaftlichere  Accente  scheint 
ihm  das  Temperament  versagt.    Zum  Opemsän^r  (insbeson- 
dere in  den  grossen  Wagnerischen  Rollen)  soll  ihm  auch  das 
Spieltalent  abgehen.  —  ueber  die  Eigenart  des  gemüthvollen 
frankfurter  Mritons  A.  Sistermans   und  des  schneidigen 
Berliner  Tenors  Raimund  von  Zur-Mühlen,   wie  auch  der 
sinnigen  Dresdener  Altistin  Matjav.  Niesse n  und  des  Mün- 
chener Meisterbaritons  Eugen  Gura   haben  wir  den  Lesern 
dieses  Blattes  nichts  Neues  zu  sagen.    Alle  die  Letztgenannten 
erzielten  auch  in  ihren  heurigen  Goncerten  wie  immer  Bei- 
£Bkll  in  Hülle  und  Fülle.    Frl.  v.  Niessen  sang  diesmal  beson- 
ders die  Gomelius*schen  Brautlieder  mit  ergreifender  Innig- 
keit.   Meister  Gura  zeigte  sich  wieder  unübertrefflich  im  Vor- 
trag Loewe'scher  Balladen,  welche  der  Wiener  Pianist  (Gom- 
ponist   und    Musikschriftsteller)    Dr.    Hans   Paumgartner 
ebenso  unübertrefi'lich  begleitete.   An  diesen  beiden  Abenden 
im  December  1896  hätte  man  nicht  geahnt,  dass  unser  hoch- 
geschätzter Gollege  —  in   Wien    Einer   der    Überzeugungs- 
treuesten Verfechter  der  Kunst  Wagner^s,  wie  überhaupt  des 
Ideale  in  der  Musik  —  schon  nach  wenigen  Monaten  dem 
erspriesslichsten  künstlerischen  und  schriftstellerischen  Wir- 
ken ftr  immer  entrissen  sein  sollte !    Unstreitig  lässt  Dr.  Paum- 
gartner*s  (am  33.  Mai  d.  J.  erfolgtes)  Hinscheiden  eine  kaum 
auszufallende  Lücke  im  Wiener  Musikleben  zurück.    Insbe- 
sondere als  feinftlhliger  und  poetischer  Liederbegleiter,    wie 
auch  als  Wagner-Interpret  am  Ciavier  suchte  er  seines  Glei- 
chen und  wird  nur  schwer  zu  ersetzen  sein.  —  Von  Sänger- 
gästen  der  abgelaufenen  Saison   sind   aus   dem  Goncertsaal 
noch   zu   erwähnen    Frl.    Louise    Nikita,    welche   im  Ver- 
ein mit  dem  Tenoristen  Franz  Naval  concertirte,  der  Mün- 
chener Tenorist  Kellerer  (der  nur  den  Eindruck  eines  aus- 
gesungenen Dilettanten  hervorbrachte),  ferner  Frau  Gornelia 
Schmitt'Gsänyi  aus  Dresden,  welche  sich  die  hochachtens- 
werthe  Berliner  Violin virtuosin  Frau  Marianne  Scharwenka- 
Stresow   zur   Partnerin   erwählt  hatte,   und  der   dänische 
Baritonist  Erik  Schmedes,   der   zuerst  mit  seinem  Lands- 
mann,  dem  bereits  erwähnten  Violoncellisten  Bramsen,  vor 
unserem  Publicum  erschien,  später  aber  erfolgreich  in  ver- 
schiedenen anderen  Goncerten  mitwirkte  (z.  B.  in  Jenem  des 
Akademischen  Gesangvereins   gelegentlich   der   Aufführung 
von  Grieg*s  „Olaf  Trygvason^). — Aus  dem  einstigen  sich  jetzt 
als  Pariser  Primadonna  gebenden  „Wunderkinde"  Nikita  ist 
eine  recht  tüchtige,  auch  temperamentvolle  Sängerin  gewor- 
den,  gleich  gewandt  für  Dramatisches,  wie  für  Goloratur- 
sachen,  aber  nicht  der  von  der  geschäftigen  Reclame  in  Aus- 
sicht geteilte  Alles  überstrahlende  Gesangstem.   So  wie  Frl. 
Nikita  singen  heute  Viele,  die  eine  gate  Scnule  durchgemacht 
haben  und  für  diese  das  nöthige  Aneignungsvermögen  und 
stimmliche  Material  mitbrachten.    Letzteres,  bei  dem  „Kinde" 
und  „Backfisch"  Nikita  bekanntlich  sehr  bescheiden,  hat  sich 
seither  einigermaassen  gekräftigt,   besticht  aber   auch  jetzt 
noch  keineswegs  durch  besonderen  Glanz  oder  Wohllaut.  — 
Eine  stimmliche  Specialität  muss  man  dagegen  die  Mailänder 
Primadonna  IsabeUa  Svicher  nennen,    welche  in  den  zwei 
Goncerten  des  Violinvirtuosen  Thomson  mitwirkte.    Ihr  (frei- 
lich fadendünner)  Sopran  erreicht  mit  Leichtigkeit  das  drei- 
gestrichene Es  und  vermag  in  diesen  unwirthlichen  Stimm- 
re^onen  einen  endlosen  Triller  anzuschlagen.     Aber  schön 
kirnet  das  Gebotene  eben'tiicht,  man  kann  da  eher  von  einem 
vogelartigen  Zwitschern,  Piepen  und  Pfeifen  reden,  als  von 
menschlich-normalem  Singen.    Und  in  der  Mittellage  wirkt 
Frl.  Svicher's  Gesang;  durch  das  ewige  Tremoliren  geradezu 
abscheulich:  kaum  ein  Ton  steht  fest.    Aber  bekanntlich  fin- 
den auch  derartig  absonderliche  Kanstleistungen  ihr  Publi- 
cum.   Und  so  wurde  denn  die  kehlenfertige  Mailänderin  für 
ihre  künstlerisch  zweifelhafte  Ausführung  der  abgedroschen- 
sten  Goloratursaohen    des  älteren    italienischen   Repertoires 
(Rossini,  Bellini,  Donizetti)    nicht   nur   reichlich   applaudirt, 
sondern  musste  auch  Zugabe  auf  Zugabe  leisten.  —  Kehren 
wir  zum  Goncert  Nikita  zurück,  so  finden  wir  den  Erfolg  der 
Goncertgeberin  durch  den  ihres  Partners  Franz  Naval  schier 
überragt.    Hr.  Naval,  ein  von  Prof.  Gänsbacher  am  Wiener 
OoDservatorium  henmgebildeter,  jetet  in  Berlin  ansässiger 

81* 


.  408 


Slovene  (der  eigentlich  den  einem  deutechen  Ohre  weniger 
aneenehmen  Namen  Pogatechnik  führt) ,  bestach  durch 
hüDSche  Mittel  und  jugendlich  sympathische  W&rme  beson- 
ders in  dem  Vortrage  des  Preislieaes  aus  den  ^Meistersin-. 
S^rn",  aber  auch  in  verschiedenen  I^iedern  von  Schubert, 
endelssohn,  Beethoven  („Adelaide")  und  Liszt  („Es  muss  ein 
Wunderbares  sein").    Auch   von  ihm  wurden  stürmisch  Zu- 

faben  begehrt.  -—Was  Frau  Cornelia  Schmitt-Gs&nyi  an- 
elangt,  so  zollte  man  ihrer  feinen,  flötenartigen  Tonbildung 
und  ihrem  musikalischen  Geschmack  gebührende  Anerkenn- 
ung, ohne  sich  aber  von  diesem  so  eminent  geschulten  Oe- 
san^  innerlich  erwärmt  zu  fühlen.  Auch  cue  Stimme  er- 
schien nicht  mehr  ganz  frisch.  Grösseren  Beiffdl  erzielte  die 
Künstlerin  erst  mit  den  zum  Schluss  gesungenen  Ungarischen 
Liedern,  wo  Etwas  von  nationalem  Temperament  zum  Vor- 
schein kam.  Frau  Schmitt-Csänyi's  Partnerin,  die  Berliner 
Violinvirtuosin  Frau  Marianne  Scharwenka,  errang  einen 
entschieden  grösseren  Erfolg.  Und  zwar  gleich  mit  ihrer 
ersten  Nummer^  der  Brahms'schen  Dmoll-Sonate,  welche  die 
Wiener  Pianistm  Frl.  Mathilde  Stohl  sehr  lobenswerth  be- 

f leitete.  In  noch  erfoLe^icherer  Weise  verstand  es  Frau 
charwenka,  im  Verlauf  dieses  Goncertes  für  Saloncomposi- 
tionen (Intermezzo  und  Polonaise)  ihres  Gatten  Philipp  Fro- 
Saganda  zu  machen.  Frau  Scharwenka's  Begleiter  bei  diesen 
tücken  war  der  wohl  geübte  Berliner  Pianist  Hr.  Wilhelm 
Berge  r,  welcher  sich  bei  dieser  Gelegenheit  auch  als  form- 
gewandter Componist  vorstellen  konnte.  Die  oben  erw&hnte 
Wiener  Pianistin  Frl.  Stohl  spielte  nämlidi  mit  Hrn.  Berger 
von  ihm  componirte  Variationen  für  zwei  Glaviere,  welche 
neben  gründlicher  Vertrautheit  mit  Bach,  Beethoven  und 
Brahms  auch  ein  beachtenswerthes  Gombinationstalent  ver- 
riethen  und  bei  dem  Publicum  des  in  Bede  stehenden  Gon- 
certes die  wohlwollendste  Aufnahme  fsmden.  Hätte  sich  Hr. 
Bereer  etwas  kürzer  zu  fassen  gewusst,  so  wäre  der  Erfolg 
wohl  noch  grösser  gewesen. 

Schliesslich  ist  von  den  ausw&rtisen  Gtosangsgrössen  der 
Saison   noch   des  Künstlerpftares   Bellinoioni-Stagno   zu 

fedenken.  Da  in  meinen  Berichten  von  den  Beiden  wieder- 
olt  die  Bede  gewesen,  erscheint  wohl  eine  neuerliche  Schil- 
deruns"  ihrer  Leistungen  an  dieser  Stelle  überflüssig.  Immer- 
mehr läuft  Hr.  Sta^o  neben  seiner  Lebensgefährtin  nur  eb^i 
mit,  und  wie  er  sich  auf  deutschem  Reicnsboden  juristisch 
unmöglich  gemacht  hat,  so  ist  er  als  zärtlich  girrender  Tenor 
überhaupt  unmöglich  geworden  .  . .  Stimme  und  Erscheinung 
wirken  bei  solchen  Versuchen  einfach  Lachen  erregend.  Dass 
er  die  italienische  Schule  weg  hat  und  sich  noch  heute  auf 
eine  gewisse  Oekonomie  des  Athems  versteht,  kann  man  frei- 
lich nicht  abstreiten.  Seine  Gattin  (?)  Gemma  BelUnoioni 
bleibt  auch  im  Goncertsaal  eine  vollendete  Meisterin  der 
Charakteristik,  bedarf  aber  doch  zur  vollen  Wirkung  ihrer 
geistreichen  Vorträge  der  Bühne.  Rein  gesanglich  stört 
besonders  die  häufl^  quetschende  Tonbildung.  Dass  sich  in 
dem  Goncert  Bellincioni-Stagno  die  junge  italienische  Geigerin 
Z  a  n  o  1 1  i  recht  günstig  einführte,  wurde  schon  erwähnt.  Noch 
mehr  gefiel  Hr.  Wilh.  Kurz,  ein  junger  vortrefflicher  Chi- 
vierspieler  aus  Prag.  Er  wusste  besonders  Smetana's  inter- 
essante Goncertetude  „Am  Seegestade*'  und  Grieg's  hochori- 
ginellen „Lyrische  Stücke**  zu  schönster  Wirkung  zu  bringen^ 
An  der  sonst  sorgfältigst  durchdachten  Wiedergabe  von 
Wagner- Liszt's  „Isoldens  Liebestod **  vermieste  man  aber  für 
die  glühenden  Steigerungen  die  rechte  orchestrale  Behandlung 
des  Instrumentes. 

(Fortsetzung  folgt.) 


Bericht 

Leipzig.  Der  Sängerbund  „Teutonia**  (Männereesang- 
vereine  „Concordia**,  „Erholung**,  „Männerchor**,  „Phönix** 
und  „Sän^erkreis**)  eab  am  13.  Juli  unter  Leitung  seiner 
Bundesdirigenten  HH.  Organist  Kirmse,  welcher  auch  die 
Instrumen tal werke  Idirigirte ,  und  G.  Wohlgemuth,  sowie 
unter  Mitwirkung  der  Sopranistin  Frl.  Frida  Pfost  und  der 
Capelle  des  107.  Infanterie-Begiments  in  der  Alberthalle  ein 
Concert  zum  Besten  der  Deutschen  Sängerbundes-Stiftung. 
An  300—400  Mitglieder  zählend,  entfaltete  der  Bund  in  seinen 
Darbietungen  eine  Klangfülle  von  seltener  Pracht  und  stand 
fast  durchfi^ehends  auf  der  Höhe  seiner  Aufgaben;  als  besonders 
gelungen  heben  wir  u.  A.  J.  Eheinberger*s  „Hymnus  an  die 
Tonkunst**  (mit  Blasinstrumenten)  und liiair's  „Wie  die  wilde 
Bos  im  Wald**  hervor,  während  die  sonst  treffliche  Ausfüh- 
rung des  Edw.  Schultz'sohen  „Waldesrauschen**  in  den  Solo- 


chorstellen leider  durch  eine  höchst  seltsame  Tenorstimme 
gestört  wurde.  Von  den  beiden  Liedern,  welche  der  Bund 
am  Em^fangsabend  in  Stuttgart  am  I.  August  sii^^  wird 
(„Abschied  hat  der  Tae  genommen**  von  Nessler  und  „Seh wä* 
bische  Klänge**  von  Wohlgemuth),  gab  das  Erstere  den  Bässen 
in  einem  Solo  Gelegenheit,  sich  rühmend  hervorzuthun.  Die 
Chorleistungen  machten  ihren  Dirigenten  somit  alle  Ehre. 
Weniger  genussreich  waren  die  Gaben  des  Frl.  Pfost.  Ver- 
mochte die  Sängerin  mit  Mignon's  Lied  „Kennst  du  das  Land** 
von  Thomas  (mit  Orchesterbegleitung)  kraft  ihres  schatti- 
rungslosen  Vortrags  und  der  auf  eine  Ausländerin  schliessen 
lassenden  Ausspraäe  schon  keine  rechte  Wirkung  zu  erzielen, 
so  hätte  sie  späterhin  bei  den  Liedern  mit  Glavierbegleitung 
das  Publicum  doch  wenigstens  mit  einer  so  widerlichen  Ba- 
nalität wie  Paolo  Tosti's  „Todessehnen**  verschonen  sollen, 
umsomehr,  als  sie  in  der  Wahl  des  E.  Meyer-Helmund*- 
sehen  „Zauberliedes**  schon  genügende  Gelegenheit  gefun- 
den hatte,  eine  Stelle  der  „VolKsseele**  zu  treffen,  an  welcher 
sie,  leider  nur  zu  sehr,  verwundlich  ist.  Trotzdem  brachte 
sie  es  in  diesen  beiden  Beissem  zu  ebenso  wenig  Erfolg,  wie 
in  Grieg*s  „Ich  liebe  dich**.*)  Nicht  glücklicher  war  die 
Vorführung  der  prächtigen  Bobert  Volkmann -sehen  DmoU- 
Serenade  für  Streichorchester  mit  obligatem  Violoncell 
(Hr.  Hennes).  Fehlte  schon  gar  nicht  Viä  daran,  dass  sich 
an  einer  Stelle  Alles  in  ein  Chaos  au&elöst  hätte  —  welcher 
gefährlichen  Situation  die  Seelenruhe  'des  Violoncellisten  sehr 
zu  Statten  kam  — ,  so  haftete  der  «mzen  Leistung  ein  so 
greisenhafter  Zug  an,  dass  man  nicht  hätte  glauben  sollen, 
sich  einem  so  jungen  Streich körper  gegenüber  zu  befinden, 
welchen  schon  allein  die  Achtung  vor  einem  Volkmann 
hätte  mehr  erwärmen  sollen,  wenn  es  dem  Dirigenten  nicht 
gelang,  um  so  erfreulicher  war  das  Auftreten  des  Einjährig- 
IVeiwilligen-Hoboisten  Hrn.  Stegmann,  welcher  in  der  Phan- 
tasie für  Harfe,  solo  von  Thomas  wieder  einen  recht  günstigen 
Eindruck,  diesmal  auch  nach  Seiten  des  Vortrags,  auf  uns 
machte.  Die  Capelle  der  107er,  welche  die  Begleitungen  theil- 
weise  recht  wacker  ausführte,  bot  in  der  Vorführung  der 
Mendelssohn*schen  Ouvertüre  zu  „Ruy  Blas**  eine,  besonders 
in  der  Au£&ssung,  recht  feurblose  Solonummer.        —  n  — . 


Conoertumschau. 

Aaehen.  Symph.-Goncerte  im  Gurhaus  (Sohwickerath): 
19.  Mai.  3.  Svmph.  v.  Beethoven,  „Vltava**  v.  F.  Smetana, 
„Siegfried-Idyu**  v.  Wagner,  Ouvert.  „Garne val**  v.  Dvof&k. 
2.  Juni.  HmoU-Symph.  v.  Schubert,  Ouvertüren  v.  Beethoven 
( „Coriolan**)  u.  W  a  g  n  e r  („Der  fliegende  Holländer** ),  9.  Seren, 
f.  Streichorch.  v.  Volk  mann,  Tarantelle  f.  Fl.  u.  Giar.  von 
Saint-Sa^ns  (HH.  Unger  u.  Wissmann).  9.  Juni.  Gdur- 
Symph.  V.  Haydn,  Ouvertüren  v.  E.N.v.  Bezni&ek („Donna 
Diana**)  u.  Beethoven  (No.  3  zu  „Leonore*^),  „Wald weben**  a. 
„Siegfried**  v.  Wagner,  G^esangyorträge  des  Frl.  Beiners  a. 
Düsseldorf  („Feldeinsamkeit**  v.  Brah  ms,  „Es  muss  ein  Wun- 
derbares sein**  V.  Schauseil  u.  „Mein  und  Dein**  v.  Böhm). 
16.  Juni.  Waldsymph.  v.  Baff,  drei  Orchesterstücke  a.  der 
Musik  zu  „Sigurd  Jorsalfar**  v.  Edv.  Grieg,  Vorspiele  zu 
„Le  D6lup;e**  v.  Saint-Sa^ns  (Violinsolo:  Hr.  Koch)  u.  zu  den 
„Meistersmgem**  v.  Wagner. 

Barmen.  Philharm.  Goncerte  des  städt.  Orch.  (Ha^l): 
No.  1.  1.  Symph.  v.  Schumann,  „Danse  macabre**  v.  Saint- 
Saöns,  Ouvert.  zur  Oper  „Die  verkaufte  Braut**  v.Smeta na, 
Fdur-Seren.  f.  Streichorch.  v.  Volk  mann,  Wotän's  Abschied 
von  Brünnhilde  u.  „Feuerzauber**  a.  der  „Walküre**  v.  Wag- 
ner, Fdur-Bhaps.  v.  Liszt.  No.  2.  6.  Symph.  v. -Beethoven, 
Orchestersuite  „Borna**  v.  Bizet,' Ouvert.  „Im  Frühling**  v. 
G.  Goldmark,  Vorspiel  zum  „Bubin**  v.  E.  d'Albert,  zwei 
SUv.  Tänze  v.  Dvotäk,  a.  Clar.-Gonc.  v.  Weber  (Hr.  Fiebig). 
(Beide  Goncerte  finden  warmes  Lob  in  der  Presse.  Gleich 
das  Erste  habe  bewiesen,  „was  energische  Leitung  und  ziel- 
bewusstes  Ueben  zu  Stande  bringen  können**.  Auch  die  starke 
Berücksichtigung  von  Novitäten  wird,  wie  verdient,  ge- 
priesen.) 


*)  Nach  dem  herben  Urtheile  unseres  geschätzten  Hrn. 
Beferenten  müssen  wir  bei  dem  jungen  Mädchen,  welches 
wir  bei  einer  gelegentlichen  Begegnung  als  ungewöhnlich 
stimmbegabte  und  temperamentvoll  ihre  Aufgaben  erfassende 
Kunstnovize  kennen  gelernt  haben,  auf  eine  e;anz  besondere 
stimmliche,  wie  gemüthliche  Indisposition  während  der  Vor- 
träge in  Bede  schliessen.  D.  Bed. 


409 


Breslau.  Symph.  -  Concerte  der  Breslauer  Concertcap. 
CBiemeoschBeider):  i^o.  3.  2.  Sjmph.  v.  Beethoven,  „Norwe- 
g^ischer  Künatler-Cameval"  v.  Svendsen,  „Astorga^-Ouvert. 
V.  Abert,  Wotan*s  Abschied  u.  „Feaerzauber^  a.  der  „Wal- 
küre** v.  Wagner,  Balletmusik  a.  der  Oper  ^ Der  Hexentanz*' 
▼.  G.  Biemenscnneider,  Gavotte  v.  F,  Lacombe,  „Letz- 
ter Frühling**  f.  Streichorch.  v.  Grieg  etc.  No.  4.  Symph. 
triomph.  v.  H.  Ulrich,  drei  Orchesterstüoke  a.  der  Musik  zu 
„Sigurd  Jorsalfiu***  v.  Grieg,  Vorspiel  zum  8.  Aufzug,  Tanz 
der  Lehrbuben  und  Aufzug  derGewerke  a.  den  „Meistersin- 
gern** V.  Wagner,  f.  den  Ooncertvortrag  einher,  v.  G.  Rie- 
menschneider, „Idyll**  a.  der  Oper  „Die  Pfanlbauem**  von 
W.  Freudenberg  etc.  No.  5.  3.  Symphonie  v.  Beethoven, 
„Siegfried-Idyll**  v.  Wagner,  Ouvert.,  Scherzo,  Noct.  u.  Hoch- 
zeitsmarsch a.  der  „Sommemaohtstraum^-Musik  v.  Mendels- 
sohn, Ouvert.  „Wald weben**  v.  Kücken  etc.  No.  6.  Wald- 
syxnph.  v.  Baff,  Grande  Marche  triomph.  v.  Bräunlich, 
„Frühlingsmorgenständchen^  v.  P.Lacombe,  Arabische  Seren. 
V.  Langay  etc.  No.  7.  4.  Symph.  v.  Beethoven^  „Lohen- 
grin** -Vorspiel  u.  „Walkürenritt**  v.  Wagner,  Festmarsch  v. 
H.  Thomale-Schauder,  Polen,  a.  der  „Faust**-Musik  von 
Lassen,  1.  Ungar.  Rhaps.  v.  Liszt.  *  „Abends**  v.  Raff, 
„Zur  Nacht**  f.  Streichorch.  v.  N.  v.  Wilm,  Preghiera  „Herr, 
bleibe  bei  uns,  denn  es  will  Abend  werden**  f.  vier  Posaunen 
V.  G.  Riemenschneider  (HH.  Meyer,  Zwinkel,  Sorge  und 
Sohmauke).  No.  8.  3.  Symph.  v.  Mendelssohn,  „Les  Prölu- 
des**  V.  Liszt,  Krönungsraarsch  v.  Svendsen,  Gonc.  f.  vier 
Waldhörner  v.  H.  Hübler  (HH.  Koch,  Schubert,  Ross  und 
Scheffel)  etc. 

Clifton.  Soir6e  music.  am  27.  Mai:  Clavierquint.0p.81  v. 
Dvorak,  Fdur-Streichouart  v.  Haydn,  8.  Clav.-Violinson.  v. 
Grieg,  Soli  f.  Ges.  v.  Händel  u.  P.  Tschaikowsky  („Don 
Juan**)  u.  f.  Viol.  v.  Chopin-Sarasate  (Noct.)  und  Novaöek 
(„Perpetuum  mobile**).  (Ausführende :  Frau  Darmaro  [Clav.]  u. 
HH.  Worlock  [Gl^.],  Brodsky  a.  Manchester,  Darmaro,  Bevan 
u.  Lewis  [Streicher].;  « 

Buehholz.  Gonc.  der  „Euterpe**  am  15.  April:  „Die  erste 
Walpurgisnacht**  v.  Mendelssohn,  zwei  Sfttze  a.  dem  DmoU- 
Conc.  f.  zwei  Claviere  v.  Rubinstein  (Frl.  Sattler  und  Hr. 
Affernl  a.  Annaberg),  Gesangsolovortr&ee  des  Frl.  Gerlach 
(„Stille  Sicherheit**  v.  Franz,  „Schlaf,  au  liebes  Kind**  von 
Afferni,  „Guter  Rath**  v.  H.  v.  Kose)  u.  des  Hm.  Reder 
(„Spielmannsleben**  v.  F.  Lorleberg,  „Wenn  die  wilden 
Rosen  blühn**  v.  Bungert  etc.). 

Bukarest.  Conc.  der  Deutschen  Liedertafel  (Graff)  am 
22.  April:  Trio  f.  Clav.,  VioL  u.  Hom  v.  J.  Brahms  (HH. 
Graff,  Hartzer  u.  Carbus),  Gompositionen  f.  zwei  Claviere  v. 
Saint-Saöns  (Variat.  üb.  ein  Beethoven'sches  Thema)  und 
Mozart-Grieg  (Fdur-Son.),  gesp.  v.  HH.  Fuchs  u.  Graff,  gem. 
Chöre  „Frühmorgens"  u.  Nachtlied  v.  Ad.  Jensen,  Männer- 
chöre V.  Gartz  („0,  du  wunderherrliche  Frühlingszeit**), 
F.  van  der  Stucken  („Wegewart**),  Gram  mann  („Liebes- 
botschafl**)  u.  Gold  mark  („Frühlingsnetz**,  m.  Clav.). 

BVLVg,  Conc.  des  Chorgesangver.  (Hübner)  unter  solist. 
Mitwirk,  der  Frls.  Semo  u.  Einbeck  u.  der  HH.  van  Eweyk 
u.  Rothmann  am  8.  Mai:  „Frühlingsbotschaft**  f.  Chor  u.  Orch. 
V.  Gade,  „Frithjof  auf  seines  Vaters  Grabhü^l**  f.  Bariton- 
solo, Frauenchor  u.  Orch.  v.  Bruch,  „Das  Märchen  von  der 
schönen  Melusine**  f.  Soli,  Chor  u.  Orch.  von  H.  Hof  mann. 
(Das  Concert  wird  als  ein  „in  jeder  Beziehung  wohlgelungenes** 
bezeichnet,  der  Chorgesangverein  habe  unter  der  sicheren 
und  feinfühligen  Leitung  seines  bewährten  Dirigenten  eine 
Leistung  gezeitigt,  aof  welche  er  mit  Stolz  zurückblicken 
dürfe.  V  on  den  Solisten  fmden  das  rückhaltsloseste,  wärmste 
Lob  Frl.  Semo  und  Hr.  van  Eweyk.  Das  meiste  Interesse 
des  Abends  hat  Hofmann's  Composition  in  Anspruch  genom- 
men, die  als  Eines  der  „ansprecnendsten  Chorwerke  neuerer 
Zeit**  bezeichnet  wird.) 

Eisleben.  Orchesterconc.  des  Hm.  Capellmeister  Neisser 
a.  Helsingfors  am  IL  Juni:  6.  Symph.  v.  Beethoven,  „Le 
Rouet  d*Omphale**  v.  Saint-Saöns,  ,/rannhäuser** -Ouvert.  v. 
Wagner,  Adagietto  v.  Bizet,  Sylphentanz  v,  H.  Berlioz, 
Violinvorträfi;e  des  Hm.  Burmester.  (Nach  der  „Eisl.  Z.** 
sind  die  Orchest^darbietungen  „auf  das  Sorgfkltie;ste  vorbe- 
reitet gewesen  und  die  bez.  Werke  „auf  das  Sauoerste  zum 
Vortrag**  gelangt,  namentlich  aber  haben  die  Musiker  in 
fieethoven's  Cmoll-Symphonie  „ein  vollkommenes  Eingehen 
auf  die  feine  Auffassung  des  Dirigenten**  bezeugt.) 

Ellwangen.  Conc.  des  Sängerbundes  unt.  Mitwirk,  der 
Gap.  des  7.  Inf.-Reg.  a.  Stuttgart  (Prem)  am  6.  Apnl:  „L'Ar- 
lönenne**  v.  Bizet«  Andante  a.  der  HmoU-Symph.  v.  Schubert, 
^Oberen** -Ouvert.  v.  Weber,   Einleit.  zum  3.  Act  a.  „Tann- 


häuser** V.  Wagner,  Vorspiel  zum  3.  Act  a.  „Cläre  Dettin**, 
„Königin  Waldlieb**  für  gem.  Chor  u.  Orch.,  „Das  begrabene 
Lied**  f.  Soli,  c^em.  Chor  u.  Orch.,  Frauenchor  „Frühlings- 
gruss**,  Männerchöre  „Volker's  Schwanenlied**  u.  „Du  heim- 
üche  Lied**.  Sopranlieder  „Thautröpfchen*^  u.  „Frühlingsgruss** 
(Frl.  Lehr)  u.  Baritonlieder  „Mein  Herz  ist  wie  die  dunkle 
Nacht**  und  „Der  Edelknabe  (Hr.  Gfrörer)  v.  M.  Meyer- 
Olber sieben,    VioUnconc.  (welches?)  v.  Bruch  (Hr.  Bufi^). 

Güstrow«  3.  Conc.  des  (lesangver.  (Schondorf)  unt.  solist. 
Mitwirk,  des  Frl.  Menshausen  a.  Bremen  (G^)  u.  des  Hru. 
Ahner  a.  Schwerin  (Viol.):  Chöre  m.  Clav.  v.  Reinthaler 
(„Das  Mädchen  von  Cola**),  B.  Hopffer  („Pharao**),  Bruch 
(„Jubilate,  Amen**,  m.  Sopransolo),  Rhein  berger  („Lockung**) 
u.  Liszt  (Schnitterchor),  Soli  i.  Qea.  v.  Liszt  („Es  muss 
ein  Wunderbares  sein**),  Brahms  („Ständchen**  u.  „Wie  froh 
und  frisch**),  Cornelius  („Komm,  wir  wandeln**)  u.  A.  u.  f. 
Viol.  V.  Godard  (Canzonetta  u.  Berceuse)  u.  A. 

Halle  a.  S.  Stiftung^est  des  Rieh.  Wagner- Vereins  am 
11.  Mai:  Ansprache  des  Vorsitzenden  Hrn.  Dr.  Sommerlad, 
„Einzug  der  Götter  in  Walhall**,  Sachsens  Monolog  u.  Pogner^s 
Anrede  a.  den  „Meistersin|;em'*  u.  „Klage  des  Amfortas**  a. 
„Parsifal**  v.  Wagner,  Lieder  v.  R.  Franz  („Ich  lieb  eine 
Blume**,  „Gtenesung**,  „Wasserfahrt**  u.  „Norwegische  Früh- 
lingsnacht**) und  Schubert,  Violinsoli  v.  Saint-Saöns  (Ro- 
manze) u.  Wagner- Wilhelm j  (Preislied  a.  den  „Meister- 
singern**). (Ausführende:  Frau  Suchier  u.  HH.  Dr.  Freyer, 
Cianda  u.  Schramm  [Cjl-es.],  sowie  HH.  Schmidt  [Viol.]  und 
Frank  [Clav.].) 

Herzosrenbuseh.  3.  Vocal-  u.  InstrumentaJconcert  der 
Liedertafel  „Oefening  en  Uitspanning**  (Bouman  a.  Nijmegen) 
unter  Mitwirk,  der  äüigerin  Frl.  Polscher  a.  Leipzig  u.  der 
Liedertafel  „Souvenir  des  Montagnards**  a.  Tilburg:  ,jParsi- 
fal**-Vorspiel  v.  Wagner,  Symph.-Ode  „Das  Meer**  v.  Nicod6, 
Chöre  m.  Orch.  von  Fischer  („Meeresstille  und  glückliche 
Fahrt**)  u.  Nessler  („Das  Grab  im  Busento**)  u.  a  cap.  von 
Dregert  („Das  Begräbniss  der  Rose**)  u.  Verhulst  (Lente- 
lied),  Gesangsoli  v.  Brahms  („Meine  Liebe  ist  grün**),  Men- 
delssohn, Umlauft  (Frühlingslied)  u.  Harthan  (Wiegenlied). 
—  Vocalconc.  desselben  Ver.  am  14.  Juni:  Chöre  von  Bruch 
(„Römischer  Triumphgesang**,  m.  Clav.),  Jouert  („Invoca- 
tion**).  Hol  (Matrosenlied,  m.  Clav.),  Verhulst  (Lentelied), 
Jüngst  („Braun  Meidelein**),  Kremser  („Wenn  Zweie  sich 
gut  sind*^)  u.  Kos  Chat  („Herzklopfen**,  m.  €Iav.),  Gesangsoli 
V.  Gounod  u.  Hal6vy. 

KaiseFSlaatern,  6.  Conc.  des  Musikver.  (Damian)  unt. 
solist.  Mitwirk,  des  Frl.  Dietz  u.  der  Frau  Fleisch  a.  Frank- 
furt a.  M.  (Ges.)  u.  des  Frl.  Schelle  a.  Cöln  (Clav.):  Männer- 
chöre m.  Orch.  v.  A.  Brückner  („Germanenzug**),  Abt  („Deut- 
scher Siegesgesang**)  und  Meyer-Olbersleben  („Friede**), 
Vocalduette  v.  E.  Frank  („Erst  kommt  die  braune  Ursula*', 
„Blond  Gretchen  hat  Lieschen  gebeten**  u.  „Fang,  mein  süsses 
Herzenskindchen**),  Brahms  („Die  Schwestern^)  u.  A.,  Cla- 
viersoli  v.  Chopin,  Moszkowski  („Die  Wellen**),  Gerns- 
heim  (Romanze)  u.  Rubinstein  (Valse-Caprice).  —  Am 
20.  Mai  Aufführ.  v.  HändePs  „Alexander's  Fest**  durch  den 
Synaj^genchor-Ver.  (Mc^)  unt.  solist.  Mitwirk,  des  Frl.Vaeth 
a.  P^rzheim  u.  der  HH.  Feibeimann  v.  hier  und  Blatter  a. 
Ludwigshafen.  (Ein  Bericht  der  „Pf.  V.-Z.**  schliesst  mit  dem 
anerkennenden  Gesammturtheil:  „Die  unter  der  Direction  des 
Hrn.  May  erreichte  Höhe  der  Schulung  des  Chors  und  das 
harmonische  Zusammengehen  desselben  mit  dem  Orchester, 
kurz:  die  Entwickelung  der  ganzen  Composition  als  Einheit 
stellte  aUen  Mitwirkenden^  sowie  besonders  der  Sorgfalt  und 
den  künstlerischen  Intentionen  des  Dirigenten  ein  gSuizendes 
Zeumiss  aus.**) 

KieL  Concert-AuffÜhr.  des  3.  Aufeuges  a.  „Siegfried**  v. 
Wagner  durch  den  Rieh.  Wagner- Ver.  m.  vorausgehendem 
Vortrag  des  Hm.  Prof.  Dr.  Müfier.  (Musikal.  Mitwirkende: 
Frau  Lorensen-MichaeUs  a.  Hamburg  u.  HH.  Heydrich  aus 
Cöln  u.  Prof.  Dr.  Curtius  [Ges.],  sowie  Hr.  Keller  [Clav.].) 

Laibach.  Mitgliederconcerte  der  Philharm.  Gesellschaft 
(Zöhrer):  No.  4.  1.  „Peer  Gynt**-Suite  v.  E.  Grieg,  „Sc6nes 
pittoresques**  £  Orch.  v.  Massenet,  Zigeunerlieder  f.  Solo- 
quart, u.  Clav.  V.  Brahms  (Frls.  Seifhardt  u.  Finz  u.  HH. 
Winter  u.  Metzky).  Olavier vortrage  des  Frl.  Landau.  No.  5. 
8.  Symph.  v.  Beetnoven,  Akadem.  Festouvert  v.  Brahms, 
Frauenchöre  „Frühmorgens**  u.  -Reimspiel**  m.  Ciavier  von 
Rheinberge  r,  Solo  vorträte  der  HH.  Gnesda  (Viol.,  1.  Conc. 
V.  Bruch)  u.  Syl^inek  (Violonc,  Sarabande  u.  Taranteile  v. 
Popper).  —  4.  Kammermusik  derselben  G^esellschaft:  Cla- 
vierquintett  v.  Sin  ding,  Adagio  a.  dem  Streichquintett  von 
A.  Brückner,    Amoll-Streichquart.  v.  Mendelssohn.    (Aus- 


410 


führende:  HH.  Zöhrer  [Ciavier],  Gerstner,  Nickerl,  Wettach, 
Ba^  u.  SyHnek  [Streicher].) 

Landshnt.  Cbnc.  der  Liedertafel  am  30.  April:  Seren, 
f.  Streichorchester  V.  H.  Götze,  „Sommerfahrt^  f.  do.  von 
H.  Zöllner,  „Dithyrambe"  f.  Männerchor  u.  Soli  m.  Clav.  v. 
Bietz,  Männerchöre  v.  Spicker  („Im  Grase  thaats*',  m.  Te- 
norsolo u.  Soloquart.),  F.  Mair  (^Wie  die  wilde  Ros  im  Wald"), 
Ch.  Burkhardt  („Im  Feld  des  Morgens  früh**)  u.  C.  L.  Fi- 
scher („Heimath"),  Solovorträge  der  HH.  Barth  a.  Nürnberg 
(Ges.,  „Liebesleben"  V.  H&berlein^-Heimliche  Lieb"  u.  „Er- 
innerung" V.  Hutter  und  „Der  Weiher"  und  „Glück"  von 
L.  Rahm)  u.  Köhler  (Viol.). 

Merseburg.  Am  20. Mai  Aufführ.  v.  Händers  „Maccabäus" 
durqh  den  Gesangver.  (Schumann)  unter  solist  Mitwirk,  der 
Frls.  Münch  a.  Frankfurt  a.  M.  u.  Schacht  a.  Berlin  u.  der 
HH.  Dierich  u.  Hungar  a.  Leipzig. 

Hiddelburg.  ^rchenconc.  unt.  Leit.  des  Hrn.  Cleuver 
am  30.  April:  Cantaten  „Sehet,  welch  eine  Liebe"  und  „Ich 
hatte  viel  Bekümmemiss"  v.  S.  Bach,  Chöre  v.  Palestrina  u. 
M.  Haydn,  Ouvert.  a.  dem  Adur-Conc.  f.  Org.  m.  Orch.  von 
Händel. . 

MOhlhausen  i.  Th.  Am  19.  Mai  Auf  führ,  von  Liszt*s 
„Legende  von  der  heil.  Elisabeth"  durch  den  Allgem.  Musik- 
ver.  (Moeller)  unt  solist.  Mitwirk,  der  Frauen  Stavenhagen 
a.  Weimar  u.  Walter  v.  hier  u.  des  Hm.  Büttner  a.  Gotha. 
(Die  Aufführung  hat  sich  allgemeine  Anerkennung  er- 
rungen.) 

Mülhausen  L  E.  6.  (Jone,  der  Philharm.  Gesellschaft: 
Solovorträge  der  HH.  Flank  a.  Carlsruhe  (Ges.,  „Von  ewiger 
Liebe"  v.  Brahms,  „Ausfahrt"  v.  Ad.  Jensen,  „Jung  Vol- 
ker" V.  Wallnöfer  etc.),  Ebert-Buchheim  a.  Strassburg  i.  E. 
fClav.,  Son.  appass.  v.  Beethoven,  Yalse-Impromptu  v.  Erb, 
Tarantelle  v.  Moszkowski  etc.)  u.  Krasselt  a.  München  (Yiol., 
Czarda-Scenen  v.  Hubay  etc.). 

MOnehen-Oladbaeh.  Goldene  Jubelfeier  des  Männer- 
Gesangver.'  „Liederkranz"  v.  hier,  verbunden  mit  dem  18. 
Sängerbundesfest  unt.  solist.  Mitwirk,  der  Frau  Mensing-Od- 
rich  a.  Aachen  u.  der  HH.  Zündorf  a.  Cöln  und  Baum  aus 
Gerresheim  am  81.  Mai:  Concertouvert.  v.  Volkmann,  Pr6l. 
a.  „D6luge"  v.  Saint-Saöns,  „AIcestis"  f.  Chor  und  Soli  m. 
Orch.  V.  Brambach,  Chöre  a  cap.  v.  Tausche  („Am  son- 
nigen Rheiü"),  M.  v.  Weinzierl  („Heute  ist  heut"),  Rietz, 
C.  Steinhauer  („Nachtgrnss  vom  Rhein"  u.  „Der  Rhein"), 
Wilhelm  u.  Riga  („Die  Geister  der  Nacht"),  Gesangsoli  von 
Franz  („Genesung"),  Bungert  („All  meine  Herzgedanken" 
u.  „Der  Schuhmacher")  u.  Loewe. 

New-Tork.  2.Gonc.  des  Beethoven-Männerchors  (Spielter): 
Streichorchesterstücke  v.  Beethoven  (Variat.),  Grie^  („Früh- 
ling") u.  W.  Taubert  (Liebesliedchen),  Männerchöre  von 
Beschnitt  („Ossian"),  Meyer-Helmund  („Dein  gedenk 
ich,  MargaretW,  m.  Orch.),  E.  Köllner  ^Ständchen"), 
E.  Kremser  („Das  Volkslied")  u.  J.  Lund  (Wanderlied,  in. 
Orch.),  Solovorträge  des  Frl.  Gerlach  (Ges.,  „Es  blinkt  der 
Thau"  V.Rubins t ein,  „Fallih, fallah"  v.  F.  van  der  Stucken 
u.  Seren,  v.  Gounod)  u.  des  Hm.  Bimberg  (Viol.,  Lied  ohne 
Worte  eig.  Comp.,  Wiegenlied  v.  H.  Spielter  u.  Ballade  u. 
Polon.  V.  Vieuxtemps). 

Nördllngen.  17.  Saalconc.  des  Chor-  und  Orchesterver. 
(Trautner):  Symphoniesätze  v.  Mozart  u.  Haydn,  „FrühKng" 
u.  „Sommer"  a.  den  „Jahreszeiten"  v.  Haydn  (Solisten:  Frau 
Frickhinger  v.  hier  n.  HH.  Braun  a.  Herkheim,  Klein  und 
Böckh  jun.  v.  hier),  Solovorträge  der  Frau  Scholl  (Clav.)  u. 
des  Hm.  Stadtpfarrer  Rabus  (Viol.).  (Der  uns  vorliegende 
Bericht  eines  dortigen  Blattes  spricht  sich  äusserst  günstig 
über  den  Verlauf  des  Concertes  aus  und  hat  namentlich 
warme  Worte  der  Anerkennung  für  die  Verdienste  des  Hrn. 
Trautner  um  denselben.) 

Penig.  17.  Musikänfführ.  des  Chorgesangver.  (Rühlin^) 
unt.  Solist.  Mitwirk,  der  HH.  Trautermann  a.  Leipzig  u.  Hu- 
lerdt  a.  Glauchau  (Ges.),  sowie  Heinrich  a.Waldenburg /Viol.): 
1.  Olav.-Violinson.  v.  Grie^,  „Vom  goldnen  Hom"  f.  Soli, 
gem.  Chor  u.  Clav.  v.  Rhein  berger,  „Italienisches  Lieder- 
spiel" f.  do.  V.  Arn.  Krug,  Vocalduette  „Rosenzeit",  „Im 
3Äai"  u.  „Er  und  Sie"  v.  H.  v.  Koss,  Soli  f.  Tenor  v.  Pressel, 
Umlauft  („Ueberglücklich")  u.  Nicolai  u.  f.  VioL  v.  Svend- 
sen  (Romanze)  u.  Vieuxtemps  (Ballade  u.  Polon.). 

Flettenberg.  Conc.  des  gem.  Chors  (Rokickia.  Altena)  am 
18.  April :  Festen vert.  f.  Clav,  zu  vier  Händen  v.  A.  Leutner, 
„Schön  Ellen"  v.  Bruch,  Deutsche  Tänze  f.  Chor  v.  Schubert- 
Flitner,  Sopranlied  „Noch  Bihä  die  Tage  der  Rosen"  von 
VV.  Baumgartner,  Tarantelle  f.  Clav.  v.  A.  Rubinstein 
u.  A.  m. 


Remscheid.  Concert,  veranstaltet  von  der  „Euphonia", 
dem  Lehrer-Gesangver.  u.  dem  „Sängerkreis"  unt.  Leit.  des 
Hm.  Hopfe  u.  solist.  Mitwirk,  des  Frl.  Schauseil  a.  Düssel- 
dorf u.  des  Hm.  Büttner  a.  Gotha  am  6.  Juni:  5.  Sympfa.  v. 
Beethoven,  „Oberon"-Ou'verture  v.  Weber,  „Scenen  aas  der 
Frithjof-Sage"  f.  Soli,  Männerchor  u.  Orch.  u.  1.  Violinconc. 
(Hr.  Hopfe)  v.  Bruch  (unt.  Leit.  des  Comp.). 

Saarbrüeken.  Am  29.  April  Aufführ.  v.  Mendelssohn's 
„Paulus"  durch  die  „Harmonie"  St.  Johann-Saarbrücken 
(Scholz)  unt.  solist.  Mitwirk,  des  Frl.  Rudolph  v.  hier  u.  der 
HH.  Pfannkuch  a.  Frankfurt  a.  M.  u.  Chelius. 

Sondershausen.  Lohconcerte  der  Hofcap.  (Prof.  Scbroe- 
der):  No.  4.  4.  Symph.  v.  Schumann,  „Phaöton"  v.  Saint- 
Saöns,  „Euryanthe"-Ouvert.  V.  Weber,  Fdur-Seren.  f.Streich- 
orch.  V.  Volkmann.  No.  6.  Amoll-Symph.  v.  Mendelssohn, 
Seren,  v.  S.  Jadassohn,  „Anakreon "-Ouvert.  v.  Cherubini, 
„Festzug"  V.  Klose.  No.  6.  Ddur-Symph.  v.  Mozart,  „Don 
Juan"-Ouvert.  v.  Mozart,  Dmoll-Seren.  f.  Streichorchester  v. 
Volk  mann,  „Sommerfahrt"  f.  do.  v.  H.  Zöllner. 

Stolp  1.  P.  Am  21.  Mai  Auf  führ.  v.  S.  Bach's  Johannes- 
Passion  durch  den  Gesanever.  (Boenig)  unt.  solist.  Mitwirk, 
der  Frls.  Pannenberg' a.  Berlin  u.  Jaene  v.  hier  u.  der  HH. 
Hintzelmann  n.  van  Eweyk  a.  Berlin. 

Stuttgart.  Drei  Orgelvorträge  des  Hrn.  de  Lange  am  5., 
12.  u.  26.  Mai  m.  Compositionen  v.  Mufiat  (Toccata  No.  I), 
Frescobaldi  (Canzona),  S.  Bach  (Fdur-Tocc.,  Prael.  u.  Fuge 
in  EmoU  u.  Phant.  u.  Fuge  in  Gmoll),  Händel  (Ddur-Conc), 
S.  de  Lange  (Cmoll^on.  und  Trauun^musik  aus  Op.  56), 
Brahms  (Asmoll-Fuge),  Mendelssohn  (Bdur-Son.)  u.  Saint- 
SaÖns  (Prael.  u.  Fuge  in  Edur)  in  Abwechselung  mit  Vor- 
trägen des  Singchors  des  k.  Conservat.  („Gloria"  v.  A.  Eisen- 
mann u.  „Das  Abendmahl"  v.  H.  Schütz)  u.  der  Sängerinnen 
Frls.  Gerok  (Arie  v.  Stradella  u.  Arioso  v.  Mendelssohn}, 
Hiller  u.  Leipheimer  (Duett  v.  Chr.  Fink  u.  Soli  v.  S.  Bach 
n.  Händel).—  Aufftthr.  des  Ver.  f.  class. Kirchenmusik  (Prof. 
de  Lanee)  unt.  solist.  Mitwirk,  des  Frl.  Hiller  und  des  Hrn. 
Hromada  am  25.  Juni:  Königs-Psalm  f.  Chor  u.  Orch.  von 
H.  V.  Herzogenberg,  Ein  deutsches  Requiem  v.  Brahms, 
Duett  a.  dem  Orat.  „Moses"  v.  S.  de  Lange. 

Weimar.  8.  Conc.  des  Chorgesangver.:  „Das  grosse  Jahr 
1870—1871«,  Dicht,  v.  E.  Veit,  Musik  v.  C.  Goepfart.  (De- 
clam.:  Frl.  MülIer-Hartung.) .  ,     >   .   -- 

Winterthur.  Abonn.-Concerte  des  Musikcollegiums  (Dr. 
Radecke)  1895/96:  No.  1.  2.  Symph.  v.  Schumann.  „Siegfried- 
Idyll"  V.  Wagner,  Solo  vortrage  der  Frau  UzieÜi  a.  Frank- 
furt a.  M.  (Ges.,  Arie  a.  „Feramors"  v.  Rubinstein,  „Früh- 
ling ist  da"  V.  Hildach,  „Mädchenfluch"  v.  Brahms  etc.) 
u.  des  Hm.  Dr.  Radecke  (Clav.,  Esdur-Conc.  v.  Beethoven). 
No.  2.  Adur-Symph.  von  Mendelssohn,  „Kamarinskaja"  von 
Glinka,  „Vehmrichter" -Ouvert.  v.  Berlioz,  Violin  vortrage 
des  Hm.  Burmester  (7.  Conc.  v.  Spohr  u.  Hexentänze  v.  Pa- 
ganini-Burmester).  No.  8.  Bdur-Symph.  v.  Havdn,  „Nacht- 
stück" f.  Orch.  V.  R.Rad  ecke,  Ouvert.  zum  „Beherrscher  der 
.  Geister"  v.  Weber,  Solovorträge  des  Frl.  Cafiisch  v.  hier  (G^es., 
„Die  Verlassene"  v.  P.  Klengel,  „Schliesse  mir  die  Augen 
beide"  v.  H.  Goetz,  „Er  ist  gekommen"  v.  Franz  etc.)  und 
des  Hrn.  Prof.  Becker  a.  Frankfurt  a.  M.  (Violohc,  Adur- 
Conc.  eig.  Comp.  u.  Sonate  v.  LocatelU-Piatti).  No.  4.  2.  Sym- 
phonie V.  Brahms,  1.  Ouvert.  zu  „Leonore"  v.  Beethoven, 
Balletsuite  a.  „Acante  und  Cephisse"  v.  Rameau-Kretzschmar, 
Vocalterzetten  vortrage  der  Frls.  de  Jong,  Cor  ver  u.  Snyders 
(„Im  Frühling"  v.  Bargiel,  „Belooning"  u.  „Kleine  Water- 
droppUen"  v.  Catharine  van  Kenn  es  etc.).  No.  5.  Esdur- 
Symph.  V.. Mozart,  Ouvertüren  v.  H. Goetz  (Frühlings-)  und 
Wagner  („Der  fliegende  Holländer"),  Violin  vortrage  des  Frl. 
Wietrowetz  a.  Berlin  (Conc.  v.  Mendelssohn,  Romanze  von 
Bruch  u.  Polon.  v.  Wieniawski).  No.  6.  6»  Symph.  von 
Beethoven,  Ouvertüren  v.  Cherubini  („Abenceragen")  u.  E.  N. 
V.  Reznicek  („Donna  Diana"),  Claviervortiüge  des  Hm. 
Sapellnikoff  a.  St.  Petersburg  (Esdur-Conc.  v.  Liszt,  FmoU- 
Romanze  v.  Tscha'ikowsky  etc.).  (Diese  Abonn^nentcon- 
certe  haben,  wie  uns  vorliegende  Berichte  bezeugen,  unter 
der  neuen  Leitung  des  Hrn.  Dr.  Radecke  einen  vorzüglichen 
Verlauf  genommen.  Gleich  das  Erste  derselben  findet  bis  auf 
die  von  Hm.  Singer  aus  Dresden  dirigirte  und  wohl  auch 
durch  diesen  verschuldete  mangelhafte  'Orchesterbegleitung 
des  von  Hrn.  Dr.  Radecke  „mit  vorzüglicher  Sauberkeit,  Ele- 
ganz und  liebevoller  Vertiefung  in  den  Stoff"  vorgetragenen 
Esdur-Clavierconcertes  von  Beethoven  besondere  Anerkennung, 
indem  gesagt  wird,  dass  Musikdirector  und  Orchester  sich 
in  demselben  „auf  ein  höheres  Niveau  als  je  geschwungen" 
haben.    Und  dem  glücklichen  Anfang  hat  die  weitere  ^Ige 


411 


der  Concerte  entsprochen.)  —  Am  8.  März  Aufführung  von 
HändePs  „Josua"  durch  den  G^m.  Chor  (Dr.  Badecke)  unter 
sollst.  Mitwirk,  der  Frau  Hoeck-Lechner  a.  Oarlsrune,  des 
Frl.  Junkers  a.  Düsseldorf  u.  der  HH.  Sandreuter  a.  Basel  u. 
Haase  a.  Cflurlsruhe. 

Worms.  FestaufTühr.  der  Musik-Gesellschaft  u.  Lieder- 
tafel (Kiebitz)  zur  Feier  des  Friedensjubiläums  am  10.  Mai: 
Jubelouvert  v.  Weber,  Festprolog  "v'on  Prof.  Dr.  Nover  (Frl. 
Cramer  a.  Darmstadt),  Goncertcant.  „Aus  Deutschlands  grosser 
Zeit«  V.  E.  H.  Seyffardt  (Solisten:  Frl.  Hiller  a.  Stuttgart, 
Frau  Walter-Choinanus  und  HH.  Ritter  aus  Dresden  und 
Büttner  a.  Coburg).  (Drei  uns  vorliegende  Zeitungen  sind 
einig  in  der  Be^tieung  des  glücklichen  Gelingens  dieses 
Concertes,  auf  welcnes  Liedertafel  und  Musikverein  im 
Grossen  und  Ganzen  stolz  sein  dürften,  und  das  denselben 
allen  Grund  gegeben  habe,  ihrem  Dirigenten  ftlr  seine  viele 
Mühe  ihre  Dankbarkeit  zu-  bezeugen.) 

Zerbst.  3.  Gonc.  des  Oratonenver.  (Preitz)  unter  sollst. ' 
Mitwirk,  des  Frl.  Strauss-Kurzwelly  a.  Leipzig,  der  Frau 
Preitz  v.  hier  u.  der  HH.  Trautermann  u.  Hungar  a.  Leipzig: 
Trauermarsch  a.  „Samson"  v.  Händel,  Requiem  von  Mozart, 
Elegischer  Gesang  v.  Beethoven,  Rec.  u.  Arie  „Soll  ich  in 
Mamre's  Segensane"  a.  „Josua"  v.  Händel.  (lieber  die  Aus* 
führung  der  Hauptnummer  des  Concertes,  des  Requiems, 
schreibt  die  „Magd.-Z.":  „Die  Aufführung  des  schwierigen 
Werkes  war  sehr  rühmenswerth  und  ein  schönes  Zeugniss 
für  die  Leistunesfikhigkeit  des  Chors  und  seines  Dirigenten, 
des  Hm.  Chordirector  Preitz.  Auch  die  Chöre  strengsten 
Stils  mit  ihren  schweren  Figurationen«  wie  das  iKyrie«,  das 
»quam  olim  Abrahaec  und  das  »cum  sanctis  tuis<  wurden 
mit  einer  erstaunlichen  Schlagfertigkeit  und  Sicherheit  gesun- 
gen. Hr.  Preitz  leitete  das  Werk  mit  der  Umsicht  eines  er- 
fahrenen Chordirigenten.  Die  verstärkte  Anger'sche  Capelie 
hielt  sich  wacker.  ...  Li  den  Damen  Strauss-Kurzwelly  aus 
Leipzig,  Frau  Margarethe  Preitz  aus  Zerbst  und  den  HH. 
Trautermann  und  Hungar  aus  Leipzig  hatte  man  ausgezeich- 
nete Solisten  gewonnen ;  sowohl  die  kurzen  Soli,  als  auch  die 
Ensemblenummem  kamen  gleich  vorzüglich  zur  Geltung. 
Die  Orgelpartie  filhrte  Hr.  Mnsikdirector  Urban  aus  Dessau 
sehr  geschickt  aus.**) 

Zweibrücken.  Concerte  des  Caeoilien- Vereins:  8.  Mai. 
^Ave  verum"  f.  gem.  Chor  m.  Clav.  v.  Mozart,  „Frühlings- 
botschaft" f.  do.  V.  Gade,  „Abendfeier  in  Venedig"  f.  Frauen- 
chor u.  Solo  m.  Clav.  u.  Harmon.  v.  Ph.  Scharwenka, 
Frauenchor  m.  Solo  a.  „Mataswintha"  v.  X.  Scharwenka, 
Solovorträge  des  Frl.  Welter  a.  Metz  (Ges.,  „Thusnelda"  von 
E.  H.  Seyffardt,  „Warum"  v.  Attenhofer,  „Er  ist  gekom- 
men" V.  Franz  etc.)  u.  des  Hrn.  Eretschmar  a.  Baden-Baden 
(Violonc,  Conc.  Op.  88  v;  J.  de  Swert,  „Widmung"  v.  Pop- 
per, Mel.  V.  Rubinstein,  Csmriccio  v.  Goltermann  etc.). 
31.  Mai  m.  Compositionen  v.  JBeethoven  m.  mündlichen  Er- 
läuterungen des  Hm.  Dr.  Neitzel  a.  Cöln,  ausgeführt  v.  HH. 
Schulz-Domburg  (Ges.),  Dr.  Neitzel  (Clav.)  u.  Hess  (Viol.)  a. 
Cöln.  Clav.-Violinson.  Op.  47,  Son.  appass.  f.  Clav.,  Cyklus 
„An  die  ferne  Greliebte"  u.  a.  Lieder,  neide  Violinromanzen. 

%^*  VeralMe  ProgramnUf  sowie  Programme  ohne  Angabe  von  Ort  und 
Datum  müssen  vollständig  unbeachtet  bleiben!   ■ 

Engagements  und  Gäste  in  Oper  und  Concert. 

Aachen.  In  einem  eigenen  Concert  empfahl  sich  die 
junge  Violinistin  Frl.  Anna  Weinberg  als  eine  talentvolle 
Vertreterin  ihres  Instrumentes,  der  aber  zur  Meisterschaft 
noch  Manches  fehlt.  —  Berlin.  In  den  letzten  Aufführungen 
von  „Tannhäuser"  und  „Lohengrin"  in  der  k.  Oper  feierten 
Frl.  Wiborg  aus  Stuttgart  —  äs  Elisabeth  und  Elsa  —  und 
Hr.  V.  Bandrowski  aus  Frankfurt  a.  M.  —  in  den  Titel- 
partien —  unbestreitbare  Erfolge.  —  Creuznaeh.  Zu  einem 
vvirklichen  Eunstgenuss  gestaltete  sich  das  Concert,  welches 
Frau  Lilian  San  der  son   und  Hr.  Gau  sehe   unlängst   hier 

gäben,  indem  alle  Vorträge,  sowohl  die  Sologesänge,  wie  die 
uetten,  von  liebe-  und  verständnissvollster  Auffassung  und 
künstlerisch  geläutertem  Geschmack  zeugten,  sowie  von  wär- 
mer Empfmdung  getragen  wurden.  Dass  ganz  besonders  Frau 
Sanderson  zu  den  Auserlesenen  ihres  Berufes  zählt,  hat  sich 
auch  hier  aufs  Unzweideutigste  gezeigt.  —  London.  In  der 
letzten  Aufführung  von  „Tristan  und  Isolde"  imCoventgarden- 
Theater  verabschiedeten  sich  in  den  Partien  des  Tristan  und 
Eönig  Marke  die  HH.  Gebrüder  Reszkö.  Das  Publicum  war 
in  enthusiastischester  Stimmung  und  konnte  sich  an  Hervor- 
rufen der  Darsteller  nicht  genug  thun.    -  Plttsburgh.    Der 


Wiener  Violinist  Hr.  Luigi  v.  K Units  wird  zum  Beginn  der 
Saison  als  Concertmeister  der  Symphonieconcerte  und  als 
Violinprofessor  am  Conservatorium  in  Thätigkeit  treten. 


Kirchenmusik. 

Leipzig.  Thomaskirche:  18.  Juli.  „Singet  dem  Herrn 
ein  neues  Lied"  v.  S.  Bach.  —  Nicolaikirche:  19.  Juli,  n^^® 
lieblich  sind  deine  Wohnungen^  a.  dem  Deutschen  Requiem 
von  Brahms. 

Aufgeführte  Novitäten. 

Becker  (H.).  Adur-Violoncellconcert.  (Homburg  v.  d.  H., 
Abonn.-Concerte  der  Theater-  u.  Curcap.  [Schulz].) 

Berlioz(H.),  „Vehmrichter**-Ouvert.  (Mannheim,  Akad.  Con- 
certe [Röhr].) 

Bizet  (G.),  „L^Arlteienne« -Suite.  (Nürnberg,  Vocal-u.  In- 
strumentalconc.  im  Stadttheater  [Prill]  am  9.  April.) 

Suite  „Roma".   (Mannheim,  Akad.  Concerte  [Röhr].) 

Blumner  (M.),  Orator.  „Abraham".  (Guben,  Aufführung  am 
28.  April  [der  Comp.].) 

• Orator.   „Der  Fall  Jerusalems".     (Hermannstadt  i.  »., 

Musikver.  [Bella].) 

Bprodin  (A.),  1.  Symph.  (Mannheim,  Akad.  Concerte  [Röhr].) 

Brahms  (J.),  8.  Symph.    (Ebendaselbst.) 

—  r—  Gdur-Clav.-Violinson.  (Leipzig,  Abendunterhalt,  im  k. 
Conservat.  der  Musik  am  2.  Juni.) 

Braun  (Cl.),  „Salvum  fac  regem"  f.  gem.  Chor  u.  Orchester. 
(Dresden,  Chorsoiröe  in  der  Ehrlich'schen  Musikschule 
[Braun]  am  4.  Mai.) 

Bruch  (M.),  „Frithjof*  f.  Soli,  M&nnerchor  u.  Orch.  (Olden- 
bürg,  Conc.  des  „Liederkranzes"  [Kuhlmann]  am  18.  April.) 

Dvot&k  (A.),  4.  Symph.  (Mannheim,  Akad.  Concerte  [Röhr].) 

Gade  (N.  W.),    „Agnete  und  die  Meermädchen"  f.  Soli  und 
Frauenchor   m.    Orch.      (Hermannstadt  i.  S.,    Musikver.  , 
[Bella].) 

„Psyche"  f.  Soli,  Chor  u.  Orch.  (Annaberg,  28.  Stif- 
tungsfest des  „Arion"  [Afierni].) 

Goldmark  (C),  Ouvert.  „Im  Frühling".  (Hombure  v.  d.  H.^ 
Abonn.-Concerte  der  Theater-  u.  Cufcap.  [Schuhs].) 

Grieg  (Edv.),  I.  „Peer  Gynt"-Suite.    (Eberidaselbst.) 

Jadassohn  (S.),  4.  Symph.    (Carlsbad,  5.  Symph.-Conc.  der 
.  Curcap.  [Labitzkvj.) 

Clavierquint.  Op.  70.    (Leipzig,  Abendunt^halt.  im  k. 

Conservat  der  Musik  am  6.  Juni.) 

Klughardt  ( A.),  Violoncellconc.  (Mannheim,  Akad.  Coucerte 
[Röhr].) 

Lange  (S.  de),  Gdur-Claviertrio.  (Stuttgart,  3.  Eammer- 
musikabend  der  HH.  Pruckner  u.  Gen.) 

Liszt  (F.),  „Tasso".  (Carlsbad,  6.  Symph.-Conc.  der  Curcap. 
[Labitzky].  Gera,  Conc.  der  fClrstl.  Cap.  [Kleemann]«  am 
27.  Mai.) 

Psalm  18  f.  Chor,  Tenorsolo  u.  Orch.  (Gera,  Conc.  des 

Musikal.  Ver.  [Kleemann]  am  17.  April.) 

Meyer-Olber sieben  (M.),  „Das  begrabene  Lied"  f.  Soli  u. 
gem.  Chor  m.  Orchester.  (Hermannstadt  L  S.,  Musikver. 
[Bella].) 

Raff  (J.),  „Im  Kahn"  f.  gem.  Chor  u.  Orch.  u.  „Der  Tanz" 
f.  Soloquart,  u.  gem.  uhor  m.  Orch.    (Ebendaselbst.) 

Rauchenecker  (G.),  Violinconc.  (Cöln,  Musikal.  Gesellschaft 
[Seiss]  im  Mai.) 

Reinecke  (C),  „Belsazar"  f.  Soli,  Chor  u.  Oroh.  (Hermann- 
stadt i.  S.,  Musikver.  [Bella].) 

Rubinstein  (A.),  „Requiem  für  Mignon"  f.  gem.  Chor, 
Frauen-  u.  Männerquart,  u.  Orch.  (Dresden,  Chorsoiröe 
der  Ehrlich'sehen  Musikschule  [Braun]  am  4.  Mai.) 

Saint-Saöns  (C),  Violoncellconc.  (Weimar, Conc. der Gross- 
herzogl.  Musikschule  am  1.  Mai.) 

Scharwenka  (X.),  Vorspiel  zur  Oper  „Mataswintha".  (Nürn- 
berg, Vocal-  u.  Instrumentalconc.  im  Stadttheater  [Prill] 
am  8.  April.) 

Smetana  (F.),  „Vltava"  u.  Ouvert.  zu  „Die  verkaufte  Braut". 
(Homburg  v.  d.  H.,  Abonn.-Concerte  der  Theater-  u.  Cur- 
cap. [Schulz].) 

Vorspiel   zu    „Libusa".     (Mannheim,    Akad.   Concerte 

[Röhr].)  ^^ 

Strauss  (R.),  „Till  Eulenspiegers  lustige  Streiche".    (Eben- 

Svendsen  (J.  8.),  Ddur-Symph.  (Cöhi,  Musikal.  Gesellschaft 
[Seiss]  im  Mai.) 


412 


Svendsen  (J.  S),  „Carnoval  in  Paria".    (Mannheim,  Akad. 

Concerte  [Röhr].) 
Thieriot  (F.),  „Am  Traunsee"  f.  Frauenchor,  Baritonsolo  n. 

Streichorcb.      (Dresden,  Cborsoirie  in  dar  Ebrlich'schen 

Musikscbnle  [der  Comp.]  am  4.  Hai.) 
Tiüel  (Ede.),  Orator.  „Franciscos".    (Stuttgart,  Aufführung 

durch  den  Singver.  [Sejffardt]  am  B.  Hai.) 
Tachalkowsky  (F.),   Symph.  pathit      (Homburg  v.  d.  H., 

Abonn.-Concert«  der  Theater-  u.  Curcap.  [Sobulzl.) 
Volkmann  (R,),  Cdur-Coneertoavert.  (Carlsbad,  5.  Symph.- 

Conc.  der  Curcap.  [LabitakyJ.J 
Wagner  (E.),  Eine  Tauat-Ouverture    u.    Huldigungsmarsch. 

(Homburg  v.  d.  H.,    Äbonn.-Concerta   der  Theater-  and 

Curcap.  rScbulj;;.) 
„Parsifal" -Vorspiel.      (Homburg  v.  d.  H.,  Concert  der 

Komb.  S&Dger Vereinigung  [Dobring]  aro  15.  M&rz.) 

—  —  Vorspiel  u.  Fru^mente  a.  „Parsifal"  et«,      (Mannheim, 

Akad.  Concerte  [Höhr].) 

—  —  „Ohaifreitagazauber"  a.  „Parsit'al".    [Nürnberg,  Vocal- 

u.  Inatrumentalconc.  im  Stadttheater  [Frill]  am  3.  April.) 
Wifluiawski  (H.),  2.VioliiicoDC.   ('Mannheim,  Akad.  Concerte 

[Röhr].) 
Wolf  (H.),  Vorspiel  u.  Zwischenspiel  a.  der  Oper  „Der  Cor- 

regidor".     (Ebendaseihst.) 
Woyrsch  (F.),    Symphon.  Prolog  eu  Dante's  „Divina  Com- 

media".     iNümberg,  Vocat-  u.  Instrnmentalconc.  im  Stadt- 

theater  [Prill]  am  3.  April.) 

Vermischte  Mitthellungen  und  Notizen. 

*  Den  Mittelpuncthijohsten  künstlerischen  Interesses  bildet 
gegenwärtig  Bayrenth  mit  seinen  von  allen  an  den  Bubnen- 
Ketspieleu  activ  Betheiligten  mit  grösater  Piet&t  und  Hingabe 
und  vollem  Verstäudniss  vorbereiteten  fünf  AuffQbrungen 
flpu  yi ; ,  ..  !,,.'-■■,>..  3^«  £(„  y^  igt  j^  gewaltige 
W'i-rk  ' -  :'i  :.!  ~<  '.'iti.ifi^  getreten  und  hat  seine  mäch- 
tige Wirkung  auf  Alle,  die  iLir  AuafUhrnng  beiwohnten,  aus- 

StUbt.  So  grQBS  uud  ehrlich  aber  auch  die  Begeisterung  der 
ÜDStler  und  des  Publikums  gewesen  sein  mag,  —  eine  gleiche 
fesllich-^ehoWije  Stimmung,  wie  sie  in  dem  ewig-denkwür- 
digen .."'mIm;  ;ii';i  ii'  -.l..i:r  i'^^S  die  Ausföhronden  und  die 
!><  M  msterblichen    Meisters    beseelte, 

w!i :  I        ud   ist  thatsächlich    auch    nicht 

vorhanden  gewesen. —  (jeber   den   künstlerischen  Ausfall  der 
Aufführungen  wird  unser  Blatt  eingehend  berichten. 

*  Die  nächstjährige  Tonkünatler-Versammlung  des 
Allgemeinen  deutschen  MnsikvereinB  soll,  wie  die 
Zeitungen  melden,  im  Hai  n.  J.  in  Mannheim  stattfinden. 
Der  Vorsitiende  des  Vereins,  Freiherr  von  Bronsart,  ist  in 
der  Aufstellung  dee  Programms  der  Tendenzen  des  Vereins 
zukünftig  hoffentlich  besser  eingedenk,  als  gelegentlich  der 
Leipziger  Tage,  welche  denselben  bekanntlich  herzlich  wenig 
entsprachen  nnd,  obgleich  ausdrücklich  als  „Allgemeines 
deutsches  Uusikfest"  affichirt,  den  Charakter  eines  solchen 
nicht  tmgen. 

•  Vondem  Heinrich  T.Finck'schen  Wagner-Buche 
„Wagner  und  seine  Werke"  ist  dem  bereits  angezeigten 
1.  Kinde  schnell  der  zweite  gefolgt.  Schon  ein  nUchtiger 
Blick  in  das  Werk  lässt  erkennen,  dass  der  Verfasser  es 
ernst  und  gewissenhaft  mit  der  Aat'gabe,  in  gedrängter  Form 
ein  Lebensbild  des  grossen  Heisters  zu  geben  und  damit  kri- 
tische Erläuterungen  der  Werke  desselben  zu  verbinden,  ge- 
nommen nnd  dieselbe  mit  guter  Beherrschung  des  StoSee, 
wenn  auch  nicht  immer  mit  &m  rechten  Verst&ndniss  für  die 
litterarische  Thätigkeit  Wagner's  und  nicht  ganz  frei  von 
sonstigen  ]>rthümeru,  gelöst  hat, 

•  Die  Stadt  Coblenz  am  Rh.  wird  eine  Tonhalle  er- 
halten, nnd  zwar  durch  die  Uunificena  des  Hrn.  Oeb.  Com- 
merzienrath  Hegeler,  der  zu  diesem  Zweck  100,000  Jl  ge- 
stiftet bat. 


■  Die  Uusikaliscbe  Geeellschaft  in  Odessa  bat  eine 
Subscriptioa  £u  Gunsten  eines  Rubinstein-Fonds  eröffnet, 
dessen  Ertrag  dazu  bestimmt  ist,  den  Studirenden  der  dorti- 
gen Uusikachnle  ihre  letzte  Ausbildung  in  der  Fremde  zu 
ermöglichen. 

*  E.  Humperdinek's  neue  Oper  „Die  KCnigskinder'' 
soll  ihre  erste  Aufführung  in  n,  Saison  in  U  uneben  erleben. 

*  In  Sondershausen  ist,  wie  die  Zeitungen  melden, 
am  17,  Juli  eine  neue,  „Biscatto"  betitelte  Oper  von  Otto 
Götze,  Capellmeister  in  Essen  a.  d.  R.,  erstmalig  aufgefahrt 
worden, 

*  Im  Bellini- Theater  zu  Palermo  erschien  und  ver- 
schwand sogleich  eine  einaotige,  dem  Modell  der  „Cavatleria 
rueticana"  zu  treu  nachgebildete  Oper  „Hariedda"  von  Oiauni 

*  Hm.  Prof.  Julius  Stockhansen,  dem  bertüunten 
Sänger  und  Gesangslehrmeister  in  Frankfurt  a.  U.,  soll  an 
seinem  70.  Geburtstage  (32,  Juli)  eine  von  Schülern  und  Ver- 
ehrern gestiftete  Ehrengabe  Ton  &0,000  Jl  itberreicht  werden. 

*  Dem  ältesten  Veteranen  der  Leipziger  Musikergemeinde, 
Hm,  Robert  Sipp,  pensionirtem  Mitglied  des  Leipzigar 
Theater-  und  QewandhansorcheBters,  war  es  vergönnt,  in  ge- 
segneter geistiger  Frische  und  körperlicher  Rüstigkeit  am 
6,^uli  den  BO.  Geburtstag  zu  begehen,  welcher  sie n  infolge 
der  zahlreichen,  dem  liebenswürdigen  Greis  dargebrachten 
Gratulationen  (u.  A,  von  Fran  Cosima  Wagner  und  deren 
Sohn]  und  Geschenke,  sowie  sonstiger  Beweise  der  Liebe, 
Verehrung  und  Dankbarkeit  zu  einem  wahren  Ehren-  und 
Freudentag  gestaltete.  Zu  den  unzähligen  Violinschülem 
Robert  Sipp's  zählte  auch  Richard  Wagner,  der,  obgleich  man 
Nichts  von  den  Resultat«n  dieses  Unterrichts  vernommen  hat. 
seinen  einstigen  Lehrer  immer  in  guten  Andenken  behielt 
und  denselben  zum  Beweise  dieser  AnbänKlicbkeit  als  Ehren- 
gast zu  den  l87Ger  „Nibelungen''-Auffllhningea  nach  Bay- 
reuth einlud, 

*  Die  Hofpianofortefabrik  von  Rud.  Ibach  Sohn  in 
Barmen  und  Cöln  hat  in  hochherziger  Weise  der  Anstalt  für 
Fallsüchtige  in  Bethel  SB  mehr  oder  weniger  gebrauchte  In- 
strumente zum  Geschenk  gemacht  . 

*  Wie  man,  unsere  bez.  Notiz  berichtigend,  uns  mittheilt, 

fifat  ee  auf  dem  5.  Deutschen  Sängerbundesfest  zu 
tnttgart  keinen  „Baaptdirigenten",  sondern  „drei  ganz 
gleich  gestellte  Festdirigenten ",  und  diese  sind  die  HH,  Ed. 
Kremser,  Prof,  Förstler  nnd  Heyer-OIhersleben. 

*  Der  Groeaherzog  von  Weimar  hat  dem  trotz  seiner 
60  Jahre  noch  activen Hofchorsänger  Hm.  Lutz  die  silberne 
Verdienstmedaille  verlieben. 

*  Der  musikalische  SchriftGteller  Hr.  Albert  Soubies  ist 
für  seine  Arbeit  über  das  slavische  Theater  nnd  die  slaviache 
Uusik  zum  Ritter  des  russischen  St.  Stanialaus-Ordens  er- 
nannt worden. 


Todtenliste.  Selmar  Bagge,  seit  1868  Director  dei 
Musikschule  zu  Basel,  auoh  als  MusÜcschriftsteller  und  Com- 
ponist  sehr  conservativer  Richtnng  bekannt  geworden,  f.  78 
Jahre  alt,  kürzlich.  —  Francis  Planta,  fein  geschulter  fran- 
zösischer Pianist,  ti  &7  Jahre  alt,  kürzlich  in  Pörignenx.  — 
Carl  Armbrust,  Organist  an  der  St.  Petri-Eirche  zu  Ham- 
burg, ein  TOTzttglicher  Vertreter  seines  Instrumentes,  f,  47 
Jahre  alt,  am  12,  Juli,— Prof.  Alex.  S,  Faminzin,  trefflicher 
Componist  und  MnsüschriftsMller  in  St.  Petersburg,  f,  55 
Jahre  alt,  am  24.  Juni.  —  Ad,  Stiehle,  Dirigent  der  Phil- 
harmonischen Gesellschaft  in  Hülhausen  i.  E.,  f,  46  Jahre 
alt,  kürzlich. 


BrierUasten. 


A.    in    L.      Die     Violinen    von    Matthias    Klotz    sind    in 

§uter  Qualität  noch  immer  gesucht,  wenn  auch  nicht  im  glei- 
ten Werth  wie  alte  italienische.  Immerhin  sind  schon 
PmiiiA  hin  T1I  üop  J(  für  miBf^oreiiihueie  Exemplare  bezahlt 
worden.  —  Die  Mitthellungen  in  Betr.  W.'s  haben  uns  sehr 
interessirt  und  sollen  auf  ihre  Richtigkeit  hin  geprüft  werden. 
Das  Beeniltat  unserer  Nachforschungen  werden  wir  Ihnen  s. 
Z.  gern  mittheilen.    —    Ihre  alte  Anhänglichkeit  an  unser 


r  sehr 


r  hoffen,  dieselbe  t 


Blatt  M 

auch  fernerhin  erbalten  zu  können. 

F.  /i.  jun.  in  K,  Wir  quittiren  den  Empfang  Ihrer  Bro- 
chure.  mit  welcher  Sie  das  Maass  des  von  Ihnen  bereite  an- 
gestifteten litterarischen  Unfugs  zum  Üeberlaufen  voll  ge- 
macht haben.  Einen  ungeeigneteren  und  plumperen  Ver- 
fechter seiner  Interessen,  als  Sie,  b&tte  Ihr  Hr.  Papa  kaum 
finden  können. 


413 


P,  M  in  S,  Dass  die  Liebe  des  Bedaoiears  der  „Sta^r- 
halle"  zu  ans  seit  dessen  auf  Grund  uns  zugefügter  Beleidi- 
gungen erfolgter  Verurtheilung  zu  einer  erheblichen  Geld- 
strafe sich  noch  wesentlich  abgeschwächt  hat,  glauben  wir 
gem.    Es  ist  nicht  unmöglich,   dass  uns  Hr.  K.  in   seinem 


jetzigen  Groll  sogar  noch  naohtrftglioh  die  längst  vergessenen 
Glossen  über  ein  Concurrenzblatt  seiner  Zeitung,  zu  welchen 
er  uns  s.  Z.  durch  Zusendung  des  Materials  angeregt  hatte, 
als  Verbrechen  anrechnet. 


Anselffen. 


Actien-Gesellschaft 


» 


De  Nieuwe  Muziekhandel", 

Amsterdamiy  Leidschestraat  46, 

Concert-Diredion  fUr  ganz  Mederland 

vermittelt  JSSiig-ag-emeiits  [1143.] 

und   übernimmt  Ooiieei*t>-A.i*ra>iiSre™eiits  und  rFoixi"ii6es 

unter  günstigsten  Bedingungen. 


lieber  14000  PiaiiiDos  und  Fiflgel  im  Oebraneli. 


[1144-.]  Grttndangsjahr:  1821. 

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mit  Dampfbetrieb. 

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Castorpfaffenstrasse 
18-22. 


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Ausser  mit  Tielen  ersten 
Weltansstellangspreisen  wurde 
die  Firma  mit  der  gpoasen 

GoldeneD  Preuss.  Staats-Iedallle 

fUr  KiUMt  und  IVlaaenaobaft  ausgezeiohnei. 
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Verlag  von  K.  W.  Fritmsch  in  Ijeipmig:. 

24  Etüden 


in  allen  Dur-  und  Moll-Tonarten 

für  das 

Pianoffopte  componirt  von  Alois  Reckendopff. 

Op.  10.    Heft  I  Jt  3.—.    Heft  II,  III,  lY  k  Ji  2,50. 


[1146.] 


Eingeführt  an  dem  König!.  Conservatorium  der  Musik  zu  Leipzig,  am  Gross- 
herzogL  Conservatorium  fttr  Musik  zu  Carlsruhe,  dem  Fürstl.  Conservatorium  der 
Musik  zu  Sondershausen,  dem  Conservatorium  der  Musik  zu  Cöln  a.  Rh.  etc.  — 
Durch  Jede  Buch-  und  Musikalienhandlung,  auch  zur  Ansicht,  beziehbar. 


Dr.  Hogo  ßieniann's  Tbeorieschule. 

Leipzig f  TUmnasivsstrasse  6,  HL 

Specielle  Ausbildung  für  den  musikalischen  Lehrberuf.  Praktische  An- 
leitung zum  Unterrichten  im  Clavierspiel  (Seminar).  Harmonielehre.  Contra- 
punct.  Composition.  General bassspiel.  •  Analyse.  Musikdictat.  Wöchentlich 
2  Stunden  Seminarunterricht,  1  Stunde  Clavierspiel  allein.  '  Hospitiren  in 
anderen  Stunden  gestattet.  Honorar  monatlich  50  Mark.  Eintritt  und  Aus- 
tritt jederzeit.     Näheres  auf  briefl.  Anfragen.  [lUö.] 


Iferhg  von  K.  W.  FMTZSCB  m  Leipiig. 

Richard  Wagner, 

liD  MuniUatt  für  das  Mer. 

Preis  1  M. 
Bearbeitungen : 

Für  Orchester  von  C.  Beicbelt.  Part. 
J$  1,50.    Stimmen  cplt.  JH  3,—. 

Für  Violine  mit  Orchesterbegleitung  von 
Aug.  Wilhelmj.  Partitur  Jf  1,50. 
Stimmen  cplt.  Ji  3, — . 

Für  Violine  mitPianofortebegleitnng  von 
Aug.  Wilhelmj.    Ji  1,50. 

Für  Violoneell  mit  Orchesterbegleitung 
von  Dav.  Popper.  Partitur  Jf  1,50. 
Stimmen  cplt.  Ji  3, — . 

Für  Violoneell  mit  Pianofortebegleitung 
von  Dav.  Popper.    »S  1,50. 

Für  Harmonium  mit  Pianoibrtebe- 
gleitung-  von  Joh.  Hay.    Ji  2, — . 

Für  Violoneell  (oder  Violine),  Harmo- 
nium u.  Pianoforte  von  Aug.  Rein- 
hard.   Ji  2,40.  [1147.1 

Für  Horn  mit  Orchesterbegleitung  von 
F.  Gumbert.  Partitur  J?  1,50.  Stim- 
men cplt.  Ji  3, — . 

Für  Horn  mit  Pianofortebegleitung  von 
F.  Gumbert.    JH  1,50. 

Für  Viola  alta  mit  Pianofortebegleitung 
von  Hermann  Ritter.    Ji  1,50. 

Für  Comet  ä  pistons  mit  Pianoforte- 
begleitung v.  Rieh. Hof  mann.  ^1,50. 

Für  Harmonium  oder  Pedalflügel  oder 
Orgel  von  A.  W.  Gottschalg.  Ji  1,50. 

Für  Violine  mit  Pianofortebegleitung 
(leicht  spielbar)  von  Richard  Hoi- 
mann.    Ji  1,50. 


Verlig  vra  E.  W.  FRITZSCB  ii  Leipzig. 

Concert 

(Fismoll) 

f-Clr  3Pisixiof oxte 

mit  Begleitung  des  Orchesters 

von  [1148.] 

Hans  von  Bronsart. 

Op.  to, 

Partitur  netto  9  Mark. 
Principalstimme  Pr.  5  Mark. 
Orchesterstimmen  compl.  12  Mark. 


f^uHUfS  'ßtüthner, 

£eip%ig. 

Königt.  Sachs.  Hofpianofortefabrik. 

Hofll«r«rant 
Ihrer  Ma).  d«r  Kaliarln  von  Daulichland  und  KBnIgln  von  PrtuHH, 
Sr.  ■■{.  das  Kal>«ri  von  Oxtarrelch  und  KSnlgi  von  Ungarn, 
Sr.  Haj.  das  KOnlgt  von  Dintmark, 
9—.]  Sr.  MaJ.  dai  KSnigs  von    Griechenland, 


Ihrer  KOnIgl.  Hoheil  dar  Prinzessin   von  Wales. 


mUgel 


■>^S^" 


3*ianino8 


Prämiirt  mit  11  ersten   ^VeltarngHsteUunn^e-Preiseu. 


C.  Bedistein, 

Flnarel-  und  Fianino- Fabrikant. 


I  loflie  rerant 


Sr.  M%j.  des  Kaisers  von  Oeutscbtand  uod  Kfinies  von  Preussen,  Ihrer  Maj.  der  Kaiserin  von  Deutschland  und  KöDigin 
von  PreusBen,  Ihrer  Haj.  der  EODigin  von  ED);laud,  Ihrer  Maj,  der  Königin -Begentia  von  SpanieEj_  Sr.  E«iserl.  und 
König].  Hoheit  des  Kronprinzen  von  Deutschland  und " — " —    °-    ■"•— '-i    ti«t,„:.  j»=  t)««_ 


PreuBseD,    Sr.  König].  Hoheit  des  Rerzoes 
[UM-.]  '  -  ■    *- 

40  Wlgmope  Street.  in    Fabrik- 


,  Sr,  König],  Hoheit  des  Prinzen  Friedrich  cär]  ^ 


Edinburgh,    Ihrer  Eönigl.  Hoheit  der  Prinzessin  Louise  von  England 
(Mai'uhioness  of  LorneJ. 

6—7  Johannls-Str.  und  27  Zlegel-Stpaase.       l     JSerlin   ]\. 
21  OrQnaoer-Strasse  b.  2&  Wlenar-Strasse.     ' 
122  Relohenberger-StFasse. 


—7  Jobannls-Str. 


Bekanntmachung. 


Die  OrganlstenBteUe  an  der  Hauptkircbe  Sc.  Nicolai  zu  Hamburg  ist  durch 
den  Tod  des  Herrn  Organisten  Schwencke  vacant  geworden. 

Der  unterzeichnete  Kirch envoreland  fordert  Bewerber  um  die  erledigte  Stelle 
auf,  ihre  Eingaben  an  den  Ersten  Kircbspielsberrn ,  Herrn  Senator  Schemniann, 
bis  zum  1 .  August  einzureichen.  Dieselben  wollen  ihre  Eingaben  mit  einem 
Lebenslauf,  sowie  Zeugnissen  über  ihre  Ausbildung  in  der  Musik  und  ihre 
bisherige  Tliätigkeit  verseben. 

Auswärtige  werden  gebeten,  ihre  Photographie  anzufägen. 
Die  Bedingungen  für  die  Anstellung  sind  die  folgenden: 
I)     a.   Der  Organist  erhält  ein  Jabresgebalt  von  Jt  2000. 

b.  Von  dem  Kirchen  vorstand  wird  die  Hälfte  des  Beitrages  r.ur  Pensions- 
casse  der  Wittwen  und  Waisen  der  Augestellten  des  Hamburgischen 
Staates  gezahlt. 

3)  Der  Organist  ist  verpflichtet,  bei  allen  Gottesdiensten  an  den  Sonn-  und 

Feiertagen  in  der  Kirche  mitzuwirken  (in  der  Regel  drei). 
8)    Der  Organist  ist  verpflichtet,  auch  bei  etwaigen  Wocliengottesdienaten 
mitzuwirken. 

4)  Der  Organist  hat   im  Frühling  und  Herbst  allwöchentlich  Abends  ein 

Kirchenconcert  za  veranstalten,  zu  welchem  das  Publicum  freien  Ein' 

tritt  hat. 

Der  Kirchen  vorstand    wird   eich    durch  eine  Sach  verstand!  gen- Co  mmission  aus 

den   fähigsten  Bewerbern   nach  vorliergegangenem  Prubespiel  Vorschläge   für  die 

Besetzung   der  Organisten  stelle   machen    lassen.    Als  Termin  für  Letztere  ist  der 

1.  Octobw  in  Aussicht  genommen.  [1151a.] 

Der  Kirchenvorstand  zu  St.  Nicolai. 

Hambnric,  Juli  189ß. 


Akademisch  u.  conserTatorlstlscli 
geb.  j.  Musiker  (Philos,,  Padag.,  Musik- 
wissensch, , Theorie,  OrgBl,Ola  vier, Violine, 
Gesangs  Unterrichtsmethode)  su  cht  Stell- 
ung Im  LehrfachoderalsDlrigent.  Uff, 
u.  Kl.  Stil  li^  Iwie,  Ulftif,  erbeten.  [1 IG8,; 


Wiinelm  9eis, 

Oratorien  u.  Liedersfinger  (Tenor). 
Wiesbaden, 

Bismarckring  1.         [ILSfe.] 


hoher  Alt.  [UWw, 

Frankfurt  a.  M.,  Zimmerweg  IS. 
Concertvertretung:    H.  Wolff,   Berlin 


Lulu  Heynsen  llniwpni  i.  illl 

empfiehlt  sich  ala       [llbän.] 

Mit-  ul  InliriHilifffii. 

Berlin  W.,  Schöneberger-Üfer  41. 
Goncertvertret.  Herrn. Wolir.BerlinW, 


[I156u.] 


Otto  Hintzelmano, 


[11B7.] 


Theodor  Helm, 


415 

Verlag  von  £•  lüT.  Fritssch  inLeipzig. 

Beethoven's  Streichquartette.  Versuch  einer  technischen  Analyse  dieser  Werke  im 
Zosammenhange  mit  ihrem  geistigen  Gehalt.  (Mit  vielen  in  den  Text  gedruckten 
Notenbeispielen.)     Pr.  3  M. 


KSnigliches  Conservatorinm  der  Musik  m  Leipzig. 

Die  Au&ahme-Prüfiing  findet  MlttwOCh,  den  7.  October  a.  C,  Vormittags  9  ühr,  statt.  Der  Unterricht  erstreckt 
sich  auf  Harmonie-  und  Compositionslehre,  Pianoforte  (auch  auf  der  Jank6-Claviatur),  Orgel,  Violine,  Viola,  Violoncell, 
Oontrabass,  Flöte,  Oboe,  Engl.  Hom,  Clarinette,  Fagott,  Waldhorn,  Trompete,  Cornet  k  Pistons,  Posaune  —  auf  Solo-,  Ensem- 
ble-, Quartett-,  Orchester-  und  Partitur-Spiel  —  Sologesang  (vollständige  Ausbildung  zur  Oper),  Chorgesang  und  Lehr- 
methode, verbunden  mit  Uebungen  im  öffentlichen  Vortrage,  Geschichte  und  Aesthetik  der  Musik,  italienische  Sprache, 
Declamations-  und  dramatischen  Unterricht  —  und  wird  ertheilt  von  den  Herren:  Professor  F.  Hermann,  Professor 
Dr.  R.  Papperitz,  Organist  zur  Kirche  St.  Nicolai,  Capellmeister  Professor  Dr.  C.  Reinecke,  Professor  Th.  CocciUS, 
Universitäts-Professor  Dr.  O.  Paut,  Dr.  F.  Werder,  Musikdirector  Professor  Dr.  S.  Jadassohn,  L.  Grill,  F.  Rebling, 

J.  Weidenbach,  C.  Piutti,  Organist  zur  Kirche  St.  Thomae,  B.  Zwintscher,  H.  Klesse,  A.  ReckendoiT, 
J.  Kiengei,  R.  Rolland,  O.  Schwabe,  W.  Bärge,  F.  Gumpert,  F.  Weinschenic,  R.  MOIIer,  P.  Quasdorf, 

Capellmeister  H.  Sitt,  Hofpianist  C.  Wendling,  T.  Gentzsch,  P.  Homeyer,  Organist  für  die  Gewandhaus-Concerte, 
H.  Becicer,  A.  Ruthardt,  Cantor  und  Musikdirector  an  der  Thomasschule  G.  Schreck,  C.  Beving,  F.  Freitag, 
Musikdirector  G.  Ewaid,  A.  Proft,  Regisseur  am  Stadttheater,  Concertmeister  A.  Hilf,  C.  Tamme. 


Prospecte  in  deutscher,  englischer  und  französischer  Sprache  werden  unentgeltlich  ausgegeben. 

Leipzig,  Juli  1896. 


[1158a.] 


Das  Directorium  des  Königlichen  Conservatoriums  der  Musiic. 

L  Otto  o-'üjcitb.er- 


Dresden,  Kgl.  Conservatorium  für 

Musik  und  Theater. 

41. Schuljahr.  1895/96:  967  Schüler,  65  Aufführungen,  102  Lehrer, 

dabei  Döring,  Draeseke,  Fährmann,  Frau  Falkenberg,  Frau  Hildebrand  von 
der  Osten,  Höpner,  Janssen,  IflFert,  Fräul.  von  Kotzebue,  Krantz,  Mann,  Fräul. 
Orgeni,  Frau  Rappoldi-Kahrer,  Remmele,  Rischbieter,  Ritter,  Schmole, 
von  Schreiner,  Schulz-Beuthen,  Sherwood,  Starcke,  Ad.  Stern,  Vetter,  Tyson- 
WolflF,  Wilh.  Wolters,  die  hervorragendsten  Mitglieder  der  königl.  Capelle,  an 
ihrer  Spitze  Rappoldi,  Grützmacher,  Feigerl,  Biehring,  Fricke,  Gabler  etc. 
Eintritt  jederzeit.  Haupteintritte  1.  September  (Aufnahmeprüfung  am  1.  Sept. 
8 — 1  Uhr)  und   1.  April.     Prospect  und  Lehrerverzeichniss  durch  [1159b.] 

Hofrath  Prof.  Eugen  Krantz,  Director. 


FHI.  taervatorinin  der  Isik 

JH 

Gesang-  u.  Opernschule,  Streichinstrument-,  Blasinstru- 
ment-,   Orchester-,  Dirigenten-,  Ciavier-,    Orgel-    und 

Theorie-Schule. 

Vollständige  Ausbildung  für  den  ausObenden  KOnstler,  sowie  für  den 
Lehrberuf.  23  Lehrer.  Prospect  und  Schulbericht  frei  durch  das  Secretariat, 
an  welches  auch  die  Anmeldungen  zu  richten  sind.  [1160a.] 

Beginn  des  Wintersemesters  am  25.  September. 

Der  Director:    Hofcapellmeister  Professor  SlAPOedePa 


P.  Pabst's 

Musikalienhandlung 

in  ILieipasigr      [1161.1 

hält  sich  einem  geehrten  auswärtigen 

mnsikalisohen  Publicum  zur  seilHelleH 

und  biUig6ll  Besorgung  von 

■islkiliea,  ■isikallsebeB  Sekrittea  ete. 

bestens  empfohlen. 

Kataloffe  grati9  m.  franeo» 


Der  Vorstand  des  Gesangvereins  fi\r 

Semischten  Chor:  „Concordia**  in 
jeenwarden  (Holland)  sacht  zu 
Anfang  der  nächstfolgenden  Saison  (Oc- 
tober) und  auf  näher  festzusetzende  Be- 
dingungen einen  [1162a.] 

tOchtigen  Dipigenten. 

Gewandtheit  im  Erzielen  gründlichen 
Gesangunterrichtes  und  im  Dirigiren  von 
Aufführungen  mit  Orchester  werden  ge- 
fordert. Reflectirende  werden  gebeten, 
spätestens  bis  31.  Juli  ihre  Briefe  mit 
Beferenzen  frankirt  dem  Vorstände  zu- 
zusenden. 

A.  E.  van  Boelens  van  Eijsinga, 

Vorsteher. 
6.  Asman,  Azn. 
Secretair. 

Verlag  von  B.  W.  FritZSCh  in  Leipzig. 
[1163.J 

Huber,  Hans,  ^Llil'^ti.tlT^ 


416 


Fpanz  Rummel. 


^3r^v'^^^ 


DessaUy  A^scanische  Strasse  105.     <j^< 

Telegramme:  Franz  Rummel,  Dessau.  [ii64q.i 

iQiigag^ementsof'ferteii    nur    dlrect. 
Für  Bayern,  WOrttemberg,  Baden  und  die  Schweiz:   Süddeutsche  Concertdirection  München. 


ltf*jvsx 


i*'c»jp«ow.«Ä»jp«»; 


ifj» 


<X»JXl»>«/ICÄ*'R»X»Jp«iC*JXliX?J 


L*X«JKL<k?JlL<)l 


isaJ 


Prof.  Hermann  Genss, 


Componist  und  Pianist.    Berlin  W.,  Courbiirestr.  5.  rii65-.} 

Offerten  zur  Mitwirkung  in  CoDcert«n  erbitte  direct  oder  durch  die  Concert* Agentur  von  Hermanit  WollTy 

Berlin  W.,  Am  Garlsbad  19. 


ft)&i 


fCJW^ 


cX«^cXSWcXS)tt«>SWt)31 


rcxs) 


^rno  Sffilf,  Violinvirtuos, 

erbittet  Anmeldungen  für  Coneeite  unter  Adresse: 
[ii66q.]  Lelpzisf,  Flossplatz   1,11. 


Clara  Polseher  (Hezzo-Soprao). 

Lmpaeigi  Mühl^asse  4r. 

[1167t.]  (GoncertvertretUBg:  H.  Wolff,  Berlin.) 

Hermann  Clansehe  (Bariton), 

Oratorien-,  Balladen-  und  LIedersftnger. 
Vertreter:  Hermann  Wolff,  Berlin  W. 

Eigene  Adresse:  Crenmnach. [1168t.] 


Qinketb  Paldt 


[1169t.] 


Coneert-  und  Oratoriensängerin. 

Alt  u.  Mezzosopran,   Schale  Stockhausen. 
Wiesbaden.    Vertret.:  Eugen  Stern,  Berlin. 

Anna  Schimon -Rep, 

[1170—.] 

Ukrerin  für  Sologesang  an  der  k. 
Akadenue  der  Tonknngt. 

Mflnoheiiy  JSgerstrasse  8 III. 

Manna  Dietz, 

Coneert-  und  Oratoriensfingerin 

(Sopran).  [1171u.] 

Frankfurt  a.  M.,  Alte  Mainzergasse  41. 

Sosanne  Stade,  um-.] 

Coneert-  u.  Oratoriensängerin  (Sopran). 
Ciesanglehrerin. 

Leipiig,  Rutttidter  Steinweg  49 111. 


Eduard  Mann, f^^^su] 

Conoert-  und  Oratoriensänger  (Tenor). 
Dresdenf  Ostra-Allee  23, 

KanoiersäiiierAlfredOlierlaniler 

(Tenor).         [ii74y.] 

Berlin,  Charlottenburg. 
(Concertvertretung:  H.  Wolff,  Berlin.) 

StHUy  SieMerg, 

Genf.  [1175—.] 


Meine  Adresse  ist  bis  ziim  1.  Aug.  1896 
Bad  Homburg  b.  Frankfurt  a.  M., 

„Villa  Siesta".         [1176v.] 

Hugo  Becker,  tönigi  Frofessor. 
Kamersänser  C.  Dierich 

(Tenor).  (ii77s.] 

Leipzig,  Pfaffendorfer  Str.  11. 
(Concertvertretung:  H.llirollf,  Berlin.) 

Slrno  ffteieflert, 

G«i««rt-  und  0rat«rieii8liger(Ba88). 

DreMleii,  Peteratr.  3 III.  [1178f.] 

Emil  PinkSy 

Coneert-    und   Oratorientenor. 

Leipzig,  Holte  Str.  47, 11.  [ii79t.] 

Concertvertretung:  H.  Wolff,  Berlin. 
Dmok  von  0.  G.  B6der  in  Leipdg. 


Wilhehi  HaH8(i,  Indk-Verlag, 

Neue  Lieder 


von 


Cbrlstian  Sindlng. 

^^Buch  der  Lieder" 

von  Holger  Draehmann 

fOr  eine  Singstimme  und  Piano. 

Weic-Pealmeii : 

No.  1.  Allmutter,  gut  und  gross! 

J6  1 ,-. 
No.  2.  Staubwolken  steigen  bei  jedem 
Schritt     .    .    .    .    ^  1, — . 
No.  3.  Als  hoch  der  Vollmond. 

Ji  1,-. 
Ijieder  ans  der  IjeTante; 

No.  1.  Glaube Jt  0,60. 

No.  2.  Bosporus!      Du     bebst    vor 

AYonne    .    .     ,    .    Ji  1,—. 

No.  3.  Furchtbar  ist  es,  wenn  wir 

denken    ,    .    .    ,    Jt  1, — . 

No.  4.  Oftsangst  du  Lieder  ftlr  Andre. 

Jt  0,60. 

Nirwana Jt  1,—. 

Es  waltet  oben  anf  den  hohen 

Flellen J$  0,60. 

£•  iribt  C^eetime    .    .    .    Jl  l,— . 

[1180.] 

^^cmken  und  Rosen^^ 

von  H.  Draehmann 

für   eine   Singstimme   und  Piano 

(2.  Auflage)  .^  3,—. 

No.  1.  Ich  trage  den  Hut     .  .>«  1,85. 

No.  2.  Wonnige  Naeht .    .    .  Jt  1,26. 

No.  3.  Herbst Ji  1,25. 

No.  4.  Sakuntala Ji  1,25. 

No.  6.  Choral Ji  1,25. 

No.  6.  Fröhlich  der  Junge  Vo- 
gel fliegt Ji  1,25. 

Ifiliii    ll|illlll|lllll'IIMlllllllltllll<ll|lMIMIIIIIIIIMIIII|l|lll,l    >tt -1 


1 


Leipzig,  am  30.  Juli  1896. 


mm  ibamtu  Biet-,  luit- 
ui  imtiuakuiiiuin, 

tUtk  llll  FOltlBtlT 


Verantwortlioher  Redscteor  nnd  Verleger: 

E.  W.  Fritzsch, 

Leipzig)  RSnlgsstraue  6. 


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XIVlLJahrg.] 


lo.  32. 


-,    „         „-= Opei 

a  Hluheilnnggn  nnd  Notlzun.  —  Kritisobei  Anbuig;  ConipiMitloi 
1.  —  Aniaigsn. 


Bafrentli  and  Chemnitz  (FortaalEaDg).  —  Berieht 

„rcheniatwlk.  —  Aufgefdhrte  Norttäten,  —   Vei- 

B  von  Wilbslm  If&nke,  Cort  Pet«rs  und  Angalo  BertaloEtL  —  Brief- 


Die  pythPschen  Festspiele 

Von  Carl  V.  Jan. 
(Scbluss.) 

Damit  war  die  attische  Tragödie  geschaffen,  in 
welcher  die  leicht  hinfliessende  Form  athenischen  Ge- 
sprächs sich  mit  den  ernsten  nnd  feierlicben  Tönen  dori- 
scher Chorpoesie  paarte,  und  erst  damit  war  den  tragi- 
schen Dichtern  aller  Zeiten  ihr  classisches  Vorbild  gegeben. 
Die  Aufführung  von  Tragödien  aber,  sowie  die  Pflege 
ihrer  Schwesterkunst,  der  Komödie,  blieb  nicht  auf 
den  engen  Raum  des  Dionysos -Theaters  am  Bügel  der 
athenischen  Burg  beschränkt  Auch  wo  im  übrigen 
Griechenland  grössere  Festversammlungen  stattfanden, 
führte  man  Tragödien  und  Komödien  auf;  sogar  die  apol- 
linischen Pythien  nnd  das  Soterienfest  schlössen  solche 
ursprünglich  dem  Dionysos  geweihte  Aunühmngen  von 
ihrem  Programm  nicht  ans.  So  enthalt  denn  der  letzte 
Theil  der  hier  zu  besprechenden  Inschriften  jedesmal  die 
Namen  von  drei  tragischen  Schauspielern ,  mit  eben  so 
viel  FiöteDbl&sern  und  Sangmeistem  (Didaskaloi),  ferner 
drei  bis  vier  komische  Schauspieler  nnd  anderes  drama- 
tische Personal  bis  auf  die  Lieferanten  der  Costume 
herab.  Es  fand  demnach  —  wahrscheinlich  an  einem 
eigens  dazu  angesetzten  Tage  —  anch  in  Delphi  eine 
Reihe  dramatischer  Aufführungen  statt.  Ueber  die  Ein- 
richtung derselben  sind  wir  freilich  nicht  völlig  im  Klaren. 
Denn  einerseits  hat  die  Krwfthnung  eines  besonderen 
Flötenspielers  und  Musikmeisters  neben  jedem  Schau- 
spieler  zu   der  Vermnthung  Anlass   gegeben,    es   sei  mit 


jedem  Tragödos  und  Eomödos  der  Director  einer  kleinen 
Truppe  gemeint,  sodass  die  Nennung  von  drei  Tragoden 
die  Anführung  einer  ganzen  Trilogie,  d.  h.  die  Auffüh- 
rung von  drei  zusammenhängenden  Tragödien  bedeute, 
denen  sich  eine  ebenso  lange  Reihe  von  Komödien  an- 
geschlossen habe.  Da  indess  in  diesen  Verzeichnissen 
jeder  im  Chor  beschäftigte  Knabe  mit  vollem  Namen  auf- 
geführt, sogar  die  Lieferanten  der  Garderobe  mit  gleicher 
Ausführlichkeit  aufgezählt  werden,  ist  doch  gewiss  nicht 
abzusehen,  warum  die  Träger  der  zweiten  und  dritten 
Rollen  im  Schauspiel  nicht  mit  einer  Silbe  erwähnt  sein 
sollten.  Viel  wahrscheinlicher  ist  darum  die  Annahme, 
die  drei  genannten  Schauspieler  hätten  vielmehr  das  ganze 
zu  einer  Trogödie  nöthige  Personal  gebildet,  wenn  auch 
der  reiche  musikalische  Apparat  immerhin  auffallend 
bleiben  mag.  Eine  weitere  Frage,  die  sich  an  die  Auf- 
zählung des  scenischen  Personals  knüpft,  ist  die  nach 
den  Vertretern  des  tragischen  Chors.  In  keiner  der  vier 
Inschriften  vom  Soterienfest  findet  sich  auch  nur  ein  ein- 
ziger Choreut  für  die  Tragödie  erwähnt,  und  mit  den 
Inschriften  ähnlicher,  an  anderen  Orten  gefeierter  Feste 
ist  dasselbe  der  Fall.  Sollen  wir  aber  wirklich  annehmen, 
dass  kaum  zweihundert  Jahre  nach  Entstehung  des  Aga- 
memnon oder  der  Antigone  die  herrlichen,  zu  diesen 
Stücken  gedichteten  Ohorlieder  bereits  gänzlich  beseitigt 
gewesen  wären?  Allerdings  hatte  die  hellenistische  Zeit 
grössere  Vorliebe  als  für  den  erhabenen  Aeschylos  und 
den  zartfühlenden  Sophokles  für  die  rhetorischen  Er- 
güsse des  redseligen  Euripides,  und  ganz  so  unentbehr- 
lich wie  in  jenen  grossen  Meist  er  tragödien  waren  vielleicht 
in  seinen  Stücken  die  ChorgesAnge  nicht.  Aber  die  gänz- 
liche Beseitigung  des  tragischen  Chors  in  so  früher  Zeit, 


418 


bei  einem  bo  wichtigen  Fest  wie  die  Soterien  in  Delphi 
bleibt  uns  völlig  unbegreiflich.  Bezüglich  der  Auleten 
wissen  wir  gewiss,  dass  mehrfach  dieselben  Lente,  welche 
vorher  das  pythische  Soloconcert  geblasen,  nachher  als 
Begleiter  des  Chors  wiederum  thAtig  gewesen  sind;  ia 
Ahnlicher  Weise  können  ja  auch  die  jungen  Männer, 
welche  den  lyrischen  Chor  gebildet  hatten,  sp&ter  bei 
Aufiuhrung  des  Trauerspiels  noch  einmal  mitgewirkt 
haben.  Eine  ganz  eigenartige  Quelle,  von  welcher  im 
Laufe  dieser  Darstellung  noch  nicht  die  Rede  war,  spricht 
entschieden  für  Beibehaltung  des  tragischen  Chors  bis  in 
die  letzte  Zeit  des  sinkenden  Alterthums.  Es  ist  dies 
ein  Gemälde,  welches  der  französische  Reisende  J.  R.  Fache 
auf  der  Wand  eines  kyrenischen  Grabes  gefunden  und  in 
seinem  Reisebericht  „Relation  d'un  voyage  dans  la  Mar- 
marique,  la  Cyrenal'que**  etc.  (Paris  1827)  veröffentlicht 
hat.*)  Dort  sehen  wir  nach  den  zwei  lyrischen  Chören, 
dem  der  Knaben  und  dem  der  Männer,  hinter  den  drei 
Schauspielern  noch  sieben  andere  Personen,  ohne  Zweifel 
die  tragischen  Choreuten,  abgebildet.  Hier  war  also  der 
tragische  Chor  noch  in  Thätigkeit. 

Weniger  schlimm  steht  in  den  Soterien -Inschriften 
die  Sache  für  die  Komödie.  Hier  wird  nämlich  die  Thä- 
tigkeit von  sieben  Chorsängern  in  allen  vier  Inschriften 
erwähnt;  da  indess  bei  dieser  Art  von  Schauspielen  das 
Eingreifen  des  Chors  viel  weniger  nöthig  war,  als  bei 
der  Tragödie,  vermuthen  die  Erklärer  der  Inschriften  in 
den  angeblichen  Choreuten  lieber  Hilfsschauspieler  und 
Statisten,  als  wirkliche  Chorsänger.  Das  steht  freilich 
keineswegs  fest,  und  so  bleibt  denn  betrefib  des  dramati- 
schen Schlussabschnitts  der  Festinschriften  noch  manche 
Frage  zu  lösen  und  manche  Schwierigkeit  zu  überwinden. 

Gebildete  Musikdirectpren  der  Jetztzjsit.  stell/^Q.  zu- 
weilen das  Programm  für  ein  Concert  in  der  Weise  zu- 
sammen, dass  die  Entwickelung  der  Kunst  von  einfachen 
Anfängen  bis  zur  reichsten  Vollkommenheit  deutlich  zur 
Darstellung  kommt.  Aehnlich,  aber  in  ausgedehnterer 
Weise,  pflegte  man  in  Griechenland  bei  jedem  musikali- 
schen Festspiel  Epos,  Lyrik  und  Drama  den  Zuhörern 
in  dieser  Reihenfolge  vorzufuhren  und  damit  zu  zeigen, 
wie  sich  nicht  nur  die  Formen  der  Musik,  sondern  auch 
die  verschiedenen  Zweige  der  Dichtkunst  in  den  einzelnen 
Gauen  des  Landes  ausgebildet  und  fortentwickelt  hatten. 

Dem  Bienenfleiss  der  Alterthumsforscher  ist  es  be- 
reits auf  vielen  Gebieten  gelungen,  aus  den  todten  Buch- 
staben der  Steininschriften  neues  Leben  zu  erwecken. 
Einen  recht  werthvollen  Schatz  besitzen  wir  auch  in  der 
langen  Reihe  von  Programmen  musischer  Festspiele.  Sie 
bieten  einen  festen  Grundriss,  gleichsam  ein  Kartennetz, 
in  das  wir  die  bei  den  Schriftstellern  und  sonstwo  sich 
findenden  Einzelangaben  nur  gewissenhaft  einzuzeichnen 
brauchen,  um  vor  unserem  Auge  eine  Reihe  lebensvoller 
Bilder  in  diesen  Festspielen  erstehen  zu  sehen. 


Tagesgeschichte. 


Musikbriefe. 


*)  Wiederholt  ist  das  Bild  bei  Wieseler:  „Theatergebäude 
und  Denkm&ler  des  Bühnenwesens'',  1851,  Tafel  XIII,  auch 
in  den  Wiener  Vorlagen  von  Benndorf  und  Schöne  E7  und 
in  dem  Bericht  über  meinen  Vortrag  auf  der  Züricher  Ver- 
sammlang. Das  Gemälde  war  urspränglioh  von  werthvollen 
Inschriften  begleitet,  die  Pacho  leider  nicht  genau  wieder- 
ben hat.  Könnte  doch  Jemand  Bild  und  Inschrift  wieder- 


finde 


en! 


Bayreuth. 


Der  erste  Oyklus  der  die^fthrigen  Bühnenfestspiele 
ist  vorüber.  Der  gewaltige  materielle  und  künstlerische  Erfolg 
hat  Freund  und  Femd  überrascht.  Wenn  auch  Jener  seinen  Glau- 
ben an  die  Sache  durch  alle  möglichen  schönen  Ho&ungen  ge- 
stärkt hatte,  so  sieht  er  sie  doch  alle  weit  übertroffen.  Dieser  aber, 
der  wie  immer  düster  prophezeiend  nahte  und  diesmal  das 
Fehlen  des  „Parsi&l*^  als  eine  Vermessenheit  bezeichnete,  die 
sich  schwer  rächen  müsse,  schleicht  beschämt  in  seine  Neid- 
höhle zurück.  Zwar  wissen  auch  die  allerbesten  Freunde 
nicht  die  Frage  „weisst  du  wie  das  ward?**  zu  beantworten, 
aber  sie  halten  sich  an  den  glänzenden  Erfolg  der  Gegenwart, 
die  Zukunft  einem  gütigen  Schicksal  empfehlend.  Es  w&re 
jammerschade,  wenn  der  fiestand  der  Bühnenfestspiele  in  irgend 
einer  Zeit  in  Frage  gestellt  würde.  Haben  sie  sich  doch  das 
unsterbliche  Verdienst  erworben,  das  deutsche  Mnsik-Phüister- 
thum  aus  seinem  Schlafe  aufgescnreckt  zu  haben,  dem  Siegfried 
gleich,  der  dem  alten  Lied  „Ich  lieg  und  besitze"  ein  so  jähes 
Ende  machte.  Wenn  unsere  Bühnen  in  das  Lied  mit  einfielen, 
so  wären  sie  einer  Selbsttäuschung  allerschlimmsten  Art  ver- 
fallen. Wer  Augen  hat  zu  sehen,  der  vermochte  auf  den  ersten 
Blick  hin  wahrzunehmen,  dass  es  eine  Einbildung  ist,  zu  be- 
haupten, unsere  Bühnen  besässen  den  „Nibelungen-Ring". 
Zwar  erweist  sich  auch  hier  der  Begriff  „  Muster  Vorstellung"" 
als  eine  Illusion.  Aber  welch  gewaltiger  Fortschritt  zeigt 
sich  doch  gegen  den  Schlendrian  soenischer  und  musikalischer 
Leitung,  wie  er  gewöhnlich  bei  „Bing"-Au£föhrungen  zu  Ti^ 
tritt.    Endlich  einmal   ist   es  wieder  heiliger  Ernst  um  die 

grosse  Sache.  Eine  Beihe  der  bedeutendsten  künstlerischen 
Gräfte  weihen  ihr  das  Beste  an  künstlerischer  Kraft,  das 
Höchste  an  künstlerischer  üeberzeugung.  Und  „wo  Kräfte 
kühn  sich  regen,  da  rath  ich  offen  zum  Krieg !^  Die  dies- 
jährigen Aufmhrungen  sind  so  eine  Art  Kriegserklärung  an 
das  Halbe,  Laue,  an  jöne  f röche  AYt,  die  vertneösen  däslffei- 
ligste  dem  G^chmack  des  Publicums  anpassen  will,  anstatt 
es  zur  Achtung  vor  der  Kunst  zu  zwingen;  an  die  Gedanken- 
losigkeit des  Dirigententhums,  das  im  ünfehlbarkeitsdünkel 
den  Zusammenhang  zwischen  Bühne  und  Orchester  illuso- 
risch machte. 

Und  hätten  wir  weiter  Nichts  hier  zurückgewonnen,  als 
diese  schwer  gefährdete  Tugend,  so  hätten  allein  schon  die  dies- 
jährigen Bühnenfestspiele  einen  grossen  Zweck  glänzend  erfällt. 
Denen,  welche  nicht  das  Glück  hatten  die  ersten  Bayreuther 
„Bing*' -Aufführungen  mit  zu  erleben,  war  schon  die  erste  Ein- 
leitung des  „Rheingold^  eine  Offenbarung.  Was  aus  den  oft  ge- 
schmähten, lang  gestreckten,  sich  wie  Biesenschlauj^en  empor- 
windenden Esdur- Accorden  hier  wird?  Eine  kühne  Zeichnung  des 
Urseins,  jenes  Dunkels,  aus  dem  wir  Alle  herkamen,  das  ewig  ein 
Geheimniss  sein  wird  und  das  nur  durch  die  Musik  angedeutet 
werden  kann ,  in  dem  Zuhörer  einen  heiligen  Schauer  <3rweckend. 
Und  wenn  nun  die  Accorde  sich  zum  Licht  emporschwingen, 
wenn  beim  Oeffnen  des  Vorhangs  die  „Weckerin  in  den  Grund 
lacht**,  ist  es  nicht,  als  ob  wir  in  die  Werkstätte  des  Schöpfers 
blickten,  in  welcher  sein  ewiges  Licht  alle  die  Wechselformen 
des  Daseins  hervorruft?  Der  ^eheimnissvoUe  Eindruck  dieser 
Scene  verlans^t  energisch  für  das  Licht  eine  gebietende  Stelle, 
es  muss  glei(msam  die  Scene  krönen,  ihr  wie  ein  Glorienschein 
um  das  Haupt  fliessen.  .  Die  Idee,  das  Jjicht  mitten  im  Bhein- 
felsen  anzubringen^   war  keine  glückliche.    Im  Uebrigen  ist 

gerade  diese  Scene  des  Bhein-Innern  von  einem  bezaubernden 
lindruck,  malerisch  von  höchster  Wirkung,  in  der  Beleuch- 
tung von  meisterhafter  Decenz.  Die  Rheintöchter  würden  sich 
natürlicher  einftlgen,  wenn  sie  nicht  gar  so  züchtig  verhüllt 
wären,  so  bis  an  das  Kinn  zugeknöpft  und  selbst  nach  unten 
von  einer  Formung,  welche  ihre  Art  nur  errathen  lässt. 
Wenn  in  dieser  Scene  wirkliche  Nixen  sich  tummelten,  welch 
immense  Wirkung  müsste  erzielt  werden!  Die  Schwimm- 
vorrichtungen functionirten  sonst  sehr  gut;  die  Bewegungen 
waren  so  leicht  wie  man  es  kaum  je  vorher  gesehen  hat,  und 
das  enge  Anschmiegen  an  Wagner's  Vorschriften,  das  Her- 
unter- und  Hinauf^eiten  zur  rechten  Zeit,  das  gleichmäasige 
Au&chnellen  bei  Alberich *s  Drohungen,  die  blitzschnellen 
Bewegun^n  zur  Verfolgung  Alberich*s  beim  Baub  des 
Bheingoldes  waren  Triumphe  über  die  unerhörten  Schwierig' 


419 


keiten  dieser  Scene.  Die  drei  Bheintöchter  sangen  vorzüg- 
lich; Frl.  y.  Artner^s  Stimme  erklang  weich  und  schmelzend, 
und  trefflich  fügten  sich  die  sehr  schmiegsame  und  schöne 
Stimme  des  Frl.  Rösing  und  die  sonore  des  Frl.  Frem« 
st  ad  mit  dem  Organ  der  erstgenannten  Künstlerin  zum 
Ensemble.  Die  Vermittelung  zur  zweiten  Scene  wird  so  na- 
türlich wie  möglich  gewonnen.  Was  diese  dem  Auge  bietet, 
ist  ebenso  überraschend  wie  das  Bild  der  ersten  Scene:  Auf 
blühenden  Matten  das  schlafende  Götterpaar  Wotan  und 
Fricka,  im  Hintergrund  die  Bheinebene,  über  ihr  ein  wahrer 
Göttersitz:  Walhalla.  Zum  ersten  Male  erregt  die  Götterburg 
einen  ihren  Ursprung  glaubhaft  machenden  Eindruck.  Diese 
gewaltigen  Felswände  und  Mauern  direct  aus  steilen  Felsen  em- 
porwachsend, könnten  wirklich  durch  die  Hände  der  Biesen  auf- 
thürmt  worden  sein.  Etwas  die  Illusion  störend  sind  nur  die  vielen 
Kuppeln,  die  noch  dazu  das  Bild  dem  ürgermanischen  etwas  ent- 
fremden und  ihm  einen  orientalischen  fieigeschmack  verleihen. 
Wotan  und  Fricka  passen  auch  äusserlich  trefflich  in  die 
eigentliche  Landschart,  ihre  Costume  sind  stilvoll  und  nament- 
lich das  der  Fricka,  trotz  der  Einfachheit,  von  grossem  Beize. 
Das  Einheitliche  des  Eindruckes  wird  leider  mit  dem  Eintritt 
der  anderen  Götter  vernichtet.  Das  Costume  der  Freia  ist 
seltsam,  um  nicht  zu  sagen  geschmacklos.  Der  grossgeblumte 
Bock,  der  sackartige  Ueberwurf  mahnen  gar  zu  sehr  an  die 
Verirrungen  der  letzten  Mode.  Grell  hebt  sich  auch  das 
grüne,  roth  verbrämte  Gewand  Froh's  von  der  Scene  ab,  und 
wenn  Loge  in  brennend  rothem  Gewand,  Fasolt  in  blendend 
weissem,  Fafner  in  pechschwarzem  Pelzkleide  erscheinen,  so 
ist  eine  bunte  Beihe  fertig,  die  das  Auge  nicht  gerade  künst- 
lerisch erfreut.  Hier  wira  der  feine.  Geschmack  der  genialen 
Leiterin  der  Festspiele,  Frau  Cosima  Wagner,  wohl  bald 
eine  erfreuliche  Abänderung  bringen  müssen,  denn  diese 
Mängel  sind  zu  offenkundig  und  gar  nicht  zu  vertheidigen. 
Auch  der  Speer  des  Eroh,  meines  Wissens  eine  Neuerung, 
müsste  einmal  genau  im  Käthe  der  Götter  überlegt  werden. 
Der  Speer  ist  in  Frohes  Hand  widersinnig  und  störend. 
Wundervoll,  nirgends  ein  Bedenken  aufkommen  lassend,  wirkt 
die  3.  Scene,  Nibelheim.  Den  gewaltigen  Eindruck  dieses 
Bildes  kann  man  nicht  schildern,  wohl  aber  kann  man  seiner 
Freude  darüber  Ausdruck  geben,  dass  endlich  das  Problem 
der  Verwandlungen  Alberich's  sehr  gut  und  glaubhaft  gelöst 
wurde.  Die  Biesenschlange,  welche  sich  ilber  die  Bühne 
wälzt,  ist  ein  wirkliches  üngethüm,  das  dem  Zuschauer 
Bespect  einflösst,  anstatt  ihn  zum  Lachen  zu  reizen.  Die 
Gefangennahme  Alberich *s  ist  gleichfalls  sehr  natürlich  dar- 
gestellt. Der  Hort  könnte  wohl  noch  reicher  sein;  neu, 
aber  sehr  wirksam  ist  es,  dass  die  Nibelungen  nach  Alberich's 
Drohung  mit  lautem  Wehgeschrei  dem  Zauber  des  Binges  zu 
entfliehen  suchen.  Wunderbar  wirkten  die  wechselnden 
Lichter  der  letzten  Scene.  Ganz  überraschend  ist  die  Idee, 
die  Scene  bei  Freia's  Bückkehr  wie  im  wiedergewonnenen 
Jugendglanze  erstrahlen  zu  lassen,  wie  sie  sich  früher  bei 
ihrer  Entführung  verfinsterte.  Die  Schatten,  welche  Erda's 
Erscheinen  ankündigen,  müssten  allmählicher  hereinbrechen, 
Erda  ist  doch  nicht  die  Göttin  der  Finstemiss.  Der  Begen- 
bogen  scheint  problematisch  bleiben  zu  sollen;  auch  in  Bay- 
reuth, wo  man  doch  sicher  Alles  und  mit  den  besten  Hil&- 
mitteln  versuchte,  bleibt  er  ein  Theater  -  Effect,  dessen 
Zweck  noch  vollends  dadurch  vernichtet  wird,  dass  Fricka- 
Brema  wegen  einer  Neigung  zum  Schwindel  ihn  nicht  zu 
betreten  wagt,  die  Götterbrücke  also  unbenutzt  bleibt.  Dass 
das  Schwert  in  der  letzten  Scene  wieder  erscheint,  ist  zu 
bedauern.  Ich  möchte  Allen  empfehlen,  recht  eindringlich 
über  Mime's  Wort  nachzudenken:  „und  ich  kanns  nicht 
schmeissen^  Nothung  das  Schwert!" 

Die  darstellerischen  Leistungen  waren  theilweise  von 
grosser  Bedeutung.  Gesanglich  überstrahlt  Alle  Frau  Schu- 
mann-Heink  als  Erda.  Die  Künstlerin  ist  sicher  die  be- 
deutendste Altistin  der  Gegenwart  und  Eine  der  grössten 
Sängerinnen  überhaupt.  Ihr  Buhm  wird  von  den  Erfolgen 
Bayreuths    auf    „Sturmesflügeln"    in    alle^  Lande   getragen 


werden,  schöner  hat  wohl  noch  nie  eine  Künstlerin  hier  ee- 
sungen.  Die  Stimme  erklingt  in  ürkraft  und  einem  Wonl- 
laut,  der  einen  unwiderstehuchen  Zauber  ausübt.  Dabei  ist 
jedes  Wort,  jeder  Satz  in  seinem  Sinne  genau  musikalisch 
fixirt  mit  einer  Kunst  der  Farbengebung,  die  in  unsrer  Zeit 
geradezu  einzig  dasteht.  Man  darf  Bayreuth  zu  dieser 
Zukunftssängerin  —  welch  gewaltige  Kundry  wird  sie  sein  — 
aufrichtig  gratuliren. 

Völlig  rein  im  Stil,  von  überraschender  Grösse  der  Auf- 
fassung war  auch  die  Fricka  der  Frau  Brema,  einer  Künst- 
lerin, welche  seit  1894  die  erfreulichsten  Fortechritte  gemacht 


hat.   Zunächst  ist  die  Stimme  voller  und  modulationsfllhiger 

geworden,  aber  auch  das  Spiel  hat  viel  an  Gieschmeidigkeit, 
ie  mimische  Kunst  an  Nuancen  gewonnen.  Man  darf  ge- 
trost behaupten,  dass  die  Fricka  kaum  je  vorher  so  genau  in 
den  Bahmen  des  Stückes  passend,  so  ohne  alle  Effecthascherei 
und  doch  so  wirkungsvoll  dargestellt  worden  ist  wie  von 
Frau  Brema.  Mit  Hm.  Breuer 's  Mime  zusammen  stellte 
die  Leistung  der  Frau  Brema  im  „Bheingold"  die  reinste 
Errungenschaft  Bayreuths  dar.  Es  sei  gleich  hier  ein  Wort 
über  £e  diesjährigen  Ergebnisse  der  Bayreuther  Schule  ein- 
gefügt, in  der  be&nntlich  Frau  Wagner  die  mimische,  Hr. 
Kniese,  der  ausgezeichnete  Ghormeister,  die  musikalische 
Lehrkraft  ist  Eine  Schule,  die  zwei  junge  Künstler,  wie 
Breuer  und  Burgstaller,  in  zwei  der  schwierigsten  Aufgaben 
direct  aus  der  Schule  auf  die  bedeutungsvollste  Bühne  stellen 
darf  und  nut  diesem  Wagniss  einen  ausserordentlichen  Erfolg 
erringt,  darf  doch  wohl  Anspruch  auf  eine  Bedeutung  er- 
heben, die  ihr  von  Meister  Wagner  zugedacht,  bis  jetzt  aber 
fast  durchgängig  bestritten  wurde.  Die  Fricka  der  Frau 
Brema  bedeutet  einen  weiteren  Triumph,  welchen  nur  der- 
jenige den  unermüdlich  wirkenden  Leitern  der  Schule  miss- 
gönnen wird,  der  noch  nicht  erkennen  lernte,  dass  man  mit 
neidischen  Witzeleien  grosse  künstlerische  Thaten  nicht  ver- 
dunkeln kann.  Es  mag  ja  hier  fest  ausgeprägten  Küf^stler- 
naturen  gegenüber  fast  zu  streng  und  rüc^ichtslos  verfahren 
werden;  was  man  aber  mit  jungen  Kräften  leistete,  fordert 
die  vollste  Hochachtung  heraus,  es  bew^t  das  Vorhandensein 
einer  wirklichen  Kunstschule.  Hr.  Bursstaller  konnteals  Froh 
viel  weniger  zeigen,  was  er  in  der  Bayreuther  Schule  er- 
rungen hat,  als  Hr.  Breuer.  Aber  dieser  Mime -Darsteller 
zei^  sich  als  ein  wahrhaft  Berufener,  wenn  man  ihn  nicht 
als  einen  Auserwählten  schon  ietzt  bezeichnen  will.  Nur 
einige  unsichere  Stellen  verriethen  das  Anf^gerthum;  im 
üebrigon  wurde  soviel  desStilvolllen,  im  besten  Sinne  Wag- 
nerischen geboten,  dass  man  seine  helle  Freude  über  die  sehr 
gelungene  Leistung  äussern  darf. 

Vogl's  Loe^  ist  eine  anerkannte,  in  vieler  Beziehung 
einzige  Meisterthat.  Sie  zei^  einen  hoheitsvollen  Zug,  der 
anderen  DarsteUem  noch  nicht  „aufjeegangen**  ist  Vogl  er- 
innert sich  zur  rechten  Zeit  eben  menr  als  die  meisten  Loge- 
Darsteller,  dass  der  listige  Schelm  ein  Gott  ist;  dass  von 
seinen  Bathschlägen  das  Schicksal  der  Gtötter  abhängt;  dass 
er  sie  Alle  lenkt  und  leitet,  als  sei  er  der  Verträge  Herr  und 
nicht  der  schwankende,  unsichere  Wotan.  Dass  llr.  Perron 
mehr,  als  man  gewohnt  ist,  gerade  diese  Schattenseiten  des 
Wotan  markirte,  stellte  seinen  Gott  in  um  so  schärferen  Gegen- 
satz zu  dem  zielbewussten  energischen  Loge  des  Hm.  Vogl. 
Hr.  Perron  beugt  sich  mit  seiner  Auffassung  keineswegs 
unter  seine  künstlerischen  Neigungen,  sondern  er  folgt  einem 
deutlich  erkennbaren  Plane.  Den  Beweis  erbringt  er  schon 
in  der  „Walküre",  wo  er  dem  Wotan  viel  energischere  und 
kraftvollere  Züge  verleiht,  als  im  „Bheingold".  Trotzdem 
mag  eine  Indisposition  den  Künstler  an  der  vollen  Ent- 
faltung seiner  Stimmmittel  gehindert  haben.  In  der  zweiten 
„Bheingold'^-AuffÜhrung  war  seine  Intonation  viel  genauer,  als 
in  der  ersten.  Ein  stimmkräftiger,  auch  darstellerisch  mit 
energischen  Zü^n  ausgestatteter  Donner  war  Hr.  Bach- 
mann.  Als  zwei  ganz  gewaltige  Biesen  stellten  sich  die  HH. 
Wächter  und  Elmblad  vor.  Bepräsentirte  der  Erstere,  ein 
sehr  stimmbegabter  intelligenter  Sänger,  mit  viel  Glück  das 
lyrische  Element  in  dem  merkwürdigen  Duo,  so  verschärfte 
Hr.  Elmblad  die  ohnehin  sehr  charakteristischen  Zü^e  des 
Fafner  zu  einem  dämonisch  wirkenden  Bilde.  Die  einzig  un- 
zulängliche Leistung  war  die  der  Frl.  Weed  als  Freia.  Die 
AnflELngerschaft  trat  ^r  zu  unverhüllt  hervor. 

Hr.  Hofcapellmeister  Bichter  leitete  die  denkwürdige 
Aufführung  mit  jugendlichem  Schwünge  und  einem  Eingehen 
auf  die  Verbindung  des  Scenischen  mit  der  Musik,  wie  es  nur 
ein  Meister  zu  zeigen  vermag,  der  mit  der  vollkommenen  Herr- 
schaft über  das  Orchester  die  genaueste  Kenntniss  der  sce- 
nischen Vorschriften  verbindet.  Hr.  Oberregisseur  Fuchs,  die 
starke  Stütze  der  Frau  Wagner,  mag  dem  grossen  Dirigenten 
der  willigste  Helfer  gewesen  sein.  Wo  solche  Kräfte  sich 
paaren,  da  muss  das  Ergebniss  ein  künstlerisches  sein. 

(Schluss  folgt.) 


Chemnitz,  im  Juni. 

(Fortsetzung.) 

Der   Musikverein   unter  Gantor  Franz  Mayerhoff^s 
Leitung  hat  in  dieser  Musikperiode  ein  rechtschaffen  Stück 

32* 


420 


Kanstarbeit  vollbracht  and  dabei  sieb  rübmlich  als  Förderer 
des  Neuen  bervorgetban.     Sein  erstes  Goncert,   eine   erosse 

feistliche  Musikanffübrung  am  Todtensonntag  in  der  Fetri- 
ircbe,  an  welcher  die  tüchtige  auch  stimmlich  vortrefflich 
begabte  Dresdener  Concertsängerin  Frau  Martha  v.  Grumb- 
kow  und  die  hiesige  viel  bewährte  Concertsängerin  Frl. 
Hedwig  Bockstroh  solistisch  theilnahmen,  brachte  erst- 
malig fiir  hier  die  drei,  grosse  Chor-  und  Orchesteraasstat- 
tangsmittel  bedingenden,  aber  mit  solchen  auch  grosser  Wir- 
kungen fähigen  Max  ßruch'schen  Messensätze  „Kyrie",  „Sanc- 
tus*'  und  „Agnus  Dei**,  von  denen  namentlich  das  „Sanctos*^ 
in  Desdur  eine  ganz  hervorragende  absolute  Klangschönheit 
und  prunkhafte  Harmoniefülle  entfaltet,  dabei  in  der  Art  der 
Verbindung  der  beiden  Solosoprane  mit  dem  Doppelchor, 
Orchester  und  Orgel  fesselnde  und  zum  Theil  geradezu  ent- 
zückende Combinationen  herbeiführt,  sodann  ein  Stimmungs- 
stück  von  magischer  Anziehungskraft,  an  die  mystiscne 
Schmerzenstiefe  Wagner'scher  „Parsifal** -Musik  erinnernd,  ge- 
nannt „Abend  auf  Golgatha",  componirt  von  A.  v.  Othegraven 
nach  einem  gleichgearteten  Text  von  Gottfried  Keller.  Wie 
sich  hier  Wort  und  Ton  umschlingen  und  durchdringen,  das 
ist  von  ganz  eigenthümlicher,  tief  ergreifender  Wirkungs- 
kraft. Der  starke  und  an  vortrefflichem,  gutgebildetem 
Stimmmaterial  reiche  Chor  des  Musikvereins  half  aiese  Chor- 
werke, die  Beide,  vor  Allem  aber  das  Letztgenannte,  Treff- 
sicherheit, Intonationsreinheit  und  vielfache  Nuancirung  im 
besonderen  Maasse  verlangen,  in  schönste  Erscheinung  zu 
bringen.  Üebrigens  kam  unter  Anderem  an  diesem  Abend  ein 
neues,  fein-  und  tiefempfundenes  Andante  religioso  für  Violine 
von  Albert  Becker  durch  Hrn.  Concertmeister  Wilh.  Oh  liger 
von  der  städtischen  Gapelle  zu  würdigem,  gleichgestimmtem 
Vortrag.  —  Ende  Januar  im  1.  Abonnementconcert  des  Ver- 
eins im  Casino  bot  sich  wieder  edler  Stoff  in  Fülle:  zuerst 
Robert  Schumann's  romantisch  reizvolle  vier  Balladen  ri^om. 
Pagen  und  der  Königstochter"  —  der  herrliche  Frauenchor 
mit  S  ister  maus  als  Meermann  in  der  Nixenmusik  mit  den 
lockenden  Hornrufen  und  dem  Harfenrauschen  wirkten  präch- 
tig ->,  dann  J.  Brahms'  „Parzeneesang"  mit  seiner  ehernen 
Wucht  und  der  trotzigen  mitleidlosen  Herbheit  seiner  Ent- 
wickelungen,  endlich  Grieg^s  düstere  Ballade  „Vor  der  Kloster- 

§  forte",  dazwischen  wje  ein  aufhellender  herzerquickender 
onnenblick  das  Quintett  aus  Wagner 's  „Meistersingern",*  von 
einer  heuer  in  Bayreuth  betheiligten  tüchtigen  Opernsän- 
gerin, Frl.  Katharina  Bösing,  einer  vorzüglich  beanlagten 
Kraft,  als  Evchen,  Hrn.  Hofopemsänger  Hofmüller  als 
Walther  von  Stolzing  und  Hrn.  A.  Sistermans  aus  Frank- 
furt a.  M.  als  Hans  Sachs  als  besonders  zu  Benennenden  ge- 
sungen, endlich  das  Quartett  „Mir  ist  so  wunderbar"  aus  Beet- 
hoven's  „Fidelio"  und  Solo  vortrage  Sisterman's,  von  echt 
künstlerischer  Weibe  durchdrungen,  so  vollendet  schön  und 
S^mnathie  erweckend,  dass  eine  baldige  Wiederkehr  dieses 
wirklichen  „Meistersingers"  mit  Freuden  begrüsst  werden 
würde.  Als  gut  musikalische,  mit  werthvofler  Altstimme 
ausgestattete  Künstlerin  bewährte  sich  übrigens  in  diesem 
Concerte  bei  Schumann  und  Grieg  Frl.  Clara  Schacht  aus 
Berlin.  —  Doch  die  Krone  gebührt  dem  „Elisabeth"-Abende. 
Das  Oratorium  ist  zwar  schon  einmal,  1867  unmittelbar  nach 
den  Eisenacher  Aufführungen,  noch  im  Mannscript  von  Hm. 
Kirchenmusikdirector  Theodor  Schneider  mit  der  Singaka- 
demie in  Chemnitz  aufgeführt  worden,  doch  seitdem  nicht 
wieder.  Es  erschien  deshalb  diesmal  für  die  Allermeisten 
resp.  für  Alle  so  gut  wie  neu,  dazu  als  Liszt'scbes  Werk  von 
Vornherein  angefeindet  und  mit  Vorurtheil  erwartet.  Wenn 
es  trotzdem  regelrecht  durchgeschlagen  hat,  so  ist  dies  in 
erster  Linie  natürlich  der  künstlerischen  Herrlichkeit  des 
Werkes  selbst,  unmittelbar  darnach  aber  einer  wirklich  glän- 
zenden Durchführung  zuzuschreiben,  der  in  der  Chemnitzer 
Concertchronik  ein  Ehrenblatt  zukommt.  Das  Meisterwerk 
selbst  anlangend,  so  würde  allerdings  eine  strafwürdige  Dosis 
von  Parteiverranntheit  dazu  gehören,  die  Schönheiten  dessel- 
ben einfach  negiren  zu  wollen.  Zwischen  dem  anziehenden 
poetischen  Vorwurf  resp.  der  Idealgestalt  der  Heldin  und 
dem  Edelmuth  und  der  unendlichen  Liebenswürdigkeit  von 
Liszt^s  Charakter  bestehen  viele  zarte  Beziehungen,  sodass  es 
ganz  selbstverständlich  ist,  wenn  der  Meister  m  sein  Alier- 
neiligstes  flüchtete,  als  er  dies  edle  Frauenbild  der  ungari- 
schen Königstochter  mit  der  Glorie  seiner  Kunst  umstrahlte- 
Frömmigkeit,  Wohlthätigkeitssinn,  Aufopferungsfreudigkeit 
und  Vaterlandsbegeisterung:  um  diese  Pole  bewegte  sich  auch 
das  Innenleben  des  Tondichters,  und  wenn  er  sonst  wohl  in 
dieser  oder  jener  Schöpfung  seinem  phantastischen  Drange 
nach  abenteuerlichen  Gestaltungen,  seinem  Principe  schärfster 


Charakteristik  von  Personen  und  Situationen  in  unbegrenztem 
Maasse  folgt:  in  diesem  Werke  gebietet  die  sanfte  Sinneeart 
religiöser  Hingebung,  jeder  Enthusiasmus  erscheint  gemildert, 
jeder  Schmerz  veredelt,  nur  die  Nachtgestalt  der  Landgrafin 
Sophie  empfängt  ihr  groteskes  Dämonengewand.    Und  von 
den  handelnden  Einzelngestalten  und  den  dramatischen  Chören 
abgesehen,  so  herrscht  selbst  im  Orchester  diese  Ausnahme- 
stimmung in  der  unendlich  feinen  Farbenabtönung,  in  dem 
mit  Divination  getroffenen  Heiligenton  der  Verkl£*ung,  der 
Alles  glorificirt,  der  selbst  dem  grandiosen  Sturme  nicht  den 
allerjähesten  Steigerungsgrad  gestattet.   Der  Beichthum  cha- 
rakteristischer Einzelnheiten  ist  ebenso  erstaunlich,   wie  die 
planvolle,  geistreiche  Ausnutzung  des  thematischen  Materials, 
welche  eine  Einheitlichkeit  des  Aufbaues  von  durchsichtigster 
Klarheit  und  Uebersichtlichkeit  herbeiführt.     Und  trotz  der 
Gkmeinfichafblichkeit   der   motivischen    Grundformen    bleibt 
jedem   Bilde   sein    eigener    Reiz    vorbehalten,   Über   Allem 
meisterhaft   entworfen   aber    scheint  mir   die   Abtheilung: 
Elisabeth's  Tod,   auf  dem  finsteren  Grunde  des  G(ewaltactes 
und  der  Sturmmusik,  dieser  wunderbar  musikalische  Abschied 
vom  Leben,  dieses  Hinüberschweben  des  Geistes  in  einer  ge- 
sanglichen und  instrumentalen  Ausdrucks  weise,  die  in  ihrer 
von  allem   Irdischen  befreiten  Erhabenheit  und  Milde  von 
wenigem  Aehnlichen  erreicht  werden  dürfte.    Und  hier  setze 
ich  auch  ein,   um   der  exquisiten  Wieder^be  zu  gedenken. 
Unsere    Elisabeth    war   Frau  Böhr-Brainin   aus    Mann- 
heim,  mit  der  Darstellung  des  Todes   vollbrachte  sie  eine 
Kunstleistung  vornehmsten  Ranges,  sie  erschütterte  die  Zu- 
hörer tief,  ja  ihre  ganze  Mitwirkung  war  eine  derartig  glän- 
zende, die  Individualität  der  Titelheldin  mit  intimstem  Ver- 
ständniss   erschöpfende,    dass   das  Auditorium   unter  ihren 
Ausführungen  wie  unter  einem  mächtigen  Banne  stand.  Und 
das  Gleiche  vollbrachte  mit  grosser  Künstlerschaft  und  Wärme 
Hr.  Kammersänger  Scheide  man  tel  aus  Dresden  als  Magnat 
und  Landgraf  Ludwig.     Nicht  auf  dieser   Höhe  stand  Hr. 
Opernsänger  Boha  aus  Dresden   in   den   kleineren  Partien, 
war  aber  auch   rühmlich   um   besten  Elrfolg  bemüht.    Frl. 
Deutschmann  von  hier,  eine  tüchtige  Concertsängerin,  der 
aber   die  Partie  der  Landgräfin  Sophie  nicht  günstig  lag, 
suchte  mit  Energie   das  Mögliche  zu  erreichen.  'Die  Chöre, 
bevorzugt  die  Frauenchöre,  klangen  vortrefflich ;  die  schwie- 
rige Modulationsstelle   „Der  'Schmeiß  ist  aus**   gclanfe   out 
sicherer  Intonation  ganz  ausserordentlich ^  obwohl  der  Einsatz 
des  nicht  ganz  genau  stimmenden  Harmoniums  Gefahr  brachte; 
das  Orchester,  die  städtische  Capelle,  welche  auch  den  vorher- 
genannten Aufführungen  wesentlich  Vorschub  leistete,   war 
sich  der  hehren  Aufgabe   wohl  bewusst  und  verdiente  sieb 
höchste  Anerkennung  durch  subtilstes  Spiel.  Vor  Allem  aber 
hat  sich  Cantor  Mayerhoff  an  sämmtlichen  drei   Abenden, 
hauptsächlich    aber    mit  dieser  schönen  Interpretation   des 
köstlichen  Werkes,  dessen  eingehendstem  Studium  er  mit  un- 
ermüdlicher Sorgfalt  oblag,  bleibenden  Ruhm  erworben.    Es 
sind   solche  rastlose,  rein   nur   dem   G(egenstand    geweihte 
künstlerische   Bemühungen    um  so  höber  anzurechnen,   als 
sie  in  dem  ziemlich  sicheren  Bewusstsein  aufgewandt  wurden, 
dass  sie  einer  von  Vornherein  so  gut  wie  verToren  anzusehen- 
den Position  gelten.     Hat  doch  ausserdem  der  also  rührige 
Musikverein  seit  seinem  mehrjährigen  Bestehen  bei  immer 
guten   künstlerischen    Resultaten   sonderbarer   Weise    unter 
einer  mitunter  geradezu  rücksichtslosen  Nichtachtung  und 
Vernachlässigung  von  Seiten  des  Publicums  zu  leiden  gehabt. 
Der  grosse  Erfolge  der  „Legende  von  der  heiligen  Elisabeth^ 
vor  zahlreichem  Auditorium  wird  wohl  nun  hoffentlich  end- 
giltig  Bresche  in  die  starre  Mauer  des  Vorurtheils  geschossen 
haben. 

(Fortsetzung  folgt.) 


Bericht. 

Leipzig.  Das  von  dem  Musikcorps  des  106.  Infan- 
terie-Regiments unter  Leitung  des  Hm.  Matthey  und 
Mitwirkung  des  Leipziger  Männerchors  (Hr.  Wohl- 
gemut h)  am  23.  Juli  in  Bonorand's  €rarten  veranstaltete 
grosse  Extraconcert  hatte  sich,  trotz  des  etwas  kühlen  Wet- 
ters, eines  recht  guten  Besuches  zu  erfreuen.  Was  zunächst 
die  Instrumental  vortrage  betrifft,  so  bot  das  Programm  nicht 
gerade  viel  Neues,  sondern  brachte  im  grossen  Gkmzen  Klänge, 
welche  dem  abendlichen  Spaziergänger  des  Rosenthals  schon 
nicht  mehr  ^anz  unbekannt  sein  dürften.  Die  Ausführung 
stand  nicht  oei  allen  Stückeh  auf  gleicher  Höhe,  vielmel^ 
überwog   bei  Vielen  das  specifisch  Militärische  die  künstle- 


421 


irische  Ausführung  und  liess  so  eine  eindringliche  Wirkuxig 
vermissen.  Interessant  war  das  von  Matihey  für  Militärmusik 
übertragene  Vorspiel  ans  Spinelli's  „A  baseo  porto^,  welches, 
wie  aacn  die  Dvoi^&k'schen  Slavisohen  Tänze,  temperament- 
vollen Ausdruck  fiEmd.  Durchweg  Ausgezeichnetes  bot  wieder 
der  Leipziger  Männerchor.  Ist  schon  das  Material  dieses 
Vereins,  so  besonders  in  den  1.  Tenören  und  2.  Baasen  her« 
vortretend,  ein  ganz  prächtiges,  so  war  Hr.  Wohlgemuth  mit 
der  an  ihm  bewundemswerthen  Liebe  und  Sor^idt  wieder 
jeder  einzelnen  Oomposition  gerecht  geworden  und  stellte 
Leistungen  hin,  wie  sie  unübertremich  genannt  werden 
müssen.  (Wir  erinnern  hier  nur  z.  B.  an  Diessner's  a  capella- 
Ghor  „Sei  still!'')  Unter  den  a  capella-Ghören  befiEmd  sich 
auch  Einer  aus  der  Feder  des  Hm.  Matthey  („Süss  ist  die 
Buh''),  welcher  durch  seine  Einfachheit  recht  anzusprechen 
vermochte.  Von  den  Werken  mit  Orchesterbegleitung  gefiel 
uns  am  besten  Gk>ldmark'8  „Frühlin£8netz'' ;  auf  Meyer«- 
Helmund's  „Dein  gedenk  ich,  Margaretha''  mit  demlangaus* 
gesponnenen  trivialen  Befrain  hätten  wir  gern  verzichtet. 
Die  Capelle  der  106er  unterstützte  die  Sänger  hierin,  wie 
noch  besonders  in  dem  umfluagreichen  „Der  letzte  Skalde" 
von  Sturm  aufis  Beste.  —  n  — . 


Concertumschau. 

Antwerpen.  4.  Soiröe  de  Musique  der  Firma  FrM.  Bum^ 
mel:  Glaviertrios  v.  P.  Pabst  (ä  le  memoire  d' A.  Bubinstein) 
u.  A.  Arensky  (Op.  82),  Soli  f.  Clav.  v.  Chopin  und  Liszt 
(2.  ünsar.  BhapsO  u.  f.  Viol.  v.  Bruoh  (Adagio)  u.  Händel. 
(Ausführende :  HH.  Siloti  [Clav.],  Thomsonu.  Jacobs  [Streicher].) 

Bonn.  29.  Gkeistl.  Conc.  des  Evangel.  Kirohengesa&gyer. 
(Köhler):  Chöre  v.  Hasler,  Mendelssohn  („Te,  Denm",  m.  Soli) 
u.  Vierling  (Thurmchoral),  Solovorträse  des  Frl.  Soböler  a. 
Elberfeld  (Ges.)  und  des  Hm.  Köhler  (Org.,  Passaoaglia  von 
S.  Bach,  Pfingstlied  v.  G.  Matthison-Hansen,  Pastorale  v. 
Guilmant  u.  11.  Son.  v.  Bheinberger). 

Brooklyn.  Musikalische  Abendunterhaltnng  des  Damen- 
chors (Spielter)  am  80.  April:  ungarischer  Marsch  f.  Clav, 
zu  acht  Händen  V.  Schubert,  Seh wed.  Hochzeitsmarsch  f.  Clav, 
zu  vier  Händen  von  Söderman,  Frauenchöre  von  Schubert 
(Psahn  27),  F.  Lachner  (Abendlied),  H.  Spielter  (.Mär^ 
chen^  u.  „Im  Maien*')  und  Mozart  (Wiegenlied),  Vocalduette 
„Tm  heimischen  Land^  u.  „Beim  Scheiden**  v.  Bubinst  ein, 
Claviersoli  v.  Bn  bin  stein  (Bomanze)  u.  Webcür. 

Dresden.  Conc  des  Männereesangver.  (Jüngst  u.Pretzsch) 
unt  Mitwirk,  der  Cap.  des  108.  jjif.-&g.  a.  Bautzen  (GKetzelt) 
am  18.  Juni:  Orcheeterwerke  v.  Wagner  („Bienzi*'-Ouvert.), 
Sninelli  (Vorspiel  zum  8.  Act  a.  „A  oasso  porto**),  Wallaoe 
(„Maritana**-Ouvert.)  u.  A.,  Männerchöre  von  J.  Pembaur 
(„Frühling,  o  komm**),  W.  Speidel  („Im  tiefen  Wald**),  Ko- 
schat („O'Hamkehr**),  Jünest  („Kling,  kling,  aufgemacht** 
u.  „Spinn,  spinn**),  L.  Lieoe  (^Bosenzeit**),  £.  Tausche 
(„Hüte  dich**,  m.  Baritonsolo  [Hr.  Piehler]),  Abt  (JMaien- 
iiaoht**,m.  Tenorsolo  [Hr.  Haberkom]),Edw.  Scnultz(,^alde8- 
rauschen**)^  F.  W.  Diessner  („Der  rechte  Freier**)  u.  H.  Men- 
zel („O,  aie  Jugendzeit**,  m.  Baritonsolo  [Hr.  Piehler]). 

Dordreeht.  Kammermusiksoiröen  dar  HH.Vink,  Erdel- 
mann u.  Haagmans:  No.  8  unt.  Mit  wirk,  des  Hm.  C.  Bouman. 
Ciavierquartette  v.  Brahms  (Op.  25)  u.  Schumann ,  Clavier- 
VioUnsonate  Op.  24  v.  Beethoven.  No.  4.  Ciaviertrios  von 
Brahms  (Op.  8,  neue  AujEfgabe)  n.  Beethoven  (Op.  971. 

Elberfeld.  4.  Kammermusik  der  HH.  Heym  (Ciavier), 
V.  Dameck,  Allner,  Forbere,  Schmidt  n.  Grüters  (Streicher): 
Cdur-Streichquint.  v.  Schubert,  Ciaviertrio  Op.  70,  No.  1,  v. 
Beethoven. 

ErfüPt.  Chorabend  der  Singakad.  (Bosenmeyer)  unter 
Solist.  Mitwirk,  der  Frau  Steinbrück  v.  hier  u.  des  Hrn. 
Hintzelmann  a.  Berlin  am  12.  Mai:  „Deutsches  Liederspiel** 
f.  Solostimmen  u.  gem.  Chor  m.  Clav,  zu  vier  H&nden  von 
H.  V.  Herzogen berg,  Madrigale  £.  gem.  Chor  v.  Dowland, 
Isaac  u.  GkiStoldi-Comelins  („Amor  im  Nachen**),  drei  deut- 
sche Volkslieder  f.  do.,  „Frühlingsfoier**  für  Frauenchor  mit 
Violinsolo  (Hr.  Boseninejer)  u.  Gar.  v.  M.  Meyer- Olbers- 
leben,  Tenorlieder  v.  n.  Sommer  („Oanz  leise**)  u.  A. 

Graz.  Oe£Eentl.  AufiUr. der  SchnledesSteiermärk.  Musik- 
ver.  (Degner)  am  26.  Juni:  Hmoll-fi^mph.v. Schubert,  Legende 
„Maria  und  die  Mutter**  f.  Chor,  Soli  u.  Orch.  v.  £.  W.  Deg- 
ner (Soli:  Frl.  Widl  u.  Hr.  Dr.  Goedel),  CmoU-Claviercono. 
V.  Beethoven  (Frl.  Potpeschnigg).  (Die  „beinahe  durchweg 
lobenswerthen  und  wirkungsvollen  Chor-  und  Orchester- 
leistungen**,   welche  sich  in  dem  versenkten  und  verdeckten 


Orchesterraum  abspielten,  haben  „ein  erfreuliches  Zeugniss 
von  dem  Fleisse  und  den  Fortschritten  der  Schüler,  wie  nicht 
minder  von  dem  rastlosen  Eifer  und  der  Tüchtigkeit  des 
artistischen  Leiters  Hm.  Director  Degner  und  des  mit  dem- 
selben wirkenden  pflichteifrigen  Lehrkörpers**  g^eeben.  Ueber 
die  Novität  von  Degner  schreibt  Hr.  Dr.  F.  v.  Hausegger  im 
„Gr.  T.**  u.  A.:  „Aus  dem  Orchester  heraus  empfunden,  ist 
aas  Werk  reich  an  blendenden  Farbenwirkungen.  Dem  Aus- 
drucke wird  es  in  stellenweise  tief  ergreifender  Art  gerecht. 
Der  Aufbau  schliesst  sich  enge  an  die  Worte  der  Dichtung 
an  und  gibt  ihnen,  wo  sie  es  erfordern,  wirksamen  Nach- 
druck, die  Stimmrührung  ist  meisterhaft  behandelt.  Das 
Chorvereinen  warm  zu  empfehlende  Werk  fesselte  steigernd 
bis  zum  Schlüsse  und  erfuhr  die  stürmischesten  BeifaUsbezeu- 
gnngen.**) 

Guben.  (3onc.  des  Gesangver.  (Ochs)  unt.  Mitwirk,  des 
Tenoristen  Hm.  Hintzelmann  a.  Berlin  u.  der  Lip'schen  Cap. 
am  16.  Mai:  i:  „Peer  Gynt**-Suite  v.  Grieg,  „Freischütz** - 
Ouvert.  V.  Weber,  Türk.  Marsch  v.  Beethoven,  Apotheose  des 
Hans  Sachs  a.  den  „Meistersingern**  v.  Wagner,  f.  gem.  Chor 
u.  Orch.  einger.  v.  C.  Kistler,  „Des  Rodensteiner^s  Kitt  zum 
Mond**  f.  Tenorsolo,  Männerohor  u.  Streichorch.  u.  „Schick- 
sal** f.  gem.  Chor  v.  P.  Kuczynski,  TenorsoU  von  Franz 
(„Auf  dem  Meere**),  Sommer  („Ganz  leise**)  u.  A. 

Hagen  1.  W.  4.  Verband&-Conc.  des  Sängerbundes  der 
Mark  unt.  Leit.  des  Hm.  Kayser  u.  solist.  Mitwirk,  des  Hm. 
Büttner  a.  Coburg:  Ouvertüren  v.  Beethoven  (No.  3  zu  „Leo- 
nore**)  und  Schumann  („Gtoovefa**)  u.  a.  Orchestemummem, 
„Leonidas**  f.  Baritonsolo,  Chor  u.  Orch.  v.  Bruch,  Altnieder- 
ULnd.  Volkslieder,  f.  Soli,  Chor,  Org,  u.  Orch.  bearbeitet  von 
Kremser^  Chöre  v.  Brambach  („&  muss  doch  Frühling  wer- 
den**), V.  Lachner  (,^Hymne  an  die  Musik**)  u.  A.,  Bariton- 
Boli  V.  Brahms  („Mainacht**)  u.  A. 

Heidelberg.  (3onc.  des  -Liederkranzes**  (Weidt)  am 
18.  Mai:  Chöre  m.  Clav.  v.  F.  Eyrich  („Da  drüben**,  m. 
Tenorsolo  [Hr.  Zähringer]),  Schubert  („Stftndchen**,  m.  Bariton- 
solo [Hr.  Dür^  u.  Engels  berg  („Im  Dunkeln**)  u.  a  cap.  v. 
W.  Sturm  („Weinlese  am  Hhein**)i  M.  v.Weinzierl  („Herbst- 
nacht**), Schumann  (Bitomell)  u.  Weber  (Schlummerlied),  Ge- 
sangvorträge des  Frl.  Schaeffer  a.  Frankfurt  a.  M.  („Buhe, 
Süssliebchen**  u.  „Liebestreu**  v.  Brahms,  „Nach  Jahren**  v. 
E.  Hille,  „Lass  mdch  dein  Auge  küssen**  v.  A.  v.  Fielitz, 
Wiegenliedcmen  v.  H.  Sommer  u.  A.).  -^  Cono.  des  Bach- 
Ver.  (Prof.  Dr.  Wolfram)  unt  Mitwirk,  der  Frls.  Bratanitsch 
n.  Büttner,  des  Hm.  Keller,  des  Akadem.  Gesangvereins  und 
des  Stadt.  Orch.  am  8.  Juni:  Grosser  Festmarsch  f.  Orch.  v. 
CL  Harris  (unt  Leit  des  Comp.),  Cant.  „Wachet  auf,  ruft 
uns  die  Stimme**  v.  S.  Bach,  Bruchstücke  a.  der  Musik  zum 
Drama  „Königskinder**  v.  E.  Hnmperdinck  (unt  Leit  des 
Comp.),  Chor  der  Engel  a.  (^k>etiie's  „Faust**  f.  Frauenchor, 
Harre,  Clav.  u.  Harmon.v.  Liszt,  „Vor  der  Klosterpforte**  f. 
Soli,  Frauenchor  u.  Orch.  v.  Grieg,  Gesanfisoli  v.  Schubert, 
Grieg  (Wiegenlied)  n.  Liszt  („Es  war  ein  König  in  Thule**). 

iOlaesheim.  8.  Conc.  des  Oratorienver.  (Prof.  Nick)  unt. 
Solist  Mitwirk,  des  Hm.  Hintzelmann  a.  Berlin:  Deutsches 
Liederspiel  f.  Solostimmen  u.  gem.  Chor  m.  Clav,  zu  vier 
Händen  v.  H«  v.  Herzogen  berg,  „Die  Kreuzfahrer**  von 
Gade. 

SUssingen.  Symph.-Concerte  der  Cnrcapelle  (Schreck): 
7.  Mai.  Gmoll-Symph.  v.  Mozart.  Ouvert  zur  „Braut  von 
Messina**  v.  Schumann,  Variat  a.  aem  Adur-Streichquart  v. 
Beethoven,  „Benedictus**  a.  der  Ungar.  Krönungsmesse  von 
Liszt  (Violinsolo:  Hr.  Zierold).  14.  Mai.  „L'Arlteienne**  v. 
Bizet  n^VLJ  Blas**-Ouvert  v.  Mendelssohn,  Volksliedchen  u. 
„Märcnen**  t.  Streiohquart.  v.  Komz&k.  Gdur-Flötenconc.  v. 
Mozart  (Hr.  Manigold).  28.  Mai.  6.  ^rmph.  v.  Beethoven, 
„Fre]Bohütz**-Ouvert  v.  Weber,  1.  u.  S.  äatz  a.  dem  1.  Violin- 
conc  V.  Bruch  (Hr.  Zierold).  -*  Conc.  derselben  Capelle  am 
4.  Juni:  8.  Ouvert.  zu  „Leonore**  v.  Beethoven,  Wotan's  Ab- 
schied u.  „Fenerzauber**  a.  der  „Walküre**  v.  Wagner,  En- 
tr'acte  a.  „König  Manfred**  v.  Kein  ecke. 

Leipzig,  ^nc.  des  Sängerbundes  „Teutonia**  f  Kirmse  u. 
Wohleemuth)  unt  Mitwirk,  der  Cap.  des  107.  Inll-Beg.  am 
13.  Juli:  „Buy  Blas**-Ouvert.  v.  Mendelssohn,  3.  Serenade  f. 
Streiohoron.  v.  R.  Volkmann  (oblig.  Violonc:  Hr.  Hennes), 
Männerchöre  m.  Blasinstramentc  v.  Bheinberger  (Jäymnus 
an  die  Tonkunst**),  Mendelssohn  („Festgesang  an  die  Künstler**) 
n.  Kremser  („Im  deutschen  Geist  und  Herzen  sind  wir  Eins**) 
u.  a  cap.  V.  Kessler  („Abschied  hat  der  Tag  genommen**), 
G.  Wohlgemuth  („Schwäbische  Klänge**),  £dw.  Schultz 
(-Waldesrauschen**)  und  F.  Mair  („Wie  die  wilde  Hos  im 
Wald**),  Solovorträge  des  Frl.  Pfost  (C^es.,  „Kennst  du  das 


422 


Land"  V.  Thomas,  „Ich  liebe  dich"  v.  Grieg,  „Todessehnen" 
V.  Tosti  u.  „Das  Zanberlied"  v.  Meyer-Helmund)  und  des 
Hm.  Stegmann  (Harfe,  Phant.  v.  Thomas).  —  Gr.  ibLtraconc. 
der  Gap.  des  106.  Inf.-Reg.  (Matthey)  ont.  Mitwirk,  des  Leipz. 
Ifännerchors  (Wohlgemnth)  am  28.  Juli:  Kaiser-Marsch  von 
Wagner,  Ouvert.  zu  „Iphi^nie  in  Tauris"  v.  Gluck,  En- 
tr^acte  a.  „A  basso  porte"  f.  Militftrmusik  v.  Spinelli-Mat- 
they,  zwei Slav. Tänze  ▼.  Dvorak  u.  a.  Orchestemammem, 
Männerchöre  m.  Orchester  v.  Gold  mark  („Frühlingsnetz"). 
£.  Meyer-Helmund  („Dein  gedenk  ich,  Margwretha")  und 
W.  Sturm  („Der  letzte  Skalde")  u.  a  cap.  v.  F.W.  Diessner 
(„Sei  still"),  J.  H.  Matthey  („Stiss  ist  die  Buh"),  W.  Tschirch 

a^as  erste  Lied")  u.  Nessler  („Ave  Maria").  —  Abendunter- 
tungen ink  k.  Oonservatorium  der  Musik:  7.  Juli.  Ora^el- 
fiige  tiber  BACH  v.  Schumann  =  FrL  Jarrett  aus  Groydon, 
Glav.-Yiolinson.  Op.  13,  No.  1,  v.  Beethoven  =  Frls.  Kirst  a. 
Leipzig  u.  Pilat  a.  New- York,  Fant,  appass.  f.Yiol.  v.Yieux- 
temps  =  FrL  Schneider  a.  Elberfeld,  Lieder  „Dein  Ange- 
sicht", „Du  bist  wie  eine  Blume"  u.  „Du  meine  Seele"  von 
Schumann  =  FrL  Schmidt  a.  Leipzig,  Esdur-Olaviervariat. 
V.  Beethoven  =  FrL  Tilleard  a.  Ix>naon,  Phant.-Oaprice  ftür 
Viol.  V.  Yieuxtemps  =  Hr.  Schwabe  a.  Grefeld,  Glaviertrio 
Gp.  70,  No.  2,  V.  Beethoven  =  Frl.  GK>6sl]ng  a.  Bedford  und 
HH.  Schmidt  a.  Breslau  u.  Krasselt  a.  Baden-Baden.  10.  JulL 
Dmoll-Tocc  f.  Grg.  v.  S.  Bach  =  Hr.  Kipp  a.  Indianapolis, 
Esdur-Olav.-Yiolii^nate,  1.  Satz,  von  Hm.  Dronsfield  aus 
Oldham  (Schüler  der  Anstalt)  =  der  Gomp.  u.  Hr.  Schumacher 
a.  Hamburg,  Phant.  Üb.  Weber's  Letzten  Gedanken  f.  Tromp. 
V.  Fuchs  =  Hr.  Naumann  a.  Leipzig,  Glaviersoli  v.  Bubin- 
st ein  (Bomanze),  Chopin  (Chant.  polon.)  u.  Liszt  (Desdur- 
£t.)  =  FrL  Sastrabskaja  a.  Gdessa,  Balladen  v.  Loewe 
(„AjTchibald  Douglas")  und  Hm.  Schuchardt,  Schüler  der 
Anstalt  (-Ein  Märchen")  =  Hr.  Stiohling  a.  Gotha,  DmoU- 
Glav.-Yiob'nson.  v.  Brahms  =  HH.  Fischer  a.  Lennep  und 
Schäfer a.  Wiesbaden,  A moll-Yioloncellconc.  v.  Bubinstein 
=  Hr.  Ettelt  a.  Ellein-Corbetha,  Scherzo,  Op.  39,  Nocturne, 
Op.  27,  No.  1,  u.  Polonaise,  Op.  53,  f.  Clav.  v.  Chopin = Frl. 
Erbiceanu  a.  Bukarest. 

Limburg.  3.  Conc.  der  Liedertafel  unt.  sollst.  Mitwirk, 
der  Frau  Bitter-Haecker  a.  Würzburg  u.  der  HH.  Bitter  a. 
Schwerin,  Hilf  v.  hier  u.  Wassmuth  a.  Hanau:  » Jong  Olaf" 
£,  Soli,  Chor  u.  Clav.  v.  Ferd.  Hummel,  Fragmente^ a.  der 
„Zauberflöte"  v.  Mozart. 

London.  Concerte  der  Philharm.  Society  (Dr.  Macken- 
zie):  27.  Febr.  Hmoll-Symph.  v.  A.  Borodin,  Ouvert.  „Li 
Memoriam"  v.  A.  SuUivan,  SolovortrSge  des  Frl.  E.  Palliser 
(G^.,  Wiegenlied  a.  „Bethlehem"  v.  Macken zie)  und  der 
HH.  Sapellnikoff  (Clav.,  AmoU-Conc.  v.  E.  Grieg)  u.  Dünn 
(YioL,  Conc.  v.  Beethoven).  No.  3.  7.  Symph.  v.  Beethoven, 
„Tannh&user"  -Ouvert.  v.  W  a  p; n  e  r,  Solovorträge  des  Hm.  Bis- 

8ham  (G-es.,  u.  A.  „Die  zwei  Grenadiere"  v.  Wagner,  mit 
irchesterbe^l.  v.  CL  Lucas),  der  Frau  S.  Menter  (Ciavier, 
GmoU-Conc.  v.  Saint-Sa^ns)  u.  des  Hm.  J.  Wolff  (Yioline, 
4.  Conc.  V.  Yieuxtemps).  No.  4.  Gdur-Symphonie,  H  moll- 
Yioloncellconc.  (Hr.  L.  Stern)  u.  vier  biblische  Lieder  (Frau 
Fisk)  V.  A.  Dvof  äk  (unter  Leit.  des  Comp.),  Esdur-Clavier- 
conc.  V.  Beethoven  (Hr.  Sauer).  —  Conc.  der  Boyal  Artülery 
Band  (Zavertal)  am  17.  April:  Symph.  „Aus  der  f^^euen  Welt" 
V.  DvorÄk,  Ouvert.  zu  „Die  verkaufte  Braut"  v.  Smetana, 
Balletmusik  a.  „Der  Dämon"  v.  Bubinstein,  zwei  Norweg. 
Tänze  v.  E.  Grie^,  Marsch  a.  „Bebekkah"  v.  Barnby,  Ada- 

g'etto  a.  „L'Arl6sienne"  v.  Bizet,  Gavotte  aus  „Jocelyn"  v. 
Godard.  —  Conc.  der  Musical  Guild  am  3.  März :  Streich- 
quint.  (welches?)  v.  Mozart,  1.  Clav.-Yiolinson.  v.  Brahms, 
Soli  f.  Ges.  V.  Schubert  u.  JBrahms  („Buhe,  Süssliebchen"  u. 
„Wie  rafPb  ich  mich  auf")  u.  f.  Ciavier  v.  Brahms  (Yariat 
Op.  24).  (Ausführende:  Frls.  Fillunger  [OteB.]  u.  F.  Davies 
fCSav.]  u.  HH.  Prof.  Joachim  u.  Gen.  [Streicher].)  —  Letztes 
Wagner- Conc.  unt.  Leit.  des  Hm.  Mottl:  3.  Act  a.  „Par- 
sifal  und  Bruchstücke  a.  den  „Meistersineem".  (Solisten: 
HH.  van  Dyck,  Schlosser,  Greene  und  Biapham.)  —  Letztes 
Nikisch-Conc. :  2.  Symph.  v.  Brahms,  Yorspiele  zu  „Lohen- 
grin"  u.  „Tristan  und  Isolde",  sowie  Kaiser-Marsch  v.  Wag- 
ner, Yiolinconc.  v.  Beethoven  (Hr.  BivardeL 

LObeek.  4.  Kammermusikabend  des  Frl.  Herrmann  unt. 
Mitwirk,  der  HH.  Mayer  a.  Schwerin  (Ges.)  u.  Zajic  a.  Ber- 
lin (YioL):  Clav.-Yiolinsonaten  v.  Schumann  (Op.  106)  und 
Beethoven  (Op.  47),  Soli  f.  Ges.  v.  J.  Brahms  („Yerrath"), 
Bruch  (Serenade)  u.  A. 

Harborg.  6.  Conc.  des  Akad.  Concertver.  (Jenner)  unter 
Mitwirk,  des  Hm.  Becker  a.  Frankfurt  a.  M.  (Yiolonc):  Fdur- 
Clav.- Yioloncellson. .  V.  B.  Strauss,   Yariat.  f.  dieselben  In- 


strumente Op.  17  V.  Mendelssohn,  gem.  Chöre  von  Gastoldi, 
Hasler,  Friederici,  Eccard  und  Schumann ,  Yioloncellsoli  ^on 
H.  Becker  (Largo  u.  Menuett  „al  antico^)  u.  Schumann. 

MarkranstMt.    Conc.  des  Hering'schen  Chorver.  (Hering;' 
a.  Leipzig  unt.  sollst.  Mit  wirk,  des  FrL  Dietrich,   der  Adej 
heid  Pickert  u.  der  BLH.  Botzsch  u.  Kühn,  sowie  des  Lei] 
Soloquart,  der  HH.  Botzsch,  Nitzschke,  Entmann  und  BoJ 
am  2B.  Juni:    Chöre  v.  Brahms   (»Wie  heblich  sind  dei 
Wohnungen"  ans  dem  Deutschen  Bequiem),  Nessler  („AI 
schied  hat  der  Tag  genommen"),  Abt  („Ich  muas  nun  eimnJ 
singen"),  G.  Hering  („Gute  Nacht")  u.  Kremser  („Wei^ 
der  Yogel  naschen  will"),   „Ave  Maria"  ftür  Baritonsolo  unti 
Frauenäor  m.  Harmon.  u.  Clav.  v.  J.  Gelbke,  Soloquartette 
V.  Beethoven,  H.  Pfeil  („Ich  bin  so  gern  daheim"),   Ab't 
(„Die  Abendglocken  rufen")  u.  W.  Sturm  (»Wir  sassen  am 
sonnieen  Morgen"),  Yooalduette  v.  Mendelssohn,   Gesangsoli 
von    E.   Stein bach   („Bothhaarig  ist   mein   Sch&tzelein"), 
O.  Fritzsche  („Es  war  im  Traum")  u.  A.,   Ciaviervortrag 
des  Hm.  Hering. 

Mexico.  Sitzung  des  Oon86rvat.-Quart.  der  HH.  Aguirre, 
Yaldte,  Herrera  u.  Villalpando;  No.  3  unt.  Mitwirk,  der  HH. 
del  Castillo,  Bocha  u.  Malpica.  Sept.  Op.  81b  v.  Beethoven, 
Streichquart.  Op.  37  v.  B.  Godard,  Ciaviertrio  Op.  69  von 
C.  Sternberg.  No.  4  unt.  Mitwirk,  der  HH.  Agazön  u.  Otea. 
davien^uint.  Op.  114  v.  Schubert,  Seren.  Op.  8  v.  Beethoven, 
Clav.-Yioloncellson.  Op.  18  v.  Bubinstein.  No.  5  unt.  Mit- 
wirk, der  HH.  Desachy,  Y&zquez,  Yillasenor,  Bocha  u.  Anas, 
Quint.  f.  Clav.  u.  Blasinstrumente  Op.  16  u.  Glav.-Yiolinson. 
Op.  24  V.  Beethoven,  Streiohquart  Op.  IS  v.  Mendelssohn. —  Zwei 
Extraconcerie  des  Quart.  Saloma  am  33.  u.  S4.  Mai:  Streich- 
oct.  V.  Svendsen,  Clar.-Qnint.  v.  Mozart,  Amoll-Streichquart 
von  Schumann.  (Ausführende:  HH.  L.  G.  Saloma,  del  Angel, 
Dr.  Bomero,  Solares,  Carrillo,  A.  Saloma,  Gkdindo,  Yel&zqaaz 
n.  Y^izquez.)  —  Sitzungen  f.  Kammermusik  der  HH.  L.  G. 
Saloma,  del  Angel,  A.  S^oma  u.Yel&zquez:  No.  4  unt.  Mit- 
wirk, des  Hm.  v&zquez.  Clar .-Quint.  v.  Brahms,  Streich- 
Suartette  v.  Haydn  u.  Beethoven  (Op.  69,  No.  3).  No.  6  unt 
[itwirk.  der  HH.  Carrillo,  Galindo^u.  Yillalobos.  Streichsezt 
Op.  36  V.  Brahms,  Streichquintett  Op.  59  v.  Bubinstein, 
Cukviertrio  Op.  63  v.  Weber. 

Minden.  4.  Conc  des  Musikver.  (Zuschneid)  unt.  Mitwirk, 
der  HH.  Büttner  a.  Coburg  (Ges.)  u.  Sauermilch  >a.  Bücköbui^ 
(FL):  Seren,  f.  Fl.  u.  Streichorch.  v.  H.  Hofmann,  2.  Seren, 
f.  Streichorch.  v.Yolkmann,  Entr'acte  f.  do.  a.  „König  Man- 
fred" V.  Beinecke,  Norw^.  Yolksmelod.,  f.  do.  bearbeit.  v. 
Svendsen,  Chorlieder  v.  Scnumann,  C.  Zuschneid  (Abend- 
gebet u.  „Singe,  kleines  Yögelein"),  sowie  Yolkslieder  „All 
meine  GManken"  u.  „Ach  ^tt,  wem  soll  ichs  klagen",  arr. 
V.Hecht,  Gesangsoli  v.H.  Sommer  („Nachts"),  Bubinstein 
(„Die  Waldhexe"),  Brahms  („Wie  bist  du,  meine  Königin" 
u.  Minnelied),  Ad.  Jensen  („0,  lass dich  halten")  u. O.  Pfitz- 
ner  („Neig,  schöne  Knospe"). 

München*  4.  Conc.  desOrch.-Yer.:  Ddur-Symphonie  von 
Haydn,  symph. Dichtungen  „Tabor"  u.  „Blanik"  v.  Smetana, 
Ganzone  f.  zweichör.  Orchester  m.  Org.  v.  G.  GkLbrieli-Beer, 
Frauenchöre  v.  B.  Hol  (^ied  im  Lenz")  u.  H.Wolf  (Elfen- 
lied, m.  Sopransolo  [Frl.  lteisenegfi;erl).  —  Concerte  der  k. 
Akad.  der  Tonkunst:  No.  8.  CmoU-Clavierquint  v.  F.  Lach- 
ner (HH.  Gayrhos,  Trampler,  Fahrenberger,  Beichel  u.  We- 
ber), Esdur-Streichquart.  v.  Mozart  (HH.  Geliert,  Trampler, 
Aringer  u.  Seiling),  Adur-Clav.- Yioloncellson.  v.  Beethoven 
(HH.  Pembaur  u.  Seiling).  No.  3.  „Aladdin" -Ouvertüre  von 
Horneman,  Cdur-Serenade  f.  Streichorchester  v.  B.  Fuchs, 
gem.  Chöre  v.  Schumann  („Zuversicht" X  Bortniansky-Thuille 
(Yespergesang)  und  Mendelssohn  (Jagdlied),  Solovortrftge  des 
Frl.  Brand  (Ges.,  „Schmäle,  tobe,  lieber  Junge"  v.  Mozart)  u. 
der  HH.  Broa  (Ges.,  drei  Gesänge  des  Har&ers  v.  Schubert), 
Sieben  (Org.,  Prael.  u.  Fuge  in  Esdur  v.  S.  Bach),  Smith 
(YioL,  2.  u.  3.  Satz  des  9.  Conc.  v.  Spohr)  u.  Seiling  ( Violonc, 
AmoU-Conc.  v.  Saint-Saens). 

Paris.  Conservatoriumsconcerte(Ta&nel):  22.  u.  29.  März. 
3.  Symph.  v.  Beethoven,  „Le  Bouet  d*Omphale"  v.  Saint- 
Sa6ns,  Ouvert.  „Camaval  romain"  v.  Berlioz,  Chor  und 
Marsch  a.  „Idomeneus"  v.  Mozart,  Chor  „Adieuz  aux  jeunes 
mariös"  v.  Meyerbeer.  19:  u.  26.  April.  „Fidelio" -Ouvert.  u. 
Missa  solemnis  v.  Beethoven.  (Solisten :  Frls.  Blanc  u.  O^Borke 
u.  HH.Warmbrodtu.Auguez.)  —  Colonne-Conoerte:  22.  März. 
symph.  Dicht.  „Irlande"  v.  A.  Holmös,  „Coriolan"-Ouvert. 
V.  Beethoven,  8.  Act.  a.  der  „Götterdämmerung"  v. Wagner, 
^listen:  Frls.  Eutscherra.  Mathieu,  Texier  u.  Plante  u.  HH. 
Cazeneuve,  Edwy  u.  Yieuiie),  „L'Absence"  v.  Berliozu.  „Le 
jeune  Pöcheur"  v.  Liszt  (Frl.  Eutscherra),   deux  Ck>ntes     v 


423 


L-r 


G.  PiernÄ  (Frl.  Mathieu  u.  der  Chor),  „Wanderer**-Phaiit.  f. 
Clav.  V.  Schubert  (Hr.  Pugno).    29.  M&rz.     1.  Theil  aus  „La 
Vie  du  poöte"  von  G.  Oharpentier,  3.  Act  a.  der  „Götter- 
dämmerung^ y.  Br.  Wagner.    (Solisten:  Damen  Eutscherra, 
Tarquini  cTOr,  Matliieu,  Texier  u.  Plante  u.  HH.  Cazeneave, 
Beder,  Edwy  u.  Vieuile.)     3.  April  mit  Werken  v.  Berlioz 
(„Vehmrichter^-Ouvert.,  Opheliens  Tod  u.  Trauermarsch  aus 
„Hamlet^,  „Dies  irae"  und  -Tuba  mirum"  a.  dem  Bequiem, 
Bruchstück   a.    „L^Enfance  du  Christ^  [Hr.  Cazeneuve])   und 
Wagner  (BeUg.  Scene  a.  „Parsifsd**,  Preislied  a.  den  „Meister- 
singern*'  [Hr.   Cazeneuve]   u.   Schlussscene  a.    „Tristan  und 
IsoMe^  [Frl.  Kutscherra])  nebst  einer  auf  die  betr.  Werke  be- 
züglichen Vorlesung  des  Hm.  Gatulle  Mendte. —  Lamoureux- 
Concerte:  29.  März.   „Der  Messias**  v.  Händel.  (Solisten:  Da- 
men Fassama  u.  Morel  u.  HH.  Lafargue  u.  Auguez.)   3.  April 
unt.  Mitwirk,  des  Hm.  van  Dyck  a.  Wien  u.  des  Frl.  Marcy. 
5.  Syinph.  v.  Beethoven,    „Charfireitagszauber**   a.  „Parsifal", 
Huldigungsmarsch,  Ouvert.  u.  Walther  vor  den  Meistersingern 
a.  den  ^Meistersingern**^  Gralserzählung  a.  „Lohenerin,  „Isol- 
dens  Liebestod**  a.  „Tristan  und  Isolde**  u.  Liebeüied  a.  der 
„Walküre**  v.  Wagner,  Litrod.  a.  „L'Enfianoe  du  Christ**  u. 
„Invocation  k  la  nature**  aus  „La  Damnation  de  Faust**  von 
Berlioz,   Arie  a.  „Joseph*'  ▼.  M6hul.    —    Pister-Concerte: 
22.  März.    Orchestersuiten  v.  Godard  („Jocelyn**)  u.  Bizet 
(„L*Arl6sienne**),  Vorspiel  zu  „Tabarin**  v.  E.  Pessard^  »F^te 
hongroise**  y.  C.  de  Grand val  etc.    29.  März.  Orchestersuite 
„Le  Christ**  v.  Gl.  Lippaoher,  Sjrmphonie-BaUet  v.  B.  Go- 
dard, „Bienzi**-Ouyert.  y.  Wagner,    And.  a.  der  6.  Symph. 
y. . Beethoven,  JCjO  Sommeil  de  Jteus**  y.  H.Mar6chaf,  Au- 
bade  No.  2  y.  Lalo,  Minuetto  y.  Bolzoni.    12.  April.  Sjrm- 
phonische  Suite  y.  F.  d*Erlanger,  Seines  pittoresques  von 
Masse net,  „Oberon**-Ouyert.  y.  Weber,  Thema  u.  Variat.  a. 
„Coppölia**  y.  Delibes,  „Fdte  hongroise**  y.C.  de  Grand  yaJ| 
•Largo  f.  Streichorch.  y.  HändeL  —  Concerte  der  Sociötö  Phil- 
harm. Breitner:  Streichoctett  y.  Syendsen,    Clavierquintett 
Op.  4  y.  Sgambati,  Clav. -Violinsuite  Op.  11  y.  Goldmark, 
2.  Bild  a.  der  Oper  „Thamara**  y.  Bour|;ault-Ducoudra7. 
(Ausführende:    HH.  Lafarge  [Ges.],  Breitner  [Clav.],  White^ 
Dulaurent.  Queeckers,  Berkowitz,  Bailly,  Mariuelli,  Mariotti 
n.  Mameffe  [Streicher].)    No.  16  unt.  Mitwirk,  des  Frl.  Kut- 
scherra (Ges.)  u.  des  Hm.Widor  (Clav.).  GmoU-Streichquint. 
y.  Mozart,   Olavierquart.   Op.  66  t.  Oh.  M.'^Widor,   Adur- 
Streichquart.  y.  Schumann,  Soli  f.  Ges.  y.  Massenet,  Schu- 
bert u.  Wagner  (Gebet  der  Elisabeth  a.  „Tannhäuser**).   — 
Geistl.  Concerte  in  der  Grossen  Oper  (Marty)  am  2.  u.  4.  April.: 
1.  Symph.   y.   Saint-Saöns,    Dramat.  Ouyert.  y.  Mestres 
(unter  Leitung  des  Componisten),  Marsch  y.  Massenet,  Be- 
quiem y.  A.  Bruneau  (Soli:  Damen  Bosman  u.  Höglon  und 
HH.  Vaguet  u.  Delmas),  dramat.  Legende  „Saint  Georges**  y. 
P.  Vidal  (unter  Leit.  des  Comp.,  Soli:  Frl.  Berthet  und  Hr. 
Afifre).  —  1.  Histor.  Conc.  unt.  Leit.  der  HH.  dindy  u.  Bor- 
des:   Musique  pour  les  Soupers  du  Boi  y.  Lalande,  Cantate 
Wachet  auf,  ruft  uns  die  Stimme**  von  S.  Bach,  a  capella- 
Gesänge  Madrigal  y.  Palestrina   u.    „Le  Chant  des  Oiseaux** 
y.  Cl.  Jannequin,  ges.  y.  den  Sängern  y.  Sfidnt-Geryais,  Can- 
tiones  sacrae  „Quand  mes  paupiöres  se  fermant  (Frl.  Pregi  u. 
Hr.  Challet)  u.   „Je  yeux  louer  sans  cesse  le  Seigneur**  (Frl. 
Pregi)  y.  H.  Schütz,  Ddur-Clavierconcert  y.  S.Bach  u.  deux 
le^ons   pour   Clayichord   y.  V.  Scarlatti  (Hr.  Albeniz).    — 
Concerte  der  HH.  Ysaye  (Viol.)  u.  Pugno  (Clav.),   die  Ent- 
wickelung  der  Sonate  f.  Clav.  u.  Viol.   darstellend:    No.  1. 
Clav.- Violinsonaten  y.  Bach  (Edur),  Beethoven  (Kreutzer-)  u. 
C.  Franck  (Adur).    No.  2.  Clav.-Violinsonaten  v.  Schumann 
(DmoU)  u.  Saint-Sagns  (Dmoll),   sowie  Cdur-Phantasie  v. 
Schubert.  —  Sarasate-Concerte  unt.  Mitwirk,  der  HH.  Di6mer 
(Clav.),  Delsart,  Parent,  van  Waefelghem  n.  Guido  (Streicher) : 
No.  1.   Streichquint.  v.  J.  S.  Svendsen,  Cismoll-Streichquart. 
V.  Beethoven,  Cdur-Phant.   f.  Clav.   u.  VioL  von  Schubert. 
No.  2.    Clavierquart.  Op.  41  v.  Saint-Sa@ns,  Esdur-Streich- 
quart.  v.  Cherubim,  Kreutzer-Sonate  v.  Beethoven.  —  Kam- 
mermusik f.  Blas-  u.  Streichinstrumente  Am  19.  März:   Sept. 
f.  Tromp.,  Clav.  u.  Streichinstrumente  y.  Saint-Saöns,  Son. 
f.  zwei  Oboen  u.  Fag.  v.  Händel,  Duo  Op.  48  f.  Clav.  u.  Clar. 
y.  Weber,   Conc.  f.  Fl.,  Viol.  u.  Clav.  m.  Streichorchester  v. 
S.  Back.    (Ausführende:  HH.  Philipp  fClav.],  Berthelier,  Loeb. 
Balbreck  [Streicher],  Gillet,  Turban,  Hennebains,  Beine  una 
Latellier  [Bläser].)    —    3.  S[ammermu8lk  des  Hm.  Nadaud: 
Clavierquint.  Op.  60  y.  Ch.  Lefebvre,  Clavierquart.  No.  7  v. 
V.  d'Indy,  Clay.-VioloncellsoD.  Op.  63  v.  B.  deBoisdeffre, 
Suite  po^ique  f.   Clav.  u.  Viol.  v.  P.  Lacombe.    (Ausfüh- 
rende: Hr.  d'Indy  u.  Frau  Hainl  [Clav.],  sowie  HH.  Nadaud, 
Trombetta  a.  Gros  Saint-Ange  [Streicher].)    ^    Concert  des 


Geigers  Hm.  Debroux  unter  Leitung  des  Hm.  G.  Marie  am 
8.  April  mit  Violinconoerten  v.  Mendelssohn  u.  G.  Ho  Ilaen- 
de r  (Op.  52)  u.  der  Schott.  Phant.  v.  Bruch,  sowie  Zigeuner- 
weisen y.  Sarasate.  —  Conc.  der  HH.  Philipp  (Clav.),  Bömy 
Loeb,  Balbreck,  Gillet  (Streicher)«  Turban,  Hennebains,  Beine 
u.  Letellier  (Bläser)  am  30.  April:  Sept.  f.  Tromp.,  Clav.  u. 
Streichinstrumente  v.  Saint-Sa^ns,  Seren,  v.  Cn.  Widor, 
„Aubade"  f.  Clav.,  Harmon.,  Fl.,  Viol.  u.  Viölonc.  v.  Lalo, 
Bomanzen  f.  Ob.  u.  Clav.  Op.  94  v.  Schumann,  Conc.  f.  Clav., 
Fl.  u.  Viol.  y.  S.  Bach.  —  Am  80.  April  Conc.  des  Hm.  Guil- 
mant  (Orgel)  unt.  Mitwirk,  der  Sänger  v.  Saint-Gervais  unt. 
Leit.  des  Hrn.  Bordes  u.  gesangsolist.  Betheiligung  der  Damen 
Lovano  u.  Lafon,  sowie  des  Hrn.  Seguy:  Cantate  „Liebster 
Gk>tt"  v.  S.  Bach,  „Hodie  Christus  natus  est^  y.  H.  Schütz, 
„Dextera  Domini^  f.  Chor,  Orch.  u.  Org.  v.  C.  Franck,  zwei 
Lieder  f.  Chor  a.  dem  16.  Jahr.,  zehn  Orgelstücke  (letztes 
Werk  f.  Org.)  v.  S.  Bach. 

Pforzheim.  Conc.  des  Instrumentalver.  (Baal)  am  27.  April : 
Gdur-Symph.  v.  Haydn,  „Don  Juan^-Ouvert.  v.  Mozart,  Solo- 
vorträge des  Frl..Penning  a.  Amsterdam  (G^.,  „Lass  mich 
ruhn*'  u.  .Murmelndes  Lüftchen"  v.  Ad.  Jensen,.  „Das  erste 
Lied"  v.  Grammann,  -Tandaradei"  v.  Stange  u.  Serenade 
v.  S.  de  Lange)  u.  des  Hrn.  Biart  a.  New-Tork  (Clav.,  GmoU- 
Conc.  v.  Mendelssohn  etc.). 

Pittsburgh.  Musik-  u.  Gesangfest  (Zöllner  a.  New-Tork) 
vom  8. — 11.  Juni:  Symphonien  von  Beethoven  (No.  5)  und 
Tschaükowsky  (No.  4),  Ouvertüren  v.  Dvo^&k  („Carne- 
val"),  Smetana  („Die  verkaufte  Braut")  u.  D.  Bück  (Fest-), 
Vorspiele  zu  den  „Meistersingern"  und  „Tristan  und  Isolde", 
Kaiser-Marsch  u.  Trauer marscn  a.  der  „Götterdämmerung"  v. 
Wagner,  „Mittemacht  bei  Sedan"  f.  Orch.  v.  H.  Zöllner, 
Chöre  ^.  Orch.  v.  Saint-Saöns  („Die  Sintfluth"),  Wagner 
(Pilgerchor  a.  „Tannhäuser"),  Baldamus  ^„Das  Lied"),  Her- 
mes (,^nnenaui^gpang"),  Mohr  („Die  Macht  des  Gtesan^es") 
u.  H.  Zöllner  (,^e  neue  Welt"),  sowie  Altniederländifiche 
Volkslieder,  arr.  v.  Kremser,  div.  Chöre  a  cap.,  „Liebestod" 
a.  „Tristan  und  Isolde"  u.  Schlussscene  a.  der  „Götterdämme- 
rung" v.  Wagner  u.  A.  m.  (Hilfisdirigenten :  HH.  Ahl  und 
Vogel;  mitwirkende  Solisten:  Frau  Lohse-Klafsky ,  Frls. 
Blauvelt  u.  Stein  a.  HH.  Guille,  Naeser,  Fischer,  £iehrends, 
Senger  u.  Arnold.) 

R6inerz.  1.— -5.  Symph.-Conc.  des  städt.  Curoroh. (Loewen- 
thal):  Symphonien  v.  Beethoven  (No.  6u.  8),  Mozart  (Gmoll), 
Mendelssolm  (Amoll)  u.  Haydn  (Bdur),  1.  „Peer  Gynt"-Suite 
v.  Grieg,  div.  Ouvertüren,  „Meistersinger "-Vorspiel  v.  Wag- 
ner, 2.  Ungar.  Bhaps.  v.  Liszt,  Scönes  bohöm.  v.  Bizet 
u.  A.  m. 

Speyer.  Concerte  v .  Caecilien-Ver.  u.  Liedertafel  (Schefter) : 
No.  ö  m.  Haydn's  „Jahreszeiten"  unt.  sollst.  Mitwirkung  der 
Frau  Böhr-Brajnin  a.  Mannheim  u.  der  HH.  Hormann  aus 
Frankfurt  a.  M.  u.  Keller  a.  Ludwieshafen.  No.  6.  Concert- 
stück  „Meerfahrt"  f.  Orch.  v.  B.  Schefter,  „Bilder  aus  Nor- 
den" z.  do.  von  H.  Hof  mann,  gom.  Chöre  von  B.  Drumm 
(„Warnung  vor  dem  Bhein")  u,  R.  Schefter  (Ungar.  Lied- 
chen),  Männerchöre  m.  Orch.  v.  Brambach  („Der  Wächter 
Deutschlands")  u.  Meyer-Olbersleben  („Gothen-Treue"), 
m.  Blech blasinstrumenten  v.  A. Brückner  („Gtermanenzug")' 
u.  Mendelssohn  („Festgesang  an  die  Künstler")  u.  a  cap.  v. 
W.  Speidel  („Des  deutschen  Mannes  Wort  und  Lied")  und 
C.  L.  Fischer  („Heimath"). 

Wiesbaden.  4.  Quartettsolröe  der  HH.  Irmer,  Schäfer, 
Sadony  u.  Eichhorn  (Streicher)  unt.  Mitwirk,  des  Hm.  Span- 
genberg (Clav.):  Adur-Clavierquint.  v.  Dvo^äk,  Streichquart. 
Op.  18,  No.  5,  V.  Beethoven,  Streichqnartettsätze  v.  Bubin- 
stein  (Sphärenmusik)  u.  Mendelssohn  (Canzonetta).  —  l.Orch.-, 
Vocal-  u.  Instrumentalconc.  des  Hm.  Wald  (Org.)  unt.  Mit  wirk, 
des  Frl.  Kuntz  (ßeß,)  u.  des  Hm.  Ad.  Wilhelmj  a.  Halle  a.  S. 
rVioL):  Soli  f.  Ges.  v.  S.Bach,  Händeln.  F.  Hill  er  („Gebet"), 
I.  Org.  v.  Guilmant  (Cmoll-Son.),  S.  Bach  (ChoriJ verspiel 
„An  Wasserflfissen  Babylons"),  Th.  Salomö  (EmoU-Fuge  u. 
All^o  symphon.)  u.  Bhein  berger  (Bomanze)  u.  f.  Viol.  v. 
H.  Sitt  (Andante  tranquiUo  a.  dem  Amoll-Conc.)  u.  A.  — 
Gtosangsaufßihr.  im  Conservator.  am  27.  Juni:  „Spanisches 
Liederspiel"  v.  Schumann,  „Zigeunerlieder"  f.  vier  Sing- 
stimmen m.  Clav,  y.  Brahms,  GisangsoU  v.  Brah  ms  („Lie- 
bestreu"), Franz  (Bomanze  u.  „Für  Musik"),  Alb.  Fuchs 
{„Ständchen"),  Bruch  (Serenade),  Lassen  („Sommerabend") 
u.  A.  (Gesauffuch  Mitwirkende:  Frls.  Kroesen,  Nagel,  Schenck, 
Mtlnch,  Seefels  u.  Traut.) 

WüPZbUFg.  Am  6.  Mai  Aufführ.  y.  Verdi*s  Bequiem 
durch  die  k.  Musikschule  (Dr.  Kliebert)  imt.  solist.  Mitwirk, 
der  Frauea  Gmür-Harloff  a.  Weimar  und  Flei^h  a.  Frank- 


42- 


fart  a.  M.  u.  der  HH.  Pinks  a.  Leipzig  u.  Schultze  v.  hier.  — 
Abendunter haltangen  in  der  k.  Musikschule:  29.  Mai.  Ron- 
dino  f.  acht  Blasinstrumente  v.  Beethoven =HH.  Herbst,  Lieb- 
lein, Boetscb,  Götte,  Schmitt,  Lindner,  Benghauser,  Walther 
u.  Kemmerer,  Dirig.  =  Hr.  Schulz,  Fhant.  f.  Violonc  v.  de 
Swert  =:  Hr.  Martin,  Introd.  u.  Polon.  f.  Fag.  v.  G.  Jacobi 
=  Hr.  Walther,  Phant.  f.  Tromp.  v.  Fr.  8upp6  =  Hr. Will, 
22.  Yiolinconc.  v.  Viotti  =  Hr.  Xennerknecht ,  Homconc.  v. 
R.  8  trau  SS  =  Hr.  Benghauser,  Bmoll-Clavierconc,  1.  Satz, 
y.  Rud.  Thiene  (Schüler  der  Anstalt)  =  der  Comp.,  Streioh- 
orch esterstücke  v.  Tscha'ikowsky  (And.  cant.)  u.  Boccherini 
(Menuett),  Ding.  =  Hr.  Thiene.  23.  Juni.  „Athalia^'-Ouvert. 
V.  Mendelssohn,  Dirig.  =  Hr.  Thiene,  Notturno  für  Oboe  v. 
J.  Rozkoschny  =  Hr.  Herbst,  Terzett  aus  ^Die  lustigen 
Weiber  von  Windsor"  v.  Nicolai  =i  Frls.  Billigheimer  und 
Seiter  u.  Hr.  Haupt,  Intermezzo  f.  Orch.  v.  Th.  Stearns 
(h^chüler  der  Anstalt),  Dirig.  =  Hr.  Schulz,  Adagio  aus  dem 
A  dur-Glar.-Gonc.  v.  Mozart  =  Hr.  Boetsch,  CmoU-Clavier- 
conc,  2.  u.  3.  Satz,  v.  Beethoven  =  Hr.  Huber,  Symph.  con- 
cert.  f.  zwei  Violinen  v.  Alard  =  HH.  Schwarzer  u.  Hoff- 
mann, „Harald^  f.  gem.  Chor  u.  Orch.  v.  J.  Rheinberge r, 
Dirig.  =:  Hr.  Thiene. 

Viraliete  Programme,  sowie  Programme  ohne  Angabe  von  Ort  und 
Datum  müssen  vollständig  unbeaehtet  bleiben! 


Engagements  und  Gäste  in  Oper  und  Concert. 

Berlin.  Li  der  k.  Oper  im  EroU-Theater  gastirt  mit  dem 
gewohnten  Erfolg  der  Baritonist  Hr.  d'Andrade.  —  Buda- 
pest. Der  k.  ung.  Regierungscommissftr  Hr.  Baron  Noposa 
hat  den  Tenoristen  Hrn.  Broulik,  weil  derselbe  krankheits- 
halber verhindert  war,  während  des  gegenwärtigen  Wagner» 
Cyklus  im  k.  Opernhaus  den  Loge  im  „Rhein^ld"  darzu- 
sfeaUfln^  plötzlich  entlassen,  ein  Gtewaltact,  der  nut  Recht  all- 
gemeine KntrQetong  in  den  hiesigen  musikalischen  Elreisen 
entzündet  hat.  —  ^euznaeh.  Stark  besucht  war  das  Con- 
cert im  grossen  Curhaussaal,  in  welchem  jüngst  die  drama- 
tische S£igerin  Frau  Moran-Olden,  die  Schauspielerin  Frl. 
Pahlen  und  der  Baritonist  Hr.  Bertram  bedeutende  kttnst- 
leorifiohe  Triumphe  feierten.  Voran  war  es  Frau  Moran-Olden, 
welche  mit  ihrem  gewaltigen  Organ  und  leidenschaftlich- 
erregtem  Yortrae  Sensation  erreete.  Aber  auch  Hm.  Bertram 
duxne  hohes  Lob  für  seine  präcnti^n  Leistungen  gespendet 
werden.  In  der  einheimiscnen  Pianistin  Frau  Gausche- 
Soharffenbere  fanden  beide  Gesangs^te  eine  ungemein 
verliaBliche  Begleiterin  am  Ciavier.  —  Leipzig.  Von  Hm. 
Staegemann  verlautet  in  auswärtigen  Blättern,  dass  er  einen 
jungen  lyrischen  Bariton  Namens  Eduard  Walter,  welcher 
gegenwärtig  in  Olmütz  sich  Opemroutine  zu  verschaffen 
sucht,  von  1897  ab  auf  fönf  Jahre  an  seine  Bühne  engagirt 
habe. 

Kirchenmusik. 

Leipzig.  Thomaskirche:  26.  Juli.  „Also  hat  Qott  die 
Welt  geliebet*"  v.  W.  Hust.     Die  Allmacht*"  v.  F.  Schubert. 

Aufgeführte  Novitäten. 

Berlioz  (H.),  Drei  Sätze  aus  .Eomeo  und  Julie*".  (Boston, 
22.  Conc.  des  Boston  Symph.  Orch.  [Paur].) 

„Gamaval  romain*".  (Eloerfeld,  Conc.  x.  den  Pensions- 
fonds des  Stadtorch.  [BtLckbeill.) 

Brahms  (J.),  Akad.  Festouvert.  (fioston,  21.  Conc.  des  Boston 
Symph.  Orch.  [Paur].  Sondershausen,  1.  Lohconc.  der 
Hofcapelle  [Schroeder].) 

Bdur-Streichquart.  (Boston,  7.  Conc.  des  Kneisel-Quart.) 

Bruch  (M.),  „Scenen  aus  der  Fritl^jof-Sage**  f.  Soli,  Männer- 
chor u.  Orch.  (Barmen,  Wohlthätigkeitsconc.  des  Barmer 
Männerchors  [Kind]  am  30.  April.) 

Brückner  (A.).  1.  Symph.  (Graz,  4.  Orch.-Conc.  des  Steier- 
mark. Musiicver.  [Deiner].) 

David  off  (C),  Amoll-Violoncellconc.  (Leipzig,  Abendunter- 
halt, im  k.  Conservat.  der  Musik  am  16.  JunL) 

Dvoi^äk(A.),  Ouvert.  „In  der  Natur".  (Sondershausen,  1.  Loh- 
conc der  Hofcap.  [Schroeder].) 

Ciavierquart.  Op.  87.    (Leipzig,  Abendunterhalt,  im  k. 

Conservat.  der  Musik  am  19.  Juni.) 

Esdur-Streichquart.  (Hamburg,  5.  Eammermusikabend 

der  BUE.  Zajic  u.  Gen.) 

Goldmark  (C),  Symph.  j^Ländliche  Hochzeit''.  (Elberfeld, 
Conc.  f.  den  Pensionsfonds  des  Stadtorch.  [Bückbeil].) 


Gouvy  (Th.),  „Polyxena"  f.  Soli,  Chor  u.  Orch.    (Duisburg, 

4.  Abonn.-Conc.  des  Gesangver.  [Grütersl.) 
Yariat.  f.  zwei  Claviere.     (Hamburg,  Liederabend  des 

Caecilien-Ver.  am  14.  ApriL) 
Grieg  (Edv.),   1.  «Peer   Gynt'^-Suite.     (Barmen,  6.  Abonn.- 

(X>nc.  des  Staat.  Orch.  [Hagel].     Dordrecht,  2.  Conc.  der 

Orch.-Vereenig.  [Erdelmann].) 
Clav.-Violinsonaten  Op.  8u.  45.  (Kiel,  Kammermusiken 

der  HH.  Keller  u.  Märten.) 
Hill  er  (F.),  „0  weint  um  sie''  f.  Altsolo,  Chor  u.  Orchester. 

(Cleve,  Conc.  des  städt.  Singver.  [Fiedler]  am  3.  Mai.) 
Huber  (H.),  Ciavierquart.  Op.  110.  (Leipzig,  Abendunterhalt. 

im  k.  Conservat  der  Musik  am  16.  Juni.) 
Humperdinck  (E.),  „Die  Wallfahrt  nach  Kevlaar**  f.  Solo, 

Chor  u.  Orch.   (Kiel,  6.  Abonn.-Conc.  des  Gesangvereins 

[Stange].) 
Kahn  (B.),  „Weihegeschenk"  f.  Soli,  Frauenchor  u.  Ciavier. 

(Hamburg,   Liederabend  des  Caecilien-Ver.  [Spengel]  ana 

14.  April!) 
Kremser  (Ed.),  „Balkanbilder''  f.  Männerohor^  Soli  u.  Orch. 

(Solingen,  Conc.  des  Solinger  Bängerbundes  [Hirsch]  am 

19.  April.) 
Matthieu  (Em.),   „Freyhir"  f.  Soli,  Chor  und  Orch.    (Kiel, 

6.  Abonn.-Conc.  des  Gesangver.  [Stange].; 
Popper  (D.),  Emoll-Violoncellconc^  S.  u.  3.  Satz.     (Baden- 
Baden.  Conc.  der  Brüder  HH.  Rasselt  am  88.  Mai.) 
Raff  (J.).  '„Lenore''-Symph.      (Boston,  Sl.  Conc.  des  Boston 

Sjrmph.  Orch.  [Paur].) 
BezniÖek  (£.  N.  v.),  Ouvert.  zu  „Donna  Diana".    (Sonder^- 

hausen,  2.  Lohconc.  der  Hofcap.  [Schroeder].) 
Bheinberger  (J.),   Amoll-Duo  f.  zwei  Claviere.     (Bocholt^ 

2.  Vereinsconc.  des  Musikver.) 
Saint-Saöns  (C),  Ciaviertrio  Op.  65.    (Carlsruhe,  Conc.  des 

Philharm.  Ver.  am  20.  MaL) 
8  i  n  d  i  n  g  (Chr.),  Es  moU-Variat.  (Dordrecht,  2.  Conc.  der  Orch.- 
Vereenig.  [£rdelmann].) 
Smetana  (F.),  ^Särka".    (Sondershausen,   2.  Lohconcert  der 

Hofcap.  [Scnroeder].) 
„VyBehrad".    (Boston,   28.  Conc.   des  Boston  Symph. 

Orch.  [Paur].    Sondershausen,   1.  Lohconc.   der   Hofcap. 

[Schroeder]^ 

Strauss  (R.),  symph.  .Aus  Italien".  (Sondershausen,  2.  Loh- 
conc. der  Hofcap.  [Schroeder].) 

St  ruhe  (G.),  Cmoll-Symph.  (Boston,  20.  Conc.  des  Boston 
Symph.  Orch.  [Paur].) 

Thieriot  (F.),  Yariat.  i.  zwei  Claviere.  (Hamburg,  Lieder- 
abend des  Caecilien-Ver.  am  14.  April.) 

Tscha'lkowskv  (P.),  Symph.  pathöt.  (Sondershausen,  1.  Loh- 
conc. der  Hofcap.  [Schroeder].) 

Ouvert.  „Bomeo  und  Julie".    (Boston,  20.  Concert  des 

Boston  Symph.  Orch.  [Paur].) 

Ouvert.  „1812".    (Ebendaselbst,  28.  do.) 

Volkmann  (R.),  Gdur-Streiohquart.  (Hamburg,  5.  Kammer- 
musikabend der  HH.  Zigic  u.  Gten.) 

Wagner  (B.),  „Par8i£d"-y erspiel.  (Barmen,  6.  Abonn.-Conc 
des  Städt.  Orch.  [Hagel].) 

Huldigungsmarsch.   (Boston,  22.  Conc.  des  Boston  Symph. 

Orch.  (PaurJ.) 

—  —  Kaiser-Marsch.  (SoHngen^  Conc.  des  Solinger  Sänger- 
bundes THirsch]  am  19.  Apnl.) 

„Siegmed-Idyll".  (Bocholt,  2.  Vereinsconc.  des  Musik- 
vereins.) 

Weyermann  (M.  B.),  Emoll-Ouvert.  (EHberfeld,  Concert  f. 
den  Pensionsfonds  des  Stadtorch.  [Bückbeil].) 

Weingartner  (F.),  Seren,  f.  Streichorch.  (Sondershausen, 
2.  Lohconc.  der  Hofcap.  [Schroeder].) 

Wolf  (H.),  Vorspiel  u.  Zwischenspiel  a.  der  Oper  „Der  Cor- 
regidor".  (Graz,  4.  Orch.-Conc.  des  Steiermark.  Musik- 
ver. [Degner].) 

Zaschneid  (C),  „Lenz&hrt"  f.  Soli,  Männerchor  und  Orch. 
(Bremen,  Conc.  des  Männergesangvereins  [Nöesler]  am 
11.  April.) 

Vermischte  Mtttheilungen  und  Notizen. 

*  Die  Generalversammlung  des  Allgemeinen 
Bichard  Wagner-Vereins,  welche  am  23.  Juu  in  Bay- 
reuth stattfSaim,  war  äusserst  schwach  besucht.  Trotzdem 
wurde  der  Vorschlag  des  Vorsitzenden  der  Centralleitung, 
des  Freiherrn  von  SeckendorfT,  den  Verein  angesichts  der  ge- 
ringen Theilnahme  an  den  Generalversammlungen  und  aer 
stetig  zurückgehenden  Mitgliederzahl  aufzulösen   oder  doch 


425 


die  Statuten  zu  ändern,  nicht  angenommen.  Im  erfreulich- 
sten Gegensatz  zu  der  erwähnten  betrübenden  Thatsache 
steht  der  starke  Besuch  der  Aufführungen.  Kaum  aber  haben 
diese  begonnen,  so  sind  auch  schon  die  Becensenten  da,  die 
„mit  einer  unanständigen  Gebärde*^  ihr  seichtes  Gefasel  loslassen. 
Ist  da  im  „ Berliner  Tageblatt"  (!)  ein  Mann,  Namens  Neumann, 
seines  Zeichens  Handelsredacteur.  Den  hat  Hr.  Mossenach  Bay- 
reuth geschickt;  er  muss  ja  wissen,  was  er  seinen  Lesern 
bieten  Kann.  Einst  Hess  sich  das  „Berl.  Tageblatt''  den  köst- 
lichen Bären  aufbinden,  dass  Blauwaert  den  Gurnemanz  in 
französischer  Sprache  in  Bayreuth  gesunken  habe;  diesmal 
leistet  sich  obengen.  Hr.  Neumann  tolgenden  Scherz:  „Wer 
diese  Frau  (Rosa  Sucher)  gestern  gehört,  der  muss  es  dem 
verstorbenen  Meister  nachempfinden,  dass  er  immer  und 
immer  sie  als  Sieglinde  bevorzugte."  Nun  ist  es  aber  frag- 
lich, ob  Wagner  überhaupt  Frau  Sucher  gesehen  und  ge- 
kannt hat.  Aber  was  kümmert  das  Hrn.  Neumann?  Er  saugt 
es  sich  (Geschmackssache!)  aus  seinen  Fingern.  Chamber- 
lain  sagte  einmal  von  Lindau's  „Nüchternen  Briefen  aus  Bay- 
reuth", dass  sie  eigentlich  nur  als  Brechmittel  Erfolg  ver- 
dient hätten.  Dementsprechend  müssten  die  Artikel  des  Hm. 
Neumann  zum  Ausbruch  einer  Seekrankheit- Epidemie  führen. 

*  Im  Staate  New-Jersey  (Nordamerika)  hat  sich  ein 
aus  60  der  besten  Musiker  bestehendes  Orchester  gebildet, 
welches  den  Zweck  verfolgt,  im  Laufe  der  kommenden  Sai- 
son Symphonieconcerte  zu  veranstalten,  und  zwar  zu 
massigen  Eintrittspreisen,  um  einem  Jeden  den  Genuss  guter 
Musik  zu  ermöglichen.      Die  Vereinigung  nennt  sich  „Sym- 

Ehony  Society  of  New-Jersey".  Als  musikalischer  Leiter  ist 
[r.  Kud.  Middecke  aus  New- York  erwählt  worden.  Die  kürz- 
lich veranstalteten  zwei  Eröffnun^sconcerte  (mit  populärem 
Programm)  haben  sich  als  ungemein  zugkräftig  erwiesen. 

*  Der  Neubauer  Männergesangverein  „Sängerlust"  in 
Wien  hat  anlässlich  der  nahe  bevorstehenden  Feier  seines 
25jährigen  Jubiläums  ein  Preisausschreiben  filr  eine 
Männerchorcomposition  in  der  Höhe  von  100  Kronen  erlassen, 


dessen  nähere  Bestimmungen  von  der  Vereinscanzlei  (Musik- 
schulen Kaiser,  Wien  VII,  Zieglergasse  29)  zu  beziehen  sind. 

*  Ueber  den  anlässlich  der  Millenniumsfeier  von  derDi- 
rection  der  k.  Oper  zu  Budapest  veranstalteten  Wagner- 
Cyklus  in  ungarischer  Spracne  lauten  die  Nachrichten  sehr 
ungünstig.  Mehr  geschäxtliche  Speculation,  als  aas  künst- 
lerischem Drang  hervorgerufen,  ist  das  Unternehmen  weder 
dem  Institut  zum  Buhm,  noch  dem  Publicum,  welches  die 
Aufführungen  besuchte,  zum  Genuss  ausgefallen;  nicht  ein- 
mal seinen  Hauptzweck,  Fremde  herbeizuziehen  und  grosse 
Cassengeschäfte  zu  machen,  hat  es  erreicht.  Durch  die  rück- 
sichtslose Entlassung  des  Hrn.  Broulik,  den  Heiserkeit  ver- 
hinderte^ im  „Bheingold"  als  Loge  mitzuwirken,  hat  der  k. 
Begierungscommissär  sogar  noch  sehr  böses  Blut  bei  dem  dor- 
tigen Theaterpublicum  gemacht.  Um  nun  wenigstens  den 
geschäftlichen  Schaden  auszuwetzen,  will  man  am  9.  Sept.  ein 
Cyklus  ungarischer  Opern  beginnen. 

♦  H.  Zöllner's  Oper  „Der  Ueberfall"  ging  v.  Woche  in 
der  Sommeroper  der  „Flora"  zu  Charlotten  bürg  erstmalig 
in  Scene,  leider  aber  in  sehr  fragwürdiger  Gestalt. 

Todtenllste.  Victor  v.  Rokitansky,  verdienter  Gesangs- 
professor am  Wiener  Gonservatorium,  f  am  17.  Juli  in  Wien. 
—  Adolf  Geyer,  Gesangsprofessor  und  Concertsänger  in  Ber- 
lin, t  daselbst  am  18.  Juli.  —  Leo  Feld,  Capellmeister  der 
Royal  Opera  in  London,  früher  in  ähnlichen  Stellungen  in 
Deutschland  thätijg;  gewesen,  f,  39  Jahre  alt,  am  23.  Juli.  — 
C.  A.  Hassler,  früher  als  Gantor  und  Chordirigent  in  Halle 
a.  S.  verdienstlich  thätig  gewesen,  f,  71  Jahre  alt,  am  18.  Juli 
in  Oranienstein  a.  d.  Lahn,  wo  er  seit  mehreren  Jahren  pri- 
vatisirte.  —  Anatole  Lionnet,  bis  etwa  vor  zehn  Jahren  in 
Paris  gesachter  Ooncerts&nger,  welcher  namentlich  in  Duetten, 
mit  seinem  Bruder  Hippolyte  gesungen,  aus^zeiohnet  war, 
t  in  Paris.  —  Ra&ele  Parravicini,  musikalischer  Kritiker, 
Componist,  Maler,  f  in  Mailand.  —  Der  Tod  des  Pianisten 
Francis  Planta  bestätigt  sich  nicht. 


Kritischer  Anhang. 


Wilhelm  Mauke.  Lieder  für  eine  Sin^stimme  mit  Piano- 
fortebegleitung, Op.  14  und  16.  Leipzig,  Oommissionsver- 
lag  von  Carl  Klinner. 

Musik,  wie  diese  in  den  Liedern  von  Mauke,  worin  die 
einzelnen  Theile  derselben  nicht  in  einem  richtigen  Verhält- 
nisse zu  einander  stehen,  worin  die  Darstellungsmittel  mit 
Hast  und  Unruhe  gehandhabt  werden,  worin  fortwährend 
und  ohne  Plan  und  Ziel,  ohne  dass  sich  Gründe  dafür  finden 
lassen,  modulirt  wird,  in  der  Singstimme  an  Stelle  fliessender 
Melodien  kurzathmige  Phrasen  stehen  und  der  Ciaviersatz 
sich  wie  der  einer  Virtuosenpiöce  ausnimmt,  bezeichnen  wir 
nicht  als  gesunde.  Jedes  Ding  ist  in  Maukens  Liedern  ge- 
künstelt und  übertrieben.  In  Schubert,  Schumann,  Franz 
und  Brahms  haben  die  jungen  Liedercomponisten  doch  die 
herrlichsten  Vorbilder.  Louis  Bödecker. 


pathisch  berühren  und  Wirkung  auf  Gemüth  und  Herz  aus- 
üben zu  können.  Louis  Bödecker. 


Gurt  Peters.    Lieder  für  eine  Singstimme  mit  Glavierbeglei- 
tung.   (Erste  Folge.)    München,  Otto  Bauer  &  Co. 

Diese  Liederreihe  besteht  aus  zehn  Piöcen,  welchen  Ge- 
dichte von  Gottfried  Keller,  Stefan  George  und  Detlev  von 
Liliencron  zu  Grunde  liegen.  Von  dem  ohne  Zweifel  sehr 
talentirten  Componisten  erwarten  wir  noch  Vortreffliches, 
wenn  er  beim  Schaffen  von  allem  Gespreizten  und  Unnatür- 
lichen sich  fem  zu  halten  und  nur  Wahrempfundenes  zu 
geben  gelernt,  wenn  er  sich  zur  Klarheit  durchgearbeitet 
aben  wird.  Er  wird  künfHg  namentlich  in  harmonischer 
Hinsicht  mit  weniger  Unruhe  musiciren  müssen,  als  in  den 
uns  vorliegenden  Liedern,  um  mit  seinen  Tönen  völlig  sym- 


Angelo  Bertalotti.    Fünfzig  zweistimmige  Solfeggien.    Re- 
gensburg, Friedrich  Pustet. 

Der  treffliche,  verdienstvolle  Dr.  Haberl  in  Regensburg, 
der  so  fleissig  die  Hände  zur  Neubelebung  der  Meisterwerke 
des  16.  und  17.  Jahrhunderts  regt,  hat  auch  Bertalotti's  als 
Compositionen  und  als  Gesangstudien  werthvollen  Solfeggien 
in  einer  den  Anforderungen  unserer  Tage  entsprechenden 
Bearbeitung  erscheinen  lassen.  Die  pädagogischo  Bedeutung 
dieser  Solfeggieh,  die  Bertalotti  1744  als  ErtjEthrungsresultate 
seiner  mehr  als  fün£sigjährigen  Wirksamkeit  als  Gesanglehrer 
an  der  Scuolegia  in  Bologna  veröffentlichte,  steht  ausser  Frage. 
Das  Studium  derselben  bietet  für  Stimmbildung,  Intonation, 
Athemftihrung.  Treffsicherheit  und  Entwickelung  des  rhyth- 
mischen Gefühls  grossen  Nutzen,  und  nicht  minder  ist  es  cuen- 
lich  zur  Einführung  in  die  polyphone  Schreibweise  der  Meister 
älterer  und  neuerer  Zeit.  Dr.  Haberl's  Arbeit  an  der  vor- 
liegenden Ausgabe  besteht,  ausser  in  der  Ausgrabung  des 
Werkes,  darin,  dass  er  die  Sopran-  und  Altschlüssel  des  Ori- 
ginals in  den  G-Schlüssel  umwandelte,  dem  Notentext  Zei- 
chen für  das  Athmen  beifügte,  die  fünfzig  Nummern  mehr 
systematisch  und  nach  progressiver  Schwierigkeit  ordnete, 
eine  gründliche  und  verschiäenartige  Benutzung  der  Solfeg- 
gien angab,  die  mannigfeusben  Methoden  der  Solmisation  ver- 
wendete und  dem  Ganzen  ein  des  Interessanten  und  Lehr- 
reichen Mancherlei  enthaltendes  Vorwort  voranstellte.  Das 
Werk  ist  in  Partitur  und  Stimmen  gedruckt. 

Louis  Bödecker. 


B  rie  r k 

IV,  K,  in  H,  Vielleicht  findet  die  von  Ferd.  David  bei 
Breitkopf  &  Härtel,  hier,  herausgegebene  Hohe  Schule  des 
Violinspiels  Ihren  Beifsdl. 

G,  R,  in  F,  Wenden  Sie  sich  sofort  an  den  Verwaltungs- 
rath  der  Bayreuther  Bühnen festspiele,  der  allein  im  Stande 
sein  dürfte,  Ihren  verspäteten  Wunsch  zu  erfüllen. 


asten. 

Prof,  W,  Sp.  in  St,  Wir  werden  gern  von  dem  wichtigen 
Tage  Notiz  nehmen,  aber  nicht  schon  jetzt,  sondern  erst,  wie 
vrir  es  gewöhnlich  thun,  nach  seinem  Vollzug. 

IV.  J,  in  L.  Dass  Hr.  Erdmann  Hartmann  den  Artikel 
gegen  das  Winderstein'sche  Orchester  geschrieben  habe,  ging 
ja  gleich  aus  dem  wundersamen  Stil  dieser  Angstepistel  her- 


426 


vor.  Seine  Beiträge  zur  „D.  M.-Z."  haben  in  dieser  Beziehung 
schon  immer  eine  wahre  FUlle  unfrei  willigen  Humors  ^' 
boten,  a&d  auch  der  neueste,  in  welchem  er  Über  den  Leip- 


theilt,    dass   er    „seine  (Hrn.  Vogel's)  Gesetlschnft"  noch  am 
anderen  Tage  genossen  oud  „an  die  Bahn  begleit«n  zu  können* 

uuuiu,  uuu  ouiiu  um  ucucoi«,  lu  ncivuvui  oi  uudi  ubu  u^ty-      das  Vergnügen  gehabt  habe,  macht  keine  Ausnahme  von  der 

ziger  Besuch  des  Hm.  Vogel  berichtet  ond  dabei  a.  A.  mit-      Regel. 


.nseiflTOiL- 


Ueber  14000  Pianinos  and  Plfigel  im  Gebraneb. 


[Iiei-.]   GrOndungsJahr:  1821. 

li\.  priDss.  Hof-Piuoforti-Fabrlk 

mit  Dampfbetrieb. 
.^  COBLENZ  -^ 


•jClKf 


^S 


^(II»f 


WstUurtellangspreiMB  wnrda 
die  Firma  nUt  d*r  fljown 

Goldtneo  Prenss.  Staats-Hedallle 

atr  KanM  tud  IVlBaanaohaft  «aasszeictanet. 
*   *    *   * 


Emort  nacli  allen  fellllieüen.'^DtiBr  die  pze  Erde  rerMet 


Carl  Seifner's 

modellirt  über  den  Schädel  Joh.  Seh.  Bach's 
und  nach  Originalbildnissen  im  Auftrage  des 
Rathes  der  Stadt  Leipzig.  (N&beras  über  die 
Auffindung  der  Gebeine  des  Heisters  in 
No.  27  d.  Bits.  V.  1895.)  Vom  Künstler  auto- 
risirt«  Gypsabgüsse  der  42  Centimeter  hoben 
Büste  sind  aum  Preise  von  20  Mark,  mit  Kiste 
und  Verpackung  Ihr  Sl,60  Mark  allein  zu  be- 
ziehen durch  [lieSc.) 

Paul  Leese, 

T.ieipzif$,  Elsterstrassc  29. 


i 
i 


?nvatconservatohum  Für  Gesank,    k 

Prospccte  \frei  durt/i  die  SireclioA  MÜNCHEN.        W 


14 


läge  von  G.  W.  Frttzseh   in  Leipzig  erschien:  [1181.] 

ätm€©m  für  Pianoforte  von 
«Tosef  f^lieinbei'ieei*. 

Ausgewählt  aas  des  Componlsteo  24  Praeludien  in  Etodenfopm  Op.  14 

und   mit  Fingersatz  versehen  von 

"Willy    I£elil>ei-£. 

Pt.  8  M.  netto. 


Wilbetn  Huhi,  Issik-YdriMI,  Uipig. 

Neue  GlaTier-Hnsil! 

Gröndahl-Backer,  Agathe,   Op.  S7. 
Serenade,    l  .4  2fi  ^. 

Förster,  Alban,  op.  128.     Kieioe 

bante  BlKtter.  (1I8Ö.] 

Heft  1.     \  Ji  m  ^. 
Menuetto.    Die  Post  kommt.   Aod&ch- 
tigee  Kind.  Scherzo.  Gefangenes  Vög- 

Heft  2.     1  ^  50  ^. 
Immer  lustig.  Bleierne  Soldaten.  Feld- 
blumen. Fröhliche  Wanderschaft.  Ga- 

6p.  136.  Vslae-Capriee.  l  A. 

Noväcek,  Ottokar,  Zwei  Coneert- 
CRprIcen.    3  Jt. 

(Hrn.  Dr.  Edvard  Orieg  gewidmet.) 
l.  Praeludium.      S.  Toccata. 

Beide  Stfloke  sind  von  dem  Italle- 
nlsohen  Ciaviervirtuosen  Hrn.  Fer- 
racßlo  Busonl  gespielt  worden. 

Neue  Hännerchorgesänge. 

Svendsen,  Joh.  S.,   Abendklftnc« 

(Evening  voices).      Partitur  60  •■^.  — 

Stimmen  je  30  f^. 
Das  h&bsehe  Lied  wird  von  allen 
scandlnavlschen  Gesangvereinen  mit 
grossem  Erfolge  gesungen. 
Hirsch,  CaH,  Dentsehee  Belter- 

lled   mit  S  Trompeten  und  Pauken. 

Partitur  76  /^.    Stimmen  je  15  ^. 
(„Der   Chorgesang*'.)      Das   Lied 
wird   sich   bei   patrlotlseheo  Feiern 
brillant  maehen. 


In  welcher  kleineren  Stadt  findet  eine 
gut  renommirte  und  von  ersten  Auto- 
ritAten  warm  empfohlene  Concert- 
s&ngerln  und  Gesanglehrerln,  welche 
nach  erster  weltbekannter  Schule  unter- 
richtet, neben  ihrem  Wirken  draussen 
noch  einen  gesicherten  SehDlerkreis? 
Oef.  Hinweis  anter  F.  E.  an  die  Exped. 
d.  Bits,  erbeten. [liefc.' 


Aohiung,  hohen  Verdienst 
durch  Vermittelung  I 

Wer  verschaSt  einem  f eingebildeten, 
theoretisch  und  praktisch  erfahrenen 
Dirigenten  (S7  Jahra  ah)  die  Direction 
einer  guten  Concertcapelle?  Offert,  unt. 
L.  F.  2092  an  Rudolf  Hosse,  Berlin  S.W., 
erbeten.  (116T.] 


Verlag  der  „Allgemeinen  Musik-Zeitung",  Charlottenburg,  Spree-Strasse  27. 

B^"  FQp  die  Festspiele  in  Baypeulli  18961  ^H 
W  e  g  -w  e  i  e  e  1- 

durch  die  Motivenwelt  der  Musik  zu  Richard  Wagner's  BOhnenfestspiel 
Der  Ring  des  Nibelungen 

Albert  Heintz. 

111.  Siegfried. 

VI  Bogen.  8.  Mit  65  in  den  Text  gedmckteu  Noten- 
beispialen.    Preis  H.  l.&O. 

iV.  Götterdfimmepung. 

IX  Bogen.  8.   Mit  80  in  den  Text  gedrackten  Noten- 
beispielen.   Preis  H.  2,—. 

Anh  ang;  ReBimor  der  MoUtb  dea  „Nibelungenringes", 


[USB.] 


1.  Das  Rheingoid. 

8.  Mit  44  in  den  Text  gednickten  Noteo- 
beispielen.    Preis  H.  1,—. 


V  Bogei 


II.  Die  WalkOpe. 

8.    Mit  66  in  den  Text  Mdrnckten  Noten- 
beiapielen.    Preis  H.  1,60. 


Dr.  H.  Weltl  im  „Bayrenther  Taschenbnch"  ftlr  1894  schreibt:  „Bass  auch  in  deutschen  Landen  die  Commen- 
tatoren  fleissig  am  Werke  waren,  bekundet  die  im  Betriebsjahre  erfolgte  VeröSentlichung  neuer  „Führer"  nnd 
^Wegweiser"  von  Heinta,  Neitzel,  von  der  Pfordten  und  Chop.  Unter  diesen  Arbeiten  gehört  unstreitig  dem 
Wegweiser,  den  Albert  Heintz  verfasat  hat,  um  die  Motivenwelt  der  Musik  im  ,B.ing  des  Nibelungen^  wei- 
terenKreisen  verständlich  za  machen,  als  der  einlässliclist«n und  liebevollsten  der  Vorrane.  —  Bieu  HtfttdHiH  dltSickt 
WigitPs  k»ekmü«at»V«t«naM  liad  aaUckitlti  iir  Stul«  du  Bnte,  hu  wir  llb«r  die  Rleisa-Partitaraei  lllMlug«a-H«rkn  baiitua." 


C.  Beckstein, 

Flüsrel-  und  Pianino-Fabrikant. 


Ho  nie  roriiMt 


9r.  M^.  dea  Kaisers  von  Deutschland  und  Kfinies 

I  Prctussen,    Ihrer  Maj.  der  ECnigin  von  England,    Ihrer  Maj.  der  Königi 


K9nigl.  Hoheit  des  Eronprins 


Preussen,  Sr.  KCnigl.  Hoheit  des  Herzoge  i 
[1189—.] 
1jon«lon    "V^       I         ^-  Fabrik: 

40  Wlgmore  Street.  jjj_  Fabrik: 


Preussen,  Ihrer  Maj.  der  Kaiserin  von  Deutschland  nnd  Königin 

,    Ihrer  Maj.  der  Königin -Begentin  von  Spanien,   Sr.  Kaiser),   und 

Deutschland  und  von  Preussen,  Sr.  Kfinigl.  Hoheit  des  Pnnzsn  Friedrich  Carl  i 


Edinburgh.   Ihrer  Königl.  Hoheit  der  Prinzessin  Louise  von  England 
(MarcbioneSB  of  Lome). 

5—7  Jobansls-Str.  und  27  Zlegel-Strasse. 
21  Qrflnauer-Strasse  u.  2fi  Wiener -Strasse. 
122  Reichenberger-Strasse. 


DBerUn  IV. 

6—7  JohanniB-Str. 


Sutius  jSfütAner, 


König). 


£eipzig. 


SSchs.  Hofpianofortefafarik. 

Hofliiltrut 


Ihrer  Maj.  der  Kalterln  vsn  DtutschlMd  und  Königin 

8r.  SaJ.  det  Kainrt  van  Oeittrnich  und  KSnlga  ven  Ungarn, 
Sr.  Haf.  des  KBnig*  von  DInimsrk, 
Sr.  Maj.  das  KSnigi  von   Griechenland, 
Ihrer  KBnlgl.  Hoheit  der  Prlnziitln   ven  Wilea. 


mUgel 


3*ianino8 


Prämiirt  mit  11  ei-sten.  'WeltaTisetelliuigfe-Pr' eisen. 


428 


Fpanz  Rummel, 


y  A.scanisctLe  Strasse  105.     <C<5< 

Telegramme:  Franz  Rummel,  Dessau.  [ii9ip.i 

lEjiigfagfeinentsof ferten  nur    dlrect. 

FDr  Bayern,  Württemberg,  Baden  und  die  Schweiz:   Süddeutsche  Concertdirection  München. 


y.w.>'.tWj^{.y.-!'.w  -cV.-;'  V  V'.w  .'».w  -'tW  v'^  wy.  w  s*' w  »".w  -«'.wy'.y  -»-.w  >«*  y  •»'.y.»*'-y.'"'.y,-*'  y  ^^  w  -•<.w.>'ty  .♦•-.yjrtty  j'?.y --^'.^  --'.vj^cy  ^--.t 

im  '•*  (^  '•*  (*•  ''"_ <^  '»'  <*^  '•"  <^  '•'  (^  '*"  «*>  ''^  <^^*  (*^^<^(^  '*^^  '•'  «*>V  /^  '•»  ^  '.>  <%^o  (*  V^  '.-  ^  '.*  (4^^.*  ^■>r-  («^  '.-  ^  '1-  A -t«  A^*^<^  Vf^  '.'  (*)  '.«  ^  'O  A^^ 


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^^y^, 


J9!rft0  Sfilf,  VioUnviriuos, 

erbittet  Anmeldungen  für  Concerte  unter  Adresse: 

[1192p.]  Lelpslgf  Flossplatz  1, 11. 


SiHMelm  Sets, 

Oratorien  u.  Liedersänger  (Tenor). 
Wiesbadeni 

Bismarokring  1.         [1198b.] 

£ina  Seeü 

ertheilt  nach  bisheriger  zwölQfthrieer 
Thätigkeit  als  G^sanglehrerin  an  der 
8tockhau8en*8chen  Gesangschule  vonjetzt 
ab     nur     PrlTatg^eaang^atanaeii. 

Die  Aufibildan^  i^  Concert-  und  Onem- 
gesang  wird  in  deutscher,  engl.,  nranz. 
u.  ital.  Sprache  ertheilt.  [1194c.] 

Frankfapt  a.  M.,  Feuerbachstp.  9. 

'"'''^  Otto  HiDtxelmaDD, 

Coneept-  u.  Opatopiensängep  (Tenor). 
Berlin,  W.  30.,  Eisenacher  Str.  66. 

Soloaoarlett  für  KircheDgesaDg, 

i^eipsia:.  [11961.] 

Adr.:  B.  RAthig,  Cantor  a.  St  Job. 
Sophienstrasse  12. 

Clara  PoMer  (Hezzo-Sopran). 

Leipzigi  Mühlgasse  4r. 

[1197s.]  (Concertvertretang:  H.  Wo  1  ff,  Berlin.) 

Hermann  Gansebe  (Bariton), 

Oratorien-,  Balladen-  und  üedersänger. 
Vertreter:  Hepmann  Wolff,  Berlin  W. 

Eigene  Adresse:  Creasnach.[11988.] 


Elinketk  PaleH, 


[1199s.] 


Concept-  und  Opatopiensängepin. 

Alt  u.  Mezzosopran,   Schule  Stockhausen. 
Wiesbaden.    Vertret.:  Eugen  Stern,  Berlin. 

Ck)rre8pondenzen   erreichen   mich   unter 
[1200U.1  der  Adresse: 

FpankfttPt  a.  M.,  Feldbergstr.  38,1. 

Hngo  ßeeker,  lonigl.  Professor. 


Anna  Schimon -Regan, 

[1201—.] 

Lehrerin  flr  Sologesans  u  der  k. 
Akadenie  der  Tonunst. 

MOncken,  Jägerstrasse  8 III. 

Johanna  Diete, 

Concert-  und  Oratoriensingerin 

(Sopran).  [1202t.] 

Fpankfüpt  a.  M.,  AlteMalnzepgasse  41. 

Sosanne  Stade,  im^.^ 

Concert-  n.  Oratorienstngerin  (Sopran). 
Oesanglehrerin. 

Leipiig,  lUmtädter  Steinweg  4>  IH. 

WiUy  Siefl€erg, 

Qenf.  [1204—.] 

KamnersäiiierAlfreilOberlllniler 

(Tenor).         [i205x] 

Berlin,  Charlottenburg. 
(Concertvertretung:  H.  Wolff,  Berlin.) 

Eamersamier  c.  Dierich 

(Ten«r).  [i206r.] 

Leipzig,  Pfaffendorfer  Str.  1 1. 
(Concertvertretung:  H^Wolir,  Berlin.) 

Slrno  SteicAert, 

C«ie«rt-  od  0rat«riei8iig«r(Bu8). 

Dresden,  Peterstr.  3 III.  [1207e.] 

Emil  PinicSy 

Concert-    und   Oratorientenor. 

Leipzig,  Holie  Str.  47,  II.  [i208s.] 

Concertvertretung:  H.  Wolff,  Beplin. 

Orack  von  0.  O   Röder  in  LeipEig. 


Eduard  '—'«•^'»^  \\sx^.] 

Conoept-  und  Oratoriens&nger  (Tenor). 

P  r  e  s  d  e  Hl  Oatra-Allee  23, 

Verlag  von  Breitko^  k  MIrtal  in  Leipiig. 


(Componist  der  „Gfta".) 

Die  sieben  Todsünden. 

Dicbtung  von  Bob.  Haraerling. 

Partitur  >V  100.  (Orcbester-  u.  Solostimmen 
in  Abscbrift.)  6  Chorstimmen  je  Jt  2. 
Vollständiger  Ciavierauszug  deutsch  und 
englisch  (R.  Metzdorff)  ^9.  Text  50  4^. 

—  Vorspiel  (3.  Abtbeilung)  und  Liebes- 
scene  daraus:  Partitur  Ji  6,  Orchester- 
Stimmen,  30  Hefte  je  80  /ij. 

—  Einleitung  zur  8.  Abth.f.Pfte.  2h&ndig 
von  B.  Metzdorff  Jt  1,60.  Für  Piano- 
fbrte  4händjg  Ysm  E.  GL  Jaitfen.^  1^75. 

—  Phantasie  über  den  Chor:  ,,GoIdend 
Sonne".  Für  Pianoforte  2h&ndig  von 
B.  Metzdorff  Ji  1,50. 

—  Liebesscene  und  Fortuna's Kugel.  Für 
Pianoforte  2hftndig  von  Fr.  Liint.  «AS. 

—  Marsch  nach  Motiven  der  Helden-  und 
Aufruhr-Scene.  Für  Pianoforte  2h&n- 
dig  von  F.  O.  Jansen  ,M  1,50. 

[1210.]  

Heliantus.  Oper.  Vollstftnd.  Ciavier- 
auszug. (Jos.  Schalk.)    Jt  9. 

Eine  symphonisohe  Dichtung  f.  grosses 
Orchester.  Partitur  jM  6.  Orchester- 
stimmen, 36  Hefte  je  30  /^, 

Steyepisehe  T&nze  für  Pianoforte.  Aus- 

fkbe  zu  2H&nden.  2  Hefte  je  >(  1,50; 
usgabe  zu  4  Händen.  2  Hefte  je  .4f  2. 

—  Ausgabe  für  Orchester  von  H.  Brune. 
Partitur  Ji  4. 

Siciliano.  Musette.  Zwei  Ciavierstücke 

zu  2  Händen.    .S  2. 
Auf,   schenket  ein!    Für   4stimmigen 

Männerchor.  Part.  u.  Stimmen  Ji  1. 
Nachtgesang.  Duett  fbr Sopran  u.  Tenor 

mit  Pianoforte.    jM  1. 
Tanzlied  für  gemischten  Chor.  Partitur 

und  Stimmen  Ji  2. 
Zwiegesang  für  Sopran   und  Alt  mit 

Pianoforte.    Jf.  1. 
Liedep  und  Gesänge  für  1  Sinj^imme 

mit  Pianoforte.    No.  1—22  je  80  >^ 

(No.  18  jM  2,50.) 
Neue  Liedep  und  Oes&nge  für  1  Sin^- 

stimme  mit  Pianoforte.   No.  1 — 26  je 

50  4  bis  .^  1,50. 

Verla«;  von  E.  W.  Fpitzsch  in  Leipzig. 

Hnber,  Hans,  ??riie^Jr1fr8*^':*^ 


J 


Leipzig,  am  6.  August  1806. 


oiia  liiMtutki  na-,  Kun- 


niluimaiUutiiKkaliliti 
luuduin  Uli  a 


Verantwortlioher  Bedaoteur  und  Verleger: 

X.W.  FritiBch, 

Leipzig,  KOnlgsBtrassa  6. 


¥ 


XIYlLJalirg.] 


Dos  Musikalische  WochenblAtt  arscheint  jährlich  in  59  Nnnunem.  Der  Abonnementsbetne 
fltr  d&a  Quart&l  von  13  Nvunmem  ist  3  Hark-,  eine  einzelne  Nummer  kostet  10  Pfennige.  Bei 
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Cise  in  Kraft:  3  Mark  50  Pf.  för  das  Deutoche  Eeieh  und  Oesterreich.  —  3  Mark  76  Pf, 
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legung vorstetumdei  Bezagabedinpangen  berechnet 
Die  InsertionBgebtkhren  f&r  den  Eaxaa  einer  dreigeBpaltenen  Petitieile  betragen  80  Ff. 


No.  33. 


. . ,_^ Von  Otto  Tanbmann.   —   T»gMK«mlilohl«;   Moilkbriefe  au  B»y- 

, „  Chemnitz  (PortaetzuDB)  und  Wien  (PortsetEnog).  —  CaaoaitoBucluii.   —   BiinK«D«ntB  und  Giita  la  Oper  und  Coneart.     - 

Kirehenmiuik.  —  Aurgerahrte  NoittäUii.  —   Veimllehte  MittbelliuiKeii  and  Notizen.  ~  ErfllKbeT  AnhuiE:  Bibliogronble  der  Uosikwerke 
In  der  RatlubiblloUiek  zu  Zvtokaa  Ton  ficlnhaid  Vollhudt,  wnle  OompaBttionen  von  Joaef  OulmlT  Hofniann.  —  Brierliutan.  —  Aiusig«D. 


Ueber  den  Vortrag  des  Anftngsmotlvs  in  Beethoven's 
Cmoll-Sympnonie. 

Von  Otto  Taubmann. 

Wenn  wir  die  Programme  der  grossen  und  kleinen 
Concertinstitnte  in  DeutscbUnd  sovohl,  als  im  Auslände 
durchblättern,  nm  m  erfahren,  in  welcher  Zahl  die  ver- 
schiedenen Componisten  mit  ihren  Werken  darauf  ver- 
treten sind,  so  wird,  insofern  es  eich  um  reine  Orcheater- 
musik  bandelt,  der  Name  Beethoven  derjenige  sein,  wel- 
cher uns  am  häufigsten  begegnet  und  der  alle  Uehrigen 
weit  hioter  sich  ISsst.  Insbesondere  sind  es  aber  die  neun 
Beethoven 'sehen  Symphonien,  die  immer  von  Neuem  vor- 
zuführen nicht  nur  als  Ehrenpflicht  gilt,  sondern  welche 
auch  das  Puhticnm  aller  Orten  als  festesten  Stamm  eines 
gediegenen  ConcertrepertoireB  anzuaeben  sich  gewöhnt 
hat:  ein  Concertcyklus  ohne  mehrere  Beethoven'sche 
Symphonien  erscheint  ihm  einfach  als  ein  Unding,  als 
eine  baare  Unmöglichkeit. 

unter  diesen  Symphonien  sind  es  nun  aber  wieder 
zwei,  welche  Jedermann  kennt,  und  die  Allen  besonders 
aos  Herz  gewachsen  sind,  nämlich  die  neunte  und  die 
fünfte,  die  Cmolt-Symphonie.  Bildet  eine  Anfföhmng  der 
„Neunten"  im  Concertleben  jedes  Ortes  immer  ein  hervor- 
ragendes künstlerisches  Ereigniss  mit,  man  kann  wohl 
sagen,  „rnnsik festlichem"  Beigeschmack,  so  muthet  uns 
eine  solche  der  Cm  oll- Symphonie  dagegen  an  wie  ein 
frohes  Familienfest.  Denn  es  gibt  wohl  kaum  ein  zweites 
Orchester  werk,  welches  so  im  Volke  Wurzel  gefasst  hat, 
so  wahrhaft  populär  geworden  ist,  wie  diese  Beethoven'- 
sehe  CmoU- Symphonie. 


Entsprechend  der  grossen  Bedeutung  der  Beetboven'- 
schea  Symphonien  für  das  Concertleben  setzt  nun  jeder 
Dirigent  seine  ganze  Kraft  daran,  bei  der  Aufführung 
Einer  von  ihnen  das  Beste  zn  leisten,  was  er  und  das 
seiner  Leitung  unterstehende  Orchester  nur  vermögen. 
Da  wird  Alles  auf  dos  Sorgfältigste  ausgearbeitet,  um 
jeder  Nuance  zu  ihrer  vollen  Bedeutung  zu  verhelfen  und 
Das,  was  der  Meister  gewollt,  auf  das  Eindringlichste  an 
Gehör  zu  bringen.  Nichts  ist  nun  aber  vieldeutiger  und 
dehnbarer,  als  mosikallsche  Vortragsbezeichnungen,  und 
Nichts  weicht  mehr  von  einander  ab,  als  die  Auffassang, 
die  ein  Jeder  von  der  Bedeutung  der  vom  Componisten 
gemachten  Angaben  über  Tempo,  Stärkegrad  u.  s.  w.  hat. 
Dass  dies  aber  insbesondere  für  eine  Beethoven'sche 
Symphonie  gilt,  dürfte  nach  dem  vorstehend  Gesagten 
wohl  nicht  zweifelhaft  sein,  und  so  ist  es  denn  eigentlich 
ganz  selbstverständlich,  dass  wir,  wenn  wir  eine  solche 
unter  verschiedenen  Dirigenten  haben  vortragen  hören, 
wir  auch  eben  so  viele  verschiedene  Auffassungen  eines 
und  desselben  Werkes  kennen  gelernt  haben. 

Ist  man  aber,  wie  bereits  bemerkt,  im  Allgemeinen 
bestrebt,  die  ausdrücklich  von  Beethoven  gegebenen  Vor- 
schriften über  den  Vortrag  auf  das  Peinlichste  zu  befol- 
gen, und  ergibt  sich  die  Verschiedenheit  der  Auffassung 
einzig  ans  der  Unmöglichkeit  für  den  Componisten,  durch 
das  geschriebene  Wort  den  gewünschten  Vortrag  so  genau 
S1U  bezeichnen,  dass  eine  Meinungsverschiedenheit  in  dieser 
Beziehung  auBgeschlosaen  iat,  so  muss  oa  umaomehr  über- 
raschen, dass  die  meisten  Dirigenten  in  der  Wiedergabe 
des  Anfangamotivs  der  oben  erwähnten  Gmoll-Sym- 
phonie  nicht  nur  unter  einander  sehr  verschiedener  An- 
sieht  sind,    sondern   direct   von   der  von  Beethoven  ge- 


480 


gebenen  Vorschrift  abweichen.  In  den  meisten  Fällen  hört 
man  die  ersten  fünf  Takte  mit  den  allbekannten  zwei 
Mal  ertönenden  vier  charakteristischen  Noten  ziemlich 
breit  vortragen.  Doch  so  verschiedenartig  ist  der  Schnellig- 
keitsgrad, in  welchem  die  ersten  drei  Achtel  und  die  sich 
anschliessende  aoszuhaltende  halbe  Note  einander  folgen, 
dass  man  bald  glaubt,  der  Gomponist  habe  for  diese 
Takte  ein  Largo,  bald  ein  Andante,  bald  ein  Moderato 
vorgeschrieben,  und  erst  mit  dem  sechsten  Takte  beg&nne 
das  eigentliche  Haupttempo  des  Satzes. 

Wie  steht  es  damit  nun  aber  in  der  Wirklichkeit? 
Beethoven  schreibt  an  den  Anfang  als  Tempobezeichnung 
Allegro  con  brio,    sonst  Nichts,    weder  ritardando,   noch 
largamente  oder  Aehnliches,   nur  dieses  einfache  Allegro 
con  brio.     Und  vom  sechsten  Takte  ab  folgt  nicht  etwa 
eine  neue  Tempobezeichnung;    durchaus    nicht,    es   geht 
ruhig    im    gleichen  Zeitmaass    weiter.     Weshalb,    fragen 
wir  aber,  weicht  man  gerade  in  diesen  Takten  so  weit  ab 
von  Dem,    was  Beethoven    vorgeschrieben  hat,    weshalb 
gibt  es  fast  Niemand,  welcher  auch  hierin  diejenige  Pie- 
tät gegen  den  Meister  bewahrte,   die  man  sonst  gerade 
gegen  ihn  auf  das  Geflissentlichste  auch  in  der  kleinsten 
Elleinigkeit  zu  zeigen  sich  bestrebt?  Viele  müssten,  wollte 
man  sie  auf  Ehre  und  Gewissen  um  das  Warum  fragen, 
wahrscheinlich    erwidern:     „^oils    die    Anderen  auch  so 
machen!**     Aber    das   ist  natürlich  kein  Grund,    und  so 
müssen  wir  schon  Jene  fragen,  die  wirklich  nach  eigener 
selbständiger  Ueberlegung  zu  handeln  gewohnt  sind.     Und 
gewiss  werden  sie  uns  ihre  Gründe  auch  nicht  schuldig 
bleiben,  und  diese  werden  etwa  die  folgenden  sein: 

Erstens  ist  die  technische  Ausführung  schwierig,  wenn 
die  Stelle  a  tempo  genommen  wird;  es  wird  kaum  eine 
gleich  massige  Wiedergabe  des  Motivs  zu  erzielen  sein. 
Zweitens  ist  es  üblich,  eine  durch  eine  Fermate  auszu- 
haltende Note  durch  ein  Ritardando  einzuleiten.  Drittens 
muss,  da  sich  aus  diesen  paar  Anfangstakten  fast  der 
ganze  Satz  aufbaut,  das  Motiv  auch  dieser  seiner  Bedeu- 
tung gemäss  zum  Vortrage  kommen,  und  das  wird  am 
besten  durch  ein  breiteres  Tempo  erreicht.  Und  viertens 
hat  Beethoven,  um  die  Bedeutung  des  Anfang^motivs 
seiner  Cmoll-Symphonie  befragt,  dafür  die  Erklärung  ge- 
geben: „So  klopft  das  Schicksal  an  die  Pforte.^  Ein 
schnelles  Tempo  würde  aber  einem  solchen  Vorgange  nicht 
entsprechend  sein.  Vielleicht  wird  der  Eine  oder  der  Andere 
noch  weitere  Gründe  zu  nennen  wissen,  doch  glauben 
wir,  die  maassgebendsten  hier  angeführt  zu  haben,  und 
wir  woUen  nun  einmal  in  Nachfolgendem  untersuchen, 
inwieweit  sie  sich  als  stichhaltig  erweisen. 

(Schluss  folgt.) 


Tagesgeschichte. 


Musikbriefe. 


Bayreuth. 


(Schluss.) 


Obwohl  die  Anffährong  der  „Walküre*'  nach  Seiten  der 
harmonischen  Abrund ung  hinter  der  des  „Bheingold''  zurück- 
stand, steigerten  sich  doch  Wirkung  und  Erfolg  in  gewaltiger 
Weise.  Es  kann  kaum  anders  sein,  wenn  eine  so  grosse  Ge- 
sangskünstlerin wie  Frau  Kalisch-Lehmann  in  das  En- 
semble eintritt.  Heute  noch  mit  prächtigen  Stimmmitteln 
ausgerüstet,  eine  Meisterin  der  Darstellung  im  grossen  Stile, 


erweckte  die  Künstlerin  die  Aufmerksamkeit  des  Hörers  in 
aussergewöhnlichem  Maasse,   vielleicht  zu  sehr,   denn  es  ist 
kaum  als  das  richtige  Verhältniss  von  Darstellung  und  Wir- 
kung zu  bezeichnen,  wenn  man  über  der  Person  des  Künst- 
lers oft  Das  vergisst,   was  er  darstellen  soll.    Ich  gestehe 
o£Eian ,   meist  Frau  Kalisch-Lehmann  und  nicht  ihre  Brünn- 
hilde  bewundert  zu  haben.   Ist  es  Zufall  oder  ist  es  Absicht, 
aber  man  gewinnt  den  Eindruck^  als  ob  der  Künstlerin  offen- 
bar gar  nicht  viel  an  dieser  Gefahr  des  Missverstehens  ihrer 
Leistung  liege.    Sie   tritt  oft  ^;anz  aus  dem  Bahmen   des 
Stückes  heraus,  ignorirt  zeitweilig  alles  Das,   was  sich   als 
Faden  der  Handlung  um  sie  webt,  sprengt  und  zerreisst  es  zu 
Gunsten  einseitiger  Virtuosen  Wirkungen.  Was  die  Künstlerin 
an  sieh  bietet,  ist  ja  interessant  genug,  aber  ganz  verzeihen 
kann  man  ihr  diese  Willkür  der  Auffassung  nicht.     Ander- 
wärts, auf  dem  Oebiete  theatralischer  Anforderungen  und 
Gewohnheiten,   wird   man    ihre   Brünnhilde    viel  uneinge- 
schränkter bewundern  dtkrfen,  denn  sie  ist,  abgesehen  von  den 
geäusserten  Bedenken,  eine  ganz  ausserordenUiche  künstleri- 
sche That.    Zunächst  gesanglich,  denn  die  Künstlerin  singt 
die  Partie  ganz  wundervoll,  mit  einer  Farbengebung,  wie  sie 
nur  einer  Auserwählten  zu  Gebote  steht;  erschöpfend  in  der 
Stimmung,  bis  ins  kleinste  Detail  hinein  mit  überzeugender 
Feinheit.    Diese   Vorzüge  ergeben   mit  den  grossen  Jbligen- 
schaften  der  Darstelluujg;  eine  gewaltige  Summe  künstlerischer 
Ueberlegenheit  Über  die  meisten  lebenden  Darstellerinnen  der 
Partie.    In  der  Geste  sparsam,  um  nicht  zu  sagen,  vorsichtig, 
ersetzte  Frau  Kalisch-Lehmann  Alles,  was  ihr  an  jugendlicher 
Beweglichkeit  abgeht,  durch  ein  bewundernswerthes  reiches 
MienenspieL    Ihrem   blitzenden  Au|^e  ist  keine  Nuance  des 
AusdrucKS  versagt;   es  droht  und  bittet,   es  klagt  und  froh- 
lockt, spendet  dem  Antlitz  Licht  und  Schatten,  je  nachdem 
es  die  Situation  fordert.    Dabei  verleiht  die  königliche  Ge- 
stalt dem  Ausdruck  jenen  Nachdruck,   welcher  gewaltigen 
Persönlichkeiten  ohne  Worte  durch  die  blosse  Haltung  des 
Körpers  eigenthümlich   ist.     Warum   musste  Frau  KaHsch- 
Lehmann  so  spät  nach  Bayreuth  gelangen :  zehn  Jahre  früher 
zur  Darstellung  etwa  der  Kundry-Partie  berufen,   hätte  sie, 
damals  noch  schmiegsamer  und  elastischer,  das  Allerhöchste 
im  Sinne  Bayreuths  leisten  müssen!    Auch   im  „Siegfried*" 
und    in  -der    „Götterdämmerung*'    riss    Frau    Kalisch-Leh- 
mann die  Hörerschaft  mit  sich  fort,  im  „Siegfried^  nament- 
lich die  anfilngliche  Zurückhaltung  Brünnhildens  ganz  meister- 
haft charakterisirend  und  alle  lyrischen  Momente  in  einem 
e;anz  köstlichen  Nachempfinden  widerspiegelnd.    Die  Stimme 
hielt  trotz  der  gewaltigen  Anstrengungen   bis  zum   letzten 
Tone  der  Partie   in  der  „Götterdämmerung**  siegreich  aus. 
Man  kann  sich  kaum   zwei  verschiedener  geartete  Naturen 
denken,  als  Frau  Kalisch-Lehmann  und  Frau  Brema.    Dort 
das  gebieterische  Geltendmachen  der  gewaltigen  Persönlich- 
keit;  hier  das   völlige  Verleugnen  derselben,    das    beinahe 
ängstliche  Unterdrücken  individueller  Regungen  zu  Gunsten 
der  Gesammtwirkung.    Frau  Brema  ist  so  recht  eine  Künst- 
lerin nach  dem  Sinne  Bayreuths;   sie  gibt  ihre  Person  ganz 
und  ohne  j'eden  Itückhalt  dem  Kunstwerk  hin,  geht  ganz  in 
der  Situation  auf,  ist  ganz  Das,  was  sie  sein  soU.    Erblickte 
man  in  der  Brünnhilde  meist  nur  Frau  Kalisch-Lehmann,  so 
sah  man  in  Frau  Brema  nur  die  Fricka,  ohne  irgendwie  an 
die  Person  erinnert  und  dadurch  aus  der  Illusion  gerissen  zu 
werden.    Die   Wirkung   war   eine   vollkommene,   im   Sinne 
Waffuer's  geradezu  ideale,  und  in  ihr  wurde  das  Geheimniss 
erschlossen,   dass  Fricka  trotz   ihrer  mancherlei  kleinlichen 
Eigenschaften  doch  unsere  Sympathie  zu  erringen  vermag, 
wie  Jeder,  der  mit  der  Energie  der  üeberzeugung  muthig  und 
ehrlich  seinen  Standpnnct,   sei  er  auch  falsch,   vertheidigt. 
Diese  Wirkung  verlieh  der  grossen  Scene  zwischen  Wotan  und 
Fricka  ganz  neue  Gesichtspuncte,  und  in  Frau  Brema's  Fricka 
hat   wohl  Niemand   mehr  das  keifende  Weib  gesehen,   das 
dem  Glatten  eine  Eifersuchtsscene  macht.  Sie  war  im. Gegen* 
theil  einzig  die  Gtöttin,  welche  mit  demMuthe  der  Verzweif- 
lung für  ihre  Rechte  kämpft,  in  dessen  Schmälerung  sie  den 
üntor^;an^  alles  Dessen  sient,  was  bisher  hehr  und  heilif  war. 
Die  Sieglinde  wurde  von  Frau  Sucher  dargestellt.     Wenn 
sie  auch  weniger  von  der  Gesinnung  des  völUgen  Aufgehens 
in  der  Aufgabe  besitzt,   so   ist  ihr  doch  mehr  davon  eigen, 
als  Frau  iE^lisch-Lehmann,   die   vor  ihren  CoUegen  die  am 
schärfsten  ausgeprägte  Individualität  voraus  hat.  Spielt  aber 
Frau  Sucher  in  der  Sieglinde  meist  sich  selbst,  so  nennt  sie 
doch   auch   eine  so   grosse  Summe  von  übereinstimmenden 
Vorzügen  für  die  Partie  ihr  eigen,  dass  man  an  einem  Heraus- 
treten aus  dem  Rahmen  des  Dramas  eigentlich  nicht  reden 
kann.    Schade  nur,  dass  die  Stimnmiittel  im  Schwinden  be- 


431 


g^riffen  sind  und  die  Künstlerin  zwingen,  grosse  ftücksichten 
'walten  zu  lassen.  So  gerieth  der  erste  Tneil  der  Partie  etwas 
ins  Vorsichtige,  in  eine  Zurückhaltane;,  die  man  an  der  tem- 
peramentvollen Künstlerin  früher  nicht  zu  tadeln  hatte.  Mit 
überraschender  Kraft  und  gewaltiger  Steigerung  brachte  aber 
Frau  Sucher  die  Scene  auf  dem  Walkürenfelsen  zur  Geltunfi^. 
£>ie  TJeberzeugung,  dass  Sieglinde  in  ihrer  Person  das  WU- 
sungengeschlecht  rettet,  dass  sie  berufen  ist,  dem  herrlichsten 
Helden  der  Welt  das  Leben  zu  geben,  kommt  durch  Frau 
Socher  zu  hinreissendem  Ausdruck.  Der  Auffassung  dieser 
Scene  gebührt  ohne  Einschränkung  das  Pradicat  „gross**.  Die 
Zorücknaltung  in  den  vorhergehenden  Scenen  kam  dem  Sieg- 
in and  des  Hrn.  Gerhäuser  zu  Statten,  dessen  Stimme  sicn 
noch  nicht  zu  völlig  ausreichender  Kraft  entwickelt  hat, 
inrenn  sie  auch  in  erfreulichster  Weise  nach  Seiten  der  Aus- 
drucksföhigkeit  und  Ausdauer  zunahm.  Mindestens  übertraf 
der  Künstler  seinen  Lohen  grin  von  1894  in  dieser  Beziehung 
am  ein  ganz  Bedeutendes.  In  der  Darstellung  leistet  er  nur 
Stilvolles,  wie  es  ja  bei  einem  ständig  unter  Mottl*s  Leitung 
ivirkenden  Künstler  nicht  anders  sein  kann.  Das  Crescendo, 
'welches  dem  Gesänge  fehlte,  brauchte  man  in  der  Darstellung 
mcht  zu  missen;  namentlich  die  Haltung  in  der  Todesver- 
kündung  brachte  bedeutungsvolle  Momente.  Noch  glücklicher 
in  der  Steigerung  seiner  Partie  war  Hr.  Perron,  der  Wotan 
and  Wanderer  des  ersten  und  zweiten  Gyklus.  Mit  kraft- 
vollem AuflBchwunge  gewann  er  schon  in  der  ersten  Scene 
mit  Brünnhilde  die  Herrschaft  über  seine  Stimmmittel  und 
über  sich  selbst.  Aber  nicht  in  eitler  Selbstherrh'chkeit  brachte 
er  die  eigene  Person  zur  Geltung,  sondern  er  bot  seine  präch- 
tigen Mittel  dem  Kunstwerk  als  Opfer.  So  wurde  er  der 
stuvollen  Fricka  ein  von  gleichem  künstlerischen  Geiste  be- 
seelter Wotan.  Die  drei  Gestalten,  welche  Hr.  Perron  in 
dem  ,.Bheingold'',  der  ,2 Walküre"  und  dem  „Siegfried"  dar- 
zustellen hat,  unterschieden  sich  nur  scharf  äusserlich  im 
Costume.  Linerlich  waren  sie  ganz  von  demselben  Geiste 
beseelt,  von  jenem  Geiste,  welcher  bei  jeder  stilvollen  Dar- 
stellung aus  dem  Kunstwerk  in  den  Künstler  übergehen  und 
aas  diesem  heraus  dem  Zuhörer  erstrahlen  soll.  &h  meine, 
dass  diese  Wahrnehmung  einen  ausserordentlichen  Fortschritt 
in  der  Leistungs&higkeit  des  so  ernst  strebenden  Künstlers 
bedeutet.  Wenigstens  früher  besass  er  diese  Selbstbeherr- 
schung nicht,  strebte  er  oft  genug  den  eitlen  Femen  sub- 
jectiver  Erfolge  zu.  Seine  diesjährige  Mitwirkung  bei  den 
Bühnenfestspielen  aber  stempelt  ihn  zu  einem  wahrhaft 
errossen  Sänger  und  Darsteller.  Mit  ihm  errangsich  sein 
jugendlicher  College  vom  Dresdener  Hoftheater,  Hr!w  achter, 
ein    Schüler    des    Leipziger   Oberregisseurs  Hrn.   Goldberg, 

fresse  Erfolge.  Gebührt  schon  seiner  prächtigen  Darstellung 
es  Fasolt  grosses  Lob,  so  darf  man  dasselbe  dem  Hunding 
gegenüber  in  das  Wort  „musterhaft**  zusammenfassen.  Ton  und 
Gestalt  wirkten  in  einer  so  einheitlichen  Verbindung,  dass 
man  nur  wünschen  muss,  sie  bliebe  dem  Künstler  m  jeder 
Aufgabe  treu.  Das  war  auch  ein  Hunding,  Über  dem  man 
ganz  der  Person  des  Darstellers  vergass.  Zum  Walküren- 
Ensemble  hatte  man  acht  erlesene  Stimmen,  die  der  Damen 
V.  Artner,  Meyer,  Weed,  Schumann-Heink,  Neu- 
meyer, Beuss-Belce,  Bösing  und  Fremstad  vereinigt. 
Gleich  mit  dem  ersten  Einsätze  der  stimmgewaltigen  Gerhilde 
(Frl.  Meyer)  ahnte  man,  welch  herrlicher  Genuss  bevorstand. 
Wie  das  dann  von  prächtigem  Stimmklang  gegeneinander 
fluthete  und  schliesslich,  zu  einem  ^wältigen  Tonstrom  ver- 
einigt, dahinbrauste,  das  war  in  seinem  Eindrucke  trotz  der 
Popularität  gerade  der  Walkürenscene  völlig  neu  und  schon 
desnalb  unwiderstehlich  fesselnd  und  fortreissend,  und  mit 
dieser  Wirkung  vereinigte  sich  das  mit  grösster  rhythmischer 
Schärfe  spielende  Orchester,  das  an  dem  „Walküren^'-Abend 
sich  selbst  übertraf.  Wenn  es  Wagner  gewollt  hat,  diese 
ganze  Scene  zum  Höhepunct  des  Eindrucks  zu  machen,  so 
wurde  seine  Absicht  nie  vollkommener  erfüllt,  als  an  dem 
ersten  „Walküre" -Abend  in  Bayreuth.  Vor  dem  erschüttern- 
den Eindruck  verstummte  auch  der  routinirteste  Zweifler  und 
Nörgler.  Meister  Richter,  der  Dirigent  des  ersten  Gyklus, 
wird  seine  helle  Freude  über  das  Gelingen  der  schwierigen 
Stelle  gehabt  haben.  Unter  seiner  bewährten  Leitung  blie- 
ben dem  Zuhörer  die  Schwierigkeiten  der  Aufgabe  völlig  ver- 
borgen, so  fein  geglättet  war  der  Fluss  des  Ganzen,  so  eanz 
frei  von  ängstlichem  Hasten  und  von  nervöser  Anhänguch- 
keit  an  den  Dirigentenstab. 

Scenisch  überwog  der  Eindruck  des  im  besten  Sinne  Male- 
rischen noch  den  des  künstlerisch  Bestimmten.  Ohne  drin- 
gende Nothwendigkeit  sollte  man  nicht  vom  Bewährten  ab- 
weichen und  zum  Neuen  greifen.    Es  sind  ja  meist  Kleinig- 


keiten, die  man  anzuführen  hat,  aber  mit  Diesen  gibt  man 
Anderen,  weniger  Gewissenhaften,  ein  schlimmes  Beispiel. 
Der  unterbrochene  Felsgrat  im  zweiten  Aufzuge  zwingt  bei- 
spielsweise Wotan,  am  Schlüsse  nach  anderer  Bichtung  ab- 
zugehen, als  in  der,  welche  Brünnhilde  zur  Flucht  wählt. 
Dann  ist  auch  das  Auffahren  der  Gestalten  Brünnhildens  und 
Wotan's  aus  der  Tiefe  gar  nicht  zu  billigen.  Die  Götter  des 
Lichts,  die  auf  „wolkigen  Höhen''  tagen,  können  doch  nicht 
aus  der  Erde  „Nabelnest**  emporfahren.  Warum  lässt  man 
nicht  sehr  einfeu^h  die  beiden  Gestalten  in  den  Wolken  durch 
plötzliche  Beleuchtung  erscheinen?  Bei  der  Todesverkündung 
tritt  Brünnhilde  vom  Hintergrunde  der  Bühne  her  auf,  an- 
statt seitwärts  sich  Siegmund  zu  zeigen  und  ihm  von  erhöh- 
tem Standpunct  aus  sein  Unheil  zu  künden.  Frau  Kalisch- 
Lehmann  erschien  wenigstens  ohne  Pferd,  Frau  Gulbranson 
aber,  die  Brünnhilde  des  2.  Gyklus,  Hess  das  Pferd  im  Hinter- 
grunde stehen  und  schritt  allein  zu  Siegmund  vor.  Die 
malerische  Wirkung,  welche  den  Meister  zur  Einführung  des 
Bosses  bestimmt  halben  mag,  geht  dadurch  ganz  verloren.  Was 
soll  aber  dann  noch  das  Prord  auf  der  Sühne?  und  dann 
der  Feuerzauber!  Ich  bitte  hiermit  allen  Bühnenleitern  ab, 
was  ich  je  Tadelndes  über  die  Einrichtung  des  Feuerzaubers 
geschrieben.  Bayreuth  mit  Feuerrädem  arbeitend,  sich  be- 
helfend mit  einem  zischenden  Sprühregen  von  Fimken,  an- 
statt in  einer  Flamme  den  Gott  des  Feuers  erscheinen  zu 
lassen,  ein  Feuerwerk,  anstatt  eines  künstlerischen  Eindrucks! 
Das  muss  sofort  beseitigt  werden,  will  man  sich  nicht  den  Geg- 
nern kampflos  ausliefern.  Wie  kam  man  nur  zu  diesem  Noth- 
behelf  in  einer  Zeit,  in  welcher  auch  kleinere  Bühnen  gerade 
in  dieser  Scene  Ausserordentliches  bieten!  Unpraktisch  ist  es 
auch,  dass  man  die  Wand  über  der  grossen  Thür  der  Hun- 
dings-Hütte  durchbrochen  hat.  Wenn  dann  der  Hintergrund 
vor  dem  Aufspringen  der  Thüre  erleuchtet  wird,  hat  der  Zu- 
schauer den  Lichteffect  schon  vor  dem  Aufgehen  der  Thüre 
durch  die  grossen  Oef&iungen  über  derselben. 

Liess  die  Aufführung  der  „Walküre**  manche  scenische 
Frage  offen,  so  wurden  im  „Siegfried**  gerade  scenische  Pro- 
bleme mit  nie  vorher  dagewesenem  Gelingen  gelöst.  Wiederum 
kommt  der  malerischen  Ausstattung  das  höchste  Lob  zu,  das 
allerhöchste  der  Einrichtung  der  Scene  im  ersten  Theile  des 
3.  Aufzuges.  Der  mit  Wolken  erfüllte  Weg,  der  sich  allmäh- 
lich zu  einem  Feuerpfade  umwandelte,  wirK^e  unbeschreiblich 
schön.  Und  vor  ihm  Wotan  als  Hüter  des  Felsens  in  einem 
Oostume,  das  für  alle  Zeiten  maassgebend  sein  muss,  die  Wir- 
kung ist  hinreissend!  Auch  Fafher*s  Höhle  ist  grandios  ge- 
malt, so  unheimlich,  dass  die  Gestalt  des  Eiesenwurms  als 
etwas  ganz  Natürliches  in  ihr  erscheint.  Der  Wurm  selbst 
störte  nicht  die  Illusion,  im  Gegentheil,  er  erhöht  sie  nur  durch 
das  Lebensvolle  seiner  Erscheinung.  Man  denke  sich  ein  Un- 
geheuer, dessen  furchtbarer  Leib  sich  in  unheimlicher  Be- 
weglichkeit aus  der  Höhle  wälzt;  der  mit  dem  furchtbaren 
Schweife  nach  dem  Gegner  schlägt,  mit  des  Leibes  Wucht 
ihn  zu  erdrücken  droht;  man  demce  sich  das  IJngethüm  im 
Todeskampf  niederstürzend,  mit  brechendem  Auge,  über  das 
ganz  allmählich  das  Lid  niedersinkt,  und  man  hat  ein  Bild 
von  der  prächtigen  Lösung  des  schwierigen  Problems,  aber 
immer  noch  nicht  Von  der  frappirenden  Wirkung;  des  Ge- 
lingens. Nun  verstummt  wohl  der  Spott  über  diese  Scene 
für  immer.  Der  junge  Siegfried,  der  zum  ersten  Male  vor 
einem  Publicum  diesen  Biesenwurm  bekämpfte,  war  Hr. 
Grüning  aus  Hamburg.  Das  Lebensvolle  seiner  Auffassung 
hatte  er  früher  in  der  Generalprobe  schon  etwas  drastisch 
darspethan,  indem  er  beinahe  einem  im  Biesenwurm  ver- 
steckten Arbeiter  den  Schädel  gespalten  hätte.  Wenn  Hr. 
Grüning  in  der  AuffUhrung  dieses  Feuer  etwas  dämpfte,  so 
liess  er  doch  seiner  Lust  am  Singen  un^hindert  den  Lauf, 
&ei  jener  ängsth'chen  Besorgniss,  welche  die  anderen  Siegfried- 
Darsteller  zum  vorsichti^n  Aufgeben  des  Tones  zwingt.  Man 
kann  sich  nichts  stimmlich  Friscmeres  vorstellen,  als  Grüning*s 
Schmiedeb'eder,  in  denen  die  Höhepuncte  fbrmlich  von  stimm- 
Ucher  Schönheit  leuchten.  Ganz  prächtig  sang  der  Künstler 
auch  die  Scene  im  Walde,  jene  IvrischenRuhepuncte  der  Partie, 
in  welchen  dieselbe  Siegfried's  beschaulicher  Stimmung,  seiner 
so  ergreifenden  Erinnerung  an  die  lieben  Eltern  freien  Spielraum 
lässt.  Dass  Hr.  Grüning  im  grossen  Duett  stimmlicn  trium- 
phirte,  ist  ebenso  selbstverstänolich,  wie  es  bedauerlich  ist,  dass 
eine  Indisposition  den  Künstler  zwang,  die  Ausführung  des  Sieg- 
fried in  der  „Götterdämmerung**  anderen  Händen  anzuvertrauen. 
Nicht,  dass  Hr.  Burgstalle r,  der  äusserst  be^bte  neue 
Bayreuther  Siegfried,  nicht  zur  Vertretung  würdig  gewesen 
wäre,  aber  es  kam  ein  so  ganz  anderes  Bild  zur  Geltung,  als 
man  es  erwartet  hatte.    Hrn.  Burgstaller*8  Leistung  ist  bei 

33  ♦ 


«eprechang  des  3.  Cyklus,  m  welchem  er  auoh  den  jaDeeu  Sieg- 
ied  Baog,  näher  za  würdigen,  heute  soll  aar  mit  SeudigeT 


freudiger 


Gen  „ 

des  Eiuspriiigens  Hr.  Bargetaller  seine  Berufung  als  vOllie 
gerechtfertigt  erecheiDen  Hess.  Wie  er,  so  bemeisterte  »ach 
Hr.  Breuer,  der  andere  SohOler  des  Hm.  Enieee,  eueeezeichnet 
seine  schwierige  Partie.  Die  Auffassung  der  Bolle  in  dem 
Zwiegesprftch  mit  Wotan  ist  geradezu  mustergiliLg.  Auch 
viele  niedere  Züge  erschieaen  neu,  namentlich  die  Scene,  in 
welcher  Mime  mit  AlbOTicbimStreiteumden  Hort  zusammen- 
trifft. Hier  war  Hr.  Friedrichs,  der  am  nächsten  Tage 
auch  im  Gespräche  iiiii  Hagen  ganz  trefflich  sang,  ein  aus- 
gweichnater  Partner.  Dio  ganze  verzweiflunesvoUe,  wilde 
Wath  des  schlimmen  Albun  leuchtet  ihm  aus  dem  Auge;  die 
ganze  Art  Alberich's  eracfaien  in  kraftvoller  Ausprägung. 
Dos  Wald  vöglein,  Frl.  v.  Artnsr.  hatte  ould  viel  zu  entfernt 
aufgestellt;  es  war  leider  uamäglion,  die  Worte  zu  verstehen  in 
einer  Scene,  iu  welcher  jeSee  Wort  von  so  grosser  Bedeutung 
ist.  Auch  die  Stimme  des  Frl.  v.  Artner  kam  infolgedessen 
nicht  zur  rechten  Geltung,  und  erst  die  „Götterdämmerung" 
brachte  ihr  als  Fiihrc-Hti  des  Bheintöcbter- Ensembles  im 
Verein  mit  den  Daniön  Kösing  und  Fremstad  wieder 
die  gebührende  Acerkoanung.  Ausserordentlich  scbfin  kam 
auch  am  letzten  TiLge  die  Npmen  -  Scene  dnich  die 
Damen  Marie  Lehmann,  BensB-Belce  und  Scbumann- 
Ileink  zur  Geltung.  Die  letzgenannte  grosse  Kilngtlerin 
wirkte  ausserdem  noch  im  „Siegfried"  ab  Erda,  in  der 
^otterdiuiimcrung''  nh  Weltraute  mit,  eine  Vielseitigkeit  der 
Bescliät'tigung,  die  einzig  und  allein  dnrch  die  phänomenals 
stimmliche  Begubun;;  der  Künstlerin  gerechtfertigt  erscheint. 
Die  Erda  im  „Siegfried"  war  der  gleichnamigen ,  unver- 
el  eich  lieh  schönen  Leistung  im  „Rheingold"  ebenbürtig. 
Gauz  neu  war  die  Wirkang  der  Waltrauten-Scene  in  der 
hinreissendeu  Wiedergabe^  die  sie  diesmal  erfuhr.  Wie  ein 
Gewitter  brauste  die  utiheimHohe  Schwester  BrttnnhUdens  da- 
her, wie  düstere  Mahnung  klang  es  aus  ihrer  Stimme,  wie 
eine  Oruhuns  von  Todesnath  wirkte  ihr  Abschied.  Du  Qher 
Brünnhilde  neretnbrecliende  Unheil  erschien  als  naturliche 
Erfüllung  der  düsteren  MahnnngWaltrautens.  Auch  in  dieser 
Partie  leistete  Frau  Schumann-Heink  das  Höchste,  —  sie  ist 
eins  Natur,  der  die  köstliche  Gkbe  besohieden  wurde,  Licht 
zu  spenden  auch  dort,  wo  bisher  Unklarheit  der  AuffosBunK 
herrschte.  Alt;  da^  (4tgon^äck  dieser  unbeimlicben  Wal- 
kiirengestalt  evaclueu  iler  Hagen  des  Hm.  Grengg.  Schon 
seine  Erscheinung  wirkte  wie  eine  Prophezeiung  von  Unheil 
und  Noth.  Die  gewakiga  Stimme  machte  Hagen  zum  Be- 
herrscher der  Scenu,  inid  wenn  es  beim  Anruf  der  Mannen 
weit  in  die  Lande  hinan  ^acliallen  soll,  so  erweckte  Hm.  Grengg's 

Siwallige  Stimme  siebter  hier  eine  vollständige  Illusion.  Das 
ibichungenpaor,  in  der  äusseren  Erscheinung  das  liebte 
Gegen  bild  Hagen 's,  wurde  ganz  vortrefflich  von  Hrn.  Gross 
und  Frau  Reuss-Beke  äargestellt.  Die  Letztere  ^ah  ihrer 
Gutrune  schärfere  draraatiache  Z%^,  *ls  man  es  bisher  ge- 
wohnt war.  Die  KUiistleiin  ist  im  Rechte;  denn  eine  Frau, 
welche  dem  herrlicheiton  Helden  der  Welt  den  unheilvollen 
Vergess«nheitstrank  reicht,  ist  nicht  so  harmlos,  wie  uns  die 
meiateu  Darstellerin  neu  (cf.  Leipzig)  glanbhaft  machen  wollen. 
Von  grossartiger  Wirkung  war  der  Chor  der  Mannen,  ge- 
führt von  all  bewährtet)  Kräften,  wie  Hrn.  Bürgin  ans 
Dresden;  die  stimmliche  Macht  dieses  Chores  verdunkelte 
den  reicheti  Orohesterklang  ToUständig. 

Scenisch  waren  die  Bheiugegenden  ganz  neu  und  von 
wunderbarer  Schönheit ,  dazu  in  einer  Feinheit  der  Be- 
leuchtung geboten,  Ji.>  iber  das  Ganze  erst  den  nöthigen 
poetischen  Duft  breiteii^.  So  weit  es  möglich  ist,  disseSceuen 
glaubhaft  zu  machen,  ao  weit  wurde  es  hier  gelöst.  Der 
Eindruck  der  „Gölterdiiamerung''  Übertraf  denn  auch  alles 
\'orhergeßaugBne ,  und  die  natflrliche  Folge  waren  groea- 
artige  Ovationen.  Taiiseude  riefen  immer  wieder  den  Hamen 
des  genialen  musikalischen  Leiters  Hrn.  Bichter,  und  wenn 
es  möglich  gewesen  wiire,  den  Bann,  welcher  hier  Über  den 
Hervorruf  verhangt  ist,  zubrechen,  —  dieser  gewaltige  Sturm 
hätte  es  fertig  bringen  mUseen. 

Aus  dieser  Auftübning  schieden  Alle  donkerfilllt  und  be- 
geistert. Martin  Krause. 


Cbemnltz,  i 


richtigung:    In  No.  33,   S.  419, 
<  Bchweissen  statt  schmeissen  hi 


Sp.  1,  18.  Z. 


(Fortsetzung.) 
Die  Abonnementconoerte  der  städtischen  Ca- 
pelle  wurden  schon  oben  fltkchtig  gestreift.  Das  Erste  und 
Zweite  derselben  standen  zneinandor  in  dem  eigenthümlichen 
Controst  von  ernster,  &st  tragischer  Qnuidstimmiing  gcf^n 
die  Entfaltung  einer  gehobenen  Lebensfreudigkeit,  Den  fort- 
klingend ea  Grund  ton  am  Octoberabend  schlug  Draaseke's 
^Tragica"  an,   von  deren  hiesiger    Erstaufführung  im   vor- 

i 'ährigen  Bericht  ausführlich  die  Rede  war,  und  deren  Wieder- 
lolnng  unter  Max  Pohle's  Stabe  in  gleich  leuchtender 
Weise  wie  damals  die  Höhen  nnd  Tiefen  der  grossartigeD 
Tonschöpfung  dnichmaass.  Sie  und  Liszt's  „Oiphens"  am- 
schlossen  die  Scene  der  „Andromache"  ans  Hax  Brach 's 
Achilleoa",  von  der  königi.  Sachs.  Hofopemsän gerin  Frl. 
Charlotte  Hahn  ergreifend  zum  Vortrag  gebracht.  Diese  ist 
eine  wahre  Prieatenn  erhabener  Kunst:  vras  ate  hier  und  in 
vorzüglich  gewählten  Liedern  von  Branms,  Schubert,  Schu- 
mann, Cornelius  nnd  Htldach  nach  Seite  strenger  Ausschei- 
dung alles  Opemhaften  und  unter  Verlautbarung  vornehmer 
und  geweihter  Auf&ssung  bei  technischer  Unfehlbarkeit  g&h, 
verdient  als  Emanation  hochbedeutenden  Talents  und  echt 
künstlerischer  Gesinnung  laut  und  warm  gerühmt  zu  werden. 
Die  herrliche  Lichtgeetalt  der  Beethoven'schen  Adur-Sym- 
phonie  fUhrte  in  den  Decemberabend  mit  rauschendem  Jubel 
ein,  und  ihr  folgten  Liszt'e  „  flungaria"  nnd  E.  N.  v.  Resniiek's 
leichtbeschwingte  Ouvertüre  zur  Oper  -Donna  Diana",  da- 
neben aber  sang  die  Dresdener  Nachtigall  Frl.  Erica  Wede- 
kind die  coloratorenfrohe  „Ernani"- Arie,  durch  eminenteKehl- 
fertigkeit  nnd  lenzfriscben  Stirn menwohllant  über  die  nicht 
vollwichtige  Gabe  hinwegtäuschend,  zudem  eine  Beihe  Lieder, 
von  denen  natürlich  diejenigen  am  unmittelbarsten  berührten, 
die  dem  Special&ch  der  lebhaft  Gefeierten  am  nächsten  lagen. 
Das  aber  waren  Alabieff's  -Nachtigall"  und  das  Dalekarliache 


Solistinnen  ausgestattet.  Den  Gesang  vertrat  die  Hofopern- 
aängerin  Frl.  Ida  Hiedler  ans  Berlin,  am  Flöge!  erschien 
die  Pianistin  Frl.  Ella  Pancera  ans  Wien.  Nach  Meadals- 
sohn's  A  moll-Sjmphonie  bot  Erstgenannte  die  ,^Fidelio''-Arifl 
mit  grosser  Stimm enentfaltung  und  viel  dramatischem  Feuer 
bei  wohl  ausgearbeiteten  Einzelzägen,  im  weiteren  Verlaufe 
des  Abends  eine  Folge  werthvoller  Lieder,  deren  Wiedergabe 
allerdings  durchweg  aus  dem  leidenschaftlichen  Temperament 
der  Opemeängerin  hervorwuchs,  ein  Umstand,  der  nament- 
lich Cornelius  unendlich  zartem,  süss  gebeimnissreicbem  qVor- 
abend"  ans  den  Brautliedem  nicht  sonderlich  zu  Statten  kam. 
Wie  sich  auch  eine  Opernsängerin  der  entzückenden  Fein- 
heit eines  solch  lyrischen  Juweb  anzupassen,  resp.  ihn  von 
innen  heraus  zu  erleuchten  vermag,  hat  uns  s.  Z.  mit  dem- 
selben Liede  Frl.  Leieinger  bewiesen.  Eine  ausgezeichnete 
Künstlerin  lernte  man  in  Frl.  Ella  Pancera  kennen.  Trotz 
eines  bedenklichen  Misegeechickes  —  einer  Verletzung  des 
rechten  Armgelenkes  kurz  vor  Beginn  des  Ooncertes  —  rahrte 
sie  Liszt'e  gewaltiges  und  anstrengendes  S.  Concert  in  Adnr 
mit  eieghaiter  Bravour  und  überzeug^ingstreuer  Begeisterung 
als  warmherzige  Vorkämpferin  {ür  die  neueren  Meister  durch 
und  erntete  ausserdem  mit  der  glänzend  vollkommenen  Re- 
production  des  „Feuerzaubers"  von  Wagner -Brassin,  einer 
russischen  Romanze  von  Qlinka-Balakirew  und  der  Tarantella 
aus  Liszt's  „Venezia  e  Napoli"  stürmischen  Beifall. 

SämmtUche  Ürchesterleistungen,  zu  denen  im  letzten 
Concert  noch  H.  Berlioz'  Ouvertüre  zu  „Benvenute  Cellini' 
trat,  Standen  bei  stattlich  verstärkter  (städtischer]  Gapelle 
auf  der  an  dieser  Stelle  schon  oft  in  eingehender  Weise  ge- 
rühmten Höhe  Max  Pohle'schen  Orchesterschaf fens.  Das- 
selbe gilt  auch  von  den  kitnstleriscben  Resultaten  der  zwOlf 
etatmässigen  Symphonieconoerte.  Zu  ihnen  zählte 
oben  besprochener  Liszt-Abend  mit  der  „Faust "-Symphonie. 
Unter  den  Symphonien  der  übrigen  elf  Abende  waren  ver- 
treten Michael  nnd  Joseph  Haydn,  Mozart,  Schubert  und 
Mendelssohn  je  ein  Mal,  Schumann  zwei,  Beethoven  drei 
Mal  Der  neueren  Zeit  ward  ausser  durch  Liszt  nur  noch 
durch  Robert  Fuchs'  Symphonie  No.  S  in  Esdur  Tribut  ge- 
zollt. Sie  war  schon  in  früheren  Jahren  einmal  da,  ein 
nobles  Werk  mit  plastischen,  anheimelnden  Motiven,  im 
ersten  Satze  an  Vorliebe  ftlr  Brahms'sches  Wesen  erinnernd, 
in  den  drei  ersten  Sätzen  das  Uebergewicht  enthaltend,  im 
leichtlebigen  Finalsatz  etwas  abfallend.    Mehr  von  der   mo- 


433 


dornen  Richtung  war  in  dein  übrigen  Programm-Material 
vorbanden,  auch  von  unserem  grossen  Meister  Wagner  wieder 
mehrfache  für  Concert  geeignete  Fragmente  aus  seinen  Dra- 
men, Vorspiele  und  Ouvertüren.  Auf  unserer  städtischen 
Opembühne  kommen  wir  ja  leider  nur  bis  „Lohengrin"  und 
das  nur  nach  Maasseabe  der  vorhandenen  Mittel  und  Kräfte! 
Zu  den  selteneren  Erscheinungen  im  Symphonieconcertsaal 
gehören  unter  Anderem  Jean  Louis  Nicod6  s  gedankentiefe, 
leidenschaftsreiche,  phantastisch  eigenartige  Symphoni- 
schen Variationen,  R.  Volkmann's  3.  Serenade  für  Streich- 
orchester in  DmoU,  deren  Solo  Hr.  Violoncell virtuos  Mann 
unter  schwerer  Betonung  des  tiefmelanoholischen  Charakters 
wtlrdig  durchführte,  die  mit  der  Marseillaise  versetzten 
Ouvertüren  zu  „Robespierre"  von  Litolff  und  „1812"  von 
Tschalkowsky,  Letztere  wohl  Eines  der  weniger  wichtigen 
Werke  ihres  berühmten  Urhebers,  sowie  Biset's  instrumental 
prächtige  „Patrie".  —  Zwei  tüchtige  Greiger  nahmen  die 
l^ositionen  des  1.  und  2.  Goncertmeisters  ein,  die  EH.  Wil- 
helm Oh  liger  und  Hugo  Hamann.  Von  Erstgenanntem, 
der  schon  vor  wenigen  Jahren  einmal  der  Capelle  angehörte 
und  s.  Z.  auch  in  diesem  Blatte  speciell  erwähnt  wurde, 
hörte  man  in  ungewöhnlich  vortrefflicher  Ausführung  Beet- 
hoven^s  und  Mendelssohn's  Violinconcert,  die  heikle  Sarasate'- 
sche  „Faust"-Phantasie  und  das  2.  Violinconcert  in  DmoU  von 
Wieniawski,  von  Hamann  technisch  und  geistig  reif  Bruches 
Gmoll-  und  Hegar^s  D  dur-Concert,  welch  Letzterem  man  übri- 
gens bei  allergewäblten  Haltung,  hinsichtlich  Modulationen  und 
Motivbildung,  den  ausgeprägt  originellen  Hegar  des  „Todten- 
volks"  und  „Schlafwandels"  noch  nicht  anmerkt. 

(Fortsetzung  folgt.) 


(Fortsetzung.) 


Wien. 


Bevor  ich  mich  nun  zur  Besprechung  der  wichtigsten 
Saison -Erscheinungen  auf  dem  Gebiete  der  Kammermusik 
wende,  sei  nachträglich  von  auswärtigen  Concertgebern  noch 
die  auch  in  Deutschland  vortheilhaft  bekannte  dänische 
Geigerin  Frida  Scotta,  die  uns  etwas  kühl  -  conventional 
anmuthende  Pariser  Primadonna  Madame  Darlays  und  der 
englische  Pianist  Gh.  EwartGravely  (ausBighton)  genannt. 
Ich  bedauere,  an  dem  Besuch  des  Goncerts  des  letztgenannten 
Künstlers  verhindert  gewesen  zu  sein,  weil  es  mich  schon  wegen 
des  bedeutsamen  Programms  sehr  interessirt  hätte.  Hr.  Gravely 
wagte  sich  nämlich  auch  an  Beethoven^s  Riesenwerk,  die 
Hammercia viersonate  Op.  106  in  Bdur.  Er  soll  die  kolossale 
Auf|p^be  recht  anständig  gelöst  haben,  aber  i&eilich  nicht 
entternt  mit  der  Ausdruckskraft  eines  Bülow,  der  besonders 
die  Schlussfuge  erstaunlich  herausbrachte.  Aber  wer  bringt 
uns  überhaupt  einen  Bülow  zurück?  E.  d* Albert  vermöchte  in 
seiner  Art  noch  am  ehesten  den  geschiedenen  grossen  Beet- 
hoven-Literpreten  zu  ersetzen.  Op.  106  hat  er  aber  bisher 
in  seinem  Programm  stets  abseits  fiesen  lassen.  Nach  jeder 
Hinsicht  künstlerisch  gewachsen  erschienen  in  ihrem  hiesi- 

fen  Goncert  die  holländischen  Trio-Sängerinnen  Jeanette  de 
ong,  Anna  Gorver  und  Marie  Snyders.  Dass  sich  in 
diesem  Goncert  auch  die  rühmlichst  bekannte  Violinspielerin 
Frl.  Gabriele  Wietzowetz  auszeichnete,  wurde  in  meinen 
heurigen  Berichten  schon  früher  bemerkt.  Von  den  nur  zu 
zahlreichen  einheimischen  Goncertgebern  und  -geberinnen 
können  hier  natürlich  nur  einige  Wenige  angeführt  werden. 
TJnd  zwar  diese  entweder  wegen  der  subjectiven  Bedeutung 
ihres  Könnens  und  Strebens,  oder  auch  wegen  der  fesselnden 
Wahl  der  Vorträge.  Nach  beiden  Richtungen  verdient  aus- 
zeichnende Hervorhebung  der  trefflich  geschulte,  tief  empfin- 
dende Bassbariton  Hr.  Dr.  Felix  Kraus,  an  dessen  eigenartig 
düster  wirkendes  Stimmorgan  (oft  ein  wahrer  Grabeston)  man 
sich  erst  gewöhnen  muss,  der  aber,  wenn  dies  geschehen, 
die  ihm  aufmerksam  lauschenden  Hörer  wahrhaft  zu  ergreifen 
weiss.  Aus  seinem  letzten  Programm  sind  drei  der  berühmten 
Gellert-Lieder  Beethoven^s  (darunter  das  sehr  selten  öffentlich 
gesungene,  für  Hrn.  Dr.  Kraus*  Vortragsweise  wie  geschaffene 
„Vom  Tode"),  zwei  der  schönsten  „Magellone"  -  fieder  von 
Brahms,  Schubert's  wenig  gehörten  Gesänge  „Fahrt  zum 
Hades"  und  „Philoklet",  dann  eine  Reihe  altfranzösischer 
Romanzen  hervorzuheben,  welch  Letztere  der  Goncertgeber 
geradezu  meisterhaft  interpretirt.  Wenn  ich  nicht  irre,  hat 
sich  Hr.  Dr.  Kraus  seither  auch  auf  reichsdeutschem  Boden 
einen  geachteten  Namen  erworben.  Ein  besonders  technisch 
vorzüglicher  Wiener  Goncert-Baritonist  ist  auch  Hr.  Eduard 
Gärtner,    der    über   die   seltenste   Zungengeläufigkeit  und 


mannigfache  Ausdrucksnuanoen  gebietet.  An  Tiefe  der  Em- 
pfindung erreicht  er  indess  Hm.  Dr.  Kraus  nicht.  Durchaus 
auf  dem  Wege  des  Fortschrittes  in  Bezug  auf  Tonbildung 
und  Beherrschung  der  deutschen  Sprache  fand  man  die  be- 
reits in  meinen  vorjährigen  Berichten  lobend  erwähnte 
strebsame  junge  Slavin  Frl.  Annette  N  o  v  a  k ,  welche  mit 
allem  Eifer  die  Kunst  der  G«^nwart  cultivirt.  So  sang  sie 
in  ihrem  heurigen  Goncerte  eine  ganze  Reihe  von  Liedern 
Hans  Sommer's  und  Wilhelm  Eliensd's.  Nicht  Alles  darunter 
war  von  eigentlich  künstlerischem  Literesse,  aber  jedenfSalls 
kritischer  Beachtung  nicht  unwerth.  Z.  B.  Hans  Sommer's 
poetisches  „Ganz  leise"  und  „Das  Köhlerweib  ist  trunken", 
welch  letztgenanntes  aufgeregtes  Stück  freilich  an  elemen- 
tarer Kraft  die  (an  der  Grenze  des  ästhetisch  Möglichen 
stehende,  sonst  enorm  zugvolle)  Hugo  Wolf*sche  Ver- 
tonung desselben  Gottfried  Keller'schen  Textes  nicht  erreicht. 
Zur  Erinnerung  an  Rubinstein's  Todestag  (20.  November 
1894)  veranstaltete  die  tüchtige  Wiener  Pianistin  Frl.  Valeria 
V.  Pistör  im  Verein  mit  der  hessischen  Kammersängerin 
Frl.  Sidonie  Roth  genau  am  Kalendertage  einen  dem  ge- 
nannten Gomponisten  gewidmeten  Musikabend,  der  begreif- 
lich im  Ganzen  etwas  ermüdend  wirkte,  während  Einzelheiten 
immerhin  interessirten.  So  besonders  die  zu  Anfang  gespielte 
Solociaviersonate  Rubinstein's  in  Emoll,  Op.  12,  ein  sehr  torm- 
gerechtes  von  einem  gewissen  ernsten  Pathos  erfülltes  Stück 
aus  des  Gomponisten  früherer  Zeit ;  freilich  nur  zu  sehr  von 
Mendelssohn  abhängig  gemacht  und  eben  dadurch  von  den 
Anforderungen  der  Gegenwart  weit  überholt.  Unter  den 
Wiener  Pianisten  möge  schliesslich  noch  der  ausgezeichnete 
Mozart- Interpret  Hr.  Guido  Peters  genannt  werden,  der 
heuer  zwar  nicht  dazu  gelangte,  ein  Werk  Feines  Lieblings- 
meisters zu  öffentlichem  Vortrag  zu  bringen,  dagegen  aber 
mit  einer  moderneren  Aufjg^abe  sich  die  volle  Zustimmung 
des  Publicums  und  der  Kritik  erwarb.  Er  spielte  nämlich 
mit  der  Moskauer  Geigerin  Frl.  Z an  olli  in  deren  bei  Bösen- 
dorfer  gegebenem  Goncerte  ebenso  klar,  wie  ausdrucksvoll 
Brahms*  schöne  zweite  Glavier -Violinsonate  in  Adur.  Die  in 
Wien  so  überaus  beliebte  edle  Kammermusik  war  1895/96 
ausser  durch  die  fest  eingebüre^rten  Quartett  vereine  Hell- 
mesberger,  Rosö  und  das  August  Duesberg'sche 
1.  Wiener  Volksquartett  für  classische  Musik  auch  wieder 
durch  das  treff'liche  Böhmische  Streichquartett  aus 
Prag,  sowie  durch  die  in  der  verflossenen  Saison  neugegrün- 
deten Quartette  der  HH.  Rud.  Fitzner,  M.  Tyberg  und 
das  Damen  -  Streichquartett  der  Frau  Marie  Soldat-Röger 
vertreten.  Einen  einzelnen  Quartettabend  veranstaltete  der 
wohlgeübte  Goncertmeister  des  hiesigen  Orchester  -  Glubs 
Haydn,  Hr.  Adolf  Steffek.  Rheinberger's  für  Wien  neues 
grosses  Streichquartett  in  Fdur  Op.  147  (in  welchem  die  etwas 
umständliche,  wenn  auch  stets  meisterhaft  contrapunctische 
Arbeit  wohl  den  eigentlichen  Gedankengehalt  überwuchert) 
kam  an  dem  Steffek^hen  Abend  zu  einer  recht  gelungenen 
und  daher  auch  ziemlich  beifälligen  Erstaufführung.  Sonst 
wären  an  Kammermusik -Novitäten  hervorzuheben:  von  den 
Böhmen  gespielt  ein  liebenswürdig-gemüthvolles,  wenn  auch 
nicht  schlagend  originelles,  vielmehr  unverkennbar  von 
Schubert  und  Wagner  beeinfiosstes  Glavierquintett  (Gdur) 
unseres  seither  dahingeschiedenen  GoUegen  Dr.  Hans  Paum- 
gartner  (am  Flügel  vom  Gomponisten  selbst  in  glänzender 
Weise  vorgetragen),  femer  das  auf  dem  Leipziger  Musikfest 
so  sympathisch  aufgenommene  F  dur-Quartett  des  Prager 
Tonsetzers  Garl  Ben  dl  und  ein  A  dur  -  Streichouartett  des 
Jung-Russen  Borodin,  welcher  zum  ersten  Satz  dieses  (mehr 
pikanten,  als  tiefen)  Werkes  durch  ein  Thema  von  Beethoven 
(die  dritte  Melodie  aus  dem  ersten  Satz  des  Esdur-Goncertes) 
angeregt  wurde,  während  der  überraschende  Effect  des 
Scherzos  auf  einer  bisher  in  Kammermusik  noch  nicht  so 
kühn  gewagten,   fast  ausschliesslichen  Verwendung  des  Fla- 

Sioletts  beruht.  Man  merkt,  dass  A.  Borodin  Berlioz'  „Fee 
ab"  am  kleinen  Finger  hatte.  Eine  Quasi  -  Novität  des 
Damen-Quartettes  Soldat-Röger  bildete  Brahms*  zweite  Glari- 
nettensonate  (Es  dur,  Op.  120),  von  der  temperamentvollen 
Primgeigerin  mit  dem  vorzüglichen  Pianisten  L.  Borwick 
(aus  Liondon)  in  der  Uebertragung  für  Violine  gespielt,  wo- 
durch aber  mit  der  charakteristiscnen  Klangfarbe  der  eigens 
intime  Reiz  dieses  anmuthigen  Gabinetstückes  fast  völlig 
verloren  ging.  An  den  Kammermusikabenden  des  Quartetts 
Fitzner  lernte  unser  Publicum  Sinding's  Glaviertrio  in  Ddur, 
Op.  23,  am  Flügel  vielleicht  etwas  zu  energisch  von  Hrn. 
A.  Foerster  gespielt,  kennen,  ohne  dass  diese  immerhin  sehr 
beachtenswertne,  einen  echt  modernen  Schaffensdrang  ver- 
rathende  Gomposition  das  gleiche  Interesse,  wie  das  schwung- 


434 


volle  Clayierquintett  des  Autors  zu  erwerben  vermochte. 
Noch  brachte  Hr.  Fitzner  an  Novitäten:  eine  sehr  pikante 
Suite  für  Streichquartett  (Op.  15)  des  in  neuerer  2ieit  viel 
genannten  Jungrussen  Alex.  Glazounow,  eine  sich  ungenirt 
in  Beminiscenzen  ergehende,  sonst  aber  formgewandte  und 
geflUlige  Suite  fClr  Ciavier  und  Violine  (A  dur)  des  absolvirten 
Wiener  Gonservatoristen  Alex.  Zemlinsky  (für  dessen  — 
meiner  Meinung  nach  überschätztes  —  Talent  sich  neuerdin^ 
auch  besonders  Meister  ßrahms  interessirt)  und  ein  Streich- 
quartett (Gdur)  des  im  Stift  Heiliges  Kreuz  (wenige  Minuten 
vor  Wien)  angesiedelten  niederösterreichischen  Tonsetzers 
Hans  Fink,  der  mit  diesem  fein  empfundenen,  an  individuellen 
Züfi;en  reichen  Werke  wohl  sein  bisher  Geaiegenstes,  jeden- 
fal&  entschieden  Beachtenswerthes  erreichte.  Als  die  be- 
deutendste der  in  den  Hellmersberger*schen  Quartett-Soiröen 
gespielten  Novitäten  muss  ein  Glavierquintett  (F  moU)  von 
toar  Franck  genannt  werden,  welches  am  Ciavier  einen 
wahrhaft  congenialen  Interpreten  in  Dr.  Paumgartner  fand. 
Wie  oft  hatte  ich  im  Verlaufe  dieser  Berichte  den  Namen 
dieses  uns  nun  für  immer  entrissenen  ausgezeichneten  Mu- 
sikers zu  nennen,  und  wie  stets  schwerer  empfinde  ich  dabei 
mit  dem  ganzen  musikalischen  Wien  seinen  Verlust!  Was 
nun  das  Franck'sche  Ciavierquintett  betrifft,  so  könnte  man 
es  eine  Apotheose  des  Pessimismus  nennen;  eine  durch  und 
durch  eigenartige,  aus  dem  Innern  kommende,  den  Stempel 
individueller  Nöthigunip;  verrathende  Persönlichkeit  tritt  uns 
da  häufig  in  so  schronen,  fast  abstossenden  Zügen  entgegen, 
dass  man  zu  keiner  reinen  Befriedigung  gelangt.  Aber 
fesselnd  bleibt  der  Eindruck  des  Werkes  von  der  ersten  bis 
fast  zur  letzten  Note,  wie  auch  die  Lichtblicke,  die  freund- 
lichen Momente  nur  zu  spärlich  aufleuchten  und  daher  auf 
einen  allgemeinen,  populären  Erfolg  nie  zu  rechnen  sein 
dürfte.  Dr.  H.  Paumgartner  und  das  Quartett  Hellmes- 
berger  thaten  das  Möghche.  dem  Quintett  wenigstens  einen 
Achtungserfolg  bei  den  tieier  Musikalischen  zu  verschaifen. 

(Fortsetzung  folgt.) 

Berichtigung:  In  No.  30,  S.  396,  Sp.  1,  5.  Z.  v.  o. 
muss  es  sympathischer  aber  ein  statt  sympathischer,  als 
ein  heissen. 

Concertumschau. 

Altdorf.  Musikal.  Production  im  k.  Schullehrer-Seminar 
(Wolfrum)  am  5.  Juli:  Stücke  f.  Streichorch.  v.  Sokolow 
(Seren.),  H.  Sitt  (Wiegenlied  u.  Gavotte)  u.  Wagner,  2.  u. 
3.  Satz  a.  der  Orgelson.  zu  vier  Händen  Op.  80  v.  G.  Merkel, 
Männerchöre  v.  Hof  mann  („Frühlingsabend"),  Hegar  („Ge- 
witternacht"), Schubert  („Die  Allmacht")  u.  A. 

Braunschweig.  Conc.  des  Lebrer-Gesangver.  (Frischen) 
am  25.  April:  Männerchöre  v.  L.  Thuille  („Hinaus"),  F.  Mair 
(„Suomi's  Sang"),  Schumann  („Die  Minnesänger"),  F.  Biga 
(„Der  Bergmann"),  Brambach  („Frühlingshoffnung",  m.  Solo- 
quart.) u.  F.  He  gar  („In  den  Alpen"),  Solovorträge  der  Frau 
Götze  a.  Berlin  (Ges.,  ^Weisst  du  noch"  v.  Ad.  Jensen,  „Lie- 
bestreu" V.  Brahms,  „Es  blinkt  der  Thau"  v.  Bubinstein, 
„Wenn  die  wilden  Bösen  blühn"  v.  Bungert  etc.)  und  des 
Hm.  Ebert-Buchheim  a.  Strassburg  i.  E.  (Clav..  Son.  appass. 
V.  Beethoven,  Edur-Polon.  v.  Liszt  etc.). 

Cöln.  Musikal.  Gesellschaft  (Prof.  Seiss)  im  Monat  Juni: 
Symphonien  v.  Beethoven  (No.  2),  Gade  (Bdur)  u.  Svend- 
sen  (Ddur,  das  Scherzo  wurde  dacapo  verlangt),  Ouvertüren 
V.  Cherubini,  Mendelssohn  u.  Schumann,  Stücke  f.  Streichorch. 
V.  Strässer  („Stimmungsbilder")  u.  Grieg,  Gesangvorträge 
der  Frauen  Stolzenberg  u.  Baick  u.  der  Frls.  Madsen  a.  Ber- 
gen u.  Vive  a.  Eupen,  weitere  Solovorträge  der  Frls.  Behmer 
V.  hier  (Clav.),  Flodin  a.  Helsingfors  (Clav.,  Prael.  v.  Stoj- 
owsky  u.  Bhaps.  v.  Brahms)  u.  Andriesse  aus  Botterdam 
(Viol.,  DmoU-Conc.  v.  Wieuiawski)  und  des  Hrn.  Koch  v. 
hier  (Viol.,  DmoU-Conc.  v.  Vieuxtemps). 

Creuznach*  Conc.  der  Frau  Sanderson  a.  Berlin  u.  des 
Hrn.  Gausche  v.  hier  (Ges.)  am  S.Juli:  Vocalduette  „Vorder 
Thür"  u.  „Es  rauschet  das  Wasser"  v.  Brahms,  SoIif.Sopr. 
v.  Schumann,  Mozart,  Ph.  zu  Eulenburg  („Die  grünen  Blät- 
ter"), Bungert  („Liebe  auf  Capri"  u.  „Kurzes Gedächtniss"), 
Moszkowski  (Schlaf lied)  u.  Loewe  (Hochzeitslied)  und  für 
Bariton  v.  Winterberger  („Der  Kreuzschnabel"),  Loewe, 
Grieg  („Ausfahrt"),  H.  Zumpe  („Gefesselte  Musen"),  G.  Bor- 
chers („Batz,  Spatz,  Katz")  u.  Bubinstein  („Sehnsucht"  u. 
,,Neue  Liebe"). 

Dordrecht.  Aufführ,  des  a  capella-Chors  (Erdelmann) 
unt.  Mit  wirk,  einer  ungen.  Sopranistin,  der  Altistin  Frl.  Schuil 


u.  des  Organ.  Hrn.  Dorrenboom  am  5.  Juli:  Chöre  v.  Prato- 
rius,  Lassus,  Bortniansky,  Hasler,  Sweelinck,  M.  Haydn  and 
Scarlatti,  Soli  f.  Ges.  v.  Chr.  Sinding  („Maria,  Gnaden- 
mutter"), Brahms  (Geistl.  Wiegenlied,  m.  oblig.  Bratsche)  u. 
A.  u.  f.  Org.  V.  Pachelbel  (Ciacona). 

Bad  Elster.  Benefizconc.  der  k.  Curcap.  (Woldert)  am 
28.  Juli:  Eine  Faust-Ouvert.  v.  Wagner,  Tarantella  yj>ie 
Fischerinnen  von  Procida"  f.  Orch.  v.  Baff -Müller- Berg- 
haus, „Liebestraum"  f.  Streichinstrumente  und  Harfe  von 
A.  Czibulka,  „Musikalische  Plaudereien"  f.  01a vier  zu  vier 
Händen  v.  O.  Singer  (der  Comp.  u.  Frl.  Thiele),  Gesangvor- 
träge des  Frl.  Eemic  aus  Leipzig  („üebers  Jahr"  v.  Bohn, 
„Ja,  überselig"  v.  Eckert,  „Mägdlein,  nimm  dich  in  Acht" 
V.  Pittrich  etc.). 

Oiessen.  W  ohlthätigkeitsconc.  der  Giessener  Sän|;er- Ver- 
einigung (Bauer)  unt.  Mitwirk,  der  Sänger  HH.  Schirmer  a. 
Haubach  u.  der  Cap.  des  Inf.-Beg.  „Kaiser  Wilhelm"  (Kraosse) 
am  22.  Juli:  Ouvertüre  zur  Oper  „Die  lustigen  Weiber  von 
Windsor"  v.  Nicolai  u.  a.  Orchestemummem,  „Landkennong" 
f.  Männerohor  u.  Baritonsolo  m.  Orch.  v.  Edv.  Grieg,  „Fried- 
rich Bothbart"  f.  Männerchor  mu  Orch.  v.  Th.  Podbertaky, 
Männerchöre  v.  Ed.  Kremser  („Wenn  Zweie  sich  gut  sind*'), 
Koschat  („Verlassen"),  W.  Bunte  (Minnelied)  u.  A.,  G«sang- 
soli  V.  Wagner  (Liebeslied  a.  der  „Walküre"  u.  Wolfram's 
Gesang  a.  3*^^^^^^^^**)}  Schumann  u.  Leoncavallo  (Pro- 
log a.  „Der  Bajazzo"). 

Halle  a.  S.  Conc.  des  Student.  G^sangver.  „Fridericiana" 
(Zehler)  unt.  solist.  Mitwirk,  des  Tenoristen  Hm.  Pinks  aus 
Leipzig  am  7.  Juli:  „Michel  Angelo"-Ouvert.  v.  Gade,  „Bi- 
nalao"  f.  Tenorsolo,  Männerchor  u.  Orch.  v.  Brahms,  Männer- 
chöre V.  Bheinberger  („Kreuzfahrers  Abendlied"  u.  „Alt- 
Heidelberg"),  C.  Zehler  („Willkommen,  mein  Wald")  u.  A., 
Tenorlieder  v.  L.  Hartmaun  („Abendglocken"),  Bungert 
(„Bettlerliebe"),  E.  Müller  („Der  Zigeunerbu"),  Umlauft 
(„Der  Knabe  und  das  Immlein")  und  Beinecke  („Hinein  in 
das  blühende  Land"). 

Saarbrücken.  Geistl.  Conc.  der  Sängerin  Frl.  Budolph 
unt.  Mitwirk.  Einiger  ihrer  Gesangschülerinnen,  sowie  d<fö 
Hrn.  Weil  (Org.)  am  28.  Juni:  Frauenchöre  v.  Mendelssohn 
u.  Liszt  (Chor  der  Engel  a.  der  „Legende  von  der  heiligen 
Elisabeth"),  Frauenterzette  von  A.  Hirtz  („0  du  hochheilig 
Kreuze")  u.  Mendelssohn  („Hebe  deine  Augen  auf"),  Soli  für 
Ges.  V.  C.  Krebs  („Vater  unser"),  J.  Bheinberger  (Weib- 
nachtslied)  u.  Mendelssohn  u.  f.  Org.  v.  S.  Bach  ^raelud.  u. 
Fuge  in  (3moll),  Volckmar  (Phant.)  u.  Händel.  (Die  Aus- 
führung dieses  Concertes  findet  in  zwei  uns  vorliegenden 
Berichten,  in  welchen  die  Namen  zweier  Componisten  ebenso 
incorrect  wie  auf  dem  Concertzettel  geschrieben  sind,  rück- 
haltsloses, höchstes  Lob.  Von  der  (^ncertgeberin  heisst  es 
u.  A.,  dass  sie  sich  „in  ihrer  doppelten  Eigenschaft  als  Sän- 
gerin und  Gesanglehrerin  auf  das  Glänzendste"  bewährt  habe. 
„Ihre  auf  das  Grosse  und  Edle  gerichtete  Art  des  Gesanges, 
aie  wahrhaft  vornehme  Tonbildung,  die  allem  Süsslichen  und 
Tändelnden  abhold  ist,  verbunden  mit  einem  herrlichen  Organ, 
dass  dank  der  sorgfältigen  Schulung  allen  ihren  Intentionen 
gehorcht,  findet  in  den  höchsten  Aufgaben  der  Kunst,  der  geist- 
nchen  Musik,  ihr  eigentliches  und  ihr  besonders  entsprechen- 
des Feld,  auf  welchem  sie  so  leicht  keine  Bivalin  zu  scheuen 
braucht.  .  .  .  Eine  ähnliche  Art  der  Tonbildung,  welche  sie 
selbst  auszeichnet,  war  auch  bei  den  Damen  wahrzunehmen, 
welche  zu  ihren  Schülerinnen  zählen,  wasumsomehr  hervor- 
zuheben ist,  da  dieselben  durchweg  erst  eine  verhältniss- 
mässig  kurze  Zeit  ihre  Studien  bei  ihr  gemacht  haben."  — 
Den  mit  „Virtuosität"  ausgeführten  Orgel  vortragen  wäre  eine 
bessere  und  weniger  verstimmte  Orgel  zu  wünschen  gewesen.) 

Sondershausen.  Lohconcerte  der  Hofcapelle  (Prof. 
Schroeder):  No.  7.  Cdur-Symphonien  v.  Mozart  und  Haydn, 
„Egmont"-Ouvert.  v.  Beethoven,  „Liebesnovelle"  f.  Streich- 
orch. V.Arn. Krug.  No.  8.  Symphonien  v.  Schubert (HmoU) 
u.  Beethoven  (Cmoll),  „Danse  macabre"  v.  C.  Saint-Saöns, 
„König  Manfred" -Ouvert.  v.  Beinecke.  No.  9.  Symphonien 
v,  Mozart  (Gmoll)  u.  Beethoven  (Adur),  „Oberon"-Ouvert.  v. 
Weber,  Variat.  a.  dem  Kaiserquart,  v.  Haydn. 

Veraltete  Programme,  sowie  Programme  ohne  Angabe  von  Ort  unä 
Datum  müssen  vollständig  unbeachtet  bleiben! 


Engagements  und  Gäste  in  Oper  und  Concert. 

Berlin.    Zu  einer  sehr  anregenden  Aufführung  gelangte 
kürzlich  im  Neuen  k.  Operntheater  Gounod^s  „Margarethe" 


435 


durch  die  treffliche  Darstellung  der  beiden  männlichen  Haupt- 
partien,  des  Faust  durch  Hrn.  v.  Bandrowsky  und  aes 
Mephistopheles  durch  Hm.  d^Andrade.  Demnächst  wird  ein 
Gastspiel  der  Frau  Preyosti  stattfinden.  ^  Frankfurt  a.  M. 
Als  Lohen^n  erweckte  der  hier  gastirende  Hr.  Hansch- 
mann  die  Theilnahme  des  Publieums  mehr  nach  Seiten  der 
ausgezeichneten  gesanglichen  Leistung,  als  in  Betreff  des 
Spiels,  das  nicht  recht  über  die  Schablone  hinauskam.  — 
Leipzig.  In  der  letzten  „Lohengrin^-Aufführung  traten 
nicht  weniger  als  drei  neu  engaeirte  Sänger,  die  HU.  Moers 
(Lohengrin),  Schütz  (Telramund)  und  Ulrici  (König  Hein- 
rich), ihre  Thätigkeit  an  der  hiesigen  Oper  an,  ohne  jedoch 
tieferes  Interesse  für  ihre  Leistungen  zu  erregen. 

Kirchenmusik. 

Leipzig.     Thomaskirche:    1.  Aug.     „Wo  ist  Gott?''    v. 
G.  Schreck.    „Die  Würze  des  Waldes"  v.  R.  Volkmann. 

Aufgeführte  Novitäten. 

Albert  (E.  d'),  Vorspiel  zum  „Rubin".  (Aachen,  2.  Phil- 
harm. Gonc.  des  städt.  Orch.  [Hagel].) 

Bizet  (G.),  „L'Arl^sienne".  (Ellwangen,  Gonc.  des  Sänger- 
bundes [Prem]  am  6.  April.) 

—  —  Orchestersuite  „Roma".    (Aachen,   2.  Philharm.  Gonc. 

des  städt.  Orch.  ^lagel].) 

Brahms  (J.),  Akad.  Festouvert.  (Laibach,  6.  Mi tgliederconc. 
der  Philharm.  Gesellschaft  [Zöhrer].) 

Trio  f.  Clav.,  Viol.  u.  Hörn.     (Bukarest,    Concert  der 

Deutschen  Liedertafel  am  22.  April.) 

Brambach  (C.  J.),  „Alcestis"  f.  Männerchor,  Soli  u.  Orch. 
(München-Gladbach,  Goldene  Jubelfeier  des  „Liederkran- 
zes" am  81.  Mai.) 

—  —  „Waldmeisters  Brautfahrt"   f.   Männerchor  und  Orch. 

(Leipzig,  Sommerfest  des  „Arion"  [P.  Klengel].) 
Bruch  (M.),  1.  Violinconc.  u.  „Scenen  aus  der  Frithjof-Sage" 
f.  Soli,  Männerchor  u.  Orch.    (Remscheid,  Ck)nc.  der  „Eu- 
phonia",  des  Lehrer-G^sangver.  und  des  „Sängerkreises" 
[Hopfe]  am  6.  Juni.) 

—  —  „Frithjof  auf  seines  Vaters  Grabhügel"  f.  Baritonßolo, 

Frauenchor  u.  Orch.      (Burg,    Conc.  des  Ghorgesangver. 

[Hübner]  am  3.  Mai.) 
Brückner  (A.),  „Germanenzug"  f.  Männerchor  m.  Orchester. 

(Kaiserslautern,  5.  Conc.  des  Musikver.  [Damian].) 
Dvorak  (A.),  Ouvert.  „Cameval".    (Aachen,  Symph.-Concert 

im  Gurhaus  [SchwickerathJ  am  19.  Mai.) 

—  —  Clavierquint.  Op.  81.    (Clifton,  Soir^  music.  der  Frau 

Darmaro,  sowie  der  HH.  Brodskv  u.  Gen.  am  27.  Mai.) 

Fischer,  „Meeresstille  und  glückliche  Fahrt"  f.  Männerchor 
u.  Orch.  (Herzogenbusch,  8.  Conc.  der  Liedertafel  „Oefe- 
ning  en  TJitspanning"  [Bouman  a.  Nijmegen].) 

Götze  (H.),  Seren,  f.  Streichorch.  (Landshut,  Conc.  der  Lie- 
dertafel am  30.  April.) 

Gold  mark  (C),  Ouvert.  „Im  Frühling".  (Aachen,  2.  Phil- 
härm.  Conc.  des  städt.  Orch.  [Hagel].) 

Grieg  (Edv.),  1.  „Peer  Gynt"-Suite.  (Laibach,  4.  Mitglieder- 
conc.  der  Philharm.  Gesellschaft  [Zöhrer].) 

—  —  Drei  Orchesterstücke  a.  der  Musik  zu  „Sigurd  Jorsal- 

far".    (Aachen,    Conc.    im    Curhaus    [Schwickerath]    am 
16.  Juni.) 

—  —  1.  Clav.-Violinson.    (Penig^  17.  Musikaufführ.  des  Ghor- 

gesangver.) 

—  —  3.  Clav.- Violinsonate.   (Clifton,  Soir6e  music.  der  Frau 

Darmaro,   sowie  der  HH.  Brodsky  u.  Gen.  am  27.  Mai.) 
Gruppe  (0.),  „Liebe  und  Treue"  f.  gem.  Chor  u.  Sopransolo 

m.  Orch.    (Leipzig,  Sommerfest  des  „Phönix"  [Winter].) 
Hof  mann  (H.),    „Das  Märchen  von  der  schönen  Melusine" 

f.  Soli,  Chor  u.  Orch.     (Burg,  Conc.  des  Ghorgesangver. 

[Hübner]  am  7.  Mai.) 
Krug  (Arn.),  „Italienisches  Liederspiel"  f.  Soli,  gem.  Chor  u. 

Orch.    (Penig,  17.  Musikaufführ.  des  Chorgesangvereins 

fRühlingL) 
Massenet  (J.),  „Seines  pittoresques"  f.  Orch.     (Laibach,  4. 

Mitgliederconc.  der  Fhilharm.  Gesellschaft  [Zöhrer].) 
Meyer-Olbersleben  (M.),  Vorspiel   zum   3.  Act  der  Oper 

„Cläre  Dettin",  „Das  begrabene  Lied"  f.  Soli,  gem.  Cnor 

u.  Orch.,  „Königin  Waldlieb"  f.  gem.  Chor  u.  Orch.  etc. 

(Ellwangen,  Conc.  des  Sängerbundes  am  6.  April.) 
„Friede"   f.   Männerchor  m.  Orch.    (Kaiserslautem,  5. 

Conc.  des  Musikver.  [Damian].) 


Kessler  (Y.  E.),  „Das  Grab  im  Busento"  f.  Männerchor  u. 
Orch.  (Herzogenbusch,  3.  Conc.  der  Liedertafel  „Oefe- 
ning  en  TJitspanning"  [Bouman  a.  Nijmegen].) 

Nicodö  (J.  L.),  Symph.-Ode  „Das  Meer".   (Ebendaselbst.) 

Piutti  (C),  Orgelson.  Op.  27.  (Leipzig,  Abendunterhalt,  im 
k.  Conservat.  der  Musik  am  3.  Juli.) 

Raff  (J.),  Waldsymph.  (Aachen,  Symph.-Conc.  im  Curhaus 
[Schwickerath]  am  16.  Juni.) 

Rezni£ek  (E.  N.  v.),  Ouvert.  zu  „Donna  Diana".  (Ebenda- 
selbst am  9.  Juni.) 

Rheinberger  (J.),  „Vom  goldenen Hom"  f.  Soli,  gem.  Chor 
u.  Clav.  (Penig,  17.  Musikaufführ.  des  Ghorgesangver. 
[Rühling].) 

Saint-Saöns  (C),  „Le  Rouet  d'Omphale".  (Eisleben,  Orche- 
sterconc.  des  Hm.  Neisser  a.  Helsingfors  am  11.  Juni.) 

Schulz  (A.),  „Prinzessin  Ilse"  £  gem.  Chor,  Soli  u.  Orch. 
(Leipzig.  Sommerfest  des  „Phönix"  fWinter].) 

Sinding^(Chr.),  Clavierquint.  (Laibacn,  4.  Kammermusik 
der  Philharm.  Gesellschaft.) 

Sitt  (H.),  Ciaviertrio  Op.  68,  No.  1.  (Leipzig,  Abendunter- 
halt, im  k.  Conservat.  der  Musik  am  30.  Juni.) 

Smetana  (F.),  „Vltava".  (Aachen,  Symph.-Conc.  im  Curhaus 
[Schwickerath]  am  19.  Mai.) 

Ouvert.   zur  Oper   „Die  verkaufte  Braut".    (Barmen, 

1.  Philharm.  Conc.  der  städt.  Gap.  [Hagel].) 

Spinelli  (N.),  Vorspiel  zu  „A  basso  porto".  (Leipzig,  Som- 
merfest des  Lehrer-Gesangver.  [Walther].) 

Svendsen  (J.  S.),  „Norwegischer  KünsÜer-Cameval".  (Bres- 
lau, 2.  Symph.-Conc.  der  Bresl.  Concertcapelle  [Riemen- 
schneider].) 

yolkmAnn(R.),  Concertouvert.  (München-Gladbach,  Gk)ldene 
Jubelfeier  des  „ Lieder kranzes"  am  31.  Mai.) 

2.  Serenade  i.  Streichorch.    (Aachen,  Symph.-Conc.  im 

Curhaus  [Schwickerath]  am  2.  Juni.) 

Wagner  (R.),  „Parsifal "-Vorspiel.  (Herzogenbusch,  3.  Cona 
der  Liedertafel  „Oefening  en  TJitspanning"  [Bouman  a. 
Nijmegen].) 

Zöllner  (H.),  „Sommerfahrt"  f.  Streichorch.  (Landshut,  Conc. 
der  Liedertafel  am  30.  April.) 

Vermischte  Mtttheilungen  und  Notizen. 

*  Das  5.  Deutsche  Sängerbundesfest  zu  Stuttgart 
nimmt,  wie  man  schreibt,  den  befriedigendsten  und  anre- 
gendsten Verlauf. 

*  An  den  diesjährigen  Veranstaltungen  von'  Männer - 
gesang festen  grossen  Stils  will  sich  auch  die  Oewerbeaus- 
stellimg  in  Berlin  betheiligen.  Das  Unternehmen  ist  für 
die  Tage  vom  10. — 12.  Sept.  angesetzt,  und  soll  mit  ihm  ein 
grosses  "VVettsingen  verbunden  werden. 

*  Die  von  uns  schon  erwähnte  neueste  symphonische 
Composition  Bich.  Strauss\  „Also  sprach  Zarathustra"  be- 
titelt, ist  fix  und  fertig  und  bereits  in  Frankfurt  a.  M.  und 
Cöln  zur  Aufführung  angenommen. 

*  Im  Jahre  1897  wird  Portugal  den  400.  Jahrestag  der 
Entdeckung  Indiens  oder  wenigstens  des  V^eges  um  das  Cap 
der  guten  Hoffnung  durch  Vasco  de  Gama  feiern.  Bei  dieser 
Grelegenheit  sollen  Concerte  mit  nationalen  Programmen  imd 
theatralische  Vorstellungen  gleicher  Tendenz  stattfinden. 
£inge  portugiesische  Componisten  sollen  schon  mit  der  Ab- 
fassung ihrer  Opern  beschäftigt  sein. 

*  Im  Hoftheater  zu  München  beginnen  am  6.  d.  Mts. 
die  Wagner- Aufführungen.  —  Die  anlässlich  derselben 
stattfindenden  Concerte  des  Eaim-Orchesters  unter  Hrn. 
Zumpe's  begeisterter  Leitung  —  mit  Beethoven's  neun  Sym- 
phonien als  der  Hauptaufgabe  —  haben  bereits  ihren  Aniang 
genommen. 

*  Im  Casino  zu  Vichy  wurde  kürzlich  die  einactige 
komische  Oper  „Dernier  Amour"  von  Frau  Gabrielle  Ferrari 
mit  vollständigem  Erfolge  zum  ersten  Male  gegeben. 

*  Hr.  Dr.  Hugo  Riemann,  der  berühmte  vielseitige 
Musiker  und  Musikgelehrte,  hat  in  Leipzig,  Thomasius- 
strasse  6,  eine  Theorieschule  errichtet,  über  welche  er 
Näheres  auf  briefliche  Anfragen  mittheilt.  Wir  weisen  Inter- 
essenten angelegentlich  auf  diese  Musikbildungsstätte  hin. 

*  Der  GesangspädagogHr.  Kammersänger  Stolz  en  her  p^, 
bis  Ostern  d.  J.  am  Cölner  Conservatorium  als  Lehrer  thätig 
gewesen,  ist  nach  Berlin  übergesiedelt,  um  daselbst  eine  eigene 


Lehranstalt  für  Gesang  zu  eröfiueu.     Derselbe  hat  ver- 
schiedene ZQT  Berühmtheit  gelangte  Sänger  ausgebildet. 

'  Hr.  Moriz  Eoaenthal,  dessen  neuesten  kolossalen  pia- 
nistischen  Erfolge  in  England  noch  in  frischer  Erinnerung 
Stehen,  ist  unter  gl&nzenden  Bedingungen  für  eise  lOOConcerte 
umfassende  amerikanische  Tonru^  ensagirt  worden,  sodass 
wobl  kaum  Aussicht  ist,  den  ausserordentlichen  Künstler  in 
nächst«  S&i?ftB  ii^  Bwitachland  zu  hören. 


Todteolfste.  ThöodoreCtoarSalom6,  Organist  und  Gom- 
ponist,  +,  62  Jahre  alt,  in  Saint-Germain.  —  Joseph  Alfred 
Novello,  Organiet,  Componist  und  Mitglied  der  englischen 
Verlagsfirma  Novello,  Ewer  &  Co.  in  London,  t  am  17.  Juli, 
86  Jahre  alt,  in  Genua.  —  Luther  Whiting  Mason,  erfolg- 
reich thätig  gewesener  Oesanglehrer  in  den  Schalen  Amerikas 
und  Japans,  Verfasser  einer  auch  in  deutscher  Sprache  er- 
schienenen Neuen  Gesangschule,  t.  6S  Jahre  alt,  am  14.  Jnli 
in  Buckfield,  Me.  (Ver.  St.  v.  N.-A.). 


Kritischer  Anhang. 


e  der  Musikwerke  in  der 


Der  ueue  Musikkntalog  der  Zwickaner  Rathsbibtiothek 
wird  wohl  filr  alteMiisikhistoriker  eine  freudige Ueberrascbung 
gewesen  sein,  da  sich  nach  ihm  die  Zwickau  er  Musikschätze 
als  bei  Weitem  reicher  herausstellen,  als  bisher  bekannt  war. 
Die  neuen  Funde  vcrd&nken  wir  der  emsigen  Thätigkeit  des 
Musikdirectors  zu  Si.  Marien,  Hm.  Reinhard  VoTlhardt, 
der  sieb  nicht  die  Mühe  verdriessen  Hess,  jeden  Band  der 
Bibliothek  auf  musikalische  Werke  hin  genau  zu  durchsuchen, 
eine  Arbeit,  die  selbstverständlich  sehr  viel  Zeit  gekostet  hat 
und,  wie  der  Verfasser  selbst  bekennt,  „keineswegs  angenehm 
war".  So  ist  denn  iler  neue  Katalog,  an  dessen  Vollständig- 
keit wohl  Niemand  mehr  zweifeln  darf,  die  Frucht  mehr- 
Jibriger,  angestreiigter  Thätigkeit,  die  sicher  bald  weitere 
Arlieiten  auf  musiknlischem  Gebiete  nach  sich  ziehen  wird. 

In  der  1.  Abtheilung  des  Katalogs  sind  die  zahlreichen, 
mm  grö3st«n  Theil  van  Zwickaner  Cantoren  geschriebenen 
Sammelwerke  zusammengestellt,  deren  Zahl  sich  altein  auf 
87  (wovon  93  gedruckt)  belftuft.  Die  2.  Abtheilung  bringt  in 
vortrefflicher,  leicht  übersichtlicher  Anordnung  die  litur- 
gischen und  bytnnologischen  Werke,  unter  denen  be- 
sonders die  stattliche  Sammlung  alter  Gesang-  und  Psalmen- 
bücher hervorragt.  Beich  darf  auch  die  3.  Abtheilung  ee- 
nannt  werden,  enthält  sie  doch  die  meisten  der  fQr  die 
Geschichte  der  Musiktheorie  ausschlaggebenden  Werke, 
von  denen  Mehrere  beute  nur  noch  in  ganz  wenigen ' Exem- 
plaren existiren,  wia  2.  B.  Sebaldus  Hejden's  Musicae  id  est 
artis  caneudi  libri  duo  und  Lucas  Lossius'  Erotemata  musicae 

fracticae!  Die  4.  Ablheilune  führt  unter  der  Ueberschrift 
nuerti  auctores  1^  Vocalwerke,  sowie  eine  respectable 
Ansahl  von  Instrumental  werken  an,  deren  Meister  unbekannt 
vder  doch  wenigstens  nicht  mit  Sicherheit  angegeben  werden 
können.  In  der  letzten  (Ö.)  Abtheilung  endlich  begegnen  wir 
einer  langen  Beibe  fon  Autoren,  welche  mit  einzelnen 
(St^tiaralen)  Werken  vertreten  sind.  Unter  ihnen  nimmt 
Cornelius  Freund,  welcher  von  1665— 1691  als  Cantor 
zu  St.  Marien  in  Zwickau  lebt«,  nnser  Interesse  am  meisten 
in  Anspruch,  weil  er  Msher  nahezu  unbekannt  geblieben  und 
nun  .mit  £inem  Male  als  Einer  der  besten  Tonsetzer  seiner 
Zeit  zu  allerdings  sehr  verspäteter  Anerkennung  gelangt. 

Zur  leichteren  Orientirung  hat  der  Vertasser  seinem 
Katalog  ein  ausführliches  Sach-  und  Namenregister  hinzuge- 
fügt, das  sich  bei  uaaerer  Prüfung  als  durchaus  zuverlässig 

iT  besonderen  Empfehlung  bedarf  Vollhardt's  Katalog 
le  Musikhiatotiker  haben  alle  Ursache,  dem  Verfasser 
=  p;edipgeii«>  Arbeit  herzlich  dankbar  zu  sein. 

Dr.  Joh.  Merkel. 


Josef  Casimir  Hofmänn.    Thema  mit  Variationen  und  Fuge 

für  Ciavier,  Op.   14. 
_  —  Scherzo  und  M*zurka  für  Ciavier,  Op.  16. 
Zwei  Mazurkas  für  Clavier,  Op.  16. 

—  —  Andante  und  Presto  für  Clavier,  Op.  17. 
„Durch  die   Wolken"  für  Clavier,  Op.   18. 

—  —  ZweiTaaz-Inipromptus:  Ungarisch  undPolnisch,Op. 19. 

—  —  Cinq  Morceaux  pour  Piano,  Op.  30, 

—  —  ClavierBonate.  Op.  31. 

Breslau,  Julius  Hainauer. 


lische  Selbstachaffen  des  hervorragenden  Pianisten  ermög- 
lichen. Den  Reigen  eröffnet  Op.  14,  Thema  mit  Variationen 
und  Fuge.  Das  Thema  ist  einfach,  ohne  erheblichen  Bieiz. 
die  Variationen  gleichfalls  ohne  besondere  Physiognomie,  die 
Fuge  Bchulgerecht.  Die  nächsten  Werke,  Op.  16,  Scherzo  und 
Mazurka,  Op.  16,  Zwei  Mazurkas,  Op.  17,  Andante  und  ein 
Presto,  Op.  18,  „Durch  die  Wolken",  Op.  18,  Zwei  Tanz- 
Impromptus:  Ungarisch  und  Polnisch,  undOp.  SlO,  Cinq  Hor- 
ceauz:  Impromptu,  Menuett,  Elegie,  Echo  und  Berceuse,  ge- 
hören alle  mehr  oder  minder  unter  die  Kategorie  der  KUt«n 
Salonmusik.  Weder  in  Hinsicht  auf  Erfindung,  noch  Inhalt 
und  Arbeit  zeichnen  sich  diese  StUcke  von  anderen  ihrer  Qe- 
nossen  aus,  sie  klingen  gut,  sind  meist  im  brillanten  and 
effectvollen  Olaviersatz  geschrieben,  aber  sonst  ist  ihnen 
Weiteres  nicht  nachzusagen.  Das  werthvollste  Opus  in  Hin- 
sicht auf  Arbeit  und  Erändung  dürfte  jedenlalls  Op.  14, 
Thema,  Variationen  und  Fuge  sein,  von  den  Salonstücken 
möchten  wir  dem  beiden  Tanz-Impromptus  Op.  lä,  dem  Me- 
nuett und  der  Berceuse  aus  Op.  30  den  Vorzug  geben.  Den 
grössten  Anspruch  auf  Bedeutung  erhebt  das  Op.  21,  Sonate 
tUr  Pianoforte.  Es  ist  vielleicht  nicht  zu  verlangen,  dass  der 
junge  Componist  seinen  eigenen,  fertigen  Stil  habe,  wohl 
auch  nicht,  dass  er  schon  im  Stande  sei,  den  Anforderungen. 
welche  diese  vornehmste  und  edelste  Form  der  Claviermusik 
nach  Seiten  des  geistigen  Gehalts  sowohl,  als  nach  der  des 
Satzes  an  den  Componisten  stellt,  zu  entsprechen.  Trotxdem 
berührt  es  angenehm,  dass  sich  dieses  Werk  doch  nach  den 
^•nannten  Richtungen  bin  vortheilhaft  von  seinen  Yrtigko- 
gern  unterscheidet.  Vielleicht  bfttten  auch  höher  Begabte 
aus  folgendem  ersten  Thema  des  Hauptsatzes  nicht  viel  machen 
können,  vorausgesetzt,  dass  sie  diese  Noten  überhaupt  einer 
Sonate  an  die  6pitze  geschrieben  hätten: 

Moderato. 


Noch  bedenklicher  scheint  mir  aber  die  sofort  sich  anschtiee- 
sende  contrapunctische  Verarbeitung  dieses  Materials: 


Vou  dem  die-sseits  und  jenseits  des  Oceaus  s 
geitaunien  Josef  Casimir  Hofmann  lie(ten  un 
Reibe  Cornpositionen  vor,  die  einen  Einolick  i: 


r  Zeit  a 


„                  J    J"j     T 

f'  ♦ 

M L4J F 1   if 

r^==\ 

'i  l  i  1 1  .•- 

>  f     '^ 

av^  1 1  f  r  N  r    ■    ■     r^ 

437 


etc. 


Mit  diesen  elf  Takten  ist  das  Thema  festgestellt,  und  im  be- 
wegten Triolenrhythmus  eilt  der  Gomponist  zum  zwaten 
Thema,  welches  mit  Triolen  begleitet  wird,  und  dann  zum 
Abschluss  des  ersten  Theils.  Das  Scherzo  und  Finale  weisen 
Züge  von  einiger  Originalität  auf,  indessen  treten  dieselben 
nicht  hftufi^  zu  Tage.  Der  Gomponist  ist  noch  Jone  und 
vielbeschäftigt,  spätere  Jahre  werden  ihm  mehr  Rein  und 
Buhe  bringen.  Sämmtliche  Werke  sind  in  sehr  schöner  Aus- 
stattung erschienen,  A.  Naubert. 


Brierkasten. 


iV.  J,  in  R,  Wie  Hr.  Planta  in  einem  belgischen  Blatte 
mittheilt,  hat  zu  seiner  Todsagung  die  Verwechselung  mit 
einem  Verwandten  den  Anlass  gegeben. 

ß,  G,  in  L.  Wir  wissen  nicht,  ob  die  beiden  Neuen 
Leipziger  Concertorchester,  welche  sich  jetzt  in  den  hiesigen 
Tagesblättem  annonciren,  schon  vor  der  Anzeige  des  Hrn.  W. 
bestanden  haben.  — Nach  der  Annonce  vom  31.  Juli  „Grosses 
Goncert  und  Feuerwerk,   veranstaltet  von  dem  Neuen  Leip- 


ziger Goncertorchester  0.  Krüger"  scheint  es  allerdings,  als 
ob  diese  Gapelle  auch  pyrotechnische  Künste  ausführe. 

Z.  fC,  in  Z.  Für  aie  Zusendung  der  Entgegnung  des 
Hrn.  A.  P.  besten  Dank.  Wir  beneiaen  den  Genannten  nicht 
um  den  Standpunct,  den  er  in  dieser  Fraee  einnimmt,  noch 
weniger  reagiren  wir  auf  seine  persönlidien  Bemerkungen, 
so  parteiisch  und  leichtfertig  dieselben  auch  gehalten  sein 
mögen. 


AnzeiflTO^DL- 


A 


Ites,  festbegründetes  Musikinsti- 
tut mit  Inventar  zu  verkaufen. 
Offert,  unt.  R.  57  an  die  Exped. 
d.  Bits.  [1212.] 


Seltene  Gelegenheit! 

Alte  Meistergeige  mit  praclit- 
vollem,  edlem  Ton  weg.  Sterbefalls 

sofort  bill.  verkäuflich.  [I2l3b.] 

Parchim  i.  Meckl.        A.  Ziegler. 


P.  Pabst's 

Musikalienhandlung 

ILieipzigr      [1214.1 

hält  sich  einem  geehrten  auswärtigen 

musikalischen  Fublionm  surgduieUAl 

und  bill]g61  Besorgung  von 

■isllillii,  MsikalisclH  ScIrlftH  itc 

bestens  empfohlen. 

Kaiai0g€  graiU  m.  franeo. 


In  welcher  kleineren  Stadt  findet  eine 
gut  renommirte  und  von  ersten  Auto- 
rit&ten  warm  empfohlene  Conoert- 
s&ngerin  und  Oesanglehrerln,  welche 
nach  erster  weltbekannter  Schule  unter- 
richtet, neben  ihrem  Wirken  draussen 
noch  einen  gesleherten  Sehülerkreis? 
Cef.  Hinweis  unter  P.  E.  an  die  Exped. 
d.  Bits,  erbeten.  [1215b.] 

Verlag  von  E.  W.  Frltzsch  in  Leip  zig. 

u  .     .  .     Zwölf  Etüden  ftb:  Waldhorn, 

HemriCn    revidirt,  mit  einigen  Verän- 

Guael        derungen  versehen  und  her- 

^    '       ausgegeben  von  Fr.  Gumbert. 

Ji  1,60.  [1216.1 


eora  Wör/, 


erster  Violoncellist  und  Solospieler  der  FDrstlicIi  Schwarzburgischen  Hofcapelle» 

Lehrer  am  Fürstlichen  Conservatorium  der  Musik  in  [1217e.] 

Sondepshausen. 

Verlag  von  E.  W.  Fritzseh  in  Leipzig.  [1218.] 

Conrad  Heubnep.  SavioSfl^K'^*^.'^''*"*' 

Op.  9.    Trio  (Ddur)  für  Pianoforte,  Violine  und  ViolonceU.  Netto     Ji  6,—. 

Virtuosen,  Componfsten  und  Chorvereinen 

empfehle  ich  hei  Veranstaltung  eigener  Concerte  in  Leipzig,  deren  vollstän- 
diges Arrangement  ich  auf  Wunsch  ühemehme,  mein  neues  grosses  Orchester 
(60  Künstler).  [1219.] 

Leipzig,  Saiomonstrasse  18.  Hafis  Wifidersteifi, 

Capellmelster. 


I*h     #c»)^ZZ3$]^     it^     ^^^Cr"Ä^«h     ^«h     i<^     ^'afc     d^«h     tffeb     i^^SIIicffl 


f 


Verlag  von  E>  W.  Prltzseh  in  Leipzig. 

Beorg  fftiemenscAneider, 

ffQp  Opohestep. 

Partitur  3  Ji.    Stimmen  compl.  6  Ji,  [1220.] 

„Vor  dem  Muttergottesbilde", 

ein  lyrisches  Gebebt 
ffQp  Stpeiohopchestep. 

Partitur  und  Stimmen  1  Ji.    Einzelne  Stimmen  ä  16  z^. 
Bearheitung  für  Harmonium  60  /^, 


-^^     H^     *ii^   -si^tv     H^     y^jy — vj^     h»^     y»y" 


M 


M 


tSi> 


^ 


Grossherzogliches  Gonservatorium  för  Musik  zu  Garlsruhe, 

zugleich  TkeatersdiHle  (Opern-  end  SchauspielsGlinle). 

Unter  den  Protektorat  Ihrer  KSnigliehen  Hoheit  der  Grossherzogm  Luise  tod  Baden. 

1^  Beginn  das  neuen  Schuljahre«  am  15.  Septembap  1896.  '^ 

Der  Unterricht  entreckt  sich  aber  alle  Zweige  der  Tonkanst  und  wird  in  deutscher,  eng'lischer, 
französischer  und  italieniacher  Sprache  ertheilt. 

Du  Schulgeld  betrKgt  für  das  UnterrichUjahr :  in  den  Vorboreitungsclassen  ^  100,  ia  den 
Hittelclawen  Jt  200,  in  den  Ober-  and  Gesao^classen  Jlt  250 — 350,  in  den  Dtlettantenclasseu  u¥  l&O, 
in  der  Opemschnle  Jt  450,  in  der  Scbanapielschnle  JÜ  350,  für  die  Methodik  des  Cl&Tieranterrichta  (in 
Verbindang  mit  praktischen  Unterrichtröbniigen)  ^  40, 

Die  aufifüfarlicfaen  Satzungen  des  Orossberzogl,  Gon§ervatorianu  aind  kostenfrei  durch  das  Secre- 
tariat  desselben  zu  beziehen. 

Alle  auf  die  Anstalt  bezüglichen  Anfragen  und  Anmeldungen  zum  Eintritt  in  dieselbe  sind  zu 
richten  an  den  [1391«.] 

üirector 
Professor  Haiupioh  Opdensteln. 

Soflenstrasse  35. 


<^uliu<s  73lüthner, 

£eipzig. 

Königl.  SSchs.  Hofpianofortefabrlk. 

Hollisftranl 
Ihrar  Maj.  dsr  Kali  er!  n  von  Oanttchiand  und  KOnigin  von  P  raun  an, 
Sr.  MaJ.  da*  Kaliari  von  Otttarrtich  und  KBnlgi  von  Ungarn, 
Sr.  MaJ.  das  KDnlfli  von  Dlnamark, 
(18S9— .]      '  Sr.  Haj.  dei  KBnIgt  von   firiachenlind, 

Ihrar  KBnlgi.  Hohall  dar  Prlniasdn  von  Walto. 

S  Flügel     ^^     S'ianinos  S 

■0  Prämiirt  mit  11  ei-sten  ^Velta,iiBetelliuigfs-P]*eieeit.         i-^*  . 

C.  Beebstein, 

Flüflrel-  nnd  Pianino-Fabrlkant. 

XIofllerei*ant 

Sr.  Maj.  des  Kaisers  van  Deotachland  und  KOnies  von  Preussen,  Direr  Maj.  der  Kaiserin  von  BeataohUnd  nnd  KCnigin 
von  Preusaen,  Ihrer  M^.  der  EOnigin  von  EngWd,  Ihrer  Maj.  der  Königin -Be^ntin  von  Spanien,  Sr.  Eaiserl.  and 
EOnigl.  Hoheit  des  Eronprinzen  von  Dentschland  und  von  Preussen,  3r.  KSnigl.  Hoheit  des  Prmzen  Friedrich  Carl  von 
Freossen,  Sr.  Königl.  Hoheit  des  Herzogs  von  Edinhurgh,  Ihrer  Königl.  Hoheit  der  Prinaessin  Louise  von  England 
[1833—.]  (Marchioneas  of  Lome). 

t    .nn^^^n    'XKT        I  I-   Fabrik:    5—7  JohannIs-StF.  nnd  27  Zlegel-StFUSe.        I      "Ftfi-wH-wi    IV 

*:i?^*^       c.      .  ■  II.  F  a  b  r i k :    21  Oranaoer-StrMae  n.  26  Wlener-Strasse.  rVTur  «.    Til 

40  Wlgmore  Street.  m.  Fabrik:    122  Belehenberger-Strasse.  B-7  JohMnU-Str. 


489 


lieber  14000  PiaoiDOS  imd  Flfigel  im  fiebraneb. 


[1224—.]  erflBdunsrsjalir:  1821. 


♦    ♦    ♦ 


Ifi.  preoss.  Hof-Pianororte-Fabrlk 

mit  Dampfbetrieb. 
COBLiBMZ 


Castoipfaffenstruse 
18-22. 


Ausser  mit  yielen  enten 
WettauBsteUungspreisen  wurde 
die  Firma  mit  dmr  gro— a 

Goldeoen  Prenss.  Staats-Iedallle 

für  Knnat  und  ^iriaaoiwelMütt  »aagaseichiiet 
*   m   MH  * 

Eiport  nach  allen? 6lttlieilen.^I]lier  die  ganze  Erde  TerMet 


Raff-Conservatorium 


zu 


Frankfurt  a.  VL 

[1225.]  Eschenheimer  Anlaae  5. 

Beginn  des  Wintersemesters  am  I.  September  1806.    Aufiiabme- 

Prüfung  Vormittags  10  Uhr.  Honorar  jäkrlicli  Ji  180  bis  «^  360.  (Winter- 
Semester  ^120  bis  «^  240.)  Vom  1.  September  d.  J.  ab  ist  der  Violin- 
virtuos Herr  Paul  IMeyer  als  Lebrer  för  die  oberen  Violinclassen  engagirt. 
—  Prospeete  zu  beziehen  durch  die  Direction.  Anmeldungen  werden  schrift- 
lich erbeten. 

Die  Direetlou: 

IMaJcimilian  Reisoh.    Max  Schwarz. 


Dresden,  Kgl.  Conservatorium  für 

Musi^  und  Theater. 

41.  Schuljahr.  1895/96:  067  SchOler,  65  AufYDhrungen,  102  Lehrer, 

dabei  Döring,  Draeseke,  Fährmann,  Frau  Falkenberg,  Frau  Hildebrand  von 
der  Osten,  Höpner,  Janssen,  Iffert,  FräuL  von  Kotzebue,  Erantz,  Mann,  Fräul. 
Orgeni,  Frau  Rappoldi-Eahrer,  Remmele,  Rischbieter,  Ritter,  Schmole, 
von  Schreiner,  Schulz-Beuthen,  Sherwood,  Starcke,  Ad.  Stern,  Vetter,  Tyson- 
Wolff,  Wilh.  Wolters,  die  hervorragendsten  Mitglieder  der  königl.  Capelle,  an 
ihrer  Spitze  Rappoldi,  Grützmacher,  Feigerl,  Biehring,  Fricke,  Gabler  etc. 
Eintritt  jederzeit.  Haupteintritte  1.  September  (Aufnahmeprüfung  am  1.  Sept. 
8 — 1  Uhr)  und  1.  April.'    Prospect  und  Lehrerverzeichniss  durch         [ia26a.] 

Hofrath  Prof.  Eugen  Erantz,  Director. 

Gorrespondenzen   erreichen  mich  unter 
[12d0t.]  der  Adresse: 

Frankfurt  a.  M.,  Feldbergstr.  88, 1. 


UermaDD  Oansehe  (BaritoD), 

Oratorien-,  Balladen-  und  Liedersänger. 
Vertreter:  Hermann  Wolff,  Berlin  W. 

Eigene  Adresse:  Creiiniach.  [1227r.] 

^''^'  Otto  EiDteelmann, 

Coneert-  u.  OratoriensAnger  (Tenor). 
Berlin,  HT.  SO.,  Eisenacher  Str.  66. 

SOaiy  ffteMerg, 

[1229—.] 


Hngo  Becker,  Mnigl  Professor. 
Slrno  iReicKert, 

€«i6ert-  md  OraUrieisligerCBau). 

Dreadea,  Peterstr.  8  m.  [1281d.] 

Soloqnarlett  für  Kireheigesug, 

Iieipsla:.  [1282h.] 

Adr.:  B.  R6thig»  Gantor  a.  St  Job. 
Sophienstrasse  12. 


Fiirstlieh   Sehanfflbnrg  •  Lippisebe 
Orehestersehnie  zo  ßfideborg. 

Der  Unterricht  erstreckt  sich  auf 
aämmtüche  Orcheeterinstrumente,  Cla- 
vierspiel  (als  Nebenfach),  Theorie  der 
MusiK,  Ghorgesang,  Quartett-  und  Or- 
chesterspiel. [128db.] 

Lehrer  sind  die  Herren  Hofcapell- 
meifiter  Professor  Riehard  Sahla«  Musik- 
director  Friedrieh  Oeissmann«  Gonoeri- 
meister  Albin  Beyer»  Gonoertmeister 
Johannes  Smith,  Hugo  Bosse»  Hof- 
pianist Clemens  Sohultze  u.  A. 

Honorar  (Hauptinstrument,  GLavier 
und  zweites  Nebenmstrument,  sowie  ttb- 
riffe  Fächer)  jährlich  ISO  .4,  hall]|jähr- 
lich  pränumerando  zu  entrichten. 

Aufiiahmeprüfungen  (dement.  Kennt- 
nisse werdenvoraosgesetet)  l.u.2.0ctober, 
Vormittags  im  Prol^ocale  der  Fürstlichen 
Hofcapeüe.  Anmeldungen  sind  an  Herrn 
Musikdirector  Gtoissmann  in  Bückeburg, 
durch  dessen  Vermittelung  auch  Proepeote 
und  gewünschte  Auskünfte  über  Woh- 
nungen etc. 'ZU  erhalten  sind,  zu  richten. 

Bückeburg,  im  Mai  1896. 
Der  Director: 
Professor  Richard  8alila, 
Fürstl.  Hofcapellmeister. 

KaauBersäiierAlfreilOkerliMler 

(Tenor).  [i284w.] 

Berlin,  Gharlottenborg. 
((3oncertvertretung:  H.  Wolff»  Berlin.) 

Kamiersttr  C.  Dierich 

(TeB«r).  [lÄ85q.] 

Leipzig»  PfiiffendorfiBr  Str.  11. 

(Gonoertvertretung:  SLWoUr,  Berlin.) 

Emil  Pinks, 

Concert-    und   Oratorientenor. 

Leipzig,  Hohe  Str.  47,  II.  [i2d6r.] 

Gonoertvertretung:  H.  Wolff»  Berlin. 

Susaine  Stade,  [mr-i 

Concert-  u.  Oratoriensängerin  (Sopran). 
Gesanglehrerin. 

Leipiig,  Eamtidter  Steinweg  49  Ul. 

CSoilie  Kloppenbupgy 

hoher  Alt.  [1288v.] 

Frankfurt  a.  K.»  Zimmerweg  18. 
(3oncertvertretung:    H.  Wolff»   Berlin. 

LuIm  Heynsen  (leompn»  i.  Ul) 

empfiehlt  sich  als        [1289t. 

IMer-  ul  Intiriaidiferii. 

Berlin  W.»  Schöneberger-Üfer  41. 
Goncertvertret  Herrn.  Wolff»  B  er  1  in  W. 

"^ '  AHtoDie  Bkii, 

Oratoriea-  u.  Liedersingerin  (Alt). 

Wiesbadeily  Gr.  Burgstr.  7. 


440 


Franz  Rummel, 


I  A-scanisclie  Strasse  105.     <!<£'< 

Telegramme:  Franz  Rummel,  Dessau.  [12410 

Engagementsof ferten   nur    dlrect. 
FOr  Bayern,  Württemberg,  Baden  und  die  Schweiz:   SOddeutsche  Conoertdirection  IMQnohen. 


Alexander  Siloti, 


Jbifweppeiif  244.   Leemstpaat. 

Engagementsofferten  nw^  llil*ect« 


[1242—.] 


Prof.  Hermann  Genss, 


Componist  und  Pianist.    Berlin  W.,  CourbKrestr.  5. 

Offerten  zur  Mitwirkung  in  Conoerten  erbitte  direct  oder  durch  die  Goncert- Agentur  von 

Berlin  W.»  Am  Oarlsbad  19. 


ri848-.] 

w#iff; 


^rno  S^ilf,  Violinviriuos, 

erbittet  Anmeldungen  für  Concerte  unter  Adresse: 
[18440.]  Lelpslg,  Flossplatz  1,  n. 


Hedwig  Bemhardt, 

Concert-  und  Oratoriensängerin, 
Alt  u.  Mezzosopran,  Mal«  Stteklauei. 

Breslau,  Augustastr.  43, 1.  [i247f.] 

Oonoertvertretung:    H.  Wolff,   Berlin. 


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Oratorien-,  Balladen-  und  Liedersä'nger  (Bass-Bariton). 

IieipjElaTf  FlossplatB  SS.  [1246d.] 


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Den  Tit.  Intendanzen,  Directionen,  Vereinen  und  Musikvorständen  beebre 
ich  micb  mitzutbeilen,  dass  icb  die  SaiSOn  1806/07,  bevor  icb  mein  En- 
gagement am  Berliner  Opernhaus  antrete,  zu  Gastspielen  und  Concerten 
verwende.    Ich  bitte,  alle  diesbezüglichen  Anträge  an  meine  aUSSCtlliessliciie 

Vertretung,  die  SOddeutscIie  Conoertdirection  in  IMOnciien,  oder  an 

mich  direct  gelangen  zu  lassen. 

Berlin,  Juli  1896.  [I246a.] 

Baptist  Hoffmann, 

Bariton. 


Dmek  von  0.  O.  Bttder  in  Leipsig. 


Elitabitb  Piielt, 


[1248r.] 


Coneert-  und  Oratoriens&ngerin. 

Alt  u.  Hezzosopran,   Schule  Stoekhausen. 
Wiesbaden.    Vertret.:  Eugen  Stern,  Berlin. 

Clara  Polseher  (Hezzo-Sopran). 

Leipzigy  Mühl^asse  4r. 

[1249r.]  (Coaoertvertretang:  H.  Wolff,  BerlinO 

Anna  Schimon -Regan, 

[1260-.] 

LelireriB  für  Sologesang  an  der  k. 
Akademie  der  Tookiiist. 

MOnobeHy  Jägerstrasse  8 III. 

SOa/lelm  Seis, 

Oratorien  u.  Liedersänger  (Tenor). 
Wiosbadeiiy 

Bismarckring  1.  [1251a.] 


Leipzig,  am  18.  August  1806. 


Sink  rtutUAi  Biti-,  Kiui- 
uj  luitaiiaiuiuusii, 

duck  tUi  FniUtii  n 


rii  du  lulkiliickiirDc^iiMiiIi 
iitninun  ilii  ta 


Verantwortlicher  Redaotenr  und  Verleger: 

E.  W.  Fritzsch, 

Leipzig,  KSnIgsstrasse  6. 


Das  Uusik&lische  Wocfaenblktt  erscheint  j&hrlicli  in  63  Nnminam.  Der  Äbonnemestsbetra^ 
für  das  Quart&l  von  13  Nummern  ist  3  U&rk;  eine  einzeliiB  Nummer  kostet  40  Pfennige.  Bei 
direct«r  fruikirter  KreuzbuidBendnng  treten  n&chstehende  vierteljttlirliclie  Abonnements- 
preise in  Knft:  3  Mark  50  Pf.  fUr  das  Deutsche. Reich  und  Oesterreioh.  —  3  Uark  7S  Pf. 
tüi  weitere  LlLnder  des  WeltpostTereins.  —  Jahresabonnement  werden  unter  Zugmude- 


XXTn.Jlllirg.] 


No.34. 


legung  vorstehender  Bezugsbedingungen  berechnet. 
Die  Inaertionsgebfihren  für  den  BAum  einer  drelgespkltenen  Petitaeile  betragen  30  Pf. 


.;  Usber 

brlef« , 

fahrte  NOTltiten.  —  VannissliM  KltthsUnngen  mid  NotlcBn. 
Srlefkutea.  —  AtueiBsn. 


BaetlioTen's  0  moU-S;n]pho>iie. 


Ton  OUo  TaDbniaiiii.  (FortaetzniiK.}  —  Ttgaieasobiclite:  Hiulk- 
lU  and  Qista  In  Oper  and  Coueen.  KlTcbenmuik.  —  Aalga- 
II  Anhans:  2.  Symphauie,  Fmoll,  Op.  43,  von  Jacqnea  Kosenbain.  — 


Ueber  den  Vortrag  des  Anftngsmotivs  in  Beethoven's 
Cmoll-Sympnonie. 

Von  Otto  Tanbmaim. 

(Fortsetzong.) 

Was  zuerst  die  technische  Äosfährbarkeit  anbe- 
langt, so  kann  die  grCssere  oder  geringere  Scliwierigkeit 
derselben  überhaupt  nicht  maosegebend  sein  fQr  den  Vor- 
trag irgend  einer  Stelle  in  irgend  einem  Werke  irgend 
eines  Componisten,  namentlich  aber  nicht  für  eine  eo 
bedeutsame  Stelle  in  Einem  der  herrlichsten  Beethoven'- 
scben  Meisterwerke.  Und  nie  darf  sie  dazu  verleiten, 
eich  in  directen  Gegensatz  zu  bringen  zu  dem  klar  und 
deutlich  angegebenen  Willen  dea  Urhebers,  weil  die  Sache 
sa  entweder  bequemer  ist  oder  weil  die  vorhandenen 
Kräfte  «ur  Ueberwindnog  der  vorgeschriebenen  Schwierig- 
keit nicht  ausreicben.  Wollt  ihr  nicht  Alles  daran  setzen, 
ein  Werk  so  ansznfüfaren ,  wie  es  dessen  Schöpfer  ge- 
dacht hat,  oder  könnt  ihr  es  nicht,  so  lasst  lieber  die 
HKnde  davon;  es  geschieht  dann  wenigstens  dem  Werke 
kein  Schaden  nnd  dessen  Meister  aucb  nicht!  Im  Ueb- 
rigen  hat  Beethoven  schon  durch  seine  Instrumentation 
dafür  gesorgt,  dass  die  correcte  gleichmlssige  Auafühmng 
nicht  unmöglich  ist,  indem  er  die  Stelle  nur  von  den 
Streichern  und  zwei  Clarinetten  vortragen  ISast;  die 
schwerer  beweglichen  Blftser  sind  also  fast  ganz  bei 
Seite  gelassen  worden!  Bei  der  Wiederkehr  des  Motivs 
im  22.  Takte  treten,  mit  alleiniger  Ausnahme  der  Trom- 
peten, allerdings  auch  diese  hinzu.  Aber  hier  sind  die 
Ausltihrenden   mit   dem   Tempo   auch   schon   vollständig 


vertraut,   sodass   auch   hier   der   erste  Grund  für  einen 
langsameren  Vortrag  des  Motivs  nicht  stichhaltig  ist. 

Was  den  zweiten  Funct  anbelangt,  so  ist  es  gewiss 
nicht  nur  üblich,  sondeni  auch  berechtigt  und  nöthig, 
den  Zustand  der  Ruhe,  welcher  durch  eine  Fermate  an- 
gezeigt wird,  dadurch  vorzubereiten,  dass  in  diesen  Mo- 
ment eingeleitet  wird,  wie  es  in  der  Musik  eben  durch 
ein  allmähliges  Verlangsamen  des  Zeitmaasses,  also  ein 
Bitardando,  geschieht.  Es  entspricht  das  nur  allgemein 
giltigen  Naturgesetzen:  demSchlafe  geht  das  Einschlafen 
voran,  und  auch  der  Sturm  mKssigt  sich  erst  nach  nnd 
nach,  bevor  Windstille  eintritt,  —  Aber  muss  denn  eine 
Fermate  wirklich  immer  ein  Ruhepunct  sein?  Wie 
wäre  es,  wenn  Beethoven  hier  etwas  ganz  Anderes  damit 
gemeint  hätte?  Trifft  nicht  auch  der  Schlag  faanfig  den 
Menschen  wie  ein  Blitz  aus  heiterem  Himmel,  ganz 
ahnungslos,  ohne  dass  er  anch  nur  die  geringste  Vor- 
empfindnng  davon  hatte?  Es  fragt  sich  aber  ausserdem, 
ob,  abgesehen  von  diesen  mehr  ästhetiscbeD  Gründen,  auf 
welche  wir  später  noch  zurückkommen  werden,  die  Regel, 
der  Fermate  müsse  ein  Ritardando  vorhergehen,  in  die- 
sem besonderen  Falle  ancb  nur  vom  rein  musikalischen 
Oesichtspuncte  aus  richtig  angewendet  erscheint?  Soll 
eine  Bewegung  zur  Rübe  kommen,  so  muss  sie  doch  vor 
allen  Dingen  schon  vorhanden  gewesen  sein.  Es  handelt 
sich  aber  hier  um  den  Anfang  des  ganzen  Werkes  über- 
haupt; was  vorherging,  ist  doch  wohl  absoluter  Zustand 
der  Rnbe.  Und  da  soll  mit  der  eben  erst  einsetzenden 
Bewegung,  welche  sich  auf  drei  Achtelnoten  be- 
schränkt, schon  wieder  eingeleitet  werden  in  einen 
neuen  Zustand  der  Ruhe?! 

34 


442 


Der  dritte  Einwand  gegen  die  sofortige  Anwendunif 
des  Hanpttempos  lautet,  da  fast  der  ganze  Satz  ans  dem 
Anfangsmotiy  heranswachse,  so  mnsse  dieses  auch,  seiiier 
Bedeutung  gemäss,  breiter,  das  heisst  also  deutlicher  und 
eindringlicher  vorgetragen  werden.  Nun  kommt  der  Fall, 
dass  ein  grösserer  Satz  aus  einem  kurzen  Motiv  heraus- 
gebildet ist,  und  dieses  gewissermaassen  als  Motto  an  den 
Anfang  gestellt  wird,  nicht  nur  in  dieser  Symphonie  vor. 
Beethoven  selbst  hat  dieses  Verfahren  auch  sonst  ange- 
wendet, wir  nennen  als  naheliegendes  Beispiel  u.  A.  den 
ersten  Satz  der  Ciaviersonate  Op.  31,  No.  2,  in  DmoU, 
wo '  an  den  Anfang  ebenfalls  ein  zweitaktiges  Motiv  ge^ 
stellt  ist,  aus  welchem  sich  spftter  das  erste  Hauptthema 
entwickelt  Vergleichen  wir  nun  einmal  dieses  Anfangs- 
motiv mit  demjenigen  der  Cmoll-Symphohie,  und  sehen 
wir  uns  alsdann  den  weitere!:k  Verlauf  beider  Sätze  an. 
In  der  Sonate  ist  für  die  zwei  ersten  Takte  ausdrücklich 
Largo  ak  Tempo  vorgeschrieben,  dem  erst  im  dritten 
Takte  (öder  vielmehr  mit  d^m  vorhergehenden  Auftakt) 
das  eigentliche  Tempo  des  Satzes,  AUegro,  folgt,  mit 
welchem  vorläufig  ein  ganz  neuer  gegensätzlicher  Ge- 
danke einsetzt,  der  nach  drei  Takten  mit  einem  Adagio 
endet  Nach  diesem  ertönt  das  Anfangsmotiv  von  Neuem, 
wieder  ist  Largo  das  Tempo,  und  wieder  folgt  der  Gegen- 
satz, dieses  Mal  mit  zwölf  Takten  Allegro.  Im  nächsten 
Takte  setzt  dann  mit  dem  Basse  das  erste  Motiv  auf  der 
Tonica  ein,  nun  aber  auch  Allegro,  und  ans  ihm  ent- 
wickelt sich  nunmehr  das  eigentliche  erste  Thema  des 
Satzes.  Hier  hat  also  Beethoven  gethan»  was  man  auch 
for  unsere  Symphonie  als  nöthijg^  befindet:  Der  motivische 
Kern  des  später  folgenden  Hauptthemas  ist,  seiner  Bedeu- 
tung gemäss,  in  sehr  breitem  Tempo  auszufahren.  Warum 
ist  di^'  Gleiche  in  der  Symphonie  nicht  von  Beethoven 
vorgeschrieben  worden?  Wie  uns  scheint,  lässt  sich  schon 
aus  rein  musikalischen  Gründen  leicht  eine  Erklärung 
dafär  finden.  Das  Motiv  der  Sonate  ist  ein  vorwiegend 
melodisches,  dasjenige  der  Symphonie  aber  ein  eminent 
rhythmisches.  Wie  aber  einerseits  das  melodische  Ele- 
ment in  der  Musik  an  sich  ein  langsameres  Tempo  ver- 
langt, um  seiner  vollen  Bedeutsamkeit  nach  zur  Geltung 
zu  kommen,  so  kann  dagegen  ein  vorwiegend  rhythmi- 
scher Gedanke  durch  einen  verlangsamten  Vortrag  nur 
an  Prägnanz  einbüssen,  und  dass  Beethoven  sich  sowohl 
über  das  Eine  wie  über  das  Andere  vollkommen  klar  war, 
beweist  er  unserer  Meinung  nach  durch  die  Tempo- 
bezeichnung Jedes  der  beiden  Motive.  Das  jetzt  so  ge- 
heimnissvoll düster  einsetzende  Motiv  der  Sonate  würde 
durch  schnellen  Vortrag  zum  ganz  gleichgiltigen  gebro« 
ebenen  Accord;  und  wo  bleibt,  fragen  wir,  der  furchtbare 
Contrast  zwischen  den  drei  kurzen  Achtelnoten  und  der 
lang  auszuhaltenden  Halben  des  folgenden  Taktes,  wie 
ihn  Beethoven  mit  dem  Anfangsmotiv  seiner  CmoU-Sym- 
phonie  doch  wohl  beabsichtigte,  wenn  dieser  äusserst 
prägnante  Rhythmus  durch  den  jetzt  meistens  üblichen 
breiten  Vortrag  j^ier  Achtel  bis  zur  Unkenntlichkeit  ver- 
wischt wird? 

(Schlnss  folgt.) 


Tagesgeschichte. 


Musikbriefe. 


Bayreuth. 


Der  8.  Cyklas  der  Btthnenfestspiele  brachte  wesent- 
liche Veränderongetf,  indem  sich  sowohl  am  Dirigentenpulte, 
als  auch  in  den  Hauptpartien  des  Siegfried  und  der  Brünn- 
hilde  ein  Wechsel  der  Vertretung  vollzogen  hatte:  Hr.  General- 
Musikdirector  Mottl  war  der  Dirigent,  Hr.  BurgstalleT  der 
Siegfried,  Frau  Gulbranson  die  Brünnhilde  des  2.  Gyklus. 
Katurgemäss  musste  eine  noch  innigere  Verschmelzung  der 
mitwirkenden  Elemente  stattfinden,  als  beim  1.  Cyklus.  Felix 
Mottl  hatte  im  Wesentlichen  sämmtliche  Orchesterproben  ab- 
gehalten, sich  mit  den  Leistunffen.der  Solisten  innig  vertraut 
gemacht,  endlich  hatte  er  den  Vortheil,  völlig  fütgsames  und 
schmiegsames  Material  zur  Disposition  zu  haben;  seiner  ge- 
nialen Art  musste  ee  also  gelingen,  die  Aufführungen  noch 
einheitlicher  zu  gestalten,  als  die  des  1.  Cvklus  waren.  Dazu 
kam,  dass  der  grossartige  Erfolg  des  1.  Gyklus  die  Mitwirken- 
den, namentlich  die  weniger  Boutinirten,  zuversichtlicher  und 
siegesbewusster  gemacht  hatte,  ein  Vorzug,  der  namentlich 
die  Leistungen  der  HH.  Breuer,  Burg^taller  und  Fried- 
richs gewaltig  steigerte  und  auch  anderen  Barstellungen, 
z.  B.  der  der  Fricka  duroh  Frau  Brema,  ein  besonderes 
Relief  verlieh. 

Wer  erkennen  will,  welche  Bedeutung  Felix  Mottl  zuzu- 
sprechen ist,  der  soll  einmal  nach  Carlwuhe  wandern  und 
sich  dort  etwa  die  .Trojaner"  von  Berlioz  in  wahren  Muster- 
Vorstellungen  oder  Wagnerische  Werke  in  wundervoll  ein- 
heitlichen Darstellungen  ansehen  und  anhören.  Die  Mitwir- 
.  kung  eines  Dirigenten  solchen  Stils  muss  f^  Bayreuth  unter 
aUeu  umständen  einen  grossen  Gewinn  bedeuten.  Da  ^bt 
es  kein  Experimentiren,  kein  Ümhertappen  nach  dem  Rich- 
tigen, keinen  Wechsel  der  Anschauungen,  kein  Abirren  vom 
Wege  des  Stilvollen.  Ruhig  und  zielbewusst  wird  die  Sache 
angeÜEisst,  mit  kraftvollem  r^achdruck,  mit  dem  Schwünge 
uaehhaHiger  Begeisterung  zur X^eltung.  gebracht.  DieUeber- 
einstimmung  der  Handlung  auf  der  £ühne  mit  denKuaucen 
des  Orchesters  ist  die  tadelloseste;  Beide ,  ergänzen  sich  zu 
einer  Wirkung,  die  kaum  mehr  die  Mitwirkimg  verschiedener 
Factoren  in  Erinnerung  brin^  So  wird  nirgends  die  Illusion, 
als  sei  die  Mitwirkung  des  Orchesters  aus  der  Stimmung  des 
Dramas  herausgewac&en ,  somit  natürlich  und  ganz  selbst- 
verständlich, gestört  und  hinfällig  gemacht.'  Nur  eine  grosse 
künstlerische  Natur  kann  dieses  id^e  Verhältniss  zwischen 
Orchester  und  Bühne  herstellen;  nur  die  aufopferndste  Be- 
geisterung aber  wird  eine  starke  Individualität,  wie  Mottl  sie 
repräsentirt,  zum  vöUi^n  Aufgehen  in  der  Sache  veranlassen. 
Ehre  solcher  künstlerischen  Gesinnung! 

Was  Hr.  Burgstaller  beim  schnellen  Eintreten  för  Hm. 
Grüning  in  der  „Götterdämmerung*'  des  1.  CyHus  versprach, 
das  hat  er  mit  seinem  jungen  Siegfried  nicht  nur  redlich 
gehalten,  sondern  noch  über  alles  Erwarten  weit  überholt. 
Wenn  ein  völliger  AnflU:iffer  und  Neuling  auf  der  Bühne  eine 
so  ^wältige  Aufgabe  stilvoll  löst,  ja  sie  im  Einzelnen  so 
meistert,  dass  man  sich  vor  eine  ganz  neue  und  doch  sinn- 
gemässe Auffassung  versetzt  sah,  so  kann  man  von  der  Be- 
gabung dieses  jungen  Künstlers  doch*  nur  mit  den  Worten 
höchster  Anerkennung  sprechen.  Was  so  ungemein  sympa- 
thisch an  seinem  jungen  Sie^ried  berührt,  das  ist  das  ur- 
deutsche, d.  h.  gemüth volle  Element.  Ganz  ermifend  trat 
dasselbe  namentuch  bei  Fa&er's  Tode,  am  schönsten  bei 
Mime's  Erzählung  von  Sieglinde  hervor.  Ob  je  eip  Ausländer 
solche  Töne  finden  würde?  Töne,  die,  aus  dem  überreichen 
Empfinden  eines  echt  deutschen  Meisters  entstammend,  doch 
nur  in  Dem  widerklingen  können,  der  sie  in  ähnlichem  Em- 
pfinden nachfühlt  und  sie  so  dem  Hörer  vermitteln  kann. 
Für  die  SohmiedeUeder  fehlte  es  Hm.  BurgstaUer  vorläufig 
noch  an  stimmlichem  Nachdruck,  wie  der  Stimme  auch  noch 
die  Ausdauer  fehlt,  zwei  Riesenleistungen,  wie  die  beiden 
Siegfried-Partien,  an  zwei  aufeinanderfolgenden  Tagen  aus- 
führen zu  können.  Im  1.  Act  des  „Siegfried**  war  sonst  die 
Leistung  von  ausserordentlicher  Bedeutung.  Keine  noch  so 
kleine  schauspielerische  Nuance  blieb  unberücksiohtioft  Das  ur- 
wüchs^  Wesen  des  Siegfried  trat  kraftvoll  unu  doch  an- 
ziehend in  die  Erscheinung;  mit  welchem  Feuer,  wie  natür- 
lich und  doch  anmuthig  schmiedet  sich  der  Held  sein  Schwert, 


443 


mit  welch  souveräner  Yerachtung  blickt  er  auf  die  „Memme*' 
Mime  herab,  von  der  er  deü  Unterricht  im  Fürchten  mit  aus- 
gelassenem Lachen  entgegennahm.  Im  grossen  Duett  herrschte 
zu  sehr  die  Pose.  Vielleicht  kam  dies  auch  nur  in  Erinne- 
rang,  weil  die  Gesticnlationen  der  Frau  Gnlbranson  nur  dem 
Gebiete  der  grössten  pathetischen  Bewegungen  entnommen 
"Waren  und  gar  zii  sehr  das  Angelernte  verriethen.  Lessing 
ist  es,  der  f£lr  diese  Art  grosser  G^ten  die  grösste  Vorsicht 
des  Gebrauchs  anräth.  Zu  viel  und  zu  Viäe  machen  jede 
Steigerung  unmöglich. 

In  der  „Götterdämmerung*'  des  2.  Cyklus  hatte  Hr.  Bnrg- 
staller  das  Bild  seines  im  1.  Cyklus  dargestellten  Helden  ver- 
ändert: er  erschien  bartlos,  und  dann  tru^  er  statt  des  im 
1.  Gvklus  verwendeten  römischen  Panzers  eine  BrÜime,  ganz 
ähnlich  der  Brünnhildens.  Die  erste  Aenderung  erscheint 
unnöthig.  Siegfried  ist  in  der  „Götterdämmerung"  der  Held 
im  Vollbesitze  der  Manneskraft,  folglich  kann  er  auch  das 
Zeichen  der  Männlichkeit,  den  Vollbart,  tragen.  Die  zweite 
Aenderung  war  sehr  klu^;;  denn  das  erste  Gostume  war  Alles 
eher,  als  die  heldenmässige  Ausrüstung  des  Siegfried. 

Mit  dem  hochragenden  Helden  die  hochgewachsene  Brttnn- 
hilde  zusammenwirken  zu  sehen,  war  ein  Gtonuss  fürs  Au^. 
Wie  Blitz  und  Schlag  folgte  in  der  Eidesscene  Eid  auf  Eid. 
Betonte  Frau  Gulbranson  im  „Siegfried"  allzusehr  das  Gi^tter- 
kind,  das  hoheitsvolle,,  so  erwuchs  sie  im  Leiden  Brünnhildens 
zum  Weibe,  zum  gross  und  tief  empfindenden  Menschenweibe. 
Wenn  die  Künsuerin,  ebenfalls  eine  Novize  im  Wagner- 
Gesange,  einstmals  die  Zeichen  des  Angelernten  abgelegt 
haben  wird,  welch  gewaltige  Leistung  wird  sie  dann  zu  bieten 
vermögen.  Aber  eine  Brünnhilde  mit  angelernten  Bewe- 
gungen, mit  eingedrillten  Nuancen  kann  nie  das  impulsive 
Weib  darstellen,  das  consequent  in  Liebe  und  JEUiche  vor 
keiner  Folge  zurückschreckt,  selbst  nicht  vor  dem  Tode*  des 
Geliebten.  Die  nordische  Künstlerin  brin^  sehr  viel  ftür 
ihre  Brünnhilde  mit:  eine  schöne  majestätische  Gestalt,  ein 
anziehendes  Gesicht,  wuüdervoUe  Au^en;  eine  Stimme,  die 
ins  Herz  geht,  musikalische  Sicherheit  und  Ausdrucksfahig- 
keit.  Aber  der  göttliche  Funke  fehlt  noch,  und  er  kann  sidi. 
nur  entzünden  bei  völliger  Bemeisternng  der  Aufgabe.  Dann 
erst  wird  sich  zeigen,  ob  Frau  Gulbranson  von  den  Berufenen 
eine  Auserwählte  ist. 

Die  Vorzüge  der  Bayreuth  er  Insoenirung  des  ,^NibelnBgen<' 
Binges'^  traten  bei  dem  2.  Cyklus  noch  deutlicher  hervor,  als 
beim  Ersten,  ebenso  wurden  die  offenbaren  Mängel  noch  schär- 
fer wahrnehmbar.  Bezüglich  der  Letzteren  ist  es  kaum  verr 
ständlich,  dass  man  nicht  sofortige  Aenderungeh  eintreten 
Hess.  Oder  hält  man  wirklich  die  Uostume  des  „Rheingold^ 
für  geschmackvoll*),  den*  Feuerzauber  für  grossartig?    HiQt 

*)  Die  Costume  bei  den  diesjährigen  Bühnenfestspielen 
zu  Bayreuth  haben  in  der  Presse  auch  anderwärts  eine  sehr 
abfällige  Beurtheilung  gefunden.  Demgegenüber  vertritt  Hr. 
G.  Schoenaich  in  der  „N.  Musik.  Pr.**  in  dieser  Frage  einen 
Standnunct,  der  sicher  auch  bei  der  Festspielleitung  maass- 
eebena  gewesen  ist;  derselbe  schreibt:  „Die  Gostume  haben 
für  die  Verkörperung  der  Absicht  des  'Dramatikers  mehr  Be- 
deutun|^,  als  die  Decorationen  und  Maschinen.  Eine  sichtliche 
Ueberemstimmung  der  äusseren  Erscheinung  des  Darstellers 
mit  der  darzustellenden  Gestalt  muss  nicht,  wie  dies  bei  den 
Letzteren  vielfach  der  Fall  ist  — und  immer  bleiben  wird — , 
bei  Ansätzen  und  gutem  Willen  stehen  bleiben.  Sie  ist  voll- 
ständig erreichbar.  Dass  auch  in  dieser  Richtung  das  Ent- 
sprechende würde  getroffen  werden,  konnte  bei  dem  durch- 
febildeten^aufs  Höchste  veredelten  Geschmack  der  leitenden 
actoren  m  Bayreuth  nicht  zweifelhaft  sein.  Man  traf  den 
richtigen  Mann  in  Hans  Thoma,  der  diesmal  die  Gostume 
für  die  Tetralogie  entwarf.  Hans  Thoma,  ein  Künstler  von 
Gottes  Gnaden,  der  seinen  Pinsel  nicht  ansetzt,  ohne  Poesie 
auszuströmen,  ein  Dichter  in  Farben,  ein  modemer,  mehr- 
könnender M.  V.  Schvnnd — denn  er  steht  an  Tiefe,  Eigenart 
und  Einfachheit  der  Empfindung  hinter  dem  Meister  der 
»Melusinet  nicht  zurück  und  übertrifft  ihn  coloristisch  weit- 
aus — ,  bot  die  Gewähr,  dass  er  die  Aufgabe,  das  mythische 
Volk  charakteristisch  und  phantasievoll  zu  bekleiden,  wahr- 
haft .ktlnstlerisch  lösen  werde.  Es  ist  ihm  ganz  herrlich  ge- 
lungen. Er  trat,  seinem  Problepi  natürlich  ganz  unabhängig' 
von  den  Vorstellungen  gegenüber,  die  sich  in  den  Theator- 
schneidem  über  mythische  üniformirungskunst  festgesetzt 
hatten.  Der  Kern  ihrer  Weisheit  bleibt  mangels  Phantasie 
doch  immer  der  in  diesem  Falle  unmöglich  zu  befriedigende 
Drang,  ihistorischc  zu  erscheinen.  Thoma,  der  Künstler, 
waltete  ganz-  frei  und  strebte  ganz  richtig  nur  nach  möglichst 


man  f^  richtig,  dass' die  Gtötter  den  Begenbogen  nicht  be- 
treten, der  Wanderer  nicht  „schimmernd  im  Schatten*'  er- 
scheint, sondern  erst  recht  snät  „erleuchtet*'  wird? 

Nur  wenn  Bayreuth  offenoar  geeen  die  Absichten  und  An- 
sichten des  Meisters  verstossende  Fehler  beseitigt,  wenn  es 
möglichst  deutlich  Das  zum  Aasdruck  bringt,  was  der  Meister 
woUte,  wird  es  der  thätigenTheilnahme  aller  Waspier-Freunde 
sicher  sein.  Heute  kann  es  ja  Übermüthig  auf  den  Erfolg 
pochen  und  sagen,  däss  die  musikalische  Wdt  sich  auch  ohne 
„Parsifal**  versammelt  hat,  um  über  oft  gehörte  Werke  neue 
Aufklärungen  zu  eimpÜEmgen :  dass  der  Zauoer  der  Anziehungs- 
kraft also  nicht  im  „Parsifal**,  sondern  einzig  in  der  Formel 
„Bayreuth"  begründet  ist.  Aber  man  vergesse  doch  nicht, 
dass  iban  das  ganze  Biesenwerk  auf  den  Schultern  zweier 
musikalischen  Biesen',  Richter  und  Mottl,  aufbaute,  dass  man 
eine  geniale  Banmeisterin,  starke  Helfer  wie  Kniese,  Fuchs, 
Borges  und  v.  Wolzogen,  eine  Anzahl  kunstbegeisterter  jungen 
Künstler  und  endlicn  eine  grosse  Zahl  hilfsbereiter  künstle- 
rischen Kräfte  zur  Disposition  hatte  und  allen  diesen  mit  zu 
Dank  verpflichtet  ist.***)  Man  denke  sich  Richter,  MotU,  Levi. 
man  denke  sich  Frau  Wagner  weg,  und  muss  dann  wohl 
fragen:  weisst  du,  wie  das  wird?  Darum  suche  man  die 
Stützen  der  Sache  zu  verstärken,  dem  grossen  Unternehmen 
neue  Freunde  zuzuführen;  darum  sehe  man  Beweise  dafür, 
dass  man  die  Mitwirkung  bedeutender  Elräfte,  die  begeisterte 
Hingabe  junger  KünsUer  hochschätzt.  Wie  leicht  könnten 
dann  die  Wollen  gewisser  Missstimmungen  verscheucht  wer- 
den, die  jetzt  noch  anscheinend  harmlos  am  Horizont  schweben 
und  doch  schweres  Unheil  über  die  Sache  heraufführen 
könnten. 

Nicht  Der,  welcher  seine  ehrliohe  künstlerische  Meinune 
vertritt,  ist  der  Feind  Bayreuths,  sondern  Der,  welcher  blind 
für  die  Mängel,  die  allem  Menschenwerke  anhaften,  der  Masse 

flauben  machen  will,  dass  hier  nur  kritiklose  Anbetung  am 
latze  sei.  Martin  Krause. 


S*ücklicher  Charakterisirung  der  einzelnen  Figur'  im  Sinne 
res  dramatischen  Gehaltes  und  nach  einer  malerischen  Ge- 
sammtwirkung.   In  diesem  Sinne  boten  seine  Gostume  nicht 
nur  eine  Augenweide,  sondern  eine  Fülle  glücklichster  Inspi- 
rationen.   Er  verwandte   eine  reichste  Farbenscala,  sensitiv 
gesteiffort  vom  dunkelsten  Dunkel  der  Alberioh  und  -Hagen 
über  qas  St^hlgrau  der  Walküren-  bis  zum  strahlendsten  Glanz 
der  Siegfried-Erscheinung.     Er  verbannte  die  antikiflirenden 
nackten  Arme  der  Göttinnen  und  das  öde  blinde  Weiss,  darin 
man  sie  allerwärts  gekleidet  erblickt.    Seine  Friclui  ist  aJs 
Typus  der  Göttin  der  Häuslichkeit  geradezu  ein  Meisterwerk, 
—  freilich   will  ein  solches  Gostume  auch  so  getragen  sein, 
wie  es  Frau  Brema  zu  tragen  versteht.    Es  gibt  auch  ^  Leute, 
die  Kleider  machen«.    Sie   müssen    nicht   noth wendig  Alle 
Schneider  sein.    Die  mittlere  Farbenstimmung  der  Thoma'- 
schen  Costume  unterscheidet  sich   durch  eine  künstlerische 
Discretion  feinfühligster  Art  von  gewohntem  Theaterplunder. 
Sie  sind  aber  auch  denen  Dopplers  aus  dem  Jahre  1876  weit 
Überlegen.  Wie  sieht  nur  Fron  aus  in  seiner  schönen  langen 
Gewandung!    Wir  sind  gewohnt,  das  Mitglied  einer  Gaukler- 
bande  in  ihm  zu  vermutnen.    Die  Walküren  mit  den  kurzen 
stahlgrauen  Ghewändem,   die  durch   unterscheidende  Mäntel 
der Uniformität  entrückt  werden,  sind  wahrhaft  heldenreizende 
Figuren.  Gostume,  die  direct  ausdenpeitschenden  Violmfiguren 
des  Bitts  heraus  componirt  sind.     Schon  die  Kleider  nahen 
Temperament.   Die  Costumirung  der  Mannen  in  der  i  Götter- 
dämmerung« ist  vortrefflich  gelungen.    Auch  sie  entspricht 
durchaus  den  hellen,  gigantisch  lachenden  Farben,  die  Wagner 
dieser  Scene  gegeben.  Die  Musiker  hatten  Allerlei  an  Thoma*s 
Costumen  auszusetzen.    Da  sollte  Fricka  i japanesisch « ,  Sieg- 
fried wie  ein  Genturio  ausgesehen  haben.  Wir  wissen  nur,  dass 
sie  vom  künstlerischen  Standpuncte  aus  vortrefflich  aussahen. 
Ob  zu  Wotan*s  Zeiten  mit  Blumen  bedruckte  Atlasstoffe  er- 
zeugt wurden,  erscheint  zwar  auch  uns  zweifelhaft,   ist  uns 
aber  für  den  ktlnstlerischen  Zweck  ganz  gleichgiltig.    Der 
belebende  Farbeneindruck  war  ein  heiterer  und  scnöner.  Wir 
danken  dem  ausgezeichneten  Manne,   dass  diese  Seite  der 
Bayreuther  Darstellungen   nns  mit  allen   Erinnerungen  an 
Opemtheater  verschont  und  echter  Künstlergeist  auch  in  der 
Welt  des  Auges  allerwärts  geherrscht  hat.*'        D.  Bed. 

.**)  Die  Mitwirkung  des  Orchesters  möchte  ich  nochmals 
ausdrücklich  als  eine  ganz  besondere  grosse  That  betonen. 
Die  Meisten  der  ausgezeichneten  Künstler  opferten  ihre 
Ferientap;e,  um  der  Sache  Opfer  zu  bringen.  Una  wie  freudig 
thaten  sie  Alles,  um  der  Sache  den  schönsten  Glorienschein 
ums  Haupt  zu  winden. 

34* 


444 


Mannheim. 

Die  Zahl  der  nach  Wagner  entstandenen  musikalischen 
Dramen,  die  ich  mit  freudiger  Zustimmung  als  musikalisch 
neu,  unabhängig  und  lebenskräftie^  begrüssen  konnte,  war 
nicht  BAI  gross:  „Hansel  und  GreteP,  „Guntram*^,  ^ilngwelde** 
und  „Genesius^  —  voilA  tout. 

Stilistisch  stehen  diese  vier  Werke  trotz  ihrer  grossen 
physiognomischen  Verschiedenheiten  auf  gleichem  Boden;  sie 
sind  durchaas  nach  den  Stilprincipien  Wagner's  geschaffen, 
wenngleich  in  Jedem  von  ihnen  eine  andere  künstlerische 
Eigenart  sich  diese  Stilprincipien  zu  eigen  gemacht,  amalgamirt 
hat.  Das  zuerst  erschienene  der  genannten  Musikdramen  ist 
der  jjGenesius"  von  Wein^artner,  dem  das  Berliner 
Publicum  im  Herbst  1892  eine,  wenn  auch  nicht  enthu- 
siastische, so  doch  recht  warme  Aufnahme,  viel  mehr  als 
einen  blossen  Achtungserfolg,  bereitete. 

Damals  fiel  denn  ein  Theil  der  Berliner  Presse  mit  einer 
ünqualificirbarkeit  über  das  Werk  her,  die  in  der  nach- 
Wagnerischen  Musikgeschichte  nur  noch  ein  Seitenstück  be- 
sitzt in  den  unerhörten  Roheiten  und  Unfläthigkeiten,  mit 
denen  dieselbe  Presse  im  letzten  Winter  Gustav  Mahler 
überschüttet  hat. 

Weingartner  zog  damals  beleidifft  und  in  seiner  künst- 
lerischen und  bürgerlichen  Ehre  auf  das  ungeheuerlichste 
verletzt  sein  Werk  aus  der  Oeffentlichkeit  zurück,  und  die 
Geschichte  der  Berliner  Presse  hatte  einen  Schandfleck  mehr 
zu  verzeichnen. 

üeber  drei  Jahre  sind  seitdem  verstrichen,  und  ich  bin 
in  der  Zwischenzeit  oft  genug  verlacht  worden  mit  meiner 
Prophezeiung:  „Dies  Werk  wird  eine  glänzende  Auferstehung 
feiern.*'  Schneller,  als  ich  zu  hoffen  gewagt,  hat  sich  meine 
Voraussage  erfüllt:  Das  nach  rein  künstlerischen  Gtosichts- 
puncten  vortrefflich  geleitete  Mannheimer  Hoftheater  hat  das 
bedeutende  Werk  schon  in  diesem  Frühjahr  unter  beispiel- 
losem Erfolg  in  sein  Repertoire  aufgenommen,  und  das  Stadt- 
theater zu  rreiburg  wird  dem  rühmlichen  Beispiel  in  B&lde 
folgen. 

Der  Dichtung  des,  ähnlich  wie  „Guntram^,  in  seiner 
Stimmungssphäre  mit  „Parsifal"  verwandten  Werkes 
liegt  die  Legende  vom  heiligen  Genesius,  dem  Mimen  des 
Diokletian  und  späteren  Schutzpatron  der  Schauspieler  zu 
Grunde,  dem,  als  er  die  Christen  auf  der  Bühne  verspotten 
wollte,  durch  ein  göttliches  Wunder  plötzlich  die  Erleucntung 
kommt,  und  der  dann  bekehrt  den  Märtyrertod  stirbt.  Mit 
grosser  psychologischer  Feinheit  hat  es  Weingartner  ver- 
standen, in  seiner  —  künstlerisch  den  angeblich  von  ihm  ge- 
plünderten „Geminianus*'  von  Herrig  himmelhoch  über- 
ragenden —  Dichtung  das  von  der  Legende  überlieferte 
Wunder  menschlich  natürlich  zu  motiviren,  es  des  Wunder- 
samen, üeberirdischen  zu  entkleiden. 

Das  Christen thum  und  sein  Ringen  gegen  die  über- 
mächtige heidnische  Staatsgewalt  bildet  den  meisterhaft  an- 
gelegtein, an  moderne  Parallelerscheinungen  gemahnenden 
geschichtlichen  Hintergrund  für  die  mächtig  ergreifende 
Seelenhandlung,  die  in  des  Helden  Brust  sich  abspielt. 
So  rein  und  intim  seelischer  Natur  nun  aber  auch  die  Hand- 
lung ist.  so  findet  dennoch  der  Dichtercomponist  ungesuchte 
Gelegenheit  zur  EntfaJtung  prächtiger  Schau  Wirkungen ,  die 
in  ihrer  Prunkhaftigkeit  an  die  Grosse  Oper  von  ehemals 
erinnern  würden,  wenn  sie  nicht  auf  das  Sorgfältigste  moti- 
virt  wären.  Sie  sind  eben  nicht  Selbstzweck  und  wirken  in- 
folgedessen auch  nicht  stilwidrig.  Nur  der  Sonnenaufgang 
am  Schluss,  während  die  Flammen  des  Holzstosses  empor- 
lodern, hat  auf  mich  bei  Jeder  der  vier  Aufführungen  des 
Werkes,  die  ich  gesehen,  etwas  störend  eewirkt  und  schien 
mir  trotz  seiner  naheliegenden  symbolischen  Bedeutung  un- 
wesentlich und  theatralisch  „effecthaft";  doch  das  mag  zum  Theil 
an  der  elektrischen  Aufdringlichkeit  solcher  Beleuchtungskünste 
liegen.  Jedenfalls  sichern  Werth  und  Wirksamkeit  der  Dichtung 
im  Verein  mit  Dem,  was  der  Schaulust  geboten  wird,  dem 
„Genesius*^  starken  Erfolg  beim  Publicum.  Erhöhen  wird 
diesen  zweifellos  die  Fasslichkeit  und  Schönheit  der  Musik, 
die  von  Allem,  was  Weingartner  bis  jetzt  veröffentlicht  hat, 
unstreitig  das  Bedeutendste  und  Abgeklärteste  ist 

Von  seinen  beiden  im  frühen  Jünglingsalter  —  mit  19 
und  21  Jahren  —  geschriebenen  Erstlinfi;sopem ,  in  denen 
Weingartner  noch  durchaus  unselbständig  war  und,  trotz 
souveräner  Beherrschung  alles  Technischen,  doch  noch  un- 
sicher tastete,  bis  zu  der  Eigenartigkeit  der  „G^nesius*'- 
Musik  —  welch  eine  Riesen entwickelung!  Durch  jene  auch 
in  der  Erfindung  noch  völlig  unfreien  Jugend  werke  hat  sich 


leider  die  fable  convenue  gebildet  und  in  zahlreichen  Eritiker- 
schädeln  verkalkt,  Weingartner  besitze  keine  eigene  Erfindung. 
Unbegreiflicher  und  unkluger  Weise  führt  der  Künstler  diesen 
thöricnten  Vorurtheilen  auch  noch  fortgesetzt  neue  Nahrung 
zu,  dadurch,  dass  er  noch  Aufführungen  des  Zwischenspiels 
aus  „Malawika*^  gestattet  oder  gar  selbst  leitet.  Dies  ist  nm  so 
verwunderlicher,  da  er  sich  völlig  darüber  klar  ist,  wie  Wenig 
eigentlich  dieses  Stück  mit  seiner  jetzi^n  Kunst  noch  gemein 
hat.  Weingartner  besitzt  auf  seiner  jetzigen  Entwickelungs- 
höhe  eine  eigene  musikalische  Physiognomie,  einen 
eigenen  Stu,  dessen  Hauptcharakteristicum  eine  reich 
quellende  grosszugige  Melodik  von  ausgesjjroohen  lyrischem 
Geprä^,  von  einer  schwärmerischen  Lmigkeit,  üeberschwän^- 
lichkeit  und  Weichheit  ist.  Hie  und  da  tritt  diese  Weichheit 
fast  zu  sehr  hervor,  sodass  seiner  Musik  bisweilen  ein  etwas 
femininer  Zug  anhaftet. 

Selbstverständlich  ist  der  „Genesius*'  nach  den  Principien 
der  „symbolistischen"  (i.  e.  Leitmotiv-)Technik  gestaltet,  allein 
auch  hier  springt  die  Eigenart  Weinp;artner^  deutlich  ins 
Auge:  Im  Gegensatz  zu  der  äussersten  luiappheit  der  PrlLgung, 
wie  sie  beispielsweise  in  „Ingwelde"  oder  tast  auf  die  fitoitze 
getrieben  im  „Guntram**  zu  beobachten  ist,  sind  Wein- 
nirtner^s  „Symoole"  meist  langathmige  Melodien  von  oft 
hinreissender  Schönheit,  aber  dennoch  nicht  auf  Kosten  der 
ChanLkteristik:  ich  verweise  nur  auf  das  äusserst  pr&g:nante 
Symbol  der  Gnristenverfolgung  oder  auf  das  des  höfi- 
schen Prunkes.  Meisterhaft  ist  die  contrapunctische  Aus- 
nutzung dieser  melodischen  Themen.  Mit  knappen  Motivchen, 
wie  im  „Guntram**,  polyphonen  Reichthum  zu  entfalten,  ist 
verhältnissmässie  billiger,  als  die  Schaffung  eines  Meister- 
stückes der  Combinationskunst,  wie  etwa  die  Verwandlungs- 
musik im  ersten  Aufzuge  des  „Genesius". 

Zweie  der  Weingartner'schen  Symbole  muss  ich  freilich 
als  im  Ausdruck  verfehlt  bezeichnen:  das  phrasenhafte,  un- 
charakteristische Liebes- Symbol,  sowie  das  gleich&Ua  ziem- 
lich nichtssagende  der  Sinnlicnkeit  Diokletian's.  £in 
Theil  der  ersten  Scene  des  zweiten  Actes,  sowie  ein  Theil 
von  Pelagia's  Liebesbeichte  vor  Cyprianus  werden,  durch  die 
Bedeutungslosigkeit  dieser  an  den  genannten  Stellen  breit 
durchgeführten  Symbole  geradezu  todte  Puncto  der  Partitur. 

T^  noch  einige  der  ]£iuptschönheiten  des  hervorra£;enden 
Werke» jinznführen,  seien  ausser  der  erwähnten  Verwancuuxiss^ 
musik  noch  folgende  Stellen  genannt:  Pelagia*8  Schilderung 
des  Eaiserfestes,  ihr  Z wiegesang  mit  Cyprian  nach  Zuriick- 
weisung  des  Verführers  Genesius,  sammt  dem  vorhergehenden 
Orchestorzwischenspiel,  der  pompöse  Marsch,  der  den  Aufzne 
des  Kaisers  begleitet,  sowie  das  musikalisch  herrliche  und 
dramatisch  nicht  unglaubhaile  Sextett  mit  Chor  am  Schluss 
des  ersten  Actes. 

Im  zweiten  Aufzuge  ist  vor  Allem  die  gewaltige  Ver- 
suchungsscene  zwischen  Pelagia  und  dem  Kaiser  mit  dessen 
Delirium  hervorzuheben;  dann  der  süsse,  anmuthige  Mädchen- 
chor, der  etwas  archaisirende  Femgesang  der  Todgeweihten  — 
bei  welchem  mich  nur  die  auffiulend  matte  und  conventio- 
nelle  Dedamation  des  gleichzeitigen  Bühnendialoges  stört  — , 
femer  in  dem  Schauspiel  der  entzückende  Nymphenchor  in 
Kanonform,  der  wild  orgiastische  Tanz  der  Frauen  und  Satyrn 
in  jßlnftheüigem  Rhythmus;  das  hinreissend  schöne  Ritomell 
beim  Erscheinen  der  Grazien,  schliesslich  die  Stelle,  ^wo  das 
Schauspiel  plötzlich  Wirklichkeit  wird  und  Genesius  mit  dem 
Bekenntniss  seines  Christenthums  aus  der  Bolle  fällt  —  und 
hier  wieder  besonders  der  machtvoll  erschütternde  Orgel- 
punct  des  gesammten  Streichorchesters  auf  klein  g^.  Der 
ganze  dritte  Act  ist  durchweg  von  solch  hehrer  erhahener 
Schönheit  und  Weihe,  dass  es  kaum  möglich  ist,  da  noch 
besondere  Einzelnheiten  hervorzuheben. 

Was  die  psychologische  Zeichnung  des  Helden  angeht, 
so  soll  übrigens  nicht  unerwähnt  bleiben,  wie  nahe  er  mit 
den  nervösen  femininen  Künstlertypen  verwandt  ist,  die 
Wilhelm  Walloth  in  seinen  ausgezeichneten  Eomanen  aus 
der  Decadenzperiode  des  Eömerreiches  gestaltet  hat. 

Die  Mannheimer  Aufführung  des  „Genesius^  stand  nicht 
nur  der  vorzüglichen  Berliner  Premiere  nicht  nach ,  sondern 
war  in  Vielem,  namentlich  in  den  meisten  Leistungen  auf 
der  Bühne,  womöglich  noch  vollkommener  und  abgernndeter 
als  Jene,  obwohl  der  „Genesius"  zu  den  besten  Vorstellungen 
gehörte,  die  ich  im  Berliner  Opemhause  erlebt  habe.  Gkmz 
Hervorragendes  leisteten  Frl.  Heindl  als  Pelagia  - —  die 
mit  Frau  Sucher*s  genialer  Interpretation  der  Rolle  wett- 
eifern konnte  und  die  jugendlich  mädchenhafte  Erscheinung 
vor  dieser  voraus  hatte  —  und  Hr.  Ernst  Kraus  als  Grene- 
sius,  ein  von  der  Natur  glänzend  ausgestatteter,  dabei  vor- 


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445 


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trefflich  ^;escliulter  Tenorist,  dessen  Acquisition  die  Berliner 
Hofoper  jetzt  endlich  in  die  Lage  setzen  wird,  Heldenrollen 
in  solchen  Institutes  würdiger  Weise  zu  besetzen.  Auch  die 
Kammersänger  Hr.  Knapp  (Cyprianus)  und  Hr.  Döring 
(Kaiser)  sind  mit  höchster  Aoszeichnung  zu  nennen.  Die 
Hegie  ftlhrte  der  Intendant,  Hr.  Dr.  Bassermann,  in  eigener 
Person.  Mit  welcher  künstlerischen  Begeisterane:  und  Hin- 
gebung alle  Betheiligten  sich  ihren  Aufleben  widmeten,  da- 
rar  ist  ein  wenig  bemerktes  Vorkommniss  bei  der  zweiten 
Au^hrung  charakteristisch:  Dem  yortre£Plichen  Concert- 
meister  Hm.  Schnster  war  ein  Unfall  zugestossen,  der  ihm 
die  Mitwirkung  unmöglich  machte.  Da  holte  Hr.  Hof  kapell- 
meister  Langer  seine  Geige  hervor  und  sprang  ohne  Wei- 
teres für  den  Verhinderten  ein.  Die  8.  und  4.  Aufführuns^ 
dirigirte  Hr.  Langer  and  entledigte  sich  dieser  heiklen  Au£ 
gäbe  mit  allen  Ehren,  sodass  sich  die  Aufführungen  nicht 
merklich  von  den  beiden  unter  des  Componisten  Aegide  vor 
sich  gegangenen  unterschieden.  — 

Den  Mannheimer  Erfolg  des  „Genesius"  hat  natürlich  Hr. 
Wilh.  Tappert  wieder  zu  vMtlächtigen  gesucht,  und  es  liegt 
auch  nicht  allzu  ferne,  einen  Theil  desselben  auf  Conto  der  Be- 
liebtheit Weingartner's  in  Mannheim  zu  setzen;  aber  in  Berlin 
ibt  Weingartner  mindestens  eben  so  beliebt,  wie  in  Mannheim. 
Und  wenn  vor  einem  ausverkauften  Haus  der  Schöpfer  eines 
solch  ernsten  Werkes  noch  bei  der  zweiten  Aufführung 
ein  Dutzend  Mal  stürmisch  gerufen  wird  und  zehn  Kr&nze 
erh&lt,  dann  ist  doch  wohl  mehr,  als  Localpatriotismus  im 
Spiel.  Locale  Beliebtheit  bereitet  einem  Werk,  wenn  es 
nicht  auch  gefiLllt  oder  ergreift,  besten  Falls  sogenannte 
Achtungserfolge,  keineswegs  solch  jubelnde  andauernde  Ova- 
tionen, wie  sie  dem  Sohöprer  des  „Genesios**  an  zwei  Abenden 
dargebracht  wurden.  E.  0.  Nodnagel. 


Concertumschau. 

Aachen.  Symph.-Concerte  im  Gurhaus  (Schwickerath): 
23.  Juni.  2.  Symph.  v.  Brahms,  „Oberon**-Ouvert.  v. Weber, 
Chaconne'u.  Kigaudon  a.  „Aline**  v.  Monsigny,  Tambourina. 
„Iphigenie  in  Aulis**  v.  Gluck,  Gesangvorträge  der  Frau  Zer- 
iett-Olfenias  a.  Wiesbaden  („Der  Sandträger **  v.  Bungert, 
■„Neue  Liebe**  v.  Rubinstein,  „Uebers  Jahr**  v.  Zerlett, 
.Strampelchen"  v.  Hildach  etc.).  7.  Juli.  Esdur-Symph.  v. 
Mozart,  Poöme  lyr.  f.  Dreh.  v.  Glazounow,  Vorspiel  und 
Schluss  a.  „Tristan  und  Isolde**  v.  Wagner,  Yiolin vortrage 
des  Frl.  v.  Brennerberg  a.  Wien  (1.  Gonc.  v.  Bruch  u.  Zi- 
geunerweisen V.  Sarasate).  14.  Juli.  6. Symph. v. Beethoven, 
„Tannhäuser **-Ouvert.  v.  Wagner,  Orchesterstücke  aas  der 
Musik  zu  „Sigurd  Jorsalfea-**  v.  Grieg,  And.  £  Streichorch. 
V.  P.  TschalKOWsky.  21.  Juli.  3.  Symph.  von  Schumann, 
Ouvert.  „In  der  Natur"  v.  Dvof&k,  Rigaudon  a.  „Dardanus" 
n.  Musette  u.  Tambourin  a.  „FStes  d'Höbö"  v.  ftameau,  in- 
strum.  V.  Weckerlin,  Violoncellvorträge  des  FrL  Ruegger.  a. 
Brüssel  (Dmoll-Conc.  v.  de  Swert  u.  „Andacht"  u.  Taran- 
telle  V.  Popper), 

Barmen.  8.  Philharm.  Conc.  des  Stadt.  Dreh.  (Ha^l): 
GmoU-Symph.  v.  Mozart,  „Le  Rouet  d'Omphale"  v.  Saint- 
Saöns,  Ouvert.  zu  „Richard  III."  v.  Volkmann,  Norweg. 
Bhaps.  V.  Svendsen,  Yariat.  a.  dem  Adur-Streichquart.  v. 
Beethoven,  Concertstück  f.  Oboe  v.  Klughardt  (Hr.  Senft- 
leben).  (Hr.  Hagel  habe  „wiederum  auf  das  Glänzendste  seine 
tiefe  und  edle  musikalische  AuffSeissung  und  das  Orchester 
seine  Fähigkeit,  den  Intentionen  seines  Dirigenten  zu  folgen", 
bewiesen.) 

Bpeslau.  Symph.-Concerte  der  Bresl.  Concertcap.  (Riemen- 
schneider): No.  9.  6.  Symph.  v.  Beethoven,  Ouvertüren  von 
Humperdinck  („Hansel  und  Gretel")u.  Schulz«Schwerin 
(triomph.),  „Einzug  der  Götter  in  Walhall"  a.  „Rheingold"  v. 
Wagner,  Festmarsch  aus  „Aennchen  von  Tharau"  v.  Hof- 
mann,  2.  Ungar.  Rhaps.  v.  F.  Liszt,  „Abendruhe"  aus  den 
„Musikalischen  Dorfgeschichten"  von  £.  Kretschmer  etc. 
No.  10.  Jupiter-Symph.  v.  Mozart,  Ouvertüren  v.  Smetana 
(„Die  verkaufte  Braut")  u.  Beethoven  („Coriolan"),  „Wald- 
weben" a.  „Siegfeied"  u.  v.  Riemenschneider  orchestr.  Ddur- 
Polon.  V.  Wagner,  „Wallenstein*s  Lager"  a.  der  „Wallen- 
stein "-Symph.  V.  Rheinberge r.  Ballet musik  a.  „Ali  Baba" 
V.  Cherubini,  Rdverie  f.  Clar.  v.  Wiedemann  (der  Comp.). 
No.  11.  6.  Symph.  v.  Beethoven,  Ouvertüren  v.  Gade  („Ham- 
let") u.  Lassen  (über  dasthüring.  Volkslied),  Vorspiel  zur 
Oper  „Die  sieben  Raben"  von  Rheinberger,  „Einzug  der 
Götter  in  Walhall"  a.  „Rheingold"  v.  Wagner,  Militärmarsch 
V.  Schubert- Riemenschneider,   6.  Ungar.  Rhaps.  von  Liszt, 


„Vor  dem  Muttergottesbilde"  f.  Streichorch.  v.  G.  Riemen- 
schneider. 

Elsenach.  Kammerconc.  des  Hm.  Küttner  am  4.  Juli: 
Clavierouint.  v.  Chr.  Sin  ding  (HH.  Wefing  u.  Rosenmeyer, 
Frl.  V.  I)roen  u.  HH.  Schmidt  u.  Schneider  a.  Erfurt),  ßdur- 
Olaviertrio  v.  Rubinstein  (HH.  Wefing,  Rosenmeyer  und 
Schneider),  Solovorträge  des  Frl.  Kettling  a.  Dortmund  (G^., 
„Ob  dein  ich  bin"  u.  „Ich  ahnte  nicht"  v.  E.  0.  Nodnagel, 
„Die  Bekehrte"  v.  M.  Stange,  „Zur  Drossel  sprach  det  Fmk" 
V.  E.d' Alb  ortete.)  u.  der  üH.  Nodnagel  a.  Charlottenbur^ 
(Ges.,  „Wie  bist  du,  meine  Königin"  v.  J.  Brahms,  „Zwei 
Gänse"  V.  F.  Weingartner,  G^eällenlied  v.  H.  Wolf,  „Zur 
Maienzeit"  v.  A.  Mendelssohn,  „Bonn"  v.  Bungert  etc.) 
u.  Wefing  („Feuerzauber"  v.  Wagner- Brassin,  „Murmeln- 
des Lüft;chen"  v.  Jensen-Niemann  u.  12.  Ungar.  Rhaps.  v. 
Liszt),  sowie  des  Frl.  v.  Broen  (Romanze  v.  F.  Ries). 

Erlangen.  Geistl.  Conc.  des  Akad.  Gesangver.  (Oechsler) 
am  10.  Juli:  Gem.  Chöre  v.  Perti,  J.  G.  Herzog  („Machet 
die  Thore  weit"),  J.  Bennet,  Palestrina  („Improperia",  doppel- 
chörig),  A.  Becker  („Selge  Stunde",  m.  Org.)  u.  Ph.  Nicolai, 
sowie  Weihnachtsliedchen  a.  dem  16.  Jahrb.,  bearbeitet  von 
A.  Becker,  Psalm  28  f.  Frauenchor  u.  Org.  v.  Schubert,  Solo- 
vorträge der  Frau  Zucker  (Ges.,  „Nach  dir  verlangt  mich, 
Herr"  v.  El.  Oechsler)  u.  der  HH.  Menhom  (Gesang)  und 
Oechsler  (Org.,  Son.  Op.  88  u.  Canzonetta  a.  Op.  158  v.  Rhein- 
berger u.  Choral  Vorspiel  zu  „Wenn  wir  in  höchsten  Nöthen" 
V.  S.  Bach). 

Jena.  Conc.  der  Singakad.  unt.  Mitwirk,  der  Frau  Walter- 
Choinanus  a.  Landau  ((^s.),  der  HH.  Meder  v.  hier  (Org.)  u. 
Berber  a.  Magdeburg  (Viol.),  des  Akadem.  Gesangver.  u.  a. 
Chorkräfte  am  20.  Juli:  G^em.  Chöre  v.  H.  Schütz  („Ehre  sei 
Christo")  u.  Liszt  („Kyrie"  u.  „Gloria"  a.  der  Missa  choralis), 
Psalm  23  f.  Frauenchor  m.  Org.  u.  Clav.  v.  Schubert,  „Des 
erwachenden  Elindes  Lobgesang"  f.  Altsolo  u.  Frauenchor  m. 
do.  V.  Liszt,  Altsoli  v.  S.  Bach,  Cornelius  (No.  1,  3  u.  7 
a.  dem  „Vater  unser")  u.  Schubert  u.  f.  Violine  v.  S.  Bach 
(Prael.  u.  Fuge  in  Gmoll)  u.  F.  Thomö  (And.  relig.). 

Luzern.  Gr.  Instrumental-  u.  Vocalconcerte  im  Cursaal 
^Fassbaender):  No.  1.  Ouvert.  Op.  124  v.  Beethoven,  „Auf- 
forderung zum  Tanz"  f.  Orch.  v.  Weber- Weingartner ,  Vor- 
träge des  städt.  Concertver.  (Chor,  „Hymne  an  die  Musik"  [m. 
Orch.J  V.  He  gar,  „Vorfrühling"  v.  N.  v.  Wilm  u.  Schott. 
Liebeslied  v.  G.  Arnold)  u.  der  Frauen  Sanderson  a.  Berlin 
(G«s.,  „Vergebliches Ständchen"  v.  Brahms,  „Der  Sandträger" 
u.  „Ein  kleines  Lied"  v.  Bungert,  „Die  grtlnen  Blätter"  v. 
V.  Eulenburg  etc.)  u.  Hirt-Kopp  v.  hier  (Clav.,  Gdnr-Conc. 
V.  Beethoven  u.  Chromat.  Phant.  u.  Fuge  v.  S.  Bach).  No.  2. 
„Meistersinger"- Vorspiel  v.  Wagner,  Egyptischer  Tanz  von 
Bizet,  Vorträge  der  Liedertafel  v.  hier  (Männerchor,  „Das 
Fest  der  Rebenblüthe"  [m.  Orch.]  v.  H.  Zöllner,  Wi^nlied 
V.  Brahms  und  „Glockenthürmers  Töchterlein"  Fm.  Sk>pran- 
solo]  V.  Reinthaler,  sowie  Altniederländ.  Volkslied,  bearb. 
V.  Kremser),  der  Frau  Ellein- Achermann  v.  hier  (Ges.,  „Komm, 
wir  wandeln  zusammen"  v.  Cornelius,  „Feldeinsamkeit"  v. 
Brahms,  „Sommerabend"  v.  Lassen  etc.)  u.  des  Hrn.  Blumer 
a.  Strassburgi.  E.  (Clav.,  AmoU-Conc.  v.  Grieg.  Esdur-Etude 
V.  Rubinstein,  CJoncertwalzer  v.  Moszkowski  etc.). 

Penig.  Musikal.  Vorträge  bei  der  Hauptconferenz  der 
Directoren  u.  Lehrer  des  Rochlitzer  Inspectionsbezirks  am 
16.  Juli:    „Die  sieben  Ga.islein"  v.  E.  Humperdinck,  Wie- 

fenUeder  f.  Streichorch.  v.  E.  Rühling,  f.  Frauenchor, 
treichorch.  u.  Clav.  v.  Schumann  u.  f.  Frauenchor  m.  Clav. 
V.  F.  Preitz.  Frauenchöre  v.  G.  Vierling  (Tanzlied  a.  „Der 
Raub  der  Sa  Dinerinnen")  u.  F.  Thieriot  („Liebesstickerei"  u. 
„Ja  and  Nein"),  Volkslieder  f.  Kinderchor  von  Sucher  und 
C.  Zöllner,  Frauenterzett  „Sandmännchen"  v.  Cath.  van  Ren- 
nes,  finn.  Volkslied  „Sehnsucht",  f.  Frauen terzett  bearbeit.  v. 
Th.  Fischer.  14.  Ungar.  Rhaps.  v.  Liszt  im  Arrang.  zu  vier 
Händen,  Soli  f.  Clav.  v.  Henselt(Vöglein-Etude),  K.  Rein- 
hold (Noct.)  u.  Moszkowski  (VaLse  brill.)  u.  f.  Viol. 

Bad  Reinerz.  6.  u.  7.  Symph.-Conc  des  städt.  Curorch. 
(Loewenthid):  Symphonien  v.  Beethoven  (Cmoll)  u.  Schubert 
(Hmoll),  Suite  villi^eoise  v.  H.  Bunning,  „Rienzi" -Ouvert. 
V.  Wagner  etc.  —  Wohlthätigkeitsconc.  am  18.  Juli:  Vocal- 
duette  „Abschied  der  Vögel"  u.  „Wer  lehrte  euch  singen"  v. 
Hildach  (Frls.  E.  u.  L.  Sorgatz),  Solovorträge  der  beiden 
Genannnten  („Feldeinsamkeit"  v.  Brahms,  „Das  Veilchen" 
V.  Stange.  „Rothhaarig  ist  mein  Schätzelein"  v.  Steinbaoh, 
Wiegenliea  v.  Petr i  etc.)  u.  der  HH.  Dr.  Schneider  ((Jes.,  I.Ge- 
sang Wolfram's  a.  „Tannhäuser"  v.  Wagner,  „Die  Uhr"  v. 
Loewe  u.  „0,  lass  dich  halten,  goldne  Stunde"  u.  „Alt-Heidel- 
berg"   V.   Ad.  Jensen),   Foth  (Harfe,  Phant.  v.  Thomas), 


446 


Koch  (VioL,  Barcarole  y.  Behfeld,  Paraphrase  üb.  das  Preis- 
lied a.'Wagner*s  „Meistersingern"  u.  Mazurka  v.  Zar zycki) 
u.  Benkert  (Violonc,  Gavotte  v.  Popper  etc.). 

Rostock  •  Zehnjfthr.  Stiftungsfest  des  Akad.  Gesane ver.  (Dr. 
Thierfelder)  nnt.  Mitwirk,  des  FrL  Schnitze  u.  der  Stuaent  Lie- 
dertafel (Schwarz)  a.  Gk'eiüswald  am  17.  Jnli:  Akad.  Festouvert. 
V.  Brahma,  „Normannenzug"  f.  Baritonsolo  n.  einstimm.  M&n- 
nerchor  m.  Oroh.  y.  Bruch,  „Der  Wftchter  Deutschlands"  f. 
M&nnerchorm.Orch.y.Brambach,  „Gothentreue"  f.  einstimm. 
M&nnerchor  m.  Orch.  v.  Meyer-Olbersleben,  M&nnerchöre 
acap.  y.  G.  Angerer  (-Al)endlied  im  Felde"),  H.  Zöllner 
(„Belsazar")  u.  A.,  Sopramieder  y.  E.  Hildach  („Der  Lenz")  u. 
Meyer-Helm  und  (^Wenn  der  yojg;el  naschen  will"),  „Le- 
gende" f.  VioL  y.  Wienlawski  (B?.  Domnick). 

Sehwaan.  Conc.  des  Bostocker  Chorver.  (Dr.  Thierfelder) 
am  11.  JuU:  „Rübezahl"  f.  Soli  u.  Chor  m.  Clay.  von  Ad. 
UeberUe  (Solisten:  Frl.  Schulze,  Frau  Sachsse  u.HH.  Bector 
Krüger  a.  Sehwaan  u.  Wessel),  Yocaldnette  Wiegenlied  von 
Sciiumann  u.  „Die  Sperlinge"  y.  Hildach  (Frau  u.  Hr.  Rei- 
mer), Soloyorträge  der  Frauen  Reimer  (Winterlied  y.  H.  y. 
Kosh,  „Aus  deinen  Au«;en  fliessen"  y.  F.  Ries  und  „üebers 
Jahr"  y.  Böhm)  u.  Saonsse  („Das  Erkennen"  y.  Proch  [!]  u. 
des  Hm.  Reimer  („Der  gefuigene  Admiral"  y.  E.  Lassen, 
„Zwei  Aeuglein  braun"  y.  Gumbert  [!!}  etc.). 

Sondershausen.  Prüfungsaufführungen  im  ftirstl.  Con- 
seryatorium  der  Musik:  No.  1.  Zwei  S&tze  a.  dem  Streich- 
sext  y.  N.  y.  Wilm  =  HH.  Schröder  a.  Hamburg,  Dohma. 
Hamburg,  Gross  a.  Carlsruhe,  Speil  a.  Detroit  (Mich.),  Thrane 
a.  Eau-Glaire  (Wisc.)  u.  C&mmerer  a.  Sondershausen,  Bariton- 
lieder y.  Liszt  („Du  bist  wie  eine  Blume"  u.  „Es  muss  ein 
Wunderbares  sein")  u.  Brahms  („Meine  Liebe  ist  grün")  = 
Hr.  Bang  a.  Aarhus,  G  dur-Clayierconc,  1.  Satz,  y.  Beetho- 
yen  =  Frl.  B&rwolf  a.  Sondershausen,  Mezzosonranlieger  y. 
Pettf  Lassen  („Dereinst  gedenke  mein"  u.  „Wunsch")  und 
W.  Berger  (Kinderlied)  =  Frl.  Waldow  a.  Halberstadt, 
^2Anakreon"-Ouyert.  y.  Cherubini  =  die  Orchesterclasse,  Dir.  = 
Hr.  Spies  a.  Regensburg,  „Der  Rose  Pilgerfahrt"  von  Schu- 
mann, Solisten  =  Frls.  Spohra.  Sondershausen,  Sunderhoff  a. 
Nordhausen  u.  Waldow  u.  HH.  Gröbke  a.  Hildesheim,  Bang 
und  Spies,  Chor  =  die  Chorclasse,  Orch.  =  die  HofcajpeUe. 
No.  2.  CmoU-Clayierconc,  I.Satz,  v.  Beethoven  =: Frl.  Trede 
a. Hamburg, VioloBcellooncv.  Saint-Sa^as  t^  Hr.  R.Tiitane, 
Rec.  u.  Arie  „Endlich  naht  sich  die  Stunde"  aus  „Figaro*s 
Hochzeit"  v.  Mozart  ==  Frl.  Thiem  a.  Tilsit.  Air  variö  f.  Viol. 
v.  Yieuxtemps  =  Hr.  L.  Thrane  a.  Eau-Claire  (Wisc.),  Arie 
„Gk)tt  sei  mir  gn&dig"  a.  „Paulus"  v.  Mendelssohn  =  Hr.  Dohrn 
a.  Altena,  Adur-Flötenconc.  v.  Tnlou  =  Hr.  Roll  a.  Elberfeld, 
Sopranlieder  „Wer  machte  dich  so  krank",  „Er  ists"  u.  „Wid- 
mung" V. Schumann  =  Frl. Spohr,  AmoU-Clavierconc,  I.Satz, 
v.  ^humann  =  Hr.  Bang.  No.  8.  DmoU-Clavierooncert, 
1.  Satz,  y.  Mendelssohn  =  Br.  Ferrero  a.  Genf,  Baritonlieder 
„Lehn  deine  Wang",  „Mareareth  am  Thore"  u.  „Ait-Heidel- 
berg"  v.  Ad.  Jensen  =  £.  MiUies  a.  Bredstedt,  Violoncell- 
eonc.  V.  Lindner  =  Hr.  Pohl  a.  Loburg,  Baritonarie  a.  dem 
„Fliegenden  Holländer"  v.  Wagner  =Br.  F.  Bang,  Esdur- 
Clar.-Conc  v.  Weber  ==  Hr.  Arndt  a.  Stassfurt,  Amoll-Cla- 
vierconc.  v.  Grieg  ^  Hr.  Schweppe,  Violinconcert,  1.  Satz, 
v.  Mendelssohn  =  Hr.  Speil,  Tenorlieder  y.  Götze,  Schüler 
der  Anstalt  (^M&rchen"),  Schumann  („Ich  grolle  nicht")  und 
Schubert  („Ungeduld")  =  Hr.  Gröbke,  Gmoll-C^vierconcert, 
1.  Satz,  y.  Saint-Saöns  =  Frau  Martin-Hallet  aus  Cardiff. 
No.  4.  „Der  Wasserträger"  v.  Cherubini,  Solisten  ==  Frls. 
Meverhans  a.  Zürich,  Sunderhoff  Graf  a.  Ullitz  u.  Thiem  u. 
Hm.  Gröbke,  Millies,  Martin  a.  Sondershausen,  Voss  a.  Ham- 
burg, ürbach  a.  Gross-Salze,  Antoni  a.  Dortmund,  Spies, 
Pfennigschmidt  a.  Neu- Weckern,  Götze  a.  Ebunburg,  Joh. 
Schröder  und  Geyer  a.  Sondershausen,  Orch.  =  Schwer  der 
Orchesterschule,  Chor  =  Schüler  und  Schülerinnen  der  Chor- 
classe, Dir.  ==  Hr.  Gross  a.  Carlsruhe.  No. 6.  1.  Acta.  „Idar- 
garethe"  v.  Gounod,  Solisten  =  HH.  Gröbke  und  Martin, 
Dir.  =  Hr.  Spies,  Oper  „Riscatto"  v.  Otto  Götze  (Schüler  der 
Anstalt),  Solisten  =  Frl.  Meyerhans  u.  HH.  Gröbke,  Spies  u. 
Martin,  Dir.  =  der  Comp.,  Rattenfänsrerlieder  a.  dem  ^  Ratten- 
fänger von  Hameln"  v.  x^essler  =  ür.  Spies,  Vanat.  Über 
ungarische  Lieder  f.  Viol.  v.  Ernst  =  Hr.  J.  Schröder.  No.  8. 
Scenen  a.  dem  S.u. 4.  Act  a.  „Carmen"  v.  Bizet,  Solisten  == 
Frls.  Waldow  u.  Thiem  u,  HH.  Voss  u.  P.  Bang,  Dir.  =  Hr. 
Gross,  „Hansel  und  Gretel"  v.  Humper dinck,  Solisten  = 
Frls.  Meyerhans,  Spohr,  Sunderhoff,  Waldow,  Thiem  u.  Graf 
u.  Hr.  Spies,  Dir.  =  Hr.  Götze. 

WüFZburg«  Schlussproduction  in  der  k.  Musikschule 
am  18.  Juli:  Concertouvert.  inDdurv.H.  Cassimir  (Schüler 


der  Anstalt)  =  die  Orchesterclasse  unt  Leit.  des  Comp.,  Ghor- 
lieder  v.  Z enger  („Der  welke  Kranz"  und  Wiegenued)  nnd 
Am.  Krug  (Spielmannslied)  =  die  8.  Chorclasse,  Phant.  £ 
zwei  Harfen  y.  Oberthür=  Frls.  Memminger  u.  Lieb,  Bec. 
u.  Arie  „Alles  ist  richtig"  a.  „Fisparo's  Hochzeit"  v.  Mozart  = 
FrL  Haupt,  Violinconc.,  2.  u.  8.  Satz,  v.  Mendelssohn  =  Hr. 
Rech,  Phant.  üb.  ungar.  Volkslieder  f.  Clav.  u.  Orch.  v.  Liszt 
=  Frl.  Röhmever,  Psahn  66  f.  Chor,  Orch.  u.  Org.  v.  Eud. 
Thiene  (Schüler  der  Anstalt)  =  die  vereinigten  Chor-  und 
Orchesterclassen  u.  Hr.  Hoffmann  (Org.)  unt  Leit  des  Comp. 

H^^  Veraiiete  Prügrarnmti  fcwie  Programmt  ohne  Angabe  vün  Ort  mmä 
Datum  fftüstim  vollständig  unhtacktet  bleiben! 

Engagements  und  GIste  in  Oper  und  Conoert 

Aachen,  So  gut  wie  man  von  Violinfeen  sprechen  darf, 
l&sst  sich  auch  in  unserer  Tau  von  Violoncellfeen  sprechen, 
denn  die  2iahl  der  weiblichen  Vertreterinnen  des  Violoneells 
wächst  gewaltig  von  Jahr  zu  Jahr.  Aber  auf  nur  Weniee 
von  ihnen  passt  die  Bezeichnung  so  vorzüglich  wie  auf  £e 
kaum  den  Kinderschuhen  entwachsene  Elsa  fi  u  e  g  g  e  r ,  welche 
kürzlich  in  einem  Symphonieconcerte  im  Cursaal  Jun^  und 
Alt  mit  ihrem  flüssigen  und  graziösen  Spiel  und  der  Dinig- 
keit  ihrer  CantUene  entzückte.  Sie  wira  bei  jeder  Wieder- 
kehr in  unsere  Stadt  herzlich  willkommen  geheissen  werden. 

—  Berlin.  Signorina  Prevosti  eröffnete  mr  Gastspiel  im 
Neuen  k.  Opemtheater  als  Violetta  in  der  „Traviata**  nnd 
erregte,  wie  immer,  mit  ihrer  formen  G^esangskunst  und  ihrem 
packenden  Spiel  allgemeine  Bewunderung.  Wenis;  konnte 
neben  ihr  Hr.  Werner  Albert  in  der  Partie  des  Aured  Ger- 
mont  aufkommen.  —  Leipzig«  Als  Philine  und  Mathilde 
eastirte  mit  hübschem  Errolg  im  Neuen  Stadttheater  Frau 
Gilsa  aus  Hannover,  wenn  auch  Stimme  wie  Darstellung 
eine  strengere  Kritik  nicht  vertragen.  Zu  den  Neuengaee- 
ments  unserer  Oper  zählt  nach  Wiener  Bl&ttem  auch  das  dies 
jungen  Baritonisten  Hm.  Aug.  v.  Manoff^  eines  Schülers  des 
Wiener  JELammers&nji^  Hm.  Gust.  Walter.  Hr;  v.  Manoff 
wird  seine  hiesige  Tbfttigkeit  schon  im  Herbst  d.  J.  antreten. 

—  Mflnehen.  Das  1.  Concert  des  Beethoven-Cyklus  des  Kaim- 
OrchesWggerkiek)  gqsep>giioibe<Abweohsriiingwirii€'rL  Emma 
Hiller  aus  Stuttgart,  welche  sich  auch  hier  als  die  feinsinnige 
Künstlerin  bew&hrte,  für  welche  sie  überall,  wo  man  sie  kennt, 

Silt.  Im  S.  Concert  wirkte  mit  grossem  künstlerischen  Erfolg 
er  ausgezeichnete  Pianist  Hr.  Franz  Rummel  ans  Dessau 
mit  Legte  derselbe  in  dem  (3oncert  von  Schytte  glänzendstes 
Zeugniss  für  seine  technische  Meisterschaft  ab,  so  £and  er  in 
anderen  Stücken  vollauf  auch  Gelegenheit,  sich  als  Tonnten 
zu  zeigen.  —  Paris.  Unter  grossem  Beifall  vollzog  sich  in 
der  Grossen  Oper  das  Debüt  des  von  der  Komischen  Oper 
hierher  übergegangenen  Hm.  Lafarge. 


Kirchenmusik. 

Leipzig.  Thomaskirche:  8.  Aug.  „0  du,  der  du  die 
Liebe  bist**  v.  N.  W.  Gade.  „Vergiss  mein  nicht**  v.  S.  Bach. 
„Wie  ein  wasserreicher  Gurten**  v.  J.  Rietz. 

Aufgeführte  Novitäten. 

Bizet  (G.),  Orchestersuite  „L'ArlMenne**.  (Kissingen, Symph.- 

Conc.  der  Curcap.  [Schreck]  am  7.  Mai.) 
Brahms  (J.),  2.  Svmph.     (Winterthur,  4.  Abonn.-Conc  des 

Musikcoll.  [Radecke].) 
Gmoll-Clavierquart.  (Dordrecht,  8.  Kammermusiksoiröe 

der  HH.  Vink  u.  Gen.) 

Ciaviertrio  Op.  8,  neue  Ausgabe.  (Ebendaselbst,  4.  do.) 

Esdur-Clav.-Ularinettenson.    (Prag,  1.  Soirte  music.  in 

der  Proksch'schen  Musikbildungsanstalt.) 
Ein  deutsches  Requiem.    (Stuttgart,  Auffuhr,  des  Ver. 

f.  class.  Kirchenmusik  |B.  de  Lange]  am  26.  Juni.) 
Bruch  (M.),  „Leonidas**  f.  Baritonsolo,  M&nnerchor  n.  Orch. 

(Hagen  i.  W.,   4.  Verbandsconc.   des  S&ngerbundes   der 

Mark  rKayser}^ 
Degner  (£.  W.),  Legende  ^Maria  und  die  Mutter**  für  Soli, 

Chor  u.  Orch.    (Graz,   Oeffentl.  Aufführ,  der  Schule  des 
'  Steierm&rk.  Musikver.  [Degner]  am  26.  Juni.) 
Goetz  (H.),  Frühlingsouvert.    (Winterthur,  6.  Abonn.*Cono* 

des  Musikcoll.  [Sadecke].) 


447 


Grieg  (Edv.)i  1-  »JPeer  Gynt**-Smte.     (Guben,  Conc.  des  Ge- 

sanRver.  [Ochs]  am  16.  MaL) 
„Vor  der  EXoeterpforte"  f.  Soli,  Franenchor  und  Orch. 

(Heidelberg,  Conc.  des  Bach-Ver.  [Wol&um]  am  13.  Mai.) 
Herzogenberg  (H.  v.),   Eönigs-Psaun  fClr  Cbor  und  Oroh. 

(Stuttgart,  Aufföhrung  des  Yer.  f.  olass.  Kirchenmusik 

[S.  de  Luige]  am  25.  Juni.) 
„Deutsches  läederspiel''   f.  Solostimmen  u.  gem.  Chor 

m.  Clav,  zu  vier  Hftaden.    (Erfurt,  Cborabend  derSing^ 

akad.  [Boseimieyer]  am  19.  Mai.    Hildesheimy  3.  Concert 

des  Oratorienver.  [Nick].) 
Jadassohn  (S.),  Orcb.-Seren.     (Sondershausen,  4.  Lohconc. 

der  Hofcap.  [Schroeder].) 
Klose  (F.),  „Festzug"  f.  Dreh.    (Ebendaselbst.) 
Kuczynski  (F.)«  v^ds  Bodensteiners  Ritt  zum  Mond"   für 

Tenorsolo,  M&nnerchor  u.  Streichorch.  (Guben,  Conc.  des 

G^esangver.  [Ochs]  am  16.  MaL) 
Lanfi;e  (S.  de),  Cmoll-Orgelsonate.  (Stuttgart,  Orgelvortrftge 

aea  Coatp.) 
Liszt  (F.),  Esdur-Claviercona  (Winterthur,  6.  Abonn.-Conc. 

des  MusikcolL  [Badeeke].) 
Pabst  (P.),  Ciaviertrio  ä  la  memoire  d'A.  Eubinstein.  (Ant- 

wei^n,  4.  Soiröe  de  Musique  der  Firma  Ferd.  Bummel.) 
Besni6ek  (E.  N.  v.),   Ouvert.  zu  „Donna  Diana".    (Winter- 
thur, 6.  Abonn.-Conc.  des  Musikcoll.  fBadecke].) 
Saint-Saöns  (C),  „Phaöton".    (Sondersnausen,  4.  Loheono. 

der  Hofcap.  [Schroeder].) 
Scharwenka  (Ph.),  „Abendfeier  in  Venedig"  f.  Frauenchor 

u.  Solo  m.  Clav.  u.  Harmon.    (Zweibrücken,  Concert  des 

Caecilien-Ver.  am  8.  Mai.) 
Seyffardt  (E.  H.),   Concertcant.  „Aus  Deutschlands  grosser 

Zeit".    (Worms,   Patriot.   Festauf fhhr.   der  Musikgesell- 
schaft u.  Liedertafel  [Kiebitz]  am  10.  Mai.) 
Swert  (J.  de),  Violonoellconc.  Dp.  38.     (Zweibrücken,  Conc. 

des  Caeoilien-Yer.  am  8.  Mai.) 
Yolkmann(B.),  8.  Serenade  f.  Streichorch.    (Leipzig,  Conc. 

des  Sängerbundes  „Teutonia"  [Kirmse]  am  13.  Juli.) 
Zöllner  (H.-),  „Sommerfahrt"  f.  Streichorch.    (Sondershausen, 

5.  Lohconc.  der  Hofcap.  [Schroeder].) 

VermiMhte  Mitthelliingen  iind  Notteen. 

*  Wie  die  1.  und  2.  „Nibelungen "-Aufführung  in 
Bayreuth  so  spielte  sich  auch  der  8.  Cyklus  vor  einem  be- 

f^isterten  Auditorium  ab,  das  wiederum,  wie  an  den  früheren 
agen,  nur  zum  kleinsten  Theil  aus  Deutschen  bestand.  Eine 
herrliche  Leistung  bot  von  den  Mitwirkenden  im  8.  Cyklas 
Hr.  Heinrich  Yogi  als  Siegmund,  der  Einzige  von  dem 
1876er  Künstlerpersonal  dasäbst. 

*  Unter  den  Besuchern  der  Bühnenfestspiele  in  Bayreuth 
befindet  sich  auch  eine  Anzahl  Yolkssch  uliehr  er  aus 
Württemberg  und  Baden,  die  durch  staatliche  Unter- 
stützung zu  dem  Genuss  der  Aufföhrungen  gelangt  sind. 
Weiter  nat  das  herzoglich  anhaltische  Ministerium  der 
Bichard  Wagner-Stipendinm-Stiftung  unter  Yorbehalt  fernerer 
Erwägungen  eine  namhafte  Summe  zugewiesen,  „damit  un- 
bemittelten Tüchtigen  die  Möglichkeit  geboten  werde,  in 
Bayreuth  ihre  künstlerische  Bildung  zu  erweitem  und  den 
deutschen  Yortragsstil  dort  kennen  zu  lernen,  wo  er  am 
reinsten  gepflegt  und  bewahrt  wird". 

*  Die  Musik*  und  Theaterausstellung  in  Paris 
ist  dieser  Tage,  fast  zu  derselben  Zeit,  wie  eine  musika- 
lische Ausstellung  in  London,  eröffnet  worden. 

*  Wie  die  „Urania"  mittheilt,  wurde  an  dem  inWech- 
mar  bei  Gotha  befindlichen  Geburtshaus  YeitBach's,  des 
Ahnherrn  der  berühmten  Musikerfamilie,  kürzlich  folfi«nde 
Inschrift  angebracht:  „In  diesem  Hause  betrieb  Yeit  Bach, 
um  das  Jahr  1800^  und  sp&ter  sein  Sohn  Hans  Bach  das 
Bäckergewerbe.  Hans  hatte  in  Gotha  auch  die  Musik  erlernt 
und,   neben  seinem  Gewerbe,   mit  Meisterschaft  fortgesetzt. 


Mehr  als  100  Nachkommen  der  Familie  Bach  haben,  in  sieben 
Generationen,  der  Musik  grosse  Künstler  und  Geehrte,  und 
in  Sebastian  Bach  Einen  der  ausgezeichnetsten  Tonkünstler, 
die  ie  gelebt  haben,  den  grösstenContrapnnctisten  und  Orgel- 
spieler aller  Zeiten,  gegeben.  Ehre  ihrem  Andexücenl  Ge- 
stiftet von  der  Gemeinde  Wechmar." 

*  Anlässlich  des  zehx^'ährigen  Todestages  des  grossen 
Meisters  Franz  Liszt  regt  die  „Weimarische  Zeitung"  unter 
HinbHck  auf  die  innigen  Beziehungen,  in  welchen  der  Heim- 
ge^;angen6  zu  Weimar  gestanden,  und  auf  die  grossen  künst- 
lerischen Thaten.  welche  er  daselbst  voUbradit  hat,  zur  Er- 
richtung eines  Denkmals  für  denselb^Di  in  Weimar  an, 
welcher  pietätvollen  Idee  wohl  jeder  Liszt- Yerehrer  eine 
recht  baldige  Ausführung  wünschen  wird.  Wenn  das  Blatt 
jedoch  bez.  der  Förderung  dieses  Gedankens  besonders  an  die 
Wagner-Yereine  denkt,  so  ist  dies,  da  dieselben  ja  noch  nicht 
einmal  ernstlich  an  die  Erbauung  eines  Wagner-Denkmals 
gedacht  haben,  etwas  verfrüht. 

*  Die  Wiener  Presse   gedachte   in   ihrer   Gesammtheit 

SietätvoU  des  100.  Geburtstages  Ignaz  Bösendorfer's, 
es  Gründers  der  berühmten  Wiener  Pianofortefikbrik  gleichen 
Namens,  welcher  sich  am  28.  Juli  vollzog. 

*  Hr.  X.  Scharwenka  hat  in  New- York  einen  Bach- 
Yerein  gegründet ^er  den  Zweck  verfolgt,  nicht  blos  die 
Werke  des  grossen  Thomascantors,  sondern  auch  die  anderer 
bedeutenden  Componisten  vorzuführen.  Der  Yerein  findet 
grosse  Theilnahme  und  Unterstützung. 

*  Die  sächsische  Residenzstadt  Dresden  hat,  wie  die 
„Z.  f.  I."  berichtet,  in  dem  Neuen  Hause  des  Stadtvereins 
für  innere  Mission  in  der  Zinzendorüstrasse  einen  neuen 
Musiksaal  erhalten,  der  ungefähr  1400  Personen  fasst,  gut 
akustisch  ist  und,  als  Erster  dieser  Art  daselbst,  mit  einer 
Orjgel  versehen  werden  soll.  Dass  mit  diesem  Saalbau  einem 
dringlichen  Bedürfnisse  abgeholfen  worden  sei,  erhärte  die 
Thatsache,  dass  der  Saal  schon  jetzt  für  mehr  als  100  Con- 
certe  der  n.  Saison  belegt  worden  ist, 

*  Aus  Wien  berichtet  man,  dass  bei  einer  Frau  Mayer- 
hofer  drei  bisher  noch  unbekannt  gewesene  Lieder  von 
Franz  Schubert  aufgewunden  worden  s^en. 

*  Im  Casino  zu  Yichy  hat  Massenet's  „Hörodiade", 
zum  ersten  Male  daselbst  aufgeführt,  einen  Triumph  erlebt. 

*  Hr.  Prof.  Bernhard  Yogelj  Einer  der  fleissigsten,  be- 
kanntesten und  geistvollsten  Musikschriftsteller  Leipzigs,  be- 
ging kürzlich  das  25jähri^  Jubiläum  seiner  Mitarbeiterschafb 
an  den  „Leipziger  Nachrichten"  und  der  „Neuen  Zeitschrift 
für  Musik". 

*  Hr.  Edgar  Tinel,  der  bekannte  Componistdes  „Fran- 
ciscus",  ist  zum  Professor  des  Contrapuncts  und  der  Fuge 
am  k.  Conservatorium  in  Brüssel  als  Nachfolger  des  kürzlich 
verstorbenen  Ferdinand  Kufferatn,  dessen  Schüler  er  war, 
ernannt  worden. 

*  Frau  Cosima  Wagner  in  Bayreuth  erhielt  vom  König 
von  Württemberg  die  goldene  Medaüle  für  Kunst  und  Wissen- 
schaft am  Bande  des  wtlrttembergischen  Kronenordens  verliehen. 

*  Cavaliere  Zavertal,  der  Dirigent  der  englischen  Roval 
ArtilleryBand,  hat  vom  Herzog  von  Sakchsen-Coburg^Gotha  das 
Ordens]^euz  für  Kunst  und  Wissenschaft  verliehen  erhalten. 

*  Hr.  Stortenbeker,  k.  niederländischer  Ho^ianist  und 
Ciavierlehrer  der  jungen  Königin  Wilhelmine  von  Holland, 
ist  zum  Bitter  des  Ordens  von  Granien-Nassau  ernannt 
worden. 

Todtenliste.  Achille  Lerminiaux,  sehr  geschätzter 
belgiBoher  Geiger,  welcher  längere  Zeit  dem  Orchester  des 
Monnaie-Theaters  in  Brüssel  aufhörte,  sich  später  aber  der 
Kammermusik  und  dem  Untemoht  ausschliesslich  widmete, 
t,  89  Jahre  alt,  in  Ixelles. 


Kritischer  Anhang. 


Jaeques  Rosrahain.    2-  Symphonie,  Fmoll,  Op.  48.    Baden- 
Baden,  Emil  Sommermeyer. 

Warum  diese  Symphonie  —  und  mit  ihr  so  manche 
Andere  -—  eigentlich  componirt  wurde,  ist  für  mich  nicht 
ersichtlich.    Denn  wohl  so  ziemlich  Alles,  was  darinnen  ist. 


wurde  schon  anderwärts  vorgefunden.  Manches  besser  aus- 
gedrückt, Manches  mindestens  ebensogut.  Und,  man  mag 
sagen,  was  man  will:  ein  Bedürfhiss  nach  neuen  Symphonien, 
besonders  von  dem  Schlage  der  hier  vorliegenden,  ist  that- 
sächlich  nicht  vorhanden.  Kann  Jemand  neute  eine  wirk- 
liche Grossthat  auf  diesem  Gebiete  vollbringen  (wie  sie  z.  B. 


448 

Tscbalkowsky  mit  seiner  Symphonie  path6tique  vollbracht 
bat),  nun,  dum  nur  zu,  in  Gottee  Nunen!  Wenn  aber  immer 
und  immer  wieder  daaeelbe  gesa^  wird,  und  zwar  immer 
und  immer  wieder  aaf  dieselb«  Art  und  in  derselben  Qestalt, 
so  bekommt  man  die  Sache  doch  endlich  einmal  eatt  und 
bittet  den  Himmel,  dieeem  Dinge  gnädigst  Einhalt  xu  thnn 
oder  wenigstens  den  tijmphoniechen  Strom  etwas  einzn- 
dämmen,  damit  er  nicht  gar  za  BchrankenloB  alle  tJfer  über- 
£uthe.*)  Ich  gestehe  sehr  gern  zu,  d aas  Rosen hain's  Fmoll- 
Symphonie  sauber  Kearbeitet  ist,  daas  ihr  Autor  die  Form 
Tortrefflich  zu  handliaben  verstand  nnd  sich  klar  und  pr&cis 
auszudrücken  wusst«.  Ich  räume  ein,  daae  alle  Themen  ganz 
glflcklich  gew&hlt  wurden,  auch  nicht  unnobel  daherkommen 
und  sich  zur  eymphoniechrä  Verarbeitung  gut  eignen;  auch 
spreche  ich  der  Instrumentation  ElangscEönbeit  nicht  ab 
(obwohl  sich  hier  bei  der  Behandlung  dar  Homer  und  Trom- 
peten ein  arger  Zopf  bemerklich  macht):  und  doch!  Diese 
Symphonie  ist  und  bleibt  immer  nur  ein  Werk,  wie  es  Viele 
gibt,  und  die  Niemand  vermissen  wflrde,  wären  sie  nicht 
vorhanden. 

Wenn  wir  uns  nun  zur  näheren  Betiachtung  der  einzelnen 
Sätze  wenden,  so  werden  wir  zunächst  gewahr,  dase  dem 
ersten  Satz  (All^gro  risolnto,  Fmolt,*/«]  bemi  ersten  Thema 

*)  Es  liegen  noch  acht  neue  Symphonien  bei  mir,  theils 
zur  Besprechung,  theila  unr  zur  „gefälligen  Eenntnissnahme". 


nnd  dessen  Weiterfilhnmg  Beethoven,  beim  Seitensatz  hin- 
gegen, wenigstens  bei  dessen  erster  Hälfte,  Schamann  zu 
Oevatter  gestanden  haben.  Der  Satz  ist  sonst  gut  gemacht, 
trä^t  einen  ziemlich  leidenschaMiohen  Charakter  nnd  ist 
nicht  ÜbermäsBig  ausgedehnt,  was  ich  eher  ffir  einen  Vortheil 
als  für  einen  Nachtheil  erachte.  Der  zweite  Satz  ist  ein  an- 
spruchslos nnd  freundlich  dahinäiessendes  Andantino  (As  dar, 
*],),  ein  eanz  gemfithvoU  empfundenes  Husikstfick.  Dis 
Scherzo  (Mlegro  molto,  CmoU,  '/»)  behagt  mir  am  wBnigstan. 
Es  ist,  von  einem  hflbschen  Fugato  abgesehen,  gar  zu  con- 
ventionell.  Wohlahgerundeter  Aufbau  jedoch  und  leichter 
rhythmischer  Fluss  sind  ihm  nicht  abzusprechen.  Am  weit- 
aus besten  geßült  mir  das  Einale,  ein  ft)tt  und  frisch  auf- 
tretendes AUegro  molto  (PmoU,  ■/•.  Schluss  Pdur).  Hier  Mt 
beeonders  das  Thema  des  Seitensatzee  hOchst  angenehm  aaf, 
weil  es  eich  als  eine  echte  Melodie  im  edelsten  Sinne  des 
Wortes  zeigt,  anmuthig  und  liebenswürdig  klingt  nnd  in 
schönem ,  grossem  Zuge  dahinflieest.  Auch  sonst  ist  von 
diesem  Satze  manches  Gut«  zn  sagen:  er  ist  vortrefflich  nnd 
nicht  ohne  Eigenart  ^formt,  thematisch  werthvoll  gearbeitet 
ond  von  durcoans  dtstinguirter  Haltung.  —  Schliesslich  mos 
ich  noch  bemerken,  dass  die  Bosenhain'sche  Symphonie  einen 
im  Qanzen]und  ßrossen  nicht  unfreundlichen  Eindrock  hinter 
läset;  und  das  kommt  daher,  weil  sie  bescheiden  nnd  prät«!]- 
sionslos  auftritt  nnd  nicht  mehr  scheinen  will,  als  «e  ist. 
Das  ist  auch  Etwas  werth.     Qeorg  Biemenechneider. 


Brie  rt 

X.  J.  K.  in  S.  Wir  haben  bei  der  localen  Natur  der  Sache 
keinMi  Anlass,  nBher  auf  die  gegen  den  verdienten  k.  Musik- 
director  Hm.  M,  gerichtete,  aus,  wie  die  _Katt.  Z."  schreibt, 
Verleumdungen,  Unwahrheiten  und  Fälschungen  zusammen- 
geschmiedete Schmähschrift  des  Hm.  Ferd.  BaSchdorff  Jim. 
einzugehen, 

F.  B.  in  F.  a.  M.  Da  wir  den  Au^hrungen  von  Oper- 
etten nur  wenis  oder  gar  keine  Beachtung  schenken,  so 
haben  wir  fOr  Ihre  wiederholten  Zeitungssendangen  keine 
Verwendung  gehabt, 

B.  0.  in  B.  Der  Grond  zu  dem  besonderen  Bass  ist  ein- 
fach darin  za  sbsImd,  dass  wir  den  BetrefEeode«  der  bez. 
Auszeichnung   nicht  für  würdig  halten  und  ihm  dies  o9en 


asten. 

mitgetheilt  haben.    Nun,  auch  diese  Anfeindnng  hofTen  wir 
noch  zu  überleben! 

M.  0.  in  Si.  Wie  es  in  den  letzten  Jahren  nm  die  hie- 
sigen Civilcapellen  bestellt  war,  geht  doch  wohl  hinlSnglicli 
aus  dem  Umstand  hervor,  dass  die  neben  den  Gewandhaus- 
concerten  vornehmsten  Concertinstitute  Leipzigs  ausschÜMS- 
lich  Militärcapellen ,  vor  Allen  die  Jahrow'sche ,  zur  Mitwir- 
kung für  ihre  Concert«  herangezogen  habea.  Nicht  einmal 
das,  wie  es  in  Annoncen  bezeichnet  wird,  „berühmte"  Leip- 
ziger Concertorchester  des  Hrn.  Gustav  Curtli  nnd  die  Capelle 

tigt  worden. 


1  Hartm. 


I  sind  hierbei  berücksich- 


Anzeigen. 

Die  Primadonna  der  diesjährigen  Bayrenther  Festspiele 

Mde.  Ellen  Gulbranson 

wird  anter  unserer  anaschliesslichen  Vertretung  von  Mitte  October  bis  Anfang 
December  eine  grosse  Gastspiel-  und  Concert-Tonra4e  absolviren.  [1252.] 

Anfragen  wollen  gütigst  gerichtet  werden  an  die 

Süddeutsche  Cfmcert-JHrection  München, 

Amalienstrasse  II,  Entresol. 


Carl  Seffner's 

modellirt  über  den  Schädel  Joh.  Seb.  Bach'a 
und  nach  Originalbildnissen  im  Auftrage  des 
Batbes  der  Stadt  Leipzig.  (Nähares  über  die 
Auffindung  der  Gebeine  des  Meisters  in 
No.  a?  d.  Bits,  V.  1B95.)  Vom  Künstler  auto- 
risirt«  Gypsabgüsae  der  42  Ceatimeter  hohen 
BOste  sind  zam  Preise  von  30  Mark,  mit  Eiste 
und  Verpackung  für  21,60  Mark  allein  za  be- 
ziehen darch  [IS63b.] 

Paul  Leese, 

T.<eipz^7,  Elsterstrasse  29. 


Verlag  von  E.  W.  Fpltzseh  in  LelpilK- 

„0er  arme  Peter". 

Charakterstück  fÖr  Pianoforte 

(nach  Heinrich  Seins] 
componirt  von 

Leander  Schlegel. 

Op.  6.    Pr.  3  Jk  [1SH-! 

Daniel  da  Lange  schrieb  in  „Nien'^ 
van  den  Dag"  über  dieses  Werk; 

„Es  war  mir  ein  wahrer  Genoss,  Hrn. 
Schlegel  im  Vortrage  seines  Charakter- 
stückes .Der  arme  Peter,  zo  hören- 
Diese  Claviercompositioa  gibt  in  Bin'g^ 
mehr  oder  weniger  selbständigen  Theuen 
den  Empfindungen  Ausdruck,  we'"' 
Heine's  bekanntes  Gedicht  bei  SchlM«! 
angeregt  hat,  Jedemder  Theile  einen  H»- 
men  zu  geben,  wage  ich  nicht,  obschon 
nicht  undeutHch  das  Bild  der  flochtait, 
des  trauernden  Pater,  dar  treulosen  be- 
liabtanu.a.w.und  besonders  das  BüdTCW 
dar  Sehnsucht  Peter's  nach  der  Ster»- 
Stande  zu  erkennen  ist.  In  musikaiisctw 
Hinsicht  sind  diese  Stücke  sehr  iotei* 
sant;  Leichtigkeit  dar  Erfindung,  scnflo« 
harmonische  Bearbeitung  und  rBioner 
Claviarsatz  sind  die  Eigenschaften,  '^■ 
che  mich  am  meisten  irappirtet) " 


C.  Beckstein, 

Flns^el-  und  Fianino-Fabrikant. 


1  Detitaofaluid  und  Königin 
1  Spanien     Sr.  Kaiserl.  and 


Uonicrei-a.iit 

Sr.  Haj.  des  Kaisers  von  Dsutscbtand  und  KCnigs  von  Preuasan,  Ihier  Maj,  der  Kaiserin  v 

TOD  Preossen,    Ihrer  Maj.  der  Königin  von  Engund,    Ihrer  Msj.  der  Königin-Begentiu  vou  u>>auivu,    u,.  unuDu.   i, 
KOuigl.  Hoheit  des  Kronprinzen  von  Deutschland  nnd  von  Preuaeen,  Sr,  Königl.  Hoheit  des  Prinzen  Friedrich  Carl  '^ 
Prflussen,   Sr.  Königl.  Hoheit  des  Herzogs  von  Edinburgh,    Hirer  Königl.  Hoheit  der  Prinzessin  Louise  von  England 
[1366 — .]  (Marehioneaa  of  Lornej. 

I     .Tkn^f^-n    W        I         I-  Fabrik:    5—7  Jotaaunla-Str.  und  27  Zlagel-Strasse.       1     'PCai-IIti    IV 
V«^  »*      *■  II.  Fabrik:    21Grünaaer-StFa8seu.a5Wlener.St«W8e.  f^  t!*.^..  «: 

40  WlgmoM  Street.       |     m.  Fabrik:    122  RflletaenbergeF-StFasse.  |     5-7  Johannls-Str. 


Suiiu^  TSlüthner, 

Jßeipzig. 


Königl.  Sachs.  Hofpianofortefabrik. 

Horiietarut 
ir  Maj.  dar  Kaiiarln  von  Deetichland  und  Kflnlgln  «on  Preuttin, 
Sr.  HaJ.  des  Kaliers  von  Oesterraich  und  KOnigt  von  Ungarn, 
Sr.  Maj.  das  KBnIgs  von  Oinamarli, 
8r.  Haj.  das  Kflnlgs  von    Grlichanland, 
Ihrsr  Kdnlgl.  Hoheit  dar  Priniasiln  von  Walaa. 


mUgel 


S'ianinos 


Prämürt  mit  11  ersten   w  eltansatellun^s-Fceiseii. 


lieber  14000  Pianinos  nod  FIDgel  im  MrancL 

[1867-.]  «rtüMliuis^Jalir;  1821. 


H.  lof'PluoIortt-FibTll 

mit  DampRistlieb. 
-».  COBI.BHZ  Hh 

CastorpfiffcnjtTUM 


/n« 


tfSS 


<m^^ 


WsICkOMtaUaDgiprslien  «aide 
dis  yirma  mit  dar  graaaaii 

Goldenen  Preoss.  Staats-Iedällle 

ffip  KnnM  nnd  Wla«*naehan  ftUigezelchnet 

Enort  Dael  allen  f  elffltiiei  ♦  Oler  die  m.%  Mt  TerMtet. 


I 


W\va\conservator'wm  für  Gesang.. 

V  0\\S\Km\'o^  K^^W\SWÄ^  VNi9v^\iVÄV^V  C-ÜWttW. 
ri-cspccte  -Jeei  duttti  J:c  Sircclinn  MÜNCHEN. 


Hedwig  Bernhardt, 

Goncert-  und  Oratoriensängerin, 

Alt  a.  HezzoaoprEui,  ftckilt  8tt«Uuui. 

Breslau,  Augustastr.  43,  l.[i8G»e.] 

Concert Vertretung:     H.  Wolff,    Berlin. 


Elisabeth  Paielt, 


[1260q.] 


Conoert-  und  OratorlensAngerln. 

ilt  n.  Heuoupnn,    S«hiils  Stofikhaosen. 
Wlasbidan.    Vertret.:  Eugen  Slam,  Berlin. 


Clara  Polscher  (Men-Sopraü). 

Leipzig,  Mühlgasse  4-. 

[1261q.]  (CODOertTertretusg:  H.  Wolff,  BetljDj 


Anna  Schimon- Regan, 

1363—.] 

Lehrerin  för  Solftgesau  n  der  k. 

Akademie  der  Touiust. 
MOnohen,  Jfigerstrasse  8 III. 


Willy  SteA€erg, 

Qenfi  (1268—.; 


450 


Richard  Wagner, 

Ein  liiHatt  Mr  das  Mer. 

Preis  1  M. 

Bearbeitungen : 

Für  Orchester  von  C.  Beichelt.  Part. 
Ji  1,50.    Stimmen  cplt.  Ji  3,—. 

Für  Violine  mit  Orchesterbegleitung  von 
Aug.  Wilhelmj.  Partitur  Jt  1,50. 
Stimmen  cplt.  J(t  3, — . 

Für  Violine  mit  Pianofortebegleitung  von 
Aug.  Wilhelmj.    JH  1,60. 

Für  Violoncell  mit  Orchesterbegleitung 
von  Dav.  Popper.  Partitur  Ji  1,50. 
Stimmen  cplt.  j$  3, — . 

Für  Violoncell  mit  Pianofortebegleitung 
von  Dav.  Popper.    Jt  1,60. 

Für  Harmonium  mit  Pianofortebe- 
gleitung von  Job.  May.    Ji  2, — . 

Für  Violoncell  (oder  Violine),  Harmo- 
nium u.  Planoforte  von  Aug.  Rein- 
hard,   ja  2,40.  [1264.] 

Für  Hörn  mit  Orchesterbegleitung  von 
F.  Gumbert.  Partitur  JH  1,50.  Stim- 
men cplt.  J^  3,—. 

Für  Horn  mit  Pianofortebegleitung  von 
F.  Gumbert.    Ji  1,50. 

Für  Viola  alta.  mijb  Pianofortebegleitung 
von  Hermann  Kitter.    Ji  1,50. 

Für  Comet  k  pistons  mit  Pianoforte- 
begleitung v.Bich.Hof  mann.  ^1,50. 

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Orgel  von  A.W.Gottschalg.  JklfiO, 

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mann.    Ji  1,50. 


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■  MiMMB^a^MHaM    Grössere    Concert- 

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.luMrliche  f  «neietaüiM  nlerecknet  i.  fwitnl  \ 


Ein  Musikschriftsteller. 

Ein  Wort  in  eigener  Sache  von  Ernst  Otto  Nodnagel. 

[1266.]  Motto:  „SüAsü,  Mauke, 

Da  haste  dU  PaHke!^"^ 

Der  Münchener  Musikscbriftsteller  Wilhelm  Mauke  hat  in  der  trefflichen 
CoUection  „Der  Musikf&hrer*'  (Frankfurt  a.  M.,  H.  Bechhold)  eine  Analyse  der 
„Ingwelde"  von  Schillings  herausgegeben,  die  sich  in  allem  Wesentlichen  als 
ein  Plagiat  der  in  der  „AlIgem.Musik-Ztg.*' 1695,  No.  17— 23,  veröffentlichten 
Skizze  zu  meiner  inzwischen  (bei  J.  Schuberth  &  Co.  in  Ijeipzig)  erschienenen 
Monographie  ^Ty^B  Musikdrama  »Ingwelde«**  oharakterisirt. 

In  allem  Wesentlichen  als  ein  Plagiat.  Nicht  also  in  der  Erzählung  der 
Handlung,  im  stib'stischen  Aufputz  —  obschon  auch  da  verschiedene  Stellen 
recht  deutlich  an  meine  Arbeit  anklingen  — :  wohl  aber  in  Alledem,  ^as  bei 
einer  derartigen  Arbeit  das  eigentlich  Mühsame,  das  geistige  Anstrengung  Erfor- 
dernde ist:  in  der  Herausschälung  und  begrifflichen  Deutung  der  nLeit- 
motive**,  mit  Einem  Wort:  in  der  Analyse. 

Dass  er  dabei  den  von  mir  geprägten  terminus  filr  den  Bemff  „Leitmotiv* 
—  ,,8ymbol**  —  ohne  Quellenangabe  als  etwas  Selbstverständliches  adoptirt,  das 
will  ich  dem  Herrn  noch  gar  nicht  einmal  hoch  anrechnen.  Das  ist  Frage  des 
Geschmacks. 

Von  den  Symbolen,  die  ich  als  den  musikalischen  Rohstoff  der  „Ingwelde* 
feststellen  konnte,  lässt  Hr.  Mauke  etwa  ein  Dutzend,  zum  Theil  recht  wichtiger, 
völlig  unberücksichtigt. 

Unter  den  übrigen  Themen,  die  er  in  zusammen  85  Notenbeispielen  mit  Namen 
versieht,  führt  er  im  Ganzen  7  mit  selbstgewählten  Benennungen  ein.  Bei  den 
übrigen  28  annectirt  er  ohne  Weiteres  die  von  mir  inmehrwöchent- 
licher  angestrengter  Arbeit  festgestellten,  jedes  einzelne  Them&  in 
seiner  symboliscnen  Bedeutung  Knapp  und  präcis  zusammenfassen- 
den Namen. 

Ich  lasse  hier  die  Beihe  der  28  Motive  folgen,  die  Hr.  Mauke  buchst&blich 
genau  so  wie  ich  bezeichnet. 

Es  sind  die  Motive:  1)  des  Schwertkampfes,  2)  der  TodtenfahrL  3)  der  Ing- 
welde,  4)  des  Gest.  6)  Gandulf  s,  6)  der  Friedenssehnsucht,  7)  des  Scheilenschmuc& 
(s.  u.),  8)  desOrtolf,  9)  des  Brautraubes,  10)  der  c^lühenden  Gier,  1 1)  des  Thorsteiner 
Kampfrufes.  12)  des  üeberfalls,  18)  der  Eidverkündun^,  16)  des  Träumers  Bran, 
16)  des  Skalden,  17)  des  Liebesschmachtens,  18)  der  rostigen  Axt  (—Spottmotiv—; 
beider  Namen  bedient  sich  Hr.  Mauke  wie  ich!),  19)  des  Thorsteinbootes ,  StO)  des 
Liebesgrusses,  21)  Klaufe*s  Geist,  22)  Elaufe's  Mahnruf,  28)  des  Schleifrades  (s.  u.), 
24)  Bran's  als  Held,  26)  des  Schreckens,  26)  des  Gattenglücks,  27)  der  Wiege, 
28)  des  Nomenliedes. 

Nun  könnte  Hr.  Mauke  etwa  behaupten,  bei  diesen  Themen  liege  die  symbo- 
lische Bedeutung  so  greifbar  nahe,  dass  es  sich  kaum  vermeiden  lasse,  zu  überein- 
stimmenden Deutungsergebnissen  zu  «[clangen.  Und  in  der  That«  bei  den  als 
No.  8,  4,  6,  11,  22  und  28  bezifferten  Motiven  könnte  ich  ihm  dies  zugeben,  — 
zumal  bei  den  letztgenannten  Zweien,  deren  Benennung  im  Ciavierauszug  direct  als 
solche  vorkommt. 

Aber  nach  Ausscheidung  dieser  6  bleiben  immer  noch  22  durchaus  nicht 
naheliegende  Benennune;en ,  deren  eenaue  Üebereinstimmung  mit  den  von  mir  ge- 
wählten Namen  so  auffallend  ist,  aass  sie  nur  durch  Annahme  einer  ganz  einzig 
dastehenden  (Kongruenz  unseres  beiderseitigen  Ideenassociationsprooesses  erklär- 
bar wäre.  Ich  rede  beispielsweise  von  einem  Motiv  des  „Schleifrados^ :  wie  kommt 
Hr.  Mauke  auf  dies  gleiche  nicht  gerade  gewöhnliche  Wort,  während  im  Drama 
stets  vom  Schleifstein  die  Bede  ist?! 

Dies  Beispiel  leitet  zu  der  Beihe  derjenigen  hinüber,  in  denen  Hr.  Mauke  sich 
die  stärksten  Blossen  gibt,  weil  er  nach  Plagiatorenart  zu  wenig  vor  Fussangeln 
und  Selbstschüssen  auf  der  Hut  ist 

Eine  Anzahl  von  Symbolbenennungen  habe  ich  nämlich  ganz  willkürlich 
Und  ohne  in  dem  Werk  wurzelnde  Begründung  gewählt,  zum  Theil  sogar 
selbst  gebildet,  einfach  damit  das  Motiv  „*nen  Namen  natte",  als  Erkennungsmarke 
sozusagen. 

Wie  will  Hr.  Mauke  es  nun  sachlich  und  psychologisch  erklären,  dass  auch 
diese  Willkürlichkeiten  bei  ihm  getreulich  wiederkehren?!  Wie  ver- 
fällt er  seinerseits  auf  die  von  mir  an  den  Haaren  herbeigezogenen  Motiv-Namen 
des  Schwertkampfes,  der  Eidverkündung,  des  Liebesdanks,  des  Liebes^ 
grusses,  des  Liebesschmachtens???  — 

Es  kommt  noch  besser:  Hr.  Mauke  ist  so  plagiathöricht,  mir.  sogar  meine 
Fehler  nachzubeten.  So  redet  er  in  Üebereinstimmung  mit  mir  von  einem  Motiv 
des  Schellenschmucks,  während sichs  hier  in  derThat  um  ein  Charaktersymbol 
des  Spassvogels  Ortolf  haxidelt,  und  das  von  uns  Beiden  flllschlich  als  Ortolf-Motiv 
bezei(mnete  Thema  keinerlei  selbständig  symbolische  Bedeutung  hat,  sondern  eine 
Verschmelzung  verschiedener  Symbole  ist. 

Ferner  hatte  ich  in  der  2.  Scene  des  1.  Actes  beim  ersten  Erscheinen  des 
„Thorsteiner  Kampfrufes^  übersehen,  dass  das  Thema  schon  hier  vollständig 
eingeführt  wird,  citirte  daher  nur  ein  Bruchstück  desselben  und  redete  ausserdem 
bei  derselben  Stelle  unzutreffend  von  einer  „Todesdrohung**  Gk>rm's  an  Gest. 
Hr.  Mauke  macht  sich  beide  Versehen  zu  eigen  und  f^^i  da  aller  guten  Dinge 
drei  sind,  noch  eine  Namensverwechselung  hinzu:  er  nmrt  das  von  mir  citirte 


451 


Bruchstück  des   „Kampfrufs"   als  selbständiges  Motiv  anf,  als  die  „unheimliche 
Figur  der  Todesdrohung  Klaufe's  an  Gest**. 


Jetzt  wird  sich  Hr.  Hauke  hinter  die  7  Motive  verschanzen  wollen,  für  die 
er  eigene,  von  den  meinigen  abweichende  Bezeichnungen  hat. 

Bei  Zweien  dieser  7  Themen  will  ich  dem  Herrn  sogar  die  Illusion  gönnen, 
er  habe  selbständig  gearbeitet.  Er  erwähnt  ein  Motiv  des  „Schlachtrufes*^  —  meine 
Benennung  „Symbol  der  Fehde**  ist  jedenfalls  treffender  —  und  Eines  der  „Thor- 
steiner ben*' —  entsprechend  der  „Thorstein sippe**  bei  mir.  —  Das  muss  die  Frucht 
eigener  Gedankenarbeit  sein. 

Und  „Klaufe's  Fehderuf*?  Jenun,  ich  hatte  das  bedeutungslose  Nebenmotiv 
damals  unbenannt  gelassen,  und  Hr.  Mauke  hat  einen  absolut  unzutreffenden 
Namen  dafür  aus  den  Fingern  gesoeen:  auch  das  ist  selbständige  Arbeit. 

Aber  diese  drei  Motivchen  sind  auch  das  Aeusserste,  was  ich  zugeben  kann; 
denn  die  übrigen  vier  benennt  Hr.  Mauke  zwar  abweichend,  aber  nicht  unab- 
hängig von  mir. 

Das  von  mir  als  das  handgreifliche  „Sjrmbol  des  Klaufe**  festgestellte  wichtige 
Motiv  führt  er  als  „Motiv  der  Liebe  Klaufe*s  zu  Ing weide**  ein.  Da  er  jedoch  mit 
dieser  unrichtigen  Benennung  nicht  weit  kommt,  schiebt  er  im  Verlaufe  der  Dar- 
stellung ohne  Weiteres  meine  Benennung  an  Stelle  der  seinigen  unter,  indem  er 
ebenfalls  vom  Klaufe-Motir,  ja  sogar  von  Klaufe's  Charaktermotiv  zu  reden 
beginnt. 

Das  nämliche  Verfahren  findet  bei  dem  „Motiv  der  leuchtenden  Liebeskraft** 
Anwendung,  wo  ebenfidls  statt  dieser  ungeschickten  nichtssagenden  Formel  später 
meine  klare  und  einfache  Benennung  „Liebesmotiv**  eingeschmuggelt  wird. 

Es  erübrigen  noch  zwei  „selbständige**  Namen,  aber  auch  bei  diesen  ist  die 
Quelle  unschwer  nachzuweisen.  Als  mir  das  Symbol  des  „Friedens**  zum  ersten 
Male  begegnet,  erscheint  es  „den  nahen  Frieden  .  .  .verkündend**.  Der  nicht  miss- 
zu  verstehende  Sinn  dieser  meiner  Worte  ist  natürlich:  Das  den  Frieden  symboli- 
sirende  Thema  deutet  hier  bei  seinem  ersten  Eintritt  auf  das  Nahebevorstenen  des 
Friedens.  Meine  adjectivische  Wendung  lockt  aber  Hm.  Mauke  aufs  Glatteis,  und 
er  nennt  das  Thema  das  der  „Friedensah  nung**.. 

Noch  drolliger  rächt  sidi  das  Missverstenen  der  plagürten  Stelle  bei  dem 
Letzten  der  abweichend  von  mir  benannten  Themen.  Unter  —  nicht  ausdrücklich 
hervorgehobener  —  Anlehnung  an  Eine  der  schönsten  Stellen  der  Dichtung:  „Welch 
Zauber  in  Thorstein's  trotzigem  Haus**  schreibe  ich  über  das  schon  lange  vor  dieser 
Stelle  auftauchende  Thema:  es  „stellt  den  Liebeszauber  dar,  in  dessen  Bann  der 
Jüngling  steht**. 

Hr.  Mauke  erkennt  den  unausgesprochenen  Grund  für  diese  Deutung  nicht 
und  schreibt  daher  —  unter  gleichfaBs  nicht  ausdrücklich  hervorgehobener  Anleh- 
nung an  meine  Worte  —  folgendermaassen:  „Das  folgende  Motiv  wollen  wir  das 
des  »Liebesbannsf  nennen**.    Warum?  sagt  vermuthlich*  die  Expedition. 

Ich  könnte  noch  mit  weiteren  Details  aufwarten,  doch  ich  denke,  ich  lasse  es 
genug  sein  des  grausamen  Spiels. 

Soli  ich  zum  Ueberfiuss  noch  den  Nachweis  führen,  dass  Hr.  Mauke  gar  nicht 
im  Stande  ist,  eine  derartige  Arbeit  selbständig  auszuiühren?  Ich  brauchte  nur 
eine  Anzahl  der  groben  sachuchen  Unrichtigkeiten  und  Fehler  herauszugreifen,  von 
denen  Mauke's  Analyse  an  allen  Stellen,  wo  er  sachlich  von  mir  abweicht, 
wimmelt. 

Doch  liegt  mir  das  ebenso  fem,  wie  ein  Eineehen  auf  sein  stilistisches  G^i- 
mathias.  Was  er  von  Schillings  sagt,  trifft  auch  auf  Hm.  Mauke  selbst  zu:  er 
hat  „die  Stimmung,  die  einem  Werk  die  psychologische  Basis  geben  soll,  mit 
meisterhafter  Kürze  geschaffen**.  — 

Sollte  Hr.  Mauke  seinen  Analytiker-Befllhigungsnachweis  durch  seine  Analyse 
des  Strauss'schen  „Eulenspiegel**  erbracht  wähnen,  so  möchte  ich  ihn  darauf  auf- 
merksam machen,  dass  er  dort  das  nämliche  Kunststück  fertig  gebracht,  wie  in 
seiner  „Ingwelden**-Analyse :  ein  bereits  analysirtes  Werk  nochmcus  zu  analysiren ; 
denn  Strauss  hatte  ihm  alle  wesentlichen  Notizen  in  sein  Exemplar  der  Partitur 
eingetragen,  und  er  brauchte  nur  die  journalistische  Tunke  darüber  zu  giessen.  — 


Die  weitere  Verfolgung  der  unerquicklichen  G^eschichte  überlasse  ich  dem 
Staatsanwalt.  Meinem  Geschmack  hätte  es  entoprocheuj  den  Herren  laufen  zu 
lassen.  Ich  bin  jedoch  auf  den  Ertrag  meiner  Thätigkeitangewiesen ,  darf  daher 
nicht  stillschweigend  mit  zusehen,  wie  man  mir  diesen  unrechtmässig  schmälert, 
indem  man  mir  mit  meinen  eigenen  Arbeiten  Goncurrenz  macht. 

Also,  Hr.  Mauke,  nächstes  Mal  „Finger  von  der  Butter**! 

Dixi  et  salvavi. 


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der  in  London,  Berlin,  Copenhagen,  Mannheim  etc.  beispiellose  Erfolge  gehabt  hat, 

oder  der  ausgezeichneten  X^edeir»  und  Oonceirtsäiig'eriii 

Fräulein  Anna  Spielhagen  (Sopraii), 

die  in  Baden-Baden,  Salzburg,  Augsburg,  Mannheim  etc.  im  vorigen  Jahre  glänzende  Beoensionen  errungen  hat, 
reflectiren,  ersuche  ich,  sich  recht  bald  an  mich  zu  wenden. 

Manoheiii  Jos.  Seiling« 

Haffeiatrasse  18.  Hofmusikalien-Verleger  und  Conoert-Agenhir. 


t 


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erster  Vioioncellist  und  Solospleler  der  FOrstiich  Schwarzburglschen  Hofcapelle, 

Lehrer  am  Fürstlichen  Gonservatorium  der  Musik  in  [1280d.] 

Sondepshausen. 


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Leipzig,  am  20.  August  1896. 


Dueb  dumckt  Bin-,  Kuit- 
«ra 


Venmtwortlioher  Rfldaotear  und  Verleger: 

K.  W.  Flitzseh, 

Leipzig,  Königsstrasse  6. 


XXyn.Jahrg.] 


Das  Mnsikftlische  Wochenblatt  erscheint  jiLhrlich  in  52  Nanunem.  Der  Abonnemeiitsbetnig 
ffir  das  Quartal  von  ISNnmmeri)  ist  2  Mark;  eine  einzelne  Nummer  kostet  40  Pfeimig«.  BM 
directer  frankirt«r  Ereuzbandsendnne  treten  nachstehende  vierteljährliche  Ahonnements- 
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täi  weitere  Länder  des  Weltpostvereins.  —  Jahresabonnements  werden  unter  Zugrunde- 
legung Torstehender  Bezugsbedingungen  berechnet. 
Die  InsertionsgebOhren  ffir  den  Baum  einer  dreigespaltenen  Petitzeile  betragen  30  Pf. 


k  35. 


alt:  Deber  den  Vortr>K  des  AnfaDgamotiTS  tu  Beettiov8D's  Cmoll-SympbaDJe.    Von  Otto  TaDbrnann.    (Sdünsa.)   —   Tagessoicblaht«;   NnBlkbrlefe 
am  Bayrenth,  Chemnitz  (Soblius]  und  Wien  (Foiteetiung).    -  CoBMrtnmBahaB.  —  EneagamanlB  nnd  Giate  In  Oper  and  Coaoart.  ~  Kjieb«n- 

'<-      -  Anfgefillirt«  NovltHtsn.  ~  rsnnlaohtg  HitthsUnngsn  und  Notizen.  —  Krltisobar  Anhang:    B«nedict  Wldmann,  Dia  F.iziebnng  für 


Ueber  den  Vortng  des  Anftingsmotivs  in  Beethoven's 
Cmoll-Sympnonie. 


Ton  Otto  Tanbmann. 


(SchlosB.) 


Doch  halt,  Beethoven  hat  ja  durch  seine  Ek'kltlrang: 
„So  klopft  das  ßchichaal  an  die  Pforte"  dafür  gesorgt, 
dass  Niemand  in  Yersuchnng  kommt,  jene  drei  Achtel 
wirklich  in  dem  schnellen  Tempo  su  nehmen,  welches  er 
vorschreibt,  denn  ein  solcher  Vortrag  wärdo  der  Yor- 
BtelluDg,  welche  wir  ans  von  dem  schweren  Kinhertritt 
des  St^icksats  machen,  nur  schlecht  entsprechen.  Wie 
sagt  nou  aber  schon  Schiller  in  seiner  „Olocke"?  nUnd 
das  Unhul  (das  ist  hier  doch  wohl  gleichbedentend  mit 
Schicksal)  schreitet  schnell."  Und  wie  ISsst  sich  dieser 
classische  Aussprach  über  die  Art,  wie  das  Unheil  ein- 
herschreitet,  vereinen  mit  jener  Anschauung  über  den 
schweren  Tritt  des  Schicksals?  Aber  vergegenwärtigen 
wir  uns  einmal,  der  hier  musikalisch  geschilderte  Vorgang 
würde  zum  wirklichen  Ereigniss.  An  die  Thür  eines  bis 
dahin  sorgenlosen  Henscben  klopft  das  Schicksal,  kündigt 
sich  nahendes  Missgeschick ,  künftige  Sorge  an.  Dieses 
Klopfen  selbst  hat  man  sich  wohl  durch  die  drei  Achtel 
angedeutet  zu  denken.  Die  auszuhaltende  Halbe  im 
zweiten  Takte  muss  aber  etwas  ganz  Anderes  ausdrücken 
sollen,  denn  der  Versinnbildlichung  des  „Klopfen"  ent- 
spricht sie  in  keiner  Weise  mehr.  Wir  denken  uus  ihre 
Deutung  so,  dass  sie  jenes  starre  Entsetzen  veranschau- 
licht,   welches   einen  Uenschen   bei  dner  so  plötzlichen 


Ankündigung  kommenden  Unheils  wohl  ergreifen  mag. 
Weshalb  soll  nun,  ganz  abgesehen  von  Schiller,  jenes 
Klopfen  aber  überhaupt  in  breiten,  schweren  ScblSgen 
erfolgen  müssen?  Werden  drei  kurze,  harte  Schläge,  die 
unheimlich  schnell  auf  einander  folgen,  nicht  zum  Uin- 
desten  gleich  charakteristisch  sein?  Wie  viel  schSrfer 
wird  aber  bei  solcher  Aasführung,  wie  schon  oben  aus- 
geführt, der  Controst  gegen  die  lang,  sehr  lang  auszu- 
halt«nde  halbe  Note  des  zweiten  Taktes  (man  vergleiche 
auch,  was  Richard  Wagner  darüber  in  seiner  Abhandlung 
über  daa  Dirigiren  sagt!),  und  eine  wie  viel  greifbarere 
Gestaltung  erh&lt  damit  nicht  dasGesammtbild!  Hier  wird 
die  mosikalische  Regel,  dass  ein  rhythmisches  Motiv  gar 
nicht  prägnant  genug  vorgetragen  werden  kann ,  in  sel- 
tener Weise  ergänzt  durch  Das,  was  der  poetische  Vor- 
wurf, so  wie  wir  ihn  auf  Grund  von  Beethoven's  eigener 
Erklärung  in  Vorstehendem  zu  deuten  versucht  haben, 
für  den  richtigen  Vortrag  zu  verlangen  scheint.  Um  aber 
Beiden  gerecht  zu  werden,  ist  es  allerdings  nöthig,  dass 
die  drei  Achtel  nicht  nur  schnell  (dabei  aber  sehr  scharf 
markirt)  einander  folgen,  sondern  die  nächstfolgende  Halbe 
muss  anch  sehr  lang,  bis  zur  äussersten  Qrenze  der 
Möglichkeit,  ausgehalten  werden.  Geschieht  Letzteres 
nicht,  so  kommt  sowohl  der  Rhythmus  wie  die  poetische 
Idee  auch  bei  schnellem  Vortrage  der  Achtel  ebenso  zu 
kurz,   wie  bei  dem  jetzt  üblichen  breiten  Tempo. 

Mancher,  welcher  die  vorstehenden  Ausführungen  liest, 
wird  dieselben  vielleicht  für  ziemlich  überflüssig  halten 
und  diese  Anschauung  diunit  motiviren,  dass  sich  über 
den  Vortrag  überhaupt  nicht  streiten  lasse.  Die  Haupt- 
sache sei  eine  einheitliche  Wiedergabe  des  ganzen  Werkes, 


464 


alles  Uebrige  aber  Kleinigkeitskrämerei,  und  es  sei  schade, 
über  ein  paar  Takte  so  viel  Worte  zu  verlieren.  Das 
mag  für  viele  Werke  zutreffend  sein;  für  die  Entwicke- 
lung  des  ersten  Satzes  der  Cmoll-Sympbonie  und  dessen 
richtiges  Verst&ndniss  sind  aber  diese  paar  Anfangstakte 
von  so  ungeheurer  Bedeutung,  dass  ein  wahrhafter  Be- 
wunderer dieses  Meisterwerkes  im  Besonderen  und  Beet- 
hoven's  im  Allgemeinen  (und  das  ist  doch  wohl  Jeder, 
der  Anspruch  auf  musikalische  Bildung  erhebt?!)  unmög- 
lich so  leicht  über  eine  so  einschneidende  Frage  hinweg- 
gehen kann.  Ob  wir  mit  unserer  Ansicht  im  Bechte  sind, 
darüber  möge  jeder  Einsichtige  entscheiden.  Sollten  wir 
von  berufener  Seite  eines  Besseren  belehrt  werden,  so 
werden  wir  uns  vor  überzeugenden  Gründen  zu  beugen 
wissen.  Denn  uns  kam  und  kommt  es  nur  darauf  an, 
dass  der  grosse  Meister  auch  in  diesem,  Einem  seiner 
herrlichsten  Werke  in  jeder  Beziehung  zu  seinem  Bechte 
gelangt 


Tagesgeschichte. 


Musikbriefe. 

Vom  dritten  Bayrenther  Cyklus. 

Es  ist  immer  misslich,  über  eine  grosse  Eunstthat  kritisch 
sich  za  ftassem,  wenn  Über  dieselbe  an  derselben  Stelle  schon 
ausführlich  von  anderer  Seite  berichtet  wurde,  wie  es  in  die- 
sem Blatte  über  den  Bayreuther  „Ring^  geschehen  ist.  Aber 
selbst,  wenn  das  XJrtheil  diametral  verschieden  ausfiele,  so 
könnte  das  nur  ein  neuer  Antrieb  zu  einer  „Kritik  der  Kritik** 
sein,  wie  sie  bisher  noch  nicht  wissenschaftlich  geleistet  ist. 
Man  hat  sich  ja  schon  öfters  den  Spass  gemacht,  zwei  sich 
völlig  widersprechende  ürtheile  über  dieselbe  künstlerische 
Production  neoen  einander  zu  drucken:  aber  eine  so  crasse 
Verschiedenheit,  wie  sie  in  den  Meinungen  Über  die  Bühnen- 
festspiele von  1896  zu  Tage  tritt,  ist  wohl  noch  nicnt  da- 
gewesen. 

Natürlich  sehe  ich  dabei  völlig  ab  von  den  Besprechungen 
gewisser  Herren,  die  den  Stempel  der  Voreingenommenheit 
an  der  Stime  tragen,  und  ebenso  von  den  Kritiken  Anderer, 
die  durch  ofiPenbare  ünkenntniss  sich  den  Anspruch,  ernst 
genommen  zu  werden,  verscherzen;  aber  wenn  tüchtige  und 
eesohmackvoUe  Kenner  in  Hinsicht  auf  dieselbe  Leistung  das 
Entgegengesetzte  meinen,  wenn  der  Eine  schwarz  sieht,  wo 
der  Andere  weiss  sah,  was  soll  man  dann  noch  von  der  Gel- 
tung der  Kritik  denken  oder  besser:  an  welches  ürtheil  soll 
sich  derjenige  halten,  dem  sie  die  Befolgung  ihrer  Bathschläge 
ans  Herz  legt? 

Wenn  der  Eine  die  Decoration  am  Schlüsse  der  „Qötter- 
dämmerung**  für  unvergleichlich  schön,  der  Andere  ^r  ganz 
misslungen  erklärt,  wenn  der  Eine  das  Costume  der  Fricka 
wundervoll,  der  Andere  geschmacklos  findet,  wenn  der  Eine 
sagt,  die  Stimme  des  Siegfried- Darstellers  sei  am  Schlüsse 
noch  in  strahlendem  Glanz  erklungen,  und  der  Andere:  sie 
hätte  nur  noch  blecherne  Töne  von  sich  gegeben,  wenn  der 
Eine  die  tadellose  Intonation  der  Bheintöchter  bewundert, 
die  der  Andere  „ünreintdchter**  nennt,  wenn  drei  Kritiker 
übereinstimmend  die  ungeheure  üeberlegenheit  der  „Wal- 
küren-Aufführung gegenüoer  dem  vorhergegangenen  „Bhein- 
gold"  constatiren,  und  dann  der  Vierte,  auiden  ich  Viel  gebe, 
sagt,  seine  Begeisterung  für  die  „Rheingold^'-Darstellun«'  sei 
durch  die  „WiJküre**  sär  abseküblt  worden,  wenn  der  ISine 
das  Schwert  im  „Bheingold^  durchaus  billifi^,  der  Andere  auf 
Wegfall  dringt,  und  wenn  ich  schliesslich  als  Verfasser  dieser 
Kritiken  Namen  wie  Humperdinck,  Krause,  Welti,  E.  v.  Wol- 
zogen,  Krebs  u.  A.  nenne,  —  was  ergibt  sich  daraus? 

Ich  meine  vor  Allem  die  Richtigkeit  des  Worts:  „Wir 
sind  allzumal  Sünder  und  mangeln  des  Buhmes**,  und  die 
Noth wendigkeit ,  Nutzen  und  Werth  der  Kritik,  auch  der 
besten,   mit  kritischen  Augen  zu  betrachten  und   nicht  auf 


eines  Kritikers  Wort  zu  schwören,  aber  auch  dieWamuug, 
gegenüber  der  eigenen  Kritik  stets  auf  der  Hut  zu  sein  und 
ihr  das  Maass  der  Bescheidenheit  zu  geben,  das  durch  die 
lange  Erfahrung  ihrer  Unzulänglichkeit  geboten  erscheint 
Von  welchen  unberechenbaren,  dem  Kritiker  selbst  nnbe- 
wussten  Stimmungen  und  Empfindungen  ist  nicht  sein  Urtbeil 
abhängig!  Wie  selten  macht  er  sich  klar,  dass  seine  an  sich 
richtigen  Vorschläge  zur  Besserung  gewiss  schon  vorher  aach 
von  dem  Kritisirten  als  richtig  empfunden,  aber  an  der  rauhen 
Wirklichkeit,  an  der  praktischen  AuafÜiirbarkeit  trotz  aller 
Mühen  gescheitert  sind;  denn  „hart  im  Räume  stossen  sich 
die  Sachen  **.  Wie  viel  leichter  ist  doch  Be8serwi9sen ,  als 
Bessermachen!  Wie  viel  stärker  ist  unsere  Phantasie,  als  die 
höchste  Vollendung  aller  technischen  Praxis!  Welch  unge- 
heurer Apparat  unzähliger  verschiedenartigen  Factoren  gehört 
dazu,  um  eine  Illusion  zu  erzeugen,  die  doch  noch  immer 
nicht  an  unsere  Phantasie  heranreicht! 

Wer  also  nach  Bayreuth  kommt  und  in  der  hergebrachten 
Meinunfi^:  „Ich  habe  meine  20  Mark  bezahlt  und  verlangein 
jeder  l^nsicht,   in  jeder  Bolle  das  Ausserordentlichste**  zu 
mäkeln  und  zu  nörgeln  beginnt,  der  ist  einfach  zu  bedauern: 
subjectiv  beraubt  er  sich  selbst  des  höchsten  (Genusses,  ob- 
jectiv  hat  er  das   Wesen  der  Bayreuther  Kunstdarbietung 
noch  gar  nicht  erfasst.    Er  geht  von  einer  falschen  Ansicht 
Über  „Mustervorstellungen**  aus,   die  in  Wahrheit  gar  nicht 
musterhaft  sind;    er  meint,   dass  wenn  einfach  die  berühm- 
testen Vertreter   der   verscniedenen  Bollen  in  Bayreuth  zu- 
sammen  auftreten   würden,   das  Ideal  erreicht  wäre.    Und 
doch  frage  ich  Jeden,  der  in  Berlin  oder  München  solche  Auf- 
führungen gesehen  hat,  ob  er  die  geho£fte  höchste  Befriedi- 
Sftmg  gehabt  hat?    Man  hatte  ein  Stil-Mischmasch,  ein  Vor- 
drängen  Einzelner,  ein  Nebeneinander  unaasgefflichener  Indi- 
vidualitäten und  Manieren.  Bayreuth  aber  gewährt  das  Gegen- 
theil:  das  Aufgehen  der  Einzelnen  in  der  G^esammtheit,  die 
Unterordnung  Aller  zum  Heile  des  Kunstwerks  unter  den 
Willen  des  Meisters.    Es  ist  klar,   dass  viele  „erste  Kräfte" 
schon  aus  diesem  Grunde  von  Bayreuth  ausgeschlossen,  dass 
Andere,  die  nicht  lause  genug  die  Uebungen  und  Proben  in 
Bayreuth  mitgemacht  haben,  noch  nicht  völlig  im  Bayrenther 
Stile  aufgegangen  sind.  Umsomehr  muss  man  der  „Bayrenther 
Schule*'  das  beste  Gredeihen  wünschen,  die  sieh  die  Aufgabe 
gestellt  hat,   die  natürliche  Begabung  junger  Künstler  in 
natürlicher,   der  Opemconvention  abgekehrter  Weise  künst- 
lerisch anzuleiten,  um  aus  ihnen  Kräfte  für  die  Bühnenfestr 
spiele  zu  gewinnen.    Dass  dieses  Bestreben  ebenso  auf  den 
Widerstand  der  nör^lnden  Kritik  stösst,  wie  noch  Alles  yon 
Bayreuth  Gewollte,  ist  ja  erklärlich,  obwohl  die  Beschimpf- 
ungen Julius  Kniese's,  des  Leiters  der  Stilschule,  den  man 
nocn  vor  wenigen  Jidiren  als  genialen  Lehrer  der  nerrlichen 
Chöre  in  den  „Meistersingern**  und  im  „Lohengrin**  in  den 
Himmel  gehoben  hat,  auf  eine  gemeinschaftliche  Parole  hin- 
weisen.   Aber  man  wird  sich  in  Bayreuth  durch  Diejenigen, 
die  jetzt  den  verewigten  Meister  gegen  seine  Erben  aus- 
spielen,  nicht  irre  machen  lassen,   auf  dem  als  richtig  er- 
kannten Wege  vorwärts  zu  schreiten:    Leistungen,  wie  die 
eines  Friedrichs^  Breuer,  Burgstaller,  einer  Gulbran- 
son,   Brema.   zeigen,  dass  trotz  idler  Schmähungen  i°J^^ 
Bayreuther  Schule  das  Edle  und  ünverfiLlschte  erreicht  oder 
mindestens  angestrebt  wird. 

Nach  diesen  Bemerkungen  kann  ich  mich  über  den 
8.  Cyklus,  den  ich  hier  besprechen  wül,  kurz  fassen.  Er  soU, 
wie  mir  gesagt  wurde,  der  vollendetste  gewesen  seiU;  was 
auch  nicht  wunderbar  ist,  da  die  grosse  Maschinerie  der 
Zusammenwirkung  natürlich  immer  vollkommener  fungirt. 
Daher  ist  es  zu  bedauern,  dass  die  Kritik,  ihrer  brahwarmen 
Handhabung  gemäss,  stets  nach  der  ersten  Vorstellung  schon 
ihr  XJrtheil  spricht.  .. 

Dazu  kam,    dass  Frau  Lilli  Lehmann  als  Brttnnhild^ 
im  1.  Cyklus  durch  Halakrankheit  an  der  Entfaltung  ihJ^ 
Könnens  verhindert,  diesmal  eine  ganz  andere  1^®^°°^,  !S  * 
Mit   solcher   Kunst  der  Gesanestechnik   ist  die  Brünnhiwe 
wohl  nie  gesungen  worden,  und  ebenso  tadellos  war  die  m- 
sikalische  Beherrschung  der  Aufgabe.      Wundervoll  wuflsw 
die  Künstlerin  bis  zuletzt  mit  ihren  Kräften  Haus  zu  halten , 
nur  das  Grösste,  das  Letzte  fehlte:  in  Spiel  und  Ge»ng  ö«* 
Fortreissende,    Erschütternde,    die   elementare  Macht  eine 
Natur.   Wenn  Siegfried  von  Brünnhilde  fortzieht  ^^d  ae  inm 
mit  entzückter  Qebärde  nachwinkt,  so  entsprach  d»s  1>^* '  . 
Lehmann  nicht  dem  Sturm  der  Gefühle,  den  das  ^'^^^J;.!, 
malt.    Und  so  war  manches  Andere   in  den  ^®"*     Lment 
conventionell  und   nicht  aus  ursprünglichem  Temper*™ 
geflossen. 


465 


Der  Wotan  des  Hm.  Bacbmann  hat  mich  enttäuscht. 
Bei  vielen  guten  Intentionen  fehlte  doch  die  Fähigkeit,  den 
Gebalt  dieser  grössten  und  schwierigsten  Figur  auszuschöpfei^i. 
Am  Schluss  des  „Eheingold^  sank  dieser  Wotan  zur  völligen 
Unbedeutendheit  herab.  Viel  besser  war  er  in  der  „Wal- 
küre**.  Aber  da  das  Stimxnmaterial  beschränkt  ist  und  die 
Aussprache  nicht  deutlich  war,  blieb  der  Eindruck,  trotz 
vieler  schönen  Momente,  hinter  billigen  Ansprüchen  zurück. 

Heinrich  Vogl  sang  diesmal  den  Siegmund,  erstaunlich 
für  sein  Alter,  mit  allen  Vorzügen,  die  man  an  diesem  Künstler 
schätzt,  oft  freilich  zu  einer  kurzathmigen  Betonung  der 
Silben  genöthigt,  die  besser  zum  Loge,  als  zum  Siegmund 
passt. 

Die  übrigen  Darsteller  sind  hier  schon  besprochen  wor- 
den. Alle  boten  ihr  Bestes  und  bemühten  sich,  im  Ganzen 
aufzugehen.  Jeder  war  bei  der  Sache,  auch  wenn  er  nicht 
zu  singen  hatte:  Jeder  wusste,  was  er  in  jedem  Moment  zu 
thun  hatte,  welche  Gebärde  dem  musikalischen  Motiv  und 
der  Erwartung  des  ganz  dem  dramatischen  Vorgang  hinge- 
gebenen Zuschauers  entsprach.  Da  merkte  man  das  fem- 
spürende,  das  Ganze  und  das  Einzelne  durchdringende  Walten 
einer  Bühnenleitun^,  bei  der  sich  Intellect  und  Wille  in 
kaum  dagewesenem  Maasse  vereinigen.  Was  dadurch  erreicht 
wird',  konnte  man  im  „Rheingold^  beobachten,  wo  eine  nie 
gekannte  Spannung  und  Eindringlichkeit  der  dramatischen 
Vorgänge  an  die  Stelle  des  ^wohnten  Schlendrians  trat. 
Ueberhaupt:  solche  Scenen,  die  anderswo  unter  den  Tisch 
fallen,  kamen  hier  zu  ungeannter  Geltung,  woHür  ein  wunder- 
volles Beispiel  die  Nornensoene  ist.  Wie  dijBS  oft  gestrichene, 
meist  als  überflüssig  betrachtete  grandiose  Nachtstück  durch 
die  Damen  Heink,  Beuss-Befce  und  Marie  Lehmann 
gesungen  und  durch  das  Orchester  begleitet  wurde,  das  war 
ein  Triumph  für  Bayreuth. 

Felix  Mottl  dirigirte:  Ich  kann  mir  nicht  denken,  dass 
man  seine  Leistung  übertreffen  kann.  Man  hebt  immer  die 
unerreichte  Schönheit  des  Bayreuther  Orohesterklangs  her- 
vor: aber  wie  wenig  erschöpft  dies  Lob  das  Wesentliche! 
Vielmehr  ist  es  der  sJlein  durch  die  Handlung  bedingte  Stil 
des  Vortrags,  die  damit  zusammenhängende  Wahl  der  Tempi 
und  die  daraus  resultirende  Deutlichkeit  des  motivischen  Ge- 
webes, die  Zartheit  im  Ausdruck  der  Melodie,  die  rhythmische 
Präcision,  die  doch  nie  auf drinelicb,  wirkt:  dies  Alles  zusi^m- 
nien  gibt  erst  dem  Bavreuther  Orchester  seine  unbestrittenen, 
von  Allen  willig  anerkannten  Vorzüge.     B.  Sternfeld. 


Chemnitz,  im  Juni. 


(Schluss.) 


In  den  HH.  C!oncertm6ister  Hamann,  Haberkorn, 
Domke  und  Mann,  sämmtligh  Mitgliedern  der  städtischen 
Capelle,  hatte  Hr.  Capellmeister  Max  Fohle  auch  heuer  wieder 
gut  zusammenpassende  Elemente  für  eine  Kammermusik- 
vereinigung gefunden,  als  deren  Führer  Hr.  Hamann  die 
günstigsten,  einem  wohlorganisirten  Ensemble  Vorschub 
leistenden  Eigenschaften  entfaltete.  Zu  den  Werken  von 
Haydn,  Beethoven  und  Schubert  gesellten  sich  als  Novitäten 
am  2.  Abend  des  fruchtbaren  böhmischen  Meisters  DvoMk 
an  eigenartig  national  gef^bten  Gredanken  und  Rhythmen 
reiches,  in  einer  schönen  Gemüthsphäre  sich  entwickelndes 
Ciavierquartett  Op.  87  in  Esdur,  wobei  sich  Hr.  Cantor 
Franz  Mayerhoff  am  Flügel  mit  poetischem  Nachempfinden 
und   feinem  Kunstverständniss  beuieiligte  und  ein  schwer- 

fediegenes  Streichquintett  Op.  62  in  Qmoll  von  August 
[Ingbardt,  am  8.  Abend  ein  Ciaviertrio  in  Fdur,  Op.  6, 
von  Robert  Hermann,  einem  jungen  Schweizer  Tondichter, 
der  mit  kühner  Phantasie,  nnbek£nmert  um  absolute  Wohl- 
klangsprinoipien,  in  herben  Stimmführungen  tmd  verwegenen 
Gestaltungen  schwelgend,  ein  trotzig  Werkchen  liefert,  das 
von  Sturm  und  Drang,  aber  auch,  wenn  nicht  Alles  trügt, 
von  starkem  Talent  und  energischem  Wollen  ein  kräftig 
Wort  redet,  und  endlich  das  Streichquartett  in  Cdur,  Op.  10, 
von  Ludwig  Neuhoff,  eine  erfreulicne  Schöpfung,  die  nach 
Jenem  in  mild  versöhnlichem  Geiste  zum  Hörer  sprach,  von 
einer  edlen  Begeisterung  getragen,  mit  kunstfertiger  Hand 
und  geschmackvollem  Sinn  übersichtlich  klar  und  schön  anf- 
and ausgebaut,  mit  fesselnden  Themata  ausgestattet,  die  man 
auf  ihren  Wegen  ^rn  verfolgt,  um  der  vielen  guten  Eigen- 
schaften willen  eine  berücksicntigenswerthe  Neuheit.  An 
dieser  letzten  Sitzung  war  übrigens  auch  der  Pianist  Hr. 
Anton  Fo erster  aus  Berlin  betheiligt.  Das  virtuose  Element 


ist  bei  ihm  in  ganz  überraschender  Weise  ausgebildet,  geistige 
Schärfe,  Gestaltungskraft  und  Geschmack  zeigt  die  Auf- 
fassung, dazu  kommt  ein  in  seltenem  Maasse  subtiler  Pedal- 
gebraucb.  Inwieweit  der  Künstler  sich  rein  poetischen  Stim- 
mungen hinzugeben  vermag,  davon  vermochte  allerdings 
diese  Mitwirkung  kein  erschöpfendes  Bild  zu  geben.  Im 
Hermann'schen  Trio,  dessen  Sache  er  zu  seiner  eigenen 
machte,  interpretirte  er  so  überzeugend,  wie  sich  dies 
der  Componist  zu  seinem  eigenen  Vortheil  nur  wünschen 
mag.  musterhaft  abgestuft,  Kmngreize  zarterer  Natur  nöthig 
eracntend,  grosszugig  und  farbenreich.  Bei  Beethoven^s  32 
Variationen,  die  er  souverän  beherrschte,  und  namentlich 
in  einer  Art  Rhapsodien-Phantasie  von  Liszt-Foerster  ging  er 
dynamisch  zuweilen  allzuunvermittelt  j,in  die  Vollen^,  was 
vielleicht  in  einem  grösseren  Saale  weniger  frappant  bemerk- 
bar geworden  wäre,  hier  aber  —  in  der  wesentlichen  Haupt- 
sache bei  Liszt-Foerster  —  angesichts  der  Akustik  des  kleine- 
ren Kammermusiksaales  auffallen  musste.  Chopin's  Berceuse 
dagegen  hüllte  er  in  ein  Gewand  geradezu  traumhafter  Zart- 
heit. Alles  in  Allem  genommen  hinterliess  Hr.  Foerster  den 
Eindruck  eines  ganz  bevorzugt  beanlagten,  ausserordentlich 
intelligenten  Künstlers,  der  noch  von  sich  reden  machen 
dürfte.  Seinen  Bemühungen  verband  sich  übrigens  im  Her- 
mann'schen Trio  gleichwerthig  die  Antheilnahme  der  HH. 
Hamann  und  Mann,  während  sämmtliche  Quartettisten  das 
Neuhoff'sche  Novum  sehr  schwungvoll  und  feinfühlig  heraus- 
brachten. Auch  an  den  anderen  Aoenden  waltete  Glück  über 
der  künstlerischen  Sorgfalt,  mit  welcher  die  Ausfuhrenden 
ihre  Vorlagen  erledigten.  Zu  denselben  gehörte  am  1.  Abend 
auch  eine  Schülerin  der  Bayreuther  Gesangschule  Frl.  Helene 
Müller,  die  drei  Lieder  des  Meisters,  „Der  Engel*',  „Träume** 
und  Wiegenlied,  mit  Anmuth  und  Reife  des  Ausdrucks 
zum  Vortrag  brachte. 

Komme  ich  zu  der  Saison thätigkeit  der  Singakademie, 
so  wäre  in  erster  Linie  der  Umstand  zu  erwähnen,  dass  ihr 
Dirigent  Hr.  Kirchenmusikdirector  Theodor  Schneider  am 
1.   October   1895    die    Feier    seines    50jährigen    Amtsnubi- 
läums  beging.    Er  ward  am  14.  Mai  1827   als   vierter  Sohn 
des    Dessauer    Hofcapellmeisters    Dr.    Friedrich    Schneider, 
des  Componisten  des  „Weltgerichts**,  geboren,  genoss  schon 
frühzeitig  eine  ause^ezeichnete  Erziehung  ftir  den  Künstler- 
beruf, wie  bei  solch  einem  Vater  nicht  anders  zu  erwarten, 
und  begann  am  1.  October  1845  seine  Beru£3thätip;keit  durch 
seinen  Eintritt  in   die  Dessauer  Hofcapelle.     Sem  mannig- 
faltiges und   erfolgreiches   Dessauer   Wirken   fand   dadurch 
seinen  Abschluss,   dass  er  vom  Januar  1860  ab  der  Unsere 
wurde  insofern,  als  man  ihn  als  Haupt  der  kirchenmusikali- 
schen Veranstaltungen  an  die  damals  in  Frage  kommenden 
Kirchen,   St.   Jacobikirche    und  sogenannte   „neue**   Kirche 
(jetzt  Paulikirche),  berief.    Zugleich  übernahm  er  die  Sing- 
akademie,  den   ältesten  gemischtchörigen  Gesangverein  der 
Stadt   (1817   gegründet).      Li    seinem    kirchlichen     Haupt- 
amte sowohl,  wie  als  Dirigent  der  Singakademie  und  des  1870 
von  ihm   gegründeten   l&nnergesangvoreins   „Th.  S.**,  aus- 
schliesslich aus  ehemaligen  KnaiDen  seines  Kirchenchores  be- 
stehend, wie  auch  als  mehrjähriger  Leiter  des  Lehrergesang- 
vereins   hat  Theodor  Schneider  eine  wahrhaft  segensreiche 
Thätigkeit  entfaltet,  aus  dem  Kirchenchor  zu  St.  Jacobi  einen 
Musterchor  geschanen,   die  Singakademie  stets  zu  Erfolgen 
geführt,   die  volksthümlichen   billigen  Kirchenmusiken  mit 
edlen  Programmen  eingeführt,  um  auch  den  Minderbemittelten 
die  Gelegenheit  zu  bieten,   sich  an  guter  geistlicher  Musik 
zu  erbauen,  und,  was  in  diesem  Blatte  gerade  verdient  wieder- 
holt hervorgehoben  zu  werden,  neben  dem  ehrwürdigen  Alten 
jederzeit  auch  und  mit  Vorliebe  das  Gute,  resp.  das  sensa- 
tionell auftretende  Neue  berücksichtigt,   wie  dies  auch  von 
mir  schon  früher  eingehend  im  Jahrgang  1893  gelegentlich 
des   Berichtes    über    das   75jährige    Stiftungsfest  der   Sing- 
akademie  betont   wurde.     An   sinnigen,    herzlichen    Dank- 
sagungen   und    vielfachen   Ehrungen    hat   es   an    dem    für 
Schneider  wichtigen  Tage  nicht  gefehlt.    Er  selbst  aber  hat 
den   neuen  Zeitabschnitt  trotz   seines  Alters   mit  derselben 
frischen,  kunsteifrigen  Rührigkeit  begonnen,  wie  früher.  Das 
bewiesen  die  Resultate,  deren  wesentlichste  in  wohlgelungenen, 
würdigen  Aufführungen  des  „Messias**  im  Herbst,  der  „Scbö- 
pfung**  im  Februar,    des  Brahms'schen  Deutschen  Requiems 
am  Charfreitag  bestanden.    Unter  den  Solisten  dabei  ragten 
hervor  an  erster  Stelle  Frl.  Emma  Plüddemann  aus  Breslau; 
edle  Auffassung,  seelenvoller,  packender  Vortrag  bei  günstiger 
stimmlicher  Veranlagung  und  tadelloser  Schulung  des  leicht 
ansprechenden,  biegsamen  Organs  bethätigte  sie  bei  Haydn, 
wie  bei  Brahms;   &mer  in  der  Altpartie  des  „Messias**  Frl. 

36* 


456 


Elisabeth  Kaiser  aus  Dresden,  die  sich  schon  früher  treff- 
lich bewährte;  am  selben  Abend  der  unerschütterlich  feste 
Tenorist  Domsanger  Hr.  Herrn.  Neubauer  ans  Berlin  und 
Hr.  Bassist  Fritz  Fiedler  aus  Görlitz;  endlich  ein  sehr  tüch- 
tie;es  Vereinsmit^Iied  Hr.  Oskar  Tetzner,  der  in  der  „Schö- 
pfung*' die  Partie  des  Uriel  sehr  entsprechend  wiedergab. 
im  Brahms'schen  Meisterwerk  namentlich  glänzte  die  städti- 
sche Capelle  ^anz  ausserordentlich  durch  delicateste  Behand- 
lung des  Orcnestralen.  —  Aus  den  Programmen  der  kleinen 
Kirchenmnsiken  sei  die  Einverleibung  des  Trauermarsches 
aus  Edgar  TineVs  „Franciscus"  und  eine  Arie  aus  Baff's 
Oratorium  „Weltende,  Grericht,  Neue  Welt",  auserkoren  von 
Hrn.  Kammersänger  Glömme,  erwähnt.  Am  gleichen  Abend 
sftng  die  Concertsängerin  Frl.  Melanie  Dietel  aus  Dresden 
recht  anerkennenswerth ,  mit  sicherem,  dem  kirchlichen 
Wesen  sehr  angemessenen  Vortrage  würdig  gewählte  Com- 
positionen,  mit  Hrn.  Qlomme  zusammen  in  wirkungsreicher 
Weise  Duetten  von  Hiller  und  Götze.  An  einem  ferneren 
Abende  gab  Hr.  Kirchenmusikdirector  Schneider  auch  Ge- 
legenheit, den  vollendeten,  herzerquickenden  Darbietungen 
des  Röthi gesehen  Soloquartetts  aus  Leipzig  zu  lau- 
schen. Für  all  Dies  war  der  Schauplatz  die  St.  Jacobi- 
kirche,  Theodor  Schneider's  Domäne.  Aber  auch  in  anderen 
Kirchen  unserer  Stadt  entfaltete  sich  reges  musikalisches 
liCben. 

DerThätigkeit  Franz  Mayer hofiPs  gedachte  ich  bereits:  fer- 
ner aber  ist  noch  zu  nennen  Gantor  Paul  Reim,  früher  In  Leip- 
zig, der  in  der  Paulikirche  die  Leistungsfähigkeit  des  Chores 
und  das  kirchenmusikalische  Wesen  überhaupt  mit  Sachver- 
ständniss,  künstlerischem  Ernst  und  unermüdlichem  Fleisse 
gefördert  hat  und  heuer  in  mehreren  geistlichen  Musikauf- 
führungen, deren  Eine  auch  Liszt's  von  frommen  Schauem 
durchwehtes  „Angelus"  für  Streichquartett  in  würdiger  Aus- 
führung dt:trch  Mitglieder  der  städtischen  Capelle  bot,  sichere 
Beweise  dafür  erbrachte,   sich  übrigens  dabei  auch  als  aus- 

fesprochener  Freund  und  Pfleger  Bach^scher  Kunst  mehrfach 
etnätigte,  und  Cantor  Oskar  Meiuel,  der  Musikregent  an 
der  neuen  Marcuskirche,  der  als  Organisator  und  Instructor 
des  neu  gebildeten  Kirchenchors,  gediegener  virtuoser  Orgel- 
spieler und  Concertveranstalter  mit  ebensoviel  Geschmack  als 
Umsicht  und  Kunstbegeisterune;,  frei  von  alier  Einseitigkeit, 
seines  Amtes  waltet.  Gleich  das  Eröffnungsconcert  im  De- 
cember,  das  vom  Musikverein  unter  Mayerhoff,  von  der  Dörr*- 
schen  Capelle  und  sonstigen  einheimischen  Kunstfactoren  we- 
sentlich unterstützt  wurde,  Hess  günstige  Schlüsse  auf  die 
künstlerische  Eigenart  MeinePs  zu.  Seitdem  fand  im  Februar 
schon  wieder  ein  grösseres  Concert  mit  Rheinberger's  fesseln- 
der Tonschöpfung  „Der  Stern  von  Bethlehem"  als  Haupt- 
nummer statt,  das  nicht  nur  die  wachsende  Tüchtigkeit  aes 
neuen  Kirchenchors  erwies,  sondern  auch  das  Vertrauen  in 
die  vorzüglichen  Eigenschaften  des  Veranstalters,  der  auch 
ausgezeichneter  Bach-Spieler  ist,  erhöhte.  In  von  ihm  ein- 
gerichteten allwöchentlichen  musikalischen  Metten,  die  Mitt- 
wochs in  der  Mittagstunde  einige  Vorträge  kirchlicher  Mu- 
sik :  Orgelspiel  Meiners,  Solo-  und  Chorgesangsnummern  mit 
dem  Gebet  eines  Geistlichen  verbinden,  wirkt  er  für  Erbau- 
ung imd  Anregung,  hält  sein  Publicum  in  der  besten  Orgel- 
und  Kirchengesangslitteratur  auf  dem  Laufenden  und  docu- 
mentirt  sich  immer  aufs  Neue  als  achtenswerthe  junge  Kraft. 
—  Schliesslich  sei  noch  eines  Concertes  Erwähnung  gethan, 
das  der  berühmte  Leipziger  Orgelvirtuos  Bemhara  Pfann- 
stiel in  Gemeinschaft  mit  dem  Violinvirtuosen  Fritz  Späh r 
und  der  Concertsängerin  Frl.  M.  Corti  in  der  Petrikirche 
am  Ende  der  Saison  gab,  und  das  viel  reinen  Genuss  bereitete. 
In  der  Oper  aber,  die  sonst  zu  besonderer  Bericht- 
erstattung im  Sinne  dieses  Blattes  keine  Veranlassung  gibt, 
erschien  als  Novität  für  hier  Klughardt^s  edler,  liebenswür- 
diger, melodienfrischer  „Iwein",  der  leider  lange  nicht  die 
Berücksichtigung  auf  den  deutschen  Bühnen  findet,  die  ihm 
um  seines  musikalischen  Werthes  und  der  ihm  innewohnen- 
den Noblesse  willen  eigentlich  gebührt. 

Richard  Holzhauer« 


(Fortsetzung.) 


Wien. 


Weitere  bemerkenswerthe  Novitäten  des  Quartett  Hei  1- 
mesberger  waren  ein  Streichquintett  (DmoU)  des  schon  vor- 
erwähnten absolvirten  Conservatoristen  Zemlinsky  —  in  den 
Mittelsätzen  vielleicht  das  formell  Ausgewählteste,  was  der 
talentvolle  und  ernst  strebende  junge  Pole  bisher  geschrieben, 


wenn   auch   selbst  hier  der   Born  selbständiger  Erfindung 
etwas  spärlich  fliesst  — ,  femer  eine  Clavier-violinsuite  des 
Pariser  Oomponisten  Emile  Bemard  (DmoU,  Op.34),  eine  Art 
Compromiss  zwischen  gediegenem  und  Salonstil,  aber  mehr 
nach  letzterer  Seite  hinneigend:  die  stets  „elegante''  Klangwir- 
kung des  flott  gemachten  Stückes  vermag  leider  nicht  den 
Mans^el  an  tieferem  Gehalt  zu  verdecken.  Eine  weit  gründlichere 
musiKalische  Bildung  bei  ernstem,  edlem  Empfinden  verräth 
die  ebenfalls  bei  üellmesberger  aufgeführte  neue  Clavier- 
Yioloncellsonate  von  Herm.  Grädener  (wieder  in  Dmoll,  an- 
scheinend eine  Lieblingstonart  der  iungen  Tonsetzer).  Leider 
überwuchern  auch  hier  die  geschickte  Technik  und  formelle 
Abrundung  das   wirklich  Zündende  der  Tonsprache,  welch 
Letztere  mitunter  in  ein  mehr  conventionelles,   wenn  auch 
stets  vornehmes  Pathos  übergeht.    Die  imponirende  Wirkang, 
welche  besonders  die  zwei  ersten  Sätze  des  voriges  Jahr  erst- 
malig in  Wien   durch   das  Quartett  Winkler  vorgeföhrten, 
heuer    von    Bosö    wiederholten    Dmoll(!)-Streichquartette6 
von  H.  Grädener  übten,  blieb  im  Ganzen  der  neuen  Clavier- 
Violoncellsonate  versagt.    Das  frühere  Werk  (technisch  Eines 
der  besten  der  Zeit)  schien  aber  angleich  mehr  aus  innerem 
Bedürfhiss  geschafifen,  als  das  spätere.    Bei  Bos6  gab  es  fer- 
ner —  ausser   dem    bereits   erwähnten    (weniger  gedanken- 
starken,  als  spielfreudigen)   Esdur-Claviertrio  Op.  280  von 
Beinecke  —  zwei  interessante  neue  Streichquartette  zu  hören, 
Eines  von  Robert  Fuchs  (in  den  drei  ersten  Sätzen  bei  feiner 
Detailarbeit  etwas  in  sich  gekehrt ,   frisch  aufbrausend  im 
Finale)  und  Eines  von  Prof.  Hans  Eoessler  in  Budapest,  dem 
glücklichen  Sieger  bei  einer  von  dem  Wiener  Tonkünstier- 
verein   für  das  beste  a  capeUa-Chorwerk   ausgeschriebenen 
Preisconcurrenz.   Wie  mehr  oder  minder  Alles  von  Koessler, 
fesselt  auch   sein   neues  Streichquartett  (Gmoll)  mehr  den 
Kenner,  als  das  Publicum.  Der  hochgebildetej  den  Gontrapnnct 
beherrschende  Musiker  schaut  sozusagen  aus  jeder  Note  heraus, 
als  Vorbild  ist  neben  Brahms  (dem  erklärten  Ideall  Robert 
Fuchs*)  besonders  der  „letzte**  Beethoven  nicht  zu  verkennen. 
Wohl  wegen   der  grossen  persönlichen  Beliebtheit  des  ja  in 
der  That  musikalisch  so   überaus  liebenswürdigen  („Serena- 
den**-)Fuchs  errang  dessen  neues  Quartett  grösseren  äusseren 
Erfolg,   als   das  Koessler'sche,   dem  dage^n  der  Schreiber 
Dieses  besonders  wegen  der  schönen  Arbeit  im  ersten  Satze 
und  der  poetischen  Rückblicke  im  letzten  den  Vorrang  ein- 
räumen möchte.    Bei  einer  Reprise  des  lange  nicht  gehörten 
Fmoll-ClaviertriosvonDvofäk(eines Werkes, dassich  „dentsch- 
classisch**  höher  strecken  will,  als  es  in  der  slavischen  Natur 
des  Oomponisten  liegt)  interessirte   die  virtuose  Ausfuhrung 
des  Clavierparts  durch  den  Pariser  Pianisten  Louis  Brei tner 
(einst   Einer   der   häufigst  genannten  Schüler  Bubmsteins) 
ungleich  mehr,  als  die  reminiscenzenreiche  Composition.  Um 
so   lebhafteren  Anklang  fand  eine  andere  Reprise,  die  des 
„Souvenir  de  Florence*^  genannten  Fdur-Sextetts  Op.70  von 
Tschaikowsky,  aus  dem  ein  phantasie voller,  mit  dem  gewissen 
Heine'schen  Klangbildertalent    begabter   Hörer   eine  ganze 
Novelle  herauslesen  könnte.    Zu  den  bedeutsamsten  Kammer- 
musikauffahrungen  der  Saison  gehörte  schliesslich  die  erst- 
malige Wiedergabe  des  ebenso  contrapunctisch  meisterhchen, 
als  gemüths-  und  erfindungsreichen  Fdur-Quintettes  unseres 
Wiener  Altmeisters  Anton  Brückner  in  der  Abschiedssoiree 
der  „Böhmen**.    Es  war  dies  bekanntermaassen  durchaus  mcw 
die  überhaupt  erste  Vorführung  der  eigens  ergreifendwi  Ton- 
dichtung in  Wien,   da  sie  ja  im  Gegentheü  schon  seit  iw» 
ein  stets  mit  grösstem  Beifall  aufgenommenes,  stehendes  ü«* 
pertoirewerk  des  Quartetts  Hellmesberger  bildet.  Aber  wenn 
auch  Hellmesberger  Vater  und,  seiner  edlen  Tradition  folgeDO, 
auch  Hellmesberger  der  Sohn  die  innigen  Melodien  ^^^. 
kes,  besonders  aber  das  ganz  unvergleichlich  schöne  Aaagw, 
noch  mehr  aus  der  Tiefe  der  Seele  zu  uns  sprechen  ^^f' 
so   technisch   vollendet,   plastisch   klar  und  klÄOgschon js' 
Bruckner's  Quintett  bisher  in  Wien  nicht  gehört  worden,  ^^ 
am  27.  März  1896  durch  die  vier  trefflichen  „Böhmen  unter 
Mitwirkung  eines   fünften  wackeren  Prager  Genossen,  o» 
Bratschisten  Rycplik.    In  dieser  herrlichen  Darstellongwi^ 
von  den  aus  Bruckner's  kühner,  complicirter  8t""°^*?i^^g5 
sich  bei  dilettantischer  Wiedergabe  nur  zu  leicht  ergeo^" 
„grausamen  Härten  und  Missklängen"  rein  Nichts  zu  ve'spureui 
im  Gegentheil  das  Adagio  (für  mein  Gefühl  nur  jtw^  ^^^ 

fleichmässig  langsam  genommen)  entfaltete  emen  °^^j^i. 
en  Elangzauber,  der  in  Verbindung  mit  dem  fif^®^  „jen 
sehen  Zuge  des  Stückes  und  seinen  wundervollen  ^*^  ^^ne 
das  mit  verhaltenem  Athem  lauschende  Publicuna  m  ^^^ 
schier  seraphisch  verklärte  Stimmung  versetzte,  «a^  ^^ 
letzten  Note  ein  vielsagendes  seoundenlanges  Schweige» 


467 


Ergrrfienhait,  dann  aber  ein  Beifallssturm,  von  dem  der 
grosse  Mosikvereinssaal  in  seinen  Grundfesten  zu  erbeben 
schien.  „Dieses  Adagio  war  doch  heute  der  reinste  Engel- 
giesaxig^  —  vernahm  man  wiederholt  beim  Herausgehen  aus 
dem  aale,  auf  der  Treppe  und  in  den  Garderoben.  Und 
dieser  neue  grosse  Triumph  unseres  armen  schwer  leidenden 
Brückner  (dem  natürlich  verwehrt  war,  der  Aufführung  bei- 
ssuwohnen)  wurde  von  der  dem  Meister  feindlichen  £ritik 
vollkommen  todtgesch wiegen ! !  Ja,  Einige  der  ^^namhaftesten" 
unter  den  Wortmhrern  dieser  Parteiricbtung  verliessen  mit 
demonstrativ  höhnischen  Blicken  gerade  vor  Anfang  des 
Bruckner^schen  Quintetts  den  Saal.  Ob  sie  auf  solches  Ge- 
bahren  stolz  sein  können,  mögen  freundlichst  die  unparteiischen 
Leser  entscheiden! 

(Fortsetzung  folgt.) 


Concertumsohau. 

Baden-Baden.  2.  Fremdenconc.  des  Hm.  Werner:  Solo- 
vorträge des  Frl.  Toussaint  (Ges.)  u.  der  HH.  Werner  (Org., 
Prael.  u.  Fuge  in  Emoll  v.  S.  Bach,  Pastorale  v.  G.  Merkel 
u.  Offertoire  u.  Grand  Choeur  v.  Th.  Dubois)  u.  Krasselt  a. 
München  (Viol.,  Ganzonetta  a.  dem  Conc.  Op.  35  v.  Tschau- 
kowsky  etc.). 

Bonn.  26.  Semesterauf  führ,  des  akad.-musikal.  Vereins 
^Macaria**  (Strömer)  am  31.  Juli:  Stücke  f.  Streichorch.  von 
Haydn  u.  Mozart,  „Cäsar  am  Rubikon"  f.  Männerchor,  Tenor- 
solo u.  Clav.  V.  C.  J.  Brambach  (Solist:  Hr.  Lommerzheim 
a.  Biga),  Männerchöre  v.  C.  Fischer  („Die  Welt  ist  so  schön**), 
Ferd.  Langer  („Am  Ammersee**)  u.  S.  Breu  („Frühling  am 
Bhein**  u.  „Der  Maikäfer**  [Letzterer  m.  Clav.]),  Solovorträge 
der  HH.  Lommerzheim  („2ju versieht**  v.  Maase  etc.)  u.  stud. 
jur.  Mensing  (Clav.,  „Albumblatt**  u.  Menuett  v.  Grieg  und 
„Consolation**  v.  Liszt.  (Die  Novität  von  Brambach  wird 
in  der  „B.  Z.**  als  „eine  äusserst  werthvolle,  grossangelegte, 
in  Chor-  und  Solosätzen  geradezu  sieghafte  Composition**  oe- 
zeichnet.) 

Breslau.  Symph.-Concerte der Bresl.Concertcap.  (Riemen- 
schneider): No.  12.  Symph.  m.  dem  Paukenschlag  v.  Haydn, 
i.  „Peer  Gynt**-Suite  v.  E.  Grieg,  Ouvertüren  v.  Wagner 
(„Tannhäuser**)  und  J.  Baff  (in  Fdur),  H moll-Mazurk'a  von 
R.Schauder  etc.  No.  13.  7.  Symph.  v.  Beethoven,  2.  Satz 
a.  der  HmoU-Symph.  v.  Schubert,  Musik  zum  „Märchen  von 
der  Prinzessin  Turandot**  v.  G.  Riemen  sehn  ei  der,  „Frie- 
densfeier**-Festouvert.  v.  Reinecke  etc. 

Dflsseldorf.  Symph.-Conc.  des  städt  Dreh.  (Zerbe;  am 
20.  Juni:  „Les  Pröludes**  v.  Liszt,  Ouvertüren  v.  Dvoi'äk 
(„Husitska**)  u.  Smetana  („Die  verkaufte  Braut**),  Capriccio 
ital.  V.  P.  Tscha'ikowsky,  Intermezzo  a.  „Freund  Fritz"  v. 
Mascagni,  Violin  vortrage  des  Hm.  Rückbeil  aus  Elberfeld 
(Conc.  V.  G.  W.  Rauchenecker  u.  Ballade  u.  Rondo  eig. 
Comp.). 

Elberfeld.  Abonn.-Concerte  des  städt.  Orch.  (Rückbeil): 
No.  1.  „L'Arlösienne**  v.  Bizet,  Ouvertüren  v.  Beethoven. 
Bennet  und  Wagner  („Der  fliegende  Holländer**),  Vorspiel 
zu  „Afraja**  v.  0.  Dorn,  Eleg.  Melodien  f.  Streichorch.  von 
Grieg,  zwei  Slav.  Tänze  v.  Dvof&ku.  A.  m.  No.  2.  Ouver- 
türen V.  Schubert,  Weber  u.  Kreutzer,  1.  Ungar.  Rhaps.  v. 
Liszt,  Violinromanze  v.  Svendsen  (Hr.  Fischer)  u.  A.  m. 
No.  3.  „Les  Pröludes**  v.  Liszt,  Ouvertüren  v.  Cherubini  u. 
Cornelius  („Der  Barbier  von  Bagdad**),  „Lohengrin** -Vor- 
spiel V.  Wagner,  Dmoll-Seren.  f.  Streichorch.  v.  R.  Volk- 
mann (Violinsolo:  Hr.  Ohmann)  u.  A.m.  No.  4.  Ouvertüren 
V.  Rubinstein  („Dimitri  Donskoi**),  Brahms  (Akad.Fest-) 
u.  Rossini,  Huldigungsmarsch  v.  Wagner,  Entr'acte  a.  „To- 
velille**  V.  Hamerik,  Concertstück  f.  Ob.  v.  A.  Klughardt 
(Hr.  Wolter)  u.  A.  m.  No.  5.  1.  „Peer  Gynt**-Suite  von 
Grieg,  Ouvertüren  v.  Weber,  Gold  mark  („Sakuntala**)  u. 
Berlioz  („Camaval  roraain**),  Trauermarsch  f.  Orchester  u. 
Scherzo  f.  Streichorch.  v.  Klussmann,  Triumphmarsch  aus 
der  „Königin  von  Saba**  v.  Gounod,  2.  Ungar.  Rhaps.  von 
Liszt  u.  A.  m.  No.  6.  Eine  Faust-Onvert.,  „Tannhäuser**- 
Ouvert.,  Vorspiele  zu  „Lohengrin**  und  „Tristan  und  Isolde**, 
Kaiser-Marsch,  „Wald weben**  a.  „Siegfried**  u.  „Charfreitags- 
zauber**  a.  „Parsi£eil**  v.  Wagner,  „Albumblatt**  f.  Orch.  v. 
Wagner-Reich el,  Paraphrase  f.  Viel.  üb.  Walther's  Preis- 
lied a.  den  „Meistersingern**  v.  Wagner  (Hr.  Berger). 
No.  7.  6.  Symph.  v.  Beetnoven,  „Mignon**-Ouvert.  v.  Tho- 
mas. Vorspiel  zu  „Adelheid  von  Burgund**  u.  Violinconcert 
(Hr.  Rückbeil)  v.  Rauchenecker  (unter  Leit.  des  Comp.), 
Homquartette  v.  Abt  u.  Härtel  (HH.  Hinze,  Limprecht,  Beyer 


u.  Fröhlich)  u.  A.  m.    No.  8.  5.  Symph.  v.  Beethoven,  Ouver- 
türen v.  E.  d' Albert  („Esther**)  u.  Weber,    „Loreley**- Vor- 
spiel V.  Bruch,  Festpolon.  v.  Svendsen,  „Sommerfahrt*^  f. 
Streichorch.  v.  H.  Zöllner,  Violin  Vortrag  des  Hrn.  Rudolph 
u.  A.  m.    No.  9.   „Danse  macabre**  v.  Saint-Saöns,  Ouver- 
türen V.  Berlioz  („Die  Vehmrichter**),  Beethoven  (No.  3  zu 
„Leonore**)  u.  Lassen  (Fest-;,    Vorspiel  u.  Schlussscene  aus 
„Tristan  und  Isolde**  u.  Trauermarsch  a.  der  „Götterdämme- 
rung** von  Wagner,   Vorspiel  zu  „Hansel  und  Gretel**  von 
Humperdinck,   Krönuogsmarsch  a.  den  „Folkungem**  vou 
Kretschmer,    „Kol  Nidrei**  f.  Violonc.  v,. Bruch  (Hr.. Ja- 
cobs) u.  A.  m.    No.  10.    Ouvertüren  v.  Dvorak  („Der  Bauer 
ein  Schelm**),  Mendelssohn  u.  Rückbeil  („Eine  Kyffhäuser- 
Sage**),  Marsch  a.  „Die  Glocke  Roland**  v.  E.  Tinel,  Esdur- 
Sext.  f.  Blasinstrumente  v.  Beethoven  (HH.  Knobloch,  Kunze, 
Hinze,   Limbrecht,   Hahn  u.  Beyer),  Violin  Vortrag  des  Hrn. 
Berger  u.  A.  m.    No.  11.  Symph.  „Ländliche  Hocnzeit**  von 
Goldmark,  „Kamarinskaja**  v.  Glinka,  Ouvert.  „Eine  nor- 
dische Heerfahrt**  v.  Em.  Hart  mann,  „Parsifal**- Vorspiel  v. 
Wagner,  2.  Ungar.  Rhaps.  v.  Liszt,   Balletmusik  aus  dem 
„Cid**  V.  Massenet,  Flötenvortrag  des  Hm.  Scharf  u.  A.  m. 
No.  12.    Ouvertüren  v.  Mozart  u.  Smetana  („Die  verkaufte 
Braut**),  Marche  festivale  v^  Gounod,  Balletmusik  a.  „Ueber 
allen  Zauber  Liebe**  v.  Lassen,   Serenata  v.  Moszkowski, 
Slav.  Tanz  v.  Dvofäk,  Violoncellvortrag  des  Hrn.  Jacobs  u. 
A.  m.    No.  13.    Orchestersuite  v.  E.  Guiraud,   Ouvertüren 
V.  Beethoven,  Marschner  u.  Auber,  zwei  „Legenden**  v.  Dvo- 
rak, Trompetenvortrag  des  Hrn.  Liebe  u.  A.m.    No.  14.  Ballet- 
suite  a.  „Sylvia**  v.  Delibes,   Ouvertüren  v.  Nicolai,   Rei- 
necke („FViedensfeier**)  u.  Rossini,  Kaiser-Marsch  u.  Einzug 
der  Götter  in  Walhall  a.  „Rheingold**  v.  Wagner  u.  A.  m. 
No.  15.     „Tasso**  v.  Liszt,  Ouvertüren  v.  Rietz,  Mozart  und 
Wagner  („Rienzi**),  Festmarsch  v.  Metzner,  Balletmusik a. 
„Boabdil**  v.  Moszkowski,   Hornquartettvorträge   der   HH. 
Hinze,  Limbrecht,  Beyer  u.  Fröhlich),  Rondo  capricc.  f.  Viol. 
V.  Saint-Saöns  (Hr.  Lützeler)  u.  A.  m.    No.  16.  1.  Symph. 
V.  Beethoven,  Ouvertüren  v.  Mendelssohn  u.  Weber,  Polon.  a. 
der  „Faust**-Musik  v.  Lassen,  Fant,  appass.  f.  Viol.  v.Vieux- 
temps  (Frl.  Schneider  a.  Leipzig)  u.  A.  m.  —  Benefizconc.  f. 
Hrn.  Rückbeil  am  8.  Aug.:    Orchestersuite  v.  E.  Guiraud, 
symphon.  Dicht.    „Aus  der  Jugendzeit**  v.  Rauchenecker, 
Ouvert.  zur  Oper  „Der  Bauer  ein  Schelm**  v.  DvofÄk,  Ein- 
leit.  zum  3.  Act  der  „Meistersinger**  v.  Wagner  und  Frag- 
mente a.  demselben,  Phantast.  ]\uu-sch  v.  Ihlemann,  Ungar. 
Rhaps.  in  Ddur  v.  Liszt,    Solo  vortrage   der  HH.   Rückbeil 
(Viol.,  Conc.  eig.  Comp.)  und  Jacobs  (Violonc,  Romanze  von 
R.  Zerbe).    (Ueber  dieses  Concert  schreibt  ein  dortiges  Blatt: 
„Das  Benefizconcert,  welches  das  Städtische  Orchester  seinem 
vortrefflichen  Capellmeister  Hugo  Rückbeil  am  Montag-Abend 
auf  der  Neuen  Hardt  gab.  war  trotz  der  ungünstigen  Witte- 
rung ausserordentlich  zahlreich  besucht   und  Hess  somit  er- 
kennen, welch  hohes  Interesse  die  musikliebende  Bevölkerung 
unserer   Stadt   dem    Orchester    mit   Recht   entgegenbringt. 
Unter  der  thatkräftigen  energischen  Leitung  des  Hrn.  Rück- 
beil hat  sich  das  Orchester  zu  einer  beachtenswerthen  künst- 
lerischen Höhe  emporgearbeitet  und  tritt  stets  mit  Leistungen 
vor  die  Oeffentlichkeit ,   die  bis  in  die  kleinsten  Details  auf 
das  Feinste  ausgearbeitet  sind  und  an  Exactheit  und  Reinheit 
nicht  übertroffen   werden   können.     Dies   zeigte   sich    auch 
wieder  in  dem  Montagscon^ert,  in  dem  der  Benefiziant  sowohl 
als  Dirigent,  wie  auch  als  Solist  und  Componist  auftrat.    In 
allen  drei  Eigenschaften  liess  er  eine  hohe  Begabung,  künst- 
lerische Begeisterung   und   eine   tiefgehende  Auffassung  er- 
kennen ;  es  war  daher  nur  ein  Act  der  Gerechtigkeit,  dass  ihn 
die  Zuhörer  mit  stürmischem  Beifall  überschütteten  und  ihm 
in  Anerkennung  seiner  Verdienste  um  das  musikalische  Leben 
Elberfelds   unter  Orchestertusch   zwei    prachtvolle   Lorbeer- 
kränze überreicht  wurden**  etc.) 

Marienbad.  Benefizconc.  des  Hrn.  Schreyer  am  6.  Aug.: 
„Les  Pröludes**  v.  Liszt,  Ouvertüre  zu  „Donna  Diana**  von 
£.  N.  V.  RezniÖek,  drei  Sätze  a.  der  Suite  f.  Streichorch.  v. 
H.  Gen  SS  (unt.  Leit.  des  Comp.),  Solovorträge  des  Frl.  Fel- 
ser (Ges.)  u.  des  Hrn.  Schreyer  (Clav.). 

Mflnehen.  Beethoven- Abende  des  Eaim-Orch.  (Zumpe): 
No.  1.  1.  Symph.  v.  Beethoven,  „Tasso**  v.  Liszt,  Trauer- 
marsch a.  der  „GK^tterdäuunerung**  v.  Wagner,  G^esang vor- 
trage des  Frl.  Hiller  a.  Stuttgart  (Lieder  v.  Brahms  und 
Schumann).  No.  2.  2.  Symph.  v.  Beethoven,  „Meistersinger**- 
Vorspiel  v.  Wagner,  Ciaviervorträge  des  Hrn.  Rummel  a. 
Dessau  (Conc.  v.  Schytte  etc.). 

Reeklinghausen.  Am  2.  Aug.  Aufftlhr.  v.  Mendelssohn's 
„Elias**  unt.  Leit.  des  Hm.  Schütze  u.  solist.  Mitwirkung  der 


I' 


468 


Frls.  Münch  a.  Frankfurt  a.  M.  a.  Butz  a.  Essen  a.  d.  B.  u. 
der  HH.  Litzinger  a.  Düsseldorf  a.  v.  Milde  a.  Weimar.  (Die 
AoffÜhrung  des  Werkes,  an  welcher  sich  ausser  den  Genannten 
ein  ans  sangeskondieen  Damen  nnd  Herren  gebildeter  Chor 
und  die  Langenbach^he  Capelle  aus  Essen  a.  d.  E.  bethei- 
ligten, wird  als  eine  recht  gelungene  bezeichnet.  „Die  Lei- 
tung des  Ganzen*',  heisst  es  in  der  „B.Z.**  weiter,  „besorgte 
mit  gewohnter  Meisterschaft  und  congenialem  Verständnisse 
Hr.  Musikdirector  Arno  Schütze,  ohne  dessen  TJntemehmongs- 
geist,  Talent  und  Ausdauer  wir  es  in  unserer  Stadt  wohl 
schwerlich  wagen  würden,  solche  musikalische  Höhen  zu  er- 
klimmen. Wir  beglückwünschen  den  hochbegabten  Künstler 
wegen  dieses  neuen,  schönen  Erfolges,  der  sich  würdig  an 
seine  fri\heren  Erfolge  reiht;  möge  er  uns  noch  recht  oft  mit 
solchen  Leistungen  erfreuen.") 

Sondershausen.  Lohconcerte  der  Hofcapelle  (Prof. 
Schroeder):  No.  10.  Symph.  v.  S trübe,  Suite  „BrOma**  von 
Bizet,  „Sakuntala^-Ouvert  y.  Gold  mark,  Violoncellconc.  v. 
L.  Neunoff  (Hr.  Schilling).  (Der  Beferent  der  Zeitung  „D. 
Deutsche"  hält  das  neue  violoncellconcert  für  ein  Werk  „von 
wirklichem  Werth".  Hr.  Hofcapellist  Schilling  hat  sich  der 
technisch  schweren  Aufgabe  durchaus  gewachsen  gezeigt, 
eine  breite,  innige  Cantilene  entfaltet  und  dem  weichen  Piano 
gegenüber  je  nach  Erforderniss  auch  einen  markigen  Ton 
entwickelt.)  No.  11.  1.  Symph.  v.  Schumann,  Ouvertüren  v. 
Gade  u.  Mendelssohn,  Seren,  v.  Mozart 

Wesel.  Musikal.  Feier  zur  Einweihung  der  Willibrordi- 
Kirche,  ausgeführt  vom  Kirohenchor  (Beinbrecht)  unt.  solist. 
Mitwirk,  des  Frl.  Dassau  a.  Düsseldorf  (Ges.)  u.  der  HH.  Hun- 
gar  a.  Leipzig  (Ges.)  u.  Beinbrecht  (Org.)  am  7.  Aug.:  Psalm 
150  f.  achtstimm.  Chor  u.  Vocalquart.  „Schmückt  das  Fest  mit 
Maien"  v.  F.  Beinbrecht,  Fragmente  a.  dem  „Lobgesang" 
V.  Mendelssohn,  Soli  f.  Sopr.  v.  F.  Hiller  („Sei  du  mit  mir"), 
f.  Bass  V.  Mendelssohn  u.  O.  Wermann  (Psalm  25)  und  f. 
Org.  V.  Mendelssohn  (Sonate  „Vater  unser"),  S.  Bach  (Choral- 
vorspiel „Schmücke  dich,  o  liebe  Seele"),  Brosig(Ghoralvor- 
spiel  „Aus  tiefer  Noth")  u.  G.Merkel  (C^oncertvariat.).  (Das 
Ooncert  findet  in  zwei  dortigen  Zeitungen  begeisterte  Bespre- 
chungen. Vom  Chor  wird  geschrieben,  dass  er  „mit  grosser 
Genugthuung  und  Stolz  auf  diesen  Tag  als  auf  einen  Ehren- 
tae  zurückbucken  und  sich  des  Dankes  der  Gemeinde  ver- 
sicnert  halten"  dürfe.  Den  Compositionen  des  Hm.  Beinbrecht 
wird  ebenso  wie  dessen  „meisterhafter  Leitung  und  vollendet 
schönen  Orgel  vortragen"  vollstes  Lob  gespendet.  Von  Frl.  Dassau 
wird  geschrieben,  dass  sie  „durch  ihre  wohlklingende  Stimme 
und  deutliche  Declamation  volle  Wirkung  erzielte  und  die  Her- 
zen der  Zuhörer  erfreute",  wie  auch  Hr.  Hungar  durch  seinen 
„vollendeten  Vortrag  und  seine  sonore  Stimme  Alles  mit  Be- 
wunderung" erfüllt  habe.  Sein  „sehr  wohlgeschultes,  voll- 
tönendes Organ",  sein  „herrlicher  Bariton",  sei  zur  vollsten 
G^tung  gelangt  und  habe  den  ganzen  weiten  Baum  des 
Gotteshauses  ausgefüllt.) 

■^    Veraltete  Programme,   soicie  Programme  öfine  Angabe  von  Ort  und 
Datttm  müsaen  voüstä'ndig  unbeachtet  bleiben! 

Engagements  und  GSste  in  Oper  und  Concert. 

Berlin.  Von  dem  heurigen  Bayreuther  Künstlerpersonal 
werden  Frau  Gulbranson  und  die  HH.  Burfi;staller  und 
Friedrichs  im  November  und  December  in  der  Berliner  k. 
Qtper  in  den  von  ihnen  jüngst  in  Bavreuth  dargestellten  Par- 
tien gastiren.  —  Creuznaeh.  In  dem  Künstlerconcert,  das 
Anfang  v.  Woche  die  Concertsängerin  Frl.  Bezold  aus  Wies- 
baden, die  hiesige  Pianistin  Frau  Gausche,  der  Concert- 
sänger  Hr.  Leucnter  aus  Frankfurt  a.  M.  und  der  eltjährige 
Sylvester  Belmonte  aus  Hamburg  hier  veranstalteten,  er- 
regte der  letztgen.  kleine  Ciavierspieler  mit  seinen  sein  jugend- 
liches Alter  Lügen  strafenden  Vorträgen,  die  Compositionen 
von  Beethoven  (Bdur-Sonate  Op.  22),  Lund,  Thalberg  und 
Liszt  zur  Unterlage  hatten,  ein  ganz  besonderes  Literesse, 
nicht  blos  wegen  der  Klarheit  und  Sicherheit  der  Technik, 
sondern  auch  infolge  des  schönen  modulationsfllhi^n  An- 
schlages und  des  ganz  merkwürdig  frühzeitig  entwickelten 
Ausdrucksvermögens.  —  Leipzig.  Selten  hat  sich  ein  erstes 
Bühnendebut  so  glückverheissend  gestaltet,  wie  in  vor. Woche 
das  eines  Frl.  v.  Bohden,  einer  Schülerin  des  Wiener  G^- 
sangsmeisters  Hm.  Bess,  als  Agathe  im  „Freischütz".  Sah  man 
von  einigen  kleinen  Ungeschicklichkeiten  im  Spiel  der  jungen 
anmuthigen  Dame  ab,  so  blieb  nur  Gutes,  ja  Vortrenlicnes 
in  der  sich  auch  durch  natürliche  und  edle  Gesten  und 
mädchenhafte  Empfindung  auszeichnenden  Darstellung,   von 


dem  G^esan^  nicht  zu  reden,  dessen  stimmlicher  Klangschmelz 
überall  frei  und  voll,  nirgends  durch  unzureichende  Schalnng 
des  Organs  gehemmt,  dem  Ohr  des  Zuhörers  sich  einschmei- 
chelte. —  Marienbad.  Hr.  Prof.  Genss  aus  Berlin  hat  sich 
in  einem  eigenen  Concert,  das  er  hier  veranstaltete,  viele 
Freunde  mit  seinem  intelligenten  Spiel  erworben.  —  Spa.  Jn 
einem  grossen  Lostrumental-  und  Vocalconcert  wirkte  soli- 
stisch u.  A.  der  junge  Violoncellist  Hr.  A£arixLoeven8ohn 
mit  und  erregte  mit  seinem  im  Glänze  vollkommener  Virtuo- 
sität leuchtenden  und  in  der  Auffassung  delioaten  Spiel  all- 
gemeinste Bewunderung. 


Kirchenmusik. 

Leipzig.  Thomaskirche:  16.  Aug.  „Alta  Trinitk  beata\ 
Chor  a.  dem  15.  Jahrh.  „Sanctus"  v.  D.  Bortniansky.  „Offer- 
torium^  v.  C.  Eeinecke. 


Aufgeführte  Novitäten. 

Baldamus,  „Das  Lied"  f.  Chor  u.  Orch.    (Pittsburgh,  Mnaik- 
u.  Gesangfest  [Zöllner  a.  New- York].) 

Brahms  (J.),  2.  Symph.    (London,  Letztes  Küdsch-Gonc.) 

Gdur-Streichsext.   u.   Clar.-Quint.     (Mexico,  Kammer- 

musiksitzungen  der  HH.  Saloma  u.  G«n.) 

Dmoll-Clav.-Violinson.   (Leipzig,  Abendunterhalt  im  L 

Conservat.  der  Musik  am  10.  Juli.) 

Bück  (D.),  Festouvert.     (Pittsburgh,    Musik-  u.  Gesangfesi 
[Zöllner  a.  New- York].) 

Dvorak  <A.),  Ouvert.  „Cameval''.    (Ebendaselbst.) 

Adur-ClavierquinrL    (Wiesbaden,  4.  Quartettsoirte  der 

HH.  Irmer  u.  Gen.) 

Godard  (B.),  Streichquart.  Op.  87.  (Mexico,  8.  Sitzung  des 
Conservat-Quart.  der  HH.  Aguirre  u.  Gen.) 

Grieg  (Edv.),  1.  „Peer  Gynt «-Suite.  (Bad  Beinerz,  4.Symph.- 
Conc.  des  Chirorch.  [Loewenthal].) 

Hofmann  (H.),  „Bilder  aus  Norden"  f.  Orchester.  (Speyer, 
6.  Conc.  V.  Caecilien-Ver.  u.  Liedertafel  [Schefter].) 

Seren,  f.  Fl.  u.  Streiehorch.    (Minden,  4.  Concert  des 

Musikver.  [Zuschneid].) 

Hornemann(C.  F.  E.),  „Aladdin**-Ouvert  (München, 3. Conc. 
der  k.  Akad.  der  Tonkunst.) 

Hummel  (Perd.),  „Jung  Olaf**  f.  SoH,  Chor  u.  Clav.  (Lim- 
burg, 8.  Conc.  der  Liedertafel.) 

Kremser  (Ed.),  „Im  deutschen  Gtoist  und  Herzen  sind  wir 
Eins**  f.  M&nnerchor  u.  Blasinstrumente.  (Leipzigt  Conc. 
der  „Teutonia^  [Eirmse]  am  13.  Juli.) 

Lachner  (F.),  Cmoll-Clavierquint.  (München,  8.  Conc.  der 
k.  Akad   der  Tonkunst  ^ 

Mohr(H.),  -Die  Macht  des  Gesanges"  f.  Chor  u.  Orch.  (Pitts- 
burgh, Musik-  u.  Gesangfest  [Zöllner  a.  New-York].) 

Rheinberge r  (J.),  „Harald«  f.  Chor  u.  Orch.  (Würzbarg, 
Abendunterhalt,  in  der  k.  Musikschule  am  23.  J°^) 

„Hymnus  an  die  Tonkunst"   f.   M&nnerohor  m-.^^: 

instrumenten.      (Leipzig,  Conc.  der  „Teutonia"  [Kinnsej 
am  13.  Juli.)  . 

Bubinstein  (A.),  Amoll- Violoncellconc.  (Leipzig,  Abend- 
unterhalt, im  k.  (yonservat.  der  Musik  am  10.  Jah) 

Streichquint.  Op.  69.     (Mexico,    Kammermusiksitzung 

der  HH.  Saloma  u.  Gen.  am  17.  Juni.)  ^...^ 

Saint-Saöns  (C),  „Die  Sintfluth«  f.  Chor  u.  Orch.    (Fitts- 

burgh,  Musik-  u.  Gesangfest  [Zöllner  a.  New-York].) 
Amoll- Violoncellconc.    (München,  3.  Conc  der  k.  Awo 

der  Tonkunst.) 
Schefter  (R.),   Concertstück  „Meerfehrt"  f.  Orch.    (Speyer, 

6.  Conc.  V.  Caecilien-Ver.  u.  Liedertafel  [Sohefteg.) 
Smetana  (F.),   Symphon.  Dichtungen  „Tabor"  u.  «Blwii«  • 

(München,  4.  Conc.  des  Orch.-Ver.)  w    -ir  n 
Ouvert.  zur  „Verkauften  Braut".  (Pittsburgh,  MnsiK- 

Gesangfest  [Zöllner  a.  New-York].)  ^.       ^  j^ 

Sternberg  (C),  Ciaviertrio  Op.  69.    (Mexico,  8.  Sitzung  a« 

Conservat.-Qnart.  der  HH.  Aguirre  u.  Gten.)  .   3„ 

StrausB  (B.),  Hornconc.    (Würzburg,  Abendunterhait  m 

k.  Musikschule  am  29.  Mai.)  ,     .u^ 
Fdur-Clav.-Violoncellson.    (Marburg,  6.  Conc.  des a««- 

Concertver.  [Jenner].)  ^     iiaAhtft 

Svendsen  (J.S.),  Ddur-Symph.    (Cöln, MusikaL Oeseliscwu 

im  JunL)  inmaftö* 

Streichoct.    (Mexico,  Extraconc.  des  Quart,  öwo»" 

28.  Mai.) 


459 


Tschalkowsky  (P.),  4.  Symphonie.    (Pittsburgh,  Muaik-  u. 

Oesangfest  [Zöllner  a.  New-York].) 
Verdi  (G.)i  Beqniem.    (Würzborg,  AuffÜhrong  durch  die  k. 

MoBiksohule  [Dr.  Eliebert]  am  6.  Mai.} 
Wagner  (BOi  Vorspiele  zn  den  „Meistersingem**  n.  „Tristan 

nnd  Isolde*',  Trauermarsch  a.  der  „(Götterdämmerung^  u. 

Kaiser-Marsch.    (Pittsburgh,  Musik-  u.  G^sangfest  [ziöU- 

ner  a.  New-York].) 
„Meistersinger^-VorspieL     (Bad   Eeinerz,   4.  Symph.- 

Gonc.  des  Cororch.  [Loewenthal].) 
Vorspiele  zu  „Lobexierin^  u.  „Tristan  und  Isolde^,  so- 
wie Kaiser-Marsch.    (Condon,  letztes  Nikisch-(3onc.) 
Kaiser-Marsch.    (Leipzig,   Extraconc.  der  Capelle  des 

106.  Inf.-Beg.  [Matthey]  am  28.  JuU.) 
3.  Außrog  a.  ^Parsifial"  u.  Fragmente  a.  den  „Meister- 

sin^m**.    (London,   letztes  Wagner-Conc.  unter  MottPs 

Leit.) 
Zöllner  (H.),  „Mittemacht  bei  Sedan"  f.  Orch.  u.  „Die  neue 

Welt''  f.  Chor  u.  Orch.    (Pittsburgh,  Musik-  u.  (lesangfest 

[Zöllner  a.  New-York].) 

Vermisohte  Mtttheilungen  und  Notizen. 

*  Auch  Über  die  4.  Bayreuther  Au/führung  des 
„Nibelungen-Binges**,  welche  unter  der  musikalischen  Direc- 
tion  des  Hm.  Siegfried  Wagner  stand,  lauten  die  Berichte 
auf  das  Günstigste. 

*  Die  Fest  vorstellungen,  welche  das  unter  der  kunst- 
sinnigen Leitung  der  HH.  Generalintendant  Dr.  Bürklin  und 
(^toneralmusikdirector  Mottl  stehende  grossherzogl.  Hoftheater 
zu  Carls  ruhe  anlAsslich  des  Begierungsjubiläums  des  Gross- 
berzogs  in  den  Tsu^en  vom  6. — 27.  September  d.  J.  veran- 
stalten wird,  haben  rolgendes  Programm:  Von  Mozart  gelangen 
in  vollständig  neuer  Inscenirung  und  Ausstattung  die  „Zauber- 
flöte^,  von  Kichard  Wagner  ,|Tannhäuser,  „Lohengrin**  und 
^JDie  Meistersinger^,  von  Hector  Berlioz  „Die  Trojaner  in 
Karthago**  zur  Auffährung.  Inzwischen  werden  an  drei 
Abenden  je  drei  für  den  Mnsikstil  Italiens,  Frankreichs  und 
Deutschlands  charakteristische  Einacter  dare^estellt  werden, 
und  zwar  am  ersten  Abende  „Die  Magd  eSs  Herrin^*  („La 
serva  padrona**)  von  Perfolese,  rfi&e  portugiesische  Gasthof*** 
von  Cherubini.  „Der  Lieoestrank**  von  Donizetti  (zwei  Acte) ; 
am  zweiten  Abend  „Die  beiden  Geizigen**  von  Grötry,  „Die 
kleine  Savoyardin**  von  N.  Dalayrac,  „Djamileh**  von  Bizet; 
am  dritten  Abend  „Die  Maienkönigin**  von  Gluck,  „Der  Apo- 
theker** von  Haydn  und  „Abu  Hassan**  von  C.  M.  v.  Weber. 
—  Wir  werden  über  diese  hochinteressanten  Festwochen  s..  Z. 
ausführliche  Berichte  aus  der  bewährten  Feder  unseres  fi;e- 
schätzten  dortigen  Mitarbeiters  Hm.  Capellmeister  Smolian 
bringen. 

*  Das  nächste  Deutsche  Sängerbundesfest  soll  in 
Graz  abgehalten  werden. 

*  Das  dem  berühmten  Violinisten  Giuseppe  Tartini  in 
seiner  Vaterstadt  Pirano  in  Istrien  errichtete  Denkmal  ist 
am  2.  August  unter  entsprechenden  Feierlichkeiten  enthüllt 
worden. 

*  Wie  aUjährlich,  so  haben  auch  in  diesem  Sommer  ver- 
schiedene Conservatorien  und  Musikschulen  in  ge- 
druckten Berichten  öffentlich  Rechnung  von  ihrem  Wirken 
während  des  letzten  Schuljahres  abgelegt.  Derartige  Jahres- 
berichte wurden  uns  aus  Dresden,  Frankfurt  a.  M., 
Graz,  Innsbruck  und  Würzburg  zugesandt.  In  Dres- 
den ist  es  das  unter  der  gewiegten  Leitung  des  Hm. 
Hofraih  Prof.  Eug.  Krantz  stehende  k.  Conservatorium  für 
Musik,  welches  hierbei  in  Betracht  kommt.  In  seinem  Bericht 
über  das  40.  Studienjahr  spiegelt  sich  ein  gehäuftes  Maass 
redlich  vollbrachter  nädagogischer  Arbeit  und,  wie  aus  den 
zahlreichen  Preisvertneilungen  hervorgeht,  schöner  Etesultate 
ab.  Die  Schülerzahl  (967)  zeigt  ein  Plus  von  14  ge^en  das 
Voijahr,  und  wieder  hat  zu  derselben  das  Königreich  Sach- 
sen das  Hauptcontingent  (642)  gestellt.  Dem  L^rerpersonal 
traten  einige  neue  Kräfte  bei.  Ein  lesenswerther  Artikel  von 
FeHx  Draeseke  (Einige  Gedanken  über  den  grossen  Nonen- 
accord)  leitet  den  mit  grossem  Fleiss  ausgearMiteten  Bericht 
ein.  —  In  Frankfurt  a.  M.  weiss  sich,  wie  wir  aus  dem 
letzten  Jahresbericht  und  aus  sonstigen  uns  zugegangenen 
verlässlichen  Mittheilungen  über  diesen  Gegenstand  erkennen 
können,  das  von  den  HH.  Maximilian  Fleisch  und  Max  Schwarz 
mit  grossem  Verständniss  und  künstlerischem  Eifer  geleitete, 


von  keiner Seite'subventionirie  Raff-Gonsorvatorium  stets- 
fort  mit  allen  künstlerischen  Ehren  neben  dem  von  Haus  aus 
pecuniär  so  reich  fundirten  Dr.  Hoch'schen  Conservatorium 
zu  behaupten.  Neben  den  beiden  Directoren  Hessen  weitere 
ausgezeichnete  Lehrkräfte  (Prof.  A.  Urspruch,  Herm.  Winkel- 
mann etc.)  sich  die  künstlerische  Darohbildung  der  Schüler 
und  Schülerinnen  angelesen  sein,  und  in  einer  ganzen  Keihe 
von  üebungsabenden  undPrüfuns^sconcerten  fanden  die  Letz- 
teren Gelegenheit,  die  Sicherheit  ihres  künstlerischen  Könnens 
zu  erproben.  —  Die  Musikschule  des  Steiermärkischen 
Mufiikvereins  zu  Graz  ist,  seitdem  Hr.  E.  W.  Degner  als 
artistischer  Director  an  ihrer  Spitze  steht,  in  stetem  Aufstieg 
begriffen,  nicht  blos  bez.  der  Frequenz  der  Schüler,  sondern 
auch  betr.  der  aus  den  mitgetheilten  Prüfnngsprogrammen 
zu  ersehenden  gesteigerten  Leistungsfähigkeit  derselben. 
Wenn  die  Direction  des  Steiermärkischen  Musikvereins  ein- 
eanes  ihres  Berichtes  u.  A.si^t,dass  der  Ruf  ihrer  Musikschule 
danx  der  resultatreichen  Leitung  des  Hm.  Degner  „weit  Über 
die  Landeserenzen  hinausgedrungen **  sei,  so  entspricht  dies 
sicher  der  Wahrheit.  —  Die  Schule  des  Musikvereins  zu 
Innsbruck,  der  Hr.  Jos.  Pembaur  als  äusserst  gewissen- 
hafter und  kenntnissreicher  Director  vorsteht,  hat  in  ihrer 
Schülerzahl  gegen  das  Vorjahr  erheblich  zugenommen;  auf- 
fällig ist  dabei  der  umstand,  dass  unter  den  Instrumenten 
nicht  das  Ciavier  dominirt.  sondern  die  Violine  ebensoviele 
Studirende  hinter  sich  stehen  hat.  —  Den  Bang,  den  die  k. 
Musikschule  zu  Würzburg  unter  der  hochrörderlichen 
Leitung  des  Hm.  Dr.  Carl  Kliebert  schon  seit  Jahren  unter 
den  Schwesteranstalten  einnimmt,  ist  nach  dem  Zeugniss  des 
neuesten  (21.)  Jahresberichtes  der  rühmliche  alte  geblieben. 
Director  und  Lebrerpersonal  dürfen  stolz  auf  die  künstleri- 
schen Ergebnisse  des  von  ihnen  während  des  letzten  Schul- 
jahres ertneilten  Unterrichtes  sein  und  darin  den  höchsten 
Lohn  für  ihre  dem  Institut  geleisteten  Dienste  erblicken. 

*  In  Jassy  wird  im  October  ein  neues  Theater  er- 
öffnet werden,  das  der  französischen  Oper  gewidmet  sein  soU. 

*  Max  Schillings'  „Ing weide**  soll  ihre  Erstaufführung 
in  der  k.  Oper  zu  Berlin  bereits  Anfang  November  d.  J. 
erfahren,  nachdem  Berlioz'  „Benvenuto  Cellini**  in  neuer 
Einstudirung  herausgekommen  sein  wird.  Ebendaselbst  wer- 
den im  November  und  December  d.  J.  einige  vollständige  Auf- 
ftthrun^en  des  „Ringes  des  Nibelungen**  stattfinden.  — 
Wo  bleibt  aber  nur  die  nach  des  Verlegers  Hm.  Martin  Ober- 
dörffer  Reclameanzeige  vor  zwei  Jahren  angeblich  von  neun 
officiellen  Begutachtern  der  k.  Oper  zur  Aufrührung  empfoh- 
lene und  von  dem  Institut  auch  angenommene  einactige  Oper 
„Enoch  Arden**  von  Victor  Hansmann?  Sollte  der  Hr.  Hof- 
musikalienhändler Oberdörffer  sich  s.  Z.  in  der  Zähl  der  Be- 
gutachter verzählt  haben? 

*  Carl  Geldmarkts  neue  Oper  „Das  Heimchen  am  Herd** 
ist  auch  in  Carlsbad  mit  grossem  Erfolg  in  Scene  ge- 
gangen. 

*  Im  Eden-Theater  zu  Mailand  wurde  die  z^eiactige 
Oper  (oder  „fröhliche  Idylle**,  wie  sie  genannt  wurde)  „Stra- 
tegia  d^amore**  von  Ronialto  Mareuco,  einem  (Komponisten, 
welcher  sich  bisher  nur  mit  Balletmusik  beschäftigt  hatte, 
zum  ersten  Male  gegeben.  Mit  welchem  Erfolge  dies  geschah, 
meldet  unsere  Quelle  nicht.  —  Dagegen  hatte  im  Chiabrera- 
Theater  in  Savona  die  ernste  einactage  Oper  „La  Tradita** 
von  Giacomo  Medini  einen  an  den  Triumph  heranreichen- 
den Erfolg. 

'^Das  Winderstein^sche  Concertorchester  in  Leip- 
zig, welches  aus  60  durchweg  vorzüglich  gebildeten  und  rou- 
tinirten  Musikern  bestehen  und  seine  Thätigkeit  im  October  d.  J. 
beginnen  wird,  erweckt  in  den  musikalisäen  Kreisen  unserer 
Stadt — den  Leipziger  Musiker  verein  ausgenommen  —  warme 
Sympathien  und  volles  Vertrauen  und  findet  thatkräftige 
Förderung.  Bezüglich  der  Letzteren  sei  nur  erwähnt,  dass 
bereits  der  Liszt-Verein  in  Leipzig  und  Hr.  Nicod^  in 
Dresden  sich  der  Capelle  für  ihre  nächstwinterlichen  Concerte 
versichert  haben.  Andere,  ähnliche  Vereinbarungen  bezweckende 
Verhandlungen  schweben  noch.  Namentlich  wird  das  Winder- 
stein'sche  Orchester  aber  auch  von  Künstlern  und  Chorvereinen, 
die  in  Leipzig  eigene  Concerte  mit  orchestraler  Unterstützung 
zu  geben  oeabsicbtigen ,  gesucht  werden,  zumal  Hr.  Capell- 
meister Winderstein  auf  Wunsch  gleichzeitig  das  vollstän- 
dige Arrangement  solcher  Concerte  übernimmt  und  dadurch 
den  Auftraggebern  die  Concertagenturgebühren  erspart.  Die 
feindselige  Stellung,  welche  der  Leipziger  Musikervereinöfient- 


460 


lieh  und  wohl  auch ,  wie  man  folgern  darf,  privatim  gegen 
diese  neue  Gapelle  einnimmt,  wird  für  Alle,  die  die  wahren 
Triebfedern  zu  diesen  kleinlichen  Agitationen  zu  erkennen 
vermögen,  ein  Ansporn  sein,  nach  besten  Kräften  die  Stellung 
des  Winderstein'scnen  Orchesters  befestigen  zu  helfen,  worin^ 
wie  schon  erwähnt,  der  Leipziger  Liszt- Verein  und  Hr.  Nicod6  in 
Dresden  thatkräftig  vorangegangen  sind.  In  dieser  Unterstütz- 
ung wird  sich  auch  Niemand  beirren  lassen,  sollten  derselben 
von  dem  Gesammt  vorstand  des  Leipziger  Musiker  Vereins  in 
ohnmächtiger  Gehässigkeit  auch  noch  so  niedrige  Motive 
untergeschoben  werden. 

*  Die  neulich  von  der  Presse  gebrachte  und  leider  auch 
von  uns  nachgedruckte  Mittheilung,  dass  Hr.  d^ Albert  sein 
Domicil  künftig  in  Berlin  nehmen  werde,  ist  vollständig 
aus  der  Luft  gegriffen  gewesen.  Der  geniale  Künstler  hat, 
wie  wir  aus  sicherster  Quelle  erfahren,  überhaupt  nie  daran 
gedacht,  Berlin  als  stäudigen  Wohnort  sm  wählen.  Ebenso 
tendenziös  und  unzutreffend  ist  die  gegenwärtig  cursirende 
Nachricht,  dass  Hr.  d'Albert  als  Componist  und  Pianist  an 
der  nächstjährigen  Tonkünstler- Versammlung  in  Mannheim 
Theil  nehmen  werde. 

*  Hr.  William  Dayas,  der  vorzügliche  Pianist  und  Com- 
ponist, vertauscht  sejne  Lehrerstellung  am  Gölner  Conserva- 
torium  mit  der  durch  Charles  Hallö's  Tod  vacant  gewordenen 
ersten  Ciavierprofessur  am  Royal  College  of  Music  in  Man- 
chester. 

*  Die  Bedaction  der  Monatsschrift  „Die  Orgel"  geht  am 
1.  Oct.  d.  J.  an  Hm.  Wilhelm  Mauke  in  München  über. 


*  Hr.  £.  Humperdinck  in  Frankfurt  a.  M.,  der  Com- 
ponist von  „Hansel  und  Gretel",  er  kielt  das  Prädicat  eines  k. 
preussischen  Professors  verliehen. 

*  Die  Generalintendanten  HH.  v.  Bezecny  in  Wien  und 
V.  Per  fall  in  München  erhielten  aus  Anlass  des  fünfzigjäh- 
rigen Bestehens  des  Deutschen  Bühnenvereins  den  preussi- 
schen Adlerorden  1.  Classe  verliehen. 

*  Hr.  Prof.  Julius  Stockhausen,  der  berühmte  G^esang^ 
meister  in  Frankfurt  a.  M.,  erhielt  anlässlich  seines  70.  Gre- 
burtstagea  vom  deutschen  Kaiser  die  grosse  goldene  Medaille 
für  Kunst  und  Wissenschaft  verliehen. 

*  Hm.  Musikdirector  Siegfried  Ochs  in  Berlin  wnrde  der 
preussische  Kronenorden  4.  Classe  verliehen. 

*  Der  Componist  Hr.  Charles  Leföbvre  wurde  mit  dem 
Ritterkreuz  der  französischen  Ehrenlegion  decorirt. 

Todtenliste.  Oberamtmann  Robert  Riemann  in  Son- 
dershausen, ein  s.  Z.  ffeissig  componirender  Landwirth ,  von 
welchem  in  Sondershausen  verscniedene  Werke,  n.  A.  1881 
die  grosse  Oper  „Bianca  Siffredi",  zur  Aufführung  gelangten, 
Vater  Hugo  Kiemann's,  f,  78  Jahre  alt.  am  6.  Ang.  —  Frau 
C6cile  Derheimer,  geb.  Messie,  eine  oeachtenswerthe  Sän- 
gerin und  Componistin,  f  in  Paris.  —  A.  Deppe,  ausgezeich- 
neter Tubaspieler  des  Monnaie-Orchesters  in  müssel,  ti  71 
Jahre  alt,  daselbst. —  Achille  Graffie;na,  Dirigent,  Compo- 
nist und  Gesanglehrer,  f,  80  Jahre  alt,  in  Rom.  —  Frau 
Charlotte  Zeidler,  Pianistin  und  Musiklehrerin  in  Berlin, 
t,  82  Jahre  alt,  kürzlich. 


Kritischer  Anhang. 


Benedict  Widmann.  Die  Erziehung  für  die  Tonkunst. 
Kunstpädagogische  Winke  für  Eltern  und  Lehrer.  Leip- 
zig, Carl  Merseburger. 

Der  Verfasser  gibt  den  Zweck  seines  Buches  im  Vorwort 
an:  „Sowohl,  um  Eltern,  namentlich  den  Müttern,  die  Wich- 
tigkeit der  Pflege  des  Tonsinnes  ihrer  Kinder  nahe  zu  legen, 
als  auch,  um  ihnen  die  schweren  Sorgen  und  diesen  die 
grossen  TJebel,  welche  eine  verfehlte  Berufsbildung  zur  Folge 
haben,  zu  ersparen,  habe  ich,  gestützt  auf  mehr  als  50jähriee 
Erfahrung  im  Lehr-  und  Musikleben,  sowie  auf  die  ürtheue 
anerkannter  Aesthetiker  und  Kunstpädagogen,  die  vorliegende 
wichtige  Frage  über  die  > Erziehung  zur  Tonkunst«  einer 
allseitigen  Betrachtung  unterzogen.*^  Es  ist  keine  leichte 
Aufgabe,  die  er  sich  g^estellt  hat;  doch  man  kann  ihm  die 
Anerkennung  zollen,  ^s  er  sich  ihrer,  soweit  es  in  dem 
kleinen  Rahmen  einer  Btochure  möglich  ist,  so  eingehend  wie 
möglich  entledigt.  Die  befriedigende  Beantwortung  mancher 
Frage,  z.  B.  nach  dem  zum  Musikerberuf  nöthigen  Grade  der 
Begabung,  ist  sehr  schwer  und  in  Kürze  nicht  zu  geben. 
Besonderes  Gewicht  legt  der  Verfasser  mit  Recht  auf  die 
frühzeitige  richtige  und  methodische  Ent Wickelung  und  Pflege 
des  Tonsinns  bei  Kindern  im  zartesten  Alter  und  die  musi- 
kalische Bildung  des  talentirten  Kindes  bis  zum  schulpflich- 
tigen Alter.  Hier  zeigt  er,  wie  es  Aufgabe  besonders  der 
^tter  ist.  Alles  vom  Kinde  fern  zu  halten,  was  sein  Gehör- 
organ reizen  und  schädigen  kann,  und  dafür  zu  seilen,  dass 
das  Gehör  schon  frühzeitig  von  Eindrücken  erfüllt  wird, 
welche  den  musikalischen  Sinn  fördern.  Ein  Capitel  be- 
schäftigt sich  mit  der  Erziehung  des  Talents  für  die  Ton- 
kunst während  der  Schuljahre.  So  sehr  manche  Vorschläge 
zur  Reformirung  des  Musikunterrichts  an  den  Schulen  gut- 
zuheissen  sind,  so  wenig  Hoffnung  ist  doch  vorhanden,  aass 
der  Staat  etwas  Nennenswerthes  in  dieser  Beziehung  thut: 
die  Musik  liegt  den  Interessen  desselben  vorläufig  noch  zu 
fern.  —  Einige  Anschauungen  des  Verfassers  über  die  Er- 
ziehung für  die  Tonkunst  seien  hier  angeführt:  „Die  Er- 
ziehung zur  Kunst  darf  nicht  einseitig  sein;  sie  muss  den 
fanzen  Menschen  erfassen,  und  alle  seine  Kräfte  und  Fähig- 
eiten  müssen  harmonisch  entwickelt  und  ausgebildet  wer- 
den .  .  .  .,  dass  es  Absicht  der  Kuusterziehung  sein  muss, 
den  Zögling  auf  jene  Stufe  der  Geistesthätigkeit,  Tondichtung 
genannt,  zu  erheben,  die  seinerzeit  in  seiner  Phantasie  leben- 
dig werdende  Idee  zur  entsprechenden  musikalischen  Dar- 
stellung zu  bringen,  und  zwar  soll  dies  ohne  Beeinträch- 
tigung seiner  Inaividualität  oder  seines  Charakters 
geschehen.*'  (Zur  Beherzigung  für  Kunstlehrer,  die  am 
liebsten  den  Schüler  zum  Nachbeter  ihrer  [der  Lehrer]  Eigen- 


schaften machen  möchten!)  .Die  Aufgabe  der  Kunsterzieh- 
ung kann  aber  nicht  darin  Gestehen,  bei  dem  Acte  des 
Scnaffens  thätig  oder  eingreifend  zu  sein  (vgl.  damit 
den  sogenannten  Compositionsunterricht !),  sondern  nur  darin, 
den  Zögling  durch  zweckmässige  Lehre  und  Hebung  dazu 
vorzubereiten  und  zu  leiten.  .  .  .  Mit  anderen  Worten:  Zar 
gründlichen  Auffassung  und  zum  bestmöglichen  Verständnisse 
des  Musikalisch-Schönen,  zum  Ideal  d^  Kunstsehdnen  'soll 
der  Schüler  herangebildet  werden,  damit  einst  seine  Idee  in 
der  Darstellung  oder  seinem  Schaffen  dem  Ideal  möglichst 
nahekomme,  dass  es  zum  echten  Kunstwerke  reife. **  Vom 
Kunstjünger  verlangt  der  Verfasser  unter  Anderem,  es  sei 
^.Fortschritt  seine  Losung!  Das  ist  die  Losung  der  Knust'' 
(Marx).  In  seiner  Forderung  an  den  Dilettantismus  ist  er 
etwas  tolerant.  »^^  ^^  dieser  Weise  (als  Dilettant)  ...  zu 
musiciren,  bedarf  es  jedoch  keiner  bewundernswürdigen  Tech- 
nik, auch  keines  tiefgehenden  umfangreichen  jähre- 
langen  Studiums.^  Wenn  wir  auch  überzeugt  sind,  dass 
der  Verfasser  damit  nicht  der  Oberflächlichkeit  das  Wort  reden 
will,  so  sollte  er  doch  an  dieser  Stelle,  da  er  sein  Buch  ja 
auch  den  Laien  widmet,  etwas  vorsichtiger  sein.  An  anderer 
Stelle  schont  er  die  Dilettanten  allerdings  nicht,  indem  er  die 
ihnen  oft  anhaftende  Eitelkeit  geisselt  —  wäre  aber  auch 
manchem  Künstler  gegenüber  am  Platz!  —  Da  es  dem  Ver- 
fasser darum  zu  thun  ist,  an  der  Veredelung  unseres  Knnst- 
treibens  mitzuwirken,  so  möge  sein  Buch  Allen  empfohlen 
sein,  die  an  der  Ausbildung  der  Kunstjünger  betheiligt  sind. 

Th.  Graft 


Joseph  Rlssö.    Franz  Schubert  und  seine  Lieder.   I.  MüUer- 
lieder.    Erfurt,  Fr.  Bartholomäus. 

Dem  Verfasser,  einem  begeisterten  Verehrer  Sohubert^s, 
ist  daran  gelegen,  im  vorliegenden  Bftndchen  die  Schönheiten 
der  Müllerlieder  hervorzuheben  und  die  Absicht  des  Gompo- 
nisten  in  jedem  Lied  zu  allgemeinem  Verständniss  zu  bringen. 
Dem  Zweifel»  ob  Schubert  sich  Alles  so  gedacht^  wie  der 
Interpret  meint,  begegnet  er  mit  folgenden  Worten:  „lieber 
Das,  was  dem  Künstler  selbst  an  seinen  Werken  als  dem 
geistigen  Mysterium  angehörend  erscheint,  lässt  sich  sehr 
wohl  eine  Charakteristik  denken,  ohne  dass  mit  der  A.uf- 
stellung  derselben  die  Behauptuiig  aasgesprochen  würd^:  der 
Tonschöpfer  habe  das  Alles  bis  ins  Detail  hinein  aus  blossem 
Calcul  heraus  so  gewollt,  wie  es  sich  in  der  fertigen  Prodnc* 
tion  darstellt.''    Der  Auslegung  der  Lieder  geht  eine  Skizze 


461 


von  Schubert's  geistiger  Entwickelung  voran,  die  bis  zu  dem 
Zeitpunct  reicht,  wo  die  Müllerlieder  entstanden.  —  XJrtheile, 
wie  .viele  Goethe-Lieder,  welche  Schubert  sane,  sind  gesun« 
gen  für  alle  Zeit,  auf  welche  Seite  hin  die  Musik  auch  die 
Schwerkraft  ihrer  Mittel  verlegen  mag"  sollten  nie  geschrien 
ben  werden.  Man  soll  mit  dem  Wort  „ewig**  vorsichtig  sein. 
Die  Begeisterung  ist  etwas  Schönes;  aber  man  darf  sich  von 
ihr  nicht  so  beherrschen  lassen,  dass  man  den  ewigen  Wech- 
sel und  die  Vergänglichkeit  alles  Seins  übersieht.  —  In  seiner 


grossen  Verehrung  für  Schubert  lässt  der  Verfasser  sich  zu 
einer  ganz  merkwürdigen  Beurtheilung  Weheres  verleiten. 
Dieser  einseitige  Enthusiasmus  ist  ein  grosser  Fehler.  —  Bei 
manchen  Liedern  ist  die  Originaltonart  falsch  angegeben  (wie 
kommt  das?):  No.  6,  ^Feierabend**,  steht  in  Amoll,  nicht  in 
Cdur;  No.  7,  „Ungeduld**,  in  Adur,  nicht  in  Fdur;  No.  18, 
„Trockne  Blumen**,  in  Emoll,  nicht  in  Cmoll;  No.  20,  „Des 
Baches  Wiegenlied**,  in  Edur,  nicht  in  Cdur. 

Th.  Graff. 


1-  i  e  r  l£ 

ff.  N,  H,  in  W,  Wir  hatten  uns  in  unserer  Annahme, 
dass  Hr.  Pf.  theoretischen  Unterricht  nicht  ertheile,  geirrt, 
denn  er  gibt,  wie  wir  hören,  gelegentlich  Harmoniestunden. 
Dass  der  bez.  Unterricht  höchst  geistvoll  ist,  können  Sie 
ohne  Weiteres  annehmen. 

M,  B.  in  B,  Dass  bereits  der  Grossvater  Ihres  unlftngst 
verstorbenen  Mitbürgers  sich  als  tüchtiger  Ck)mponist  bekannt 
gemacht  haben  soll,  erscheint  uns  deshalb  etwas  fraglich, 
weil  sein  Name  in  keinem  Musiklexikon  und  keinem  Verlags- 


asten. 

katalog  zu  finden  ist.  Es  liegt  wahrscheinlich  eine  Verwech- 
selung vor. 

Ed,  y,  in  B,  Ein  gutes  Gedächtniss  scheint  nicht  Ihre 
starke  Seite  zu  sein,  denn  sonst  müssten  Sie,  falls  Sie  die 
Sache  nicht  absichtlich  leugnen,  des  Wortlautes  Ihres  brief- 
lichen Versprechens  vom  15.  Dec.  v.  J.  sich  erinnern. 

E,  F,  G.  in  C.  Liszt*s  Symphonische  Dichtungen  sind 
bei  Breitkopf  &  Härtel.  hier,  die  Faast-Symphonie  und  die 
Graner  Messe  bei  J.  Scnuberth  &,  Co.,  hier,  erschienen. 


OffeneStellenfUrMosiker. 

Gesucht  werden: 

Capellmeister  und  Gesanglehrer  (Dop- 
pelstellung) f.  den  Musikverein  der 
Stadt  Bozen.  Jährl.  600  event.  1100  fl. 
Bewerbungen  bis  26.  Aug.  an  die 
Vorstehung  des  Musikvereins. 

Clavlerlehrer  für  die  Musikschule  der 
Imthum'schen  Stift,  in  Solothum. 
Jährl.  2400  Pres.  Bewerbungen  an 
Hm.  Dr.  A.  v.  Waldkirch  dasSbst. 

Concertmeister  für  das  stftdt.  Orch.  in 
Wismar.  Bewerbungen  an  den  städt. 
Musikdir.  Hrn.  Jul.  Müller. 

Direetor  für  den  Musikverein  in  Fettau 
(Steiermark).  Jährl.  720  fl.  Bewer- 
bungen bis  20.  Aug.  an  die  Direc- 
tion  des  Musikvereins. 

Dirigent  f.  den  Musikver.  in  einer  Stadt 
in  Westfalen.  Bewerbungen  an  die 
Jungfer mann'sche  Musikalienhandl. 
in  Paderborn. 

Dirigent  f.  einen  Gesangverein.  Bewer- 
bungen unter  Chiffre  G.  0.  209  an 
Hrn.  Bud.  Messe  in  Cöln. 

Gesanglehrer  oder  -Lehrerin  für  eine 
Musikschule.  Jährl.  16—1800  Ji.  Be- 
werbungen unter  Chiffire  D.  3340  an 
Hrn.  Bud.  Mo^se  in  Leipzig. 

Husil^kritiker  f.  gr.  Hamburger  Zeitung. 
Bewerbungen  an  das  Central-Annon- 
cen-Bur.  William  Wilkens  in  Ham- 
burg. 

Ol^anist  für  die  St  Georgenkirche  in 
Eisenach.  Jährl.  800  M,  Bewer- 
bungen an  den  Kirchengemeinde- 
vorstand.    D.  Eäeser  i.  V. 

Organist  für  die  Dom-  und  Kathedral- 
kirche zu  Marienwerder  in  Ostpr. 
Jährl.  circa  660  Ji  bei  fr.  Amtswohn. 
Bewerb.  an  Hrn.  Superint.  Böhmer 
daselbst.  [1290.] 

Violinlehrer  für  den  Musikv«rein  für 
Kärnten  in  Klagenfurt.  Jährlich 
720  fi.  Näheres  s.  im  nebenstehenden 
Inserat. 

Ans  dem  HacUass  eines  Musi- 
kers sind  mehrere  Geigen,  darunter  eine 
echte  llasflill-Geii^ef  zu  verkaufen. 

LeIpztiCf 
[1291.]     Alexanderstr.  40b  part. 


Anxeiffen. 

Violinlehrerstelle. 

Bei  dem  Musikvepeiii  ffflp  KBpiiten  in  Klagenffurt  ge- 
langt wegen  Beförderung  der  bisherigen  Lehrkraft  zum  Concertmeister  in 
Graz  die  Stelle  eines  Violinlehrers  mit  dem  Dienstesantritte  am  15.  September 
1.  J.  zur  Besetzung. 

Verlangt  wird  tüchtiger  Pädagoge,  welcher  im  Stande  ist,  im  Violin- 
spiele höhere  Ausbildung  zu  erth eilen,  sowie  ein  guter  Kammermusiker. 

Jahresgehalt  720  fl.  mit  der  Verpflichtung  zur  Leistung  von  höchstens 
16  Unterrichtsstunden  in  der  Woche.  Näheres  in  der  Instruction,  welche 
den  Bewerbern  über  Verlangen  zugesendet  wird. 

Bewerber  wollen  ihre  Gesuche  unter  Nachweisung  ihres  Bildungsganges 
und  ihrer  bisherigen  Verwendung,  sowie  unter  Beischluss  ihrer  Photographie 
bis  1.  September  1.  J.  an  den  Musikverein  für  Kärnten  in  Klagenfurt  zu 
Händen  des  Schriftführers  Dr.  Max  Mitteregger  einsenden.  [1292.] 

Heber  14000  Pianinos  and  Flügel  im  GebraacL 

[1293—.]  Gründnngsjahr:  1821. 

♦    ♦    ♦ 

Kgl.  prenss.  Eof-Planoforte-Fabrlk 

mit  Dampfbetrieb. 

COBI^BNZ 


Castorpfaffenatrasse 
18-22. 


Ausser  mit  vielen  ersten 
Weltansstellungspreisen  wurde 
die  Firma  mit  der  groawan 

Goldenen  Prenss.  Staats-Medallle 

rar  Konat  und  'Wlmmmmm^JamSt  «osgezelchnet. 
*   *   *   * 

Eiport  nacli  allen  Welttlieilen.^O]ier  die  ganze  Erde  TerMetl 


Im  Verlage  von  E.  W.  Fritzsch  in  Leipzig  erschien:  [1294.] 

14  Jitm€©ffi  für  Pianoforte  von 


!•• 


Ausgewählt  aus  des  Componlsten  24  Praeludlen  In  Etudenform  Op.  14 

und   mit  Fingersatz  versehen  von 

AVilly   Itehbei-g. 

Pr.  8  M.  netto. 


462 


Im  Verlage  von  K.  W.  FritBSCh  in  Leipzig  erschien  unlängst  und  ist  (ancli  zur  Ansicht)  durch  jede  Buch-,  Kunst- 
und  Musikalienhandlang,  sowie  direct  vom  Verleger  zu  beziehen:  [1295.] 


|iiart®tt 


(Gdnr)  für  zwei  Violinefl,  Bratsche  und  Vinniceli 


von 


Ludwig  Neuhoff. 


Partitur  netto  3  M.    Stimmen  netto  6 
Das  Werk  wurde  verschiedentlich  öffentlich  aufgeführt  und  hat  den  Beifall  des  Publicums  und  auch,  wie  nachstehende 
Kritiken  zeigen,  die  Anerkennung  der  Presse  gefunden. 


4.  MttslkauffQhrimg  des  Leipziger 
Kammermusikvereins  amS.  Jan.  1894. 

Der  Ck)mponi6t  l&sst  in  seiner  beach- 
tenswerthen  Arbeit  nicht  nur  tüchtigen 
Fleifis,  sondern  auch  ktknstlerischen  Ernst 
und  Streben  nach  Selbständigkeit  er- 
kennen. Er  begnügt  sich  nicht  mit  ge- 
fälligen Nachbildungen  alter  berühmter 
Muster,  f\lT  welche  das  Publicum  immer 
leichter  zu  gewinnen  ist,  als  für  Neues, 
vom  gewohnten  Ductus  Abweichendes. 
(„ Leipz.  Gen.- Anzeiger** .) 

4.  Solröe    des    Hieber-Quartetts   In 
Manchen  am  12.  März  1894. 

Die  in  knappen  Formen  ^halteneCom- 

gosition ....  erweist  sich  hinsichtlich  des 
atzes  wie  der  Erfindung  als  tüchtige 
solide  Arbeit,  als  ein  gut  angeordnetes 
und  übersichtlidi  aufgebautes  Stück 
Kammermusik.  Dies  gilt  besonders  hin- 
sichtlich der  beiden  ersten  Sätze.  In- 
haltlich bedeutender  erscheint  der  dritte, 
das  Andante  sostenuto,  weil  er  sichtlich 

am  unmittelbarsten  empfunden  ist 

Das  Tonwerk  fernd  ausgezeichnete  Aus- 
führung und  nach  allen  vier  Sätzen 
freundliche  Aufnahme. 

(„Münch.  Neueste  Nachrichten".) 

Das  Werk  zeugt  in  allen  vier  Sätzen 
von  edlem  Künstlerstreben  und  gründ- 
lichen Studien  in  Formgestaltung  und 
contrapunctischer  Polyphonie,  auch  von 
vielem  äusseren  Klangsinn. 

(„M.  Allgemeine  Zeitung".) 

Aufführung  der  Mnslkallsohen  Gesell- 
schaft In  Cöln  Im  Mal  1894  durch  das 

Hollaender-Quartett. 
Matlnöe  des  Elberfelder  Streichquar- 
tetts In  Elberfeld  am  21.  Jan.  1895. 

Dieses  Quartett  des  noch  lebenden 
Componisten  ist  eine  beachtenswerthe 
Tonsehöpfung  von  klaren  und  architek- 
tonisch fest  verbundenen  Formen  von 
poetischer  Vertiefung.  Es  ist  originell 
und  reizvoll,  nicht  nur  in  einzelnen  Mo- 
tiven, sondern  auch  in  ganzen  Sätzen, 
so  namentlich  im  Allegro  energico  und 
im  Andante  sostenuto,  welch  Letzteres 
sich  durch  Wärme  und  Linigkeit  ganz 
besonders  auszeichnet.  Dieser  Satz,  der 
an  Beethoven'sche  Musik  erinnert,  ist 
entschieden  der  werth vollste  Theil  des 
Quartettes.  („General-Anzeiger 

für  Elberfeld-Barmen".) 

Eine  werthvoUe  Neuheit,  die  Anspruch 
auf  dauernde  Beachtung  erheben  darf. 
Li  diesem  Streichquartett  unternimmt 
der  talentvolle  Tonsetzer  schon  keine 
blossen  Anläufe  mehr,  sondern  weiss  mit 
zielsicherer  Gestaltungskraft  und  vor- 
nehmer Tonsprache  organisch  zu  formen. 

(„Gölnische  Zeitung".) 

Auffahrung    des    HoUaender-Quar- 
tetts  In  Cöln  am  21.  Februar  1895. 

Ein  von  den  HH.  Hollaender  und  Ge- 
nossen  gespieltes    Streichquartett    von 


Ludwig  Neuhoff  stellte  sich  als  ein  Werk 
von  angenehmer  Erfindung,  gediegener 
und  gewandter  Compositionstechnik  und 
einer  sehr  triebkräftigen  Begabung  dar, 
es  erfüllte  somit  die  Erwartungen. ..... 

Im  ersten  Satz  weiss  der  Gomponist  eine 
liarmlos  beschauliche  Stimmung  stetig 
festzuhalten  und  zu  entwickeln.  Ln 
zweiten,  einem  munteren  Scherzo,  erhebt 
er  sich  im  Trio  zu  einer  vorher  nicht 
erreichten  Bedeutung  und  Schönheit,  die 
er  dann  im  langsamen  Satz,  einem  vom 
Violoncell  angehobenen  und  beendigten 
Klagegesang,  den  inzwischen  auch  die 
erste  und  auch  die  zweite  Geige  in 
fortwährender  interessanter  Secundirung 
durch  die  übrigen  Instrumente  Über- 
nehmen, mit  tiefgehender  Wirkung  fest- 
hält. Im  vierten  Satz  bringt  er  durch 
die  Verarbeitung  des  ersten  und  zweiten 
Hauptthemas  in  einer  freien  Doppelfuge 
ein  contrapunctisches  Meisterstück  zu- 
wege. Das  ganze  Werk  ist  sehr  quartett- 
massig  und  schönklingend  gesetzt,  die 
einzelnen  Instrumente  sind  ausserdem 
mit  so  geschickter  Polyphonie  behandelt, 
dass  die  zweite  Geige  an  Wichtigkeit 
oft  mit  der  ersten  rivalisirt. 

(„Cölnische  Zeitung".) 

Kamm^rmusik-Auffthrühg  in  Hagen 
(Muslkdir.  Kayser  und  das  Barmer- 
Quartett)  am  28.  April  1895. 

....  Neuhoff  bewährt  sich  unseres  Er- 
achtens  in  dem  Quartett  als  ein  Meister 
im  besten  Sinne  des  Wortes.  Wir  haben 
es  mit  einem  Werk  zu  thun,  welches 
zweifellos  in  seiner  thematischen  Durch- 
führung und  deren  Reichthum  höchst 
interessant  und  beachtenswerth  genannt 
werden  kann,  das  beweist,  dass  der  Gom- 
ponist Phantasie  besitzt,  womit  er  sich 
das  Bürgerrecht  im  „Bereiche  der  höhe- 
ren" Instrumentalmusik  erworben  hat. 
Das  Allegro  com  modo  ist  breit  an- 
gelegt, wuchtig  holt  es  einleitend  aus, 
um  mit  kühnen  Schritten  zu  einem 
Durchdringungsthema  zu  führen,  in  dem 
eine  Anzahl  feindlicher  Gegensätze  wild 

mit  einander  ringen Humor  kommt 

aus  dem  Gemüth,  dessen  war  der  Gom- 
ponist bei  Schaffung  seines  Schefzos  ein- 
gedenk, aber  die  Töne  des  Herzens,  die 
er  im  Trio  anschlägt,  sind  es  weniger, 
die  anziehen,  vielmehr  das  geistreiche, 
raffinirte  Hauptthema  im  ersten  Satz 
von  pikantem  Beiz,  das  an  den  dem 
Verstände  entsprungenen  Witz  der 
französichen  Humoristen  der  neueren 
Zeit  erinnert.  Zum  Theil  ganz  eigen- 
artig ist  dieses  Scherzo,  dessen  Goda  in 
schöner  thematischer  und  modulatorischer 
Arbeit  den  Gegenstand  noch  einmal  be- 
leuchtet  Lebhaften  Beifall  erntete 

das  Werk  des  Hm.  N.,  das  dem  Können 
und  der  Beübung  seines  Schöpfers  ein 
treffliches  ^äugniss  ausstellte,  der  sicher 
sich  in  der  musikalischen  Welt  einen 
Namen  machen  wird.  Hr.  Musikdir. 
Kayser  verdient  für  die  Vermittelung 
dieser  Bekanntschaft  Dank.  — 

(„Hagener  Zeitung".) 


Der  Gomponist . , .  ist  uns  allerdings 
schon  durch  einige  Lieder  für  Männer- 
chor und  eine  Sonate  bekannt,  nur  nicht 
auf  dem  Gebiete  der  Quartettmusik. 
Durch  sein  Gp.  10  in  Gdur  hat  er  sich 
nun  ausgezeicnnet  eingeführt,  und  diese 
Gomposition  wird  auch  anderwärts  noch 
manche  Herzen  erfreuen.  Hauptsäch- 
lich gefiel  uns  von  den  vier  Sätzen  das 
„Scherzo",  das  „Andante  sostenuto^^ 
welches  voll  schöner  Melodien  und  zarter 
Empfindungen  ist,  und  das  „Allegro 
energico".  Letzteres  sprudelte  von  Fröh- 
lichkeit, rascher  una  feuriger  pulsirte 
das  Blut  in  dem  Anhören  der  herrlichen 
Nebensätze,  welche  dem  Hauptmotiv  des 
Ganzen  angereiht  waren.  Das  Werk  hat 
bei  den  hiesigen  Musikfreunden  einen 
durchschlagenden  Erfolg  errungen.  — 
(„Westfälisches  Tageblatt".) 

8.  Kammermuslkaufffthrung  des  Hrn. 
Fohle  In  Chemnitz  am  18.  April  1896. 

Das  ist  echte,  wahre  Musik;  ein  reicher, 
edler,  eindringlicher  Gefühlsinhalt  in 
jedem  Satze jleuchtende,  prägnante,  ge- 
sangsreiche Themen  (man  denke  an  das 
wundersame  Andante) ,  Einheit  und  doch 
Vielseitigkeit  im  Stimmungston  (neben 
dem  ausgelassenen I  fröhlichen,  prickeln- 
den Scherzo  dergeiragene,  innige  3.  Sat2), 
kunstvolle,  reiche  polyphone  Arbeit,  so- 
dass jedes  Instrument  selbständig  er- 
schien und  dabei  eine  ausserordentlich 
dankbare  Aufgabe  zu  lösen  hatte. 

(„G^n.-Anzeiger  f.  Chemnitz  u.  Umg.".J 

Der  Schöpfer  dieses  Streichquartettes 
—  er  war  persönlich  bei  der  Auffühning 
seines  Werkes  anwesend  —  ist  uns  in 
seinem  Tongebilde  wie  in  seinem  gan- 
zen Wesen  und  Aufbreten  höchst  klar 
und  anziehend  erschienen,  talentvoll, 
kenntnissreich  und  doch  bescheiden  und 
schlicht,  erfahren  und  bewandert  in  der 
dassischen  Stimmen  verwebung  und  poly- 
phonen Führung  und  doch  aucn  vertraut 
mit  den  Errungenschaften  neuerer  Kunst, 
zu  harmonisiren  und  moduliren.  In  sei- 
nem Streichquartette  findet  sich  nichts 
Hinaufgeschraubtes  und  Originalitäts- 
süchtiges, da  ist  Alles  natürlich  und  ge- 
sund, melodiös  und  klangschön,  jede 
Einzelheit  wohl  bemessen  und  harmonisch 
dem  Ganzen  eingefügt.  Jedes  Instrument 
nimmt  an  der  thematischen  Arbeit  fast 
gleichberechtigten  AntheiL  Im  dritten 
Satze  ist  die  zweite  Violine  —  die  in 
vielen  neueren  Quartetten  als  bei  Seite 
geschobenes  Stiefkind  erscheint  —  her- 
vorragend Trägerin  einer  sehr  schönen 
Cantilene.  Der  zweite  Satz  bringt  ein 
prickelndes,  firoh^emuthes  Thema,  wel- 
ches wie  ein  kösthch  beleuchteter  Spring- 
brunnen aufrauscht.  Das  ihm  zur  Seite 
stehende  langsamere  hätte  intensiver 
ausgebaut  werden  sollen,  es  eilt  zu  rasch 
vorüber,  um  dem  Ersteren  als  ausrei- 
chendes  Gegengewicht  dienen  zu  können. 
Beide  Aussensätze  bergen  kräftige,  ge- 
haltvolle Themen  in  reicher  contrapunc- 
tisdier  Bearbeitung  und  wirksamen  Stei- 
gerungen. („Chemnitzer  Tagebl.  u.  Anz.* .) 


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Ihnr  Ma).  Ut  KalierlD  von  D«utich]aDd  und  KOnigln  von  Prauixn, 
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von  Preuseen^  Ihrer  Maj.  der  Königin  von  EngUnd,  Ihrer  Maj.  der  Königiii-Be|centin  von  3{>anien,  Sr.  Eidserl.  und 
Kfinigl.  Hoheit  des  Kronprinzen  von  Deatsohland  and  von  Prenasen,  Sr.  KOnigl.  Hoheit  des  PnnzeD  Friedrieb  Carl  von 
Preufisen,  Sr.  Königl.  Hoheit  des  Heixogs  von  Edinburgh,  Ihrer  Königl.  Hoheit  der  Prinzessin  Louise  von  England 
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Telegramme:  Franz  Rummel,  Dessau.  [id02m.] 

Engagementsof ferten   nur    direct. 
FOr  Bayern,  WOrttemberg,  Baden  und  die  Schweiz:  Süddeutsche  Concertdirection  MOnchen. 


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Oratorien-,  BalMsa-  und  LledtrsbHjer. 
Vertreter:  Hermann  Wolff,  Berlin  W. 

Eigene  Adresse:  Crenanaeli* [1804p.] 

^'"^■^  Otto  Hinteelmann, 

Coneert-  n.  Oratoriensänger  (Tenor). 
Berlin,  IV.  30*,  Eisenacher  Str.  66. 

Gorrespondenzen .  erreichen   mich   unter 
[1306r.]  der  Adresse: 

Frankfurt  a.  M.,  Feldbergstr.  88, 1. 

Bngo  Beeker,  MI.  Professor. 
SImo  StdcKerf, 

C»i(ii«rt-  Dd  9rit»rien8ftiiger(Btt8). 

Dresden,  Peteratr.  8 III.  [1807b.] 


KäiDiDei^erAlfredDlierlinder 

(Tenor).  [i808u.] 

Berlin,  Charlottenburg. 
(CoBcertvertretung:  H.  Wolff,  Berlin.) 

■m  I  ■ I     11      I        I  I  ■■ 

Kaiiersänier  C.  Dierich 

(Tenor),  [i309o.] 

Lei];kZig,  Pfaffendorfer  Str.  11. 
(Goncertvertretung:  H.Hirolir,  Berlin.) 

Anna  Sehimon-Rep, 

riBio-.] 

Ubreiin  für  Sologesang  an  der  L 
Akademie  der  Tonknnst 

MOncheiii  JSgerstrasse  8  III. 

Oeschäftliehe  Mittheilungen  und 
Engagementsanträge  für  die  Violin- 
virtuosin 

Fräulein  Betty  Schwabe 

erbitten  wir  nur  entweder  dlreet  an 
die  Adresse  der  Künstlerin,  Berlin  W., 
Kalkreuthstr.  6,  oder  an  die  [1311c.] 

Deutsche  Abtheilung  der  Concert- 
direction Ernest  Cavour  (London), 
Berlin  N.  W.,  Mittelstr.  23. 


eorg  Wörl, 


erster  VIoioncellist  und  Solospieler  der  FDrstllch  Schwarzburgischen  Hoffctpelle, 

Lehrer  am  Fürstlichen  Gonservatorium  der  Musik  in  [i312c.j 

Sondershau^en. 

^rno  3feUf,  Violinvirtuos, 

erbittet  Anmeldungen  für  Concerte  unter  Adresse: 
[ididm.]  Leipzig,  Flossplatz  l,n. 


Emii  PinkSy 

Goncert-    und   Oratorientenor. 

Leipzig,  IHohe  Str.  47,  II.  [isup.j 

Ck>ncertyertretung:  H.  Wolff,  Berlin. 

Sosaüiie  Stade,  [isis-o 

Coneert-  u.  Oratoriensängerin  (Sopran). 
Oesanglehrerin. 

Leipzig,  Ranstadter  Steinweg  49  Hl. 

CBcilie  Kloppenhurgi 

hoher  Alt.  [1316t.] 

Frankfürt  a.  M.,  Zimmerweg  13. 
Goncertvertretung:    H.  Wolff,   Berlin. 

Der  kOnigl.  Hofopernsänger  und 
herzogl.  sSchs.  Kammersänger 

Herr  Franz  Naval 

hat  uns  seine  ausschliessliehe  Vertre- 
tung in  Theatergastspiel-  und  Con- 
eertangelegenheiten  übergehen,  und 
erhitten  wir  Engagementsanfragen  etc. 
für  Oper  und  Goncerte  nur  an  die  [1317c.] 

ftentselie  Abtheilong  der  Concertdirection 
Ernest  CäYOur  (London),  Berlin  1.  W. 
Mittelstrasse  28. 

Disaheth  Paleit, ""''' 

Coneert-  und  Oratoriensängerin. 

Alt  a.  Mezzosopran,   Sohule  Stoekhausen. 

Wiesbaden.    Yertret.:  Eugen  Stern,  Berlin. 

Clara  PoMer  (Hezzo-Sopran). 

Leipzigi  Mühlgasse  4r. 

[1810p.]  (Ck>iioertvertretiiiig:  H.  Wolff,  B«rUnO 
Dmck  Ton  G.  G.  Böder  in  Lelpsig. 


Willy  SieMerg 

Senf. 


iLuiu  iroynsoii  puMipni  i.  iw 

empfiehlt  sich  als       [i32ir,' 

Li6<er-  u<  tnOiriiisiiierii. 

Berlin  W.,  Schöneberger-Ufer  41. 
Goncertvertret.  Herrn.  Wolff,  B erlin W. 

Hedwig  Bernhardt 

Coneert-  und  Oratoriensängerin, 
Alt  u.  Mezzosopran,  Seliile  SUeUuiei' 

Breslau,  Augustastr.  43, 1.[i332d.] 

Goncertvertretung:     H.  Wolff,  BerliB. 

»■^■^•^— ^■^^^-^^^^^■^^^"•-^^^■^^^.^"^■^— "^     '^ 

Sämmtliche  Briefe,  Concertangele- 
genheiten  oder  Clavierunterricht  be- 
treffend, sind  nur  direct  an  mich  zu 
richten.  [1323d.l 


P 


kgl.    Bacb.s.    Kammervirtuosin. 

Dresden-Strehien, 

Mary  Krebs-Strasse  1. 

Fräulein  Jony  Canstaff, 

Oratorien-  und  Concertsängerin 

(Mezzosopran-  u.  Sopranpartien), 
hat  uns  die  aussehliessliehe  Vertre- 
tung   ihrer    geschäftlichen    Ihteresson 
übertragen,    und  erbitten  wir  En«^- 
mentsonerten  nur  an  die  [l8i4&J 

Concertdirection  Eliest  CSVOir  (London). 
DeutscheAbtbeiLBerlinl.W.liUeb''''!^' 


Leipzig,  am  27.  August  1896. 


Dua  rimnirti  Bui-,  Kim- 

El4  IlllItlilllkUllIKII, 

ftnk  Uli  FWliw  n 


Varantwortliober  Redactenr  nad  Verleger: 

E.  W.  Fritzsch, 

Leipzig,  KSnlgsstrasse  6. 


Das  MusikaliBche  Wocheiibl&tt  erschsint  jährlich  in  62  Nnmmsm.  Der  Abonnementebetrac 

fQr  das  Quartal  Ton  13  Nummern  ist  9  Mark;  eine  einzelae  Nummer  kostet  40  Pfennige.   Bei 

VTim  1.L   ^  1      difecter  frankirter  KrenzliandsendnDe  treten  nachstehende  vierteljJlhrliche  Abonnements- 

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le^:aDg  vorstehender  Beengsbedin^rongen  berechnet. 

Die  Insertionsgebühren  für  den  BKüm  oiiier  dreigeflpalt«nen  Petitneile  betragen  30  Pf. 


Ko.  36, 


It;  Krittk:  Hngo  Wolf,  ,ßer  Con^eidor'.  Oper  In  vjar  AotSB.  - 
suMlikD.  —  EnnKsmeiiti  ud  (llat«  In  Opar  ond  Goneart.  - 
NMlMD.  -  Krltr»obBr  '   ^ v„.._ .  r,.,...___^_ 


TkRaissichlchts]   KiuIkbriefB  usa  KIbI  and  Wlan  (FartitetinnE).  —  Coieert- 

"'— ■- '-         AnfKBfBhrta  »orititon.  —  VennliohtB  UtÜGallmigeii  and 

Brlsnastan.  ~  AnsslBSii. 


Kritik. 


Hugo  Wolf.  .Der  Corre^dor".  Oper  in  vier  Acten, 
nach  einer  Novelle  des  Pedro  de  Alarcon  bearbeitet 
von  Rosa  Mayreder-Obermayer.  Mannheim,  C.  Ferd. 
Ueckel. 

Als  im  Jahre  1889  Hugo  Wolf  seine  grossen  Hönke-, 
Goethe-  und  Eichendorff-Bände  aasgeben  liess,  da  trar  es 
alsbald  ersichtlich,  wie  gross  neben  der  lyrischen  auch 
die  dramatisofae  Begabung  ist,  die  unser  Componist  in 
seiner  Seele  vereinigt.  Drängten  doch  Viele  dii;iier  Ge- 
sänge, wie  anter  Anderen  nPromethens",  ,,Der  Sänger", 
„Der  Schreckenberger",  „Der  Glücksritter",  ,,Dei  Fener- 
reiter",  „Bei  einer  Trauung"  und  „Der  Recensent",  wie  von 
selbst  nach  Orchester  nnd  Action.  Wolf  hatte  seit  Jahren 
den  glühendsten  Wunsch,  einen  Operntezt  nach  seinem 
Geschmack,  womöglich  im  Geiste  der  „  Meistersinger ",  ta 
finden.  Aber  da  war  guter  Ratb  theuer.  Seinem  an 
Wagner  herangebildeten  Geschmack  wollte  Nichts  behagen, 
und  anr  Belbstdiabtnng  fehlte  er  sich  nicht  berufen.  Da 
führte  ihm  der  Zufall  die  Novellen  des  spanischen  Dichters 
Alarcon  zu,  die  Schriftstellerin  Frau  Rosa  Mayreder  be- 
arbeitete £ine  derselben,  „Der  Dreispitz",  als  Operndich- 
tUDg  in  vorzüglich  gelungener  Weise,  und  dem  in  jam- 
biscbes  Versmaass  umgesetiten  Stoff  gab  Wolf  in  weni- 
gen Monaten  seine  musikalische  Gestalt.  Der  Inhalt  der 
Oper  ist  in  Kürze  dieser: 

Erster  Aufzug.  In  der  Nähe  einer  grösseren  spa- 
nischen Stadt  gab  es  eine  swiichen  fruchtbaren  Obst- 
gärten reizend  gelegene  Hühle.  Vor  der  Mühle  eine  mit 
Wein  überzogene  Lanbe,  in  welcher  der  Müller,  ein  sehr 


achtbarer  Mann,  die  Gäste  aus  der  Stadt  bewirthete;  einen 
Hanptanziehnngspnnct  für  die  städtischen  Herrschaften 
bietet  aber  des  Müllers  Tio  Lucas  bildschöne  Frau  Fraa- 
quita.  Dem  ELinen  ist  sie  eine  zweite  Eva,  dem  Anderen 
eine  Statue  des  hellenischen  Alterthums;  dem  Einen  eine 
königliche  Frau,  dem  Dritten  eine  Schlange.  In  Wahr- 
heit ist  sie  eine  herzensgute  Frau,  ihrem  Mann  ein  wahrer 
Engel.  Sie  tanzt  spanische  Nntionalränze  in  Begleitung 
der  Castagnetten  und  entzückt  Alt  und  Jung.  Ein  alter 
Verehrer  sollte  die  Schlange  werden,  durch  welche  dieses 
Paradies  für  eine  Nacht  In  eine  Fluchstätte  verwandelt 
wurde.  Don  Engenio  de  Zuniga,  im  Alter  von  55  Jahren 
stehend,  der  Corregidor  der  nahe  gelegenen  Stadt,  aus 
berühmtem  Geschlecht,  vermählt  mit  einer  altadeligen 
schönen,  aber  kalten  Frau,  ist  der  häufigste  Gast  in  der 
Mühle.  Sein  Temperament  ist  ein  Gemisch  von  Zorn, 
Despotismus  und  Sinnlichkeit ,  der  echte  Castilier.  An 
einem  schwülen  Soramertag  kommt  er  sehr  früh,  zu  einer 
Zeit,  wo  die  anderen  Gäste  sich  noch  lange  nicht  ein- 
finden, mit  seinem  Diener  Repela  in  dar  Mühle  angerückt. 
Müller  Tio  Lucas  und  seine  Fraa  FVasquita  haben  die 
beiden  Gestalten  schon  von  ferne  auf  der  heissen  Land 
Strasse  einhertraben  sehen  und  sich  dahin  verabredet, 
heute  ihren  Scherz  mit  dem  verliebten  Alten  zu  treiben. 
Lucas  sitzt  oben  in  der  Weiolaube  versteckt  (es  ist  din 
Zeit  der  Ernte)  und  hört  nnn  mit  Vergnügen  zu,  wie  der 
Corregidor  seiner  hübschen  Frau,  die  eben  den  Fandango 
getanzt  und  gesungen  hat,  immer  näher  zu  Leibe  rückt 
mit  einer  stürmischen  Liebeserklärung.  Als  er  im  Begriff 
steht,  seine  ihm  gegenüber  sitzende  Angebetete  zu  um- 
armen, weicht  sie  zurück,  sodass  er  vom  Sitze  mit  Ge- 
polter EU  Boden  Allt.    Lucas  ruft  in  verBtelltem  Schrecken 


466 


aus  seiner  Laube  herab,  ob  der  Hr.  Gorregidor  sieb 
nicht  verletzt  habe;  dieser,  sehr  gereizt,  merkt  nun  doch, 
dass  Frasquita  mit  ihm  gespielt,  und  er  schwört  in  seinem 
gekränkten  Stolze  Rache.  Er  gibt  Repela,  seinem  Diener, 
einer  von  der  Dichterin  selbst  geschaffenen  köstlichen  Figur, 
halb  Narr,  halb  Philosoph,  eine  Art  von  Sancho  Pansa, 
Befehle,  ihm  alsbald  in  die  Stadt  zu  einem  besonderen 
Vorhaben  zu  folgen.  Indessen  hat  sich  die  Mühle,  die 
Laube  mit  Gästen  gefüllt,  unter  feierlichen  Ellängen  sieht 
man  sogar  den  Kirchenfursten,  den  ehrwürdigen  Hm. 
Bischof,  vom  Müller  und  seiner  Frau  die  ersten  Früchte 
des  Sommers,  einen  Korb  der  köstlichen  Weintrauben,  in 
Empfang  nehmen,  während  der  Vorhang  langsam  fällt 

Zweiter  Aufzug.  Der  Abend  ist  gekommen,  die 
Gäste  haben  sich  entfernt,  Lucas  sitzt  mit  Frasquita  allein 
im  behaglichen  Wohnzimmer,  im  rührenden  Zwiegespräch 
der  Liebe  einer  überaus  glücklichen,  reinen  Ehe.  Durch 
ein  Klopfen  werden  sie  in  ihrem  seligen  Glück  gestört. 
Es  zeigt  sich  der  Gerichtsbote  mit  einem  Befehl  an  Lucas, 
sich  unverzüglich  mit  ihm  in  den  nächst  gelegenen  Ort, 
in  die  Wohnung  des  Alcalden  Juan  Lopez  zu  begeben. 
Der  Befehl  ist  nicht  zu  umgehen,  Frasquita  lässt  ihren 
Mann  nicht  ohne  bange  Ahnungen  ziehen,  nachdem  der 
Müller  die  Thüren  der  Mühle  fest  verschlossen  hat  — 
Frasquita  ist  allein;  das  Feuer  i^  Herde  brennt.  Sie 
sinnt  und  summt,  um  sich  zu  zerstreuen,  herrliche  alte 
Weisen  vor  sich  hin.  Plötzlich  hört  sie  um  Hilfe  rufen, 
sie  meint  die  Stimme  ihres  Lucas  zu  erkennen,  öffnet  die 

Thüre,  und  vor  ihr  steht  ganz  durchnässt der  Corregi- 

dor,  der  in  der  Nacht  auf  dem  Wege  des  Marders  in  den 
Mühlbach  gefallen.  Alsbald  durchschaut  das  bestürzte 
Weib  den  ganzen  teuflischen  Plan.  Der  Corregidor  bringt, 
um  sie  zu  kirren,  die  Bestellung  ihres  Neffen,'  welche  sie 
als  ein  besonderes  Zeichen  seiner  Gunst  zu  wiederholten 
Malen,  so  an  diesem  Mittag  iu  der  Weinlaube,  erbeten 
hatte.  Es  wird  ihr  Alles  klar,  sie  greift  zur  Flinte,  nach- 
dem der  Corregidor  schon  mit  der  Pistole  gedroht  hatte. 
Im  heftigen  Werben  um  Frasquita's  Liebesgunst  wird 
der  alte  Mann,  in  Folge  des  unfreiwilligen  Bades,  plötz- 
lich unwohl  und  sinkt  dahin.  Sie  fühlt  ein  menschliches 
Erbarmen  mit  dem  Hilflosen,  ruft  seinen  Diener  Repela 
herbei,  der  sich  in  der  Nähe  bemerklich  gemacht  hatte, 
und  stürzt  nun  im  Gefühl  der  Angst  um  ihren  Mann  mitten 
in  der  Nacht  hinaus  auf  die  Strasse,  dem  nächsten  Orte 
zu.  Der  Corregidor,  derweilen  von  Repela  wieder  zur 
Besinnung  gebracht,  legt  seine  nassen  Kleider  ab  und 
wird  von  seinem  Diener,  nachdem  er  noch  in  einer  Re- 
flexion über  „die  Weiber"  sich  ergangen,  in  das  Ehebett 
der  Müllersleute  gebracht,  wo  er  bald  in  tiefen  Schlummer 
sinkt.  —  Während  dieses  Vorgangs  hat  sich  der  treue 
Lucas,  vor  den  Alcalden  inmitten  seiner  Gerichtsdiener 
und  Mägde  geführt,  bald  überzeugt,  dass  die  ganze  Be- 
rufung hierher  eine  Finte  war,  um  ihn  far  diese  Nacht 
von  seiner  Gattin  zu  trennen.  Er  benutzt  die  bekannte 
Trunksucht  dieser  Sippschaft  und  bittet  um  die  Erlaub- 
niss,  ein  navaresisches  Trinklied  singen  zu  dürfen,  bei 
welchem  durch  die  Aufforderung,  so  oft  die  Worte  kämen 
„O^jjyi  edler,  du  süsser  spanischer  Wein*',  die  Becher  zu 
*'*  leeren,  er  nach  imd  nach  Alle  betrunken  macht.  Er 
selbst  stellt  sich  als  den  Betrunkensten,  legt  sich  auf  den 
Divan  nieder,  die  Anderen  entfernen  sich,  und  sobald  er 
merkt,  dass  Alles  im  Schlafe  liegt,  springt  er  zum  Fen- 
ster hinaus  und  eilt  der  Mühle  zu.  Manuela,  eine  arme, 
geplagte  Magd  des  Alcalden,  schleicht  herein,  will  ihn 
wecken  und  über  den  an  ihm  verübten  Verrath  aufklären. 


Sie  findet  ihn  entflohen,  macht  Lärm,  und  mit  einem  all- 
gemeinen Wirrwar  und  dem  Ejntschluss,  Lucas  zu  ver- 
folgen, schliesst  der  zweite  Aufzug. 

(Fortsetzung  folgt.) 


Tagesgeschichte. 


Musikbriefe. 


Kielt  ini  August. 


Geehrtester  Herr  Fritzsch! 


Von  Bayreuth  heimgekehrt  und  noch  erftdlt  von  den 
Eindrücken  der  Zaaberklänge  des  „Ringes*',  entfichliessen  wir 
uns  nur  mit  einer  gewissen  Resignation  zu  der  Bericht- 
erstattung über  die  musikalisohen  ESreignisse  der  verflossenen 
Saison  in  unserer  Stadt  Ist  doch  nnleufbar  auch  heute  noch, 
wie  vor  90  Ji^en,  jener  Festspielhügel  von  einem  weithin 
strahlenden  Nimbus  umflossen,  und  üherragt  doch,  was  das 
Wagner-Theater  uns  bietet  —  mögen  wir  auch  mit  manchen 
Neuerungen  nicht  immer  einverstanden  sein  — ,  als  Ganzes  be- 
trachtet, an  Grosse  und  stilvoller  Schönheit  das  Musik^triebe 
der  Alltagswelt,  wie  die  erhabene  Götterburg  Walhalla  der 
Menschenhand  Gebilde  1  Doch  —  „ils  sont  passös,  les  jours  de 
fite**,  —  wenn  auch  die  Erinnerung  an  die  weihevollen  Tage 
noch  lange  in  uns  fortleben  und  fortwirken  wird. 

Der  wintfir  1896/96  hat  uns  neben  manchem  Alltäglichen 
einzelne  hervorragende  KtmstgenQsse  bescheert.  Gleich  der 
Anfang  der  Saison  erwies  sich  als  höchst  verheissungsvoll: 
kein  Geringerer  als  Eugen  Gura  eröffnete  sie  am  17.  Oct.  und 
spendete  aus  dem  reichen  Fttllhom  seiner  Kunst  Gabe  am 
Gabe,  jede  folgende  fast  schöner  noch,  als  die  vorhergebende. 
Lieder  von  Schubert,  Schamann,  Biahms  und  Ballaäen  von 
Loewe  bildeten  das  Programm:  Alles  mit  ungebrochener  Knft 
und  feinster  Modulation  der  Stimme,  mit  vollendeter  Meister- 
schaft im  Vortrag  ausgeführt,  wie  es  nur  einem  Gura  gelin- 
fen  kann.  Denn  wer  vermöchte  unter  der  jetzt  lebmden 
ängergeneration  mit  dem  Loewe-Interpreten  seaT  e^i^v  im 
Vortrag  des  „Douglas",  des  „Schatzgräber **,  des  „Nöck*"  etc. 
sich  zu  messen?  Gara  stand  für  dieses  Oonoert  in  der  Person 
des  Hm.  Albert  Keller  aus  Kiel  ein  ebenbürtiger  Clavier- 
Spieler  zur  Seite;  es  war  ebenso  gerecht,  wie  für  die  liebens- 
würdige Persönlichkeit  des  Meistersängers  charakteristiscb, 
dass  er  bei  dem  jabelnden  Applaus  der  Zuhörer  den  beschei- 
den sich  zurückziehenden  Begleiter  hervorholte  und  an  den 
ihm  selber  gespendeten  Ehren  und  Dankbezeugungen  Antheil 
nehmen  hiess. 

Wie  verblasste  neben  dieser  echt  dentschen  Kunstleistang 
das  Virtuosenthum  der  zwei  Tage  später  vor  die  Oefientlich- 
keit  tretenden  „Primadonna  der  Onöra  comique  in  Paris'', 
Sigrid  Arnoldson!  Gewiss,  eine  nübsohe  Ehrscheinung  in 
schönster  Toilette,  diamantenübersät,  zudem  eine  Säneerin, 
deren  Stimme  und  Kehlfertigkeit  allen  Respect  veraient! 
Aber,  Qtott  sei  Dank,   wir  sind  heutzatage  darüber  hinaus- 

g^kommen,  in  den  schimmernden  Rouladen  und  Trillern,  den 
ravourleistungen  der  italienischen  Sängerschule,  mögen  sie 
auch  immerhin  der  grossen  Menge  noch  imponiren,  das  Wesen 
wahrer  Tonkunst  zu  erblicken;  ein  einziges  stimmungsvoll 
vorgetra^^es  Lied  eines  deutschen  Meisters  steht  uns  höher, 
als  alle  die  Niaiserien,  mit  denen  die  Sängerin  EiFeot  zu  erzielen 
versuchte.  Wem  vermag  noch  die  Schmuckarie  aus  Gounod's 
„Margarethe**  im  Goncertsaal  Interesse  abzunöthigen?  Oder 
gar  die  Schattenarie  aus  —  salva  venia  —  -Dinorah**  ?  Wen 
vermag  eine  so  nichtige  Composition  wie  „Mütterlein,  sprich* 
von  einem  Fischhof  oder  das  Echolied  von  Eckert  zu  begeistern? 
Das  Ansprechendste  waren  für  unseren  Geschmack  drei  schwe- 
dische Volkslieder  und  ein  Wiegenlied,  das  sie  als  Zugabe 
am  Schluss  mit  einfacher,  inniger  Empfindung  vertrag.  Auch 
ihr  Begleiter,  dex  Cölner  Professor  A.  Eibenschütz,  wusste 
nur  massiges  Interesse  zu  erwecken.  Seine  gediegene  Technik 
bezeugte  der  saubere  Vortrag  der  Beethoven'schen  Sonate  in 
Asdur  (Op.  HO),  welche  das  Goncert  einleitete;  bei  den  Cho- 
pin's  und  Rubinstein's ,  die  er  weiterhin  bot,  störte  wieder- 


467 


holt  das  sichtlich  zur  Schau  tretende  Streben   nach  beson- 
deren Effecten. 

Ein  ,,popal&ree''  Concert  von  Tivadar  Nachöz  und  Mar^ 
Wurm  aus  London  (am  26.  Oct.)  hatte  leider  nicht  das  Audi- 
torium heranzuziehen  vermocht,  das  die  Leistungen  beider 
Kunstgenoesen  verdient  hätten.  Ohne  Zweifel  gehört  der 
Erstere  zu  den  besten  Violinvirtuosen  der  Gegenwart;  sein 
Ton  ist  gross,  sein  Vortrag  hinreissend,  seine  Technik  stau- 
nenerregend. Das  Programm  bot  Stücke  der  verschieden- 
artigsten Kategorien,  und  sie  Alle  wusste  er  charakteristisch 
und  formvollendet  zum  Ausdruck  zu  bringen.  Eine  eigene 
Composition  (2.  Ungarische  Rhapsodie,  Op.  26)  fand  trotz  der 
eleganten  Ausführung  keinen  sonderlichen  Beifall.  Seine  Be- 
gleiterin, die  junge  englische  Pianistin  Frl.  Mary  Wurm,  er- 
wies sich  als  eine  achtunggebietende  Künstlerin  von  brillanter 
Technik  und  feinsinniger  Auffassung;  Schumann's 2.  Glavier- 
sonate  erfuhr  durch  sie  eine  poesievoUe  Wiedergabe,  und 
durch  virtuosen  Vortrag  einer  Goncertpolonaise  von  Mosz- 
kowski  wusste  sie  be^isterten  Applaus  hervorzurufen. 
Hoffentlich  begegnen  wir  ihr  im  Goncertsaal  bald  einmal 
wieder. 

Auch  die  beiden  darauf  folgenden  Künstlerpaare  boten 
Leistungen  ersten  Ranges:  am  7.  Dec.  Frau  Lillian  San  de  r- 
son  in  Begleitung  von  einer  hierorts  bisher  unbekannten 
Pianistin  Frl.  Käthe  Hüttig,  die  sich  durch  die  geniale 
Wiedergabe  Beethoven'scher  Variationen  und  des  „Pester 
Cameval*'  von  Liszt  die  Sympathie  der  Hörer  im  Fluge  er- 
warb und  durch  den  wundervoll  eespielton  „Feuerzauber*'  aus 
Wagner*s  „Walküre*'  wahrhaft  irenetischen  Jubel  entfesselte. 
Frau  Sanderson's  vollendete  Gesanepskunst  feierte  an  diesem 
Abend  hohe  Triamphe;  obwohl  durch  Erkältung  etwas  afficirt, 
wusste  sie  dennoch,  dank  ihrer  geistvollen  Vortragsweise,  die 
Perlen  Schumann'scher  Lyrik  (No.  1—7  aus  dem  Cyklus 
„Dichterliebe**),  das  Loewe*sche  Hochzeitslied  und  eine  ganze 
Reihe  modemer  und  modernster  Liedercompositionen  aufs 
Schönste  zur  Geltung  zu  bringen.  Ihr  Programm  nmfafiat« 
nicht  weniger  als  24  Lieder  der  versohiedensten  Art:  es  ist 
erstaunlich^  wie  die  fleissige  Künstlerin  von  Jahr  zu  Jahr  ihr 
Repertoire  erweitert,  alte,  längst  vergessene  Schätze  ausgräbt 
(wie  Mozart*s  „Arete**  und  „Warnung**)  und  jeder  neuen  Er- 
scheinung ihre  Aufmerksamkeit  und  ihr  Studium  zuwendet; 
Bun^rt,  Hess,  Hueo  Wolf  u.  A.  haben  ihrer  unermüdlichen 
Tbätigkeit  Viel  zu  danken.  —  Einen  nicht  minder  erfreulichen 
künstlerischen  Erfolg  hatte  das  Concert  von  Frl.  Frida  Scott a 
und  der  Pianistin  Frl.  Anna  Thorup  aus  Gopenhagen  (6.  Jan.) 
zu  verzeichnen.  Trat  bei  der  Ersteren  aucn  diesmal  wieder 
ihre  Vorliebe  für  das  Virtuosenhafte  in  der  Zusammensetzung 
des  Programms ,  mehr  als  erwünscht,  hervor ,  so  bewies 
sie  durch  den  seelenvollen  Vortrag  des  Gmoll-Violinconcerts 
von  Bruch  und  eines  Mozart'schen  Andante,  sowie  des  als 
Zugabe  gespielten  Nocturne  von  Chopin,  dass  sie  auch  ernstere 
und  gewicntigere  Aufj^aben  vortrefflich  zu  lösen  vermag. 
Warum  jedoch  befasst  sie  sich  mit  so  innerlich  hohlem  Flitter, 
wie  jenem  Rondo  capriccioso  von  Saint-Saöns,  der  Mazurka 
von  Zarzycki,  der  Berceuse  von  Faure?  Wir  wollen  Kunst, 
nicht  Kunststücke  hören!  — Ihre  Begleiterin,  eine  jugendlich 
zarte  Erscheinung,  anfangs  dem  Anschein  nach  durch  Befan- 
genheit an  voller  KraftentÜBiltung  behindert,  erwarb  sich  im 
weiteren  Verlauf  des  Abends  immer  ersichtlicher  die  Gunst 
und  die  lebhaften  Beifallsbezeugungen  der  Zuhörerschaft; 
thatsächlich  war  auch  ihr  Vortrag  der  Gmoll-Ballade  von 
Chopin  eine  sehr  respectable  Leistung,  während  es  ihr  für 
die  2.  Ungarische  Rhapsodie  von  Liszt  an  Feuer  und  Kraft- 
fülle gebrach. 

Als  Curiosa  erwähnen  wir  erstens  ein  Concert  der  „Original 
American  Fisk  Jubilee  Singers**,  das  uns  (16.  Jan.)  die 
Bekanntschaft  von  höchst  interessanten  und  eigenartig  wir- 
kenden Negerliedern  vermittelte,  thörichter  Weise  aber  auch 
ein  Sopransolo  enthielt,  durch  das  die  schwarze  Dame  ihre  Colo- 
raturfertigkeit  und  ihre  Tüchtigkeit  in  moderner  Sangeskunst 
beweisen  wollte  TEckert^s  Frühlingslied);  sodann  die  Lieder- 
Soiröe  des  vielgeieierten,  decorirten  Stockholmer  Troubadours 
Sven  Scholander  (80.  März),  aus  der  wir  nicht  die  Ueber- 
zeugung  gewonnen  haben,  dass  diese  Art  Kunstbetrieb  in  den 
Concertsaal  gehört.  •  Immerhin  fanden  sich  unter  den  Zu- 
höreni  Viele,  die  durch  die  drastisch  ausgeführten  Gesang- 
voi*träge  des  eleganten  fahrenden  Spielmanns  und  seine  Lau- 
tenbegleitnng  zu  heller  Begeisterung  fortgerissen  wurden. 

(Schluss  folgt.) 


(Fortsetzung.) 


Wien. 


Wenn  ich  noch  der  musterhaft  einstudirten  Vorträge  der 
reisenden  Trio- Vereinigung  der  HH.  Max  Pauer  (Ciavier), 
Florian  Zajic  (Violine)  und  Heinrich  Grün  fei  d  (Violoncell) 
gedenke,  welche  leider  nur  auf  ein  Concert  beschränkt  blieben, 
in  welchem  zwischen  Meistertrios  von  Beethoven  (Bdur, 
Op.  97)  und  Volkmann  (BmoU)  auch  interessante  Solonum- 
mern zu  hören  waren,  dürfte  der  Rückblick  auf  die  Concert- 
ereignisse  der  Saison  erschöpft  sein,  und  möge  nun  eine  kurze 
Darstellung  der  Wiener  Opemvorkommnisse  von  1895/96  diese 
brieflichen  Mittheilungen  beschliessen.  Zunächst  dürften 
hier  einige  statistische  Daten  interessiren.  Das  Wiener 
Hofoperntheater  brachte  in  der  abgelaufenen  Saison  (vom 
23.  Juli  1895  bis  12.  Juni  1896  gerechnet)  61  Opern  und  21 
Ballette,  darunter  5  Novitäten  (4  Opern  und  1  Ballet),  und 
zwar  am  4.  October  1895  »Das  Mädchen  von  Navarra**,  Oper 
von  Massenet  (dazu  das  Ballet  „Amor  auf  Reisen**  von  Gaul, 
Willner  und  Hassreiter,  Musik  von  E.  Bertö),  am  11.  Januar 
1896  die  Oper  „Der  Evangelimann**,  Text  (nach  einer  Novelle 
des  Wiener  Polizeicommissärs  Dr.  Florian  Meissner)  und 
Musik  von  Dr.  Wilh.  Kienzl,  am  28.  Februar  1896  die  Oper 
-Walther  von  der  Vogelweide**,  Text  und  Musik  von  Albert 
&auders,  am  21.  März  1896  endlich  als  letzte  Novität  die 
Oper  „Das  Heimchen  am  Herd**,  Text  von  A.  M.  Willner, 
MAisik  von  Carl  Goldmark.  Von  diesen  Werken  brachte  es 
innerhalb  der  oben  angegebenen  Spielzeit  „Der  Evangeli- 
mann** zu  14,  „Das  Heimchen  am  Herd**  zu  10,  „Das  Mäd- 
chen von  Navarra"  zu  9  und  -Walther  von  der  Vogelweide** 
zu  nur  2  Anfföh'rungen.  Spricnt  sich  schon  in  diesen  Zahlen 
(wenn  man  dabei  den  Tag  der  ersten  Aufführung  mit  in  Be- 
tracht zieht)  gewissermaassen  der  Charakter  des  Erfolges  aus, 
so  müssen  hinsichtlich  der  Wärme  des  gespendeten  Beifalles 
noch  besonders  «Der  Evanselimann**  und  „Das  Heimchen  am 
Herd**  als  die  weitaus  erfolgreichsten  Wiener  Opernnovitäten 
im  abgelaufenen  SpieHahr  bezeichnet  werden.  Einer  Kritik 
des  „Evangelimann**  kann  ich  mich  an  dieser  Stelle  wohl 
entschlagen,  da  sie  ja  doch  fiür  die  Leser  nichts  Neues  brächte. 
Der  ganz  ausserordentliche,  sich  in  durchweg  ausverkauften 
Häusern  kundgebende  Wiener  Erfolg  des,  rein  musikalisch 
betrachtet,  weder  tiefen,  noch  schlagend  originellen,  wohl 
aber  gemüthvolleu  und  scenisch  wirksamen  Werkes  erklärt 
sich  in  erster  Linie  dadurch,  dass  der  Verfasser  eine  der  popu- 
lärsten Genrefiguren  aus  Alt- Wien  —  freilich  an  der  Hand 
eines  geschickten  Zeitungs-Novellisten  —  wieder  auf  der  Bühne 
lebendig  gemacht  hat.  Erinnere  ich  mich  doch  selbst  noch 
recht  gut  aus  meiner  Kinderzeit  der  herumziehenden  Evangeli- 
männer, einer  Art  verschämter  Bettler,  von  denen  man 
draussen  „im  Reich**  wohl  kaum  die  rechte  Vorstellung  bat. 
Nun  hat  der  von  Kienzl  dramatisirte  und  vertonte  Evangeli- 
mann überdies  die  traurigste  Geschichte  unverschuldeten  Un- 
glücks zu  erzählen,  in  welchem  ihn  nur  aus  dem  frommen 
Bibelwort  gewonnene  Tröstungen  aufrecht  halten!  Wer  aber 
in  diesem  Sinne  an  das  natürliche  Empfinden  des  Publicums 
appellirt,  dürfte  —  wenigstens  in  Wien  —  sich  noch  nie  ge- 
täuscht haben.  Kommt  nun  zu  dieser  so  menschlich  rührend 
hingestellten,  aus  der  Staffage  fröhlicher  Kinderwelt  sich 
doppelt  wirksam  abhebenden  Leidensgestalt  eines  glaubens- 
starken Unglücklichen  noch  die  in  Maske,  Stimmton  und 
seelischem  Ausdruck  gleich  bewunderungswürdige  Darstellung 
durch  einen  Sänger,  dem  sonst  gerade  solche  Märtyrerfiguren 
aus  dem  Volke  Srne  zu  liegen  scheinen — Hrn.  van  Dyck— , 
so  begreifts  sichs  wohl  zur  Genüge,  dass  sich  bei  uns  die 
Masse  der  Opembesucher  um  alle  die  an  dem  armen  „Evan- 
gelimann** kein  gutes  Haar  lassenden  Journalkritiker  blut- 
wenie  kümmerte,  vielmehr  den  ergreifenden  Bühnenvorgän- 
gen aes  zweiten  und  dritten  Actes  der  Oper  allabendlich  mit 
einer  Andacht  lauschte,  wie  sonst  nur  in  der  Kirche,  wenn 
dort  wirklich  aus  Priestermunde  das  Evangelium  verkündet 
wird. 

Zu  dem  Wiener  Erfolge  des  „Heimchen  am  Herd**  haben 
verschiedene  Umstände  beigetragen:  vielleicht  zunächst  der 
anheimelnde,  die  Erwartung  trauter,  idyllischer  Familien- 
scenen  erweckende  Titel,  dann  der  seit  dem  Riesenerfolge  des 
Humperdinck^schen  Meisterwerkes  so  sehr  dem  Zuge  der  Zeit 
entsprechende  märchenhafte  Stoff,  weiter  die  fein  gemachte, 
mitunter  sehr  pikant  instrumentirte  Goldmark'sche  Musik, 
die  leider  nur  im  letzten  Act  (dem  äusserlich  effectvollsten) 
gar  zu  stark  ins  Gebiet  der  Operette  umschlägt,  und  endlich 
wieder  ganz  besonders  die  vortreffliche  sceniscne  und  musi- 
kalische Aufführung  im  Hofoperntheater,  bezüglich  welcher 
vor  Allem  die  Gesammtleistung  des  Orchesters  (das  bisher 

86* 


468 


immer  einen  Theil  des  Vorspieles  zum  8.  Act  wiederholen 
musste),  dann  die  gesanglich  and  darstellerisch  reizende 
Wiedergabe  der  Postulonstraa  Dot  durch  Frl.  Benard  her- 
vorzuheben ist.  Aufs  erste  Mal  Hören  interessirt  die  Novität 
unstreitig  durch  die  relative  Keuheit  des  Genre  —  ich  möchte 
hier  das  Wort  prelativ**  besonders  betont  wissen,  denn  im  Grund 
handelt  es  sich  ja  theilweise  nur  um  ein  Zurückgehen  auf 
das  altvaterisch  vorm&rzliche  Sin^piel  bei  allerdings  eminent 
modemer  Instrumentation  —  und  so  manchen  hübschen  rein 
musikalischen  Zug.  Bei  öfterem  Hören  aber  schwächt  sich 
der  Eindruck  ab,  und  findet  man  namentlich  die  Anordnung 
des  Textbuphes  einfach  —  läppisch,  eine  förmliche  Yerball- 
homung  der  sinnigen  Novelle  Boz  Dickens*  —  mindestens 
erging  eß  so  dem  Schreiber  dieser  Zeilen,  der  sich  auch  immer 
weni^r  in  den  frappanten  Stilwechsel  von  Geldmarkts  Com- 
positxonsrichtung  hineinfinden  konnte:  wer  hätte  nach  der 
„Elönigin  von  Saba''  und  dem  „Merlin**  diese  uneenirt  an 
allbekannte  Volkslieder  anknüpfende  Partitur  von  demselben 
musikalischen  Verfasser  voraussehen  können?  Es  fehlt  der 
neuen  Oper  durchaus  nicht  an  intimen,  zart  empfundenen 
Einzelstellen  —  ich  erinnere  besonders  an  die  leitmotivisch 
wiederkehrende  Melodie  „vom^  süssen  Geheimniss**,  womit 
das  werdende  Mutterglück  der  jungen  Postillonsfrau  gemeint 
ist  — ,  aber  die  Gh)ldmark  früher  eigene,  ihn  sofort  als  Autor 
verrathende  musikalische  Ausdrucksweise  hat  sich  im  „Heim- 
chen** fast  ganz  verwischt,  und  am  allerwenigsten  werden 
ihm  Überzeugte  Fortschrittsfreunde  verzeihen,  dass  derselbe 
dramatische  Componistf  welcher  bisher  im  Ganzen  und  Grossen 
unstreitig  den  Principien  Wagner*s  anhing  *-  was  im  „Mer- 
lin** bis  zu  directen  Nachbildungen  führte  —  nun  sich  an  vielen 
Stellen  seines  neuesten  Werkes  mit  dem  abgedroschensten, 
langweiligsten  secco-Recitatiy  der  alten  Oper  begnügt.  Die 
Masse  des  Publicums  macht  sich  freilich  über  solche  ästhe- 
tischen Missgriffe   weiter   keinen   Scrupel   und   drängt  sich 

divrum  biahor  aohoa  atis  Hon|^erdö  ma.  den  Wi«aar  Auffüh- 
rungen des  „Heimchen  am  Herd*".  Wie  weit  aber  dessen 
Zugkraft  auch  in  der  nächsten  Saison  und  darüber  hinaus 
vomalten  wird,  wollen  wir  abwarten. 

Als  ein  im  Wesentlichen  verunglücktes  Product  muss 
leider  die  von  Albert  Eauders  gedichtete  und  vertonte  Oper 
„Walther  von  der  Vofi;el weide**  bezeichnet  werden,  welche 
wohl  nimmer  am  Horopemtheater  auffi;eführt  worden  wäre, 
hätte  man  nicht  in  dem  Verfasser  den  Musikreferenten  zweier 
hiesigen  Tagesblätter  („Neues  Wiener  Jonmal**  und  „Wiener 
Allgemeine  Leitung**)  zu  „fürchten**  gehabt. '  Ueberdiee  vertritt 
Hr.  Kauders  häufie  den  Musikreferenten  des  viel  gelesenen 
Wiener  „Fremdenblattes**  (L.  Speidel).  Trotz  Alledem  hätte 
Director  Jahn  nach  den  traurigen  Erfahrungen,  die  er  schon 
einmal  mit  einer  Kritiker-Oper  —  Henberger's  „Mirjam**  — 
gemacht,  nunmehr  in  der  Wahl  einer  solchen  vorsichtiger 
sein  können.  Eine  Oper,  welche  den  Hauptsängern  Anstren- 
gungen auferlegt,  wie  nur  die  grössten  Musikdramen  Wag- 
ner's  und  daher  nur  nach  vielen,  zeitraubenden  Proben 
„heraus^bracht**  werden  kann,  schon  nach  der  ersten  Reprise 
vom  Spielplan  wieder  absetzen  zu  müssen,  ist  doch  zu  un- 
angenenm.  Und  das  Werk  selbst  —■  hat  es  sein  Schicksal, 
vom  Publicum  völlig  fallen  gelassen  zu  werden,  wirklich  ver- 
dient? Ich  bedauere,  die  Frage  bejahen  zu  müssen,  da  ich 
dem  ideal  strebenden  Verfasser  wegen  seiner  ehrlichen  Be- 
geisterung für  Wagner,  sowie  wegen  des  eisernen  Fleisses, 
welchen  er  auf  die  Partitur  verwendet,  gerne  einen  besseren 
Erfolg  gegönnt  hätte.  Aber  auch  mit  der  eifrigsten,  ge- 
wissenhaftesten Wagner-Nachbildung  allein  ist  der  Kunst 
noch  nicht  gedient,  kommt  dazu  nicht  selbständige  Erfin- 
dungs-  und  Gestaltungskraft,  die  man  aber  bei  Kauders  bis 
auf  einige  Stellen  (besonders  in  dem  überhaupt  gelungensten 
3.  Acte)  fast  durchaus  vermisst.  Aus  der  Widerhaarigkeit, 
mit  welcher  meist  Solo-  und  Chorstimmen  geschrieben,  sieht 
überdies  nur  zu  deutlich  der  Dilettant  heraus,  viel  vertrauter 
zeigt  sich  der  Componist  mit  dem  Orchestersatz,  wobei  er 
aber  andererseits  aus  seinen  fast  beständigen  Anleihen  bei 
Wagner  („Nibelungen",  „Tristan**,  „Parsifal")  nicht  das  ge- 
ringste Hehl  macht.  Wenn  nun  Hr.  Kauders  schb'esshch 
nicht  einmal  davor  zurückschreckt,  Einige  der  bedeutsamsten 
Leitmotive  aus  der  „Götterdämmerung**  und  „Tristan**  schier 
notengeireu  für  seine  Zwecke  wieder  leitmotivisch  auszu^ 
nutzen,  so  liegt  in  der  Zumuthung,  dabei  offenkundige  Pla- 

fiate  nicbt  sofort  als  solche  zu  erkennen,  fast  eine  Beleidigung 
es  Publicums:  kann  man  nun  noch  dem  Letzteren  sein  ab- 
lehnendes Verhalten  gegen  die  „Neuheit**  übel  nehmen? 

(Schluss  folgt.) 


Concertumsohau. 

Breslau.  Symnh.-Ck>nc.  der  Breslaner  Goncertcap.  zum 
Benefiz  für  ihren  Dirigenten  Hm.  G.  Riemenschneiaer  am 
18.  Aue.:  „Lenore**-Symph.  v.  Kaff,  Ouvert.  u.  2.  Zwischen- 
act  a.  der  „Egmont**-Musik,  8.  „Leonoren**-Onvert.  u.  Adagio 
cant  a.  der  Son.  path.  v.  Beethoven,  Vorspiele  zu  den  «^i* 
stersingern**  u.  „Lohengrin**,  sowie  „Siegfried-Idyll**  v.  Wag- 
ner, „Albumblatt**  f.  Orch.  v.  Wagner-Reichelt. 

Lttzepn,  8.  Gr.  Instrumental-  u.  Yocalconc.  im  Cnzsaal 
(Fassbaender)  unt.  Mitwirk,  des  Frl.  Wedekind  aus  Dresden 
(Gtes.),  der  Frau  Garreno  a.  Berlin  (Clav.)  u.  des  Stadt.  Con- 
certver.  (Chor):  „Seines  pittoresques**  v.  Massenet,  Onvert 
zum  „Barbier  von  Bagdad**  v.  P.  Cornelius^  „Frühlingsbot- 
schaf t"  f.  Chor  u.  Orch.  v.  Gade,  Chöre  v.  Lulli  u.  Mendeb- 
sohn,  Soli  f.  G^.  v.  Cornelius  („Untreue**),  Grieg(n6ateii 
Morgen**),  Alabieff  („Die  Nachtigall**)  u.  A.  u.  f.  Ciavier  v. 
BeeUioven  (Esdur-Conc.)  u.  Liszt  (Ungar.  Phant.  m.  Orch.)- 
—  Eirchenconc.  des  Concertver.  (Fassbaender)  am  19.  Aug.: 
Chöre  V.  S.Bach  u.  Mendelssohn,  Solovortr&gia der Frls. Wid- 
mer a.  Berlin  (G^.,  Cavatine  v.  L.  Bössei  etc.)  u.  Oiova- 
nelli  a.  Mailand  (Harfe)  ü.  des  Hm.  Fassbaender  (Org.,  Pbaii- 
tasien  v.  Volckmar  u.  eig.  Comp.). 

Bad  Reinerz.  8.  u.  9.  Symph.-Conc.  des  stftdt.  Cororcb. 
(Loewenthal):  Symphonien  y.  Beethoven  (No.  l)  und  Haydn 
(milit.),  '„Sommemachtstraum**  -Ouvert.  v.  Mendelssohn ,  Trauer- 
marsch a.  der  „Götterdämmerung**  u.  Vorspiel  zum  3.  Auf- 
zug der  „Meistersinger**  v.  Wagner,  Bacchantenzng  v.  Hei- 
dingsfeld, Solovortrage  der  HH.  Koch  (Viel.)  und  Foth 
(Harfe,  „Herbst**  v.  Thomas). 

Sondershaiisen.  12.  Lohconcert  der  Hofcap.  (Prof. 
Schroeder):  FmoU-Symph.  v.  0.  Götze,  vier  Nummern  aus 
der  „Sommemacht6traum**-Mnsik  v.  Mendelssohn. 

Tübingen.  Concerte  des  Akadem.  Musikver.  (Dr.  Kanff- 
mann):  No.  l  m.  HändePs  „Messias**  unt.  solist.  Mitwirk,  der 
Frau  Tiorordt-Helbing  a.  Carlsmhe,  des  Frl.  Gerok  a.  Stutt- 
gart u.  der  HH.  Diezel  a.  Conetanz  und  Faisst  a.  Stuttgart 
No.  2.  Drei  Sätze  a.  der  Seren.  Op.  22  f.  Strelohorcbester  t. 
DvofÄk,  Liebeslieder  f.  gem.  Stimmen  m.  Ciavier  zu  m 
H&nden  v.  Brahms,  Frauenchöre  „Sonntags-Kirchenglocken^ 
Wiegenlied  u.  „Untreue**  v.  H.  v.  Herzo£;e'nberg,  Vocal- 
duett  „Tragödie**  von  Schumann,  Clavierv'ortrftge  der  Fraa 
Klinckerfuss  a.  Stuttgart  (Cdur-Phant.  v.  Schumann,  üagaf' 
Rhaps.  [welche?]  v.  Liszt  etc.). 

Veraltete  Programme,  sowie  Programme  ohne  Angabe  von  Ort  und 
Datum  mü89eti  vollständig  unbeachtet  bleiben! 


Engagements  und  GSste  in  Oper  und  Concert. 

Berlin.  Hr.  d'Andrade  beschloss  sein  Gastspiel  im 
Neuen  k.  Operntheater  als  Don  Juan.  Wenig  reussirte  da- 
selbst Frl.  Elise  Kutsch  er ra  als  Elisabeth,  da  sie  ebenso- 
wenig  darstellerisch,  wie  gesanglich  befriedigen  konnte.  — 
London.  Impresario  Maurice  Grau  plant  für  Ende  dieses  Jahres 
einen  Wagner-Cyklus  in*deutscher  Sprache,  für  welchen  er  bereits 
namhafte  deutsche  Künstler  und  Künstlerinnen  engagirt  ^^j': 
Luzern.  Als  ein  gl&nzendes  musikalisches  Ereigniss  am 
das  3.  Grosse  Instrumental-  und  Yocalconcert  im  Carsaal  be- 
zeichnet werden,  und  zwar  infolge  der  Mitwirkung  der  Dres- 
dener Hofopemsängerin  Frl.  Wedekind  und  der  Claner- 
meisterin  Frau  Carreno.  Frl.  Wedekind  flötete  auch  hier 
ihre  sattsam  bekannten  Bravourstücke  von  Verdi  und  Alabieß 
vor  und  wurde  sehr  fitirt.  Haushoch  über  ihrem  Coloratur- 
kram  steht  die  Künstlerschaft  der  Frau  Carreno.  die  ja  gegen- 
wärtig überhaupt  keine  ihr  ebenbürtige  Bivalin  besitzt.— MÜD- 
Chen.  Im  7.  Beethoven-Concert  des  Kaim-Orchesters  zeigte 
sich  Hr.  Rud.  von  Milde  aus  Dessau  als  ein  ganz  feingebii- 
deter  Concertsänger  und  fand  die  ihm  für  seine  ausgezeich- 
neten Gesangsspenden  zukommende  warme  Anerkennung.  7- 
Wien.  Hr.  H esc h,  das  neue  Mitglied  der  Hofoper,  hatsem 
Engagement  als  Mephisto  in  Gounod's  „Margarethe**  ange- 
treten und  mit  dieser  Leistung  dieselbe  Bewunderung  erreg 
wie  gelegentlich  seines  Gastspiels. 

Kirchenmusik. 

Leipzig.  Thomaskirche:  22.  Aug.  „Aus  irdischem  Ge- 
tümmel", geistl.  Lied  v.  G.  Schreck.  „Credo**  a.  der  lisaur- 
Messe  v.  E.  F.  Richter.  28.  Aug.  „Wie  lieblich  smd  deine 
Wohnungen"  a.  dem  Deutschen  Bequiem  v.  Brahms. 


46» 


Chemnit:^.  St.  Jaoobikirche:  14.  Juni.  „O  Heiland,  reifis 
die  Himmel  anf^  v.  Brahma.  21.  Juni:  „Gk>tt,  dem  es  eigen 
ist^  ▼.  Alb.  Becker.  S8.  JunL  -Feierliche  Stille  schwebet**, 
geistl.«  Lied  v.  O.  Albrecht.  5.  Juli.  ,,Oelobet  sei  der  Herr** 
T.  Q.  Merkel.  12.  Juli.  .0  Jesu  Christ,  wenn  du  nur  bei  mir 
bist"  V.  Wermann.  19.  Juli.  „Nun  weiss  und  glaub  ich**  v. 
Kittan.  -^  St.  Johanniskirche:  21.  Juni.  „Hätle  ich  Flügel 
wie  Tauben^  v,  Abt.  ä.  Juli.  „Meine  Seele  ist  stille"  von 
C.  A.  Oertel.  12.  Juli.  „Zu  dir  will  ich  fliehen**  v.  Richter. 
16.  Aug.  Kirch weihfest-Cantate  v.  F.  M.  Gast  —  St.  Pauli- 
kirche:  14.  Juni.  „Nehmet  das  Wort  an**  v.  Becker.  21.  Juni. 
^Gott,  deine  Güte  reicht**  v.  Drobisch.  28.  Juni.  „Johannis- 
leet**,  geistl.  Lied  v.  V.  Schurig.  5.  Juli.  „Heilig**  v.  Schwenke. 
12.  Juli.  „Sieh,  um  Trost  ward  mir  nicht  bange**  v.  Richter. 
16.  Aug,  „0  grosser  (jk>tt**  v.  Stadler.  —  St.  Petrikirche: 
14.  Juni.  „Ich  will  dich  lieben,  meine  Stärke"  von  Eneel. 
21.  Juni.  „Ein  Herz,  das  kenn  und  weiss  ich**  v.  Alb.  Becker. 
28^  Juni.  „  Wenn  Christus  der  Herr  zum  Menschen**  v.  G.  F.  Hän- 
del. 12.  Juli.  „Preis  dem  Todesüberwinder**  v.  Fr.  Schneider. 
16.  Aug.  „Lobet  den  Herrn**  v.  Richter.  —  St.  Marcuskirche: 
14.  Juni.  „Der  Herr  ist  Meister**  v.  Becker.  21.  Juni.  Der 
24.  Psalm  v.  Gluck.  28.  Juni.  „0  selig  Haus**  v.  Meinel.  o.  Juli. 
„Kyrie**  v.  Wermann.  12.  Juli.  „Lobet  den  Herrn,  alle  Welt** 
y.  Voeel.  —  St.  Nicolaikirche:  21.  Juni.  „Aus  meines  Herzens 
Grunoe**  v.  Kittan.  11.  Juli.  „Jauchzet  dem  Herrn,  alle  Welt** 
V.  Vogel.  —  St.  Michaeliskirche:  6.  Juli.  „Wie  lieblich  ist 
doch,  Herr,  die  Stätte**  v.  Rungenhagen.  12.  Juli.  G^bet  v. 
F.  Hiller.  —  Schlosskirche:  14.  Juni.  „Denn  des  Herrn  Wort 
ist  wahrhaftig**  v.  Alb.  Becker.  6.  Juli.  „Wie  lieblich  sind 
auf  den  Bergen**  v.  Richter. 

Heidelberg.  Universitäts-Gkttesdienst  in  der  Peters- 
kirche: 19.  Juli.  Cant.  „Wachet  auf,  ruft  uns  die  Stimme** 
y.  S.  Bach.  2.  Aug.  Motetten  „Herr,  auf  dich  traue  ich**  u. 
y,So  fahr  ich  hin  zu  Jesu  Christ**  v.  H.  Schütz. 

Aufgeführte  NovitSten. 

Albert  (E.  d\  „Esther**-Ouvert.  (Elberfeld,  8.  Abonn.-Conc. 

des  Stadt.  Orch.  [Rückbeil].) 
Berlioz  (H.),    Ouvert.    „Carnaval   romain**.      (Ebendaselbst, 

6.  do.) 

„Vehmrichter** -Ouvert.    (Ebendaselbst,  9.  do.) 

Bizet  (G.),  „L*Arlösienne**.    (Ebendaselbst,  1.  do.) 

Suite  „Roma**.    (Sondershausen,  10.  Lohconc.  der  Hof- 

cap.  [Schroeder].) 
Brahms.(J.)t  2.  Symph.    (Aachen,  Symph.-Conc.  im  Curhaus 

[Schwickerath]  am  23.  Juni.) 
Akad.  Festouvert.  (Elberfeld,  4.  Abonn.-Conc.  des  städt. 

Orch.   [Rückbeil].      Rostock,  zehnjähr.  Stiftungsfest  des 

Akad.  Gesang ver.  [Thierfelder]  am  17.  Juli.) 
„Rinaldo**  t,  Tenorsolo,  Männerchor  u.  Orch.  (Halle  a.  S., 

Conc.  des  Student.  Gesangver.  „Fridericiana**  [Zehler]  am 

7.  Juli.) 

Brambach  (C.  J.),    „Cäsar  am  Rubikon**   für   Männerchor, 

Tenorsolo    u.    Ciavier.     (Bonn,   26.  Semesterauffiüirung 

des  akad.-musikalischen  Vereins  „Macaria**  [Strömer]  am 

31.  Juli.) 
„Der  Wächter  Deutschlands**  f.  Männerchor  m.  Orch. 

(Rostock,   zehnjähr.  Stiftungsfest  des  Akad.  Gesangver. 

[Thierfelder]  am  17.  Juli.) 
Bruch  (M.),  „Loreley** -Vorspiel.    (Elberfeld,  8.  Abonn.-Conc. 

des  Stadt.  Orch.  [Rückbeil].) 
1.  Violinconcert.     (Aachen,  Symph  .-Conc.  im  Curhaus 

[Schwickerath]  am  7.  Juli.) 
„Normannenzug**    f.  einstimm.  Männerchor  und  Orch. 

(Rostock,  zehi^ähr.  Stiftungsfest  des  Akad.  G^esangver. 

[Thierfelder]  am  17.  Juli.) 
Bunning  (H.),  Suite  villageoise.     (Bad  Reinerz,  7.  Symph.- 

Conc.  des  städt.  Curorch.  [LoewenthalJO 
Cassimir  (H.),  Concertouvert.  in  Ddur.  (Würzburg,  Schluse- 

production  in  der  k.  Musikschule  [der  Comp.]  am  13.  Juli.) 
Cornelius  (P.),  Ouvert.  zur  Oper  „Der  Barbier  von  Bagdad**. 

(Elberfeld,  3.  Abonn.-€onc.  des  städt  Oreh.  [Rückbeil].) 
Delibes  (L.),  Balletsuite  a.  „Sylvia**.    (Ebendaselbst,  14.  ao.) 
Dorn  (0.)}  Vorspiel  zur  Oper  „Afraja**.  (Ebendaselbst,  1.  doj 
Dvo^äk  (A.),  Ouvertüre  zur  Oper  „Der  Bauer  ein  Schelm**. 

(Ebendaselbst,  10.  do.  u.  Benefizconc.  für  Hrn.  Rückbeil 

am  8.  Aug.) 
^  —  Ouvert.  „Husitska**.  (Düsseldorf,  Symph  .-Conc.  desstädt. 

Orch.  [Zerbe]  am  20.  Juni.) 
Ouvertüre  „La  der  Natur**.    (Aachen,  Symph.*Cono.  im 

Curhaus  [Schwickerath]  am  21.  Juli.) 


Gade  (N.  W.),  „Michel  Angelo**-Ouvert.  (Halle  a.  S.,  Cono. 
des  Student  Gesangvereins  „Fridericiana**  [Zehler]  am 
7.  JuH.) 

Glazounow  (A.),  Potoie  lyrique  f.  Orch.  (Aachen,  Symph.- 
C<mo.  im  Curhaus  [Schwiclcerath]  am  7.  Juli.) 

Glinka  (M.),  „Eamarinskaja**.  (Elberfeld,  11.  Abozm.-Cono. 
des  städt.  Orch.  [Rüokbeil].) 

Goldmark  (C),  Symph.  „Ländliche  Hochzeit**.  (Ebenda- 
selbst, 11.  do.) 

„Sakuntala** -Ouvert.     (Ebendaselbst,  6.  do.     Sonders* 

hausen,  10.  Lohconc.  der  Hofeap.  [Schroeder].) 

Grieg(Edv.),  1.  „Peer  Gynt**-Suite.  (BresUu,12.Symph.-Conc. 
der  Bresl.  Concertcapelle  [Riemenschneider].  Elberfeld, 
5.  Abonn.-Conc.  des  städt.  Orch.  [Rückbeil].) 

Orchesterstücke  aus  der  Musik  zu  „Sigurd  Jorsalfeur**. 

(Aachen,  Symph.-Conc.  im  Curhaus  [Schwickerath]  am 
14.  Juli.) 

A  molI-Clavierconc.    (Luzern,  2.  Gr.  Instrumental-  und 

Vocalconc.  im  Cursaal  [Fassbaender].  Sondershausen,  3. 
Prüfungsaufführ.  im  füirstl.  Conservat.  der  Musik.) 

„Landkennung**  f.  Männerchor  u.  Baritonsolo  m.  Orch. 

(Giessen,  Wohlthätigkeitsconc.  der  Giessener  Sänger- Ver. 
einigung  [Bauer]  am  22.  Juli.) 

Guiraud  (£.),  Orchestersuite.  (Elberfeld,  13.  Abonn.-Cona 
des  städt.  Orch.  [Rückbeil]  u.  Benefizconc.  f.  Hrn.  Rück- 
beil am  3.  Aug.) 

Hegar  (F.),  „Hymne  an  die  Musik**  f.  Chor  u.  Orchester. 
(Luzern,  1.  Gr.  Instrumental-  u.  Vocalconc.  im  Cursaal 
[Fassbaender].) 

Humperdinck  (E.),  Ouvert.  zu  „Hansel  und  Gretel**.  (Bres- 
lau, 9.  Svmph.-Conc.  der  Bresl.  Concertcapelle  [Riemen- 
schneider J.  Elberfeld,  9.  Abonn.-Conc.  des  Staat.  Orch. 
[Rückbeil].) 

„Die  sieben  Geislein**.      (Penig,  Musikal.  Vorträge  bei 

der  Hauptconferenz  der  Directoren  u.  Lehrer  des  Roch- 
litzer  Inspectionsbezirks  am  16.  Juli.) 

£  1  u  g  h  a  r  d  t  ( A.),  Concertstück  f.  Oboe.  (Barmen,  3.  Philharm. 
Conc.  des  Städt.  Orch.  [Hagel].) 

Krug  (Am.),  „Liebesnovelle**  f.  Streichorch.  (Sondershausen, 
7.  Lohconc.  der  Hofcap.  [Schroeder].) 

Lassen  (E.),  Festouvert ure.  (Elberfeld,  9.  Abonn.-Conc.  des 
städt.  Orch.  [Rückbeil].) 

Lindner  (E.),  Violoncellconc.  (Sondershausen,  8.  Prüfungs- 
aufführ. im  fürsü.  Conservat.  der  Musik.) 

Liszt  (F.),  „Les  Pröludes**.  (Düsseldorf,  SymDh.-Conc.  des 
städt.  Orch.  rZerbel  am  20.  Juni.  Elberfela,  8.  Abonn.- 
Conc.  des  Staat.  Orcn.  [Rückbeil].  Marienbad,  Benefizconc. 
des  Hm.  Schreyer  am  6.  Aug.) 

„Tasso**.    (Elberfeld,  15.  Abonn.-Conc.  des  städt.  Orch. 

[Rückbeil].  München,  1 .  Beethoven-  Abend  des  Kaim-Orch. 
[Zumpe].) 

Meyer-Olbersleben  (M.),  „GK>thentreue**  f.  einstimmigen 
Männerchor  m.  Orch.  (Rostock,  zehi^jähr.  Stiftungsfest 
des  Akad.  G^esangver.  [Thierfelder]  am  17.  Juli.) 

Neuhoff  (L.),  Violoncellconc.  (Sondershausen,  10.  Loheono. 
der  Hofcap.  [Schroederl.) 

Podbertsky  (Th.),  „Friearich  Roth  hart**  f.  Männerchor  m. 
Orch.    (Giessen,  Wohlthätigkeitsconc.  der  Oiessener  Sän- 

fr- Vereinigung  [Bauer]  am  22.  Juli.) 
(J.),  Fdur-Ouvert.  (Breslau,  12.  Symph.-Conc.  der  Bresl. 

Concertcap.  [Riemenschneider].) 
Rauchenecker  (G.  W.),  symphon.  Dicht.  ,^U6  der  Jugend«- 

zeit**.    (Elberfeld,  Benefizconc.  f.  Hrn.  Rauchenecker  am 

3.  Aug.) 
Vorspiel  zu  „Adelheid  von  Burgund**.      (Elberfeld,  7. 

Abonn.-Conc.  des  städt.  Orch.  [Rüäbeil].) 
Violinconcert.  (Düsseldorf  Svmph.-Conc.  des  städt  Orch. 

[Zerbe]  am  20.  Juni.    Elberfeld,  7.  Abonn.-Cono.  des  städt. 

Orch.  [Rückbeü].) 
Rein  ecke  (C),  „Friedensfeier**-Festouverture.     (Breslau,  13. 

Svmph.-Conc.   der  Bresl.  Concertcap.  [Riemenschneider]. 

EUberfeld«   14.  Abonn.-Conc.  des  Staat  Orchesters  [Rück- 

beüp 
„König  Manfred**-Ouvert.  (Sondershausen,  8.  Lohconc. 

der  Hofcap.  fSchroeder].) 
Rezni6ek  (E.  if.  v.),  Ouvert.  zu  „Donna  Diana**.    (Marien- 
bad, Benefizconc.  des  Hrn.  Schreyer  am  6.  Aug.) 
Rheinberger  (J.),   „Wallenstein's  Lager**   a.  der  „Wallen- 

8tein**-^rmph.    (Breslau,  10.  Symph.-Conc  der  Breslaucr 

Concertcap.  [Riemenschneiderl.) 
Vorspiel  zur  Oper  „Die  sieoen  Raben**.  (Ebendaselbst, 

11.  do.) 


470 


Biemenschneider  (G.),  Musik  znm  „M&rchen  von  der  Prin- 
zessin Tarandot*^.    (Ebendaselbst,  iß.  do.) 

Bnbinstein  (A.)i  Oavert  „Dimitri  Donskoi^.  (Elberfeld, 
4.  Abonn.-Conc  des  stftdt.  Orch.  [Bückbeil].) 

Bdor-Clayiertrio.    (Eisenach,   Kammermosikoonc.   des 

Hrn.  Küttner  am  4.  Juli.) 

Bückbeil  (F.),  Ouvertüre  zur  Oper  „Eine  Kyffh&nser-Sage". 
(Elberfeld,  10.  Abonn.-Conc.  des  städt.  Orch.  JBückbeill.) 

Violinconc.    (Ebendaselbst,  Benefizconc.  f.  Hrn.  Büci- 

beil  am  8.  Aug.) 

Saint-Sadns(G.),  „ Danse  macabre** .  (Ebendaselbst, 9.  Abonn.- 
Conc.  des  stftdt.  Orch.  [Bückbeil].  Sondershausen,  8.  Loh- 
conc.  der  Hofcan.  [Schroeder].) 

„Le  Bouet  d'Omphale'*.    (Barmen,  3.  Philharm.  Conc 

des  Stftdt.  Orch.  [Hagel].) 

Yioloncellconc.    (Sondershausen,  2.  Prüfungsauffiihr.  im 

fürstl.  Conservat.  der  Musik.) 

Schulz-Schwerin  (C),  D moU-Symph.  (Hannover,  Symph.- 
Gonc.  des  Hm.  Meisel  am  27.  Juli) 

Ouvert.  triomph.    (Breslau,  9.  Sjinph.-Conc.  der  BresL 

Concertcap.  [Biemenschneider].) 

Schytte  (L.),  Clavierconc.  (München,  8.  Beethoven- Abend 
des  Eaim-Orch.  [Zumpe].) 

Sinding  (Chr.),  Clavierquint.  (Eisenach,  Eammerconc.  des 
Hrn.  Küttner  am  4.  Juli.) 

Smetana  (F.),  Ouvertüre  zur  Oper  „Die  verkaufte  Braut". 
(Breslau,  10.  Symph.-Conc.  der  Bresl.  Concertcap.  [Bie- 
menschneider]. Düsseldorf,  S;piph.-Conc.  des  städt  Orch. 
[Zerbe]  am  20.  Juni.  Elbertela,  12.  Abonn.-Conc.  des 
stftdt.  Orch.  [Bückbeil].) 

Strftsser  (E.),  Lyr.Symph.  „Frühlingszeit".  (Cöhi,  ll.Volks- 
symph.-Conc.  [Hess].) 

S trübe,  Symphonie.  (Sondershausen,  10«  Lohconc.  der  Hof- 
cap.  [Schroeder].) 

Swert  (J.  de),  Dmoll-Violoncellconc.  (Aachen,  Symph.-Conc. 
im  Curhaus  [Schwickerath]  am  21.  Juli.) 

Thiene  (Bud.),  Psalm  66  f.  Chor,  Orch.  u.  Org.  (Würzburg, 
Schlussproduction  in  der  k.  Musikschule  [der  Comp.]  am 
18.  Juli.) 

Ueberlöe  (Ad.),  „Bübezahl"  f.  Soli  u.  Chor  m.  Ciavier. 
(Schwaan,  (Jone,  des  Bostocker  Chorver.  [Thierfelder]  am 
11.  JuU.) 

Yolkmann  (B.),  Ouvert.  zu  „Bichard  III."  (Barmen,  8.  Phil- 
harm. Conc.  des  Stftdt.  Orch.  [Hagel].) 

Dmoll-Seren.  f.  Streichorch.  (Eloerfeld,  8.  Abonn.-Conc. 

des  stftdt.  Orch.  [Bückbeil].) 

Wagner  (B.),  Eine  Faust-Ouverture.  (Ebendaselbst,  6.  do. 
Bad  Elster,  Benefizconc.  der  k.  Curcapelle  [Woldert]  am 
29.  JuU.) 

„Meistersinger" -Vorspiel.    (Luzem,  2.  Gr.  Instrumental- 

u.  Yocalconc.  im  Cursaal  [Fassbaender].  München,  2.  Beet- 
hoven-Abend des  Eaim-Orch.  [Zumpe].) 

„Parsifal"- Vorspiel.    (Elberfeld,    11.  Abonn.-Conc.   des 

städt  Orch.  [Bückbeil].) 

Huldigungsmarsch.    (Ebendaselbst,  4.  do.) 

Kaiser-Marsch.    (Ebendaselbst,  6.  u.  14.  do.) 

Trauermarsch  a.  der  „Götterdämmerung".  (Ebenda- 
selbst, 9.  do.  München,  1.  Beethoven- Abend  des  Eaim- 
Orch.  [Zumpe].) 

„Waldweben"  a.  „Siegfried".  (Elberfeld,  6.  Abonn.- 
Conc.  des  stftdt.  Orch.  [Bückbeil].) 

„Charfreitagszauber"  a.  „Parsifal".  (Ebendaselbst,  6.  do.) 

Zöllner  (H.),  Männerchor  „Das  Fest  der  Bebenblüthe"  mit 
Orch.  (Luzem,  2.  Gr.  Instrumental-  u.  Vocalconcert  im 
Cursaal  [Fassbaender].) 


Vermischte  Mittheilungen  und  Notizen. 

*  Die  Bühnenfestspiele  in  Bayreuth  haben  am 
19.  August  für  dieses  Jahr  ihr  Ende  genommen.  Der  En- 
thusiasmus für  das  gigantische  Werk  war  bis  zum  Schluss 
ein  ganz  gewaltiger,  und  auch  die  Ausführung  fand  bei  den 
meisten  Besuchern  die  begeistertste  Anerkennung. 

'^  Die  Erben  Victor  Wilder's  hatten  gegen  die  Benutzung 
einer  anderen  als  der  Wilder*schen  französischen 
Uebersetzung  der  dramatischen  Werke  Bichard 
Wagner 's  (der  Alfred  Ernst 'sehen)  bei  Aufführungen  in 
französischer  Sprache  Widerspruch  erhoben  und  deshalb 
einen  Prooess  gegen  die  Erben  Bichard  Wanaer's  angestrengt. 
Das  Gericht  entschied,  dass  Nichts  in  dem  vertrage  zwischen 


Wilder  und  der  EHrma  Schott  in  Mainz  die  Ansprüche  der 
Wilder*schen  Erben  begründe  und  dieselben  abzuweisen  seien. 

*  Das  Festival  zu  Ehren  der  HH.  Jonciöres  and 
Piernö  zu  Bouen  hat  für  diese  Componisten  bedeutenden 
Erfolg  gehabt. 

*  Das  italienische  Blatt  „D*Artagnan"  in  Bom  schreibt 
einen  internationalen  Wettbewerb  aus,  dessen  Preis 
KXX)  Lire  in  Gold  ist,  für  die  beste  wissenschaftliche  Mono- 
graphie, gedruckt  oder  ungedruckt,  über  die  gleichlaufenden 
oder  rückwirkenden  metrischen  G^tze  der  Musik  und  der 
Poesie.  Anfragen  über  Bedingungen  und  das  Programm 
sind  an  die  Administration  gen.  Blattes  zu  richten. 

*  Im  Stadttheater  zu  Zürich  soll  in  bevorstehender  Sai- 
son Wagner's   „Götterdämmerung"    erstmalig  in  Scene 

fehen,  aUerdings  in  einer  dem  dortigen  Orchester  anzupassen- 
en  Bearbeitung  des  instrumentalen  Theils. 

*  Wenn  es  nach  dem  Wunsche  gewisser  Leute  geraigen 
w&re,    so   hätte  das   Bayreuther  Deout  des  einzigen  Sohnes 
Bichard  Wagner^s  sich  zu  einer  Niederlage  allerschlimmster 
Art  gestalten  müssen.     Thatsächlich  halSn  aber  Diejenigen 
Becht  bekommen,  welche  in  Hrn.  Siegfried  Wagner  von 
Anfang   seiner   Dirigententhätigkeit   an   einen   ^  Berufenen^ 
auf  diesem   Gebiete   erkannten,    indem   seine  Direction  der 
4.  Aufführung  des  „Nibelungen-Binges**   sich   des   höchsten 
Lobes  würdig  gezeigt  hat.   Ueber  den  Verlauf  dieses  Cyklus 
lässt  sich  der  ^richterstatter  der„Fr.  Zeit."  (Enenelbert  Hum* 
perdinck?)  wie  folgt  vernehmen'.  vP^t^  nun  zu  Ende  geführte 
vierte  Cvklus  gewann  durch  den  Umstand,  dass  sich  bei  ihm 
Siegfried  Wagner   zum  ersten  Male  als  Dirigent  bethätigte, 
besondere  Beoeutung.    Schon  bei  den  von  ihm  abgehaltenen 
Proben  hatte  er  es  bewiesen,  dass  ihm  der  musikalische  In- 
halt  der  Partituren   in  Fleisch  und  Blut  übergee^ans^n  ist, 
aber  die  Art  und  Weise,  wie  er  nun  im  entscheidenden  Mo- 
mente der  Aufführuufi^  selbst  das  Ganze  zu  beherrschen  und 
bis  ins  Einzelne  zu  beleben  verstand,  überraschte  dennoch  im 
höchsten  Grade.    Das   war   eine   Gesammtleistung,   die   den 
Hörer  vom  ersten  bis  zum  letzten  Tone  wie  mit  Zaubergewait 
zu  fesseln  wusste.    Siegfried  Wagner  ist  eine  durchaus  selb- 
ständig geartete,  künstlerische  Individualitat,  trotz  seiner  Ju- 
gend hat  Das,  was  er  bietet,  das  Gepräge  des  Abgeschlossenen 
und  in  sich  Fertigen.    In  hohem  Grade  besitzt  er  die  Gabe, 
sein  inneres  Erleben  und  geistiges  Schauen  auf  die  Ausfüh- 
renden zu  übertragen.    Daoei  gehört  er  ebensowenig  zu  den 
sich  genial  gebärdenden  Anempfindern,  wie  zu  den  geistreich 
sein  wollenden  Nuancenrittern ;  Schlichtheit  und  Natürlichkeit 
des  Ausdrucks  sind  seine   Leitsterne.    Wenn  Hans  Bichter 
gleich    einem    musikalischen    Architekten    die    Tonsätze   in 
monumentaler  Grösse  vor  uns  aaf  baut,  wenn  Felix  Mottl  als 
der  dionysische  Dith^rambiker    wie  kaum  ein  Anderer  den 

f  rossen  Bogen  der  leidenschaftlichen  Ekstase  zu  beschreiben 
ie  Kraft  hat.  so  fesseln  uns  bei  Siegfried  Wagner  vornehm- 
lich die  stran  vorwärts  dringende  Energie  und  jugendfrische 
Freudigkeit  des  Gestaltens,  durch  die  so  manche  Stellen  in 
neuem,  ungewohntem  Glänze  erstrahlen.  Dabei  ist  in  seiner 
Art,  musikalisch  zu  sprechen,  auch  da,  wo  er  mit  sinnvollem 
Erfassen  Einzelnheiten  hervorhebt,  nie  irgendwelche  Absicht- 
lichkeit fühlbar,  sein  Streben  ist  einzig  darauf  gerichtet,  das 
Kunstwerk  selbst  in  seiner  Gegenständlichkeit  erscheinen  zu 
lassen,  und  wie  verstand  er  es,  jeden  Theil  der  Tetraloeie 
in  seinem  besonderen  Wesen  zu  erfassen!  Da  stockte  im  »Bhern- 
eold«,  bei  dem  es  vor  Allem  darauf  ankommt,  dass  die  sich 
dialogisch  entfaltende  Handlung  nie  stille  steht,  der  musika- 
lische Fluss  auch  in  keinem  Momente,  während  in  der  »Wal- 
küre« das  gewaltige  Pathos  der  Leidenschaft  mit  gewaltigem 
ÜDgestüm  zum  Durchbruch  gelangte.  Die  ersten  zwei  Acte 
des  »Siegfried«  waren  von  der  Helligkeit  eines  jngendfrohen 
Gemüthes  durchleuchtet,  und  die  Erweckung  Brünnhilde^s  im 
dritten  Acte,  diese  ganz  einzig  dastehende  Verklärung  der 
irdischen  Welt,  baute  sich  auf  dem  majestätisch-düsteren 
Hintergrunde  der  Scene  des  Wanderers  mit  Erda  in  grossy- 
artigster  Gestaltung  vor  uns  auf.  In  der  »Götterdämmerung« 
zeigte  der  Dirigent  wieder  eine  Kraft  der  Charakteristik, 
eine  rückhaltlose  Entschiedenheit  der  Accentuirung,  die  be- 
wies, wie  man  es  da  mit  einer  durchaus  n^nnlich  gearteten 
Begabung  zu  thun  habe.*' 

*  Die  durch  den  Heimgang  des  Musikdirectors  Hm.  Otto 
Zimmer  in  Breslau  verwaiste  Bedaction  der  ,,£^lieffenden 
Blätter  des  evangelischen  Kirchenmusikvereins  in  SchTesien" 


471 


ist   in   die  H&nde  des  Cantors  Hrn.  F.  Labrich  in  Peilau 
Übergegangen. 

*  Der  k.  Musikdirector  Hr.  B.  Bilse,  der  ehemals  viel 
genannte  treffliche,  seit  mehreren  Jahren  in  Liegnitz  der 
Kühe  pflegende  Capellmeister,  beging  am  17.  August  seinen 
80.  Geourtstap.  Sdiier  unzählig  waren  die  Glückwünsche, 
die  dem  verdienten  Künstler  an  diesem  Tage  zugingen. 

*  Hr.  Panl  Pabst,  der  Chef  der  renommirten  Leij^iger 
Mosikaliensortimentsfirma  P.  Pabst,  ist  vom  Kaiser  von  Kuss- 
land zum  Hofmusikalienhändler  ernannt  worden,  und  zwar 
in  Anerkennung  der  zwanzigjährigen  guten  geschäftlichen 
Beziehungen,  m  welchen  derselbe  zu  dem  kaiserlichen  Hof- 
orcheeter  in  St.  Petersburg  steht. 


*  Hr.  Gteneralintendant  Graf  v.  Hochberg  in  Berlin 
wurde  mit  dem  Grosskreuz  des  bayer.  Michael-Ordens  decorirt. 

*  Die  HH.  Prof.  Max  Bruch  in  Berlin  und  kais.  Musik- 
director Bruno  Hilpert  in  Strassburg  i.  £.  erhielten  den 
preussischen  Kothen  Adlerorden  4.  ClasiBe  verliehen. 

Todtenllste.  Hippolvte  Lionnet,  Concertsänger  in 
Paris,  überlebte  seinen  vor  Kurzem  gestorbenen  Bruder  Anatole 
(s.  No.  82  d.  Bits.)  nur  um  wenige  Tage.  —  "Emmanuel 
Orentin  Douen,  Verfasser  mehrerer  Werke  über  den  fran- 
zösischen Protestantismus,  darunter  Eines  unter  dem  Titel 
„Clement  Marot  et  le  Psautier  huguenot",   f  in   Paris. 

Berichtigung.  In  No.  36,  S.  459,  Sp.  2,  25.  Z.  v.  u« 
muss  es  Eomualdo  statt  Bonialto  heissen. 


Kritischer  Anhang. 


Vietor  Rokltantsky.     Ueber  Säuger  und  Singen.     Wien, 
Budapest  und  Leipzig,  A.  Hartleben's  Verlag. 

Der  Verfasser  vereinigt  in  sich  eine  feinfühlige  Künstler- 
natur mit  einer  äusserst  praktischen  Lehrematur  von  feinster 
Beobachtungsgabe  und  grosser  Erfahrung.  Üeber  Alles,  was 
dem  Studium  des  Gesanges  von  Nutzen  sein  kann,  spricht  er 
in  sehr  treffender,  geistreicher  Weise.  Ein  Lehrbucn  will  er 
nicht  liefern,  sondern  nur  eine  rubricirte  Sammlung  von 
Regehi  und  Kathschlägen  über  den  Gesangunterricht  und 
die  Kunst  des  Singens.  Es  ist  eine  ergibige  Fundgrube  für 
die  Wissbegierde  des  Schülers  und  des  fertigen  Sängers.  — 
Gleich  die  ersten  Worte  des  Buches  enthalten  eine  goldene 
Kegel,  die  von  allen  Lehrern  befolgt  werden  sollte:  „Die 
Lidividualisirung  des  Unterrichts  muss  als  oberster  pädago- 
gischer Grundsatz  feststehen.  Intellect  gleichwie  Stimm- 
organ lassen  sich  ohne  die  Gefahr  der  £itäusserung  ihrer 
Individualität,  der  zwanghaften  Eindämmung  ihrer  natur- 
gemässen  Entfaltung  nicht  in  eine  uniforme  Unterrichts- 
schablone hineindrängen.**  Noch  Einige  der  trefflichsten 
Grundsätze  seien  hier  wörtlich  angeführt.  Seite  5:  „Ich  habe 
mich  von  der  Methode  nie  lossagen  können :  das  ürtheil  des 
Schülers  über  seine  Leistungen  mit  allem  Nachdruck  zu 
schärfen,  indem  ich  selbst  den  kleinsten,  unscheinbarsten 
Fehler  gegen  gute  Schule  von  Seiten  des  Schülers  selbst 
suchen  und  dann  besprechen  lasse."  Es  ist  eine  wichtige, 
wohl  die  wichtigste  Aufgabe  des  Lehrers,  den  Schüler  selb- 
ständig zu  machen;  und  es  ist  zu  wünschen,  dass  diese  Me- 
thode endlich  an  Stelle  der  meist  üblichen  Drülmethode  ge- 
setzt werde.  Seite  25:  „Jeder  Sänger  möge  seine  Stimme  nur 
innerhalb  jener  Grenze  gebrauchen  und  verwerthen,  welche 
ihm  die  Natur  vor^zeichnet  hat."  So  selbstverstänalich  dies 
lautet,  so  wenig  wird  diese  Mahnung  befolgt:  wie  Viele  geben 
sich  die  grösste  Mühe,  ihre  Stimme  hinaufzuschrauben  (die 
grösste  Höhe  zu  erreichen,  ist  der  grösste  Stolz  der  Gesang- 
schüler); dabei  übersehen  sie,  dass  sie  mit  den  vorhandenen 
Mitteln  sehr  hübsche  Erfolge  erzielen  können,  wenn  sie  es 
verstehen,  durch  den  Vortrag  zu  wirken:  denn  schliesslich 
besticht  doch  ein  schöner  Vortrag  am  meisten  und  lässt  alle 
Virtuosenkünste  dagegen  zusammenschrumpfen.— Erfreulich 
ists,  im  Gapitel  „Ghor|pesang"  folgenden  Ausspruch  zu  lesen: 
„Gleich  von  Vornherein  möchte  ich  daher  betonen,  dass  es 
ein  arger  Missgriff  ist,  wenn  an  Musikinstituten  und  Gon- 
servatorien,  in  welchen  Solosänger  herangebildet  werden  sollen, 
diese  zu  Chorgesangsübungen  angehalten  werden."  Es  folgt 
ein  überzeugender  Beweis  dieser  Behauptung.  Wenn  doch 
jene  Einsicht  sich  an  maassgebender  Stelle  einbürgerte! 

So  lange  der  Verfasser  über  die  Technik  des  Gesanges 
und  Alles,  was  mit  dem  Wohl  und  Wehe  des  Sängers  zu- 
sammenhängt, spricht,  zollen  wir  ihm  uneingeschränkten  Bei- 
fall und  sind  mit  ihm  Einer  Meinung;  anders  aber,  sobald 
er  seinen  ästhetischen  Standpunct  darle^^.  Es  ist  natürlich, 
dass  er,  ein  unbedingter  Anhänger  der  italienischen  G^esang- 
schule,  einen  musikalischen  Geschmack  besitzt,  der  von  un- 
serem, dem  der  fortschrittlich  gesinnten  Musiker,  himmelweit 
verschieden  ist;  und  über  den  Geschmack  lohnt  es  sich  nicht 
zu  streiten.  Wenn  V.  B.  behauptet,  die  Rossini'schen  Colo- 
raturen  seien  vermöge  ihres  inneren  Gehaltes  lebenskräftig 
geblieben,  —  wir  können  trotzdem  nicht  umhin,  sie  für  Nichts 
als  eine  Concession  an  den  damaligen  Geschmack  und  die 
Sucht  der  Sänger,  durch  Technik  zu  glänzen,  anzusehen  — ; 
wenn  er  vorschlägt,  „Lucia"  oder  „Sonnambula**  nach  „mo- 
demer Fa9on  orchestral  umzuarbeiten",  damit  die  „herrlichen 


Melodien"  das  Interesse  der  Interpreten  wie  der  Zuhörer  neu 
belebten:  so  beweist  er  damit,  dass  er  einer  vergangenen  Zeit 
angehört,  und  dass  ihm  das  Verständniss  für  die  modernen 
Kunstbestrebungen  vollkommen  abgeht.  Er  fühlt  sich  natür* 
lieh  verpflichtet,  „der  neueren  Musik,  welche  sich  die  Auf- 
gabe stellt,  nur  zu  dramatisiren,  wobei  der  Kopf  schwer  und 
voll  wird,  das  Herz  aber  leer  bleibt,"  Eines  zu  versetzen. 
Wenn  R.  auch  keinen  Namen  nennt,  so  wissen  wir  doch^ 
wen  er  für  diese  „moderne  Strömung",  für  „eine  Musik, 
welche  die  Stimme  aes  Sängers  ins  Verderben  treibt  und  der 
Entfaltimg  seiner  Kunst  aUe  nur  erdenklichen  Hindernisse 
in  den  Weg  räumt",  verantwortlich  macht:  —  Wagner!  Hat 
Wagner *s  Musik  auch  Nichts  mehr  von.  den  Kritikastern  zu 
fürchten,  so  wird  der  alte  Aberglaube,  dass  er  die  Stimme 
ruiuire,  von  den  Gesanglehrern,  die  am  Alten  hängen,  mit 
dem  Feldgeschrei  „bei  canto"  immer  noch  vertheidigt.  Da 
wiederhole  ich  dasselbe,  was  ich  schon  bei  anderer  Gelegen- 
heit im  „Musikalischen  Wochenblatt"  gesagt  habe:  nicht 
Wagner 's  Musik  und  seine  Richtung  sind  am  I*7iedergang  der 
Gesangskunst  schuld,  sondern  lediglich  der  Gharlatanismus, 
der  im  Gesangiinterricht  herrscht,  und  die  Unlust  der  Schüler, 
lange  genug  zu  studiren;  oft  spielt  auch  die  Geldfrage  mit, 
indem  Mancher  nicht  genug  Mittel  hat,  um  die  zur  Ausbil- 
dung nöthige  Lehrzeit  durchzumachen.  Für  meine  Ansicht 
spricht  folgende  Stelle  aus  der  Schrift  „Ein  offenes  Wort  über 
Gesang"  von  Si^aGarsö:  „Zur  Bekräftigung  des  von  mir  Ge- 
sagtenlasse  ich  ein  kurzes  Gespräch  zwischen  unserer  ausgezeich- 
neten deutschen  Lucca  (die  R.  so  sehr  verehrt;  vrgl.  S.  104 
und  105  seines  Buches)  und  einem  Kunstfreunde  wörtlich 
folgen.  Auf  eine  Bemerkung  jenes  Herrn,  dass  Rieh.  Wagner 
durch  seine  Compositionen  die  besten  Stimmen  verderbe, 
meinte  die  Lucca:  »Das  ist  blos  leeres  Geschwätz;  weder 
Wagner,  noch  irgend  ein  anderer  Oomponist  verdirbt  Jeman- 
dem, der  wirklich  zu  singen  versteht,  die  Stimme!  —  unsere 
Sängerinnen  und  Sänger  von  heutzutage  glauben  aber,  wenn 
sie  ein  Jahr  studirt  haben,  seien  sie  fertige  Künstler  uud 
könnten  vor  einem  grossen  Publicum  singen.  .  .  .  Mögen 
unsere  Künstler  nur  ihre  sechs  Jahre  durchstudiren  und  dann 
noch  fleissig  Scalen  üben  .  .  .  .,  dann  werden  wir  auch  Sän- 

fer  haben,  welche  nicht  nur  Wagner,  sondern  Alles  und 
edes  richtig  zu  singen  verstehen!«"  Eine  andere  Stelle 
(S.  11  und  12)  aus  desselben  Verfassers  Schrift  „Wie  lernt 
man  singen?"  (die  ich  nachzulesen  bitte),  spricht  ebenso  für 
mich.  Als  praktisches  Beispiel  zum  Beweis  meiner  Meinung 
führe  ich  Heinrich  Vogl  an.  Wer  ihn  1892  als  Tristan  in 
Bayreuth,  am  6.  November  1898  als  Franciscus  in  TinePs 
Oratorium  gehört  hat,  der  muss  jene  Anklage  lächerlich  finden 
und  für  eine  Ausgeburt  des  Parteistandpuncts  halten. 

Hat  man  die  Geschmacksrichtung  des  Verfassers  erkannt, 
so  wird  man  leicht  seine  übrigen  ästhetischen  Ergüsse  auf 
ihren  Werth  hin  prüfen  können.  —  Mit  der  genannten  Ein- 
schränkung können  wir  das  Buch  warm  empfehlen.  Erwäh- 
nenswerth  ist,  dass  es  Hanslick  „in  dankbarer  Verehrung" 
gewidmet  ist.  Th.  Graff. 


J«  PUPieelll.    12  Vocalisen  und  Solfeggien  zur  Ausbildung 
im  lyrischen  Gesang.    München,  Max  Hieber. 

Nichts  Neues!    Den    bekannten   italieniscben   Vo<^lisen 
nachgebildet.  Th.  Graff. 


472 


B  I*  i  e  ri£  Ä  8  t  e  n< 


3,  G.  in  /?.  Die  Lügen  haben  be^nntlich  lange  Beine, 
and  jenem  gewissenlosen  Lampengesindel  ist  jedes  Mittel 
reoht.  Sie  werden  diese  Er&hmng  sicher  schon  za  Ihrem 
eigenen  Nachtheil  gemacht  haben. 

Z.  7-  in  ß.  Wenn  Hr.  Fansel,  der  Bedacteur  der 
.Braunschw.  Landeszeit. ^,  den  verhältnissmässig  schwachen 
Besuch  Bayreuths  seitens  deutscher  Eeichsangehöriger  mit  der 
durchaus  hinfälligen  Behauptune;.  dass  man  in  den  letzten 
Jahren  „recht  fragwürdige  Auf&nrungen^  in  Bayreuth  ge- 
boten erhalten  haoe  und  ausserdem  der  „Nibelungen-Bing^ 
im  Hepertoire  der  meisten  Opembühnen  sich  befinde,  zu  be- 
gründen sucht,  so  zei^t  er  damit  nur,  dass  er  zu  den  vielen 
Unberufenen  zählt,  die  sich  in  Kunstsachen  ein  Urtheil  an- 
maassen. 


L,  Hl,  in  B.  Wir  sind  gegenüber  den  Reclamemitthei- 
lungen ,  welche  Hr.  Edw.  Scnloemp ,  der  ehemalige  College 
von  der  Sophienstrasse,  über  seinen  amerikanischen  CHienten 
Hrn.  0.  in  di«  Welt  hinausposaunt,  sehr  skeptisch,  werden 
aber  versuchen ,  etwaä  Zuverlässiges  Über  den  S&nger  £q  er- 
fahreo. 

Dr.  E,  R.  in  W,  G«rn  nehmen  wir  von  Ihrer  Mitthei- 
lung, dass  Sie  mit  dem  von  Hm.  Otto  Singer  dirigirten 
Orchesteraccompagnement  zu  Ihrem  Vortrag  des  Beethoven'- 
schen  Esdur-Olavierconcertes  überaus  zufrieden  gewesen,  No- 
tiz; nur  ist  daraus  nicht  zu  folgern,  dass  die  betr.  tadelsde 
Bemerkung  in  unserer  No.  31  auf  einen  ,|Irrthum"  des  dor- 
tigen Becensenten  zurückzuführen  sei. 


Anseigren. 


dfteu! 


37eu! 


Germer,  Heinrich, 

!  Schule  des  Sonatinenspiels. 


[1826.J 


Band  I,  II,  III  k  Jt  1,50. 

Leipzig, 


Violinlehrerstelle. 

« 

Bei  dem  Musikvepeiii  ffOr  KBrnten  in  Klagenffurt  ge- 
langt wegen  Beförderung  der  bisherigen  Lehrkraft  zum  Concertmeister  in 
Graz  die  Stelle  eines  Violinlehrers  mit  dem  Dienstesantritte  am  15.  September 
1.  J.  zur  Besetzung.  [1326b.] 

Verlangt  wird  tüchtiger  Pädagoge,  welcher  im  Stande  ist,  im  Violin- 
spiele höhere  Ausbildung  zu  ertheilen,  sowie  ein  guter  Kammermusiker. 

Jahresgehalt  720  fl.  mit  der  Verpflichtung  zur  Leistung  von  höchstens 
16  Unterrichtsstunden  in  der  Woche.  Näheres  in  der  Instruction,  welche  den 
Bewerbern  über  Verlangen  zugesendet  wird. 

Bewerber  wollen  ihre  Gesuche  unter  Nachweisung  ihres  Bildungsganges 
und  ihrer  bisherigen  Verwendung,  sowie  unter  Beischluss  ihrer  Photographie 
bis  1.  September  l.  J.  an  den  Musik  verein  für  Kärnten  in  Elagenfurt  zu 
Händen  des  Schriftführers  Dr.  Max  Mitteregger  einsenden. 

Dr.  Hngo  Biemann's  leorieschnle. 

Leipzig^  Thomasitisstrasse  ö,  III. 

Specielle  Ausbildung  für  den  musikalischen  Lehrberuf.  Praktische  An- 
leitung zum  Unterrichten  im  Clavierspiel  (Seminar).  Harmonielehre.  Contra- 
punct.  Composition.  Generalbassspiel.  Analyse.  Musikdietat  Wöchentlich 
2  Stunden  Seminarunterricht,  1  Stunde  Clavierspiel  allein.  Hospitiren  in 
anderen  Stunden  gestattet.  Honorar  monatlich  50  Mark.  Eintritt  und  Aus- 
tritt jederzeit.     Näheres  auf  briefl.  Anfragen.  [1327.] 


A 


Ites,  fe^tbegründetes  Musikinsti- 
tut  mit  Inventar  zu  verkaufen. 
Off.  unt.  R.  57  an.  die  Exped. 
d.  Bits.  [1328.] 

Neuer  Verlag  von 

lies  *    Erler  in  Berlin. 

Im  Laufe  des  Herbstes  erscheint: 

'I  M\,  Jerinluf . 

Dichtung  von  Hermann  Erler. 

FOr  Solostimmen,  gemiscliten  Chor 
und  Orcliester  componirt. 

Partitur,  Orchesterstixnmen,  Glavierau^ 
{1829.J  .  zpg  etc.    .      ..- 

Ajfc  j4j4  A  A  AA  A  A  A  A  A  A  A  AAAA 

-gP?10CTOCroClP5l06IP61PCB)CPcPgBcl56|ggP<^^ 


Virtnosen, 


OompoDisten, 


Chomreioen 

empfehle  bei  Veranstaltung  eigener 
Concerte,  deren  vollständiges  Ar- 
rangement ich  auf  Wunsch  über- 
nehme,    mein    neues    grosses 

Orchester  (60  Künstler. 

[1380.] 

Leipzig,       jian3  lindersteiD, 

GapellmeUter 


Salomonstrasse  18. 


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In  meinem  Verlage  erschienen: 

Vier   Lieder 

fOr  eine  Singstimme 
mit  Begleitung   des  Pianoforte 
componirt  von  [133I.J 

Herman  ^umpe. 

Pr.  2  ^  00  y^. 

No.  1.  Gefesselte  Musen.  (Conrad  Ferd. 

No.  2.  Gute  Stunde.  (Emanuel  GeibeU 
No.  8.  Der  Harfoer.    (X  W.  v.  Goethe.) 
No.  4.  Altdeutsches  Volkslied. 


C  Bedistein, 

Flügel-  und  Pianino-Fabrikant. 

f lo  fltererant 

Sr.  U^'.  des  Kaieeni  von  Deutschland  nnd  Ecniea  von  PreussMi,  Ihrer  Ms;i.  der  Kaiserin  von  Dentsctüand  und  Königin 
von  Preuasei),  Ihrer  Mqj.  der  KCnigin  von  Engluid,  Ihrer  Uaj.  der  Königin -ReRentin  von  Spanien,  Sr.  Kaiserl.  ttnd 
KOnigl.  Hoheit  des  Eronprinsen  roii  Deutschland  und  von  Pranssen,  8r.  Köuigl.  Hoheit  des  Prinzen  Friedrich  Carl  von 
Prenssen,  Sr.  Kfinigl,  Hoheit  des  Herzogs  von  Edinburgh,  Ihrer  Königl.  Hoheit  der  Prinzessin  Louise  von  England 
[ISBfi — .]  (liiere hioness  of  Lomej. 

1     «-kviflrk-n    'W-       I  I-   Fabrik:    6— 7  Johuinis-Str.  and  27  Zlegel-Strasse.        1      T^AV-Iiti    TV 

»jC>11«OI1     ■*»-.  II.   Fabrik:     21  Orttnaaer-Strasse  n.  25  Wiener-Strasse.  ,,,,1       .     o!j 

40  Wlgmoro  Stwet.  iii.  Fabrik:    122  R«lohenb«rg8r-Stras8e.  B-7  Johannia^tr. 


£eipzig. 

Königl.  Sachs.  Hofplanofortefabrik. 


HofllBterint 

ir  Maj.  itt  Kilierlo  von  Diultchlind  und  KOnlgln  von  PreuiHn, 
8r.  MbJ.  det  Kal>er>  von  Otiterralch  und  KOnint  von  Unftm, 
Sr.  Nij.  do(  KBnl|(  von  Dinemirh, 
Sr.  MaJ.  do>  KOnigt  von   Griechenland, 
Ihrtr  KBnIgl.  Hoheit  der  Prlnzuitn   von  Walei. 


Flügel 


-^e 


S'ianinos 


Prämiirt  mit  11  et-su:u   ^V^elta.ii»e>teUuuss-Prei»eii. 


F.  Fabst's 

Musikalienhandlung 

in  Z^eipzigf      [1334.1  ' 
hiltaioli  einem  geehrten  uuwärtigen 
masikaliBolienPablionni  iiug(AB(lltIl 


und  bilUgCB  Besorgong  von 
Sckrtttii  itE. 
bestem  empfohlen. 


■IHUIII,HiniMIHH 

L  bestens  emp 

^k  Kmtaltg»  grmHt  w 


g.  W.  Wtmt  in  Ulm«. 


J.  W.  von  Goethe's 

iWiiistM" 

für  gcBisckt«  Stianefl  Mnpeflirt 

von  1I33.V) 

Hemricli  Porges. 

Partitur  u.  Stimmen  Jt  1, — .     (Par- 
titäi  50  4.     Stimmen  k  15   4.) 


Heber  14000  Pianinos  nnd  Flügel  im  Gebraneh. 

{1836—,]    Grilndnnpsjahr:  1821. 

K^l.  preuss.  flor-PtaQOforle-Filirlk 


mit  Ducprbe  trieb. 


->■  COBLBMZ  - 

CutoIpratTniu 


iCnf 


üSS 


"  Auiaer  i 


AuuBi  mit  vielen  enten 
Well»iautellungB[irGiBeii  wurde 
die  Flnna  nüt  der  grmaan 

Goldenen  Preass.  Staats-Kedallle 

rnr  Knnat  i 


*    *    *    * 

£ipoil  nacH  allGfl  Welttlieileii. « Ober  iUg  mi^  Mi  TGrbmtet 


i 


■  ^  ...  ^  „ -  //wK'Wjjsurf^jf 

rrivatconservatorium  Für  Gesang. 

■  ÜVV'i'\KWi\^'L  K\i?)^\V^^\\ü  VNiV^^ViVvU'Lv  Cö>^CW,-\, 
■-,-.c.r.-(^  .frei  ,':„cli  ,'-r  SircctiiA  MÜNCHEN. 


474 


Bitte  ausschneiden  u.  einsenden,  sonst  Versand  nur 
per  Naehnahme  oder  vorherige  Casse. 

I    An  die  Stahlwaorenfabrik 

1        C.  W.  Engels  in  Giifrath  hei  Sniingen. 


OeaeUlich  KsecliUL/t.    üur  be!  mir  zu  hatieu.    Hit  magitetisfitieD  Klingaa. 

Dnterzeiclmeter ,  Äboaneot  des  „Musikalischen  Wochenblattes", 
ereachl.  um  portofreie  Zusendung  eines  Probe-Taschemnessers  No,  180  wie 
Zeichnung  mit  2  aus  englischem  Rasirm esse r- (8 über-) Stahl  geschmiedeten 
Klingen  und  mit  vereidetem  Stahl-Korkzieher,  Heft  feinste  braunpolirto 
Elfenbein-Imit.,  hochioinst«  Politur,  fertig  zum  Oobrauch,  und  verpflichtet 
sich,  das  Messer  innerhalb  14  Tagen  unfrankirt  zu  retourniren  oder 
nU  1,60  dafür  einzusenden.  [1338.] 

Ort  und  Datum  (recht  deutlich):  Dnterschrift  (leserlich): 


I   Auf  W 


Wunsch  sftmmtliche  Taschen-  und  Rssinnesser,  sowie  Scheeren 
ohn«  PrelserhöhnDK  magnetisch. 
Neuestes  UlustrlFtes  Preisbuch  meiner  sämmtllchen 
Fabrikate  versende  umsonst  und  portofrei. 


»ren  etc.  H 


H.  vom  Ende's  Verlag,  Cöln  a  Rhein. 

Sueben  erscfaien;  [1339a.J 

Q\eorie  des  Contrapundes 
und  der  f"uge 

von 

L.  GtLeru-bini. 

In  neuer  lieber  Setzung. 

Bearbeitet,  mit  Anmerkungen  und  einem  Anhang  über  die  allen  KJrcbeuton- 

arten  versehen  von 

Gustav  Jensen, 

weil.  Professor  am  Conservatorium  zu  Oöln. 
Preis  4  Hark. 


Carl  Sefiner's 

modellirt  Dber  den  Schädel  Joh.  Seb.  Bach's 
und  nach  Originalbildnissen  im  Auftrage  des 
Ratbes  der  Stadt  Leipig.  (Ntlheres  über  die 
Auffindung  der  Oebeine  des  Meisters  in 
No.  37  d.  Bits,  V.  1895.)  Vom  Künstler  auto- 
risirt«  Gypsafagüase  der  43  Centimeter  hohen 
Büste  sind  zum  Preise  von  30  Mark,  mit  Kiste 
und  Verpackung  für  31,50  Mark  allein  zu  be- 
ziehen durch  [1340a.] 

Paul  Leese, 

I.>elpzifir,   ElsterBtrasse  29. 


Neuer  Verlag  von  Ries  &  Erler 
[1341.] in  Berlin. 


E.  i  T.  taicek. 
Eine  Lustspiei-Ouvertuni 

fttr  Orchester. 

Partitur  18  j|  n.  Stimmen  21  AtL 
Ciavierauszug  zu  4  HSnden  4'/,  A 

Demnächst  erscheint  von  demselben 
Componisten: 

Symphonische  Suite 

fBr  Orchester. 

Partitur  2&  ^  n.  OrchestersHmmen 
ZlJia.  Ciavierauszug  zu  4  Kinden. 


Im  Verlag  von  E.  W.  Frltzsch  in 
Leipzig  erschien  und  ist  durch  jede 
Bu<ä-,  Knnst-  und  Musikalienhaiidlmii, 
sowie  direct  vom  Verleger  in  beiieligo: 


(SeitsiedssKönigs  junges  WeibbagniK) 
von  lisii' 

Ferdinand  Pfolil. 

Rhapsodie  fDr  grosses  Orchestam 
MSnnerohor  mit  Mezzosopransolo. 

Pnrtitur   netto  Jl   10,—  .      CborstionW 
(Tenor  I/H,    Bass  I/II  i  30  ^)  .>  l,- 
Solostimme  80  ^.    (Orohesterstimmen ii 
AbschrifL) 


Sftmmtliche  Briefe,  Concertingd^ 
genbeiten  oder  Clavieranterriclit  be- 
treffend, sind  nur  direct  an  mich  n 
richten.  [ISIät! 

iüry  firUDimli, 

kgl.     sächB.    Kammervirtuosin 

DresdeH-StnUen, 

Mary  Erebs-Strasae  1. 


Johanna  DIetz, 

Concert-  und  Oratorlentingerin 

(Sopru).  11». 

FraDkflirta.  M.,  AlteKalnwrgwse*!; 


Otto  Groepfart, 

Oonoert-  und  Oratoplonslng" 

[I345i.]  Baas-BuitoD. 

■Weimar. 


Sbmo  SteieXert, 

Ctlitrt.  m<  Oritiri(i>ii|",(><f'; 

]>r«a4en,  Peteretr.r 


lllj«r(l» 


475 


ZtsTeiie    Olior-^TT'erke 

im  Verlage  von  F.  E.  C.  Leuokart  in  Leipzig. 


[1847.1  (von  Goethe) 

für  g^emisoliteii  Olioi*  mit  Oi*olie@ter 

componirt  von 

Robert  Kahn. 

öp.  24',     Vollständige  Partitttr  mit  untergelegtem  Ciavierauszug  netto  Ji  \\ 
Glavierauszug  in  8«  geheftet  netto  Ji  8,—.     Chorstimmen  (ä  60  /^)  ^A  2,40. 

(Orchesterstimmen  in  Vorbereitung.) 


für 


^a!l{anbilder 

lioi*9   Sopiran-  und  Sariton-Solo 

mit  Orchester  oder  Pianoforte 
tiuin  tfeiftoeifet  ;^eiiti|iiitt  üntgatif^er  ^offi^toeifeii 

componirt  von 

Eduard  Kremser. 

Op.  144r. 


A.    Ausgabe  für  Ji/fännerefior. 
Ciavier- Partitur  netto    ,    .    .    .4  5, — . 
Chorstimmen  (ä  Jf  1,20).  .    .    JH  4,80. 


B.    Ausgabe  für  gemischten  Chor, 

Clavier-Partitur  netto M  ß, — . 

Chorstimmen  (ä  Ji  1,20)    ,    ,    .    Jt  4,80. 
Zu  beiden  Ausgaben: 
Vollständige  Orchester-Partitur  netto  jM  26, — .      Orchesterstimmen  netto  Jt  82,—. 
Solostimmen  (Sopran  und  Bariton  (ä  netto  J^  1,20)  Ji  2,40.     Clavierbegleitung  zu 

vier  Händen  Ji  9,—.    Textbuch  netto  20  /^. 


Altniederländische  VDll(slieder 

No.  1.  Klage;  No.  2.  Wilhelmos  von  Nassauen;  No.  3.  Krlegslled;  No.  4.  Ab- 
schied; No.  6.  Berg  op  Zoom;  No.  6.  Dankgebet 

aus  der  Sammlung  des  Adrianus  Valerius  vom  Jahre  1626  Gbersetzt  von  JOSEPH  WEYL, 

für 

Hänner-oder  gemisehtea  Chor,Buiton-  n.Tenonolo  m.OreheBter((Ni.Kanoforte) 

bearbeitet  von 

I.  Ausgabe  für  Männerchor  mit  Orchester  (Original- Ausgabe). 

Vollständige  Partitur  netto  M,  W,     Orchesters  timmen  netto  15  M,     Ciavier  aus  Ktg  M.  2,4Ö. 

Solostimmen  30  Pf,  Chorstimmen  {ä  46  Pf.)  M,  iSO.   Verbindende  Dichtung  von  Carl  Biebtr 

netto  M.   i.      Text  mit  verbindender  Dichtung  von  Front  Getier  netto  60  Pf,      Text    der 

Lieder  netto  iS  Pf, 
n.  Ausgabe  für  gemlsehten  Chor  mit  Orchester  bearbeitet  von  Eduard  Elremser. 

Vollständige  Partitur  netto  M,  tO,     Orchesterstimmen  netto  M.  15.     Ciavier- Partitttr  netto 

Af,  IßO  und  Chorstimmen  a  netto  30  Pf,  (wie  tur  Schulausgabe  A),  Solostimmen  (wie  tur 

Ausgabe  für  Männer chor)  30  Pf. 


Vom  goldenen  Hörn. 

Türkisches  Liederspiel 

Text  ans  dem  Neu-Türkischen  von  Bernfaardine  Schnlze-Smidt, 

für  Solostifflffleo,  genisehten  Chor  nnd  Pianoforte 

componirt  von 

J^osef  Rlieliibergrert 

Op.  182.     Clavier-Partitur  Jt  7,50.     Singstimmen  (Sopran  und  ßass 

A  ^  1,— ,  Alt  und  Tenor  4  80  4)  .*  3,60. 


Ernst  HungaPy 

Oratorien-,  Balladen-  u.  Ltedersänger 

(Bass-Bariton).  [1348a.] 

I^eipzls:,  FlossplatK  31S. 

HermaDD  Oaosche  (ßaritooX 

Oratorien-,  Baliaden-  und  Lledersänger. 
Vertreter:  Hermann  Wolff,  Berlin  W. 

Eigene  Adresse:  Crenznach*  [1349o.] 

Anna  Schimon  Regan, 

[1360—.] 

Lehrerin  for  Sologesang  an  der  k. 
Akademie  der  Tonknnst. 

MOnchen,  JSgerstrasse  8  III. 

Correspondenzen   erreichen   mich   unter 
[1351  q.]  der  Adresse: 

Frankfurt  a.  M.,  Feldbergstr.  88,1. 

Hugo  Becker,  tönigl  Professor. 

Soloqaariett  für  Kirehengesang, 

Iieipzi«:.  fl352f.] 

Adr.:  B.  Röthig,  Cantor  a.  St.  Job. 
Sophienstrasse  12. 

KammersäiiierAlfredOlierltairer 

(Tenor).  [i353t.] 

Berlin,  Charlotten  bürg. 
(Concert Vertretung:  H.  Wolff,  Berlin.) 

Emil  Pinks, 

Concert-    und   Oratorien  tenor. 

Leipzig,  Hohe  Str.  47,  II.  [i354o.] 

Concertvertretung:  H.  Wolff,  Berlin. 

Susanne  Stade,  [lass-.] 

Concert-  u.  Oratoriensängerin  (Sopran). 
Oesanglehrerin. 

Leipiig,  Ranstädter  Steinweg  49  Hl. 

CBcilie  Kloppenburgi 

hoher  Alt.  [1356s.] 

Frankfürt  a.  M.,  Zimmerweg  18. 
Concertvertretung:    H.  Wolff,   Berlin. 


Elisaheth  Paleit, 


[13670.] 


Coneert-  und  Oratoriensängerin. 

Alt  a.  Mezzosopran,   Schule  Stoekhausen. 
Wiesbaden,     vertret.:  Eugen  Stern,  Berlin. 

Clara  Polseher  (Hezzo-Sopran). 

Leipzigi  Mahl^asse  4r. 

[l358o.]  (GoncertTertretuog:  H.  Wolff,  Berlin.) 

Hedwig  Bernhardt 

Concert*  und  Oratoriensängerin, 
Alt  u,  Mezzosopran,  Sehnte  Steekhansei. 

Breslau,  Augustastr.  43, 1.[i359c.] 

Concertvertretung:    H.  Wolff,  Berlin. 


476 


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Franz  Rummel^ 


^3- 


-A^scanisclie  Strasse  105.     <I<g* 


Telegramme:  Franz  Rummel,  Dessau.  [laoet] 

Engagementsof ferten   nur    direct. 
Fflr  Bayern,  Wflrttemberg,  Baden  und  die  Schweiz:  SOddeutsohe  Conoertdireetion  MOnohen. 


Geschäftliche  Mittheiiungen  und  Engagementsanträge  für  die  Violinvirtuosin 

Fräulein  Betty  Schwabe 

erbitten  wir  nur  entweder  direct  an  die  Adresse  der  Künstlerin,  Berlin  W.,  Kalk- 
reuthstr.  5,  oder  an  die  [taeibi 

Denteche  ÄbtheilnDg  der  ConeertdireetioD  Eraest  Cavoor  (LeMlen), 
Berlin  M.  Wy  Mittelst  23. 

Der  königl.  Hofopernsänger  und    herzogl.   Sachs. 
Kammersänger 

Herr  Franz  Naval 

hat  uns  seine  ausschliessliche  Vertretung  in  Theatergastspiel-  und  Concertangelegenheiten  übergeben,  and 

erbitten  wir  Engag^mentsanfragen  etc.  für  Oper  und  Concerte  nur  an  die 

Denteche  Abtheiinng  der  Cooeertdireetion  Eroest  Oavoar  (Losdon), 
^''^''  Berlin,  l  W.,  Mittelstr.  28. 

Oratopien-  und  Concepfsängepin 

(Mezzosopran-  und  Sopranpartien), 

hat  uns  die  ausschliessliche  Vertretung  ihrer  geschäftlichen  Interessen  übertragen,  und  erbitten  wir  Engagements- 
Offerten  nur  an  die  [1863b.} 

Coneertdireetion  Ernest  Cavonr  (London), 
Deotsehe  Abtheilnng  Berlin,  M.  W.,  littelstrasse  28. 

KamersdDiier  C.  Dierich 

(Temr).  risMn.] 

Leipziff,  F&ffendorferStr.ll. 
(Coneertvertretang:  H.llirolir,BerU]i.) 

^'''''  ^  OUo  Hintzelmann, 

Coneert-  u.  Oratoriensänger  (Tenor). 
Berlin,  ¥F.  30.,  Eisenacher  Str.  66. 

StHUf/  SieMerg, 

Senf.  [1868—.] 


eorg  Wörl, 


erster  Violoncellist  und  Solospleler  der  FOrstllch  Schwarzburgisclien  Hofcapelle, 

Lehrer  am  Fürstlichen  Oonservatorium  der  Mosik  in  [1364b.] 

Sondepshausen. 

Slrno  Milff  Violinvirtuos, 

erbittet  Anmeldungen  für  Concerte  unter  Adresse: 
[isiSL]  Lelpslg,  Flossplatz  1,  n. 


Druck  von  0.  Q.  BÖder  in  Lelpslg. 
Hierzu  je  eine  Beilage  des  Hrn.  Dr.  HugO  Riemann  in  Leipzig  und  von  SteifigrSber  Verlag  in  Leipzig. 


Leipzig,  am  3.  September  1896. 


ima  ifiumiki  bia-,  lust- 


ntlttiuttiiiiaif«AiBUaB 
limduin  tili  u 


Verantwortlioher  Redaotenr  and  Verleger: 

E.  W.  Fritzsch, 

Leipzig,  KÖclgsstrasse  6. 


Das  Uuaikalfsche  Wochenblatt  orscheiot  j&hrlich  in  52'Nainmem.  Der  AbonnemeDtsbetrag 
ftlr  das  Quartal  von  IS  Nummern  ist  S  Mark;  eine  einzelne  Nummer  kostet  40  Pfennige.  Bei 
directer  frankirter  Ereuzbandsendung  treten  nachstehende  viOTteljfthriiche  Abonnementa- 
preiBe  in  Kraft:  2  Mark  60  Pf.  für  das  Deutsche  Reich  und  Oeetarreich.  —  3  Mark  75  Pf. 
filr  weitere  Länder  des  WeltpostTereins.  —  JahroBabonnements  werden  unter  Zugrunde- 

legtuig  vorstehender  Bazugabedingtingen  berechnet. 
Die  InsertionsgebOhren  tOi  den  Baum  «iner  dreigespaltenen  Petitzeile  betragen  30  Pf. 


UVOJalirg.] 


So.  37. 


:  Kritik:   Hugo  Wolf,   .Der  Comeiäof.    Oper  In  vier  Acten.     (Fi 

TOD  Huncker  and  von  SeBkenäorf.  ~  Tagasgeschichte;   Hosikbne _  ^_ „, ,_ 

nenlB  and  O&ats  In  Oper  und  Conoert.   --   Elrobcnmtulk.  —   Veimilobt«  Hlttheilungen  and  Notiien 
Frledrioh  Bnit»,  H.  Ferd.  Kuffantb  nnd  Ferdinind  Bttnhlar.  —  BrIatkMten,  —  Ansslgen. 


e  HH.  nebeimrithe 


Kritik. 


Hugo  Wolf.  nDer  Corregidor".  Oper  in  vier  Acteo, 
nach  einer  Novelle  des  Pedro  de  Alarcon  bearbeitet 
von  Rosa  Hayreder-Obermayer.  Hannhaim,  G.  Ferd, 
Heckel. 

(Fortsetzung.) 

Dritter  Aufzug.  Wäre  die  Nacht  nicht  so  finster, 
und  gäbe  es  nicht  zwei  Wege  nach  der  Mühle,  Lucas  hätte 
seiner  Frau  begegnen  müssen,  die  von  Repela,  der  ihr 
nachgeschlichen,  nnn  anageforscLl  nnd  begleitet,  nicht 
ohne  Furcht  unij,  ihrerseits  RepeU  aueforschend,  durch  den 
einsamen,  nur  zuweilen  durch  den  Mond  erhellten  Wald 
nach  der  Wohnung  des  Alcalden  eilt.  Als  Tio  Lucas 
der  Hnhlenaht,  findet  er  zu  seinem  Schrecken  die  Thäre 
offen  stehen,  die  Zimmer  leer.  Er  erblickt  auf  dem  Tisch 
ein  Schriftstück,  die  Bestellung  des  Neffen  der  Pras- 
qnits.  Sein  Argwohn  b^innt.  Er  siebt  die  Kleider  des 
Corregidor  vor  dem  Herde  am  Stuhle  hängen,  der  Arg- 
wohn steigt;  er  zögert  nicht  l&nger,  einen  Blick  durch 
das  Schlüsselloch  der  Schlafetnhenthüre  zu  werfen,  nnd  er- 
blickt auf  dem  KisHen  des  Bettes  den  Kopf  des  Corre- 
glder.  Nun  braucht  er  Nichts  weiter  zn  wissen,  zu  sehen. 
Sein  Weib  bat  ihm  die  Treue  gabrochen.  Kr  ist  ver- 
nichtet. Tödten  will  er  Beide,  aber  diese  Rache  genügt 
ihm  nicht :  nur  der  Gedanke  vermag  ihn  zu  sättigen,  Gleichas 
mit  Gleichem  zu  vergelten.  Er  zieht  die  Kleider  des  Cor- 
regidor an,  unddaBeide,  er  wie  der  Corregidor,  mit  einem 
runden  Bücken  begabt  sind,  so  kann  die  Täuschung  ge- 
lingen. Er  geht  halb  wahnsinnig  vor  Schmerz  und  Scham 
als  Corregidor  verkleidet  in  die  Stadt,   mit  der  Absicht, 


der  Frau  Corre^dora  als  vermeintlicher  Ehemann  einen 
nächtlichen  Besuch  abzustatten.  Mittlerweile  ist  der  Cor- 
regidor erwacht,  vermisst  zu  seinem  Schrecken  seine 
Kleider  nnd  muss  nun,  wohl  oder  übel,  die  zurückgelas- 
senen Kleider  des  Hüllers  anziehen,  in  welchen  auch  er 
mit  demselben  leicht  zu  verwechseln  ist.  Der  Alcalde  ist 
eben  im  Begriff,  mit  seinen  Leuten  Lncas  nachzusetzen, 
als  Frasquita  athemlos  ankommt  und  nach  ihrem  Mann 
fragt.  Sie  musa  nun  die  Führarin  in  die  Mühle  machen. 
Dort  angekommen,  zuerst  durch  die  Kleidung  getäuscht, 
glaubt  sie  mit  den  Anderen  den  Müller  zu  linden.    Welch 

ein  Staunen! es  ist  der  Corregidor.    Lucas  ist,  wie 

nun  Repela  erzählt,  in  Verzweifelung  als  Corregidor  in 
die  Stadt  geeilt.  Die  Sorge,  Bedrängntss,  Verwirrung  des 
Corregidor,  die  Leiden  der  ahnenden  Frasquita  über  ihres 
Mannes  Zweifel  an  ihrer  Treue  haben  den  Höhepunct 
erreicht.  Das  sagt  uns  das  tief  ergreifende  Ensemble 
mit  den  rührenden  Klagetönen  dnr  Frasquita,  eine  Wir* 
knng,  die  sn  wiederholten  Haien  auftritt,  und  die  man-  nicht 
leicht  vergessen  kann.  Auf  des  ergrimmten  Corregidor 
Befehl  dringen  Alle  der  Stadt  zu. 

Vierter  Aufzug.  Der  Morgen  beginntzudämmern. 
Der  Nachtwächter  verkündet  vor  dem  üause  des  Corre- 
gidor in  der  Stadt  die  4.  Stunde.  Da  treten  Bepola,  der 
Corregidor,  Frasquita  und  die  Anderen  auf.  Der  Corre- 
gidor befiehlt,  an  die  Hausthüre  zu  pochen  und  Einlass 
für  den  Gebieter  zu  fordern.  Repela  singt  ein  keck  an- 
stürmendes Ständchen,  um  die  Frauenzimmer  herheizu- 
locken.  Dnenna,  die  Kammerfrau  der  Corregidora,  schaut 
heraus,  erblickt  den  Müller,  schlägt  mit  den  Worten,  der 
Herr  sei  ja  längst  zn  Hans,  das  Fenster  zu.  Durch  er- 
neutes Pochen    wird   die    Gasse  immer  belebter,    Diener 


478 


Stürzen  heraus,  endlich  erscheint  Donna  Mercedes  selbst 
und  erklärt  dem  Maller  (ihren  verkleideten  Mann  wohl 
erkennend),  ihr  Herr  und  Gebieter  sei  längst  zu  Bett  ge- 
gangen. Die  Ang^t  der  Frasqnita,  das  Unbehagen  des 
Ck)rregidor  wächst;  es  wird  nun  zuerst  von  der  Duenna, 
alsdann  der  Mercedes  selbst  erzählt,  wie  heute  Nacht,  als 
sie  eben  mit  ihren  Mägden  den  Rosenkranz  gebetet,  man 
im  Schlafzimmer  die  leisen  Tritte  eines  Räubers  gehört. 
Mit  Bangen  spähten  die  Frauen  in  das  Gemach,  er- 
blickten den  bleichen  Corregidor  an  die  Wand  gelehnt, 
der  der  Herrin  sich  aber  in  seiner  Herzensbeklemmung 
als  den  Müller  Lucas  zu  erkennen  gibt.  Er  erzählt  seine 
Erfahrungen  in  der  Mühle.  Aus  diesem  Hin-  und  Wider- 
reden, an  welchen  sich  auch  der  Chor  der  Mägde  und 
Diener  betheiligt  (indessen  sind  der  Corregidor  und  Müller 
wieder  in  ihren  wahren  Kleidern  erschienen),  herrscht  end- 
lich die  erboste  Stimme  des  Corregidor.  Er  verlangt 
gebieterisch  zu  wissen,  was  in  seinem  Hause  mit  dem 
Müller  und  seiner  Frau  vorgegangen.  Sie,  die  ihn 
längst  durchschaut,  gibt,  mit  einer  engelgleichen  Milde 
die  arme  Frasquita  beruhigend,  den  zitternden  Müller 
aufklärend,  ihrem  Herrn  Gemahl  zu  bedenken,  zur  ge- 
rechten Strafe  für  sein  schändliches  Begehren  werde  er 
darüber  nie,  und  lebte  er  auch  tausend  Jahre,  Aufschluss 
erhalten.  Der  Tag  ist  indessen  angebrochen,  die  nächt- 
lichen Gespenster  sind  verschwunden,  und  in  einem  allge- 
meinen kanonisch  geftihrten  Gesang  der  Freude  darüber, 
dass  Alles  doch  nur  ein  Schein  war,  schliesst  die  Oper. 
Was  haben  nun  Dichterin  und  Musiker  aus  diesem 
Stoffe  gemacht?  Leider,  nicht  wie  Wolf  gehofft  hatte,  ein 
Musikdrama  im  Sinne  der  „Meistersinger",  aber  doch 
auch  keine  Oper  alten  Stils.  Obgleich  die  Bearbeitung 
des  Libretto  zwar  nach  Form  und  Diction  ganz  erheb- 
liche dichterische  Momente  birgt,  das  Burleske,  das  Possen- 
hafte, welches  nun  einmal  der  Novelle  zu  Grunde  lag, 
konnte  mit  dem  besten  Willen  nicht  ganz  beseitigt  werden, 
und  das  ist  und  bleibt  die  schwache  Seite  dieses  Werkes. 
Wolfs  Musik  steht  hoch  über  dem  Stoff,  das  ist  ein  Zwie- 
spalt, der  als  solcher  empfunden  wird.  Man  mag  es  be- 
dauern, dass  Wolf  nicht  mit  dem  Betreten  Abb  dramati- 
schen Gebiets  dasjenige  Sujet  vorgefunden  hat,  das  ganz 
seiner  Kunst  würdig  gewesen  wäre,  —  allein  ein  Anfang 
musste  einmal  gemacht  werden,  und  in  glücklicher,  frischer 
Stimmung  ist  der  Componist  der  Textdichtung  entgegen- 
gekommen, der  es  an  Geist,  Humor  und  guten  bühnen- 
mässigen  Wirkungen  nicht  fehlt. 

(Fortsetzung  folgt.) 


Brief  der  Frau  Cosima  Wagner 

an  die  HH.  Gehelmräthe  von  Muneker  und  von  Secken- 

dorf.*) 

Hochverehrte  Herren! 

Darf  ich  Sie  bitten,  den  Ausdruck  meines  wärmsten  Dan- 
kes den  Herren  Mitgliedern  des  Vereines,  welcher  sich  das 
edle  Ziel  der  Förderang  unserer  Sache  gestellt  hat,  übermit- 
teln zu  wollen. 

*)  Dieser  den  n^^y**  Blättern**  entnommene  Dankbrief 
der,  wie  sie  in  denselben  mit  vollstem  Recht  bezeichnet  wird, 
„geistigen  Hüterin  und  Leiterin**  der  Bayreuther  Bübneu- 
festepiele  verdient  als  würdiger  Epilog  zu  diesen  Auffüh- 
rungen die  weiteste  Verbreitung  und  dimte  namentlich  auch 
von  den  Gegnern  und  Widersachern  der  genialen  Frau  mit 
grossem  Nutzen  zu  lesen  sein.  D.  Bed. 


Ich  bin  durch  die  in  dem  an  mich  gerichteten  Schreiben 
niedergelegte  Gesinnung  sehr  gerührt  und  wünschte,  es  w&re 
mir  gegeben,  fiir  meine  Empfindung  die  rechten  Worte  zu 
finden. 

Das  Wohlwollen,  welches  aus  diesem  Schreiben  mir  ent- 
gegenkommt, das  Wohlwollen  ist  es,  weldies  mich  freudig 
bewegt. 

Was  aber  die  übermässig  ehrenvolle  Anerkennung  meiner 
Anthei Inahme  an  unseren  Festspielen  betrifiPt^  so  möchte  ich 
es  mir  gestatten,  hier  eine  üeberzeugung  auszusprechen, 
welche  bei  mir  unerschütterlich  ist,  die  Üeberzeugung,  dass 
Jeder  in  meiner  Lage  das  Gleiche  gethan  hätte. 

Die  Kraft  der  Sache  hat  hier  gewirkt.  Dieser  heiligen 
Kraft  zu  dienen,  dies  war  mein  Trachten,  und  dieses  IVachten 
hat  mir  die  Stützen  unserer  Sache  erhalten  und  neue  Freunde 
und  Helfer  zueeführt. 

In  erster  Linie  muss  ich  des  Freundes  gedenken,  ohne 
welchen  die  Festspiele  unmöglich  geblieben  wären,  üeber- 
blicke  ich  in  diesen  zwanzig  Jahren  die  Thätigkeit  Adolf 
V.  Gross*,  die  vielleicht  ich  allein  in  ihrem  Umfange  und  in 
ihren  Mtlhsalen  und  Prüfungen  kenne,  so  erhebt  sich  mein 
Dankgefühl  zu  Gott,  der  einen  solchen  Freund  und  Förderer 
uns  bestimmte. 

Von  da  ab  blicke  ich  auf  alle  Diejenigen,  die  sich  freudig 
in  den  Dienst  unserer  Sache  stellten,  die  mir  beistanden  mit 
Rath  und  That,  mir  stets  die  Schwierigkeiten  zu  überwinden 
halfen  und  unermüdlich  so  manche  Widrigkeit  mit  mir  er- 
trugen. Ich  gehe  von  der  Bühne  aus  und  nenne  unsere 
Freunde  Julius  Kniese  und  Anton  Fuchs,  um  welche  sich  als 
musikalische  Assistenz  seit  Jahren  eine  erlesene  Genossen- 
schaft ausgezeichneter  Künstler  schaarte,  Alle  einzig  von  dem 
Wunsche  oeseelt,  der  Sache  zu  dienen,  ja,  jede  persönliche 
Regung  ihr  zu  opfern.  Dann  aber  betrachte  ich  mit  Rüh- 
rung und  Genugthuung  die  Reihe  der  angesehenen,  bewährten 
Dirigenten,  welche  durch  ihre  Thätigkeit,  sei  es  hier  oder 
draussen,  vor  Allem  durch  ihre  gütige  Theilnahme  und  ihr 
Verständniss  für  mein  Trachten  unser  Werk  so  wesentlich 
gefördert  und  mich  persönlich  stets  ermuthigt  haben.  Mit 
Stolz  und  Dank  nenne  ich:  Hans  Richter,  Hermann  Levi, 
Felix  Mottl,  Josef  Sucher,  Carl  Muck,  Richard  Strauss  und 
füge  diesen  Namen  Zweie  hinzu,  welche  für  mich  die  Bedev- 
tang  haben,  die  die  Fahnen  bei  der  Armee  einnehmen.  Vbn 
den  allerersten  schwersten  Zeiten  an  haben  Heinrich  Porges 
und  Carl  Klindworth  unserer  Sache  ane^hört,  sie  haben  für 
sie  gelitten.  Dass  diese  Ael testen  unter  den  Echten,  die  durch 
die  Vermittelung  meines  Vaters  zu  unserer  Kunst  kamen  iukI 
ihre  Ehre  durch  alle  Zeiten  hochhielten,  dass  sie  sich  mit 
unseren  Bestrebungen  in  Bayreuth  einig  fühlen,  dies  erwähne 
ich  als  eine  besondere  Befriedigung  meines  Gemüthes. 

Nannte  ich  die  Aeltesten,  so  entspräche  es  meinem  Gefühle 
nicht',  da  ich  ein  Bild  unserer  Gemeinsamkeit  zu  entwerfen 
versuche,  wenn  ich  des  Jüngsten,  meines  Sohnes,  nicht  ge- 
dächte. Im  Beginn  seiner  Laufbahn  begegnete  er  dem  miss- 
günstigsten Zweifel,  wie  er  in  unserer  Welt  zu  erwarten  war; 
er  besiegte  ihn,  sicherte  seine  Stellung  als  Orchesterdirigent 
und  widmete  nun  unserem  Werke  seine  Dienste  auf  der  Bühne. 
Die  Rheintöchter-Scene  in  ihrer  ganzen  Anordnung,  sowie 
die  gesammte  DarchfÜhrung  der  imgemein  complicirten  deco- 
rativen  Angaben  verdanken  sich  ihm. 

Er  bietet  mir  durch  diese  Thätigkeit  den  üebergang  von 
der  Musik  zur  bildenden  Kunst.  Gleich  muss  ich  hier  als 
Hauptstütze  unseres  Werkes  Professor  Brückner  bezeichnen, 
der  seit  1876  hier  bei  uns  mitschuf  und  in  seiner  letzten 
Schöpfung,  den  Decorationen  zum  „^i^S  des  Nibelungen*^, 
uns  gezeigt  hat,  welche  unvergleichlichen  Resultate  eigene 
Kraft  der  Phantasie  und  liebevolle  treueste  Versenkung  in 
die  Absichten  der  Dichtung  zu  errin^n  vermögen. 

Als  Errungenschaft  unserer  diesjährigen  Spiele  muss  ich 
anführen,  dass  Hans  Thema  für  Mehrere  der  Hanptgestalten 
die  Costume  zu  zeichnen  die  Güte  hatte.  Jeder,  der  Empfin- 
dung für  deutsche  Art  und  Kunst  lebendig  in  sich  fühlt, 
wird  meine  Freude  darüber  verstehen.  In  dieses  Künstlers 
Wesen  und  Schaffen  ist  Etwas,  das  ich  als  mit  unserer  Kunst 
Verwandtes  zu  bezeichnen  wage.  Ihm  zur  Seite  brachte  uns 
Schmidbammer  die  Gestalten:  Wotan  im  „Rhcingold*',  Sieg- 
mund und  Sieelinde,  Donner,  Mannen  und  Frauen,  Alle  in 
charakteristischer  Ausführung,  in  welcher  jedes  Detail  als  echt 
sich  erweist.  Nicht  versagen  kann  ich  es  mir,  hier  zu  er- 
wähnen, dass,  wie  bei  der  Ausstattung  des  Venusberges  im 
^Tannhäuser*',  ein  bedeutendster  und  angesehenster  Archäo- 
loge die  Güte  hatte,  uns  den  Schatz  seiner  Kenntnisse  und 
seines  überlegenen  Sinnes  und  ürtheiles  zu  Gunsten  unserer 


479 


Omp-pirungen  zu  öffnen,  so  jetzt  ein  namhafter  Germanist 
uns  mit  Quellenangaben  and  Weisungen  freundlichst  versah. 
Dieser  Gelehrte  hat  auch  öfters  in  den  „Bayreuther  Blättern" 
über  die  Sagen,  welche  dem  „deutschen  Drama"  za  Grunde 
liegen,  in  ebenso  gründlicher  wie  sinniger  Weise  sich  ge- 
äussert. 

Die  „Bayreuther  Blätter" !  Sie  bestehen  nun  seit  achtzehn 
Jahren  und  haben  ohne  Schwanken  den  Geist  vertreten,  in 
welchem  sie  gegründet  wurden.    Es  hat  keine  Schwierigkeit 

fegeben  (und  durch  manche  sind  wir  gegangen!),  wo  nicht 
iese  Blätter  die  Sache  Bayreuths  hoch  gehalten  und  nach 
jeder  Seite  hin  Das  verfochten  hätten,  wofür  wir  hier  ein- 
treten. Durch  sie  wurde  uns  zuerst  der  Name  bekannt,  der 
jetzt  zu  so  grossem  Bufe  und  so  ausgeprägter  Bedeutung 
gelangt  ist,  dass  es  genügt,  Houston  Chamberlain  zu  nennen, 
um  mit  ihm  den  Kämpen  für  die  Idee  und  die  Sache  Bay- 
reuths zu  bezeichnen,  welcher  berufen  war,  in  Deutschland 
sowohl  wie  im  Auslande  durch  die  Gewalt  seiner  Begeiste- 
rung, durch  die  Schärfe  seiner  Beredtsamkeit,  durch  seinen 
allumfassenden  Sinn  Klarheit  über  unsere  Sache  und  ihre 
Bedeutung  zu  verbreiten. 

Indem  ich  hier  vor  meinem  Geiste  die  Factoren  unseres 
Werkes  vorüberziehen  lasse,  erscheint  es  unmöglich,  das  Aus- 
land nicht  zu  beachten.  Seit  einer  Reihe  von  Jahren  bereits 
haben  sich  uns  namhafte  fremde  Künstler  genähert,  weiche 
unter  bedeutendem  Aufwand  von  Zeit  und  Mühe  die  deutsche 
Sprache  erlernten  und  sich  den  Stil,  den  wir  hier  zu  pflegen 
trachten,  aneigneten.  Manche  sind  hier  aufgetreten,  Anoere 
haben  im  Auslande,  da  wo  sonst  die  Italienische  Oper  herrschte, 
in  deutscher  Sprache  die  deutsche  Kunst  vertreten.  Bedenke 
ich,  dass  in  früheren  Zeiten  es  umgekehrt  der  Fall  war,  dass 
deutsche  Künstler  italienisch  lernten  und  unter  italienischen 
Namen  auswärts  ihre  Kunst  zum  Besten  gaben,  so  erkenne 
ich  darin  dankbar,  welche  Wandelung  sich  vollzogen  hat. 
Und  so  ist  es  auch  mit  unserem  Publicum.  Es  besteht  vor- 
nehmlich aus  Deutschep,  zu  welchen  Angehörige  aller  Gultur- 
Völker  in  bedeutender  Anzahl  sich  gesellen;  alle  Stände  und 
fast  alle  Bekenntnisse  sind  hier  vertreten.  Man  merkte  es 
bei  den  zwei  ersten  Cyklen,  die  soeben  beendet  sind,  dass 
weder  Neugierde,  noch  Zerstreuungssucht  die  Zuhörerschaft 
versammelt  hatte,  sondern  das  ernste  Bedürfniss  der  Andacht 
unter  einem  gemeinsamen  Eindruck.  Viele  darunter  bringen 
beträchtliche  Opfer  der  deutschen  Kunst  zu  Liebe  und  zu 
Ehren.  Die  so  freundliche  Aufnahme,  welche  dieses  Publi- 
cum in  den  jüngsten  Tagen  den  Künstlern  bereitete,  welche 
entweder  zu  den  directen  Schülern  Bayreuths  gehören  oder 
längere  Zeit  zum  Studium  sich  hier  aufhielten,  zeigte,  in 
welchem  innigen  Verbände  man  sich  befand,  und  wie  wir  mit 
Dem,  was  wir  anstreben,  verstanden  worden  waren.  So  be- 
stärkte sich  mir,  wie  durch  einen  Widerhall,  die  Empfin- 
dung der  Einheitlichkeit,  welche  ich  durch  die  ganze  Zeit 
der  Arbeit  hindurch  zu  meiner  Beseeligung  empfunden.  In 
dem  liebenswürdigen  Verkehr  mit  den  Künstlern,  welche 
unser  Werk  darstellen,  fühle  ich  eine  wechselseitige  Förde- 
rung; die  Bedeutendsten  unter  ihnen,  sowie  Diejenigen,  deren 
Rut  von  hier  erst  ausgeht,  sind  mir  mit  einem  Vertrauen,  ich 
darf  wohl  sagen,  mit  einer  Liebe  entgegen  gekommen,  die 
ich  als  das  schönste  Ergebniss  unserer  zehnjänrigen  hiesigen 
Thätigkeit  begrüsse.  Das  Orchester,  mit  seinen  unvergleich- 
lichen Dirigenten  Eines  im  Feuereifer,  bewährte  den  gleichen 
Geist  der  unbedingten  Hingebung  an  unser  Werk.  Der  Chor 
nicht  minder.  Ist  es  da  zu  erstaunen,  wenn  die  Wirkung 
auf  die  Zuhörer  als  von  unmittelbarer  Gewalt  sich  erwies? 

Ein  Zeugnisss  dieser  Wirkung  hebe  ich  hervor;  die  Bedeu- 
tung der  Persönlichkeit,  von  welcher  es  ausging,  ihr  enger, 
ich  füge  hinzu  schöpferischer  Zusammenhang  mit  unserem 
Leben  und  unserer  Kunst,  gibt  diesem  Zeugniss  einen  innig- 
sten Werth.  Engelbert  Humperdinck  gab  mir  seine  Zustim- 
mung zu  erkennen.  Er  hat  in  unserem  Haus  gelebt,  hat  die 
Partitur  von  „Parsifal"  geschrieben  und  Eindrücke  empfan- 
gen, Weisungen  erhalten,  deren  Blüthe  ganz  Deutschland  in 
seinem  Märchenspiel  begrüsste.  Er  hat  nicht  aufgehört,  an 
unserem  Werke  mitzuarbeiten,  er  ist  der  Lehrer  meines  Sohnes 
geworden  und  hat  mir  durch  den  wohlwollenden  Antheil, 
den  er  mir  bekundete,  jene  Ermuthigung  zugeführt,  ^e  Jeder 
zu  schätzen  weiss,  der  jemals  sich  ernstlich  bemüht  hat. 

Auch  anderer  Freunde  aus  der  „Nibelungen"-Zeit  möchte 
ich  Erwähnung  thun;  sie  waren  an  der  Spitze  der  damals 
sogenannten  „Nibelungen-Canzlei".  Franz  Fischer,  welcher 
bald  nach  unseren  Vorstellungen  hier  durch  den  verdienst- 
vollen Gründer  des  ersten  Patronatvereines ,  Emil  Heckel, 
nach  Mannheim  berufen    wurde  und   dort  eine  Aufführung 


des  „Ringes"  bewerkstelligte,  wie  sie  noch  Jedem\  der  ihr 
beiwohnte,  in  Erinnerung  blieb.  Auch  ihn  wie  seinen  dama- 
ligen Bayreuther  GoUegen,  Herman  Zumpe,  hatte  ich  die 
Freude  bei  unseren  diesjährigen  Spielen  mit  uns  empfindend 
zu  begrüssen.  Anton  Seidl,  der  im  Jahre  1880  die  Auffüh- 
rungen des  „Ringes"  in  Berlin  dirigirte,  hat  auf  meine  Anfrage 
nach  seinen  Erinnerungen  auf  das  Liebenswürdigste  erwidert 
und  mich  seiner  Theilnahme  aus  der  Feme  versichert. 

Nachdem  ich  mit  Wohlgefallen  bei  der  Aufzählung  dieser 
ermuthigenden  Erscheinungen  vorweilt  habe,  liegt  es  mir  ob, 
Einer  der  erfreulichsten  Ertahrnngen  dieses  Jahres  zu  geden- 
ken: die  bedeutende  Hebung  der  Stipendienstiftung.  Ein 
rühmlich  bekannter  edler  Gönner  unserer  Sache  hat  sich 
abermals  dieser  Stiftung  angenommen  und  einen  Aufruf  er- 
lassen, der,  durch  den  allgemeinen  Verein  vermittelt,  der  bis 
dahin  ziemlich  Vernachlässigten  bedeutende  Spenden  zuge- 
führt hat.  Da  diese  Stiftung  uns  unaussprechlich  am  Herzen 
liegt,  so  danke  ich  hier  dem  edlen  Gönner,  danke  dem  ange- 
sehenen Künstler,  der  den  Aufruf  mit  unterschrieb  und  sich 
der  Mühe  seiner  Verbreitnzig  unterzog,  und  danke  dem  Verein 
für  die  Vermittelun^  an  die  Mitglieder  und  für  die  Spenden. 
Wir  konnten  in  diesem  Jahre  eine  weit  grössere  Anzahl 
freier  Eintritte  vertheilen  als  sonst,  und  wie  das  uns  beglückt, 
brauche  ich  wohl  nicht  besonders  zu  erwähnen.  Dazu  kommt, 
dass  durch  die  Gnade  hoher  fürstlichen  Gönner  aus  verschie- 
denen deutschen  Landen  Stipendiaten  uns  huldvoll  zugesendet 
worden  sind,  meist  aus  dem  Lehrer-  und  Musikerstand,  so- 
dass wir  hoffen  dürfen,  dass  durch  die  Eindrücke,  welche 
diese  Besucher  hier  erhalten,  auch  in  den  weitesten  Schichten 
unseres  Volkes  der  Gedanke  von  Bayreuth  einen  Eingang 
finden  wird. 

Zu  der  Verbreitung  dieses  Gedankens  tragen  ebenfalls  Die- 
jenigen wesentlich  bei,  welche  seit  langen  Jahren  in  der 
Presse  unermüdlich  Das  unteratützen,  was  wir  hier  vertreten. 
Ich  müsste  des  Undankes  geziehen  werden,  wenn  ich  hier 
einen  Namen  nicht  hervorhöbe,  der  mit  der  ersten  Auffüh- 
rung des  „Lohengrin"  in  Weimar  in  Zusammenhang  steht 
und  seit  diesen  Zeiten  des  Auf  keimens  unserer  Sache  mit  ihr 
in  enger  Verbindung  blieb:  den  Namen  Richard  PohPs.  Mit 
diesem  Namen  muss  ich  mich  des  Raumes  halber  begnügen 
und  nur  im  Stillen  der  Anderen  gedenken,  die  unser  Werk 
draussen  f&rdem  und  uns  das  Weiterschreiten  ei^leichtem. 
Man  sajg^  mir,  dass  sie  noch  in  der  Minderzahl  seien.  Dies 
erhöht  ja  für  uns  den  Werth  ihres  muthigen  Eintretens.  Hie 
und  da  wurde  mir  durch  die  Jahre  hindurch  von  Böswillig- 
keit und  absichtlicher  oder  absichtsloser  Verkennung  unseres 
Strebens  und  der  Schwierigkeiten,  denen  es  ausgesetzt  ist, 
gesprochen.  Abgesehen  von  der  Wehmuth,  welche  uns  wohl 
immer  bei  der  Wahrnehmung  menschlicher  Bosheit  und  Ver- 
kennung  beschleicht,  hat  mich  ein  eigenes  Gefühl  bei  diesen 
Andeutungen  angewandelt.  Ich  könnte  es  als  freundlichen 
Aberglauben  bezeichnen,  wie  er  der  alten  Welt  etwa  zu  Theil 
gewesen  sein  mag,  wenn  sie  den  Neid  der  Götter  für  irgend 
eine  Errungenschaft  durch  Leidenswilligkeit  zu  beschwich- 
tigen suchte;  so  will  ich  denn  gern  in  diesem  feierlichen 
Jahre  sogar  das  Unerfreuliche  als  —  in  einem  wundersamen 
Sinne  —  zu  unseren  Gunsten  mitwirkend  betrachten.  Hier 
berührt  sich  Scherz  und  Ernst,  wofür  ich  um  nachsichtige 
Aufnahme  bitte,  indem  ich  diese  Erwiderung  zu  ihrem  Schluss 
führe. 

Die  Gemeinsamkeit  der  Arbeit  habe  ich  darin  zu  schildern 

fesucht.  Diese  Gemeinsamkeit  ist  es,  welche  unser  Werk 
er  vorbringt;  mein  Antheil  daran  ist  nicht  bedeutender,  als 
der  eines  Jeden,  der  es  redlich  mit  Bayreuth  meint  und  auf 
seine  Weise  und  in  seinem  Bereiche  ihm  dient.  Es  ist  meine 
erhebende  Ueberzeugung,  dass,  wenn  ich  heute  die  Augen 
schlösse,  unser  Werk  weitergeführt  werden  und  gedeihen, 
und  dass  mein  Verschwinden  kaum  bemerkbar  sein  würde. 
Dieses  auszusprechen  fühle  ich  mich  angesichts  des  Wohl- 
wollens, welches  mir  durch  die  geschätzten  Herren  des  Ver- 
eines in  so  überaus  liebenswürdiger  Weise  bekundet  worden 
ist,  gedrungen. 

Nun  wollen  wir  Alle  unter  Gottes  Beistand  weiter  ar- 
beiten und  uns  der  Aufgabe,  die  uns  geworden  ist,  durch  den 
Ernst  unserer  Gesinnung  würdig  zeigen. 

Dem  Verein  verbleibt  nach  wie  vor  ein  bedeutendes  Feld 
der  Thätigkeit:  die  Verbreitung  des  Verständnisses  für  Das, 
was  wir  nier  anstreben.  Nocnmals  dankbar  des  Zeichens 
seiner  Sympathie  gedenkend,  füge  ich  für  Sie,  hochverehrte 
Herren,  welche  das  Schreiben  unterzeichneten,  den  Ausdruck 
meiner  Erkenntlichkeit  für  Ihr  langjähriges,  treues  Festhalten 
an  unserer  Sache,  sowie  für  die  Beweise  persönlicher  Gewo- 

37* 


480 


fenheit  hinza  und  schliesse  mit  dem  Ausdrucke  meiner  voll- 
oramensten  Hochachtung  und  Ergebenheit. 
Bayreuth,  31.  Juli.  1896. 

Coslma  Wagner. 


Tagesgeschichte. 


Musikbriefe. 


Kiel,  im  August. 


(Fortsetzung.) 


unsere  heimischen  Vereine  haben  in  gewohnter  Weise 
ihre  Thätigkeit  fortgesetzt.  Sehr  erfreulich  war  es,  dass  in 
diesem  Jahr  der  Gemischte  Gesangverein  (Direction  Prof. 
H.  Stange)  einen  energischen  Anlauf  dazu  nahm,  in  seinen  Pro- 
grammen auch  moderne  Gomponisten  (ausser  Brahms,  dem 
bereits  seit  Jahren  das  Interesse  zugewandt  ist)  zu  Worte  kommen 
zu  lassen.  Gleich  das  erste  Concert  (2.  Nov.)  bot  eine  Reihe 
interessanter  Compositionen  .  von  skandinavischen  Meistern: 
Chor-  und  Orchesterstücke,  wie  Sololieder  von  Asg^r  Hame- 
rik,  J.  P.  .Hartmann,  Halfdan  Kjeralf,  Edvard  Grieg  und 
Schytte,  Tonstücke,  die,  zwar  nicht  alle  von  demselben  Werth, 
auch  nicht  gleichmässig  abgerundet  zur  Ausführung  gebracht, 
.dennoch  frühlin^frisch  wirkten  und  den  eigenartigen  Zauber 
der  nordischen  Natur  und  Empfindungsweise  athmeten:  bald 
stürmisch  und  wild ,  ja  schrofP.  (wie  Grieg's  2.  Orchestersuite 
„Peer  Gynt**),  bald  melancholisch  und  weich  bis  zur  Weich- 
lichkeit, wie  Hartmann's  Chorlied  „p^r  Schutzengel*^.  Die 
Gtesangvorträge.  des  Frl.  Margarethe Petersen  (in  dänischer 
Sprache)  —  Synnöve's  Lied  von  Kjerulf,  „Ich  liebe  dich"  von 
Grieg,  „Warum**  von  Schytte,  denen  sie  als  Zugabe  Gade^s 
„Leb  wohl,  liebes  Gretchen**  folgen  Hess  —  bekundeten  ein 
schönes,  in  allen  La^en  gleichmässig  und  gut  ausgebildetes 
Organ,  doch  wurde  die  künstlerische  Wirkung  duVäi  allerlei 
Ef^cthascberei ,  besonders  auch  durch  zu  ergibip;e  Verwen- 
dung des  Piano,  nach  unserem  Geschmack  wenigstens,  er- 
heblich, beeinträchtigt;  in  dem  Grieg'schen  sehr  langsam  vor- 
getragenen Liede  fehlte  es  an  jeglichem  Schwung  und  Feuer, 
was  umsomehr  zu  bedauern  war,  als  auch  die  an  sich  höclist 
charakteristische  Clavi er begleitung  Nichts  weniger  als  Begei- 
sterung hervorzurufen  vermochte.  Gade's  liebliche  und  melo- 
dische Ballade  „Erlkönigs  Tochter**  bildete  äen  Äbschluss  des 
Concerts;  sie  misslang  leider,  ungeachtet  der  frisch  erklingenden 
und  sicher  vorgetragenen  Chorsätze,  infolge  der  ^nz  unzu- 
reichenden Besetzung*  der  Solopartien.  Die  kleine  Partie  von 
Erlkönigs  Tochter  kam  durch  Frl.  Marie  Grieben,  dank  ihrer 
jugendfrischen  und  wohllautenden  Stimme,  ziemlich  zur  Gel- 
tung, wenn  auch  ^ie  Schüchternheit  der  Anfängerin  der  Wir- 
kung in  Etwas  Eintrag  that.  Die  Mutter  wurde  von  Frl. 
Petersen  wiedergegeben;  da  sie  der  Generalprobe,  wie  es 
hiess,  nicht  beigewonnt  hatte,  so  verdarb  sie  durch  mangel- 
haften Einsatz  mehr  als  Eine  Stelle ; — feste  Rhythmik  scheint 
überhaupt  nicht  ihre  starke  Seite  zu  sein.  Ganz  unter  aller 
Kritik  war  der  Vertreter  des  Oluf ;  wie  man  einen  so  schwa- 
chen Anfanger  mit  dieser  Partie  in  einem  öffentlichen  Con- 
cert hatte  betrauen  können,  ist  uns  unerfindlich  geblieben. 
Das  Orchester  that,  mit  Ausnahme  der  oft  unreinen  Flöten, 
seine  Schuldigkeit,  die  Harfenstellen  wurden  durch  Frl.  Ida 
Herrmann  aus  Lübeck  mit  gewohnter  Discretion  vorgetra- 
gen. —  Am  30.  Nov.  folgte  die  Aufführung  des  Weihnachts- 
oratoriums von  S.  Bach  vor  einer  sehr  zahlreichen  Zuhörer- 
schaft in  der  St.  Nicolaikirche.  Obgleich  man  sich  auf  die 
vier  ersten  Theile  beschränkte,  dauerte  doch  das  Concert  zu 
lange  und  wirkte  schliesslich  ermüdend.  Die  Solopartien  hatten 
diesmal  eine  vortreffliche  Vertretung  gefunden:  relativ  am 
wenigsten  gefiel  uns  die  Sopranistin  Frl.  Marie  Berg  aus 
Berlin,  deren  Organ  etwas  spröde  und  in  der  Höhe  geschraubt 
klang,  am  besten  Frl.  Mathilde  Haas  aus  Mainz  (Alt)  und 
Hr.  van  Eweyk  (Bass);  Hr.  Grahl,  dessen  Tenor  nicht 
gerade  ersten  Ranges  erscheint,  sang  edel  und  ausdrucksvoll 
und  erwies  sich  als  einen  gutgeschulten  und  feinfühligen 
Interpreten  Bach*scher  Kirchenmusik,  vor  Allem  in  dem 
meisterhaften  Vortrag  der  Eecitative.    Orgel  und  Orchester 


lösten  die  ihnen  obliegenden  Aufgaben  zufriedenstellend;  dem 
Vertreter  der  Oboe  gebührt  ftir  die  vorzügliche  AusfÜhrang 
seiner  Partie  in  der — etwas  zopfigen  —  Siopranarie  mit  £clio 
ein   besonderes   Lob.    Der  Chor  erklang  durchgängig  frisch 
und  kraftvoll,  sodass  dieses  Concert  alsEine  4or  beisten  Ijei- 
stungen    des   Gesangvereins   angesehen    werden    durfte.    — 
Auch    das    folgende    Concert   TOt   ein  schönes  Programm: 
Volkmann *8  interessante  und  eeistvoU  durchgearbeitete  Ouver- 
türe zu  „Richard  Xn.**,  Beetnoven^s  Clavierconcert  in  Es  dar, 
.Nänie"  von  J.  Brahms,  Solostücke  für  Pianoforte  (darunter 
Liszt's  12.  Ungarische  Ehapsödie)  und  Schubert's  Cdur-Sym- 
phonie, —  ab  Wechsel  ungreich,  aber  doch  auch  durch  die  ü  Der- 
massige  Länge  etwas  ermüdend.    Der  Solist  des  Abends,  Max 
Pauer  aus  Cöln,  erwarb  sich  durch  seine  stupende  Technik 
und  sein  sauberes,  correctes  Spiel  lebhaften  Beifall;   uns  er- 
schien sein  Vortrag  etwas  akademisch  kühl  und  der  inneren 
Wärme  und  Beseelung  zu  entbehrend.    Bezeichnend  war  es, 
dass  ein  zierliches  Scherzo  von  Mendelssohn  von  Allem,  was 
er  bot,  den  intensivsten  Applaus  fand.    Brahms*  ,^Nänie''  kam, 
ungeachtet  des  ungünstigen  Stimmenverhältnisses  im  Chor,  vor- 
tren  lieh  zur  Geltung.  Bei  der  Ausführung  der  himmlisch  langen 
Cdur-Svmphonie  von  Schubert  war  schliesslich  die  Kraft  der 
MitwirKenden,  wie  die  Aufmerksamkeit  der  Zuhörer  erlahmt. 
—  In  dem  folgenden  Kammer musikabend  (29.  Febr.)  concen- 
trirte  sich  das  Hauptinteresse  auf  die  beiden  Clavier-Clari- 
nettensonaten  (Op.  120)  von  J.  Brahms.    Dass  sie  viel  Schönes 
und  Poesievolles  enthalten  und,  zumal  wenn  die  darinette 
einen  Vertreter   wie  Hrn.  Bichard  Mühlfeld   findet,   tiefe 
Wirkung  bei  dem  Zuhörer  hervorrufen,  dürfte  keinem  Zweifel 
unterliegen.    Ob  es  aber  gerathen  sein  mag,   an   demselben 
Abend  l^ide  Sonaten  kurz  hintereinander  vorzuführen,  ist  eine 
andere  Frage;  wir  hatten  den  Eindruck,  dass  der  Klang  des 
fortgesetzt  solistisch  hervortretenden  Holzinstruments  auf  die 
Dauer  ermüdend  wirkte,  und  müssen  dem  IJrtheil  Ihres  Be- 
richterstatters aus  Wien  (vgl.  „Mus.  Wchbl."  1895.  pag.  382) 
beipflichten ,  dass  namentlich  die  erste  Sonate  menr  mr  das 
traute  Musikzimmer,  den  engeren  Fa^nilienkreis,  als  für  den 
Concertsaal  berechnet  zu  sein  scheint.    Die  Glavierbegleitung 
wurde  durch  den  Dirigenten  des  Vereins,  Hm.  Prof.  Stange, 
nach  besten  Kräften  ausgeführt.     Als  Solosänger  stellte  sich 
Hr.  Carl  Mayer  aus  Schwerin  vor,   ein  stimmbegabter  und 
tüchtiger  Künstler,  der  freilich  weder  im  Vortrag  der  Loeve^- 
sehen  Balladen  „Douglas**,  Hochzeitslied  und  „Tom  der  Bei- 
mer**,  noch  in  der  Wiedergabe  Schubert*scher  Lieder  („Wohin*' 
und  „Der  Tod  und  das  Mädchen**)  und  des  Beethoven'schen 
„Ehre  Oottes**   den  Vergleich   mit  Eugen  Gura  auszuhalten 
vermochte.  Uns  störte  besonders  das  sichtlich  hervortretende 
Bestreben,    durch   outrirte   dynamische   Nuancirung   starke 
EfiPecte  hervorzurufen ;  den  Höhepunct  seiner  Leistung  bildete 
wohl  Schuberts  ergreifender  Dialog  „Der  Tod  und  £is  Mäd- 
chen**.   An  Hrn.  Albert  Keller  hatte  er  einen  mustergütigen 
Begleiter  gefunden.  —  Last,  not  least,  brachte  das  Vereins- 
concert  am  22.  April  zwei  Novitäten  für  Soli,  Chor  und  Or- 
chester: E.  Humperdinck*s  „Wallfahrt   nach    Kevlaar^    und 
„Freyhir**  von  Emile  Mathieu.     Kann  man  sich,    was  das 
erstere  Werk  anbetrifiPb,  auch  nicht  mit  allen  Einzelnheiten 
der  Composition  (z.  B.  dem  Schluss  von  I,  U  V.  3  und  4  und 
dem  Schluss  dieses  Theils)  einverstanden  erklären,  so  bietet 
sie  doch  des  Schönen  und  innig  Empfundenen  so  Viel^  dass 
man    die  Schwächen  gern    mit  in    den   Kauf  nimmt.     Es 
wurde  allseitig    mit    Eifer    und    gutem    Erfolg    zur    Aus- 
führung gebracht;   besonders   die  Altsoli  der  Mutter  (Frau 
Craemer-Schleger  aus  Düsseldorf)  trugeti  Viel  zum  Gelin- 
gen des  Ganzen  bei.    Dieselbe  ragte  auch  in  dem  darauf  fol- 
genden  interessanten  Werk    von    E.  Mathieu   (neben    Hm. 
Di  er  ich  aus  Leipzig)  durch  ihre  solistische  Betheiligung  vor 
den  Anderen  um  Haupteslänge  hervor.    Die  Sopranistin,  ein 
Frl.  Naber  aus  Düren,  schien  ihrer  Aufgabe  noch  nicht  ge- 
wachsen,   und   Hr.  Sistermans   aus  Frankfurt  a.  M.  hatte 
unseres  Erachtens  einen  recht  unglücklichen  Tag.      Das  Vi- 
briren  der  Stimme  erreichte  im  Lauf  des  Abends  einen  Grad, 
der  weit  jenseits  der  Grenzlinie  des  Schönen  lag;  zudem  be- 
herrschte er  seine  Partie  offenbar  nicht  so  sicher,   wie  man 
von  einem  so  selbstbewusst  auftretenden  Sänger  seines  Rufes 
erwarten    musste.     Hr.    Dierich    erwies  sich   auch    diesmal 
wieder  als   den  intelligenten  und  gottbegnadeten  Künstler, 
als  welchen  wir  ihn  seit  Jahren  kennen.  Dem  Chor,  wie  dem 
begleitenden  Orchester  waren  schwierige  und  ganz  ungewohnte 
Aufgaben  gestellt,   und  es  verdient  alle  Anerkennung,  dass 
beide  Theile  sie  so  zu  lösen  vermochten,   wie  es  geschah. 
Natürlich  geläng  nicht  Alles  gleichmässig;  für  den  wuchtigen 
Anfangschor  im  2.  Theil  genügten  die  'wenigen  Männerstim- 


481 


inen  nicht,  in  dem  vorletzten  Chor  desselben  Theils  —  einer 
besonders  anmutb enden  Composition  —  hoben  sich  einzebie 
Tenorstimmen  unschön  heraus,  und  der  in  mächtigen  Ton- 
^wellen  dahinfluthende  Chor  im  B.  Theil  („Da — Krachen  und 
Gluthen!")  kam  nur  schwach  zur  Geltung.  Bei  Alledem 
müssen  wir  dem  Verein  und  seinem  Dirifi^nten  Dank  sagen, 
dass  er  uns  die  Bekanntschaft  mit  Mathieu's  ebenso  poesie- 
voller, sinniger  Dichtung,  wie  genial  angelegter  und  fast 
überall  geistreich  durchgeführter  Composition  vermittelt  hat. 
Dass  Berlioz  und  Waener  starken  Einfluss  auf  den  Compo- 
nisten  Mathieu  geübt  haben,  ist  unverkennbar:  manche  Ton- 
malerei trägt  ganz  deren  Gepräge. 

(Schluss  folgt.) 


(Schluss.) 


Wien. 


Die  noch  zu  erwähnende,  gleich  zu  Anfang  der  Saison 
'(4.  October  1895  am  Namenstag  des  Kaisers,  dem  ofiiciellen 
Novitätenabend  der  Hofoper)  gegebene  Neuheit  „Das  Mädchen 
von  Navarra"  von  J.  Massenet  interessirte  durch  lebendige 
Schilderung  militärischer  Vorgänge  aus  dem  letzten  Garlisten- 
krie^  in  Spanien,  während  das  eigentliche  tragische  Motiv 
der  Handlung  eher  abstiess.  Jedenuills  kann  man  mit  einem 
Landmädchen,  das,  den  politischen  Kämpfen  völlig  ferne 
stehend,  sich  doch  dazu  hergibt,  den  feindlichen  Heerführer 
menchlines  zu  morden,  um  mit  dem  auf  dessen  Kopf  gesetzten 
Sündengeld  die  Hand  ihres  beliebten  zu  erlangen,  nicht  die 

feringste  Sympathie  haben.  Frl.  Benard  machte  aus  der 
^artie,  was  zu  machen  war,  ihrem  grossen  Darstellungstalente 
war  der  längere  Verbleib  der  Novität  auf  dem  Spielplan  zu 
verdanken.  Die  nur  theatralisch  wirksame,  in  diesem  Sinne 
sehr  geschickt  gemachte,  dabei  aber  recht  erfindungslose 
Musik  hatte  an  dem  Erfolg  keineswegs  den  Hauptantheil. 

Neu  in  §cene  gesetzt  wurde  Boieldieu's  anmuthige,  einst 
viel  bewunderte  Oper  „Rothkäppchen",  ohne  sich  aber  —  da 
das  Werk  im  Ganzen  doch  verblasst,  dabei  textlich  recht 
frivol  französisch  erschien  —  auf  dem  Repertoire  zu  erhalten. 
Von  weiteren  Opemreprisen  sind  bemerkenswerth:  „Das  Qe- 
.heimniss^  von  Smetana  (nach  wenigen  Vorstellungen  auch 
wieder  vom  Spielplan  abgesetzt),  „Norma"  von  Bellini  (ge- 
legentlich des  Gastspiels  der  Frau  Kalisch-Lehmann)  neu- 
einstudirt,  und  Gluck's  „Orpheus^^unserer  jungen,  voriges 
Jahr  neuengagirten  Altistin  Frl.  Walker  ihren  bisher  be- 
deutendsten Erfolg  in  Wien  bringend:  die  berühmte  Gdur- 
Arie  sang  sie  in  der  That  sehr  schön,  man  sagt,  Marianne 
Brandt  habe  ihr  das  so  trefilich  einstudirt.  Was  die  Anzahl 
der  Aufführungen  der  einzelnen  Werke  anbelangt,  so  ergeben 
sich  folgende  Resultate:  am  öftesten  —  und  zwar  genau  so 
oft  we  im  Vorjahr,  nämlich  29  Mal  -—  wurde  „Hansel  und 
Gretel*'  aufgeführt,  dann  kommen  „Cavalleria  rusticana**  mit 
15  und  „Der  Evangelimann**  mit  14  Aufführungen. 

Unter  den  Autoren  stand   wie  seit  Jsdiren   der  Ballet- 
c  o  m  p  o  n  i  8 1  (!)  Josef  Bayer  als  der  meistbegünstigte  obenan : 
67  Mal  erschien  sein  Name  auf  dem  Theaterzettel,  und  zwar 
vertreten  durch  7  Werke,  unter  welchen  „Die  Puppenfee"  am 
häufigsten,    nämlich  23   Mal,   ^geben   wurde.     Unter    den 
Meistern  der  Oper  aber  dominirt  nach  wie  vor  Richard 
Wagner,  neun  seiner  Werke  wurden  1895/96  zusammen  87 
Mal  aufgeführt.    Darunter  am  häufigsten  „Lohengrin**  (8  Mal), 
„Die  Meistersinger"  und  „Tannhäuser«  (je  6  Mal),  „Siegfried" 
(5  Mal).    Nach  Wagner  rangirt  Humperdinck  mit  den  be- 
reits erwähnten  29  Vorstellungen  seiner  reizenden  Märchen- 
oper, die  bis  nun  von  ihrer  Zugkraft  Nichts  einbüsste.    Der 
routinirte  Balletcomponist  E.  Bert 6  erschien  mit  2  Werken 
25  Mal   auf  dem   Zettel,   darunter  war  aber  die  mit  dem 
„Mädchen  von  Navarra"  gleichzeitig  zum  ersten  Mal  gegebene 
Novität  „Amor  auf  Reisen".     Fünf  Opern  Verdi*s  wurden 
zusammen  23  Mal,   vier  Opern  Meyerbeer's  19  Mal,   drei 
Opern  Mascagni's  18  Mal,  die  zwei  Hauptopern  Gounod's 
17  Mal  gegeben.     Masse net  erreichte  mit  vier  Opern  (dar- 
unter die  Novität  „Das  Mädchen  von  Navarra")  13  Auffüh- 
rungen.   Der   im   Vorjahr  21  Mal   gegebene   „Biy'azzo"    von 
Leoncavallo  musste  sich  1895/96  mit  12  Vorstellungen  be- 
gnügen.   Nur  9  Abende  waren  der  edlen  Muse  Mozart*8  ge- 
widmet,  vertreten  durch  die  drei  Hauptopem  „Don  Juan", 
„Figaro^s  Hochzeit"    und  „Die  Zauberfiöte".    Man  gab  selbe 
auch  in  cyklischer  Folge  gelegentlich  der  Enthüllungsfeier 
unseres  Wiener  Mozart-Demunales. 

An  Gästen  stellten  sich  im  Theateijahr  1895/96  bei  uns 
zehn  (acht  Damen  und  zwei  Herren)  ein.  Sie  kamen  in  nach- 


stehender Reihenfolge:  1)  Frl.  Fanny  Mora  am  4.  Aug.  1895 
(Valentine  in  den  „Hugenotten");  nachdem  sie  noch  die 
Donna  Anna  und  (mit  massigem  Erfolg)  die  Brünnhilde  (in 
der  „Walküre")  gesungen,  wurde  sie  fürs  Hofopemtheater 
engagirt.  —  2)  Frl.  Tn.  Gradl  vom  Hoftheater  in  Schwerin 
san^  an  drei  Abenden  beifällig,  aber  nicht  unsere  Renard 
erreichend,  den  Humperdinck*säen  Hansel.  —  3)  Hr.  Wilh. 
Hesch     vom    Stadttheater   in    Hamburg    (früher   in   Prag) 

fastirte  als  Mephistopheles  in  Gounod's  „Margarethe",  als 
leporello  und  als  Bonifaz  (in  Smetana*s  „Geheimniss").  Ein 
tüchtiger,  sehr  verwendbarer  Sänger,  aber  ohne  wahren  Hu- 
mor. Wurde  trotzdem  für  die  Hofoper  engagirt.  —  4)  Frl. 
Elise  Wiborg  (vom  Hoftheater  in  Stuttgart)  sang  an  vier 
Abenden  den  Hansel  mit  ähnlichem  Erfolg  wie  Frl.  Gradl. 
Die  Sängerin  selbst  ist  den  Lesern  dieses  Blattes  von  Bay- 
reuth, Leipzig  etc.  wobl  bekannt.  NB.  Die  genannten  vier 
Gastspiele  fanden  sämmtlich  noch  im  August  1895  statt.  — 
Gegen  Ende  1895  absolvirte  als  5.  Gast  der  Saison  die  k. 
preuss.  Kammersängerin  Frau  Lilli  Kalisch-Lehmann  ein 
sechs  Rollen  (nämlich  die  drei  Brünnhilden,  die  Isolde,  den 
Fidelio  und  die  Norma)  umfassendes  Gastspiel,  das  ihr  wieder 
vom  Publicum,  wie  der  Kritik  die  glänzendsten  Ehrungen 
verschaffte,  obgleich  eine  kleine  stimmliche  Abnahme  gegen 
früher  nicht  zu  verkennen  war.  —  Lediglich  zur  Aushilfe,  um 
die  erste  Vorstellung  des  „Evangelimann"  zu  retten,  wurde 
als  6.  Gast  der  Saison  Frl.  Gisela  v.  Ruttersheim  (eine 
tüchtige  Sängerin  zweiten  Ranges)  vom  Deutschen  Landes- 
theater in  Prag  telegraphisch  nach  Wien  erbeten.  Derselbe 
Fall  wiederholte  sich,  nur  in  etwas  anderer  Form,  mit  dem 
Tenoristen  Hm.  Leo  Gritzinger  vom  Stadttheater  in  Breslau. 
Derselbe  hatte  seine  dortige  Colle^n  Frl.  Sofie  Sedlmair 
nach  Wien  begleitet,  welche  hier  ein  Gastspiel  als  Isolde  er- 
öffnen sollte.  Da  nun  bereits  Etwas  von  einer  ünpässlichkeit 
des  Wiener  Tristan  Hrn.  Winkelmann  verlautete,  hielt  sich 
Hr.  Gritzinger  als  Ersatzmann  bereit  und  wurde  auch  wirk- 
lich im  letzten  Augenblick  (sodass  nur  ein  Theil  des  Publi- 
cums  durch  einen  rothen  Zettel  von  dem  Personalwechsel 
erfuhr)  von  der  Direction  beim  Wort  genommen.  Leider  ver- 
mochte er  aber  Winkelmann *s  besonders  im  letzten  Acte 
immer  von  Neuem  ergreifenden  Tristan  nicht  entfernt  zu 
ersetzen,  bot  vielmehr  eine  recht  traurige  Leistung:  gesang- 
lich zwar  sicher  und  potencorrect ,  aber  ohne  allen  ochmeTz 
und  Ausdruck,  schauspielerisch  so  hölzern  wie  möglich.  Dazu 
diese  poesielose  Erscheinung,  allenfalls  zu  einem  Mitgliede 
der  berühmten  Potsdamer  Leibgarde  weiland  König  Friedrich 
Wilhelm's  I.  von  Preussen  eignend.  So  ereignete  sich  denn 
der  in  Wien  unerhörte  Fall,  dass  nach  dem  2.  Acte  von 
„Tristan"  •  lebhaft  gezischt  wurde ,  aber  sofort  wurden  diese 
Missfallenslaute  durch  stürmische  Bravos  für  Isolde  übertönt. 
Mit  diesem  Namen  (nicht  mit  dem  Schauspielernamen  Sedl- 
mair) wurde  die  zweite  Gastin  des  Abends  immer  von  Neuem 
hervorgerufen,  erzielte  also  einen  geradezu  glänzenden  Erfolg, 
den  sie  aber  weit  mehr  noch  dem  Missgeschick  des  Breslauer 
Collegen  verdankte,  als  der  individueUen  Bedeutung  ihrer 
eigenen  Leistung.  Letztere  war  durchaus  verdienstlich,  ver- 
rieth  ebenso  viel  schauspielerische,  wie  musikalische  Intelligenz 
und  edelstes  Streben,  Kam  aber  trotzdem  über  das  im  besten 
Sinne  Conventionelle  nicht  wesentlich  hinaus.    Frl.  Sedlmair 

fastirte  dann  noch  weiter  als  Valentine,  Fidelio  (durch  In- 
isposition ihre  schwächste  Leistung)  und  Donna  Anna,  welch 
letztgenannte,  im  Ganzen  sehr  würdige  Interpretation  (am 
Tage  der  Mozart-Denkmalfeier  geboten)  zu  einem  Engagement 
der  KtLnstlerin  in  Wien  führte.  —  Von  weit  grösserem  indi- 
vidueUen Interesse,  wenn  auch  nicht  immer  mit  deutschem 
Empfinden  übereinstimmend,  waren  die  Leistun^n  des  näch- 
sten 9.  Gastes  der  Saison,  der  Frau  Ada  Ad  im,  Gattin  des 
Pariser  Journalisten  Milliet,  welche  ruhmvoll  die  Brünnhilde 
(in  der  ,j Walküre")  zu  Rom  cre'irt  hatte.  Mit  eben  dieser 
sehr  geistvollen,  durch  eine  für  eine  Fremde  erstaunlich 
deutliäe  Aussprache  und  die  imposanteste  Walkürenerschei- 
nung unterstiltzten  Darstellung  erwarb  sich  Frau  Adini  auch 
in  Wien  allgemeine  Hochachtung,  wenn  auch  die  packendsten 
Accente  mehr  aus  dem  Kopfe,  denn  aus  dem  Herzen  zu  kom- 
men schienen.  Immerhin  schied  man  von  dieser  sensatio- 
nellen Leistung  (welcher  bereits  zwei  erfolgreiche  auf  dem 
Gebiete  der  „grossen  Oper" :  Valentine  und  A'ida  vorausgegan- 

fen  waren)  mit  der  befriedigenden  TJeberzeugung,  Eine  der 
edeutendsten  und  berufensten  Wagner-Interpretinnen  des 
Auslandes  kennen  gelernt  zu  haben.  —  Die  Reihe  der  Gast- 
spiele beschloss  endlich  am  7.  Mai  1896  Frau  Luise  Geller 
als  Orpheus  in  Gluck's  Meisterwerk,  in  den  Recitativen  an 
Energie  des  Ausdrucks  unserer  jungen  Edith  Walker  weit 


482 


überlegen,  in  den  rein  gesang vollen  Stellen,  besonders  in  der 
grossen  Arie  des  8.  Actes  aber  beinahe  der  Letztgenannten 
nachstehend. 

Aus  dem  Verbände  des  Hofopemtheaters  schied  im  Laufe 
der  letzten  Spielzeit  die  Kammersängerin  Frl.  Marie  Leh- 
mann, nachdem  sie,  die  Meisterin  der  classischen  Goloratur, 
noch  zuletzt  als  Brünnhilde  in  der  „Oötterdämmerung''  eine 
wahrhaft  erstaunliche  Begabung  und  Begeisterung  auf  so 
fi»nz  anderem  Gebiete  bewiesen  hatte.  Jedenfalls  verliert  die 
Wiener  Oper  an  Frl.  Marie  Lehmann  Eine  ihrer  grössten 
künstlerischen  Zierden.  Lilli  und  Marie  Lehmann:  welch 
seltenes  Schwesternpaar!  Wie  erschienen  die  verwelkten  Beize 
der  alten  BeUini'schen  Oper  förmlich  von  Neuem  aufc;efrischt, 
wenn  Lilli  Lehmann  die  Norma,  Marie  Lehmann  die  Adal- 
gisa  sang! 

Von  besonderen  einzelnen  Vorstellungen  im  Hofopem- 
theater  wären  schliesslich  noch  hervorzuheben:  die  350.  Auf- 
führung des  „Tannhäuser*'  in  Wien  (8.  Sept.  1895)  und  die 
50jährige  Jubiläumsvorstellung  desselben  Werkes  zur  Erin- 
nerung an  das  überhaupt  erste  Erscheinen  des  „Tannhäuser**  auf 
der  Bühne  (Dresden,  19.  Oct.  1845),  im  Hofoperntheater  um 
einen  Elalendertag  verspätet,  nämlichr  am  20.  October  1895, 
begangen  und  durch  das  völlig  ausverkaufte  Haus  und  die 
dasselbe  erschütternden  kolossalen  Beifallsstürme  von  der 
unverwüstlichen  Kraft  der  wunderbaren  Wagnerischen  Ton- 
dichtung Zeugniss  gebend.  Der  das  Publicum  auch  in  sehr 
angeregter  Stimmung  treffenden  „Don  Juan** -Festvorstellung 
zur  Mozart-Denkmal-Enthüllungsfeier  wurde  schon  oben  ge- 
dacht. Dr.  Theodor  Helm. 

Concertumschau. 

Barmen.  Philharmon.  Concerte  des  Stadt.  Orch.  (Ha^l): 
No.  4.  Cdur-Symph.  v.  Schubert,  „Danse  macabre*^  v.  Saint- 
SaSns,  „Seines  pittoresques**  v.  Massenet,  3.  „Leonoren^- 
Ouvert,  V.  Beethoven,  Symphon.  Variat.  f.  Orch.  v.  J.  L.  Ni- 
co dö.  Ko.  5  unt.  Mitwirk,  des  Lehrer-Oesangyereins.  Eine 
Faust-Symphonie  u.  2.  Ungar.  Rhaps.  v.  Liszt,  „Tannhäu- 
ser"-Ouvert.  u.  Einzug  der  Götter  in  Walhall  a.  „Rheingold** 
v.  R.  Wagner.  (Auch  über  diese  Concerte  liegen  uns  sehr 
anerkennende  Zeitungsberichte  vor.  Namentlich  hat  sich  das 
6.  Concert  zu  einem  grossen  Genuss  gestaltet,  und  heisst  es 
über  das  Orchester  und  seinen  Dirigenten  u.  A.:  „Die  Auf- 
führung, an  der  der  Barmer  Lehrer-Gesangverein  durch  Chor 
wie  durch  Solopartien  betheiligt  war,  verschaffte  gerade  die- 
sem Theil  eine  besonders  eindringliche  Wirkung.  Das  Or- 
chester bot  unter  der  Leitung  seines  jungen  Dirigenten,  des 
Hrn.  Gapellmeisters  Hagel,  der  mit  seltenem  Geschick  und 
grosser  musikalischer  Energie  alle  Feinheiten  aus  der  Partitur 
herausholte,  geradezu  Ausserge  wohnliches,  wie  denn  über- 
haupt der  Abend  für  dasselbe  einen  Ehrenabend  bedeutete. 
Wir  erinnern  uns  nicht,  die  »Tannhäuser**-Ouverture  und  die 
Ungarische  Rhapsodie  No.  2  von  Liszt  in  dieser  musikali- 
schen Accuratesse  bisher  von  unserem  Orchester  gehört  zu 
haben.**) 

Kiel.  Aufführung  des  Rieh.  Wagner* Ver.  am  17.  Juni: 
Fragmente  a.  der  „Götterdämmerung**  im  Glavierarr.,  vorgetr. 
V.  Jarn.  Keller  m.  erläuterndem  mündlichen  Vortrag  des 
Hrn.  Prof.  Dr.  Müller. 

Sehwarzenberg.  Conc.  des  Kirchenchors  v.  St.  Marien 
a.  Zwickau  (Vollhardt)  am  14.  Juni:  Chöre  von  J.  Meiland, 
Bodenschatz,  Gade  („0  du,  der  du  die  Liebe**),  Mendelssohn 
(Psalm  48),  A.  Becker  (Herr,  nun  lassest  du**)  u.  A.  Früh 
(Psalm  lOO),  „Mache  mich  selig**  f.  Sopran  u.  Enabenchor  v. 
A.  Becker,  Solovortr^e  der  Frau  Schimmer-Rudolph  aus 
Zwickau  (Ges.)  u.  der  HH.  Kohlsohmidt  v.  hier  (Org.,Dmoll- 
Conc.  V.  Händel,  Air  v.  S.  Bach  u.  Fest  verspiel  zu  „Allein 
Gott  in  der  Höh**  m.  Schlussgesang  v.  G.  Flügel)  u.  Sattler 
a.  Zwickau  (Viol.,  Adagios  y.  Tartini  u.  A.  Becker). 

Sondershausen.  13.  Lohconcert  der  Hofcap.  (Prof. 
Schroeder):  Cdur-Symph.  v.  Schumann,  Suite  alg6r.  v.  Saint- 
Saens,  „Coriolan**-Ouvert.  v.  Beethoven,  Entr'acte  u.  BaUet- 
musik  a.  „Ali  Baba**  v.  Cherubini. 

Zwickau.  Sommerconc.  des  Lehrer-Gesangvereins  (Voll- 
hardt) am  2.  Juli:  „Kamarinskaia**  v.  Glinka,  Ouvertüre  zu 
„Alphonso  und  Estrella**  v.  Schubert,  Seren.  JJnterm  Balkon** 
V.  Lacombe,  Tonbilder  a.  „Lohengrin**  v.  Wagner,  Trink- 
lied u.  Scene  a.  der  Oper  „Thürmers  Töchterlein**  v.  Rhein- 
berger,  Männerchöre  von  Rheinberger  („Die  verfiUlene 
Müme**  u.  „Rheinfahrt**),  Silcher  u.  Mendelssohn. 

■^    VereUteU  Prograrnnte,   aowU  Programme  ohne  Angabe  von  Ort  und 
Datum  müssen  vollständig  unbeachtet  bleiben! 


Engagements  und  GSste  in  Oper  und  Concert. 

Berlin .    Hr.  Friedrichs,  der  durch  Bayreuth  mit  Recht 
zu  Weltruhm  gelangte  Bfihnensänger,  und  är.  Bachmann, 
ebenfalls  ein  Bayreuther  Sänger,  sind   für  die  k.  Oper  ge- 
wonnen worden.    Ersterer  tritt  sein  Engagament  am  1.  Jan. 
n.  J.  an,   wührend  Hr.  Bachmann  vier  Monate  später  seine 
hiesige  Thätigkeit  beginnen  wird.  —  Bpemen.   ^Concert- 
meister  des  Orchesters  der  hiesigen  Philharmonischen  G-esell- 
schaft  wird  Hr.  Bernhard  Dessau  am  1.  Oct.  in  Function 
treten.    Derselbe  war  während  der  letzten  acht  Jahre  in  glei- 
cher Stellung  bei  der  Gesellschaft  zur  Beförderung  der  Ton- 
kunst in  Rotterdam   und   erfreute  sich   als  Quartettist   und 
Pädagoge  grosser  Beliebtheit.  —  Danzig.  Zum  Nachfolger  des 
Hm.  Gustav  Schumann  in  der  Leitung  des  Danager  Gesang- 
Vereins  und  als  2.  Dirigent  der  Philharmonischen  Ck>ncerte 
wurde  unter  vielen  Bewerbern  Hr.  Heidings feld  in  Lieg- 
nitz  erwählt.    —    Dresden.    Das  im  k.  Hoftheater  kürzlich 
stattgehabte  Debüt  des  von  seinem  Impresario  Hm.  Edwin 
Sohloemp   in  Leipzig  in  so  marktschreierischer  Muiier  aus- 
posaunten amerikanischen  Tenoristen  Hm.  Friedrich  Carlen 
als  Faust  in  Gounod*s  „Marß;arethe**  fiel  nach  darstellerischer 
Seite  vollständig  unzulänglich   aus   und  Hess   das  für  „drei 
Jahre  engagirte''  neue  Mitglied  des  Instituts  (dieses  dreijäh- 
rige feste  Engagement  war  wohl  auch  nur  eine  Erfindung  des 
Hm.  Schloemp?)  auch  in  stimmlicher  Beziehung  als  keinen 
Helden  erscheinen,  indem  sein  Organ  stellenweise  recht  gau- 
mig und  flach  klingt  und  dabei  von  einer  so  geringen  Trag- 
filhigkeit   ist,    dass   Vieles  kaum   noch   wahrnehmbar   war. 
Diesen  grossen  Mängeln  gegenüber  hatten  die  guten  Eigen- 
schaften des  Gesanges  des  Hm.  Carlen:  reine  Intonation  und 
befriedigende  Declamation,  nicht  Viel  auf  sich.  —  Melbour^ 
ne.  Der  achtzigjährige  Pianist  Hr.  Anton  von  Kontski  hat 
hier  mehrere  Concerte  gegeben  und  ist  dabei  vom  Publicum 
sehr  freundlich  behandelt  worden.  —  Moskau.  Die  Philhar- 
monische Gesellschaft  hat  als  Dirigenten  für  ihre  nächstwio- 
terlichen  Concerte  u.  A.  die  HH.  Dr.  Hans  Richter,  F-Iix 
Mottl,    Dr.    Muck    und    R.    Maszkowski    engagirt.    — 
Ostende.    Unter  den  vielen  Künstlern,  welche  die  Concert« 
im  Cursaal  durch  ihre  Mitwirkung  verschönten,  wurde,  «re 
das  leicht  erklärlich  ist,  vor  Allen  Hr.  van  Dvck  auf  aussei* 
gewöhnliche  Weise  gefeiert.    Zahlrdch^  beg6iste'rte  Hervor- 
rufe wurden  ihm  zu  Theil,   auf  die   er  durch  die  Wieder- 
holung des  vorhergesungenen  Liebesliedes  des  Siegmond  aus 
der   „Walküre^,    aiesmid    aber  in   deutscher  Sprache,   ant- 
wortete. 


Kirchenmusik. 

Leipzig.  Thomaskirche:  29.  Aug.  „Kommt,  lasst  uns 
anbeten*^  von  M.  Hauptmann.  „Gott,  sei  mir  gnlSAie^  von 
G.  Rohling.  —  Nicolaikirche:  30.  Aug.  „Wie  der  Hirsch 
schreit"  v.  Mendelssohn. 


Vermischte  Mittheiiungen  und  Notizen. 

*  Die  zehn  Philharmonischen  Concerte,  welche  Hr. 
Nikisch  aus  Leipzig  in  n.  Saison  in  Berlin  dirigiren  wird, 
beginnen  am  12.  October  und  schliessen  am  8.  März. 

*  Die  erste  Serie  der  Beethoven-Goncerte  des 
Kaim-Orchesters  unter  Zumpe's  Leitung  in  München  war 
ein  künstlerischer  Triumph  für  den  excellenten  Dirigenten 
und  seine  vorzügliche  Gapelle. 

*  Eine  in  Budapest  kürzlich  vorgenommene  amtliche 
Conscription  der  MusiKbanden  daselbst  hat  nach  der  „N.  M. 
Pr.**  folgendes  Resultat  ergeben:  Zigeuner-Musikbanden  spie- 
len an  130  Orten;  die  Zahl  der  'V^lksmusiker  beträgt  997. 
Sogenannte  „^mischte**  Musikbanden  (Civilisten)  gibt  es  in 
32  Localen  mit  216  Mitgliedern.  Damen-Musikcapellen  —  mit 
154  Mitgliedern  —  spielen  an  21  Orten.  Serbische  Musiker 
(Tamburisten)  gibt  es  22,  die  in  drei  Localen  spielen.  Femer 
l^bt  es  11  öfiPentliche  Ciavierspieler.  Militär-Musikbanden  mit 
msgesammt  120  Mann  fielen  an  4  Orten.  In  dieser  Statistik 
sind  iedoch  die  Militär-Musikcapellen  in  der  Ausstellung  und 
diä  Musikespellen  in  „Constantinopel  in  Budapest**  nidit  inbe- 

friifen.    Die  Zahl  der   ausübenden   ö£fentlidien  Musiker  in 
er  Hauptstadt  kann  also  auf  2000  Personen  veranschlagt 
werden. 


483 


*  Die  letzte  OrchestercompoBition  von  P.  Tscha'i- 
kowsky  ist  die  symphonische  Dich timfc  »Wojewoda**  (nach 
einer  ukrainischen  Ballade  von  Mickiewicz)  und  wird  dem- 
nächst im  Druck  erscheinen.  Sie  wurde  1 891  in  einem  Con- 
cert,  das  der  Pianist  Hr.  Siloti  in  Moskau  veranstaltete,  unter 
des  Gomnonlsten  Leitung  aufgeführt,  jedoch  mit  so  geringem 
Erfolg,  dass  der  Componist  ärgerlich  die  Partitur  zerriss  und 
das  Werk  verloren  gegangen  wäre,  wenn  der  Concertfi^ber 
nicht  die  Auilegestimmen  gerettet  und  sich  die  freie  Verfü- 
gung über  das  trotz  der  damaligen  lauen  Aufnahme  interes- 
sante und  originelle  Werk  seitens  des  Componisten  verschafft 
hätte. 

*  Der  Cercle  artistique  musical  zu  Barcelona  veran- 
staiteteinenlnternationalenCompositions  Wettbewerb 
und  schreibt  1)  einen  Preis  von  500  Pres,  aus  für  die  Com- 
position  einer  Gantate  f&r  vier  Solostimmen,  Chor  und  Or- 
chester; 2)  400  Pres,  für  eine  Streichorchestersuite  in  vier 
Sätzen:  8)  800  Pres,  für  eine  Messe  zu  Ehren  der  heil.  Caecilie; 
4)  200  Pres,  für  sechs  Lieder  mit  Chivierbegleitnng.  Die  Texte 
mögen  in  irgend  einer  romanischen  Sprache  sein.  Der  Termin 
für  die  Einsendung  läuft  mit  dem  15.  Oct.  d.  J.  ab. 

*  In  Cettinje,  der  montenegrinischen  Hauptstadt,  ist  ein 
Opernhaus  gebaut  und  eingeweiht  worden.  Dasselbe  hat 
24  Logen  und  fasst  600  Personen. 

*  Eine  neue  polnische  Oper,  „Goplana**  von  Zelenski, 
wurde  mit  Erfolg  in  Krakau  gegeben. 

*  Die  dreiactige  Oper  -Os  Filhos  do  Gapitao  Mor"  von 
A.  Machado  und  Thomaz  del  Negro  wurde  in  Lissabon 
mit  Erfolg  zur  Erstaufführung  gebracht. 

*  Eine  neue  einactige  Oper  „LaTradita**  von  G.  Medini 
erlebte  ihre  Erstaufführung  in  Savona. 

'^  In  Gent  wurde  die  einactige  Oper  „Razzia**  von 
van  Damme  mit  Erfolg  zum  ersten  Male  gebracht. 

*  Die  neue  Oper  „Marietta"  von  G.  Bucari  hat  bei  ihrer 
ersten  Aufführung  im  Bellini-Theater  zu  Palermo  einen 
Durchfall  erlebt. 

*  Nach  den  „M.  N,  N»**  beklagt  sich  Hr.  Hoicapellmeister 
Dr.  Hans  Richter  in  der  „Times**  darüber,  dass  dieses  Blatt, 
wie  andere  englische  2^itungen,  „den  wachsenden  Einfluss 
des  Hrn.  SiegfriedWagner  auf  die  Leitung  der  Bayreuther 
Festspiele  in  einem  Ton  gerügt  habe,  der  sehr  hart  gegen 
den  vielversprechenden  jun^n  Mann  und  ungerecht  gegen 
did  Leiter  der  Pestspiele**  sei,  und  dass  dabei  sein  (Bichter's) 
Name  in  einer  Weise  hereingezogen  worden,  „die  den  An- 
schein erregen  müsse,  als  ob  zwischen  den  leitenden  Pactoren 
in.  Bayreuth  und  ihm  selbst  in  Bezug  auf  Hm.  Siegfried's 
Theilnahme  an  dem  künstlerischen  Werk  zum  Mindesten  eine 
latente  Opposition  bestehe**.  „Ich  bitte  um  die  Erlaubniss**, 
f^hrt  der  oerühmte  Wiener  Wagner-Dirigent  fort,  „mittels 
Ihres  geschätzten  Blattes  öffentlich  zu  erklären,  dass  das 
nicht  der  Pall  ist.  Ich  wohnte  den  Proben  bei,  die  Siegfried 
Wagner  leitete,  und  wenn  sein  Werk  irgendwie  unbefriedigt 

fewesen  wäre,  hätte  ich,  als  Einer  der  ältesten  Freunde  der 
'amilie,  sicherlich  nicht  verfehlt,  mich  ganz  entschieden  da- 
fegen  auszusprechen,  dass  ihm  ein  solch  verantwortungsvoller 
Osten  anvertraut  würde.  Ich  habe  Siegfried  Wagner  diri- 
giren  hören,  und  ich  habe  ihn  als  Regisseur  an  der  Arbeit 
gesehen.  Nach  meiner  bescheidenen  Ansicht  ist  er  ein  com- 
petenter,  ja  ein  hervorragender  Dirigent  und  ein  vielverspre- 
chender Ridgisseur.**  —  Glänzender  kann  Hr.  Siegfried  Wagner 
seinen  offenen  und  versteckten  Feinden  gegenüber  nicht  ge- 
rechtfertigt werden,  als  durch  dieses  mannhafte  Vorgehen 
Hans  Richter's,  des  Künstlers,  der  vor  allen  lebenden  Wagner- 


Dirigenten  und  Kennern  im  Stande  ist,  ein  richtiges  ürtheil 
in  dieser  Frage  abzugeben. 

*  Das  schnell  zu  Ansehen  und  Beliebtheit  fi;elangte 
Holländische  Vocalterzett  der  Damen  Frls.  de  Jong, 
Snyders  und  Gorver  hat  sich  aufgelöst,  indem  die  erstgen. 
Dame  sich  verheirathete  und   Frl.  Gorver  dramatische  än- 

ferin  werden  will.  Aber  schon  ist  ein  neues,  aus  Schülerinnen 
er  Frau  Schnitzen  von  Asten  und  Stockhausen^s,  den  Frls. 
Johanna  Mey  erwisch  aus  Berlin,  Else  Vogel  aus  Leipzig  und 
Giemen tine  Engelmann  aus  Berlin  gebildetes  Damenterzett 
in  Sicht,  dem  hoffentlich  dieselben  künstlerischen  Erfolge  er- 
blühen, wie  den  drei  holländischen  Sängerinnen. 

*  In  Amsterdam  haben  sich  soeben  die  Damen  Bed- 
dingius  und  Loman  und  die  HH.  Messchaert  und  Kog- 
mans  zu  einem  Niederländischen  Vocalauartett  zu- 
sammengethan,  das  auf  seinen  Reisen  durch  Hotland  und  das 
Ausland  besonders  den  a  capella-Gesang  pflegen  wird. 

*  Frau  Aloyse  Krebs-Michalesi,  die  ehemalige  hoch- 
verdiente Altistin  der  k.  Oper  zu  Dresden,  beging  am  29.  Aug. 
ihren  70.  Geburtstag. 

*  Hr.  Heinrich  Walcker,  der  Senior  der  berühmten 
Orgelbauanstalt  der  HH.  E.  F.  Walcker  &•  Go.  in  Ludwigs- 
burg in  Württemberg,  beging  am  10.  Aug.  das  fünfzigjährige 
Jubiläum  seines  Eintritts  in  das  damals  väterliche  Geschärt. 

*  Hr.  Tetzlaff,  der  Oberregisseur  der  Berliner  Hofoper, 
beging  kürzlich  das  vierzigjährige  Jubiläum  seiner  Bühnen- 
thätigkeit. 

*  Die  Theater-  und  Goncert-Direction  Ernest 
Gavour  in  London  hat  neben  ihren  Filialen  in  Paris,  Mai- 
land, St.  Petersburg  und  New- York  nunmehr  unter  gleicher 
Firma  auch  ein  Bureau  in  Berlin,  N.  W.,  Mittelstr.  23,  das 
sich  specieU  den  Engagements  und  Vermittelungs^eschäften 
in  una  für  Deutschland^  Oesterreich-Üngarn  und  die  Schweiz 
widmet,  eröffnet. 

*  Hr.  Hofpianofortefabrikant  Gommerzienrath  Garl  Bech- 
stein  in  Berun  wurde  zum  Geh.  Gommerzienrath  ernannt. 

*  Hr.  Otto  Junne.  der  Inhaber  der  Hofmusikalienhand- 
lung  Gebrüder  Schott  m  Brüssel  und  der  Musikalien verlags- 
handlung  Otto  Junne  in  Leipzig  hat  für  die  Letztere  von 
der  Königin  von  Belgien  den  Titel  eines  Hoflieferanten 
erhalten. 

*  Hr.  Gapellmeister  Emil  Kaiser  in  BratCnschweig  er* 
hielt  vom  Prinz-Regenten  Albrecht  von  Braunschwei^  das 
Verdienstkreuz  1.  Glasse  des  Ordens  Heinrich's  des  Löwen 
verliehen. 

Todtenliste.  Rudolph  Schachner,  Gomponist  und  Pia- 
nist, t,  im  75.  Lebensjahre  stehend,  am  46.  Aug.  in  Reichen- 
hall. —  Oberbürgermeister  a.  D.  Rath  Friedrich  Laue  in 
Sondershausen,  ein  musikalisch  hochbec^bter  Jurist,  welcher 
der  Freundschaft  Liszt^s  und  RaJTs  sich  rühmen  konnte  und 
für  den  Bayreuther  Meister  zu  dessen  nicht  geringer  Freude 
in  einer  Zeit  schon  litterarisch  eintrat,  in  der  derselbe  noch 
wenig  Freunde  besass,  f  am  16.  Aug.  —  Henri  Bosmans, 
ausgezeichneter  holländischer  Violoncellist,  zuletzt  in  Amster- 
dam in  Stellung,  f,  40  Jahre  alt,  am  9.  Aug.  —  Jul.  Beer, 
Hornvirtuos,  Professor  am  Prager  Gonservatorium,  f,  59  Jahre 
alt,  unlängst.  —  Eduard  van  den  Boom,  ausgezeichneter 
Pianist  und  Musiker,  bekannt  durch  Glavier-  und  Harmonium- 
Gom  Positionen,  f,  fast  siebzigjährig,  in  Lüttich. — E.  W.  Sim- 
mank,  Gantor  und  Organist,  f,  59  Jahre  alt.  in  Bautzen.  — 
R.  Weber,  Musikdirector,  Erfinder  der  Militärtrommel,  f 
am  29.  Juli  in  Ringsheira.  —  P.W.  N.  Groach,  Gomponist, 
t,  89  Jahre  alt,  in  Baltimore. 


Kritischer  Anhang. 


Friedrieh  Busse.  Der  Singemeister.  Vollständige  Anwei- 
sung zur  Erlernung  des  Gesanges.  15.  verbesserte  Auf- 
lage. Leipzig,  G.  F.  W.  SiegePs  Musikalienhandlung 
(R.  Linnemannj. 

Das  Werk  ist  der  Anpreisung  in  der  Vorrede  gar  nicht 
werth;  es  ist  mir  unbegreiflich,  wie  es  15  Auflagen  erleben 
konnte, —  esmüsste  denn  der  Grund  im  billigen  Preis  liegen. 
Das  Vorwort  sagt:    „Die  von  einem  erfahrenen  hiesigen 


Gesanglehrer  (das  merkt  man  der  Bearbeitung  nicht  an)  be- 
sorgte Umarbeitung  erstreckt  sich  der  Hauptsache  nach  auf 
Ausmerznng  einiger  veralteten  Paragraphen**  (nach  meiner 
Meinung  ist  der  grösste  Theil  des  „Theoretischen  Theils** 
immer  noch  veraltet  trotz  der  Ausmerzung).  Das  Buch  muthet 
uns  trotz  seiner  Umarbeitung  wie  ein  ueberbleibsel  aus  alter 
Zeit  an.    Das  Gapitel  über  die  Verzierungen  z.  B.   enthält 

Sanz  wunderliche  Sachen.   Ich  bin  begierig,  zu  erfahren,  wo 
er  Verfasser  die  Ausführung  des  Vorschlags 


484 


f~~TTr^  i 


^■^^  \ß  i  i 


und  des  folgenden 


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(dis,  eis  soll  nur  scheinbar  angegeben   werden!)    her  hat? 

Wozu  sich  in  einer  Singschule,  deren  Text  nur  10  Seitenlang  ist, 
mit  solchen  Absonderlichkeiten  abgeben?  In  den  Beispielen 
121—124  sind  Vor-  und  Nacbschlag  nicht  unterschieden.  —  Unter 
17 liest  man:  das  Trillo (Neutrum im  Italienischen!),  unter  18: 
2, Nie  aber  dürfen  sie  (die  Töne  des  Doppelschlags)  eine  grosse 
Terz  bilden*'.  Ja,  warum  denn  nicht?  Die  Doppelschläge 
-unter  No.  116  klingen  ja  ganz  gut  trotz  der  grossen  Terzen; 
überdies  passt  das  Beispiel  No.  116  gar  nicht  zu  dieser  „Regel**, 
da  es  auch  kleine  Terzen  aumeist.  —  Hier  noch  eine 
Blüthenlese  von  Ungenauigkeiten ,  Unklarheiten  und  Incon- 
sequenzen.  Ist  (sub  8)  unter  „Kehlen  ton**  der  „Gaumen- 
ton **  sjemeint?  —  „Kopfstimme  oder  Falsett**  (sub  5)  [nicht 
alle  Gesanelehrer  verstehen  unter  K.  und  F.  dasselbe;  dar- 
über sind  die  Acten  leider  noch  nicht  geschlossen].  —  Wozu 
die  italienischen  Namen  „Basso,  Baritone,  Tenore**,  die  doch 
im  Deutschen  nicht  gebraucht  werden?  Und  dann  wieder 
„Discant**  —  Inconsequenz !  —  Sub  6:  „Contraltion**  [Druck- 
fehler? —  soll  „Contraltino"  heissen!].  ~  Sub  8:  „Der  Mund 
muss  wie  zum  Lächeln  .  .  .  geöffnet  werden**.  Wann  endlich 
wird  diese  alte  italienische  Scnablonenregel  aus  den  Gesang- 
schulen verschwinden?  Gerade  der  Gesangunterricht  muss 
dem  Individualismus  haldigen.  —  Sub  10:  „Ausserdem  ver- 
steht man  unter  der  Kunst  der  Yocalisation  Folgendes  .  .  .** 
[sollte  heissen:  „verstehe  ich  .  .  .**].  —  Ich  komme  zum 
Schluss:  dass  man  den  „Singemeister**  von  Busse  nicht  ver- 
breiten, sondern  thunlichst  unterdrücken  soll.  Es  gibt  doch 
wahrlich  noch  Besseres  unter  den  Gesangschulen. 

Th.  Graff. 


H.  Ferd.  KufTerath.  Praktische  Choralschule  für  vier  Yocal- 
oder  Instrumentalstimmen  zum  Studium  der  Harmonie,  des 
Contrapunctes  und  der  Orgel  (Text  französisch  und  deutsch). 
Brüssel,  Gebr.  Schott. 

Dem  Buch  kann  man  auch  den  Titel  „Ghoralschule  auf 
Grund  von  J.  S.  Bach 's  contrapunctischem  Stil**  geben:  denn 
Bach  wird  fast  auf  jeder  Seite  als  Vorbild  aufeef^lhrt.  Bei- 
spiele der  fiffurirten  Harmonie  und  der  Eigenthümlichkeiten 
Bach'scher  Schreibweise  eröffnen  das  Werk   (den  Philistern 


unter  den  Harmonikem  und  Gontrapunctikem,  welche  so  gem. 
Bach  im  Munde  führen,  aber  Nichts  von  ihm  wissen  wollen, 
wenn  er  nicht  in  ihren  Kram  passt,  zur  Durchsicht  em« 
pfohlen!).  Ueber  Quintenparallelen  hat  der  Verfasser  noch 
sehr  rigorose  Anschauungen;  Fortschreitungen  wie  folgende 
sind  gar  nicht  darunter  zu  rechnen:  denn  es  fehlt  die  Paral- 
lelität: 


Ferner  bringt  die  Einleitung  noch:  die  alten  (Kirchen-) 
Tonarten  und  Tonschlüsse.  —  i)ie  Ghoralschule  enthält:  Cho- 
räle nach  Bach*8  vierstimmiger  Bearbeitunjar  beziffert,  vier- 
stimmig zu  bearbeiten;  Choräle  mit  beziffertem  Bass  von 
Bach  vierstimmig  für  die  Orgel  bearbeitet;  vierstimmige  Vocal- 
und  Instrumentalchöre  von  Bach  und  Anderen  (auch  H.  F. 
Kufferath) ;  Choräle  mit  beziffertem  und  ohne  bezifferten  Bass  von 
Bach  für  vier  Gh^sangstimmen  bearbeitet;  Choräle  mit  Bass, 
zu  beziffern  und  vierstimmig  zu  bearbeiten:  Psalmen,  Choral- 
Melodien  und  geistliche  Lieder  für  vier  Vocal-  oder  Instru- 
mentalstimmen zu  bearbeiten;  Orgel  vorspiele  —  ein  umfang- 
reiches Material  —  für  das  eingehendste  Studium. 

Th.  Graff. 


Ferdinand  Büchler.  „Bunte  Reihe**.  Sammlung  auser- 
wählter Stücke  für  Violoncell  mit  Begleitung  des  Piano- 
forte.    Leipzig,  J.  Bieter-Biedermann. 

Der  treffliche  Pädagoge  und  Verfasser  werthvoller  Etuden- 
werke  für  das  Violoncell  hat  Arien  aus  Opern  und  Oratoriea 
von  Ramean,  Grötnr,  Destouches,  Stradella,  Gluck  und  Hän- 
del, Gesänge  von  Weber,  Schubert,  Mendelssohn  und  Brahms 
und  verschiedene  Volkslieder  zusammengetragen,  diese  Sachen 
mit  feinem  Sinn  und  künstlerischer  Vorsicht  für  sein  Instru- 
ment mit  Pianofortebegleitung  bearbeitet  und  die  Streich- 
stimmen auf  das  Sorgfältigste  mit  Fingersatz  versehen  und 
Bogenstrichen  bezeicmiet.  Die  Art  und  Weise,  wie  Büchler 
diese  Arbeit  gemacht  hat,  nöthigt  uns  Eespect  ab  vor  seinen 
gediegenen  Kenntnissen,  und  verdient  diese  Sammlung  von 
Yioloncellstücken  sowohl  zu  Vortragszwecken,  als  aucm  zur 
Verwendung  beim  Unterricht  die  weitgehendste  Beachtung. 

— s  — -r. 


BirierkASten. 


y,  PV.  in  C.  u.  N".  in  C.  Ueber  Privatconcerte  und  Ver- 
leihungen von  Schmuck-  und  praktischen  Gegenständen  brin- 
geu  wir  nur  ganz  ausnahmsweise  Mittheilungen. 

G.  F.  in  S.  Dass  Hr.  Günther  Coblenz,  der  Capellmeister 
des  Einen  der  beiden  „Neuen  Leipziger  Concertorchester**, 
sich  bald  die  Beine  abläuft,  um  mit  seiner  Capelle  ein  En- 
gagement für  die  nächstjährige  Ausstellung  zu  finden,  und 
wohl  aus  diesem  Grunde  das  kleinliche  Manöver  gegen  das 
Unternehmen  des  Hrn.  Capellmeister  W.  in  Scene  gesetzt  hat, 
wussten  wir  schon  aus  anderer  guten  Quelle!  Wir  wissen 
aber  auch,  dass  sein  heisses  Mühen  vergeblich  ist,  weil  man 
von  einem  Dirigenten  besserer  Concerte  doch  vor  Allem  ver- 


langen kann,  dass  er  zu  diesem  Amt  auch  die  nöthige  künst- 
lerische Befähigung  mitbringe.  Wie  es  um  diese  bestellt  ist, 
weiss  Jeder,  der  nur  Ein  Mal  Ohren-  und  Augenzeuge  der 
Directions weise  dieses  Herrn  war. 

W,  F.  in  5.  Dem  böswillig  erfundenen  oder  durch  ein 
Missverständniss  hervorgerufenen  Gerücht,  dass  die  ausge- 
zeichnete Pianistin  Frau  Mar^  Krebs-Brenning  weder  mehr 
öffentlich  spiele,  noch  Unterricht  ertheile,  wird  durch  jene 
öffentliche  Bitte  derselben  allerdings  gründlich  der  Garaus 
gemacht.  Sie  werden  sogar  das  Vergnügen  haben,  die  Künst- 
lerin gelegentlich  ihrer  nächstwinterlichen  grossen  deutschen 
Concerttour  in  Ihrer  Stadt  zu  hören. 


Otto  Goepfart, 

Conoert-  und  OratoriensSnger 

[1369h.l  «BasB-BaritOB. 


Snsanne  Stade,  [isro-o 

Concert-  u.  Oratoriensflngerin  (Sopran). 
Gesanglehrerin. 

Leipiig,  Kanstädtor  StoiBweg  i%  DI. 


Johajina  Dietz, 

Concert-  und  OratoriensBngerin 

(Sopran).  [IdTlq.] 

Frankfurt  a.  M;,  AlteMainzei^rasse  41. 


485 


Diejenigen  Concert-  und  Mosikvereine,  die  in  kommender  Saison  auf  die  Mitwirkung  des 


IRicHsircL  "VT'agpaer-In.tearpreterL  am   Cla-viea? 

Herrn  Franz  Fischer, 

königL  bayr.  Hofcapellmeistep, 

der  in  London,  Berlin,  Gopenhagen,  Mannheim  etc.  beispiellose  Erfolge  gehabt  hat, 

oder  der  ausgezeichneten  IL^iedei*-  und  Ooiicex*tsäng'ei*iii 


[I372a,l 


Fräulein  Anna  Spielhagen  (Sopran), 

die  in  Baden-Baden,  Salzbarg,  Augsburg,  Mannheim  etc.  im  vorigen  Jahre  glänzende  Becensionen  errungen  hat, 
reflectiren,  ersuche  ich,  sich  recht  bald  an  mich  zu  wenden. 

Manchen,  Jos.  Selling, 

MsiTeistrsme  18.  Hoftnusikalien-Verieger  und  Conoort-Agentur. 


Kammersänger  Eduard  Fessler, 

Oratorien-,  Balladen-  und  Liedersänger 

ri373c1  (Bass-Bariton-  und  Baritonpartien). 

Eigene  Adresse:  Berlin  W.,  Winterfoldstrasse  7. 

(Concert-Vertretang:     Hex*ma.iiii.  "Wolffl  Berlin.) 

Marie  Sdunidt-Köbne  und  Felix  Schmidt 

Sopran.  Bariton. 

Eig.  Adr.;  Berlin  W.,  Tanenzien-Str.  21. 

[  1 374c.]  Conoert- Vertretung  : 

Concertdirection  Hermann  Wolff, 

Berlin  Wi  Am  Carlsbad  i9,  I.    Telegr.-Adr.:  MusikwolfT, 

MmuimmyuiMimHHimnmium^ 


Hermann  Oansehe  (Bariton), 

.  Oratorien^  Balladea-  und  Liederiänser. 
Vertreter:  Hermann  Wolff,  Berlin  W. 

Eigene  Adresse :  CreuBnach*  [1375d.] 

Correspondenzen   erreichen   mich   unter 
[1376p.l  der  Adresse: 

Frankfurt  a.  M.,  Feldbergstr.  38, 1. 

Hngo  Becker,  Kliiigl  Professor, 

Soloqoartett  für  KireheogesaDg, 

I^etpstK.  [1377e.] 

Adr.:  B.  Röthig,  Cantor  a.  St.  Joh. 
Sophienstrasse  12. 

KäiHfliersEnprAlfredOberliuider 

(Tenor).  [i378s.] 

Berlin,  Charlottenburg. 
(Coacertvertretung:  H.  Wolff»  Berlin.) 


Emil  PinkSy 

Concert-    und   Oratorientenor. 

Leipzig,  Hohe  Str.  47,  II.  [i379n.] 

Concertvertretnng:  H.  Wolff,  Berlin. 

CAoilie  Kloppenburg, 

hoher  Alt.  [I380r.] 

Frankfurt  a.  M«,  Zimmerweg  13. 
Concert  Vertretung:    H.  Wolff,   Berlin. 


EKsabetb  Pahtt, 


[1381n.] 


Concert-  und  Oratoriensängerin. 

Äit  u.  Mezzosopran,   Schale  Stockhausen. 
Wiesbaden.    Vertret.:  Eugen  Stern,  Berlin. 

Clara  Polscher  (Hezzo-Sopras). 

Leipzig,  Mühl^asse  4r. 

[1382n.]  (CJonoertYertretang:  H.  Wolff,  Berlin^ 


Offene  SteUenfArMasiker. 

C^eaueht  werden: 

Oapellmetster-Toloifttatr  f.  eine 

vornehme  Hofbtthne.    Bewerbongen 

unter  Chiffre  A.  B.  200  an  die  Exp. 

.  d.Blt8.  [1888.] 

fiiolOTioloncelliat  1.  Banipe«  für 
das  Concertorch.  „Günther,  Coblenz". 
Bewerbungen  an  Musikdirector  Gün- 
ther in  Coblenz.  (Wenn  das  betr. 
Inserat  auch  den  vorstehenden  Wort- 
laut hat,  so  handelt  es  sich  doch  jeden- 
falls um  Hm.  Günther  Coblenz  und 
sein  „Neues  Leipziger  Concertorche- 
ster**.  Wo. und  wie  dieser  „Capell- 
meister*'  einen  „Solovioloncellisten  1. 
fiAnges^  zu  verwenden  gedenkt,  ist 
uns  aber  räthselhaft. 


Hedwig  Bernhardt 

Concert-  und  Oratoriensängeriu, 
Alt  u.  Mezzosopran,  Seiini«  StoeklutueD. 

Breslau,  Augustastr.  43, 1.[i384b.] 

Concert  Vertretung:     H.  Wolff,    Berlin. 

Säramtliche  Briefe,  Concertangele- 
genheiten  oder  Clavierunterripht  be- 
treffend, sind  nur  direct  an  mich  zu 
richten.  [1385b.] 


kgl.    säch-s.    KairLTnervirtuoslTi 

Dresden-Strahlen, 

l^ary  Krebs-Strasse  1. 

Anna  SchiniunRep, 

[1386—.] 

Uhrerio  für  Sologesaog  an  der  k. 
Akadeue  der  TonuBst. 

Munoben,  Jägerstrasse  8 III, 


486 


XSrvlderiiiisrl 

Unter  dem  Titel  „Ein  Mnsikschriftsteller*'  hat  an  dieser  Stelle  Hr.  E.  0.  Nod- 
nagel  aus  Berlin  ein  Pamphlet  ^hftssigsten  Stils  veröffentlicht,  *auf  das  ich  Fol- 
gendes za  erwidern  hahe.  Als  ich  auf  ausdrQckllchen  Hinweis  von  M.  Schillings» 
mich  an  das  von  ihm  Hrn.  E.  O.  N.  übermittelte  Material  (!)  mu  halten,  dieses 
Herrn  Motivbenennungen  in  meiner  ^Ingwelde^-Erl.  benutzte»  habe  ich  diese 
Quelle  angegeben  mit  der  Fussnote:  »»Die  Motivbenennungen  sind  sum  Theil 
der  ausgeseichneten  Analyse  E.  O.  N/s  in  der  »Allg.  M.  Ztg.c  entnommen." 
Unbegreiflicherweise  hat  der  Verleger  Bechhold  diese  Quellenangabe 
unterlassen.  Die  Schuld  an  der  Ursache,  welche  dem  aufgeregten  Herrn 
die  giftgeschwoUene  Feder  in  die  Hand  drückte,  liegt  also  ausschliesslich  auf 
Seiten  des  Verlegers.  —  Schon  im  Jahre  1893,  als  ich  von  der  Existenz  eines 
E.  0.  N.  noch  keine  Ahnung  hatte,  wandte  ich  für  das  Wort  „Leitmotiv**  das 
prägnantere  „Tonsymbol**  an.  Wenn  ich  ebenso  kleinlich  wäre,  wie  der  Berliner 
Pamphletist,  könnte  ich  also  eher  gutsagen:  „Hr.  E.  0.  N.  hat  mtr  diesen  Begriff 
»gestohlen«.**  Ob  ich  als  Musikschriftsteller  etwas  leiste  oder  nicht,  darüber  hat 
die  kleine  Berliner  Localgrösse  nicht  zu  richten.  Tlrtheile  hierüber  stelle  ich  ihm 
zur  Verfügung.  Der  „motivbeschützende  Staatsanwalt**  hat  mir  ein  herzerquicken- 
des Lachen  s^bgenöthigt.  Im  Uebrigen  richtet  sich  der  rüde  Ton  des  Hrn.  £.  O.  N. 
in  den  Augen  Anständiger  von  selbst.  [1887.] 


München,  26.  August  1896. 


Wilhelm  Mauke,  Gomponist. 


Violinlehrerstelle. 

Bei  dem  Musikvepein  fOp  KArnten  in  Klagenffurl  ge- 
langt wegen  Beförderung  der  bisherigen  Lehrkraft  zum  Concertmeister  in 
Graz  die  Stelle  eines  Violinlehrers  mit  dem  Dienstesantritte  am  15.  September 
1.  J.  zur  Besetzung.  [1388a.] 

Verlangt  wird  tüchtiger  Pädagoge,  welcher  im  Stande  ist,  im  Violin- 
spiele höhere  Ausbildung  zu  ertheilen,  sowie  ein  guter  Kammermusiker. 

Jahresgehalt  720  fl.  mit  der  Verpflichtung  zur  Leistung  von  höchstens 
16  Unterrichtsstunden  in  der  Woche.  Näheres  in  der  Listruction,  welche  den 
Bewerbern  über  Verlangen  zugesendet  wird. 

Bewerber  wollen  ihro  Gesuche  unter  Nachweisung  ihres  Bildungsganges 
und  ihrer  hisberigen  Verwendung,  sowie  unter  Beischluss  ihrer  Photographie 
bis  1.  September  1.  J.  an  den  Musik  verein  für  Kärnten  in  Klagenfurt  zu 
Händen  des  Schriftführers  Dr.  Max  Mitter  egger  einsenden. 


Qesangschule 


d{errmann. 


Privatconservatorium  fOr  voilständiae  gesangliche  Ausbildung  für 

Bühne  und  Concert. 

OpCrnSChulC«  Prospeete  frei  durch  d.  Dlrection  MuflChCfl. 
Beipiiui  de«  Schuljahre«  am  1.  September. 

Um  Störungen  im  Unterrichte  zu  vermeiden,  wird  um  gef.  baldige  An- 
meldung gebeten.  [1389b.] 


Königl.  Conservatorium  für  Musik  zu  Stuttgart. 

AufnahmeprAfang::  14.  October.    BeKinn  de«  Winter«eme«ter«: 

19.  October.  Unterrichtsfächer:  Solo-  und  Chorgesang,  Ciavier,  Orgel,  Vio- 
line, Yioloncell,  sowie  die  sonstigen  Orchesterinstrumente,  Tonssiz  und  Instrumen- 
tationslehre, Declamation  und  italienische  Sprache,  vollständige  Ausbildung  für  die 
Oper.  39  Lehrer,  5  Lehrerinnen.  In  der  Kün«tler«chale  unterrichten  die 
Professoren:  FerliuK,  Keiler,  K,  Krüg^er,  8.  de  lianire,  liinder, 
Pischelc«  Pmclcner,  SN(eyerIen,  Sing^er,  Sicranp,  Speldel,  Wien, 
Hofcapellmeister  Doppler,  Kammersänger  Hromada,  Hofmusikdirector 
Mayer,  Kammermusiker  Seite,  Cav.  Cattaneo.  —  Prospeete  und  Statuten 
gratis.  [1390.] 

Stnttg^art,  im  August  1896. 

Die  Dlrection:  Prof.  Hii«. 


Verlag  von  E.  W.  Fritzseh  in  Leipzig^. 

Carl  Piuttiy 

Op.  3,  Drei  Interludien  ft&r  OrgeL 
Jt  2,25.  [1391.] 

Op.  4.  Fünf  Choralvorspiele  für  OrgeL 
Ji  2,60. 

Op.  12.  Sieben  kleine  Cla vierstucke.  »>lf  2, — . 

Fürstlich   Scbaombiirg  •  Lippisehe 
Orchesterschale  zn  Bfiekeborg. 

Der  Unterricht  erstreckt  sich  auf 
sämmtliche  Orchesterinstrumente,  Cla- 
viersniel  (als  Nebenfach),  Theorie  der 
Musik,  Chorgesang,  Quartett-  und  Or- 
chesterspiel. [1392a.- 

Lehrer  sind  die  Herren  Hofcapell- 
meister Professor  Richard  Sahla,  Musik- 
director  Friedrich  Geissmann,  CoDcert- 
meister  Albin  Beyer»  Concertmeister 
Johannes  Smith,  Hugo  Bosse,  Hof- 
pianist Clemens  Schultze  u.  A. 

Honorar  (Hauptinstrnment,  Ciavier 
und  zweites  Nebeninstrument,  sowie  üb- 
rige Fächer)  jährlich  150  uSf,  halbjähr- 
lich pränumerando  zu  entrichten. 

Aufnahmeprüfungen  (element.  Kennt- 
nisse werden  vorausgesetzt)  1.  u.  2.0ctober, 
Vormittags  im  Probeiocale  der  Fürstlichen 
Hofcapelle.  Anmeldungen  sind  an  HerrD 
Musikdirector  Geissmann  in  Bückeburg, 
durch  dessen  Vermittelungauch  Prospeete 
und  gewünschte  Auskünfte  über  Woh- 
nungen etc.  zu  erhalten  sind,  zn  richten. 

Bückebnrg,  im  Mai  1896. 
Der  Director: 
Professor  Richard  Sahia, 
Fürst].  Hofcapellmeister. 

Ein    junger,     talentirtor    Capell- 
meister-Volontair    kann    bei 

einer  vornehmen  Hof  bühne  ein- 
führende Beschäftigung  als  Chorrepe- 
titor resp.  Bühnen-Dirigent  etc.  etc. 
finden.  [1393.] 

Offerten  unter  A.  B.  200  an  die 
Exped.  d.  Bits,  erbeten. 

Frau  Martha  Hohlfeld, 

Concertsängerin  (Sopran), 

sowie  Qesanglehrerin.  [I394aa.] 
Leipasig*,  König  Johannstrasse  18,  part. 
Conc.-Vertr. :  Eugen  Stern,  Berlin. 


Lulu  Heynsen  (lemwpru  l  III), 
[i395q.]  Lieder  und  (rtierieisiifarii. 

Berlin  W.,  Schöneberger-Ufer  41. 
Concertvertret.  Herm.Wolff.BerlinW. 

AnsUldnog  im  Ciavierspiel. 

ENsahetb  Morsbach, 

Pianistin«  [l396o.] 

Leipzig,   Lessing-Strasse  20,  III. 

Eduard  ICaim,  n^^^rJ 

Concert-  und  Oratoriensftnger  (Tenor). 

Dresden,  Ostra-Aüee  23. 


Flngrel- 


C.  Beclisteiii, 


und  Pianino-Fabrikant. 

Itloflierei-ant 


Sr.  Maj.  dee  Kaisers  von  Deatschluid  und  Eßnigs  von  Praussen,  Ihrer  Haj.  der  Kaiserin  von  Deatsohland  und  Königin 
von  Preuasen,  Ihrer  Haj.  der  Königin  von  EngWd,  Ihrer  Maj.  der  Königin-Regent  in  von  Spanien,  Sr.  Kaiserl.  und 
Kßnigl.  Hoheit  des  Kronprinseii  von  Deutschland  und  von  Preussen,  Sr.  Königl.  Hoheit  des  Prinzen  Friedrich  Carl  von 
PreuBsen,  Sr.  Königl.  Hoheit  des  Hersogs  von  Edinburgh,  Ihrer  Königl.  Hoheit  der  Prinzessin  Louise  von  England 
[1398—.]  (Marchioness  of  Lome). 

1  .«^«rlo-n    "W       I         ^-  Fabrik:    6—7  Johmnls-Str.  und  27  Ziegel^Strasse.       l     TlAflin   IV 
V,r«i7  c...     \*  U.Fabrik:    21  GrQnaaer^trasae  u.  25  Wlener-StrassB.  T^wZtZli.Zl 

40  Wlgmore  Street.  m.  Fabrik:    122  HelohenbeFireF-StFaase.  S-7  Johannis-Str. 


f^uiiu^  'ßlüthner, 

£eipiig. 

Königl.  Sachs.  Hofpianofortefabrik. 


Hofllilarant 

ir  MaJ.  dar  Kaliarln  «on  Diutichland  und  KBnlgin  ven  Prauiian, 
Sr.  MaJ.  dti  Xaliari  voo  Oeitarraich  und  KBnIfla  vnn  Ungarn, 
Sr.  Haf.  das  KOnlft  ven  DInamirk, 
Sr.  MaJ.  da*  KBnIga  ven    Grlachanlantf, 
Ihrar  KBnlsi.  Kehalt  dar  Prlnzatiln   voa  Walaa. 


mUgel 


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PrämJirt  mit  11  eisten   ^Veltansstellung^-Preisen. 


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Leipzig, 

llofliereriint  Sr.  IKaj.  des 
Kaisers  voo  Knssland, 

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wärtigen musilinÜHcIien  Publi- 
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aorguDg  von 

MnsikalieD,  mnsikalischeD 
Schrifteo  etc. 

Preisverzeichnisse  kostenrrei. 


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Oratorien-  u.  Liedersängerin  (Alt). 
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lieber  14000  Pianinos  nod  Flügel  im  debraoeh. 

[U03-.]   Orflndangsjabr:  1K21. 


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mit  DtmpfbBtrieb. 

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WeltansstellnngaprelMn  wurde 
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^^  9        -^  f»f\in  «BsiLidiriftM.  — -  ^J9  ^  W 


488    - 


Franz  Rummel, 

^^    DeSSaUy  A.scaiiische  Strasse  105.    ^^^ 

Telegramme:  Franz  Rummel,  Dessau.  [i404k.] 

lEjüg^ag^einentsof ferten   nur    direct. 
für  Bayern,  Württemberg,  Baden  und  die  Schweiz:  SOddeutscIie  Concertdirection  IMOnoiien. 


Geschäftliche  Mittheilungen  und  Engagementsanträge  für  die  Violinvirtuosin 

Fräulein  Betty  Schwabe 

erbitten  wir  nur  entweder  direct  an  die  Adresse  der  Künstlerin,  Berlin  W.,  Kalk- 
reuthstr.  d,  oder  an  die  [i^i 

Deutsehe  Ibtheilnng  der  Ooneertdireetion  Ernest  Cavoor  (Loidoo), 
Berlin  lü.  W.,  MitteMr.  28. 

Der  königl.  Hofopernsänger  und    herzogl.   sächs. 
Kammersänger 

Herr  Franz  Naval 

hat  uns  Beine  ausscliliessliciie  Vertretung  in  Tlieatergastspiel-  und  Conoertangelegenlieiten  übergebeoi  ruA 

erbitten  wir  Engagementsanfragen  etc.  für  Oper  und  Concerte  nur  an  die 

Denteehe  Ibtheilung  der  Coneertdireetion  Ernest  Cavoor  (London), 

Berlin,  N.  W.,  Hittelstr.  23. 


[1406a.] 


^ifaulein  Cony  €ansiaH 


f 


Oratopien-  und  Concepfsängepin 

(Mezzosopran-  und  Sopranpartien), 


hat  uns  die  ausschliessliche  Vertretung  ihrer  geschäftlichen  Interessen  äbertragen,  und  erbitten  wir  Engageoents 
Offerten  nur  an  die  [1407».) 


Concertdirection  Ernest  Cavonr  (London), 
Dentsche  Abtheilnng  Berlin,  lü.  W.,  Mittelstrasse  2^ 


eorg  Wort, 


ersttr  Violoncellist  und  Solotpleler  der  FOrstllch  Schwarzburgischen  Hofcapello, 

Lehrer  am  Fürstlichen  Ck>naervatorium  der  Musik  in  [1408a.] 

Sondershausen« 

Mmo  Btilf,  Violinvirtuos, 

erbittet  Anmeldungen  für  Concerte  unter  Adresse: 
[1409k.]  Leipzig,  Flossplatz  1, 11. 


KameÄer  C.  Dlerich 

(T«itr).        (»*»*»•' 

Leipzig,  Pfiiffendorfer  Str.  U- 
(Concertvertretung:  H.  Wolif.Be'"»;| 

f"""i  Otto  Hinteelfflanir', 

Concert-  u.  Oratoriensftnger  (ifo^^ 
Berlin,  W.  80,»  Eisenacher  8fr^ 

WiUy  SteMerg, 


Druck  von  G.  O.  Röder  in  Leipzig. 


Leipzig,  am  10.  September  1806. 


outk  riumck  nti-,  luit- 
iil  luttUiokullusii, 

tuet  Uli  fHtillll 


nitaluUallickifKkuiiliti 

luudiiiii  Uli  a 

II  iiiiHtia 


Verantwortliober  Redaotenr  und  Verleger: 

E.  W.  Fritzsch, 

Leipzig,  KSnlgsstrasBe  6. 


¥ 


Das  Musikalische  Wochenblatt  erscheint  Jährlich  in  69  Nummern.  Der  Abonnementsbetrag 
für  das  Quartal  von  13  Nummern  ist  2  Mark;  eine  einzelne  Nummer  kostet  -10  Pfennige.  Bei 
»„»,,  •  .        -,      directer  franldrter  Ereuebandsendung  treten  nachstehende  vierteljäbrliche  AbonnementEh 
&AlU.JftOrK.  I      F»^  >°  Sxt£ti  2  Mark  ßO  Pf.  fdi  das  Deuteche  Reich  und  Oesterreich.  —  S)  Mark  75  Pf. 
°  -*      mr  weitere  lAnder  des  Weltpostvereins.  —  Jahresabonnements  werden  unter  Zugrunde- 
legung vorstehender  Bemgsbedingungen  berechnet. 
Die  Insertionsgebtlhren  tax  den  Baum  einer  drelgespaltenen  Petitzeile  betragen  30  Pf. 


No.  38. 


nhalt:  Kritik:   Hugo  Wolf,   .Der  Conasidor'.    Oper  in  i 

Bod  MagdBbute,  —  Beriebt  au  l^ipzig.  —  Coiiao_   ..  

aafflUininKen.  —    Veimiaakto  HittAeÜDncen  and  NotlEsn. 
AuEcicen. 


(Forta«UnBg.)  —  TaniKeaablefata:  Hnalkbrlere  aaaBerllD,  Graz,  Kiel  (Sefalnsa) 
—  BoKaeauBDli  nadOute  in  Oper  aad  ConoerL  —  KlroheDmiulk.   —  Opera- 

-    Krläaober  Anbang:  Compoaitlonen  von  AlKemon  ABblon.   —   Biiefkaiten.  — 


Die  geehrten  Leser 


•üs  „Musikalischen  Wocitenblattfs*',  deren  MonmmeiU  mit  dem  laufetiden  Quartai,  resp.  mit  Nummer  39 
ttu  Emü  ge/ü,  werden  für  den  Fall,  dass  sie  dieses  Orgatt  über  den  gen.  Termin  hinaus  su  erhalten  wwiscke«, 
gebeten,  ihre  Bestellungen  rechtzeitig  anbrir^efi  zu  wollett,  damit  in  der  Zusendung  keim  Unterdrtchung  statt- 
findet. —  Den  werthen   Jahre sabonnenten  gegember  bedta-f  es  natürlich  dieser  Erimun^  nicht. 

K   W.  FRITZSCH. 


Kritik 


Hugo  Wolf.  „Der  Corregidor".  Oper  in  vier  Acten, 
nach  einer  Novelle  des  Pedro  de  Alarcon  bearbeitet 
von  Rosa  Mayreder-Obevmayer.  Mannheim,  C.  Ferd. 
Heclcel. 

(Fortuetzung.) 

Was  die  Musik  betrifft,  so  ist  der  Dialog,  nach  der 
Erfindung  des  Wagner'scben  Leitmotivs  behandelt,  das 
feste  Gefüge  der  ganzen  Oper;  wo  aber  Gelegenheit  zum 
Ifingeren  Ansspinnen  eines  mosikalischeuUedankeas  irgend 
einer  Art  gegeben  ist,  da  verschmäht  es  Wolf  nicht, 
seiner  lyrischen  Muse  in  polyphonen  Gebilden  das  Wort 
SU  gönnen,  welch  musikalische,  natürlich  nicht  abgeschlos- 
sene Formen  aus  der  flässigen  Art  der  Themenbildnng 
im  Orchester  organisch  herauswachsen  und  in  den  Sing- 
stimmen  ausblühen.  Solche  musikalische  Höhepuacte  be- 
deuten aber  keine  lAstige  Verzögerung  der  Handlung,  — 
nein,  sie  geben  nur  dem  Beschauer  Gelegenheit,  in  sinniger 
Betrachtung  die  Situation  voll  und  ganz  mit  auasulebea. 


Das  Vorspiel  beginnt  mit  dem  Motiv  des  Corregidor, 
welches  drohend  in  den  friedlichen,  liebewarmen  Lebens- 
ton des  Tio  Lucas  und  seiner  Frasqnita  seine  zerstören- 
den Dissonanzen  wirft.  Das  kurze,  aber  tiefe  Leiden  des 
Lucas,  aber  auch  dessen  Befreiung  durch  die  Offenbarung 
der  Wahrheit  ist  der  Inhalt  dieses  ernsten  Vorspiels. 
Hit  Beginn  des  ersten  Anfzugs  bewegt  sich  der  Dialog 
auf  dem  Grund  des  Motivs  des  Müllers,  der  Frasqnita  und 
dem  des  Repela.  Mit  dem  gebieterischen,  zornigen  und 
sinnlichen  Wesen  des  Oorregidor-Motivs: 


dem  tief   gem&thlichen,    sonnig    warmen  des  Tio  Lucas; 


dem   der    Fra»qiiiU    mit    seiner   innigen,     bezaubernden     eee™   welches   das   köstliche   Motiv    dei    Goricbtsboten 
Süssigkeit:  Tonnelo  wirksamst  contrastirt; 


'      sind  beinalie  alle  Hauptgedanken  der  Oper  gegeben,  au 

n.  I.  f.  welchen  in  einer  thematisch  und  contrapnncttsch  geradem 

vollendeten    Weise    der  die    Handlung    tragende    Körper 

welchem    sich    daa    drollige,    durch    häufiges  Niesen    des      zusammen  gesetzt  ist     Hierm  gesellt  sich  dann  noch  ein 

starken  Schnupfors  rhythmiscb  bedingte  Thema  des  Ee-     besonderee  Motiv  des  Dialogs: 

pela  anachlieBSt: 

Sehr  gamächlich. 
Sehr  gehalten.  — 


endlich    mit    demjenigen    der  edlen    Donna   Mercedes 
seiner  hoheitsvollen,  echt  spanischen  Grandezza: 


theils  gebildet  darch  Verkürzung  des  Corregidor-  und  Lucas- 
Motivs,  theils  frei  erfunden.  Wo  alle  diese  Themen  zu- 
sammenwirken, verbanden,  getrennt,  erweitert,  verkärzt, 
modulatorisch  sieb  durch  das  Orchester  windend,  oft  unter 
Kosen,  noch  öfter  unter  Domen  versteckt,  wie  in  dem 
Finale  des  4.  Aufzugs,  da  entsteht  im  Zuhörer  eine  ähn- 
liche Empfindung,  wie  beim  Anhören  des  Finales  in  Ho- 
zart's  „Figaro".  Es  arbeitet  freilieb  ein  ganz  anderer, 
viel  complicirterer  Apparat,  es  spricht  eine  andere  musi- 
kalische Sprache,  aber  es  waltet  eine  ähnliche  Feinheit 
der  Zeichnung,  eine  ähnliche  Beherrschung  der  gegebenen 
Situation  mit  neu  erfundenen  Mitteln.  Nor  ein  Meister 
ist  im  Stande,  solche  Erscheinungen  in  das  Leben  treten 
zu  lassen.  Und  man  bedenke,  es  ist  der  erste  drama- 
tische Versuch  unseres  Tondichters.  Wohl  ist  man  ver- 
sucht, wie  Kaiser  Joseph  zu  Mozart  nach  der  Erstauf- 
führung der  „Entfahmng  ans  dem  Serail*  auszurufen: 
„Zu  viel  Noten  darin,  lieber  Wolf",  nicht  immer  ist  der 


mi 


S&nger  im  Stande,  gegen  das  überreiche,  allzu  üppige 
Orchester  aufzukommen,  aber  das  beweist  doch  zumeist 
einen  gewissen  Reich thum  des  Gebers,  und  dieser  würde 
wohl  auch  jene  Entgegnung  zur  Hand  haben:  „Nicht 
mehr  Noten,  als  nöthig  sind." 

(Scbluss  folgt.) 


Tagesgeschichte. 


Musikbriefe. 


Berlin. 


Setzen  wir  unsere  üebersicht  über  das  mancherlei  Neue, 
was  der  Winter  uns  in  den  Concertsälen  gebracht  hat,  fort, 
so  vermissen  wir  diesmal  in  den  Programmen  des  Phil- 
harmonischen Chors  die  interessanten  und  wenig  f^ 
kannten  Werke,  mit  denen  uns  sonst  sein  Dirigent,  Siegfried 
Ochs,  zn  überraschen  versteht.  Doch  ist  er  zu  entschuldi- 
gen, wenn  er  die  zwei  grossen  Werke,  die  er  im  vorigen  Jahre 
nach  langen,  schweren  üebungen  ruhmreich  herausgebracht 
hatte  —  6ach*s  Hmoll-Messe  und  das  Requiem  von  Berlioz  — , 
diesmal  wiederholt  hat,  um  durch  noch  vollendetere  Vorfüh- 
rung den  Kreis  von  Bewunderem,  den  sie  sich  gewonnen 
hatten,  zu  vergrössem.  Das  Bach*sche  Werk  war  diesmal 
noch  von  ganz  anderer  Wirkune,  da  die  schwierigen  Soli  nun 
von  Emilie  Herzog,  Amalie  «foachim  und  Heinrich  Yogi 
gesungen  wurden.  Das  Requiem  von  Berlioz  hat  Ochs  noch 
mehrmals  wiederholen  müssen:  das  kolossale  Werk  sitzt 
jetzt,  wie  man  zu  sagen  pflegt;  nicht  nur  in  den  Kehlen  des 
trefflichen  Chores,  dem  es  nun  wie  ein  Kinderspiel  erscheint, 
sondern  auch  in  den  Köpfen  —  Herzen  wäre  zu  viel  gesagt  — 
der  Zuhörer.  Was  ihnen  anfangs  seltsam  und  gesucht  er- 
schien, haben  sie  nun  als  den  berechtigten  Ausdruck  eines 
originalen,  seiner  Zeit  weit  vorausgeeilten,  höchst  phantasie- 
vollen Musikers  erkannt. 

Von  neuen  Werken  hat  der  Ochs'sche  Chor  nur  eine 
Cantate  gebracht ,  die  unter.  Nikisch*s  Leitung  im  letzten 
Philharmonischen  Concerte  aufgeführt  wurde:  „Gesang  der 
Geister  über  den  Wassern"  für  gemischten  Chor  und  grosses 
Orchester  von  Wilhelm  Berger.  Wenn  man  bedenkt,  wie 
wenig  Berger*s  Name  noch  bekannt  ist,  dessen  Op.  55  hier 
vorliegt,  so  wird  man  aufs  Neue  gemahnt  an  die  Schäden 
unserer  Kunstpflege,  die  zwischen  Schund  und  dem  wenigen 
ganz  Grossen  kaum  noch  ein  Mittelgebiet  beachtet.  Berger 
ist  ein  sehr  bedeutendes  Talent,  das  Kraft  des  Ausdrucks  mit 
Schönheit  der  l^orm  zu  verbinden  weiss.  Mit  dem  genannten 
Werke  hat  er  vielleicht  sein  Bestes  geschaffen,  ein  höchst 
anregendes,  oft  ergreifendes  Stück,  dessen  Aufführung  jedem 
bedeutenderen  deutschen  Chorverein  Freude  und  Genuss  be- 
reiten wird.  Mit  dem  leichten  ürtheil,  dass  die  Musik  nicht 
an  die  Goethe*sche  Dichtune;  heranreicht,  soll  man  doch  nicht 
kommen:  ich  glaube,  dass  die  weisen  Kritiker  das  von  jeder 
Musik  sagen  werden,  die  sich  an  solchem  Text  versucht;  die 
Folge  wäre,  dass  nur  mittelmässige  Gedichte  componirt  wer- 
den dürften.  Eher  scheint  es  mir  bedenklich,  dass  Berger  in 
der  Orchestereinleitung  gleich  eine  so  gewaltige  Steigerung 
bringt,  dass  er  sich  die  Wirkung  des  Folgenden  etwas  beein- 
trächtigt. Ein  Zug  der  Grösse  geht  durch  das  Werk,  Etwas 
wie  „Parsifal^-Stimmune;.  Die  oft  bemerkte  Thatsache,  dass 
die  Zöglinge  der  König!.  Hochschule  in  Berlin,  denen  man 
noch  immer  die  Scheuklappen  vor  der  Wagnerischen  Kunst  als 
bestes  Mittel  für  ihr  Fortkommen  mitzugeben  pflegt,  im  Herzen 
um  so  begeistertere  Verehrer  des  Meisters  sind*),  wird  durch 
Berger  am  besten  illustrirt;  denn  er,  den  die  „Hochschule^ 
mit  Recht  ihren  besten  Componisten  nennt,  wandelt  nicht 
auf  dem  Pfade  der  Gerechten  —  Bargiel  und  Rudorff  — ,  son- 
dern schlägt  Wagner'sche  Weisen  an. 

Am  selben  Aoend  führte  Nikisch  noch  ein  anderes  Werk 
auf,  das  fast  wie  ein  neues  wirkte:    Schumann^s   „Manfred**. 

*)    Naturam    expellas    fnrca,    tarnen    usque   recurret 
(Horaz). 


Der  Beifall  war  so  stark,  dass  eine  Wiederholung  in  diesem 
Wiziter  in  Aussicht  steht.  Aber  ich  zweifle  doch,  ob  der 
Eindruck  ein  echter,  rein  künstlerischer  war.  Was  die  Musik 
zum  „Manfred**  betrifft,  so  kann  man  sie  in  zwei  ganz  ver- 
schieden werthige  Theile  scheiden :  wo  sie  ohne  das  Wort  auf- 
tritt (Ouvertüre,  Zwischenspiel,  Erscheinung  der  Alpenfee  u.  A.) 
hat  Schumann  tiefe,  reizende  und  poetische  Stücke  geschaffen; 
wo  sie  zu  Worten  gesetzt  ist],  sinkt  er  zu  völliger  Unbedeu- 
tendheit herab.  Ich  glaube,  dass  für  seinen  Mangel  an  dra- 
matischer Begabung  auch  das  ein  Beweis  ist.  Für  den  Con- 
certsaal  wäre  also  das  Beste,  jene  rein  musikalischen  Stücke 
mit  kurzer  Erläuterung  vorzuführen.  Der  ganze  „Manfred** 
von  Byron  aber  gehört  auf  die  Bühne.  Dort  würde  auch  Hr. 
Dr.  Wüllner  gewiss  eine  erschütternde  Wirkung  hervor- 
bringen, während  ich  im  Concertsaal  durch  einen  auf  dem 
Podium  mit  starken  Gesten  agirenden  Declamator  im  Frack 
häufig  komisch  berührt  werde.  Das  Publicum  schien  nicht 
dieser  Ansicht. 

Interessant  war,  dass  Nikisch  an  diesem  Abend  Wagner*s 
„Faust** -Ouvertüre  kurz  vor  dem  „Manfred**-Vorspiel  aufrahrte, 
zwei  Werke,  so  charakteristisch  für  ihre  Meister,  dabei  so 
ähnlich  in  der  Stimmung,  wie  im  Einzelnen.  Bei  Beiden  eine 
langsame  Einleitung,  welche  die  Themen  des  Hauptsatzes 
schon  anschlä^,  dann  das  Ringen  des  einsamen  titanischen 
Trotzes  im  AUegro,  von  Lichtblicken  unterbrochen,  ausmün- 
dend gegen  den  Schlnss  in  eine  stürmisch  wiederholte,  dann 
ermattende  Geigenfigur.  Nur  das  Ende  ist  verschieden;  bei 
Schumann:  schneidendes  Weh,  bei  Wagner:  die  Erlösung. 
Freilich,  wie  unendlich  tiefer,  gewaltiger,  gesteigerter  in  den 
Wirkungen  ist  Wa^ner*s  Stück,  abgesehen  von  seiner  so  viel 
interessanteren  Arbeit  und  plastischeren  Instrumentation! 
Nikisch  dirigirte  beide  Werke  mit  feinstem  Geschmack  und 
eindrin^endster  Wirkung.  Vor  den  starken  Tempo-Modifica- 
tionen  im  „Manfred**  entsetzten  sich  allerdings  die  Schumann- 
ianer,  welche  die  Florestan-Natur  des  grossen  Romantikers 
gern  in  ein  „classisches**  Prokrustesbett  spannen  möchten. 
Dass  Nikisch  sich  Schumann's  mehr  annimmt,  als  seit  Jahren 
seine  Dirigenten-Collefi^en^  ist  sehr  erfreulich.  Die  Cdur-Sym- 
phonie  hat  er  so  wundervoll  vorgefllhrt,  dass  allen  Schumann- 
Verehrern  (und  wer  es  nicht  mehr  ist,  der  war  es  doch  ein- 
mal in  schwärmender  Jünglin^zeit!)  das  Herz  aufj^ng. 

Ein  Wort  noch  über  ¥jikisch*s  ersten  Winter  in  Berlin. 
Was  er  fQr  ein  Dirigent  ist,  brauche  ich  an  dieser  Stelle  nicht 
zu  sagen.  Ist  es  schon  ein  ästhetischer  Genuss,  ihn  dirigiren 
zu  sehen,  so  kommt  man  aus  dem  Schwelgen  nicht  heraus, 
wenn  man  sich  den  Wirkungen  hingibt,  die  das  Stäbchen  in 
seiner  Hand  hervorbringt  So  ist  denn  das  ürtheil  über  ihn 
im  Publicum  und  bei  der  Kritik  von  seltener  Uebereihstim- 
mune;  im  Lob  gewesen.  Nur  Eines  hat  man  getadelt:  die 
Wahl  der  neuen  Werke,  die  er  aufführte.  Hoffen  wir,  dass 
im  nächsten  Winter  auch  in  dieser  Hinsicht  die  Befriedigung 
allgemein  sein  möge. 

(Schluss  folgt.) 


QraZy  im  August. 

Gegen  die  Vorjahre  wies  unsere  Spielzeit  1895/96  ein 
merkbar  matteres  musikalisches  Getriebe  auf.  Der  Zuzug 
auswärtiger  Kttnstler  war  auffallend  schwächer,  und  hinsicht- 
lich des  heimischen  Musiklebens  traten  die  Gebrechen  und 
die  Zerfahrenheit  in  den  musikalischen  Verhältnissen  mit 
noch  CTösserer  Deutlichkeit,  als  bisher  zu  Tage.  Es  fanden 
sich  oahbr  endlich  berufene  Männer  zu  einer  Enquite  zu- 
sammen, um  die  materielle  Lage  unserer  Berufsmusiker  ent- 
sprechend zu  festigen  und  zu  fördern,  sowie  ein  möglichst 
emheitliches,  zielbewusstes  Zusammenwirken  aller  musikali- 
schen Vereini^ngen  anzubahnen.  Hoffentlich  vermag  ich, 
nach  Jahresfrist  über  erspriessliche  Thaten  dieser  Enquete  zu 
berichten. 

Die  Oper  unter  Director  Gottinger's  des  Oefteren  recht 
jugendlich-ungestümer  Leitung  hielt  sich  kaum  auf  der  vor 
wenigen  Jahren  angestrebten  und  errun^nen  Höhe.  Die 
geringe  Zahl  der  Neuheiten  hielt  der  geringen  Zahl  inter- 
essanter G^te  die  Wage.  An  Novitäten  waren  KienzPs 
„Evangelimann**,  Smetana's  „Dalibor**,  Hubay's  „Der  Geigen- 
macher von  Cremona**  und  schliesslich  BrülFs  „Gringoire** 
febracht.  Das  Werk  unseres  Landsmannes  Dr.  Kienzl  bil- 
ete  zweifellos  den  Höhepunct  im  heurigen  Opernleben. 
Wohl  un^bührlich  lange  hatten  die  lieben  Landsleute  ihren 
Wilhelm  kienzl  auf  verdiente  Anerkennung  warten  lassen. 
Nun  suchten  sie  ihr  Unrecht  nach  besten  Kräften   gut  zu 

38* 


492 


machen.  Von  aufrichtigem  und  stetig  sich  steigerndem  Er- 
folge begleitet,  ging  dieses  österreichisches  Wesen  bergende 
Musikdrama  oftmals  in  Scene.  Wie  mir  Dr.  Kienzl  selbst 
mittheilte,  wollte  er  mit  seinem  ^^Evangelimann**  lediglich 
auf  das  Ghemüth  wirken,  und  dies  hätte  ihm  wohl  luium 
besser  gelingen  können.  Die  AufEiihrung  liess  Nichts  zu 
wünschen  übrig.  Das  hervorragendste  Verdienst  daran  ist 
Hm.  Siegmund  y.  Hau  segger  zuzuschreiben,  der  das  Werk 
verständnissvoll  einstudirt  hatte  und  bestens  dirigirte.  Eine 
ungemein  vergeistigte  Auffassung  und  selteine  künstlerische 
Fähigkeiten  verrieth  dieser  junge  Dirigent  auch  mit  der 
Vorführung  älterer  Werke  („Zauberflöte",  „Fidelio",  „Frei- 
schütz"). Jßeges  Interesse  brachte  man  auch  Smetana*s  „Da- 
libor" entgegen.  Trotz  mancher  musikalischen  Schönheiten, 
trotz  einer  national  gewaltig  gewürzten  Premiörenbeeeist»- 
rung  stand  aber  der  Erfolg  des  „Dalibor"  wesentlich  hinter 
dem  der  „Verkauften  Braut"  zurück.  Freundliche  Beachtung 
ÜBUid  Hubay's  „Geigeumacher  von  Cremona",  ein  zu  einem 
anspruchslosen  Operchen  aufgeranktes  Violinsolo.  Entschied 
den  grössere  Wirkung  erzielte  Brüll  mit  seinem  „Gringoire". 
Der  Schöpfer  des  „Goldenen  Kreuzes"  stürmt  hierbei  nicht 
himmelan,  er  bleibt  hübsch  im  Thale.  Doch  ist  dieses  erfüllt 
von  reizenden  melodischen  Blüthen  und  von  feinem  harmo- 
nischen Dufte. 

Von  den  wenigen  Gästen  ist  die  herrliche  Gemma  Bel- 
lincioni,  —  ihr  treuer  Stagno  ist  seit  meinem  letzten 
Musikbriefe  abermals  um  ein  Jahr  älter  geworden  —  rühm- 
lichst zu  nennen.  Als  Carmen,  Traviata,  Santuzza  und  Susel 
feierte  die  ebenso  grosse  Schauspielerin,  wie  Sängerin  neuer- 
liche Triumphe.  Mit  ihrer  von  südländischem  Feuer  durch- 
glühten  Mignon  vermochte  sie  jedoch  nicht,  das  bezaubernde 
lild  der  Amoldson'schen  Mignon  zu  verwischen.  Aehnlich 
erging  es  der  Wiener  Hofopmisängerin  FrL  Mark,  die  je- 
doch als  echte,  glaubwürdige,  leMnsvolle  Gretel  entzückte. 
Einen  schönen  Erfolg  hatte  Frau  Türk-Bohn  als  Rose  Fri- 
quet  zu  verzeichnen.  Mit  Maöstro  Mascagni,  der  tempera- 
mentvoll seine  „Cavalleria  rusticana"  und  das  Intermezzo  aus 
dem  „Freund  Fritz"  dirigirte,  hatten  unsere  Opemfreunde 
etwas  „Interessantes"  nicht  nur  zu  hören,  sondern  auch  zu 
sehen  Gekommen. 

Von  unserem  Opemensemble  seien  die  bewährte  drama- 
tische Sängerin  Frau  Boche  11  e,  die  prächtig  geschulte  Oolo- 
ratursängerin  Frl.  v.  Passiö,  die  stimmbegabte  Altistin  Frl. 
Heinreich  und  die  strebsame  jugendlich-dramatische  Sän- 
gerin Frl.  Pleschner,  sowie  die  HH.  Eisner,  Koss, 
Werk,  Beidner,  Steffens  und  Schmalfeld  mit  Aner- 
kennung erwähnt.  Der  Abgang  des  Heldentenors  Eisner  nach 
Pri^,  der  sich  durch  unermüdlichen  Fleiss  auf  sehr  bedeu- 
tenae  künstlerische  Höhe  gebracht  hatte,  wurde  aufrichtig 
bedauert.  Die  Direction  hatte  das  Glück,  in  Hm.  Conrat 
einen  äusserst  vielversprechenden  Ersatz  zu  finden.  Mit 
voller  Werthschätzung  habe  ich  noch  des  Capellmeisters  Hrn. 
Weissleder  zu  gedenken,'  der  stets  mit  Umsicht  und  Ver- 
ständniss  seines  Amtes  waltete,  üeber  unsere  Chorveteranen 
und  die  treue  Garde,  das  Orchester,  habe  ich  leider  nichts 
Anderes  zu  berichten,  als  dass  trotz  mancher  bedeutenden 
Anstrengung  und  trotz  der  etwas  schwindsüchtigen  Entloh- 
nung der  Dienst  unentwegt  weiter  geleistet  wurde.  Die  von 
mir  oereits  des  Oefteren  berührte  Frage  der  Verstadtlichung 
unseres  Opemorchesters,  die  Kunst  und  Künstler  förderlich 
wäre,  harrt  der  Lösung,  wie  die  Frage  des  Theaterneubaues, 
nachdem  man  sich  in  den  letzten  Jahren  um  den  Platz  hier- 
für grimmig  bekriegt  hatte.  Vielleicht  weckt  die  eingangs 
erwähnte  Musikerenqu^te  diesbezüglich  unser  allzeit  gemüth- 
liches  Stadtoberhaupt  und  die  anderen  maassgebenoen  Per- 
sönlichkeiten aus  ihrem  sanften  Dornröschen-Schlummer. 

Im  Concertsaale  entwickelt  seit  jeher  der  Steier- 
märkische  Musikverein  die  dan kens wertheste Thätigkeit. 
In  den  Vereinsconcerten  fanden  die  modernen  Meister  heuer 
eine  ganz  besondere  Berücksichtigung.  Brahms  und  Brückner 
waren  mit  ihren  Symphonien  in  Fdur,  Op.  90,  und  CraoU  in 
in  der  Vortragsordnung  vertreten.  Von  Ouvertüren  kamen 
Massenet^s  „Phädra",  Dvof&k's  „In  der  Natur",  Tscha'ikows- 
ky's  „Eomeo  und  Julie"  und  Hugo  Wolfs  Vorspiel  zur  Oper 
„Der  Corregidor"  zu  sorgfältiger,  gutstudirter  Wiedergaoe. 
In  Wolfs  Ouvertüre,  sowie  im  Zwischenspiele  zur  genannten 
Oper  offenbarte  sich  des  Tondichters  hohe  Begabung.  Kühne 
enectvolle  Behandlung  des  Orchesters  una  Wagnerische 
Geistesrichtung  leuchtete  aus  beiden  Tonstücken.  Als  gewal- 
tiger Brocken  Programmmusik  rollte  H.  v.  Bülow's  Ballade 
zu  TJhland's  Dichtung  „Des  Sängers  Fluch"  durchs  Orchester. 
Bei  aller  Hochachtung  für  den  Hochmeister  classischen  Cla^ 


vierspieles  fand  das  Werk  keinen  vollen  Anklang.    Von  alten 
Meistern  wurden  die  Oxford-Symphonie  von  Haydn,   die  in 
Ddur  von  Mozart  und  die  „Pastorale"  und  drei  Bauteilen  von 
Beethoven   aui^eführt.    Ohne  der  wirksamen  Orchestrirang 
jener  Bagatellen  durch  Hm.  Degner   nahetreten   zu  wollen, 
wäre  es  doch  angezeigter  gewesen,  angesichts   der   betrü- 
bend geringen  Zahl  von  Orchesterconcerten  und  des  äusserst 
beschränkten  Soielraumes  ein  grösseres  classisches  Orchester- 
werk zur  Auffünrung  zu  bringen,  als  jene  Bagatellen,  für  die 
sich   bei   den   Schüleraufßkhrungen  gewiss  ein   passenderes 
Plätzchen  gefunden  hätte.    Als  sehr  willkommenen  Gast  hatte 
der  Musikverein   die  Pianistin  Frl.  Clotilde  Kleeberg   ge- 
wonnen.   Sie  spielte  mit  der  ihr  eigenen  Anmnth,  Klarheit^ 
feinsinnigen  Schattirung  und  prftchtigen  Technik  die  Elsdar- 
Sonate  von  Beethoven,  £e  ihr  anscheinend  besonders  zusagen- 
den Phantasiestücke  Schumann's  und  kleinere  Tonwerke  von 
Brahms,  Schubert,  Chopin  u.  A.,  während  das  Musikvereins- 
orchester  andächtig  —  zuhörte.    Es  musste  befremden,  dass 
man  das  Orchester  gänzlich  feiern  liess,  anstatt  es  die  Beglei- 
tung zu  einem  grösseren  Clavierconoerte  leisten  zu  lassen.  Einen 
ernsten  künstlerischen  Gtonuss  bedeutete  das  Orgelconcert  des 
artistischen   Directors  Hrn.   Erich    Degner.    Dieser  mehr- 
seitig bewährte  Künstler  spielte  Werke  von  Merkel,  Bach 
und  Müller-Hartung,  sowie  zwei  eigene  stimmungsvolle  Vor- 
tragsstücke in  edler  Ausführung.    Die  nicht  sonderlicl^  glück- 
lichen Orchester  Verhältnisse,   &ren  ich  in  meinem  vorjäh- 
rigen Musikbriefe  Erwähnung  that,  machen  die  Aufgabe  des 
artistischen  Leiters  im  Musikvereine  zu  einer  erhöht  schwie- 
rigen.   Mit  grosser  Thatkraft  und  ünverdrossenheit  ringt 
sich  Hr.  Degner  zu  erfreulichen   Erfolgen.     Nicht  nur   im 
Concertsaale,  sondern  auch  in  der  Schule  leistet  Hr.  Degner 
Namhaftes.    Auf  letztere  Thätigkeit  komme  ich  später  zurück. 
Einen  sehr  ehrenvollen  Platz  unter  den  concertirenden 
Vereinen   nimmt  stets  der  Grazer  Sing  verein  ein.    Mit 
einem  Schubert-Abende  bot  er  Viel  des  Genuss-  und  Lehr- 
reichen.   Eine  prächtige  Auswahl  Schubert'scher  Chöre  kam 
unter  Mitwirkung  der  Altistin  Frl.  v.  Spurny  zu  tadelloser 
Wiedergabe.    Sehr  anregend   war  hierbei  ein  Vortrag   des 
Hrn.  Dr.  Max  Friedländer   Über  Franz  Schubert*s  Leben 
und    Werke.     Der  Vortragende  ergänzte  seine  gediegenen 
Ausführungen  mit  der  Reproduction  mehrerer  Schubert'schen 
Liederperlen.    Eine  künstlerische  Grossthat  des  Singvereines 
war  die  Aufführung  der  Bach'schen  Matthäus-Passion,   bei 
der  Hr.  Hofopernsänger  Gustav  Walter,  trotzdem  er  schon 
etliche  Zeit  dem  Jünglingsalter  entwachsen  ist,  unvergleich- 
lich schön  den  Evangelisten  sang.    Die  übrigen  Solinihrten 
die  Frls.  Meissen  und  Wiedermann  undHr.  Stöckl  ver- 
dienstlich  aus.     Die  Chöre  waren  gut  studirt  und  erzielten 
mächtige   Klangwirkung.    Mit  der   gelunfirenen  Wiedergabe 
dieses  unsterblichen  Tonwerkes  Johann  Sebastian  Bach 's  be- 
wies der  Chormeister  und  Dirigent  Hr.  Victor  Zack   seine 
tüchtige  künstlerische  Leistungsfähigkeit. 

Für  den  Grazer  Männer-Gesangverein  war  das  Jahr 
1896  von  besonderer  Bedeutung.  Im  Jahre  1846  von  dem 
sangesfrohen  Lorenz  Greiner  gegründet,  konnte  dieser  ver- 
dienstvolle Verein  mit  seinem  noch  activ  wirkenden  Gründer 
das  Fest  seines  nun  fünfzigjährigen  Bestandes  begehen.  Es 
bedarf  kaum  der  Erwähnung,  dass  von  nah  und  fem  die 
ehrendsten  Kundgebungen  an  den  Jubelverein  einlangten, 
dessen  erspriessliches  Wirken  mit  dem  Kunstleben  in  der 
grünen  Mark  innig  verknüpft  ist.  Musikalisch  gipfelte  natür- 
lich das  Jubelfest  in  einem  Concerte,  das  einen  glänzenden 
Verlauf  hatte.  Das  einstige  Mitglied  des  Vereins,  •  Hr.  Hof- 
opernsänger Franz  v.  Beichenberg,  lieh  seine  werthvolle 
Mitwirkung.  Die  trefflich  geschulte  Sängerschaar  bot  unter 
Leitung  ihres  Chormeisters  Leopold  Wegschaider,  der 
künstlerischen  Seele  des  Männergesangvereins,  eine  Reihe 
ihrer  anerkannt  besten  Leistungen  dar.  Es  waren  dies  Chöre 
von  Bruch,  Mair,  Sturm,  Schumann,  Schubert,  Wagner,  Her- 
beck, Engelsberg  und  Podbertsky.  Nicht  vergessen  sei  des 
zweiten  Vereinsconcertes ,  das  ebenfsdls  gut  gewählte  Chor- 
werke enthielt.  Hierbei  erntete  auch  Frl.  Johanna  Kartin, 
eine  stimmbegabte  Sängerin  aus  der  heimischen  Meisterschule 
Weinlich-Tipka,  verdienten  Beifall. 

Wacker  schritt  der  Deutsch-akademische  -Gesang- 
verein unter  Führung  seines  bewährten  Sangmeisters  Victor 
Zack  auf  seiner  künstlerischen  Bahn  weiter.  In  den  beiden 
Concerten,  in  denen  Hegar*s  geniale  Werke  besondere  Be- 
rücksichtigung fanden,  leistete  die  sangesfrohe  deutsch-aka- 
demische Jugend  Vortreffliches.  Angenehme  Abwechselung 
brachten  in  die  Vortragsordnungen  hübsche  Lieder  vortrage 
der  Frls.  Emilie  v.  Spurny  und  Fanni  Widl. 


493 


Der  strebsame  Gesangverein  „Typographia"  mit  seinem 
strammen  Chormeister  Hrn.  Ortner  stellte  sich  ebenfalls  im 
Concertsaale  ein.  Besondere  Anziehungskraft  erhielt  dieses 
Concert  durch  die  Mitwirkung  des  ausgezeichneten  Künstler- 
paares Kraemer-Widl. 

Als  eine  überraschende  bedeutende  Kunstleistung  muss 
die  Aufführung  von  Händers  „Samson"  durch  die  Zöglinge 
der  k.  k.  Lehrer-  und  Lehrerinnen-Bildungsanstalt  bezeichnet 
werden.  Die  jugendfrischen  Chöre  zeicnneten  sich  unter 
Hm.  Kortschak^s  Leitung  durch  eine  Klarheit  und  Sicher- 
heit aus,  wie  dies  wohl  nur  dann  gewäxtigt  werden  kann, 
wenn  jeder  einzelne  S&nger,  wie  es  thatsächlich  der  Fall  war, 
seine  Partie  systematisch  studirt  hat  und  auswendig  kann. 
Volles  Lob  war  auch  den  solistisch  Mitwirkenden ,  der  Frau 
Kraemer-Widl,  dem  Frl.  Polegegg  und  den  HH.  Krae- 
mer  und  Stöckl  zu  zollen. 

Von  auswärtigen  Künstlern  hatte  sich,  wie  schon 
erwähnt,  heuer  eine  recht  geringe  Zahl  bei  uns  eingefunden. 
Als  Erster  erschien  Josef  Labor,  der  die  Orgel  meisterhaft 
beherrscht,  und  aus  dessen  klangschönem  idealen  Clayierspiele 
Mozart'scher  Geist  weht.   Besonderes  Literesse  erweckte  seine 

feistvoll    ausgearbeitete   Sonate   für  Yioloncell  und  Ciavier, 
ei  deren  Wiedergabe  der  heimische  vortreffliche  Violoncellist 
Hr.  Aurel  v.  Czerwenka  den  Concertgeber  bestens   unter- 
stützte.   Wenige  Tage  nach  Josef  Labor  erschien  der  Pianist 
Alfred  G  r  ü  n  f  e  1  d.    Viele  Jahrzehente  scheinen  zwischen  dem 
Spiele  dieser  beiden  Künstler  zu  liegen.    Modern  ist  Grün- 
feld's  virtuoses,  unglaublich  nuancenreiches  Spiel.    Hinsicht- 
lich der  lebensfrohen  Auffassung  möchte  ich  das  Violinspiel 
des  Hrn.  Fritz  Kreisler  fast  Grün  feldisch  nennen.     Klang- 
schön, effectvoU,  siegesbewusst  behandelt  dieser  junge  Geiger 
sein    Instrument.    Eine   sehr   tüchtige   Partnerin   hatte   Hr. 
Kreisler  an   der  Pianistin  Frau  Marie  Kuschar  gefunden. 
Bei  dieser  Gelegenheit  trat  Hr.  Theodor  Lierhammer  zum 
ersten  Male  vor  ein  grösseres  Publicum  und  errang  mit  seiner 
herrlichen  Bassstimme   schönen  Erfolg.    Einen   ganz   eigen- 
artigen Gegensatz  zu  Kreisler  stellte  der  ernste  Cesar  Thom- 
son dar,  dessen  Wunderspiel  keiner  Lobes worte  mehr  bedarf. 
'Er  hatte  sich  Paganini's  Ddur-Concert,  die  Ciacona  und  Fuge 
in  GmoU  von  Bach   und    Tartini's  Entrata  e  Variazioni  zu 
einer  Gavotte  von  Corelli  zum  Vortrage  gewählt.    Auch  der 
kleine  Bronislaw  Hubermann,  der  sich  zu  einen  recht  kräf*. 
tigen  Jüngling  entwickelte,  erschien  auf  dem  Podium.  Sein  un- 
geheures Talent  erregte  abermals  gerechtes  Erstaunen.    Mehr 
als  alle  Concerterfolge  bewies  mir  eine  private  Studie,  bei  der 
ich     mit    dem    genialen   Bronislaw    Schumann's   Phantasie 
durchging.     Seine   selbständige,    schnelle    Auffassung,    sein 
stählernes  rhythmisches  Gettlhl   und   sein  tiefmusikalisches 
Empfinden  offenbarten  sich  hierbei  in  noch  überraschenderer 
Weise.    Es  ist  erfreulich,  dass  nun  die  Wanderzüge  Huber- 
mann's  vorläufig  ihr  Ende  finden  und  ernste  humanistische, 
wie  weitere  künstlerische  Studien  ihren  Anfang  finden  sollen. 

Von  Sangeskünstlern  habe  ich  nur  Hrn.  BenDavies  und 
Nadina  Slaviansky  mit  ihrer  bekannten  russischen  Vocal- 
capelle  zu  erwähnen.  Hrn.  Davies*  schönes  Organ,  tadellose 
Aussprache,  reine  Tongebung  und  seltene  Athemtechnik  stellen 
ihn  unter  die  besten  oangeskünstler  unserer  Zeit.  Die  ent- 
schieden sehr  originellen  Gesänge  der  Slavianskv'schen  Truppe, 
die  nun  wieder  recht  vielköpfig  erschien,  haben  wohl  mehr 
nationale,  als  rein  musikalische  Bedeutimg.  Dennoch  ver- 
dienen sie  die  Beachtung  des  Musikers.  Das  Volkslied  in 
ganz  anderem  Stile  ertönte  auch  von  den  Lippen  des  drolligen 
Quartettes  üdel,  das  auch  diesmal  fröhliche  Stunden  be- 
reitete. 

Von  den  heimischen  Künstlern  wagten  Wenige  selb- 
ständige Goncerte.  Hr.  Alfred  v.  S  p  6  n  e  r  gewährte  mit  seinem 
Compositionsconcerte  einen  hocherfreulicnen  Einblick  in  die 
Schaffensthätigkeit  eines  sehr  begabten  jungen  Tondichters. 
Seine  zur  Aufführung  gebrachten  Werke  wiesen  sehr  beach- 
ten swerthe  Gewandtheit  in  Behandlung  verschiedener  musi- 
kalischen Formen  und  ursprüngliches,  fein  musikalisches 
Empfinden  auf.  Um  die  sorgsame  Wiedergabe  einer  klang- 
schönen Sonate  in  HmoU  für  Ciavier  und  Violine,  eines  recht 
efiectvollen  Quintetts  in  Adur  und  edel  vertonter  Lieder 
machten  sich  die  Frls.  v.  Körber  und  Meissen  und  die  HH. 
ConcertmeisterPresuhn,  Noe,  Köhler  und  v.  Czerwenka 
verdient.  Das  Concert  der  Pianistin  Frl.  Helene  Wolf, 
welche  die  bewährte  Sängerin  Frl.  Wied ermann  zur  Mit- 
wirkung gewonnen  hatte,  verlief  erfolgreich. 

(Schluss  folgt.) 


Kiel,  im  August. 


(Schluss.) 


üeber  die  sonstigen  Darbietungen  unserer  heimischen 
Vereine  können  wir  uns  kürzer  fassen.  Der  St.  Nicolai- 
chor unter  der  Direction  des  Bectors  Forst  veranstaltete, 
abgesehen  von  wiederholter  Mitwirkung  an  patriotischen  Ge- 
denktagen und  bei  sonstigen  festlichen  Gelegenheiten,  sowie 
von  den  auch  in  diesem  Jahr  regelmässig  gebotenen  (unent- 

f  eltlichen)  Vorträ^n  geistlicher  Gesänge  in  der  St.  Nicolai- 
irche,  zwei  geistlich- weltliche  Goncerte  im  Wriedt'schen  Saale 
und  ein  Kirchenconcert  (zum  Besten  der  Vereinscasse,  der 
vor  Kurzem  die  seit  20  Jahren  bewilligte  Subvention  des 
Hm.  Ministers  der  geistlichen  etc.  Angelegenheiten --vermuth- 
lich  aus  Sparsamkeitsrücksichten  —  entzogen  ist).  In  dem 
ersten  Concert  (22.  Oct.),  das  u.  A.  zwei  fün&timmige  Mo- 
tetten von  ScandeUus  und  C.  Breidenstein,  Psalm  81  von  D. 
Engel  und  Psalm  22  für  achtstimmigen  Chor  und  Solostimmen 
von  Mendelssohn  in  recht  annehmbarer  Ausführung  bot, 
wirkte  Frl.  Emma  Vermehren  aus  Lübeck  als  Solistin  mit 
und  erntete,  dank  ihrem  wohlgeschulten,  umfangreichen  Or- 
gan von  echtem,  gasundem  Altklang,  weniger  durch  den  Vor- 
trag einer  etwas  antiquirten  Arie  aus  HändePs  „Saul**,  als 
durch  die  Wiedergabe  einer  Reihe  von  stimmungsvollen  Lie- 
dern von  Brahms,  Beethoven,  Schubert,  Grieg  u.  A.  bei  dem 
sichtlich  animirten  Auditorium  viel  Beifall.  —  Li  dem  Wohl- 
thätigkeitsconcertamB.Nov.,  dessen  Programm,  soweit  es  den 
Chor  betriff,  ausser  einigen  Bepetitionen  früher  vor^tragener 
geistlichen  Gesänge  die  wirkungsvolle  fünfstimmige  Oster- 
motette  von  J.  M.  Bach  („Ich  weiss,  dass  mein  Erlöser  lebt") 
und  ein  „Jesu,  redemptor  omnium*'  für  Chor  und  Orchester, 
—  das  leider  durch  die  Orgel  ersetzt  werden  musste  —  von  Joh. 
Mich.  Keller  enthielt,  trat  als  Solistin  Frl.  Minna  Ristow 
aus  Hamburg  auf,  hierorts  gut  accreditirt  und  gern  gehört. 
Ihre  Arie  „O  holdes  Kind**  aus  Schneider*s  Oratorium  „Chri- 
stus das  Kind*',  nur  für  sehr  hohen  Sopran  ausführbar,  sprach 
nicht  sonderlich  an,  vorzüglich  dagegen  gefiel  sie  durch  den 
vollendeten  Vortrag  des  „Mache  mich  selig,  o  Jesu**  von  Alb. 
Becker,  einer  zienuich  weichlichen,  aber  wirksamen  Compo- 
sition.  üebrigens  hätte  der  den  Schlussrefrain  wiederholende 
Knabenchor  etwas  leiser  singen  und  im  pp  verklingen  müssen ; 
vermuthlich  war  die  Schallwirkung  in  der  grossen  Kirche 
nicht  genügend  in  Berechnung  gezogen.  Auen  das  „Halle- 
luja"  von  Händel  trug  die  junge  Dame  mit  höchst  anerken- 
nenswerther  Bravour  vor.  —  Das  2.  Hauptconcert  des  Chors 
fand  am  22.  Febr.  unter  Mitwirkung  des  Frl.  Magda  Tiede- 
mann  und  derHH.  SchulrathKuhlgatz  und  Concertmeister 
Kleinsang  aus  Kiel  statt  und  brachte  eine  Motette  von 
Grell,  Hasler's  „Cantate  Domino"  (für  Alt,  zwei  Tenöre  und 
Bass),  Bortniansky^s  „Du  Hirte  IsraePs"  und  Mendelssohn^s 
Psalm  2,  nebst  weltlichen  Liedern  für  Männer-  u.  achtstimmigen 
Knabenchor,  wie  man  sieht,  tüchtige  Aufgaben  für  die  Sän- 
ger, denen  sie  in  dankenswerthester  Weise  gerecht  wurden. 
Vor  Allem  entzückte  der  Wohlklang  der  jugendlichen  Sopra- 
nisten,  während  die  Tenorstimmen  nicht  gleichmässiges  (Ge- 
fallen hervorrufen  konnten.  Hr.  Kuhlgatz  sang  mit  gewohnter 
Verve  und  bestem  Erfolg  die  etwas  altmodische,  aber  doch  noch 
wirkungsvolle  Ballade  „Des  Sängers  Fluch"  von  Kreutzer  und 
Loewe^s  „Goldschmieds  Töchterlein"  und  „Die  Uhr",  die,  wie 
immer,  den  lebhaftesten  Beifall  entzündeten.  Der  Geiger,  ein 
Hr.  Kleinsang  von  der  hiesigen  Militärcapelle  (kais.  See- 
bataillon), spielte  das  Andante  aus  Bruch's  GmoU-Violincon- 
cert  technisch  recht  brav,  während  uns  die  Auffassung  nicht 
überall  zusagte,  sowie  eine  vom  grossen  Publicum  gern  ge- 
hörte, sonst  werthlose  Fantaisie  orillante  von  Artöt.  An 
Frl.  Tiedemann  hatten  beide  Solisten  eine  sichere  und  decente 
Begleiterin  am  Flügel  gefunden. 

Im  Kieler  Richard  Wagner-Verein  wurden  zur 
Vorbereitung  auf  die  diesjährigen  Festspiele  in  Bayreuth  vier 
Abende  veranstaltet,  an  denen  theils  von  den  Mitgliedern  des 
Vorstandes,  theils  von  auswärtigen  Kunstkräften  der  Reihe 
nach  das  „Rheingold",  die  „Walküre",  „Siegfried"  und  die 
„Götterdämmerung"  durch  Vorträge  und  musikalische  Inter- 
pretation erläutert  wurden.  An  dem  ersten  Abend  hielt  Geh. 
Rath  Dr.  Curtius  sowohl  den  einleitenden  Vortrag,  wie  er 
auch  gesanglich  eine  Reihe  der  hervorragendsten  Stellen 
wiedergab;  am  Zweiten  leitete  der  Rector  Forst  die  „Wal- 
küre" ein,  den  gesanglichen  Theil  hatten  Hr.  Curtius  und 
Frau  Auguste  Lorensen-Michaelis  aus  Hamburg  über- 
nommen, eine  Sängerin,  die  nicht  weniger  durch  ihre  um- 
fangreichen Stimmmittel,  als  durch  ihre  intelligente  Auffas- 


494 


sun^  und  edle  Vortragsweise  ausserordentlichen  Beifall  errang. 
Noch  gesteigert  wurde  ihr  dieser  an  dem  „Siegfried" -Abend 
zu  Theil  ^andern  sie  nicht  allein  die  Erda-Partie,  sondern  auch 
die  der  Brünnhilde  tadellos  zur  Aufführung  brachte.  Neben 
ihr  wirkte  als  Siegfried  Hr.  Bruno  Heydrich  ausCöln  (jötzt 
am  Hofbheater  in  Braunschweig),  ein  Sänger  von  ganz  hervor- 
ragender Bedeutung,  der  seiner  gewaltigen  Aufgabe  im  8.  Act 
(der  ohne  Strich  vorgetragen  wurde)  vorzü&;lich  gerecht  zu 
werden  wusste.  Die  Partie  des  Wotan  wurde  wieder  durch 
den  Geh.  Rath  Gurtius  in  einer  der  beiden  mitwirkenden 
Künstler  durchaus  würdigen  Weise  gesanglich  interpretirt. 
Der  Vortrag  war  an  diesem,  wie  am  vierten  Abend  dem 
Unterzeichneten  zugefallen ;  aus  der  „Götterdämmerung"  wur- 
den die  Begrüssun^  Gunther's  und  Brünnhildens  durch  die 
Mannen  (2.  Act),  die  Trauerklänge  bei  Siegfried*s  Tod  und 
die  Schlussscene  (Walhalls  Untergang)  durch  Hm.  Albert 
Keller,  der  auch  an  allen  früheren  Abenden  die  Glavierbe- 
gleitung  mit  der  ihm  eigenen  hohen  Künstlerschaft  ausge- 
rahrt  hatte,  in  unvergleichlich  schöner  Weise  am  Flügel 
wi  edergegeben. 

Für  das  Loe  we- Denk  mal  in  Kiel  ist  die  erforderliche 
Summe  bis  auf  einen  geringen  Theil  zusammengebracht,  sodass, 
da  auch  der  geniale Scnöpfer  des  Monuments,  Prof.  F.  Schaper 
in  Berlin,  seine  Aufgaoe  fast  beendet  hat,  der  Enthüllung 
des  Denkmals  für  den  Meister  des  deutschen  Balladengesan- 
^es  an  seinem  100.  Geburtstag(30.  Nov.  d.  J.)  voraussicht- 
ich  kein  Hindemiss  mehr  im  Wege  steht. 

Prof.  Dr.  Müller. 


Magdeburg. 


i 


Mit  schmerzlichem  Bedauern  entdeckte  ich  soeben,  als  ich 
bei  Regenwetter  meine  Papiere  durchstöberte,  den  Ihnen  vor 
Monaten  zugedachten  Jahresbericht.  Entschuldigt  bin  ich 
wohl  durch  mehrfachen  Umzug  in  und  aus  der  seit  zehn 
Jahren  innegehabten  Wohnung  und  die  dabei  übliche  Zer- 
rüttung aller  Ordnung.  Und  da  ich  durch  verschiedene 
Nachfragen  überzeugt  worden  bin,  dass  man  auf  den  Bericht 
auch  jetzt  noch  rechnet,  will  ich  wenigstens  in  aller  Kürze 
die  im  Winter  1895/96  vom  Stapel  gelassenen  ConcertauffÜh- 
rungen  mustern. 

Ich  beginne,  wie  bisher,  mit  den  Concerten  der  Gesell- 
schaft „Harmonie",  Die  orchestralen  Pro^ammnummem 
bestanden  da  aus  der  2.  und  4.  Symphonie  Beethoven's, 
Brahms*  CmoU,  Mozärt's  Cdur  mit  der  Fuge  und  Schumann's 
Bdur;  ferner  Liszt*s  „Les  Pr^ludes",  Smetana's  JSioldau"  und 
Widor^s  Balletsuite  aus  „La  Korrigane**,  einer  Iteihe  kurzer, 
graziös  pikanter,  aber  imGranzen  unbedeutender  Musikstücke 
im  Tanzcharakter.  Unter  den  kleineren  Orchesterdarbietun- 
gen war  hauptsächlich  R.  Wagner  vertreten,  von  dem  die 
„Faust"-  und  „Tannhäuser"-Ouverture,  die  „Lohengrin"-, 
„Tristan"-  und  „Parsifal"-Vor8piele  und  das  „Wald weben" 
aus  „Siegfried"  zu  Gehör  kamen.  Femer  Beethoven  mit  der 
„Egmont"-Ouverture,  Mendelssohn  mit  der  „Athalia"-  und 
„Meeresstille"-Ouverture,  Reinecke  mit  der  Ouvertüre  zu 
„König  Manfred",  Glazounow  mit  einer  entzückend  feinen 
Valse  de  Concert,  der  ganz  kleinen  Zwischengaben  von  Grieg, 
Tschaikowsky  u.  A.  zu  geschweigen.  —  Von  Instrumental- 
Solisten  traten  auf:  drei  Geiger,  Johan  Smit  aus  Gent  mit 
Bruches  1 .  Concert,  Alex  .Petschnikoff  mit  Tschaikowsky 's 
Ddur-Concert  und  unser  Felix  Berber  mit  Wien  iawski*sDmoll- 
Concert.  Von  diesen  Künstlern  machte  der  Erstere  den  ge- 
ringsten Eindruck,  während  die  zwei  Letzten  um  den  Preis 
stritten.  Da  Joh.  Smit  der  grosse  Ton  über  Alles  geht,  da 
er  diesem  zu  Liebe  Rhythmus,  Geschmack  und  Feinfühligkeit 
missachtet,  fand  er  bei  uns  wenig  Anklang.  A.  Petschnikoff 
erregte  durch  die  unbeschreibliche  Süssigkeit  und  Zartheit 
seines  Tones  wahre  Stürme  des  Beifalls;  Berber  rief  durch 
warmes  Temperament  und  wahrhaft  grosses  Spiel  helle  Be- 
wunderung und  Freude  hervor.  —  Als  Pianisten  erschienen 
ebenfalls  drei  Gäste,  zwei  hier  und  Überall  wohlbekannte  und 
anerkannte,  Frau  Marg.  Stern-Herr  mit  dem  Beethoven'- 
schen  Gmoll-Concert  und  Frau  Mary  Krebs  mit  dem  lange 
nicht  gehörten  Gmoll-Concert  Mendelssohn's,  und  der  zwar 
in  Magdeburg,  aber  nicht  in  dieser  Gesellschaft  gehörte  por- 
tugiesische Pianist  Jos^  Vianna  da  Motta,  der  sich  durch 
vortreffliche  Interpretation  desCmoll-Concertes  vonF.Kauff- 
mann  als  hervorragend  musikalischen  und  technisch  fertigen 
Spieler  erwies.  Nennen  wir  noch  als  einzigen  Violoncellisten 
dieser  Saison  unseren  Alb.  Petersen,  der  das  schon  früher 
besprochene  Klughardt'sche  Concert  ausgezeichnet   vortrug. 


so  ist  die  Reihe  der  Instrumentalsolisten  erschöpft.  —  Unter 
den  Sängerinnen  und  Säxigem  war  manch  lieber  Bekannter, 
so  Frau  Julia  Uzielli,    Frl.  Cath.  Zimdars,  Hr.  Raimund 
von  Zur-Mühlen  und  das  reizende  Holländische  Damen trio 
de  Jong,   Corver   und   Snyders,   die   sich   mit  einfacher 
Namensnennung   genügen   lassen    mögen.     Neu   waren    die 
Altistinnen  Clara  v.  Senfft  und  Lulu  Heynsen^Beide  mit 
schönen  Stimmen  und  musikalisch  wohlerzogen.     Wir  halten 
Jene  für  reifer.  Diese  für  temperamentvoller  und  dürfen  den 
angenehmen  Eindruck,   den  beide  Damen  hier  hinterliessen^ 
constatiren.    Neu  für  diese  Concerte,  sonst  aber  in  Magdeburg 
öfter  und  gern  ^hört,  war  endlich  Frl.  Eva  Pilchowska, 
deren   glockenreiner   hoher  Sopran  allgemein  durch  Klan^- 
schönheit  er&eute,  und  die  in  einer  etwas  zopfigen  Arie  von 
Isouard  bedeutende  Coloraturfertigkeit,  in  Liedern  verschie- 
denen Charakters   aber  neben   wärmeren  Empfindongstönen 
eine  hervorragende  Begabung  für  das  Naivheitere  und  Necki- 
sche bewies. 

Die  Loge  Ferdinand  zur  Glückseligkeit  bot  in  ihren 
Concerten  an  Instrumentalleistungen  die  4.  und  8.  Syniphonie 
Beethoven*s,    Haydn's    Ddur,    No.  2,    Rubinstein's    Ucean-, 
Schuberts  HmoU  und  Tschaikowsky's  pathötique,  No.  6 ,  die 
symphonischen  Dichtungen  „Moldau**  von  Smetana  und  «Fest- 
Idänge**  von  Liszt,  Wagner 's  „Siegfried-Idyll",  Berlioz'  „Cama- 
val romain",  „Aus  dem  schottischen  Hochland**  von  Lamond; 
femer  an  kleineren  Sachen  die  Ouvertüren  zu  „Ali  Baba**  von 
Cherubini,  zu  „Leonore"  No.  3  von  Beethoven,  zu  „Ossian'' 
von   Gade,   zu  „Jessonda"  von  Spohr,   zu  „Euryanthe**  von 
Weber,  zu  „Sakuntala**  von  Goldmark  und  zu  „Donna  Diana*' 
von  E.  N.  V.  Rezniöek,  darunter  Viere  als  Novitäten.    Diese 
Leistungen  des  Grossen  Orchesters  unter  Fritz  Kauffmann's 
sicherer  und  feiner  Leitung  bedürfen  keiner  besonderen  An- 
erkennung.   —    Die  Solisten  des  Winters  waren  von  Instm- 
mentalisten:    Felix  Berber,   der   das  Brahms'sche   Concert 
mustergiltig  spielte,   nattLrlich  aber  mit  kleineren,  verständ- 
licheren Sachen  von  Tschaikowsky  und  Auer  noch  grösseren 
Beifall  fand;    Alb.  Petersen,  der  das  Violoncellconcert  von 
Saint-Saöns  sehr  schön  im  Ton  imd  virtuos  wiedergab,  für  die 
kleineren  Nummern  von  Popper  aber  nicht  genug  Eleganz 
und  Verve   entwickelte,    au(m   durch    die   Clavierbegleituag 
etwas   wenig   getragen   wurde;    Conrad  An  sorge,   der  das 
Adur-Clavierconcert  von  Liszt  und  kleinere  Sachen  von  Mo- 
zart wunderbar  reproducirte,   besonders  die  Adur- Variation 
„himmlisch^,  inTausig^s  „Halka^-Phantasie  aber  etwasza  stark 
auf  das  Trommelfell  einwirkte.    Der  junge  schottische  Pia- 
nist Frederic  Lamond,   der  jetzt  in  Frankfurt  a.  M.  wohnt, 
erfreute  durch  den  musikalisch  ausgezeichneten  Vortrag  des 
Gdur-Concertes  von  Beethoven.  Zwar  fehlt  seinem  Spiele  der 
sinnliche  Reiz  eines  sammetweichen  Anschlages,  dafür  steckten 
soviel  kerngesunde  Auffassung,  virtuoser  Glanz  und  scharfe 
Rhythmisirung  darin,  dass  man  unwiderstehlich  gefesselt  und 
an  Bülow's  Art   gemahnt  wird.     Von   den   kleinen   Stücken 
war  der  „Erlkönig^  Liszt's  eine  hochgeniale  Leistung,  wie  sie 
seit   Rubinstein   zu    hören   nicht  vergönnt   war.    Frl.    E}ly 
Fuchs,  eine  junge  Geigerin  aus  Sauret's  Schule,  Solistin  im 
letzten  Concert,   ist  soeben  den  Kinderschuhen  entwachsen, 
spielt  aber  bereits  besser,   als  Manche  ihrer  bekannten   und 
beliebten  CoUeginnen.  Das  3.  Bruch'sche  Concert  mit  Orchester- 
begleitung zeigte  ausser  sicherster  Beherrschung  aller  techni- 
schen Mittel  soviel  Kraft  und  Energie  derBogennlhrung,  musi- 
kalische  Reife  und  Zuverlässigkeit  des  G^ächtnisses,   dass 
man  förmlich  betroffen  war  und  hoffen  durfte,   dass  sie  bei 
sorgfaltiger  Pflege  und  ernstem  Weiterstudiren   in   wenigen 
Jahren  die  Meisten  unserer  Geigenfeen  überflügeln  werde. — 
Unter  den  Gesangssolisten  sind  Frl.  Käte  Freu  den  fei  d  aus 
Berlin  und  Hr.  L.  Piechler   von   unserem  Stadttheater  be- 
kannte und  beliebte  Gäste,    welche  sich  stets  von  Neuem  in 
die  Gunst  der  Gesellschaft  hineinzusingen  wissen.    Weniger 
glückte  dies,  zu  aufrichtigem  Bedauern  Aller,  Hrn.  E.  Hungar 
aus  Leipzig;   seit  Jahren  häuflg  und  gern  gehörter  Gast  in 
unseren  Mauern,  enttäuschte  er  jetzt,  nacn  mehrjähriger  Pause. 
Die  Stimme  erschien  an  Glanz  geringer,   die  Athmung  hör- 
barer, wohl  infolge  schlechter  Disposition,  die  der  vollen  Ent- 
faltung seiner  Vorzüge  im  Wege  stand.   So  erwärmten  seine 
Lieder  vortrage  leider  nicht.    Die  übrigen  Gesangskräfte  waren 
sämmtlich  hier  noch  unbekannt:  Frl.  A.  Trippenbach,  die 
kurz  vorher  in  einer  Aufführung  der  9.  Symphonie  kaum  zu 
hören  war,  präsentirte  sich  in  dem  kleineren  Saale  und  nur 
vom  Ciavier  begleitet  wesentlich  günstiger.  Ihre  tiefe  Mezzo- 
sopranstimme ist  klein,  aber  reizvoll,    oesonders  in  leiden- 
scnaftlich  düsteren,  aber  auch  in  heiteren  Liedern  ansprechend. 
Sie  singt  sehr  musikalisch ;  das  ruhig  Abgeklärte  einer  Mond- 


495 


i 


scheinstimmnng  glückte  ihr  freilich  noch  nicht  recht.  Von 
den  zwei  Sopranistinnen  Frl.  L.  Ottermann  aus  Dresden 
und  Frl.  M.  Kost  ans  Berlin  ist  Jene  die  reifere,  Diese  die 
frischere;  d.  h.  was  Jene  an  Kraft  des  Ausdrucks  voraushat, 
ersetzt  Diese  reichlich  durch  frische  Natürlichkeit  und  unan- 
getastete Schönheit  der  jugendlichen  Stimme.  Frl.  Ottermann 
sang  die  Rubinstein*sche  Arie  aus  „Feramors**  vortrefPlich, 
dieliieder  aber  ungleich  und  zum  Theil  gekünstelt;  Frl.  Bost 
hatte  nur  Lieder  ^w&hlt,  die  meist  sehr  gefielen,  und  doch 
hätten  wir  gern  die  strahlende  Jugendstimme  dem  Orchester 
gegenüber  gehört.  Vielleicht  entwickelt  sich  dann  das  Tempera- 
ment der  Künstlerin  noch  überzeugender,  als  es  in  den  kleinen 
Formen  des  Liedes  möglich  war.  Von  Hm.  L.  Piechler  ab- 
gesehen, hatte  Frl.  M.  Woltereok  aus  Hannover  den  gröss- 
ten  Beifall  des  Publicums.  Ihre  herrliche  Altstimme  besitzt 
seltene  Biegsamkeit  und  Glätte;  ihre  getragenen  oder  leiden- 
schaftlichen Darbietungen,  z.  B.  Schubert*s  „Kreuzzug**  und 
^Doppelgänger*',  packten;  fhr  das  leichtere  Genre  von  finder- 
liedem  und  drgl.  scheint  ihr  der  Humor  zu  fehlen.  Jeden- 
falls hofien  wir,  der  hochbegabten  Sängerin  bald  wieder  zu 
beg^nen. 

Im  Kaufmännischen  Vereine  trat  eine  ganzeReihe  be- 
deutender Solisten  auf.  Von  Listrumentalisten  zunächst  unser 
Alb.  Petersen  mit  dem  Klughardt 'sehen  ViolonceUconcert; 
dann  Conr.  Ansorg e  aus  Berlin  mit  Beethoven*sEsdur-Gla- 
vierconcert,  dessen  ausserordentlich  weicher  Anschlag,  grosse 
technische  Vollendung,  musikalisch  wohldurchdachte  Gestal- 
tung kolossalen  Erfole  hatten.  Freilich  schien  uns  der  Ton 
bisweilen  fast  zu  weich,  das  Ritardando  etwas  viel  angewandt. 
Alex.  Petschnikoff  hatte  auch  hier  mit  demDmoU-Violin- 
concerte  Wieniawski's  glänzenden  Erfolg,  aber  auch  Felix 
Berber  mit  dem  Violinconcert  von  Dvor&k  vollste  Anerken- 
nung. —  Im  G^ange  war  eines  Abends  das  Holländische 
Damenterzett  ^wonnen,  Gäcilie  Kloppenburg  entzückte 
und  Frau  Emihe  Herzog  riss  hin,  während  dem  Vortrage 
des  Frl.  Hedwig  Bernhardt  aus  Breslau  bei  der  Schönheit 
ihres  sehr  ausgeglichenen  Mezzosoprans  und  ihrer  musikali- 
schen Sicherheit  etwas  mehr  Wärme  noch  grösseren  Erfolg 
verbürgt  hätte.  Frl.  A.  Stephan  aus  Berlin,  als  Oratorien- 
sängerin wohlbekannt,  erfreute  besonders  durch  die  sammet- 
weiche  Mezzosopranstimme  und  wundervolle  Kunst  des  Ge- 
sanges, während  das  Temperament  für  leidenschaftliche  Sachen 
nicht  ausreichte  und  die  Declamation  in  den  Liedern  nicht 
intensiv  genug  war.  Hr.  Job.  Messchaert  aus  Amsterdam, 
ein  Meistersinger  im  edelsten  Sinne,  hatte  mit  zwar  nicht  ge- 
waltiger, aber  wundervoll  warmer  Stimme,  vollendeter  Vor- 
tragskunst und  eindringlichster  Gefühlswärme  grossartigen 
Erfolg.  —  Von  den  Orchesterleistungen  waren  besonders 
rühmlich:  Beöthoven's  „Eroica**,  Tschaikowsky's  „Pathötique" 
und  Liszt's  „Tasso^. 

Im  I.  Casinoconcert  wirkte  die  weltberühmte  Schülerin 
Liszt's,  Frl.  Martha  Remmert,  mit;  die  neben  ihr  auf- 
tretende Sängerin,  Frl.  El.  Ge rasch  aus  Berlin,  hat  keine 
schöne  oder  grosse  Stimme,  aber  guten  musikalischen  Vortrag 
und  Empfindung.  Am  2.  Abend  spielte  Hr.  Seitz  aus  Dessau 
sehr  rein  und  klar,  aber  ohne  rechtes  Temperament  und 
künstlerische  Durchgeistigung.  üeber  die  Sängerin,  Frl. 
Hedwig  Kühn  aus  Eisenach,  sei  es  uns  vergönnt,  lieber  zu 
schweigen.  Im  3.  Concert  spielte  unsei'  Petersen  das  Vio- 
lonceUconcert in  AmoU  von  Goltermann  sehr  sicher  und  ton- 
schön, und  Frau  v.  Grumbkow  sang  die  Arie  der  Agathe 
aus  aem  „Freischütz**,  sowie  Lieder  mit  schöner  grosser 
Stimme,  viel  Temperament  und  sehr  bedeutendem  Erfolge. 
Die  am  4.  Abend  auftretende  Pianistin  Frau  M.  Panthös 
aus  Paris  hat  grosse  Vorzüge:  sie  ist  jung,  spielt  musika- 
lisch hochinteressant  und  technisch  schon  sehr  sicher  und 
hat  eminentes  Feuer;  daher  war  ihr  Erfolg  glänzend.  £[r. 
Emil  Buchwald  vom  hiesigen  Stadttheater  sang  Wagneri- 
sche Opernnummern  sehr  schön,  aber  fiir  diesen  Saal  zu  stark ; 
die  Lieder  waren  weniger  gelungen  und  die  Wahl  des  Meyer- 
Helmund'schen  „Dein  gedenk  ich,  Margarethe"  fast  abge- 
schmackt zu  nennen. 

(Schluss  folgt.) 


Bericht. 

Leipzig.  Im  Salon  des  Hrn.  Prof.  Martin  Krause  ver- 
anstaltete ISt,  Harry  Field  aus  Canada,  ein  früherer  Schüler 
des  gen.  ausgezeichneten  Glavierpädagogen,  einen  Glaviervor- 
trag,  dem  die  Waldstein-Sonate  von  Beethoven,  das  Menuetto 
capriccioso  aus  Weber's  Asdur-Sonate,   sowie  Gompositionen 


von  Ghopin  und  Liszt  zu  Grunde  lagen.  Wir  hatten  schon 
vor  einigen  Jahren  Gelegenheit,  uns  über  das  Ola vierspiel 
dieses  trefi^chen  Pianisten  aufs  Rühmlichste  aussprechen  zu 
können,  und  in  erhöhetem  Grade  vermögen  wir  dies  auch 
heute,  denn  die  schon  früher  anerkannten  guten  Spielqualifi- 
cationen  haben  sich  in  der  Zwischenzeit,  während  welcher 
Hr.  Field  in  seinem  Vaterlande  weilte,  noch  gesteigert:  die 
Technik  ist  absoluter,  die  gemüthliche  Antheilnahme  inten- 
siver und  die  Auffassung  selbständiger  geworden.  Am  besten 
liegt  seiner  Individualität  jedoch  Liszt,  von  welchem  er  die 
Tarantella  und  Gondoliera  aus  der  „Italienischen  Reise**  und 
die  (schon  früher  von  ihm  öffentlich  gespielte)  Hmoll- Ballade 
fhr  sein  Programm  gewählt  hatte.  Mit  seinen  Interpreta- 
tionen legte  Hr.  Fiela  aber  nicht  nur  für  sich  selbst,  sondern 
auch  für  die  zielsichere  Methode  seines  Lehrers  höchste  Ehre 
ein.  Speciell  für  das  Liszt-Studium  ist  Hr.  Prof.  Krause  eine 
autoritative  Lehrkraft,  und  er  hat  auch  detaazufolge  bereits 
einen  weit  ins  Ausland  reichenden  Namen  als  solche  sich 
erworben.  F. 

Concertumschau. 

Leipzig.  Abendmotette  in  St.  Pauli,  veranstaltet  vom 
Kirchenchor  zu  St.  Johannis  (Röthig)  unt.  Mitwirk,  der  Frau 
Röthig  u.  des  Frl.  Handrich  (Ges.),  sowie  des  Hrn.  Pfannstiehl 
(Org.)  am  2.  Sept.:  Festgesang  v.  Gluck,  „0,  Christenherz, 
verzage  nicht*"  u.  „Himmlisches  Hoffen**  v.  B.  Vogel,  Psalm 
42  V.  Mendelssohn,  Siegeslied  v.  Valerius-A.  Mendelssohn, 
Schlussfuge  „Preis  sei  dem  Herrn**  (v.?).  —  Claviervortrag  des 
Hm.  Harry  Field  am  3.  Sept.  mit  Gompositionen  von  Beet- 
hoven (Sonate  Op.  68),  Weber,  Chopin  u.  Liszt  (Tarantella, 
Fisdur-Gondoliera  u.  Hmoll-Ballade). 

Luzern.  4.  Gr.  Instrum.-  u.  Vocalconc.  im  Cursaal  (Fass- 
baender):  „Orpheus**  v.  Liszt,  „Klingsor's  Zaubergarten  und 
die  Blumenmädchen**  a.  „Parsifal**  v.  Wagner  (im  Orchester- 
arr.),  Vorträge  des  Männerchors  Luzern  („Der  Sturmwind**  v. 
Brambach,  „In  Lieb  und  Treu"  v.  Jüngst,  „Ständchen**  v. 
P.  Fassbaender  etc.),  der  Frau  Herzog  a.  Berlin  (Gesang, 
Walzerscene  a.  „Aennchen  von  Tharau**  von  H.  Hof  mann, 
„Ständchen**  v;  R.  Strauss,  „In  der  Fremde**  v.W.  Tauber  t 
u.  „Frühling  der  Liebe**  v.  A.  Sormann)  u.  des  Frl.  Ruegger 
a.  Brüssel  (Violono.,  Conc.  v.  Haydn,  Seren,  v.  A.  Lindner 
u.  Spinnlied  v.  Popper). 

jBad  Reinerz.  II.  Symph.-Gonc.  des  städt.  Curorchesters 
(Loewenthal):  4.  Symph.  v.  Beethoven,  Ouvert.  „Meeresstille 
und  glückliche  Fahrt**  v.  Mendelssohn,  Trauermarsch  a.  der 
„Götterdämmerung**  v.  Wagner,  Violoncellvortrag  des  Hrn. 
Teichmann. 

Sondershausen.  14.  Lohconcert  der  Hofcap.  (Prof. 
Schroeder):  8.  Symph.  v.  Beethoven,  „Friedensfeier **-Festouv. 
V.  Rein  ecke,  „Siegfried-Idyll**,  Trauermarsch  a.  der  „Götter- 
dämmerung** u.  „Meistersinger** -Vorspiel  v.  Wagner. 

W^    Veraltete  Programtne,   sowie  Programme  ohne  Angabe  von  Ort  und 
Datum  müssen  vollständig  unbeachtet  bleiben! 

Engagements  und  GSste  in  Oper  und  Concert. 

Breslau.  Sehr  versprechende  Engagements  hat  das  hie- 
sige Stadttheater  in  Frl.  Czerwenka  aus  Stuttgart  und  den 
Hm.  Oberländer  aus   Berlin  und   Breuer    aus   Bayreuth 

getroffen.  ~    Brüssel.    Frl.  Brema  ist  fiir  eine  Reihe  von 
rastdarstellungen  im  Monnaie-Theater,   welche  die   Ortrud 
in  „Lohengrin**,   Amneris  in  „A'ida**  und  Orpheus  inGluck*s 

f leichnamiger  Oper,  vielleicht  auch,  die  Fricka  in  der  „Wal- 
üre**  umfassen  werden,  gewonnen  worden.  —  Halle  a.  S.  An 
Stelle  des  verstorbenen  Capellmeisters  Hartenstein  ist  Hr. 
Gapellmeister  Hu^o  Hache  aus  Posen,  ein  tüchtiger  Musiker, 
zum  Dirigenten  des  Männergesangvereins  »^ang  und  Klang** 
und  des  Kirchenchors  „ülriciana^  gewählt  worden.  Derselbe 
hat  seine  hiesige  Thäti^keit  bereits  am  l.  d.  Mts.  angetreten. 
—  Leipzig.  Ein  vereinzeltes  Gastspiel  im  Stadttheater  ab- 
sei virte  in  V.  Woche  Frl.  v.  Chavanne  aus  Dresden  als 
Garmen.  Gesanglich  in  bester  Gondition,  war  die  Darbietung 
in  darstellerischer  Beziehung  zwar  einheitlich  in  der  Auffas- 
sung, aber  viel  zu  blass  in  der  Zeichnung,  sodass  die  rechte 
Wiäung  ausblieb.  —  Luzern.  Zwei  schweizerische  Künst- 
lerinnen begeisterten  das  Publicum  des  4.  grossen  Instrumen- 
tal-und  Voc^concertes  im  Gursaal  mit  ihren  Vorträgen.  Als 
Stern  erster  Gute  am  Gesangshimmel  der  Gegenwart  bereits 
weithin  berühmt,  machte  Frau  Herzog  aus  Berlin  auch  hier 
ihrem  Namen  alle  Ehre,   indem  sie   ganz   wundervoll   sang. 


496 


Innige,  tief  empfundene  Cantilene  wnsste  auch  ihre  junge 
Kunstschwester  Frl.  Else  Buegger  dem  Violoncell  zu  ent- 
locken, wie  sie  sich  auch  als  Technikerin  als  ferme  Meisterin 
erwies.  —  Paris.  Frl.  Giraudon  und  Hr.  Gresse  sind  für 
die  Komische  Oper  gewonnen  worden;  der  Letztere  wird  als 
Masetto  in  Mozart's  „Don  Juan"  debutiren. 


Kirchenmusik. 

Leipzig.  Thomaskirohe:  6.  Sept.  .Nicht  so  traurig"  y. 
S.  Bach.  „Die  Würze  des  Waldes"  v.  G.  Vierling.  „Gott  ist 
mein  Hirt"  v.  L.  Spohr.  6.  Sept.  „Dem  Ewigen"  a.  der  Can- 
täte  „Hoch  vom  Heiligthum"  y.  Mozart. 

OpernauffOhrungen. 

August. 

Hflnehen.  K.  Hof-  und  Nationaltheater:  6.  u.  18.  Tann- 
häuser. 8.,  16.  u.  20.  Lohengrin.  11.  u.  18.  Die  Ruinen  von 
Athen.  Fidelio.  22.  Tristan  und  Isolde.  25.  Bienzi.  27.  Der 
fliegende  Holländer.    29.  Die  Meistersinger. 

K.  Besidenztheater:  2.,  9.,  16.,  23.  u.  80.  Figaro's  Hoch- 
zeit.   5.,  12.,  19.  u.  26.  Don  Giovanni. 

Wien.  K.  k.  Hof-Opemtheater;  16.  Hans  Heiling.  18. 
Lohengrin.  19.  Margarethe.  20.  Der  Trompeter  von  Säk- 
kingen.  22.  Cavalleria  rusticana.  Der  Bajazzo.  23.  Der  Pro- 
phet. 24.  Der  Freischütz.  26.  A'ida.  27.  Manon.  29.  Hansel 
und  Gretel.  30.  Die  Afrikanerin.  81.  Die  Meistersinger  von 
Nürnherg. 

Vermischte  IMittheilungen  und  Notizen. 

*  Die  nächstwinterlichen  Philharmonischen  Oon- 
certe  zu  Berlin  unter  Nikisch*s  Leitung  versprechen  eine 
Reihe  interessanter  Neuigkeiten.  Hierhin  gehören  Symphonien 
von  Tschaikowsky  (path6tique),  Gernsheim  (Bdur)  und 
Widor (mit Orgel),  eine  Sinfonietta  von  F.  E.Koch,  „Zara- 
thustra"  von  Strauss,  „Scheherazade**  von  Rimsky-Kor- 
sakoff  und  eine  Festouverture  „Excelsior"  von  Sten- 
hammar. 

*  Die  Londoner  Hans  Bichter-Goncerte  der  Herhst- 
saison  werden  am  19.  und  26.  Oct.  und  am  2.  Nov.  stattfinden. 
—  Auch  die  HH.  Colonne  und  Lamoureux  ausParis  werden, 
der  Erstere  vier,  der  Letztere  sechs  Concerte  in  London 
leiten. 

*  Li  Bilhao  wird  ein  Internationaler  Oongress  ta- 
gen, mit  dem  Zwecke,  die  Kirchenmusik  von  den  profanen 
Auswüchsen  zu  reinigen.  Ebendaseihst  sollte  am  30.  August 
ein  Wettbewerb  zwischen  zwei  französischen  und  sechs 
spanischen  Militärcapellen  stattfinden,  für  welchen  der  Stadt- 
rath  namhafte  Preise  im  Gesammtwerth  von  25,860  Pesetas 
auswarf. 

*  Am  27.  Sept.,  als  dem  50jährigen  Geburtstag  des  elek- 
trischen Telegraphen,  wird  im  Palais  des  Acadömies  zu 
Brüssel  eine  Feier  stattfinden,  bei  welcher  200  Telegra- 
ph ist  en  unter  Leitung  des  Hm.  Vandamme  [eine  für  diese 
Gelegenheit  componirte  Gantate  von  Paul  Gilson  aufführen 
werden. 

*  In  Venedig  wurde  an  der  Fa9ade  eines  Palais  des 
Campo  Sant'  Angelo  ohne  jegliche  Ceremonie  eine  Gedenk- 
tafel enthüllt,  welche  besagt,  dass  in  diesem  Hause  Cima- 
rosa  gewohnt  habe  und  gestorben  sei. 


*  Die  Stadt  Genua  gewährt  dem Teatro  Carlo  FeUce  eine 
Subvention  von  80,000  Lire,  eine  geringe  Summe  im  Verhält- 
niss  zur  Grösse  der  Stadt  und  den  Ansprüchen  der  Theater- 
besucher. 

*  Barcelona  hatte  während  der  Sommersaison  drei 
Theater,  in  welchen  die  italienische  Oper  gepflegt  wurde. 

*  Der  Amsterdamer  Wagner-Verein  unter  seinem 
eifrigen  Leiter  Hm.  Viotta  plant  die  AuffÜhrune;  von  ^ieg- 
fried**  und  „Götterdämmerung"  im  Opemnaus.  „Uhein- 
gold*'  und  „Walküre'^  waren  bekanntlich  während  der  letzten 
Saison  ebenfalls  durch  die  Bestrebungen  genannter  Gesell- 
schaft über  die  Bretter  gegangen. 

*  Die  Vlämische  Oper  zu  Antwerpen  wird  in  der  be- 
vorstehenden Spielzeit  „I^on  Juan**  und  „Fidelio*',  ausserdem 
„Pomp6ia"  von  Peter  Benoit  und  „De  Herber^rincee*'  von 
Jan  Blockx  als  Neuheiten  auf  die  Bühne  bringen. 

*  Im  Theater  an  der  Wien  zu  Wien  gelangte  kürzlich 
Mascagni's  vorher  nur  in  Italien  aufgenüirtes  einactiges 
Singspiel  „Zanetto**  mit  der  Bellincioni  in  der  Titelrolle  mit 
grossem,  mehr  jedoch  der  genannten  Darstellerin  als  dem 
Werke  selbst  zu  verdankenden  Erfolg  zur  Premiere. 

*  Die  neue  Oper  „Mosqueton**  von  Francesco  Saccanti 
wurde  im  Bossini-Theater  zu  Neapel  mit  glänzendem  Erfolg 
zum  ersten  Male  gegeben. 

*  Johannes  Brahms  hat  der  Gesellschaft  der  Musik- 
freunde zu  Wien  die  Summe  von  6000  Gulden  zur  ireien  Ver- 
fügung überwiesen. 

*  Die  grosse  amerikanische  Concertreise  der  Frau  Gar- 
reno  wird  perfect.  Die  geniale  Künstlerin  reist  bereits 
Ende  d.  J.  ab  und  wird  mehrere  Wochen  ienseits  des  Oceans 
weilen.  Vorher  wird  sie  noch  in  verscniedenen  deutschen 
Städten  ihr  herrliches  Spiel  erklingen  lassen. 

*  Der  Gesangverein  „Liedertafel*'  in  Zwenkau  bei 
Leipzig  be^ng  in  den  Tagen  vom  4. — 7.  Sept.  in  solenner 
Weise  das  Jubiläum  seines  50jährigen  Bestehens. 

*  Hr.  Prof.  Wilhelm  Speidel  in  Stutlvart  beging  am 
3.  Sept.  in  erfreulichster  Rüstigkeit  seinen  70.  Gtebiutstag. 

*  Unsere  vorwöchentliche  Mittheilung  über  das  neue 
Damenterzett  wird  dahin  berichtigt,  dass  dasselbe  schon  in 
V.  Saison  existirt  und  sich  unter  dem  Namen  Deutsches  Ter- 
zett mit  Erfolg  in  die  Oeffentlichkeit  eingef&hrt  hat,  jedoch 
mit  Frl.  Eberlin  als  Mezzosopranistin.  Da  sich  dieselbe  ver- 
heirathete,  so  ist  nun  Frl.  Else  Vogel  an  ihre  Stelle  ge- 
treten. 

Todtenliste.  George  Maid  well  Holdich,  vortreiFlicher 
Orgelbaumeister,  Erfinder  eines  Octav-Kopplers,  Organist,  f. 
am  30.  Juli,  80  Jahre  alt,  in  Forest  Hill,  London.  —  John 
Pridham,  Componist  zahlreicher  populärer  Werke,  f»  ^8 
Jahre  alt,  in  Taunton.  —  Lady  Tennyson,  die  Wittwe  des 
Dichters,  gut  ausgebildete  Musikerin,  domponistin  der  Lieder 
ihres  Gatten,  f  am  10.  Aug.  in  Aldworth,  Haslemere.  — 
Albert  Eil  er  s,  Kammersänger  in  Darmstadt,  durch  seine 
Darstellung  des  Biesen  Fasolt  bei  den  1876er  „Nibelungen" - 
Aufführungen  in  Bayreuth  zu  weitem  Buf  gelangt,  f,  42 
Jahre  alt,  kürzlich.  —  Johannes  Evangelist  Habert,  Ohor- 
regent  und  Stadtorganist  in  Gmunden,  namhafter  Componist 
katholischer  Kirchenmusik,  auch  litterarisch  ftir  dieselbe  thä- 
tig  gewesen,  f,  63  Jahre  alt,  am  1.  d.  M. 

Berichtigungen.  In  No.  37  muss  es  S.  482,  Sp.  9,  14.  Z. 
V.  o.  Georg  statt  Gustav  und  S.  483,  Sp.  2,  IS.  Z.  v.  u. 
Orouch  statt  Croach  heissen. 


Kritischer  Anhang. 


Algernon  Ashton.    Menuetto  for  the  Organ,  Op.  81. 

Vier  kurze  Lieder  für  eine  tiefe  Stimme  mit  Pianoforte, 

Op.  82. 

Drei  Traumbilder  für  Pianoforte,  Op,  88. 

Vier   lebhafte   Stücke   für  Violoncell   mit  Pianoforte, 

Op.  84. 

Leipzig,  0.  Hofbauer. 
Die  Phantasie  des  Componisten   bewegt  sich   in   diesen 
Miniaturen  nicht  auf  ungewohnten  Bahnen,  aber  trotzdem  hat 


die  Musik  Stimmung  und  Charakter,  und  es  spricht  aus  ihr 
ein  tüchtieer  Geist,  überhaupt  ein  gediegener  Musiker.  An 
Poesie  und  Wärme  des  Ausarucks  voran  stehen  die  Lieder. 
Es  liegen  denselben  die  Gedichte  von  Goethe  ^Ach,  wer 
bringt  die  schönen  Tage",  „Wonne  der  Wehmuth**,  „Der  du 
von  dem  Himmel  bist"  und  „Ueber  allen  Gipfeln  ist  Buh" 
zu  Grunde,  die  den  Künstler  auf  gute  Gedanken  brachten. 
Die  Traumbilder  sind  kleine  elegische  Stücke,  mit  einiger  Nei- 
gung zur   Melancholie   und   nach   innen  gekehrtem  Wesen. 


497 


wogegen  die  Yioloncellpiöcen  frische  Haltung  aufweisen  und 
sich  in  Lust  und  Heiterkeit,  die  sich  manchmal  zur  Ausge- 
lassenheit steigert,  ergehen.  Die  Streichstimme  verlangt  einen 


virtuosen  Spieler.      Am  wenigsten  machen  wir  uns  aus  der 
Orgel-Menuett,  die  mit  dem  Achtel* Einerlei  monoton  wirkt. 

Louis  Bödecker. 


Br-ieri£a.sten. 


£ä.  B,  C,  in  F^  Die  drei  hiesigen  renommirten  Musiker 
und  Musikgelehrten  V.  sind  nicht  verwandt  miteinander.  — 
Die  Aufführung  der  A.  B.'schen  Oper  war  nur  ein  Act  der 
Nothwehr  der  aamaligen  Theaterdirection. 

L,  K,  in  R,  Von  den  heiden  gen.  früheren  Conservato- 
risten  hat  Hr.  Bud.  Zwintscher  in  den  grossen  Gkwandhaus- 


concerten  noch  nicht  gespielt.  —  Die  Akademischen  Orchester* 
Concerte  scheinen  im  n.  Winter  nicht  fortgesetzt  zu  werden. 
Z.  P,  in  7,  Lassen  Sie  sich  Alhert  G^ttmann's  Führer 
durch  den  Violinunterricht  aus  dem  Verlag  von  J.  Schuberth 
&  Co.,  hier,  verschreiben. 


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Concert-  und  Oratoriensänger, 

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Concertvertretung:    H.  Wolff,   Berlin. 

Hermann  Gansehe  (Bariton), 

Oratoritn«,  Balbultn«  und  LItdtrtftngtr. 
Vertreter:  Hermann  Wolff,  Berlin  W. 

Eigene  Adresse:  Crenznach.  [1420m.] 

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geordnet.  = — 

99^  Neue  Auflage,  ^^s 
Kostenfrei  zu  beziehen. 

Verlag  von  Breitkopf  ^Hftrtel,  Leipzig. 


634 


li2ig8wiQ4^)}  SvDgeTt  («Mi^cheDiiraiun''),  Scbaznatin^  JBeet- 
hoYei^,  Qildach  („Der  Lenz")  u.  A.  v.  Wittich  („Dar  Zei- 
sie**}  n.  f.  Bariton  v.  Pressel  un4  Häser.  (Ein  an  Novitäten 
sear  reiches  und  deshalb  bemerkenswerthes  Programm!) 

Sondershausen.  17.  Lohconcert  der  Hofcap.  (Prof. 
Schroeder):  8.  Symph.  7.  Beethoven,  Ouvertüre  su  .Donna 
Diana"  v.  E.  N.  v.  Bezniiiek,  Orch.-Variat.  üb.  ein  Haydn*- 
sches  Thema  v.  Brahms,  Yiolinconc.  ▼.  BtXckbeil  (der 
Comp.). 

Zwlekau.  l.  Geistl.  Musikaufföhr.  des  ]$lirchenchors  zu 
St.  Marien  (VoUhardt):  Chöre  v.  A.  v.  Burgk  („Schwer  geht 
über  mein  Haupt"),  Hasler  u.  C.  Piutti  (Psalm  103  m.  Solo), 
Solovorträsge  des  Frl.  Gey  ß..  Dresden  (Ges.,  Arie  v.  H&ndel 
u.  eeistl.  Lied  »Herr,  Ich  lasse  nicht  von  dir"  v.  C.  Piutti) 
u.  des  Hrn.  Homeyer  a.  Leipzig  (Org.,  Prael.  u.  Fuge  in  Ddnr 
V.  S.  Bach  u.  EnM)U-Son.  v.  C.  Piutti). 

B^    VeraUHe  Programme,  sowie  Programme  ohne  Angabe  von  Ort  und 
Dalti/m  müa9en  voUstiLndig  unJbeachtet  Ueil/ent 


EngagMfieflts  und  GBrte  in  Oper  und  Concort. 

AnnabeFg.  Die  in  den  Chören  herrlich  vorbereitete, 
von  Hm.  Seminar-Oberlehrer  Thalemann  geleitete  Auffüh- 
rupg  der  Haydn*8chen  .Schöpfung"  zur  400j&hrigen  Jubel- 
feier unserer  Stadt  gestaltete  sich  unter  der  Mitwirkung  der 
Frau  Emn^a  Baumann  und  der  HH.  Schelper  und 
Pinks  aus  Leipzig  zu  einem  wahren  musikalischen  Feste. 
— '  Berlin.  Im  k.  Opernhaus  hat  Hr.Popovici  vom  Deut- 
schen Landestheal^r  zu  Prag  als  Wilhelm  Teil  erfolgreich 
ein  Gastspiel  auf  Engagement  begonnen.  —  Dessau.  An 
Stelle  des  Frl.  Joachim  wird  zukünftig  Frl.  Welschke  aus 
Königsberg  i.  Pr.  als  jugendlich-dramatische  S&ngerin  an 
unserer  Hof bühne  thätig  sein.  —  Frankfurt  a.  M.  Frl. 
Kurz  aus  Wien,  eine  Schüleiüi  des  Prof.  Hess  daselbst,  ist 
nach  ihrer  zweiten  Gastpartie  (Carmen)  auf  drei  Jahre  an 
unsere  Oper  gekettet  worden.  —  Münehan.  Die  letzte  „Lohen- 
grin"-AuffÜhrung  wurde  yonHrn.Generalmusikdirector  Mottl 
aas  Carlsruhe  geleitet  und  nahm  einen  überaus  pr&chtigfio, 
die  weltbekannten  Dirigentenqualificationen  dieses  Künsuers 
überall  deutlich  empfinden  lasseaden  Verlauf. 


Ktrotiemiiusik. 

Leipzig.  Thomaskirche:  26.  Sept.  „Wenn  der  Herr  die 
Gefangenen  Zions  erlösen  wird"  v.  W.  Rnst.  „Singet  GK>tt, 
lobsinget  seinen  Namen"  v.  £.  F.  Bichter.  —  Nicolaikirche: 
27,  Sept.  „Es  ist  dir  gesagt,  Mensch"  v.  S.  Bach. 


Vermischte  Mittheilunoen  und  Notizen. 

*  Die  Direction  der  Gewandhaus-Abonnementcon- 
certe  zu  Leipzig  unter  Nikisch*s  Leitung  eröifnet  am 
16.  Oct.  ihre  Concerte  in  pietätvoller  Weise  mit  einer  G^e- 
denkfeier  an  die  vor  einigen  Wochen  heimgegangene  Alt- 
meisterin des  Ciavierspiels  Clara  Schumann,  indem  sie  aus- 
schliesslich Compositionen  von  deren  Gatten  auf  das  Pro- 
gramm gesetzt  hat.  Im  2.  C^ncert  wird  an  dieser  Stelle  zum 
L  Male  Liszt^s  grandiose  Faust-Symphonie  zur  Aufführung 
gelangen,  mit  deren  Leitung  Hr.  ifikisch  dasselbe  Orchester 
schon  vor  zehn  Jahren  (in  einem  Theaterconcert  des  Liszt- 
Vereins)  zu  einer  in  Leipzig  unübertroffen  gebliebenen  Lei- 
stung begeisterte.  Als  weitere  Novitäten  für  die  nächstfol- 
genden ^ncerte  haben  die  6.  Symphonie  von  Tscha'ikowsky, 
zwei  Symphoniesätze  von  Gustav  Mahler,  das  „Te  Deum"  von 
A.  Brückner,  das  Chorwerk  „Sylvesterglocken"  von  Koessler, 
das  Violoncellconcert  von  Dvorak  etc.  zu  gelten.  Brahms 
wird  mit  der  1.  und  3.  Symphonie,  dem  Trinmphlied  u.  A., 
Bich.  Wagner  mit  Vorspiel  und  „Isoldens  Liebestod"  aus 
/Tristan  und  Isolde"  u.  A.  vertreten  sein.  An  der  Beethoven- 
Feier  am  17.  Dec.  wird  Hr.  d* Albert  sich  solistisch  bethei- 
ligen, während  dessen  genialer  College  Hr.  Busoni  zu  Anfang 
der  Saison  auftreten  wird.  Der  durch  ausgesuchtes  männ- 
liches Stimmmaterial  ausserordentlich  verbesserte  Chor  ver- 
spricht Leistungen  erster  Güte.  Sicherlich  stehen  den  Be- 
suchern der  grossen  Gewandhausconcerte  Genüsse  für  den 
Winter  bevor,  wie  sie  sich  nach  Wahl  und  Ausführung  der 
zu  Gehör  gelangenden  Werke  nicht  bedeutsamer  denken 
lassen. 


*  Der  Liszt-Yerein  in  Leipzig  hat  die  Züd  SMasr 
früheren  sechs  Abonnementconcerte  auf  acht  erhöht.  Das 
Orchester  (die  durch  die  Capelle  des  134.  Infanterie-Eegiments 
verstärkte  neue  Winderstein'sche  Capelle)  wird  circa  100  Mann 
stark  sein.  Als  Mitwirkende  werden  in  der  Abonneoient- 
einladung  das  Ehepaar  d*  Albert,  die  Damen  Schumann-Hai nk, 
Wittich,  Henrici,  Auguste  Meyer.  Remmert  und  Sauer  und 
die  HH.  Foerster^  Friedheim,  Prot.  Halir,  Hegner,  Kloghardt, 
Krasselt,  Prof.  £rasa,  Dr.  Muck,  Dr.  Neitzel,  Stavenhai^n, 
Bich.  Strauss,  Weingartner,  Winderstein  und  Zumpe  genannt. 
Das  1.  (üoncert  findet  mit  Frau  Schnmann-HeinK  und  Hm. 
Friedheim  als  Solisten  am  7.  Oct.  statt. 

*  Die  bereits  veröffentlichten  Prognunme  der  Concor te 
der  k.  Capelle  und  der  durch  das  Leipziger  Winderstein- 
Orchester  zur  Ausführung  gelangenden  Micodö-Concerte 
zu  Dresden  versprechen  eine  reiche  Ausbeute  von  neuen 
interessanten  und  altbewährten  classisehen  Werken.  Ein 
Gleiches  ist  von  dem  uns  vorliegenden  Concertplan  der  unter 
Leitung  des  Hrn.  v.  Bezniiek  zu  stehen  gekommenen  Musi- 
kaliscnen  Akademie  in  Mannheim  zu  melden.  Wir 
werden  s.  Z.  eingehender  auf  alle  diese  Herrlichkeiten  zu 
sprechen  kommen. 

*  Im  Gtescfaäftslocal  von  Leo  Liepmanpsohn  in  Berlin 
kommt  am  17.  Oct.  eine,  zum  grössten  Theil  aus  dem  Nach- 
lass  Dr.  Jul.  Bietz*  herrührende  Sammlung  von  Mnsiker- 
Atttographen  zur  öffentlichen  Versteigerung.  Der  Kata- 
log derselben  ist  von  gen.  Firma  zu  beziehen. 

*  Der  Festausschuss  der  im  n.  Jahr  in  Leipzig  statt- 
findenden Sächsisch-Thüringischen  Industrie-  und  Gewerbe- 
Ausstellung  erlässt  ein  Preisausschreiben  für  die  Com- 
position eines  Aussteilungsmarsches,  für  welches  die  HH. 
Prof.  Dr.  C.  Reinecke,  Capellraeister  Hans  Sitt  und  k.  Musik- 
director  C.  Walther  das  Freisrichteramt  übernommen  haben. 
Näheres  über  dasselbe  wollen  Interessenten  der  bez.  Anzeige 
in  der  vorliegenden  No.  unseres  Blattes  entnehmen. 

*  Wir  weisen  hiermit  wiederholt  angelegentlich  empfehlend 
auf  die  unter  dem  Namen  „Julius  Langenbach-Stiftung, 
Heimathhans  für  unbemittelte  deutsche  Musikerwittwen  uud 
Musiklehrerinnen"  in  Bonn  bestehende,  von  der  Witt we  des 
Musikdirectocs  Julius  Langenbach  durch  Scheidung  draier 
Häuser  und  einer  Baarsumme  von  60,000  Ji  gestiftete  hoch- 
herzige Institution  hin   und  empfehlen  dieselbe  der  Unter- 
stützung derjeni^n    Leser   unseres   Blattes,    welche    ihren 
Wohlthätigkeitssinn  durch  die  Thal  zu  bekräftigen  und  in- 
folgedessen den  edlen  Zweck  der  Stiftung,  durch  Sammlung 
des   nöthigen    bedeutenden   Extracapitals    den   bezeichneten 
Frauen   und  Künstlerinnen   einen  sorgenfreien  Lebens- 
abend in  diesem  Heimathhaus  zu  bereiten,  fördern  zu  können 
in  der  glücklichen  Lage  sind.    Die  Stiftung  hat  in  einer  Reihe 
von  Stiften  Vertreterinnen  (in  Leipzig  in  Frau  verw.  Musik- 
director  Clara  Claus,  Grassistr.  81),   welche   Beitrittserklä- 
rungen und  Schenkungen  annehmen  und  alle  sonstige  gew. 
Auskunft  ertheilen. 

*  In  der  Theater-  und  Musikausstellang  in  Paris  wurde 
dieser  Ta^  ein  neues  Pedalclavier  von  der  Erfindung 
eines  Fabrikanten  Cateura  in  Barcelona  vorgeführt.  Das  Cia- 
vier hat  sechs  Pedale,  von  denen  drei  den  Reiz  der  Neuheit 
für  sich  haben:  Das  „Pödale  sourdine",  welches  den  Ton  bis 
zur  Unhörbarkeit  abzuschwächen  im  Stande  ist,  das  „P6dale 
claire",  welches  dem  Ton  eine  bedeutende  Intensität  und  zu- 

fleich  eine  gewisse  Trockenheit  verleiht,  welche  an  die  Wir- 
un^  des  alten  Clavecin  erinnert;  endlich  das  „Pödale  har- 
monique",  welches  die  harmonischen  Obertöne  des  angeschla- 
genen Tones  erzeugt.  Jeder  Fuss  hat  drei  Pedale  zu  regieren. 
Besondere  Schwierigkeiten  bietet  die  neue  Einrichtung  dem 
Spieler  nicht. 

*  Der  Stadtrath  von  Paris  plant  die  Gründung  eines 
Lyrischen  Theaters,  welches  die  Meisterwerke  der  dra- 
matischen Musik  älterer  Zeit,  sowie  neue  derartige  Werke 
französischer  Componisten  populär  machen  soll,  von  den 
Werken  ersterer  Gattung  sollen  indess  nur  solche  in  das 
Repertoire  aufgenommen  werden,  welche  seit  einer  längeren 
Reihe  von  Jahren  weder  in  der  Grossen,  noch  in  der]fomi- 
sehen  Oper  zu  Paris  erschienen  sind.  Auch  symphonische 
Werke  sind  nicht  ausgeschlossen.  Mit  dem  Theater  soll  eine 
Chorschule  verbunden  sein.  Der  Director  wird  ein  festes  Ge- 
halt beziehen.  Das  Theater  soll  nur  der  Kunst  dienen,  eine 
geschäftliche  Ausbeutung  desselben  liegt  nicht  in  der  Ab- 
sicht der  Gründung. 


636 


*  Im  Hoftlieater  zu  Dessaa  wird  die  Saison  mit  Wag- 
ner *s  „Bheingald*'  eröffnet  werden,  dem  in  sdindüer  Folge 
die  übrigen  Dramen  des  „Nibelangen-Einges"  folgen  sollen. 

*  Im  Stadttheater  zu  Hamburg  ging  kÜrzHeh  Wilh. 
Freudenberg*s  neue  Oper  „Johannisnacht**  als  Novität  in 
Scene,  jedoch  ohne  mehr  als  einen  Achtungserfolg  —  das 
gewöhnliche  Loos  von  Opempremi6ren!  —  zu  erziekn. 

*  In  Dresden  beging  das  Hoftheater  den  Geburtstag 
Th.  Körner *s  mit  den  Anfft&hrangen  von  dessen  „Zriny^ 
und  dem  von  Dr.  Bob.  Hirschfeld  in  Wien  bearbeiteten  Sing- 
spiel gDer  vierjährige  Posten**  mit  der  Musik  von  F.  Schu- 
bert. Beide  Werke  werden  als  Neuigkeiten  der  sächsischen 
Besidenzstadt  bezeichnet. 

*  Die  letzte  Station  auf  ihrem  Weg  über  die  Bühnen 
machte  G.  Goldmark's  neue  Oper  Juas  Heimchen  am 
Herd**,  sympathisch  aufgenommen,  im  Hoftheater  zu 
Schwerin. 

*  Emil  Hartmann 's  neue  soeben  im  Druck  erschienene 
einactige  Oper  „Bunenzauber"  soll  im  n.  Winter  ausser  in 
Berlin  und  Dresden  auch  in  Hamburg,  Stettin,  Düsseldorf, 
Magdeburg  und  Oopenhagen  zur  Aufführung  gelangen. 

*  Im  Casino  zu  Lamalou-Les-Bains  fand  die  erste 
Aufführung  von  Massenet's  „Werther^  unter  beispiellosem 
Erfolge  statt. 

*  Die  Komische  Oper  zu  Paris  hat  ihre  dies  winterliche 
Spielzeit  mit  Gluck *s  „Orpheus**  eröfi&iet. 

*  Aus  Botterdam  wird  gemeldet,  dass  die  dortige 
Deutsche  Oper  sich  in  folgender  Weise  eine  bedeu- 
tende Subvention  verschaffe:  sie  verkauft  26,000  Loose 
ä  zwei  Franken,  auf  welche  100  Winter- Abonnements  als 
Gewinne  entfallen.  Und,  was  die  Hauptsache  ist,  die  Idee 
findet  grossen  Anklang. 

*  Der  Goncertsänger  Hr.  G^org  Bitter  in  Dresden  ist 
als  Lehrer  der  höheren  Gesangausbildungsclassen  in  das  dor- 
tige k.  Gonservatorium  für  Musik  eingetreten. 

*  Das  Sänger-Ehepaar  Hr.  Budolf  Schmalfeld  und  Frau 
Margarethe  Schmalield- Vahsel  ist  kürzlich  von  einer 
eorfolgreiclMn  Goncerttournte  durch  Australien  und  Neu-See- 
land  nach  Deutschland  zurückgekehrt  und  hat  sein  Domicil 
in  Berlin  genommen. 

*  Zum  Nachfolger  des  verstorbenen  Selmar  Bagge  als 
Director  der  Baseler  Musikschule  ist  der  Gomponist  Dr.  Hans 
H  u  b  e  r  ausersehen  worden. 

*  Hr.  Walther  Eichberger  in  Dresden  wurde  als  Hof- 
capellmeister  nach  Schwerin  berufen. 


*  Zu  den  verschiedenen  Musikern,  durch  welche  die  königl. 
Hofcanelle  zu  Dresden  jüngst  wesentlich  verstärkt  worden 
ist,  zählt  u.  A.  unser  einheimischer  hochtalentirter  junger 
Kunstgenosse  Hr.  Phil.  Hammig.  ein  Schüler  Jul.  Klengel's, 
welcher  als  Solovioloncellist  für  aieselbe  engagirt  wurde. 

*  Hr.  Kirchenmusikdirector  Theodor  Schneider  in  Ghem- 
nitz  hat  aus  Gesundheitsrücksichten  die  Directiön  der  dorti- 

fm  von  ihm  36  Jahre   hindurch   mit   voller  künstlerischer 
ingebung  geleiteten  Singakademie  aufgeben  müssen.    Sein 
Nachfolger  ist  Hr.  Gantor  Meinel. 

*  Am  18.  Sept.  waren  es  S6  Jahre,  dass  Hr.  G.  Schar- 
schmidt seine  Stellung  als  Stadtmusikdirector  in  Hof  an- 
trat, in  welcher  er  die  Zeit  daher  sich  wesentliche  Verdienste 
um  die  Hebung  der  dortigen  Musikverhältnisse  erworben  hat. 

*  Die  Liedertafel  zu  Bied  in  Ober-Oesterreioh  beging 
am  20.  Sept.  das  50jährige  Jubiläum  ihres  Bestehens.  --  In 
Ghemnitz  feierte  am  26.  Sept.  der  Männergesangverein 
„Liederkranz**  den  25.  Jahrestag  seiner  Grünaung. 

*  Am  3.  October  begeht  die  mit  Becht  zu  Weltruf 
^langte  OfHcin  &Lr  Notenstich  und  -Druck  von  G.  G.  Böder 
in  Leipzig  das  fünfzigjährige  Jubiläum  ihres  Be- 
stehens, zu  welchem  Jubeltage  auch  unser  Blatt  der  hoch- 
geachteten Firma  und  im  Besonderen  den  HH.  L.  Hugo 
Wolff  und  Garl  Beichel  als  deren  gegenwärtigen  In- 
habern ^ratulirt,  und  zwar  um  so  herzlicher,  üb^zeug^er 
und  beziehungsvoller,  als  dasselbe  seit  nunmehr  16  Jahren 
seine  topographische  Herstellung  in  dieser  Officin  findet,  und 
wir  mithin  die  musterhaften  geschäftlichen  Principien  und 
technischen  Einrichtungen,  welche  diesem  kunstgewerblichen 
Etablissement  zu  seiner  Bedeutung  verhelfen  und  ihm  auf 
seinem  speciellen  Gebiete,  dem  des  Notendrucks,  die  erste 
Stellung  dies-  und  jenseits  des  Oceans  errungen  haben,  aus 
eigener  Erfahrung  kennen  und  schätzen  lernten. 

TodtenliSte.  Garl  Friedrich  Schwiedam,  Lehrer  der 
k.  Hochschule  für  Musik  zu  Berlin,  f,  57  Jahre  alt,  nn- 
längst.  —  Katharina  Klafsky,  gefeierte  Opernsäneerin  in 
Hamburg,  f)  41  Jahre  alt,  am  22.  Sept.  daselbst.  —  Etienne 
Portöhaut,  ehem.  Goncertmeister  und  später  zweiter  Gapell- 
meister am  Thtötre-Italien  zu  Paris,  darauf  Director  der 
Gaecilien-Gesellschaft  zu  Bordeaux,  f,  69  Jahre  alt.  — 
Johann  Luther,  Orgel-  und  Glavierbauer  in  New- York,  der 
sich  rühmt,  von  Martin  Luther  abzustammen,  f«  ^  Jahre  alt. 
—  Baffaele  Yitali,  ehedem  berühmter  Opemtenor,  der  mit 
einem  Male  während  einer  Vorstellung  seine  Stimme  verlor 
und  nach  Wiedergewinn  derselben  sich  in  einen  Bariton  ver- 
wandelt sah,  t  unlängst. 

BeFichtigung.  In  No.  40,  S.  513,  Sp.  2,  7.  u.  8.Z.  v.o. 
xnuss  es  laryngologischen  statt  larynkologischen  heissen. 


Kritischer  Anhang. 


E.  Jaques-Dalcroze.    Sechs  Lieder  für  eine  Singstimme  mit 
Begleitung  des  Pianoforte,  Op.  14. 

Sechs  Lieder  f.  do.,  Op.  15. 

Leipzig,  E.  W.  Fritzsch. 

E.  Jaques-Dalcroze,  der  junge  Gomponist  der  an  einigen 
Bühnen  aufgeführten  Oper  „Janie",  zeigt  sich  in  den  vor- 
stehend angeführten  beiden  Heften  als  ein  stimmungsvoller 
und  formgewandter  Liedersänger,  dem  nur  für  seine  zumeist 
schlicht,  aber  nicht  uninteressant  gehaltenen  Glavierbeglei- 
tnngen  mehrfach  grössere  Buhe  der  Harmonisirung  und  be- 
sonders das  Vermeiden  willkürlich  eingefü^r  völlig  narmonie- 
fremder  Töne  anzuempfehlen  wären.  Die  mancherlei  Härten 
des  harmonischen  G^fÜges  erscheinen  mir  gerade  bei  Jaques- 
Dalcroze  sehr  bedauerlich,  da  seine  allerdings  mehr  declama- 
torisch,  als  rein  musikalisch  wirksame  Melodiebüdung  und 
die  Gtesammtanlage  der  meisten  Lieder  ein  durchaus  anspre- 
chendes und  ziemlich  eigenartiges  Gompositionstalent  bekun- 
den. Tongebilde  wie  das  Meno  mosso  in  No.  S  und  das 
ganze  „Lied  des  Alten**  aus  Op.  14,  sowie  die  fortdauernden 
Keibungen  zwischen  der  Gresangsmelodie  und  dem  Melos  der 
Begleitung  in  No.  1  und  die  mancherlei  Schroffheiten  in 
No.  6  aus  Op.  16  müssen  ein  feineres  musikalisches  Ohr  ver- 
letzen, und  selbst  der  Q^nuss  des  im  Ganzen  so  hübsch  er- 
sonnenen  Hochzeitsliedes  aus  Op.  14  wird  voraussichtlich 
Vielen  durch  äiß  harmonischen  Härten  der  Begleitung  getrübt 


werden.  Dagegen  sind  manche  andere  Lieder  dem  jungen 
Gomponisten  vortrefflich  gelun||;eu,  und  unseren  Sängern  und 
Sängerinnen  dürften  namentlich  die  beiden  Lieder  „Die 
Glocken  läuten  das  Ostern  ein**  und  „Hast  du  von  den 
Fischerkindern  das  alte  Märchen  vernommen**  aus  Op.  14  und 
die  Lieder  „Eindergebet**,  „In  der  Fremde**  und  „Als  schwei- 

fend  ich  die  rothe  Böse  in  deine  weisse  Hand  gelegt**  für 
en  Vortrag  anempfohlen  werden.  In  allen  diesen  Liedern 
vereinigen  sich  ausdrucksvolle  Vocalmelodie  und  wohlge- 
formte und  eigenartige  Begleitung  zu  Gesangsätzen  von 
Werth  und  g^ter  Wirkung.  A.  Smolian. 


Alfred  Tofft.     Drei  Lieder   für  eine  mittlere  Stimme  und 

Pianoforte,  Op.  5. 

Erotische  Blätter.    Vier  Lieder,  Op.  6. 

Pastorale  et  Scherzo  pour   Hautbois  et  Piano,  Op.  10. 

Legende    ^r    eine    mittlere  Stimme   mit  Pianoforte, 

Op.  14. 

Mädchenlieder  und  andere  G^esänge,  Op.  15. 

Gopenhagen  und  Leipzig,  Wilhelm  Hansen. 

Beim  Ansehen  dieser  Gompositionen  überzeugen  wir  uns 
wieder,  dass  der  gute  Musiker  auf  dem  Gebiete  des  Instru- 


536 


mentalen,  auch  wenn  ihm  Wärme  des  Gemüt hs  und  Tiefe 
des  Gefühls  in  rechter  Weise  mangeln,  immer  noch  Ehren- 
werthes  und  Tüchtiges  hervorzubringen  vermag.  Die  Hand- 
habung der  Form,  thematische  Aroeit,  Comnination  und 
Speculation  in  Hinsicht  des  ELlangeffects  haben  hier  so 
wesenUichen  Antheil,  Denken  und  Ueberlegen  spielen  hier 
solche  Bolle, .  dass  dem  der  aufregten  Innerlichkeit  ent- 
behrenden Verstandesmenschen  die  Möelichkeit  zum,  freilich 
im  beschränkten  Sinne  achtbaren  Schaffen  geboten  ist. 
Anders  wird  die  Sache,  wenn  der  nur  gute  Musiker,  dem 
die  Bedingun^n  zum  Gtof&hlsmenschen  abgehen,  sich  als 
Liedercomponist  versucht:  dann  lässt  sein  Wirken  und  Thun 
gleichgiltig,  denn  seinem  Gesänge  fehlt  der  warme  Hauch, 
und  mit  seiner  Beflexionsphantasie  hat  er  die  schönsten 
Diohterworte  nicht  zum  wirklichen,  blühenden  Tonleben 
erwecken  können.  Alfred  Tofft  ist  in  den  hier  aufgezählten 
Sachen  dieser  „gute  Musiker**,  dem  der  rechte  Beruf  zum 
Liedercomponisten  mangelt,  der  aber  in  dem  Duo  für  Oboe 
und  Pianoforte  eine  durchaus  ehren werthe  Ck>mposition  hin- 
stellt. In  den  beiden  Sätzen  des  Stückes  werden  freundliche 
GManken  in  geschickter  Art  verarbeitet.  Die  Behandlung 
des  Blasinstruments  ist  eine  sachgemässe.  sodass  der  Spieler 
desselben  sich  mit  unpraktischen  und  unklanglichen  Fassagen 
und  Figuren  nicht  aozumtlhen  nöihig  hat,  und  das  Ganze 
macht  den  Eindruck  der  Tüchtigkeit  Weeen  der  Lieder 
wiederholen  wir  unsere  kürzlich,  gelegentlich  einer  Anzeige 
einiger  anderen  Gesangswerke  von  Tofil  ausgesprochenen 
Worte,  dass  der  Ck>m^on]st  bei  der  Illustration  der  Gedichte 
nicht  über  eine  gewisse  C!onvenienz  habe  hinaus  kommen 
können.  Louis  Bödecker. 


Volksausgabe  Breitkopf  &  Härtel. 

Die  unter  dem  Collectivtitel  „Volksausgabe  Breitkopf  & 
Härtel"  zu  einer  stattlichen  Bioliothek  herangewachsene 
Musikaliensammlung,  in  welcher  die  Hauptwerke  der  Glas- 
siker  und  zahlreiche  Schöpfungen  moderner  Gomponisten 
Aufiiahme  gefunden  haben,  ist  neuerdings  um  einige  filtere, 
zum  Theil  bisher  noch  nicht  gedruckte  Stücke  für  Sologesang 
mit  Clavierbegleitnng  vermehrt  worden.  Es  sind  dies  m  die- 
ser Ausgabe  zum  ersten  Male  veröffentlichte  Arien  aus  den 
auf  der  K.  Bibliothek  zu  Berlin  handschriftlich  vorhandenen 
Opern  „Rudolf,  der  deutsche  Herr**,  „Malek-Adhel**  und 
^Emmy^  und  aus  den  daselbst  befindlichen,  eben&lls  im 
Manuscriptzustande  verbliebenen  Oratorien  „Palestrina", 
„Hiob**  und  „Das  hohe  Lied  Salomonis**,  sowie  Balladen  und 
Legenden  vonCarl  Loewe,  eine  von  Martin  Boeder  heraus- 
gegebene Fol^e  altitalienischer  Arien  und  Lieder  und  ein 
Album  mit  Liedern  von  Jacob  Rosen hain. 

Die  Proben  Loewe'scher  Opern-  und  Oratorienmusik,  von 
der  fünfzehn  Nummern  in  drei  Heften  mitgetheilt  werden, 
haben  mit  den  vielen,  oft  genug  sinnlosen  Wortwieder- 
holungen, den  nach  der  Schablone  gemachten  recitativi- 
schen  und  mit  Passagen  werk  versehenen,  abgenutzten  melo- 
dischen Phrasen  zwar  sehr  Wenig  von  Dem  aufzuweisen, 
was  der  Componist  derselben  auf  einem  anderen  Gebiete  des 
musikalischen  Schaffens  zur  Verfügung  hatte:  einen  ausser- 
ordentlichen Reichthum  an  Phantasie,  eigenartiges  Erfin- 
dungsvermögen, poetisches  Fühlen  und  Denken :  aber  doch 
heissen  wir  diese  nachträgliche  Arien- Veröffentuchung  will- 
kommen, weil  sie  uns  zu  sehen  Gelegenheit  bietet,  dass  Loewe 
namentlich  in  seiner  Eigenschaft  Ss  Opemcomponist  durch 
die  Vernachlässigung  der  bezüglichen  Werke  Kein  unver- 
dientes Schicksal  erfahren  hat.  Dank  gebührt  Dr.  Max  Runze, 
dem  Herausgeber  der  vorliegenden  Ariensammlung,  für  die 
biographischen  Notizen,  die  er  den  Heften  beigegeben,  wenn 
wir  auch  seine  Begeisterung  sonst  nicht  theißn,  womit  er 
die  Arien  als  „Perlen  ihrer  Gattung**,  als  „herrliche,  echt 
deutschen  Geist  ausstrahlende  Schätze**  oezeichnet.  Weit  eher 
kommt  eine  solche  Charakterisirung  den  übrigen  neuen 
Loewe*schen  Erscheinungen  in  der  Volksausgabe  Breitkopf  & 
Härtel  zu:  den  von  Leben  und  Bewegung  erfüllten,  manch- 
mal wirklich  dramatisch  ergreifenden  und  fortreissenden 
Balladen  Op.  44  und  Op.  69  nach  Gedichten  von  G^)ethe 
dem  wundervollen  „Paria**,  Op.  68,  dem  kösUicken  „Legenden- 
kranz*' Op.  76  und  Op.  76,  worin  der  Meister  Töne  von  inni- 
ger und  tiefer  Empfindung  anschlägt,  und  den  überaus  reiz- 
vollen „Bildern  des  Orients**  Op.  10. 


Als  im  hohen  Grade  nützlich  und  anregend  zum  Ge- 
brauch beim  Gesangsstudium  empfehlen  sich  die  hübschen, 
durch  Anmuth  und  Zierlichkeit  erfreuenden  altitalienischen 
Arien  und  Lieder,  wovon  sich  auch  Manche  zum  Vortrag 
ei|^en.  Den  Inhalt  von  Roeder*s  „Tresori  antichi**  bilden 
Pi^een  von  d*Astorga,  Ariosti,  Caldara,  Fesch,  Gluck^  Händel, 
Paisiello,  Paradies,  Sarti  und  Scarlatti,  deren  italienischen 
Texten  eine  deutsche  Uebersetzung  beigefü^  ist. 

Ldq  Roeenhain- Album  stehen  dreissi^:  Lieder,  die  früher 
im  Verlage  von  Breitkopf  &  H&rtel,  Kistner  und  Peters  in 
Leipzig,  Schottes  Söhne  in  Mainz  und  Sommermeyer  in  Baden- 
Baden  erschienen  sind.  Irgendwelches  Bedeutende  haben  die 
Rosenhain*schen  Lieder  nicht,  aber  doch  eine  gut-musikalische 
Art,  die  kaum  einen  Stich  ins  Gewöhnliche  zulässt.  Das 
Album  wird  wohl  in  solchen  Kreisen  seine  Freunde  finden, 
wo  man  sich  mit  freundlichen,  leicht  fiasslichen  und  eisfach 
harmonisirten  Melodien  Genüge  thut 

Louis  Bödecker. 


Max    Hesse*s    Deutscher   Musiker-Kalender.      1897. 
Leipzig,  Max  Hesse's  Verlag. 

Von  den  bekannten  Musiker-Kalendern  heuer  der  Erste, 
der  auf  unser  Schreibpult  gelangt,  trägt  das  oben  bezeichnete 
weitverbreitete  Taschenbüchlein  bis  auf  die  abweichende  Farbe 
seiner  Einbanddecke  die  von  seinen  früheren  Jahr^Uieen  her 
längst  bekannten  und  bewährten  äusseren  MerkmtQe  der  An- 
ordnung und  typographischen  Ausstattung  zur  Schau  und 
lässt  bei  Durchsicht  des  textlichen  Inhaltes  denselben  Fleiss 
und  dieselbe  GhBwissenhafbigkeit  wie  sonst  gewahren.  Das 
quasi  wissenschaftliche  Odeur  geben  dem  Elalender  die  von 
Prof.  Bernhard  Vogel  geschriebenen  Biographien  von  Felix 
Mottl,  Arthur  Nikisch,  fiichard  Strauss  und  Felix  Weingartner 
und  eine  kurz^&sste,  aber  sehr  nützlich  zu  lesende  (im  In- 
haltsverzeichniss  aufzuführen  vergessene)  Abhandlung  über 
historische  Goncerte  von  Dr.  Hugo  Riemann,  welchen  Bei- 
trägen sich  der  diesmal  von  A.  Schmidt  (in  Leipzig)  ange- 
fertigte Goncertbericht  aus  Deutschland,  die  Zeit  vom  Jimi 
1896  bis  dahin  1896  umfieissend,  anschliesst.  Letzterer  zeigt 
aber  leider  nicht  die  im  vorjähr.  ICalender  in  Aussicht  ge- 
stellte Abweichung,  darin  bestehend,  dass  jiur  l^ovitäten- 
Au^hrunpen  berücksichtigt  werden  sollten.  Der  Au^hrang 
dieser  löblichen  Absicht  möeen  für  diesmal  wohl  nar  äussere 
Gründe  entgegengestanden  haben ,  die  hoffentlich  für  das  n. 
Jahr  nicht  mehr  existiren.  Feiner,  geflllliger  in  der  techni- 
schen Herstellung,  als  sonst,  sind  die  Portraits  zu  den  Bio- 
graphien und  dfubei,  wie  wir  bis  auf  das  Bild  des  uns  in 
seiner  Bartlosigkeit  fremden  Berliner  Hofcapellmeisters  sagen 
können,  wohlgetroffen.  Auf  die  Zuverlässigkeit  des  gewal- 
tigen Adressenmaterials  ist  nach  der  Versicherung  der  Redac- 
tion  und  Verlagshandlung  wieder  eine  ausserordentliche  Sorg- 
falt verwendet  worden,  wie  dies  auch  der  für  uns  controlir- 
bare  Leipziger  Theil  bis  auf  wenige  Unrichtigkeiten  be- 
stätigt. Berlin,  Dresden,  Hamburg,  Leipzig  und'  Wien  ge- 
messen wieder  des  Vorzugs  einer  übersieh thcheren  Behandlung, 
die  auch  Frankfurt  a.  M.  und  München  zu  wünschen  ist.  Das 
Eldorado  für  Druck  begehrliche  Gomponisten  ist  trotz  der 
Berliner  Concurrenz  nocn  immer  Leipzig  mit  seinen  86  nam- 
haft gemachten  Verlegern,  deren  Zahl  seit  dem  Vorjahr  sogar 
noch  gewachsen  ist.  Ebenso  haben  sicli  die  Leipziger  Goncert- 
untemehmer  und  -Arrangeure  vermehrt  (von  neun  auf  drei- 
zehn), wenn  auch  von  denselben  trotz  eines  seit  1862  (?)  be- 
stehenden „Internationalen  Concertbureaus**  wohl  nur  Hr. 
Ernst  Eulenburg  in  Betracht  kommt  Hierin  ist  Berlin  mit 
den  einflussreichen  Goncertbureaus  der  HH.  Hermann  Wolff, 
Eu^n  Stern  und  neuerdings  Ernest  Gavour  der  Stadt  an  der 
Pleisse  noch  weit  über,  ob  zum  Schaden  oder  Nutzen  der 
öffentlichen  Musikpflege,  ist  aber  bekanntlich  eine  offene  Frage. 
Aus  unserem  kurzen  Referat  ergibt  sich  eine  warme  Empfeh- 
lune  des  schmucken  Büchleins  ganz  von  selbst.  Daceelbe 
wird  aber  auch  ohne  diese  seine  Abnehmer  finden  und  sich 
zu  seinen  vielen  alten  Freunden  zahlreiche  neue  gewinnen. 

M.  Ed. 


BrieflEaaten. 


L.  J.  u)  L.  Die  Ausftthnus;  des  Orchesterparts  bei  der 
hier  bevoratth enden  „DeboTah''-ÄuiTflhrang  geeohieiit  durch 
die  Winderstein 'sehe  Capelle.  Die  BoÜBten  sind  aoch  nicht 
namhaft  gemacht  worden. 

M.  H.  L.  in  S,  Unter  den  an  nns  geschriebenen  Briefen 
des  Meisters  befindet  sich  die  citirte  Stelle  nicht. 


P.  B.  in  R.  Wenden  Sie  sich  an  Hm.  Dr.  Max  Fried- 
lasnder  in  Berlin,  Buxgmfenetr,  16  der  als  gewiefrter  Soha- 
bert-Eenoer IhnesKem  nie  gewAnsolite  Anskanft  ^Den'wird. 

G.  S.  in  B.  Wir  empfehlen  Ihnen  den  hiesigen  ausge- 
zeiohseten  Oeigenbaner  Hrn.  W.  H.  Hamming,  Uansgasse  18, 
oder  deteen  Sohn  resp.  Berliner  Vertreter,  Linketr.  3. 


.nzeiflroi^ 


Edda  Wolf, 

OesanirlehrerlD.     [  1 660aa.] 
IielpElc  Pfafiendorfer  Str.  5,  EIv 


herzogt,  anhält  Kammertingerin  (Sopran), 
Berlins^  Camphausenstrasee  20. 
Conoert-y  ertretong :        [  165 1 . 
Eigii  81<ri,  Iwlli  V.,  bgMvgwStr.? 


Cofioert-  und  OratoriemSngerin 

(Sopran).  [lUSrn.] 

Frankflirt  a.  H.,  AlteHalnzergEisse  41. 


Elisahetb  Paleit, 


[l&53i. 


Concert-  ond  Oratorlflnsängrerln. 

Alt  n.  flsuowpnn,   Sehgle  Stoektiausen. 
Wtaibadan.    Vertret.:  Eugen  Stern,  Berlin. 


Clara  Polseher  (Hezzo-Sopran). 

Leipzig,  Mahlgasse  4-. 

[16541.]   (ConoortTO-trehoig:  H.  Wolff,  Berlin. 


Eduard  Uanz^rt»^] 

Concert-  und  Oratorlensftnger  (Tenor) 
Orasden,  Ostrs-Aüee  23. 


hoher  Alt.  [I56So.) 

Frankfurt  a.  H.,  Zimmerweg  18. 
ConcertTortretnng:    H.  WollT,   Berlin. 


Soloqnsirlett  for  KireheDgesaDg, 

Iielpzlg;.  [16670.1 

Adr.:  B.  ROthlg,  Canbor  a.  St.  Job. 
Sophienstrasse  12. 


OffeneStellenfBr  Musiker. 

Dirigent  (Christ)  fOr  den  Städtischen 
Oeeangverein  in  Lüdensobeid,  Jahil 
1000  Jl.  Bewerbungen  an  den  Vor- 
stand. [1558-1 

4.  Hornist  f.  das  grossherzogl.  Hof- 
theater  zu  DormstadL  Beweniungea 
an  die  Direction  des  Institats. 


^ 


Bllllgila,  etTTMl«,  galiBigeiUlltlt  BUiUlbek  X^ 
dwCUnUtrn.DgdaauMaliUi'dsrllailk.    ^^ 

Volksausgabe  Breiikopf  &  Härtel, 


*ytaidk  ilh 


Ininhrlldi*  Pntfttu  fnü», 
Ba(h-i.Muikkai<lBSKHH  knkbea.^ 


^ 


Soeben  erschiene! 


[1559.] 


Arien  u.  GesAnge  aus  Opern  und  Orstorien  fOr  Vcll.  u.  Pfte.  mit  imtorgel. 

Text     (Ph.  Eoth.)    Bd.  I.    Jf  3,—. 
Beethoren,  Dp.  17.    Sonate  fttr  Pne.  nnd  Hom.    JK  1,—. 

—  Op.  21.       I.  Symph.  f.  Pft«.  4hd«.,  Viol.  u.  Vcell.    (BurcftorAJ    Jl  4,—. 

—  Op.  86.      n.  %mph.  f.  Pfte.  4  bd«.,  Viol.  u.  Vcell.    (SunAard.)    Jt  4,—. 

—  Op.  65.    in.  ^mph.  f.  Pfte.  4hdg.,  Viol.  u.  VcaU.    (Burchard.)    Jt  4,—. 

—  Ausgew.  Variationen  £  Pfte.    (RnneiAe.)    Jt  2,—. 

—  Trios  f.  Pfte.,  VioL  n.  VcoU.    Bearboit.  f.  Pfte.  an  4  Hdn.    In  2  Abthell. 


je  J*  S 
'bfgnler, 


1554.  Berblgnler,  18  ITebungön  f.  Flöte.    Jt  1,—. 

1559.  Breglanr,  Op.80.  Techn.  TJebungen  f.  d.  Elementar-Clavier-Dntarricht  Jt  S,— . 

1558.  Bmnl,  Op.  Bö'    6  Trios  f.  2  Viol.  u.  Viola  odw  Vcell.    4  Binde,    j»  6,-. 
1638.  Hajdn.  Mich.,  Album  ftr  Harmonium.    fO.  Sehmid.)    Jl  1,50. 

1660.  Jugendblbilothek  f.  Pfte.  an  4  Hdn.    (Kratue.)   Band  I.    Classiker.    Jt  5,—. 

I5B1.  —  Band  If.    Romantiker.    Jt  6,—. 

1651.  Kling,  40  oharakt.  Etüden  f.  Hom.    Jt  8,—. 

1547.  KDliiier,  Etnden-Schule  des  GUvierapials: 

Heft  I.    Untere  Elementarstufe.    Jt  2,—. 

1648.  —         „    n.    Obere  Elementarstufe.    Jt  2,—. 

164».  ~         „  m.    Untere  Mittelstufe   I.    Jt  2,—. 

1550.  —         „  rV.    Untere  Mittelstufe  U.    Jt  8,—. 

1559.  Lekmain,  Op.  20.    Theor.-prakt.  Elementar -Violinsohule.    Jt  8,—. 
1513.  Hozart,  Bequiem.     Ca.-Auaz.  ohne  Worte.    (Richter.)    Jt  2,—. 

1546.  Paganlni,  Op.  6.     I.  Ckmcert  £  Viol     Frincipalstimme.     (David.)     Jt  1,—. 

1646.  —  Op.  10.    Camev&l  von  Venedig  f.  Viol.  m.  Pfte.    (David.)    Jl  1,—. 

1644.  —  Op.  11.     Moto  perpetuo  für  VioI.  mit  Pianoforte.     (David.)     Jt  1,—. 

15.m  Biets,  Op.  33.     Concertstück  für  Oboe  mit  Pianofort«.     Jt  8,—. 

1533.  Sehiek,  Guitarre-Schnle  (auch  fUr  den  Selbstunterricht  geeignet).    Jt  6,—. 

1643.  Sohiemann,  7  charakt.  St.  f.  Oboe.    Jl  1^. 

1630.  Weller,  Orchesterstudien  für  Fagott.    3  Bde.  je  Jt  3,—. 

1574.  Zlther-Albnm.    (P.  Senk  jun.)    Jt  1,60. 


^-_         CARL  MERSEBUROEH,  LEIPZIO.  ^^^^ 

%^^^  ScholeflftUnterriclilswerke  ^WmW 

M0%  Gesanf,  Klarier,  Orsel,  M  M  M 

H^ '  W  ^  Überhaupt  alle  Muilk-Inilrufflents.       ^g  ^  ^^  ^ 

^m^  W         -*•  r«pulin  Imiksclindcii.  •*-  /WJW  WfW 


Im  Verlage  von  E.  W.  Fritzsch    in  Leipzig  erschien:  [156t.] 

t4  ®tmäi©ffi  für  Pianoforte  von 
Joetef  IRfaLeinl>ei-u:ei*. 

Ausgewählt  aus  des  Componisten  24  Praeludlen  lo  Btudenforäi  Op.  14 

and   mit  Fingersati  versehen  von 

"Willy    Ilehberg. 

Pr.  8  M.  netto. 


Der  Allgemeine  ^^'M 

Deutsche  Musiker-Kalender 

W  für  1897  ist  soeben  erschienen!  *•! 


Es  ist  der   19.  Jahrgang   des  auagezeichneten, 
vapbpeitetanf  ja  unentbeliplich  gewordenen 


der    gesammten  musikaliechen  Welt 


^=  97otiz-  und  TtaeäscMageßueAes.  ^= 

Ans  seiaem  reichen  Inhalt,   der  für   1897  stark  venuehrt  ist,    hebea  wir  nadistehend  du  Bemeikens- 


wertheste  hervor. 

Bnnd  1.  Kotlsbuch :  Täglicher  Notiz-  und  Stnnden- 

Kalender  mit  den  mueika].  Oedenktagen.  Lectionspl&ne. 
Oebnrta-  and  Sterbetage  berühmter  Musiker.  Unsere 
Todten.  Musik  Zeitungen  des  In-  ond  Auslandes.  Aus- 
sprache italienischer  Worte.   Tabelle  akustischer  Zahlen. 

Bttud  11.  AdreBSbnch:  Concert-Arrangeare.  — 
Theater- Agenten.  —  Concertirende  EUnstler.  —  Drama- 
tische Componiaten.  —  VorstAnde  von  Concertvereinen.  — 
Directoren    von    Musik-Instituten,   Kirchen cböreo,    ge- 


mischten Glesang-  Vereinen,  Männer  •  Gesangvereines, 
Leiter  von  Streichqaaitabten ,  KammermusikgenosfeD- 
Schäften.  —  Directoren  von  Hofcapellen,  Privat- und  stadti- 
schen Capelleu  und  Dilettanten-Orchestern.  —  Husikalisclis 
Institute,  Verein ignQe;en  und  Stiftungen.  —  Beh&rdtich 
beaufsichtigte  und  snoventionirte  Consecvatorien.  —  Ge- 
naue Auffllhrang  von  350  StÄdten.  —  Novitatenscbau.— 
Verieicliniss  der  in  der  Concertsaison  18951896  jxc 
öfientlichen  Aufführung  gelangtau  Werk«  der  Instra- 
mental-  und  Vocal-Musik.  [t56S.| 

Izu- 


W^  Ppaktiach  und  abepsicMlich  En  seEner  Anopdnungf  picMig  i 
plAssig  in  seinem  Matepiali  reichhaltig  in  aeinem  Inhalt  steht 

der  Allgemeine  Deutsche  Musiker-Kalender  für  1897 

einzig  und  unaprelcht  da. 
S  :Bäiicle  S  l>i:avlf  netto. 

Zu  beziehen  durch  s&mmtliche  Buch-  und  Hnstkalieahandlungen,  sowie  durch  die  Verlagshandlung 

Raabe  &  PlothoW|  Musik- Verlag, 

Berlin   W.,  Courbi&reetr.  5. 


(^uAm  TSlüthner, 

£eipzig. 

Königl.  Sachs.  Hofblanofortefabrik. 

HoflMarant 
Ihrer  Ha),  der  Xaiitrln  von  DauttcMand  und  KBnigln  von  Prauiitn, 
8r.  Maj.  doi  Kafteri  von  Oaiterrelch  und  XSnIgi  von  Ungarn, 
Sr.  RiJ.  dal  XHnlgs  von  DSntmirk, 
13—.'  8r.  MiJ.  du  KDnIgi  von    Griechanland, 

Ikror  KBnlgl-  Hohsit  dtr  Prinzeiiis  von  WaiM. 


mUgel 


S*ianinos 


Prämiirt  mit  11  eisten  "Weltansstellangi-e-Freiseii. 


539 


Mudk  Verlag  von  Rob.  FOphePa  i^  Leip«i|. 


Armand,  Valentin, 


37ova-Sendung  1896,  97o.  3. 


Op.  50.    FlatteFPOse.    (L'öglantine.    In  time  of  jov.)    Tonstack  fClr  das  Pianoforte  ..,,,.,..;,.«« 

Op.  51.    Hftdehentrftttme.    CSonges  de  la  jeone  nlle.    Maiden-Dreams.)    Cla vierstück    ..,.....,.,. 

Op.  52.    Das  Eeho  Im  Pusterthale.    (L^öcho  dans  les  alpes.    Echo  in  the  alp  moontains.)    Idylle  für  PianoforU 

Op.  53.    FrflhllQgrs-Erwacheil.    (Le  reveil  du  printemps.    Spring  is  Coming.)    Stalonstücke  für  Pianofiörte    .... 

Op.  54.    Aus  verklungenen  Tagen.    (Souvenir.    Bemembrance.)   Melodisches  Tonstück  ftt  das  Pianoforte  .    . 

Op.  55.    Gesang  auf  dem  Wasser.    (BarcaroUe.)    Charakteristisches  Tonstück  für  das  Pianoforte 

Bahr,  Fran«, 

Op.  690.    Aus  sehOner  Zeit.    (Da  temps  heurenx.    From  beautiful  time.)     Sechs  leichte  Charakterstücke  für  Piano- 
forte zu  vier  Händen. 
No.  1«  Zum  Geburtstage.  (PourUf^te.  Birth-day  poem.)    No.  2.  Tagesröveille.  (Le  röveil-matiq.  Beveille.) 
No.  8.  Abdndsegen«    (Friere  du  soir.    Evening-prayers.)    No.  4.  Serenata.    No.  5.  Dorfs^walbeB»    (Led 
fiirondelles.    Swallows.)    No.  6.  Olüok  auf!    (Bon  voyage!    Hail.)  k  Ji  1,—. 

Qodard,  Charta«, 

Op.  107.    DatiS  les  bols.    Valse  sentimentale  pour  Piano 1  50 

Op.  108.    Sörönade  ä  la  fläne^öe.    Morceau  pour  Piano l  50 

Op.  109.    Fleurs  printa^i^res.    Impromptu  pour  Piano 1  50 

Op.  110.    Chant  du  söraphin.    Romance  sans  paroles  pour  Piano 1  50 

Op.  1 18.    Pas  sl  Ylte.    Valse  616gante  pour  Piano 1  50 

Op.  117.    Höditatlon  espagnöle  pour  Piano 1  50 


Bhelnherger,  Josef, 

Op.  177.    Concert  für  Orgel  mit  Begleitung  des  Streichorehesters.    (No.  9  in  GmoU.) 
(Iliöme  Concert  pour  POrgue  avec  orchestre  en  Sol-mineur.) 
(Und  Organ-Concert  with  Orchestra  in  G-minor.) 
Für  Pianoforte  zu  4  Händen  bearbeitet  vom  Componisten  netto  Ji  4,50.  [1564.] 


Bobertl,  S.  JB., 

Op.  85.    Zum  Vorspielen.    Kleine   Vortragsstücke   für  Violine  und  Pianoforte.    (Six  petita  duos  pour  violon  et 

piano.    Six  little  duets  for  violin  and  piano.) 
No.  I.  Au  bord  de  la  Glronde.  fiomanze.    (Romance.)    No.  2.  Menuet.    No.  3.  Serenata.    No.  4.  Gzar- 
das.     (Danse    hongroise.     Hungarian   Dance.)     No.  5.    Tarantella.     No.  6.    Wildfang.    (La  bou£fbnne. 
Light  mind)  k  Ji  l^ — . 
8aaret,  Emile, 
Op.  36.    Graduä  ad  Parnassum  du  Vlollniste.    (Technische  Studien  fttr  das  virtuose  Violinspiel.) 

IV.  Theil.    (4.  Partie.)    Seize>  Capri^ 6  — 

Snoer,  Johannes,  (1.  Harfenist  am  Gewandhaus-Orchester  zu  Leipzig.) 
Praktische  Harfen-Schule  für  Doppel-Pedal-Harfe.    (Methode  practique  pour  la  harpe  ^  double  mouvements.  Prac- 
tical  Method  for  the  Double-Pedal-Harp.)    Text  deutsch,  tranzösisch  und  englisch  netto  J$  6,—. 


Kretschmer,  fidmnnd, 

Op.  54.    Hoehzeltsmuslk.    (Festzug  —  Brautgruss  —  Reigen.)    Suite  in  3  Sätzen  für  Orchester. 
Orchester-Partitur  netto  Ji  4,50.    Orchester-Stimmen  J^  6,—. 


Krön,  Lonis, 

Op.  292.    Die  Helrathsannonee.    Text  vom  Componisten.  Humoristisches  Duett  für  Sopran  und  Alt  mit  Pianofortebegl.    3  — 

Baaelt,  Frlts,  

Op.  93.    Vier  Männerchöre. 

No.  1.    0  Moder,  loh  will  en  Ding  han.    Rheinisches  Volkslied.    Partitur  und  Stimmen —  75 

No.  2.    Winzerrose.    Gedicht  von  Ernst  Lenbach.    Partitur  und  Stimmen —  75 

No.  3.    Prahllngsgloeken.    Gedicht  von  Jul.  GersdorflT.    Partitur  und  Stimmen —  75 

No.  4.    Der  Graf  von  Rüdeshelm.    Gedicht  von  Benda-Bloch.    Partitur  und  Stimmen 1  — 

Cnrach-Bühren,  Fr.  Th., 
Op.  124.    Blümlein  Im  Wiesengrund.    Text  von  Thomas  Frantz.    Polka-Mazurka  für  F r au encbor  mit  Begleitung 

des  Pianoforte.    Ciavierauszug  und  Singstimmen 2  — 

Fittlg:,  Carl, 
Op.  169.    A*  sakrisch  Dland'l.    Text  aus  den  „Fliegenden  Blättern"  verfasst  von  Dr.  V.  Lohner.  Tyroler  Männer- 
quartett.   Partitur  und  Stimmen 1  — 

Fuchs,  Albert, 
Op.  26.    Vier  Männerchöre. 

No.  1.    Trost  In  der  Nacht.    Gedicht  von  Gottfried  Kinkel.    Partitur  und  Stimmen 1  — 

No.  2.    Der  römische  Brunnen.    Gedicht  von  C.  F.  Meyer.         „  „  „  1  — 

No.  8.    Rheinisches  Wanderlled.    Gedicht  von  Fr.  Hornfeck.     ^  „  „  1  — 

No.  4.    Meeresleuchten.    Gedicht  von  Fr.  Hebbel.  „  „  „  1  — 

Krön,  Lonis, 
Op.  284.    Ein  Oeburtstags-St&ndchen.    Humoristische  Scene   für   Solostimmen   und   Chor  mit  Begleitung  des 

Pianoforte.    Ciavierauszug  und  Singstimmen ^  — 

Schild,  Th.  F., 
Op.  652.    Zwei  humoristische  Männerquartette  mit  Begleitung  des  Pianoforte. 

No.  1.    Die  Stroh wlttwer.    Text  von  J.  Hornig.   Olavierauszug  und  Stimmen       1  — 

Na  2.    Die  Oschamigen.    Text  von  J.  Hornig.    Ciavierauszug  und  Stimmen 1  — 

Op.  660.    Die    Sternguckerin   oder   Astronomische  Studien.       Text  von  G.  Reiner.    Polka  fran9al8e  für  vier 

Männerstimmen  mit  Begleitung  des  Pianoforte.    Ciavierauszug  und  Stimmen 2  — 

Zenger,  llax, 
Op.  82.    Drei  Chorgesänge  für  Sopran,  Alt»  Tenor  und  Bass. 

No.  1.  0  Margerit,  du  Auserwählte.  AltfranzOsisch,  übersetzt  von  Carl  Bartsch.  Part.  u.  Stimmen  —  75 
No.  2.  Flseherlled.  Aus  den  Chiemseeliedem  von  C.  Hirundo.  Partitur  und  Stimmen  ...  1  — 
No.  3.     Nachtflrruss.    Gedicht  von  Jos.  Eichendorff.    Partitur  und  Stimmen 1  •» 


Jos.  AibI  Verlag  in  München. 

B  Neu.  B 

Rich.Strauss, 

-:&■    Op.  ;5.    ■!>:- 

5  GlaVierstücke, 

übertragen  zu  4  Häudcn 
von 

Herrn.  Ley. 

—  ■>■   Complet  Ä  lllark.   ■<-  — 


r-f-t-j-i-t-f-t- 


Aufforderung. 

Der  Verein  „Männerelior  Ilerina 
in  He raiBiin Stadt,  Siebenbürgen,  welcher 
mit  seinen  eigenen  Krftfteu  seit  einer 
Reibe  von  Jahren  statt  der  sonst  Ubliclieu 
Fasuhingsliederlafelngutedautscbe  Opern 
(„Zar  und  Zimmermann",  „Der  Watfen- 
schmied",  „Üodine"  u.  „Hans  Sachs"  von 
[jOrtzing,  „Abu  Hassan"  von  G.  M.  v. 
Weber,  „Der  häusiitlie  Krieg"  von  Vr. 
Schubert,  „Thürmers  Tochtodein"  von 
Bheinberger,  „Bastion  und  Bastienne" 
von  Mozart  und  „Das  goldene  KreitE" 
von  Brüll)  aufgeführt  bat,  wünscht  za 
gleichem  Zwecke  für  die  folgenden  Jnhre 
ebensolche  Opern,  nämlich  komischen 
oder  roroautisohen  Inhalts,  mit  oder  ohne 
Dialog,  welche  auch  den  ühor  beschäf- 
tigen, von  deutschen  Compoiiisten  der 
Gegenwart  zu  erwerben.  Anfragen,  !)e- 
rienungaweise  Anerbietungeu  bittet  man . 
za  richten  au  [lößfia.]' 

Prof.  Wilh.  Weiss, 

Chormeister  des  „Männerobor  Hermtmia", 
Hermannstadt,  Siebenbürgen. 


Verlag  von  L  Hoffarth  in  Dresden. 


Hugo  Bruckler. 

Ein  Beitrag  zur  Geschichte 

des  musikalischen  deutschen 

Liedes 

Robert  Müsiol. 

Pr.  7n  .^.  [l.Wc.] 


Vorlag  von  C  W.  Fritlsth  in  Leipzig. 

Rheinberger,  J.,  Si--.™i 

certflkizzefTdasPJanoforto.  2>«.[lö68,] 


Verlag  von  Breitkopf  &  Härtel  in  Leipzifl. 

Neue  und  neu  bearbeitete  Orcbesterwerke, 

Zur  Aufführung  empfohlen. 

[I56B.) 
Abert,  Frühling-Symphonie.    PuiL  Jf  15,—.     Stimmen,  28  Hefte  je  80  A. 
d'AtbBPt,  Vorspiel  za  „Der  Bnbin".    Part.  Jl  4,~.    Stimmen,  81  Hefte  je  30  4. 

Clav.-AnM,  Bhdg.  Jl  3,-.    Clav.-Ans«.  4hdg.  Jl  3,—. 
Bonvln,  Op.  12.    8  Tonbilder.    Part.  Jl  6,~.    Stimmen,  96  Hefte  je  30  4. 

Op.  27.     Festzug.     Part.  Jl  4,—.    Stimmen,  S6  Hefte  je  80  ^. 

Bruch,  Op.  51.    Symphonie  No.  3  (Edur).    Part.  Jt  30,—.    25  St.  je  90  ^. 
Busonl,  Op.  3aa.  Symphonisches  Tongedicht.    Part.  J(  12,-.  Stimmen  in  Abschritl 
DlttersdQrf,    Symphonie   Cdur.    Part.  Jl  6,—.    Stimmen  13  Hefte  Je  SO  4. 
Enna,  Oavert  zu  „Cleopatra",  f.  den  Ooaoert^br.  Part.  .4  6,— .  St.,  33Uefteje30.<i. 

PhantMie  aus  „Cleopatra".   Part.  Jl  6,—.    B5  Stimmen  je  30  -ij. 

Ollsoa,  .La  Uer".   Eaquisses  symphoniquee.    Part  Jl  33,—.  Stimmen:  Violine  UH 

Viola,  Violoncell  und  Bass  je  Jt  1,50.  Harmonieetimmen  leihweise.  (3it- 
Ausz.  4hdg.  Jf  10,-.    Textbuch  20  4. 

r-  Fan&re   inaagnrale.     Part.    Jt  5,—.     Stimmen,  86  Hefte  je  30  4.     Gltv- 

An».  4hdK.  Jl  3,—. 
Qlnek,  4  Sttse  a.  &m  Ballet  „Don  Juan*.   Part.  Jl  4,—.     18  Stimmen  je  60  4. 
GoUTf,  Op.  87.     Symphonie  Gmoü.     Part.  Jl  19,—.    Stimme»,  33  Hefte  je  60  .<, 

Clav.-Aüsz.  4hdg,  Jf  6,—. 
OrätFf,    Mannet  k  la  Reine.    FQr  kleines  od.  nosses  Oroh.   St.,  17  Hefte je30.i 
Hameplk,  Op.  36.    Symphonie  aörieuee  (No.  6)  GmoU.    Part  Jl  15,—.     Stimmm. 

36  Hefte  je  60  ^.    Clav.-Auw.  Sbdg.  Jl  6,—. 
Haydn,  Mich.,  Op.  1.  No.  3.   Symphonie  Cdur.    Part.4B,— .    14  Stimmen  je  60  4. 
HofmanD,  Op.94.  IrrlicbterundKobolde,  Schereo.  Part..46,— .    88  Stimmen  js  304 
Rnorr,  Op.  7.     Variat.  Ober  ein  ukrainisches  Volkslied.  Part^  Jl  4,—.    Stimmao 

18  Hefte  je  30  ^. 
Koch,   Op.  4.     Von  der  Nordsee,  Symphonie.   Part.  Jl  12,—.  St.,  34  Hefte  jefiD.^. 

Op.  8.    Symphonische  Fuge.  Part.  .*  4,—.    Stimmen,  33  Hefte  je  30  4. 

KretSChm«F,  Op.  44.    Fafarioe-Harsch.    Part,  j«  3,—.    Stimmen,  97  Hefte  je  30  V 
Lorenz,    Taubenlied  and  Balletmnaik  aus  „Harald  und  Theano".    Part.  Jl  S,- 

Stimmeti,  28  Hefte  je  30  4. 
MaeDowell,  Op.  30.    Die  Sarazeneu.    Die  schCne  Ada.     9   Fragmente  nach  den 

Bolandslied.    Part.  Jl  3,—.    Stimmen,  96  Hefte  je  30  ^. 
Husik  am  preusslscta^n  Hofe.     Mit  allerhöchster  Oenehmi^nK  Sr.  Maj.lSiiMn 

aue    den  Musiksch&tzen  der  känigl.  Hansbibl.  zu  Berlin,    heraaBg«g«ben 

von  G.  Thouret    No.  3.  Lieblingswalzer  der  Königin  Loiae  von  POTSseu. 

Für  Streiehorch.  bearb.     Stimmen  Jl  6, — . 
Nleod^,  Op.  37.  Symphon.  Variationen.  Part.  Jl  6,—.    Stimmen,  38  Hefte  je  ÜO.^ 
Op.  31.    Das  Meer,  Symphonie- Ode.     Darens:  No.  1.  Daa.Moer.  Purt-J^r 

Stimmen,  86  Hefte  je  30  4. 

No.  4.  Meeresleuchten.      Part.  Jl  6,—.    Stimmen,  86  Hefte  je  30  4. 
Soharwenka,  Ph.,  Op.  09.   Traum  und  Wirklichkeit  Tondichtung.  Part  .4 1^,- 

Stimmen,  80  Heft«  je  60  .^. 

Op.  96.    Symphonie  Dmoll.    Part.  Jl  15,—.    Stimmen  in  Abschrift  leihwfliät 

Scharwenka,  X.,  Op.  60.     Symphonie  Gmoll.    Part  .4  15,-.    St,  94Hefteje99^' 

Vorspiel  zu  „Uataswintha"  f.  Orcb.    Part  .44  —.  Stimmen,  30  Hefte  je  30  i- 

König    Witichia'    Werbung.     Episode    aus  „Mataswintha".      Part  Jl  ^-■ 

Stimmen,  81  Hefte  je  30  ^. 
Sehnmann,  Q.,   Op.  3.     Tanz  der  Nymphen  und  Satyrn  ans  „Amor  ood  Psyche'. 

Part.  Jl  4,—.    Stimmen,  9ö  Hefto  je  30  4. 
Tlnel,  Op.  31.  Drei  symphonische  Tongemälde  aus  „Polyeuct". 

No.  I.  Ouvertüre.    Part.  Jl  9,—.    Stimmen,  26  Hefte  je  80  .4. 

No.  2.  Panlinens  Traumgasioht.  Part.  Jl  5,—.    Stimmen,  86  Hefte  je  80  ^ 

No.  3.  Feier  im  Tempel  Jupiter's.  Part.  .4  9, —.  Stimmen,  2»  Hefte  je  30  \|. 
—  —  Tranermarach  a.  dem  Orator.  „Franciscus".    Part.  Jt  3, — .  Stimmen,  26  H«!^ 

je  30  4.    Clav.-Auaz.  Jl  1,—. 
Volkmann,  Ooneert-Onvert.ü.  (Nacbgel.  Werk.)  Part  .4  8,—.   St,  16 Hefte  je 30  i 
Wagrner,  Einleitung  zum  3.  Aufzug  aus  „Tristan  und  iBoläe,".    Für  den  CoDC«n- 

gebranch  eingerichtet.    Part.  Jl  2,—.    Stimmen,  16  Hefte  je  30  4' . 
Triatan's  Vision  ans  „Tristan  und  Isolde".    Für  den  Ooncertgebranch  eing»- 

richtet     Part  Jt  3,—.     Stimmen,  97  Hefte  je  30  4. 
WladoPSteln,  Op.  9.    VaUe-Caprlce.    Part.  .4  5,-.    Stimmen,  27  Hefte  je  30  .^- 
Op.  11.    Ständchen.    Part.  Jf  2,—.    Stimmen,  19  Hefte  je  30  -i. 


Verlag  1 


.  E.  W.  Fpitzach  i 


Ailftlf  Rnthariif    "^p-  ^l-    Sonata  quasi  Fantasla  für  zwei  Ciavien^ 

ÜUVU    lillUldlUl,  Partitur-Ausgabe  ^4,50.    (Zwei  Exemplare  ul  T,-.) 
—   —  Op.  34.    Trio  für  Ciavier,  Oboe  und  Brauche.  Jf  6,—. 


tt«.... , 


541 


Preisausschreiben. 

Aus  Anlass   der  SIchsisch-ThOHngisohen  Industrie-  und  Gewerbe-Ausstellung  zu  Leipzig  1807 
erlAsBt  der  anteraseicimete  Ausschnss  ein  Preissusschreiben  fDr  die  Composition  eines  Ausstellungsmsrsches, 

nach  welchem  drei  der  besten  Compositionen  mit  Preisen  in  der  Höhe  von  300,  200  und  100  Reichsmark  aus- 
gezeichnet und  ausschliessliches  Eigenthum  der  Ausstellung  werden  sollen.  Die  Art  und  Weise  der  Composition  soll 
eine  leichte,  gefUlige  sein,  und  es  wird  von  sogen,  grossen  Festm&rschen  abgesehen. 


Das  Preisrichtersmt  haben  die  Herren 

Professor  Carl  Reinecke 
Capellmeister  Hans  Sitt 


„.^__ \ 

KönigL  Musikdirector  C.  WaltherJ 


in  Leipzig 


zu  übernehmen  die  Güte  gehabt. 

Die  sidi  an  dieser  Preisbewerbung  betheiligenden  Componisten  werden  ersucht,    das  Manuscript,  bestehend 

aus    einer   Partitur   für  Streichorchester,    desgleichen,  für  Militärmusik  und  einem  zweihändigen  Clavierarrangement, 

mit   einem  Motto  zu  versehen  und  bis  zum  15.  December  1896  an  den  Fest-Ausschuss  dex  Sächsisch-Thüringischen 

Industrie-  und  Gewerbe-Ausstellung  zu  Leipzig  einzusenden. 
[1671.] 


der  SSchsisch-ThQringisohen  Industrie-  und 

Franz  Waselewsky. 


-Ausstellung  zu  Leipzig  1807. 


ßompositionen  von  Siter  Cornelius 


[1672.] 


im  Verlag  von  £•  W.  Fritzsch  in  Leipzig. 


Op.8.  Weihnachtslieder.  Ein  Cyklus  fküir 
eine  Singstimme  mit  Pianoforte.  (Mit 
deutschem  and  englischem  Text.)  Aus- 
übe A  (tief,  Original)  Ji  2,50.  Aus- 
gabe B  (hoch)  Ji  2,60.  Ausgabe  B 
ohne  Pianofortebegleitung.  Netto  80  /^, 

Op.  9.  Trauerchöre  für  M&nnerstimmen, 
event.  fhr  Alt-  und  Männerstimmen. 
Heftl.  I.Ach  wie  nichtig.  (M.Franck.) 
Partitur  und  Stimmen  Ji  2,25. 

Idem.  Heft  II.  2.  Nicht  die  Thräne 
kann  es  sagen.  S.  Mitten  wir  im  Leben 
sind.  4.  Grablied.  „Pilger  auf  Erden.** 
Partitur  und  Stimmen  Ji  2,50. 

Idem.  Heftni.  5.  Von  dem  Dome  schwer 
und  bang.  (Schiller.)  Partitur  und 
Stimmen  Ji  2,—.  (Partitur  Jü  1,—. 
Stimmen  &  25  4&.) 

Op.  10.  Beethoven-Lied  ftir  gemischten 
Chor.  Text  vom  Componisten.  Par- 
titur und  Stimmen  Jü  2,50. 

Op.  11.  Drei  Chorgesftnge  ftür  Frauen- 
und  Männerstimmen,  üeft  l.  1.  Der 
Tod,das  ist  die  kühle  Nacht.  (H.Heine.) 
Partitur  und  Stimmen  Ji  8,—.  (Par- 
titur Ji  1,—.    [8]  Stimmen  ä  85  >^.) 

Idem.  Heft  n.  2.  An  den  Sturmwind. 
Partitur  und  Stimmen  Ji  3, — . 

Idem.  Heft  III.  Jueend,  Bausch  und 
Liebe.    Partitur  und  Stimmen  jM  2,50. 

Op.  12.  Drei  Männerchöre.  Heft  I.  Der 
alte  Soldat.    Part.  u.  Stimmen  Ji  2,95. 

Idem.  Heft  II.  2.  Beiterlied.  PartUur 
und  Stimmen  Ji  2, — . 

Idem.  Heft  m.  Der  deutsche  Schwur. 
Partitur  und  Stimmen  Ji  2,—. 


Op.  18.  Drei  Psalmlieder  für  gemischten 
vierstimmigen  Chor  zu  Tonstücken  voü 
J.  S.  Bach  gedichtet  und  dem  Chor- 
gesang dargeboten.  1.  Busslied.  2.  An 
Babels  Wasserflttssen.  3.  Jerusalem. 
Partitur  und  Stimmen  Jl  8, — . 

Op.  14.  Trost  in  Thränen.  Für  fünf 
Solostimmen  mit  Ciavier.  Partitur  und 
Stimmen  *M  3, — ^ 

Op.  15.  Lieder  für  Tenor  oder  Sopran 
mit  Pianoforte.  Texte  vom  Compo- 
nisten. 1.  Sei  mein.  2.  Wie  lieb  ich 
dich  hab.  8.  In  der  Feme.  4.  Dein 
BUdniss.    jM  2,^. 

Op.  16.  Duette  fCkr  So]^ran  und  Bass 
mit  Pianoforte.  1.  Heimathgedenken. 
2.  Brennende  Liebe.  8.  Lied  aus^Viola** 
von  Shakespeare.  4.Scheiden.  JiS,—. 

Op.  17.  Beiterlied  für  Männerchor  mit 
Zugrundelegung  eines  Marsches  von 
Franz  Schubert.  Partitur  und  Stim- 
men ^  8,—. 

Op.  18.  .Liebe."  Ein  Cyklus  von  drei 
Chorlieaern  nach  Dichtungen  von  Jo- 
hannes Seh  äff  1er.  HeftL  Liebe,  dir 
ergeb  ich  mich.  Partitur  und  Stimmen 
J(  4,—. 

Idem.  Heft  n.  2.  Ich  will  dich  lieben, 
meine  Krone.  Partitur  und  Stimmen 
•^  3,—-. 

Idem.  Heft  III.  3.  Thron  der  Liebe, 
Stern  der  Güte.  Partitur  und  Stimmen 
JH  4,-. 

Op.  19.  Die  Yätergruft  für  Bass  oder 
Bariton  mit  gemischtem  Chor.  Par- 
titur und  Chorstimmen  Jf  1,50. 


Op.  20.  Vier  italienische  Chorlieder,  durch 
hinzugedichtete  Texte  dem  deutschen 
Chorgesang  angeeignet  und  dan^boten. 
Heft  X.  1.  Zug  der  «Juden  nach  äabylon. 
Partitur  und  Stimmen  Ji  1,50. 

Idem.  Heft  II.  2.  Liebeslied.  Partitur 
und  Stimmen  Jk  1,50. 

Idem.  Heft  III.  8.  Amor  im  Nachen. 
Partitur  und  Stimmen  Ji  1,50. 

Idem.  Heft  IV.  4.  Das  Tanzlied.  Par- 
titur und  Stimmen  Ji  2,50. 

Brautlieder.  Für  eine  Singstimme  mit 
Pianoforte.  Texte  vom  Componisten. 
1.  Ein  Myrthenreis.  „In  meinem  Her- 
zen regte**.  2.  Der  Liebe  Lohn.  „Süss 
t5nt  Gfesanges^Hauch**.  3.  Vorabend. 
„Nun,  Liebster,  |;eh  und  scheide**.  4.  Er- 
wachen. „Die  I^ht  vergeht  nach  süs- 
ser Buh**.  5.  Aus  dem  Hohen  Lied. 
„Mein  Freund  ist  mein**.  6.  Erfüllung. 
„Nun  lass  mich  träumen**.  (Mit  deut- 
schem und  englischem  Text.)  Nachge- 
lassenes Werk.  Für  Sopran  oder  für 
Alt  ä  JH  8,—. 

Drei  Sonette  von  Oottfried  Aug.  Bü  rge  r. 
1.  „Du  mein  Heil,mein  Leben**.  2_Meine 
Liebe,  lange  wie  die  Taube*.  8.  gWonne- 
lohn  getreuer  fiuldigungen**.  Für  eine 
Singstimme  mit  Pianoforte.  Nachge- 
lassenes Werk.    Ji  2,50. 

Preciosens  Sprüchlein  gegen  Kopfweh. 
„Köpfchen,  Köpfchen,  nicht  gewim- 
mert**. (Nach  dem  Spanischen  des  Cer- 
vantes von  Paul  Heyse.)  Für  eine  Sing- 
stimme mit  Pianofoite.  Nachgelassenes 
Werk.    80  ^. 


542 

Im  Veriftg  von  E.  W.  Frltzsch  ia 
Leipzig  erschiaa  und  ist  duroh  j«da 
ßnoh-,  KoBst-  nod  MnsilulieithaiidlDDg, 
sowie  direct  vom  YerlegBr  za  b«l«h«n: 


(.Beit,  sie   des  Köaigs'  junges   Weib 
begrubeo") 

von  [1R73.] 

Ferdinand  PfoU. 

Rhapsodie  für  grosses  Orchester  u. 
MSnnerohor  mit  Mezzosopransolo. 

Partitur  netto  M  10,—.      Chorstimmen 

fTenor  I/U,    Bess  I/II  i  80  4)  .W  I,-. 

Solostimme  SO  A.   (Orcliesterstimmen  in 

Abschrift.} 


f.  pabsi, 

Leipzig, 

Hofliefcfant  Sr.  Naj.  des 
Kaisers  von  Eussland, 

empfieblt  einem  ^ehrten  MS- 
wärtigen  musikalischen  Publi- 
cum seine  [1674—.] 

bedffltende  Insikilienluiiliiiii 

snr  Bchnallcn  nnd  bllDcen  Be- 


lasikalien,  nnsikaliseheD 
ScbrifteQ  ete. 

PFelsverzeichnIsse  kostenfrol. 


London  H.  w.   A,~-j~*  ßanaUT.    ""■■""  ■■  *■ 

t;.^,.-a.™„  TheatBr-B.CoiiBBrlilinürfliin,  ^ÄiS^^' 

ü'berzilm.xzit 


Haue  Lieder 

fOr  ein«  Stngstlmme  intt  Begleitung 
des  Planoforte 
componlit  von  [1575.] 

ilexander  von  Fielitz. 

Op.  ns.  Drei  Oedlohte  von  Conrad 
Ferdinand  Heyer. 
No.  1.  Am  Himmelsthor  (für  mittlere 
Stimme).  M.  1,—.  No.  3.  Ein  Lied 
Chastelard'a  (f.  do.)  M.  1,—.  No,  3.  Die 
todteLiebe(f.böbereStimme).  U.  1^. 

Op.  66.  Fflnf  Lieder  f.mlttlereSUmme. 
No.  1.  Ihr  hundertblattrigen,  Ibr  donk- 
tan  Rosen.  M.  1,—.  No.  8.  Vom  Berge. 
80  4.  No.  8.  Dort  Ist  so  liefer  SchatUn. 
U.l,— .  N0.4.  [»eBlätterfallen.  M.l,— . 
No.  6.  Heut  in  die  Kirche  bin  ich  einge- 
tnten.  M.  1,—. 
HelnFlehabofen'8  Verlag,  ■■ideburi. 


Plowitz  London. 


Cavour  Beriin. 


Arrangements  von  Concerten,  nsnieiitlicb  in  London  nnd  Berlin.  Zusammen- 
stellung von  Concert-  und  Gastspiel-Tottrn^es  In  allen  Landern  der  Erde, 
Vertretung  von  ntii'  allerersten  Kdnstlern.  [I577e. 

Engj^emeDtevemittelong.    lAdindaene  energische  FSrderang 
der  von  mir  Tertreteneo  KÖBsUerinteressen.  


Verlag 

[lß78.J 


E.  W.  PritlCaoh  in  Leipzig. 


Bofl*  Slug.  SSüme* 

du  AmigeiMBt  v«i  Coicerl«!,  Vortrigei  ek 


Vorfreffliefi  eingeführte   englische  Xieder 

zum  Theil  mit  englischem  und  deutschem  Texte. 

Ira   Verlage  von. 

Robert  Codes  &  Co,,  London, 

Brettkopf  &  Härtel,  Leipzig, 

sind    nachstehende,     In     England    mit    dnrch schlagendem    Erfolge    gekrönten 
Lieder  erBcbienen:  [1679.J 

HaMlwmd«  A.,  In  »lle  fiwigkait,  in  Be.  D.  0.    (GrOnter  Erfolg 

der  Gegenwart.) je  M.  S,— . 

AllltMn,  F.,  Falee  or  Trne?,  in  C.  B .-..■-.    je  M.  4,-^ 

—  -  B  Lieder  nach  Haine iiet  M.  2,50. 

AddiROU,  B.  B.,  There!  little  girl  don't  orj!,  in  F.  D.  C.     ...    je  M.  S,-. 

Park^iiR,  B.,   2  Lieder  von  Herne H.  2,50. 

White,  H.  VBierie,  6  Volkslieder  (eineein  je  M.  2,—.}  cplt.     .   netto  M.  2,G0. 

Hellle,  IjBwrenee,   Love'e  Nocturne,  in  D.  C.  A je  U.  S,- 

— — "    Album  of  8  Songs net.  M.  4,- 

n^acheronl,  The  Land  of  jesterdaj,  in  D.  G.  A :    je  U.  2,- 

A  Soldier'a  Song,  in  B.  A je  M.  8.- 

Songs  wo  nsed  to  sing,  mit  Violine  obligato  in  F.  D.  C.  ja  M.  S,- 

Bfewton,  E.,  Gofne  to  Kildare,  in  Emoll,  DmoU je  M.  9,-. 

Watson,  nichael,  A  Garden  of  memorlee,  in  Q.  F.  Es je  H.  9,-. 

PlK«l,-e.,  Baby  sleeps  (mit  Violine  oder  Mandol.  ad  Hb.)  in  F.  Es.  Des  je  H.  S, 

HT'    Verzeichnisse  bitten  zu  verlangen.  "W 


Hober,  Hans, 


Ij  fürd'i. 


Drei  StUoke 
Orgel.  Jl  S. 


j|>..m.<n^PJ!a.iaL&mAjfcjiftAM^ 


Ich  habe  die  ausschliessliche  geschaflliche  Vertretung  des 

JioiorUck  Vocaltuartotts'' 

der  Damen 

Noordewier-RediDgins  (Sopran)  und  CaMoman  (ilt) 

und  der  Herren 

J.  J.  R«gmaii8  (Tenor)  und  Job.  MmchaM  (Bass) 

übernommen  und  bitte  darum,  AnfVagen  ond  Engsgements-Antrfige  fnr 

genannte  Künstler  Vereinigung  dlrect  Sri  meine  Adresse  gelangen  an  lassen. 
{1580.J 

Concertdirection  Hermann  Wolff. 

Berlin  W^  ,M  Carkbad'^  19, 1.    Telegr^Adresse:   MustkwsHT. 


Gi4S 


C.  Beclistein, 

Fl-äffol-  und  Pianino-Fabrikant. 


Honiereraiit 


Sr.  Maj.'des  K^isere  von  Deutschland  luid  Königs  von  Preussen,  Ihrer  Maj.  der  Kaiserin  von  Bentsohland  und  Königin 
von  Preuasen,  Ihrer  Maj.  der  Königin  von  Eng^d,  Ihrer  Maj.  der  Königin-Begentin  von  S|>anien,  Sr.  Slaiserl.  und 
Königl.  Hoheit  des  Kronprinzen  von  Deutschland  und  von  Preüsseü,  Sr.  Königl.  Hoheit  des  Pnnzen  Friedrich  Carl  von 
Preussen,  Sr.  Königl.  Hoheit  des  Herzogs  von  Edinburgh,  Ihrer  Königl.  Hoheit  der  Prinzessin  Louise  von  England 
[1681—.]  (Marchioness  of  Lome). 


40  Wlgmore  StFeet. 


L  Fabrik:    5—7  Johannis-Str.  und  27  Ziegel-StFasse. 
II.  F  a  b  r  i  k :    21  Grflnaaep-StFasse  u.  26  Wiener-Stpasse. 
III.  F  a  b  r  i  k :    122  Relchenbepgep-StFasse. 


5—7  Johannis-Stf . 


Ueber  14000  Pianinos  nnd  FIngel  im  fiebränch. 


[1582—.]  erflndnngsjahr:  1$21< 

♦    ♦    ♦ 

Igl.  prenss.  Hof-Pianoforte-Fabrlk 

mit  Dampfbetrieb. 

COBIiSNZ 


Castorpfaffenstrasse 
18-22. 


Ausser  mit  vielen  enten 
WeltaoBstelliuigspreisen  wurde 
die  Firma  mit  der  gro— on 

Goldenen  Prenss.  Staats-ledaille 

für  Kunst  und  IXTlaseiiseluüPk  ansgezeichnet 
*   *   *   * 

Emort  nacli  allen  Welttlieil6n.^0])er  die  m&  Erde  TerMtet. 


Demnächst  erscheinen: 

Df/^Uorrl    Ql'roiioo    Op  30.    ,^lso  sprach  Zarathustfa^ 

rXlUnarU    OlldUoSy  Tondichtung  (frei nach Friedr. Nietzsche) 

für  grosses  Orchester.     Parti tiir  (ftir  den  Privatgebrauch)  netto  ^  25, — . 
(Preis  für  Partitur  und  Orch.-Stimmen  zu  öffentlichen  Auffiihmngen  nach  be- 
sonderer Yereinbarune.)  [1588a.] 
^Clavierauszug  zu  vier  Händen  übertragen  von  0.  Singer.    Ji  8,—. 

fül^r^nml^v    9iH^v     °P  22.    Olafs  Hochzeitsreigen. 

if%lKXUnU^r   ißimCTf    symphonischer  Walzer  f.  gross.  Orch. 
Partitur  (für  den  Privatgebrauch)  netto  Ji  12,—. 
(Preis  für  Partitur  und  Orchesterstimmen  zu  öffentlichen  Aufführungen  nach 

besonderer  Vereinbarung.    Stimmen  leihweise.) 
Glavierauszug  zu  4  Händen  übertragen  von  H.  Bisch  off.    Ji  6, — . 

Op.  23.    Sursum  COrda!   Eine  Sturm- 
und Drang-Phantasie  f.  gross.  Orchest 
Partitur  (für  den  Privatgebrauch)  netto  Ji  12|— . 
(Preis  für  Partitur  und  Orchesterstimmen  zu  öffentlichen  Aufführungen  nach 

besonderer  Vereinbarung.    Stimmen  leihweise.) 
Ciavierauszug  zu  4  Händen  übertragen  von  L.  Thuille.    Ji  5,—. 


Sllexander  SHtter, 


MQncheni  Jos.  AibI  Verlag. 


Conservatorium  der  Musik  Klindworth-Scharwenka, 

Berlin  W.,  Potsdamarstr.  27  b. 

Direction:  Philipp  Soharwenica,  Dr.  Hugo  Goldsohmidi 

Eünstl.  Beirath:    Prof.  Carl  Kllndworth.  [1584a.] 

Hauptlehrer:  A.  Gesang:  FraU  AmaUe  JoaChlm,  Dr.  Hugo 
Goldschmidt,  Frl.  Salomon,  Frl.  Fuhrmann.  B.  Violine:  Floiiaa  Zajle,  Max 
Grünberg,  Frau  Scharwenka-Stresow.  G.  Violoncell:  Sandow.  D.  ClavieF:  Kllnd- 
ivortli,  Scharwenka,  Jedlicska,  Leipholz,  W.  Berger ,  Mayer-Mahr,  Max 
Puchat,  Oeblschläger,  Frl.  Elis.  Jeppe  u.  A.  £.  TheOFie:  Scnarwenlca  u.  A.  F.Or- 
gel: Grunicke.  G.  Harfe:  Ferd.  Hummel.  Pftdagoglk  des  Ciavierspiels:  Otto 
Lessmann.  ClavieFlehrer-Seminar:  Leipholz.  Qesanglehrer-Seminar:  Gold- 
schmidt.   Musikgesehiehte:  Goldschmidt.    —    Kammermosik.    —    Orehester- 

übungen.  —  Opernschule. 

Der  Unterricht  im  Hauptfach  kann  vom  1.  September  an  jederzeit  erfolgen. 
Der  Beginn  der  Theoretischen  Onrse  am  6.  Octob^r. 


KaiiifflersliijierAlfreilOberlllRder 

(Tenor).  [iöSöo] 

Beiflin,  Charloitenburg. 
(Ooncertveftretung:  H.  WollT,  Berlin.) 

Anna  MOnchi  [i686x.J 

Goneert-  und-Oratoriensängerin  (Sopran). 

Frankfurt  a.  M.,  Staufenstrasse  85  m. 

Ooncertvertretung:    H.  Wolff,   Berlin. 

Hermann  Oansehe  (Bariton), 

Oratoritn-,  Balladen-  und  Lisdsrs&iigsr. 
Vertreter:  Hepmanii  WollT»  Berlin  W. 

ßigene  Adi^esse:  CMUUiacli.  [lS87i.] 

f^'^'^i  Otto  Hinteelmann, 

Conoert-  u.  Oratoriensftnger  (Tenor). 
Berlin,  W.  30.,  Eisenacher  Str.  66. 

Willy  SleMerg, 

flCinf.  [1589—.] 

Correapondenzen   erreichen   mich   unter 
[15901.]  der  Adresse: 

Frankfürt  a.  M.,  Feldbergstr.  88, 1. 

Bngo  Beeker,  tönigl.  Profeaor. 
Otto  Ooepfart, 

Conoert-  und  OratorJensMnger 

[1691d.]  Bus-Bariton. 

"W"  e  i  aao.  a.  r- 

Emil  PinkSy 

Goneert-    und   Oratorientenor. 

Leipzig,  Hoii»  Str.  47,11.  [isosi.] 

Ooncertvertretung:  H*  Wotff»  Berlin. 

Anna  Schinum-Rep, 

[1698—.] 

Uhr«rin  fir  Sologesang  an  der  k. 
ikideaie  der  Tonkanst. 

MQnoheiii  Jtgörstrasse  8  IN. 


■*.«■**■«-*«■ 


!..■■««■«■ 


.■■«.■toifc 


Susanne  Stade,  [i694-.] 

Concert-  u.  Oratoriensängerin*  (Sopran). 
Oesanglehrerin. 

Leipiig,  Raiutädter  Steinweg  49 111. 


644 


Franz  Rummel, 

^^    DeSSaUy  i^scanische  Strasse  105.     <j(^< 

Telegramme:  Franz  Rummel,  Dessau.  [1595£] 

£!n^ag*einent8of ferten   nur    dlrect. 
FOr  Bayern,  Württemberg,  Baden  und  die  Schweiz:   SUddeutsolie  Conoertdirection  IMOnolien. 


iMMM*l 


Alexandep  Siloti, 


Antiireppen,  244.   Leemstraata 

BngagemenUofferten  nui*  llil*BCta 


[1596—.] 


KaDunersanger  Eduard  Fessler, 

Oratorien-,  Balladen-  und  Liedersänger 

|.|.g^   1  (Bass-Bariton-  und  Baritonpartien). 

Eigene  Adresse:  Beriin  Wey  Winterfeidstrtsse  7. 

<C4MM^rt-VeT<tr«ti&iig:    KerixiAitii  "Wolfl^  Berlin.) 

^rno  ^ilf,  VioUnviriuos, 

erbittet  Anmeldungen  für.  Concerte  unter  Adresse: 
[i698£]  Lelpslg,  Flossplatz  1,  n. 

^ffl^ffll^Mll^ffl^ml^ffiianiiiffllllillinNninillnHOTiniiffliM 

Marie  Sdunidt-Köbne  und  Felix  Scbmidt 

Sopran.  Bariton. 

Eig.  Adr.:  Berlin  W.,  Tauenzien-Str.  21. 

[  1 599a.]  Conoert- Vertretung : 

Concertdirection  Hermann  Wolff, 

Berlin  W.y  Am  Carlsbad  iO,  I.    Telegr.-Adr.:  Musikwolff, 

llll^ll|i||lll|iiu|||||i|uyyyuiuinii|^^ 

_ ^        _   _  * 

Virtuosen,  Componisten  und  Chorvereinen 

empfehle  ich  bei  Veranstaltung  eigener  Concerte  in. Leipzig,  deren  vollstän- 
diges Arrangement  ich  auf  Wansch  übernehme,  mein  neues  grosses  Orchester 
(60  Künstler).  [1600— .1 

Leipzig,  Saiomonstrasse  18.  Hans  Winderstcin/ 

Capellmeister. 


Frau  BüttnerClaaz, 

Conoert-  u.  OFatorlensftngerin  (lopni), 
Schale  Augoste  Götze,    [1601k.} 


liefpala:,  Bahnhofistrasse  19«  IL 


mtm 


Stephan  Krehl, 

Lshrsr  f.  Tnsoris  am  gros th.  ContsrvatorlaB 
CsrUnüie  (Baden).  [1608aA.] 

Robepf  Leidepitz, 

Coneert-  und  Oratorlens&nger 

(Bass-  und  Bassbariton).  [16(föb.] 

JLeIpBia:«  An  der  Pleisse  1 1  ,Yordergeb  JI. 

Frau  Martha  Hohlfeld, 

Coneertsängerin  (Sopran), 

sowie  Geauiglehrenn.    [1604y.] 
lieipslaft  Könijf  Johannstrasse  18,  part. 
Gonc.-Vertr.:  Eugen  Stern,  Berlin. 

Goncert-Tenor  Oeorg  Ritter, 

früher  Berlin,  jetzt  aber:    [1606z.] 

Dresden,  Pragerstrasse  S8. 

Elsa  RueggePi 

Vloloncellvlrtuoaln.     [1606y.] 

Rue  de  la  Vletolre  169,  St.  Gilles. 
Brüssel  (Belgien). 

KamersäDiier  C.  Dierich 

(Teair).  [i607h.j 

Leipzig.  PfaffendorferStr.  11. 
(Gonoertvertretung:  H^mTolfT«  Berlin.) 


Dmok  yoii  a  G.  Bödar  In  Leipsig. 
Hierzu  eine  Beilage  von  Gebrüder  Reineoke  in  Leipzig. 


Lelpziff,  am  8.  Ootober  1896, 


lU  Uittiiuuitfuin, 


Terantwortliobflr  Hedaoteor  und  Verleger: 

E.  W.  FritcBch, 

Leipzig,  Königsstrasse  6. 


IXTILJahrg.] 


Das  UosikaUsche  Wochwtblatt  erecbeint  j&lirlich  in  53  Nammani.  Der  Abonnementsbetr&g 
fllr  das  Quartal  von  13  Kümmern  ist  9  Mark;  eine  einzelne  Nummer  kostet  40  Pfennige.  bS 
directer  frankirter  Kreuzband  sendnng  treten  nachstehende  yiortelj&hrliohe  Abonnements- 

Seise  in  Kraft:  a  Hark  &0  Pf,  flir  daa  Deutsche  Beich  and  Oesterreich.  —  9  Mark  76  Pf. 
r  weitere  Lftnder  dea  Wehpostvereins.  —  Jahresabonnemente  werden  unter  Zugrunde- 
legung Toistehender  Bezugsbedingungen  berechnet. 
Die  Insertionagebtlhren  ^  den  Baotn  einer  dreigespaltenen  Fetitzeile  betragen  30  Pf, 


No.  42. 


:  VarUtion.    Tan  Altnä  Blcbtcr.  —  Tag ssESKhicht« :  Ksilkbrlef  bu  Culanüie.  (FortietEiin«.)  —  Bsridit  ans  LsIpziK.  —  Conosrti 

-I  miil  QjUte  in  OpB»  and  Conowt.  —    Klrohonniulk.    —    OpBmanfftthrnngon.    —     VarmiMblfl  Hiwfi«ilnn([aii   and   tiociEen     — 

'    ~      n  Carl  Tbial,  sowie  NBaaiusab«n  ültsrer  Gompoaitionen  duioli  W.  H.  Dayu  and  Petar  Wag- 


InaagAtosnli  and  QjUte  in  Opsr  i 

CrilUahcr  Anhauit:    .Avb  Hula  in  VeasdiK"  ' 

ler.  ~  Brtefkaelen.  —  ADEelsan. 


Variation.*) 

Von  Alfrad  Riehter. 

Alle  mnBikaliflche  Arbeit  beruht  auf  verändertar 
Darstellung.  Betrifft  diese  lediglich  die  Motive,  dieie, 
wenn  wir  den  Ton  resp.  die  Note  ala  Grundform  be- 
trachten, kleinsten  aller  EusammengeBetzten  .Formen,  so 
nennen  wir  da§  tbematiscbe  Arbeit,  betrifft  aie  das  Ganze, 
d.  h.  ein  ToaBtück  oder  einen  Theil  eines  solclien  oder 
einen  Sats  oder  eine  Periode,  überhaupt  jede  einiger- 
niaassen  selbstAndig  auftretende  in  sich  abgegrenzte  Bil- 
dung, Bo  bezeichnen  wir  das  ala  Variation. 

Variation,  d.  h.  eben  Ver&nderung,  ist  eigent- 
lich jede  verSnderte  Darstellung  ursprünglicher  Gedanken, 
mitbin  gehört  auch  die  thematische  Arbeit  dazo.  Han 
hat  aber  die  Begriffe  abgegrenzt  und  versteht  unter  Va- 
riation Tomebmlich  eine  bestimmte  Kunstform,  der  ein 
Thema,  d.  fa.  ein  liedartiger  Satz  von  8,  12,  16,  24 
oder  noch  mehr  Takten  zu  Grunde  liegt.  An  dieses 
Thema  reihen  sich  nun  die  eigentlichen  Variationen  an, 
deren  Anzahl  eine  höchst  verschiedene  ist,  gewöhnlich 
aber  von  der  Kürze  resp.  Linge  des  Themas  abh&ngt, 
d.  h.  ist  dos  Thema  karz,  so  sind  die  Variationen  zahl- 
reich, «nderenfallB  sind  ihrer  nur  Wenige.  So  hat  Beet- 
hoven über  ein  noch  dazu  ziemlich  lebhaft  gehaltenes 
Thema   von   8   Takten  32   VariaUonen  geschrieben  (die 

*)  Ebenfalls  dem  Werke  „Die  Lehre  von  der  thematl- 
sohen  Arbeit"  entnommen.    (8.  Fussnote  in  No.  40,  8.  614.) 
D.  Bed. 


bekannten  in  Cmoll),  über  das  (mit  den  Wiederholungen) 
54  Takte  lange,  im  langsamen  Tempo  gehaltene  Thema 
ans  der  Sonate  für  Pianoforte  und  Violine,  Op.  47,  der 
sog.  Ereotzer-Sonate,  nur  vier.  Dabei  pflegen  die  einzelnen 
Variationen  formell  insofern  sich  an  das  Thema  aozn- 
BcblieBsen,  als  sie  die  gleiche  Anzahl  von  Takten  auf- 
weisen; das  Tempo  hängt  jedoch  von  den)  Iqhalt  der 
einielnen  Variationen  ab,  obgleich  gewöhnlich  allzugrosse 
Extreme  in  dieser  Beziehung  vermieden  werden.  Die 
ScbluBsvariation  macht  jedoch  eine  Ausnahme,  indem  sie 
meist  sehr  ausgedehnt  gehalten  ist,  mitunter  auch  in 
ganz  selbBtlndiger  Form  auftritt  oder  auch  als  Fuge 
durchgeführt  ist  Auch  sonst  kommt  es  wohl  in  älteren 
Variationen  vor,  daas  E^ne  oder  die  Andere  einen  den 
des  Themas,  lesp.  der  anderen  Variationen  überschrei- 
tenden Umfang  annimmt.  —  Die  der  Variation  zu  Ge- 
bote stehenden  Mittel  sind  die  der  thematischen  Arbeit,  je- 
doch umfassender,  da  hier  Manches  zur  Anwendung  kommen 
kann,  das  für  die  eigentliche  thematische  Arbeit  wenig 
oder  gar  nicht  in  Frage  kommt;  ein  weilerer  oben  bereits 
angedeuteter  Unterschied  besteht  darin,  dass,  während  hei 
der  thematischen  Arbeit  die  Veränderung  immer  nur  das 
Hotiv  als  solches,  sie  bei  der  Variation  stets  das  Ganze 
betriflit,  d.  h.  die  zu  Grunde  liegende  Melodie,  daa  Thems, 
wird  nicht  blos  in  ihren  einzelnen  Tbeilen,  sondern  in 
ihrer  ganzen  Ausdehnung  verändert.  —  Wo  die  Variation 
als  selbständige  Kunstgattung  vorkommt,  erscheint  sie 
unter  dem  Titel  Thema  mit  Variationen  (teroa  con 
variazioni)  oder  Variationen  über  —  beispielBweise  — 
„Nel   cor  piii   non    mi  sento",    d.   b,    die    Anfangsworte 


646 


des  der  Melodie  zu  Grunde  gelegten  Textes,  oder  Va- 
riationen über  ein  eigenes  Thema,  wenn  dasselbe  vom 
Componisten  selbst  erfunden  ist.  Das  Letztere  pflegt  fast 
stets  der  Fall  zu  sein,  wenn  Variationen  in  der  Karomer- 
und  der  Orebestermusik  angeliorcnden  Werken  vorkom-. 
men,  wo  dann  auch  jeder  besondere  Titel  fehlt.  In 
solchem  Fall  pflegen  sie  auch  nicht  so  zahlreich  zu  sein, 
als  wenn  sie  als  selbständige  Kunstgattung  yorkommen. 
Sie  stehen  dann  —  in  Sjrmphonien  fast  stets  —  an  Stelle 
des  langsamen  Satzes,  in  den  der  Kammermusik  ange- 
hörigen  Werken,  namentlich  in  Ciaviersonaten,  auch  oft 
an  Stelle  des  ersten,  mitunter  —  in  älteren  Werken  — 
auch  an  Stelle  des  letzten,  wofür  man  übrigens  auch  in 
der  „Eroica''-Symphonie  von  Beethoven  ein  Beispiel  hat. 
Aber  auch  sonst  wird  in  Tonstücken,  die  nicht  diesen 
Namen  führen,  und  zwar  in  solchen  jeder  Gattung  und 
Form,  von  der  Variation  der  umfassendste  Gebrauch  ge- 
macht. Nur  wird  die  Veränderung  daselbst  nicht  regel- 
recht durchgeführt,  sondern  betrifft  nur  einzelne  längere 
oder  kürzere  Theile  des  Tonstückes.  So  wird  das  erste 
sechszehntaktige  Thema  aus  dem  letzten  Satz  der  Bdur- 
Sonate,  Op.  22,  gegen  den  Schluss  hin  in  folgender  Weise 
variirt: 

etc. 


Doch  können  im  Gegensatz  zur  eigentlichen  als  be- 
sondere Kunstgattung  auftretenden  Variation  die  Ver- 
änderungen derartig  sein,  dass  sie  nur  einzelne  Stellen 
betreffen  uiid  die  Melodie  resp.  den  ganzen  Satz  oder  die 
ganze  Periode  sonst  nicht  allzusehr  berühren*  Man  nennt 
das  dann  nicht  Variation,  die  sich  ja  stets  nur  auf  das 
Ganze  bezieht,  sondern  sagt,  dass  eine  Melodie  variirte 
Stellen  enthalte,  oder  spricht,  besonders  wenn  nur  ganz 
nebensächliche  Puncto  berührt  worden  sind,  von  einer 
variirten  Wiederholung,  von  der  gleich  weiter  unten  die 
Rede  sein  wird. 

Sehen  wir  jetzt  von  der  Variation  als  Kunstform 
einstweilen  ab  und  stellen  wir  ganz  im  Allgemeinen  die 
Frage,  welches  sind  überhaupt  die  Mittel,  die  uns  bezüg- 
lich erneuter  Darstellung  zu  Gebote  stehen?  Es  sind  das 
Wiederholung,  Transposition  resp.  Versetzung  und 
Veränderung. 

Die  Wiederholung 

ist  ein  sehr  gebräuchliches  Mittel  musikalischer  Dar- 
stellung. Sie  kann  sowohl  ganze  Tonstücke,  als  Theile 
derselben  oder  einzelne  Sätze  und  Perioden  betreffen. 
Bei  dem  (nicht  durchcomponirten)  Lied  findet  die  Wieder- 
holung so  oft  statt,  als  Verse  vorhanden  sind.  Wieder- 
holungen abgeschlossener  instrumentaler  Sätze  sind 
nur  üblich,  wenn  dieselben  sehr  kurz  gehalten  sind,  wie 
z.  B.  Mazurken,  überhaupt  Tanzstücke.  Dagegen  ist 
theilwoise  Wiederholung  allgemein  gebräuchlich:  so  wird 
im  ersten  und  letzten  Satz  der  Sonate  der  erste  Theil 
sehr  häufig  wiederholt,  auch  im  zweiten  Theil  pflegt  — 


in  älteren  Compositionen  regelmässig  —  der  Theil  vom 
Eintritt  des  Hauptthemas  bis  kurz  vor  Eintritt  des  2. 
Themas  (von  wo  aus  dann  transponirt  wird)  wiederholt 
zu  werden.  Die  Rondoform  basirt  ganz  und  gar  auf 
Wiederholung;  ebenso  wird  in  älteren  Arien  und  über- 
haupt in  Tonstücken  von  zusammengesetzte  Liedform  der 
Hauptsatz  stets  ganz  oder  theilweise  wiederholt,  inLietz- 
teren  auch  wohl  der  Seiten-  resp.  Mittelsatz.  Ebenso 
kann  die  Wiederholung  einzelne  Perioden  und  Sätze  be- 
treffen; ja  innerhalb  der  Periode  selbst  findet  oft  eine 
Wiederholung  statt,  insofern  Vorder-  und  Nachsatz  mit 
Ausnahme  des  Schlusses  ganz  gleich  gebildet  sind.  — 
Beispiele  sind  so  ungemein  zahlreich,  dass  wir  weiter 
keine  besonders  anzufahren  brauchen. 

Die  Wiederholung  selbst  kann  eine  strenge  oder 
eine  variirte  sein.  Sie  ist  streng,  wenn  sie  g^z  in 
derselben  Weise,  ohne  irgend  welche,  wenn  auch  nocb  so 
geringfügige  Aenderung  erfolgt,  wie  z.  B.  der  erste  Theil 
eines  Sonatensatzes  stets  streng  wiederholt  wird.  Oder 
sie  ist  variirt,  wenn  Melodie  und  Begleitung,  jedoch  nur 
an  einzelnen  Stellen,  mehr  oder  wenig  verändert  sind. 
Dass  wir  derartige  Darstellungen  nicht  als  Variationen 
bezeichnen  dürfen,  haben  wir  schon  hervorgehoben  da 
bei  der  Variation  die  Veränderung  stets  das  Ganze  betrifft 
Die  variirte  Wiederholung  kann  nun  so  gehalten  sein, 
dass  sie  nur  Aeusserlichkeiten,  nicht  aber  Melodie  und 
Begleitung  selbst  berührt,  dass  also  beispielsweise  Vor- 
tragszeichen geändert  werden,  aus  legato  staccato  wird, 
Stellen,  die  vorher  forte  gehalten  waren,  bei  der  Wieder- 
holung piano  vorgetragen  werden,  was  namentlich  beim 
Lied,  des  Textes  oder  auch  nur  des  Elffects  wegen,  üblich 
ist,  dass  das  Tempo  beschleunigt  oder  verlangsamt  wird 
und  dergl.  mehr.  —  Oder  aber  die  Veränderung  betrifft 
einzelne  Stellen  der  Melodie  oder  der  Begleitung,  wie  in 
folgendem  Beispiel: 


▼ariirte  Wiederholung. 


^»^^^^^b- 


Es  ist  dies  ein  Beispiel  unmittelbarer  Wiederholung 
innerhalb  der  Periode,  um  nicht  durch  ein  längeres 
Beispiel  zu  viel  Raum  in  Anspruch  zu  nehmen.  Die  Be- 
gleitung ist  ausgelassen,  da  sie  ganz  unverändert  bleibt. 
—  Namentlich  häufig  ist  die  variirte  Wiederholung  im 
Rondo. 

Die  Wiederholung  ist  Elines  der  wichtigsten  und  noth- 
wendigsten  Mittel  musikalischer  Darstellung  und  keines- 
wegs nur  dazu  bestimmt,  Tonstücke  zu  verlängern.  Wo 
das  Letztere  ausschliesslich  der  Fall  ist,  ist  sie  verwerf- 
lich. Wie  aber  eine  Melodie  nicht  lauter  verschiedene 
Gedanken  enthalten  kann,  ohne  unverständlich  und  ver- 
worren zu  werden,  wie  gewisse  Grundgedanken,  die  Mo- 
tive in  strenger  oder  freier  Nachahmung  immer  wieder 
erscheinen  müssen,  um  ihr  (der  Melodie)  die  nothwendige 
Einheit  zu  geben,  ebenso  bedarf  es  der  erneuten  Vor- 
führung ganzer  S&tse  Und  Perioden^ .  ja  ganzer  Theile, 
um  dieselben  fasslieb  zu  machen  und  «e  unserem  6e- 
dächtnJKS  einzuprägen.    Sehr  oft  auch  ist  die  Wiederholung 


547 


«iothwendi|f,  um  das  Ganze  formell  abzuranden.  —  Dio 
neue  Zeit  hat  insofern  einen  Wandel  geschaffen,  als 
strenge  Wiederholungen  nicht  mehr  ganz  so  gebräuchlich 
sind  wie  früher.  In  Sonatentötzen  z.  6.  geht  man  jetzt 
0^  vom  1.  Theil  sofort  zur  Durchführung  über,  ebenso 
wiederholt  man  die  ^nzelnen  Strophen  eines  Liedes  nur 
dann,  wenn  die  Haltung  der  Dichtung  das  gestattet,  da 
man  mehr  als  früher  darnach  trachtet,  dem  Text  gerecht 
zu  werden.  Ganz  auf  die  Wiederholung  zu  verzichten, 
wird  nie  möglich  sein,  denn  sie  ist  zu  fest  in  dem  Wesen 
der  Husik  begründet. 

Die  Transposition 

ist  ja  auch  weiter  Nichts  als  eine  Wiederholung  auf  er- 
höhter oder  erniedrigter  Tonstufe  und  dient  ebeqfalls 
häufig  den  Zwecken  erneuter  Vorführung.  Ein  ganzes 
Tonstück  pflegt  man,  wie  man  sich  in  dem  Fall  aus- 
drückt, nur  dann  zu  transponiren,  wenn  man  es  dem 
Sänger,  gelegeittlich  auch  einmal  dem  Soloinstrumentalisten 
bequemer  legen  will,  sonst  ist  die  Transposition  ganzer 
Tonstücke  nicht  üblich.  Desto  öfter  kommt  sie  inner- 
halb eines  Stückes  vor;  so  wird  in  Sonatensätzen  der 
gewöhnlich  in  der  Tonart  der  Dominante  gehaltene  Theil 
vom  Eintritt  des  zweiten  Hauptthemas  an  bis  zum 
Schlüsse  des  1.  Theils  bei  der  Wiederholung  im  2.  Theil 
stets  nach  der  Tonart  der  Tonica  transponirt.  Auch  in 
Stücken,  die  in  zusammengesetzter  Lied-  oder  in  Sondo- 
form  gehalten  sind,  wird  häufig  der  Hauptsatz  ganz  oder 
theilweise  bei  der  Wiederholung  nach  einer  anderen  Ton- 
art transponirt.  Eben  so  häufig  geschieht  das  mit  ein- 
zelnen Sätzen  und  Perioden,  und  dass  die  Transposition 
innerhalb  der  Satz-  und  Periodenbildung  eine  Rolle  spielt, 
ist  schon  in  der  Einleitung  ausgeführt  worden.  —  Dass 
die  Transposition  genau  wie  die  Wiederholung  auf  der- 
selben Tonstufe  eine  strenge  oder  variirte  sein  kann, 
braucht  nicht  weiter  ausgeführt  zu  werden. 

Dagegen  kommt  die  Versetzung,  d.  h.  die  Trans- 
position nach  einer  anderen  Tonstufe,  aber  innerhalb  der- 
selben Tonart,  nur  für  die  thematische  Arbeit  innerhalb 
der  Satz-  und  Periodenbildung  in  Frage,  da  sie  ihrer 
ganzen  Natur  nach  zu  erneuter  Vorführung  eines  in  sich 
abgeschlossenen  Gedankens  nicht  geeignet  ist,  ja  den- 
selben in  vielen  Fällen  ganz  unverständlich  machen 
würde,  wovon  man  sich  durch  eigene  fjxperimente  über- 
zeugen mag. 

(Fortsetzung  folgt.) 


Tagesgeschichte. 


Musikbrief. 

Capisruhe,  September. 

(Fortsetzung.) 

Am  Freitag  und  am  Sonntag  der  eigentlichen  Festwoche 
gelangten  „Lohengrin"  und  „Tannhäuser"  zur  Auffiührun^. 
Wie  m  den  meisten  Städten  Deutschlands,  so  gjehören  aucn 
hier  diese  beiden  Werke  und  insbesondere  der  aurch  seinen 
märchenhafteren  Glanz  weitere  Kreise  bestrickende  „Lohen- 
grin**  zu  den  ausgesprochenen  Lieblingen  des  Theaterpubli- 
cums,  und  wie  dieses,  so  hat  auch  der  wissendere  Hörer  an 
den  zumeist  ganz  vortrefflichen  und  —  abgesehen  von  dem 
bedauerlichen  Fehlen  einer  Herbstdecoration  für  den  dritten 
„Tannhäuser"-Act  —  auch  in  allem  Scenischen  hervorragen- 


den hiesigen  Aufföhrungen  der  beiden  Werke  schon  oft  seine 
herzlichste  Freude  haben  können.  Ein  erhöhtes  Interesse  ge- 
wannen die  diesmaligen  Vorstellungen  durch  Heinrich  Vogl's 
Gastspiel  als  Tannhäuser  und  durch  die  hier  erstmalig  eebotone 
Möglichkeit,  die  beiden  herrlichen  Schöpfangen  so  bald  hinter- 
einander und  in  der  vorerwähnten  nicht-chronologischen  Folge 
hören  zu  können.  Ich  persönlich  habe  den  Eindruck  ge- 
wonnen, als  wenn  diese  Aufeinanderfolge  —  erst  „Lohengnn^ 
und  dann  „Tannhäuser^  —  recht  geeignet  sei,  ein  grosses 
Crescendo  der  Stimmung  herbeizuführen. 

Es  will  mir  scheinen,  als  hätte  der  allerdings  früher  ge- 
schaffene, hier  und  da  noch  Spuren  der  älteren  vor- Wagneri- 
schen Oper  aufweisende  „Tannhäuser"  in  aller  so  ungemein 
frischen  und  alles  Irren  und  alle  Erlösungssehnsucht  der  erd- 
entstammenden Menschennatur  so  ergreifend  schildernden 
Sinnlichkeit  seiner  Dichtung  und  seiner  Musik  uns  modernen 
Hörern  doch  mehr  zu  sagen,  als  das  in  seiner  ganzen  For- 
mung reifere  und  musikalisch  stileinheiUichere,  aoer  in  eine 
unserem  gläubigen  Miterleben  fernergerückte  Üebersinnlich- 
keit  hinausschweifende  rtüirende  Drama  vom  Schwanenritter. 
Diese  allerdings  vielleicht  irrige  Annahme  mag  in  mir  wohl 
mit  durch  eine  alte  Vorliebe  mr  den  „Tannhäuser**,  den  ich 
den  „Tristan"  unter  den  früheren  Werken  Wagner*s  nennen 
möchte,  hervorgerufen  worden  sein,  und  mit  dieser  Vorliebe 
fi\r  die  beiden  subiectivsten  Schöpfungen  des  grossen  Meisters 
glaube  ich  jedenfalls  nicht  vereinzelt  dazustehen.  TJeberblickt 
man  die  stattliche  Reihe  der  Wagner*schen  Schöpfungen,  so 
wird  man  leicht  gewahr,  wie  der  grosse  Wort-  und  Tonaichter 
mit  jedem  neuen  Werke  auch  gleichsam  eine  völlig  neue 
Welt  des  Empfindens  und  des  künstlerischen  Ausdrucks  er- 
schlossen gehabt  hat;  zugleich  aber  erkennt  der  kundig  Be- 
obachtende einen  stetig  weiterführenden  Pfad  künstlerischen 
Erkennens.  der  von  einem  Werke  des  Meisters  zum  nächst- 
folgenden ninleitet,  und  nur  bei  Zweien  seiner  musikdrama- 
tischen Offenbarungen,  beim  „Tannhäuser"  und  bei  „Tristan 
und  Isolde**,  scheint  as,  als  hätte  Wagner,  des  allmäligen 
Weiterschreitens  auf  dem  steil  genne  hinaufführenden  Ent- 
wickelungspfade  müde,  sich  mit  allgewaltiger  glühender 
Sehnsucht  über  ganze  Strecken  des  Weges  hinweggeschwun- 
gen, um  in  fieberhaft  erregter  Schauensungeduld  einen  neuen 
Ausslchtspunct  seiner  künstlerischen  Welten  Wanderung  zu 
gewinnen.  Vom  „Fliegenden  Holländer"  zum  „Tannhäuser", 
und  von  der  „Walküre"  zum  „Tristan",  —  so  kühn  scheint  uns 
Wagner  nie  ausgeschritten  zu  sein,  weder  vom  „Rienzi"  zum 
„Fliegenden  Hofländer"  und  vom  „Lohenerin"  zum  „Rhein- 

fold".  noch  vom  „Siegfried"  zu  den  „Meistersingern  von 
fümoerg",  und  nicht  nur  bedeutsamste  künstleriscne  Evolu- 
tionen, sondern  auch  allertiefste  menschliche  Erlebnisse  sind 
es  gewesen,  die  des  Meisters  Phantasie  gerade  bei  den  ge-. 
nannten  beiden  Werken  zu  einem  so  unendlich  weittragen- 
den Fluge  beflügelt  hatten. 

Wenn  wir  an  den  herrlichen  „Meistersingern"  immer 
wieder  die  sieghafte  Gewalt  künstlerischer  Seelengrösse  be- 
wundem müssen,  durch  w^elche  Wagner  den  aus  so  unendlich 
vielen  und  oftmals  aUerschmerzlichsten  persönlichen  Bezieh- 
ungen hervorgewachsenen  Stoff  zum  völlig  unpersönlich  und 
darum  absolut  rein  wirkenden  Kunstwerk  zu  objectiviren 
vermocht  hat,  so  ist  es  im  Gegensatz  hierzu  eine  geradezu 
verzehrende  Inbrunst  allerpersönlichsten  Empfindungslebens^ 
was  den  Hörer  des  „Tannhäuser"  und  des  „Tristan"  wie  mit 
den  Flammengluthen  eines  ungeheuren  Opferorandes  umlodert. 
Dieser  „Feuerzauber"  lockt  und  ladet  nicht  zu  freudig  furcht- 
losem Durchschreiten,  er  sengt  und  sohrt  uns  Herz  und  Sinne 
in  leidenschaftlichstem  Mitempfinden  mit  jener  gewaltigen, 
leidenden  und  liebenden  Eünstlerseele,  die  in  diesem  klingen- 
den Flammenopfer  Sühnesterben  und  Erlösungstod  sucht. 

Da  es  mir  überflüssig  erscheint,  an  dieser  Stelle  nochmals 
und  bei  jedem  Werke  besonders  auf  die  im  besten  Sinne 
des  Wortes  Bayreuthischen  Eigenschaften  der  hiesigen  musik- 
dramatischen Aufführungen,  auf  die  in  Wort  und  Action 
gleich  präfi'nante  Herausarbeitung  des  Dramas,  auf  den 
hochentwickelten  Sprachgesang  unserer  besseren  Bühnenmit- 

flieder  und  auf  die  mit  deutlichster  Klarle^un^  der  ton- 
ichterischen  Intentionen  gepaarte  Decenz  und  Scnönheit  der 
Orchesterleistungen  näher  einzugehen,  will  ich  hier  nur  noch 
summarisch  constatiren,  dass  diese  ausserordentlichsten  Vor- 
züge auch  bei  allen  hier  in  Rede  stehenden  Festvorstellnngen 
in  erfreulichster  Weise  wieder  wahrnehmbar  geworden  sind, 
und  dann  zur  Würdigung  der  hervorragenderen  Einzelnleistnn- 

gdn  und  zu  kurzen  Hinweisen  auf  die  einzelnen  ausserhalb 
arlsruhes  vielleicnt  unbekannteren  Werke  der  historischen 
Opemabende  übergehen. 

42» 


54« 


Vom  Solopersonal  der  ffrossbersogl.  Hofoper  waren  es 
wiederum  in  erster  Linie  Frl.  Mailhae  und  Hr.  Plank,  die 
durch  die  geniale  Grösse  ihrer  Gestaltungen  und  durch  die 
ausdrucksvolle  Schönheit  ihres  Gesanges  alle  Hörer  zu  ju- 
belndem Beifall  hinrissen.  Frl.  Mailhac's  finster-dämonische 
Ortrud,  ihre  von  Bayreuth  aus  ja  auch  der  weiteren  Welt 
bekannt  gewordene  herrlich  an muth volle  Verlebendigung  der 
Liebesgöttin  Venus,  und  gar  ihre  ganz  einzig  lebensvolle  und 
grosszugige  Interpretation  der  Dido  in  Hector  Berlioz*  den 
vierten  Festspielabend  bildenden  „Trojanern  in  Karthago*', 
das  Alles  sind  Leistungen  von  solcher  Schönheit  und  von 
einem  solch  überzeugenden  Scheine  ergreifendster  Wahr- 
haftigkeit, wie  ich  mit  Ausnahme  von  zwei  ziemlich  weit 
zurückliegenden  Erinnerungen:  Niemann*s  Tannh&user  (1875) 
und  Frau  Sacher*s  Isolde  (1886  und  1889)  dergleichen  sonst  nie 
und  nirgend  gewahr  geworden  bin.  Aehnlich  Ausserordent- 
liches leistet  Hr.  PiauK,  dessen  gemÜthvoU  edler  Interpreta- 
tion des  Hans  Sachs  wir  schon  gedachten,  und  dessen  cha- 
raktervoller Telramund  der  „Lonengrin^'-Aufttlhrung  ebenso 
förderlich  war,  wie  sein  seltener  Humor  sich  in  einigen  klei- 
neren Partien  der  historischen  Opemabende  bewfthrte.  Hoch- 
erfreuliche Fortschritte  auf  dem  Wege  zu  echter,  schöner 
Künstlerschaft  hat  Frau  Mottl,  die  Gattin  und  wohl  auch 
Schülerin  unseres  Hm.  Generalmusikdirectors,  gemacht,  und 
wenn  ihre  durch  Stimmton  und  Erscheinung  recht  fesselnden 
Wiedergaben  des  Evchen  und  der  Elsa  nicht  ganz  frei  von 
üebertreibungen  in  der  Darstellung  waren,  so  hat  die  viel- 
yersprechende  Künstlerin  als  Elisabeth  im  „Tannh&user" 
durcn  eine  ebenso  sympathische,  als  wahrhaft  hoch  vollendete 
Leistung  einen  grossen  wohlverdienten  Erfolg  errungen  und 
als  Pamina  in  der  am  fönften  und  am  letzten  Festspielabende 
zur  Aufführung  gelangten  pr&chtig  neuinscenirten  „Zauber- 
flöte",  sowie  in  mehreren  Partien  der  historischen  Opemabende 
(darunter  besonders  „Djamileh''  und  Fatime  in  „Abu  Hassan**; 
viele  Sympathien  und  herzlichen  Beifall  gefunden.  Recht 
treffend  bewährt  hat  sich  auch  unser  junger  und  vielseitig 
begabter  Helden tenor  Hr.  Gerhäuser,  der  nach  der  bereits 
erwähnten  rühmenswerthen  Wiedergabe  des  Junker  Stolzing 
noch  in  gleich  beifallswürdiger  Weise  den  Lohengrin,  den 
von  ihm  neu  einstudirten  und  zu  bester  Wirkung  gebrachten 
Aeneas,  sowie  mehrere  kleinere  Partien  stimmmsch  ge- 
sungen und  sehr  verständnissvoll  dargestellt  hat.  Mit  dem 
so  bald  dem  „Lohengrin**  folgenden  „Tannhäuser**  hatte  man 
geglaubt,  Hrn.  Gerhäuser  diesmal  verschonen  zu  sollen  und 
an  seiner  Stelle  Hm.  Kammersänger  Vogl  aus  München  ge- 
wonnen, der  über  die  kleinen  Unarten  seines  Tonansatzes  und 
seiner  Vocalisation  hinweg  durch  seine  immer  noch  unermüd- 
lich sieghafte  echte  Tenorstimme  und  durch  seine  tempera- 
mentvolle Darstellung  lebhaft  zu  intaressiren  vermochte. 

Die  übrigen  zumeist  Schon  genannten  wesentlichsten  Mit- 

flieder  unserer  Oper,  die  recht  kehlfertige  Coloratursängerin 
'rau  Brehm,  die  sehr  begabte  Soubrette  Frl.  Noö  (beide 
Damen  hervorragend  als  Hansel  und  Gretel  —  und  als  kleine 
Savoyarden  in  lJalayrac*s  Oper),  die  tüchtige  neue  Altistin 
Frl.  Tomschik,  der  äusserst  singkundige  lyri-- che  Tenor  Hr. 
Hosen berg,  der  vorzügliche  Tenorbufro  Ilr.  Bussard  und 
der  ebenso  rühmenswerthe  Bassbuffo  Hr.  Nebe,  unser  neuer 
Bariton  Hr.  Pokorny,  der  sich  ersichtlich  bemüht,  verRchie- 
dene  Unfeinheiten  seiner  Gesangsart  und  seiner  Darstellungs- 
weise abzulegen,  die  mit  der  Ausführung  kleinerer  Partien 
betrauten  wonl  brauchbaren  Mitglieder  Frl.  Fried  lein  und 
Hr.  Beyer,  sowie  schliesslich  die  neue  etwas  wohlbeleibte 
Solotänzerin  Frl.  Bayz,  —  sie  Alle  fanden  im  Rahmen  der  in 
Bede  stehenden  cyklischen  Opemvorstellungen  Gelegenheit, 
neue  Beweise  ihrer  tüchtigen  Künstlerschaft  abzulegen  und 
durch  ernstgemeinte  künstlerische  Leistungen  zum  Gelingen 
dieser  Opemabende  beizutragen. 

Da  der  fUr  das  grossherzogl.  Hofbheater  engagirte  wohl- 
bekannte Bassist  Hr.  Wiegand  bis  zum  1.  Oct.  noch  seinen 
Verbindlichkeiten  gegen  die  Münchener  Hofoper  nachkommen 
musste,  so  war  man  für  alle  Basspartien  auf  Aushilfe  von 
auswärts  angewiesen,  und  diese  leistete  wie  als  Pogner,  so 
auch  als  König  Heinrich,  Landgraf  Hermann  und  Sarastro 
in  tüchtiger  und  namentlich  darstellerisch  bedeutsamer  Weise 
Hr.  Döring  vom  grossherzogl.  Hof-  und  National theater  in 
Mannheim. 

(Schluss  folgt.) 

Bericht. 

Leipzig.  Der  jetzt  am  Altenburger  Hoftheater  in  Stellung 
befindliche  Baritonist  Hr.  Theo  Wünsch  mann,  der  mit  dem 


uns  als  Sarastro-Darsteller  in  der  1890er  „Zauberflöten"- Auf- 
führung des  hiesigen  k.  Gonsenratorinms  der  Musik  schon 
bekannt  gewordenen  ehemaligen  •Schüler  des  ^n.  Institata 
Hrn.  Theodor  Wünschmann  aus  Limbach  identisch  ist, 
veranstaltete  am  80.  v.  Mts.  eine  Soiröe  im  Hotel  de  Prusse, 
für  die  er  unser  Opemmitglied  Fii.  Toula  und  den  Violi- 
nisten Hrn.  Bernhoff  als  weitere  solistisch  Mitwirkende 
gewonnen  hatte.  Sämmtliche  (^yierbegleitungen  hatte  Hr. 
rof  AI.  Winterbereer  inne,  den  an  der  vollbefriedigeD- 
den  AusfÜhrang  derselben  eine  kranke  Hand  hinderte.  Hr. 
Wünsch  mann  Mgann  mit  dem  ersten  Gesang  Wolfram'saus 
„Tannhäuser*'  von  Wagner  und  reihete  diesem  Lieder  und 
Gesänge  von  Alezander  Winterberger  („Der  Kreuzschnabel, 
„Zwei  Sär^e",  „Lied  des  Troubadours  Baoul  de  Preux  an 
aie  Königin  von  Navarra**  und  .Lacrimae  Christi*')  und 
H.  Hutter  („Der  Stern**  und  „Bergfahrt")  an,  in  allen  seinen 
Spenden  ein  volles  und  weiches,  oabei  gut  egalisirtes,.  nur 
etwas  zum  Tremoliren  neigendes  Organ  gewahren  lassend 
und  durch  natürliche  Auffassung  und  warme  innere  AntheÜ- 
nahme  an  den  Vortragsobjecten,  die  auch  in  ihren  Höhe- 
puncten  die  Grenzen  eines  guten  Geschmacks  nicht  verletzte, 
für  sich  einnehmend  und  zu  lebhaftem  Beifall  seine  Zuhörer 
anregend.  Von  den  Winterberger*schen  Gesängen  waren  die 
„Zwei  Särge"  und  das  Troubadour- Lied  Neuigkeiten,  doch 
standen  sie  bez.  ihres  inneren  Werthes  und  der  unmittel- 
baren Wirkung  nach  unserer  Meinung  nicht  ganz  auf  der 
Höhe  der  üebrigen,  von  welchen  der  „Kreuzscnnabel"  und 
„Lacrimae  Christi"  wahre  Muster  ihrer  Art  sind.  Frl.  Toala, 
deinen  frisches  Talent  uns  erstmalig  auf  dem  Concertpodinm 
begegnete,  hatte  AI.  WinterbergeWs  „und  willst  du  von  mir 
scheiden",  Mozart*s  „Schon  klopfet  mein  liebender  Basen", 
die  beiden  Liederperlen  j^üntreue"  und  „Veilchen"  von  Cor- 
nelius und  H.  Wolfs  geist-  und  wirkun^voUes  Elfenlied  zu 
ihren  Vorträgen  gewählt  und  erfreute  in  denselben  ebenso 
sehr  durch  den  Wohllaut  ihrer  vorzüglich  gebildeten  Summe, 
als  durch  den  feinen  künstlerischen  Instinct,  mit  welohem  sie 
überall  Stimmung  und  Charakter  traf.  Hr.  Bern  hoff,  der  an 
Stelle  unseres  jungen  Violoncell meistere  G^rg  Wille  einge- 
treten war,  bildete  einen  sehr  zweifelhaften  Ersatz  für  diesen 
ausgezeichneten  Künstler,  da  ihm  gerade  Das,  was  Hm.  WiJle's 
Spiel  in  so  seltenem  Grade  besitzt:  Süssigkeit  und  Beseeltheit 
des  Tons  und  Innigkeit  des  Vortrags,  am  allerwenigsten  zu 
Gebote  steht. 

Das  neugegründete  Concertorchester  des  Hm.  Hans 
Winderstein  stellte  sich  am  4.  d.  M.,  in  einem  populären 
Concert  in  der  Alberthalle,  erstmalig  dem  hiesigen  Publicum 
vor.  Da  es  am  nächsten  und  drittnächsten  Abend  noch  in 
zwei  anderen  Concerten  daselbst  mitwirken  und  uns  damit 
eine  noch  bessere  Unterlage  zu  einer  Beurtheilung  geben 
wird,  als  ein  Debutconcert  zu  bieten  vermag,  so  yersohieben 
wir  eine  eingehende  Würdigung  dieser  neuen  ktUistlerischen 
Institution  auf  nächste  Woche  und  bemerken  über  deren 
Einführangsconcert  heute  nur,  dass  Hr.  Winderstein  und  seine 
(}apelle  schon  auf  Grund  der  in  demselben  von  ihrem  Können 
abgelegten  Proben  als  ein  grosser  Gewinn  für  unser  Musikleben 
zu  bezeichnen  sind ,  und  dass  ihre  Leistungen  und  speciell 
auch  die  der  Solisten,  der  Violinisten  HH.  Kleitz  und  Wehle 
und  des  Violoncellisten  Hrn.  Kiefer,  mit  einer  Begeisterung 
aufgenommen  und  bejubelt  wurden,  die  an  Intensität  und 
Herzlichkeit  Nichts  zu  wünschen  übrig  Hess  und  von  der 
trefflichen  Künstlerschaar  und  ihrem  ausgezeichneten  Führer 
mit  Recht  als  ein  glück verheissendes  Omen  angesehen  werden 
darf.  F. 


Concertumsohau. 

Amsterdam«  Abonn.-Conc.  im  Neuen  Concerthaus  (Men- 
gelberg) am  24.  Sept.:  Symph.  pathöt.  v.  Tschai kowsky, 
„Medea"-Ouvert.  v.  Bargiel,  „Wald weben"  a.  „Siegfried"  v. 
Wagner,  3.  Serenade  f.  Struichorch.  v.  Volkmann  (oblig. 
Violonc:  Hr.  Mossel).  —  Mat.  music.  ebendaselbst  am  37.  Sept.: 
Symph.  pathöt.  v.  Tschaikowsky,  „Vysehrad"  v.  Smetana, 
Ouvertüren  v.  Beethoven  (No.  8  zu  „Leonore")  u.  Wagner 
(„Tannhäuser^). 

Bremerhaven.  Conc.  der  Pianistin  Frl.  Jühlfs  unt.  Mit- 
wirk, des  Violinisten  Hrn.  Berber  a.  Magdeburg  u.  der  ver- 
stärkten Matrosen-Art.-Cap.  unt.  I^eit.  des  Hm.  Wiemann  am 
23.  Sept.:  6.  Symph.  v.  Beethoven,  Tondicht.  „Der  Gefuigene 
im  Kaukasus"  f.  Orch.  von  R.  Wie  mann,  „  Meistersinger"- 
Vorspiel  v.  Wagner,  Soli  f  Clav.  v.  Liszt  (Ungar.  Pnant. 
m.  Orch.),  Grieg  („An  den  Frühling"  u.  „Erotak")  u.  Nico- 


549 


de  (Taran teile)  u.  f.  Viol.  v.  Wieniawski  (Pismoll-Conc.) 
a.  B>eethoven  (Fdur-Romanze).  (Ueber  die  OoDcertgeberin 
äussert  sich  ein  dortiges  Blatt  wie  nachstellend :  „Zam  ersten 
Male  hat  unsere  darch  rastlosen  Eifer  sich  auszeichnende 
junge  Künstlerin,  nachdem  sie  uns  bei  anderer  Gelegenheit 
schon  wiederholt  durch  ihr  treffliches  Spiel  erfreut  hat,  ein 
eigenes  Ooncert  arranjg^rt.  Sie  spielte  eine  Phantasie  über 
un^rische  Weisen  mit  Orchesteroegleitung  von  Liszt.  Ihr 
Spiel  zeiete  nicht  nur  grosse  Brayour  und  Kraft,  wie  sie  dies 
höchst  schwierige  Werk  verlangte,  sondern  auch  grosse  Klar- 
heit und  Feinheit  in  den  schwersten  Passagen.  Auch  die 
stimmungsvollen  Solonummern  „An  den  Frühling^  und  „Ero- 
tik**  von  Qrieg  und  eine  Taranteile  von  NicodS.  legten  von 
feinsinniger  Auffassung  und  sicherer  Technik  beredtes  Zeug- 
niss  ab.  Frl.  Jühlfs  hat  sich  in  ihrer  Kunst,  dank  ihrem 
eisernen  Fleisse,  noch  auffallend  vervollkommnet,  und  reich- 
ster Beifall  belohnte  ihre  vortrefflichen  Leistungen.^  Die 
I^ovität  von  Rob.  Wiemann  wird  als  ein  „sehr  kunstvoll  und 
einheitlich  gebautes,  tief  empfundenes  Werk^  bezeichnet, 
dessen  Vortrag  nicht  nur  „von  dem  bedeutenden  Composi- 
tionstalent  des  Hm.  Wiemann,  sondern  auch  von  sehr  ge- 
wissenhaftem Einstadiren  das  ehrendste  Zeugniss  abgelegt^ 
habe.) 

Breslau.  1.  Symph.-Conc.  der  Breslauer  Concertcapelle 
(Riemenschneider):  2.  Symph.  v.  Beethoven,  „Les  Pröludes^ 
V.  liiszt,  Ouvertüren  v.  Wagner  („Tannhäuser^)  u.  Lassen 
(üb.  ein  thüring.  Volkslied),  Serenata  f.  Orch.  v.  J.  Gall- 
Riemenschneider,  Einzug  der  Oötterin  Walhall  a.  „Rhein- 
gold** V.  Wagner,  (Javotte  v.  P.  Lacombe. 

Eisenaeh.  1.  CSonc.  des  Musik ver.  (Prof.  Thureau)  mit 
Haydn*8  „Schöpfung**  unt.  sollst.  Mitwirk,  des  Frl.  Plüdde- 
mann  a.  Breslau,  des  Hm.  Pinks  a.  Leipzig  u.  eines  ungen. 
Bassisten.  (Die  Aufführung  wird  in  der  „E.  Z.**  „Alles  in 
Allem**  als  eine  wohlgelungene  bezeichnet.) 

Goslar«  G^istl.  Conc.  in  der  Klosterkirche  am  9.  Sept., 
veranstaltet  von  der  Sängerin  Frau  Büttner-Glanz  a.  Leipzig 
u.  dem  Organisten  Hrn.  Schrader  a.  Osterode  unt.  Mitwirk, 
der  Cap.  des  Hrn.  Rothe:  Soli  f.  Ges.  v.  Händel,  G.  Krebs 
(„Vater  unser**),  0.  Wermann  („Ich  möchte  heim")  und 
R.Becker  („Wo  du  hingehst**)  u.  f.  Qrg.  v.  Rheinberger 
(Fdur-(Donc.  m.  Orch.),  S.  Bach  (Tocc.  u.  Fuge  in  Dmoll), 
G.  Merkel  (Adagio  a.  Op.  42),  Litzau  u.  Gapocci  (Canzone). 
(Das  Ooncert  wird  in  der  „(>.  Z.**  als  ein  echtes^  weihevolles 
und  erhebendes  Kunstconcert  bezeichnet,  in  welchem  Pro- 
gramm und  Ausfiihrung  gleich  gelungen  gewesen  seien.  Hr. 
Schrader  habe  namentlich  im  Vortrage  der  Werke  von  S.  Bach 
und  Merkel  als  einen  t&chtigen  und  begabten  Orgelkünstler, 
Frau  Büttner-Glanz  als  eine  ebenso  hochstehende  Gesangs- 
künstlerin, die  ebenso  sehr  durch  schöne  Naturanlagen  [wohl- 
klingenden hohen  Sopran],  wie  durch  ausdrucksvollen  Vor- 
trag zu  fesseln  wisse,  sich  gezeigt.) 

Leipzig.  Ooncert  des  Baritonisten  Hrn.  Theo  Wünsch- 
mann am  dO.  Sept.:  Solovorträge  des  Frl.  Toula  (Ges.,  „Und 
willst  du  von  mir  scheiden**  v.Al.Winter berger,  „Untreue** 
u.  „Veilchen**  v.  Oornelius,  Elfenlied  v.  H.  Wolf  etc.)  u. 
der  HH.  Wünschmann  („Blick  ich  umher**  a.  „Tannhäuser** 
V.  Wagner,  „Der  Kreuz^hnabel**,  „Zwei  Särge**,  „Lied  des 
Troubadours  Raoul  de  Preux**  und  „Lacrimae  Ghristi**  von 
Winterberger  u.  „Der  Stern**  u.  ^Bergfahrt**  v.H. Hu tter) 
u.  Bernhoff  (vidi.,  Berceuse  v.  Godard,  Romanze  v.  Svend- 
sen,  Oavatine  v.  Raff  u.  „Legende**  v.  Poznanski).  — 
Eröffnnnfirsconc.  des  Winderstein-Orch.  (Winderstein)  in  der 
AlberthaUe  am  4.  Oct.:  Ouvertüren  v.  Beethoven  (No.  3  zu 
„Leonore**)  u.  Enna  („Kleopatra**),  Kaiser-Marsch  v.  Wag- 
ner, Vorspiel  zum  3.  Act  der  Oper  „  Das  Heimchen  am  Herd** 
V.  GQldmark,  Pr^l.  a.  „Le  Döfuge**  f.  Streichorch.  v.  Saint- 
Saöns  (Violinsolo:  Hr.  Wehle),  Italien.  Oapriccio  v.  Tsch ai- 
kowskVfValse-Oaprice  v.  H.  Winderstein,  Solo  vortrage  der 
HH.  Kleitz  (Viol.,  Ddur-Oonc.  v.  Paganini)  u.  Kiefer  (Violonc, 
D moll-Ooncertsatz  v.  J.  Klengel).  —  Eliteconc.  ebendaselbst, 
veranstaltet  v.  dem  Hausväterverband  im  8.  Bezirk  der  Nicolai- 
gomeinde  unt.  Mitwirk,  des  Deutschen  Damenterzettes  der  Frls. 
Meyerwisch,  Vogel  u:  Eugelmann  a.  Berlin,  der  Pianistin  Frau 
Krebs-Brenning  a.  Dresden  u.  des  Winderstein-Orch.  (Win- 
derstein) am  5.  Oct.:  Prael.  u.  Fuge  v.  Bach-Abert,  Kaiser- 
Marsch  V.  Wagner,  Vorspiel  f.  Streichorch.  zum  Oratorium 
„Die  Sintfluth**  v.  C. Saint-Saöns  (Violinsolo:  Hr.  Wehle), 
Vocalterzette  v.  N.  v.Wilm-( „Liederfrühling**),  Heymann- 
Rheineck  („In  meinem  Garten  die  Nelken**  u.  „Ich  ging  im 
Wald**)  u.  C^lementine  Engel  mann  (Zwiegesang),  Ciavier- 
soli  V.  Mendelssohn  (GmoU-Conc),  Schumann  u.  Rubinstein 
(Scherzo  u.  Et.  infernale).     —     Abendunterhaltungen  im  k. 


Conservat.  der  Musik:  11.  Sept.  Dmoll- Streichquartett  von 
Schubert  =  HH.  Werner  a.  Tauscha,  Hegewald  a.  Lang- 
hennersdorf,  Kloss  a.  Leipzig  und  Wünsche  a.  Plauen  i.  V., 
Balladen  „Tom  der  Reimer**,  ,jHeinrioh  der  Vogler**  u.  „Der 
Nöck**  V.  Loewe  =  Hr.  Schun^  a.  Reichenbach  i.V.,  Gmoll- 
Olavierquart.  v.  Mozart  =  Frl.  Ricke  a.  Cassel  u.  HH.  Schmidt 
a.  Breslau,  Kloss  u.  Wittenbecher  a.  Weissenfeis.  25.  Sept. 
Odur-(}lav.-Violoncellson.  v.  Rheinberger  =  HH.  Gawley 
a  Oincinnati  u.  Krasselt  a.  Baden-Baden,  Glavierquart.  Op.  16 
V.  Beethoven  =  Frl.  Witcomb  a.  Frome  und  HH.  Nolte  a. 
Rotterdam,  Weisbach  a.  Grimma  und  Wittenbecher,  Glavier- 
Violinson.  Op.  24  v.  Beethoven  =  Frls.  Rae  a.  Gheltenham 
u.  Pilat  a.  New- York.  Lieder  v.  Schumann,  P.  P fitzner 
(„Frieden**)  u.  Umlautt  (Lied  des  Harfenmädchens)  =  Frl. 
Neubert  a.  Kirchberg,  Phantasiestücke  f.  Olav.,  Viol.  n.  Vio- 
lonc. Op.  88  V.  Schumann  =  Frl.  Hellriegel  a.  Markneukirchen 
u.  HH.  Schmidt  u.  Wittenbecher. 

Pforzheim.  Conc.  des  Instrumentalvereins  (Baal)  am 
27.  Sept.:  5.  Symph.  v.  Beethoven,  Solovorträge  der  HH. 
Alfred  Krasselt  a.  Weimar  (Viol.,  1.  Conc.  v.  Bruch,  Adagio 
.  dem  Conc.  v.  R.  Strauss  u.  C/zardas  v.  Hubay)  u.  Rud. 


a 


Krasselt  a.  Leipzig  (Violonc,  HmoU-Conc.  v.  Davidoff  u. 
Tarantella  v.  Popper). 

Sondershausen.  Letztes  Lohconcert  der  Hofcap.  (Prof. 
Schroeder)  am  27.  Sept.:  Fdnr-Symph.  v.  Brahms,  Kaiser- 
Marsch,  Vorspiel  u.  „Isoldens  Liebestod**  a.  „Tristan  und 
Isolde**,  Onvert.  u.  Bacchanale  a.  „Tannhäuser**  und  „Parsi- 
fal** -Vorspiel  von  Wagner. 

Wiesbaden.  Conc  des  Baritonisten  Hm.  Vaupel  unter 
Mitwirk,  der  Sopranistin  Frl.  Glukowska  u.  des  Hrn.  Heubel 
(Rec)  am  24.  Sept.:  Duett  v.  Kreutzer,  Soli  f.  Sopran  von 
H.  Dorn  („Das  Mädchen  an  den  Mond**),  H.  Zöllner  („Das 
Geheimniss**)  u.  A.  u.  f.  Bariton  v.  F.  Draeseke  (JPausanias**), 
A.  Rückauf  („Lockruf**)  u.  A.,  Fragmente  a.  „Julius  Cäsar** 
V.  Shakespeare. 

01^    Veraltete  Programme,   smcie  Programme  ohne  Angabe  von  Ort  und 
Datum  müssen  vollständig  unbeachtet  bleiben! 

Engagements  und  GBste  in  Oper  und  Concert. 

.  Berlin.  In  der  k.  Hofoper  wird  noch  vor  Weihnachten 
Frau  Marcella  Sembrich  in  Einigen  ihrer  besten  Gastrollen 
auftreten .  —  Budapest.  Hr.  Hof capellmeister  Hans  Richter 
in  Wien  hat  die  Leitung  von  sechs  Philharmonischen  Con- 
certen  definitiv  übernommen.  Die  HH.  Hofcapellmeister  Jos. 
Sucher  in  Berlin  und  Siegfried  Wagner  in  Bayreuth  wer- 
den zwei  ausserordentliche  Concerte  der  Gesellschaft  dirigiren. 
—  Copenhagen.  Im  k.  Theater  debutirte  als  Sarastro  unter 
grossem  Beifall  der  junge  dänische  in  Deutschland  gebildete 
Bassist  Hr.  Emil  Öolm,  aber  wirklich  durchschmgenden 
Erfolg  hatte  er  erst  als  Mephisto  in  Gounod's  „Margarethe**, 
welch  letztere  Aufführung  in  Folge  des  Wiederauftretens  des 
von  einer  längeren  Studienreise  in  Italien  und  Frankreich 
zurückgekehrten  stimmbeeabten  Tenoristen  Hm.  Herold  ein 
doppeltes  Interesse  bot.  Man  verspricht  sich  Viel  von  der 
(jhBwinnung  dieser  beiden  jugendlich  frischen  Talente.  —  Leip- 
zig« Zwei  Dresdener  Gäste  frischten  in  letzter  Woche  das 
Interesse  für  unser  Theater  auf:  Frl.  Malten  trat  als  Brünn- 
hilde  in  der  „Walküre**  auf  und  Frl.  Wedekind  sang  die 
Rase  Friquet  im  „Glöckchen  des  Eremiten**.  Beiden  Damen 
fehlte  es  nicht  an  stürmischen  Ovationen.  Mit  grossem  Erfolg 
debutirte  in  einem  Eliteconcert  in  der  AlberthaUe  das 
Deutsche  Damenterzett  der  Frls.  Meyerwitz,  Vogel 
und  Engelmann  aus  Berlin.  —  Magdeburg.  An  Stelle  des 
von  hier  geschiedenen  Hm.  Felix  Berber  wurde  Hr.  Con- 
certmeister  Oskar  Koch  aus  Aachen  als  1.  Concertmeister 
unserer  Gesellschaftsconcerte  und  als  Primgeiger  des  Streich- 
quartetts des  Tonkünstlervereins  als  vorzüglich  bewährter 
Künstler  gewonnen.  —  München.  Sein  seltenes  Direc- 
tionsgenie  bewährte  Hr.  Generalmusikdirector  Felix  Mottl 
aus  Carlsruhe  wie  vorher  im  „Lohengrin**  nun  auch  noch 
in  der  Leitung  des  „Tannhäuser**.  Der  Contract  des  Hrn. 
Hofcapellmeister  Rieh.  Strauss  wurde  vom  1.  November  ab 
auf  zwei  Jahre  verlängert.  —  Paris.  In  der  Komischen  Oper 
debutirte  in  Meyerbeer*s  „Dinorah**  die  junge  Amerikanerin 
Frl.  Courtenay  mit  grossem  Glück.  —  Pforzheim.  Indem 
Concert,  das  der  Instrnmentalverein  jüngst  veranstaltete,  con- 
centrirte  sich  das  Interesse  des  Publicums  auf  die  Solo  vor- 
trage des  Brüderpaares  Krasselt.  Stand  Hr.  Alfred  Krasselt, 
gegenwärtig  Hofconcertmeister  in  Weimar,  schon  von  früher 
her  in  bestrai  Andenken,  und  wurden  auch  diesmal  seine  Dar- 


550 


bietungen  wahrhaft  bejubelt,  so  war  dagegen  sein  jüngerer 
Bruder  Rudolf,  der  auf  dem  Yioloncell  gleich  hohen  Zielen 
erfolgreichst  nachstrebt,  ein  homo  novus  fär  hier  und  umso 
ehrenvoller  die  Aufnahme,  die  er  fand.  —  Rom.  Das  Argen- 
tina-Theater veröffentlicht  sein  Programm  füür  die  bevor- 
stehende Gameval-  und  FciStensaison.  Demnach  wird  das 
Personal  aus  den  Damen  deFrate,  Barducci,  BiccidePaz 
und  Locatelli,  sowie  den  HH.  Mariacher,  Borjzatti, 
Sigaldi,  Granados,  Scotti  und  Cioni  als  den  Haupi- 
kr&ften  bestehen.  Im  Repertoire  werden  „Falstaff"  von  Verdi, 
„Asrael**  von  Franchetti,  „Andrea  Ghönier**  von  Giordano 
und  „Die  Götterdämmerung^  von  Wagner  stehen. 


Kirchenmusik. 

Leipzig.  Thomaskirche:  3.  Oct.  „Gott  sei  uns  gnädig*' 
v.  H.  Franke.  „Christus  factus  est**  v.  Palestrina.  „De  pro- 
fundis**  V.  J.  Rbeinberger.  4.  Oct.  „Wie  der  Hirsch  schreit" 
V.  Mendelssohn. 

Opernaufführungen. 

September. 

Münehen.  K.  Hof-  und  Nationaltheater:  1.  u.  24.  Tristan 
und  Isolde.  8.,  17.  u.  29.  Tannhäuser.  6.,  19.  u.  26.  Lohengrin. 
8.  Rienzi.  10.  Der  fliegende  Holländer.  12.  Die  Meistersinger 
von  Nürnberg.  15.  u.  22.  Die  Ruinen  von  Athen.  FideTio. 
K.  Residenztheater:  2.,  9.,  16.,  28.  u.  30.  Figaro's  Hochzeit. 
.5.,  12.,  19.  u.  26.  Don  Giovanni. 


Vermischte  IMittheiiungen  und  Notizen. 

*  Das  nächstjährige  Anhaltische  Musikfest  findet 
in  Co  th  en  unter  Leitung  des  Dessauer  Hofcapellmeisters  Hm. 
Elughardt  statt, 

*  Wie  der  1.,  so  ist  auch  der  2.  Beethoven-Cyklus 
—  die  Aufführung  sämmtlicher  Svmphonien  in  historischer 
Folge  —  des  Kaim-Orchesters  zu  München  unter  der  be- 
feuernden Leitung  des  Hm.  Zumpe  aufs  Genussvollste  ver- 
laufen. 

*  Einen  hervorragenden  Rang  in  dem  Musikleben 
Copenhagens  in  der  beginnenden  Saison  werden  die 
Palast-Concerte  unter  Direction  des  Hm.  Joachim  An- 
dersen, des  durch  seine  Thätigkeit  als  Yioedirigent  des  Ber- 
liner Philharmonischen  Orchesters  auch  in  Deutschland  rühm- 
lich bekannt  gewordenen  Künstlers,  einnehmen,  denn  es 
werden  deren  zwölf  mit  interessanten  Programmen  (u.  A. 
sämmtliche  Beethoven*sche  Symphonien  enthaltend)  und  vor- 
züglichen Solisten  stattfinden.  —  Hr.  Gapellmeister  Andersen 
leitet  nebenbei  eine  von  ihm  kürzlich  eröfihete  Orchester- 
schule, in  welcher  ansehende  Fachmusiker  gründlichen 
Unterricht  auf  den  gewählten  Instrumenten  erhalten  und  mit 
der  bez.  dassisohen  und  modernen  Litteratur  bekannt  ge- 
macht werden  sollen. 

*  Das  178.  Musik  fest  der  drei  Chöre  von  Hereford, 
Gloucester  und  Worcester,  welches  vom  6.— 11.  Sept.  unter 
Leitung  des  Hrn.  Blair  und  gesangsolistischer  Theünahme 
der  Damen  Albani,  Williams,  Wilson  und  ^ing,  sowie  der 
HH.  Lloyd,  Jonas,  Greene  und  Mills  in  Worcester  statt- 
fand, gehörte  nicht  zu  den  glänzendsten  in  der  langen  Reihe. 
Da  der  Ertrag  wohlthätigen  Zwecken  dient,  so  werden  die 
Ausgaben  für  Proben  auf  das  geringste  zulässige  Maass  herab- 
gesetzt und  das  künstlerische  Gelingen  dadurch  in  Frage  ge- 
stellt. An  neuen  Werken  wurden  das  „Meistersinger" -Vor- 
spiel V.  Wagner,  Verdi's  Requiem,  Elgar's  „Light  of  Life", 
Blair*s  Advent-Cantate  etc.  geboten. 

*  Bekanntlich  hat  man  sich  vielfach  Mühe  gegeben, 
das  Verdienst,  das  sich  Richard  Wagner  um  die  Scmöpfung 
des  in  Bayreuth  zur  Anwendung  gebrachten  unsichtbaren 
Orchesters  erworben  hat,  zu  verkleinern  oder,  indem  man  die 
Idee  als  eine  anderen  Köpfen  entlehnte  bezeichnete,  es  ihm  gar 
zu  entreissen«  Interessant  ist  der  Aufschluss,  den  Felix  Drae- 
seke  in  Dresden  in  einem  an  den  „Dresd.  Anz."  gerichteten 
Brief  über  diese  viel  ventilirte  Frage  gibt  Derselbe  schreibt: 

"  ^r  geehrter  Herr!     Ich  las  heute  einen  Artikel  in  Ihrem 
\  der  das  unsichtbare  Orchester  behandelt  und  in  dem 


die  Vermuthung  ausgesprochen  war,  dass  Wagner  eine  fran- 
zösische  Schrift,  die  diesen  Gegenstand  behandelte,  gekannt 
habe  und  wahrscheinlich  in  Folge  davon  zu  seiner  Neuerung 
veranlasst  worden  sei.  Vi^eicht  interessirt  Sie,  za  erfahren, 
dass  Wagner,  als  ich  ihn  auf  Wunsch  Liszt's  1869  in  Luzern 
besuchte,  sich  bereits  damals  mir  gegenüber,  und  zwar  fol- 
gendermaassen  ausgelassen  hatte:  Bei  seinem  ersten  Pariser 
Aufenthalte,  der  setner  Dresdener  Capellmeisterth&tigkeit 
vorherging  (1839--1842),  hätten  ihn  die  berühmten  Gonser- 
vatoireconcerte  aufis  Höchste  interessirt.  Einmal  sei  er  zu  spät 
gekommen  und  hätte  in  einem  Räume,  der  durch  eine  ziem- 
Höh  hohe,  aber  nicht  die  Decke  des  Saales  erreichende 
Schall  wand  vom  Orchester  getrennt  gewesen,  warten  müs- 
sen. Die  Wirkung  des  an  dieser  Schallwand  hinau^geleiieten 
Orchesterklanges  hätte  ihn  im  höchsten  Grade  überrascht,  dt 
der  Ton,  von  ulen  hervortretenden  Einzelwirkungen  gereinigt, 
als  gewissermaassen  compacte  und  verklärte  Einheit  an  sein 
Ohr  gedrungen  sei,  und  dies  hätte  ihn  auf  den  Gedanken 
gebracht,  lülen  Orchesteraufführungen  eine  ähnliche  Wirkung 
zu  sichern.  In  seinem  schon  damius  geplanten  Theater  hofite 
er  zuerst  dieser  Neuerung  Eingang  schaffen  zu  können.** 

*  Im  Haag  wird  am  3.  Dec.  unter  Leitung  des  Hm.  Dr. 
Viotta,  des  neuen  Directors  der  dortigen  k.  Musikschule,  eine 
Aufführung  von  Wagner 's  „Parsifal**  in  Goncertform  statt- 
finden. 

.  *InRuhlaist  dem  verstorbenen  Componisten  Lux  ein 
Denkmal  gesetzt  worden,  und  zwar  in  der  Annahme,  dass 
er  das  bekannte  thüringische  Volkslied  „Ach,  wie  ist  es  mög- 
lich dann''  geschrieben  habe.  Dasselbe  rührt  aber  nach  dem 
bei  Fr.  Kistner  in  Leipzig  erschienenen  Eücken-Album  von 
letzterem  Componisten  her. 

*  Das  Resultat  des  vom  Neubauer  Männergesang* 
verein  „Sängerlust**  in  Wien  erlassenen  Preisausschrei- 
bens  im  Betrage  von  100  Kronen  für  eine  Männerchorcom- 

Sosition  kann  erst  Ende  October  bekannt  gegeben  werden, 
a  infolge  der  sehr  grossen  Betheiligune  an  der  Preiscon- 
currenz  (mit  175  Com  Positionen)  es  den  rreisrichtem  nicht 
möglich  war,  die  Arbeiten  bis  zum  festgesetzten  Termine 
(20.  September)  zu  bewältigen. 

*  Im  ^oftheater  zu  Weimar  ist  der  Orchesterraum 
um  Etwas  tiefer  gelegt  und  die  Oapelle  um  drei  Geiger 
vermehrt  worden,  aber  weder  die  räumliche  Veränderung, 
noch  die  Erweiterung  der  Capelle  soll  genügend  sein. 

*  Die  in  vor.  No.  von  uns  mitgetheilte  Verloosung  von 
Opernabonnements  fand  nicht,  wie  die  „K.  M.-Z."  angibt, 
in  Rotterdam,  sondern  in  Amsterdam  statt  undbetrimdie 
dortige  Niederländische  Oper. 

*  Die  neue  dreiactige  Oper  „Kassakkeme'*  („Unter  den 
Kosacken*')  von  Gatharinus  Elling  hat  bei  ihrer  kürzlich  in 
Ghristiania  stattgehabten  Erstaufführung  einen  starken, 
jedoch  hauptsächlicn  auf  die  als  sehr  originell  bezeichnete 
Musik  zurückzuführenden  Erfolg  gehabt. 

'*'  0.  Goldmark 's  Oper  „Das  Heimchen  am  Herd**  ver- 
sagte in  Frankfurt  a.  M*  und  Budapest,  wo  die  Novität 
kürzlich  erstmalig  in  Scene  ging,  ebensowenig  ihre  populäre 
Wirkung,  wie  in  den  Städten,  welche  schon  vorher  die  Be- 
kanntschaft mit  ihr  gemacht  hatten. 

*  Im  Hoftheater  zu  Stuttgart  hat  am  27.  Sept.  Sme- 
tana's  dreiactige  Oper  „Dali bor **  bei  ihrer  Premiere  eiue 
sehr  freundliche  Aufnahme  gefunden. 

*  Max  Meyer-Olbersleben's  schon  in  Weimar  und 
Würzburg  svmpathisch  aufeenommene  Oper  „Cläre  Dettin**  ist 
für  den  11.  d.  M.  zur  ErstaunÜhrung  im  Stadttheater  zu  Mann- 
heim angesetzt  worden. 

*  Das  50jährige  Jubiläum  der  Leipziger  Weltfirma 
C.  G.  Röder  am  3.  Oct  nahm  einen  ausserordentlich  fest- 
lichen Verlauf.  Dasselbe  begann  am  Morgen  auf  dem  am 
Johannisfriedhof  belegenen  Erbbegräbniss  der  Familie  Röder 
mit  der  feierlichen  Enthüllung  des  aus  einer  von  Werner  Stein 
meisterhaft  modellirten,  auf  emem  marmornen  Sockel  ruhwi- 
den  Büste  des  Gründers  des  Etablissements,  Oarl  Gottlieb 
Röder^  bestehenden  Denkmals,,  welches  das  Arbeiterperaonal 
ihrem  verstorbenen  Meister  errichtet  hat,  setzte  sich  dann 
unter  ernsten  und  gehaltvollen  Ansprachen  und  erhebender 
Musik  im  Geschäftshaus  selbst  fort  und  schloas  mit  Festauf- 
führungen, einer  gemeinsamen  Tafel  und  einem  sich  bis  zur 
Frühhelle  des  nächsten  Tages  ausdehnenden  Ball  im  Krystall- 


651 


palast.  Aus  Allem  leuchtete  das  herzliche  Einvernehmen 
z^'ischen  den  beiden  ausgezeichneten  Chefs,  HH.  Commerzien- 
rath  L.  Hugo  Wolff  und  Joh.  Carl  Beichel,  und  dem  an  800 
Köpfe  starken  Beamten-  und  Arbeiterpersonal  hervor^  und  mit 
dankbarem  Empfinden  wurde  yon  Letzterem  namentlich  die 
Mittheüung  von  einer  Bentsch-WolfP-Stiftung  im  Betrage  von 
oO,000«4  zufErgänzungder  Inyalidencasse  au^nommen,welche 
Hr.  Gommendenrath  Wolff  demselben  am  Schlüsse  des  Fest- 
actes  am  Vormittag  machte.   Eine  zur  Vertheilung  an  die  Gtete 

gelangte  y  in  typographischer  Beziehung  den  Herstellungsort 
mt  preisende  restscnrift  verleiht  in  seinem  Anhang,  einer 
bibliographisch-typographischen  Studie  Dr.  Hugo  Bie- 
mann's  Über  Notenschrift  und  Notendruck,  dem  Jubiläum 
auch  nachhaltige  wissenschaftliche  Bedeutung.  Auf  diese 
werthvoUe  neueste  Arbeit  des  berühmten  Leipziger  Gelehrten, 
wie  auf  Einzelnheiten  des  Jubiläums  kommen  wir  nochmals 
zurück. 

*  Hr.  Nicodö  in  Dresden  wirbt  in  den  dortigen  musi- 
kalischen Kreisen  um  Mitglieder  für  einen  seinen  zu  Baf 
gelangten  Orchesterconcerten  ständig  zugehörigen  grossen 
mischten  Chor,   um  in  dessen  Gremeinschaft  die  höchsten 


dele  in  künstlerischer  Einheitlichkeit  anzustreben.  Mit  dem 
Chorverein  soll  zu  dessen  Nutzen  gleichzeitig  eine  Chorschule 
ins  Leben  treten. 

*  Hr.  Dr.  Hans  Harthan,  der  neue  Director  des  Staats- 
Conservatoriums  (600  Schüler)  zu  Santjago]  (Chile),  hat  sich 
mit  zwei  grösseren  Orchester-Concerten,  deren  Programme 
classische  und  moderne  Werke  in  sorgfaltijger  Auswahl  ent- 
hielten, bei  dem  dortigen  Publicum  äs  Pianist,  Componist 
und  Dirigent  in  vortrenlicher  Weise  eingeführt  Man  bringt 
seinen  künstlerischen  Bestrebungen  die  allgemeinsten  Sym- 
pathien entgegen. 

"^  Die  ehemals  gefeierte  Sängerin  Frau  Gerster-Gar- 
dini ist  von  Bologna  nach  Berlin  übergesiedelt. 


*  Der  Mu^ikdirector  uad  Organist  Hr.  C.  L.  Werner  hat 
sein  Domicil  von  Baden-Baden,  wo  er  seit  Längerem  ver- 
dienstlich gewirkt  hat,  nach  Freiburg  i.  B.  verlegt. 

*  Hr.  Dr.  Bürklin,  der  ausgezeichnete  Generalintendant 
des  Hoftheaters  zu  Carlsruhe,  erhielt  das  Commandeurkreuz 
1.  Classe  des  Ordens  vom  Zähringer  Löwen  verliehen,  wäh- 
rend Hr.  Hofconcertmeister  Deecke  daselbst  mit  dem  Ritter- 
kreuz 2.  Classe  mit  Eichenlaub  des  gleichen  Ordens  decorirt 
wurde. 

*  Hr.  L.  Hugo  Wolff,  der  Aeltere  der  beiden  Chefb  der 
Firma  C.  G.  Röder  in  Leipzig,  wurde  anlässlich  des  fünfeig^ 
jährigen  Jubiläums  derseloen  zum  k.  sächs.  Commerzienrath 
ernannt. 

Todtenliste.  Louis  Gilbert  Duprez,  ausgezeichneter 
Opernsänger,  der  in  Frankreich  und  Italien  zu  bedeatendAm 
Ruhm  gelangt  war,  seit  langer  Zeit  schon  der  Oeffentlichkeit 
fem  und  nur  dem  Unterricht  und  der  Composition  lebend, 
t,  bald  90  Jahre  alt.  —  Gilbert  R.  Betjemann,  begabter 
Geiger  in  angesehenen  Londoner  Orchestern,  G^sanglehrer, 
Componist,  verunglückte  am  9.  Sept.,  81  Jahre  alt,  in  Grindel- 
wald. —  William  Makepeace,  seit  60  Jahren  Chormeister 
in  der  Kathedrale  zu  Rochester  (England),  f  a™  l-^*  Sept., 
76  Jahre  alt,  in  Rochester.  —  Frl.  Alexandra  Leah  E}iren- 
berg,  wohlbekannte  Concertsängerin  und  Lehrerin  an  der 
Guildhall  School  of  Music  in  London,  f  am  2.  Sept.,  44  Jahre 
alt,  in  London.  —  James  Dace,  Organist  und  Mitbegründer 
der  Colchester  Musical  Society,  f  neulich  in  Colchester.  — 
Percy  Gaunt,  wohlbekannter  Coniponist  amerikanischer 
volksthümlicher  Lieder,  f  am  6.  Sept.,  44  Jahre  alt.  —  Der 
früher  schon  todt gesagte  Componist  Carlo  Gomes  ist  erst 
jetzt  in  Mailand,  67  Jahre  alt,  gestorben.  —  Domenico  La- 
boocetta,  Componist,  f  kürzlich  in  Neapel.  —  Jean  Gkspard 
Isidorede  Swert,  angesehener  Violoncellist,  Solo  Violoncellist 
am  Monnaie-Theater  m  Brüssel,  Prof.  am  dortigen  k.  Con- 
servatorium  und  an  der  Musikakademie  in  Löwen,  f?  66  Jahre 
alt. 


Kritischer  Anhang. 


Carl  Thiel.  „Ave  Maria  in  Venedig^.  Scene  für  Frauen-  und 
Männerchor  mit  Harmonium  (Orgel)  und  Harfe  oder  mit 
Pianoforte,  Op.  15.    Leipzig,  F.  E.  C.  Leuckart. 

Mit  dem  Ton  der  Glocke,  der  von  Sanct  Marcus  bei  des 
Abends  rosigem  Schein  hell  und  mächtig  weit  in  Land  und 
See  hinein  klingt,  mischt  sich  das  „Ave  Maria"  der  Engel 
und  der  fromme  Gesang  der  Schiffer.  Thiel's  Musik  zu  dem 
diese  Scene  behandelnden  Gedicht  von  J.  Dosquet  ist  in 
den  Chorpartien  recht  sangbar  und  klingt  trefflich. 

Louis  Bödecker. 


W.  H.  Dayas.  Toccata  für  die  Orgel,  Op. 85,  von  Adolph 
Hesse,  für  Pianoforte  bearbeitet.  Leipzig,  F.  £.  C« 
Leuckart. 

Nach  dem  Beispiel,  das  Liszt,  Tausig,  d' Albert  und 
Busoni  in  ihren  Uebertragungen  Bach'scher  Orgelwerke  für 
Pianoforte  gegeben,  hat  Davas  aus  der  trefflichen  Asdur- 
Toccata  des  seiner  Zeit  vielbewunderten  Breslauer  Orgel- 
meisters für  Ciavier  ein  Bravourstück  ersten  Ranges  geformt. 
Das  Stück,  als  Studie  werthvoU  und  von  strebsamen  Spielern 
nicht  zu  übersehen,  kommt  als  Concertnummer  nur  unter 
fester  Manneshand  zu  rechter  Wirkunjg;. 

Louis  Bödecker. 


Peter  Wagner.  Francesco  Petrarca's  Vergini  in  der  Com- 
position dSs  Ciprian  de  Rore.  Herausgegeben  und  mit  einer 
Einleitung  versehen.    Leipzig,  Breitkopf  &  Härtel. 

Das  grosse  musikalische  Publicum  wie  die  überwiegende 
Mehrzahl  musikalischer  Fachmänner  pflegen  sich  die  Heraus- 
gabe alter  Musikwerke  als  kein  besonders  schwieriges  unter* 


nehnien  vorzustellen.  Sehr  mit  Unrecht.  Unsere  heutigen 
Ajischauungen  in  Sachen  der  Tonkunst  sind  von  denen  der 
Alten  in  wesentlichen  Stücken  gründlich  verschieden.  So 
bedarf  der  modern  geschulte  Musiker  eingehendster  Studien, 
langjähriger,  mühevoller  Arbeit,  um  sich  endlich  in  Besitz 
der  Fähigkeiten  zu  sehen,  welche  es  ermöglichen,  mit  Erfolg 
nur  zunächst  an  Lösung  des  musikalischen  Theüs  seiner  Aui^ 
gäbe  herantreten  zu  können.  Diese  Forschungen  haben  sic^i 
zu  beziehen  auf  die  alte  Notenschrift  und  ihre  Geschichte,  ^ 
auf  die  musikalische  Theorie  wie  Vortragskunst  der  verschie- 
denen Perioden,  unter  Berücksichtigung  sowohl  der  Schriften 
der  Eunstlehrer,  als  (bei  deren  vielfach  ungenügender  Er- 
hellung des  Stoffs)  der  musikalischen  Praxis. 

In  der  Zeit  der  in  Frage  stehenden  Compositionen  bietet 
nun  zwar  die  Mensuralnotirung  dem  Herausgeber  keine 
Schwierigkeiten  mehr.  Mit  den  Problemen  der  Schlüssel 
aber,  sodann  des  Taktes,  bez.  einzusetzender  Abschnitte,  der 
Behandlung  der  Accidentien,  mit  der  Analyse  des  Baues  der 
Compositionen  und  nicht  zuletzt  mit  den  Texten  hat  sich 
derselbe  wohlüberlegend  abzufinden. 

Wagner  hat  in  seiner  Ausgabe  allen  Anforderunc^en  in 
vorzüglidister  Weise  Genüge  geleistet.  Er  hat  auch  das 
Verdienst,  erstmals  darauf  hingewiesen  und  praktisch  gezeigt 
zu  haben,  dass  und  wie  bei  der  Textlegung  aen  Bedingungen 
der  Metrik  der  componirten  Gedichte  Rechnung  zu  tragen  ist. 
—  Li  Kleinigkeiten  unterscheidet  sich  die  Auf&ssung  des  Her- 
ausgebers von  der  des  Unterzeichneten.  Ich  halte  es  u.  A. 
für  zweckmässig,  die  Orthographie  der  jeweiligen  Vorlage 
selbst  da  beizubenalten,  wo  sie  in  den  einzelnen  Stimmheften 
nicht  übereinstiknmt.  Auch  scheint  es  mir  an  manchen  Stellen 
der  Partitur  geboten,  z.  B.  Seite  16,  System  2,  Abschnitt  6, 
zwischen  Tenor  und  Bass,  Seite  38,  System  1,  Abschnitt  5 
zwischen  Alt  und  Bass,  Abschnitt  6  zwischen  Sopran  und  Bass, 
die  Sexte  gross  zu  maohen. 

Unsere  Vereine  für  gemischten  Chorgesang  besitzen  in 
Wagner's  Neudruck  eine  weitere  Erschliessung  schönster  und 
feinster  alter  Musik.  Möchten  doch  nicht  auch  an  ihr  die 
Dirigenten  achtlos  vorübergehen!  Die  verlorene  (und  nie 
gänäich  wiedergefundene)  alte  Kunst  des  Chorsatzes  und  der 
„Instrumentirung  für  Singstimmen^  ist  schon  rein  technisch 


gcoommen  eine  so  hochinteressant«  S»che,   dasa  jede  Pnbli- 
cation,   die  unsere  Kenntniss  der  Alten  erweitert,  allein  des 


t     Eifer     stadirt     werden 
Dr.  A.  Sandberger. 


C.  F..  i 


Brterica,steii. 


Wies  jetzt  in  der  Hallescben  Oper  zugeht, 
t  der  „Saale -Zeitung"  vom  29.  Sept.  ersehen. 
Aber  anch  die  anderen  dortigen  Blätter  ausser  der  dem  Hra. 
Director  Bahn  nahestehenden  „Halleschen  Zeit."  sprechen 
eicb  fiber  die  bez.  Verhältnisse  offen  aus.  Wir  sind  wirklich 
neugieriK  darauf,  wie  sich  nach  seiner  jet/.igen  Theaterwirth- 
schaft  Mr.  H.  in  Berlin  als  Director  eines  „idealen"  Theaters 
ausnehmen  wird. 


F.  y.  in  .'?.  Von  den  k.  sächsischen  ConserTstorien  hat 
gegenwärtig  nur  das  Bresdener  den  H&rfenantanieht  im 
Lehrplan,  ein  langes  Besinnen  ist  deshalb  oimAthig, 

L.  y.  in  F.     Die  Spielmannslieder  von  Jnlios  0«rsdorff, 
welche  Beissig  componirt  werden,  sind  im  Verlag  von  Bau- 
mert &,  Ronge  in  Orossenhain  und  Leiprig  erschien 
kosten  3  .A. 


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erbittet  EngagemeutsofI erteil  für  Coiicerte  unter  der  Adresse  HaydnstraSSe   3,  III. 


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Pianist  und  Lehrer  des  höheren    Clavicrspicls. 
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i  ist  durch  jede  Buch-  und  Musikaiienhandtung  zu  beziehen:  [161 

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Briefe  etc.  erbitte  vom  1.  October 
d.  J.  an  nach  Freiburg  i.  Br.,  Thnin- 
49. 

C.  L.  Warnei*, 

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Leipzig. 


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Op.  3.  3  Mädchenlieder  fUr  1  Singstimme 

mit  Fianoforte .A  1,60. 

Op.  13.     „Jenseits".    Ein  Liederkreis. 
[ISIS.]  Ji  2,-. 

Op.  13.    Braatlieder.  Ein  O^klns  von  6 

Liedern Jl  3.—. 

Op.  16.    Requiem.  Lied  für  Baritonsolo, 

kleines  Orchester,  £>rgel   and   Harfe. 

Clavierauezug  mit  Text  .    .    M  I, — . 


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Geistliche  Lieder 

ftii- 
vierstimmigen  gemiscliten  Chor 

Dr.  Wilhelm  Stade. 

Heft  I.  1.  Wenn  ich  ihn  nur  habe.  (No- 
valis.) 2.  Wenn  Alle  untren  werden. 
(Novalis.)  8.  Weihnachtslted.  „Empor 
zu  Qott,  mein  Lobgesang".  (Krum- 
macher.) 4.  Ostermorgen.  „Frtthmor- 
Sns,dadie  Sonn  aufgeht".  (Johann 
»ermann.)  Part.  a.  Stimmen  M  3,20. 
(Part  1  Jt.  Stimmen  ä  80  4.)    [1616,1 

Heft  II.  ö.  Mutterliebe.  „Es  blickt 
ein  Wort  mich  innig  an".  (Sachse.) 
6.  Traunngsgesang.  „Herr,  vor  dein 
AatlitztretenZwei''.(Stranss.)  T.Wenn 
ich  einst  von  jenem  Schlummer.  (EUop- 
stock.)  Partitor  n.  Stimmen  Jt  2,2u. 
(Part.  1  Jt.    Stimmen  fc  30  ^:) 


■  ■   •-  ■  •    -» • 


563 


Verlag  von  £.  W.  Frltsseli  in  Leipzig. 

Gompositionen  fiir  Violine  mit  Begleitung. 


[1617.] 


Besekirsky,  G.,  Idylle  für  Violine  mit  Pianofcirte,  Op.  11.     Jk  1,80. 

Jaques-Dalcroze,  E.,  Rondo  scberzando  für  Violine  mit  Pianoforte,  Op.  16. 
Jt  2,50. 

Klughardt,  August,  Concert  (Ddur)  für  Violin^:  mit  Orchester,  Op.  68.  Par- 
titur .>4^  7, — .  Principalstimme  ^  3,—.  Orcheßterstimmen  ^  10, — . 
Clavieraussug  des  Orchesters  ^  5, — . 

Mirsch,  Paul,  Adagio  für  Violine  mit  Pianoforte,   Op.  3.     Ji  1,50. 

Pohl,  Richard,  Wiegenlied  für  Violine  mit  Pianoforte.     v4f  2, — . 

Popper^  David,  Romanze  für  Violine  mit  Pianoforte,  Op.  5.     Ji  2, — . 

Renberg,  Willy,  Romanze  für  Violine  mit  Pianoforte,  Op.  12,—. 

Svendsen,  Johan   S.,     Concert  (Adur)    für  Violine    und    Orchester,    Op.  6. 

Partitur  v4f  9, — .  Principalstimme  ^  3^ — .    Orchesterstimmen  ^  10, — . 

Clavierauszng    (des    Orchesters),     bearbeitet    von    Alois    Reckend orf. 

Wagner,  Richard,    Ein  Albumblatt   für  Violine    mit  Orchester  von  A.  Wil- 
helm j.     Partitur  ^  1,50.     Stimmen  ^  3, — . 
Für  Violine  mit  Pianoforte  von  A.  Wilhelmj.     v4f  1,50. 


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der  CUMiker  d«  modernen  Meliter  der  Haeik. 


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[1618— .j 


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Jechnik  des  \^iojinspieJs 

in  progressiver  systematischer  Ordnung  vom  ersten  Anfang  bis  zur 

höchsten  Ausbildung 

von 

Richard  Hof  mann. 

Abtheilung  I.    Op.  93.    Einfache  Technilc.    Heft  l,  2,  3  ä  v4f  3,—  netto. 
„      II.    Op.  94.    DoppeigriffTechnilc.    „  1,  2,  3  i    „3,—    „ 
y,     ni.    Op.  95.    Fiageolet-Technilc.    Jt  3,—  netto. 

Ferner  als  Anhang  zur  ,»Doppelgriff-Technik** 

Op.  96.  Heft  L  36  Icleine  melodische  DoppelgrifT-Etuden.  .^3,—  no. 
Op.  97.       „  IL    30  melodische  DoppelgrifT-Etuden.    Jt  3,—  netto. 

Wj^^  Aus  den  mir  zahlreich  zugegan^nen  Anerkennungsschreiben  berühmter 
Geiger  theile  ich  Ihnen  nachstehend  Einige  mit: 

Prof«  Hugo  Heermann,  Frankfurt:  „Ich  finde  die  ganze  Arbeit  bewunde- 
rungswürdig. In  solcher  Genauigkeit  ist  besonders  für  die  so  wichtige  Flageolet- 
Technik  noch  Nichts  bisher  veröffentlicht.  Ich  freue  mich  ordentlich  darauf,  die 
zweifellos  eläozenden  Resultate  an  meinen  eignen  Schülern  wahrnehmen  zu  können." 

Prof.  Waldemar  Meyer,  Berlin:  „Ich  halte  die  Hofmann'sche  Yiolin-Tecbnik 
flir  ein  Studienwerk  allerersten  Ranges.  Ausgezeichnet  zum  Lehren  und  höchst 
anregend  für  Künstler.   In  der  Geigerschule  werde  ich  das  Werk  sofort  einführen." 

W.  Jos.  von  Wasielewskl:  „Hofmann^s  Yiolintechnik  ist  ein  mit  tiefer 
Kenntniss  und  Einsicht  in  die  Natur  des  Instrumentes  abgefasstes  Werk.  Mir  ist 
keine  Violinschule  bekannt,  die  ein  so  reichhaltiges,  ja  man  darf  sagen  erschöpfen- 
des Studienmaterial  für  die  Geige  enthält." 

Zu  beziehen  durch  alle  Buch-  und  Musikalienhandlungen,  sowie  direct  vom 
Verleger 

Jui.  Heinr.  Zimmermanny  Leipzig. 


Verlag  von  E.  W.  Fritzscb  in  Leipzig. 

Zwei  Trauergesänge 

ffir  viftrsÜBnig«!  Mnoerehor 


von 


Ad.  Köckert 

Qi^.  28.  [1620.] 

1.  Todesschlummer.  „Süss  und  ruhig  ist 
der  Schlummer".  2.  Am  Grabe.  „Ab 
deinem  Grab,  das  Herz  von  Leid  um- 
woben". (Mit  deutschem  und  französi- 
schem Text)  Partituru.  Stimmen  «^  2, — . 
(Partitur  Ji  1,—.    Stimmen  &  .80  ^.) 


D 


Erschienen  ist:     [1621—.] 

Max  Hessens 

iii 

XII.  Jahrg.    fjjp  |g^^^    XII.  Jahrg. 

Mit  den  Portraits  und  Blogrraphlen 
von  Felix  Mottl,  Arthur  Nikisgh,  Rieh 
Strauss ,  Felix  Weingartner  —  einem 
Verzeichnisse  derMuslk-Zeitschrlften 
und  der  Musikalien-Verleger  —  und 
einem  ca.  25,000  Adressen  enthalten- 
den Adressbuehemit  Special- Verzeich 
nissen  der  Dirigenten  der  Militär- 
Musikcapellen  des  deutsehen  Heeres 
und  der  Organisten  Deutsehlands 
Oesterreiehs«  der  Sehii^elz  eto. 

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lender», 

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Mu8ikalienhandlang,  sowie  von 

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Soeben  erschien  bei  lIEsx  Broek* 
haus  in  Leipzig:  [1632.] 

Mhu  ms  hm  i)rimt 

Phantasiestfleke  fir  ClaTier  zd  4  Hunden 

von 

Stephan  Krehl. 

Op.  12. 

3  Hefte  &  3  Mark. 
Neuer  Verlag  Ton  Ries  &  Brler  In  Berlin. 

Albert  Becker,  Psalm  98: 

„Singet  iem  Herrn  eis  neues  Lief 

fDr  gemischten  Chor,  Soli  und 
Pianoforte,  Op.  78. 

Partitur  Ji  4,o0  n.         [1623.] 
Jede  Ghorstimme  k  75  /^  n. 

Verlag  von  E.W.  Fritzseh  In  Leipzig. 

Carl  Piuttip 

Op.  8.    Drei   Interludien    für    Or^L 
Jt  2,2o.  [1624] 

Op.  4.    Fünf  Choraivorspiele  f&r  Orgel. 
Ji  2,50. 

Op.  12.  Sieben  kleine Gla vierstücke.  «^2,— 


554 

J/euesfer  Opernverlag 

von 

J.  Schnberth  k  Oo.  (Felix  Siegel),  Leipzig. 

Soeben  erschieb  in  unserem  Verlage:  [1626.1 

ffOfiunenzauBer^^ . 

Op«r  m  1  M  (Slbthefluigeii)  lach  H.  Htrti'  „Svei  Dyriig's  Haas"  yoi  Jnlioi  lelnanH. 

isdixiBik:  von  Emil  Hartmann. 

mi^    Für  diese  Saison  zur  AufTahrung  in  Berlin  (Hofoper),  Coponhagen, 

Dresden,  Düsseldorf,  Hamburg,  Stettin,  Magdeburg  ofc.  ange- 
nommen. ^^^1 

CIsTiersasBai:  mit  Text Preis  Ji  10,—  netto. 

Textbach „      „   — ,60      „ 

Clawieritiusili  ä  2  ms. 

OuTertnre Ji  1,60. 

IntermesBO.., „   1,— . 

Himische  Scene .    .    : „   1,— . 

Ballet                                                    „   1,60. 

fiesangsmusik. 

BecItstiT  and  Bomanse:    Theure  Jungfrau  Regisse.    Benedict 

und  Regisse  (Bass  und  Sopran) ^  1,50. 

Scene,  Ballet  and  4|aartett:  Legst  du  müssig  die  Hand  in  den 
Schooss?  Regisse,  Ranhild,  Guldborg  und  Benedict 
(Sopran,  Mezzosopran,  Alt  und  Bass) S  2,50. 

flelmkehr  von  der  Jaa^d  (Tutti):   Sie  kommen J6  2,60. 

liled  Tom  Bnnenzanber:  So  lauscht  einem  alten  verlorenen  Lied. 

Stig  (Tenor) J^  1,50. 

Becitativ  and  Oebet:  Fliehen  wird  der  Schlummer  mich.  Re- 
gisse (Sopran) Ji  l,— . 

Daett:   Zu  Euren  Füssen  hier.    Regisse,  Stig  (Sopran  und  Tenor)    .  M  2,50. 

Scene:  Horch,  es  pocht.    Ranbild,  Regisse  und  Stig  (Mezzosopran, 

Sopran  und  Tenor) Ji  2,60. 

FOr  Orchester  (Harfe  ad  libitum). 
Orchestersalte  complet.      Partitur  Ji  16, —  netto.      Stimmen  J^  25,—  netto. 
Oavertnre.    Partitur  Jt  7,50  netto.    Stimmen  Ji  12,—  netto. 
Intermesso.    Partitur  J6  3,—  netto.    Stimmen  J$  5,—  netto. 
ininilsche  Scene  für  Streichquintett.  Part.  X  2,— netto.  Stimmen  .^3, —  netto. 
Ballet«    Partitur  Ji  7,50  netto.    Stimmen  J6  12,—  netto. 


Urtext  classiscber  Musikwerke, 

herausgegeben  auf  Veranlassung  und  unter  Verant- 
wortung der  k.  Akademie  der  KUnste  zu  Berlin. 

[1626.] 

Soeben  erschienen: 

Bach,  Jobam  Sebastian,  Mi  1  GUr. 

Band  I:  6  kleine  Suiten  (französische).  Anhang:  Suite 
AmoU,  Esdur,  Nachträge  zu  den  Suiten  II  und  IV 
n.  J$  2, — . 

Band  II:  6  grössere  Suiten  (englisch)  n.  M  3,—. 

|i^    Prospecte  kostenft*ei.    "Wt 
Leipzig.  Breitkopf  Sl  Hftrtel. 


esongübungen,  j^ug/eic/j  Xeiffaden  für 
den  Unferric/jf  von  Jydo/f  ßrömme. 

Ausgabe  für  hohe  und  tiefe  Stimmen   in   zwei  Abtheilungen  k  2  J6. 

A.  Braner  in  Dresden.  [1627—.] 


Verlag  von 

Breitkopf  A  Hartel  in  Leipzig. 

Neue  CompQsrtionen  von: 

Philipp  Schafwenka. 

Op.  96.  Violinconcert  in  6  dar.  Aosg.  f. 
VioL  u.  Pfte.  •▼.  Ck>mponisteD  Jf  9,- 
Op.  97.    4  Ciavierstücke. 

No.  1.    Nachtgesang.    .    .   •  1,50 

-  2.    Tans-Episode     .    .   -  2,5(i 

-  3.    Scherzo -  3,- 

-  4.    Phantasiestück  .    .    •>  2,50 
Op.  98.    2  Stücke  fürVioloncell  u.  Pianof 

(Elegie.  —  Caprice  slave)    .    .^3,-. 

Op.  99.  Suite  f.  Viol.  m.  Pianof.  (Tocc&ta, 
Ballade,  Intermezzo,  Recitttiv  mit 
Tarantella) ^7,50. 

[1628.] 

Xaver  Scharwenka. 

Op.61,  No.  1.  Menuett  f.  Pianof.  A  1,50. 
Op.  61,  No.  2.  Poln.  Tanz  f.  Pfte.  -  l,5(i. 
Op.  64.  Neuer  Bomanzero.301»vier8tücke. 

M  3,-. 


p.  pabst 

Leipzig, 

Hoflieferant  Sr.  Maj.  des 
Kaiserg  von  Rosslaoi 

empfiehlt  dnem  g'eehrten  aus- 
wärtigen  musikalischen  Publi- 


cum seme 


[169d 


__i 


NevteDde  Insikalieiiludliiii 

zur  schnellen  und  billigen  Be- 
sorgung von 

Musikalien,  mosikalischen 
Sehriflien  etc. 

Preisverzelehnlsse  kostenfNi. 


Verlag  von  L  Hoffarth  in  Dresden. 

Hngo  Brflekler. 

Ein  Beitrag  zur  Geschichte 
des  musikalischen  deutschen 

Liedes 

von 

Robert  Miiisioli 

Pr.  75  4j.  [l«30b.' 

Verlag  von  E.  W.  FHtzseh  in  Leipzig« 

.PriniCle,  (^odfirey,  Scherzo  mr  Cia- 
vier zu  vier  Händen.    Jk  2,—. 

—  Vier  Skizzen  f.  Ciavier.  1.  Irnnromptu. 
2.  Legende.  8.  Schlummerlied.  4.  Ca- 
priccio.   Ji  3,—  (16^^ ^ 


Suliu^  'ßlüthner, 

Jßeipzig. 

König).  Sachs.  Hofpianofortefabrik. 

Hoflltlirant 
Ihrir  Ma).  dar  KaiMrin  von  Dtilichlftnd  und  Kanlgln  von  Prsuiian, 
Sr.  Ma].  da>  Kaissri  von  Oeltirraich  und  KOnlB*  von  Ungarn, 
Sr.  MaJ.  d<>  Kllnlgf  von  Dknamirk, 
12—.)  Sr.  Ha),  da*  Mtü^t  von    Grlichanland, 

Ihrar  KSnlgl.  Hoheit  dar  Prinzitiln  von  Walai. 

S  Flügel     ^      S*iamnos  S 

^—  Prämlirt  mit  11  ersten   Weltansstellung^s-Fi-eiseii-  ■-■ 


C.  Beclistein, 

Flüffel-  und  Pianino-Fabrikant. 

Xfoflieferaut 

Sr.  Miy.  des  Kaiser«  von  Deutschland  und  K&nigs  von  Proussen,  Ihrer  Maj.  der  Kaiserin  von  Dentachland  und  KCnigin 
von  Preussen,  Ibrer  Miy.  der  Kenigin  von  England,  Ihrer  Maj.  der  Königin -Regentin  von  Spanien,  Sr.  E&iserl.  nnd 
Trx..;~i    n^k.u  j..=  tr».».M'»~_ n„.,t„.vi^Qj  mid  von  Preussen,  Sr.  KöniRl,  Hoheit  des  Prinzen  Friedridi  Carl  von 

>D  Ediubutgh,   Ihrer  König).  Hoheit  der  Prihzeesin  Iiouiae  yon  England 

(HarcbioneBS  of  Lome;. 

S— 7  Joh%nnls-Str.  nnd  27  Zlagel-Strasse.       |     "Bfajtyli»!    "^ 

21  Orflnaaer^StPasse  u.  2B  Wlensr-Strajse.     ■ 


Kanigl.  Hoheit  des  Kronprinien  von  Deutschland 
Prenssen,   Sr.  Kbnigl.  Hoheit  dea  Berzogs 


X^oikdon   W, 

40  Wtgmor«  Street. 


122  Relebenberger-Strasie. 


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Ueber  14000  PianiDos  nnd  Flfigel  im  Oebraneh. 

[16M-.]   erUndnngsJabr:  1821. 


Ul  prenss.  fior-PItnorürle-Fabrlk 

mit  Damprb«tliefa. 

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fitfl»** 


dJe  Firn»  ralt  dar  grommma 

Mdinen  Pnoss.  Staits-Iedolllt 

für  maamt  and  ^iMsiuob*»  .lugezdcbnrt. 
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EQoit  nach  iilleiwi)lttlieilei.»aiitr  ille  {aizt  M  veiHtEt. 


rrivatconservatorium  rOr  Gesang.. 

r  Sircctisn  MONCHIN. 


Jos.  Albl  Verlag  In  Manchen. 

fieasa-l  

BNeu.B 

Rich.Strauss, 

~^-  Op.  3.   -IJc- 

5" 


übertragen  zu  4  Händen 

Herrn.  Ley. 

— >■   CoBsplat  6  l[»rk.    ■<-  — 


V' 


Joline,  tax.  auf  1000  M.,  fOr  400  M:, 
andere  fUr  150  U.  verk.        [1SS7.] 
Reotor  Relmuin, 
Nimptflcb  (Scbleeien). 


&56 


Fpanz  Rummel^ 


^^ 


D^SSaUy  A.scanisch.e  Strasse  105.     <j<E* 

Telegramme:  Franz  Rummel,  Dessau.  [lesse.] 

lEjü^a^ementsof ferten   nur    direct. 
FOr  Bayern,  WOrttemberg,  Baden  und  die  Schweiz:  Süddeutsche  Conoertdireotion  MOnchen. 


, y  V., y y.  V -•-  V  >>.tV ■>•'. v.-^.t v.-''  w -j^w v, y  >..  v v^y  •■'  v  «<'  w .•»  w ♦•/  w  >>,  v v^w ^/W ^•' w  ^^w -•' 


'-i  ^-^  <*  "-1K 


Luitt  Heynsen  (leuoNpm  i  ill), 

[1639m.]  iiieifr-  ni  tntiriiiiliferii. 

Berlin  W.»  Schöneberger-Üfer  41. 
Conoertvertret  Herm.Wolff.BerlinW. 

Ansbildsitg  im  Olavierspiel. 

Dismtk  Morsliadi, 

Pianistin.         [1640k.] 
Leipzig,  Lesslng-Strasse  20,  III. 

"•""'iBtoBie  Bloem, 

Oratorien-  u.  LiedersSngerln  (Alt). 

WiesiMKleily  Or.  Bitrgitr.  7. 

Correspondenzen   erreichen   mich  unter 
[164SkJ  der  Adresse: 

pFEnkfüPt  a.  M.»  Feldbergstr.  88, 1. 

Bngo  Beeker,  tfiBigl.  Mm. 
Otto  Goepfart, 

Concert-  und  OratoriensSnger 

[16430.]  Boss-Bariton. 

""""  o  i  na  a  X*- 


Emil  PinkSy 

Cottcert-    und  Oratorientenor. 

Leipzig,  Hohe  Str.  47,  II.  [i644h.] 

Gonoertvertretung:  R.  WollT,  Berlin. 


l^M 


Anna  Schimon- Regan, 

ri646— .] 

Lebrerii  für  Svlogesaag  an  der  k. 
ikadenie  der  Teokiiast. 

MflnoheHy  JSgerstrasse  8 III. 

Susanne  Stade,  [i646-.] 

Concert-  n.  Oratoriens&ngerin  (Sopran). 
Cresanglehrerin. 

Leipzig,  Raostädter  Steiaweg  49  UI. 

Unna  MOnciiy  [i647w.] 

Concert-  and  Oratoriensftngerin  (Sopran). 

Frankfurt  a»  M.,  Staofenstrasse  85  in. 

Concertvertretong:     H.  Wolff,   Berlin. 


^rno  Wüf,  Violinvirtuos, 

erbittet  Anmeldungen  für  Concerte  unter  Adresse: 
[i648e.]  Leipstg*,  Flossplatz  1,  n. 


KaninersiiiigerAlfredDberb^^^ 

(Tenor).  [i649n.] 

Berlin,  Charlottenburg. 
(Concertvertretung;  H.  Woltf,  Berlin.) 

Hermann  Oausehe  (Bariton), 

Oraterisii-,  Balladen-  und  Usdsrtiiijisf. 
Vertreter:  Hermann  Wolff,  Berlin  W. 

Eigene  Adresse:  CreilBliseh.  [1660h.] 

^'"'"'  Otto  Hintzelmann, 

Concert-  u.  Oratoriensftnger  (Tenor). 
llerliii,  W.  HO«,  Eieenaclier  Str.  66. 

Willy  SieMerg, 

Genf.  [1652--.] 

Edda  Wolf  p 

Gesanglehrerin.       [  i  ^^^z] 

lieIpBliir,  Pfaü'endorfer  Str.  5,  II. 

Majuia  Dietz, 

Concert-  und  OratorlensBngerin 

(Sopran).  [16541.] 

Frankfürt  a.  M.,  Sehweizerstrasse  1. 


Elisabeth  Paleit 


[1655h.] 


Concert-  und  Oratorlensängerin. 

Alt  Q.  Hezzo8opran,   Schule  Stockhausen. 
Wisibadsn.    vertret.:  Eugen  Siern,  Berlin. 

Clara  Polseher  (Hezzo-Sopran). 

Leipzigs  Mahl^aspe  4:. 

[1656h.]  (ConeertTertretniig:  H.  Wolff,  Berlin. 

Frau  Bittnerdanz, 

Concert-  u.  Oratoriens&ngerin  (&)praii), 
Schale  Anguste  Götze,    [1657y.] 


lieipslc,  Bahnho&trssse  19,  II. 


Robepf  L^idepitzi 

Concert-  und  Oratorlens&nfirer 

(Bass-  und  Bassbariton).  [1658».; 

Ijelpsiff,  An  der  Pleisse  1 1 ,  Vordergeb.IL 

Frau  Martha  Hohlfeld, 

Coneertsftngerin  (Sopran), 
sowie  Gesanglehrerin.    [1659z.! 
Itfeipslar^  König  JohannstiBsse  18,  pait 
Conc.-Vertr.:  Eugen  Stern,  Berlin. 

Goncert-Tenor  Georg  Kitter, 

früher  Berlin,  jetzt  aber:  [IWOj.] 

Dresden,  Pragersirasse  ^ 

Elsa  RueggePi 

Violoncellvlrtuoaifft.     [1661x.] 

Rue  de  la  Victoire  169,  St.  Gilles. 
Brüssel  (Belgien). 

Kamersäiiiier  C.  Dierich 

(Ttfliir).  [1662g.] 

Leipzig,  Pfaffendorfer Str.  II. 
(Concertvertretung:  H«lfirollfv  Berlin.) 

isäbeOnVlil 

gestützt  auf  gl&nzende  Er  folge  und  erste 
Empfehlungen,  sucht  sich  an  einer  Tour- 
nöe  zu  betheil.  Gef.  Meld.  n.  Wiesbaden, 
Philippsberg  12.  [166dc.] 


KOPF^cHÄRTEL'S; 

1 1  i  I  c  I  I  H  u  ,:>  I  f\   u  M.'  1 1  j  L 1 !  c  'X     .■' 


a  Gruppen  mit  1860  Kammern. 

Jede  Stimme  und  Nummer  80  ^.  Pia&o> 
[1664a.}  forte  J$  1,60. 

I.  Octette,  Septette,  Sextette  1  Violine  etc. 

II.  Streich-Quintette.  III.  Streich-Quar- 
tette. IV.  Streioh-Trice.  V.  Septette,  Sex- 
tette für  Ciavier  etc.  VI.  Clavier-Qain- 
tette.   VII.  Clavier.Quartetta   VIII.  Cla- 

vier-Trioe. 

Ausführliehe  Venehämieee  haeteafreL 


Dmok  Ton  G.  G.  Böder  in  Leipsig. 

Hierzu  eine  Beilage  von  Emst  Eulenburg  in  Leipzig. 


Leipzig,  am  15.  October  1896. 


Buefe  ftumoi  Bia-.iuit- 


Venatwortlioher  Redaotenr  und  Verleger: 

E.W.  FritzBCh, 

Leipzig,  Kdnigsstrasse  6. 


Das  Mu^ik&lische  Wochenblatt  erscheint  j&hrKch  in  69  Nnmnieni.  Der  Abonnementabetra^ 
f»r  das  Quartal  von  13  Nammern  ist  S  Mark;  eine  einzelne  Nummer  kostet  40  Ffennige.  Bei 
■tftTfm   t  1.   ^  1      ^ecter  frankirter  Kreiizbandsenduiie  treten  nachstehende  vierteljährliche  Abonnements-      mr       ■» 
AJLiIIi  JäüTKi  I      F^ise  in  Kraft:  S  Mark  50  P£  ftr  das  Deutsche  Eeich  und  Oesterreioh.  —  2  Mark  75  Pf.      HO,  M. 
°  -*      füi  weitere  Länder  des  Weltpostvereins.  —  Jahresabonnements  werden  unt«r  Zugrundo- 
legang vorstehender  Beongebedingungen  berechnet. 
Dm  bisertionsgebtthren  für  den  Rsom  einer  dreigeapaltenen  Petitzeile  betragen  80  Pf. 

Inhalt:  Tulstion.  Von  AlTred  lUchtsr.  (FortaetEiuiK.)  —  TuwgeBchlaht«:  KoRlkbrlef  ans OarlsrDhe.  (Fartaetmig.)  —  Bericht  Ana  Leipzig.  —  Oan- 
raitunBohBn.  —  EnetgeingDtB  nud  Qäcte  In  Oper  nud  Conoert.  —  Elrohenmiiiik.  —  OpenuBttUhnuiffeiL--  Aut^OhrU  Korititen.  ~  verailtehte 
KlUbBilnnggii  Dnd  Mollzen.  —  Briefkasten.  —  Anzeigan. 


Variation. 

Von  AlfFed  Riotator. 

(Fortsetzung.) 

Die  Veränderung 

ist  das  wichtigste  Mittel  erneuter  muBikaliBcber  DarBtellang. 
In  ihr  zeigt  sich  die  Kraft  und  Eigenart  des  GomponiHten, 
darch  sie  weias  er  den  Hörer  lu  fesseln  und  bethfttigt  er 
seine  Erfindungsgabe.  Wir  haben  bezüglich  des  Motivs 
gefanden,  dasa  die  Ver&uderuDg  desselben  eine  rhyth- 
mische oder  melodische  sein  kann;  nehmen  wir  aber  eine 
längnre  oder  kürzere  Tonreihe  mit  Melodie  und  Begleit- 
stimme  als  ein  Ganzes,  ao  kommt  noch  die  metrische 
und  harmonische  Veränderung  hinzu.  Da  dieLetatere 
sich  aber  der  Natur  der  Sache  nach  nur  auf  die  Be- 
gleitstimmen beziehen  kann,  scheiden  wir  de  vorläufig  aus. 
Die  metrische  Veränderung  ist  ihrer  Natur  nach 
stets  auch  eine  rhythmische;  als  ein  gar  zu  einfaches 
Mittel  kommt  sie  jedoch  fast  nie  allun,  sondern  fast 
immer  mit  der  rhythmisch-melodischen  Veränderung  ver* 
bunden  vor.  —  Im  AUgemeinen  ist  Wechsel  der  T&ktart 
in  organisch  entwickelten  Tonstücken  überhaupt  selten 
und  nur  unter  gewissen  Umstanden  am  Platze.  Wo  ein 
Wechsel  erscheint,  dient  er  gewöhnlich  dazu,  etwas  Grund- 
verschiedenes einzuleiten,  nicht  aber  zum  Zwecke  der 
Veränderung  eines  bereits  vorgeführten  Gedankens.  Dass 
eine  zweitheilige  Takurt  oft  von  einer  anderen  zweithei- 


ligea  oder  auch  einer  zweimal  dreitheiligen,  z,  B,  der 
*/^-Takt  vom  '/g-  oder  '/g-Takt  abgelSst  vrird,  kann 
nicht  als  eigentlicher  metrischer  Wechsel  gelten,  wenn, 
was  oft  der  Fall,  die  zu  Grande  gelegte  Einheit  (J  =  ^ 
oder  J.)  dieselbe  hteibt.  —  In  der  Variation  als  Kunst- 
gattung kommt  jedoch,  wenn  auch  nicht  häufig,  totaler 
metrischer  Wechsel  vor.  Die  einzelnen  Theile  scheiden 
sich  hier  viel  strenger,  als  in  anderen  Compositionen  von 
einander,  schon  durch  die  vollkommenen  Cadenzen  am 
SchluBB  einer  jeden  Variation.  Daher  wird  metrischer 
Wechsel  weniger  unangenehm,  als  in  fortlaufenden  Ton- 
stücken empfunden.  Er  betrifil  übrigens  meist  den  letzten 
Satz,  der  sich,  wie  wir  bereits  bemerkt  baben,  sowohl 
formell  als  inhaltlich  am  schärfsten  von  den  anderen  zu 
scheiden  pflegt. 

Die  rhythmische  Veränderung  für  sich  allein,  d.  b, 
also  ohne  gleichzeitige  melodische  Veränderung,  findet 
meist  nur  in  Tonwerken  untergeordneter  Art  Verwendung. 
Verlängerung  und  Verkürzung  kommen  nur  für  die  the- 
matische Arbeit  in  Frage.  Branchbarer  sind  Synkope 
und  Anticipation;  doch  auch  sie  sind,  da  sie  doch 
nur  auf  einer  Accentverschiebnng  beraben,  viel  au 
einfach,  am  allein  den  Hörer  fesseln  zu  können;  sie  er- 
scheinen daher  fast  stets  mit  anderen  Arten  der  Ver- 
änderung verbunden,  wie  das  z.  B.  in  der  3.  Variation 
aus  der  Sonate  Op.  26  von  Beethoven  der  Fall  ist.  — 
Am  brauchbarsten  zum  Zweck  rein  rhythmischer  Varia- 
tion sind  jene  Veränderungen,  die  lediglich  darin  be- 
stehen, dass  längere  Notenwerthe  theilweise  oder  ganz 
dorcb  kürzere  ersetzt  werden,  dasa  also  an  Stelle  «nes 
48 


568 


Viertele  4  Sechszehntel  u.  s.  w.  stehen.  In  einfach  ge- 
haltenen und  namentlich  in  Saloncompositionen  finden  sich 
von  dieser  Art  der  Variation  massenhaft  Beispiele,  wieder 
in  anderen  Compositionen  ist  von  ihr  zu  Zwecken  der 
Bravour  Gebrauch  gemacht.  In  Compositionen  von  wirk- 
lichem Werth  aber  wird  die  rhythmische  Veränderung 
kaum  jemals  allein  auftreten,  sondern  immer  mit  einer 
wenn  auch  noch  so  geringfügigen  melodischen  Verände- 
rung verbunden.  So  beruht  der  Reiz  der  so  überaus  ein- 
fachen, aber  doch  so  wunderbar  schönen  2.  Variation  aus 
der  Ereutzer-Sonate,  die  sonst  vorzugsweise  rhythmischer 
Natur  ist,  auf  der  Einführung  der  Wechselnote  (an  ein- 
zelnen Stellen  erscheint  statt  dieser  eine  Harmonienote) 
auf  gutem  Takttheil.  Um  den  ganzen  Unterschied  zu 
verstehen,  der  durch  die  Einführung  dieser  einen  Note 
bewirkt  wird,  denke  man  sich  die  Variation  rein  rhyth- 
misch ausgeführt. 

Die  rein  melodische  Veränderung  ist  auf  die  Va- 
riation nicht  anwendbar.  Dadurch  unterscheidet  sich  die 
Letztere  auffallend  von  der  thematischen  Arbeit,  da  bei 
dieser  gerade  die  rein  melodischen  Umbildungen,  nämlich 
Nachahmung  und  Umkebrung,  wenn  auch  nicht  aus- 
schliesslich, so  doch  in  der  Hauptsache  vorherrschen.  Soll 
aber  ein  Tonstück,  und  sei  es  nur  acht  oder  gar  nur  vier 
Takte  lang,  in  seiner  ganzen  Ausdehnung  verändert  wer- 
den, so  genügen  diese  Mittel,  so  ausreichend  sie  in  dem 
anderen  Falle  sind,  nicht.  Nachahmung  und  Umkehrung 
sind  ihrer  ganzen  Natur  nach  nur  auf  das  einzelne  Motiv 
anwendbar,  auf  die  Variation  nur,  insofern  sie  sich  dem 
allgemeinen  Prinzip,  nach  dem  die  Variation  ausgeführt 
ist,  unterordnen. 

Anmerkung.  Es  mag  hier  bemerkt  werden,  dass  wir 
unter  Umkehrung  immer  nurdisNaohahmangmitumfi^ekehrten 
(verkehrten)  Intervallscbritten  verstehen,  nicht  die  blosse  Ver- 
setzung einer  Melodie,  beispielsweise  einer  Oberstimme  in  den 
Bass  oder  umgekehrt,  für  die  auch  der  Ausdruck  „Umkeh- 
rung" gebräuchlich  und  die  für  die  Variation  sehr  verwend- 
bar ist.  Ein  schönes  Beispiel  einer  derartigen  Umkehrung 
innerhalb  der  Periode  ist  das  folgende,  dem  Anfang  der 
As  dur-Ballade  von  Chopin  entnommen: 

Motiv  in  der  Oberstimme. 


^^^ß: 


l^^^ü^te 


h\^. 


etc. 


5^ 


m^^^fi 


ümkehrnn;; 

In  der  S.Variation  in  Op.  26  von  Beethoven  findet  sich  eine 
rhythmisch  etwas  veränderte,  aber  melodisch  überall  deutlich 
hervortretende  derartige  Umkehrung  von  Anfang  bis  Ende 
durchgeführt. 

Das  Wesen  der  Variation  beruht  auf  melodisch- 
rbythmischer  Umbildung.  Wir  können  uns  hier  aller  der 
Mittel  bedienen,  die  unseren  Zwecken  dienlich  erscheinen, 
und  in  weit  umfassenderer  Weise,  insofern  wir  nicht,  wie  bei 
dem  Motiv,  nur  das  einzelne  (oder  wenigstens  oft  nur 
das    einzelne)   Mittel,   sondern   viele  Mittel    zugleich    an- 


wenden können,  ohne  dass  deshalb  Variationen,  die  Ein- 
seitiges in  dieser  Hinsicht  bieten,  zu  verwerfen  wären, 
wenn  sonst  die  Mache  eine  geschickte  ist.  Selbstver- 
ständlich ist  dabei  der  einheitliche  Charakter  der  Variation 
streng  zu  wahren:  wohl  darf  die  nächste  oder  vorher- 
gehende Variation  ganz  anders  Geartetes  bringen,  inner- 
halb der  Variation  selbst  haben  wir  uns,  wie  in  jedem 
anderen  Tonstück,  an  den  durch  die  Variation  selbst  ge- 
gebenen MotivBtoff  zu  halten,  und  wir  dürfen  z.  B.  nicht 
mitten  im  Satz  oder  in  der  Periode  eine  Figur  abbrechen 
und  durch  eine  ganz  neue  ersetzen«  Solches  wäre  über- 
haupt nur  an  ganz  bestimmten  Puncten  angebracht,  so 
beim  Anfang  eines  neuen  Satzes  oder  einer  neuen  Periode, 
resp.  des  2.  Theils  der  Variation.  Kegeln  lassen  sich 
über  solche  Dinge  ebenso  wenig,  wie  über  das  künstle- 
rische Schaffen  im  Allgemeinen  aufstellen«  Das  Richtige 
zu  treffen,  ist  Sache  der  natürlichen  musikalischen  Em- 
pfindung, die,  wo  überhaupt  vorhanden,  nicht  so  leicht 
irre  leiten  wird. 


Der  Vollständigkeit  wegen  '  wollen  wir  erwähnen, 
dass  auch  das  Tongeschlecht  verändert,  aus  Dur  also  Moll 
oder  umgekehrt  werden  kann;  doch  pflegen  derartige  Va- 
riationen natürlich  stets  mit  einer  melodisch-rhythmischen 
Hand  in  Hand  zu  gehen,  da  sie  sonst  kein  Interesse 
bieten  würden.  In  der  „Variation*'  benannten  Kunst- 
gattung ist  diese  Aenderung  des  Tongeschlechts  so  häufig, 
dass  wir  kaum  Beispiele  anzufahren  brauchen,  doch  wolleo 
wir  auf  die  3.  Variation  in  Op.  26  und  Op.  47  von  Beet- 
hoven verweisen.  In  sonstigen  Tonstücken  ist  diese  Art 
der  Veränderung  ebenfalls  sehr  häufig,  wenngleich  sie 
selten  lang  ausgedehnt  wird;  auch  in  Fugen  kommt  sie 
vor,  indem  Führer  und  Oefllhrte  von  Dur  nach  MoU  ver- 
setzt werden  und  umgekehrt. 

(Schluss  folgt.) 


Tagesgeschichte. 


Musikbrief. 

Carlsruhe,  September. 

(Fortsetzung.) 

Im  December  des  Jahres  1890  hatte  Mottl  die  bis  dahin 
nur  in  Paris  und  auch  dort  nur  als  Torso  vorgeführten  „Tro- 
janer*' von  Hector  Berlioz  hier  erstmalig,  vollständig  and  mit 
bedeutendem  Erfolge  fär  die  Bühne  gewonnen  und  damit 
gewiss  Eine  seiner  kühnsten  und  musikgeschichtlich  bedeut- 
samsten Thaten  vollbracbt.  Im  Laufe  der  folgehden  Jahre 
sind  die  beiden  Theile  der  eenialisch-schönen  Schöpfung: 
„Die  Einnahme  von  Troja"  und  „Die  Trojaner  in  Karthago^ 
an  der  grossherzoglichen  Hof  bühne  neun  Mal  wiedergegeben 
worden,  und  mit  Becbt  anerkannte  man  allenthalben  die 
Verlebendigung  dieser  für  die  Bühnenkünstler,  wie  för  das 
Orchester  gleich  schwierigen  Partitur  als  Einen  der  äussersten 
Höhepuncte  im  Wirken  und  Vollbringen  des  hiesigen  Ox>em- 
ensembles.  Es  war  daher  fast  selbstverständlich,  dass  in  einer 
Reihe  von  ausserordentlichen  Festvorstellungen  auch  die 
pTrojaner^  eine  Stätte  finden  mussten,  und  wenn  zur  Zeit 
in  Folge  des  bedauerlichen  Wegganges  zweier  sehr  verdienst- 
vollen Mitglieder,  der  als  Eassandra  unübertrefi^lichen  Frau 
Beuss  und  des  Mm.  Cords,  der  ein  tüchtiger  Ghordbus  |^ 
wesen  war,  eine  Reprise  des  ersten  Theiles  auch  nicht  er- 
möglicht werden  konnte,  so  waren  für  den  vierten  Abend  des 
Operncyklus  doch  wenigstens  die  „Trojaner  in  Karthago^  an- 
gesetzt und  damit  dem  durch  unsere  Hof  bühne  zu  eniöhto- 


659 


Bedeutung  gelangten  französischen  Meister  das  Wort  ertheilt 
in^ Orden.  So  hatte  man  sich  denn  neuerdings  an  dem  inter- 
essanten, ernst-künstlerischen  GefUge  dieses  zumal  in  seinem 
letzten  Acte  zu  den  äussersten  Höhen  der  musik-dramatischen 
Schönheit  und  Grösse  hinan  reichenden  Werkes  und  an  den 
vielen  geradezu  bestrickenden  musikalischen  Einzelnheiten 
der  Partitur  erfreuen  können,  und  das  besonders  durch  Frl. 
Mailhac's  ganz  wunderbare  Interpretation  der  liebenden  und 
der  verzwei^lnden  Dido  auf  das  Tieüste  erschütterte  Publi- 
cum bekundete  durch  zahlreiche  Hervorrufe  der  darstellenden 
Künstler  und  des  Dirigenten  seine  begeisterungsvolle  Antheil- 
nähme  an  diesem  schönen  Opemabende.  Hatte  diese  „Tro- 
janer**-Auffuhrung  am  Dienstag  der  zweiten  Opemfestwoche 
stattgefunden,  so  folgte  bereit«  am  Freitag  eine  Vorstellung 
der  wohleinstudirten,  in  allen  Partien  gut  besetzten  und  ganz 
überaus  prächtig  neu  inscenirten  „Zau^rflöte**,  und  die  letzte 
Woche  verblieb  sodann  den  drei  historischen  Opemabenden 
und  einer  den  Cjklus  beschliessenden  Wiederholung  der 
„Zauberflöte''. 

Die  nunmehr  in  engster  Aufeinanderfolge — am  Sonntag, 
Dienstag  und  Donnerstag  —  vorgeführten  drei  historischen 
Opemabende  erschienen  diesmal  gewissermaassen  als  das 
Schlussfacit  eines  mehrjährigen  ernstlichen  Bemühens  um  die 
Wiedererweckung  einiger  wer  th  vollen  kürzeren  Opern  werke 
aus  der  „guten  alten  Zeit''.  Im  Laufe  der  letzten  drei 
Theaten'ahre  war  alljährlich  je  Einer  dieser  historischen  Abende 
—  erst  der  italienische,  dann  der  französische  und  schliesslich 
der  deutsche  —  vorbereitet  und  aufgeführt  worden,  und  wie  die- 
selben schon  bei  ihren  Einzelnvorführnngen  recht  freudige 
Zustimmung  gefunden  hatten,  so  wirkten  dieselben  nun  äs 
ein  ziemlich  umfassender  Bückolick  auf  das  harmlos  fröhliche 
Theatergeniessen  unserer  Altvorderen  belehrend  und  gemüth- 
erfrischend  zugleich,  üeber  die  beiden,  italienischen  und 
französischen  Oomponisten  zugewiesenen  Abende  habe  ich 
bereits  früher  an  olieser  Stelle  berichtet  und  will  daher  nur 
noch  erwähnen,  dass  von  den  dabei  zur  Aufführung  gelang- 
ten Werken:  „Die  Magd  als  Herrin"  von  Pergolese  (1731), 
„Der  portugiesische  Gasthof  von  Cherubini  (1798),  „Der  Lie- 
bestrank"  von  Donizetti  (1882),  „Die  beiden  Geizigen" 
von  Gr6trv  (1770),  „Die  kleinen  Savoyarden"  von  Dalavrac 
(1789)  und  „Djamileh"  von  Bizet  (1872)  besonders  die  theils 
launig-liebenswürdigen,  theils  („Djamileh")  wundersam  roman- 
tischen Schöpfungen  der  französischen  Meister  sich  als  wirk- 
liche, auch  rein  künstlerisch  voUwerthige  Bereicherungen  des 
Repertoires  erwiesen  haben.  Der  deutsche  Abend,  der  anfllnglich 
aus  Gluck's  „Maienkönigin"  (1756),  Weber's  „Abu  Hassan"  (1810) 
und  Mendelssohn's  „Loreley-Finale"  (1847)  zusammengestellt 

§ewesen  war,  hatte  nun  eine  Abänderung  erfahren,  indem  an 
teile  des  letztgenannten  Fragmentes  Haydn's  im  Jahre  1786 
componirte  und  hier  in  Garlsruhe  im  Mai  dieses  Jahres  erst- 
malig aufgeführte  Oper  „Der  Apotheker"  zwischen  die  Werke 
von  Gluck  und  Weber  eingeschaltet  worden  war.  Wenn  ich 
voraussetzen  darf,  dass  Weheres  melodienreiche  Jugendoper 
allen  Musikfreunden  bekannt  ist,  und  daher  nur  zu  erwähnen 
hätte,  dass  ebensowohl  die  frisch-quellende  Gomposition,  als 
das  grotesk-launige  Libretto  den  „Abu  Hassan"  auch  heute 
noch  recht  bühnenwirksam  erscheinen  lassen,  so  dürften  „Die 
Maien königin"  und  „Der  Apotheker"  einer  bedeutenden  Mehr- 
zahl meiner  geschätzten  Leser  fremd  geblieben  sein,  und  über 
diese  beiden  Werke  wäre  somit  noch  einiges  Nähere  zu  be- 
richten. 

Im  künstlerischen  Leben  Gluck's  haben  sich  bekanntlich 
grosse  Wandlungen  vollzogen,  tiefgreifende  und  für  die  Aus- 
gestaltung der  musik-dramatischen  Kunst  allerbedeutsamste 
Wandlungen,  die  den  Maöstro  ziach  mehrjährigem  erfolg- 
reichen Debutiren  mit  echt  italienischen  Opern  dazu  antrie- 
ben, höheren  Idealen  zuzustreben  und  nach  jahrelangem  ern- 
sten Suchen  und  Arbeiten  mit  seinem  1762  geschaffenen 
„Orpheus"  volle  Meisterschaft  zu  gewinnen.  Im  Jahre  1764, 
also  gerade  in  der  Zeit  des  ihn  der  Vollendung  zuführenden 
Eatwickelungsprocesses,  kam  der  dazumal  vierzig  Jahre  alte 
Gluck  als  Capellmeister  an  die  Hofojper  zu  Wien,  und  wäh- 
rend seiner  zehnjährigen  Thätigkeit  aortselbst  hat  der  spätere 
Schöpfer  der  beiden  „Iphigenien",  der  „Alceste"  und  der 
„Armida"  eine  grosse  Anzahl  französischer  Singspiele  und 
komischer  Opern  theils  mit  den  auf  der  Wiener|Hofbibliothek 
aufbewahrten  „airs  nouveaux"  versehen,  theils  durchaus  neu 
componirt.  Eine  dieser  Neubearbeitungen  war  das  Singspiel 
„Les  amours  champStres",  das  nun,  wiederum  neu  bearoeitet, 
zu  neuem  und  recht  beglückendem  Leben  erweckt  worden  ist. 
Schon  das  von  Max  Kalbeck  nach  dem  Französischen  des 
Favart  in  sehr  hübscher  Sprache  zurechtgestutzte  Libretto 


dieses  Pastorales  hat  vor  den  mancherlei  Schäferspielen,  die 
wir  in  den  letzten  Jahren  hier  zu  sehen  bekamen,  den  Vor- 
zug einer  sinngemässeren,  gegensatzreicheren  und  dadurch 
interessirenden  Handlung  voraus.  Die  Musik  aber  übertrifft 
Alles,  was  wir  an  Jugendarbeiten  Mozart's  und  an  komischen 
Opern  älterer  italienischer  und  französischer  Oomponisten  hier 
zu  hören  bekommen  haben,  und  wenn  es  mir  auch  scheinen 
wollte,  als  wenn  der  Wiener  Oapellmeister  J.  N.  Fuchs,  der 
Verfasser  der  im  Jahre  1888  besorgten  Neubearbeitung,  hier 
und  da  ausser  kleinen  Modernisirungen  der  Instrumentation 
auch  sonstige  kleine  Eetouchirungen  vorgenommen  habe,  so 
ist  alles  echt-Gluckische  in  dieser  Partitur,  die  feingestimmten 
melodischen  Gedanken  der  reizvollen  Gesänge  und  alles 
Wesentlichere  ihrer  charakteristischen  Begleitungen ,  doch  schon 
an  sich  von  einer  ganz  bestrickenden  anmuthvollen  Schönheit 
erfüllt.  Gluck's  spätere  und  glücklicherweise  nie  ganz  zur 
Herrschaft  gelangte  Tendenz:  beim  Schaffen  eines  Bühnen- 
werkes zu  vergessen,  dass  er  Musiker  sei,  hat  sich  jedenfalls 
bei  dieser  vorwiegend  rein-musikalischen  Schöpfung  noch 
nicht  geltend  gemacht,  und  so  ist  eine  Beihe  von  Liedern 
und  Ensemblegesängen  entstanden,  die  gleich  sehr  durch  die 
Schönheit  ihrer  tönenden  Formen,  wie  durch  die  edle  Wärme 
ihres  Ausdrucks  entzücken  und  solcherweise  auf  die  höchste 
Vollendung  des  deutschen  Liedes  in  Schubert  hinzudeuten 
scheinen.  Unter  den  vielen  prächtigen  Musikstücken,  welche 
gleich  durch  das  sehr  klangschöne  Vorspiel  mit  Ohor  sehr 
verheissungsvoll  eingeleitet  werden,  dürften  als  die  vorzüg- 
lichsten zu  bezeichnen  sein:  das  erste  Duett  zwischen  Philint 
und  Helene,  in  dem  des  Ersteren  begeisterter  Ghesang  vom 
„Hohen  Lied  der  Liebe"  von  der  übermüthigen  Schäferin  mit 
einer  überaus  graziösen  Neckmelodie  beantwortet  wird,  Phi- 
ünt's  leidenschaftliches  und  ganz  speciell  auf  Schubert'sche 
Weisen  vprausweisendes  Lied  „Durch  die  Wälder  will  ich 
irren",  ferner  das  feingefügte  Quartett  zwischen  Helene, 
Philint,  Dämon  und  Richard,  und  schliesslich  das  einzig 
schöne  letzte  Duett  zwischen  Helene  und  Philint,  in  welchem 
die  Liebenden  ganz  gegen  unsere  moderne  Gewöhnung  all 
ihrem  Liebesgi ücke  in  weichen  Mollklängen  lobsingen. 

(Sohluss  folgt.) 


Bericht. 

Leipzig.  Die  vor.  Musikwoche  stand  unter  dem  Zeichen 
Winderstein,  denn  in  nicht  weniger  als  vier  Concerten  hatten 
wir  Gelegenheit,  die  neue  Concertcapelle  des  Hrn.  Hans  Win- 
derstein zu  hören.  Zuerst  in  ihrem  Eröffnungsconcert 
am  4.  Oct.,  dann  am  folgenden  Tag  in  dem  Eliteconcert, 
welches  der  Hausväterverband  im  8.  Bezirk  der  Nicolai- 
gemeinde in  der  Alberthalle  veranstaltet  hatte,  am  Mittwoch 
im  1.  Liszt-Vereinsconcert  und  am  Freitag  in  ihrem  1. 
Synophonieconcert  im  Saale  der  „Stadt  Nürnberg".  Gleich 
das  Eröffnungsconcert,  das  als  reine  Orchester  werke  Wagner's 
Kaiser-Marsch,  die  Ouvertüren  No.  3  zu  „Leonore"  von  Beet- 
hoven und  zu  „Kleopatra"  von  Enna,  das  Italienische  Oa- 
priccio  von  Tscha'ikowsky,  das  Vorspiel  zum  3.  Act  aus  dem 
„Heimchen  am  Herd"  von  Goldmark,  das  Pr^lude  zu  „Le 
Dringe"  (für  Streichorchester  mit  obligater  Violine)  von  Saint- 
Sa^ns  und  eine  Valse-Caprice  von  H.  Winderstein  auf  dem 
Programm  hatte  und  als  Solisten  den  2.  Ooncertme ister 
Hrn.  Kleitz  mit  dem  Ddur-Goncertsatz  von  Paganini  und 
den  1.  Solovioloncellisten  Hrn.  Kiefer  mit  dem  1.  Satz  aus 
J.  Klengel's  DmoU-Concert  hinausstellte,  Hess  trotz  der  kurzen 
Vorbereitung  die  vorzügliche  Qualität  des  fast  durchgängig 
aus  jüngeren  Musikern  bestehenden  Orchesters  und  in  dessen 
Leiter  einen  mit  der  Praxis  des  Dirigirens  wohl  vertrauten, 
dabei  gut  musikalisch  empfindenden  und  seine  Leute  sicht- 
lich beteuernden  Künstler  erkennen.  Wie  der  Streicherchor 
in  den  genannten  Mitgliedern,  sowie  in  dem  1.  Goncertmeister 
Hrn.  Wehle,  der  mit  künstlerischer  Noblesse  die  obligate 
Violine  in  dem  Vorspiel  von  Saint-Saöns  spielte,  und  den 
uns  theils  persönlich,  theils  durch  Benommöe  bekannten 
HH.  Schlemüller  (2.  Solovioloncellist),  Ad.  Wilhelmj  (Sohn 
Aug.  Wilhelmj  *s)  und  A.  Pfeiffer  vorzügliche  Kräfte  besitzt, 
so  machen  sich  solche  auch  unter  den  Bläsern  fast  ohne 
Ausnahme  bemerklich,  und  haben  namentlich  auch  die  Pauken 
einen  Vertreter  allererster  Qualität  aufzuweisen.  Nur  unter 
solchen  glücklichen  Umständen  war  es  möglich,  dass  Hr. 
Winderstein  sein  neu  zusammengesetztes  Orcnester  mit  nur 
wenigen  Proben  zu  einer  kunst-  und  beifalls würdigen  Lösung 
von  so  schwierigen  Aufgaben,  wie  sie  das  Debutconcert  in 
der  Hauptsache   stellte,  vorzuoereiten   und  somit  zu   wohl- 

43* 


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verdienten  Siegen  zu  führen  vermochte.  Wie  in  den  selb- 
ständigen Leistungen,  bewährten  sich  Gapellmeister  und 
Orchester  ganz  vorzüglich  auch  in  dem.Accompagnement  zu 
den  beiden  Concertsätzen ,  sodass  die  Solisten  ungehemmt 
ihren  Intentionen  folgen  konnten.  Hr.  Kleitz  war  uns  von 
seiner  Studienzeit  am  hiesigen  k.  Conservatorinm  her  noch 
in  rühmlicher  Erinnerung.  Ein  Schüler  H.  Sitt^s,  preist  er 
nunmehr  als  selbst  zur  Meisterschaft  gereifter  Virtuos  seines 
Instruments  die  ausgezeichnete  Methode  seines  berühmten 
Lehrers.  Eine  bedeutsame  Künstlerbekanntschaft  vermittelte 
das  Auftreten  des  Hm.  Kiefer,  indem  in  dessen  Spiel  sich 
grosser  und  sympathischer  Ton,  eminente  Technik,  nirgends 

fetrübte  Intonation,  geschmackvolle  Auffossung  und  warm- 
lüti^r  Vortrag  zu  seltener  Harmonie  vereinigen.  Wie 
fleissig  das  Orchester  unter  der  Leitune  seines  Capellmeisters 
an  der  Vervollkommnunfi^  des  Ensembles  arbeitet  und  wie 
eifrig  beide  Theüe  bemüht  sind,  das  Repertoire  zu  erweitern, 
wurde  unter  steter  Steigerung  in  den  oben  femer  bezeich- 
neten Ooncerten  ersichtlich,  denn  wie  die  in  denselben  zur 
Wiederholung  gelangten  Werke  (wir  nennen  namentlich  die 
grosse  „Leonoren^-Ouverture)  noch  feiner,  als  vorher,  in 
Erscheinung  traten,  so  wurden  das  bessere  technische  Zu- 
sammenspiel und  die  innigere  Assimilation  der  geistigen  Kräfte 
nicht  minder  auffUlig  in  den  erstmalig  von  der  Gapelle 
executirten  Werken:  Praeludium  und  Fuge  von  Bach-Abert 
(Goncert  des  Hausväterverbandes),  „Tasso**  von  Liszt,  Ouver- 
türe -Römischer  Garneval"  von  Berlioz  (Liszt- Vereinsconcert), 
Gmoll-Symphonie  von  Beethoven  und  „Tannhäuser ^-Ouver- 
türe (1.  Symphonie-Goncert).  Ganz  besonders  effectuirte  die 
Oapelle  mit  den  Gompositionen  von  Liszt  und  Berlioz,  deren 
Vortrag  zudem  die  Streichorchester-Verstärkung  durch  Mit- 

flieder  der  Gapelle  des  134.  Infanterie-Regiments  nach  Seiten 
er.  Klangmacht  zugute  kam.  Dass  der  Liszt- Verein  sich 
des  Winderstein-Orchesters  für  seine  Goncerte  versichert 
hat,  ist  ein  wesentlicher  Fortschritt  bez.  des  orchestralen 
Theils  dieser  beliebten,  in  diesem  Winter  sogar  schon  im 
Voraus  ausverkauften  Goncerte.  Wenigstens  können  wir  uns 
nicht  erinnern,  den  „Tasso**  und  die  Serlioz*sche  Ouvertüre 
trotz  berühmter  Dirigenten  in  saubererer  und  sichererer  Aus- 
führung gehört  zu  haben,  als  diesmal.  Aber  auch  in  Betreff 
einer  geistbeschwingten  Auffassung  stellte  Hr.  Winderstein 
seinen  Mann.  Und  ebenso  trefflich  war  es  uih  die  Begleitung  des 
von  Hrn.  Arthur  Friedheim  mit  oft  gepriesener  technischer 
Meisterschaft  und  vollster  psychischer  Beherrschung  vorgetra- 
genen Adur-Goncertes  von  Liszt  besteUt.  Weniger  erfreulich 
war  dagegen  die  Ausführung  der  von  Hm.  Frieoneim  für  Gla- 
vier  und  Orchester  bearbeiteten  2.  ungarischen  Rhapsodie  von 
Liszt,  doch  können  wir  hierbei  nicht  beurtheilen,  inwieweit 
der  Mangel  an  nöthigen  Proben  oder  unpraktische  Schreib- 
weise des  Orchesterparts  diesen  Umstand  verursacht  hatte. 
In  keinem  Fall  halten  wir  ein  derartiges  Arrangement  einer 
dem  Gl^vier  durchaus  auf  den  Leib  geschriebenen  Liszt'schen 
Ungarischen  Rhapsodie,  für  eine  glückliche  Idee  und  möchten 
von  Nachahmungen  abrathen. 

Haben  wir  uns  bis  jetzt  in  der  Hauptsache  mit  dem 
Winderstein-Orchester  und  ausser  diesem  melir  nebenbei  mit 
Hm.  Friedheim  beschäftigt,  so  wollen  wir  jetzt  noch  der  üb- 
rigen Vorkommnisse  der  Goncerte  in  Rede  gedenken.  Dem 
Ente-Goncert  des  Hausväterverbandes  verliehen  solisti- 
söhen  Schmuck  das  Deutsche  Damenterzett  der  Frls.  Johanna 
Mey  er  wisch,  Else  Vo^el4undGlementineEngelmann,so  wie 
die  Dresdener  Hofjpiamstin  Frau  Krebs-Brenning.  Erste- 
res  trug  unter  Glavieraccompagnement  des  Hrn.  Rud.  Zwint- 
scher  Gompositionen  von  N.  v.  Wilm  (^Liedesfrühling")^  Hey- 
mann-Rhemeck  („In  meinem  Garten  die  Nelken"  und  „Ich 
ging  im  Wald")  imd  Clementine  Engelmann  (Z wiegesang) 
vor  und  liess  in  seinen  stimmlich  und  rein  gesanglich  gut 
bestellten  Darbietungen  durchweg  zweifellose  Präcision  im 
Ensemble,  feine  dynamische  Ausarbeitung  und  einen  natür- 
lich-anmuthigen  Vortrag  gewahren,  sodass  sich  der  Beifall 
von  Numi](ier  zu  Nummer  steigerte  und  in  seiner  schliess- 
lichen  Mächtigkeit  ein  da  capo  involvirte,  welchem  Begehren 
das  sieghafte  Mädchen-Dreiblatt  jedoch  keine  Folge  gab. 
Jedenfalls  dürfen  die  drei  Damen  mit  ihrem  Leipziger  Debüt 
zufrieden  sein,  denn  dasselbe  hat  den  allgemeinen  Wunsch 
erregt,  sie  bala  wieder  hier  begrüssen  zu  dürfen,  bei  welcher 
Gelegenheit  sie  dann  sicher  auch  a  capella  singen  und  somit 
die  Vorzüge  ihrer  Vorträge  noch  unverhüUter  zeigen  werden. 
(Hier  möge  berichtigend  nochmals  bemerkt  werden ,  dass  das 
Deutsche  Damenterzett  sich  nicht  erst  gebildet  hat,  nachdem 
das  Holländische  eingegangen  war,  QUftsi  aus  geschäftlicher 
Speculation,  sondern  oereits  im  vor.  Winter,  wenn  auch  mit 


einer  anderen  Vertreterin  der  Mittelstimme,  in  die  Oeftent- 
lichkeit  sich  einführte.)  Frau  Krebs-Brenning  brachte  auf 
einem  herrlich  klingenden  Blüthner-Flügel  als  Hauptnammer 
Mendelssohn's  QmoU-Goncert  und  kürzere  Stücke  von  Schu- 
mann, Rubinstein  und  Mendelssohn  zu  Gehör  und  erwirkte 
namentlich  dem  Mendelssohn^schen  Goncert  eine  ganz  unver- 
gleichliche Wiedergabe,  die  denn  auch  riesig  ap^laudirt  wurde. 
—  Im  Liszt- Verein s-Göncert  theilte  sich  mit  Hm. 
Friedheim  in  die  soHstischen  Ehren  Frau  Schumann- 
Hein  k  aus  Hamburg.  Der  Ruhmeskranz,  den  sich  diese 
wundervolle  Künstlerin  ersang,  strahlte  um  so  heller,  als 
dieselbe  nicht  mehr  oder  minder  bekannte  Gompositionen  sang, 
sondern  mit  ihrer  seltenen  Künstlerschaft  nachhaltig  bei 
einem  ihr  fremden  Auditorium  für  einen  bei  uns  bisher  so 

fut  wie  unbekannten  Tonsetzer  eintrat,  indem  sie   in    drei 
.bsätzen   zwölf  Lieder  und  Oesänge  von  Hermann  Bebn, 
einem  Hamburger  Gomponisten,  reproducirte.    Dass  sie  einem 
dieser  Auszeichnimg  im  höchsten  Grade  Würdigen  ihr  Können 
weihete,  ehrt  ausserdem  ihr  Kunstverständniss,  d^nn  die  von 
Behn  in  Musik  gesetzten  Dichtungen  von  Goethe  (^ Wande- 
rers Nachtlied"    und   „Der  König  in  Thule«),    G.  F.  Meyer 
(„Eingelegte   Ruder",    „Liebesfiämmchen",    „Die  gefesselten 
Museu**,  „Abend wölke",  „Unruhige  Nacht",  „Jetzt  rede  du*^, 
gliiederseelen"   und  das  etwas  obscöne   „Die  drei  gemalten 
Ritter"),  Heine  („Aus  den  Himmelsaugen  droben")  und  Hebbel 
(„Gebet")  sind  wirklich  Gabinetsstücke  feinster  Gharakterisi- 
rungskunst   und  Stimmungsmalerei.     Wort   und    Ton    ver- 
schmelzen sich  mit  geringen  Ausnahmen  so  innig  miteinander, 
der  Gomponist  hat  immer  mit  so  feinem  Sinn  in  den  poeti- 
schen Gehalt  der  Texte  sich  versenkt  und  denselben  musika- 
lisch nachempfunden,   dass  man,   kennte  man  den  separatea 
Ursprung  der  Dichtungen  nicht,  auf  Producte  einer  seltenen 
Doppelbegabung  schliessen  müsste.    Der  Werth  der  Gesänge 
wird  nach  rein  musikalischer  Seite  durch  blühende  melodische 
Erfindunj^,  geistvolle,  aber  stets  ungesuchte  Harmonik  und 
ein  kräftiges  G^taltun^vermögen  erhöht,  welche  Eigenschaf- 
ten dem  Gomponisten  reiche  künstlerische  Erfolge  auch  auf  an- 
deren musikalischen  Gebieten  versprechen.    Leider  fehlt  hier 
der  Platz  zu  einem  näheren  Eingehen  auf  diese  bedeutungs- 
vollen und  deshalb  hochbeachtenswerthen,  überdies  zum  Theil 
bereits  in  unserem  Blatt  ausführlicher  besprochenen  Lieder,  und 
wir  müssen  uns  mit  der  vorstehenden  allgemeinen  Gharakten- 
stik  derselben  begnügen.    Ebenso  geht  es  uns  mit  dem  Vortrag 
der  Frau  Schumann- Heink,    von   dem  wir  hier  nur   sagen 
woUeU}  dass  die  am  Flügel  sehr  delicat  von  Hm.  Emil  W  ag- 
ner begleitete  Künstlerin  sich  so  vollständig  mit  ihren  Vor- 
trassobiecten  identificirte  und  für  Jedes  einen  so  wahren  und 
packenden  Ausdruck  fand,  dass  das  Verständniss  f^  den  von 
ihr  eingeführten  Gomponisten-Gharakterkopf  vollständig  er- 
schlossen wurde,  und  nerzlicher  und  enthusiastischer  ^E^i&ll 
und  vielfache  Hervorrufe,  die  zuletzt  auch  den  dem  Goncerte 
persönlich  beiwohnenden  Gomponisten  mit  einbeschlossen,  der 
genialen  S&ig|erin  für  ihre  Spenden  dankten.     Möchte  Frau 
Schumann- Heink  recht  bald  nach  Leipzig  zurückkehren  und 
uns  von  Neuem  mit  ihrem  vollendeten  Gesang  erquicken  und 
begeistern!     —    Im  1.  Winderstein*schen  Symphonie- 
concert  erspielte  sich  Hr.  Goncertmeister  Wehte  in  £mst*s 
ungarischen  Liedern   und   der   Harfenist  der   Gapelle,   Hr. 
Ziegen  heim,    in    einer  Schubert-Phantasie    von    Trnecek 

f rosse  Erfolge,  und  mit  Hecht,  denn  Beide  sind  Virtuosen, 
ie  mit  ihren  Leistungen  überall  Ruhm  erwerben  ^v^erden. 
Eine  besondene  SpeciaJität  des  Hm.  Wohle  scheint  das  Fla- 
geoletspiel  zu  sein,  das  er  mit  einer  fast  unheimlichen  Sicher- 
heit benerrscht. 

Wir  schliessen  unser  heutiges  Referat  mitErwähnung  des  ge- 
nussvollen Abends,  den  wir  inmitten  eines  kunstsinnigen  Audi- 
toriums am  6.  Oct.  in  der  gastfreundlichen  Wohnungunseres 
ausgezeichneten  Glavierpädagogen  Hrn.  Prof.  Martin  Air ause 
verleben  durften.  Dieser  berufene  Bildner  und  warmherzige 
Förderer  junger  Talente  veranstaltete  zu  dieser  Zeit  den  100. 
Musikalischen  Vortrag  seiner  Schüler  und  hatte  für  denselben 
Eleven  zur  Stelle,  die  durchgängig  bereits  auf  einer  hoben 
Stufe  technischer  und  geistiger  J^ife  standen.  Gleich  in  der 
von  Hrn.  Wels  mann  gespielten  Anfan^snummer,  Ghopin's 
Gmoll-Ballade,  trat  die  namentlich  auf  sinnvolle  Phrasirung 
und  modulations&higen  Anschlag  hinwirkende  Methode  des 
Hausherrn  deutlich  hervor,  Vorzüge,  die  in  Verbindung  mit 
sinniger  Auffassung  auch  aus  den  in  Ghopin's  Asdur-Prae- 
ludium  und  Mendelssohn-Liszt's  „Axif  Flügeln  des  G^esanges*" 
bestehenden  Darbietungen  des  Frl.  Mara  hervorleuchteten. 
Als  ein  Talent  von  besonderer  Entwickelnngsf&higkeit  er- 
schien uns  Hr.  Schweiger,  der  eine  Rdverie  von  ^.  Schutt 


561 


aad  Jensen-Niemann's  „Murmelndes  Lüftchen*'  mit  ungemein 
klarer  und  flüssiger  Technik,  fein  abgetonter  Nuancirung  und 
künstlerisch  reifem  Verständniss  darbot.  Weniger j^fiel  uns 
Hr.  Puddicome  in  seiner  stellenweise  zu  derben  Keproduc- 
tion  des  Cismoll-Praeludiums  von  Rachmaninoif  und  der  gar 
zu  wilden  Wiedergabe  des  Liszt^schen  Ungarischen  Sturm- 
marsches. Von  diesem  realistischen  Zuviel  war  auch  der 
Vortrag  einer  Ungarischen  Rhapsodie  von  Liszt  durch  Frl. 
Spittei  nicht  frei  zu  sprechen.  Mit  prächtigen  in  sieh  .ge- 
klärten Leistungen,  welche  auf  Chopin^s  Esdur-Nocturne  und 
Cis  moll- Walzer  und  Henselt^s  Desdur-Etude  basirten,  schloss 
Hr.  Kräh  die  sämmtUch  auf  einem  Meisterflügel  Blüthner*- 
scher  Herkunft  ausgeführten  Ciaviervorträge.  Deia  Abend 
gab  eine  besondere  Bedeutung  und  Weihe  die  gütige  Mit- 
wirkung der  FrauSchumann-Heink,  die  einige  Lieder  von 
Behn  und  Schubert^s  „Allmacht"  in  das  Programm  einflocht 
und  mit  ihrem  zauberhaften  Gesang  auf  die  Graste  dieses  Privat- 
concertes  denselben  tiefen,  nachhaltigen  Eindruck  ausübte,  wie 
einen  Abend  später  auf  die  nach  Tausenden  zählenden  Besucher 
des  Liszt- Vereinsconcertes.  Der  Vollständigkeit  wegen  sei 
zum  Schlttss  noch  bemerkt,  dass  Hr.  Violinist  Beermann 
eine  in  dem  gedruckten  Programm  nicht  vermerkte  n^®^^' 
fried"- Paraphrase  zum  Besten  gab  und  uns  mit  dieser  Gabe 
mehr  überraschte,  als  delectirte.  F. 


Concertumschau. 

Amsterdam.    Abonn.-Gonc.  im  Neuen  Ooncerthaus  (Men- 

felberg)  am  1.  Oct.:  2.  Symph.  v.  Schubert,  1.  „Peer  Gynt**- 
uite  V.  Grieg,  Eine  Faust-Ouvert.  v.  Wagner,  Variat.  a. 
dem  Streichquart.  Op.  18,  No.  6,  v.  Beethoven.  — Mat.  music. 
ebendaselbst  am  4.  Oct.:  I.  Symph.  v.  Brahms,  „Siegfried- 
Idyll"  V.  Wagner,  Ouvert.  „In  der  Natur"  v.  A.  Dvo^äk, 
„ Herz wun den" .  u.   „Der  Frühling"  f.  Streichorch.  v.  Grieg. 

Annaberg,  1.  KammermusiK- Abend  im  MuseumssaaT: 
Clav.- Violinsonaten  v.  Beethoven  (Dp.  47)  u.  Bh  ein  berger 
(Op.  77),  sechs  Lieder  ohne  Worte  f.  Clav.  v.  Mendelssohn. 
(Ausft^hrende:  Hr.  u.  Frau  Aflerni). 

Chicago.  Kammerconc.  des  Pianisten  Hrn.  Liebling  unt. 
Mitwirk,  der  HH.  Weidig  u.  Wagner  (Streicher)  am  3.  Oct,: 
Ciaviertrios  v.  Schumann  (DmoU)  und  Mendelssohn  (DmoU), 
Olaviersoli  v.  Henselt  u.  Em.  Liebling  (Concertmazurka). 

Gotha.  I.  Vereinsconcert  des  Musik ver.  (Prof.  Tietz): 
7.  Symph.  v.  Beethoven,  Ouvert.  „In  der  Natur"  v.  Dvotäk, 
Cla  vier  vortrage  des  Hrn.  Bummel  a.  Dessau  (Esdur-Conc.  v. 
Beethoven  etc.). 

Lahr.  Conc.  der  C^asinogesellschaft  am  26.  Sept.  m.  Solo- 
vorträgen der  Frau  Hoeck-Lechner  a.  Carlsruhe  (Ges.,  „Beim 
Mondenschein"  [m.  oblig.  Viol.lv.  V.  Lachner,  „Frühlings- 
blumen" [m.  obug.  Viol.l  von  Eeinecke,  („Ave  Maria"  von 
Luzzi,  „UnteriiCi  Schlehdornhag"  v.  Smolian,  n^^™  listigen 
Grasmücklein"  v.  Taubert  etc.)  u.  der  HH.  Alfred  Krasselt 
a.  Weimar  (Viol.,  Adagio  a.  dem  Conc.  v.  R.  St  raus  s,  Czar- 
das  V.  Hubay  etc.)  u.  Rud.  Krasselt  a.  Leipzig  (Violonc, 
Tarantella  v.  Popper  etc.). 

Leipzig.  1.  Conc.  des  Liszt- Ver.,  ausgeführt  von  den 
vereinigten  Capellen  des  Hrn.  Winderstein  u.  des  184.  Infv- 
Beg..  Frau  Schumann-Heink  a.  Hamburg  (Ges.)  u.  Hm. 
Frieaheim  aus  London  (Ciavier)  unter  Leitung  des  Hm. 
Winderstein:  „Tasso"  von  F.  Liszt,  „Römischer  Cameval" 
von  H.  Berlioz,  Lieder  „Wanderers  Nachtlied",  „Der  Kö- 
nig in  Thule",  ,,Eingelegte  Ruder",  „Liebesflämmchen",  „Ans 
den  Himmelsaugen  droben",  „Die  gefesselten  Musen",  „Abend- 
wolke", „Unruhige  Nacht",  „Jetzt  rede  du",  „Gebet",  „Lieder- 
seelen" u.  „Die  drei  gemalten  Ritter"  v.  Herrn.  Behn,  Adur- 
Claviercönc.  u.  2.  Ungar.  Rhans.  ▼.  Liszt,  Letztere  f.  Clav, 
u.  Orch.  bearbeitet  v.  A.  Frieaheim.  -^  1.  Symph.-Conc.  des 
Winderstein-Orch.  (Winder stein):  6.  Symph.  u.  3.  Ouvert.  zu 
^Leonore"  v.  Beethoven},  „Tannhäuser "-Chi vert.  v.  Wagner, 
Prael.  u.  Fuge  v.  S.  Bach-Abert,  Italienisches  Capriccio  für 
Orch.  V.  Tschaükowsky,  Solovortrftge  der  HH.  Wenle  (Viol., 
Ungar.  Lieder  v.  Ernst)  u.  Ziegenheim  (Harfe.  Schubert-Phant 
V.  Tmecek).  —  Clav.- Vortrag  des  Hrn.  Friedneim  am  10.  Oct.: 
Compositionen  ▼.  Beethoven  (Sonate  Op.  111),  Mendelssohn, 
Schumann,  Rubin  stein  (GmoU-Barcarole),  Chopin  u.  Liszt 
(„Don  Juan"-Phant.).  —  1..  Beethoven- Vortrag  des  Hm.  Bert- 
rand Roth  a.  Dresden:  Claviersonaten  Op.  2  u.  7.  —  Conc. 
des  Winderstein-Orch.  (Winderstein)  in  der  Alberthalle  am 
11.  Oct:  „Tasso"  v.  Liszt,  „Todtentanz"  v.  Saint-Saöns, 
Ouvertüren  v.  Weber  u.  Wagner  („Tannh&user"),  Prael.  u. 
Fuge  V.  S.  Bach-Abert,  Variat.  a.  dem  Adur-Streichquart  v. 


Beethoven,  „Ständchen"  v.  H.  Winder  st  ein,  Solovorträge 
der  HH.  SchlemÜller  (Violonc,  2.  u.  8.  Satz  a.  dem  Amoll- 
Conc.  v.  Goltermann)  u.  Ziegenheim  (Harfe). 

Pforzheim.  Conc.  der  Sängerin  Frl.  Münzer  unt.  Mit- 
wirk, der  HH.  Meyle  (Öes.)  u.  Röhmeyer  (Clav.)  am  1.  Oct.: 
Vocalduette  v.  H.  tiroetz  (a.  „Der  Widerspänstigen  Zähmung") 
u.  C.  Götze  („Still  wie  die  Nacht"),  Soli  f  Sopr.  v.  Liszt 
(„Wieder  möcht  ich  dir  begegnen"),  G.  Linder  („Das  Vög- 
lein"), C.  Thiessen  („Die  inr  hoch  hemiederschaut")  und 
H.  Hutter  („Treuliebchens  Tod"),  sowie  drei  Altdeutsche 
Lieder  in  der  Bearbeit.  v.  M.  Plüddemann,  f.  Bariton  von 
M.  Plüddemann  („Des  Sängers  Fluch")  u.Th.  Röhmeyer 
(„O^  dass  ich  Rettung  fände"  und  „0,  Vöglein  im  duftigen 
Blüthengezelt")  u.  f.  Clav.  v.  J.  Rheinberger  („Waldm&r- 
chen"),  Schumann  u.  C.  Thiessen  („Humbug").  (Der  Con- 
certgeberin,  welche  sich  daselbst  als  G^sanglehrerin  nieder- 
gelassen hat,  werden  im  „Pf.  B."  „ausserordentlich  feine  ikn- 
pfindung",  „Vertiefung  in  den  StoiF"  und  „reiches  Verständniss" 
neben  einer  „wohlklingenden  Sopranstimme"  und  „ungekün- 
stelter Beherrschung  der  Technik"  nachgerühmt.) 

Santjago.  Concerte  des  Pianisten  Hrn.  Dr.  Harthan: 
Am  20.  Juli  unt.  Mit  wirk,  der  HH.  StÖber,  Gervino  (Viol.), 
Bonäccini  (Flöte)  u.  Cerda  (Tromp.).  „Novellette"  f.  Orch.  v. 
Gade,  Serenaden  f.  Streichorch.  v.  H.  Harthan  (Op.  39)  u. 
Volk  mann  (Op.  68),  Sept.  f.  Clav.,  Streichinstrumente  und 
Tromp.  V.  Saint-Saöns.  Conc.  f.  Clav.,  Viol.  u.  Fl.  m.  Orch. 
V.  S.  Bach,  Ddur-Clav.-Violinson.  v.  Beethoven,  Soli  f.  Clav. 
V.  Chopin  (F  moU-Conc.)  u.  f  Org.  Am  17.  Aug.  unt.  Mitwirk, 
der  Hu.  Schröder  (Clav.),  Gervino,  Silva,  Decker  u.  Bri- 
ghenti  (Streicher).  Clavierquint.  v.  Schumann,  Claviertrio  Op. 
99  V.  Schubert,  Concert  f.  zwei  Claviere  v.  S.  Bach,  Chöre  v. 
Palestrina  u.  Mozart,  Ciaviersoli  v.  Scarlatti,  Rameau,  Mozart, 
Field,  Mendelssohn,  Rubinstein  (Romanze),  Chopin  und 
Liszt  (Ungar.  Rhaps.). 

Veraltete  Programme,  sowie  Programme  ohne  Angäbe  von  Ort  und 
Datum  milssen  vollständig  unbeachtet  bleiben  t 


Engagements  und  GSste  in  Oper  und  Concert. 

Berlin.  Die  hervorragendsten  Erscheinungen  unter  den 
Ldstrumentalsolisten,  welche  in  der  vor.  Woche  hier  concer- 
tirten,  waren  sicher  der  Pianist  Hr.  Arthur  Friedheim  und 
der  Violinist  Hr.  Felix  Berber,   die  dementsprechend  auch 

gefeiert  wurden«  —  Cöln.  Der  jugendliche  Violoncellist  Hr. 
lariz  Loevensohn  erfreute  und  entzückte  kürzlich  das 
Publicum  der  Musikalischen  Gesellschaft  durch  seine  Vor- 
träfi;e.  denen  kernige  Männlichkeit,  Innigkeit  des  Empfindens 
una  reiner  Geschmack  innewohnen.  Dass  ihm  eine  bedeu- 
tende technische  Fertigkeit  zu  Gebote  steht,  braucht  nicht 
besonders  hervorgehoben  zu  werden.  Sicherlich  steht  dem 
jungen  Mann  eine  grosse  Zukunft  bevor. —  Frankfart  a.  M. 
Frau  Gulbranson.  die  in  Bayreuth  zu  Weltruf  gelangte 
Künstlerin,  hat  aucn  hier  grosse  Erfolge  im  Concert,  wie  in 
der  Oper  gehabt.  Im  Theater  debutirte  sie  als  Brünnhilde  in 
der  -Walküre",  nachdem  sie  vorher  im  Abonnementconcert 
daselbst  mit  ihrer  herrlichen  Stimme  und  Auf&ssung  Begei- 
sterung erregt  hatte.  -^  Hannover.  Hier  hat  ein  6V«j&hriger 
Pianist  Bruno  Steindel  aus  München-Gladbach  mit  seinem 
Vortrag  von  Beethoven's  Gdur-Concert  und  anderen  Stücken 
grosses  Aufsehen  erregt.  —  London.  Mit  grossartisfem  Er- 
folge hat  Ihr  Hr.  Julius  Kiengel  kürzlich  im  KrystaU-Palast 
gespielt.  Man  weiss  ihm  ge^nüber  nicht  zu  sagen,  ob  er 
ein  grösserer  Musiker  oder  ein  grösserer  Virtuos  ist,  in  so 
eminentem  Maasse  sind  beide  Eigenschaften  bei  ihm  ausgebil- 
det. —  Paris.  Der  hiesige  Bariton  Hr.  Lassalle  hat  einEn- 
^lagement  für  eine  Opemtour  in  Amerika  angenommen,  welche 
im  Nov.  in  New- York  beginnen  wird.  —  Wien.  FrL  Lola 
Beeth  wird  wieder  an  unsere  Hofoper  zurückkehren,  unter 
deren  Besuchern  sie  offenbar  mehr  Freunde  und  Bewunderer 
hat,  als  anderwärts,  denn  andernfalls  würde  sie  doch  wohl 
nicht  wiederkommen. 


Kirchenmusik. 

Leipzig.  Thomaskirche:  10.  Oct.  „Ich  hebe  meine  Augen 
auf  ▼.  Joh.  Bartz.  „Richte  mich,  Gott^  von  Mendelssohn. 
Nicolaikirche:  11.  Oct.  „Gross  und  wunderbarlich  sind  deine 
Werke**  a.  dem  Orator.  „Die  letzten  Dinge"  v.  L.  Spohr. 


^62 


Carlsruhe. 

von  Sevilla. 


OpernauffUhrungen. 

August. 
GrossberzogL  Hoftheater; 

September. 


81.  Der  Barbier 


Baden-Baden.  Grossberzogl.  Hoftbeater:  2»  Hansel  und 
Gretel.    30.  Das  Glöckcben  des  Eremiten. 

Carlsruhe.  Orossberzo^l.  Hoftbeater:  8.  Fra  Diavolo. 
6.  Das  Glöckcben  des  Eremiten.  6.  Die  Meistersinger  von 
Nürnberg.  8.  H&nsel  und  Gretel.  11.  Lobengrin.  13.  Tann- 
bHuser.  15.  Die  Trojaner  in  Eartbaffo.  18.  u.  87.  Die  Zau- 
berdöte.  20.  Die  Magd  als  Herrin.  Der  portugiesische  Gast^ 
hof.  Der  Liebestrank.  22,  Die  beiden  Geizigen.  Die  kleinen 
Savoyarden«  Djamileh.  24.  Die  Maienkönigin.  Der  Apothe- 
ker.   Abu  Hassan. 

Aufgeführte  Novitäten. 

Brabms  (J.),  Orchestervariat.  üb.  ein  Haydn^scbes  Thema. 
(Sondershausen,  17.  Lohconc.  der  Hofcap.  [Schroeder].) 

Co  wen  (F.),  Skandin.  Symph.     (Ebendaselbst,  16.  do.) 

Dvo^&k  (A.),  Ouvert.  „£i  der  Natur''.    (Ebendaselbst.) 

Goldmark  (C),  „Sakuntala^'-Ouvert.  (Baden-Baden,  Fest- 
conc.  des  städt.  Curcomitös  zur  Feier  des  Geburtstags  des 
Grossherzogs  [Hein].) 

Hof  mann  (H.),  Seren,  f.  Streichorchester.  (Sondershausen, 
16.  Lohconc.  der  Hofcap.  [SchroederJ.) 

Liszt  (F.),  „Les  Pröludes''.  (Eisleben,  Gonc.  des  Hrn.  Neisser 
a.  Helsingfors  am  18.  Aug.) 

Neisser  (FX  Ouvert.  zu  „ürvasi**  etc.    (Ebendaselbst.) 

Nie  od  ö  (J.  L.),  Svmphon.  Variat.  f.  Orch.  (Sondershausen, 
16.  Lohconc.  der  nofcap.  [Schroeder].) 

Piutti  (C.),  EmoU-Oreelson.  (Zwickau,  1.  geistl.  Musikauf- 
führ.  des  Kirchenchors  zu  St.  Marien  [voUhardt].) 

Phant.  f.  Org.  (Braunschweig,  geistl.  Wohlthätigkeits- 

conc.  am  19.  Sept.) 

BezniÖek  (E.  N.  v.),  Ouvert.  zu  „Donna  Diana''.  (Sonders- 
hausen, 17.  Lohconc.  der  Hofcap.  [Schroeder].) 

Eückbeil  (F.),  Violinconc.    (Ebendaselbst.) 

Saint-Saöns  (C),  G moU-Glavierconc.  (Baden-Baden,  Fest- 
coDC.  des  städt.  Curcomitös  zur  Feier  des  Geburtstags  des 
Grossherzoes  [Hein].) 

Thoma  (R.),  Orator.  „«Tohannes  der  Täufer".  ^Breslau,  Auf- 
fuhr, durch  den  Kircbenchor  von  St.  Elisaoeth  [Thoma] 
am  8.  Sept.) 

Tschalkowsky  (P.),  Ouvert. -Phant.  „Bomeo  und  Julie". 
(Amsterdam,  Abonn.-Gonc.  im  Neuen  Concerthaus  [Men- 
gelberg] am  17.  Sept.) 

Wagner  (R.),  Vorspiel  u.  Schlussscene  a.  „Tristan  und  Isolde". 
(Ebendaselbst.) 


Vermisohte  Mittheilungen  und  Notizen. 

*  üeber  eine  verschollen  gewesene  und  jüngst  in  Zürich 
aufgefundene  Ouvertüre  von  Richard  Wagner  wird  den 
„M.  N.  N."  von  dort  geschrieben:  „Eine  bisher  noch  nicht 
bekannt  gewesene  Composition  Richard  Wagner's,  bezeichnet 
mit:  »Zweite  Concertouverture  von  Richard  Wagnerf,  hat 
Hr.  Musikdirector  Dr.  Friedrich  Hegar  hier  in  einem  von 
dem  Pariser  Verleger  Wagner's,  Durand,  herrührenden 
Packete  aufgefunden.  Das  Manuscript  befand  sich  auf  der 
Rückseite  einer  Anzahl  gleichfalls  von  Wagner  geschriebener 
> Stimmen c,  oder  richtiger  gesagt,  diese  Stimmen  waren  aaf  die 
Rückseite  des  Ouvertüren- Manuscriptes  geschrieben.  Ver- 
muthlich  stammt  die  aufgefundene  Composition  aus  der  Zeit 
vor  dem  Pariser  Aufenthalt.  Die  Instrumentirung  der 
Ouvertüre  ist  nicht  vollständig  aus^führt,  und  es  muss  das 
Musikstück  nach  dieser  Richtung  hin  ergänzt  werden.  Man 
hof^,  es  mit  Genehmigung  der  Familie  Wagner  demnächst 
hier  aufführen  zu  können."  —  Die  „N.  Z.  Z."  ergänzt  diese 
Mittheilung   wie  folgt:    „Als   zur   Erinnerung  an   die  drei 

g'ossen  Wagner-Concerte  in  Zürich  vom  Jahre  1853  Hr.  Dr. 
egar  sich  anschickte,  im  Jahre  1878  eine  2ojährige  Gedenk- 
feier zu  veranstalten,  natte  ihm  Wagner  auf  Wunsch  durch 
seinen  Pariser  Verleger  Durand  die  Originalmanuscripte 
hierfür  zustellen  lassen.  Nach  erfolgtem  Gebrauche  wurden 
die  Stimmen  wieder  in  die  umfangreichen  alten  Packete  ge- 
legt.     Bei    der    heutigen    nochmaligen    Durchsicht    dieser 


Packete  fand  Hr.  Hegar  die  obengenannte  Composition;    sie 
wurde  am  Dienstag,  6.  October,  soweit  sie  instramentirt  ist, 
vom  Tonhalle-Orchester  probirt.    Sie  zeigt  ganz  den  Wagner 
in    seinen   allerersten  Anf&neen,  und   ihre   Entstefaungszeit 
dürfte  noch  weit  hinter  der  Kienzi-Periode  Wagner's  zarück- 
Hegen.    Der  Wagner-Forscher  v.  Santen-Kolff  hat  vor  drei 
Jahren  anlässlich  monographischer  Arbeiten  über  die  »Faoste- 
Onverture  Wagner's  nachgewiesen,  dass  Wagner  seine  Com- 
positiönen  nur  in  den  Zwanziger  Jahren,   und  zwar  als  er 
•  Kreuzschüler  zu  Dresden  war,  bis  zum  Bee^nn  seiner  ersten 
Capellmeisterstelle  in  Riga,  mit  Zahlen  zu  bezeichnen  pflegte. 
Zu  diesen  Compositionen  gehören  eine  Concertouverture  and 
etwa  neun  Compositionen  zu  Goethe's  »Fauste.    Sehr  ^wohl 
möglich,   dass  diese  Ouvertüre  das  bisher  vermisste  Opus  S 
von  Wagner  ist.    Es  fehlen  nämlich  tbatsäohlich  etwa  arm 
dieser  numerirten  Werke,  die  Uebrigen  sind  im  Archive  zu 
Bayreuth  aufbewahrt.    Für  Durand  in  Paris  hatte  Wagner 
während  seiner  Pariser  Zeit  in  den  Dreissiger  Jahren  Con- 
certarrangements  gemacht,  und  bei  den  ^genseitigen  Bezie- 
hungen  hatte   ihm   auch    Wagner  Arbeiten  in  Verwahrung 
gegeben,  die  vor  seine  Pariser  Zeit  zurückreichen.   Die  vieles 
bei  Durand  liegenden  Musikpackete  spielen  überhaupt  in  der 
Geschichte    Vfkpxer*»    eine    grosse    Rolle.      Offenbar    hatte 
'Wagner  in  Paris,   als  er  in  keineswegs  günstigen  Verhält- 
nissen lebte,   die  Rückseite  der  Composition  dazu   benutzt, 
um  darauf  eine  »Stimmet  aus  »Rienzi«  oder  Aehnliches  ra 
schreiben,   und   so   ging  denn   diese  Composition  zeitweilig 
verloren,    bis  sie  jetzt  in  Zürich,   wohl  nach  65  Jahren  der 
Vergessenheit,  wieder  ins  Leben  erweckt  wurde." 

*  In  Genf  wurden  von  Hrn.  Willy  Rehberg  unter  Mit- 
wirk, der  HH.  Pahnke,  Sommer,  Kling,  Rapp,  Ad.  Behberg 
und  Mondalt  drei  Kammermusiken  veranstaltet,  v^elch« 
ausschliesslich  Compositionen  von  schweizerischen  Com- 

Sonisten  im  Programm  hatten,  und  zwar  von  G.  Weber, 
[.  Goetz,  £.  Jaques-Dalcroze,  E.  Combe,  0.  Barblan,  W.  Heb- 
berg,  H.  Huber,  F.  Hegar,  J.  Raff,  J.  Bischoff-Ghilionnat 
A.  Werner  und  J.  Lauber. 

*  Jahresberichte  von  höheren  Musiklehranstai- 
ten  sind  uns  heuer  spärlicher  zugegangen,  als  in  den  letzten 
Jahren.  Es  liegen  uns  solche  heute  nur  noch  aus  Berlin, 
Mannheim  und  Wiesbaden  vor.  Zu  den  renommirtesten 
Conservatorien  der  Reichshanptstadt  zählt  auf  Grund  einer 
stattlichen  Reihe  vorzüglichster  Lehrkräfte  das  von  Klind- 
worth-Scharwenka.  Dasselbe  wurde  während  des  letzten 
Schuljahres  von  861  Schülern  und  Schülerinnen  besucht,  von 
welchen  die  Vorgeschrittensten  an  12  Vortragsabenden  und 
Prüfungen  Proben  ihres  Könnens  ablegten.  —  Der  7.  Jahres- 
bericht des  Conservatori  ums  für  Musik  zu  Mannheim^ 
an  welchem  14  Lehrer  und  1  Lehrerin  unterrichten,  weist 
eine  Frequenz  von  137  Zöglingen  und  12  Hospitantinnen  auf. 
Ganz  besonders  erwähnens-  und  preisenswerth  ist,  dass  diese 
trefflich  von  den  HH.  M.  Pohl  und  W.  Bopp  geleitete  Anstalt 
alljährlich  ein  Brahms-Concert  mit  ihren  Schtdem  ver- 
anstaltet, um  dieselben  „allmählich  immer  tiefer  in  die  Geistes- 
welt dieses  Meisters  einzuführen,  sie  immer  inniger  mit  der 
compositorischen  Individualität  des  Mannes  vertraut  zu  mar 
eben,  der  auf  dem  Gebiete  der  Kammermusik,  des  Liedes, 
der  Chorcomposition  und  als  Symphoniker  wohl  die  bedeu- 
tendste Erscheinung  unserer  Zeit  ist**.  —  Das  Conserva- 
torium  für  Musik  zu  Wiesbaden  wurde  laut  seines 
neuesten,  die  zwei  letzten  Schuljahre  umfassenden  Berichtes 
während  eines  Jeden  derselben  von  durchschnittlich  circa 
340  Schülern  besncht,  von  welchen  Dreie  sich  auf  das  Stu- 
dium der  in  unserer  Zeit  so  sehr  vernachlässigten  Guitarre 
verlegten,  die  Allermeisten  jedoch  das  Ciavier  als  Leibinstm- 
ment  tractirten.  Dem  Lebrercollegium  gehören  neben  dem 
vorzüglichen  Director  des  Institutes,  Hrn.  Albert  Fuchs,  gegen 
40  der  besten  Musiker  Wiesbadens  an.  Den  Bericht  erömiet 
eine  lesenswerthe  Beantwortung  der  Fragen:  Was  versteht 
man  unter  „italienischer  Gesangsmethode^  und  welche  Be- 
deutung hat  dieselbe  für  den  heutigen  Kunstgesang? 

*  Soeben  ist  bei  A.  H.  Pavne  in  Leipzig  unter  dem 
Titel  ^Dnr  und  Moll"  das  1.  Monatsheft  eines  musikalisch- 
litterarischen  Zeitungsunternehmens  erschienen,  das  es  sich 
zur  Doppelaufgabe  stellt,  dem  Musikfreund  für  ein  billiges 
Geld  eut  gewählte  neuere  Gesang-  und  Claviermnsik,  sowie 
fasslich  geschriebene  Artikel  belletristischer,  historischer  und 
biographischer  Natur  darzubieten;  und  wenn  das  unter- 
nehmen hält,  was  das  vorliegende  erste  Heft  mit  seinem 
reichen  und  dem  vorgesteckten  Zweck  entsprechenden 
Inhalt  (29  Seiten  Compositionen  von  P.  umlauft,  Tschaikowsky, 


563 


I.  Brüll,  0.  Nicolai  u.  A.,  3  Seiten  Portraits  eta  und 
15  Seiten  Text  von  Ad.  Ruthardt,  C.  Reinecke  a.  A.) 
verspricht,  so  wird  es  ihm  an  Förderern  nicht  fehlen.  Die 
Verlang^andlong  verbindet  mit  ihrer  nenen  Monatsschrift 
ausserdem  gelegentliche  Preisausschreibungen,  deren 
in  dem  1.  Heft  erlassene  Erste  einem  Lied  (200  M,),  einem 
Ciavierstück  (l&O  M.)  und  einem  Walzer  (100  M.)  gilt  und 
Einsendungen  bis  zum  81.  Oct.  zur  Bedingung  stellt. 

*  In  Prag  ist  mit  dem  1.  October  eine  neue  Musik-  und 
Theaterzeitung:  „Neue  Musikalische  Rundschau**,  redigirt 
von  Richard  Batka,  ins  Leben  getreten. 

*  Der  Verlag  des  „Centralblattes  für  Instru- 
mental-, Solo-  und  Chorgesane"  ist  Anfang  d.  M*  von 
Hans  Licht  in  Leipzig  auf  friedricn  Luckhardt  ebendaselbst 
übergegangen. 

*  Von  den  von  Carl  Zuschneid  herausgegebenen,  in 
Chr.  Friedr.  Vieweg^s  Buchhandlung  in  Quedlinburg  im  Ver- 
lag erscheinenden  „Musikpädagogischen  Blättern**, 
welche  als  Organ  fr&r  die  Interessen  des  musikalischen  ünter- 
richtswesens,  für  Dirigenten,  Organisten  und  das  Musikleben 
der  Gegenwart  bezeichnet  werden,  ist  die  1.  Nummer  er- 
schienen, welche  einen  recht  vortheilhaften  Eindruck  macht. 

*  In  London  führen  die  angesehensten  Concertinstitute 
endlich  die  Normalstimmung  ein. 

*  Unter  den  Gratiscursen,  welche  die  Commune  von 
Saint-Gilles  für  iunge  Leute  veranstaltet,  verdient  Erwäh- 
nung der  unentgeltliche  Unterricht  im  Ciavier  und  in  den  Ele- 
menten des  Gesanges,  welchen  Frau  P.  Samuel  gewährt. 
Die  Ausbildung  soll  dabei  so  weit  gefördert  werden,  dass 
die  Zöglinge  für  das  Conservatorium  reif  werden. 

*  Auch  Sängerhallen  haben  ihre  Schicksale!  So  wurde 
die  viel  bewunderte  Stuttgarter,  nachdem  sie  dem  6.  Sänger- 
bundesfest gedient  hatte,  zu  einer  Hundeausstellung  benutzt. 
Jetzt  wird  sie  abgerissen,  um  zum  grössten  Theil  e&  Arbeits- 
halle für  eine  Wurstfabrik  benutzt  zu  werden. 

*  Carl  Goldmark^s  Märchenoper  „Das  Heimchen  am 
Herd**  hat  kürzlich  sieghaften  Einzug  in  die  Stadttheater 
zu  Brunn  und  Leipzig  gehalten. 

*  Die  von  Vielen  mit  Spannung  erwartete  Premiöre 
von  X.  Scharwenka's  „Mataswintha**  im  Hoftheater  zu 
Weimar  hat  sich  unter  der  umsichtigen  Direction  des  Hm. 
Stavenhagen  in  allen  Theilen  zufriedenstellender  Weise  am 
4.  d.  M.  vollzogen.  Der  Aufführung  wohnte  der  Componist 
persönlich  bei,  und  das  Publicum  rief  ihn  wiederholt  vor  die 
fl£U3Qpen. 

*  Nachdem  Smetana's  komische  Oper  „Die  verkaufte 
Braut**  gelegentlich  der  Wien  er  Musik-  und  Theater- Ausstellung 
in  czechischer  und  1893  im  Theater  an  der  Wien  in  deutscher 
Sprache  dem  Wiener  Publicum  ihre  Reverenz  gemacht  hatte, 
ist  sie  am  4.  October  endlich  ins  Hofopemhaus  der  Kaiser- 
stadt an  der  Donau  eingezogen  und  hat  dieselbe  Freude  er- 
regt, wie  gelegentlich  ihrer  früheren  Aufführungen  in  Wien. 

*  Im  königl.  Opernhaus  zu  Budapest  spielt  sich  jetzt 
ein  Cyklus  von  neuen  Opern  der  ungarischen  Compomsten 
F.  ErkeL  Doppler,  Istvan,  FarKa,  Mihalovich,  v. 
Zichy,  Hubay  und  Frotzler  ab. 

*  E.  N.  V.  Reznicek's  Oper  „Donna  Diana**  hat  am 
4.  d.  M.  bei  ihrer  Premiere  in  Co  In  allgemeinstes  Gefallen 
erregt  und  grossen  Beifall  entfacht.  Eine  ganze  Reihe 
weiterer  Premieren  des  geistvollen  Werkes  steht  für  diesen 
Winter  noch  bevor. 

*  Im  Monnaie- Theater  zu  Brüssel  fand  die  in  dieser 
Stadt  zum  ersten  Male  gegebene,  bereits  von  1870  herrüh- 
rende komische  Oper  „Les  deux  Billets**  von  Ferdinand 
Poise  bei  sehr  zufriedenstellender  Aufführung  eine  sehr 
günstige  Aufnahme. 

*  Massen  et 's  „La  Navarraise**  hat  im  Lyrischen  Theater 
zu  Mailand  einen  grossen  Erfolg  gehabt. 

*  Der  Kirchengesang-Verein  zu  Magdeburg  be- 
ging unter  Leitung  seines  hochverdienten  Gründers  und  Diri- 

fenten  Hrn.   k.  Musikdirector  Gustav  Rebling  am  11.  Oct.  das 
0jährige  Jubiläum  seinesruhmvollen  Bestehensmit 
einer  Anirührung  von  F.  Hegar^s  Oratorium  „Manasse**.    Eine 


bei  diesem  Anlass  erschienene  Festschrift  gibt  zuverlässigen 
Aufschluss  über  die  Geschichte  und  das  Wirken  dieses  aus- 
gezeichneten Chorvereins,  dem  bekanntlich  die  Ehre  zu  Theil 
ward,  von  Richard  Wagner  zur  Mitwirkung  bei  der  Feier 
der  Grundsteinlegung  seines  Festspielhauses  in  Bayreuth 
eingeladen  zu  werden  und  sich  neben  dem  Riedel- Verein  aus 
Leipzig  und  dem  Stern'sohen  Verein  aus  Berlin  an  der  Aus- 
führung des  chorischen  Theüs  der  9.  Syinphonie  betheiligen 
zu  dürfen.  —  In  dem  Verzeichniss  der  von  mm  in  Magdeburg 
zu  Gehör  gebrachten  g^rösseren  Werke  mit  Orchester  steht 
S.  Bach's  Matthäus-Passion  mit  14  Aufführungen  obenan ;  ihr 
folgen  Mozart's  Requiem  mit  18,  Handelns  ^Messias**  mit  11, 
Beethoven^s  9.  Symphonie  mit  8,  Mendelssonn's  „Paulus**  mit 
6  Aufführungen  u.  s.  w.  In  der  Berücksichtigung  des  Gesammt- 
schaifens  der  in  diesem  Verzeichniss  genannten  Comi^onisten 
nimmt  Mendelssohn  den  1.  Platz  ein,  der  mit  12  verschiedenen 
Werken  36  Mal  auf  dem  Plan  erschien.  Von  den  in  Frage 
stehenden  Componisten  sind  Becker,  Brahms,  Bruch  und 
H.  Hofmann  die  einzigen  noch  lebenden,  und  von  diesen 
nimmt  Bruch  mit  5  Werken  und  12  Aufführungen  den  weitesten 
Raum  für  sich  in  Anspruch,  während  die  drei  Anderen  nur 
mit  je  einem  Werke  und  einer  Aufführung  vertreten  sind. 

*  Hr.  Generalmusikdirector  Hermann  Levi  in  München 
wurde,  seinem  eigenen  Wunsch  entsprechend,  in  den  Ruhe- 
stand versetzt.  In  Anerkennung  seiner  langjährigen  ruhmvollen 
Thätigkeit  in  der  von  ihm  bekleideten  Stellung  wurde  er  zum 
Ehrenmitglied  der  k.  Capelle  ernannt.  Neben  aen  HH.  Fuchs, 
Röhr  und  Strauss  wird  vom  März  n.J.  ab  auch  noch  Hr.  Prof. 
Max  Erdmannsdörferals Hofcapellmeister  amtiren  und  dem 
Institut  somit  eine  Dirie;entencapacität  ersten  Ranges  werden. 
Hr.  Prof.  Erdmannsdörier  wird  aber  schon  vorher  in  München 
in  Thätigkeit  treten,  und  zwar  als  Dirigent  der  ersten  Con- 
certe  der  Musikalischen  Akademie.  Der  Schwerpunct  seines 
künstlerischen  Wirkens  wird  jedoch  während  der  bevor- 
stehenden Saison  noch  in  der  Leitung  der  grossen  Concerte 
der  Kais.  russ.  Musikgesellschaft  in  St.  Petersburg  beruhen. 

*  Edvard  Grieg,  der  norwegische  Meister,  wird  Ende 
d.  M.  in  Stockholm  auf  Einladung  der  dortigen  Hofoper 
zwei  Concerte  mit  eigenen  Compositionen  und  am  7.  Nov. 
in  Christiania  das  Concert  zur  Feier  des  25jährigen  Jubi- 
läums des  von  ihm  gegründeten  Musikvereins  diiigiren. 
Hierauf  wird  er  nach  Wien  sich  begeben,  wo  er  sicn  zu 
einem  Orchesterconcert,  einem  Liederabend  und  einer  Kammer- 
musik verpflichtet  hat  und  sicher  die  begeisterte  Aufnahme 
wieder  finden  wird,  wie  bei  seinem  dortigen  Auftreten  im 
März  d.  J. 

*  Hr.  Prof.  G.  Halir  wird  Ende  d.  M.  seine  erste  Reise 
nach  Amerika  antreten  und  dort  zunächst  in  New -York 
debutiren.  Später  wird  er  in  Chicago  und  Boston  spielen 
und  von  letzterer  Stadt  aus  Theil  an  der  grossen  Tournöe 
des  Bostoner  Symphonie-Orchesters  nehmen. 

*  Hr.  Organist  Paul  Janssen  beging  am  1.  Oct.  den 
25.  Jahrestag  seiner  verdienstlichen,  dem  Ciavier  und  der  Orgel 
gewidmeten  Lehrthätigkeit  am  k.  Conservatorium  für  Musik 
zu  Dresden. 

*  Zum  Organisten  an  der  St.  Georgen-Kirche  in  Eisenach 
wurde  Hr.  Camillo  Schumann  erwählt. 

*  Mit  der  langjährig  von  dem  verstorbenen  trefflichen 
F.  G.  Schwencke  innegehabten  Organistenstellung  an  der  St. 
Nicolaikirche  zu  Hamburg  wurde  der  k.  Musikdirector  Hx. 
Friedrich  Reinbrecht,  zur  Zeit  Organist  am  St. Willibrordi- 
Dom  in  Wesel,  betraut. 

*  Hrn.  Carl  Gold  mark  in  Wien  wurde  das  Ritterkreuz 
des  österreichischen  Leopold-Ordens  verliehen. 

Todtenliste.  Touschmalow,  Capellmeister  an  den 
Theatern  von  Warschau  und  Tiflis,  Componist,  f  kürzlich.  — 
Landen,  langjähriger  Concertmeister  des  ehemal.  Pasde- 
loup'schen  Orchesters,  später  Violinsolist  und  3.  Capellmeister 
der  Grossen  Oper  zu  Paris,  f  daselbst.  —  Anton  Brückner, 
der  greise,  von  Vielen  ebenso  vergötterte,  wie  von  Vielen  ge- 
schmähete  Componist  in  Wien,  f  nach  längerem  Leiden  am 
11.  d.  Mts.  daselbst. 


Brierkasten. 


IV,  K.  ia  K.  Die  Namensnennimg  in  der  „Ura^iia"  be- 
ruht &uf  einem  Druckfehler,  indem  der  neue  Bedacteur  der 
„Orgel"  nicht  Maul,  sondern  Mauke  h eiset. 

Ed.  F.  in  L.  Ddss  Hr.  B.  Zwintscher  gern  seinen  filins 
Undolf  ftls  Lehrer-Collegen    im   ConBeryatoriiim  neben  sich 

febabt  bätt«,  ist  ebenso  begreiflich,  nie  sein  Mieemutb  über 
en  vereitfllten  Plan.  Wenn  er  aber  vielleicht  glaubt,  durch 
die,  nie  man  bort,  bereits  vollzogene  Kündigung  seiner  Stel- 


lung am  Institut  doob  noch  zu  dem  angestrebten  Ziel  zu 
gelangen,  so  Terrechnet  er  sich  wobl  erst  recht.  Man  wird 
ihn  nicht  durch  nachträgliche  Anstellaug  seines  Sohnes  zu 
halten  suchen,  sondern  ihn  ziehen  lassen,  uud  wohl  Keiner 
seiner  HE.  Cdliegen  am  Institut  wird  dem  Scheidenden  eine 
Thräne  der  Wehmuth  und  des  Bedauerns  nachweinen.  Aus 
welchem  Grunde  auch? 

L.  K.  in  A".    Ist  schon  besorgt! 


Auseig-en. 


Von  Ende  October  bis  Mitte  Januar  1897  bin  ich  auf 
einer  Concerttournöe  in  den  Vereinigten  Staaten. 

Prof.  Carl  Halir. 

Berlin,  Potsdamer  Strasse  51.  [1665b.] 


FOp  Violoncell 

«rschieD    soeben    im    Verlage   von    Fi    £•   C*  LeUQkaPt    in    LdlpZig. 

Äir  und  iVLenuett 

für  Violoncell  mit  Pianoforte 

componirt  von 

Ferdinand  von  JHIieneron. 

.    Op.  d.  —  David  Popper  gewidmet.  —  M-  t,8o. 
Vorher  erschienen:  [1666.] 

Albert  HaPimann,    Op.  26.     Atme    mof !     Cantilena   für   Violoncell 
■mit  Pianoforte .     .     Ji   1, — . 

L.  van  Beethoven,.  Adagio  aus  dem  Sextett  Op.  71,    für  Violoncell 
mit  Pianoforte  bearbeitet  von  Albert  Hartmann       ,     ^   1,20. 

Wa  A.  Hoxapt,    Adagio,    fär  Violoncell    mit   Pianoforte   bearbeitet  von 
Albert  H.rtmann Jt  1,50. 

HOehat  wlrlcsaine  Vortragsstfloke,  die  sich  bereit!  Öfters  tretTlleh  bewährten. 
In  Vorbereitung: 

Robert  Kahn,  Op.  25.     Drei  Stücke  (Bemanze;  Serenata;  Capric- 
cio) t3r  Violoncell  nnd  Pianoforte.  — Robert  Hansmann  g-ewidmet. 


S^SlSlS^llll§l§g§^§llll 


We.) 


Robert  Fuchs.  Op.  55. 

I  SO   üuette   <Tlr   zrrei   "VioUnen.    T^te 

Heft  1  C^o.  1-10).  Heft  II  (No.  ll-«0). 

ä  ein  Heft  H.  1,60. 

Neue  Freie  Presse  vom  24./9.  1896: 

—  Soeben  erschienen  bei  C.  Hof  bauer  in  Leipzig  zwei  Hefte  Violln- 

I  Duette  von  Bobert  Fachs.    Die  darin  enthaltenen  zwanzig  Stücke  sind 

—  dafür  bUr^  der  Name  dea  Heisters  —  eine  werth  volle  SsreicheronK 

der  einschlsgigen  Litteratur.  [1667c^ 

I   ^AW>tt#   ^g^So   ^P-^*-  Amopettan.  Leichte 
I  *nOveri  ^rUenSß  StUokefUrVIoline  u.  Planottorte. 

(Erste  Lage.) 
Heft  1  (No.  1-8).  Heft  II  (No.  9-15). 

k  ein  Heft  H.  4,-. 
Wien,  I.  Bezirk,  C.  HofbauePf  Eämtnerstrasse  34. 


Offene  Stellen  fflr  Musiker. 

GeancM  werdeni 

Concertmelster  für  das  stftdt.  Or- 
chester in  Heidelberg  zum  I.Jan.  1897. 
An&ngsgehalt  1500  JI  pro  Jahr,  Be- 
werbungen an  den  Stadtrath :  Dr. 
Wilkens.    (S.  Inserat!) 

Elementarlehrer  des  ClaTier- 
ipielB  &LT  die  Akademie  der  Ton- 
kunst zu  Erfurt,  Bewerbungen  an 
Director  Hans  Rosenmeyer.  (S.  In- 
serat!) [1668.; 


Wüheln  Umme,  Mflgik-ttriag,  Lelitrig. 

Neue  Xieder. 

^ — _ 

palmar  ßorgstrOin. 

Fünf  Ofldloht«  «OB  „BHOh  der  Llebr 

von  Mnrad  Effendi.  Jt.  «,— . 
1.  Lass  dem  Beter  seine  I>janu.  8.  Wer 
von  einstger  Liebe  spriutt.  3.  Dein 
Qeatftndnias,  wett«rleuchtend.  4.  Ueine 
Haft  ging  jäh  zur  Rttste.  6.  W&i  nicht 
auf  die  tollen  Klagen.  {\e»%:. 

Otto  Tanbmann  schreibt  in  der  „AU- 
gem.  Muaikzeit."  vom  18.  IX.  »6: 

„Der  Name  des  Contponisten  vorstehen- 
demes&nge  war  mir  biejetztnicht  bekannt. 
Ich  freue  mich  aber,  ihn  kennen  gelernt 
zu  haben,  wie  man  sich  über  jede  Be- 
kanntschaft &eut,  die  Einem  nicht  nur 
eine  andere,  sondern  eine  svmpathiscbe 
nnd  bemerkenswerthe  Phjaiognomi» 
zeigt.  Und  das  thut  Borgstrfim,  Sym- 
patnisch  an  ihm  oder  an  seiner  Musik, 
was  hier  gleichbedeutend  ist.  ist  deren 
Frische,  ja  Natur wücbsigkeit.  nemerken»- 
wertbaber  ihre  melodische,  harmonische 
und  insbesondere  rhythmische  Eigenart, 
die  nicht  erworben,  sondern  angeboren 
erscheint  und  daher  um  so  überzeugen- 
der und  eindringlicher  wirkt.  Seine  mir 
zur  Besprechung  vorliegenden  Fünf  Ge- 
dichte voD  Murad  Effendi  bilden  einen 
Cyklus  nnd  behandeln  das  Thema  glück- 
lich-unglücklicher Liebe.  Sie  sind  also 
aller  Wahrscheinlichkeit  nach  als  un- 
trennbares Glänze  gedacht,  immerhin  ist 
aber  ein  Einzelvortrag  einer  oder  einiger 
Nummern  möglieb,  dankbar  nnd  genuss* 
bringend,  weü  jedes  Gedicht  eine  beeon- 
dere  Stimmung  athmet,  diese  voll  zum 
Ausdruck  bringt,  und  Jedes  in  seiner  Art 
ein  wohlgelungenes  Kunstwerk  ist.  Ei- 
nem der  Lieder  vor  den  Anderen  den 
Vorzug  za  geben,  unterlasse  ich:  sie  sind 
es  Alle  werth,  gesungen  nnd  —  gekauft 
zn  werden." 


566 


Lulu  Heynsen  (leuoNfru  i.  Ui), 
[16701.]  lieder-  ui  Ontirleidiierii. 

Berlin  W.^  Schöneberger-Üfer  41. 
Concertvertret.  Herm.Wolff.BerlinW. 

Gorrespondenzen  erreichen  mich  untw 
[1671i.J  der  Adresse: 

Frankftirt  a.  M.»  Feldbergsir.  88,1. 

Hngo  Beeker,  tonlgl  Professor. 

Otto  Ooepfart, 

Conoert-  tmd  OratoriensSnger 

[1679b.]  Bass-Bariton. 

1 

"\^7"  ©  i  in.  a.  r. 

Emil  PinkSy 

Goncert-    nnd   Oratorientenor. 

Leipzig,  Hohe  Str.  47,  II.  [i673g.] 

GoncertYertretnng:  H.  Wolff,  Berlin. 

Anna  Schimon -Regan, 

fl674— ,] 

Ukmn  ffir  Sologesang  an  der  k. 
Akadonio  der  Tonkust. 

Mflnoheni  Jlgerstrasse  8 III. 

KanunersliJigerAlfreilOberlander 

(Tenor).         [I676m.] 

Berlin,  Charlottenborg. 
(Ck)ncertvertretnng;  H.  Wolff,  Berlin.) 

HermäDD  Oansche  (ßaritooX 

Oratorien-,  Balladen-  und  Liedersinger. 
Vertreter:  Hermann  WollOr,  Berlin  W. 

Eigene  Adresse:  Crensnach.  [1676g.] 


[167711.] 


Otto  Hintzelmann, 


London  li.W.    gp^CSt    OaVOUV,     "trJi'r  %^' 

m.  Adelaide  Read  181  '^^^^     ^^^%^^m  y  llttetetrasM  28. 

Teiegn-Adresse  ^6816^  u.  Gonceildirection,  "^Ä  iiSS"'^ 


Plowitz  London. 


Cavour  Berlin. 


Arrangements  von  Goncerten,  namentlich  in  London  und  Berlin.  Zusammen- 
stellung  von    Goncert-   und    Gastspiel-Tournees   in    allen  Ländern  der  Erde, 

Vertretung  von  nur  allerersten  Künstlern.  [1682d.] 

EDgagementsvennittelong.    Mvidodle  energisebe  Fürderong 
der  TOD  mir  vertretenen  KOnstlerinteressen. 

Virtuosen»  Componisten  und  Chorvereinen 

empfehle  ich  bei  Veranstaltung  eigener  Goncerte  in  Leipzig,  deren  vollstän- 
diges Arrangement  ich  auf  Wunsch  übernehme,  mein  neues  grosses  Orchester 
(60  Künstler).  [1683—.] 

Leipzig,  Saiomonstrasse  18.  Hans  Windersteiii, 

Capellmeister. 


Coneert-  u.  Oratorlens&nger  (Tenor). 
Berlin,  W.  30.,  Eisenacher  Str.  66. 

Willy  SieMerg, 

Gonff.  [1678-..] 

Edda  Wolf, 

Gesanglehrerin.    [  I6797.] 
JLeipziff,  Pfaffendorfer  Str.  6,  II. 

Johanna  Dietz, 

Conoert-  und  Oratorienaängerin 

(Sopran).  [1680k.] 

Frankftirt  a.  M.,  Schweizerstrasse  1. 

Etsakstli  Fallit, '""" 

Conoert-  und  Oratoriensängerin. 

Alt  u.  Mezzosopran,   Schule  Stockhausen. 
Wietbaden.    vertret.:  Eugen  Stern,  Berlin. 


Clara  PoMer  (Hezzo-Sopras). 

Leipzigi  Mühlgasse  4r. 

[1684g.]  (Concertvertretimg:  H.  Wolff,  Berlin.) 

Frau  Buttner-Glanz, 

Conoert-  u.  Oratoriens&ngerin  (Sopran), 
Schale  Auguste  Götze,    [1686x.] 


lieipsi^^,  Bahnhofstrasse  19,  IL 


Goncert-Tenor  Oeorg  Ritter, 

frtlher  Berlin,  jetzt  aber:   [1686x.] 

Dresden,  Pragerstrasse  S8. 

Elsa  RueggePi 

Vlolonccllvlrtuosln.     [1687w.] 

Rue  de  la  Vietolre  169»  St.  Clilles. 
Brüssel  (Belgien). 

Kamiersäflner  C.  Dierich 

(Tenor).  [i688f.] 

Leipzig,  PfafFendorferStr.il. 
(Concertvertretung:  HtlüTolir,  Berlin.) 

Elisabeth  Paleit,  AlMll, 

gestützt  aufglänzende  Erfolge  und  erste 
Empfehlungen,  sucht  sich  an  einer  Tour- 
nöe  zu  betheil.  Gef.  Meld.  n.  Wiesbaden, 
Phfllppsberg  12.  [1689b.] 

lamarelScialftMaU, 

herzog!,  anhält.  jKammersSngerln  (Sopran). 

Berlin  S.,  Gamphausenstrasse  20. 

Goncert- Vertretung:      [1690z.] 
Eagei  Steri,  Berlii  W.,  lag^bvger  Sir.  7, 


Erledigte  Goneertmeisterstelle. 

In  unserem  städtischen  Orchester  ist 
auf  den  1.  Januar  1897  die  Stelle  eines 
Goncertmeisters,  welcher  sowohl  Streich- 
ais auch  Blas-Musik  zu  dirigiren  ver- 
stehen muss,  zu  besetzen.  Der  Aniangs- 
Sehalt  beträgt  1600  Mark  nnd  steigt  nach 
[aass&;abe  aer  Dienst-  und  Gehaltsord- 
nung bis  zu  1750  Mark  an.  Die  Stelle 
ist  mit  Pensionsberechtigung  und  An- 
spruch auf  Hinterbliebenen- Versorgung 
verknüpft.  Bewerber  wollen  sich  bis 
zum  26.  d.  M.  anter  Vorlage  ihrer  Zeug- 
nisse, sowie  eines  von  ihnen  selbst  ^- 
schriebenen  Lebenslaufes  bei  uns  schrift- 
lich melden.  [1691b.] 

Heidelberg,  den  6.  October  1896. 

Der  Stadtrath: 

Dr.  Wllkens. 


Verlag  von 

Breiticopf  A  Hgrtei  in  Leipzig. 

Ausgewählte  Madrigale 

und  mehrstimmige  Gesänge  berühmter 

Meister  des  16.  bis  17.  Jahrhunderts,  in 

Partitur  gebracht  und  mit  Vortragszeichen 

versehen  von  [1692.] 

W.  Barclay  Squire. 

1.  J.  P.  Sweelinek,  Poi  che  voi  non  vo- 
lete.    (1650.) 

2.  —  Madonna  con  questi  occhi.   (1601.) 
8.  J.  Dowland,    Shall   I  seek    (Liebes- 
schmerz füllt  mir  das  Herz),    (1600.) 

4.  J.  Ward,   Hope  of  my  heart  (0  sag, 

warum?).     (1613.) 
6.  Q.  G.  Gastoldl,  AI  mormorar.   (1592.) 

6.  Th.  Bateson,  Have  I  found  her  (End- 
lich hab  ich  dich  gefanden).    (1618.) 

7.  —  Sister,  awake  (Wach  auf,  wach  auf). 
(1604.) 

8.  H.  Chr.  Halden,  Mach  mir  ein  lustigs 
Liedelein    (1601). 

9.  Orlando  dl  Lasso,  Qnand  mon  mari 

(Kommt,  mein  Gespons).  (1564.) 
Claude  le  Jeune,  0  Vilanella.  (1586.) 

Je  50  Pf. 


666 


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Soeben  erschien;  (1694&.) 

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Op.  96.  Heft  I.  36  kleine  melodische  Doppetgriff-Etuden.  Ji  3,—  no. 
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Sf^'  Aus  den  mir  zahlreich  zugegan^nen  Anerkennungsschreiben  berühmter 
Geiger  theile  ich  Ihnen  nachstehend  Einige  mit: 

Prof.  Hugn)  Heermann,  Frankfurt:  „Ich  finde  die  ganze  Arbeit  bewunde- 
rung^SWtlrdfg.  In  solcher  0«nauigkeit  ist  besonders  für  die  so  wichtige  Flageolet- 
Technik  noch  Nichts  bisher  veröffentlicht.  Ich  freue  mich  ordentlich  darauf,  die 
zweifellos  glänzenden  Resultat«  an  meinen  eignen  Schülern  wahrnehmen  zu  können." 

Prof.  Waldemar  Meyer,  Berlin:  ,Ich  halte  die  Hofmann'sche  Violin -Technik 
fUr  ein  Stttdienwerk  ailerersten  Ranges.  Ausgezeichnet  zum  Lehren  und  höchst 
anregend  für  Eücstler.    In  der  Oeigerschnle  werde  ich  das  Weric  sofort  einfuhren." 

W.  Jos.  von  Wasielewskl:  „Hofmann's  Violintechnik  ist  ein  mit  tiefer 
Kenctniss  und  Einsicht  in  die  Natur  des  Instrumentes  abgefasstea  Werk.  Mir  ist 
keine  Violinscbule  bekannt,  die  ein  so  reichhaltiges,  ja  man  darf  sagen  erschöpfen- 
des Studienmaterial  ftir  die  Geige  enthält." 

Zu  bezieben  durcb  alle  Buch-  und  Mosikalienhandtungen,  sowie  direct  vom 
Verleger 

Jul.  Heinp.  Zimmermawni  Leipaig. 


Verlag  won  E.  Wi  Fritgsch  in  Leipzig. 

Fest-Praeludium   für  Orchester.       Par- 
titur 5  Ji.     Summen  6  Ji.         [1695.] 


Georg  Riemensehneider, 


Verlag  Ton 
Breitkopf  <,  Wrtel  i. 


Leipzig. 


Ludwig  Bonvio. 

Op.  12.  8  Tonhilder  f.  gr.  Droh.  Part. 
Ji  6,—.    Stimmen,  25  Hafte  je  SO  a^. 

Op.  18.  4  Lieder  f.  Sopr.  oder  Ten.  mit 
Pianof.    Ji  8,—.  [1696.] 

Op.  14.  4  Lieder  f.  Bariton  oder  Mezzo- 
sopran mit  Pianof.     JI  8,—. 

Op.  15.  Sonntagsfeier.  Duett  f.  Sopr.  o. 
Bariton  m.  PUnof.    Ji  1,50. 

Op.  19.  Romanze  £.  Viol.  m.  Orcb.  Aus- 
gabe f.  Viol.  m.  Pft«.    Ji  1,50. 

Op.  30.  Du  sonnige  wonnige  Welt,  für 
Sopr.  n.  Bar.  n.  gem.  Chor  m.  Orcb. 
Ausgabe  mit  Pfte.  Ji  2,—.  4  Chor- 
stimmen  je  15  /^. 

Op.  21.  S  Wethnaobtalfeder  f.  Heizo- 
sopr.  oder  Bar.  m.  Pfte.     Ji  1,50. 

Op.  23.  B  Lieder  f.  Sopr.  oder  Ten.  m. 
Pfte.    Ji  a,— . 

Op.  97.  Festzng  f.  gr.  Orcbester.  Part. 
Ji  4,—.  Stimmao,  26  Hefte  je  30  .^. 


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Vier  einfache  Weisen,  Op.  10. 

Jt  2,50.  [1697.1 

VeUtkei.  W[<K«Uei  lukti.  LlfkwUiug. 
Das  „Magasin  für  Litteratnr"  schreibt 
gelegenÜtcE  einer  Beeprecbuug  dieser 
Lieder:  „Zumpe's  lEinfacbe  Weisem 
kennen  gar  nicht  warm  genng  ompfobieo 
werden." 


Zur  Featzeit  empfahlen  [lfi98c. 

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bandiung  und  den  Verlag 

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Verlag  von  L.  Hoffarth  in  Dresden. 

Hugo  ßrflckler. 

Ein  Beitrag  zur  Geschichte 

des  musikalischer!  deutschen 

Liedes 

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Albert  Becker.    Op.  85. 

Clav.-Ausz.M.  1,80,  Chorstimm.  M.  1.20. 
Ausgabe  für  zweistimmigen  Chor 
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Hetnriohshofen's  Verlag,  l 


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Sr.  Mi^.  des  Kaisers  von  Deatschland  and  K&ntes  vod  Preusseu,  Ihrer  Moj.  der  Koiaeric  von  Deutschland  und  KOnigin 
von  Preusseo,  Ihrer  Maj.  der  Königin  von  Eagland,  Ihrer  Maj.  der  Königin -Begentin  von  Spanien,  8r.  Kaiserl.  tmd 
KOnigl.  Hoheit  des  Kronprinzen  von  Deutachland  und  von  Preusaen,  9r.  Köni^l.  Hoheit  des  Prinzen  Friedrich  Carl  von 


Frenssen,   Sr.  KOnigl.  Hoheit  des  Herzogs  < 
[1701—.] 

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Edinburgh.   Ihrer  Känigl.  Hoheit  der  Prinzessin  Louise  von  England 
(Marchionees  of  Lome). 

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5—7  Jotaaniiis-Str. 


r^utiu^  'ßlüthner, 

£eipzig. 


Königl.  Sachs.  Hofpianofortefabrik. 

Hotllifaruit 

Ihrer  Ha],  der  Kaiserin  von  Deulscbland  und  KSnIgln  von  Prouiien, 

Sr.  H^.  dii  KaiHri  van  Oeilarreich  und  KBnIgi  van  Ünsarn, 

Sr.  HaJ.  det  KOnigt  von  Dlnemark, 

Sr.  MaJ.  dii  KSnigi  von    Griechinland, 

Ihrer  KSnIgl.  Hoheit  dar  Prinzaialn  von  Walei. 


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Eugen  HiMach.    Op.  20. 

No.  I.  Wiitaniargei.  „Die  Flocken  ükUen". 
Jl  1,90. 
No.  2.  ,4i  miMT  Heiaatk".    ^  1,—. 
No.  3.  H4tkeiUri.  „Drunten  auf  den  Gae- 

seo  stand  ich".    Jl  1,—. 
No.  4.  ScUasMriiH.    „Ein  Scblösslein  will 

ich  feilen".    Jl  1,30. 
No.  6.  BitU.  Ji.ch  wüsstest  du,  vrie  thti- 

nenbitter".    Jl  1, — . 
HelnrlBhshofen's  Verlag,  lagJatars.' 


Verlag  vonBreltkopf  &  Hftrtel  in  Utplg. 
^^»  Soeben  erschienen;  ^^^ 

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Die  Schlittenfahrt,  als  Eindetsjonpho- 

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668 


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[Hiii^agfeineiitsof ferten   nur    dlrect. 
FOr  Bayern,  WOrttemberg,  Baden  und  die  Schweiz:  SQddeutsohe  Conoertdirection  MQnohen. 


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Georg  Wille,  Violoncellvirtuos, 


[1709z.] 


SoloYioloBMllist  des  Theater-  ind  GewaDdhansorehesten  n  Leiprig, 

erbittet  Engagementsofierten  für  Concerte  unter  der  Adresse  HaydnstrasSfi  3^  ID. 


Ck>ncertengagement8  för  den  bevorstehenden  Winter  (nur  vom  1.  Januar  1897  an)  bitte  aUSSOMiessIlCh 

an  Hermann  Wolffs  Conoertdirection,  Berlin,  Am  Carlsbad  19,  oder  direct  an  mich  zu  richten.  [nio.] 


Dr.  Otto  Neltzel. 


Cöln  a.  Rh. 


^rno  3€Uf,  Vialinvirtuos, 

erbittet  Anmeldungen  für  Concerte  unter  Adresse: 
[i7iid.]  LelpSig,  Flossplatz  1,  n. 


Stoßert  ffeicAmüUer, 

Pianist  und  Lehrer  des  höheren    Clavierspiels. 
[17126.]  Leipzig^  Thomuskirchhof  17. 


Stephan  ICrehl, 

Lehrer  f.  Theorie  am  grossh.  Contervatorlum 
Carlsrnhe  (Baden).  [1718z.] 

Frau  Martha  Hohlfeld, 

ConcertsAngerin  (Soj^ran), 

sowie  Gesanglehrerin.    [1714y.] 
lieipsBic  König  Johannstrasse  18,  part. 
Conc.-Vertr.:  Eugen  Stern,  Berlin. 


MaDDes  Sooer,  ^""'"^ 

Hirldilit  II  Theiter-  iii  teiiittiuirthetler. 


jLeipBii^9  Sedanstrasse  13  part. 

Susanne  Stade,  [ine-i 

Concert-  u.  Oratoriensängerin  (Sopran). 
Gesanglehrerin. 

Leipiig,  Ranstädter  Steinweg  49  Hl. 


Eduard  tw^^^i»^  [i7i7n.] 

Coneert-  und  Oratoriens&nger  (Tenor). 

D  r  e  8  d  e  Ui  Ostra-Allee  23. 
CScilie  Kloppenburgi 

hoher  Alt.  [1718n.] 

Frankfurt  a.  M.,  Zimmerweg  18. 
Concertvertretung:    H.  Wulff,  Berlin. 

Soloqoarlett  für  KirebeBgesaag, 

JLeIpBl«:.  i[i7iQb.] 

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Sophienstrasse  12. 

Robert  Leidepitzp 

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(Bass-  und  Bassbariton).  [1720a.] 

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Anna  Manoh,    [i^^iv] 

Concert-  und  Oratoriens&ngerin  (Sopran). 

Frankfurt  a.  M.,  Staufenstrasse  85  XU. 

Concertvertretung:    H.  Wolff,   Berlin. 


Druck  von  0.  G.  Böder  in  Leipzig. 

Hierzu  eine  Beilage  von  Breitkopf  &  HSrtel  in  Leipzig. 


Leipzig,  am  22.  October  1896. 


Veraatwortliober  Bedaateur  und  Verleger: 

E.W.  FriUBch, 

Leipzig,  KBnlgsstraau  fl. 


Das  Musikalische  Wochenblatt  erscheint  jährlich  in  53  Nummara.  Der  AbonnementebetTag 
fUr  das  Quartal  von  13  Nununem  ist  2Mark;  eine  einzelne  Nununer  kostet  40  Pfennige.   Bei 
Wim  ■  L   ^  ~i      directer  frankirter  Kreazbandsendong  treten  nachetehende  vierteljährliche  Abonnemente- 
&&I  liJftUFfft  I      E«^  "»  Kraft:  8  Mark  60  Pf.  für  das  Deutsche  Reich  und  Oesterreich.  -  9  Mark  76  Pf. 
"  J      für  weitere  L&nder  dee  Weltpostvereins.  —  Jahresabonneinentfi  werden  unter  Zugrunde- 
legung vorstehender  Bezugsbedingungen  berechnet. 
Die  Insertionsgebabren  fOr  den  Baum  einer  dreigespaltenen  Fetitzeile  betragen  30  Pf. 


No.44. 


abalt:  VBrUÜan.    Von  Alfred  RicliMr.  (SohliuB.)       

Ootttisb  Röder.)  —  Penilleton :  KriUB<:he  WldersprüDti«. 

Bericht  ans  LeipEig.  —  ConoertniDachBa.  —  Ensageineiiti 

NotluD.  —  Offsuer  SpreahiakL  —  Briatkuten.  —  Aiuelg:«D. 


Zum  rünrEigtäliiigen  JabllBnm  der  FlimK  C 

u_t.         >K sohlelite;  "—"-■-'-*- 

In  OpM  n 


)<3otdnJ 


„  (Hit  dam  PortraU  von  Cu 
Infis)  and  Hilnchsn  (SohluBs),  - 
Veimlsobte  HltUiailanssn  Dn< 


Variation. 

Von  Alfped  Rlehtflr. 
(ScUusB.) 

Die   Veränderung   der  Begleitstimmen. 

Wird  die  Melodie  verändert,  bo  pflegt,  ausgenommen 
in  minder wertbigen  Compositionen ,  fast  stets  auch  zn 
gleicher  Zeit  eine  wenn  auch  mitunter  geringfügige  und 
sich  nur  auf  nebensächliche  Dinge  erstreckende  Äenderung 
der  Begleitstimmen  einzutreten,  Oft  aber  bleibt  die  Me- 
lodie ganz  oder  zum  grossen  Theil  unverändert,  und  die 
Veränderung  betrifft  ausscbliesBlich  oder  in  der  Haupt- 
sache die  Begleitstimmen.  Diese  letztere  Art,  wenn  sie 
auch  nicht  ganz  Dem  entspricht,  was  wir  von  emer  Va- 
riation erwarten,  findet  doch  auch  in  werthvolleren  Com- 
positionen Verwendung,  denn  nicht  nur  stehen  hier  zahl- 
i-eicbe  Mittel  zu  Gebote,  sondern  man  kann  auch  hohe 
Meisterschaft  in  der  Art  ihrer  Anwendung  bethätigen, 
wie  manches  Vortreffliche  auf  diesem  Gebiet  bezeugt. 

Zunächst  können  die  Veränderungen  rein  rhythmische 
sein;  wir  können  also  anstatt  einer  Note  oder  eines  Ac- 
corda  in  halben  Noten  2  Noten,  reap.  Accorde  in  Vierteln 
u.  s.  vr.  setzen.  Dass  diese  Art  der  Veränderung,  ob- 
gleich äusserst  wohlfeiler  Natur,  doch  auch  in  guten 
Tonstücken  vorkommt,  beweisen  ältere  Arien  und  Lieder, 
in  denen  die  Wiederholung  derartig  variirt  auftritt.  Für 
die  Variation  als  Kunstgattung  reicht  sie  nicht  aus,  eben- 
sowenig die  sonstigen  rhythmischen  Veränderungen  seil. 
Synkope,  Anticipation  u.  s.  w.,  doch  betrifft  das  natürlich 
nur   die  Fälle,  in  welchendie  Melodie  unverändert  bleibt, 


und  die  Veränderung,  die  mit  der  Begleitung  vorgenom- 
men wird,  vornehmlich  unser  Interesse  fesselt,  infolge- 
dessen wir  natürlich  ancli  höhere  Ans-irücbe  an  sie  machen. 
Dagegen  handelt  es  sich  nicht  um  die  Fälle,  wo  auch  die 
Melodie  verändert  wird,  da  dann  die  Begleitung  in  der 
einfachsten  Weise   gehalten  sein  kann. 

Die  rein  melodischen  Mittel  reichen  hier  ebenfalls 
nicht  aus.  —  Von  den  nielodisch-rhythmi sehen  kommt 
vornehmlich  in  Betracht  die  Figuration.  Von  ihr  wird 
in  der  Salon-  und  Virtuosenmusik  ein  ungemein  reich- 
haltiger Gebrauch  gemacht.  Aber  auch  in  werthvolleren 
Compositionen  ist  sie  am  Platze;  es  kommt  eben  Alles 
darauf  an,  wie  sie  gestaltet  wird.  Weiterhiu  die  Aus- 
schmückung durch  Melismen  (weniger  üblich  für  die  Be- 
gleitung), die  Ausfüllung  durch  Tonleitern,  diatonische 
sowohl  wie  chromatische,  oder  solche  Gänge,  die  ans  ihnen 
abgeleitet  sind.  Ferner  die  Hilfsmittel  des  einfachen 
Contrapnncts,  der  in  der  verschiedensten  Weise  gestaltet 
sein  kann.  Auch  der  doppelte  Contrapunct  ist  verwend- 
bar. Weiterhin  können  wir  die  anderen  Stimmen  ganz 
selbständig  halten,  indem  wir  ganz  neue  oder  der  Melodie 
entlehnte  Motive  in  ihnen  verarbeiten,  oder  wir  können 
einen  Kanon  anbringen  oder  uns  auf  Nachahmung  einzelner 
melodischen  Phrasen  beschränken  u.  s.  w.  Dass  alle  diese 
Mittel  auch  gemischt  zur  Anwendung  kommen  können, 
ist  ganz  selbstverständlich;  so  erscheint  die  Bewegung 
häufig  abwechselnd  bald  im  einfachen  Contrapunct,  bald 
figurirt.  Der  Rhythmus  hält  melodisch  ganz  heterogene 
Dinge  zusammen.  Dass  alte  diese  Veränderungsarten  es 
nothwendig  machen,  jede  Variation  auch  harmonisch 
anders  zu  gestalten,  und  dass  durch  eine  interessante 
Harmonik  jede  Melodie  einen  doppelten  Reiz  erhält,  mag 
gleichfalls    erwähnt  werden.      Doch   ist   hier   grosse  Vor- 


670 


sieht  inBofern  nöthig,  als  an  gewissen  Wendepuncten  die 
harmonische  Grundlage  des  Themas  gewahrt  hleihen  muss, 
wovon  gleich  weiter  unter  die  Rede  sein  wird.  —  Auch 
hier  hahen  wir  uns  sowohl  vor  zu  grosser  Einfachheit, 
als  vor  Ueherladung  zu  hüten.  Zu  grosse  Einfachheit 
ist,  wie  bereits  bemerkt  wurde,  unbedingt  verwerflich, 
wenn  die  Melodie  gar  nicht  oder  wenig  verändert  er- 
scheint, denn  dann  soll  uns  die  Begleitung  entschädigen. 
Ueherladung  dieser  Letzteren  ist  aber  ebensowenig  am 
Platze,  wenn  die  Melodie  verändert  und  eigenartig  ge- 
staltet ist,  da  unser  Interesse  dadurch  von  der  Haupt- 
sache auf  Nebendinge  gelenkt  und  unser  Verständniss  er- 
schwert wird,  ganz  abgesehen  davon,  dass  der  Wohlklang 
oft  verloren  geht  und  die  Schwierigkeiten  der  Ausführung 
wachsen. 

Man  theilt  die  Variationen  ein  in  strenge  und  freie, 
doch  lassen  sich  die  Grenzen  ziemlich  schwer  bestim- 
men. Betreffs  ihrer  Gestaltung  kann  man  zwei  Arten 
unterscheiden: 

1.  Die  Melodie  wird  gar  nicht  oder  nur  wenig 
geändert,  alle  Veränderung  betrifft  daher  nur  die  Begleit- 
stimmen. 

2.  Die  Melodie  wird  geändert.  In  dieser  Weise  ist 
die  grösste  Zahl  der  Variationen  in  Kunstwerken  von 
Werth  gehalten.  Die  Gestaltung  kann  nun  entweder 
derart  sein,  dass  sie  sich  überall  oder  in  der  Hauptsache 
der  Melodie  anschliesst,  wie  das  z.  B.  in  der  2.,  4.  und 
5.  Variation  aus  Op.  26  und  in  der  1.,  2.  und  4.  aus 
Op.  47  von  Beethoven  der  Fall  ist.  Oder  es  entstehen 
ganz  neue  Figuren,  resp.  Motive,  die  mit  dem  Thema 
mitunter  nur  sehr  entfernte  oder  auch  gar  keine  melo- 
dische und  rhythmische  Aehnlichkeit  zeigen  und  den  Ur- 
sprung oft  nur  in  der  gemeinsamen  Tonica  (wir  wissen 
ja,  dass  auch  das  Tongeschlecht  oft  verändert  wird), 
im  Metrum  und  in  der  harmonischen  Grundlage  erkennen 
lassen,  welch  Letztere  übrigens  auch  meist  nur  an  ge- 
wissen Stellen  und  Wendepuncten,  namentlich  bei  Ca- 
denzen,  hervortritt.  Beispiele  wären  hier  die  1.  und  3. 
Variation  aus  Op.  26  und  die  3.  aus  Op.  47  von  Beet- 
hoven, in  denen  Allen  übrigens  die  Aehnlichkeit  mit  dem 
Thema  deutlich  hervorklingt.  Ein  Beispiel  anderer  Art 
wäre  die  10.  aus  den  Variations  s^rieuses  von  Men- 
delssohn, in  der  nur  der  Anfang  etwas  an  das  Thema 
erinnert,  alles  Uebrige  aber  ganz  frei  gehalten  ist,  doch 
ist  die  sonst  auch  fast  in  allen  Variationen  wiederkehrende 
Wendung  nach  Fdur  im  7.  und  8.  Takt  beibehalten. 
Trotzdem  ist  die  Grundstimmung  dieselbe  wie  in  den 
anderen  Variationen,  und  die,  übrigens  meisterhafte,  Va- 
riation passt  vollständig  in  den  Rahmen  des  Ganzen.  Da« 
ist  aber  auch  nötbig.  Es  lässt  sich  nicht  leugnen,  dass 
in  neuer  und  neuester  Zeit  in  dieser  Beziehung  Manches 
geschaffen  worden  ist,  das,  an  und  für  sich  ganz  vortreff- 
lich, doch  kaum  den  Namen  einer  Variation  verdient. 
Tonstücke,  zufällig  zusammengestellt,  aber  von  heterogener, 
wenn  auch  noch  so  geistvoller  Beschaffenheit  sind  noch 
lange  keine  Variationen,  weil  sie  zufUllig  Tonart  und 
Metrum  gemeinsam  haben,  denen  aber  sonst  die  eigentliche 
geistige  Verwandtschaft  und  der  logische  Zusammenhang 
fehlen.  (Hieran  schliesst  sich  im  Werke  eine  Analyse 
der  Variationen  Op.  26  von  Beethoven.  Die  Red.  des 
,M.  W.«) 

Wir  haben  schon  auf  die  Schwierigkeit  aufmerksam 
gemacht,  passende  Themen  zu  finden.  Der  Schüler  mache 
sich  auf  die  Suche  oder,  wenn  er  das  Zeug  dazu  hat, 
erfinde  selber  welche.     Das  Thema  muss  stets  einfache 


Liedform  aufweisen.  Alle  anderen  Formen  sind  viel  zu 
lang  und  in  ihrer  Structur  nicht  einheitlich  genug;  ist 
doch  schon  das  in  einfacher  Liedform  gehaltene  Thema 
zu  den  Variationen  aus  der  Kreutzer-Sonate  mit  den  hier 
nicht  zu  umgehenden  Wiederholungen  54  Takte  lan^. 


Zum  fUnfeigjShrlgen  JubilKum  der  Firma  C.  G.  Röder 

in  Leipzig. 

(Mit  dem  Portrait  von  Carl  Gottlieb  Röder.) 

(Wenngleich  das  „Musikalische  Wochenblatt**  sich  schon 
wiederholt  mit  der  berühmten  Böder'schen  Officin  in  Leipzig 
beschäftigt  und  seinem  Leserkreise  Mittheilungen  über  deren 
Bedeutung  gemacht  hat,  so  gibt  doch  das  6Cjährige  Jubiläum 
derselben  gegründeten  Anlass,  nochmals  auf  dieses  Haus  und 
insbesondere  auf  dessen  Oründer  zu  sprechen  zu  kommen. 
Wir  bedienen  uns  hierbei  auszugsweise  der  Rede,  welche 
an  dem  Festtage  Hr.  Notenstechereifactor  Rieprich  bei  Eint- 
hüUung  des  aem  verdienten  Manne  auf  dessen  Grabst&tte 
errichteten  Denkmals  hielt,  und  welche  in  kurzen  ZOeen  ein 
Bild  des  Verstorbenen,  sowie  von  der  Entwickelun^  oer  An- 
stalt bis  zu  dessen  Tode  gibt  Welchen  gewaltigen  Auf- 
schwung das  piegenwärtig  unter  Leitung  der  beiden  Ghe£s 
HH.  Commerzienrath  Wolff  und  Carl  Reichel  stehende 
Etablissement  seitdem  noch  genommen  hat,  sei  einem  spä- 
teren Artikel  vorbehalten.    D.  Red.) 

Carl  Gk)ttlieb  Röder  wurde  am  22.  Juni  1812  im  Nach- 
barorte StÖtteritz  geboren.  Sein  Vater,  ein  BAcker,  besass 
nicht  die  Mittel  zu  einer  besseren  Ausbildung  seines  Sohnes, 
und  somit  war  Röder,  nach  Verlassen  der  Volksschule,  sehr 
bald  auf  eigenen  Erwerb  angewiesen. 

Nachdem  er  sich  in  verschiedenen  Erwerbszweigen  ver- 
sucht, auch  seinem  Könige  in  Ehren  gedient  hatte,  föhrte 
ihn  in  seinem  26.  Lebensjahre  ein  gütiges  Geschick  in  das 
Haus  der  HH.  Breitkopf  &  Häxtel,  um  daselbst  die  Noten- 
stecherei  zu  erlernen. 

Das  Erlernen  der  Notenstecherei  kann  Röder  nicht  schwer 
gefallen  sein^  denn  schon  am  23.  September  des  Jahres  1838 
wurde  er  mit  seiner  treuen  Lebensgefllhrtin  in  der  Kirche 
zu  St.  Thekla  ehelich  verbunden.    Dieser  Trieb,  einen  eigenes 
Heerd  zu  gründen,  hatte  sich  jeden&lls  auch  auf  seine  neue 
Berufsthätigkeit  übertragen,  denn  nachdem  er  acht  Jahre  im 
Hause  Breitkopf  &  Härtel  gearbeitet  und  in  dieser  Zeit  mit 
Einem   seiner   damaligen  Obliegen  schon  einmal  den  jedoch 
nicht  zur  Ausführung  gelangten  Versuch,  sich  selbständig  za 
machen,    gewagt  hatte,    eröffnete  er  im  Jahre  1846  in  der 
Holzgasse,   jetzt  Sternwartenstrasse,  eine  Anstalt  für  Noten- 
stich und  -Druck.  Wohl  mag  der  Anfang  ein  schwerer  gewesen 
sein,  doch  im  Vertrauen  auf  seinen  Gott,  im  Besitz  der  vollen 
Arbeitskraft,  unterstützt  von  seiner  treuen  Lebensgefikhrün, 
überwand  er  die  schweren  Jahre  des  Anfanges  und  erwarb 
sich   durch  sauber  ausgeführte  Arbeiten  einen  kleinen  Kun- 
denkreis.   Seine  treue  Lebensgefährtin  und  Einer  seiner  ersten 
Lehrlinge  (Rietzschel),    welcher  heute  noch    in    der   Officin 
C.  G.  Röder  th&tig  ist.   sind  die  lebenden  Zeugen  aus  jener 
Anfangsperiode.    Düren  ein  liebenswürdiges,   sicheres  Auf- 
treten verstand  es  Röder,  den  von  ihm  erworbenen  Kunden- 
kreis nicht  nur  sich  zu  erhalten,  sondern  auch  zu  vermehren, 
und  somit  konnte  er  mit  Vertrauen  der  Zukunft  entgegensehend 

Im  Jahre  1853  wurde  Röder  durch  die  Unterstützung 
eines  bemittelten  (j^chäftsfreundes  in  die  Lage  versetzt,  die 
an  der  Tauchaerstrasse  gelegene  Paez^sche  (Jfficin  k&uf  lieh 
zu  erwerben.  Hatte  Röder  geglaubt,  durch  Ankauf  der- 
selben auch  deren  Kundschaft  mit  zu  erwerben,  so  musste  er 
bald  die  bittere  Erfahrung  machen,  dass  diese  Kundschaft 
dem  bisherigen  Geschäftsführer  der  Officin  zum  grossen  Theil 
folgte,  und  somit  traten  neue  Sorgen  an  ihn  heran,  denn  die 
bedeutend  grösseren  Arbeitsräume  beanspruchten  auch  mehr 
Personal  und  somit  auch  mehr  Aufträge:  aber  seiner  rast- 
losen Thätigkeit  gelang  es,  auch  diese  Schwierigkeiten  zu 
überwinden.  Die  Aufträge  mehrten  sich  in  Folge  gut  gelie- 
ferter Arbeiten,  und  mit  den  sich  mehrenden  Auftragen 
wuchs  auch  das  Personal. 

Vom  Jahre  1860  an  widmete  Röder  seine  Aufmerksamkeit 
hauptsächlich  der  von  Sigl  erbauten  SteindruckschneU presse, 
um  dieselbe  für  den  Notendruck  verwendbar  zu  machen, 
konnte  er  doch,  trotz  der  in  seiner  Druckerei  vorhandenen 
24  Handpressen,  den  Aufträgen  nicht  mehr  ganz  gerecht 
werden ;  und  diese  Versuche  mit  der  Schnellpresse  waren  von 


571 


Erfolg)  sodass  schon  im  Jahre  1863  die  erste  Schnellpresse 
dem  Betrieb  übergeben  werden  konnte,  ein  Resultat,  das  um 
so  mehr  als  Verdienst  angerechnet  werden  kann,  als  auch 
von  anderer  Seite  Versucne  mit  der  Schnellpresse  gemacht 
worden  waren,  welche  jedoch  angesichts  des  Erfolges,  den 
Röder  mit  der  Uebertragung  der  Notenstichplatte  auf  Stein 
erzielt  hatte,  und  nachdem  man  zur  üeberzeugung  gelangt  war, 
dass  nur  hierdurch  eine  Verwendung  der  Schnellpresse  für  den 
Notendruck  möglich  sei,  aufgegeben  wurden. 

In  demselben  Jahre,  als  die  erste  Schnellpresse  dem  Betrieb 
übergeben  war,  nahm  Eöder,  den  das  Geschick  nicht  mit 
männlichen  Nachkommen  gesegnet  hatte,  seinen  Schwi^er- 
Sohn,  den  heute  noch  thätigen,  hochgeachteten  Chef  Hrn. 
Leberecht  Hugo  Wolff  in  das  Geschäft  auf.  Hierdurch  war 
ein  guter  Berather  und  eine  ganz  bedeutende  Arbeitskraft  für 
das  Geschäft  gewonnen,  und  Röder  wurde  wesentlich  entlastet. 

In  den  folgenden  Jahren  erwiesen  sich  die  Räumlich- 
keiten der  Officin,  welche  wiederholt  erweitert  worden  waren, 
zu  klein.  Es  erfolgte  im  Jahre  1865  der  Ankauf  eines 
eigenen  Grundstückes  in  der  Dörrienstrasse  und  schon  im 
Jahre  1866  der  Einzug  in  das  neue  Geschäftshaus.  In  diesen 
Jahren  des  schnellen  Aufblühens  der  Officin  stand  auch 
Röder  noch  in  der  Blüthe  seiner  Thäti^eit.  Er  durchwan- 
derte stets  am  Morgen  als  Einer  der  Ersten  seine  Arbeits- 
räume, um  so  Manchen  seiner  Leute  mit  ^Morgenstund  hat 
Gold  im  Mund^  zu  begrüssen.  War  ihm  dieser  Spruch,  den 
er  sich  zur  Richtschnur  genommen,  doch  zum  Segen  ge- 
worden, denn  die  Saat,  die  er  auf  so  wohlbestelltem  Acker 
ausgestreut,  ging  immer  mehr  der  Reife  entgegen. 

Durch  das  schnelle  Anwachsen  des  Personals  war  auch 
die  Direction  eine  immer  schwerere  geworden,  aber  mit  der 
Energie,  welche  Röder  in  so  hohem  Grade  auszeichnete,  ver- 
stand er  es,  Jeden  an  den  richtigen  Platz  zu  stellen,  eine 
misslungene  Arbeit  zu  tadeln  oder  gar  zu  verwerfen,  aber 
bei  woblgelungener  Arbeit  auch  einige  Worte  der  Anerken- 
nung zu  sprechen,  und  in  Folge  dieser  Energie,  welche  den 
Eindruck  auf  die  Arbeiter  nie  verfehlte,  befand  sich  Röder 
stets  in  gutem  Einvernehmen  mit  seinem  Personal. 

Am  1.  Juli  1868  gründete  Röder  in  Gemeinschaft  seiner 
Arbeiter  eine  Geschäftskrankencasse,  welche  durch  einen 
Zuschuss  der  Firma  sehr  bald  zu  segensreicher  Wirksamkeit 


erblühte  und  heute  noch,   wenn  auch  in  veränderter  Form 
als  Betriebskrankencasse  besteht. 

Am  1.  Februar  1871  wurde  Hr.  Max  Rentsch,  der 
zweite  Schwiegersohn  Röder^s,  in  das  Geschäft  aufgenommen, 
welcher  jedoch  nach  einer  18jährigen,  segensreichen  Wirk- 
samkeit plötzlich  und  unerwartet  aus  dem  Leben  schied. 

Im  October  desselben  Jahres  feierte  Röder  im  Kreise 
seiner  Arbeiter,  unter  grosser  Betheiligung  der  Kundschaft 
seiner  Firma,  das  25jährige  Geschäftsjubiläum. 

Zur  Erinnerung  an  diesen  Jubiläumstag  stiftete  Röder 
eine  ansehnliche  Summe  zur  Gründung  einer  Geschäfts- 
Invalidencasse,  die  von  den  Auftraggebern,  welche  dem  Fest- 
tag beigewohnt,  bedeutend  vermehrt,  sowie  durch  fort- 
währende Unterstützung  der  Firma  und  durch  aussergewöhn- 
liche  Schenkungen  zu  einem  segensreichen  Institut  aus- 
gebaut wurde,  in  demselben  Jahre  wurde  das  Geschäft  mit 
dem  Besuch  Sr.  Majestät  des  hochseligen  Königs  Johann  von 
Sachsen  beehrt  und  der  Besitzer  zum  königlichen  Gommer- 
zienrath  ernannt.  Im  Jahre  1872  wurden  die  beiden  Schwieger- 
söhne Röder's,  Hr.  Wolff  und  Hr.  Rentsch,  als  Theilhaber 
der  Firma  eingetragen.  Im  nächsten  Jahre  beschickte  die 
Firma  die  Wiener  Weltausstellung,  und  Röder  wurde  in  An- 
betracht seiner  Verdienste  mit  dem  Franz  Josephs-Orden  und 
dem  Fortschrittspreis  ausgezeichnet. 

Infolge  des  fortwährenden  Anwachsens  des  Personals  wurde 
das  Geschäftshaus  in  der  Dörrienstrasse  auch  zu  klein  und 
der  Bau  eines  grösseren  Geschäftshauses  am  Gerichtsweg 
vorgenommen  und  schon  im  Juni  1874,  am  62.  Geburtstage 
Röoer's,  bezogen.  Hierbei  war  auf  eine  spätere  Erweiterung 
Rücksicht  genommen. 

Kurz  zuvor,  im  Mai  1874,  hatte  Röder  das  Geschäft 
seinen  beiden  Schwiegersöhnen  zur  selbständigen  Führung 
übertragen,  um  sich  der  wohlverdienten  Ruhe  zu  überlassen, 
aber  diese  Ruhe  wollte  ihm  nicht  so  recht  zusagen,  war  er 
doch  zu  sehr  an  Thätigkeit  gewöhnt,  unablässig  widmete 
er  immer  noch  einige  Stunden  des  Tages  dem  Geschäft. 

Am  25.  August  1888  war  Röder  zum  letzten  Mal,  bei 
einer  festlichen  Gelegenheit,  in  der  Mitte  der  Arbeiter,  aber 
schon  am  29.  October  desselben  Jahres  wurde  seinem  so 
schaffensreichen  Leben  ein  Ziel  gesetzt,  am  1.  November 
wurde  seine  sterbliche  Hülle  zur  &de  bestattet. 


Feuilleton. 


(Ein  junger  schweizerischer  Oomponist,  der  seine  Studien  bei  Humperdinck  gemacht  hat,  stellte  sich  vor  Jahres- 
frist dem  Berliner  Publicum  und  der  Kritik  der  Reichshauptstadt  vor.  Das  Resumö  der  Letzteren  über  seine  Werke  hat 
er  in  einer  Brochure  „Berliner  Musik-Kritiker-Spiegel''  zusammengestellt.  Dasselbe  ist  in  seiner  Gegensätzlichkeit  so  amü- 
sant, dass  wir  es  uns  nicht  versagen  können,  unseren  Lesern  einige  Proben  davon  in  räumlicher  Neoeneinandergruppirung 


vorzulegen. 

Der  junge  Componist  R.  H.  aus  Leipzig  ....  begegnete 
bei  dem  nicht  zahlreich  erschienenen  Publicum  einer  seltenen, 
eisigen  Kühle.  „Allgemeine  Musikzeitung''. 

H.   ist  aber   noch   energischer  und  dabei  originaler  als 


Sinding. 


.Berliner  Börsen-Courier''. 


Dass  der  Oomponist  Phantasie  hat,  unterliegt  keinem 
Zweifel.  „Berliner  Localanzeiger". 

Und  dass  Hr.  H.  Beruf  zum  Oomponisten  hat,  beweisen 
unwiderleglich  die  langsamen  cantabilen  Sätze  in  seiner  Sym- 
phonie Op.  7  und  seinem  Olaviertrio  Op.  6. 

„Allgemeine  Musikzeitung". 

«  * 

Ich  muss  sagen,  dass  der  junge  Künstler  mich  mit  seinen 
Werken  sehr  interessirt  hat,  und  dass  ich  in  ihnen  viel  ur- 
sprüngliches Talent,  viel  Temperament  und  bereits  merkwür- 
dig viel  Selbständigkeit  finde  ...  es  ist  Einer  von  Denen,  die 
wohl  Etwas  werden  können,  die  sogar  vielleicht  etwas  ganz 
Bedeutsames  werden  können.        »Der  Glavier-Lehrer". 

Der  Grundzug  seiner  Musik  ist  die  Hartnäckigkeit.  Be- 
harrlich hält  der  Oomponist  an  einem  Motiv,  an  einem  Rhyth- 
mus fest.  Dieser  Einförmigkeit  länger  Stand  zu  halten,  ist 
eine  peinliche  Zumuthung.  „Yossische  Zeitung". 

« 


D.  Red.) 

Es  war  ziemlich  voll,  der  Beifall  sehr  lebhaft.  Ob  der 
Ooncertgeber  dem  allgemeinen  Hervorruf  zum  Schluss  noch 
Folge  geleistet  hat,  haben  wir  nicht  abgewartet. 

„Nationalzeitung''. 

Mein  Rath  ist:  die  Notenfeder  aus  der  Hand  zu  legen. 

„Kleines  Journal". 

Von  Phantasie  und  Erfindung  auch  nicht  die  Spur. 

„Berliner  Intelligenzblatt". 
«  * 

Es  fehlt  ihm  jeder  Sinn  für  Melodien,  jede  Kenntniss  des 
künstlerischen  Satzbaues,  der  Aesthetik,  kurz,  das  Verständ- 
niss  für  Musik  überhaupt.  „Tageszeitung". 

Hrn.  R.  H.  möchten  wir  aber  doch  den  guten  Rath  geben, 
künftighin  seine  musikalischen  Symposien  unter  Ausschluss 
der  Oeffentlichkeit  zu  feiern,  oder  noch  besser,  einen  Beruf 
zu  ergreifen,  der  ihn  nicht  in  Versuchung  führt,  seine  Mit- 
menscnen  auf  unverantwortliche  Weise  zu  maltraitiren. 

„Volkszeitung'. 

Ein  Thema  hetzt  das  andere,  Keines  kommt  zur  rechten 
Entwickelung;  fortwährender  Wechsel  der  Tonarten,  überall 
Unklarheit,  Unruhe,  die  sich  auch  dem  Hörer  mittheilt  und 
ihn  zu  einem  reinen  Genuss  nicht  gelangen  lässt. 

..Freisinnige  Zeitung", 

44* 


672 


Die  Themen  ermüden  dorch  allzuhäafige  Wiederholung 


den  Hörer. 


Tägliche  Kundschaa". 


*  « 


Die  Themen  sind  nicht  uninteressant,  au  nordische  Ro- 
mantik mahnend  und  hinreichend  wirksam  eingeführt. 

„Nationalzeitung**. 

—  selbst  in  der  Instrumentation  ist  eine  bemerkens- 
werthe  Selbständigkeit  und  Sicherheit  zu  finden. 

„Berliner  Börsen-Courier**. 

*  * 

Der  erste  Satz  (der  Symphonie)  ist  ausserordentlich  mar- 
kige er  wirkte,  als  das  Erste,  was  man  von  dem  Componisten 
hörte,  beinahe  verblüffend.  Der  zweite,  ein  Grave,  mit  leb- 
hafterem Mitteltheil  ist  wohl  der  bedeutendste  des  Werkes  . . . 

Der  dritte  Satz  ist.  wie  Alles,  was  Hr.  H.  gestern  zur 
Aufführung  gebracht  hat,  mit  grossem  contrapunctischen 
Aufwand  und  noch  grösserer  Leidenschaftlichkeit  geschrieben. 
Gerade  dieser  Satz  hatte  auch  in  der  Durchführung  sehr  rei- 
zende Stellen.  .Berliner  Börsen-Courier**. 

Von  den  gänzlich  verfehlten  Liedern  Op.  1  bis  zur  Sym- 
phonie Op.  7  führte  nur  ein  rüstieer  Fortschritt. 

„Tägliche  Bundschau**. 

Was  endlich  die  sechs  Lieder  betrifft,  so  waren  auch  sie 
durchaus  eigenartig.  „Berliner  Börsen-Courier**. 


Diese  Themen  sind  Gedankenspähne,  die  in  ihrer  flüch- 
tig vorüberhuschenden  Eile  dem  Hörer  kaum  zum  Bewnsst- 

sein  kommen.  „Post*. 

♦  »       • 

Die  Physiognomie  dieser  blutarmen  Gebilde  (der  Themen) 
hatte  Nichts,  was  zu  interessiren  vermochte. 

„Kleines  Journal*^. 

Seine  Instrumentation  ist  von  merkwürdiger  Unbeholfen- 
heit  und  Planlo8ie;keit ;  es  klingt  Nichts  einheitlich,  die  In- 
strumente irren  planlos  durcheinander.  „Ereuzzeitung*'. 

♦  * 

Die  Symphonie,  welche  er  das  bedauernswerthe  Philhar- 
monische Orchester  unter  Leitung  des  nicht  minder  be- 
dauernswerthen  Hrn.  Professor  Mannstaedt  spielen  Hess,  ist 
ein  wahres  Monstrum  an  erfinderischer  Oede,  technischem 
Ungeschick,  Bombast  und  Geschmacklosigkeit.  Yergeblicli 
fahndeten  wir  in  dieser  ungeheuren  Spreu  nach  einem  Weizen- 
körnchen. „Volkszeitung". 

Viel  besser  (als  die  Symphonie)  waren  die  von  Frau 
V.  Knappstaedt  ausdrucksvoll  vorgetragenen  Lieder. 

„Kreuzzeitung*^. 

♦  * 

Die  Lieder  waren  herzlich  unbedeutend  und  jeder  Origina- 
lität bar.  „Berliner  Tageblatf*. 


Tagesgeschichte. 


Musikbriefe. 

Carlsruhe,  September. 
(Schluss.) 

Als  ein  gar  wohl  anmuthendes  Resultat  eines  durch  die 
Wiener  „Internationale  Ausstellung  für  Musik  und  Theater- 
wesen**  (1892)  frisch  angeregten  Ausgrabungseifers  muss  die 
Publication  der  vorgenannten  kleinen  Buffooper  von  Joseph 
Haydn  bezeichnet  werden.  Der  Altmeister  Haydn  hat  die 
ursprünglich  dreiactige  Oper  „Lo  Speziale''  auf  Schloss  Ester- 
hazy  componirt  und  im  Herbst  17t>8  dort  erstmalig  zur  Auf- 
ftihrung  gebracht,  zwei  Jahre  später  mit  derselben  aber  auch 
in  Wien  debutirt  gehabt,  üeber  dieses  einzige  Auftreten  des 
Operncomponisten  Haydn  vor  einer  grösseren  Oeöentlichkeit 
berichtet  des  Meisters  verdienstvoller  Biograph  C.  F.  Pohl 
folgend ermaassen :  „Im  März  1770  finden  wir  Haydn  mit  der 
fürstlichen  Capelle  in  Wien,  um  seine  Oper  „Lo  Speziale'' 
aufzuführen,  aoer  nicht  im  Theater,  sondern  im  Privathause 
bei  Gottfried  Freiherrn  von  Sumerau.  Was  die  Veranlassung 
zu  der  Opemvorstellung  bot,  die  sogar  in  Form  einer  Aka- 
demie wiederholt  wurde,  ist  nicht  bekannt.  Es  war  das  erste 
Mal,  dass  die  fürstliche  Capelle  sich  voUzähligin  Wien  pro- 
ducirte,  und  der  Erfolg  war  ein  ehrenvoller.  Wir  lesen  dar- 
über im  „Wiener  Diarium''  No.  24:  „»Als  eine  besonders  ange- 
nehme iNachricht  hat  man  hier  nicht  unangemerkt  lassen 
wollen,  dass  jünsst  abgewichenen  Mittwochs  d.  22.  dieses  in 
der  Behausung  des  Hrn.  Barons  von  Sumerau  nächst  Maria- 
hilf ein  von  dem  fürstlich  Esterhazy'schen  Capellraeister  Hrn. 
Joseph  Hayden  in  Musik  gesetztes  Singspiel,  der  Apotheker 
genannt,  von  den  sämmtlichen  Fürst  Esterbazy^schen  Kammer- 
virtuosen aufgeführt  und  den  darauf  gefolgten  Donnerstag 
auf  hohes  Begehren  in  Gestalt  einer  musikalischen  Akademie 
und  im  Beysein  vieler  hoher  Herrschaften  mit  ganz  beson- 
derem Beyiiedl  wiederholt  worden,  eine  Sache,  die  gedachtem 
Hrn.  Capellmeister  Hayden,  dessen  grosse  Talente  allen 
Musikliebhabern  zur  Genüge  bekannt  sind,  wie  nicht  minder 
den  obgedachten  sämmtlichen  Virtuosen  zur  vorzüglichen 
Ehre  gereichet,  c" 

PohPs  warme  Befürwortung  dieser  Buffooper  und  Otto 
Jahn*s  Klage,  „dass  man  von  dem  heranwachsenden  und  sich 
ausbildenden  Haydn  so  wenig  wisse,  und  dass  der  Haydn, 
den  Alle  kennen,  nicht  Mozart*s  Vorgänger,  sondern  Mozart's 
Zeitgenosse  und  Nachfolger  sei",  haben  nun  den  Wiener 
Musikschriftsteller  und  Musikästhetiker  Dr.  Eobert  Hirschfeld 
veranlasst,  die  Partitur  des  „Apotheker"  aus  den  circa  24  im 
Schlossarchive  zu  Eisenstadt  befindlichen  Opern-  und  Sing- 


spielmanuscripten Haydn's  hervorzusuchen,  dieselbe  zu  über- 
arbeiten und  mit  deutschem  Text  zu  versehen,  und  diese  seine 
Neubearbeitung  dann  mit  „Genehmigung  Seiner  Durchlaucht 
des  Fürsten  Paul  Esterhazy  von  Galantha"  im  Drucke  heraus- 
zugeben. Hr.  Dr.  Hirschfeld  hat  dabei  die  ursprünglich  allzu 
weitschweifig  angelegte  dreiactige  Handlung  unter  geschmack- 
voller gereimter  Uebersetzung  des  italienischen  Textes  auf 
nur  einen  sich  nunmehr  recht  fiott  abspielenden  Act  redac\n, 
die  musikalische  Textur  der  einzelnen  Gesänge  aber  völlig 
intakt  erhalten  und  nur  an  wenigen  Stellen  die  Instruinen- 
tation  ein  wenig  retouchirt.  An  Stelle  des  im  dritten  Acte 
der  Originalpartitur  fehlenden  Duetts  zwischen  Mengone  und 
Grilletta  hat  der  Bearbeiter  den  Zwiegssang  „Glück  der 
Liebe!  Nimmer  trübe  unselig  Herzleid  der  HoSnung  milden 
Schein*'  aus  Haydn's  „Orlando  Paladine"  eingefügt,  und  da 
die  Bearbeitung  somit  dem  Originale  in  keiner  Weise  zu 
nahe  tritt,  so  kann  man  Hrn.  Dr.  Hirachfeld  für  die  geschickte 
Anfertigung  und  die  kunst geschichtlich  werth volle  Heraus- 
gabe derselben  nur  ehrlichen  Dank  wissen. 

In  der  Handlung  dieses  Singspieles  treten  uns  die  alt- 
bekannten Typen  der  italienischen  opera  buffo  gegenüber: 
ein  geldgieriger  und  dazu  in  Politik  verrannter  alter  Narr,  der 
Apotheker,  der  sein  Mündel  Grilletta  sammt  deren  betracht- 
lichem Vermögen  sich  ehelich  anzueignen  plant,  dieses  Mündel 
selbst,  ein  frisches,  muth williges  und  tüchtig  —  nicht  in 
den  alten  Vormund,  wohl  aber  in  einen  jungen  Freier  ver- 
liebtes Ding,  der  glückliche,  aber  anfänglich  etwas  muthlose 
Freier  Mengone,  der  aus  Liebe  zu  Grilletta  in  den  Dienst 
des  Apothekers  getreten  ist,  und  schliesslich  der  junge,  reiche 
G^ck  Volpino,  der  die  gewagtesten  Ränke  schmiedet,  am 
sich  Grilletta  zum  Weibe  zu  erlisten  und  zu  erzwingen,  und 
der  schliesslich  gewahren  muss,  wie  alle  seine  tollen  Wag- 
nisse nur  den  Erfolg  haben,  dem  Pseudo-Apotheker  2nim 
Vollbesitze  seines  Lieuesglückes  zu  verhelfen.  Diese  tolle  und 
gegen  den  Schluss  hin  in  das  daijaals  so  beliebte  „Türkische** 
auslaufende  Garne valskomödie  hat  Haydn  mit  einer  äusserst 
wohlgelaunten  und  anmuthig  frischen  Musik  umkleidet. 

Der  Name  Haydn  erweckt  heute  in  jedem  nur  irgend 
musikalisch  empfindsamen  Mer. sehen  ein  dankbar  beglücktes 
Erinnern  an  alle  die  klingenden  Labnisse,  mit  denen  vor- 
nehmlich die  Symphonien  und  Quartette  dieses  unerschöpf- 
lichen Schöpfers,  sowie  die  sein  ganzes  Schaffen  krönende 
„Schöpfung**  Seele  und  Gemüth  des  deutschen  Volkes  seit 
einem  Jahrhundert  so  vielfach  erquickt  und  für  Stunden 
von  allem  Drucke  der  alltäglichen  Kümmernisse  befreit  haben. 
Als  Bühnencomponist  war  Haydn  in  unseren  Tagen  nicht 
zum  Worte  fi;ekommen:  aber  wie  der  Meister  selbst  uns  in 
den   übermüthigen   Dialogen   und   in  den  oftmals  so  innig 


678 


gemüth  vollen   Monologen   d^r  AUegro-   und   Andante -Sätze 
seiner  Symphonien,   Quartette,   Trios  und  Sonaten  als  der 

feborene  musikalische  Lustspieldichter  gegenübertritt,  so 
ürften  Spuren  seiner  Ausdrucksweise  in  den  dramatischen 
Werken  Mozart^s  und  vor  allen  Dingen  in  dieses  Meisters 
herrlichstem  Opernlustspiele,  der  „Hochzeit  des  Fif^o",  viel- 
fach nachweisbar  sein,  flaydn  hat  uns  ohne  den  Uommentar 
eines  scenischen  Vorganges  lediglich  durch  die  beredte  Schil- 
derung seiner  Töne  so  oft  recht  im  tiefsten  Lmern  lachen 
oder  in  wehmüthiger  Rührung  aufseufzen  gemacht,  dass  an 
seiner  ganz  ausserordentlichen  Befähigung  für  die  tonliche 
Interpretation  dramatischer  Vorwürfe  wohl  niemals  hätte 
gezweifelt  werden  können.  Und  nun,  da  wir  den  „Apo- 
theker**,  dieses  Singspiel  des  36jährigen  fürstlichen  „Musik- 
lakaien*' zur  Hand  bekommen,  trenen  wir  voller  Freude 
alle  die  frische  Natürlichkeit,  die  graziöse  Anmuth  und 
schlichte  Herzlichkeit,  die  dem  grossen  Meister  bis  zu  der 
um  drei  Jahrzehnte  späteren  Composition  seiner  „Schöpfung*', 
ja  bis  an  sein  Lebensende  zu  eigen  geblieben  waren,  auch 
hier  schon,  und  zwar  dramatisch  verwerthet,  in  dieser  ver- 
muthlich  recht  leicht  hingeworfenen  Lohnarbeit  aus  früheren 
Jahren  an. 

Den  frischen  und  wohl  charäkterisirenden  lebhaften  G^ 
sängen  des  Mengone,  Volpino  und  Sempronio,  vü:i  denen 
des  Erstgenannten  Entr^e  „Alle  Tage  klopfen,  reiben** 
und  Volpino's  grössere  Arie  „Wo  Liebesgötter  lachten**  zu 
höchst  stehen  dürften,  gesellt  sich  Grilletta  mit  einem 
stimmungsreichen  Adagio-Gesange  „Wie  Schleier  seh  ichs 
niederschweben**  hinzu,  und  alle  anmuth  volle  Schelmerei  und 
Schönheit  dieser  Solonummern  wird  überboten  durch  die 
reizende  melodische  Erfindung  und  die  feinsinnig  tonmale- 
rische Behandlung  der  kleinen  Ensemblesätze.  Da  ist  zu- 
nächst das  reizende  Terzett  „So  viel  tausend  feiner  Körne- 
lein** mit  seiner  zwischen  den  Singstimmen  und  dem  Orchester 
herüber-  und  hinüberilatternden  Zweiunddreissigstelfigur  und 
der  innigen  Melodie  „Grilletta,  meine  Liebe**,  in  welcher, 
wie  Dr.  Hirschfeld  sehr  richtig  bemerkt,  Schubert's  „0 
Bächlein  meiner  Liebe**  anticipirt  erscheint,  sodann  das  vor- 
treif liehe  Quartett  mit  den  beiden  falschen  Notaren  „Hier 
wird  bekräftigt  vor  würdigen  Zeugen**,  und  schliesslich  nach 
dem  sehr  wohllautenden  Liebesduett  .aus  „Orlando  Paladine** 
das  ganze  äusserst  wohlgelaunte  Finale,  das  mit  einem  be- 
sonders durch  das  häufige  Erklingen  des  in  Adur  fremden 
Dis  recht  charakteristisch  wirkenden  türkischen  Marsche 
eingeleitet  wird  und  nach  allem  musikalischen  Humore  der 
ausgelassenen  Türkenscene  in  einen  schadenfrohen  Spottchor 
ausmündet  und  damit  die  unterhaltende  kleine  Oper  zum 
Abschluss  bringt. 

Auch  alle  diese  kleineren,  an  die  Interpretationskunst 
aber  ziemlich  bedeutende  Anforderungen  stellenden  Opern 
und  Oeperchen  wurden  vorwiegend  ganz  vortrefflich  und 
unter  dem  siegreichen  Walten  eines  feinen  künstlerischen 
Stil^fühles  wiedergegeben,  und  ich  konnte  daher  meine 
hiesigen  Berichte  über  die  Ausführung  des  ans  den  „Meister- 
sini^ern**,  ^Lohengrin**,  „Tannhäuser**,  den  ,jTrojanem  in 
Carthago**,  der  „Zauberfiöte**  und  den  „drei  historischen 
Opernaoenden**  geoildeten  ganzen  Opern-Cyklus  aus  vollster 
Ueberzeugung  mit  den  Worten  beschliessen :  „Das  künst- 
lerisch befriedigende  Vollbringen  all  dieser  Aufführungen, 
von  denen  nur  der  eine  italienische  Opernabend  eine  leichte 
Ermüdung  einzelner  Bühnenkräfte  wahrnehmen  Hess,  hat 
gewiss  überzeugend  dar^ethan,  dass  die  hiesige  Hofoper  es 
an  Leistungsfähigkeit  mit  allen  ersten  Bühnen  Deutschlands 
aufnehmen  kann,  sobald  Pflichteifer  und  Arbeitslust  allseitig 
in  Anwendung  gekommen  sind.  Dass  unsere  Hofoper  im 
Geistigen  ihrer  Vorstellungen,  in  der  stilgerechten  Aus- 
arbeitung der  einzelnen  Werke  es  den  grössten  Bühnen 
Deutsch mnds  nicht  nur  gleich  thut,  sondern  diesen  darin 
zumeist  noch  um  ein  Wesentliches  überlegen  ist,  darauf 
haben  wir  schon  oft  mit  allem  Nachdruck  hingewiesen,  und 
diese  vornehmlich  durch  Hrn.  Generalmusikdirector  Mottl 
herbeigeführte  Vorzüglichkeit  der  echt  musikdramatischen 
Interpretationsweise  ist  auch  jetzt  wieder  bei  der  gleich  vor- 
trefflichen Ausführung  der  mehreren,  in  Stil  und  Stimmung 
oftmals  so  völlig  heterogenen  Werke  deutlich  genug  zu  Tage 
getreten.**  Arthur  Smolian. 


Mflneh^n. 


(Schlufis.)*) 


In  den  Monaten  November  und  December  1895  fand  auch 
eine  grosse  Anzahl  von  Solistenconcerten  statt.  In  erster 
Reihe  standen  da  die  vier  Lieder-  und  Balladenabende  Eugen 
Gura's.  Dieser  moderne  Rhapsode  repräsentirt  einen  Höne- 
punct  der  Kunst  des  dedamatorischen  Gesanges,  wie  Wenige 
versteht  er  es,  Idealität  des  Ausdrucks  mit  schärmter,  realisti- 
scher Charakteristik  zu  verbinden.  Die  Gestalten  des  Dichters 
stehen  als  plastische  Gebilde  vor  seinem  inneren  Auge,  und 
durch  die  Macht  seiner  geistdurchdrungenen  Wiedergabe  des 
mit  dem  Tone  vermählten  Wortes  zwingt  er  den  Hörer,  mit 
ihm  zu  fühlen,  mit  ihm  zu  schauen.  Gura  sang  eine  grosse 
Anzahl  Loewe'scher  Balladen,  darunter  Viele,  die  weniger  be- 
kannt sind,  ausserdem  Lieder  und  Gesänge  von  Schubert, 
Vielen  Erfolg  hatten  die  von  ihm  vorf;etragenen  höchst  inter- 
essanten Novitäten  von  Alezander  Ritter  (aus  Op«  16),  Rieh, 
Strauss  und  Herman  Zumpe.  An  dem  ausgezeichneten  Pia- 
nisten Professor  Heinrich  Schwartz  hat  er  übrigens  einen 
Begleiter,  der  mit  einer  seltenen  Feinfühligkeit  auch  die  Gabe 
scharfer  Charakteristik  verbindet.  —  Als  hervorragender  Ver- 
treter des  lyrischen  Gesanges  erwies  sich  Dr.  Raoul  Walter. 
Er  beherrscht  sein  Organ  (hohen  Tenor)  in  echt  künstleri- 
scher Weise.  Der  Vortrag  Schubert*scher  Lieder  ist  seine 
besondere  Domäne.  Er  brachte  diesmal  den  ganzen  Cyklns 
der  Müllerlieder  zu  Gehör  und  verstand  es,  durch  seine 
lebens-  und  geisterfüllte  Darstellungsweise  die  Aufmerksam- 
keit vom  ersten  bis  zum  letzten  Momente  zu  fesseln.  Die 
Begleitung  am  Ciavier  führte  ein  jüngerer  Musiker.  Hr.  Dr. 
Dohrn,  mit  sehr  viel  Stilgefühl  aus.  —  Grossen  Eriolg  hatte 
der  englische  Meister  der  Gesan^kunst  BenDavies.  In 
Betreff  des  technischen  Könnens  smd  seine  Leistungen  kaum 
zu  übertreffen,  aber  er  beherrscht  doch  nur  eine  oegrenzte» 
wir  möchten  sagen,  die  innerhalb  der  Grenzen  der  Wohl- 
erzogenheit sich  haltende  Sphäre  des  Ausdrucks;  die  Welt 
der  tragisch-pathetischen  Empfindung  scheint  ihm  verschlossen 
zu  sein.  —  Eine  junge  Sängerin  von  Viel  versprechender  Be- 
gabung ist  Frl.  Widen.  Sie  besitzt  eine  sympathische  und 
gut  ausgebildete  Mezzosopranstimme  und  entschiedene  Vor-' 
tragsbegabung.  —  Wir  wenden  uns  nun  zu  den  Pianisten. 
Vor  Allen  ist  Hr.  Lamond  zu  nennen,  der  unter  den  jetzt 
thätigen  Virtuosen  durch  Eigenartigkeit  sich  auszeichnet. 
Das  ist  einmal  eine  innerliche,  stark  empfindende  Natur,  Einer 
der  Wenigen!,  die  bei  der  Ausübung  ihrer  Kunst  ihre  ganze 
Persönlichkeit  einsetzen.  Das  zeigte  sich  namentlich  in  der 
mit  leidenschaftlicher  Gluth  gespielten  Phantasie  Op.  17  von 
Schumann.  —  Als  Vertreter  der  Thalberg'schen  Schule  er- 
schien das  Ehepaar  Louis  und  Susanne  Röe,  deren  muster- 
haftes Zusammenspiel  grossen  Beifall  fand.  —  Von  einhei- 
mischen Pianisten  sind  Frl.  Pauline  Hof  mann  und  Hr. 
Schmid-Lindner  zu  erwähnen,  da  ihre  Leistungen  An- 
spruch auf  künstlerische  Bedeutung  haben.  Die  junge  Dame 
hat  echt  musikalischen  Sinn  und  verfügt  über  eine  vortreff- 
lich durchgebildete  Technik,  Hr.  Schmid-Lindner,  der  seiner 
Zeit  in  Berlin  mit  dem  Pianistenpreis  ausgezeichnet  wurde, 
fesselt  durch  seine  energisch  kraftvolle  Art  der  (Gestaltung. 

—  Grossen  Erfolg  hatte  der  jugendliche  Geiger  Benno  Wal- 
ter, ein  Sohn  oes  gleichnamigen  Professors  und  Concert- 
meisters.  Schöne,  runde  Tongebnng,  sichere  Technik  und 
schwungvolle  Lebendigkeit  des  Vortrags  sind  die  Vorzüge 
seiner  Spiel  weise.  Benno  Walter  senior  erweckte,  wie  immer, 
durch  seine  stets  von  echter  Empfindung  beseelten  und  vir- 
tuos glänzenden  Darbietungen  den  Enthusiasmus  der  Hörer. 

—  Ein  beachtenswerthes  Talent  ist  der  Hofmusiker  Joseph 
H  ö  s  1,  der  zuletzt  noch  bei  Joachim  studirte.  Hochentwickelte 
Technik  verbindet  sich  bei  ihm  mit  einer  sehr  sensitiven  Ton- 
gebnng und  nicht  gewöhnlichen  musikalischen  Intelligenz.  — 
Sensation  erregte  hier,  wie  überall,  der  Wunderknabe  Huber- 
mann, der  vier  Mal  in  eigenen  Concerten  auftrat.  Was  er 
leistet,  ist  ja  auch  ebenso  durch  die  vollendete  Technik ,  wie 
durch  die  geistige  Reife  der  Auffassun||;  bewundernswerth. 
In  der  Kunst  der  Phrasirung  hat  er  schon  jetzt  wenige  Rivalen. 

Von  grösseren  Aufführungen  darf  noch  das  Concert  des 
Lehrer-Gesangvereins  nicht  übergangen  werden.  Dieser 
trefflich  geschulte  Verein  nimmt  in  unserem  musikalischen 
Leben  eine  bedeutende  Stellung  ein.  In  dem  in  Rede  stehen- 
den Concerte  brachte  er  das  unvergleichliche  Meisterstück 
polyphonen  Stiles,  den  neunstimmigen  Chor  »Der  alte  Soldat** 


*)  S.  No.  28.    Ohne  unsere  Schuld  verspätet     D.  Red. 


574 


von  P.  Cornelias,  zu  Gtehör,  ausserdem  die  von  Liszt  so  pracht- 
voll für  Chor,  Orgel  und  Orchester  bearbeitete  „Allmacht** 
von  Schubert  und  „Das  Liebesmahl  der  Apostel"  von  Rieh. 
Wagner.  Sämmtliche  Werke  erfuhren  unter  der  energischen 
Leitung  Albin  Sturmes  eine  vortreffliche  Wiedergabe.  Das 
Solo  in  der  „Allmacht**  sang  Frau  Strauss-de  Anna.  Sie 
wurde  £^t  ihre  von  echtem  Künstlergeiste  durchwehte  klang- 
schöne Leistung  durch  reichen  Beifall  geehrt.  Als  ein  Meister 
der  Gesangstechnik  erwies  sich  der  Baritonist  E.  Kirsch n er, 
der  Lieder  von  Schubert  und  B.  Franz  mit  eindringendem 
Verst&ndniss  vorzutragen  wusste.  H. 

Bericht. 

Leipzig.  Mit  einer  Gedenkfeier  für  die  im  Frühjahr 
heimgegangene  herrliche  Künstlerin  Frau  Clara  Schumann  er- 
öffnete das  Gewandhaus-Concertinstitut  seine  Pforten 
für  die  neue  Saison.  Zu  diesem  pietätvollen  Zweck  waren 
die  „Manfred** -Ouvertüre  und  die  Esdur-Symphonie  von 
Robert  Schumann  auf  das  Programm  gesetzt  worden,  zwei 
Werke,  die  desselben  durchaus  würdig  erscheinen  mussten, 
deren  Wahl  aber  immerhin  die  Frage  offen  Hess,  warum,  da 
doch  eine  Sängerin  zur  Hand  war,  man  sich  auf  Orchester- 
musik beschränkte  und  nicht  dem  Gast  die  Aufgabe  stellte, 
durch  Spendung  einiger  Liederperlen  von  Robert  oder  noch 
besser  Clara  den  pietätvollen  Erinnerungsact  in  der  Wirkung 
noch  mehr  zu  verdichten?  Aber  zu  dieser  Frage  hat  wohl 
nur  Wenige  die  wundervolle  Ausführung  kommen  lassen, 
welche  die  beiden  Werke  Schumann's  durch  unser  ausser- 
ordentliches Orchester  und  dessen  eminenten  Dirigenten  Hrn. 
Nikis ch  erfuhren.  Wie  schon  im  vor.  Winter  so  viele  oft- 
gehörte Com  Positionen,  so  erlebten  auch  diese  Schumann'schen 
Werke,  die  doch  zum  eisernen  Bestände  der  Gewandhaus- 
concerte  gehören,  eine  geistige  Wiedergeburt  an  dieser  Stelle ; 
Manches  erschien  in  vollständig  neuer  Beleuchtung,  in  einer 
poetischen  Durchdringung  sonder  Gleichen.  Als  Beispiele 
hierfür  erinnern  wir  besonders  an  den  2.  und  4.  Satz  der 
S^mnhonie.  Wenn  man  Schumann  oft  den  Vorwurf  einer 
dicknüssigen  Instrumentation  macht,  so  hat  Hr.  Nikisch  auch 
diesmal  durch  eine  feinfühlige  technische  Ausarbeitung  die- 
setn  Vorwurf  die  Spitze  abgebrochen.  Das  Ereigniss  des 
Abends  bildete  jedoch  die  Reproduction  der  grossen  „Leo- 
noren** -Ouvertüre  von  Beethoven,  die  in  ihrer  Pracht  und 
Herrlichkeit  das  Publicum  in  einen  seltenen  Enthusiasmus 
versetzte  und  dem  Dirigenten  wiederholte  Hervorrufe  er- 
wirkte. Es  hat  gleich  dieses  Eröffnungsconcert  die  Thatsache 
aufs  Bündigste  bewiesen,  dass  unser  grosses  Gewandhaus- 
orchester in  seiner  Leistungsfähigkeit  weaer  nach  technischer, 
noch  psychischer  Seite  zu  übertreffen  ist,  wenn  der  richtige 
Mann,  der  der  Gapelle  leider  jahrelang  gefehlt  hat,  an  der 
Spitze  steht.  Neben  den  grossartigen  Orchesterleistungen 
hatte  die  Solistin  des  Concertes,  Frau  Witt  ich  aus  Dresden, 
trotz  ihrer  durchstreifenden  stimmlichen  Mittel  und  packenden 
Vortragskunst,  die  sie  an  der  Gluck^schen  Arie  „Dir  Götter  ewi- 
ger Nacht**  und  Liedern  von  F.  Draeseke  („Das  kranke  Kind**), 
Franz  („Auf  dem  Meer**)  und  Schubert  („Die  Allmacht**)  er- 
probte, einen  schweren  Stand.  Mit  dem  Schubert^schen  Lied 
hätte  sie  aber  auch,  abgesehen  von  der  gefährlichen  Concurrenz 
des  Orchesters  und  trotz  des  unvergleichlichen  Clavieraccom- 
pagnements  seitens  des  Hrn.  Nikisch,  nicht  den  Eindruck  über- 
bieten können,  welchen  jüngst  die  Wiedergabe  dieses  Gesanges 
durch  Frau  Schumann-Heink  aus  Hamburg  (im  Salon  des  Hrn. 
Prof.  Mart.  Krause)  auf  uns  machte. 

Hr.  Arthur  Friedheim  veranstaltete  am  10.  Oct.  im 
Krystallpalast  einen  Ciavierabend,  an  welchem  er  im  Vor- 
trag von  Compositionen  von  Beethoven  (Sonate  Op.  111), 
Mendelssohn,  Schumann,  Rubinstein,  Chopin  und  Liszt  („Don 
Juan**-Phantasie)  von  Neuem  seine  hohe  Rangordnung  unter 
den  sich  öffentlich  producirenden  Pianisten  unserer  Tage 
überhaupt  und  unter  den  Liszt-Interpreten  im  Besonderen 
überzeugendst  documentirte  und  dementsprechend  gefeiert 
und  bejubelt  wurde. 

Intimer  und  stiller,  aber  um  so  nachhaltiger  sind  die 
Freuden  und  Genüsse,  die  gegenwärtig  Hr.  Bertrand  Roth 
aus  Dresden  in  einem  den  sämmtlichen  Ciaviersonaten  Beet- 
hoven's  gewidmeten  Cyklns  von  Vorträgen  bietet.  In  seinen 
zwei  ersten  Matineen  hat  Hr.  Roth  die  Sonaten  Op.  2, 
No.  1—8,  Op.  7,  Op.  10,  No.  1—3,  und  Op.  13  gespielt  und 
sich  in  diesen  Vorträgen  als  einen  in  den  Beetnoven'schea 
Geist  wahrhaft  Eingeweihten  erwiesen  und  dieser  congenialeu 
Auffassung  kraft  einer  überall  auf  der  Höhe  moderner  An- 
forderungen stehenden  Technik  und  Modulationsfähigkeit  des 


Tons  warmbeseelten  Ausdruck  verliehen.  Wenn  ein  Unter- 
nehmen die  angelegentlichste  Empfehlung  verdient,  so  sind 
es  diese,  die  ^nntags- Vormittage  vom  11.  Oct.  bis  6.  Dec 
in  Anspruch  nehmenden  Beethoven-Interpretationen  des  Hm. 
Roth,  auf  die  wir  auch  an  dieser  Stelle  mit  allem  Nachdruck 
hinweisen  möchten.  F. 

Concertumschau. 

Amsterdam.  Abonn.-Conc.  im  Neuen  Concerthaus  (Men- 
gelberg) am  8.  Oct.:  4.  Symph.  v.  Beethoven,  Seren,  f.  Blas- 
instrumente V.  Rieh.  Strauss,  -Meistersinger"- Vorspiel  v. 
Wagner,  „Ossian**-Ouvert.  v.  Gaae,  Rhaps.  bret.  v.  Saint- 
Saöns.  —  Mat.  music.  ebendaselbst  am  16.  Oct.:  2.  Symph. 
V.  Schubert,  Ouvertüren  v.  Beethoven  („Coriolan")  u.  Brahms 
(Akad.  Fest-),  Vorspiel  zum  3.  Act  a.  „Lohengrin"  v.  Wag- 
ner, Rhaps.  bret.  v.  Saint-Saöns,  Violoncell Vortrag  des 
Hrn.  Hack. 

Baden-Baden.     Abschiedsconc.   des   EErn.  Werner    am 
22.  Sept.:    Vorträge  «des   Evang.  Kirchengesangvereins,    der 
Frau  Vierordt-Helbing  a.  Carlsruhe  (Ges.,  „Ich  Klopfe  an**  v. 
Wermann  etc.)  u.  des  Hrn.  Werner  (Org.,   Fdur-Conc  m. 
Streichorch.  u.  drei  Hörnern  v.  Rheinberger,   Prael.  und 
Fuge  in  Amoll  v.  S.  Bach,  „Andacht"  v.  C.  L.  Werner  u. 
Allegretto  v.  Guilmant).   (Das  dortige  Badeblatt  leitet  die 
eigentliche  Besprechung  dieses  Concertes  mit  folgenden  Worten 
ein:    „Es  ist  Kein   freudiges  Gefühl,   mit  dem  wir  zu  der 
heutigen  Chronik  die  Feder  ergreifen.    Es  sind  Worte  des 
Abschieds,  die  wir  zu  schreiben  haben  für  einen  talentvollen« 
strebsamen  Künstler,  der  im  vorigen  Jahre  sich  eifrig  und 
erfolgreich  bemüht  hat,  den  Musiksinn  in  unserer  Bäderstadt 
zu  heben  und  zu  verfeinem,  und  zwar  auf  einem  Gebiet,  das 
er   allein   vertreten   hat:    auf  dem  Gebiet  ernster  Kirchen- 
musik.   —   Hr.  Musikdirector  C.  L.  Werner,   ein  bereits  m 
weiteren  Kreisen   bekannter  Orgelvirtuos,    hat  nicht   allein 
sein   Instrument   meisterlich  behandelt,   sondern  unter  Mit- 
wirkung  des   neu  gegründeten  Evangelischen  Kirchenchors, 
dessen  Leitung  er  gleichfalls  übernommen  hatte,   die  evan- 
gelische Kirchenmusik  im  Allgemeinen  gepflegt  und  würdig 
vertreten.    Durch  seinen  Abgang  von  hier  und  durch  seine 
Uebersiedelung  nach   Freiburg  ini   Breisgau  'entsteht'  ein« 
wahrhafte  Lücke,  die  so  leicht  und  schneU  nicht  auszufüllen 
sein  wird.     Ueber  die  32  Concor te,   die  er  während  seines 
hiesigen  Aufenthalts  hier  nach  und  nach  gegeben  hat,  haben 
wir  sämmtlich  Bericht  erstattet.    Es  ist  daher  wohl  begreif- 
lich,   dass  über  Hrn.  Werner  Neues  von  uns  nicht  mehr  zu 
sagen  ist.    Sein  Abschiedsconcert  hat  uns  ^zei^t,  was  wir 
an  ihm  verlieren.     Hr.  Werner  empfindet  in  seinem  musi- 
kalischen Gefühlskreise  nicht  einseitig,   sondern   universell. 
Er  ist  modern  gebildet  und  erzogen  —  er  spielt  Liszt,  Guil- 
mant, Fischer  etc.  —  und  doch  auch  classisch  geschult,  nur 
dass  er  auch  die  alten,  ehrwürdigen  Herren,  vor  Allen  den 
grossen  Sebastian  B^ch,   nicht  steif,   pedantisch  und   lang- 
weilig, sondern  modern  empfunden  spielt,  Leben  und  Farbe 
ihnen    ertheilt,    während    die    alten    Orgelspieler    sich    be- 
fleissigten,   möglichst   wenig  im   Tempo,   im   Ausdruck   zu 
nuanciren  und  dadurch  dem  Vortrag  möglichst  wenig  Farbe 
—  Alles  möglichst  objectiv,  ohne  selbständige  Auf&ssung  — 
wieder  zu  geben.    In  dem  nie  zur  Ruhe  kommenden  Streite 
zwischen  Ckssik  und  Romantik  hat  sich  Hr.  Werner  auf  die 
Seite  der  Romantiker  gestellt,  ohne  doch  zu  den  Extremen 
zu  zählen.    Das  ist  der  richtige  Standpunct,  um  beide  Par- 
teien zu  versöhnen.^) 

Berlin.  I.  Philharm.  Conc.  (Nikisch  a.  Leipzig):  1.  Symph. 
V.  Brahms,  „Meistersinger** -Vorspiel  v.  Wagner,  -Eury- 
anthe**-Ouvert.  v.  Weber,  v  erspiele  aus  der  Musik  zum  Drama 
„Königskinder**  (zum  3.  u.  2.  Act)  v.  Humperdinck,  Yio- 
linconc.  v.  Beethoven  (Hr.  Petschnikofi).  —  Liederabend  der 
Frau  Moran-Olden  unt.  Mitwirk,  des  Frl.  Hardenbe^;er  am 
11.  Oct.:  Vocalduette  a.  dem  „Bilderbuch**  v.  E.  Frank, 
Vocalsoli  V.  Franz  („Die  Haide  ist  braun**),  Beethoven, 
Brahms  („Meine  Liebe  ist  grün**  u.  Deutsches  Volkslied), 
Weber,  Schumann,  Bungert  („Klein  Anna  Kathrein*"), 
Marschner,  Schubert,  Rubinstein  („Waldhexe**),  R.  Strauss 
(„Ständchen**),  H.  Harthan  (Wiegenlied),  0.  Reinecke 
(„Luftschloss**),  Heuberger  („Spielmann**),  Hildach  („Spatz 
und  Spätzin**)  u.  Mozart. 

Bremen.  1.  Kammermusik  der  HH.  Bromberger  (Clav.) 
u.  Skalitzky  (Viol.)  unt.  Mitwirk,  der  HH.  Dr.  Wüllner  (Ges.), 
Scheinpflug,  v.  Fossard,  Prof.  Becker  a.  Frankfurt  a.  M.  und 
Werner  (Streicher):  Clavierquint.  Op.ll4  v.  Schubert,  Streich* 
quart.  „Aus  meinem  Leben**  v.  Smetana,   Lieder  v.  Scba- 


576 


mann  u.  Brahms  („Mit  vierzig  Jahren*',  »^^^  ^^°^  Kirch- 
hofe*', „Am  Sonntag-Morgen**,  „Dein  blaues  Auge*'  u.  „Bot- 
schaft"). 

Bremerhaven.  1.  Gonc.  des  Musikver.  (Wiemann): 
1.  Symph.  V.  Schumann,  Andante  u.  Scherzo  a.  einer  Symph. 
V.  R.  Wiemann,  „Les  Pröludes**  v.  Liszt,  Gesang  vortrage 
der  Frau  Sanderson  a.  Berlin  (.Legende**  u.  „Das  Mutter- 
herz** y.  Hans  Hermann,  Schlailied  v.  Moszkowski  etc.). 

Garlsr ahe.  (>onc.  der  Frau  Hoeck-Lechner  (Ges.)  unt. 
Mitwirk,  der  Frau  Senkrah  a.  Weimar  (Viol.)  u.  des  Hm.  Rüb- 
ner (Clav.)  am  14.  Oct.  m.  Soli  f.  Ges.  v.  Goetz  („(Jeheimniss**), 
Luzzi  („Ave  Maria**),  Taubert  („Vom  listigen  GrasmÜck- 
lein**),  Reinecke  („Frühlingsblumen**,  m.  oblig.  Viol.),  V. 
Lachner  („Beim  Mondenschein**,  m.  do.)  u.  A.,  f.  Clav.  v. 
Neupert  (Barcarole),  Schumann  u.  Liszt  (Noct.)  u.  f.  Viol. 
V.  Wieniawski  (Mazurka),  Rübner  ((Joncertparaphrase 
über  das  Liebesb'ed  a.  Wagner's  „Walküre**)  u.  A. 

Chril^lania.  l.  Gonc.  des  Musikver.  (Holter);  Nord. 
Orchestersuite  „Mellem  Fjeldene"  u.  „Verdensvandrerne**  für 
Orch.  V.  J.  Seim  er,  „Sommernachtstraum**-Ouvert.  v.  Men- 
delssohn, „Dein  Angesicht**  f.  Streichorch.  v.  Schumann-Sel- 
mer,  Gla  vier  vortrage  des  Hrn.  Busoni  a.  Berlin  (Esdur-Gonc. 
V.  Beethoven  u.  „Don  Juan** -Phant.  v.  Liszt). 

Cottbus.  Gonc.  des  Musikver.  (Graner)  unt.  Mitwirk,  des 
Frl.  Heynsen  a.  Berlin  u.  der  HH.  Hintzelmann  a.  Berlin  u. 
Hungar  a.  Leipzig,  sowie  der  Goncertcapelle  H.  Paudler  am 
9.  Oct.:  l.Ouvert  zu  „Leonore*'  v.  Beetnoven,  „Die  Kreuz- 
fahrer** V.  Gade,  Soli  f.  Alt  („Wie  bist  du,  meine  Königin** 
V.  Brahms,  „Der  Kobold**  v.  Reinecke,  „Ein  Traum  liegt 
auf  der  Haide**  v.  A.  v.  Fielitz  u.  „Der  Zeisig**  v.Wittig), 
f.  Tenor  v.  Mendelssohn  u.  f.  Bass  v.  Rubinstein  („Wald- 
hexe") u.  A. 

Dresden.  1.  Symph. -Gonc.  der  Königl.  musikal.  G&p. 
(Schuch):  1.  Symph.  v.  Beethoven,  „Scheherazade**  v.  Rimsky- 
Korsakoff,  Faur-Gonc.  f.  zwei  Bläserchöre  u.  Streichorch. 
V.  Händel.  —  15.  Musikal.  Auf  führ,  des  Hrn.  Seifert  (Org.) 
in  der  Reform.  Kirche  unt.  Mitwirk,  des  Frl.  Gey  a.  Wien 
(Ges.)  u.  des  Hm.  Kratina  (Viol.):  Soli  f.  Ges.  v.  Nico d 6 
(„Erbarmen**)  u.  Liszt  („Der  du  von  dem  Himmel  bist**), 
f.  Org.  V.  Händel  (DmoU-Variat.)  u.  Saint-Saöns  (Phant. 
Op.  101)  u.  f.  VioL  V.  Tartini,  S.  Bach  u.  Voullaire  (Intermezzo). 

Duisburg.  1.  Abonn.-Gonc.  des  Gesang ver.  (Grüters): 
1.  Symph.  V.  Schumann,  Eine  Faust-Ouvert  v.  Wagner, 
Rhapsodie  f.  Altsolo  (Frl.  Beck  a.  Frankfurt  a.  M.),  Männer- 
chor u.  Orch.  V.  Brahms,  Wächterlied  f.  Männerchor  und 
Orch.  V.  Gernsheim,  Solovorträge  des  Frl.  Beck  („Komm, 
wir  wandeln  zusammen**  v.  Gornelius,  „Neue  Liebe**  von 
Rubinstein  etc^  u.  des  Hrn.  Dr.  Neitzel  a.  Göln  (Glav. 
Gmoll-Gonc.  v.  Beethoven,  Noct.  v.  L.  Brassin,  „Nacht- 
falter** V.  Strauss-Tausig  etc.). 

Genf.  Drei  Kammermusikconcerte  m.  Werken  Schweiz. 
(Komponisten,  veranstaltet  v.  Hrn.  W. Rehberg  (Glav.)  unt.  Mitw. 
der  HH.  Pahnke,  Sommer,  Kling,  Rapp  u.  Mondalt  (Streicher) 
am  24.  Sept.,  1.  und  8.  Oct.:  Gla  vier  quin  tette  von  H.  Goetz, 
E.  Gombe  u.  J.  Lauber  (über  Schweiz.  Themen),  Glavier- 
quart.  Op.  110  v.  H.  Huber,  „Humoreske**  üb.  popul.  Schweiz. 
Themen  f.  Streichquart,  v.  J.  Bischof f-Ghilionna,  Gla- 
viertrio  Op.  112  v.  Raff,  Glav.-Violinson.  Op.  10  v.  G.  We- 
ber, Soli  f.  Glav.  V.  H.  Goetz  („Ghanson  d'amour**,  „Salut 
au  printemps**  u.  Berceuse),  0.  Barblan  (vier  „Album blätter**) 
u.  w.  Rehberg  (1.  Allegro  a.  der  Son.-Phant.  Op.  3),  für 
Viol.  V.  H.  Hu  Der  (Romanze)  u.  F.  He  gar  (zwei  Walzer) 
u.  f.  Violonc.  V.  E.  Jaques-Dalcroze  (Suite),  W.  Reh- 
berff  (Romanze)  u.  A.  Werner  (Gavotte). 

Halberstadt.  Am  27.  Sept.  Aufführ.  v.  Mendelssohn*s 
„Paulus**  durch  den  Halberstäater  Gesangver.  (Lehnert)  unt. 
Solist.  Mitwirk,  der  Frau  Schmidt-Köhne  a.  Berlin,  des  Frl. 
Bödcber  v.  hier  u.  der  HH.  Hintzelmann  u.  van  Eweyk  a. 
Berlin.  (Die  Solisten  sind  dem  Referenten  der  „H.  Z.**  zwi- 
schen den  Uebrigen  „wie  hochragende  prächtige  Blumen  auf 
einer  Frühlingswiese"  erschienen,  „an  deren  Leistungen  (von 
Blumen?)  man  seine  innige  Freude**  habe  haben  können.) 

Hanau.  Wohlthätigkeitsconc.  in  der  Johanniskirche  am 
5.  Oct.:  Vorträge  des  Gesangver.  „Sumser**  (Alt),  „Record- 
are**  a.  dem  Requiem  v.  Verdi  (Frau  Balser-Landmann  u. 
Hr.  Wassmuth),  Solovorträge  der  beiden  Genannten  (zwei 
Gesänge  a.  Op.  121  v.  Brahms)  u.  des  Hrn.  Paulstich  (Org., 
C moll-Goncert-Phant.  v.  F.  J.  Tschirch,  Weihnachtspasto- 
rale V.  G.  Merkel  u.  Goncertfage  von  J.  L.  Krebs). 

Hannover.  Musikal.  Privatsoiröe  des  Hrn.  Rieh.  Lorle- 
berg  (Violonc.)  unt.  Mitwirk,  des  Frl.  Woltereck  (Ges.),  der 
Frau  Halfeld-Schnell   u.   des  Hrn.  Evers  (Glav.),   sowie  der 


HH.  Prof.  Sahla  a.  Bückeburg,  Riller,  Meuche,  Kugler  und 
Eicke  (Streicher)  am  3.  Oct.:  Variat.  a.  dem  „Forellen"-Quint. 
V.  Schubert  u.  dem  Streichquart.  Op.  16,  No.  5,  v.  Beethoven 
u.  f.  zwei  Gla  viere  v.  Schumann,  G  moll-Glaviertrio  v.  Rubin - 
stein,  Andante  f.  zwei  Violinen  v.  S.  Bach,  Soli  f.  Ges.  v. 
Humperdinck  („'s  Sträusle**)  u.  A.  u.  f.  Violonc.  v.  Pergo- 
lese  u.  Popper  (Gavotte). 

Leipzig.  1.  Musikabend  des  Kammermusikver.:  Streich- 
quint.  V.  Dvofäk,  A dur-Streichquart.  v.  Haydn,  Lieder  v. 
Mozart,  Brahms  („Alte  Liebe**),  Henselt  („Der  du  von  dem 
Himmel  bist**)  und  Gaemmerer  ^Schlummerlied).  (Ausfüh- 
rende: Frl.  Haacke  a.  Halle  a.  S.  [Ges.]  u.  HH.  Jockisch,  Dr. 
His,  Thümer,  Klesse  u.  Hansen  [Streicher].)—  1.  Abonn.-Gonc. 
im  Neuen  Gewandhaus  (Nikisch):  3.  Symph.  v.  Schumann, 
Ouvertüren  v.  Schumann  („Manfred**)  u.  Beethoven  (No.  3  zu 
„Leonore**),  Gesangvorträge  der  Frau  Wittich  aus  Dresden 
(„Das  kranke  Kind**  v,  F.  Draeseke,  „Auf  dem  Meer**  v. 
Franz  etc.).  —  2.  Symph.-Gonc.  des  Winderstein-Orchesters 
(Winderstein):  Glockensymph.  v.  Haydn,  „Dause  macabre**  v. 
Saint-Saöns,  „Siegfried-Idyll**  v.  Wagner,  Ouvertüren  v. 
Reinecke  („Friedensfeier**)  u.  Weber,  Variat,  a.  demAdur- 
Streichquart.  von  Beethoven,  Viola  alta- Vorträge  des  Hrn. 
Schultz  (Pastorale  v.  H.  Ritter  etc.).  —  2.  Beethoven- Vor- 
trag des  Hrn.  B.  Roth  a.  Dresden:  Glaviersonaten  Op.  10  u.  13. 

—  Am  18.  Oct.  zum  Besten  des  Völkerschlacht-Denkmals 
stattgehabte  Aufführung  von  Händel-Ghrysander*s  „Debora" 
durch  den  Riedel- Ver.  (Prof.  Dr.  Kretzschmar)  unt.  Mit  wirk, 
der  Frauen  Brajnin  a.  München  u.  Geller  a.  Magdeburg,  der 
HH.  Ritter  a.  Dresden,  Dr.  Krause  a.  Wien,  Hungar  u.  See- 
bach v.  hier  (Solisten),  der  HH.  Kleinpaul  a.  Altona  (Glav.)u. 
Homeyer  v.  hier  (Org.),  sowie  des  verstärkten  Winderstein*- 
schen  Orch.  —  1.  Philharm.  Gonc.  (Winderstein):  3.  Symph. 
v.  Beethoven,  „Oberon"-Ouvert.  v.  Weber,  Vorspiel  zu  „Das 
Meer**  v.  Nicod6  (unter  Leit  des  Gomp.),  Solovorträge  der 
Frau  Staudigl'a.  Berlin  (Ges.,  „Der  Fischer**  mit  Orch.  von 
Loewe-Mottl,  „Von  ewiger  Liebe**  v.  Brahms,  „Märchen** 
von  Mottl,  „Zur  Drossel  sprach  der  Fink**  von  E.  d* Al- 
bert etc.)  und  des  Hrn.  Kiefer  (Violoncell,  Goncert  von 
Volk  mann).  —  Lieder-  u.  Balladenabend  des  Hrn.  Gausche 
a.  Greuznach  am  20.  Oct.  m.  Gompositionen  v.  Franz  („Ge- 
nesung**), H.  Zumpe  („Gefesselte  Musen**),  H,  Borebers 
(„Ratz,  Spatz,  Katz**),  Al.Winterberger  („Lebe  wohl**  u.  „O 
öffnedieThür**),  H.Hermann  („Salomo**  u.  „Zwei  Engel**)  u. A. 

—  Abend  Unterhaltung  im  k.  Gonservatorium  der  Musik  am 
2.  Oct.:  Edur-Glaviertrio  von  Mozart  =:  Frl.  Baldeweg  aus 
Zittau  tt.  HH.  Herrmann  a.  Mainz  und  Grümmer  aus  Gera, 
GmoU-Glavierconc.  v.  Mendelssohn  =  Frl.  Neubert  a.  Ghem- 
nitz.  Andante  u.  Menuett  f.  Streichquart,  v.  Mozart  =  Frls. 
Sitt  a.  Leipzig,  Schmidt  a.  Zwenkau,  Schlemüller  a.  Leipzig 
u.  Sommer  a.  Mühlausen  1.  Th.,  Arie  „Neue  Freuden**  aus 
„Figaro's  Hochzeit**  v.  Mozart  =:  Frl.  Zeidler  aus  Leipzig, 
Glaviertrio  Op.  1,  No.  1,  v.  Beethoven  =  HH.  Müller  a. Witt- 
lieb,  Schwabe  a.  Grefeld  u.  Pfaff  a.  Neidschütz,  Duett  „Ich 
harrete  des  Herrn**  a.  dem  „Lobgesang**  v.  Mendelssohn  = 
Frls.  Weigel  a.  Leipzig  u.  Gumpert  a.  Leipzig,  Glav.-Violin- 
son. Op.  96  V.  Beethoven  =  Frls.  Glaus  a.  Leipzig  u.  Laux 
a.  Leipzig. 

Mannhelm.  1.  Musikal.  Akad.  (v.  Rezni^ek):  7.  Symph. 
v.  Beethoven,  „Scheherazade**  von  Rimsky-Korsakoff, 
Ouvert.  zu  „Donna  Diana**  v.  E.  N.  v.  Reznicek,  Gesans- 
vorträge  des  Frl.  Kutscherra  a.  Brüssel  („Isoldens  Liebestod** 
a.  „Tristan  und  Isolde**  v.  Wagner,  „Auf  ewig  Dein**  von 
A.  Gunkel,  Ghanson  espagnole  v.  L.  Delibes  etc.).  (Das 
Debüt  des  neuen  Hofcapellmeisters  Hrn.  v.  Rezniöek  als 
Goncertdirigent  wird  in  den  uns  vorliegenden  Mannheimer 
Zeitungen  begeistert  begrüsst.  So  schreiot  der  „Gen.-Anz.** : 
„Hr.  V.  Reznicek  hat  mit  seinem  Debüt  als  Goncertdirigent 
einen  glänzenden  Sieg  errungen,  einen  grossen,  vollberech- 
tigten Erfolg,  der  uns  mit  den  schönsten  Hoffnungen  für 
den  weiteren  Verlauf  der  Akademien  erfüllen  dart.  Ein 
Wiederautschwung  unserer  Orchesterconcerte  zu  ihrer  frü- 
heren Höhe  ist  es,  was  nach  dieser  ersten  erfolgreichen 
Leistung  unser  Erwarten  in  der  Person  des  neuen  Gapell- 
meisters verbürgt  zu  sehen  glaubt.  So  brachte  der  gestrige 
Abend  neben  den  zwei  Novitäten  des  Programms  eine  dritte, 
und  zwar  die  interessanteste  Novität  — :  einen  Gapellmeister, 
der  in  seiner  Aufgabe  völlig  aufging,  der  sie  sich  durch  ein- 
gehendstes Studium  bis  ins  Detail  zu  eigen  gemacht  hatte, 
der  seine  von  hervorragender  musikalischtsr  Intelligenz  zeu- 
gende Auffassung  auf  die  Mitglieder  seines  Orchesters  zu 
übertragen  wnsste,  der  sie  ihnen  in  jedem  Moment  der  Re- 
production  durch  klare  und  energische  Mittheilung    wiedf^r 


576 


vergegenwärtigte.  In  .der  That,  für  unsere  Akademien  war 
das  nach  jahrelangem  Enthehren  wieder  eine  Novität.  Die 
Orchestemummem  standen  wieder  im  Yordergrand,  wie  es 
hei  den  Akademien  immer  der  Fall  sein  sollte  und  früher 
der  .Fall  war,  und  nicht  die .  solistischen  Leistungen.  Ein 
frischer,  grosser  Zug  helehte  die  Vorträge  des  Orchesters 
unter  Hrn.  v.  Reznicek^s  Direction ;  man  konnte  die  deutliche 
Wahrnehmung  liehevollster,  fleissigster  Vorbereitung  machen. 
Der  Dirigent  beherrschte  seine  Partituren  so  völlig  und  so 
frei,  dass  er  sich  bei  der  Beethoven'schen  Symphonie  ganz 
seinem  starken  Gedächtniss  anvertrauen  konnte,  was  bei  der 
eigenen  »Donna  Dianac-Ouverture  dann  schon  last  selbstver- 
ständlich erschien.  Und  auch  in  Eimsky-KorsakofiTs  schwie- 
riger, äusserst  complicirter  »Scheherazade«,  bei  deren  Wieder- 
gaoe  er  sich  zwar  der  Partitur  bediente,  stand  er  doch  völlig 
unabhängig  von  ihr  da.  Unter  diesen  erfreulichen  Verhält- 
nissen war  schon  die  Beethoven^sche  Adur-Symphonie  [No.  7J, 
die  an  erster  Stelle  gespielt  wurde,  ein  hoher  künstlerischer 
Genuss.  Präcis  und  deutlich  traten  die  Intentionen  des  Diri- 
genten zu  Tage,  klar  und  übersichtlich  war  der  Aufbau  mit 
glücklich  gelungener  Steigerung,  wie  z.  B.  im  vierten  Satz, 
mit  scharfer  Hervorhebung  der  Uontraste,  wie  z.  B.  im  dritten 
Satz.  Die  Symphonie  wurde  vom  Publicum  mit  wachsender 
Wärme  hingenommen,  mit  einer  Anthei Inahme,  die  gewisser- 
maassen  auch  Novität  war.  Der  Beifall  erreichte  seinen 
Höhepunct  bei  Beznieek's  »Donna  Dianac-Ouverture,  die 
unter  des  Componisten  Leitung  zu  einem  Oabinetsstück  or- 
chestralen Vortrags  wurde,  sodass  man  sie  am  liebsten  sofort 
noch' einmal  gehört  hätte.*^} 

Meiningen.  1.  Abonn.-Gonc.  der  Hofcapelle  (Steinbach): 
6.  Symph.  v.  Beethoven,  „Francesca  da  Rimini"  v.  Tscha'i- 
kowsky,  „Oberon'*-Ouvert.  v.  Weber,  Solovorträge  der  HH. 
Piening  (Violonc,  Canzone  v.  Bruch  u.  Mazurka  v.  Popper) 
u.  Manigold  (FL,  Gdur-Gonc.  v.  Mozart). 

Mexico.  Kammermusiksitzung  der  HH.  Aguirre,  Herrera, 
Valdis,  Garrillo  u.Villalpando  unt.  Mitwirk,  des  Frl.  Bosales 
am  11.  Sept.:  Streichquint.  Op.  5  v.  Svendsen,  Esdur-Gla- 
vierconc.  u.  Seren.  Op.  8  v.  Beethoven. 

Nordhausen.  Gonc.  der  Frls.  Staude  (Ges.)  u.  Morsbach 
(Glav.)  a.  Leipzig  am  1.  Oct.  mit  Soli  f.  Ges.  v.  Saint-SaÖns 
(Arie  ä.  „Samson  und  Dalila"),  Tschaikowsky  („Wi^um?"), 
Cornelius  („Veilchen"),  Brahms  („Feldeinsamkeit"),  Bei- 
ne cke  (j,Abendreihn"),  Mendelssohn,  Hildach  („Lenz  ist 
da")  u.  Lioewe  („Niemand  hats  gesehen")  u.  f.  Glav.  v.  Sin- 
ding  (No.  1  a.  Op.  25),  Brahms  (Esdur  a.  Op.  117),  Ghopin, 
Liszt  LGonsolation"  in  Desdur  u.  „Waldesrauschen"),  Beet- 
hoven (Son.  Op.  90),  A.  Ashton  (Bagatelle),  Grieg  (Noct. 
u.  „An  den  Frühling"),  Ph.  Scharwenka  (Adagietto)  und 
Wagner-Brassin  („Feuerzauber").  (Ein  durch  Novitäten- 
Reichhaltigkeit  sich  auszeichnendes  Programm,  über  dessen 
Ausführende  der  „N.G."  sich  wie  folgt  äussert :  „Nur  höchst 
selten  hat  man  hier  eine  so  vorzüglich  ausgebildete  Pianistin 
gehört,  wie  Frl.  Morsbach.  [Dieselbe  hat  sich  in  Leipzig 
auch  den  Ruf  einer  ausgezeichneten  Lehrerin  errungen.  D. 
Red.  des  »M.  W.c]  Ein  elastischer,  leichter  Anschlag  zeich- 
nete die  Künstlerin  besonders  aus ;  mit  feinem  musikalischen 
Verständniss  trug  sie  alle  Glavierstücke  vor.  Das  Programm 
war  sehr  gewählt  und  enthielt  überaus  schwierige  Musik- 
stücke. Frl.  Morsbach  wurde  indess  ihrer  Aufgabe  in  allen 
Theilen  gerecht  und  entfesselte  das  Publicum  zu  lebhaften 
Beifallskundgebungen.  Als  Goncertsäzigerin  trat  Frl.  Rosa 
Staude  auf.  Die  sympathische  junee  Dame,  die  über  einen 
gefälligen  Sopran  verfügt,  tru^  ihre  Gesangssoli  recht  an- 
sprechend vor.  Die  Deutlichkeit  der  Aussprache  und  die 
Lebendigkeit  des  Vortrages  liessen  Nichts  zu  wünschen  übrig. 
Wir  verzichten  darauf,  einzelne  Gesangsnummem  oder  Glavier- 
stücke hervorzuheben.  Beide  Künstlerinnen  boten  vollendete 
Kunstleistungen  und  wurden  durch  den  wiederholten  Beifall 
ihrer  Zuhörerschaft  ausgezeichnet.  Unerwähnt  woUen  wir 
auch  nicht  den  so  schön  klingenden  Blüthner*schen  Flügel 
lassen,  der  dem  alten  Renommee  dieser  berühmten  Piano- 
fortefabrik trefflich  entsprach.") 

Nürnberg.  Festconc.  als  Schlussfeier  der  Ausstellung 
unt.  Leit.  der  HH.  Carl,  Ringler  u.  Prill  am  15.  Oct.,  ausge- 
führt vom  verstärkten  CarPschen  u.  Stadttheater-Orch.,  dem 
Ver.  f.  class.  Kirchenmusik  u.  den  Gesangssolisten  Frls.  Dima 
n.  Kofier  u.  HH.  Pauli  u.  Bachmann:  9.  Symph.  v.  Beet- 
hoven, „Meistersinger"-Vorspiel  v.  Wagner,  Chor  „Heiige 
Ordnung"  a.  dem  „Lied  von  der  Glocke"  v.  Bruch.  (Ein  fiir 
eine  solche  Gelegenheit  doppelt  hervorragendes  Programm!) 

Plauen  i.  V.  45.  Stiftungsfest  des  Musikver.  (Riedel): 
Akad.   Festouvert.   v.    Brahms   u.    Slav.  Tänze  v.  Dvorak 


• 

im  Arr.  f.  zwei  Cla viere,  Goncertino  f.  do.  v.  0.  Thern, 
„Adonisfeier"  f.  gem.  Chor  u.  Soli  m.  Clav.  v.  Ad.  Jensen, 
Frauenchöre  v.  B.  Barth  („Wie  es  sein  müsste"  u.  „Unbe- 
wusste  Schönheit")  u.  M.  Zenger  („Das  kranke  Mägdlein'', 
„Die  Jungfrau  und  der  Klausner**  u.  „Matrosenlieb**),  Vocal- 
duette  „Die  Flucht**  Ut  „Die  Bescheidene**  v.  Dvorak,  Ge- 
sangsoli V.  Schubert,  A.  Fuchs  („Botschaft**),  Umlauft 
(„Ich  kanns  nicht  fassen**),  Brahms  („Liebestreu''),  A.  Enna 
LRoth  Böslein**)  u.  A.  Förster  („Lockung**).  (Speciell  über 
aen  Frauenchor  des  Musikvereins  schreibt  der  „V.  A.  u.  T.'' : 
„Der  Frauenchor  des  Musikvereins  trat  zwei  Mal  hervor,  mit 
vierstimmigen  Chören  von  Barth  und  eben  solchen  von 
Zenger.  Der  Franenchor  ist  die  starke  Seite  des  Musik* 
verems;  es  wird  wenige  Chorvereinigungen  geben,  die  über 
einen  so  wohlbesetzten,  stimmfrischen,  klangstarken  and 
sangesireudigen  Frauenchor  verfügen,  wie  unser  Plauischer 
Musikverein.  Es  wird  aber  auch  nicht  Viele  geben,  die  einen 
so  vorzüglichen  Chordirigenten  ihr  eigen  nennen,  wie  es 
August  Riedel  ist,  der  mit  unverwüstlicher  Ausdauer  und 
bewundemswertber  Schlagfertigkeit,  mit  feinem  musikalischen 
und  poetischen  Sinne  seine  Schaaren  vorbereitet  und  zum 
Siege  fahrt.**  Nicht  minder  günstig  lautet  das  ürtheil  über 
die  Ausführung  des  übrigen  Programms.)  —  Volksthüml.  Conc. 
des  Kirchenchors  zu  St.  Johannis  (Biedel)  am  11.  Oct.:  Chöre 
V.  Palestrina,  Lassus,  S.  Bach,  Reinecke  („Birg  mich  unter 
deinen  Flügeln**),  A.  Becker  („Des  Christen  Schmuck  und 
Ordensband**),  Brah  ms  (»Lass  dich  nur  Nichts  nicht  dauern*'), 
G.  Vierling  („Gerechter  Gott,  führ  du  mein  Sach**)  u.  Men- 
delssohn (Psalm  2),  Vocalduett  „Bittgesang**  v.  A.  Riedel 
(Frau  Günther  u.  Frl.  KlichJ,  Solo  vortrage  der  Frau  Günther 
(„Mein  Vater  ist  reich**  v.  A.  Becker),  des  Frl.  Klich  und 
der  HH.  Dir.  Wünsche  (Ges.,  „Bist  du  bei  mir"  v.  S.  Bach- 
Schreck)  u.  Riedel  (Org.^  Trauermarsch  u.  Seraphinengesaog 
V.  A.  G.uilmant).  (Der  Referent  des  oben  gen.  Blattes  spricht 
dem  Johanniskirchen-Chor  „eine  so  hohe  Stufe  der  Leistungs- 
fähigkeit** zu,  dass  er  „den  Vergleich  mit  den  besten  Ver- 
einigungen der  Art  aufnehmen"  könne.  Derselbe  fkbrt  dann 
fort:  „Die  Vornehmheit  der  Tongebung,  die  nirgends  die 
Grenze  des  Schönen  überschreitet,  die  Kiangfiille,  die  Into- 
nationsreinheit  und  -Bestimmtheit,  derSohattirungsreichtbom, 
die  Deutlichkeit  der  Textaussprache  und  die  ^Wfirme  der 
Declamation  lassen,  für  mich  wenigstens,  kaum  einen  Wunsch 
offen,  wenn  ich  mir  auch  nicht  verhehle,  dass  eine  Verstär- 
kung des  Basses  um  ein  paar  schöne  sonore  Stimmen  der 
Gesammtwirkung  gut  thun  und  namentlich  der  Klangpracht 
des  Tenors  die  Waage  halten  würde..  Hr.  Cantor  Riedel 
verwendet  auf  die  Schulung  des  Chores  nicht  blos  seine 
ganzen  künstlerisch  musikalischen  Fähigkeiten,  seine  eiserne 
Arbeitskraft,  seine  beste  Zeit,  sondern  er  wirkt  auch  erzieh- 
erisch auf  die  Knaben  des  Chores  ein,  die  ihm  eine  treff- 
liche Stimmbildung,  eine  ausserordentliche  Schulung  des  Ge- 
hörs und  eine  sonst  gar  nicht  zu  erwerbende  Kenntniss 
guter  geistlicher  Litteratur  verdanken.**) 

Potsdam,  l.  Conc.  der  Philharm.  Gesellschaft  (Prof. 
Genss):  8.  Symph.  v.  Schumann,  Solovorträge  des  Hm.  Hensel 
a.  Berlin  (Ges.,  1.  Gesang  Wolfram's  a.  „Tannhäuser**  von 
Wagner,  „Lebensüberfluss**  v.  E.  E.  Taubert,  Choral  v. 
Sin  ding,  „Sehnsucht**,  „Was  Poesie**  u.  „Höchstes  Wander*" 
V.  H.  Hermann  etc.)  u.  des  Frl.  Barkowska  v.  ebendaher 
(Viol.,  1.  Conc.  V.  Bruch,  Gdur-Romanze  v.  Beethoven, 
Mazurka  v.  Wieniawski  u.  Gavotte  v,  Ries). 

Sehönlinde.  Conc.  des  Männer-  u.  Dameng^esangver. 
„Concordia**  am  11.  Oct.:  „Bergmannsgruss**  f.  Solo,  Chor, 
Declam.  u.  Orch.  v.  A.  F.  Anacker,  Wächterlied  f.  gem. 
Chor  m.  Clav.  v.  Gernsheim,  Männerchöre  v.  Conradi 
(„Sonnenuntergang**),  H.  Jüngst  (^Der  Odenwälder**)  und 
J.  Zeitler  („Weite  Haide'^,  m.  Baritonsölo),  Sext.  m.  Chor 
a.  dem  3.  Act  der  „Folkunger**  v.  E.  Kretschmer,  Violin- 
solovorträge des  Hrn.  Lischke  (l.  Conc.  v.  Bruch,  Mazurka 
V.  Zarzycki  u.  „Hejre  Kati**  v.  Hubay)  u.  A.  m. 

Sondershausen.  1.  Kammermusikaufführ.  der  HH. 
Herold  (Clav.),  Corbach,  Wille,  Martin  u.  Wörl  (Streicher): 
Streichquartette  von  Beethoven  (Op.  131)  und  F.  Smetana 
(j,Aus  meinem  Leben**),  D moU-Clavier- Violinsonate  von 
C.  Herold. 

Stuttgart.  1.  Quartettsoir^  der  HH.  Singer,  Künzel, 
Wien  u.  Seitz:  Streiche  uartette  v.  Mozart  (Adur),  Beethoven 
(Op.  127)  u.  Havdn  (Bdur). 

Utrecht.  Oeffentl.  Orgelspiel  des  Hrn.  Petri  am  13.  Oct.: 
Cmoll-Son.  v.  Guilmant,  And.  a.  der  FmoU-Phant.  von 
Mozart,  Choral  „Ich  ruf  zu  dir**  u.  Prael.  u.  Fuge  in  AmoU 
V.  S.  Bach. 


577 


Weimar •  1.  Abonn.-Conc.  der  grossherzogl.  Musikschule 
(Rorich):  Ddnr-Symph.  v.  Haydn,  „Tita8**-Oavert.  v.  Mozart, 
Solovorträge  des  Frl.  Gundermann  (Clav.,  EmoU-Conc.  von 
Chopin)  u.  des  Hrn.  Kaiisch  fViol.,  Conc.  v.  Mendelssohn). 

Wiesbaden.  Grosses  (warum  grosses?)  Conc.  zum  Besten 
des  Grabdenkmals  f.  Franz  Bethge  am  29.  Sept. :  Clav.-Yiolin- 
suite  V.  Gold  mark  (HH.  Spangenberg  u.  Irmer),  Solo  vortrage 
des  Frl.  Brodmann  (Ges.,  „Die  Krähe"  v.  Schubert,  „Aller- 
seelenlied" V.  Ad.  V.  Goldsohmidt,  „Ich  weiss  nicht  und  ich 
frage  nicht"  v.  E.  v.  Lade,  „Feldeinsamkeit"  v.  Brahms, 
„Mein  Herz,  ich  will  dich  fragen"  v.  0.  Dorn  u.  „Leb  wohl, 
liebes  Grethchen"  v.  Gade)  u.  der  HH.  Buff-Giessen  (Ges., 


(HH.  E.  u.  H.  Schugcker).  6.  Conc.  3.  Symph.  v.  Beethoven, 
Vorspiel  u.  „Isoldens  Liebestod"  (Frau  Kordioa)  a.  „Tristan 
und  Isolde"  v.  Wagner,  Gesangvorträ^  der  Frau  Nordica. 
7.  Conc.  „Arminius"  v.  Bruch.  (Solisten:  Frl.  Desvignes 
u.  HH.  Berthald  u.  Heinrich.) 

B^    VeralUie  Programme,   sowie  Programme  ohne  Angabe  von  Ort  und. 
Datum  müssen  vollständig  unbeachtet  bleiben! 

Engagements  und  G8ste  In  Oper  und  Concert. 

Altenburg.    Zum  Vortheile  der  hiesigen  Amalienschule 
fand  hier  ein  Concert  statt,  das  ausschliesslich  von  Leipziger 


Carl  Oottlleb  Röder. 


„Ueber  die  Berge"  v.  Louise  Langhans,  „Wieder  möcht 
ich  dir  begegnen"  v.  Lassen,  „Murmelndes  Lüftchen"  u. 
„Alt- Heidelberg"  v.  Ad.  Jensen  etc.),  Glücklich  (Declam.), 
Spangenberg  („Albumblatt"  eig.  Comp.  u.  Valse  v.  Mosz- 
kowski)  u.  Irmer  (Mazurka  v.  Mlynarski  etc.). 

Woreester  (Mass.).  39.  jährl.  Musikfesi  der  Worcester 
County  Musical  Association  unt.  Leit.  des  Hrn.  C.  Zerrahn 
vom  21. — 25.  Sept.  1.  Conc.  „Messias"  v.  Händel.  (Solisten: 
Damen  Meredith  u.  Alves  u.  HH.  Rieger  u.  DuflFt.)  2.  Conc. : 
Symph.  „Aus  der  Neuen  Welt"  v.  Dvof&k,  „Lochinvar"  v. 
Chadwick,  „Eve"  v.  J.  Massen  et.  (Solisten:  Frau  Barton 
u.  HH.  Bartlett  u.  Heinrich.)  3.  Conc.  „Hebriden"-Ouvert.  v. 
Mendelssohn,  „The  Golden  Legend"  v.  A.  Süll i van.  (So- 
listenc  Frauen  l^ordica  u.  Bloodgood  u.  HH.  Williams,  Campa- 
nari  u.  Rice.)  4.  Conc.  Symph.  Dichtung  „Hamlet  und 
Ophelia"  v.  Mac  Dow  eil,  Vorspiel  u.  Chöre  a.  „Der  Thurm- 
bau  von  Babel"  v.  Rubinstein,  Vorspiel  u.  Preislied  a.  den 
„Meistersingern"  v.  Wagner,  Emoll-Conc.  v.  Chopin  (Hr. 
Godowsky).  5.  Conc.  Ouvert.  „Melpomene"  v.  Chadwick, 
Traumpantomime  a.  „Hansel  und  Gretel"  v.  Humperdinck, 
Bruchstücke  a.  „Stabat  mater"  v.  Rossini  (Solisten:  Damen 
Nordica  u.  Alves  u.  HH.  Williams  u.  Campanari),  Arie  „The 
Mill"  V.  Delibes  (Frau  Nordica),  „Dio  Possente"  v.  Gounod 
(Hr.  Campanari),   Concertstück  f.  Harfe    v.   E.  SchuÖcker 


Kräften  ausgeführt  wurde.  In  der  Doppeleigenschaft  als  Com- 
ponistin  und  Pianistin  trat  erfolgreich  auf  Frl.  Borghild 
Holmsen,  eine  Norwegerin.  Das  Gesangsgebiet  war  in  sehr 
befriedigender  Weise  durch  Frl.  Gondar,  deren  sympathisch 
klingendes  Organ,  empfindungs voller  Vortrag  und  treuliche 
Declamation  allgemeine  Anerkennung  fanden,  und  Hm.  Voigt, 
der  besonders  mit  dem  Prolog  aus  Leoncavallo^s  „Bajazzo" 
reussirte,  vertreten.  Den  Haupterfolg  des  Abends  jedoch  er- 
rang sich  Hr.  Arno  Hilf  mit  seiner  ebenso  seelenvoll,  wie 
virtuos  behandelten  Geige.  —  Crimmitschau.  Zu  einem 
seltenen  musikalischen  Hochgenuss  gestaltete  sich  der  Lieder- 
abendf  welchen  die  einheimische  Sängerin  Frl.  Fanny  Hess, 
eine  Schülerin  des  renommirten  Leipziger  Gesangprofessors 
Hrn.  Rebling,  unter  Mitwirkung  des  Tenoristen  Sfrn.  Orth 
aus  Werdau,  des  Pianisten  Hrn.  Menzel  von  hier  und  (^es 
Hrn.  Concertmeister  Prill  aus  Leipzig  unlängst  hier  gab. 
Ganz  besonders  waren  es  die  gesanglich  musterhaften,  dabei 
von  tiefer,  poetischer  Auffassung  getragenen,  in  den  Come- 
lius'schen  Brautliedern  den  Höhepunct  ihrer  Wirkung  errei- 
chenden Vorträge  des  Frl.  Hess  und  das  über  alles  Lob  er- 
habene Violinspiel  Meister  PrilPs,  welche  das  Auditorium  in 
die  begeistertste  Stimmung  versetzten  und  zu  stürmischem 
Beifall  hinrissen.  —  Dresden.  Der  amerikanische  Tenorist 
Hr.  CarUn  ist  trotz  seines  g&nzlicli  unzureichenden  Spieles 


678 


auf  sechs  Jahre  ftlr  die  Hofoper  engagirt  worden,  wenigstens 
corsirt  diese  Mittheilung  in  der  Presse.  —  Paris.  Der  Geiger 
Hr.  Stanislaos  Barcewicz  aus  Warschau  hat  sich  in  zwei 
russischen  Goncerten  in  der  Musik-  und  Tbeateraus- 
stellung  zu  Paris  mit  vielem  £rfolg  hören  lassen.  — 
Rom.  Die  am  16.  Oct.  im  National-Theater  begonnene  Spiel- 
zeit hat  folgende  Opernkrftfte  vereinigt:  die  Damen  de 
Macchi,  Svicher,  Micucci  und  Quaini,  sowie  die  HH. 
Signoretti,  Mieli,  Carobbi,  Sammarco,  Corradetti, 
Wulmann  und  Cremona.  Als  Neuheit  wird  die  Oper  „Don 
Cesare  di  ßazan**  des  Baritonisten  Sparapani  angezeigt.  — 
Verviers.  Ein  ausserordentliches,  gesundes  Talent  stellte  sich 
in  der  Person  des  Violoncellisten  Marix  Loevensohn  den 
Besuchern  des  Concertes  für  ein  Vieuxtemps-Denkmal  vor. 
Der  jugendliche  Künstler  fand  begeisterte  Anerkennung.  — 
ZflFiCh.  Zu  den  Neuerwerbungen  unserer  dieswinterlichen 
Oper  zählt  auch  Frl.  Emmy  Schultz,  eine  junge  Baselerin, 
die,  wie  Ihnen  erinnerlich  sein  wird,  ihre  gesanglichen  und 
declamatorischen  Studien  auf  dem  Leipziger  Conservatorium 
unter  Leitung  der  HH.  Bebling  und  Prott  gemacht  hat.  Sie 
debutirte  hier  als  Elisabeth  im  „Tannhäuser*',  also  in  einer 
Partie,  die  grosse  Anforderungen  stellt,  und  wenn  der  Erfolg 
beim  Publicum  ein  grosser  war,  und  auch  die  Presse  ein- 
stimmig das  grosse  Talent  der  Debütantin  anerkennt,  so 
hahen  auch  die  alte  berühmte  Leipziger  Musikbildungsstätte 
und  die  ausgezeichneten  Künstler,  welchen  Frl.  Schultz  spe- 
ciell  ihre  Vorbereitung  zur  Bühne  verdankt,  Antheil  an  dem 

f lücklichen    und    ho£mungsvollen    Debüt    ihrer   ehemaligen 
chülerin. 

Kirchenmusik. 

Leipzig.  Thomaskirche:  17.  Oct.  „Sei  still  dem  Herrn*' 
V.  M.  Hauptmann.  „Des  Herrn  ist  die  Erde**  für  Chor  und 
Solostimmen  mit  Begleit,  v.  zwei  Hörnern  (HH.  Müller  und 
Rudolph)  u.  drei  Posaunen  (HH.  Müller,  Grosskunz  u.  Winzer) 
V.  S.  Jadassohn.  18.  Oct.  „Es  ist  dir  gesagt,  Mensch**  von 
S.  Bach. 

Vermischte  Mittheilungen  und  Notizen. 

*  Die  in  Zürich  aufgefundene,  angeblich  verschollen  ge- 
wesene Ouvertüre  von  Richard  Wagner  soll,  wie  man 
mittlerweile  gefunden  hat,  mit  der  1832  in  Leipzig,  1873  in 
Bayreuth  und  1877  in  Berlin  aufgeführten  Gdur-Ouverture 
des  Meisters  identisch  sein. 

*  Die  am  18.  October  in  Leipzig  zum  Besten  des  pro- 
jectirten  Völkerschlacht-Denkmals  veranstaltete  Aufführung 
von  Händel's  Oratorium  „Debora**  in  der  Bearbeitung 
Ghrysander's  durch  den  Riedel -Verein  unter  Hrn.  Prof.  Dr. 
Kretzschmar's  geistbesehwingter  Leitung  war  von  grossem 
künstlerischen  Erfolg  begleitet.  Wir  bringen  in  n.  No.  einen 
ausführlichen  Bericht  über  dieselbe. 

*  Zu  den  bisherigen  gediegenen  Concertcyklen  Leipzigs  sind 
neuerdings  die  Philharmonischen  Concerte  der  Win- 
derstein*schen  Concertcapelle  gekommen,  von  welchen  unter 
Mitwirkung  hervorragender  Componisten  (als  Dirigenten) 
und  Solisten  vorl&ufig  Viere  in  der  Alberthalle  stattfinden 
sollen  und  das*  Erste  bereits  am  20.  Oct.  mit  Unterstützung 
des  Hm.  Nicodö  und  der  Frau  Staudigl  unter  bedeutendem 
künstlerischen  Erfolg  ab^halten  wurde.  —  Die  populären 
Symphonieconcerte  dieses  vortrefflichen  neuen  Orchesters 
erfreuen  sich  mit  Recht  eines  sich  steigernden  Interesses. 

*  Nach  den  verschiedenen  uns  zugestellten  Concertplänen 
für  die  bevorstehende  Saison  regt  sich  überall  ein  rühmlicher 
Eifer,  neben  dem  bewährten  Alten  auch  der  Neuzeit  gerecht  zu 
werden,  wenn  es  sich  dabei  auch  mehr  um  gewisse  in  den 
letzten  Jahren  zu  Ruf  gelangte  Namen,  als  um  die  Vereh- 
rung völlig  neuer  Talente  handelt.  Unsere  HH.  Dirigenten 
und  Concertdirectionen  gleichen  in  der  Mehrzahl  jenen  Solisten, 
welche  lieber  zu  Werken  greifen,  die  schon  von  wagemuthi- 
geren  Collegen  anderswo  mit  Erfolg  eingeführt  wurden,  als 
selbst  Neuem,  Gutem,  noch  Unbekanntem  nachzuspüren  und 
energisch  Öffentlich  für  dasselbe  einzutreten.  Und  ein  Gleiches 
eilt  von  der  Wahl  der  solistischen  Kräfte,  denn  auch  hier 
fahndet  man  fast  durchgehends  auf  „Berühmtheiten**  und 
zahlt  zum  Theil  g^anz  fal^lhafte  Honorare,   statt  mit  gerin- 

geren  Geldopfern  jungen  Talenten  den  Weg  ebnen  zu  helfen, 
^iese  einseitige  Bevorzugung  grassirt  aber  nicht  etwa  nur 


in  den  grossen  Musikcentren,  auch  in  den  kleinsten  Städten 

flaubt  man  der  öffentlichen  Kunstpflege  nur  durch  grosse 
olistenhonorare  aufhelfen  zu  können,  und  opfern  manche 
Goncertgesellschaflen  dem  „grossen  Ereigniss**  der  Saison  oft 
den  grössten  Theil  der  jährlichen  Abonnementseinnahmen. 
Aber  an  diesen  Zuständen  scheint  vor  der  Hand  Nichts  zu 
ändern  zu  sein,  denn  sie  bilden  die  Regel. 

*  In  Prag  wurde  eine  Medaille  zu  Ehren  Smetana*s 
und  seiner  Oper  „Die  verkaufte  Braut**  geschlagen.  Die  Vor- 
derseite zeigt  das  Bild  des  verengten  Meisters  und  das 
National theater  zu  Prag  mit  der  Devise  „Die  Kunst  ist  sieg- 
reich**, die  Rückseite  die  beiden  Liebenden  der  gen.  Oper 
im  Nationalcostume. 

*  In  Brunn  in  Mähren  soll  ein  tschechisches  Theater 
erhaut  werden. 

*  Der  Papst  hat  zur  Unterhaltung  seiner  Garde  in  Einem 
der  Gärten  des  Vatican  zu  Rom  e\n  kleines  Theater  er- 
bauen lassen,  in  welchem  auch  Concerte  abgehalten  werden 
sollen.  Zu  den  Vorstellungen  werden  auch  die  Eingeladenen 
ihre  Frauen  und  Töchter  mitbringen  dürfen. 

*  Das  Hoftheater  zu  Dessau  kann  auf  eine  äusserst 
glückliche  und  Ausführende  und  Publicum  hoch  beglückende 
vollständige  und  ungestrichene  Aufführung  des  „Nibelun- 
gen->Ringes**  unter  Klughardt's  ausgezeichneter  Leitung 
zurückblicken,  mit  welcher  dasselbe  seine  Thätigkeit  nach 
den  Ferien  wieder  aufnahm. 

**  Im  Stadttheater  zu  Hambure^  gelangten  kürzlich  an 
Einem  Abend  die  neuen  Opern  „Gloria**  von  Ignaz  Brüll 
und  „Runenzauber**  von  Emil  Hartmann  zur  ersten  Auf- 
führung.  Eigentlichen  Erfolg  hatte  jedoch  nur  die  Letztere. 

*  Eine  neue  Oper  von  Jan  Blocks,  „Herbergprinces^ 
betitelt,  fand  bei  ihrer  Premiöre  im  Vlämischen  Operntheater 
zu  Antwerpen  am  12.  Oct.  starken  Beifall. 

*  „Winapoh**  nennt  sich  eine  neue  einactige  Oper  von 
Lion,  die  unlängst  im  Stadttheater  in  Augsburg  erstmalig 
in  Scene  ging. 

*  Die  Mannheimer  Auff  ührui^g  von  Meyer-Olbers- 
1  eben 's  Oper  „Clara  Dettin**  hatte  einen  für  das  Werk 
freundlichen  Erfolg,  der  aber  kaum  nachhaltig  sein  dürfte. 

*  Das  Bellini-Theater  zu  Neapel  brachte  am  26.  Sept. 
die  zweiactige  Oper  „Padron  Maurizio**  von  Giovanni  Gian- 
netti  mit  mittelmässigem  Erfolge  zur  ersten  Aufführung. 
Am  29.  Sept.  hatte  die  im  Social  Theater  zu  Varese  zum 
ersten  Male  über  die  Bretter  gehende,  gleichfalls  zweiactige 
Oper  „Un  Mafioso"  von  Enrico  Mineo  gar  keinen  Erfolg. 

*  Das  Berliner  Philharmonische  Orchester  wird 
unter  Leitung  des  Hrn.  Nikisch  im  Frühjahr  n.  J.  einige 
Concerte  in  Paris  veranstalten. 

*  Die  hochangesehene  Hofmusikalienhandlung  G.  Ferd. 
Hecke  1  in  Mannheim  beging  am 20.  Oct.  das Tojährige  Jubiläum 
ihres  Bestehens.  Von  den  Chefs  des  vom  Vater  resp.  Grossvater 
der  jetzigen  Inhaber  der  Firma  begründeten  Hauses  hat  sich 
bekanntlich  Hr.  Emil  Heckel,  der  treue  und  enereische  Kämpe 
für  Rieh.  Wagner  und  seine  Pläne  und  Gründer  des  1.  Richard 
Wagner- Vereins,  die  unbestrittensten  Verdienste  um  die  Grün- 
dung und  Fortführung  der  Bayreuther  Festspiele  erworben. 

*  Hr.  Bruno  Zwintscher  hat  seine  langjährige  Lehrer- 
stellune^  am  k.  Conservatorium  der  Musik  zu  Leipzig  für 
Ende  d.  J.  gekündigt.  Sein  Nachfolger  wird  Hr.  Teich- 
müller, ein  gut  accreditirter  einheimischer  Pianist  und 
Ciavierlehrer,  werden.  Wer  s.  Z.  unsere  Charakterifarung  des 
Hm.  Bruno  Zwintscher  als  Conservatoriumslehrers  gelesen 
hat,  wird  leicht  errathen,  dass  wir  den  Abgang  dieses  Herrn 
für  einen  Verlust  für  das  herühmte  Institut  nicht  halten. 
Und  die  Zukunft  wird  unsere  Meinung  bestätigen. 

*  Aus  der  Bewerbung  um  den  diesgährigen  Mendels- 
sohn-Preis sind  als  Sieger  der  Pianist  Hr.  Walter  Bach- 
mann,  ehemaliger  Schüler  des  k.  Dresdener  Conservatorinras 
für  Musik,  und  der  Componist  Hr.  Paul  Juon,  frtlJierer 
Schüler  der  Berliner  k.  Hochschule  der  Musik,  hervor- 
gegangen. 

*  Dem  k.  Musikdirector  Hrn.  G.  Rebling  in  Magde- 
burg wurde  gelegentlich  des  öOjährigen  Jubiläums  des  seinen 
Namen  tragenden  Kirchengesangvereins  daselbst  der  Pro- 
fessortitel verliehen. 


579 


*  Der  Herzog  von  Sftchsen-Gobarg-Gotha  hat  Hm.  Stadt- 
cantor  Rabich  in  Gotha  den  Profeesortitel  verliehen. 

*  Hr.  Hofcapellmeister  Prof.  Sahla  in  Bäckeburg  erhielt 
vom  Fürsten  von  Waldeck  und  Pirmont  das  Eitterkreaz 
dessen  Haasordens  verliehen. 

Todtenllste.  Aloys  Eettenns,  Geiger  und  Componist 
belgischer  Abkunft,  f,  bald  74  Jahre  alt,  in  London.  —  Juan 
Bautista  Plasencia  Aznar,  Organist  in  Valencia,  f  unlängst. 

Offener  Sprechsaal. 

Hrn.  Bedacteur  Fritzsch,  hier. 
Auf  Grund  des  Pressgesetzes  §  11  ersuche  ich  Sie,  Ihre 
Briefkastennotiz  in  vor.  Nummer  dahin  zu  berichtigen,  dass 


ich  nie  und  nimmermehr  den  Wunsch  oder  Gedanken  ge- 
habt habe,  eine  Stellung  am  hiesigen  Oonservatorium  neben 
meinem  Vater  zu  begleiten  (sie!).  Nach  Abgang  meines 
Vaters  hatte  ich  eine  solche  nur  unter  der  Bedingung  ange- 
nommen, dass  Ihnen  der  Eintritt  in  das  Institut  verweigert 
würde.  ^ 


Leipzig,  d.  17.  Oct.  96. 


Rudolf  Zwintscher, 
Hardenbergstr.  21  HI. 


Nachschrift  des  Adressaten:  Nicht  infolge  der  Be- 
rufung auf  das  Pressgesetz,  zu  welcher  Hr.  Zwintscher  jun. 
nicht  das  geringste  Äecht  hat,  sondern  lediglich  um  den  w. 
Lesern  des  „Musikal.  Wochenbl."  durch  die  Lecture  dieser 
von  der  allgemein  bekannten  maasslosen  Arroganz  des  jungen 
Menschen  ein  neues  Beispiel  gebenden  Epistel  ein  besonderes 
Amüsement  zu  bieten,  drucke  ich  dieselbe  wörtlich  hier  ab. 


Bi*ier]£a.steii< 


If,  H.  in  5.  Unser  Blatt  brachte  bereits  in  seinem  17. 
Jahrgang  einen  ausführlichen,  von  einem  Portrait  begleiteten 
Artikel  über  Anton  Brückner. 

Dr,  A,  S,  in  M,  Sicher  besteht  die  Aussicht,  nur  lässt 
sich  ein  Termin  noch  nicht  bestimmen. 


fV,  y,  in  5,  Die  Lieder  und  Gesänge  von  Hermann  Behn, 
welche  jüngst  in  Leipzig  eine  so  allgemeine  Werthschätzung 
gefunden  haben,  sind  bei  Fr.  Kistner,  hier,  erschienen.  Auch 
Sie  werden  Ihre  Freude  an  denselben  finden. 


Anaeigen. 

Nene  Lieder  von  Robert  Kahn 

im  Verlage  von  F.  E.  C«  Leuckart  in  Leipzig. 
Kahiiy  Roberty 

Op.  23.    Fünf  Geaftnice  für  eine  Singstimme  mit  Pianoforte. 

In  einem  Hefte ^3,60. 

[1722.]  Dieselben  einzeln: 

No.  1.    Am  Meere:  «y^^o  ^^^^  ^^^j  von  wonnigen  Lüften  um- 
haucht" von  H.  Leuthold .,,  ^ —.80. 

No.  2.    Im  Sommer:  „Wie  Feld  und  Au"  von  Goethe  .  *  „  —,80. 

No.  3.    Lied  des  Phileros:  „Zu  freieren  Lüften  hinaus"  v.  Goethe    „    1,20. 
No.  4.    FrQhling  übers  Jahr:    „Das  Beet  schon  lockert  sich 

in  die  Höh"  von  Goethe „    1,20. 

No.  6.    Toskanisches  Lied:    „Wenns  die  Bäume  könnten  kla- 
gen" von  F.  Gregore vius „  —,80. 

Kurz  vorher  erschienen: 

Kahn,  Robert. 

Op.  22.    Aeht  Ueder  für  eine  Singstimme  mit  Pianoforte.  Fräulein  Thekla 
Friedländer  gewidmet.    In  zwei  Hefben. 
Heft  L    Für  mittlere  Stimme. 

No.  1.    Mädchenlied :    „Der  Himmel  hat  keine  Sterne  so 

klar"  von  Paul  Hevse 

No.  2.    Ein  Lied:     „Liebliche  Morgenluft^'    von   A.  Mahl- 
mann   ^    U»  3,- 

No.  3.    ,,Die  Morgensonne  funkelt"  von  Robert  Prutz 
No.  4.    Naehtgesang:    „0  gib  vom  weichen  Pfühle"  von 

Goethe 

Heft  n.    Für  tiefe  Stimme. 

No.  1.    Gebet:    „Die  du,  über  die  Sterne  weg"  von  Fried- 
rich Hebbel 

No.  2.    Seliges  Vergessen:   „Im  Winde  föcheln"  von  J.  v. 

Eichendorff \     u»  2,60. 

No.  3.    Auf  ein  schlummerndes  Kind:  ,, Wenn  ich,  o  Eind- 

lein,  vor  dir  stehe"  von  Friedrich  Hebbel    .    .    . 

No.  4.    Blätterfall:    „Leise,  wind  verwehte  Lieder"  von  H. 

Leuthold    

Kabiiy  Robertf 

Op.  9.    Zwei  Gesftni^e,  gedichtet  von  EmanuelGeibel,  für   eine  Sing- 
stimme mit  Pianoforte.    Neue  verbesserte  Ausgabe. 

No.  1.    „Es  stand  ein  Veilehenstrauss*' ^  —,80. 

No.  2.    „Wie  doch  so  still" Ji  —,80. 

Die  „Schweizerische  Musikzeitung"  (XXXVI,  No.  13)  begrüsst  das  Erscheinen 
von  Robert  Kahnes  Op.  23  mit  folgenden  Worten:;;  „Es  ist  immer  eine  Freude, 
sich  in  neue  Compositionen  des  hochbegabten  Mannheimer  Tondichters  zu  ver- 
tiefen. Denn  man  weiss  zum  Voraus,  dass  man  hier  von  keinen  Gemeinplätzen 
und  Trivialitäten  gestört  und  verstimmt  wird,  dass  man  es  mit  einer  durchaus 
vornehmen,  poetisch  empfindenden,  in  der  Ausgestaltung  musterhaft  sorg- 
fUtigen  Künstlernatur  zu  thun  hat.  Auch  das  neue  Liederheft  beweist  dies 
voll  und  ganz  und  enthält  keine  Nummer,  zu  der  man  nicht  gern  zurückkehren 
würde." 


Verlag  von  E,  W.  Fritzseh  in  Leipzig. 


von 


[1723.] 


Adolf  Riithardt. 

Op.  14,    Sechs  Praeludien.    M.  8,—. 
Dp.  16.    Zwäi    Praeludien   unS   Fugen. 

M.  1,80. 
Op.  16.    Nordisches  Ständchen.  M.  1,20. 
Op.  17.     Drei  Bondos.    M.  2,50. 

Einzeln  ä  M.  1, — . 
Op.  18.    Deux  Mölodies  intimes.  M.  1,60. 
Op.  20.    La   Soiröe   dansante.      Quatre 

Morceaux   de   Salon.     Gab.  I. 

M.  2,-.    Oah.  n.  M.  2,50. 
Einzeln:    No.  1.   Polonaise.    Für  den 

Concertvortrag  bearbeitet  von 

Willy  Behberg.    M.  2,—. 
Op.  21.    Sechs  Walzer.    M.  2,60. 


Verlag  von  E.  W.  Fritzsch  in  Leipzig. 

Geistliche  Lieder 

fiir 

vierstimmigen  gemischten  Chor 

von 

Dr.  Wilhelm  Stade. 

Heft  I.  1.  Wenn  ich  ihn  nur  habe.  (No- 
valis.) 2.  Wenn  Alle  untreu  werden. 
(Novalis.)  3.  Weihnachtslied.  „Empor 
zu  Qott,  mein  Lobgesang*'.  (Erum- 
macher.)  4.  Ostermorgen.  „Frühmor- 
gens, da  die  Sonn  aufgeht**.  (Johann 
Heermann.)  Part.  u.  Stimmen  Ji  2,20. 
(Part.  1  M.  Stimmen  &  80  /tj.)    [1724.] 

Heft  II.  5.  Mutterliebe.  „Ea  blickt 
ein  Wort  mich  innig  an".  (Sachse.) 
6.  Trauungsgesang.  „Herr,  vor  dein 
Antlitz  treten  Zwei" .  (Strauss.)  7.Wenn 
ich  einst  von  jenem  Schlummer.  (EIlop- 
stock.)  Partitur  u.  Stimmen  Ji  2,20. 
(Part.  1  Ji.    Stimmen  &  30  /^.) 


580 


Vorlag  von. El  W«  FritZSCh  in  Leipzig. 


für  awei  Frauenstimmen  mit  Pianoforte 


von 


[1726.J 


Alexander  Winterberger. 


Op.  6T. 


1.  Btdttmg  in  der  Andacht.  „Seh  ich  dich,  mein  holdes  Mädchen". 
%,  Das  T&ubchen.  „Wo  bist  da  umhergeschweift**.  3.  Verbot.  „Besuch 
mich  nicht**.  4.  Abschiedsfrage.  „Es  kugelte,  es  kugelte  ein  rothes 
Aepfelein**.    Jf  9,—.    Einzeln:  No.  1—8  k  60  4,  No.  4  80 


Op.  71. 


1.  Sehön  Maria  und  das  Vöglein.  „Sitzt  Maria  in  der  Hürde"*.  2.  Ad- 
ventlied. „Am  Himmel  kommt  der  Moreenstem**.  8.  Die  unglücklich 
Verm&hlte.  „Wenn  in  Frösten  nicht  die  ülumen  stürben**.  4.  Der  Schrei- 
ber.   ,0  Mütterchen,  o  sieh  doch  nur  den  Schreiber**.    Ji  2,—. 


Op.  76.     Heft  L    l.  Wer  theilt  am  besten?    „Buhig  mit  des  Eimers  Wucht**. 

2.  Fester  Entschluss.    „An  die  Quelle  rein  und  klar**.    Ji  2,—. 
—    —    Heft  II.    3.  Mein   wirst  du,   o   Liebchen.     „Fürwahr,   mein    Liebchen**. 

4.    Das  Scheiden.    „Ach,  das  Scheiden**.    5.  Neckereien.  „Wärest  du  ein 

Schneider  doch**.    Jü  1,60. 


Im  Gommissionsverlag  von  Fiiedrieh  Hoftnelster  in  Leipzig  erschien 
und  ist  (^\kTcii  jpie  Buch-»  und  Musikalienhandlung  zu  beziehen:  [1726.] 

Borluer  Uusik-Ehtiker-Spieed. 

Preis  50  Pf.  *      ü 


■  *'  M    *,  <fm  'V  ■     i 


'>■'■■■ 


l^oeben  ersehleiien: 


[1727b.] 


Staoul  von  Sioczalsüi. 

Clavlep^ompositionen : 

Bd.  4.     ScUerzo*Phantasie  (Gdur) ^1,50. 

Bd.  5.     Phantasie  (Pmoll) .     .     .  Jk  1,50. 

Bd.  6.     Vorspiel  zur  Oper  „Hagar**  arr Ji  1,50. 

Bd.  7.     Orosse  Phantasie  (Ddur) Ji>  2,—. 

Ferner: 
RaOUl  KoCZalski.     Biographische  Skieze    von    Professor  Bernhard   Vogel. 

I^.  Pabst,  Leipzig. 

Musikalienhandlung. 


Verlag  von  toitttpf  k  HIrtd  in  Uipilg. 

Neue  Werke  für  Harmonium. 

FOr  Harmonium  und  Pianoforte 

Baeh,  J.  S.,   Concert  Fmoll  (B.  Todt) 

^2 

—  Concört'Fdiir  (B.  Todt)    .    ^  3,'— 
Musik  am  preuss.  Hofe.  No.  1.  Fried 

rieh  der  Grosse.  Arioso  a.  der  Flöten 
Sonate  GmoU  (W.  Waege).    A,  2,— 

—  No.  2.  Quantz,  J.  J.,  Arioso  a.  dem 
Flöten-Concert  Fdur  (W.  Waege). 

Ji  2,50. 

—  No.  4.  BoccherinifL.,  Pastoraleu. s.w. 
aus  der  Sinfonia  Cmoll  fiir  Violine, 
Harmonium  und  Ciavier  (W.  Waege). 

[1780.]  Ji  8,—. 

FOr  Harmonium  allein: 

Harmonium*  Samml.  v.  Tonstücken  be- 
rühmter Componisten  der  neueren  Zeit 
(£t.  Bibl).    8  Bände  je    .    .    U»  3,—. 

Haydn,  Mieh.,   Album  (0.   Schmid). 

Ji  1,50. 

Wagner,  R.,  Elsa^s  Brautzug  zum  Münster 
a.  Lohengrin  (A.  Beinhard).  «^  1,— . 


Rusikalien 


und  Bucher, 

deren  Bestellung  unter  ge- 
nauer Angabe  der  resp.  Titel 
an  mich  gelangt,  werden  von 
mir  unter  dem  üblichen 
Rabattabzug  prompt  geliefert. 
Aufträge  aus  Ländern ,  nach 
welchen  Postnachnahme  nicht 
zulässig  ist,  wolle  man  gef. 
mit  dem  event.  Geldbetrag 
versehen.  [1731.] 

Leipzig.    E.W,  Fritzsch. 


Neul  Zehnte  Auflage.    Neul 


als  methodischer  Lehrgang  mit 
▼ier  Cnrsen 

in  Form  concentrischer  Kreise, 

neu  bearbeitet  von        [1728.] 

Heinrich  Germer« 

Op.  28. 
Oursus  1, 11,111,  IV.  Preis  je  \J$^4no, 
Zur  Ansicht  durch  jede  Musikhandlung. 

Leipzig,  Comm.- Verlag  V.  C.  F.  Leede. 


Beaer  Verlag  von  Mes  &  Erler  ie  Berlin. 

MXm,  DreiinsMivefrios 

für  Pianoforte,  Violine  und  Violoncell. 
Op.  24.    No.  1,  2,  3  ä  .A  3,50.  Beap- 

beitet  und  herausgegeben  von  Franz 
Ries.  [1729.] 


6  Violinstocke  m.  Pianoforte,  Op.  53. 

Walzer.  Jt  2,—.  Intermezzo.  J$  1,20. 
Mazurka.  Ji  1,60.  Perpetuum  mobile. 
Ji  1,80.  Schlummerlied.  J$  1,20.  Bären- 
tanz.  J$  1,20. 


Verlag  von  [I732.T 

Brettkopf  dt  Hlrtel  in  Leipzig. 

Emil  Breslaus 

Op.  26.  4  Lieder  für  1  Singstimme  mit 
Pianoforte  (Deutscher  Liederverlag 
No.  10) Ji  1,— . 

Op.  27.  Technische  Grundlage  des  Ola- 
I         Vierspiels Ji  4,-—. 

Op.  30.  Technische  Uebungen  für  den 
Elementar-Claviefunterricht  Ji  2,—, 

Verlag  von  E.  W.  Fritageli  in  Lei|ttig. 

J.  W.  von  Goethe's 

„nelmr  itn  ßiiiri  ist  li" 

für  gemischte  StinmeD  eonprairt 

von  [1733.) 

Heinrich  Porges. 

Partitur  u.  Stimmen  JH  1, — .     (Par- 
titur 50  /^.     Stimmen  &  15  /^.) 


Nova  III 

,  von  [1784.] 

Frit2  Sehnberthjr.i.  Leipzig. 

¥Var  Clavier  zu  2  Hunden: 

BUI,  Jos.,  Albnmbl&tt  ....  —  80 
Bose,  Fritz  v„  Novellette  .  .  .  1  — 
Caemmerer,  Carl,  Impromptu    ,    1  — 

Dercks,  £.,  Menuett 1  — 

Erb,  H.  J-,    Drei  CUvierstücke: 
No.  1.  Sereuata.     No.  2.  Cctuti- 
leDa.    No.  3.  Menuet  .     .    .    b.    l  — 
Fabian.  Job.,  Op.  34.  Hnzurka  .  —  60 
OFair,  Theodor,  Andeute    ...  —  80 
GrDnbeFger.L.,  Erinnerungsblatt  —  80 

Hartelt,  I.,  Neckerei —  80 

Kirchner,Frltz,CapriceespafDole  —  80 
Maurice,  A.,  Op.  43.    Marschlied  —  60 
Pluttl,  C,  Drei  ClBTierstöoIte: 
No.  1.  Ällegro  Scherzando.  No.2. 
Fhantasiestlick,  No.  8.  Andante 

gradoso k  —  80 

Posoa,  George,  Op.  25.  Ländler  1  — 
Reckendorf,  A.,  Etüde  ....  —  80 
Riedel,  August,  Pbantasiestttck  .  I  — 
Seirert,U.,Op.Sl.  ValsemiKnoDoe  1  — 
Sturm,  August,  Op.  14.  Ballade  1  — 
Op.  16.    Im  Hochwald  .    .    l  — 

Für  eineSingstImmeund  Pianoforte : 

Ferl,  Job.,  Mailied I  — 

Graff,  Theodor,  Meine  Mutter hats 

gewollt —  80 

Gretscher,Phll.,NBc}its(By  night)—  60 
Heymaim-Rheineek,   C,  St&nd- 

chen  (Serenade) 1  — 

Kainer,  C,   lu    der   Ferne   (Far 

from  home)       —  60 

Mailing,  JOrgen,  Wegwart    .    .  —  80 
Heyer-Helmund,    Erik,    Nacht- 
grase (Nightgreeting)    ....  —  60 
Hey er-Olber sieben,  Max,  Chi.  44. 
Aus  dem  Liederbuche  einer  Braut. 
Ein  Cyklus  von  fünf  Gesängen. 

Complt.     3  — 

No.  1.  Als     der    junge    Lenz 

(Spring'a  Gift)      .    .    . 

No.  2.  El,  Herr  Lenz,  ich  musB 

dich    fragen    (Ay.   Sir 

Spring,  excQse  my  cra- 

ving) 

No.  8.  Und  die  Sonne  ist  kom- 
men (Now  the  SUD  18 


in) 


No.  4.  Wie   ist   die   Welt  so 

trüb,  so  öi  (How  is  the 

World  dull  and  bare]    . 

No.  5.  ImfestlichenSchmucke, 

dieMyrtheimHaare  (in 

festive      attire,      with 

myrtle  the  tresses)  .     . 

Rossmann,  W.,  Mainacht    .    .     . 

Roter,    Hugo,   Dp.  1.      Sommer- 

iäden.     Fünf  Lieder     .... 

Sohleidt,  W.,  Trost  im  Walde    . 

Schreck,  Gustav,  Op.  36.     Drei 

geistliche  Lieder; 

No.  1.  Hoch  über  den  St«rnen 

(Reatm  far  beyond  star- 


ight)_ . 


No.  a.  Wie  kännt  ich  sein  ver- 
gessen (Could  I  forget 

No.  3.  Gehet  (To-day)    .     .     .  - 
Schwalm,  Robert,  Mädchenliebe 
(Maiden  love).  Ein  Cyklus  von 
drei  Liedern 


SpangenbeFg,H.,Op.8,No.I.  Mir 
tiUnmte  einst  ein  schöner  Traum 
umlauft,  P..  Op.38.  Drei  Lieder: 
No.  1.  Frühling  (Spring  time)  . 
No.  2.  Zwei  Eosen  {Two  roses) 
No.  3.  Allesmöchteichdirsagea 
(All  thst  movee  my  heart's 

recesses)     

Wallbaeh,  Louis.  Op.  ö7.     Drei 

No.  1.  Im  März  (In  March)  .     .  - 
No.  3.  EsgUnzteoBchODdiesin- 

kende  Sonne  (So  beauteous 

is  the  sun  in  bis  setting)    .  - 
No,  3.  ßlätterfBll[Fallingleavee) - 
Wallnftfer,  Adolf,  Op.  63.    Drei 
Lieder: 
No.  2.  Lied  derObawäze  (Song 

of  tbe  ObawfLze)     .... 
No.  3.  AufdemB«ll(At  the  ball) 

Op.  64.    Drei  Lieder: 

No.  1.  Der  Tag  wird  kurs  (Tbe 

day  geta  auort) 

No.  2.  Sein  Weib  (Bis  wife)     . 
No.  8.  Drei  Kr&nze  (Three  g«r- 


PartfturbiMlottek. 


ehester-  u.  Gesangwerke  mit  Orchester. 
830  Bfcnde.  [1735-.) 


Grössere  Concert- 
und  Geeangwerke.    600  Werke. 


Qrcherterbibliotliek.^ 


)ie  wicbtig- 
in  Orchester- 
werks. ISOO  Nnmmem  in  brocbirten 
Stimmenbeften  je  30  ^. 


jngwerke.  826  Hum- 
mern in  brocbirten  Stimroenheilan 
ja  16—30  4. 

Texlbibliothek.    opj™.  o«torira. 

■  B^^,^— ^^p^^    Qrfisaere    Conoert- 
nnd  Oeeangwerke.    850  Hefte. 
I  iHÜkrlidg  THitkWM  uktnihHt  1.  mtfrel. 


Apparat  zur  plastischen  Darstellung  der  Lautbildung 
in  den  menschlichen  Stimm-  und  Sprachorganen 

von  .A^ugxiste  Bölmie-ICQliler, 

OeBanglelirerin  in  Leipzlgr  (Nümbergerstr.  SS). 


Der  Apparat  besteht 
BUS  22  Tbeilen:  Gros- 
eem  Eopftheil  mit  ab- 
ndiralMtren  fi«ckeiii  de»- 
gleicheo  Oberlippen, 
halben  Oberkiefern  mit 
hartem  Gaumen ,  drei  - 
Ganman  mit  Gaumen- 
segeln und  Zkpfßben, 
Bachenwand ,  neun 
Zungen,  drei  Kehl- 
köpfen und  Messing- 
draht-Winkel,denTon- 
Strom  darstellend. 

Derselbe  ist  in  zwei 
versobiedenen  GrSseen 
verkäuflich.       [I73fif.] 


Erklärung  zum  Apparat  wird  auf  Wunsch  unentgeltUob  zugestellt! 
Zu  beziehen  durch  P.  Pabst,   kaiserl.  russ.   Hofmusikalienhandlnng  in  Leipzig. 


Im  Verlage  von  E.  W.  Frllitch  in  Leipzig  erschien  soeben  und  ist  durch  jede 
Buch-,  Kunst-  und  Musikalien  handln  Dg,  sowie  direct  vom  Verleger  zu  blieben: 
[1737.) 

IKZleiner  "^Walzer 

f<lr  Finnofoirte 


TERESA  CARRENO. 

Preis  I  Mark. 


Sutiu^  TSiüthner, 

£eipzig. 

Königl.  Sachs.  Hofpianofortefabrik. 

Hofllitarant 
Ihnr  MiJ.  dtr  Kilivrln  von  DtuUcblind  und  KSnIgln  von  Prouiian, 
8r.  M>|.  dM  Kiliiri  von  Oeitorroich  und  KBnlg*  von  Unsarn, 
Sr.  MiJ.  dti  KOnlgt  von  DInemark, 
[1738— .j  Sr.  Mal.  dti  KBnIgi  von    Grlachanland, 

Ihror  KBnIgl.  Hohoit  dar  Priniaialn  von  Walei. 

S  Flügel     ^^     S*ianinos  S 

T.i  Prämflrt  mit  H  ensten  ^VoltaitewteUungm-Pretaeii.  


Ersdrienen  ist:      [1739- 

DMax  Hesse's 
iiiitscIerHtfer-Kaliiiiiler 

XII.  Jahi«.    f|p  |g97_     XII.  Jahrgr. 

Jl^t  dm  Poctmts  aad  Btoeraphlflii 
von  Felix  Mottl,  Arthur  Nikisoh,  Rieh 
Strauss ,  Felix  Weingartaer  —  einem 
Verzeiclmiase  der  Hu  alk- Zelts  Chriften 
und  der  Muslkallen-Verle^ep  —  und 
einem  ca.  26,000  Adressen  enthalten- 
den Adpessbuebe  mit  Special- Verzeich- 
nissen der  OlFlgenten  der  HllttAF- 
Huslkoapellen  des  deutschen  Heeres 
und  der  Organisten  Deutschlands, 
Oesterrelchs,  der  Schweiz  etc. 

36  Itipa  kl.  y,  «le^tat  gebnndga  Ji  l,gl. 

AMttattmg,  dauirhaflrr  KlnAand  mirf  «Ar 
Mat^A-  fV«h   ttnd   dl»   VertMf/t  dleMi  Ka- 

§^  Zu  beliehen   dnrcli  Jede  Bncli-  nnt 
UaBikalieahnndlnng,  sowie  van 
aiiixH«sse*aTerla)ein|jeipziff. 


Verlag  von  Hles  St  Erler  In  Berlin. 


(!lftfiereon(«rte  lit  Oreliest«rlie|leitoD|. 

E.  Bernard,  Op.  31-  Fantaisie.  Part.  u. 
Orcheateratimmen  netto  Jt  25, — , 
Dasselbe  mit  3.  Ciavier  Jl  9,—. 

F.  Chopin,  Op,  II.  Concert  Einoll.  Be- 
arbeitet von  CarlTaasig.  Part,  und 
Orcheaterstimmen  Jt  Ift,—  n.  Solo- 
stimme M  4,60  n.  (1740,] 

F.  Chopin,  Op.  22.  Polonaise  Es  du  r.  Be- 
arbeitet von  Max  Erdmannsdörfer. 
Part  n.  Jt  4,—.  Orch.-Stimroen  Jt  4,B0. 

Fr.  Gernsheim.  Op.  16.  Concert.  Direo- 
tionBettmme^7,iiü,  Solostimme ..«5,—. 
Orchesterstimiuen  Jt  9,—. 

B.  Stavenhagen,  Op.  4.  Concert.  Part. 
n.  Jt  20,—.  Orch,-Stimmen  n.  M  30,—. 
Dasselbe  mit  3.  Ciavier  n.  Jt  7,50. 


p.  pabst, 

Leipzig, 

Bofliefenuit  Sr.  Haj.  des 
Kaisers  ton  RnsslaDd, 

empfiehlt  einem  geehrten  aus- 
wärtigen muBik.lischen  Publi- 
cum seine  [1741 — .] 

Nenlendfi  Insikilie&hudluii 

zur  schnallen  und  blltlEen  Be- 
sorgung von 

Hnsikallen,  mnsikalisdien 
Scbriften  etc, 

Freisverzeichnisse  kostenfrei. 


Erledigte  Concertmeisterstelle. 

In  unserem  studlisohen  Orchester  ist 
auf  den  I.  Januar  1B97  die  Stelle  eines 
Conceitmeisters,  v/elcher sowohl  Streich- 
ais auch  Blaa-Musik  zu  dirigiren  ver- 
stehen mnss,  zu  besetzen.  Der  Änfangs- 
gehalt  beträgt  1500  Mark  and  steigt  nach 
Maassgahe  der  Dienst-  und  Gehaltsord- 
nung lis  zu  1750  Mark  an.  Die  Stelle 
ist  mit  Pensionsberechtigung  nnd  An- 
spruch auf  Hinterbliebenen -Versorgung 
verknüpft,  Bewerber  wollen  sich  bis 
zum  25,  d.M.  unter  Vorlage  ihrer  Zeug- 
nisse, sowie  eines  von  ihnen  selbst  ge- 
schriebenen Lebenslaufes  bei  unsschnft- 
iich  melden-  [1742a,] 

Heidelberg,  den  6.  October  1896. 
Der  Stadtrath: 
Dr.  Wilkens. 


Frau  Martha  Hobifeld, 

ConeertsAngerin  (Sopran), 
sowie  Qesanglehrerin.     [1743t] 
IielpzlKi  König  JohannBtnsse  18,  pari 
Couc-Vertr. :  Eugen  Stern,  Bsrlln. 


Fritu  BettMT'Clii^ 

Concert-  u.  OratorleiuftiigerUi  (Sopran), 
Schnle  Angnste  GMtze,  |1744w,J 

Lelpslc*  Bahnhofstrasse  19,  II- 


Concert-Tenor  Ge»rg  Kitter, 

früher  Berlin,  jetztsber;  [1745«.] 

Dresden,  Pragerslrasse  S8. 


Elsa  Rueggep, 

Vloloneellvlrtuoaln.      {1746v,] 
Rae  de  la  Vlctolre  169,  St.  Ollles. 
Brfilia«!  (Belgien). 


KamersäQiier  C.  Dierich 

(T«B«r).  [17476.] 

Leipzig,  FfalTendorferStr.  11. 
(Concertyertretung:  H.  WoUT,  Berlin.) 


Elisabeth  Paleit, 

gestutztauf  glänzende  Er  folge  vind  erste 
Empfehlungen,  sacht  sich  an  einer  Tour* 
nöe  zu  betheil.  Qef.  Meld.  u.  Wiesbaden, 
Pblllppsberg  12.  [1748a.] 


683 


C.  Beclisteiii, 

Flüg^el-  und  Pianino-Fabrikant. 

S^Iofliererant 

Sr.  Mig.  des  Kaisers  von  Deutschland  und  Eönifi;s  von  Preussen,  Ihrer  Maj.  der  Kaiserin  von  Deatschland  und  Königin 
von  Preussen,  Ihrer  Maj.  der  Königin  von  England,  Ihrer  Maj.  der  Königin-Eegentin  von  Spanien,  Sr.  Kaiserl.  and 
Königl.  Hoheit  des  Kronprinzen  von  Deutschland  und  von  Preussen,  Sr.  Königl.  Hoheit  des  Prinzen  Friedrich  Carl  von 
Preussen,  Sr.  Königl.  Hoheit  des  Herzogs  von  Edinburgh,  Ihrer  Königl.  Hoheit  der  Prinzessin  Louise  von  England 
[1749—.]  (Marchioness  of  Lome). 


I^ondon   >V. 

40  Wigmore  Street. 


I.  Fabrik:    6—7  Johannl8*Str.  and  27  Ziegel-Strasse. 
II.  F  a  b  r  i  k :    21  Grünaaer-Stragse  u.  25  Wiener-Strasse. 
III.  Fabrik:    122  Relehenberger-Strasse. 


5—7  Johannls-Str. 


Heber  14000  Pianinos  ond  Flfigel  im  Oebrancb. 

[1750—.]  Grflndimgsjalir:  1821. 


♦    ♦ 


Egl.  preoss.  Hof-PlaBoforte-Fabrü 

mit  Dampfbetrieb. 

COBLSNZ 


CastorpfaffeiiBtraaae 
18-22. 


A«88er  mit  Yielen  ersten 
Weltansstellangspreisen  wurde 
die  Firma  mit  der  gpoaaen 

Goldenen  Prenss.  Staats-Iedallie 

Mr  Kniwt  aad  Viri..mi.«lMft  anagezeieliiiet 
*   *   *   * 

Eiport  nacb  allen  felttbeOen.«  Ober  die  pze  Erde  TefbreltetJ 


Sr.  KOnigl.  lohnt  d«iir  Orosshemg  toi  B^dea  gewkliiiet 

„Dio  Ja;i  nacli  len  V. 

S^-xziphLoziisolae    IDichitiixi^    für    grosses    Orohiester 

componirt  von  [1761.] 

Merkes  van  Gendt 

Partitur  Ji  4,50.  Op.  58.  Stimmen  Ji  6,—. 

Verlag  von  Rob.  Forberg  in  Leipzig. 


B5, 


1 

i 


Neul 


5> 

(Erst 


Heft  I  (So.  I-IO).  Heft  II  (No.  11-ISO). 

k  ein  Heft  M.  1,50. 

Neue  Freie  Presse  vom  24./9.  1896: 

—  Soeben  erschienen  bei  C.  Hof  bauer  in  Leipzig  zwei  Hefte  VioUn- 
Duette  von  Bobert  Fuchs.  Die  darin  enthaltenen  zwanzig  Stücke  sind 
—  dafür  bür^  der  Name  des  Meisters  —  eine  werthvolle  Bereicherung 
der  einschlägigen  Litteratur.  [1752b.1 


Vi   ^n4%^^i   ^#/»^o   ^P^^'  Amoretten.  Leichte 
g  AnOVeri  irUCnS,  stücke  «r  Vlolme  u.  Pianoforte. 

(Erste  Lage.) 
Heft  I  (No.  1-8).  Heft  II  (No.  9- 15). 

k  ein  Heft  M.  4.-. 

Wien,  I.  Bezirk,  C«  Hof bauer,  Eärntnerstrasse  34. 


VerlagvonF.E.C.Leuekart  in  Leipzig. 
Soeben  erschien:  [1758b.] 


(von  Goethe) 

für  gemischten  Clior  mit  Orchester 

oomponirt  von 

Robert  Kahn. 

Op.  24. 

Partitur  mit  untergelegtem  Clavieraus- 

zuge  netto  Ji  16,—.     Ciavierauszug  8© 

geheftet  netto  Ji  8,—.      Chorstimmen 

(&  60  /1&)  Ji  2,40. 

(Orchesterstimmen  in  Vorbereitung.) 


cJe{>htä. 

Biblische  Scenen 

(Text  von  Ernst  Kapff)      , 

fUr   Soli,    Chor    und    Orchester 

von 

Josef  Anton  Mayer. 

Op.  18. 

Ciavier-'PartItur  netto  Ji  6, — .  Chor» 
stimmen:  Sopran  und  A/t  d  Jk  t,20, 
Tenor   und  Boss  d  M  t,—.      Textbuch 

netto  20  /i}. 

Das  Werk  ist  nicht  nur  für  den  Con- 
certsaal,  wo  es  sich  bereits  zu  bewähren 
Gelegenheit  hatte,  geeignet,  sondern  auch 
zur  scenischen  Aufführung  auf  der  Bühne. 
—  Die  Partie  des  Jephta  ist  eine  Glanz- 
rolle für  Baritonisten.  —  Die  Chöre  von 
grosser  Wirkung. 


Zur  Festzeit  empfehlen 


[1764b. 


Autoritäten: 


DerokSf  12  Motetten« 

Preis  1  Mark. 

4  Anflai^en  in  IV«  Jahp  ersohienen. 
Zu  beziehen  durch  jede  Musikalien- 
handlung und  den  Verlag 

P.  Perrin,  COslin  i.  Pommern. 

Verlag  von  E.  W.  Fritzseh  in  Leipzig. 

Beerjax  Josef,  S'-'^''^" 


forte.    jK  4,—-. 


lieder  für  Piano- 
[17Ö5.J 


584 


w-* 


Fpanz  Rummel, 

.  A^scanisclie  Strasse  105. 


■^^ 


Telegramme:  Franz  Rummel,  Dessau. 

Bngagementsof ferten   nur    direct. 

Für  Bayern,  Württemberg,  Baden  und  die  Schweiz:   Süddeutsche  Concertdirection  München. 


[1756c.) 


GCO  r g  Wille,  Violoncellvirtuos, 


[1767y.) 


Solovioioneelllst  des  Theater-  ond  Qewandhusorehesters  lo  Leipiig, 


erbittet  Engagementso£ferten  für  Concerte  unter  der  Adresse  Haydnstrasse  3,  III. 


losbildnng  im  Oavierspiel. 

Elisabetli  Rorsbacli, 

Flanlstlii.  [I758i.] 

Leipzig,   Lessing-Strasse  20,  III. 

Gorrespondenzen  erreichen   mich  unter 
[1759h.]  der  Adresse: 

Frankfurt  a.  M.,  Feldbergstr.  38, 1. 

Hugo  Beeker,  tflnigl.  Professor. 

Concert-  und  OratoriensSnger 

[I76aa.]  Bass-Bariton, 


Emil  PinkSy 

Concert-    und   Oratorien tenor. 

Leipzig,  Hohe  Str.  47,  II.  [neif] 

Concertvertretung:  H.  WollT,  Bepün. 

Anna  Schimon -Regan, 

[1762-.] 

Uhrerii  Ar  Selogesuig  an  der  k. 
Akadenie  der  Toikonst. 

Manchen,  Jggerstrasse  8 III. 

liäiiiiDersäiigerAlfredOberlinder 

(Tenor).         [17631] 

Berlin,  Charlottenburg. 
(ConcertvertretuDg:  H.  Wollf,  Berlin.) 

HerffläDD  (üanseiie  (Bariton), 

Oratorien-,  Baltaden-  und  LledersSnger. 
Vertreter:  Hermann  Wolff,  Berlin  W. 

Eigene  Adresse:  Crenxnach.  [1764f.] 

'''"'''  Otto  HiDteelmann, 

Concert-  u.  Oratoriensänger  rTenor). 
Berliii,  W.  30.,  Eisenacher  Str.  66. 


Mrno  Wilf,  ViolinviriuoSf 

erbittet  Anmeldungen  für  Concerte  unter  Adresse: 
[1766c.]  Leipslg,  Flossplatz  1,  II. 

Von  Ende  October  bis  Mitte  Januar  1897  bin  ich  auf 
einer  Concerttourneo  in  den  Vereinigten  Staaten. 


Prof.  Carl  Halir. 

BerHn,  Potsdamer  Sttaese  51. 


[WCTv^ 


}^angübungen,  zugieicJj  Xeiffaden  für 
Ben  Unferricljt  von  yjdolf  fromme. 

Ausgabe  für   hohe   und   tiefe  Stimmen   in   zwei   Abtheilungen  ä  2  .M. 

A.  Brauer  in  Dresden.  [1768—/ 


Willy  SleMerg, 

Genf. 


[1769-.] 


Edda  Wolf, 

Gesanglehrerin .    [  1 770x .] 
Ijelpzic^9  Pfaü'endorfer  Str.  5,  II. 

Johanna  Dietz, 

Concert-  und  Oratoriens8ngerin 

(Sopran).  [17711.] 

Frankfurt  a.  H.,  Sehwelzerstrassel. 


Elisabeth  Paleit 


[I772f.] 


Concert-  und  Oratoriensängerin. 

Alt  Q.  Mezzosopran,   Schule  Stockhausen. 
Wiesbaden.    Yertret.:  Eugen  Stern,  Berlin. 

Clara  Polseher  (Hezzo-SopraD). 

Leipzig,  Mühl^asse  4-. 

[17731.]  (Concertvertretong:  H.  Wolff,  Berlin.) 
Druck  von  G.  G.  Böder  in  Lelpsig 


Johannes  Snoer,  f''""' 

flirleiitt  II  Theitf r-  ui  ütmfttMtnhmer. 

lieipsiiC«  Sedanstrasse  13  part. 

Susanne  Stade,  [1775- : 

Concert-  n.  Oratoriensängerin  (Sopran). 
Gesanglehrerln. 

Leipzig,  RaDstädter  Steinweg  49  Ul. 

Anna  MOnoh,    [i776u 

Concert-  und  Oratoriens&ngerin  (Sopran). 

Frankfurt  a.  M.,  Staufenstrasse  86  in. 

Concert  Vertretung:    H.  Wolff,    Berlin. 

HargaretlieScIliflaIfgMiilsei 

herzogl.  anhält.  Kammersängerin  (Sopran). 
Berlin  S.»  Camphausenstrasse  20. 
Concert-Vertretung:      [I777v. 

Engen  Stem,  Beriii  W.,  HagMirger  Sk.*7. 


Leipzig,  am  29.  October  1896. 


Duck  riuUlcki  Bici-,  lufi- 
ud  lultBliiitulluiii, 

iVä  llll  FHtllltH 


ni  du  luitaiiuuf  Ktntiiia 

Ulllllllll  llll  u 

ttimlnik 


Verantwortlioher  Redaotenr  und  Verlegner: 

X.W.  FritzBch, 

Leipzig,  KOnlgsstrasaa  8. 


Das  Musikalische  Wochenblatt  ersoiieiiit  jährlicli  in  52  Nammem,  Der  ÄbonnementsbetraK 
fUr  das  Quartal  von  13  Nummern  ist  3  Mark;  eine  einzelne  Nummer  kostat  40  Pfennige.  Bei 
direct«r  frankirter  Kieuzbandsendung  treten  nachstehende  viertelj&briiche  Abonnements' 
preise  in  Kraft:  2  Mark  50  Ff.  filr  das  Deutsche  Beich  und  Oesterreicb.  —  3  Hark  76  Ff. 
i^  weitere  Länder  des  Weltpostvereins.  —  Jahresabonnemente  werdso  unter  Zugrande- 

legung  vorstehender  Bezugsbedingungen  berechnet. 
Die  Insertionsgebtthren  fftr  den  Batim  einer  dreigeepaltenen  Petitzeile  betragen  80  Pf. 


XXYIUahrg,] 


So.  45. 


Inhalt:  KriUk:  CompoBllianen  Op.  IS,  43,  tb,  4S,  47  Bnd  46  von  John  Selmer.  ~  T*«glga»ohl«bta:  Hiulkbrlefs  kui  Brwlan  ood  Hunover.  ' 
ricbtB  »IIB  Leipiig.  —  Conoertomscban.  —  EDgkEsmeata  and  OHite  in  Op«T  und  Gooosrt.  —  Slrohenmaalk.  —  OpsrnaiirflUininBeD.  - 
geTiUirt«  NOTititcn.  —  Hosikaljen-  uid  BBohsrmu'kt.  —  Vermiaoht«  HitthailnngeD  und  Notlcaa.  —  Briafkutaa.  —  Auaigen. 


Kritik. 

Johan    Selmer.      ^Jing  Jdrgeu"    für   eine  Mittelatimme 
mit  Pianoforte,  Op.  19. 

—  —  Zwei    (lesänge    für    Bariton    mil    Orchester    oder 
Pianoforte,  Op.  43. 

—  —  Duette   mit   Piano forte-Äccompagnement,    Op.  45, 
46  and  47. 

—  —  Zwei  Lieder  für  eine  Mittelstimme  mit  Pianoforte, 
Op.  49. 

Leipzig,  Constantin  Wild's  Verlag. 

Selmer  disponirt  als  Liedercomponist  im  Besonderen 
über  grosses  Vermögen  und  vermag  in  dieser  Eigenschaft 
Bedentendes  bd  schalTen.  Sein  Landsm&nn  und  Biograph, 
Th.  Lammers  in  Cbristiania,  nennt  ihn  eine  ungewöbn- 
liche,  eigenartige  Künstlernatur,  welchem  Wort  wir  in 
Hinblick  auf  die  Lieder  völlig  beistimmen.  Er  nach- 
empfindet dem  Dichter  mit  seelischer  Wärme  «nd  folgt 
ihm  mit  regem  Geiste,  in  jedem  Zuge  die  musikalische 
Charakterisirung  der  Poesien  bis  in  das  Einzelne  erstre- 
bend, ohne  darüber  aber  das  Ganze  ausser  Betracht  zu 
lassen  und  das  Zusammenhalten  der  Einzelnheiten  zu  ver- 
gessen. Selmer  singt  edle,  voll  aus  dem  Herzen  strö- 
mende und  zu  Herzen  sprechende  Melodien  von  beson- 
derer Gefühls-  und  Ausdrucks  weise,  die  er  mit  aosser- 
ordentlicher  Sinnigkeit  und  Feinheit,  harmonisch  überaus 
interessant  und  reizvoll  accompagnirt.  In  den  drei 
Dueltsammlungen  hat  der  Componiat  in  jedem  Stück  ein 
Charakterbildchen  von  schönem,  gemüthvoUem  Inhalt  und 


prächtiger  WirkungsfÄhigkeit  geliefert.  Die  Letztere  ist 
aber  nicht  auf  die  üblichen  Terzen-  und  Sexten-Elinge- 
leien  begründet,  sondern  auf  die  phantasie volle,  aus  dem 
Geiste  der  Dichtungen  hervorgegangene  Tonsprache,  die 
der  Künstler  fuhrt.  In  seinem  Op.  46  ist  Selmer  ein 
S&nger  des  Frühlings,  für  dessen  Verherrlichung  er  die 
herzinnigsten,  lieblichsten  Klänge  gefunden  hat.  „Liebte 
Töne"  ist  zutreffend  diese  Folge  von  vier  Duetten  ge- 
nannt. Das  Werk  hebt  mit  einem  zierlichen  D  dur, 
„Frühlingaweise",  an,  dessen  mittleres  Edur  mit  grosser 
Munterkeit  von  dem  frisch  und  leicht  streichenden  Früh- 
lingswind  redet,  der  „das  neulich  noch  feuchte  Auge 
trocknet  und  in  das  Blut  Jugend  and  Math  haucht". 
Die  Musik  ist  so  schön  wie  das  ihr  unterliegende  Gedicht 
von  8.  BchandorfF.  Es  folgen  ein  wnndernetter  Cdur- 
Kanon  „Frühlings -Toilette",  ein  ganz  intimes  Asdur 
„Sommernacht  auf  dem  Gletscher",  über  dessen  in  Wohl- 
laut getauchten  Hauptsatz  eine  abendliche  Stille  aus- 
gebreitet liegt,  und  ein  ungemein  graziöses  Gdur 
„Wiesenklee",  worin  „leicht  gehoben  Falter  flattern" 
und  „der  Vögel  froher  Ruf  erschallt".  Am  Accompagne- 
ment  dieses  Gdar-Duetts  betbeiligt  sich  neben  dem  Piano- 
forte ein  Violoncell,  den  klanglichen  Effect  durch  seine 
Cantilenen,  die  sich  so  prächtig  mit  den  Singstimmen 
verbinden,  and  sein  leicht  bewegtes 


im  B  dor-Kanon  der  Mittelperiode 


586 


ÄUegretto. 


^^ 


gffl^^3f5=jf 


erhöhend.  Die  hühschen  Verse  eu  den  letztelren  drei 
Nummern  lieferte  Th.  Caspari,  deren  deutsche  Ueber- 
tragung,  sowie  die  von  SehandorfTa  „Frühlingsweise^, 
Dr.  Henzen  besorgte. 

Wenn  in  d«B  Duetten  Op«  46  Klang  und  Sang  wie 
mit  frnhlingsfrischeai  Orün  geschmückt  erscheinen  und 
Selmer  in  diesen  Musikstücken  nur  „lichte  Töne**  ver- 
seichnete,  so  hat  er  in  den  Nummern  der  beiden  Samm- 
luagen  Op.  45  und  Op.  47  Erfindungskraft  und  Kunst- 
verstand  auf  Gegenstände  gerichtet,  in  welchen  nicht 
überall  Sonnenglanz  und  Lerchenjubel  herrschen.  Nach 
den  gewählten,  eigenthümlich  anmuthenden  Dichtungen 
von  Rückert,  BjÖrnson,  John  Paulsen,  Otto  Sinding, 
J.  P.  Jacobson,  Ernst  Ziel  und  Petöfi,  worin  so  Vieles 
sich  im  Gedankengange  und  Ausdruck  neu  und  originell 
gibt,  befindet  sich  der  Componist  in  Situationen,  die  ab- 
seits vom  Gewohnten  liegen.  Dem  mit  einer  ganz  aparten 
Physiognomie  versehenen  „Nun  wünsch  ich,  dass  die 
ganze  Welt"  aus  Rückert's  „Liebesfrühling"  ist  in  solcher 
Weise  sein  Recht  geworden,  als  die  erste  Strophe  mit 
ihrer  „Himmelslufl"  in  einen,  über  eigenartige  Harmonie- 
folgen sich  kraftvoll  aufschwingenden  Baritongesang  um- 
gesetzt ist  und  die  folgenden,  auf  zartem  Gefühlsgrund 
gepfianzteu  Reim«  „dass  alle  Blumen  mögen  blühn  und 
grünen  alle  Bäume"  in  einer  einfach-sinnigen  Melodie 
für  Mezzosopran  wiedergegeben  sind,  die  darauf  beide 
Stimmen  in  einem  Kanon  in  der  Octave  durchführen. 
Die  momentane  Stille  verkehrt  sich  bald  in  die  Stimmung 
des  Eingangssatzes,  und  mit  einer  Wiederholung  des 
Hauptgedankens,  worin  dem  Wunsche,  dass  „die  ganze 
Welt  in  Himmelslust  erwarme"  mit  immer  grösserer 
Steigerung  Ausdruck  gegeben  wird,  endet  dieses  Duett. 
Die  folgende  Nummer  ist  eine  Lobpreisung  des  Gesanges: 
„Sang  ist  ein  Licht,  darum  giesst  er  verklärend  über 
dein  Schaffen  sich  hin;  Sang  ist  voll  Wärme,  drum  tilgt 
er  zerstörend  Starrheit  und  Frost,  dass  sie  thaun  dir  im 
Sinn;  Sang  ist  von  Ewigkeit,  Ewges  verkündend;  Sang 
bringt  uns  Frieden,  denn  liebend  verschönt  er,  Misslaut 
und  Zweifel,  es  dämpft  sie  Gesang;  auf  des  Gesangs 
hellerschimmemdem  Pfad  höher  noch  steigen  wir  auf  zu 
dem  Einen,  dem  nur  die  gläubige  Seele  sich  naht." 
Das  Gedicht  von  Bjömson,  in  dem  die  Empfindungen, 
die  sich  dem  Menschen  beim  Gesang  unwiderstehlich  auf- 
drängen und  die  im  Gemüthsleben  Aller  eine  wesentliche 
Stelle  einnehmen,  so  schön  und  wahr  ausgesprochen  sind, 
hat  Selmer  den  Stoff  zu  einer  inhaltsbedeutenden  Com- 
position  an  die  Hand  gegeben.  Die  Musik  ist  Ausflttss 
eines  intelligenten  Geistes  und  deckt  sich  in  ihrem  melo- 
disch-harmonischen Gehalt  völlig  mit  den  Worten  der 
Poesie.  Das  Duett  ist  ein  Andante  in  B  dur  mit  reicher 
und  doch  willig  ins  Ohr  gehender  Modulation,  selbstän- 
diger Führung  der  Singstimmen  und  solchen  Feinheiten 
in  der  Begleitung,  wie  sie  nur  einem  distinguirten 
Künstler  gelingen.  Es  folgt  nach  Paulsen's  Gedicht 
„Liebe  zum  Vaterland"  ein  kleines  Adur-Lento,  worin 
sich  Milde  der  Empfindung  mit  kräftig  nuancirtem  Aus- 
druck verbindet.      Die   Duett- Sammlung  Op.  45   hat  als 


vierte  Nummer  ein  Andante  misterioso  in  As  dur,  dem 
Otto  Sinding's  „Rothe  Schwäne"  als  Vorwurf  dient.  Der 
Dichter  vergleicht  sinnvoll  und  in  edler  Sprache  das 
Leben  des  Menschen  mit  dem  rastlosen  Schweben  des 
Schwans  im  tiefblauen  Meer  des  Himmels:  „Ach,  unser 
Ziel  ist  ewige  Flucht".  Der  Componist  hat  diese  Worte 
in  der  Mitte  des  Stückes  zu  einer  im  Charakter  ener- 
gissen  Fughetta  in  CmoU  verwendet,  die  in  der  Weich- 
heit des  As  dur,  in  der  Ruhe  und  dem  Schwebenden  des 
Vord^-  und  Nachsatzes  vorzuglich  wirkt. 

Op.  47  umfasst  ebenfalls  vier  Duette,  aber  von 
kleinerer  Form  als  die  im  Op.  45.  Voran  steht  ein 
Abendlied  nach  Jacobsen's  „Alle  die  wachsenden  Schatten". 
Das  Zarte  und  Träumende  des  dichterischen  Gedankens 
und  das  eigen thüm liehe  Wortgespinnst,  worein  der  Ge- 
danke gehüllt  ist,  hat  der  Componist  in  einem  poetisch- 
musikalischen Andante  in  Bmoll,  in  Melodien  und  Har- 
monien von  grosser  Innigkeit,  ausgedrückt.  Das  die  Seele 
wunderbar  Bewegende  einer  Frühlingsdämmerung:  wenn 
„die  wachsenden  Schatten  sind  ineinander  verweb t,  und 
einsam  am  Himmel  leuchtet  ein  Stern,  der  hellstrahlend 
erbebt"  ist  hier  in  Dichtung  und  Musik  rührend  schön 
wiedergegeben.  In  dem  sich  daran  reihenden  Stück 
bieten  Wort-  und  Tondichter  abermals  ein  Bild  der 
schlummernden  Natur.  Den  Zauber  der  abendlichen 
Stille,  wenn  „Mondes  lautlose  Strahlen  spielen  im  Buchen- 
hain und  längs  den  einsamen  Pfaden  schimmert  ein  lichter 
Schein",  hat  Jacobson  in  seinem  Gedicht  „Landschaft" 
köstlich  veranschaulicht,  nicht  minder  und  mit  ungesuchter 
Originalität  des  Ausdrucks  Selmer  in  dem  milden  Adur- 
Moderato.  Der  Componist  ist  im  Besitz  einer  pikanten 
Harmonik  und  liebt  es,  in  der  Modulation  weit  aaszu- 
greifen, aber  er  weiss  auch,  wenn  es  ihm  dienlich  iiüd 
angebracht  dünkt,  seinen  Zweck  mit  einfachen  "Mitteln 
zu  erreichen.  Den  Beweis  dafür  liefert  dieses  Duett, 
das  in  seiner  harmonischen  Ausstattung  kaum  mehr  als 
das  zu  Grunde  liegende  Adur  und  die  nächstverwandten 
Tonarten  bietet.  Mit  dem  Wechsel  von  zwei  Accorden, 
worin  die  Quinten  den  Wohllaut  fördern,  schafft  der 
Künstler  in  dem  Vorspiel  sofort  die  richtige  Stimmung 
für  das  „Stille  sind  Winde,  sind  Wellen"  des  Dichters, 
und  an  dieser  Einfachheit  hält  er  fest,  wenn  nachher 
„glitzernde  Bäche  entquellen  schweigsam  dem  moorigen 
Grund"  und  „es  murmelt  wie  Sanges  Quellen  in  Waldes 
nächtlicher  Ruh^.  Nur  einmal,  in  jenem  Momente,  als 
„des  Mondes  lautlose  Strahlen  spielen  im  Buchenhain ^, 
blicken  ganz  verstohlen  ein  zartes  Amoll  und  Cdur  herein. 
Abgesehen  von  allem  übrigen  Schönen  dieser  Composition,  — 
der  Klangeffect  derselben  ist  bezaubernd.  £Hn  tiefernstes 
B  moll-AlIegro  nach  Ernst  Ziel's  „Am  Abend"  folgt.  Die 
Musik  ergeht  sich  in  herbst! ich- trüber  Stimmung;  sie 
klagt,  wie  „Blatt  auf  Blatt  nun  sinkt"  und  „ziehen  kalte 
Nebel  übers  Land".  Das  Vergehen  und  Hinsterben  der 
Dinge  ist  durch  die  abwärts  neigende  Figur 


^iite^^^^ 


die  den  Mittelpunct  der  melodischen  und  harmonischen 
Vorkommnisse  bildet,  charakterisirt.  Ein  kräftiges, 
schwungvolles  Allegro  in  Ddur  nach  den  Worten  „Die 
Freiheit  und  die  Liebe,  nur  das  sind  meine  Triebe!  Ich 
opfre  gern  für  Liebe  mein  armes  Leben,  jedoch  für  Frei- 
heit will  ich  die  Liebe  geben"  ist  das  letzte  Duett, 
Dieses  „Das  Höchste"  betitelte  Gedicht  entstammt  dem 
gefeierten    ungarischen   Poeten    und    Freiheitshelden  Ale- 


587 


xandcr  Pctöfi,  der  darin  gewissermansficn  sein  Glaubcns- 
bekenntniss  niedergelegt  hat.  Die  Musik  befriedigt  uns 
trotz  ibrer  Kraft  und  ihres  Schwunges  nicht  recht,  weil 
die  beiden  Singstimmen  und  das  Pianoforte  der  Vorlage 
gegenüber  sich  ziemlich  ohnmächtig '  befinden  und  nicht 
Tongrösse  genug  besitzen,  um  dem  Gegenstande  gerecht 
werden  zu.  können.  £^  hätte  dazu  vermehrterer  Klang- 
mittel, der  Chor-  und  Orchestermassen  bedurft. 

Selmer's  Duette  eignen  sich  für  viele  Stimmen,  denn 
sie  gehen  weder,  hoch,  noch  tief,  aber  sie  bedingen  Sänger 
von  musikalischer  Bildung  und  für  die  Begleitung  einen 
Pianisten,  der  auf  das  Ungewöhnliche  .der  Compositionen 
wohl  einzugehen  vermag. 

Von  den  Sologesängen  sind  die  beiden  Op.  43  nach 
Jacobsen'schen  Gedichten  „Griechenland^  und  „Lasst  mich 
nicht  sterben"  componirt^  In  „Griechenland"  "wird  die 
Klage  laut,  dass  das  Land  der  Poesie,  in  welchem  einst 
Kunst  und  Wissenschaft  blühten,  Alles  verlor,  was  seinen 
Ruhm  ausmachte:  „Zwar  steht  noch  zwischen  Säulen 
dort  starkstämmig,  stolzkernig  und  breit  der  Lorbeer, 
aber  das  Laub  des  Akanthus  ist  welk  geworden  und 
mischt  verwitternd  seinen  Staub  mit  Schuttwerk,  die 
Lyra  liegt  saitenlos  am  Boden,  Schlaf  hält  die  Musen, 
und  einsam  stchn  die  Grazien".  Selmer  fai^d  in  diesen 
Strophen  ihm  vorzüglich  zusagendes  Material  zur  Befrie- 
digung seiner  Neigung  für  Detailmalerei.  Er  folgte  dem 
Dichter  frei  declamirend.  Schritt  um  Schritt,  die  Gelegen- 
heit, sich  in  pathetischen  Aeussemngen  ergehen  und 
seinen  Beichthum  an  eigenartigen  Harmonien  verwenden 
zu  können,  benutzend.  In  dem  zweiten  Gedichte  wird 
der  Wunsch  ausgesprochen:  „Lasst  mich  nicht  sterben, 
wenn  Natur  sich  badet  voll  Glück  und  Seligkeit  im 
Morgenglanz,  wenn  tausend  Vögel  froh  im  Haine  jubeln, 
das  Meer  sich  wiegt  in  lebensfrohem  Tanz;  in  wilder 
Herbstnacht  lasset  mich  einst  sterben,  wenn  Sturmwind 
hinföhrt  über  Meer  und  Land  und  rings  den  Staub  in 
tollen  Kreisen  wirbelt  und  schäumend  Wogen  schleudert 
an  den  Strand."  Mit  leidenschafts voller  Musik,  schön 
und  wahr  in  den  Tönen  contrastii^end,  hat  der  Componist 
die  herrlichen  Dichterworte  begleitet,  recitativisch  und 
melodisch  zugleich  ihren  Sinn  hervorgehoben.  —  Den 
textlichen  Beitrag  zu  Selmer's  Op.  49  haben  Wergeland 
und  Welhagen  hergegeben.  Den  Anfang  macht  das  von 
dem  erstgenannten  bedeutenden  nordischen  Dichter  auf 
seinem  Todtenbetto  geschriebene  „An  meinen  Goldlack", 
worin  es  heisst:  „Blühend,  ach,  kann  ich  dich  nicht  mehr 
sehen,  bald  bin  ich  dort,  wo  Alles  schweigt,  bald  bin 
ich  Staub"..  Ein  leise  klagendes  Fismoll  illustrirt  diese 
Worte.  Freudigerer  Art  ist  die  zweite  Nummer  des 
Heftes  „Schweigen  und  Lied".  Hier  ist  vom  Wandern 
durch  Wiese  und  Wald  die  Rede,  und  die  Töne  erklingen 
in  einem  graziösen  Adur.  —  Das  lied  Op.  19  «J^^ff 
Jörgen",  das  der  dänischen  Sammlung  „Aarestruske 
Sänge"  angehört,  ist  jetzt  in  einer  Separatausgabe  mit 
deutschem  Text  erschienen  und  wird  in  dieser  Gestalt 
viele  neue  Freunde  finden.  Louis  Bödecker. 


Tagesgeschichte. 

Musikbrlefe. 

Breslau,  im  Gotober. 

Als   vor   vier  Jahren  Dr.  Theodor  Löwe  die  Directiou 
unseres  Stadttheaters  übernahm,  hob  sich  sofort  die  vordem 


nicht  über  das  Mittelmaass  hinansgekommene  Oper  zu  an- 
sehnlicher Höhe.  Dr.  Löwe  ist  zwar  frei  von  allen  musika- 
lischen Fachkenntnissen,  aber  er  erkannte,  dass  nur  qualita- 
tiv gesteigerte  Opemvorstellungen  den  Besuch  des  Stadt- 
theaters beben  konnten,  dass  also  in  dieser  Dichtung  sein 
Vortheil  anzustreben  sei.  Er  engagirte  so  znte  Sänger,  als 
er  bekommen  konnte,  und  schreckte  vor  honen  Gagen  nicht 
zurück.  Solche  zahlte  er  den  beiden  Tenoristen  Andreas 
Dippel  und  Mathias  Schiaffenberg,  sowie  der  Primadonna 
Katharina  Rosen.  .  Die  Letztere  wurde  der  Stern  der  ersten 
Saison  unter  Löwe.  Mit  einem  Soprane  .von  blendendem 
Glänze  in  der  Höhe,  einer  schmiegsamen,  schlanken  Bühnen- 
figur, echtem  Theaterblut  und  mit  einer  überzeugenden  Dar- 
stellungskunst  erzielte  sie  namentlich  in  tragischen  Rollen, 
wie  Carmen,  Aida,  Santuzza,  Valentine,  Leonore  im  „Trou- 
badour", Desdemona,  Mara,  Gioconda  u.  A.  hinreissende  Wir- 
kungen. Wie  man  aus  den  angeführten  Namen  ersieht,  eig- 
net sie  sich  hauptsächlich  für  die  Darstellung  von  Frauen- 
charakteren italienischer  und  franzosischer  Herkunft,  ftlr 
Wagnerische  Heldinnen  ist  sie  nicht  geschaffen.  Die  Venus 
lag  ihr  wohl  noch,  ein  Versuch  mit  der  Sieglinde  blieb  ein 
verfehltes  Experiment.  Andere  Wagner-Rollen  hat  sie  hier 
nicht  gesungen.  In  der  letzten  Zeit  ihres  vierjährigen  Hier- 
seins schwächte  sich  das  Interesse  des  Publicums  für  sie 
theils  infolge  ihrer  längeren  Indispositionen,  theils  durch  das 
Hervortreten  anderer  Favoritinnen  etwas  ab;  immerhin  blieb 
die  Zahl  ihrer  Verehrer  beiderlei  Geschlechts  noch  so  gross,  dass 
sie  bei  ihrer  Verabschiedung  als  Nedda  und  Mara  Ovationen 
von  fast  beispiellosem  Umfange  entgegennehmen  konnte.  Sie 
steht  jetzt  im  Exigagement  des  Hamburger  Stadttheaters, 
geniesst  aber  fürs  Erste  einen  längeren  Urlaub.  Dippel,  der 
sich  durch  seine  zwar  nicht  grosse,  aber  sympathische  Stimme, 
durch  seine  gefällige  JtingTingsgestalt  'und  sein  liebenswür- 
diges Spiel  Gunst  erwarb,  blieb  nur  ein  Jahr  bei  uns,  weil 
er  bereits  mit  dem  Contracte  der  Wiener  Hofoper  hergekom- 
men war.  Schiaffenberg  blendete  anfkuglicn  mit  seinem 
aussergewöhnlich  grossen  Heldentenoir,  zeichnete  sich  als 
Eleazar,  Canio  und  Othello  besonders  aus,  liess  jedoch  in  vie- 
len Rollen  mangels  höherer  künstlerischer  Eigenschaften  un- 
befriedigt. Nach  vierjährigem  Engagement  wurde  sein  Gon- 
tract  nicht  mehr  verlängert.  Von  hier  ^ng  er  nach  Bremen. 
Keben  ihm  wirkte  die  beiden  letzten  Spielzeiten  hindurch  der 
Tenorist  Leon  Gritzinger.  den  zu  nören  auch  Hamburg 
upd  Dresden  das  zweifelhane  Vere^ügen  hatte.  Er  ist  so 
gross  Von  Gestalt^  wie  klein  von  Intelligenz;  in  einer  einzi- 
gen Rolle  befriedigte  er  völlig,  da  berührte  er  sogar  sympa- 
tnisch:  als  Evangelimann.  Das  Heldenbaritonfach  war  vor 
drei  nnd  zwei  Jahren  durch  Carl  So m er,  der  persönlicher 
C^rambolagen  wegen  von  der  Wiener  Hofoper  wecrging, 
glänzend  vertreten.  Sein  herrliches,  volles,  sonores  Organ 
entzückte  ebensosehr,  wie  sein  temperamentvolles,  ritterlichee 
Spiel.  In  ernsten  wie  in  heiteren  Rollen,  als  Holländer  z.  B. 
wie  als  Petruochio,  war  er  gleich  vortrefflich.  Er  ging  vor 
einem  Jahre  nach  Stuttgart,  soll  dort  jedoch  wegen  dauern- 
der stimmlicher  Indisposition  wenig  hervorgetreten  sein.  Sein 
Nachfolger  wurde  hier  der  Weimarische  Kammersänger  Franz 
Schwarz,  der  eine  nicht  ganz  so  glänzende,  aber  ebenfalls 
volle,  markige,  gut  geschulte  Stimme  und  auch  alle  anderen 
erforderlichen  künstlerischen  Eigenschaften  in  hohem  Maasse 
besitzt.  Er  stellte  uns  einen  hoheitsvollen  Wotan,  einen 
sympathischen  Wolfram,  einen  edlen  Harfner  in  „Mignon" 
dar  und  zeigte  sich  auch  in  allen  Bösewichtsrollen  ganz  an 
seinem  Platze.  Er  ist  noch  der  Unsere  und  soll  es  noch  eine 
Reihe  von  Jahren  bleiben.  Die  classischen  und  Wagneri- 
schen Heroinen  fanden  vor  drei  und  zwei  Jahren  eine  trotz 
des  Fehlens  tiefster  Innerlichkeit  doch  imposante  Vertretung 
durch  Antonia  Mielke.  Ihre  Darstellung  hatte  grossen  Zug, 
ihre  Technik  war  von  seltener  Vollendung,  ihre  Senta,  ihre 
Isolde  und  ihre  ßrünnhilde  konnten  sich  sehen  lassen.  Ihr 
Verhältniss  zur  Direction  wurde  vor  Ablauf  des  Gontractes 
gelöst;  es  soll  nicht  schwierig  gewesen  sein,  mit  dieser  Dame 
in  Conflict  zn  kommen.  Ihre  Nachfolgerin  wurde  Sofie  Sedl- 
mair,  eine  in  der  Technik  nicht  ganz  so  vollkommene,  aher 
von  echter,  tiefer  Leidenschaftlichkeit  durchdrungene  Sän- 
gerin. Sie  führte  uns  ganz  dieselben  Frauencharaktere  wie 
Frau  Mielke,  aber  mit  zur  Begeisterung  zwingender  Gewalt, 
mit  bei  jeder  Wiederholung  wachsendem  Eindrucke  vor.  Lei- 
der haben  wir  sie  nur  ein  Jahr  besessen,  die  Wienei*  Hof- 
oper hat  sie  uns  abwendig  gemacht.  An  ihre  Stelle  kam  mit 
Anbruch  dieser  Saison  die  württembergische^Kammersängerin 
Milada  Czerwenka,  welche  bisher  die  Brünnhilde  in  der 
„Walküre",  die  Jüdin  nnd  die  Leonore  im  „Troubadour"  saug 

4d* 


588 


und  mit  ihrem  flbertriebenen,  unwaliren  Vortrage  und  Spiele 
allgemeinee  Missfallen  erregte. 

Während  der  ganzen  Zeitdauer  der  Direction  Löwe  sind 
uns  treu  geblieben:    der  erste  Capellmeister  Leopold  Wein- 
tran b,  ein  hochbegabter,  unermüdlicher,  den  classischen  wie 
den  Wagnerischen  Werken   mit  gleicher  Hingabe  dienender 
Dirigent;  dessen  Frau  Mella  Fiora,  Coloratursängerin  ihres 
Zeichens,  eine  geist-  und  anmuthvolle  Künstlerin,  welche  u. 
A.  das  Qretel  in  Humperdinck^s   reizender   Märchenoper  in 
entzückender    Realistik    creirte;    ferner    die    Altistin    Mary 
Wein  er,  Besitzerin  einer  schönen,  grossen  Stimme,  eine  vor- 
zügliche Ortrud,  Fricka  und  Azucena;  die  Soubrette  Amanda 
Röhl,    eine  immer  schmuck  aussehende  und  alle  ihre  Auf- 
gaben in  tadelloser  Vollendung  lösende  Sängerin ;  der  lyrische 
Sariton   Hans  Geissler,   ein   statiöser   Heerrufer,   launiger 
Papageno  und  ein  fesselnder  Gringoire,  und  der  Oberregisseur 
Theodor  Ha  bei  mann,  ein  Mann  von  Erfahrung  und  Künst- 
lerischem Geschmack.    Alle  die  Vorgenannten  stehen  fest  in 
der  Gunst  unseres  Publicums.    Dieselbe  Position  errang  sich 
die   seit    zwei  Jahren   hier    thätige  jugendlich-dramatische 
Sängerin  Therese  Schmidt-Krammer.    Liebliche  Erschei- 
nung,  Ranzende  Stimme,   erwärmendes  Spiel  sind  ihre  sie- 
f enden  Waffen,  Elsa,  Elisabeth,  Sieglinde  und  Mignon  ihre 
esten    Darbietungen.    Gleich    lange    Zeit   bei    uns  ist   der 
Bassist  Johannes  El mblad,   der  Fafher  in  den  Ba^reuther 
Aufführungen  des  vorigen  Sommers.    Seine  Stimme  ist  gross, 
doch  nicht  sehr  wohllautend,   seine  Darstellungskunst  steht 
auf  seltener  Höhe.    Jede  seiner  Gestaltungen,   ob  ernst,   ob 
komisch,  ist  ein  Meisterstück;  immer  bietet  er  ein  originelles 
Individuum.    Er  ist  ein  genialer  Schauspieler  und  erwirbt  sich 
auch  als  kunstverständiger  Regisseur  Verdienste.    Sein  Spe- 
cialcollege Hans  Keller   überragt  als   Darsteller  nicht  die 
Durchscnnittslinie,    besitzt   aber   eine  jugendlich   blühende 
Stimme.    Beide  Bassisten  sind  von  hoher  Gestalt,   was   bei 
den   vielen   ihrem  Fache  angehörigen  Repräsentationsrollen 
nicht    unwichtig   ist.     Unseren    gegenwärtigen    Tenoristen- 
bestand bilden  die  HH.  Dr.  Otto  Briesemeister,  der  seit 
voriger  Spielzeit  zu  den  ünsrigen  zählt  und  ein  sehr  gefälli- 
ger Max ,  Georg  Brown ,  Fra  Diavolo  und  ein  fesselnd  cha- 
rakteristischer Loge  ist;   ferner  der  badische  Kammersänger 
Alfred  Oberländer,   ein  eebiideter  Sänger,    dem   aber  aus 
Mangel  einer  kräftigen,  glänzenden  Stimme  und  eines  fort- 
reissenden  Temperaments  grosse  Wirkungen  versagt  sind;  und 
drittens    der  noch  am   Anfange   seiner  Laufbahn  stehende 
Hans  Breuer,  der  allgemein  gelobte  Bayreuther  Mime,  der 
mit  seinen  bisherigen  hiesigen  Darbietungen,  Siegmund,  Max 
und  Tamino,  noch  ein  Stückchen  unter  der  Höhe  seiner  Auf- 
gabe blieb,   jedoch  deutliche  Beweise  von  künstlerischer  In- 
telligenz erbrachte.    Von  der  Menge  der  hier  thätigen  Sänger 
zweiten  und  dritten  Ranges,  unter  denen  sich  Übrigens  man- 
cher Tüchtige  befindet,   unterhalte  ich  nicht  erst  die  Leser 
des  „Musik^ischen  Wochenblattes*'. 

Am  16.  October  kam  bei  uns  die  erste  Opemnovität  der 
neuen  Saison  heraus:  Goldmark*s  „Heimchen  am  Herd",  über 
das  ia  schon  durch. die  Wiener  und  Berliner  Briefschreiber 
d.  Bl.  Urtheile  abgegeben  worden  sind.  Das  neue  Werk  fand 
hier  nach  dem  zweiten  und  dritten  Acte  starken  Beifall,  er- 
regte aber  keineswegs  das  intensive  Entzücken  wie  Humper- 
dinck*s  „Hansel  und  Gretel".  Das  Textbuch  zum  „Heimchen*' 
ist  doch  sehr  schwach,  und  Geldmarkts  technisch  ia  vortreff- 
lich gemachte  und  im  Einzelnen  oft  sehr  gefällige  Musik  lässt 
es  wegen  des  Herumspringens  in  den  verschiedenen  Stilarten 
zu  keiner  anhaltenden  Begeisterung  kommen.  Bei  dem  Man- 
gel an  originaler  Erfindung  könnte  man  von  Manchen  seiner 
Melodien  sagen,  was  im  JBeimchen**  der  Puppenfabrikant 
Tackleton  von  den  für  seine  Braut  bestimmten  Perlen  und  von 
seinen  Puppenkindern  spricht:  „Die  Dinger  sind  nicht  echt!** 

(Schluss  folgt.) 


Hannover,  Mitte  October. 

„Schon  fällt  das  Laub**  —  heimgekehrt  sind  nach  und  nach 
alle  Sommerfrischler,*—  da  beginnt  auch  wieder  wie  alljähr- 
lich das  Kunstleben  in  den  grösseren  Städten.  Das  königl. 
Theater  öffnete  seine  Pforten  am  29.  August  mit  Goethe's 
„Torquato  Tasso**  (zur  Feier  des  Geburtstages  des  Altmeisters) 
und  brachte  bisher  folgende  Opern  heraus:  „Lohengrin"  und 
„Der  fliegende  Holländer**  je  1  Mal,  „Tannhäuser**  2  Mal;  „Iphi- 

fenie  auf  Tauris**  2;Mal;  „Freischütz**  2  Mal:  „Der  Templer  und 
ie  Jüdin**  (neueinstudirt)  2  Mal;  „Der  Waiienschmied'*  1  Mal, 
„Martha**  und  „Die  lustigen  Weiber  von  Windsor**  je  2  Mal, 


j,Die  Hugenotten**  I  Mal,  „Der  Troubadour**  und  „Der  Ba- 
jazzo*^ je  2  Mal,  „Aida**  und  „Gavalleria  rusticana*'  je  2  Mal. 
Der  Grund,  weshalb  ich  die  Oper  etwas  ausführlicher  bespre- 
chen muss,  ist  in  dem  umstände  einer  umfangreichen  Per- 
sonal-Neubesetzung zu  finden;  es  sind  folgende  Herren  neu- 
engagirt:  HoUdack  ( Helden tenor),  Burrian  und  Bauern- 
feind  (lyrische  Tenöre),  Siebert  (Spieltenor)  und  Mo  est 
(Spielbass),  sowie  Frl.  Gross  (2.  Soubrette).  In  den  HH.  Moest, 
Burrian  und  Siebert  hat  das  k.  Theater  drei  Kräfte  gewonnen, 
die  in  ihren  betr.  Fächern  Hervorragendes  leisten,  besonders 
Hr.  Moest  ist  ein  ganz  ausgezeichneter  Sänger,  der  die  Vor- 
züge einer  ungewöhnlich  schönen  Bassstimme  und  eines  emi- 
nenten Spieltalentes  in  sich  vereinigt.  Hr.  Holldack  wird 
ebenfalls  zu  den  hervorragend  guten  Kräften  zu  rechnen  sein, 
wenn  er  seine  schönen  Mittel  noch  freier  zu  entfalten  gelernt 
hat.  Jedenfalls  ist  die  hiesige  Opsr  seit  Jahren  nicht  so 
vollständig  (wir  haben  allein  mnf  Tenoristen)  und  gut  besetzt 
gewesen  wie  heuer,  was  bereits  auf  das  Publicum  seine  Wir- 
kung insofern  äussert,  als  fast  alle  Opern  sehr  stark  besucht 
sind.       * 

Mit  unheimlicher,  für  den  armen  Becensenten  geradezu 
beängstigender  Gewalt  setzt  die  diesjährige  Goncertsaison  ein. 
Vom  Sonnabend  den  3.  Oct.  bis  Dienstag  den  20.  fanden  be- 
reits neun  Concerte  statt.  Am  erstgenannten  Tage  gab  der 
hier  sehr  beliebte  Violoncellist  Hr.  k.  Kammermusiker  Lor- 
leberg  ein  Privatconcert  zur  Feier  seiner  25jährigen  Zuge- 
hörigkeit zum  k.  Orchester.  Hr.  Lorleber^,  in  Leipzig  aus- 
gebildet, ist  ein  wirklicher  Künstler  auf  seinem  Instramente. 
Leider  konnte  ich  das  betr.  Gonceit,  in  welchem  Lorleberg 
durch  Viele  seiner  Collegen  unterstützt  wurde,  anderer  Ver- 
pflichtungen wegen  nicht  besuchen. 

Am  Montag  den  5.  Oct.  fand  der  l.  Historische  Abend  der 
HH.  Evers  (Ciavier),  Brune  (Gesang)  und  Concertmeister 
Bill  er  (Violine)  statt.  Diese  Abende  (vier)  sollen  den  histo- 
rischen Werdegang  des  deutschen  Liedes  und  der  Sonate  ver- 
anschaulichen. Der  I.  Abend  brachte  somit  den  ersten  Theil 
dieses  Generalprogramms,  und  zwar  Sonaten  in  Adur  von 
Vivaldi,  in  Gaur  von  Porpora,  „Le  trombeau"  von  Ledafr 
und  in  Adur  von  Händel,  sowie  Tannhäuser's  Busslied  (aus 
dem  Jahre  1240).  Sommerlied  von  Neithardt  (18.  Jahrb.), 
Minnelied  von  Alexander  (I3(X)),  Ringelreihen  (14.  Jahrb.), 
Minnelied,  Jägerlied  und  „Liebesklage**  von  0.  A.  Lange 
(16.  Jahrb.),  „Brauns  Mägdelein"  (1549),  „0  Aennelein^ClöOO), 
Sommerlied  und  Aria  di  Giovanni  von  S.  Bach(?).  Ueber 
die  Wiedergiabe  des  interessanten  Programms  kann  die  Kritik 
sich  nur  in  hohem  Maasse  befriedigend  äussern,  alle  drei 
Künstler  boten  treffliche  Leistungen. 

Das  gerade  Gegentheil  bot  ein  Liederabend  der  Frau 
Christine  Freudentheil  aus  Hamburg  (6.  Oct.),  deren  Lei- 
stungen stellenweise  die  Heiterkeit  der  Hörer  herausforderten. 
Die  Sängerin  verfügt  zwar  über  ein  Organ  von  seltenem  um- 
fang und  scheint  nicht  unmusikalisch;  Vortrag,  Phrasirang, 
Declamation  und  Oharakterisirung  waren  jedoch  geradezu 
dilettantenhafb,  sodass  die  betr.  Lieder  (von  Schubert,  Kubin- 
stein,  Loewe  etc.)  nur  zu  mangelhafter  Ausführung  kamen. 
Auch  ihr  Partner,  Hr.  Capellmeister  Louis  Brandt,  ver- 
mochte mit  seinen  Ciaviervorträgen  nur  musikalisch  Anstän- 
diges zu  bieten,  höhere  pianistische  Anforderungen  blieben 
unerfüllt. 

Eine  ganz  besondere  Anziehungskraft  hatte  ein  am  8.  Oct. 
stattgehabtes  Goncert  des  sechsjährigen  Pianisten  Bruno 
Steindel  aus  München-Gladbach.  Der  Kleine  spielte  Beet- 
hoven *.s  gewaltiges  Gdur-Clavierconcert,  das  E^dur-Nocturne 
von  Chopin,  die  Fisdur-Etude  von  Henselt,  den  Elfentanz 
von  Sapellnikoff  und  Variationen  „Vien  qua  Dorina  bella^ 
von  Weber;  Alles  frei  aus  dem  Gedächtniss.  Erregte 
schon  diese  Thatsache  unsere  Bewunderung,  so  noch  mär 
die  wirklich  hübsche  Weise,  in  der  sich  der  kleine  Pianist 
der  gewaltigen  Aufgabe  entledigte.  Da  war  keine  Pfuscherei 
bemerkbar,  Alles,  auch  die  schwierigsten  Passagen,  kam  klar 
und  perlend  heraus.  Die  musikalische  Auffassung  des  Kna- 
ben zeugte  von  entschiedener  Begabung,  der  Anschlag  war 
bestimmt  und  rund  und  von  einer,  für  einen  sechsjährigen 
Elnaben  bewunderungswerthen  Energie.  Mitwirkende  waren 
der  Vater  des  Kindes,  Musikdirector  Steindel,  der  sich  als 
ein  tüchtiger  Violoncellist  erwies,  ferner  die  HH.  Goncert- 
sänger  Boleff  (Bariton)  und  Pianist  Wilford;  Beide  gedie- 
gene Künstler. 

(Schluss  folgt.) 


589 


Berichte. 

Leipzig.  Nachdem  in  den  Oe wandhaus- Abonne- 
mentconcerten  im  Februar  1867  der  2.  Satz  der  Faust- 
Symphonie  von  Liszt  aufführt  worden  war  und  das  be- 
rühmte Orchester  dieses  JüDistituts  später  (im  September  1877 
in  einem  von  Hrn.  Dr.  F.  Stade  im  Alten  Gewandhaus  ver 
anstalteten  und  geleiteten  Privatconcert)  das  prachtvolle  Werk 
in  seiner  Vollständigkeit  zur  Auffiihrung  gebracht  hatte,  war 
ausser  einer  Interpretation  auf  zwei  Flügeln  durch  die  HH. 
Friedheim  und  Siloti  weder  im  Alten,  noch  im  Neuen  Gewand- 
haus eine  Note  von  dieser  Hm.Capellmeister  Prof.  Dr.  Reinecke 
unangenehmen  Schöpfung  mehr  zu  hören,  und  schien  die  Auf- 
führung derselben  ausschliessliches  Privilegium  des  seit  1886 
mannhaft  und  überzeugungsvoll  für  diese  gewaltige  Tondich- 
tung eingetretenen  Liszt- Vereins  bleiben  zu  sollen,  bis  dieselbe 
endlich  jetzt  am  22.  Oct.,  am  Geburtstage  des  genialen  Gom- 
ponisten,  unter  Nikisch  's  Direction  eine  Auferstehung  feierte, 
wie  sie  herrlicher  und  zündender  absolut  nicht  gedacht  wer- 
den konnte.  Die  begeisternde,  am  Schluss  der  Aufführung  in 
zweimaligem  stürmischen  Hervorruf  des  Dirigenten  gipfelnde 
Aufnahme  des  Werkes  kann  für  einen  umso  grösseren  Sieg 
des  Oomponisten  Liszt  in  diesen  Concerten  angesehen  werden, 
als  die  Besucher  der  Letzteren  dem  Werke  wohl  zumeist  fremd 

fegenüberstanden,  indem  sie  sich  vorher  weder  durch  das 
tadium  der  Partitur  oder  des  Glavierauszuges  desselben,  noch 
durch  den  Besuch  der  bez.  hoch  verdienstlichen  Aufführungen 
des  Liszt- Vereins*)  verher  vertraut  mit  der  Tonschöpf ungge- 
macht  hatten.  Wohl  noch  nie  hat  sich  ein  so  radicaler  Um- 
schwung in  dem  ürtheil  über  einen  früher  verketzerten  Oom- 
Eonisten  vollzogen,  wie  an  diesem  denkwürdigen  Abend  Franz 
liszt  gegenüber,  dessen  Name,  dank  der  starrköpfigen  Oppo- 
sition des  Mannes,  welcher  vor  Nikisch  länger  als  30  Jahre 
den  Taktstock  schwang,  und  seines  ihn  hierin  tapfer  in  den 
von  einigen  früheren  Mitgliedern  der  Ck)ncertdirection  **)  für 
maassgebend  gehaltenen  „Signalen**  unterstützenden  Freundes 
Bemsaorf,  nur  ganz  sporadisch  in  den  Programmen  dieses 
Institutes  auftauchte.  Ja,  herrlich  und  zündend  war  diese 
neueste  Wiedergabe  der  Faust-Symphonie,  und  sie  übertraf 
hierin  nicht  blos,  und  zwar  um  ein  ganz  Beträchtliches  ihre 
Vorgängerinnen  in  der  Alberthalle,  sondern  auch  nach  Seiten 
der  Klangpracht  die  Aufführungen  in  dem  akustisch  so  un- 
günstigen Theater ,  obgleich  scnon  diese  für  unübertrefflich 
gehalten  werden  konnten.  Zu  dem  herrlichen  Orchester,  das 
mit  einem  ganz  ausserordentlichen  Feingefiihl  die  poetischen 
Intentionen  seines  genialen  Führers  Nikisch  verlebendigte  und 
auch  in  der  üeberwindung  der  vielen,  namentlich  im  letzten 
Satz  gehäuften  rein  technischen  Schwierigkeiten  wahrhaft 
Bewundernswerthes  leistete,  gesellten  sich  am  Schluss  in 
dem  neuorganisirten  Männerchor  des  Gewandhauses  eine 
Vereinigung  exquisiter  Sänger,  in  Hrn.  Die  rieh  ein  ausge- 
zeichneter Vertreter  des  Tenorsolos  und  in  Meister  Homeyer 
der  berufenste  Mitwirkende  an  der  Orgel.  Mit  gleicher  liebe- 
voller Hingabe  standen  Dirigent  und  Uapelle  nach  der  Faust- 
Symphonie  aber  auch  für  die  weiteren  Programmnummern  ein : 
das  auch  hier  eine  tiefernste  Stimmmung  erregende,  dieselbe 
aber  leider  nur  durch  manche  Weitschweifigkeiten  nicht  recht 
concentrirende  Adagio  aus  der  7.  Symphonie  von  Anton  Brück- 
ner, dessen  Ausführung  dem  Andenken  des  am  11.  October 
heimgegangenen  Wiener  Meisters  galt,  die  D moll-Serenade 
für  Streichorchester  von  Volkmann,  in  welcher  Hr.  Julius 
Klengel  die  Partie  des  obligaten  Violoncells  in  ergreifender 
Weise  auf  seinem  Instrumente  sang,  und  die  unverwüstliche 
„Freischütz"-Ouverture  von  Weber  und  Hessen  in  deren  Aus- 
tührung  keinen  Wunsch  unerfüllt.   Wenn  im  vorigen  Winter 

*)  Am  8.  April  und  22.  Oct.  1886  und  15.  Nov.  1887  im 
Neuen  Stadttheater  durch  dasselbe  Orchester  unt^r  Nikisch 
und  1891,  1892,  1894  und  1895  in  der  Alberthalle  durch  die 
verstärkte  Capelle  des  134.  Infanterie-Regiments  unter  ab- 
wechselnder Leitung  der  HH.  Weingartner  (zwei  Mal),  Strauss 
und  Zumpe  (je  ein  Mal). 

**)  So  durfte  noch  im  neuen  Hause  ein  renommirter  Pia- 
nist das  Esdur-Concert  nicht  spielen,  weil  der  damalige  Vor- 
sitzende des  Directoriums,  Hr.  Limburger,  einen  Zomausbruch 
des  genannten  Referenten  befürchtete.  Es  ist  wirklich  ein 
Glück  für  den  Ruf  des  Gewandhausconcertinstitutes,  dass 
jetzt  Männer  an  der  Spitze  desselben  stehen,  die  bei  aller 
Verehrung  unserer  classischen  und  romantischen  Meister  auch 
dem  hervorragenden  Neuen  und  Neuesten  warmes  Verständ- 
niss  entgegen  bringen  und  in  Nikisch  einen  Capellmeister 
von  gleicher  seltener  Objectivität  sich  gesichert  haben. 


gewisse  Personen  behaupteten,  dass  die  Berliner  k.  Capelle 
in  dem  Einen  ihrer  hiesigen  Concerte  das  Weber'sche  Werk 
unübertrefflich  gespielt  habe,  und  hieraus  ein  Mitarbeiter  der 
„niustr.  Zeit.**  jüngst  den  Schluss  zog,  dass  man  in  Leipzig 
seitdem  neidlos  die  üeberlegenheit  dieser  Capelle  gegenüber 
dem  Gewandhausorchester  anerkenne,  so  hat  des  Letzteren 
neueste  Wiedergabe  derselben  Ouvertüre  die  richtigste  und 
bündigste  Antwort  auf  sothane  Salbadereien  gegeben. 

In  der  vor.  Woche  gab  es  ausser  dem  Gewandhausconcert 
noch  zwei  andere  grosse  Orchesterconcerte:  das  Erste  der 
vorläufig  vier  Philharmonischen  Concerte  „unter  Mit- 
wirkung hervorragender  Componisten  und  Solisten",  welche 
Hr.  Capellmeister  Winderstein  ins  Leben  gerufen  hat  und 
mit  Hrn.  Ernst  Eulenbur^  zusammen  veranstaltet,  und  das 
2.  Concertdes  Liszt -Vereins.  Die  neue  Concertinstitution  ver- 
spricht nach  dem  glücklichen  künstlerischen  Ausfall  und  dem 
ansehnlichen  Besuch  des  ersten  Concertes  eine  ständige  zu 
werden  und  dürfte  sich  bei  den  gleichen  Anziehungsmagneten 
und  niedrigen  Eintrittspreisen  bald  zu  einem  ernst  zu  nenmen- 
den  Concurrenzuntemehmen  des  Liszt- Vereins  auswachsen, 
aus  welchem  Verhältniss  aber  das  grosse  Publicum  seinen 
Nutzen  ziehen  wird.  —  Das  1.  Philharmonische  Concert 
hatte  das  Versprechen  bez.  der  Mitwirkenden  durch  Gewin- 
nung der  Frau  Staudigl  aus  Berlin,  welche  Loewe's  von 
Mottl  instrumentirte  Ballade  „Der  Fischer"  und  vom  Orchester- 
mitglied Hm.  Pfeiffer  sehr  anschmi^sam  an  einem  treff- 
lichen Blüthner  begleitete  Lieder  von  Beethoven  („Ich  liebe 
dich«),  Brahms  („Von  ewiger  Liebe"),  F.  Mottl  („Märchen"), 
W.  Taubert  („Vom  listigen  Grasmücklein")  und  E.  d' Albert 
(„Zur  Drossel  sprach  der  Fink"),  Letzteres  als  Zugabe,  sang, 
und  des  Hrn.  Nicodö  ans  Dresden,  welcher  die  Einleitung 
zu  seiner  machtvollen  und  originellen  Symphonie-Ode  „Das 
Meer"  dirigirte,  in  bester  Weise  wett  gemacht,  denn  Beide 
sind  Künsuerersch einungen  vornehmster  Art.  Frau  Staudigl 
gehört  zu  den  Sängerinnen,  welche  vollständig  in  ihren  Vor- 
tragsobjecten  aufgehen,  ohne  dabei  das  rein  Gesangliche  zu 
vernachlässigen,  und  somit  das  Gemüth  ebenso  ergötzen,  wie 
das  Ohr  befriedigen.  Es  war  deshalb  nur  natürlich,  dass  ihre 
harmonisch  ausgeglichenen  Vorträge  rauschenden  Beifall  fan- 
den und  den  allgemeinen  Wunsch  auf  ein  baldiges  Wieder- 
erscheinen der  trefflichen  Künstlerin  erweckten.  Einer  gleich 
glänzenden  Aufnahme  hatte  sich  Hr.  Nicodö  mit  seinem  frap- 
pant stimmungsvollen  Vorspiel  zu  erfreuen.  Die  Ausführung 
des  Letzteren  war  trotz  kurzer  Vorbereitung  eine  ganz  vor- 
zügliche, packende.  Hr.  Capellmeister  Winderstein  selbst 
führte  sein  Orchester  in  Weheres  „Euryanthe"-Ouverture  und 
Beethoven*s  3.  Symphonie  vor  und  feierte  in  beiden  Werken 
vollwichtige  Triumphe  als  Dirigent.  Wenn  das  Orchester 
schon  in  seinen  vorher  von  uns  besuchten  Concerten  recht 
befriedigende  Leistungen  darbot,  so  gewannen  an  dem  beregten 
Abend  die  Hofinungen,  welche  man  allgemein  auf  die  Ge- 
winnung dieser  Künstlercapelle  setzt,  bereits  eine  schöne  Er- 
füllung, indem  namentlich  die  „Eroica"  nicht  blos  äusserst 
schwungvoll  gespielt  wurde,  sondern  auch  zu  einer  technisch 
so  präcisen  und  klanglich  so  wohlgelungenen  Ausführung 
gelsmgte,  wie  man  ihr  hier  ausser  im  Gewandhaus  noch  kaum 
begegnet  ist.  Ein  ganz  besonderes  Bravo  muss  man  den 
HH.  Hornisten  für  mre  einwandsfreie  Bewältigung  der  be- 
kannten heiklen  Stellen  im  dritten  Satz  zurufen.  — 
Das  2.  Liszt-Vereinsconcert  eröffnete  mit  der  CmoU- 
Symphonie  von  Aug.  Elughardt,  die  der  Verein  bereits  im 
Sommer  1892  einmal  gebracht  hatte,  und  setzte  den  orche- 
stralen Theil  mit  desselben  Componisten  Concertouverture 
„Im  Frühling"  fort  und  schloss  ihn  mit  Liszt*s  symphonischer 
Dichtung  „Die  Ideale".  Alle  drei  Werke  fanden  durch  das 
Winderstein-Orchester  unter  der  zielbewussten  und  tempera- 
mentvollen Leitung  des  Hrn.  Hofcapellmeister  Klughardt 
aus  Dessau  eine  frischzugige,  jedocn  in  manchem  techni- 
schen Detail  nicht  ganz  glückende  Wiedergabe,  was  zum 
Theil  wohl  auf  den  Umstand  aurtickzuführen  sein  möchte, 
dass  die  HH.  Orchestermitglieder  gerade  in  der  nächsten 
Zeit  vor  dem  Concert  stark  in  Anspruch  genommen  und 
daher  physisch  ermüdet  waren.  Thatsächlich  war  die  Capelle 
weder  in  corpore,  noch  in  ihren  einzelnen  Mitgliedern  (wir 
erinnern  besonders  an  die  HH.  Hornisten)  auf  der  Höhe 
ihrer  Leistungen  im  Philharmonischen  CJoncert.  Das  in  Be- 
treff der  Beproduction  Erquicklichste,  in  jedem  Betracht 
hoch  zu  Preisende  war  die  Wiedergabe  fünf  Rob.  Kahn'scher 
Lieder  durch  Frau  Sandow-Herms  aus  Berlin.  Die  ge- 
nannte Berliner  Künstlerin  reihete  sich,  wenn  auch  stimm- 
lich ihr  nachstehend,  der  Gesangsolistin  des  1.  Concertes  des 
Liszt- Vereins,  Frau  Schumann-Hein k,  würdig  an,  und  damit 


590 


ist  höchstes  Loh  ausgesprochen.  Wie  ihre  beirtLhmte  Ham- 
burger Collegiu  hatte  auch  Frau  Sandow-Herms  sich  auf 
Werke  nur  Eines  Componisten  beschränkt  und  darin  eben- 
falls eine  gute  Wahl  getroffen,  denn  obgleich  auch  Kahn  in 
der  poetischen  Durchdringung  der  Texte ,  der  Unmittelbar- 
keit des  Ausdrucks  und  der  Meisterhaftigkeit  der  Declamation 
Hermann  Behn  um  ein  Stück  nachsteht,  so  ist  seine  Em- 
pfindung doch  stets  eine  künstlerisch  gelftuterte  und  seine  Melo- 
dik musikalisch  stets  nobel,  sodass  die  warme  Anerkenuung, 
die  er  als  Componist  in  weiten  Kreisen  findet,  als  eine  voll- 
ständig berechtigte  erscheinen  muss.  Von  den  von  Frau 
Sandow-Herms  wirklich  ganz  vollendet  vorgetragenen,  vom 
Componisten  ganz  prachtvoll  am  „Blüthner**  begleiteten  Liedern 
können  .Per  Knaoe  und  das  Immlein**  und  „Ständchen*'  als 
Perlen  ihrer  Art  bezeichnet  werden,  und  lieber  wäre  uns 
eine  Wiederholung  Eines  dieser  Gesänge  gewesen,  als  die 
des  mehr  äusserlich  effectuirenden  ^Der  ^rtner''.  Es  ist 
zu  wünschen,  dass  der  Liszt- Verein  dem  Prihcip,  immer  mit 
einer  ganzen  Reihe  von  Gesängen  für  einen  der  Beachtung 
werthen,  aber  noch  unbekannteren  Componisten  einzutreten 
und  dadurch  einen  möglichst  &;enauen  Einblick  in  dessen 
Talent  zu  ermöglichen,  auch  fernerhin  treu  bleibe.  Den 
Haupterfolg  des  Abends 'hatte  aber  schliesslich  eine  zweite 
Soli^in,  die  anscheinend  kaum  den  Kinderschuhen  entwach- 
sene Pianistin  Frl.  Celeste  Painparö  aus  Antwerpen,  die 
schon  mit  dem  geistig  sehr  anfechtbaren  Vortrag  von  Beet- 
hoven*s  Gdur-Concert  und  den  von  Ferdinand  Kufferath  ein- 
gefügten hässlichen  Cadenzen  ihre  Verehrer  fand  und  später, 
nach  der  ebenfalls  sehr  oberflächlich  aufgefassten  Amoll- 
Fuge  von  S.  Bach-Liszt,  mit  Salonstücken  von  Thomö  einen 
Jubel  erweckte,  den  sie  erst  durch  drei  oder  vier  Zugaben 
zu  beschwichtigen  vermochte.  Hoffentlich  nimmt  das  junge 
Kind  den  Erf^g  nicht  für  zu  ernst,  sondern  studirt  unter 
einem  gjadie^nen  Lehrer  fieissig  weiter,  um  bei  einer  Wieder- 
kehr mit  reiferen  Leistungen  einen  nachhaltigeren  Eindruck 
auf  urtheilsföhige  Hörer  zu  erwirkexl,  als  dies  ihr  jetzt  mög- 
lich ist.  Entheoen  uns  die  Kl ughard tische  Symphonie  und 
Liszt's  „Ideale**  einer  Besprechung,  da  beide  Werke  eine 
solche  schon .  früher  erfahren  haben  und  unsere  Ansicht  über 
dieselben  sich  nicht  geändert  hat,  so  wollen  wir  dagegen 
nicht  unterlassen,  unserer  Freude  über  die  Bekanntschaft 
mit  der  von  Anfang  bis  Ende  Lenzesstimm ang  athmenden 
und  auch  musikalisch  fein  gestalteten  und  interessanten 
Frühlingsouverture  des  Dessauer  Meisters  Ausdruck  zu  geben, 
die  es  verdient,  überall,  wo.  es  ein  gutes  Orchester  gibt,  ge- 
spielt und  gehört  zu  werden.  F. 

» 

Leipzig.  Die  zufolge  Erkrankung  unseres  akademisphen 
Musikdirectors  Prof.  Dr.  Herm.  Kretzschmar  im  Frühjahr 
abgesagte  Aufführung  von  HändeUs  „Debora**  in  Chrysander*s 
neuer  Bearbeitung  hat  nun,  nachdem  der  aus  der  Sommer- 
frische neugekräuigt  wiedergekehrte  Dirigent  die  Uebungen 
des  Riedel -Vereins  wieder  aufjg^nommen,  am  18.  Octoher 
im  Rahmen  einer  Erinnerungsfeier  der  Leipziger  Völker- 
schlacht in  der  überfüllten  Alberthalle  des  Krvstallpalastes, 
also  vor  einem  nach  Tausenden  zählenden  Publicum,  statt' 
gefunden  und  eine  begeisterte  Aufnahme  gefunden.  Prof. 
S^retzschmar  wurde  freudig  begrüsst  und  für  seine  Mühen 
um  das  Gelingen  der  Aufrahrung  durch  reichen  Beifall  be- 
lohnt. Das  neue  Winderstein'sche  Orchester  folgte  in  schmieg- 
samster Weise  der  Führung  des  Dirigenten,  der  gewaltige 
Chor  wies  das  angenehmste  Ebenmaass  zwischen  Frauen- 
und  Männerstimmen  auf  und  die  Solisten  waren  zwar  nicht 
Alle  von  gleicher  Qualität,  doch  immerhin  so  geartet,  dass 
Alles  bestens  gelang.  Wohl  hätte  man  der  Vertreterin  der 
Titelpartie  (Frau  Röhr-ßrajnin)  etwas  mehr  Elan  und  der 
Sängerin  des  jugendlichen  Helden  Barak  (Frau  Geller) 
etwas  mehr  Verve  gewünscht,  auch  war  der  Tyrann  Sisera 
(Hr.  Georg  Ritter)  nicht  eben  von  Überzeugender  Bösartig- 
keit, doch  waren  alle  Leistungen,  auch  die  des  Boten  und 
Baalspriesters'  (Hr.  Hungar)  und  des  jüdischen  Hohen- 
priesljbrs  (Hr.  Fr.  Seebacn),  musikalisch  correct  und  zuver- 
&ssig;  Hr.  Dr.  Felix  Kraus  aus  Wien  als  Abinoam  errang 
sich  durbh  seinen  meisterhaft  durchgeführten,  warmen  und 
lebenswahren  Vortrag  der  Arie  „Sohn,  deinem  greisen  Vater 
quillt**  einen  da  capo-Erfolg,  der  ihm  wohl  zu  gönnen  war, 
wenn  ich  es  auch  nicht  in  solchem  Umfane^e  als  selbstver- 
ständlich ansehen  kann,  dass  diese  Arie  a^  die  Perle  des 
ganzen  Oratoriums  erscheint.  Barak  sowohl,  wie  Debora  haben 
wohl  Gelegenheit,  mit  Abinoam  zu  concurriren,  wenn  ihnen 
Brillanz  und  Leichtigkeit  der  Tongebung  zur  Verfügung 
stehen;    leider  erschienen   beide  Stimmen    dafür   etwas    zu 


schwer,  doch  ist  anzuerkennen,  dass  sie  vortrefflich  harmo- 
nirten  und  im  Duett  aufs  Beste  verschmolzen.  Im  Interesse 
des  HändePschen  Werkes  wäre  zu  wünschen  gewesen,  dass 
ein  paar  Coloraturstimmen  dem  Abinoam,  der  doch  nicht  die 
Hauptfigur  ist,  die  Waage  gehalten  hätten.  Doch  ich  will 
nicht  Ideinlich  am  Detail  mäkeln ,  da  die  Aufführung  als 
Ganzes  einen  erfreulichen  Verlauf  in  flotter  Entwickeluug 
nahm.  Das  Zusammenwirken  der  verschiedenen  Factoren: 
Soli,  Chor,  Orchester,  Ciavier  (Hr.  Organist  Kleinpaül  aus 
Altena,  ein  ganz  vortrefflicher  Maestro  al  Cembalo)  und 
Orgel  (unser  genügend  accreditirter  Paul  Homeyer)  war  ein 

fanz  vorzügliches  und  stellte  den  DirigentenqnaJitäten  Prof. 
^r.  Krätzs^mar's  das  glänzendste  Zeugniss  aus. 

Dass  wir  es  in  diesem  Concerte  nicht  mit  etwas  Alltäg- 
lichem zu  thun  hatten,  dass  es  sich  vielmehr  um  eine  be- 
deutsame That  handelte,  war  dem  Publicum  durch  vorberei- 
tende Artikel  in  der  Tagespresse  einigermaassen  klar  gemacht 
worden.  Um  es  kurz  zu  sagen,  es  galt  in  einer  Principien- 
fraee  siqh  ein  Urteil  zu  bilden,  nämlich:  ob  es  angezeigt 
und  durchfährbar  sei,  HändeFs  Oratorien  in  der  Form,  wie 
Händel  selbst  sie  seiner  Zeit  vorführte,  auch  heute  in  den 
Concertsälen  heimisch  zu  machen?  und  liwar  nicht  im  Sinne 
ungekürzter  Aufführung  aller  Nummern  seiner  Werke  — 
gerade  in  diesem  Puncto  erwies  sich  die  Chrysander^sche 
Bearbeitung  als  eine  ganz  und  gar  nicht  scrupulöse  — ,  son- 
dern vielmehr  im  Sinne  strenger  Beibehaltung  der  originalen 
Instrumentirung  einerseits  und  stilgerechter  Ausflthrung  der 
Sologesänge  andererseits.  Beiden  Anforderungen  ist  durch 
blossen  guten  Willen  des  Dirigenten  nicht  zu  genügen ;  viel- 
mehr bedarf  es  zur  Durchmhrun^  dieser  Gesicmtspuncte 
gründlicher  Vorarbeiten  eines  gewiegten  Kennars  der  Zeit 
Handelns  und  ihrer  musikalischen  Gewohnheiten:  dass  Frie- 
drich Chrysander  der  dazu  speciell  Berufene  ist,  und  dass 
er  in  Prof  Dr.  Kretzschmar  einen  verstau dnissYollen  Adlatus 
für  die  Uebersetzung  in  die  musikalische  Praxis  gefanden, 
hat  die  Aufführung  der  ^Debora**  bewiesen,  und  es  ist  daher 
mit  Freuden  zu  begrüssen,*  dass  dieser  Aufführung  ähnliche 
anderer  Werke  HS^dePs  in  etwa  halbjährlichen  Abständen 
folgen  sollen. 

Die  Striche,,  welche  „Debora"  in  Chrysander's  Neubear- 
beitung erfahren  hat,  sind  sehr  bedeutend,. aber  mit  grossem 
Geschick  ausgeführt,  sodass  sie  fast  ausnahmslos  nur  Kec\- 
tative  und  Arien  treffen,  welche  für  das  Verständniss  der 
Handlung  entbehrlich  sind.  Im  1.  Teil  sind  ausser  der  Ouver- 
türe nach .  einander  vier  Arien  nebst  den  zugehörigen 
Recitativen  weggefallen,  nämlich:  Barak's  Recitativ  „Durch 
wessen  .Hände  auch"  und  Arie  „Wie  ruhmvoll  glänzt"; 
JaePs  Becitativ  „Debora,  o  Seherin",  und  Deböra's  Arie  »Bings 
umlagern  En^lschaaren",  JaePs  Becitativ  „Wie  machst  du 
mich^  und  Arie  „Er  kehrt  in  Freude",  im  Original  eine  sehr 
entbehrliche  Hemmung  der  Handlung  ohne  neue  Momente. 
Im  zweiten  Satze  fielen  aus:  Sisera*s  zweite  Arie  (G  moU: 
„Weil  du  prahlst")  nebst  Recitativ  und  die  anschliessende 
Arie  Barak's  (Cmoll:  „Frevler  du"),  ferner. mehr  gegen  das 
Ende  der  in  der  Alt-Fassung  des  Sisera  an  dessen  Gdur-Arie 
(„Rasch  enteil  ich")  anschliessende  Chor  „Dein  Geprahl", 
und  auch  die  darauf  folgenden  Nummern:  Recitativ  und 
Arie  Barak^s  („0  Seherin",  „In  dem  Elampfe  Ruhm  erjagend"), 
Recitativ  und  Arie  Abinoam's  („Dein  Muth  erwärmt",  „Wirf 
mit  dem  Schwerte"),  Recitativ  und  Arie  einer  Israelitin  („0 
Juda",  „Nein,  nicht  mehr"),  Recitativ  der  Debora  („Nun 
Jael")  und  Arie  der  Jael  („0  wie  jauchzt  die  Brust")  und 
vorm  Schlusschor  das  Duett  Barak^s  und  Debora's  („Holde 
Freiheit").  Die  Unerbittlichkeit,  mit  welcher  hier  Chrysan- 
der zusammengestrichen  hat,  ist  in  der  That  erstaunlich; 
aber  der  Erfolg  ist  auch  ein  die  gebrachten  Opfer  (die 
wohl  Keinem  schwerer  geworden  wären,  als  gerade  Chrysander) 
lohnender:  die  ermüdende  Folge  einer  Reihe  nach  dem  gleichen, 
so  lange  allein  maassgebenden  ScheDaa  angelegter  Arien  ist 
verschwunden,  die  Entwickeluug  der  HandTunjg  erfolgt  ohne 
jede  lästige  Stockung,  und  von  Sologesängen  (Recitativen 
wie  Arien)  ist  für  ^  unseren  Geschmack  noch  gerade  genug 
übri^  geblieben.  Die  von  Händel  ursprüngli9h  för  Alt  ge- 
schriebene, aber  bereits  1744  für  Tenor  umgearbeitete  Partie 
de^  Sisera.  übernahm  Chrysander  in  der  letzteren  Gestalt. 
Den  Strichen  von  Sätzen,  die  Härndel  speciell  für  „Debora" 
geschrieben,  steht  nun  aber  gegenüber  die  Conservirung  von 
solchen  Sätzen,  welche  aus  anderen  Werken  von  Händel 
selbst  für  „Debora"  benutzt  wurden.  Von  drei  dem  Krö- 
uungs-Anthem  entnommenen  Chören  liess  Chrysander  nur 
Einen  fort  (im  1.  Teile  „Deine  Hand  erstarke"  nach  Barak's 
Arie  „Ich  trotze  Gefahren"),   die  beideu  Anderen  bilden  die 


591 


Schlussnammevn  des  1.  and  3.  Theils.  Dio  darobgreifendste 
Umgestaltung  hat  aber  der  dritte  Theil  erfahren,  an  dessen 
Spitze  Ghrysander  den  1.  Satz  der  Oaverture  zum  „Gelegen- 
heits-Oratorium^  (Ddur)  als  „Siegesmusik^  gestellt  hat,  ein 
äusserst  wirksames  Stück  mit  prächtigen  Dissonanzwirkungen. 
Dafür  fehlt  der  erste  Chor  („Nun  des  bittren  Todes  fiaub^)  und 
Recitativ  und  Arie  einer  Israelitin  („Der  stolze  Feind^,  ^Nun 
freundlich  lächelnd").  Nach  zwei  beibehaltenen  Nummern 
(der  nun  als  so  wirksam  erwiesenen  Arie  Abinoam's  nebst 
Recitativ)  sind  sodann  wieder  gestrichen:  Recitativ  der  Jael 
(nO  Seherin''),  Arie  einer  Israelitin  („Nun  ist  mein  Auge^), 
Recitativ  Barak's  („loh  sah  den  Helden"),  Recitativ  und  Arie 
der  Debora  („Mir  ahnt,  o  Jael",  „Der  Glanz  des  Lichts") 
und  Recitativ  und  Arie  Barak's  („0  sende  Himmel"  und 
„Tief  fiel  er  hin") ;  die  Arie  der  Jael  „ Wüthrich,  nicht  mehr" 
ist  nach  Einschaltung  eines  kleinen  RecitativsL Der  grimme 
Feind",  das  Ghrysander  wahrscheinlich  HändersHandexemplar 
vom  Jahre  1744  entnahm)  der  Debora  gegeben.  Aus  diesen 
Handexemplar,  welches  sozusagen  HändePs  letzten  Willen 
bezüglich  der  „Debora"  repräsentirt ,  sind  überhaapt  die 
meisten  Umgtsstaltungen  und  Striche  herzuleiten.  Händel 
selbst  hat  darin  u.  A.  die  Recitative  der  Israelitinnen  ge- 
strichen. Eine  dankenswerthe  Eieenmächtie^keit  Ghrysander's 
ist  die  vollständige  Elimination  der  Jael,  aeren  barbarisches 
Heldenthum  unserem  deutschen  Geschmacke  wenie  zusagen 
kann.  Das  ausser  dieser  Zusammendrängung  der  Handlung  und 
dem  Verzicht  auf  eine  Anzahl  schöner  Recitative  und  Arien 
(für  welche  Ghrysander  mit  ruhigem  Gewissen  die  Verant- 
wortung übernehmen  wird)  ausser  lieh  Auffallendste  an  der 
Neugestaltung  der  „Debora"  (und  ebenso  der  anderen  von 
Ghrysander  vorbereiteten  Oratorien)  ist  die  Wiedereinsetzung 
des  Glaviers  in  seine  Rolle  als  alleiniges  Begleitinstrument 
der  Recitative  und  obligater  integrirender  Bestandtheil  des 
Orchesters.  Ghrysander  hat  durch  das  ganze  Werk  aus  der 
Bassbezifferung  eine  stilgerechte  Glaviei^gleitung  und,  wo 
der  volle  Ghor  eingreift,  auch  einen  regelrechten  Orgelpart 
herausgearbeitet,  auch  mit  gewissenhaftester  Abwägung  des 
Efiectes,theils  auf  von  Händel  selbst  herrührenden  Vorschriften 
fussend,  theils  durch  solche  für  analoge  Fälle  belehrt,  genau 
vorgeschrieben,  wo  nur  das  kleine  Orchester  (Gonoertino)  mit 
Gembalo  (Glavier)  begleiten  soll,  und  wo  die  Ripienstimmen 
und  die  Orgel  eingreifen  sollen  (wenn  ich  nicht  irre,  waren  im 
Ripieno  sechs  Fagotte  thätig).  Der  Glavierpart  des  Gon- 
tinuo  sieht  übrigens  auch  ganz  anders  aus,  als  der  dürf- 
tige V.  Dommer*sche  Glavierauszug  unter  der  Partitur  der 
Ausgabe  der  Händel-Gesellschaft.  Im  Hinblick  auf  die  Octav- 
register  und  Koppeln  der  alten  zwei  man  ual  igen  Gla  viere  hat 
Ghrysander  mit  Recht  das  Accompagnement  vollgriffig  und 
volltönend  gestaltet;  übrigens  täuscht  mich  wohl  meine  Erinne- 
rung nicht,  wenn  ich  zu  bemerken  glaubte,  dass  Hr.  Klein- 
paul  sich  nicht  sclavisch  an  Ghrysander*s  ausgearbeiteten 
Part  sehalten,  sondern  zum  Theil  wenigstens  als  echter 
Gembalist  auf  Grund  der  Bezifferung  frei  begleitet  hat.  Die 
Wirkung  der  Verbindung  des  Glaviers  mit  ctem  kleinen  Or- 
chester war  eine  überraschend  gute  und  selbst  im  starken 
Tutti  (mit  Orgel)  blieb  dasselbe  überall  bemerklich.  Wer  dieser 
Aufführung  beigewohnt  hat,  wird  eingesehen  haben,  dass 
die  einfache  Ignorirnng  der  Bassbezifferung  eine  Unter- 
schlagung ist,  welche  dem  Gomponisten  gegenüber  nicht  ver- 
antwortet werden  kann. 

Vielleicht  die  grösste  Summe  von  Arbeit  und  zugleich 
der  grösste  Beweis  historischen  Wissens  und  wahrer  Stil- 
kenntniss  liegt  aber  in  den  so  wenig  auffallenden  Aus- 
arbeitungen der  Recitative  und  Arien,  nämlich  in  der  in 
sehr  bescheidenen  Grenzen  gehaltenen,  aber  darum  desto 
mehr  uns  zusagenden  Ausschmückung  mit  Vorhalten  und 
anderen  gelegentlichen  Verzierungen.  Jeder  Musikgeschichts- 
kundige  weiss  ja,  wie  sehr  die  Fioriture  und  Abbellimenti 
zur  Blüthezeit  der  Bei  canto  selbstverständlich  waren,  derart, 
dass  jeder  Sänger  es  für  eine  Beleidigung  hielt,  wenn  der 
Gomponist  ihm  nicht  durch  grösste  Einfachheit  der 
Notirung  Gelegenheit  zur  Beweisung  seines  Geschmacks 
gab.  Die  Zeiten  haben  sich  seither  geändert,  und  der 
Sänger  hat  sich  gewöhnt,  nur  zu  singen,  was  da  steht  Ghry- 
sander musste  ako,  um  sicher  zu  gehen,  dass  Händel  sem 
Recht  geschehe,  andeuten,  wie  etwa  zu  HändePs  Zeiten  die 
Arien  und  Recitative  wirklich  gesungen  wurden.  In  den 
Recitativen  versuchte  er,  die  ungefähre  Notirung  durch  eine 
die  Dedamation  voll  zur  Geltung  bringende  genaue  zu  er- 
setzen, und  für  die  Arien  schrieb  er  vor  Allem  eine  Anzahl 
brillanter  Schlusscadenzen,  unter  denen  sich  nun  die  Sänger 
solche  aussuchen   können,  die  ihnen  conveniren.     Für  die 


Arie  des  Barak  „Ich  trotze  Gefabren"  hat  Ghrysander  sechs- 
zehn Gadonzen  zur  Wahl  gestellt! 

Die  musikalische  Welt  ist  Ghrysander  &it  diese  neuen 
Arbeiten  wieder  zu  neuem  Danke  verpflichtet.  Seiner  philo- 
logisch gründlichen  authentischen  (Quellen- Ausgabe  der  Werke 
HändePs  setzt  nun  Gbrysander  hier  eine  ftkr  die  lebendige 
Praxis  berechnete,  sozusagen  commentirte  Aussähe  zur  Seite, 
die  erst  das  rechte  Verstlindniss  Jener  zu  erschuessen  berufen 
ist,  eine  „instroctive*'  Ausgabe  für  den  praktischen  Gebrauch. 
Mö^  das  muthSg  in  Angriff  genommene  Werk  (die  erste 
AutfÜhrunjT  dieser  Art  ern>lgte  bekanntlich  1805  in  Mainz) 
sich  gedeihlich  weiter  entwickeln  und  auch  in  weitere 
Kreise  das  Verständniss  für  die  Eigenart  der  Kunst  der 
ersten  Hlüfte  des  18.  Jahrhunderts  trafen. 

Dr.  Hugo  Riemann. 

Leipzig.  Wie  schon  in  früheren  Gonoerten,  so  bewies 
Hr.  H.  Gau  sc  he  auch  bei  seinem  dieenähri^n  Liederabend, 
dass  er  hinsichtlich  warmblütigen  una  tietmnerlicfaen  Vor- 
trags ein  bedeutendes  Können  besitzt.  Leider  jedoch  machte 
sich  eine  Neigung  zu  Fortiasimo-Effecten  bemerkbar,  welche 
im  Laufe  des  Abrads  bedenklich  wuchs  und  die  künstlerische 
Wirkung  der  Vorträge  erheblich  schmälerte.  Auch  jene 
eigenthümliche  S^rödigkeit,  die  das  Organ  des  Sängers  schon 
früher  aufwies,  ist  noch  nicht  beseitigt,  infolgedessen  ge- 
horchte die  Stimme  mitunter  nur  unwilhg  seinen  Intentionen. 
Gerade  mit  Rücksicht  auf  das  Vortragstalent  des  Hrn.  Gausche 
ist  lebhaft  zu  wünschen,  dass  es  ihm  gelin^n  ii^öge,  diesen 
Mangel  an  Biegsamkeit  und  Gheschmeidigkeit  des  Tones  ab- 
zustellen. Ausser  mehreren  Loewe'schen  Balladen,  sowie 
Liedern  von  Mendelssohn.  Schumann  und  Franz  enthielt  das 
Programm  auch  einige  Novitäten,  von  welchen  A.  Winter- 
berger's  „Lebewohl^  und  „O,  Öffne  die  ThÜr^  rühmend  her- 
vorgehoben zu  werden  veraiMien.  Das  Accompagnement  lag 
—  mit  Ausnahme  der  Winterberger'schen  Lieder,  welche  sich 
der  Begleitung  des  Gomponisten  erfreuten  —  in  den  Händen 
des  Hm.  Emil  Wagner.  Derselbe  entledigte  sich  seiner 
Aufgabe  verständnissvoll ;  technisch  freilich  war  Einiges  an- 
fechtbar, und  auch  das  Einvernehmen  mit  dem  Sänger  er- 
schien bieweilen  getrübt.  F.  Wilfferodt. 


Concertumschau. 

Altenburg.  Wohlthätigkeitsconc.  am  12.  Oct.,  ausgef. 
von  den  Frls.  Gondar  (G^.)  u.  Holmsen  (Glav.)  und  den  HH. 
Voigt  (Ges.)  u.  Hilf  a.  Leipzig  (Viol.):  Glav.- Violinsonate  v. 
Borghild  Holmsen,  Soli  f.  Alt  v.  H.  Riedel  („Margarethe"), 
Buononcini  („Per  la  Gloria"),  Rubinstein  („Es  blinkt  der 
Thau**),  Mozart,  Loewe  („Die  Uhr*'),  Borghild  Holmsen 
(„Primula  veris**)  u.  Brahms  (Rhein.  Volkslied),  f.  Bariton 
V.  Leoncavallo  (Prolog  a.  dem  „Bajazzo"),  Schubert,  A.  v. 
Fielitz  („Bitte"),  Lorleberg  („Abschied")  u.  Piettrich  [?] 
(„Weib,  Wein  und  G^esang")  u.  f.  Viol.  v.  Bazzini  (Gonc- 
Allegro),  Bruch  (Romanze),  Godard  (Ganzonetta),  Borghild 
Holmsen  (Romanze)  u.  Hauser  (Ungar.  Rhaps.). 

Amsterdam.  Abonn.-Gonc.  im  Neuen  Goncerthaus  (Men- 
geiberg) am  16.  Oct.:  Symph.  pathöt.  v.  Tscha'ikowsky, 
„Aus  Böhmens  Hain  und  Flur"  von  F.  Smetana,  „Lohen- 
grin"- Vorspiel  v.  Wagner,  Serenade  f.  Blasinstrumente  v. 
R.  Strauss.  —  Mat.  music  ebendaselbst  am  18.  Oct. :  5.  Sym- 

Shonie  v.  Beethoven,  „Lee  Pröludes"  v.  Liszt,  „Le  Rouet 
'Omphale"  v.  Saint-Saöns,  „Oberon"-Ouvert.  v.  Weber. 

Antwerpen.  Söance  music.  des  Pianisten  Hm.  Siloti  am 
17.  Oct.  m.  Gompositionen  v.  S.  Bach  (Prael.  u.  Fuge  in  Gis- 
dur  u.  do.  in  Bmoll),  Beethoven  (Sonate  Op.  109),  Schubert, 
Arensky  (Etüde),  Glazounoff  (Impromptu  Op.  51,  No.  1), 
Rachmaninoff  (Serenade  Op.  3),  Kubinstein  (Barcarolle 
No.  1),  Liadoff  (Variat.  Ob.  ein  Thema  v.  Glinka)  u.  Liszt 
(12.  Ungar.  Rhaps.)- 

Arnhelm.  Gonc.  des  Orch.-Ver.  (Heuckeroth)  m. Werken 
V.  Wagner  am  14.  Oct.:  Eine  Faust-Oovert.,  „Rienzi"-Ouv., 
„Siegfried-Idyll".  „Lohengrin"-Vor8Diel  u.  Bruchstticke  a.  der 
„Walküre"  u.  „Götterdämmerung  (Trauermarsch). 

Basel.  1 .  Abonn.-Gonc.  der  Allgem.  Musikgesellschaft  (Dr. 
Volkland):  5.  Symph.  v.  Beethoven,  „LesPröludes"  v.  Liszt, 
„Hebriden"-Ouvert.  v.  Mendelssohn,  Violinvorträge  des  Hrn. 
Prof.  Halir  a.  Berlin  („Gesangscene"  v.  Spohr,  Seren.  m6lanc. 
V.  Tscha'ikowsky  ete.). 

Berlin.  Symph.-Abende  der  königl.  Gap.  ( Weingartner): 
No.  1.  Esdur-Symph.  v.  Mozart,  „Scheherazade"  v.  Rimsky- 
Korsakoff,   Ouvertüren  v.  Beethoven  („Egmont")  u.  Wag- 


592 


ner  („Tanoliäaser").  No.  2.  4.  Symphonie  von  BeetHoven, 
1.  „L'Arl68ienne**-Suite  v.  Bizet,  symph.  Dicht.  ^Seemorgen^ 
V.  M.  Schillings,  „Oberon"-Ouvert.  v.  Weber.  —  1.  Abonn.- 
Ck)nc.  des  Böhm.  Streichqaart.  m.  Streichquartetten  v.  Haydn 
(Dmoll),  Dvof  &k  (Gdur)  u.  Beethoven  (Op.  96).  —  Conc.  des 
Violinisten  Hrn.  A.  Krasselt  a.  Weimar  am  16.  Oct.  m.  Con- 
certen  v.  Spohr  (No.  9),  R.  Strauss  (Dmoll)  a.  Vieuxtemps 
(Edur,  2.  u.  3.  Satz).  —  Liederabend  des  Hugo  Wolf- Ver.  am 
18.  Oct.  m.  27  Sololiedern  dieses  Gomponisten,  ges.  v.  Frau 
Herzog  y.  hier  u.  Hrn.  Lang  a.  Schwerin. 

Breslaa.  Symph.-Concerte  der  Bresl.  Concertcap.  (Biemen- 
schneider):  No.  2.  Ddur-Symph.  v.  Haydn,  drei  Orchester- 
stücke a.  der  Musik  zu  „Sigura  Jorsalfar^  v.  Grieg,  „Mär- 
chen" V.  G.  Riemenschneider,  FL-Phant.  v.  Ciardi  (Hr. 
Eichler)  etc.  No.  3.  Hmoll-Symph.  v.  Schubert,  3.  Ouvert. 
zu  „Leonore"  v.  Beethoven,  „ Lohen grin**- Vorspiel  v.  Wag- 
ner, 1.  Ungar.  Rhaps.  v.  Liszt,  Polon.  Op.  66  v.  Lassen, 
Stimmungsmld  „Nachts  am  Herthasee'*  v.  Riemenschnei- 
der (oblig.  Trompeten:  HH.  Adolph  u.  Herrmann). 

Brüssel.  Cono.  symph.  des  Orch.  Colonne  a.  Paris  am 
18.  Oct.  Symph.  fantast.,  Sylphentanz  u.  Ungar.  Marsch  a. 
.La  Damnation  de  Faust"  v.  Berlioz,  Seren,  a.  „Impressions 
d'Italie"  y.  G.  Charpentier  (Bratschensolo:  Hr.  Monteux), 
Fragmente  a.  „Psycho"  v.  0.  Franc k  u.  „Castor  und  PoUux" 
V.  Bameau-Geväert,  Ballets  a.  dem  „Cid"  v.  Massenet  und 
a.  „Ascanio"  v.  Saint-Sa3ns,  „La Nuit et  PAmour"  y.  Aug. 
Holmös,  Violoncellvorträge  des  Hrn.  Loevensohn  (2.  Conc. 
V.  Rubinstein). 

Büekeburg.  Soiröe  music.  der  Hofcap.(Prof.Sahla)  am  14. 
Oct. :  Ouvertüren  v.  Beethoven  (Op.  124)  u. W  a  gn  e  r  ( „Tannhäu- 
ser"), Solo  vor  träge  der  Frau  Geller  a.  Magdeburg  (Ges.,  Arie 
[welche?]  a.  „Samson  und  Dalila"  v.  G.  Saint-Saöns,  „Im 
Treibhaus"  u.  „Träume"  v.  R.  Wagner  u.  „Liebestreu"  u. 
„Meine  Liebe  ist  grün"  v.  Brahms)  u.  des  Hrn.  Smith  von 
hier  (Violonc,  „KolNidrei"  v.  Bruch,  „Berceuse"  v.  Godard 
u.  Capriccio  v.  J.  Kien  gel). 

Cassel.  1.  Abonn.-Conc.  des  k.  Theater-Orch.  (Treiber): 
Symphonien  v.  Beethoven  (No.  1)  u.  Schumann  (No.  4),  Solo- 
vorträge der  Frauen  Biazzi-Förster  (Ges.,  Arie  „Non  temer, 
amato  bene"  m.  oblig.  Viol.  [Hr.  Hoppen]  v.  Mozart)  u.  Car- 
reno  (Clav.,  DmoU-Conc.  v.  Rubinstein,  Ungar.  Phant.  v. 
Liszt  etc.). 

Charlottenburg.  1.  Abonn.-Conc.  der  HH.  Ferner  (Clav.) 
u.  Lenzewski  (Viol.)  unt.  Mitwirk,  der  Frau  Wollenberg  (Ges.) 
u.  des  Hrn.  Hekking  (Violonc):  Fdur-Claviertrio  von  R.  L. 
Herman,  Soli  f.  Gres.  v.  Brahms  („Wie  bist  du,  meine  Kö- 
nigin"), Bungert  („Es  geht  wohl  anders"),  Viol  („Was  liegt 
in  deinem  Augenpaar"),  A.  Dorn  („Prinzesschen")  u.  A.,  f. 
Clav.  V.  Auber-Liszt  (Tarantelle)  u.  A.  u.  f.  Violonc.  v.  Sitt 
(And.). 

Coburg.  Am  17.  Oct.  Aufführ.  v.  F.  Hegar's  „Manasse" 
durch  den  Sängerkranz  „Coburg"  (Türk)  unt.  Solist.  Mitwirk, 
des  Frl.  Parkas  u.  der  HH.  Barth  a.  Nürnberg,  Büttner  u. 
Bagge. 

Crimmitschau.  Liederabend  des  Frl.  Hess  unt.  Mitwirk, 
der  HH.  Orth  a.  Werdau  (Ges.),  Menzel  v.  hier  (Clav.)  und 
Prill  a.  Leipzig  (Viol.)  am  3.  Oct.:  Vocalduette  v.  Mendels- 
sohn, Soli  f.  Ges.  v.  Cornelius  (Brautlieder)  u.  A.,  f.  Clav. 
V.  Beethoven  (Mondschein-Son.)  u.  f.  Viol.  v.  A.  Klughardt 
(Rec.  u.  Adagio  a.  dem  Conc),  Vieuxtemps  (Polon.)  u.  Ernst 
(„Othello"-Phant.). 

Darmstadt.  1.  Conc.  des  Musikver.  (de  Haan)  m.  Hän- 
dePs  „Josua"  unt.  solist.  Mitwirk,  der  Frau  Schmidt-Köhne, 
des  Frl.  Haas  u.  der  HH.  Scheuten  u.  Fenten.  —  l.Conc.  der 
Hofcap.  (de  Haan)  unt.  solist.  Mitwirk,  der  Frau  Gulbranson 
(Ges.)  u.  des  Hm.  Zimmermann  (Viol.):  Esdur-Symph.  von 
Mozart,  Einganssscene  des  2.  Actes  a.  „Tannhäuser"  und 
Schlussscene  a.  der  „Götterdämmerung"  v.  Wagner,  Lieder 
„Solvejg's  Wiegenlied",  „Vom  Monte  Ifincio"  u.  „Ein  Schwan" 
v.  Grieg,  Violinsoli  v,  oaint-Saöns  (H moU-Conc.)  u.  Ernst 
(Ungar.  Lieder). 

Dessau.  1.  Conc.  der  Hofcap.  (Klughardt):  „Die  Ideale" 
V.  Liszt,  Seren,  f.  Orch.  v.  L.  Schrattenholz,  Einleitun- 
gen zum  3.  u.  2.  Act  a.  „Königskinder"  v.  E.  Hu mp er- 
din ck,  Gesang^orträge  der  Frau  Lehmann-Kalisch  a.  Berlin. 
Dresden.  Musi^uffiihrung  im  k.  Conservat.  f.  Musik  am 
14.  Oct.:  Gmoll-Clav.-Violinson.  v.  Beethoven  =  HH.  Feigerl 
u.  Halke,  Claviersoli  „Schmetterling"  v.  Grieg,  Scherzinov. 
Tyson-Wolff  u.  3.  u.  n.  Intermezzo  a.  Op.  76  v.  Brahms  := 
Frl.  Neumann,  Prael.  u.  Fuge  Op.  44  v.  Schulz-Beuthen 
=  Frl.  Wander,  Bdur-Violoncellconc.  v.  Boccherini  =  Hr. 
Stein,   Fisdur-Romanze  u.   „Arabeske"  f.  Clav.  v.  Schumann 


=  Frl.  Popp,  Dmoll-Clav.-Violinson.  v.  F.  Kiel  =  FrL  Kien 
u.  Hr.  ^  Lederer. 

Essen  a.  d.  R.  l.Conc.  des  Musikver.  (Witte):  Symph. 
pathöt.  V.  Tschaikowsky,  „Gesang  der  Geister  über  den 
Wassern"  f.  Chor  u.  Orch.  v.W. Berger,  drei  Chorea.  „Der 
Thurm  zu  Babel"  v.  A.  Rubinstein,  Solovorträge  des  FrL 
Oebbecke  a.  Coblenz  (Ges.,  „Penelope's  Trauer"  a,  „Odysseus" 
V.  Bruch,  „Alte  Liebe"  v.  Brahms,  „Morgens  am  Brunnen*' 
V.  Ad.  Jensen  etc.)  u.  des  Hrn.  Prof.  Becker  a.  Frankfurts.  M. 
(Violonc,  Conc.  v.  Volkmann,  Son.  v.  Marcello  u.  „Perpe- 
tuum mobile"  v.  Fitzenhagen). 

Freiberg.  Conc  des  Musikver.  (Anacker)  unt.  Mitwirk, 
des  Frl.  Wichmann  u.  des  Hrn.  Dir.  Dr.  Neumann  am  14.  Oct.: 
„Meeresstille  und  glückliche  Fahrt"  v.  Beethoven,  Musik  zu 
„Manfred"  v.  Schumann. 

Halle  a.  S.  l.Conc. der Stadt8chatzen-Oe8ellschaft(Zeb- 
1er):  4.  Symph.  v.  Gade,  „Genovefa" -Ouvertüre  v.  Schumann, 
Solovorträ£|e  des  Frl.  Wedekind  a.  Dresden  (Ges.,  „Untreu*' 
V.  Cornelias,  „Guten  Morgen"  v.  Grieg,  „Die  Nachtigall^ 
v.  Aiabieff  etc.)  u.  des  Hrn.  Petschnikoff  a.  St.  Petersburg 
(Viol.,  Conc.  V.Beethoven,  Canzonetta  v.  Tschaikowsky  u. 
„Havannaise"  v.  Saint-Saäns). 

Hamburg,  l.  Philharm.  Conc.  (Prof.  Barth):  7.  Symph. 
V.  Beethoven,  „Freischütz" -Ouvert.  v.  Weber,  Trauermarsch 
a.  der  „Götterdämmerung"  v.  Wagner,  G^esangvorträge  des 
Frl.  Brema  a.  London  (Arie  „Sieh  mein  Herz  erschUesset 
sich"  a.  „Samson  und  Dalila"  v.  Saint-Sa3ns  etc.). 

Leipzig.  2.  Abonn.-Conc  ^  im  Neuen  Gtewandhaus  (Ni- 
kisch):  Eine  Faust-Symph.  v.  Liszt  (Tenorsolo:  Hr.  Dierich), 
Adagio  a.  der  7.  Symph.  v.  Ant.  Brückner,  „Freischütz"- 
Ouvert.  V.  Weber,  3.  Seren,  f.  Streichorch.  v.  R.  Volkmann 
(oblig.  Violonc:  Hr.  Kiengel).  —  2.  Conc.  des  Liszt- Verein» 
(Klughardt  a.  Dessau):  CmoU-Symph.  u.  Frühlingsouvert.  v. 
Klughardt,  „Die  Ideale"  v.  Liszt,  Solo  vortrage  der  Fraa 
Sandow-Herms  a.  Berlin  (Ges.,  „Obdach  der  Liebe",  „Der 
Knabe  und  das  Immlein",  „Neue  Liebe",  „Ständchen*^  u.  „Der 
Gärtner"  v.  R.  Kahn)  und  des  Frl.  Painpar6  a.  Antwerpen 
(Clav.,  Gdur-Conc.  v.  Beethoven,  Prael.  n.  Fuge  in  Amoli  v. 
S.  Bach-Liszt,  Gavotte  u.  Musette  v.  Thom6  etc).  —  Histor. 
Clavierconc.  des  Hm.  Buchmi^er  a.  Dresden  unter  Mitwirk, 
der  HH.  Petri  v.  ebendaher  (viol.)  u.  Wille  v.  hier  (Violonc'^ 
am  19.  Oct.:  Variat.  üb.  „Ich  bin  der  Schneider  £[akadn"  f. 
Clav.,  Viol.  u.  Violonc.  v.  Beethoven,  Claviersoli  von  J.  Ad. 
Reinken  (Variat.  üb.  ein  Ballet),  Georg  Böhm  (Prael.,  Fuge 
u.  Postlud.),  J.  Kuhnau  (a.  der  1.  biblischen  Historie  „Der 
Streit  zwischen  David  und  Goliath"),  F.  Couperin,  D.  ScarL&tti, 
S.  Bach,  Rameau,  G.  Ph.  Telemann  (Polon.  u.  Bourr^),  W.  F. 
Bach,  R.  Schumann,  F.  Liszt  (Bearbeit.  des  Hussitenliedes), 
F.  Draeseke  („Immergrün"  u.  „Nur  ein  Ton")  u.  Saint- 
Saens  (Etüde  a.  Op.  52),  Prael.  u.  Fuge  in  Gmoll  f.  VioL  v. 
S.  Bach.  —  8.  Beetnoven- Vortrag  des  Hrn.  B.  Roth  a.  Dres- 
den: Ciaviersonaten  Op.  14,  22  u.  26.  —  1.  Abonn.-Conc.  des 
Böhm.  Streichquart,  der  HH.  Hoffmann,  Suk,  Nedbal  u.  Wi- 
han:  Streichquartette  v.  Haydn  (Dmoll),  Mozart  (Ddur)  und 
Beethoven  (Op.  127).  —  Conc.  der  Sängerin  Frau  Hohlfeld  v. 
hier  u.  der  Pianistin  Frl.  Annie  Weber  a.  Cöln  am  27.  Oct 
m.  Soli  f.  Gesang  v.  Brahms  („Muss  es  eine  Trennung"), 
Chamin  ade  (Berceuse),  Ad.  Jensen  („Frühlingsnacht"), 
P.  Kiengel  („Im  Grase  thauts")  u.  A.  u.  f.  Clav.  v.  S.  Bach- 
Tausig  (Tocc.  u.  Fuge  in  Dmoll),  Chopin,  Liszt  (14.  u.  6. 
Ungar.  Rhaps.  u.  „Lieoestraum"),  Mühlaorfer  („Verschwie- 
genes Glück")  u.  Godard  (Mazurka). 

Pforzheim«  Conc.  der  Frauen  Hoeck-Lechner  a.  Carls- 
ruhe (Ges.)  u.  Senkrah  a.  Weimar  (Viol.)  u.  des  Hm.  Rübner 
a.  Carlsruhe  (Clav.)  am  17.  Oct.:  Soli  f.  Ges.  v.  C.  Rübner 
(Frühlingslied),  G Ö t z  („Geheimniss"),  V.  L ac h n  e  r („Betro^ne 
Liebe"  u.  „Beim  Mondenschein",  Letzteres  m.  oblig.  VioL), 
Reinecke  (Frühlingslied  m.  oblig.  Viol.)  U.A.,  f.  Clav.  v. 
C.  Rübner  (Paraphrase  üb.  Wagner^s  „Meistersinger"), 
Neupert  (Barcarole),  Schumann  u.  Liszt  (Noct.)  u.  f.  Viol. 
V.  Godard  (Conc.  romant.),  Spohr,  Mlynarski  (Berceuse 
slav.)  u.  Popper -Säur  et  (Elfentanz). 

Würzburg.  l.  Conc.  der  k.  Musikschule  (Dr.  Kliebert): 
Amoll-Symph.  v.  Mendelssohn,  „Euryanthe"- Ouvert.  v.  Weber, 
„Der  Tanz  in  der  Dorfschenke"  f.  Orch.  v.  Liszt,  Violoncell- 
vorträge  des  Hrn.  Prof.  Becker  a.  Frankfurt  a.  M.  (Hmoll- 
Conc  V.  DvoFäk,  Romanze  u.  Valse  grac  ei^.  Comp,  und 
„Perpetuum  mobile"  v.  Fitzenhagen). 

Veraltete  Programme,   sowie  Programme  ohne  AngaXie  von  Ort  und 
Datum  müssen  v(^tändig  un^)ead%tet  bleiben! 


593 


Engagements  und  GIste  in  Oper  und  Concert. 

Annaberg.    Einen  höchst  animirten  Verlauf  nahm  nnser 
1 .  Museumsconcert   unter  der  Mitwirkung  des  jugendlichen 
Bassisten  Hm.  Ernst  Wächter  von  der  Dresdener  Hofoper, 
desselben  Künstlers,  der  diesen  Sommer  in  Bayreuth  als  Fa- 
selt und  Hunding  alle  Welt  du^ch  die  Qrundgewalt  seiner 
Stimme  in  Staunen  versetzte.     Aber  nicht  allein  durch   die 
Pracht  seines  Organs,  auch  durch  die  edle,  jede  Oomposition 
ans  ihrem  Lebensnerv  entwickelnde  Auffassung   errang  er 
sich  Beifallsstürme,   wie  sie   nur   ganz    grossen   Künstlern 
zu  entfesseln  gelingen.    Auf  alle  Fälle  steht  Hm.  Wächter 
eine    ruhmreiche    Zukunft   hervor.    —    Berlin.    In  einem 
eigenen   Concert,  das  Hr.  Hofconcertmeister   Alfred   Kras> 
seit   aus    Weimar   unter  Begleitung  des  Philharmonischen 
Orchesters    hier    gab,  hat    sich    derselbe    als    ein    Geiger 
erster    Bangordnung    zu    erkennen    gegeben.       Ein     Bra- 
vourstück leistete  me  berühmte  Capelle   und  ihr  trefflicher 
Capellmeister  Hr.  Prof.  Mannstädt  darin,  dass  sie  infolge  zu 
spät  eingetroffener  Orchesterstimmen  das  schwere  Strauss*- 
scbe  Concert  ohne  Probe  accompagnirten.  —   Brüssel.    Das 
lange  erwartete,  oft  aufgeschobene  Debüt  des  Frl.  Jane  H ar- 
din g  im  Monnaie-Theater  fand  endlich  vor  einem  glänzen- 
den I^ublicum  statt.     Die  Stimme  der  Sängerin  ist  hübsch, 
aber  klein,  die  Gesammtleistung  für  ein  Theater  dieses  Ban- 
ges nicht  entsprechend.   Darüber  konnten  die  reiche  Toilette 
und    der   Brillantschmuck  der  Debütantin  nicht  hinwegtäu- 
schen. —  Copenhagen.    Das  Gastspiel  der  schwedischen  Alt- 
sängerin Frau  Matilda  Linden  am  k.  Theater  ist  als   ein 
dauernder  Succ^  zu  bezeichnen.    In  Glückes  „Orpheus"  feierte 
Frau  Linden  in  der  Titelrolle  durch  ihren  herrlichen  Gesang 
und  ihre  plastische  Schönheit  grosse  Triumphe.  Nicht  minder 
gefiel  die  J&ünstlerin  als  Carmen.      Das  k.  Theater  darf,   so 
oft  sie  auftritt,  auf  ein  vollbesetztes  Haus  rechnen.  —  Gör- 
litz.   Das  1.  Concert  des  Vereins  der  Musikfreunde  vermit- 
telte in  Hrn.  Arno  Hilf  aus  Leipzig  die  Bekanntschaft  mit 
einem  Violinmeister ,    der  in  der  Kühnheit  und  Zuverlässig- 
keit der  Technik  und  der  Warmblütigkeit  des  Vortrafi;s  nur 
wenige  Bivalen  neben,  keinen  über  sich  hat.    Nach  Seite  der 
Virtuosität  bot  er  geradezu  Unheimliches  in  der  Wiedergabe 
des  Paeanini^schen  Concertsatzes,  ja  nicht  einmal  der  um- 
stand, dass  ihm  in  der  tollkühnen  schwierigen  Cadenz,  die  er 
zu  dem  Stück  geschrieben  hat,  eine  Saite  nss  und  er  infolge- 
dessen sein  Spiel  ohne  Weiteres  auf  einer  ihm  fremden  Geige 
fortsetzte,    hatte   den    geringsten  Eünfluss  auf  das  Letztere. 
Dass   der  phänomenale  Künstler  mit  Beifall  geradezu  über- 
schüttet wurde,  war  ganz  natürlich.    —    London.    Hr.  Co- 
lon ne  aus  Paris  gab   hier  zwei  Concerte,   in   welchen   das 
Publicum   zu  einer   ungewohnten  Wärme   des  Beifalls  sich 
erhob,   die   besonders   gross  im  zweiten  Concerte  war.    Die 
Kritik   überbietet  sich   gleichfalls  in  Lobsprüchen  über  das 
Orchester  und  seinen  Leiter.  —  New- York.  Die  Operngesell- 
schaft des  Hrn.  Mapleson,  welche  am  26.  Oct.  ihre  Spielzeit 
mit  q  Aida**  eröffnen  wird,  setzt  sich  zusammen  aus  den  Damen 
Darclöe,    Bonaplata-Bau,    Dotti,    Huguet,    Streng, 
Tonlinguet,    Albini,  du  Bedat,   Parsi,  Meysenheim, 
Scalchi  und  Ponzano,   sowie  den  HH.  de  Marchi,    Du- 
roty    Bandacio,    Betti,    Olivieri,   Ughetto,   Alberti, 
de  Anna,  Pinto,  Terzi,  Giordano,  Borelli  und  Dado. 
Die  HH.  Bombini  und  Tango  sind  zu  Capellmeistem  aus- 
ersehen.   Hr.  Walter  Damrosch   hat  als  Ersatz   für  die  un- 
vergessliche   Frau  Klaffsky  Frau  Mohor-Bavenstein   für 
sein  Unternehmen  gewonnen.  —  Weimar.  Von  ausserordent- 
lichem Erfolg  war  das  solistische  Auftreten  der  Frau  Car- 
reno  im  1.  Abonnementconcert  der  Hofcapelle  begleitet.  Die 
geniale  Frau  riss  mit  ihrem  Spiel  das  Publicum  zur  höchsten 
Begeisterung  hin.    —    Zürich.      Die  HH.  Hans  Treichler 
(Violinist)  und  Willy  Treichler  (Violoncellist),  Schüler  der 
HH.  Professoren  Joachim  und  Hausmann  in  Berlin,   veran- 
stalteten  hier  unter  Mitwirkung  tüchtiger  hiesiger  Künstler 
eine  Kammermusikanfführung,  in  welcher  sie  sich  sowohl  im 
Ensemble,  wie  als  Solisten  als  sehr  respectable  Vertreter  ihrer 
Instrumente  erwiesen  und  vielen  Beifall  fanden. 

Kirchenmusik. 

Leipzig.  Thomaskirche:  24.  Oct.  „Wenn  ich  ihn  nur 
habe"  v.  W.  Stade.  „Ich  lasse  dich  nicht**  von  S.  Bach.  — 
Nicolaikirche:  25.  Oct.  „Herr,  offne  mir  die  Herzensthür**  v. 
G.  Schreck. 

Chemnitz.  St.  Jacobikirche:  23.  Aug.  „Auf  Gott  den 
Herrn«  v.  B.  Dietrich.    30.  Aug.  „Die  Allmacht"  v.  F.  Schu- 


bert. 2.  Sept.  Kriegerischer  Marsch  von  Händel.  6.  Sept. 
„0,  lass  kein  Herz  dir  fremde  bleiben"  v.  Lassen.  IB.  Sept. 
„Kyrie"  a.  der  Messe  v.  Schumann.  20.  Sept.  „Fürchte  dich 
nicht,  ich  bin  bei  dir"  v.  S.  Bach.  26.  Sept  „Dies  ist  der 
Tag,  den  Gott  gemacht"  v.  Th.  Schneider.  —  St.  Johannis- 
kirche :  23.  Aug.  „Ich  komme  vor  dein  Angesicht"  v.  Haupt- 
mann. 30.  Aug.  „Verbirg  dein  Antlitz  nicht"  v.  E.  F.  Richter. 
6.  Sept.  „Herr,  höre  mein  Gebet"  v.  Hauptmann.  20.  Sept. 
„Bleioe  treu"  v.  Wamsdorf.  —  St.  Paulikirche:  23.  Aug. 
„Selig,  wer  sich  suchet  Raum"  v.  Joseph.  30.  Aug.  Psalm  S4k 
V.  Alb.  Becker.  6.  Sept.  „Vater  unser"  v.  Pr&torius.  13.  Sept. 
„Herr,  wer  wird  wohnen"  v.  Hauptmann.  20.  Sept.  Psalm  23 
V.  B.  Klein.  26.  Sept.  „Jesu,  dein  Seel"  v.  Frank.  —  St. 
Petrikirche;  23.  Aug.  „Gloria"  v.  Grell.  80.  Aug.  „Wer  unter 
dem  Schirm  des  Höchsten  sitzet"  v.  E.  F.  Richter.  6.  Sept. 
„Die  Liebe  Gottes  ist  ausgegossen"  v.  Kücken.  18.  Sept.  „Dich 
will  ich  lieben,  meine  Stärke"  v.  Engel.  20.  Sept.  „Die  Liebe 
Gottes"  V.  Kücken.  26.  Sept.  „Exultate  Deo"  v.  Scarlatti. 
—  St.  Marcuskirche:  23.  Aug.  „Exultate  Deo"  (v.?).  30.  Aug. 
„Herr,  ich  lasse  dich  nicht"  v.  G.  Meinel.  6.  Sept.  „Freu 
dich  sehr,  o  meine  Seele"   v.   S.  Bach.     13.  Sept.    .Gtenitori 

E9nitoque  laus  et  jubilatio"  v.  Vittoria.  20.  Sept.  „0,  au  Gottes 
amm"  v.  Hasler.  26.  Sept.  „Weiche  nicht"  v.  Becker.  — 
St.  Nicolaikirche:  28.  Aug.  „0  du,  der  du  die  Liebe  bist"  v. 
Grell  13.  Sept.  „Herr  Gott,  von  deiner  Wohnung"  v.  Wer- 
mann.  26.  Sept.  „Schmecket  und  ßehet,  wie  freundlich"  v. 
Bergt.  —  Schlosskirche:  6.  Sept.  »Herr,  wer  wird  wohnen" 
V.  Richter. 

OpernauffDhrungen. 

September. 

Wien.  K.  k.  Hof-Opemtheater:  2.  Fra  Diavolo.  3.,  6., 
9.,  16.,  28.  u.  26.  Der  Evangelimann.  6.  Wilhelm  TeU.  7.  u. 
29.  Orpheus  und  Eurydice.  8.  u.  22.  Lohengrin.  10.  Der 
fliegenoe  HoU&nder.  12.  Der  Freischütz.  13.  Der  Templer 
und  die  Jüdin.  14.  Der  Bajazzo.  16.  Die  heil.  Elisabeth. 
17.  Hansel  und  Gretel.  18.  Die  Königin  von  Saba.  19.  Der 
Trompeter  von  Säkkingen.  20.  Margarethe.  25.  Cavalleria 
rusticana.    27.  Tannh&user.    28.  Der  Troubadour. 

Aufgeführte  Novitäten. 

Bargiel  (W.),  „Medea^-Ouvert.  (Amsterdam,  Abonn.-Conc. 
im  Neuen  Ooncerthaus  [Mengelberg)  am  24.  Sept.) 

Berlioz  (H.),  Ouvertüre  „Römischer  Carneval".  (Leipzig, 
1.  Liszt-Ver.-Conc  [Winderstein].) 

Brahms  (J.),  CmoU-Symph.  (Amsterdam,  Mat.  music.  im 
Neuen  Goncerthaus  [Mengelberg]  am  4.  Oct.) 

Fdur-Symph.    (Sondersnausen,    Lohconc.   der  Hofcap. 

[Schroeder]  am  27.  Sept.) 

Bruch  (M.),  1.  Violinconcert.  (Pforzheim,  Conc.  des  Instru- 
mentalver.  [Baal]  am  27.  Sept.) 

Davidoff  (C),  Hmoll-Violoncellconc.    (Ebendaselbst.) 

Dvo^&k  (A.),  Ouvert.  „In  der  Natur".  (Gotha,  Vereinsconc. 
des  Musikver.  [Tietzl.  Amsterdam,  Mat.  music.  im  Neuen 
Ck)ncerthaus  [Mengelberg]  am  4.  Oct.) 

Enna  (A.),  „Kleopatra^-Ouvert.  (Leipzig,  Eröffnungsconcert 
des  Winderstein-Orch.  [Winderstein]  am  4.  Oct.) 

Grieg  (Edv.),  1.  n-^eer  Gynt^-Suite.  (Amsterdam,  1.  Abonn.- 
Cbnc.  im  Neuen  Goncerthaus  [Mengelberg]  am  1.  Oct.) 

Liszt  (F.),  „Tasso"  u.  A dur-Clavierconc.  (Leipzig,  1.  Liszt- 
Ver.-Conc.  [Winderstein].) 

„Tasso**.    (Conc.  des  Winderstein-Orch.  [Winderstein] 

am  11.  Oct.) 

Rheinberge r  (J.),  Fdur-Orgeloonc.  m.  Orch.  (Goslar,  Geistl. 
Conc.  in  der  Klosterkirche  am  9.  Sept.) 

Clav.-Yiolinson.  Op.  77.  (Annaberg,  1.  Kammermusik- 
abend des  Ehepaares  Affemi.) 

Cdur-Clav.-Violoncellson.  (Leipzig,  Abendunterhalt,  im 

k.  Conservat.  der  Musik  am  26.  Sept.) 

Smetana  (F.),  „Yysehrad^.  (Amsterdam,  Mat.  music.  im 
Neuen  Goncerthaus  [Mengelberg]  am  27.  Sept.) 

Tschalkowsky  (P.),  Symph.  pathöt.  (Amsteraam,  Abonn.- 
Conc.  im  Neuen  Goncerthaus  [Mengelberg]  am  24.  Sept. 
u.  Mat.  music.  daselbst  am  27.  Sept.) 

Yolkmann  (R.),  8.  Serenade  f.  Streichorch.  (Amsterdam, 
Abonn.-Conc.  im  Neuen  Goncerthaus  [Mengelberg]  am 
24.  Sept.) 

Wagner  (K.),  Eine  Faust-Ouvert.    (Do.,  am  1.  Oct) 

Kaiser-Marsch,   Vorspiel  u.    „Isoldens  Liebestod"   aus 

„Tristan  und  Isolde",  Parsifal"- Vorspiel  etc.  (Sonders- 
hausen, Lohconc.  der  Hofcap.  [Schroeder]  am  27.  Sept.) 


694 


Wagner  (R.),  ^MeistersiDger*'- Vorspiel.  (Bremerhaven,  Gono. 
des  Frl.  Jühlfs  am  93.  Sept) 

—  -—  Kaiser-Marsch.  (Leipzig,  Erdffnungsconc.  des  Winder- 
stein-Orch.  [Winderstein]  am  4.  Oct.  u.  Eüteconc.  dersel- 
ben Cap.  in  der  Alberthalle  am  ft.  Oct.  [Winderstein].) 

^iWaldweben"  a.  „Siegfried".  (Amsterdam,  Abonn.-Conc. 

im  Neuen  Concerthaiis  [Mengelberg]  am  34.  Sept.) 

Wieniawski(H.),  FismoU-Violinconc.  (Bremerhaven,  Gonc. 
des  Frl.  Jühlfs  am  23.  Sept.) 

Wiemann  (B.).  Symph.  Tonaicht.  „Der  Gefangene  im  Kau- 
kasus".   (Ebendaselbst.) 

Musikalien-  und  BOchermarkt 

Eingetroffen: 

Becker,  Albert,  „Singet  dem  Herrn  ein  neues  Lied"  f.  gem. 

Chor,  Soli  u.  Clav.,  Op.  78.    (Berlin,  Bies  &  Erler.) 
Behn,  Hermann,  Cmoil-Claviersoiiate,  Op.  6.      (Leipzig,  Fr. 

Kistner.) 
Gläser,  Paul,   Bequiem  f.  Baritonsolo,  kl.  Orch.,  Orgel  und 

Harfe,  Op.  16.    (Leipzig,  Breitkopf  &  Härtel.) 
Kroeeer,  £.  ^i.,   Fmoll-Suite   f.   Clav.,   Op.  33.     (Ebenda- 

*    selbst.) 
Seh  rader,  Hans,    Violinschule   nach    modernen  Principien. 

(Hamburg,  Domkowsky  &  Co.) 
Sin  ding,  Christian,   Suite  f.  Clav,  zu  vier  Händen,  Op.  35. 

(Leipzig,  C.  F.  Peters.) 

Müsiol,  Bobert,  Hugo  BrÜckler.  Ein  Beitrag  zur  Geschichte 
des  musikalischen  deutschen  Liedes.  (Dresden,  L.  Hot- 
farth.) 

Vermischte  Mittheiiungen  und  Notizen. 

*  Das  13.  Schlesische  Musikfest  wird  im  Frühjahr 
n.  J.  in  Görlitz  unter  Direction  des  Hrn.  Dr.  Muck  aus 
Berlin  abgehalten  werden. 

*  Von  der  Weltfirma  Breitkopf  ^-  Hftrtel  in  Leipzig  direct 
oder  durch  die  nächste  Buch-  oder  Musikalienhandlung  ist 
kostenlos  ein  handlicher  und  geschmackvoll  ausgestatteter 
„Musikalischer  Weihnachts-Katalog"  zu  beziehen,  der 
auf  mehr  als  100  Seiten  sorgsam  gewählte  und  gleichmässig 
gebundene  Musikwerke  deutscher  Verleger,  sowie  Gesammt- 
ausgaben,  musikalische  Sammelwerke  upd  die  hervorragen* 
deren  Erscheinungen  der  Litteratur  verzeichnet  und  seinem 
Zweck,  als  Führer  durch  die  musikalische  Geschenklitteratur 
zu  dienen,  in  vortrefHicher  Weise  entspricht.  Dem  schmucken 
Bändchen  dient  als  sinnige  Einleitung  das  Märchen  „Himm- 
lische Musik"  von  Rieh.  v.  Volkmann-Leander  und  sind  ausser- 
dem die  Portraits  von  Justus  W.  Lyra,  Seb.  Bach,  H.  L.  Has- 
1er,  Liszt,.  E.  d'Albert  und  E.  Tinel,  zum  Theil  mit  kurzen 
Biographien,  einverleibt.  Wer  sich  rechtzeitig  auf  dem  bez. 
Litteraturgebiete  orientiren  will,  lasse  sich  ungesäumt  diesen 
nützlichen  Katalog  kommen  und  nehme  Einsicht  in  die  reiche 
Auslese,  die  er  bietet. 

*  Im  1.  Concert  der  k.  Musikschule  in  Würzburg  spielte 
Hr.  Prof.  Hugo  Becker  aus  Frankfurt  a.  M.  zum  ersten  Male 
das  neue  Violoncellconcert  in  Hmoll  Op.  104  von  Anton 
Dvorak,  das  sich  als  ein  hochbedeutendes  Werk  auf  dem  Ge- 
biete der  Violoncelllitteratur  erwies.  Hervorragende  contra- 
punctische  Kunst  und  glänzende  Instrumentation,  verbunden 
mit  Ausnutzung  slavischer  National  weisen,  geben  dem  Werke 
einen  ganz  eigenartigen  Charakter.  Beschauliche  Buhe  wech- 
selt mit  übersprudelnder  Lust.  Namentlich  der  2.  Satz  mit 
seiner  innigen  Cantilene,  sowie  der  8.  Satz  mit  seinem  speci- 
fischen  Nationalgepräge  fanden  grössten  Beifall.  Dass  Hr. 
Prof.  Becker  die  Solostimme  nicht  nur  als  brillanter  Virtuos, 
sondern  auch  als  feinfühlender  Musiker  ausführte,  braucht 
wohl  kaum  erst  erwähnt  zu  werden.  Das  interessante  Werk 
wird  sicher  überall  mit  Beifall  aufgenommen  werden. 

*  Die  Musikalienhandlung  von  Louis  Oertel  in  Hannover 
schreibt  sechs  Preise  (je  Einen  zu  300,  200,  100  und  60  und 
Zweie  zu  26  M.)  für  Compositionen  deutsch-patriotischen  Charak- 
ters aus.  Preisrichter  sind  die  HH.  Müller- Berghaus,  Bunte, 
Frischen  und  Girschner,  als  Schlusstermin  der  Einsendungen 
ist  der  16.  Nov.  gesetzt. 

*  Die  französische  Akademie  der  Schönen  Künste  hat 
entschieden,  dass  der  Prix  Estrade- Delcros  im  Betrage 
von  8000  Frcs.,  welcher  Preis  in  keinem  Falle  getheilt  werden 
darf,  als  Belohnung  für  ein  in  den'  letzten  fünf  Jahren  ent- 


staudeneti  und  von  der  Akademie  besonders  würdig  befun- 
denes Werk  der  graphischen  Künste  oder  der  musikalischen 
Composition  dienen  solle.  Der  Preis  wird  im  Jahre  1899  zum 
ersten  Male  vergeben  werden,  und  zwar  nur  an  französische 
Künstler,  welche  zudem  nicht  der  Akademie  der  Schönen 
Künste  angehören. 

*  Carl  Geldmarkts  „Heimchen  am  Herd"  ging  Mitte 
d.  Mts.  fast  gleichzeitig  in  den  Stadttheatern  zu  Eiber feld, 
hier  musikalisch  vorzüglich  vorbereitet  und  am  Entschei- 
dungsabend siegvoll  geleitet  von  Hrn.  CapeUmeister  Hertz, 
und  zu  Breslau  erstmalig  mit  ansehnlichem  Erfolg  in 
Scene. 

*  Im  Hoftheater  zu  München  fand  am  18.  Oct.  die  Erst- 
aufführung von  W.  Kienzl's  „Evangelimann**  statt  und  hatte 
als  Novität  sidi  einer  überaus  warmen,  viele  Wiederholungen 
garantirenden  Aufnahme  zu  erfreuen. 

*  Die  Wiesbadener  Premi6re  von  M.  Schillings* 
„Ingwelde"  hatte  einen  euten  Succös.  Die  Anwesenheit  Sr. 
Mnjestät  des  Kaisers  Wilhelm 's  II.  verlieh  ihr  äusserlich  den 
Charakter  einer  Festvorstellung.  Wir  kommen  in  unserer 
n.  No.  auf  dieses  Ereigniss  ausführlich  zurück. 

*  In  Norwich  ging  die  neue  Manuscript-Oper  „Hero 
und  Leander**  von  Luigi  Manoinelli  zum  ersten  Male  mit 
Erfolg  über  die  Bretter. 

*  Die  Oper  „Der  Capitän**  von  Philipp  Sousa  erlebto 
im  Broadway-Theater  in  New-York  ihre  Erstaufführung. 

*  Hr.  Hofcapellmeister  BiohardStranss  in  München  ist 
von  mehreren  deutschen  und  belgischen  Concertdirectionen 
eingeladen  worden,  in  deren  Concerten  Orchester  werke  von 
sich  zu  dirigiren,  und  wird  diesen  Einladungen  im  November 
und  December  d.  J.  entsprechen.  Namentlich  ist  man  gespannt 
auf  die  neue symphoniscne  Dichtung  „Also sprach Zarathustra**. 

*  Das  Sängerpaar  Anna  und  Eugen  Hildach  befindet 
sich  auf  einer  Concertreise  in  Skandinavien  und  feiert  wieder, 
wie  echon  früher  daselbst,  die  schönsten  künstlerischen 
Triumphe. 

*  In  verschiedenen  grösseren  Städten  der  Schweiz  hatte 
man  vor  einiger  Zeit  Gelegenheit,  das  meisterhafte  Orgelsptel 
des  Hm.  Saint- Saöns  aus  Paris  bewundem  zu  können. 
Unter  den  Vortragsstücken  figurirton  natürlich  auch  ver- 
schiedene eigene  Compositionen  des  berühmten  Künstlers. 

*  Die  Mitglieder  des  Breslauer  Orchester -Vereins,  die 
HH.  Concertmeister  Himmelstoss,  Soloflötist  Eich  1er  und 
1.  Fagottist  Bräunlich,  begingen  am  1.  dies  winterlichen 
Concertabend  des  Vereins  ihr  25jähriges  Jubiläum  als  solche. 
Ihnen  zu  Ehren  standen  Liszt's  „Festklänge**  auf  dem  Pro- 
gramm des  Concor tes. 

*  Unter  den  62  Bewerbern  um  die  zwei  Preise,  welche 
anlässlich  des  nächstjährigen  grossen  Sängerfestes  in  Phila- 
delphia der  Nordöstliche  Sängerbund-  für  im  Volkston  gehal- 
tene Männerchöre  ausschrieb,  sind  die  HU.  Carl  Fi  quo, 
Musikdirector  und  Organist  in  Brooklyn,  und  Hermann 
Spielte r,  Dirigent  des  Beethoven-Chors  in  New-York,  Beide 
ehemalige  SchtUer  des  Leipziger  k.  Conservatoriums  der  Mu- 
sik, als  Sieger  hervorgegangen. 

*  Hr.  Arno  Hilf,  der  ausgezeichnete  Leipziger  Violin- 
meister,  erhielt  vom  Herzog  von  Sachsen-Altenburg  die  gol- 
dene Medaille  für  Kunst  und  Wissenschaft  verliehen. 

*  Hr.  Hofpianofortefabrikant  Geh.  Commerzienrath  Carl 
Bechstein  erhielt  am  Schlüsse  der  Berliner  Gewerbeans- 
stellung die  goldene  Staatsmedaille  für  Gewerbe  und  Indu- 
strie verliehen. 

*  Die  Hofpianofortefabrik  der  HH.  Schiedmayer  & 
Söhne  in  Stuttgart  errang  sich  auf  der  Württembergischen 
Gewerbeausstellung  die  goldene  Medaille. 

Todtenliste.  Jules  Gar  ein,  Sologeiger  und  8.  Capell- 
meister  im  Orchester  der  Grossen  Oper,  Lehrer  am  Conser- 
vatorium,  später  1.  CapeUmeister  der  Conservatoriumsconcerte 
zu  Paris,  f  am  10.  Oct.,  Ö6  Jahre  alt,  in  Paris.  —  Frau  Ga- 
veaux-Sabatier,  wohlbekannte  liebenswürdige  Bomanzen- 
Sängerin,  später  Gesanglehrerin,  f,  76  Jahre  alt.  —  Johan 
G.  Oonradi,  norwegischer  Musiker,  der  verschiedene 
Bühnenmusiken  componirt  und  historische  Notizen  über  nor- 
wegische Musik  und  Musiker  geschrieben,  f,  76  Jahre  alt,  in 
Christiania. 


:^  i*  i  e  r  k 

B,  Z.  in  L,  Dm88  der  junge  Mensch,  desseA  dünkelhaftes 
und  vorlautes  Wesen  nicht  einmal  durch  die  strenge  Milit&r- 
zQcht  niedergehalten  werden  konnte,  glauht,  fär  einen  heson- 
deren,  wenn  auch  gar  nicht  denkbaren  Fall  dem  verehrten 
Director  des  betr.  Instituts  mit  Erfolg  Vorschriften  machen 
zu  können )  drückt  eben,  wie  Sie  g&uz  richtig  bemerken,  „dem 
Fass  seiner  Eingebildetheit  den  Boden  aus  . 

J.  M,  in  C.    Nach  den  Beobachtungen,  die  wir  in  (fieser 


695 


ästen. 

Richtung  machen  konnten,  wird  der  Misserfolg,  welchen  der 
Violinist  Hr.  Sp.  in  der  dänischen  Hauptstadt  mit  seinem 
Spiel  hatte,  ebenfalls  in  gewissen  deutschen  und  amerikani- 
schen Blättern  zu  einem  Triumph  für  den  reclamebedürftigeu 
Amerikaner  ausgewechselt  werden. 

L,  E,  F.  in  K,  Sie  sind  durchaus  nicht  verpflichtet^ 
Abonnementsgelder  für  eine  Zeitung  zu  zahlen,  die  Ihnen 
unverlangt  zugestellt  wurde. 


Anseiflren. 


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Bis  dato  zur  Aufführung  angenommen  in   Carlsruhe,    Weimar,    W^ 
Berlin  (Hofoper),    München,    Stuttgart,    Frankfurt  a.  M.,  Wies-    H 
baden,   Magdeburg  und  Schwerin.  H 

Früher  erschien  femer: 

lEEIoxxiisolxe    Oper    In    drei    .^oten    ^v^ozi 

E.  N.  V.  Reznicek. 

Ciavierauszug  mit  Text  Preis  Jk  10,—  netto.     Textbuch  Preis  60  /^  netto. 


^/^  Einzeln-Ausgaben  siehe  Sonderverzeichniss. 
Bis'clato  zur  Aufführung  angenommen  in  Cöln,   Berlin,   Leipzig, 

Prag,   Carlsruhe,  Wiesbaden,   Königsberg  i.  Pr.,    Graz,    Cassel, 

Weimar,  Darmstadt,    Dessau,    Breslau,    Strassburg,    Chemnitz, 

Aachen,   Mannheim,  Stettin,  Magdeburg,  Zürich,  Freibiirg,  Be- 

gensburg,  Riga  etc.  etc. 


Emma  Sperling, 

OoDoert-  und  OratmeiMBgmii  (Sopran). 

Gesanglehrerin. 
Leipzig,  Dörrienstr.   13.  [1779aa) 

Lulu  Heynsen  (lexicfiipran  i.  III), 
[i780k.j  liieder-  nod  tntorieiditerii. 

Berlin  W.,  Schöneberger-Üfer  41. 
Concertvertret  Herrn. Wolff,  Ber  1  in  W. 

Eduard  Manu^r^^sim.] 

Coneert-  und  Oratoriensänger  (Tenor). 
D  r  e  •  d  e  Hl  Ostra-Allee  23. 

Cfioilie  Kloppenburgi 

hoher  Alt.  [1782m.] 

Frankfurt  a.  M.»  Zimmerweg  18. 
Concertvertretungt    fi.  Wolff,   Berlin. 

Soloqnarlett  für  KirehengesaDg, 

Lielpsiff.  [1783a.j 

Adr.:  B.  Röthig,  Cantor  a.  St.  Job. 
Sophienstrasse  12. 

Stephan  Krehl, 

Lehrer  f.  Theorie  am  grotth.  Conservatorium 
Carlsrahe  (Baden).  [1784y.] 


1, 


herzogl.  anhält.  Kammersängerin  (Sopran)t 

Berlin  S.,  Camphausenstrasse  20. 

Concert-Vertretang:      [1785x.] 
Eigei  Steri,  B«rlii  W.,  ligMorgar  Str.  7. 

Willy  iReMerg, 

Genf.  [1786—.] 

Edda  Wolf, 

Gesanglehrerin.      [  1 787w.j 
Ijelpsls,  PfaÜendorfer  Str.  5,  IL 

Johanna  Dietz, 

Conoert-  und  Oratoriensängerin 

(Sopran).  [1788b.  J 

Frankfurt  a.  M.,  Schweizerstrasse  1, 


596 


Soeben  erschien:  [1789.] 

Haliseher  WeihnaeMatalog  1891 

fUr  das  deutsche  Volk. 

Das  sehr  geschmackvoll  ausgestattete 
Bändchen  enthält  auf  112  Seiten  die 
besten  Werke  deutscher  Musikverleger 
in  schmucken  Einbänden.  Eine  gewiss 
willkommene  Beigabe  bilden  die  Bild- 
nisse von  J.  S.  Bach,  H.  L.  Hasler, 
Fr.  Liszt,  Eug.  d' Albert,  Edg.  Tinel 
und  Just.  W.  Lyra  (zum  Theil  mit  kur- 
zen Biographien),  sowie  Rieh,  von  Volk- 
mann-Leander's  reizendes  Märchen  von 
der  himmlischen  Musik. 


Leipzig. 


Breitkopf  &  HSrtei. 


und  Buclier, 


deren  Bestellung  unter  ge- 
nauer Angabe  der  resp.  Titel 
an  mich  gelangt,  werden  von 
mir  unter  dem  übUchen 
Rabattabzug  prompt  geliefert. 
Aufträge  aus  Ländern,  nach 
welchen  Postnachnahme  nicht 
zulässig  ist,  wolle  man  gef. 
mit  dem  eveut.  Qeldbetrag 
versehen.  [1790!] 

Leipzig.    E.W.  Fritzsoh. 


In  meinem  Verlage  erschien:     [1791.] 

Richard  Pohl. 

(„Wie  rafft  ich  mich  auf  in  der  Nacht".) 

Für  ▼ierstimmigen  Männergesang 
mit  Pianoforte. 

Partitur  und  Stimmen  Ji  1,50.  (Partitur 
Jk  1, — .    Stimmen  ä  15  ^.) 

Leipzig.  E.  W.  Fritzscli. 

Am  Stadttheater  in  Frankfurt  a.  M. 
ist  die  Stelle  eines  Ylollnlsten  vom 
1.  Januar  1897  ab  zu  besetzen.  Das 
Probespiel  findet  am  30.  November  Vor- 
mittags 97«  Uhr  im  Opernhaus  statt. 
AnmelduDgen  hierzu  Lis  25.  November. 
Reisekosten  werden  nicht  vergütet. 

[1792]      Intendanz  der  vereinigten 
Stadttlieater  in  Franlcfürt  a.  M. 

Johannes  Snoer,  ^'''''^ 

larfeiiit  «a  Tleiler-  ind  fienurtMitreheUer. 

lielpgig^  Sedanstrasse  13  part. 

Anna  MOnoh,     [i794t.] 

Ck>ncert-  und  Oratoriensängerin  (Sopran). 

Frankfurt  a.  M.,  Staufenstrasse  36 III. 

Concert Vertretung:    H.  Wolff,   Berlin. 


f^erüSmte  ßrcüesterwerüe 


von 


[1796b.] 


Biblische  Bilder. 


Heft  I. 

Bilder  aas  den  Alten  Testament. 

Ruth  und  Boas. 
Jaoöb*8  Traum. 
Judas  Maccabäus. 

Partitur  2  M.    Stimmen  2  M. 


Heft  II. 

Bilder  ans  den  lenen  Testaneat 

Hirtenmusik  und  Wanderung  nach 

Bethlehem. 
Die  Ruhe  der  heiligen  Familie. 
Die  Hochzeit  zu  Kana. 

Partitur  2  M.   Stimmen  2  M. 


Von  der  Wiege  bis  zum  Grabe 

Ein  Cyklus  von  16  PhantasiestOoken  mit  verbindendem 

Texte.   Op.  202. 


No.  1.  Eindestrauro. 

No.  2.  Spiel  und  Tanz. 

No.  3.  In  Grossmutters  Stübchen. 

No.  4.  Rüstiges  Schaffen. 

No.  5.  In  der  Kirche. 

No.  6.  Hinaus  in  die  Welt. 

No.  7.  Schöne  Maiennacht 

No.  8.  Ho^hzeitszug. 


No.  9.    Des  Hauses  Weihe. 
No.  10.  Stilles  Glück. 
No.  11.  Trübe  Tage. 
No.  12.  Trost. 
No.  18.  Geburtstagsmarsch. 
No.  14.  Im  Silberifranze. 
No.  15.  Abendsonne. 
No.  16.  Ad  astra. 


Complet:  Partitur  M.  20,—.    Stimmen  M.  20,—. 
Einzeln:   Partitur  &  M.  2,—.  Stimmen  &  M.  2,—. 

Der  Gouverneur  von  Tours. 

Kloznisclie  Opei*. 

Ouvertüre.  Partitur  M.  3,—.    Stimmen  M.  6,— 

Do.  für  Hilitärmusik.    Partitur  M.  3,—.    Stimmen  M.  4,—. 

Farandole.  Partitur  M.  2,—.    Stimmen  M.  8,—. 

Do.  für  Hilitarmusik.    Stimmen  M.  3,—. 

Obige  Werke  sind  zur  Ansicht  zu  beziehen  durch  alle  Buch- 
oder Musikalienhandlungen,  sowie  direct  vom  Verleger 

Jul.  Heinr.  Zimmermann,  Leipzig. 


Soeben  erschienen;  [1796a.] 

Staoul  von  Sioctalsüi. 

Claviep-Compositionen  s 

Bd.  4.     Scherzo-Phantasie  (Gdur) ^1,50. 

Bd.  5.     Phantasie   (Fmoll) Jk  1,50. 

Bd.  6.     Vorspiel  zur  Oper   „Hagar"   arr Ji  1,50. 

Bd.  7.     Grosse  Phantasie  (Ddur) Jk  2, — . 

Ferner : 
Raoui  Koczalski.     Biographische  Skizze    von    Professor   Bernhard   Vogel. 

Jk  2,—. 

r*.  3Pal>st,  Leipzig« 

Musikalienhandlung. 


Verlag  von  £■  W.  Fritasoh  in  Leipzig, 


Georg  Riemenschneider, 


Fest-Praeiudium  för  Orchester.      Par- 


titur 5  Jk.     Stimmen  6  Jk. 


[1797.] 


October-Neuigkeiten 

aus  dem  "Verlage  von 

Breitkopf  &  Härtel  in  Leipzig. 

Baeh,  J.  S.,  Kammermusik  werke:  Lief.  4.  Sonate  H  moU  für  Clav.  u.  Yiol.    M  1,— . 

„     5.  Sonate  Adur    n      »      »      n  *^  ^» — • 

„     6.  Sonate  Edar    n      n      »      n  «^  1| — • 

Cantaten  im  Clav.-Ausz.  je  Ji  1,60. 

No.  191.    Qloria  in  excelsis  Deo.  [1798.] 
No.  192.    Nun  danket  Alle  Qott. 

Cantate  No.  4  „Christ  lag  in  Todesbanden **,  einger.  v.  Q.  Schreck. 

Orch.-Stimmen  10  Hefte  je  80  /^,  Orgel-Stimme  Ji  1,60. 

-  ^ Concert  f.  Clav.,  Flöte  u.  Vidi.  m.  Streichquart.     Amoll.  Ciavier- 

stimme M  3, —  n.    7  Stimmen  zu  je  30  /^. 

Motette  No.  1.  Singet  dem  Herrn.    4  Chorstimmen  je  80  /ij. 

„        Ko.  6.  Lobet  den  Herrn.    4  Chorstimmen  je  30  /^. 
Bantoek,  G.,  Song  of  Arabia.    6  (besänge  (engl).    M  2,60. 
Belllni,  V«,  Ouvertüre  zu  „Norma**.    Orä.-Stimmen  24  Hefte  je  30  ^, 
Centola,  E.,  Die  Technik  des  Yiolinspiels.    Elem.-Stufe  U.  Theil.    Jk  3,—. 
CuFti,  Fr.,  Lili-Tsee.    Daraus  einzeln: 

Eurumalied,  ftir  Tenor  m.  Ciavier.    76  /i&. 
Azaleen-Scherzo  (Terzett)  f.  Ciavier.    M  1,26. 
Japan.  St&ndchen  f.  Tenor  m.  Ciavier.    Ji  1, — . 
Dllliehias»  Ph«»  4  achtst.  Chöre  a.  d.  Centurien,  einger. v.  B.  Schwärt z.  Part. «^3,—. 
Fielitz,  A.  ▼.,  Op.  16.    Schön  Gretelein.    Ausg.  f.  tiefere  Stimme.    ^3,—. 
Goldselimldt,  H.,  Handbuch  der  deutsch.  Oesangspädagogik.    L  Th.  Ausg.  A.  Mit 

üebungen  in  hoher  Lage.    Ji  7,60. 
Gouvy,  Th.,  Po^xena.    Dram.  Concertwerk.    Part.  M  24, — .    Clav.-Ausz.  m.  Text 

M  9,^.    4  Chorstimmen  je  60  /^,    Text  20   «J. 
Gretry,  A.  E.  M.,   Chor  der  Scharwache,   f.   Orch.   von  C.  Walther.    Stimmen 

16  Hefte  je  30  /i}. 
Hartmann,  E.,  Oi>.  80.    Skandin.  Volksmusik  f.  Pfte. 

Daraus  einzeln:    Agnete.   —   Die  Nachtigall.  —  Ländliche  Hochzeit.  — 

Unglückliche  Liebe.  —  Am  Herde.    Je  60  /^, 
Henselty  A.»   Qp.  6,  No.  10.     Entschwundenes  Glttck.    Für  Harmon.  u.  Pfte.  von 

B.  Lange.    Ji  2, — .  '  * 

Heller,  St.,  u.  A.  Henselt,  Instrnct.  Ausgabe  ausgew.  Tonstücke  u.  Studienwerke 

f.  Pfte.  von  H.  Germer.    B.  Mittelstufe.    No.  19.  M  1,—.   No.  20.  60  /ij. 

No.  21.  Ji  1,60. 
Hummel,  J.  N.,  Op.  86.    Clavier^Concert  Amoll.   Orch.-Stimm.  17  Hefte  je  80  /^. 
Leo,  Leon.,  Symphonie  zum  Oratorium  „Sant  Elena  al  Calvario**,  eingerichtet  von 

H.  ifretzschraar.    Part.  Ji  2,—.    Orch.-Stimmen  16  Hefte  je  30  /i^. 
Musik  am  preuss.  Hofe.    Herausgeg.  von  G.  Thouret. 

No.  6.    Stamitz,  C,   Andantino  a.  der  Esdur-Symphonie  f.  Pfte.  4hdg., 
bearb.  v.  W.  Waege.    Ji  2.—. 

--    —    Dasselbe  f.  Pfte.,  Viol.  u.  Violoncell.    Ji  3.—. 

No.  6.    Quantz,  J.  J.,    Arioso  u.  Presto  a.  der  Flöten-Sonate  Ddur,  m. 
Clav.-BegL  v.  W.  Waecre.    M  2,60. 
Purcell,  H.,  Werke.    Subscr.-Preis  je  Band  Ji  21,—. 

Bd.  V.    12  Senates  of  three  Parts. 
„  VL    Harpsichord  Music  and  Organ  Music. 
Rennes,  Gath.  ▼.,  Die  Macht  des  Kleinen,  t.  1  Singst,  m.  Pfte.    60  /^. 

Dasselbe  f.  Männerchor.    Part.  46  /ij.   Chorstimmen  je  16  yij. 

Dasselbe  f.  gem.  Chor.    Part.  46  /ij.    Chorstimmen  je  16  \, 

Seharwenka,  Eh.,  Op.  71.    Für  die  Jugend.  Daraus  No.  1,  3  u.  4  f.  Streichinstr. 

Part.  M  2  — .    Orch.-Stimmen  6  Hefte  je  30  /^. 
Seharwenka,  X.,  Op.  64,  No.  3.    Gavotte  f.  Pfte.    76  /^. 

Op.  76,  No.  1.    Polnische  Bhapsodie  f.  Pfte.    M  2,60. 

Op.  76,  No.  2.    Valse-Impromptu  f.  Pfte.    M  2,60. 

Sehnppan,  Ad.,  Op.  16.    Deutsche  Tänze  f;  Pfte.    Ji  2,—. 

Sekles,  B.,  Op.  2.    Kleine  Capricen  in  Liedform  f.  1  Singst,  m.  Pfte.    Jt  2,—. 
Tinel,  Edg«,  Tanzchor  aus  „Franciscus".    Chorstimmen  je  30  /^, 

Schlusschor  a.  „Franciscus".    Chorstimmen  je  80  /i&. 

Wagner,  R.,  Phantasie  aus  „Lohengrin*'  f.  „Hausmusik".    M  4,80. 

Feierlicher  Zug  aus  „Lohengrin*^  f.  „Hausmusik".    M  4,80. 

Dramatische  Scenen  aus  „Lonengrin"  f.  Pfte.  allein. 

No.  8.    Feierl.  Zug  u.  Anklage  Lohengrin's.    M  3,60. 
No.  9.    Brautlied.    M  1,—. 


597 


Verlag  von  E.  W.  Fritzsch  in 

Leipzig. 

Algernon  Ashton, 

„Lieht  und  Schatten'«.    Zwölf  kleine 
Phantasiebilder  für  Pianoforte,  Op.  4. 
8  Hefte  &  2  ^.  [1800.] 

Nener  Verlag  von  Ries  &  Brler  in  Berlin. 

Moritz  Moszkowski. 

Ouvertüre 

zu  Grabbe's 

„Don  Juan  und  Faust^' 

für  grosses  Orchester. 

Partitur  und  Stimmen  &  M  7,60  netto. 
Yierhändiger  Ciavierauszug  4  M. 

■ [1801.] 

E.  N.  T.  ß«znieeL 

Gne  Lustspjel-Ouvertiin! 

ffir  Orcheftter. 

Partitur  18  ^  n.  Stimmen  21  JUn. 
Ciavierauszug  zu  4  HSnden  4^8  ^. 


p.  pabsi, 

Leipzig, 

Hoflieferant  Sr.  Haj.  des 
Kaisers  von  Rnssland, 

empfiehlt  einem  geehrten  aus- 
wftrtigen  musikalischen  Publi- 
cum seine  [180S— .] 

lieileDteiide  lnsikiljeiliuilliuii 

zur  schnellen  und  billigen  Be- 
sorgung von 

Mosikalien,  mnsikalisehen 
Sehriften  ete. 

Preisverzeiehnisse  kostenf^i. 


Verlag  von  E*  W*  FHtzSOh  in  Leipzig. 


[1799.] 


AilAlf  ßn4kfiril4    ^P*  3^*    Sonata  quasi  Fantasia  für  zwei  GUviere. 

ütlVll    lilllual  UI9  Partitur-Ausgahe  Ji  4,50-  (Zwei  Exemplare  Jl  7,—.) 
Op.  34.    Trio  für  Ciavier,  Ohoe  und  Bratsche.  Jl  6,—. 


Sehninaiin-MedaiUoD 

(Robert  und  ^Olvs  Sehnniuin). 

In  £lfenbeminas8e,  mit  Einfassung. 

(4eckig)  17V«X17V9cm.  Jt  4,—. 

ohne  Einfassung. 

(rund)  17X17  cm.  Ji  2,50, 
In  Gips,  mit  Einfass.  (4eckig)  Ji  2,60. 
—    --     ohne  Einfass.  (rund)      Jt  1,60. 

ri8oa.]  

Original «^  12, — . 

Leipzig.  Breiticopf  &  Härtel. 


Keber  UOOÖ  PiaoiDOS  and  Flfigel  im  eebraneh. 

[1804—.]    GrDii4uiig:sjAhri  1821. 


Kgl.  pren».  Hor-Planororle-F&brlk 

mit  Dampfbetrieb. 
.^  COBI.ENZ  -^ 


-0 


u«« 


(^id 


n«* 


Ate  Flmin  mit  d«r  griMaan 

Goldenen  Preuss,  Staats-Medaille 

mal  und  WrisaenBObaft  ^usj^ui^irlinet 
*    *    *    * 


EiDorl  nacli  allen  WelttliellEii.*OliEr  fliG  sanze  EfAb 


fS^~  Neu!  '^S  I 

Robert  Fuchs.  Op.  55. 

l>iit:ifre    riii-   Äwei    Violinen.       (l!i^te    I,B?f.)  I 

left  1  (No.  I-IO).  Upft  II  (No.  ll-aO).  1 

ä  ein  Heft  ».  l.BD. 

Neue  Freie  Presse  vom  24./9.  1890:  I 

.Soeben  erschienen  bei  0.  Hiifbauer  in  Leip7.i|^  kwhi  Hefle  Violin-  I 

Duette  von  Uohert  Fiiclis.    Bie  i^arin  enthaltenen  zwanzig  Stücke  sind  j 
bür^t  der  Nnrnfi  des  Meist iirs  —  piiie  wprthvnlle  Bereii'liBi'iini; 


^c^hlllK' 


I  Li  1.1 


^o6ert  ^ueßs,  ?'  '  "">•«»'" 


iik,  C.  Hofbauep,  K 


Leichte  y 
Stücke  für  Violine  u.  Pianoforte.  m 

(Erste  Lage.)  M 

H#ft  11  (No.  9-15).  n 

""-   J 


¥a»f — — #( 


Dr.  Hugo  Rieniaims . 


vierte,    sorgrd.ltig    revidii 
den    tiPueMten    Eigebi 
knlisciiüii    Porsi^hung    und   Kuiist- 
lahre    in    Einklang  gebrsc-hi 

Musik,    die    Ton- 

künstlor     nlter     und 

Zeit  mit  Angabe 

Werke,    voHsländigc 

tenkunde,     [IHll  — ,] 

Preis  broch.  10  M..  geb.  12  M. 
beziehen  durch  Jede  Buch-  und 
likallenhandlungr.  sowie  directvon 
ÜI«x  Hesse'ti  Verlag  in  Leipzig. 


I«l»l»l' 


: 


'VarlBRTonP.E.C.Leuekartinl.aiptig- 
Soeben  erachian:  [1807a.; 


lyoa  Ooetbe) 

fUr  gemischten  Chor  mit  Orchester 

coDjponirt  Ton 

Robert  Kahn. 

Op.  24. 

Partitur  mit  aDt«rgel«tem  CUvierans- 

iQfce  netto  Jl  16,—.      Ölavieranazug  8» 

«oheftot  D«tto   Jf  8,—.      Chorstimmen 

(Ii  60  4)  -*  *.<">. 

(Orchasterstimmen  in  Vorbereitung.) 

cJ  e  {>  h  t  a. 

Biblische  Scenen 

(Text  von  Ernst  Kspff) 

(Ur   Soll,    Chor    und    Ordiesler 

Josef  Anton  Mayer. 

op.  18. 

Clavier-Parlllar   aetto   M  6,—.      Chor- 

stimmen:    Sefiraa    aad  Alt   ä   A   l,iO. 

Tenor   aad   Boss   i  Ji  /,—       TexfiMci 

netto  XO  ,^. 

Dos  Werk  ist  nicht  nur  für  4mi  Gon- 
certsaal,  wo  ea  aioh  bereits  mi  bewährtir 
Gelegenheit  hatte,  geeignet,  soodern  »udi 
zur  soeaisohen  Aufführung  auf  aar  Bühne. 
—  Die  Partie  des  Jephta  ist  eine  Glwa- 
roUe  für  Baritonisten.  —  Dio  Chöre  t« 
grosser  Wirkung. 


Für  MSnnergesangvarelne: 


3 


AMeMe  Lieder  ans  dm  16.  Uli 


11.  JälirUert, 


TierstlmmlKe»  MKnnerehor 

oomponirt  von  [1906.] 

Albert  Fuchs. 

Op.  10. 

I .  Daa  Strassburger  M&dchen.  -Es  trag 
das  schwarzbraun  Mftgdelein"  (Fliegen- 
des Blatt,  17.  Jahrhundert.)  '2.  -Harien- 
lied.  „Unsre  liebe  Frane".  (16.  Jahrhun- 
dert.) 3.  Sie  können  es  nehmen,  wie  sio 
wollen.  „Ein  M&gdtein  jung  geäUt  mir 
wohl\  (Njoolaus  Rosthius'  „Lieb- 
liche Galliar^an",  1593.)  4.  Fnge.  „Ein 
Musikant  wollt  fröhlich  sein".  (Hacken- 
berger's  Deutsche Oe^nge,  1610.)  Par- 
titur und  Stimmen  Jt  8,80.  (Pfirt.  Jl  l,RO. 
Stimmen  b  60-^) 

Zu  beziehen  durch  jede  Bach-,  Kunst- 
und  Musikalienhandlung,  sowie  direct 
Tarn  Verleger  l.  W.  Fritnck  in  Myiig. 


<^uAm  'ßtiithner, 

£eipzig. 

Königl.  Sfichs.  Hafplanofortefabrik. 

HafllifHut 
Ihrar  HaJ.  dir  Kiltarhi  tm  DtaticMand  und  KBnlgin  «on  PrMMin, 
Sr.  ■>!.  d«i  Kaliara  vqn  Otsttmlch  und  KDrigi  Mn  Un|ara, 
Sr.  HiJ.  dM  Ktlil|i  von  Hntnirt, 
)9— .}  Sr.  Maj.  dai  Kdnlsi  vaa  firiadealand, 

Ihrar  KBnIgl.  Hahall  dar  Prlnzaiiin  «tn  Walas. 


Flügel 


^ianinos 


PrämJirt  mit  11  ei-sten  ^Veltanauatelliuisfe-Preiseii. 


C.  Bechstein, 

Flngrel-  und  Fianino-Fabrikant. 

I-loillcftor-ant 

Sr.  Maj.  des  Eaiaers  von  DeatschUnd  nnd  Eöniea  von  Preusaen,  Ihrer  Maj.  der  Kaiserin  von  Deutschland  und  Königin 
von  Prensaen,  Ihrer  U^.  der  KSnifpn  von  EngUtnd,  Ihrer  Haj,  der  Königin -Begentin  von  Spanien,  Sr.  Eaiserl.  nnd 
Königl.  Hoheit  des  Kronprinzen  von  Deutschland  und  von  Preussen,  Sr.  Königl.  Hoheit  des  Prinzen  Friedrich  Carl 


Preoason,   Sr.  Eönigl.  Hoheit  des  Herzogs 

[1810—.] 

40  Wirmope  StFeet.  m    Fabrik 


Edinburgh.   Ihrer  Königl.  Hoheit  der  Prinieeein  Lonise  i 
(Marchioness  of  Lome;. 
6—7  Johuinlfl-Str.  and  27  Zlogel -Strasse.        |      JBerlin    ]N. 
21  Qrflnaaer-Straise  a.  26  Wlener-Str&sse.     ' 
122  BrtehpnlMrfvr-Strau«. 


)  England 


-7  Johannlt-Str. 


Commlsslons-Yerlag  von  Friedrich  Hofmeister,  Leipzig. 

Robert  Hermann, 

Op.  1.     Zwölf  kleine  Lieder.  2  Ahtheilungen  k  Jk  2,—  (auch  einzeln). 

Op.  2.     FOnf  Stücke  für  das  Pianoforte.      M  2,50  no. 

0|>.  3.     Zwei  StQoke  für  Ciavier  und  Violine.       No.  1.    Romanse.    No.  2, 

Schsnino.     Compl.  Ji  2, —  no.  [1811.] 

Op.  4.     Concert-Ouverture  m  Dmoll  fnr  Orchester.     Partitnr  Ji  6, —  no., 

Stimmen  Jt  12, —  so. 

Op.  5.    Sechs  kleine  Lieder.    Ji  1,50  no. 

Op.  6.     Trio    Dmoll    für    Pianoforte,    Violine   snd  Violoncell.     Ji  6,—  no. 

Daraus  einzeln:  3.  Satz:  Mcnnett  (,  Pianoforte  n.  Violine  arrang. 

Ji   1,50,  fUr  Pianoforta  und  Violoncell  Jt   1,50. 
Op.   7.     Symphonie    No.    I    Cdnr    für    Orcheater.      Partitur   Ji    12,—   no., 

Stimmen  Ji  24, —  no. 
Petltes  Variation!  pour  rire  f^  Pianoforte  und  Violine.     Ji  1,50. 


Virtuosen,  Componisten  und  Chorvereinen 

empfehle  ich  bei  Veranstaltung  eigener  Concei-te  in  Leiptig,  deren  voUstfin- 
diges  Arrangement  ich  auf  Wunsch  äbemehme,  mein  neoee  grosse«  Orchester 
(60  Künstler).  [1813-.] 

Leipzig,  Saiomonstrassc  18.  Hans  Winderstcin, 


"""'Ott«Hinte«lma»B, 

CoDcert-  n.  OFatorlens&nger  (Tenor). 
Bcrilil,  W.  30.,  Eisenaoher  Str.  m. 


Frau  Büttier-Elanz, 

Coneert-  u.  OFatorlaiiatiifirerin  (Sopran), 
Schale  Angnste  QötM,    [ISUv.] 

LelpalCt  Bahnho&trasse  19,  II. 


Goncert-Tenor  Georg  Kitter, 

frbher Berlin,  jetztaber:    [t8I5vO 

Dresden,  Pragerstrasse  $8. 


Zur  Festzeit  empfehlen  [1816a.] 

AutopitStens 

Depoks,  12  Motetten. 

Preis  1  Mari. 
4AMnB|ceB  In  1'/«  Jahr  ePBOhianan. 

Za  beziehen  durch  jade  MosikaMen- 
handlung  und  den'  Verlag 

P.  Perrui,  Cöslin  i.  Pommern. 


600 


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^  ^.  (^»..  *, 


Fpanz  Rummel, 


■^5- 


A.scanisch.e  Strasse  105.     <<S< 


Telegramme:  Franz  Rummel,  Dessau.  [isiTb.] 

iEjügfag^emeiitsof ferten  nur    direct. 
FOr  Bayern,  WOrttemberg,  Baden  und  die  Schweiz:  Süddeutsche  Concertdireotion  MOnchen. 


Georg  Wille,  Violoncellvirtuos, 


[1818X.] 


SoloviolonMllist  des  Theater-  und  fiewandhansorehesten  in  Leipzig, 

erbittet  Engagementsoflferten  ftir  Concerte  unter  der  Adresse  Haydnstrasse   8,  III. 

[18S6e.] 


Sioßert  ffeicümüller, 

Pianist  und  Lehrer  des  höheren    Ciavierspiels. 
[I8i9d.]  Leipzig,  Thomaskirchhof  17. 


Mrno  Milf,  Violinvirtuos, 

erbittet  Auineldangeii  für  Concerte  unter  Adresse: 
[1890b.]  Leipzig,  Flossplatz  1,  n. 

Anfragen  und  Engagements-AntrSge  för  mich  bitte  ich  an  meine 

aUSSOhileSSliohe  geschäftliche  Vertretung,  die  [1821.] 

Concertdirection  Hermann  Wolff, 

Berlin  W.,  Am  Carlsbad  19,  I.    Telegr.-Adr.:  Musikwolff, 

zu  richten. 

68sip  Saßrilowitscfi, 

Cla  vier- Virtuos. 

mmmiimyuiHyyyyyyymi^^^iymy^ 


Elisabeth  Paleit, 


Conoert-  and  Oratorlensftnererln. 

Alt  a.  ilezzosopran,   Mnle  Stoekhausen. 
Wiesbaden.    Vertret.:  Eugen  Stern,  Beriii. 

Clara  Polseher  (lezzo-Soitrao). 

Leipzigi  Mtthlgasse  4z, 

[1826e.]  (Concertvertretimg:  H.  Wolff,  BerlinO 

Correspondenzen   erreichen  mich   unter 
[1827g.|  der  Adresse: 

Frankfurt  a.  M.,  Feldbergstr.  38,1 

Hago  Becker,  Mt  Mm. 

Emil  PinkSy 

Concert-    und   Oratorientenor. 

Leipzig,  Hohe  Str.  47,  II.  [i828e.] 

Goncertvertretong:  H.  Wolff»  Berlin. 

Anna  Sehimon-Regan, 

[182»—.] 

Lehrerin  für  Selogesuig  u  ^r  t 
Akadewe  4er  Toikiut 

Mflnoheni  Jlgerstrasse  8  Hl. 

KanunersänserAlfredOherliiNier 

(Tenor),  [issok.] 

Berlin,  Gharlottenhnrg. 
(Ck)Bcertvertretung:  H.  Wolff,  Berlin.) 

HermaDn  Gaosehe  (BaritooX 

Oratorien-,  Ballaiten«  und  Liedertiager. 
Vertreter:  Hermann  Wolff,  Berlin  W. 

Eigene  Adresse:  Creasnmeli.  [183 le.] 

Frau  Martha  Hohlfeld, 

Coneertsftngerin  (Sopran), 

sowie  G^esanglehrerin.    [1882s.] 

Eielpzljt,  Könif  Johannstrasse  18,  pari. 
Gonc.-Yertr.:  Eugen  Stern»  Berlin. 

Draok  Ton  0.  G.  SOder  in  LeipEig 

Hierzu  je  eine  Beilage  von  Breiticopf  &  Härte!  in  Leipzig  und  Alfred  Coppenrath  (H.Pawelek)  in  Regen- 

bürg,  die  Erstere  jedoch  nur  zu  den  auf  Buchh&ndlerwege  bezogenen  Exemplaren. 


Knersämier  C.  Dierich 

[(Tenor).  [i822d.] 

Leipzig»  Pfaffendorfer  Str.  11. 
(Concertvertretung :  H*  WoLDr,  Berlin.) 


Elsa  RueggePy 

Violoncellvirtuosin.      [1823u.] 

Rue  de  la  Vietoire  169»  St.  Gilles. 
Brüssel  (Belgien). 


(1824-.] 


Bpeitkopf&Härtels  Deutscher  Liederveriag. 


WUaferäftmruMüer^ßs^zer.  Jsikslmfe/me/ff/ff/bkSOM 


Leipzig»  am  5.  Novembep  1896. 


m  iti  iiHbibeiiirNkiiUll 
iittiium  tust 


Verantwortlicher  Redaoteor  und  Verlee:er: 

E.  W.  FritiBch, 

Leipzig,  KÖDlgsstraBse  6. 


Das  Muailulisahe  Wochenblatt  erscheint  jährlich  in  SS  Nummern.  Der  Äbonnementobetr» 

filr  das  Quartal  von  13  Nummern  ist  3  Hkik ;  eine  einzelne  Nummer  kostet  40  Pfennige.  Bei 

«rvirrr  T  l.   ^  1      i^irocter  frankirter  Krenzbandsendung  treten  nachstehende  vierteljährliche  Abonnements- 

AAVU. JuirKt        gi^i^B  i°  Sx»R.:  9  Mark  60  Pf .  fUr  das  Deutsche  Reich  und  Oesterreich.  —  3  Mark  76  Pf. 

"  -•      für  weitere  Länder  des  Weltpcatvereina.  —  Jahresabonnements  worden  anter  Zugronda- 

lagung  TOiBtehender  Bezugsbedingungen  berechnet. 

Die  Insertionagebahren  fllr  den  Raum  einer  dreigespaltenen  Petitzeile  betragen  80  Ff. 


k  46, 


halt:  Kritik:  Hoaston  Stewart  Chamberlahi,  Richard  Wagner. 

nnd  WiMbadBn.  —   Bnictate  ana  Leipit«.  —   ConcaTti „_„ ._  _,„ 

niiBahta  HitthallimKmi  und  Kotizau,  —  Kritiaofaer  Anhang:  ComiHieitlonen  tob  Heinileh  ZAUner,  Frlti  Scheldlng  und  Enut  Hanaer. 


BrMlaa  (Sehlua) 


Kritik. 


Hointon  Stewart  Chamberlaln.    Richard  Wagner.   Mit 

zahlreichen  Portraits,  FacBimiles,  Illustrationen  nnd 
Beilsgen.  Mönchen,  Yerla^anstalt  tat  Konst  und 
Wissenschaft  ronu.  Friedrich  Brockmann. 

Besprochen  von  Adolf  Ruthardt. 

Als  Beweis  von  dem  erstaonticben  Wachsthum  des 
Wa^erthnma  dürfte  auch  der  Umstand  gelten,  dass  man 
bereits  von  Alt-  und  Neu-Wagnerianern  zu  sprechen 
be^nnt.  Schon  erheben  etliche  Schismatiker  ihre  Stimmen. 
Arianer,  d.  h.  Solche,  die  Wagner  fnr  einen  blossen 
Uenschen  erkUren,  stehen  ^^nüber  denHomonsianern, 
d.  b.  Denjenigen,  welche  die  Wesen  sgl  eich  he  it  Wagner's 
mit  Gott  anf^echt  halten.  »Hie  Cosima!"  erschallt  es 
aus  dem  einen,  „Weg  mit  Cosima  und  ihren  Scbild- 
knappenl"  ans  dem  anderen  Lager.  Kehenbei  gerinnen 
breite  Suppen  in  endlosen  Ahhandlnngen  zu  einem  tief- 
»nnig-philosophiscbeii,  mystisch -religiösen  oder  sogar  lin- 
guistischen foei.  Dem  sieht  der  Musiker,  der  Musiker 
mit  dem  echten  und  wahren  Känstlergemüth ,  ab- 
seits mit  stillem  Grauen  an.  Wagnet's  edle  und  farhen- 
gesftttigte  Tousprache,  ihre  ürsprfinglichkeit,  ihre  leiden- 
schaftlichen nnd  so  wahren  Accente  hsben  ihn  tief  be- 
wegt, haben  seine  Seele  ergriffen  und  seinem  Erkenntniss- 
Termögen  die  feinsten  Deutungen  nnd  Beziehungen  der 
Bcenischen  und  seelischen  Vorgänge  geofienhart.  Aber 
•ngeaichts  der  ptofessionellen  Deuter  Wagner's  —  meist 
ir  Philosophen,  Pkilotogen,  oonftuer  Politiker, 


entrüsteter  Auti-Y ivisectoren ,  überzeugter  Vegetarianer, 
schlechter  oder  gar  keiner  Mtisiker  —  überschleicht  ihn 
eine  gewisse  Verwirrung  und  die  geheime  Befürchtung, 
sich  zu  blamiren,  wenn  er  den  Mund  auftbue;  denn  er 
geht  mit  der  Sprache  gar  ungeschickt  um,  vielleicht  ge- 
rade deshalb,  weil  in  seinem  Innern  eine  blühende,  über- 
strömende Welt  von  Empfindungen  webt  und  wogt,  die 
allerdings  ausser  in  Tönen  gar  nicht  oder  nur  sehr  ver- 
schwommen ansgedrückt  werden  kann.  ITebrigens  hat  er 
ja  auch  Nichts  gelernt,  der  arme  Tropfl  Ein  Bischen 
Harmonie,  Contrapunct,  die  Handhabung  eines,  höchstens 
zweier  Instrumente !  Schweige  er  daher  und  mische  sich 
nicht  in  Dinge,  wovon  er  Nichts  versteht,  nnd  die  von 
Unsikschrift&tellern  nnd  Kritikern  gepachtet  sind,  welche 
ein  Patent  auf  den  officiellen  Enthnsiasmus  genommen 
haben  und  über  Alles  schreiben  können,  —  sogar  über 
Uuaik!  Es  ist  sehr  wohlfeil,  heutzutage  für  Wagner  lu 
schwärmen:  Dos  gehört  schon  zum  gutey  Ton.  Auch  be- 
darf es  keiner  besonderen  Courage,  über  die  Gegner  und 
Feinde  des  Meisters  herzufallen,  denn  sie  haben  seit  ge- 
raumer Zeit  Fersengeld  gegeben,  —  ein  paar  übrig  ge- 
bliebene, halb  kindisch  gewordene  Exemplare  sind 
doch  schwerlich  ernsthaft  zu  nehmen!  Es  ist  anch  nicht 
schwer,  Wagner's  Eunstansichten  wörtlich  oder  schriftlich 
ztt  vertreten,  dazu  braucht  es  lediglich  einer  gewissen 
Zuhereitungsf&higkeit,  nach  einem  raschen  Griff  and  Blick 
in  seine  Gesammelten  Schriften.  Und  welch  schöne  Ge- 
legenheit bietet  sich  nicht  dabei,  den  eigenen  Geist  und 
die  eigene  umfassende  Bildung  gl&nzen  zu  lassen!  Ich 
gestehe  offen,  dass  ich  für  meinen  Theil  aus  den  vielen 
von  mir  gelesenen,  Wagner  betreffenden  Artikeln  und 
46 


602 


Bchriften  keine  Belehrung  und  keine  neuen  Oeaicbtspuncte 
geschöpft  habe.  Zeitvergeudung  befürchtend  und  miss- 
tr^uisch  geworden,  lasse  ich  daher  die  Wagner-Litteratur 
ruhig  ins  ünennessliche ,  anschwellen  und  rühre  nicht 
ihhhr  daran.  Oerne  hätte  ich  einmal  etwas  Näheres  über 
Wagner  den  Musiker  erfahren:  ich  meine  nicht  in  Ge- 
stalt einiger  eingeschobenen  Fetzen,  Bruchstücke  und 
Leitmotive  aus  Diesem  oder  Jenem  seiner  Werke,  sondern 
in  Form  einer  klaren  überschaulichen  Darstellung  und 
wissenschaftlicheiii  Begründung  seiner  auf  ganz  neuen 
Pfaden  sich  bew,^enden  musikalischen  Technik,  insonder- 
heit seiner  H|u*monik  und  Modulationsweise.''')  Wenn  man 
bedenkt,  dass  in  dieser  Hinsicht  eine  mehr  oder  weniger 
starke  Beeinflussung  Wagner^s  das  Schaffen  des  modernen, 
auch,  ganz  absoluten  Musikers,  wenn  es  nicht  bewusst 
archatstischor  Natur  ist,  fast  durchgängig  kennzeichnet, 
und  daas  dem  Theoretiker  infolgedessen  ein  unendlich 
weites  und  ergibiges  Feld  offen  steht,  darf  man  der  Ver- 
wunderung wohl  Raum  geben,  warum,  ausser  des  zu  früh 
verstorbenen  Mayrberger's  Auffingen,  die  unübersehbare 
Wagner-Iitteratur  kein  Buch,  keine  Schrift  der  fraglichen 
Art  aufzuweisen  hat? 

(Fortsetzung  folgt.) 


Tagesgeschichte. 


Musikbrlefe. 


Breslau,  im  October. 
(Schlags.) 

In  unserem  Ooncertleben  nehmen  die  Veranstaltungen 
des  Breslauer  Orchester-Vereins  die  erste  Stelle  ein. 
Dieser  Verein  wurde  im  Jahre  1862  von  vermögenden  Musik- 
freunden gegrüpd^t.  und  erhielt  als  ersten  Dingenten  seinen 
Mitbegründer  Dr.  Leopold  Damrosch,  der  ihn  im  fort- 
schrittlichen Geiste  bis  zu  seiner  üebersiedelang  nach  New- 
•  Tork  im  Jahre  1871  leitete.  Wagner,  Liszt,  Berlioz  kamen 
in  dieser  ersten  Direcüonsperiode  so  oft  zu  Worte,  als  es  mit 
Bücksicht  auf  die  damals  noch  im  Publicum  herrschende 
starke  Opposition  gesen  dieselben  angängig  war.  Damrosch 
bestand  harte  E&mpfe  mit  den  alten  Zöpfen,  die  auch  ein 
Theil  der  Kritik  noch  trug.  Unter  seinem  Nachfolger,  Bern- 
hard Scholz,  wurde  denselben  wobler,  denn  mit  diesem  trat 
eine  conservative  Strömung  in  die  Orchester^Vereinsconcerte 
ein.  Den  auch  früher  nicht  vernachlässigten  Heroen  der 
classischen  Epoche  wurde  ein  breiter  Spielraum  gewährt,  die 
Modlsrnen  beinahe  ausgeschlossen,  von  aen  Lebenden  dagegen 
die  in  den  Gleisen  aer  Classiker  wandelnden  Nachahmer, 
darunter  .auch  der  Oomponist  Bernhard  Scholz,  öfter  zuge- 
lassen. Scholz  war  aber  ein  gewissenhafter,  tüchtiger  Diri- 
gent, und  d^  Orchester  erreichte  unter  ihm  eine  hohe  Stufe 
technischer  Fertigkeit.  Als  er  1883  Breslau  verliess,  um  an 
die  Spitze  des  Hoch'schen  Conservatoriums  in  Frankfurt  a.  M. 
^u. treten,  und  Max  Bruch  an  seine  Stelle  kam,  vollzog  sich 
auch  in  der  Leistungsf^igkeit  des  Orchesters  ein  Bückschritt. 
Bruch  interessirte  sich  wenig  für  Compositionen ,  die  nicht 
fi^iner  Feder  entflossexi  waren,  betrieb  die  Proben  lau,  die  Qualität 
der  Au^hrüngen  Hess  merklich  nach,  der  Kreis  der  Zu- 
hörer Iwurde  immer  kleiner  und  das  Deficit  immer  grösser. 

.  *)  Natürlich  verstehe  ich  darunter  nicht  einen  Leitfaden 
iür  aen  Unterricht  zu  dem  Behufe,  gewisse  ewig  giltige 
Gesetze  der  musikalischen  Sotzkunst  zertrümmern  uudWag- 
her'sche  Musik  componiren  zu  lernen.  Das  thut  und  versucht 
dcT' talentvolle  Kunstjünger,  ehe  er. noch  flügge  geworden  ist, 
trotz  aller  -^amungen  ganz  von  selbst. 


Als  sich  zu  den  tadelnden  Stimmen  der  Presse  endlich  auch 
der  Referent  unserer  angesehensten  Zeitung,  der  lange  geling 
den  Mantel  der  freundschaftlichen  Nachsicnt  über  die  ^deaen 
der  Bruch'schen  DirectionsfÜhrun^  gebreitet  hatte,  zugeselite, 
kam  es  zum  Bruche  mit  Bruch ;  aieser  gab  seine  DenuZssion.. 
und  der  Vorstand  des  Orchestervereins,   der  schon  die  Auf- 
lösung ins  Auge  gefasst  hatte,  nahm  sie  bereitwillig  an.    Das 
geschah  im  Frühjahr  1890.    Nun  wurde  Bafael  Maszkowski, 
er  bis  dahin  in  Ooblenz  als  Musikdirieent  th&tig  gewesen 
war,  als  artistischer  Director  berufen.     Wie  sich  mit  dessen 
energie-,  ^ist-  und  temperamentvollem  Anfassen  seiner  hie- 
sigen Aufgabe  die  Sachlage  mit  Einem  Schlage  änderte,  wie 
die  Leistungsfähigkeit  des  Orchesters  wieder  gehoben,    das 
Interesse  des  Publicums  mächtig  erregt  wurde,  das  hat  ein 
im   -Musikalischen   Wochenblatt^   in   den   ersten  Naznmem 
des  Jahrganges  1892  enthaltener  bio^aphischer  Artikel  ge- 
schildert.   Die  Situation   hat  sich   seitdem   nicht  geändert; 
die  Aufführungen   des    Orchestervereins   stehen   auf   hoher 
Stufe,  die  Programme  sind  gediegen  und  interessant.    Beet- 
hoven, Wagner  und  Brahms  sind  Maszkowski's  fiauptgötter, 
neben  denen  natürlich  auch  die  anderen  Meister  der  classi- 
schen, romantischen  und  neuen  Zeit  nicht  zu  kurz  kommen. 
Grieg  wird   von   ihm   unverdienter  Weise  ignorirt,   einzig 
dessen   Glavierconcert  gelangte    mehrmals   zur   Au^brung 
unter  seinem  Scepter.    Von  den  zwölf  Abonnementconcerten, 
welche  der   Orchester  verein  all  winterlich   veranstaltet,   hat 
das  Erste  dieser  Saison  bereits  stattgefunden.   Es  brachte  als 
erste  Gabe  die  seit  26  Jahren   hier  nicht  gehörten  „Fest- 
klänge"  von  Liszt,  sodann  das  Vorspiel  zu  „Parsifal**,   das 
besonders  schön  in  Klang  und  Auffassung  gespielt  wurde, 
die  7.  Symphonie  Beethoven*s  und  Gesang  vortrage  des  Dres- 
dener Tenoristen  George  Anthes.     Derselbe  bot  als   erste 
Nummer  das  Preislied  aus  den  „Meistersingern*',  mit  dem  er 
jedoch  nicht  über  einen  Achtu^;serfolfi:  kam.    Ein  hohes  A 
misslang  ihm,  was  nebst  dem  Xfmstande,  dass  der  beschleu- 
nigte Aufstieg  zum  hohen  As  in  Schubert's  Liede  „Du  bist 
die  Buh''  gepresst  klang  und  auf  dem  Gipfeltone  schroff  ab* 
brach,  schliessen  liess,  dass  ihm  die  Höhe  etwas  Mühe  machte. 
Sehr  schön,  ausserordentlich  stimmungsvoll  sang  er  Schubert^s 
„Nachtstück",  wohingesen  Brahms'  Magelonen-Romanze  ,So 
willst  du-^es  •  Armem  Si^-gmUAtm  -  erbarmend  tuid?  dmai  aoge- 
gebene  Bubinstein*sche  Lied  „Gklb  rollt  mir  zu  Füssen''  mit 
schwachen  Eindrücken  vorübergingen. 

Neben  den  Orchesterconcertea,  welche  im  grossen,  etwa 
2000  Personen  fassenden  Saale  des  Goncerthauses  stattfinden, 
veranstaltet  der  Orchesterverein  im  Musiksaale  der  Univer- 
sität, der  etwa  300  Menschen  Baum  geben  kann,  jeden  Winter 
acht  Kammermusikabende.  An  der  Spitze  des  ständigen 
Streichquartetts  steht  seit  dessen  Gründung,  d.  i.  seit  S3 
Jahren,  der  gediegene  Primgeiger  Richard  Himmelstoss 
(ein  Schüler  Joachim's),  der  als  C^certmeister  dem  Orchester- 
verein schon  26  Jahre  angehört.  Nächst  ihm  ist  der  ausge- 
zeichnete Violoncellist  Josef  Melzer  das  älteste  Quartett- 
mitglied; er  ist  seit  1879  hier.  Seit  1886  spielt  Max  Schnelle, 
Schüler  von  Otto  Lüstner  und  SLimmelstoss,  eine  sich  innig 
und  verständig  in  das  Ensemble  fügende  zweite  Giaige,  und 
die  oft  aus  einer  in  die  andere  Hand  gewanderte  Bratsche 
hat  mit  Beginn  der  Saison  in  dem  Italiener  Giorgio  Er- 
manno  Obsner,  der  im  vorigen  Jahre  Goncertmeister  unseres 
Stadttheaters  war,  ihren  gegenwärtigen  Spieler  bekommen. 
Der  erste  Eammermusikal^nd  dieses  Winters  brachte  Beet- 
hoven's  Streichquartett  in  Bdur,  Op.  18,  No.  6,  Brahms*  Gla- 
vierquintett  Op.  34  und  Solovorträge  der  Wiener  Pianistin 
Ella  Pancera,  einer  jungen  Salonspielerin  mit  blendender 
virtaoser  Technik,  aber  noch  wenig  geläutertem  Geeohmack. 
Sie  spielte  die  in  einen  Eammermusikabend  recht  schlecht 
passenden  oberflächlichen  Salonstücke:  „Etincelles"  von  Mosz- 
kowski,  „La  flleuse"  und  „Guitarra"  von  Chaminade,  da- 
zwischen die  duftige  Edur-Etude.  von  Chopin,  die  sie  jedoch 
zu  robust  anfing,  und  deren  Ketten  von  verminderten  Sep- 
timenaccorden  im  Mittelsatze  nicht  ganz  rein  heraus- 
kamen, und  endlich  die  bravouröse  Tarantella  aus  „Venezia 
e  Napoli"  von  Liszt,  die  Letztere  mit  enormer  Kapiditat. 
Ihren  Antheil  am  Quintett  spielte  sie  technisch  correct,  aber 
ohne  tieferen  Eindruck,  was  zum  TheU  daran  lac^,  dass  die 
Decke  des  Flügels  geschlossen  blieb,  wodurch  dessen  Ton 
dumpf  und  matt  klang  und  somit  dem-  Werke  die  satten, 
vollen  Farben,  die  es  verlangt,  versagt  blieben.  Bei  Stellen, 
an  denen  das  Ciavier  die  Melodie  nihrt  und  die  Streicher 
nur  begleiten,  klang  es  leer  und  dürftig.  So  wird  ein  schönes 
Werk  durch  Fehler  in  der  Elangentwickelung  geechädigt 
und  um  seine  Wirkung  gebracht. 


608 


Mit  ihrem  ersten  Abonnementconcert  —  drei  gibt 
sie  diesen  Winter  —  ist  aach  schon  die  Breslauer  Sing- 
akademie, unser  gröester  und  angesehenster  Gesangverein, 
aaf  dem  Plane  erschienen.  Sie  wurde  1825  yon  dem  ehe- 
maligen genialen  Bühnensänger  Johann  Theodor  Mosevius 
gegründet  und  bis  zu  seinem  1858  erfolgten  Tode  von  ihm 
geleitet.  Von  1859—1860  führte  sie  Carl  Beinecke,  dann 
übernahm  sie  Julius  Schaeffer,  der  noch  heute  an  ihrer 
Spitze  steht.  Er  wiederholie  im  ersten  diesjährigen  Ck)ncerte 
Öesar  Fronck's  im  M&rz  d.  J.  als  Neuheit  gebrachte  „S^^^S»* 
keiten"  und  liess  diesem  herrlichen,  genial  concipirten  und 
meisterhaft  gearbeiteten  Werke  eine  würdig  Aufführung 
zu  Theil  werden.  Die  Stimme  Christi  sang  diesmal  der  mit 
einer  prachtvollen  Heldenstimme  ausgestattete  Baritonist  van 
Rooy  aus  Frankfurt  a.  M.,  der  nur  etwas  gar  zu  tempera- 
mentvoll ins  Zeug  ging  und  übersehen  hatte«  dass  sich  gerade 
in  den  „Seligpreisungen"  die  erhabene  Milde  des  Wesens  Christi 
andauernd  offenbart.  Die  ersten  Tenorsoli  erledigte  wieder 
zu  aller  Freude  der  Leipziger  Sänger  Emil  Pinks,  die 
grosseren  Sopransoli  die  einheimische,  aber  auch  in  vielen 
anderen  deutschen  Musikstädten  beliebt  gewordene  Concert- 
sftngerin  Emma  Plüddemann.  Die  kleineren  Soli  sangen 
bemedigend  die  Altistin  Hedwig  Bernhardt,  Berufssängerin, 
die  dilettirende  Sopranistin  Else  Michalke,  der  Concert- 
sänger  und  Gesanglehrer  Emil  Hellriegel,  Tenor,  und  die 
beiden  Bassisten  Prof.  Kühn  und  I^hrer  Rupprecht. 
Der  wohlgeübte  und  an  schönen  Stimmen  reiche  Chor  leistete 
Musterhaftes;,  das  Orchester  B^riedigendes. 

Auch  die  Berliner  Concertdirection  Hermann  Wolff  hat 
ihr  erstes  Breslauer  Concert  in  der  neuen  Saison  vom  Stapel 

Seiassen.    Eugen  Gura  und  der  Pianist  Ed.  Behm  waren 
ie  dabei   vorgeführten   Künstler.     Gura   war  im   Anfange 
seiner  Bühnenmufbahn ,   von  1867-— 70,   lyrischer  Bariton  an 
unserem  Stadttheater,  hatte  sich  aber  seitdem  nicht  wieder  bei 
wo»  htntk  kflsea.   Nun  kam  er,  ein  Kunstveteran,  nicht  ganz 
mehr  im  Vollbencze  seiner  Stimme,  aber  mit  dem  Besitze 
votlkonuneiier  Meisterschaft,   wieder  zu  uns.     Er  bewährte* 
sich  auch  hier  als  Sänger  ersten  Ranges;   seine  l^rrschaft 
über  das  Organ  ist  bewunderungswürdig.    Von  den  gebotenen 
seahs  Loewe'echen  Balladen,  seiner  Specialität,  dürite  den  in 
> "milder,  heiterer  >  Stinimung  *  gehaitenezr  ';,XJrgro8srval9ers '  G^sell- 
schaft*'   und    „Prinz  Eugen"  der  Preis  zufallen.    „Edward'^ 
kann  man  sich  noch  packender  und  düsterer,  „Harald^  noch 
etwas  stolzer,  markiger  denken.    Von  Schubert  sang  er  vier 
ziemlich  gleichartig  Lieder  („Wanderers  Nachtlied*^,  „Greisen- 
gesangH,   „Im  Freien"  und  „Der  Einsame*^,   von  Schumann 
das  „Waldesgespräch"  und  „Sonntag  am  Rhein".    Ed.  Behm 
begleitete  vortrefflich,  traf  namentlich  sehr  gut  den  charak- 
teristischen Ton  für  die  Loewe'schen  Malereien,  und  brachte 
auch  seine  Solostücke  (Brahms*  Gmoll-Rhapsodie,  HändePs 
„Passacaglia",   Chopin's  Edur-Nocturne  und  ein  respectables 
Appassionato  eigener  Composition)  zu  stilvoller  Wiedergabe. 
Für  die  musikalische  Geschmacksbildung  weiterer  JB^eise 
wirken   erfolgreich   die   unter  Georg  Riemenschneider's 
Leitung    stehenden    populären    Symphonieconcerte    der 
Breslauer  Concertcapelle ,   deren  interessante  Programme  ja 
das  „Musikalische  Wochenblatt"  regelmässig  registrirt  hat. 
Riemenschneider   bringt   mit  seiner  Musikerschaar,   welche 
den  Stamm  des  Orchesters  des  Orchestervereins  bildet,  viele 
■Novitäten  und  nimmt  sich  in  rühmenswerther  Weise  der  an 
genannter  Stelle  unbeachtet  bleibenden  neuen  Componisten 
an.    Von  Manchem  derselben  hätten  wir  ohne  Riemenschnei- 
der's  kräftige  Initiative  noch  Nichts  zu  hören   bekommen. 
So  sind  seine  Concerte  auch  den  wissensdurstigen  Musikern 
ein  Bedürfniss  geworden.  Robert  Ludwig. 


„Ingwelde"  in  Wiesbaden. 

„Wer  sich  der  Einsamkeit  ergibt"  —  das  heisst:  wer  in 
ehrlicher  Freude  an  den  manni^altigsten  Gestaltungen  der 
Tonkunst  und  an  dem  bei  aller  jeweiligen  grundsätzlichen 
Verschiedenheit  sich  doch  jederzeit  ergänzenden  Schaffen  der 
heterogensten  Meister  sich  nicht  den  engherzigen  Bewunde- 
rungs-  und  Verdammnngs- Anordnungen  irgend  Einer  der 
lärmenden  Tagesparteien  zu  fügen  vermag,  „der  ist  gar  bald 
allein"  und  muss  sich  in  buntem  Wechsel  von  den  Verfech- 
tern der  einzelnen  Partei-Ideale  „Wagnerianer",  „Brahmsianer", 
„Lisztianer"  und  Anderes  mehr  schimpfen  hören.  Tritt  man  dann 
gar  aus  eigener  Initiative  und  aus  einer  durch  keine  Partei- 
leitunganl^fohlenen  eigenen  ehrlichen  Begeisterungfür  die  neue 
Schöpfung  eines  noch  unbekannten  selbständigen  KÜnstlergei- 


stes,  eines  „Selbst-Ianers**,  wie  F.  Lachner  gesagt  haben  soll,  ein, 
so  hat  man  alle  die  nur  im  Althergebrachten  seligen  Geistig- 
Armen,  alle  die  fortschrittslahmen  vereidigten  Hüter  des  einzig 
wahren  und  guten  Alten,  alle  die  Lehnsleute  und  Vasallen 
der  neuen  und  neuesten  Kunstkaiser  und  Gegenkaiser  und 
dazu  den  endlosen  Tross  der  Bequemen  und  Trägen  gegen 
sich  und  muss  mancherlei  Hass,  Spott  oder  gar  wohlwollen- 
des Bedauern  über  sich  ergehen  lassen.  Zum  Glück  kann 
der  gebildete  Kritiker  aus  den  Lehren  der  Kunstgeschichte 
immer  wieder  neuen  Glauben  an  den  einstigen  Sieg  jeder 
wirklich  guten  Sache  gevrinnen,  und  da  ein  redliches,  wis- 
sendes Ueberzeugtsein  eine  gute  Wehr  und  Waffe  ist  und 
auch  beim  Kritiker  im  Laufe  der  Zeit  „das  Herz  durch  Ge- 
genwart bei  fürchterlichen  Dingen  hart  wird",  so  lernt  man 
schliesslich,  kal tblütig  und  fast  gleichgiltig gegen  die  mancherlei 
offenen  und  versteckten  Angriffe  der  mdersacher  zu  bleiben 
und  den  spöttischen  Zuruf  aus  gegnerischem  Lager  wohl  gar  in 
eine  siegeszuversichüiche  Kampieslosung  zu  wandeln.  Als 
im  November  des  Jahres  1894  Mottl  in  Carlsruhe  den  ersten 
kühnen  Verstoss  für  das  vom  Grafen  Sporck  gedichtete  und 
von  Max  Schillings  componirte  edel -schöne  Musikdrama 
„Ingwelde"  unternahm,  und  ich  mit  einer  begeisterten  Vor- 
besprechung des  Werkes  kämpfend  an  seine  Seite  getreten 
war,  da  ist  mir  von  manchen  Kunst-  und  Civil-Philistern 
der  Zuname  „Ingwelderich"  entgegengerufen  worden.  Meine 
tiefe  und  sich  von  AufBlhrung  zu  Aufführung  steigernde 
Bewunderung  für  die  bei  allen  Kleinen  Mängeln  doch  wahr- 
haft genialisch -schöne  und  originelle  Ersuingsarbeit  liess 
mich  den  spöttischen  Zuruf  der  Engherzigen  und  Beschränkten 
als  einen  iShrennamen  erfassen,  der  mich  nur  um  so  inniger 
mit  der  herrlichen  „Ingwelde"  verband,  und  der  mir  nun- 
mehr, da  „Ingwelde"  am  Montag,  den  19.  October,  in  Wies- 
baden zu  neuer  rächender  That  und  neuem  sühnenden  Tode 
schreiten  sollte,  gleichsam  die  Verpflichtung  auferlegte,  mich 
dem  kleinen  Häuflein  ihrer  alten  Freunde  zuzugesellen.  So 
eilte  ich  denn  nach  dem  schönen  Wiesbaden,  und  wie  ich 
an  dieser  Stelle  seinerzeit  über  die  Carlsruher  Premiere  des 
Werkes  habe  berichten  dürfen  („Mus.  Wochenblatt",  XXV. 
Jahrg.,  1894,  No.  49),  so  mögen  mir  nun  auch  einige  Worte 
über  die  Wiesbadener  erste  und  Elaiser- Vorstellung  der  „Ing" 
welde"  gestattet  sein. 

Wie  Se.  Majestät  Kaiser  Wilhelm  IL  schon  durch  die 
Ansage  seines  Besuches  ein  dankenswerihes  Interesse  für  die 
neueste  Blüthe  an  dem  von  Wagner  gepflaniten  Staa^me  des 
deutschen  Musikdramas  bekundet  hatte,  so  gelangt^  dasselbe 
auch  in  nachfolgendem,  am  Nachmittage  der  Premiere  beim 
Intendanten  des  k.  Hoftheaters,  Hm.  v.  Hülsen,  eingetroffe- 
nen Telegramm  zu  ganz  besonders  beredtem  Ausdruck. 
„Se.  Majestät  wünschen,  dass  dem  Publicum  bei  der  heutigen 
Vorstellung  in  Anbetracht  der  Anwesenheit  des  Dichters 
und  des  Componisten  bekannt  gegeben  werde,  dass  dasselbe 
sich  so  verhalten  solle,  als  wäre  Se.  Majestät  nicht  im  Theater. 
Das  heisst:  dem  eventuellen  Bedürfniss  nach  Applaus  soll 
freie  Bahn  gegeben  werden.  Graf  v.  Moltke."  Diese  Depesche 
hatte  man  im  Vestibül  des  prächtigen  neuen  Theaters  aus- 
gehängt, und  wenn  der  Theaterbesucher  solcherweise  gleich 
im  Vorräume  gewahr  geworden  war^  in  welch  dankenswerth 
kunstfreundlicher  G^mnune^  der  Kaiser  dem  Opernabende 
entgegensah,  so  zeigte  ihm  aer  äusserst  luxuriös  ausgestattete 
Zuschauerraum  mit  seinem  festlich  geschmückten  Publicum 
und  den  in  der  Mitte  des  zweiten  Banges  postirten,  alter- 
thümlich  costumirten  vierzehn  Fanfarenbläsern  alsbald  die 
dankbare  Freudenstimmung,  mit  der  Ihre  Majestäten  der 
Kaiser  und  die  Kaiserin  erwartet  wurden.  Präcise  halb  acht 
ühr  ertönten  schmetternde  Fanfaren,  während  derer  die 
Majestäten,  gefolgt  von  Hrn.  v.  Hülsen,  die  Kaiserloge  an 
der  linken  Seite  der  Bühne  betraten;  die  brausenden  Will- 
kommensrufe des  Publicums  verhallten  in  die  Klänge  des 
vom  Orchester  angestimmten  „Heil  dir  im  Siegerkranz",  und 
dann  begann  bei  zunehmender  Verfinsterung  des  Theaters 
das  die  „Ingwelde"  so  charaktervoll  einleitende  heldentrötzige 
Orchestervorspiel.  Lautlose  Stille  herrschte  während  der 
nun  folgenden  Aufführung  im  Zuschauerräume,  und  diese 
sowohl,  als  auch  der  lebnafte  Beifall,  der  nach  den  Act- 
schlüssen,  nach  dem  ersten  Zwiegesange  zwischen  Ing- 
welde und  Gest  und  nach  dem  wunderbaren  Orchestervor- 
spiel zum  zweiten  Aufzuge  erscholl,  zeigten  deutlich,  dass 
auch  hier  das  Publicum  von  der  edlen  Grösse  der  neuen 
Schöpfung  gepackt  und  von  den  einzelnen,  leichter  erfass- 
baren Theilen  derselben  ernstlich  begeistert  worden  war. 
Am  Schlüsse  der  Aufführung  wurden  mit  den  darstellenden 
Künstlern  auch   die  beiden  Autoren,   der  Tondichter  Max 

46* 


604 


Scliülini|;8  «bI  der  Wortdiohter  Ferdinand  Graf  Sporck 
dankend  herrorgerufen,  und  auch  der  Kaiser  hat  die  ernst- 
strebenden Verfasser  zu  sich  rufen  lassen,  um  ihnen  seine 
Anerkennung  auszusprechen.  „Ingwelde^  hat  somit  nun,  da 
zwischen  der  Carlsruher  Premiöre  im  November  1894  und 
der  jetzigen  Wiesbadener  Aufführung  nur  der  eine  kühne 
und  wohlgelungene  Versuch  Eugen  d'Albert*s  in  Weimar 
stattgefunden  hat,  an  dritter  Stätte  mit  vollen  Ehren  be- 
standen und  allen  Beifall  gefunden,  dessen  ein  so  eigen- 
artiges, düsteres  und  theilweise  befremdendes  Werk  von 
Seiten  eines  demselben  unvorbereitet  und  nicht  durch  einen 
bereits  berühmten  Automamen  prädisponirt  gegenübertreten- 
den Publicums  nur  irgend  theilhaftig  werden  kann,  und  diese 
Thatsache  sollte  doch  wahrlich  alle  besseren  deutschen 
Theaterleiter  und  alle  guten  deutschen  Musiker  zu  einer 
ernstlichen  Annäherung  an  die  hochbedeutsame  Arbeit  eines 
die  Wagner'sehe  Form  erstmalig  mit  wirklich  neuem  Inhalte 
durchgeistigenden,  hochgesinnten  Talentes  veranlassen.  Auf 
eine  ausföhrlichere  Schilderung  des  Werkes,  seiner  grossen 
Vorzüge  und  seiner  kleinen  Mängel  (ein  Allzuviel  an  Hand- 
lung und  Musik  im  ersten  Aufzuge,  und  die  etwas  oratorien- 
hatte  musikalische  Breite  des  Schlusses)  muss  ich  an  dieser 
Stelle  verzichten  und  kann  dies  um  so  eher,  als  Partitur 
und  Ciavierauszug  des  Werkes,  sowie  eine  sehr  ausfiührliche 
und  in  allem  Wesentlicheren  wohl  auch  zutreffende  Einfüh- 
rung in  Dichtung  und  Musik  (verfasst  von  Ernst  Otto  Nod- 
nagel)  im  Verlage  von  J.  Schuberth  &  Ck>.  (Felix  Siegel)  im 
Druck  erschienen  sind,  und  statt  einer  solchen  neuerlichen 
Besprechung  des  Werkes  mag  daher  hier  lieber  noch  einiges 
Nähere  über  die  Wiesbadener  Aufführung  desselben  Platz 
finden.  Da  ich  auch  der  Qeneralprobe  am  Sonntag- Vormittag 
beiwohnen  durfte,  so  habe  ix^h  ein  ziemlich  deutliches  Bila 
von  Dem,  was  die  k.  Oper  zu  Wiesbaden  zur  2eit  leisten 
kann  und  was  sie  specieU  mit  der  .In^welden**- Aufführung 
geleistet  hat,  gewinnen  können,  und  dieses  ist  wahrlich  ein 
recht  erfireuliches  und  hochbedeutsames.  Hr.  v.  Hülsen, 
den  das  Vertrauen  des  Kaisers  mit  weitreichender  Macht- 
vollkommenheit und  seine  eigenen  langjährigen  Beziehun- 
gen zum  Theater  mit  bedeutenden  dramaturgischen  Kennt- 
nissen und  Erfahrungen  ausgerüstet  haben,  wirkt  gleichzeitig 
als  Intendant  und  als- Regisseur  und  scheint  in  dieser  Doppet 
thätigkeit  ernstlich  darauf  bedacht  zu  sein,  die  Aufführungen 
der  inm  unterstehenden  Kunstanstalt  mit  der  ausserordent- 
lichen Schönheit  des  neuen  Theaterbaues  in  Einklang  zu 
bringen.  Hr.  v.  Hülsen  hat  zu  manchen  älteren,  bewährten 
Mit^iedem  der  Wiesbadener  Oper  mehrere  jüngere,  wohl- 
veranlagte oder  auswärts  zu  hohem  Ansehen  gelangte  künst^ 
lerische  Kräfte  hinzuengagirt  —  so  in  jüngster  Zeit  die  vor- 
treffliche Frau  Heuss  — ,  er  hat  den  Streicherchor  im  Orchester 
vermehrt  und  den  Fundus  der  Bühne  an  Decorationen  und 
Costumen  schon  jetzt  zu  einem,  wenn  auch  noch  nicht  quan- 
titativ, so  doch  sicher  qualitativ  allerreichsten  und  schönsten 
ausgestaltet.  Aber  auch  auf  den  Geist  und  Charakter  der 
Darstellungen  sucht  er  unermüdlich  einzuwirken,  und  wenn 
auch  einzelne  Künstler  des  Solopersonales  und  die  aus  der 
üblichen  Heerdenträgheit  aufgerüttelten  Chormassen  vorläufig 
hie  und  da  des  Guten  an  individueller  Action  noch  Etwas 
zu  viel  thun,  so  macht  sich  das  Hinaufarbeiten  zu  einem 
grossen  dramatischen  Stil  der  Aufführungen  doch  schon  jetzt 
recht  erfolgreich  bemerkbar.  Auch  das  von  den  HH.  k.  Ca- 
pellmeister  Bebiöek  and  Capellmeister  Schlar  geleitete 
Orchester  scheint  der  vollgiltigen  Lösung  bedeutender  musik- 
dramatischer Aufgaben  ziemlich  nahe  gekommen  zu  sein, 
und  mein  durch  die  Carlsruher  Interpretationsweise  allerdings 
etwas  verwöhntes  Ohr  vermisste  nur  eine  grössere  Discretion 
im  Begleiten,  eine  noch  subtilere  Herausarbeitung  der  dyna- 
mischen Gegensätze,  einen  jederzeit  ausdrucksvollen  declama- 
torischen  Vortrag  der  melodischen  und  thematischen  Instru- 
mentalphrasen und  eine  grössere  Geschmeidigkeit  der  Tempi, 
Mängel,  die  vielleicht  auf  Conto  des  auch  die  „Ingwelde'' 
dirigirenden  Hrn.  Capellmeister  Bebiöek  zu  setzen  sein 
dürften,  der  allem  Anscheine  nach  ein  vortrefflicher  Musiker, 
aber  Keiner  jener  Dirigenten  ist,  die,  wie  das  diesjährige 
Bayreuther  Schlagwort  lautete,  ein  musikdramatisches  Werk 
y.von  der  Bühne  aus**  —  das  heisst  aus  dem  Geiste  des 
Dramas  heraus  —  musikalisch  zu]  verlebendigen  vermögen. 
Für  einen  nur  absolut-musikalisch  veranlagten  Dirigenten 
mag  die  „Ingwelde^  allerdings  eine  recht  schwierige  Aufgabe 

fewesen  sein,  und  es  ist  darum  gewiss  rühmend  anzuerkennen, 
ass  Hr.  RebiSek  sich  dieser  Aufgabe  mit  hingebungsvollstem 
Eifer  unterzogen  und  dieselbe,  abgesehen  von  dem  erwähnten 
Mangel  an  Geschmeidigkeit  der  Zeitmaasse,  in  sehr  bedeut- 


samer Weise  gelöst  hat.  Wenn  das  Wiesbadener  Opern- 
Orchester  zarter  begleiten  und  alle  Nuancirungen  vom  visio-' 
nären  Pianissimo  bis  zum  zermalmenden  Fortissimo  kunst- 

f  erecht  zu  verwerthen  gelernt  haben  wird,  und  wenn  einige 
en  Wohllaut  beeinträchtigende  kratzende  (feiger  durch 
bessere  ersetzt  sein  werden,  so  wird  diese  KünstLerkörper- 
schaft  bald  mit  den  besten  Orchestern  Deutschlands  in  die 
Schranken  treten  können.  Im  Ensemble  der  Bühnenkünstler 
sind  mir  viele  treffliche  Kräfte  auffallen.  Neben  Frau 
Reuss,  die  seinerzeit  die  Partie  der  „uigwelde^  inCarlsrohe 
creirt  hatte  und  die  auch  nun  wieder  aurch  ihre  herrliche 
grosszugige  Interpretation  des  Frieden  ersehnenden  und  Tod 
verbreitenden  una  findenden  Gandulf-Kindee  zu  einmüthiger 
Bewunderung  hinriss,  standen  als  ziemlich  ebenbürtig  in 
geistvoller  Darstellung  und  in  ausdrucksvollstem  Sprach- 
eesange  Hr.  Müller  als  wirklich  heldenhafter  Klaafe,  Hr. 
Krausz  als  stimmreicher  und  sehr  sympathisch  wirkender 
Interpret  des  Träumers  und  Bächers  Bran  und  der  vorzüg- 
liche Bass  Hr.  Schwegler  als  fesselnder  Repräsentant  des 
Gandulf.  Auch  Hr.  Hau  brich,  der  den  Gest  san^,  wäre 
diesen  besten  Kräften  beizuzählen,  wenn  nicht  die  nervöse 
Unruhe  einzelner  Töne  und  vieler  Bewegungen  eine  eewiase 
Einschränkung  des  Lobes  nöthig  gemacht  hätte.  Siwaxd 
und  Gorm  wurde  von  den  HH.  Nowack  und  Ruffeni 
klangvoll  gesung;en  und  wirksam  dargestellt,  und  nur  die 
Partie  des  Ortou  hatte  man  mit  einem  Anfänger  besetzen 
müssen,  der  dieselbe  ^u  keinem  —  es  sei  denn  zu  einem  be- 
dauerlichen Heiterkeits —  Erfolge  zu  bringen  vermodite.  Die 
Chöre  sangen  sicher  und  stimmfrisch  und  entfalteten  in  ein- 
zelnen Scenen,  so  namentlich  in  den  Kämpfen  des  ersten 
Aufzuges,  ein  ganz  beträchtliches  Darstellungsvermögen,  das 
hier  und  da  nur  noch  einer  leichten  Bänougung  bed^ftig 
erschien.  Wohl  ist  es  erstrebenswerth,  dass  die  einzelnen 
Personen  der  Chöre  auch  in  ihrer  Darstellungaweise  iodivi- 
dualisirt  werden;  aber  das  darf  nie  so  weit  gehen,  dass  Ein- 
zelne vom  Chor  eine  auffällige  selbständige  Komödie  voU- 
fiihren  und  so  die  Aufmerksamkeit  von  den  Hauptontalten 
des  Dramas  ablenken.  Im  Scenischen  war  die  Aumihmiig 
ganz  ausserordentlich  schön,  und  wenn  man  für  die  aehwie* 
rige  Forderung  der  Schlusssoene  —  das  Zusammenpralkn 
der  beiden  Boote  auf  dem  Meece'»«*-6ieh  auoh-  hier-mti  einer 
leidlich  geglückten  Andeutung  hatte  begnttgen  müssen,  so 
waren  doch  alle  übrigen  Bühnenbilder  in  Decoration,  Costu- 
men und  Stellung  von  einer  geradezu  ausserordentlichen 
Schönheit  und  Vculkommenheit  und  lieferten  in  jeder  Hin- 
sicht den  Beweis,  dass  Hr.  v.  Hülsen  auch  ftlr  alles  Bühnen- 
technische die  rechten  Leute  zu  finden  und  dieselben  in 
rechter  Weise  zu  verwenden .  gewusst  hat.  So  konnte  ich 
denn  der  schönen  Wiesbadener  „Ingwelde**  ein  herzlich  vec^ 
trauensvolles  „Glück  auf  den  Weg"  zurufen  und  kehrte  dann 
nach  Carlsruhe  zurück  mit  dem  lebhaftesten  Wunsche,  «Ing- 
welde**  hier  mit  einem  freudigen  „Willkommen  zur  Wieder- 
kehr" bald  wieder  einmal  begrüssen  zu  können. 

Arthur  Smolian. 

Berichte. 

Leipzig.  Das  3.  Abonnementconcert  im  Neuen 
Gewandhaus  wurde  ausschliesslich  durch  einheimische 
Kräfte  bestritten,  indem  als  Solist  unser  Concertmeister  Hr. 
Prill  auftrat  und  ausserdem  der  Thomanerchor  unter  Lei- 
tung des  Hrn.  Cantor  Schreck  mitwirkte.  Das  Orchester 
begann  den  Abend  mit  O.  Nicolai*s  gediegner  und  wirkungs- 
voller Ouvertüre  Über  den  Choral  „Em  feste  Burg**  und 
schloss  ihn  mit  Beethoven *s  Adur-Symphonie  und  zeigte  sich 
unter  der  begeisternden  Führung  des  Hrn.  Nikisch  ip 
beiden  Werken  (in  der  Ouvertüre  von  Hrn.  Homeyer  treff- 
lichst an  der  Orgel  unterstützt)  seines  Weltruhms  würdig. 
Jubelnden  Beifall  erweckte  in  allen  Sätzen  die  allerdings 
auch  wandervoll,  wie  noch  nie  an  dieser  Stelle,  gespielte 
Symphonie.  Unser  altehrwürdiger  Thomanerchor  stand  mit 
seinen  Vorträgen  dem  Orchester  nicht  nach,  ja  wir  bekennen 
freudigst,  dass  wir  eine  so  klare  und  durchsichtige,  dabei 
intonationssichere  und  zugvolle  Wiedergabe  des  Chors  „Singet 
dem  Herrn  ein  neues  Lied**  aus  dem  149.  Psalm  von  S.  Bach, 
wie  wir  sie  an  diesem  Abend  vernahmen,  überhaupt  nicht 
für  erreichbar  gehalten  hatten,  und  dass  auch  die  Chorlieder 
von  Franz  v.  Holstein  (das  edel  empfundene  und  stimmuags- 
tiefe  „Bube,  Herzliebchen**),  Schumann  (Jägerlied)  und  Gustav 
Schreck  (die  schon  früher  von  uns  mit  warmem  Lob  be- 
dachte Ballade  „Wallada**)  eine  in  der  Feinheit  der  tech- 
nischen Ausarbeitung  und  dynamischen  Schattirung,  sowie 


605 


der  Belebtheit  des  Ausdracks  kanm  zn  übertreffende  Aus- 
flihraDg  erfahren  und  einen  solchen  Sturm  des  Beifails 
erweckten,  dass  Hr.  Cantor  Schreck  am  Schluss  noch  einmal 
das  Y.  Holsteinische  Schiammerlied  singen  Hess.  Diese  herr- 
lichen Leistangen  warden  noch  gehoben  durch  ein  Stimm- 
material, wie  es  in  gleicher  Ebenmässigkeit  der  Thomanerchor 
noch  selten  besessen  haben  dürfte.  Möge  es  dem  liebevollen 
künstlerischen  Eifer  des  Hrn.  Schreck  beschieden  sein,  seine 
Sftngerschaar  auf  der  seltenen  Höhe  der  Leistungsfähigkeit, 
auf  welche  er  sie  geführt  hat,  zu  erhalten!  Den  orchestralen 
und  vocalen  Meisterthaten  reiheten  sich  die  Violinspenden 
des  Hm.  Prill  rühmlich  ein.  Er  hatte  zwei  bez.  des  musi- 
kalischen Werthes  ganz  heterogene  Werke:  Emst's  mit  seiner 
seichten  Melodik  überhanpt  nicnt  in  das  Programm  des  Abends 
passendes  Fismoll-Concert  und  fiach's  Chaconne  gewählt, 
and  es  war  für  sein  künstlerisches  Können  nur  um  so  ehren- 
voller, dass  er  mit  der  Wiedergabe  des  letzteren  Stückes 
den  zu  einigen  Hervorrufen  sich  verdichtenden  Haupterfolg 
errang.  Er  hat  diesen  Prüfstein  für  die  künstlerischen  Quali- 
ficationen  eines  Violinisten  aber  auch  wie  ein  auserwfi^lter 
Meister  seines  Instrumentes,  auf  dessen  Besitz  unser  Stadt- 
orohester  stolz  sein  darf,  gespielt,  mit  einer  überall  gereiften 
geistigen  Disposition  und  einer  überall  so  gesunden  und 
warmen,  von  einer  prachtvollen  Gbige  unterstützten  Ton- 
gebung,  dass  der  Genuss  ein  vollkommener  war. 

Die  vor.  musikalische  Woche  wurde  wieder  durch  Hrn. 
Bertrand  Roth  aus  Dresden  eröffnet.  Derselbe  hatte  auf 
dem  Programm  seiner  4.  Beethoven -Matinöe  die  Glavier- 
sonaten  Op.  14  in  Edur  und  Gdur,  Op.  22  und  Op.  26  und 
fesselte  durch  seine  den  poetischen  Kern  derselben  überall 
klar  und  unverfälscht  zu  Tage  fordernden,  nachhaltigsten 
Genuss  bereitenden  Interpretationen  sein  andächtig  lauschen- 
des Auditorium  wiederum  in  höchstem  Maasse.  Derselbe 
bedient  sich  in  diesen  Matinöen  eines  Flügels  von  Steinway 
&  Sons,  der  den  Intentionen  des  Spielers  in  allen  Stücken 
willigst  Folge  leistet  und  namentlich  in  den  tieferen  und 
tiefsten  Lagen  hervorstechende  Klangfülle  und  -Schönheit 
besitzt. 

Am  26.  Oct.  veranstaltete  das  Böhmische  Streichquartett 
der  HH.  Hoffmann,  Suk,*Nedbal  und  Wihan  das  Erste 
seiner  vier  hiesigen  bis  zum  11.  Jan.  stattfindenden  Concerte, 
für  wielcbes'  es  Streloheuartetto  ivon  Haydn  (das  sogen. 
Quinten-Quartett  in  Dmoll),  Mozart  (Ddur,  No.  7)  und  Beet- 
hoven (Op.  127)  aufgestellt  hatte.  Die  vier  Herren  waren 
bestens  disponirt,  sodass  ihre  Vorträge  eitel  Freude  und 
Genuss  bereiteten,  wenn  sie  in  der  Tragfähigkeit  leider  auch 
in  Etwas  durch  das  derartiger  feinen  Musik  akustisch  nicht 
günstige  Local  (Blauer  Saal  im  Krystallpalast)  beeinträchtigt 
wurden.  Angesichte  der  vorgeführten  Meisterwerke  und 
unter  Hinweis  auf  die  gelegentlicnen  früheren  enthusiastischen 
Berichte  unseres  Blattes  über  die  ausserordentlichen  Dar- 
bietungen dieser  Quartettgenossenschaft  können  wir  diesmal 
mit  der  blossen  Constatirung  der  Tbatsachen  uns  begnügen. 

Der  folgende  Abend  führte  uns  in  den  für  gute  Concerte 
sehr  zu  empfehlenden  Saal  Noth,  in  welchem  die  einheimische 
Goncertsängerin  Frau  Martha  Hohlfeld  und  die  junge 
Pianistin  Frl.  Annie  Weber  aus  Cöln  concertirten.  Frau 
Hohlfeld  hat,  seitdem  wir  sie  nicht  hörten,  wesentliche  Fort- 
schritte in  ihrer  Kunst  gemacht  und  wird  mit  ihrem  sym- 
pathisch timbrirten  und  klanglich  namentlich  nach  der  Höhe 
zu  brillirenden  Organ,  ihrem  ungekünstelten  und  dabei  warm- 
belebten Vortrag  überall,  wo  sie  auftritt,  Gefallen  erregen. 
Sie  hatte  Lieder  von  Bach  bis  auf  die  neueste  Zeit  gewählt 
und  gab,  von  Hm.  Dr.  Paul  Kien  gel  ganz  vorzüglich  am 
Flügel  begleitet,  Jedem  Charakter  und  Farbe.  Das  jüngste 
Opus,  P.  Klengel's  reizvolles  „Im  Grase  thaut's",  gefiel  derart, 
dass  es  wiederholt  werden  musste.  unter  dem  Einfiuss 
eines  momentanen  starken  körperlichen  Leidens  hat,  wie 
man  uns  mittheilte,  die  Pianistin  gestenden,  was  zum  Tbeil 
den  nicht  sehr  befriedigenden  Eindruck  ihrer  Darbietungen 
verschuldet  haben  mag;  zum  Theil,  denn  die  Mäogel,  welche 
sich  in  denselben  in  Bezug  auf  Phrasirung,  Rhythmik  und 
Pedalgebrauch  auffällig  machten,  schienen  doch  mehr  in  der 
musikalischen  Erziehung  der  jungen  Dame  zu  wurzeln.  Die 
von  ihr  vorgetragenen  Stücke  lagen  wohl  auch  technisch 
zur  grösseren  Hälfte  zu  hoch  für  sie,  um  von  ihr  mit  der 
nöthigen  Klarheit  bemeistert  werden  zu  können. 

Beich  an  Concerten  war  das  Reformationsfest.  Wir  haben 
davon  nur  drei  besuchen  können.  Zunächst  gab  es  Nach- 
mittags eine  Aufführung  in  der  Thomaskirche,  an  welcher 
sich  aas  Winderstein-Orchester  unter  Leitung  des  Hrn. 
Winderstein    mit   zwei   Sätzen   aus  der   Ddur-Suite    von 


S.  Bach,  die  Sängerin  Frl.  Clara  Strauss-Kurzwelly  mit 
Liedern  von  Schubert  („Liteney^)  und  Carl  Piutbi  („Empor 
die  Herzen**),   die  HH.  Organist  Homeyer,  Oonoertmeister 
Kleitz  und  Solo  Violoncellist  Kiefer  in  einer  Suite  ftir  Orgel, 
Violine  und  Violoncell  mit  Streichorchester  von  Jos.  Rhein- 
berger  betheiligten,  und   Hr.  Homeyer  ausserdem  in  einem 
von  ihm   für  Orgel  bearbeiteten  Kanon  von  Bungert,   dem 
„Sposalizio"  filr  Orgel  mit  G^ang  von|Liszt  und  dem  Ooncert 
rür  Orgel,  Streichorchester  und  drei  Hörner  von  Rheinberger 
thätig  war.   Von  der  Suite  haben  wir  auf  dem  uns  zugewiesen 
nen  Platze  an  dem  der  Orgel  gegenüber  liegenden  äussersten 
Ende  der  Kirche  kaum  Etwas  deutlich  vernommen,  und  mit 
dem  Uebrigen  wäre  dasselbe  der  Fall  gewesen,  wenn   wir 
nicht  eigenmächtig  den  uns  zugewiesenen  höchst  unpassen- 
den Platz   mit  einem  dem  Hören  etwas  günstiger  gelegenen 
vertauscht  hätten.    Von  diesem  aus  konnten  wir  constatiren, 
dass  der  fernere  Verlauf  des  Gonoertes  ein  ganz  vorzüglioher 
war.    Sowohl  die   Solisten   Frl.  Strauss-Kurzwelly  und  Hr. 
Homeyer,  als  auch  das  Orchester  erfüllten  voll  ihre  Aufgaben, 
und   auch    der    kleine    Conservateristinnen-Chor    in    hiszVB 
„Sposalizio^  war  tepfer  bei  der  Sache.    Den  tiefsten  Eindruck 
aui  die  recht  zahlreichen  Hörer  machte  augenscheinlich  der 
edl6  und   tiefempfundene  Sologesang,   und   ist  Frl.  Strauss- 
Kurzwelly  insbesonders  für   die  Wahl  der  musikalisch   so 
werthvoUen  Novität  unseres  Hrn.  Thomasorganisten  zu  dan- 
ken.   Dass  dagegen  die  Wahl  des  so  ausgesprochen  katholisch 
empfundenen  Werkes  von  Liszt  bei  aller  Anerkennung  seines 
musikalischen   Werthes   für   den   Reformationsteg  und    ein 
Concert  in  einer  protestentischen  Kirche  eine  glückliche  ge- 
wesen sei,  möchten  wir  bezweifeln.  —  Die  2.  Aufführung  des 
31.  Oct.  hatte  die  Gesellschaft  „Vereinigung"  veranstaltet. 
Sie  galt  lediglich  Solovorträgen,  deren  Reigen  unser  jüngster 
Leipziger  Pianist  Wilhelm  Backhaus  mit  der  technisch  be- 
wundemswerth  und  geistig  weit  über  sein  Alter  hinausrei- 
chend gespielten  Bdur-SonateOp.  22  von  Beethoven  eröffnete.*) 
Hierauf  sangen  unter  Clavieraocompagnement  Frl.  v.G  hav  an  n  e 
aus   Dresden   mit  dramatischer  Verve   und   überzeugendem 
Ausdruck  die  Arie  „Sieh,  mein  Herz  ersohliesset  sich*'   von 
Saint-Saöns  und  Hr.  Zell  er  aus  Weimar  unter  Entwickelung 
derselben  Vorzüge,  aber  mit  theil  weise  etwas  kehh'gem  Ton 
„Am  stillen  Herd**  aus  den  „Meistersingern"  und  „Winter- 
stürme wichen  dem  Wonnemond"   ans   der  „Walküre"  •  von 
Wagner.    Nachdem    wir   noch   weitere   Ola  vier  vortrage  des 
Wilhelm    Backhaus    (As dur- Impromptu    von  Schubert,    das 
graziös-pikante  Scherzo  aus  Op.  86  von  Jadassohn,  die  „Fo- 
relle" von  Schubert-Heller  und   den  sogen.  Minuten- Walzer 
von  Chopin  [als  Zugabe])  vernommen   und   unsere  herzliche 
Freude  auch  an  diesen  Emanationen  des  musikalisch  wunder- 
bar begabten  Knaben  gehabt  hatten,  mussten  wir  eilen,  um 
in  das  Herbstconcert  des  Leipziger  Männerchors   nicht 
gar  zu   spät   zu   kommen.     Man   war   daselbst   bereits   zur 
3.  Nummer,  der  gemüthvollen,  melodisch  leicht  eingänf|;lichen, 
aber   wie  so  vieles  Andere  für  Chorgesaug  nicht  geeigneten 
Composition   „Du  schöne,  du  liebe,  du  wonnige  Maid"   für 
Männerchor,  Baritonsolo  und  Orchester  von  M.  v.  W'einzierl  ge- 
langt, in  deren  Ausführung  der  stettliche  Verein  unter  Leitung 
seines  äusserst  tüchtigen  Chormeisters  Hrn.  Wohlgemuth 
ebenso  wie  in  später  folgenden  Chorliedem  von  G.  Angerer 
(der  ein  würdiges  Seitenstück  zu  den  berühmten  F.  Hegar*- 
schen  Chören    bildenden  Ballade    „Des  Geigers  Heimkehr"), 
W.  Speidel  (dem  duftigen  „Unterm  Schlehdomhag"),  Sucher, 
Bruch,  Rob. Volkmann  (einem  stimmungsgesättigten  Abendlied 
und  dem  neckischen,   in  corpore  gesungen    aUerdings   auch 
sonderbar  sich  ausnehmenden  „Ich  halte  ihr  die  Augen  zu") 
und  G.  Wohlgemuth  (einem  gut  gemeinten  „Wie  Liebe  thut") 
seine  musterhafte  gesangliche  und  declamatorische  Schulung 
glänzend  documentirte.  Das  Baritonsolo  in  v.  WeinzierPs  Werke 
und  die  Einzellieder  von  H.  Hutter  und  A.  Hallön  nebst  Zugabe 
hatten  in  Hrn.  Wünschmann  einen  ganz  vorzüglichen  Ver- 
treter, dessen  Gesang  uns  diesmal  einen  fast  noch  günstigeren 
Eindruck   als  in  seiner  neulichen  Soiröe  machte.     Solistisch 
an  dem  Concert  betheiligte  sich  ausser  Hrn.  Wünschmann 
noch  der  junge  russische  Pianist  Hr.  Adolf  Schweiger,  den 
wir  kürzlich  im  Salon  seines  Lehrers  Hrn.  Prof.  Mart.  Krause 
schon   kennen   lernten.    Neben  den  dort  gespielten  Stücken 
von    Schutt    („Röverie")    und    Ad.   Jensen-Niemann    („Mur- 
melndes Lüftchen")  trug  er  hier  noch  Liszt's  Phantasie  über 

*)  Schon  in  der  Abendunterhaltung  im  k.  Conservatorium 
der  Musik  am  vorhergehenden  Tage  hatte  der  Knabe  als 
Beethoven-Spieler  mit  dem  vollständig  concertreifen  Vortrag 
des  Cmoll-Concertes  allgemeinste  Sensation  erregt. 


606 


nngarisohe  Volksmelodien  unter  Orcbe8terbe|;leitang  vor  und 
zeigte  hierin  ausser  einer  den  riesigen  Schwierigkeiten  dieses 
Werkes  fast  überall  siegvoll  gewachsenen  Technik  auch  in 
erfreulichem  Maasse  die  zur  vollen  Wirkung  nöthige  virtuose 
Verve  und  physische  Kraft.  Nur  mit  der  Anwendung  des 
Pedals  muss  der  junge  Mann  noch  geschmackvoller  umgehen 
und  Manches  rhythmisch  noch  straffer  gestalten  lernen. 
Jedenfalls  steht  ihm  bei  fleissigem  Weiterstudium  eine  be- 
deutende Zukunft  in  Aussicht.  Die  Schlussnummer  des  Pro- 
gramms, die  Scene  „Columbus^  letzte  Nacht"  für  Männerchor, 
baritonsolo  und  Orchester  von  Wilh.  Sturm,  haben  wir  uns 
nach  dem  anstrengenden  Musik  verbrauch  am  Reformations- 
fest geschenkt.  Wir  wollen  aber  noch  erwähnen,  dass  der 
orchestrale  Theil  von  der  Gapelle  des  107.  Infanterie-Regi- 
ments ausgeführt  wurde  und  die  von  uns  versäumten  An- 
fangsnunmiem  in  O.  Nicolai*s  Festen vertnre  und  Kaiser  Wil- 
helm's  n.  Männerchor  „Sang  an  Aegir**  bestanden.      F. 


Leipzig.  Als  ein  höchst  respectabler  Pianist  nicht  nur 
nach  Seite  des  Könnens,  sondern  auch  nach  Seite  des  Wis- 
sens und  Verstehens  stellte  sich  am  19.  Oct.  im  Saale  des 
Hotel  de  Prusse  Hr.  Richard  Buchmayer  aus  Dresden  mit 
einem  „Historischen  Concerte"  vor.  Den  Dresdenern  ist  Hr. 
Buchmayer  schon  länger  durch  seine  wohlstilisirten  Inter- 
pretationen älterer  Glavierwerke  bekannt.  Den  Leipzigern 
war  er  neu.  Aber  er  wird  auch  ihnen  bald  ein  lieber  Be- 
kiinnter  sein ;  denn  sein  Erfolg  war  ein  vollkommener.  Hrn. 
Buchmayer^s  Programm  war  ein  zweitheiliges;  nur  der  erste 
Theil  hat  Anspruch  auf  den  Namen  -Historisches  Ooncert**. 
Der  zw^te  Teil,  in  welchem  die  HH.  Henri  Petri  (solistisch 
mit  Praeludium  und  Fuge  aus  S.  Bach*s  erster  Sonate  für 
Violine  allein)  und  Georg  Wille  (in  den  Beethoven'schen 
Trio- Variationen  [Schneider  Kakadu])  mitwirkten,  war  doch 
nur  angeflickt,  um  durch  einiges  Moderne  Diejenigen  anzu- 
ziehen, welche  vor  gar  zu  alten  Sachen  Angst  haben;  denn 
der  Sprung  von  Bach  und  seinen  Söhnen  zu  Schumann,  Liszt, 
Draeseke(T)  und  Saint-SaSns  war  doch  wohl  durch  das  noch 
dazu  (wonl  aus  praktischen  Gründen)  an  den  Schluss  gestellte, 
selten  gehörte  Beethoven*sche  Werk  nicht  genügend  ver- 
mittelt. Sieht  man  von  diesem  zweiten  darangeschwänzten 
Theile  ab  (ich  versaete  mir  seinen  Gennss,  um  nicht  den 
vortrefflichen  Eindruck  des  ersten  zu  verwischen),  so  ist  zu 
constatiren,   dass  Hm.  Buchmaver*s  Auswahl  eine  äusserst 

f lückliche  war.  Drei  seiner  Darbietungen  waren  dem  in  der 
leipziger  Stadtbibliothek  verwahrten  „Clavierbüchlein  des 
Andreas  Bach"  entnommen  und  sind  bisher  noch  nie  gedruckt 
worden,  was  sehr  verwunderlich  ist  (Variationen  über  ein 
Ballet  von  J.  Ad.  Reinken  [1623—1722],  Praeludium,  Fuge 
und  Postludium  von  Georg  Böhm  [1661—1734]  und  Polonaise 
und  Bourröe  von  G.  Ph.  Telemann  [1681—1767]).  Denn  diese 
Stücke  sind,  auch  ganz  abgesehen  von  ihrem  Alter,  von  aus- 
gezeichneter Wirkung  und  würden  von  Jedem  gekauft  wer- 
den, der  sie  in  der  geistvollen  Weise  des  Hm.  Buchmayer 
hat  vortragen  hören.  Der  heute  so  gering  geachtete  Tele- 
mann zeigt  in  der  Bourröe  ganz  überraschende  Feinheiten, 
die  Fuge  Böhmes  war  sogar  ohne  Frage  der  Edelstein  des 
Abends,  und  vor  Altvater  Reinken*s  brillanter  Fi^rirung  kann 
man  wohl  respectvoU  den  Hut  ziehen.  Der  Vergleich  der  beiden 
Thomascantoren  Kuhnau  und  Bach  und  ihrer  Eigenschaft  als 
Pro^ramramusiker  im  modernen  Sinne  (Ersterer  mit  seiner 
1.  Biblischen  Sonate  „Der  Streit  zwischen  Goliath  und  David", 
Letzterer  mit  dem  Capriccio  sopra  la  lontananza  del  suo  fratello 
dilettissimo)  fiel  zu  Gunsten  des  älteren  CoUegen  aus,  der 
grotesken  Humor  in  der  Charakteristik  entwickelt,  während 
Bach's  Capriccio  matt  und  ziemlich  interesselos  ist.  Von  den 
drei  ausländischen  Altmeistern  Couperin,  Scarlatti  und  Ra- 
meau  rangen  die  beiden  Letzteren  um  die  Palme;  besonders 
wurde  der  Eindruck  der  blitzenden  Bdur-Sonate  Scarlatti*s 
(Breitkopf  &  Härtel  No.  56)  durch  die  mit  Bravour  vorgetra- 

genen  Cyclopen  Rameau'S  nicht  verwischt.  Von  den  Nippes 
ouperin's  wirkten  besonders  „Les  Brimborins"  und  „Le 
Rossignol  en  amour**.  Eine  elegische  Polonaise  (Esmoll) 
Friedemann  Bach 's,  ein  schönes  Stück,  und  —  um  den  vor- 
ausgesehenen Abstich  des  Capriccio  wieder  gut  zu  machen  — 
die  glänzende  grosse  Amoll-Clavierfuge  Seb.  Bach's  (eben- 
falls aus  Andreas  Bach's  Ciavierbüchlein)  bildeten  den  Ab- 
scfaluss  des  Historischen  Concerts  (1.  Theil),  dem  wir  eine 
recht  ausgibige  Fortsetzung  auch  in  Leipzig,  wo  an  Pia- 
nisten augenblicklich  wirklich  kein  üeberfluss  ist,  von  Her- 
zen wünschen!  H.  R. 


Conoertumschau. 

Annaberg.  1.  .Orpheus"-Cono.  (Haase)  nnt  gesangl.  Mit- 
wirk, des  Frl.  Mandern:  Ouvertüren  v.  F.  v.  Frotow.(„Die 
GrossfÜrstin**)  u.  Rossini,  Entr'aote  a.  „König  Manfred*^  von 
Reinecke,  Balletmusik  a.  „Rienzi**  v.  Wagner,  „Landkoi- 
nung^  f.  Männerchor,  Solo  u.  Orch.  v.  Edv.  Grieg,  zwei 
Nummern  a.  „Winzerleben''  f.  gem.  Chor,  Soli  u.  Orch.  von 
J.  Becker,  „Johannisnacht*'  E  Männerchor  m.  Ciavier  von 
Rheinber^er,  Doppelquartette  v.  H.Pfeil  („Fahr  wohl,  du 
schöner  Maientraum")  und  Seiz  („Ich  habe  im  Traume  ge- 
weinet"). —  Conc.  des  Frl.  Mandern  unt.  Mitwirk,  des  Schau- 
spielers Hrn.  Alten  a.  Gera  und  des  städt.  Oroh.  (Reichardt) 
am  18.  Oct.:  Ouvert.  zu  „Die  Geschöpfe  des  Prometheus"  v. 
Beethoven,  Seren,  a.  der  Ddur-Symph.  v.  G.  Sgambati,  Gte- 
sangsoli  V.  Mozart,  Cornelius  („Ein  Ton"),  Brahms  („Rohe, 
Süssliebchen"),  A.  v.  Fielitz  („Das  Kraut  Vergessenheit"), 
P.  Umlauft  („Sommernacht")  u.  Sdiubert. 

Gera.  Conc.  des  Musikal.  Ver.  (Kleeman)  am  19.  Oct.: 
7.  Symph.  v.  Beethoven,  Ouvert.  „In  der  Natur"  v.  Dvofäk, 
Phant.  „Cosatschoque"  v.  A.  S.  Dargomijsky,  Stücke  für 
Streichorch.  v.  Ole  Bull-Svendsen  („Säterjentens  Söndag") 
u.  Rameau  (Rigodon  a.  „Dardanus"),  G^esangvorträge  des  Frl. 
Wedekind  a.  Drosden  („Murmelndes  Lüftchen"  v.  Aa.  Jensen, 
„Untreu"  v.  Cornelius,  „Neue  Liebe"  v.  Rubinstein  etc.). 

Helsingfors.  1.  —4.  Popul.  Conc.  der  Filharm.  SiUlskapets 
(Kajanus):  Seines  alsaciennes  v.  Massenet,  „Les  Prtiudes* 
V.  Liszt,  Ouvertüren  v.  Smetana  („Die  verkaufte  Braut"), 
Litolff  („Die  Girondisten"),  Bizet,  Wagner  („Rienzi"), 
AI.  Ritter  („Der  faule  Hans"),  Volkmann  („Richard  IH.") 
u.  A.,  Capriccio  espagn.  v.  Rimsky-Korsakoff,  Slav.  Tanz 
V.  Dvofäk,  „Ghilatea"  u.  ,2Erotikon"  v.  Ad.  Jensen,  Ada- 
gietto  f.  Streichorch.  V.  Kajanus  u.  a.  Orchesterstücke,  Solo- 
vortrage  der  HH.  Neumann  (VioL,  „Othello" -Phant  v.  Ernst), 
Gregorowitsch  (VioL,  „Carmen"-Phant.  v.  Sara  säte),  Schnöe- 
voigt  (Violonc.)  u.  Leeuwen  (FL,  Ungar.  Phant.  v.  Doppler). 

Kaiserslautern.  1.  Conc.  des  Musikver.  (Damian)  ont 
Solist.  Mitwirk,  des  FrL  Schott  a.  Mainz  u.  der  HH.  Mann  a. 
Dresden  n.  Goepfart  a.  Weimar:  „Oberon"-Ouvert.  v.  Weber, 
„Columbus"  f.  Männerchor^  SoH  u.  Orch.  v.  H.  Zdilner, 
Männerchor  „Das  ist  das  Meer"  a.  „Das  Meer"  v.  Nicodö, 
Soli  f.  Sopr.  V.  Bungert  („Der  Saadträger"),  Schubert  wad 
F.  Ries  (Wiegenlied),  f.  Tenor  v.  Mozart, Wermann  („Vale 
carissima"),  Loewe,  H.  Brückler  („Lied  JungWemer's  am 
Rhein")  u.  Franz  („Stille  Sicherheit")  und  €  Bariton  von 
C.  Goepfart  („Der  Glöckner"),  G.  Jensen  („Die  Linde  blüht") 
u.  H.  Sommer  („Drei  Jungfiräulein")  u.  f.  VioL  v.  HändeL 

Königsberg  i.  Fr.  Conc.  des  Sängerver.  (Schwalm)  unt 
Mitwirk,  der  Frau  Lehr  (Ges.)  u.  der  HH.  Berneker  u.  Herbst 
(VioL)  am  18.  Oct.:  Männerchöre  von  Klein.  R.  Schwalm 
(Grablied),  Bull  („Bitte"),  H.  Jüngst  (Altdeutsches  Weib- 
nachtslied) u.  Mendelssohn,  Soli  f.  Gea,  v.  Schubert  u.  Alb. 
Becker  („Mache  mich  selig"),  f.  Org.  v.  S.  Bach  (Prael.  u. 
Fuge  in  Cdur)  u.  f.  Violonc.  v.  E.  Siprutini  u.  A. 

Landshut.  Conc.  der  Sängerin  Frau  Steingräber  u.  der 
Pianistin  FrL  Kroiss  am  10.  Oct.  m.  Soli  f.  Ges.  v.  Wagner 
(-Träume"),  Hutter  („Mein  Trost"),  Petri  (Wiegeiüied), 
Weber,  Stange  („Die  Bekehrte")  n.  Zarzycki  („SSwischen 
uns  ist  Nichts  geschehen")  u.  f.  Clav.  v.  Bach-Tausig  (Toc- 
cata  u.  Fuge  in  DmoU),  Brahms  (Litermezzo),  Rubinstein 
(Fdur-Valse),  Liszt  („Der  heiL  Franciscus  auf  den  Wogen 
schreitend"),  Glazounoff  (I^t)  u.  A. 

Leipzig.  3.  Abonn.-Conc.  im  Neuen  Gewandhaus  (Ni- 
kisch):  7.  Symph.  v.  Beethoven,  Ouvert.  üb.  den  Choral  „Ein 
feste  Burg"  v.  0.  Nicolai,  Vorträge  des  Thomanerchors  unt 
Leit.  des  Hm.  Schreck  („Singet  dem  Herrn  ein  neues  Lied" 
V.  S.  Bach),  Schlummerlied  v.  F.  v.  Holstein,  Jägerlied  v. 
Schumann  u.  „Wallada"  v.  G.  Schreck)  und  des  Hm.  PriU 
(VioL,  FismoU-Conc.  v.  Ernst  u.  Chaconne  v.  S.  Bach).  — 
Abenamotette  in  der  St.  Paulikirche  am  80.  Oct.,  veranstalt 
vom  Kirchenchor  der  St.  Johanniskirche  (Röthig)  unt.  Mit- 
wirk, der  Sängerin  Frl.  Klein  a.  Berlin:  Chöre  v.  F.  Mergner 
(„Morgenglanz  der  Ewigkeit"),  Mendelssohn  (Psalm  43), 
S.  Bach  („Freue  dich,  erlöste  Slchaar")  u.  M.  Bruch  („Frisch 
auf  in  Gottes  Namen"),  Gesangsoli  v.  O.  Dienel  (Recit.  u. 
Arie  nach  Worten  des  65.  Psalms)  u.  Händel.  —  Conc.  des 
Quartettver.  „Cantate"  (Zapff)  unt.  solist.  Mitwirk,  der  Frls. 
Wagner  u.  Seiler  u.  des  Hm.  Schuster|(Ges.),  sowie  des  Hm. 
Herrmann  (VioL)  am  30.  Oct. :  „Erlkönigs  Tochter"  v.  Gade, 
Chorlieder  v.  Ew.  Strässer  („Keine  Freude"),  A.  Rückauf 
(„Curiose  Geschichte"),  O.  Zapff  (^.Noch  ist  die  blühende, 
goldene  Zeit")   u.   £.  Kremser  („Wenn  der  Vogel  naschen 


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will«),  Soli  f.  Sopr.  v.  R.  Volkmann  („Die  NachtigaJl")  u. 
P.  Umlauft  (^Xch  kanns  nicht  fassen**),  f.Barit.  v.  W.  Tap- 
pe|rt  („Vale  carissima**)  u.  W.  Berger  (,|Sonni£e  Stunden")  u. 
I.  Viol.  y.  Viotti,  C.  Herrmann  (Komanze)  uT^ieniawski 
(Mazurka).  —  (^eistl.  Musikauffiähr.  in  der  St.  Marcuskircbe 
am31.  Oet.,  ausgef.  vom  Kirohencbor  daselbst  (Schütze),  vom 
Wahls'schen  Dilett.-0rcb.-Ver.(Wahl8),  v.  PrauWahls  (Ges.)  n. 
den  HH.  Stang  (Ges.),  HiQer(Org.)n.£lu^(Ob.):  Kirchl.  Fest- 
ouvert.  £  Orch.,  Chor  u.  Orgel  v.  O.  Nicolai,  Musette  ftkr 
Streichorcb.  v.  Händel,  Chöre  v.  E.  Schütze  (Psalm  100)  u. 
-D.  H.  £ngel  („Gelübde**),  Reformationscantate  f.  Sopran  u. 
Ten.  m.  Orch.  u.  Ore;.  v.  B.  Vogel,  Soli  f.  Sopr.  y.  Lassen 
(„Trost  im  Leid**),  P^ank,  Hiller  („Gebet**)  u.  A.,  Winter- 
berger  („Als  der  Heiland  litt  am  Kreuz**),  für  Tenor  von 
R.  Becker  („Wo  du  hingehst**),  f.  Org.  v.  0.  Piut.ti  (Pest- 
hymnus)  u.  f.  Oboe  y.  Rheinberger  (And.). —  Oonc.  in  der 
Thomaskirche  am  31.  Oct,  ausgeführt  v.  Frl.  Strauss-Kurz- 
;welly  (G^e8.),  den  HH.  Homeyer  (Org.),  Kleitz  (Viol.)  u.  Kiefer 
(Violonc.)  u.  dem  Winderstein-Orch.  (Winderstein):  Zwei 
Sätze  a.  der  Ddur-Suite  f.  Orch.  v.  S.  Bach,  Suite  f.  Orgel, 
Viol.  u.  Violonc.  m.  Streichorcb.  u.  Conc.  f.  Orgel,  Streich- 
orcb. u.  drei  Homer  y.  Rheinberger,  „Sposalizio**  f.  Org. 
m.  Ges.  (Schülerinnen  des  k.  Conseryatoriums  der  Musik)  y. 
F.  Liszt,  Gtesangsoli  t.  Schubert  u.  G.  Piutti  („E^por  die 
Herzen**),  Kanon  f.  Orgel  y.  Bungert-Homeyer.  —  Conc. 
der  Gesellschaft  „Vereinigung**  am  81.  Oct  m.  Soloyorträgen 
des  Frl.  y.  Chayanne  a.  Dresden  (ße8,,  Arie  a.  „Samson  und 
Dalila*'  y.  C.  Saint-Saöns,  Schwanenlied  y.  L.  Hartmann, 
„Still  wie  die  Nacht**  y.  C.  Böhm  etc.),  des  Hrn.  Zeller  aus 
Weimar  (Ges.,  „Am  stillen  Herd**  a.  den  „Meistersingern**  u. 
„Winterstürme  wichen  dem  Wonnemond**  a.  der  „Walküre** 
y.  Wagner  etc.)  u.  des  Wilhelm  Backhaus  (Clayier,  Sonate 
Op.  22  y.  Beethoyen,  Asdur-Impromptu  y.  Schubert,  Scherzo 
a.  Op.  36  y.  Jadassohn^  „Die  Forelle**  y.  Schubert- Heller  u. 
Minuten- Walzer  y.  Chopin).  —  Herbstconc  des  Leipziger 
Männerchors  (Wohlgemuth)  unt.  Mitwirk,  der  HH.  Wünsch- 
mann fGes.)  u.  Schweiger  (Clay.),  sowie  der  Capelle  des 
107.  Ini.-Reg.  am  81.  Oct.:  Festouyert.  üb.  „Ein  feste  Burg** 
f.  Orch.  u.  Org.  v.  0.  Nicolai,  „Columbus*  letzte  Nacht**  f. 
'Männerchor,  Baritonsolo  u.  Orch.  y.  W.  Sturm,  JDu  schöne, 
du  liebe,  du  wonnige  Maid**    f.    do.   y.    M.   y.    Weinzierl, 

„Sss^g  ,a»,,Aögir*^  f-^^MäWÄöccb^r.  i;i..  ÖK^b,  x.  J&wwr.  WUr 

heim  II.,  Männerchöre  a  cap.  y.  G.  Anger  er  („Des  Geigers 
Heimkehr**),  W.  S p ei del  („Unterm  Schlehdomhag**),  Sucher, 
M.  Bruch  („Vom  Rhein*),  R.  Volkmann  (Abendlied  und 
„Ich  halte  ihr  die  Augen  zu**)  u.  G.  Wohlgemuth  („Wie 
Liebe  thut**),  Soli  f.  Ges.  y.  H.  Hutt er  („Sonnige  Stunde**  u. 
„Im  Chore**)  u.  A.Hallön  (Gutmund's  Frühlingslied  a.  „Ha- 
rald der  Wikking**)  u.  f.  Clay.  y.  Liszt  (Phant.  üb.  ungar. 
Volksmelodien  m.  Orch.),  Schutt  („R&yerie**)  u.  Ad.Jensen- 
Niemann  („Murmelndes  Lüftchen**).  —  4.  Beethoyen- Vor- 
trag des  Hrn.  B.  Rotha.  Dresden:  Clayiersonaten  Op.  27,  28 
u.  81,  No-  1.  --  2.  Philharm.  Conc.  (Winderstein):  2.  Symph. 
y.  Brahms,  Ouyert.  „Cameyal**  y.  Dvoi^äk,  Violinyorträge 
es  Hm.  Burmester  (Concert  yon  Beethoyen,  Hexentänze 
yon  Paganini  -  Burmester  etc.).  —  Abendunterhaltun^;en 
im  k.  (x>nseryatorium  der  Musik:  28.  Oct.  Fdur-Clayier- 
Violoncellson.  y.  Mendelssohn  =  Frl.  Rathbone  a.  Albany  u. 
Hr.  Wünsche  a.  Plauen  i.  V.,  Arie  „Schmäle,  tobe,  lieber 
Junge**  a.  „Don  Juan**  y.  Mozart  =  FrL  Pickelmann  aus 
Leipzig,  Ddur-Clayierconc.  y.  Mozart  =  Hr.  Dr.  Goehler  a. 
Zwickau,  Dmoll-Violinconc,  1.  Satz,  y.  H.  Sitt  =  FrL  Pilat 
a.  New- York,  Recit.  u.  Duett  „Gott  grüss  euch,  Sir**  a.  „Die 
lustigen  Weiber  yon  Windsor**  y.  0.  Nicolai  =  HH.  Niesen 
a.  Milwaukee  u.  Stichling  a.  Gotha,  Dmoll-Clayierconcert  y. 
Mozart  =  Hr.  Hinze  a.  Danzig.  27.  Oct  Prael.  u.  Fuge  f. 
Org.  in  Fmoll  y.  S.  Bach  =  Mr.  Fischer  a.  Halberstadt,  Ob.- 
Clayierson.  Op.  18  y.  G.  Schreck  r=  HH.  Kluge  a.  Leipzig 
u.  Fishandler  a.  New- York,  Arie  „Ihr  edlen  Herrn  allhier* 
a.  den  „Hugenotten**  y.  Meyerbeer  =  Frl.  Barthel  a.  Leipzig, 
Amoll-Violinconc.  y.  Viotti  =  Hr.  Herrmann  a.  Mainz.  An- 
dante mit  Variationen  u.  Scherzo  f.  Clayier  y.  Hm.  Heins 
(Schüler  der  Anstalt)  a.  Hereford  =  Hr.  Hinze,  Violoncell- 
concert  y.  Lindner  =  Hr.  Bolton  a.  Leeds,  Gmoll-Clayier- 
Violoncellson.  y.  Beethoyen  =  HH.  Schlatter  a.  Mannheim  u. 
Wünsche. 

Magdeburg.  Tonkünstleryer. am  12.  Oct.:  Bdur-Streich- 
qnart.  y.  Brahms,  D  moll-Clayiertrio  y.  Schumann,  Lieder  y. 
W.  Taubert  („In  der  Fremde**),  Grieg  („Lauf  der  Welt**) 
u.  H.  Hermann  („Unter  Rosen*'  u.  „Wenn  es  schummert**). 
(Ausführende:    FrL  Koch  aus  Braunschweig  [Ges.]  und  HH. 


Brandt  [Clay.],  Koch,  Fröhlich,  Trostdorf  und  Petersen  [Strei- 
cher].) 

Heerane.  Conc.  des  städt.  Orch.  am  16.  Oct.:  Ouyert. 
„Meeresstille  und  glückliche  Fahrt**  y.  Mendelssohn,  „Lohen- 
grin**- Vorspiel  y.  Wagner|,  Serenata  yon  M.  Moszkowski, 
„P^heurs  napolitaine  et  napolitain**  yon  Rubinstein  u.  a. 
Orchestemummem,  Gesangsoloyortrftge  der  Frau  Sondermann 
a.  Dresden  („Ueberall  blühendes  Maienglück**  y.  F.  Kr  et  sch- 
mor, „Zur  Drossel  sprach  der  Fink**  y.  d*Albert  etc.)  und 
des  Hrn.  Pinks  a.  Leipzig  (Walther's  Preislied  a.  den  „Mei- 
stersingern** y.  Wagner,  „Wo?**  y.  Rubinstein,  „Sind  es 
Schmerzen**  y.  Brahms  u.  „An  Rose**  y.  Cursehmann). 

Mexioo.  7.  Sitzung  f.  Kammermusik  der  HH.  L.  G.  Salo- 
ma,  del  Angel,  A.  Saloma  und  VelÄzquez  unt.  Mitwirk,  des 
Hm.  Villasenor:  Clayierquart.  y.  Schumann,  Gmoll-Streioh- 
quart.  y.  E.  Grieg,  Clay.-Violinson.  Op.  78  y.  Brahms.  — 
Sitzungen  des  Conseryat.-Quart.  der  HH.  Aguirre^Valdte,  Her- 
rera  u.Villalpando:  No.  6  unt.  Mitwirk,  der  HO.  CastUlo  u. 
Guichennö.  Gmoll-Streichquart.  y.  Mozart,  Streicjitrio  Op.  9, 
No.  1,  y.  Beethoyen,  Clay  .-Violinsuite  Op.  34  yon  Em.  Ber- 
nard, Lieder  y.  Griee  („Ich  liebe  dich**)  und  Schumann. 
No.7  unt.  Mitwirk,  des  Fn.Mungnia.  Streichquart. Op.  17,  No.  1, 
y.  Rubinstein,  Clayiersoli  y.  Rubinstein  (l.Conc),  Wag- 
ner-Brassin  (Walkürenritt)  u.  Saint-Sa6n8  (Valse  estudio). 
No.  8  unt.  Mitw.  des  Hm.  Ogaz6n.  Clayierquint.  u.  Clayiertrio 
Op.  63  y .  Schumann,  2.  Violincono.  y.  W  i  e  ni  a  w  s  ki. — Eztraconc. 
desselben  Quart,  zum  Benefiz  u.  unt.  Mitwirk,  der  HH.  del 
Castillo,  Ogazön  u.  Villasenor  am  6.  Oct.  Clayierquint.  Op.  87 
y.  Hummel,  Streichtiio  Op.  3  y.  Beethoyen,  Compositionen 
f.  zwei  Clayiere  y.  Saint-Sa3ns  (Variat.  üb.  ein  Beethoyen*- 
sches  Thema)  u.  G.  E.  Campa  (Allegro  appass.). 

Münster.  1 .  Vereinsconcert  des  Musikyereins  (Prof.  Dr. 
Grimm):  4.  Symph.  y.  Dyol^&k,  3.  Ouyert.  zu  „Leonore**  y. 
Beethoyen,  „Bei  der  Einkleidung  barmherziger  Schwestern** 
f.  Frauenchor  m.  Orch.  y.  J.  O.  Grimm,  l&loyortrftge  des 
FrL  Schmidt  (Ges.,  Concertarie  y.  Mendelssohn,  „Von  wald- 
bekränzter Höhe**  und  „An  die  Nachtigall**  y.  Brahms  und 
Canzonetta  en  Variaz.  y.  W.  de  Fesch)  u.  des  Hm.  Rummel 
(Clay.,  AmoU-Conc.  yon  Schumann,   12.  Ungar.  Rhaps.  yon 

Liszt  etc.). 

« 

IT    Veraltete  Programme,   sowie  Programme  ohne  AngaJbe  wm  Ort  und 
..^ «Datum« müfiKn  i)oäaiäodigju»ibeachtt±  Ueibent 


Engagements  und  Giste  In  Oper  und  Concert. 

Barmen.  Die  hiesige  städtische  Capellmeisterstellung  ist 
durch  Hrn.  Concertmeister  Hugo  Steinbach  aus  Magdeburg  neu 
besetzt  worden.  —  Berlin.  Hr.  Hofopernsänger  Hermann  (¥ura 
aus  München  yeranstaltete  in  yor.  Woche  einen  Liederabend, 
an  welchem  er  mit  seinen  ganz  trefflichen  Vorträgen  das  Pub- 
licum in  hohem  Grade  interessirte  und  befriedigte.  Mit 
einer  ganzen  Reihe  yom  Componisten  selbst  am  FlUgel  be- 
gleiteter GFesänge  yon  Richara  Strauss  hat  er  yielen  Ver- 
ehrern des  Münchener  Componisten  eine  ganz  besondere 
Freude  bereitet.  —  C61n.  Wie  kürzlich  Hr.  Julius  Kien  gel 
aus  Leipzig  in  der  Musikalischen  Gesellschaft  mit  seinem 
ausserordentlichen  Violoncellspiel  das  Publicum  zu  wahren 
Beifallsstürmen  entfesselt  hat,  so  ist  daselbst  auch  jüngst 
das  Böhmische  Streichquartett  der  HH.  Hoff  mann  und 
Genossen  enthusiastisch  gefeiert  worden.  —  Leipzig.  Als 
Valentine  in  den  „Hugenotten*  und  Isolde  in  „Tristan 
und  Isolde"  gastirte  nach  yorausgegangener  ganz  schainlofl!(Br 
Reclame  in  der  Localpresse  Madame  Adiny  aus  Paris,  doch 
yermochte  sie  nur  schauspielerisch  zu  interessiren,  wog0fi;en 
ihr  G^esang  schon  wegen  des  beispiellosen  Tremolirens  &st 
ungeniessbar  war.  —  Hflnehen.  Ihe  treffliche  Sängerin  Frl. 
Sophie  Schröter  yeranstaltete  am  24.  Oct.  einen  „Modernen 
Liederabend**,  an  welchem  sie  muthig  für  sechs  lebende 
Componisten  (Zumpe.  Mauke,  R.  Strauss,  R.  Poebing,  Ed. 
Schilsky  und  Jos.  Scnmid)  in  die  Schranken  trat,  indem  sie 
nicht  weni^r  als  achtzehn  Lieder  yon  denselben  yortrug. 
Verdient  em  solches  Unterfangen  schon  an  und  ftür  sich 
Anerkennung,  so  gewinnt  es  jedoch  die  richtige  Bedeutoxig 
erst,  wenn  der  oder  die  Ausführende  der  Aufgabe  yoUständig 
gewachsen  ist,  und  dies  war  hier  entschieden  der  Fall,  sodass 
man  eine  Fortsetzung  dieser  „Modernen  Liederabende*'  nur 
lebhaft  wünschen  kann.  ^  Trier.  Die  Sängerin  FrL  Maria 
Rudolph  aus  Saarbrücken,  die  yon  ihrem  früheren  Auf- 
enthalt in  unserer  Stadt  her  noch  in  frischester  und  dank- 
barster Erinnerung  stehende  Künstlerin,  yeranstaltete   am 


608 


19.  Od  unter  If itwitkone  der  jangen  Yioliniatin  FrL  Mina 
Bodo  aus  Frankfort  a.  M.  ein  Goncert,  das  für  beide  Epnst- 
«ehwefitent  reich  att  Ehren  war.  W&hrend  Ftl.  Bode  all- 
bekannte Violinstttcke  fiir  ihr  hiedgee  Debot  gewählt  hatte, 
schüttete  Frl.  Bnddlph  ein  wahres  Fftllhorn  von  neaen  und 
neuesten  Liederblüthen  über  das  Auditorium  aus  und  war 
deoselbeü  die  sieghafteste  Interpretin. 

Kirchenmusik. 

Lelpsig*  Thomaskirohe:  80.  Oct.  «Ein  feste  Burg**  ▼. 
J.  F.  boles.  81.  Oot.  ,.Ein  feste  Burg^  v.  S.  Bach.  1.  I^ov. 
„De  profundis"  v.  Glucuc. 

Veniiisolite  Mittheilungen  und  Notizen. 

*  Im  Wagner-Theater  zu  Bayreuth  werden  im  näch- 
sten Sommer  acht  „Parsifal'*-  und  drei  ^Nibelungen**- 
Auffahrungen  stattfinden.  DieErsteren  sind  für  die  Tage 
19«,  27.,  28.  und  80.  Juli,  8.,  9.,  11.  und  19.  August  angesetzt, 
der  ),Bing  des  Kibelungen**  wird  vom  21. —24.  Juli,  2. — 5. 
und  14. — 17.  August  zur  Darstellung  gelangen.  „Rheingold" 
beginnt  um  fünf  Uhr,  für  die  übrigen  Werke  ist  yier  Uhr 
die  Zeit  des  Anfang^.  Die  Ausgabe  der  Eintrittskarten 
(20  M.  für  jeden  Tag)  beginnt  am  1.  März,  Vormerkungen 
werden  schon  jetzt  vom  Verwaltun^rath  der  Bühnen&t- 
«piele  angenommen,  doch  haben  sie  sich  auf  eine  Reihe  von 
Aufführungen  (mindestens  vier  Tage)  zu  erstrecken.  Karten 
zu  den  „Nibelungen^-AufEÜhrungen  werden  nur  für  den  voll- 
ständigen Ch^klus  (80  M.)  abgegeben. 

*  Nach  dem  grossen  Erfolg,  den  kürzlich  Händel*s 
„Debora*  in  Chrysander's  Bearbeitung  in  Leipzig  hatte, 
soll  am  18.  Januar  n.  J.  auch  des  Meisters  „Herakles*'  in 
der  eben&lls  schon  in  Mainz  erprobten  Zurichtung  aus 
gleicher  Hand  durch  den  Riedel- Verein  zur  Aufführung  ge- 
langen. —  Dieser  berühmte  Chorgesangvereinlwird  unter  der 
Leitung  des  Hm.  Prof.  Dr.  Kretzschmar  bis  zum  März  n.J. 
ausserdem  noch  das  Requiem  von  Mozart,  die  HmoU- Messe 
von  S.  Bach,  sowie  Motetten  von  H.  v.  Herzogenbenrg, 
0.  Piutti,  Bossi,  Stehle,  W.  Stade  u.  A.  zur  Wiedergabe 
bringen. 

*  Das  Oratorium  „Prometheus*^  von  Heinrich  Hof- 
mann wird  im  bevorstehenden  Winter  u.  A.  in  Leipzig, 
Prag,  Innsbruck  und  Budapest  zur  Aufführung  gelangen. 

*  In  Schweden  geht  man  mit  dem  guten  Beispiel 
voran,  die  Caf6-Goncerts  undMusic-Halls,  als  demorali- 
sirende  Institute,  zu  verbieten.  Vom  1.  Oct.  d.  J.  haben 
diese  Unternehmungen,  in  denen  eine  Afterkunst  gepflegt  wird 
und  die  Sitten  untergraben  werden,  aufgehört  zu  bestehen. 
Dafür  will  man  Orchestorconcerte  mit  ernsten  Programmen 
einführen. 

*  In  Lucca  hat  sich  auf  Anregung  der  Orchestorgesell- 
schaft  Boccherini  ein  Comit6  gebildet,  um  dem  fruchtbaren 
Eoimmermusikcomponiston  Boccherini,  sowie  dem  ele^;anton 

.  Gomponisten  Alfreao  Gatalani  je  ein  Denkmal  zu  errichten. 
Beide  sind  Kinder  dieser  Stadt. 

*  Der  vom  k.  Hof-  und  Nationaltheater  zu  München  s.  Z. 
ausgeschriebene  Luitpold-Preis  für  eine  Oper  kam  Ende 
vor.  Woche  zur  Vertheüung.  Da  unter  den  98  eingesandten 
Goncunrenzarbeiten  Keine  sich  befand,  die  den  gestellten  An- 
forderungen vollständijB^  entsprach,  so  wurde  der  Preis  an  die 
Gomponisten  der  drei  relativ  besten  Opern  vergeben,  und 
zwar  an  die  HH.  Ludwig  Thuille  in  München  („Theuer- 
dank**).  Arthur  Koennemann  in  Mährisch-Ostrau  („Der 
tolle  Eberstoin**)  und  Alexander  Zemlinsky  in  Wien  („Sa- 
rema**).  Ob  aber  auch  nur  Eines  der  preisgekrönten  Werke 
wirklich  lebensfUiig  sein  wird,  ist  eine  Frage,  deren  Beant- 
wortung trotz  des  Verdicte  der  HH.  Preisrichter  noch 
aussteht. 


*  Im  Berliner  Hofop^rnhans  wird  auf  Wunsch  des 
Kaisers  im  December  eine  Aufführung  des  „Nibelangren- 
Ringes**  ganz  nach  den  Intentionen  von  Bayreuth  und  mit 
den  Kräften,  die  im  Sommer  daselbst  mitwirkten,  stattfinden 

*  Eine  neue  Oper  von  Anton  Rückauf,  „Die  Rosen - 
thalerin**  betitelt,  wurde  von  der  Dresdener  und  Arnold 
Mendelssohn^s  schon  in  (}öln  zur  Darstellung  eelan^e 
„Elsi,  die  s^tandhafte  Magd**  von  der  Berliner  Hofoper 
zur  Aufführung  angenommen. 

*  In  Coburg  fand  Aug.  Lan^ert*s  Oper  „Dornr^Osehen*' 
als  Novität  für  dort  unlängst  eine  recht  freundliche  Be- 
grüssung. 

*  Frau  Teresa  Carreno,  die  geniale,  fascinirende  Pia- 
niBtin,  hat  ihre  Concerttoum^  in  Russland  kürzlich  begonnen 
und  bereite  grossartige  Triumphe  gefeiert. 

*  Die  gegenvträrtige  Kunstreise  des  Böhmischen 
Streichquartetts  hat  wiederum  den  Charakter  eines 
Triumphzuges,  überall,  mögen  die  vier  Künstler  als  schon 
Bekannte  oder  als  noch  Fremde  erscheinen,  erweckt  ihre 
Kunst  die  hellste  Begeisterung.  Im  2.  Gei^r  Hm.  Suk  be- 
sitzt das  Quartett  gleichzeitig  einen  Componisten ,  dem ,  nach 
einem  jüngst  in  Berlin  gespiäten  Streichquartett  zu  sohlieasen, 
eine  glänzende  Zukunft  in  Aussicht  steht 

*  Der  „Deutsche  Liederkranz**  in  New-York  wird 
im  Mai  1897,  anlässlioh  des  fünfzigjährigen  Jubiläums  seines 
Bestehens,  eine  Sängerfahrt  nach  Deutschland  und 
Oesterreich  unternehmen. 

*  Wie  wir  soeben  vernehmen,  ist  Hr.  Capellmeister  Z  u  m  pe 
in  München  als  Hofcapellmeister  nach  Schwerin,  an  Stelle  des 
am  1.  Mai  n.  J.  seinen  Posten  verlassenden  Hrn.  Qille,  be- 
rufen worden,  eine  Wahl,  zu  der  man  der  dortigen  Hof- 
theaterintendanz aufrichtig  gratuliren  kann. 

^  Das  Zschocher*8che  Musikinstitut  -zu  Leipzig 
beging  am  1.  Nov.  mit  einem  Festactus  und  am  2.  Nov.  mit 
einer  muj^alischen  Unterhaltung  das  ÖOjährigeJubilänm 
seines  Bestehens.  Von  Hm.  Johannes  Zschochte',  einem 
Schüler  von  Julius  Knorr,  geg^ndet,  hat  dasselbe  unter 
seines  Qrüikders  gewissenhafter  Leitung  "did'Jkh're  'daher 
Viel  mit  zur  Entwickelung  und  Pflege  des  musikalischen 
Sinnes  in  den  besseren  Bürgerkreisen  *  unserer  Stadt,  ans 
welchen  sich  seine  Schüler  und  Schülerinnen  zumeist  recru- 
tiren,  beigetragen  und  thut  es  auch  noch  heute,  wo  dem 
verdienten  Director  Hrn.  Zschocher  in  Hm.  Railland  eine 
tüchtige  jüngere  Kraft  die  Arbeit  erleichternd  zur  Seite  steht 
Auch  wir  gratuliren  dem  Institut  und  seinen  beiden  Direc- 
toren  herzlich  zu  dem  seltenen  Ehrentage  und  wünschen, 
dass  die  Anstelt  auch  weiter  ihre  künstlerische  Mission  in 
so  verdienstlicher  Weise  erfüllen  möge,  wie  bisher. 

*  Hr.  Ch.  Widor  ist  zum  Professor  der  Composition, 
des  Contrapuncte  und  der  Fuge  am  Pariser  Conservatorium 
an  Stelle  aes  Hm.  Theod.  Dubois,  Hr.  Gabriel  Faurö  in 
denselben  Fächern  an  Stelle  des  abgegangenen  Hm.  Massenet, 
Hr.  R6m^  als  Violinprofessor  an  Steile  des  verstorbenen 
Hrn.  Garcin  ernannt  worden. 

*  Dem  seit  Jahren  verdienstvollst  in  Helsin^ors  als 
üniversitätemusikdirector  und  Organist  wirkenden  Hm.  Rieh. 
Faltin  wurde  der  Professortitel  verliehen. 

Todtenllste.  August  Kiesgen,  Opernsänger,  ehem. 
Kirchenmusikdirector  und  Organist,  f  in  Beuzeval.  —  Henry 
E.  Abbey.  der  bekannte  Impresario,  f  am  17.  Oct..  kaum 
50  Jahre  alt,  in  New-York.  —  Eu^nio  Mazzucchelli,  an- 
gesehener Pianist  und  Organist,  fruchtbarer  Oömponist,  f, 
66  Jahre  alt,  in  Mailand.  —  Vincenzo  Muscuzza,  frucht- 
barer Opemcomponist,  f,  69^9  Jahre  iJt,  in  NeapeL  —  Bern- 
hardt van  der  Eijken,  tüchtiger  Pianist,  f,  58  Jahre  alt,  am 
18.  Oct.  in  Amsterdam. 


Kritischer  Anhang. 


Heinrieh  ZöUneP.    „König  Sigurd  Ring's  Braut&hrt*'.   Für 
Männerchor  und  Orchester,   Op.  53.     Leipzig,   F.   E.   G. 
Leuckart. 
Wie  König  Sigurd  Ring  einst  that,  als  todt  sein  bleiches 

Lieb,  darüber  oenchtet  Alex.  Scholtz:   Er  rüstet'  sein  gutes 


Drachenschiff,  trag  selbst  hinein  die  Leiche  und  l€«;te  auf 
den  Holzstoss  dann  die  Braut  im  Festgewande.  Die  lohende 
Fackel  warf  er  dann  hinein  zum  Todtenbrande.  Drauf  setzte 
er  ans  Ruder  sich  und  Hess  die  Segel  schwellen,  indess  der 
Abendsonnen  Gold  lag  auf  dem  &mm  der  Wellen.    Noch 


etoniftl  ktUst  n  Alffirid's  Stirn,  winkt  Abeahi«d  «leii  Qenoäsen, 
aod  meerwlrta  flog  seiti  Schiff  dahta  von  Feaer  rings  um- 
schlosasD.  —  Diesen  dichterischen  Vorwarf  hat  Zöllner  ed 
eiaem  karzen,  etwa  secbsEigt aktigen,  wuchtig  und  breit  daher 
schreitenden  Mnaikstäck  benutzt.  Der  fast  durchweg  unisono, 
nur  an  TBraij»elt«n  Stellen  mehrttimmig  engagirte  Chor  und 
das  mit  allen  nenEaitigen  Klang  mittein  versehene  OrcheatAT' 
beschlAiKen  sich  mit  einem  einfacbtu,  ans  den  1onfirig«a  de« 
Dreiklangs  gebildeten  und  der  Situation  völlig  angemaasenen 
Motiv.  Als  Harmonik  er  üeiet  eich  Zöllner  als  modemar 
Künstler  und  erziplt  als  solohar  hier  treffliche  Wirkungen. 
Louis  Bödecker. 


Fritz  Sotaflidlng-  9t  aoagewählte  Lieder  und  Oesftage  für 
eine  Hittelsumme  mit  Piano fortebegleitung,  Op.  I— S. 
Kissingen,  CTrill  KisÜer. 

Lieder  eines  £ahrenden  Geeellen,  der  Manches  gesehen 
und  erlabt  hat  und  daxn,  wie  Heinrich  von  Stein  sagt,  die 
heilvoUe  Oabe  besitet,  Anderen. beweglich  seine  Uftrchen  zu 
erzfchlen.  Die  Lieder  sind  keine  Bravourstücke,  sie  gehören 
nur  guten  Hausmusik  und  können  Abends  vor  dem  Scblafen- 

Khen  noch  Mal  schneit  vorgeholt  wurden.  Einige  haben 
D  einfachen  Ton  des  sich  selbst  nicht  kennenden  Volks- 
liedes glücklich  getroffen,  und  vor  Allem  rühme  ich  die 
farbenreiche  und  gewissenhafte  Wortdeclamation ,  durch 
welche  aber  die  zusammenhängende  wie  musikalische  Linie 
nicht  durchschnitten  wird.  Ganz  wunderbare  Stimmungen 
von  Abendfrieden  und  Kl  Osterglocken,  von  Heimathsehnen  nnd 


Liebewilttok  sind  mit  ein&chen  Mitteln  erreiobt.  Eine  reiche 
nnd  feine  Barmonisirung  individualisirt  jedes  Lied.  Die 
Texte  sind  kirchlich  und  profnn,  initt«lalterlich  and  modern; 
Storm,  Scheffel,  Qeibel  und  Uhland  sind  öfter  vertreten.  Die 
unruhig  dramatische  Bearbeitung  von  „Befiehl  dn  deine 
Wege'  fordert  meinen  Widerspruch  heraus;  solche  Sachen 
Bina  ein  für  alle  Mal  choraliter  festgelegt  Den  Schluss 
bildet  Lenau's  erschütterndes  ^Besr&bniss  einer  alten  Bett- 
lerin", in  dessen  Composition  ScheidTng  die  s^k&r&ten  Farben- 
gegensfttxe  vereinigt  hat.  Kurz,  viel  Schönes  und  HerZ' 
erquickendes  ist  in  dem  Band  drin.  Scheiding  ist  Dilettant, 
momentan  ein  wandernder  protestantischer  Vicar  in  Bayern) 
seit  er  den  „Parsifal"  gehört  hat,  j&sst  es  Ihm  keine  Rah. 
OlUck  zu  zum  Meistersmgenl 


P.  S. 


Ernst  Heuser.  Sechs  Etüden  zur  Förderung  des  leichten 
und  eleganten  AnschlaKB  als  Nabenstudiam  zu  Cramsr's 
Etüden,  Op.  S5.    Cöln,  Heinrich  vem  Ende. 

Der  geiBti^e  Kern  dieser  Glavier-Etuden  ist  nicht  bedeu- 
tend. Es  steckt  ein  wesentliches  Moment  weder  in  musika- 
lischer, noch  in  technischer  Beziehung  in  denselben.  Das 
Studium  der  Eeuser'schen  Uebungen  vermag  wohl  den 
Mechanismus,  die  FingergeUufigkeit  zu  fördern,  aber  für 
diesen  Zweck  waren  bereit«  zahllose  gleiche  oder  Ähnliche 
Werke  vorhanden,  nnd  in  Betreff  der  Oedanken  gewähren 
sie  kaum  eine  Anregung.  Lonie  Bödecker. 


Bi-ierk:a.Bten. 


M.  y.  in  f.  Hr.  Gustav  EUhte,  laut  Visitenkarte  „Di- 
rector  des  Magdebur^r  Conservatoriums  (von  1878  bis  1883), 
Componist    und    Musikschriftstetler,    President    der    Neuen 

masikalisch-litterarischen  Qesellschaffj  hatte  schon  selbst  das 
famose  PreisauBsohreiben  cns  zugeschickt.  Nnr  können  wir 
aus  der  Sendung  nicht  ersehen,  ob  die  neu  gerundete  Qe- 
sellschaft  blos  aus  dem  Präsidenten  oder  auch  noch  aus  an- 
deren Leuten  besteht,  und  hoffen,  dass  Sie  uns  diese  Frage 
bannt^orteii^.iyerd?;!).  ,  i     ,,  ..    ■  .  ^v  ■  ■  .     ,-,,     


G.  0.  in  F.  Falls  Sie  Joachim  Andersen's  Schule  der 
Virtuosität,  bestehend  in  34  grossen  Studien  für  Flöte  {Leip- 
zig, Jul.  Heinr.  Zimmermann)  noch  nicht  kennen,  wollen  Sie 
sich  diese  einmal  geaau  ansehen. 

F.  B.  in  K.  Der  Krug  geht  so  lange  zum  Brunnen,  bis 
er  bricht,  —  dieses  Sprichwort  wird  sich  sicher  auch  bei 
dem  von  Itmen  bezeichneten  Unternehmen  bewähren,  wenig- 
stens sind  alle  Anzeichen  dafUr  vorhanden. 


Anxelsren. 


Sillsiflfslsiigi« 


Ein  Cyklus  für  eine  Singstimme  mit  Pianoforte- 
begleitung. 

von  11833.] 

Peter    Cor iieliu«s. 

Op.  8. 
Ko.  1.    g^rtöt&öum. 
So.  2.    pie  ^Sitten. 
No.  3.    3>ie  Könige. 
No.  4.    ^imcon. 


(Mit  deutscher  und  englischer  Tcxtunti^rl^ge.) 
..A-Uagalss   A.,      (OrlglriEil.)      ItrOl.   !3,50. 
.A.uaga.be    B.  (Für  Sopran.)  IsK.  E,eO. 


Bei  N.  Sitnrook  in  Berlin  erschienen 
soeben:  [1884.] 

3 
symphomheDiebtnngeii 


A&t.  Dvorak. 

No.  1.  Der  Wassermann  (Op.  107). 

Partitur  Ji  15, — .    Oreliester- 
Btimmen  Jk.  24, — . 
No.  2.  Di«  Mittagshexe  (Op.  108). 
Partitur  Ji  12,—.    Orcbestpr- 
Btimmen  Jt  18, — . 

No.  3.  Das  goldene  Spinnrad  (0|). 

109).    Partitur  Jt  24,-.  Or 
chesterstimmen  Jt  30, — . 


Verlag  Vi 

Beer, 


1  E.  W.  Frltzsch  in^eipzi;;. 

Op.  6.  Fünf  Minne- 

I  lieder   &a   Piano- 

118S5.] 


610 


Verlag  von  E.  W.  FpHzSph  in  Leipzig.  [1886.] 

AllAlf  ßnfllürdf    ^P'  ^^'    Sonata  quasi  Fantasia  för  zwei  Claviere. 

AUVII    IMIlUlllUlv  Partitur-Ausgabe  ^4,50.  (Zwei  Exemplare  ^  7,—.) 
Op.  34.  TpIo  für  Ckvier,  Oboe  und  Bratache.  JH  6,—. 


Versteigenmg  am  16.  u.  17.  Ist. 


der 


Musik-Bibliothek  *"''  ^o"<^u«>>e° 

theoretiselien    und    praktischen   Werken,    Kammermusik,    Goncertstücke, 
Partituren  etc.,    sowie    bedeutende  Autographensammlung    und    werth- 

volles  Musiker-Stammbuch  mit  zahlreichen  Noten-SIciuen  aus  dem 

Nachlass  des  Glaviervirtuoseu 

Prof.  Louis  Brassin. 

Ausserdem  kommt  zur  Versteigerung  die 

■armorbOste  Louis  Brassin's. 

Katalog  (ca.  600  Nummern  umfassend)  versendet  gratis  [1887.] 

Rudolph  Lepke's 

Xunst'ShictionS'Bfaus. 


BerUnS.W.,Koch8tr.  28/29. 


rrivatconservatohum  rOr  Gesang,. 

V  ^V\S\Km\^^  KNi^^\\S»Ni>X^  \K>iV.^\i>W!V,^%(  C^^c^<\. 

Prospeete  \fcei  dtttcij  die  ^ircclioA  MÜNCHEN. 


^ 


(3^,. 


-in. 


-ryv. 


Jo\. 


jTi. 


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-rsv 


o  II  o  II  o  II  o  II  o  n  o  II  o  II  o  II  o  II  o  II  o  II  o  II  o  II  o  II  o  II  o  II  o  II  o  II  o  — 


) 


'V 


Am  1.  November  erschien: 


5yslemalische  5chule 


^ 


der  QaYier-ZTechnik 

mit  theoretischen  Bemerkungen 


Wilhelm  Hansen,  luiilL-Verlag,  lei^. 

•  •  •  • 

Neues  für  Concepfe  I 

Ottokar  Növäcek. 
Concerto  eroico 

für  Ciavier  und  Orchester.   Op.  8. 

Orch.-Partitur  Ji  16, — .  Principalstimme 
mit  zweitem  GlaviiBr  M  9,—.  Orchester- 
[L840.]  stimmen. 

Das  Coneert  wurde  am  25.  und 
26.  Cot.  In  den  Berliner  Philharmo- 
nischen Coneerten  unter  Hrn.  Arthur 
Nikisch  aufgeführt  und  von  dem 
Glavlervlrtuosen  Hrn.  Ferrueeio  Bu- 
soni  mit  glänzendem  Erfolg  gespielt. 


S^>    -X  'N  '^  rf^        ^V^.  ■^^K^V-^-'*   "N^ 


STassaeaglia 

für  Violine  und  Bratsche  frei   nach 

Händel 
.    von 

Johan  Halvorsen. 

^  1,50. 

Dieses  Stack  ist  neulich  zum 
ersten  Male  In  zwei  aufeinander  fol- 
genden Copenhagener  Palais-Concer- 
ten  unter  Hrn.  Joachim  Andersen 
vom  Componisten  und  Hrn.  Flni  Hen- 
riques  mit  durchschlagendem  Erf o\g 
gespielt  worden. 


Edition  Scliubertli 


Verl»9  elwMlicher  vnd  nodarnw  Mutl 
1b  billlfrcn  rrftchtensf ftben  ffir  »Ue  !■- 
Btrnment«.  U«ber6000Nrn.l  VoUatindige 
Verieichiii««e  gratis  und  franko  Ton 

J.  Schuberth  fc  Co..  Ul»ih. 


[1841h.] 


von 


J.  D.  Jordan. 


L 


Ausgabe  in  deutscher  und  polnischer  Sprcuhe. 

'^  3  Mark  netto. 

[1839b.] 

Jos*  J^ibl  Verlag  iij  J)/fütjcJjetj, 


Heue  Opohestepwerke. 

T^SJSi 

Franz  Kessel. 

SymphonischeVariationenf.grosses 
Orchester  (Bmoll). 

Partitur  Ji  5,—  no.,  Stimmen  Ji  12, —  no. 

Bernh.  Kfitder. 

Scherzo   für    grosses    Orchester 

(Esdur). 
Partitur  Ji  6,—  no.,  Stimmen  Ji  6,—  no. 

Fritz  Yolbach. 

Ostern.     Symphonisches  Gedicht  für 

grosses  Orchester  und  Orgel. 
Partitur  Ji  9,—  no.,  Stimmen  Ji  18,— no. 

Mainz.  B.  Sotaottfs  Sfihne. 


I 


Neul 


Dritte   -A-Tlflage- 


Neu! 


Wie  spielt  man  Ciavier? 

',  ..,-,'  Op.  30,  I.  Theil. 

'JbilTsU.d.i.T.n  geleJaxe 
iimM  neuen    Uebungsbeiepielen  =:^ 

ans  Werken  der  UeUter 

für  den  Clavierunterricht  von 

Heinrich  Germer. 

Freie  2  ^  no. 
[1843.]  Zur  Ansieht  durch  jede  MasikalieDhandlung. 

Leipzig,  CommissioDe-Verlag  vos  C.  F.  Laailei 


Die 

Dirigenten^Stelle 

bei  dem  unterzeichneten  Gesangverein  ist  erledigt.  Bewer- 
ber wollen  ihre  Meldungen  sofort  an  den  Vorsitzenden, 
Rechtsanwalt  Dr.  Klasen  hier,  richten. 

Leer,  im  November  1896.  [t844.i 

Der  Vorstand  des  Singvereins  zu  Leer. 


^^^       CARL  HERSEBURBEft,  LEIPZia  ^^ 

%^^^  SchnlenillDterrichtsferke  ^Mmm 

^m0^  Cteiuw,  KlkTler,  Orgel,  M M M 

■  7^       aiMTlwKpl  all»  HuillclMlniNwte.        MM  M^  ^ 

^m^  W        -^  Ptpnlln  luikidiriftra.  »-  JW  Jm   Wfw 

VnlagnaneiilmJua  6ai, 


Verlag  von  E.  W,  Frltssch  in  Leipzig.  [1816.] 

CompositioneD  iiir  Tioline  mit  Begleitung. 

Besekfrsky,  G,  Idylle  far  Violine  mit  Pianoforte,  Op.  11,     Ji.  1,80. 
JaqueS-Daloroze,  E.,    Rondo  scherzando  für  Violine  mit  Pianoforte,  Op.  16. 

J6  2,50. 
Klughsrdt,  August,  Concert  (Ddnr)  fnr  Violine  mit  Orcbester,  Dp.  68.   Par- 

titor  Ji  7, — .      Frindpaistimme  Jl  3,—.     Orcheeteratimmen  Ji  10, — . 

ClavierauBzug  des  Orchesters  ^  fy, — . 
Mirach,  Paui,  Adagio  für  Violine  mit  Pianoforte,  Op.  3.     Ji  1,50. 
Pohl,  Richard,  Wiegenlied  für  Violine  mit  Pianoforte.      Ji  %~. 
Popper,  David,  Romanze  für  Violine  mit  Pianoforte,  Op.  5.     Ji  2,~. 
Rehberg,  WilFy,  Romanze  für  Violine  mit  Pianoforte,  Op.   12,—. 
Svendsen,   Johan   S.,     Concert  (Ador)    für   Violine    nnd    Orchaater,    Op.  6. 
Partitur  Ji  9, — .  Priucipalstimme  Ji  3, — .    Orchesierstimctan  jC  10, — . 

Clarieraiuzug    (des    OrcbeBters),     bearbeitet     von     Alois    Rackendorf. 

Ji  5—. 
Wagner,  Richard,    Ein   Albumblatt   far  Violine    mit  Orchester  von  A.  Wil- 

helmj.     Partitur  Ji  1,50.     Stimmen  Ji  3,—. 

Fnr  Violine  mit  Pianoforte  vou  A.  Wilhelmj.     Ji  ],50. 


Conapoaltionea     flir    Olavler : 

Dp.  10.  Scherzo.    Ji  2,—.    Op.  14.  U. 

Scherzo.    Jt  3,—.    Op.  15.    4  Stttoke. 

M  9,—.  Op.  16.  8  Praelndien  n,  Fugen. 

Ji  2,60.    Öp.  SO.  Variationen.  Jt  3,—. 

Op.  21.  3  BoraauMn.  ^  3,—.     [1847.] 
Clavler- Werke  (Volks- Aosg.)  M  3,—. 

Dp.  17.  Ülavier-Trio.  JI  4,20.     Op.  22. 

3  Bomanzen  f.  Clav.  u.  Vtol.  Jt  3—. 
Iileder  fllr  1  Singstimma  m.  Clavier- 

Begl:    Op.  12,  18,  23.     Heft-Ausg.  je 

Jt  1,—.    Einzeln  je  30  ^. 

phie,   in  La  Marä's  1 
köpfen.  B4.  V.    JI  4,- 

Verlag  von  Irritttpf  k  Urttl  in  Itipig. 


CSebriUier  fug  &  Ca. 


J(aialoge 

aDtipnlier  Ualien 

itir  [1848.] 

Orchester,  Kammermutik, 
Streich-  and  Blaslastrumeote, 
Pianoforle,   Gesang 

■      i>        gratis    umd  Jr*H£0.     .  <.      * 


ConcertsftnseFln.    [I849aa.| 
latnlBS-  SWntatk  MmrUintliu 


"»^•J  Otto  Bintzelmann, 

Concert'  u.  Oratorlensftnger  (Tenor). 
Berlin,  ^9.  30.,  Biseoftcher  Str.  6». 


Frau  Büttner-Glanz, 

ConcePt-  Q.  Oratorlensangerin  (So;ran), 
Schale  AngDste  Götze,    [1851u.] 

^^^^  Gt-eaaxislelireilxi-  ^^IC 

lielpalK,  Bahnhofstrasse  19,  H. 


Concert-Tenor  Ueorg  Ritter, 

früher  Berlin,  jetEt  aber;   [I86au.] 

Dresden,  Pragersliasse  3$. 


Stephan  Krehl, 

Lehrer  f.  Theorie  am  groith.  Coniervalorlum 
Carlsrabe  (Baden].  [1858z.] 


Kamerii^eF  C.  Dierich 

KTeiir).  [i854c.] 

L«lp2lg,  Pf»SendorferStr.  II. 
(Coneertvertietung:B*WoUr,BflrUii.) 


618 


Dnroh    jede   Buch-r   Konst-    und 
Mti8ikaUenlia4Qdlung  ai  besiehen: 

Compositionen  von 

Alois  ßeckendorf: 

Op.  1.  Zwei  Noctomes  für  Pianoforte. 
M.  1,60.  [1856.] 

Op.  2.  Walzer  für  das  Pianoforte  zu 
vier  Hftnden.  M.  9,60. 

Op.  8.     Kleine  Bilder   ftkr  Pianoforte 

Op.  4.  Sieben  Lieder  für  eine  Bariton- 
stimme  mit  Pianoforte.  Heft  I.  1.  leb 
gell  nicht  in  den  grünen  Hain.  (W. 
Osterwald.)  2.  Heimweb.  „0,  dass  icb 
draussenläg".  (C.  Stieler.)  3.  Sommer- 
segen. ,,So  warm  und  berrlicb  liegt 
die  Welt".  (Wolfgang  Müller  v.  Königs- 
winter.)   M.  2, — . 

—  Idem.  Heft  11.  4.  TJnergründlicb. 
„loh  küsste  sie  auf  die  Stime  kaum**. 
(J.  G.  Fischer.)  5.  Zwiegesang.  „Im 
Fliederbosch  ein  Yöglein  sass''.  (B. 
Reinick.)  6.  So  wandr  ich  in  die  weite 
Welt.  (W.  Osterwald.)  7.  Falsch,  aber 
süss.  „Komm,  fialsche  Dirne".  (G.  F. 
Damner.)  M.  2, — . 

Op.  B.  Fünf  Olavierstücke.  Heft  I.,  II. 
k  M.  2,—. 

Op.  6.  Sechs  Lieder  und  G^esänge  für 
gemischten  Chor.  Heft  I.  Die  Böse 
treibt  ein  rothes  Blatt.  (W.  Osterwald.) 
2.  Trennung.  „Er  ritt  so  einsam  durch 
den  Wald".  (Alex.  Kaufmann.)  3. 
Heimkehr.  „Und  wieder  ritt  er  durch 
den  Wald".  (Alexander  Kaufmann.) 
Part.  u.  Stimmen  M.  2,40.  (Part.  M.1,20. 
Stimmen  ä  M.  —,30.) 

—  Idem.    Heft  11.    4.  Mit  sanften  Flü- 

fln  senkt  die  Nacht.  (W.  Osterwald.) 
Durch  säuselnde  Bäume  im  Monden- 
schein. (W.  Osterwald.)  6.  Kommt  auf 
den  Anger,  muntre .  Buben.  (W.  Oster- 
wald.) Part,  und  Stimmen  M.  2,40. 
(Part.  M.  1,20.    Stimmen  k  M.  —,30.) 

Op.  7.  Tänze  für  Pianoforte  zu  vier 
Händen.  Heft  I.  M.  4,—.  Heft  11. 
M.  3,-. 

Op.  10.  24  Etüden  in  allen  Dur-  und 
Molltonarten  für  Pianoforte.  Heft  I. 
M.  3,—.    Heft  n.,  m.,  IV,  ä  M.  2,50. 

Verlag  von  E.  W.  FRiTZSCH 
in  Leipzig. 


Verlag  von  E.  W.  Frltzsch  in  Leipzig. 


^ZZ^  Soeben  erschienen:  ±1: 


4k 


•  * " 


tf 


ürnii^P  Infün". 

E3in  Liederkreifl  von  F.  Rückert 

fOr  Soli  und  Chor  mit  Begleitung 
von  zwei  Ciavieren. 


Ck)mponirt  von 


[1856.] 


W.  A.  Remy. 

Op.  le. 

Partitur  Jt  12,—.    Chorstimmen  (ä  50  4 

und  \  J$)  Jk  3,—.    Solostimmen  (&  60  /iä 

und  30  /^)  Jü  1,50. 


Op.  16. 

Künstiers  - 

EJr  den  wallen. 

StR  ^Lebensbild.  >  Hit  üasibeüegeii. 

'     80  Seiten.    Gr.  8*. 
Preis:  TV/T.  8, —  netto. 

.    '  '  '  T 

Die  Musikbeilagen  umfassen  45  Seiten  und  bestehen  in:  [1857.] 

1.  Variationen  für  Pianoforte  (20  Seiten).  *.  Zwei  Liedern  für  Sopran  mit  Pianoforte- 

2.  Zwei  Liedern   für  hohe  Stimm«  mit  Begleitnn«. 
Pianoforte-ßegleitung.  5.  Kleinem  Clayieritäck. 

3.  Idylle  für  Ciavier.  !8.  PißtÄ,  Partitur  für  kleines  Orohester. 

In  der  Erzählung  des  KUnstlers  aprodelt  ein  köstlicher,  qrigineUer  Humor,  an  dem 
jeder  Leser  seine  helle  Freude  haben  wird;  daneben  veirsilumt  es  dar  Verfasser  aber  nicht, 
neue  und  interessante  Streiflichter  auf  die  moderne  Tonkunst  zu  werfen. 

T    lieber  KarlGleitz  als  Componisten  urtheilt  die  maassgebende  Presse: 
„Ein  werdendes  Qenie'S  »»Ein  aufsteigender  Stern*%  MSelbstftndig 
■■    und  eigrenartig",  „Zu  Grossem  berufen". 


Verlag  von  W*  Grosscurth,  Berlin  SW^  IQ^ 


A    llUlgsto,  MRKt0,  guUstgeittttott  llbllothek  A. 
^^   der  Oassikeru.  modernen  KeisterdtrHosih.    ß^ 

Volksausgabe  Breitkopf  &  HSrteL 


•^ 


▲vsflUirlldie  Frospesto  gratis. 
Durch  allo  BBcli-B.HatlkhaBdlaiigsa  la  boiiolta» 


^ 


[1858-.i 


./'■w-s^^.^-V,"*-..    > 


Verlag  von  E.  W.  Fritzach  in  Leipzig. 


AltlSlmiscliG 


für  gemischten  Chor, 

herausgegeben  von  [1869] 

Carl  Riedel. 

Heft  I. 

No.  1.  Gesang  der  Eelchner.  „Herr  mein  Gott,  Geber 
alles  Guten".  No.  2.  Feldgesang  der  Taboriten.  „Erle* 
ger  des  Herrn".  No.  3.  Altböhmisches  Morgenlied.  ^,Dem 
die  Sternenheere".  Partitur  u.  Stimmen  Jk  2, — .  (Part 
j^  1,—.     Stimmen  k  Jk  —,15.  und  Jk  —,25.) 

Heft  II. 
Drei  altböiimieclie  Weilinaclitalieder:  l.  „Freu  dich,  Erd 

und  Sternehzelt'^  2.  Die  Engel  und  die  Hirten.  „Kom- 
met, ihr  Hirten'^  3.  ,|LaBBt  Alle  Gott  uns  loben". 
Partitur    und    Stimmen    Jk    2,50.     (Partitur    Jk    1, — « 

Stimmen  k  Jk  —,38.) 


e^angübungen,  zug/eic/j  Xeitfaden  für 
den  UnferricJjt  von  Jtdolf  fromme. 

Ausgabe  für  hohe   und   tiefe  Stimmen   in   zwei   Abtheilungen  &  2  ^. 

A.  Braaer  in  Dreadenu  [1860—.] 


Hecz^enbei^^Beinricb  Ton^  i 


613 

,  yej^lag  von  E.  '^^.  Fritzach  in  Leipzig. 

Op.  14.    Deutsches    Lietferspiel.     T^xt    naeli    Slteren    und 

neueren  VolkBliedern   zasammengeBtellt  und   fflr   Solostimmen 

nnd  gämischten  Chor  mit  Fianoforte  ziiTierBSndeii  componirt. 

Partitf^  .4>  9>:T-.     Chorstimmen  (&  Jk  ~,75.  und  1,—.)  Jk  3,—.  [18Sl,j 

C.  Beckstein, 

Flügr^l-  nnd  Pianino-Fabrikant. 

Mo  flie  ferant 

Sr.  U&j>  des  E&isei^  Ton  Dentsehl&nd'uud  EBnigs  von  PrensBen,  ThierMaj.  der  Eaiaeria  von  Dentschland  und  KAnigin 
von  Preuasen,    Ihrer  Uaj.  der  Efinigid  von  England,    Ihrer  Maj.  der  Königin -Regentin  von  Spanien,    Sr.  Eaiserl.  and 
E9nigl.  Hoheit  des  Kifonprinzen  von  Dettschland  nnd  von  Prenssen,  Sr.  EOnigl.  Hoheit  des  Prinzen  Friedrich  Carl  von  . ' 
PreosBen,   Sr.  Efinfgl.  Hoheit  des  Herzogs  von  Edinburgh,   Ihrer  Königl.  Hoheit  der  Priniessin  Louise  von  England 
[1863—.]  (Uarchioness  of  Lome). 

T  ..«>*■  Hawi    "W       I         ^-  Fabrik:    5— 7  Jotaasnls-Str.  nnd  27  Zleffel-Strasse.       l     T%A«>lin    IV 
^VW«™«^»*  IL  Fabrik:    21  arOnaaer-Strasse  u.  2B  Wlener-Strasse.  rV>«i^-ni.I^tJ 

40  Wi^more  Street.       |      m.  Fabrik:    122  Relehenberffer-Strasse.  |     B-7  Johannls-Str. 

t^utiu^  73lüthner, 

X JXeip^ig, 

Kdnigl.  SSchs.  Hoftaianofortefabrik. 

HafllileranI 
Ihrer  Hil.  der  Kaitirid  von  Diutichland  und  KUnlgln  von  Preuiitn, 
Sr.  Hai.  dti  Kaiieri  von  Oestarriicb  und  KBnIgi  von  Ungarn, 
Sr.  ■■{.  doi  KBnigi  von  Dlnemirh, 
11808—.]  Sr.  Ha),  dti  Kflnlgt  von    Qrlechonland, 

Ihror  KflDlgl.  Hohill  der  Prinzeisln   von  Wilei. 

S  Flügel     ^     fPianinos  S 

I  ui  Prämlirt  mit  11  ersten  ■Weltaii«8telliu»g«-I*reii 


Durch  Jede  Bach-,  Kunst-  imd  UoBikalienhandlnng  zu  beziehen:  [1864.] 

Richard  AAT'agner, 

BosamelteUsmuidDicIitii&sei 

2.  Auflage.    (Volksauegabe.) 
Oomplet  in   zelin   Bänden. 

Broch.  Jk  18,—.     Geb.  Jk  26,—. 

Geb.  in  ffinf  Doppelbanden  Jk  22,—. 

Inhalt  SV  er  zeickmss    gratis    und  franco. 

Verlag  von  £.    W.   Fritzsch    in  Leipzig. 


614 

<=>§f  Preisertheilung  und  Neuau8schreihung.§§f=> 

Du  PraiMQBsehreiben  vom  1.  Mai  A.  J.  betr.  Quartett«  und  SesUtte  für 
Strftichinstramente  in  der  neoen  Stetzner'scheii  BeeetfoD^  ergab  die  EiDlisTernng 
von  17  Quartetten  und  18  Sextetten.  Das  Preisgericht,  die  Herren  Prof.  Draeseke, 
GrOtzmacher,  Rappoldi,  Dr.  Stelzoer  und  der  Unterzeichnete,  hat  den  Sextettpreia 

SBOO  Mark)  dem  Sextette  iüi  S  Vioh'nen,  Viola,  Violotta,  Yioloncell  und  Celloue  mit 
lern  Kennwerte  „Ernst  ist  die  Eanst"  zneesprochen.  Als  Componisten  ergab  die 
ErOfiliung  des  NameoficonTerts  Hrn.  Arnold  krng  in  Hamburg.  Das  Sextett  mit 
dem  Kennwort«  „Frisch  hinein  und  ohne  Wanken"  erhielt  eine  nEbrenvoUe  Er- 
irthnimg".  Ein  Qnartettpreia  konnte  nicht  ertheilt  werden.  Deshalb  wird  das 
FreisaoBschreiben  bezOgl.  eiose  Quartetts  ßlr  Tioline,  Viola,  Violott«  und  Tioloncell 
hierimt  wiederholt.  Die  Violotta  ist  eine  ÄnnMige  von  der  OrOese  und  Mensur 
der  Viola  und  steht  eine  Octave  tiefer  als  die  Violine.  Die  Notirung  hat  in  der 
Partitur  im  Tenorschlflssel  zu  erfolgen,  in  der  Stimme  im  Violinscblüaael ,  eine 
Octave  hoher,  als  die  TCne  klingen.  Die  Preisrichter  bleiben  dieselben,  der  Preis 
GQO'Mark.  Partitor  und  Stimmen  sind  gut  leserlich  an  die  OeschBLflsstelle  des  k. 
Ckmservatorinms  zu  Dresden,  Landhausstr.  (welche  auf  Anfrage  auch  eine  Druck- 
schrift über  die  Violotta  versendet]  bis  zum  81.  December  d.  J.  einzusenden.  Die 
Composition  ist  mit  einem  Kennwort  an  versehen,  mit  demselben  aacb  das  ver- 
Bchloaaene  Couvert,  welches  Namen  nnd  Adresse  des  Componisten  enthüt.  Die 
J^reisertheilung  erfolgt  im  M&rz  1897.  FQr  die  preisgekrönte  Compoettion  erh&lt 
Hr.  Dr.  Alfred  Stelzner  das  An^hrungsrecht.  Derselbe  ersucht  auch  die  bishe- 
ri^n  nnd  zn  erwartenden  Preisbewerber,  ihm  ihre  Compoeitionen  in  Partitur  und 
Stimmenim  Original  oder  in  Abschrift  zu  überlassen,  damit  er  die  beachtlichen  oder 
einzelnen  Sätze  daraus  zur  Aufführung  bringen  lassen  kann.  Diejenigen  Compo- 
.  nisten,  welche  einen  Monat  nach  dieser  Veröffentlichung  nicht  die  Adreoae  ange- 

Seben  haben,  wohin  ihre  Compositionen  zurückgeschickt  werden  sollen,  willigen 
amit  in  diese  Ueberlassung  and  in  die  Eröf&iung  ihres  Namensconverts.     [IWS.j 
Dresden,  den  36.  Ootober  1896. 

r.  A. 
HofVath  Prof.  Eugen  Krantz, 

Director  des  kOnigL  Ctonservatoriums  zn  Dresden. 


Heber  UOOO  Pianioos  nnd  Flügel  im  Oebniadi. 

1866—.]   GrOndmigsJahrt  18B1. 


Ifi.  prenH.  Hor-Pluoforti-Fibrlk 

mit  Dampfbatiieb. 


fCn'f 


fid 


fifiS 


AiuHi  mit  vitlw  enton 
WeltaDBitellDiigspnlasii  wnrde 
die  Firma  mit  der  gpo«a«n 

Goldenen  Prenss.  Staats-Iedallle 

nr  Kniut  nsd  Wl— iweha«  ■nigweldaat 
*   *   *   * 

Eiport  nacli  allen  Weltüieilen.  *  Olier  flie  ganze  Erte  lerliratiil 


»  «   \(MH!KERWV}S\V(-B\BU\OTy\EV( 

enthSJt  die  classlBehen  nnd  neueren  Eammermusikwerke  in  brochirten  Stimmen- 
heften  mit  farbigem  Umschlag.  ri867b  "i 

Die  Kammermusikwerke  der  Classiker  Beethoven,  Hafdn,  Mozart,  Mendelssohn' 
Schubert  und  Schumann  sind  vollständig  vertreten  und  ausserdem  in  reicher  Aus- 
wahl die  Werke  der  modernen  Tonsetzer.  Der  billige  Einheitspreis  von  30  .d  fUr 
jede  Nummer  und  Stimme  erleichtert  die  Anschaffung  nnd  setzt  Jeden  in  die  Lage, 
sich  für  sein  Instrument  den  Hauptschatz  seinM  Bepertoires  anzuschaflen. 

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Jede  SHm-aa»  imd  XTuxxmaer  SO  Pf.      Plaaoforte  lÄ-  1,60. 
I.  Octette,  Septette,  SextetU  für  Violine  etc.    II.  Streich -Quintette.  III.  Streich- 
Quartette,    rv.  Streich-Trios.    V.  Septette,  Sextette  för  Ciavier  etc.     VL  Clavier- 
Quintette.    VII.  Clavier-Quartotte.    Vül.  Clavier-Trios. 

Autfahrllcbe   Vtrxelchnhte  iotleafret  durch  Jede  Mutikalleahandtuag,  auch  durch 
die  Yerlagihaadlung  BREITKOPF  £  HÄRTFJ.  in  LeJfitIg. 


anfgendmroen: 


1201.  Bach,  J.  S.,  Eirchen-CaiitataNo.4. 
Christ  lag  in  Todesbanden".  För 
Orchester , ein ger.  v.  G.  Schreck. 
10  Stimmen  =  10  Hefta  je  30  ^. 
Orgsl-Slimme  Jl  1,60.  [1B68.J 

1066.  BelllDlt  J^uverture  ra  „Norma*. 
26  Stimmen  =  34  Hefte  je  30  ^. 
691.  Ordtry,  Chor  der  Scbarvsche  a 
„Die  beiden  Oeingen*  (C.  Wal- 
ther.) S4  Stimmen  =  16  HefU 
je  80  A. 
448.  Hammel,  Op.  85.  Clavier-Concert 
Amoll.  Solo-St  j«  1,50,  ITOrch.- 
Stimmen  =  17  Hefte  je  80  ^. 

1116.  Leo,  Symphonie  zum  Orator  „Sani' 
Elena  al  Calvario".  (H.Kr)etisch' 
mar.)  15  Stimmen  =:  16  Hefte  je 
80  -4.  (Partitur  Jt  S,— .) 
339.  Scharwenka,  Ph.,  Op.  71.  Für 
die  Jugend.  Daraus  No.  1,  3  d.4 
f.  Streiohorch.  bearb.  ».  M.  Bar- 
ger. 8  Stimmen  ^=  5  Hefte  je 
§0  /J."  (Partitur  j<  2,—.) 


p.  pabsi, 

Leipzig, 

Hoflieferant  Sr.  Jaj.  des 
Kaisers  von  Unsslaud, 

empfiehlt  einem  geehrten  aus- 
wArtigen  musikalischen  Publi- 
cum seine  [iseB— .] 

bedenteDde  MQsibalienltiDdlang 

zur  achncllen  und  blll)K>n  Be- 
sorgung von 

Nosikalien,  mnsikalischen 
Sehrirteo  etc. 

Preisverzeichnisse  kostenfrei. 


Soeben  erschien:  [1870.J 

Hngo  Goldschmidt, 

HinilliiKli  iler  deuMmdiaigsfMiiifiL 

Erster  Tbeil:  Das  erste  Studlei^ahr. 
Ausg.  A.  Mit  Uebungen  in  hoher  Lage. 
Ausg.  B.  Mit  Uebungen  in  tiefiar  Lage. 
Je  160  Seiten  A  7^. 
Das  Werk  wird  dem  praktisdten  Lehi- 
bedürfoiss  ebenso  gerecht  wie  dem  Be- 
dbrfniss  des  Lehrenden,  sich  mit  der 
Litteratnr  der  QesangsiAdagogik  und 
ihren  Hil&wiasenecbaKen,  insbesondere 
der  Sprach  Physiologie,  Phonetik  und  Ge- 
schiente der  Musik  bekannt  in  machen. 


Le^zjg. 


Breitkopf  &  Hirtel. 


61  & 


Verlag  von  L^Hpffarth  in  Dresden, 

Dörina:,  €•  H.,  Op.  128.  Fflnfzehn 
Clavler-Etuden!ftir  jedMi  fortgeschrit- 
teDen  Elementarschüler  zur  Entwfcke- 
luDg  eines  fliessenden  und  tonschönen 
Anschl&MS.    a  Hefte.    Fr.  je  JL  1,80. 

—  Op.  129.  Zwei  MännerehÖPe.  Dich- 
tungen von  Julius  GtonBdörfP.  No.  1. 
In  Hoohheim.  Partitur  u.  Stimmen 
Pr.  1  Ji,  (Stimmen  einzeln  je  15  4^.) 
No.  2.  Auf  dem  Heimweg.  (Parti- 
tur u.  Stimmen  Pr.  1  Jt.  (Stimmen 
einzeln  je  15  4.)  [1871b.) 

Draeseke,  Felix,  Op.61.  Fünf  Ge- 
sänge f)ir  eine  Sin^timme  mit  Piano- 
forte.     Heft  1:    Die    Lindenwirthin. 

IB.  Baumhach.)  Herbst.  (E.  Baum- 
)ach.)  Heft  2:  Es  geht  ein  lindes 
Wehen.  (R.  Baumbach.)  Die  Bleiche 
(H.  V.  Gilm.)  Aller  Seelen.  (H.  v.  Gilm.) 
Pr.  je  Jt  1,60. 

—  Op.  62.  ^  Vier  Oesänge  für  eine  Sing- 
stimiiiie  mit  Pianoforte.  Heft  1:  Beim 
neuen  Wein.  (R.  Baumbach.)  Drei 
Kameraden.  (R.  Baumbach.)  Heft  2: 
Voll  Maass.  (R.  Baumbach.)  'naus. 
(R.  Baumbach.)    Pr.  je  .A  1,80. 


Im  Verlage  von  Julius  HainauePy  königl.  Hof-Musikalienhand- 
lang  in  Breslau,  erscheint  soeben:  [1874.1 

Tristesses  et  Sourires. 

Huit  Morceaux  pour  Piano 

par 

STlauriee  Snoszüawsiü. 


No.  1. 

»    8- 
.     4. 


■asikaiien 


uml  Kicker, 

deren  Bestellong  unter  ge- 
nauer Angabe  der  resp.  Titel 
an  mich  gelangt,  werden  von 
nürprompt  undbilliggeliofertk' 
Aufträge  aus  Ländern,  nach 
welchen  Postnachnahme  nicht 
zulässig  ist,  wolle  man  gef. 
mit  dem  event.  Geldbetrag 
versehen.  [1872.] 

Leipzig.    E.W.  Fritzsch. 


D 


Erschienen  ist:      [1878—.] 

Max  Hessens 


xn.  Jahrg. 


für  181)7. 


XII.  Jahrg. 


Mit  den  Portraits  und  Biographien 
von  Felix  Mottl,  Arthur  Nikisch,  Rieh. 
Strauss ,  Felix  Weingartner  —  einem 
Verzeichnisse  derMusik-Zeltsehriften 
und  der  Husikallen-Verleger  —  und 
einem  ca.  25,000  Adressen  enthalten- 
den Adressbuehemit  Special- Verzeich- 
nissen der  Dirigenten  der  Militftr- 
Husikeapellen  des  deutschen  Heeres 
und  der  Organisten  Deutschlands, 
Oesterreichs,  der  Schweiz  etc. 

86  Bogen  kl.  8S  elegant  gebudeii  Ji  1,5#. 

QröMfe  BeUhhaittgkMt  de»  InhaU§,  atiMhu 
AuBsiaUung,  dauerhafUr  JKwfraffui  und  9ehr 
baUffer  Preis  Hnd  die  Vonfüge  dieeee  Ka- 
lendere* 

MT  Za  beziehen   dnrcb  Jede  Bach-  und 
MnBiKMienhaiidluiig,  sowie  von 

Hax  Hesse'«  Terlag:in  Lteipmig. 


Effusion 

Consolatlon  .  .  . 
Präs  du  bereeau  . 
Vieux  Souvenir    . 


Op.  58. 


^  1,76. 

n     1,50. 
n    1,60. 


No.  6. 

»      7. 

.     8. 


Hlstoriette  d'enfants. 
Hölancolie  .  .  .  .  , 
Röve  ötrango  .  .  . 
R^lgnation    ... 


Xl,50. 

n  1,50- 
»  1,50. 
„  1,75. 


^erüämte  ßrcKesterwerüe 


von 


[1876a.] 


Biblische  Bilder. 


Heft  I. 

BOder  aos  dem  Alten  Testament. 

Ruth  und  Boas. 
Jacob*s  Traum. 
Judas  Maccabäus. 

Partitur  2  M.    Stimmen  8  M. 


Heft  II. 

Bilder  ans  dem  Reuen  Testament. 

Hirtenmusik  und  Wanderung  nach 

Bethlehem. 
Die  Ruhe  der  heiligen  Familie. 
Di^  Höchüeit  'ZU  Bstmi.  ■ 

Partitur  2  M.   Stimmen  8  M. 


Von  der  Wiege  bis  zum  Grabe 

Ein  Cyklus  von  16  PhantaslestQcken  mit  verbindendem 

Texte.   Op.  202. 


No.  1.  Eindestraum. 

No.  2.  Spiel  und  Tanz. 

No.  3.  In  Grossmutters  Stübchen. 

No.  4.  Rüstiges  Schaffen. 

Na  5.  In  der  Kirche. 

No.  6.  Hinaus  in  die  Welt. 

No.  7.  Schöne  Maiennacht. 

No.  8.  Hochzeitszug. 


No.  9.    Des  Hauses  Weihe. 
No.  10.  Stilles  Glück. 
No.  11.  Trübe  Tage. 
No.  12.  Trost. 
No.  18.  Geburtstagsmarsch. 
No.  14.  Im  Silber  kränze. 
No.  15.  Abendsonne. 
No.  16.  Ad  astra. 


Complet:  Partitur  M.  20,—.    Stimmen  M.  20,—. 
Einzeln:   Partitur  k  M.  2,—.  Stimmen  &  M.  2,—. 

Der  Gouverneur  von  Tours. 

Klomlsclie  Opex*. 

Ouvertüre.  Partitur  M.  8,—.    Stimmen  M.  B,— . 

Do.  für  Hilitärmuslk.    Partitur  M.  3,—.    Stimmen  M.  4,—, 

Farandole.  Partitur  M.  2,—.    Stimmen  M.  3,—. 

Do.  für  MlUtftrmuslk.    Stimmen  M.  3,—. 

Obige  Werke  sind  zur  Ansicht  zu  beziehen  durch  alle  Buch- 
oder Musikalienhandlungen,  sowie  direct  vom  Verleger 


Jul.  Heinr.  Zimmermann,  Leipzig. 


Verlag  von  E.  W.  Frltzsch  in  Leipzig.  [1876.] 

^M^m^m^^mä    MM^mm%^m^^m^      Op.  8.     Sonate  (Gdur)  für   Pianoforte 

i#onraa  neuDnera  undvioiine.  Netto  .4^  4,-. 

Op.  9.    Trio  (Ddur)  für  Pianoforte,  Violine  und  Violoncell.  Netto     M  6,—. 


616 


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Fpanz  Rummel, 


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i^scanisch-e  Strassö  105.     <I<B< 


Teiegramme:  Franz  Rummel,  Dessau^  [I877a.] 

Engagement'-  .  fferten   nur  '  dlrect. 
FOr  Bayern»  Württemberg,  Baden  und  die  Schweiz:   SOddeutsoiie  Concertdireotlon  MOnolien. 


Georg  Wille,  Violoncellvirtuos, 


[1878W-] 


Solovioloneellist  des  Theater-  nad  Qewai^ftHsordiesters  »  Leipiig, 

erbittet  Engagementsoflferten  für  Concerte  unter  der  Adresse  Haydnstrasse   8,  IIL 


AnsbildoDg  im  dlavierspieL 

Elisabetk  MorsliaGli, 

Pianistin.  [1879b.] 

Leipzig,   Lesslng-Strasse  20,  in. 

■"""  Intonie  Bioem, 

Oratorien-  u.  Liedersingerin  (Alt). 
Wiesbadens  Gr.  Burgsti*.  7. 

Sosanne  fhnle,  [issi^i 

Coacert-  u.  Oratoriensängerin  (Sopran). 
Oesanglehrerln. 

Leipzig,  Ranstadter  Steinweg  49 111. 

Emma  Sperling, 

Conoert-  ond  Oraterieiusiüigeriii  (Sopran). 

Qesanglehrerin. 
Leipzig,  Dörrienstr.   13.     [1882z.] 

Lulu  Heynsen  (leuosopras  d.  ilt), 
[i883i.]  Lieler-  ul  Onlorieiifiloferii. 

Berlin  W.»  Schöneberger-Ufer  41. 
Concertvertret.  Herrn.  WollT.B  erlin  W. 

CXcilie  Kloppenbupgi 

hoher  Alt.  [18841.] 

Berlin  W.,  Kleiststr.  40  II. 
Goncertvertretung:    H.  Wulff,   Berlin. 

JiiiJiiiiiW 

herzog!,  anhält.  Kammersängerin  (Sopran). 

Berlin  S.,  Gampbausenstrasse  20. 

Conceri- Vertretung:     [1885w.] 
Eigon  SterB,  Berliii  W.,  lagdeborger  Str.  7. 

Johajuia  Dietz, 

Conoert-  und  Oratoriens8ngerin 

(Sopran).  [1886g.] 

Frankfurt  a.  H.,  Sehweizerstrasse  1. 


^rno  9filf,  Violinvirtuos, 

erbittet  Anmeldungen  für  Concerte  unter  Adresse: 

[1887a.]  Leipzig,   Flossplatz    1,  ü. 


Elsa  RueggePi 

Violoncellvirtuosin.       [1888t.] 

Rue  de  la  Vietoire  169,  St.  Gilles. 
'Br&sMi  (Belgien'). 

JohäDoes  Snoer,  ^^^^^ 

lirleiM  II  f  heiter-  ud  (lenittaiinheiter^ 

■■■  I^elireir  rar*  HcLirre.  ■■■ 
IieipElsTt  Sedanstrasse  13  part. 

Anna  HOnch,     C^boos] 

Ooncert-  und  Oratoriensängerin  (Sopran). 

Frankfurt  a.  H.,  Staafenstrasse  86 III. 

Concertvertretnng:    H.  Wolff,   Berlin. 

Edda  Wolf, 

Oesanglehrerln.      [  1 89 1  v.] 
I^eipEls,  Pfaflendorfer  Str.  6,  IL 


EMetl  Paleit, 


[1892d.] 


Concert-  und  Oratoriensftngerln. 

Alt  u.  Mezzosopran,   Schule  Stoekhausen. 
Wiesbaden,    vertret.:  Eugen  Stern,  Berlin. 

Olara  Pokher  (Hezzo-Sopran). 

Leipzigi  Mühlgasse  4. 

[1898d.]  (Concertvertretnng:  H.  Wolff,  Berlin.) 

Anna  Schimon -Regan, 

[1894—.] 

Lehrerin  f&r  Sologesang  an  der  k. 
Akademie  der  Tonkanst. 

MOncben,  Jägerstrasse  8 III. 

Dmck  von  C.  O.  Röder  in  Leipzig 


Frau  Martha  Hohl feld, 

ConeertsAngerin  (Sopran), 
sovne  Ghesangiehrerm.   [I896r.] 

ffn^^yntgi  König  Johannstia»*?^,  ^meI. 
Conc-Vertr.:  Eugen  Stern,  Seruii* 

^uinei^erAlfredOkerltato 

(Tenor).  [isoei.] 

Berlim  Charlottenbufg. 
(Concertvertretnng:  H.  WolflT,  Berlin.) 


Hermann  Oansehe  (Bariton), 

Oratorien-,  Balladen-  und  Liedertteger. 
Vertreter:  Hermann  Wolff,  Berlin  W. 

Eigene  Adresse:  Orenanaelu  [I897d.] 

Willy  SieMerg, 

fienff.  [1898^.] 

Ludwig  Lauboeck, 

^  Violinist.  [1899aa.l 

Leipzigi  Bruderstrasse  8  I  r. 

Correspondensen   erreichen  mich  unter 
[1900f.]  der  Adresse: 

Frankfurt  a.  M.,  Feldbergstr.  38,  L 

Hngo  Becker,  tOiigl 


iii^^ii 


Emil  PinkSp 

Concert-    und  Oratorieatenor. 

Leipzig,  Hohe  Str.  47, 11.  [looid.] 

Concertvertretung:  H.  Wolff,  Berlin. 


Leipzig,  am  12.  November  1896. 


twa  rtuoieii  Biei-,  luit- 


Varantwortlioher  Bedaeteor  und  Verleger: 

S.W.  FritiBch, 

Leipzig,  Kflnlgsitraaw  fi. 


!XYII.J&lirg,] 


D»a  Uuaikalische  Wocheubl&tt  ersobabt  j&brlicli  id  69  Numraern.  Der  Abormementsbetnw 
ftir  dos  Quartal  von  13  Nmnmeni  ist  a  Muk;  eine  einzelne  Nummer  kostet  40  Pfennige.  Bei 
directer  fronkirter  KreuzbandeendosK  treten  naohetehende  vierteljährliche  Abonnemento- 
maiae  in  Kraft:  8  Mark  50  Pf.  fOi  das  Daatache  Heioh  und  Oesterreich.  --  S  Mark  76  Pf. 
mi  weitere  IjLnder  dea  Weltpostvereins.  —  Jahrsaabonnemente  werden  unter  Zugrande- 

legong  vorstehender  BezngsbedingTingen  berechnet 
Die  Insertionsgebahren  für  den  Baum  einer  dreigespaltenen  Petitzeile  betragen  80  Pf. 


No.  47. 


iDhalt:  Kritik:  Hoiuton  Stewart  Ohunberlaln,  Bicbard  Wagner.  Baqiroohen  von  Adolf  Kuthu-dtlScUiUB.)  — Tigugeichloht«:  Mnilkbrlef  ansHumoTer 

(SdilnM).  —   Berloht«  uis  Leipzig.  ~   ConoertnnBcfaan.   —  EngacemeBIa  and  Blite  in  Oper  nnd  Canoart  —  KirohanmoBit        "^ ' 

Führungen.  —  Anfgefilhrte  s—J»'"—   —  u»~.i«i...  mt.v.ii __j  m.m —       iu.n..'^._ 


•  VemiMtate  Hitthailangen  n 


Kritik. 

Houston  Stewart  Chamberlain.    Kchard  Wagner.  Hit 

zahlreichen  Portrait«,  Facsimilee,  Illuetrationen  und 
Beilagen.  Mönchen,  Verlagsanstalt  fär  Kunst  und 
WiesecBchaft  vorm.  Friedrich  Bnickmann. 

Besprochen  von  Adolf  Bathardt. 
(Schtuss.) 

Des  Weiteren  vermieste  ich  in  den  mir  bekannten 
Schriften  über  Wagner  eine  klare,  von  störendem  Bei- 
werk freie  und  geschlosHene  Darlegung  des  Weeentlichen 
in  seinem  Wollen,  Fühlen  und  Denken  und  der  über- 
raschenden Einheit,  die  sich  zwiscben  der  moralischen, 
sich  immer  treuen,  von  ihrer  grossen  Bestimmung  felsen- 
fest überzeugten  Persönlichkeit  und  ihrem  Lebenszwecke 
kundthnt.  Das  ist  nun  dem  Verfasser,  Stewart  Houston 
Chamberlain,  aber  alle  Erwartungen  gelungen,  Wohl 
gehört  er  den  nHomonsianem"  an,  deren  ich  zu  Anfang 
dieser  Besprechung  scherzend  Erwähnung  that,  aber  nur 
die  Liebe  und  die  auf  dem  Untergrunde  tiefer  und  um- 
fassender Eenntnisse  sich  entzündende  Begeistening  macbt 
wirklich  hellsehend,  ebeuBoaehr  wie  der  Hose  blind  macht. 
Man  denke  an  Friedrich  Nietzschel  Ks  sind  kaum 
zehn  Jahre  verflossen,  als  ich  zufälligerweisa  die'  per- 
sönliche Bekanntschaft  dieses  schwer  zugänglichen  Philo- 
sophen w&hrend  eines  mehrwöchentlichen  Anfenthdts  in 
Sils-Maria  (Ober-Engadin)  machte.  Ich  durfte  ihn  fast 
jeden  Nachmittag  bei  seinun  täglichen  einsamen  Spoziet- 


gang  ins  Vol  Fez  begleiten.  Wie  oft  ruhten  nnsere 
entzückten  Blicke  nicht  auf  dem  Piz  Lagren  und  Piz 
Puloschin,  wenn  wir  an  den  H&usem  von  Platta  und 
Grosta  vorüber  nach  Cnrtins,  Einem  der  höchsten,  stets 
bewohnten  Orte  Furopos  wanderten!  Es  versteht  sich, 
dass  das  GesprKch  gleich  beim  ersten  Spaziergang  auf 
Wagner  fiel.  Doch  wer  beschreibt  meine  Bestürzung, 
als  der  Verfasser  von  „Die  Geburt  der  Tragödie"  und 
„Richard  Wagner  in  Bayreuth"  nicht  nur  den  Menschen, 
sondern  auch  den  KünsÜer  Wagner  in  einer  nicht  wieder- 
zugebenden Weise  von  dem  hohen,  ja  dem  höchsten  und 
prächtigsten  Piedestol,  das  ihm  je  aufgerichtet  worden 
ist,  hernnterzuzerren  begann.  Mit  grimmiger  Genug- 
thuung  fügte  Nietzsche  hinzu,  dass  er  zum  grossen 
Schmerze  Wagner's  mit  diesem  gebrochen  habe.  „  Und 
aus  welchem  Anlass?"  fragte  ich.  „Er  sandte  mir  seine 
iParsifal<  -  Dichtung  mit  der  Widmung:  Seinem  lieben 
Freunde  N.  R.  Wagner,  Kirchen  rat 
wertete  sofort  mit  der  Zusendung  meii 
hundertjährigen  Todestage  Voltaire's«.  1 
und  von  da  an  schwiegen  wir."  In  Nietzsche' 
Vorstellung  blieb  Wagner  fortan  ein  Gaukler,  ein  Komö- 
diant, höher  zu  schätzen  waren  ein  Rossini,  Bizet  und 
Hr.  Peter  Gast  (I) ,  dem  er  sogar  einen  Opemtext  (ein 
mörderisches  Drama  der  Blutrache,  Schauplatz:  Coraica) 
gedichtet   hat.*)     Bei    den   lichtvollen,    getstsp ruhenden 


ZQ.  Ich  ant- 
Schrift  »Zum 
verstand  mich, 
Wahn- 


■)  Die  Verrnnthnng,  Nietzsche's  masikaliso.he  Bildung 
mösse  demnaeh  eine  h&chst  fragwürdige  gewesen  sein,  wird 
allein  schon  durch  die  saubere  Partitur  seines  „Hymnus  an 
das  Loben",  Leipzig,  E,  W.  Fritzsch,  widerlegt.  Ich  hatte 
in  Sils-Maria  Gelegenheit,  mich  zu  aberzengen,  dass  er  in  rein 


618 


Worten  Nietzscbe's  —  er  sprach  ongefUir,  wie  er  edirleb 
—  über  Goethe,  Beethoven,  Schopenhauer,  David  Stranss, 
das  deutsche  Weib  (über  welches  er  folgendes  Paradozon 
aufstellte:  „Wenn  Sie  einer  deutschen,  geistreichen,  die 
Gesellschaft  lebhaft  anregenden  Frau  begegnen,  forschen 
Sie  nach!  —  gewiss  rinnt  von  irgend  einer  Seite  her 
jüdisches  Blut  in  ihren  Adern  **),  die  Gegensätze  deutscher 
und  romanischer  Anschauung  und  Anderes  mehr,  konnte 
ich  unmöglich  auf  die  Vermutbung  gerathen,  dass  bereits 
die  Dämonen  des  Wahnsinng  Ihre  Hände  nach  ihm  reckten. 
Aber  immer  und  immer  wieder  kam  er,  trotz  meiner  Be- 
mühungen, der  ünteAaltnng  eine  andere  Wendung  zu 
geben,  auf  Siehard  Wagner  zu  sprechen.  Offenbar 
kettete  diese  höhere,  erdrückende  Gewalt  den  wider- 
strebenden, sich  aufbäumenden  Uebermenschen  in  ihren 
Bannkreis^  und  die  Erklärung  zu  Nietzsche's  radicaler 
Sinnessehweakung  ergibt  sich  somit  von  selbst.  Cham- 
berlain  erzählt  uns  von  ihm  folgende  rührende  Episode: 
„Hinter  den  Gaukelbildern,  mit  denen  die  furchtbare 
Krankheit  diesen  grossen  Verstand  umhüllte«  lebte  doch 
die  Gestalt  des  Einen,  aber  eben  nur  in  tiefster  Seele, 
seinem  zerrütteten  Denken  nicht  mehr  erreichbar,  unge- 
trübt weiter;  nicht  lange  vor  der  letzten  Katastrophe 
reiste  Nietzsche  nach  Luzern,  liess  sich  nach  Triebschen 
(wo  er  Wagner  gekannt  hatte)  hinausfahren  und  sass  da 
abseits  am  See,  scheinbar  einzig  beschäftigt,  Zeichen  in 
den  Sand  zu  graben  —  als  aber  seine  Begleiterin  sich 
hinabbjickte ,  da  sah  sie,  wie  die  Thränen  aus  seinen 
Augen  strömten." 

Ich  komme  auf  Chamberlain's  Buch  zurück,  dessen 
Lecture  meine  aufrichtige  Bewunderung  fiär  des  Verfas- 
sers hohe  und  reine,  von  geläuterter  Begeisterung  durch- 
glühte Darstellung  hervorgerufen  und  für  seinen  Gegen- 
stand gestärkt  und  befestigt  hat.  Indem  Chamberlain 
mit  Glück  bemüht  war,  alles  Nebensächliche  und  Ueber- 
flüssige,  allen  Anecdotenkram ,  Namen  und  Daten  nach 
Möglichkeit  in  seinem  „Richard  Wagner**  auszusondern, 
gewann  er  ein  ungemein  plastisches,  scharfumrissenes 
lebendiges  Bild,  das  vermöge  der  Anordnung  des  Stoffes^ 
die  nach  architektonischen  Principien,  nicht  nach  chrono- 
logischer Reihenfolge  getroffen  wurde,  den  Menschen 
Wagner  in  den  überzeugendsten  Einklang  mit  seinem  er- 
habenen Lebenszweck  bringt.  Wie  verführerisch  mochten 
dem  Verfasser  z.  B.  nicht  Aussprüche  und  Urtheile  so 
vieler  Feinde  Wagner's  gewinkt  haben,  um  in  seinem 
Buche  eine  wirkungsvolle,  Heiterkeit  oder  Sensation  er- 
regende Aufnahme  zu  finden.  Aber  er  beschränkt  sich 
darauf,  treu  seinem  Grundsatz,  alles  Kleinliche  zu  um- 
gehen, dieselben  en  bloc  abzuthun,  indem  er  Seite  46 
und  47  ausruft:  „Dieser  makellos  edle,  gänzlich  uneigen- 
nützige, immer  nur  für  die  reine,  heilige  Kunst  ent- 
brannte Mann,  der  im  Laufe  seines  ganzen  Lebens  seine 
eigenen  Interessen  stets  mit  Füssen  trat,  der  sich  von 
keinen  Rücksichten  auf  sich  und  auf  Andere  bestimmen 
liess,  sondern  mitten  durch  »das  wüste  Spiel  auf  Vortheil 
und  Gefahr«,  das  ihn  umgab,  auf  das  einzige  Ziel  hin- 
steuerte: das  seltene  Können,  das  Gott  ihm  anvertraut 
hatte,  zum  Heil  der  Kunst,  zum  Heil  seines  Vaterlandes 
zu  bethätigen, dieser   Mann   rief  mit   Naturnoth- 


masikalischen  Fragen  sehr  gut  zn  Hanse  war.  Eines  Tages 
erzählte  er  mir,  wie  er  mit  Wagner  zusammen  eine  vier- 
händige Gomposition  von  sich  gespielt  habe,  in  der  einem 
hartnäckigen  Fünftolen-Rhvthmus  eine  bedeutsame  Rolle  zu- 
ertheilt  war.  Damit  sei  Wagner  nicht  zarecht  gekommen, 
habe  lachend  aufgehört  und  gerufen:  „An  mir  ist  ein  Philo- 
loge, an  Ihnen  Aber  ein  Musiker  verloren  gegangen  !** 


wendigkeit  überall,    wo   er  erschien,    eine  spontane  und 
erbitterte  Opposition  hervor  seitens  aller  Gemeindenkenden, 
aller    Schacherer    mit   Kunst   und   Künstlern   und   auch 
seitens    aller    Mittelmässigen.      Noch    niemals    hat    ein 
Künstler  so  unversöhnlichen  Hass   gegen   sich  geweckt 
Das   ganze  Heer   der  Bosheit   und   das  ganze  Heer  der 
eunuchenhaften  Impotenz  waren  seine  geborenen  Gegner.** 
Und   weiter:    „Richard    Wagner   ist   der    Künstler,    den 
Schiller    herbeisehnte:    »eine    fremde    Gestalt   in    seinem 
Jahrhundertc,    gekommen,    »furchtbar   wie  Agamemnon's 
Sohn«,    um  es   zu  reinigen.     Auch  in  Wagner's  Herzen 
wohnte  Hass:    der  Hass  gegen  eine  prostituirte,    zur  In- 
dustrie gewordene  Kunst,  der  Hass  gegen  jede  Heuchelei, 
der  Hass  gegen  eine  ganze  scheinheilige  Welt.     Dieser 
Hass  entsprang  aber  aus  Liebe.     Wagner  empörte  sich 
aus  Liebe,   nicht  aus  Neid  und  Hass.**   —  Gewisse  Gha* 
rakterzüge  Wagner's  —  nennen  wir  sie  immerhin  Schatten- 
seiten   —    stehen    im    engsten  Zusammenhange   mit   der 
Erhabenheit  seiner  Ziele.     Nietzsche  (der  frühere)  deutet 
darauf  hin  —  ich   kann  es  mir  nicht  versagen,    die  be- 
rückend schönen  Worte*)  des  Philosophen,  als  wohl  hie- 
her  passend,    zu   citiren  —  indem  er  sagt:    „Zu  unterst 
wühlt  ein  heftiger  Wille  in  jäher  Strömung,  der  gleichsam 
auf  allen  Wegen,  Höhlen  und  Schluchten  ans  Licht  will 
und    nach   Macht   verlangt.     Nur    eine   ganz   reine   und 
ft'eie  Kraft  konnte  diesem   Willen  einen  Weg  ins  Gute 
und  Hilfreiche  weisen;    mit  einem  engen  Geiste  verbun- 
den,   hätte  ein  solcher  Wille  bei  seinem  schrankenlosen 
tyrannischen  Begehren  zum  Verhänraiss  werden  können; 
und  jedenfalls  musste  bald  ein  Weg  ins  Freie  sich  finden, 
und   helle   Luft   und    Sonnenschein    hinzukommen.    ESn 
mächtiges  Streben,    dem   immer   wieder  ein  EÜnbÜck  in 
seine   Erfolglosigkeit   gegeben    wird,    macht   böse.     Das 
Unzulängliche  kann  mitunter  in  den  Umständen,  im  Un- 
abänderlichen des  Schicksals  liegen,  nicht  im  Mangel  der 
Kraft;  aber  Der,  welcher  vom  Streben  nicht  lassen  kann, 
trotz  diesem  Unzulänglichen,  wird  gleichsam  unterschwurig 
und    daher   reizbar    und    ungerecht.     Vielleicht  sucht  er 
die  Gründe  für  sein  Misslingen  in  den  Anderen,   ja,    er 
kann   in  leidenschaftlichem  Hass  alle  Welt  als    schuldig 
behandeln;    vielleicht    auch    geht    er  trotzig  auf  Neben- 
und    Schleichwegen    oder    übt   Gewalt  ...   Es    war    ein 
liebevoller,  mit  Güte  und  Süssigkeit  überschwänglich  mild 
zuredender  Geist,    dem    die  Gewaltthat   und  die   Selbst- 
zerstörung verhasst   ist,    und  der  Niemanden  in  Fesseln 
sehen  will:  dieser  sprach  zu  Wagner.     Er  liess  sich  auf 
ihn  nieder  und  umhüllte  ihn  tröstlich  mit  seinen  Flügeln, 
er  zeigte  ihm  den  Weg  ...  Es  geht   ein  verbindender 
unterirdischer  Strom    von    sittlicher  Veredlung  und  Ver- 
grösserung  durch  Alle  hindurch  (nämlich  die  Hauptfiguren 
in  Wagner's  Tondramen),    der  immer   reiner  und  geläu- 
terter fluthet     An  welchem  Künstler  ist  etwas  Aehnliches 
in    ähnlicher   Grösse    wahrzunehmen?  .   .   .   Von   da  aus 
(»Ring  der  Nibelungen«)  auf  den  »Tannhäuser«  und  »Lohen- 
grin«    zurückblickend,    fühlen    wir,    wie    der    Mensch 
Wagner  wurde:    wie   er  dunkel   und   unruhig  begann, 
wie  er  stürmische  Befriedigung  suchte,  Macht,  berauschen- 
den  Genuss   erstrebte,    oft  mit  Ekel  zurückfloh,    wie  er 
die  Last  von  sich  werfen  wollte,    zu  vergessen,    zu  ver- 
neinen,   zu   entsagen   begehrte  —   der  gesammte   Strom 
stürzte  sich  bald  in  dieses,  bald  in  jenes  Thal  und  bohrte 
in    die    dunkelsten    Schluchten:    —  in  der  Nacht   dieses 
halb    unterirdischen    Wühlens    erschien    ein   Stern    hoch 


♦)  Aus  „Unzeitgemässe  Betrachtungen^.    Viertee  Stück: 
Richard  Wagner  in  Ba;^euth. 


819 


über  ihm,  mit  traurigem  Glänze,    er  nannte  ihn,   wie  er 
erkannte:    Treue,    selbstlose    Treue!"    —   Wie   der 
MenschWagner  wurde,  prägnanter,  einfacher,  beredter 
hat  es  uns  noch  Keiner   erzählt,    wie  eben  Chamberlain 
im    ersten    Capitel    seines    Werkes:     „Richard    Wagner's 
Lebensgang".      Dieses    Capitel    zerfällt    in    zwei   Theile: 
die    erste    Lebenshälfte    des   Meisters    bis   1849   und  die 
zweite  bis  zu  seinem  Tod,  einschliesslich  einer  chronolo- 
gischen Tafel.    Ich  kann  den  Wunsch  nicht  unterdrücken, 
die  Verlagsbuchhandlung   möchte  dieses  Capitel   in  einer 
billigen   Elinzelausgabe  erscheinen   lassen,    denn   es   wäre 
ganz   besonders  geeignet,    von  dem  Leben,    Wirken  und 
Streben   eines   Mannes,    auf  den   der   echte  Deutsche  als 
Deutscher    mit    demselben    Stolz    blicken    darf,    wie    auf 
einen    Luther    oder  Bismarck,    eine   richtige  Vorstellung 
zu    erwecken    und    zu    verbreiten.      Wenn    ich    auf   die 
übrigen   drei   grossen   Capitel   des   umfangreichen  Buches 
an  dieser  Stelle  nicht  weiter  eingehe,  nämlich:  U.   „Wag- 
ner's Schriften  und  Lehren",  IIL  „Wagner's  Kunstwerke", 
IV.   „Bayreuth",    so    geschieht    es    theils   aus  Mangel  an 
Raum,    theils   weil   bereits    das   erste  Capitel:   „Wagner's 
Lebensgang",    den    Lebenszweck,    das    Denken,    Fühlen 
und  Schaffen  des  Meisters  in  kurzen  Umrissen  rasch  und 
hell    beleuchtet,    und    somit    die    folgenden    Capitel    im 
Grunde  nur  die  sorgsame,  auf  die  eindringlichsten  Studien 
sich   stützende,    von   ehrlicher,    reiner  Begeisterung   und 
strahlender  Gedankenfülle  getragene  Ausführung  der  vor- 
gezeichneten Skizze   bilden.     Houston  Chamberlain   stellt 
sich   damit   an    die  Spitze  der  Wagner-Kenner  und  -For- 
scher: ein  kleines  Häuflein,  wenn  man  es  vergleicht  mit 
dem    bedeutungslosen    Schwall    und    dem    geschwätzigen, 
wenig  lehrreichen  Umfang  der  durch  den  grossen  deutschen 
Meister   unbewusst  entfesselten  Wagner-Litteratur!    Noch 
sei  des  Verfassers  glänzende  Beherrschung  der  deutschen 
Sprache   gerühmt,    die   sich   ihm   als   Ausländer  in   ihrer 
ganzen    Schönheit,    Tiefe    und    Ueberzeugungskräftigkeit 
aufgethan  hat.     Die  äussere  Ausstattung  des  Buches  ge- 
reicht der  Verlagsanstalt   Bruckmann,    ja  dem  deutschen 
Buch-   und   Kunstdruck   zur  höchsten   Ehre.     Unter   den 
besten  Portraits  Wagner's  von  Kietz,  Lenbach,  Herkomer 
und   nach   Naturaufnahmen    begegnen   wir   einer   grossen 
Reihe  von  Persönlichkeiten :  Familienmitgliedern,  Freunden, 
geistesverwandten  Denkern,  Dichtern  und  Künstlern,  die  in 
der  einen  oder  anderen  Weise  dem  Meister  nahe  gestanden 
sind.     In   H.  Hendrich   gewann   die   Verlagsanstalt    die 
Mitwirkung  Eines  der  sehr  wenigen  Maler,    deren  Phan- 
tasie  bei  Wagner's  Werken   nicht  durch  das  Bühnenbild 
befangen    bleibt,     sondern    den    Kern    der    dichterischen 
Conception   erfasst  und   ihn   frei   nach   dem  Wesen  ihrer 
eigenen  Kunst  neugestaltet.  Das  Verbindungsglied  zwischen 
dem  gedanklichen  Tb  eil  des  Werkes  und  dem  bildlichen 
schuf  A.  Frenz  durch  die  tiefe  Symbolik  seiner  Vignetten. 
—  Näher  und  näher  rückt  die  Christzeit  heran.     Welch 
sinnige    Bescheerung,     dieses    auf    den    Weihnachtstisch 
niedergelegte    Prachtwerk,     inmitten    eines    Kreises,    wo 
wahrer  und  deutscher  Kunst  noch  eine  Heimstätte  bereitet 
und  die  Achtung  vor  den  besten,    den  edelsten  und  den 
kostbarsten  Gütern  der  Nation  heilig  gehalten  wird! 


Tagesgeschichte. 


Musikbrief. 


Hannover,  Mitte  October. 
(Schlass.) 

Schon  am  10.  October  folgte  ein  anderes  Concert,  das 
1.  Abonnementconcert  unseres  k.  Orchesters,  in  welchem 
die  mitwirkende  Kammersängerin  Frau  Lilli  Lehmann  aus 
Berlin  grosse  Triumphe  feierte.  Die  ausgezeichnete  Künst- 
lerin trug  ausser  der  grossen  Fidelio-Arie  Lieder  von  Schu- 
bert, Schumann  und  Hans  Hermann  („Legende"  und  „Er- 
füllter Wunsch")  vor.  Die  in  völliger  Jugendfrische  erklin- 
gende Stimme,  noch  mehr  aber  die  grossartigb  Charakteri- 
sirungskunst  versetzte  das  Publicum  förmlich  in  einen  Rausch. 
Den  „Erlkönig"  habe  ich  noch  nie  zuvor  so  in  jeder  Bezie- 
hung vollendet  vortragen  gehört,  wie  an  diesem  Abend  von 
dieser  berühmten  Sängerin.  Das  Orchester  trug  unter  der 
genialen  Leitung  des  Capellmeisters  Kotzky  die  neue  Lust- 
spielou vertu re  von  BezniÖek,  die  dreisätzige  Ddur-Svmphonie 
von  Mozart  und  Liszt's  2.  Kbapsodie  in  der  glänzenden 
Instrumentation  von  Müller  -  Berghaus  in  ausgezeichneter 
Weise  vor.  Das  Rezniiek*sche  Opus  (Novität)  nahm  mein 
volles  Interesse  in  Anspruch.  Es  enthält  drei  Hauptgedanken, 
unter  denen  das  2.  Thema  vom  Componisten  hauptsächhch 
verarbeitet  wird ;  leider  ist  dieses  Thema  mit  der  Stelle  „Aus 
seiner  Schusterstuben  hetzt  plötzlich  er  den  Buben"  etc.  aus 
den  „Meistersingern"  sehr  nahe  verwandt. 

Ein  Wohlthätigkeitsconcert  zum  Besten  der  Hinter- 
bliebenen der  mit  dem  „Iltis"  Verunglückten  wurde  am 
12.  Oct.  in  der  hiesigen  Marktkirche  veranstaltet.  Die  Con- 
certgeberin,  Frau  Theodore  Rolo  ff -Listing,  bethätifi;te 
sich  in  demselben  als  Componistin  und  als  Sängerin,  leider 
nur  in  ersterer  Eigenschaft  durch  die  Wiedergabe  ihrer  Com- 
position  „Gebet  der  Königin  Luise",  allgemeine  Anerken- 
nung findend.  Unterstützt  wurde  die  Dame  durch  die  HH. 
Organist  Kohlmann  und  Kammermusiker  Steinmann, 
sowie  durch  den  Marktkirchenchor. 

Ganz  bedeutende  künstlerische  Hochgenüsse  boten  die 
nächsten  drei  Concerte  am  16.,  16.  und  20.  October.  In  der 
Ersten  dieser  Veranstaltungen  hatten   wir  die  Freude,   den 

fressen  Wagner-Sänger  Hrn.  Carl  Perron  aus  Dresden  und 
essen  Kunstcollegin ,  Frl.  M.  Bossenberger  (Tochter  des 
hiesigen  Capellmeisters  Bossenberger  und  der  im  Jahre  1895 
verstorbenen  Kammersängerin  Julie  Koch-Bossenberger),  zu 
hören.  Hr.  Perron,  über  dessen  herrliche  Stimme  und  son- 
stigen Vorzüge  jedes  Wort  überflüssig  ist,  trug  Lieder  von 
Schumann,  Franz  und  Rubinstein,  sowie  die  „Douglas"- 
Ballade  von  Loewe  vor.  Ferner  führte  er  mit  Frl.  Bossen- 
berger gemeinsam  das  grosse  Duett  „Wie  aus  der  Feme 
längst  vergangener  Zeiten"  aus  dem  „Fliegenden  Holländer" 
aus.  Frl.  ßossenberger's  Kunst  liegt  hauptsächlich  in  dem 
feinen,  zierlichen  Qenre;  in  den  Liedern  „Veilchen"  von 
Mozart,  „Ständchen"  von  B.  Strauss,  „Im  Mai"  von  van  der 
Stucken,  sowie  in  Arien  aus  Guunod^s  „Margarethe"  und 
Thomas*  „Mignon"  konnte  man  die  Leichtigkeit  der  Colora- 
turen  verschiedenster  Art,  vor  allen  Dingen  aber  den  aller- 
liebsten Vortrag  bewundern.  Die  Antheilnahme  als  Senta 
in  dem  Duett  aus  dem  „Fliegenden  Holländer"  liegt  dem 
Naturell  und  der  Gesangsweise  des  Frl.  Bossenberger  ferner. 

Zu  einem  wahren  Ehrentag  des  k.  Theaters  und 

überhaupt  des  hiesigen  Musiklebens  gestaltete  sich  die  am 
18.  October  vom  k.  Orchester,  unter  Mitwirkung  des  Theater- 
orchesters und  der  betr.  Solisten  veranstaltete  erstmalige 
Aufführung  von  „Faust's  Verdammniss"  von  Berlioz.  Das 
herrliche  Werk  war  von  Hrn.  Hofcapellmeister  Kotzky  in 
geradezu  vollendeter  Weise  einstudirt,  Solisten,  Chor  und 
Orchester  boten  herrliche  Leistungen,  sodass  die  enthu- 
siastische, in  jubelndem  Beifall  sich  Kundgebende  Aufnahme 
wohl  zu  verstehen  ist.  Rein  musikalisch  betrachtet  wirkten 
folgende  Nummern  am  stärksten:  1.  Theil.  Rakoczy-Marsch 
und  einleitender  Monolog  „Der  Winter  schwand".  2.  Theil. 
Ostergesang  „Christ  erstand  heut  aus  dem  Grab",  Sylphen- 
chor und  -Ballet.  3.  Theil.  Faust's  Arie  „Dir  Dank,  däm- 
mernder Abend",  das  durch  den  charakteristischen  Quarten- 
schritt f— h  und  die  dunkelgefkrbte  Instrumentalbegleitung 
melancholisch  berührende  Lied  „Es  war  ein  König  in  Thule" 

47* 


620 


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und  vor  Allem  das  grossartige  Duett  zwischen  Faust  und 
Gretchen.  Die  herrlichste  Nummer  des  ganzen  Werkes  aber 
ist  entschieden  die  grosse  Scene  Gretchens  im  4.  Theil,  die 
Unruhe  und  Sorge,  die  Verlassenheit  und  die  Erinnerung 
an  die  vergangeuen  „schönen ,  jungen  Tage"  kamen  herr- 
lich zur  Darstellung.  Das  Anfangsmotiv  dieser  Romanze 
„Dir  schönen  j  jungen  Tage*'  ist  nach  meiner  Ansicht  Eine 
der  herrlichsten  Onenbarungen  eines  gottbegnadeten  Genies. 
Andererseits  wirkten  die  instrumentalen  A^ereien  des  Syl- 
phentanzes, des  IrrUchtertanzes  und  die  allerdings  stark 
realistische  Schilderung  der  Höllenfahrt  und  des  Höllenchores 
(nach  der  wunderbaren,  aber  doch  erschütternden  Höllen- 
spracbe  Svedenborg^s)  ganz  mächtig.  Die  Solopartien  lagen 
in  den  Händen  unserer  ausgezeichneten  Primadonna  Frau 
Thomas-Schwartz  (Gretchen),  des  trefflichen  2.  ßassisten 
unserer  Oper  Hrn.  Mo  est  (Mephisto)  und  des  Hofopern- 
sängers Sommer  aus  Berlin,  dessen  ausgezeichnete  Leistung 
ganz  besonders  deshalb  erwähnenswerth  ist,  weil  dieser 
Künstler  erst  in  letzter  Stunde  für  unseren  plötzlich  er- 
krankten Tenoristen  Burian  eintrat  und  die  Aufführung 
ohne  jede  Probe  mitmachte.  Mit  der  Auffuhrung  dieses 
grossartigen  Werkes  sind  die  drei  grössten  Werke  des  grossen 
französischen  Componisten  (Phantastische  Symphonie.  Re- 
quiem und  „ Faust ^s  Verdammniss")  in  Hannover  eingeführt; 
das  im  Vorjahre  von  der  Musikakademie  aufgeführte  Re- 
quiem (s.  No.  8  des  27.  Jahrganges  d.  Bl.)  wird  am  18.  Nov. 
dieses  Jahres  wiederholt.  Auch  in  Hannover  wird  der 
grosse  französißche  Romantiker  immer  mehr  geschätzt  und 

feachtet.  Bemerkt  sei  noch,  dass  der  hiesigen  Aufführung 
ie  Uebersetzung  von  Julius  Kniese.  zu  Grunde  gelegt  war, 
und  zwar  mit  Beibehaltung  der  Svedenborg'schen  Höllen- 
sprache, von  der  hier  als  Beispiel  einige  Zeilen  folgen  mögen : 
„Has,  Has,  Tradioun  marexil  Trudinxe  burrudixe,  fory  my 
Dinkorlitz  hör  meak  omovixe,  Uraraike,  Muraraike^  etc. 

Das  letzte  in  dem  diesmaligen  Bericht  zu  erwähnende 
Concert  fand  am  20.  October  statt,  es  war  der  1.  Clavier- 
abend  unseres  einheimischen  Pianisten  Lutter,  zu  welchem 
der  Kammersänger  Bulss  aus  Berlin  als  Mitwirkender  hin- 
zugezogen war.  Das  Programm  enthielt  Ciavierwerke  von 
Beethoven  (Asdur-Sonate),  S.  Bach  TChromatische  Phantasie 
und  Fuge),  Mendelssohn,  Chopin  una  Rubinstein,  sowie  Bal- 
laden von  Loewe  und  Lieder  von  Schubert,  Schumann,  Stange, 
Hildach  und  Koss.  Man  könnte  sich  mit  der  Vorführung 
aller  Nummern  in  vollstem  Maasse  einverstanden  erklären, 
)venn  Hr.  Bulss  den  herrlichen  Eindruck,  den  seine  Gesangs- 
weise hinterliess,  nicht  durch  übertriebene  und  stellenweise 
absolut  verfehlt«  Mimik  und  Gesten  gestört  hätte.  Die  Art 
und  Weise,  wie  Hr.  Bulss  den  doch  rein  epischen  Anfang 
der  ^Finkler"-Ballade  von  Loewe  („Herr  Heinrich  sass  am 
Vogelheerd")  mit  lächelnder  Miene  und  schaukelnden  Körper- 
bewegungen vortrug,  wirkte  direct  widersinnig.  Als  Zugabe 
gewährte  der  Sänger  Loewe's  Hochzeitslied,  in  welchem  er 
Gelegenheit  hatte,  seine  grossartige  Zungengeläufigkeit  zu 
zeigen.  L.  Wuthmann. 

Berichte. 

Leipzig,  ümschloss  das  2.  Abonnementconcert  im  Neuen 
Gewandbaus  Eriunerungsfeiern  für  Ant.  Brückner  und  Franz 
Liszt,  so  erfüllte  einen  gleichen  pietätvollen  Zweck  die  Anfangs- 
nummer dos  4.  Concertabends  daselbst,  die  prächtige  Ouver- 
türe „Meeresstille  und  glückliche  Fuhrt"  von  Mendelssohn, 
dessen  Geburtstag  Tags  vorher  gewesen  war.  Ein  weiteres 
Stück  des  eisernen  Repertoirebestandes  der  Gewandbauscon- 
certe  stand  in  Mozart's  köstlicher  GmoU-Symphonie  auf  dem 
Plan,  und  beide  Compositionen  erfuhren  durcn  unser  exqui- 
sites grosses  Orchester  unter  der  liebevollen  Leitung  des  Hrn. 
Nikisch  eine  in  jeder  Beziehung  vollendete  Ausführung. 
Eine  solche  ward  auch  den  Orchesternovitäten  des  Abends  zu 
Theil,  zwei  Bruchstücken  aus  Engelbert  Humperdinck^s  Musik 
zu  Ernst  Rosmer's  Märchendrama  „Königskinder",  und  zwar 
der  Einleitung  zum  3.  Act  („Verdorben  —  gestorben"  — 
„Spielmann's  letzter  Gesang")  und  der  Einleitung  zum  2.  Act 
(„Hellafest  —  Kinderreigen").  Es  bieten  diese  Fragmente 
ohne  Zweifel  stimmungs-  und  anmuthsvolle  Mu^k  in  fein- 
fühliger Instrumentation,  aber  originelle  Gedanken  sind  uns 
kaum  bemerkbar  geworden.  Ganz  im  Banne  des  grossen 
Bayreuther  Meisters  befindet  sich  der  Componist  in  dem 
„Verdorben,  gestorben",  und  das  ist  bei  diesem  sonst  ausge- 
zeichnet efiectuirenden  Stück  doppelt  schade.  Eine  neue  Er- 
scheinung war  auch  der  Solist,  der  kaum  neunzehnjährige 
Pianist  Hr.  Ossip  Gabrilowitsch  aus  St.  Petersburg,   der 


seine  letzte  pianistische  Ausbildung  bei  Hm.  Prof.  Lesche- 
tizki  in  Wien  genossen  hat  und  diesem  berühmten  Lehrer 
höchste  Ehre  machte.  Er  führte  sich  mit  Tschaikowsky's 
Bmoll-(3oncert  ein  und  spielte  später  noch  Chant  polonais 
von  Chopin-Liszt,  die  Cdur-Etude  von  Chopin  und  Asdur- 
Valse  und,  als  Zugabe,  Gdur-Barcarolle  von  Rubinstein  und 
zeigte  in  allen  seinen  Vorträgen  nicht  nur  eine  ausserordent- 
liche Fertigkeit  in  allen  Künsten  der  Technik  und  eine  er- 
staunliche Modulationsfähigkeit,  sondern  auch  feuriges  Tem- 
perament und,  wo  es  angehracht  war,  sinnvolle  Auffassung 
und  Darlegung,  sodass  der  kolossale  Erfolg,  den  er  als  Ho- 
mo novus  rand,  sich  erklärt.  (Als  Dolmetsch  diente  dem  Jüng- 
ling ein  herrlicher  Blüthner.)  Hr.  Gabrilowitsch  sprang  übrigens 
für  Hm.  Busoni  ein,  der,  wie  annoncirt  war,  das  Concerto 
eroico  von  Novacek  spielen  sollte.  Da  das  Werk  jedoch  bei 
der  Berliner  Presse  ein  so  allgemeines  abfälliges  Ürtheil  er- 
fahren hatte,  so  glaubte  die  Gewandhausdirection ,  dasselbe 
hier  nicht  riskiren  zu  dürfen,  und  bat  Hm.  Busoni,  dafür  ein 
anderes  Concert  zu  spielen.  Mit  bei  Musikern  gewiss  seltener 
künstlerischer  Ueberzeugungstreue  ist  Hr.  Busoni  jedoch 
nicht  auf  diese  Bedingung  eingegangen,  sondern  hat  lieber 
ganz  auf  das  Auftreten  an  dem  bez.  Abend  verzichtet. 

Am  2.  Nov.   fand   in   der    Alberthalle  das  2.  Philhar- 
monische Concert   unter  Hrn.  Winderstein*s    Leitung 
statt.    Es  bot  an  rein  orchestralen  Werken  Auton  Dvor^k's 
Phantasie-  und  geistvolle,  dabei,  brillant  instrumentirte  Ouver- 
türe   „Carneval**    und    Brahms^   herzerquickende   Ddur-Sym- 
phonie.     Die   verstärkte    Winderstein*6che   Capelle    und   ihr 
Dirigent  hielten  sich  in  beiden  Nummern  sehr  tapfer,   weno 
auch  nicht  verschwiegen  werden  darf,  dass  in  der  Symphonie 
Manches  noch  feiner  ausgearbeitet  und  stellenweise  sicherer 
hätte  herauskommen  dürfen,  und  auch  die  Auffassung  einige 
Fragezeichen   offen   Hess.     Mit   virtuosem   Elan    wurde   die 
Ouvertüre  gespielt.    Beide  Werke  hatten  einen  grossen  Er- 
folg zu  verzeichnen,  und  Hr.Capellmeister  Windeirstein  mnsste 
menrfachen  Hervorrufen  Folge  leisten.    Der  solistische  Heid 
des  Abends  war  der  Violin  virtuos  Hr.  Burmester,  der  aber 
versehentlicherweise  auf  dem  Concertzettel  ^r  nicht  genaimt 
war.    Das  Beste   hat   er  nach  unserer  Memung  mit  sei'oer 
ersten  Zugabe,  dem  auf  der  G-Saite  vorgetragenen  bebLonten 
Air  von  S.  Bach,  geleistet,  in  dessen  Vortrag  edle  Tongebung 
und  noble  Empfindung  sich  die  Waage  hielten.    Sein  Haupir 
stück ^   das  Beethoven ^sche  Concert,    behai^delte  er.  mehr  ak 
Virtuos,    denn  als  stilsicherer  Musiker,    und  für  seine  hals- 
brecherischen   Evolutionen    in    den    Paganini^schen    Hexen- 
tänzen seiner  Retouqhirung  und  einer  2.  oder  3.  Zugabe  — 
wir  erhaschten  nur  im  Nachhausegehen  noch  ein  Stück  von  den 
späteren  Extraspenden  —  fehlt  uns  der  rechte  Glaube,   weil 
wir  auch  diesmal  wieder  beobachten  konnten,   dass  sich  bei 
Hrn.  Burmester  mit  der  staunenswerthen  Fixigkeit  der  Finger 
der  linken  Hand  nicht  immer  auch  die  so  nothwendige  lu- 
tonationsreinheit   verbindet,    die    ihm   sogar  oft  in  ruhigen, 
dabei  technisch  leichten  Gesangsstellen  abgeht.  —  In  unserem 
Referat  über  das  l.  Philharmonische  Concert  der  Hfl.  Win- 
derstein und  Eulenbnrg  haben  wir  ganz  vergessen,  des  Vio- 
loncellvortrags des  Hrn.  Kiefer  (Concert  von  Volkmann)  zu 
erwähnen.    Wir  bemerken  nun  recht  nachträglich  zu  diesem 
Gegenstand,    dass   der    trefi'liche  Künstler   auch    bei    dieser 
Gelegenheit  die  von  ihm  bereits  anlässlich  seines  ersten  hie- 
sigen  solistisclien  Auftretens   gerühmten   SpieleigenscbafteD 
sieghaft  hervortreten  liess,  und  sein  Vortrag  im  Besonderec 
auch    noch   deshalb   interessirte,   weil  man  den  Schluss  de6 
Concerts   einmal   in    seiner  Originalgestalt  zu  hören  bekam. 
womit  aber  nicht  gesagt  sein  soll,  dass  dieser  nebst  der  von 
Hrn.  Kiefer  benützten  Cadenz  wirkungsvoller  sei,  als  in  der 
bekannten  Jul.  KlengePschen  Fassung.   Ausserdem  wich  die 
Reproduction   des  Concertes   auch   noch    in  der  Phrasirung 
von  der  allgemeinen  Regel  hier  und  da  ab.    Doch  hatte  dies 
Alles    keinen    Einfluss    auf   die    Aufnahme    des    Künstlers. 
w6lche  eine  äusserst  warme  war. 

Von  der  Mendelssohn  -  Gedächtnissfeier  am  4.  Nov.  ic: 
k.  Conservatorium  der  Musik  haben  wir  nur  den  letzten 
Satz  der  AmoU-Svmphonie  des  Meisters,  dein  Leipzig  und 
speciell  das  gen.  Institut  so  Viel  zu  verdanken  hat,  erreicht, 
welcher  von  dem  jugendlichen  Elevenorchester  unter. der  be- 
feuernden Leitung  des  Hrn.  Capellmeister  Sitt  ganz  ausge- 
zeichnet zur  Geltung  kam.  —  Nach  dieser  Feier  besuchten  wir 
den  2.  Musikabend  des  Kammermusikvereins.  Der  Ver- 
ein hatte  ein  interessantes  Programm  zusammengestellt:  das 
neue  D  dur-Claviertrio  von  Sinding  und  die  Hmoll-Clavier 
Violoncellsonate  von  Nicodö  umschlossen  Solostücke  fiir  CIa- 
vier  von  P.  Sherwood  („Carnevalsbilder") ,   für  Violine  voc 


621 


A.  Wilhelmj  (Romanze)  und  für  Violoncell  von  Popper  (Bo- 
manze)  und  J.  Kiengel  (Capriccio),  und  auch  die  Ausfuhrung 
dieser  Compositionen  durch  die  HH.  Sherwood  aus  Dresden, 
Beermann  von  hier  und  Smith  aus  Bückeburg  war  eine 
ganz  trefiPliche,  vor  Allem  hat  uns  das  künstlerisch  fein  ab- 
gewogene Violoncellspiel  des  Hm.  Smith  gefallen.  Hr.'  Sher- 
wood macht  als  Pianist  einen  etwas  reservirten  Eindruck, 
und  auch  in  seineni^Camevalsbildem'*  verleugnet  der  Künstler 
sein  kühles  Temperament  nicht,  so  manches  Fesselnde  die- 
selben auch  enthalten.  Auf  jeden  Fall  steht  aber  die  unend- 
liche Länge  des  Werkes  nicht  im  rechten  Verhältniss  zu. 
dem  Interesse,  das  es  als  Composition  zu  bieten,  vermag. 
Das  Trio  von  Sinding  möchten  wir  noch  einmal  hören,  bevor 
wir  uns  zuversichtlicher,  als  es  nach  einer  flüchtigen  Be- 
kanntschaft eines  so  eigenthümlichen  Werkes  möglich  ist, 
Über  dasselbe  aussprechen.  Wir  wollen  heute  nur  sagen, 
dass  es  in  Jedem  seiner  einzelnen  Sätze  höchst  anregend,' 
aber  stellenweise  nicht  gerade  sympathisch  wirkte.  Eine 
Ck)mposition ,  in  welcher  Form  und  Inhalt  sich  vollständig 
decken  und  der  Autor  nirgends  seine  feine  musikalische 
Natur  verleugnet,  auch  dort  nicht,  wo  er  kuhner  in  die 
Saiten  greift,  ist  die  uns  schon  von  früher  her  in  bester 
Erinnerung'  gebliebene  Sonate  von  Nicodö,  die  es  wirklich 
verdiente,  öfter  in  der  Oeffentlichkeit  zu  erscheinen.  Wir 
wollen  hier  gleich  auch  noch  mit  einigen  Worten  auf  den 
1.  Musikabend  desselben  Vereins  zu  sprechen  kommen.  In 
diesem  bot  das  Hauptinteresse  das  von  den  HH.  Jockisch, 
Prof.  Dr.  His  jun.,  Thümer,  H.  Klesse  und  Hansen  mit 
voller  künstlerischer  Hingabe  vorgetragene  Elsdur-Streich- 
quintett  von  A.'  Dvor&k,  ein  in  seiner  Melodik  blühendes 
und  harmonisch  und  rhythmisch  interessantes  Opus,  welches 
bei  aller  kunstvollen  thematischen  Durcharbeitung  nirgends 
unklar  wird  und  die  Aufmerksamkeit  des  Hörers  unausge- 
setzt in  Anspannung  erhält.  Die  übrigen  Bestand theile  des 
Programms  waren  ein  Adur-Streichquartett  von  Haydn  und 
einige  in  Auffassung  und  Ausdruck  etwas  conventionelle, 
aber  stimmlich  nicht  übel  fundirte  Lieder  vortrage  des  Frl. 
Haacke  aus  Halle  a.  S. 

TJm  wieder  auf  die  vorige  Woche  zurück  zu  kommen, 
so  haben  wir  noch  ein  Concert  des  Pianisten  Hrn.  Victor 
Staub  und  das  1.  Winterconcert  des  Lehrer-Gesang- 
vereins zu  erwähnen.  Hr.  Staub  spielte  sein  in  d^r  Con- 
certumschau  mitgetheiltes  Programm  mit  grossem  virtuosen 
Aplomb  und  nirgends  versagender  Sicherheit,  aber  von  An- 
fang bis  zu  Ende  sehr  kaltblütig,  d.h.  ohne  jede  innere  Erregung 
ab.  Für  die  Bezeichnung  seines  Genres  reicht  es  aus,  wenn  wir 
als  seine  vollendetste  Leistung  den  Vortrag  von  Moszkowski's 
technisch  so  spitzfindigen  „Etincelles"  anmhren;  sie  war  es 
auch,  die  das  Publicum  endlich  in  Beifallslaune  brachte.  — 
Seinen  bisherigen  Kuhmesthaten  höchster  reproductiver  Rang- 
ordnung reihete  der  Lehrer-Gesangverein  unter  der  fort- 
reissenden  Leitung  seines  hochverdienten  Dirigenten  Hrn. 
Capellmeister  Sitt  in  seinem  1.  Winterconcert  vollständig 
ebenbürtige  Darbietungen  an.  Der  Verein  sang  an  diesem 
Abend  wieder  mit  einer  so  fein  abgetönten,  alle  Stufen  der 
Dynamik  künstlerisch  gleich  beherrschenden  Tongebung  und 
mit  einem  so  eindringlichen  Verständniss,  dass  man  sich  eine 
Steigerung  der  Leistungsfähigkeit  auf  diesem  Reproductions- 
gebiete  absolut  nicht  vorstellen  konnte.  Das  technisch  unge- 
heuerlichste bot  dem  Musterverein  der  Chor  „Waldbilder"  von 
Jos.  Schwartz,  dessen  über  jedes  Lob  erhabene  Wiedergabe 
das  Publicum  durch  dreimaligen  stürmischen  Hervorruf  des 
eminenten  Dirigenten  anerkannte.  Die  weiteren  Chöre  hatten 
S.  de  Lange  („Elias  auf  Horeb",  eine  musikalisch  ungleich- 
werthige  Composition),  Schubert  („Wehmuth"),  H.  Hofmann 
(„Wie  lange  noch",  ein  prächtiger,  natürlich  und  wirkungs- 
voll sich  gebender  Chor)  und  F.  Lacbner  (der  schnurrige 
„Kanon")  zu  dem  Programm  gestellt,  während  das  solistische 
Element  die  Sängerin  Frl.  Marie  Rost  aus  Berlin  und  unser 
Violinmeister  Hr.  Arno  Hilf  vertraten.  Als  eine  mit  sym- 
pathischem und  ausgibigem  Organ  ausgestattete  und  mit 
ungektlnsteltem  Gefühl  und  hervorragender  musikalischer 
Intelligenz  vortragende  Künstlerin  documentirte  sich  Frl. 
Rost  in  einer  Arie  von  Mozart  und  Liedern  von  Schu- 
bert, A.  V.  Fielitz  und  H.  Hofmann.  Ihre  Gesangsspenden 
erfreuten  sich  des  allgemeinsten  Beifalls  und  veranlassten 
das  Publicum  zur  Forderung  einer  Zugabe,  die  in  der 
Wiederholung  des  schelmischen  Hofmann'schen  „Wie  du  noch 
jung"  bestand.  Hr.  Hilf  spielte  mit  edler  Auffassung  und 
überzeugendem  Ausdruck  zuerst  die  „Gesangsscene"  von  Spohr 
und  das  Adagio  aus  Bruch*s  Gmoll-Concert,  verblüffte  dann 
in  höchstem  Maasse  in  Bazzini's  „La  Ronde  du  Lutin"   mit 


seiner  "blendenden  Virtuosität,  an'  deren  Makellosigkeit  sich 
Hr.  Burmester  ein  vorbildliches  Beispiel  nehmen  könnte,  und 
brachte  die  ob  seiner  technischen  Hexenkünste  ausser  Rand 
und  Band  gerathenen  Zuhörer  schliesslich  durch  die  eht- 
zückend  gespielte  Berceuse  von  Simon  wieder  zur  Ruhe. 
Die  Begleitung  der  Solisten  führte  mit  vorzüglicher  Decenz 
Hr.  Wünsche  an  einem  Muster-Blüthner  aus.  F. 

Leipzig.  Der  Quartettverein  „Cantate"  brachte  am 
30.  Oct.  N.  W.  Gade's  „Erlkönigs  Tochter"  2Jur  Aufffthrqng. 
Die  Wiedergabe  dieses  Werkes  und  mehrerer  Gesänge  a  ca- 
pella  stellte  dem  Verein  und  seinem  Dirigenten  Hrn.  O.  Zapff 
ein  günstiges  Zeugniss  aus.  Es  wurde  sicher  und  ausdrucKS- 
voll  gesungen;  in  Bezug  auf  Noblesse  des  Chorklanges  gilt 
es  allerdings,  immer  noch  abzuschleifen,  vor  Allem  in  den 
Männerstimmen,  denen  ausserdem  eine  stärkere  Besetzung  zu 
wünschen  wäre.  Als  Gesangssolisten  waren  die  Damen  M.  W  a  g- 
ner  und  E.  Seiler,  sowie  Hr.  F.Schuster  thätig,  die  zwar 
alle  Drei  noch  nicht  als  fertige  Künstler  gelten  können,  sich 
aber  nach  Kräften  bemühten,  ihren  Aufgaben  gerecht  zu  werden. 
Sehr  Tüchtiges  leistete  Hr.  C.  Herrman,n  (Violine),  auch  die 
zuverlässige  Cla  Vierbegleitung  des  Hrn.  H.Hill  er  sei  lobend  er- 
wähnt. 

In  einer  am  31.  Oct  in  der  Marcuskirche  veranstalteten 
Musikaufführung  hielt  sich  der  Wahls'sche  Dilettanten- 
Orchesterverein  unter  der  umsichtigen  Leitung  des  Hrn. 
H.  Wahls  recht  wacker.  Zwar  stellten  sich  einige  Diffe- 
renzen hinsichtlich  der  Intonation  und  des  Zusammenspiels 
ein,  auch  die  Pauken  in  Nicolai's  Kirchlicher  Festouverture 
schienen  schwachen  Händen  anvertraut,  denen  es  nicht  ge- 
lingen wollte,  einen  wohlgerundeten  W^irbel  zu  Stande  zu 
bringen,  aber  der  Totaleindruck  war  ein  guter.  Als  treff- 
liche künstlerische  Leistungen  sind  die  gesanglichen  Darbie- 
tungen der  Frau  A.  Wahis  und  des  Hrn.  F.  Stang  zu  be- 
zeichnen,   ein    Andante    für    Oboe    gelangte    durch     Hrn. 

E.  Kluge  zu  erfreulicher  Geltung,  wenn  auch  bisweilen 
feinere  Abtönung  zu  vermissen  war,  —  gerade  die  Oboe  ist 
doch  der  subtilsten  Nuancen  fähig!  Rühmliches  lässt  sich 
von  dem  Orgelspiel  des  Hm.  H.  Hiller  berichten,  wogegen 
der  Kirchenchor  zu  St.  Marcus  mit  nur  geringer  klanglicher 
Schönheit  sang. 

Das  Concert  von  Frau  Maria  Theresa  de  Sauset  bot 
des  Genussreichen  Viel.  Die  genannte  Dame  verfügt  über 
einen  Sopran,  welcher  besonders  in  Mittellage  und  Höhe 
edel  timbrirt  ist.  Anfangs  störte  freilich  in  der  Tiefe  eine 
gewisse  flackernde  Tongebung,  und  durch  das  Streben  nach 
möglichster  Eindringlichkeit  des  Vortrags  erschien  auch 
mitunter  in  der  Höhe  der  Ton  etwas  gedrückt,  im  Uebrigen 
aber  war  gediegene  Schulung  bemerkbar;  zweifellos  ist  die 
Sängerin  eine  beachtenswerthe  künstlerische  Erscheinung. 
Hr.  M.  De tt mann  begleitete  sorgfältig.  Ausgezeichnetes 
leistete  der  Pianist  des  Abends,  Hr.  H.  Falcke;  wie  ent- 
zückend fein  brachte  er  beispielsweise  Grieg*s  Notturno,  mit 
welcher  Verve  und  Eleganz  die  Tarantelle  von  Moszkowski 
zu  Gehör!  Auch  ein  Stück  eigener  Composition  spielte  Hr. 
Falcke,  sein  Esdur-Menuett  ist  von  recnt  anziehender  Be- 
schaffenheit. F.  Wilfferodt. 

Leipzig.  Die  Reihe  der  zu  wohlthätigem  Zwecke  in  der 
Plagwitzer  Kirche  stattfindenden  geistlichen  Musik- 
aufführungen wurde  —  nach  der  sommerlichen  Pause  — 
am  Sonntag,  dem  I.November,  unter  stärkster  Betheiligung 
einer  andächtigen  Gemeinde  wieder  aufgenommen.  Dies 
konnte  in  keiner  würdigeren  Weise  geschehen,  als  durch  den 
Hinweis  auf  das  Reformationsfest,  und  so  gab  gleich  die 
Eröffnung  des  Concertes  mit  der  kirchlichen  Festouverture 
über  „Ein  feste  Burg"  von  Nicolai  (fiir  Orgel  bearbeitet  von 

F.  Liszt)  durch  Hrn.  Organisten  Paul  Gerhardt  dem  Ganzen 
eine  besondere  Weihe,  welche  durch  die  seitens  des  Kirchen- 
chors vorgetragene  Reformationsmotette  von  G.  Engel  noch 
wesentlich  erhöht  wurde.  Hatte  hierin  die  treffliche  Leitung 
des  Hm.  Cantor  Herm.  Zilling  eine  prächtige  Leistung 
hingestellt  —  deren  Wirkung  nur  durch  den  als  Cantus 
firmus  im  Sopran  leider  gar  zu  lang  ausgesponnenen  Refor- 
mationschoral in  Etwas  beeinträchtigt  wurde  — ,  so  erschien 
dieselbe  noch  überboten  in  dem  herrlichen  Vierling'schen 
Chore  „Herr,  unser  starker  Held",  ganz  besonders  aber  in 
Hauptmann's  Motette  „Herr,  wer  wird  wohnen".  Diese 
Letztere  gab  durch  das  alternirende  Hervortreten  des  Frauen- 
und  Männerchors  wie  eines  Soloquartetts  so  recht  Gelegen- 
heit, die  Leistungsfähigkeit  auf  die  Probe  zu  stellen.  Und 
diese  gelang  glänzend;   über   eine  gegen   Schluss  vorüber- 


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ffehend  aufbretende  Sobwasknn^  kann  man  daher  füglich 
hinweggehen.  Als  Q^sangssolistm  trat  die  aus  früherer  Mit- 
wirkung an  gleicher  Stelle  vortheilhaft  bekannte  Sopranistin 
Frl.  A.  Müller-Lingke  auf  und  bestärkte  von  Neuem 
unser  günstiges  Urtheil  über  ihre  treffliche  Vortragskunst, 
während  wir  nicht  verschweigen  können,  dass  Neigung  zu 
Unreinheit  in  der  Tone^ebung  sich  recht  störend  bemerkbar 
machte.  Am  besten  gelang  inr  die  Schubert^sche  „Litanei". 
Wenn  wir  nun  zum  Schlüsse  erst  desjenigen  der  Mitwirkenden, 
dem  die  Hauptaufgabe  in  dem  Concert  zufiel,  gedenken,  so 
geschieht  das,  um  an  die  Würdigung  seiner  Leistungen  ein 
allgemeineres  Schlusswort  anknüpfen  zu  können.  Hr.  Organist 
Paul  Gerhardt  brachte  ausser  der  Eingangsnummer  und  den 
musterhaft  durchgeführten  Begleitungen  das  eminent  schwie- 
rige Emoll-Praeludium  und  Fuge  von  J.  S.  Bach  und  die 
Bitter*sche  Dmoll-Sonate  wieder  in  so  glänzender  Weise  zu 
Gehör,  dass  wir  solchen  Leistungen  gegenüber  nur  das  Wort 
„musterhaft"  finden.  Die  Vorträge  dieses  jungen  Meisters 
allein  schon  heben  die  Plagwitzer  Musikaufführungen  —  seine 
eigene  Schöpfung  —  auf  eine  so  hohe  künstlerische  Stufe, 
dass  sie  das  Interesse  aller  unserer  kunstliebenden  Kreise 
aufs  Höchste  verdienen.  Ebenso  dürfte  der  Wunsch  nicht 
unberechtigt  sein,  einem  solch  grossartigen  Vertreter  seines 
Instrumentes  —  wie  nicht  Viele  seinesgleichen  zu  finden 
sein  dürften  —  von  nun  ab  auch  des  Oefteren  in  unseren 
Leipziger  Goncerten  zu  begegnen.  Dass  derselbe  jedem  sol- 
chen nur  zum  höchsten  Stolze  gereichen  würde,  das  bewies 
neulich  erst  der  wiederholte  stürmische  Hervorruf,  dessen 
sich  Hr.  Gerhardt  bei  seiner  Mitwirkung  in  einem  Winder- 
stein-Goncerte  zu  erfreuen  hatte. 


— n- 


Concertumschau. 

Aachen.  L  Stadt.  Abonn.-Oonc.  (Seh wickerath):  „Vväe- 
hrad"  v.  Smetana,  „Hebriden"-Ouvert.  v.  Mendelssohn,  Vor- 
spiel u.  Bacchanale  (Pariser  Bearbeit.)  a.  „Tannhäuser"  von 
Wagner,  Schicksalslied  f.  Chor  u.  Dreh.  v.  Brahms,  Violin- 
vorträge des  Frl.  Schwabe  (Conc.  v.|  Beethoven  etc.). 

Anklam.  1.  Conc  des  Concertver.:  Solovorträge  des  Frl. 
Kloppenburg  (Gesang,  „Des  Liebsten  Schwur"  und  „Liebes- 
treu" V.  Brahms,  „Die  Wahrsagerin**  v:  E.  Ka  uff  mann, 
„Der  Trabant"  v.  E.  E.  Taube rt,  Z wiegesang  v.  Reineck e^ 
„Stelldichein"  v.  Brüning  etc.)  und  der  HH.  v.  Slivinski 
(Clav.,  Valse  v.  A.  Rubinstein,  „Waldesrauschen"  v.  Li szt 
etc.)  u.  des  Hrn.  Hekking  (Violonc,  And.a.  dem  Dmoll-Conc. 
V.  H.  Sitt,  Sarabande  v.  Popper,  „Perpetuum  mobile"  von 
Fitzenhagen  etc.). 

Annaberg.  1.  Museumsconc.  (Reichard t):  Reformations- 
symph.  V.  Mendelssohn,  Ouvert.  zu  „Figaro's  Hochzeit"  von 
Mozart,  Vorspiele  v.  Liszt  (Fest-)  u.  Spinelli  („A  Basso 
porto"),  Tanz  der  Hindus  a.  „Djamileh"  v.  Bizet,  Gesang- 
vorträge des  Hrn.  Wächter  a.  Dresden  (Arien  v.  Mozart  u. 
Wagner  [a.  dem  „Fliegenden  Holländer"],  „Bitte"  v.  G.  Pitt- 
rich  etc.). 

Barmen.  Am  8.  Oct.  Aufführ.  v.  Haydn's  „Jahreszeiten" 
durch  den  Quart.- Ver.  (Wicke)  unt.  sollst.  Mitwirk,  des  Frl. 
Meverwisch  a.  Berlin  u.  der  HH.  Pinks  a.  Leipzig  u.  Haase 
a.  Uarl^ruhe. 

Basel.  L  Trioabend  der  HH.  Staub  (Clav.),  Wittwer  u. 
Braun  (Streicher):  Ciaviertrios  v.  Mozart  (Bdur)  u.  Saint- 
Saöns  (Fdur),  Clav.-Violinson.  Dp.  47  von  Beethoven.  — 
2.  Abonn.-Conc.  der  Allgem.  Musikgesellschaft  (Dr.  Volk- 
land): Symph.  „Aus  der  neuen  Welt"  v.  Dvor&k,  „Vehm- 
richter"-Ouvert.  v.  Berlioz,  Solo  vortrage  der  Frau  Para- 
vicini  v.  hier  (Ges.,  Arie  „Die  Kraft  versagt"  v.  H.  Goetz, 
„Frühlingslied"  v.  Rubinstein  u.  „Klage"  u.  „Auf  dem 
See"  V.  Brahms)  u.  des  Hrn.  Siloti  a.  Antwerpen  (Clav., 
Esdur-Conc.  v.  Beethoven,  Etüde  v.  Arensky  etc.). 

BerUn.  Conc.  der  Sängerin  Frl.  Alma  Joh.  Schmidt  u. 
des  Violoncellisten  Hrn.  A.  Schilling  aus  Sondershausen  am 
2.  Oct.  m.  Soli  f.  Ges.  v.  Liszt  („Mignon"),  Brahms  („Ver- 
gebliches Ständchen")  u.  A.  u.  f.  Violonc.  v.  C.  Schroeder 
(Lied  ohne  Worte  u.  „Mückenspiel"),  Eckert  (Rondo  ä  la 
cosaque),  S.  Lee  (Berceuse)  u.  A.  —  2.  Philharmon.  Conc. 
(Nikisch  a.  Leipzig):  3.  Symph.  v.  Beethoven,  2.  Satz  a.  der 
Edur-Symph.  v.  Brückner,  „Hebriden"-Ouvert.  v.  Mendels- 
sohn, Conc.  eroico  f.  Clav.  (Hr.  Busoni)  u.  Orch.  v.  0.  No- 
va6ek.  —  3.  Symph.-Abend  der  k.  Cap.  (Weingartner):  Sym- 
phonien V.  H,  Goetz  (Fdur)  u.  HaySn  (Ddur),  Ouvertüren 
V.  Schumann  („Manfred"),  E.  N.  v.  Rezniöek  (Lustspiel-) 
u.  Beethoven  (No.  1  zu  „Leonore"). 


ChPlstianla.  1.  Cone.  des  Musikver.  (Heiter):  Norweg. 
Orchestersuite  „In  den  Bergen"  und  „Die  Weltwanderer"  1 
Orch.  u.  Solopos.  (statt  Bariton)  v.  J.  Selmer  (unt.  Leit.  des 
Comp.),  „Sommernachtstraum" -Ouvert.  v.  Mendelssohn,  Lied 
„Dein  Angesicht"  f.  Streich  orch.  v.  Schumann-Selmer,  Cia- 
viervorträge des  Hrn.  Busoni  a.  Berlin  (Esdur-Conc  v.  Beet- 
hoven u.  „Don  Juan"-Phant.  v.  Liszt). 

Copenhagen.  Mittwochs-Concerte  m.  Orch.:  No.l.  Prolog, 
Jubelouvert.  u.  Musik  zu  „Preciosa"  v.  Weber  (Declam. :  Frau 
Gj»»rling,  Sopransolo:  Frl.  Thomsen),  A  moll-Ciavierconc.  v. 
Schumann  (Frau  Geelmuyden).  No.  2.  1,  Svmph.  v.  Beet- 
hoven, Orchestersuite  „Vasantasena"  v.  J.  Halvorsen,  And. 
cant.  v.'Tschaikowsky,  Rakoczy-Marsch  v.  Liszt,  Passa- 
caglia  f.  Viel.  u.  Bratsche  v.  Händel-Halvorsen^  (HH.  Hal- 
vorsen u.  Henriques). 

Dessau.  1.  Kammormusikabend:  Streichquart  Dp.  18, 
No.  6,  V.  Beethoven.  Bdur-Claviertrio  v.  F.  Thieriot,  Lieder 
V.  W.  Taubert  („In  der  Fremde"),  Grieg  („Lauf  der  Welt^; 
u.  H.  Hermann  („Unter  Rosen"  u.  „Wenn  es  schummert 
auf  der  Welt").  (Ausführende:  Frl.  Koch  [Ges.]  u.  HH.  Klug- 
hardt,  Seitz,  Otto,  Weise  u.  Jäger  [Streicner].) 

Dordrecht.  1.  Soiree  f.  Kammermusik  der  HH.  Vink 
(Clav.),  Erdelmann  u.  Haagmans  unt.  Mitwirk,  des  Hrn.  C. 
Boumann:  Ciavierquartette  v.  R.  Kahn  (Op.  14)  u.  Brahms 
(Op.  26),  Clav.-Violoncellson.  Op.  5,  No.  1,  v.  Beethoven. 

Dresden.  Conc.  der  Gesellschaft  f.  Litteratur  u.  Kunst  am 
21.  Oct.,  ausgeführt  v.  Frau  Grumbkow  (Ges.)  und  den  HH. 
Schumann  (Clav.)  u.  Eismann  (VioL);  Adur-Clav.-Violinson. 
V.  Brahms,  Soli  «f.  Ges.  v.  Rieh.  Hering  („Letzter  Abschied' 
u.  „Schlafe,  Kind"),  C.  E.  Hering  („Meine  Heimath"),  Schu- 
mann, R.  Oehme  („Der  Traum**)  u.  Grieg  („Hoflfnung"),  £. 
Clav.  V.  Mozart,  Rubinstein  (Mel.),  Liszt  („Waldesrau- 
schen") u.  Paderewski  (Polen.)  u.  f.  Viol.  v.  Saint-Saens- 
Lauterbach).  —  Musikaufführ.  im  k.  Conservat.  f.  Musik 
am  24.  Oct.:  Bdur-Claviertrio  v.  Rubinstein  =:  Frl.  Nea- 
mann  a.  Dresden  u.  HH.  Warwas  a.  Brieg  u.  Halke  a.  Chem- 
nitz, Lieder  v.  R.Becker  („Wintermorgen")  u.  M.  v.Wein- 
zierl  („Horch  auf,  du  träumender  Tannen for st")  =:Hr.  Fricke 
a.  Zschopau,  Ciaviersoli  v.  F.  Braunroth  („Nach  dem  Ab- 
schied") u.  Chopin  (Gesdar-Impromptu)  =  Frl.  Wttnsche  a. 
Dresden,  Adur-Clavierconc,  2.  u.  1.  Satz,  v.  Mozart  =  Hr. 
Sachs  a.  Berlin,  Hornquartette  v.  Kreutzer  u.  F.  Kücken  — 
HH.  Pescht  a.  Dresden,  Lehmann  a.  Niederjohnsbach,  Szyma- 
kowski  u.  Tietze  a.  Dresden,  Ungar.  Phant.  f.  zwei  Claviere 
v.  Liszt  =  Frl.  Meyer  a.  Dresden  u.  Frau  Rappoldi-Kahrer. 
—  1.  Nicodö-Conc. :  2.  Symph.  v.  Brahms,  Adagio  aus  der 
7.  Symph.  v.  Brückner,  „Meistersinger"-Vorspiel  v.  Wag- 
ner, Concerto  eroico  f.  Clav.  (Hr.  Busoni  a.  Berlin)  u.  Orch. 
V.  0.  Novae  ek.  —  Conc.  der  Pianistin  Frl.  Se well  unt.  Mit- 
wirk, des  Frl.  Staude  a.  Leipzig  (Ges.)  u.  des  Hrn.  Prill  v. 
ebendaher  (Viol.):  Clav.-Violinson.  Op.  13  v.  Grieg,  Soli  ftr 
Gres.  V.  Tscha'ikowsky  („Warum?"),  Brahms  („Meine  Liebe 
ist  grün"),  Marchesi  („Die  Lustige")  u.  A.,  f.  Clav.  v.  Beet- 
hoven (Son.  Op.3l,  No.  2),  Rhein  berger  (Men.  f.  diel.  Hand) 
u.  A.  u.  f.  Viol.  V.  Ernst  (Fismoll-Conc). 

Eisenach.  1.  Abonn.-Conc.  der  Hofcapelle  a.  Meiningen 
(Steinbach):  5.  Symph.  v.  Beethoven,  „Meistersinger "-Vorspiel 
V.  Wagner,  „Oberen" -Ouvert.  v.  Weber,  2.  Entr*acte  u.  1. 
Balletmusik  a.  „Rosamunde"  von  Schubert,  Solovorträge  der 
HH.  Piening  (Violonc,  Conc.  v.  Saint-Saens)  u.  Mühlfeld 
(Clar.,  Conc.  v.  Mozart).  —  2.  Conc.  des  Musikver.,  ausgef.  v. 
Frl.  Marsala  (Ges.)  u.  den  HH.  Hutscheson  (Clav.)  und  Bur- 
mester  (Viol.):  GmoU-Clav.-Violinson.v.  Schubert,  Soli  f.  Ges. 
V.  Mozart,  H.  Hermann  („Lied  der  Ghawäre"  u.  „Kunde*^), 
Umlauft  (Frühlingslied)  u.  A.,  f.  Clav.  v.  Hutscheson  (Ca- 
priccio), Liszt  („Liebestraum"  u.  CampaneUa)  u.  A.  und  f. 
Viol.  v.  Wieniawski  („Faust" -Phant)  u.  A. 

Frankfurt  a.  M.  Sonntagsconcerte  der  Museumsgesell- 
schaft (Kogel):  No.  1.  8.  Symph.  v.  Beethoven,  „Don  Juan'' 
V.  R.  Strauss,  „Zauberflöten" -0 u vert.  v.  Mozart,  Ciaviervor- 
träge des  Hrn.  Lamond  (Bmoll-Conc.  von  Tscha'ikowsky, 
Tarantella  a.  „Venezia  e  Napoli"  v.  F.  Liszt  etc.).  No.  'ä. 
3.  Symph.  v.  Brahms,  „Meistersinger" -Vorspiel  v.  Wagner, 
Adagio  u.  Andantino  con  variaz.  a.  dem  concert.  Quartett  i. 
Ob.,  Clar.,  Hörn  u.  Fagott  m.  Begleit,  v.  Streichorch.  u.  je 
zwei  Oboen  u.  Hörnern  v.  Mozart,  „Aufforderung  zum  Tanz** 
v.  Weber-Berlioz,  Violin  vortrage  des  Hrn.  Serato  (Ddur-Conc. 
V.  Paganini,  Berceuse  v.  Godard  u.  „Zapateado"  v,  Sara- 
sate).  —  Freitagsconcerte  derselben  Gesellschaft;  No.  1^ 
1.  Symph.  V.  Schumann,  Vorspiel  u.  Scblussscenea.  „Parsifal^ 
V.  Wagner,  Conc.  f.  Streichorch.,  zwei  oblig.  Violinen  und 
oblig.  Violonc.   v.  Händel-Kogel,    Ciaviervorträge   der   Frau 


Q39 


Gazrefio  (Fmoll-Conoertst&ck  v.  Weber  elo.).  No.  9.  Bonrnnt. 
Symph.  V.  A.  Brückner,  2.  Entr*aote  a.  „Rosamande^  von 
Schubert,  Schlussscene  a.  der  „OötterdämmeruDg**  v.  Wagner 
(Brannhilde:  Frau  Brema  a.  London),  Solo  vortrage  der  Gen. 
(zwei  Irische  Melodien,  instrum.  v.  Yilliers-Stanford,  .Von 
ewiger  Liebe"  ▼.  Brahms  etc.).  —  1.  Kammermosikaoend 
derselben  Gesellschaft:  Streichquartette  von  Haydn  (Bdur), 
Beethoven  (Op.  95)  u.  Schumann  (Adur).  (Ausf&hrende:  HH. 
Prof.  Heermann,  Bassermann,  Prof.  Koning  u.  Prof.  Becker.) 
—  £lammermu8ik  des  Böhm.  Streichquart,  der  HH.  Hoffmann 
u.  Gen.  am  81.  Oct.:  Streichquartette  von  Schubert  (Dmoll), 
Tsoha'ikowsky  (Fdur)  u.  Beethoven  (Op.  69,  No.  2). 

Gothenburg.  Symphonieconcerte des  Hm.  Dr.  Valentin: 
No.  1.  2.  Symph.  V.  Beethoven,  1.  Suite  a.  „L' Ar lösienne**  v.  G. 
Bizet(unt.  Leit.  des  Hm.  Viardot),  Adagio  v.  C.  Valentin, 
Httldigungsmarsch  v.  Grieg,  Einzug  der  Gatter  in  Walhall  a. 
„Rheingold"  v.  Wagner,  Violin  vortrage  des  Hrn.  Marteau 
(Conc.  V.  Brahms  u.  Litrod.  u.  Rondo  ;capricc.  von  Saint- 
Saöns).  No.  2.  2.  Symph.  v.  Schumann,  Ouvert.  zu  „Es- 
trella  di  Soria"  v.  F.  Berwald,  1.  Satz  a.  einer  Orchestersuit« 
m.  oblig.  Viol.  (Hr.  Marteau)  v.  P.  Viardot  (uut.  Leit.  des 
Gomp.),  „ESspana"  v.  E.  Ghabrier  (unt.  Leit.  des  Hm.  Mar- 
teau), Conc.  romant.  f.  Viol.  v.  Godard  (Hr.  Viardot). 

Halle  a.  S.  1.  Philharm.  Conc.  des  Winderstein-Orch. 
(Winderst«ina.  Leipzig):  3.  Symph.  v.  Beethoven,  „Siegfried- 
Idyll"  V.  Wagner,  „Euryanthe"-Ouvert.  v.  Weber,  Solo  vor- 
trage der  Frau  Staudigl  a.  Berlin  (Ges.,  „Der  Fischer**  von 
Loewe-Mottl,  „Von  ewiger  Liebe**  v.  Brahms,  „Märchen**  v. 
M  o  1 1 1 ,  „Vom  listigen  Grasmücklein**  v.  W.  T  a u  b  e  r  t  etc.) 
u.  des  Hrn.  Kiefer  (Violonc,   Conc.   v.  *R.  Volkmann).    — 

1.  Kammermusik  der  HH.  Prill,  Rother,  XJnkensteinu.  Wille 
a.  Leipzig  (Streicher)  unt.  Mitwirk,  des  Hrn.  Klughardt  aus 
Dessau  (Clav.):  Clavierquint.  v.  Schumann,  Streicnquartette 
V.  Haydn  (Bdur)  u.  Dvor&k  (Asdur). 

Hamburg.  Lieder-  u.  Balladenabend  v.  Hm.  E.  Gura 
a.  München  am  18.  Oct.  m.  Compositionen  v.  Schubert,  R. 
Strauss  („Heimkehr**,  „Traum  durch  die  Dämmerung**, 
„Schlagende  Herzen**,  „Himmelsboten  zu  Liebchens  Himmel- 
bett** u.  „Ach  weh,  mir  unglückhaftem  Mann")  u.  Loewe.  — 
l.OeiFentl.  Ck>ncert  des  Ver.&mburgischer  Musikfreunde  (Prof. 
Barth):  5.  Symph.  v.  Beethoven,  Ouvert.  zu  „Die  lustigen 
Weiber  von  Windsor**  v.  Nicolai,  „Lohengrin** -Vorspiel  v. 
Wagner,  Violin  vortrage  des  Hrp.  Bandler  („Perpetuum 
mobile**  v.  F.  Ries  etc.).  —  1 .  Kammermusikabend  des  Hm. 
C.  Schwormstädi  unt.  Mitw.  der  HH.  Spengel  v.  hier  u.  Dessau 
a.  Bremen:  Hdur-Glaviertrio  (neue  Ausgabe)  von  Brahms, 
„Novelletten**  f.  dieselben  Listrumente  v.  Th.  Kirchner, 
Cli|v.-Violinson.  Op.  30,  No.  2,  v.  Beethoven,  6.  Son.  f.  Vio- 
lono, u.  Clav.  V.  Boccherini.  —  l.  Kammermusiksoiröe  der 
HH.  Kopeckv,  John,  Brandt;  u.  Wellenkamp  unt  Mitwirk, 
des  Hm.  Tieftrunk:  Quint.  f.  Fl.  u.  Streichinstrumente  Op.  85 
V.  Molique,  Streichquartette  v.  Beethoven  (Op.  18,  No.  1)  u. 
Haydn  (Esdur).  —  Liederabend  v.  Hilda  Parrau  unt.  Mitwirk, 
des  Hrn.  Kopecky  am  28.  Oct.:  Soli  f.  G^.  E.  E.  Tau  her  t 
(„Gebet**),  Brahms  („Vergebliches  Ständchen**  u.  „Meine 
Lieb  ist  grün**),  Tschalkowsky  („Nur  wer  die  Sehnsucht 
kennt**),  Grieg  („Mit  einer  Primula  veris**),  Martini  („Plaisir 
d'amour**)^  Bizet  (Pastorale),  W.  F.  G.  Nicolai  (Spielmannch 
lied),  Rubinstein  („Morgens**),  A.  v.  Goldschmidt  („Das 
Vogelnest**),  W.  Berger  (Kinderlied)  u.  A.  f.  Viol.  v.  Vitali 
(Chaconne),  Smetana  („Aus  der  Heimath**  No.  2),  C.  Gur- 
litt  (Romanze   a.   Op.  177)   u.   Nachöz   (Zigeunertanz).  — 

2.  Philharm.  Conc.  (!rrof.  Barth):  4.  Symph.  v.  Schumann, 
Ouvert.  zu  „Richard  HI.**  v.  Volkmann,  „Im  Volkston** 
u.  „Kuhreigen  und  Bauerntanz**  f.  Streichorch.  v.  Grieg', 
Ciaviervorträge  des  Frl.  Drouker  (Amoll-Conc.  v.  Schumann, 
Hmoll-Rhajps.  v.  Brahms  u.  Barcarolle  u.  Esdur-Caprice  v. 
Rubinstein).  —  Conc.  des  Deutschen  Damenterzetts  (Frls. 
Meyerwisch,  Vogel  u.  Engelmann)  unt.  Mitwirk,  des  Pianisten 
Hrn.  Masbach  am  1.  Nov.:  Vocalterzette  v.  Hasse,  Schumann 
(Triolett),  Heimann-Rheineck(  „Blaublü  raelein  ** ,  „In  naeinem 
Garten  die  Nelken**  und  „Ich  ging  im  Walde"),  Jüngst 
(Frühlingsweh)  u.  Clementine  Engel  mann  (Z  wiegesang), 
sowie  Volkslied  „Sandmännchen*",  Claviersoli  v.  S.  Bach 
(Cmoll-Symph.),  Chopin,  Rubinstein  („LeReve**),  Godard 
(„Guirlandes**),  Wagner-Brassin  („Feuerzauber**)  u.  Liszt 
(12.  Ungar.  Rhaps.V 

Kiel.    Liederaoend  des  Hrn.  Carl  Mayer  a.  Schwerin  am 
13.  Oct.   m.   Compositionen   v.   G.  Henschel   („Am  wilden 
Klippenstrande**),  Bruch  („Volker's  Nachtoesang**  u.  „Sere- 
nade**), Brahms  („Auf  dem  Kirchhofe**,  „Der  Verrath**  und 
.„Feldeissamkeit**)  u.  A.   (Aus  welchem  (>runde  sind  auf  dem 


ConeertzeHel  die  Ikmett  SokiMDaan  mid  Loewe  so  auffällig 
gross  gedruckt?  Beethoven,  Schubert  und  Brahms  sind  doch 
nicht  minderwerthige  0>mponiBteB!)  —  1.  Conc.  des  St.  Nicolai- 
Chors  (Forst):  Chöre  v.  Eocard,  Pale6i»-ina^  M.  Fj^anck^  Lotti, 
J.  Mai  er  („Kinderwache**)  u.  Kjerulf  („Brautüahrt  m  Har- 
danger**),  Terzett  a.  dem  „Elias**  v.  Mendelssohn,  Gesangvor- 
träge des  Frl.  Ristow  a.  Hamburg  („Elsa*8  Traum**  a.  „Lohen- 
grin** V.  Wagner,  „Liebestreu**  v.  Brahms,  „Ständchen** 
V.  R.  Strauss  etc.). 

Lalbaeh.  1.  Mitglieder-Conc.  der  Philharm.  €^ellschafk 
(Zöhrer):  Romant.  Symph.  v.  A.  Brückner,  „Meistersin- 
ger**-Vorspiel  V.  Wagner.  (Die  „L.  Z.**  schroibt  über  die 
Ausführung  der  Br uckner *schen  S^phonie  u.  A.:  „Die  Auf- 
führung des  gewaltig^  Werkes  in  Laibach  bedeutet  einen 
Markstein  in  der  musikalischen  Ent Wickelung  der  Stadt,  es 
bildet  die  Wiedergabe  der  epochemachenden  Schöpfung  ein 
Ehrenblatt  in  der  an  musikalischen  Ereignissen  reichen  zwei- 
hundertjährigen (beschichte  der  Philharmonischen  G^ell- 
Schaft.  Verschiedene  Vorbedingungen  knüpfen  sich  an  solch 
ein  Ereigniss;  es  muss  vor  Allem  ein  kunsterftihrener,  geist- 
voller Dirigent  da  sein,  der  seine  Kunstbegeisterun^  einem 
Orchester  mitzntheüen  vermag,  das  selbstverständlich  die 
nöthigen  Eigenschaften  besitzen  muss,  die  das  C^tolingen 
sicherstellen.  Zum  vollen  (Gelingen  ^hört  aber  eine  Zuhörer- 
schaft, die  dem  Unternehmen  Begeisterung,  Kunstverstand 
und  Anerkennung  entgegenbringt.  Das  Concert  der  Phil- 
harmonischen Gesellschau  hat  überzeugend  erwiesen,  dass 
alle  Voraussetzungen  zur  Durchführung  des  gewaltigen  Wer- 
kes vorhanden  waren:  der  kunsterfahrene,  geistvolle  Diri- 
fent,  das  zur  Bewältigung  seiner  schweren  Aufgabe  befä- 
igte  Orchester  und  die  kunstverständige  Zahörerschaft,  die 
sicn  in  hellen  Schaaren  herbeidrängte  und  ihre  Anerkennung 
in  würdigster  Weise  kund  gab.  I^  Verständniss  der  Sym- 
phonie erleichterte  in  hohem  Maasse  die  ausgezeichnete 
Wiedergabe,  die  liebevoll  in  alle  Einzelnheiten  eindrang,  die 
Hauptgedanken  plastisch  hervortreten,  die  ausdrucksvollen 
Motive  klar  herausleuchten  Hess,  die  grossartigen  Steigerungen 
mit  einer  Begeisterung  in  unwiderstehlichem  Zuge  brachte, 
die  auch  die  Zuhörer  mitriss  und  der  poesievalMn  Verklä- 
rung der  edlen  Gesangsthemen  überraschend  zarten  seelischen 
Ausdruck  verlieh.  Mit  nnermüdetem  Eifer,  in  aufopfernder 
Hingabe  hatte  Meister  Zöhrer  in  zahlreichen,  langwierigen 
Proben  die  ausübenden  Orchestermit^lieder  in  die  schwierigen 
Einzelnheiten  des  erossen  Werkes  eingeweiht.  Eine  kräftige 
Unterstützung  fand  er  hierbei  an  den  mitwirkenden  Lehrern 
der  Gesellschaft  und  der  stattlichen  Anzahl  von  Dilettanten, 
die  den  Streicherchor  in  erfreulicher  Weise  verstärkten. 
Volle  Anerkennung  gebührt   femer  den  mitwirkenden  Mit- 

fliedern  des  Militärorcfaesters,  insbesondere  den  Leistungen 
er  ausgezeichneten  Blech harmonie,  an  deren  Können  imd 
Ausdauer  Brückner  und  Wagner  die  höchsten  Anforderungen 
stellten.  Mit  umsichtiger,  kunsterfahrener  Hand  leitete 
Director  Zöhrer  die  Aufführung  und  führte  das  Kunstwerk 
zum  Siege.**) 

Leipzig.  4.  Abonn.-Conc.  im  Neuen  Gewandhaus  (Ni- 
kisch):  Gmoll-Symph.  v.  Mozart,  Ouvert.  „Meeresstille  und 
glückliche  Fahrt**  v.  Mendelssohn,  Einleitungen  zum  3.  und 
2.  Act  des  Märchendramas  „Königskinder**  v.  E.  Humper- 
dinck,  Cla  vier  vortrage  des  Hm.  C^abrilo  witsch  a.  St.  Peters- 
burg (Bmoll-Conc.v.Tscha'lkowsky«  Asdur- Valse  u.  Gdur- 
Barcarolle  v.  Rubin  st  ein  etc.).  —  Gedächtnissfeier  f.  Men- 
delssohn im  k.  XDonservat.  der  Musik  m.  Compositionen  von 
demselben  am  4.  Nov.:  Ouvert.  zu  „Paulus**  =  das  Schüler- 
orch.  (Sitt),  FmoU-Orgelson.  =  Hr.  Crawford  a.  Barrhead, 
Variat.  u.  Scherzo  a.  dem  Streichquart.  Op.  81  =  Frl.  Lauz 
a.  Leipzig  u.  HH.  Herrmann  a.  Mainz,  Schütze  a.  Franken- 
berg u.  Prasselt  a.  Baden-Baden,  Frühlingslied,  SpinnerHed, 
Venet.  Gondellied  u.  Scherzo  a.  Op.  16  f.  Clav.  =  Frl.  Sast- 
rabskaja  a.  Odessa,  Lieder  „Das  erste  Veilchen**,  „Verlust**  u. 
Frühlingslied  =  Frl.  MüUer-Lingke  a.  J^eipzig,  Amoll-Symph. 
=  das  Schülerorch.  (Sitt).  —  2.  Musikabend  des  Kammermusik- 
ver.:  Ciaviertrio  Od.  23  v.  Chr.  Sinding,  HmoU-Clav.-Vio- 
loncellson.  v.  J.  L.  Nicod6,  Soli  f.  Clav.  v.  P.  Sherwood 
(„Carnevalsbilder**),  f.  Viol.  v.  A.  Wilhelmj  (Romanze)  u.  f. 
Violonc.  V.  Popper  (Romanze)  u.  J.  Kiengel  (Capriccio). 
(Ausführende:  HH.  Sherwood  a.  Dresden  [Clav.],  Beermann 
V.  hier  [Viol.]  u.  Smith  a.  Bückeburg  [Violonc.U  —  Ciavier- 
abend des  Hm.  V.  Staub  a.  Paris  am  6.  Oct.  m.  Compositionen 
V.  Chopin  (HmoU-Sonate),  C.  Fr  an  ck(Prael.,  Fuge  u.  Choral), 
Brahms  (Rhaps.),  Saint-Saöns  (AUegro  appass.),  Mosz- 
ko  wski  („Etinoelles**),  Th.  Dubois  („Les  Myrtüles**),  L.  Diö- 
mer  (Talso  de  Conc),   Balakirew  („Islamey**)  und  Liszt 


624 


(Campanella).  —  1.  Eammermosik  hn  Neuen  Gewandhaus: 
Clar.-Quint.  v.  Brahms,  Streichquartette  v.  Haydn  (Bdur)  u. 
Dyoi^&k  (Od.  106).  (Ausführende:  HH.  Prill,  Rother,  Unken- 
stein  und  Wille  [Streicher],  sowie  Hr.  Hevneck  [Glar.].)  — 
6.  Beethoven- Vortrag  des  Hm.  Bertrand  Roth  aus  Dresden: 
Glaviersonaten  Op.  81.  No.  2  u.  3,  Op.  49  und  Op.  58.  — 
1.  Winterconc.  des  Lenrer-Gesangver.  (Sitt):  M&nnerchöre  v. 
S.  de  Lange  („Elias  auf  Horeb**),  Jos.  Schwartz  („Wald- 
bilder«),  F.  Schubert  („Wehmuth"),  H.  Hof  mann  („Wie 
lange  noch'')  u.  F.  Lachner  (Kanon),  Solovortrftge  des  Frl. 
Rost  a.  BerÜn  (G^.,  „Die  Nacht  ist  weich  wie  deine  Waxigen" 
V.  A.  V.  Fielitz,  „(jfeheim"  u.  „Wie  du  noch  jung"  ▼.  H.  fiof- 
mann  etc.)  u.  des  Hm.  Hilf  y.  hier  (Yiol.,  „G^esangscene*' v.Spohr, 
Adagio  a.  dem  1.  Gonc.  v.  Bruch,  „La  Ronde  du  Lutin"  y.  Baz- 
zini  u.  Berceuse  v.  Simon).  ~  8.  Conc  des  Liszt- Vereins  (Sitt) 
unt.  Mitw.  des  Frl.  Sauer  a.  Berlin  (G^.)^  des  Hm.  Prof.  Krasa 
a.  Prag  (Violonc.)  u.  des  durch  die  Mitglieder  der  (Dap.  des  184. 
Inf. -Reg.  verstärkten  Winderstein-Orch.:  Romant.  Symphonie 
V.  A.  Brückner,  „Les  Pröludes**  v.  Liszt,  Soli  f.  Gesang  y. 
Tschaikowisky  (Arie  der  Johanna  a.  „Die  Junefrau  von 
Orleans"),  Durante  u.  Liszt  («^^  todte  NachtigaU"  und  „In 
Liebeelust")  u.  f.  Violonc.  v.  Dvof&k  (Concert). 

Magdeburg.  Tonkunstleryer.aml9.Oct.:  Streichquartette 
y.  Mozart  (Gdur)  u.  Haydn  (Bdur),  Sopranlieder  v.  Schubert, 
Ad.  Jensen  {JBie  blasen  zum  Abmarsch")  u.  Brahms  („Ständ- 
chen"). (Ausführende:  Frl.  Gasperschock  a.  Berlin  [Ges.]  u. 
HH.  Koch,  Frölich,  Trostdorf  u.  Petersen  [Streicher].) 

Mannheim.  2.  Musikal.  Akad.  (v.  Reznil^ek):  Symph. 
pathöt.  v.  Tschalkowsky,  Ouvert.  zu  „Iphigenie  in  Anns" 
y.  Gluck  m.  R.  Wi^er's  Schluss,  „Aufforderung  zum  Tanz" 
y.  Weber-Berlioz,  Violinvortr&ge  des  Hm.  Serato  (Dmoll- 
Gonc.  V.  Paganini,  Berceuse  v.  Godard  u.  zwei  Span*  Tänze 
y.  Sarasate).  (Die  pathetische  Symphonie  finaet  in  der 
Mannheimer  Presse  die  günstigste  Beurtheilung,  ebenso  die 
Ausftlhrung  derselben,  wie  der  übrigen  Programmnummem. 
Wir  citiren  hier  nur  die  „N.  B.  L.-Z.":  „£s  war  eine  ver- 
dienstliche That,  diese  Symphonie,  die  in  erster  Reihe  der 
zeitgenössischen  Werke,  aber  auch  in  der  ersten  Reihe  der 
Tschaikowsky'schen  Werke  steht,  uns  vorzuftdiren.  Es  war 
aber  &st  eben  so  verdienstlich,  das  schwierige,  besonders 
nach  der  spirituellen  Seite  hin  ausnehmend  schwierig  zu 
erfassende  Werk  in  so  klarer,  verständnissvoll  durchdachter 
und  technisch  wohlgelungener  Ausarbeitung  uns  übermittelt 
zu  haben.  Das  war  eine  That,  die  dem  Künstlerthum  des 
Dirigenten  und  der  Reproductionsfreudigkeit  dee  orchestralen 
Körpers  Ehre  und  Ruhm  zuführte.  Das  Orchester  ist,  seit 
V.  Rezni6ek  an  der  Spitze  steht,  nicht  wieder  zu  erkennen; 
der  lang  entbehrte  Ehithusiasmus,  das  Geftihl  für  Tonschön- 
heit, für  die  Reize  einer  abgestuften  Dynamik  ist  der  Gor- 
Soration  von  Neuem  gescheut.  Dessen  waren  der  Vortrag 
er  Gluck'schen  »Iphigenienc -Ouvertüre,  deren  antikisirende 
Grösse  durch  Wagner%  congenialen  Appendix  zu  so  weihe- 
vollem Schlüsse  geführt  wird,  und  die  zündende  Ausführung 
der  Weber*schen  »Aufforderung  zum  Tanze  in  der  unwider- 
stehlichen Berlioz*sohen  Orchestergewandung  weitere  Zeugen. 
Das  Publicum  nahm  sämmtliohe  Orchestervorträge  mit  der 
Begeisterung  auf,  die  sich  so  willig  von  dem  Podium  aus 
den  Sinnen  einer  empfänglichen  Menge  überträgt.  Die  Sym- 
phonie wurde  besonaers  warm  hingenommen,  und  über  den 
frühzeitigen  Applaus  bei  dem  Weber*schen  Stück  konnte  man 
sich  mit  dem  Philosophentrost  hinwegtrösten,  dass  sich  G^ 
wohnheiten,  wie  Recnt  und  G^esetz.  wie  Sitte  und  Unsitte 
von  Geschlecht  zu  Geschlecht  forterben.") 

MlddelbUFg.  Festconc.  des  Gesangver.  „Tot  Oefening 
en  üitspanning"  (Gleuver)  zur  Einweihung  des  neuen  Gon- 
certhauses  am  Sl.  Oct.:  Weihelied  v.  J.  Gleuver,  6.  Symph. 
V.  Beethoven,  1.  u.  8.  Tbeil  a.  den  „Fau8t"-Scenen  v.  Schu- 
mann (Gesangsolisten:  Frau  Noordewier-Reddingius  a.  Delft, 
FrLSchuil  a.  Dordrecht  u.  HH.  Tijssen  i'un.  u.  Messchaert  a.  Am- 
sterdam, sowie  ein  ungen.  Bassist,  Har&:  FrauSnoer  a.  Leipzig). 
Mühlhausen  1.  Th.  1.  popul.  Symphonieconc.  (Moäler): 
Gdur-Symph.  v.  Schubert,  „Eunranthe"- Ouvert.  v.  Weber, 
„Aufforderung  zum  Tanz"  v.  Weber-Berlioz,  3.  Seren,  f. 
Streichorch.  V.  Volk  mann  (Soloviolonc:  Hr.Mothes),  Variat. 
u.  Marsch  a.  der  l.  Orchestersuite  v.  F.  Lachner.  —  Abend- 
unterhalt, der  Liedertafel  (Moeller):  Gompositionen  f.  Streich- 
orch. V.  H.  Zöllner  („Sommerfahrt"),  Schumann  u.  Bocche- 
rini,  „Am  Wörther  See"  f.  Männerchor  u.  Orch.  v.  Koschat, 
Männerchöre  a  cap.  v.  Podbertsky  („Tief  ist  die  Mühle 
verschneit")  n.  Hermes  („Das  einsame  Röslein").  Gesang- 
vorträge des  Frl.  Gaccia  („Neue  Liebe"  v.  Ruoinstein, 
„Die  Bekehrte"    v.   Stange  u.   „La  Serenata"   v.  Braga), 


Romanze  f.  EngL  Hom  v.  Toller.  —  Gonc.  des  AUgem. 
Musikver.  (Moeller):  6.  Symph.  v.  Beethoven,  1.  „Peer  Gynt"- 
Suite  v.  Grieg,  Frauenchöre  Minnelied,  „Müllerin"  u.  „Der 
Bräutigam"  v.  Brahms,  sowie  Volksweise  „Sandmänneben", 
Asdur-Glavieroonc.  v.  Hummel  (Frl.  Herrmann  [a.  Lübeck?].) 
—   1.   gr.   Instmmental-Abonn.-Gonc.   des   Stadtmusikcorps 

iStetefeld):  Ouvert.  zur  Oper  „Der  Schmied  von  Ruhla*^  von 
r.  Lux,  Seren.  „Ein  Abend  in  Toledo"  v.  M.  Schmeling 
u.  a.  Orchestemummem.  Violoncellvorträge  des  Hrn.  Schilling 
a.  Sondershausen  (Dmoll-Gono.  v.  L.  Neu  hoff,  Gantilene  a. 
dem  Amoll-Gonc.  v.  Goltermann  u.  Rondo  k  la  cosaque  v. 
G.  Eckert).  —  1.  Ressourceconoert  (Moeller):  „Phaieton" 
V.  Saint-Saöns,  Ouvertüren  y.  Beethoven  (No.  3  zu  „Leo- 
nore")  u.  E.  N.  v.  Rezni6ek  („Donna  Diana"),  Solovorträge 
der  Frau  Gmür-Harloff  a.  Weimar  (G«8.,  „Ave  Maria"  a.  dem 
„Feuerkreuz"  v.  Bruch,  Mädchenlied  v.  Stavenhagen, 
Solvejg's  Lied  v.  Grieg,  Wiegenlied  v.  Bengzon,  nVüla- 
nelle"  v.  Eva  delP  Acqua  etcT  u.  des  Hm.  Dreyschock  a. 
Berlin  (Glav.,  Gdur-Gonc.  v.  Beethoven,  „Waldesrauschen" 
V.  Liszt,  Valse-Gaprice  v.  Strauss-Tausig  etc.). 

Oldenburg.  Gonc.  des  Männergesangver.  .Liederkranz" 
(Kuhlmann)  unt.  sollst.  Mitwirk,  des  FrL  Nathan  a.  Frank- 
furt a.  M.  u.  des  Hm.  Stammer  am  24.  Oct.:  „Normannen- 
zug"  f.  Baritonsolo,  Männerchor  u.  Orch.  und  „Frithjof  f. 
Männerchor,  Soli  u.  Orch.  v.  Bruch,  Ghorlieder  v.  H.  Seh  ra- 
der („Haidenacht"),  Mair  (Wie  die  wilde  Ros"),  Bruch 
(„Vom  Rhein"),  Engelsberg  („Der  Hut  im  Meer"')u.  Pod- 
bertsky („Tief  ist  die  Mühle  verschneit"),  Soli  f.  Sopran  v. 
Franz  („Waldfahrt"),  Grieg  („Ich  liebe  dich").  Brahms 
(„Feldeinsamkeit"),  H.  v.  Koss  (Winterlied)  u.  A.  u.  £  Ba- 
riton y.  Eli  mar,  Herzog  v.  Oldenburg  („Es  singt  in  allen 
Zungen"  u.  „Dich  ruft  der  Lenz"). 

Rostoek.  1. Gono. des Goncertver. (Dr. Thierf eider):  Gmoll- 
Symph.  v.  Mozart,  „Jessonda"-Ouyert.  y.  Spohr,  Violinvor- 
träge des  Hrn.  Burmester  a.  Hamburg  (7.  Gono.  v.  Spohr  etc.). 

Sondershausen.    Gonc.  der  Hofcap.  (Prof.  Schroeder)  am 
26.  Oct.:    ^mph.  „In  der  neuen  Welt"  v.  Dvo^äk,  Ouvert 
zu  „Dame  Kobold"  v.  Reinecke,  „Till  Eulenspiegel's  lustige 
Streiche"  v.  R.  Strauss,    ViolinvorträM  des  Hm.  Gorbacii 
(Gonc.  V.  Brahms,  Seren. v.Piern6u.PoIon.y.Wieniaw8ki). 

StrassbUFgi.  E.  1.  Abonn.-Gonc  des  städt.  Orch.(?roi 
Stockhausen):  7.  Symph.  v.  Beethoven,  „Les  Pröludes"  von 
Liszt,  Solo  vortrage  des  J^rl.  Hiller  a.  Stuttoirt  (Ges.,  „Vom 
Monte  Pincio"  v.  Grieg,  „Abendreihn"  v.  Rein  ecke  etc.)  u. 
des  Hm.  Andersson  v.  hier  (Glav.,  Amoll-Gonc.  v.  Schumann, 
Rhaps.  V.  Brahms,  Etüde  v.  Moszkowski  etc.). 

Tilsit.  1.  Abonn.-Gonc.^  ausgeführt  von  Frau  Sohmidt- 
Eöhne  a.  Berlin  (Ges.,  „Vergeblicnes  Ständchen"  v.  Brahms, 
^Sterne  mit  den  goldnen  Füsschen"  v.  Franz,  Winterlied  ▼. 
Humperdinck,  „Ständchen"  v.  R.  Strauss ,  „Draussen  im 
Charten"  v.  H.  Schmidt,  „Spring"  v.  G.  Henschel  etc.)  u. 
des  Hm.  Kemöny  a.  Königsoerg  i.  Pr.  (VioL,  2.  Ooncert  von 
Wieniawski,  zwei  Sonatonsätze  v.  S.  Bach  u.  Introd.  und 
Rondo  capricc.  v.  Saint-Saöns). 

Trier.  Gonc.  der  Sänjc^nn  Frl.  Rudolph  a.  Saarbrücken 
unt.  Mitwirk,  der  Violinistin  FrL  Rode  a.  Frankfurt  a.M.  am 
19.  Oct.  m.  Soli  f.  Ges.  v.  Meyer-Olbersleben  (Lied  der 
Loreley),  Schubert,  P.  Klengel  („Du  mit  den  schwarzen  Au- 
gen"), V.  Gor  mann  („Erste  und  zweite  Liebe"  und  „Früh- 
lingsrohe"), F.  Mayerhoff  („Ilse"),  F.  Pfohl  (drei  Nummern 
a  den  Sirenenliedem)  u.  G.  Rein  ecke  (Volkslied,  „Waldes- 

fruss"  u.  „Frühlingsblumen",  m.  obli^.  Viol.)  u.  f.  Violine  v. 
aint-Saöns  (Introd.  u.  Rondo  capncc.),  Sarasate  (Zigeu- 
nerweisen) u.  A. 

Wien.  1.  Matinte  der  Pianisten  HH.  Thern  unt.  Mit- 
wirk, der  Sängerin  Frl.  Kurzweil :  Gompositionen  f.  zwei  Cla- 
viere  v. Beethoven (Gmoll-Gonc),  Saint-Sagns  (Gmoll-Gonc.), 
R.  Strauss  („Till  Eulenspiegers  lustige  Streiche")  u.  L.  R6e 
(Valse  d*amour  u.  Petite  Marche)  u.  Gesangsoli  v.  Franz 
(„Marie")  u.  A.  (Die  Gompositionen  für  zwei  Glaviere  haben 
nach  dortigem  Bericht  „vermöge  der  glänzenden  überein- 
stimmenden Ausführung  den  lautesten  Bei£all"  erzielt,  der 
in  reichem  Maasse  auch  den  Liedervorträgen  des  Frl.  Kurz- 
weil, einer  Schülerin  des  Frl.  Marianne  Brandt,  geworden  ist.) 
—  Gonc.  des  Baritonisten  SEm.  Em.  Vaupei  unt.  Mitwirk, 
des  Frl.  v.  Hueber  (Glav.)  u.  des  Hm.  Barthlm6  (Violona) 
am  29.  Oct.:  Soli  f.  Ghes.  v.  Wagner  (Wettgesang  Wolfram*s 
a.  ^annhäuser"),  Leoncavallo  (Prolog  a.  dem  „B^'azso"), 
A.  Fuchs  („Seit  ich  von  dir,  Junglieb,  geschieden"),  Kubin- 
stein  r„Der  Asra")  u.  A.,  f.  Glav.  v.  Schumann  u.  Fisch- 
hof (Menuett  u.  Mazurka)  u.  f.  Violonc.  v.  H.  Reinhold 
(Romanze   u.   Menuett).    —    Liederabend  der  Sängerin  FrL 


626 


Annette  Nov&k  unt.  Mitwirk,  der  Fran  Tyberg  (Clav.)  u.  des 
Hm.  Tybere  (Viol.)  am  6.  Nov.:  Duo  „Aas  der  Heimatb**  f. 
Clav.  a.  Viol.  v.  Smetana,  Gesangsoli  v.  Händel,  M.  Haydn 
(„Der  frtOie  Bund«),  Delibes  (Mel.  a.  „Jean  de  Nivelle«), 
J.Gall  („Du  schönet  Fischerm&dchen**),  F.  Musil  („Es  war 
ein  Traum  voll  Seligkeit"),  H.  Wolf  („Ein  Stündlein,  wohl 
vor  Tag"  u.  JFrage  und  Antwort"),  H.  Sommer  („Sir  Aethel- 
bert".  „Der  Kühne**  u.  Venet.  Gondellied),  Brahms  („Sommer- 
abend"  u.  „Erinnerung"),  G.  Riemenschneider  (Nootumo) 
u.  W.  Kienzl  („Waldesritt**).  (Eine  von  den  wenigen  Sänge- 
rinnen, die  sich  mit  überzeu^ungsvoUem  Eifer  una  thatki^- 
tiger  Energie  der  Werke  lebender  Componisten  annehmen.) 

Wiesbaden.  1.  Hauptversamml.  des  Yer.  der  Künstler 
u.  Kunstfreunde,  ausgefünrt  v.  Frl.  Polscher  a.  Leipzig  (Ges.) 
u.  den  HH.  Friedberg  u.  Prof.  Becker  a.  Frankfurt  a.  M. 
(Clav.  u.  Violonc):  Fdur-Clav.-Violoncellson.  v.  ß.  Strauss, 
Soli  f.  Ges.  V.  Saint-Sa^ns  („Mein  Herz  verschliesset  sich"), . 
Umlauft  (Frühlingslied),  Hungert  („Mir  wars  im  Traum"), 
Marchesi  (^La  Folletta"),  Harthan  (Wiegenlied)  u.  A.,  f. 
Clav.  u.  t  Violonc.  v.  Marcello  u..  Fitzenhagen  („Perpe- 
tuum mobile").  —  1.  Künstlerconc.  (Wagner-FestauffÜhr.)  aes 
Stadt.  Curorch.  (Mottl  a.  Garlsruhje)  unt.  Solist.  Mitwirk,  der 
Frau  Gulbranson  a.  Christiania:  „Tannhäu6er"-0uvert.,  n^i^S" 
fried-Idyll",  Elisabeth's  Arie  a.  „Tannhäuser"  u.  SiegfriecPs 
Tod  u.  Trauermarsch,  sowie  Schlussscene  a.  der  „Götter- 
dämmerung" V.  Wagner,  „Solvejg*8  Lied",  „Yom  Monte 
Pincio"  u.  „Ein  Schwan"  f.  Sopr.  m.  Orch.  v.  Grieg. 

Zeulenroda.  Kirchenconc.  am  18.  Oct.,  veranstaltet  v. 
Hm.  Org.  Jung  u.  dem  Kirchenchor  unt.  gesangsolist  Mit- 
wirk, des  Frl.  JBrossmann  a.  Schleiz  n.  des  Hm.  Hudert  v. 
hier:  Motette  „Ich  lasse  dich  nicht"  v.  S.  Bach,  ;,Sehet,  welch 
eine  Liebe"  f.  Solo,  Duett  u.  Chor  v.  G.  Schreck,  Geistl. 
Zwiegespräch  f.  Altsolo  u.  Chor  v.  A.  Becker,  Soli  f.  Ges. 
V.  H.  Itadecke  („Herr,  du  erforschest  mich")  u.  A.  u.  f.  Ors;. 
V.  S.  Bach  (Tocc.  u.  Fuge  in  Dmoll,  L.  Neuhoff  (Emoll- 
Son.)  u.  C.  Piutti  (Finale  a.  der  GmoU-Son.). 

Zürich.  1.  Abonn.-Conc.  der  Neuen  Tonhalle-Gesellschaft 
(Dr.  Hegar):  4.  Symph.  v.  Beethoven,  „Abenceragen"-Ouvert. 
V.  Cherubini,  Cismoll-„ Legende"  v.  Dvofäk,  Violinvorträge 
des  Hm.  Prof.  Halir  a.  Berlin  (Conc.  v.  Brahms,  Romanze 
V.  Bruch  u.  Presto  v.  F.  Hies).  —  Am  1.  Nov.  Auffilhr.  v. 
E.  T ine  1*8  „Franciscus"  durch  den  Qtem,  Chor  Zürich  (Dr. 
Hegar)  unt.  Mitwirk,  der  Frau  Üzielli  a.  Frankfurt  a.  M.,  der 
HH.  RothmÜhl  a.  Stuttgart  u.  Kempter  jun.  v.  hier,  sowie 
des  Lehrer-Gesang ver.,  der  verstärkten  Cap.  der  Tonhalle- 
gesellschaft u.  des  Hm.  Organ.  Luz. 

B9~    Veraltete  Programme,   sowie  Programme  ohne  Angabe  von  Ort  und 
Datum  müsaefi  vollständig  unbeachtet  Ueiben! 

Engagements  und  Gäste  in  Oper  und  Concert. 

Annabei^.  In  unserem  2.  Museumsconcert  trat  die  Ber- 
liner Hofopemsängerin  Frau  Emilie  Herzog  auf  und  ent- 
zückte die  jubelnde  Menge  durch  ihre  .  in  jeder  Hinsicht 
meister-  und  musterhaften  Lieder  vorträte.  AUe  Nuancen  des 
Gefühls,  vom  volksliedartig  Einfachen  bis  zu  den  glühendsten 
Ausbrüchen  exotischer  Leidenschaft  (wie  im  vorgetragenen 
„Ständchen"  Eich.  Strauss*),  kamen  so  vollendet  zur  Geltune, 
dass  nun  auch  unsere  Stadt,  aus  der  hinreissenden  Unmittel- 
barkeit dieses  Eündrucks  heraus,  sich  freut,  in  der  Bewunde- 
rung vor  dieser  grossen  Künstlerin  sich  mit  aller  Welt  Eines 
zu  wissen.  —  Antwerpen.  Das  Orchester  des  Hm.  Colonne 
aus  Paris  hat  uns  in  einem  Concert  grosse  Genüsse  bereitet. 
Der  Solist  Hr.  Loevensohn  zeigte  sich  als  weit  vorge- 
schrittener, zu  den  schönsten  Hoffnungen  berechtigender 
Violoncellist.  —  Braunseh weig.  Hr.  Director  Wegmann 
veranstaltete  am  2.  d.  Mts.  sein  erstes  dieswinterliches  Popu- 
läres Concert.  Ausführende  desselben  waren  ausser  seiner 
Gattin,  einer  ausgezeichneten,  feinfühligen  Pianistin,  die  Sän- 

ferin  Frau  Corafly  Böttcher  ans  Berlin  und  Ihr  junger 
leipziger  Yioloncellmeister  Hr.  Wille.  Li  dem  Letzteren 
machte  das  zahlreich  erschienene  Auditorium  des  Concertes 
eine  ausserordentlich  erfreuliche  Künstlerbekanntschaft,  denn 
derselbe  ist  nicht  blos  ein  grosser  Virtuos,  sondern  er  weiss 
auch  auf  seinem  Instrument  herrlich  zu  singen.  Dabei  ist  sein 
Vortrag  durchaus  musikalisch  empfunden,  und  keine  ünmanier 
stört  den  hohen  seltenen  Grenuss,  den  derselbe  bereitet.  — 
Dresden.  In  dem  1.  populären  Symphonieconcerte,  das  das 
Winderstein-Orchester  aus  Leipzig  unter  Direction  seines  Ca- 
pellmeisters  Hm.  Winderstein  nier  gab,  wurde  der  solisti- 
sche Theü  von  den  Orohostermitgliedem  HH.  Kiefer  (Vio- 


loncell)  und  Ziegenheim  (Harfe)  ausgeführt.  Beide  sf nd  aus- 

fazeichnete  Künstler,  der  weitaus  Bedeutendere  und  sicher 
iner  der  besten  lebenden  Vertreter  seines  Instrumentes  ist 
aber  Hr.  Kiefer.  lieber  einen  Ton  von  grossem  Volumen  und 
eine  Virtuosität  |;ebietend,  für  die  jede  Schwierigkeit  ein 
wahres  Kinderspiel  zu  sein  scheint,  ist  es  doch  die  geistige 
und  seelische  Fotenz,  die  dem  Spiel  dieses  Künstlers  den 
Stempel  der  Besonderheit  unter  seinen  CoUegen  aufdrückt, 
denn  mit  einer  männlich-kraftvollen  Energie  verbindet  sich 
in  demselben  doch  auch,  wo  es  der  ideelle  Gehalt  der  Com- 
position  «rheischt.  eine  so  innige  und  zarte  Empfindung,  dass 
man  meinen  sollte,  menschliche  Laute  zu  vernehmen.  — 
Halberstadt,  Hr.  Hofopemsänger  G  u  d  e  h  u  s  aus  Dresden  hat 
kürzlich  an  drei  Abenden  im  hiesigen  Stadttheater  gastirt 
und  ist  dabei  sehr  gefeiert  worden.  —  Halle  a.  S.  In  döm 
1.  gemeinschaftlichen  Concert,  das  die  HH.  Stadtmusikdirector 
Friedemann  und  Militärcapellmeister  Wiegert  mit  ihren  Ca- 

E)llen  veranstalteten,  riss  Violoncellmeister  Klenp^el  aus 
eipzi^  mit  seinem  unübertrefiflichen  Spiel  das  Publicum  zu 
enthusiastischen  Ovationen  hin.  Als  ein  überaus  interessantes 
und  musikalisch  werthvolles  Novum  gab  sich  das  von  ihm 
vorgetragene  Concert  von  Dvofäk  zu  erkennen.  —  London. 
Hr.  Eugöne  Ysaye  und  der  Pariser  Pianist  Hr.  L^n 
Delafosse  haben  in  zwei  Concerten  begeisterte  Beifalls- 
kundgebungen erfahren.  —  Magdebtti^.  Als  eine  g&nz 
vorzügliche  Sängerin  ist  Frl.  Elisabeth  Paleit  aus  Wies- 
baden, welche  im  1.  Concert  der  Loge  „F.  z.  Gl.^  debutirte, 
zu  bezeichnen.  Wie  ihre  Altstimme  durch  Fülle  und  Schön- 
heit des  Klanges  das  Ohr  besticht,  so  zeichnet  sich  ihr  Vor- 
trag durch  künstlerische  Noblesse  in  der  Auffassung  und 
warmpulsirende  Empfindung  aus,  sodass  die  Wirkung  ihres 
Ctosanges  überall  eine  nachhaltige  ist. 


Kirchenmusik. 

Leipzig.  Thomaskirche:  7.  Nov.  Lutherisches  Jubel- 
und  Danklied  von  J.  Stobaeus.  „Gott  sei  uns  gnädip;^  von 
F.  Lachner.  —  Nicolaikircke:  S.  Nov.  „De  profundis"  von 
W.  Gluck. 

OpernauffDhrungen. 

October. 

München.  K.  Hof-  und  Nationaltheater:  1.  Die  Meister- 
singer von  Nürnberg.  3.  Cavalleria  rusticana.  4.  Die  Afri- 
kanerin. 6.  Undine.  8.  u.  15.  Oberen.  10.  Carmen.  11.  Häu- 
sel und  Gretel.  Id.  Tannhäuser.  17.  Das  Nachtlager  von 
Granada.  18.  u.  24.  Der  Evangelimann.  20.  Martha.  22.  u. 
30.  Gwendoline.  25.  Die  Hugenotten.  27.  Fidelio.  29.  Der 
Barbier  von  Sevilla. 

K.  Eesidenztheater:  7.  u.  28.  Figaro^s  Hochzeit. 

Aufgeführte  Novitäten. 

Brahms  (J.),  1.  Symph.    (Berlin,  1.  Philharm.  Conc.  [Nikisch 

a.  Leipzig].) 
Akad.  Festouvert.   (Amsterdam,  -Mat.  music.  im  Neuen 

Concerthaus  [Mengelberg]  am  11.  Öct.) 
Bhapsodie  f.  Altsolo,  Männerchor  u.  Orch.   (Duisburg, 

1.  Abonn.-Conc.  des  G«sangver.  [Grttters].) 
Bruch  (M.),  1.  Yiolinconc.    (Potsdam,  1.  Conc.  der  Philharm. 

Gesellschafb  [Genss].     Schönlinde,   Conc.  des  Männer-  u. 

Damengesangver.  „Concordia*'  am  11.  Oct.) 
„Arminius'*.    (Worcester,  89.  jährl.  Musikfest  der  Wor- 

cester  County  Musical  Association  [Zerrahn].) 
Chadwick,  „Lochin var*'   u.  Ouvert.   „Melpomene**.    (Eben- 
daselbst.) 
Combe  (E.),  Clavierquint.    (Genf,  2.  Kammermusikconc.  mit 

Werken  Schweiz.  Comp.,  veranstaltet  von  Hm.  W.  Beb- 

berg.) 
Dvofäk  (A.),  Symph.  „Aus  der  neuen  Welt".  (Ebendaselbst.) 
Streichquintett  Op.  97.    (Leipzig,    1.  Musikabend  des 

Kammermusikver.) 
Gernsheim  (F.),  Wächterlied  f.  Männerchor  u.  Orch.    (Duis- 
burg, 1.  Abonn.-Conc.  des  Gesangver.  [Grüters].) 
Wächterlied  f.  gem.  Chor  u.  Orch.    (Schönlinde,  Conc. 

des  Männer-  u.  Damengesangver.  „Concordia**  am  11.  Oct.) 
Goetz  (H.),  Clavierquintett.  (Gtonf,  1.  Kammermusikconc.  m. 

Werken  Schweiz.  Componisten,  veranstaltet  von  Hm.  W. 

Behberg.) 


ede 


Ooldmark  (0.),   Gnay.-Yiolinsaite.    (Wieebaden,  Codo.  zum 

Besten  des  Grabdenkmals  f.  Fnmz  Beihge  am  29.  Sept.; 
Gailmant  (AO,  Cmoll-Orgelson.    (Utrecht,  OefiPentl.  Orgel- 
spiel des  Hm.  Petri  am  18.  Oct.) 
Herold  (C),  DmoU-Clav.-Yiolinson.  (Sondersbausen,  l.Kam- 

mermnsikaa^hr.  der  HH.  Herold  u.  Oen.) 
Holmsen  (Borghild),  Clav.-Violinsonate.    (Altenbnrg,  Wohl- 

tbätigkeitsconc.  am  12.  Oct.) 
Hub  er  (H.),  Clayierquart  Op.  110.    (Qenf,  3.  Kammermusik- 

conc.  m.  Werken  Schweiz.  Comp.,  veranstaltet  von  Hrn. 

W.  Behberg.) 
Humperdinck  (E.),  Zwei  Vorspiele  a.  der  Musik  zum  Drama 

.Königskinder".    (Berlin,  1.  Philharm.  Cono.  [Nikisch  a. 

Leipzig].) 
Jensen  (Ad.),   ,|Adoni8feier"  fl  gem.  Chor  u.  Soli  m.  Clav. 

(Plauen  i.  V.,  46.  Stiftungsfest  des  Musikver.  [Biedel].) 
Lauber  (J.),  Olavierquintett.  (Gtenf,  3.  Kammermnsikconc.  m. 

Werken  schweizerischer  (Komponisten,  veranstaltet   von 

Hm.  W.  Behberg.) 
Mac-Dowell  (£.  A.),  Symph.  Dichtung  „Hamlet  und  Ophelia**. 

SVorcester,  89.  j&hrl.  Müsikfest  der  Woroester  Country 
usical  Association  [Zerrahn].) 

Massenet  (J.),  n^^®*^-    (Ebendaselbst.) 

Nicodö  (J.  L.),  Vorspiel  zu  .Das  Meer**.  (Leipzig,  1.  Phil- 
harm. Conc.  [Winderstein].) 

Baff  (J.),  Glaviertrio  Op.  112.  (Genf,  2.  Kammermusikconc.  m. 
Werken  schweizerischer  Componisten,  veranstaltet  von 
Hm.  W.  Behberfi;.) 

Beinecke  (C),  „Friedensfeier^-Festou vert. (Leipzig, 2. Symph.- 
Conc.  des  Winderstein-Orch.  [  Winderstein J.) 

Bheinberger  (J.),  Fdur-Orgel-Conc.  (Baden-Baden,  Ab- 
schiedsa)nc.  des  Hrn.  Werner  am  22.  Sept.) 

Bimskv-Korsakoff  (N.),  „Scheherazade**.  (Dresden, 
1.  Symph. -Conc  der  königl.  musikal.  Cap.  [Schuch]. 
Mannheim,  1.  Musikal.  AkadT  [v.  Bezniöek].) 

Bubinstein  (Ant.),  Vorspiel  n.  Chöre  aus  „Der  Thurmbau 
zu  Babel**.  (Worcester,  39.  j&hrl.  Musikfest  der  Worcester 
Countrv  Musical  Association  [Zerrahn].) 

G mcll-Claviertrio.    (Hannover,  Privatsoiröe  des  Hm. 

Fritz  Lorleberg.) 

Seim  er  (J.),  Orchestersuite  „Mellem  Fjeldene**  u.  „Verdens- 
vandrerne**.  (Christiania,  1.  Conc.  des  Musikver.  [Holter].) 

S  t  r  a  u  SS  (R.),  Serenade  f.  Blasinstramente.  (Amsterdam,  Abonn.- 
Conc.  im  Neuen  Concerthaus  [Mengelberg]  am  8.  u.  16. 
October.) 

S  Ulli  van  (A.),  „The  Golden  Legend**.  (Worcester,  d9.p&hrl. 
Musikfest  der  Worcester  Country  Musical  Association 
[Zerrahnl.) 

Svendsen  (J.  S.),  Streichquint.  Op.  6.  (Mexico,  £ammer- 
musiksitzung  der  HH.  Aguirre  u.  Gen.  am  11.  Oct.) 

Tscha'lkowsky  (P.)>  Symph.  pathöt.  (Amsterdam,  Abonn.- 
Conc.  im  iHeuen  Concerthaus  [Mengelberg]  am  16.  Oct.) 

„Franoesca  da  Bimini**.    (Meiningen,   1.  Abonn.-Conc. 

der  Hofcapelle  [Stein bachl.) 

Wagner  (B.),  Eine  Faust-Oovert.  (Duisburg,  1.  Abonn.- 
Conc.  des  Gesangver.  [Grüters].) 

—  —  „Meistersinger**-Vorspiel.  (Amsterdam,  Abonn.-Conc.  im 
Neuen  Concerthaus  [Mengelberg]  am  8.  October.  Berlin, 
1.  Philharm.  Conc.  [Nikisch  a.  Leipzig].  Nürnberg,  Fest- 
conc.  als  Schlussfeier  der  Ausstellung  am  1 5.  Oct.  Worcester, 
89.  jährl.  Musikfest  der  Worcester  Country  Musical  Asso- 
tion  [C.  ZerrahnJ.) 

„Siejgfried-Idyll**.  (Leipzig,  2.  Symph.-Conc.  des  Win- 
derstein-Orch. [Winderstein].) 

Weber  (G.),  Cla vier- Violinsonate  Op.  10.  (Genf,  1.  Kammer- 
musikconc. m.  Werken  Schweiz.  Componisten,  veranstaltet 
von  Hrn.  W.  Behberg.) 

Vermischte  Mittheilungen  und  Notizen. 

-  *  In  Brüssel  hat  sich  unter  dem  Namen  der  Associa- 
tion des  chanteurs  de  Saint-Boniface  und  unter  der  kiknstle- 


riaehen  Leitung  dee  Hm.  Garpay,  CapeUmeislert  ao  der  Bcmi- 

faciuskirche,  eine  Gesellschaft  aur  Hebung  der  geist- 
lichen Musik  gebildet,  welche,  aus  45  Sftngem  bestehend, 
in  sorgfUtig  voroereiteten  Aufführungen  die  Schatze  kaiho- 
lischer  Kircneninnsik  zu  heben  beabsichtigt. 

*  In  Barcelona  ist  ein  Concertunternehmen  be- 
gründet worden,  welches  unter  der  Leitung  des  vortrefflichen 
belgischen  Geigers  Hrn.  Crickboom  das  classische  und  moderne 
Genre  pflegen  wird.  Mit  demSnstitut  ist  eine  Streichinstrn- 
mentenschule  unter  der  gleichen  Leitung  verbunden. 

*  Von  Schauspielern,  Sängern,  dramatischen  Autoren, 
Comnonisten,  Verlegern,  sowie  allen  sonstigCND  Personen, 
welcne  sich  aus  diesem  oder  jenem  Grunde  för  die  Spielplane 
aller  bedeutenderen  deutschen  und  österreichischen  Bünnen 
interessiren,  werden  die  vom  1.  October  ab  bei  Breitkopf  ft 
H&rtel  in  Leipzis;  unter  dem  Titel  „Deutscher  B&hnen- 
Spielplan"  erscheinenden  übersichtlich  alphabetisch  geord- 
neten und  in  ihren  bez.  Angaben  durchaus  zuverlftsaigen 
Monatshefte  umso  willkommener  geheissen  werden,  als  eine 
ähnliche  derartige  um&ngreiche  monatliche  üebersicht  über- 
haupt fehlte. 

*  Einen  nachahmenswerthen  Beweis  pietätvoller  Aner- 
kennung Eines  ihrer  verstorbenen  Mitbürger  lieferte  am  3. 
d.  Mts.  die  Stadt  Nordhausen.  Daselbst  wurde  zum  Besten 
eines  Grabdenkmals  ftir  den  verewigten  Mnsikdirector 
Armin  Früh  (f  1894)  ein  Concert  veranstaltet,  das  an  künst- 
lerischen Darbietungen,  wie  an  dem  ausserordentlich  starken 
Besuche  alle  daran  gesetzten  Erwartungen  weit  übertraf. 

*  Das  k.  Theater  in  Madrid  wird  am  27.  Kov.  mit 
Wagner *s  „Fliegendem  Holländer**  seine  Pforten  wieder 
öffnen.    Auch  die  „Walküre"  wird  daselbst  vorbereitet. 

*  In  der  Grossen  Oper  zu  Paris  fand  dieser  Tage  die 
langerwartete,  sorg&ltig  vorbereitete  „Don  Juan^'-Anifah- 
ruDg  statt. 

*  Eine  Überaus  werthvolle,  aber  schon  etwas  ältere  Opern- 
novitat  brachte  das  Stadttheater  zu  Düsseldorf  künlich 
heraus,  nämlich  P.  Cornelius'  geistvollen  und  originellen 
„Barbier  von  Bagdad",  und  zwar  mit  grossem  Erfolg. 

*  Eine  neue  Märchenoper,  „Der  Feenliebling*^  von  Franz 
Litterseheid,  hat  bei  ihrer  Premiere  in  Coolenz  eineo, 
wie  die  „Fr.  Zeit.**  schreibt,  sehr  bemerkenswerihen  Erfolg 
gehabt. 

*  Emil  Hartmann's  Oper  „Bunenzauber**  hat  in  Dres- 
den bei  ihrer  kürzlich  stattgehabten  Premiöre  noch  mehr  ge- 
fallen, als  vorher  in  Hamburg. 

*  „Der  Schmied  von  Gretna-Green",  eine  neue  Oper  von 
Johannes  Do  ebb  er,  ging  kürzlich  erstmalig  in  Coburg  in 
Scene  und  hatte  eines  hübschen  Erfolges  sich  zu  erfreuen. 

*  Die  neue  dreiactige  Oper  „Der  Hallins^  von  Anton 
Eberhardt  (Text  von  Gustav  Weinberg)  hat  bei  ihrer  Erst- 
aufführung in  Augsburg  eine  recht  günstifi;e  Aufnahme 
gefunden,  obgleich  weder  Dichtung,  noch  Musik  nervor ragend 
sein  soll. 

*  Die  Berliner  Singakademie  übermittelte  dem  Co- 
rait^  fQr  Errichtung  eines  S.Bach-Denkmals  zu  Leipzig 
den  ansehnlichen  IJnterstützungsbeitrag  von  500  ^.  Möge 
dieses  Beispiel  pietätvollen  Opiersinns  eines  ganzen  Vereins 
recht  vielfache  Nachfolge  finden! 

*  In  der  Society  of  Musicians  in  Dundee  hielt  am  8.  Ocl 
Prof.  Niecks  einen  interessanten  und  vom  Publicum  ge- 
wtlrdigten  Vortrag  über  „Wagner  als  Mensch  und  als 
Componist**. 

Todtenliste.  Alfred  Stubbs  Baker,  Organist  in  l^ew- 
York,  vielversprechender  Musiker,  f  am  13.  Oct.,  28  Jahre  alt, 
in  gen.  Stadt.  —  Levi  K  Füller,  Chef  der  Orgelbaufirm& 
Estey  *-Co.,  am  10.  Oct.  in  Brattleboro  (V.  St.  v.  W.-A.). 


B  I«  i  e  r  l£ 

F.  V.  H^,  in  IV.  Wir  bitten  um  OeflFhung  des  Visirs,  um 
Ihre  Einsendung  veröffentlichen  zu  können. 

L,  C.  S.  in  //.  Wenn  Sie  die  Programme  der  dortigen 
Abonnementconcerte  in  unserer  Concertumschau  vermissen 
und  Sie  dieselben  daselbst  erwähnt  Wünschen,  so  wird  Ihnen 
nichts  Anderes  zu  thun  übrig  bleiben,  als  sie  uns  regelmässig 
einzusenden.    Direct  erhaltäi  wir  sie  nicht. 


asten. 

B,  G,  in  F,    Die  bezeichnete  Novität  war  nicht  in  unse- 
rem Blatte  annoncirt  und  ist  uns  auch  sonst  nieht  bekannt 
§e worden,   sodass  wir  Ihnen  den  Yerlagsort  nicht  angeben 
önnen. 

£.  P,  Ihren  w.  Brief  haben  wir  s.  Z.  erhalten  und  mit 
Interesse  gelesen,  doch  sind  wir  zu  einer  ErwideniBg  noch 
nieht  gelMmmen. 


6B7 


Aüselflros^- 


Alle  Anfragen  in  Concertangelegenheiten  bitte  ich  an 
meine  Adresse  zu  richten.  [1902.] 

Hannover,  Baumstr.  17. 


Snarie  Wolter ecü, 


A-ltistii). 


Bekanntmachung. 

Bei  uuserem  Stadtorchoster,  das  den  Dienst  in  Eircbe,  Oewandbaus- 
concert  und  dem  Stadttheater  zu  versehen  hat,  soll  die  Stelle  eines 

Violinisten 

baldigst  besetzt  werden. 

Für  diese  Stelle  ist  ein  Anfangsgehalt  von  1200  Jl  (900  Jt  vom 
Theater  und  300  Ji  vom  Concert)  festgesetzt;  auch  tritt  nach  einem  gut- 
bestandenen Probejahr  feste  Anstellung  mit  Pensionsberechtigung  für  den 
Inhaber,  bez.  dessen  Wittwe  ein. 

Bewerbungsgesuche  mit  Zeugnissabschriften  und  kurzem  Lebenslauf 
sind  bis  zum 

15.  ds.  Mts. 

bei  uns  einzureichen. 

Auswahl  unter  den  Bewerbern,  die  sich  einem  Probospiol  zu  unter- 
ziehen haben,  bleibt  vorbehalten. 

Leipaeigi  den  3.  November  1896. 


[1903.] 


Der  Raul  1er  M  Leipzig. 

Dr.  Georgi, 

Oberbürgermeister. 


Virtuosen,  Componisten  und  Chorvereinen 

empfehle  ich  bei  Veranstaltung  eigener  Concerte  in  Leipzig,  deren  vollstän- 
diges Arrangement  ich  auf  Wunsch  übernehme,  mein  neues  grosses  Orchester 
(60  Künstler).  [1904— .1 

Leipzig,  Saiomonstrasse  18.  Hans  Windcrstein, 

Capellmeister. 

„XJranisL"   ISee  nSTo.  V: 

Sonate  in  Ddur  für  zwei  Pianoforte  zu  vier  Händen  vonW.A.  Mo- 
zart. Mit  Fingersatz,  Phrasirungsergänzungen  und  Vortragsbezeichnuiigen 
versehen  von  Willy  Rehberg.     Leipzig,  Steingräber  Verlag.     1  Jl, 

Diese  Neubearbeitung  der  köstlichen  classischen  Schöpfung  Eines  der  aller- 
grössten  Musikgenies  verdient  unseren  besonderen  Beifall.  £s  sind  wenig  Werke 
der  späteren  Perioden  vorbanden,  die  dieser  Meisterleistung  die  Wage  halten.  Sehr 
praktisch  ist  es,  dass  die  beiden  Partien  partiturmässignebeneinander  gestellt  sind. 
Zur  Ausführung  sind  natürlich  2  Exemplare  nicht  zu  umgehen.  [1905.] 


Zn  Oarl  Loewe's  100.  Oebnrtstage. 

(1796  —  30.  Hovember  —  1896.)  [i906.i 

Acht  Juicendlieder*    Erste  gedruckte  Ausgabe Ji  3,—. 

Aasn^ewählte    Balladen   und    Lieder   (Op.  10,  44,  58,  59,  75,  76). 

Neue  Ausgabe „  5, — . 

Arien   aus   ungedruckten  Opern  und  Oratorien.    Ausgabe  für  Sopran, 

Tenor  und  Bariton  (Bass)  je „   8, — . 

Bilder  des  Orients,  Op.  10 „  3,—. 

Bailaden  von  Goethe,  Op.  44  und  59 „  8,—. 

I^en^enden,  Op.  58,  75,  7ö „  3,—. 

5  liieder  für  Sopran,  Alt,  Tenor  u.  Bass.  Partitur  Ji  1, — .  4  Stimmen  je  „ — ,30. 

Carl  liOeiFe*    Eine  ästhetische  Beurtheilung  von  M.  Bunze    .    .      .  „   1, — . 

Verlag  von  Breitkopf  tk  Hfirtel  in  Leipzig. 


Soeben  erschien: 


(Adur) 
für 


von 

Robert  Gound. 

Op.  20. 

Partitur   .     .     .     .     Pr.  .^  9, —  no. 

Stimmende  Jt  1,10)    „     „  7,50  no. 
Für   Pianoforte    zu 

4  Händen     .     .     „     „  6, — . 
[1907.] 

Leipaeig.  Fr.  Kistner. 

Verlag  von  E.  W.  Fritzseh  in  Leipzig. 

Geistliche  Lieder 

für 

vierstimmigen  gemiscliten  Chor 

von 

Dr.  Wilhelm  Stade. 

Heft  I.  1.  Wenn  ich  ihn  nur  habe.  (No- 
valis.) 2.  Wenn  Alle  untreu  werden. 
(Novalis.)  3.  Weihnachtslied.  „Empor 
zu  Qott,  mein  Lobgesang**.  (Erum- 
macher.)    4.  Ostermorgen.   ,|Fr&hmor- 

S^ns,  da  die  Sonn  au£B;eht".     (Johann 
eermann.)  Part.  u.  Stimmen  Ji  2,20. 
(Part.  1  Ji.  Stimmen  ä  80  /*.)    [1908.] 

Heft  U.  5.  Mutterliebe.  „Es  blickt 
ein  Wort  mich  innig  an**.  (Sachse.) 
6.  Trauungsgesang,  n^e^tr^  vor  dein 
Antlitz  treten  Zwei" .  ( Strauss.)  7.  Wenn 
ich  einst  von  jenem  Schlummer.  (Elop- 
stock.)  Partitur  u.  Stimmen  Ji  2,20. 
(Part.  1  Ji.    Stimmen  &  80  yi^.) 


Deutscher  BiUmen-SpielpIan. 

Theater-Programm-'Austauseh 

1896/97.  [1909.] 

Monatlich  I  Heft.   Einzelpreis  I  M. 
Im  Abonnement  75  Pf. 

Bisher  erschienen :  September  u.  October. 

Der  Bühnen-Spielplan  bietet  eine  zu- 
verlässige Uebersicht  über  die  von  den 
hervorragenden  deutschen  Theatern  auf- 

feführten  Werke  und  ist  für  alle  mit 
em   Theater  in   Besiehung   stehenden 
Personen  von  besonderem  uiteresse. 

Leipzig.         Breitkopf  &  HBrtel. 

Verlag  von  E.  W.  Fritzseh  In  Leipzig. 

Carl  Piutti, 

Op.  8.    Drei   Interludien    für    Orgel. 

Jt  2,25.  [1910.] 

Op.  4.  Fünf  Choralvorspiele  für  Orgel. 

A  2,50. 
Op.l2.  Sieben  kleine  davierstücke.^  2,-^ 


628 


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Soeben  erschienen: 


[1911b.] 


« 


fe^l 


Op.  22.     Olafs  Hochzeitsreigen.     Symphoniscber  Walzer 
für  grosses  Orchester. 

Partitur  (für  den  Privatgebrauch)  netto  Ji  12,—. 
Orchestersti  m  men . 

Clavierauszug  zu  4  Händen  (v.  H.  Bischoff)-    n    ^t—'    JSi 
Op.  23.     SurSUm  COrda!    Eine  Sturm- und  Drang-Phantasie    yi 
für  grosses  Orchester. 

Partitur  (für  den  Privatgebrauch)  netto  Jü  12,—. 

Orchesterstimmen. 

Clayierauszug  zu  4  Händen  (v.  L.  Thuille).    „    6, — . 

*    Preis   für   öffentliche    Aufführungen   unterliegt  besonderer 
Vereinbarung. 

IMEiiiielieii,  Jos.  J^ibl  Verlag^. 


üj 


Der  Clavier-Lehper  1896  No.  14 1 

J.  PlSClina:  60  Exercises  progressivs  pour  Piano.  Novelle  Mition 
revue  et  augment^e  avec  des  exercises  pr^liminaires  par  Bernard  Wolff. 
Steingräber  Verlag,  Leipzig.     2  •^. 

Der  kleine  Pisclina:  48  Uebungsstücke  von  Bernhard  Wolff  zur  Einlei- 
tung von  Pischna's  60  Exercises.     Steingräber  Verlag,  Leipzig.     2  Jlf, 

Wir  hatten  schon  früher  (Jahrgang  1888,  8.  181  des  ,,C1.-L.'')  Gelegenheit, 
Pischna*8  aus^zeichnetes  Studien  werk  zu  besprechen  und  als  seine  vorzüglichste 
Eigenschaft  die  Ausbildung  zur  Selbständigkeit  und  Unabhängigkeit  beider  Hände 
von  einander  zu  bezeichnen.  Das  Werk  liegt  ietzt  in  neuer  Auflage  vor,  von 
Bernhard  Wolff  bearbeitet  und  vermehrt  durch  vorbereitende  Uebungen.  Diese 
vorbereitenden  Hebungen  dürften  sich  als  sehr  nutzbringend  erweisen,  da  die 
Pischna'schen  Hebungen  sehr  erhebliche  Anforderungen  stellen  und  die  technischen 
Schwierigkeiten  durch  sie  erleichtert  werden.  Das  zweite  Werk:  „Der  kleine 
Pischna"  ist  ein  selbständig  Werk  von  Bernhard  .Wolff,  es  ist  im  Sinne  des 
grossen  Studienwerkes  für  jüngere  Schüler  geschrieben  und  bildet  eine  treffliche 
Vorschule  für  dasselbe.  Auch  hier  ist  das  Princip  durchgeführt,  dass  beide  Hände 
verschiedene  Figuren  ausführen,  und  dass  jede  üebung  durch  alle  Tonarten  weiter- 
geführt vnrd.  [1912.] 

In  meinem  Verlage  erschien  soeben  und  ist  durch  jede  Buch-,  Kunst-  und 
Musikalienhandlung,  sowie  auch  direct  von  mir  zu  beziehen:  [1913.] 

G2,i:La.rtett 

(Hmo//) 
fiir  z-v^ei  "V^lollnexi,  Sratsolie  imd.  'V'loloiioell 

'#  componirt  von 


Teresa  Carreno, 


Partitur  Pr.  3  ^. 


Leipzig. 


Stimmen  Pr.  6  ^. 

E.  TV^.  F'ritzsch, 


Winding,  Aug.,  Op.  46.     Albumblätter.     Kleine  Ciavierstücke.     Steingräber 
Verlag,  Leipzig.     2  *M. 

unter  diesem  einfachen  Titel  verbergen  sich  neun  originelle  poetische  Cha- 
rakterstücke, als:  Ernster  Anfang,  Stimmung,  Gute  Laune,  Im  Traume,  Gespenst, 
Im  Nebel,  Im  Volkston  und  Walzer.  Diese  schönen  Piöcen  sind  unterrichtlich  sehr 
gut  ausgestattet  und  empfehlen  sich,  ihres  Gehaltes  wegen,  für  talentirte  Schüler 
auf  der  Mittelstufe.  [1^14.] 


I    llllllllllllllllMlilllllllinillMIIIIIMItlllMII   lllllllllillllllllllllllllllll'ltll    •>     •<     M 

Wilhelm  Hwtgeii,  Mmlk-yeriäg,  Leipiig. 
Neues  fOr  Concert-Institute! 

„Besin^nation**.  Studie  von  Edm. 
Neupert,  für  kleines  Orchester  be- 
arbeitet von  Edvard  Grieg.  Par- 
titur J(  2,—.    Stimmen  Ji  4, — . 

„Tor  der  Schlacht**.  Nordisches 
Tonbild   von   Edm.    Neupert,   für 

frosses     Orchester     bearbeitet      vod 
ohan  S.  Svendsen.  Partitur  JL  5,—. 
Stimmen  Ji  10,60.  [1915.] 

Trauermarsch  zuThorwaldsen's 
Beisetzung  von  J.  P.  E.  Hart  mann, 
für  grosses  Orcheister  bearbeitet  von 
Johan  S.  Svendsen.  Partitur  ja  2,—. 
Stimmen  J(  6^—. 

„In  der  Provenee^S  f^  ^^^^  ^^^ 
Orchester  von  J.  F.  E.  Hartmann. 
Partitur  Ji  6,—.  Clav.-Auszug  ^  3,—. 

„Jenseits  der  Beree^SfürMezzo- 
Sopransolo ,  Chor  una  Orchester  von 
J.  F.  E.  Hartmann.  Part.  Jt  4,-. 
Glavierauszug  Ji  3,—. 

„Concerto  eroieo**  für  Ciavier  und 
Orchester  von  Ottokar  Novicek. 
Partitur  Jf  15, — .  Stimmen  k  Ji  1  — . 
Principalstimme  mit  zweitem  Ciavier. 

Snite   (Mini«,  Intemaii,  Fiule)  poor 

Hsoikoil  avec  accomp.  d'instraments 
&  cordes  par  Uni  Henriques.  Par- 
titur Ji  1,50.  Stimmen  JH  S,öO.  Du- 
blirstimmen  ä  50  ^. 


Neuester  Opern-Succes! 

August  Enna. 

Aucassin  und  Nicolete, 

lyrisch-romantische  Oper  in  vier  Auf- 
zügen von  S.  Michaölis.  Deutsch 
von  Eug.  von  Enzberg.  Orch.- 
Partitur  (f.  Privatgebrauch)  ^  100,—. 
Ciavierauszug  mit  deutschem  Text 
Ji  16,—.    Textbuch  60  ^. 

IIMIIIIIIIIII'IIIIIMIIIIIIIIIIIMIIUIIIllllllllMltllttlllllllll>IMIItlll<MIIII    II        'I 


Verlag  von  E.  W.  Fritzsch  in  Leipzig. 

„#i!rtnif|i!  lofün". 

Ein  Liederkreis  von  F.  Rückert 

fOr  Soli  und  Chor  mit  Begleitung 
von  zwei*  Ciavieren. 


Componirt  von 


[1916.J 


W.  A.  Remy. 

Op.  le. 

Partitur  Ji  12,—.    Chorstimmen  (&  50  >4 

und  l  Jl)  Jk  8, — .    Solostimmen  (&  60  a; 

und  30  ^)  Ji  1,50. 


_  .  1 


C.  Bedistein, 

Flüflrel-  nnd  Pianino-Fabrlkant. 


üotUettoT-aat 


Sr.  Maj.  des  Kaisers  von  Deatschluid  and  Efinies  von  PreuSBen^  Ihrer  Haj.  der  Kaiserin  von  DaotsahUad  und  Königin 
von  Praussen,  Ihrer  Haj.  der  Königin  von  Eng^d,  Ihrer  Maj.  der  Königin -Begentin  von  Spanien,  Sr.  Kaiserl.  nnd 
König].  Hoheit  des  Kronprinzen  von  Deutschland  und  von  Preussen,  Sr.  Königl.  Hoheit  des  Pnnzen  Friedrioh  Carl  — 


Prensaen,   Sr.  Königl-  Hoheit  dee  Herzogs  ' 
[1917-.] 

l.O2ld0Il    ^V.       I  I-  f  *^^'^= 

40  Wlgmore  Street.       j     uj'  Fabrik: 


Edinbnigh,   Ihrer  KOnigl.  Hoheit  der  PrinEessin  Louise  v 
(Marchioness  of  Lorne). 
5—7  Johuinls-StF.  nnd  27  ZIeffel-Straase.       |     Tl«^>>lin    IV 
21  Oranaaer-StrasBe  n.  25  Wlener-Strasse.     '     ^-'^'  ""   ■^^• 
122  Betehenbergrer-Strasse. 


1  England 


—7  JobannU-Str. 


f^utiu^  *ßlüthner, 

£eipzig. 

Köntgl.  Sachs.  Hofpianofortefabrik. 


Hefiieteniit 

ir  Maj.  der  Koiterln  von  Denlichland  und  KDnIgin  von  Ppiutten, 
Sr.  Hai.  des  Kalten  ven  Oatterrelch  und  KSnlgt  «en  Ungarn, 
Sr.  Maj.  det  KDatgi  van  Dlnamarii, 
Sr.  Maj.  daa  KBnlsi  con   Griechenland, 
Ihrer  KOnigl.  Hoheit  dar  Prlnzeailn  vea  Watet. 


Flügel 


S'ianinos 


Prämiirt  mit  11  eireten  ^Velta,nA»telliuis«-Preisexi. 


CAollie  Kloppenbupg, 

hoher  Alt.  [1919k.] 

Berlin  VF.,  Kleistetr.  40  II. 
Concertvertretmig:    H.  Wolff,   Berlin. 


herzogl.  anhält.  KammersSngerin  (Sopran). 
Berlin  S.,  CamphanseastraHse  20. 
Concert-VertrotQng:       [1920t. 
Kis«!  Stara,  Btrila  W.,  lagMirsir  Str.  7 


Maiina  Dieü, 

Concert-  und  OratoriensSngerin 

(Sopran).  [19Slf.] 

Frankflirt  a.  ü.,  Sehwelzerstrasse  1. 


Verlag  von  E.  W.  Fritzscb  in  Leipzig. 

Pringle,  Oodrk-e j,  Scherzo  fttr  Cia- 
vier zn  vier  H&nden.    Jk  3,—. 

—  VierSbizzen  f.  Ciavier.  I.Impromptu. 
2.  Legende.  3.  Schlnmmerlied.  4.  Ce- 
driccio.    M  3,—  [1992.] 


>ffi>.   6^- 


r 


Am  ].  November  erschien: 


5yslemafcche  5chule  ISS 
S  S  S    der  Qavier-Z^echnik 

mit  theoretischen  Bemerkungen 
von 

J.  D.  Jordan. 

Ausgabe  in  deutscher  und  polnischer  Sprache, 

!^  3  Mark  netto. 

[l9S3a.] 

Jos-  J^'^'  Verlag  fij  Jyfüqcije/j. 


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[1»S4— .]  erflndnnfsjftlu-:  1831. 

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E^l.  preoss,  Hot-Planotorte-Fibrlk 

mit  DMnptbstrleb. 

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WeitLoBstellaDgflpreiäen  wnrds 
die  Film»  mit  d*p  gpoaaan 

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zu  Mozarfs  Clavier-Concerten 

Aug.  Winding. 

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Preis  ä,  1  Mark. 

Dienn  böcbst  empfehleaBwertben  Gadenzen   werden  in  einigen  Wochen 
Mch  Cadenzen  zu  Beethoven'*  Clavier-Concerten  folgen.        fi926c.] 

Steingräber  Verlag,  Leipzig. 


Dr.  Hngo  Riemann's 


vierte,    sorgfältig    revidirt 
den    neuesten    Ergebnissen  di 
kslisoben    Forschung    und  Kunst- 
lehre   in    Einklang    gebrach 

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kunatler     alter    und 

)it  Angabe 

jr^      ^  ^  -  ^  ihrer  Werke,    vollständige 

/^t^  ^Vf\^^     Instruraenteukunde. 

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,   »v^    Zu  beziehen  durch  Jede  Buch-  und 
Musikalienhandlung,  sowie  directvon 
Max  Hcsae'«  Verlag  in  Leipzig. 


Verlag   von   j.   ff.  Plitgell  in  UitÖj. 

J.  W.  von  Goethe's 

„üBDiiriilliiGipriiliistRiili" 

flr  gsHiselU  StiiBM  «■pHirt 

von  [1927.] 

Heinrich  Porges. 

Partitur  u.  Stimmen  Jt   1, — .      (Par- 
titnr  50  ^.     Stimmen  k  15    ^.) 


Neuer  Verlag  von  Ries&Erler 
in  Bertin. 


Eil  liedtrslniHs,  f Miifei  na  LI  Lchiui. 

OLiliiliirroiiJoliiiffliisLecluiGr, 

op.  e. 

Ko.  r.    Gefunden Jt  1,20. 

,    2.     Der  Schmied  .... 

„    3.     Mädcbenr&thsel .    .    . 

„    4.    Treue  Liebe.  (Es.  C.) . 

„     5.     Finnisches  Lied      .     . 

„    6.    AndieNatar.  (Es.  Des.) 

Von  Lllli  Lehmann  am  6.  Hovember 
In  Ihrem  Berliner  Concerte  zum 
1.  Haie  gesungen.  [19281 


p.  pabst, 

Leipzig, 

Hofliereraot  Sr.  Maj.  des 
Kaisers  von  Rnssland, 

empfiehlt  einem  geehrten  aus- 
wärtigen   muBJkalischen  Publi- 

bedeDlende  IHasikalinnhaDdlDOff 

zur  schnellen  und  billiecn  Be- 

rargung  von 

Mnsikalien,  mnsikaliselieD 

Schriften  etc. 

Preisverzeichnisse  kostenfrei. 


Joh.Siib.Bach's^iLa"n. 

Orchester  stimmen  fQr  den  praktischen 
Gebrauch  einger.  von  Gust. Schreck, 

Mnsikdirector  u.Cantor  anderThomas- 
schule  in  Leipzig.  [1930.] 


Soeben  erschien: 
No.  4.   „Christ  lag  In  Todesbandeo", 
10  Orch.-Stimmen  in  10  Heften 
zu  je  30  ^,  Orgelstimme  Jt  1,50. 
Demnächst  erscheinen: 
No,  79.   „Gott  der  Herr  Ist  Sonn  und 
Sßhild". 
106.   „Qottes  Zelt  Ist  die  allerbeste 
Zelt". 


Leipzig. 


Breltkopf  &  HSrtel. 


9U 


ha  V«1ag«  von  JaülMI  HnflUHWr,  kfinigl.  flof-Hiiaikalieafauid- 
luBg  in  Breslau,  encheinen  soeben:  [1931.] 


Nouvellee  -Coinpositioiis 


par 


Op.  83.    Huit  Morceaux  caraotfi4>fti4|iMS« 


6.  Komance. 

6.  B^vjes  d'Amour. 

7.  Sar  Ift  Lande. 

8.  Feux  foUets. 


5.  Cloches  da  soir. 

6.  Nostalgie. 

7.  Chanson. 

8.  Elegie. 


1.  Los  Odalisqaes. 

2,  Au  Camp  aes  CosaquaB. 

8.  Chanson  de  Troubadour. 
4.  Danse  des  Bayadöres. 

Op.  84.    Huit  Pi&ces  lyriques. 

1.  Au  clair  de  lune. 

2.  Dryadee. 

3.  Mäodie. 

4.  Heures  du  cröposcale. 

No.  l  2  Jü,    No.  S-6  k  1  JH  60  /<&. 

Op.  86.    Fleurs  exotiques. 

1.  Danse  ehitioise.  |      5.  Espanola. 

9.  Podme  ^otiq.Qe.  1      6.  Lögende. 

3.  Etoiles  filantes.  1       7.  Cortöge  indien. 

4.  Marche  6g3rptienne.  8.  Gazouillement  des  oiaeii^z  aus  bois. 

No.  1—7  ä  Jü  1,50,    No.  8  Ji  1,75. 

Richard  ^frauss. 

[1932b.] 

Original-GinipBsiliBien  und  Debertraoangen  für  Qavier  zd 

2  und  4  Hiuden. 

Strelehquaptett  in  Adur.    Zu  4  Händen  übertragen  von  Eich. 

Kleinmichel M.  6, — . 

Fünf  Clavl^^tdekd  zu  swei  Händen.    Complet M.  8,50. 

(No.  l  Bdur;  No.  2  Esmoll;  No.  3  Cmoll;  No.  4  As  dar;  No.  5  Desdur.) 


Veriaq  von  L,  Hofflartfi  in  Drwdan. 

Döring,  €.  H.,  Op.  128.  Fünfzehn 
CUvier-Etudenfär  jeden  fortgesdirit- 
tenen  Elementarschftler  zur  Entwlcke- 
luBg  eines  fliessenden  und  tonschöi^en 
Anschlages.    2  Hefte.    Pr.  je  JL  1.80. 

^  Op.  129.  Zwei  M&nnerchöre.  Dich- 
tungen von  Julius  GersdorfiT.  No.  1. 
In  Hochheim.  Partitur  u.  Stimmen 
Pr.  1  J(.  (Stimmen  einzeln  je  15  ^.} 
No.  2.  Auf  dem  Heimweg.  (Parti- 
tur u.  Stimmen  Pr.  1  Jf,  (Stimmen 
einzeln  je  16  4.)  [1938a.) 

Draeseke,  Felix,  Op.61.  Fünf  Ge- 
sänge für  eine  Sin^timme  mit  Piano- 
forte.  Heft  IT  Die  Lindenwirthin. 
(R.  Baumbach.)  Herbst.  (R.  fiaum- 
bach.)  Heft  2:  E9  seht  ein  lindes 
Wehen.  (R.  Baumbacn.)  Die  Bleiche 
(H.  V.  Gilm.)  Aller  Seelen.  (H.  v.  Gilm.) 
Pr.  je  Ji  1,50. 

—  Op.  62.  Vier  Gesftnge  flir  eine  Sing- 
stimme mit  Pianoforte.  Heft  1:  Beim 
neuen  Wein.  (R.  Baumbach.)  Drei 
Kameraden.  (R.  Baumbach.)  Heft  2: 
Voll  Maass.  (R.  Baumbach.)  'naus. 
(R.  Baumbaob.)    Pr.  je  Jü  1,80. 


Op. 

s. 

Op. 

3. 

Op. 
Op. 
Op. 

8. 
6. 

7. 

Op. 
Op. 

7. 

9. 

Op.  9. 
Op.  12. 
Op.  16. 

Op.  20. 

Op.  20. 
Öp.  23. 

Op.  23. 
Op.  24. 

Op.  24. 
Op.  96. 
Op.  26. 
Op.  25. 
Op.  25. 
Op.  28. 


Dieselben. 


Op.  28. 
Op.  80. 


Dieselben.    Von  Herrn.  Ley  übertriigen  zu  4  Händen. 

Sonate  in  HmoU  zu  zwei  Händen 

SerMiade  in  EsdUP  für  Blasijistrumente.     Vom  Componisten 

übertragen  zu  zwei  Händen 

Dieselbe.    Vom  Componisten  übertragen  zu  vier  Händen  .    .    . 
Stimmungsbilder.    Zu  zwei  Händen. 

No.  1.    Auf  stillem  Waldespfad 

No.  2.    An  einsamer  Quelle 

No.  3.    Intermezzo 

No.  4.    Träumerei 

No.  6.    Haidebild 

Complet 

Symphonie  in  FmolL  Vom  (Komponisten  übertrafen  zu  4  Händen. 
Ans  libllien.    Symphonie- Phantasie  in  Gdur.  Vom  Componisten 

übertragen  zu  vier  Händen 

Pon  Juan.    Tondichtung  (nach  N.  v.  Lenau)   für   ^osses  Or^ 
ehester.    Von  Ludw.  Thuille  übertragen  zu  vier  Händen 
Dieselbe.    Von  Otto  Singer  übertr.  f.  2  Claviere  zu  4  Händen    ä 
Macbeth.    Tondichtung   für   grosses   Orchester.     Von  Ludw. 

Thuille  übertragen  zu  vier  Händen 

Dieselbe.    Von  Otto  Singer  übertr.  f.  2  (Klaviere  zu  4  Händen    ä 
Tod  und  Verklärung.     Tondichtung   für   grosses    Orchester. 

Von  Otto  Singer  übertragen  zu  vier  Händen 

Dieselbe.    Von  Otto  Singer  übertr.  f.  2  Claviere  zu  4  Händen    ä 

L  Vorspiel  aus  aGuntram**.  VonOtto  Singer  übertr.  zu2Händen. 

n.  Vorspiel  aus  „Guntram*'.  VonOtto  Singer  übertr.  zu  2  Händen. 

L  Vorspielaus „Guntram**.  Von  Herrn.  Ley  ütertr.  zu  4  Händen. 

U.  Vorspiel  aus  „Guntram".  Von  Herrn.  Ley  übertr.  zu  4  Händen. 

Eulenspiegers  lustige  Streiche.    Nach  alter  Schelmenw^se  (in 

Rondoform)  für  grosses  Orchester  gesetzt.     Von  Herm.  Ley 

übertragen  zu  4  Händen 

Dieselbe.    Von  Otto  Singer  übertr  f.  2  Claviere  zu  4  Händen    ä 
mAIso  spraeh  ZarathUStra!*'  Tondichtung  (frei  nach  Friedr. 
Nietzache.)    Von  Otto  Singer  übertragen  zu  4  Händen  .    . 


M. 


1,60. 
1,80. 


-,80.  J 

1,20.' 
—,60. 
—,80. . 

3,60. 

8,-. 

6,-. 
6,-. 

6,-. 
6-. 

6,-. 

1,80. 
1,80. 
2,30. 
2,30. 


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Jos.  AiM  Verlag  in  Mlliichen. 


Musikalien 
und  Bflclier, 


deren  Bestellung  unter  ge- 
nauer Angabe  der  reep.  Titel 
an  mich  gelangt,  werden  von 
mir  prom  pt  unabillig  geliefert. 
Aufträge  aus  Ländern,  nach 
welchen  Postnachnahme  nicht 
zulässig  ist,  wolle  man  gef. 
mit  dem  event.  Geldbetrag 
versehen.  {1934Tj 

Leipzig.    E.  W.  Fritzsoh. 


Verl^ig  von 
Breitkopf  A  Hartel  in  Leipzig. 

Granville  Bantock. 

Kehama's  Fluch  (The  Curse  of  Kehama). 
Eine  Symphonie  in  24  Abtheilungen 
(Text  engl.).  [1935.] 

Abth.  I.  Die  Leiohenbestattung.  (The 
Funeral.)  Clav.-Ausz.  Jf  1 ,60. 
j,     IL  Der  Fluch  (The  Curseh  für 
3  Männerstimmen  u.  Orch. 
Clav.- Auszug  Jt  2,60. 
„  III.  Die   Erholung  (The  Reco- 
very.) Clav.-Ausz.    Jf  2,—. 
Die  Perle  von  Iran.  Oper  in  1  Aufz^g. 
Clav.-Ausz.  m.  Text  (d.U.  engl.)  .^10,—. 
^yptisehe  Ballsuite  aus  dem  Drama 
^Ramses  U."*  FürClavier  2hdje.  Ul2,— . 
Saul.  Einesymphon.Ouvert.  f.Orch.  Be- 
arbeitet für  Clavler  2hdg.  Jü  2,—. 
Songs  of  Arabia.  A  Cycle  of  8ix  Songs. 
(6  Arabische  Gesänge  mit  engl.  Text.) 
Jü  2,50. 


™">  Georg  Wille,  VioloneeUvlrtuos, 

SolovioloHellist  du  Tluat«r-  and  Ocwindliuiorehestore  >d  Leipiig, 
erbittet  Engagementsofferten  fiir  Concerte  unter  der  Adresse  HaydnStraSSe   3,  III. 


Stoßert  TeicümüUer, 

Pianist  und  leckrer  des    köha-in     Claincrspiels, 
Leiitxi^g,  T/ioinaskirchhof  17. 


Eduard  Mann,  ii'^^^i) 

Concert-  und  OratOFlensänger  (Tanor). 
Dresden,  Ostra-Allee  23. 


CODcertsängerln.      [  ifliOz.) 
Vsrtratng:  BH4«itadH  bieerUirtttiii 
li  liidHi. 


^  Otto  HintzelmanD, 


FntD  Bnttner-Glanz, 

Coneert-  n.  Oratorlenaftngerlii  (Sopnn), 
Schale  August«  Götze,     [194at] 

LeipElE,  BEihnbD&trEuse  19,  II. 


Concert-Tenor  Georg  Ritter, 

frOherBerlin,  jet^taber:    [1943t.] 

Dresden,  Pn^;erstrasse  S8. 


Kanersaier  c.  Dierich 

(T<iir).  [iM4b. 

Leipzig,  Pfaffendorfet  Str.  1 1. 
(ConcertTertretung:  H.  WoUT,  Berlin.) 


Frau  Martha  Hohlfeld, 

Coneertsftnfrerüi  (So|iran), 

sowie  Gesanglebrenn.     [1946q.] 


KamiuirsäiisffAlfniilOberltiider 

(Tenor).  [I94«h.] 

Berlin,  Ohurlottenbnrg. 
(CouoertvertTBtimg:  H.  Wolff,  Berlin.) 


Hermann  Gansehe  (Bariton), 


Eigene  Adresse:  CrenBrnmeh.  [1947c. 


Willy  9ieA€erg, 

Qenf.  [194a-.] 


Ludwig  Lauboeck, 

Violinist.        [i949z.] 

Leipzig  I  Bruderatrasae  8  I  r. 


Correepondenzea   erreichen   mich    unter 
(1960e.]  der  Adresse: 

Frankfort  a.  ■.,  Feldbergstr.  88, 1. 

Hng«  Becker,  Wjl.  Messor. 


Emil  Pinks, 

Concert-    and   Oratorieaten< 

Leipzig,  Hohe  Str.  47,  II.  [i95ic.] 

Conoertveitretnng:  H.  WollT,  Berlin. 


Elsa  RueggePy 

VloloncelUIrtwoaln.       [19638. 
Bne  de  la  Vlotolre  160,  St.  OlUes. 
Brfiiiel  (Belgien). 
Dmek 


[]»53r.] 

Concert-  und  Oratorientiüigerui  (Sopran). 
Frankrort  a.  M.,  Stanfenetnase  86  m. 
Concertvertretnng:    H.  Wolff,   Berlin. 


Edda  Wolf, 

Oesai^lebrerlii.      Ii9»a 
IieipElc,  Ffaflendorfer  Str.  5,  IL 


Elisalietli  Paleit,  "^ 

Concert-  nnd  OratorlensAivCTlo. 
illt  s.  yBinioiru,  Schule  Stookhuun- 
Vertret.:  ingai  Stera,  «irUi. 


Clara  Folseher  (Heizo-Sop) 

Leipzig,  Mahlgsiese  4. 

[1956c]  (OoBnartTertrahUig:  H.  ffolff,  B«rtiij 


Anna  Schimon-Rep, 

tl9B7— .] 

Ukreril  flr  Sologwug  u  d«  k, 
Uideait  der  ToikiuL 


Mannes  Snoer,  ■"*' 

hrfnitl  II  Aultr-  ul  ttnittininktilM. 

■I  lL.cIirer  ffii'  Har^e.  IH 

LeipElc  SedaDStrasse  13  part- 


Susun  Stade,  [less-i 

Concert-  n.  Oratorienibigeiin  (Sopran). 
Oesaaglehrerin. 

Lcipiig,  Rangttdtcr  Steawcg  41 ÜJ. 


Emma  Sperling, 

One«rt-  ml  OnUnwiiftrii  O^n 


G  esai^lehr  erln. 
Leipzig,  Dörrienstr.   13. 


[1960J.; 


Luiu  Heynsen  dHHHfru  L  Uli. 
[i9eib.]  Mvt-  ik  Inkriniifirii. 

B*rUn  W.,  SchOneberger-TJftr  41. 
ConoertTertret.  Herrn. WoUr.BerlinW. 


n  a  O.  BSdBT  ia  Ulptis 
Hieran  eioe  Beilage  von  Carl  Mersebupger  in  Leipzig. 


Leipzig,  am  19.  November  1896. 


luaiiuOicuBia-.iiM- 

ui  muaiiauuiugtt, 

iIRk  HU  FHOiur 


Verantwortlieher  Redaoteur  tmd  Verleger: 

E.  W.  Fritzseb, 

Leipzig,  KOnlgsstrasse  6. 


KYlLJahrg.]  'ß 


Daa  MusU(*li8che  WochenbUtt  erechoint  jlhrlicli  in  59  Nnmmem.  Der  Abounementabetrag 
für  das  Qu&rtal  von  13  Nummern  ist  2  Mark;  eins  einzelne  Nummer  kostet  40  Pfenniga.  Bei 
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weitere  L&nder  des  Weltpoetvereina.  —  Jahresabonnements  werden  unter  Zugrunde- 
legung  vorsteLender  Bezugsbedingongeii  berechnet. 
Die  Insertionsgebtthren  fOr  den  Baum  einer  dreigespaltenvn  Petitzeile  betragen  30  Pf. 


So.  48. 


Inhalt:  PhilDiophcn  In  thrsD  Bezlehnngen  sot  Hntlk.    Von  Benedict  Widmana.   - 

—  Barlelite  BBS  LeipEJK.  —  öobc^ '  -        "  • -■ 

langen  und  Notizen,  — ]Erit* 


Ti«s>seKhlehta:   Knslkbriefe  aui  I 


I   und  Frankfurt  b 


nnd  nMb  Ihrem  S»a  eriSatert  —  Brlsfkaiten.  —  AnielgeiL 


Philosophen  In  ihren  Beziehungen  zur  Musik. 

Von  Benedict  Wldmann. 

DaSB  einzelne  Philosophen  von  den  ftltesten  Zeiten 
bis  zur  Gegenvart  über  die  Kunst  der  Husik  ihre  An- 
sichten sowohl  voräbergehend ,  als  in  kleineren  und 
grösseren  Abhandlungen  kundgaben,  finden  wir  ganz 
natürlich  und  ihre  Aufgabe  darin  beruhend,  in  allen 
Fächern  menschlichen  Wissens  und  Könneos  den  leiten- 
den QründeD  und  Ursachen  aachzugehen.  Macht  doch 
die  Aestfaetik  des  Schönen  ja  überhaupt  den  praktischen 
Theil  der  Philosophie  aus. 

Auch  ist  es  ein  Philosoph,  der  uns  über  die  £<rfali- 
rung  (Empirie)  an  und  für  sich  leitende  Winke  an  die 
Hand  ^bt,  welche  nicht  allein  für  das  Wesen  der  Kunst, 
sondern  für  das  menschliche  Erkennen  überhaupt  von 
grosser  Bedeutung  sind.  Es  ist  Bacon,  Lord  von  Verulam 
(geb.  1561  in  London),  welcher  anf  das  erste  Nothweu- 
dige  eines  Kunstjüngers  hindeutet,  nämlich  auf  den  An- 
fang und  Weg,  den  er  einzuschlagen  hat,  um  das  hohe 
Ziel,  die  Darstellung  des  wahren  Schonen,  zu  gewinnen. 
Derselbe  schreibt:  „Ks  kann  Einer  zur  Nachtzeit  auf 
dreierlei  Weise  weiter  forlgehen.  Entweder  tappt  er  im 
Finstern  oder  er  lässt  sich  an  der  Hand  führen  oder  er 
leitet  seine  Schritte  dnrch  Hilfe  einer  Nachtleuchte.  So 
auch  mit  den  Erfahrungen  und  Versuchen.  Wenn  man 
bei  Versuchen  und  Beobachtungen  ohne  alle  Anleitung 
zu  Werke  geht,  so  ist  es  blosses  Tappen  im  Finstern; 
wenn  man  nach  dem  Rathe  der  Kenner  Versuche  anstellt: 
so  ist  es,  als  wenn  man  sich  an  der  Hand  fuhren  liesse; 


wenn  man  sich  aber  von  richtigen,  wohlverdanten,  in 
Fleisch  und  Blut  verwandelten  GrundsKtzen  leiten  ISsst: 
so  hat  man  eine  Nacbtieuchte,  die  die  Fusstritte  sichert" 
(Bacon,  Augm.  Scient.,  L.  V). 

Wenn  sich  also  ein  mit  entschiedenem  .Tonsinn  Be- 
gabter der  Tonknnst  widmen  will,  so  ist  ihm  eine  Lei- 
tung nothweudig,  will  er  nicht  „im  Finstern  tappen", 
geschehe  dieselbe  durch  einen  wohlerfahrenen,  gediegenen 
Meister  mit  guter,  lückenlos  fortschreitender  Methode 
oder  dnrch  eine  Musikschule  (Conservatorium).  Zwar  hat 
es  von  jeher  ausnahmsweise  auch  tüchtige  Autodidakte 
gegeben ;  aber  immerhin  sind  doch  gute  Erfolge  des 
Selbstunterrichts  in  der  Theorie  und  Praxis,  d.  i,  im 
Studium  eiues  Uusikinstmments,  sehr  zweifelhaft,  weil 
meist  eine  strenge  Correctur  and  Kritik  mangeln. 

Hat  nun  der  Kunstjänger  eine  gute  Schule  durch- 
gemacht, so  ist  es  fÜT  ihn  in  der  Folge  ebenso  wichtig, 
als  schwierig,  den  echten  Knnstgeschmack  durch  Besuche 
von  Concerten  und  Opern,  sowie  auch  durch  Betheiligung 
an  denselben  zu  gewinnen  nnd  zu  bewahren.  Es  kann 
dies  in  neuester  Zeit  für  denselben  oft  nicht  ohne  Zweifel 
und  mit  Sicherheit  in  der  gewissenhaften  Unterscheidung 
vom  Wahren  und  Falschen  hinsichtlich  des  Schönen  in  der 
modernen  Kunst  geschehen ,  wie  solches  leider  nur  zu 
oft  in  Facbbl&ttern  and  Zeitschriften  aufgefasst  und  ent- 
stellt wird. 

Beginnen  wir  zun&chst  mit  der  Betrachtung  der  In- 
strumentalmusik, die  man  als  reine  oder  absolute  Musik 
zu  bezeichnen  pflegt,  und  welche  in  der  Sonate,  im  Con- 
certe  nnd  in  der  Symphonie  als  grösste  Toudichtungen 
sur   Darstellung  gelangt.      Am    zweckm  fiesigst  en  glauben 


634 


wir  unser  Thema  au  behandeln ,  wenn  wir  Elritiken  von 
Gompositionen,  wie  wir  solche  in  Fachblättern  finden,  zu 
Grunde  lep;>en  und  daran  die  Aussprüche  der  Philosophen 
anknüpfen.  So  bietet  uns  Robert  Schumann,  ^Schriften 
über  Musik  und  Musiker**  (herausgegeben  von  Dr.. Hein- 
rich Simon,  I. — III.  Bd.,  Leipzi|^,  Druck  und  Verlag  von 
Ph.  Reclam  jun.),  manche  Anknüpfun^puncte.  In  der  Be- 
sprechung einer  Sonate  sagt  derselbe  (I.  Bd.,  S.  76):  „Drei 
Theile  zu  einem  Ganzen  abzuschliessen,  ist  meines  Glaubens  die 
Absichtder  Sonaten-,  auch  Concert-undSymphonie-Schreiber. 
Die  Alten  thatenes  mehr- äusserlich  in  Gestalt,  Tonart; 
die  Jüngeren  breiteten  die  einzelnen  Theile  noch  in  Unter- 
abtheilungen aus  und  erfanden  einen  neuen  Mittelsatz, 
das  Scherzo.  Man  blieb  nicht  dabei,  eine  Idee  nur  in 
einem  Satz  zu  verarbeiten,  man  versteckte  sie  in  anderen 
Gestaltungen  und  Brechungen  auch  in  den  folgenden. 
Kurz,  man  wollte  historisches  und,  als  sich  die  ganze 
Zeit  poetischer  entwickelte,  dramatisches  Interesse  hinein- 
bringen. Neuerdings  knüpfte  man  die  Sätze  noch  mehr 
zusammen  und  schloss  sie  durch  augenblickliches  Ueber- 
gehen  in  die  neuen  aneinander.  ** 

Ueber  die  in  jeder  Kunst  sich  stets  weiter  ent- 
wickelnden Formen  weist  Piaton*)  auf  das  Streben  einer 
gewissen  Freiheit  in  der  Darstellung  der  Schönheit  auf 
den  berühmten  griechischen  Maler  Zeuxis  hin  mit  den 
Worten:  „Was  Zeuxis  bezweckte,  war  wie  bei  Polyklet 
die  Schönheit,  wie  sie  die  Gesetze  seiner  Kunst  vielfach 
anders,  als  dort,  bestimmen.  Der  historisch  gebundenen 
Reflexion  erscheinen  daher  seine  Vorwürfe  als  unmöglich, 
gewagt,  stets  nach  Neuem  suchend,  abenteuerlich  und 
befremdend  ersonnen.  Und  gerade  hierin  habe  er  die 
Sicherheit  seiner  Künstlerschaft  zu  bewähren  gewusst, 
und  seine  Werke  verlangten  es:  mit  künstlerisch  ge- 
schultem Auge,  mit  dem  Auge  des  Malers  gesehen  zu 
werden.  Dem  grossen  Publicum  war  es  ebensowenig,  wie 
bei  Polyklet,  unmittelbar  fasslich,  was  er  bezweckte" 
(S.  61). 

(Fortsetzung  folgt.) 


Tagesgeschichte. 


Musikbriefe. 


Berlin. 


„Der  Frühling  naht  mit  Brausen",  so  heisst  es  im  Liede, 
„Der  Winter  naht  mit  Grausen",  so  pflegt  der  Berliner  Musik* 
roferent  hinzuzusetzen.  Musikreferent!  Welch  ein  herrliches 
Wort!  Man  sinne  nur  einen  Augenblick  über  die  beiden 
darin  enthaltenen  Begriffe  und  ihre  Zusammensetzung  nach, 
dann  wird  der  ganze  Widersinn  dieses  Metiers  klar  werden. 
Ein  beklagenswerthes  Metier,  —  allabendlich  in  zwei,  drei 
Concerte  stürzen  und  dann  noch  in  derselben  Nacht  darüber 
schreiben  oder  doch  spätestens  am  nächsten  Tage!  Was  war 
dagegen  der  Musikreferent  Sixtus  Beckmesser  für  ein  Kerl! 
Der  hörte  doch  zwei  ganze  Verse  des  Hrn.  Concertgebers 
von  Stolzing  mit  an  und  frug  dann  bescheiden:  „Seid  Ihr 
nun  fertig?"  Der  Berliner  Referent  fragt  darnach  nicht,  er 
muss  von  einem  Gemerk  ins  andere  springen,  in  der  Sing- 
akademie hört  er  ein  Stückchen  Hmoll-Messe,  in  der  Phil- 
harmonie einen  „Schnitt"  Wagner  und  kommt  noch  gerade 
recht,  in  der  Wolfsschlucht  —  pardon,  imSaalBechstein  —  den 


*)  „Die  Geschichte  der  Aesthetik  im  Alterthum  in  ihrer 
begrifflichen  Entwickelung"  dargestellt  von  Dr.  Julius  Walter, 
Prof.  der  Philosophie  in  Königsberg.  Leipzig,  O.  R.  Reis- 
land. 1893. 


Schluss  einer  Ungarischen  Rhapsodie  mitzunehmen.  Das  hin- 
dert ihn  aber  nicht,  über  alles  Gehörte  und  Ungehörte  sofort 
ein  reinlich  Sprüchlein  abzulegen  und  sich  dabei  selir  gross 
vorzukommen.  Wer  hats  auch  so^ut,  wie  er?  Wenn  Jemand 
ein  wissensohaftliches  Buch  schreibt,  ve^eiss  er,  dass  er  stren- 
ger Kritik  der  Fachgenossen  unterworfen  ist;  der  Zeitnngs- 
referent  kann  schreiben,  wie  er  will,  ohne  furchten  zu*  müssen, 
dass  ihn  Jemand  wegen  seines. Geschreibsels  am  Ohr  nimmt 
Denn-  der  Künstler  bult  die  Faust  in  der  Tasche  und  schweigt, 
um   es   mit   der  Kritik   nicht   zu  verderben;   das  Publicum 
glaubt  entweder  dem  Referenten  seines  Blättchens  oder  hält 
es  für  unnöthig,   das  fade  Zeug  einer  Beachtung  oder  gar 
Entgegnung  zu  würdigen.    Merkwürdig  ist  es,  dass  trotz  die- 
ser unverantwortlichen,   ich   will  sagen:  nicht   verantwort- 
lichen Stellung  der  Musikreferent  so  wenig  mit  seinem  be- 
quemen und  einträglichen  Amt  zufrieden  ist.  £a  gibt  gewiss 
manchen  Beruf,   der   mit  Unlust  betrieben  wird,   aber   ich 
kenne  keinen,   den  die  ihm  Obliegenden  so  ganz  offen  als 
lAstiff  und  unangenehm  bezeichnen,  wie  dies  bei  der  Musik- 
kritik der  Fall  ist.   Es  ist  zur  stehenden  Gewohnheit  gewor- 
den,  dass   am  Anfange  des  Winters  der  Musikreferent'  über 
sein  Gewerbe  stöhnt  und  jammert,  wobei  es  leicht  zu  ermessen 
ist,  wieviel  Wohlwollen  der  also  Gemarterte  den  Ausübenden 
entge^n  zu  bringen  vermag,  wieviel  Freude  an  seiner  Thätig- 
keit   ihm   im  Verlaufe  der  Concertsaison  noch  übrig  bleibt 
Wohl  Dem  also,  der  sich  die  Concerte,  die  ihn  interessiren, 
aussuchen  und  unabgestumpft  noch  die  F&higkeit  der  künst- 
lerischen Reception  be>\ahren  kann. 

Zu  den  Musikveranstaltungen,  von  denen  Jeder  Gfrenass 
zu  erwarten  berechtigt  ist,  gehören  die  jetzt  unter  der  Lei- 
tung von  Nikisch  stehenden  Philharmonischen  Con- 
certe. So  ziemt  es,  über  die  biaher  stattgehabten  hier  zuerst 
zu  berichten.  Das  Erste  begann  mit  der  ebenso  schwungvoll 
im  Haupttheil,  wie  zart  und  zauberhaft  im  Mittelsatz  vorge- 
tragenen Ouvertüre  zu  Weber V  „Euryanthe".  Die  sympho- 
nische Gabe  des  Abends  war  die  Gmoll-Symphonie  von  Brafams. 
Auch  sie  war  ausserordentlich  fein  herausgearbeitet.  Ich 
hebe  im  langsamen  Satz  die  Klarheit  in  der  Durchführung 
mit  dem  lieblichen  Hoboe-Gesang,  im  dritten  die  geistrolle 
Betonung  sonst  kaum  gehörter  Nebenstimmen,  in  der  Ein- 
leitung des  letzten  das  accelerirende  Pizzicato  der  Streicher 
und  den  enorm  breiten  Beginn  des  AUegro  selbst  hervor.  — 
Von  Neuigkeiten  gab  es  zwei  Stücke  aus  dem  M&rchendrama 
„Königskinder"  von  Ernst  Rosmer  (Pseudonym  für  Elsa  Bern- 
stein, die  in  München  lebende  Tochter  des  verehrten  Baj- 
reuther  „  Blumen vaters"  Porges).  Die  Berliner  Kritik  war 
rasch  bereit,  diese  zwei  kurzen,  eng  zur  Handlung  des 
Melodrams  gehörigen  Sätze  zu  verdammen.  So  ist  es  ja  be- 
kanntlich des  Landes  Brauch  in  Deutschland,  dass,  wenn  ein 
Künstler  einmal  einen  echten  und  erfreulichen  Erfolg  gehabt 
hat,  der  Dank  der  Nation  ihm  in  der  Weise  gezollt  wird, 
dass  man  gespannt  auf  sein  nächstes  Werk  lauert,  um  nar 
ja  schadenfroh  zu  rufen:  „Na  also,  es  war  eben  Nichts  als 
Zufall!"  Leute,  deren  Namen  man  nicht  nennen  möchte,  um 
ihnen  nicht  eine  Berühmtheit  zu  verschaffen,  die  sie  mit 
ihren  schwächlichen  Coropositionen  vergeblich  erstreben, 
wagen  es  von  dem  „geschickten  Arrangeur  von  Kinderliedem" 
Humperdinck  zu  sprechen.  Doch  genug  von  diesen  Neidingen! 
Ich  fand  beide  Stücke  durchaus  ihrem  Zweck  entsprechend, 
die  gegebene  Stimmung  des  Märchens  zu  vertiefen  und  zu 
deuten.  Das  Erste,  eine  süss  traurige  Musik  zu  den  Worten: 
„Verdorben,  gestorben",  manchmal  an  die  Stimmung  beim 
Aufgehen  des  Vorhangs  im  3.  Act  des  „Parsifal"  gemahnend, 
dann  volksliedartig  schliessend;  das  Zweite  ein  derber  Kinder- 
tanz, in  den  dann  lärmend  die  Grossen  sich  mischen;  beide 
Stücke  sind  wundervoll  instrumentirt.  —  Der  Solist  des  Abends 
war  A.  Petschnikoff,  der  das  Beethoven'sche  Violinconcert 
spielte.  Auch  das  Geschick  dieses  Geigers  ist  symptomatisch 
für  das  Berliner  Kunstleben  und  seine  Gewohnheiten:  einen 
Künstler  plötzlich  zum  Modegötzen  zu  erheben  und  ihn  dann 
wie  eine  ausgepresste  Citrone  wegzuwerfen,  wenn  man  seiner 
überdrüssig  ist. 

Eines  Abends  im  vorigen  Winter  erschien  ein  völlig 
unbekannter  Geiger  Namens  Petschnikoff  auf  dem  Podium, 
und  nach  einer  Stunde  war  er  ein  umjubelter  Künstler, 
dessen  Ruhm  in  die  Welt  hinausflog,  dessen  nun  mehrfach 
wiederholte  Concerte  von  begeisterten  Hörern  getUlIt  waren. 
Diesmal  spielte  er  das  Beethoven'sche  Violinconcert,  und 
plötzlich  fiel  Alles  über  ihn  her.  Man  Hess  kein  gutes  Haar 
an  ihm,  und  die  bekannten  Neunmalweisen  behaupteten,  dass 
sie  ja  das  immer  gesagt  hätten.  Der  Rückschlag  ist  ebenso 
ungesund,  wie  der  frühere  Ueberschwang.    Petschnikoff  ist 


i 


635 


eine  durchaus  bedeutende  Erscheinung;  über  der  virtuosen 
Technik  steht  ihm  der  reine,  stlsse,  scnlackenlose  Ton:  zart 
und  innig,  ohne  Süsslichkeit,  singt  er  auf  seinem  schönen 
Instrument  Ich  hörte  von  ihm  einmal  eine  Fuge  von  Bach, 
so  tadellos,  ohne  Eratzen  und  Gewaltsamkeit,  wie  ich  es 
auch  von  den  Berühmtesten  nicht  gehört  hatte.  Dass  er  sich 
nun  das  Beethoven'sche  Concert  gewählt  hatte,  war  falsch. 
Er  spielte  den  1.  Satz  nicht  männlich  und  gross  genug,  und 
auch  dem  letzton  fehlte  es  an  Kraft  und  Rhythmus;  er  ist 
diesem  Werke  noch  nicht  gewachsen.  Aber  er  war  ehrlich 
genug,  Etwas,  was  nicht  in  ihm  liegt,  auch  nicht  zu  afifec* 
tiren,  und  dieses  „klein,  aber  mein*'  macht  ihm  Ehre. .  Dafür 
spielte  er  den  langsamen  Satz  so  sinnig  und  weltverloren 
vor  sich  hin,  dass  man  ganz  entzückt  sich  diesem  Zauber- 
klauge  überliess.  —  Den  Schluss  des  Abends  machte  das 
„Meistersinger^nVorspiel.  Hier  nun  muss  ich  mich  gegen 
die  Auffassung  Nikisch's  verwahren,  üeber  das  Anmngs- 
tempo  wird  man  ja  streiten  können,  obwohl  ich  es  noch  nie- 
mals so  breit  gehört  hatte,  wie  diesmal.  Aber  wenn  Nikisch 
in  dem  Esdur-Mittelsatz  die  komische  Verkürzung  des  „Meister- 
singer"-Motivs  langsam,  das  unterbrechende  Lenzmotiv  schnell 
nimmt,  so  ist  das  gewiss  geistreich,  aber  es  stellt  die  Tra- 
dition auf  den  Kopf,  die  wir  dafür  doch  durch  Bülow  und 
Richter  erhalten  haben.  Besonders  Bülow  nahm  diesen  Satz 
bei  aller  Schärfe  im  Rhythmus  sehr  geschwind.  Im  weiteren 
Verlaufe  des  Stückes  blehielt  Nikisch  das  äusserst  langsame 
Tempo  bei.  Er  liebt  dies  Überhaupt,  und  ich  bin  der  Letzte, 
der  ihn  deshalb  tadelt;  aber  hier  schien  es  mir  übertrieben. 
Da  ich  nun  schon  einmal  im  Tadeln  bin,  so  wende  ich 
mich  dem  2.  Philharmonischen  Goncerte  zu^  das  mir 
reichen  Anlass  dazu  bietet.  Dieses  Goncert  sollte  eine  Ge- 
dächtnissfeier für  Anton  Brückner  sein,  und  in  der  That: 
das  Programm  enthielt  einen  ganzen  Satz,  das  aus  der  herr- 
lichen Edur  herausgerissene  Adagio!  Ich  kann  nicht  glauben, 
dass  diese  Anordnung  von  Nikisch  ausging.*)  Denn  wie  er 
sich  auch  zu  Brückner  stellen  mag:  der  Wiener  Meister  hat 
doch  verdient,  dass,  wenn  man  sein  G^dächtniss  feiert,  man 
eine  ganze  Symphonie  spielt,  auch  wenn  man  nie  wieder 
Etwas  von  ihm  aufzuführen  gedenkt.  Ich  leite  die  pietät- 
lose Handlung  auf  das  Geschäftsinteresse  des  Veranstalters 
der  Philharmonischen  Goncerte  zurück.  Hr.  Hermann  Wolff 
hat  mit  Brückner  früher  kein  Geschäft  gemacht,  als  Klind- 
worth  und  Levi  ganze  Symphonien  des  Meisters  aufführten ; 
also  Pereat  die  Pietät,  Vivat  das  Geschäft!  Nun,  dagegen  ist 
Nichts  zu  sagen.  Aber  Hrn.  Nikisch  bitten  wir  in  seinem 
Interesse:  „Pfalzgraf,  werde  hart!  Steifen  Nacken,  rücksichts- 
lose Vertretung  des  Künstlerischen  .  gegenüber  der  nackten 
Plusmacherei!"  Und  noch  ein  Wort  über  Bruckner^s  Werke. 
Ins  grosse  Publicum  werden  sie  nicht  dringen,  und  viele 
Dirigenten  sind  ihnen  nicht  grün.  Wir  aber  Alle,  die  über- 
zeugt sind,  dass  uns  Brückner  in  seinen  Werken  eine  unend- 
liche Fülle  grosser  Musik  hinterlassen  hat,  sollen  nicht  ruhen, 
immer  wieder  auf  ihn  hinzuweisen.  Er  darf  nicht  vergessen 
werden,  auch  wenn  die  oberflächliche  Kritik  noch  so  oft 
wiederholt,  was  man  ihr  ohnedies  glaubt,  dass  sie  Brückner 
nicht  versteht.  Also:  wahren  wir  Brückner  die  Treue! 
Was  nun  dem  wahrhaft  visionär  verklingenden  Adagio 
Bruckner*s  folgte,  war  sehr  geeignet,  unser  Bedauern  zur 
Entrüstung  zu  steigern.  Wie  wenn  in  eine  heilige  Handlung 
wüster  Strassen  lärm  dringt,  so  brach  nun  ein  GlavierGoncert 
von  Novaöek  los,  weithin  Schrecken  und  Ohrenschmerz  ver- 
breitend. Die  unzweideutige  Ablehnung  dieses  von  Busoni 
gewiss  virtuos  gespielten  Werkes**)  entnebt  mich  der  Mühe, 
arüber  weiter  zu  reden.  Wenn  ich  Hrn.  NovaSek  Unrecht 
thue,   so  mag  er  sich  bei  Denen  bedanken,  die  den  Kunst- 

feschmack  des  Publicums  niedrig  genug  taxirten,  um  ihm 
lese  Ohrfeige  zu  versetzen.  Warum  spielte  man  nach 
Bruckner's  Adagio  nicht  sofort  die  am  Schluss  des  Programms 
stehende  „Eroica**?  Nun,  weil  ein  Solist,  der  Einnahihe 
wegen,   nicht  zu   entbehren  ist.    Und  als  Füllsel  war  dann 

*)  Wir  auch  nicht,  denn  dieser  ausgezeichnete  Künstler 
hat  in  Leipzig  schon  vor  zwölf  Jahren,  als  es  noch  eine  That 
war,  für  den  Wiener  Meister  einzutreten,  die  ganze  l^m- 
phonie  in  einem  grossen  Theaterconcert  gebracht.      D.  Ked. 

**)  So  abfällig  auch  die  Berliner  Kritik  die  in  Rede 
stehende  Novität  abgeurtheilt  hat,  so  können  wir  immerhin 
eine  •  „unzweideutige  Ablehnung*'  nicht  mit  dem  mehrmaligen 
Hervorruf  des  Ausführenden  des  Soloparts  zusammenreimen. 
Die  Zeit  wird  ja  lehren,  ob  Hr.  Busoni  mit  der  Wahl  des 
Werkes  oder  die  Kritik  im  Unrecht  war.  D.  Red. 


noch  die  ^Hebriden*' -Ouvertüre  eingeschoben,  denn  wer  Vieles 
bringt,  wird  Manchem  Etwas  bringen. 

(Fortsetzung  folgt.) 


Frankfurt  a.  M.,  October  1896. 

Mit  seinem  1.  Abonnementconcert  eröffiiete  das  hie- 
sige Opernhaus  die  Reihe  der  diesjährigen  Goncertauffüh- 
rungen.  Welches  Interesse  das  Publicum  diesen  Opernhaus- 
concerten  entgegenbringt,  ersieht  man  daraus,  dass  das  sehr 
geräumige  Haus  immer  bis  auf  den  letzten  Platz  besetzt  ist. 
Und  es  ist  in  der  That  Vorzügliches ,  was  uns  daselbst  ge- 
boten wird.  •  Die  Eröffnungsnummer  war  eine  Lustspiel- 
Ouvertüre  von  E.  N.  V.  Rezniöek,  welche  eine  schwungvolle 
Wiedergabe  erfuhr.  Das  Haupttnema  dieser  Ouvertüre,  fast 
nur  aus  den  Intervallen  des  Dreiklangs  gebildet,  ist  zwar 
etwas  dürftig,  dagegen  ist  die  thematiscne  Arbeit,  in  der 
dieses  Thema  durch  Imitationen  und  Entehrungen  in  immer 
neuer  und  überraschender  Weise  auftritt,  hochinteressant. 
Eine  weitere  Novität  waren  Bruchstücke  aus  der  Musik  zum 
Drama  ^Königskinder**  von  Engelbert  Humperdinck.  Der 
geistreiche  Gomponist  von  „Häusel  und  Gretel*'  schlägt  hier 
ganz  andere  Saiten  an.  Das  Vorspiel  zum  3.  Act  „Verdorben 
—  gestorben^  ist  eine  künstlerisch  vornehme  Tonschöpfung, 
ernst  und  schwermüthig  von  den  klagenden  Tönen  des 
Englisch-Homs  durchzogen.  Es  erinnert  in  seiner  ganzen 
Anlage,  sowie  in  dem  überaus  glänzenden  Instrumental- 
Golorit  an  das  Vorspiel  zum  3.  Act  von  „Tristan  und  Isolde**. 
Viel  freundlicher  gestaltet  sich  das  Vorspiel  zum  2.  Act: 
„Hellafest  und  Kinderreigen**.  In  natürlicher  Anmuth  und 
Frische  fliesst  dieser  Satz  dahin,  unterstützt  durch  eine  far- 
benprächtige Instrumentation.  Beide  Novitäten  fanden  be- 
geisterte Aufnahme,  und  der  Beifall,  der  ihnen  zu  Theil 
wurde,  steigerte  sich  bis  zu  einem  mehrmalie;en  Hervorrnf 
des  Gomponisten  Humperdinck.  Mit  begreiflicher  Spannung 
wurde  dem  Auftreten  der  Sängerin  Frau  Ellen  Gulbranson, 
welche  den  solistischen  Theil  des  Abends  übernommen  hatte, 
entgegengesehen.  Waren  doch  alle  Berichte  voll  des  Lobes 
über  ihre  Leistungen  als  Brünnhilde  in  den  Bayreuther  Fest- 
spielen. Und  in  der  That«  ihre  ganze  Erscheinung,  ihr  kräf- 
tiges, voluminöses  Organ  lassen  sie  als  Vertreterin  Wagneri- 
scher Helden-Frauengestalten  besonders  geeignet  erscheinen. 
Im  Goncertsaale  jedoch  vermissten  wir,  namentlich  in  der 
Arie  der  Elisabeth  aus  „Tannhäuser**,  die  Wärme  des  Aus- 
drucks, die  seelische  Empfindung,  die  hier  zur  Geltung  kom- 
men soll.  Eine  entzückende  Wiedergabe  erfuhren  dagegen 
drei  Lieder  von  Grieg:  „Solvejg's  Wiegenlied",  „Vom  Monte 
Pincio"  und  „Ein  Schwan",  Gompositionen  von  überaus  zarter 
Stimmung  und  eigenartiger  Melodik,  welche  in  vorzüglicher 
Weise  zum  Vortrag  gelajigten.  (Wir  hörten  die  Künstlerin 
einige  Tage  später  als  Brünnhilde  in  der  „Walküre"  und 
„Götterdämmerung",  und  hier,  auf  dem  Boden,  von  dem  ihre 
Erfolge  und  ihr  Ruhm  herrühren,  leistete  sie  Grossartiges, 
wirkte  sie  erschütternd,  sowohl  durch  die  Kraft  und  Fülle 
ihres  Organs,  als  auch  durch  ihr  temperamentvolles  Spiel.) 
Die  Schlussnummer  des  Goncerts  bildete  die  Adur-Symphonie 
von  Beethoven,  welche  unter  Gapellmeister  Dr.  Rotten- 
berg's  feinfühliger  Leitung  in  vortreif lieber  Ausarbeitung 
vorgetragen  wurde. 

(Fortsetzung  folgt.) 


Berichte. 

Leipzig.  Zu  Einem  der  eindruckstiefsten  Goncerte  im 
Neuen  Gewandhause  unter  Nikisch's  Leitung  —  und 
das  will  nach  allen  bisherigen  Grossthaten  Etwas  heissen!  — 
gestaltete  sich  das  Fünfte  mit  folgendem  Programm:  Gmoll- 
Symphonie  von  Brahms,  Gesangssoli  „Solvejg^s  Wiegenlied", 
„Vom  Monte  Pincio"  und  „Ein  Schwan"  mit  Orchester  von  Edv. 
Grieg,  gesungen  von  Frau  Ellen  Gulbranson  aus  Ghristiania, 
Procession  und  Abendgebet  der  Pilger  aus  der  „Harold "-Sym- 
phonie von  Berlioz,  Schlussscene  aus  der  „Götterdämmerung" 
mit  Frau  Gulbranson  und  „Tannhäuser"  -  Ouvertüre  von 
Wagner.  Ueber  die  Bedeutung,  welche  unter  der  zeit- 
genössischen Production  die  s.  Z.  von  keinem  Geringeren 
als  Hans  v.  Bülow  als  „Zehnte"  Beethoven's,  aber  nicht  der 
Reihenfolge  nach,  bezeichnete  Gmoll-Symphonie  von  Brahms 
einnimmt,  ist  unter  ürtheilsfkhigen ,  wenn  sie  nicht  blinde 
Bruckner-Fanatiker  sind,  kein  Wort  mehr  zu  verlieren,  und 
ebenso    unantastbar  wie  ihr   Werth   war   die   Ausführung, 

48* 


636 

welche  sie  an  dem  ber.  OewuidhaoMbend  erfulir.  Es  wmt 
dies  wieder  eine  Leistung;  unseres  herrlichen  Orchesters  und 
seines  genJEilen  Dirigeuttni,  wie  sie  boreits  im  vor.  Sommer 
die  Besucher  der  hier  abgehaltenen  TosküusÜer-VeTaammlnDK 
iieniieD  gelernt  hatten,  und  sie  erweckte  wie  dun&ls  ancE 
jetzt  wieder  die  einhcHit^Bt«  Begeisterung.  Als  ansserordent- 
lich  feitifahlige  Eün^il' rin  ftkhrte  sich  Tran  Onlbronson  in 
den  poesiedurchdruii^-i  :i'  n  nnd  melodisch  und  harmonisch 
originellen  Oes&ngen  v.  n  Glrieg  in  Leipzig  ein;  sie  blendet 
nicht  durch  phanenieii:ilt  Stimmmittel,  aber  edel  and  weich 
klingt  ihr  Organ,  tinil  aas  einem  eciit«n  EOnstler^müth 
heraus  entäieEsen  die  Tone,    Man  kann  sich  dieee  drei  wun- 


ComponLsten.  Dar  einzelne  Sata  ans  der  Berlioz'schen  Sym- 
phonie erschien  mit  seinem  Stark  realistischen  Stitnmungs- 
gehalt  allerdings  in  diesem  Ooncert  etwas  deplacirt,  aber 
eine  ganz  prachtvolle  Ausflihmng  —  Hm.  Unsenstein  mit 
seinem  hervorragenden  Brfttschenspiel  ein  ganz  besonderes 
Bravo!  ~  si^hnte  mit  diesem  umstand  nach  Möglichkeit  aus. 
Dass  Frau  Gulbranson  der  Auszeichnung,  welche  ihr  in  Bay- 
reuth geworden,  werth  war,  docamentirte  ihre  weniger  durch 
physische  Mittel,  uls  ilurch  Tiefe  der  Anffassung,  packende 
wie  rührende  Ausdrnrk^. weise,  grOsste  Deutlichkeit  der  Aus- 
sprache und  unantnstliHre  Stilreinheit  hervorragende  Inter- 
pretation der  herrlichen  SohlussBcene  des  „Nibelungen- Ringes", 
welche  duroh  ein  panr,  wohl  nur  versehentliche  Text4nde- 
rungen  in  der  Wirktui-  liaam  vorübergehend  getrübt  wurde, 
Dnisom ehr  aber  lieäS  •]>■■-  grossartige  Darbietung  es  bedauern, 
dass  sie  sich  nicht  mil  <]hr  Bühne  abspielte.  Nach  der  vom 
Orchester  auter  der  tusi  mireuden  Führung  des  Hrn.  Nikisch 
mit  nicht  zu  üb  er  trotten  dem  Fener  und  Olanz  gespielten 
.Tannb&user''-Ouvertur<)  befand  sich  das  Publicum  in  einem 
Begeisterungs rausch,  wiß  er  an  dieser  Stfttto  nur  in  den  sel- 
tensten Fällen  zu  beobachten  gewesen  ist.  Ganz  über- 
raschend wirkte,  wie  schon  in  einem  von  Hrn.  Nikisch  im 
Sommer  1894  in  der  Alberthalle  dirigirteD  Concert,  auch 
diesmal  der  Schluss  der  Oaverture  mil  den  stark  hervortre- 
tenden Hörnern. 

Orcheslerleistungeii,  wie  sie  in  gleicher  Vollkommen- 
heit von  der  Winder-^t  ein 'sehen  Oapelle  bis  jetzt  noch  sei- 
len und  in  tecbuisi.Lü:  Beziehung  in  der  Alberthalle  über- 
haupt noch  von  kfliiiLin  einheimischen  Orchester  geboten 
wurden,  bildeten  diu  ijl>i,[izpuncte  des  von  Hm.  Gapeluneister 
äitt  geleiteten  3.  Gonccrtes  des  Lisst-Yereins.  Als  Unter- 
lagen dienten  ihnen  A.  Bruckner's  Romantische  Symphonie 
und  Liszt's  „Prä)udes".  Wenn  irgend  Jemand  den  eminenten 
Beruf  dieses  Künstlers  ;4iim  Dirigenten  frUher  noch  bezweifelt 
bähen  sollte  —  was  alhirdings  nur  ganz  Kurzsichtigen  oder 
traurigen  Neidingen  passirenTionnte  — ,  so  müssten  die  Wabr- 
nehmungen  in  diese  tu  Ooncert  ihn  vollatftndig  in  seiner 
früheren  Meinung  hükr.'Lrt  haben;  nicht  nnr  war  die  Aus- 
führung der  beiden  ;;t'ivi>i.s  nicht  leichten  Werke  von  TorzQg- 
lichster  technischer  Glu  e  und  Zuverlässigkeit,  sie  war  aucm 
geistig  so  erschöpfen'!  ii-.  <1  packend  in  der  Wirkung,  dass  der 
Genuss,  den  dieCompi.isinjnen  überhaupt  zu  spenden  vermögen, 
ein  unverkürzter  war.  Nach  dem  Beifall  in  sohliessen,  der  sich 
nach  den  „Pr^ludes"  zu  einem  dreimaligen  Hervorrnf  des  aus- 
gezaicbneten  Dirigenten  gUigerte,  war  der  Eindruck  der  letz- 
teren CompüMtion  der  ungleich  stärkere.  Nach  der  in  ihren 
einzelneu  Theilen  im  Werthe  so  ungleichen  Symphonie,  na- 
mentlich aber  nach  dem  nirgends  zu  einet  rechten  Oonceu- 
tratton  des  Componisten  gelangenden  letzten  Satz  wirkten  die 
gPr^ludes"  mit  ihren  ernstes  und  heiteren,  aber  überall  lichten 
Pbantasiegebilden  uucli  allerdings  wie  eine  Erlösung  von 
einem  unschönen  Tmum.  Der  entschieden  bedeutendste  Satz 
der  ßruckner'schen  äy^uphonie  ist  der  den  Charakter  eines 
Trauermarsches  besit^.eiiiieiweite,  nicht  nur  des  gedanklichen 
Materials  wegen,  sundeni  auch  aus  dem  Grunde,  weil  er  am 
einheitlichsten  gestaltet  ist.  In  seinem  thematischen  Gehalt 
sehr  abhängig  von  Richard  Wagner  und,  wo  es  sich  um 
eigene  Gedanken  handelt,  meist  sehr  schwach  auf  den  Füssen, 
aber  glatt  in  der  Form  igt  dos  Scherzo,  wahrend  der  Schluas- 
satz  eigentlich  nur  in  meinem  letzten  Anhängsel  etwas  Be- 
sonderes, ja  sogar  B<.-<i'  uteades  bietet.  Wie  dieErSndung  ist 
auoh  die  InstrumentHiii.ii  ungleich,  und  es  gehört  ein  feiner 
Blick  desDirigentendiip.u.  die  bez. Blossen  nach  Möglichkeit  zu 
verdecken,  wie  ts  an  diesem  Abend  geschah.  Immerhin  ist 
es  mit  grossen]  Dank  zu  begrUssen,  dass  der  Liszt- Verein  mit 
einer  vulUtändigen  Sv  luphonie  dem  kürzlich  verstorbenen 
Wiener  Oomponiät^u  eine  Gedenkfeier  stiftete,  und  es  ist  der 
uns  zu  Gehör  gekommeneu  Absicht,  nach  und  nach  auch  die 


übrigen  Symphonien  Bruckner's  vorzuführen,  um  dam  Publi- 
cum Gelegenheit  zur  Gewinnung  eines  eigenen  Unheils  über 
die  Bedeutung  dieses  ebenso  stark  über- wie  unteisch&tzton  Ton- 
setzer« zu  bieten,  mit  Freuden  beizustimmen  und  eine  thatsfich- 
liche  Ausführung  zu  wünschen.  Vielleicht  sieht  sich  der  so  in- 
telligente Vorstanddes  Vereinsnachdemsoglänzenden  orchest- 
ralen Ausfall  des  letzten  Conc«rtes  aber  auch  bemOsBigt,  dieDi- 
rection  seiner  AuCführnngen  ständig  den  so  oft  ausgezeichnet 
sich  bewährt  habenden  Händen  des  Hm.  Hans  Sitt  anzuver- 
trauen, und  zwar  im  Interesse  der  an&aführenden  Werke  nnd 
des  Orchesters.  Denn  es  liegt  auf  der  Hand,  dass  der  ^istige 
Connez  zwischen  dem  Letzteren  und  dem  Dirigenten  ein  viel 
innigerer  wird,  wenn  Beide  andauernd  zusammen  studiren,  als 
wenn  die  Capelle  sich  in  jedem  Concert  von  Neuem  in  die 
besonderen  Eigenheiten  des  Führers  zu  finden  hat,  mag  der- 
selbe auch  noch  so  berühmt,  genial  und  weit  her  sein.  Der- 
artige DirigentenschansteUnngen  enteprechan  im  Grunde  auch 
nicht  den  Tendenzen  eines  Liszt -Vereins,  der  es  sich  vor 
Altem  zur  Aufgabe  gestellt  hat  allen  den  Werken  todter  und 
lebender  Meister,  denen  unverdienter  Weise  der  Erfolg  vor- 
behalten blieb,  namentlich  aber  den  symphonischen  Dichtun- 
gen Liazt'a,  zur  Anerkenanng  zu  verhelfen,  wozu  eine  mög- 
Uchst  gute  Ausführung ,  nicht  aber  ein  stets  anderer  Diri- 
gent nötbig  ist.  Mit  dem  solistischen  Theil  des  frag;l.  Con- 
certes  können  wir  uns  kürzer  beEassen,  denn  weder  die  junge 
Sängerin  Frl.  Hella  Sauer  aus  Berlin,  noch  der  Violoncell- 
protessor  Hr.  Erasa  ans  Prag  entepracnen  höheren  künstleri- 
schen Erwartungen.  Bei  Frl.  Sauer,  die  entschieden  beanligt 
ist,  wurde  die  Wirkung  des  Vortrags  durch  eine  eigentfaüm- 
liche  Tonbildung  und  starkes  Tremoliren  sehr  beeinträchtigt 
Sie  hat  bei  einem  Hm.  Graziani  in  Berlin  Unterricht  gehabt, 
der  aber  wohl  selbst  Wenig  von  Gesangsbildung  veistehL 
Eine  gute  Schule  zeigte  Hr.  Prof.  Krasa  im  Vortrag  des  neuen 
Concertes  von  DvoFik ,  jedoch  ist  sein  Ton  nicht  gross  und 
der  Vortrag  ziemlich  oonventionell,  sodass  man  von  der  jeden- 
falls interessanten  Novität  keinen  rechten  Eindruck  erhielt 
Da  das  Werk  nächstens  im  Gewandhaus  gespielt  werden  niid, 
so  wollen  wir  bis  dahin  mit  einem  Urtheil  über  dasselbe 
zurückhalten,  vorausgesetzt,  dass  die  Principalstimme  dort 
besser  zur  Geltung  kommt. 

Der  Gesangverein  in  Qohlis  beging  in  vor.  Woche 
das  öOjäbrige  Jubiläum  seines  Bestehens.  Das  Festeoncert, 
welches  er  aus  diesem  Anlass  am  11.  Nov.  gab,  hatte  fi.  Hof- 
mann's  „Prometheus"  für  Solostimmen,  Chor  and  Orchestei 
zum  Inhalt  und  wurde  unter  Leitung  des  Vereinsdirigenteo 
Hm.  Schweiohertund  solistischer  Mitwirknog des  Frl.  Rost 
aus  Berlin  nnd  der  HH.  Hungar  und  Leideritz  von  hier 
ausgeflthrt.  Dieses  neue,  bereits  an  einigen  ander«n  Urten 
mit  ansehnlichem  Erfolg  aufgeführte  Chorwerk  des  in 
rüstigster  Schafl'ensthätigkeit  stehenden  Berliner  Toosetsers 
hat  seine  grosse  Eindrucksffthigkeit  auch  hier  glänzend  be- 
wiesen. Die  Musik,  in  welche  Hofmaun  den  von  Helene  Richter 
für  den  vorliegenden  Zweck  nicht  übel  gestalteten  und  versi- 
ficirten  bekannten  Sagenstoff  eingekleidet  hat,  zeichnet  sich 
zwar  nicht  durch  ureigene,  überzeugende  Originalität  in  der 
Erfindung,  wohl  aber  durch  alle  die  Eigenscnaften  aus,  die 
unumgänglich  dazu  nöthjg  sind,  das  Interesse  einer  grossen 
Hörerschiät  zwei  volle  Stunden  lang  unausgesetzt  in  ge- 
spannter und  künstlerisch  gehobener  Aufmerksamkeit  za 
erhalten.  Sie  ist  trotz  der  oben  angedeuteten  Mängel  immerhin 
reich  an  guten  und  eindringlichen  Credanken  und  hält  sich, 
was  ihr  besonders  zum  Verdienst  angerechnet  werden  musa, 
frei  von  Brutalitäten  und  Banalitäten.  Der  Gomponist  hat 
die  musikalischen  Ausdrucksmittel  für  die  heterogensten 
Stimmungen  und  Empfindungen  vollständig  in  der  Hand 
und  schaltet  und  waltet  mit  ihnen  in  modernem  Sinne,  sodass 
bei  den  abwechselungsreichen  Scenen  des  Sujets  auoh  eine 
grosse  Mannigfaltigkeit  der  musikalischen  Ausdrucksformeo 
die  Folge  ist.  Scharf,  mit  grosser  dramatischer  Lebendigkeit 
charakterisirt  sind  namentlich  die  beiden  männlichen  Solo- 
partien des  Prometheus  und  Zeus  und  von  unmittelbarer 
Wirkung  die  Okeaniden-  nnd  Funenchöre.  Aber  auch  für 
das  Lyrische  findet  der  Componist  wirklich  berzwarme  Töne, 
ohne  dabei  ins  Sentimentale  zu  ver&llen.  Dass  die  Behand- 
lung des  Orchester-  nnd  Ghorsatzes  in  Hofmann  durchaus 
einen  erfahrenen  Meister  findet,  braucht  kaum  besondere 
betont  zu  werden,  nur  schade,  dass  den  instrumentalen  For- 
derungen die  mitwirkende  Capelle  des  131.  Infanterie- Hegi- 
mente  nur  in  geringerem  Grade  gewachsen  war  und  dem 
Orchestercolorit  deshalb  die  feineren  Abstufungen  und  auch  der 
noble  satte  Farben^lanz  abgingen.  Sehr  wacker  hielt  sich  der 
Chor,  wenn  auch  ihm  gegenüber  nicht  versohwiegen  werden 


637 


darf,  dass  er  in  der  Dynamik  und  der  IntoDationssicherheit 
noch  Manches  zu  wünschen  übrig  Hess,  Mängel,  die  er  durch 
frisches  Drauf-  und  Drangehen  zu  verdecken  suchte.  Das 
Beste  an  der  Aufführung  waren  jedenfalls  die  Vertreter  der 
Solopartien:  Frl.  Marie  Kost  aus  Berlin  als  Asia  und  unsere 
einheimischen  Sänger  HH. '  Leideritz  und  Hungar  als 
Prometheus  und  Zeus.  Frl.  Bost  hat  wirklich  ganz  ausge- 
zeichnet ihre  Sache  gemacht:  die  Stimme  hatte  noch  mär 
Glanz,  als  kürzlich  in  der  Aloerthalle,  und  ihr  Vortrag  war 
durchweg  der  Situation  und  Stimmung  voll  entsprechend, 
sodass  eine  Gesammtleistung  von  unantastbarer  Güte  zu  con- 
statiren  blieb,  die  dementsprechend  auch  vom  Publicum 
durch  lauten  Beifa,!!  anerkannt  wurde.  Die  schwierige  Partie 
des  Prometheus  fand  durch  Hm.  Leideritz  eine  vorzügliche 
gesangliche  Wiedergabe,  wie  ausgezeichnete  Charakteristik, 
und  Hr.  Hungar  sang  nicht  minder  lobenswerth  nach  tech- 
nischer und  geistiger  Seite  den  Zeus,  Beide  bildeten  mit  der 
fremden  CoUegin  ein  ganz  prächtiges  Trifolium  und  fanden 
ebenfalls  reichste  Anerkennung  für  ihre  Leistungen,  die  in 
erhöhetem  Maasse  auch  der  sicheren  und  frischbelebten 
Direction  des  Hrn.  Schweichert  zufioss. 

Die  im  k.  Gonservatorium  der  Musik  am  14.  Nov. 
zu  Ehren  des  grossen  und  edlen  Wohlthäters  des  Instituts 
Prof.  Dr.  J.  Badius  veranstaltete  Gedächtnissfeier  legte  für 
die  Leistungsfähigkeit  der  altbewährten  Anstalt  ein  neues 
glänzendes  Zeugniss  ab.  Anfang  und  Schluss  bildeten  von 
Hrn.  CapellmeisterSitt  mit  der  ihm  eigenen  Gewissenhaftig- 
keit vorbereitete  und  mit  befeuerndem  Temperament  dirigirte 
Vorträge  des  Elevenorchesters,  bestehend  in  der  Ouvertüre  zu 
„Esther**  von  Händel  und  der  5.  Symphonie  (Gmoll)  von  Spohr. 
Beide  Werke  gelangten  mit  einer  solchen  Delicatesse  und 
Accuratesse  in  der  technischen  Ausarbeitung  und  dabei  so 
vorzüglich  im  Dynamischen  und  im  Stil  zur  Wiedergabe,  dass 
man  eine  Capelle  von  fertigen  Künstlern  zu  hören  wähnen 
konnte  und  anhaltender  Beifall  nach  jedem  Satz  erschallte. 
Inmitten  dieser  Programmnummem  spielte  Hr.  Heinrich 
Glaus  von  hier  mit  grosser  Fertigkeit  und  Sicherheit  und 
frisch  zugig  in  der  Auffassung  das  Hmoll-Violinconcert  von 
Saint-Sa&ns  und  Hessen  sich  Frl.  Marie  Seh  wer  er  aus  Oxford 
mit  Claviercompositionen  von  S.  Bach  (Chromatische  Phan- 
tasie und  Fuge)  und  Chopin  (Variationen  Op.  12)  und  Frl. 
Helene  Leidert  von  hier  mit  Liedern  von  H.  Sitt  („Mitter- 
'  nachf),  Schumann  („Der  Nussbaum**)  und  Brahms  (^Lindes 
Bauschen**)  hören,  und  zwar  ebenfalls  zur  grossen  Befriedi- 
gung des  Auditoriums.  Die  junge  Pianistin  zeigte  nicht  blos 
eine  sehr  flüssige  Technik,  sondern  auch   gut  entwickeltes 

feistiges  Verständniss.  Einen  besonders  nachhaltigen  Ein- 
ruck aber  hat  auf  uns  wiederum,  wie  in  den  diesjährigen 
Oeffentlichen  Prüfungen  des  Instituts,  der  tiberall  geläuterten 
künstlerischen  Geschmack  verratheqde  und  seelisch  belebte, 
dabei  sehr  feinfühlig  von  Frl.  Margarethe  Schmidt  von  hier 
am  Ciavier  begleitete  Gesang  des  Frl.  Leidert  gemacht.  Das 
junge  Mädchen  ist  unter  den  Schülerinnen  des  Instituts,  wel- 
che wir  im  Laufe  dieses  Jahres  kennen  gelernt  haben,  zweifel- 
los die  sympathischeste.  F. 

Leipzig.  Frl.  E.  Pekschen,  eine  hier  noch  unbekannte 
Pianistin,  stellte  sich  in  einem  mit  der  Sängerin  Frl.  D. 
Schmidt  gemeinschafblich  veranstalteten  Concerte  unserem 
Publicum  vor.  Frl.  Pekschen,  welche  u.  A.  Schumann^s 
„Camaval**  und  die  Liszt'sche  12.  Rhapsodie  spielte,  zeigte 
sich  den  zum  Vortrag  gebrachten  Compositionen  technisch 
fast  immer  gewachsen,  auch  gesundes  musikalisches  Em- 
pfinden war  bemerkbar.  Wenn  die  Dame  ihre  Leistungen 
zu  bedeutsameren  steigern  will,  so  bedarf  es  aber  einer  noch 
geistvolleren  Auffassung,  die  nicht  nur  die  Höhepnncte  des 
Kunstwerkes  hervorhebt,  sondern  auch  die  verborgener  lie- 
genden Schönheiten  zu  finden  und  zu  belauschen  versteht; 
ebenso  ist  auf  Gewinnung  eines  noch  modulationsfähigeren 
Anschlags  Bedacht  zu  nemmen.  Der  Gesangsbegleitung  des 
Frl.  Peschken  fehlte  es  gleichfalls  mitunter  an  feinfühliger 
Ausgestaltung.  Frl.  Schmidt  (Sopran)  sang  die  Arie  „Wie 
süss,  o  Trost  der  Nacht**  aus  HändePs  „L'allegro,  ilpensieroso 
ed  il  moderato**,  sowie  mehrere  Lieder;  sie  besitzt  wohlent- 
wickelte leichtflüssige  Coloratur  und  befleissigt  sich  sorg- 
fältiger Tongebung,  dem  sprachlichen  Theile  ihres  Gesanges 
möge  sie  aber  Ki'<^er6  Aufmerksamkeit  zuwenden,  in  dieser 
Beziehung  erscnien  Vieles  verblasst  und  undeutlich.  Der 
obligate  Flötenpart  in  der  Händel'schen  Arie  erfuhr  durch 
Hrn.  A.  Lorenz  ezacte  Wiedergabe.       F.  Wilfferodt. 


Concertumschau. 

Amsterdam.  Mat.  music.  im  Neuen  Concerthaus  (Men- 
gelberg) am  26.  Oct.:  CmoU-Symph.  v.  Haydn,  „Les  Eolides** 
V.  C.  Franck,  Vorspiel  zu  „Häusel  und  Gretel"  v.  Huraper- 
dinck,  Adagio  a.  der  Musik  zuin  Bellet  „Die  Geschöpfe  des 
Prometheus**  v.  Beethoven,  Marche  milit.  fran9.  a.  der  Suite 
algör.  V.  Saint-SaÖns,  Wbtan^s  Abschied  von  Brunn  bilde 
u.  „Feuerzauber**  a.  der  „Walküre"  v.  Wagner.  —  Abonn.- 
Conc.  daselbst  am  29.  Oct:  DmoU-Symph.  v.  Chr.  Sinding, 
„Manfred**-Ouvert.  v.  Schumann,  Verwandlungsmusik  und 
Scblussscene  des  1.  Aufzugs  a.  „Parsifal**  v.  Wagner,  Scherzo 
a.  der  „8ommemachtstraum**-Musik  v.  Mendelssohn. 

Asebersleben.  Am  l.  Nov.  Auf  führ.  y.  Schumann^s  „Das 
Paradies  und  diePeri**  durch  den  Gesangver.  (Dr.  Kubierschky) 
unt.  Solist.  Mit  wirk,  der  Frls.  Münch  a.  Frankfurt  a.  M.,  Böd- 
cher  u.  Fritsch  v.  hier,  der  Frauen  Schmidt  u.  Suchsdorf  v. 
hier  u.  der  HH.  Pinks  a.  Leipzig  ü.  Hugo  a.  Bernburg.  (Ein 
Bericht  im  „A.  A.**  ist  voller  Lob  über  die  Aufführung.  Er  con- 
statirt  die  „prachtvolle,  an muthige  0- [?]  Sopranstimme**  des  Frl. 
Münch  una  die  echte  künstlerische  Strebeusfreudigkeit  des 
Frl.  Bödcher,  während  es  von  der  Mitwirkung  des  Hrn.  Pinks 
„die  unerschöpfliche  Seelen  fülle  seines  Gesanges,  die  mit 
sich  fortreissende  Gehobenheit  des  Ausdrucks  und  die  würdige 
Tonftlhrung  stellten  seine  künstlerische  Potenz  in  das  hellste 
Licht**  hei^  und  der  „rastlose  Eifer,  die  geistvolle  Auffas- 
sung und  die  Bestimmtheit  und  staunenswerthe  Sicherheit** 
des  Dirigenten  als  die  „besten  Erfolgsbürgschaften**  für  das 
Ganze  bezeichnet  werden.) 

Bremen.  Kammermusiksoiröe  der  l^hilharm.  Gesellschaft 
am  17.  Oct.:  Clav.- Violinsonaten  v»  Brahms  (Op.  100)  u.  Beet- 
hoven (Op.  47),  Soli  f.  Clav.  v.  R.  Schumann  („Carnaval**)  u. 
f.  Viol.  V.  S.  Bach,  Beethoven  (Fdur- Romanze)  u.  B.  Dessau 
(Mazurka).  (Ausführende:  HH.  G.  Schumann  [Clav.]  u.  Dessau 
[Viol.].) 

Breslau .  Sy mph.-Concerte  der  Bresl.  Concertcap.  (Riemen- 
schneider): No.  4.  6.  Symph.  v.  Raff,  Ouvertüren  v.  Li tolff 
(„Robespierre**)  u.  Nicolai,  Seren,  v.  Moszkowski  u.  a. 
Orchesternummem,  Violin  vortrage  des  Hm.  Sobotka  („Czar- 
das-Scene**  v.  Hubay  etc.).  No.  6.  5.  Svmph.  v.  Beethoven 
symph.  Dicht.  „Der  Todtentanz**  v.  Riemenschneider, 
-Siegfried-Idyll**  v.  Wagner,  Vorspiel  zur  Oper  „Die  sieben 
Raben**  V.  Rheinberger  u.  a.  Orchesternummern,  Concert- 
stück  f.  Ob.  V.  Klughardt  (Hr.  Jochade). 

Cöln.  Musikal.  Gesellschaft  im  Oct.  (Prof.Seiss) :  4.  Symph. 
V.  Schumann,  Ouvertüren  v.  Dvor&k  („Husitska**)  u.  Rietz, 
Vorspiel  zum  „Heimchen  am  Herd**  v.  Gold  mark,  Sylphen- 
tanz V.  Berlioz,  Amoll-GKgue  v.  F.  Hiller,  Fdur-Seren. 
f.  Streichorch.  v.  Volkmann,  Adagio  f.  do.  v.  Tscha'i- 
kowsky,  Caprice  f.  Clav.  u.  Blasinstrumente  v.  Saint- 
Saöns  (HH.  Prof.  Seiss,  Wehsener,  Exner  u.  Friede),  Solo- 
vorträge der  Frau  Steinmann  (Ges.,  Lieder  v.  Zöllner, 
Ries  u.  Taubert),  der  Frls.  Atton  a.  Frankfurt  a.  M.  (Ges., 
Arie  „Die  Kraft  versagt**  v.  Goetz  u.  Lieder  v.  Brahms 
u.  Kleffel),  Meyer  (Clav.,  Cismoll-Concertstück  v.  Chami- 
nade)  u.  Ruegger  a.  Brüssel  (Violonc,  Conc.  v.  Haydn  etc.)  u. 
der  HH.  v.  d.  Back  (?)  a.  Frankfurt  a.  M.  (Ges. ,  Liebeslied 
a.  der  „Walküre**  v.  Wagner  u.  Lieder  v.  Ries  u.  Sachs), 
Lövensohn  a.  Brüssel  (Violonc,  Dmoll-Conc.  v.  Rnbinstein 
u.  Son.  V.  Boccherini)  u.  Elengel  a.  Leipzig  (Violonc,  Dmoll- 
Conc.  eig.  Comp.  etc.). 

Dortmund.  Concert  der  Liedertafel  (Armbrecht)  unter 
Solist.  Mitwirk,  der  Frau  Heisler  a.  Cöln  u.  des  Hm.  Büttner 
a.  Coburg:  Ouvertüren  v.  Beethoven  u.  Gade,  „Harald*8 
Brautfahrt**  f.  Baritonsolo,  Männerchor  u.  Orch.  v.  H.  Hof- 
mann, Chor  der  Winzer  u.  Schifier  ni.  Baritonsolo  a.  „Lo- 
reley**  v.  Bruch,  Männerchöre  a  cap.  v.  La  ebner  (Hymne 
an  die  Musik),  W.  Sturm  („unter  dem  Lindeubaum**)  und 
Burkhardt  („Im  Feld  des  Morgens  früh**),  G«sangsoli  von 
Brahms  („Mondnacht**),  Böhm  („Still  wie  die  Nacht*")  u.  A. 

Fflrth.  3.  Conc.  des  Philharmon.  Ver.  (Carl):  Jupiter- 
s^mpb.  V.  Mozart,  Rhaps.  norvög.  v.  Svendsen,  Abend- 
lied f.  Orch.  V.  Schumann- Joachim ,  Canto  del  Gondoliere  f. 
Streichorch.  v.  Mancinelli,  Scblussscene  a.  der  „Götterdäm- 
merung** V.  Wagner  (Brünnhilde:  Frau  Brema  a.  London), 
Solovorträge  der  Gen.  (Arie  „Me  voilä  seule  enfin**  v.  Gou- 
nod  etc.). 

Helslngfors.  1.  Symph. -Conc.  der  Filharm.  Sällskap 
(Kaianus):  Elsdur-Syraph.  v.  A.  Borodin,  Ouvert.  „Carneval** 
V.  Dvorak,  Solo  vortrage  des  Frl.  Norring  a.  Wien  (Ges.) 
u.  des  Hrn.  Gregorowitsch  a.  Berlin  (Viol.,  l.  Conc.  v.  Bruch). 


638 


Hlldburgbausen.  1.  Abonn.-Conc.  der  Hofcap.  a.  Mei- 
ningen  (Steinbacb) :  6.  Sympb.  v.  Beetboven,  „Earyantbe*'- 
Ouvert.  y.  Weber.  Einleit.  zum  3.  Aufzag  der  „Meistersinger^ 
V.  Wagner,  Solovorträge  des  Frl.  Woltereck  a.  Hannover 
(Ges.,  „Die  Allmacbt*'  m-  Orch.  v.  Schubert- Grimm,  „Immer 
leiser^  v.  Brabms  etc.)  u.  des  Hm.  Manigold  (FL,  Gdur- 
Gonc  V.  Mozart). 

Leipzig.  5.  Abonn.-Conc.  im  Neuen  Gewandbaus  (Ni- 
kiscb)  unt.  Mitwirk,  der  Frau  Gulbranson  a.  Gbristiania  (Ges.): 
1.  Sympb.  V.  Brabms,  Procession  u.  Abendgebet  der  Pilger 
a.  der  „Harold ''-Sympb.  v.  H.  Berlioz,  Scnlussscene  a.  aer 
.Götterdämmerung^  u.  „Tannbäuser" -Ouvert.  v.  B.Wagner, 
Lieder  „Solvejg's  Wiegenlied",  „Vom  Monte  Pincio*  u.  „Ein 
Schwan"  m.  Orcb.  v.  Grieg.  —  Am  11.  Nov.  Conc.  zur  Feier 
des  öOjäbr.  Bestehens  des  Gohliser  Gesangver.  (Schweicbert) 
m.  H.  Hofmann's  „Prometheus"  f.  Soli,  Chor  u.  Orch.  unt. 
Solist.  Mitwirk,  des  Frl.  Rost  a.  Berlin  u.  der  HH.  Hungar 
u.  Leideritz  v.  hier.  —  Gedächtnissfeier  des  k.  Conservator. 
der  Musik  f.  Prof.  Dr.  Radius  am  14.  Nov.:  Ouvertüre  zu 
„Esther"  v.  Händel  =:  das  Schülerorch.  (Sitt),  HmoU-Violin- 
conc.  V.  Saint-Saöns  «»  Hr.  Claus  v.  hier,  Claviersoli  von 
8.  Bach  (Chromat.  Phant.  u.  Fuge)  u.  Chopin  (Bdur-Variat.) 
=  Frl.  Schwerer  a.  Oxford,  Lieder  v.  H.  Sitt  („Mittemacht"), 
Schumann  („Der  Nussbanm")  u.  Brabms  („Lindes  Rauschen") 
=  Frl.  Helene  Leidert  von  hier,  Cmoll-Symph.  v.  Spohr  = 
das  Schülerorch.  (Sitt).  —  6.  Beethoven- Vortrag  des  Hrn. 
Bertrand  Roth  a.  Dresden:  Ciaviersonaten  Op.  54,  B7,  78,  79 
u.  81a.  —  Conc.  der  Singakad.  (Dr.  P.  Klengel)  unter  solist. 
Mitwirk,  der  Frauen  Lederer-Heinig,  Hohlfeld,  derFrls.  J.  G. 
Schmidt,  Jahn,  Dudensing,  Sperling  u.  Schmiedel  u.  der  HH. 
Pinks  u.  Seebach  am  16.  Nov.:  Schicksalfflied  f.  gem.  Chor  u. 
Orch.  V.  Brabms,  „Die  Flucht  nach  Egypten"  f.  Tenorsolo, 
Chor  u.  Orch.  v.  Berlioz,  Blumenmädchen-Scene  a.  „Parsifal" 
von  Wagner,  Chöre  a.  dem  „Entfesselten  Prometheus"  von 
Liszt  (Declam.:  Hr.  Taeger).  —  Conc.  des  Riedel- Ver.  (Prof. 
Dr.  Kretzschmar)  unt.  solist.  Mitwirk,  des  Frl.  Sperling,  der 
Frau  Geller  a.  Magdeburg  u.  der  HH.  Dierich  von  hier  und 
Dr.  Kraus  a.  Wien  am  18.  Nov.:  Psalm  13  f.  Tenorsolo,  Chor, 
Orch.  u.  Org.v.  Liszt,  Requiem  v.  Mozart. 

Löbau.  Am  30.  Aufführ.  v.  Haydn^s  „Schöpfung"  durch 
den  durch  Damen  verstärkten  Seminarchor  unt.  Leit.  des 
Hrn.  Zehrfeld  n.  solist.  Mitwirk,  der  Frau  Kretschmar  und 
der  HH.  Dr.  Urban  v.  hier  u.  Fiedler  a.  Görlitz.  („Das  Zu- 
sammenwirken aller  Kräfte  war",  wie  die  „O.  Z.  u.  N." 
schreiben,  „ein  so  wundervolles,  dass  ein  grossartiger  Ge- 
sammteindruck  erzielt  wurde.") 

Lflbeek.  1.  Kammermusikabend  des  Frl.  Herrmann  unt. 
Mitwirk,  der  Frau  Joachim  u.  des  Hrn.  Zajic  a.  Berlin:  Clav.- 
Violinsonaten  v.  Brabms  (Op.  100)  u.  Mozart  (Adur).  Soli 
f. Ges.  v.  Liszt  („Drei  Zigeuner"),  Cornelius  („Ein  Ton") 
W.  Taubert  („Der  Bauer  und  die  Hasen"),  Brahms  („Mai- 
nacht"), Franz  i[„Mein  Schatz  ist  auf  der  Wanderschaft") 
u.  A.,  f.  Clav.  u.  I.  Viol.  v.  Seb.  Bach  (Chaconne). 

NflrnbePg.  Volksconc.  des  Lehrer-Gesangver.  (Schmidt) 
am  25.  Oct.:  Männerchöre  v.  Ed.  Kretschmer  („Im  ger- 
manischen Lager",  m.  Clav.)  Ad.  Kirch  1  („Es  muss  ein 
Wunderbares  sein"),  G.  Weber  („Waldweben"),  F.  Hegar 
(„Rudolf  von  Werdenberg"),  V.  Becker  („Das  Kirchlein") 
u.  Silcher,  „War  ich  ein  Traum"  u.  „Zweifacher  Frühling** 
f.  Sopransolo  (Frl.  Küchle)  u.  Männerquart,  v.  Abt,  Solo- 
vorträge des  Frl.  Küchle  („Vorsatz"  V.  Lassen,  „Abschied"  v. 
Hutter  u.  „Waldesgruss"  u.  „Frühlingsblumen"  v.  Reinecke, 
Beide  ni.  oblig.  Viol.  [Hr.  Feige]).  —  4.  Conc.  des  Philharm. 
Ver.  (Mottl  a.  Carlsruhe):  „Les  PrMudes"  v.  Liszt,  „Meister- 
singer "-Vorspiel  u.  „Tannhäu8er"-Ouvert.v.  Wagner,  FmoU- 
Phant.  f.  Orch.  v.  Seh  über  t-Mottl ,  Gesangvorträge  der  Frau 
Mottl  aus  Carlsruhe  („Loreley"  v.  Liszt,  „Ständchen"  von 
R.  Strauss  etc.). 

Paris.  Lamoureux-Concerte :  18.  Oct.  6.  Symphonie  v. 
Beethoven,  Einleit.  zum  2.  Satz  der  Sympb.  „RSdemption"  v. 
C.  Franck,  „La  Jeunesse  d'Hercule"  v.  Saint-Saöns,  Vor- 
spiel zu  den  „Meistersingern"  v.  Wagner,  Capriccio  espag- 
nol  V.  Rimsky-Korsakow,  Gesang  vortrage  des  Frl.  Passama 
(u.  A.  „Chansons  de  Miarka"  v.  A.  Georges).  25.  Oct.  mit 
dem  gleichen  Programm  wie  das  Vorige,  unter  Hinzufügung 
der  Venusberg-Musik  a.  „Tannhäuser"  und  der  von  Frl.  Pas- 
sama gesungenen  „Träume"  v.  Wagner  anstatt  der  „Chan- 
sons de  Miarka"  v.  Georges.  —  Colonne-Conc.  am  2.^.  Oct.: 
Sympb.  fant.  v.  Berlioz,  sympb.  Dicht.  „Psycho"  f.  Chor  u. 
Orch.  V.  C.  Franck,  „Patrie"-Ouvert.  v.  Bizet,  Tänze  aus 
„Le  Roi  s^amuse"  v.  Delibes,  Divertissement  v.  E.  Lalo, 
„Carnaval"  v.  E.  Guiraud,    Hymne  an  die  heil.  Caecilia  f. 


Streichorch.  v.  Gounod,  Berceuse  a.  „Jocelyn'^  v*  Godard 
(Violonc:  Hr.  Baretti). 

Riga.  3.  Ciavierabend  der  Frau  Carreno  mit  Composi- 
tionen  v.  Beethoven  (Son.  Op.  53),  Chopin,  Rubinstein  (Es- 
dur-Romanze,  Gdur-Barcarolle  u.  Esour-Valse),  Schumann, 
Teresa  Carreno  (Kleiner  Walzer)  u.  Liszt  (Edur-Polon.). 

Schwelm.  1.  Kammermusikabend  der  HH.  Seipt  v.  hier 
(Clav.),  V.  Dameck,  Allner,  Forberg  u.  Scbnudt  aus  Bannen: 
Streichquartette  v.  Haydn  (Gdur)  u.  Beethoven  (Op.  59,  No.  2), 
Cmoll-ülaviertrio  v.  Brahms. 

Veraltete  Frogrammt,   sowie  Programme  ohne  Angabe  von  Ort  und 
Datum  müaaefi  vollständig  unbeachtet  Ueibeni 


Engagem3nt$  und  Gäste  in  Oper  und  Concert. 

Berlin.  Die  steiermärkische  Pianistin  Frl.  Pancera 
hat  unlängst  eine  bei  Damen  selten  vorkommende  Kraft- 
leistung dargeboten,  indem  sie  an  Einem  Abende  je  ein 
Concert  von  Grieg,  Chopin  und  Liszt  spielte.  Unter  den 
vielen  Anfängerinnen,  die  in  letzter  Zeit  hier  concertirten, 
that  sich  Frl.  Marie  Speidel,  Tochter  oder  Nichte  des  Hrn. 
Prof.  W.  Speidel  in  Stuttgart,  durch  natürliches  Talent  für 
Aut'fiEiSSung  und  gutes  musikalisches  Empfinden  hervor,    wo- 

gegen    stimmlich    nicht    Alles    nach    Wunsch    glückte.    — 
resden.  Frl.  Osbome  aus  Leipzig  sprang  kürzlich  bilfbereit 
als  Mignon  in  eine  Vorstellung  von  Thomas'  gleichnamiger  Oper 
ein   und  gewann  sich  mit  ihrem  wohllautenden  Gresang  und 
herzerfrischenden  Spiel  im  Nu  die  Herzen   des  ihr  fremden 
Publicums.  —  Oera.     Eine  vorzügliche  Acquisition  hat  Hr. 
Hofcapellmeister    Kleemann   darin   getroffen,    dass   er   Hm. 
Concertmeister  Kleitz  vom  Winderstein-Orchester  in  Di  rem 
Leipzig,  nach  collegialischem  Entgegenkommen  des  Hrn.  Ca- 
nellmeister    Winderstein,   als   Hofconcertmeister   f^   unsere 
Hofcapelle  gewonnen  hat.    —    Graz.    Unter  grossem,  herz- 
lichem Bei&U  gastirt   gegenwärtig  Frl.  Ternina  aas  Mün- 
chen  in   unserer  Stadt   und   verschafft  den  hiesigen  Opern- 
freunden  unvergessliche  Genüsse  durch  ihre  herrltcben  Dar- 
bietungen.   —    Leipzig.     Frau  Ellen  Gulbranson  hat  iuer 
als  Brünnhilde  in  der  „Walküre"  gesungen  und  mit  ihrer 
meisterhaften,  von  warmem  dramatischen  Leben  dorchdnm- 
genen  DarsteUung  grosse  BegeiFterung  erweckt.    —  Zsebo- 
pau.      Den    l.   Symphonieabend    der    hiesigen    Stadtcapelle 
verschönte  durch  seine  Mitwirkung  als  Componist  und  Pianist 
Hr.  Dr.  Johannes  Merkel  aus  Leipzig.    In  ersterer  Eigen- 
schaft  führte  er   sich   sehr   vortheilhaft  in   einer   Concert- 
Ouvertüre  und  einem  Concertwalzer  ein,  während  er  als  aus- 
führender  Künstler    sich    durch   virtuose    und    zuverlässige 
Technik,  modulationsfähigen  Ton  und  künstlerisch  geklärten 
und  warmbelebten  Vortrag  auszeichc^te. 


Kirchenmusik. 

Leipzig.  Thomaskirche:  14.  Nov.  „Ich  hebe  meine 
Augen  auf**  v.  B.  Finsterbnsch.  „Bubethal**  v.  Mendelssohn. 
15.  Hov.  „Wenn  der  Herr  die  Gefangenen  Zions  erlösen 
wird"  V.  E.  F.  Richter. 

Chemnitz.    St.  Jacobikirche:  4.  Oct.  „Feierliche  Stille'', 
geistl.  Lied  v.  G.  Albrecht.     11.  Oct.    „Agnus  Dei^  aus  der 
Messe  v.  B.  Schumann.    18.  Oct.     „Grosser  Gott,   wir  loben 
dich"  V.  J.  Haydn.    25.  Oct.  „Geh  nicht  allein  durchs  Leben" 
von  Wer  mann.      81.  Oct.    „Ein  feste  Biueg"   von  O.  NicolaL 
1.  Nov.     „Erquicke  mich  mit  deinem  Licht"  v.  Alb.  Becker. 
8.  Nov.     „Sanctus"  v.  R.  Schumann    —    St.  Johanniskirche: 
4.  Oct.     „Dankt  dem  Herrn"  v.  A.  Schröder.     11.  Oct.  „GU)tt 
mein  Heil"  v.  Hauptmann.     18.  Oct.    „Was  mein  Gott  will" 
V.  8.  Bach.    25.  Oct.   „Der  Herr  ist  mein  Hirt"  von  Lorenz. 
81.  Oct.     „Wenn  Christus  seine  Kirche  schützt"    von    Doles. 
1.  Nov.     „Wer  unter  dem  Schirm  des  Höchsten  sitzet"    von 
E.  F.  Richter.    8.  Nov.  „HiU*  mir,  Gott"  v.  Neidhardt.  —  St. 
Paulikirche:  4.  Oct.    „Wie  gross  ist  des  Allmächtigen  Güte" 
V.  Drobisch.     11.  Oct.  „Seht,  welch  eine  Liebe"  v.  A.  Becker. 
18.  Oct.  Sonntagslied  v.  V.  Schurig.    25.  Oct.    „Die  Himmel 
rühmen"  v.  Beethoven.    31.  Oct.  Psalm  11  v.  Seyrich.     1.  Nov. 
„Dich,  dich,  mein  Gott",  Lied  v.  ßach-Wüllner.  —  St.  Petri- 
kirche:    4.  Oct.     „Gloria"  v.  Grell.     11.  Oct.    „Selig  sind,  die 
Gottes  Wort  hören"  v.  Franke.     18.  Oct.   „Wie  lieblich    sind 
deine  Wohnungen"  v.  M.  Hauptmann.    25.  Oct.  „^^ig  sind, 
die  Gottes  Wort"  v.  Franke.     31.  Oct.  „Denn  seine  Wahrheit 
und  Gnade"  v.  S.  Jadassohn.     1.  Nov.  „Befiehl  du  deine  Wege" 
V.  A.  Fischer.    8.  Nov.  „Es  tagt  in  meiner  Seele"  v.  B.  Gesius. 


639 


—  St.  MarcQskirche:  4.  Oct.  „Erntedankfest*',  Lied  von 
Wermann.  11,  Oct.  „Mache  mich  selig"  von  Alb.  Becker. 
18.  Oct.  „Wie  lieblich  sind  auf  den  Bergen"  von  Richter. 
25.  Oct.  „Auf  dich,  Herr,  trau  ich"  von  Richter.  31.  Oct. 
„Also  hat  Gott  die  Welt  geliebt"  und  „So  halten  wir  es"  v. 
A.  Becker.  1.  Nov.  Psalm  100  v.  Mendelssohn.  8.  Nov.  „Se- 
lig sind,  die  Gottes  Wort  hören"  v.  A.  Becker.  —  St.  Nicolai- 
kirche: 11.  Oct.  „O  theures  Gotteswort"  v.  M.  Hauptmann. 
31.  Oct.  „Wachet,  stehet  im  Glauben"  v.  Engel.—  Schloss- 
kirche: 4.  Oct.  „Warum  betrübst  du  dich",Xied  v.  S.  Bach. 
1.  Nov.  „Herr,  du  erforschest  mich"  v.  überlöe.  8.  Nov. 
„Ach  Gott,  verlass  mich  nicht"  v.  Bemmann.  —  Michaelis- 
kirche: 31.  Oct.  „Ach  Herr,  ich  habe  vertrauet"  v.  Möhring. 

Vermischte  Mittheilungen  und  Notizen. 

*  Das  13.  Schlesische  Musikfest,  welches,  wie  schon 
mitgetheilt,  unter  Leitung  des  Hrn.  Dr.  Muck  in  Görlitz 
stattfinden  wird,  ist  definitiv  für  die  Tage  20.— 22.  Juni  1897 
festgesetzt  worden.  Die  Hauptwerke  werden  Kiel's  „Christus", 
der  1.  Aufzug  aus  „Parsifal"  von  Wagner,  die  Symphonien 
in  Omoll  von  Beethoven  und  in  Bdur  von  Schumann  und 
Brahms*  Triumphlied  sein.  Das  Orchester  wird  aus  der  ge- 
sammten  Berliner  Hofcapelle  bestehen,  die  mitwirkenden  So- 
listen wurden  noch  nicht  genannt. 

*  In  Madrid  wurde  unlängst  Wagner 's  „Fliegender 
Holländer"  als  Novität  aufgeführt,  doch  zeigte  sich  das  Pub- 
licum noch  nicht  reif  für  ein  richtiges  Verständniss  des 
Werkes. 

*  Massenet's  Oper  „Werther"  hat  kürzlich  in  Strass- 
burg  i.  E.  eine  erfolgreiche  Premiere  erlebt. 

*  Aus  Stuttgart«  meldet  man,  dass  die  neueste  Opem- 
novität  im  Hoftheater  Chabrier's  mit  Freundlichkeit  auf- 
genommene „Gwendoline"  gewesen  sei. 

*  Mit  einer  sehr  interessanten  neuen  Oper,  dem  gemein- 
schaftlichen Erzeugniss  der  Brüder  P.  und  G.  Hill em acher 
in  Paris,  „Der  Fluthgeist",  machte  am  vor.  Sonntag  das  Hof- 
theater zu  Carlsruhe  das  dortige  kunstsinnige  Publicum 
bekannt.  Bericht  über  Werk  und  Aufführung  erfolgt  in  der 
n.  No.  unseres  Bits. 

*  Eine  neue  einactige  Oper,  „Ratbold"  von  Reinhold 
Becker,  hat  jüngst  in  Mainz  zum  ersten  Male  die  Bühnen- 
feuerprobe bestanden,  und  zwar  mit  ziemlichem  Glück. 

*  Im  Eönigsstädter  Theater  zu  Cassel  wurde  unter 
freundlichem  Erfolg  die  neue  komische  Oper  „Die  Anneliese" 
von  Fritz  Baselt  aufgeführt. 

*  Das  Philodramatische  Theater  zu  Mailand  hat  kürz- 
lich die  kleine  Oper  „Dopo  l'Ave  Maria"  des  jungen  Com- 
ponisten   Alfrede   Donizetti,    eine   von   den  im    jüngsten 


Concurs  Steiner  preisgekrönten  Opern,  zur  ersten  Aufführung 
gebracht.  Da  zwei  Tage  darauf  das  Theater  aus  finanziellen 
Gründen  geschlossen  werden  musste,  so  bleibt  diese  Auffüh- 
rung vorläufig  die  einzige. 

*  Die  Philharmonisch-dramatische  Gesellschaft  zu  T  riest 
hat  am  23.  Oct.  die  für  sie  eigens  componirte  Bufib-Oper 
„La  Pupilla"  von  Gialdino  Gialdini  zum  ersten  Male  auf- 
geführt. Am  27.  Oct.  wurde  dasselbe  Werk  im  Fenice- 
Theater  (wo?)  mit  denselben  Künstlern  gegeben  und  hatte 
sich  eines  vollen  Erfolges  zu  erfreuen. 

*  In  Rio-Janeiro  (Brasilien)  will  man  die  sämmtlichen 
Opern  des  unlängst  verstorbenen  Carlos  Gomes  aufführen 
und  hat  zu  diesem  Zwecke  den  bisherigen  Director  des  San- 
Carlos-Theaters  in  Lissabon,  Hrn.  de  Freitas-Brito,  zur  üeber- 
nahme  der  Direction  für  nächste  Saison  eingeladen,  sowie 
auch  eine  Staatssubvention  von  100,000  Frcs.  verlangt,  wobei 
man  sich  anheischig  macht,  zwei  Vorstellungen  zum  Besten 
der  Hinterlassenen  des  verstorbenen  Componisten  zu  geben. 

*  Edvard  Grieg  ist  gelegentlich  seiner  Mitdirection  des 
Ersten  der  drei  Festconcerte,  welche  der  Musikverein  in 
Christiania  anlässlich  des  Jubiläums  seines  25jährigen  Be- 
stehens veranstaltet,  ausserordentlich  gefeiert  worden.  Im 
2.  und  d.  Jubiläumsconcerte  werden  Svendsen  und  Seime r 
eigene  Werke  dirigiren.  Grieg  befindet  sich  gegenwärtig  zu 
Concertzwecken  in  Wien. 

*  Der  neue  Hofcapellmeister  in  München  Hr.  Prof.  Max 
Erdmannsdörfer  debutirte  daselbst  mit  ausserge wohn- 
lichem Erfolg  als  Dirigent  des  1.  Abonnementconcertes  der 
Musikalischen  Akademie.  Das  Publicum  konnte  sich  in  Ova- 
tionen kaum  genug  thun,  und  die  Presse  contrasignirte  das 
ürtheil  desselben. 

*  Hr.  Gustav  Kogel,  der  ausgezeichnete  Capellmeister 
der  Concerte  der  Museums-Gesellschaft  zu  Frankfurt  a.  M., 
wurde  eingeladen,  am  21.  Nov.  ein  Concert  der  Philharmoni- 
schen Gesellschaft  zu  Moskau  zu  dirigiren,  und  wird  dieser 
ehrenvollen  Berufung  Folge  leisten. 

*  Die  höchste  Auszeichnung  auf  Claviere,  die  goldene 
Medaille,  erhielten  auf  der  Schweizerischen  Landesausstellung 
zu  Genf  die  HH.  C.  Rordorf&  Co.  in  Selnau-Zürich  und 
•A<  Schmidt-Flohr  in  Bern.    In  der  Abtheilung  für  Orgel 

wurde   die  gleiche  Auszeichnung  Hrn.  Fr.  Goll  in  Luzem 
ertheilt. 

Todtenliste.  Francesco  Roncagli,  Präsident  der  Phil- 
harmonischen Akademie  in  Bologna,  ehemaliger  Organist,  her- 
vorragend als  Componist  geistlicher  Musik,  f  am  1^.  October, 
85  Jahre  alt,  in  Bologna.  —  J.  C.  Boers,  Componist,  Or- 
chester- und  Chordirector,  Professor  an  der  katholischen 
Musikschule  in  Nym wegen,  später  Musikdirector  in  Delft,  f, 
84  Jahre  alt,  in  Delft. 


Kritischer  Anhang. 


Dr.  F.  Stade.  Die  Fugen  des Wohltemperirten  Claviers  von 
J.  S.  Bach  partiturmässig  dargestellt  und  nach  ihrem  Bau 
erläutert.  1.  Theil.    Leipzig,  Steingräber 's  Verlag. 

Unter  diesem  Titel  ist  ein  Werk  von  grosser  Bedeutung 
und  hohem  Werth  für  das  Studium  Joh.  Seb.  Bach^scher 
Contrapunctik  erschienen,  das  unter  den  existirenden  hoch- 
verdienstlichen Ausgaben  der  Schöpfungen  des  grossen  Ur- 
meisters  eine  Sonderstellung  einnimmt  und  seine  eigene  Rich- 
tung verfolgt.  Dr.  Stade  hat  es  unternommen,  die  Fugen 
des  Wohltemperirten  Claviers  in  der  Form  der  Partitur  zur 
Darstellung  zu  bringen,  indem  er  jede  Stimme  auf  einem  be- 
sonderen System  notirte  und  durch  kurze  Hinweise  im  Texte 
und  ausführlichere  Anmerkungen  unterhalb  desselben  den 
Bau,  die  architektonische  Kunst  dieser  Wunderwerke  der 
Ton  weit  und  den  darin  wohnenden  und  Leben  bringenden 
Geist  zu  erläutern.  Wenn  die  früheren  Bach- Ausgaben  mehr 
praktische  Zwecke  verfolgten  und  durch  eingehend  sorg- 
fältige, kritische  Revision  des  Notentextes,  genauestes  Er- 
wägen und  Ergänzen  der  Vortragsbezeichnungen  unmittelbar 
auf  die  Ausführung  wirken  sollten,  so  hat  diese  neue  von 
Stade's  Hand  die  Bestimmung,  eine  möglichst  klare  und  er- 
schöpfende Einsicht  in  den  Aufbau  der  Fugen  zu  geben,  die 
Gesetze  und  Kräfte  zur  geschlossenen,  fassbaren  und  wahr- 
nehmbaren Erscheinung  zu  bringen,   nach  welchen  das  the- 


matische und  motivische  Material  zur  Ent Wickelung  gelangt 
und  zum  gemeinsamen  Ganzen  verschmolzen  ist,  nach  wel- 
chen auch  die  bewegten  und  lebensvollen,  bei  aller  Strenge 
doch  völlig  freien  und  individuellen  Formen  angeordnet  sind. 
Durch  die  partiturmässige  Darstellung  der  Fugen  auf  drei, 
vier  oder  fünf  Systemen  wird  die  Bewegung  der  Stimmen 
erst  eigentlich  sichtbar.  Dem  Auge  des  Beobachters  zeigt 
sich  hier  deutlicher,  als  bei  der  üblichen  Zusammendrän- 
gung der  Stimmen  auf  zwei  Systeme,  die  wahrhaft  orga- 
nische Art  des  Bach 'sehen  Schaffens,  bei  dem  alle  Einzel- 
bildungen auf  ein  oder  mehrere,  innerlich  wiederum  zusam- 
mengehörige Urbild ungen  zurückverweisen  und  untereinander 
in  Wechselbeziehung  stehen.  Dem  Clavierspieler  mag  die 
Wiedergabe  der  Fugen  nach  der  gewohnten  Lesart  bequemer 
sein,  aber  das  immanente,  über  das  Aeusserliche  ninaus- 
strebende  Wissen  wird  doch  durch  das  Studium  der  Partitur 
vertieft  und  gekräftigt.  Diese  Partituren  reichen  uns,  um 
nach  Hans  v.  Bülow  zu  reden,  den  Schlüssel  zur  intimeren 
Vertrautheit  mit  dem  Riesen^eiste  Baches,  zeigen  uns  die 
Grossartigkeit  seiner  Harmonik,  die  Tiefe  und  Innigkeit 
seiner  Melodik  und  „das  erhabene  Menschenantlitz  aus  den 
bergenden  Perückenlocken  enthüllt". 

Einen  weiteren  Nutzen  vermag  die  Beschäftigung  mit 
Stade's  partiturmässige r  Darstellung  der  Fugen  dadurch  zu 
Schäften,   dass   sie   als  Vorbereitung   zum  Partiturspiel  ver- 


640 

wendet  wird.  Diese  Partituren  haben  den  besonderen  Vor- 
theii,  dass  der  Spieler  nicbt,  wie  bei  Chor-  und  Orchester- 
werken,  zu  AuslassunKSo  genöthigt,  ist,  sondern  den  ^nzen 
Text  im  wirktiohen  ClasiBrsatz  Wiedergeben  kann.  Dm  die 
TorlieEende  Ausgabe  der  Bach-Fugen,  welcher  die  von  Dr. 
Hana  Biachoff  revidirta,  im   Steingr&ber'echen    Verlage  er' 


Bchienene  dea  Wofaltamperirten  Claviers  als  Vorlage  eedient 
bat,  möglicbst  branchbar  zu  machen,  ist  dem  Werk  eine 
knrzgefasste ,   aber  ganz  zweckdienlicheLehre  vom  Contn- 

Ennct  und  von  der  Fage,  verfasst 
lern  hier  angezeigten  ersten  Theil 
des  Winters  folgen. 


Dr.  Sude,  beig«fägt 
ird  der  zweite  im  Laufe 
Louis  Bsdecker. 


'ierkasten. 


/■.  V.  IV.  Da  die  vorliegende  Nummer  unseres  Blattes 
des  allgemeinen  Busstages  halber  einen  Tag  früher,  als 
sonst,  gedruckt  werden  musste,  so  traf  Ihre  w.  Karte  zu  spät 
f&r  eine  dies  wöchentliche  Veröffentlichung  Ihrer  neulichen 
Einsendung  ein. 

B.  K.  in  C.    Wir  haben  Nichts  davon  vernommen,  dass 


die  HB.  Z,  sen.  und  jun.  gemeinschaftlich  eine  Ciavierlehr- 
anstalt in  Dr.  gritnden  woOen.  Ebensowenig  vertautet,  dsss 
sieh  durch  den  bevorstehenden  Lehrerwechsel  am  biesigeo 
k.  Conaervatorium  der  ClavierschbleTbeatand  verringern  werde. 
W.  0.  F.  in  K.  Sie  finden  in  dem  bes.  Special verzeichnies 
der  Firma  Breitkopf  &  Hftrtel  vOllig  ausreichende  Auswahl. 


Anzelgren. 


Anfragen  und  Engagements-Antrige  für  mich  bitte  ich 
fortab  an  meine  ausschliessliche  Vertretung,  die 

ConcertdirectiOD  Hermann  Wolff, 

Berlin  W.,  Am  Carisbad  10, 1.  Telegr.-Adr.:  Musikwolff, 

[1962.] 
1  richten. 

Slnion  Witecü, 

Violin  virtuos. 


Meine  geschäftliche  Vertretung  habe  ich  ausschliesslich  der 

Concertdirection  Hermann  Wolff, 

Berlin  W.,  Am  Carlsbad  19,  I.    Telegr.-Adresse:   Musikwollf, 

überwiesen  und  bitte  daram,  Anfi'agefl  und  Engagements-AntrSge  für  mich 
an  obige  Adresse  ^langen  zu  lausen.  [1963.] 


Capl  Flescli, 


Violin  virtuos. 


pädagogische  Warte  1896,  Heft  20: 

Gustav  Damm,  Clavierscbule. 

114.  Auflage.    Leipzig,  Steingräber  Verlag.    Preis  4  M. 
in  Haibfranzband  4  iVI.  80  Pf.     In  Prachtband  5  M.  20  Pf. 

Clavlerschulen  gibt  es  Legion,  aber  Reine  hat  sich  In  so  umfassender 
Welse  eine  Heimstätte  Im  muslklletaenden  deutschen  Hause  erobert,  wie  die 
vorliegende.  Und  mit  gr&sstem  Rechts;  denn  neben  dem  Relchthum  ihres 
meisterhaften  musikalischen  Inhalts  entspricht  sie  auch  In  musterglltiger 
Weise  den  pädagogischen  Anforderungen,  die  unsere  Tage  auch  an  eine 
Ciavierschute  stellen.  Die  Damm'sehe  Clavierscbule  tragt  das  ehrenhafte 
Zeichen  vieler  Neuauflagen  an  der  Stirn,  und  ihr  Werth  Ist  so  bekannt, 
dass  weitere  Worte  unnotz  sind.  Die  Jetzig'e  Auflage  Ist  Im  wahrsten 
SlDDO  des  Wortes  eine  „Huster clavierscbule". 

Wir  geben  ihr  unser  bestes  Oelsit  mit  auf  den  Weg.  [1964.] 


Dl 


Erschienen  ist:      [1966- 

Max  Hesse' s 


XII.  Jahrg.    fQf  ^^     Xn.  Jahrg 

Mit  den  Portralts  und  Biographien 
von  Felix  Mottl,  Arthur  Nikiach,  Rieh 
Str»uss ,  Felii  Weing»rtner  — 
Verzeichnisse  derHaslk-Zeltsebrlfteo 
und  der  Huslkallen -Verleger  - 
einem  ca.  25,000  Adressen  enthiliea- 
den  Adress buche  mit  Special-Verzeicfa- 
.  niasen  der  Dirigenten  der  Hllltlr- 
{ Huslkcapellen  des  deutschen  Heerei 
'  und  der  Organisten  Deutschlanils, 
Oesterreiohs,  der  Schweiz  ete. 
30  B««B  kl<  8«,  eliCMt  gtkulta  JE  \^- 


Cloewe. 

DemnAchst  erscheint: 


«irn-AiM 


Band    I:  För  Mftnnerchon    -         [1986.; 

Band  II:  Für  eine  Singstimme  u.  PImio- 

forte. 

Herausgeg.  von  Max  Kunze. 

Leipzig.      Breitkopf  ^  HMrtel. 


Verlag  mE.  W.  FRITZSOI  ii  Uipng. 

Concert 

(Fismoli) 

f-Cix  ^ianofoxte 

mit  Begleitnng  des  Orchesters 

von  [IÖ67.J 

Hans  von  Bronsart. 

Partitur  netto  3  Uark. 

Frinci palstimme  Fr.  6  Hark. 

Orchesterstimmen  compl.  12  Mark. 


Sutiu<s  TSlüthner, 

£eipzig. 

Königl.  Sachs.  Hofpianofortefabrik. 

Hotllafiranl 
Ihrar  HaJ.  dar  KtlMria  nn  DaulichlMd  und  KSnlgin  «ob  Preuittn, 
8r.  Ml),  du  Kaittri  vnn  Otttarralch  und  KBnlgi  von  Ungarn, 
8r.  Mal-  dal  KSnigi  von  Dlnamark, 
8— .1  8r.  R>J.  dat  KOnIgt  von   Grlechanland, 

Ihrar  KOnlgl.  Hohait  dar  PrInzaMin  von  Walat. 


mügel 


-^ 


S'ianinos 


Prämiirt  mit  11  ersiteo   ^Velta.iieetelluiig-»-Preisen. 


C.  Beckstein, 

Flüg^el-  und  Pianino-Fabrikaut. 

XIo  n  ierorant 

Sr.  Maj.  des  Eaisers  von  Deatschland  ucd  Könies  von  Preuaeen,  Ihrer  Maj.  der  Kaiserin  von  Oeutechland  und  Königin 
von  Praussen,  Ihi-er  Majl  der  Eanigin  von  EngWd^,  Ihrar  Maj.  der  Kasigin-Bef^ntin  vi»i  Spanien,  8r.  Kaiserl.  und 
Königl.  Hoheit  des  Kronprinien  von  Deutschland  und  von  Prenssen,  Sr.  Königl.  Hoheit  des  Fnuzeu  Friedrich  Carl  von 
Preuasen,  Sr.  KSnigl.  Hoheit  des  Hersogs  von  Edinburgh,  Ihrer  Königl.  Hoheit  der  Frinzeesiu  Loniae  von  England 
[196»—.]  (Marohioneaa  of  Lornej. 


I^oiidon  TV". 
.  40  Wigmore  Street. 


I.  F» 


rik: 


5—7  Johanols-Str.  und  27  Zlegel-Strasse. 
21  Orflnaaer-StFasse  u.  25  Wlener-Strasse. 
122  Relehrnbergep-StFasse. 


I3erUn  IV. 

5—7  JobRBDls-Str. 


lieber  UOOO  PianiBOS  nnd  Pliigel  im  Oebrancb. 

[1970—.]  GrUndiingBiahr:  188t. 


K^  preuu.  Hof-Pfuororle-Fabrlk 

mit  Dunpfbc  trieb. 

.».  COBLSNZ  -4- 


%lfi 


#« 


^i 


fidS 


Amur  mit  vielen  entea 
WeltasutelloDKiprelwii  wnrda 
die  Flrmft  mM  dar  gvoaaaii 

GoIdeneD  Prenss.  Staats-Hedallle 

ttkx  Kniut  und  iri*««nBalian  aiugezelchiiet. 
*    #    *    * 


Eximrl  nacli  allen  VelttheileiL « Dlier  die  pze  Erde  Terbreitet 


Bpeitkopf&Härtels  Deutscher  Liederverlag. 


fHlfKfi/em'mfirtf./psm-ms/s/:  JmeslJ«lemelninlbk30Pl^ 


In  diesen  Tagen  wird  anagegehen: 

Hugo  Becker, 
ConcertfeVioloDcell. 

Adur.  Op.  lO. 

Ausgabe  fDr  Violoncell  mit  Plano- 
Tortebegleitung.    Ji  5,—. 

[1072.] 

Mainz.   B.  Schott'*  SShne. 


Vertag  von  Rias  &  Brler  In  Berlin. 


!■  RcptrUin  th  JiBeph  Joaekim,  Rmil 
Sanret  m.  [1973.] 

liil.yfijaprim 

tllr  yiolioe  mit  Orebesterbefieitimf. 

Partitur  und  Stimmen  j«  H,—  n. 
Fitr  Violine  mit  Cht  vierbeg  Leitung  A  4,liO 


642 


Neues  Concertwerk 

Theodor  Oonvy: 

Polyx 


von 


£vwin  Dramat.  Concertwerk 
Clia.  in  2  Theilen  für  3  Solo- 
stimmen, Chor  a.  Orcb.  (Text  deutsch 
n.  franz.)  Partitur  ^  24,—,  28  Orch.- 
Stimmen  je  90  /i^,  Ciavierauszug  mit  Text 
M  9,—,  Chorstimmen  (deutsch)  je  60  /i^, 
Textbuch  20  4.  [1974.] 

„Der  Gesangverein  zu  Duisburg  brachte 
in  seinem  letzten  Abonnementconcert  am 
3.  Mai  1896  ein  neues  dramatisches  Con- 
certwerk, »Poljrxenac  von  TheodorOouvy, 
zur  ersten  Aufführung  Wie  die  früheren, 
so  zeichnet  sich  auch  das  neueste  Ge- 
sangswerk Gouvy^s  durch  Ideenrelch- 
thum,  treffliche  Arbeit  und  wirksame 
Gegensätze  von  Chor-  und  Solopartien 
aus." 

(„Signale"  [Leipzig],  1896,  No.  36.) 

Leipzig.        Breiticopf  &  HSrtel. 

Neuer  Verlag  von  Ries  &  Erler 
[1975.]  in  Berlin, 

Bernhard  Demn^^rdZm» 

Pianoforte,  Op.  16.    Ji  1,50. 


Musikalien 
und  Biiclier, 


deren  Bestellung  unter  ge- 
nauer Angabe  der  resp.  Titel 
an  mich  gelangt,  werden  von 
mir  prompt  undbillig  geliefert. 
Aufträge  aus  Ländern,  nach 
welchen  Postnachnahme  nicht 
zulässig  ist,  wolle  man  gef. 
mit  dem  event.  Geldbetrag 
versehen.  [1976.] 

Leipzig.    E.  W.  Fritzsch. 


Soeben  erschien: 


[1977.1 


hilippus  Dulichius. 

Vier  achtstimmige  Chöre  aus 
den  Centurien«  Herausgegeben 
und  für  den  praktischen  Gebrauch  ein- 
gerichtet von  Kudolf  Schwartz.  Par- 
titur 3  ^  n.    Jede  Stimme  30  /^  n. 

Von  der  KonigL  Hochschule  für  Musik 
in  ßeriin  zur  Aufführung  angenommen. 


Leipzig. 


Breitkopf  &  Hifrtel. 


Verlag  von  E.  W.  Fritzsch  in  Leipzig. 

Beer,  Max  Josef,  SdSr'fi^Äo" 

forte.    M  4,—.  [1978., 


Im  Verlage  von  Jlllius  HainauOPy   königl.  Hof-Musikalienhand- 
lung in  Breslau,  erscheint  soeben:  [I979J 


Secbs  (Michte 


von  Theodor  Storm 

für  eine  Singstimme  mit  P^tanoforte 

von 

Richard  MandL 

1.  imVolIcston.    2.  imVolIcston.    3.  Weihnachtslied.    4.  Die  Nachtigall 

5.  Loose.    6.  Goode  Nacht. 

Preis  3.-^. 


^^^J 


Soeben  erschienen: 


\&^ 


[1980a,] 


*  Op.  22.     Olafs  Hochzeitsreigen.     Symphonischer  ^alzer 

■  für  '  grosses "  Orchester. 

Partitur  (für  den  Privatgebrauch)   netto  Ji  12, — . 

Orchesterstimmen. 

Ciavierauszug  zu  4  Händen  (v.  H.BischofiP)-    n    5, — . 

*  Op.  23.     SurSUm  COrda!    Eine  Sturm- und  Drang-Phantasie 

für  gi-osses  Orchestef. 

Partitur  (für  den  Privatgebrauch)  netto  Ji  12, — . 
Orchesterstimmen.  . 
•Ciavierauszug  zu4Händen  (v.  L:Thuille).  *  ^    6, — '-^ 

*    Preis   ftir   öffentliche   Aufführungen   unterliegt  besonderer 
Vereinbarung. 

IMCüuelieii,  Jo».  A.il>l  Vorlagr. 


Gradus  ad  Parnassum  du 


par 


Viel  i  niste 


€mile  Sauret. 


(Technische  Studien  für 
aas  virtuose  Viohnspiel:) 

Op.  36. 

Soeben  erschien:  [1981.1 

IV.  Theil.    Seize  Caprices.     6  Mai^k. 


L  Theil  Pr.  6  Mark. 


Früher  erschienen: 
II.  Theil  Pr.  5  Mark. 


III.  Theil  Pr.  6  Mark. 


Verlag  von  Rob.  Fopbepg  m].eipzig. 

Blätter  für  die  Schulpraxis  1896.     Heft  6: 

Hesse,  Rinck,  Fischer  eto^,  87  kleine  Praeludlen  und  leiehte  Stacke 
für  Orgel  (P.  Homeyer.)     Ed.  Steingräber  No.  67. 

Ohne  gerade  hervorragende  Werke  der  Orgellitterftttir  zu  blBt^',  vereinig^  die 
vorliegende  Sammlan^  eine  Beihe  guter,  durch wee  regelmässiger  Compositionen} 
die  recht  wohl  auch  im  Gottesdienst  Verwendung  finden  können.  Die  1.  Abthei- 
lung, 50  kleine  Praeludien,  bringt  kleinere  Stücke  fär  sämmtliche  Tonarten,  die 
3.  Abtheilung  grössere  Compositionen,  ohne  aber  an.  den 'Spieler  abennässige  An- 
forderungen zu  stellen.  Der  Preis  des  Werkes  —  \  Jt  —  erscheint  in .  Anbetracht 
der  sauberen  Ausstattung  ein  niedriger.  Kg.  [198S.] 


Wilhelm  Hansen,  Hosik-Terlag,  Leipzig. 
Neue  Opchesterwerke  I 

Besignation. 

Stadie  von  Edm.  Neup.ert, 
für  kleines  Orchester' bearbeitet  von 

Edvard  Gtiidg. 

Partitur  Jf  2,—.    Stimmen  J$  4^—; 
Aasgabe  (Original)  für  Pianoforte  60  ^, 
—  00.  —  für  Violine  u.  Pianoforte  von 
Anton  Svendsen  Ji  1,—. 

EinzDg  der  Bojaren. 

bltermezZO  für  grosses  Orchester  von 

Johan  Halvorsen. 

Partitur  J6  3,50.    Stimmen  Ji  6,50. 
Aasgabe  ftir  Pianof.  von  Edvard  Orieg; 

Ji  1,80. 
Erleichterte    Ausgabe   für  Pianof.    von 

Fr.  Behr Ji  1,80. 

Ausgabe   für   Violine   und  Pianof.   von 

Anton  Svendsen  .    .    .    ,    JÜ  2,50. 
[1983.]  ...-^..  . 

andante  funeßre 

'  für  grosses  Orchester  von 

Johan  S.  Svendsen. 

Partitur  Ji  3,50.  [Stimmen  J^  6,50.  Du- 

blirstimmen  &  30  yi^. 
Ausgabe  für  Orgel,  Violine  u.  VioloncelL 

Jf  2,50. 
„        für  Orgel  allein  (G.  Matthison- 
Hansen)  .    .    .    .    Jf  1,50. 
„        für    Harmonium    und   Violine 
(A.  Reinhard)  .     .    Ji  1,50. 
„        für  Harmonium  und  Violoncell 
(A;  Reinhard).    .    Ji  1,50. 
„        für  Harmonium  allein  (R.  Rein- 
hard) .....    ^  1,—. 
„        für  Viola  u.  Pianof.  (fl.  Kitter). 

.S  1,50. 

„        für  Violine  u.  Pianof.  (Fini  Hen- 

riques)     .     .  Ji  1,50. 

„        für  Flöte  u.  Pianof.  (Joachim 

Andersen)    .    .    .    .^  1,50. 


Soeben  erschien: 


[1984.] 


Georg  Schumann. 

Sonate  Cismoll  für  Violine  u.  Ciavier 

(Jos.  Joachim  gewidmet.) 
Op.   12.  Preis:  Jt  6,—. 

Erfolgreiche  Aufführungen  in  Cöln, 
Crefeld,  Stettin,  Danzig. 

MCölnlsebe  Zeitung" :  Das  Werk  legte 
von  einer  ungewöhnlichen  tonsetzeri- 
schen  Begabung  des  jungen  Künstlers 
unzweideutiges  Zeugniss  ab. . 

Leipzig.        Friedrich  Hofmeister. 

t 

Verlag  von  E.  W.  Pritsseh  in  Leipzig. 

Besekirsky,  G^  Op.  1 1 .   Idylle  für 
Violine  mit  Pianoforte.  Jt  1,80.  [1985.] 


643 

Richard  ^trauss. 

[1986a.] 

Origtaal-Compositioiien  und  UeberlragHiigeo  für  Ciavier  zu 

2  und  4  Rinden. 

•  ■ 

Op.    2.    StPeiehquartett  in  Adur.    Zu  4  Händen  übertragen  von  Rieh. 

]Kleinmichel M.  6,—. 

Op.    3.    Fünf  ClavierstüGke  zu  zwei  Händen.    Complet M.  8,50. 

(No.  1  Bdur;  No.  2  EsmoU;  No.  3  CmoU;  No.  4  Asdur;  No.  5  Desdur.) 

Op.    3.    Dieselben.    Von  Herrn.  Ley  übertragen  zu  4  Händen .    .    .    .  M.  6,~. 

Op.    6.    Sonate  in  Hmoll  zu  zwei  Händen „   4,-^. 

Op.    7.    Serenade  in  Esdur  für  Blasinstrumente.     Vom  Componisten 

übertragen  zu  zwei  Händen „    1,60. 

Op.    7.    Dieselbe.    Vom  Oomponisten  übertragen  zu  vier  Händen  .    .    .  „    1,80. 
Op.    9.    Stimmungsbilder.    Zu  zwei  Händen. 

No.  1.    Auf  stillem  Waldespfad' .  »—,80. 

No.  2.    An  einsamer  Quelle „    1, — . 

No.  3.    Intermezzo „    1,20. 

No.  4.    Träumerei „  —,60. 

No.  6.    Haidebild „  —80. 

Op.    9.    Dieselben.    Complet -  ,  „   3,50. 

Op.  12.    Symphonie  in  Fmoll.  Vom  Componisten  übertragen  zu  4  Händen.  „   8,-. 
Op.  16.    Aus  Italien.    Symphonie-Phantasie  in  Gdur.  Vom  Componisten 

übertragen  zu  vier  Händen „   8,~. 

Op.  20.    Don  Juan.    Tondichtung  (nach  N.  v.  Lenau)   für   grosses  Or- 
chester.   Von  Lud  w.  Thuille  übertragen  zu  vier  Händen  „   6, — . 
Op.  20.    Dieselbe.    Von  Otto  Singer  übertr.  f.  2Claviero  zu  4  Händen    ä  „    6,—. 
Op.  28.    Maebeth.    Tondichtung   für   grosses   Orchester^     Von  Lud  w. 

Thuille  übertragen  zu  vier  Händen „    6,—. 

Op.  28.    Dieselbe.    Von  Otto  Singer  übertr.  f.  2  Claviere  zu  4  Händen    ä  „   6,—. 
Op.  24.    Tod  und  Verklärung.     Tondichtung   für   grosses   Orchester. 

Von  Otto  Singer  übertragen  zu  vier  Händen. „    6, — . 

Op.  24.    Dieselbe.    Von  Otto  Singer  übertr.  f.  2  Claviere  zu  4  Händen    k  „   6,—. 

Op.  25.     I.  Vorspielaus  „Guntram**.  Von  Otto  Singer  übertr.  zu2  Händen.  „    1,80. 

Op.  25.    II.  Vorspielau8„6untram**.  VonOttoSingerübertr.7u2Händen.  „    1,80. 

Op.  25.     L  Vorspiel  aus  „Guntram*'.  Von  H  e  r  m.  Ley  übertr.  zu  4  Händen.  ^   2,30. 

Op.  25.    II.  Vorspiel  aus  „Guntram".  Von  H  e  r  m .  Ley  übertr.  zu  4  Händen.  „   2,30. 
Op.  28.    Bulenspiegers  lusUge  Streiche.    Nach  alter  Schelmenweise  (in 

Rondoform)  für  grosses  Orchester  gesetzt.     Von  Herrn.  Ley 

übertragen  zu  4  Händen „   6, — . 

Op.  28.    Dieselbe.    Von  Otto  Singer  übertr.  f.  2  Claviere  zu  4  Händen   ä  „   6,—. 
Op.  30.    „Also  sprach  Zarathustral"   Tondichtung  (frei  nach  Friedr. 

Nietzsche.)    Von  Otto  Singer  übertragen  zu  4  Händen'.    .  „  8,—. 

Jo9.  AibI  Verlag  in  MOnchen. 

Cadenzen 

zu  Mozarf  s  Clavier-Concertan 

von 

Aug.  Winding. 

Dmoll,  Clor,  Eslur,  Cmoll  Aliir,  Blnr,  Dinr  (ErönigscoQcert). 

Preis  k  1  Mark. 

Diesen  höchst  empfehlenswerthen  Cadenzen  werden  in  einigen  Wochen 
auch  Gadenzen  zu  Beethoveil's  Clavier-Concerten  folgen.  [1987b.] 

Steingräber  Verlag,  Leipzig. 


644 


[1988Ü.] 


Georg  Wille,  Violoncellvirtuos, 

SolovioloDMllist  des  Theater-  nud  Ciewandhaosordiesten  lo  Leipiig, 

erbittet  Engagementsofferten  für  Concerte  unter  der  Adresse  Haydnstrasse  8,  III. 


1, 


herzogl.  anhält.  Kammersängerin  (Sopran). 
Berlin  S.|  Gamphausenstrasse  20. 

Concert-Vertretung :      [  1 989u.  ] 
Eigen  Stern,  Berlin  W.,  Iisdebnrger  Sir.  7. 

Johanna  Dietz, 

Concert-  und  Oratoriensüngerin 

(Sopran).  [1990e.] 

Frankfapt  a.  M.,  Sehweizentrasse  1. 

Stephan  Krehl, 

Lehrer  f.  Theorie  am  grosth.  Conservatorium 
Caiiamhe  (Baden).  [1991w.] 

AnsMlduDg  im  Clavierspiel 

Elisabeth  lorsbachi 

Pianistlii.  [i992g.] 

Leipzig,  Lessing-^tpasse  20,  III. 

JEidnard  '—'«^w^  r^^^^k.] 

Concept-  und  Oratopiensängep  (Tenor). 

D  p  e  •  d  e  ii|  Osträ-Allee  23. 

Conceptsängerin.     [I994y.] 
Yeriretug:  SUdenUche  Ceiceridireetien 
in  lindien. 

^'"""^^  Otto  HiDtzelmann, 

Concept-  II.  Opatopiensängep  (Tenor). 
Berlin,  W.  30.,  Eisenacher  Str.  66. 

Frau  Buttner-GlaRZ, 

Concept-  u.  Opatopiensängepin  (iSopran), 
Schule  Auguste  Qötze,    [19968.] 


Iieipsla:,  Bahnho&trasse  19,  IL 

Kaniersaiiiier  C.  Dierich 

(Tenor).  [i997a.] 

Leipzig,  Pfaffendorfer  Str.  11. 
(Concert  Vertretung:  H^mTollT,  Beplin.) 

Frau  Martha  Hohlfeld, 

Conceptsängepin  (Sopran), 

sowie  Gesanglehrerin.     [1998p.] 

lieipslg:,  König  Johannstraase  18,  part. 
CJonc.-Vertr.:  Eugen  Stepn,  Beplin. 


Concert-Tenor  Georg  Ritter, 

froher  Berlin,  jetst  aber:    [19998.] 

Dresden,  Pragerstrasse  S8. 

KanuneFsäiiierAlireiJOberlioiier 

(Tenor).  [aooog.] 

Berlin,  Gharlottenburg. 
(Ck)ncertvertretung:  H.  WollT,  Berlin.) 

nermann  Oansehe  (ßariton), 

Oratorien-,  Balladen-  und  Liedersinger. 
Vertreter:  Hepmann  Wolff,  Berlin  W. 

Eigene  Adresse:  Crensnach.  [200 Ib.] 

Willy  SieMerg, 

Genf.  [200S— .] 

Ludwig  Lauboeck, 

Violinist.        [aoosy] 

Leipzig I  Bruderstrasse  Sir. 

nomniipfiniinmtfln   ei  reiiilieii   miffh   nutor 
[2004d.|  der  Adresse: 

FpankfUPt  a.  M.,  Feldbergstr.  38,1. 

Hugo  ßeeker,  Unigl.  Messor. 

Emil  PinkSy 

Concert-    und   Oratorientenor. 

Leipzig,  Hohe  Str.  47, 11.  [doo5b.] 

Ck>noertYertretung:  H.  Wölff,  BepÜB. 

Elsa  RueggePy 

Vloloncellvirtuoslfi.      [[2006r.] 

Rue  de  la  Vietoipe  169,  St.  Oilles. 
Brfiseel  (Belgien). 

Anna  Mfflnchy    [ioo7q.] 

Concert-  und  Oratoriens&ngerin  (Sopran). 

Fpankfupt  a.  M.,  Staufenstrasse  36  in. 

Concertyertretung:    H.  Wolff,   Berlin. 

~  Edda  Wolf, 

Oesanglebpepin.       [2008t.] 
JLeipBi«:,  Pfaö'endorfer  Str.  6,  II. 


QinbcthPM 


[SOOOb.J 


Coneept-  und  Opatopiensfliigepiii. 

Alt  a.  Mezzosopran,   Schale  Stockhausen. 
Wiesbaden.    Vertret.:  Eufon  Stoni,  Berlia. 


Clara  Polseher  (Hezzo-Sopran) 

Leipzigy  MtLhlgasse  4r. 

[20ieb.](ConoertvertretaBg:  H.  Wolff,  Berlin.) 

Anna  SGUmon-Hegaii, 

Ubr«rin  fir  Soll gMUf  an  der  k. 
Akadtaüe  der  Trakiiut 

Manchen,  JIgersfrasse  8 III. 

Johaanes  Saoer,  ^'""'^ 

iarIwUt  11  Ikeiter-  iil  Imiftaaieftimfr. 

Iieipaiii:,  Sedanstrasse  13  part 

SflsuM  StaA^  p»i8-  ] 

Oonceit-  u.OratorienSftngexla  (Sopian). 
Gesanglehpepin. 

Leipiig,  Ranstidter  Steinweg  49  ffi. 

Emma  Sperling, 

Concert-  und  OratoriensiagariB  ^rvis. 

Oesanglehpepin. 

Leipzig,  Ddrrienstr.   13.     [2014x.^ 

Lulu  Heynsen  (Iwiiipnui  i.  Ut), 
[aoi5g.]  IMer-  ud  üntiriMdiferii. 

Beplin  W.,  Schöneberger-Üfer  41. 
Concertvertret  Hepm.  Wolff,  BerlinW. 

Cficilie  Kloppenba^e, 

hoher  Alt.  [2016i.] 

Berlin  W.,  Kleiststr.  40  IL 
Concertvertretung:    H.  Wolff,   Berlin. 


OttoHeib, 


[80172.] 
fursü.    Hofconcertmeister    in  Qc 
empfiehlt  sich  zu  Concerten. 


iScrngäbunffen,  zugleiclj  Xeiifaden  für 
den  UnferricJjf  von  jNcfo/f  fromme. 

Aufgabe  für  hohe  und  tiefe  Stimmen  in  zwei  Abtheilungen  k  2  J$, 

A.  Braner  in  Dresden.  [9018—.] 


Dnick  yon  G.  O.  BMer  in  Leipsig. 


Leipzig,  am  26.  November  1806. 


Surt  limmiuai  Bicl-,  Kui^ 

lll  IlllUUlUUUUItB, 

diA  iili  FnttBtii  n 


V«rantwortlioher  Redaoteor  nnd  Verleger: 

X.W.  Fritisoh, 

LellXElg,  KSnlgutraan  6. 


XXmjahrg.] 


Das  Musikalische  Wochenblatt  erscheint  j&htlicb  in  69  Nommeni.  Der  Äbonnement^betrae 
fllr  das  Quartal  vod  ISNnmmarn  ist  2  Mark;  eine  einzelne  Nummer  kostet  40  Pfennige.  Bei 
directer  &ankirt«r  EreuzbandBendnns:  treten  nachstehende  vierteljährliche  Abonnements- 
preise in  Kraft:  S  Mark  50  Pf.  für  das  Deutsche  Eeich  und  Oesterreich.  —  8  Mark  75  Pf. 
fllr  weitere  Länder  des  Weltpostvereins.  —  Jahresabonnements  werden  anter  Zugrunde- 
legung vorstehender  BeEUgsbedingungen  berechnet. 
Die  Insertionsgebflhren  für  den  Baum  einer  dreigespaltenen  Petitzeile  hetnigen  30  Pf. 


No.  49. 


;:  Fhllaaapb«D  in  ibren  BeilehanBaD  eut  Holik.  Von  Benediot  Widraann.  (ForUetziing.]  —  Da»  Loe«e-DankmaI  In  Klei.  Von  Prof.  Dr.  C,  Fr. 
HiUlar.  —  TagasgsschiobM:  Miuikbrlsrs  ans  Carlambe,  Frankfnct  a.  H,  (Fortsetxiuie]  and  UambnrK.  —  BeriDfatB.  —  CODceitunuebWL  — 
EnEKKsineiila  nnd  Gäate  la  Oper  und  ConosTt.  —  Elrobsamiuik.  —  VetmUebM  MlttbeUimKen  und  NoCUen.  —  Offensr  SprocliiaaL  —  Srlef- 


kMtao.  —  Anzrigen. 


Philosophen  in  ihren  Beziehungen  zur  Musilc 

Von  Benedlot  Wldmann. 

(Fortsetzung.) 

In  einer  Kritik  der  Sonate  von  F.  Lachner,  Op.  39, 
beisBt  es  (I,  S.  114):  „Mna  findet  in  dieser  Sonate,  was 
man  will:  —  Melodie,  Form,  Khjthmus  (in  dem  er  jedoch 
am  Bchw&chsteD  erfindet),  FIusb,  Klarheit,  Leichtigkeit, 
Correctheit,  nnd  dennoch  rührt  Nichts,  fasat  Nichts,  dringt 
Nichts  tiefer  als  bis  in  das  Ohr.  Wir  glaubten,  die 
Schuld  läge  an  unserer  Stimmung,  und  legten,  nm  den 
späteren  Eindruck  mit  dem  ersten  zu  vergleichen,  die 
Sonate  geflissentlich  lange  Zeit  bei  Seite,  fragten  anch 
Andere  am  ihre  Meinung;  dasselbe  Resultat,  dieselbe 
Antwort." 

Nach  der  knrzen  Erläuterung  Schumann'a  über  die 
von  ihm  anerkannte  Form  der  betreffenden  Camposition 
fehlt  es  derselben  unzweifelhaft  an  der  Erfindung,  Phan- 
tasie, der  Seele  des  Knustwerks,  welche  in  den  Hörern 
als  Stimmungsausdrack  widerklingen  soll,  gefühlt  sein 
will.  Es  darf  hier  wohl  der  Ausspruch  des  Philosophen 
Aristoxenes  seine  Anwendung  finden,  welcher  behauptet: 
„In  allen  muaikalischeu  Fragen  sei  nur  dos  unmittelbare 
Urtlieil  der  Wahrnehmung  entscheidend  ...  Zu  musika- 
lischem Verständniss  gehören  unumgftnglich  Wahrnehmung 
und  Gedächtniss  .  .  ,  Alles  äussere  Thun  habe  sein  Ziel 
in  dem  Verständniss,  und  dieses  sei  ein  tief  in  der 
Seele  Verborgenes,  was  der  Menge  nicht  zugänglich  sei" 
(S.  790—791). 


„Der  Proceas,  welcher  den  Tondichter  diese  oder 
jene  Grnndtonart  zur  Aussprache  seiner  Empfindungen 
wählen  lässt,  ist  unerklftrbar,  wie  das  Schaffen  des  Genius 
selbst,  der  mit  dem  Gedanken  zugleich  die  Form,  das 
Geßtss  gibt,  das  Jenen  sicher  einscbliesst.  Der  Toodichter 
trifi't  daher  unmittelbar  das  Rechte,  wie  der  Maler  seine 
Farben,  ohne  viel  nachzudenken"   (Seh.  1,  8.  130). 

Aristoteles  macht  gelegentlich  seiner  Erklärung 
der  mixolydischen  Tonart  die  Bemerkung:  „es  liege  dies 
(nämlich  die  Charakteristik  genannter  Tonart)  in  der 
Natur  des  Ungleichartigen  begründet,  wie  ja  auch  in  der 
Tragödie  anf  der  Ungleichheit  der  Gröaae  von  Leid  nnd 
Geschick  das  Pathetiache  beruhe"  (S.  692).  Damit  stimmt 
nun  auch  überein,  was  Schamaon  weiter  über  den  Unter- 
schied zwischen  Dur' und  Moll  bemerkt.  „Jenes",  f&hrt 
er  fort,  „ist  das  handelnde,  männliche  Frincip,  dieses 
das  leidende,  weibliche.  Einfachere  Empfindungen  haben 
einfachere  Tonarten;  zusammengesetzte  bewegen  sich 
lieber  in  fremden,  welche  das  Ohr  seltener  hört" 

Bei  zwei  anderen  Campositionen  macht  die  Kritik 
Anspielung  auf  das  Virtaoaenthum,  deren  Erstere  ein 
Concert  von  F.  Kalkbrenner  (Op.  127)  betrifft  Höhnisch 
wird  der  Componist  „seiner  natürlichen  Virtuosen  Hebens - 
Würdigkeit"  wegen  geschätzt.  „Halte  er  also"  —  heiast 
es  weiter  —  „aeinen  alten,  wohlverdienten  Ruf  als  Eines 
der  geschicktesten,  meisterlich  für  Finger  und  Hand 
arbeitenden  Glavier  ton  setze  r ,  der  mit  leichten  Waffen  ao 
glücklich  umzugehen  weiss,  ao  fest,  als  er  kann,  imd  er- 
freue er  uns  immerhin  von  Neuem  mit  seinen  blitzenden 
Trillern  und  fliegenden  Triolen,  wir  schlagen  sie  weit 
höber  an,  als  seine  vierstiromigen  fiigirten  Takle,  falsch 
sehnsüchtigen  Vorhalte  n.  s.  w."  (I,  S.  175). 


646 


Zu  einer  Composition  von  H.  Herz  (Op.  84)  macht 
Schumann  am  Schluss  seiner  Kritik  die  spöttelnde  Be- 
merkung: „Namentlich  schüttelt  Herz  gewisse  leicht  ele- 
gante, heinah  äppige  harmonische  Gänge  zu  Mandeln 
aus  dem  Aermel  (so  S.  8)  und  geräth  dahei  in  einen 
gewissen  Schwung,  dessen  Zweck  und  Ziel  von  Haus  aus 
leider  zu  hekannt.  Kommen  nun  vollends  seine  Strettis, 
Allegro,  Presto,  Prestissimo,  */^,  */^,  •/g,  so  schäumt  das 
Publicum  wie  ein  entzücktes  Meer  über,  und  auch  der 
eminenteste  Cantor  könnte  dann  die  Octaven  S.  14, 
System  3  zu  4  überhören«   (I,  S.  215). 

Was  sagt  nun  die  platonische  Philosophie  zu  dieser 
„VirtuosenliebenS'WÜrdigkeit?''  —  Sie  hält  einfach 
eine  solche  Ausartung  der  Kunst  für  „Gaukelspiel,  das 
nur  Verwunderung  errege",  —  sucht  die  Ursache  „in  der 
oberflächlichen  Kenntniss  der  Dinge  und  der  blossen 
Routine,  aus  welcher  jener  falsche  Universalismus  des 
Tausendkünstlers  entstehe,  der  mit  den  Taschenspielern 
und  Zauberern  auf  Eine  Stufe  gestellt  wird"  (S.  450). 
Noch  vernichtender  ist  folgende  Verurtheilung :  „Als  ein 
heiliger,  wunderbarer  und  süsser  Mann  soll  der  musi- 
kalische Tausendkünstler  zwar  hoch  geehrt,  aber  doch 
aus  der  Stadt  geleitet  werden,  obwohl  seine  vielseitige 
Kunst  süss,  ja  für  die  Knaben  und  ihre  Aufseher  und 
für  den  Pöbel  die  süsseste  von  Allen  ist«   (S.  104). 

„Melodie«  ist  nach  A.  W.  Ambros  (Gesch.  der 
Musik  II,  S.  163)  die  Blüthe  der  Musik,  welche  frei 
spriessen  und  sich  entfalten  muss,  deren  Schönheit  sich 
empfinden,  aber  nicht  erklären  lässt,  so  wenig  als  man 
(nach  Justus  Möser's  treffendem  Ausdruck)  das  Unend- 
liche durch  die  vier  Species  berechnen  kann.«  Schumann* 
legt  dementsprechend  in  seinen  Recensionen  auf  diesen 
wichtigsten  Theil  einer  Composition  ein  ganz  besonderes 
Gewicht.  So  tadelt  er  (Seh.,  M.  u.  M.  II,  S.  92)  in 
E.  Hartmann's  Capricen  (Op.  18)  den  Melodienmangel 
mit  den  Worten:  ,Wo  man  hinfühlt,  Formen  und  Ge- 
danken, aber  —  mit  Einem  Wort  kein  Gesang.  In  der 
dritten  Caprice,  die  melodischer  werden  will,  zeigt  sich 
das  am  stärksten:  sie  hat  wohl  Melodie,  schweift  aber 
unlustig  und  unsicher  auf  und  nieder;  wo  man  rechts  zu 
kommen  glaubt,  geht  sie  links,  wo  man  in  die  Tiefe, 
strebt  sie  in  die  Höhe.  Die  zarte  melodische  Ader,  die 
sich  in  den  Werken  der  Meister  durch  die  verwickeltsten 
Labyrinthe  der  Harmonie  hindurchzieht,  kann  freilich 
Niemand  mit  Gewalt  in  sich  bringen;  gewiss  lässt  sich 
aber  durch  stetes  Aufmerken,  der  Harmonie  nicht  eine 
zu  grosse  Herrschaft  über  die  Melodie  einzuräumen,  Diese 
von  Jener  nicht  gänzlich  unterdrücken  zu  lassen,  gar 
Manches  erreichen.  Darauf  scheint  mir  der  Componist 
achten  zu  müssen.^ 

(Schluss  folgt.) 


Das  Loewe-Denkmal  in  Kiel. 

Von  Prof.  Dr.  C.  Fr.  Müller. 

Am  20.  April  1894  waren  gerade  25  Jahre  verflossen, 
seit  Carl  Loewe,  der  geniale  Tondichter  und  kerndeutsche 
Mann,  zur  ewie;en  Ruhe  einging  und  in  Kiel,  der  Stadt  am 
Ostseestrande,  die  dem  kranken,  gramgebeugten  Greise  nach 
seiner  schroffen  Entlassung  aus  Stettin  im  Jahre  1866  eine 
neue  liebe  Heimath  geworden  war,  auf  dem  alten  Friedhof 
ohne  Saxig  und  Klang  bestattet  wurde.  Dieser  Gedenktag 
gab  dem  Kieler  Richard  Wagner-Verein  den  erwünschten 
Anlass   zur  Veranstaltung   einer  Loewe -Feier,   die  aus  der 


Fastrede  des  Vorsitzenden  und  dem  Vortrat  einer  Reihe  der 
berühmtesten  Balladencomposltionen  durch  die  HH.  Geh.  Rath 
Prof.  Gurtius  und  Musikdirector  Albert  Keller  bestand  und 
sich  des  lebhaftesten  Beifalls  seitens  der  Anwesenden  zu  er- 
freuen hatte.     Infolgedessen  regte  am  Schluss  der  Feier  der 
Festredner  den  Gedanken  an,  den  er  schon  seit  Jahren  gehegt 
hatte,   dem  grossen  Balladenmeister  in  Kiel,   seiner  letzten 
Heimstätte,  ein  Denkmal  zu  errichten.  -Dieser  Gedanke  fand 
allseitige  sympathische  Aufioahme,   und  noch  an  demselben 
Abend  wurden  die  einleitenden  Schritte  zu  seiner  Verwirk- 
lichung gethan.    Es  bildete  sich   ein   Comitö  zur  Errich- 
tung des  Loewe- Denkmals  in  Kiel,   dem   die   hervor- 
ragendsten Künstler  und  Kunstfreunde  der  Stadt  beitraten, 
und  das  nun  energisch  und  zielbewusst  die  ihm  obliegende 
Aufgabe  in   Angriff  nahm.    Diese  Aufgabe   bestand   darin, 
zunächst  durch  jQrweckung  des  Interesses  för  die  geplante 
Angelegenheit  in  näheren  und  weiteren  Kreisen  Deutschlands 
(und  über  Deutschlands  Grenzen  hinaus)  die  erforderlichen 
Geldmittel  zu   beschaffen  und  sodann  einen  Künstler  ersten 
Randes  für  die  Ausführung  des  Werkes  zu  gewinnen,  sofern 
ein  des  Componisten  würdiges  Denkmal,   das  zugleich  eine 
Zierde  der  Stadt  bedeutete,  ins  Leben  gnarufen  weraen  sollte 
In   beiden    Beziehungen    wurden  die  Bemühungen  des 
Oomit6s  vom  glänzendsten  Erfolg  gekrönt     Eine   vorläufig 
in  Freundeskreisen  von  Mitgliedern  des  Comitös  veranstaltete 
Sammlunfi^  in  Kiel  ergab  annähernd  die  Summe  von  1000  M.; 
allen  Anderen  voran  natte  Prinz  Heinrich  von  Preussen 
durch  die  Ueberweisung  eines  namhaften  Beitrags  sein  reges 
Interesse   für   das  zu  errichtende  Denkmal  kundgeihan.    Zu 
diesem  erfreulichen  Anfang  trat  die  auf  Anregung  des  Pre- 
digers Dr.  Max  Runze,  Eines  der  eifrigsten  Loewe-Freonde 
und -Forscher,  vom  Berliner  Loewe-Verein  überwiesene 
Spende    von    IQOO  M.      Auch    die   Verlagshandlungen   von 
Peters   und   Breitkopf  &  Härtel  in  Leipzig,   Schlesinger  in 
Berlin  u.  A.  sftumten  nicht,   grössere  Summen   für   den  ge- 
dachten Zweck  einzusenden.    Dagegen  hatte  der  Appell  an 
die   gemischten    und   M&nner-Gesangvereine  in  Deutschland 
(weit  über  tausend)  merkwürdigerweise  einen  nur  geringen 
Erfolg   aufzuweisen;    einige    wenifi^    akademische    Gesang- 
vereine (Kiel,  Wien,  Strassourg  i.  E^  und  vereinzelte  Andere 
(Männergesangverein    in   Minden,    Sängerbund    in   Colberg, 
^jederkranz''  in  Glogau  und  Potsdam,   die  Liedertafeln  in 
Bielefeld  und  Frankfurt  a.M.,  „Eintracht"  in  Kiel)  entspTa- 
chen  der  Aufforderung  zu  einer  Beitragsleistune;  die  Uebngeo 
hüllten  sich  in  Schweigen  oder  verhielten  sich  geradezu  ab- 
lehnend.    Diese  befremdende*)  und  bedauerliche  Thatsaclie 
wurde  indessen  bald  wettgemacht  und  überwogen  durch  die 
kräftige   Initiative  Zweier   d'er    hervorragendsten  deutschen 
Sänger  der  Gegenwart,  die  ihr  künstlerisches  Vermögen  be- 
reitwillig zur  Verfügung  stellten,   um  den  Meister  ehren  zu 
helfen,  zu  dessen  berühmtesten  Interpreten  sie  gehören,  der 
HH.  Eugen  Gura  in  München   und    Georg  Henschel  in 
London.    Gura,  der  Loewe-Sänger  nun  e^x^^i  veranstaltete  in 
Leipzig,  wo  die  HH.  Heinrich  Flinsch,  Oberbürgermeister 
Dr.  Georgi,    Dr.  0.  v.  Hase  und  Dr.  Hans  Voigt  einen  Auf- 
ruf für  das  Loewe-Denkmal  in  Kiel  bereits  im  Januar  d.  J. 
erlassen  hatten,   am  16.  März  im  Theatersaale  des  Krystall- 

Ealastes  ein  Concert,  dessen  Gesammtertrag  für  das  Denkmal 
estimmt  war.  Auch  der  junge  Künstler,  der  die  Clavier- 
beerleitung  übernommen  hatte,  Hr.  Rudolf  Zwintscher, 
stellte  in  uneigennützie^er  Weise  seine  Kraft  in  den  Dienst 
der  guten  Sache,  So  Konnte  denn  ein  Erlös  von  reichlich 
1200  M.  infolge  dieses  Gura-Concerts  der  Gasse  des  Comitte 
zugeführt  werden.  Einen  nicht  minder  grossen  Erfolg  lie- 
ferte ein  Moming  concert  in  der  German  embassy  in  London, 
von  Georg  Henschel  im  Verein  mit  anderen  deutschen  and 
englischen  Künstlern  am  10.  Juli  dieses  Jahres  zum  Besten 
des  Loewe-Denkmals  veranstaltet.  Hier  wie  in  Leipzig  be- 
stand das  Programm  lediglich  aus  Compositionen  des  Meisters, 
nur  dass  in  London  ausser  acht  seiner  berühmtesten  Bal- 
laden auch  weniger  bekannte  Instrumental-  und  Ghesangwerke 
Loewe's  zur  Aufführung  eebracht  wurden. 

Als  Dritter  im  Bunde  erwies  sich  Hr.  Albert  Bach, 
Professor  in  Edinburgh,  ebenfalls  als  Loewe-Säneer  und  ver- 
dienstvoller Loewe- Forscher  in  weiten  Kreisen  bekannt,  gleich 
anfangs  für  den  Plan  der  Errichtung  eines  DenkmeSis  be- 
geistert und  mit  Erfolg  beeifert.  Auch  seiner  rührigen  Agi- 
tation  verdankt  das  Comitö  eine  namhafte  Spende,    sodass 


*)  Man  denke  an  die  überreichlich  aus  den  M&nner- 
gesangvereinen  zuströmenden  Geldmittel  für  das  Abt-Denk- 
mal in  Braunschweig! 


647 


nunmehr  zusammen  mit  den  kleüieren  Beträgen,  die  von 
nah  und  fern  im  Laufe  der  beiden  Jahre  einliefen,  die  i<n 
Kostenanschlag  von  Vornherein  festgesetzte  Summe  von 
6000  M.  bis  auf  einige  hundert  Mark  beschafft  und  somit  die 
erste  Hauptaufgabe  des  Comit6s  glücklich  gelöst  ist. 

Auch  die  zweite,  nicht  minder  wichtige  Aufgabe,  den 
geeigneten  Meister  für  die  künstlerische  AusfiXhrung  des 
Monuments  zu  gewinnen,  hat  eine  vortreffliche  Lösung  ge- 
funden: kein  Geringerer,  als  Professor  Fr,  Schaperin 
Berlin,  der  geniale  Schöpfer  des  Goethe-Denkmals,  übernahm 
es,  Loewe's  Bild  in  Erz  und.  Stein  der  Nachwelt  zu  über- 
liefern! Die  Wahl  gerade  dieses  Künstlers  konnte  nicht 
zweifelhaft  sein,  als  Frau  Julie  von  BothwQll,  Loewe's 
einzig  noch  lebende,  durch  Geist  und  Gemüth  gleich  ausge- 
zeichnete Tochter,  die  dem  Comite  von  Anfang  an  mit  Rath 
und  That  treu  zur  Seite  stand,  am  24.  März  1896  an  den' 
Verfasser  dieses  Aufsatzes  schrieb:  „Schaper  hat  einst  die 
Aeusserung  zu  Bunze  gethan:  »Diren  Löewe  mache  ichic 
An  dieser  Hoffnung '  habe  ich  seitdem  mit  ganzer  Seele  ge- 
hangen, denn  ich  gestehe,  von  allen  Denkmalen,  d,ie  wir  be- 
sitzen, erkenne  ich  nur  drei  als  vollkommen,  und  unter  ihnen 
ist  Schaper^s  Goethe  im  Thiergarten  das  vollkommenste. 
Walther  Goethe  sagte  einst  von  seinem  Grossvater:  )»Goethe 
darf  nur  von  Loewe  componirt  werden !  c  *)...  und  ebenso 
kann  Loewe  heute  nur  von  dem  einen  Mann  dargestellt 
werden,  der  bereits  in  seinem  Goethe  Alles  niedergelegt  hat, 
was  ein  ganzes  Volk  an  idealen  Vorstellungen  aufbringen 
kann." 

Die  Verhandlungen  mit  Fr.  Schaper  führten  rasch  zu 
dem  erwünschten  Ziel.  Unter  hochherziger  Verzichtleistung 
auf  ein  Honorar  für  seine  eigene  Kunstthätigkeit  erklärte 
er  sich  bereit,  das  Werk  zu  Übernehmen  und  bis  zum 
dO.  November  d.  J.,  als  dem  hundertsten  Geburtstage  Loewe's, 
zu  Ende  zu  bringen. 

So  wird  denn  an  diesem  Tage,  da  alle  Vorbedingungen 
erfüllt  sind,  das  Kieler  Denkmal  in  feierlicher  Weise  enthüllt 
werden.  Die  Broncebüste  des  Componisten  (von  deren  Modell 
uns  eine  Photographie  vorliegt,  welche  das  edle,  geistvolle 
Antlitz  des  Mannes  in  gereifterem  Lebensalter  in  einer  herr- 
lich schönen  Auffassung  wiedergibt)  erhebt  sich  auf  einem 
reichausgestatteten  ufaa .  mit  der  Widmungsinschrift  ver- 
sebenen Postament  von  schwedischem  Granit,  das  Ganze 
etwa  in  der  Höhe  von  4  Meter.  Als  Standort  ist  ein  freier, 
von  Bosquets  und  Koben  Bäumen  umrahmi^er  Platz  des' 
Düsternbrooker  Gehölzes  in  nächster  Nähe  des  Hafens  aus- 
ersehen; der  Magistrat  der  Stadt  hat  dies  genehmigt  und 
sich  zu  einer  entsprechenden  Gestaltung  und  Erhidtung  der 
unmittelbaren  Umgebung  des  Denkmals  verpflichtet. 

Als  Verfasser  hierüber  Loewe's  Tochter  eine  vorläufige 
Mittheilung  machte,  schrieb  sie  ihm  hocherfreut :  „Die  Wahl 
des  Platzes  für  das  Denkmal  in  der  weltberühmten  Allee 
Düsternbrook  würde  mich  mit  Stolz  und  tiefstem  Dank  er- 
füllen. Gerade  dort  machte  Papa  gern  einen  Halt  bMm 
Spaziergang,  sah  hinaus  aufs  Meer,  athmete  Wald-  und  See- 
luft, horchte  auf  den  Vogelsang  und  sagte:  »Die  Welt  wird 
immer  schöner,  nur  ich  w^rde  immer  schwächer!«  .  .  .  Das 
Lustwandeln  der  Menschen  an  jener  Stelle  hat  etwas  sehr 
Sympathisches  für  mein  Gefühl.  Auch  die  Spaziergänger 
haben  sich  losgerissen  von  den  Mühen  und  Sorgen  des  Lebens, 
um  hier  die  höchste  Poesie  —  erfrischend,  heilend,  tröstend, 
veredelnd  —  auf  sich,  wirken  zu  lassen;  vielleicht  bewirkt 
Loewe's  Bildniss,  dass  sie  sich  immer  mehr  auf  der  Him- 
melsleiter der  Kunst  von  Stufe  zu  Stufe  emporschwingen,  — 
dies  würde  sein  Dank  werden  und  ihr  Lohn!'' 

Und  an  einer  anderen  Stelle  schreibt  sie  an  denselben: 
„Lassen  Sie  in  der  Düsternbrooker  Poesie  Waldesgrüu,  Vogel- 
sang und  Meeresrauschen  zu  einem  Granitgefüge  mitwirken, 
und  das  Ganze  wird  das  Wehen  der  alten  Sage  in  Loewe'- 
soher  Balladenkraft  Vor  unserem  geistigen  Auge  wie  in 
neuem  Leben  vorüberführen.  Das,  meine  ich,  müsste  zu  er- 
reichen sein: 

Granit  aus  Odhin's  Beich, 

Arbeit  von  Kiel  hergestellt, 

Büste  von  Schaper, 

Grösse  im  Verhältniss  zur  UmgebQug!" 

Nun,  wir  freuen  uns,  sagen  zu  können,  dass  dies  erreicht 
ist!  Ein  Tropfen  Wermuth  freilich  fällt  in  den  Becher 
unserer  Freude.  Die  feinsinnige,  liebenswürdige  Lebens- 
gefährtin Loewe's  hat  den  Tag  nicht  mehr  gesehen,  an  wel- 

*)  Vgl.  meinen  Aufsatz  „Carl  Loewe  und  Goethe*'  im 
«Daheim"  vom  19.  October  1895. 


chem  die  Errichtung  eines  Denkmals  für  ihren  verewigten 
Gatten  in  Kiel  zum  Abschluss  gekommen  ist.  Am  23.  Nov. 
des  vorigen  Jahres  wurde  sie,  90  Jahre  alt,  in  ünkel  a.  Rhein, 
wohin    sie    mit   ihrer    Tochter   und    den   Enkelinnen    nach 

.  Loewe's  Tode  aus  Kiel  übergesiedelt  war,  zur  ewigen  Ruhe 
gebettet,  nachdem  sie  erst  wenige  Wochen  zuvor  dem  Ver- 
fasser dieses  Aufsatzes  in  erstaunlicher  körperlicher  und  gei- 
stiger Frische  entgegengetreten  war.  Immerhin  hat  sie  noch 
die  grosse  Freude  gehabt,  zu  erleben,  dass  die  Nachwelt  den. 

'  grossen  und  dabei  so  bescheidenen  Meister  gebührend  anzu- 
erkennen und  ^u  ehren,  sich  anschickt,  den  die  undankbare 
Mitwelt  fast  vergessen  hatte. 

Zweierlei  bleibt  dem  Kieler  Comitö  zu  thun  noch  übrige 
Zunächst  ist  eine  gründliche  Reparatur  der  Grabstätte 
Loewe's  auf  dem  alten  Friedhof  vorzunehmen.  Das  Kreuz 
des  epheunmrankten  Grabhügels  ist  verwittert,  die  früher 
vergoldete  Lischrift  auf  der  Marmortafel  („Dr.  0.  Loewe, 
Musikdireotor  zu  Stettin,  geb.  den  80.  Nov.  1796  in  Löbejün, 
gest.  den  20.  April  18(59  in  Kiel")  fast  verwischt,  das  Eisen- 
gitter stark  verrostet  und .  beschädigt.  Femer  dürfte  es  zeit- 
gemäss  sein,  in  dem  Hause  am  Schlossgarten,  wo  der  Meister 
die  letzten  Lebensjahre  zugebracht  und  die  Augen  geschlossen 
hat,  eine  Marmortafel  mit  entsprechender  Inschrift  anzu- 
bringen. 

Die  hierfür  erforderlichen  Geldmittel  werden  unschwer 
zu  beschaffen  sein.  Vielleicht  dienen  diese  Zeilen  dazu, 
manchen  Leser  zu  veranlassen,  durch  Einsendung  eines  wenn 
auch  noch  so  geringen  Beitrages  noch  in  zwölfter  Stunde 
sein  Scherflein  dankbarer  Anerkennung  und  Würdigung  des 
genialen  Balladenmeisters  beizutragen  und  seinerseits  Zeug- 
niss  dafür  abzulegen,  dass  deutsche  Männeir  ihre  grossen 
Todten  zu  ehren  wissen,  dass  auch  in  unserer,  dem  Idealen 
vielfach  abgewandten  Zeit  doch  noch  Begeisterung  für  alles 
Wahre,  Gute,  Schöne  lebt  in  deutschen  lUinden! 


• 

Tagesgeschichte. 


Mustkbriefe. 


Carlsruhe,  im  November. 

„Der  Fluthgeist".  Lyrisches  Drama  in  drei  Acten  nach 
George  Sand  und  Paul  Meurice  von  Louis  Gallet.  Deutsch 
von  Emma  Klingeüfeld.  Musik  von  Paul  und  Lucien  Hille- 
macher  —  dies  der  volle  ifitel  der  neuen  französischen  Oper, 
die  nunmehr  nach  einer  durch  Krankheit  verursachten  Ver- 
zögerung am  Sonnabend,  den  14.  d.  Mts.,  von  Hrn.  General- 
musikdirector  Mottl  und  dem  Ktmstlerensemble  des  gross- 
herzo^l.  Hoftheaters  aus  der  Taufe  gehoben  worden  ist.  Wie 
Hr.  Mottl  zur  Entdeckung  dieser  Oper  gelangt  ist,  weiss  ich 
nicht;  wohl  aber  weiss  ich,  dass  mir  und  gleich  mir  wohl 
auch  vielen  anderen  deutschen  Musikern  die  Componisten- 
namen  Paul  und  Lucien  Hille^nacher  bis  zur  hiesigmi  Pre- 
mieren-Ankündigung vollständig  fremd  gewesen  sind.  Darob 
Nachfrage  erfuhr  ich  erst,  dass  die  bereits  im  besten  Mannes- 
alter stehenden  HH.  Hillemacher  Brüder  sind,  einer  seit 
einem  Jahrhundert  in  Frankreich  ansässigen,  aber  ursprüng- 
lich aus  Aachen  herstammenden  Familie  angehören,  in  Paris 
leben  und  Beide  als  Schüler  des  Gonservatoires  den  Prix  de 
Rome  und  späterhin  für  eine  gemeinsam  geschaffene,  die 
Loreley-Sage  behandelnde  Cantate  den  grossen  Compositions- 
preis  aer  Stadt  Paiis  erhalten  haben.  Nun  —  »wer  Preise 
erkennt  und  Preise  stellt,  der  will  am  Eud  auch,  dass  man 
ihm  gefällt''  — ;  aber  diese  unumstössliche  Thatsache  schliesst 

!  ja  nicht  ein  für  allemal  aus,  dass  solche  preisgekrönte  Ton- 
setzer auch  einmal  Etwas  componiren  könnten,  das  nicht  nur 
(siner  hochlöblichen  Preisjury,  sondern  auch  anderen  an- 
spruchsvolleren Leuten  gefiele.  Trotz  der  Preiskrönungen 
und  der  TJnberühmtheit  der  HH<  Hillemacher  habe  ich  also 
der  neuen  Oper  mit  einem  „durch  keinerlei  Sachkenntniss 
getrübten^  Vertrauen  entgegengesehen,  und  dieses  wurde  erst 
erschüttert,  als  ich  das  wirklich  sehr  anfechtbare  Textbuch 
in  der  von  Frl.  Emma  E^lingenfeld,  der  bekannten  Münchener 
Ibsen-  und  Björnson-Uebersetzerin,  bestians  besorgten  üeber- 

.  tragung  zu  Gesicht  bekam.  Die  Handlung  dieses  Opern- 
buches  ist  in  Kürze  folgende: 

49* 


648 


Der  Fluthgeist,  ein  jagendlich  schöner  Meermann,  hat 
Franzine,  des  Lootsen  Andreas  Tochter,  liebgewonnen  and 
entringt  der  Meeresköni^n  Cjane  die  Erlaabniss,  die  Körper- 
hülle  des  soeben  bei  einer  edlen  Bettungsthat  ertronkenen 
Meerowig,  eines  noch  fast  im  Knabenalter  dahingerafften 
Schififsjnngen  des  Lootsen,  anzunehmen  und  in  dieser  G^estalt 
als  Pseudo-Meerowig  sich  den  Menschen  zuzugesellen  und  in 
der  Nähe  der  als  Schwester  erwählten  Franzine  zu  weilen. 
Franzine  liebt  den  Seemann  Bernhard,  dessen  von  weiter 
Fahrt  zorückkehrendes  Schifif  „Der  Cyklop"  der  echte Meerowig 
in  Sturmesnoth  durch  die  Gefahren  des  Engpasses  hatte 
leiten  wollen,  und  das  nun  der  falsche  Meerowig  glücklich  an 
die  Landungsstelle  gebracht  hat  Mit  dem  (^wahrwerden 
von  Franzine's  Herzensneigung  zu  Bernhard  beginnt  das 
Erdenleiden  des  armen  Flutbgeistes.  Franzine^s  Vater,  der 
aus  leider  unbekannten  Gründen  einen  furchtbaren  Groll 
gegen  Bernhard  hegt,  will  allerdings  von  diesem  als  Schwie- 

fsrsohn  Nichts  wissen,  drängt  aber  sein  Kind  zu  einer  anderen 
artie,  zur  Vermählung  mit  dem  alten,  verknöcherten  Meister 
Anton,  dem  er  eine  grössere  Summe  Geldes  schuldet,  und  der 
ihn  nun  vor  die  Alternative  einer  Pfkndu^  am  nächsten 
Morgen  oder  des  Verlöbnisses  mit  seiner  Tochter  gestellt 
hat.  Der  Fluth^ist  beobachtet  dieses  ganze  Treiben  und 
versucht,  sich  semer  Rivalen  dadurch  zu  entledigen,  dass  er 
sie  gegen  einander  stellt  und  selbst  den  völlig  mutharmen 
Anton  durch  Berührung  soweit  beherzt,  dass  es  zu  einer 
Herausforderung  der  beiden  Männer  kommt.  Zum  Zwei- 
kampf am  Engpass  gesellt  sich  der  Fluthgeist  aber  Bernhard 
als  Zeuge  zu,  und  Meister  Anton  wird  nun  von  solcher 
Furcht  ergriffen,  dass  er  den  Kampfplatz  fliehend  verlässt. 
und  da  auch  sein  Zeuge,  der  Lootse  Andreas,  auf  den  Kampi 
verzichtet  und  Bernhard  mit  dem  schwereren  Fluche  be- 
droht, mor&;en  sehen  zu  müssen,  wie  Vater  und  Kind  durch 
seine  Schuld  von  dem  hartherzigen  Gläubiger  Anton  aller 
ihrer  Habe  beraubt  werden  würden,  so  bleibt  Bernhard  mit 
dem  Fluthgeist  allein  zurück.  Dieser  spricht  nun  von  dem 
Sarazenenschatze,  der  nahe  der  Küste  im  Meere  begraben 
liege.  —  er  zeigt  von  felsiger  Höhe  herab  Bernhard  das  fun- 
kemae  Geschmeide,  von  dem  ein  kleiner  Theil  genügen 
würde,  den  Lootsen  und  Franzine  aller  Noth  zu  entheben, 
und  sagt  ihm,  dass  derselbe  durch  einen  kühnen  Sprung, 
der  allerdings  das  Leben  kosten  würde,  wohl  zu  gewinnen 
wäre.  Bernhard  ist  in  seiner  grossen  Liebe  zum  Opfertode 
bereit^  und  nur  Franzine's  Dazwischenkunft  verhindert  die 
sofortige  Ausfuhrung  seines  Vorhabens.  In  dem  Liebeszwie- 
gesange  der  Beiden  beantwortet  Franzine  Bernhardts  Worte 
„Wenn  ich  sterbe**  mit  dem  leidenschaftlichen  Ausruf  „So 
sterbe  auch  ich  !**,  und  der  Fluthgeist,  der  diese  Herzenslaute 
erlauscht  hat,  beschliesst  nun  nach  dem  Abgange  der  Lie- 
benden, sich  selbst  zum  Opfer  zu  bringen,  um  so  wenigstens 
des  Glückes  theilhaftig  zu  werden,  von  Franzine  beweint  zu 
sein.  Er  stürzt  sich  ins  Meer  und  wird  bald  darauf  unter 
dem  aufgeregten  Herbeieilen  des  ganzen  Fischervolkes  von 
Bernhard  bewusstlos  ans  Land  gebracht.  Seine  Stirne  klafft 
von  einer  tödtlichen  Wunde,  aber  seine  erstarrende  Hand 
umklammert  ein  kostbares  Feriengeschmeide,  das  Franzine 
frei  machen  soll.  Mit  den  Worten:  „Weinet  nicht  um  mich! 
Ewiges  Vere^essen  ist  mein  einzig  Sehnen,  ja  der  Tod  findet 
pich  bereit!  Allzulang  kannt  ich  die  Liebe  —  und  allzalang 
ihr  Leid**  stirbt  er  in  der  Gestalt  Meerowig's,  um  gleichzeitig 
im  Hintergrunde  der  Bühne  auf  den  Wogen  des  Meeres  als 
Fluthgeist  zur  Meereskönigin  Cyane  und  deren  Geisterschaar 
zurückzukehren. 

Die  Partie  des  knabenhaft  jugendlichen,  blondgelockten 
Flutbgeistes  ist  für  eine  Dame  geschrieben,  —  also  als  so- 

fenannte  Hosenrolle  gedacht,  der  hartherzige  Gläubiger  und 
is  auf  die  durch  Berührung  des  Flutbgeistes  erregten  Wal- 
lungen sehr  mattherzige  Rivale  Meister  Anton  scheint  speciell 
der  Handlung  eingefügt  zu  sein,  um  dieselbe  mit  einigen 
wirksamen  realistischen  und  einigen  nach  oben  hinauf  wir- 
kenden humoristischen  Zügen  auszustaffiren ,  und  die  Schil- 
derung des  Sturmes  in  den  ersten,  theils  an  der  Meeresküste, 
theils  auf  dem  Grunde  des  Meeres  spielenden  Scenen  gibt 
Gelegenheit  zur  Entialtun^  stimmungsreicher  Bühnenbilder. 
Immerhin  wirkt  aber  das  m  unvortbeilbafter  Weise  an  den 
„Hans  Heiling**  erinnernde  Textbuch  mit  seinen  mancherlei 
Inconsequenzen  und  der  mangelnden  Begründung  für  manche 
wesentliche  Motive,  so  für  den  fürchterlichen  Hass  zwischen 
den  beiden  Seeleuten  und  für  das  Sträuben  der  Meereskönigin 

fegen  den  Menschwerdungsversuch  des  nach  verunglücktem 
liebeswerben   doch   ruhig   zu   den  Meergeistern  zurückkeh- 
renden Flutbgeistes,  im  Grossen  und  Ganzen  ziemlich  unbe- 


friedigend, und  aus  der  sich  durch  die  reiche  Fülle  lyrischer 
Momente  und  Situationen  zur  musikalischen  Ausarbeitung 
allerdings  wohl  eignenden  Handlung  tritt  nur  der  Fluthgeist 
selbst  CLls  eine  ziemlich  fesselnde  und  rührende  Gestalt  her- 
vor. Mag  auch  im  Leser  dieser  Dichtung,  gleichwie  in  der 
verwunderten  Franzine,  immer  wieder  die  Frage  au&teigen: 
„Fühlt  Liebe  solch  ein  Kind?**,  so  wird  sich  doch  voraus 
sichtlich  kein  weicheres  Gemüth  einer  innigeren  Antfaeil- 
nahme  mit  dem  kleinen  Kerle  erwehren  können,  den  sein 
kurzes  Menschendasein  von  Leid  zu  Leid  —  und  endlich  gar 
zu  einer  fanz  modern-Schopenhauerisch  anmuthenden  „Ver- 
neinung des  Willens  zum  Leben**  —  pardon,  „zum  Erden- 
leben** —  führt. 

Aus  den  mit  der  Vorbereitung  des  Werkes  beschäftigten 
Kreisen  der  Theaterangehörigen  verlautete  während  der 
ganzen  Probenzeit  Nichts  weiter,  als  dass  „Der  Fluthgeist** 
für  Sänger  und  Orchester  ganz  ausserordentlich  schwierig 
und  dass  die  Partitur  der  Oper  mit  einer  geradezu  auser- 
lesenen Feinheit  instrumentirt  sei.  Da  endlich  erhielt  ich 
Eines  der  ersten  Exemplare  des  völlig  druckfrisch  von  Paris 
aus  dem  Verlage  der  HH.  Enoch  &  Ck).  eintreffenden  Ciavier- 
auszuges, und  was  dieser  mir  gesagt  hat  —  nun,  das  mögen 
meine  werthen  Leser  lieber  gleich  aus  der  nachstehenden 
Schilderung  des  durch  die  Aumihrung  des  Werkes  auf  mich 
hervorgerufenen  Eindruckes  ersehen. 

Wenn  ich  diesen  Eindruck  vom  Standpunct  des  Musikers 
als  einen  jederzeit  lebhaft  interessirenden  und  somit  bedeu- 
tenden  bezeichnen   kann,   so  möchte  ich  andererseits  nicht 
verschweigen,  dass  in  demselben  sich  fortwährend  zwei  sehr 
entgegengesetzte   Empfindungen   bekämpften:   ernste   Hoch- 
achtung  vor   dem  durchaus  edelgesinnten  Wollen  und  dem 
äusserst  tüchtigen  Können  der  beiden  Autoren  und  ein  un- 
behagliches  Bedauern   darüber,   dieselben   vor   lauter  geist- 
voller Detailmalerei   fast  nie  oder  doch  nur  äusserst  selten 
zu  weitlinigeren  Tongemälden  gelangen  zu  sehen.     Die  Com- 
Position  wirkt  nicht  wie  eine  grosszugige,   aus  tiefer  künst- 
lerischer Inspiration    organisch    hervorgewachsene   Meister- 
schönfung,   sondern   wie   eine   mit   feinstem    künstlerischen 
Gescnmack     und    ausserordentlichem    technischen    Können 
künstlich  ausgeführte  Reflexionsarbeit,   und   gegenüber  den 
aus  einer  ungeheuren  Spontaneität  .hervorgeschossenen,  weit- 
hin duftenden  Melodienblüthen  und  schattenrauschenden  Ton- 
bäumen grosser,  gottbegnadeter  Meister  nimmt  sich  die  Musik 
der   HH.   Hillemacher   wie  ein    exotisch-duftendes,    farboi* 
reiches  Arrangement  zumeist  schöner,  aber  wurzelloser  und 
oftmals  allzu  kurzstieliger  Blumen  aus.    Man  freut  sich  einer 
solchen  Spende;  aber  man  wird  auch  den  Gedanken  an  ihre 
KurzlebigKeit  nicht  recht  los,  und  gerade  der  Umstand,  dass 
die   HH.  Hillemacher   zu   ihrem   Blumenstück   —   mit  Aos- 
nahme  einer  einzigen,  und  zwar  recht  auffälligen  Beminiscenz 
an   die  den   französischen  Autoren   allerdings  vielleicht  gar 
nicht  bekannte  „ündine*^  —  thatsächlich  nur  selbsteezogene 
Blüthen  verwendet  haben,  lässt  es  ganz  besonders  bedauerlich 
erscheinen,   die   beiden   geschickten  Gärtner  nicht  mit  der 
Anlage  einer  tiefwurzelnden  lebenden  Anpflanzung  beschäf- 
tigt zu  sehen.    Dazu  hätte  es  ja  wohl  allerdings  vornehmlich 
eines    wirklich    bedeutenden    und    einwandstreieren    Opern- 
buches,   als   des   wahrhaft  fruchtbaren  und  wurzelhaltenden 
Erdreiches  bedurft,   und  dass  Hrn.  Louis  Gallet*s  Dichtung 
„Der  Fluthgeist"  ein  solches  nicht  ist,   davon  werden  sich 
meine   werthen  Leser   wohl   aus   meiner    voraufgegangenen 
Handlungsangabe  überzeugt  haben. 

Die  Fehler  und  Vorzüge  der  Dichtung  spiegeln  sich  auch 
in  der  Musik  zum  „Fluthgeist"  wider,  wobei  allerdings  der 
formale  Mangel  eines  einheitlicheren  grosszugigen  Gestaltens 
bei  der  Composition  fast  noch  empfindlicher  wirkt,  als  in 
dem  Buche,  und  andererseits  ^e  Vorzüge  des  Librettos  in 
der  Tondichtung  um  ein  Wesentliches  vergrössert  erscheinen. 
Wer  die  gewissermaassen  etwas  schlottrige,  äusserliche  und 
leichtfertige  Gompositions weise  kennt,  deren  sich  in  neuerer 
Zeit  mit  Ausnahme  des  für  die  Bühne  vielleicht  allzu  seriös 
arbeitenden  Saint^Saöns  die  französischen  Opemcomponisten 
bedienen,  und  die  einerseits  in  Ambroise  Thomas,  anderer- 
seits in  JuleS  Massenet  ihre  berühmtesten  und  bertichtigsten 
Vertreter  gefunden  hat,  wird  dem  durchweg  geistvoll,  ge- 
diegen und  edel  gehaltenen  Schafifen  der  Brüder  Hillemacher 
eine  ernstliche  Hochachtung  nicht  versagen  können.    In  der 

tanzen  Partitur  zum  „Flutn^ist"  steht  nirgends  eine  musi- 
alische  Trivialität,  nie  Eine  jener  banalen  Phrasen,  an  denen 
der  moderne  französische  Opennargon  so  reich  ist.  Der 
Sprachgesang  ist  durchweg  vorzüglich  und  in  manchen  Scenen 
(so   ganz   besonders   in   dem   den   zweiten  Act  einleitenden 


649 


Gespräche  zwischen  dem  alten  Lootsen  und  dem  mahnenden 
Meister  Anton)  sogar  mostergiltig  im  strengsten  Meister- 
singersinne des  Wortes  behandelt,  das  Orchester  glüht  und 
flimmert  in  den  prächtigsten  und  vielfach  neuen  Farben- 
mischungen, ohne  jemals  die  singenden  Stimmen  zu  ersticken, 
und  an  feiner  Stimmungscharakteristik  wird  häufig  geradezu 
Vollendetes  geboten. 

Dagegen  macht  sich  die  unserem  ganzen  modernen 
Schaffen  der  Talente  und  Halbtalente  anhaftende  und  wohl 
hauptsächlich  durch  ein  Missverstehen  des  e;rossen  „Tristane- 
Wagnisses  herbeigeführte  nervöse  Unruhe  der  Harmoni- 
sirung,  jenes  fast  Ueberreiz  hervorrufende  fortwährende  Aus- 
weichen vor  einer  bestimmt  einzuhaltenden  Tonalität  auch 
in  dieser  Partitur  vielfach  störend  bemerkbar.  Für  all  das 
wirklich  Unsagbare,  das  Tristan  und  Isolde  sich  mitzutheilen 
hatten,  mussten  „unerhörte"  Klänge  gefunden  werden,  wo- 
gegen die  Liebe  eines  schlichten  Fischerkindes  und  eines 
wettergebräunten  Seemannes  in  „ungesuchteren"  Tönen  wohl 
einen  entsprechenderen  Ausdruck  gefunden  haben  würde. 

Die  vorherrschende  Unruhe  der  häufig  genug  allerdings 
sehr  fesselnden  Modulationen,  eine  gewisse  aphoristische 
Kurzathmigkeit  der  meisten  melodischen  Motive  und  der 
wohl  mit  durch  diese  harmonisch-melodische  fUstlosigkeit 
hervorgerufene  Mangel  an  grösseren,  einheitlich  ausgestalteten 
Musiksätzen,  —  das  dürften  in  summa  diejenigen  Fehler  der 
Erfindung  sein,  die  das  in  seiner  Gesinnung  und  in  seiner 
technischen  Ausarbeitung  wirklich  hervorragende  Werk  nicht 
zu  einer  Schöpfung  von  bleibendem  Wertne  haben  heran- 
reifen lassen.  Wenn  der  „Fluthgeist**  trotz  all  dieses  Frag- 
mentarischen seiner  Factur  schliesslich  doch  einen  einiger- 
maassen  einheitlichen  Klangeindruck  hervorzurufen  vermag, 
so  dürfte  dies  dem  einheituch  schönen  und  interessirenden 
Colorit  des  Orchesters,  der  continuirlichen  Gewähltheit  und 
Feinsinnigkeit  der  musikalischen  Ausdruckswendungen  und 
schliesslicn  einigen  wenigen  abgerundeten  Partien  der  Musik 
zuzuschreiben  sein.  Als  solche  vereinzelte  Tonsätze  von  ein- 
heitlicherer, weiter  ausgreifender  Formung  müssen  die  drei 
ersten  Scenen  der  Oper:  das  Gebet  der  Frauen  mit  Franzine's 
Schilderung  des  Fluthgeistes,  die  Sturmscene  mit  ihren  kühn 
realistischen  Motiven  und  die  Scene  zwischen  Cyane  und 
dem  Fluthgeist,  sowie  fernerhin  die  ganz  vorzüglich  gelun- 
gene Scene  zwischen  dem  Lootsen  und  dem  drängenden 
Gläubiger  Anton,  des  Fluthgeistes  Schlaf  lied  und  im  dritten 
Acte  allenfalls  noch  die  Schilderung  des  Sarazenenschatzes 
bezeichnet  werden.  Die  Palette  des  modernen  Orchesters 
und  ganz  besonders  die  des  Holzbläserchores  ist  durch  die 
Brüder  Hillemacher  jedenfalls  um  einige  neue  Klangfarben 
und  Farbenverbindungen  bereichert  worden,  und  der  Um- 
stand, dass  diese  neuen  Farben  zumeist  keine  schreienden 
sind,  bezeugt  neuerdings  der  Romanen  grössere  Hochachtung 
vor  dem  schönsten  und  beseeltesten  Instrumente,  der  Men- 
schenstimme. 

Was  nun  die  hiesige  Premiere  —  die  Cre'irung  des  Wer- 
kes —  anbelangt,  so  glaube  ich  wohl  annehmen  zu  können, 
dass  die  Componisten  sich  eine  sorg^ltigere,  liebevollere  und 
schönere  Ausrahrung  ihrer  thatsächlich  sehr  anspruchsvollen 
Arbeit  wohl  kaum  erträumt  haben  dürften.  Da  war  Alles 
und  Jedes  mit  minutiösester  Peinlichkeit  vorbereitet  worden, 
J'edermann  auf  der  Bühne  und  im  Orchester  kannte  seinen 
Part  auf  das  Genaueste,  und  MottUs  beseelter  Taktstab  durch- 
bebte die  ganze  Aufführung  mit  jener  lebenspendenden  £u- 
rhythmie,  die  ja  schon  mehrfach  Todte  —  oder  doch  wenig- 
stens Scheintoate  (man  gedenke  des  „Barbiers  von  Bagdad" 
von  Cornelius  und  der  „Trojaner"  von  Berlioz)  —  auferstehen 
gemacht  hat.  Das  grossherzogliche  Hoforchester  darf  diesen 
Abend  seinen  siegreichsten  Thaten  zuzählen,  und  wie  auch 
die  Chöre  ihre  quantitativ  geringe,  aber  qualitativ  bedeut- 
same Aufgabe  in  würdiger  Weise  gelöst  haben,  so  ist  von 
dem  Solistenpersonale  der  Hofoper  geradezu  Erstaunliches 
geleistet  worden.  Wer  den  Ciavierauszug  der  Oper  zur  Hand 
nimmt,  wird  sich  leicht  davon  überzeugen  können,  welche 
Schvnerigkeiten  an  Intonation,  Declamation,  Gedächtniss, 
Ausdruck  und  Spiel  fast  jedem  einzelnen  Mitwirkenden  zu- 
gemuthet  worden  sind.,  und  dass  eine  vollkommene  Lösung 
dieser  Aufgaben  nur  durch  beträchtliche  Begabung  und  durch 
ein  volles  Aufgebot  eines  ausserordentlichsten  Fleisses  er- 
möglicht werden  konnte.  Eine  wirklich  ganz  hervorragend 
schöne,  in  Tongebung  und  in  Darstellung  gleich  vorzügliche 
Interpretation  wurde  da  zunächst  dem  Fluthgeiste  selbst 
durch  Frau  Mottl  zu  Theil,  und  die  Künstlerin  hat  sich 
mit  dieser  rührend  sympathischen  Leistung  thatsächlich  viele 
neue  Sympathien  erringen  können  und  andererseits  mit  der- 


selben ein  Aller  wesentlichstes  zum  Erfolge  des  Werkes  bei- 
getragen. Die  Partie  der  Franzine  wurde  von  Frl.  Noe 
recht  anmuthvoll  gesungen  und  gespielt,  und  die  Meeres- 
königin Cyane  hatte  in  Frl.  Tomschick  eine  stimmherr- 
schende Vertreterin  gefunden.  Hr.  Pokorny  gab  den  düster- 
leidenschaftlichen Bernhard  recht  ansprechend  wieder,  und 
die  HH.  Bussard  und  Nebe  schufen  als  Meister  Anton  und 
als  Lootse  Andreas  wahre  Cablnetsstücke  musikdramatischer 
Charakterisirungskunst.  Die  beiden  kleinen  Partien  des 
Meerowig  und  eines  Seemannes  wurden  von  Frl.  Meyer  und 
Hm.  Haag  gut  ausgeführt,  und  es  erübrigt  mir  somit  nur 
noch,  der  Kegie  zu  gedenken,  welche  diesmal  gleich  allen 
übrigen  Mitwirkenden  vor  eine  völlig  neue  und  jeder  Vor- 
bildlichkeit  entbehrende  Aufgabe  gestellt  worden  war.  Hr. 
Regisseur  Schön  hat  diese  Aufgaoe  in  anerkennenswerthe- 
ster  Weise  gelöst,  und  wie  das  Spiel  der  darstellenden  Per- 
sonen als  ein  sehr  lebensvolles  und  jederzeit  sinngemässes 
bezeichnet  werden  muss,  so  konnten  die  einzelnen  Bühnen- 
bilder durch  ihr  hübsches  und  stimmungsreiches  Arrangement 
aufrichtig  erfreuen. 

Eine  gewisse  Befremdung,  von  der  das  Publicum  wäh- 
rend des  ersten  Actes  befangen  zu  sein  schien,  wich  weiterhin 
einem  sich  lebhaft  steigernden  Interesse  für  die  Aufführung 
und  wohl  auch  für  das  Werk  selbst,  sodass  nach  den  Act- 
schlüssen  die  darstellenden  Künstler  und  unter  diesen  ganz 
besonders  Frau  Mottl  mehrfach  hervorgerufen  wurden.  Am 
Schluss  der  Vorstellung  erschienen  auch  die  HH.  Hillemacher 
mehrmals  vor  dem  herzlich  applaudirenden  Publicum,  unter 
dem  sich  auch  einige  auswärtige  deutsche  und  französische 
Intendanten,  Musikschriftsteller  und  Dirigenten  befanden. 

Mit  der  Widmung  des  Werkes  an  Felix  Mottl  und  mit 
dem  Vordruck  der  Carlsruher  Premiörenbesetzung  im  Ciavier- 
anszuge  haben  die  Componisten  ihren  Dank  für  das  ihnen 
hier  zu  Theil  gewordene  künstlerische  Entgegenkommen  in 
einer  gewissermaassen  monumentalen  Weise  zum  Ausdruck 
gebracht.  Arthur  Smolian. 


Frankfurt  a.  H.,  October  1896. 
(Fortsetzung*) 

Das   l.   Sonntagsconcert   der   Museums  -  Gesellschaft 

festaltete  sich  durch  die  fein-musikalische  Zusammenstellung 
es  Programms,  sowie  durch  die  solistische  Mitwirkung  des 
bedeutenden  Pianisten  Hrn.  Fr6d6ric  Lamond  zu  einem 
hochinteressanten.  Schon  längst  zählen  wir  Hrn.  Lamond 
zu  den  vorzüglichsten  Pianisten,  —  seine  glänzende  Technik, 
sein  eigenartig  geniales  Spiel  packen  den  Zuhörer,  reissen 
ihn  hin.  Und  es  schien  uns,  als  wenn  sein  Spiel  seit  Jahres- 
frist durchgeistigter,  klarer  geworden  wäre.  Als  Haupt- 
nummer wählte  er  das  B  moTl-Concert  von  Tscha'ikowsky, 
eine  Composition,  die  ihm  vollauf  Gelegenheit  bot,  seine 
Bravour  und  Ausdauer  zu  zeigen.  Eine  sehr  feinsinnige, 
poesievolle  Wiedergabe  erfuhr  die  C  moll  -  Nocturne  von 
Chopin,  während  Liszt's  Tarantelle  aus  „Venezia  e  Napoli" 
wieder  das  virtuose  Können  des  Künstlers  in  den  Vorder- 
grund stellte.  Mit  Beifall  überschüttet,  musste  sich  Lamond 
noch  zu  einer  Zugabe  verstehen,  die  in  Chopin's  Asdur- 
Polonaise  bestand.  Von  neueren  Orchester  werken  gelangte 
Eichard  Strauss*  „Don  Juan"  zur  Aufführung.  Ein  frischer, 
lebensvoller  Zug  geht  durch  das  Werk,  die  Stimmung,  die 
ihm  durch  Lenau^  Gedicht  zu  Grunde  gelegt  ist,  ist  überall 
aufs  Glücklichste  getroffen,  interessante  Modulationen,  geist- 
volle Instrumentation,  —  Alles  vereinigt  sich,  um  dem  Werk 
einen  ersten  und  bleibenden  Platz  in  der  Concert-Litteratur 
zu  sichern.  Die  Aufführung  dieses  überaus  schwierigen 
Werkes,  welches  an  die  Ausmhrenden  nicht  geringe  Anfor- 
derungen stellt,  war  unter  Capellmeister  Kogel's  feuriger 
und  schwungvoller  Leitung  eine  ganz  vorzügliche  und  fand 
enthusiastische  Aufnahme.  Die  8.  Symphonie  von  Beethoven, 
welche  das  Concert  eröffnete,  sowie  die  Ouvertüre  zur  „Zau- 
berflöte" von  Mozart,  welche  den  Schluss  desselben  bildete, 
waren  Musterleistungen  in  Bezug  auf  geistvolle  Auffassung 
und  feine  Ausarbeitung,  und  der  Beifall,  mit  dem  Hr.  Kogel 
schon  bei  seinem  Erscheinen  empfangen  wurde  und  der  sich 
von  Nummer  zu  Nummer  steigerte,  war  ein  wohlverdienter. 
Das  1.  Freitagsconcert  der  Museumsgesellschaft  wurde 
eröffnet  mit  Schumann's  ewig  jugendfrischer  Bdur-Symphonie. 
Ueber  das  Werk  selbst  Etwas  zu  sagen,  ist  überflüssig,  da  es 
schon  längst  zu  den  Lieblingsstücken  der  Concertprogramme 
zählt.    Die  Aufführung  war  eine  vorzügliche   und  wurde 


650 


auch  vom  Fablicum  mit  berechtigtem  Beifall  aufgenommen. 
Als    eine    weitere    Orchestemummer   hörten    wir    Concerto 
grosso  No.  5  von  Händel,  für  den  Concertvortrag  eingerichtet 
von  Gustav  Kogel.    Es   ist   ein   nicht  zu   unterschätzendes 
Verdienst  Kogels,   die  im  Concertsaale  sehr  selten  gehörten 
Händerschen  Goncerte  wieder  hervorzusuchen  und  den  heu- 
tigen Ansprüchen   entsprechend  aufzuführen.     £s  weht  aus 
allen   diesen  in   der  Form  knapp  gehaltenen  Sätzen  ein  so 
jugendfrischer  Hauch,  dass  Keiner  derselben  veraltet  erscheint. 
Die  letzte  Orchestemummer  war  das  Vorspiel  und  die  Schluss- 
scene  aus  „Parsifal"  von  Eichard  Wagner.    Ich  halte  es  für 
ein  gewagtes  Unternehmen,   Wagner's  ^^Parsifal*^ -Musik   in 
den  Uoncertsaal   zu   Verpflanzen.    Gerade  in  diesem  Werke 
sind  Text  und  Musik  so  innig  mit  einander  verknüpft,  dass 
Eines  ohne  das  Andere  fast  undenkbar  ist.    Im  Bayreuther 
Festspielhaus  klingen  die  von  Saiteüinstrumenten  und  Holz- 
bläsern unisono  vorgetragenen  Töne  des  Abendmahlthemas 
wie  aus  einer  anderen,   überirdischen  Welt  zu  uns  herüber 
und  versetzen   uns  in   die   weihevolle  Stimmung,   die   uns 
l^erade  im   „Parsifeil"  so  mächtig  ergreift.     Im  Concertsaal 
ist   diese   erwartungsvolle  Stimmung   nicht  vorhanden,   und 
deshalb  wird   dieses  Vorspiel  als  Concertnummer  auch  nie 
die  Wirkung  erzielen,   die  es  dort  ausübt.    Noch  mehr  tritt 
dieser  Umstand  in  der  Schlussscene  hervor,   in  welcher  der 
Chor  eine  so  grosse  Holle  spielt.    Auch  hier  wird  die  Wir- 
kung beeinträchtigt  durch  Wegfall  des  Letzteren.    Die  Aus- 
fuhrung sämmtliober  Orchesternummern  war  auf  das  Sorg- 
fältigste vorbereitet  und  erntete  den  reichsten  Beifall.    Als 
Solistin  hörten   wir  die  Pianistin   Frau   Teresa  Garreno, 
einen   in   unseren  Museumsconcerten   gern   gesehenen  Gast. 
Sie  spielte  als  erste  Nummer  das  Goncertstück  in  Fmoll  von 
Weber   und    später  Ghopin's  Gdur-Nocturne,   Gesdur-Etude 
und  Asdur-Polonaise,  denen  sich  als  Zugabe  noch  der  Asdur- 
Walzer  anschloss.    Wohlverdienter  und  anhaltender  Beifall 
belohnte  die  Künstlerin  für  ihr  meisterha^s  Spiel. 

Hr.  Max  Schwarz,  Director  des  Haff-Gonservatpriums, 
veranstaltet  auch  in  dieser  Saison  wieder  drei  Glavierabende, 
von  denen  der  erste,  bei  welchem  er  durch  seine  Gattin 
Blanche  Schwär  z^unterstützt  wurde,  einen  sehr  guten  Verlauf  ■ 
nahm.  Hr.  Schwarz,  schon  lange  als  Pianist  von  brillanter 
Technik  und  nobler  Vortragsweise  bekannt,  entzückte  das 
äusserst  zahlreich'  erschienene  Publicum'  wieder  durch  die 
feinsinnige  Ausführung  seiner  Vorträge,  von  denen-  nament- 
lich die  Cdur-Phantasie  von  Schumann  technisch  und  künst- 
lerisch vollendet  zum  Ausdruck  gelangte.  Die  unter  Mitwir- 
kung von  Frau  Schwarz  vorgetragenen  vierhändigen  Stücke 
(Sonate  von  Mozart,  Variationen  von  Schubert,  sowie  Adagio 
ulid  zwei  Walzer-Gapricen  von  Grie^)  waren  Musterleistungen 
.  in  Bezug  auf  fein  ausgearbeitetes  Zusammenspiel  und  ern- 
teten reichsten  Beifall. 

(Schluss  folgt.) 


HambaPg;  l.  November. 

Nun  ist  das  schöne  Sonmierlaub  vergangen  und  mit  dürren 
Blättern  sind  die  Wege  bestreut.  Während  der  Herbstwind 
die  Bäume  rüttelt  und  die  Tage  der  Wonne  schwinden,  lässt 
die  herbstliche  Sonne  aber  die  Blättchen  sp Hessen,  die  uns 
abendliche  Freuden  verheissen,  —  die  Blättchen  von  Pappe. 
Und  sie  sind  bereits  in  reicher  Fülle'  gekommen,  diese  in 
allen  Farben  spielenden  Pappstückchen,  die  uns  heute  nach 
hier,  morgen  nach  dort  zum  Musikgenuss  laden.  Von  Dem, 
was  die  Octoberwochen  in  dieser.  Hinsicht  gebracht,  wollen 
wir  im  Nachstehenden  Bericht  erstatten. 

Das  neugebildete  und  viel  besprochene  Orchester  des 
Vereins  Hamburgischer  Musikfreunde,  dem  der  Staat 
eine  ansehnliche  Subvention  zu  Theil  werden  lässt  und  die 
gesellschaftlich  einflussreichen  Kreise  der  Stadt,  ihre  Auf- 
merksamkeit zuwenden,  dem  also  der  Weg  bestens  bereitet 
ist,  haben  wir  bis  jetzt  drei  Mal  unter  der  Direction  von 
Prof.  Rieh.  Barth  zu  hören  bekommen,  in  zwei  Philharmo- 
nischen Goncerten  und  gelegentlich  der  ersten  populären  Auf- 
führung, deren  der  genannte  Verein  im  Laufe  des  Winters 
Fünfe  zu  veranstalten  gedenkt.  Der  Eindruck,  den  wir  aus 
dem  Vortrag  der  Symphonien  von  Beethoven  (Adur  und 
GmoU)  und  Schumann  (DmoU),  des  „Lohengrin'' -Vorspiels, 
des  Trauermarsches  aus  der  „Götterdämmerung",  der  Ouver- 
türen zu  „Richard  III. **  von  Volkmann,  zu  „Die  lustigen 
Weiber  von  Windsor"  und  „Der  Freischütz**,  sowie  Grieg's 
„Nordische  Weisen"  Op.  63  in  Betreff  der  Leistungsfähigkeit 
des  Orchesters  empfangen  haben,  ist  kein  sonderlich  günsti* 


ger  gewesen^  Es  mag  sich  mit  der  Zeit  noch  zum  Guten 
wenden,  aber  vor  der  Hand  mangeln  dem  Streichorchester 
der  rechte  Nerv,  die  Kraft,  Energie  und  Bravour  des  Saiten- 
klanges, fehlt  dem  Ensemble  der  Holzbläser  der  Wohllaut, 
und  schmettern  die  Herren  vom  Blech  ihr  Trara  mit  einer 
ziemlichen  Rücksichtslosigkeit  gegen  ihre  Spielgenossen  dar- 
ein, bearbeitet  der  Pauker  die  ihm  zur  Verfügung  stehende 
Esels-,  Ziegen-  oder  Kalb^haut  mit  einer  Daseinsfreudigkeit, 
die  nothwendigerweise  mehr  in  Zügel  genommen  werden 
muss.  Doch,  bei  fortgesetztem  fleissigen  Zusammenmusiciren 
unter  kundiger  Hand  wird  sich  die  Sache  hoffentlich  machen 
und  zum  Guten  wenden,  dann,  wenn  der  Orchesterklang  schön 
ausgeglichen  ist  und  der  Instrijimentalkörper  die  rechte  Ge- 
schmeidigkeit erlangt  hat ,  wird  Prof.  Barth  auch  mehr  den 
Geist  und  das  Wesen  der  Kunstwerke,  deren  Wiedergabe  er 
vorsteht,  berücksichtigen  können.  —  Solistisch  traten  an  die- 
sen drei  Abenden  mit  fast  durchweg  bekannten  Piöcen,  die 
wir  an  dieser  Stelle  nicht  zu  nennen  nöthig  haben,  die 
Mezzosopranistin  Marie  Brema  aus  London,  die  mit  ihrer 
Gesangsmanier  und  Vortragsart  vom  Podium  des  Ooncert- 
saales  aus  befremdend  genug  wirkte,  die  ausgezeichnete  Pia- 
nistin Sandra  Droucker  aus  St.  Petersburg^  und  der  tüch- 
tige junge  Violinspieler  Goncertmeister  Heinrich  Band  1er, 
dessei)  Leistungen  grosses  Gefallen  fanden,  vor  das  Pub- 
licum. 

Wenn   wir  also  mit  unseren  Anforderungen,   in  Betreff 
guter  Orchestermusik   mit  einheimischen  Kräften,   auf  die 
Zukunft  verwiesen  sind,  so  entschädigen  uns  in  der  Gegen- 
wart die  Berliner  Philharmoniker  unter  Felix  Wein- 
gart ner,   die   von   den   beabsichtigten  acht -Goi^certen  das 
Erste  bereits,    und  zwar  mit  in  jeder  Hinsicht  grossem  Er- 
folg gegeben  haben.    Die  Künstler  haben  Beethoven's  Adur- 
Symphonie,  die  Ouvertüre  zu  „Euryanthe"  und  aus  „Tristan 
und  Isolde**  Vorspiel  und  „Liebestod**  auf  das  AUerschönste, 
wundervoll  im  Ton  und  in  edler  Auffassung  dargeboten,  und 
das  Publicum   war   von   dem  Gehörten    begeistert.    Der  an- 
regende Abend  gab  ferner  Gelegenheit,  in  Alexander  Petsch- 
nixoW  die  Bekanntschaft  eines  Geigers  erster  Ordnung  za 
machen ,   der  das  in*  seinen  drei  Sätzen  Musik  von  Eigenart 
und  Bedeutung  enthaltende  Ddur-Concert,  Op.  85,  von  Tsduü- 
kowsky  technisch  als  ein  Meister  seines  Instruments  nnd  in 
allem  Sonstigen  mit  vornehmer  Gesinnung  behandelte. 

Den  Kammermusik-Genossenschaften,   die  hierorts  seit 
längerer.  Zeit  bestehen ,   hat  sich  eine  neue  Vereinigung  zur 
Aufführung-  von  Ensenablewerken   für  Glavier  und  Streich- 
instrumente zugesellt.    Ihre  Mitglieder  sind  der  ausgezeicb- 
-  nete  Violinspieler  Bernhard   Dessau,  ein   geborener  Ham- 
burger, der  seine  Studien  bei  Bargheer  und  Joachim  gemacht 
hat  und  jetzt  als  Goncertmeister  der  Philharmonischen  Ge- 
sellschaft in  Bremen  beamtet  ist,  Jul.  Spengel  als  Pianist 
und  der  Violoncellist  Gäsar  Sc.hwormstädt.    Die  geistige 
Führerschaft   in   diesem  Verein  scheint  Dessau  zu  besitzen, 
wenigstens   kamen   die  Werke,   die   in   der  1.  Soirto  unter 
seiner  Mitwirkung  gespielt  wurden,  Beethoven's  G  moll-Sonate 
aus  Op.  30,  das  Glaviertrio  in  Hdur  von  Brahms  und  Trio- 
„Novell etten**  Op.  59  von  Kirchner,  recht  belebt  heraus,  wo- 
gegen die  6.  Sonate  von  Boccherini  für  Violoncell  und  Gla- 
vier matt  und  ausdruckslos  klang.   —    Der  erste  Abend  des 
Quartetts    Kopecky- John -Brandt -Wellenkamp    fand 
unter  dar   Mitwirkung   des   Meisterflötisten  Wilhelm  Tief- 
trunk  statt  und  hatte,  ausser  Quartetten  in  EdurausOp.  18  von 
Beethoven  und  in  Esdur  von  Haydn,  einsehr  hübsches  Quintett 
in  Ddur,    Op.  35,    von  Molique  auf  dem  Programm,    das  in 
der  famosen  Wiedergabe  grosses  Gefallen,  fand.    Das  Stück 
enthält  namentlich  einen  überaus  reizenden  zweiten  Satz  von 
scherzosem  Gharakter,  worin  in  pikanter  Weise  ein  englisches 
Volkslied  verarbeitet  ist. 

Als  ein  lieber,  verehrter  Gast  kam  Eugen  G'ura  und 
sang  so  schön,  dass  Einem  das  Herz  aufging.  Die  ausser- 
ordentlichen und  oft  gepriesenen  Eigenschaften  seines  Sin- 
gens  und  seines  Vortrags  bewährte  der  einzige  Künstler  auf 
das  Vollständigste,  und  er  verwendete  sie  im  Interesse  einer 
ganzen  Sammlung  von  älteren  Gompositionen,  die  wir  von 
ihm  noch  nicht  gehört  hätten,  Liedern  von  Schubert  und 
•  Balladen  von  Loewe  und  einer  Reihe  von  Bichard  Strauss'- 
schen  Gesängen,  die  vordem  wohl  ni<:ht  zur  öffentlichen 
Darbietung  .gekommen  waren.  Von  Schubert  waren  es  die 
Lied- Juwelen  „Dem  Unendlichen**,  „Der  Sohäfer  und  der 
Reiter**,  „Wiederschein**  und  „Greisengesang**,  von  Loewe 
die  köstlichen  Balladen  „Die  Durfkirche**,  „Das  vergessene 
Lied**,  „Der  getreue  Eckart**,  „Die  nächtliche  Heerschau*. 
,^Die  Leiche  zu  St.  Just**,  „Das  Erkennen**  und  „Der  Nöck**, 


651 


die  das  Programm  schmückten,  und  unter  den  letzten  Ver- 
ö£Pentlichungen  Strauss*8cher  Lieder  fünf  der  schönsten  und 
werth vollsten  Stücke  ausgewählt.  Die  Letzteren  waren  Sachen, 
in  denen  die  poetischen  EmpÜndungen  und  die  edle  Stim- 
mung der  Geaichte  von  Scnack  („Heimkehr''),  Bierbaum 
(„Traum  durch  die  Dämmerung**  und  „Ueber  Wiesen  und 
Felder**),  Dahn  („Ach  weh,  mir  unglückhaftem  Mann**)  und 
des  reizenden  „Der  Mondschein,  der  ist  schon  verblichen** 
aus  „Des  Knaben  Wunderhom**  prächtig  wiedergegeben  sind, 
worin  stellenweise  so  viel  frohmuthvolles  Wesen  und  gute 
Laune  zum  Ausdruck  gelangen,  dass  man  kaum  den  grü- 
belnden Componisten  von  „Tod  und  Verklärung**,  „Macbeth** 
und  „Don  Juan**  mehr  erkennt.  Strauss*  Lieder,  die  freilich 
auch  von  einem  Qura  gesungen  werden  mtlssen,  um  so 
wundervoll  zu  wirken,  gefielen  dermaassen,  dass  der  Yor- 
tra^smeister,  in  Beantwortung  des  reichen  Beifalls  und  der 
mehrfachen  Hervorrufe,  das  un^mein  duftige  und  zarte 
„Und  morgen  wird  die  Sonne  wieder  scheinen**  aus  Op.  27 
zugab.  Die  Begleitung  am  Flügel  war  eine  rühmenswerthe 
That  Max  Fiedler's. 

(Schluss  folgt.) 


Berichte. 

Leipzig.  Ein  äusserst  interessantes,  anziehendes  Pro- 
gramm hatte  die  Singakademie  für  ihre  Aufführung  am 
16.  Nov.  in  der  Alberthalle  in  Brahms'  Schicksalslied,  der 
biblischen  Legende  „Die  Flucht  nach  Eeypten**  von  Berlioz, 
der  Blumenmädchen-Scene  aus  „Parsifar*  von  Wagner  und 
den  „Prometheus**-GhÖren  von  Liszt  mit  verbindendem  Text 
von  Kich.  Pohl  aufgestellt,  leider  aber  waltete  kein  ganz 
günstiger  Stern  über  der  Aufführung  und  war  der  Genuss 
aeshalb  ein  vielfach  getrübter.  Gleich  in  der  Anfangsnummer 
von  Brahms  zeigte  sich  im  chorischen  Theil  mehr  oder  we- 
niger das  Missverhältniss  zwischen  Wollen  und  Können; 
nicht  nur,  dass  der  Ghorklang  angesichts  der  überaus  statt- 
lichen Sängerschaar  durch  seine  geringe  Ausgibigkeit  frap- 
pirte,  auch  der  Vortrag  war  matt,  sodass  die  wunderbare 
Stimmung,  die  in  diesem  Werke  herrscht,  nur  gestreift  wurde. 
Daisu  kamen  noch  einige  Versehen  im  Orchester  (die  verstärkte 
Winderstein*sche  Capelle).  Besser  gelang  die  in  ihrer 
idyllischen  Ruhe  und  scnlichten  Ausdrucksweise  gar.  nicht 
auf  den  als  bizarr  und  revolutionär  verschrieenen  Berlioz  als 
Componisten  rathen  lassende  biblische  Leg^ende,  bei  deren 
Ausführung  Hr.  Pinks  in  vorzüglicher  Weise  das  Tenorsolo 
vertrat  und  das  Orchester  in  Allem  fein  und  delicat  seines 
Amtes  waltete.  Das  Experiment,  die  köstliche  Scene  der 
Blumenmädchen  auf  das  Concertpodium  zu  verpflanzen,  rächte 
sich  um  so  schlittmer,  als  die  Damen  mit  geringer  Ausnahme 
ihre  Aufgaben  höchstens  noten getreu  zu  bewältigen  ver- 
mochten und  Hr.  Pinks  als  Parsifal  nicht '  das  rechte  Ver- 
Ständniss  für  diese  Partie  und  Situation  besass.  Wer  diesen 
Theil  des  Bühnenweihfestspiels  in  Bayreuth  kennen  gelernt 
hatte,  war  ärgerlich  über  das  die  rechte  Vorbereitung  ver- 
missen lassende  Experiment,  und  Diejenigen,  welche  dasFrag- 
ment  zum  ersten  Male  hörten,  bekamen  einen  ganz  schiefen 
Eindruck  von  demselben.  Die  Execution  der  Cnöre  zu  Her- 
der's  „Entfesseltem  Prometheus**  waren  ungleichwerthig  im 
Ausdruck  und  Hessen  stellenweise  auch  eine  reine  Intonation 
vermissen.  Solistisch  betheiligt  an  derselben  waren  Frau 
Hohlfeld,  Frl.  Schmiedel  und  die  HH.  Pinks  und  See- 
bach; Hr.  Taeger  sprach  die  verbindenden  Worte.  Der 
Vereinsdirigent  Hr.  Dr.  Kien  gel  wird  selbst  kaum  zufrieden 
mit  dem  Ausfall  des  chorischen  Theils  dieses  Goncertes  ge- 
wesen sein  und  dafür  sorgen,  dass  im  nächsten  Concert  die 
Scharte  wieder  ausgewetzt  wird. 

Dem  Sin^akademieconcert  folgten  zwei  Tage  später  in 
der  Thomaskirche  chorische  Leistungen,  für  welche  kein 
Wort  des  Lobes  zu  hoch  ist.  Der  Riedel-Verein  führte 
unter  der  begeisternden  Leitung  des  Hrn.  Prof.  Dr.  Kretzsch- 
mar  den  18.  Psalm  von  Liszt  und  das  Requiem  von  Mozart 
auf,  und  es  war  nur  Eine  Stimme  über  die  unantastbare  Güte 
der  neuesten  Thaten  des  berühmten  Vereins.  Da  ausserdem 
die  Solisten  ganz  vorzügliche  waren,  und  unser  ausgezeich- 
netes Gewandhausorchester  und  Hr.Homeyer  den  instru- 
mentalen Theil  versahen,  so  liess  auch  der  Gesammteindruck 
Nichts  zu  wünschen  übri^.  Ergreifend  und  überzeugend  sang 
Hr.  Dierich  in  Liszt*s  eindruckstiefem  Werke  das  Tenorsolo, 
und  im  Requiem  bildeten  mit  ihm  das  Solistenquartett  Frl. 
Emma  Sperling  von  hier,  Frau  Geller  aus  Magdeburg  und 
Hr.  Dr.  Kraus  aus  Wien.    Hätte  Hr.  Dierich  sich  an  einigen 


Stellen  in  derTongebung  etwas  gemässigt  und  wäre  Frl.  Sperling 
an  anderen  etwas  mehr  aus  sich  heraus  gegangen,  so  hätte 
man  sich  eine  bessere,  harmonischere  Vertretung  der  Solo- 
partien kaum  denken  können.  Dass  sich  Frl.  Sperling  als 
noch  unberühmte  Sängerin  so  ehrenvoll  in  diesem  Solisten- 
ensemble behauptete,  verdankt  sie  vor  Allem  der  bei  ihrer 
Lehrerin  Frl.  Natalie  Schilling  genossenen  ganz  musterhaften 
Aus-  und  Durchbildung  ihrer  nübschen ,  nach  der  Höhe  zu 
an  Consistenz  und  Wärme  zunehmenden  Stimme  und  der 
damit  verbundenen  vorzüglichen  Textaussprache.  F. 

Leipzig.  Hr.  Carl  Grothe  bewies  in  seinem  am  19.  Nov. 
in  der  Alberthalle  veranstalteten  Goncerte  von  Neuem,  wie 
wohlberechtigt  der  gute  Ruf  ist,  dessen  sich  sein  Orgelspiel 
bereits  seit  Jahren  erfreut.  Die  Leistungen  des  Künstlers 
waren  technisch  wie  musikalisch  von  durchaus  gediegener 
Art.  Das  Programm  enthielt  neben  verschiedenem  Anderen 
die  Gmoll-'Fuge  und  die  Dorische  Toccata  von  J.  S.  Bach. 
Gesanglich  wirkte  in  der  Aufführung  Frl.  Olga  Wirz  mit, 
deren  Sopran  besonders  durch  leicht  ansprechende  Höhe 
interessirt.  Die  Darbietungen  der  Dame  waren  recht  gute, 
auch  nach  Seite  des  Ausdrucks  hin,  nur  mit  ihrer  Auffassung 
der  Bach^schen  Arie  „Mein  gläubiges  Herze**  kann  ich  mich 
nicht  einverstanden  erklären,  das  klang  doch  etwas  zu  welt- 
lich-vergnügt, von  frommgläubiger  Freude  war  Wenig  zu 
verspüren.  Hr.  Ludwig  Laub o eck,  als  trefflicher  Geiger  wohl- 
bekannt, stand  diesmal  anfänglich  nicht  ganz  auf  der  Höhe 
seines  Könnens,  sehr  schön  dagegen  gelang  ihm  das  zum 
Schluss  gespielte  Abendlied  von  Schumann.  Der  Orgel- 
begleitung des  Hrn.  Thomas  Grawford  gebührt  anerken- 
nende Erwähnung.  F.  Wilfferodt. 

Annaberg,  IB.  November.    Seit  Jahresfrist  hat  sich  hier 
eine  neue  Gesellschaft  „Phönix**  gebildet;   auch  diese  hat  in 
erster   Linie   die   Pflege  der  guten   alten  und  neuen  Musik 
auf  ihr  Programm  gesetzt,   die  Leitung  der  Goncerte  ruht 
in  der  sicheren  Hand  des  jungen,  hochbegabten  Musiklehrers 
und  vortrefflichen  Dirigenten  Hrn.  Ugo  Afferni,   den  wir 
die  Freude  haben,  seit  Weggang  des  Capellmeisters  Stiehler 
nach  Görlitz  den  Unseren  zu  nennen.    In  Hrn.  Affemi  und 
seiner  jungen  Frau   (bis   zu  dieser  Würde  Eine  der  bedeu- 
tendsten   vioHnvirtuosinnen    unter   dem   Namen   Miss  May 
B  ramm  er)    besitzen    wir   ein    Künstler  paar,    um   das   uns 
manche  Grossstadt   beneiden   könnte,   und  hierbei  sei  noch 
das  Ünicum  erwähnt,  dass  Frau  Afferni-Brammer  in  unseren 
„ Phönix** -Concerten  am  ersten  Geigenpult  mitwirkt;   welche 
Oapelle  könnte  sich  eines  so  reizenden  weiblichen  Ooncert- 
meisters  rühmen?  —  Ein  neuer  Verein  hat  nicht  gleich  über 
grosse  Mittel  zu  verfügen,  dennoch  zeichneten  sicn  die  Auf- 
führungen  durch   gute  Wahl,   durch  Mitwirkung   tüchtiger 
Künstler,   durch    einen   Kammermusikabend,   ja  durch   ein 
Concert  des  vollen,  rühmlichst  bekannten  Chemnitzer  Stadt- 
musikchors mit  Meister  Pohle  aus.    Gestern  fand  nun  das 
1.  Concert  im   zweiten  Vereinsjahr  statt,   das  sich  der  all- 
seitigen   wärmsten    Theilnahme    erfreute.      Das    Orchester 
(unsere  Stadtcapelle)   bot  Beethoven^s  Bdur-Symphonie  und 
Mendelssohn's  „Hebriden**-Ouverture,    und  zwar  in  einer  so 
schwungvollen  und  zarten  Wiedergabe,   wie  selten  hier  ge- 
nossen,  die  dem  verständnissvollen  und  feinfühligen  Diri- 
genten Hrn.  Afferni,   wie  den  seinen  Litentionen  mit  Lust 
und   Liebe  folgenden   und  in  ihrer  schönen  Aufgabe   auf- 
gehenden  M^sikern   zur   Ehre  gereicht.    Als  3.  Orchester- 
nummer widmete  uns  Hr.  Afferni  etwas  Eigenes:   die  erste 
Aufführung  der  Ouvertüre   zu  seiner  im  Manuscript  fertig 
gewordenen  komischen  Oper  „Potemkin  an  der  Donau**,  die, 
glücklich  und  geschickt  instrumentirt,   reich  an  getragenen 
und  munteren  Melodien  den  angenehmsten  Eindruck  machte 
und  wohlverdienten  Beifall  fand.    Schliesslich  sei  erwähnt, 
dass  die  singenden  „Phönix** -Mitglieder  der  gemischten  Chor- 
vereine  „Arion**- Annaberg   und   „Euterpe** -Buchholz    (beide 
Vereine  stehen  unter  Leitung  des  Hrn.  Affemi)  durch  zwei 
liebliche  Frauenchöre  von  J.  Gall  (Op.  17)  und  den  reizenden 
gemischten  Chor  von  J.  Rheinberger  „Die  Wasserfee**  (Op.  21) 
—  vortrefflich   eingeübt   und   vorgetragen  —  die  angeregte 
zahlreiche  Zuhörerschaft  hoch  erfreuten.  —  Am  18.  December 
findet  ein  Kammermusikabend  statt.  —   Das  „Musikalische 
Wochenblatt**,  dessen  schöne  Aufgabe  ja  mit  in  der  öffentlichen 
Unterstützung  ernster  Kunstbestrebungen  besteht,   wird  ge- 
wiss bereit  sein,   diesem  ernsten,  freilich  etwas  sehr  lang 
gewordenen  Bericht  über  eine  neue  Gesellschaft  Aufnahme 
zu  gewähren;  hoffentlich  um  so  lieber,  da  dieser  Bericht  so 
Anerkennendes  bringen  kann  auch  über  ein  junges  Künstler- 


652 


paar,  das  in  den  betreffenden  Leipziser  Musikkreisen  in 
dauernder  freundlicher  Erinnerung,  steht  und  dem  allezeit 
auch  eine  frohe  künstlerische  Zukunft  beschieden  sein  möge, 
das  wir  aber,  so  lange  menschenmöglich,  in  Annaberg  warm 
halten  wollen.  r. 

Concertumschau. 

Amsterdam.  Matinöes  musicales  im  Neuen  Goncerthaus 
(Mengelberg):  1.  Nov.  2.  Symph.  v.  Beethoven,  „Parsifal"- 
Yorspiel  v.  Wagner,  drei  Orchestersätze  a.  „La  Damnation 
de  Faust**  v.  Berlioz  u.  A. -m.  8.  Nov.  2.  Symph.  v.  Saint- 
Saöns,  „Gharfreitagszauber"  a.  „Parsifal**  v.  Wagner,  „Der 
Tanz  in  der  Dorfscnenke^  v.  Liszt,  Arie  a.  der  Suite  -Aus 
Holberg's  Zeit"  v.  Grieg  u.  A.  m.  16.  Nov.  4.  Symph.  v. 
Glazounoff,  „Danse  macabre"  v.  Saint-Saens  u.  A.  m. — 
Abonn.-Concerte  ebendaselbst  (Mengelberg)]:  6.  Nov.  4.  Symph. 
V.  Schumann,  „Tasso"  v.  Liszt,  „Le  Carnaval  romain**  v.  Ber- 
lioz, Vorspiel  zum  2.  Act  a.  „Gwendoline"  v.  Chabrier, 
„Walkürenritt«  a.  der  „Walküre«  v.  ß.  Wagner.  12.  Nov. 
Symphonien  v.  Schubert  (Hmoll)  u.  A.  Glazounoff  (No.  4), 
Ouvert  „Meeresstille  und  glückliche  Fahrt«  v.  Mendelssohn. 

Annaberg.  2.  Museumsconc.  (Iteichardt):  2.  Symph.  v. 
Schumann,  Ouvert.  v.  Rossini,  „Herzwunden«  und  „Letzter 
Frühling«  f.  Streichorch.  v.  Grieg,  „Benedictus«  f. 'Violinen- 
Unisono  m.  Orch.  v.  A.  G.  Macken zie,  Gesangvorträge  der 
Frau  Herzog  a.  Beriin  („Begegnung«  v.  P.  Gast, Wiegenlied 
V.  E.  Wagner,  „Ständchen«  v.  K.  Strauss  etc.).  —  Gonc. 
des  „Phönix«  (Afferni)  am  12.  Nov. :  4.  Symph,  v.  Beethoven, 
Ouvertüren  von  U.  Afferni  (zur  Oper  „Potomkin  an  der 
Donau«)  u.  Mendelssohn,  „Die  Wasserfee«  f.  gem.  Chor  mit 
Glav.  V.  Eheinb erger,  Frauenohöre  „Liebe  mich«  u.  Wie- 
genlied (m.  oblig.  Viol.)  V.  J.  Gall. 

Berlin.  Conc.  der  Sängerin  Frl.  Bost  u.  des  Pianisten 
Hm.  Salomon  am  6.  Nov.  m.  Soli  f.  Ges.  v.  P.  Gornelius 
(„Möcht  im  Walde  mit  dir  gehn«  u.  „In  Lust  und  Schmerzen«), 
H.  Hof  mann  („Die  Luft  geht  lind«,  „Geheim«  u.  „Wie  du 
noch  jung«),  Brahms  („Botschaft«),  L.  Bonvin  („Das  Vög- 
lein spricht«)  u.  A.  u.  f.  Glav.  v.  Bach-Tausig  (Tocc.  u.  Fuge 
in  DmoU),  Beethoven  (Son.  Op.  106),  Sgambati  (Gavotte), 
Ghopin,  Kubinstein  (Fmoll-Barcarolle)  u.  Liszt  fegende 
„Fi'anz  von  Paula  auf  den  Wogfen  wandelnd«). —  Orgelvorträge 
des  Hrn.  Dr.  Beimann  am  12.  Nov.:  Emoll-Son.  v.  L.  Neu- 
hoff, Fmoll-Phant.  v.  0.  Bavanello  u.  Ghoral verspiel  „Aus 
tiefer Noth«  v.  S.Bach  in  Abwechselung m.  Gesangvorträgen 
des  Frl.  Weisshahn.  —  3.  Philharm.  Gonc.  (Nikiscn  a.  Leip- 
zig): 4.  Symph.  v.  Schumann,  „Was  mir  die  Blumen  erzän- 
len«  a.  der  3.  S3rmph.  v.  G.  Mahl  er,  „Anakreon«-Ouvert.  v. 
Gherubini,  Scherzo  capricc.  v.  Dvoriik,  Gesangvorträge  der 
Frau  Sembrich. 

Burg.  Gonc.  der  Frau  Dütschke  a.  Berlin  (Ges.),  des 
Frl.  Einbeck  v.  hier  (Ges.)  u.  der  Hfl.  Herold.  (Glav.)  u.  0)r- 
bach  (Viol.)  a.  Sondershausen  am  26.  Oct.:  D  moll-Glavier- 
Violinson.  v.  G.  Herold,  Vocalduette  v.  Delibes,  Schumann 
u.  Humperdinck,  Soli  f  Ges.,  f.  Glav.  v.  Beethoven  (Son. 
Op.  109)  u.  f.  Viol.  V.  Godard  (Ganzonetta),  Brahms-Joa- 
chim  (Ungar.  Tanz)  u.  A. 

Cassel.  2.  Abonn.-Gonc.  des  k.  Theaterorch.  (Treiber): 
Symph.  pathöt.  v.  P.  Tscha'ikowsky,  „Danse  macabre«  v. 
Saint-Saäns,  Solovorträge  des  Frl.  Petersen  a.  Gopenhagen 
(Ges.,  „Treu  bis  zum  Tod«  v.T. Streng,  „Lockruf"  v.  Rück- 
auf, „Ich  liebe  dich«  v.  Grieg,  „Mädchentraum«  v.  Bunge rt 
u.  Cyklus  „Die  Verlassene«  v.  L.  Schytte)  u.  des  Hrn.  Prof. 
Kruse  a.  Berlin  (Viol.,  Amoll-Gonc.  v.  S.  Bach  etc.). 

Crefeld.  1.  Abonn.-Gonc.  der  Gonc.-Gesellschaft  (Müller- 
Iteuter)  m.  Mendelssohn's  „Elias«  unt.  sollst.  Mit  wirk,  des 
Frl.  Hiller  a.  Stuttgart,  der  Frau  Walter-Ghoinanus  a.  Landau 
u.  der  HH.  Kaufmann  a.  Basel  u.  Messchaert  a.  Amsterdam. 

Darmstadt.  2.  Gonc.  der  Hofcap.  (de  Haan):  1.  Symph. 
v.  Brahms,  1.  „Peer  Gynt «-Suite  v.  Grieg,  Glaviervorträge 
des  Hrn.  Busoni  a.  Berlin  (Esdur-Gonc.  v.  Beethoven  und 
Span.  Bhaps.  v.  Liszt-Busoni). 

Dresden.  1.  Symph.-Gonc.  des  Winderstein-Orch.  (Win- 
derstein) a.  Leipzig:  3.  Symph.  v.  Beethoven,  „Todtentanz« 
V.  Saint-Saens,  Ouvertüren  v.  Weber  u.  Wagner  („Tann- 
häuser«), Prael.  u.  Fuge  v.  S.  Bach-Abert,  Solovortrfi^je  der 
HH.  Kiefer  (Violonc,  Gonc.  v.  Volkmann)  u.  Ziegenheim 
(Harfe). 

Düsseldorf.  Symph.-C!onc.  des  städt.  Orch.  (Zerbe)  am 
12.  Sent.:  HmoU-Symph.  u.  „Rosamunde« -Ouvert.  v.  Schu- 
bert, Ouvert.  „Im  Herbst«  v.  Grieg,  Sarabande  u.  Fuge  v. 
S.  Bach,  Wotan's  Abschied  von  Brünnhilde  u.  „Feuerzauber« 


a.  der  „Walküre«  v.  Wagner,  Balletmusik  a,  der  Oper  „Eine 
Kyffhäuser-Sage«  v.  H.  Kückbeil,  Edur-Polon.  v.  Liszt. 

Frankfurt  a.  H.  2.  Kammermusikabend  der  Museums- 
gesellschaft: Gdur-Streichquint.  v.  Brahms,  Ddur-Streich- 
quart.  V.  Mozart,  Amoll-Glaviertriov.  Tscha'ikowsky.  (Aus- 
luhrende:  Frau  Bassermann  [Glav.]  u.  HH.  Prof.  Heermann, 
Bassermann,  Prof.  Naret  Koning,  AUekotte  u.  Prof.  Becker.) 
—  3.  Sonntagsconc.  derselben  Gesellschaft  (Kogel):  „Schehe- 
razade«  v.  Eimsky-Korsakoff,  „Freischütz«-Ouverture  v. 
Weber,  Solovorträge  des  Frl.  Petersen  (G^es.,  Gyklus  „Die  Ver- 
lassene« V.L. Schytte,  „Sehnsucht« v.Bubinstein,  Schwa- 
nenlied  v.  L.  Hartmann  etc.)  u.  des  Hrn.  Hegner  a.  Basel 
(Glav.,  Esdur-Gonc.  v.  Beethoven,  „Nachtfalter«  v. Strauss- 
T  aus  ig  etc.).  —  3.  Freitagsconc.  derselben  Gesellschaft  (Ko- 

gel):  Adur-Symph.  v.  Mendelssohn,  „ Abenceragen«-Ouvert.  v. 
herubini,  Solo  vortrage  der  HH.  Sistermans  v.  hier  (Gesang, 
vier  Ernste  Gesänge  v.  Brahms)  u.  Prof.  Dr.  Joachim  aus 
Berlin  (Viol.,  Gonc.  v.  Beethoven  u.  Ghaconne  v.  S.  Bach). 

Freyburg  a.  d.  U.  Gonc.  der  „Erholung«  am  27.  Sept. 
mit  Solovorträgen  der  Leipziger  Künstler  Frls.  Polscher  (Ges , 
Mailied  v.  Bei  necke,  Winterlied  v.  H.  v.  Koss,  Wiegenlied 
V.  Harthan,  Frühlingslied  v.  Umlauft  etc.)  und  Poerstel 
(Glav.,  Polen,  v.  M  o  s  z  k  o  w  s  k  i,  Gnomentanz  v.  S  e  e  1  i  n  g,  Me- 
nuett-Walzer V.  H.  Ketten  etc.)  u.  des  Hrn.  Ettelt  (Violonc, 
zwei  Sätze  a.  dem  Amoll-Gonc.  v.  Goltermann,  Romanze 
V.  Reinecke  u.  Spinnlied  v.  Popper)./^ 

Genf.  1.  Abonn.-Gonc.  im  Stadttheater  (W.  Rehberg): 
Ddur-Symph.  v.  Haydn,  Orchestersuite  „Dimanche  BretoD" 
V.  J.  Guy-Ropartz,  zwei  Norwegische  Tänze  f.  Orch.  von 
Grieg-Sitt,  Glaviervorträge  des  Hm.  Rehberg  (Gonoert  v. 
R.  Burmeister,  Hmoll-Rhaps.  v.  Brahms,  Fmoll-Etude  v. 
Slaint-Sa'gns  etc.). 

Halle  a.  S.  2.  Philharm.  Gonc.  des  Winderstein  -  Orch. 
(Winderstein)  a.  Leipzig:  2.  Symph.  v.  Brahms,  Ouvert. 
„Gameval«  v.  Dvof&K,  Violin  vortrage  des  Hm.  Burmester 
(Gonc.  V.  Beethoven  u.  Hexentänze  v.  Paganini-Burmester). 

Leipzig.    Goncerte  des  Winderstein-Orch.  (Winderstein): 
No.  5.    Kaiser-Marsch,  „Rienzl«-Ouvert.,  Vorspiele  zu  „Tristan 
und  Isolde«,  „Lohengrin«  u.  den  „Meistersingern«,  „IsoJdeos 
Liebestod«   a.   „Tristan  und  Isolde«,    „Einzug  der  Götter  in 
Walhall«  a.  „Rheingold«  und  Wotan's  Abschied  von  Bronn- 
bilde  u.  „Feuerzauber«  a.  der  „Walküre«  v.  Wagner,  „Yax- 
sifal«-Paraphrase   f.  VioL   v.   A.  Wilhelmj    (Hr.   Ad.  Wl- 
helmj).    No.  6.  „Tasso«,  „Les  Pr6ludes«,  Ungar.  Sturmmarscli, 
Tarantella  a.    „Venezia  e   Napoli«    und  Edur-Polon.,  Beide 
instrum.  v.  Müller-Berghaus,   Ghromat.  G^alopp  u.  „Angelus" 
f.    Streichorch.   v.    Liszt,   Orgel  vortrage   des   Hm.  Gerhardt 
(Kirchliche  Festouvert.   v.  Nicolai-Liszt  u.  BAGH-Phant.  v. , 
Liszt).    —    3.  Musikabend   des  Kammermusikver. :   GmoU- 
Glavierquart.  (HH.  Roesger,  Lauboeck,  E^lesse  u.  Hansen)  u. 
Esdur-Clav.-Violinson.  (HH.  Brecher  u.  Prül)  v.  R.  Strauss, 
Liedervorträge  des  Fvl.  Bönisch  a.  Berlin.    —    2.  Elammer- 
musik   im   muen   Gewandhaus:   Streichquartette   v.  Mozart 
(Djdur),   Beethoven   (Op.  74)   u.   Tscha'ikowsky   (Op.  22.. 
(Ausführende:   HH.  Hilf,   Becker,   Schäfer  und  Kiengel.)  -- 
4.  Gonc.  des  Liszt- Ver.  (Strauss  a.  München)  unt.  solist.  Mit- 
wirk, des  Tenoristen  Hrn.  Zeller  a.  Weimar:  Symph.  Phant. 
„Aus  Italien«,  „Friedenserzählung«  a.  der  Oper  „Guntram«  o. 
Lieder   „Heimliche  Aufforderung«,   „Allerseelen«  u.  „Stand- 
chen« V.  R.  Strauss,   symph.  Dichtungen  „Prometheus**  v. 
Liszt  u.   „Rosmersholm«  v.  G.  Brecher.   —    3.  Philharm. 
Gonc.   des  Winderstein-Orch.  (Winderstein):   Hmoll-Symph. 
V.  Schubert^  „Le  Rouet  d'Omphale«  v.  Saint-Saöns,  Ouvert. 
„Im   Frühling«    v.    Goldmark,    Glaviervorträge  der   Frau 
Menter  (Esdur-Gonc.  v.  Beethoven  und  Zigeunerweisen  eig- 
Gomp.).  —  6.  Abonn.-Gonc.  im  Neuen  Gewandhaus  (Nikisch): 
4.  Symph.  v.  Beethoven,  „Abenceragen«-Onvert.  v.  Gherubini, 
Balletsuite  a.  Gluck*schen  Opern,  f.  Orch.  frei  bearbeitet  von 
Mottl,  Violinvorträge  des  Hrn.  Thomson  a.  Lüttich  (Conc  v. 
Goldmark,  Teufelsson.  v.  Tartini,  Adagio  v.  Ries  u.  Passa- 
caglia  V.  Händel-Thomson). 

Linz.  1.  Gonc.  des  Musikver.  (GöUerich):  3.  Symph.  v. 
Beethoven,  Ouvert.  zur  Oper  „Der  faule  Hans«  v.A.  Ritter, 
Esdur-Glavierconc.  v.  Liszt  (Hr.  Göllerich). 

Mannheim.  3.  Musikal.  Akad.  (v.  Rezniöek):  Sympho- 
nien V.  Brahms  (Ddur)  u.  Haydn  (Glocken-),  „DieHunnen- 
scblacht«  V.  Liszt,  Gesang  vortrage  der  Frau  Gadsky-Tau- 
scher  a.  New- York  („Feldemsamkeit«  v.  Brahms,  „Stram- 
pelchen« V.  Hildach  etc.).  (Auch  dieses  3.  Goncert  findet 
bei  der  einheimischen  Presse  wärmste  Anerkennung.) 

Meiningen.  2.  Abonn.-Gonc.  der  Hofcapelle  (Steinbach): 
1,  Symph.   V.  Schumann,    „Meistersinger« -Vorspiel  v.  Wag- 


653 


ner,  Orchesterballade  über  eine  norweg.  Volksmelodie  von 
J.  Bon  t  gen,  Solo  vortrage  des  Frl.  Woltereck  a.  Hannover 
(Ges.,  „Lmmer  leiser"  von  Brahxns,  Volkslied  von  Glück, 
„s' Sträusle*'  v.  E.  Humperdinck,  Wiegenlied  v.  F.  Kauff- 
mann  etc.)  u.  des  Hrn.  Eidering  (VioL,  Introd.  und  Bondo 
capricc.  v.  Saint-Saöns). 

Naumburg  a.  d.  S.  1.  Qaartettabend  der  HH.  Branco, 
Kreuzer,  Hager  u.  Friedrichs  a.  Weimar:  Streichquartette  v. 
Mozart  (Ddar),  Beethoven  (Op.  74)  u.  Grieg  (Gmoll). 

Oldenburg.  1.  Abendf.JKammermusik:  Clavierquint.  y. 
Schumann,  Streichquartette  v.  Beethoven  (Op.  59,  No.  1)  u. 
Haydn  (DmoU).  (Ausführende:  HH.  Kuhlmann  [Glavier], 
Düster behn,  Klapproth,  Beutner  u.  Kufferath  [Streicher].) 

Sondershausen.  Aufführ.  v.  F.  Hegar's  „Manasse"  im 
furstl.  Conservat.  der  Musik  (Prof.  Schroeder)  unt.  solist.  Mit- 
wirk, des  Frl.  Waldow  a.  Halberstadt  u.  der  HH.  MiUies  a. 
Bredstedt,  Voss  a.  Hamburg  u.  Dohm  a.  Altona.  (Orch.:  die 
Hofcap.) 

Weimar.  1.  Kammermusikabend  der  HH.  Stavenhagen 
(Clav.),  Krasselt,  Freyberg,  Kagel  n.  Grützmacher  (Streicher) 
unt.  Mitwirk,  des  Frl.  Bitter  a.  München  (Ges.):  Clavierquint. 
V.  Brahms,  Streichquart.  Op.  18,  No.  1,  v.  Beethoven,  Ge- 
sangsoli V.  Cornelius  (Brautlieder),  Liszt  („Der  Fischer- 
knabe"), Lassen  („Frühlingsgruss"  u.  A.  Bitter  („Sternen- 
ewig**  u.  „In  Lust  und  Schmerzen"). 


Engagements  und  GSste  in  Oper  und  Concert. 

Antwerpen«  In  dem  letzten  Populären  Concert  erregte 
die  allgemeinste  Bewunderung  die  jugendliche  Violoncellistin 
Frl.  Elsa  Bu egger  aus  Brüssel  mit  mrem  Spiel,  in  welchem 
sich  holde  Grazie  mit  Schönheit  des  Tons  und  perfecter 
Technik  vermählen.  ~,  Copenhagen.  Das  Ehepaar  Anna 
und  Eugen  Hildach  gab  hierselbst  nach  glänzend  verlau- 
fener Tournöe  in  Korwegen  und  Schweden  zwei  Concerte, 
wie  stets  vor  ausverkauftem  Hause.  Beide  Künstler,  welche 
prächtig  bei  Stimme  waren,  wurden  bei  ihrem  Auftreten 
mit  lebhaftem  Beifall  empfanden,  der  sich  im  Laufe  des 
Abends  zu  wahrem  Jubel  steigerte.  Ein  drittes  Concert 
musste  leider  unterbleiben,  da  das  gefeierte  Sängerpaar, 
älterer  Verpflichtungen  wegen,  nach  dem  zweiten  Concert 
bereits  weiter  reisen  musste.  Unter  ungeheurem  Jubel  und 
grossem  Andrang  des  Publicums  hat  der  junge  russische 
Violin  virtuos  Alexander  Petschnikoff  zwei  Concerte  hier, 
wo  er  seit  seinem  ersten  Auftreten  im  vorigen  Jahre  in 
allerbester  Erinnerung  stand,  gegeben.  Fast  gleichzeitig 
Hess  sich  die  Quintett-Gesellschaft  aus  Bom  unter  Lei- 
tung des  Hrn.  Luigi  GuUi  in  der  dänischen  Hauptstadt,  wo 
man  gute  Kammermusik  zu  schätzen  weiss,  hören.  Das  feine 
Zusammenspiel  der  Quintett-Gesellschaft  fand  ungetheilte 
Anerkennung.  Säromtliche  Künstler  (ganz  besonders  iedoch 
Hr.  Luigi  Gulli)  wurden  auf  das  "Wärmste  vom  Publicum 
und  der  Presse  ausgezeichnet.  Im  kleinen  Saale  des  Con- 
certpalais  gab  Frau  Anna  Steinhauer-Mallison  ein  wohl- 
gelungenes Concert,  in  dem  Lieder  von  Edv.  Grieg,  Emil 
Hartmann,  H.  Kjerulff,  Brahms  und  Dvoräik  zu  Gehör  kamen. 
Die  stimnibegabte  Künstlerin  gefiel.  Ebendaselbst  concer- 
tirte  der  Opernsänger  Hr.  Eng.  Danckwardt.  Der  jugend- 
liche Sänger,  der  hauptsächlich  französische  Opemmusik  und 
Bomanzen  vortrug,  oesitzt  einen  e;uten,  wohlausgebildeten 
Tenor  und  erntete  freundlichen  Bei&ll.  —  Crlmmltschaa.  In 
dem  Concert,  das  die  „Lied  er  halle*'  jüngst  veranstaltete,  hat 
sich  Frau  Hohl  fei  d  mit  ihrer  glockenreinen  Sopranstimme 
und  ihrem  anmuthi^en  Vortrag  die  nachhaltigsten  Sympathien 
ersungen.  —  DFesden«  In  einer  eigenen  Matinöe  mit  moder- 
nem Programm  führte  sich  der  Pianist  Hr.  Edmond  Monod, 
ein  Schüler  unseres  vortrefflichen  Beethoven-  und  Brahms- 
Spielers  Bertrand  Both,  in  die  grössere  Oeffentlichkeit  ein 
und  gab  mit  seinem  Spiel  überzeugende  Proben  eines  ent- 
schiedenen Talentes  und  von  schon  recht  bedeutendem 
Können.  —  Düsseldorf.  In  dem  letzten  Symphonieconcert 
der  hiesigen  vorzüglichen  städtischen  Capelle  producirte  sich 
mit  grossem,  berechtigtem  Erfolg  der  Violoncellist  Hr.  Fritz 
Philipp  aus  Cöln.  Sein  voluminöser,  dabei  aber  stets  »i- 
genehm  weicher  Ton,  eine  virtuos  ausgebildete,  stets  ziel- 
sichere Technik  und  warmfühliger  Vortrag  zeichnen  das 
Spiel  dieses  jungen  Künstlers  in  hohem  Grade  aus  und  machen 
es  höchst  ^enussvoU  für  den  Zuhörer.  —  Elsenach.  Das 
3.  Concert  aes  Musikvereins  gestaltete  sich  zu  einem  seltenen, 
ungetrübten  musikalischen  Hochgenuss,  indem  Ihr  ausgezeich- 
netes Prill-Quartett  in  l^treichquartetten  von  Mozart  und 


Haydn,  sowie  Solostücken  für  Violine  und  Violoncell  sich 
seines  grossen  künstlerischen  Bufes  würdig  zeigte.  Ganz 
ausnehmend  hat  der  Violoncellist  Hr.  Wille  gefallen,  denn 
noch  seelenvollere  Töne,  als  er  seinem  Instrumente  entzog, 
kann  kein  Streichkünstler  hervorbringen.  Mit  dieser  wunder- 
vollen Cantilene  verbindet  Hr.  Wille  aber  auch  eine  brillante 
Technik.  Was  Hr.  Prill  als  Geiger  bedeutet,  braucht  hier 
nicht  erst  begründet  zu  werden.  ~  Gera.  Unser  neuer  Con- 
certmeister  Hr.  Kleitz  debutirte  mit  grossem  Erfolg  in  dem 
letzten  Concert  des  Musikalischen  Vereins.  Seine  ausser- 
ordentliche Technik  und  der  besonders  seelenvolle,  wenn 
auch  nicht  gerade  grosse  Ton  rissen  das  Publicum  zu  lebhaf- 
testem Beifall  hin.  Wir  kommen  ausführlicher  auf  den  ausser- 
ordentlich genussreichen  Abend  (grössere  Werke  von  Brahms 
und  V.  Herzogenberg  und  Lieder)  ausfilhrlicher  zurück.  — 
Im  Haag.  Hier,  wie  überall,  hat  das  Böhmische  Streich- 
quartett der  HH.  Hoff  mann  und  Genossen  mit  «einen  Vor- 
trägen die  reinsten  Kunstgenüsse  bereitet  und  einen  nie  da- 
gewesenen Beifall  erzielt.  —  Lünebui^«  Die  diesjährige 
Concertsaison  wurde  am  15.  Kov.  in  würdiger  Weise  eröffnet. 
Die  HH.  Kopecky,  John,  Brandt  und  Wellemkamp 
aus  Hamburg  gaben  ihren  ersten  Abend  für  Kammermusik, 
und  das  zahlreich  erschienene  Publicum  ergötzte  sich  an 
dem  vortrefflichen  Spiel  und  spendete  reichen  Beifall.  — 
München.  Das  Concert,  das  die  Sängerin  Frl.  Else  Widen 
und  der  Pianist  Hr.  Josef  Pembaur  jun.,  Sohn  des  schaffens- 
freudigen und  verdienten  Musikdirectors  Hrn.  Josef  Pem- 
baur in  Innsbruck,  veranstalteten,  bot  eine  Beihe  musikalischer 
Genüsse,  indem  Beide  ganz  Vortreffliches,  in  Technik,  Auf- 
fassung und  Ausdruck  narmonisch  Abgerundetes  leisteten. 
Ein  poetisch  nachempfindender  und  dabei  über  eine  durchaus 
sichere  und  bedeutenae  Virtuosität,  sowie  grosse  Modulations- 
fähiekeit  gebietender  Künstler  ist  Hr.  Pembaur.  —  New- 
YOFK.  Das  erste  Auftreten  des  Pianisten  Hm.  Moriz  Bosen- 
thal  nach  etwa  zehnjähriger  Abwesenheit  versetzte  das 
Publicum  in  eine  hochgradige,  ans  Fanatische  streifende  Be- 
geisterung. —  WüFZbUFg.  Frl.  Erica  Wedekind  aus  Dres- 
den, welche  kürzlich  hier  auftrat,  hat  ausserordentlich  unserem 
Publicum  gefallen,  und  auch  die  Presse  bezeugt  ihr  ihre  Be- 
wunderung. So  schreibt  ein  Beferent:  »Der  wunderbare, 
charaktervolle  Klang,  die  eminente  Kehlfertigkeit,  ein  na- 
nientlich  bezaubernder  Triller  und  entzückendes  Piano  er- 
innern mehr  an  den  Schlag  eineif  Nachtigall,  als  an  eine 
menschliche  Stimme.  Aus  dem  Schlaf wandel  des  musikali- 
schen Alltagslebens  sind  wir  durch  sie  angenehm  erweckt 
worden,  um  staunend  und  mit  überzeugender  Kraft  von 
Neuem  zu  erfahren,  was  Geist,  Kunst  una  Können  bedeutet, 
wenn  sich  die  Grazie  noch  hinzugesellt.** 

Kirchenmusik. 

Leipzig.  Thomaskirche:  21.  Nov.  „Wenn  der  Herr  di^ 
Gefangenen**  v.  G.  Flügel.  „Mitten  wir  im  Leben  sind"  v 
Mendelssohn.  —  Nicolaucirche :  22.  Nov.  „Siehe,  wir  preisen 
selig**  a.  „Paulus**  v.  Mendelssohn. 

Vermischte  IMittheilungen  und  Notizen. 

*  In  Basel  ist  ein  Lehrer-Gesangverein  ins  Leben 
getreten,  der  bereits  über  100  Mitglieder  zählt  und  Hrn.  Emil 
Hegar  zum  Dirigenten  hat. 

*  In  Longjumeau  hat  sich  ein  Comit^  gebildet,  welches 
dem  Gomponisten  Adolphe  Adam  daselbst  ein  Denkmal 
errichten  will.  Adam  hat  lange  Jahre  in  dem  Orte  gewohnt, 
der  durch  seinen  „Postillon**  zum  Weltruf  gelangt  ist. 

*  W.  Kienzl's  neueste  Oper  „Don  Quixote**  wird  die 
allererste  Aufführung  im  Hofopernhaus  zu  Berlin  erleben. 

*  Die  Oper  „Cläre Dettin**  von  M.  Meyer-Olbersleben 
ist  mit  gleichem  Erfolg  wie  früher  in  Weimar,  Würzburg 
und  Mannheim  am  12.  Nov.  auch  in  Schwerin  zur  Erst- 
aufführung gelangt. 

*  Die  im  Verlage  von  Max  Oberdörffer  in  Leipzig  erschie- 
nene Oper  „A  Basso  porto**  von  Nie.  Spinelli  soll  dem- 
nächst in  Hamburg,  Prag,  Cassel,  Stuttgart  und  Frankfurt  a.M. 
in  Scene  gehen. 

*  Im  Mercadante-Theater  zu  Neapel  fand  die  neue  drei- 
actige  Oper  „La  CoUana  di  Pasqua**  von  G.  Luporini  bei 
ihrer  kürzlich  stattgehabten  1.  Aufführung  einen  bedeuten- 
den Erfolg. 


654 


*  Mit  mittelmässigem  Erfolge  fand  am  7.  Nov.  in  Tre* 
viso  die  1.  Aufführung  der  neuen  Oper  ^Sunanda"  von 
Sndessi  statt. 

'^  Der  Leipziger  Lehrer-Gesangverein  machte  auf 
Einladung  des  vorzüglich  geleiteten  Zeitzer  Concertvereins 
am  15.  d.  M.  einen  Goncertausflug  nach  Zeitz  und  erweckte 
mit  seinen  von  Hrn.  Oapellmeister  Sitt  dirigirten  Vorträgen 
die  einhelligste  Bewunderung  und  Freude.  In  ähnlicher  öder 
auch  nur  annähernder  Vollkommenheit  hatte  man  dort  vorher 
selbstverständlich  noch  nie  Männerchor-Gesang  vernommen. 

*  Sr.  Eugen  d' Albert  hat  in  England  allgemeinsten 
Enthusiasmus  als  Pianist  erregt,  infolgedessen  er  statt  der 
festgesetzten  26  Concerte  deren  42  veranstaltet  hat;  das  letzte 
derselben  mit  den  letzten  Sonaten  Beethoven's. 

*  Hr.  Gapellmeister  Nikis ch  ist  als  Dir^nt  des  Ersten 
der  in  St.  Petersburg  unter  Mitwirkung  des  jfaiserÜch  russi* 
sehen  Orchesters  zur  Abhaltung  gelangenden  Tschaikowsky- 
Concerte  ausserordentlich  gefeiert  worden.  Das  Programm 
dieses  Goncertes  umfasste  die  5.  Symphonie,  die  Phantasie 
„Bomeo  und  Julie**,  die  Variationen  aus  der  grossen  Orchester- 
suite und  das  von  Hrn.  Sapellnikolf  unter  grösstem  Erfolg 
gespielte  Bmoll-Glavierconoert. 

'^  Während  das  Deutsche  Damen^uartett  der  Frls. 
Meyerwisch,  Vogel  und  Engelmann  mit  entschiedenstem 
Glück  in  die  Lücke  eingetreten  ist,  welche  seine  holländischen 
drei  Kunstschwestem  durch  Einstellung  ihres  Terzetten^ 
gesanges  in  unseren  Goncertsälen  hinterlassen  haben,  hat  sich 
aus  Landsmänninnen  der  Letzteren,  den  Frls.  Ida  Lampe, 
Emma  de  Jong ,  Henriette  Meyjers  und  Ida .  Loman  ein 
Holländisches  Damenquartett  gebildet,  dessen  Leistun- 
gen in  Berichten  aus  Mannheim  und  0£fenbach  sehr  gerühmt 
werden.  Wie  wir  schon  mittheilten,  existirt  seit  Beginn  der 
Saison  auch  noch  ein  Niederländisches  Vocalquartett 
(gemischte  Stimmen),  sodass  ein  Mangel  auf  diesem  Musik- 
gebiete  vorläufig  kaum  vorhanden  ist. 

*  Das  Böhmische  Streichquartett  der  HH.  Hoff- 
mann  und  Genossen  hat  auf  einer  Concertreise  durch  Hol- 
land, sowie  in  Paris  mit  seinöti  meisterlichen  yorträe;en 
dieselbe  Begeisterung  erregt  wie  überall,  wo  es  steh  frtmer 
schon  hören  liess.  < 

*  Von  den  jungenViolinisten,die  sich  seither  bereits  in  der 
Eeichshauptstadt  hören  liessen,  stand  bez.  der  UmffeLnglich- 
keit  und  des  musikalischen  Interesses  der  Programme  Hr.  Felix 
Berber  voran,  denn  seine  drei  Programme  umfassten  nicht 
weniger  als  acht  Concerte,  und  zwar  von  Joachim  (in  unga- 
rischer Weise),  Wieniawski  (FismoD),  Brahms,  Tschaikowsky, 
Vieuxtemps,  Beethoven,  Dvofäk  und  Paganini.  Aber  auch  m 
Betreff  der  Ausführung  dieser  gewaltigen  Aufgaben  hat  der 
junge  Künstler,  der  seine  vicuinistische  Ausbildung  Prof. 
Adolf  Brodsky  verdankt,  sich  als  vollgiltiger  Meister  seines 
Instrumentes  erwiesen. 

*  Frau  Amalie  Materna  in  Wien,  die  berühmte,  allen 
früheren  Bayreuth-Besuchern  in  unvergesslicher ,  dankbarer 
ErinneruDg  stehende  und  bleibende  Wagner-Sängerin,  ist  in 
Pension  getreten,  dk  sie  sich  nicht  mehr  im  Stande  fühlt, 
erosse  Partien  in  ihrer  Vollständigkeit  an  Einem  Abend 
aurchzuführen.  Die  Intendantur  der  Wiener  Hofoper  hat  der 
genialen  Künstlerin  in  Anerkennung  ihrer  ausserordentlichen 
Verdienste  um  das  Institut  den  vollen  Buhegehalt  gewUhrt, 
trotzdem  die  bez.  Thätigkeit  der  Sängerin  die  hierzu  nöthige 
Anzahl  Jahre  noch  nicht  ausgefüllt  hatte. 

*  Die  Singakademie  zu  Chemnitz  hat  nach  dem„Ch.T.^ 
ihren  seitherigen,  hoch  verdienstvollen  Dirigenten,  Hrn.  Kir- 
chenmusikdirector  Theodor  Schneider,  in  dankbarer  Aner- 
kennung seiner  aufopferungsvollen,  zielbewussten  und* hervor- 
ragenden Leitung  des  Vereins  während  einer  so  selten  lan- 
gen Dauer  von  36  Jahren  zu  ihrem  Ehrendirigenten  ernannt. 

*  Zum  Universitätsmusikdirector  in  Giessen  wurde  Hr. 
Trautmann,  bisher  Lehrer  am  Dr.  Hoch'schen  Conservato- 
rium  in  Frankfurt  a.  M.,  gewählt. 

*  An  Stelle  des  zum  Professor  der  Fuge  und  der  Com- 
Position  ernannten  Hrn.  Gh.  M.  Widor  ist  Hr.  Alexander 
Guilmant  als  Orgelprofessor  am  Pariser  Conservatorium 
getreten. 

*  Der  vorzügliche  Pianist  Hr.  Fritz  Schoüsboe,  der 
gegenwärtig  an  Stelle   des  Hrn.  Dayas  als  Lehrer  am  Con- 


servatorium in  Cöln  thätig  ist,  erhielt  den  dänischen  Dane- 
brog-Orden  verliehen. 

Todtenllste.  KönigL  Musikdirector  Heinehuch,  seit 
1878  Organist  an  der  Marienkirche  zu  Flensburg,  f,  58  Jahre 
alt,  am^  6.  Nov.  —  Frau  Saville  "Opernsängenn,  welche  in 
Italien  und  Amerika  zu  Buf  gelangt  ist,   f  in  Melbourne 

(Australien). 


OfTeher  Sprechsaal. 

Hochgeehrter  Herr  Fritzsch! 

In  Bezug  auf  den  in  der  No.  48  des  ^Musikal.  Wocheo- 
blattes**  erschienenen  Berliner  Goncertbericht  sehe  ich  mich 
veranlasst,  Ihnen  zu  sagen,   dass  die  Behauptungen   Ihres 
Hrn.  Berichterstatters  über  die  Art  der  Programmzusammen- 
stellung für  die  Berliner  Philharmonischen  Concerte  durch- 
aus nidit  den  Thatsachen  entsprechen,   und  ich  muss  daher 
die  Schlassfolgerungen,  welche  Ihr  Correspondent  aus  diesen 
von  ihm  aufgestellten  Behauptungen  zieht,   als  vöUie  unge- 
rechtfertigt und  willktirlich  bezeichnen.    Ich  mache  Sie  Pro- 
gramme für  die  Philharmonischen  Concerte  ganz  selbständig; 
^Niemand  redet   mir  drein,   und  Niemandem  würde  ich  eine 
Autorität  in  diesen   rein  künstlerischen  Fragen  einräumen. 
Das  schliesst  natürlich  nicht  aus,  dass  ich  je  nach  den  Um- 
ständen  den   Rath   des   Hrn.   Hermann   Wolff,   welcher  in 
Concertangelegenheiten,   namentlich  durch  seine  vieljährige 
Verbindung  mit  Hans  von  Bülow,  eine  ungeheure  Er&hnmg 
hat,   gerne   h&re   und  einen   solchen  von  ihm  auch  bereits 
öfter  acceptirt  habe.     In  dem  vorliegenden  speciellen  Falle 
war  ich  es,   welcher  das  Adagio  von  Brückner  als  Todten- 
feier  fiir  den  dahingeschiedenen  Componisten  auf  das  Pro- 
gramm gesetzt  hatte.     Gewiss   hätte  auch   ich  lieber  eine 
fänze   Symphonie  aufgeführt;   aber  das  war  aus  verschi»- 
enen  Öründen,   welche  auseinander  zu  setzen  hier  zu  weit 
führen  würde,  in  der  kurzen  Zeit,   welche  inir  für  die  £in- 
studiruns  des  Programms  noch  zur  Verfügung  stand,  guit 
unmöglich.     Ich   wählte  also   als  pietätvolles   Erinnenzn^ 
zeichen   für  den   eben  verstorbenen  Tondichter  das  idagio, 
welches  sich  zu  dem  gedachten  Zwecke  unter  allea  Stadiea 
von  Brückner  am  besten  eignete.     Wie  ungerecht  ttbrigens 
Ihr  Hr.  Berichterstatter   über   Hrn.  Wolffs  Ansichten  tiber 
Anton  Brückner  urtheilt,  ergibt  sich  aus  der  Thatsache,  dass 
bald  nach  dem  Inslebentreten  der  Philharmonischen  Concerte 
die  ganze  Edur-Symphonie  unter  Klindworth's  Leitung  auf- 
geführt wurde,  und  aass  WolfiP  während  der  Directionsperiode 
Bülow's  wiederholt  eindringlich  die  Aufführung  einer  Bruck- 
ner'schen  SymphQuie  befürwortete,  aber  bei  der  bekanntlich 
schroff  ablehnenden  Haltung  Bülow*s  gegen  die  Werke  von 
Brückner  mit  seinen  Vorschlägen  nicht  durchdrangt 

Die  Programme  der  Philharmonischen  Concerte  gut  oder 
schlecht  zu  finden,  ist  Sache  des  persönliches  Geschmackes; 
aber  den  Veranstaltern  derselben  ohne  jede  ferechtigüng 
unkünstlerische  Motive  unterzuschieben,  halte  ich  für  höchst 
verwerflich. 

Mit  herzlicher  Verehrung  bin  ich 

Ihr  aufrichtig  ergebener 
Arthur  mkisch. 

Leipzig,  24.  November  1896. 


ISrklämna:. 


Der  Anfang  meines  Berliner  Musikbriefes  in  der  vorigen 
Nummer  dieses  Blattes  ist,  wie  ich  nachträglich  gefunden 
habe,  geeignet,  Missdeutungen  hervorzurufen.  Wer  mich 
kennt  und  aufmerksam  jene  Zeilen  gelesen  hat,  wird  nicht 
Einen  Augenblick  im  Zweifel  sein,  dass  es  mir  nicht  bei- 
fallen konnte,  die  Berliner  Musikkritik  im  Allgemeinen  an- 
zugreifen und  zu  verdammen.  Gerade  unter  ihren  Vertretern 
habe  ich  liebe  Freunde,  langjährige  verehrte  CoUegen  und 
werthe  Bekannte ;  aber  auch  Andere,  die  ich  nicht  pers5nlich 
kenne,  mit  meinen  Bemerkungen  zu  treffen,  konnte  mir  nicht 
in  den  Sinn  kommen.  Der  Eingeweihte  wird  nicht  im  Un- 
klaren sein,  welche  Uebelstände  und  Calamitäten  des  Masik- 
referententhums  ich  berührt  habe;  damit  aber  Femerstehende 
nicht  durch  Verallgemeinerung  zu  falschen  Schlüssen  kommen, 
möchte  ich  diese  Erklärung  hinzufügen. 

Richard  Sternfeld. 


■Bi-lerix.a.steiL. 


7.  P.  in  /.  Sandungen  arhalt«n-,  den  Artikel  werden  wir 
baldigst  verwenden.    Fr.  Orüase! 

L.  fr.  in  K.  Der  Artikel  Ton  B.  E.  erscheint  nicht  in 
unserem  Blatt,  sondern  lt.  Inserat  in  den  „R.  K." 

M.  C.  in  D.  In  der  UittheilunK,  doss  Fraa  Lilli  Leh- 
mann im  1.  Hofcapellconcerb  zu  D.  die  Einleitungen  zum  3. 
und  S.  Act  ans  der  ,Köntgskinder*'-HuBik  von  Humperdinek 
Überhaupt   und   „entzückend"    im  Besonderen   den  „Kinder- 


reieen"  gesungen  haben  noU,  liegt  iedenialls  eine  schaden- 
frohe HystificatioR  des  gedachten  Blta.  vor.  Ein  Bodactenr 
kann  nicht  Alles  wissen. 

M.  Seh.  in  E.  Alis  der  heut.  No.  wollen  Sie  ersehen,  dass 
wir  Ihrem  jetzt  allerdingB  sehr  berechtigten  und  begreitÜohen 
Wunsch  Qehör  geschenkt  haben. 

F.  V.  W.  Wir  bitten  um  gef.  Wohnongsangabe,  nm  Ihnen 
die  bez.  Correctur  zusenden  zu  können. 


Anxeiflren. 


Ich  habe  meine  aussohllessliche  Vertretung  in 

allen  Goncertangelegenheiten  der 

Concertdirection  Engen  Stern, 

Berlin  W.,  Magdeburgerstr.  7,  1.  Etage, 


übergeben,  und  bitte  ich,  Anfragen  Ui  _ 

AntrBge  für  mich  nur  au  obige  Adresse  richten  zu  wollen. 

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Dream")  für  Streithorcliester.  Partitur 
7&  .^.    Stimmea  75  4.  [2031.J 


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(nach  Hürger's  Ballade) 

f-Clr    Orcla_estex 

componirt  von 

Henry  Duparc. 

Partitur  netto  J6  10.—.     Orchesterstlmmen  netto  Ji  15, — . 
Für  Ptanoforte  zu  vier  Händen  von  C^sar  Franck    .     .     .     J6  b,- 
Für  zwei  Planoforte  von  Camillo  Saint-B&gns ^  5,- 


Vorher  eraobienen: 

Jo/^ant]  S^basHarj  ßach,  J}irteqmu$ik  {Sinfo 

nia).     Instrumantal-Eialeitung  zu  Theil  II  des  WeihnschtS-Oratorjums, 

für  Orchester  bearbeitet  von  Robert  Franz, 

Partitur  netto  M.  3,SO.      Ortliesterstimmen  netto  M.  $• — ■ 

Für  Planoforte  zv  twet  Händen  So  Pf.,  ta   vier  Händen  M.  l,—. 

Woidemar  ^argiel,  Op.  23.    Ouvertüre  ju 

„J)ffedea"  (FmoH)  mr  Orchester. 


^onccr^  ^ymp^oniquG 

ponr 

Piano  avec  Orchestre 

Jules  J.  Major. 

Op.  12.     Orchester-Partitur  Jt  15,—. 

Piano fortestim 0)0  mit  Begleitung  eines  zweiten  Pianoforte  ^  7,50. 

(Orchesterstimmen  in  Abschrift.) 

H~In  Leipzig,  Budapest  und  Berlin  mit  4irdtekUg«4n  Mllgsanfgeftihrt.  *«• 

Hieraus  einzeln;  No.  2.    Allegretto  graziöse  für  PianofOfte    «Uein 

(leicht  ausführbar)  ^  2, — . 


Femer  erscbienen: 

Julius  J.  Major,  Op.  20.    Trio  No.  2  (Ddur)  pour  Piano,  Violon  et 

Violoncello  (Robert  Badecke  gewidmet).      Jt  10, — ■ 
Ein  Werk,  reich  an  ErlSndung,  voll  Feuer  und  Leben.    Sehr  wirkungsvoll. 

Julius  J.  MajoP)   Op.  24.    Serenade  <ur  Streichorchester.     Vom 

Klausenburger  Conservatorium  mit  dem  ersten   Preise  gekrönt     Partitur 
netto  ^  5, — .     Stimmen  ^  6, — ,     Für  Piano  k  4  ms.  ^  6,  — . 
Hieraus  einzeln  für  Pianoforte  allein  (leicht  ausfahrbar); 

No.  2  Andante,  No.  3  Gavotte  k  Jt  1,—. 

Schöne,  warm  empfundene  Musik,  meisterhaft  gearbeitet. 
Julius  J.  Major,   Op.  33.    Sonate  (Ddur)  für  Violine  und  Piano.    HrD. 
Professor  JenÖ  Hubay  gewidmet.     ^  5, — . 

Eine  warmblütige,  ansprechende  Coroposition.     Beide  luBtromeote  sind 
brillant  behandelt. 


667 

C.  Beclistein, 

Flüsrel-  und  Pianino-Fabrikant. 

Uoflierer-ant 

Sr.  Haj.  des  EjiiserB  van  Dentschland  und  ESnies  von  Preuasen,  Ihrer  Maj.  der  E&iBerin  von  Deutschland  and  Königin 
von  Preussen,  Ihrer  Haj.  der  Königin  von  Engund,  Ihrer  Mjlj,  der  Königin -Beeentin  von  Spanien,  Sr,  Kaiserl.  nnd 
KQnigl.  Hoheit  das  Kronprinzen  von  Deutschland  nnd  von  Preussen,  Sr.  Königl.  Hoheit  des  Pnnzen  Friedrich  Carl  von 
Preossen,  Sr.  KönigL.  Hoheit  des  Herzogs  von  Edinburgh,  Ihrer  Königl.  Hoheit  der  Prinzessin  Louise  von  England 
[3033—.]  (Marchioness  of  Lome). 

T.on<1mi    '\'^       I         I.  Fabrik:    &— 7  Johannls-Str.  und  27  Zlegel-Strasse.       l     "RAv-lin    IV 
An  ot™™  «»«J.  *  II.  Fabrik:    21  QrOnaaer-Stpasae  n.  26  Wlenep-Strasse.  r    ,  i«h»»n)At, 

40  Wlgmopfl  Street.       )      iii_  Fabrik:    122  Relohenberffer-Strasse.  |     ^-^  Johannls-Stp. 

<^u{iu<s 'ßiüthner, 

£eipzig. 

Königl.  Sachs.  Hofpianofortefabrik. 

HofHeterRDt 
Ihrer  MaJ.  der  Kaliirin  von  Diulichland  und  KOnlgin  von  Preutten, 
Sr.  Ma).  t%%  Kaiiert  von  Oetterrelch  und  KSnlgi  von  Ungarn, 
Sr,  Ml),  dei  KSnIgi  von  Dlnemarh, 
|S034— .]  Sr.  ■■].  dot  KSnIgt  von    Griechenland, 

Ihrer  KBirigl.  Hoheit  der  Prinzettln   von  Walei. 

S  Flügel     ^     S'ianinos  S 

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Neue  Musikalien. 

3m    Verlage    von   €.  30.  ^ritzscR   in    £eipzig 

erschienen  und  sind  durch  jede  Buch-,  Kunst-  und  Musikalienhandlung  zu  beziehen: 

|203S.) 

CSPPoiiO}  TOPOSflf  Hmoll-Qoartett  fnr  zwei  Violinen,  Bratsche  und  Violoncell.  Partitur  Ji  3,—. 
Stimmen  ^  6, — . 

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NskOnZf    GuidOf  Op.    ll.     EinderHeder  fnr  eine  Singstimme.     (9.  Heft  der  Kinderlieder.).   Jt  1,50. 

-r-  —  Heft  VII.,  VIII.  und  IX.  der  Kinderlieder  in  Einem  eleg^ant  oartonnirten  Bande  netto  Jt  3, — . 

NOUhoff|  Ludvirigi  Op.  13.  Drei  Ges&nge  (No.  1.  Nacbtbelle.  No.  2.  Abendlied.  No.  3.  „Steh 
auf  und  öffne  das  Fenster  ochnell")  fär  vier  Singstimmen  oder  kleinen  gemischten  Chor  mit  Pianoforte.  Par- 
titur Jt  3,—.     Stimmen  k  40  4- 

PaUl*!     Emilf  BmoUConcert  für  Clavier  mit  Orchester.     Partitur  netto  Jt  12, — ■ 

RittSI*!  Aa>  Op.  20.  Fünf  Lieder  mit  Ciavier.  No.  1.  An  die  Mntter.  No.  2.  Odem  der  Liebe.  No.  3. 
Im  Haselstrauch.     No   4.  TroBtlied.     No.  5.  Ich  hör  meine  alten  Lieder.     Jt  2,40. 

Op.  21.  Fünf  Lieder  mit  Ciavier:  No.  1.  Im  Sturm.  No.  2.  Zum  Abschied.  No.  3.  Sehnsucht  nach  Ver- 
gessen.    No.  4.  Blick  in  den  Suom.     No.  5.  Todesmusik.     Jt  2,40. 

SchuIZa    OSCai*t   Op.  9.     FdurSonatine  für  Violine  und  Ciavier.     Jt  3,— ■ 

SvOndSeni  Ja  9af  Op-  9-  «Cameval  in  Paris",  Episode  für  Orchester.  Bearbeitung  fiir  Olavier  zu 
zwei  Händen  von  M.  Sapellnikoff.'     Jt  3, — . 


658 

Apparat  zur  plastischen  Darstellung  der  Lautbildung 
in  den  menschlichen  Stimm-  und  Sprachorganen 

von  A.ugxi8te  !Bölime-I£öliler-, 

C^esanglehrerlD.  in  Ijeipzig  (NÜmbergeratr.  5S). 


'  Der  Apparat  beatelit 
aus  22  Theilen:  Qros- 
aem  Kgpftheil  mit  ab- 
nefamlHtreii  Backen ,  des- 
gleiclien  Oberlippen, 
h&lben  Oberkiefern  mit 
hartem  Qaamen,  drei 
Oaumen  mit  Oaamen- 
BQgeln  und  Z&pfchen, 
£acbeawand ,  neun 
ZuDgen,  drei  Kehl- 
köpfen  und  Meesing- 
dtaht- Winkel,  den  Ton- 
atrom  darstellend. 

Derselbe  iat  in  .zwei 
verschiedenen  Oritssen 
verbluflioli.        [2036e.] 


Erklärung  zum  Apparat  wird  auf  Wunseb  unmtffelUlch  zugestelltl 
Zn  beziehen  durch  P.  Pabat,  kaiserl.  rnes.  Hofmosikalienbandlung  in  Leipzij 


Ueber  UOOO  PianiBos  nod  Flügel  im  Oebranch. 


[3087—.]   erfind  nngsjahr:  1821. 

Igl.  priDU.  Sol-Pitmororte-Fabrlk 

mit  Dunptbetrleb, 
-^  COBIfSMZ  -4- 

Cutolpfalhiutruae 


'jln'f 


tfS« 


(jHfl"** 


SoMtnei  Pnnss.  Staits-lediUlt 


*  *  *  * 

Eüort  natli  allei  ?elttlitileL  *  Hier  lie  cb  H  Tdlritet. 


Caden^en 

zu  Mozart's  Clavier-Concerten 

von 

Aug.  Winding. 

Dnoll,  Cdgr,  Esinr,  CmoU,  Ador,  Binr,  Mu  (Kröingstoncert). 

Preis  ä,  1  Mark. 

Diesen  höchst  empfehlenswerthen  Gadenzen    werden  in  einigen  Wochen 

auch  Cadenzen  zu  Beethowen's  Clavier-Conoerteit  folge».       [aoasa.] 

Steingräber  Verlag,  Leipzig. 


Wilhelm  Hansen,  loBik-lsriag,  Lupüg. 

Special-Etuden 


HermaDD  Scbroeder.  Op.  21. 

Heft  1.   Etoden  Ar  dl«  mwclte 
I<ace.    JfB,—. 

(Balltot,    Campagaoll,    Corelll,    Rode, 
Schroeder,  Sfiobr.) 
Heftll.  Chromatische Etaden. 

Jt  8,—. 
(Baülot,    Campagnoli,    FiortUo, 
Rode,  Schroeder,  Spohr.j 

Anhang.  Cbromatische  Stellen  aus 
CoDcerten  and  anderen  Werken  be- 
rühmter Meister:  1.  Seethovea,  Yiolin- 
conc.,  1.  Satz.  S.  Spobr,  TUE.  CoDcen 
(Oesanesscene).  Do.,  IX.  Conc. I.Sau. 
Do.,  Uebungssttick  a.  der  Violinschale. 
8.  PagaalBl,  Capriccio XVII.  A.Vitux- 
/tfoi^f,  l.EtudeausOp.16.  /r0.,Gaprice 
Op.  ö  (Hommage  h.  Paganiai).  6.  Rieb. 
Wagaer,  Onvertare  ZU  nTanDhänser", 
Heft  111.  Staccato  -  Stades. 
Ji  3,~. 

(BranI,   Gorilla,   Kreutäer,   Paganiai, 
Rode,  Rolla,  Sebraeder,   Tartlal.) 

Anhang.    Beispiele  aus  bekannten  Vio- 


taisie-Caprice.  c)  Prnme,  La  m^loncolie. 
d)  Mendelssohn,   Violinconcert. 

Heft  IV.  Ktaden  in  Dovpel- 
CrilTeB.     Ji  4,~.  [3039.J 

(BrunI,  Campagaoli,  Schroeder.f 
Anhang.  GeaigneteStellen  ansW^rleo 
berühmter  Meister:  a)  VIotti,  XXU. 
Conc,  1.  Satz,  b)  ßeethovta,  Op.  M. 
Rfjmanze  in  Q.  c)  Sfioür.  IX  Concert, 
8.  Satz  (Rondo),  d)  J7o.,  Geaai^ESc«Qe 
(Oadenz).  e)  eaganial,  Variat.  über 
,Nel  cor  piü"  (Introduction),  f)  Cb.  dt 
Bfrlat,  Ill.Concert,  1.  Satz,  g)  Ermt, 
„Othello''-Phantasie  (Marcia).  b.  Joi. 
Seb.  Bach,  Gbaeonne  (Finde  dar  4,  So- 
nate), i)  Joachim,  Goncert  in  ongari- 
Bcher  Weise  (AUegro  maestoso). 

HefftV.  Octaven-Etnden.  .A  4.-. 
(Brunl,    Campagaoli,   Krtuixtr,  Roär, 
Schroeder,  Spobr.) 
Anhang   1 .     Octaven.    Beispiele   aus 
Violinconcerten     berühmter    Meister; 

a)  VtoHl,     XXII.   Concert,    3.  Sali. 

b)  RreuUer,    VII.    Concert,     L   Sati. 

c)  Beethoven,  •  Violinooncert,  I.  Sali. 

d)  Spohr,  VIII.  Conc.  (Oesangsscane). 

e)  Mendelssohn,    Violintonc,    1.  Salz, 

f)  Brast,  Elögie.  Do.,  Concert  in  Fis- 
moil,  Op.  93.  g)  VIeaxtemps,  RSTexie. 
Do.,  Fantaisie-Caprice  Op.  U  (Finale'i. 

Anhang  2.  Pagaaini's  Octavenspiel; 
Beispiele  aus  dessen  24  Oapricen  Op.  I : 
Capriccio  III,  VIU,  XUI,  XV,  XVÜ. 


Verlag  von  B.  ff.  Flltlgdl  io  Uipiig. 


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titur 50   4.     Stimmen  k  15   ^.) 


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BreHkopf  #  Harffel  ig  Leipzig, 


Mit  Allerhöchster  Genehmigung 
Sr.  Maj  .des  Kaisers  und  Königs  wTlhelxQ  II. 
herausg.  von  Georg  Thouret.  . 

1.  Friedrich  der  Grosse,  Anoso  a. 

der  Flötensonate  No.  184  in  OmoU. 
Für  Harmonium  u.  Glavier.  Ji  2, — . 

2.  Quantz,  J.  J.,  Arioso  a.  dem  Flöten- 
concert  No.  103  in  Fdur.  Für  Harmo- 
nium u.  Ciavier.    jK  2.50. 

3.  Lieblingswalzer  der  Königin 
Luise  von  Preussen. 

Für    Ciavier    2hdg.    Ji    1,50.    4hdg, 
^2,—.  Für  Streichorchester  Ji  5,—. 

4.  Bocclierini,  L.,  Pastorale,  Menuett 
u.  Trio  a.  der  Symphonie  in  Cmoll. 
Für  Violine,  Harmonium  u.  Ciavier. 
^  8,—.  • 

5.  StamitZ,  Carl,  Andantino  aus  der 
Symphonie  Esdur  (für  2  Dreh.).  Für 
Clavier4hdg.  ^2,—.  Für  Pfte.,  VioL 
u.  Yioloncdl.  Ji  8, — . 

5.  Quantz,  Job.  Joacb.,  Arioso  und 
Presto  a.  der  Flöten-Sonate  Ddur.  Idüt 
Clavierhegl.  ^  2,50. 

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deren  Bestellung  unter  ge- 
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an  mich  gelangt,  werden  von 
mir  prompt  undbillig  geliefert. 
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welchen  Postnachnahme  nicht 
zulässig  ist,  wolle  man  gef. 
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tasie am  Ciavier.    J$  8, — . 

Op.  4.   Suite  für  Ciavier.    Ji  4,—. 

Op.  5.  9 Der  arme  Peter".  (Nach  Hein- 
rich Heine.)  Charakterstück  für  Piano- 
forte.    J^  3,—.  [2044.] 


Vene  Msehrift  fBr  losik,  Leipzig,  27.  Hai  1890. 

Bach|  Job.  Seb.,   Fugen  des  Wohltemperirten  Glaviers  (1.  Theil).     Heraus- 
gegeben von  F.  Stade.     Leipzig,  £2dition  Steingräber. 

In  dieser  Ausgabe  der  Fugen  aus  dem  ersten  Theil  von  Joh.  Sebastian  Baches 
Wohltemperirtem  Ciavier  erh&lt  Jeder,  der  sich  tiefer  in  diese  höchsten  Eunstgebilde 
contrapunctischer  Meisterschaft  versenken  will,  den  zuverlässigsten  Führer  und 
treuen  Berather.  Nicht  nur  dadurch,  dass  der  Herausgeber  das  polyphone  Stimm- 
gewebe, indem  er  es  partitur^erecht  auf  verschiedenen  Systemen  in  feinen  ein- 
zelnen Fäden  zerlegt,  den  Studirend^n  analytisch  klar  macht,  wird  die  theoretische 
Einsicht  gefördert;  ein  grosser  praktischer  Vortheil  geht  zugleich  damit  insofern 
Hand  in  Hand^  als  das  Auge  gewöhnt  wird  an  partiturmässigee  Lesen.         [2045.] 

Namentlich  dann,  wenn  der  Kunstjüxiger  sich  eiüigermaassen  mit  der  Par- 
titur-Lecture  classischer  iCammermusik(Jos.  Haydn,  Mozart,  Beethoven)  beschäftig 
hat,  wird  ihm  das  Studium  dieser  Ausgabe  weiter  keine  Mühe  machen  und  die 
Qenussfreude  an  Kunstschöpfungen,  wie  sie  in  gleicher  contrapunctischer  Vollen- 
dung die  Litteratur  nur  Ein  Mal  aufzuweisen  hat,  ihm  sicherlich  erhöhen.  Klar  und 
erschöpfend  sind  überall  die  Fingerzeige  des  Herausgebers,  mag  er  nun  den  Gang 
der  inneren  Entwickelung,  den  Gresammtorganismus  im  Auge  behalten  oder  mag 
er  an  denkwürdige  Einzelheiten  geistvolle  Betrachtungen  knüpfen;  wer  diesen 
ersten  Band  aufmerksam  durchgenommen,,  hegt  mit  uns  die  Erwartung,  es  möchte 
recht  bald  ein  zweiter  erscheinen,  der  die  Fugen  des  zweiten  Theiles  vom  Wohl* 
temperirten  Ciavier  in  gleicher  Weise  behandelt. 

Eine  Yerzierungstabelle,  dem  Ganzen  vorausgeschickt,  wird  dem  Neu- 
ling überall  zur  Eichtschnur  dienen.  In  der  Vorrede  und  Einleitung  ist  eine 
„Lehre  vom  Coutrapunct  und  der  Fuge**  eingeflochten,  die  in  ihrer  summa- 
rischen Ktü*ze  den  Werth  eines  trefflichen  Vademeoum  beanspruchen  darf.  Sie  sei 
dem  Studium  des  Schülers  noch  besonders  ans  Herz  gelegt.     Es  wird  diese  Aus- 

gBibe',  fhr  die  weitesten  Kreise  der  Musikfreunde,  für  Lehrer  und  Lernende  in 
omposition  und  Cla vierspiel,  sowie  für  den  Selbstunterricht  bestimmt,  allerorten 
segensreich  wirken  und  die  Früchte  tragen,  die  sich  der  Herausgeber  versprochen 
hat.  Bemh.  Vogel. 

Im  Verlage  von  JllliuS  HainauePy  königl.  Hof-Musikalienhand- 
lung in  Breslau,  erscheinen  soeben:  [2046.] 

Compositionen  für  Pianoforte 

von 

Sduard  Sbldini. 

12  kleine  PhantasiestUcke  in  feiobter  Spielart.  No.  1—12^^50, 75  z^,  1  ^ 

Dasselbe  cplt  in  1  Bande  J^  4,50. 

5  Vortragsstocke  zu  4  Händen. 

1.  Paa^enlied.    2.  Andalaaierln.    8.  KlrKiaiaclier  ^Faffen- 
tanz.    4.  Die  Spataeii  aaf  dem  Daehe;    5.  Splnnlied. 

No.  1—4  i  Ji  1,—,  No.  5  Ji  1,50. 

GenrestUcke  zu  4  Händen. 

1.    Am  See.     2.    Curioae  Oeachlchte.    8.    Pappenwalser. 
4.    Nachtmaalk  am  Boaporna.    6.  Ziarennerlacla. 

No.  1  Jf,  1,50.     No.  2,  4.k  Ji  1,25.     No.  3,  5  4  ^  1,75. 

4  Clavierstflcke  zu  2  Händen. 

1.  Waa  der  Waldbach  plaadert.    2.  Indlachea  8ehliimmer- 
lled.  3.  ISIn  BendesTona.  4.  fis  war  eiiunaL  Bin  Märchen. 

No.  1,  3,  4  &  >4^  1,60.     No.  2  l  Jt. 

enthält  die  classlschen  und  neueren  Eammermusikwerke  in  brochirten  Stimmen- 
heften mit  farbigem  Umschlag.  [2047a.] 
Die  Kammermusikwerke  der  Classiker  Beethoven,  Haydn,  Mozart,  Mendelssohn, 
Schubert  und  Schumann  sind  vollständig  vertreten  und  ausserdem  in  reicher  Aus- 
wahl die  Werke  der  modernen  Tonsetzer.  Der  billige  Einheitspreis  von  30  /^  für 
jede  Nummer  und  Stimme  erleichtert  die  Anschaffung  und  setzt  Jeden  in  die  Lage, 
sich  für  sein  Instrument  den  Hauptschatz  seines  Repertoires  anzuschaffen. 

ü>         8  Gruppen  mit  1350  Nummern.         «iP 

TecLe  Stiicxuocxe  \xza.d  XTuzzizaexer  30  P£.      IPlanoforte  2m£.  1,60. 

I.  Octette,  Septette,  Sextette  für  Violine  etc.  IL  Streich-Quintette.  HL  Streich- 
Quartette.  IV.  Streich-Trios.  V.  Septette,  Sextette  für  Glavier  etc.  VI.  Glavier- 
Quintette.    VII.  Clavier-Quartette.    Vin.  Clavier-Trios. 

Ausführliche  Verzeichnisse  hostenfrei  durch  Jede  Musihalienhandlung,  auch  durch 
die  Veriagshandiung  ßREITKOPF  &  HÄRTFL  in  Leipzig 


660 


[30  (St.] 


Georg  Wille,  Violoncellvirtuos, 


SoloTioloncelllst  des  Theater-  lod  CJewandhaesorehesten  ib  Leipiig, 

erbittet  Engagementso£ferten  für  Concerte  unter  der  Adresse  Haydnstrasse  3,  III. 


EBakelli  Pikit, 


[2049a.] 


Coneert-  und  Opatoriensängerin. 

Alt  a.  HezzMopiu,  Mule  Stoekhausen. 
WiMtadM.    vertaret.:  Eug«n  Stern,  Berlin. 

Clara  Polseher  (lezzo-Sopran). 

Leipzig,  Mühlgasse  4r. 

[2060a.]  (Goncertrertretang:  H.  Wo  1  ff,  BerUn.) 


Anna  Schimon -Regan, 

[2061—.] 

Lehnrii  ftr  Sologesug  an  der  k. 
ikadenie  der  Tonkiiut 

MOnchen,  Jigerstrasse  8 III. 

Johannes  Snoer,  ^''"'«^ 

lirfniit  II  neiler*  ui  Cef  ulkiuinheiter. 


Lieipmlg,  Sedanstrasse  18  part. 

Susanne  Stade,  ^s-.] 

GoQcert-  n.  OratoriensADgerin  (Sopran). 
Gesanglehperln. 

Leipiig,  Ranstädter  SteiBweg  49 III. 

Emma  Sperling, 

Coacert-  lud  OntoriensaBferiB  (%pnii). 

Gesanglehrerin. 
Leipzig,  Dömenstr.   13.    [2054w.] 

Luiu  Hey nsen  (ieuiMfni  e.  11t), 

[2066£.]  IMer-  u<  OnlerieMiiferie. 

Berlin  W.,  Schöneberger-Ufer  41 . 
Gonoertvertret.  Herrn.  Wolff,  B  e  r  1  i  n  W. 

Cficiiie  Kioppenbupgi 

hoher  Alt.  [2056h.] 

Berlin  W.,  Eleiststr.  40  II. 
Conoertvertretung:    H.  Wolff,   Berlin. 

Ottn  Neitz,    [20577  j 

fürstl.    Hofconcertmeister    in   GePtti 
empfiehlt  sich  zu  Concerten. 


fftoßert  ffeicAmüUer, 

Pianist  und  Lehrer  des  höheren    Ciavierspiels. 
[2069b.]  Leipzig 9  Thomaskirchhof  17. 


Virtuosen,  Componisten  und  Chorvereinen 

empfehle  ich  bei  Veranstaltung  eigener  Concerte  in  Leipzig,  deren  vollstän- 
diges Arrangement  ich  auf  Wunsch  übernehme,  mein  neues  grosses  Orchester 
(60  Künstler).  [206O— .] 

Leipzig,  Saiomonstrasse  18.  Hans  Windcrstetn, 

Capellmeister. 


rrivatconservatohum  fdr  Gesang. 

NJ  Q\XS\k>\Wb^  K>i^^\\SJ^^\^  \\j>?s^\iVv>*,'Lt(  C^\VC^^-\. 
Prospecte  -^Jcei  ducctj  die  SifcclioA  MÜNCHEN. 


Maiina  Dietz, 

Conoert-  und  Oratoriensingerin 

(Sopran).  [2062d.] 

Frankfurt  a.  M.,  Sehweizerstrasse  1. 

Concertsängerln.     [2063x.j 
Yertretong:  SWentiehe  ConeerUirectioi 
ii  Itaebei. 


[2064b.] 


herzogt,  anhält.  Kammersängerin  (Sopran). 

Berlin  S.,  Gamphausenstrasse  20. 

Conoert- Vertretung:       [2058t.] 
Engel  ateri,  Berlii  W.,  lagMarger  Str.  7. 


Otto  Hintzelmann, 


Conoert-  u.  Oratorlensftnger  (Tenor). 
Berlin,  ¥r,  30.,  Eisenacher  Str,  66. 

Frau  Buttner-Blanz, 

Coneert-  u.  Oratoriensängerin  (Sopran), 
Schale  Auguste  Gtötze,    [2066r.] 


Lieipmlg,  BahnhoÜBtrasse  19,  II. 

SüiUyi  SteMerg, 

Genf.  [2066—.] 

Edda  Wolf, 

Gesanglehrerin.       [2067s.] 
lielpsit:,  Pfaü'endorfer  Str.  5,  II. 


Frau  Martha  Hohlfeld, 

Coneertsftngerin  (Sopran), 

sowie  Cesiuiglehrerm.     [2068o/ 

l4eipBlfl:,  König  Johannstrasse  18,  part 
Conc.-Vertr.:  Eugren  Stern,  Berlin. 

Concert-Tenor  Georg  Ritter, 

frtther  Berlin,  jetzt  aber:    [ä069r.; 

Dresden,  Pragerstrasse  SS. 

EammerslliiierAlfreilOberlinder 

(Tenor).  [2070f.j 

Berlin,  Charlottenburg. 
(Conoertvertretung;  H.  Wolff»  Berlin.) 

Hermann  Gansehe  (Bariton), 

Oratorien-,  Balladen-  und  Lieders&nger. 
Vertreter:  Hermann  Wolff,  Berlin  W. 

Eigene  Adresse:  Crenxnaeh»  [2071b. 

Ludwig  Lauboeck, 

Violinist.        [2072x 

Leipzig  y  Brüderstrasse  8  I  r. 

Correspondenzen   erreichen   mich    unt^r 
[2073c.]  der  Adresse: 

Frankfürt  a.  M.,  Feldbergstr.  88, 1. 

Hngo  Becker,  löüigl.  Messor. 


Druck  von  C.  G.  B5der  in  Leipsig. 
Hierzu  eine  Beilage  von  Joliannes  Alt  in  Frankfurt  a.  M. 


Leipzig,  am  3.  December  1896. 


VerantwortUoher  Bedaoteiir  and  Verleger: 

E.W.  Fritxsch, 

LelpzIeTi  KOnigsstrasM  6. 


Dae  JfnsikaliBche  Wochenbl&tt  erecheint  j&lirlicli  in  69  Ntmunem.  Der  Abonnementsbetrgf 

tüT  daa  Quartal  von  13  Nummern  ist  S  Mark;  eine  einzelne  Nummer  kostet  40  Pfennige.  Bei 

VTUTI  T  1.   ^  ~i      directer  &tuikirter  Kreuzbandsenduug  treten  nachstehende  vierteljiüirliche  Abonnements- 

A&.lll«J{tlirg.J      pww  i°  Kraft:  8  Mark JO  Pf.  filr  das  Deutsche  Reich  und  Oesterreich.  —  3  Mark  76  Pf. 


weitere  Länder  des  Weltpostvereins.  —  Jahresabonnements  werden  unter  Zugrunde 
legnng  vorstehender  Bezugsbedingungen  berechnet. 
Die  Insertionsgebtthren  fOr  den  Baum  einer  dreigespaltenen  Petdtzeile  bettagen  .30  Pf. 


h.  50. 


-  KlroheiiBiaglk. - 
n-Etlender  tür  IS 
k.  —  BriafkMtea. 


Aofgeruiirts  NoTiUt«ii.  —  Vetmisohte  HitUiailnngen  d_. 
J,  sowie  QeschlDhten  and  Oedichte  für  klsina  Kinder  t 
-  Aocelgao. 


Cari  Loewe. 

Ein  Gedeokblatt  zur  100.  Wiederkehr  seines  Oeburtstages. 
Ton  A.  KOnlg. 

Ein  Jahrhundert  ist  dahinger anseht,  seit  Carl  Loewe 
das  Licht  der  Welt  erblickte,  und  gerne  erinnert  sich 
das  musikalische  Deutschland  des  Geburtstages  Eines 
seiner  Liedermeister,  Wiederum  eine  kurae  Reihe  von 
Jahren,  und  der  schützende  Arm  des  Gesetzes  wird  die 
Verlagshandlungen  nicht  mehr  hindern,  Loewe's  Werke 
nachzndmcken  und  ihnen  womöglich  eine  noch  grossere 
Verbreitung  zu  sichern,  als  sie  jetzt  besitzen.  Im  Hin- 
blick auf  jenen  Gedenktag,  und  nachdem  seit  des  Com- 
ponisten  Tode  ein  neues  Geschlecht  herangewachsen, 
fragen  wir  nns  heute  billig,  was  von  seinen  Werken 
dem  Empfinden  einer  jnngeren  Generation  noch  entspricht, 
was  etwa  schon  jetzt  als  veraltet  bezeichnet  werden  kann, 
und  was  nach  unserer  Meinung  des  schönen  Vorrechtes 
einer  immergrüneiiden  Jugend  sich  erfreut.  Freilich 
pflegt  das  Urtheil  irgend  eines  Geschlechtes  oft  genng 
von  den  Nachkommen  verneint  oder  in  das  reine  Gegen- 
theil  verkehrt  zu  werden.  Wenn  aber  eine  Zeit,  die 
doch  im  Ganzen  in  ihrem  musikalischen  Empfinden  ver- 
schieden von  der  Weise  Loewe's  ist  und  scheinbar  nur 
wenige  Anknüpfungiipuncte  an  den  Meister  der  glatt- 
fliessenden  Melodie  hat ,  immer  noch  in  Concerteu  sich 
eine  Reihe  seiner  besten  Schöpfungen  bieten  lässt  und 
im  Haus  vielfach  den  Manen  Loewe's  hnldigt,  so  können 
wir  doch  wohl  annehmen,  dass  der  Geist  dieser  Werke 
ihnen  anch  eine  fernere  lange  Lebensdauer  sichern  wird. 


Ob  Loewe's  einfacher  Lebenslauf  irgendwie  seine 
musikalische  Richtung  beeinflnsst  bat,  ISsst  sich  wohl 
nicht  gnt  sagen,  —  vielleicht  insofern,  als  er  den  Com- 
ponisten  nicht  aber  ein  engbegrenztes  Gebiet  hinaus- 
kommen tmd  ihn  so  zum  Meister  der  Ballade  werden 
Hess.  Indess  ist  bei  solchen  Vermuthungen  die  gross te 
Vorsicht  geboten;  Loewe  hat  ja  auch  wirklich  Versuche 
gemacht,  jenes  kleine  Gebiet  durch  Eroberungen  im 
Reiche  der  grossen  Formen  —  der  Symphonie,  des  Ora- 
toriums und  der  Oper  —  zn  erweitem.  Was  wir  aber 
beute  an  ihm  bewundem ,  das  ist  seine  unbestrittene 
Meisterschaft  in  der  Ballade,  während  eine  Reihe  seiner 
kleineren  Lieder,  sowie  seine  Oratorien  und  Instrumental- 
compositionen  schon  von  unserer  Zeit  nicht  mehr  ver- 
standen werden. 

Loewe's  Melodik  ist  oft  von  überraschender  Ein- 
fachheit, wobei  selbst  ein  Zug  ins  Triviale  nicht  immer 
auegescbloBsen  ist.  Dabei  verlangt  der  Componist  an  ein- 
zelnen Stellen  nicht  nur  einen  bedeutenden  Tonumfang, 
sondern  auch  ziemliche  Kehlfertigkeit,  indem  eine  Anzahl 
seiner  Balladen  schwierige  Coloraturen  aufweist.  Es  sei 
hier  erinnert  an  Stellen  wie  «Ich  singe,  wie  der  Vogel 
singt"  (nDer  Sänger")  oder  „Könige  schaukelten  da 
seine  Wiege"  („Die  Leiche  zu  8t.  Just").  Das  Lied 
„Des  Gl  ecken  thürmers  Töchterlein"  besteht  fast  ganz  aus 
Coloraturen-,  auch  die  zweite  Hälfte  der  bedeutenden 
Ballade  „Hueska"  ist  Eine  jener  lieblichen  colorirten 
Weisen,  wie  sie  Loewe  gerne  gelingen.  Derartige  Bei- 
spiele Hessen  sich  Viele  finden.  Einen  besonders  tiefen 
Gehalt  beanspruchen  diese  Coloraturen  wohl  nicht,  indess 
verleihen   sie   der  Melodie  Leben   und  lassen  dazwischen- 


662 


hinein  das  musikalisclie  Element  gegenüber  dem  text^ 
liehen  in  einer  keineswegs  aufdringlichen,  unangenehmen 
Weise  hervortreten.  Es  ist  die  Freude  eines  heiteren 
Gemüths  am  reinen  Gesang,  fast  möchte  ich  sagen,  die 
Freude  eines  Naturkindes  an  blossen  Tönen ,  die  aus  ihnen 
spricht.  Abgesehen  von  diesen  Coloraturen  würde  die 
oft  so  einfache  Melodie  Loewe's  nicht  immer  hinreichen, 
uns  dauernd  zu  fesseln.  Daher  interessiren  auch  seine 
kleineren  Strophenlieder  meist  nicht  in  dem  Grade,  wie 
die  Balladen,  obwohl  auch  unter  Jenen  eine  Reihe  werth- 
vollerer  Compositionen  zu  finden  ist,  z.  B.  die  überaus 
reizenden,  in  der  einfachsten  Form  gehaltenen  Liedchen 
„Zwist  und  Sühne",  „Gruss  vom  Meere",  „Spirito  santo", 
„Am  KlQsterbrunnen",  „Friedericus  Rex",  „Der  Papagei" . 
Hingegen  erscheint  uns  eine  andere  Reihe  dieser  Werke, 
wozu  wir  insbesondere  Manches  aus  den  „Hebräischen 
Gesängen"  rechnen  müssen,  als  veraltet,  weil  in  der 
Melodie  viel  zu  unbedeutend.  Ijoewe  braucht  infolge 
der  einfachen  Melodie,  wie  sie  ihm  aus  der  Seele  quillt, 
die  abwechselungsvolle  Form,  die  der  Inhalt  der  Ballade 
bietet,  und  reiche  Gelegenheit  zu  musikalischer  Ma- 
lerei. Seine  Glavierbegleitungen  sind  oft  Meisterstücke, 
die  in  geistreicher  Weise  Alles  ausnützen,  was  sich  zu 
musikalischer  Illustration  verwenden  lässt.  In  dieser  Ton- 
malerei liegt  zum  guten  Theil  die  Stärke  Loewe's. 
Charakteristische  Beispiele  hiefür  finden  sich  fast  überall. 
So  vernehmen  wir  in  dem  reizenden  „Schwalbenmärchen" 
als  musikalischen  Grundzug  das  Gezwitscher  der  nahenden 
Frühlingsboten;  die  Stelle  von  der  klagenden  Memnons- 
Säule  begleiten  chromatische  Gänge  und  dissonirende 
Accorde.  In  „Saul  und  Samuel"  (Hebräische  Gesänge) 
schildert  eine  rollende  Bassfigur  den  Donner,  und  der  ein- 
tönige Gesang  Samuel's  entspricht  der  geisterhaften  Er- 
scheinung des  in  seiner  Grabesruhe  Gestörten.  Die 
hüpfenden,  wogenden  Töne  in  „Urgrossvaters  Gesellschaft" 
zeichnen  das  Singen  und  Klingen  der  Geisterschaar.  Von 
malerischer  Wirkung  ist  in  „Elvershöh"  der  Wechsel 
von  Dur  und  Moll,  die  nach  und  nach  weicher  werdende 
Begleitung,  die  leicht  wogenden,  trillerartigen  Figuren. 
Die  Stelle  „Hör  an"  hat  etwas  Geheimniss volles,  Nomen- 
haftes  durch  die  eintönigen,  gestossenen  Accorde,  die 
Vorschläge  und  den  steten  Wechsel  von  Dur  und  Moll 
(hier  im  Median tenverhältniss,  das  ohnehin  eine  unserem 
modernen  Ohr  ungewöhntere  Wirkung  ausübt).  In  ihrer 
Eintönigkeit  und  steten  Steigerung  wirkt  die  Stelle  gross- 
artig. Auch  das  Mittel  des  Taktwechsels  (®/g — */g)  ist 
hier  geschickt  benützt.  No.  3  aus  Op.  5  („Die  wilde 
Gazelle")  zeigt  uns  das  Hüpfen  des  munteren  Thieres. 


„Ga  -  zel  -  le,     die     so    wild  und  schnell  anf 


Ju  -  das'  Ber  -  gen  springt". 


Die  Begicitfigur  aus  „Walpurgisnacht"   schildert  das 
Windsgeheul. 


I 


w 


i 


Ä 


-7    B  jj: 


m 


F-*' 


Reiche  Gelegenheit  zu  musikalischer  Malerei  bietet 
„Die  Leiche  zu  St.  Just".  Der  Einleitungssatz,  selbst 
„ein  träges  Todtenlied",  erzielt  die  gewollte  Monotonie 
durch  ein  starres  Festhalten  des  gis,  vereinigt  mit  ebenso 
consequenten  Sextengängen.  Bei  der  Stelle  „Einmal 
noch  durchs  Kirchenfenster  nieder"  ist  die  malerische 
Wirkung  —  gleichsam  ein  Durchleuchten  des  Sonnen- 
lichtes durch  die  alten  Kirchenfenster  —  weniger  durch 
die  melodische  Figur,  als  durch  die  Instrumentation  er- 
reicht: hohe,  zarte  Töne,  die  sich  ruhig  hemiedersenken, 
während  ein  unerwarteter  Harmoniewechsel  auf  dem 
Worte  „todt"  eintritt.  Wie  andere  grosse  Balladen,  ist 
auch  „Tom  der  Reimer"  zu  vielfacher  Tonmalerei  ver- 
wendet, und  es  ist  hauptsächlich  das  Klingen  der  Glöck- 
chen,  das  wir  hier  vernehmen,  das  Vogelgezwitscher  und 
der  leichte  Tritt  der  Rosse. 


rtjJ.-^^A^^^^^£jg^  -V   ,  ^  >  f , 


i 


i 


i. 


Und      hell  an    je  -  der      Flech  -  te     hing    ein 


sU   -    ber  -  blan  -  kes         Glök   -   ke  -  lein 


P 


* 


b.£ife=g 


t 


m 


(Ein  Yogelsang  im  Eschenbaum.) 


m 


•4^(- 


&^ 


\i  ^  g'  b 


Sie      ritten  durch  den  gr  ii-nen  Wald. 

„Die   Glocken   zu  Speier"    repräsentiren    sich   musi- 
kalisch als  die  dumpfklingende  Kaiserglocke 


Serioso  non  trappo  aostentito. 


^^ 


4t^ 


I 


77 


und  das  bimmelnde  Armesünderglöcklein 


P 


lEö3z^ 


^ 


^s^ 


I 


m 


^EE 


i^ 


In  dem  Lenau'schen  Chorlied  „Im  Frühling"  hören 
wir  die  Lerche  „an  ihren  bunten  Liedern  fröhlich  in  die 
Luft  klettern". 


^^-j^g-^^ 


Aus  „Graf  Eber  stein"  tönen    uns    die    Geigen    ent- 
gegen, die  zum  Tanze  locken. 


668 


AlUoretio, 


Das    Klopfen    des    „Pilgrims   vor  St.  Just"    an  der 
Klosterthüre  schildert  die  Figur 


i 


<--i 


FTjt-rr^^^"^^ "  cir ;'  II 


Wir   sehen  die   „Heinzelmännchen^,    die  hilfreichen 
Zwerge,  die  Stufen  hinabgleiten, 


\h  i'  I  r ITffrJJgLB-l^ 


n 


Die        glei      -      -      ten  die  Stu  -  fen 

wir  lesen  das  Pferdegetrappel,  den  Wirbel  des  Tambours 
und  das  Kommen  des  Feldherm  aus  der  „Nächtlichen 
Heerschau**, 


m 


J- 


"JFi'M 


i 


m 


b. 


Pg^fe^^=^F^<^^ 


sempre  pp,  con  una  carda. 


wir  hören  das  Rauschen  des  Wassers, 


„Der 
Fischer". 


das  Hüpfen  der  Heupferdchen, 


„Kleiner 
Heuahalt*. 


das  Flüstern  der  Blumen,  die  auf  Rache  sinnen^ 

ARegro. 

m 


das    Heulen    des    Sturmwindes    („Walpurgisnacht**),    den 
Tanz  der  Elfen. 


.Herr 
Olnf«. 


Loewe  lässt  sich  kaum  eine  Gele^^enheit  zu  musi- 
kalischer Malerei  entgehen.  Durch  das  häufige  Ueber- 
wiegen  derselben  wird  freilich  manchmal  die  Oesang- 
melodie  in  ihrem  Werthe  beeinträchtigt  (z.  B.  in  der 
Ballade  „Der  Gesang**),  im  Ganzen  aber  viel  Leben  in 
die  Gomposition  gebracht  Trotz  aller  Neigung  nach 
dieser  Seite  hat  es  Loewe  doch  auch  manchmal  glücklich 
vermieden,  durch  zu  weit  ausgedehnte  Malereien  die  Elin- 
heit  der  Form  oder  der  Stimmung  zu  stören.  Ein  Bei- 
spiel ist  das  „Schwalbenmärchen**,  wo  der  Componist  der 
Versuchung  widerstanden  hat,  den  Donner  mehr  als  nur 
anzudeuten,  was  offenbar  eine  Störung  des  Gleichge- 
wichts in  der  sonst  so  einheitlichen  Gomposition  herbei- 
geführt hätte. 

(Schluss  folgt.) 


Tagesgeschichte. 


Musikbriefe. 


(Schluss.) 


Berlin. 


Die  unter  Weingartner's  Direction  stehenden  Sym- 
phonie-Abende der  königl.  Ca  pelle  haben  einen  Zuspruch 
e^efunden,  wie  niemals  früher.  Sitzplätze  sind  kaum  noch  zu 
^ben.  Daher  habe  ich  die  Hauptproben  des  2.  und  3.  Abends 
besucht.  Jener  wurde  eröffnet  mit  der  symphonischen  Phan- 
tasie „Seemorgen**  von  Max  Schillings.  Die  Erwartung,  dass 
wir  in  Bidrlin  die  vielgerühmte  „In^elde^  zu  sehen  be- 
kommen werden,  scheint  jetzt  plötzhch  nicht  in  Erfüllung 
zu  gehen:  um  so  mehr  interessirte  ein  neues  Orchesterwerk 
von  Schillings.  „Hinaus  aufs  Meer!  Stolze  Kraft  drängt 
neuen  Zielen  entfiregen.*'  Diese  Idee  hat  dem  Oomponisten 
vorgeschwebt,  und  er  hat  sie  herb  und  kräftig  in  Tönen  aus- 

fedrückt.  Ein  ktlhn  emporstrebendes  Thema  malt  das  mächtig 
ie  Wellen  durcheilende  Schiff.  Später  wird  dies  Vorwärts- 
treiben unterbrochen  durch  bange  Fragen  an  das  Schicksal; 
aber  weiter  geht  es  zum  frohen  Lebenskampfe.  Wenn  das 
Stück  nicht  ganz  so  gewirkt  hat,  wie  es  verdiente,  so  liegt 
das  an  seinem  nicht  leicht  zu  fassenden  Gehalt,  dann  an 
einer  gewissen  Trockenheit  des  Klanges  und  zu  gleichförmigen 
Bewegung.  Der  ^/«-Takt  hat  etwas  Marschmässiges;  man 
riecht  zu  wenig  das  Salzwasser.  Sonst  enthielt  das  Frogramm 
noch  die  Suite  „L'ArlSsienne'*  von  Bizet,  die  4.  Symphonie  von 
Beethoven  und  die  „Oberen ^'-Ouvertüre.  In  dem  ^ize tischen 
Stück  konnten  Weingartner  und  seine  Oapelle  sich  von  ihrer 
glänzendsten  Seite  zeigen;  da  war  Alles  eitel  Wohlklang,  ein 

ÖO* 


664 


Schwelean  in  aüsgesten  B«2en  derUekdie,  —  kein  Wunder, 
wenn  das  Publicum  jabelta.  Bei  Beetboven  »ber  ers»h  ich 
einen  weiteren  PortacHritt  WeingaTtner*s  unf  der  tod  ihm 
ein eesch lagen en  reactionKren  Bfthn.  Der  sweite  Satz  wer  ein 
Andante,  kein  Adagio;  der  vierte,  der  Allegro  me  non 
troppo  beiteichnet  ist,  eip  Presto,  das  die  Inetroment«  kaum 
noch  au.sfüliren  kozint«o.  Ich  habe  mich  im  vorigen  Jahre 
ausführlic)!  geäiis^urt  Üher  Weingartner's  Tempi,  mit  denen 
or  meiner  AiixinFit  nach  sich  weit  entfernt  von  den  in  Wag- 
ner's  Schrift  „Ucber  das  DJrieiren"  geeebenen  Weianneen 
und  wieder  in  diu  alte  CapelTmeieterzeit  lurücklenkt;  ich 
glaube  aber  nicht,  daas  Bein  Spott,  über  Bnbato-Dirigenten 
und  Lullpausen  wirkMm  genug  Sein  wird,  die  grossen  Er- 
mngenschaften  einer  stolzea,  auf  Wagner  fussenden  Diri- 
gentenepoche mit  ihrer  gani  neuen  Kunst  der  Tempomodi- 
fication  rUckgängip;  r.a  machen. 

Ungetrübten  ftennss  gewährte  das  nttchste  Concert 
Haydn's  Ddur-Symphonie,  die  1.  ,Leonorei]''-ODverttire,  aber 
auch  die  „Manl're(1''-Onverture  kamen  zn  bester  AOafQhrutig. 
Dazu  eine  neue  Lustspiel-Ouvertüre  von  Bezni£ek.  Hatte 
der  Compouist  ijtatt  &lr  ein  Lustspiel  sein  StUck  für  einen 
Fastnachtsschwank  oder  eine  derbe  Posse  bestimmt,  so  w&re 
der  Charakter  besser  bezeichnet.  Denn  derb,  ja  vulg&r  er- 
fundene Themen  in  derbster  InGtrumentation  bilden  seinen 
Inhalt;  aber  sie  sind  kunstvoll  und  interessant  verarbeitet, 
und  in  dieser  keck«u  Ausgelassenheit  liegt  Roce:  Smetana's 
Ouvertüre  zar  „Verksafteo  Biaut"  hat  Fathe  gestanden..  Am 
meisten  Freude  hat  mir  aber  die  Fdar-Svmphonie  von  Her- 
mann Güetz  bereitot.  Als  ich  neulich  las  (in  den  von  da 
Motta  herausgegnbenen  Clavierstudie^  bei  H.  v.  Bitlow),  dass 
BUlow  ein  wartner  Verehrer  des  so  jung  geschiedenen  Goetz 
gewesen,  hatte  ich  eine  stille  Befriedigung;  denn,  seit  ich 
vor  20  Jahren  seine  .Bezkhmte  Wiaerspftnstige"  kennen 
lernte,  habe  ich  ilen  edlen  und  seelenvollen  Componisten  in 
mein  Herz  gesell lij^sen.  Ooetz  bildet  mit  ComeUus  nnd 
Jensen  eine  Trios,  die,  von  Schumann  nnd  Wagner  beein- 
flusst,  Innigkeit  und  Farben rei eh thum  vereinigend,  die  wun- 
dervollsten poetischen  Gebilde  geschahen  hat.  lieber  Qoetz' 
Fdur-Symphoiiie  künnten  als  Motto  die  Verse  stehen,  die  er 
dem  Erstell  der  viel  zu  wenig  bekannten,  entzQckenden  sechs 
Ciavierstücke  (Op.  18)  beigeech rieben  hat;  '„Jetzt  wird  sie 
wohl  im  Oarten  gehen,  der  blüht  und  glüht  im  Son- 
nenlicht". Süsser  Dun.  und  ein  heimliches  Glück  sohweben 
über  dein  I.Satit,  Festesfreude. erfQllt  den  letzten,  der  dritte  ist 
ernst  und  in  sich  gekehrt,  der  zweite  aber  ein  MeisterstUck- 
chen,  wie  os  nur  selt«n  (gelingt.  Dank  Hrn.  Weingartner, 
Werk  scholl  wiederholt  mit  aller  Liebe  dirigirt 

Dieser  Herbst  Kteht  in  Berlin  nnter  dem  Zeichen  zweier 
Künstler,  die  »ir  zu  den  besten  in  Deutschland  jetzt  reobneo 
müssen:   Richard  Straoas  und  Hugo  Wolf. 

Im  vorigen  Winter  ist  hier  ein  Hugo  Wolf-Verein 
gegründet  wurden.  Viel  bespöttelt,  ist  er  ruhig  und  mit 
echtem  Eifer  «eines  Weges  gegangen;  es  ist  vor  Allem  das 
Verdienst  seines  H''grUnderB,  des  seit  manchen  Jahren  iür 
die  Lieder  Wolfs  begeisterten  Gymnasiallehrers  Paul  Müller, 
dass  der  Verein  sich  bereits  einer  grossen  Anzahl  Mitglieder 
erfreut,  die  alhnählich  in  den  unerschöpflichen  Born  der 
Wolf  sehen  Gesänge  eingeweiht  werden  sollen.  Nachdem 
im  vorigen  Winter  dnige  sehr  ^lungene  Vereinsabende  statt- 
gefunden hatten,  trnt  der  Verein  am  18.  October  zum  ersten 
Male  in  der  Singnkademie  mit  einem  grösseren  Concert  in 
die  Oeff'öntlichkeit.  Der  Erfolg  war  ein  durchaus  erfreulicher, 
und  gfiwiss  sind  Viele,  denen  Hugo  Wolf  noch  immer  un- 
behaunC  oder  d<ji;h  in  seiner  Vielseitigkeit  nicht  bekannt 
genug  war,  durch  diese  Veranstaltung  gewonnen  worden. 
Es  wirkten  mit  Fi-eu  Herzog  nnd  Hofoperns&nger  Carl 
Lang  aus  Schwerin.  In  diesem  Herrn  machten  wir  die  Be- 
kanntschaft eines  mit  kräftiger  und  schöner  Tenorslimme 
ausgerüsteten  SftngiTs,  dem  Tür  die  Wolfschen  Lieder  nur 
noch  ein  Wenig  imiir  Humor  nnd  geistige  Regsamkeit  fehlt. 
Deim  Wolfs  Cump^iMtionen  erfordern  nicht  nur  Empfindung, 
sondern  auch  ver.-^iimdniss volles  Eindringen  in  den  Sinn  des 
Gedichts.  Bei  l''rau  HerEOe  vereinigte  sich  Alles,  um  sie  zu 
einer  siegreichen  Vorkftmpferin  für  Hugo  Wolf  zu  machen. 
VfoH  bei  dieser  Künstlerin  vor  Allem  so  bewundemswerth 
ist,  das  ist  die  bef^i'isl^rte  Hingabe  an  jede  Aufgabe,  die  sie 
sich  stellt;  und  gewühntich  stellt  sie  sich  die  allerschwereten 
Aufgaben.  So  san^'  sie  auch  diesmal  eine  lange  Reihe  der 
so  hoch  Hegenden ,  nach  jeder  Richtung  anspruchsvollen 
Wolfschen  Oesängp  mit  einem  Feuer  und  einer  Beherrschung 
des  poetischen    Gehaita,  dass  die  Zuhörer  entzückt  waren. 


hat! 


Mörike's  -Der  Enabe  und  das  Immlein"  mnsste  die  S&ngerin 
wiederholen,  und  man  hätte  das  wunderfeine  Lied  gern  noch 
ein  drittes  Mal  gehört.  Panl  Hüller  begleitete  vorzüglich, 
nnd  das  bedeutet  V56l  bei  Hugo  Wolf. 

Aach  aus  Wolfs  neuer  Oper  „Der  Corregidor"  sind  zwei 
kurze  Orchesterstücke,  die  Einleitung  nnd  ein  Zwischenspiel, 
nun  in  Berlin  zu  Gehör  gebracht  worden;  im  Concert  der 
Wagner-Vereine  am  S.  Nov.  Es  war  hier  mehr  die  Ab- 
sicht maassgebend,  einen  grösseren  Hörerkreis  auf  die  bisher 
erst  in  Mannheim  gegebene  Oper  anfmerksam  zn  macheo, 
als  eine  Bii  sie  charakteristische  Probe  zu  geben:  dazu  hätte 
man  mindestens  eine  Scene  vorfahren  mässen.  Hofien  wir, 
dass  die  Hofoper  uns  recht  bald  das  ganze  Werk  bescheeren 

Sichard  Stranss  in  seiner  Eatwickelnng  kennen  za 
lernen,  boten  die  tetzt«n  Wochen  auegibige  Oelegenheit 
Zuerst  tenchte  mehrmals  ein  sonst  nnbekanntss  Werk  auf: 
ein  Violineoncert  in  Dmoll  (Op.  8).  Es  war  Waldemar 
Heyer,  der  in  seinem  Orcbesterconcert  am  S3.  Oct.  in  der 
Singakademie  sich  dieses  Stückes  aufs  Wilrmste  annahm; 
und  in  seiner  meisterhaften  Ausführung  hatte  ee  grossen 
Krfbig,  wenn  auch  der  Hörer  sich  nicht  verhehlen  konnte, 
dass  man  es  hier-  mit  einem  Jugendwerke  zu  thnn  habe, 
welches  noch  weni^  Eigenart  aufweist  Aber  es  ist  lebendig 
nnd  gesund;  es  zeigt,  dassStrauss  nicht  weltschmerzlich  an- 
gefangen hat,  sondern  natürlich  und  mit  ungezwungener 
Anlehnung  an  gute  Heister  der  strengen  Form. 

Dann  führte  uns  Hermann  Gura  am  80, Oct  sine  Reihe 
Strauss'acher  Gesänge  vor^  ältere  und  neue,  die  nan  auch  als 
Liedercomponisten  den  jungen  Müocheuer  Meister  in  das 
rechte  Licht  gerückt  haben.  Das  sind  lebensvolle,  kräftige, 
durchaus  nicht  mühsam  gedrechselte  Ergüsse  eines  starken 
poetischen  .  Gefühle.  Besonders  möchte  ich  hervorheben 
„Blauer  Sommer"  und  „Traum  dnrcb  die  Dämmerung",  Jenes 
von  satter  Farbenstimmung,  Dieses  zart  und  süss  dabinlrin- 
mend.  Qura  sang  diese  Stücke  vortrefflich,  noch  besser  aber 
die  vorherge^^angenen  Loewe'schen  Balladen.  Der  junge  %ii- 
ger  besitzt  eine,  prächtige  Stimme,  spricht  gut  ans  und  bat 
von  seinem  grossen  Vat«rsehr  viel  Tüchtiges  und  Eüostlerisebes 
profitirt.  Noch  wirbt  er  etwas  äussernch ;  möge  er  bald  die 
schlichte,  ruhige  Ueisterscbail  erlangen,  die  Eugen  Gart  noch 
heute  in  einziger  Weise,  besitzt. 

Das  Concert  der  Wagner-Vereine  in  der  Philharmonie 
am  2.  Nov.  hat  uns  dann  den  ganzen  Richard  Straoss  gezngi, 
den  Dirigenten  und  den  Componiäten  neuer  und  bedeutsaiaer 
Werk*.  Es  war  ein  ausserordentlich  interessanter  Abend,  m 
dem  der  Uünchener  Hofcapellmeister  nach  Berlin  gekommen 
war,  um  vorerst  zwei  eben  entstandene  Gesänge  für  eine 
hohe  Stimme  mit  Orchester  vorzuführen.  Beide  warden  tod 
Fran  Rosa  Sucher  gesungen.  Der  „Gesang  der  ApoUo- 
priesterin"  ist  zu  Worten  von  E,  v.  Bod mann  gesetzt.  Es 
ist  ein  erhabener,  odenhaft  dahersoh  reiten  der  Hymnus;  in 
Uarmorschöne.  erschauen  wir  den  Tempel  ApoUo's  und  die 
duftende  Frucht,  welche  seine .  Priestsrinnen  '  den  seligw 
Menschen  darbieten.  Das  Hauptmotiv  ^mit  starkem  Anklang 
an  das  -Charfreitagszau her" -Motiv)  breitet  sich  immer  weiter 
ans  und  strahlt  schliesslich  in  leuchtendem  Cdur.  Ganz 
anders  die  ^Verführung"  von  John  Henri  Mackay.  Da  ist 
eine  schwüle,  die  Pulss  befeuernde  Sinnlichkeit,  ein  heisses 
Flüstern  im  Orchester  ein  Aufjauchzen  der  Lust  und  ein 
Ersterben  in  Wonne.  Strauss  bat  auch  mit  diesen  Gesängen 
lebensvolle  Werke  geschaffen,  die  nie  ohne  Wider^rucb,  aher 
auch  nie.  ohne  Anregung  und,  bei  richtiger  Ausführung,  nie 
ohne  Eindruck  vorübergehen  werden.'  Dann  folgte  der  „Till 
Eulenspiegel".  Auf  das  jetzt  schon  an  vielen  Orten  gespielte 
Werk  wiu  ich  nicht  nochmals  eingehen.  Nur  soviel,  dass 
nach  mehrmaligem  Hören  der  Gehalt  immer  plastischer  her- 
vortritt, und  nun  überzeugt,  was  anfangs- verdutzte.  Man 
kann  das  von  echtem  Witz  und  schalkhafter  Ironie  sprühende 
Werk  wirklich  liebgewinnen;  nnd  merkwürdig,  80  schwierig 
diese  Musik  ist,  sieliat  auch  diesmal  den  lebhaftesten  Beifall 
gefunden.  Trotzdem  der  Componist  das  Tempo  sehr  schnell 
nahm,  spielte  das  Philharmonisohe  Orchester  das  beispiellos 
schwierige  Stück  mit  der  ihm  eiKonen,  vor  Nichts  zurück- 
schreckenden Virtuosität  Ueher  dem  schaffenden  Strauss  soll 
auch  der  nachschaffende  nicht  vergessen  sein:  Liszt's  -Mb- 
zeppa",  Wagner's  „Faust" -Ouvertüre  und  das  Vorspiel  zu 
„TristAn  und  Isolde"  dirigirte  er  mit  einer  hiureissenden 
Kraft.  Es  ist  wahr,  er  geht  nicht  so  ins  Detail,  wie  das  anr 
letzten  Feile  manchmal  noththäte,  seine  Bewegungen  sind  oft 
eckig  und  unschön  (sehr  wichtig,  besonders  f^r  den  weib- 
lich«!  Theil  der  Zuhörerschaft!},  aber  es  gibt  wenig  Diri- 


665 


genten,  bei  denen  man  so  die  üeberzeugong  hat,  dass  sie 
ganz  aufgehen  in  dem  Moment  der  Beproduction.  Heiss  und 
kalt  Überlief  es  wohl  jeden  Fühlenden  bei  der  „ Faust "-Ouver- 
ture,  denn  selten  ist  der  furchtbare  Faustische  Drang  dieses 
Tonstücks  so  wieder  neu  geboren  worden. 

ß.  Stern  fei  d.*) 

Frankfurt  a.  H.,  October  1896« 

■ 

(Schluss.) 

• 

Der  1.  Eammermusikabend  der  Musenms-Gesellschaft 
brachte  nur  Streichquartette,  und  zwar  Haydn,  Op.  64,-  Nq.  3, 
Beethoven,  Op.  95,  und  Schumann,  Op.  41,  No.  8.  Bai  dem 
bekannten  vorzüglichen  Zusammenspiel  unseres  Museums- 
quartetts, der  HH.  Prof.  Heermann,  Fntz  Bassermann, 
rrof.  Naret  Konine  und  Prof.  Hugo  Becker,  war  die  Aus- 
föhrung  genannter  Nummern  eine  Leistung  von  hoher  künst- 
lerischer luedeutung,  und  wurden  die  Darbietungen  mit  an- 
dächtiger Begeisterung  aufgenommen. 

Das  2.  Sonntagsconcert  der  Museums  -  Gesellschaft 
wurde  eingeleitet  mit  der  S.Symphonie  in  Fdur  von  Brahms, 
welche  fein  schattirt  und  abgerundet  zum  Vortrag  gelangte. 
Weitere  Orchesternummern  waren:  Adagio  und  Andantino 
mit  Variationen  für  Oboe,  Clärinette,  Waldhorn  und  Fagott 
mit  Begleitung  Von  Streichorchester,  ^wei  Oboen  und  drei 
Hörnern  von  Mozart,  „Aufforderung  zum  Tanz**  von  Weber- 
Berlioz  und  das  Vorspiel  zu  den  „ Meistersingern**  von  Wagner. 
Die  Variationen  von  Mozart  waren  für  die  meisten  Concert- 
besucher  neu  und  entzückten  sowohl  durch  ihre  wunderbare 
Klangschönheit,  wie  auch  durch  die  farbenprächtige  Instru- 
mentation. Ihre  Ausführung  war  eine  vorzügliche,  wobei 
den  Solobläsern  volles  Lob  gespendet  werden  soll.  Der 
Solist  des  Abends  war  der  jugendliche  Violinvirtuos  Arrigo 
Serato,  welcher  bei  diesem  seinem  erstmaligen  Auftreten 
in  Frankfurt  a.  M.  einen  grossen  Erfolg  errang.  Seine 
Technik  ist  eine  brillante,  sein  Ton  zwar  picht  gross,  aber 
edel,  und  seine  Auffassung  und  sein  Vortrag  von  echt  künst- 
lerischem Geiste  durchdrungen.  Die  Schwierigkeiten  des 
Violinconcerts  No.  1  von  Paganini  überwldtigte  er  meister- 
lich, ebenso  technisch  vollendet  trug  er  eine  CoxnpositioQ 
von  Sarasate,  „Zapateado**,  vor,  während  ih^i  eine  Berceuse 
von  Godard,  ein  zwar  sehr  melodiöses,  aber  etwas-  süssliches 
Stück,  Gelegenheit'  bot,  seine  feine  Vortri^ weise,,  sowie 
seinen'  schönen,  warmen  Ton  zu  entfalten.  Wiederholter  Bei- 
fall veranlasste  ihn  noch  zu  einer  Zugabe,  die  in  einem 
Spanischen  Tanz  von  Sarasate  bestand. 

Das  günstige  Urtheil»  welches  wir  über  das  Spiel  des 
Gla  vier  virtuosen  Hm.  Lamond  bei.  seinem  Auftreten  im 
1.  Sonntagsconcert  der  Museums-G^eseDschafb  füllten,  wurde 
bestätigt  in  einem  Concerte,  welches  der  Künstler  kurz  darauf 
allein  gab.  Seiiie  unfehlbare  Technik,  sein  graziöser  Vortrag 
liessen  ihn  auch  hier  Triumphe  feiern;  und .  waren  seine  Vor- 
träge, namentlich  die  der  Symphoniscnen  Etüden  von  Schu- 
mann und  derFmoll-Sonate  von  Brahms,  hohe  künstlerische 
Genüsse  für  die  überaus  zahlreich  erschienenen  Zuhörer. 

'  Daß  2.  Freitags-Concert  der  Museums -Gesellschaft 
brachte  als  erste  Nummer  die  4.  (romantische)  Symphonie 
von  Anton  Brückner,  dem  kürzlich  verstorbenen  Wiener 
Tonsetzer,  welche,  trotz  ihrer  ermüdenden  Längen,  einen 
nachhaltigen  Eindruck  hinterliess.  Brückner,  erst  seit  wenig 
Jahren  als  Symphoniker  bekannt,  bekundet  in  seinen  Werken 
eine  Meisterschaft  in  der  Behandlung  des  Orchesters,  die  es 
unbegreiflich  erscheinen  lässt,  dass  man  denselben  so  selten 
in  den  Concertprogrammen  begegnet.  In  den  beiden  Mittel- 
sätzen der  4.  Sympnonie,  einem  tneils  schwermüthigen,  theils 
heroischen  Andante,  und  einem  anmuthigen  Scherzo,  das, 
mit  kecken  Jagdfaniaren  beginnend ,  im  Trio  einen  liUidler- 
i^rtigen  Charakter  annimmt,  bietet  der  Componist  sein  Bestes. 
Diese  beiden  Sätze  sind  von  einer  Tiefe  der  Empfindung, 
von  einer  erhabenen  Gedankenfülle,  wie  es  bei  wenigen  Com- . 
Positionen  der  Fall  ist.    Dagegen  sind  der  erste  und  letzte 

*)  Zu  unserem  Bedauern  beschliesst  mit  vorstehendem 
Bericht  Hr.  Dr.  Richard  Sternfeld  seine  bez.  Thätigkeit  für 
unser  Blatt,  da  er  nicht  riskiren  Will,  nochmals  von  Hm.  Con- 
certdirector  Hermann  Wolff  auf  offenem  Wege,  wie  am  letz- 
ten Busstage  in  einem  geistlichen  Concert  in  der  „Philhar- 
monie** wegen  seiner  neuliohen  Bemerkungen  über  diesen 
Herrn,  „in  gröblichster  Weise  beschimpft  zu  werden,  ohne 
dafür  die  geforderte  Gtonngthuung  erlangen  zu  können**. 

D.  Red. 


Satz  von  einer  Weitschweifigkeit,  die  es  dem  Zuhörer  schwer 
macht,  dem  Gedankenfluge  des  Meistere  zu  folgen.  Und 
diese  Weitschweifigkeit  ist  es  auch,  die  bei  aller  contrapnnc- 
tischen  Bedeutung,  bei  allen  kühnen  harmonischen  Combi- 
nationen  den  Erfolg  schmälert.  Eine  weitere  Orchester- 
nun^mer,  welche  sich  des  ungetheiltesten  Beifalls  des  Publi- 
cums  zu  erfreuen  hatte,  war  die  zweite  Zwischenactsmusik 
zu  dem  Drama  „Bosamunda**  von  Schubert,  welche  durch 
ihre  Klangschönheit,  ihren  romantischen  Zauber  einen  be- 
deutenden Gegensatz  zu  oben  erwähnter  Symphonie  bildete. 
Die  Ausführung  sämmtlicher  Orchestemummern  war  eine 
vorzügliche,.' und  äusserte  das  Publicum  seinen  Dank  durch 
lauten  und  wiederholten  Beifidl,  der  sich  bis  zu  einem  Her- 
vorruf des  verdienstvollen  Dirigenten,  Hm.  Gapellmeister 
Kogel,  steigerte.  Als  Solistin  wirkte  mit  Frau  Marie 
Brema  aus  London,  welcher  durch  ihre  frühere  Mitwirkung 
bei  den  Bayreuther  Festspielen  ein  bedeutender  Ruf  voraus- 
ging.' Frau  Brema  verfügt  über  einen  Mezzosopran  von 
duxiKlem  Timbre,  der  bis  zum  fis  hinauf  -schön  und  edel 
klingt.  Die  höheren  Töne  hingegen  klingen  schrill  und  sind, 
namentlich  bei  der  durch  das  grosse  Orchester  bedingten 
übermässigen  Kraftanstrengung,  von  schneidender  Schärfe. 
Besonders  trat  dieser  Umstand  in  der  Schlussnummer,  der 
gewaltigen  Schlussscene  aus  der  „Götterdämmerung**  hervor. 
Sehr  sympathisch  berührte  dagegen  der  Vortrag  ihrer  Lieder, 
wenngleicn  sie  denselben  häufig  einen  zu  dramatischen  Aus- 
druck verlieh.  .  Sie  sang  zwei  irische  Mölodien^  sowie  Lieder 
von  Schubert,  Brahms  und  Schumann,  denen  sich  noch  als 
Zugabe  Schumann's  „Ich  grolle  nicht**  anschloss. 

Die  Museums-Gesellschaft  vermittelte  uns  am  81.  October 
die  Bekanntschaft  der  unter  dem  Namen  Böhmieches  Streich- 
quartett berühmten  Künstler  Vereinigung,  bestehend  aus  den 
HH.  Hoffmann,  Suok,  Nedbal  wä,  Wihan  aus  Prag. 
Ein  besser  geschultes  Ensemble  wird  man  wohl  schwerlich 
zu  hören  bekommen,  die  Ausführung  war  wie  aus  Einem 
Guss,  .bis  in  die  feinsten  Details  auf  das  Sorgfältigste  aus- 
gearbeitet. Das  Programm  bestand  aus  dem  nachgäasaenen 
Quartett  in  DmoÜ  von  Schubert,  dem  Fdur-Quartett  Op.  22 
von  Tschalkowsky  und  dem  Emoll-Quartett  Op.  59,  No.  2, 
von  Beethoven.  Unvergleichlich  war  die  Ausführung  des 
Quartetts  von  TschaJLkowsW.  Hier  äusserte  sich  jso  recht 
das  feurige  Temperament  der  Slaven,  während  die  beiden 
anderen  Werke,  namentlich  das  Quartett  von  Schubert,  wohl 
mit  etwas  mehr  Buhe  hätten  wiedergegeben  werden  können. 
Den  Leistungen  entsprechend  wurden  die  vier  Künstler  mit 
Beifall  überschüttet.  — n— 


Hamburg,  1.  November. 
(Schluss.) 

Hilda  Parrau  ka^l  aus  Dresden,  sang  mit  kleiner  Stimme 
upd  ziemlich  ausdrucksarm  Lieder  von  Scarlatti,  Schubert, 
Schumann,  Brahms,  Tschalkowsky,  Grieg,  E.  £.  Taubert, 
Bizet,  Bubinstein,  V.  Goldschmidt  und  Berger,  ohne  weiter 
zu  interessiren.  Wenn  den  Leistungen  der  Concertgeberin 
das  fesselnde  Moment  fehlte ,•  desto  anziehender  war  Ko- 
pecky's  Mitwirkung,  der  dem  Programm  eine  Ciacona  von 
vitali,  „Aus  der  Heimath**  von  SmiBtana,  eine  Bomanze  votn 
Gurlitt  und  einen  Zigeunertanz  von  Nachöz  beisteuerte,  dazu 
auch  sein  violinistiscnes  Können  aufwendete,  um  doch  wenig- 
stens seinerseits  die  Hörerschaft  gut  zu  unterhalten. 

Der  Chef  der  hiesigen  hochangesehenen  Musikalienhand- 
lung Job.  Aug.  Böhme  hat  für  die  Abonnenten  seines  Leih- 
instituts im  Laufe  der  Saison  vier  Matineen  eingerichtet,  die 
Viel  des  Anregenden  versprechen.  Die  Erste  davon,  die  am 
heutigen  Sonntagmorgen  stattfand,  hat  in  dieser  Hinsicht 
sogleich  ihr  Wort  gehalten,  dem  Publicum  grosses  Vergnügen 
bereitet  und  dasselbe  zu  sehr  lebhaften  Beifallsäusserungen 
veranlasst.  Die  Letzteren  galten  namentlich  dem  Damen- 
terzett Meyerwisch- Vogel-Engelmann  und  dessen  ^;anz 
allerliebsten  Vorträgen.  Das  Entzücken  des  Auditoriums 
gegepüber  den  reizenden  und  einfach-natürlich  auftretenden 
jungen  Mädchen,  die  im  Besitze  hübscher  und  gut  gebildeter 
Stimmen  sich  befinden,  die  musikalisches  Talent  offenbaren 
und  warmes,  inniges  Verständniss  für  Das,  was  sie  singen, 
an  den  Tag  legen,  durfte  nicht  Wunder  nehmen.  In  dem 
niedlichen  „Im  Fliederbusch  ein  Vöglein  sass**  von  Clemen- 
tine Engelmann,  der  Altistin  des  Terzetts,  klangen  die  Sopran- 
trillerchen  nicht  ganz  rein,  aber  in  Bezug  auf  Hasse's 
„Hostias**,  Schumann's  „Seiü(t  die  Nacht  den  sanften  Fittig 


666 


nieder**,  Heymann-BbeineoVs  graziösen  Terzetten -Blaublüme- 
lein*'. .In  meinem  Garten  die  Nelken**  und  „Ich  ging  im 
Walde**,  Hugo  Jüngstes  „Frühlingsweh**  und  das  Volkslied 
JSandm&nnchen**  haben  aie  Damen  im  Einzelnen  und  im 
Ganzen  Schönes  gegeben.  Es  war  wirklich  sehr  hübsch,  und 
unter  den  Zuhörern  sind  wohl  Viele  mit  der  HofiEnung  aavon 
gegangen:  es  gibt  ein  Wiedersehen.    Zwischen  den  Gesängen 

Eräsentirte  sich  als  recht  respectabler   Pianist  Fritz  Mas- 
ach mit  zumeist  dem  Salongenre  angehörenden  Kleinig- 
keiten. 

Im  Stadttheater  jagt  seit  Anfang  der  Spielzeit  eine 
neue  Oper  die  andere,  und  die  letzte  davon,  Carl  Goldmark^s 
.Das  Heimchen  am  Herd**,  scheint  erst  einigermaassen  stich- 
haltig zu  sein.  Wenigstens  ist  diese  nicnt  dem  Beispiel 
ihrer  Vorgängerinnen  gefolgt,  die  sofort  um  die  Ecke  ^ngen 
und  nicht  wieder  kamen.  Den  Beigen  eröffnete  Wilhelm 
Freudenber^'s  in  jedem  Sinne  unbedeutende  „Johann isnacht**, 
dann  erschienen  eemeinsam  an  Einem  Abend  Ignaz  Brüll's 
völlig  farblose  .Gloria**  und  Emil  Hartmann's  in  der  Erfin- 
dung ganz  unselbständiger  „Bunenzauber**,  worauf  ein  Ver- 
such, Cherubini's  „Medea**  neu  zu  beleben,  gemacht  wurde, 
der  aber  resultatlos  verlief,  bis  denn  nun  endlich  die  Mär- 
chenmusik von  Goldmark  dem  Publicum  zusagt,  —  auf  wie 
lange  Zeit,  werden  wir  ja  sehen.        Louis  Bödecker. 


Berichte. 

Leipzig.  Das  6u  Abonnementconcert  im  Neuen 
Gewandhaus  trug  bis  auf  das  GoldmarVsche  Violinconcert 
einen  streng  dassischen  Charakter:  „Abenceragen** -Ouvertüre 
von  Gherubini.  Litroduction  zu  »Don  Juan^,  Air  gai  und 
Lento  aus  „Ipnigenie  in  Aulis**,  Beiden  seliger  Geister  aus 
^Orpheus**  und  Musette  aus  „Armida**  von  Gluck,  für 
Örcnester  frei  bearbeitet  von  Mottl,  Gmoli- Violinsonate  von 
Tartini  und.  den  Schluss  bildend,  Bdur-Symphonie  von  Beet- 
hoven. Auzfallender  Weise  war  aber  das  Publicum  während 
des  1.  Programmtheils  äusserst  flau  und  lebte  erst  bei  der 
Symphonie  ordentlich  auf,  trotzdem  die  Ausfährung  sämmt- 
licher  Werke  auf  gleicher  Höhe  der  Vollkommenheit  stand 
und  namentlich  die  Cherubini'sche  Ouvertüre  nicht  feiner 
g^espielt  werden  konnte,  wogegen  im  letzten  Satz  der  Symphonie 
sich  an  einigen  Stellen  als  minderwerthig  den   Gollegen  ^- 

Senüber  der  1.  Fagottist  bemerkbar  machte.  Die  Wiedergabe 
er  Tartini'schen  Sonate  und  des  Goldmark'schen  Concertes 
lag  in  den  Händen  des  Hrn.  Thomson,  der  mit  süssem, 
aber  nicht  grossem  und  in  der  Gantilene  mancherorten  etwas 
zischendem  Ton,  gleichsam  als  drücke  die  Bo^enstange  durch 
die  Haare  durch,  sowie  mit  erstaunlicher  Tecnnik,  fast  abso- 
luter Tonreinheit  und  grosser  virtuoser  Verve  von  Neuem 
documentirte ,  dass  er  zu  den  ersten  Meistern  seines  Listru- 
mentes  zähle.  Wenn  er  trotz  der  bedeutenden  Eigenschaften 
seines  Spiels  nach  seinen  Vorträgen  nur  je  ein  Mal  hervor- 
gerufen wurde  und  also  keinen  voUgiltigen  Erfolg  hatte,  so 
trugen  dazu  bei  Goldmark  wohl  hauptsächlich  das  in  den 
Ecksätzen  des  Werkes  sich  ermüdend  gelten  machende  Miss- 
verhältniss  zwischen  dem  Aufwand  äusserlichen  Glanzes 
und  Flitters  und  dem  mageren  Gedankeninhalt  des  Werkes 
und  bei  Tartini's  Sonate  der  deren  Stil  nicht  recht  deckende 
Vortrag  die  Schuld.  Nicht  recht  begreifen  konnte  man  die 
Wahl  der  zu  einer  Balletsuite  zusammengestellten  Mottl'schen 
Bearbeitungen  zumeist  bekannter  Gluck'schen Opernfragmente, 
weil  bei  der  reichen  musikalischen  Litteratur  alter  und  neuer 
Zeit  eine  Nothwendigkeit  zum  Behelf  mit  derartigen  Arran- 
gements nicht  vorlag,  so  gern  man  auch  die  Geschicklichkeit, 
mit  welcher  Hr.  Mottl  diese  Balletsuite  in  Scene  gesetzt  hat, 
anerkennen  darf.*) 

Eine  ganz  andere,  begeistertere  Stimmung  herrschte  in 
der  2.  Kammermusik  im  selben  Hause,  in  welcher  die 
HH.  Hilf,  Becker,  Schäfer  (das  neue  ständige  Mitglied 
des  Quartetts  an  der  Bratsche)  und  J.  Kiengel  Streichquar- 

*)  Wie  wir  in  den  Voranzeigen  mit  grosser  Verwunderung 
lesen,  hat  Hr.  Mottl  dieselbe  Suite  trotz  der  ihr  im  Gewand- 
haus widerfahrenen  kühlen  Aufahme  in  das  Programm  des 
von  ihm  zu  leitenden  hiesigen  4.  Philharmonischen  Concertes 

fesetzt,  in  welchem  sie  neben  Berlioz  und  Wagner  nicht  weni^r 
eplacirt  erscheint.  Statt  sich  als  blosser  Arrangeur  in  Leip- 
zig einzuführen,  würde  Hr.  Mottl  sich  doch  einen  viel 
grösseren  Gefallen  thun  und  beim  Publicum  höheres  Interesse 
erwecken,  wenn  er  die  fragl.  Suite  durch  eine  eigene  Compo- 
sition  ersetzen  wollte,  wozu  ja  noch  immer  Zeit  wäre. 


tette  von  Mozart  (Ddur,  No.  21  der  Breitkopf  &  Härtel*8chen 
Ausgabe),  Beethoven  (Op.  74)  und  Tschaikowsky  (Od.  22} 
vortrugen  und  mit  ihrer  von  Satz  zu  Satz  sich  in  der  Inten- 
sivität  des  Ausdrucks  steigernden  Wiedergabe  dieser  Werke, 
die  in  dem  Quartett  von  Tschaikowsky  fast  den  Charakter 
momentaner  Improvisation  trug,  das  Auditorium  wahrhaft 
elektrisirten  und  bei  TschaSkowsky  geradezu  fascinirten.  Ja, 
wir  gestehen,  dass  unsere  HH.  Ktüastler,  mit  ihrem  feurigen 
Primgeiger  an  der  Spitze,  gerade  in  dem  Tschafkowsky'dchen 
Quartett  ihre  böhmischen  Gollegen,  welche  das  Werk  ge- 
legentlich der  vorsommerlichen  Tonkünstler-Versammlung 
hier  vorführten,  an  Temperament  und  Klangpracht  noch 
überholt  haben,  das  höchste  Lob,  das  man  wohl  spenden  kann. 
—  Des  gleichzeitig  stattgehabten,  mit  verschiedenen  Novitäten 
ausgestatteten  Winterconcertes  des  Lehrer  -  Gesangvereins 
wegen  waren  wir  leider  verhindert,  dem  EröflPnungsabend 
der  Gewandhaus-Kammermusiken  beizuwohnen,  doch  können 
wir  auf  Grund  zuverlässiger  Mittheilung  über  sie  berichten, 
dass  die  Ausführung  des  Programms:  Streichquartette  in 
Bdur  von  Haydn  (No.  38  der  Peters'schen  Ausgabe),  Asdur- 
Streichquartett  Op.  106  von  Dvofäk  und  Clarinettenquintett 
von  Brahms  durch  die  HH.  Prill,  Bother,  Unkenstein 
und  Wille  mit  Hrn.  Heyneck  im  Brahms'schen  Werke 
eine  bis  auf  die  an  manchen  Stellen  etwas  spröde  Tongebang 
des  Clarinettisten  durch  meisterhaftes  Zusammenspiel,  sowie 
liebe-  und  schwungvolle  Auffassung  gleich  ausgezeichnete 
gewesen  ist,  dass  dagegen  aber  die  Novität  von  Dvofäk  als 
Composition  das  Publicum  wegen  der  Ungleichheit  ihres 
musikalischen  Gehaltes  nicht  durchweg  befriedigt  hat,  so 
Eigenartiges,  speciell  diesen  Tonsetzer  Charakterisirendes 
hier  und  da  in  derselben  auch  au%etaucht  ist.  Als  der 
eindrucke-  und  stimmungsvollste  Satz  wird  der  zweite  be- 
zeichnet. Das  Brahms'sche  Quintett  habe  mit  der  Fälle 
seiner  Poesie  die  gemischten  Eindrücke,  welche  Dvorik 
hinterlassen,  schnell  verwischt. 

Einen  sehr  anregenden  Verlauf  nahm  der  3.  Musikabend 
des  Kammermusikvereins  mit  dem  CmoU-Clavierquartett 
und  der  Es  dur-Olavier- Violinsonate  von  Bichard  Straoss  und 
Lieder  Vorträgen  des  Frl.  Hedwig  Bönisch  aus  Berlin.    Ist 
es  schon  interessant,   den  Componisten  Richard  Stranss  aus 
einer  Schaffensperiode  kennen  zu  lernen,  der  er  in  den  letztes 
Jahren   ganz   entrückt  Mst,   so  überrascht  es  geradezu,  den 
Künstler  bei  seiner  jetzt  so  ausgesprochenen  Antipathie  gegen 
Brahms  starke,  aufdringliche  Anlehen   bei    diesem  Meister 
machen   zu   sehen.    Viel  selbständiger  und  dabei  von  fort- 
reissendem  Zug  ist  die  Sonate,  welche  von  den  HH.  Gustav 
Brecher   und   Goncertmeister  Prill   allerdings  auch  ganz 
brillant  und  elektrisirend  gespielt   wurde,   was  der  Bepro- 
duction  des  Quartetts  durch  die  HH.  Roesger,  Lauboeck, 
Klesse  und  Hansen  nicht  in  gleichem  Grade  nachgerühmt 
werden  kann.    Als  ein  sehr  gut  gebildetes  G^sangstalent  niit 
natürlich-anmuthigem  Vortrag  stellte  sich  das  junge  Mädchen 
aus  Berlin  in  Compositionen  von  Mozart  und  Schumann  vor. 
Hr.  Bertrand  Roth  aus  Dresden  ist  mit  seinem  ununter- 
brochen  herrlichste  Genüsse   bietenden   Vortrag   der    Beet- 
hoven*schen   Ciaviersonaten   bis   zum   Op.  106   gelangt   und 
wird  uns  nach  seiner  letzten  Matinee  Anlass  geben,   noch- 
mals auf  seine  grosse  künstlerische  That  zurückzukommen. 
Das  letzte  (4.)  Concert  des  Liszt -Vereins  hatte  wieder 
einen  auswärtigen  Oapellmeister  zum  Dirigenten,   was  aber 
mehr   als  sonst  motivirt  war,   da  derselbe  gleichzeitig  als 
Componist  den  Hauptantheil  am  Programm  hatte:    Richard 
Strauss  aus  München  war  es,  der  seine  symphonische  Phan- 
tasie „Aus  Italien"  und  die  von  Hm.  Zeller    aus   Weimar 
^ungene   Friedenserzählung   aus   seiner   Oper   „Guntram^ 
dirigirte  imd  seine  vom  gleichen  Sänger  vorgetragenen  Lieder 
„Heimliche   Aufforderung",    „Allerseelen"    und    „Ständchen*" 
am  Ciavier  begleitete,  ausserdem  aber  auch  noch  die  Leitung 
der  symphonischen  Dichtungen  „Prometheus"  von  Liszt  und 
Rosmersholm"  von  Gustav  Brecher  in  Händen  hatte.     Hr. 
Strauss  hat  trotz  der  Abminderung  der  früheren  ungewöhn- 
lichen Lebhaftigkeit  seiner  Gesticulationen  die  vollste  Herr- 
schaft über  das  Orchester  behalten  und  fährte  das  durch  die 
Capelle  des  134.  Infanterie-Regiments  verstärkte  Winderstein- 
Orchester  auf  allen  Linien  zu  schönsten  Siegen.  Um  das  Werk 
des  siebzehnjährigen  Schülers  des  hiesigen  Nicolai-Gymna- 
siums Gustav  Brecher  hat  er  sich  ausser  der  höchst  liebe- 
vollen und  erschöpfenden  Literpretation  das  Verdienst  der  Eni- 
deckung  überhaupt  und  der  Empfehlung  an  den  Liszt- Vereins- 
vorstand im   Besonderen  erworben,   und  das  Publicuna  gab 
seiner  thatkräftigen  Fürsprache  durch  eine  begeisterte  Auf- 
nahme der  Composition  Recht.  Die  Letztere  ist,  rein  musikalisch 


667 


betrachtet,  ftür  einen  Siebenzahn-  oder  Aohtzebnp&hrigen  eine 
ganz  ansserordentliohe;  nicht  nur  in  Hinsicht  auf  die  plastisch 
ausgearbeiteten  Themen,  sondern  auch  bez.  der  schon  wahr- 
haft virtuosen  Handhabung  der  Mischung  der  Orchester- 
farben. In  der  Erfindung  lehnt  sich  der  Jüngling  zwar  noch 
stark  an  grosse  Vorbilder,  namentlich  Liszt,  an,  aber  Yieles 
hat  gedanklich,  wie  im  Ausdruck  schon  entschieden  indivi- 
duelles Gepräge  und  erregt  auch  hierin  kühne  Hoffnungen 
für  die  compositorische  Zukunft  des  jungen  Künstlers.  So 
ungesund  und  unnatürlich  es  nun  auch  erscheint,  dass  ein 
kaum  dem  Knabenalter  Entwachsener  psychische  Probleme 
undVor^^ge  von  so  abstossender  Art,  wie  sie  in  dem  betr. 
Ibsen*schen  Drama  enthalten  sind,  zum  Vorwand  für  sein 
erstes  Orchester  werk  nimmt,  so  muss  doch  anerkannt  werden  — 
und  das  ist  das  zweite  Ausserordentliche  an  dem  Debüt  — ,  dass 
seine  musikalische  Nachdichtung  überall  in  innigem  Counex 
zu  dem  Schauspiel  des  norwegischen  Dichters  steht  und  bis 
auf  einige  Längen  in  der  Mitte  in  seinen  Beziehungen  zu 
Letzterem  leicht  zu  verfolgen  ist.  Das  Publicum  nahm,  wie 
schon  erwähnt,  die  Schöpfung  des  Jünglings  mit  stürmischem 
Beifall  auf  und  zeichnete  den  Ck)mponisten  und  den  ausge- 
zeichneten Dirigenten  durch  wiederholte  Hervorrufe  aus,  wie 
Beide  ausserdem  auch  noch  Kränze  gespendet  erhielten. 
An  dem  seltenen  Erfolge  participirte  aber  auch  noch  ein 
Dritter:  Hr.  Gustav  Schlemüller,  der  dem  jungen  Mann  in 
gewissenhaftem  und  sachkundigem  Unterricht  die  Wege  zu  dem 
glänzenden  Debüt  geebnet  hat  und  seinen  schönsten  Lohn  in  der 
Anerkennung  seines  hochtalentirten  Schülers  gefunden  haben 
wird.  Wie  vor  dem  Brecher'schen  Werk  Liszt's  „Prometheus" 
nur  geringen  Anklang  fand  und  auch  das  Fragment  aus 
„Guntram*'  trotz  des  vorzüglichen  Vortrags  des  Hrn.  Zell  er 
nicht  recht  wirken  wollte,  so  vermochte  merkwürdiger  Weise 
später  auch  nicht  die  viersätzige  Phantasie  von  Richard 
Strauss  das  Publicum  recht  zu  erwärmen,  was  dem  Compo- 
nisten  dagegen  mit  seinen  Liedern  in  dem  Grade  gelang, 
dass  eine  Zugabe  gemacht  werden  musste,  die  aber  nicht  in 
einem  vierten  Liede,  sondern  in  der  Wiederholung  des 
„Ständchen**  bestand,  welcher  Behelf  immer  sein  Nachtheiliges 
hat.  Ueber  Strauss*  „Aus  Italien**  ist  bereits  so  ausführlich 
in  unserem  Blatte  geschrieben  worden,  dass  wir  Neues  über 
die  unleugbaren  ^rzüge  und  Schönheiten  dieses  Werkes 
nicht  zu  sagen  vermöchten,  dafür  aber  einfach  alles  Gute 
und  Schöne,  was  dem  Werke  nachgerühmt  wurde,  als  zu 
Recht  bestehend  bezeichnen  dürfen.  —  Eine  bemerkenswerthe 
Neuerung  wiesen  die  beiden  letzten  Liszt-Vereinsconcerte 
insofern  auf,  als  die  Besucher  derselben  statt  einfacher 
Ooncertzettel  Programmbücher  mit  Analysen  der  betr.  Werke 
zugestellt  erhielten,  und  zwar  ohne  das  mancherorten  übliche 
Geldopfer  leisten  zu  müssen. 

Aus  hier  schon  gehörten  Werken  war  das  Programm 
des  3.  Philharmonischen  Goncertes  zusammengestellt, 
es  lautete:  Concertouverture  „Im  Frühling**  von  GoTdmark, 
Esdur-Glavierconcert  von  Beethoven,  „Le  Kouet  d'Omphale** 
von  Saint-Saöns,  H  moU-Symphonie  von  Schubert,  Zigeuner- 
weisen für  Ciavier  mit  Orchester  von  Sophie  Menter.  Die 
Letztgenannte  war  die  Solistin  und  hat  ihr  eigenes,  bereits 
früher  in  einem  Liszt-Vereinsconcert  bekannt  gegebenes 
Product  auch  diesmal  wieder  mit  einer  grossartigen  Virtuo- 
sität und  die  Tonpoesie  von  Beethoven  in  jedem  Betracht 
meisterhaft  gespielt,  wobei  ihr  ein  exquisiter  Flügel  von 
Steinway  &  Sons  zur  Disposition  stand.  Den  Beifallssturm, 
der  nach  den  Zigeunerweisen  die  Alberthalle  durchtobte, 
konnte  sie  nur  durch  zwei  Zugaben  beschwichtigen.  Die 
Orchesterleistungen  des  Winderstein-Orchesters  unter  Leitung 
ihres  ener^schen  und  zielbewussten,  dabei  temperamentvollen 
ständigen  Dirigenten  Hrn.  Hans  Winderstein  waren  durch- 
weg vortrefflich  und  vom  schönsten  Gelingen  auch  an  den 
heikelsten  technischen  Stellen  getragen.  Ihre  Vorzüglichkeit, 
resp.  die  physische  Arbeitskraft  und  geistige  Elasticität  des 
Orchesters,  war  um  so  bewundernswerther,  als  dem  Concert 
Tags  vorher  das  Liszt-Vereinsconcert  vorausgegangen  war 
und  am  nachfolgenden  Abend  die  Capelle  das  2.  Nicod6- 
Concert  in  Dresden  auszuführen  hatte,  und  zu  diesen  drei 
grossen  Concerten  verschiedene  Proben  unter  drei  verschie- 
denen Dirigenten  nöthig  waren. 

Dass  aoer  auch  eine  gute  Capelle,  wenn  sie  nicht  den 
rechten  Mann  zum  Führer  hat,  an  ihrer  sonstigen  Leistungs- 
fähigkeit Schaden  leidet,  bewies  der  Compositionsabend,  den 
der  dänische  Tonsetzer  Hr.  Jörp;en  Mailing  am  Freitag 
darauf  im  Krystallpalast  unter  Mitwirkung  des  Winderstein- 
Orchesters  veranstaltete.  Eine  weniger  geschulte  Capelle 
hätte  unter  solcher  Direction  vielleidit  vollständig  Scniff- 


bruoh  erlitten.  Einen  günstigeren  Eindruck  als  Hr.  Mallin^f 
als  Dirigent  seiner  Musik  zu  Ossian's  „Küwala*'  für  Soli, 
Chor  und  Orchester  machte  dieses  Werk  selbst,  wenn  auch 
nicht  durchgängie;,  denn  Vieles  klingt  in  der  Erfindung  ver- 
altet und  macht  den  Eindruck  blossen  musikalischen  Füllsels 
nach  der  Weise  berüchtigter  Capellmeister-Musik.  Aber  da, 
wo  dem  Componisten  die  Muse  hold  gewesen,  findet  seine 
Musik  manchmal  ihre  eigene  Weise  und  erhebt  sie  sich  auch 
zu  kräftigem  Ausdruck,  ohne  jedoch  hierin  die  letzte  Stei- 
gerung zu  erreichen,  denn  Mailing  scheint  im  Grunde  eine 
lyrische  Natur  zu  sein,  und  alles  Dramatische  ist  seinem 
Wesen  eigentlich  fremd.  Das  Gemisch  von  Gelungenem 
und  unbedeutendem  Hess  das  Werk  zu  keiner  rechten  Wir- 
kung gelangen,  obgleich  ausser  der  Winderstein*schen  Capelle 
auch  noch  andere  tüchtige  Kräfte:  ein  für  diesen  Zweck  zu- 
sammen getretener  Chor  und  die  Gesangssolisten  Frl.  Schj ei- 
der up  aus  Bergen,  die  einheimischen  Frls.  Dudensing  und 
Schmiedel  und  die  HH.  G.  Borchers  und  Seebach  dem 
Componisten  sich  zur  Verfügung  gestellt  hatten  und  mit 
Eifer  ihren  Aufgaben  oblagen.  Neu  von  diesen  Solisten 
war  für  hier  Frl.  Schjelderup,  eine  entschieden  dramatisch 
beanlagte  und  warm  empfindende  Künstlerin  mit  klan^kräfti- 

fem,  aber  nicht  in  allen  Tönen  gleich  gut  ausgeglichenen 
opran.  Säromtliche  Solisten  traten  nach  dem  uhorwerk 
auch  noch  in  Einzel  vortragen  und  ausserdem  die  Frls.  Dnden- 
sing  und  Schmiedel  in  Duetten  auf,  aber  wie  Hr.  Mailing 
als  praktischer  Musiker  schon  in  ^Küwala**  mit  seinem  Diri- 

firen  keine  grosse  Uebung  gezeigt  hatte,  so  verkürzte  er 
nrch  sein  hartes,  unbehollenes  Clavieraccompagnement  auch 
noch  um  ein  Wesentliches  die  an  und  für  sich  nicht  grosse 
Wirkung  seiner  Duette  und  Lieder,  von  welchen  glücklicher- 
weise gleich  die  zwei  zunächst  dargebotenen,  an  Stelle  eines 
ausjgefälenen  Streichquartetts  eingeschobenen  Gesänge  mit 
obligatem  Violoncell  die  in  ihrem  ganzen  Habitus  langweiligsten 
waren.  Den  meisten  Effect  machte  später  das  von  Frl.  Schjel- 
derup allerdings  ganz  reizend  gesungene  Nachtigallen-Lied.   F. 

Leipzig.  Zu  den  Factoren,  welche  Leipzig  Ruf  und 
Buhm  erworben  haben,  im  Reiche  der  Tonkunst  Eine  der 
wichtigsten  Grossstädte  zu  sein,  gehört  neben  Gewandhaus- 
concerten  und  städtischem  Orchester,  neben  Riedel- Verein 
und  Conservatorium  zweifellos  der  Thomanerchor.  Und 
wie  gerade  jetzt  durch  unser  Musikleben  ein  frischer  grosser 
Zug  geht,  so  ist  es  auch  um  die  Leistungsfähigkeit  der  Tho- 
maner  gegenwärtig  ganz  besonders  gut  bestellt,  wofür  die  am 
21.  Nov.  in  der  Thomaskirche  stattgehabte  Aufführung  den 
überzeugendsten  Beweis  lieferte.  Von  den  Chorwerken  des  Pro- 
gramms seien  J.  S.  Bach's  gewaltige  Motette  ^Jesus,  meine 
Freude",  G.  Schreck's  durch  interessante  Stimmführung  fes- 
selndes geistliches  Lied  „Aus  irdischem  Getümmel*^  und 
H.  V.  Herzogenberg*s  „3®^%  sind,  die  da  Leid  tragen**  nam- 
haft gemacht.  Der  Chor  löste  seine  Aufgabe  mit  ausser- 
ordentlicher Intonationsfestigkeit  und  wahrhaft  bewunderns- 
werther Klarlegung  des  polyphonen  Gewebes,  die  Aussprache 
war  musterhaft,  und  dynamische  Schattirungen  feinsinnigster 
Art  entzückten  das  Ohr.  Für  die  Vollbringung  so  hochrühm- 
licher Kunstthaten  sei  dem  Thomanerchor  und  vor  Allem  dem 
Leiter  desselben,  Hrn.  Cantor  G.  Schreck,  diesem  ausgezeich- 
neten Musiker,  die  wärmste  Anerkennung  der  Kritik  gezollt. 
Der  Sologesang  war  vertreten  durch  Frl.  Dorothea  Pank, 
die  sich  meines  Wissens  zum  ersten  Male  der  Oeffentlich- 
keit  vorstellte.  Frl.  Pank  besitzt  einen  gut  veranlagten  und 
bereits  woblgebildeten  Mezzosopran;  zu  beseitigen  bleibt  noch 
jener  unfreie  Klang,  welcher  den  am  Anfang  der  zweige- 
strichenen Octave  liegenden  Tönen  öfters  anluiftet,  auch  die 
Ausgleichung  der  Register  ist  noch  nicht  ganz  vollendet 
Weitere  Studien   werden  Frl.  Pank   gewiss  zu   respectabler 

fesangHcher  Tüchtigkeit  führen,  zumal  wenn  es  ihr  gelingt, 
urch  noch  grössere  seelische  Antheilnahme  ihren  Vortrag  zu 
vertiefen  und  zu  verinnerlichen.  Die  Quartettvereinigung  der 
HH.  Concertmeister  Prill,  Rother,  Ünkenstein  und 
Wille  brachte  das  Adagio  aus  Beethoven's  Streichquartett 
Op.  74  und  ein  Fisdur-Largo  von  J.  Haydn  zu  schönheits- 
voller Wiedergabe,  und  Hr.  Gewandhausorganist  P.  Homeyer 
spielte  J.  S.  Baches  Praeludium  und  Fuge  in  Cmoll,  sowie 
desselben  Meisters  Phantasie  über  „Jesus,  meine  Freude*'  mit 
bekannter  Vorzüglichkeit.  F.  Wilfferodt. 

Concertumschau. 

Antwerpen.     Conc.  popul.  (Lenaerts)  am  8.  Nov.:    Es- 
dur-Symph.  v.  Borodin,  Huldigungsmarsch  v.  R.  Wagner, 


668 


Air  a.  der  Ddur-Orchestersuite  v.  S.  Bach,  Violonoellvorträge 
des  Frl.  Buegger  a.  Brüssel  (Oonc.  ▼.  Saint-Saöns,  Spinn- 
lied  V.  Popper  etc.).  —  1.  Soiröe  de  musique  der  Firma 
Fr6d.  Rummel:  Olaviertrio  Op.  60  v.  Tscha'ikowsky,  Soli 
f.  Viol.  V.  S.  Bach  (Chaconne)  u.  Paganini  u.  f.  Violonc.  v. 
Cui  (Cant.)  und  Tscha'ikowsky  („Humoreske**).  .  (Ausfüh- 
rende: HH.  Siloti  [Clav.],  Thomson  [Viol.]  u.  Jacobs  [Violonc.].) 

Barmen.  Philharm.  Conc.  des  Stadt.  Orch.  (Hagel)  am 
28.  Oct.:  Esdur-Symph.  v.  Mozart,  1.  „Peer  Gynt" -Suite  v. 
Grieg,  Ouvertüren  v.  Ckide  u.  Berlioz  („Garnaval romain^), 
„Lohengrin^-Vorspiel  u.  „Wald weben"  a.  „Siegfried"  v. Wag- 
ner^ Duo  concert.  f,  Viol.  u.  Violono.  v.  Mozart  (HH.  Eerk- 
hof  u.  Poydta).  —  1.  JSÜammermusikabend  der  HH.  v.  Da- 
meck, Allner,  Forberg  u.  Schmidt  (Streicher)  unter  Mitwirk, 
des  Hrn.  Seipt  a.  Schwelm  (Clav.):  Streichquartette  v.  Haydn 
(Ddur)  u.  Beethoven  (Op.  18,  No.  2),  Cmoll-Glaviertrio  von 
Brahms. 

Basel.  3.  Abonn.-Oonc.  der  AUgem.  Musikgesellschaft  (Dr. 
Volkland):  1.  Symph.  v.  Schumann,  Fdur-Suite  v.  M.  Mosz- 
kowski,  „Anakreon"-Ouvert.  v.  Cherubini,  Vorspiel  zum  „Ru- 
bin" V.  E.  d'Albert,  G^sangvorträge  des  Frl.  Thudichum  a. 
London  („Mia  Piccirella"  a.  „SalvatorRosa"  v.  Gomez,  „Still 
wie  die  Nacht"  v.  Böhm  u.  „Vöglein,  wohin  so  schnell"  v. 
Lassen). 

Cbemnitz.  1.  geistl.  Musikaufführ.  des  Kirchenchors  zu 
St.  Jacobi  (Schneider)   unt.  Mitwirk,  des  Röthig'schen  Solo- 

äuart.  f.  Kirchenges.  (Frau  Roth  ig,  Frl.  Handrich  und  HH. 
»öthig  u.  Waldvogel)  a.  Leipzig  u.  des  Org.  Hrn.  Hepworth 
V.  hier:  Motette  „Fürchte  dien  nicht"  v.  S.  Bach,  Lied  „Die 
Dreieinigkeit",  f.  gem.  Chor  arr.  v.  W.  Stade,  Soloouartette 
V.  V.  Schurig  („Sei  getreu  bis  in  den  Tod"),  F.  Mergner 
(„Auf  den  Nebel  folgt  die  Sonne"),  O.Wermann  („Stemen- 
nacht")  u.  A.,  Orgelsoli  v.  S.  Bach  u.  Mendelssohn. 

Dessau.  2.Conc.  derHofoap.  (Klughardt):  Symph.  path6t. 
V.  Tscha'ikowsky,  Ouvert.  zu  „Richard  III."  v.  Volkmann, 
Cla Viervorträge  des  Hrn.  Rummel  v.  hier  (Bmoll-Concert  v. 
S  t e  n  h  a  m  m  a  r  u.  ConcertstÜck  v.  Weber).  —  2.  Kammermusik- 
abend: G  moll- Ciavier quart.  v.  Brahms,  Streichquart.  Op.  51 
V.  Dvof&k,  Gesänge  v.  Loewe.  (Ausführende:  HH.  Dr.  Ger- 
hartz [Ges.J,  Kluglmrdt  [Clav.],  Seitz,  Otto,  Weise  und  Jäger 
[Streicner].) 

Esslingen.  Am  10.  Nov.  Aufführ.  v.  Schumann*s  „Der 
Rose  Pilgerfahrt"  durch  den  Oratorienver.  (Prof.  Fink)  unt. 
Solist.  Mitwirk,  der  Frau  Fink,  der  Frls.  Buss  a.  Stuttgart  u. 
Bub  V.  hier  u.  der  HH.  Sauter  a.  Ludwigsburg,  Schroth  u. 
Suppan  V.  hier.  (Die  „Schwab.  R."  bringt  einen  äusserst 
lobenden  Bericht  über  die  am  Ciavier  stattgehabte  Auffüh- 
rung, von  deren  solistiach  Mitwirkenden  die  Frls.  Buss  und 
Bub  und  Hr.  Sauter  Schüler  des  Hrn.  Hromada  in  Stuttgart 
sind.  Von  denselben  heisst.  es:  „Frl.  Helene  Buss  verstand  es 
trefflich,  die  Rolle  der  Rose  mit  feiner  Empfindung  und  an- 
muthig  klarer  Sopranstimme  durchzuftüiren  und  so  von  An- 
fang bis  zum  Scnluss  Wärme  und  Anregung  unter  die  Zu- 
hörer zu  tragen.  Frl.  Bub  überraschte  durch  vielverspre- 
chende Fülle  einer  wohlthuend  abgerundeten  Altstimme.  Hr. 
Sauter  verfügt  über  einen  durchaus  klangvollen,  biegsamen, 
künstlerisch  vollendeten  Tenor,  der  bei  der  völlig  tadellosen, 
wohlthuend  reinen  Aussprache  höchst  sympathisch  wirkt  und 
durch  seine  leichte  Verständlichkeit  einen  Concertsaal  vollauf 
und  glänzend  beherrscht.") 

Uiessen.  1 .  Conc.  des  Concertver. :  Gmoll-Clav.- Violoncell- 
son.  V.  Chopin,  Soli  f.  Ges.  v.  Wagner  („Träume"),  Brahms 
(„Feldeinsamkeit"  und  „Meine  Liebe  ist  grün"),  Schumann, 
Godard  (Berceuse),  Stange  („Tandaradei")  und  Mascagni 
(„Blumenorakel"),  f.  Clav.  v.  L.  Fried  her g  (Edur-Impromptu 
u.  Gavotte)  u.  f.  Violonc.  v.  Marcello  (Sonate)  u.  H.  Becker 
(Romanze  u.  Walzer).  (Ausführende:  Frl.  Busjaeger  a.  Bremen 

Ges.]   u.  HH.  Friedberg  u.  Prof.  Becker  a.  Frankfurt  a.  M. 

Clav.  u.  Violonc.].) 

Hagen.  1.  Abonn.-Conc.  des  städt.  Gesangver.  (Kayser) 
unt.  Mitwirk,  des  Frl.  Schauseil  a.  Düsseldorf  u.  des  Hrn.  Gau- 
sche  a.  Creuznach  (Ges.),  des  Hrn.  Schilling  a.  Sondershausen 
(Violonc),  des  Lenrer-Gesangver. ,  des  Männer-Gesangver.  u. 
der  städt.  Cap.:  „Das  Feuerkreuz"  v.  Bruch,  „Am  Meeres- 
strande" f.  Sopransolo,  Männerchor  u.  Orch.  v.  L.  Neuhoff, 
Soli  f.  Ges.  V.  Brahms  („Feldeinsamkeit"),  Tosti(„Ninon"), 
M.  Stange  („Die  Bekehrte")  u.  Schumann  u.  f.  Violonc.  v. 
L.  Neuhoff  (Conc). 

Jena.  l.  Akad.  Conc.  (Prof.  Dr.  Naumann):  1.  Symph.  v. 
Schumann,  „Eine Steppenskizze  aus  Mittelasien"  v.  Borodin, 

Rakoczy- Marsch,  bearoeit.  v.  Liszt,  Solo  vortrage  des  Frl.  Os- 
bome  a.  Leipzig  (Ges.,  „Waldeinsamkeit"  v.  Lassen,   Wie- 


fenlied  v.  P.  Cornelius,  „Ach  weh  mir  armen  Maid"  von 
'.[?]Gräd  euer  etc.)  u.  des  Hm.  Krasselt  a.  Weimar  (Violine, 
2.  Conc.  V.  Wieniawski,  Lento  a.  dem  Conc.  v.  R.  Strauss 
u.  „Hull&mz6  Balaton"  v.  Hubay). 

Leipzig.    Compositionsconc.  des  Hrn.  Jörgen  Mailing  unt. 
Mitwirk,  der  Frls.  Schjelderup  a.  Copenhageu,  Dudansing  u. 
Schmiedel  v.  hier  u.  der  HH.  G.  Borchers  u.  Seebaeh  v.  hier 
(Ges.),  sowie  des  Hrn.  J.  Klengel  am  27.  Nov.:  Drama  „Kü- 
wala"  f.  SoH,  Chor  u.  Orch.,   Vocalduette  „Ohne  Rast"  und 
„Gute  Nacht",  sowie   div.   Vocalsoli   (u..A.    „Abenddämme- 
rung" u.  „Sommerregen"  m.  oblig.  Violonc).  —  7.  Beethoven- 
Vortrag  des  Hrn.  Bertrand  Roth  a.  Dresden:  Ciaviersonaten 
Op.  90,  101  u.  106.  —  6.  Geistl.  Musikaufführ.  in  der  Kirche 
zu  Plagwitz   m.  Solovorträgen  des  Hm.  C.  MtÜler  (Gesang), 
Gerhardt  (Orgel,  Hirtensymph.  v.  S.  Bach-Gerhardt,    Dmoll- 
Sonate  v.  Guilmant  u.  Pastorale  u.  Fuge  über  GADE  von 
C.  Piutti)  u.  Wille  (Violonc).  —  4.  Musikabend  des  Kammer- 
musikver.:  Clavlerquint.  Op.  126  v.  S.  Jadassohn,  Streich- 
trio von  C.  Goepfart,   Soli  f.  Ges.  v.  Franz  („Im  Rhein"), 
Schumann,   Rubinstein    („Gelb  rollt  mir  zu  Füssen")   und 
G.  Sohle müller  (Wiegenlied),   f.   Clav.   v.   S.  Jadassohn 
(drei  Kanons  a.  der  Seren.  Op.  85)  u.  f.  Violonc  v.  Boccherini 
(Adur-Sonate).     (Ausführende:   Frl.  Richter  [Ge6.]  und  HH. 
Prof.  Dr.  Jadassohn  [Clav.],  Löwenthal,  Klesse,  Schäfer  und 
Hagen  [Streicher].)  ^  7.  Abonn.-Conc.  im  Neuen  Gewandhaus 
(Nikisch):  Gdur-Symph.  v.  Haydn,  Ouvertüren  v.  Schumann 
(„Genoveüa")  u.  Rossini  („Der  Barbier  von  Sevilla"),  Solovor- 
träge  der  Frau  Edel  a.  Dresden  (Ges.,  Reo.  'u.  Arie  „O  heii- 
ge Nacht"  a.  „Feramors"  v.  Rubin  stein,  „Im  Herl»t"  von 
Franz,  Frühlingslied  v.  A.  v.  Fielitzetc.)  u.  des  Hm.  Stern 
a.    London    (Violonc,    HmoU-Cono.    von    A.    Dvo^&k).    — 
Abendunterhaltungen  im  k.  Conservat.  der  Musik:    30.  Oct. 
Romanze   f.  Pos.  v..A.  Klughardt  =  Hr.  Joachimsen  aus 
Berlin,   Clavierson.  Öp.  53  v.  Beethoven  =  Frl.  Picken  aus 
Brooklyn,    Lieder  „Ein  Wanderer"  von  Brahms,  „Solvejg's 
Lied"  V.  Grieg  u.  „Abendreihn"  v.  Reinecke  =  Prl.  C.Ki- 
dert  a.  Leipzig,   Arioso,  Gavotte  u.  Scherzo  f.  Violonoell  t. 
Reinecke  =  Hr.  Wünsche  a.  Plauen  i.  V.,  Lieder  „Maneo- 
würmchen"  v.  Schumann,   „Suleika"  v.  Schubert  a.  „Ständ- 
chen" V.   R.  Strauss  =  Frl.   Härtung  a.  Leipzig,  Gmoli- 
Clavierconc  v.  Beethoven  =  Wilhelm  Backhaus  a.  Leidig. 
10.  Nov.    Ddur-Sonate   f.   zwei   Claviere   v.  Mozart  ^  Frls. 
Florenz  a.  Leipzig  u.  Attree  a.  Gamtoos,   Ciaviertrio  Op.  1, 
No.  1,  V.  Beethoven  =  Frl.  Burckas  a.  Leipzig  u.  HH.  Seha* 
macher  a.  Hamburg  u.  Wittenbecher  a.  Weissenfeis,   Phant 
f.  Pos.  V.  F.  Grützmacher  =  Hr.  Bamberg  a.  Riethnord- 
haasen,  Arie„0  Abendluft,  o  Blüthenduft"  a.  der  Oper  „Die 
Kinder  der  Haide"  v.  A.  Rubinstein  =  Frl.  Hunger  aus 
Leipzig,  Dmoll-Claviertrio  v.  Schumann  =  HH.  Swart-Jans- 
sen  a.  Leipzig,  Schumacher  u.  Wünsche,  Ciaviersoli  v.  M  osz« 
kowski  (Berceuse  u.  Mazurka  a.  Op.  38)  u.  Chopin.  (Fisdur- 
Noct.  u.  As  dur- Walzer  Op.  42)  =  Frl.  Gründlich  a.- Leipzig. 
17.  Nov.    Dmoll-Orgelson.  v.  A.  G.  Ritter  =|Hr.  Schlatter 
a.  Mannheinij  Baliade  u.  Sylphentanz  f.  Flöte  v.  J.  Anders- 
sen  =  Hr.  Lorenz  a.  Leipzig,   Nocturne  Op.  9  und  Asdnr- 
Polon.  V.  Chopin  =  Frl.  Ludewig  a.  Leipzig,   Lieder   „The 
Manzanares"  u.  „Linger,  o  hours"  v.  Ad.  Jensen  und  „Ich 
kanns  nicht  fassen"  v.  P.  Umlauft  =  Frl.  Wiley  a.  !Plum- 
stead,   Edur-Clav.-Violinson.  v.  Mozart  ==  HH.  Riedner  aus 
Nürnberg  u.  Schumacher,  Arie  „Ja,  heut  Abend  bin  ich  Kö- 
nigin" a.  „Mig^on"  v.  A.  Thomas  =  Frau  Lnnz  aus  Riga, 
Cdur-Claviertrio  v.  Haydn» HH.  Seiberg  a.  Hameln j  Lischke 
a.  Warnsdorf  u.  Skalmer  a.  New- York.    20.  Nov.  Menuett  u. 
Rondo  f.  zwei  Violinen,  Bratsche  u.  zwei  Violoncells  :=  Frls. 
Pilat  a.  New- York,  Schmidt  a.  Zwenkau,  Schlemüller  a.  Leip- 
zig, Sommer  a.  Mühlhausen  i.  Th.  u.  Wolfrum  aus  Leipzig, 
FmoU-Clavierconc,  1.  Satz,  v.  St.  Bennett=  Frl.  Meisela. 
Leipzig,  Lieder  „Still  wie  die  Nacht"  v.  Böhm  n.  „Du  meine 
Seele,  du  mein  Herz"  u.  „Ich  wandre  nicht"  v.  Schumann  = 
Frl.  Tallardt  a.  Leipzig,  Djnoll-Clavierconc  v.  Mendelssohn  = 
Frl.  MacDowell  a.  Aurora,  Edur-Violinoonc  v.Vieuxtemps 
=:  Hr.  Grevesmühl  a.  Aumund,  Cdur-Clavierconc,  1.  Satz,  v. 
Beethoven  =  Frl.  Spieske  a.  Hartford. 

Neubrandenburg.  1.  Concert  des  Concert- Vereins,  aus- 
geführt vom  Deutschen  Damenquart,  der  Frls. .  Meyer wiscb, 
Vogel  u.  Engelmann  u.  dem  Pianisten  Hm.  Masbach  a.  Ber- 
lin: Vocalterzette  v.  N.  v.  Wilm  („Liedesfrühling"),  Hey- 
mann-Rheineok  („Blaublümlein",  „In  meinem  Garten  die 
Nelken"  u.  „Ich  ging  im  Wald"),  Jüngst  („Frühlings weh" 
u.  „Sandmännchen"),  C.  Heffner  („Wegewart"),  Clementine 
Engelmann  (Zwiegesang)  und  J.  Gall  (.Es  war  ein  armes 
Minnerlein"),  Ciaviersoli  v.  S.Bach  (Cmoll-Sinfoniä),  Chopin, 


669 


Rubins te in  („Le  Bdve**),  Godard  („Gairlandes^  Wag- 
ner^Brassin  („Feuerzauber**)  u.  Liszt  (13.  Ungar.  Bhaps.). 

OsnabrOek.  1.  Kammermusik  der  HH.  Oeser  von  hier 
(Clav.),  Wünsch  u.  Bieler  a.  Braunschweig  (Streicher):  Cla- 
viertrios  v.  Mozart  (Edur)  u.  C.  Franc k  (FismoU),  „Stücke 
im  Volkston*^  f.  Clav.  u.  Violonc.  v.  Schumann. 

Penig.  Kircheoconc.  des  Gesangver.  u.  des  Kirchenchors 
unt.  Leit.  des  Hrn.  Bühline  u.  Mitwirk,  der  HH.  Trauter- 
mann a.  Leipzig  (Ges.)  u.  Beichardt  a.  Glauchau  (Orgel)  am 
8.  Nov.:  Choralsymph.  „Durch  Nacht  zUm  Licht**  f.  Orgel, 
Streichorch.,  drei  Trompeten  u.  Pauken  v.  F.  Laz^  „Morgen- 
andacht**  u.  „Gebet**  f.  Orgel  o.  Streichorch.  v.  0.  Kiötler, 
^Ergebung**  f.  Streichorch.  u.  Org.  v.  B.  Kühnel,  „Hör  mein 
Bitten**  f.  Sopransolo,  Chor  u.  Org.  v.  Mendelssonn,  Chor- 
lieder V.  E.F.  Bichter  („Herr,  hilf  tragen**),  Bich.  Müller 
(„Lichtheller  Tag  der  Ewigkeit**)  u.  Chr.  Fink  („0,  wie  un- 
aussprechlich selig**),  Gesangsoli  von  N.  v.  Wilm  („Verlass 
mich  nicht**),  F.  Bies  („Bleibe,  Abend  will  es  werden**), 
B.Vogel  („Zuruf*),  Mendelssohn  u.  G.  Sc hlemü Her  („Stille 
sein  und  hoffen**).  (Nicht  nur  die  auf  den  Gedanken  „Durch 
Kampf  und  Leid  zu  Sieg  und  Seligkeit*^  basirte  Aufstellung 
des  Programms,  sondern  auch  die  Ausführung  des  Letzteren 
finden  in  einem  dortigen  Blatt  die  verständnissvollste  Wür- 
digung, wobei  speciell  den  Verdiensten  des  Hm.  Cantor  Büh- 
ling  um  das  Ganze]  das  „freudigste  Lob**  gespendet  wird. 
„Die  Cborgesänge  wurden**,  heisst  es  u.  A.,  „unter  seiner 
begeisterten  und  begeisternden  Leitung  in  ausgezeichnetster 
Weise  ausgeführt:  Ton,  Text,  Bewegung,  Vortrag  —  Alles 
zeugte  von  dem  kunstsinnigen,  gewissenhaften,  unermüd- 
lichen Walten  eines  Mannes,  dem  für  sein  Amt  jene  grosse 
Hauptsache  gegeben  ist  —  der  innere  Beruf.  Chorgesang- 
verein und  Kirchenchor  von  Penig  aber  mögen  sich  ihrer 
Tbfttigkeit  bei  dem  Rircbencöncert  am  Sonntag  freuen;  sie 
haben  durch  ihr  schönes  Zusammenwirken  einen  Gesamint- 
chor  dargestellt,  wie.  er  wahrhaftig  zur  Zierde  einer  Stadt 
gereicht;  sie  haben  an  dem  würdi^ten,^  ehrenvollsten  Platze 

f  standen,  den  eine Sängerschaar  je  einnehmen  kann:  haben 
underten  andächtig  lauschender  Zuhörer  eine  herzliche  Er- 
qnickung  bereitet  und  es  reichlich  verdient,  dass  ihnen'  auch 
an  dieser  Stelle  aufrichtigster,  wärmster  Dank  dargebracht 
wird.**  —  Dass  das  Programm  in  seiner  ursprünglichen  Fas- 
sung trotz  des  Umstandes,  dass  die  mitwirken  sollende  Leip- 
ziger Sopranistin  kurz  vor  Beginn  des  Concertes  einer  plötz- 
lich eingetretenen  Indisposition  halber  demselben  fernblieb, 
durchgemhrt  werden  konnte,  war  Übrigens  Hrn.  Trauterm&nn 
zu  danken,  der  in  freundlichster  Bereitwilli|^keit  sämmtliche 
Sopranpartien  mit  übernahm  und. diese,  wie  die  Tenorsoli, 
„in  der  ihm  eigenen  sicheren,  wohllautenden,  edlen,  herz- 
erwärmenden, künstlerisch  hochachtbaren  Weise**  durch- 
führte.) 

Reeklinghausen.  Conc  des  Musikver.  am  1 1 .  Nov. :  Cla- 
viertrio  Op.  50  v.  TschaSkowsky  (HH.  Schütze,  Grawert 
und  Babel),  Solovorträge  des  Frl.  Beuscher  (Ges.,  „Die  AU- 
macht**  V.  Schubert)  u.  der  HH.  Dr.  Zweiböhmer  ((^.,  Lied 
an  den  Abendstem  a.  „Tannhäuser**  v.  Wagner,  ,iDas  alte 
Lied**  V.  Lassen  u.  „Allerseelen**,  v.  A.  Schütze),  Grawert 
(„Legende**  v.  Wieniawski  u.  Ungar.  Tanz  von  Brahms- 
Joachim)  u.  Babel  (Bercense  v.  Godard  und  Mazurka  v. 
Popper). 

Stuttgart.  Abonn.-ConcertederHdfcap.(Dr.Obrist):  No.l. 
6.  Symph.  v.  Beethoven,  Ouvert.,  Intermezzo  (Violoncellsolo: 
Hr.  Seitz)  u.  Festmarsch  a.  der  Musik  zum  Drama  „König 
Helge**  V.  W.Speidel,  Solo  vertilge  der  Fraueki  Brema  a.  Lon- 
don (Ges.,  Cavatine  a.  „La  Beine  de  Saba**  v.  Gounod  etc.) 
u.  Grössler-Heim  V.  hier  (Clav.,  Ddur-Conc.  v.  Saint-Saöns). 
No.  2.  1.  Symph.  v.  Brahms,  „Siegfried-Idyll**  v.  Wagner, 
Solovorträge  aes  Frl.  Csurgay  a.  Mannheim  (Ges.,  Schwed. 
Lied  Y.  Joachim,  „Guten  Mx>rgen**  v.  Grieg  etc.)  und  des 
Hm.  Bettich  a.  München  (VioT,  DmoU^Conc  v.  Wieni- 
awski, „En  regardant  le  ciel**  v..  Godard  und  Pr61.  von 
E.  Singer). 

Wmterthur.  1.  Abonn.-Conc.  des  MusikcoUegiums  (Dr. 
Badecke) :  D dur-Sympfa .v.  A.  Klughardt,  Ouvertüren  von 
Mendelssohn  u.  Bossini,  Cia Viervorträge  des  Hrn.  Siloti  aus 
Antwerpen  („ Wanderer** -Phant.  v.  Schubert-Liszt,  Pr61.  von 
Bachmaninoff,  14.  Ungar.  Bhaps.  v.  Liszt  etc.). 

Zürich.  2.  Abonn.-Conc.  der  Neuen  Tonhalle-Gesellschaft 
(Dr.  Hegar):  Cdur-Symph.  v.  Haydn,  „Friedensfeier** -Fest- 
ouvert.  V.  C.  Beinecke  (unt.  Leit.  des  Comp.),  1.  Tanz  der 
Balletmusik  a.  dem  „Dämon**  v.  Bubin  st  ein,  Claviervor- 
träge  des  Hrn.  Prof.  Dr.  Beinecke  a.  Leipzig  (Cmoll-Conc.  v. 
Mozart  u.  Notturno,  Menuett  u.  Ballade  eig.  Comp.). 


Engagements  und  Gäste  in  Oper  und  Concert. 

Berlin.  Hr.  Friedrichs  stand  als  ständiges  Mitglied 
der  Hofoper  erstmals  als  Beckmesser  auf  den  Brettern  und 
erregte  mit  der  unübertrefflichen  Literpretation  dieser  Partie 
allgemeine  Sensation.  —  Braunschweig.  Frl.  Clara  Polscher 
hat  die  Sympathien,  welche  sie  sich  f>chon  bei  ihrem  ersten 
Aiaftreten  in  unserer  Stadt  in  reichem  Maasse  erworben,  als 
Mitwirkende  in  dem  letzten  Concert  des  Gesangvereins  „Eu- 
terpe**  noch  wesentlich  verstärkt.  Ihre  gesanghch,  wie  nach 
Seiten  warmbelebten  Vortrags  und  musterhafter  Declamation 

fleich   ausgezeichneten  Vorträge   übten   eine  geradezu  zün- 
ende  Wirkung  aus.  .—  Elberfeld.    Einen  immensen  Erfolg 
erspielte  sieb   jüngst   in  einem  Concert  im  Stadttheater  der 
Pianist   Hr.   Lamond   aus   Frankfurt    a.  M.     Er  ist  ohne 
Zweifel   der  Ersten   Einer   unter  den  lebenden  Grössen  des 
Clavierspiels.    —    Innsbruck.    Das  2.  Musik vereinsconcert 
führte  unserer  Stadt  in  Hrn.  Prof.  Hugo  Becker  aus  Frank- 
furt a.  M.  einen  Violoncellvirtuosen  zu,  wie  man  einen  solchen 
in  ähnlicher  Meisterschaft  nach  Seiten  der  Tongebung,   der 
Technik  und  des  Vortrag  hier  noch  kaum  kennen  gelernt 
hatte.    Natürlich   war   die  Begeisterung,   die  sein  Spiel  be- 
reitete, gross  und  nachhaltend.  —  Lonuon.    Selten  hat  eine 
junge  Künstlerin  bei  ihrem  ersten  hiesigen  Auftreten  eine 
so  allgemeine   und   freudige  Anerkennung   mit  ihrem  Spiel 
gefunden,    wie   die   Violinistin   Frl.   Edith   Robinson  aus 
Manchester,  eine  ehemalige  Schülerin  des  berühmten  Leipziger 
Conservatoriunis  und  speciell  des  Hrn.  Adolf  Brodsky.    Mit 
einem  auf  der  Höhe  moderner  Virtuosität   stehenden  tech- 
nischen Können  ausgerüstet  und  über  einen  warmen  und  in 
allen  Positionen  gesunden  Ton  verfügend,  benutzt  die  Künst- 
lerin  diese  Requisiten   doch  nur  als  Mittel  zur  Verlebendi- 
gung ihrer  überall  nur  auf  den  musikalischen  Kern  der  Vor- 
tragsobjecte  gerichteten  Inientionen.   Aber  mit  einer  grossen 
Intelligenz  verbindet  Frl.  Robinson  auch  eine  warme  Inner- 
lichkeit,  sodass  ihr  Spiel  nicht  nur  dem  jeweiligen  Stil  der 
Componisten    in    verständnissvollster    Weise    gerecht    wird, 
sondern  auch  von  starker  Empfindung  durchdrungen  ist  una 
deshalb   unmittelbar  wirkt.    Höchst  glücklich  ist  auch  das 
hiesige  Debüt  der  Sängerin  FrhHöfken  aus  Cöln  verlaufen. 
Ihr  volles  und  warmtimbrirtes  Organ  und  ihr  ausdrucksvoller 
Vortrag  riefen   allgemeine  Bewunderung  hervor^   und   man 
sieht  mit  Vergnügen  dem  weiteren  Auftreten  der  vorzüglichen 
Künstlerin  entgegen.  —  München«   Wer  sich  eiximal  an  den 
Vorträgen  einer  Gesangskünstlerin  allererster  Grösse  erquicken 
wollte,  hatte  hierzu  die  seltene  Gelegenheit  in  dem  Cfoncert, 
welches   Frau   Sembrich   unlängst   unter  Mitwirkung   des 
Pianisten  Hrn.  Lutter  hier  veranstaltete.  Die  berühmte  Sän- 
gerin war  bei  bester  stimmlicher  Verfassung  und  verrichtete 
nicht .  blos  wahre  Wunderthaten  auf  dem  Gebiete  der  Colo- 
ratur,  sondern  sang  auch  mit  einer  unnachahmlichen  Grazie 
und,  wo  es  am  Platze  war,  mit  warmem  Gefühl.  Das  Publicum 
konnte  sich  in  den  Beweisen  seiner  Begeisterung  nicht  genug 
thun  und  nöthigte  der  liebenswürdigen  Künstlerin  eine  ganze 
Reihe  Zugaben  ab.    —    Nürnberg.    In  der  Aufführung  der 
Bruch^schen   „Glocke**,   welche   kürzlich   der  hiesige  Verein 
für  classischen  Chorgesang  veranstaltete,   that  sich  von  den 
von   auswärts   (Frankfurt  a.  M.)   gekommenen   Solisten   Frl. 
Johanna    Dietz    mit   ihrem  schönen,     weichen    und    doch 
weittragenden  Sopran  und  der  natürlichen  Anmuth  ihres  Vor- 
trag  hervor,   während   die   sonst   als   vorzüglich  bekannte 
Altistin   Frau  Fleisch   nicht  recht   disponirt   erschien.    — 
Viersen.    Als  eine  Sängerin,   die  mit  ihrem  wohlgemuthen 
Vortrag  und  dem  Liebreiz  ihres  Organs  bald  auch  in  weiteren 
Kreisen  von  sich  reden  machen  wird,  führte  sich  Frl.  Ohse 
aus  Cöln  in  dein  letzten  Concert  der  Liedertafel   hier   ein. 
„Glück  auf  den  ferneren  Weg**  rufen  wir  ihr  nach.  —  Zeitz.  Die 
nenliche   Mittheilung  über  den   Gastbesuch  Ihres  Leipziger 
Lehrer  -  Gesangvereins    und    dessen    künstlerische    Erfolge 
möchten  wir  mit  dem  Zusatz  versehen,   dass  das  betr.  Con- 
cert des  Concertvereins  sich  auch  noch  der  Mitwirkung  Ihres 
illustren  Concertmeisters  Hrn.  Prill  zu  erfreuen  hatte,    und 
das  Publicum  von  dessen  Vorträgen  nicht  minder  entzückt  sich 
zeigte,  als  von  denen  des  berühmten  Vereins.  —  Zittau.     Das 
1.  Symph onieconcert  des  Stadtorchesters  gab  Gelegenheit  zur 
WiederbegiBgnung  mit  einem  Künstler,  der  schon  als  Knabe 
mit   seinem   VioTinspiel    hier    Aufsehen   erregt   hatte,    dem 
jetzigen  Hofconcertmeister  Hrn.  Alfred  K rasselt  aus  Weimar. 
Was   der  Knabe   versprach,   hat  der  junge  Mann  glänzend 
erfüllt,  denn  er  zählt  jetzt,  wie  vor  Allem  seine  Wiedergabe 
des  Beethoven^schen  Concertes  documeutirte  ^   zu  den  besten 
Vertretern  Peines  Instruments. 


670 


Kirchenmusik. 

Leipzig.  Thomasicirclie:  28.  Nov.  „Macht  hoch  die  Thür" 
von  M.  Hauptmann.  „Wie  soll  ich  dich  empfangen"  von 
G.  Schreck.  29.  Oct.  „Nun  komm  der  Heiden  Heiland**  von 
S.  Bach. 

Plauen  i.  V.  St  Johanniskirche:  13.  Sept.  „Zu  Grott 
ist  meine  Seele  still*'  v.  M.  Sacchi.  27.  Sept.  Sonnengesang 
a.  „Franciscus"  v.  E.  Tinel.  4.  Oct.  Psalm  42  „Wie  der 
Hirsch  schreit"  v.  Palestrina.  11.  Oct.  „Hochgelobt  seist  du" 
von  0.  Lassus.  18.  Oct.  „Bitten",  Lied,  von  Th.  Kirchner. 
25.  Oct.  „Gründung  der  Kirche"  a.  „Christus"  v.  F.  Liszt. 
31.  Oct.  1.  Chor  a.  S.  Bach's  Reformationscantate  „Ein  feste 
Burg".  1.  Nov.  „Dein  sind  die  Himmel",  Hymne  v.  Rhein- 
berger.  8.  Nov.  „Ein  Herz",  geistl.  Lied  von  Alb.  Becker. 
15.  Nov.  „Gross  sind  die  Wogen"  v.  P.  umlauft.  18.  Nov. 
Busslied  nach  einem  Tonstück  von  Bach  von  P.  Cornelius. 
22.  Nov.     1.  Chor  a.  dem  Deutschen  Requiem  v.  J.  Brahms. 

Aufgeführte  Novitäten. 

Becker  (J.),  „Winzerleben"  f.  gem.  Chor,  Soli  u.  Orchester. 
(Annaberg,  1.  „Orpheus" -Conc.  [Haase].) 

Bizet  (G.),  1.  „L'Arl^ienne"-Saite.  (Berlin,  2.  Symph.-Abend 
der  k.  Cap.  [Weingartner].) 

Brahms  (J.),  2.  Symph.  (Leipzig,  2.  Philharra.  Conc.  [Win- 
derstein].) 

Bdur* Streichquart.      (Magdeburg,  Tonkünstlerver.  am 

12.  Oct.) 

Clav.-Violinson.  Op.  78.  (Mexico,  7.  Sitzung  f.  Kammer- 
musik der  HH.  L.  G.  Saloma  u.  Gen.) 

Beruard  (Em.),  Clav.- Violinsuite  Op.  38.  (Mexico,  6.  Sitzung 
des  Conservat.-Quart.) 

Brückner  (A.),  Adagio  a.  der  7.  Symph.  (Leipzig,  2.  Abonn.- 
Conc.  im  Neuen  Gewandhaus  [Nikisch].) 

Dargomijsky  (A.  S.),  Phant.  «Cosatchoque".  (Gera,  Conc. 
des  Musikal.  Yer.  [Kleemann]  am  19.  Oct.) 

DvofÄk  (A.X  4.  Symph.  (Münster,  l.Vereinsconc.  desMusik- 
ver.  [Grimm].) 

Ouvert.  „Carneval".    (Leipzig,  2.  Philharmon.  Concert 

[Winderstein].) 

Ouvert.  „In  der  Natur".    (Gera,  Conc.  des  Musikal.  Ver. 

[Kleemann]  am  19.  Oct.) 

H moll- Violoncellconc.  (Würzburg,  1.  Conc.  der  k.  Musik- 
schule [Dr.  Kliebert].) 

G  du r-St reich quart.  (Berlin,  l.  Abonn.-Conc.  des  Böhm. 

Streichquart.) 

Godard  (B.),  Conc.  romant.  f.  Viol.  (Pforzheim,  Conc.  der 
Frauen  Hoeck-Lechner  a.  Carlsruhe  u.  Senkrah  a.  Wei- 
mar am  17.  Oct.) 

Grieg  (Edv.),  Drei  Orchesterstücke  a.  der  Musik  zu  „Sigurd 
Jorsalfar".  (Breslau,  2.  Symph.-Conc.  der  Bresl.  Concert- 
cap.  [Riemenschneider].) 

G  moU-Streichquart.  (Mexico,  7.  Sitzung  f.  Kammer- 
musik der  HH.  L.  G.  Saloma  u.  Gen.) 

—  —  „Landkennung"  f.  Männerchor,  Soli  u.  Orch.      (Anna- 

berg, 1.  „Orpheus" -Conc.  [Haase].) 

Hegar  (F.;,  Orat.  „Manasse".  (Coburg,  Aufführ,  durch  den 
S&ngerkreis  „Coburg"  [Türk]  am  17.  Oct.) 

Hermann  (R.  L.),  F dur-Claviertrio.  (Charlotten bürg,  1. 
Abonn.-Conc.  der  HH.  Ferrier  u.  Lenze wski.) 

Humperdinck  (E.),  Einleitungen  zum  3.  u.  2.  Act  a.  „Kö- 
nigskinder".   (Dessau,  1.  Conc.  der  Hofcap.  [Klughardt].) 

Klughardt  (A.),  Cmoll-Symph.  u.  Frühlingsouvert.  (Leip- 
zig, 2.  Conc.  des  Liszt- Ver.  [der  Comp.].) 

-—  —  Rec.  u.  Adagio  a.  dem  Violinconcert.  (Crimmitschau, 
Liederabend  des  Frl.  Hess.) 

Lindner  (G.),  Violoncellconc.  (Leipzig,  Abendunterhalt,  im 
k.  Conservat.  der  Musik  am  23.  Oct.) 

Liszt  (F.),  Eine  Faust-Symph.  (Leipzig,  2.  Abonn.-Conc.  im 
Neuen  Gewandhaus  [Nikisch].) 

—  —  „Die  Ideale".    (Dessau,  1.  Conc.  der  Hofcapelle  [Klug- 

hardt]. Leipzig,  2.  Conc.  des  Liszt- Ver.  [Klughardt  aus 
Dessau].) 

„Les  Pröludes".    (Bremerhaven,    1.   Conc.    des    Musik- 

ver.  [Wiemann].  Amsterdam,  Mat.  music.  im  Neuen 
Concerthaus  [Mengelberg]  am  18.  Oct.  Basel,  1.  Abonn.- 
Conc.  der  Allgem.  Musikgesellschaft  [Dr.  Volklandj.  Hel- 
siugfors,3.Popul.Conc.der  Filharm.  Säilskapets  [Kajanus].) 

—  —  „Üer  Tanz  in  der  Dorfschenke"  f.  Orch.     (Würzburg, 

X,  Conc.  der  k.  Musikschule  [Dr.  Kliebert].) 


Litolff  (H.),  Ouvert.  „Die  Girondisten«.  (Helsinefors,  1.  Po- 
.     pul.  Conc.  der  Filharm.  S&Uskapets  [Kajanusj.) 

Massenet  (J.),  „Seines  alsaciennes".     (Ebendaselbst,  2.  do.) 

Rheinberger  (J.),  Conc.  f.  Org.,  Streichorch.  u,  drei  Homer 
u.  Suite  f.  Org.,  Viol.  u.  Violonc.  m.  Streichorch.  (Leip- 
zig, Conc.  in  der  Thomaskirche  am  31.  Oct.) 

„Johannisnacht"  f  Männerchor  u.  Ciavier.  (Annaberg, 

1.  „Orpheus"-Conc.  [Haase].) 
Rimsky-Korsakoff  (N.),  „Scheherazade".  (Berlin,  l.SympL- 

Abend  der  k.  Cap.  [Weingartner].) 
Ritter  (AI.),  Ouvert.  zu  „Der  faule  Hans".    (Helsingfors,  3. 

Popul.  Conc.  der  Filharm.  Sällskapets  [Kajanusj. ) 
Rubinstein  (A.),    1.  Clavierconc.    (Mexico,   7.  Sitzung  des 

Conservat  -Quart.) 
D  moll-Ciavierconcert.    (Cassel,  1.  Abonn.-Conc  des  k. 

Theater-Orch.  [Treiber].) 
2.  Violoncellconcert.   (Brüssel,  Conc.  symph.  des  Orch. 

Colonne  a.  Paris  am  18.  Oct.) 
Saint-Saöns   (C),    „Le    Rouet    d*Omphale".     (Amsterdam, 

Mat.   music.    im    Neuen    Concerthaus    [Mengelberg]   am 

18.  Oct.) 
Schillings  (M.),   Symphon.  Dicht.   „Seemorgen".       (Berlin. 

2.  Symph.-Abend  der  k.  Cap.  [Weingartner].) 
Schrattenholz  (L.),  Serenade  f.  Orch.  (Dessau,  1.  Conc,  der 

Hofcap.  [Klughardt].) 

Schreck  (G.),  Ob.-Clavierson.  Op.  18.  (Leipzig,  Abend  unter- 
halt, im  k.  Conservat.  der  Musik  am  23.  Oct.) 

Sgambati  (G.),  Seren,  a.  der  Ddur-Symph.  (Annaberg,  Conc. 
des  Frl.  Mandern  am  18.  Oct.) 

Smetana  (F.),  „Aus  Böhmens  Hain  und  Flur".  (Amsterdam, 
Abonn.-Conc.  im  Neuen  Concerthaus  [Mengelberg]  am 
16.  Oct.) 

Streichquart.  „Aus  meinem  Leben".  (Bremen,  1.  Kam- 
mermusikabend der  HH.  Bromberger  u.  Skalitzki.) 

Strauss(R.),  D moll- Violinconcert.  (Berlin,  Oonc.  des  Hm. 
A.  Krasselt  a.  Weimar  am  16.  Oct.) 

Sturm  (W.),  „Columbus'  letzte  Nacht"  f.  Männerchor,  Btui- 
tonsolo  u.  Orch.  (Leipzig,  Herbstconc.  des  Leipii^r 
Männerchors  [Wohlgemuth].) 

Tschaikowsky  (P.),  Symph.  path6t.  (Essen  a.  d.  R.,  1. Conc 
des  Musikver.  [Witte].) 

Volkmann  (R.),  Ouvertüre  zu  „Richard  IIL**     (Helsingfors, 

3.  Popul.  Conc.  der  Filharm.  Sällskapets  [Kajanas].) 
Violoncellconc.    (Essen  a.  d.  R.,  1.  Conc.  des  Musikver. 

[Witte].) 
Wagner  (R.),  Eine  Faust-Ouvert.,  „Rienzi "-Ouvert,  ,8ieg- 

fried-Idyll",    Bruchstücke   a.  der  „Walküre"  u.  „Götter- 

dämmerung"  [Trauermarsch].    ( Amheim,  Conc  des  Orch.- 

Ver.  [Heuckeroth]  t.m  14.  Oct.) 
Trauermarsch  a.  der  „Qtitterdämmerung".     (Hambarg, 

1.  Philharm.  Conc.  [Prof.  Barth].) 
Schlussscene  a.  der  „Götterdämmerung".     (Darmstadi, 

1.  Conc.  der  Hofcap.  [de  Haan].) 
Weinzierl  (M.  v.),  „Du  schöne,  du  liebe,  du  wonnige  Maid" 

f.  Männerchor  u.  Orch.    (Leipzig,  Herbstconc.  des  Leipz. 

Männerchors  [Wohlgemuth].) 
Wilhelm  IL,  Kaiser,    „Sang  an  Aegir"  f.  Männerchor  und 

Orch.    (Ebendaselbst.) 
Zöllner  (H.l,    „Columbus"  f  Männerchor,  Soli  n.  Orchester. 

(Kaiserslautern,  1.  Conc.  des  Musikver.  [Damian].) 

Vermischte  Mittheilungen  und  Notizen. 

*  In  Bayreuth  ist  ein  Denkmal  für  Richard  Wagner 
in  Form  eines  Tempels  in  Rundbau  mit  Prachtkoppel  und 
Säulen  projectirt. 

*  Die  Theater-  und  Musikausstellung  zu  Paris 
ist  am  25.  Nov.,  nach  einem  viermonatlichen  Bestehen,  ge- 
schlossen worden. 

*  Die  HH.  Zimmer,  Jamar,  Lejeune  und  Brabv 
(Streicher)  und  der  Pianist  Hr.  Stennebruggen  sind  die 
Mitglieder  einer  neuen  Kammermusikgesellschaft,  welche  sich 
in  Brüssel  gebildet  hat,  um  in  vier  Sitzungen  classische  uod 
moderne  Musik  vorzuführen. 

*  Nach  einer  im  „Leipz.  Tagebl.  vom  26.  Nov.  veröfieot- 
lichten  „Enthüllung"  eines  Hrn.  Qeorg  Mäschel  in  Dresden 
ist  die  neunte  Symphonie  von  Beetnoven  nicht  von  die- 
sem  Genie,  sondern  von  dem  Vater  des  Ersteren,  Carl  Ernst 
Mäschel,  als  derselbe  in  den  Jahren  18 18» 24  die  Fürsten- 
schule  in  Grimma  besuchte,  componirt  worden.    Man  weiss 


671 


bei  der  Lectare  der  weitschweifigen,  die  Fortsetsanff  eines 
inhaltlich  ebenso  sonderbaren  „Aufrafs**  im  „Dresd.  Anz.** 
vom  1.  Oct.  bildenden  „Kundgebane''  nicht,  ob  Hr.  Mftschel 
jun.  seine  Leser  für  Narren  hält  oder  das  umgekehrte  Ver- 
hältniss  statthaft  ist.  Lediglich  aus  der  Befürchtung,  dass 
der  letztere  Fall  vorliegen  dürfte,  lassen  wir  es  mit  dieser 
kurzen  Notiznahme  von  der  unerhörten  Beschimpfung  der 
Manen  Beethoven's  ein  Bewenden  haben. 

*  Im  k.  Onernhaus  zu  Berlin  ist  endlich  H.  Berlioz' 
„Benvenuto  Cellini"  erstmal  in  Scene  gegangen.  Dieser  alten 
Novität  soll  nächstens  P.  Cornelius'  ebenfalls  weit  zurück 
datirender  „Barbier  von  Bagdad*^  folgen. 

*  In  Zürich  hat  die  Oper  „Maruzza**  des  sicilianischen 
Componisten  P.  Floridia  bei  ihrer  neulichen  Erstaufführung 
trotz  der  nicht  gerade  grossen  selbständigen  musikalischen 
Erfindung  recht  gut  gefallen. 

*  In  Bordeaux  wurde  die  Oper  „Thals"  von  Massenet 
in  Anwesenheit  des  Componisten  zum  ersten  Male  gegeben, 
und  zwar  mit  grossem  Erfolg. 

*  Die  Wiener  Hofoper  brachte  am  27.  Nov.  Andr6 
Messager's  in  Paris  durchgefallene  Oper  „Der  Chevalier 
d'Harmental"  zur  Aufführung,  ohne  damit  dem  sehr  schwäch- 
lichen Werke  die  Sympathien  ürtheilsfähiger  zu  gewinnen. 

*  Die  Komische  Oper  zu  Paris  hat  nun  auch  Mozart's 
„Don  Juan"  herausgebracht,  und  die  Pariser  haben  jetzt 
Gelegenheit,  Vergleicne  anzustellen  zwischen  den  Autfüh- 
rungen  in  gen.  Institut  und  in  der  Grossen  Oper,  welche 
vor  Kurzem  dieses  Werk  neu  auf  die  Bühne  brachte.  Der 
Yortheil  scheint  auf  Seiten  der  Komischen  Oper  zu  sein. 

*  Im  Monnaie-Theater  zu  Brüssel  fand  Massenet's 
1872  entstandene,  später,  da  die  Partitur  beim  Brande  der 
Komischen  Oper  zu  Paris  zerstört  wurde,  umgearbeitete  Oper 
„Don  Cösar  de  Bazan"  einen  unerwartet  guten  Erfolg. 

**  In  Bussland  ist  Kienzl's  „Evangelimann"  von  der 
Censur  verboten  worden. 

*  In  Nürnberg  ist  eine  neue  Volksoper,  „Eppelein  von 
Gailingen",  die  den  dortigen  Chordirector  Hm.  Ed.  Ringler 
zum  Dichter  und  Componisten  hat,  bei  ihrer  Erstaufführung 
am  18.  Nov.  freundlich  aufgenommen  worden. 

*  Beinh.  Hermann's  vieractige  tragische  Oper  „Wul- 
frin"  hat  einein  schönen  Erfolg  bei  ihrer  Premiere  in  Cöln 
zu  verzeichnen  gehabt. 

*  Die  neue  Oper  „Kaschka"  von  Georg  Jarno  ist  neu- 
lich in  Altenburg  und  in  vor.  Woche  in  Halle  a.  S.  mit 
freundlichem  Erfolg  in  Scene  gegangen. 

*  Die  neueste  Opernnovität,  mit  welcher  Hr.  Staegemann 
die  Abonnenten  des  Leipziger  Stadttheaters  regalirte, 
war  „Kukuska"  von  Franz  Lehär  und  ging  am  27.  Nov. 
in   Scene,  ohne  jedoch,   trotz  mehrmaliger  Hervorrufe   des 


Componisten,   die  Perspective  auf  viele  Wiederholungen  zu 
bieten. 

*  Leipzig  wird  in  der  nächsten  Woche  der  Schauplatz 
der  Triumphe  der  beiden  bedeutendsten  Pianistinnen  der 
Gegenwart  werden.  Am  Montag  wird  Frau  Sophie  Menter, 
nachdem  sie  schon  im  letzten  Philharmonischen  Concert  ihre 
seltene  Kunst  bethätigt  hat,  die  Ausführende  eines  Extra- 
concerts  des  Liszt-Vereins  ohne  Orchester  sein,  während  die 
geniale  Frau  Carreöo  am  Sonnabend  ein  eigenes  Concert 
mit  Orchester  gibt,  deren  Programm  aus  den  Concerten  in 
Esdur  von  Beethoven,  in  Dmoll  von  Bubinstein  und  in  Amoll 
von  Grieg  bestehen  wird. 

'*'  Hr.  Dr.  Max  Friedlaender,  der  gediegene  Berliner 
Musikgelehrte  und  Sänger,  hielt  vor.  Wocne  in  Plauen  i.V. 
einen  mit  grossem  Beifall  aufgenommenen  Vortrag  über 
Schuberts  Lieder  und  Loewe^s  Balladen,  dem  er  zur  Erhär- 
tung seiner  Charakteristik  der  beiden  Meister  die  Bepro- 
duotion  einiger  gut  gewählten  Compositiouen  derselben  fol- 
gen Hess. 

*  Hr.  Capellmeister  Gustav  Kogel  hat  als  Dirigent  des 
2.  Concertes  der  Philharmonischen  Gesellschaft  zu  Moskau 
grosse  Triumphe  geerntet.  Das  Programm  des  von  ihm  ge- 
leiteten Concertes  bestand  aus  der  6.  Symphonie  von  Tschai - 
kowsky,  der  grossen  „Leonoren"-Ouvertare  von  Beethoven 
und  dem  Vorspiel  zu  „Tristan  und  Isolde". 

*  Hr.  Concertmeister  W.  Wenigmann  in  Aachen  beging 
kürzlich  mit  der  Aufführung  einer  neuen  Svmphonie  im  In- 
strumentalverein sein  50jähriges  Künstlerjubiläum. 

*  Der  Minister  des  Unterrichts  in  Frankreich  hat  auf 
Vorschlag  des  Instituts  den  Componisten  bezeichnet,  welcher, 
als  Gewinner  des  Prix  de  Rome,  dieses  Jahr  der  Grossen 
Oper  zu  Paris  ein  Werk  zu  liefern  hat.  Es  ist  dies  Hr.  Sa- 
muel Bousseau.  Werden  unsere  deutschen  Operncomponisten 
jemals  in  die  Lage  kommen,  auf  höheren  Befehl  zu  den 
Bühnen  zugelassen  zu  werden? 

*  Im  Concours  Bossini  ist  dieses  Jahr  Hr.  L6on  Ho  n- 
iiorö  für  die  Musik  zu  dem  mystisch-legendären  Gedicht 
„Aude  et  Boland"  preisgekrönt  worden.  Bereits  vor  meh- 
reren Jahren  hatte  aerselbe  Tonsetzer  im  gleichen  Concours 
obgesiegt,  was  gewiss  merkwürdig  ist. 

*  Hr.  Hofcapellmeister  Klughardt  in  Dessau  erhielt 
vom  Herzog  von  Sachsen- Alten  bürg  die  Verdienstmedaille 
für  Kunst  und  Wissenschaft  von  Gk)ld  mit  der  Krone  ver- 
liehen. 

Todtenllste.  Pena  y  Gony,  beliebter  Musikkritiker, 
eifriger  Wagner- Apostel,  f  ani  13.  Nov.  in  Madrid.  — 
J.  van  Santen  Kolff,  musikalischer  Schriftsteller  in  Berlin, 
auch  den  Lesern  unseres  Blattes  durch  verschiedene  gedie- 
gene Arbeiten  bekannt  geworden,  f  nach  langem  Leiden  am 
29.  Nov. 


Kritischer  Anhang. 


Allgemeiner  Deutscher  Musiker-Kalender  für  1897. 
Berlin,  Baabe  &-  Plothow. 

Dieser  längst  als  praktisch  und  nützlich  für  jeden  Musi- 
ker, der  über  seine  eigenen  vier  Pfähle  hinaus  Beziehungen 
mit  der  Musikwelt  pflegt  und  sucht,  geltende,  seit  einigen 
Jahren  zwecks  besserer  Handlichkeit  in  zwei  äusserlich  ge- 
trennten Th  eilen  (Notizbuch  und  Adressbuch)  erscheinende 
Kalender  zeigt  in  seiner  neuesten  für  das  Jahr  1897  bestimmten 
Ausgabe  dieselbe  übersichtliche  Vertheilune  seines  äusserst 
mannigfachen  Lihaltes,  wie  im  Vorjahr,  welcne  Uebereinstim- 
mung  demselben  nur  zum  Lobe  dienen  kann.  Eine  wesent- 
liche Erweiterung  gegen  früher  hat  das  Verzeichniss  drama- 
tischer Componisten  erhalten,  und  auch  das  Adressenmaterial 
hat  sich  um  einige  Städte  vermehrt.  Das  Letztere  auf  seine 
Zuverlässigkeit  zu  prüfen,  ist,  wie  schon  früher  bemerkt,  un- 
möglich, nur  Stichproben  sind  angängiich.  Eine  solche  flüchtig 
auf  Leipzig,  das  Domicil  des  Beferenten,  angewendet,  ergibt 
im  Grossen  und  Ganzen  ein  zufriedenstellendes  Besultat.  Am 
ungenauesten  ist  der  Kalender  merkwürdigerweise  über  das 
erste  Concertinstitut  Leipzigs,  das  des  Gewandhauses,  unter- 
richtet, denn  dasselbe  veranstaltet  schon  seit  Jahren  alljähr- 
lich nur  22  Orchesterconcerte  und  hält  in  seinem  kleinen  Saal 
nur  Kammermusiksoiröen  der  beiden  ständigen  Streichquar- 


tettvereine ab.  Von  ständi^n  Triovereinigungen  mit  Hrn. 
Prof.  Dr.  Breinecke  an  der  Spitze,  die  sich  im  Neuen  Gewand- 
haus produciren  sollen,  oder  gar  von  einem  „Leipziger  Trio- 
verein L.  Wambold  und  Genossen**,  der  daselbst  concertire, 
ist  überhaupt  Niemandem  Etwas  bekannt.  Oder  hat  sich  der 
betr.  Chronist  gar  einen  Scherz  mit  der  sonst  so  vorsichtigen 
Bedaction  des  Kalenders  machen  wollen?  M.  Ed. 

Ad.  Tuczek.  Geschichten  und  Gedichte  für  kleine  Kinder 
von  0.  Lassar  mit  Musik  zum  Spielen  und  Singen.  Berlin, 
A.  Asher  &  Co. 
Der  musikalische  Antheil  an  diesem  mit  hübschen  für 
unsere  lieben  Kleinsten  und  Kleinen  berechneten  Geschichten 
und  Gedichtchen  und  typographisch  splendid  ausgestatteten 
Büchlein  ist  nur  ein  geringer.  Er  betrifll  die  Composition 
von  gegen  zwanzig  der  hierzu  geeigneten  Gedichte;  es  darf 
aber  gesagt  werden,  dass  die  Melodien,  zumeist  mit  einer 
leichten  Clavierbegleitung  versehen,  durchweg  dem  kindlichen 
Sinn  und  Auffassungsvermögen  der  in  Aussicht  genommenen 
Sänger  und  Sängerinnen  angemessen  sind  und  sicher  gern 
von  denselben  gelernt  und  vorgetragen  werden.  Das  Büch- 
lein, das  ausserdem  mit  sinnigen  Vignetten  illustrirt  ist, 
eignet  sich  wegen  seines  doppelten  ünterhaltun^tofl'es  ganz 
besonders  zu  Festgeschenken  für  die  kleine  Welt.    M.  Ed. 


672 


M,  y,  in  B,  War  ein  Druckfehler,  der  sich  ala  solcher 
aufmerksameren  Lesern  von  selbst  zu  erkennen  gegeben 
haben  Wird.  Sie  werden  das  neue  Vocalterzett  wahrschein- 
lich auch  dort  zu  hören  bekommen. 

B,  P.  G.  in  5.  Es  passireii  wunderliche  Dinge  in  der 
Musikerwelt,  aber  Eines  der  absonderlichsten  ist  die  jetzige 


£t  61  t  e  n. 

dicke  Freundschaft  der  ehemals  so  hefbig  mit  einander  Ver- 
feindeten. 

O,  y,  in  D,  Lassen  Sie  sich  die  betr.  Katechismen  aus 
Max  Hesse's  Verlag  kommen,  die  Ihren  Wünschen  entsprechen 
werden.  —  Eine  „billigste**  Bezügsquelle  f&r  Flügelpedale 
können  wir  Dinen  nicht  angeben. 


Anzeljreii. 

Prof.  Waldemar  Meyer 

hat  die  Absiebt,  ein  BtreichquArtett  zu  bilden,  und  sucht  ausgezeichnete  Ver- 
treter für  die  2.  Geige,  Bratsche  und  Violoncell,  welche  unabhängig  von 
Orchester-  und  Theaterdienst  sind,  [2074.] 

Sei-lin  AV-3  Lutherstrasse  4*7. 


y  l 


Meine  geschäftliche  Vertretung  habe  ich  ausschliesslich  der 

Concertdirection  Hermann  Wolff, 

Berlin  W.|  Am  Carlsbad  19,  I.    Telegr.-Adr.:  Musikwolff, 

überwiesen  und  bitte  darum ,  Anfragen  und  Engagements-AntrSge  für  mich 

direct  an  obige  Adresse  gelangen  zu  lassen.  [2076.] 

^et)Fi  f)ebi, 

Königl.  Sächsischer  Hofooncertmeister  (VioL). 

u|i||i|ii|||i|||i|Mii||iinii||m|i|y^ 

Bremen,  November  1896. 

Das  Stadtische  Orchester  (Streichmusik),  etwa  40  Mai^n  stark,  wel- 
ches im  Winter  im  hiesigen  Stadttheater  spielt  und  den  Stamm  des  Philhar- 
monischen Orchesters  bildet,  ist  von  Anfang  Mai  bis  Ende  August  1897  frei. 

V7ir  suchen  für  dasselbe  ein  Engagement  und  bitten,  Offerten  zu  richten 
an  die  [9076f.] 

Direction  der  Philharmooischen  Oesellschaft 

Ungarische  Rhapsodien 


von 


prans:  Xisj^t 

Ansicabe  f&r  Orchester. 


[2077.] 


No.  1  in  F  an  Hlms  von  Bfllow.    Part.  Ji  4,60  n.    Stimmen  J(  14,50  n. 

No.  a  in  Dmoll   und   Gdur   an    Graf  LadiSiaus    Telekl..    Partitur   Ji  8,50  n. 

Stimmen  Ji  10,—.  n. 
No.  8  in  D  an  Graf  Anton  Apponyi.    Part.  Ji  8,-^  n.    Stimmen  Ji  10,50  n. 
No.  4  in  D  an  J.  Joaohim.     Part.  JH  8,50  n.    Stimmen  J(  11,—  n. 
No.  5  in  E  an  Gräfin  Sidonle  Bevlczky.  Part.  Ji  2,—  n.    Stimmen  Ji  6,—  n. 
No.  6.    Pester  Carneval  an  H.  W.  Ernst.  Part.  Jü  6,—.  n.  Stimmen  Ji  18,25  n. 

Ansffabe  für  ClaTier  zn  Tier  Händen. 

No.  1  in  F Ji  2,50. 

No.  2  in  Dmoll  und  Gdur     .    .    .  „   3,—. 

No.  8  in  D „   2,—. 

No.  4  in  D    .    .    . „   2,75. 


No.  5  in  £ 


1,60 


Terlaj  von  von  J.  SMertb  &  Co.  (Felix  Siegel),  Leipzig. 


Wilhelm  Hansen,  Mflaik-Teriig,  Leipag. 
Gesangscompositionen 

von 

C.  F.  E.  Hornema 

Fünf  liieder  von  Uhland.  JH  2,50. 
Die  Lerchen.  Der  SommerfEbden.  Des 
Knaben  Berglied.  DasSchifflein.  Jäger- 
lied. [8078.] 

Ans  ,,Iieben8lieder  nnd  -Bil- 
der** von  Chamissö.  Für  Bariton  od. 
Mezzo-Sopran.    JH  1,25. 

Die  Zeit  ist  lün  von  Th.  StornL 
Ji  1,—. 

Die  Fätergmft,  Ballade  von  ühlani 
Für  BasSf  Bariton  oder  Alt.  Ji  1,-. 
„Homeman's  lyrische  Gebilde  gehlen 
mit  zum  Besseren  desp6ni|;en,  was  uns  in 
neuester  Zeit  von  derartigen  Sachen  zu 
Gesicht  gekommen.  Sie  sind  in  gewisses 
Beziehungen  eigenthümlich  nnd  doch 
nic^t  gesucht.  —  Auffassung  "anä  Beto- 
nung der  Texte  sind  dazu  sinnvoU.  — 
Es  sind  nicht  nur  dem  Namen,  sondern 
auch  dem  Wesen  nach  wirkliche  Lieder 
von  ansprechender  Beschaffenheit.  So 
wären  aenn  -Horneman's  vorstehende 
Vocalsätze  allen  Denen*  zu  empfehlen, 
die  es  lieben,  sich  mit  gehaltvollen  G9m- 
Positionen  zu  beschäftigen.^ 

(Leipziger  „Signale"  vom  17.  Nov.  96.) 

Mte  ffir  zwei  SiflgstiDuaeiL 

Ijyrische  Dnette.    Ji  2,—. 
Nachtigall   und   Rose.      Der  schönste 
Anblick.    Des  Morgens. 

Tier  Gedichte  von  Uhland.  Ji  1,50. 
Lob  des  Frühlings.  -Die  ZuMedenen. 
Euhethal.    Frühfibgsglaube. 

Waldlnst.  Fragmente  von  Tieck. 
Ji  2,—. 


■w-S.  -^  ■V^-S*'»  NTV^ 


11-^  JJ*«^     Märchen-Oper  in  vier 

*  Olavierauszug  vomCom- 
ponisten  mit  deutschem  Textw  Ji  20,—. 

Aufgefabrt  in  Copenhagen  mit 
grossem  Erfolg. 


Neuer  Verlag  von  Ries  &  Erler 
[2079.] In  Berlin, 


Seie  Tonleiter* 
stHdieflfilrfio- 

I  BSef  ^  7,50  n. 


673 


Sdition  Steingräßer, 

Als  ausserordentlich  beliebte,  reichhaltige  und  billige  Sammelwerlce  besonderer  Beachtung  empfohlen: 


[2080.] 

AHiwiM   fHi*  die  Jagend.  Im  leichtesten 

Stile  für  Ciavier  2hdg.   ohne  Octaven 

bearbeitet  von  R.  Schwalm. 

I  Haydn-Mozart  .    .    .    .    ^  1,— . 

II  Beethoven- Weber .    .    .     „   l,— . 


III  Schubert-Hendelssohn . 


1-. 


IV  Schumann,  Chopin,  Rubin- 
Stein,  Tschalkowsky .    .    .   1,— . 
Aib»wi   für  die  Jwirend.  In  leicntester 

Spielart fhr  Ciavier  a.  Violine  bearbeitet 
von  Richard  Hofmann. 

I  Haydn,  Mozart  .           .    M^  1,50. 

II  Beethoven,  Weber    .    .     „  1,50. 
m  Schubert,  Mendelssohn  .     „  1,50. 
IV  Schumann,  Chopin,  Rubin- 
stein, Tschalkowsky    .     „  1,50. 

Cherrtbneh  zu  Schul-  u.  Haosandachten. 
96  Choräle  für  Pianoforte  (oder  Har- 
monium) und  Gesang  (Stade).  Ji  1,20. 

Kinderiledcr.  70  gemüth  volle  Kinder- 
gedichte und  Spielliedchen  nach  den 
schönsten  Volksweisen  för  1  kindliche 
Singstimme  mit  leichter  Clavierbeglei- 
tnng  (T?8chirch) Jt  1,20. 

ci— iher  ■  Album.  53  berühmte  Compo- 
sitionen  von  Bach,  Händel,  Haydn,  Mo- 
zart, Beethoven.  Schubert,  Weber,  Men- 
delssohn,  Flela,    Chopin,    Schumann. 

Cla— iachea  Tortray»- Albam  für  Cla vier 
u.  Violine.  62  classische  Vortragsstücke 
(SchwaUn).    2  Bände    ,    ,    k  Ji  2,50. 

l^ledcrliort.  120  Lieder  berühmter  Com- 
pomsten  für  1  Singstimme  mit  Pfte. 
(Biemann),  hoch,  mittel    .    ä  J6  d,~. 

laedcrqg^U.  252  Volks-, Vaterlands-, Sol- 
daten-,  Jäger-  und  Commerslieder,  be- 
rühmte classische  u.  moderne  Gesänge 
ftür  1  mittlere  Singstimme  mit  leichter 
Pianofortebegleit.  (Tschirch).  M  3.—. 

Ucder^artl  fUr  Clavter.       190   Volks- 

Vaterlands-,  Soldaten-,  Jäger-  u.  Com- 
merslieder, mit  unterl.  Text  ad  IIb.  für 
Gesang  (B.  Wolff)  ,  .  .  ,  Ji  2.—. 
Mar»cii«Albam.  60  her.  Märsche  fÜr  Cia- 
vier 2hdg.  in  4  Bdn.  (Schwalm). 
Band  I.    11  Prenssische  Armeemärsche 

60  ^ 

„    IL    18  deutsche  und  ausländische 

Armeenaärsche    :    .    60  /^ 

„  m.    16  berühmte  Märsche.    60  ^ 

„   IV.   16    berühmte   Trauermärsche 

60  4 

87  Militär-  und  andere  berühmte 

Märsche  für.  Qavier  4dg.  (Schwalm) 

2  Bände ä  ^  1,20 

87  Militär-  und  andere  berühmte 

Märsche  f.  Ciavier  u. Violine  (Schwalm) 

2  Bände ä  ^  1,80 

Opern.Albnm.  12  Phanlasie-Potüourris 
von  Bob.  Schwalm.  (Stumme,  Weisse 
Dame,  Wasserträger,  Entführung,  Don 
Juan,  Figaro,  Zauberflöte,  Barbier,  Frei- 
schütz, Oberon,  Euryanthe,  Preciosa.) 

Jt  2,-. 


Opern melodt»ii,  Tän»».  Wäraehe  ond 
leicht«  Vartratpuittteke  (80),  übertra- 
gen von  W.  Tschirdh.    .     .    Jt  1,—. 

On vertnren- Alb«  ni  für  Clavier: 

2hdg.  4hdg. 

Adam,  Halövy,  Wallaee, 

6  Ouvertüren  (Schwalm). ,u|  1,—.  1,60. 
Aubcr,  Bellini,  Boleldieu, 
Herold,  Rossini,  1 1  Ouver- 
türen (A.  Hom)     ,    ,    ,  Jt  1, — .  1,60. 
Beethoven,  Cherubini,  Cl- 
marosa.  Gluck,  Schubert, 
11  Ouvertüren  (A.  Hom).  ^1,—.  1,60. 
Lortzing,    Relssiger,     4 
Ouvertüren  (Schwalm).    ^—,60.  l, — . 
Mendelssohn,  Kreutzer, 
Nicolai,    9   Ouvertüren 
(Starlc,  Hennann  u.  A.)    Jt  1,-—  1,60. 
Meyerbeer,  Marschner, 
4  Ouvertüren  (Schwalm).  Jt—fiO,  1, — . 
Mozart,  Weber,  120uver- 
turen  (A.  Hom)    .    ,    ,  Jt  1, — .  1,60. 

Saion-MnaiiL  f.  pfte.  2hdg.  Bd.  I.  20  be- 
liebte Salonstücke  von  Badarzewska, 
Buhr,  Boccherini,Ghy8,Gluck,  Kreutzer, 
Michaelis,  Morley,  Beissiger,  Schubert, 
Trehde Jt  1,50. 

Bd.  II.  20  beliebte  Salonstücke  von 

Behr.  Döbler,  Harmston,  Jungmann, 
Ealkorenner,  Mendelssohn,  Gesten, 
Prume,  Bnbinstein,  Schumann,  Trehde, 
Tschaikowskv,  Voss    .    .    ,    Jt  1,50. 

Bd.  III.  20bBliebteSälon5tückevon 

Behr,  Böhner,  Burow,  Gk>ria,  Hennes, 
Ivano viel,  Morley, Schubert,  Schumann, 
Söderman,  Trehde, Winnitzky.  Jt  1,50. 

BchatakftattelM,  Miiathaliaeliea,  f.  Pfte. 
2h  dg.  192  beliebteste  Opern-  und  Volks- 
melodien, Lieder,  Tanz  weisen  und  Mär- 
sche, leicht  bearbeitet,  progressiv  ge^ 
ordnet  und  mit  Fingersatz  versehen 
von  Jacob  Schmitt.  Neue  vermehrte 
Ausgabe Jt  1,40. 

Scbflbert-Aibflm  f.  1  Singstimme  m.  Pfte. 
(Schöne  Müllerin,  Winterreise,  Schwa- 
nengesang n.  80  ausgewählte  Lieder, 
No.  l~8ö^.   (Riemann).   Hoch,  mittel. 

ä  Jt  3, — . 

»chnmana,    109  I«teder  f.  1  Singstimme 

m.  Pfte.  (Liederkreis  Heine.  Myrthen, 
Liederkreis  Eichendorff,  Frauenliebe 
und  -Leben,  Dichterliebe  und  88  ausge- 
wählteGesänge  (Biemann).  Hoch,mittel. 

ä  Jt  8,—. 
Sonaten  »Aibnm    für   Clavier.     31    be- 
rühmte Sonaten  von  Haydn,   Mozart 
und  Beethoven   (Damm,  Door,  Klein- 
michel) 2  Bände  ,    .    .    .    k  Jt  1,50. 

»onatlneifSnmnilang  f.  Clavier.  32  8o- 

natinen  und  Bondos  von  Glementi, 
Eublau,  Dussek,  Haydn,  Mozart,  Beet- 
hoven, Hofmann,  Raff,  Schumann.  Neue 
Ausgabe  (Kleinmichel)  .  .  M^  1,30. 
Dieselbe  Sammlung  (Riemann)    Jt  2,50. 


gtranaa»  Albnm  1;  Kusswalzer  aus  „I^er 
lustige  Krieg**,  „Spitzentuch  derKöni- 
o^n",  Walzer,  „rrinz  Methusalem", 
Walzer,  „Fledermaus",  Walzer.  „In- 
digo", Walzer,  JOagliostro",  Tyrolienne, 
„Der  lustige  Krieg",  Marsch  No.  1, 
„Garaeval  in  Rom",  Polka,  „Der  lustige 
Krieg",  Marsch  No.  2.  Leicht  f.  Pfte. 
einger.  von  Franz  Spindler.     Jt  1,60. 

Stranaa-Aibnm  11;  Minnelieder,  Fah- 
rende Gesellen,  Junge  Liebe,  Wunder- 
horn,  Frühlingsblumen,  Elfenreigen, 
«Walzer  für  Pfte.  von  Anton  Strauss. 

Jt  1,60. 

Straoaa»Aibam  HI: Marion,Walzer,Lieb 
und  Leben,  Walzer,  Märchenbilder, 
Walzer,  Blüthensterne,  Walzer,  Silber- 
klänge, Polka,  Husaren-Galopp,  Oli  vette 
Lancier  (Quadrille  &  la  Cour),  otella  Con- 
tredance  (Fran^aise)  für  Pianoforte  von 
Anton  Strauss Jt  1,60. 

TaifAibmn  für  Clavier  2händig: 
Tänze  (11)  vonivanovici,  Schild,  Dopp- 
ler, Lanner,  Reissiger,  Strauss.  80  aL, 
Tänze  (12)  von  Ivanovici,  Behr,  Czibnl- 
ka,  Divise,  Doppler,  Lanner,  Södermann, 

Strauss 80  /^. 

Tänze (13)  von  Ivanovici,  Daase, Michae- 
lis, Nicolai,  Strauss,  Winnitzki,    80  /^, 

Ivanovlclt  Paaa»,  sederman  »ic: 

9  Tänze  (Roh.  Schwalm)  für  Clavier 
4händig Jt  1,60. 

Ivänovlel,  Paaae«  Poppier  atr.» 

1 1  Tänzefür  Clavier  n.  Violine.    Jt  1,60. 

Traiiaarrlptioiieii«Albqni.      17  beliebte 

Melodien Jt  1,—. 

Unyarlaclia,  tttrklache  und  alavlacha 
Tänaennd  Märacha.  Neue  Transsrip- 
tion  von  R.  Schwalm ,  ,  .  Jt  1.20. 
Inhalt:  3  nngar.  Tänze  von  Köler- 
Böla  u.  A.  (beflebteste  Nummern  der 
sogen.  Brahms'schen  Ungar.  Tänze), 
Racoczy-Marsch ,  Ungar.  Marsch  aus 
Od..  54  von.  Schubert,  Gkvotte- Marsch 
„Öeimliche  Liebe"  von  Resch,  Trauer- 
marsch von  Chopin,  Türk.  Marsch  von 
Beethoven. 

Dieselbe  Sammlung  für  Clavier  4händig 
(R.  Schwalm) Jt  1,40. 

▼olhaiiader»AiboM   für  Clavier   unter 

Llederqnell. 
—    —    für  Gesang  unter  Liederqnell. 

▼olka«  ond  Comieralladar  (190),  leicht 
übertragen  (Tschirch)  .    .     .    Jv  I,~. 

Aibnm.     12  Salon-Phantasien 


über  Wagner's  Opern  (Schwalm). 

Jt  2,-. 

Wagwf^r  •  PbantaaleM,        12     Miniatur- 

Phantasien     über     Wagner's     Opern 

(Schwalm) Jt  2,—. 


Steingräber  Verlag,  Leipzig. 


Verlag  von  E«  W.  Fidtasscli  in  Hieipzig. 


Op.  14.    Deutsches    Liederspiel.    Text   nach    älteren   and 
neueren  Volksliedern  zasammengestellt  and   für  Solostimmen 
and  gemischten  Chor  mit  Pianoforte  zu  vier  Händen  componirt, 
Partitar  Jk  8,—.    Chorstimmen  (&  Jk  —,76.  and  1,—.)  Jk  3,—.  [2081.] 


Herzogenberg,  Heinrich  von, 


<9utiu^  73{üthner, 

£eipzig. 

Königl.  Sachs.  Hofpianofortefabrik. 

Hofllilirant 
Ihrir  MkJ.  dar  KalMrtn  von  Dfulichlmnd  und  KSnIgin  von  Priutnn, 
Sr.  HaJ.  du  K>li«rf  von  Otttirrdch  und  KBnlgi  von  Itngirn, 
Sr.  HaJ.  di>  KBnlgi  von  Dinomuk, 
IS— .]  tr.  m^  dM  KBnig*  von    Qrlgchonland, 

Ihror  KBnlgi.  RaMI  Mr  Prlniottln   von  Walii. 


S'lügel 


S'ianinos 


Prämiirt  mit  11  ei-steu   '\Velta,n»«itellu.iig;»-!F*r>eifiiea. 


C.  Bedistein, 

Flügrel-  nnd  Fianino-Fabrikant. 


EXoniefepant 

Sr.  Maj.  des  EaiBers  von  Deatechland  und  Efioigs  tod  Preassen,  ILrer  Maj.  der  EaiBsrin  t 

von  Preussen,    Ihrer  Maj.  der  Eönigin  von  England,    Ihrer  Maj.  der  Königin -Regentin  tuu  i^uisu,   or.  AAUieri.   i 
ESnigl.  Hoheit  des  EionprinKen  von  Deutschland  nnd  von  Preussen,  Sr.  EOniKl.  Hoheit  des  PrinzeD  Friedrich  OvJ  i-- 
PreuBSOD,    Sr.  Efinigl.  Hoheit  dea  Herzogs  von  Edinburgh,    Hirer  Eönigl.  Hoheit  der  Friniesaiii  Louise  von  England 
[20S8— .]  (Marchionees  of  Lomej. 

¥jnn<1n'n    '\>^        I  I.   Fabrik:    6— 7  JohaiiDls-Str.  nnd  27  Zleffel-StPMSe.        1      TtAvIin    1^ 

^w7™™«      *'  II.  Fabrik:    21  OrQnauer-Strass«  n.  26  Wloner-StTMse.     '     J=»«ruuj.-«. 

40  WljmoFe  Street.       |      ni.  Fabrik:    122  Reiohenbepffer-Strasse. 


1  Dentechland  und  EöDigin 
1  Spanien^  Sr.  Eaiserl.  ond 


fi— 7  Jotaannls-StT. 


mQEf  Wa|   Saiiimlang  beliebter  Stücke  Für  FlötO  und  Pianoforte. 

So.  1.    Schabept,  Op.  90.    Impromptu J(I,8 

No.  S.    Sehabept,  Op.  94.    Moments  rnnsicanx  No.  L    .    .    .    .  „1,3 

No.  8.    Sohubert.  Op.  94.    Moments  musicaax  No.  S  .     .     .    .  „  1,:j 

No.  4.    HÄndel,  Largo „  1,- 

No.  fi.     Fleld.  Nocturne 1,- 

No.  6.    Hendelssohn-Bartholdy,  Op.88,No.8.  Lied  ohne  Worte.  „  I,S 

No.  7.    Hozapt,  Larghetto „  1,S 

No.  8.    Chopin,  Op.  17,  No.  4.    Uazurka „  1,S 

No.  ».    SpohP.  L.,  Op.  43.    Adagio „  1,S 

No.  10.  Bach,  Job.  Seb.,  Siciliano „  1,- 

No.  11.  Baeh,  Joh.  Seb.,  Polonaise  und  Badinerie „  l,- 

No.  19.  Kuhlau,  Fr.,  Op.  98.    Introduction  et  Rondo   ....  „  2,- 
No.  18.  Sehumann,    Rob.,    Schlummerlied   Op.  134,    No.  6.   — 

Romanze  aus  Op.  130 „  1,E 

No.  14.  Sohumann,  Rob.,    Bilder  ans  Osten  Dp.  66,  No.  3.  ~ 

Äoa  Manfred  Op.  115 „  1,C 

No.  16.  Sehumanii,  Rob.,  Armes  Waisenkind  Op.  68,  No.  6.  — 
Frühlingsgesang  Op.  68,  No.  18.  --  Sicilianiach  Op.  68, 

No.  13.  -  Warum?    Op,  12,  No.  8 „  1,( 

No.  16.  Oluok,    Geisterreigen  aus  „Orpheus"  (auch  mit  Beglei- 
tung des  Streich -Quartettes  ausführbar) „  1,F 

No.   17.  Beethoven,  Op.  38,  No.  l.     Andante  grazioso    ....  „  1,£ 

No.  18.  Rosa,  Salvatop,  Canzonetta,  und  OrätPf,  Qavotte    .    .  „  1,- 

No.  19.  Buononolni,  Andante,  und  Händel,  G.  F.,  Oigae  „  I,- 

No.  90.  Papadles,  F.  D.,  Ariette,  und  Pep^olese,  Andantino    .  „  I,- 

No.  31.  Hozapt,  W.  A.,  Adagio „  l,f 

14.]       No.  23.  Sohubept,  Franz,  Op.  169.    Duo „  2,- 

veriag  yod  Rob.  Fopbcpg  in  Leipzig. 


Verlag  von  Bieg  ft  Brler  In  BerBn. 


Am  5.  Nov.  In  Ihrem  epsten  Coneert 

In  Bepün  von  Lllll  Lehmann  epstmalig 

gesungen  und  auf  IhPer  Coneertreise 

In  Ihrem  Repertoire  beflndltch. 

Ein  LIederstrauss  gesungen  von 

oC/7//  JOef^manq, 

Von 

Johannes  Lechner. 

6  Lieder  Op.  e. 

No.  1.   Gefanden     .    .  -  .  ™. 

„    2.    Der  Schmied  . 

„    3.    Mädchenrftthsel 

liso. 
i,m. 

„  6.  An  die  Natnr  [Es,  Des]  „  1,50. 
LilU  Lehmann  charaktenäirt  diese 
Lieder  mit  den  Worten:  „Binbcb,  uatär- 
lich,  schSne  Liederform,  modern,  dabei 
Schubertartig,  gut  zu  singen,  schöne 
Texte,  kurz,  Alles  vereinigt  sich.  Selt«o 
bin  ich  so  Gutem  begegnet  ohne  jede 
Künstelei,  ganz  einfach  und  nicht  schwer 
zu  begleiten."  (8085.] 


,    675 


Iwtr  Ttriag  tob  Riw  &  Ericr  in  Berlin. 

E.  N.  V.  taicek. 

Eine  Lsstspiel-Ouvertiire 

für  Orchester« 

Partitur  iBJ^n.  Stimmen  21  ^n. 
Ciavierauszug  zu  4  HSnden  4^2  -^. 

Professor  Heimich  Urban  schreibt  in 
der  „Vossischen Ztg."  über  die  erste  Ber- 
liner,  Auffährung  des  Werkes :  „An  ihrem 
3.  Symphonieabend  bescheerte  uns  die  k. 
Capelle  eine  erfrischende  Neuheit:  eine 
Lustspiel-Ouvertüre  von  E.  N.  v.  Reznicek. 
Schon  durch  seine  kecken  Anfangstakte 
bringt  das  Stück  den  Hörer  in  die  rechte 
Stimmung,  und  was  es  kurs  verspricht, 
hält  es  auch  mit  seiner  lostigen,  gelegent- 
lich in  hellen  Uebermuth  ausbrechenden, 
an  humoristischen  Einfällen  reichen  Mu- 
sik, die  zugleich  den  künstlerischen  An- 
stand bewahrt  und  meisterlich  geformt 
wie  instrumentirt  ist.  Das  Werk,  das  Bit  fie- 
len Beifall  anfgeieimeii  wvrde,  köute  als  eil  im 
ClriDideharak(6r  etwas  derber  geartetes  SeiteBstoek 
znr  On? ertore  der  »Verkaiften  Brüte  gelten.  Er- 
freulich ist  es,  wahrzunehmen,  dass  es  in 
unserer  musikalisch  dem  üebersinnlichen 
stark  zuneigenden  2ieit'nochComponisten 
gibt,  die  eine  natürliche,  gesunde  Musik 
zu  schreiben  verstehen.**  [2086.] 


für 

gemiBditefl  Chtr  and  Orchester  (oder  Pfto.). 

Stojowski,  Sig.,  Op.  7- 

^er  frühling. 

(Text  deutsch    und  polnisch). 

Partitur ^2, —  netto. 

Cla  vier- Auszug  ....  „    1, —      „ 

Chorstimmen      .    .     .    .  „  — ,80      „ 

Orchesterstimmen  ...  „4, —      „ 

Zu  beziehen,  auch  zur  Einsicht,  durch 
jede  Musikalienhandlung.  [2087c.] 

Verlag  von  E.  Hatzfeld,  Leipzig. 


Verlag  von 
Ries  9t  Erler  in  Berlin. 


An«  aeinen  Briefen  ▼on 

Hermann  Erier 

2.  Auflage.    2  Bände.  Brochirt  J$  10,50. 
Gebimden  ^  12,50. 

[2088.] 

Frieiricb  diipin. 

iD  \M  Di  m 

Von 

Moritz  Karasowski. 

Qebunden  Ji  7,50. 


Mozart,  W.  A.,  Krönungsconcert  fiir  Ciavier  und  Orchester.  I^^ir  zwei 
Cla viere  eingerichtet,  mit  Fingersatz  und  Phrasirungsergänzungen  versehen 
von  Willy  Rehberg.     Leipzig,  Steingräber  Verlag.     1   Jt, 

Diese  Mozart'sche  Schöpfung  ist  bekanntlich  Eine  seiner  besten  derartigen 
Leistungen.  Es  ist  daher  mit  Genugthuung  zu  begrüssen,  dass  dieses  classische 
Werk  in  neuer  Form,  partitur massig  und  leingearbeitet  in  nobelster  Ausstattung 
vorliegt.  [2089.] 

Im  Verlage  von  JuliuS  HainauePf   königl.  Hof-Musikalienhand- 
lung in  Breslau,  erscheinen  soeben:  [9000»] 

Compositionen  für  Pianoforte 

von 

Siuseppe  Slrrigo. 

Six  Mouvelles«  i.  Tristesse.  2.  Surprise.  3.  Expansion.  4.  Regret. 
5.  Souvenir.    6.  Sur  la  place  k  ib  /^. 

Dasselbe  cplt.  in  1  Hefte  Ji  3,25. 
Meditazione«     Homanza  senza  parole.     Jl  1,50. 
Dasselbe  für  Violine  und  Pianoforte.     Jt  1,50. 

Scherzo  Ober  ein  lombardisches  Volkslied.    ^  1,50. 

In  der  Mondnacht.    Serenata.    Jk  1,50. 

VergiOO  mein  nicht.     Salon-Mazurka.     Jt  1,50. 


lieber  14000  Pianinos  nnd  Flügel  im  Oebraoch. 


[2091—.]   GrUndangsJAhr:  1821. 

♦    ♦    ♦ 

Kgl.  preuss.  Hof-Pianoforte-Fabrlk 

mit  Dampfbetrieb. 
COBI4SNZ 


Caatorp  f äff enstrasse 
18-22. 


fifi 


^s 


Ausser  mit  vielen  ersten 
Weltansstellangspreisen  wurde 
die  Firma  mit  d«r  gv<MW«]i 

Goldenen  Prenss.  Staats-Iedaille 

fttr  Kaust  imd  lVlss«nseliaft  ausgezeichnet 
*    *   *   * 


Emort  nach  allen  WeMeilen.-^  Ober  die  ganze  Erde  verlireitet. 


MendeisSOhn-BaPthoIdyi  Lieder  ohne  Worte  und  Kinder- 
stücke für  Pianoforte.  Neue  Auflage  (Prachtausgabe)  mit  Fingersatz  und 
MetronombezeichnuDg  (Steingräber  Verlag,  Leipzig)  3  ^S. 

Das  Herz  lacht  Einem  im  Leibe,  wenn  man  den  reichen  edlen  Inhalt  (and 
der  wird  bleiben,  wenn  auch  musikalische  Heisssporne  und  Umstürzler  diesen  lie- 
benswürdigen Meister  über  die  Achseln  ansehen),  bei  vollendeter  Form,  im  neuen 
Festgewande  anschaut  und  den  instructiven  Schmuck  innebekommt.     Diese    Aus- 

fabe  steht  unbedingt,  neben  vielen  Editionen,  in  erster  Linie;  unter  den  uns  be- 
annten  sogar  —  oben  an.  |^2092.] 

Dass  der  rührige  Verleger  durch  seinen  unermüdlichen  Fleiss  für  den 
Unterricht  in  der  Musik  in  vorderster  Beihe  unter  seinen  vielen  CoUegen 
steht,  ist  wohl  allbekannt.  Daher  sprechen  wir  auch  dieses  Mal  unseren  aller- 
besten Dank  aus. 

Im  Verlage  von  E.  W.  Fritzsch  in  Leipzig  erschien  soeben  und  ist  durch  jede 
Buch-,  Kunst-  und  Musikalienhandlung,  sowie  direct  vom  Verleger  zu  beziehen: 
[2093.] 


von 


TERESA  CARRENO 


Preis  I  Mark. 


676 


[90948.] 


(  •  •  » 

Georg  Wille,  VloloneeUvirtuos, 


Solovioloneellist  des  Theater-  und  Gewandhaosorekesters  n  leipiig, 

erbittet  Engagementsoflferten  für  Concerte  unter  der  Adresse  Haydnstrasse  8,  III 


Felix  Berber, 

VloUnist.  [2095z.] 

Magdeburg. 

Oarl  Müller, 

Coneert-Tenor.       [2096z.] 
Leipzig,  TbomasiuBStr.  1  B  III. 

Elsa  RueggePi 

Vloloncellvirtuosin.      [2097p.] 

Rue  de  la  Vietoire  160,  St.  Gilles. 

» 

Brüssel  (Belgien). 

Äniia  MAiich,    [2098o.] 

Concert-  und  Oratoriensängerin  (Sopran). 

Frankfart  a.  M.,  Staufenstrasse  35  III. 

Concertvertretnng:    H.  Wolff,   Berlin. 

Stephan  Krehl, 

Lehrer  ff.  Theorie  am  grossh.  Coitservatorlum 
Carlsrnhe  (Baden).  [2099v.] 

AnsMldnng  im  ClaTierspiel. 

Elisabeth  Morsbacii, 

Pianistin.  [2100f.] 

Leipzig,   Lessing-Strasse  20,  UI. 

Eduard  Mann,  r^^oii] 

Coneert-  und  Oratoriensänger  (Tenor). 

Dpesdeiii  Ostra-Allee  23. 

Ludwig  Lauboeck, 

^  Violinist.       [2io2w.] 

Laipzigi  Brüderstrasse  8  I  r. 

Correspondenzen  erreichen   mich   unter 
[2103b.1  der  Adresse: 

Frankfurt  a.  M.,  Feldbergstr.  88, 1. 

Hngo  BeeJLer,  Mgl  Messor. 

Frau  Martha  Hohlfeld, 

Goneertsängerln  (Sopran), 

sowie  Gtesanglehrenn.     [2104n.] 

lielpziit:,  Köniff  Johannstrasse  18,  pari. 
Gono.-Yertr.:  Eugen  Stern,  Berlin. 

Coneert-Tenor  Oeorg  Ritter, 

früher  Berlin,  jetzt  aber :    [  1 206q.] 

Dresden,  Pragerstrasse  S8. 


Anna  Schimon -Rep, 

[2106—,] 

Uhrerin  für  Sologesang  an  der  k. 
Akadonie  dor  Tonionst 

Mflnohen,  JIgerstrasse  8  III. 


Jolianoes  Sooer,  f"*'""^ 

lirteilit  II  TIttler  ud  tonattnurtieiter. 

I  IL*eliirer  füxr  SIax*fe.  BHi 
lielpzlK,  Sedanstrasse  13  part. 

Susanne  Stade,  ^los-  ] 

Concert-  u.  Oratoriensftngerin  (Sopran). 
Gesanglehrerin. 

Leipiig,  Euistädter  Steinweg  49 IIL 

Emma  Sperlin^^ 

CtDeert-  und  OnUrienraigerm  (Mpran). 

Gesanglehrerin. 
Leipzig,  Dörrienstr.   13.    [2109v.] 

Lulu  Heynsen  (leoMifni  i.  tit), 
[2iioe.]  LieJer-  iii  OntoriNsinferki. 

Berlin  W.,  Schöneberger-IJfer  41. 
Ooncertvertret  Herm.Wolff,BerlinW. 

CAcilie  Kleppenburgi 

hoher  Alt.  [2111g.] 

Berlin  W.,  Kleiststr.  40  II. 
Concertvertretung:    H.  Wolff,.  Berlin. 

■^      '  "         1 1 1  ■     I     ■  

Ottolleitz,   [9112X] 

furstl.    Goncertmeister   in  Garap 
empfiehlt  sich  zu  Concerten. 


herzogl.  anhält.  Kammersängerin  (Sopran). 

Berlin  S.,  Camphausenstrasse  20. 

Concert- Vertretung:    *  [2113s.] 
Eagen  Stern,  Berlia  W.,  lagMorger  Str.  7. 


Willy  ffleMerg, 


Genf. 


[2114—.] 


i*— M^ 


KanunersäiigerAlfredOiierllnder 

(Tenor).  [2ii5e.] 

Berlin,  Cbarlottenburg. 
(Concertvertretnng:  H.  Wolff,  Berlin.) 


Edda  Wolf 9 

Oesanglehreriii.       r^iißr.] 

I<eipBiff,  Pfaffendorfer  Str.  6,  II. 

Johajina  Dietz, 

Concert-  und  OratoriensBngerin 

(Sopran).  [2 1 17c.] 

Frankfurt a..ll.,  Schweizerstrassel. 

Concertsahgerin.     [2 1  I8w.] 
Vertretug:  SUIeitadM  CMeerUifeetiti 
ia  Ibiehn. 

^'"'"^^  Otto  Bintzelmann, 

Conoert-  u.  Oratoriensftnger  (Tenor). 
Berlin,  W.  80.,  Eisenacher  Str.  66. 

Free  BBttner-Eluz, 

Ck>neert-  u.  OratoriensAngerin  (Sopiul 
Schule  Auguste  Götze,    [2190q.; 


I«eipxi|:,  Bahnho&tnaBs  1«,  IL 


D 


iBrschienen  ist:     [8121-^ 

Max  Hessens 


XI).  Jahrg. 


xn.  Jahrg 


fir  1897. 

Mit  den  Portralts  und  Biographien 
von*  Felix  Mottl,  Arthur  Nikisch,  Rieb 
Strauss,  Felix  Weingartner  —  einem 
Verzeichnisse  derHusik-Zeitschriften 
und  der  Musikalien-Verleger  —  und 
einem  ca.  25,000  Adressen  enthalten 
den  Adressbuehemit  Special- Veraeich 
nissen  der  Dirigenten  der  Milltär- 
Muslkeapellen  des  deutschen  Heeres 
und  der  Organisten  Deutschlands, 
Oesterrelchs,  der  Schweiz  ete. 

86  B*gei  kl.  80,  elegut  g«küi«i  Ji  1.51. 

QtömU  KeUhluMMghtU  dm  Inhalt»,  »€h»m 
AuBwiattung,  dauerhafter  Binband  mnd  ernkw 
tHUiger  Breis  sind  die  yermOge  dieses  Ka- 
ienders. 

I        B^  Za  beziehen  ivath  Jede  Bach-  and 
Musikalienhandlang,  sowie  von 

Hax  Hesse'«  Terlnicin  Iielpniir. 


Drofik  von  C.  Q.  Böder  In  Leipzig. 

Hierzu  je  eine  Beilage  von  B.roitlcopf  &  HSrtel  in  Leipzig,  Wilhelm  Hansen  in  Leipzig  und  Hermann  Trapp 


Leipzig,  am  iO.  December  1896. 


Dua  gfumoi  Biti-,  Kmt- 
ni  nittiiiiiiuiiuiii, 

AiRb  am  Fixtiitn  n 


^ 


VersQtwortlitAflr  Redaotear  and  Verlege: 

E.  W.  Fritzsch, 

Lelpzleri  KBnlgsKtrasa»  6. 


Das  Musikalische  Wochenblatt  erscheint  j&hrlich  in  59  Nummern.  Der  Abonnementebetrae 
fär  das  Quartal  von  ISNummem  ist  3  Mark;  eine  einzelne  Nummer  kostet  40  Pfennige.  Bei 
TVini  T   1.   d  ~l      äifecter  frankirt^r  Kreuzbandsend nng  treten  nachstehende  vierteljuhrliche  Abonnements-      n       w, 
AAlll.J&IirjF.  I      pei^  üi  Kraft:  2  Mark  60  Ff.  für  das  Deutsche  Reich  und  Oesteireich.  —  3  Mark  76  Pf.      [|0,  t)lt 
^  -^      ttr  weitere  Lftnder  des  Weltpostvereins.  —  Jahresabonnements  werden  unter  Zugnmda- 
legnng  vorstehender  Bezngebedingungen  berechnet. 
Die  InsertionsgebQhren  fOr  den  Baum  einer  dreigeapaltenen  Petitzeile  betragen  80  Ff. 

BifKTBpbiiolisa:  AntoD  Bneknsr.  (Eine 

.„--, ^SD  biegrapbisclieii  Sbizz«.)     Von   Dr. 

_    „  ,— ..     -  CoQoertnmschan.  —   Kn^kgenmitB  nad  Skits  1b  Opsr  nnit  COBOtrt.   —  Kir- 

obennasik.  —  OpenuatrobraiigHL  —  AnrgsrUhrto  Novltfit«».  ~  VMmUobU  HlttbaÜDagan  und  Notlzan.  —  Offsuer  SpreotuMiL  —  KrltUobei 
AnliaiiK;    BftKftteUen,  Op.  S2,  von  Emil  EraiUB  und  „Ich  kaiiii  schon  slugan",  Sammloiig  von  Talfca-  und  KlBdarlledein.   —    Briafkuten.  — 


An  die  geehrten  Abonnenten. 

^aa  fjJCun&aHaoAa  ifechwMoiU"  wird,  vmtera^zt  von  don  lewähriostan  aaiiharigon,  sowie 
mehreren  nau^owonnenan  g«Moff»nen  Jiiiarieiiarn  am  SO.  %eoemher  d.  J. 

seinen  acfitundxwanzigsten  Baßrgang 

iegimt&n.  Seitdem  und  ^aiohhaÜigheU ,  sotffie  äaaasra  .Auaaiatiung  und  ,4Boitnaineniprgi3  w^deit  &oine 
t4&ndaran<f  or/akroi*.  ^or  ilnterzticIiMefe  efüiiet  ateeh  _/wr  den  neuen  fakrgcmg  aeinea  SSlaitea  die 
ßwnst  der  .Mwsiher  und  dea  mwaihaZieohen  SSibHounia  und  aieht  zahlr^^-en  gofaXUgen  .^Sennemeni- 
heatoBnimgen ,    die   man  mögZichti  ia>ld  andringen  möge,  XMiaraiokilieh  anigegon. 

9die  goohrien  .£eaer,  welche  das  „JlusCkaUache  Wooher^laM"  durei  3'oatahonnoment  h^ziehen^ 
werden  itn  Meaonderen  dara/af  aA^merhaamk  gemaeht,  daaa  es  zum  unvnteriroehenm  und  veUständiffen  9^zug 
der  Jl^uttmiem  ihrer  zuvorigen  av/sdrüohZiehen  SrUlärung  und  der  VorauahezahZung  dea 
L/iionnemeni&etrage»  iedar/'j  und  daa»  iei  spaterer^  sehen  in  das  hegonnene  Suarial  faZl^ider 
SBeateHung  die  hereiia  ersehienenen  lA^wmjnei-n,  soweit  aie  neeh  zu  heaehaffen  »ind,  nur  a/af  auadrüelf 
liohea  Verlangen  und  gegen  eine  ^eatellg ehühr  von  fO  S^ennigen  von  der  JCaia^Ziohen  ^oat  nach' 
geZieferi  werden,  %es  Weiieren  urird  denaeHen  iemerht,  daas  das  Xaiaeirliehe  &oaiami  die  Jfe.  t  rtieht 
am  Saqe  deren  Srachemena^  sondern  erat  anfange  Januar  e^ediri. 

E.   W.  FRITZSCH. 


678 


Carl  Loewe. 

Ein  Gedenkblatt  zur  100.  Wiederkehr  seines  Geburtstages. 

Von  A.  König. 

(Schluss.) 

Nach  Seite  der  Harmonie  sind  die  Loewe'schen 
Werke  für  unser  modernes  Ohr  zwar  nicht  ungewöhnlich 
hervorragend,  aber  doch  meist  so  abwechselungsreich,  dass 
keine  Ermüdung  eintritt.  Hie  und  da  sind  auch  harmo- 
nische Mittel  in  besonders  charakteristischer  Weise  zur 
musikalischen  Illustration  verwendet.     Beispiele  hierfür: 

„Die  Leiche  zu  St.  Just":  Bei  Erwähnung  der 
Krone  findet  ein  plötzlicher  Uebergang  von  Gismoll  nach 
Desdur  statt. 

„Schwalbenmärchen":  Chromatische  Gänge  begleiten 
die  Stelle  von  der  klagenden  Memnonssäule. 

„Hebräische  Gesänge" :  „Elipha*s  Gesicht" :  Hier  ist 
e  hypopbrygisch  verwendet.  „Hebräische  Gesänge": 
„Alles  ist  eitel":  Sehr  schön  ist  der  Uebergang  von  B 
nach  D  und  zurück  (;tlch  sonnte  mein  Herz  in  ihrem 
Blick«)." 

„El vershöh":  Bemerkenswerth  ist  die  Quintlage  im 
Schlussaccord. 

„Walpurgisnacht":  Die  Angst  der  Tochter  ist  durch 
Moll,  das  leichtfertige  der  Mutter  durch  Dur  charakteri- 
sirt.  Manchmal  sind  es  trotz  ihrer  Einfachheit  sehr  an- 
muthende  harmonische  Bildungen,  z.  B.  aus  „Der  Blumen 
Rache", 


manchmal   auch   gewagte   Gänge,    z.  B.   die  harmonische 
Grundlage  zu  „Der  Mohrenfürst" : 

I 


i^ 


r 

Das  Auffinden  hervorspringender  Rhythmen  ist 
nicht  die  Stärke  Loewe's;  seine  Kunst  geht  mehr  nach 
der  Seite  einer  fliessenden,  gef^llligen  Melodie,  doch  finden 
sich  immerhin  auch  Beispiele,  die  durch  ihren  frischen 
Rhythmus  wirken,  so  die  Ballade  „Harald",  „Friedericus 
Rex*S  au6h  ,, Prinz  Eugen",  bei  dem  allerdings  der 
Rhythmus  durch  die  Anlehnung  an  das  bekannte  Volks- 
lied bedingt  ist.  Auch  sind  bei  Loewe  öfters  ungewöhn- 
liche Taktarten  angewendet:  ,, Landgraf  Ludwig"  ^/g, 
„Die  Glocken  zu  Speier"  2/^,  „Der  Bettler"  ^^g,  „Der 
Sturm  von  Alhama"  */g   etc. 

Was  die  Dichter  anbelangt,  so  hat  Loewe  Jene 
bevorzugt,  die  ihm  Balladen  lieferten.  Von  Goethe'schen 
Gedichten  ist  eine  ganze  Reihe  zu  Compositionen  ver- 
wendet: „Erlkönig",  „Der  Fischer",  „Hochzeitslied", 
,,Die  wandelnde  Glocke",  „Der  getreue  Eckart",  „Der 
Sänger",  „Der  Todtentanz",  „Der  Zauberlehrling",  „Der 
Gott  und  die  Bajadere**,  „Trost  in  Thränen**,  ,,Mahomet*s 
Gesang",  ,,Im  Vorübergehen**,  ,,Ganymed**  und  „Der 
Bettler**.   Viele  Beiträge  liefert  U bland:  „Die  drei  Lieder**, 


,,Dos  Goldschmieds  Töchterlein",  „Harald**,  ,,Der  Wirthin 
Töchterlein**,  „Graf  Eberstein*-,  „Der  Abschied**,  „Die 
drei  Brüder**  und  „Die  Ueberfahrt**.  Selbstversttodlich 
hat  auch  Herder,  der  feinfühlige  üebersetzer  fremder 
Nationalgesänge,  beigesteuert;  von  ihm  sind  „E^dward**, 
„Herr  Oluf**  und  ,, El  vershöh**.  Mit  einer  grösseren  Zahl 
von  Dichtungen  ist  Freiligrath  vertreten  durch  „Schwal- 
benmärchen**,  „Der  Edelfalk**,  ,,Der  Blumen  Rache**, 
,, Meerfahrt**,  „Bald  wenn  die  Biene  hier",  „Prinz  Eugen" 
und  j,Der  Mohrenfürst**.  Bndlich  ist  als  vielbenutzter 
Dichter  N.  Vogl  zu  nennen;*  von  ihm  sind  die  Texte 
,, Heinrich  der  Vogler**,  „Der  Gesang**,  „ Urgross vaters 
Gesellschaft**,  „Die  schwarzen  Augen**,  „Der  Schützling", 
„Hueska**,  „Am  Klosterbrunnen"  und  ,,Der  Mönch  zu 
Pisa**.  Für  kleinere  Compositionen  verwendete  Loewe 
eine  Anzahl  Rückert'scher  Gedichte,  so  zu  Op.  84,  ausser- 
dem „Des  fremden  Kindes  heiliger  Christ**,  ,JDes  Glocken- 
thürmers  Töchterlein**  und  ,, Kleiner  Haushalt**.  Ausser 
diesen  vielbenutzten  Dichtern  finden  wir  noch  Andere  mit 
nur  einzelnen,  aber  doch  bedeutenden  Balladen  und 
Liedern  vertreten,  so  z.  B.  A.  Grün  (,, Wiegenfest  zu 
Gent**  und  ,, Leiche  zu  St.  Just**),  Platen  („Pilgrim  vor 
St.  Just'*),  Zedlitz  („Nächtliche  Heerschau**),  Kopisch 
(„Heinzelmännchen**  und  „Nöck**),  Alexis  („Walpurgis- 
nacht**), Byron  (,, Hebräische  Gesänge**),  Strachwitz  („Der 
gefangene  Admiral**),  Simrock  (,, Zwist  und  Sühne**), 
Moerike  („Trommelständchen**)  und  Lenau  („Im  Frühling"). 
Daneben  begegnet  uns  auch  eine  Reihe  wenig  bekannter 
Namen  und  minderwerthiger  Dichtungen.  Verschiedene 
Loewe'sche  Balladen  verwenden  Stoffe  der  nordiscbeji 
Sage,  so  die  Herder^schen  Dichtungen  und  „Tom  der 
Reimer".  Das  biblische  Gebiet  finden  wir,  ausser  in  den 
Oratorien,  durch  die  „Hebräischen  Gesän^je**  xmd  durc^ 
Psalmen  vertreten,  während  Loewe  sich  dem  Volkslied  — 
entgegen  Roh.  Franz,  dem  Meister  des  lyrischen  Liedes 

—  fast  gar  nicht  zugewendet  hat. 

Das  Verhältniss  von  Dichtung  und  Musik  ist 
in    der  Regel    bei  Loewe   ein   sehr  inniges;    wo   er  also 
charakteristische,    abwechselungsreiche  Balladien   vor  sich 
hat,  ergibt  sich  wie  von  selbst  eine  grosse  Mannigfaltig- 
keit   der  Musik.      Es   dürfte  nicht  eben   zu  sagen   sem, 
dass  Loewe  gewisse  Stimmungen  bevorzuge  oder  dass  sie 
ihm   besonders  gelängen.     Wenn   aber  irgend  Etwas,   so 
ist  ihm   die  Darstellung   des  Lebens  der  Geisterwelt  von 
seiner    lieblichen    und    dämonischen  Seite    geglückt.     Da 
ist    die    leise,    wie    ein    Windhauch    verhallende    Stimme 
Erlkönigs,   da  hören  wir  das  Hüpfen  der  EHfen  im  Mon- 
denlicht     („Herr    Oluf**),     wir    vernehmen     dämonisches 
Pochen  („Der  späte  Gast**),  das  Rauschen  der  Waldmäd- 
chen in  den  Wipfeln  und  Quellen  („ELarald**),  das  Spiel 
und  Weissagen  der  Jungfrauen  auf  Elvershöh,  das  Weben 
vergangener  froher  Stunden  in  „Urgrossvaiters  Gesellschaft* , 
das   Hüpfen   der  Irrlichter,    das  Flüstern   der   auf  Rache 
sinnenden    Blumengeister,    das    heimliche    Rauschen    der 
Mummeln,  die  Glocken  der  Feenkönigin.    Wir  finden   bei 
Loewe  aber  auch   Töne  der  Leidenschaft,    wie   in   „Ed- 
ward**, —  des  heiligen  Friedens,  wie  in   „Spirito  santo^, 

—  unbekümmerter  Fröhlichkeit,  wie  im  „Schwalben- 
märchen**.  Es  ist  also  immerhin  ein  ziemliches  Gebiet 
in  der  Stufenleiter  menschlicher  Gefühle,  das  dem  Com- 
ponisten  eignet,  wenn  auch  freilich  seine  Leidenschaft 
häufig  keine  sehr  tiefe  ist. 

Der  Aufbau  der  Form  ergabt  sich  hauptsächlich 
aus  dem  Inhalt  der  Dichtungen.  Bei  einfacheren  Texten 
nähert  sich   die  Form   dem  volksthümlicfaen  Strophenlied 


679 


(„Der  Wirthin  Töchterlein«,  ,, Prinz  Eugen«,  „Die  Uhr"). 
Wo  aber  der  Text  Gelegenheit  bietet,  wie. im  „Archibald 
Douglas«,  sehen  wir  oft  ein  grossartiges  musikalisches 
Gebäude  entstehen.  An  die  Arie  und  dergleichen*  Formen 
schliesst  sich  Loewe  in  seinen  liedmässigen  Compo- 
sitionen  nicht  an. 

Aus  den  Werken  Loewe's  hebt  sich  zunächst  eine 
Zahl  seiner  Balladen  als  geschätztes  Bigenthun^  der  Ge- 
genwart und  voraussichtlich  unverlierbares  Gut  einer 
langen .  Zukunft  herauf.  .  Ihnen  jdürften  zuzuzählen  sein 
^Elvershöh",  pArchibald .  Douglas«,  „Edward«,  „Tom, 
der  Reimer«,  „Heinrich  der  Vogler«,  .  „Harald«,  „Die 
Leiche  zu  St.  Just«,  „Der  gefangene  Admiral«,  „Hueska«. 
Zunächst  ist  es  wohl  ein  gewisser  dramatischer  Zug  in 
den  Loewe'schen  Balladen,  der  unsere  Zeit  gerade  diesen 
Werken  des  Componisten  ein  grosses  Interesse  entgegen- 
bringen lässt,  diese  Zeit,  die  in  so  'merkwürdig  gegen- 
sätzlicher Weise  gerade  das  kleine  -  ^timmungslied  zu. 
ßeiner  höchsten  Ausbildung  brachte  und  die  doch  wie- 
derum -den  .nervenerschüttemdsten  dramatischen  Effecten' 
nachjagt.  Und  wiederum  ist  es  die  süsseste.  Melodie,  die 
uns  aus  diesen  Balladen  entgegentritt,  gerade  z.  B.  in 
der  berühmtesten,  „Ärchibald  Douglas«.  Es  ist  ein  Stück 
Romantik,  ein  Abglanz  Schubert'schen  Gesangsreichthums, 
der  in  diesen  Melodien  lebt,  und  in  anderen  Balladen 
zieht  uns  die  reiche  Tonmalerei,  der  wechselvolle  Aufbau 
der  Form  an.  Vor  Allem  aber  ünden  wir  überall  eine 
natürliche,  ungekünstelte-  Melodie  und  Harmonien,  die 
weder  durch  gesuchtes  Wesen  stören,  noch  durch  Ein- 
tönigkeit ermüden. '  All  diesen  Reich thum  lassen  die 
Lieder  vielfach  vermissen,  deshalb  ist  ein  grosser  Theil 
von  ihnen  in  Vergessenheit  gerathen.  Wie  sehr  Loewe's 
Erfindungsgahe  an  den  Text  gebunden  war,  und  wie  ihm 
der  Brunnen  der  Phantasie  erst  reichlich  quoll,  wo  sich 
ihm-  Gelegenheit  zu  musikalischer  Malerei  bot,  dafär  sind 
seine  Glaviercompositi.onen  ein  Beweis.  Die  interes- 
santeren unter  ihnen  sind  eine  Art  Programmmusik 
(Op.  96,  „Biblische  Bilder«:  „Bethseda^,  „Gang  nach 
Ehnmahus«,  „Martha  und  Maria«;  Zigeunersonate  Op.  107; 
vier  Phantasien  für  Pianoforte,  Op.  137:  „Der  Abschied 
des  Auswanderers  vom  Vaterland«,  „Meerfahrt  des  Aus- 
wanderers«, „Die  Prairie«,  „Die  neue  Heimath  des  Aus- 
wanderers«). Wo  er  aber  reine  Musik  bietet,  wie  in  seiner 
Sonate  Op.  41,  da  erscheint  uns  die  Erfindung  zu  dürftig. 
Auch  auf  dem  mehr  draipatischeü  Felde  des  Oratoriums 
und  der  Oper  hat  Loewe  kaum  bleibende  Erfolge  auf- 
zuweisen. Trotz  mancher  melodischen  Schönheiten  und 
gelungenen  Tonmalereien  stehen  diese  Schöpfungen  Loewe's 
dem  dramatischen  Pulsschlag  unserer  Zeit  zu  fern,  um 
noch  verstanden  werden  zu  können.  Es  möchte 'dies  be- 
fremden,  nachdem  wir  doch  oben  den  Loewe'schen  Bal- 
laden einen  gewissen  dramatischen  Zug  zugestanden. 
Allein  die  Hauptsache  ist  doch  auch  in  den  Balladen 
nicht  das  dramatische,  sondern  das  lyrische  Element,  wie 
ja  zwar  auch  in  den  oratorischen  Werken  dramatische 
Partien  vorkommet!,  aber  doch  nur  vereinzelt.  Immerhin, 
würde  Manches  aus  diesen  Compositionen  noch  höute  der 
Aufführung  werth  sein.  Insbesondere  .würden  z.  B.  die 
ganz  interessanten  -kleinen  Vocaloratorien  „Die  eherne 
Schlange«  und  „Die  Apostel  in  Philippi«  (für  Männer- 
chor) als  eine  werthvolle  Bereicherung  der  qualitativ 
sehr  dürftigen  Männerchorlitteratur  anzusehen  sein,  wenn 
sie  nur  freilich  nicht  so  tüchtige  Sänger  zur  Ausführung 
erforderten.  Loewe's  bekanntesten  und  früher  Öfters  auf- 
geführten Oratorien  sind  „Die  Zerstörung  Jerusalems«  und 
„Die  Siebenschläfer«. 


Loewe  muss  seiner  Richtung  nach  wohl  der  kleinen 
Reihe  rein  deutscher  Liedersänger  zugezählt  werden. 
Höchstens  ist  da  und  dort  ein  Anflug  an  den  leichten 
Fluss  und  die  Trivialität  der  italienischen  Melodie  zu 
.finden«  Ein  sogenanntes  nationales  Colorit.hat  er  seinen 
Compositionen  selbst  dort  nicht  leicht  zu  geben  versucht, 
wo  Gelegenheit  geboten  war,  wie  z.  B.  in  den  ^Hebräi- 
schen Gesängen«.  Am  Anfang  der  Romantik  stehend, 
hat  er  gleich  Schubert  in  der  Richtung  des  Liedes  neue 
Bahnen  gebrochen.  Der  Nachwelt  aber  ist  er  vor  Allem 
der  berufene  Gomponist  der  Bai|ade,  in  der  vorher  und 
später  bis  jetzt  ihm  kaum  Einer  gleichgekommen  ist,  und 
seine  Balladen  werden  es  vermuthlich  sein,  die  auf  lange, 
lange  Zeit  im  deutschen  Volke  seinen  Namen  fortleben 
lassen  werden. 


Biögrraphisches. 

Anton  Brückner.  ' 

(Eine  Ergänzung  zu .  der  in  No.  1—5  des  Jahrganges  1886 
des  „Musikalischen  Wochenblattes«  enthaltenen-  biographischen 

Skizze.) 

„Es  dürfte  wohl  nicht  oft  vorkommen,  dass  ein  be* 
deutender  Tondichter,  der  durch  mehrere  Jahrzehente  hin- 
durch ununterbrochen  auf  das  Fleissigste  und  im  grössten 
Stile  geschaffen,  erst  sein  sechszigstes  Lebensjahr  er- 
reichen muss,  um  über  die  Grenzmarken  8eine9  Heimaths- 
landes  auch  nur  genannt  zu  werden,  dann  aber  auch 
sofort,  und  zwar  durch  ein  einziges  Werk,  zum  gefeierten 
Mann  des  Tages  wird.  Beides:  die  langjährige  Igno- 
rirung  und  die  endlich  um  so  glorreichere  Anerkennung 
war  das  Loos  Anton  Bruckner's,  des  genialen  Wiener 
Symptionikers '  und  KircHencomponisten,  dessen  Name,  bis 
zur  Jahreswende  1884—1885  in  ganz  Deutschland  kaum 
gekannt,  nun  mit  Einem  Male  durch  den  sensationellen 
Erfolg  seiner  siebenten  Symphonie  (Edur)  in  Leipzig  und 
München  in  den  Mund  aller  Musiker  und  Musikfreunde 
kam.« 

Wörtlich  so  lautet  die  Einleitung  zu  dem  biographi« 
sehen  Artikel  über  Anton  Brückner,  welchen  der  Unter- 
zeichnete auf  Wunsch  des  Herausgebers  dieser  Fach- 
zeitung  zur  Eröffiiung  des  neuen  Jahrganges  1886  unsei'es 

!  „Musikal.  Wochenbl.«  schrieb,,  und  es  erscheint  wohl 
die  in  besagter  Einleitung  -constatirte  Thatsache  noch 
heilte  so  sehr  geeignet,  das  Interesse  aller  Musiker  und 
Musikfreunde  zu  erregen,  dass  ich  mir  gestatten  konnte, 
auf  meine  damaligen,  oben  citirten  Anfangsworte  hier 
nochmals  zurückzukommen.  Seither,  nämlich  seit  Arthur 
Nikisch  am  30.  December  1884  durch  die  glänzende 
Auffuhrung  der  Edur-Symphonie  in  Leipzig  Brückner  als 
Sympkoniker  gewissermaassen  neu  entdeckte,  imd  das 
Münchener  Publicum  wenige  Monate  darauf  —  gelegent- 

.  Hch  der  dortigen,  von  Hermann  Levi  geleiteten  Erst- 
aufführung am  10.  März  1885  —  der  sensationellen 
Leipziger  Entdeckung  geradezu  enthusiastisch  zustimmte, 
sind  fast  zwölf  Jahre  vergangen.  Was  sich  in  dieser 
langen  Zeit  am  Lebensabende  Bruckner's  Bedeutsames 
ereignet  —  und  es  war  meist  für  den  greisen  Compo- 
nisten höchst  Ehrenvolles  und  Erfreuliches,  so  sehr  ihm 
andererseits  ein  Theil  der  Kritik  die  Freude  an  den 
immer  grösseren  ESrfolgen  beim  Publicum  verbitterte  — , 
ist  zwar  den  Lesern  dieses  Blattes  aus  meinen  Wiener 
Musikbriefen  von  Fall  zu  Fall  bekannt  geworden,  es 
dürfte    aber    eine    zusammenhängende    Darstellung   jetzt 

51  ♦ 


680 


um  so  mehr  am  Platze  sein,  als  ror  Kursem  —  am 
11.  October  1896  —  der  Meister  zu  seinen  Vätern  ver* 
sammelt  worden,  und  nun,  da  wir  von  ihm  keine  neue 
Schöpiung  mehr  eu  erwarten  haben,  die  Möglichkeit  ge- 
geben, die  künstlerische  Bilanz  seinea  vielgepriesenen 
und  vielbestrittenen  Schaffens  zu  ziehen.  Eine  Möglich- 
keit, die  aber  noch  nicht  so  bald  in  die  von  des  Meisters 
Verehrern  so  heissersehnte  Wirklichkeit  übergehen  dürfte. 
Denn  so  lange  man  Brückner'^  Symphonien  und  Chor- 
werke nicht  ganz  genau  kennt  —  sei  es  durch  wieder- 
holte Aufföhrungen  oder  wenigstens  durch  gründliches 
Studium  der  betreffenden  Partituren  und  Qavierauszüge 
—  wird  man  über  diesen  höchst  individuell«!!  Titanen 
der  Töne  kein  entscheidendes  ürtheil  aussprechen  können. 
Am  wenigsten  berechtigt  ein  erstmaliges,  durch  keinerlei 
häusliche  Vorbereitung  unterstütztes  Hören  dazu:  ich 
spreche  hier  durchaus  aus  eigener  Erfahrung.  Wie  fremd 
bin  ich  anfangs  z.  B.  der  zweiten,  dritten,  selbst  der 
mir  jetzt  besonders  lieben  vierten  Symphonie  des  Meisters 
gegenübergestanden,  und  wie  habe  ich  mich  durch  Öfteres 
Hören  (und  nicht  zum  Mindesten  durch  wiederholtes 
Durchspielen  der  vortrefflichen  vierhändigen  Oavieraus- 
züge  mit  verstehenden  Partnern)  in  die  kühnen,  nicht 
mit  herkömmlichem  Maasse  zu  messenden  Schöpfungen 
endlich  eingelebt!  Doch  es  soll  in  nachfolgenden  Zeilen 
nicht  mehr  von  Beui*theilung  der  grossen  Bruckner'schen 
Tondichtungen  die  Bede  sein  —  wozu  wohl  wirklich  die 
unmittelbare  Gegenwart  noch  nicht  reif  ist  — ,  und  am 
wenigsten  kann  es  mir  beifallen,  gegen  irgend  Jemanden, 
über  Brückner  anders  Denkenden  (wie  ich  weiss,  sind  das 
noch  sehr  Viele)  irgendwie  zu  polemisiren.  Es  soll,  wie 
gesagt,  nur  das  rein  Thatsäehliche  aus  den  zehn  letzten 
Jahren  des  an  Ehren  und  Dornen  reichen  Bruckner'sehen 
Erdenwallens  den  Lesern  in  Erinnerung  gebracht  werden. 
Da  ist  nun  zunächst  des  mehr  oder  minder  erfolgreichen 
Rundganges  der  siebenten  Symphonie  in  £  durch  die 
verschiedensten  deutschen  und  ausserdeutsehen  Concert- 
Säle  zu  gedenken.  Vor  das  Wiener  Publicum  gelangte 
die  1883  in  Wien  geschaffene,  kurz  nach  Richard  Wag- 
ner*s  Tode  vollendete  und  mittelbar  durch  dieses  welt- 
erschüttemde  Ereigniss  angeregte  Symphonie  erst  am 
21.  März  1886,  und  zwar  auf  dem  Umwege  über  Leipzig, 
München,  Hamburg  und  andere  Musikstädte.  Die  Wiener 
Auffuhrung  war  die  erste  vollständige  einer  Bruckner'- 
sehen Symphonie,  welche  die  Philharmoniker  —  unter 
Hans  Richter's  Leitung  —  ihren  Stammabonnenten  in 
ihren  eigenen  Goncerten  zu  bieten  wagten,  und  der 
äussere  Erfolg  war  nicht  gerade  geeignet,  zur  Fortsetzung 
derartiger  Experimente  aufzumuntern.  Es  wurde  zwar 
die  neue  Symphonie  rauschend  applaudirt  und  Brückner 
nach  jedem  Satz  stürmisch  gerufen.  Aber  die  eigent- 
lichen Stammabonnenten  (darunter  freilich  viele  als  un^ 
musikalisch  bekannte  reiche  Leute,  die  nur  um  der4ieben 
Mode  Willen  diese  Goncerte  besuchen)  nahmen  schon 
nach  dem  ersten  Satz  —  ohne  nur  das  erhabene  Adagio 
abzuwarten  —  in  hellen  Schaaren  Reissaus,  sodass  das 
Finale  vor  arg  gelichteten  Bänken  spielte.  Dies  und 
eine  gnadenlos  vernichtende  Elritik  der  „Neuen  Fr.  Presse^ 
schüchterte  Hans  Richter  derart  ein,  dass  er  Brückner 
in  den  nächsten  vier  Jahren  im  Programm  der  Philhar^ 
monischen  Goncerte  vollkommen  unvertreten  Hess.  Allere 
dings  erklärte  er  sich  bereit,  Brückner 'sehe  Symphonien 
mit  seinen  Philharmonikern  in  von  anderer  Seite  veran- 
stalteten Goncerten  aufzufuhren.  So  geschah  es  1888  be- 
züglich der  vierten  („Romantischen''),  1889  bezüglich  der 


siebenten  Symphonie,  beide  Male  handelte  ea  sich  um 
Musikauffülürungen  des  Wiener  Akademischen  Wag- 
ner-Vereins, ohne  dessen  rastloses,  unentwegtes  Ein- 
treten für  Brückner  (auch  durch  wiederholte  Interpre- 
tationen am  Glavier  und  erläuternde  Vorträge  darüber) 
die  Sache  des  vaterländischen  Meisters  wahrscheinlich 
auch  in  Wien  rettungslos  verloren  geblieben  wäre. 

Der  glänzende  Besuch  jener  MusikaufiFÜhrungen  des 
Wagner^ Vereins,  sowie  der  enthusiastische  Beifall,  welchen 
die   in   denselben    gespielten  zwei  erwähnten  Bruckner'- 
sehen Symphonien  fanden  (die  „Romantische**  war  übri- 
gens   schon   1881    in    einem   Goncert    zum  Besten   des 
Deutschen  Schulvereins  erstmalig  von  den  Philharmonikern 
unter  Richter's  Leitung  mit  grossem    ephemeren   Erfolg 
aufgeführt   worden),    ermuthigten    den    eben    genannten 
Dirigenten,  nun  doch  einmal  wieder,   trotz  HansUck  und 
Gonsorten,    eine  ganze  Bruckner'sche  Symphonie  in  den 
Philharmonischen  Goncerten   selbst   zu    wagen.     Diesmal 
fiel  die  Wahl  auf  die  Richard  Wagner  gewidmete  Dritte 
in  DmoU,    welche   bisher  nur  in  einem  Wiener   Gesell- 
schaftsconcert  (16.  Decemher  1877)  von  Herbeck  vorge- 
schlagen,   aber,   da  dieser  den  Tag  des  Goncertes  nickt 
mehr  erlebte,    von  Brückner  (der  nie  das  Muater  ein^ 
GapeUmeisteni   gewesen)  selbst  dirigirt,    zur  AuSuhmag 
gekommen    war    und    sehr    getheilte   Wirkung    gemacht 
hatte.     Für  ihre  eigenen  Goncerte  erklärten  die  Phillla^ 
moniker  damals  —  nämlich  Mitte  der  siebziger  Jahre  — 
das  von  Riehard  Wagner  so  hochgehaltene  Werk*),  mit 
Ausnahme  eines  einzigen  Mitgliedes,  nach  einer  flüchtigen 
Probe    für    un  aufführ  bar;    die    eine    Stimme,    welche 
(allerdings  vergebens!)  ein  nochmaliges  sorgfliltigeres  Diircb- 
spielen  dringend  vorschlug  und  in  diesem  Sinn  genulen 
von  den  „übel  unterrichteten  an  die  besser  zu  unterrich- 
tenden CoUegen**    appellirte,    gehörte   dem    seither  nseh 
Budapest   übersiedelten    Meister   des    Violoncells,    Darid 
Popper.     Brückner   hat   diesen    ersten   ihm    von  einem 
hervorragenden  philharmonischen  Musiker  dargebrachten 
Beweis  des  Vertrauens  und  das  gleichzeitige  mannhafte 
Eintreten  für  ihn,  den  von  der  conservativen  Kritik  ver- 
vehmten  „  Anarchisten '^  (!),  Popper  nie  vergessen,  vi^mehr 
bei  jeder  neuen  Begegnung  seinem  muthigen  Fürsprecher 
in    schier    überschwänglicher    Weise    den     „glühendste 
Dank**  ausgedrückt.     Wie   konnte    es    auch    anders  sein 
bei  des  Meisters  bekannter  Gutherzigkeit,    seinem  schier 
engelreinen  Kindergemüth?!    Unsere  Philharmoniker  aber 
konnten  am  21.  December  1890  inne  werden,  wie  Unrecht 
sie  gethan,  Brückner 's  Dmoll- Symphonie  15  Jahre  vor- 
her,   als    das   Werk    neu    gewesen,'    einfach   zurück   za 
weisen.    Denn  diese  dritte  Symphonie  Bmckner's  erzielte 
nun    bei    dem    ständigen  Publicum  der  Philharmonischen 
Goncerte  einen  viel  grösseren  Erfolg,    als  die  doch  noch 
bedeutendere  und  grossartigere  in  Edur  bei  der  Wiener 
Erstaufführung  am   21.  März  1886.     Nur  wenige  Hörer 
verliessen   diesmal  vor  Binde  des  Ganzen  den  Saal,  und 
weit  herzlicher  und  einhelliger  erklang  nach  den  einzelnen 
Sätzen   der  Beifall.     Damit  war  eigentlich  erst  das   Eüs 
für  Brückner  in  Wien  gebrochen.     Denn  nun  erachteten 
es  Hans  Kichter  und  die  Philharmoniker  für  eine  EIhren- 
pfiicht,    den  Namen  Bruckner^s  nie  mehr  in  ihren  Gon- 
certen unvertreten    zu   lassen,    und    wurde    auch   seither 
jede  von  Richter  zur  Aufführung  empfohlene  Brückner*- 

*)  S.  36  des  Jahrganges  1886  des  „M.  W.**  findet  man 
in  der  ersten  Fortsetzung  des  biographischen  Brückner- 
Artikels  des  Bayreuther  Meisters  Aeusserungen  wörtlich  mit- 
getheilt. 


681 


sehe  Symphonie  nicht  erst  wie  früher  in  Bezug  auf  ihre 
konstlerische  Lehensf^higkeit  dnrchprobirt,  sondern  sofort 
aufs  Programm  gesetzt  Der  Name  Brückner  verbürgte 
von  jetzt  an  den  Herren  Musikern  ohne  Weiteres  den 
hohen  Ästhetischen  Werth,  eine  Auszeichnung,  welche 
bisher  von  den  Philharmonikern  nur  ganz  wenigen  her- 
vorragenden Zeitgenossen  eingeräumt  war,  vor  Allem 
natürlich  Brahms,  dann  etwa  DvoHk,  G-oldmark,  in 
neuester  Zeit  auch  Richard  Strauss.  Am  13.  December 
1891  wagten  sich  die  Philharmoniker  erstmalig  an  die 
in  ihren  Ecksätzen  wohl  kühnste  aller  Bruckner'schen 
Symphonien,  nämlich  die  bereits  1866  in  Linz  componirte 
(und  dort  1868  mit  ganz  unzureichenden  Kräften  auf- 
geführte) „Erste**  in  Gmoll,  und  wurde  das  Werk  auch 
diesmal  offenbar  noch  nicht  ganz  verstanden,  so  hatten 
doch  Adagio  und  Scherzo  entschieden  gewirkt,  und  die 
Symphonie  \a  ihrer  Totalität  den  Bespect  vor  ihrem 
Schöpfer  mächtig  erhöht.  Wenige  Tage  vorher  war 
Brückner  von  der  Wiener  Universität  als  Meister 
musikalischer  Wissenschaft  zum  Ehrendoctor  der  Philo^ 
Sophie  ernannt  worden,  welches  freudige  Ereig^iss  die 
gesammte  hiesige  Studentenschafl  mit  einem  Ehrencom- 
mers  feierte,  der  so  massenhaft  besucht  war  und  auch 
sonst  so  glänzend  ausfiel,  wie  ich  selbst  mich  keines 
Zweiten  erinnere  unter  den  Vielen,  welchen  ich  beige- 
wohnt. Der  damalige  Rector  magnificus  der  Wiener 
Universität,  Hofrath  Dr.  Exner,  sprach  auf  jenem  Com- 
mers  die  an  Brückner  gerichteten  bedeutsamen  Worte: 
„Wo  die  Wissenschaft  Halt  machen  muss,  wo  ihr  unüber- 
steigliche  Schranken  gesetzt  sind,  dort  beginnt  das  Reich 
der  Kunst,  welche  das  auszudrücken  vermag,  was  allem 
Wissen  verschlossen  bleibt.  Ich,  der  Rector  magni- 
ficu/s  der  Wiener  Universität,  beuge  mich  vor 
dem  ehemaligen  Unterlehrer  von  Windhag.* 

(Schluss  folgt.) 


Tagesgeschichte« 

Berichte. 

Leipzig.  Zwei  Orcbesterwerke,  die  öfter  in  den  groBsen 
Gewandhausconcerten  wiederkehren  und  stets  gern  ge- 
hört werden:  eine  Gdur-Symphonie  von  Haydn  (No.  23  der 
Breitkopf  &  Härtei'schen  Ausgabe)  und  Sohumann's  „Geno«* 
vefa^^Ouverture  zierten  das  Programm  des  7.  Ab onnemen t- 
concertes.  Von  der  3.  Orchestemammer.  einer  Rossini'schen 
Ouvertüre,  welche  gewöhnlich  dem  JBarbier  von  Sevilla**  alB 
Einleitung  dient,  ursprünglich  aber  für  eine  verloren  ge^n- 
gene  Oper  geschrieben  worden  sein  soll,  kann  man  dies  nicht 
behaupten,  denn  sie  ist  seit  1822  in  den  Gewandhausconcerten 
nicht  wieder  gespielt  worden  und  hätte  jetzt  erst  recht  ruhen 
können:  wenigstens  ist  kein  Grund  erfindlich,  weshalb  man 
durch  dieses  Gartenconcertstüok  einer  werthvoUeren  Oompo- 
sition  den  Platz  geraubt  hat  Hr.  Niki  seh  und  das  Orchester 
haben  dieser  Ouvertüre  aber  trotz  ihres  Strassengeruchs  eine 
nicht  minder  süperbe  Ausführung  zu  Theil  vrerden  lassen, 
als  den  Werken  von  Schumann  und  Haydn.  Ganz  ent- 
zückend, im  Menuett  dank  des  feinen  Verständnisses  des 
Hrn.  Nikisch  stellenweise  wie  eine  Novität  und  im  Schluss- 
satz infolge  des  seit  Jahrzehenten  endlich  nicht  mehr  über- 
hetzten Tempos  in  unverkürzter  Daseinsfreude  und  Schel- 
merei wirkte  die  Symphonie,  und  das  Publicum  kam  nach 
deren  Wiedergabe  nicht  eher  zur  Ruhe,  als  bis  das  Finale 
wiederholt  worden  war.  Gleich  stark  animirt.  ja  bee[ei8tert 
kann  man  saeen,  zeigte  sich  das  Publicum  aW  auon  noch 
an  anderer  Stelle:  den  Gesangvorträgen  der  Frau  Katharina 
Edel  aus  Dresden  gegenüber.  Schon  in  ihrer  Antrittsnum- 
mer, Recitativ  und  Arie  „0,  heilige  Nacht"  aus  „Feramors" 
von  Rubinstein,  durch  ihr  blühendes  Organ  und  ihre  aus- 
gesuchte  Gesangs-  und  Yortragskunst  das  freudigste  Auf- 


sehen erregend,  hat  die  Künstlerin  mit  ihren  späteren,  in 
hervorragendem  Grade  durch  feines  Kunstverständniss  und 
echte  Empfindang  sich  auszeichnenden  Liedervorträgen  das 
Auditorium  geradezu  enthusiasmirt,  in  welchen  Zustand  die 
sonst  so  kühlen  Gewaadbäusto  nur  in  seltenen  Ausnahme- 
fällen gerathen,  am  allerseltenst^i  Künstlern  gegenüber,  die, 
wie  Frau  Edel,  ihnen  vorher  ganz  unbekannt  waren.  Die 
Darbietungen  der  Frau  Edel  zeugten  nicht  blos  von  einer 
durchaus  musikalischen  Natur  und  einem  feinen  Instinct  für 
den  poeitischea  Gehalt  der  Vortragsobjecte,  sondern  waren 
auch,  was  wir  besonders  betonen,  gesanglich  absolut  unan- 
fechtoar,  denn  selten  ist  uns  eine  Stimme  vorgekommen,  die 
so  mühelos  und  gleichmässig  klangvoll  in  allen  Lagen  dem 
Munde  entquillt  und  deren  Ausbildung  so  unwiderleglich 
rühmlich  für  die  genossene  Methode  spricht,  wie  bei  Frau 
Edel,  einer  Schülerin  des  gegenwärtig  als  1.  Gesangslehrer 
am  'k.  Oonservatorium  zu  Dresden  wirkenden  Hm.  xfifert.  *) 
Frau  Edel  hat  sich  mit  ihrem  Debüt  im  Gewandhaus  eine 
sichere  Brücke  der  wärmstMi  Sympathien  zu  den  Herzen 
der  Besucher  dieser  berühmten  Ooncerte  gebaut  und  wird 
bei  jedem  Wiedererscheinen  freudigst  begrüsst  werden.  Gegen 
Frau  Edel  stand  der  andere  Solist  des  Abends,  der  Violon- 
cellist Hr.  Leo  Stern  aus  London,  in  seinet  Leistungsfähig- 
keit betHU^ tlich  zurück.  Wir  bedauern  dies  hauptsächlich  wegen 
des  neuen  Yiolonc^concertes  von  Dvorak,  von  welchem  wir 
eine  erschöpfendere  Wiedergabe,  als  neulich  im  Liszt-Ver- 
einsconcert,  gerade  im  Gewandhaus  zu  erleben  gehofft  hatten. 
Hr.  Stern  ist  dem  Violonoellpart  des  Werkes  aber  kaum 
besser  beigekommen,  als  Hr.  Prof.  Krasa.  Auch  ihm  gehen 
Grösse  und  Modulationsfahigkeit  des  Tons  und  die  rechte 
Innerlichkeit  des  Vortrags  in  bedenklichem  Grade  ab,  sodass 
man  nirgends  einen  tiefer  packenden  Eindruck  von  seinem 
Spiel  erhielt.  Durch  den  Umstand,  dass  Hr.  Stern  das  betr. 
Werk  in  London  unter  persönlicher  Leitung  des  Hm.  DvoHk 
zum  überhaupt  ersten  Male  öffentlich  gespielt  hatte,  waren 
Unsere  Erwartungen  aa&  Höchste  gespannt  gewesen:  um  so 
überraschender  war  die  Wirklichkeit  für  uns.  Hoffentlich 
bekommen  wir  das  Ooncert  an  derselben  Stelle  recht  bald 
noch  einmal  roa  Einem  unserer  einheimischen  Meister  oder 
Hrn.  Prof.  Becker  aus  Frankfurt  a.  M.,  der  die  Novität  eben- 
finils  in  seinem  Repertoire  hat,  in  mustergiltiger  Weise  zu 
hören.  F. 

Leidig.  Der  Kammermusik- Verein  eröffnete  seinen 
4.  Musikabend  mit  einem  neuen  Streichtrio  (Gdur)  von  Carl 
Goepfart,  Ausführende  waren  dieHH.  Löwenthal,  Klesse 
und  Haeen.  Das  Werk  gehört  nicht  gerade  zu  den  glück- 
lichsten Eingebungen  des  Gomponisten,  es  bewegt  sich  auf 
ziemlich  conventioneilen  Pfaden  und  weiss  von  Bedeutenderem 
Nichts  zu  erzählen.  Lebhaften  Beifall  &nd  S.  Jadassohn's 
Gmoll-Olavierquintett  Op.  126,  welches  vorigen  Winter  seine 
Erstaufführung  in  den  Gewandhaus-Kammermusiken  erlebte. 
Auch  diesmal  führte  der  Autor  den  Glavierpart  selbst  au&  und 
zwar  mit  grosser  Rüstigkeit  und  Energie,  in  gleicher  Weise 
spielte  Hri  Itef.  Dr.  Jadassohn  später  noch  drei  Stücke  aus 
seiner  kanonischen  Serenade  Op.  35.  Bei  der  Wieder^be  des 
Quintettes  wurde  er  von  den  HH.  Löwenthal,  Klesse, 
Schäfer  und  Hagen  wirksam  unterstützt.  Letztgenannter 
Herr  bewies  ausserdem  durch  den  Vortrag  von  Boccherini's 
Violonoellsonate  in  Adur  sehr  tüchtiges  solistisches  Können. 
Frl.  Elsa  Richter  sang  Lieder  von  Franz,  Schumann  und 
Rubinstein,  zeigte  sich  denselben  jedoch  nicht  gewachsen; 
die  Dame  hat  technisch  noch  Manches,  hinsichtlich  des  Vor- 
trages noch  sehr  Vieles  zu  lernen.  Vor  Allem  möge  sie  das 
übermässige  Hervorheben  betonter  Silben  Vermeiden;  durch 
diese  Angewohnheit  wurde  hauptsächlich  das  Franz'sche  „Ln 
Rhein,  im  heiligen  Strome"  schwer  ^;e8chädigt.  Scandiren 
und  Declamiren  sind  verschiedene  Begriffe,  blosser  Nachdruck 
ist  noch  lange  nicht  Ausdruck. 

Im  5.  Symphonieooiicert  des  Winderstein-Orchesters 
brachte  Hr.  Gapellmeister  Winderstein  eine  Suite  eigener 
Composition  zur  Aufführung.  Das  Werk  ist  sehr  geschickt 
aufgebaut  und  effectreich  ii^rumentirt,  aber  freilich  nicht  in 

*)  Dieser  ausserordentliche,  von  keiner  Seite  bestrittene 
Erfolg  der  Frau  Edel  war  die  beste  Antwort  auf  die  schmäh- 
lichen, tendenziös  auf  eine  vollständige  Discreditirung  des 
Hrn.  Iffert  als  Gesangsbildner  abzielenden  Angriffe,  mit  wel« 
eben  vor  einiger  Zeit  ein  Schüler  desselben  der  Dankbarkeit, 
welche  er  und  seine  damalige  Braut  utid  nunmehrise  Frau 
dem  ehemaligen  Lehrer  schuldeten,  öffentlich  Ausdruck  geben 
zu  sollen  memte. 


682 


demselben  Maasise  warm  empfunden.  Auch  scheint  die  An- 
wendung grosser  orchestraler  Mittel  oftmals  mehr  durch  Vor- 
liebe für  äusseren  Glanz,  als  durch  den  Gang  der  themati- 
schen Entwickelung  veranlasst.  Wenn  es  gilt,  die  einzelnen 
Theile  abwägend  zu  bewerthen ,  so  gebührt  sicherlich  dein 
„Zwischenspiel**  der  Yorzup^.  Mit  der  Interpretation  des 
1.  Satzes  aus  Beethoven's  Yiolinconcert  hatte  sich  ,Hr.  Xiud- 
wi^  Lauboeck  eine  sehr  gewichtige  Aufgabe  gestellt,  die 
er  in  achtunggebietender  Weise  löste.  Obwohl  es  ihm  noch . 
nicht  gelang,  den  ganzen  vollen  Reichthum  dieser  Musik  er- 
schöpfend cUirzulegen,  so  zeigte  er  doch  überall  geistige  Reg- 
samkeit und  erfreuliches  Streben  nach  plastischer  Ausgestal- 
tung. Technisch  war  Hr.  Lauboeck  wohlgerüstet,  .und  die 
Edelart  seiner  Tongebung  verdient  besonoers  gerühmt  zu 
werden.  Der  junge  Künstler  spielte  weiterhin  noch  ein  Ada- 
gio von  H.  Sitt,  sowie  das  „Perpetuum  mobile*'  von  F.  Ries 
und  bekundete  auch  damit  sein  schönes,  sorglich  gepflegtes 
Talent.  Die  Leistungen,  welche  das  Orchester  an  diesem 
Abende  bot,  sind  —  aogesehen  von  einigen  kleinen  Zufällig- 
keiten —  als  vortrefiPliche  zu  bezeichnen. 

F.  Wilfferodt. 

Leipzig.  Die  4.  geistliche  Musikaufführung  in 
der  Plagwitzer  Kirche  beschränkte  sich  —  wegen  Er- 
krankung des  trefflichen  Oantors  Hrn.  Zilling  —  auf  Vor- 
träge von  Solisten.  Als  solche  waren  zwei  Kräfte  gewonnen 
worden,  welche  in  unserer  Stadt  allseitig  geschätzt  sind: 
Hr.  Violoncellvirtuos  Oeore  Wille  und  Hr.  Concertsänger  C. 
Müller  (Tenor).  Ueber  des  Ersteren  Kunst  noch  ein  be- 
sonderes Wort  zu  Verlierern,  würde  uns  überflüssig  erscheinen, 
wenn  es  uns  nicht  geradezu  ein  3edürfniss  wäre,  unserer 
Bewunderung  für  den  herrlichen  beseelten  Ton  und  die 
wunderbar  geklärte  Technik  des  Künstlers  an  dieser  Stelle 
besonderen  Ausdruck  zu  geben.  Vollendeteres,  als  wie  es 
durch  Hrn.  Wille  in  dem  „Abendlied*'  von  Schumann  und 
dem  Adagio  aus  der  Locatelli'schen  Sonate  zum  Ausdruck 
'kam,  ist  schlechthin  undenkbar.  Hr.  Müller  brachte  die 
bekannte  „Paulu8**-Gavatine  .Sei  getreu  bis  in  den  Tod**  — 
hierin  durch  Hm.  Willets  VioloncelTbegleitüng  trefin.ich  unter- 
stützt —  und  „Erwach  zu  Liedern  der  Wonne"  von  Händel 
mit  kernigem,  warmem  Ausdruck  zu  schönster  Wirkung. 
Beide  Künstler  fanden  in  Hm.  Organisten  Paul  Gerhardt 
einen  Begleiter,  wie  sie  sich  ihn  feinsinniger  nicht  wünschen 
konnten.  Trug  dieser  daher  bei  den  genannten  Vorträgen 
schon  einen  wesentlichen  Theil  zur  G^esunmtwirkung  bei,  so 
stellte  er  als  Solist  geradezu  grandiose  Leistungen  hin. 
Prächtig  kamen  da  die  Contraste  der  Dmoll-Sönate  von  Guil- 
mant  —  welche  allerdings  einige  Kürzungen  vertrüge  — 
und  in  dem  Pastorale  und  Fuge  über  GADE  von  Fiutti- 
zur'  Geltung!  Eine  ganz  besondere  Freude  wird  aber  Hr. 
Gerhardt  gewiss  Jeoem  durch  seine  Orgelübertragung  der 
„Hirtensymphonie''  aus  dem  Weihnachtsoratorium  von  Bach 
bereitet  haben.  Ist  es  ihm,  in  engster  Anlehnung  an  das 
Original,  hierin  doch  vorzüglich  gelungen,  den  so  wonnig 
lieblichen  Ton  dieser  Weihnachtaidylle  auf  seinem  Listrnment 
wiederzugeben!  Freilich  erfordert  der  Vortrag  auch  einen 
Meister,  wie  er  sich  für  uns  mit  dem  Namen  Gerhardt  von 
selbst  verknüpft.  — n — 

Concertumschau. 

Bern.  1.  Abonn.-Conc.  der  Musikgesellschaft  (Dr.  Mun- 
zinger):  4.  Symph.  v.  Schumann,  „Preciosa"-Ouvert.  v.  Weber, 
„Au  Village**  a.  den  „Scönes  pittoresques"  v.  Godard,  Cia- 
viervorträge des  Hm.  Siloti  (Esdur-C9nc.  v.  Beethoven,  Etüde 
V.  Arensky  etc.). 

Boston,  l.  Gonc.  des  Kneisel-Quart.  (HH.  Kneisel,  Roth, 
Svecenski  u.  Sdiroeder  unt.  Mitwirk.  der.  HH.  Kra£^,  Ondri- 
cek,  Zäch  u.  Schulz) :  Streichoct.  v.  Mendelssohn,  Streichquar- 
tette V.  Haydn  (Ddur)  u.  Dvof&k  (Op.  105). 

Bristol.  9.  Musical  Festival  unt.  Leit.  des  Hrn.  G.  Riseley 
voml4.— 17.  Oct.:  1.  Conc.  -Elias**  v.  Mendelssohn.  (Solisten: 
Damen  Albani,  Wilson  u.  W^tting,  Master  F.  Gardner  u.  HH. 
B.  Smith  u.  Black.)  2.  Conci  2.  Symph.  v.  Br ah  ms,  Ouver- 
türen V.  Beethoven  (No.  8  zu  „Leonore"),  W.  Macfarren 
(„Othello**),  D  vof-äk  („Caraeval**)  u.  Wagner(„ Tannhäuser**), 
Fdur-Rhaps.  v.  Liszt,  Ode  „Biest  Pair  of  Sirens"  v.  H.  H. 
Parry,  Chorballade  „Sir  Patric  Spens"  v.  Pearsall,  Trauer- 
marsch u.  Schlussscene  (Frl.  Malten)  a.  der  „Götterdämme- 
rung** V.  Wagner,  G'csangvorträge  des  Frl.  Malten  und  des 
Hm.  B.  Smith.  8.  Conc.  6.  Symph.  v.  Beethoven,  Ouvertüre 
„L[i  Memoriam**  v.  A.  SuUivan,  Requiem  v.  Gounod,  1.  u. 


2.  Theil  der  „Schöpfung**  von  Haydn,  Hymne  f.  Sopransolo 
(Frau  Albani),  Chor  ü.  Orch.  v.  Mendelssohn.  (Solisten:  Da- 
men Albani  u.  Witting.  u.  HH.  Lloyd  u.  Black.)  4.  Conc. 
D  moll-Örchestersuite  v.  E.  Ger  man,  Ouvertüren  von  Schu- 
mann (pManfred**),  Wqber  („Oberen**)  Und  H:  Mac-Cunn 
(„Land  of  the  Mountain  and  the  Flood**),  Dmoll-JRhaps.  von 
Liszt,-  Cant.  ^Hymn  before  Sunrise**  v.  P.  N.  Miles  (Hr.Bis- 
pham),  Vorspiel  u.  „Isoldens  Liebestod**  a.  „Tristan  und  Isolde** 
(Frl.  Malten),  Sohmiedelieder  a.  „Siegfried**  (HH.  ß.  Davies  u. 
B.  Smith),  „Walkürenritt**,  „Feuerzanber**  u.WoUn's  Abschied 
a.  der  „Walküre**  (Frl.  Malten  u.  Hr.  Bi8pham)v.  Wagner,  „Tx>- 
reley**  v.  Liszt  (Frl.  Malten).  5.  Conc.  Ein  deutsches  Re- 
quiem V.  Brahms  (Solisten:  Frl.  E.  PaUiser  u.  Hr.  Black), 
örator.  „Job**  v.  H.  H.  Parry  (Solisten:  Master  F.  Gardner  u. 
HH.  B.  Davies,  Greene  u.  Worlock)',  Esdur-Orgelconcert  v. 
E.  Protttr  (Hr.  Riseley).  6.  Conc.  „Meistersinger**-Vor8piel 
V.  Wagner,  Orchesterballade  „Helen  of  Kirkconnell*'  von 
Somervell,  „The  Golden  Legend**  v.  A.  Süll i van  (Solisten: 
Frls.  E.  Palliser  u.  Wilson  u.  HH.  Lloyd,  Wills  u.  Black), 
Rhapsodie  f.  Altsolo  (Frl.  Witting),  Männerchor  u.  Orch.  v. 
Branms,  Introd.  u.  2.  Act  a.  dem  „Fliegenden'Holländer**  v. 
Wagner  (Solo:  Frl.  Palliser),  dramat.  Scene  ),Siddartha**  v. 
J.  L.  Roeckel  (Solo:  Hr.  Black),  Lohengrin's  Abschied  aus 
„Lohengrin**  v.  Wagner  (Hr.  Lloyd).  7.  Conc.  „Mes^as*'  v. 
Händel.  (Solisten:  Damen  Albani  u.  Wilson  u.  HH.  Lloyd  u. 
Black.) 

Brüssel.  Conc.  des  Hm.  Colonne  m.  seinem  Orch.  a.  Paris 
am  18.  Oct.:  Symph.  fant.  u.  Bruchstücke  a.  „La  Damnation 
de  Faust**  v.  Berlioz,  symph.  Dicht.  „La  Nuit  et  TAmoor" 
V.  A.  Holmös,  Balletmusik  a.  „Le  Cid**  v.  Massenet  u.  a. 
„Ascanio**  von  Qaii^t-Saöns,  Bruchstücke  a.  „Psycho**  von 
C.Franck  u.  a.  „Castor  und  Pollux**  v.  Rameau-Gevaert, 
Seren,  a.  „Impressions  d*Italie**  v.  G.  Chqkrpentier,  2.  Vio- 
loncellconc.  v.  Rubinstein  (Hr.  M.  Loevensohn).  —  PopuL 
Gonc.  des  Hm.  Dupont  im  k.  Monnaie-Theater  unter  Leitung 
u.  pianist.  Mitwirk,  des  Hrn.  Saint-SaSns  mit  Werken  von 
demselben :  2.  Symph.,  Suite  algör.  (unt.  Leit  des  Hrn.  Dupont), 
Ballade  „La  Fiancte  du  Timbalier**,  Variationen  über  eis 
Thema  v.  Beethoven  f.  zwei  Claviere  u.  Scherzo  Op.  87  £ 
do.  (HH.  Saint-Sa&ns  u.  de  Greief),  Chanson  florentin^  a.  ^As- 
canio**  u.  Lieder,  ges.  v.  Frl.  Höglon  a.  Paris. 

Büekeburg.  1.  Symph.-Conc.  der  Hofcap.  (Prof.  SaJok): 
Ddur-Symph.  v.  Brahms,  „Les  Pr61udes**  vi  Liszt,  „Hebri- 
den^-Ouvert.  v.  Mendelssohn,  Violin  Vorträge  des  Hm.  Stauffer 
a.  Cöln  (Dmoll-Conc.  v.  Vieuxtemps  u.  Introd.  u.  Rondo  ca- 
pricc.  V.  Saint-SaÖns). 

Chrlstiania.  2.  Conc.  des  Musikver.  (Holter):  4.  Symph. 
v.  Beethoven,  drei  Orchesterstücke  a.  de!r  Musik  zu  „Sigurd 
Jorsalfkr**,  „Der  Bergentrückte** .  f.  Baritonsolo,  Streichorch. 
u.'  Hom,  „Henrik  Wergeland**  f.  Baritonsolo  m.  Orchester  u. 
Lieder  m.  Clav.  v.  Edv.  Grieg  (unt.  Leit  des  Comp.  ii.  sollst. 
Mitwirk,  des  Hm.  Lammers),  Conc.  f.  Streichorch.,  zwei  oblig. 
Violinen- u.  oblig.  Violonc.  v.  Händel  (Solisten:  HH.  Behn, 
Lanse  u.  Lindeman). 

DutsbUFg.  2.  Abonn.-Conc.  des  Gesangver.  (Grüters)  m. 
Schumann 's  „Faust**-Scenen  unt.  solist.  Mitwirkung  des  FrL 
Wölffel  a.  Würzburg,  der  Frau  Craemer-Schleger  a.  Düssel- 
dorf ü.  der  HH.  Rogmans  a.  Amsterdam,  Büttner  a.  Coburg 
u.  Fenten  a.  Düsseldorf.  —  Künstlerabend  desselben  Vereins 
am  16.  Nov.  unt.  Mitwirk,  der  obengen.  Solisten  u.  des  Vio- 
linisten Hrn.  Stauffer  a.  Cöln:  „Spanisches  Liederspiel**  von 
Schumann,  Soli  f.  Ges.  v.  Brahms  („Liebestreu**),  Corne- 
lius („Erwachen**  a.  den  „Brautliedem**),  Ries  („Die  blauen 
Frühlingsaugen**),  Leschetizky  („Mittag^szauber**),  H.  Wolf  f 
(„Der  Musikant**),  de  Lange  („Gluthen^),  C;  vanOosterzu 
(Tannhäuser-Lied),  Lassen  („Die  Rosen  von  Jericho**)  q.  A. 
u.  f.  Viol.  V.  Vieuxtemps  (Dmoll-Conc.)  u.  C.  Saint-Sa3ns 
(Rondo  capricc.). 

Graz.  1 .  Orch.-Conc.  des  St^ermärk.  Musikver.  (D^ner) : 
Dmoll-Symph.  v.  Volkmann,  „Euryanthe**-Ouvert.  v. Weber, 
Cdur-Seren.  f.  Streichorch.  v.  R.  Fuchs,  „Gesangsscene*'  für 
Viol.  V.  Spohr  (Hr.  Lorenz). 

Hanau.  1.  Conc.  des  Oratorien ver.  (Dr.  Limbert)  unter 
Solist.  Mitwirk,  der  Frls.  Schaeffer  a.  Frankfurt  a.  M.  a.  Co- 
quot  V.  hier,  der  Frau  Grill  v.  hier  u.  der  HH.  Leuchter  u. 
Wilhelm  a.  Frankfurt  a.  M.  u.  Wassmuth  v.  hier:  „Rötni- 
sche Leichenfeier**  u.  „Schön  Ellen**  v.  Bruch,  „Der  Rose 
Pilgerfahrt**  v.  Schumann. 

Hlldesheim.  Auffiihr.  v.  Haydn's  „Schöpfung**  unt.  Leit. 
des  Hm,  Prof.  Nick  u.  Solist.  Mit  wirk,  des  Frl.  Manch  aus 
Frankfurt  a.  M.  u.  de^  HH.  Grahl  u.  Rolle  a.*  Berlin  am 
27.  Nov.    („Unter  den  solistischen  Leistungen**,-  schreibt  man. 


68S 


„gebührt  die  Palme  Frl.  Aona  Münch  aus  Frankfurt  a.  M., 
welche  die  beiden  Partien  des  Gabriel  und  der  Eva  mit  wahr- 
haft künstlerischer  Individualisirang  darbot,  sodass  die  Herzen 
weit  erschlossen  wurden.  Die  beiden  Arien  »Nun  beut  die 
Flure  und  »Auf  starkem  Fittige  schwinget  siehe  überboten 
Alles,  was  wir  jemals  hier  gehört  haben,  da  fühlten  wir  die 
ganze  Göttlichkeit  der  Kunsf ) 

Leipzig.  Grieg- Abend  am  4.  Dec,  veranstaltet  vom  Pia*- 
nisten  Hrn.  Eronke  a.  Dresden  unt.  Mitwirk,  der  HH.  Scheide^ 
mantel  (Ges.),  ßachmann  (Clav.)  u.  Petri  (Viol.)  v.  ebendaher, 
sowie  J.  Klengel  v.  hier  (Violonc):  Sonaten  f.  Clav.  u.  Viol. 
Op.  46  u.  f.  Clav.  u.  Violonc,  Romanze  m.  Variat.  f.  zwei  Cla- 
viere,  Lieder  „Herbststurm ",  „Ein  Schwan",  „Du  bist  der 
junge  Lenz**,  „Was  ich  sah",  „Dank**,  „Zur  Johannisnacht** 
u.  (als  Zugabe)  „Ich  liebe  dich**  u.  Claviersoli  Französische 
Seren.,  „Papillon",  Noct.,  Tanz  der  Zwerge,  „An  den  Früh- 
ling** u.  eine  Zugabe  v.  Edv.  Grieg.  —  1.  Aufführung  der 
Leipziger  Mozart-Gemeinde:  Gmoll-Streic^quint.,  Adur-Qüart. 
f.  FL,  Viol.,  Bratsche  u.  Violonc,  Gesangsoli  „Die  ihr  der 
TJnermesslichen**,  „Abendempfindung**,  „Traumbild**  u.  „Ein- 
sam ging  ich**  u.  Cdur-And.  f.  Fl.  v.  Mozart.  (Ausführende: 
Frl.  Haussmann  [Ges.]  u.  HH.  Roesger  [Clav.],  Löwenthal,  Ka- 
lischer, Klesse,  G.  SchlemüUer  u.  Hagen  [Streicher],  sowieFischer 
[Fl.].)  —  8.  Beethoven- Vortrag  des  Hrn.  Bertrand  Roth  aus 
Dresden:  Ciaviersonaten  Op.  109,  110  u.  111.  —  2.  Richard 
Wagner- Abend  des  Winderstein-Orch.  (Winderstein):  Ouver- 
türen zum  „Fliegenden  Holländer**  u.  zu  „.Tannh&user**,  Hul- 
digungsmarsch, Fragmente  a.  „Parsifal**  u.  den  „Meistersin- 
gern**, „Albumblatt**  f.  Viol.  v.  Wagner-Wilhelmj  (Hr. 
Franke),  Largo  v.  Handel,  zwei  Ungar.  Tänze  v.  Brahms, 
„Im  Herbst**  f.  Harfe  v.  Thomas.  —  2.  Concert  des  Böhm. 
Streichc^uartetts  der  HH.  Hoffmann,  Suk,  Nedbal  u.  Wihan 
unt.  Mitwirk,  des  Hrn.  Prof.  Jiranek  a.  Prag  (Clav.):  Streich- 
quartette V.  Schumann  (Fdur)  u.  Beethoven  (Op.  59,  No.  2), 
HmoU-Clav.-Violinson.  v.  O.  Nedbal.  —  Extraconcert  des 
Liszt-Ver.  am  7.  Dec  m.  Ciaviervorträgen  der  Frau  Menter 
(DmoU-Tocc.  u.  Fuge  v.  S.  Bach-Tausig,  Sonate  Op.  109  v. 
Beethoven,  „Erinnerung  an  Hapsal**  v.  P.  Tscha'ikowsky, 
„Elfentanz**  v.  Sapellnikoff,  „Trepak**  von  Rubinstein, 
„Tannhäuser**-Ouvert.  v. Wagner- Li szt  etc.).  —  Liederabend 
der  Frau  Finkenstein  am  7.  Dec.  m.  Compositionen  v.  Cal- 
dara,  Paisiello,  Rubinstein  („Es  war  ein  alter  König**,  „Die 
Waldhexe**  u.  „Es  blinkt  der  Thau**),  Schubert,  Schumann, 
Brahms  („Immer  leiser**),  Franz  („Sterne  mit  den  goldnen 
Füsschen**),  Fesca,  H.  Hütte r  („Heimliche  Liebe**),  E.  Nevin 
(„An  dem  reinsten  Frühlingsmorgen**),  Massenet  („Oeuvre  tes 
yeux  bleus**)  u. Weber.  —  4.  Philharm.  Conc.  der  Winderstein- 
Gap.  (Motu  a.  Carlsruhe):  7.  Symph.  v.  Beethoven,  „Siegfried- 
Idyll"  u.  „Meistersinger**- Vorspiel  v.  Wagner,  Ouvertüre  zu 
„Benvenuto  Cellini**  v.  Berlioz,  Ballet-Suite  v.  Gluck-Mottl. 

—  Conc.  des  Pianisten  Raoul  Eoczalski  am  9.  Dec :  „Les  Prö- 
ludee**  V.  Liszt,  Claviersoli  v.  Chopin  (EmoU-Conc.  u.  Hmoll- 
Son.),  Schumann  („Camaval**)  u.  Liszt  (Ernani**-  u.  „Rigo- 
letto** -Paraphrasen).  —  8.  Abonn.-Conc  im  Neuen  Gewand- 
haus (Nikisch)  m  HändePs  „Saul**  unt.  solist.  Mitwirk,  des 
Frl.  Geyer  a.  Berlin,  der  Frau  Wilhelmj  a.  Wiesbaden ,  der 
Frls.  Bratanitsch  a.  Wien  u.  Handke  v.  hier  und  der  HH. 
Carlen  a.  Dresden,  Fischer  v.hier  u.  Sistermans  a.  Frankfurt  a.M. 

—  Abendunterhaltungen  im  k.  Conservat.  der  Musik:  27.  Nov. 
Ciaviertrio  v.  Hrn.' Wegner  a.  Hamburg  (Schüler  der  Anstalt) 
=:  der  Componist  u.  die  *HH.  Schumacher  a.  Hamburg  und 
Wittenbecher  a.  Weissenfeis,  HmoU-Clavierconc,  2.  u.  S.  Satz, 
v.  Hummel  =  Hr.  Dietsch  a.  Gera,  9.  Violinconc  v.  Spohr  = 
Hr.  Neumann  a.  Dresden,  GmoU-Concertstück  f.  Ciavier  v. 
Reinecke  =:  Frl.  Rosenberg  a.  Odessa,  Flötensoli  v.  Spohr 
(Adagio)  u.  Hngues  (Capriccio)  =  Hr.  Feldweg  a.  Leipzig, 
AmoTl-ulavierconc,  1.  Satz,  v.  Hummel  =:  Frl.  Neumann  a. 
Samara.  1.  Dec.  Phantasiestücke  f.  Pianof.  u.  Viol.  Op.  73 
V.  Schumann  =  Frl.  Willson  a.  Nottingham  u.  Hr.  Nolte  a. 
Rotterdam,  Andante  u.  Rondo  a.  einem  Violinduett  v.Viotti, 
vorgetragen  v.  22  Damen,  Soloviolinen  =  Frls.  Rhode  a.  Leip- 
zig u.  Schneider  a.  Elberfeld,  Lieder  „Die  Rose**  von  Spohr, 
„Marion würmchen**  v.  Schumann  und  „In  der  Fremde**  von 
W.  Taubert  =:  Frl.  Portaszewicz  a.  Leipzig,  Ciaviertrio  v, 
Ilrn.  Neu  mann  (Schüler  der  Anstalt)  aus  Prossnitz  =  HH. 
Moerike  a.  Crailshain,  Guhlka  a.  New-Tork  u.  Krasselt  aus 
ßaden-Baden,  Lieder  v.  P.  Umlauft  (Lied  des  Harfenmäd- 
chens), Brahms  („Wie  bist  du,  meine  Königin**)  u.  Rubin- 
stein („Neue  Liebe**)  =  Frl.  Meisch eider  aus  Leipzig,  »^^^ 
Nidrei**  f.  Violonc  v.  Bruch  =  Frl.  Wolfrum  aus  Leipzig, 
Ciaviertrio  Op.  97  v.  Beiethoven  =:  Frl.  Brünig  a.  Herzberg 
u.  HH.  Schumacher  u.  Wünsche  a.  Plauen  i.  V. 


Liverpool.  I.  Conc.  der  Philharm.  Society  (Co wen): 
7.  Symph.  v.  Beethoven,  Ouvertüren  v.  Mozart  u.  Wagner 
(„Der  fliegende  Holländer**),  Courante  a.  „Ravenswood**  von 
A.  C.  Mackenzie,  1.  Violinconc.  v.  Bruch  (Frau  Hall6).  — 

1.  Ladies*  Conc  der  Orchestral  Society  (Rodewald):  6.  Symph. 
V.  P.  Tscha'ikowsky,  Ouvert.  zu  „Richard  III. **  v.  E.  G.er- 
man,  Ungar.  Marsen  v.  Berlioz,  Violin  vortrage  des  Hrn. 
Brodsky. 

London.  CrystalPalace-Concerts  (Manns):  No.  1.  5.  Sym- 
phonie V.  Beethoven,  Ouvertüren  v.  Weber  und  St.  Bennett, 
Solovorträge  der  HH.  McGuckin  (Ges.,  Werbelied  u.  Preislied 
a.  den  „Meistersingern**  v.  Wagner)  u.  J.  Kiengel  (Violonc, 
Conc.  V.  Klughardt,  Berceuse  v.  Godard  u.  Tarantella eig. 
Comp.).  No.  2.  4.  Symph.  v.  Schumann,  „Othello**-Ouvert.  v. 
W.  Macfarren,  Balletsuite  „Mlada**  v.  Rimsky-Korsakow, 
Solovorträge  der  Frau  Brema  (Ges.)  u.  des  Frl.  M.  EUiot  (Clav., 
Esdur-Conc.  v.  Beethoven,  Solostücke  v.  Liszt  und  Pade- 
rewski).  No.  3.  Symph.  pathöt.  v.  P.  Tschai'kowsky, 
symphon.  Vorspiel  „Amooss  oder  Hammer**  v.  W.  Wallace, 
Solovorträge  des  Frl.  Christie  (Ges.,  u.  A.  „Alcestis**  von 
R.  St  eggall)  u.  des  Hrn.  Sarasate  (Viol.).  —  1.  Hans  Rich- 
ter-Conc:  „Les  Pr61udes**  v.  Liszt,  „Egmont** -Ouvertüre  v. 
Beethoven,  „Siegfried-Idyll**,  Huldigungsmarsch  und  Einleit. 
zum  3.  Act  der  „Meistersinger**  v.  Wagner,  Scherzo  capricc. 
V.  Dvof&k.  —  Recital  der  HH.  E.  Ysaye  (Viol.)  u.  Delafosse 
(Clav.)  am20.Oct.:  Clav.- Violinsonaten  v.  Saint-Saöns  (No.  2) 
u.  Raff  (chromatique),  Concertstücjk  f.  Viol.  v.  F.  Rasse.  — 
Concerte  des  Hrn.  Colonne  a.  Paris:  No.  1.  Reformations- 
symph.  V.  Mendelssohn,  Jubelouvert.  v.  Weber,  Bruchstücke 
a.  „H6rodiade**  v.  Massenet  u.  a.  „Faust's  Verdamtnung**  v. 
Berlioz,   Berceuse  a.  „Jocelyn**  v.  Godard,   Seren,  a.  „Im- 

Sressions  d'Italie**  v.  G.  Charpentier  (Violoncellsolo:  Hr. 
taretti),  Gesangvorträge  des  Frl.  Pregi  a.  Paris.  No.  2. 
Symph.  fantast.  v.  H.  Berlioz,  Bruchstücke  a.  „Psycho**  v. 
C.  Franck,  a.  „Scönes  alsaciennes**  v.  J.  Massenet,  a.  „As- 
canio**  v.  Saint- Säen s  u.  a.  den  „Einderscenen**  v.  Schumann- 
Godard,  Fdur-Clavierconc  v.  E.  Schutt  (Hr.  M.  Hambourg). 
No.  3.  Orchestersuite  „Roma**  v.  G.  Bizet,  Bruchstücke  a. 
„Callirhoö**  von  C.  Chaminade,  „La  Nuit  et  TAmour**  von 
Augusta  Holmes,  „Walkürenritt**  v.  Wagner,  Bruchstücke 
a.  „Samson  und  Dalila**  v.  Saint-Saöns  (Soli:  Frau  Fisk  u. 
Hr.  Vergnet),  Solovorträge  des  Hrn.  Vergnet  („Le  Repos  de 
la  Sainte  Familie**  v.  Berlioz)  u.  des  Hrn.  M.  Loevensohn 
(Violonc,  Conc.  v.  Saint-Saöns).  No.  4.  5.  Symphonie  v. 
Beethoven,  Balletmusik  a.  „Henri  VIII.**  von  Saint-Saöns, 
Vorspiel  zu  „Parsifal**  v.  Wagner,  zwei  Nummern  a.  „Conte 
d'Avril**  V.  Widor,  Ungar.  Marsch  v.  Berlioz,  drei  Sätze  a. 
der  HmoU-Suite  v.  S.  Bach,  Esdur-Clavierconc  von  Liszt 
(Hr.  Dawson). 

Lüttieh,  Conc.  des  Hrn.  Colonne  mit  seinem  Orch.  a.  Paris 
am  19.  Oct.  m.  demselben  Programm  wie  oben  unt.  Brüssel, 
nur  an  Stelle  der  Balletmusik  a.  „Cid**  v.  Massenet  stehen 
sieben  Nummern  a.  den  „Kinderscenen^  v.  Schumann,  f.  Orch 
arr.  v.  Godard. 

Norwich.  25.  Musikfest  vom  6.-9.  Oct.  unt.  Leit.  des 
Hm.  Randegger  u.  solist.  Mit  wirk,  der  Damen  Albani,  Rus- 
sell, Izard,  Fisk  u.  Berry  u.  der  HH.  Lloyd,  Brophy,  B.  Da- 
vies,  W.  Mills,  Brockbank  u.  Black  (sämmtl.  Ges.),  sowie  des 
Hm.  Tivadar  Nach6z  (Viol.):    1.  Conc.    „Jephta**  v.  Händel. 

2.  Conc     „The    Rose    of   Sharon**    von   A.   C.  Mackenzie. 

3.  Conc.  1.  „Peer  Gynt"-Suite  v.  E.  Grieg,  „Biest  Pair  of 
Sirens**  v.  H.  H.  Parry  (unt.  Leit.  des  Comp.),  „Fridolin**  v. 
Randegger,  DmoU-Violinconcert  von  F.  Clift'e.  4.  Conc 
„Elias**  V.  Mendelssohn.  5.  Conc.  Opera-Cantate  „Hero  und 
Leander**  von  Mancinelli  (unt.  Leit.  des  Comp.).  6.  Conc. 
„La  R6deraption**  von  Gounod.  7.  Conc  Dmoll-Suite  von 
E.  German,  „Leonoren**-Ouverture  (welche?)  von  Beethoven, 
Ballade  „Phaudric  Crohoore**  von  V.  Stanford  (unter  Leit. 
das  Comp.),  3.  Act  a.  „Lohengrin**  v.  Wagner. 

Nürnberg.  Volksliederabend  des  Männergesang ver.  am 
29.  Oct.:  Vortrag  (Dem  Volkslied  eine  Gasse!)  des  Hrn.  Rechts- 
rat h  Jäger  m.  eingeschobenen  mehr-  und  einstimm,  älteren 
Volksliedern,  fremd länd.  Weisen,  mundartlichen  und  neueren 
deutschen  Volksliedern  unt.  solist.  Mitwirk,  der  Frls.  Küchle, 
Fuchs,  Brettinger  u.  Koch,  sowie  des  Hrn.  Diestel.  —  Geistl. 
Conc.  des  protest.  Kirchenchors  (Bayerlein)  am  l.  Nov.:  „Zwie- 
gespräch der  Kinder  mit  dem  Christkind**  f.  Frauenchor  u. 
Sopransolo  (Frl.  Küchle)  m.  Org.  u.  Motette  für  das  Refor- 
mationsfest f.  Doppelchor  v.  A.  Becker,  gem.  Chöre  a  cap. 
V.  J.  Rheinberger  („Benedictus  Domini**),  Fabricius  und 
M.  Franck,  Solovorträge  des  Frl.  Küchle  („Bleibe,  Abend  will 
es  werden**,  von  F.  Ries)   und  der  HH.  Hölzel  (Org.,  „Fest- 


684 


hymnas**  v.  Piutti  und  Adagio  a.  der  Sonate  Op.  69  von 
J.G.Herzog)  u.  Bobzien  (Violonc,  Adagiorelig. v. Tschai- 
kowsky).  —  Conc.  der  Sängerin  Fraa  &hmidt-Allizar  ant. 
Mitwirk,  der  Pianistin  Frl.  £rois8  am  9.  Nov.:  Soli  f.  Ges. 
V.  B.  Franz  (nAos  meinen  grossen  Schmerzen^,  „Es  hat  die 
Kose*'  u.  „Er  ist  gekommen^  F.  Liszt  („Wer  nie  sein  Brot 
mit  Thränen  ass"),  J.  Brahms  („Liebestrea"),  H.  Hatter 
(„Trennung"  u.  „Letztes  Wort")  u.  A.  u..  f.  Clav.  v.  Liszt 
(„Francois  de  Fama")  a.  A. 

OlaenbUFg.  Conc.  des  St.  Lamperti-Kirchencbors  (Kohl- 
mann)  am  18.  Nov.  unt.  Mitwirk,  aes  Frl.  Haas  aus  Mainz: 
G^istl.  Dialog  f.  Chor  u.  Altsolo  m.  Or^^.  von  Alb.  Becker, 
Chöre  von  Gade  („0  du,  der  du  die  Liebe  bist"),  Eeissiger, 
Bortniansky,  Lützel,  V.  Schurig  („Sei  getreu  bis  in  den 
Tod")  n.  Haydn,  Soli  f.  Ges.  v.  S.  Bach  („Hochgelobter  Got- 
tessohn") u.  Baff  („Sei  still")  u.  f.  Org.  v.  Händel-Gottschalg 
(„Hallelujah")  u.  F.  Dreyschock-Guilmant  (And.  relig.). 

Potsdam.  Concerte  der  Philharmon.  Gesellschaft  (Prof. 
G^nss):  No.  2.  1.  Symph.  v.  Beethoven,  Solovorträee  des  FrL 
Stephan  a.  Berlin  („Jung  Dieterich"  v.  G.  Henschel,  „Wald- 
Wanderung"  v.  Grieg,  „Der  König  auf  dem  Thurme"  und 
„Sommenaden"  v.  F.  Weingartner,  zwei  Kinderlieder  v. 
JEteinecke  etc.)  u.  des  Hm.  Prof.  Genss  (Clav.,  zwei  Sätze  a. 
dem  Dmoll-Conc.  v.  Li  toi  ff,  3.  Ungar.  Bhaps.  v.  Liszt  etc.). 
No.  8.  Amoll-Symph.  v.  Mendelssohn,  „Efirmont"-Ouvert.  v. 
Beethoven,  Solovorträge  des  FrL  Kuhn  v.  hier  (Ges.,  „Feld- 
einsamkeit" V.  Brahms,  „Wasser  trug  ein  junges  Mädchen", 
„Als  wir  gestern  in  der  Herberg  waren"  u.  „Hätt  ich  nur, 
ach  Laso"  v.  H.  v.  Herzogen  her  g  etc.)  u.  des  Hm.  Lübeck 
a.  Berlin  (Violonc,  Conc.  v.  Y olkmann  u.  Bomanze  u.  Polen. 
eig.  Comp.). 

Soest.  L  Conc  des  Musik ver.,  ausgeführt  v.  Frl.  Vermeh- 
ren (Ges.)  u.  den  HH.  Ferrier  (Clav.)  u.  Schae£fer  (Viol.)  a.  Ber- 
lin: 1.  Clav.-Violinson.  v.  Edv.  Grieg,  Soli  f.  Ges.  v.  Böhm 
(„Still  wie  die  Nacht"),  Bubinstein  („Neue  Liebe"),  W.  Ber- 

fer  (KinderUed),  Menzler  (Wiegenlied)  u.  A.,  f.  Clav.  u.  f. 
iol.  V.  Svendsen  (Bomanze),  Wagner-Wilhelmj  („Al- 
bumblatt") u.  Wieniawski  (3.  Polen.). 

Speyer.  I.  Conc  v.  Caeciiien-Ver.  u.  Liedertafel  (Schefter) 
unt.  Solist.  Mitwirk,  der  Sängerinnen  Frau  Günther  a.  Frank- 
furt a.  M.  u.  Frls.  Ziegenhain  a.  Carlsruhe  u.  Clossmann  aus 
Ludwigshafen  a.  Bh.,  sowie  des  Hrn.  Dir.  Süssenguth  (De- 
damat.):  „Athalia"  v.  Mendelssohn,  „Das  Thal  des  Espingo" 
f.  Männerchor  n.  Orch.  v.  J.  Bheinberger,  Gesangsoli  v. 
Brahms  („Schwalbe,  s^  mir  an"  u.  „0  wüsst  ich  doch  den 
Weg  zurück"),  Meyer-Helmund  („Wenn  der  Vogel  naschen 
will"),  Stange  („Tandaradei"),  C.  Warmuth  („Wüssteet  du, 
wies  Herz  mir  bebet"),  Fr.  W.  Niemeyer  („Bechenstunde") 
u.  A. 

Zschopau.  1.  Symph.^onc.  der  städt.  Cap.  (Werner): 
8.  Symph.  v.  Beethoven,  „Seines  pittoresques"  v.  Massenet, 
Adnr-doncertouvert.  v.  J.  Merkel  (unt.  Leit.  des  Comp.^,  Solo- 
vorträge des  Hrn.  Dr.  Merkel  a.  Leipzig  (Clav.,  Gmoll-Con- 
certstück  v.  Beinecke,  Concertwalzer  eig.  Comp.,  Militär- 
marsch V.  Schubert-Tausig  etc.). 

B^    Ver<Utete  Programme,   sowie  Programme  ohne  Angabe  von  Ort  und 
Datum  müssen  vollständig  tmbeaeht^  bleiben  l 

Engagements  und  Gäste  in  Oper  und  Conoert. 

Antwerpen.  In  dem  letzten  Concert  der  Soci6t6  de 
Symphonie  debutirte  die  junge  Pianistin  Miss  Hannah  Bry- 
ant  und  legte  mit  ihrem  Spiel  ein  glänzendes  Zeugniss  ab 
sowohl  für  ihr  musikalisches  Talent  und  ihr  künst^isches 
Streben,  wie  für  die  ezcellente  Lehrmethode  des  Hrn.  Siloti, 
dessen  Schülerin  sie  ist.  Und  leichte  Au^aben  hatte  sich 
das  junge  Mädchen  für  ein  erstes  Auftreten  nicht  gewählt, 
aber  bnUante  Technik,  seltene  Modulationsföhigkeit  und 
packendes  Ausdrucksvermögen  waren  die  WaiFen,  mit  wel- 
chen es  sowohl  in  Liszt's  ]&dur-Concert,  als  der  mit  seinem 
Meister  gespielten  Suite  für  zwei  Claviere  von  Arensky  sich 
unbestrittene  Siege  errang.  —  Copenhagen.  Der  k.  sächs. 
Kammermusiker  Hr.  Siegfried  Nebeion g,  der  Pianist  Hr. 
Walther  Bachmann  aus  Dresden  und  Frl.  Edith  Baggaus 
Amerika  haben  zwei  Mal  im  Conoert-Palais  sich  hören  lassen. 
Frl.  Bagg,  welche  die  dänische  Hauptstadt  zum  ersten  Male 
besuchte,  wusste  das  Pubh'cum  sofort  durch  ihre  frische, 
wohlgeschulte  Stimme  und  ihren  seelenvollen  Vortrag  zu  ge- 
winnen. Die  HH.  Nebelong  und  Bachmann  waren  bereits  in 
der  dänischen  Hauptstadt  bekannt  und  geschätzt.  Besonders 


Hr.  Walther  Bachmann  durfte  eich  diesmal  eines  Erfolges  er- 
freuen, der  sich  nach  jeder  vorgetragenen  Nummer  steigerte 
und  schliesslich  einen  enthusiastischen  Charakter  annahm.  — 
Elsleben.    Li  einem  Concert,  das  Hr.  Max  Schneider,  ein 
Kind  unserer  Stadt,  jüngst  veranstaltete,  um  sich  als  Dirigent 
und  Componist  zu  präsantiren,   wirkte  Frl.  Osborne  ans 
Leipzig  mit  und  ersang  sich  mit  ihren  köstlichen  Vortr^sen 
die  herzlichsten  Sympathien.  —  Frankfurt  a.  M.   Der  Vio- 
linist Hr.  Felix  Berber  aus  Magdeburg  hat  hier  in  einem 
eigenen  Concerte  dem  Huf,  der  ihm  vorausging,  in  jeder  Weise 
entsprochen.      Er    besitzt    die   Eigenschaften,    welche    den 
grossen  Geiger  ausmachen,  in   seltener  Vollständigkeit  und 
nndet  ftlr  classische,  wie  moderne  Musik  den  gleich  treffenden 
Ausdruck,  sodass  jeder  Vortrag  sich  zu  einem  Cabinetstück 
feiner  Charakteristik  ^;estaltet.    Zunächst  etwas  abwartend, 
gerieth  das  Publicum  jedoch  mehr  und  mehr  in  Begeisterung 
für  den  Künstler.    —    Landsberg  a*  d.  W.     Die  Sängerin 
Frl.  Marie  Best  aus  Berlin,  welche  neulich  wiederholt  erfolg- 
reich in  Leipzig  sich  hören  liess,  hat  kürzlich  hier  mit  der 
glänzenden  Durchf^rung  der  Titelpartien  in  H.  Hofmann's 
„Waldfräulein**  und  Mendelssohn^s  „Loreley**  das  Publicum 
im  Sturm  für  sich  gewonnen.  —  Liehtenstein.  Das  von  Hm. 
Cantor  Beuter  mit  grosser  Grewissenhaftigkeit  vorbereitete 
und  mit  Temperament  und  künstlerischer  Einsicht  geleitete 
letzte  Concert  des  Musikvereins  wurde  durch  die  Mitwirkung 
zweier  auswärtigen  Sängerinnen,   des  FrL  Bockstroh  aus 
Chemnitz  und  der  Frau  von  Knappstaedt  aus  Leipzig  vei^ 
schönt,  von  welchen  die  Letztere  eine  neue  Künstlererschet- 
nung  für  hier  war  und  durch  die  Tiefe  der  Au^iissung  und 
die  feine  Schulung  der  ebenso  umfangreichen  wie  glanzvollen 
Stimme  in  all  ihren  Lagen  allgemein  entzückte.    —    Mfln- 
ehen.    In  überaus  versprechender  Weise  führte  sich  hierein 
bisher  noch  gänzlich   unbekannt  gewesener   Künstler,  der 
junge  Pianist  ür.  Ernst  Loch  brunner,  ein  Schüler  d' Albertus, 
in  zwei  Concerten  ein,  dessen  Eines  er  allein  veranstiltete, 
während   er  das  Andere  in  Gemeinschaft  mit  der  Sängerin 
Frl.  Sophie  Schröter  gab.    Hr.  Loch  brunner,  der  schon  im 
Vornherein  durch  die   Wahl  seiner  Stücke:    Sonaten   vod 
R  d' Albert  (Op.  10),  Beethoven  (Op.  101)  und  Liszt  (HmoU), 
Cdur-Phantasie  von  Schumann,   Praeludium  und  Fuge  von 
S.  Bach-d' Albert  und  Legende  „Franciscus  von  Paula  auf  Jeo 
Wogen  schreitend"  von  Liszt  lebhaftes  Interesse  erregte^  hMi 
mit  deren  technisch  makelloser  und  sicherer,   dabei  üVenü 
von  vorzüglichem  Stil^fÜhl  zeugender  und  warm  pnlstrender 
Wiedergabe  sich  der  jüngsten  Pianisten-Generation  von  Be- 
deutung würdig  eingereiht,  und  unsere  Stadt,  welche  er  sich 
als  ständiges  Domicil  auserkoren  hat,  darf  ihn  als  neues  treff- 
liches Mitglied  ihrer  Musikergemeinde  aufrichtig  willkominen 
heissen.  —  New-York.    Die  Italienische  Oper(Maple60D) 
aus  London  war   mit  ihrem  Gastspiel  in  der  Aoademy  of 
Music   nicht   gerade    erfolgreich,    obschon  im   Vereinzelten 
sehr  Gutes  geleistet  wurde.      Im  Metropolitan  Opera  House 
hat    dagegen   die   Französisch-Italienische  Oper  diese 
Woche  auch  ihren  Anfang  gemacht,   und  zwar  mit  grossem 
Pomp.    Wagner-Opern   werd^i  abwechselnd  in  Französisch 
und  m  Deutsch  aufgeführt.     Unter  dem  Personal  befinden 
sich  die  Damen  Mdba,   Traubmann,  Eames,   Banermeister, 
Calv6  (Sopran),   Mantelli,  Beiina  (Alt),   und   die   HH.   Jean 
de  Beszkö,  Cremonini,  d^Aubigne  (Tenor),  Aoonda,  fiispham, 
Campanari  (Bariton)  und  Edouard  de  Heszkö,  Planten, Viviani 
(Bass).     —     Prag.     Das   Leipziger   Streichquartett    Prill 
reihete  den  verschiedenen  künstlerischen  Triumphen,  welche 
es  im  hiesigen  Kammermusikverein  schon  gefeiert  hat,  in  vor. 
Woche  ein  glänzenden  neuen  Succte  an,  denn  seine  Quartett- 
vorträge, sowie  die  aus^zeichneten  Sologaben  des  Hm.  Prill 
wurden  mit  seltener  Beeeisterung  aufgenommen. —  Stettin.  Hr. 
Dr.  Gustav  Seidel,  der  durch  seine  Thätigkeit  in  Cöln  und 
Hamburg  zu  Buhm  gelangte  Heldentenor,  wird  am  hiesigen 
Stadttheater  ein  längeres  Gastspiel  absolviren.     —      Wei- 
mar.   Seinen  ersten  Versuch   als  Bühnensänger  machte  im 
hiesigen  Hof  theater  als  Tannhäuser  kürzlich  der  Schauspieler 
Hr.  Dr.  Ludwig  WüUner,  aber  der  Mangel  an  stimmlicher 
Kraft  wurde  nicht  durch  die  ausgezeichnete  Darstellung  ver- 
gessen gemacht.  —  Worms.  Die  neuliche  auch  chorisch  vor- 
züglich gelungene  Aufführung  von  Verdi's  Requiem   durch 
die  MusikgeseTlschafb  und   Liedertafel  hatte   sich   in    Frau 
Helene  Günther  ans  Frankfurt  a.  M.,  FrL  Manifar^^es  und 
den   HH.    Fessler    und    Doerter    eines   ausgezeichneten 
Solistenquartettes  zu  erfreuen,   in  welchem  die  Stimme  der 
Frau  Günther  sich  durch  grossen  klanglichen  Schmelz  und 
prächtige  Ausgeglich^iheit  olendend  hervorthait. 


•685 


Kirchenmusik. 

Leipzig.  Thomaskirche:  6.  Dec.  „DieErdeistdesHerrn*^ 
V.  B.  Dost.  „Es  ist  ein  Bos  ent^rungen"  v.  C.  G.  Beissiger. 
Tharmchoral  v.  G.  Vierling. 

OpernaufTDhrungen. 

November. 

München.  E.  Hof-  and  Nationaltheater:  8.,  10.,  15.  u. 
29.  Der  Evangelimann.    7.  u.  19.  Die  Zauberflöte.   8.  Lohen- 

frin.  12.  Die  weisse  Dame.  14.  Die  Legende  von  der  heil, 
llisabeth.  17.  Der  Barbier  von  Sevilla.  21.  Cavalleria  rusti- 
cana.  22.  Margarethe.  24.  Hansel  und  Gretel.  26.  Josef  in 
Egypten.    28.  Der  fliegende  Holländer. 

A.  Beeidenztheater :  4.  u.  11.  DonGKovanni.  25.  Figaro^s 
Hochzeit. 

Aufgeführte  Novitäten. 

Af  ferni  (U.)i  Ouvert.  zu  ,,Potemkin  an  der  Donau".  (Anna- 
berg, Gonc.  des  „Phönix"  [AflFerniJ  am  12.  Nov.) 

Berlioz  (H.),  Symph.  fieuit.    (Paris,  Golonne-Gonc.  am  25.  Oct.) 

Drei    Orchestersätze   a.    „La    Damnation    de    Faust". 

(Amsterdam,  Hat.  music.  im  Neuen  Concerthaus  [Men- 
gelberg] am  1.  Nov.) 

Procession  und  Abendgebet  der  Pilger  a.  der  „Harold"- 

Symph.  (Leipzig,  5.  Abonn.-Conc.  im  Neuen  Gewandhaus 
[Nikisch].) 

„Le  Carnaval  romain".    (Amsterdam,  Abonn.-Conc.  im 

Neuen   Concerthaus  [Mengelbergj   am  5.  Nov.) 

„Vehmriohter "-Ouvert.      (Basel,   2.  Abonn.-Conc.    der 

Allgem.  Musikgesellschaft  [ Volkland J.) 

„Die  Flucht  nach  Egypten"  f.  Tenorsolo,  Chor  u.  Orch. 

(Leipzig,  Conc.  der  Singakad.  [P.  Elengel]  am  16.  Nov.) 

Bizet  (G,),  1.  Suite  „L'Arl6sienne".  (Gothenburg,  1.  Symph.- 
Conc.  des  Hrn.  Dr.  Valentin.) 

„Patrie" -Ouvert.    (Paris,  Colonne-Conc.  am  25.  Oct.) 

Boro d in  (A.),  Esdur-Sjrmph.  (Helsingfors,  1.  Symph.-Conc. 
der  Filharm.  Sällskap.  [Kajanus].) 

Brahms  (J.),  1.  Symph.  (Darmstadt,  2.  Cone.  der  Hofcan. 
[de  Haan].  Leipzig,  5.  Abonn.-Conc.  im  Neuen  Gewand- 
haus [Nikisch].) 

2.  Symph.    (Dresden,   1.  Nicod6-Conc.      Halle  a.  S.,  2. 

Philharm.  Conc.  des  Winderstein-Orch.  a.  Leipzig  [Win- 
clerstein].) 

3.  Symph.  (Frankfurt  a.  M.,  2.  Sonntagsconc.  der  Mu- 
seumsgesellschaft [Eogel].) 

—  —  Violinconc.  (Gothenburg,  1.  Symph.-Conc.  des  Hrn.  Dr. 
Valentin.) 

Adur-Clav.-Violinson.  (Dresden,  Conc.  der  Gesellschaft 

f.  Litteratur  u.  Kunst  am  21.  Oct.) 

Gdur-Streichquint.  (Frankfurt  a.  M.,  2.  Eammermusik- 

abend  der  Museumsgesellschafb.) 

Ciavierquart.  Op.  26.  (Dordrecht,  1.  Soiree  f.  Kammer- 
musik der  HH.  Vink  u.  Gen.) 

Hdur-Claviertrio  (Neue  Ausgabe).  (Hamburg,  1.  Kam- 
mermusik des  Hrn.  C.  Schwormstädt.) 

Cmoll-Claviertrio.    (Schwelm,   1.  Kammermusikabend 

der  HH.  Seipt  u.  Gen.) 

Schicksalslied  f.  Chor  u.  Orch.  (Aachen,  1.  Stadt.  Abonn.- 
Conc.  [Schwickerath].  Leipzig,  Concert  der  Singakad. 
[P.  Klengel]  am  16.  Nov.) 

Brückner  (A.),  Bomant.  Symph.  (Frankfurt  a.  M.,  2.  Frei- 
ta^^onc.  derMuseumsgesellschaft  [Kogel].  Laibach,  1.  Mit- 
gliederconc.  der  Philharm.  Gesellschaft  [Zöhrer].  Leip- 
zig, 3.  Concert  des  Liszt-Ver.  [Sitt].) 

2.  Satz  a.  der  Edur-Symph.     (Berlin,  2.  Philharmon. 

Conc.  [Nikisch  a.  Leipzig].    Dresden,  1.  Nicodö-Conc.) 

Chabrier  (E.),  „Espana".  ((Rothenburg,  2.  Sympb.-Conc.  des 
Hm.  Dr.  Valentin  [Marteau].) 

Dvoi^äk  (A.),  Symph.  „Aus  der  neuen  Welt".  (Basel,  2.  Abonn.- 
Conc.  der  Allgem.  Musikgesellschaft  [Volkland].  Sonders- 
hausen, Conc.  der  Hofcap.  [Schroeder]  am  25.  Oct ) 

Ouvert.  „Carneval".    (Helsingfors,  1.  Symph.-Conc.  der 

Filharm.  Sällskap.  [Kajanus].  üalle  a.  S.,  2.  Philharmon. 
Conc.  des  Winderstein-Orch.  a.  Leipzig  [Winderstein].) 

Asdur-Streichquart.  (Halle  a.  S.,  1.  Kammermusik  der 

HH.  Prill  u.  Gen.  a.  Leipzig.) 

Franck  (C),  „Psycho"  f.  Chor  u.  Orch.  (Paris,  Colonne-Conc. 
am  26.  Oct.) 


Glazounof  f  (A.),  4.  Symph.  (Amsterdam,  Mat.  music.  im 
Neuen  Concerthaus  [Mengelberg]  am  15.  Nov.  u.  Abonn.- 
Conc.  ebendaselbst  [Mengelberg  am  12.  Nov.) 

Godard  (B.),  Conc.  romant.  f.  Viol.  (Gothenburg,  2. Symph.- 
Conc.  des  Hrn,  Dr.  Valentin.) 

Goetz  (HO,  Fdur-Symph.  (Berlin,  3.  Symph.-Abend  der  k. 
Cap.  [Weingartner].) 

Grieg  (Edv.),  1.  „Peer  Gynt"-Suite.  (Darmstadt,  2.  Concert 
der  Hofcap.  [de  Haan].) 

Ouvert.  „Im  Herbst".    (Düsseldorf,  Symph.-Conc.   des 

Stadt.  Orch.  [Zerbe]  am  12.  Sept.) 

Clav.-Violinson.  Op.  18.    (Dresden,  Conc.  der  Pianistin 

Frl.  Sewell.) 

Halvorsen  (J.),  Orchestersuite  „Vasantasena".  (Copenhagen, 
2.  Mittwochsconc.  m.  Orch.) 

Herold  (C),  Dmoll-Clav.-Violinson.  (Burg,  Conc  der  Frau 
Dütschke  a.  Berlin.) 

Hof  mann  (H.),  „Harald's  Brautfahrt".  (Dortmund,  Concert 
der  Liederta&l  [Armbrecht].) 

„Prometheus"  f.  Soli,  Chor  u.  Orch.   (Leipzig,  Concert 

zur  Feier  des  öOjähr.  Jubiläums  des  Gohliser  (Jesangver. 
[Schweichert]  am  11.  Nov.) 

Kahn  (B.),  Ciavierquart.  Op.  14.  (Dordrecht,  1.  Soiree  für 
Kammermusik  der  HH.  Vink  u.  Gen.) 

Liszt  (F.),  Fest  Vorspiel.  (Annaberg,  1.  Museumsconcert 
[Beichardt].) 

—  —  „Der  Tanz  in  der  Dorfschenke"  f.  Orch.  (Amsterdam, 
Mat.  music.  im  Neuen  Concerthaus  [Mengelberg]  am 
8.  Nov.) 

„Tasso".    (Abonn.-Conc.  [Mengelberg]  ebendaselbst  am 

2.  Nov.  Leipzig,  6.  Conc.  des  Winderstein-Orch.  [Win- 
derstein].) 

Psalm  13  f.  Tenorsolo,  Chor,  Org.  u.  Orch.     (Leipzig, 

Conc.  des  Biedel- Ver.  [Kretzschmar]  am  18.  Nov.) 

Chöre  a.   dem  „Entfesselten  Prometheus".      (Leipzig, 

Conc.  der  Singakad.  [P.  Klengel]  am  16.  Nov.) 

Mahler  (G.),  „Was  mir  die  Blumen  erzählen"  a.  der  8.  Symph. 
(Berlin,  8.  Philharm.  Conc.  [Nikisch  a.  Leipzig].) 

Neuhoff  (L.),  Cmoll-Orgelsonate.  (Berlin,  Orgelvortrag  des 
Hrn.  Dr.  Beimann  am  12.  Nov.) 

NovaC'ek  (0),  Conc.  eroico  f.  Clav.  (Berlin,  2.  Philharmon. 
Conc.  [Nikisch  a.  Leipzig].    Dresden,  1.  Niood6-Conc.) 

Bezniiek  (E.  N.  v.),  Lustspiel-Ouvert.  (Berlin,  3.  Symph.- 
Abend  der  k.  Capelle  [Weingartner].) 

Bh  ein  berger  (J.),  „Die  Wasserfee"  f.  gem.  Chor  u.  Orch. 
(Annaberg,  Conc.  des  „Phönix"  [Affemi]  am  12.  Nov.) 

Bimsky-Korsakoff  (N.),  „Scheherazade".   (Frankfurt  a.  M., 

3.  Sonntagsconc.  der  Museumsgesellschaft  [Kogel].) 
Bubinstein  (A.),  Bdur-Claviertrio.  (Dresden,  Musikauf  führ. 

im  k.  Conservat.  f.  Musik  am  24.  Oct) 

Saint-Saens  (C),  2.  Symph.  (Amsterdam,  Mat.  music. 
im  Neuen  Concerthaus  [Mengelberg]  am  8.  Nov.) 

„Danse  macabre".  (Do.,  am  15.  Nov.  Cassel, 2.  Abonn.- 
Conc.  des  k.  Theaterorch.  [Treiber].) 

Hmoll- Violinconc.  (Leipzig,  Badius-Feier  im  k.  Con- 
servat. der  Musik  am  14.  Nov.) 

Violoncellconc.    (Eisenach,  1.  Abonn.-Conc.  der  Hofcap. 

a.  Meiningen  [Steinbach].) 

Fdur-Claviertrio.    (Basel,  1.  Trioabend  der  HH.  Staub 

u.  Gen.) 

Seim  er  (J.),  „Die  Weltwanderer"  f.  Orch.  u.  Solopos.  (statt 
Bariton).     (Christiania,  1.  Conc.  des  Musikver.  [Holter].) 

Smetana  (F.),  „Vysehrad".  (Aachen,  1.  Stadt.  Abonn.-Conc. 
[Schwickerath].) 

Spinelli  (N.),  Vorspiel  zur  Oper  „A  basso  Porto".  (Anna- 
berg, 1.  Museumsconc.  [Beichardt].) 

Strauss  (B.),  „Don  Juan".  (Frankfurt  a.  M.,  1.  Sonntags- 
conc. der  Museumsgesellschaft  [Kogel].) 

Thieriot  (F.),  Bdur-Claviertrio.  (Dessau,  1 .  Kammermusik- 
abend der  HH.  Klughardt  u.  Gen.) 

Tscha'ikowsky  (P.),  B moll-Cla vierconc.  (Frankfurt  a.  M., 
1.  Sonntagsconc.  der  Museumsgesellschaft  [Kogel].  Leip- 
zig, 4.  Abonn.-Conc.  im  Neuen  Gewandhaus  [Nikisch].) 

Pdur-Streichquart.    (Frankfurta.  M.,  Kammermusik  des 

Böhm.  Streich quart.) 

Volk  mann  (B.),  S.Seren,  f.  Streichorch.  (Leipzig,  2.  Abonn.- 
Conc.  im  Neuen  Gewandhaus  [Nikisch].) 

Violoncellconc.  (Dresden,  1.  Symph.-Conc.  des  Winder- 
stein-Orch. a.  Leipzig  [Winderstein].  Halle  a.  S.,  1 .  Phil- 
harm. Conc.  desselben  Orch.) 

Wagner  (B.),  „Siegfried-Idyll".  (Ebendaselbst.  Breslau, 
5.  Symph.-Uonc.  der  Bresl.  Concertcap.  [Biemenschneider.] 


686 


Wiesbaden,  1.  Künstlerconc.  der  städt.  Gurcap.  [Mottl  a: 
Garlsrube].)  •  . 

„Meistersinger^-Yorspiel.     (Eisenach,    1.  Abonn.-Gonc. 

der  Hofcap.  a.  Meiningen  [Steinbach].  Frankfart  a.  M., 
2.  Sonntagsconc.  der  Mnseumsgesellschaft  [Kogel].  Lai- 
bacb,  1.  Mitgliederconc.  der  Philbarm.  G^esellscbaft  [Zöh- 
rerl.  Nüml^rg,  4.  Conc.  des  Philharm.  Ver.  [Mottl  aus 
Garlsruhe].    Paris,  Lamoureiix-Gonc.  am  18.  Oct.) 

Vorspiel  u.  Schlassscene  a.  „Parsifal".  (Frankfart a.M., 

1.  Freitagsconc.  der  Mnseumsgesellschaft  [Kogel].  Wies- 
baden, 1.  Künstlerconc.  des  städt.  Gurorch.  [Mottl  a.  Garls- 
ruhe].) 

„Parsi£Eil*'- Vorspiel.    (Amsterdam,  Mat.music.  im  Neuen 

Goncerthaus  FMengelberg]  am  1.  Nov.) 

Blumenm&dchenscene  a.  „Parsifal**.  <  Leipzig,  Gonc.  der 

Singakad.  [P.  Klengel]  am  16.  Nov.) 


Vermischte  Mittheilungen  und  Notizen. 

*  Ein  sehr  gelungenes  von  Hm.  Gonservatoriumsdirector 
Fuchs  veranlasstes  Loewe-Goncert  wurde  am  100.  Geburts- 
tag des  berühmten  Balladen-Gomponisten  für  dessen  in  Kiel 
errichtetes  Denkmal  in  Wiesbaden  gegeben,  an  welchem 
sich  in  hervorragender  Weise  Frl.  Bloom  von  dort  und  Hr. 
Gausche  aus  Greuznach  solistisch  betheiligten. 

*  Das  Loewe-Denkmal  in  Kiel  ist  am  30.  Nov.  in 
entsprechender  feierlicher  Weise  enthüllt  worden. 

*  Das  2.  Jubiläumsconcert  des  Musikvereins  zu 
Ghristiania  nahm  einen  ebenso  glänzenden  Verlauf  wie  das 
erste.  Der  stürmisch  begrüsste  und  gefeierte  Festdirigent 
war  Hr.  Hofcapellmeister  Svendsen  aus  Gopenhagen.  Neben 
ihm  wurden  aW  auch  dem  jetzigen  Vereinsdirigenten  Hrn. 
I.  Holterals  Gomponisten  einer  erstmals  vorgeführten  gross- 
angelegten und  -ausgeführten  Gantate  für  Männerchor,  Solo 
nnd  Orchester  begeisterte  Ovationen  dargebracht. 

*  Die  Berliner  Aufführung  von  Rieh.  Strauss' 
neuestem  Orchesterwerk  „Also  sprach  JZarathustra"  unter 
Nikisch's  genialer  Leitung  hat  neben  einigei)  vernünftigen 
Besprechungen  die  unglaublichsten,  ja  bornirtesten  kritischen 
Urtheile  privatim  und  in  der  Presse  zu  Tage  gefordert.  Aber 
nicht  nur  in  Betreff  des  Werthes  der  Novität  gehen  die  Be- 
richte himmelweit  auseinander,  sondern  auch  bez.  des  äusseten 
Erfolges  stehen  sie  sich  diametral  gegenüber..  Denn  während 
der  eine  Referent  im  Hinblick  auf  die  „lügenhaften**  Draht- 
nachrichten ausdrücklich  nur  einen  Hervorruf  des  Dirigenten 
constatirt,  schreibt  der  Andere:  „Nikisch,  der  nicht  geneigt 
ist,  Applaus  allzuschnell  als  Hervorruf  zu  betrachten,  musste 
vier  Mal  erscheinen^.  £ines  gleich  grossen  Erfolges^  wie  in 
Berlin,  hatte  sich  die  geniale  Gomposition  auch  kürzlich  in 
Frankfurt  a.  M.  und  Göln  zu  erfreuen. 

*  Die  Philharmonische  Gesellschaft  in  Tournai  machte 
sich  durch  eine  schöne  Aufführung  um  das  Oratorium  „La 
R6surrection  de  Lazare**  von  Raoul  Pugno  verdient  und  er- 
zielte für  dasselbe  lebhaften  Erfolg. 

*  In  Brüssel  hat  sich  ausser  dem  in  vor.  No.  erwähnten 
Verein  noch  eine  neue  Kammermusikgenossenschaft, 
bestehend  aus  den  HH.  Dubois,  Moses,  Gietzen  und  Doehaerd, 
gebildet,  und  wird  dieselbe  diesen  Winter  in  drei  Sitzungen 
moderne  Werke  vorführen. 

*  Von  Garl  Fr.  Glasenapp's  umfangreichem  biographi- 
schen Werke  „Das  Leben  Kichard  Wagner*s**,  3.  Auf- 
lage, ist  soeben  der  die  Zeit  von  1843  bis  1863  umfassende 
zweite  Band  erschienen,  welche  Nachricht  den  Besitzern  des 
vor  zwei  Jahren  zur  Ausgabe  gelangten  ersten  Bandes  sicher 
willkommen  sein  wird.  — Einen  mit  vollstem  Verdienst  ganz 

f rossartigen ,  für  ein  litterarisches  Product  seiner  Art  fast 
eispiellosen  Erfolg  findet  das  kürzlich  erst  in  unserem  Blatte 
nach  Gebühr  gewürdigte  Buch  „Richard  Wagner"  von 
Houston  Stewart  Ghamberlain,  auf  das  wir  empfehlend  u. 
A.  auch  Diejenigen  hinweisen,  welche  um  eine  werthvoUste 
litterarische  und  dabei  wahrhaft  festlich  ausgestattete  Gabe 
ftir  den  Weihnachtstisch  in  Verlegenheit  sind. 

*  „Richard  Wagner's  Werk.  Ein  Bildercyklus  von 
Ferdinand  Leeke,  Text  von  Franz  Muncker"  betitelt  sich  ein 
weiteresin  dioWagner-Litteratur  einschlagendes  Unternehmen. 
Da  wir  noch  keine  Einsichtin  dasselbe  nehmen  konnten,  so  müssen 
wir  uns  mit  Dem  begnügen,  was  uns  der  Verleger  Hr.  Franz 


Hanfstaengl  in  München  in  einer  Buchhändleranzeige  mit- 
theilt. Nach  derselben  hat  Ferdinand  Leeke  sich  die  Aufgabe 
gestellt  gehabt,  den  unvergleichlichen  Idealgestalten ,  welche 
Kichard  Wagner  schuf,  eine  bildliche  Form  zu  geben,  und 
hierzu  30  Scenen  der  Bühnenschöpfungen  des  Meisters  heraus- 

§egriffen,  deren  Reproductionen  in  Photogravure ,  auf  zwei 
lande  vertheilt.  zusammen  90  Ji  kosten,  zur  einen 
Hälfte  aber  auch  einzeln  zu  beziehen  sind.  Die  Begleit- 
worte zum  1.  Band,  welcher  schon  vor  zwei  Jahren  für  sich 
allein  herauskam,  bat  Hr.  Prof.  Franz  Muncker  geschrieben, 
der  Verfasser  des  textlichen  Theils  (Analysen)  zum  2.  Band 
ist  nicht  genannt. 

*In  Gatania  mussten  auf  obrigkeitlichen  Befehl  drei 
Theater  ihre  Pforten  schliessen,  weil  dieselben  im  Falle 
einer  Feuersbrunst  nicht  die  nöthige  Sicherheit  für  das  Pub- 
licum boten. 

*  E.  N.  V.  RezniÖek's  Oper  „Donna  Diana*'  hat  auch 
in  Graz,  wo  sie  unlängst  alis  Novität  in  Scene  ging,  einen 
hübschen  Erfolg  zu  verzeichnen  gehabt. 

^  Im  k.  Opernhaus  zu  Budapest  wurde  jüngst  eine 
zweiactige  neue  Oper  von.  Garl  Gzobor,  „Karen^  betitelt, 
zur  Premiere  gebracht,  aber  eigentlich  Niemandem  ausser 
dem  Gomponisten  und  Einigen  seiner  Freunde  zur  Freude, 
ein  Schicksal,  das  ja  jetzt  von  100  Opern  immer  99  trifil 

*  Die  Oper  in  Gairo  begann  am  21.  Nov.  ihre  Saison. 
Auf  dem  Repertoire  steht  eine  Fülle  neuer  und  guter  alt^r 
Werke,  von  denen  wir  anführen:  „Orpheus**  von  Gluck, 
„Tannhäuser**  von  Wagner,  „Phrynö**  und  „Samson  und  Dt- 
fila**  von  Saint-SaÖns,  „H6rodiade**,  „Werther**,  „Le  Cid* 
und  „Manon**  von  Massenet,  „Sigurd**  von  Reyer,  „Aida* 
von  Verdi  etc. 

^  In  Batavia  wurde  Massenet^s  „Manon**  mit  unge- 
heurem Erfolg  aufgeführt. 

*  „Andrea  Ghenier**,  das  vieractige  Musikdran[ia  von  Um- 
berto Giordano,  brachte  bei  seiner  Aufführung  in  der  Ab- 
demie  der  Musik  zu  New-York  einen  günstigen  Eiodrcck 
hervor, 

*  Im  k.  Theater  zu  Antwerpen  hatte  die  Oper  „Mazeppa'^ 
von  Frau  de  Grandval  vollständigen  Erfolg  oei  ihrer  dor- 
tigen ersten  Aufführung. 

*  Hr.  Hofcapellmeister  Zumpe  in  München  wird  im 
März  n.J.  ein  grosses  Goncert  der  Philharmonischen  Gesell- 
schaft in  Moskau  und  im  folgenden  Herbst  sechs  dergleichen 
in  Barcelona  dirigiren. 

*  Zu  den  Gastdirigenten  der  Philharmonischen  Gesell- 
schaft in  Moskau  wird  im  n.  Monat  auch  Hr.  Nicod^  in 
Dresden  zählen. 

*  Hr.  Prof  Erdmannsdörfer,  der  neue  Münchener  Hof- 
capellmeister, hat  sich  zur  Direction  der  dieswinterb'chen 
Goncerte  der  kais.  russischen  Musikgesellschaft  nach  St.  Pe- 
tersburg begeben  und  wird  nach  seiner  Rückkehr  von  der: 
im  März  n.  J.  seine  Stellung  in  München  factisch  antreten. 
Zwei  der  Musikalischen  Akademien  in  München  wird  wäh- 
rend seiner  Abwesenheit  Hr.  Generalmusikdirector  Mottl  ans 
Garlsruhe  leiten. 

*  Gapellmeisterwechsel  von  Bedeutung  finden  n.  Jahr  in 
Wiesbaden  und  Berlin  statt,  indem  Hr.  Rebioek  seinen 
Gapeil meisterposten  am  k.  Theater  zu  Wiesbaden  aufgibt  und 
an  seine  Stelle  Hr.  Prof.  Mannstädt  vom  Philharmonischen 
Orchester  zu  Berlin  tritt,  sodass  sich  nun  auch  das  Letztere 
einen  neuen  Dirigenten  suchen  muss. 

*  Der  Hauptdirigent  des  nächsten,  in  Aachen  in  der 
Pfingstwoche  1897  zur  Abhaltung  gelangenden  Niederrbeini- 
schen  Musikfestes  wird  Hr.  Dr.  Hans  Richter  sein. 

*  Hr.  Prof.  Dr.  Roh.  Papperitz,  hochverdienter  Lehrer 
am  k.  Gonservatorium  der  Musik  und  Organist  an  der  Nicolai- 
kirche zu  Leipzig,  Einer  der  liebenswürdigsten  und  feinfüh- 
ligsten Künstler  unserer  Stadt,  beging  am  4.  Dec.  in  vollster 
geistiger  Frische  seinen  70.  Geburtstag.  Zu  den  Gratulanten 
gesellen  auch  wir  uns  mit  den  herzlichsten  Wünschen! 

*  Immer  wieder  wird  in  der  respect-  und  pietätlosesten 
Weise,  lediglich  aus  Geschäftsinteressen,  der  schnödeste  Miss- 
brauch  mit  dem  Namen  Kichard  Wagner's  getrieben.  So  zeigt 
neuestens  ein  solcher  Speculan t  eine  Glavierlampe  „Hichai^i 
Wagner"  an. 


687 


♦  In  der  ^MagdeburgerZeitung'^  erlässt  Freiher  v.  d.  Horst, 
Kaiserstrasse  56  ia  Magdeburg,  nachstehende  Bitte,  für  welche 
wir  das  opferwillige  Interesse  auch  der  w.  Leser  unseres 
Blattes  wachrufen  möchten,  da  es  sich  hier  wirklich  um  die 
Bettung  einer  ausserge wohnlich  begabten  und  dabei  beschei- 
denen Künstlerin  handelt  Der  Api>ell  an  mildthätige  Herzen 
lautet:  „So  Manchem  der  diese  Zeitung  Lesenden  wird  der 
Name  der  Clavierkünstlerin  Mary  Wurm  bekannt  sein,  hat 
sie  doch  seiner  Zeit  auch  hier  durch  ihr  hervorragendes  Spiel 
80  Manchen  erfreut  und  sich  Freunde  und  Gönner  erworben. 
Auch  in  der  diesjährigen  Berliner  Ausstellung  versammelte 
sie  täglich  ein  grosses,  zum  Theil  gewähltes  Auditorium  um 
sich  am  Bechstein*schen  Flü^l.  So  Mancher  wird  die  Künst- 
lerin dort  wieder  erkannt  haoen.  Die  junge  Dame  hat  jüngst 
em  herbes  Schicksal  betroffen.  Sie  lie^  schwer  krank  dar- 
nieder. Ausserdem  ist  seitens  der  Aerzte  hochgradigeSchwind- 
sucht  festgestellt.  Es  wird  hier  nur  ein  rettender  Weg  be- 
zeichnet, dass  sie  auf  drei  Jahre  nach  Gairo  geht.  Hierzu 
fehlen  ihr  aber  jegliche  Mittel.  Sie  hat  seiner  Zeit  in  auf- 
opfernder Liebe  fast  ihr  Alles  hingegeben,  um  den  Ihrigen 
zu  helfen.  Jetzt,  wo  sie  selbst  in  l^th,  stellen  sich  ihre  wohl- 
habenden Verwandten  hartherzig.  Augenblicklich  befindet  sie 
sich  in  aufopfernder  Pflege  im  Hause  einer  befreundeten  Fa- 
milie. Ich  i^estatte  mir  daher,  einen  Aufruf  an  alle  mir  un- 
bekannten früheren  Gtönner  und  Freunde  der  jungen  Dame 
ergehen  zu  lassen  mit  der  herzlichen  Bitte,  ihrer  in  ihrer 
Lage  zu  gedenken  und  gemeinschaftlich  die  Summe  aufzu- 
bringen, die  ihr  den  Aufenthalt  im  südlichen  Klima  ermög- 
licht, ihr  Gesundheit  und  Leben  erhält.  Erforderlich  sind 
15,000  Ji.  Ein  einzie^r  Wohlhabender  könnte  dies  schon 
allein  geben,  ohne  bedrückt  zu  werden,  im  Hinblick  auf  die 
Rettung  eines  jungen,  liebenswürdigen,  talentvollen  Menschen- 
kindes. Aber  ich  wende  mich  an  alle  christlich  denkenden 
und  Nächstenliebe  und  Mitgefühl  auch  für  sich  von  Anderen 
erhoffenden  Leser  und  an  alle  Gönner  und  Verehrer  der  Ton- 
kunst: Helfet,  Rettung  zu  bringen  einem  armen  talentvollen 
Wesen!  Beiträge  in  Empfang  zu  nehmen  und  gern  jedwede 
nähere  Auskunft  zu  ertheilen  bin  ich  gern  jeder  Zeit  bereif 

♦  Der  Hof  Violoncellist  Hr.  Heinrich  Grünfeld  in  JBerlin 
wurde  mit  dem  preussischeh  Rothen  Adler-Orden  .4.  Classe 
decorirt. 

♦  Der  Grossherzog  von  Hessen  verlieh  der  Säxigerin  Frau 
Sigrid  Arnoldson  die  goldene  Medaille  für  Kunst  und 
Wissenschaft. 

Todtenliste.  William  Stein way  in  New-York,  der 
Letzte  der  fünf  Söhne  des  Gründers  der  berühmten  Clavi^r- 
fabrik  Stein  way  &  Sons,  seit  1876  Leiter  derselben,  f  kürz- 
lich, 60  Jahre  alt.  —  Prof.  Dionys  Pruckner,  ausgezeich- 
neter Pianist,  seit  1859  erster  Ciavierlehrer  am  Stuttgarter 
Conservatorium,  fi  Ö2  Jahre  alt,  am  1.  Dec.  in  Heidelberg 
infolge  einer  Operation,  der  er  sich  daselbst  unterzogen  hatte. 
—  Frau  Bianca  Blume-Santer,  ehemals  Säne;erin  von  Ruf, 
in  der  2.  Hälfte  der  60er  Jahre  Primadonna  der  k.  Oper  zu 
Berlin,  f,  arm  und  vergessen,  58  Jahre  alt,  vor  einiger  Zeit 
in  Buenos-Ayres.  —  Italo  dampanini,  Operntenor,  der  in 
Europa  und  Amerika  eine  ruhmreiche  Laufbahn  verfolgt  hat, 
t  am  14.  Nov.,  51  Jahre  alt,  in  Vigatto  bei  Parma.  —  Louis 
Joseph  Marie  Mas,  angesehener  Geiger,  ehem.  Mitglied  des 
Quartetts  Maurin  und  der  Conservatoriumsconcerte  in  Paris, 
t,  75  Jahre  alt,  in  gen.  Stadt.  —  Abel  R6gibo,  Orgelvirtuos 
ersten  Ranges,  zuletzt  Director  der  Musikschule  in  Renaix, 
t,  61  Jahre  alt,  in  gen.  Stadt. —  Nicola  Bari li,  ehem.  Opern- 
sänger, Halbbruder  der  Frau  Patti,  f,  70  Jahre  alt,  in  New- 
York.  —  A.  Wyatt  Mortimer,  hochgeschätzter  Organist,  f 
am  5.  Oct.,  40  Jahre  alt,  in  Adelaide  (Australien).  —  Leopold 


Lewandowski,  Tanzcomponist  und  langjähriger  Capell- 
meister  des  Kleinen  Theaters  zu  Warschau,  f,  68  Jahre  alt, 
am  22.  Nov. 


Offener  Sprechsaal. 

WtWLT  Zaerkemraiia:  ^es  liaitpold^Preises. 

Der  TJrtheilsspruch,  nach  welchem  dieser  Preis  zu  gleichen 
Theilen  an  die  Componisten  der  drei  relativ  besten  Opern 
vertheilt  wurde,  ist  bereits  veröffentlicht  und  entzieht  sich 
als  das  Resultat  subjectiver  Anschauungen  eingehender  Be- 
merkungen. Nicht  das  Gleiche  gilt  von  der  Art  und  Weise,  wie 
bei  der  Schöpfung  des  Urtheilsspruches  vorgegangen  wurde, 
weil  nicht  nur  die  Versammlung  der  Preisrichter,  in  welcher 
der  TJrtheilsspruch  erfolgte,  wegen  Ausbleibens  Eines  der 
Preisrichter  beschluss unfähig  wurde,  sondern  weil  auch  das 
den  Concurrenten  gewährleistete  Anonymitätsrechi  (dass  nur 
im  Falle  einer  Preiszuerkennung  ihre  Namen  den  Preis- 
richtern bekannt  werden)  dadurch,  dass  die  im  verschlossenen 
Couverte  enthaltenen  Coraponisten-Namen  durch  die  EröiF- 
nung  dieser  Couverie  auch  bei  unberücksichtigt  gebliebenen 
Componisten  den  Preisrichtern  bekannt  werden  konnten,  ver- 
letzt wurde. 

Bezüglich  der  .oberwähnten  Thatsache,  dass  die  über  die 
Preiszuerkennung  entscheidende  Versammlung  „beschluss 
unfllLhig''  gewesen,  sei  bemerkt,  dass  eine  ungerade  Zahl  von 
Preisrichtern  vorgeschrieben  war,  welche  mit  Stimmenmehrheit 
entscheiden  sollte.  Dadurch,  dass  Einer  dieser  Preisrichter 
(Graf  V.  Hochberg  in  Berlin)  der  Schlussberathung  fern  blieb, 
fehlte  eine  Stimme,  und  es  ergab  sich  in  einem  Fc^e  Stimmen- 
gleichheit. Infolgedessen  wurden  die  Preisrichter  gebeten,  ihre 
schon  abgegebene  Aeusserung  „abzuändern^,  und  zwar  so,  dass 
bei  wiedeniolter  Abstimmung  sich  eine  Stimmenmehrheit 
ergeben  müsse.  Die  Preisrichter  entsprachen  diesem  Ver- 
langen und  änderten  ihr  bereits  in  der  Versammlung  bekannt 
gegebenes  IJrtheü.  und  so  kam  das  bereits  veröffentlichte 
preisrichterliche  Urtheil  zu  Stande. 

Bezüglich  der  widerrechtlichen  Eröffnung  dei*  die  Com- 
ponisten-Namen  enthaltenden  Couverts  ist  zu  bemerken,  dass 
durch  diese  Namenscouverts  dem  Concurrenten  die  Geheico- 
haltung  seines  Namens  zugesichert  war,  damit,  wenn  sein  Werk 
nicht  gewählt.  Niemand,  auch  die  Preisrichter  selbst  nach 
verkündetem  ürtheil  nicht,  erfuhren,  wer  sich  an  der  Con- 
currenz  betheiligt  hatte.  Wenn  sich  durch  längere  T^it  der 
Concurrent  sein  Werk  nicht  holt,  wird  öffentlich  bekannt  e;e- 
geben,  dass  man  binnen  eines  festgesetzten  Termins  mit  der 
Erö&ung  der  Namenscouverts  vorgehen  müsse,  wie  dies 
auch  bei  der  Verlautbarung  der  Preisausschreibung  für  Stelz- 
ner-Instrumente deutlich  zu  ersehen  ist.  Bei  der  Concurrenz 
um  den  Luitpold-Preis  hat  nun  Einer  der  Componisten  sein 
Werk  aUsogleich  zurückverlangt  und  das  Namen  und  Adresse 
des  Componisten  enthaltende  Couvert  un eröffnet  zurück- 
begehrt, wobei  für  die  Rückstellung  die  Adresse  seines  Rechts- 
anwaltes ane^egeben  wurde.  Diesem  wurde  jedoch  das  uner- 
öffnet  geblieoene  Couvert  nicht  zurückgestellt  und  als  Grund 
hierfür  angeführt:  man  habe  die  anderen  Nanflanscouverts 
auch  alle  eröffnet,  um  aUsogleich  mit  der  Rückschickung  der 
Concurrenzarbeiten  beginnen  zu  können.  Die  dabei  gemachte 
Bemerkung,  es  sei  erst  nach  Bekanntgabe  des  urtheils- 
spruches geschehen,  möge  wer  es  will  glauben. 

Dies  das  Thatsächliche  über  das  Vorgehen  bei  der  Zu- 
erkennung  des  Luitpold-Preises. . 


Wien,  November  1896. 


F.  V.  W. 


Kritischer  Anhang. 


Emil  Krause.  Bagatellen.  Acht  leichte  Stücke  für  Violine 
und  Pianoforte,  Op.  82.  Hamburg,  Hugo  Thiemer. 
Die  Bagatellen  verdienen  Lob  als  sehr  hübsch  klingende, 
gut  musikalisch  gemachte  Vortragsstücke  für  jugendliche 
Spieler.  In  den  beiden  Heften,  worauf  die  acht  Piöcen  ver- 
theilt sind,  finden  sich  Sachen  von  sinnigem  Charakter 
(„Morpenstille**,  „Treues  Gedenken*',  „Andacht  im  Walde", 
„Scheidegruss"  und  „Abendruhe"),  solche  von  fröhlicher  Art 
(„Maieiizeit"  und  „Leichter  Sinn"),  sowie  ein  als  „Langsamer 
Walzer"  bezeichnetes  zierliches  Tänzchen. 

Louis  Bödecker. 


„Ich  kann  schon  singen".  Neue  und  alte  Volks-  und 
Kinderlieder.  Bearbeitet  von  J.  P.  Gotthard.  Illustrirt 
von  A.  Trentin.    Wien,  Verlag  der  „Wiener  Mode". 

Ein  wegen  seiner  leicht  fasslichen  und  leicht  am  Ciavier 
zu  begleitenden  Melodien,  sowie  seiner  reizenden,  den  jewei- 
ligen Texten  sinnig  entsprechenden  Illustrationen  ganz  aller- 
liebstes Geschenk  für  den  Weihnachtstisch  unserer  Kleinen 
und  Kleinsten,  welche  mit  derselben  Lust  und  Freude  die 
einfachen  Weisen  singen,  wie  die  bildlichen  Darstellungen 
betrachten  werden.     Von  den  in  dem  hübsch  ausgestatteten 


Qnartbttchlsm  antbaltenen  36  Liedern  sind  14  Stück  vom  Be- 
&rbeitar  mit  g;utoia  Qefllhl  fttr  daa  kindlich-Ein&cbe  componirt, 

dieUebrigen  dftgegea  bis  anf  ^ringe  Ausnahmen  (Sehamann, 
Werner,  Scbubert  and  Mozart)  dem  Volkascbatz  entnommen, 
aber  ee  ist  Keines  darunter,  das  dem  vorgesetzten  Zweck,  das 
Kind  znm  Sineen  anzuregen,  damit  es  „von  seiner  Empfin- 
dung über  sich  selbst  hinausgehoben"  werde,  nicht  ent- 
spräche. Und  dass,  wie  das  Vorwort  des  Büchleins  bemerkt, 
die  Kleinen  „am  meisten  jene  Lieder  lieben,  die  mit  Bildern 


verziert  sind,  weil  sie  sich  die  Personen  und  Dinge,  voc 
denen  sie  singen,  vorstellen  k&nnen  und  zn  ihnen  in  ein  per- 
sönliches Yerhältniss  treten",  ist  auch  richtig,  wie  dies  alle 
Eltern  von  ihren  singenden  Kinderchen  wissen  tverden. 
Nach  all  dem  Gtesagten  braucht  kaum  noch  ein  besonder« 
Wort  der  Empfeblung  der  hübschen  Oeschenknbe  aasge- 
sprochen zu  werden,  zumal  auch  der  ^iwB  von  6  Jt  ein  ge- 
rmger  ist  Ü.  Sd. 


Brierkasten. 


Jlf.  G.  in  R.  Der  Herausgeber  des  „Dur  und  Moll",  der 
selbst  ein  vorzüglicher  (reiger  war,  hat  ganz  Recht  mit  seiner 
im  3.  Heft  seines  Blattes  aufgestellten  Behauptung,  dass  das 
ehemalige  Leipziger  Biodsky-Quiartett  in  seiner  ersten  Zu- 
sammenstellung (Brodskj,  HovaEek,  Sitt  und  Klengel)  in  ein- 
zelnen Leistungen  unübertroffen  ^weeen,  ja  von  keinem  ande- 
ren Quartett  erreicht  worden  sei. 

F.  K.  in  B.  Zur  Aufnahme  in  das  Alumnat  anseier  be- 
rühmten Thomasschule  sind,    nahen  befriedigendem  Ausweis 


flber'geistige  Befthigungttherhanpt  und  gates  stimmliches  Ma- 
terial und  musikalis^ies  Talent  im  Beaonderen,  einige  Uebung 
im  vom- Blatt-s Ingen,  sowie  etwas  Clavierspiel  nöthig,  gleich- 
viel, ob  der  Bewerber  Sachsen  oder  einem  anderen  Staate 
Deatsohlands  angehört.  Die  Prüfung  nimmt  unser  vortcefT- 
lioher  Cantor  Hr.  Schreck  selbstverst&ndlich  persönlich  ab. 
Sie  dürfen  sieb  jedenfalls  gratuliren,  wenn  IhrSoha  den  ge- 
stellten Bedingungen  entspricht  und  als  Alumnus  aufgenom- 
men vrird, 


AnzeiflTOiLi 

Virtuosen,  Componisten  und  Chorvereinen 

empfehle  ich  hei  Veranstaltung  eigener  Concorte  in  Leipzig,  deren  vollstän- 
diges Arrangement  ich  auf  Wunsch  übernehme,  mein  neues  grosses  Orchester 
(60  Künstler).  [8198— .1 

Leipzig,  Saiomonstrasae  18.  Hans  Wlnderstein, 

CapellmeisteF. 


1 


Preis  broch.  10  M.,  geb.  12  M. 

Zu  beziehen  durch  jede  Buch-  und 
Musikalienhandlung,  sowie  directvon 
3lax  Hesite'ii  Verlae  in  Leipzig. 


I»l«l»l' 


m—W 


\ 


^-_  CARL  MERSEBURGER,  LEIPZIG.  ^^   

C^^y  SchiüenriJQteiTicMswerfce  ^mW% 

M  0^  Oesug,  KliTler,  Orgel,  M M  M 

■  ^—  obarbaupt  all!  MuiMntlnnnmte.  ^V^F  ^rA 

^^  W         --»  Pi^nllre  luibckiiftei.  *-  J^ M  VT  V 


Wilhelm  Hansen,  MBsit-Teriig^  Iwpafr 

Orgelwerke 

von 

M  H.  M atthison-HanseiL 


Seobs  Symphonien.  No.l — 6  fc  ji^,-- 

Seeha  Phantasien.   No.  1—6  &  Jt  \-. 

Thema  mit  Variationen  (Qod  save  the 
Queen).    Jt  1,—. 

Choral  von  Schulz  mit  Praeludium  u- 
Voriationen.    Ji  1,—. 

Coneert-AUegrro.    M  1,—. 

Sechs  leichte  Praeludlen.  70  ^. 

Leichte  Praeludlen.    M 1,—. 

Sechs  Postludlen.    70  /\. 

Praeludlen  and  Postludlen.     M  I,—. 

46  Praeludlen  in  verschiedenen  Ton- 
arten zu  den  meist  bekannten  Cho- 
rälen.   M  4,60.  [313«.] 

„Pädagogischer  Jahresbericht" ,  heraus- 
gegeb.  von  Prof.Dr.Dittee,  schreibtu.A.: 
Die  8.  Phantasie  ist  ein  dankbares 
Concertstück  mit  eigenthnmli- 
chem  Gepräge.  Der  4.  ist  der  Choral 
„Lobet  den  Herrn"  zu  Grunde  gelegt 
Die  daraus  entwickelte  schöne 
Phantasie  eignet  sich  sehr  wohl 
bei  festlichen  Gelegenheiten.  — 
„Gott  erbalt«  Franz,  den  Kaiser"  wird 
sehr  anziehend  und  wirkungsvoll 
variirt,  —  Das  Concert-Alleero  ist  in  der 
Sonatenform  gehalten  und  imponirt 
durch  seinen  effeclreichen  Schlass. 
—  Die  6  Orgel'Symphonien,  in  denen 
das  künstlerische  Sehaffen  des 
nordischen  Altmeisters  gipfelt, 
sind  natürlich  im  Sonatenstile,  mehr 
freier  Instruroentalstil,concipirt  Obwohl 
sich  an  die  instrumentalen  Alt-  nnd 
Grossmeister  anlehnend,  geht  dennoch 
unser  trefflicher  Meister  getrost 
seine  eigenen  Wege"  u.  s.  w. 


************ 


Neues  für  Yioloncell. 

Im  Verlage  von  F.  E.  C.  Leuckart  in 
Leipzig  erschienen  soeben:  [2127.] 

Drei  Stucke 

für 

Violoncell  und  Planoforte 

componirt  von 

Robert  Kahn. 

Op.  25. 

Robert  Hausmann  zugeeignet. 

Ko.  1.  Romanze.  J(  2,—.  No.  2.  Sere- 
nata.  Jf  2,—.  No.  3.  Caprlceio.  ^  1,60. 


und 


Menuett 


fär 


Violoncell  mit  Planoforte 

componirt  von 

Ferdinand  v.  Lilieneron. 

Op.  6.  David  Popper  gewidmet.  Ji  1,—. 
Vorher  erschienen: 

L.  van  Beethoven,   Adagio  aus  dem 

Sextett  Op.  71,  für  Violoncell  mit 
Pianoforte  bearbeitet  von  Albert 
Hartmann Ji  1,20. 

Albert  Hartmann,  Op.  26.  Aime  moü 

Cantilena  ft^  Violoncell  mit  Piano- 
zorxe     .....     .%..    »M  x,"^« 

W.  A.  Mozart»  Adagio  für  VioIonceU 
mit  Pianoforte  bearb.  von  Albert 
Hartmann Ji  1,50. 

C.  Saint-SaSns,  Op.  la.  Saite  furVio-r 

loncell  und  Pianoforte .    .    Jf  7, — . 
Hieraus  einzeln :  No.  2.  Serenade  JH  L-*. 
No.  8.  Scherzo  Ji  2,—.    No.  4.  Ro- 
manze X  1,80. 

Edmund  Uhl,  Op.  5.  Sonate  för  Piano- 
forte u.  Violoncell    .    .    .    ^  6^60. 


Neuer  Verlag  vontoitkopf  ibHirtol  inleinig. 

3foscf  Ibabor 

(k*  k.  Kammervirtuos  in  Wien). 

Sonate  in  Adur  für  Pianoforte  und 
Violoncell,  Op.  7.    Ji  6, — . 

Früher  erschienen:     [2128.] 

Variationen  and  Fuge  über  ein  Thema 
von  C.  Czemy  für  Pianoforte.  Op.  4. 
JH  4,~. 

Sonate  für  Pianoforte  u.  Violine.  Op.  6. 

Quartett  ftir  Pianoforte,  Violine,  Viola 
und  Violoncell.    Op.  6.    Ji  10,—. 

Znr  Anffttluraiiff  1»eateiM  empfolileii. 

Verlag  von  iL.  W«  Fritzseh  in  Leipzig. 

pAnirin   I     Op.lO.  „OiriitnaebtitnuH" 
DVllVlllt  h^      („Ghristmas   Night's 
Dream")  für  Streichorchester.  Partitur 
75  z^.    Stimmen  75  ^.  [2129^.] 


689 

Empfehlenswertlie  Opern-ClaTieranszfige  mit  Text 

Dittersdorf,  Doctor  nd  Ipothekar Jf  4,—  n. 

Goldmark,  Carl,  lerlii  (auch  ohne  Text  Ji  6,—) ^  10,—  n. 

Hartmann,  Emil,  ftueuaikr.   Oper  in  einem  Act „  10,—  n. 

Hollaender,  V.,  König  Hhampsinit.  Operette „    6,—  n. 

Raskel,  R.  v.,  SJoIa.     Oper  in  zwei  Acten „  10,—  n. 

Mertke,  E.,  KyrUl  toi  Thogsaloiiek.   Grosse  Oper „  12,—  n. 

Mohr,  Adolf,  Dor  dovtiekd  Mldiol „    6,—  n. 

Kessler,  V.  E.»  Raltoanagor  (auch  ohne  Text) &  „    6,—  n. 

—  —    ner  wiMe  Jagor „    6,—  n. 

—  —    Der  TroBMter  Ton  SäUingei  (auch  ohne  Text) k  „    6,—  n. 

—  —    etU  der  Mflis »    6,—  n. 

Rauehenecker,  6.,  Die  letziei  Tage  toi  TlMÜe.    Romantische  Oper    .    .  „  10,—  n. 

Rezniöek,  E.  N.  v.,  Donna  Diana.  Komische  Oper  in  drei  Acten .    .    .    .  „  10,—  n. 

Schillings,  Max,  Ingwelde.    Musikdrama  in  drei  Acten „  12,—  n. 

Stiebitz,  Rieh«,  Der  Zigeoner.   Oper  in  vier  Acten .  „  12,—  n. 

[2130.]  Gebundene  ESxemplare  M.  1,50  mehr. 

Verlag  m  l  Schnberth  &  Co.  (Felix  Siegel),  Leipzig. 


Bremen»  November  1896. 

Das  Städtische  Orchester  (Streichmusik),  etwa  40  Mann  stark,  wel- 
ches im  Winter  im  hiesigen  Stadttheater  spielt  und  den  Stamm  des  Philhar- 
monischen Orchesters  biidet,  ist  von  Anfang  Mai  bis  ISnde  August  1897  frei. 

Wir  ancben  far  dasselbe  ein  Engagement  und  bitten,  Offerten  zu  richten 
an  die  [21dle.] 

Direetion  der  Philharmonisehen  Oesellsebaft 


?nvatconservatohum  für  Gesang. 

^)  ^VVS\k>\^\^^  KNi^^XsÄN^^X^  ^\^^'$i\^W\^%«  ^^\\C^^-\. 
Prospecte  \fcei  duec/}  die  Sirectio/x  MÜNCHEN. 


Dienstag  den  5«  und  Freitag  den  i5.Januai»iB  Leipzig  i 

-€  Zwei  Beetlioven-Abde  ^ 

gegeben  von 

[2138—.] 

Hoipimstin  Martha  Remmert 
nnd  Messor  WaMeniar  Meyer. 

Sänuntliclie  Sonaten  i9r  Clamr  nnd  Violine. 


Verlag  von  £■  W«  Fritzscin  in  Leipzig. 


[2184.] 


AllAlf  Rnf hsirilf    ^'  ^^*    Sonata  quasi  Fantasia  für  zwei  Claviere. 


Op.  34. 


Partitur-Ausgabe  Ji  4,50.  (Zwei  Exemplare  «4  7, — .) 
fär  Ciavier,  Oboe  und  Bratsche.  Ji  6, — • 


C.  Bedistein, 

Flüg'ol-  und  Pianino-Fabrikant. 

Xlonierorant 

Sr.  Msj.  dea  Kaisara  von  Deoteohland  nnd  KSniea  von  Preussen,  Ihrer  Maj.  der  Kaiserin  tod  DentBchland  nnd  Königin 
von  Pr«u3seti,  Ihrer  Mi^.  der  EOnigin  von  England,  Ihrer  Maj.  der  Königin -Regentin  von  Spanien,  Sr.  Kaiser),  and 
KCnigl.  Hoheit  des  EionprinEon  von  DeatschUutd  and  von  Preossen,  Sr.  Königl.  Hoheit  des  Prinzen  Friedrich  Carl  von 
Preussen,  Sr.  £&nig).  Hoheit  dee  Hersogs  von  Edinburgh,  Ihrer  KOnigl.  Hoheit  der  Prinzessin  Louise  von  England 
[2136 — .]  (Marchionees  o£  Lome). 

T  .rk-nHri^n    "W       ]         I-  Fabrik:    5—3  Johannla-SCr.  und  27  Zlegel-Strasse.       l     T^Av-ISn    IX 

L   Fabrik:    122  Reichen bepgrer-Strasse. 


40  WIgmore  Street. 


—7  Joliannls-Str. 


<^utiu^  ySiüthner, 

£eip%ig. 


Königl.  Sachs.  Hofpianofortefabrik. 

Hofllatirut 

Ihrir  MiJ.  der  Kalierln  von  Dtutachluid  und  KSnIgin  von  Priuiiin, 

Sr.  Maj.  de«  Kiltert  von  Oillimlch  und  KSnlgt  von  Ungarn, 

Sr.  Maj.  dM  KBnlgi  von  Dlaemarii, 

8r.  Maj.  dit  KSnig«  von    Griechenland, 

Ihrer  Kflnigl.  Hoheit  der  Prinzetiln   von  Wale«. 


Flügel 


-^3*e 


S^ianinos 


Prämiirt  mit  11  enaten  Weltaniaeitelluii^fii-Preisen. 


Neuer  Verlag  von  [2187.] 

BpeUfcopf  9t  Mrtel  in  Leipzifl. 

Mex.  V.  Fielitz, 

GeHugsenen  Bit  dcatfiekem  ud  «ogli- 
Bchea  T«it: 

Op.  57.  Der  traurige  KOnch.  Für  eine 

mittlere  Singstimme  mit  Pianoforte.' 

Jk  8,-. 

Früher  erschienen: 
Op.  51.  Dfe  Nonne.  Qesangscene  f.  eine 

Fraueuatimme  mit  Pianoforte.  Jt  2,90. 
Op.  8.    Ellland.  Ein  Sang  vom  Chiem- 

see.    10  Lieder  fhr  eine  mittlere  Sing- 

Bumme  mit  Pianoforte.     Jt  B,&U, 
Op.  15.  Schon  Qretleln.  EinCyklnsvon 

7  Gesängen    für   eine  Frauenstimme 

mit  Pianoforte.    Jt  3,—. 
—  Dasselbe  f  eine  tiefere  Stimme.  ^8,—.' 


Eine  Dame,  welche  eine  Musikschule 
mit  Erfolg  absolvirt«  und  auch  drama- 
tischen Unterricht  ertheilen  kann,  sucht, 
gesttktzt  auf  voritltgUche  Empfehlungen, 
Stellung  als  Gesaugslehrerin  an  emer 
Musikschule  oder  als  Musiklehrerin  an 
einem  grösseren  Damen -Pensionat.  Qef 
OfFert«n  erbeten  unter  J.  K.  an  dieExp. 
d.  Bits.  [2138.] 


($(fänfie  nitii  Maöen 

fflr  eine  Singstimme  mit  Pianoforte 

Hans  Hermann. 

Op.  5.  No.  I.  El  rtllt  H  IrigB  du  gru«  lt«r. 

Jt  1,30. 

No.  2.  Legeid«.  .4  1,60. 

No.  8.  Bu  IltUrben.    AttfranzOsi- 

sche  Ballade.  Jt  1,30. 

No.  4.  Brai  Hiadenr.  A  1,S0. 

Heinrlchshofen's  Verlag,  ligdthirg. 


Neuer  Verlag  i 

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Leipzig. 


HosikampreassischenHote. 

Mit  Allerhöchster  Genehmigung 

Sr.    Majestät   des   Kaisers    und   Königs 

Wilhelm  II.  [2140.1 

heraosgegeben  von  Georg  Thouret. 

7.    Altpreussisohe  KrtegsUeder.    Für 

4  Männerstimmen  bearbeit.  von  Carl 

te  Peerdt.    Partitur  Jt  8,—.  Orch.- 

Stimmen  Jt  6,40.  4  Chorst.  je  60  ^. 

Weitere  Nummern  in  Vorbereitung. 


Neue  Werke  von 

Graham  P.  Moore: 

op.  36.     Neun  Clavier  -  Qedlehte   (in 

Etuden-Form).  Einzelausgabe.  No.  1. 
Der  sterbende  Schwan.  J(  1,50.  Na  2. 
Dia  Lotös-Esser.  Jt  1,50.  No.  3.  Lilian. 
Jl  1,60.  No.  4.  Claribel.  Jt  1,50. 
Op.  39.  Welhnaoht9gabe.  Nenn  tune 
Glavierstücke.  Heft  I(No.l— 4),  Heftll 
(No.  5"%)  je  Jl  2,—.  [2141.1 

Leipzig.      Breltkopf  *  Hftrtel. 


Im  TerUge  voi  Jnlins  HaiMur, 

k.Hof-Mosikalienhandlang in  Breslau, 
erscheinen  soeben:        [2142. 

Quatre  Bagatelles 

pour  Piano 

par 

Gustave 

Oenvre  31. 
1.  Aria.     2.  S6rönade.     S.'Chansc 
triste.     4.    Barcarolte  '%  t  .i«  25  . 


691 


für 

genii«kt«o  Cktr  nid  Orchester  (eder  Pfte.). 

Stojowski,  Sig.,  Op.  7. 

2>er  frühling. 

(Text  deutsch    und   polnisch). 

Partitur     ......  .^  2,—  netto. 

Glasier- Auszag  .    .    .    .     „    1,—      „ 

Chorstimipen      .    .     .    .  ^  —,80      „ 

Orchesterstimmen  ...     „4, —      „ 

Zu  beziehen,  auch  zur  Einsicht,  durch 
jede  Musikalienhandlung.  [2143b.] 

Verlag  von  E.  Hatzfeld,  Leipzig. 


/>.  J>ahsi, 

Leipzig, 

Hoflieferant  Sr.  Naj.  des 
Kaisers  von  Rossiand, 

empfiehlt  einem  geehrten  aus- 
wärtigen musikalisehen  Publi- 
cum seine  [2144—.] 

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Mnsikalieo,  mnsikaliseheD 
Sehriftenete. 

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L6ipzig  erschien: 

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als  Mensch  und   als  Musiicer 

[2146.]  von 

Friedrich  Niecks. 

Vom  Verfasser  vermehrt  und  aus  dem 
Englischen  übertragen  von  h.  f |||.  Lllflin. 

Zwei  starke  Bände  gr.  80.     Mit  4  Por- 
traits  und  üacsimilirten  Autographen. 

Geheftet  15  M.  netto.     In  Originalband 

18  M.  netto. 

WW  Die  anerkannt  beste  und  erschö- 
pfende Chopin-Bioarraphie. 


Edition  Schubertli 


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in  billigeB  PrscIiUvtfmbeii  für 
stnmeBte.  UeberBOOONrn.t.VoU 
Ver«<lchnife  gntii  und  fnuiko 
J.  Sohufcaft»  4  Qo.. 


[2146g.] 


November=Neuigkeiten 

aus  dem  Verlage  von 

Breitkopf  &  Härtel  in  Leipzig. 

Armee-  und  PrAsentirmärsehe.     Auf  allerhöchst.  Befehl  des  Kaisers  bearbeit. 

von  G.  Rossberg.    No.  64—69  und  84—87.    Partitur  je  no.  M.  1,—. 
Ausgewählte  Gesänge  des  Thomanerehors  zu  Leipzig,  herausg.  von  G.  Schreck. 

No.  l.  y.  /C  Vo/es,  Ein  feste  Burg.   Partitur  M.  1,—.    Stimmen  je  30  Pf. 
Baeh^  J.  S.,  Cantaten  im  Clav.-Ausz.    No.  193.    „Ihr  Pforten  zu  Zion**.     M.  1,50. 

Concert  f.  Ciavier,  Flöte  u.  Violine  m.  Begleit.    Ddur.    Clav.-Stimme 

M.  8,—  n,    6  Stimmen  je  30  Pf. 

Motette  No.  8  „Sei  Lob  und  Preis".    4  Ohorstimmen  je  30  Pf. 

Werke  f.  Kammermusik  Lief.  7—9.    Sonaten  f.  Clav.  u.Viol.  Cmoll, 

PmoU,  Gdur  je  M.  1,—. 

Bantoek,  Gr.,  Songs  of  Japan.    6  Gesänge  (engl.)    M.  2,50. 

Beethoven,  L.  van,  Op.  60.    Symphonie  Bdur,  f.  „Kammermusik''.    M.  4,60. 

- — Ouvertüre  zu  „Egmont"  f.  „Hausmusik".    M.  4,50. 

Der  evangelische  Kirehenehor.  Sammlung  älterer  strophischer  Lieder  n.  liturg. 
Gesänge.    Partitur  M.  2,—.  [9147.] 

Eymieu,  H.,  Op.  67.  Noöl  nouveau  (Weihnachtsfreude),  f.  2  Kinderstimmen  mit 
Pianoforte.    M.  1, — . 

Flelitz,  A.  V.,  Op.  67.    Der  traurige  Mönch,  för  mittlere  Stimme.    M.  8,—. 

Qoldschmidt»  H.»  Handbuch  der  deutschen  Gesangspädagogik.  I.  Theil.  Aus- 
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Goüvy,  Th.,  Op.  88.    Polyxena.   D»mat.  Concertwerk.   28  Orch.-Stimmen  je  90  Pf. 

Hartmann,  E.,  Op.  30.  Skandinav.  Volksmusik  f.  Pfte.  Daraus  einzeln:  Reel.  ^ 
Auf  der  Alp.  —  Der  Gängerpilt  (Trossbube).  —  Erlenhöh.  —  Liten  Karin 
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Heller.  St.,  und  Henselt,  A.,   Instr.  Ausgabe  ausgew.  Tonstücke  u.  Studien  werke 

f.  Pfte.  von  H.  Germer.    B.  Mittelstufe.    No.  22, 23  je  50  Pf.    No.  24.  M.  1,— . 
Labor,  Jos.,  Op.  7.    Sonate  Adur  f.  Pfte.  u.  Violoncell.    M.  5,—. 
Moore,  Gr.  F.,  Op.  80.    Neun  Ciavier-Gedichte  (in  Etudenform).  No.  1— 4jeM.  1,50. 

, Op.  39.    Weihnachtsgabe.    9  kürze  Ciavierstücke.    M.  4, — . 

Musik  am  preussisehen  Hofe.    üerausgegeb.vonG.  Thouret.    No.  7.  Altpreuss. 

kriegslieder  f.  4  Männerstimmen  bearb.  von  C.  te  Peer  dt.    Partitur  M,  3, — . 

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Rameau,  J.  Ph.,  Sämmtl.  Werke,  Bd.  II.  Instrumentalmusik.  Einzelpreis  M.  16,—. 
Sehuäeker,  E.,  Op.  29.    Drei  Stücke  für  Harfe.    M.  2,—. 
Wagner,  R«,  Dramat.  Scenen  aus  „Lohengrin"  f.  Pfte.  allein.   No.  10.  Brautscene. 

M.  2,50.    No.  11.  Lohengrin's  Abschied.    M.  1,60. 

Vorspiel  u.  Isoldens  Liebestod  aus  „Tristan  und  Isolde",  f.  „Haus- 
musik".   M.  4,80."* 

Weber,  C.  M.  v.,  Ouvertüre  zu  „Oberen",  f.  „Hausmusik".    M.  4,80. 

Wolf,  L.  C,  Op.  23.    6  Lieder  f.  hohe  Stimme  m.  Pfte.    Heft  I,  II  je  M.  l,— . 


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[2148-.]  Grlindungsjahr:  1821. 

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Kgl.  prenss.  Hof-PIanoforte-FabrU 

mit  Dampfbetrieb. 

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Oaat  orpf ftffenstrasBe 
18-22. 


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WeltaiiMteUaiigsprelBen  wurde 
die  Firma  mit  d«p  gvottaen 

Goldenen  Prenss.  Staats-Medaille 

IBv  Knust  und  'WtmmmnmtlbmSt  anagezeichnat. 
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Eiport  nacli  allenf eileilen.  ^Olier  die  itaiize  Erde  TeMtet 


^Sctngübungen,  zugleiclj  Xeitfaden  für 
den  Unterricljt  von  J^dolf  fromme, 

Ausgabe  für  hohe  und   tiefe  Stimmen  in   zwei   Abtheilungen  ä  2  .^. 

A.  Brauer  in  Dresden.  |[2149— .] 


692 


[2151r.] 


Georg  Wille 


SoloTioloBMlUst  des  Theater-  ud  eewandhaisoreiiesten  lo  Leipiig, 

erbittet  Engagementsofferten  für  Concerte  unter  der  Adresse  Haydnstrasse  3,  III. 


hofiert  ffeicßmüUer, 

Pianist  und  Lehrer  des  höheren    Clavierspiels. 
[2162a.]  Leipzig,  Thomaskirchhof  17. 


'""'■'  Intonie  Bloem, 

Oratorien-  u.  LiedersSngerin  (Alt). 
Wiesbaden,  Gr.  Burgstr.  7. 


Edda  Wolf, 

Gesanglehrerin.       {2  I64q.1 
Iieipzig,  Pfaffendorfer  Str.  5^  11. 


Felix  Berber, 

Violinist.  I2160y.] 

Magdeburg. 


Anna  Sehinoi- Hegau, 

[ai«7-.] 

'  flr  SologeuDg  u  der  i. 

AUdenie  der  Tonkmut 

IQnchen,  JSgerstrasse  8  lU. 

Johannes  Snoer,  f'''*'^ 

IwiMbt  M  ÜHtir-  nl  tmittuMilaiv. 


Johanna  Jikin, 

Concert-  und  Oratoriensängerin 

(Sopran).  [2l5öb.] 

Frankfurt  a,  M.,  Sehweizerstrasse  1. 

ConceptsÄngerin.      [2 1 56v.] 
Yertretong:  Siddeotselie  Coneertdlrection 
In  ÜBdieit 


Carl  Müller, 

Coneert-Tenor.       [2161y.] 
Leipzig,  Thomasiusstr.  IBIII. 


lieipsi^,  Sedanstrasse  13  part 


Frau  Buttner-Clanz, 

Concert-  u.  toatoriensAngerin  (Sopran), 
Schule  Auguste  Götze,    [2157p.] 

SÜ^^  Ghesaziglelxcerizi.  ^j^g^ 
tielpgtg,  Bahnhofetrasse  19,  II. 

Elsa  Ruegger, 

Violoncellvirtuosin.       [2158o.l 

Rue  de  la  Vlctoire  169,  St.  Gilles. 
Brnasel  (Belgien). 

Anna  MOnchp    [2i59n.] 

Concert-  und  Oratoriensängerin  (Sopran). 

Frankfurt  a.  M.,  Staufenstrasse  36 III. 

Concert  Vertretung:    H.  Wolff,  Berlin. 


Ludwig  Lauboeck, 

^  Violinist.        pieav.j 

Leipzig  y  Brüderstrasse  8  I  r. 

CJorrespondenzen   erreichen   mich   unter 
[2163a.]  der  Adresse: 

Frankfurt  a.  M.,  Peldbergstr.  38, 1. 

Hugo  Beeker,  töniol.  Professor. 

Frau  Martha  Hohlfeld, 

Concertsängerln  (Sopran), 

sowie  Gesanglehrerin.    [2164m.] 

lieipsei^,  König  Johannstrasse  18,  part. 
Conc.-Vertr.r  Eugen  Stern,  Berlin. 


Coneert-Tenor  Oeorg  Ritter, 

früher  Berlin,  jetzt  aber:   [1266p.] 

Dresden,  Pragerstrasse  S8. 

KaiDinersäHferAlfredBlierlander 

(Tenor).  [2i66d.j 

Berlin,  Charlottenburg. 

(Concertvertretung:  H.  Wolff,  Berlin.) 

Druck  von  C.  G.  Böder  in  Leipzig. 


Sasanm  Staie,  m^.i 

Concert-  u.  Oratoriensängerin  (Sopran). 
Gesanglehrerin. 

Idpzig,  Raestadter  Steinireg  4D III. 

Emma  Sperling, 

CM€6rt-  nnd  OratorknsiBti^ariii  (^pru). 

Gesanglehrerin. 
Leipzig,  Dörrienstr.   13.    [2l70u.] 

Luiu  Neynaen  {homfiM  g.  U), 
[2i7id.]  I/Mar-  ud  OratorieniDteriji. 

Berlin  W.,  Schöneberger-Ufer  41. 
Concertvertret.  Herrn.  Wolff,  Berl in  W. 

Otto  Kleilz,   [2172W] 

fürstl.    Concertmeister    in   GePaa 
empfiehlt  sich  zu  Concerten. 


HaniiiriiiScialfelii-yaliiiiii 

herzogl.  anhält.  Kammersängerin  (Sopran). 
Berlin  S.,  Camphausenstrasae  20. 

Concert-Vertretung:      r2173r.] 
Eigea  Stera,  Biriia  W.,  ■tgftnyrgtr.  7. 

Robepf  Leidepitz." 

Coneerts&nger  und  Gesanglehrer. 

(Bass-  und  Bassbariton).  [2174c.] 
lieipzln:,  An  derPleisse  ll,Vordergeb.IL 


Hierzu  eine  Beilage  von  Breitkopf  &  HSrtel  in  Leipzig. 


Leipzig,  am  17.  December  1896. 


mit)  ifiuitiieii  Bici-,  tun-  .^  '   -^.^  niluluUllliaiiriKtniiliL 

ul  luMiiikan^uiiii,  uirii  M      ^^   — ^        IT  T  tiiiiiiiu  istiiimii  iiu  u 

dink  ULI  FoitlaiiR  u  hiirta  ^  ^  ■■  JE  ^i        1 1  /^v  ^  dniu  Eidictni  n  iiimlia 


Verantwortlioher.  Itedaoteur  und  Verleger: 

E.W.  FritzflCh, 

Leipzig,  KöDlgS3trasse  fl. 


\ 


Das  Musikalische  Wochenblatt  erscheint  j&hrlicb  in  GS  Nummern.  Der  Abonnementebetrog 
filr  das  Quartal  Ton  13  Nummern  ist  3  Mark;  eine  einzelne  Nunjmer  kostet  40  Pfennige.   Bei 
VTini  I  L   dl      i'i'ecter  frankirter  Kreuzbandaendnng  treten  nachstehende  vi6rt«ljälirliche  Abonnements-      »        -a 
AAlil.JlUtrg.  I       ^ise  in  Kraft:  2  Mark  50  Pf.  flir  das  Deutsche  Eeich  und  Oesterreich.  —  9  Mark  75  Pf.       HO.    02. 
O  J      jiir  weitere  L&nder  das  Weltpostvereins. —  Jahresabonnements  werden  unter  Zugrunde- 
legung vorstehender  Bezugsbedingungen  bwechnet. 
Die  Insertionagebfibren  fOr  den  Raun  einer  drei  gespaltenen  Petitseile  betragen  80  Pf. 

Inbalt:  PUlosaphsn  In  Ihren  Beziehungen  lar  Mnalk,  Tod  Benedlot  Wldnann.   (Scblnsa.)  —  BiognphigchM:  Anton  Bmckner.   (Eine  ErgbiEHnc  za 

dar  io  No.  1-5  d«s  Jahrganges  lHe6  Ars  „Uusl kaiischen  WbahanhUtta^'  enUialtenea  blographlachen  Skizze.)  Von  Dr.  Theodor  tielm. 
(ScblDU.).—  Tagesgeachichte:  Hnslkbriar  am  Kiel.  —  Berichte  ans  Leipeie.  —  Conoertnmflchan.  —  Eneagements  und  Oüate  In  Oper  and 
Concert.  —  KlrebenmaiUl.  ~  Vermlaoht«  Mlttheilnngen  und  Notiaan.  —  Nekralog:  J.  van  Santen  Rolff.  Von  R.  aternfeld.  —  Offonor 
Spreithwtal.  —  Kritisflber  Anhang:    Gompoiitionen  von  Aogei  Hamerlk,  WUholm  Hanke  nnd  L.  Denia.   —   Brlefkuton.  —  Anaelgen. 

An  die  geehrten  Abonnenten. 

%as  f^MMdkaUmh»  ^oohffnilait^'  wird,  unieraiüizi  von  don  louiähriesian  teiiheriffon,  sowie 
mehreren  neu^owonnensn  gedioganen  Jlitarheitarn  owt  30.  ^eeemier  d.  J, 

seinen  acßtundiwanzigsten  S^afirgatig 

heginne».  S^ond&nz  und  ^ichkaUigheii ,  iowi«  äutsere  tAuaaiaiiting  und  .Ahannanienipt'eia  werdmi  Ic^nc 
.Aenderung  er/a-hron.  &or  ^UUerzeifihnotff  erbittei  oAieh  för  d»n  n«uen  Jahrgang  leines  ^Slaiias  die 
8vMat  der  Musiker  und  d«s  mudltaMsehen  ^iHcums  und  siehi  zaMr&icJircn  gefälligen  •AionneTnent- 
hestaHungen ,    die    man  tnögliohst  iald  anbnngon  möge)  meversioKiUoh.  entgegen. 

^Me  geehrten  .ßeser,  welche  das  „MusikaZisohe  ■ff^cheiihlaii"  durch  ^osiaionnement  heziehen, 
werden,  im  SSesonderen  darauf  anifmerhsa/ni  gemaehij  dasaea  z\um  ununierirooAenen  und  vollständigen  ^zug 
der  t/fummem  ihrer  zuvorigen  auadrüohliohen  Erklärung  und  der  VorauaiezahZung  doa 
^hOnnemenihetrages  ledarf,  und  daas  lei  späterer,  schon  in  doa  Begonnene  Quartal  faUeiidcr 
Bestellung  die  iereOa  eraehienenen  J^ummem,  aoweit  sie  Tioeh  zu  ieschaffen  sind,  nur  auf  auadrüok- 
liohea  Verlangten  und  gegen  eine  S^eatellg eiühr  von  fO  Pfennigen  von  der  StoÄserlicIisn  &osi  naclf 
geUe/ei-i  werden,  ^ea  teueren  wird  denaeHen  iemerkt,  dass  das  kaiserliche  S'oatami  die  Jfo.  t  nicht 
am  3aqo  deren  ^aeheinens,  sondern  erst  anfanga  Januar  ea^edirt, 

E.    W.  FRITZSCH. 


694 


Philosophen  in  Ihren  Beziehungen  zur  Musik. 


Von  Benedict  Widmann. 


(Schluss.) 


Gelegentlicli  einer  anderen  Kritik  lobt  er  die  Melo- 
diefülle,  nämlich  bei  der  Besprechung  der  schönen  zwölf 
Etüden  von  A.  Henselt  (Op.  2):  „Abo  herrscht  denn 
auch  die  Melodie  der  einzelnen  Stimme  beinahe  in  sämmt- 
lichen  seiner  Liebesstadien  über  die  anderen,  nicht  gerade 
zuf&Iligen,  aber  anch  nicht  nothwendigen  vor;  ja  es 
Hessen  sich  Viele  vom  Anfang  bis  Ende  einstimmig  auf- 
zeichnen, und  man  würde  den  Schmuck  der  Harmonie  von 
selbst  dazu  finden.  Dieser  Einzelgesang  scheint  aber  so 
aus  dem  Kern  ins  Ganze  gewachsen,  hat  eine*  solche 
Fülle  im  einzelnen  Ton,  wie  in  der  Masse  eine  Rundung 
und  Wucht,  dass  man,  ohne  zu  brechen,  kaum  daran  zu 
biegen  wagen  darf.  Finden  sich  doch  selbst  in  den  Me- 
lodiengängen guter  Meister  kleine  Risse,  Sprünge,  man- 
ches Widerhaarige,  das  sich  zum  Vortheil  ändern  Hesse; 
in  den  ganzen  Etüden  aber  wüsste  ich,  höchstens  zwei 
bis  drei  Stellen  ausgenommen,  keine  Note  anders  zu 
richten,  als  sie  dasteht«  (Seh.  11,  S,  147—148). 

In  zwei  Recensionen  gibt  Schumann  sein  Urtheil 
ab  über  die  Form  der  Instrumentalmusik.  Sehr 
eingehend  bespricht  er  die  Symphonie  „  Episode  de  la 
vie  d'un  artiste«  von  H.  Berlioz,  Op.  4,  mit  der  Ein- 
leitung: „Der  vielfache  Stoff,  den  diese  Symphonie  zum 
Nachdenken  bietet,  könnte  sich  in  der  Folge  leicht  zu 
sehr  verwickeln,  daher  ich  es  vorziehe,  sie  in  einzelnen 
Theilen,  so  oft  auch  Einer  von  dem  Anderen  zur  Erklä- 
rung borgen  muss,  durchzugehen,  nämlich  nach  den  vier 
Gesichtspuncten,  unter  denen  man  ein  Musikwerk  be- 
trachten kann,  d.  i.  je  nach  der  Form  (des  Ganzen,  der 
einzelnen  Theile,  der  Periode,  der  Phrase),  je  nach  der 
musikalischen  Gomposition  (Harmonie,  Melodie,  Satz, 
Arbeit,  Stil),  nach  der  besonderen  Idee,  die  der 
Künstler  darstellen  wollte,  und  nach  dem  Geiste,  der 
über  Form,  Stoff  und  Idee  waltet.  Die  Form  ist  das 
Gefäss  des  Geistes.  Grössere  Räume  fordern,  sie  zu 
fällen,  grösseren  Geist.  Mit  dem  Namen  »Symphonie« 
bezeichnet  man  bis  jetzt  in  der  Instrumentalmusik  die 
grössten  Verhältnisse«   (Seh.  I,  S.  89  —  90). 

Sodann  bemängelt  er  in  einer  anderen  Kritik  die 
Formlosigkeit  der  Gomposition.  „Von  der  Sonate  von 
W.  Taubert,  seiner  Fünften**  —  heisst  es  darin  —  „den 
Lesern  einen  Begriff  zu  geben,  möchte  schwer  sein;  sie 
ist  absonderlicher  Art,  man  muss  sie  selbst  ansehen,  und 
zwar  öfter.  Ich  möchte  sie  hypochondrisch  nennen;  der 
Componist  hängt  sich  eigensinnig  an  ein  paar  Gedanken, 
die  er  zergliedert,  wieder  zusammensetzt,  wieder  weg- 
wirft, bis  er  sich  dann  durch  eine  Volksmelodie  aus  der 
wenig  erquicklichen  Stimmung  herausreissen  möchte,  und 
zuletzt,  da  ihm  dies  nicht  glückt,  sich  gar  auf  das  Ge- 
biet der  Fuge  flüchtet,  wo  er  erst  recht  ordentlich  zu 
grübeln  anfängt"  (Seh.  III,  S.  50). 

Wenn  nun  auch  für  die  Form  in  musikalischen 
Com  Positionen  bei  der  Philosophie  keinerlei  specielle 
Grundsätze  aufgestellt  werden,  so  finden  wir  bei  derselben 
doch  immerhin  interessante  Aussprüche  über  die  Forde- 
rungen des  Schönen  in  dieser  Beziehung »  welche  zur 
Verglqichung  und  zu  weiterem  Nachdenken  anregen,  so 
bei  Aristoteles:  „Nur  die  vornehmsten,  nicht  die  aus- 
schliesslichen Formen  des  Schönen  hat  derselbe  in  Ge- 
setzmässigkeit, Ebenmaass  und  Bestimmtheit  auf- 


geführt .  .  .  Da  aber  das  AehnHche  gar  bald  sittige, 
hat  er  der  Forderung  der  Einheit  und  Ganzheit  eine 
zweite,  die  der  Mannigfaltigkeit,  an  die  Seite  gestellt 
und  in  die  Aesthetik  eingeführt**  Und  in  einer  anderen 
Abhandlung  macht  er  ausserdem  auch  auf  eine  gewisse 
Ungleichmässigkeit  in  der  Form  mancher  Gomposition 
von  Ton-  oder  Gesangstücken  aufinerksam:  »Wie  die 
Gleichmässigkeit  seiner  Bewegung  dem  Himmel  eine 
höhere  Würde  gibt  gegenüber  den  unteren  Sphären  un- 
gleichmässigen  Geschehens,  so  tritt  dieser  Gegensatz  auch 
auf  dem  ästhetischen  Gebiete  auf.  Das  Abbrechen  der 
Takt-  und  Tonfolge  in  den  Gesängen  habe  etwas  Tra- 
gisches durch  die  Ungleichmässigkeit;  denn  das  Ungleich- 
massige  in  der  Grösse  von  Glück  und  Leid  sei  pathetisch; 
das  Gleichmässige  hingegen  sei  weniger  rührend  (Walter, 
S.  595  und  658). 

Fast  möchten  wir  es  als  selbstverständlich  erklären, 
dass  auch  Immanuel  Kant  gehört  werde,  wenn  von  der 
Aesthetik  in  der  Tonkunst  die  Rede  ist.  „Ueber  das 
wohlgefällige  Verhältniss  des  Einklangs  zwischen 
Inhalt  und  Form"  bemerkt  Dr.  Robert  Zimmer- 
mann'^) nach  Kant  (in  Beziehung  zu  Hegel):  „Daas  die 
Form  dem  Inhalt  oder  Gehalt  nicht  widerspreche,  dass 
sie  vielmehr  diesem  in  allen  seinen  Theilen  so  weit  an- 
gemessen sei,  als  es  mit  allen  übrigen  Verhältnissen  der 
Schönheit  nur  immer  vereinbar  ist,  ist  Eine  der  ersten 
und  Hauptforderungen  der  Aesthetik  .  .  .  Gehalt  und 
Form  sind  die  beiden  Glieder  eines  Verhältnisses,  und 
wenn  dieses  Einklang  ist,  so  geHÜlt  es,  wenn  es  das 
Gegentheil  ist,  so  missföllt  es." 

Da  die  musikalische  Theorie  bis  jetzt  noch  nicht 
auf  so  sicheren  und  allgemein  annerkannten  Fundamenten 
ruht,  sodass  man  in  allen  Theilen  derselben  ein  unbe- 
dingtes Urtheil  über  die  DarsteUung  des  Schönen  in  der 
Tonkunst  annehmen  kann,  so  ist  es  gewiss  anzuempfehlen, 
in  zweifelhaften  Fällen  auch  bei  den  Philosophen,  bezie- 
hungsweise deren  Aesthetik,  sich  Raths  zu  holen,  wie 
wir  an   einigen  Beispielen  zu  z^gen  es  versucht  haben 


Biographisches. 

Anton  Brückner. 

(Eine  Ergänzung  zu  der  in  No.  1 — 5  des  Jahrganges  1886 
des  „Musikalischen  Wochenblattes"  enthaltenen  biographischen 

Skizze.) 

(Schluss.) 

Das  Ansehen,  welches  Brückner  durch  die  ihm  von 
der  ersten  Universität  Oesterreichs  verliehene  Doctorwürde 
in  der  Jahreswende  1891/92  erlangt  hatte,  wurde  im 
Laufe  des  Kalenderjahres  1892  noch  gehoben.  Erstlich 
durch  die  höchst  erfolgreichen  Aufföhrungen  seiner  dritten 
und  vierten  Symphonie  während  der  Wiener  Musik-  und 
Theaterausstellung,  woselbst  das  bunt  zusammengewürfelte 
Ausstellungsorchester  unter  Leirung  der  begeisterten 
Brückner- Verehrer  F.  Löwe  und  J.  Schalk  selbst  mit 
wahrer  Begeisterung  für  die  Werke  ins  Zeug  ging  und 
hierdurch  dem  greisen  Tondichter  schier  überschwängliche 
Ehrungen  verschaffte.  Besonders  aber  durch  die  auf  den 
18.  December  1892  fallende  Erstaufführung  seiner  dem 
Kaiser  Franz  Joseph  gewidmeten  achten  Symphonie  (CmoH) 


•)  Geschichte  der  Aesthetik  als  philosophische  Wissen- 
schaft.   Wien,  1858.    I.  Theil,  3.  Buch:  Kant  (S.  748-74»). 


695 


in  einem  Philharmonischen  Goncerte,  dessen  Programm  nach 
Hans  Kichter^s  Bestimmung  durch  das  genannte  Riesenwerk 
ganz  all^n  ausgefüllt  worden  war,  und  zwar  bei  dennoch 
ungeschwächtem  Massenbesuch  und  einem  Enthusiasmus 
des  Publicums,  welcher,  so  von  Brückner  selbst  kaum  er- 
wartet, diesen  aufs  Tiefste  ergriff.  Am  26.  März  1893 
gelang  es|  dem  seit  vielen  Jahren  unentwegt  fiir 
Brückner  eintretenden  Wiener  Akademischen  Wagner- 
Verein,  im  grossen  Musikvereinssaal  eine  trotz  verhältniss- 
mäasig  bescheidener  Mittel  (Capelle  Strauss  als  Orchester, 
Wagner- Vereinschor  nur  durch  Mitglieder  des  Akademi- 
schen Gesangvereins  verstärkt  als  Gesammtchor)  doch 
recht  würdige  AufPührung  von  Bruckner*s  grosser  Messe 
in  FmoU  zu  Stande  zu  bringen.  War  diese  überhaupt 
erste  vollständige  ConcertauflPührung  einer  Bruckner'schen 
Messe  (und  noch  dazu  der  grossartigsten  von  Allen)  an 
und  für  sich  ein  Kunstereigniss  zu  nennen,  so  erhöhte 
sich  dessen  Bedeutung  noch  durch  die  ungeheuchelte, 
lawinenartig  vorbrechende  Begeisterung  der  Hörer.  Vdn 
Bruckner's  grossen  Chorwerken  hatte  nur  das  „TeDeum** 
bei  der  überhaupt  ersten  AufPührung  in  einem  Gesell- 
schaf tsconcert  unter  Hans  Richter 's  Leitung —  10.  Januar 
1886  —  so  elementar  eingeschlagen,  als  diesmal  die  Fmoll- 
Messe.  Von  Bruckner's  Erfolgen  ausserhalb  Wiens  (es 
wurde  gerade  1892  -  93  besonders  Viel  von  seinen  Werken 
aufgeführt)  dürften  wohl  in  jener  Saison  die  des  „Te  Deum" 
in  Hamburg  und  beim  Musikfest  in  Düsseldorf,  der  vierten 
Symphonie  in  Brunn,  der  Dmoll-Messe  in  Hamburg  (con- 
certmässig  im  dortigen  Stadttheater  durch  Capellmeister 
Maliler  angeführt)  und  Stadt  Steyr  in  Oberösterreich 
(eine  durch  zahllose  Proben  von  dem  Chorregenten  Bayer 
trefflich  vorbereitete  gottesdienstliche  Aufführung,  welche 
in  ganz  Oberösterreich  Sensation  erregte)  die  bedeutend- 
sten gewesen  sein. 

Der  Verlauf  des  Kalenderjahres  1893  wurde  unserem 
Meister  durch  seine  wachsende  Kränklichkeit  verbittert, 
immer  häufiger  erschienen  jene  wassersüchtigen  Anschwell- 
ungen, welche,  bedenklich  die  Herzthätigkeit  einschrän- 
kend, endlich  auch  Bruckner's  Tod  herbeiführen  sollten. 
Da  nun  der  Arzt  jede,  wenn  auch  freudige,  Aufregung 
Brückner  strenge  verbieten  musste,  weil  sich  nach  jeder 
solchen  sofort  eine  Verschlimmerung  seines  Gesundheits- 
zustandes einstellte,  verschoben  sowohl  die  Philharmoniker, 
als  die  Leitung  der  Gesellschaftsconcerte  ihre  geplanten 
Brückner- Aufführungen  far  eine  günstigere  Zeit,  wenn 
sich  der  Componist  so  weit  erholt  haben  würde,  um  ihnen 
anstandslos  beiwohnen  zu  können. 

So  ging  —  vielleicht  wegen  übertriebener  Vorsicht 
der  genannten  Goncertunternehmungen  —  das  Musikjahr 
1893/94  bei  uns  ohne  bemerkenswerthe  Brückner- Auffüh- 
rungen vorüber.  Für  diesen  Ausfall  in  Wien  wurde 
Brückner  reichlich  entschädigt  durch  die  —  nach  uns  vor- 
gelegenen zahlreichen  Joumalberichten  —  geradezu  glän- 
zenden Triumphe,  welche  der  reconvalescente  Tondichter 
in  Berlin  feierte  —  gelegentlich  der  Wiederaufführung 
seines  „Te  Deum"  und  seiner  siebenten  Symphonie  — , 
sowie  durch  die  begeisterte  Aufnahme  der  contrapunctisch 
kunstvollsten,  aber  eben  darum  auch  vielleicht  schwerst 
verständlichen  seiner  Symphonien  (No.  5,  Bdur)  bei  ihrer 
überhaupt  ersten  (von  Capellmeister  Franz  Schalk,  dem 
Bruder  des  Wiener  Musikers  Josef  Schalk,  vortrefflich  gelei- 
teten) Aufführung  in  Graz  (8.  April  1894).  Uebrigens 
offenbarte  Bruckner's  70.  Geburtsfest  (4.  September 
1894),  welches  er  in  aller  Stille  in  seiner  ihm  seit  Jahren 
so  lieben  Sommerfrische  (Steyr  in  Oberösterreich)  begehen 


wollte,  welcher  auMchtigen  Verehrung  sich  der  lange  so 
schnöde  ignorirte  Tondichter  nunmehr  bereits  in  den 
weitesten  Kreisen  erfreute.  Zahllose  Briefe,  Telegramme 
und  Blumenspenden  trafen  an  dem  festlichen  Kalender- 
tage in  Steyr  ein. 

Von  der  Gesellschaft  der  Musikfreunde  wurde  nachträg- 
lich Bruckner's  70.  Geburtstag  durch  Erstaufführung  sei- 
ner grossen  Fmoll-Messe,  von  den  Philharmonikern  durch 
Erstaufführung  seiner  zweiten  Symphonie  (Cmoll)  und 
vom  Quartett  Hellmesberger  durch  eine  Reprise  des 
Fdur-Quintetts  gefeiert,  dessen  Adagio  in  Ges  wohl  zu 
den  herrlichsten  Schöpfungen  moderner  Kammermusik 
gehört.  Zu  der  vom  Wiener  Akademischen  Wagner- Verein 
unter  Mitwirkung  der  Philharmoniker  Ende  December  1894 
geplanten  grossen  Bruckner-Feier  kam  es  nicht,  da  um 
eben  diese  Zeit  der  Meister  wieder  schwer  erkrankte,  und 
man  zum  ersten  Mal  ernsthaft  für  sein  Leben  fürchtete. 
Im  Verlaufe  des  Kalenderjahres  1895  überwand  des 
Mannes  auch  rein  physisch  riesenhaft  zu  nennende  Natur 
noch  einmal  das  leider  unheilbare  chronische  Uebel,  und 
wahrhaft  erquickt  fühlte  er  sich,  als  in  sein  ihm  vom 
Kaiser  nunmehr  eingeräumtes  idyllisches  neues  Heim  im 
Lustschloss  Belvedere  zu  Wien  die  Kunde  von  den  schönen 
Erfolgendrang,  welche  an  einem  und  demselben  Tage 
—  18.  December  —  drei  seiner  Symphonien  in  verschie- 
denen Städten  errungen  hatten:  die  fünfte  Symphonie  in 
Budapest  (Dirigent:  Prof.  Ferd.  Löwe  aus  Wien),  die 
siebente  in  Frankfurt  a.  M.,  die  achte  (Dirigent:  J.  L. 
Nicod^)  in  Dresden.  Während  der  neue  Dirigent  der 
Gesellschaf tsconcerte  Rieh.  v.  Perger  das  „TeDeum"  in 
diesen  Concerten  wiederholte  (12.  Januar  1896),  führten 
endlich  auch  die  Philharmoniker  die  vierte  (Romanti- 
sche) Symphonie  des  Meisters  in  ihre  eigenen  Goncerte 
ein  (5.  Januar  1896).  Es  waren  die  letzten  Aufführun- 
gen eigener  Werke,  welchen  Brückner  beiwohnte ;  das  letzte 
Goncert,  das  er  aber  überhaupt  besuchte,  war  ein  ausser- 
ordentliches der  Philharmoniker,  in  welchem  auf  Verlangen 
Rieh.  Strauss'  Humoreske  „Till  EulenspiegeP  wiederholt 
wurde  und  Rieh.  Wagner's  biblische  Scene  „Das  Liebes- 
mahl der  Apostel"  den  grossartigen  Schluss  bildete.  Da- 
mals sah  ich  Brückner  zum  letzten  Mal  im  Musikvereins- 
saale Hans  Richter  seinen  Dank  aussprechend  für  den 
empfangenen  grossen  Kunsteindruck;  fast  bis  zum  Skelett 
abgemagert  musste  die  Erscheinung  des  Meisters  in  Jedem 
seiner  Verehrer  die  unabweisbare  Befürchtung  einflössen, 
dass  nun  seine  Tage  gezählt  seien.  Und*  so  war  es  auch. 
Nachdem  schon  hart  vor  Beginn  der  Bayreuther  Festspiele 
dorthin  die  Kunde  gedrungen,  Brückner  liege  im  Sterben, 
die  nächsten  Monate  darauf  ein  ungeahntes  letztes  Auf- 
flackern seiner  tief  erschöpften  Lebensgeister  gebracht, 
ja  die  Erholung  eine  so  bedeutende  schien,  dass  sich 
wohl  der  vielgeprüfte  Meister  von  seinem  Gartenhäuschen 
im  Belvedere  zeitweise  ins  Freie  begab,  um  an  dem  Finale 
seiner  neunten  S3miphonie  zu  arbeiten,  trat  am  11.  Oct. 
1896  —  die  Katastrophe  ein.  Schmerzlos,  wie  in  plötz- 
licher Anwandlung  einer  Ohnmacht,  verschied  Brückner. 
Die  längst  zu  befürchtende  Todesnachricht  kam  seinen 
zahllosen  Verehrern  nun  doch  ganz  unerwartet  und  ver- 
setzte sie,  ja  einen  grossen  Theil  der  musikalischen  Welt 
Oesterreich -Ungarns  in  aufrichtige  Bestürzung.  Das  auf 
Kosten  der  Stadt  Wien  am  14.  October  veranstaltete 
Leichenbegängniss  war  das  grossartigste,  welches  seit 
Jahren  hier  einem  Künstler  zu  Theil  geworden.  Im  All- 
gemeinen würdig  stand  die  Presse,  selbst  die  Brückner 
feindliche,  dem  Ereigniss  gegenüber.     Mit  einer  einzigen 

52* 


696 


Ausiiahme  —  der  Stimme  des  Hm.  Richard  Heub erger, 
welcher,  als  die  Reste  des  Verblichenen  noch  nicht  der 
Erde  übergeben  waren,  in  ^wei  Blättern  zugleich,  näm- 
lich in  der  „Neuen  Freien  Presse"  (hier  als  Stellvertreter 
Hanslick^s)  und  im  „Wiener  Tageblatt"  als  (selbständiger 
Musikreferent)  ein  hin  richterliches  Verdict  über  den  Künstler 
Brückner  fällte,  damit  so  rasch  kommend,  als  wäre  es 
ihm  vor  Allem  darum  zu  thun  gewesen ,  die  Bedeutung  der 
beschlossenen  grossartigen  Trauerfeier  herabzudrücken. 
Jeder  Unparteiische  vermag  sich  hineinzudenken,  wie  bitter 
•  alle  Freunde  und  Verehrer  Bruckner's  diesen  Mangel  an 
Pietät  empfinden  mussten,  der  allerdings  einige  Wochen 
später  durch  das  Geschreibsel  einer  gewissen  Hedwig  Abel, 
die  sich  unter  Anderem  erfrechte,  Brückner  als  einen 
,,Curpfuscher  im  Contrapunct"  zu'  bezeichnen,  noch  weit 
überboten  würde. 

Ueber  das  Verhalten    des    Stellvertreters    Hanslick's 
zu   dem   todten  Musik-Titanen   schrieb   aber  kürzlich  der 
geistreiche    Dr.    Robert    Hirsch feld,    der    neue    Musik- 
referent der  Kaiserl.  „Wiener  Zeitung",  in  deren  Beiblatt 
„Wiener  Abendpost"  (Nr.  270  vom  21.  November  1896) 
einen  so  treffenden  Artikel,   dass  ich  mir  nicht  versagen 
kann,    hier    einige    besonders    markante    Stellen    herzu- 
setzen.    Man    bedenke    dabei,    dass    nicht    ein   voreinge- 
nommener  Parteigänger  Bruckner's   spricht,   sondern   ein 
nach   allen   Seiten    unabhängiger  Kunstkntiker,    der    zu- 
gleich  zu  den  begeistertsten  Verehrern  Brahms'   gehört: 
„Hässliche  Dinge   standen   am  Anfange   der  Musik- 
saison.      Noch    deckte    die    Erde    die    sterblichen    Reste 
Anton  Bruckner's   nicht,   da  wurde  unter  der  Maske  der 
»Ehrlichkeit«    schon     peinlicher    Zank     begonnen.      Man 
glaubte   der  ungeduldigen  Weltgeschichte    gleich    fertige 
Urtheile  über    den   todten  Meister   eingeben   zu  müssen; 
man  legte  mit  bedauerlicher  Anmaassung  dem  gewaltigen 
Symphoniker  Vermahnungen  und  Rathschläge,   wie  er  es 
hätte  machen  sollen,  auf  die  Bahre.     Der  furchtbare  Tod 
reisst  einen  ruhmwürdigen  Sohn  des  Vaterlandes  aus  dem 
Kreis    der    Lebenden    und    setzt    einem    Menschenleben, 
welches    in  hartem  Ringen   einzig  den    höchsten  Idealen 
der  Tonkunst,  der  Symphonie  und  Messe,   in   erhabenem 
Kraftgefühle  zustrebte,  grausam  die  Grenze;  noch  ist  der 
Sarg    nicht    gezimmert,    welcher    den  Körper  des   todten 
Meisters  zur  ewigen  Ruhe  bringen  muss,  —  da  ist  schon 
die  stilistische  Ferienaufgabe  herausgebracht,  welche  uns 
durch  grosse .  Selbstbespiegelung  und  kleine  Bosheiten  von 
den    allgemein    menschlichen    Gefühlen    der    Trauer    zur 
Bewunderung      feuilletonistischen     Zierwesens     hinlenken 
soll.     Die   »ethische   Gesellschaft«  in  Wien,  wenn  sie  den 
Namen   verdient,   müsste   in   solchen  Fällen  ihres  Amtes 
walten.     Wäre   es  wirklich   ein   Unglück  gewesen,   wenn 
wir   einen    schaffenden    Künstler,     welcher   nur    auf   den 
Höhen   der  Kunst  gewandelt  war,   noch   einige   Stunden 
„überschätzt"   hätten?     Musste   die   strahlbereite  Wasser- 
spritze noch  vor  dem  Leichenbegängniss  auffahren?    Ja, 
Cliquendiener  reiten   schnell!"  — 

Nach  dieser  nur  zu  gerechtfertigten  persönlichen 
Abwehr  kommt  Dr.  Hirschfeld  auf  die  Zukunft  der 
Bruckner'schen  Musik  zu  sprechen  und  sagt  diesfalls 
unter  Anderem  Folgendes: 

„Bruckner's  kunstgeschichtliche  Stellung  kann  heute 
durch  die  geistreichsten  Feuilletons  nicht  mehr  erschüttert 
oder  verschoben  werden. 

Wir  stehen  heute  noch  mitten  im  Kampfe,  und 
Viele  rufen  sofort  »Rheingold«  oder  »Walküre«,  wenn 
auch   nur   die   Klangfarbe   oder    der  Orchesterglanz   oder 


eine  Accordfolge  in  einer  Bruckner'schen  Symphonie  an 
Wagner  gemahnt.  Denn  Wagner  selbst  klingt  Vielen 
noch  wie  eine  Ausnahme.  Eine  Zeit  aber  wird  kommen, 
da  solche  Episoden  bei  Brückner  nicht  mehr  überraschen 
oder  gar  verblüffen  werden.  Die  Klangelemente  werden 
wie  die  Theile  einer  Landschaft,  welche  man  aus  der 
Feme  betrachtet, '  ineinanderfliessen;  das  Besondere  wird 
nicht  bloss  absonderlich  erscheinen;  man  wird  in  dieser 
oder  jener  Episode  einer  Bruckner'schen  Symphonie  nicht 
Wagner  oder  ein  Werk  von  Wagner,  sondern  allgemein 
in  Bruckner's  Symphonie  die  harmonischen  und  orchestralen 
Errungenschaften  seiner  Zeit  erkennen,  wie  denn  auch 
Brückner  schon  Wagnerisch  geschrieben  hat,  ehe  noch 
eine  Note  von  Wagner  sich  in  seine  Eiinsamkeit  ge- 
schlichen hatte".  (Sehr  wahr!  vgl.  die  1863  componirte 
Dmoll-Messe!)  Nachdem  nun  Hirschfeld  noch  einige  wohl- 
meinende Vorschläge  bezüglich  etwaiger  Kürzungen  in 
Bruekner'schen  .Werken  gemacht,  sagt  er  schliesslich: 

„Bruckner*8  Zeit  wird  sicher  kommen.  Denn  die 
Kraft  seiner  herrlichen  Thematik,  welche  ihn  über  die 
Schranken  einer  Partei  hinausgetragen  hat,  wird  seinem 
Ruhm  auch  über  die  Grenzen  des  Jahrhunderts  helfen. 
Das  Starke,  Blühende  und  Reiche  der  Kunst  hat  immer 
Raum  und  Zeit  siegreich  überwunden.  Bruckner's  Er- 
findung ist  aber  stark,  blühend  und  reich.  Wie  jedem 
Zukunftsmenschen  warei^  Brückner  Dinge  eigen,  die  ihm 
nicht  seine  Zeit  zuführte,  die  ihn  vielmehr  gegen  seine 
Zeit  stellten.  In  einer  Kunstperiode,  welche  Phantasie 
und  Gefühl  gänzlich  in  die  Botmässigkeit  des  berechnenden 
Verstandes  stellt,  hat  sich  Brückner  eine  glückliche  und 
beglückende  Naivetät  des  Schaffens  bewahrt  Es  ist  die 
Musik  des  Unbewussten,  das  aus  dem  tiefsten  Grunde 
des  Gefühles,  aus  dem  urthümlichen  Boden  alles  Musika- 
lischen wieder  ohne  Umwege  in  fremdes  Fühlen  strebt 
Wenn  Brückner,  wie  im  Adagio  der  »Siebenten«  in  wahrer 
Ergriffenheit  einen  Trauergesang  anhebt,  so  gewinnt  der 
Intellect  keine  hemmende  Macht,  —  die  Klage  tönt  fort, 
so  lange  sein  Empfinden  reicht,  wie  seine  unerschöpfliche 
Phantasie  stets  neubildet  und  nou  gestaltet,  so  lange  ihm 
Themen  zuströmen." 

Ich  habe  als  überzeugter  Verehrer  des  heimge- 
gangenen  Meisters  den  warmen  Worten  meines  hochge- 
schätzten GoUegen  hier  Nichts  weiter  hinzuzufügen,  als  den 
Wunsch,  dass  seine  Prophezeiung,  die  Zukunft  der 
Bruckner'schen  Kunst  angehend,  sich  vollständig  erfüllen 
möge.  Vorderhand  hat  des  Meisters  siebente  Symphonie 
im  ersten  Wiener  Philharmonischen  Concert  der  begonnenen 
Saison  eine  so  glänzende  Aufnahme  gefunden,  wie  ihr 
bei  Lebzeiten  Bruckner's  in  eben  diesen  Goncerten  nicht 
beschieden  gewesen.  Kann  man  dies  nicht  als  ein  gün- 
stiges Omen  betrachten,  dass  der  grossartige  Schlussge- 
sang des  Bruckner'schen  „TeDeum*':  „Non  confundar  in 
aetemum"  am  Ende  doch  Recht  behalten  werde,  wider 
alle  Zweifler  und  factiösen  Gegner?  Ich  wenigstens  lasse 
mir  diesen  Glauben  nicht  nehmen.      Theodor  Helm. 


Nachtrag   zu   dem   Bruckner-Artikel. 

Im  Druck  erschienen  sind  von  Bruckner'schen 
Compositionen  ausser  kl  eineren  Kirchenstücken  (Grad  uale, 
„Ave  Maria",  Antiphonien,  einem  „Tantum  ergo"  u,  s.  w.) 
das  „Te  Deum" ,  drei  grosse  Messen,  der  1 50.  Psalm  für  Soli. 
Chor  und  Orchester,  die  Männerchorwerke  mit  Orchester 
„Germanenzug"  (in  Linz  preisgekrönt)  und  „Helgoland'* 
(Festgabe  zum  50jährigen  Jubiläum  des  Wiener  Männer- 
gesangvereins),   mehrere    Männer-    und    gemischte    Chöre 


697 


ohne    Begleitung,    endlich    sieben   Symphonien    und    das 
Streichquintett  in  Fdur. 

Von    den    Chorwerken    erschienen    ausser    den    voll- 
ständigen Partituren   Ciavierauszüge   mit   Text,   von  den 
Symphonien  und  dem  Streichquintett  ehenfalls   die  Parti- 
turen   und    je    ein    vierhändiger    Ciavierauszug.  Die 
vierte  (Romantische)  Sjonphonie  in  Es  dur  ist  überdies  erst 
kürzlich  in  zweihändigem  ClaTierauszug  herausgekommen, 
das  Adagio  des  Quintetts  hat  Hr.  J.  Schalk,  das  Adagio 
der  achten   Symphonie   Hr.   A,    Stradal   für  Ciavier    zu 
zwei  Händen  übertragen,  doch   ist  letzteres  Arrangement 
noch  ungedruckt.    Von  den  vollendeten  acht  Symphonien  ist 
bisher   ungedruckt  nur  die   sechste  in   Adur,  doch   wird 
auch  bezüglich   dieses  Werkes   die  Herausgabe    der  Par- 
titur und  eines  vierhändigen  Ciavierauszuges   vorbereitet 
In  Bezug  auf  ihre  Verleger  vertheilen   sich  die  ge- 
druckten Bruckner'schen  Hauptwerke  so: 

Das  ,,Te  Deum"  und  die  dritte  Symphonie 
(Dmoll,  R.  Wagner  gewidmet)  erschienen  bei  Th.  Rättig 
in  Wien  (L,  Wallnerstrasse  1). 

Die  Romantische  Symphonie  (No.  4,  Es  dur),  die 
siebenteSymphonie  inEdurund  das  Quintett  verlegte 
Hr.  A.  J.  Gutmann,  Wien  L,  K.  K.  Opernhaus. 

Bei  Ludw.  Doblinger  (Bemh.  Herzmansky)  in  Wien, 
Dorotheengasse  10,  erschienen  die  grossen  Messen  No.  2 
(E  moll,  diese  blos  für  achtstimmigen  Chor  mit  Blasinstru- 
menten componirt)  und  No.  3  (Fmoll,  mit  grossem  Orchester), 
die  Symphonien  No.  1  (CmoU),  No.  2  (Cmoll)  und  No.  5 
(B  dur),  sowie  der  150.  Psalm,  das  Chorwerk  ,,Helgoland". 
Die  8.  Symphonie  (wie  die  1.  und  2.  aus  Cmoll 
geschrieben)  ist  verlegt  bei  Carl  Haslinger  (Wien  I., 
Tuchlauben  11),  in  Commission  auch  bei  Schlesinger 
in  Berlin. 

Die  grosse  erste  Messe  in  Dmoll  erschien  bei 
Johann  Gross  (S.  A.  Reiss)  in  Innsbruck.  Verleger 
des  Männerchores  mit  Orchester  „Germanenzug' ^  sind  die 
HH.  Rebay  &  Robitschek,  Wien  L,  Bräunerstr.  2. 
Eine  schätzbare  Zusammenstellung  biographischer  Daten 
enthält  folgendes  43  Seiten  starkes  Büchlein: 

Dr.  Anton  Brückner.  Ein  Lebensbild  von  Franz 
Brunner,  K.  EL  Uebungsschullehrer  in  Linz.  Aus  An- 
lass  der  Enthüllung  einer  Gedenktafel  auf  dem  Geburts- 
hause Bruckner*s  zu  Ansfelden  in  Oberösterreich  durch 
die  Linzer  Liedertafel  ,, Frohsinn"  am  12.  Mai  1895  her- 
ausgegeben vom  Oberösterreichischen  Volksbil- 
dungsverein (Linz,  Selbstverlag  des  Vereins). 

Für  eine  ausführliche  Bruckner-Biographie  hat 
Einer  der  begeistertsten  Verehrer  des  Meisters,  Hr.  Aug. 
Gö  11  er  ick,  jetzt  Director  des  Musikvereins  in  Linz,  seit 
Jahren  Daten  gesammelt  und  wird  er  wohl  mit  der  Her- 
ausgabe dieses  vielversprechenden  Werkes  nicht  zu  lange 
zurückhalten.  Th.  H. 


Tagesgeschichte 


Musikbrief. 


Die  Loewe-Feier  in  Kiel. 


So  ist  denn  glücklich  zum  Abscbloss  gebracht,  was  seit 
2^1  Jahren  geplant  und  sorgsam  vorbereitet  war:  am  30.  Nov.. 
dem  hundertjährigen  Geburtstag  Loewe's,  ist  sein  Denkmai 
an  einem  schönen  Puncte  des  Düsternbrooker  Gehölzes,  wo 
der  Greis  in  seinen  letzten  Lebensjahren  mit  besonderer  Vor- 


liebe zu  rasten  und  dem  Sang  der  Vögel  und  dem  Wogen- 
geplätscher  des  nahen  Meeres  zu  lauschen  pflegte,  mit  ent- 
sprechender Feierlichkeit  enthüllt  worden.  Zwei  Tage  zuvor 
fand  eine  Vorfeier  des  Secolartags  seiner  Geburt  unter  reger 
ßetheiligung  der  Bewohnerschaft  Kiels  in  dem  schönge- 
schmückten Saal  der  Beichshallen  statt.  Das  Programm,  zu 
dessen  Ausführung  sich  eine  Iteihe  einheimischer  Künstler 
und  Kunstfreunde  vereinigt  hatte,  bot  ausser  der  Festrede 
des  Prof.  Dr.  Müller,  in  der  er  ein  Charakterbild  Carl  Loe- 
we*s  als  eines  echt  deutschen  Mannes  zu  zeichnen  unter- 
nahm, zwei  Sätze  aus  dem  Ciaviertrio  Dp.  12,  mehrere  Lieder 
für  zwei  und  drei  Frauenstimmen,  die  „Schottischen  Bilder" 
für  Clarinette  und  Pianoforte  (höchst  wirkungsvolle  Ton- 
stücke!) und  sechs  Balladen:  „Dergefan^ne  Admiral",  „Odin's 
Meeresritt**,  , Erlkönig",  ferner  „Der  Scnatzgräber",  „Der  Zau- 
berlehrling" und  „Archibald  Douglas",  um  deren  vorzügliche 
Ausführung  sich  die  HH.  Geh.  Rath  Prof.  Curtius  und  sein 
Begleiter  Albert  Keller  in  gleicherweise  verdient  machten. 
Der  allseitig  und  lebhaft  gespendete  Beifall  der  zahlreich  ver- 
sammelten Zuhörer  bewies,  aaas  diese  Vorfeier  als  eine  durch- 
aus würdige  anerkannt  wurde. 

An  demselben  Tage  wurde  am  Sterbehanse  Loewe's  im 
Schlossgarten  eine  schwarze  Krystalltafel  angebracht,  deren 
Inschrift  in  goldenen  Lettern  lautet: 

Li  diesem  Hause  starb 

der  Balladen-Componist 

Carl  Loewe 

am  20.  April  1869. 

Am  30.  November  versammelte  sich  Nachmittags  3  Uhr  eine 
grosse  Zahl  ^ladener  Gäste  (auch  Frau  Julie  vdn  Bothwell, 
Loewe^s  einzige  noch  überlebende  Tochter,  war  in  Begleitung 
ihrer  Nichte  Frl.  Ulffers,  einer  Enkelin  des  Componisten,  aus 
weiter  Feme  erschienen),  um  unter  Führung  des  Comit^  für 
das  Loewe-Denkmal  der  feierlichen  Enthüllung  beizuwohnen. 
Prinz  Heinrich  von  Preussen,  welcher  bereits  durch  persön- 
liches Erscheinen  bei  der  Vorfeier  sein  lebhaftes  Interesse  be- 
kundet hatte,  liess  sich,  weil  dienstlich  behindert,  durch  seinen 
Hofmarschall,  Freiherrn  von  Seckendorff,  bei  der  Hauptfeier 
vertreten ;  ebenso  hatten  sich  viele  Spitzen  der  Behörden,  der 
Studenten-Gesangverein  „Albingia"  u.  v.A.  eingefunden.  Nach 
kurzer  Ansprache  seitens  des  Vorsitzenden  oes  Comit^  fiel 
die  Hülle  des  Denkmals,  das  nunmehr  dem  Oberbürgermeister 
der  Stadt  übergeben  und  von  diesem  als  Eigen  th  um  Kiels 
mit  herzlichen  Worten  des  Dankes  entgegengenommen 
wurde.  Ein  Hundgang  um  deus  Denkmal,  auf  dßssen  Stufen 
Lorbeerkränze  und  Blumenspenden  niedergelegt  waren,  bil- 
dete den  Abschluss  dieses  Theiles  der  Feier.  Der  allgemeine 
Eindruck,  der  durch  die  Besichtigung  hervorgerufen  wurde, 
war  der  der  Begeisterung  für  dieses  neue  Meisterwerk  von 
Schaper's  Hand. 

Auf  einer  breiten  Stufe  erhebt  sich  in  geflilliger  Form 
der  nach  oben  hin  sich  leise  verjüngende  Sockel  in  einer 
Höhe  von  fast  3  m  aus  prächtigem  Granit  von  röthlicher 
Farbe  in  ebenmässiger  Politur.  Auf  der  Vorderfront  des 
Postaments  steht  in   vergoldeten  Lettern   die  Inschrift: 

Carl  Loewe 
geboren  in  Löbejün  am  80.  Nov.  1796 
gestorben  in  Kiel  am  20.  April  1869. 

Dem  Meister  des  deutschen  Balladengesangs 
von  Verehrern  seiner  Tonschö^fungen 
an  seinem  100.  Geburtstage  errichtet. 

Auf  der  Rückseite  stehen  die  Worte  (aus  „Douglas"): 

Mir  ist,  als  ob  ein  Rauschen  im  Wald 
von  alten  Zeiten  spricht. 

Auf  dem  Sockel  steht  die  1,15  m  hohe  Kolossalbtlste  des 
Meisters  in  Goldbronze  gegossen,  den  Blick  sinnend  nach 
oben  gerichtet.  Der  schöne  Künstlerkopf  ist  vorzüglich  mo- 
deUirt;  ein  pelz  verbrämter  Mantel  deckt  die  Schulter  und 
den  grössten  Theil  der  Brust.  In  höchst  ingeniöser  Weise 
hat  Prof.  Schaper  durch  Einfügung  eines  grünlich  schim- 
mernden Lorbeerzweigs  den  Uebergang  vom  Sockel  zur  Büste 
vermittelt.  Die  Letztere  lässt  den  Tonmeister  als  etwa  50jäh- 
rigen  aStAoyepcav  erscheinen;  die  Portraitähnlichkeit  bewies  der 
unwillkürliche  Ausruf  seiner  Tochter,  als  die  Hülle  fiel :  „Ja, 
das  ist  Papa!" 


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So  Steht  das  Denkmal  da,  von  hoben  Bäumen  im  Halb- 
rund umrahmt,  dem  edlen,  echt  deutschen  Künstler  zum 
dauernden  Qed&chtniss,  eine  herrliche  Zierde  zugleich  der 
Stadt,  die  ihm  seine  letzte  Heimstätte  geworden  ist! 

Dass  nach  gutem  deutschen  Brauch  ein  solennes  Festessen 
mit  obligaten  Beden  den  Scbluss  der  Feier  bildete ,  braucht 
kaum  besonders  hervorgehoben  zu  werden.  G.  Fr.  M. 


Berichte. 

Leipzig.  Das  8.  Abonnementconcert  im  Neuen 
Gewandhaus  brachte  eine  Auffuhrung  von  Händel*s  hier 
noch  nicht  bekanntem  Oratorium  „Saul**.  Gerade  dieses  Werk 
verdient,  der  Vergessenheit  entrissen  zu  werden,  es  ist  Keine 

J'ener  Gelegenheitscompositionen,  welche  lediglich  för  den 
ländel-Forscher  Interesse  haben,  sondern  enthält  sowohl  in 
den  Chören,  als  auch  in  den  Kecitativen  und  Arien  sehr 
Vieles,  was  von  der  Grösse  seines  Schöpfers  beredtes  Zeug- 
nifis  ablegt ;  hauptsächlich  gilt  dies  von  der  ergreifenden  Ton- 
sprache des  dritten  Theiles.  Freilich  ist  eine  Aufführung 
erforderlich,  welche  den  Geist  des  Werkes  lebendig  macht; 
solches  wurde  bei  dem  in  Rede  stehenden  Goncert  unter  der 
Leitung  des  Hrn.  Gapellmeister  Nikisch  in  vollendetem 
lldaasse  erreicht  Hr.  Anton  Sistermans,  der  Sänger  des 
Saul,  hatte  zwar  mit  Indisposition  zu  kämpfen,  bewährte 
aber  trotzdem  seine  echte  Künstlerschaft.  Lebhafte  Aner- 
kennung ist  Frl.  Helene  Bratanitsch  und  Frau  Marie  Wil- 
helm j  zu  zollen,  beide  Damen  verfügen  über  prächtiges 
stimmliches  Material.  Auch  Frl.  Meta  Geyer  wurde  ihrer 
Aufgabe  durchaus  gerecht,  bedeutsamen  Eindruck  erzielte  Hr. 
Friedrich  Garlön  mit  seiner  stilvollen  Behandlung  der  Reci- 
tative  und  dem  Vortrage  der  Arie  „0  frevle  an  dem  Jüng- 
ling nicht".  Die  kleineren  Soli  waren  durch  Frl.  Käthe 
Handtke,  sowie  durch  die  HH.  Rob.  Leideritz  und  Rieh. 
Fischer  angemessen  vertreten,  Ciavier-  und  Orgelpart  be- 
üftnden  sich  bei  den  HH.  Dr.  F.  Stade  und  Gewandhaus- 
organist Homeyer  in  besten  Händen.  Hervorragendes  lei- 
steten das  excellente  Orchester  und  der  Chor.  Letzterer  im- 
ponirte  durch  vornehme  Klangfülle  und  zahlreiche,  muster- 
haft ausgearbeitete  Einzelheiten.  IJeberall  war  Nikisch's 
wunderwirkender  Einfluss  erkennbar;  wegen  seines  tiefen 
Verständnisses  für  das  Wesen  der  Singstimme  muss  dieser 
eminente  Dirigent  auch  ein  Chormeister  ersten  Ranges  ge- 
nannt werden.  Ihm  folgten  Sänger  und  Musiker  mit  freu- 
diger Zuversicht,  unter  seiner  souveränen  Leitung  erschien 
das  vielgestaltige  Ensemble  wie  aus  Einem  Gusse.  Die  Art, 
wie  Nikisch  die  Schöpfungen  alter  Meister  aufführt  (ich 
denke  auch  an  seine  Direction  der  Matthäus-Passion),  ist  nicht 
nur  im  höchsten  Grade  genussbringend,  sondern  auch  unge- 
mein lehrreich  für  Jeden,  dem  daran  liegt,  dass  Werke  früherer 
Epochen  nicht  blos  in  traditioneller,  ein  Scheinleben  hervor- 
rufender Weise  gepflegt  werden.  Nikisch  vermag  altclassi- 
sche  Musik  dem  modernen  Kunstempfinden  so  merkwürdig 
nahe  zu  rücken,  wie  dies  eben  nur  Auserwählte  im  Stande 
sind. 

Der  Riedel  -  Ve  rein  hatte  das  Letzte  seiner  diesjährigen 
Concerte  vorzugsweise  dem  a  capella-Gesang  gewidmet:  mit 
Ausnahme  der  „Seligkeiten"  von  Liszt  kamen  nur  Chöre 
jener  Gattung  zu  Gehör,  und  zwar  zwei  Weihnachtslieder 
von  H.  L.  Hasler,  bez.  C.  Freund,  die^  ergreifende  Compo- 
sition  des  130.  Psalmes  von  H.  Schütz,  zwei  schöne  Chöre 
des  ehemaligen  Thomascantors  J.  H.  Schein  und  Altmeister 
Baches  grandiose  Motette  „Singet  und  spielet  dem  Herrn*'. 
Unter  der  Leitung  des  hochgeschätzten  Hrn.  Prof.  Dr. 
Kretzschmar,  welcher  schon  so  manche  künstlerische  Gross- 
that  verrichtet  hat,  gestaltete  sich  die  Ausführung  aller  dieser 
Werke  zu  einer  sehr  genussreichen.  Das  mehrere  Male  in 
Thätigkeit  tretende  soRstische  Ensemble,  gebildet  von  den 
Damen  Wahls,  DudensingundHaussmann  und  einigen  dem 
Vereine  angehörigen  Herren  schien  zwar  dem  Chore  nicht 
^anz  ebenbürtig,  hielt  sich  aber  meist  wacker.  Die  Solopartie 
in  den  weihevollen  „Seligkeiten''  sang  Hr.  Franz  See  Dach 
mit  edler  Empfindung;  derselbe  hatte  vorher  bereits  eine 
Arie  aus  dem  Spohr'schen  Oratorium  „Der  Fall  Babylons" 
lobenswerth  zur  Geltung  gebracht.  Hrn.  Arno  Hilfs  tonge- 
waltiger Wiedergabe  des  Air  von  Bach  [(in  der  Wilhelmj'- 
schen  Bearbeitung)  und  des  Largo  von  Händel  lauschten  die 
Hörer  ebenso  andächtig,  wie  dem  Spiele  des  Hrn.  Gewand- 
hausorganisten Paul  H o m e y e r.  welcher  eine  „ Can tio  sacra" 
von  S.  Scheidt  in  gediegenster  Weise  vortrug. 


Die  Mozart-Gemeinde  veranstaltete  am  5.  Deoember, 
dem  Todestage  W.  A.  Mozart's,  eine  Aufführung,  deren  Pro- 
gramm nur  Werke  des  genannten  Meisters  enthielt,  der  Ver- 
lauf dieser  Gedächtnissfeier  war  ein  recht  würdiger.  Die  ge- 
schmackvolle Wiedergabe  des  Cdur-Andante  für  Flöte  durch 
Hrn.  Oskar  Fischer  war  ebenso  lobenswerth,  wie  die 
wohlgelungene  Art,  in  welcher  derselbe  Künstler  und  die  HH. 
Löwenthal,  Klesse  und  Hagen  das  frohsinnig  dahin 
sprudelnde  Adur-Quartett  spielten.  Mit  wahrhaft  erquick- 
hcher  Frische  der  Auffassung  sang  Frl.  Martha  Haass- 
mann —  von  Hm.  Carl  Roesger  verständnissvoll  begleitet 
—  eine  selten  gehörte  Cantate  „Die  ihr  des  unermesslichen 
Weltalls  Schöpfer  ehrt**,  sowie  mehrere  Lieder.  Auch  das 
Organ  der  talentvollen  Dame  ist  ein  sympathisches,  bedarf 
aber  noch  der  Festigung  in  den  unteren  Lagen,  welche  zum 
Tremoliren  neigen.  Dies  ist  bekanntlich  ein  tückischer,  die 
Stimme  oft  verkümmernder  Gesangsfeind;  denselben  auf 
Nimmerwiederkehr  in  die  Flucht  zu  schlagen,  wird  hofifent- 
lich  Frl.  Haussmann  recht  bald  gelingen.  Das  am  Schlüsse 
der  Aufführung  stehende  wun^rschöne  Streichquintett  in 
GmoU  wurde  von  den  HH.  Löwenthal,  Kalischer, 
Klesse,  Schlemüller  sen.  und  Hagen  sorgfiLltig  inter- 
pretirt. 

Einen  grossen  und  berechtigten  Erfolg  hatte  der  Lieder- 
abend von  Frau  Jettka  Finkenstein.  Durch  vorzügliche 
Schulung  hat  sich  diese  Künstlerin  volle  Herrschaft  über  ihre 
schönen  stimmlichen  Mittel  erworben  und  stellt  solch  werth- 
voUes  Können  nun  in  den  Dienst  eines  bedeutenden  Vortrags- 
vermögens. Frau  Finkenstein  weiss  zarte  lyrische  Stimmun- 
fen  ebenso  überzeugend  zu  vermitteln,  wie  leidenschaftlich- 
ramatische  Höhepuncte,  es  gelingt  ihr,  den  Ausdruck  lebens- 
freudigen Humors  mit  gleicher  Sicherheit  zu  treffen,  wie  den 
düsteren,  gespenstige  Schatten  heraufbeschwörenden  Ton 
der  Ballade.  Das  einige  Male  auftretende  Forciren  der  Höhe 
kann  bei  im  Üebrigen  so  ausgezeichneten  Leistungen  nicht 
schwer  ins  Gewicht  fallen.  Vieles,  z.  B.  Rubinsteiirs  „Waid- 
hexe", Schubert's  „In  einem  Bächlein  helle**  und  „Was  ver- 
meid ich  denn  die  Wege",  wurde  mit  einer  Meisterschaft  aus- 
geführt, die  jedem  Vergleiche  ehrenvoll  Stand  zu  halten  ver- 
mag. In  ihrem  Gatten,  Hrn.  Capellmeister  Pulvermacher, 
hatte  die  Künstlerin  einen  trefflichen,  ihren  Intentionen  allent- 
halben entsprechenden  Begleiter  gefunden.    F.  Wilfferodt. 

Leipzig.  Von  allen  auswärtigen  Dirigenten  von  Ruf  ist 
hier  Keiner  annähernd  so  begeistert  gefeiert  worden,  wie  Hr. 
Generalmusikdirector  Felix  Mottl  in  dem  von  ihm  geleiteten 
4.  Philharmonischen  Goncert,  und  die  Direction  dieses 
neuen  von  Aufführung  zu  Aufführung  an  Boden  gewinnenden 
Concertinstitutes  verdient  aufrichtigen  Dank  dafür,  dass  sie 
dem  hiesigen  Publicum  Gelegenheit  geboten  hat,  die  Bekannt- 
schaft mit  dem  genannten  ausserordentlichen  Capellmeister  zu 
machen.  Wäre  es  nach  Recht  gegangen,  so  hätte  an  diesem 
Abend  der  Saal  ausverkauft  sein  müssen ,  aber  der  Theil  un- 
seres Leipziger  Publicums,  welcher  sich  wenig  um  auswärtige 
Vorkommnisse  bekümmert  und  sich  häufig  auf  die  Hinweise 
in  der  Localpresse  verlässt,  ist  Letzteren  gegenüber  miss- 
trauisch  geworden,  weil  dieselben  leider  nur  zu  oft  zu  Viel 
versprechen,  und  die  HH.  Musiker  geben  ungern  Geld  für 
Musikgenüsse  aus,  und  würden  dieselben  audi  vom  lieben 
Herrgott  selbst  geboten.  Hr.  Mottl  hatte  folgendes  Programm 
aufgestellt:  Balletsuite  aus  BalletstückenGluck*scher Opern  frei 
bearbeitet  von  F.  Mottl,  „Siegfried-Idyll"  von  Wagner,  „Ben- 
venuto  Gellini" -Ouvertüre  von  Berlioz,  7.  Symphonie  von 
Beethoven  und  „Meistersinger"-Vorspiel  von  Wagner,  und  er 
hat  mit  derselben  verstän&issvollen  Hingabe  und  eindring- 
lichen Verdeutlichung  der  Intentionen  der  Meister  sowohl 
die  selbst  zusammengefügte  Balletsuite  und  die  Symphonie, 
als  auch  die  Compositionen  von  Wagner  und  Berlioz  ver- 
lebendigt und  in  der  Wiedergabe  dieser  Werke  das  wesentlich 
verstärkte  Winderstein-Orchester  zu  Siegen  gefuhrt,  welche 
das  Ansehen  der  ausgezeichneten,  von  ihrem  ständigen  Leiter 
Hrn.  Winderstein  aufs  Subtilste  für  den  Mottl-Abend  vorbe- 
reiteten Capelle  ganz  wesentlich  vermehrt  haben  und  der  Zu- 
hörerschaft in  langer  und  dankbarer  Erinnerung  bleiben  wer- 
den. Das  Auftreten  des  Hm.  Mottl  hat  gleichzeitig  speciell 
für  Diejenigen,  welche  die  von  ihm  vorgeführten  Werke,  soweit 
dies  möglich,  im  Gewandhaus  unter  Nikisch  gehört  hatten  und 
die  verschieaenen  Differenzen  in  der  Auffassung  dieser  beiden 
Dirigenten  herauszufinden  im  Stande  waren,  aen  Beweis  er^ 
bracht,  dass  trotz  der  Letzteren  die  Wirkung  dieselbe  fasci- 
nirende  ist,  sobald  eben  nur  die  Interpretation  der  Werke 
durch  einen   wirklich   congenialen  Künstler   mit  ausgespro- 


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ebener  Individualität  geschieht,  was  namentlich  in  der  Aus- 
fübrung  des  „Meistersrnger^-Yorspiels,  das  Mottl  im  Tempo 
wesentlich  frischer  als  x^ikisch  nahm,  ganz  evident  sich 
bemerkbar  machte.  Wenn  Hr.  Mottl  in  seinem  Verkehr  mit 
einem  ihm  vorher  fremd  gewesenen  Orchester  selbstverständ- 
lich mehr  aus  dem  Vollen  herausgearbeitet  und  auf  so  deliciöse 
Feinheiten,  wie  wir  sie  jetzt  an  jedem  Abend  im  Gewandhaus 
erleben,  verzichtet  hatte,  so  wissen  wir  von  seinen  Ruhmesthaten 
in  Carlsruhe  und  Bayreuth,  dass  er  auch  hierin  seinen  Mann 
stellt.  Das  Publicum  hat  den  genialen  Künstler  mit  Ova- 
tionen so  südländischer  Temperatur  entlassen,  dass  wohl  auf 
eine  baldige  Wiederkehr  desselben  gehofft  werden  darf. 

Der  Liszt-Verein  gab  Tags  vorher,  ebenfedls  in  der 
Alberthalle,  ein  Extraconcert^  dessen  Kosten  einzig  und  allein 
Frau  Sophie  Menter  mit  der  Ausführung  eines  reichen  und 
mannigfaltigen,  von  S.  Bach  bis  auf  die  neueste  Zeit  sich  er- 
streckenden Ciavierprogramms  bestritt.  Der  grosse  Name  der 
Künstlerin  und  die  noch  frisch  in  der  Erinnerung  lebenden 
Darbietungen  derselben  in  dem  B.  Philharmonischen  Concert 
kurz  vorher,  sowie  das  billige  Entröe  von  50  Pf.  für  die 
Abonnenten  des  Liszt- Vereins  hatten  bewirkt,  dass  der  grosse 
Baum  ausverkauft  war,  und  die  £[ünstler in  sorgte,  soweit  wir 
des  gleichzeitigen  Concertes  des  Böhmischen  Streichquartetts 
wegen  es  beobachten  konnten,  dafür,  dass  Niemand  das  Con- 
cert unbefriedigt  verliess,  und  spendete  auch  noch  nach  Absol- 
virung  des  Programms,  als  das  Publicum  immer  und  immer 
sie  wieder  hervorrief,  noch  verschiedene  Zugaben. 

Die  HH.  Hoffmann,  Suk,  Nedbal  und  Wihan  haben 
in  der  soeben  erwähnten  Kammermusik,  ihrem  2.  hiesigen 
Concert,  wieder  ganz  wundervoll  in  der  Auffassung,  fort- 
reissend  durch  das  allen  Vieren  innewohnende  feurige  Tem- 
perament und  mit  überall  durchgeistigter  Tongebung  und 
Technik  Quartett  gespielt,  und  zwar  das  in  Fdur  von  Schu- 
mann und  das  in  E moll,  Op.  69,  No.  2,  von  Beethoven.  Aber 
wieder  blieb  die  für  Streichinstrumente  ungünstige  Akustik 
des  benutzten  Blauen  Saales  im  Kry Stallpalast  zu  bedauern. 
Zwischen  den  beiden  Quartetten  spielten  Hr.  Prof.  Jiranek 
aus  Prag  und  Hr.  Ho  ff  mann  in  fein  ausgearbeiteter  und 
äusserst  schwungvolter  Weise  eine  H  moU-Clavier- Violinsonate 
von  Oskar  Nedbal,  dem  Bratschisten  im  Quartett.  Dieselbe 
ist  ein  frisch  empfundenes,  mehr  aber  auf  momentane  Wir- 
kung, als  tiefere  Erregung  ausgehendes  Werk  mit  dement- 
sprechendem  melodischen  Gehalt  und  in  den  Ecksätzen  sehr 
energisch  in  der  Rhythmik.  Am  unbedeutendsten  erschien 
uns  das  mittlere  Andante  con  moto  in  seiner  geringwerthigen 
Erfindung  und  gar  zu  homophonen  AusgesteJtung.  Immer- 
hin zeigt  die  Novität  von  einem  guten  Talent,  das  nur  noch 
der  rechten  Klärung;  bedarf,  um  Bleibenderes  zu  schaffen. 

Einen  vollbefriedigenden,  wenn  auch  nur  auf  Einen 
Componisten  concentrirten  musikalischen  Genuss  brachte  der 
Grieg-Abend,  den  der  Pianist  Hr.  E.  Kronke  aus  Dresden 
unter  Mitwirkung  der  HH.  Scheidemantel  (Gesang)  und 
Petri  (Violine)  von  dort,  sowie  Jul.  Kiengel  (Violoncell) 
von  hier  am  4.  Dec.  im  Blauen  Saal  des  Krystallpalastes  auf 
Grund  nachstehenden  Programms  veranstaltete:  AmoU- 
Clavier-Violoncellsonate,  Romanze  mit  Variationen  für  zwei 
Claviere,  Lieder  „Herbststurm**,  „Ein  Schwan**,  „Du  bist  der 
junge  Lenz",  „Was  ich  sah",  „Dank",  „Zur  Johannisnacht" 
und,  als  Zugabe,  „Ich  liebe  dich",  Claviersoli  Französische 
Serenade,  „Fapillon",  Nocturne,  „Tanz  der  Zwerge",  „An 
den  Frühling"  und  eine  Zugabe',  Cmoll-Clavier-Violinsonate. 
Da  die  vorgeführten  Compositionen  wohl  der  Mehrzahl  nach 
allgemein  bekannt  und  in  den  Kreisen,  welchen  die  ausge- 
prägte Künstlerphysiognomie  Grieg's  eine  stets  freudig  be- 
grüsste  Abwechselung  in  unserer  an  originalen  Tonsetzern 
armen  Zeit  bietet,  längst  hochgeschätzt  sind,  so  können  wir  uns 
auf  die  Ausführung  des  Programms  beschränken,  mit  der 
Bemerkung,  dass  sich  den  schon  oft  an  dieser  Stelle  gewür- 
digten Leistungen  der  HH.  Scheidemantel,  welcher  an  dem 
beregten  Abend  ganz  besonders  gut  disponirt  erschien  und 
in  jedem  Betracht  meisterhaft  sang,  Petri  und  Klengel  die 
Cla Vierleistungen  des  Hm.  Kronke  als  Solist,  Ensemblespieler 
und  Accompagnateur  ebenbürtig  anfügten  und  weder  nach 
Seiten  feinsinniger  Ausarbeitung  und  nuancenreicher  Ton- 
gebung,  noch  in  Bezug  auf  geistige  Erfassung  der  bez.  Auf- 
gaben einen  Wunsch  offen  liessen,  wobei  dem  ausgezeich- 
neten Künstler  ein  herrlicher  Blüthner- Flügel  zur  Verfügung 
stand.  Das  zahlreich  herbeigekommene  Auditorium  zeigte 
sich  allen  Vorträgen  mit  Recht  äusserst  dankbar. 

Zu  den  Berühmtheiten  des  Clavierspiels,  die  der  laufende 
Monat  in  unserer  Stadt  sieht,  ist  trotz  seines  noch  geringen 
Alters  der  seit  seinem  letzten  hiesigen  Auftreten  zu  jtlng- 


lingshafbem  Aussehen  gelangte  Hofpianist  Raoul  Koczalski 
zu  rechnen,  der  im  Theatersaal  des  £[rystallpala8tes  am  9.  Dec. 
unter  Mitwirkung  der  tüchtigen  Capelle  des  134.  Infanterie- 
Regiments  nnd  mit  Unterstützung  eines  prachtvollen  Blüthner- 
Flügels  ein  eigenes  Concert,  das  1000.  wie  die  Localpresse 
meldete,  gab,  in  welchem  er  sich  als  Pianist  und  Dirigent 
producirte.  Die  letztere  Schaustellung  (in  Liszt's  „Pröludes") 
hätte  er  sich  ersparen  können,  da  aus  ihr  Niemand  das  spe- 
cielle  Talent  des  Jünglings  zu  diesem  Amte  erkennen  konnte. 
Als  Pianist  hat  er,  auch  wenn  er  wirklich  schon  ins  Jünglingsalter 
eingetreten  sein  sollte,  was  aber  von  betheiligter  Seite  bestritten 
wird,  zum  Theil  ganz  Erstaunliches  im  Vortrage  der  HmoU- 
Sonate  von  Chopin  und  in  Schumann 's  „Carnaval"  geleistet, 
wogegen  die  Wiedergabe  des  (allerdings  sehr  mangelhaft  vom 
Orchester  begleiteten)  Emoll-Concertes  von  Chopin  und  zweier 
Opemconcertparaphrasen  von  Liszt  noch  weit  über  die  Kräfte 
des  Spielers  hinauslagen  und  mehr  verstimmten,  als  erfreuten. 
Im  letzten  Satz  des  Chopin'schen  Concertes  kam  er  sogar  ganz 
aus  dem  Concept,  und  es  hätte  einen  richtigen  Schiffbruch  ge- 
geben, wenn  Hr.  Jahrow  nicht  mit  Glück  und  Umsicht  dem- 
selben vorgebeugt  hätte.  Dass  Raoul  Koczalski  zum  Schluss 
der  Compositionen  von  Chopin  und  Schumann  immer  sicht- 
lich ermattete,  deutete  angesichts  seines  überaus  gesunden  kör- 
perlichen Exterieurs  zweifellos  auf  eine  geistige  Ueberan- 
strengung  desselben  hin.  Hoffentlich  hat  Raoul  die  Mil- 
lion Mark  nunmehr  verdient,  nach  deren  Erwerb  er  längere 
Zeit  von  den  grossen  Concertstrapazen,  die  er  durchgemacht, 
ausruhen  sollte,  um  seiner  künstlerischen  Vervollkommenung 
im  Stillen  nachzustreben.  Der  Umstand,  dass  er  jetzt,  wo  er 
die  äusseren  Kennzeichen  des  Wunderkinderthums  abgestreift 
hat,  überhaupt  dem  Publicum  nicht  mehr  so  stark  imponirt, 
wie  früher,  wird  ihm  diesen  Entschluss  ganz  besonders  er- 
leichtern^ 

Die  grösste  künstlerische  That  als  Pianist  hat  trotz  allen 
vorerwähnten  Berühmtheiten  doch  Hr.  Bertrand  Roth  aus  Dres- 
den mit  dem  Vortrag  sämmtlicher  Ciaviersonaten  Beethoven's 
vollbracht.  Um  diese  Leistung  nach  Verdienst  zu  würdigen, 
bedürfte  es  eines  ausführlichen  Artikels,  für  welchen  jetzt 
der  Raum  mangelt;  aber  auch  in  einem  solchen  könnte  man 
doch  nur  schwer  einen  Begriff  von  dem  «Eindruck  geben, 
den  eine  solche  künstlerische  Grossthat  hinterlässt.  Wir 
wollen  heute  nur  kurz  constatiren,  dass  Hr.  Roth  seine 
Aufgaben  am  6.  Deceraber  mit  dem  Vortrag  der  Op.  109, 
110  und  111  zu  Ende  führte  und  sich  dabei  noch  in  der- 
selben geistigen  Frische  zeigte,  wie  am  Anfang  seiner  hoch- 
dankenswert hen  Interpretationen,  deren  Werth  die  Bemer- 
kung, dass  in  der  Wiedergabe  namentlich  der  letzten  grossen 
Sonaten  kleine  Abweichungen  von  dem  Gewohnten  mit 
unterliefen,  nicht  im  Geringsten  abzumindern,  wohl 
aber  die  Achtung  vor  der  selbständigen  Auffassung  des 
Künstlers  nur  noch  zu  erhöhen  vermag.  Dass  Hr.  Roth  sein 
Riesen  Programm  vollständig  aus  dem  Gedächtniss  bewältigte, 
sei  der  Vollständigkeit  wegen  nur  beiläufig  erwähnt.      F. 

Concertumschau. 

Arnheim.  Conc.  des  Orch.- Ver.  (Heuckeroth)  am  1 1 .  Nov. : 
2.  Symph.  v.  Beethoven,  Ouvertüren  v.  Gluck  u.  Rossini,  Or- 
chesterballade .La  belle  Dame  sans  merci"  v.  A.  C.  Mackon- 
zie,  Seren,  f.  Blasinstrumente  v.  R.  Strauss. 

Bremen.  2.  Kammermusik  der  HH.  Bromberger  u.  Skalitz- 
ky  (Clav.  u.  Viol.)  unt.  Mitwirk,  der  Frau  Sanderson  (Ges.)  u. 
der  HH.  Scheinpflug,  v.  Fossard  v.  hier  u.  Prof.  Becker  aus 
Frankfurt  a.  M.  (Streicher):  Ciavierquart.  Op. 87  v.  Dvoi&k, 
Esdur-Streichquart.  v.  Haydn,  Lieder  v.  Brahms  („Immer 
leiser"  und  „Sonntag"),  H.  Hermann  („Legende"  und  „Das 
Mutterherz"),  Tscha'ikowsky  („Inmittendes  Balles"), d* Al- 
bert („Zur  Drossel  sprach  der  Fink")  u.  A. 

Brügge.  Conservat.-Conc.  (L.  van  Gheluwe)  am  12.  Nov. : 
Cdur-Symph.  v.  Mozart,  „Leonoren"-Ouvert.  No.  8  v.  Beet- 
hoven, Ungar.  Marsch  v.  Berlioz,  6.  Conc.  f.  Streichorch.  v. 
Händel,  Solovorträge  der  Frls.  Flament  (Ges.)  und  Ruegger 
(Violonc,  Conc.  v.  Haydn  u.  Son.  v.  Boccherini)  u.  des  Hrn. 
A.  Gheluwe  (Gesang,  Gralserzählung  aus  „Lohengrin"  von 
Wagner  etc.). 

Brüssel.  1.  Kammermusik  der  HH.  E.  Ysa^e  u.  Gen. 
unt.  Mitwirk,  des  Pianisten 'Hm.  Th.  Ysaye:  Ciavierquintett 
V.  C.  Franck,  A  dur-Streichquart.  v.  Schumann,  2.  Clavier- 
Violinson.  v.  Saint- Saöns. 

Copenhagen.  Concerte  des  Quint.-Ver.  der  HH.  Gulli 
[Clav.],  Fattorini,  Zampetti,  Marengo  u.  Bedetti  (Streicher)  a. 
Rom:  22.  Oct.    Ciavierquintette  v.  Saint-Saens  (Op.  14)  u. 


700 


Brahms  (Op.  34),  Streichquart.  „Aus  meioem  Leben"  von 
Smetana.  27.  Oct.  Clavierauintetta  y.  Schalnann  u.  Sin- 
dlng,  Cdur-Streicbquint.  v.  Mozart. 

Darmstadt.  Lieder-  n.  Balladenabend  des  Hrn.  Harras  am 
30.  Nov.  m.  Compositionen  V.  Brahms  („Wie  Melodien  zieht 
es"),  Pb.  zn  Eulenbnrg  („Ausfahrt"),  Loewe  (vier  Balladen); 
M.  Plüddemann  (,JDoewe's  Herz")  u.  A. 

Dortmund.  1.  Yereinsconc.  des  Masikver.  (Janssen)  m. 
Tinel's  „Franciscus"  unt.  solist.  Mitwirk,  des  Frl.  Ehrhardt 
a.  Hamburg  u.  der  HH.  Dierich  a.  Leipzig  u.  Tewes  v.  hier. 

Dresden.  Carl  Loewe-Feier  imk.  Gonservat.  f.  Musik 
am  12.  Nov. :  2.  Symph.  v.  Beethoven  (unt.  Leit.  des  Hm.  Prof. 
Krantz),  Orat.  „Die  Festzeiten"  v.  Loewe  (Soli:  Frls.- Heinicke 
u.  Kaiser  n.  HH.  Seifert,  Bendert  u.  Heil),  OhorUeder  „Der 
Hirten  Lied  am  Krippelein"  u.  „Frühzeitiger  Frühling"  von 
Loewe,  Vocalduette  „Still  wie  die  Nacht"  v.  C.  Götze  (Frl. 
Heinicke  u.  Hr.  Bendert)  u.  ^eine  Sorge  um  den  We^"  v. 
Beinecke  (Frl.  Heinicke  u:  Hr.  Fricke),  Ballade  „Archibald  * 
Douglas"  V.  Loe'^e  (Hr.  Frrcke),  l.  Satz  a.  dem  Violinconc. 
y.  Baetboven  (Hr.  Gumpert). 

Eisenach.  2.  Abonn.-Conc.  der  Hofcap.  a.  Meiningen 
(Steinbach):.  Gmoll-Sympb.  v.  Mozart,  1.  „Peer  Gynt" -Suite 
V.  Grieg,  Ouvertüren  v.  Mendelssohn  u.  Weber,  Violinconc. 
V.  Beethoven  (Hr.  Eidering),  Tarantelle  f.  Fl.  u.  ClÄr.  v. 
Saint-Saöns  (HH.  Manigold  u.  Mühlfeld). 

Freiburg  1.  B.  Ck)nc.  der  Pifmistin  Minna  Schlc^ell  unt. 
Mitwirk,  der  HH.  Dimmler  v.  hier  (Clav.)  u.  Eückbeil  a.  El- 
berfeld  (Viol.)  am  26.  Oct.:  Cmoll-Clav.-Violinson.  v,  Beetho- 
ven, Phant.  f.  zwei  Claviere  üb.  Motive  a.  Beethoven*»  „Ruinen 
von  Athen"  v.  Liszt,  Soli  f.  Clav.  v.  Mozart  u.  Schubert  u; . 
f.  Viol.  V.  G.  Rauchenecker  (Conc).  ^  Geistl.  MusikauffÜhr. 
des  Hrn.  Werner  (Org.)  unt.  Mitwirk,  des  Frl.  Reinisch  aus 
Basel  (Ges.)  u.  der  HH.  R^benstein  (Viol.)  u.  Schröder  (Yio- 
lonc.)  am  1.  Nov.:  Variat.  a.  der  Suite  Op.  149  f.  Org.,  Viol. 
u.  Violonc.  v.  Rheinberger,  Soli  f. 'Ges.  v.  P.  Cornelius 
(Weihnachtslied  „Die  Hirten")  n.  A.  u.  f.  Org.  von  S.  Bach 
(Gmoll-Phant),  C.L.Werner  („Trost"),  Guilmant(Emoll- 
Concertsatz)  u.  Nicolai-Liszt  (Kirchl.  Festouvert.). 

Güstrow.     1.  Conc.  des  Gesang ver.  (Schondorf):    Chorge-  • 
sänge  V.  Brahms  („In  stiller  Nacht"),  I.  Brüll  („Süsses  Be- 

frÄbniss"),  R.  B.  Hermann  („Liederfrühling")  u.  J.  Schon- 
orf (Wanderlied,  „Du  hast  mich  je  und  je  geliebt"  u.  „Im 
Walde"),  Solovorträge  der  Frau  Joachirii  (Ges.,  „Drei  Zigeu- 
ner" V.  Liszt,  „Ein  Ton"  v.  Cornelius,  „Der  Bauer  und  • 
die  Hasen"  v.  Tanbert,  „Mainacht"  v.  Brahms,  ,Meln 
Schatz  ist  auf  der  Wanderschaft"  v.  Franz  etc.)  u.  des  Hrn. 
Liebling  (Clav.,  EmoU-Son.  V.  Grieg,  BarcaroUe  v.  Mosz- 
kowski,  Spinnerlied  v.  Wagner-Liszt  etc.).  (DasConcert 
bat  „einen  wahrhaft  künstlerischen  G^nuss^  geboten.  Von 
den  Chorleistungen  heisst  es  im  „G.  A.":  „Der  Gesang vereid 
sang  unter  der  altbewährten  Meisterschaft  seinea  Dirigenten, ' 
Hrn.  Musikdirector  Johannes  Schondorf,  mehrere  a  capella- 
Gesänge,  die  in  .ihrer  Reinheit  yüd  zarten  Abtönung  der 
Stimmen  auf  das  Angenehmste  berührten,  darunter  auch  meh- 
rere wirkungsvolle  Compositionen  des  Dirigenten^") 

Leipzig.  Conc.  des  Riedel- Ver.  (Prof.  Dr.  Krätzschmar) 
am  11.  Dec. :  „Die  Seligkeiten"  f.  Baritonsolo,  gem.  Chor  u. 
Org.  V.  Liszt,  Chöre  v.  Hasler  („Verbum  caro  factum  est"), 
C.  Freund  („Sehr  grosse  Ding"),  H.  Schätz  („Aus  der  Tiefe"), 
Schein  („Trauerklage"  u.  „Angstseufzer")  u.  S.  Bach  („Singet 
dem  Herrn"),  Solo  vortrage  der  HH.  Seebach  (Ges.),  Homeyer 
(Org.)  u.  Hilf  (Viol.).  —  Am  12.  Dec.  Conc.  der  Pianistin  Frau 
Carreno  m.  dem  Winderstein-Orch.  (Winderstein):  Clavier- 
concerte  v.  Beethoven  (Esdur),  Rubinstein  (Dmoll)  und 
Grieg  (Amoll),  sowie  als  Zugaben  Berceuse  von  Chopin, 
Kleiner  Walzer  eig.  Comp,  und  Militärmarsch  von  Schubert- 
Tausig.  —  Wohlthätigkeitsconcert  des  Novitäten-Quar- 
tettver.  unter  Mitwirk,  des  Frl.  Osbome  u.  der  HH.  Sebald,  ' 
Groell,  Bradsky,  Jackson  u.  Kranich  am  14.  Dec:  Streich- 
quartette V.  Borodin  (No.  2)  und  Haydn,  DmoU-Claviertrio 
v.  Schumann,  Lieder  v. .Tschai kowsky  („Nur  wer  die  Sehn- 
sucht kennt")  u.  A.  —  6.  Liszt- Ver.-Conc.  (Mahler  a.  Ham- 
burg): l.u.  2.  Satz  der  Cmoll-Symph.  v.  G.  Mahler,  „Corio- 
lan"-Ouvert.  v,  Beethoven,  Solovorträge  der  HH.  Lang  aus 
Schwerin  (Ges.,  Lieder  v.  H.Wolf)  u.  Sa^ellnikoff  (Ciavier, 
Amoll-Conc.  v.  Schumann  und  Hmoll-$onate  von  Liszt,  so- 
wie als  Zugaben  Berceuse  v.  dhopin  u.  6.  Ungar.  Rhaps.  v.. 
Liszt).  —  9.  Abonn.-Conc.  im  Neuen  Gewandhaus  (Nikisch): 
3.  Symph.,  „Egmont"-Ouvert.  u.  Gdur-Clavierconc.  (Hr.  d'Al- 
bert)  von  Beethoven. 

Lüttieh.      Nouveaux-Concerts    (Dupuis)    am    15.    Nov.: 
.^ymphon.  Dicht.  „Lenore"  v.  H.  Duparc,    Trauermarsch  u. 


Schluflsscene  a.  der  „Götterdämmerung"  (Frl.  Brema)  u.  Hul- 
.digungsmarsch  v.  W agner,  Pröl.a. „L* Aprös-midi  d*un  Faune" 
v.  C.  Debussy,  Gesangvorträge  des  Frl.  Brema. ^u.  A.  zwei 
alte  iriscbe  Melodien,  instrum.  v.  Stanford,  u.  „Ai-je  &lt  un 
röve"  V.  G.  Thomas). 

Nancy.  1.  Conservat.-Conc.  (Ropartz):  Dmoll-Symph.  v. 
C.  Franck,  „Leonoren"-Ouverti  No.  l  v.  Beethoven,  „Pasto- 
rale" u.  „Chasse"  a.  „Elsclarmonde"  v.  J.  Massenet,  Dnaoll- 
Conc.  f.  zwei  oblig.  Violinen  u.  Violonc.  (ÖH.  Hekking, 
St^vetiers  u.  Schwartz)  m.  Streichorch.  v.  S.  Bach,  Clavier- 
Vortrag  des  Frl.  CoUin  (Intrpd.  u.  Allegro  appass.  m.  Orch. 
V.  Schumann). 

New-York.  1.  Conc.  des  Hrn.  M.  Rosen thal  unt.  Leit 
des  Hm.  Damrosch:  Concertouvert.  v.  Cherubini,  Gavotte  f. 
Streichinstrumente  v.  S.  Bach,  Cis  moll-Conc.  v.  Schytte, 
Ungar. Phant.  v.- Liszt,  Solostücke  v. Chopin,  Chopin-Rosen- 
thal (Des  dur- Walzer),  Liszt  (Tarantelle  a.  „Masaltiiello"  etc.). 

Paris.  Colonne-Concerte:  8.  Nov.  unter  Leit.  des  Hm. 
WinogradsW  a.  Kiew: -6.  Symph.  v.  Tschaikowsky,  Ouv. 
zu  „Prinz  Kholmsky"  v.  Glinka,  „Steppenskizze  aus  Mittel- 
asien" V.  Bor  od  in,  Balletmusik  a.  ^Feramors"  v.  Rubin- 
stein, Phant.  V.  Dargomijsky,  Introd.  u.  Polen,  a.  „Boris 
Godunow"  V.  Moussorgsky,  Berceuse  v.  Cui,  Ballade  „Rog- 
neda"  v.  S6row  (ges.  v..  Frl.  Planös)  u.  „Chanson  äu  berger" 
V.  Rimsky-Korsaikow  (ges.  v.  Frau  Auguez- deMontalant). 
15.  Nov.  unt.  Leit.  des  Hrn.  Winogradsky  a.  Kiew.  6.  Symph. 
V.  Tschaikowsky,  Ouvert.  zu  „Unsslan  undLudmilla"  von 
Glinka,  Phant.  „Cosatchok"  v.  Dargomijsky,  Berceuse  von 
Cui,  Ballade  „Rogneda"  v.  S6row  (ges.  v.  Frl.  Planes), 
„Snögourotschka"  v.  Rimsky-Korsakow  (ges.  von  Frau 
Auguez-de  Montalant),  Dmoll-Clavlerconc  v.  Rubinstein 
(Hr.  M.  Hambourgh).  —  Lamoureux-Concerte;  8.  Nov.  3.  Sjrm- 
phonie  v.  Beethoven,  „La  Foröt  enchant^"  von  V*  d'Indy, 
Vorspiel  u.  „Isoldens  Liebestod"  (Frau  Chr6tien)  a.  „Tristan 
und  Isolde",  sowie  Huldigungsmarsch  v.  Wagner,  Arie  aus 
„Oberen"  v.  Weber  (Frau  Chrötien).  15.  Nov.,  aufführt 
vom  Böhm.  Streichquärt.  der  HH.  Hoffmann  u.  Gen.:  Streich- 
quartette V.  Schubert  (Dmoll)^  Smetana  (Emoll)  n.  Tschai- 
kowsky (Fdur). 

Stuttgart,  l.  Abonn.-Conc.  des  Neuen  Singver.  (S^f- 
fardt)  m.  Tinel's  „Franciscus"  unt.  solist.  Mitwirk,  des  FrL 
Hiller  ,n.  der  HH.  Rothmühl  u.  Schätzle.^ 

Weimar.  2.  Abonn.-Conc.  der.  grossherz.  Musikschule: 
Clavierquint.  v.  Schumann  (Frl.  v.  Halkett  u.  HH.Wolf,  Peter, 
Koch  u.  Uttner),  Streichquart.  Op.  18,  No.  6,  von  Beethoven 
(HH.  Kabiscb)  Peter,  Koch  u.  Uttner),  Seren,  f.  Violonc.  v. 
Lindner  (Hr.  Uttner). 

Veraltete  Programme,  sowie  Ftogramm/e  ohne  Anffobe  von  Ort  und 
Datum  müsseti  vollständig  unheaxhte}.  bleiben! 


Engagements  und  Gäste  in  Oper  und  Concert. 

Annaberg.  Ein  Fest  ohne  Gleichen  für  unsere  Stadt  war 
das  4.  Museumsconcert,  in  welchem  Eugen  d*  Albert  Beet- 
hoven's  ^Appassionata**,  S.  Bach*s  Passacaglia,  Chopin's  As  dur- 
Polonaise,  Tausig's  Zigeunerweisen  und  Stücke  von  Schubert, 
Liszt  und  Chopin  spielte.  Wie  hoch  auch  die  Wogen  des 
Beifalls  in  unserem  Museumssaale  schon  gegangen  sind,  so 
hoch  wohl  noch  nie  wie  in  diesem  Concert.  An  Fülle  der 
Schattirungen  zwischen  dem  (Gewaltigen  und  dem  Zarten,  an 
Plastik  der  Darstellung,  an  Feuer  wie  an  Innigkeit  der 
Leidenschaft  und  gar  an  Technik  übertrifft  er  sicherlich  alle 
lebenden  Pianisten.  Das  Auftreten  d*Albert's  wurde  hier  als 
grosse  Auszeichnjang  für  die  Stadt  •  empfunden.  —  Augs- 
burg. Von  den  Solisten,  welche  iri  der  jüngst  vom  Ora- 
torienverein veranstalteten  Aufführung  von  Schumann's  Ton- 
poöm  „Das  Paradies  und  die  Peri** .  mitwirkten ,  trugen  die 
Damen  Frls.  Johanna  Dietz  aus  Frankfurt  a.  M.  und  C>)melie 
von  Bezold  aus  Leipzig  die  Hauptehren  davon.  Man  kann 
sich  die  Interpretation  der  Peri-Partie  absolut  nicht  inniger 
und  keuscher  aufgefasst  denken,  als  sie  Frl.  Dietz  darbot, 
und  wie  köstlich  'Mingt  das  Organ,  das  der  kunstbegnadeten 
Sängerin  als  Dolmetsch  ihrer  tiefen  Empfihdung  dient!  Und 
Aehnliches  ist  von  Stimme  und  Vortrag  der  Altistin  Frl.  v. 
Bezold  zu  berichten,  auch  .bei  ihr  decken  sich  Wollen  und 
Können  in  prächtigster  Weise.  — Crimmitschau.  Die  Besucher 
des  2.  Abonnementconcertes  des  Hrn.  Wolscbke  machten'  die 
sehr  erfreuliche  Bekanntschaft  mit  der  gegenwärtig  in  Leip- 
zig an  ihrer  künstlerischen  Vervollkommenung  an>eitenden 
jugendlichen  russischen  Pianistin  Frl.  WeraSastrabskaja. 
Das  junge  Mädchen  hat  aber  wirklich  auch  gan2  süperb  ge 


701 


i 


spielt  Qnd  unserem  Pnblicum  UDgemein  gefallen,  sodass  es 
onne  Scheu  recht  bald  einmal  wieder  kommen  darf. -^ Paris.  In 
der  Koroischen  Oper  trat  Frl.  van  Zandt  als  Gast  auf, 
jene  Dame,  welche  1885,  man  weiss  nicht  genau,  aus  welchen 
Gründen,  der  Sündenbock  des  Publicums  in  der  Salle  Favart 
war.  Jetzt  wurde  ihr,  als  sie  in  Delibes'  „Laktnö"  auftrat, 
der  herzlichste  Empfang  zu  Theil.  Die  Sängerin  hat  seit 
1885  an  künstlerisonen  Fähigkeiten  noch  gewonnen,  und 
ihre  Darstellung  kam  dem  etwas  verblassten  Werke  sehr  zu- 
gute. —  Quedlinburg.  Wohl  nur  selten  wird  Ihre  engere 
Landsmännin  Frl.  Clara  Polscher  mit  ihrem  schönen 
Gesangstalent  eine  ähnlich  grosse  Freude  und  Begeisterung 
angerichtet  haben,  als  in  dem  letzten  Concert  des  hiesigen 
Männergesangyereins,  dessen  Besucher  thatsäcblich  sich  in 
Ovationen  für-  den  verehrten  Gast  nicht  geliug  thun  konnten. 
—  Zittau.  Im  letzten  Concert  des  Gesangvereins  „Orpheus*' 
erregte  Hr.  Yioloncell virtuos  Wille  aus  Leipzig  mit  seinen 
warm  empfundenen  Vorträgen  geradezu  Sensation.  — 
Zsehopau.  Unter  den  vielen  musikalischen  Kräften,  über 
welche  Leipzig  gebietet,  dürfte  FrL  Emma  Sperling,  die 
durch  ihre  Mitwirkung  das  Stiftungsfest  unseres  Chorgesang- 
vereins verschönte,  eine  hervorragende  Stelle  einnehmen; 
jedenfalls  war  alles  von  ihr  hier  Dargebotene  sowohl  nach 
rein  gesanglicher  Seite,  wie  in  Betreff  des  Vortrages  künst- 
lerisch derart  perfect  und  zum  Herzen  dringend,  dass  man 
sich  eine  Steigerung  hierin  gar  nicht  vorsteuen  könnte. 

Kirchenmusik. 

Leipzig.  Thon^askirche:  12.  Dec.  „Er  ist  gewaltig  und 
stark**  V.  R.  Volkmann.  „Stille  Nacht,  heilige  Nacht",  Ton- 
satz v.  G.  Schreck. 

Vermischte  Mittheilungen  und  Notizen. 

*  In  Amsterdam  brachte  am  8.  Dec  der  Verein  „Ex- 
celsior**  unter  der  geistbeschwin|;ten  Leitung  des  Hrn,  Dr. 
Viotta  Wagner*s  „Parsifal**  zu  emer  recht  gelungenen  Auf- 
fiihruzig. 

*  Das  Hauptwerk  des  näcbstjäihrigen ,  in  Cöthen  unter 
Klughardt's  bewährter  Leitung  zur  Abhaltung  gelangenden 
Anhaltischen  Musikfestes  wird  Haydn'sj  „Schöpf- 
ung** sein. 

*  „Odysseui?'  Heimkehr"  (der  Musiktra^ödie  .„Die  Odys- 
see'* 8.  Theil)  von  Aug.  Bungert  hat  bei  ihrer  am  12.  Dec. 
erfolgten  Erstaufführung  in  Dresden  stürmischen  Beifäll 
gefunden.  Ausführlicher  Bericht  folgt  in  n.  No.  dieses 
Blattes. 

*  In  München  hat  Geldmarkts  „Heimchen  am  Herd** 
wenig  bei  ihrer  neulichen  Erstaufführung  angesprochen. 

*  Im  Lyrischen  Theater  zu  Mailand  hat  Saint-Saöns' 
Oper  „Phryn6**  bedeutenden  Erfolg  gehabt,  während  sie  sich 
im  Monnaie-Theater  zu  Brüssel  mit  einer  kühlen  Aufnahme 
zu  begnügen  hatte. 

*  In  Genua  hatte  Giordano's  Oper  „Andr6  Chenier** 
einen  sehr  schönen  Erfolg. 

*  Die  beiden  Opernunternehmungen  der  HH.  Grau 
und  Schoeffel  einerseits  und  Walter  Damrosch  andererseits, 
welche  einander  bisher  Concurrenz  gemacht,  haben  sich  da- 
hin geeinigt,  sich  in  die  Ver.  Staaten  derart  zu  theilen,  dass, 
wo  die  eine  Gesellschaft  spielt,  die  andere  fern  bleibt,  ja  so- 
gar zu  einem  Austausch  ihrer  Opernkräfte  wird  es  gegebenen 
Falles  kommen,  sodass  z.  B.  Hr.  Damrosch,  der  bisher  nur 
die  deutsche,  vornehmlich  die  Wagnerische  Muse  gepfiegt  hat, 
auch  italienische  und  französische  Werke  seinem  Kepertoire 
einverleiben  wird,  und  umgekehrt. 

*  Das  letzte  Auftreten  der  Frau  Carreno  in  Leipzig 
mit  dem  Vortrac  dreier  vollständigen  Clavierconcerte  (in 
Esdur  von  Beethoven,  in  Dmoll  von  Rubinstein  und  in 
AmoU  von  Grieg),  welchen  die  gottbegnadete  Künstlerin 
auf  frenetisches,  nicht  anders  zu  beschwichtigendes  Verlangen 
des  durch  die  Wundergewalt  ihres  Spiels  in  Extase  gerathe- 
nen  Auditoriums  noch  mehrere  Zugaben  folgen  liess,  hat  von 
Neuem  die  Thatsache  erhärtet,  dass  diese  geniale  Frau  unter 
ihren  sl)eciellen  Kunstschwestern  ihres  Gleichen  nicht  hat 
und  auch  noch  nie  gehabt  hat.  In  gleicher  Weise  wie  hier  ist  sie 
auch  auf  ihrer  jüngsten  russischen  Toum6e  gefeiert  worden, 
und  denselben  Enthusiasmus  >\ird  sie  auch  auf  ihrer  grossen 


anierikanischen  Concertreise,  welche  sie  Anfang  Januar  an- 
tritt, erregen.  Unsere  herzlichea  Wünsche  für  eine  glück- 
liche Reise  begleiten  sie! 

♦  An  Stelle  des  Hrn.  Ros6  aus  Wien  wird  im  n.  Sopmer 
der  ausgezeichnete  Leipziger  Concertmeister  Hr.  Carl  Prill 
in  derselben  Eigenschaft  bei  den  Bühnenfestspielen  in  Bay- 
reuth thätig  sein, 

*  Mit  lebhaftem  Bedauern  werden  Alle,  die  sich  je  an  dem 
edlen,  seelenvollen  Gesänge  der  Frau  Pauline  Metzler- 
Löwy  erquickt  haben,. die  Nachricht  vernehmen,  dass  diese 
ausgezeichnete  Leipziger  Sängerin  aus  Gesundheitsrücksichten 
ihre  langjährige  rühmliche  künstlerische  Thätigkeit  der 
Oeffentlichkeit  gegenüber  abgeschlossen  hat. 

♦  Das  Theater  in  Lodi  hat  einen  weiblichen  Capell- 
meister  in  Person  des  Frl.  Orso. 

*  Dem  k.  Capellmeister  Hrn.  Kotzky  in  Hannover  wurde 
der  preussische  Kronehorden  4.  Classe  verliehen. 

Todtenliste.  Au^.  Machts,  Kammermusicus  a.  D.  in 
Weimar,  f»  80  Jahre  alt,  am  27.  Nov. 


Nelcrolog. 

J.  Tan  i9anten  Kolff  f« 

Am  29.  November  ist  in  Berlin  der  Musikschriftsteller 
J.  van  Santen  Kolff  gestorben.  Noch  nicht  fünfzig  Jahre  alt, 
ist  er  seinen  Freunden  entrissen  worden,  nachdem  eine 
tückische  Krankheit  seit  Jahresfrist  die  Gesundheit  des 
kräftigen  Mannes  zerrüttet  halte.  Wie  sein  Leben,  so  war 
auch  sein  Tod:  kein  Leichengepränge,  kein  rühmender  Ne- 
krolog am  Grabe  und  in  den  Tagesblättem,  —  anspruchslos 
und  bescheiden  ist  er  dahingegangen,  wie  seine  Freunde  es 
von  ihm  gewohnt  waren,  .als  er  noch  unter  ihnen  weilte. 
Aber  die  Wenigen,  die  ihn  näher  gekannt  haben,  werden 
ihm  ein  gutes,  nie  verlöschendes  Andenken  bewahren,  denn 
ihnen  war  er  mehr,  als  der  liebe  und  still  vornehme  Mensch, 
sie  hatten  in  ihm  einen  ganz  seltenen,  in  unserer  Zeit  des 
hastenden  und  so  oft  unerfreulichen  Kunsttreibens  doppelt 
auffallenden  Jünger  echter  Kunst  erkannt,  der  in  der  reinen 
und  demüthigen  Hingabe  an  sein  Ideal  den  Werth  des 
Lebens  erblickte. 

Santen  Kolff  war  in  der  Kunst  „Dilettant**,  in  dem 
schönen  und  ursprünglichen  Sinne  des  Wortes,  nicht  in 
Jenem,  welchen  die  ihm  geben  möchten,  die  durch  ihr  be- 
rufsmässiges Betreiben  der  Kunst  vor  dem  „Dilettantismus** 
geschützt  zu  sein  vermeinen.  Wer  die  Kunstbewegung,  be- 
sonders die  grossen  Kämpfe  auf  dem  Gebiete  der  Musik,  in 
den  letzten  Jahrzehenten  mit  offenem  Auge  verfolgt  hat, 
wird  nicht  mehr  im  Zweifel  sein  darüber,  dass  die  „Dilet- 
tanten** meist  einen  schärferen  Blick,  ein  wärmeres  Herz 
für  das  Grosse  einer  neuen  Erscheinung  gehabt  und  um  seine 
Anerkennung  sich  höhere  Verdienste  erworben  haben,  als 
die  .Musikanten**,  die  von  den  Regeln  und  Rücksichten  der 
Zunft  nur  zu  oft  in  eine  feindlich  hemmende  Stellung  ge- 
trieben waren.  Ein  solcher  Dilettant  war  Santen  Kolff.  In 
seiner  Heimath  Holland  hatte  er  früh  das  lebhafte  Gefühl 
für  die  charakteristische  Schönheit  der  Niederländischen 
Maler  er\yorben;  auch  für  die  intimen  Reize  einer  Flach- 
Landschaft  hatte  er  den  feinsten  Blick.  Auf  Spaziergängen 
konnte  er  sich  mit  innige  Freude  in  die  Natur  versenken: 
in  einem  Aufsatz  über  die  landschaftliche  Stimmung  der 
Umgebung  des  Bayreuther  Festspielhauses  hat  er  eine  ganz 
originelle  Probe  solch  liebevoller  Beobachtung  gegeben. 

In  seiner  Bildung  zeigte  Santen  Kolff  eine  merkwürdige 
Mischung  des  deutschen  und  französischen  Elements,  wie 
sie  doch  auch  durch  die  Verhältnisse  seiner  Heimath  bedingt 
war.  Beide  Sprachen  beherrschte  er  vollständig;  aber  man 
kann  sagen:  mit  seinem  Verstände  war  er  französisch,  mit 
seinem  Herzen  deutsch.  Besser  als  jede  Charakteristik  wird 
es  seine  Eigenart  bezeichnen,  wenn  man  die  Namen  nennt, 
die  er  von  allen  Meistern  am  höchsten  verehrt  hat:  von 
deutschen  waren  es  Goethe,  Beethoven,  Wagner,  von  fran- 
zösischen Berlioz,  Flaubert,  Zola.  Eine  seltsame  Auswahl, 
und  doch  wieder  nicht  so  unerklärlich,  denn,  sind  es  auf 
der  deutschen  Seite  die  erhabensten  Gipfel  des  nationalen 
Genius,  so  auf  der  französischen  die  genialen  Männer,  die 
eigentlich  am    wenigsten  das  specifisch  gallische  Element 


.-_*^ 


702 


cles  Geistreichen,  fiUganten  und  {"onnalen  aufweisen,  son- 
dern sich  an  tiefen  und  grossen  Pro1[)letUen  ^ersuclit  haben. 
Befiondets  £Sola  hat  Santeh  tColft  von  Anfang  an  zum  Studium 
gereift)  er  hatte  isich  wie  Wenige  in  die  Verästelung  der 
Eougon'-Macquarts  vertieft,  und  der  herbe  Wahrheitsarang 
qM  Troven^alen  erfüllte  ihn  mit  steigender  Bewunderung. 
Er  war  glücklich,  Zola  näher  treten  zu  können  und  dur^ 
eine  rege  Correspondens  früher  als  Andere  ItenUtniss  txx 
erhalten  von  den  neuen  Entwürfen  des  vielgeschmäbten 
und  vielgepriesenen  Rotnaüciets. 

Aber  bei  allem  tnteresse  Sauten  KoliTs  für  Malerei  und 
Litteratutr  —  seinJ'Herz  war  doch  bei  der  Musik.  Der  Dilet- 
tant, der  kein  Instrument  spielte  und  keine  Berufsstellung 
einnahm,  verfügte  hier  über  ein  Wissen,  um  das  ihn  mancher 
Musiker  beneiden  konnte.  Seine  Aufsätze  „Geschichtliches 
und  Aesthetisches  über  das  Erinnerungsmotiv**  im  8.  Und  9. 
Bande  der  Bayreuther  Blätter  slud  geradezu  grundlegend 
.und  in  der  Zlusammenfassung  dessen,  was  über  das  Leit- 
motiv vor  Wagner  zu  sagen  ist,  unentbehrlich  für  den 
Musikhistoriker.  Die  Wurzeln  einer  Kunstthat  freizulegen, 
die  Entstehung  grosser  Werke  in  den  verschiedenen  Stadien 
ihres  Inslebentretens  zu  verfolgen,  war  ihm  ein  besonderer 
Genuss:  da  scheute  er  keine  Mühe,  um  die  möglichste  Voll- 
ständigkeit zu  erzielen  und  den  Leser  einzuführen  in  die  un- 
scheinbaren Keime,  aus  denen  dem  Genius  seine  Schöpfungen 
allmählich  erwachsen.  Zahlreich  sind  seine  Aufsätze,  die 
solchen  genetischen  Studien,  meist  über  Werke  von  Berlioz 
und  Wagner,  gewidmet  waren ;  unter  ihnen  ragen  hervor  die 
Arbeiten  über  die  „Werdeschicksale"  des  „Parsifal"  im  „Bay- 
reuther Taschenbuch"  von  1892  und  über  das  „Werden  und 
Wachsen"  der  „Paust"-Ouverture  in  den  „Bayreuther  Blättern" 
von  1894.  Der  Verwerthung  des  „Faust"  für  die  Musik  hat 
er  mehrmals  seine  Betrachtung  zugewandt*),  stand  ihm  doch 
Goethe*s  „Faust"  am  höchsten  von  allen  Werken  der  Welt- 
litteratur.  Sein  Stil  selbst  gab  davon  Kunde:  gefiel  er 
sich  als  ebenso  belesener,  wie  bescheidener  Schriftsteller  da- 
rin, seine  Aufsätze  mit  einer  Fülle  kleiner  Citate  auszustatten, 
seine  Meinung  mit  den  Worten  grosser  Meister  auszudrücken, 
so  griff  er  dabei  doch  am  liebsten  zu  der  prägnanten  Schön- 
heit des  Goethe*schen  Dramas. 

Es  würde  zu  weit  führen,  auch  nur  die  Titel  aller  Auf- 
sätze anzugeben,  die  Santen-Kolff  in  deutscher,  französischer 
und  holländischer  Sprache  in  den  letzten  zwanzig  Jahren 
veröffentlicht  hat.  Zahlreich  sind  auch  die  Beiträge,  die 
Sauten  Kolff  für  das  vorliegende  Blatt  im  Laufe  der  Zeit 
geliefert  hat.  Aber  das  sei  hervori^ehoben ,  dass,  wenn 
es  ihm  auch  Bedürfniss  war,  in  die  Werkstatt  des  Genius 
hineinzublicken  und  biographisch  das  Gefundene  zusammen- 
zufassen, doch  das  Schreiben  über  Musik  selbst  ihm  alle- 
zeit nur  ein  schwacher  Nothbehelf  gewesen  ist,  um  für  seine 
Ideale  zu  wirken.  Er  war  Enthusiast,  aber  kein  eifernder 
und  kämpfender ;  er  meinte,  dass  die  Töne  und  Weisen  seiner 
geliebten  Meister  für  sich  selbst  sprechen  müssten,  wenn 
man  nur  verstände,  ihnen  recht  zu  lauschen.  Und  so  war 
er  selbst  ein  unermüdlicher  Hörer  guter  Musik:  in  der  Ber- 
liner Musikwelt  war  der  hochgewachsene  Mann  eine  be- 
kannte Persönlichkeit,  der  mit  der  Partitur  in  der  Hand 
nicht  nur  den  Aufführungen,  sondern  auch  den  Proben 
eifrig  folgte,  überall  da  sich  einfand,  wo  mustergiltig  die 
grosse  Musik  gepflegt  oder  etwas  Neues  und  Interessantes 
dargeboten  wurde,  besonders  in  den  Proben  des  Joachim^schen 
Quartette,  des  Wagner- Vereins,  des  Philharmonischen  Chors. 

Braucht  es  der  Hinzufügung,  dass  für  diesen  Mann,  dem 
die  Kunst  das  Höchste,  dem  Richard  Wagner  den  Gipfel 
aller  Kunst  bedeutete,  die  Bayreuther  Festspiele  ein  Erlebniss 
wurden,  eine  Verwirklichung  auch  seines  Ideals?  In 
keinem  Festspieljahre  durfte  er  fehlen,  mit  inniger  Liebe 
suchte  er  immer  wieder  das  Städtchen  am  rothen  Main  auf, 
badete  dort  seine  künstlerische  Seele  rein  von  allem  Erden- 
staub. Das  einzige  Mal,  wo  der  sonst  so  gleichmüthige 
Mann  seine  Feder  zur  Polemik  schärfte,  war  in  jenem  Jahre, 
als  plötzlich  die  Leitung  der  Festspiele  der  Gegenstand 
heftiger,  oft  gehässiger  Angriffe  wurde.  Damals  schrieb  er 
für  den  „Berliner  Börsen  Courier"  zur  Abwehr  einen  Artikel, 
welcher  in  seiner  einfachen  und  wahrheitsliebenden  Art  für 
Jeden  beweisend  sein  musste,  der  noch  Gründen  der  Ver- 
nunft zugänglich  war.  Dass  er,  der  selbstloseste  Mensch, 
dann  auch  von  gewisser  Seite  als  „Bavreuth- Knecht"  abge- 
than  wurde,  hat  ihn  wenig  angefocnten.  Als  in  diesem 
Jahre,  wo  der  „King"  seine  Au^rstehung   feierte,    Sauten 

*)  So  im  „Bayr.  Taschenbuch"  von  1894. 


Kolff  in  Bayreuth  fehlte,  mochten  seine  Freunde  wohl  in 
Besorgniss  gerathen  für  seinen  G^undheitsstand.  In  der 
That  war  bereits  nach  einer  Carlsbader  Cur  eine  bedenk- 
liche Abnahme  der  Kräfte  eingetreten.  Nach  längerem 
Aufenthalt  in  Holland  ist  Santen  Kolff  sterbenskrank  nach 
Berlin  zurückgekehrt,  wo  er  eine  zweite  Heimath  gefunden 
hatte,  wo  ihn  dann  nach  wenigen  Wochen  ein  sanfter  Tod 
Von  seinen  Leiden  erlöste. 

t)as  Andenken  aber  an  den  edlen,  vornehmen  und  be- 
scheidenen Kunstgenossen  soll  in  £hren  erhalten  bleiben! 

R.  Sternfeld. 


Offener  Sprechsaal. 

Eine  neae  Offenbarung:  des  Hrn.  Felix  Wein- 

fl^artner. 

Auch  Hr.  Felix  Weingartner,  leider  nur  k.  preussischer 
Hofcapellmeister  und  nicht  —  quel  horreur!  —  Mitdirigent 
der  Bayreuther  Bühnenfest«piele,  hat  nicht  umhin  gekonnt, 
in  diesem  „Nibelungen"- Jubiläumsjahre  seine  Weisheit  über 
Bayreuth  ebenso  sp^t  wie  überflüssig  zum  Besten  zu  geben. 

„Bayreuth  1876—96**  betitelt  sich  seine  soeben  erschie- 
nene Brochure,  ein  Sonderabdruck  aus  der  „Neuen  deutschen 
Rundschau". 

An  dieser  neuen  Brochure  des  Capellmeisters,  der  das 
Schreiben  nun  einmal  nicht  lassen  kann,  ist  zunächst  ihre  an- 

Sewöhnliche  Langweiligkeit  besonders  bemerkenswerth.  Was 
er  Dichter-Componist  des  „Genesius"  hier  vorbringt,  ist 
Nichts,  als  ein  ungeschicktes  Wiederkäuen  alles  dessen,  was  die 
Gegner  der  Bayreuther  Leitung  seit  Jahr  und  Tag  gegen 
Bayreuth  ins  Feld  führen.  Diese  verfügen  aber  vielfeiich  über 
mehr  Witz  und  vor  Allem  über  eine  gebildetere  Tonart,  als 
Hr.  Weingartner.  Dafür,  dass  er  keinen  Witz  hat,  kann  er 
indess  nicht,  und  dafür  kann  man  ihn  auch  nicht  verantwortlich 
machen.  Dass  aber  die  Brochure  einen  ebenso  erschrecken- 
den Mangel  an  Vornehmheit  der  Gesinnung  und  des  Ausdrucks, 
wie  andererseits  eine  bedenkliche  Zunahme  des  TJnfehlbar- 
keitsdünkels  des  Verfassers  aufweist,  das  muss  doch  im  In- 
teresse der  Wahrheit  und  aller  Derer,  die  von  dem  Berliner 
Musikpäpstchen  verunglimpft  sind,  festgestellt  werden. 

Zunächst  zeugt  es  von  auffallender  Einsich tslosigkeit,  dass 
Jemand,  der  sich  mit  Vorliebe  als  „künstlerisch  feinfühlig" 
preist  und  sich  als  „einen  wirklichen  und  wahren  Freund  Bay- 
reuths" aufzuspielen  die  Stirn  hat,  nach  dem  Erscheinen  des 
bekannten  Briefes  der  Frau  Cosima  Wagner*)  ein  solches  von 
erneuten  Hoheiten  gegen  das  Haus  Wahnfried  und  hämi- 
schen Verdächtigungen  der  Anhänger  Bavreuths  strotzendes 
Elaborat  überhaupt  zu  veröffentlichen  wagt?  Der  Brief  der  Frau 
Wagner  entwindet  in  seiner  einfiachen  Schlichtheit,  Grosse 
und  Hoheit  der  Gesinnung  selbst  dem  galligsten  Widersacher 
Bayreuths  die  Waflfen.  Wenn  Weingartner  bisher  den  eclar 
tauten  Befähigungsnachweis  für  seine  völlige  Unfähig- 
keit zum  Erfassen  des  Bayreuther  Gedankens  noch 
nicht  erbracht  hatte,  so  ist  es  hiermit  geschehen. 

Dass  dieser  Capellmeister  fabelhaft  eitel  und  eingebildet  ist, 
und  dass  er  keine  Gelegenheit  vorübergehen  lässt,  sich  selbst 
Weihrauch  zu  streuen,  ist  allgemein  bekannt  und  wird  auch 
von  seinen  blindesten  Anhängern  zugegeben.  Wer  noch  Be- 
weise dafür  haben  will,  der  findet  sie  in  meinem  Buche 
„20  Jahre  Bayreuth«  (Berlin,  1896,  Schuster  &  Loeffler)»»}, 
ausserdem  aber  auf  jeder  Seite  der  neuen  Brochure  des  Hm. 
Weingartner  selbst.  Diese  Eitelkeit  ist  aber  doch  etwas  ^anz 
Anderes,  als  der  wohlberechtigte  „Künstlerstolz",  der  wirk- 
lich grossen  Naturen  zu  eigen  ist  und  der  ebenso  bescheiden 
vor  der  Kunst  selbst  sich  beugt,  wie  er  andererseits  sich  als 
Herold  der  Kunst  preisen  und  erheben  darf.  Wenn  nun  der 
Inhaber  einer  so  unschönen  Eigenschaft  damit  weiter  keinen 
Schaden  anrichtet,  so  kann  man  ihn  gewähren  lassen;  er- 
dreistet er  sich  aber  soweit,  den  leitenden  Persönlichkeiten  in 

♦)  Im  „Musikalischen  Wochenblatt"  abgedruckt  in  No.  37 
vom  3.  September  1896. 

•*)  Nacn  dem  Erscheinen  dieses  Buches  sind  nur  seihst 
von  solchen  Leuten,  die  mir  als  Verehrer  des  Dirigenten 
Weingartner  bekannt  sind,  zahlreiche  zustimmende  Ürtheile 
eingesandt  worden,  welche  besonders  die  Geisselung  seiner 
Eitelkeit  mit  Freude  begrüssten. 


7oa 


Bayreath^nperiodiscben  Wahnsinn'"'')  vorzuwerfen,  so  m\iss  selbst 
sein  blindester  Anbeter  sagen,  dass  eine  derartige  Kampfes- 
weise ebenso  illoyal  wie  geschmacklos  ist.  Die  Gegner  mit 
Ausdrücken  wie  „verrückt"  und  „wahnsinnig"  zu  tractiren, 
erinnert  lebhaft  an  die  Kampfesweiselunerfahrener  Schulkinder, 
die  mit  derartigen  Ausdrücken  immer  sehr  schnell  bei  der 
Hand  sind.  Nur  sind  diese  Knaben  noch  eher  zu  entschul- 
digen, da  sie  sich  meist  Nichts  dabei  denken  und  sich  der 
Schwere  und  Frivolität  der  Beleidigung  noch  nicht  bewusst 
sind ;  aber  Einer,  der  geistig  so  sehr  erwachsen  und  Anderen 
an  Klugheit  überlegen  sein  will,  müsste  sich  doch  bessere 
Waffen  im  Streit  der  Meinungen  aussuchen.  Allerdings 
scheint  Hr.  W.  das  Maass  auch  dieses  Bewusstseins  noch 
nicht  erreicht  zu  haben:  denn  er  bezeichnet  seine  polemische 
Eigenart  nur  mit  dem  mehrfach  wiederkehrenden  geschmack- 
vollen Ausdruck  „Nasenstüber  versetzen". 

Ich  will  heute  hier  absehen  von  einem  weiteren  Auf- 
zählen der  erneuten  Beleidigungen,  die  der  musicirende Litterat 
in  seiner  maasslosen  Verblendung  und  Ueberhebung  gegen  das 
Haus  „Wahnfried"  auszusprechen  sich  nicht  scheut;  denn  es 
widerstrebt  mir,  lange  in  dem  Moraste  einer  derartigen  Ge- 
sinnungzu  waten.  Wie  er  aber  mit  dem  Hause  „Wahnfried"  im 
Engeren  umspringt,  so  thut  er  es  auch  mit  allen  Freunden  Bay- 
reuths, die  nun  einmal  in  Hm.  Weingartner  trotz  der  jöttlichen 
„Jenesius^-Offenbarung  und  derAufbügelung  der  Ciassiker  auf 
neu  nicht  den  berufenen  Heiland  der  Kunst  und  das  „ge- 
waltige, allumfassende  und  unabhängige  Genie"**)  zu  er- 
blicken vermögen.  Er  beleidigt  nicht  nur  Männer,  die  an- 
erkannt selbstlos  ihre  künstlerischen  Fähigkeiten  ganz  in 
den  Dienst  der  Bayreuther  Sache  gestellt  haben,  sondern  er 
beleidigt  die  ganze  deutsche  Künstlerschaft,  nicht  nur  die 
Musiker  allein.  Dem  Capellmeister  Felix  Mottl,  der  doch, 
wie  kaum  erneut  betont  zu  werden  braucht,  der  deutschen 
Kunst  und  der  Bayreuther  Sache  tausend  Mal  mehr  ge- 
nützt hat,  als  Hr.  W.,  insinuirt  er  „berechnendes  Verhalten", 
„Opferung  der  üeberzeugung"  u.  A.  m.  Man  muss  Mottl 
kennen,  um  die  Ungeheuerlichkeit  dieser  Insinuation  zu  be- 
greifen: es  ist  völlig  unnütz,  den  ebenso  genialen  wie  selbstlosen 
oder  vielmehr  und  d  ah  er  selbstlosen,  nurim  Dienste  der  reinen 
Kunst  stehenden  Mann  gegen  eine  solche  Niedrigkeit  der 
Gesinnung  zu  vertheidigen :  legte  man  in  maassgebenden 
Kreisen  den  litterarischen  Privatvergnügungen,  welche  Hr.W. 
in  seinen  Mussestunden  treibt*^  irgendwelche  Bedeutung  bei, 
so  könnte  man  ihm  anders  dienen.  Aber  Hr.  Mottl  wird 
sich  durch  diese  wiederholten  Taktlosigkeiten  ebensowenig 
getroffen  ftlhlen,  wie  die  indirect  beleidigten  deutschen 
Künstler  alle.  In  einer  völlig  verunglückten  Apologie  des 
Corpsgeistes  der  deutschen  Orchestermusiker  entscnlüpft  Hrn. 
W.  nämlich  folgender  anmuth  ige  Satz:***)  „Von  allen  Artenvon 
Künstlern  hat  der  deutsche  Orchestermusiker  noch  den  besten 
Charakter  und  lässt  .««ich  nicht  so  leicht  zu  Etwas  breitschlagen, 
das  ihm  »gegen  den  Strich  geht«."  Dieses  „noch"  ist  köst- 
lich, famos,  pyramidal!  Danach  haben  also  alle  andern  Arten 
von  deutschen  Künstlern,  d.  h.  die  Nicht-Musiker,  einen  noch 
schlechteren  Charakter,  im  Allgemeinen  mindestens 
keinen  guten,  und  sie  lassen  sich  leicht  zu  Etwas  breit- 
schlagen, was  ihnen  „gegen  den  Strich  geht",  mit  anderen 
Worten,  sie  opfern  Alle  leicht  ihre  Ueber Zeugungen!  Donner- 
wetter! Was  passirt  Alles,  wenn  ein  schreibender  Capell- 
meister losgelassen  wird.  Hr.  W.  scheint  besonders  wider- 
standsfähiges Papier  zu  benutzen,  wenn  er  das  Schreiben 
kriegt! 

Es  kann  nach  dem  bereits  Erwähnten  nicht  Wunder 
nehmen,  dass  er  am  Schlüsse  seiner  genannten  Brochure 
auch  mich  mit  einigen  liebenswürdigen  Phrasen  beglückt. 
Die  üeberschwänglichkeiten  im  Ausdrucke  seiner  Verachtung 
können  jedem  von  ihm  Angegriffenen  nur  zur  Ehre  gereichen. 
Wenn  er  einem  Collegen,  wie  Mottl,  der  ihm  doch  sicher- 
lich nie  Etwas  gethan  hat,  Käuflichkeit  und  Ueberzeugungs- 
losigkoit   vorwirft,   wie  kann   man  sich  da  wundem,  wenn 


*)  cf.  S.   964  des  Octoberheftes  der  „Neuen   Deutschen 
Rundschau",  wonach  auch  die  folgenden  Angaben  citirt  sind. 
*•)  cf.  S.  985. 
**»)  cf.  S.  973. 


er  von  meinen  Angriffen  meint,  „ihr  Ursprung  sei  leicht  zu 
erkennen".  Hr.  W.  prunkt  aufdringlich  häufig  mit  seiner  Un- 
abhängigkeit: es  sei  mir  demgegenüber  gestattet,  darauf  hin- 
zuweisen, dass  es  wohl  nur  wenige  Schriftsteller  geben  dürfte, 
die  zu  Bayreuth  in  einem  unabhängigeren  Verhältnisse  stehen, 
als  ich.  Dass  sich  die  Schale  seines  Zorns  auf  mich  besonders 
heftig  entladet,  ist  nicht  erstaunlich ;  denn  ich  bin  nicht,  wie 
Mottl,  hlos  ein  College,  der  ihm  im  Wege  stand,  sondern  ich 
habe  mir  erlaubt,  meine  Meinung  über  Hrn.  W.  etwas  activer 
zum  Ausdrucke  zu  bringen  und  die  Tünche  von  dem  glatten 
Gesichtchen  des  „wahren"  Freundes  Bayreuths  ein  Wenig 
unsanft  herunterzuwaschen.  Dass  es  ausser  den  fünf  Auflagen 
meines  Buches  ihn  besonders  ärgert,  dass  man  auch  in  Paris 
und  London  in  den  Uebersetzungen  der  „20  Jahre  Bayreuth" 
ein  deutsches  Urtheil  über  das  Maass  seiner  künstlerischen 
Befähigung  in  der  betreffenden  Landessprache  lesen  kann, 
erhöht  seine  Galligkeit.  So  glaubt  er  sich  gezwungen,  in 
der  Hilflosigkeit,  sich  mit  loyalen  Waffen  wehren  zu  können, 
den  gegen  ihn  gerichteten  „Angriffen"  künstlerische  Satis- 
factionsfahigkeit  abzusprechen.  Das  ist  wahrlich  eine  wohl- 
feile Art  der  F . .  .  urchtsamkeit,  sich  selbst  zum  Gotte  zu 
stempeln  und  zu  sagen:  „Ich  bin  unnahbar  und  erwidere 
Nichts,  zumal  wenn  mit  »Heugabeln  und  Dreschflegeln«  auf 
mich  losgeprügelt  wird."  —  Hr.  W.  scheint  wirklich  der 
Meinung  zu  sein,  ich  habe  diese  „Heugabel-  und  Dreschflegel- 
weis" zuerst  angeschlagen.  Hr.  W.  möge  doch  die  Weise 
seinerPolemik  sich  ins  Gedächtniss  zurückrufen,  mit  der  er 
in  seiner  viel  oder  vielmehr  wenig  genannten  Brochure 
„Ueber  das  Dirigiren"  die  Bayreuther  Leitung  und  Hrn. 
Siegfried  Wagner  bedachte.  Exemplare  dieses  „Werkes"  werden 
wohl  noch  zu  haben  sein,  trotzdem  es  zu  seinem  Schmerze 
—  wie  er  selbst  wehmüthig  bekennt — nur  in  Einer  Auflage 
hintereinander  erschienen  ist.  Zeugen  Ausdrücke,  wie  die 
dort  gebrauchten  „Essenzaller  Verrücktheiten",  „unver-schämt" 
u.  s.  w.  etwa  von  der  „Kenntniss  und  Bildung",  die  er  in 
meiner  Brochure  vermisst?  Hr.  W.  scheint  sich  der  Bildungs- 
losigkeit  seiner  Kampfesweise  gar  nicht  bewusst  zu  sein 
und  ist  immer  sofort  Bereit,  Jedem,  der  seine  Unfehlbarkeit 
en  tout  cas  nicht  als  selbstverständlich  hinnimmt,  die  ge- 
sunde Vernunft  abzusprechen!  Was  ich  vorher  bereits  zur 
Genüge  nachgewiesen  zu  haben  glaube! 

In  Summa:    Hrn.  W.   führt  eine  erklärliche  Animosität 

fegen  Bayreuth  den  Griffel  bei  allen  seinen  litterarischen 
imanationen.  Eitel,  wie  er  ist,  möchte  er  auch  in  Sachen 
Bayreuth  der  Spiritus  rector  sein!  Erhebt  Jemand  Ein- 
sprache gegen  seine  künstlerischen  Offenbarungen,  so  erklärt 
er  ihn  für  incapabel  und  nicht  satisfactionsfähig.  So  hat  er 
auch  das  Publicum  und  die  Presse,  welche  seinen  „Genesius" 
nicht  goutirte,  für  künstlerisch  unfähig  erklärt:  so  wird  es 
Allen  ergehen,  die  bei  irgend  einer  Aeusserung  seiner  soge- 
nannten Individualität  nicht  Hallelujah  schreien.  Dass  er 
die  Berliner  Svmphonie- Soireen  auf  eine  gewisse  Höhe  ge- 
bracht hat,  soll  ihm  zum  Verdienst  angerechnet  sein:  er  hat 
sich  damit  einen  gewissen  Ruf  als  Concertdirigent  erworben. 
Dafür  blieb,  wie  selbst  seine  intimsten  Anbeter  zugeben,  die 
einheitliche  Wirkung  bei  der  Leitung  von  Wagnerischen 
Werken  und  anderen  classischen  Opern  infolge  seiner  virtu- 
osenhaften,  das  Ganze  zerstückelnden  Art  aus.  Es  ihm  als 
ein  besonderes  Verdienst  anzurechnen,  dass  er  gegen  die 
Italienerei  im  Geschmack  eines  Theils  des  Publicums  in  seiner 
Brochure  „Ueber  das  Dirigiren"  Front  machte,  vermag  ich 
nicht:  der  weitsichtigere  Theil  des  Publicums  hat  sich  längst 
vor  Hrn.  W.  gegen  die  Ueberschätzung  der  Neu  -  Italiener 
gewendet! 

Selbst  über  den  Werth  seiner  künstlerischen  Thätigkeit 
als  Dirigent  der  Symphoniesoir6en  gehen  die  Urtheile  weit 
auseinander;  augenblicklich  ist  der  Besuch  dieser  Concerte 
„Mode",  wie  etwa  der  der  Barrisons  oder  der  Asch inger 'sehen 
Stehbierhallen,  aber  —  c^cctai  %[utp  oT'av .... 

Immerhin  wollen  wir  es  dankbarst  hinnehmen,  wenn 
sein  nach  fortwährendem  Genanntwerden  schmachtender 
Geist  eine  neue  Brochure  hervorbringt,  weil  wir  dadurch 
voraussichtlich  vor  neuen  musikalischen  Sünden  „Genesius" 
oder  Verhunzungen  „Aufforderung  zum  Tanz"  bewahrt  werden. 


Berlin. 


Erich  Kloss. 


Kritischer  Anhang, 


Asger   Hamerik.   „Emtetanz"  für  Frauenchor  und  Orchester, 
Op.  37.    Leipzig,  Breitkopf  &  HärteL 


Asger  Hamerik  ist  zu  dieser  Composition  sein  eigener 
Dichter  gewesen.    In  zierlichen  Reimen  werden  die  Mägde- 


704 


lein  gei&den  zum  Erntefest,  beim  Klingen  der  Flöten  und 
Geigen  den  Aehrenkranz  zu  weihn;  sie  sollen  im  Roaenbain 
mit  Spiel  nnd  Hingelreihn  die  Zeit  verbringen  und  lachen, 
tanzen  und  singen.  Die  Mftgdlein  kommen,  und  bald  tönt 
unter  Senseiiklang  entlang  die  blühende  Flor  das  Schnitter- 
lled)  der  looketlae  Oesang:  „Lacht  mir  dein  Auge  hold, 
Mhehkst  du  mir  Herzensecud,  schenkst  mir  dich  sellrät,  dann 

äreis  ich  Qott  mit  Dank!"  Und  wenn  vor  der  dunkeln  Nacht 
er  Tag  entflieht,  wenn  die  Sterne  funkeln  und  in  der 
Wellen  stiller  Fluth  sich  der  Uond  spiegelt,  dann  geht  auch 
wohl  ein  Pärchen  abseits  dem  wirbelnden  Tanz,  und  im 
Schweigen  des  Waldes  lispelt  es:  „Komm,  Liebchen,  mein 
Silsschen,  ein  Kilsschenl"  —  Alles  Dies  ist  eben  eo  poetisch 

Sedacbt  wie  ausgesprochen,  das  freudenvolle  Treiben  der 
neend  in  gleich  anmuthiger  Welse  geschildert,  wie  die 
stille  Schönheit  der  Katur  und  der  heimliche,  verschwiegene 
Vobient  des  Glücks  im  nächtlichen  Dunkel.  Voller  Reize  ist 
auch  die  Mnsik,  voll  heiteren  Singens  und  Klingens,  dabei 
sinnig  und  innig,  in  ihrer  Lieblicnkeit  und  Gemüthswarme 
auf  den  Or'nndton  des  Gedichtes  gestimmt  und  wie  der  eben 
erwachende  FrüihUng  mit  seinem  knospenden  Grün  wirkend. 
Mit  einem  von  heiterer  Lanne  ereilten  Cdur-Animato,  mit 
Lachen,  Tanzen  und  Singen  in  leicht  äiessenden  Triolen 
hebt  das  Stück  an.  Daran  ist  ein  vorwiegend  weiches  und 
elegisch  gestimmtes,  von  sanftem  Hauch  durchwehtes  Asdur- 
Andants  gefügt,  wonach  die  Cdur-Fröhlichkeit  wiederkehrt.  Es 
folgt  ein  überaus  graziöses  Fdur-Andante  von  allerliebetera 
Eindruck,  worin  die  Altstimmen,  von  zierlichen  Figuren  der 
Streichinstrumente  begleitet,  sich  mit  einer  wunderhübschen 
Melodie  hören  lassen.  An  eine  sbemaHge,  mit  manchen 
feinen  ^gen  versehene  Wiederholung  des  Gdur-Animatos 
knüpft  sieb  die  leise  mit  einem  „Gut  Nachtl"  austönende 
Goda. —  Hamerik's  „Erntetanz."  wird  Überall,  wo  man  ihn 
veranstaltet,  grosses  Gefallen  finden.      Lonis  Bödecker. 


Wilhelm  Haake.      Lieder  tut  eine  Singstimme  mit  Beglei- 
tung des  Pianoforte  Dp.  17  and  18.    München,  Jos.  Seiling. 

Die  sechs  Lieder  in  diesen  beiden  Heften  sind  nicht  im 

J;]eichen  Grade  melodisch  karzathmig  und  abgerissen,  wie  die 
Qngst  besprochenen  in  Mauke's  Op.  14  und  15,  aber  nicht 
minder  volter  Unrube  im  Harmonischen  und  mit  überladeneni 
Accompagnement  versehen.  Unbegreiflich  finden  wir  die 
Wahl   des  Gedichtes  zum  drittsn  Liede  in  Op.  17,    „Venös 

Brimitiva",  einer  vernunftwidrigen  Reimerei  von  Richard 
ehrael.  Wie  mag  ein  Musiker  von  besseren  Bestrebungen 
und  Interessen  seine  Töne  mit  Worten  verbinden,  die  sieh 
mit  der  niedrigen  Seite  im  Menschen,  der  gemeinen  sinn- 
lichen Lust  beschäftigen!  —  Wir  unterlassen  es,  Proben  der 
Dehmel'schen  .Poesie"  mitzntheilen ,  um  nicht  die  Spalten 
dieses  dem  Hohen  und  Edlen  in  der  Kunst  geweihten  Jour- 
nals EU  verunreinigen.  Louis  Bödecker. 


L.  Denza.    Sechs  zweistimmiee  Lieder  mit  Begleitung  des 
Pianoforte.    Leipzig,  Rob.  Forberg. 

Diese  Duette  sind  für  die  Singstimmen  ein&ch  und  prak- 
t^iscb,  angemessen  dem  geringen  Leistungsvermögen  noch 
unentwickelter  Gesangsorgane  gesetzt  und  als  Dnterrichts- 
material  wohl  verwendbar.  Musikalisch  geben  sich  Denza's 
Liederchen  etwas  simpel  and  wenig  char^cteristisch  im  Aue- 
drack.  Die  freundlichen,  von  Dr.  Wilh.  Henzen  ins  Deutsche 
übertragenen  Texte  sind  von  dem  englischen  Dichtet  O,  Hubi 
Newcombe.  Louis  Bödecker. 


Bx*ieri£a.Bten. 


7d/i.  L.  in  n.  Welcher  Schalk  hat  denn  Ihnen  du  Mär- 
chen aufgebunden,  dass  die  HH.  Conservatoriumelehrer  dem 
scheiden&n  Gollegen  za  Ehren  ein  Abschiedsessen  veran- 
stalten würden? 

A'.  7.  F.  in  .S,  Die  verschiedenen  Aufführungen,  welche 
damals  angeblich  dem  „Sarastro"  bevorstanden,  scheinen 
eämmtlich  zu  Wasser  geworden  zu  sein. 

L.  M.  in  F.  Es  ist  bei  der  Unmasse  der  bez.  Eing&nge 
und   dem   immerhin  doch  beschrankten  Baum  eben  einfach 


nnmöglicfa,  in  der  Mittheilung  der  Concertprogramme  ein 
lebhamres  Tempo  einzuschlagen.  Immerhin  arbeitet  unser 
Blatt   den    vorliegenden  Stoff   doch   noch   schneller  auf,    als 


t  M&rz  1: 


brachte. 

ja  wissen,  in  Ihrer  Stadt 


Programme 

C.  Ä.  iL  .      __      ...     , 

einen  ständigen  Hrn.  Referenten  besitzen,  so  werden  Sie 
ganz  in  der  Ordnung  finden,    wenn  wir  der  Th&tigkeit  des- 
selben nicht  durch  Abdruck  Ihrer  fr.  Einsendung  vorgreifen. 


Anzeigen. 

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Sr.  Ha),  dei  Kaiseri  von  Oaslerralch  und  KBnlB>  von  Ungarn, 
Sr.  MaJ.  dai  Kflnlgt  von  D&nenisrk, 
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welchen  Postnachnahme  nicht 
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sem Eopftbeil  mit  ab- 
nehmbaren Backen,  des- 
gleichen Oberlippen, 
halben  Oberkiefern  mit 
hartem  Ganmen,  drei 
Gaumen  mit  Gaumen- 
segeln tind  Zftpfchen, 
Bachenwand ,  nenn 
Zungen ,  drei  Kehl- 
köpfen und  Messing- 
draht-Winkel, den  Ton- 
strom darstellend. 

Derselbe  ist  in  zwei 
verschiedenen  GrOsaen 
verkftuflioh.       [2179d.] 


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vier  zu  vier  Händen.    .Ä  2,—. 

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2.  Legende.  8.  Schlummerlied.  4.  Ca- 
priccio.   J(  3,-  [2182.] 


Städtisches  Orchester  iD  Göln. 

Zum  16.  Januar  k.  Js.  ist  die  Stelle 
des  2.  Fagottisten  mit  einem  Jahres- 
gebatt  von  1080  Hark  zu  besetzen. 
Geeignete  Bewerber,  welche  Opernge- 
wandtheit  besitzen ,  wollen  sich  nach 
vorausgegangener  bis  zum  6.  Januar  an 
da^  Oberbürgermeisteramt  zn  richtender 
Anmeldui^  zu  dem  am  7.  Januar,  Nach- 
mittags3Uhr,  im0onservatorium,Wolf8- 
strasse  3,  G  stattfindenden  Probespiel 
melden.  Reisekosten  werden  nicht  ver- 
gütet. [2183] 

Cöln,  den  12.  December  1896. 

Der  Oberbürgermeister. 


Verlag  von  E.  W.  Fritzsoh  in  LeipziST. 

Geistliche  Lieder 

für 

vierstimmigen  gemischten  Citor 
Dr.  Wilhelm  Stade. 

Heft  I.  1.  Wenn  ich  ihn  nur  habe.  (No- 
valis.) 2.  Wenn  Alle  untreu  werden. 
(Novalis.)  3.  Weihnachtslied.  „Empor 
zu  Gott,  mein  Lobgesang".  (Rrum- 
macher.)     4.  Ostermorgen.    „Frühmor- 

S:ns,  da  die  Sonn  aufgeht".  (Johann 
eermann.)  Part.  o.  Stimmen  M  9,20. 
(Part.  1  A.  Stimmen  ä  80  4.)  [2184.] 
Heft  II.  5.  Mntterliebe.  „Es  blickt 
ein  Wort  mich  innig  an".  (Sachse.) 
6.  Trauungsgesang.  „Herr,  vor  dein 
AntliLz  treten  Zwei".  (Strauss.)  V.Wenn 
ich  einst  von  jenem  Schlummer.  (Elop- 
stock.)  Partitur  u.  Stimmen  Jl  S,30. 
(Part.  1  Jt.    Stimmen  k  30  4.) 


706 


C.  Beclisteiii, 

Flngrel-  und  Flanino-Falirlkaiit. 

I£oflierex*a,iit 

Sr.  Maj.  des  Kaisers  von  Deatscbland  und  Eöniss  von  Preussen,  Ihrer  Maj.  der  Kaiserin  von  Deutschland  und  Königin 
von  Preussen,  Ihrer  Maj.  der  Königin  von  England,  Ihrer  Maj.  der  Königin -Regentin  von  Spanien,  Sr.  Kaiserl.  und 
Königl.  Hoheit  des  Kronprinzen  von  Deutschland  und  von  Preussen,  Sr.  Königl.  Hoheit  des  Prinzen  Friedrich  Carl  von 
Preussen,  Sr.  Königl.  Hoheit  des  Herzogs  von  Edinburgh,  Ihrer  Königl.  Hoheit  der  Prinzessin  Louise  von  England 
[2185—.]  (Marchioness  of  Lome;. 


l^oudon.   W, 

40  Wigmore  Street. 


I.  Fabrik:    5—7  Johannis-Str.  und  27  Ziegel-Strasse. 
n.  F  a  b  r  i  k :    21  Grünaaer-Strasse  u.  25  Wiener-Strasse. 
ni.  Fabrik:    122  Reiehenberger-Strasse. 


5—7  Johannis-Str. 


ehfflbeii  »■ 


EmpfeMenswertlie  Werke  zarFeier  seines  100.  Geburtstages. 

Für  kleinere  Gesang-  und  Instrumental-Vereine. 

Stabat  mater  FmoU.    Part.  6  Jü.    4:  Ghorstimmen  je  30  4. 

Messen:  Fdur.  Part.  9  Jf.  Stimmen  in  Vorbereitung.  Qdur.  Part.  3  J(.  Stim- 
men in  Vorbereitung.  [2186b.] 

Gemisehte  Chöre  mit  PianofOFte:  Gott  im  üngewitter,  Gott  der  Weltschöpfer, 
Hymne  an  den  Unendlichen.    Part.  1,20  Ji.  Jede  No.  u.  Chorstimme  15  /^^. 

Symphonien:  No.  4.  Gmoll.  (Tragische.)  Partitur  5  JL  Jede  Stimme  60  /|. 
No.  5.  Bdur.     Part.  4  J(,    Jede  Stimme  60  4. 

Ouvertüre  Cdur.  (Im  italenischen  Stile.)     Part.  2  Jf,    Jede  Stimme  30  ^, 

Balletmusik  aus  „Rosamunde".    Jede  Stimme  30  ^, 

Für  grössere  Gesang-  und  Instrumental- Vereine: 

Messen:  Asdur.  Part.  12^.  4  Chorst.  je  60 /ij.  Esdur.  Part.  12  ^.  4Chorst.je60  4. 

Männerehöre  mit  Instr.-BegL:  No.  1.  Nachtgesang  im  Walde.  No.  2.  Hymne  an 
den  heil.  Geist.  No.  3.  Gesang  der  Geister  über  den  Wassern.  Part,  je 
45   4J.    Jede  Chorstimme  15  /i^. 

Männerehöre  mit  Planoforte:  No.  9.  Der  Gondelfahrer.  No.  10.  Bootsgesan^. 
No.  12.  Widerspruch.  No.  13.  Nachthelle.  No.  14.  Ständchen.  Part,  je 
45  /^.    Jede  Gnorstimme  15  /^. 

Gemischter  Chor  mit  Orchester:  Lazarus,  oder  die  Feier  der  Auferstehung. 
Part.  8,40  Ji.    4  Chorstimmen  je  15  /^. 

Gemischter  Chor  mit  Planoforte:  Mirjam's  Siegesgasang.  Part.  2,40  >(.  4  Chor- 
stimmen je  30  /ij. 

Für  Frauenstimmen  mit  Planoforte:  Der  123.  Psalm.  Part.  76  4.  4  Stimmen 
je  16  ^.  Gott  in  der  Natur.  Part.  90  4.  4  Stimmen  je  15  ^.  Ständ- 
chen.   Part.  1,05  J(,    Stimmen  je  15  /i^. 

Terzette  mit  Planoforte:  Die  Advocaten.  Part.  1,05  Ji.  Der  Hochzeitsbraten. 
Part.  1,95  ^. 

Symphonien:  No.  7.  Cdur.  Part  6.^.  8^3.^.  Jede  Stimme  60  ^,  No.  8.  H moll. 
(Unvollendete.)    Part.  3  Ji.    Jede  Stimme  30  /^. 

Ouvertüren:  -No.  7.  EmoU.  Part.  3  Jt.  Jede  Stimme  30  /ij.  No.  11.  „Rosa- 
munde". („Alfonso  und  Estrella").  Part.  3  .^.  Jede  Stimme  30 /tj. 
No.  13.  Zwischenactmusik  aus  „Bosamunde''.  Jede  Stimme  30  ^. 
No.  14.  „Fierrabras".  Part.  3  ^.  Jede  Stimme  30  /ij.  No.  17.  „Teu- 
fels Lustschloss**.  Part.  2  Ji.  Jede  Stimme  30 /tj.  No.  19.  „Zauber- 
harfe".   („Rosamunde").    Part.  5  Ji.    Jede  Stimme  30  /ij. 

Für  Kammermusik- Vereine: 

Oetett  Fdur.    Part.  5  Ji.    Stimmen  4,80  Jt, 

Streichquintett  Cdur.     Part.  3,45  .S,   Stimmen  4,50  Ji. 

Streichquartette:  Quartettsatz  Cmoll.    Part.  90  /ij.    Stimmen  1,20  .S.    Quartett 

Amoll.    Part.  2,10  Ji.    Stimmen  2,40  ^.    Dmoll.    Part.  3  Ji,    Stimmen 

3,60  Ji.    Gdur.     Part.  3  Jt.    Stimmen  4,80  Jf. 
Pianofortequintett  Adur.    Compl.  6,60  Ji. 
Piano fortetrios:  No.  1.   Bdur.  4,80  Ji.    No.  2.  Esdur.  4,80  Jf.    Notturne  Esdur. 

2,10  ^. 
Violine  mit  Planoforte:  Rondo  HmoU.    2,85  Ji, 

H^^  Das  vollständige  Verzeichniss  von  Franz  Schubert's  Werken 
(Band-  u.  Einzelausgabe)  ist  kostenfrei  zu  beziehen  von  den  Verlegern 

Bpeitkopf  a  HArtel  in  Leipzig. 


Soeben  eiecbienen: 

hü  I|omaiutcioi5  ^n 

Eine  Sammlaiifl^  bewMirter 
Chorwerke  für  den  praktischen 
Gebrauch  herausgegeben  von  Gustav 
Schreck,  Musikdirector  u.  Cantor  an 
der  Thomasschule.  No.  1.  J,  K  Doles, 
Ein  feste  Burg.  Partitur  n.  M.  1,—. 
Stimmen  je  n.  30  Pf.  ![2187.] 

Demnächst  erscheinen: 

2.  Oalvisius,  S.,   Unser  Leben  wahret 
70  Jahr.    Achtstimmig. 

3.  Weinlig,  Chr.  Th.,  Laudate  Domi- 

num. Zweichörig. 

4.  Schreck,  Gust.,  Wie  soll  ich  dich  em- 

pfangen (Advents-Motette). 

5.  Zittau,  G.,  Herre,  nun  lassest  du  dei- 
nen Diener  in  Frieden  fahren. 

6.  Kuhnau,  Joh.,  Tristisestanimamea. 

7.  Bach,  Joh.  Seb.,  Brich  entzwei,  mein 
armes  Herze. 

Leipzig.   BREITKOPF  &  HÄRTEL 

Neue  Reform-Gaitarre-Schule  von 

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Neue  Werke  für  Harfe  von 

Edm.  Sc  hu  ecken: 

Op.  29.    Drei  Stücke   (Intermezzo,   Gon- 
solation,  Walzer).    M.  2, — . 

Früher  erschienen:        [2189.] 

Op.  4.    2  Phantasiestüeke.  M.  2,—. 

Op.  5.    1.  Ballade.    M.  2,—. 

Op.  11.  Fantasia  di  bravura.  M.  2,50. 

Op.  12.  Mazurka.    M.  1,50. 

Op.  14.  Fantaisie-Cappice.    M.  8,—. 

Op.  15.  Am  Springbrunnen.   M.  1,75. 

Orchesterstudien  für  Harfe.  Die  be- 
deutendsten Stellen  aus  Opern,  Sym- 
phonien u.  s.  w.  Mit  Fingersatz  und 
Pedal bezeichnung  versehen.  8  Hefte 
je  M.  5, — . 

Leipzig.  Breitkopf  k  HftrteL 


707 


Heber  14000  Pianinos  und  Flogel  im  fiebraoeh. 


[2190—.]  Grflndunggjalir:  1821. 

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K^l.  preoss.  Hof-Planoforte-Fabrlk 

mit  Dampfbetrieb. 

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CaatoipfaffenfltraMe 
l»-22. 


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für  Kiiiia<  oad  'Wlmm»am«lkatt  anagezeiohnet. 
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der  dattiker  n.  modernen  Meister  der  M oaiL    ^^ 


Volksausgabe  Breiikopf  & 


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▲ofltiurUelie  Proepeete  gratli. 
Bvrek  all«  Boefc-o.lotlkhiiidloiigeii  lo  beliehen. 


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[2191-.] 


Bremen,  November  1896. 

Das  Städtische  Orchester  (Streichmusik),  etwa  40  Mann  stark,  wel- 
ches im  Winter  im  hiesigen  Stadttheater  spielt  und  den  Stamm  des  Philhar- 
monischen Orchesters  bildet,  ist  von  Anfang  Mai  bis  Ende  August  1897  frei. 

Wir  Buchen  for  dasselbe  ein  Engagement  und  bitten,  Offerten  zu  richten 
an  die  [2192d.] 

Direetion  der  Philharmonisehen  toUaft. 


Demnächst  erscheinen 

Orchesterwerke  zeitgenössischer  Tonsetzer: 

Albert,  IRng.  d%  Einleitung  z.  3.  Aafz.  d.  Oper  „Ghismonda*'.    Part.  Ji  2,—. 

30  Stimmen  je  3Ö  y^.  [2193.] 
Bonvin,  Ij.,  Op.  25.    Ballade:    Part.  Ji  4,—.    25  Stimmen  je  30  4. 
Basoni,  F.  B.,  Op.  34a.  II.  Orchestersuite.  (Geharnischte  Suite.)    Part.  Ji  15,—. 

31  Stimmen  je  60  4. 

No.  l.  Vorspiel.  —  2.  Kriegstanz.  —  3.  Grabdenkmal.  —  4.  Ansturm. 
Ooldsehmidt,  Ad.  Ton,  Waldfrauscene  mit  angefügtem  Schluss  des  3.  Actes 

a.  der  Oper  .Helianthus*'.    Part.  Ji  6,—.    32  Stimmen  je  80  z^. 
Mae-Dowell,  JB.  A-,  Op.48.  Zweite(indische) Suite.  Part.^15,— .  26St.je  30>^. 
l¥ein|t^artiier.  Fei.,  Op.  20.  König  Lear.  Symphonische  Dichtung  für  grosses 

Orchester.     Partitur,  Stimmen,  Glavierauszug  zu  vier  Händen. 
Mottl,  FeL,  Ausgewählte  Lieder  für  eine  Singstimme  mit  Orchester  bearbeitet. 
Partitur  und  Stimmen. 

No.  1.     Weber,  C,  M.  v,,  Meine  Lieder,  meine  Sänge. 

Unbefangenheit. 


No.  2. 
No.  3. 
No.  4. 
No.  5. 
No.  6. 


Mozart,   W.  A,,  Der  Sylphe  des  Friedens. 

—  Abendempnndung. 

Schubert,  Franz,  Thekla,  eine  Geisterstimme. 

Delphine. 


Schubert,  Frans,  Op.  135.  Ständchen  von  Fr.  Grillparzer,  für  Alt-Solo-  und 
Männerchor.  Mit  Orchesterbegleitung  von  Fei.  Mottl.  Part.  A  4,—. 
17  Orchesterstimmen  je  30  /J.    4  Chorstimmen  je  30  /^. 

Leipzig, Breiticopf  Jt  Hgrtei. 

[2194—.] 


Bpeitkopf&Härtels  Deutscher  Liederverlag. 


WUederäliBren/.neüerB/is^zer.  Jedes U&t einzeln  in hlh^Pfi 


Für  Weihnac 


Soeben  erschienen: 

Eymieu,  Henry,  Op.  67.  Noöl  nouveau 
(Weihnachtsfreude).  Für  zwei  Kinder- 
stimmen mit  Pianoforte.    M.  l,— . 

Moore,  Gr.  F.,  Op.  39.  Weihnachtsgabe. 
Neun  kurze  Clavierstücke.  2  Hefte  le 
M.  2,—.  '' 

Früher  erschienen: 

Bonvin,  L.,  Op.  21.  Zwei  Weihnachts- 
lieder für  Mezzosopran  oder  Bariton 
mit  Pianoforte.    M.  1,50. 

Christgabe.  Alte  und  neue  Weihnachts- 
lieder nebst  einer  Beigabe  vierhändiger 
Weihnachtsmusik ,  ausgewählt  von 
C.  Eeineoke.  Blau  cart.  (V.A.  1088). 
M.  3,—.  ^ 

Dost,  Br.,  Alte  Weihnachtslieder  in  neuem 
Gewände,  f.  gem.  Chor.  Heft  I.  Part. 
M.  1,—.    Ohorstimmen  je  30  Pf. 

Heft  IL  Part.  M.  1,—.  Chorstim- 

men  je  30  Pf.  [2195.] 

Hofmann,  Heinr.,  Op.  63.  Salve  Regina. 
Adeste  fideles  (Weihnachtslied).  Für 
gem.  Chor.    Part.  u.  Stimmen  M.  2,—. 

Himmlische  Musik.  Sammlung  geist- 
licher Lieder,  Gesänge  und  Arien  für 
Sopran  mit  Piano-  (oder  Orgel-)  Begl., 
nach  dem  Kirche^hre  geordnet  und 
herausgegeb.  von  Wilh.  Rust.  L  Ab- 
theil. (No.  1—6):  Adventszeit  M.3,— . 
U.  Abth.  (No.  6—18):  Weihnachten 
und  Jahresschluss  M.  3,—.  Einzeln 
50  Pf.  bis  M.  1,50. 

Nöroth,  J.,  Weihnacbtsklänee,  f.  Zither. 
M.  1,60. 

ZZ  £m  fuuer  ausführlidier  ,,lVeiiinachiS' 
katalog  für  das  deutsche  Volk'*  (112  Seiten) 
steht  auf  Wunsch  kostenfrei  zur  Verfügung, 

Leipzig.     Breitkopf  &  Härtel. 


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Leipzig, 

Hoflieferant  Sr.  Maj.  des 
Kaisers  von  Rnssland, 

empfiehlt  einem  geehrten  aus- 
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Masikalien,  mnsikalischen 
Schriften  etc. 

Preisverzeichnisse  kostenfrei. 


Verlag  von  E.  W.  Fritzseh  in  Leipzig. 

fQr  eine  Singstimme  mit 
Clavierbegleitung 

von  [2197.] 

Guido  Nakonz. 

2  eleg.  cart.  Bände  ä  3  M.  netto. 


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