MOT P5»^wPWP ' w B' ' 'i' '^^
Dr. med. Johann Michael Mappes
geb. am lo. October 1796,
gest. am 20. April 1863.
B E RICH T
DER
SENCKENBERGISCHEN NATURFORSCHENDEN
GESELLSCHAFT
IN
FRANKFURT AM MAIN,
1897.
Tom Jimi 1896 bis Juui 1897.
Die Direktion der Senckenberg-ischen naturforschenden
Gesellschaft beehrt sich hiermit, statutengemäß ihren Bericht
über das verflossene Jahr zu überreichen.
Frankfurt a. M., im Juni 1897.
Die Direktion:
Oberlehrer J. Blum, d. Z. I. Direktor.
Dr. med. Au8:ust Kuoblauch, d. Z. IL Direktor.
Dr. med. E. Rödlger, d. Z. I. Sekretär.
Dr. med. Edward von Meyer, d. Z. II. Sekretär.
Jahresfest
und
Feier des achtzigjährigen Bestehens
der
Senckenbergischen naturforschenden Gesellschaft
am 30. Mai 18 9 7.
I. Begrüssiing.
In Anwesenheit Ihrer Majestät der Kaiserin und
Königin Friedrich, sowie zahlreicher Mitglieder und Gäste
eröfinete der I. Direktor Herr Oberlehrer J. Blum die Fest-
sitzung mit folgenden Worten:
Ew. Majestät!
Hochansehnliche Versammlung!
Freudig bewegten Herzens eröffne ich die heutige Jahres-
feier, an der wir auf ein achtzigjähriges Bestehen zurückblicken.
Wenn auch der Weg durch diesen langen Zeitraum nicht immer
geebnet war, so sind wir doch heute glücklich an einem Punkte
angelangt, von dem aus wir mit Befriedigung rückwärts und
frohen Mutes vorwärts schauen können. Aus kleinen Anfängen
hat sich die Gesellschaft zur ehrenvollen Stellung unter den
Schwesteranstalten nicht nur Deutschlands sondern der ganzen
civilisierten Welt emporgeschwungen, und es giebt wenig be-
deutende Anstalten ähnlicher Art auf dem Erdenruude, mit denen
wir nicht in Verbindung stehen.
1*
— IV —
Aber nicht uur das Gefühl der Freude sondern auch das
der Dankbarkeit erfüllt uns am heutigen Jubeltage. Als die Gesell-
schaft im Jahre 1826 ihr Erstlingswerk veröffentlichte, widmete
sie es dem hohen Senate der Stadt Frankfurt mit folgenden ein-
leitenden Worten: „Den hilfreichen Genien des Ortes pflegten die
Alten die ersten Gaben als Opfer darzubringen, welche ihr Fleiß von
der Natur errungen. In gleichem Sinne betrachtet es die unter-
zeichnete Gesellschaft als eine Pflicht, welche Ehrfurcht und
Dankbarkeit ihr auferlegen, Einem hohen Senate die ersten
Früchte ihres gemeinsamen Strebens vorzulegen und sie unter
diesem hohen Schutze dem Publikum zu übergeben." Auch
unser Dank sei heute bei dem Blick auf die reichen Ergeb-
nisse, die unsere Gesellschaft geerntet hat, zunächst den städti-
schen Behörden ausgedrückt, die uns in den Jahren der Not
nicht verlassen und zu allen Zeiten durch ihre Sympathie unter-
stützt haben.
Tief empfundenen Dank spreche ich der Bürgerschaft
Frankfurts aus. Auf dem Gemeinsinu der Frankfurter Bürger,
auf diesem nie wankenden, festen Grunde wurde unsere Gesell-
schaft aufgebaut und von ihm getragen von Anbeginn an bis
zu diesem Tage. Es fehlte niemals an Männern, die ihre Zeit,
ihr Wissen und Können in den Dienst der Gesellschaft stellten.
Die Namen Cretzschmar, Rüppell, Neuburg, v. Heyden,
Mappes, Bögner und Viele nach ihnen sind glänzende Bestäti-
gungen dafür. Wem es nicht vergönnt war, thätig mit einzu-
greifen, der bekundete sein Interesse durch die Mitgliedschaft,
und die Überzeugung von dem segensreichen Einflüsse der
Gesellschaft auf das geistige Leben der Stadt hat viele edle
Männer und Frauen bewogen, sich als ewige Mitglieder ein-
tragen zu lassen. In Dankbarkeit und Verehrung gedenke ich
der Wohlthäter, die durch namhafte Beiträge und Stiftungen
bestrebt waren, uns über die materiellen Sorgen hinwegzu-
helfen. Simon Moritz v. Bethraanu, Heinrich Mylius,
Graf und Gräfin v. B o s e , A 1 b e r t v. K e i n a c h haben in segens-
reichster Weise die Ziele der Gesellschaft gefördert.
Nicht vergessen will ich der stets zu Rat und That bereiten
Administration der Dr. Senckenberg'schen Stiftung, sowie der
Schwesteranstalten: des Medizinischen Instituts, des Physika-
lischen und Arztlichen Vereins, die im Geiste Seuckenbergs er-
— V —
richtet, gleiches Streben und Wirken mit uns vereint. Ihnen
allen sei am heutigen Gedenktage wärmster Dank dargebracht.
Möge es der S e n c k e n b e r g i s c h e n n a t u r f o r s c h e n d e n
Gesellschaft auch fürderhin nicht an Teilnahme fehlen,
damit sie immer schöner erblühe zum Segen unserer Vater-
stadt und unseres Vaterlandes!
Mit diesem Wunsche heiße ich Ew. Majestät und Sie, hoch-
geehrte Damen und Herren, herzlich willkommen!
II. Festrede
des Herrn Professor Dr. Heinrich li e i c h e n b a c h : Rückblicke
auf die Biologie der letzten achtzig Jahre.
(Siehe diesen Bericht S. 97).
III. Jahresbericht
erstattet von
Dr. med. August Knoblauch,
d. Z. II. Direktor.
H 0 c li a n s e h n 1 i c h e V e r s a m m 1 u n g !
Der Festredner hat Ihnen in lichten Farben ein anschau-
liches Bild von den mächtigen Fortschritten und der wachsenden
Bedeutung der Biologie in den letzten acht Jahrzehnten ent-
worfen. Mir liegt es ob, im Auftrage der Direktion Ihnen über
das letzte dieser achtzig Jahre zu berichten, soweit die Vor-
kommnisse desselben zu unserer Senckeubergischen natur-
forschenden Gesellschaft und ihrer wissenschaftlichen
Thätigkeit in Beziehung gestanden haben.
Es ist ein Jahr voll emsiger Arbeit gewesen, dem es an
besonderen Erfolgen nicht gefehlt hat, dank dem Wohl-
wollen edler Freunde und hochherziger Gönner,
— VI —
YOU welchem unsere Gesellschaft ius Leben gerufen
und achtzig Jahre hindurch in unwandelbarer Treue
begleitet worden ist. Freilich ist uns auch manche trübe,
ernste Stunde nicht erspart geblieben; der unerbittliche Tod
hat eine größere Zahl Opfer aus unserer Mitte gerissen, als es
sonst wohl in Jahresfrist zu geschehen pflegt, darunter Männer
voll wärmsten Interesses für unsere Gesellschaft, von hervor-
ragendster Verdienste um die Wissenschaft.
Aus dem engeren Kreise unserer arbeitenden Mitglieder
haben wir zwei langjährige Freunde der Gesellschaft verloren :
Am 16. Februar 1897 verschied im 83. Lebensjahre Paul
August Kesselmeyer, der seit 1859 der Gesellschaft als
eifriges Mitglied und in den Jahren 1862 und 1863 der Direktion
als korrespondierender Sekretär angeliört hat. Eine große Vor-
liebe für die Natur hat den Verstorbenen befähigt, wertvolle
Sammlungen, besonders aus botanischem und geologischem Ge-
biet, anzulegen. Er hat diese im Laufe der letzten Jahre
unserem Museum überwiesen, darunter ein umfangreiches Her-
barium der europäischen Flora und eine ansehnliche Petrefakten-
sammlung, welche nahezu alle geologischen Horizonte umfaßt.
Auch seine reiche Bibliothek, vorwiegend Floren und ältere
botanische Werke, hat der Verstorbene der Gesellschaft zum
Geschenk gemacht. Er liat damit die reichen Früchte seiner
Lebensarbeit dauernd der Wissenschaft nutzbar gemacht und
seinen Namen unauslöschlich eingetragen in die Geschichte der
Gesellschaft.
Am 13. März d. J. ist Carl Friedrich Wilhelm Baader
im 80. Lebensjahre gestorben. Er hat sich besonders mit der
Geologie unserer Gegend und mit Paläontologie eingehend be-
schäftigt und zuerst das Konglomerat am Südfiiße des Taunus
als Rotliegendes erkannt. Seine wertvolle Sammlung von Ver-
steinerungen ist von der Gesellschaft im Jahre 1885 käuflich
erworben worden. Seit 1873 Mitglied der Gesellschaft hat
der Verstorbene in den Jahren 1874 und 1875 das Amt eines
Sektionärs für Fische bekleidet und lange Jahre hindurch
unsere Lehrvorträge und wissenschaftlichen Sitzungen aufs
eifrigste besucht.
Vor wenig Wochen, am 20. Ai)ril d. J., ist ihnen ein anderer
treuer Freund der Gesellschaft in den Tod gefolgt, Theodor
^ VII —
Er ekel, der wackere Gefährte unseres Eduard Rüppell auf
dessen zweiter Reii^e nach Ägypten und Abyssinien 1830 bis
1834. Am 29. Januar 1811 geboren, ist Erckel schon in
seinem fiiufzehnten Lebensjahre, am 25. Mai 1825, in unser
Museum eingetreten und hat, bis ihn Gesundheitsrücksichten
vor siebzelin Jahren zum Niederlegen seines Amtes zwangen,
fünfundfünfzig Jahre lang als Kustos unserer Gesellschaft große
Dienste geleistet. In dankbarer Anerkennung derselben ist der
verdiente Beamte bei seinem fünfzigjährigen Jubiläum zum
außerordentlichen Ehreumitgliede ernannt worden. Er
ist zeitlebens ein anspruchsloser, gewissenhafter Mann gewesen,
voll wahrer Pietät für seine heimgegaugenen Wohlthäter, von
wärmster Anhänglichkeit an die Gesellschaft. Hat er doch vor
einer Reihe von Jahren für Dr. Philipp Jacob Cretzschmar,
den Begründer unserer Gesellschaft, für Michael Hey, den
Begleiter Rüppells auf dessen erster afrikanischen Reise, und
für sich selbst die ewige Mitgliedschaft erworben.
Von unseren hiesigen Mitgliedern sind weiterhin 18
gestorben, die Herren: Philipp Bernhard Bonn, Jules
Du Bois, Theodor Drexel, Karl Feist-Belmont, Direktor
Ludwig Gockel, Moritz L. A. Hahn, Felix Jordan,
Dr. pliil. Jakob Kraetzer, Arnold Lieboldt, Generalkunsul
Otto von Neufville, Franz Osterrieth, Eugen Pfeifer,
Dr. jur. Joh. David Sauerländer, Direktor Christian
G. Ludwig Vogt, David August Weiller, August Weis-
brod, Emanuel Wertheimber und Franz Wirt h.
Aus der Reihe unserer korrespondierenden Mit-
glieder haben wir 10 ausgezeichnete Gelehrte durch deu Tud
verloren :
Am 9. Juli 1896 verschied in Berlin im 81. Lebensjahre
der Geheime Bergrat Prof. Dr. Heinrich Ernst Bey rieh, ^)
der Altmeister der deutscheu Geologen, der seit dem 22. Februar 1873
der Gesellschaft als korrespondierendes Mitglied angehört hatte.
Der großen Menge ist der Verstorbene nicht sehr bekannt ge-
w^orden, denn es hat dem stillen Wesen des bescheidenen Mannes
') Wenige Monate später, am 26. Nuvember 1896, ist die Gattin des
großen Gelehrten, Clementine geb. Helm, ihm in den Tod gefolgt. Sie
ist als eine der beliebtesten Jugendschriftstellerinnen in den weitesten Kreisen
bekannt und verehrt gewesen.
— VIII —
nicht entsprochen, von seinem Thun und Wirken viel Aufsehens
zu machen. Um so größere Verehrung, Liebe und Hochachtung
hat der Verblichene aber im Kreise der Naturforscher aller Zonen
gefunden, besonders bei seinen Fachgenossen.
Beyrich ist am 31. August 1815 in Berlin geboren; dort
hat er ein halbes Jahrhundert als Forscher und Universitätslehrer,
als Direktor der paläontologischen Abteilung des Museums für
Naturkunde, und als Vorstandsmitglied der Königlichen geo-
logischen Landesanstalt segensreich gewirkt. „Beyrich hat
früh erkannt, daß es notwendig ist, geologische Schlüsse haupt-
sächlich auf die sorgfältige Beobachtung ganzer Flächen des
Erdbodens zu begründen, er hat gelehrt, in wie hohem Grade
die kartierende Geognosie berufen ist, die bloß profilierende,
längs einzelner Wanderuugswege ihre Wahrnehmungen sammelnde,
zu berichtigen. Die Überzeugung, daß durch gute geognostische
Karten, namentlich durch solche in großem Maßstabe, nicht
allein die Wissenschaft gefördei't wird, sondern daß dadurch
Bedürfnissen der Bergleute, der Erbauer von Straßen und Eisen-
bahnen, der Land- und Forstwirte entsprochen werden kann, hat
besonders Beyrich vertreten. Und seinem Wirken vorzüglich
verdanken wir in Deutschland die allgemeine Einführung der
geognostischen Spezialkarten, insbesondere die Errichtung der
Königlich Preußischen geologischen Landesanstalt." ^)
Eine der wichtigsten und für die Wissenschaft befruch-
tendsten Thaten Beyrichs war die Mitbegründung (1848) jener
Vereinigung von Geologen, welche sich als Deutsche Geo-
logische Gesellschaft gar kräftig entwickelt hat und der
deutschen wissenschaftlichen Arbeit zu hoher Ehre gereicht.
Am 9. September 1896 verstarb in Neapel Professor Luigi
Palmieri, der seit dem 16. August 1856 unser korrespondierendes
Mitglied gewesen ist. Geboren zu Faicchio in der Provinz
Beuevent am 21. Oktober 1807 hat Palmieri das patriarcha-
lische Alter von 89 Jahren erreicht. Seine wissenschaftliche
Thätigkeit und die des mächtigen Vulkans am schönen Golfe
von Neapel sind lange Jahrzehnte hindurch enge miteinander
verbunden gewesen, so enge, daß das abergläubige Volk in jenen
') K. V. Fritsch, „Heinrich Er ns t B ey r i cli". Leopoldina. XXXTI.
1896. S. 111.
— IX —
Gegenden den greisen Herrn für eine Art von Vesuvbeschwörer
und Ausbruclisproplieten anzusehen gewohnt gewesen ist. Nach-
dem Palmieri einige Jahre als Lehrer an den Lyceen in
Salerno, Campobasso und Avellino thätig gewesen, kam er 1845
als Professor an die Marineschule in Neapel. Zwei Jahre später
wurde er durch die persönliche Initiative Königs Ferdinands II.
als Professor der Physik an die Universität Neapel berufen und
im Jahre 1848 zum Direktor des Vesuv- Observatoriums ernannt.
1860 wurde für ihn der neue Lehrstuhl der tellurischen Physik
in Neapel geschaffen, den er bis zu seinem Lebensende inne-
gehabt hat.
Palmier is wissenschaftliche Leistungen sind die eines
Spezialisten des Vesuvs und der vulkanischen Erscheinungen.
Seine „ Annali delP osservatörio meteorologico Vesuviano" (1880)
und der von ihm erfundene magnetische Seismograph sind seine
hervorragendsten Leistungen. Unvollendet hat er ein groß an-
gelegtes Werk über die tellurischen Strömungen hinterlassen.
Im Jahre 1876 ist Palmieri auf Grund seiner wissen-
schaftlichen Verdienste zum Senator des Königreichs Italien
ernannt worden. Er hat sich jedoch zwischen den Lavaströmen
des Vesuvs heimischer gefühlt, wie in den trüben Rinnsalen
der Tagespolitik, und hat deshalb von der Senatorenwürde nie
lebhaften Gebrauch gemacht. Kaum jemals hat sich ein Mann
der Wissenschaft einer solchen Popularität und Verehrung unter
der Bevölkerung, einer solchen Anerkennung seiner Lebensarbeit
seitens der Regierung erfreut, wie Palmieri sie genossen.
Verehrung und Anerkennung hat er aber auch in höchstem
Maße verdient durch die pflichttreue Hingabe und den unver-
gleichlichen Heldenmut, mit dem er auch bei den gefährlichsten
Ausbrüchen des Vesuvs auf seinem Observatorium ausgehalten
hat. Als letztes äußeres Zeichen dieser allgemeinen Hoch-
schätzung hat am 11. September v. J. Italien seinen großen
Sohn auf Staatskosten zur ewigen Ruhe gebettet.
Am 6. Oktober 1896 ist in Genf unser berühmter Lands-
mann, der Professor der Physiologie Moritz Schiff gestorben.
Er hat ein halbes Jahrhundert lang mit Eifer und Geschick
der biologischen Forschung obgelegen und ist einer der ersten
gewesen, der in Deutschland die Bahn der Experimentalunter-
sucliuug eingeschlagen und trotz unendlicher Schwierigkeiten
— X —
mit zäher Ausdauer und der Begeisterung des wahren Forschers
verfolgt hat. Moritz Schiff wurde am 28. Januar 1823 in
Frankfurt a. M. geboren ; er hat sich schon während seiner Schul-
zeit als einer der fleißigsten Hörer in den Vorlesungen unserer
Gesellschaft und des medizinischen Instituts ausgezeichnet. Aus
den humoristischen Werken unseres vaterstädtischen Dichters
Friedrich Stoltze ist es bekannt, mit welch drastischen
Mitteln der junge, für den kaufmännischen Beruf bestimmte
Schiff es erreicht hat, sich dem Studium der Naturwissen-
schaften zu widmen.^) Er ging zunächst nach Heidelberg, Berlin
und Güttingeu, wo er 1845 promoviert hat. Nach einem kurzen
Studienaufenthalt in Paris kehrte Schiff nach Frankfurt zu-
rück und wurde am 21. November 1846 zum arbeitenden Mit-
gliede unserer Gesellschaft und gleichzeitig zum Sektionär für
die ornithologische Abteilung des Museums ernannt. Beim Aus-
bruch des badischen Aufstandes im Jahre 1848 stellte er sich
als Arzt in den Dienst der Revolutiousarmee und wurde darauf-
hin, als er sich in Güttingen habilitieren wollte, von der han-
noversclien Kegierung ausgewiesen. Infolgedessen wandte sich
Schiff ins Ausland und wirkte von 1854—1863 als Professor
der vergleichenden Anatomie an der Universität Bern, von 1863
bis 1876 als Professor der Physiologie am Istituto di studii
superiori in Florenz und dann in gleicher Eigenschaft bis zu
seinem Tode an der Universität und als Direktor des physio-
logischen Laboratoriums an der Ecole de Medecine in Genf.
Schiffs Hauptarbeitsfeld, dem er sein Leben lang treu
geblieben, ist die Physiologie des Nervensystems gewesen; ferner
hat er zur Lehre vom Stoffwechsel wichtige und bahnbrechende
Beiträge geliefert. Außerhalb seines eigensten Schaffeusgebietes
liegen seine Arbeiten über die Vogelwelt Südamerikas, welche
von dem Prinzen L. Bon a parte in dessen Memoires und Con-
spectus avium veröffentlicht worden sind.
Am 9. Oktober 1896 ist in Melbourne einer der bedeu-
tendsten Botaniker der Gegenwart, Baron Sir Ferdinand
von Müller, gestorben. Er war am 30. Juni 1825 in Rostock
geboren, hatte in Kiel Chemie, Pharmacie und Botanik studiert
') Stoltze, „Gedichte in Frankfurter Mundart". 5. Au{la>ie, S. 25Üff.
„Die Kapp".
— XI —
und war 1847 aus Gesundheitsrücksichten nach Australien über-
gesiedelt. Sein deutsches Vaterland hat er niemals wiederge-
sehen. Wie er schon vorher das walddurchrauschte, seenreiche
Schleswig -Holstein als Botaniker eifrig durchforscht hatte, so
unternahm er auch in seiner neuen Heimat die weitesten und
kühnsten Entdeckungsreisen. 1852 zum Regierungsbotaniker
der Kolonie Victoria ernannt, begleitete er 1855/56 als solcher
die der Aufschließung Central- und Nord -Australiens gewidmete
A. L. Gregor 3^ 'sehe Forschuugsexpedition und wurde nach
seiner Rückkehr 1857 mit der Leitung des botanischen Gartens
und des phytologischen Museums in Melbourne betraut. Von
hier aus hat er die wissenschaftlichen Institute und die botanischen
Gärten aller Länder Europas mit Exemplaren der australischen
Flora versorgt, mit seltenen Schätzen, die oft nur er allein
herbeischaffen oder vermitteln konnte. Ihm verdanken wir
u. a. die Verpflanzung des Eucalyptusbaumes nach Europa und
Nordafrika.
Es ist nicht zu viel, was in Gardener's Chronicle vom
17. Oktober 1896 von v. Müller gesagt ist: „Er hat mehr als
irgend ein anderer einzelner Mensch gethan für den Fortschritt
der Wissenschaft in der südlichen Hemisphäre." Zum Dank für
seine zahlreichen, überaus wertvollen Zuwendungen wurde
V.Müller am 23. März 1871 zum korrespondierenden Mitgliede
unserer Gesellschaft ernannt; im gleichen Jahre erhob Se. Maj.
der König von Württemberg den verdienten Gelehrten in den
Adelstand ; 1879 wurde ihm die englische Ritterwürde verliehen.
Am 17. Dezember 1896 verschied in München Professor
Joseph von Ger lach, der Nestor der deutschen Anatomen,
der seit dem 15. Dezember 1860 unser korrespondierendes Mit-
glied gewesen ist. Im Jahre 1820 in Mainz geboren, hat sich
V. Gerlach in Würzburg, München und Berlin dem medizinischen
Studium gewidmet und 1843 promoviert. Nach einem längeren
Studienaufenthalt in Wien, Paris und London kehrte er 1847
in seine Vaterstadt zuiiick, um dort die ärztliche Praxis
auszuüben. Im folgenden Jahre veröffentlichte v. Ger lach die
Ergebnisse langjähriger mikroskopisch-anatomischer Arbeiten in
seinem „Lehrbuch der allgemeinen und speziellen Gewebelehre",
welches 1850 seine Berufung als Professor der Anatomie nach
Erlangen zur Folge hatte. Hier hat der Verstorbene in segeus-
— XII —
reichster Weise gewirkt, bis ihn sein hohes Alter vor kurzem
genötigt hat, sein Lehramt niederzulegen.
V. Gerlach's bleibendes Verdienst besteht in der Einführung
neuer Methoden in die Technik der anatomischen Untersuchung.
Während er noch in Mainz als praktischer Arzt thätig gewesen
ist. hat er durch Einspritzung eines Gemisches von Carmin-
ammonium und Gelatine die kleinsten Blutgefäße in anatomischen
Präparaten kenntlich zu machen gelehrt. 1858 hat er auf die
großen Vorteile aufmerksam gemacht, welche" er durch künst-
liche Carminfärbung mikroskopischer Präparate erzielt hatte.
Mitte der sechziger Jahre hat er die Anwendung der Anilin-
farbstoffe empfohlen und gleichzeitig die Photographie als wert-
volles Hilfsmittel der mikroskopischen Untersuchung anwenden
und schätzen gelehrt. Beide Methoden v. Gerlach's, die mikro-
skopische Färbetechnik und die Mikrophotographie, haben in
ihrer allmählichen Ausgestaltung einen gewaltigen Einfluß auf
die Vervollständigung unserer histologischen Kenntnisse gewonnen
und sind zum Gemeingut aller biologischen Wissenschaften ge-
worden.
Am 7. Januar d. J. ist in Gießen der Geh. Hofrat Prof.
Johann August Streng verschieden, ebenfalls ein Sohn
unserer Stadt, der seit dem 22. Februar 1873 unserer Gesell-
schaft als korrespondierendes Mitglied angehört hat. Er w^ar
am 4. Februar 1830 geboren. Nachdem er das hiesige Gj'm-
nasium bis Obersecunda besucht hatte, widmete er sich zunächst
1847 zwei Jahre lang auf dem Polytechnikum in Karlsruhe
technischen Studien und siedelte dann nach Marburg über. Hier
lernte er Bun sen kennen, den er 1851 als Assistent nach
Breslau begleitete. Wir dürfen es dem persönlichen Einfluß
seines großen Lehrers zuschreiben, daß Streng noch in dem-
selben Jahre den Entschluß faßte, sich der akademischen Lauf-
bahn zu widmen. Mit eisernem Fleiße bereitete er sich in
Breslau auf das Maturitätsexamen vor, bestand dasselbe Ostern
1852 und promovierte wenige Monate später. Als Bunsen im
Herbst 1852 nach Heidelberg berufen wurde, folgte ihm Streng
auch dorthin und habilitierte sich am 2. Mai 1853 als Privat-
dozent für Chemie. Doch bald verließ er Heidelberg, um sich
in Berlin eingehenderen geologischen Studien zu widmen. Am
8. September 1853 folgte er einem Rufe als Hüttenmeister und
— XIII —
Lehrer der Chemie an die damalige Bergschule in Clausthal im
Harz. In dieser Stellung veröffentlichte Streng eine gi-oße
Keilie teils rein chemischer, teils mineralogisch- geologischer
Arbeiten, welche seinen Namen bald in den Kreisen der Fach-
genossen aufs rühmlichste bekannt gemacht haben. In An-
erkennung seiner ersprießlichen Wirksamkeit in Clausthal wurde
Streng 1862 zum Professor ernannt und 1867 auf den Lehr-
stuhl der mineralogischen Fächer an der Universität Gießen
berufen, wo er nahezu 30 Jahre lang als Forscher und Lehrer,
sowie als Mitarbeiter der Großh. Hessischen geologischen Landes-
anstalt eine außerordentlich segensreiche wissenschaftliche und
praktische Thätigkeit entfaltet hat. Ein neues Mineral aus der
Eisengrube „Eleonore" am Dünsberg bei Gießen ist ihm zu
Ehren mit dem Namen Streng! t belegt worden.
Am 14. März 1897 ist in Lugano Professor Johann
Gustav Adolph Kenngott gestorben, vormals Professor
der Mineralogie am eidgenössischen Polytechnikum und an der
Universität in Zürich. Am 6. Januar 1818 in Breslau geboren,
widmete er sich dem Studium der Naturwissenschaften au der
Universität seiner Vaterstadt und habilitierte sich daselbst 1844
als Privatdozent für Mineralogie. 1850 wurde er als Kustos-
adjunkt an das Hofmiueralienkabiuett in Wien, und 1856 als
ordentlicher Professor an das Polytechnikum in Zürich berufen,
wo er uuermüdlich thätig gewesen ist, bis ihn Gesundheitsrück-
sichten im Jahre 1891 genötigt haben, den liebgewordeuen Lehr-
beruf mit dem wohlverdienten Ruhestaude zu vertauschen. Durch
die Herausgabe einer Reihe vortrefflicher Lehrbücher in seinem
Spezialfache und einer Übersicht der Resultate mineralogischer
Forschungen hat sich Kenngott bleibende Verdienste um die
Wissenschaft erworben. Unserer Gesellschaft hat er eine große
Zahl wertvoller Minerale der Schweiz zugewiesen; er hat ihr
seit dem 11. Dezember 1869 als korrespondierendes Mitglied
angehört.
Am 12. April d. J. ist in Philadelphia Professor Eduard
Drink er Cope verschieden, einer der hervorragendsten
Paläontologen und einer der gründlichsten Kenner der lebenden
Reptilien und Batrachier, der seit dem 25. Februar 1893 unser
korrespondierendes Mitglied gewesen ist. Am 28. Juli 1840
in Philadelphia geboren, hat Cope seine naturwissenschaftliche
— XIV —
Ausbildung an der Academy of natural sciences seiner Vater-
stadt und an der Smithsonian Institution in Washington genossen
und 1863 auf einer Studienreise durch Europa die großen Museen
Londons und der Hauptstädte des Kontinents besucht. Nach
seiner Rückkehr bekleidete er von 1864 bis 1867 die Professur
für Zoologie und Botanik am Haverford-College. Vorwiegend
mit herpetologischen Arbeiten beschäftigt, wandte sich Cope
in dieser Zeit (1866) dem Studium der fossilen Dinosaurier New-
Jerseys zu und betrat damit das für die neue Welt noch wenig
erschlossene Gebiet der Paläontologie, welches seinem genialen
Forschertalent ein unermeßlich fruchtbarer Boden geworden ist.
In jahrelanger, emsiger Arbeit hat Cope die weiten, uner-
forschten Territorien Nordamerikas westlich des Mississippi und
Missouri der paläontologischen Wissenschaft erschlossen. Un-
ermeßliche Schätze an fossilen Wirbeltieren, einzig in ihrer
Art in Bezug auf Seltenheit und Reichhaltigkeit, hat er auf
diesen mühsamen Forschungsreisen gesammelt und die reiche
Ausbeute derselben mit außergewöhnlichem Fleiße und größter
Gewissenhaftigkeit verarbeitet. Hat er doch nahezu tausend
fossile Arten in mustergiltiger Weise beschrieben und abgebildet.
Durch zahlreiche, glänzende Entdeckungen in der unterge-
gangenen Wirbeltierwelt Nord - Amerikas hat Cope unser
Wissen von dem Entwicklungsgänge dieser Tiergruppe in der
Vorzeit ganz hervorragend vermehrt und gefördert und nebenher
durch seine klassischen Werke über die systematische Einteilung
der recenten Reptilien, Batrachier und Fische eine außerge-
wöhnliche Kenntnis der niederen Wirbeltiere gezeigt, welche
allein genügt hätte, ihm einen Weltruf zu sichern.
Von 1889 bis zu seinem Tode hat der Verstorbene die
Professur für Geologie und Mineralogie an der University of
Pensylvania in Philadelphia bekleidet und von 1877 an die
Zeitschrift „The American Naturalist" herausgegeben, welche
sich in der ganzen wissenschaftlichen Welt hohen Ansehens
erfreut.
Auch in Europa hat der große Paläontologe die wohl-
verdiente Anerkennung gefunden; bei der füufhundertjährigen
Jubelfeier der Universität Heidelberg (1886) ist Cope zum
Doctor philosophiae honoris causa universitatis Ruperto-Carolae
ernannt worden. Allzu früh für die Wissenschaft hat der Tod
— XV —
(lern verdienstvolleu Wirken des großen Gelehrten ein Ziel
gesetzt.
Am 21. d. M. verschied in Blnmenan der berühmte Biolöge
Dr. Fritz Müller, der einsame deutsche Forscher im brasiliani-
schen Urwalde, den Darwin „den König der Beobachter" ge-
nannt hat. Durch ihn und seine hervorragenden biologischen
Arbeiten ist der Name der weltfernen, kleinen Niederlassung im
Staate Sa. Catharina über die ganze Erde bekannt und Blumenau
zum Vorort deutscher Naturwissenschaft in den westlichen Tropen
geworden. Am 31. März 1822 in Windischpolzhausen bei Erfurt
geboren, hat der Verstorbene zuerst in Naumburg Pharmacie
erlernt, dann von 1840 an in Berlin und Greifswald Mathematik
und Naturwissenschaften studiert und 1845 sein Probejahr als
Lehrer am Gymnasium in Erfurt angetreten. Nach wenigen
Monaten hat er jedoch das Lelu-fach wieder aufgegeben und
sich in Greifswald dem Studium der Medizin gewidmet, um als
Schiffsarzt Gelegenheit zu naturwissenschaftlichen Reisen zu
finden. 1852 wanderte Fritz Müller nach Brasilien aus und
ließ sich in der kurz vorher gegründeten deutschen Kolonie
Blumenau nieder. Nur vorübergehend ist er als Lehrer am
Lj'ceum in Desterro thätig gewesen. In Blumenau hat er eine
zweite Heimat gefunden und fünfundvierzig Jahre lang als Lehrer
und Kolonist gewirkt und gearbeitet, vor allem aber als wahrer
Naturforscher mit einer seltenen Virtuosität beobachtet und eine
unendlich reiche Fülle wertvoller Thatsacheu gesammelt. Viele
wichtige Entdeckungen auf zoologischem und botanischem Ge-
biete sind von ihm ausgegangen. Fritz Müllers Hauptver-
dienst ist es, daß er in seinem 1864 erschienenen Buche „Für
Darwin" das Dasein und Wesen des biogenetischen Grundge-
setzes nachgewiesen und damit zur Verbreitung der D a r w i u'schen
Lehre in Deutschland wesentlich beigetragen hat.
Als im Jahre 1892 die Naturforscher aller Weltteile und
besonders seines deutschen Heimatlandes sich anschickten, Fritz
Müllers 70. Geburtstag zu feiern, ist der verdiente Gelehrte
am 10. Februar von unserer Gesellschaft zum korrespondierenden
Mitgliede ernannt worden.
Schließlich ist uns soeben die Trauernachricht von dem
gestern, am 29. Mai, in Würzburg erfolgten Tode des Geheimen
Hof rats Prof. Julius von Sachs zugegangen, dessen Verdienste
— XVI —
um die wissenschaftliche Botanik unvergängliche sind. Er war
am 2. Oktober 1832 in Breslau geboren, studierte in Prag,
promovierte im Jahre 1856 und habilitierte sich daselbst als
Privatdozent für Pflanzenphysiologie. 1859 wurde er als Assistent
an das agrikulturchemische Laboratorium in Tharandt berufen
und 1861 zum Professor der Botanik an der landwirtschaftlichen
Lehranstalt in Poppeisdorf bei Bonn ernannt. 1867 folgte er
einem Rufe an die Universität Freiburg und 1868 einem Rufe
nach Würzburg. V. Sachs hat nicht nur in der Pflanzen-
biologie und -Physiologie zahlreiche, wertvolle Entdeckungen
gemacht, er hat auch durch kritische Beleuchtung der Unter-
suchungen seiner Vorgänger und Zeitgenossen der wissenschaft-
lichen Botanik vielfach neue Gesichtspunkte eröffnet. Die reichen
Resultate seiner Forschungen hat v. Sachs in dem „Handbuch
der Experimentalphysiologie der Pflanzen" (Leipzig 1865), dem
„Lehrbuch der Botanik" (Leipzig 1868), in den von ihm seit
1871 herausgegebenen „Arbeiten des botanischen Instituts Würz-
burg" und in zahlreichen Fachzeitschriften niedergelegt; auch
hat er im Auftrage der historischen Kommission bei der Kgl.
Akademie der Wissenschaften in München eine „Geschichte der
Botanik vom 16. Jahrhundert bis 1860" (München 1875) ver-
öffentlicht.
In Anerkennung seiner hervorragenden Verdienste wurde
V. Sachs beim fünfzigjährigen Jubiläum der Universität Bonn
(1868) zum Ehrendoktor der medizinischen Fakultät ernannt.
Zum korrespondierenden Mitglied unserer Gesellschaft wurde er
am 21. September 1872 gewählt und auf Grund seiner epoche-
machenden Arbeit „Über die Anordnung der Zellen in jüngsten
Pflanzenteilen" (Arbeiten des bot. Inst. Würzburg, Bd. II, Heft 1.
1878) am 7. April 1881 mit dem Soemmerring-Preise
gekrönt.
Allen dahingeschiedenen Freunden wird die
Gesellschaft ein ehrendes Andenken bewahren!
Ausgetreten sind aus der Reihe unserer Mitglieder die
Herren Zahnarzt Dr. Anton Henrich, Ernst Neumann
und Louis Rühl.
So sind im Berichtsjahre von unseren beitragenden Mit-
gliedern im ganzen 23 ausgeschieden. Solche große und schmerz-
liche Lücken zu ergänzen, ist ein eifriges Bemühen der Direktion
— XVII —
gewesen; sie wurde dabei wesentlich durch eine Aufforderung,
der Gesellschaft beizutreten, unterstützt, welche von einer Reihe
unserer ältesten und angesehensten Mitglieder unterzeichnet und
im Oktober vorigen Jahres versandt worden ist. So können
wir heute mit voller Befriedigung bericliten, daß unsere Mit-
gliederzahl in höchst erfreulicher Weise durch den Eintritt von
90 neuen Mitgliedern von 412 auf 479 angestiegen ist.
Vor allem haben Ihre Majestät, die Kaiserin
uud Königin Friedrich die Gnade gehabt, unserer
Gesellschaft als Mitglied beizutreten. Wir wissen
diese g r o ß e E h r e in v o 1 1 s t e m M a ß e zu würdigen und
erkennen in der persönlichen T e i 1 n a li m e Ihre r M a -
j e s t ä t an unserer h e u t i g e n J a h r e s f e i e r einen neuen
Beweis A 1 1 e r h ö c h s t I h r e r K ö u i g 1 i c li e n H u 1 d und des
großen Interesses, welches die hohe Protektorin
von Wissenschaft und Kunst auch unseren Be-
strebungen entgegenbringt.
Die Zahl unserer ewigen Mitglieder hat sich zu
unserer größten Freude um acht vermehrt ; es sind die Namen :
Dr. Peter Hieronymus Pfefferkorn, Baron Ludwig
Adolf von Löwensteiu, Louis Bern us, Frau Adolf
von Brüning, Friedrich Jaennicke, Dr. Wilhelm
Jaennicke, Paul August Kesselmeyer und Christian
G. Ludwig Vogt.
Mit dankbarer Freude haben wir diese Namen auf die
Marmortafeln eingraben lassen, auf welchen zu stetem Gedächtnis
unsere ewigen Mitglieder verzeichnet sind, d. h. diejenigen
Gönner unserer Gesellschaft, welche durch die Kapitalisierung
ihres Mitgliedbeitrags oder durch eine entsprechende testamen-
tarische Schenkung unseren Tempel der Wissenschaft gegen die
Launen des Schicksals bergen helfen. Was die Begeisterung
und der freigebige Sinn vieler hochherziger Mit-
bürger seit achtzig Jahren hier geschaffen und
aufgebaut hat, d i e s E li r e n d e n k m a 1 e i n e r R e i h e ver-
gangener Generationen, wird auf solche Weise zum
Segen kommender Geschlechter erhalten bleiben.
Das leuchtende Vorbild der 73 ewigen Mitglieder, deren Namen
heute die Eingangshalle unseres Museums zieren, wird auch
fernerhin Nachahmung finden! Auch in Zukunft werden für
2
— XVIII —
die Wissenscliaft begeisterte Frauen und Männer, denen die
Gunst des Schicksals es vergönnt liat, über den Kreis ihrer
Angehörigen hinaus segnend und fördernd zu wirken, sich und
dem Namen ihrer Familie ein ewiges Gedächtnis stiften! Wir
hoffen dies mit Zuversicht, weil die Geschichte unserer
Gesellschaft uns gelehrt hat, daß die reichen Gaben, mit denen
das Glück unser geliebtes Frankfurt gesegnet hat, nicht allein
den vergänglichen Zwecken des äußeren Lebens dienen.
Zu arbeitenden Mitgliedern sind ernannt worden
die Herren Dr. med. CarlVohsen und Prof. Dr. phil. Martin
Freund, hier; zu korrespondierenden Mitgliedern die
Herren Dr. phil. Hugo Bucking, Prof. der Mineralogie an
der Universität in Straßburg, Dr. phil. Geo rgG reim, Privat-
dozent der Geologie an der Großh. technischen Hochschule in
Darmstadt, Dr. phil. Alfred Möller, Kgl. Oberförster in Ebers-
walde, Geh. Hof rat Dr. phil. Richard Lepsius, Professor der
Geologie und Mineralogie an der Großh. technischen Hochschule,
Inspektor der geologischen und mineralogischen Sammlungen am
Großh. Museum und Direktor der geologischen Landesanstalt
für das Großherzogtum Hessen in Darmstadt, Professor Lajos
vouMehely, Kustos des Kgl. ungar. Nationalmuseums in Buda-
pest, und Professor Dr. med. Gustav Born, Prosektor des
anatomischen Instituts an der Universität in Breslau.
Aus der Direktion sind mit Ende des Jahres 1896
statutengemäß ausgetreten: der erste Direktor Herr Major Dr.
Lucas von Heyden und der erste Sekretär Herr Heinrich
Alten, an deren Stelle traten die Herren Oberlehrer J. Blum
und Dr. med. Ernst Rödiger. Wiederholt sei heute den aus-
geschiedenen Herren der herzliche Dank der Gesellschaft für ihre
ersprießliche und mühevolle Thätigkeit ausgesprochen.
In der Generalversammlung, welche am 10. März
d. J. stattgefunden hat, sind an Stelle der aus der Revisions-
Kommission ausscheidenden Herren Louis G r a u b n e r und
Dr. jur. Paul Rödiger die Herren Hugo Metzler und
Georg Schlund gewählt worden.
Unseren langjährigen Kassierern, Herreu Bankdirektor
Hermann Andreae und General -Konsul Stadtrat Albert
Metzler, sowie unserem Rechtskonsulenten, Herrn Dr. jur.
Friedrich Schmidt-Polex, sei gleichfalls für ihre opfer-
— XIX —
willige Thätigkeit im Interesse der Gesellschaft unser herzlicher
Dank ausgesprochen.
Nach diesen Mitteihmgen über die Personalverändernngen
wollen wir uns nunmehr ein Bild von dem regen wissenschaft-
lichen Leben entwerfen, welches im Berichtsjahr in unserer
Gesellschaft geherrscht hat.
Zum dritten Male hat im Herbst vorigen Jahres die
Gesellschaft deutscher Naturforscher und Ärzte
zur Abhaltung ihrer ()8. Jahresversammlung Einkehr gehalten
in unsere alte Kaiserstadt am Main, und wenn auch naturge-
mäß die Beteiligung unserer Senckenbergischen Gesell-
schaft als solcher in den Hintergrund getreten ist, so
dürfen wir doch mit voller Befriedigung anerkennen, daß die
gesamte Geschäftsführung der Naturforscherversammluug und die
verschiedenen Ausschüsse in ihrer großen Mehrheit aus Mitgliedern
unserer Gesellschaft gebildet waren, deren umsichtige Vorbe-
reitungen und thatkräftige Mitwirkung nicht unwesentlich zu
dem überaus glänzenden Verlauf der Versammlung beigetragen
haben. Am 20. September v. J. hat sich der Vorstand der Ge-
sellschaft deutscher Naturforscher und Arzte im Vogelsaale
unseres Museums versammelt, in dem 1825 die ganze erste
Frankfurter Naturforscherversammlung ihre Beratungen abhalten
konnte. Bei der ersten allgemeinen Sitzung im Saalbau war
unserer Gesellschaft, als der ältesten unter den wissenschaft-
lichen Gesellschaften und Vereinen Frankfurts, w^elche auf dem
ehrwürdigen Boden der Dr. Senckenberg'schen Stiftung
erwachsen sind, die große Ehre zuteil geworden, die Versammlung
im Auftrage der wissenschaftlichen und technischen Kreise^)
Frankfurts zu begrüßen. Als Festschrift der Gesellschaft ist
den Besuchern unseres Museums ein populärer Führer durch
dasselbe überreicht worden, den in dankenswerter Weise Herr
Dr. Kobelt im Auftrage der Gesellschaft verfaßt und Herr
Prof. Dr. Möbius mit einer Reihe vortrefflicher Textabbildungen
der seltensten Stücke unserer Sammlungen geschmückt hat.
*) Nämlich der Dr. Senckenberg'schen Stiftungsadministration , des
Physikalischen Vereins, des Vereins für Geographie und Statistik, des
Ärztlichen Vereins, des Freien Deutschen Hochstiftes, der Chemischen Ge-
sellschaft, des Technischen Vereins, der Elektrotechnischen Gesellschaft und
des Bezirksvereins Frankfurt a. M. des Vereins deutscher Chemiker.
2*
— XX ^
Außerdem waren im Auftrage der Gesellschaft von wissenschaft-
lichen Arbeiten erschienen von Herrn Prof. Dr. Kinkelin eine
Abhandlung „Einige seltene Fossilien des Senckenbergischen
Museums", Sonderabdruck aus Abhandlungen, Bd. XX, Heft 1,
den Besuchern der paläontologischen Sammlung gewidmet, und
von Herrn Oberlehrer Blum eine Schrift „Die Erfahrungen
mit der Formolkonservierung", Sonderabdruck aus Bericht 1896,
für die Besucher der wissenschaftlichen Ausstellung bestimmt.
Hier in der Ausstellung ist die Gesellschaft durch eine große
Kollektion von Formolpräparaten vertreten gewesen, deren Dar-
stellung zuerst in unserem Museum erprobt worden ist.
Für die Instandhaltung und Vermehrung aller
Zweige unserer wertvollen Sammlungen ist auch im
vergangenen Jahre fleißig gearbeitet worden, wie Sie bei einem
Eundgauge durch dieselben und aus dem Verzeichnis ^) der durch
Ankauf und Tausch gewonnenen Neuerwerbungen und der über-
aus reichen Schenkungen ersehen mögen.
Die berühmte CarlVogt'sche Bibliothek, deren An-
kauf der Gesellschaft durch die Hochherzigkeit einer Anzahl
Freunde des verstorbenen Gelehrten ermöglicht worden ist, ist
im Laufe des letzten Sommers in Frankfurt eingetroffen.
Auf Antrag der Gesellschaft hat die Dr. Senckenberg'sche
Stiftungsadrainistration durch bauliche Veränderungen im Bib-
liothekgebäude genügend Raum zur Aufstellung der neu-
erworbenen Schätze geschaffen und in Gemeinschaft mit den
beteiligten Vereinen vom 1. Januar d. J. ab als wissenschaft-
lichen Hilfsarbeiter Herrn Philipp Thorn, seither Volontär
an der hiesigen Stadtbibliothek, angestellt, welcher zunächst
ausschließlich mit der Katalogisierung und Aufstellung der
Vogt 'sehen Bibliothek beauftragt worden ist. Wir hoffen, daß
diese mühevolle Arbeit im Laufe des Jahres beendet sein wird,
und verfehlen nicht, auch an dieser Stelle der Stiftungsadmini-
stration für ihr großes, die Interessen der Gesellschaft förderndes
Entgegenkommen unseren herzlichen Dank auszusprechen. Durch
Einführung der elektrischen Lichtanlage im Bibliothekgebäude
ist das Lesezimmer unseren Mitgliedern von nun an auch in
den Abendstunden von 6 bis 8 Uhr zugänglich gemacht \Yorden.
') Siehe diesen Bericht S. LI ff.
— XXI —
Die V 0 r 1 e s u ii g e n unserer bewährten Herren Dozent en
hatten sich, wie stets, auch im Berichtsjahr eines sehr zahl-
reichen Besuchs zu erfreuen. Es haben gelesen:
Herr Prof. Dr. Reichenbach im Sommer 1896: „Vergleichende
Anatomie des Menschen und der Wirbeltiere (Muskeln, Nerven,
Sinnesorgane)"; im Winter 1896/97: „Niedere Tiere (Krebse,
Spinnen, Tausendfüßer und Insekten)."
Herr Oberlehrer Dr. Schauf im Sommer 1896: „Besprechung
der wichtigsten ]\rineralien, insbesondere der gesteinbildenden."
Herr Prof. Dr. Möbi US im Sommer 1896: „Botanisch-mikro-
skopischer Übungskursus"; und im Auftrage des Dr. Sencken-
berg'schen medizinischen Instituts im Sommer 1896: „Biologie
der Pflanzen, II. Teil"; im Winter 1896/97: „Anatomie der
Pflanzen."
Herr Prof. Dr. Kinkel in im Winter 1896/97: „Historische
Geologie."
Im laufenden Sommer lesen:
Herr Prof. Dr. R e i c h e n b a c h : „Naturgeschichte der Insekten. "
Herr Prof. Dr. Kinkel in: „Historische Geologie (Steinkohlen-
bildung, Steinkohlenflora, Carbonzeit in der südlichen Hemi-
sphäre etc.)" und
Herr Prof. Dr. Mob ins im Auftrage des medizinischen In-
stituts : „Pflanzen-Physiologie."
Wie alljährlich hat im Winter neben den Lehrvorträgeu
eine Anzahl wissenschaftlicher Sitzungen stattgefunden,
und zwar:
Am 7. November 1896:
1. Herr Prof. Dr. Mi) bi us: „Vorlage des 6. Bandes des von
Humboldt und Bonpland'schen Reisewerkes, mit den Üri-
giualtafelu von Turpin (Geschenk der Familie Pfefferkorn)."
2. Herr Major Dr. von Heyden: „Demonstration einer neu-
erworbenen biologischen Insektensammluug (Geschenk des
Herrn Georg Speyer)."
3. Herr Prof. Dr. Reichenbach: „Demonstration der von der
Zoologischen Station in Neapel geschenkten Sammlung kon-
servierter Seetiere."
Am 19. Dezember 1896:
Herr Hof rat Dr. B. Hagen: „Vorläufige Mitteilung über das
Tierleben an der Astrolabebucht in Kaiser -Wilhelmsland."
c '■ '
^47>
• Y
— XXII —
Am 9. Januar 1897:
Herr Geh. Reg. -Rat Prof. Dr. J. Rein aus Bonn: „Über die
Kunsttöpferei in England."
Am 20. Februar 1897 :
Herr Dr. A. Voeltzkow aus Berlin: „Madagaskar, das Land
und seine Bewohner."
Am 6. März 1897 :
1. Herr Prof. Dr. A. Lauben heim er aus Höchst: „Über
Nitragen" und
2. Herr Oberlehrer Dr. Seh auf: „Über besonders bemerkens-
werte Erwerbungen und Schenkungen für die Mineralien-
sammlung aus den beiden letzten Jahren."
Am 20. März 1897 :
Herr Dr. H. Grothe aus Wiesbaden: „Von Tripolis in den
Djebel Gharian."
Am 7. April 1897 :
Herr Geh. San. -Rath Prof. Dr. Weigert und Herr Dr. L e p s i u s :
„Berichterstattung der Kommission für Erteilung des Soem-
merring- Preises."
Populär-wissenschaftliche Vorträge sind drei veranstaltet
worden. Es haben gesprochen:
Am 21. November 1896:
Herr Dr. med. Ph. Steffan: „Entwicklung des Verstandes und
der Sprache beim Menschen."
Am 5. Dezember 1896 :
Herr Oberlehrer Dr. W. Seh auf: „Aus der Vergangenheit und
über die Zukunft der schwäbischen Alb."
Am 6. Februar 1897 :
Herr Dr. G. Greim aus Darmstadt: „Das Erdinnere*"
Außerdem haben auf Ersuchen des Ausschusses für
Volksvorlesungen Demonstrationen der geologisch-paläon-
tologischen Sammlung durch Herrn Prof. Dr. Kinkel in am
1. und 22. November 1896, am 14. Februar und 21. März 1897,
sowie der mineralogischen Sammlung durch Herrn Dr. Seh auf
am 21. März und 4. April 1897 stattgefunden. Auch sind Herrn
Prof. Dr. Max Flesch zu seinen von dem genannten Ausschuß
angeregten Vorträgen, „Kapitel aus der Anthropologie", am 20.
und 27. November 1896 eine Anzahl Rassenschädel und andere
Präparate aus unserer Sammlung zur Verfügung gestellt Avorden.
— xxiir —
Neben dem bereits envälinten, populär geschriebenen,
illustrierten Führer durch das ganze Museum, der in erster
Linie fiir die Schüler der hiesigen Lehranstalten und die Arbeiter-
kreise bestimmt ist,^) und dem Bericht fiir 1896, der wissen-
schaftliche Arbeiten von J. Blum, H. Bucking, L. von Hey-
den, A. Knoblauch, W. Kobelt, A. Müller, F. Noll,
P.Oppenheim, E. Philippi, Ph. Steffan und J.Valentin
enthält, sind erschienen:
Abhandlungen, Band XX Heft 1, enthaltend:
Kinkelin, F.: „Einige seltene Fossilien des Seuckenbergischen
Museums." Mit Taf. I — VI und 2 Textfiguren, und
Reis, Otto M. : „Das Skelett der Pleuracanthiden und ihre
sj'stematischen Beziehungen". Mit Taf. VII.
und Band XXIII, enthaltend:
Küken thai, Willy: „Ergebnisse einer zoologischen Forschungs-
reise in den Molukken und Borneo. II. Teil, wissenschaft-
liche Reiseergebnisse",
und zwar Heft 1, enthaltend:
Schnitze, L. S. : „Beitrag zur Systematik der Antipatharien."
Mit Taf. I und 2 Abbildungen im Text.
Schenk, A. : „Clavulariiden, Xeniiden und Alcyouiiden von
Ternate." Mit Taf. II— IV.
Kükenthal, W.: „Alcyonaceeu von Ternate, Nephthyidae
Verill und Siphonogorgiidae Koelliker." Mit Taf. V— VIII.
Germanos, N. K. : „Gorgonaceen von Ternate." Mit Taf. XI
bis xn.
Heft 2:
Micha eisen, W. : „Oligochaeten." Mit Taf. XIII und 1 Figur
im Text.
Römer, F.: „Beitrag zur Systematik der Gordiiden." Mit
Taf. XIV.
V 0 n C a m p e n h a u s en , B. : „Hydroiden von Ternate. " Mit Taf. XV.
Kwietniewski, CR.: „Actiuiaria von Ternate." Mit Taf.
XVI und XVII.
Heft 3:
Pagenstecher, Arnold: „Lepidopteren." Mit Taf . XVIII— XX.
') In Anbetracht dessen ist der Preis des Führers auf 30 Pfennige
festgesetzt. Er ist beim Kustos des Museums erhältlich.
~ XXIV —
von Attems, Graf Karl: „Myriopodeii.« Mit Taf. XXI— XXIV.
Kraepelin, K.: „Skorpione und Thelyphoniden."
Neu in Tausch verkehr getreten sind:
a) Gegen die Abhandlungen und den Bericht:
American Museum of Natural History, Central Park, New
York, U.S.A.
Landes-Museum in Brunn.
Department of Mines and Agriculture (Geological Survey of
New South Wales) in Sydney.
Museo de La Plata in La Plata (Argentinien).
b) Gegen den Bericht:
Feuille des jeunes Naturalistes in Paris.
Societe des Sciences naturelles de I'ouest de la France in Nantes.
Commission geologique de la Finlande in Helsingfors.
Musei di Zoologia e Anatomia comparat. in Turin.
Dr. Pietro di Vescovi in Rom.
Naturforschende Gesellschaft in Görlitz.
Naturforschende Gesellschaft in Luzern.
Naturwissenschaftlicher Verein der Provinz Posen in Posen.
Naturwissenschaftlicher Verein in Troppau.
Societä Veneto-Trentina Sc. Nat. in Padua.
Naturforschende Gesellschaft in Leipzig.
Direccäo de los Trabalhos Geologicos de Portugal in Lissabon.
Kaiserl. Mineralogische Gesellschaft in St. Petersburg.
Zum sechzehnten Male ist im Berichtsjahr der Soem-
m er ring -Preis zur Erteilung gelangt, als ehrende Auszeich-
nung für die hervorragendste Leistung auf physiologischem
Gebiete, zum bleibenden Andenken an Samuel Thomas von
Soemmerring, den Mitgründer unserer Gesellschaft, den hoch-
berühmten Physiologen und Arzt. In wenig Wochen wird sich
in der Nähe unseres Museums vor dem Eschenheimer Tliore
das Standbild des großen Mannes in Erz erheben, durch dessen
Errichtung das deutsche Volk eine Ehrenschuld an dem genialen
Erfinder des elektrischen Telegraphen tilgen wird. Auf Er-
suchen des Denkmalsausschusses ist bei der feierlichen Grund-
steinlegung am 20. September v.J. unsere silberne Preis-
medaille mit V. Soemmerring s Bildnis in den Grundstein
versenkt worden. In einer besonderen wissenschaftlichen Fest-
sitzung am 7. April d. J., dem 69. Jahrestage seiner Stiftung,
— XXV —
ist der Preis Herrn Prof. Dr. med. Gustav Born in Breslau
für seine hervorragenden Arbeiten^) über Verwachsungs-
vers liehe an Amphibienlarven zuerkannt worden (s. in
diesem Bericht Protokoll vom 7. April). Die Preiskommission
hat aus den Herren Prof. Dr. E ding er, Dr. Lepsius, Prof.
Dr. Mob ins, Prof. Dr. Reichenbach und Geh. San.-Rat Prof.
Dr. Weigert bestanden.
Zum 1. Oktober d. J. ist der von Beinach-Preis für
die beste Arbeit, „die einen Teil der Mineralogie des Gebietes
zwischen Aschaffenburg, Heppenheim, Alzej^, Kreuznach, Koblenz,
Ems, Gießen und Büdingen behandelt", ausgeschrieben worden.
Auch im vergangenen Jahre sind unseren Sammlungen reiche
Geschenke an Naturalien und Büchern von hervorragendem
Wert zu teil geworden. Ihre Zahl ist zu groß, als daß ein
jedes derselben nach Gebühr an dieser Stelle berücksichtigt
werden könnte. So muß sich der Bericht auf kurze Erwähnung
der bedeutendsten beschränken. Nicht minder herzlich
soll aber auch den wohlwollenden Gebern aller
übrigen Geschenke an dieser Stelle der wärmste
Dank der Gesellschaft ausgesprochen werden.
Durch Herrn Senator Stadtrat Dr. jur. Emil von Oven
ist der Senckenbergischen Gesellschaft im Namen der Nach-
kommen seines verewigten Schwiegervaters, des bekannten Frank-
furter Arztes Dr. P. H. Pfefferkorn, der 6. Band der botanischen
Abteilung des von Humboldt und Bo upland 'sehen Reise-
werkes mit den 60 Originaltafeln des berühmten Pflanzenmalers
Turpin zum Geschenk gemacht worden. Über die Geschichte
des Prachtwerkes wurde in einer wissenschaftlichen Sitzung
') Born hat die Ergebnisse seiner Forschungen in nachstehenden
Arbeiten niedergelegt:
„Über künstliche Vereinigung lebender Teilstücke von Amphibien-
larven." 72. Jahresbericht d. Schles. Ges. f. vaterl. Kultur. 1894,
„Über die Resultate der mikroskopischen Untersuchung künstlich ver-
einigter Amphibienlarven." 73. Jahresbericht ders. 1895,
„Über die Ergebnisse der mit Amphibienlarven angestellten Ver-
wachsungsversuche." Anatom. Ges. 1895.
„Über künstlich hergestellte Doppel wesen bei Amphibien." Verband!.
d. Ges. Deutsch. Naturf. u. Ärzte. 68. Vers. Frankfurt a. M. 1896.
„Über Verwachsungsversuche an Amphibienlarven." Arch. f. Entwick-
lungsmechanik d. Org. Bd. IV. Heft 3. 4. 1896. 1897.
— XXVI —
Bericht erstattet.^) Um ihren herzlichen Dank für dies wahr-
liaft fürstliche Geschenk zum Ausdruck zu bringen, hat die Ge-
sellschaft den verstorbenen Dr. Pf eff er körn in die Zahl ihrer
ewigen Mitglieder aufgenommen.
Johann Peter Hieronymus Pfefferkorn^) wurde
am 28. Dezember 1793 in Frankfurt a. M. geboren. Sein Vater
war der hiesige Bürger und Kunstgärtner Johann Daniel
Pfefferkorn, der in seinen damals hochgeschätzten Garten-
anlagen zwischen dem Friedberger und Eschenheimer Thor
(sog. „Holländischer Garten"), deren Kirchner in seinen „An-
sichten von Frankfurt", 1817, Teil I. Seite 31, rühmend gedenkt,
zuerst in unserer Stadt die höhere Kunstgärtuerei eingeführt
und eine der bedeutendsten Samenhandlungen ihrer Zeit in
Deutschland (an der Ecke des Römerberges und des alten Marktes)
gegründet hatte.
Nach Absolvierung des hiesigen Gymnasiums widmete sich
Pfefferkorn im Herbst 1813 dem Studium der Medizin an
der damals hier begründeten medizinisch -chirurgischen Schule,
folgte aber alsbald dem Aufrufe zur Errichtung einer Frank-
furter freiwilligen Jägerschar, in welcher er als Oberjäger 1814
den Feldzug in Frankreich mitmachte. Nach Beendigung des-
selben setzte er seine unterbrochenen Studien in Tübingen und
Landsliut fort und promovierte hier auf Grund einer Disser-
tation „de herniis mobilibus radicitus curandis per herniotoniiam"
am 5. Mai 1818. Nach einem weiteren Studienaufenthalt in
Wien und Paris und einer wissenschaftlichen Reise durch Ober-
italien und die Schweiz kehrte Pfefferkorn in seine Vaterstadt
zurück und wurde, nachdem er am 8. Januar 1820 das Staats-
examen bestanden hatte, durch Senatsbeschluß vom 25. Januar
desselben Jahres unter die Zahl der hiesigen Ärzte aufgenommen.
Und nun entfaltete Pfefferkorn seine humane, segens-
reiche Wirksamkeit. Von 1825 an bekleidete er die Stelle eines
Garnison- und Stabsarztes beim Frankfurter Linienbataillon
und leitete das Militärhospital. Am 17. Juni 1826 wurde er durch
Beschluß des Pfleeramtes des Waisenhauses zum Hausarzt dieser
') Siehe in diesem Bericht Protokoll der -wissenschaftl. Sitzung vom
7. Nov. 1896.
') Die nachstehenden biographischen Angaben verdankt die Gesellschaft
der Güte des Herrn Senator Dr. von Oven.
— XXVII —
Stiftung ernauut, und hat in dieser Stelle durch seinen Einfluß
wesentlich zu einer humanen Reform der Waisenpflege beigetragen.
Auch an dem wissenschaftlichen Vereinsleben in Frankfurt
hat Pfefferkorn lebhaften Anteilgenommen; vom 20. April 1822
bis zu seinem Tode hat er unserer Gesellschaft als
arbeitendes Mitglied angehört. Er starb am 12. No-
vember 1850 in Soden im Taunus, wo er ein Landhaus besessen
und in den letzten, durch wiederholtes Kranksein getrübten
Lebensjahren viel und gerne geweilt hat. Auch dort hat er
sich in gemeinnütziger Weise verdient gemacht durch Förderung
der Badeeiurichtungen und insbesondere durch Einführung der
roten Frühburgunder Trauben in den Weinbergen von Neuenhain.
Zwei weitere Geschenke von hervorragendem Werte sind
der Gesellschaft bei Gelegenheit der Naturforscherversammlung
zugegangen: eine prachtvolle Kollektion konservierter Seetiere,
welche die Zoologische Station in Neapel, und eine sorgfältig
angelegte biologische Insektensammlung, welche der Kgl. Förster
Herr Ger icke in Reinerz, hier ausgestellt hatte. Der Ankauf
der letzteren ist der Gesellschaft durch die hochherzige Stiftung
eines namhaften Geldbetrages durch Herrn Georg Speyer
ermöglicht worden; die Präparate der Zoologischen Station zu
Neapel sind uns durch deren Leiter, Herrn Geh. Rat Prof.
Dr. Dohrn, geschenkweise überwiesen worden. Vor wenig
Wochen ist ein Vierteljahrhundert vergangen gewesen, seitdem
durch Herrn Geh. Rat Dohrn die Zoologische Station ins Leben
gerufen worden ist, eine Pflanzstätte internationaler Wissenschaft
am Golfe von Neapel, auf welcher stolz die schwarz -weiß -rote
Flagge weht. Unsere Gesellschaft hat am Jubeltage der Zoolo-
gischen Station und ihrem hochverdienten Begründer, der an-
läßlich der Feier unseres 75. Jahresfestes zum korrespondierenden
Mitgliede ernannt worden ist, in herzlicher Dankbarkeit ihren
Begrüßungsglückwunsch gesandt.
Schließlich ist uns in den letzten Tagen durch Se. Excellenz
den Herrn General- Gouverneur von Niederländisch -Indien ein
wertvolles geologisches Werk^) über Java und Madoura nebst
^) „Description geologique de Java et Madoura'' par Dr. R. D. M. Ver beek
et R. Fenn ema, ingenieurs en cbef des mines des Indes Jseerlandaises,
publice par ordre de son Excellence le gouverneur general des Indes Neer-
landaises. Tome I, II. Amsterdam 1896.
— XXVIII —
einem Atlas von 24 geologischen Karten zugegangen. Wir ver-
fehlen nicht, auch an dieser Stelle der Kgl. Niederländischen
Kolonialregierung, welche wiederholt die Bestrebungen unserer
Gesellschaft in hochherziger Weise unterstützt und thatkräftig
gefördert hat, unseren verbindlichsten Dank auszusprechen.
In hohem Grade befriedigend ist es für die Gesellschaft,
aus dem regen Besuche des Museums zu ersehen, welch
lebhaften Sinn für die Naturkunde alle Kreise unserer Bevöl-
kerung bezeugen. Freilich gehört das Interesse derselben heut-
zutage vorwiegend den großen Fortschritten der angewandten
Wissenschaften auf praktischem Gebiete an ; niemals aber wird
die Liebe zur Natur erkalten, welche zu fördern unsere Gesell-
schaft in erster Linie berufen ist. Nicht nur in den öSeutlichen
Stunden sind unsere Sammlungen fleißig besucht worden : mehr-
fach haben auch auswärtige Vereine, Schulen und einzelne Ge-
lehrte unter Führung der Herren Sektionäre unser Museum
besichtigt. Zu unserer großen Freude hat am 19. d. M. auch
Se. Excellenz der Kultusminister Herr Dr. Bosse in Begleitung
Sr. Excellenz des Herrn Oberpräsidenteu Magdeburg unser
Museum besucht und in wohlwollender Weise seine Anerkennung
über die Reichhaltigkeit unserer Sammlungen und die zweck-
mäßige Aufstellung derselben geäußert.
Zwei Gedenktage hatte die Gesellschaft im Berichts-
jahre zu feiern. Am 10. Oktober 1896 waren hundert Jahre
seit der Geburt unseres Dr. med. Johann Michael Mappes
verflossen, welcher von 1821 bis 1840 korrespondierender Sekretär
und 1849/50 und 1852 erster Direktor gewesen ist. Wir haben
das Andenken des um unsere Gesellschaft hochverdienten Mannes
in einer Verwaltungssitzung am Tage seines 100. Geburtstages
geehrt, und auf Ersuchen der Direktion hat Herr Oberlehrer
Blum die Güte gehabt, in der Frankfurter Zeitung eine bio-
graphische Skizze des Verstorbenen zu veröffentlichen, welche,
geschmückt mit einem Bilde desselben, im diesjährigen Bericht
zum Abdruck kommen wird.
Am 20. A})ril d. J. hat unser Kustos Herr Adam Koch
sein vierzigjähriges Dieustjubiläum gefeiert. In einer
langen Flucht von Jahren hat er, sich selbst zur Freude, der
Gesellschaft zu Nutz und Froramen, seinen Beruf eifrig und treu
erfüllt. An seinem Jubeltage ist der verdiente Beamte von
— XXIX —
unseren arbeitenden Mitgliedern im Museum beglückwünscht
worden, während der erste Direktor ihm im Namen der (lesell-
scliaft ein Ehrengeschenk überreicht hat. Möge es dem Jubilar
vergönnt sein, seine ersprießliche Thätigkeit noch lange Jahre
fortzusetzen !
Gedenken wir noch einiger freudiger Ereignisse des
vergangenen Jahres, welche zwar nicht die Gesellschaft selbst,
wohl aber einzelne unserer verdienten Mitglieder betroffen haben.
Herr Major Dr. Lucas von H e y d e n ist von der Societe
Entomologique de Russie in St. Petersburg in ihrer Plenarsitzung
vom 7. Oktober 1896 zum Ehrenmitglied ernannt worden,
wie es in der Zustelluugsurkunde heißt: „auf Grund seiner
eminenten Verdienste in der entomologischen Wissen-
schaft während einer langen Reihe von Jahren".
Wir beglückwünschen unseren hochverehrten Freund zu dieser
äußerst seltenen Auszeichnung, in der wir die wohl-
verdiente Anerkennung seines rastlosen Fleißes und seiner
segensreichen wissenschaftlichen und praktischen Thätigkeit
erblicken dürfen.
Am 13. August v. J. hat unser korrespondierendes Mitglied,
Herr Dr. Fridtjof Nansen, nach unvergleichlich kühner Eis-
meerfahrt wieder den Boden des europäischen E^estlandes betreten,
und wenige Wochen später ist er an Bord der stolzen E^ram
mit seinen wackeren Genossen glücklich in die heimatliche Bucht
Christianias eingelaufen. Laut hat die ganze Welt dem mutigen
Forscher zugejubelt, der mit wahrem Heldenmut und zähester
Ausdauer den ungeheuren Gefahren einer unbekannten, von
keines Menschen Fuß vorher betretenen Eiswüste getrotzt und
mit schönstem Idealismus sein ganzes irdisches Glück in den
Dienst der Wissenschaft gestellt hat. Ein wahrer Triumphzag
ist Nansens Heimfahrt entlang den Küstenstädten seines
norwegischen Vaterlandes gewesen; bei seinem Besuche der
Hauptstädte Europas sind dem kühnen Forscher die höchsten
Ehren seitens der Fürsten und Völker, die wohlverdiente An-
erkennung der gelehrten Körperschaften zu teil geworden. Bei
der großartigen Feier, welche am S.April d. J. die Gesell-
schaft für Erdkunde in Berlin zum Empfange Nansens
veranstaltet hat, hatte ich die Ehre, im Namen der Sencken-
bergi sehen na turf or seh enden Gesellschaft unser
— XXX —
koiTespoudierendes Mitglied auf deutschem Boden zu begrüßen.
Voll warmer Dankbarkeit hat Herr Dr. Nansen der frohen
Stunden gedacht, die er vor Jahren in Frankfurt im Kreise
unserer Gesellschaft verlebt hat, und hat mich beauftragt, der-
selben seine herzlichsten Gegengrüße zu überbringen.
In den letzten Wochen haben unsere städtischen Behörden
mit der Königlichen Regierung ein Übereinkommen getroffen,
nach welchem das unter Leitung unseres korrespondierenden
Mitgliedes, des Herrn Geh. Med. -Rat Prof. Dr. Paul Ehrlich
stehende K g 1. 1 n s t i t u t f ü r S e r u m f o r s c h u n g u u d S e r u ra-
prüf ung von Steglitz bei Berlin nach Frankfurt a. M. verlegt
und zu einem Institut für experimentelle Therapie
erweitert werden soll. Mit warmer Sympathie und großer
Freude hat unsere Gesellschaft diesen Entscheid der städti-
schen Behörden begrüßt, durch welchen den altbewährten natur-
wissenschaftlichen und medizinischen Instituten Frankfurts ein
neues, großes, staatliches Institut angefügt wird. Von seiner
gedeihlichen Entwicklung versprechen wir uns nicht nur eine
Förderung der wissenschaftlichen und praktischen Medizin,
sondern auch einen segensreichen Einfluß auf das geistige Leben
unserer Vaterstadt.
Keine Stadt in unserem großen deutschen Vater-
lande — die Universitäten ausgenommen — verfügt über
eine solche Fülle wissenschaftlicher Institute wie
gerade Frankfurt. Hier hat am 18. August 1763 Johann
Christian Senckenberg seine berühmte Stiftung begründet,
und an diese haben sich in der ersten Hälfte unseres Jahr-
hunderts unsere übrigen naturwissenschaftlichen Vereine ange-
gliedert. Eine ehrenvolle Stellung im Kranze dieser
Institute nimmt unsere Gesellschaft ein, die sich
zum Andenken Senckenbergs dessen unsterblichen
Namen beigelegt hat. Sie hat es in den achtzig
Jahren i h r e s B e s t e h e n s vermocht, unter d e n n a t u r -
forschenden Gesellschaften des In- und Auslandes
sich einen ruhmvollen Namen zu erringen und zu
bewahren, dank der treuen, fleißigen Arbeit ihrer
Mitglieder und dank der reichen, hochherzigen
Unterstützung, die sie allezeit durch Frankfurts
Bürgerschaft erfahren hat. Aus unserem Berichte mögen
— XXXI —
Sie ersehen liabeii, welche reiclien Beweise dieser Hocliherzij^keit
uns auch im vergangenen Jalire zu teil geworden sind. Für
sie aufs herzlichste öffentlich zu danken, ist uns
heute heilige Pflicht und freudiges Bedürfnis!
Wir, die wir berufen sind, das teure Vermächtnis unserer
Vorgänger zu wahren, geloben aufs neue, im Sinne der Stifter
unserer Gesellschaft, ihre idealen Zwecke nach bestem Können
zu fördern, der Wissenschaft zur Ehre, der Vaterstadt zur
bleibenden Zierde 1 Mögen unserer Gesellschaft auch
dauernd die w o h 1 w o 1 1 e n d e n S y m p a t h i e n v on 1<' r a n k -
furts Bürgerschaft erhalten bleiben! Wir hoffen es
voll Zuversicht, und darum blicken wir voll Vertrauen in die
Zukunft der Senckenbergisc hen uaturforschenden
Gesellschaft, in welcher kommende Geschlechter in noch
höherem Maße, als es uns beschieden ist, die E'rüchte dessen
ernten werden, was eine kleine Anzahl für die Naturwissen-
schaften begeisterter Männer vor achtzig Jahren gesät hat, und
was wir treu zu hüten, stets bestrebt gewesen sind.
— XXXII —
Verteilulis: der Ämter im Jahre 1897.
Direktion.
Oberlehrer J. Blum, I. Direktor.
Dr. med. Aug. Knoblauch, II. Direk-
tor.
Dr. med. E. Rüdiger, I. Sekretär.
Dr. med. Edw. Y. Meyer, II. Sekretär.
Bankdirektor H. Andreae, Kassier.
Generalkonsul Stadtrat A. 3Ietzler,
Kassier.
Dr. Fr. Schmidt -Polex, Eechtskon-
sulent.
Revisioiis-Kommissiou.
Dr. C. Sulzbach, Vorsitzender.
Wilhelm Saudhageu.
Arthur Andreae.
Otto Keller.
Hugo Metzler.
(xeorg Schlund.
Abgeordneter für die Revision der vereinigten Bibliotheken.
Dr. J. Ziegler.
Abgeord. für die Konmiission der vereinigten Bibliotheken.
Prof. Dr, H. Reichenbach.
Bücher-Kommission.
Überlehrer J. Blum, Vorsitzender.
Prof. Dr. H. Reichenbach.
Dr. W. Schauf.
Alb. von Reinach.
Prof. Dr. M. Möbius.
D. F. Heyneraann, Vorsitzender
Major Dr. L. von Heyden.
Oberlehrer J. Blum.
Redaktion für die Abhandlungen.
Prof. Dr. F. Richters.
Dr. Th. Petersen.
Redaktion für den Bericht.
Oberlehrer J. Blum, ^'orsitzender.
Dr. med. Aug. Knoblauch.
Dr. med. E. Rödi^-cr.
— XXXIII —
Sektionäre.
Vergleichende Anatomie und Skelette .... Prof. Dr. Rcichenbacli.
Säugetiere Dr. W. Kobclt.
Vögel —
Reptilien und Batrachier Prof. Dr. Boettger.
Fische vacat.
I Major Dr. von Heydeii und
\ A. Weis.
Crustaeeen Prof. Dr. Richters.
D. F. Heynemanu und
Weichtiere i r. w t- i i^
l Dr. W. Ivobelt.
Niedere Tiere Prof. Dr. Reicheubach.
( Oberlehrer J. Blum und
Botanik i-niT-iw ^f\ •
l Prof. Dr. M. Mobius.
Mineralogie Dr. AV. Schauf.
Geologie Prof. Dr. F. Kinkelin.
^ , , . f Prof. Dr. Boettffer und
Paläontologie [ p^^^ ^^^ ^ Kinkelin.
Museums-Kommissiou.
Die Sektionäre und der zweite Direktor.
Kommission für das Keisestipendiimi der llüppell Stiftung:.
Oberlehrer J. Blum, Vorsitzender.
Dr. med. E. Blumeuthal.
Prof. Dr. Reichenbach.
Prof. Dr. Richters.
Wilh. Winter.
Dozenten.
Zoologie Prof. Dr. H. Reichenbach.
Botanik Prof. Dr. M. Möbins.
Mineralogie Dr. W. Schauf.
Geologie und Paläontologie Prof. Dr. F. Kinkelin.
Bibliothekare.
Dr. Fr. G. Schwenck.
Prof. Dr. M. Möbius.
Ph. Thorn.
Kustoden.
Adam Koch.
August Koch.
— XXXIV
Verzeiclinis der Mitglieder
der
Senckenbergischen naturforschenden Gesellschaft.
I. Stifter.^)
Becker, Johannes, Stiftsgärtner am Dr. Senckenberg'schen med. Institut. 1817.
t 24. November 1833.
*v. Betlimanu, Simon Moritz, Staatsrat. 1818. f 28. Dezember 1826.
Bög-ner, Joh. Willi. Jos., Dr. med., Mineralog (1817 zweiter Sekretär). 1817.
t 16. Juni 1868.
Bloss, Joli. (ieorg, Glasermeister, Eutomolog. 1817. f 29. Februar 1820.
Bach, Joh. Jak. Kasimir, Dr. med. und phil., Mineralog. 1817. 1 13. März 1851.
Cretzschmar, Phil. Jak., Dr. med., Lehrer der Anatomie am Dr. Sencken-
berg'schen med. Institut, Lehrer der Zoologie von 1826 bis Ende 1844,
Physikus und Administrator der Dr. Senckenberg'schen Stiftung (1817
zweiter Direktor). 1817. f 4, Mai 1845.
*Ehrmanu, Joh. Christian, Dr. med., Medizinalrat. 1818. f 13. August 1827.
Fritz, Joh. Christoph, Schneidermeister, Entomolog. 1817. f 21. August 1835.
*Freyreiss, Georg- AVilh., Prof. der Zoologie inRioJaneiro. 1818. f I.April 1825.
*v. (Treruing-, Joh. Isaak, Geheimrat, Entomolog. 1818. f 21. Februar 1837.
*Griinelius, Joachim Andreas, Bankier. 1818. f 7. Dezember 1852.
von Hejden, Kai'l Heinr. Georg, Dr. phil, Oberleutnant, nachmals Schöff und
Bürgermeister, Entomolog (1817 erster Sekretär). 1817. f 7. Jan. 1866.
Helm, Joh. Friedr. Aut., Verwalter der adligen uralten Gesellschaft des
Hauses Frauenstein, Konchyliolog. 1817. f 5- März 1829.
*Jassoy, Ludw. Daniel, Dr. jur. 1818. f &• Oktober 1831.
Kloss, Joh. (ieor^ Burkhard Franz, Dr. med., Medizinalrat, Prof. 1818.
t lü. Februar 1854.
*Löhrl, Johann Kourad Kaspar, Dr. med., Geheimrat, Stabsarzt. 1818.
t 2. September 1828.
*Metzler, Friedr,, Bankier, Geheimer Kommerzienrat. 1818. f 11. März 1825.
Meyer, Bernhard, Dr. med., Hofrat, Ornitholog. 1817. f 1. Januar 1836.
') Die 1818 eingetretenen Herren wurden nachträglich unter die Reihe
der Stifter aufgenommen.
— XXXV —
Miltenberg, >Villi. Adolf, Dr. phil, Pn.f , Mineralog. 1S17. f 31. Mai 1824.
*x>Ielbor, Joli. (icorg David, Dr. iuc<l. 1818. j 11. August 1824.
Neeff, Cliristian Ernst, Dr. med., Trof., Lehrer der Botanik, Stifts- und Hos-
pitalarzt am Dr. Senckenberg'sclienBürgerhospital. 1817. t 15. Juli 1849.
Neubur{j,Joli.()!oorfj, Dr med .Administrator der Dr. Senckcnberg'schen Stiftung,
Mineralog und ()rnithol(jg (1817 erster Direktor). 1817. f 25. Mai 1830.
de Noufville, Mathias Wilh., Dr. med. 1817. f 31. Juli 1842.
Rcuss, Joh. Willi., Hospitalmeister am Dr. Senckenberg'schen. Bürgerhospital.
1817. t 21. Oktober 1848.
♦Riippell, Wilh. Peter Eduard Simon, Dr. med., Zoolog und Mineralog. 1818.
t 10. Dezember 1884.
*v. Soenuncrring, Samuel Thomas, Dr. med., Geheimrat, Professor. 1818.
t 2. März 183Ü.
Stein, Joli. Kaspar, Apotheker, Botaniker. 1817. f 16. April 1834.
Stiebel, Salomo Friedricli, Dr. med , Geheimer Hofrat, Zoolog. 1817.
t 20. Mai 1868.
*Varrcntrapp, Joli. Konr., Dr. med., Prof., Physikus und Administrator der
Dr. Senckenberg'schen Stiftung. 1818. f 11. März 1860.
Völcker, Georg- Adolf, Handelsmann, Entomolog. 1817. f 19. Juli 182G.
*WenzeI, Heinr. Karl, Dr. med., Geheimrat, Prof., Direktor der Primatischen
medizinischen Spezialschule. 1818. f 18. Oktober 1827.
*v. AViesenhütteu, Heinrich Karl, Freiherr, Königl. bayr. Oberstleutnant,
, Mineralog. 1818. f Ö. November 1826.
II. Ewige Mitg:lie(ler.
Ewige j\Iitglieder sind solche, die, anstatt den gewülin-
liclien Beitrag jährlich zu entrichten, es vorgezogen haben, der
Gesellschaft ein Kapital zu schenken oder zu vermachen, dessen
Zinsen dem Jahresbeitrag gleichkommen, mit der ausdrücklichen
Bestimmung, daß dieses Kapital verzinslich angelegt werden
müsse und nur sein Zinsenertrag zur Vermehrung und Unter-
haltung der Sammlungen verwendet werden dürfe. Die den
Namen beigedruckteu Jahreszahlen bezeichnen die Zeit der
Schenkung oder des Vermächtnisses. Die Xamen sämtlicher
ewigen Mitglieder sind auf Marmor tafeln im Museumsgebäude
bleibend verzeichnet.
Hr.SimouMoritz v.Bethraann. 1827. j Hr. Heinrich Mylius sen. 1844.
„ Georg Heinr. Schwende]. 1828. | „ Georg Melchior Mylius. 1844.
„ Joh. Friedr. Ant. Helm. 1829.
„ Georg Ludwig Gontard. 1830.
Frau Susanna Elisabeth Bethmaun-
Holweg. 1831.
„ Baron Amschel Mayer v. Roth-
schild. 1845.
„ Joh. Georg Schmidborn. 1845.
„ Johann üaniel Souchay. 1845.
3*
— XXXVI —
Hr. Alexander v. ßetlimanii. 1846.
„ Heinr. V. Bethmaim. 1846.
„ Dr. jur. Rat Fr. Schlosser. 1847.
„ Stephan v. Guaita. 1847.
„ H. L. Döbel in Batavia. 1847.
, 0. H. Hauck-Steeg. 1848.
, Dr. J. J. K. Blich. 1851.
, G. T. St. George. 1853.
„ J. A. Grunelius. 1853.
„ P. F. Chr. Kroger. 1854.
„ Alexander Gontard. 1854.
„ M. Frhr. v. Bethmann. 1854.
„ Dr. Eduard Rüppell. 1857.
„ Dr. Th. Ad. Jak. Em. MUller. 1858.
, Julius Nestle. 1860.
„ Eduard Finger. 1860.
„ Dr. jur. Eduard Souchay. 1862.
„ J. N. Gräffeudeich. 1864.
„ E. F. K. Büttner. 1865.
, K. F. Krepp. 1866.
„ Jonas Mylius. 1866.
„ Konstantin Felluer. 1867.
„ Dr. Hermann v. Meyer. 1869.
„ Dr. W. D. Soemmerring. 1871.
, J. G. H. Petsch. 1871.
„ Bernhard Dondorf. 1872.
„ Friedrich Karl Rücker. 1874.
„ Dr. Friedrich Hessenberg. 1875.
„ Ferdinand Laurin. 1876.
„ Jakob Bernhard Rikoff. 1878.
„ Job. Heinr. Roth. 1878.
„ J. Ph. Nikol. Manskopf. 1878
„ Jean Noe du Fay. 1878.
Hr. Gg. Friedr. Metzler. 1878.
Frau LouiseWilhelmineEmilic Gräfin
Böse, geb. Gräfin v. Reichen-
bach-Lessonitz. 1880.
Hr. Karl August Graf Böse. 1880.
„ Gust. Ad. de Neufville. 1881.
„ Adolf Metzler. 1883.
, Job. Friedr. Koch. 1883.
, Job. >Vilh. Roose. 1884.
„ Adolf Soemmerring. 1886.
„ Jacques Reiss. 1887.
„ Albert von Reinach. 1889.
„ AVilhelm Metzler. 1890.
, Albert Metzler. 1891.
„ L. S. Moritz Frhr. v. Bethmann.
1891.
„ Victor Moessinger. 1891.
„ Dr. Ph. Jak. Cretzschmar. 1891.
„ Theodor Erckel. 1891.
„ Georg Albert Keyl. 1891.
„ Michael Hey. 1892.
„ Dr. Otto Ponflck. 1892.
„ Prof. Dr. Gg. H. v. Meyer. 1892.
„ Fritz Neumüller. 1893.
„ Th. K. Soemmerring. 1894.
, Dr. med. P. H. Pfefferkorn. 1896.
„ Baron L. A. von Löweustein. 1896.
„ Louis Bernus. 1896.
Frau Ad. von Brüuing. 1896.
Hr. Friedr. Jaennicke. 1896.
„ Dr. phil. Wilh. Jaennicke. 1896.
„ P. A. Kesselmeyer. 1897.
„ Chr. G. Ludw. Vogt. 1897.
III. Mitglieder des Jahres 1896.
Die arbeitenden Mitglieder sind mit * bezeichnet,
a) Mitglieder, die in Frankfurt wohnen.
Hr. Abendroth, Moritz. 1886.
„ Adickes, Franz, Oberbürgermeister.
1891.
„ Alfermann, Felix, Apotheker. 1891.
„ Alt, Friedrich. 1894.
„ *Alten, Heinrich. 1891.
Hr. Alzheimer, Alois, Dr. med. 1896.
„ Andreae, Albert. 1891.
„ Andreae, Arthur. 1882.
„ *Andreae, Hermann, Bankdirektor.
1873.
„ Andreae, J. M. 1891.
— XXXVIT
Hr. Andreae, Eichard. 1891.
, Andreae, Rudolf. 1878.
Fr.Andreae-Lemme, C^arol. Elise. 1891.
Hr. Andreae-Passavant, Jean, Bank-
direktor, Generalkonsul. 1869.
„ V. Arand, Julius. 1889.
„ Askenasy, Alex., Ingenieur. 1891.
„ Auerbach, L , Dr. med. 1886.
„ *Auerbach, S.. Dr. med. 1895.
„ Auffarth, F. B. 1874.
, *Baader, Friedrich. 1873. (f).
„ Baer, Joseph. 1873.
„ Baer, M. H., Dr. jur., Rechtsanw.
1891.
„ Baer, Simon Leop. 186Ü.
„ Bansa, Julius. 1860.
„ *Bardorff, Karl, Dr. med. 1864.
„ de Bary, Jiikob, Dr. med., San.-
Rat. 1866.
, de Bary, Karl Friedr. 1891.
, de Bary-Jeanrenaud, H. 1891.
„ *Bastier, Friedrich. 1892.
„ Baunach, Victor. 1891.
„ Bechhüld, J. H. 1885.
„ Becker, E., Konsul. 1891.
„ Beer, J. L. 1891.
„ Behrends, Robert, Ingenieur. 1896.
, Behrends-Schmidt, Karl, Konsul.
1896.
„ Belli, Ludwig, Dr. phil., Chemiker.
1885.
, Berle, Karl. 1878.
„ Beyfus, M. 1873.
„ Binding, Konrad. 1892.
„ Bittelmann, Karl. 1887.
, *Blum, Ferd., Dr. med. 1893.
, *Blum, J., Oberlehrer. 1868.
„ Blumenthal, Adolf. 1883.
, *BIumenthal, E., Dr. med. 1870.
j *ßockenheimer, Jakob, Dr. med.,
San.-Eat. 1864.
„ Bode, Paul, Dr. phil , Schuldirektor.
1895.
„ Boettger, Bruno. 1891.
„ *Boettger, Oskar, Dr. phil., Prof.
1874.
. Bolongaro, Karl. 1860.
Hr.Bolongaro-Crevenna, A. 1869.
, Bonn, Phil. Bd. 1880. (f).
„ Bonn, Sally. 1891.
, Bonn, William B. 1886.
„ Borgnis, Alfr. Franz. 1891.
„ Braunfels, Otto, Konsul. 1877.
„ Brofft, Franz. 18G6.
„ Brückmann, Phil. Jakob. 1882.
„ Bütschly, Wilhelm. 1891.
„ Büttel, Wilhelm. 1878.
„ Cahn, Heinrich. 1878.
„ *Carl, August, Dr. med. 1880.
„ Cassian, Karl, Dr. med. 1892.
„ Clemm, K., Apotheker. 1891.
„ Cnyrim, Viktor, Dr. med. 1866.
, Coustol, Wilhelm. 1891.
, Cunze, D.. Dr. phil. 1891.
„ Daube, G. L. 1891.
„ *Deichler, J. Christ., Dr. med. 1862.
„ Delosea, S. R., Dr. med. 1878.
„ Diesterweg, Moritz. 1883.
„ Dietze, Hermann. 1891.
„ Ditmar, Karl Theodor. 1891.
„ Doctor, Ad. Heinr. 1869.
„ Doctor, Ferdinand. 1892.
„ Dondorf, Karl. 1878.
, Dondorf, Paul. 1878.
„ Donner, Karl. 1873.
„ Drexcl, Heinr. Theod. 1863. (f).
„ Dreyfus, J. 1891.
„ Du Bois, August. 1891.
, Du Bois, Jul. 1891. (f).
„ Ducca, Wilhelm. 1873.
„ Edenfeld, Felis. 1873.
„ *Edinger, L., Dr. med., Prof. 1884.
„ Egan, William. 1891.
, EUinger, Leo. 1891.
„ Ellissen, Friedrich. 1891.
, Enders, M. Otto. 1891.
„ Engelhard, Karl Phil. 1873.
, Epstein, J., Dr. phil. 1890.
„ V. Erlanger, Ludwig, Baron. 1882.
„ Eyssen, Remigius Alex. 1882.
„ Feist-Belmont, Karl. 1891. (f).
, Fellner, F. 1878.
„ Fleisch, Karl. 1891.
„ Flersheim, Albert. 1891.
XXXVIII
Hr.FIersheim, Robert. 1872.
, *Flescli, Max, Dr. med., Prof. 1889.
, Flinsch, Heinrich, Stadtrat. 1866.
, Flinsch, W. 1869.
„ Frank, Hch., Apotheker. 1891.
„ Fresenius, Ant., Dr. med. 1893.
, Fresenius, Phil., Dr. phil., Apo-
theker. 1873.
, *Freund, Mart., Dr. phil., Prof. 1896.
, Freyeisen, Heinr. Phil. 1876.
„ *Fridberg-, Rob., Dr. med. 1873.
, Fries, Sohn, J. S. 1889.
„ V. Frisching, Karl, Konsul, 1873.
, Fritsch, Ph., Dr. med. 1873.
„ Fuld, S., Dr. jur., Justizrat. 1866.
„ Fulda, Karl Herrn. 1877.
„ Gans, Fritz. 1891.
„ Gans, L., Dr. phil., Kommerzien-
rat. 1891.
„ Geig-er, Berth., Dr. jur , Justizrat
1878.
„ Gerson, Jak., Generalkonsul. 1860.
„ Geyer, Joh. Christoph. 1878.
„ Gloeckner, G., Dr. jur., Rechts-
anwalt, Notar. 1891.
„ Gockel, Ludwig, Direktor. 1869. (f).
„ Goldschmidt, B. M. 1891.
„ Goldschmidt, Markus. 1873.
, Goldschmidt, Max B. H. 1891.
„ Goldschmidt, S. B. 1891.
„ Graubner, Louis. 1891.
„ Greiff, Jakob, Rektor. 1880.
„ Grunelius, Adolf. 1858.
„ Grunelius, M. Ed. 1869.
„ V. Guaita, Max, Geh. Kommerzien-
rat. 1869.
„ Guttenplan, J., Dr. med. 1888.
„ Haag, Ferdinand. 1891.
„ Hackenbroch, Lazarus. 1892.
„ Häberlin, E. J., Dr. jur. 1871.
„ Hahn, Adolf L. A., Konsul. 1869.
„ Hahn, Anton. 1869.
, Hahn, Moritz L. A. 1873. (f).
„ Hallgarten, Fritz, Dr. phii. 1893.
„ Hallgarten, H. Charles L. 1891.
„ Hamburger, K., Dr. jur, (leh. Justiz-
rat. 1866.
Hr.Hammeran, Valentin. 1891.
„ Harbordt, Ad., Dr. med. 1891.
„ V. Harnier, Ed., Dr. jur., Justizrat.
1866.
„ Harth, M. 1876.
„ Hartmann, Eugen, Ingenieur und
Fabrikant. 1891.
„ Hauck, Alex. 1878.
„ Hauck, Moritz, Advokat. 1874.
„ Hauck, Otto. 1896.
„ Haurand, A., Kommerzienrat. 1891.
„ Heimpel, Jakob. 1873.
„ Henrich, K. F. 1873.
Die Hermann'sche Buchhandlung 1893.
Hr. Herxheimer, S., Dr. med., San. -Rat.
1891.
„ Herz, Otto. 1878.
„ Heuer, Ferdinand. 1866.
„ Heuer & Schoen. 1891.
„ Heussenstamm , Karl , Dr. jur.,
Bürgermeister. 1891.
„ *v. Heyden, Lucas, Dr. phil.. Major
a. D. 1860.
„ V. Heyder, Gg. 1891.
„ *Heynemann, D. F. 1860.
„ Hirschberg, Max, Dr. med. 1892.
„ Höchberg, Otto. 1877.
„ Hörle, Fr., Dr. jur. 1892.
„ Hoff, Karl. 1860.
„ V. Holzhausen, Georg, Frhr. 1867.
„ Holzmann, Phil. 1866.
„ Homeyer, Franz, Dr. phil., Apoth.
1891.
„ Horkheimer, A. J., Stadtrat. 1891.
„ Horkheimer, Fritz. 1892.
„ Hübner, Emil, Dr. med. 1895.
p Jacquet, Hermann. 18!)1.
Die Jäger'sche Buchhandlung. 1866.
Hr. *Jassoy, August, Dr. ])hil., Apo-
theker. 1891.
„ Jassoy, Wilhelm Ludw. 1866.
Frau Jeanrenaud, Dr. jur.,Appellations-
gerichtsrat. 18()6.
Hr.Jcidels, Julius H. 1881.
„ Jelkmann, Fr., Dr. phil. 1893.
„ Jordan, Felix. 1860. (f).
„ Jordan-de Rouville, Ferd. 1896.
XXXIX —
Hr.Jiigel, Karl Franz. 1821.
„ Jureit, J. C. 1892.
„ Kahn, Hermann. 1880.
„ Kallj. Moritz. 1891.
„ Katz, A. 1892.
„ Katz, H. 1891.
„ Katzenstein, Albert. 1869.
„ Keller, Adolf 1878.
r Keller. Otto. 1885.
„ *Kesselmeyer. P. A. 1859. (f).
„ Kessler, Wilhelm. 1844.
„ *Kinkelin, Friedrich, Dr. phil.,
Prof. 1873.
„ Kirberger, Emil, Dr. med. 1895.
„ Kirchheim, S., Dr. med. 1873.
„ Klippel, Carl. 1891.
„ Klitscher, F. Aug. 1878.
, Klotz, Karl E. 1891.
„ Knauer, Joh. Chr. 1886.
„ *Knoblanch, Aug., Dr. med. 1892.
Fr. Koch, geb von St. George. 1891.
Hr. Köhler, Hermann. 1891.
„ V. Königswarter, H., Baron. 1891.
Könitzer's Buchhandlung. 1893.
Hr. Kopp, Emil Moritz 1891.
„ Kotzenberg, Gustav. 1873.
„ Krätzer, J., Dr. phil. 1886. (f).
„ Kreuscher, Jakob. 1880.
„ Kreuzberg, Eobert. 1891.
„ Küchler, Ed. 1886.
„ Kugler, Adolf. 1882.
„ Kulp, Anton Marx. 1891.
„ '''Lachmann, Bernh., Dr. med. 1885.
„ Ladenburg, Emil, Geheim. Kom-
merzienrat. 1869.
„ Laemmerhirt, Karl. Direktor. 1878.
„ Landauer, Wilhelm. 1873.
„ Langeloth, J. L., Architekt. 1891.
„ Lautenschläger, A., Direktor. 1878.
„ Leuchs-Mack,Ferd , Generalkonsul.
1891.
„ Levy, Max, Dr. phil. 1893.
„ Liebmann, Louis, Dr. phil. 1888.
„ Lieboldt, Arnold. 1893. (f).
„ *Liermann, Wilh., Dr med. 1893.
„ Lion, Franz, Direktor. 1873.
„ *Loretz, Wilh., Dr. med. 1877.
Hr.Lorey, W., Dr. jur. 1873.
„ Lucius, Eugen, Dr. phil. 1859.
„ Maas, Simon, Dr. jur. 1869.
„ Majer, Alexander. 1889.
„ Majer, Joh. Karl. 1854.
„ Mann, F. W. 1895.
„ Marx, August, Dr. med. 1878.
„ Matti, Alex., Dr. jur., Stadtrat. 1878.
„ Maubach, Jos. 1878.
„ May, Adam. 1891.
„ May, Ed. Gust. 1873.
„ May, Franz, Dr. phil. 1891.
„ May, Martin. 1866.
„ May, Eobert. 1891.
„ v. Mayer, Hugo, Buchhändler. 1891.
Fr. Merton, Albert. 1869.
Hr. Merton, W. 1878.
„ *Metzler, Albert, Stadtrat, General-
konsul. 1869.
„ Metzler, Hugo. 1892.
„ Metzler, Karl. 1869.
„ Meyer, Anton. 1892.
„ *v. Meyer, Edw., Dr, med. 1893.
„ Minjon, Hermann. 1878.
„ Minoprio, Karl Gg. 1869.
„ Modera, Friedrich. 1888.
„ *Möbius, M., Dr. phil., Prof. 1894.
„ Moessinger, W. 1891.
„ Mouson, Jacques. 1891.
„ Mouson, Joh. Daniel. 1891.
„ V. Muffling, Wilh., Freiherr, Polizei-
Präsident. 1891.
„ Müller, Paul. 1878.
„ Müller, Siegm. Fr., Dr. jur., Justiz-
rat, Notar. 1878.
„ Müller Sohn, A. 1891.
„ Mumm V. Schwarzenstein, A. 1869.
„ Mumm V. Schwarzenstein, P. H.
1873.
„ Nathan, S. 1891.
„ Nebel, August, Dr. med. 1896.
„ Nestle, Eiehard. 1855.
„ Nestle, Eichard, jun. 1891.
„ Neubürger, Otto, Dr. med. 1891.
„ Neubürger, Theod., Dr. med. 1860.
„ de Neufville, Adolf. 1896.
„■ de Neufville, Eobert. 18.) 1.
— XL —
Hr. von Neufville, Adolf. 1896.
„ V. Neufville, Alfred. 1884.
„ V. Neufville, Otto, Generalkonsul.
1878. (t).
„ V. Neufville-Siebert, Friedr. 1860.
„ Neumann, E. 1891. (Ausgetreten).
„ Neustadt, Samuel. 1878.
„ Niederhofheim, Heinr. A. 1891.
„ V. Obernberg, Ad., Dr. jur., Stadt-
rat a. D. 1870.
„ Ochs, Hermann. 1873.
„ Ochs, Lazarus. 1873.
„ Oppenheim, Moritz. 1887.
„ Oppenheimer , Charles , General-
konsul. 1873.
„ Oppenheimer, 0., Dr. med. 1892.
„ Osterrieth, Eduard. 1878.
„ Osterrieth, Franz. 1867. (f).
„ Osterrieth-Laurin, Aug. 1866.
„ Oswalt, H., Dr. jur. 1873.
„ Passavant-Gontard, K. 1891.
„ Peipers, G. F. 1892.
„ *Petersen, K. Th., Dr. phil. 1873.
„ Petsch-Goll, Phil., Geheim. Kom-
merzienrat. 1860.
„ Pfeffel, Aug. 1869.
„ Pfefferkorn, Heinr., Dr. jur. 1891.
„ Pfeifer, Eugen. 1816. (f).
„ Pfungst, Julius. 1891.
„ Pichler, H., Ingenieur. 1892.
„ Ponfick-Salome, M. 1891.
„ Popp, Georg, Dr. phil. 1891.
„ Posen, J. L. 1891.
„ Posen, Jakob. 1873.
„ Propach, Robert. 1880.
„ Eaab, Alfred, Dr. phil., Apotheker.
1891.
„ vom Rath , Walther , Landtags-
abgeordneter. 1891.
„ Ravenstein, Simon. 1873.
Die Realschule der Israel. Gemeinde
(Philanthropin). 1869.
Hr.*Rehn, Heinrich, Dr. med., San.-
Rat. 1880.
„ Rehn, Louis, Dr. med , Prof. 1893.
„ *Reichenbach, Heinrich, Dr. phil.,
Prof. 1872.
Hr.*v. Reinach, Alb., Baron. 1870.
„ Reiss, Paul, Rechtsanwalt. 1878.
„ Reutlinger, Jakob. 1891.
„ ^Richters, Ferdinand, Dr. phil.,
Prof. 1877.
„ Riesser, Eduard. 1891.
„ *Ritter, Franz. 1882.
„ *Rödiger, Ernst, Dr. med. 1888.
„ Rödiger, Paul, Dr. jur. 1891.
„ Rössler, Heinrich, Dr. phil. 1881.
„ Rössler, Hektor. 1878.
„ Rosenbaum, E., Dr. med. 1891.
„ Roth, Georg. 1878.
„ Roth, Joh. Heinrich. 1878.
„ V. Rothschild, Wilhelm, Freiherr,
Generalkonsul. 1870.
„ Rueff, Julius , Apotheker. 1873.
„ Rühl, Louis. 1880. (Ausgetreten).
„ Sandhagen, Wilh. 1873.
„ Sattler, Wilhelm, Ingenieur. 1892.
„ Sauerländer, J.D.,Dr.jur. 1873. (f).
„ Schäffer-Stuckert, Fritz, Dr. dent.
surg. 1892.
„ Scharff, Alex., Geh. Kommerzien-
rat. 1844.
„ Schaub, Karl. 1878.
„ *Schauf,Wilh., Dr. phil., Oberlehrer.
1881.
„ Schepeler, Hermann. 1891.
„ Scherlenzky, August, Dr. jur.,
Justizrat, Notar. 1873.
Frl.Schimper, Dora. 1896.
Hr.Schleussner, K., Dr. phil. 1891.
„ Schlund, Georg. 1891.
„ Schmick, J.P. W., Ingenieur. 1873.
„ *Schmidt, Moritz, Dr. med., Prof.,
Geh. San.-Rat. 1870.
„ *Schmidt-Polex, Fritz, Dr. jur. 1884.
„ Schmölder, P. A. 1873.
„ *Schott, Eugen, Dr. med. 1872.
„ Schürmann, Adolf. 1891.
„ Schulze-Hein, Hans. 1891.
„ Schumacher, Heinr. 1885.
„ Schuster, Bernhard. 1891.
„ Schwarz, Georg Ph. A. 1878.
„ Schwarzschild, Moses. 1866.
„ Schwarzschild-Ochs, David. 1891.
XLI —
Hr.Schwenck, Fr. G., Dr. med. 1889.
„ Seefrid, Wilh., Direktor. 1891.
„ Seeger, G., Architekt. 1893.
„ Seidel, A. 1891.
„ *Seitz, A., Dr. phil., Direktor d.
Zoolog. Gartens. 1893.
„ Seligraann, Henry. 1891.
„ *Siebert, J., Dr. jur., Justizrat. 1854.
„ Siebert, Karl August. 1869.
„ Sioli, Emil, Dr. med., Direktor der
Irrenanstalt. 1893.
„ Sippel, Albert, Dr. med., Prof. 1896.
„ Sommerhoff, Louis. 1891.
„ Sonnemann, Leopold. 1873.
„ Speyer, Edgar. 1886.
„ Speyer, Georg. 1878.
„ Speyer, James. 1881.
„ Spiess, Alexander, Dr. med., Geh.
San. -Rat, Stadtarzt. 1865.
„ *Steffan, Philipp, Dr. med. 1862.
„ Stern, Richard, Dr. med. 1893.
„ Stern, Theodor. 1863.
„ *Stiebel, Fritz, Dr. med. 1849.
„ V. Stiebel, Heinr., Konsul. 1860.
„ Stilgebauer, Gust., Bankdir. 1878.
„ Stock, Wilhelm. 1882.
„ Straus, Caesar. 1891.
„ Strauss, Siegmund. 1891.
„ Strubell, Bruno. 1876.
„ Sulzbach, Emil. 1878.
„ Sulzbach, Karl, Dr. jur. 1891.
„ Sulzbach, Rudolf. 1869.
„ Thoma, Phil. 1893.
b) Mitglieder, die ausser
Hr. Andreae, Achilles, Dr. phil., Prof.,
Direktor des Römer - Museums
in Hildesheim. 1878.
„ *Askenasy, Eugen, Dr. phil., Prof.
in Heidelberg. 1871.
„ Feist, Franz, Dr. phil., Privatdozent
in Zürich. 1887.
„ Grombacher, Herm., in Heilbronn.
1894.
„ Gürke,Oskar, Dr.phil., in Höchst a.M
„ Heraus, Heinrich, in Hanau. 1889.
Hr. Trier, Th. 1895.
„ Trost, Otto. 1878.
„ Ulimann, Eugen. 1891.
„ Una, Siegmund. 1883.
„ Vogt, Ludwig, Direktor. 1866. (f).
„ Vogtherr, Karl. 1890.
„ *Vohsen, Karl, Dr. med. 1886.
„ Volkert, K. A. Ch. 1873.
„ von den Velden, Reinh., Dr. med.
1891.
„ Vowinckel, M. 1891.
„ Weber, Andreas. 1860.
„ *Weigert, Karl, Dr. med., Prof ,
Geh. San.-Rat. 1885.
„ Weil, Gebrüder. 1891.
„ Weiller, David Aug. 1891. (f).
„ Weiller, Jakob Alphons. 1891.
„ Weiller, Jakob H. 1891.
„ *Weis, Albrecht. 1882.
„ Weisbrod, Aug. 1891. (f).
„ Weismann, W^ilhelm. 1878.
„ Weismantel, 0., Dr. phil. 1892.
„ Weller, Albert, Dr. phil. 1891.
„ *Wenz, Emil, Dr. med. 1869.
„ Wertheim, Jos. 1891.
„ Wertheimber, Emanuel. 1878. (f).
„ Wertheimber, Julius. 1891.
„ v. Wild, Rudolf, Dr. med. 1896.
„ nVinter, Wilh. 1881.
„ *Wirsing, J. P., Dr. med. 1869.
„ Wirth, Franz. 1869. (f).
„ W^üst, K. L. 1866.
„ *Ziegler, Julius, Dr. phil. 1869.
halb Frankfurts wohnen.
Hr.*Kobelt, W., Dr. med. et phil., in
Schwanheim a. M. 1878.
Die Königliche Bibliothek in Berlin.
1882.
Hr.Laubenheimer, August, Dr. phil.,
Prof., in Höchst a. M. 1896.
„ *Lepsius, B., Dr. phil, Fabrik-
Direktor in Griesheim a. M. 1883.
„ Scriba, L., in Höchst a. M. 1890.
„ Wetzel, Heinr., in Stuttgart. 1864.
XLII —
IT. Neue Mitglieder für das Jahr 1897.
Ihre Majestät die Kaiserin und Königin Friedrich.
Hr. Abele, Paul.
„ Baer, Max.
„ Becher, Hermann, Präsident der
Kgl. Eisenbahndirektion.
„ Beit, Eduard.
„ Benario, Jacques, Dr. med.
„ Bender, August.
„ Berg, Fritz, Dr. jur., Rechtsanwalt.
„ Binding, Karl.
„ Brettauer, Karl.
„ Brodnitz, Siegfried, Dr. med.
„ Buecheler, Anton, Dr. med.
„ Cahen-Brach, Eugen, Dr. med.
„ Canne, Ernst, Dr. med.
„ Demmer, Theodor, Dr. med.
, Drory, William W , Direktor.
„ Ebeling, Hugo, Dr. med.
„ Eiermann, Arnold, Dr. med.
„ Emden, Moritz.
„ Fester, August, Bankdirektor.
„ Fromm, Emil, Dr. med.
„ Fulda, Paul.
„ Gans, Adolf.
„ Grunewald, August, Dr. med.
„ Günzburg, Alfred, Dr. med
„ Hergenhahn, Eugen, Dr. med.
„ Herzberg, Karl, Konsul, Bank-
direktor.
„ Hirsch, Ferdinand.
„ Hirschfeld, Otto H.
„ Hochschild, Zachary, Direktor.
„ Homburger, Michael.
„ Horstmann, Georg.
„ von Hoven, Franz, Architekt.
„ Jaeger-Manskopf, Fritz.
„ Jungmann, Eduard.
„ Kahn jun., Bernhard.
„ Kahn, Ernst, Dr. med.
„ Kallmorgen, Wilhelm, Dr. med.
„ Knickenberg, Ernst, Dr. med.
„ Kumpel, Eduard, Dr. med.
„ König, Walter, Dr. phil., Prof.
, Kossmann, Alfred, Bankdirektor.
„ Kramer, Robert, Dr. med.
Hr. Krausse, Rudolf.
„ Ladenburg, August.
, Ladenburg, Ernst.
„ Lampe, Eduard, Dr. med.
„ Landauer, Gg. Friedrich.
„ Laquer, Leopold, Dr. med.
g Libbertz, Arnold, Dr. med., San.-
Rat.
„ Liebmann, Jakob, Dr. jur., Rechts-
anwalt.
Fr. Livingston, Frank.
„ von Marx, Mathilde.
Hr. Marx, Karl, Dr. med.
Frl. Mayer, Josephine.
Hr. von Mayer, Hugo, Freiherr.
„ Netto, Karl, Prof., Bergingenieur.
„ Osterrieth-du Fay, Robert.
„ Plieninger , Theodor , Fabrik-
Direktor.
„ Riese, Karl.
, Rikoff, Alphons, Dr phil.
„ Ritsert, Eduard, Dr. phil.
„ Rörig, Adolf, Forstmeister a. D.
„ Roger, Karl, Bankdirektor.
„ Roques-Mettenheimer, Etienne.
„ Rosenthal, Rudolf, Dr. jur., Rechts-
anwalt.
„ Sabarly, Albert.
„ Scharff, Charles A., Ingenieur.
„ Scheller, Karl.
„ Schmidt-Polex, Anton.
„ Schmidt-Polex, Karl, Dr. jur.,
Rechtsanwalt.
„ Schott, Alfred, Direktor.
„ Schwemer, Max, Direktor.
„ Scriba, Engen, Dr. med.
„ Siebert, August, Gartendirektor
des Palmengartens.
„ Siesmayer, Philipp.
„ Sondheim, Moritz.
„ Sondheimer, J., Dr. med.
„ Spieß, Gu.stav, Dr. med.
„ Streng, Wilhelm, Dr. med.
„ Ttimforde, Heinr.,Ob.-Postdirektor.
XLIII —
Hr. Trost, Fritz.
„ Völcker, Georg.
„ Walter, Wilhelm.
Weber, Heinrich, Dr. med.
Hr. Weinberg, Arthur,
„ Weinberg, Karl.
„ Weiß, Julius, in Deidesheim.
„ Wertheimber-de ßary, Ernst.
V. Ausserordontliches Ehrenmitglied.
1884. Hr. Hertzog, Paul, Dr. jur,, Justizrat.
\I. Koriespoudierendes Ehrenmitglied.
1876. Hr. Rein, J. J., Dr. phil., Geh. Regierungsrat, Professor der Geographie
an der Universität in Bonn.
1836.
1842.
1844.
1846.
1847.
1848.
1850.
185Ü.
1853.
1856.
1857.
1857.
1860.
1860.
1863.
YII. Korrespondierende Mitglieder.^)
Agardh, Jakob Georg, Dr., Professor der Botanik und Direktor des
botanischen Gartens an der Universität in Lund.
Claus, Bruno, Dr. med., Sanitätsrat, Oberarzt des städtischen Kranken-
hauses in Elberfeld (von hier).
Fick, Adolf, Dr. med., Professor der Physiologie und Vorsteher des
physiologischen Instituts an der Universität in Würzburg.
Ritter v. Sandberger, Fridolin, Dr. phil., emeritierter Professor der Minera-
logie und Geologie an der Universität in Würzburg, wohnhaft in München.
Virchow, Rud., Dr. med., Geh. Medizinalrat, Professor der Anatomie und
Pathologie, Direktor des pathologischen Instituts a. d. Univ. in Berlin.
Philippi, Rud. Amadeus, Direkt, des Museo Nacional in Santiago de Chile,
von Mettenheimer, Karl Chr. Friedr., Dr. med., Geh. Med.-Rat, Groß-
herzogl. Leibarzt, dirig. Arzt des Anna-Hospitals in Schwerin (von hier).
Leuckart, Carl Georg Friedr. Rudolf, Dr., Geh. Hofrat und Professor
der Zoologie an der Universität in Leipzig.
Buchenau, Franz, Dr. phil., Prof. und Direkt, der Realschule in Bremen.
Volger, Georg Heinrich Otto, Dr phil. in Sulzbach bei Soden a. T.
V. Homeyer, Alexander, Major a. D. in Greifswald.
Carus, Julius Victor, Dr. med., Professor der vergleichenden Anatomie
an der Universität in Leipzig.
Weinland, Christ. Dav. Friedr , Dr. phil. in Hohen-Wittlingen bei Urach,
Württemberg.
Weismann, August, Dr. phil, Geh. Hofrat, Professor der Zoologie an
der Universität in Freiburg i. B. (von hier).
de Saussure, Henri, in Genf.
') Die vorgesetzte Zahl Ijedeutet das Jahr der Aufnahme. — Die verehrl.
Korrespondierenden Mitglieder werden höflichst ersucht, eine Veränderung des
Wohnortes oder des Titels der Direktion der Senckenbergischen naturforschenden
Gesellschaft gefälligst anzeigen zu wollen.
— XLIV —
1865. Bielz, E. Albert, Schulinspektor i. P., k. Rat in Hermannstadt.
1866. Möhl, Dr., Professor in Cassel.
1868. Hornstein, F., Dr. phil., Professor in Cassel.
1869. Gegenbaur, Karl, Dr. med., Geh. Hofrat und Professor der Anatomie
an der Universität in Heidelberg.
1869. His, Wilhelm, Dr. med., Geh. Medicinalrat, Professor der Anatomie,
Direktor der anatomischen Anstalt an der Universität in Leipzig.
1869. Gerlach, Dr. med. in Hongkong, China, (von hier).
1869. Woronin, M., Dr., Akademiker in St. Petersburg.
1869. Barboza du Bocage, Jose Vicente, Catedrätico an der Escola Poly-
technica und Direktor des Museo Nacional in Lissabon.
1872. Westerlund, Carl Agardh, Dr. phil., in Ronneby, Schweden.
1872. Hooker, Jos. Dalton, Dr., früher Direktor des botanischen Gartens in
Kew bei London.
1873. Stossich, Adolf, Professor an der Eealschule in Triest.
1873. Cramer, Carl Eduard, Dr., Professor der Botanik und Direktor des
pflanzenphysiologischen Instituts am Polytechnikum in Zürich.
1873. Günther, Albert, Dr., Keeper of the Department of Zoology am British
Museum (N. H.) in London.
1873. Sclater, Phil. Lutley, Secretary of the Zoological Society in London.
1873. V. Leydig, Franz, Dr. med., Geh. Med.-Rat, emeritierter Professor der
vergleichenden Anatomie und Zoologie an der Universität in Bonn,
wohnhaft in Würzburg.
1873. Schmarda, Ludwig Karl, Dr., Hof rat, emerit. Professor in Wien.
1873. Schwendener, Simon, Dr., Geh. Reg.-Rat, Professor der Botanik an der
Universität in Berlin.
1873. Fries, Th., Dr., Professor in Upsala.
1873. Schweinfurth, Georg, Dr., Professor, Präsident der Geographischen Ge-
sellschaft in Kairo.
1873. Russüw, Edmund August Friedrich, Dr., Wirkl. Staatsrat, Professor der
Botanik, Direktor des botanischen Gartens in Dorpat.
1873. Cohn, Ferd. Julius, Dr., Geh. Reg.-Rat, Professor der Botanik an der
Universität in Breslau.
1873. Reess, Max Ferdinand Friedrich, Dr., Professor der Botanik und Direktor
des botanischen Gartens an der Universität in Erlangen.
1873. Ernst, Adolfo, Dr., Catedrätico de Historia Natural y Director del Museo
Nacional an der Universidad Central de Venezuela in Caracas, Venezuela.
1874. V. Fritsch, Freiherr Karl Wilhelm Georg, Dr., Geh. Reg.-Rat, Professor
der Mineralogie und Geologie an der Universität, Direktor des mine-
ralogischen Museums , Präsident der K. Leopoldino - Carolinischen
Deutschen Akademie der Naturforscher in Halle a. S
1874. Gasser, Emil, Dr. med., Professor der Anatomie und Direktor des ana-
tomischen Instituts an der Universität in Marburg (von hier).
1875. Bütschli, Johann Adam Otto, Dr. phil., Hofrat, Professor der Zoologie
an der Universität in Heidelberg (von hier).
1875. Dietze, K., in Jugenhcim (von hier).
— XLV —
1875. Fraas, Oscar, Dr., Oberstudienrat, Professor der Mineralogie, Geologie
und Paläontologie am Naturalienkalnnett in Stuttgart.
1875. Klein, Johann Friedrich Karl, Dr., Geh. Bergrat und Professor an der
Universität in Berlin.
1875. Ebenau, Karl, Konsul des Deutschen Reiches in Zanzil)ar (von hier).
1875. Moritz, A., Dr., Direktor des physikalischen Observatoriums in Tiflis.
1875. Probst, Joseph, Dr. phil, Capitels-Kanimerer und Pfarrer in Unter-
essendorf, Oberamt Waldsee, Württemberg.
1875. Targioni-Tozetti, Adolfe, Professore d'Anat. comp, e Zoologia degli In-
vertebrati in Florenz.
1875. Ritter v. Zittel, Karl Alfred, Dr., Geh. Rat und Professor der Geologie
und Paläontologie, Direktor der paläontol. Sammlung des Staates an
der Universität in München.
1876. Liversidge, Archibald, Dr., Professor der Chemie und Mineralogie an
der Universität in Sidnej^, Australien.
1876. Boettger, Hugo, Generalagent, hier.
1876. Le Jolis, August Franz, Dr., President de la Societe nationale des
Sciences naturelles et mathemat. in Cherbourg.
1876. Meyer, Adolf Bernhard, Dr. med., Hofrat und Direktor des zoologischen
und anthropologisch-ethnographischen Museums in Dresden.
1876. Wetterhan, J. D., in Freiburg i. Br. (von hier).
1877. V. Voit, Karl, Dr. med , Geh. Rat, Professor der Physiologie an der
Universität in München.
1877. Becker, L., Ober-Ingenieur in Kiel.
1878. Chun, Karl, Dr., Professor der Zoologie und Direktor des Zoologischen
Museums an der Universität in Breslau.
1879. Ritter v. Scherzer, Karl Heinrich, Dr., k. u. k. außerordentlicher Ge-
sandter und bevollmächtigter Minister in Gürz im österreichischen
Litorale.
1880. Simon, Hans, Kaufmann in Stuttgart.
1880. Jickeli, Karl, Dr. phil., in Hermannstadt.
1881. Seoane, Victor Lopez, Commissaire Royal pour l'Agriculture de
TAcademie Royale des Sciences, Coruiia, Spanien.
1881. Hirsch, Carl, früher Direktor der Tramways in Palermo, hier.
1881. Todaro, A., Dr. Professor, Direktor des botanischen Gartens in Palermo.
1881. Snellen, P. C. F., in Rotterdam.
1881. Debeaux, Odon, früher Pharmacien en Chef de l'hOp. milit. in Oran, in
Toulouse.
1882. Retowski, Otto, k. Staatsrat, Gymnasiallehrer in Theodosia.
1882. Retzius, Magnus Gustav, Dr. med., Professor am Carolinischen medico-
chirurgischen Institut in Stockholm.
1882. Russ, Ludwig, Dr., in Jassy.
1883. Koch, Robert, Dr. med., Geh. Medicinalrat, Generalarzt I. Cl. ä, la suite
des Sanitäts-Corps, o. Honorar-Professor, Direktor des Instituts für
Infektions-Krankheiten, Mitglied des Staatsrats, o. Mitglied des K, Ge-
sundheitsamts in Charlottenburg.
1883. Loretz, Mart. Friedr. Heinr. Herrn., Dr. phil., Landesgeolog in Berlin.
— XLVI —
1883. Ranke, Johannes, Dr., Professor der Naturgeschichte, Anthropologie und
Physiologie an der Universität, Generalsekretär der Deutschen anthro-
pologischen Gesellschaft in München.
1883. Eckhard, Wilhelm, Kaufmann in Lima, Peru, (von hier).
1883. Jung, Karl, Kaufmann, hier.
1883. Boulenger, George Albert, F. R. S., I. Class Assistant am British Museum
(N. H.), department of Zoology, in London.
1883. Arnold, Ferd. Christ. Gustfiv, Dr., Ober-Landesgerichtsrat in München.
1884. Lortet, Louis, Dr., Professeur d'Histoire naturelle ä la Faculte de
medecine in Lyon.
1884. Se. Königliche Hoheit Prinz Ludwig Ferdinand von Bayern, Dr. med.,
.in Nymphenburg.
1884. von Koenen, Adolph, Dr., Geh. Bergrat, Professor der Geologie und
Paläontologie, Direktor des geologisch-paläontologischen Museums an
der Universität in Göttingen.
1884. Knoblauch, Ferdinand, früher Konsul des Deutschen Reiches in Noumea,
Neukaledonien, (von hier).
1884. Miceli, Francesco, in Tunis.
1885. von Moellendorff, Otto Franz, Dr., Konsul des Deutschen Reiches in
Manila, Philippinen.
1885. Flemming, Walther, Dr. med., Geh. Medicinalrat, Professor der Anatomie,
Direktor des anatom. Instituts und Museums an der Universität in Kiel.
1886. von Bedriaga, Jacques, Dr. in Nizza.
1887. Ehrlich, Paul, Dr. med., Professor, Geh. Med.-Rat, Direktor des kgl. In-
stituts für Serumforschung und Serumprüfung in Steglitz bei Berlin.
1887. Schinz, Hans, Dr. phil., Professor, Direktor des Botan. Gartens in Zürich.
1887. Stratz, C. H., Dr. med., in Haag, Holland.
1887. Breuer, H., Dr., Professor in Montabaur.
1887. Hesse, Paul, Kaufmann in Venedig.
1888. Scheidel, Sebastian Alexander, Privatier in Bad Weilbach.
1888. von Kimakovvicz, Mauritius, Kustos der zoolog. Abteilung des Museums
des Siebenbürgischen Vereins für Naturwissenschaften in Hermannstadt.
1888. Zipperlen, A., Dr., Direktor des Zoologischen Gartens in New York.
1888. von Radde, Gustav, Dr., Excellenz, Wirkl. Staatsrat, Direktor des
Kaukasischen Museums in TiÜis.
1838. Brusina, Spiridion , Dr., Professor der Zoologie und Direktor des
Zoologischen National-Museums an der Universität in Agram.
1888. Rzehak, Anton, Privatdozent der Paläontologie und Geologie an der
k. k. technischen Hochschule in Brunn.
1888. Karrer, Felix, k. ungarischer Rat, Volontär an der Geologisch-
Paläontologischen Abteilung des k. k. Naturhistorischen Hofmuseums
in Wien.
1888. Reuss, Johann Leonhard, Kaufmann in Calcutta (von hier).
1889. Roux, Wilhelm, Dr. med., Professor der Anatomie und Direktor des
anatomischen Instituts an der Universität in Innsbruck.
1889. Brandenburg, C, Ingenieur der k. ungarischen Staatsbahn in Szegedin,
Ungarn.
— XL VII —
1890. von Berlepsch, Hans, Graf, auf Schloß Berlepsch, Hessen-Nassau.
1890. Fritsch, Anton Johann, Dr., Professor dor Zoologie uml Kustos der
zoologischen und paläontologischen Abteilung des Museums an der
Universität in Prag.
1891. Engelhardt, Hennann, Oberlehrer am Realgymnasium in Dresden.
1891. Fischer, Emil, Dr. phil., Professor der Chemie an der Universität in Berlin.
1891. Hartert, Ernst, Curator in charge of the zoological Museum in Tring,
Herts, England.
1891. Strubel!, Adolf, Dr. phil., Privatdozent der Zoologie an der Universität
in Bonn.
1892. von Both, Alex., Oberstleutnant z. D. in Cassel,
1892. Beccari, Eduard, Professor emeritus in Florenz.
1892. van Beneden, Eduard, Dr., Professor der Zoologie an der Universität
in Lüttich, Belgien.
1892. Claus, Carl, Dr., Hofrat, Professor der Zoologie und vergl. Anatomie
an der k. k. Universität in Wien und Direktor der k. k. Zoologischen
Übungs- und Beobachtungsstation in Triest.
1892. Dohrn, Anton, Dr., Geh. Rat, Professor und Direktor der Zoologischen
Station in Neapel.
1892. Engler, Heinrich Gustav Adolph, Dr., Geh. Reg.- Rat, Professor der
Botanik und Direktor des botanischen Gartens und des botanischen
Museums an der Universität in Berlin.
1892. Fresenius, Carl Remigius, Dr. phil.. Geh. Hofrat, Professor, Direktor
des chemischen Laboratoriums in Wiesbaden (von hier).
1892. Haeckel, Ernst, Dr., Professor der Zoologie an der Universität in Jena.
1892. Möbius, Karl August, Dr., Geh. Reg. -Rat, Professor, Direktor der
zoologischen Sammlung des Museums für Naturkunde in Berlin.
1892. Nansen, Fridtjof, Dr., Prof., Direktor der biologischen Station in
Christiania.
1892, Schulze, Franz Eilhard, Dr., Geh. Reg.- Rat, Professor der Zoologie an
der Universität und Direktor des Zoologischen Instituts in Berlin.
1892. Straßburger, Eduard, Dr. phil.. Geh. Reg.- Rat, Professor der Botanik
und Direktor des botanischen Gartens an der Universität in Bonn.
1892. Suess, Eduard, Dr., Professor der Geologie, Direktor des geologischen
Museums an der k. k. Universität in Wien.
1892. Waldeyer, Heinrich Wilhelm Gottfried, Dr. med., Geh. Medicinal-Rat,
Professor der Anatomie an der Universität in Berlin.
1892. Lehmann, F. C, Konsul des Deutschen Reiches in Popayän, Estado de
Cauca, Columbia.
1892. Fleischmann, Karl, Kaufmann in Guatemala.
1892. Bail, Carl Adolf Emmo Theodor, Dr., Professor und Oberlehrer am
Realgymnasium in Danzig.
1892. Conwentz, Hugo Wilhelm, Dr., Professor, Direktor des westpreussischen
Provinzial-Museums in Danzig.
1893. Verworn, Max, Dr. med., a. o. Prof. der Physiologie an der Universität
in Jena.
— XL VIII —
1893. Koenig, Alexander Ferd., Dr. phil., Tit.- Professor, Privatdozent der
Zoologie an der Universität in Bonn.
1893. Mauß, Fritz, Konsul des Deutschen Reiches in Puerto Cabello, Venezuela,
(von hier).
1893. NoU, Fritz, Dr. phil., Professor der Botanik an der Universität in Bonn.
1893. Valentin, Jean, Dr. phil. amMuseum inBuenos Aires, Argentinien, (vonhier),
1893. Haacke, Johann Wilhelm, Dr. phil., in Berlin.
1894. Urich, F. W., Secretary of the Trinidad Field Naturalists' Club in Port
of Spain, Trinidad.
1894. Koerner, Otto, Dr. med.. Professor der Ohrenheilkunde an der Universität
in Rostock (von hier).
1894. Douglas, James, President of the Copper Queen Compagny "Arizona"
in New -York.
1894. Pagenstecher, Arnold, Dr. med.. Geh. Sanitätsrat, Inspektor des königl.
naturhistorischen Museums in Wiesbaden.
1894. Dreyer, Ludwig, Dr. phil., in Wiesbaden.
1894. Dyckerhoff, Rudolf, Fabrikbesitzer in Biebrich a. Rh.
1895. Kraepelin, Carl Mathias Friedrich, Dr., Professor, Direktor des Natur-
historischen Museums in Hamburg.
1895. Bolau, Cornelius C.Hch , Dr., Direktor d. Zoologischen Gartens in Hamburg,
1895. Kükenthal, Willy, Dr. phil., Inhaber der Ritter-Professur für Phylogenie,
a. 0. Professor und Prosektor des Zoologischen Instituts an der Uni-
versität in Jena.
1895. Seeley, Harry Govier, Professor of Geography and Lecturer in Geology
in King's College in London.
1895. Hagen, B., Dr. med., Grossherzogl. badischer Hofrat, hier.
1895. Behring, Emil, Dr. med.. Geh. Medicinal-Rat, Professor der Hygiene
an der Universität in Marburg i. H.
1895. Murray, John, Dr. phil.. Director of the Challenger Expedition Publi-
cations Office in Edinbiu'gh.
1896. Scharff, Robert, Dr. phil.. Keeper of the Science and Art Museum in
Dublin (von hier).
1896. Buck, Emil, Dr. phil., in Konstanz (von hier).
1896. Bucking, Hugo, Dr. phil.. Professor der Mineralogie an der Universi-
tät in Straßburg.
1896, Greim, Georg, Dr. phil., Privatdozent der Geologie an der technischen
Hochschule in Darmstadt.
1896. Möller, Alfred, Dr. phil , Kgl. Oberförster in Eberswalde.
1896. Lepsius, Richard, Dr. phil., Geh. Hofrat, Professor der Geologie land
Mineralogie an der technischen Hochschule, Inspektor der geol. u.
mineral. Sammlungen am Grußh. Museum u. Direktor der geologischen
Landesaristalt für das Großherzogtum Hessen in Darmstadt,
1896. von Mehely, Lajos, Prof., Kustos des K. Nationalmuseums in Budapest.
1897. Born, Gustav, Dr, med., Professor und Prosektor des anatomischen
Instituts an der Universität in Breslau.
Cr
^
— XLIX —
Rechte der Mitglieder.
Durch die Mitgliedschaft werden folgende Rechte
erworben :
1. Das Naturhistorische Museum an Wochentagen von 8—1
und 8—6 Uhr zu besuchen und Fremde einzuführen.
2. Alle von der (Tcsellscliaft veriiustalteten Vorlesungen uud
wissenschaftKchen Sitzungen zu l)esuchen.
3. Die vereinigte Senckenbergische Bibliothek zu benutzen.
Außerdem erhält jedes ^litglied alljährlich den gedruckten
Bericht.
Auszug aus der Bibliothek-Ordnung.
1. Den Mitgliedern unserer Gesellschaft sowie denen des
Ärztlichen Vereins, des Physikalischen Vereins und des
Vereins für Geographie und Statistik steht die Bibliothek
an allen Werktagen von 10—1 Uhr und — Samstag aus-
genommen — von 6 — 8 Uhr zur Benutzung offen. Das
Ausleihen von Bücheru findet nur in den Vormittags-
stunden statt.
2. Das Lesezimmer ist dem Pubhkum zugänglich und jeder-
mann kann daselbst Bücher zur Einsicht erhalten. Bücher,
die am Abend im Lesezimmer benutzt werden sollen, müssen
bis spätestens 11 Uhr am Vormittage des betreffenden
Tages schriftlich bestellt sein.
3. Zur Entleihung von Büchern sind nur die Mitglieder der
beteiligten Vereine und deren Dozenten berechtigt, und
die Herren Bibliothekare sind gehalten, in zweifelhaften
Fällen den Ausweis der persönlichen Mitgliedschaft durch
die Karte zu verlangen.
4. An ein :Mitglied können gleichzeitig höchstens 6 Bände
ausgeliehen werden; 2 Broschüren entsprechen 1 Band.
— L —
5. Die Rückgabe der Bücher an die Bibliothek liat nach
4 Wochen zu erfolgen; die Entleihungsfrist kann jedoch
verlängert werden, wenn die Bücher nicht von anderer
Seite in Anspruch genommen werden.
6. Jeder Entleiher ist verpflichtet, der von der Bibliothek an
ihn ergangeneu Auffordernng zur Zurückgabe unbedingt
Folge zu leisten, ferner im Falle einer Reise von mehr
als acht Tagen die Bücher vorher zurückzugeben, wenn
auch die Entleihungsfrist noch nicht abgelaufen sein sollte.
7. Auswärtige Dozenten erhalten Bücher nur durch Bevoll-
mächtigte, welche Mitglieder unserer Gesellschaft oder eines
der genannten Vereine sind und den Versand besorgen.
8. Am 15. Mai jedes Jahres sind sämtliche entliehenen Bücher
behufs Revision, die Anfang Juni stattfindet, an die
Bibliothek zurückzuliefern.
LI
Geschenke und Erwerbungen.
Juni 18% bis Juni 1897.
I. Naturalien.
A. Geschenke.
1. Für die vergleicheiid-auatomische Sammlung':
Von Herrn Dr. med. J. Guttenplan liier: Menscliliclier FiJtus.
Von Herrn L. Brenner liier: Skelett von Phocae>i.a vulgaris Ij.
Von Herrn B. Sc hm acker (f) in Shanghai, China: Skelett von
Alligator siiie?isis Fauv.
2. Für die Säugetiersammlung :
Von Herrn Albert Andreae hier: Fell von Lynchus rnfus
Gould und 3 Köpfe mit Geweih bezw. Gehörn von Cervus
macrotis Say, Antilocapra americana Ord. und Ovis montana
Geoft'r. von Nordamerika.
Von Herrn Dr. med. E. Rödiger hier: 2 schwarze Eichhörnchen,
Sciurus vulgaris L. {var. nigra).
Von der Neuen Zoologischen Gesellschaft hier: Felis
maniculata Rüpp. $., Sciunis imlmarum L. ^ u. $.
Von Herrn Prof. Dr. L. Edinger hier: Phalangista vulpina
Desm. $.
Von Herrn Prof. Dr. 0. Boettger hier: 7 Fledermäuse von
Schloß Vajda Hunj^ad, Siebenbürgen.
Von Herrn Konsul F. 0. Lehmann in Popa3'än, Ver. St. von
Kolumbia : 4 Mäuse von Cuenca, Ecuador.
Von Herrn Apotheker Th. L lining in Hannover: 1 Phyllostoma
von Venezuela.
3. Für die Yogelsammlaiig :
Von Herrn Stadtrat H. Flinsch hier: 1 Paradiesvogel Drepa-
iionris alberlisi cervinicauda Meyer von Neu-Guinea.
4*
— LH —
Vou Herrn Barou Alb. v. Reinach liier: 1 Amblijornis siih-
ularis Sharpe von Neu-Guinea.
Von der Neuen Zoologischen Gesellschaft hier: Platij-
cercus elegans Lath. c?.
Von Herrn Dr. med. E. Rüdiger hier: 2 Lagopus scoticns
Lath, c? u. $.
Von Herrn Direktor Aug. Siebert hier: Nest eines Weber-
vogels.
Von Herrn Forstmeister Ad. Rurig hier: Einige Nester von
Singvögeln.
Für die Lokalsammlung:
Von Herrn Brentano jun. hier: Cerchneis tinnunculus L. c? u. $.
Von Herrn Chr. Fahlberg hier: 1 ScoIojmx rusticola Lt., 'Sest-
vogel.
4. Für die Reptilien- uud Batrachiersaiuinlim^ :
Von Herrn A. Seitz in Hamburg: Bufo marimis L., Hijla cre-
pitans W^ied und Oxyrrhopiis neuwiedi D. B. von der
Insel Tobago, Westindien.
Von Herrn Konsul G. von Schröter in San Jose, Costa Rica:
Enyalius catenatus Wgm. $, 2 Anisolepis iindulatus Wgm.,
Ophiodes striatus Spix. Amphisbaena steindachnei-i Strauch,
Xenodo7i 7nerremiy7g\., Rhadinaea occipitalis Ja^w, 2 Liophis
ahnadensis Wgl., L. typhlus L. uud L. poecilogyrus Wied, 2
Philodryas schotti Schlg., OxyrrJiopus rkombifer D. B.,
3 Erythrolamprus aesculapii L. var. vermstissima W^ied,
3 Apostolepis assimilis Reiuh., Atractus reticidatus Blgr.
uud Homalocranmm melaiiocephcduvi L. var. pallida Cope
aus Central-Brasilien.
Von Herrn Konsul F.C.Lehmann in Popayan, Ver. St. vou
Kolumbia: 8 Hylodes W-iiigrum Bttgr., 4 Uyla colinnbiana
Bttgr., 6 Notoirema marsupiatum D. B., Liophis epinepJiebis
Cope, 6 Atractus lehmanni Bttgr. uud Lachesis schkgeli
Berth, aus Popayan.
Von Herrn Dr. C. F. Jickeli in Hermannstadt: Angnis fragilis
L. cT mit blauen Flecken, Lacerta vivipara Jacq. und Vipera
benis L. <^ und $ vou Hohe Rinne im Cibinsgebirge, Sieben-
bürgen.
— LTir —
Von I-Terrn Prof. Dr. 0. Boettger hier: 2 Molge alpestris Laur.,
2 Lacerta muralis Laur. und 4 L. agilis L. von Ober-Tömösch,
Hyla arborea L. von Hammersdorf, Bombinator pachi/pus
Bonap von Hermannstadt und 3 Lacerta vivipara Jacq.
von Ober-T(Jni(3scli und vom Mt. Bescliineu im Cibinsge-
birge, Siebenbürgen, sowie Bufo vulgaris Laur., Bojnbinator
pachf/p/is Bonap., 4 Molgc montaiidoni Blgr., 2 M. alpestris
Laur. und Lacerta vivipara Jacq. von Azuga, Nord-
rumänien.
Von Herrn Dr. Ed. Fleck in Azuga, Rumänien: Testudo ocu-
lifera Kulil aus Ovamboland, S.-W. -Afrika.
Von der Neuen Zoologischen Gesellschaft hier: Hyla
versicolor Lee. c? aus den östl. Ver. Staaten, Testudo hors-
fieldi Gray $ aus Transkaspien, Scincus officinalis Laur.
aus Südtunis, 2 Python sebae Gmel. aus Westafrika, Trojn-
donotus natrix L. var. picturata Jan und var. scutata Pali,
aus S.-O. -Europa, Zamenis diadema Schlg. und Psammophis
schokari Eorsk. aus Südtunis, 2 Taphrometopon lineolatiim
Brandt aus Transkaspien, 2 Naja haje L. aus Ägypten,
2 Cerastes vipera L. aus Südtunis und C. corimlus L. Kopf
aus Ägypten.
Von Herrn Apotheker Ad. Kinkelin in Nürnberg: Lyyosoma
[Hinulia) tenue Gray und L. (Liolepisma) guichenoti D. B.
aus Nen-Süd Wales.
Von Herrn Direktor Aug. Siebert hier: Hydrus platurus L.
von Java.
Von Herrn stud, pliil. Rodikorze w in Heidelberg: Salaman-
drclla kcyserlingi Dub. aus St. Kathariuenburg im Ural.
Von Herrn Dr. med. A. Zipperleu in Cincinnati, Ohio: Ophi-
saurus aitemtatus Cope (typ.) und 2 jung {= var. sulcata
Cope), Tropidouotus ordifiatus L. var. sirtalis L , Ceinophora
coccinea Blumeub., Houialocranium planiceps Blv. und Elaps
ftdrius L. aus Florida.
Von Herrn Dr. A 1fr. Voeltzkovv in Berlin: Rana oxyrrliyuchus
Smith, 2 Hylauibales maculatus A. Dum., 8 Phry no mantis
bifasciata Pts., 2 Xenopus nuiclleri Pts. erw. und 4 Larven,
3 Mabuia comorensis Pts., 3 ChamaeUon dilepis Leach,
Tropidonotus olivaceus Pts., Lycophidiwn capense Smith,
2 Boodon lineatus D. B., Leptodira hotamboeia Laur.,
— LIV —
3 Philothamniis semivariegatiis Smith, 4 Hemidaciylus
mabuia Mor. de Jonn., Hemisus siidanensis Stdchr. und
zahlreiche Ilappia fulvovittata Cope aus Sansibar, Bdellophis
2mi color Bttgr., Rana oxyrrhynclms Smith, 2 R. bravana
Pts. und R. adspersa Bibr., Bufo regularis Rss., Tropidono-
tus olivaceus Pts., Leptodira hotamboeia Laur., 2 Psamm-
ophis sibilans L. und Atractaspis hildebrandti Pts. aus
Wituland, 3 Hemidactijlns mabuia Mor. de Jonn., 6 Phel-
suma madagascariense Gray var. abbotti Stejn. und
QAblepharus boutoni Desj. var. j;cro?«i Coct. von der Insel Al-
dabra, denselben mit Embryoneu von der Insel Juan de
Nova im Kanal von Mossambique, Mantidadylus lepli-
raeomystax A. Dum., Stnwpffia psoloylossa Bttgr., Phyllo-
dactylus oviceps Bttgr., Phelsuma madagascariense Gray,
Hemidaciylus frenatus D. B. $, Junge und Eier und Broo-
kesia stmnpfß Bttgr. von der Insel Sakatia bei Nossibe,
Brookesia minima Bttgr., Lygodactylus madagascariensis
Bttgr. $ und L. heterurus Bttgr. <? und 2 $, 6 Embryonen
von Qeckolepis maculata Pts., 2 Sepsina melanura Gthr.,
Cophyla phyllodactyla Bttgr., 3 Polyodo)itopJiis torqiiatus
Blgr., 2 Hcmidactylns mabuia Mor. de Jonn., 4 Phyllodac-
tylus stumpffi Bttgr., Lanyaha intermedia Blgr., Tropi-
donotus stumpffi Bttgr., Dromicodryas quadrilineatns D. B.,
2 Mimophis mahfalensis Grand., 8 Acontias hildebraudtiVts.,
6 Scelotes astrolabi D. B., Zonosaurus madayascariensis
Gray und 2 Z. rufipes Bttgr., zahlr. Stumpffia psologlossa
Bttgr., Mantidaclylns yranidatus Bttgr., zahlr. Larven von
M. tephraeomystax A. Dum., 6 Rappia betsileo Grand, und
2 Chamacleo7i boettgcri Blgr. von der Insel Nossibe, sowie
Phelsuma madagascariense Gray und 2 Typhlops braminus
Daud. aus N.-W. -Madagaskar.
Von Herrn Apotheker Theod. Lüniug in Hannover durch
Herrn Dr. Aug. Jassoy hier: Leptodactylns pentadactylus
Laur., 3 L. ocellatus L. und ]Iyla crepitans AVied von Ciudad
Bolivar, Venezuela.
Von Herrn Ingenieur C. Nolte in Moschi bei Tanga, Deutsch-
Ost-Afrika : Bufo regularis Rss. juv. von dort.
Von Herrn Rud. Henrich hier: Chclydra serpcufiuah. erw. c?
von Milwaukee, Wisconsin.
— LV —
Vou Herrn Dr. Jean Valentin in Buenos Aires: Testudo
argentina Scl. <? aus der Argentinischen Republik.
Von Herrn Dr. med. A. Hanau in St. Gallen, Schweiz: Tropi-
donotvs nntrix L. var. scutata Pali, vom Katzensee im
Kt. Zürich und Hetcrodon jjlati/rhimis Latr. aus Texas.
Von Herrn Oberlehrer Dr. W. Schauf hier: Bhinostoma gui-
aiiense Trosch. ans Venezuela.
Von den Herren Konsul Dr. 0. Fr. von Moellendorff in
Manila und Otto Koch in Cebü, Philippinen: Stego-
notus muelleri D. B., Dipsadoinorphus dendrophilus var.
latifasciaia Blgr., Naja samarends Pts., Tgphlops ruber
Bttgr., Chnjsopelea o/'«a/a Shaw, rsaiuniodynastes pulveru-
lentus Boie, Oxyrhabdium modestum D. B., Cyclocorus
lincatiis Reinli., Coluber enjthrurus D. B., Simotes phae-
nochalinus Cope, Ehacophorus leucomystax Grav., Lepido-
daclylus brevipes Bttgr., Megalophrys montana Wgl., Lygo-
soma {Liolepisma) pidcheUum Gray und Gymnudactylus
pkilippinicHs Stdchr. von der Insel Samar, Pobjodontophis
bivittalus Blgr., Tropidonotus spjilogasier Boie, Doliophis
büineatus Pts., 2 Mabuia multifasciata Kühl und Varanus
cumingi Mart, von der Insel Culion, Calamianes, 2 Äblabes
philippimis Bttgr. von Samar und Culion, Typhlops braminus
Daud. und Lycodon aidicus L. var. capucina Boie vou der
Insel Cebü, Tropidonotus spilogaster Boie aus der Prov.
Nueva Ecija, Luzon, Lygosoma {Homolepida) ■Dioellendorffi
Bttgr. und Cornufer corrugatus A. Dum. von der Insel
Tablas, Ixalus bimaculatus Pts. von Mindanao, 10 Micrixalus
natator Gthr. von Culion, Mindanao und Lej^te, 4 Ra7ia
iigrina Daud. von Culion und Cebü, Rana macrodon Tsclmdi
von der Insel Leyte, sowie Cerberus rhynchops Schnd.,
2 Rana variaris Blgr. und Callula picta Bibr. ohne nähere
Fundortsangabe von den Philippinen.
5. Für die Fischsammluu^ :
Von der Zoologischen Station in Neapel: Lophius pisca-
torius, Scorpaena scropha, Pelaniys sarda.
Von Herrn F. Reuter hier: Centrar chus aeneus.
Von Herrn Dr. med. A. Zip perlen in Cincinnati, Ohio: 1 Fisch
von Florida.
— LVI —
Von Herrn L. Brenner hier: Änarrhichas hipus.
Von der Biologischen Anstalt in Helgoland: Carehphus
ashani.
6. Für die Inscktensaminlung^ :
Von Herrn Konsul G. von Schröter in San Jose, Costa Rica:
Eine Raupe (Sphinx?).
Von Herrn Prof. Dr. 0. Boettger hier: 2 Mantis vom Unt. Rio
Madeira, S.-Amerika, Mutilla europaea L. und M. ephippiinn
Latr. sowie Mi/nnosa nigra Lep. aus Siebenbürgen.
Von Herrn B. Strnbell hier: Einige Käfer von Plaboewan,
O.-Java.
Von Herrn Th. L lining in Hannover: Ein Bockkäfer, eine
Mantis und einige Raupen von Bolivar, Venezuela.
Von Herrn D. F. Heynemann hier: 2 Tinea peUonella L. aus
Argentinien (lebend hier eingeschleppt).
Von Herrn Postsekretär Carl S c h e f f e r hier : 48 Arten ausge-
blasener Raupen.
Von Herrn A. Weis hier: Einige Libellen und eine Anzahl der
Edel-Kastanie schädlicher Käfer.
7. Für die Krebs- und Skorpionen-Sammluu^ :
Von Herrn Baron von Rosen in Ashabad: 4 Estheria äff.
dahalacensis Rüpp. von Tedschen, Transkaspien.
Von Herrn Th. L lining in Hannover: 1 Krabbe und 6 Skor-
pione von Bolivar, Venezuela.
8. Für die Würmersammlimg- :
Von Herrn J. S c h e r e r hier : Mermis albicans., Fadenwurm (aus
einer Bärenraupe).
9. Für die Weichtiersaminhiug' :
Von der Zoologischen Station in ^e'd^d: 2 Alrijo)iitnn jfal-
matum, A. phosphorea, Pteroides spinulosns, Gorgonia ca-
rolinii, Adamsia rondeletii mit Pagurus, Anonionia sulcata,
Biüiodes rigidus, Cereastis anrantiaca, Asteroides calgcidaris,
Polythoa axinellae , Eudendrium raceynosum, Pennaria
cavolinii, Plunmlaria salcioides, Tnbularia larynx, Tima
flavilabris, Olindias müllerii, Cani/ariua hastata, Charijbdaea
marsupialis, Agahna sarsii, Apoleniia avaria, Forscalia con-
torta, Praga diphges, Cotglorhixa tubercnlata, Rliixostonia
— LVII -
pulmo, Luidia ciliaris, Echinus acutus, Cucumaria plaucii,
Iloloihuria tubulosa, Stichopus regalis, Synapta digitata,
Sipunculus nudus, Audouinia filigera, Chaetopterus rariope-
datus, Phi/Uodoce raretti, Bug u la purpurotiucta, Eschara
foliacea, Myriozoum piuictatum, Scdicornaria farciminoides,
Lyobotryon pellucidum, Lepas anatifera, Couchoderma aurita,
Botnjlloides gaseoi, Ascidia meiitida, A. mamillata, Clavellina
rissoana, Ciona intest incdis, Cynthia papillosa, Pyrosoma
elegans, Salpa tilesii (solit), S. tilesii {aggregaia), S. afncana
(solit), S. africana (aggregata), S. bicauda, Cardium aculeatum,
Cytherea clnone, Lithotomus dactylus, Solecurtus strigiUatus,
Tapes decussatus, Dentalium eutcdis, Cymbulia peronii,
Velella spiralis, Chromedoris elegans, Aplysia depilans, A.
limacina, rieurophyllidia cineata, Plenrobranchea meckelii,
Rixolia peregrina, Fisurella mediterranea, Tritonium corru-
gatum, Natica josepliina, Carinaria mediterranea, Ptero-
trachea nudica, Todarotis sagittatus.
Von der Biologischen Anstalt in Helgoland: Ostrea mit
Serpula nnd jungen geöffneten Austern, Pholas crispata,
Cultellus pellucidus, Syndosmya alba, Mytilus edulis, Mactra
solida, M. subtruncata, Venus ovata, V.gallinct, Tellina fabula,
Pecten opercularis, Buccinum undatum, Natica catena,
LammeUaris perspicula, Nucula nucleus, Saxicava rugosa.
Tapes pidlastra, Donax vittatus, Lucinops unclata, Cory-
phella landsburgi, Axinus flexuosus, Facelina drumondi,
Acolis sp.j Corymorpha nutans, Cidippe pileus, Oratero-
lophus tethys, Arenicola piscatorum, Cyanea.
Von Herrn Dr. W. K o b e 1 1 in Schwanheim a. M. : Circa 60
Nummern thüringischer Najaden, gesammelt von 0. Gold-
fuß, Originale zu seiner Arbeit, eine reiche Serie Laud-
schnecken von Cj'pern, Alicun und Vorderasien, gesammelt
von Rolle, dabei die sämtlichen Originale zu Kobelt
und Rolle Supplementband zur Iconographie, eine Serie
afrikanischer Deckelschnecken vom Berliner Museum durch
Herrn Prof. von Martens.
10. Für die botauisclie Saininlung':
Von der Palmengarten-Gesellschaft hier: Ein Stapm' -^^-^
von Phoenix reclinata.
■V
— LVIII —
Vom Botanischen Garten hier: 9 Stammstücke für die
Holzsammlung,
Von Herrn Prof. Dr. F. Richters hier: Die Frucht (Sammel-
frucht) von Phytelephas macrocarpa?, 6 Samen in ihrer
Schale verbunden, 1 gekeimter Samen.
Von Herrn Prof. Dr. H. Sehe nck in Darmstadt: Eine Kollektion
von ihm selbst in Brasilien gesammelter Lianenhölzer mit
merkwürdiger auf dem Querschnitt sichtbarer Struktur.
Von Herrn P. A. Schmölder hier: Stammstücke von Saxavl
{Haloxijlon, Ammodendron) aus den Steppen Turkmeniens
und audere Steppenpflanzen.
Von Herrn Julius Scheuer in St. Johann a. d. Saar: 1 Poly-
porus.
Von Herrn Dr. Th. Körner hier: Ein Stammstück von Que-
bracho.
Von Herrn Major Dr. L. von Heyden hier: Frische Ldnosyris
vulgaris Cass. bei Neuenahr gesammelt.
Von Herrn Dr. Jul. Ziegler hier: Verwachsene Mandeln.
Von Herrn Dr. W. Kobelt in Schwanheim a. M. : Ein Querschnitt
eines Zwetschenbaumstammes mit eigentümlichen Wachs-
tumserscheinungen.
Von der Witwe des seel. Herrn Franz Ant. Buchka: dessen
hinterlassenes Herbar.
Von Herrn Heinr. 0. Herz hier: 15 Mappen getrockneter
Pflanzen.
Von Herrn Dr. A. Voeltzkow in Berlin: Ein Fruchtstand von
Raphia vinifera Beauv. aus Madagaskar.
Von Herrn Oberlandesgerichtsrat Arnold in München: Ein
Faszikel seiner Lickeues cxsiccaii (Fortsetzung).
Von Herrn Oberlehrer J. Blum hier: Ein Stammstück des
Olivenbauraes.
11. Für die Miiieralieusammhiu^:
Von Herrn Ingenieur Askenasy hier: Großer Orthoklaskrystall
von Alabamowka, N. Ekateriuenburg, Pegmatit und Uranit
aus der Enz bei Wildbad.
Von Herrn Oberlehrer Blum hier : Quarzporphyr von den Wind-
löchern bei Wildenstein, Thüringen, Quarz von der Hohen
Mark.
— LIX —
Von Herrn Prof. Dr. Boettger hier: Quarzit, Kuppel: Glimmer-
sandstein, Niedernhausen ; Diabasschiefer, Vockenhausen ;
Glimmersericitschiefer, Lorsbach; Granit, Wesserling (Vo-
gesen); Serpentin aus Culm, Thalhorn bei Wesserling.
Von Herrn Prof. Dr. Kinkelin hier: Quarz nach Kalkspat,
Taunus; Kupfer, Lake superior.
Von Herrn A. Koch hier: Diorit, Lindenfels.
Von Herrn A. May hier durch Herrn Prof. Dr. Boettger:
2 Diamanten von Kimberley.
Von Frau Prof. Dr. Noll aus dem Nachlaß ihres Gemahles:
eine Kollektion kleiner Handstücke von Taunusgesteinen;
einige Mineralien aus dem Taunus und von Auerbach;
eine Serie Kieselzink, Weißblei, Bleiglanz, Kalkspat, Dolomit
aus den Tarno witzer Gruben ; mehrere Natrolithe vom
Hohentwiel ; Spat- und Brauneisen von der Lahn ; Hämatit,
Schluchsee; Thomsonit, Dumbarton (?).
Von Herrn F. Ritter: Chlorit in Hornbleudegneiß, Hörstein
(Spessart) : Chlorit nach Glimmer, Molkenberg (Spessart) ;
Chrysokoll, Georgenborn ; Ehlit, Fraueustein : Maugauspat,
Oberneisen.
Von Herrn Dr. AVulf, Schwerin: Künstlich gezüchtete Krystalle
von Natronsalpeter, Kaliumchlorat, Nickelvitriol, Pikromerit,
Rohrzucker, Borax, Alaun, Salmiak, Kupfervitriol.
12. Für die geologische Sainiiilung',
Von Herrn Ingenieur Askenasy hier: Ein klarer Bergkrystall
und ein durch Druck zerstückelter Quarz aus einem Quarz-
gang vonCransberg bei Usingen; einige Gesteine aus der Enz
bei Wildbad, ein prachtvoller Orthoklaskrystall aus Rußland.
Von Herrn Hch. Brach hier: Dendriten auf Taunusquarzit
aus dem Morgenbachthal.
Von Herrn Erich Spandel, Verleger in Nürnberg: Thon-
RoUkugel (Amaltheenthon) aus dem vom Moritzberg kom-
menden Bach bei Haimendorf (bei Nürnberg), zur Erklärung
der Entstehung von Thougallen.
Von Herrn Prof. Dr. Boettger hier und Herrn Erich
Spandel in Nürnberg : Ein großes Stück Taunusgneis, die
Stauung oder Faltung desselben deutlich zeigend, vom
Nerothal bei Wiesbaden.
— LX —
Von Herrn Prof. Dr. 0. B o e 1 1 g e r hier : Asphalt anf Rngnlosen-
kalk von Stetteu bei Ehingen a. d. Donau, diverse Gesteine
aus dem Waldschacht bei der Lochmühle bei Breckenheim,
darunter Graphitschiefer, ferner gekritztes Geschiebe aus
der untersten Endmoräne bei Wesserling, Schleichsand-
stein mit Brauneisenkonkretionen, partielle oberflächliche
Auslaugung zeigend, Kammgranit von Wesserliugen und
Serpentin aus einem Lager im Culm von Thalhoru bei
Wesserlingen in den Vogesen.
Von Herrn Architekt Chr. L.Thomas hier: Lyditgeschiebe,
die durch Transport etc. die Gestalt von Steinwaffen ähn-
lichen Gebilden angenommen haben.
Von Herrn H. Becker, Lehrer in Rinteln: Kugelige Flintaus-
scheidungen aus der Kreide, aus der Weser gebaggert,
diverse Pyritkrystalle vom Taubenberg bei Rinteln, Thon-
eisenkonkretiouen von der Rinteler Klippe, Mergel-
konkretionen von Rinteln.
Von Herrn Werkstättenvorsteher Rendel hier durch Herrn Dr.
Epstein: Ein von einem unter Hochdruck stehenden
Wasserstrahl ausgehöhlter Basaltpflasterstein.
Von Herrn Dr. Otto M. Reis, Landes-Geolog in München: Un-
gleiche Anwitteruug von oolithischem rhätischem Platten-
kalk, Drucksutureu im Muschelkalk von Partenkirchen,
Großoolithbihlung im Wettersteinkalk von der Zugspitze,
Gaultsandstein mit Phosphoritknollen vom Grünten.
Von Herrn Prof. Dr. med. M. Verworn in Jena: Drei Sand-
schliffe (Numulitenkalk) von Cliär Säodat (nördlich der
Sinaihalbinsel), diverse Sandschlift'e in verschiedenen Ent-
wickluugsstadien von Djebel Naküs bei El Tor (Sinai-
Von Herrn Forstmeister A. Rör ig hier: Culm-, Kupferschiefer-
und Zechstein -Gesteine aus der Gegend von Thal-Ytter
in Hessen, Oliviu im Basalt vom Roßberg, Jüngerer Lava-
strom vom Roßberg bei Marburg, Breccienbildung aus der
Grenze zwischen Grünstein und Grauwacke.
Von Herrn Prof. Dr. F. Kinkelin hier: Harnisch auf Horn-
blendegranit aus Süd-Tirol.
Von Herrn Lehrer Seibt hier: Eine Konkretion aus der
Kreide von Rüeren.
— LXI —
Von Herrn Dr. Carl Ochsenin s, Konsnl a. D. in Marbnrg:
6 selbstgemalte, große Aquarellskizzen zur Demonstration
seiner Theorie von der Bildung der verschiedenen , faciell
sich vcn einander unterscheidenden Koldenflötze nnd mit
letzteren wechsellagernden Sedimenten.
Von Herrn Fritz Winter hier: Eine Tafel, auf welcher die
geologischen Aeren, Sj'Steme und ihre Unterabteilungen
in ihrer Zeitfolge groß, passend für die Vorträge über
historische Geologie, notiert sind.
Von Herrn Lehrer H. Becker in Rinteln : Die Photographie
von Rinteln mit der Rinteler Klippe.
13. Für dio paläontologischo Sammlung.
Von Herrn E. And reae-Grumb ach hier : Spiriferen in Huns-
rückschiefer von der Kaisergrube bei Bad Nauheim.
Vom Städtischen Tiefbau am t hier durch Herrn Ingenieur
Sattler: Geweihfragment vom Cervns elaphns.
Von Herrn Schwalbe hier: Blattabdrücke auf Sandsteinplatten
von Münzenberg.
Von Herrn Dr. 0. M. Reis, Landesgeolog in München: Eine
Suite Fossilien aus der oberen Meeresmolasse von Teisen-
dorf, eine solche aus dem obersenonen Grünsandstein und
dem Pattenauer Mergel vom Strallauer Eck bei Tölz,
ferner Pachymegalodon crassns aus dem Liaskalk von Valle
del Paradiso bei Verona, eine gr()ßere Zahl von LWiiotis
loppeana von ebendaselbst und ein an Fossilien reiches
Stück aus dem mitteleocänen, glaukonitischen Kalk von
den Fähnern, Orbitulina concava aus dem Conoman von
Hindelang, Caprotina ammonea aus dem Caprotinenkalk,
Inocernnms concentriciis aus dem Gault vom Grünten, aus
dem Rhät des Langewiesgraben bei Garmisch: Flecken-
mergelkalk, rätselhafte Spuren, Mo)/ophi/lh'fes plnnorboides,
Choristoceras )Nnrshi,Pecte?i acuti-auritus, Cassianclla speciosa,
Protocardia rhaeiica, Ci/clostreon inhisstriatuin, Hinnites
schafhäutli, Cardita austriaca, C. micltiradiata, Älectryonia
haidifigeriana, Pholadomya lagenalis, Oervillia praecursor,
Avicida co?itorta, Rhynchonella fissicostata, Rh. cornigera.
Rh.subrimosa, Spiriferitia emmrichi, Sp.unci7iata, Spirigera
oxycolpos, Terehratula pyriformis, T. gregaria, Waldheimia
— LXII —
norica, ferner vom Sonnenbülil bei Garmisch: Gervülia
praecursor, Myophoria emmrichi, Natiea rhaetica im
Platteukalk, Gervülia iiifJata vom Stappberg, aus den
Raibler Schichten von Partenkirchen : Sphacrocodiuni. borne-
manni, aus dem Muschelkalk der Partnachklamm : Daonella
parlhenensis, aus dem Enkrinitenkalk von Mittenwald :
zwei Platten mit Dadocrinus gracilis und Terebratula vul-
garis vom Wamberg, endlich Gyroporellen im Wetterstein-
kalk vom Karwendelthal bei Scharnitz und Helminthoidea
im Fl3^schsandstein von Blomberg bei Tölz.
Von Herrn Prof. Dr. F. Kinkel in hier: Land-, Süßwasser- und
Meereskonchylien aus einer zwischen Nagelfluebänken lagern-
den miocänen Mergelschichte vom Pfänderzug bei Bregenz,
das Pijgidiiim von Homalonotus crassicauda von Ems,
Arisloxoe von Konjeprus und Cgrtoceras aequale von Loch-
kow, Böhmen, ein Zapfen von Si-gillaria mit Carpolithen in
dem Schieferthon der Saarbrücker Gaskolile, Sphenopteris
pachyrhachis, Noeggerathia te)iuistriata\on}ievh<nn^ Spindel
von Cyclopteris furdllata und Noeggerathia von Sinn, Archaeo-
calamitas von Uckersdorf, Sphenopteris jmchyrhachis von
Bicken, Steiukern von Stringocephalus burtini von Paffrath,
Fentamerus rhenanus von Greifenstein, Brachiopoden aus den
Dogger von Calvados, Siphonalpräparat von Cyrtoceras mit
Cardiola interrupta und Hercit/ella aus böhmischem Silur, En-
doceras vaginatum von Esthland, Teiitaculites von Thüringen
und vom Westerwald, Clymenia mit Dorsalsipho und Sutur-
linie von Medenbach, Phaeops cnjptophthahuus von Ahausen.
Von Herrn Prof. Dr. 0. Boettger hier: Spongien, Brachiopoden
und Ammoniten aus dem unteren weißen Jura von den Lochen
und von Bittenhalde bei Thieringen, diverse Fossilien aus
dem mittleren Lias von der Station Zollern und von
Balingen, Anunonites raricosixitns von Balingen, Fucoiden-
platte aus Lias a von Endingen und Isastraea aus dem
braunen Jura 5 von Hohenzollern, Pectunctdus obovatus
aus dem Rupelthon von Damerskirch, Mela?iia muricata
von Mühlhausen, Cyrena scmistriata über den lusekten-
steinmergel von Brunnstadt, diverse Fossilien aus dem
Mehmienkalk von Brunnstadt, Fossilien aus dem ober-
oligocänen Kalk von Altkirch.
— LXIIt —
Von Herrn Dr. med. Carl (Terlacli in Hongkong: Nummnliteu
nnd Ostreen von Adelholzen bei Trannstein, diverse Animo-
niten ans dem Lias vom Hoclifelln bei Trannstein.
Von Herrn D. F. Heyuemann hier: Ein prachtvolles Exem-
plar von Natica grandis und ein planulater Animonit aus
dem Kimmeridge von Kelheim.
Von Herrn Oberpostsekretär a. D. An kel ein hier: Spiiifrr a'^.
hystericus und Chonetes dilahtia von Oppershofen und eine
Blätterplatte von ÄFünzenberg.
Von Herrn J. von Ar and hier: Eine Melania eschcrt aus einem
13 m tiefen Brunnenschacht zwischen Ginnheim und
Eschersheim.
Von Herrn Gastwirt Jaeger in Miinzenberg: Ein Palnienwedel
und eine versteinerte Nuß, letztere ein bis dahin in Miinzen-
berg noch nicht gefundenes Fossil, durch Herrn Prof. Dr.
Richters.
Von Herrn Forstmeister Ad. R örig hier : HcdysUes caienidaria als
Geschiebe und ein Farublatt aus dem Carbon von Ilmenau
und von Wildungen.
Von Frau Professor Turk hier: Ein Korallenstock aus dem
oberdevonen Kalk von Langen-Aubach.
Von Herrn Oberprimaner Reichard hier: Der Hohlabdruck
eines Tannenzapfens von Münzenberg.
Von Herrn Primaner Paul Wirsing hier: Ein versteinertes
Tannenzäpfchen von Miinzenberg.
Von Herrn Prof. Dr. F. Richters hier: Ein Abdruck eines
Blattes und eines Tannenzapfens im Blättersandstein von
Münzenberg.
Von Herrn Rentner Carl G o e t z g e r in Lindau am Bodeusee :
Eine größere Suite Brachiopodeu aus dem Bergkalk von
der Sassenbay auf Spitzbergen, verkieselte Stämme vom
Eisfjord (Sassenbay) und Steinkohle von oberhalb der
Adventsbay, durch Prof. Dr. K i n k e 1 i n.
Von Herrn Richard Paalzow in Nürnberg: Eine aus 56
Arten bestehende Sammlung von Fossilien aus der mitt-
leren Kreide von Perte du Rhone und aus der unteren
Kreide des Saleve und vom Fuß des Jura.
Von Herrn Dr. G. Greim, Privatdozent in Darmstadt : Fefttamerus
rhenanus im Quarzit von Greifenstein, Spirifer m-duennensis
— LXIV —
von Oppershofen, Cypridinen, Trilobiten und Bivalven
aus dem Cj'pridin en schiefer von Weilburg a. d. Lahn.
Von Herrn Dr. Keilhack, königl. Landesgeolog in Berlin:
Früchte mit Samen von Stratiotes aloidcs von Fürstenflagge
bei Gollnow, Kreis Naugard.
Von Herrn Konsul F. C. Lehmann in Popayan, Ver. St. von
Kolumbia: Eine Suite hübscher Blattabdrücke auf Kalk-
sinter von U. S. Columbia, S. -Amerika.
Von Fräulein Kleyer hier: Diverse Skelettreste von TJisus
spelaeus aus der Brunsteinhöhle bei Streitberg.
Von Prof. Dr. von Ihering, Direktor des Museums in Säo Paulo,
Brasilien : Eine wertvolle Suite Fische von Taubate.
Von Herrn H. Roos in Karlsruhe: Einige L?;>m s/na^« aus dem
Muschelkalk von Grötzingen bei Durlach.
Von Herrn C. Brandenburg, Oberingenieur an der königl.
ungarischen Staatsbahn in Szeged : Eine wertvolle Suite
Ammoniten aus dem Dogger von Swinitza, 3 Cyclolites und
2 BiradioUtcs aus der oberen Kreide von Cerevic in Syrmien,
Cardien aus den Congerieuschichten von Königsgnad im
Banat und zahlreiche glatte Paludiuen aus den unteren
Paludinenschichten von Cerevic, endlich ein Stück Sand-
stein mit Fossilien von Radmanest.
Von Herrn Dr. A. Weiß in Weimar und Herrn Prof. Dr.
0. Boettger hier: Plistocäne Konchylien von Burgtonna.
Von den Herren Prof. L. von Mehely und Direktor Emil
Rombauer in Kronstadt, Siebenbürgen: Kiefer mit Zähnen,
lose Zähne und zahlreiche Skeletteile von Ursiis spelaeus
aus der Almäser Höhle, durch Herrn Prof. Boettger.
Von Herrn Oberlehrer Dr. Suchier in Höchst a. M. : Fische
aus dem Flörsheimer Thon.
Von dem V e r e i n f ü r N a t u r k u n d e in Offenbach a. M. : Gobius
aus einem Brunnen an der Friedberger Warte und Schlämm-
rückstände aus einem Brujinen an der Pfingstweide, ge-
sammelt von Herrn Dr. 0. Boettger, durch Herrn
J. Zinndorf.
Von Herrn Ad. May hier: Eine Meletta und der Abdruck eines
Tannenzapfens von Flörsheim, auch das Stück einer Septarie
von ebendaher.
— LXV —
Von Herrn Prof. Dr. M. Moebius hier: Ein mikroskopisches
Präparat von verkaliiten Charen.
Von Herrn Gottfried Riehen S. J. in Fehlkirchen: Eine
große Sendung fossilfiihrenden Gaultsaudsteines von Fehl-
kirch im Voraiberg.
Von Herrn Baron von Reinach hier: Distales Oberarmgelenk
vom Mammut, Unterkieferbackenzahn von Rhinoceros, Ober-
kieferhälfte vom Wolf, Schulterblatt von Bison prü-cus und
diverse Skeletteile vom Pferd aus dem diluvialen Lehm
von Sossenheim. Fragment eines Mammut-Unterkiefers mit
den beiden letzten Milchmolaren aus dem untersten Lehm
der Ziegelei Fischer nördlich von Rödelheim.
Von Herrn Bruno Strubell hier: Zwei Magilus antiquus
und eine Mactraähnliche Muschel von der Insel Bali.
Von Herrn Prof. Dr. A. Laubenheimer in Höchst a. M. : Vor-
letzter Oberkieferzahn von Rhinoceros mercki aus der
Gegend von Trier.
Von Herrn J. D. Scheuck hier: Vom Biber der Kopf eines
sehr großen Tieres und zahlreiche Skelettteile, von Dos
jjriniigemiis eine Unterkieferhälfte und mehrere andere
Skeletteile, vom Edelhirsch ein Unterkieferast und einige
Extremitätenknochen, Stirnpartie mit Geweihfragment vom
Reh und ein paar Skeletteile vom Schwein, alles aus
dem Moor von der Arndtstraße, durch Herrn Prof.
Richters.
Von Herrn Apotheker Ost er in Neu-Weilnau im Taunus: Ein
Handstiick Spiriferensandstein mit Bivalven-Steinkernen
von Rindelbach, durch Herrn Dr. J. Ziegler.
Von Herrn Dr. Valentin, Geolog am National-Museum in
Buenos Aires: Eine große Kollektion von Bivalven-Stein-
kernen der Pampasformation aus dem Hafen von Buenos
Aires, ferner eine große Zahl alluvialer Muscheln von dort.
Von Herrn Dr. Broemmes Nachlaß: Pliocäue Meeresfossilien
von Griechenland, durch Herrn Dr. Kobelt.
Von Frau Professor NoU in St. Goar: Einige Goniatiten aus
dem Orthocerasschiefer, eine Calymene blumenbachi, eine
Rhynchonella strigiceps von Singhof en, und eine Streptastraea
longiradiata von Dillenburg.
5
— LXVI —
Von Herrn Lehrer H. Becker in Rinteln a.d. Weser: Fossilien
des mittleren Lias: A?nmomtes margaritahis, A}}i. aqn-icorniis
mit zweierlei Pleurotomarieu, Am.bechei, Am.davoei, diverse
Geoden mit Aramonitenabdrücken, Am. ibex nnd Am. rarie-
ostatus beim Baggern ans der Weser bei Rinteln gewonnen,
aus dem Kiesberg bei Veltlieim Fragmente von Am. ca-
pricornns und Arieten ; aus dem Dogger: eine m\i Monotis
echinata etc. erfüllte Platte von Eisbergen, Aminonites
parkinsoni aus dem Mergel bei Exten und Bivalven von
der Straße von Deckbergen nach Obernkirchen; aus dem
weißen Jura: mehrere Phasianella striata, Bhynchondla
pingitis, eine Nerinea suprajurensis und eine Astraea
decemradiata von der Rinteler Klippe.
Von den Herren Gustav und Rudolf Dyckerhoff, Fabrik-
besitzer in Biebrich a. Rh. : aus den Mosbacher Sauden am
Heßler: das Fragment eines Unterkiefers von Hippopota-
mus major mit den zwei großen Vorderzähnen und den
zwei Eckzähnen, dazu gehörig noch hintere Molaren im
Kieferstück steckend, ein Unterkieferast und Mittelhand-
knochen von Rhinoceros, ein erster wahrer Molar von Ele-
fas trogoniherii^ eine Beckenhälfte von Etefas aritiquus^
Fragment eines Mittelfußknochen von Cervus; aus dem
H^'drobienkalk am Heßler: von Palaeomeryx ein paar
Zähnchen, einige Astralagi, ein Metacarpus und distaler
Gelenksteil vom Oberarm, von lihinoceros das E'ragment
eines Unterkiefers, eine Tibia, zwei zusammeugehörige
Sprungbeine und ein Fersenbein, von Palaeochöerus zwei
Backenzähnchen und das Coracoid eines Vogels, ferner
eine Glandina inflata, ein Limuaeus pacltygaster, zwei
Ilelix mattiaca und H. moguntina, drei Clausilia bnliinoides
und eine Helix ramondi.
B. Im Tausch erworben.
1. Kür (lio Reptilien- uud B.atrachiersammluiig: :
Vom Kgl. Museum für Naturkunde in Berlin: 2 Rana
angolensis Boc, Typhlops mjicriiso Pts. var. varia Pts.,
Aparallactns wcrneri Blgr. , Atheris ceratoplwnis AVem.,
— LXVll —
Cha)naeJcon pscheri Reichw. cT u. $, Ch. bitacniatvs Fiscli. %
und Ch. iaveleusis Stdclir. c?, Ly(joda<lijli(s p/rlnralus Via.
var. septemstriala, var. quinquestrinta und var. gn'.sca Torn.,
Pachi/dacti/h/s honhngcri Torn., Agania atricnllis Pts.,
Mabuia it/cgaliirn Pts. und L//gn<iO))fa (Riopa) nwdestuni
Gthr. aus Deutsch -Ostafrika, Aynma plauiceps Pts. von
Walfischbai, Deutscli-Siidwestafrika, und Zo)iunis ntlifer
Reicliw. von Mplionie, Südafrika.
Vom Zoolog. Museum der Kgi. Forstakademie zu Hannöv.-
Mündeu: Spelerpes hclli Gray, Sceloponis torqiKüiis var.
poinsetti B. G., GerrJionotus oaxncae Gthr. und G. Icimji
Gray, Cnemidophonis deppei Wgn. von Oaxaca, ]\[exico,
und EnyaliHs fitxingeri Wgm. aus Brasilien.
2. Für die lusekten-Sammluug'.
Vom Königl Zoolog Museum in Dresden: 7 Käferarten
aus Borneo, Sumatra und Kaiser-Wilhelms-Land.
Von Herrn J. Faust in Libau : 6 Käferarten aus Melanesien.
Von Herrn E. Olivier in Moulins: 2 Käferarten aus Ost-
Indien und Tonkin.
Vom Zoological-Museum in Tring: 4 Käferarten aus Indien,
Khasis und Kaschmir.
3. Für die paläoutolog'isclie Sammlung":
Von Herrn Dr. P. Oppenheim in Charlottenburg: Suiten von
Fossilien aus dem Mitteleocän von Mte. Postale, aus dem
Uuteroligocän von Gnata, aus dem Mitteloligocän von Gaas
und dem Untermiocäu von Moulin de Cabanne bei Dax.
Von Herrn Professor Rene vier in Lausanne: Eine interessante
Sammlung aus dem Unter- und Obereocän von den Diab-
lerets, eine Suite Blattabdrücke aus dem Aquitanien sup. von
Riaz, eine Kollektion von im tongrischen Flysch der SW.-
Schweiz vorkommenden rätselhaften Fossilien oder Spuren,
eine Suite tierischer und pflanzlicher Reste aus dem
Aquitanien von ebendaselbst, ebendaher auch Fossilien aus
der Süßwasser- und ^Feeresmolasse und endlich noch einige
Petrefakteu aus der oberen Süßwassermolasse von Locle.
•Von Herrn Cardinal i in Vicenza : Eine größere Kollektion
Fossilien aus dem Mitteloligocän von Castel Gomberto. /'"^ITA it/zi/S.
5* /« ... "^A
t^ - . .
— LXVIIl —
C. Aus Prof. Dr. W. Klikenthals Reiseausbeute.
2 Chelone imbricata L., halbw. von Teruate.
Lepidopteren, Myriopodeu, Scorpione und Thelyphoniden.
Antipatharien, Clavulariiden. Xeniiden, Alcyouiiden und Alcyo-
naceen vonTernate, Gorgonaceen vonTernate, Oligocbaeteu,
Gordiiden, Hydroideu und Actiuiaria von Ternate.
D. Durch Kauf erworben.
1, Für die vergfleicliend-auatomisclie Sanniilung':
Skelette von Felis concolor L , Traguliis Stanley amis Gray,
Nesotragus kirkii^ Hijdrochoerus capi/bara L. und Schädel
von Cercoplthecus cynomolgus L. Erxl., Macaciis smiais
Gray, Hapalemur griseus Is. Geoff r., Galago crassicaudatus 111.
Procyon cancrivorus 111., Procyon lotor L., Galictis vittatus
Desm. Nandinia bmotata Gray, Lynx chaus Rüpp. und
Felis tigrina Erxl.
Von Herrn Dr, Hugo Grot he in Wiesbaden: 6 Paare Gehörne
von Gazella lodert und 2 Paar von Gaxella dorcas.
2. Für die Säu;?etiersaiumlun^ :
Von Herrn Paul Spatz in Diemitz: Gaxella lodert Gray c?,
G. kevella c?, Cants fameltcus Rüpp. $, Felis lybtca $,
Erinaceus deserti $ u. $, Dtpus jerboa^ D. darricarrerei,
Gerbtllus hirttpes^ Ctenodactylus massent.
Von Herrn Dr. Hugo Grothe in Wiesbaden : Ertnaceus algtriis.
Von der Neuen Zoologischen Gesellschaft hier: Cerco-
pithecus cynomolgus L., Macacus stnicus Gray, Hapalemur
grtseus Geoffr. <^, Galago crassicaudatus 111. $, Procyon can-
crivorus 111. (?, Pr. lotor L. $, Galtet ts rttiafus Desra. c?,
Nandinia binotata Gray $, Herpestes pharaonis L. c?, Uncia
tigris var. sondaica Fitz $, Felis concolor L. J", F. tigrina
Erxl. c? u. $, Lynx chaus Rüpp. c?, Dasyprocta axarae
Licht., Hydrochoerus 'capybara L., Tragidus stanleyanus
Gray $, Nesotf-agus kirkii <^.
3. Für die Vo^elsammlnug :
Von Herrn E. Gerrard & Sons in London: Trichoglossus
forsteni $ (Temm.), Tr. mitchelli G. R. Gray <? u. $, Psttta-
— LXIX —
cella brehnii pallida Meyer c? u. $, Geoff roijtis siuabavensis
Salvad. c? u. $.
Von HeiTU G. A. Frauk iu London: Cyclopsittacus virago
Hartert $.
Von der Neuen Zoologischen Gesellschaft hier: Cros-
soptilon anritum Pali. $. rimsianiis pickis L. X amherstiae
Leadb. c?, BI//jiichotus rnfescens Temm. ^.
Von Herrn W. Schlüter in Halle a. S. : Coriphilnn ultranmriiais
Kühl, Cknjsotis brasiliensis L., Platycercus brovmi (Terara.),
Euplocoinus nodilis Sclat. $.
4. Für die Reptilien- und Batracliiersammlnng :
Von Herrn W. F. H. Rosenberg in London: ritnjnonax
poecilonotus Gthr. aus den Ver. St. von Kolumbien.
Von Herrn Gustav Schneider in Basel: Xicoria speuyleri
Gmel. und Hemibungarus japonicus Gthr. von Okinawa,
Liukiu-Iuseln, und Dinodon japonicus Gthr. von Kavaguchi,
Japan.
Von Herrn Georg Hübner in Dresden: Corallus caninus L.,
Amphisbaena fuliginosa L., Anieiva surinamensis Laur.,
Anolis ortoni Cope und Leptodachjlus /gphotiiiis Daud. vom
unteren Rio Madeira, Amphisbaena alba L. und 5 Bufo
typhonius L. von Manaos, 7 Tropidurus hispidus Spix,
Bafo glaberrinws Gthr. , Leptodactyhis caliginostis Gir.,
Hyla crepitans Wied und H. auraria Pts., Detidrobates
ünctorius Schnd. und 2 Ophryoessn superciUosa L. vom
Rio Branco, sowie zahlr. Bufo inurhius L. vom unteren
Rio Madeira, von Manaos und vom Rio Branco.
Von Herrn Dr. Hugo Grothe in Wiesbaden: 4 Acanthodactylus
sciäellatus And. typ. und var. exigua Lat., Chalcldes ocellatus
Forsk. und 8 Chamaeleon vulgaris Daud. aus Tripolitanien.
5. Für die Fisclisammlun^ :
Von Herrn Dr. Hugo Grothe in Wiesbaden : Verschiedene
Arten Fische aus Tripolis.
6. Für die lusektensamniluug: :
Von Herrn Dr. Hugo Grothe in Wiesbaden: Käfer und Heu-
schrecken aus Tripolis.
— LXX —
7. Für die Krebssammluug :
Von der Biologischen Anstalt in Helgoland : Cor//stes casi-
relaunus Crangon vulgaris c? u. $, Cr. allmannl S u. %,
Galathea squamifera^ G. intermedia ^ u. $, Fandalus annu-
licornis , Podocerus falcata, Pilumnus hirtellus, Idothea
e)narginata, Stenorhijnchiis phalangiiim.
Von der Neuen Zoologischen Gesellschaft hier: 1 Limidus.
8. Für die Weiclitiersaiiimlung-:
Von Herrn Hugh Fulton in Loudon: Helix (Xenothauma)
Baro)ii^ IL (Flecfolropis) erassittscKla, H. Hoicesi, Nanina
(Xesta) kalaoensis, N. (Hemiplecta) bonthainensis.
9. Für die botanische Sammlung :
Von Herrn Dr. C. Baenitz in Breslau: Herbarium europaeum
(Fortsetzung).
10. Für die Miueraliensammlung- :
2 Diamanten, Brasilien; Schwefel, Porticara; Bleiglanz mit Blende,
Kupferkies und Bitterspat, Joplin (Missouri); Silberglanz,
Guanajuato, Mexiko; Millerit, Wissen a. d. Sieg; Auripigment,
Mercur (Utah); Brookit, Magnet Cove; Quarz, Narushima
(Japan); Magnetit, Biunenthal; Kalkspat, Joplin (Missouri);
Syngenit, Kalusz; Eotblei, Beresowsk; Hühnerit, Silverton;
Scheelit, Traversella; Descloysit, N.- Mexiko; weißer
Granat, Wakefield (Ontario); Almandin, Fort Wrangel
(Alaska); Aegirin, Magnet Cove; Apophyllit, Paterson.
11. Für die paläoutolog-ische Sammlung':
Fossilien aus den untercretacischen Schichten zwischen Doru-
birn und Hohenems.
Sandsteinplatte, auf der Schichtfläche mit Pflanzensteugeln er-
füllt, aus der Gegend von Trier.
Eine Suite Untercobleuzfossilieu von Oberstadtfeld bei Dann
i. d. Eifel.
Diluviale Skeletteile aus den Mosbacher Sandgruben : Stirupartie
mit Hornzapfen und Atlas von Bi^on priscus. die Geweih-
hälfte eiues Hirsches, Schädel und Geweihfragmente von
Alces latifrons, vom selben auch einige Oberkieferzähne,
— LXXI —
zwei zusammengehörige Schienbeinfragmente und eine Elle
von Biso», ebenso ein Zehenglied und Fußwurzelkuoclien
vom selben Tier; ein Oberarm von Rhinoceros, drei Ele-
fautenzähne u. a. Skeletteile.
Fossilien aus dem Miocän von Bujtur.
Von der Lethaea (Dr. H. Monke) in Görlitz: aus den Badlands
von Dakota ein Plnrenticeras placenta, und 2 Baculites
ovatus, ferner Ceuomanpflanzen von Ellsworth, Co. Kansas :
Androuteda pfaff'iana, BetuUies vesfÄi mit diversen Varietäten,
Ficus inaeiiuaUs, Popidiis /lansaseana \md Sassafras cretaceum.
12. Für die j?eolo8:isclie Sammlung':
Von Barth & Co., IMünchen: Tektonisches Modell von Dr. R.
Schäfer, zur Demonstration von Faltenbildung, Qner-
und Längsverwerfungen und von Denudation in einem
Teile der bayerischen Alpen, etwas idealisiert.
13. Für die Weichtiersammluug :
10 sp. (19 Ex.) Konchylien von Balante und Bonggai (cfr.
Kobelt, Ber. Dresdener Museum 1896).
6 sp. Corbicula und Batissa vom Berliner Museum, Uuio
decipiens Rossm., Original zu Iconogr. N. F. 1309.
22 sp. (25 Ex.) Turritella. erworben von G. B. So wer by, sämt-
lich in der Monographie der Gattung in Martini-Chemnitz
vom Sektionär abgebildet.
II. Bücher und Schriften.
A. Geschenke.
(Die mit * versoheiiori .sind vom Autor gegolten.)
*Andreae, Ach.. Prof.. Direktor des Römer-Museums in Hildesheim : Führer
durch das Römer-Museum. Abth 1. Naturwissensehafrliche Samm-
lung-en. (,'. Geologie. Allgemeine Geologie und Gesteinssammlung.
*Arnold, F., Dr., Ober -Landesgerichtsrat in München: Zur Lichenenflora
von München.
*Bal a weider, Ant , in Wien: Abstammung des Allseins.
*Barboza du Bocage, Direktor des Zool Mus. in Lissabon: Reptis de
Bolama. Guine portugueza, colligidos pelo Sr. Costa Martins, chefe
interino de Saude no archipelago de Cabo-Verde.
* — Aves d' Africa exemplares typicos au Museu de Lisboa.
— Lxxir —
de Bedriaga J., Dr., in Nizza: Les Batraciens urodeles d'Enrope.
*B er g, Carlos, Dr., Direktor des Museo Nacional in Buenos Aires : Enuineracion
systematica y sinonimica de los Feces de las Costas Argentina
y Urnguaya.
— Descripciones de algunos Hemipteros heteropteros.
— Las Guestiones de Limites.
— Sobre Feces de agua dulce.
— Dos Reptiles nuevos.
— Hemipteros de la Tierra del Fuego.
— Revision et description des especes argentines et chiliennes du
genre Tatochila Butl.
— Carlos German Conrado Burmeister, Resena biografica.
— Descripcion de tres nuevos lepidöpteros.
*D egr an ge-Touzin , M. A., in Bordeaux: Note sur deux affleurements
de Falun situes dans le voisinage du chateau du Thil ä Leognan.
*Dependorf, Theodor: Zur Entwicklungsgeschichte des Zahnsystems der
Säugetiergattung Galeopithecus Fall.
*Deperet, M. Ch., Frof., in Lyon: Sur les phosphorites quarternaires de
la region d'Uzes.
— Resultats des feuilles paleontologiques dans le miocene superieur de
la colline de Montredon
— Sur Tage de la Terasse quarternaire de Villefranche.
— Observations ä propos de la note sur la nomenclature des Terrains
sedimentaires par M, M. Munier-Chalmas et de Lapparent.
*D of lein, F. J. Th., in München: Die Eibildung bei Tabularia.
♦Donglas, G. N. : On the Darwinian Hypothesis of Sexual Selection.
♦Engelhardt, H., Frofessor in Dresden-Neustadt: Beiträge zur Paläon-
tologie des Böhmischen Mittelgebirges.
*Fraas, E., Prof., in Stuttgart: Die Beilsteinhöhle auf dem Heuberg,
— Neue Selachier-Reste aus dem oberen Lias.
— Die Schwäbischen Trias-Saurier.
♦Gartenbau-Gesellschaft in Frankfurt a. M.: Bericht des Jubiläums-
jahres.
*Guebhard, A.: Esquisse geologique de la Commune de MonsDraguignan. 1897.
*Haeckel, Ernst, Prof., in Jena: Systematische Phylogenie der wirbellosen
Tiere (Invertebrata) II. Teil.
Hagen, B., Dr., Hofrat, hier: Miquel F. A. W., Flora van Nederlandsch Indie.
4 Bände.
Hanau, A., Dr. med., in St. Gallen: 4 Inaugural-Dissertationen.
* — Nachtrag zu der Arbeit des Herrn Dr. Keller, Knorpel- und
Knochenbildung.
*Hartlaub, Clemens, Dr., Helgoland: Über Reproduktion des Manubriums
bei Sarsien.
Hetzer, W. Frau, hier: Wilhelm, Unterhaltungen aus der Naturgeschichte,
15 Bände.
*Keidel, G.G., in Baltimore: Romance and other studies.
— Lxxiir —
♦Kinkel in, F., Dr.. Prof, hier: Einige seltene Fossilien des Senckenbergischen
Museums.
♦Klein. C, Prof., in Berlin: Ein Universaldrehapparat zur Untersuchung
von Dünnschliffen in Flüssigkeiten.
♦Kobelt, W., Dr. med., in Schwanheim a. M. : Roßmäßlers Iconographie der
europäischen Land- und Süßwassermollusken. N. F. Bd. 7.
Lief. 5—6. Supplementband I, Lief. 5—6.
— Studien zur Zoogeographie. Die ]\Iollusken der paläarktischen Region.
♦Köhler, Eug., in Gera: Nützliche Vogelarten und ihre Eier.
♦König 1. Bayer. Staatsmiu ister ium des Innern, Geognostische
Abteilung des Kgl. Bayer. Oberbergamtes in München : Geo-
gnostische Jahreshefte Jahrg. 8. 1895.
♦Königl. Norwegische Regierung in Christiania: Den Norske Nord-
havs-Expedition 1876 — 78. No. 38. Zoologi, Tunicata.
♦K 0 m mission zur wissenschaftlichen Untersuchung der deutschen Meere
in Kiel : Wissenschaftliche Meeresuntersuchungen N. F. Bd. 2.
♦Krauß, H., Dr., und Voesseler, J., Dr., in Stuttgart; Mitteilungen aus
dem Naturalien-Kabinet zu Stuttgart, No. 4.
♦Lamper t, Kurt, Prof., in Stuttgart: Zur Geschichte des Königl. Naturalien-
Kabinets No. 1.
— Bericht 1894-95.
♦Meyer, A., B., und Helm, F., in Dresden: 7. Jahresbericht der ornitho-
logischen Beobachtungsstationen im Königreich Sachsen.
— Bericht über die Verwaltung und Vermehrung der Königlichen
Sammlungen für Kunst und Wissenschaft 1892 — 93.
♦Milani, A., Dr , in Hannöv. -Münden: Beiträge zur Kenntnis der Reptilien-
lunge 2. Teil.
♦Königl. Niederländische Kolonialregierung: Description geolo-
gique de Java et Madoura von Verbeek et Fennema. 2 Bände
und Atlas mit Karten.
♦Möbius, M, Dr., Prof., hier: Beiträge zur Lehre von der Fortpflanzung
der Gewächse.
♦Oberrheinischer Geologischer Verein (durch Herrn Hofrath
Clessler in Stuttgart) : Berichte über die Versammlungen des
oberrheinischen geologischen Vereins. 29. Versammlung zu
Lindenfels i. 0 am 9. April 1896.
Passavant, G. , Frau Sanitätsrat, hier :
Koch, Carl, Vorlesungen über Dendrologie.
Mayr, H , Dr., Aus den Waldungen Japans.
Fleischer, Über Mißbildungen verschiedener Kulturptlanzen.
Booth, J , Die Naturalisation ausländischer Waldbäume in Deutschland.
Gordon, G , Supplement to Gordons pinetum.
Krutina, F., Die Badische Forstverwaltung.
Ministerium für Elsaß - Lothringen, Die Forstrente für Elsaß-
Lothringen.
Ziegler, J . Dr., Verwachsene Buchen und verschiedene andere kleine
Arbeiten zumeist botanischen Inhalts.
— LXXIV —
Von den Erben des Frankfurter Arztes Dr. med. Job. Peter Hieron )'m us
Pfefferkorn (durch Herrn Senator Stadtrat Dr. von Oven):
Band VI der botanischen Abteilung von Humboldts und
Bo uplands Reisewerk, Mimosees et autres plantes Legu-
mineuses du nouveau continent, recueillies par M.M. A. de
Humboldt et Bonpland, decrites et publiees par Ch. S.
Kunth avec figures colorees par P. J. F. Turpi n. Paris 1819,
(Originalzeichnungen von Tu r pin auf Velinpapier).
*Philippi, R. A., Direktor des Museums in Santiago: Plantas nuevas
chilenas 1896.
— Anales del Museo Nacional de Chile, Entrega 13a Primera Seccion
Zoolojia.
* V. Radde, Exe, Direktor des Kaukas. Museums in Tifiis : Bericht über
das Kaukas. Museum 1894 — 95.
— Die Lachse des Kaukasus.
*Renck, A., Prof., in Wien: Bericht der Zentral -Kommission für wissen-
schaftliche Landeskunde von Deutschland.
*Reuter, Enzio, in Helsingfors: Über die Palpen der Rhopaloceren.
*Römer, F., Dr., in Jena: Ergebnisse einer zoologischen Forschungsreise
in den Molukken und Borneo (Besprechung des Kükenthal'schen
Reisewerks).
*Ro ux, W., Prof., in Innsbruck: Neun verschiedene Arbeiten über Furchungs-
zellen.
*v. Sachs, J., Prof., Geh. Rat, in Würzburg: Physiologische Notizen, X.
Phylogenetische Aphorismen und über innere Gestaltungsursachen
oder Autoraorphosen.
* Sai n t-L ager, Dr., in Paris: La Vigne du mont Ida et le vaccinium.
— Les Gentianella du groupe grandiUora.
— Les nouvelles flores de France, etude bibliographique.
*de Saus sure, Henri, in Genf: Note supplementaire sur le genre
Hemimerus.
— Revision du Genre Tridactylus.
*SeIenka, E, Prof., in München: Die Rassen und der Zahnwechsel des
Oran-Utan.
*Dr. Senckenberg'sche Stiftungs- Administration in Frankfurt a. M. :
62. Nachricht von dem Fortgang und Zuwachs der Dr. Sencken-
berg'schen Stiftung.
*Seoane, Victor Lopez, Commissaire Royal pour TAgriculture de l'Academie
royale des Sciences in Coruüa, Spanien : Sur deux nouvelles
formes de Perdrix d'Espagne.
— Revision del Catäloge de las aves de Andalucia.
— Aves nuevas de Galicia.
♦Snellen, P. C. T., in Rotterdam: Boekankondiging.
— Aanteckening over eene soort van het Genus Perophora Harris.
— Aanteckeningen over Pyraiiden.
— Notice sur une variete de la Zonosdiua orbicuhivia.
— 5 Arbeiten über auslandische Schmetterlinge.
— LXXV —
♦Snellen, P. C. T., in Eotterdam: A handbook of the order Lepidoptera,
Beschrijving eener niemve soort van het genus Exotrocha Meyer
and Agrotis Lederer.
Societa dei Naturalisti Sicilian!: II Naturalista Siciliano. Anno I.
Nc. 4—12.
*S tos sich, M., Prof., in Triest: II genere Ascaris L.
— Elminti trovati in un Orthagoriscus mola.
— Richerche elmintologiche.
*Thilo, Otto, Dr. med., in Majorenhof bei Riga: Zur Behandlung der
Schreibstörungen.
— Fingerübungen.
— Die Darstellung der Knorpel- und Knochengerüste mit verdünnter
Schwefelsäure.
— Die Umbildungen an den Gliedmaßen der Fische.
♦Turnverein in Frankfurt a. M : Bericht des Turnrats 1896.
*Urich, F. W., in Port of Spain: Trinidad Field Naturalists' Club. Vol.2.
No. 12.
Valentin, J., Dr , in Buenos Aires: Bosquejo geologico de la Argentina.
♦Verein für Erdkunde in Kassel: Jahresbericht 11 — 14.
♦Verein für das Historische M u s e u m in Frankfurt a. M. : 20. Jahres-
bericht.
♦Voeltzkow, Alfr., Dr., in Berlin: Entwicklung im Ei von Musca vomitoria.
— Melolontha vulgaris.
— Aspidogaster conchicola und limacoides.
— Über die Ei-Ablage und Embryonal-Entwickelung der Krokodile.
— Vom Morondava zum Mangoky.
— Besuch des Kinkoni-Gebietes in West-Madagaskar.
— Von Reseva nach Soalala.
— Vorläufiger Bericht über die Ergebnisse einer Untersuchung der
Süßwasserfauna Madagaskars.
— Ein Beitrag zur Kenntnis der Aalentwicklung.
— Entovalva mirabilis.
— Faunistische Ergebnisse einer Reise durch das Wituland mit be-
sonderer Berücksichtigung der Süßwasserfauna.
— West-Madagaskar auf Grund eigener Anschauung.
B. Im Tausch erworben.
Vou Akademien, Behörden, (»esellschafteu, Institutionen, Vereinen u. dg-1.
gegen die Abhandlungen und die Berichte der Gesellschaft.
Aar au. Aargauische Naturforschende Gesellschaft: —
Alexandrien. Societe Khediviale de Geographie: —
Altenburg. Naturforschende Gesellschaft des Oster landes:
Mitteilungen aus dem Osterlande N. F. Bd. 7.
Ä miens. Societe Linneenne du Nord de la France: —
— LXXVI —
Amsterdam. König 1. Akademie der Wissenschaften:
Verhandelingen, Afd. Natuurkunde :
1. Sectie, Deel 3. No. 5—9.
Verslagen der Zittingen. 1895—96. Deel 4.
Jaarboek 1895.
7 Separata aus den Verhandelingen.
— Zoologische Gesellschaft: —
Annaberg. Annaberg-BuchholzerVerein für Naturkunde: —
Arnstadt. Deutsche Botanische Monatsschrift (Prof. Dr. G-
Leimbach) :
Deutsche Botanische Monatschrift. Jahrg. 14, No. 4—12.
n „ r> „ 15, „ 1—4.
Augsburg. Naturwissenschaftlicher Verein für Schwaben
und Neu bürg (a. V.):
Bericht 32.
Aussig. Naturwissenschaftlicher Verein: —
Bahia. Istituto Geographico e Historico: —
Baltimore. Johns Hopkins' University:
Booker, W. D. A., Bacteriological and anatomical study of the
summer diarrhoeas of infants.
Circulars. Vol. 15. No. 125 und 127.
, 16. „ 129.
Bamberg. N a t u r f o r s c h e n d e Gesellschaft: —
Basel. Natur forschen deGesellschaft:
Verhandlungen. Bd. 11. No. 2.
— und Genf. SchweizerischeBotanische Gesellschaft: —
Batavia. NatuurkundigeVereenigunginNederlandschlndie:
Naturkundig Tijdschrift. Deel 4.
Boekwerken 1895.
Voortrachten No. 1.
Supplement-Catalogus 1883 — 93.
— Batav. Gen ootschap van Künsten en Wet ensch a p pen: —
Belfast. Naturalists' Field Club:
Annual Report and Proceedings. Vol 4 Part. 5.
Report and Proceedings 1895—96.
Bergen. B er gens Museum:
Aarbog. 1896.
Sars, G. 0., An Acount of the Crustacea of Norway. Isopoda.
Vol. I, Part. 3—4., Vol. 11, Part. 1—2.
Berkeley. University of California: —
Berlin. Königl. Preuss. Akademie der Wissenschaften:
Physikalische Abhandlungen 1895.
Sitzungsberichte 1896. No. 1—53.
— Deutsche Geologische Gesellschaft:
Zeitschrift. Bd. 47. Heft 4.
„ 48. , 1-4.
— LXXVII —
Berlin. Königl. Geolog isclie Landcsanstalt u. Bergakademie:
Geologische Spezialkarte von Preußen und den Thüringischen Staaten.
Lief. 61. 68, 73 u. 74 nebst Erläuterungen in 21 Heften.
Geologische Übersichtskarte der Gegend zwischen Taunus und Spessart.
Jahrbuch. 1895.
— Botanischer Verein für d i e P r o v i n z B r a n d e n 1) u r g :
Verhandlungen Jahrg. 87 und 88.
— Gesellschaft Naturforschender Freunde: —
Bern. Naturforschende Gesellschaft:
Neue Denkschriften Bd. 35.
— Schweizerische Naturforschende Gesellschaft:
Verhandlungen der Schweiz. Naturf. Ges. bei ihrer Versammlung in
Zürich 8. — 5. August 18i)6.
— Schweizerische Botanische Gesellschaft: —
Bistriz. Gewerbeschule: —
Böhmisch Leipa. Nord böhmischer Excursionsklub:
Mitteilungen. Jahrg. 19. No. 2 — 4.
. 20. „ 1.
Knothe, Franz, Die Markersdorfer Mundart, ein Beitrag zur Dialekt-
kunde Nordböhmens.
Bologna. Accademia Reale delle Scienze:
Memorie, 5 Ser. Vol. 4.
Bonn. Nat urhistorischerVe rein der Pre uss. Rheinlande und
Westfalens und des Reg. -Bez. Osnabrück:
Verhandlungen. Jahrg. 52. (6. Folge. Jahrg. 2, 2. Hälfte.)
, 53. (6. „ , 3, 1. „ .)
Sitzungsberichte der Niederrheinischen Gesellschaft für Natur- und
Heilkunde. 1896. 1 Hälfte.
Bordeaux. Societe des Sciences Physiques et Naturelles: —
Boston. Society of Natural History:
Proceedings. Vol. 27. p. 1 — 74.
— American Academy of Arts and Sciences:
Proceedings. N. S. Vol. 23.
Braunschweig. Verein für Naturwissenschaft: —
— Herzogliche Technische Hochschule: —
Bremen. Naturwissenschaftlicher Verein:
Abhandlungen. Bd. 14. Heft 2.
Breslau. Schlesische Gesellschaft für Vaterländische Kultur:
Jahresbericht 73.
■ Litteratur der Landes- und Volkskunde der Provinz Schlesien. Heft 4.
— Landwirt schaftlicher Zentralverein für Schlesien: —
— Verein Deutscher Studenten: —
Brisbane. Royal Society of Queensland:
Proceedings. Vol. 11. Part. 2.
. 12.
Report of the 6th Meeting of the Australian Association for the
Advancement of Science. Brisbane 1895.
— LXXVIII —
Brooklyn. Brooklyn Entomological Society: —
B r Ü n n. N a t u r f o r s c h e n d e r Verein:
Verhandlungen. Bd. 84-
Bericht 14. der meteorologischen Kommission 1894.
— K. K. Mäh risch-Schl esi sehe Gesellschaft zur Beför-
derung des Ackerbaues, der Natur- und Landes-
k u n de: —
— 1 ) i r e k t i on des L a n d e s - M u s e u m s :
Annales 18!)5.
Brüssel (Bruxelles). A cade in i e Royale des Sc i ences, des Le t tr es
et des Beaux Arts de B e 1 g i q u e : —
— SocieteBelge deGeologie, de Paleontologie etHydro-
logie:
Bulletin. Tome. 9. Fase. 1—4.
— Societe Entomologique de Belgique:
Annales. Tome 39 — 40.
Memoires. Vol. 3—5. 1895—96.
— Observatoire Royale: —
Budapest. Ungar. Naturwissenschaftliche Gesellschaft: —
— K ö n i g 1 Ungar. Geologische Anstalt:
Mitteilungen. Bd. 11. Heft 1
Jahresbericht. 1894.
— Ungar. Geologische Gesellschaft:
Földtani Közlöny. Bd. 26. Heft 1-12
B u e n 0 s A i r e s. M u s e o N a c i o n a 1 :
Antiguedades de Costa Rica 18;J6.
Documentos relatives a la participacion de Costa Rica.
— Revista Argentina de Historia Natural: —
C a e n. Societe L i n n e e n n e de N o r m a n d i e :
Bulletin. Scr. 4. Vol. 9. Fase. 2—3.
Calcutta. Asiatic Society of Bengal: —
Cambridge. Museum of Comparative Zoology:
Bulletin. Vol. 28. No. 2-3.
, 29. „ 4-6.
„ 30. „ 1 u. 3-6.
Annual Report 1895—96.
Memoirs. Vol. 22. Text und Atlas.
— Entomological Club:
Psyche (Journal of Entomology). Vol. 7. Nr. 242—248.
— American Association for the Advancement of Science: —
' ' a s s e 1. Verein für Naturkunde: —
Abhandlungen und Bericht. 41. 1895 — 96.
Catania. A c c a d e m i a G i o e n i a d i S c i e n z e N a t u r a 1 i :
Atti. Anno 73. 1896. Ser. 4. Vol. 9.
Bollettino delle Sedute. 1896. Fase. 44—45.
Chapel Hill, N.Carolina. Elisha Mitchell Scientific Society:
Journal. 1895. Vol. 12. Part. 2.
- LXXIX —
C h c 111 II i t z. Naturwissenschaftliche Gesellschaft:
Bericht. 13.
Cherliuurg. Societe Nationale ties Sciences Naturelles et
M a t h e m a t i (1 u e s : —
Chicago. Academy of Sciences:
Annual Report. ;-3H. 1895.
Bulletin. Vol. 2. No. 11.
C h r i s t i a n i a. K ö n i g 1. Norwegische Universität:
Archiv for Mathematik og Naturvidenskab. Bd. IS. Heft 1 — 2.
Jahrbuch des norweg. meteorologischen Instituts. 1898 — 1H95.
Barth, G.. u. Dr. Guldberg, Norronaskaller, Crania anti(jua in parte
Orientali norwegiae iiieriilionalis inventa.
Norman. J. M., Norgcs arktiskc Flora, I: speciel Plantetopographie.
Deel 1.
II Oversigtlig Fremstilling. I. Halvdel.
Sars, G. 0., Fauna norwegiae. Bd. 1.
Chur. Natur forschen de Gesellschaft Graubündens:
Eblin, B., Über die Waldreste des Averser Oberthaies.
Jahresbericht. N. F. Bd 39. 1895—96.
Cincinnati. University of Cincinnati: —
Cordoba Academia Nacional de (Mencias de la Republica
Argentina:
Boletin. Tomo 14. Entrega 3—4.
r, 15- » la-
Danzig. Natur for sehen deGesellschaft: —
Darmstadt. Verein für Erdkunde:
Notizblatt. Heft 1(5.
— Großher zog 1. Hessische Geologische Landesanstalt: —
Delft. Ecole P oly technique : —
Dessau. Naturhistorischer Verein für Anhalt: —
Donaueschingen. Verein für Geschichte und Natur-
geschichte:
Schriften. Heft. 9. 1896.
Dor pat. Naturforschende Gesellschaft:
Archiv für die Naturkunde Liv-, Ehst- und Kurlands. 2. Ser. Bio-
logische Naturkunde. Bd. 11. Lief. 1—2.
Schriften. Bd. 9.
Sitzungsberichte Bd. 11. Heft 1—2.
Dresden. Naturwissenschaftliche Gesellschaft „Isis":
Sitzungsberichte und Abhandlungen 1895. Bd. 11. Heft 2.
„ „ „ 1896. Bd. 12. Heft 1.
Dublin. Royal Society:
Scientific Transactions. Vol. 5. Part 5 — 12.
7! » r) 6- » 1-
^ Proceedings. Vol. 8. N. S. Part. 3—4.
Düsseldorf. Natur wis senschaftlicher Verein:
Mitteilunuen. 1895. Heft 1—3.
>y
— LXXX —
Edinburgh. Royal Society:
Transactions. Vol. 38. Part. 1—2.
Proceedings. Vol. 20. 1893-95.
— Royal Physical Society:
Proceedings. 1895 — 96.
Elberfeld-Barmen. Naturwissenschaftlicher Verein:
Jahres-Berichte (Festschrift 1846—96).
Erlangen. Physikalisch-medic'inische Gesellschaft:
Sitzungsberichte. Heft 28. 1896.
Florenz. Istituto di Studi Superiori Pratici e di Per-
f ezionament e:
Bollettino 1896. No. 250—268.
1897. „ 269-272.
Indici del Bollettino 1895. No. 1.
Pubblicazioni Sezione di Scienze fisiche e Naturali 1890 — 91.
„ Sezione di medicina e archivo di anatomia normale
e patologico. Vol. 4. Fase. 1—2.
San Francisco. California Academy of Science:
Proceedings. Vol. 5. Part. 2.
Frankfurt a. M. Neue Zoologische Gesellschaft:
Der Zoologische Garten. 1896. No. 4—12. 1897. No. 1-4.
— Physikalischer Verein:
Jahresbericht. 1894—95.
Ziegler u. König, Das Klima von Frankfurt.
— Freies Deutsches Hochstift:
Berichte. Jahrg. 1896. Bd. 12. Heft 3—4.
„ 1897. „ 13. „ 1.
— Kaufmännischer Verein: —
— VereinfürGeographieundStatistik:
Jahresbericht. 57 — 59.
— Deutscher und Österreichischer Alpenverein: —
— Ärztlicher Verein:
Jahresbericht über die Verwaltung des Medicinalwesens, die Kranken-
anstalten und die öffentlichen Gesundheitsverhältnisse der Stadt
Frankfurt a. M. XXXIX. Jahrg. 1895.
— T a u n u s - K 1 u b :
Jahresbericht 1895.
F r a u k f u r t a. 0. Naturwissenschaftlicher Verein des Reg.-Bez. Frankfurt a.O. :
Helios. Jahrg. 13. No. 7-12.
Societatum Litterae. Jahrg. 9. No, 10—12.
„ 10. No. 1-6.
Frauenfeld. Thur gauische Natur forschen de Gesellschaft:
Mitteilungen. Heft 12.
Freiburg i. Br. Naturforschende Gesellschaft: —
Fulda. Verein für Naturkunde: —
St. Gallen. Naturwissenschaftliche Gesellschaft:
Bericht. 1894 -95.
— LXXXI —
Geisenlieim (Rheingau). Königl. Lehranstalt für Obst-, Wein-
und Gartenbau:
Bericht 1895—96.
Genf (Geneve). Societe de Physicjue et d'Histoire Naturelle:
Actes de la Societe hclvctiiiue des sciences naturelles. 78. Session.
Compte Rendu des Travaux de la 78. Session.
Genua (G e n o v a). Societä Ligustica <li Scienze Naturali e
G e 0 g r a l" i c h e :
Atti. Vol. 7. No. 2-4.
„ 8. No. 1.
— MuseoCivico diStoria Naturale:
Annali. Vol 10.
Gießen. Oberhessische Gesellschaft für Natur- und Heilkunde
Bericht 31.
Glasgow. Natural History Society: —
Görlitz. Naturforschende Gesellschaft: —
Göteborg. Göteborgs Kon gl. Veten ska ps — ochVitterhets —
S a m h ä 1 1 e s :
Handlingar. Haftet 32.
Göttingen. Universitäts-Bibliothek: —
(iranville. Denison University:
Bulletin. Vol. 9. Part 1.
Graz. Naturwissenschaftlicher Verein für Steiermark:
Mitteilungen. Jahrg. 1895.
— Akademischer Lese verein der k. k. Universität: —
Greifswald. Naturwissenschaftlicher Verein für Neu-Vor-
p 0 m m e r n u n d R ü g e n :
Mitteilungen. Jahrg. 28. 1896.
— Geographische Gesellschaft: —
Güstrow. Verein der Freunde der Naturgeschichte inMecklenburg: —
Halifax. Nova Scotian Institute of Natural Science:
Proceedings and Transactions. Vol. 9. Part 1.
Halle a. S. Kaiser 1. Leopol dinisch-Carolinische Deutsche
Akademie der Naturforscher:
Nova Acta. Bde. 52 und 55-67.
Leopoldina Heft 32. No. 5—12.
» 33. , 1, 2, 4.
— Naturforschende Gesellschaft: —
— Verein für Erdkunde:
Mitteilungen. 1896.
Hamburg. Hamburgische Naturwissenschaftliche Anstalten
(N a t u r h i s 1 0 r i s c h e s Museum):
Mitteilungen. Jahrg. 13. 1895.
— Naturwissenschaf tlicher Vere in:
Abhandlungen. Bd. 15.
— Verein für Naturwissenschaftliche Unterhaltung:
Verhandlungen. Bd. 9. 1894—95.
6
— LXXXII —
Hanau. Wetter au ische Gesellschaft für die gesamte Natur-
kunde: —
Hannover. Natur historische Gesellschaft: —
Harlem. Societe Hollandaise des Sciences Exactes et Naturelles:
Archives Neerlandaises. Tome 30. Livr. 1 — 5.
— Teyler-Stiftung:
Archives. Ser. 2. Vol. 5. Part. 2.
Heidelherg. Naturhistorisch-medicinischer Verein:
Verhandlungen, N. F. Bd. 5. Heft 4.
Helgoland. Biologische Anstalt: —
Helsingfors. Societas pro Fauna et Flora Fennica:
Acta Societatis. Vol. 11. 1895.
Meddelanden. Vol. 22. 1896.
— Administration de l'Industrie en Finlande: —
— Societe des Sciences en Finlande: —
— Commission geologique de la Finlande:
Bulletin. No. 1—5.
Beskrifning tili Kartbladet No. 27—31 und 2 Kartenblätter.
Die Entstehung uud Entwicklung des Vereins.
Hermannstadt. Siebenbürgischer Verein für Naturwissen-
schaften:
Verhandlungen und Mitteilungen. Jahrg. 45.
Die Entstehung und Entwickelung des Vereins.
Hildesheim. Roemer- Museum: —
Jassy. Societe deMedecins et Natur allstes:
Bulletin. Tome 10. No. 2—6.
Jena. Medicinisch-naturwissenschaftliche Gesellschaft:
Denkschriften. Dr. Paul Semon , Zoologische Forschungsreise in
Australien und dem Malayischen Archipel. Des ganzen Werkes
Lief. 4—6, je 2 Hefte, Text und Atlas.
Jenaische Zeitschrift für Naturwissenschaft. Bd. 30. N. F., Bd. 23, H. 3—4.
Innsbruck. Naturwissenschaftlich-medicinischer Verein:
Berichte Jahrg. 22. 1893—96.
Karlsruhe. Naturwissenschaftlicher Verein: —
Kiel. Naturwissenschaft!. Verein für Schleswig-Holstein: —
Königsberg. Physikalisch-ökonomische Gesellschaft:
Schriften. Jahrg. 36. 1895.
Kopenhagen. Universitetets Zoologiske Museum:
Videnskabelige Meddelelser fra den naturhistoriske Forening.
Jahrg. 1896.
K r a k a u. Akademie der Wissenschaften:
Anzeiger. 1896. April — Juli und Oktober— Dezember.
„ 1897. Januar — Februar.
Laibach. Musealverein für Krain:
Mitteilungen. Jahrg. 9. No. 1 — 6.
Izvestja. Bd. 6. 1—6.
— LXXXIII —
Landshut. Botanischer Verein:
Bericht 14. 1894—95.
La Plata. ^I u s e o de La Plata:
Revista. Tomo. 7. Part 1.
Anales, Seccion Antropologica. 1.
Lausanne. Societe Vaudoise des Sciences Naturelles
Bulletin. Vol. 32. No. 120—122.
L eil) 7. ig. Verein für Erdkunde:
Mitteilungen. 1895.
Baumann, 0.. Dr , Die Insel Maifa.
„ Die Insel Sansibar.
— Naturforschende Gesellschaft:
Sitzungs-Berichte. .Jahrg. 19—21. 1892—94.
Ley den. Universitäts-Bibliothek: —
— Nederlandsche Dierkundige Vereenigung: —
Compte Rendu des Seances du 3. Congres internation. de Zoologie,
Tijdschrift Ser. 2. Deel. IV. .
Lille. Societe Geologique de France: —
— Societe Biologique du Nord de la France: —
Linz. Verein für Naturkunde in Oesterreich ob der Enns:
Jahresbericht 25.
Lissabon (Lisboa). Academia Real das Sciencias:
Jornal de Sciencias mathematicas, physicas e naturaes. Ser. 2.
Tome 4. No. 14—16.
— Sociedade de üeographia:
Actas das Sessöes. Vol. XV. 1895.
Boletin. Ser. 14. No. 11—12.
, 15. „ 1-9.
— Dire^qäo dos Trabalhos geologicos:
CommunicaQÖes. Tom. 3. Fase. 1,
Liverpool. Biological Society: —
London. Royal Society:
Philosophical Transactions. Vol. 186 A. Part 1 — 2.
„ „ Vol. 186 B. Part 1—2.
Proceedings. Vol. 59. No. 357-358.
„ „ 60. , 359—367, 369—370.
„ 61. „ 371-372.
— Linnean Society:
Transactions. Zoology. Ser. 2. Vol. 6. Part 4 — 5.
„ Botany. „2. „4. „ 3—4.
,2. ,5. „ 2-4.
Journal. Zoology. Vol. 25. Part 161—162.
, Botany. , 30. „ 211.
„ 31. „ 212-217.
General Index of the Vol. 1—20.
List of the Linnean Society.
6*
— LXXXIV —
London. British Museum (Natural History), Department of Zoology:
Catalogue of Birds. Vol. 24.
, „ Snakes Vol. 3.
„ „ Jurassic Bryozoa 181)0.
„ „ Madreporaria.
— Royal Microscopic a ISociety:
Journal. 18!)(). Part 3—6.
18i)7. , 1-2.
— Zoological Society:
Transactions. Vol. 14. Part 3.
Proceedings. 189(). Part 1 — 4.
List of the Vertebrated Animals new or lately living in the Gardens.
— British Association for the Advancement of Sciences:
Report of the 6(5. Meeting 1896.
— Entomological Society :
Transactions. 1896.
St. Louis. Academy of Sciences: —
— Missouri Botanical Garden:
Annual. Report. 1896.
Louvain. „La Ce llul e" :
La Cellule, Recueil de Cytologie et d'Histologie generale. Bd. 12.
Fase. 1.
Lübeck. Geographische Gesellschaft und Natur historisches
Museum: —
Lüneburg. Naturwissenschaftlicher Verein: —
Lüttich (Liege). Societe Eoyale des Sciences:
Memoires. Ser. 2. Tome 19.
— Societe Geologique de Belgique:
Annales. Tome 23. Livr. 3.
Lund. CarolinischeUniversität:
Acta universitatis lundensis. Tome 32. 1896.
Luxemburg. Societe Roy ale des Sciences Naturelles et
M a t h e m a t i q u e s :
Publications. Tome 24.
Lyon. Academie des Sciences, Beiles Lett res et Arts:
Memoires. Ser. 3. Tome 3.
— Musee d'Histoire Naturelle:
Archives. Tome. 6.
— SocieteLinneenne:
Annales. Tome 41-42. 1894—95.
— Societe Nationale d'Agriculture, Histoire Naturelle
et Arts utiles:
Annales. Ser. 7. Tome 3. 1894—95.
— Association LyonnaisedesAmis des Sciences Exa et es: —
Madison (Wis.). Wisconsin Academy of Sciences, Arts and
Letters: —
Madrid. R c a 1 A c a d c m i a d e C i e n c i a s : —
— LXXXV —
BI a g (1 e 1) u r g. Naturwissenschaftlicher Verein:
Jahresbericht und Ahhandhmgen. 2. Halbjahr.
Mailand. S o c i e t ä 1 1 a 1 i a n a d i Science N a t u r a 1 i :
Atti. Vol. 36. Fase. 2—4.
— Real3 Istituto Loaibardo di Scienze e Lettere: —
Manchester. Literary and Philosophical Society:
Memoirs and Proceedings. Vol. 11. Part. 1—2.
il a n n h e i ni. Verein für Naturkunde: —
IM a r b u r g. Gesellschaft z u r B e f ö r d e r u n g der gesamten Natur-
wissenschaften:
Sitzungsberichte 1894 — 95.
Schriften Bd. 12. (>. Abhandlung.
Marseille. M u s e e d'H istoire Naturelle:
Annales. Tome 5, Fase. 4., Tome 6, Fase. 1—3 und Tome 7.
— Faculte des Sciences:
Annales. Tome 6. Fase. 4—6.
V 8. „ 1-4.
Melbourne. Public Library ]\I u s e u m and National Gallery:
Report of the Trustees 1894—95.
— Royal Society of Victoria:
Transactions. Vol. 4.
Proceedings. Vol. 7.
Mexico. Deutscher Wissenschaftlicher Verein: —
Minneapolis. Geological and Natural History Survey of
Minnesota: —
Report 2. of the State Zoologist 1895.
M o d e n a. S o c i e t ä d e i N a t u r a 1 i s t i : —
Montpellier. Academic des Sciences et Lettres: —
]\I 0 s k a u. S 0 c i e te Imperiale des N a t u r a 1 i s t e s :
Bulletin. 1896. No. 1—3.
M Ü n (• h e n. K ü n i g 1. B a y e r i s c h e A k a d e m i e d e r W i s s e n s c h a f t e n :
Alihandlungen Bd 19. Abteilung 1 und 2.
Sitzungsberichte. 1896. Heft 1, 3 und 4.
Ludwig Otto H e s s e 's gesamte Werke 1897.
— Botanische Gesellschaft: —
— Gesellschaft für Morphologie und Physiologie: —
31 ii n s t e r. ^^' e s t f ä 1 i s c h e r P r o v i n z i a 1 - V e r e i n :
Jahresbericht 24. 1895-96.
Nantes. Societe des Sciences Naturelles de TÜuest de la
France:
Bulletin. Tome 5. No. 1., Tome 6. Nr. 1.
Neapel. R. Accademia delle Scienze Fi siehe e Mathematiche: —
— Zoologische Station:
Mitteilungen. Bd. 12. Heft 3.
Neuchatel. Societe des Sciences Naturelles: —
New Haven. Connecticut Academy of Arts and Sciences: —
— LXXXVI —
New York. Academy of Sciences:
Annals. Vol. 9. No. 1—3.
Index zu Vol. 8.
— American Museum of Natural History.
Memoirs. Vol. 1. Part. 1—2.
Bulletin. Vol. 1—7. 1881—95.
Annual Report 1871 — 95.
Nürnberg. Naturhistorische Gesellschaft:
Abhandlungen. Bd. 10. Heft 4.
Odessa. Societe des Naturalistes de la Nouvelle ßussie:
Tome 17 und 20.
Offenbach. Verein für Naturkunde: —
Osnabrück. Naturwissenschaftlicher Verein:
Jahresbericht 11. 1895—96.
Ottawa. Geological and Natural History Survey of Canada:
Annual Report. Ser. 2. Vol. 7.
Maps to accompany Annual Report. 7 Kartenblätter 556, 557
561—563, 567.
— Royal Society of Canada:
Proceedings and Transactions. Ser. 2 Vol. 1.
Padova. Societa Veneto-Trentina di Scienze naturali:
BuUettino. Tomo. 5. No. 2.
Paris. Societe Zoologique de France:
Meraoires. Tome 8. 1895, Tome 9. 1896.
Bulletin. Tome 21.
Compte Rendu des Seances. Tome 24. 1896.
— Societe Geologique de France:
Bulletin. Ser. 3. Tome 17. No. 9.
„ 3. „ 23. „ 9-10.
„ 3. „ 25. , 1-2. Tome 24.
Compte Rendu des Seances. Tome 24. 1896.
— Mgr. le Prince de Monaco:
Resultats des Campagnes scientifiques. Fase. 10—11.
— Societe Philo matique:
Bulletin. Ser. 8. Tome 8. No. 1. 1895-96.
Compte Rendu 1896. No. 14—19.
„ „ sommaire. 1896. No. 1—4.
— Feuille des Jeunes Naturalistes:
Ser. 3. Annee 26. No. 121-307, 309—319.
Catalogue de la Bibliotheque. Pasc. 1 — 21.
Passau. Natur historischer Verein: —
Pavia. UniversitädiPavia: —
Perugia. A c c a d e m i a M e d i c o - c h i r u r g i c a :
Annali. Vol. 9. Fase. 1.
Atti e Rendiconti. Vol. 8. Fase. 4.
— LXXXVII —
St. Petersburg. Acaderaie Imperiale des Sciences:
Memoires. Tome 42. No. 13.
„ Classe Physico-mathematique. Vol. 2. No. 1—9.
» 3- . 1-4 und 6.
Bulletin. Ser. 5. Tome 3. No. 2—5, Tome 4. No. 1—5, Tome 5.
No. 1—2.
Annuaire du Musee zoologique 1896. No. 3—4.
— Bibliotheque de T Universite:
Scripta botanica. Tonius 5. Fase. 11 — 13.
— Co mite Geologique:
Memoires. Vol. 13. No. 2. Vol. 15. No. 2.
Bulletin. Vol. 14. No. 2-4 und 6-9.
, Vol. 15. No. 1—2 und 5.
— Supplement au Tome 15 des Bulletins.
— Bibliotheque geologique do la Russie.
Orographische Karte des westlichen Teiles des Gouvernement Wjatka.
— Societas Entomologica Rossica:
Horae Societatis Entomologicae Rossicae. Tome 30. No. 1 — 4.
— Kaiserl. Botanischer Garten:
Acta Horti Petropolitani. Tome 15. No. 1.
— Kaiserl. Institut für Ex peri m enteile Jledicin:
Archives. Tome 4. No. 4—5.
. 5. No.l.
— Kaiserl. Universität (Naturforscher -Gesellschaft):
Compte Rendu des Seances 1896. No. 4.
Travaux, Section de Zoologie et Physiologie. Vol. 26. 1896.
„ » » Geologie et Mineralogie. „ 24, 27. Livr. 1 — 2.
„ „ „ Botanique. Vol. 26. 1896.
— Russisch. Kaiserl. Mineralogische Gesellschaft:
Verhandlungen. Ser. 2. Bd. 33. Lief. 1.
Philadelphia. Academy of Natural Sciences:
Proceedings. 1896. Part 1—2.
— American Philosophical Society:
Proceedings. Vol. 35. No. 149 — 151.
— The American Naturalist:
Vol. 30. No. 354—365.
— Wagner Free Institute:
Transactions. Vol. 4. 1896.
Pisa. Societä Toscana di Scienze Naturali:
Atti. Processi verbali. Vol. 10. Seite 1— 200.
Posen. Naturwissenschaftlicher Verein der Provinz Posen:
Zeitschrift der botanischen Abteilung. Jahrg. 3. Heft 1 — 3.
Prag. Deutscher Akademischer Leseverein (Lese- und Rede-
halle der Deutschen Studenten): —
— Verein Lotos: —
Pressburg. Verein für Natur- und Heilkunde: —
— LXXXVIII —
Regensburg. Naturwissenschaftlicher Verein:
Berichte. Heft 5. 1894—95 (Festschrift).
Reichenberg. Österreichischer Verein der Naturfreunde: —
Eiga. Naturforscher-Gesellschaft:
Korrespondenzblatt 39. 1896.
Rio de Janeiro. Museu Nacional de Rio de Janeiro: —
Rochester. Academy of Science:
Proceedings. Vol. 3.
Rom. Museo de Geologia dell' Universitä: —
— R. Comitato Geologico d 'Italia:
Bollettino, Vol. 37. Ser. 3. Vol. 7. No. 1—4.
— R. Accademia dei Lincei:
Atti (Memorie). Vol. 5. Fase. 1—12, Vol. 6. Fase. 1—9.
— De Vescovi, Pietro, Dott. :
Zoologicae Res. A. 1. No. 2.
R over e to. R. Accademia diSeienze, LettereedArtidegliAgiati:
Atti. Vol. 2. Fase. 3—4.
Clementino Vannetti, cultore della belle arti.
Commemorazione del primo centenario dalla nascita di Antonio
Rosmini.
Salem (Mass.). Essex Institution: —
San Jose. Museo Nacional de la Re publica de Costa Rica:
Anastasio Alfario, Mammiferos de Costa Rica.
Ducumentos No. 6 und 8.
Insectos de Costa Rica.
Moluscos terrestres y fluviatiles.
Santiago (Chile). Deutscher Wissenschaftlicher Verein:
Verhandlungen. Bd. 3. Heft 3—4.
— Soeiete Scientifique du Chili:
Actas. Tome 5. Livr. 4, Tome 6. Livr. 1—2.
Sao Paulo. Zoologisches Museum: —
Sarajevo. Bosnisch-Herzegowinisches Land es museum:
Wissenschaftliche Mitteilungen. Bd. 4.
Siena. Accademia dei Fisiocritici:
Atti. Ser. 4. Vol. 8. Fase. 2-8.
Processi verbali delP Adunanza. Vol. 7. No. 3 — 4.
„ , deir Anno accademico Seite 125—136.
Sitten (Sion). Soeiete Murithienne du Valais: —
Stavanger. Stavanger Museum:
Aarsberetning for 1895.
Stettin. Entoniulogiseher Verein: —
Entouiologisehe Zeitung. Jahrg. 57.
Stockholm. König 1. Akademie der Wissenschaften:
Handlingar. Bd. 27.
Aeeessions-Katalog. 10. 1895.
Bihang, Vol. 21. Afd. 1—4. 1895-96.
Observations lueteorologiques Suedois. Vol. 33.
— LXXXIX —
Stockholm. Institut Royal Geologique de la Su^de:
Afhandlingar och uppsatser. Ser.A. No. 110— 112, Ser. C. No. 135 — 159.
„ Ser. A. Beskrifning till Kartbladet Vittsjö. No. 113.
„ „ B. 6. No. 8 und 5 Kartenblätter.
— Entomologiska Föreningen:
Entomologisk Tidskrift. Bd. 17. No. 1—4. 1896.
Straßburg. Kaiser 1. üniversitäts- undLandes-Bibliothek:
15 Inaugnral-Dissertationen.
— Kommission für die geologische Landes-Unter-
suchung von Elsaß-Lothringen: —
Stuttgart. Verein für Vaterländische Naturkunde:
.lahreshefte 52.
— König 1. Technische Hochschule:
Jahres-Bericht 1895—96.
Sydney. Academy of N e w S o u t h ^\' a 1 e s :
Journal and Proceedings. Vol. 29.
— Linnean Society of New South Wales:
Proceedings. Vol. 10. Part 4. Vol. 11. Part. 1—3.
„ Supplement to Vol. 11.
— Australian Museum:
Report of the Trustees. 1895.
Records. Vol. 3. No. 1.
— Department of Mines and Agriculture (Geological
Survey of New. South Wales):
Memoirs. Paleontology No. 4 — 5. (Department of Mines.)
„ Geology No. 5.
Throndhjem. Königl. Gesellschaft der Naturwissenschaften:
Skrifter. 1894-95.
Tokyo. Imperial University (College of Science):
Journal. Vol. 8. Part 2. Vol. 10. Part 1.
— Imperial University (Medicinische Fakultät): —
— Deutsche Gesellschaft für Natur- und Völkerkunde:
Mitteilungen. Bd. 6. Heft 58, Supplementheft 3 zu Bd. 4.
Toronto. The Canadian Institute:
Transactions. Vol. 4. Part. 2. No. 8.
Report. 1894—95.
Trencsen. Naturwissenschaftlicher Verein des Trencsener
Komitates: —
Triest. Societä Agraria:
L'amico dei Campi. 1896. No. 7—12, 1897. No. 1—3.
Societä Adriatica di Scienze Naturali: —
— Museo Civico di Storia Naturale: —
Tromsö. Tromsö Museum:
Aarshefter 2.
Troppau. Naturwissenschaftlicher Verein:
Mitteilungen. 3. Vereinsjahr. No. 4 — 5.
— xc —
Tübingen. Universitäts-Bibliothek: —
Tufts College, Mass.: —
Turin. (Torino). Reale Accaderai a delle Scienze:
Memorie. Ser. 2. Tomo 46.
Atti. Tomo. 31. Disp. 6—15.
» 32. , 5-6.
Osservazioni meteorologiche. 1894.
— Musei di Zoologia ed Anatomia:
BoUettino. Vol. 11. No. 227—259.
Upsala. Societas Regia Scientiarum: —
Washington. Smithsonian Institution:
Annual Report of the Bureau of Ethnology 1891—92.
Proceedings of the American Association for the Advancement of
Science, Springfield Meeting. Vol. 44. 1895.
Smithsonian Miscellaneous Collection. Index of the genera and
species of the Foraminifera. Part. 2. No. 2.
Smithsonian Contributions to Kno^vledge. Vol. 30—32.
„ Hodgkins Fund. 1033-1037.
— Department of the Interior:
Bulletin. No. 123—126, 128—129, 131—134.
North American Fauna. No. 11 und 12.
— Department of Agriculture: —
— Geological Survey:
Annual Report. 16. Part. 1. 1894—95.
Wellington. New-Zealand Institute: —
Wernigerode. Naturwissenschaftlicher Verein des Harzes:
Schriften. Bd. 11. 1896.
Wien. K. k. Akademie der Wissenschaften:
Denkschriften. Bd. 62.
Anzeiger. 1896. No. 15-27.
1897. , 1-12.
— K. k. Geologische Landesanstalt:
Abhandlungen. Bd. 18. Heft 1.
Verhandlungen 1896. No. 6—18.
„ 1897. No. 1—5.
Jahrbuch. 1896. Bd. 46. Heft 1—2.
„ 55. „ 2-4.
— K. k. Naturhistorisches Hof -Museum:
Annalen. Bd. 10. Heft 3—4.
. 11- r, 2-4.
— Zoologisch -Botanische Gesellschaft:
Verhandlungen. 1896. Bd. 46. No. 5 und 7—10.
1896. „ 47. „ 1-3.
1897. „ 57. Heft 1.
— Entomologischer Verein:
Jahresbericht 7. 1896.
— XCI —
— Oesterreichischer Touristen-Klub (Sektion für Na-
turkunde):
Mitteilungen. Jahrg. 8.
— K. k. Zentral-Anstalt für Meteorologie und Erd-
magnetismus: —
— Verein zur Verbreitung naturwissenschaftlicher
Kenntnisse:
Schriften. 36. Cyclus.
— Naturwissenschaftlicher Verein an der Universität: —
Mitteilungen. 1896.
Wiesbaden. N assauis eher Verein für Naturkunde:
Jahrbücher. Jahrg. 49.
Würzburg. Phj'sikalisch-medicinische Gesellschaft:
Verhandlungen. N. F. Bd. 30. No. 1-8.
Sitzungsberichte. 1896. No. 1—5.
Zürich. Natur forschende Gesellschaft:
Vierteljahrschrift. Jahrg. 41. 1896. u. Supplement. (Festschrift.)
— Schweizerische Botanische Gesellschaf t:
Der botanische Garten und das botanische Museum der Universität
Zürich. 1896.
Zweibrücken. Naturhistorischer Verein: —
Zwickau. Verein für Naturkunde:
Jahresbericht. 1895.
C. Durch Kauf erworben.
a. Vollständige Werke und Einzelschriften:
Dana, James D. : The System of Mineralogy. 6. edition.
Frank: Krankheiten der Pflanzen. Schluß.
Notes from the Leyden Museum.
Pariatore, F.: Flora Italiana. Schluß (von Th. Carnel).
b. Lieferungswerke:
Baillon: Histoire des plantes.
Beiträge zur Geologischen Karte der Schweiz.
Brefeld: Mycologische Untersuchungen.
Bronn: Klassen und Ordnungen des Tierreichs.
C h e 1 i u s , C. : Erläuterungen zur Geologischen Karte d. Großherzogtums Hessen.
Ergebnisse der Plankton-Expedition.
Fauna und Flora des Golfes von Neapel.
Fritsch: Studien im Gebiete der Böhmischen Kreideformation.
Grandidier: Histoire Naturelle des Coleopteres de Madagascar.
H e m p e 1 und AV i 1 h e 1 m : Die Blumen und Sträucher des Waldes.
Hintze: Handbuch für Mineralogie.
Leuckart & Chun: Bibliotheca Zoologica.
— XCII —
Lindenschmit Sohn, L. : Altertümer unserer heidnischen Vorzeit.
Martini-Chemnitz: Systematisches Konchylien-Kabinet.
Novitates Zoologicae, a Journal of Zoology.
Paleontologie Frangaise.
Retzius: Biologische Untersuchungen.
Sarasin, Gebr.: Ergebnisse naturwissenschaftlicher Forschungen auf Ceylon.
Schimper: Mitteilungen aus den Tropen.
Sei at er and Tomas: The book of Antelopes.
Semper: Reisen im Archipel der Philippinen.
Smith & Kirby: Rhopalocera Exotica.
Taschen berg, 0., Dr.: Bibliotheca Zoologica.
Travaux de TExpedition Castelnau: Mammif eres. Reptiles, Entomologie
et MoUusques (4 Teile).
Trouessart, E. L.: Catalogus mammalium. Nova Editio.
Try on: Manual of Conchology.
Z i 1 1 e 1 : Handbuch der Paläontologie.
Zoological Record of the Zoological Society.
c. Zeitschriften :
Abhandlungen der Großherzoglich Hessischen geologischen Landesanstalt.
Abhandlungen der Schweizerischen Paläontologischen Gesellschaft.
American Journal of Arts and Sciences.
Anatomischer Anzeiger.
Annales du Jardin Botanique de Buitenzorg.
Annales des Sciences Naturelles (Zoologie et Botanique).
Annales de la Societe Entomologique de France.
Annais and Magazine of Natural History.
Arbeiten aus dem Zoologisch-zootomischen Institut in Würzburg.
Archives de Biologie.
Archiv für Anatomie und Physiologie.
Archiv für Anthropologie.
Archiv für die gesamte Physiologie des Menschen und der Tiere.
Archiv für mikroskopische Anatomie.
Archiv für Naturgeschichte.
Archiv für Entwicklungsmechanik.
Biologisches Centralblatt.
Botanischer Jahresbericht.
Botanische Jahrbücher für Systematik, PHanzengeographie und Pdanzen-
geschichte.
Deutsche Entomologische Zeitschrift.
Geological Magazine.
Jahresberichte über die Fortschritte der Anatomie und Physiologie.
Journal für Ornithologie.
Mineralogische und petrographische Mitteilungen.
Morphologisches Jahrbuch.
Nachrichtsblatt der Deutschen Malakozoologischen Gesellschaft.
•— XCIII —
Nature.
Neues Jahrbuch für Mineralogie, Geologie und Paläontologie.
Palaeontographica.
Quarterly Journal of the Geological Society of London.
Zeitschrift füi Krystallographie und Mineralogie.
Zeitschrift für Ethnologie
Zeitschrift für wissenschaftliche Zoologie.
Zoologische Jahrbücher.
Zoologischer Jahresbericht.
Zoologischer Anzeiger.
Die Anscliaffnngen und Gesclienke des Dr. Senckenberg'schen
Medizinischen Instituts, des Physikalischen, Ärztlichen und Geo-
graphischen Vereins werden ebenfalls der gemeinsamen Bibliothek
einverleibt und kiinnen demnach von unsern Mitgliedern benutzt
werden. Von den Zeitschriften, welche, neben den schon angeführten,
der Gesellschaft zur Verfügung stehen, seien erwähnt:
Von selten des Dr. Senckenberg'schen Medizinischen Instituts:
Botanische Zeitung.
Flora.
Jahrbücher für wissenschaftliche Botanik.
Revue generale de Botanique.
Von seilen des Physikalischen Vereins:
Astronomisches Jahrbuch. Berlin.
Astronomische Nachrichten. Altena.
Berichte der Deutschen Chemischen Gesellschaft. Berlin.
Chemisches Centralblatt. Leipzig.
Die Chemische Industrie. Berlin.
Dinglers Polytechnisches Journal. Stuttgart.
Electrotechnische Rundschau. Frankfurt a. M.
Elektrotechnische Zeitschrift. Berlin.
Jahresbericht über die Fortschritte der Chemie. Gießen.
Jahresbericht über die Leistungen der chemischen Technologie. Leipzig.
Journal für praktische Chemie. Leipzig.
Karraarsch und Heeren. Technisches Wörterbuch.
Liebigs Annalen der Chemie. Leipzig.
Meteorologische Zeitschrift. Wien.
Poggendorffs Annalen der Phj-sik und Chemie. Leipzig.
Zeitschrift für analytische Chemie. Wiesbaden.
Zeitschrift für physikalische Chemie. Leipzig.
Zeitschrift für Instrumentenkunde. Berlin.
Zeitschrift für Mathematik und Physik. Leipzig.
— XCIV -.
Von Seiten des Ärztlichen Vereins:
Charite-Annalen. Berlin.
Annales d'Ocnlistique.
Annali delllstituto d'Igiene speriinentale. Rom.
Annales d'Hygiene.
Archiv für Hygiene.
Deutsches Archiv für klinische Medicin.
Archiv für Ohrenheilkunde.
Archiv für experimentelle Pathologie und Pharmakologie,
Archiv für Psychiatrie.
Archiv für Ophthalmologie.
Archiv für Dermatologie.
Archiv für Kinderheilkunde.
Archiv für Augenheilkunde.
Archiv für Gynäkologie.
Archiv für klinische Chirurgie.
Archiv für pathologische Anatomie.
Archives italiennes de Biologie.
Beiträge zur klinischen Chirurgie.
Bulletin de TAcademie royale de Belgique.
Centralblatt für Bacteriologie und Parasitenkunde
Centralblatt für Chirurgie.
Centralblatt für Gynäkologie.
Centralblatt für praktische Augenheilkunde.
Centralblatt für Harnkrankheiten.
Centralblatt für allgemeine Gesundheitspflege.
Neurologisches Centralblatt.
Correspondenzblatt der schweizer Aerzte.
Fortschritte der Medicin.
Gazette medicale.
Index medicus.
Jahrbuch für Kinderheilkunde.
Schmidt's Jahrbücher der Medicin.
Jahresbericht über die Leistungen der Medicin.
Jahresbericht über die Leistungen des Militärwesens.
Jahresbericht der Ophthalmologie.
Jahresbericht über die Fortschritte der Gynäkologie.
British Medical Journal.
The Lancet.
Deutsche Medicinalzeitung.
Memoires couronnes de rAcademie royale de Medecine de Belgique.
Monatsblätter für Augenheilkunde.
Therapeutische Monatshefte.
Guy's Hospital Reports.
Ophthalmie Hospital Reports.
Revue de Therapeutique.
Hygienische Rundschau.
- xcv —
Semaine luedicale.
Obstetrical Transactions.
Metlico-chirurgical Transactions.
Vierteljahrschrift für Gesundheitspflege.
Vierteljahrschrift für gerichtliche Medicin.
Verhandlungen der Berliner medicinischen Gesellschaft.
Veröffentlichungen des kaiserlichen Gesundheitsamts.
Berliner klinische V/ochenschrift.
Wiener klinische Wochenschrift.
Wiener medicinische Wochenschrift.
Deutsche medicinische Wochenschrift.
Münchener medicinische Wochenschrift.
Berliner thierärztliche Wochenschrift.
Zeitschrift für Biologie.
Zeitschrift für Chirurgie.
Zeitschrift für Geburtshilfe und Gynäkologie.
Zeitschrift für klinische Medicin.
Zeitschrift für vergleichende Augenheilkunde.
Zeitschrift für Thiermedicin.
Zeitschrift für Physiologie der Sinnesorgane.
Militärärztliche Zeitschrift.
Von Seiten des Vereins für Geographie und Statistik:
Archiv für siebenbürgische Landeskunde.
Beiträge zur Sprach-, Land- und Völkerkunde von Niederländisch-Indien.
Deutsche geographische Blätter (Bremen).
Bollettino della Societä geografica Italiana.
Bollettino della Societä Africana d'Italia.
Boletin de la Sociedad geografica de Madrid.
Boletin del Institute geografico Argentine.
Boletin de la Sociedad geografica de Lima.
Boletim da Sociedade de Geographia de Lisboa.
Bulletin de la Societe geographique de Paris.
Bulletin de la Societe du Nord de la France, Douai.
Bulletin de la Societe de Geographie de Marseille.
Bulletin de la Societe de Geographie de l'Est, Nancy.
Bulletin de la Societe de Geographie commerciale de Bordeaux.
Bulletin de la Societe Languedocienne de Geographie, Montpellier.
Bulletin de la Societe geographique d'Anvers.
Bulletin de la Societe Normande de Geographie, Eouen.
Bulletin de la Societe de Geographie commerciale, Havre.
Bulletin der rumänischen geographischen Gesellschaft.
Le Globe.
Jahrbuch des ungarischen Karpathenvereins.
Jahrbuch des siebenbürgischen Karpathenvereins.
Jahresbericht des Vereins für siebenbürgische Landeskunde.
- XCVI ~
Jahresbericht des Vereins für Erdkunde, Dresden.
Jahresbericht der geographischen Gesellschaft von Bern.
Journal of the American Geographical Society, New- York.
Journal of the Geographical Society, Manchester.
Mitteilungen der geographischen Gesellschaft in Hamburg.
Mitteilungen der geographischen Gesellschaft in Jena.
Petermanns Mitteilungen.
Publicazioni della Specola Vaticana.
Revue de la Societe geographique de Tours.
Tijdschrift van het konigl. Nederlandsch Aardrijskundig Genootschap.
Verhandlungen der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin.
Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin.
III. Andere Geschenke.
Von Herrn G. Speyer hier : 225 Mark als Beitrag zur Erwerbung einer
biologischen Insektensammlung und eines Holzstammes mit der Riesen-
Waldameise (Formica herculana) von Förster H. Gericke in Bad Reinerz.
Von den Erben des Herrn Phil. Bernh. Bonn hier: 300 Mark.
Von Herrn Major Dr. L. von Hey den hier: 2 Photographien.
Von Herrn C. Nolte in Moschi bei Tanga, Deutsch-Ost- Afrika (durch den
Verein für naturwissenschaftliche Unterhaltung hier) : 3 Photographien,
Zebrafüllen und junge Gazellen von Mbuguni.
Von Herrn Dr. 0. Thilo in Majorenhof bei Riga: 3 ^^lodelle und 4 Tafeln,
die Mechanik der Rückenflossen von Zeus faber, Triacanthus und
Balistes veranschaulichend.
Bilanz und Übersicht.
XCVIII -
'S
Ä
si
GO
3
N
P
Ä
0
J» CO
PH
0.)
u
tJ< O -^ CO GO 1^] O
. 1-1 O C^ ^ CO >o o
^ I^OiOCOGOiOO
>* COOOOvOCOCOO
tH (M CO Tji
o
o
1
O
1
>o
OS
CO
CD
in
o
o
C5
CO
o
Ol
o
■^
T
-t
o
'^
• o
CC
C^
CD
l^
o
L^
CO
CD
CD
O
lO
CD
CO
T-l
tH
I>
M
be
M S
(11 r^ r^
>5
'-13 >-i
CO Ph
= 5 ä a
5, CO a> g
to 1
C a> bß
a) be S
lis
P5 (D O
br>u
R I
C a)
Ü >
CO g
•'-' Ph
P ?2 o
» ? ."=
O
w
Q Q
Q^ ""SMOQ^M
CM O
CO iCi
CO 00 o
— ' o o
[> o o
lO I> o
r-( 1— I rH
T-l (M
s
bjO
,o Ö J
03
a o
r?5 c<3
Ö
1— ( o
Ö
a> S
S -o n
o 5
■g bx) ^. .5 a
^ a 3 'S 'ä
W <J O i» M
— xdx
Ol
a
SJD
eg
02
cc
s
S3
Q
'53
P>q
<-: oi 1
»o
.-1 lO CD
CO »o
in
1—1
o
o
>0 j
00
CD
(U 00 1
00
O CO l-H
(M ->*
•<#
r-<
CD
lO
CO 1
-^
00 o
00
>n 00 c^
35 ^
■Ol
^_l
l>
(M
C3S O
-*
CD
. 00 CO
o
CT
cc
eo
O 05
CO
CD
w^
(M lO
CD
CO
^ c- CO
tO
t
»O CD
CM 00
CM
X'
-—
r-
.O 03
^ ^ t>
CO
CO CO >o
00 CO
I— 1
co
.O 00
O
CO
'"^
< (M
CO
. .
bo
. .
eS
;-i
be
-a
a
03
^
03
S
03
V3
'S
CO
M
s*
OS
00
1—1
/
be
3
Ä
M
it
S
o
05
o
a
03
m
cS
,0
N
c
03
o
a
03
to
a
03
N
03
03
O
«3
So
o
iß
a
o
>
a
o
N
bß
a
bß
a
a
CO
>
cS
03
03
C/3
03
03
1
M
in
03
c
.2
4i!
0)
03
'co
03
c
03
03
CO
03
03
o
ä
a
c
03
C3
»3
c
03
o
CI
03
»1
's
3
-a
cS
V3
'=^
cS
O
a
,a
o
03
03
4
ci
03
c
a>
o
03
c
•^
s
o
^
a
3
C^
^
O
f>
;?;
w
<5
c
^
fU
-<
<
C
s
fcc
1
o
'd'
iC
1
1
1
lO
o
^
1
o
(M 1
CD
S 00
1
»o
c-
1
1
1
'*
^^
1
CO
CD 1
OS
lO
O
3S
c-
CO
o
lO
~
o
-H
00
o
CO
(M
o
CD
(M
e'-
CO
o
"O
Ol
^^
1— I
■«rH
t-i
CO
CO
iC
CO
1 5
S CD
er)
CO
OS
CO
(M
lO
CO
CO
rH
o:
OS
00
o
1-t
CO
X
(M
(M
o
30
o
-H
(M
IM
rH
«M
CO
"7
^
E3
^^
03
03
-1^
rG
c
_C
a
03
—
a>
3
bß
'cS
Ä
•'-•
(Ä
a
o
03
PQ
Z
a
^
5
03
.2
'S)
CD
OS
00
y-l
cS
U
03
a
03
O
c
0
c
eS
ä
o
>
5
iH
03
a
03
bß
a
a
,a
S
I— I
a
a
bß
s
a
bo
5_,
c
o
03
^
•^
c
r^
03
03
cS
CO
_«
':o
'^
s
03
"^
•^
>
Of)
1-5
S
c
^
be
r^
-ii!
cS
^
a
^
^'
'c
03
;_
C
"r^
a
o
;-i
O
O
g
a
_o
*+-
_b
a
isa-Saldo am 1
Ol
03
4_3
'S
03
c
ID
C
o
03
o
W
03
'5
bX)
:cS
in
03
N
03
c
03
o
3
03
C
03
03
>o
a
o
>
03
bD
ra
03
2.
Q
03
bß
:cS
ci
;^
a
o
5
•7^
03
0.
:a
od
03
Ö3
a:
03
'-(3
0)
CO
c
•*J
CO
03
t-i
cS
O)
03
C3
03
03
03
03
03
3
M
m
s
H
-^
C5
m
P"
w
>
W
m
o
S
•"?T.
.- c
Anhang.
A. Sektionsberichte.
Herpetologische Sektion.
Die Thätigkeit des Sektionärs konzentrierte sich während
des Jahres 1896/97 auf die Neuordnung, Aufstellung und Kata-
logisierung der Schlangensammlung und die Bestimmung und
Einreihung der neuen Zugänge. Der zweite Band des Reptil-
kataloges, der die Ophidier enthalten wird, konnte noch nicht
gedruckt werden, da große Restbestände von Schlangen noch
aufgearbeitet und aufgestellt werden mußten.
Über die zahlreichen Geschenke, welche die Sammlung er-
hielt, ist schon auf Seite LH ff. eingehend berichtet worden. Als
besonders wertvoll sollen aber an dieser Stelle nochmals hervor-
gehoben werden die reiche Sendung des Herrn Dr. A. Voeltzkow
in Berlin aus Ostafrika und Madagaskar, die außer zahlreichen
anderen kostbaren Tieren eine neue ganz schwarze Blindwühle
{BdellopJüs unicolor) von Wituland und einen neuen Lygodactiilus
(L. heternnis) enthielt, sowie die Schenkung der Herren Konsul Dr.
0. Fr. V. Mo eil end or ff in Manila und Otto Koch in Cebü,
in der sich nicht weniger als fünf für die Wissenschaft neue
Tiere {Calophnjnu)^, Lepidodadyhis, Lij(jo^oma, Typldops, Ahlahes)
befanden.
Von Tauschsendungen, die uns gegen gelieferte Suiten
Küken thai 'scher Dubletten versprochen worden sind, ist nur
noch eine solche vom Hamburger Museum ausständig. Kine
kleine Sendung wurde für das Wiener Hofmuseum zusammen-
gestellt.
Von wissenschaftlichen Arbeiten wurden im Laufe des
Jahres veröffentlicht: Mitteilungen „Über neue Kriechtiere von
— (1 —
den Seychellen^' im Zool. Anzeiger 19, Jahrg. 1896 p. 349—351
und „Über Reptilien und Batrachier aus Deutsch -Neuguinea"
in Abh. u. Ber. d. Zool. u. Anthrop.-Ethnogr. Mus. zu Dresden
1896/97 No. 7. Referate über neuere herpetologische Arbeiten
lieferte der Sektionär außerdem in den Jahrgängen 1896 und
1897 des „Zool. Centralblatts" und des „Zool. Gartens".
Der Verkehr der Sektion mit wissenschaftlichen Instituten
beschränkte sich im Vorjahre auf die zoologischen Museen von
Berlin, Dresden, Görlitz, Hamburg, Hann.-Miinden, Heidelberg,
Hermaunstadt und Kronstadt (Siebenbürgen), London, München,
Nürnberg, Pest und Wien und die hiesige Neue Zoologische
Gesellschaft.
Prof. Dr. 0. Boettger.
Sektion für Insekten.
Im Jahre 1896 — 97 wurden die Musealbestände durch-
gesehen und in Ordnung gehalten. Die Sektionäre waren meist
noch mit dem Präparieren, Bestimmen und Einordnen der Neu-
erwerbungen beschäftigt: A. Weis mit der reichhaltigen Reise-
ausbeute des Herrn Prof. Dr. Boettger in Siebenbürgen,
Dr. von Heyden mit dem Bestimmen und Ordnen sowie mit
der Fertigstellung zur Drucklegung der von Herrn Prof. Dr.
K ü k e n t h a 1 auf den Molukken gesammelten Coleoptera,
Hymenoptera und Dipt era.
Dr. L. von Heyden.
A. Weis.
Sektion für Botanik.
Bei Gelegenheit der 68. Versanniilung deutscher Natur-
forscher und Ärzte in Frankfurt a. M. hatte die Senckenbergische
naturforschende Gesellschaft eine größere Sammlung von Formol-
präparaten ausgestellt, worunter sich auch eine Anzahl in
Formol konservierter Pflanzen befand. Eine kleine Broschüre
von dem unterzeichneten Mitsektionär Oberlehrer Blum „Er-
fahrungen mit der Formolkonservierung" war den Besuchern
der Ausstellung sowie einigen Abteilungen der Naturforscher-
Versammlung gratis zur Verfügung gestellt worden. Auch auf
die diesjährige Gartenbau -Ausstellung in Hamburg sind einige
— CII —
pflanzlichen Gegenstände, die eigentümliche Wachstumshildungen
zeigen, sowie Früchte in Formol geschickt worden.
Unser Herbar wurde bereichert durch die Fortsetzung des
Herbarium europaeum von Baenitz, durch die von dem sei.
Herrn Franz Anton ßuchka gesammelten Pflanzen, ge-
schenkt von dessen Witwe, sowie durch einige Mappen ge-
trockneter Pflanzen von Herrn H. G. Herz dahier. Unsere Hölzer-
Sammlung erhielt eine wesentliche Vermehrung von Herrn Professor
Dr. H. Sehen ck in Darmstadt durch eine Kollektion von ihm
selbst in Brasilien gesammelter Lianenhölzer mit merkwürdiger,
auf dem Querschnitt sichtbarer Struktur, ferner durch schöne
und interessante Stammstücke aus dem botanischen Garten und
aus dem Palmengarten, sowie durch Geschenke der Herren
Dr. Kobelt und Dr. Th. Körner. Das ausführliche Verzeichnis
der Zuwendungen siehe unter „Geschenke", Seite LVIL
Oberlehrer J. Blum.
Professor Dr. M. Möbius.
Sektion für Mineralogie und Pe trog rap hie.
Herrn A. May hier verdankt die Sammlung durch die
Vermittelung des Herrn Prof. Dr. Boettger zwei vortrefflich
ausgebildete Diamant-Krystalle von Kimberley ± y ± — y— mit
eingekerbten Oktaeder -Kanten. Herr Prof. Dr. Kinkel in
schenkte aus seiner Privatsammlung eine Kupferplatte vom Lake
superior mit einem guten Pyraraidenwürfel oc O2, ferner Quarz
nach Kalkspat, ein großes Skalenoeder R3, frei aus Gangquarz
hervorragend, von einem nicht sicher anzugebenden Fundorte
im Taunus. Herr Ritter gab für die Lokalsammlung Chlorit-
krystalle auf Hornblendegneiß vom Hörstein im Spessart, sowie
den von ihm zuerst aufgefundenen und durch Herrn Prof. Dr.
Th. Petersen analysierten Ehlit aus dem Quarzgange bei
Frauenstein im Taunus.
Herr Dr. Wulf in Schwerin schenkte bei Gelegenheit der
Naturforscherversammlung eine Suite seiner berühmten künst-
lich gezüchteten Krystalle, darunter ein klares Khomboeder von
Natronsalpeter mit den Kantenläugen 28 : 20 : 17 mm, Nickel-
vitriol mit P • P ^ • 4P • oP • ccPoc . 4 P ^, zahlreiche große,
— cm —
in Bewegung gezüchtete Rohrzuckerkrystalle ^ P :>c • oP • P ^ •
oc P ■ ^P cc • — P u. a., ferner, ebenfalls in Bewegung gezüchtet,
Proben kleiner Krystalle von Borax, Alaun, Salmiak, Kupfervitriol.
Unter den durch Kauf erworbenen Mineralien sind be-
sonders zu erwähnen : 2 Diamanten aus Brasilien, beide Durcli-
wachsungszwillinge nach '>c 0 '>:, der eine -\- — ■ — — , der andere
oc 0 oc • oc 0^ ; ein vorzüglicher Quarzzwilling von Narushima
in Japan, ocR • + E, symmetrisch nach Pa ; eine Prachtstufe
des ausgezeichneten Almandin-Vorkommnisses von Fort Wrangel
in Alaska, mehrere große Almandine ^ 0 • oc O2 in dunklem
Griimmerschiefer eingewachsen. Von den herrlichen gelben
Kalkspaten von Joplin, Jasper Co., Missouri wurden 3 Krystalle
erworben, einer mit vorherrschendem E3, 2 weitere mit mehreren
Skalenoedern und Rhomboedern.
Sektion für Geologie und Paläontologie.
Aus den oben mitgeteilten Listen von Geschenken und von
dem durch Tausch oder Kauf Erworbenen ist ersichtlich, daß
die paläontologische Sammlung, wie auch die, welche allgemein
geologische Erscheinungen demonstrieren soll, sich nach ver-
schiedenen Richtungen vervollständigt hat und sich in ziemlich
starkem Wachstum befindet.
Unter den durch Schenkung in unsere Sammlung gelangten
Fossilien seien nur einige besonders bemerkenswerte hervor-
gehoben und ihrer Bedeutung nach besprochen.
Auch dieses Jahr nehmen die Petrefakten, die uns durch
die Munifizeuz der Herren Gustav und Rudolf Dyckerhoff,
Fabrikbesitzer in Biebrich a. Rh., zugekommen sind, die erste
Stelle ein, besonders nach dem wissenschaftlichen Werte der
betreffenden Oltjekte. Wenn auch die Funde aus dem Tertiär
des Heßler -Bruches dieses Jahr keine bisher unbekannten
Fossilien, wie letztes Jahr, brachten, so erhielten wir doch viel-
fach solche, die mehr und mehr das Bild der einzelnen Arten
vervollständigten. Unter den vom Heßler stammenden unter-
miocänen Wirbeltierresten ist z. B. jede Zunahme an Resten der
drei bis vier Arten von Rhinoceronten von Wert in Rücksicht
auf eine dereinstige Bearbeitung dieses Genus, soweit es damals
— CIV —
unsere Landschaft bewohnt hat. Das nämliche gilt auch von
den Resten von Palaeomeryx. Unter den Konchylien ist hervor-
zuheben, daß eine Helix ramondi daselbst gefunden worden ist,
die sonst als Leitfossil des oberoligocäneu Laudschneckeukalkes
und gleichaltriger Schichten in und außerhalb Deutschlands gilt.
Großes Interesse haben auch die Skeletteile aus dem alt-
diluvialen Mosbacher Sand. Es war ein überraschender und
wertvoller Fund, der uns heuer mehrere Reste des Hii^fpopotamus
major' Cuv. brachte ; sie gehören nicht allein zu den seltensten
Resten im Sande bei Mosbach, sie haben auch darum erhöhtes
Interesse, weil sie die nördlichste Grenze der Verbreitung des
diluvialen großen Nilpferdes fixieren und uns iiber die klima-
tischen Verhältnisse zur luterglacialzeit, in der die mächtigen
Sandaufschüttungen bei Mosbach erfolgten, belehren. Bisher
waren nur einzelne Vorderzähne gefunden worden ; wir besitzen
außerdem noch zwei Sprungbeine, einen Ober- und einen Unter-
arm und nun neuerdings das Fragment eines Unterkiefers mit
den zwei großen Vorderzähnen und den zwei Eckzähnen, außer-
dem in dem Fragment der einen Unterkieferhälfte die hinteren
Molaren. Herr August Koch hat uns bei der Restauration
dieser zwei wertvollen Stücke, die in hohem Grade von Brüchen
durchsetzt waren und besonders sehr mürbe Knochensub-
stanz besaßen, wiederum aufs beste unterstützt. Auch die Art
des Vorkommens dieser zwei Kieferstücke im groben Sand war
eine sehr auffällige, wie sie uns aus den Mosbacher Sanden
noch nie vorgekommen war ; die Fragmente steckten nämlich in
Kies, der durch mulmigen Kalk locker verkittet war. In dem
mulmigen Kalk befanden sich teils lose, teils im Zusammenhang
mit den eingebetteten Knochen, zahlreiche kleinere Kalkkon-
kretionen. Wo solche auf dem Knochen aufsitzen, haben sie sich
bei ihrem Wachstum auch von der Knochensubstanz Stoff an-
geeignet, sodaß, sobald die auf dem Knochen aufsitzende
Konkretion abgelöst wurde, auf der mürben Oberfläche ein
Grübchen entstand.
Von Herrn Dr. Otto M. Reis in München wurde unsere
Sammlung wieder durch sehr wertvolle und reiche Suiten von
Fossilien, diesmal hauptsächlich aus der alpinen Trias, bedacht;
besonders ist die vollkommen bestimmte Suite fast komplett,
die aus dem Rhät des Langewiesgrabens bei Garmisch stammt.
— cv —
In dieser Zusendung befinden sich unter anderem auch Gesteine,
welche Wirkungen gewisser Gebirgsbewegungen auf dichten Kalk
(Drucksuturen), ferner den Aufbau von Kalkstein durcli Algen,
endlich solche, die seltsame Verwitterungserscheinungen zeigen.
Von alpinen Fossilien verdanken wir Herrn Dr. med. C.
Gerlach in Hongkong eine sehr interessante Suite liassischer
Ammoniten von Hochfellen bei Traunstein.
Ein interessantes Objekt für die Sammlung allgemein
geologischer Erscheinungen ist ein basaltischer Pflasterstein,
der während zwei Stunden von einem unter Hochdruck stehenden
^Vasserstrahl, wahrscheinlich unter Vermittelung von Sand, tief
ausgehöhlt worden ist. Das Geschenk kam uns von Herrn
Werkstättenvorsteher Rendel daliier zu.
Zu den wissenschaftlich wertvollsten Gaben gehört eine neue
Sendung von Herrn Prof. Dr. v. Ihering, Direktor des Museums
in Säo Paulo in Brasilien, enthaltend mannigfaltige Fische aus
der Braunkohle von Taubate (8 Acantliopterygier und ein Rajlde).
So wurde das Material, das der Bearbeitung der Taubate - B'ische
durch Herrn Smith Wo od ward, Assist. Keeper am Geol.
Dep. des British Museum (N. H.) zu Grunde liegt, wesentlich
bereichert.
Weiter möchten wir hervorheben, wie sehr wir es schätzen,
nun auch aus der nördlichsten Insel Europas Fossilien zu be-
sitzen; sie beweisen, welch reiche Fauna auf Spitzbergen das
ziemlich seichte Meer zur Karbonzeit bewohnt hat. Diese
Kollektion, die von Herrn Carl Goetzger aus Lindau in
der Sasseuba}^ gesammelt worden ist, enthält folgende Fossilien:
Productns iveyprechti Toula (in großer Zahl), Pr. gigmiteus Mart.,
Pr. imdatus Defr., Pr. äff. Cor d'Orb., Pr. sp., Ortliis resupinata
Mart., Athyris lamellosa L'Eveille, A. cf. expansa PhilL, Rhyn-
ehonella cf. trüatera de Kon, Sp/rifer sp., Aulopora sp. und
CydiJiopJiyUnm sp.
Die ebenfalls in der Sassenbay gesammelten verkieselten
Stammreste, deren Untersuchung zu übernehmen Herr Professor
Graf zu Solms-Laubach die Güte hatte, sind leider nicht
genügend gut erhalten, um sie ihrer systematischen Stellung nach
zu bestimmen.
Durch die liebenswürdige Sympathie, die Herr Lehrer H.
Becker in Rinteln dem Museum seiner Vaterstadt widmet, haben
— CVI —
wir heuer Fossilien aus einer Landschaft Deutschlands erhalten,
die in unserer Sammlung noch sehr schwach vertreten war;
sie stammen nämlich aus den Jiiraschichten in der Nähe der
Porta westphalica. Durch die Baggerungen in der Weser bei
Rinteln ist sogar eine Zone des mittleren Lias {Margaritatus-
Schicht) vertreten, die von dort noch nicht bekannt war,
und die zahlreiche Ammoniten {jbnmoiiitca vuininrilatus, Am.
capricomus, Am. bechei, Am. davoei, Am. ibex) und zwei Pleuro-
tomarien führt.
Aus dem Boden Frankfurts selbst kamen uns aus einem
in der Gegend der Arndtstraße beflndlicheu altalluvialeu Moor
durch die Bemühungen des Herrn Prof. Richters von Herrn
Maurermeister J. D. Schenck eine Anzahl Reste von Bo.s j)ri-
migeui/ts, Cervn.'i elaphits, Cemis capreolus und Stis scrofa zu.
Durch die bisherigen diluvialen und alluvialen Funde unserer
Gegend scheint es sich mehr und mehr herauszustellen, daß in
den ersteren nur Bison priscits NQY\iommi\m({ nur in den letzteren
Bos priinigeiimH.
Wie seit Jahren übersandte uns unser korrespondierendes
Mitglied, Herr Oberingenieur G. Brandenburg in Szeged in-
teressante Petrefakten von verschiedenen geologischen Horizonten
aus den Gegenden der unteren Donau, und zwar heuer solche
aus jurassischen, cretacischen und jungtertiären Schichten.
Die Sendung von Herrn Dr. J. Valentin in Buenos Aires,
Bivalvensteinkerne aus der Pampasformation von Buenos Aires
enthaltend, der die stratigraphische Beschreibung von Dr. Valentin
beilag, hat bisher noch keinen Bearbeiter gefunden.
Herrn Professor Dr. R. Ho ernes verdanken wir die Be-
stimmung von Fossilien, die, von der ehemals Valen tin'schen
Sammlung henülireud, aus den triassischen erzführenden Kalken
von Putzen und aus dem Devon von Paßeck, Riff bei Vellach.
südlicli von Eiseukappel stammen..
Eine wertvolle Gabe, sechs große Aquarelle, die Ent-
wicklung von verschiedenartigen Kohlentlötzen darstellend, ist
uns von Herrn Konsnl Dr. C. Ochsen ins in Marburg zuge-
gangen, von dem ancli die in den Abbildungen dargestellte
Theorie der Kohlenllötzljiidung aufgestellt worden ist Diese
liebenswürdige (iabe kommt hauptsäclilich den Vorträgen über
historische Geologie zu üute.
— evil —
Oben gedachten wir schon einer Partie Petrefakten-Taubate-
Fische unserer Sammhing, die von einem Spezialforscher wissen-
schaftlich bearbeitet werden. So haben auch wieder unsere
Lebacher Fische , diesmal die Pleuracauthiden , einer wissen-
schaftlichen Arbeit, die in unseren Abhandlungen niedergelegt
ist, z. T. als Grundlage gedient („Otto M.Reis, das Skelett
der Pleuracantliiden und ihre sj'stematischen Beziehungen").
Aus der von Dr. 0. Boettger bearbeiteten eocänen Fauna
von Pengaron auf Borneo gingen einige Stücke zum Vergleich
an Herrn Dr. P. G. Krause vom geologischen Reichsmuseum
in Leyden. Herrn Rektor Lienenklaus in Osnabrück stellten
wir die Ostracoden des Mainzer Beckens, soweit sie sich im
Museum befinden, zur Bearbeitung zur Verfügung.
An Herrn Professor H. Enge 1 hard t in Di'esden, welcher
die Güte hat, die große Menge noch nicht bestimmter Tertiär-
pflanzen unserer Sammlung zu determinieren, gingen als erste
Sendung ab die Blattabdrücke aus dem mitteloligocänen Meeres-
thon von Flörsheim.
Eine Bereicherung unserer cretacischen Fossilien haben
wir durch die Bestimmung der Gaultpetrefakten von Klien und
vom Margarethenkopf bei Feldkirch im Vorarlberg, die uns
Herr Professor Gottfr. Riehen S. J. zusandte, erhalten; als
Gegenleistung konnten Avir nämlich die Formen zurückbehalten,
die wir von dort noch nicht besaßen.
Im Tausch haben wir u. a. vom Geologischen Museum
in Lausanne durch Herrn Prof essor R e n e v i e r eine recht inte-
ressante und wertvolle Sammlung von Fossilien aus allen in der
südwestlichen Schweiz entwickelten Tertiärschichten — vom
Mitteleocän bis zum Obermiocän — erhalten; am höchsten
schätzen wir darunter die leiche Sammlung von eocänen Fossilien
von den Diablerets. welche die Eocänfauuen, die wir in den letzten
Jahren erworben haben, wesentlich komplettieren. Das nämliche
gilt von einer schönen Tauschsendung des Herrn Dr. Paul
Oppenheim in Charlottenburg aus dem Eocän und Oligocän
des Vicentins und Südfrankreichs. Aus der Rene vie raschen
Sendung heben wir weiter hervor, daß uns aus dem jüngsten
Flysch, der ungefähr unserem Rupelthon gleichaltrig ist, mit
Chondriten mannigfache rätselhafte Gebilde zukamen ; auch die
Pflanzen-Fossilien aus dem Aquitan waren uns recht erwünscht.
— CVIII —
Durch Ankauf der vorzüglich erhaltenen Petrefakten aus
den unteren Kobleuzschichten von Oberstadtfeld in der Eifel
hoffen wir die marine Fauna des rheinischen Devons aus jener
Zeit allmählich vollständig zu erhalten. So fahren wir auch
immer fort, Skeletteile von diluvialen Tieren aus den Mosbacher
Gruben zu erwerben und sie zu restaurieren, um mit der Zeit
die so außerordentlich interessante Tierwelt unserer Gegend aus
der frühen Interglacialzeit im Museum vertreten zu haben.
Abgesehen von der Bestimmung der undeterminiert und
neu in die Sammlung gelangten Petrefakten beschäftigten die
Sektionäre Änderungen in der Aufstellung. So sind u. a. die
cambrischen Fossilien neu, gesondert von den silurischen, auf-
gestellt worden, und die bisher durch norddeutsche Fossilien
vertretenen Horizonte des Unter-, Mittel- und Oberoligocäus
könnten durch die neuen Erwerbungen, entsprechend der Ten-
denz der Aufstellung der tertiären Faunen aus süd- und süd-
osteuropäischen Meeren, Brackwasser- und Süßwasserseen er-
setzt werden.
Die geologisch -paläontologische Sammlung wurde durch
Professor Kinkelin mehrmals größeren Korporationen in zwei-
bis dreistündigem Vortrage demonstriert; so bei der 68. Ver-
sammlung deutscher Naturforscher und Ärzte im Herbst v. J.
den Mitgliedern der mineralogisch -geologischen Abteilung der-
selben. Bei dieser Gelegenheit widmete die Gesellschaft den
Mitgliedern der Versammlung als wissenschaftliche Gabe die
Abhandlung von Professor Dr. F. Kinkel in, „Über seltene
Fossilien des Seuckeubergischen Museums". Diese Fossilien
haben dem Verfasser auch Veranlassung gegeben, darüber in
zwei Vorträgen in der geologischen Abteilung der Naturforscher-
Versannnluug zu sprechen.^) Die Führung bei der sich daran
anschließenden Exkursion nach den diluvialen, tertiären und
krystallinen Gebilden in der Umgebung von Biebrich- Wiesbaden
hatten Professor Kinkelin und Dr. Schau f übernommen.
Weitere Demonstrationen der Sammlung sind durch Professor
Kinkel in dem naturwissenschaftlichen Ferienkurse akademisch
gebildeter Lehrer, dem Verein für Geschichte und Altertums-
') Siehe ,, Verhandluiiireii der Gesellscli. Deutscher Naturforscher u. Aerzte.
GH. Versammlung zu Frauklurt a. M.'' IL Teil, I.Hälfte, S. 21!) ff.
— CIX —
künde in Höchst a. M.,') der Gewerkschaft der Holzarbeiter,
der Gewerkschaft der Schneider, der der Maler nnd der der
Spengler zn teil ge-worden.
Daß auch dieses Jahr die Korrespondenz eine ziemlich
lebhafte war, ist schon aus dem hier Berichteten ersichtlich.
Professor Dr. F. Kinkelin.
Professor Dr. 0. Boettaer.
B. Protokoll -Auszüge.
Samstag, den 7. November 1896.
Vorsitzender: Herr Major Dr. L. v. Hey den.
Der Vorsitzende eröffnet die wissenschaftlichen Sitzungen
für den Winter 1896/97 mit der Mitteilung, daß Ihre Majestät
die Kaiserin Friedrich geruht haben, als Mitglied der
Gesellschaft beizutreten. Das Interesse, das Ihre Majestät damit
für die Naturwissenschaft bekunden, und die hohe Ehre, die
gleichzeitig der Gesellschaft erwiesen wird, sollen uns, so führt
der Redner aus, ein Sporn sein, mit doppeltem Eifer auf dem
bisher eingeschlagenen Wege zur Erforschung der Natur und zur
Verbreitung naturwissenschaftlicher Kenntnisse fortzuschreiten.
In den letztvergangenen Monaten hat sich die Zahl unserer
ewigen Mitglieder um fünf vermehrt. Der verstorbene
Dr. med. Joh. Peter Hieronj^mus Pfefferkorn wurde zum
Zeichen der Dankbarkeit für ein von der Familie in hochherziger
Weise gestiftetes Erbstück (s. S. LXXIV) zum ewigen Mit-
gliede ernannt. Außerdem sind als ewige Mitglieder eingetreten :
der Kais. Persische Generalkonsul Herr Baron Ludwig Ad. von
Löwenstein, Herr Louis Andr. Bernus und Herr Friedrich
Jaennicke für sich und seinen am 20. März 1898 lieimge-
gangeneu Sohn Dr. phil. Wilhelm Jaennicke.
') Die im Besitze dieses Vereins befindlichen diluvialen Säugetierreste
sind iin Senckenbergischen Museum bestimmt worden.
— ex —
Der Vorsitzende gedeukt nimmehr der 68. Versammlung
deutscher Naturforscher und Ärzte, die vom 21. — 26.
September zum dritten Male in Frankfurt tagte, und an deren
Geschäftsführung sich die Mitglieder der Senckenbergischen
GTesellschaft in thatkräftiger Weise beteiligten. Am 20. September
versammelte sich der Vorstand der Naturforscher -Versammlung
im Vogelsaale, an demselben Orte, an dem 1825 die ganze erste
Versammlung ihre Beratungen abhalten konnte.
Am Begrüßungstage bewillkommte der zweite Direktor
Herr Dr. med. August Knoblauch die zahlreich versammelten
Gäste im Namen der wissenschaftlichen Vereine Frankfurts und
überreichte den zu dieser Gelegenheit veröffentlichten Führer
durch das Museum, der auch jedem Besucher des Museums
zur Verfügung gestellt war. Außerdem waren von wissenschaft-
lichen Arbeiten im Auftrage der Gesellschaft erschienen: von
Herrn Professor Dr. F. Kinkelin eine Abhandlung: „Einige
seltene Fossilien des Senckenbergischen Museums",
den Besuchern der Paläontologischen Sammlung gewidmet, und
von Herrn Oberlehrer J. Blum eine Schrift: „Die Erfahrungen
m i t d e r F 0 r m 0 1 k 0 n s e r V i e r u n g " , für die Besucher der A u s-
stellung bestimmt. Hier in der Ausstellung war die Gesellschaft
durch eine große Kollektion von F o r m o 1 p r ä p a r a t e u vertreten,
die überhaupt zuerst in unserem Museum dargestellt worden waren,
und die sich der allgemeinen Anerkennung zu erfreuen hatten.
Schließlich legt der Vorsitzende den Bericht 1896 vor.
Er enthält auf 26 Bogen die geschäftlichen Mitteilungen, in
denen unter anderem auch die Gönner aus Frankfurts Bürgerschaft
angeführt werden, von denen in altbewährter Opferbereitschaft
der Senckenbergischen naturforschenden Gesellschaft 28,350 Mark
zur Verfügung gestellt worden sind zum Ankauf der Bibliothek
des in Genf verstorbenen Professors Carl Vogt. Als Anhang
befinden sich in diesem ersten Teile die Sektionsberichte und
die Protokolle der wissenschaftlichen Sitzungen. Der zweite,
größere Teil enthält fünf Vorträge und sieben andere
wissenschaftliche Arbeiten.
Zur Tagesordnung ergreift nunmehr Herr Professor Dr.
M ö b i u s das Wort :
Im Sommer dieses Jahres wurde der Gesellschaft ein
ebenso schönes als wertvolles Geschenk zu Teil, nämlich ein
Band der botanischen Abteiluug von Humboldts und ]^o uplands
berühmtem Reisewerk, und zwar der, welcher die Mimosen und
andere Leguminosen behandelt. (Titel: Mimosees et autres plantes
Legumiueuses du uouveau continent, recueillies par MM. A. de
Humboldt et Bonpland, decrites et publiees par Ch. S. Kunth
avec figures colorees par P. J. F. Turpin. Paris 1819). Der hohe
Wert des geschenkten Exemplares besteht darin, daß die 60 Tafeln
Originalzeichnungen Turpin s sind, jede in wunderbar künst-
lerischer Vollendung und mit wissenschaftlicher Genauigkeit auf
feines Velinpapier gemalt und mit der Unterschrift des Künstlers
versehen ; auch der Text ist auf Velinpapier gedruckt, das Ganze
ist ein Prachtwerk ersten Ranges. Dieses befand sich im Besitz
der hiesigen Familie Pfefferkorn und gehörte zuletzt den Erben
des bekannten B'rankfnrter Arztes Dr. med. J o h. P e t e r H i e r o n.
Pfefferkorn, dessen Vater eine der bedeutendsten Samen-
handlungen Deutschlands in damaliger Zeit begründet hat,
während er selbst sich um seine Vaterstadt vielfache Verdienste
durch seine ärztliche und wissenschaftliche Thätigkeit erworben
hat und auch Mitglied unserer Senckenbergischen naturforschenden
Gesellschaft ge^vesen ist. Die Erben dieses Mannes wünschten
nun, daß das genannte Prachtwerk in einer öffentlichen Bibliothek
Frankfurts der Wissenschaft und Kunst erhalten bleibe, und
glaubten, daß dieser Zweck erreicht sein würde, wenn die für
die Naturwissenschaften bestimmte Bibliothek der Sencken-
bergischen naturforschenden Gesellschaft es in Eigentum und
Verwahrung nehmen wollte. Herr Senator Dr. von Oven,
eines der noch lebenden Mitglieder der Pf eff erkor n' sehen
Familie, hatte die Güte, das Werk der Gesellschaft anzubieten,
die ein so großartiges Geschenk natürlich mit Freuden entgegen-
nahm und es in würdiger Weise zu bewahren versprach. Die
Gesellschaft suchte ihren Dank dadurch auszudrücken, daß sie,
wie erwähnt, den verstorbenen Dr. Pfefferkorn in die Zahl
ihrer ewigen Mitglieder einreihte ; sie ist aber in besonderer Weise
auch Herrn Senator Dr. von Oven für seine gütige Übergabe des
Geschenkes zu Danke verpflichtet, um so mehr als derselbe einige
interessante Dokumente, die sich auf das Werk beziehen, dem-
selben beigelegt hat.
Was die Geschichte des Werkes anbetrifft, so ist zunächst
bekannt, daß Alexander von Humboldt in den Jahren
— CXII —
1799 — 1804 seiue große amerikanische Forschungsreise in Be-
gleitung von Aime Bonpland unternommen hat. Der letztere,
4 Jahre jünger als Humboldt, hatte Medizin und Naturwissen-
schaften, besonders Botanik studiert und war mit seinem späteren
Begleiter in Paris bekannt geworden. Nach der Rückkehr von
der Reise nahm Humboldt seinen Aufenthalt in Paris, um
sich mit allem Eifer der Verarbeitung der auf der Reise ge-
sammelten Schätze und der Ausarbeitung seines Reisewerkes
hinzugeben. Der Titel des Ganzen lautet : Voyage aux regions
equiuoxiales du Noiiveau Continent fait dans les annees 1799
ä 1804 par A. de Humboldt et A. Bonpland. Es wuchs
heran auf 30 Bände in Folio und Quart nebst 1425 gestochenen,
zum Teil farbigen Tafeln und besteht aus 6 Abteilungen, deren
letzte den botanischen Teil bildet. Diese ist bei weitem die
umfangreichste, sie umfaßt 14 Bände in 5 Teilen, und als Preis für
diese 14 Bände gibt Humboldt selbst 7178 Fr. an. Er selbst
hat nur eine Einleitung zu dem einen Teile „Nova genera
et species plautarum u. s. w." geschrieben. Die Ausarbeitung des
Übrigen wollte er Bonpland überlassen. Allein dieser, sosehr
er sich auch auf der Reise durch seine Thatkraft und Tüchtigkeit
erprobt hatte, war nicht recht geeignet für andauernde litte-
rarische Thätigkeit und hat nur die beiden ersten Teile ausge-
führt. Humboldt mußte sich nach einer andern Kraft umsehen
und fand sie in dem damals noch jugendlichen Gelehrten Karl
Siegismund Kunth, 1788 in Leipzig geboren, Neffen des
hochverehrten Erziehers der Gebrüder H u m b o 1 d t. Von
Humboldt 1813 nach Paris berufen, widmete er sich bis 1819
ganz der Bearbeitung des botanischen Teiles des großen Reise-
werkes, darunter auch unserer Monographie „Mimosees et autres
plantes Legumineuses". Kunth wurde später Direktor am
botanischen Garten in Berlin und starb daselbst 1850. Wir
verdanken dem Herrn Senator Dr. von Oven auch das Original
des von Kunth zugleich im Namen Humboldts geschriebenen
Vertrags mit dem Verleger in Hinsicht der Ausführung der
Monographie über die Mimosen; der Verleger war M. S. Friedr.
Seh cell, der damals die Librairie Grecque-Latine-Allemande in
Paris leitete. Einen wesentlichen Teil der Monographie bilden
die 60 Tafeln, deren hoher Wert schon gerühmt wurde. Der
Künstler, dessen Originalwerk wir hier zu bewundern Gelegen-
— CXIII —
heit haben, Pierre Jean E'raugois Turpin, 1775 geboren,
war gelehrter Botaniker und Pflanzenmaler zugleich. In ersterer
Eigenschaft hat er eine Anzahl botanischer Werke verfaßt und
herausgegeben, darunter auch eine mit 57 Tafeln^ versehene
Iconographie vegetale (Paris 1841). Als Pflanzenmaler war er
mit Recht sehr geschätzt und seine Vortrefflichkeit wird von
keinem Geringeren als von Goethe sell)st gepriesen, der von
ihm sagt, er sei zugleich als einsichtiger Botaniker und als
genauester Zeichner sowohl vollendeter Pflanzen als ihrer mikro-
skopischen Anfänge rühmlichst bekannt, und der den Wunsch
ausspricht, von diesem Künstler seine Lehre von der Metamor-
phose der Pflanzen illustriert zu sehen. (Eine Abschrift der
betreffenden Stellen aus Goethes Werken hat der Geber dem
Geschenke beigelegt).
So ist denn durch das gemeinsame Wirken von hervor-
ragenden Künstlern und Gelehrten das Werk zu stände
gekommen, welches wir vor uns haben. Die Turpin 'sehen
Tafeln wurden in Kupfer gestochen und koloriert, und der
Folioband mit Text und Tafeln kostete ursprünglich 400 Francs.
Das Exemplar mit den Originalen Turpius, die durch das
Kopieren des Kupferstechers nicht im geringsten gelitten haben,
und mit dem nur einmal auf Velin gedruckten Text ist s. Z.
dem Kaiser von Österreich für 1350 Dukaten zum Kauf an-
geboten worden, wie aus dem Konzept eines Briefes, freilich
ohne Datum und Unterschrift, hervorgeht, der gleichfalls
dem Geschenke beigelegt worden ist. Ob es garnicht zum
wirklichen Angebot gekommen oder dieses abgelehnt worden
ist, wissen wir nicht; es geht aber auch daraus hervor, welch
kostbares Geschenk uns die Pfefferkorn 'sehen Erben und
speziell Herr Senator Dr. von Oven mit dem Werke gemacht
haben.
Herr Major Dr. von Hey den macht sodann auf eine
größere Reihe biologischer Objekte aus dem Reiche der
Insekten aufmerksam. Die Gesellschaft verdankt diese schöne
Sammlung, welche schon bei Gelegenheit der letzten Natur-
forscherversammlung die Aufmerksamkeit der Interessenten
auf sich gezogen hat, der Güte des Herrn Georg Speyer.
Zusammengestellt ist sie mit vieler Sorgfalt und Sachkenntnis
von Herrn Förster Gericke in Reinerz.
8
— CXIV —
Der Biologie oder Lebensweise und Verwandliiügsgescliiclite
der Insekten wird immer noch nicht die ihr gebührende Rück-
sicht gezollt, was zum Teil auch in der Schwierigkeit der Larven-
erziehung seinen Grund haben mag. Es hält nämlich sehr
schwer den Tieren in der Gefangenschaft das nötige Maß von
Feuchtigkeit oder Trockenheit zu geben ; entweder gehen die
Zuchten durch Scliimmelbildung zu Grunde, was meistens der
Fall ist, oder sie trockueu ein. Die besten Erfolge hatten von
jeher die Schmetterlingszüchter. Hier sind auch von den meisten
Arten die Larven, Puppen und Nahrungspflanzen bekannt, nicht
aber bei den anderen Insekten-Ordnungen. Von den so gern und
oft gesammelten Käfern, von denen jetzt gegen 100,000 Arten
beschrieben sein mögen (1876 waren es 77,000), sind von höchstens
einigen tausend Arten die frühereu Zustände bekannt, der Rest
ist unbekannt und noch zu erforschen; noch schlimmer ist es
in anderen Ordnungen bestellt. Nach einer Richtung hin ist
eine erfreuliche Ausnahme zu konstatieren. Im Haushalte der
Natur lernte der Mensch sehr bald die ihm feindlichen Elemente
kennen ; man bestrebte sich deshalb auch schon frühe diejenigen
Tiere, besonders Insekten, kennen zu lernen, welche dem Land-
wirte und Forstmanne durch ihr massenhaftes Auftreten und
ihren Schaden sich bemerklich machten. Man studierte sie im
Freien, beschrieb sie und gab treffliche Abbildungen der Ent-
wicklungsstadien. Es sei nur erinnert an die klassischen Ar-
beiten von Goeze (1731 — 1793), Degeer (1720 — 1778),
Reaumur (1683 — 1757), Rösel (1705 — 1759) und die aus
neuerer Zeit von Ratzeburg (geb. 1801), Roßmäßler (geb.
1806), Nördlinger (geb. 1818), Taschenberg.
Erst der jüngsten Zeit war es vorbehalten, dank dem Fort-
schritte in der Präparation und in den Konservierungsmethoden,
die Tiere selbst aufzubewahren. Die geehrten Anwesenden sehen
hier ein musterhaftes Beispiel; möge es anregend wirken und
der Insekten-Biologie neue Freunde werben!
Nachdem Herr Major von Heyden die in kleinen Kasten
ausgestellten Insekten genauer erklärt hat, demonstriert Herr
Professor Dr. H. Reichenbach an Stelle des Herrn Professor
Dr. F. Richters eine größere Reihe prächtig konservierter
See ti ere, geschenkt von der Zoologischen Station in
Neapel.
— cx\ —
Dieses von Herrn Gelieinirat Dolirn ins Leben gerufene
und in mustergültiger Weise geleitete, von Forschern aller
Nationen vielbenutzte Institut hat in den letzten Jahrzehnten
die Zoologie und Botanik mächtig gefiirdert. Gelten die dort
angestellten Studien auch zunächst der Erforschung der Fauna
und Flora des Mittelmeeres, so sind doch die in den doitigeu
mit allen Hilfsmitteln der Wissenschaft ausgestatteten Labora-
torien gewonnenen Resultate von der weitgehendsten allgemeinen
Bedeutung für die verschiedensten Zweige naturwissenschaftlicher
Forschung gewesen.
Mit besonderem Nachdruck aber ist man auf der Station in
Neapel bemüht gewesen, Methoden ausfindig zu machen, um die
zarten Lebewesen der See so in Präparaten zu erhalten, daß sie
in jeder Beziehung ein deutliches Bild von den Wesen in leben-
dem Zustande geben. In wie hohem Maße dies gelungen, zeigt
die vorliegende Sammlung von Seetieren aus allen Ordnungen des
Tierreichs. Die zierlichen Polypenstöckchen, die zarten Quallen,
die wie Glas durchsichtigen vSalpen und Kielfüßer, die wie Por-
zellan durchscheinenden Ascidien, die farbenprächtigen Seefedern,
Holoturien und Nacktschnecken, — Alles das ist so vollkommen
in Form und Farbe erhalten, daß man glauben möchte, die
Tiere wären eben erst der Meerestiefe entnommen.
Das Senckenbergische Museum hat durch diese Zuwendung
einen ganz hervorragenden, neuen Anziehungspunkt gewonnen.
Samstag, den 19. Dezember 1896.
Vorsitzender: Herr Major Dr. L. v. Hey den.
Der Vorsitzende teilt mit, daß am Ende dieses Jahres der
erste Direktor und der erste Sekretär, er und Herr Heinr.
Alten, aus der Direktion auszutreten haben und an ihre Stelle
die Herreu Oberlehrer J. Blum und Dr. med. E. Rödiger für
die nächsten zwei Jahre gewählt worden sind.
Der Vorsitzende lenkt hierauf die Aufmerksamkeit der
anwesenden Mitglieder auf die vielen ausgestellten teils ge-
schenkten, teils durch Kauf erworbenen Tiere. Herr Dr. med.
E. Rödiger schenkte 2 schwarze Eichhörnchen und ein
sehr schönes Pärchen des S c h o 1 1 e n h u h n s , Lagopiis scoHcks.
Das schwarze Eichhörnchen hndet sich mehr im Gebirge und
8*
<- CXVI —
in Laubbolzwalduügen ; besonders in Gegenden mit ölreichen
Samen soll die braunrote Färbung gerne dunkler werden und
oft in Schwarz übergehen. Das Schottenhuhn, das die Moore
Großbritanniens, namentlicli Schottlands, bevölkert und als
Jagdwild sehr geschätzt wird, ist eine Abart des Schneehuhns,
Lagopus lagopiis, von dem es sich nur dadurch unterscheidet,
daß sein Gefieder sich im Winter nicht weiß färbt und daß es
braune Schwingen und graugefärbte Beine hat.
Von Herrn Paul Spatz in Diemitz hat die Gesellschaft
einige prächtige nordafrikanische Tiere erworben, von denen
eine B e r g a u t i 1 o p e , Gaxella hcvella und eine weiße Gazelle,
Gazella loderi, besonders erwähnenswert sind. Sehr schöne
Tiere sind die von der Neuen Zoologischen Gesellschaft
erhaltenen Schabrackenschakal, Canis meson/elas, Falb-
k a t z e , Felis manicnlata , P a 1 m e n e i c h h ö r n c h e n , Sein ms
palwarum, Moschustier, Traguliis stanleyaniis, das zier-
liche Moschusböckchen, Nesotragus kirkii^ aus Deutsch-
Ostafrika u. a. m. Eine Fischotter, gelbe Varietät, stammt
aus der Lahn bei Limburg; sie lebte etwa ein Jahr im Zoolo-
gischen Garten.
Herr Hofrat Dr. B. Hagen dahier, der siebzehn Jahre
mit kürzeren Unterbrechungen als Arzt und Naturforscher in den
Tropen gelebt hat, fünfzehn Jahre auf Sumatra und anderthalb
Jahre in Neu-Guinea, macht einige biologische Mitteilungen über
den Sun da- Tiger, der ihn oft in seiner nächtlichen Ruhe
gestört hat, und weist an dem schönen, von der Neuen Zoolo-
gischen Gesellschaft erworbenen Tiere auf die Merkmale hin,
die diesen Tiger von dem javanischen und dem bengalischen
Tiger unterscheiden.
Alsdann hält Herr Hofrat Dr. Hagen seinen ange-
kündigten Vortrag:
Vorläufige Mitteilungen über das Tier leben an der
As trolabebu cht in Kais er- Wilhelmsland.
Deutsch-Neuguinea ist ein hübsches, malerisches und ver-
hältnismäßig auch fruchtbares Land. Es ist ein herrlicher
Anblick, wenn man in die Astrolabebucht hineinfährt. Links
in 5 Reihen übereinander das bis zu 2000 Meter hohe Finisterre-
gebirge, rechts das niedrige Örtzengebirge, In der Ferne
— CXVII —
zwischen beiden erscheint ein Stück des merkwürdigen Bismarck-
gebirges. Was diese bis jetzt unerforschten Gebirge au natur-
wissenschaftlichen Schätzen bergen mögen, das entzieht sich
heute noch jeder Vermutung.
Alles, was das Auge ringsum erblickt, Berge, Thäler und
Ebene, das ist bedeckt und überzogen von einer dichten und
schweren Decke üppigen Urwaldes, der hier und da von savannen-
ähulichen Grasflächeu unterbrochen wird. Die mannigfachsten
Formen und Arten setzen diesen Urwald zusammen, aber sein
Charakter, wie der der ganzen Flora überhaupt, ist ein fast
rein indomalayischer und hat gar nichts australisches an sich.
Dies ist eine Wirkung und Folge des Klimas. Die Regenzeit
dauert ziemlich lang, von November bis April, dagegen fällt oft
in den trockenen Monaten wochenlang kein Regen. Die meteoro-
logischen Verhältnisse sind ziemlich verwickelt und wirken oft
sehr lokal; die Astrolabebucht ist z. B. ganz den Wirkungen
des NW-Monsuns ausgesetzt, während das Land weiter nach
Osten unter der Herrschaft des SO-Passates steht.
Das Pflanzen- und Tierleben konzentriert sich fast aus-
schließlich auf die Regenzeit.
Die Tierwelt von Neuguinea, namentlich die Säugetier-
welt, macht einen höchst archaistischen Eindruck. Wir werden
hier plötzlich um Hunderttausende, vielleicht Millionen von
Jahren in eine sehr frühe Eutwicklungsepoche unserer Erde
zurückversetzt und sehen in den dortigen Beuteltieren noch
sozusagen die Ur- und Stammeltern unserer heutigen Säugetier-
welt leibhaftig und lebendig herumlaufen, Formen, die wir in
Europa nur noch in Versteinerungen finden. Diese altehrwürdige
Säugetierfauna ist aber infolge unserer Naturgesetze und der
veränderten äußeren Lebensbedingungen im Ab- und Aussterben
begriffen, wie durch die große Arten- und Individuen -Armut
bewiesen wird. Mit der durch uns jetzt begonnenen Aufschließung
und Kultur der Insel wird der Untergang der alten und das
Entstehen einer neuen Fauna durch künstliche oder natürliche
Einwanderung in rapider W-'eise begünstigt. Die Vorläufer der
neuen Fauna, die Pioniere sozusagen, haben sich in Gestalt von
Ratten und Mäusen schon eingefunden.
An wilden Säugetieren wurden nur 12 Arten, darunter
8 Beuteltiere, erbeutet, eine überaus große Artenarmut gegen
— CXVIII —
Sumatra zum Beispiel, wo Redner früher 66 Arten gefunden
hatte. In den Neuguinea -Wäldern da lärmen keine Affen, da
schleicht kein Tiger oder Panther, da schreit kein Hirsch,
trompetet kein Elephant und biüllt kein Bär. Die Wälder
würden schweigend und stumm daliegen, wenn nicht die Papa-
geien wären, welche in großen Flügen von Hunderten, ja bei-
nahe Tausenden das Land durchziehen und allein einen größeren
Lärm verursachen, als die obengenannten Säugetiere zusammen-
genommen.
Von Vögeln wurden im ganzen 140 irrten erbeutet, doch
ist Redner der Meinung, daß er kaum zwei Drittel aller dort
vorkommenden Formen erhalten hat.
Die Familien der Tauben und Papageien haben sich
auf Kosten der anderen außerordentlich entwickelt; diese beiden
allein betragen den vierten Teil der ganzen dortigen Vogelwelt.
Bemerkenswerte Vögel sind außer den vorgenannten noch
der Kasuar, der Rhinocerosvogel, zwei Busch hühner,
und die wunderbaren, ausschließlich auf Neuguinea und seinen
Nachbarinseln lebenden Paradiesvögel, von denen Redner
meint, es sei wohl ein Jahr Malaria wert, diese Prachtjuwelen
der Vogelwelt in ihrer Freiheit in den Urwäldern bewundern
zu dürfen.
Von Schlangen wurden 11 Arten gefunden, darunter
eine giftige, nämlich die bekannte Todesotter von Australien.
Außerdem sind erwähnenswert die große See Schild-
kröte und der abenteuerlich gestaltete Hammerhai, welcher
gegen 14 Fuß lang wird. Beide sind in den dortigen Meeren
nicht selten, und der Hammerhai scheint sich sogar die Astrolabe-
bucht zu seiner ausschließlichen Domäne erwählt zu haben.
Endlich bespricht Redner noch seine Lieblinge, die In-
sekten, speziell die Schmetterlinge, die aber auf Neu-
guinea ebenfalls nicht in der großen Artenzahl vorkonnnen wie
auf Sumatra. Dafür schillern aber die meisten in einer ganz
wunderbaren Farbenpracht und sind oft von bedeutender Größe,
so z. B. die ganz außerordentlich schöne Orfif/hopicra schötibenji
oder paradisea, eine der merkwürdigsten lepidopterologischen
Entdeckungen der letzten Jahre.
Zum Schlüsse bedauert Redner, daß es ihm in den iVs Jahren
seines Aufenthalts auf Neuguinea nicht vergönnt gewesen ist,
— CXIX —
ein vollstäudigeres Bild der dortigen Fauna zLisaramenzubringeu.
Seine außerordentlich angestrengte Berufsthätigkeit als Arzt und
eine fast ein Jahr andaueiMide Malaria-Erkrankung haben ihn
daran verhindert.
Die anwesenden Mitglieder folgen den interessanten Mit-
teilungen mit lebhaftem Interesse, und der Vorsitzende dankt
dem Redner auf das wärmste für den schönen Vortrag.
Samstag, den 9. Januar 1897.
Vorsitzender: Herr Oberlehrer J. Blum.
Der Vorsitzende begrüßt die Versammlung zum Beginne
der wissenschaftlichen Sitzungen im neuen Jahre und drückt
dabei den Wunsch aus, daß das Jahr 1897, das achtzigste
Stiftuugsjahr der Senckenbergischen naturforschenden Gesell-
schaft, sich würdig seinen Vorgängern anreihen möge. Als eine
gute Vorbedeutung erachtet es der Vorsitzende, daß der treue
Freund der Gesellschaft, Herr Geheimer Regierungsrat Professor
Rein aus Bonn, den Reigen der diesjährigen Vorträge eröffnet,
und er dankt ihm im Namen der Gesellschaft für die bereitwillige
Übernahme des heutigen Vortrages.
Alsdann gedenkt der Vorsitzende des heimgegangenen
korrespondierenden Mitgliedes Geh. Hofrat Professor Dr. August
Streng in Gießen, eines geborenen Frankfurters. Er starb
am 7. Januar d. J. im Alter von 67 Jahren. Die anwesenden
Mitglieder erheben sich zur Ehrung des Verblicheneu von ihren
Sitzen.
Hierauf hält Herr Geh. Regierungsrat Professor J. Rein
seinen augekündigten Vortrag
Über die englische Kunsttöpf er ei.
Redner leitet den Vortrag ungefähr mit folgenden Worten
ein :
Es giebt keinen Zweig des englischen Kunstgewerbes von
gleicher Bedeutung wie die Kunsttöpferei, kein anderes Land,
in welchem alle Grundbedingungen für eine gedeihliche Ent-
wicklung derselben so günstig gewesen und so verwertet worden
sind wie England. Dasselbe besitzt eiuen großen Reichtum^
an Rohmaterialien für alle Zweige der keramischen Plastik, vpmo
■ \
— cxx —
feinsten Porzellanthon bis zum gemeinen Lehm. Es hat in seinen
vortrefflichen Steinkohlen ein sehr billiges Brennmaterial zur
Hand und unter seiner Bevölkerung viele geschickte und er-
fahrene Arbeiter, dazu nicht wenige Künstler, welche in den
Schulen von Josiah Wedgwood, Herbert Min ton und
Henrj^ Doulton herangereift sind. Endlich fehlt es ihm nicht
an einer reichen Gesellschaftsklasse mit geläutertem Geschmack
und Kunstverständnis, die auch hohe Preise nicht scheut, um
keramische Kunstwerke zu erwerben und so Künstler und Unter-
nehmer anzuspornen. Das sind die Grundlagen, auf welchen
Englands Kunsttöpferei sich ohne staatliche Hilfe entwickelt
und auf diejenige aller andern christlichen Länder einen mehr
oder weniger großen Einfluß geübt hat. Die Thonwarenindustrie
Englands deckt nicht bloß fast den ganzen einheimischen Be-
darf, sondern führt auch bedeutende Mengen ihrer Erzeugnisse
aus. Der durchschnittliche Wert dieser Ausfuhr während der
letzten 10 Jahre betrug über zwei Millionen Pfund Sterling.
Der Vortragende weist dann darauf hin, wie er im vorigen
Jahre bestrebt gewesen sei, an der nämlichen Stelle die Vor-
kommnisse der wichtigsten Rohmaterialien für diese Industrie
und ihre Verwertung zu erläutern, während es heute seine Ab-
sicht sei, seine Zuhörer mit der Entwicklung und den Leistungen
der englischen Thonwarenindustrie oder Keramik näher bekannt
zu machen und sie im Geiste nach den Hauptsitzen derselben
zu führen.
Alle Erzeugnisse der Keramik zerfallen in zwei große
Klassen, nämlich poröse und dichte Thonwaren. Erstere
kleben au der Zunge, saugen Wasser ein, haben einen matten,
erdigen Bruch und meist einen gefärbten Scherben. Man brennt
sie bei geringerer Hitze und in kürzerer Zeit als die andern.
Dichte Thonwaren saugen kein Wasser auf und kleben deshalb
nicht an der Zunge. Sie haben einen glänzenden, muscheligen
Bruch, sind hellklingend und teilweise so hart, daß sie am Stahl
Feuer geben. Infolge der Beschaffenheit der j\rasse. aus der
sie gebildet und bei größerer Hitze gebrannt werden, werden
sie zum Teil teigig weich, so daß während des Brennens die
Masse zusammensintert oder verfrittet. Alle porösen Thonwaren
benennt man wohl nach englischer Weise mit dem Namen
Irdenware (Earthen ware). Der Ausdruck umfaßt dann alle
— CXXI —
Thongebilde mit erdigem Brach, die Ziegelsteine, Terracotteii,
Majolica, ordinäre nnd feine Fayence, welch letztere wir jetzt
gewölinlicli Steingut nennen. Die dichten Produkte der Keramik
unterscheidet man in Porzellan und Steinzeug. Porzellan
ist durchscheinend, Steinzeug undurchsichtig oder bei reinerem
Scherben nur an den Kanten durchscheinend. Zum Porzellan
und Steingut, als den beiden feinsten Arten Thonwaren beider
großen Klassen, werden in der Regel dieselben, sich mehr oder
weniger weiß brennenden Thone und Quarze angewandt, nur
in verschiedenem Mischungsverhältnis, auch ist die beim Brennen
oder Backen derselben angewandte Hitze verschieden. Alle
Thonwaren sind nach dem ersten oder Hauptbrande an der
Oberfläche rauh und ohne Glanz. Man nennt sie in diesem
Zustande sonderbarerweise gleich dem zweimal gebackeneu
Brod Biscuit. Um diejenigen der ersten Klasse wasserdicht
und alle mehr oder weniger glatt und glänzend zu machen, be-
kommen sie einen Beguß mit einer trüben, schlammartigen
Flüssigkeit, die nach dem Aufbrennen eine glasige Decke bildet,
die Gr 1 a s u r , und mit dem Körper oder Scherben in der Farbe
übereinstimmt oder davon abweicht. Die meisten Glasuren sind
undurchsichtig, darunter am bekanntesten die weiße Zinn-
glasur oder das Zinnemai lie. Durchsichtige Glasuren sind
die Feldspatglasur auf Porzellan und Steingut und die Salz-
glasur, welche man immer auf Steinzeug anwendet und schon
beim Hauptbrande dadurch erzielt, daß mau während der Rot-
glühhitze Kochsalz in den Ofen wirft.
Beim Bemalen der Thonwaren unterscheidet man eine
Dekoration unter und eine Dekoration auf oder über der
Glasur. Selbstverständlich ist erstere nur bei durchsichtigen
Glasuren anwendbar. Daß auch die Farben gleich der Glasur
aufgebrannt werden müssen, ist selbstverständlich.
Professor Rein geht dann zu einer kurzen Aufzählung
der hervorragendsten Erfindungen und Entdeckungen auf kei-ami-
schem Gebiete während des 18. Jahrhunderts über und kommt
so zur Queen's Ware, dem heutigen harten, weißen Steingut
und seinem Erfinder, dem genialen Jos iah Wedgwood, dem
Großvater von Charles Darwin. Er beschreibt die Kunst-
töpferei in den „Potteries" am oberen Trent in North-Stafford-
shire, wendet sich dann in das Thal des mittleren Severn, zu
— cxxri —
der Keramik von Coalbrook Dale imd von Worcester.
Zuletzt schildert er die Leistungen von Henry Doult on, dem
heutigen Fürsten unter den englischen Töpfern, der in 5 Fabriken
mit 6000 Arbeitern fast alle Zweige der keramischen Kunst und
Industrie in den Bereich seiner Thätigkeit gezogen hat. Seine
Kunstprodukte aus Steinzeug und Terracotta zumal, welche aus
der großen Faktoi-ei zu Lambeth -London hervorgehen, über-
treffen an Originalität und künstlerischer Gestaltung und Aus-
schmückung Alles, was anderwärts in diesen Zweigen der
Kunsttöpferei geleistet wird.
Samstaaf, deu 20. Februar 1897.
Vorsitzender: Herr Dr. A. Knoblauch.
Der Vorsitzende gedenkt mit warmen Worten des am
16. d. M. im dreiundachtzigsten Lebensjahre verschiedenen Herrn
Paul August Kesselmeyer, an dessen Sarg er gestern im
Namen der Gesellschaft einen Lorbeerkranz niedergelegt hat.
Frühe schon zeigte Kesselmeyer ein lebhaftes Interesse für die
ihn umgebende Natur. Durch öfteren Aufenthalt in fremden
Ländern, wohin ihn sein Beruf als Kaufmann führte, sowie
durch Verkehr mit bedeutenden Gelehrten erweiterte sich sein
Gesichtskreis und vermehrte sich sein Wissenseifer. Besonders
fesselten und beschäftigten ihn jene Feuerkugeln, die zuweilen
auf unsere Erde niederfallen, die Meteore. Nach jahrelangem
Studium, fleißigem Sammeln, Beobachten und Nachdenken ver-
öffentlichte er im III. Bande der Abhandlungen der Senckenbergi-
schen Gesellschaft eine umfangreiche Arbeit „Über den Ursprung
der Meteorsteine". Später war die beschreibende Botanik sein
Hauptarbeitsfeld. Seine reichen Sammlungen, Meteoriten, Petre-
fakten, Mineralien und Herbar, ebenso auch seine wertvolle
Fachlitteratur, hat er im Laufe der letzten Jahre der Senckeu-
bergischen Gesellschaft überwiesen. Es ist anzuerkennen, daß
er, als seine Kräfte oachließen , sich von seinen Sammlungen
die er mit vieler Mühe zusammengebracht hatte, treunte und
so bei Lebzeiten dafür sorgte, daß sie auch fernerhin in den
Dienst der Wissenschaft gestellt wurden. Ferner gedenkt der
Vorsitzende der am 18. d. M. heimgegangenen langjährigen ]Mit-
glieder, der Herren Philipp Bernhard Bonn und Ludwig
— CXXIII —
Vogt. Die auwesendeu Mitglieder erheben sich zur Ehrung
der Verstorbenen von ihren Sitzen.
Der Vorsitzende begrüßt liierauf das korrespondierende Mit-
glied, Herrn Bi'. A. Voeltzko w aus Berlin, der heute der Sencken-
bergischen Gesellschaft über Madagaskar, woselbst er zum Zwecke
zoologischer Studien sich sieben Jahre aufgehalten hat, zu be-
richten die B^reundlichkeit haben wird. Herr Dr. Voeltzkow
ist den Mitgliedern der Gesellschaft wohl bekannt aus einem
Aufsatze im Bericht 1893 : „Tägliches Leben eines Sammlers und
Forschers auf Exkursionen in den Tropen". Viele wertvolle
madagassische Naturalien des Museums sind Herrn Dr. Voeltzkow
zu verdanken, unter anderem seine ganze Ausbeute an Batrachiern
und Reptihen. Die vier großen, seltenen, lebenden Schildkröten
in dem Zoologischen Garten hat er selbst von der Insel Aldabra
geholt und sie der Senckeiibergischen Gesellschaft geschickt.
Herr Dr. A. Voeltzkow hält nunmehr seinen angekündigten
Vortrag :
Madagaskar, das Land und seine Bewohner.
Redner führt ungefähr Folgendes aus:
Madagaskar ist viel größer, als man sich für gewöhnlich
vorstellt, da es eine größte Länge von 211 geographischen Meilen
und eine mittlere Breite von 400 Kilometern hat. Der Flächen-
inhalt übersteigt den des Deutscheu Reiches um etwa 50,000
Quadrat-Kilometer. Man unterscheidet den Küstensaum, der
im Westen sich zu weiten Ebenen ausbreitet und eine Hochlands-
region von 3 — 5000 Fuß Erhebung über dem Meere mit Gebirgs-
zügen bis zu 0000 Fuß und mehr im Innern. Im Osten fällt
das Plateau mauerartig ab, während es im Westen sich terrassen-
förmig senkt. Der Ostabhang empfängt durch die Passate große
Feuchtigkeit, und man findet hier den Urwald in höchster Aus-
bildung, Avährend die Westküste trocken und öde ist.
In der Bevölkerung kann man zwei große Gruppeu unter-
scheiden, die scharf voneinander geschieden siud: die Hova,
welche echte Malayen sind und das Hochplateau von Imerina
bewohnen, und die Sakalava, afrikanische Stämme, welche die
Westküste in Besitz haben. Trotz der Rassenverschiedenheit
herrscht eine gemeinsame Sprache auf der Insel. Die herrschende
Rasse ist die malayische ; sie besteht aus den Hova, denen
— CXXIV —
augenblicklich etwa die Hälfte der Insel tributpflichtig ist. Die
Hova haben eine gelbliche Hautfarbe und ähneln den Javanen,
manchmal auch den Südeuropäern. Man unterscheidet drei
Kasten, den Adel, die eigentlichen Hova und die Sklaven.
Das Heer zerfällt in 16 Ehren, von denen der gemeine
Soldat eine und der Premierminister 16 hat. Sold wird nicht
gezahlt; überhaupt sind sämtliche Beamte unbesoldet, und jeder
muß sich selbst durchzubringen suchen. Deshalb ist Falschheit
und Bestechlichkeit die Regel; außerdem kann die Regierung
jeden Bürger jederzeit zur unentgeltlichen Re.gierungsarbeit,
„Fanarapoana", heranziehen, wodurch jeder Fortschritt gehindert
wird. Die Befehle durch das Land werden durch besondere
Boten, Simaudu genannt, befördert, die z. B. eine Strecke von
300 Kilometern in 4 Tagen zurücklegen.
Die Tracht der Hova bestand früher aus Lendentuch und
Umschlagetuch, wird aber jetzt schon vielfach von der europä-
ischen verdrängt. Die Hovafrauen haben glänzend schwarzes,
straffes Haar und tragen dasselbe häufig in zwei langen Zöpfen
herabhängend. Während der Trauerzeit muß das Haar aufgelöst
und über die Schultern herabhängend getragen w^erden. Die
Hova sind Christen, jedoch wohl mehr, weil die Regierung
christlich ist, als aus innerlicher Überzeugung. Redner geht
dann des Näheren auf die Städte der Hova, den Bau der Häuser
u. s. w. ein. Die Hova sind sehr musikalisch und bedienen sich
einer eigentümlichen Bambusguitarre , der Valiha. Es wird
nämlich zwischen zwei Interuodien eines Bambus mit einem
scharfen Messer aus der Oberfläche des Rohres eine Anzahl von
Saiten losgelöst und durch Stege straff oespannt, während das Rohr
als Resonanzboden dient. Redner erläutert darauf die Strafen,
die sehr grausam sind, mit einigen Beispielen und giebt dann
eine Schilderung des größten Festes der Hova, des Fandroana.
Darauf folgt eine Schilderung der Westküste. Die Bewohner
derselben sind die Sakalava, an die Kafferstämme Südafrikas
erinnernd, dunkelbraun gefärbt mit krausem Haar. Die Sakalava
sind zum Teil noch unabhängig. Jedoch haben an manchen
Orten die Hova Militärstationen augelegt und beherrschen große
Distrikte, da sie gewußt haben, sich der Reliquien der Sakalava
zu bemächtigen, gegen deren Besitzer es verboten ist, etwas
Feindseliges zu unternehmen. Die Sakalava sind nämlich furcht-
— cxxv —
bar abergläu1)i!5cli. Thi-e Religion ist Reliqiiienverehrung-. Be-
sonders ausgeprägt ist ihr (ilaube an die Kraft von Fetischen,
Odis genannt. Redner gelit dann des Näheren auf die ver-
schiedenen Odis ein. Ebenso sind (lOttesurteile im (lebraucli,
von denen das Tangenaordal erwähnt wird. Die Kleidung und
Tracht wird ausführlicli besclirieben. Besondere Erwähnung
findet die verschiedene Anordnung des Haupthaares.
Die Frau nimmt eine untergeordnete Stellung ein; die
Sittlichkeit ist deshalb lax und Vielweiberei häufig. Häuser,
Ortschaften, Nahrung, Viehzucht finden hieranf ihre Besprechung.
Außer diesen Völkern finden wir als Handeltreibende Indier
von l)ombay und Cutch, Araber und Suwaheli von Ostafrika,
die den Hafenstädten der Westküste ein mohammedanisches
Gepräge aufdrücken.
Das Reisen wird erschwert durch den Mangel an barem
Geld, und man muß deshalb eine Menge verschiedener Tausch-
artikel mit sich führen. ICs hat sich in Madagaskar das Reisen
in Palankin ausgebildet, welches Filanzana genannt nnd genau
beschrieben wird. In den Hovadistrikten gilt als Zahlungs-
mittel der Fünffrankenthaler, eine kleinere Münze giebt es nicht,
diese muß durch Zerhacken der Fünffraukstücke hergestellt
werden. Die kleineren Beträge werden dann vermittelst einer
Wage abgewogen.
Redner giebt endlich eine kurze Übersicht über die Fauna,
die dadurch ausgezeichnet ist, daß große Raubtiere und giftige
Schlangen fehlen. Die merkwürdigste Form der Insel ist der
Aepyornis, ein Riesenstrauß, der Eier von 30 cm Durchmesser
gelegt hat, mit einem Rauminhalt von 150 Hühnereiern, und
dessen Eier wahrscheinlich die Veranlassung zum Märchen vom
Vogel Rok gegeben haben.
Von der Flora ist besonders bemerkenswert die Rafiapalme,
das Bambusrohr und der Baum der Reisenden.
Kunstfertigkeiten sind sehr ausgeprägt, die Frauen zeichneu
sich aus in der Herstellung feiner Webereien, Flechtarbeiten u. s. w.
Schmiedearbeiten von kunstvoller Ausführung findet man be-
sonders im Süden. Angebaut werden Reis, Zuckerrohr, Kaffee,
Kakao, Vanille, Gewürze, Bananen, Hanf, Baumwolle, Tabak,
Gemüse und vieles andere. Die Gebirge sind reich an Erzen,
die Wälder enthalten köstliches Bauholz.
— CXXVI —
Madagaskars Klima ist nicht so schlecht als für gewöhnlich
angegeben wird. Die Temperatur an der Kiiste beträgt gegen
28 — 30 Grad Celsius, während auf dem Plateau eine mittlere
Jahrestemperatur von 16 Grad herrscht. Fieber giebt es natür-
lich hier auch, jedoch fehlen die schweren perniciüsen Fieber,
wie sie in Ostafrika häufig sind. Voraussetzung für einen
längeren Aufenthalt ist natürlich eine verständige Lebensweise
nnd die Vermeidung aller Ausschweifungen. Redner schließt
mit dem Bemerken, daß Madagaskar einen wertvollen Besitz
darstellt ; jedoch befindet sich der Handel nicht, wie man denken
sollte, in französischen Händen, sondern fast gänzlich in den
Händen deutscher Häuser.
Eine große Anzahl von Originalphotographien, Modellen und
ethnographischen Gegenständen illustrieren den ungemein interes-
santen Vortrag, für den dem Redner reicher Beifall gezollt wird.
Samstag, den 6. März 1897.
Vorsitzender: Herr Oberlehrer J. Blum.
Der Vorsitzende bemerkt, anschließend an das verlesene
Protokoll, daß der am 16. Februar d. J. verstorbene Herr P. A.
Kesselmeyer testamentarisch der Gesellschaft die zur Er-
werbung der ewigen Mitgliedschaft erforderliche Summe
zugewiesen hat. Der Name Kessel m eye r wird daher auch
künftighin in dem „Bericht" aufgeführt und außerdem auf
der Marmortafel am Eingänge in das Museum eingegraben
werden.
Aus einem Legat des sei. Herrn Philipp Beruh a r d
Bonn, gestorben am 18. Februar, wurden der Gesellschaft
dreihundert Mark übergeben. Solche Beweise der Anhäng-
lichkeit an die Gesellschaft sind ihr ein Sporn, auf dem von
ihr seit achtzig Jahren verfolgten Wege rüstig vorwärts zu
schreiten.
Herr Professor Dr. Laubenheimer spricht hierauf über
N i t r a gin,
ein Mittel, durch dessen Anwendung man unter gewissen Be-
dingungen den Ernteertrag der Felder außerordentlich zu steigern
vermag. Der Vortragende knüpft an die bekannte Thatsache
— CXXVII —
ail, daß man dem Ackerboden diejenigen Stoffe wieder ersetzen
muß, welche ihm durch die BepÜanzung und Aberntung- entzogen
wurden, wenn man in der Folge auf eine günstige Ernte rechnen
will. Unter diesen, dem Boden wieder zuzuführenden Stoffen
ist von ganz besonderer Wiclitigkeit der Stickstoff, der in drei
B^'ormen zur Verfügung steht, 1. als atmosphärischer Stickstoff,
2. in Form von Ammoniaksalzen, resp. Ammoniak entwickelnden
Produkten (Stalldünger etc.) und B. in Form von salpetersauren
Salzeu. Leider besitzen die wichtigsten unserer Ackerpflanzen,
wie namentlich die Getreidearten, nicht die Fähigkeit, den
Stickstoff der Atmosphäre zu assimilieren und erfordern für ihr
\\'achstum, daß ihnen Ammoniak enthaltende oder liefernde
Substanzen (Stalldünger etc.) oder salpetersaure Salze (Nitrate)
zugeführt werden, wobei zu bemerken ist, daß die Pflanzen
wahrscheinlich auch das Ammoniak nicht direkt zu verwenden
vermögeu, daß vielmehr erst eine Umwandlung des Ammoniaks
in salpetersaure Salze durch die im Boden enthaltenen „Nitri-
flkationsbakterien" vorausgehen muß; da diese Umwandlung
Zeit erfordert, bringt man die Ammoniak-Materialien schon im
Spätherbst auf die Felder, während die Düngung mit Salpeter
im Frühjahr vorgenommen werden kann. Im Gegensätze zu
den Getreidearten und den sonstigen Kulturgewächsen vermögen
nun die Leguminosen (Erbse. Bohne, Wicke, Klee, Lupine, Sera-
della etc.) unter den gleich näher zu präzisierenden Bedingungen
den Stickstoff der Luft zu assimilieren und gedeihen diese
Pflanzen deshalb auch, ohne daß man die betreffenden Felder
mit Ammoniaksalzeu, Stalldünger oder Salpeter düngt. Man
bezeichnet deshalb die Leguminosen als „Stickstoft'samraler" im
Gegensatz zu den „stickstott'zehrenden" Getreidearteu und anderen
Kulturpflanzen. Der Landwirt hat aus diesen Thatsachen schon
längst die praktische Konsequenz gezogen, daß man durch
V e r m i 1 1 e 1 u n g der L e g u m i n o s e n den Stickstoff der Luft für
die Getreidepflanzen etc. nutzbar machen kann, indem man das
Feld zunächst mit einer ins Kraut wachsenden Ijeguminose
(Lupine, Seradella, Wicke etc ) bestellt, vor dem Ausreifen,
also die noch grünen Pflanzen, unterpflügt und durch diese
„Gründüngung" nun der jetzt auf das Feld gesäten Getreideart
die durch die Leguminose angesammelten Stickstoffverbindung
zu gute kommen läßt, da bei der Vermoderung der unterge-
— CXXVIII —
pflügten Leguminose der Stickstoff in einer fiir die Getreideart
brauchbaren Form auftritt. Man spart auf diese Weise für
die Getreidearten die sonst notwendigen, schwer ins Gewicht
fallenden Ausgaben für Ammoniaksalze, Stalldünger oder Sal-
peter und die Erkenntnis dieser Thatsache ist für die Land-
wirtschaft von epochemachender Bedeutung geworden. Man
erkennt jedoch sofort, daß das Gelingen der Operation zunächst
davon abhängig ist, daß die als „Zwischenfrucht" dienende Le-
guminose auf dem betreffenden Felde auch wirklich gut gedeiht.
Nun hat man leider die Erfahrung machen müssen, daß dies
nicht immer der Fall ist, daß sogar mitunter der Versuch,
Leguminosen anzubauen, gänzlich mißglückt. Es würde
zu weit führen, auf die Geschichte der auf die Ergründung der
Ursache dieser Differenzen bezüglichen Forschungen näher ein-
zugehen, und es sei hier nur konstatiert, daß die Beobachtungen
und Forschungen von Schul tz-Lupitz, Hellriegel und
Beyerinck zu dem Resultat geführt haben, daß das Gedeihen
der Leguminosen abhängig ist von der Anwesenheit
gewisser Bakterien, durch deren Vermittlung erst der
Stickstoff der Luft für die Leguminosepflanze nutzbar gemacht
wird. Diese Bakterien, von Beyerinck als Bacillus radicicola
bezeichnet, wandern aus dem Boden durch die Wurzelhaare etc.
in die Wurzel ein, veranlassen dort an der Infektionsstelle die
Bildung kleinerer oder größerer knollenartiger Auswüchse, nehmen
in diesen „WurzelknöUchen" eigentümliche Form- und Größen-
verhältnisse an (Bakteroiden), nehmen aus der den Ackerboden
durchdringenden Luft den Stickstoff auf, führen ihn in geeigneter
Umwandlungsform der Pflanze zu und veranlassen ein außer-
ordentlich üppiges Wachstum, wenn es der Pflanze sonst nicht
an den übrigen nötigen Nährstoffen fehlt. Mau sieht nun so-
fort, daß das ganze Gründünguugsverfahren in Bezug auf den Er-
folg abhängig davon ist, daß in dem Boden die nötigen „Wurzel-
bakterien" vorhanden sind, durch welche erst ein Gedeihen der als
Zwischenfrucht zum Zwecke der Gründüngung gebauten Legumi-
nose ermöglicht wird. Nun enthält aber nicht jeder Boden die
„Wurzelbakterien", wenigstens nicht immer in der genügenden
Menge, und so erklären sich (bei sonst gleichen Verhältnissen)
die oft erzielten Mißerfolge bei dem Anbau von T^eguminosen.
Es gebührt nun den Herren Geh. Rath Nobbe und Dr. Hiltuer
— CXXIX —
das Verdienst, unter Würdigung dieser Verhältnisse ein ein-
faches Mittel angegeben zu haben, wie mau diesem Mißstande
begegnen kann. Es lassen sich nänüich die „Wurzelbakterien"
auf Gelatine rein kultivieren, und wenn man auf Gelatine
unter den in der Bakteriologie üblichen Kauteleu eine kleine
]\[enge der Wurzelbakterien bringt, so vermehren sich diese
rasch und es überzieht sich die Oberfläche der Gelatine mit
einer weißlichen schleimigen Masse, in der man unter dem
Mikroskop die einzelnen Bakterien als länglichovale Gebilde er-
kennt. Verflüssigt man eine solche „Reinkultur", wie sie von
den Höchster Farbwerken unter dem Namen „Nitragiu" auf
Veranlassung der Herren Nobbe und Hiltner in den Handel
gebracht wird, durch gelindes Erwärmen, läßt die Masse in
einer geeigneten Menge Wasser sich verteilen und trägt in dieses
Wasser die Leguminosesamen ein, so bleiben auf der Oberfläche
der Samen zahlreiche Wurzelbakterien haften, und wenn man
dann diese infizierten (geimpften) Samen (eventuell nach Zusatz
von Erde zur Bindung von etwa überschüssigem Wasser) aussät,
so findet die auskeimende Wurzel sofort in ihrer Umgebung die
für die Entwicklung der Pflanze nötigen Bakterien vor. Ver-
gleichende Versuche mit geimpften und nicht geimpften Samen
haben zu ganz ausgezeichneten Resultaten geführt und die hohe
Bedeutung dieser Methode erwiesen. Ganz selbstverständlich
aber wird man da, wo der Boden die betr. Bakterien schon in
überschüssiger Menge enthält, eine Vermehrung der Ernte
durch Anwendung von Nitragin nicht erzielen, denn die Ver-
mehrung eines nicht zur Wirkung gelangenden Überschusses
ist zwecklos ; aber da, wo im Boden keine oder nur ungenügende
Mengen der Bakterien vorhanden sind, wird das Ernteerträgnis
durch Verwendung des Nitragin s das vielfache sein, resp. es
wird unter Umständen der Anbau von Leguminosen durch das
Nitragin überhaupt erst ermöglicht.
Wenn Sc hultz-L up itz früher von dem Stickstoff sagte:
„Ihn zu fassen, ihn zu beherrschen, das ist die Aufgabe; ihn
zu Rate zu halten, darin liegt die Ökonomie; seine Quelle,
die unerschöpflich fließt, sich dienstbar zu machen, das ist es,
was Vermögen schafft", so ist jetzt durch die wissenschaftliche
Forschung und die Aufklärung des Sachverhaltes die Möglichkeit
gegeben dieses Ziel zu erreichen durch richtige Anwendung
- cxxx —
derjenigen Bakterien, denen die Eigenschaft innewohnt, den
kostenlosen Stickstoff der Luft der Zwischenfrucht und durch
diese dem Getreide zuzuführen.
Der Vorsitzende dankt dem Redner für seinen praktisch
und wissenschaftlich hochinteressanten Vortrag.
Herr Dr. W. Schauf bespricht nunmehr eine Reihe von
Mineralien aus dem Zuwachs, welchen die Sammlung des Mu-
seums in den beiden letzten Jahren erfahren hat. Wir nennen
daraus einige wertvolle Geschenke. Eine wesentliche Ergänzung
hat die Mineraliensammlung durch die Übermittlung von drei
ausgezeichneten Diamantkrystallen erfahren, wovon wir zwei
Herrn Adam May, einen Herrn J. Speltz junior verdanken.
Kupferkrystalle in vortrefflicher Ausbildung und von überraschen-
der Größe vom Lake superior in Michigan zieren jetzt die
Kupferkollektion durch eine freundliche Zuweisung des Herrn
Philipp. Aus den Quecksilbergruben von Niketowka im Gou-
vernement Jekaterinoslaw, welche alles russische Quecksilber
liefern, schenkte Herr Bergdirektor S. Kulibin kostbare Stufen
mit Zinuoberkrystallen. Für die Entstehung der Zinnerzlager-
stätten ist die Vergesellschaftung von Zinnstein, Flußspat,
Lithionglimmer, Quarz, welche ein von Herrn Strubell aus
Zinnwald mitgebrachtes Stück aufweist, höchst instruktiv. Klare
Topase in mexikanischem Rhyolith von Herrn F. Rößler junior
sind schätzbare Vertreter des so seltenen Auftretens des Topases
in jungvulkanischen Gesteinen.
Ein Krystall von Natronsalpeter, ein Rhomboeder von der-
selben Klarheit und Stärke der doppelten Lichtbrechung, wie
der isländische Kalkspat, stammt von Herrn Dr. Wulf in
Stettin, der auch die vorliegenden großen Zuckerkrystalle ge-
züchtet hat.
Die Lokalsammlung, in welcher die Mineralien der Um-
gebung Frankfurts aufgestellt sind, verdankt Herrn F. Ritter
den Elith, ein Kupferphosphat, als ein für den Taunus neues
Mineral, ferner aus dem Spessart krystallisierten Chlorit und
Herrn Prof. Dr. K i n k e 1 i n ein großes, in Quarz umgewandeltes
Kalkspatskalenoeder.
Nachdem der Vorsitzende auch Herrn Dr. Schauf den
Dank der Gesellschaft für seine Mitteilungen ausgesprochen
hat, schließt er die Sitzung.
— CXXXI —
Samstag, den 20. März 1897.
Vorsitzender: Herr Oberlelirer J.Blum.
Nach Verlesung- des Protokolls der vorigen vSitzung begriißt
der Vorsitzende deu vor wenigen Wochen aus Nordafrika nach
Deutschland zurückgekehrten Herrn Dr. Hugo Grothe aus
Wiesbaden und dankt ihm für die Bereitwilligkeit, der Gesell-
schaft in der heutigen Sitzung von seinen Erlebnissen in Tripoli-
tanien zu berichten. Herr Dr. Grothe war drei Jahre in
Nordafrika, darunter anderthalb Jahre in Tripolis und er beab-
sichtigt, sich im kommenden Herbste wiederum dahin zu begeben.
An\vesend in der Sitzung sind auch die Herren Geheimrat
Professor Dr. Rein aus Bonn und Dr. von M o e 1 1 e n d o r f f ,
Konsul des Deutschen Reiches auf den Philippinen; sie werden
ebenfalls von dem Vorsitzenden aufs wärmste begrüßt.
Hierauf berichtet Herr Dr. Grothe über seine Reise
Von Tripolis in den Djebel Gharian.
Ausgehend von den Schwierigkeiten, die jedem Europäer
iu Tripolitanien bei einem Versuch zum Vordringen ins Innere
von den türkischen Behörden gemacht werden , schildert der
Vortragende, wie es ihm gelang, nach IV2 jährigem Aufenthalt
in Tripolis und verschiedenen Reisen in den Küstengebieten der
großen und kleinen Syrte durch Kenntnis der Sprache und Sitte
des Landes sich unbemerkt einer Araberkafla (Karawane) im
September des vergangenen Jahres zu einer Tour ins Gharian-
gebirge anzuschließen. Dasselbe ist seit etwa 20 Jahren von
keinem europäischen Reisenden wieder berührt und auch früher
von Barth (1850) und Rohlfs (1864), deren eigentliches Ziel
die Erforschung Zentralafrikas bildete, nur vorübergehend besucht
worden. Der Vortragende berichtet, daß er einen von frühereu
Expeditionen noch nicht begangenen Weg einschlug, nämlich die
Straße über Kasr (Kastell) Assisia, welche anfangs südwestlich von
Tripolis läuft und dann in ziemlich gerader Richtung von Nord
nach Süd die Djefaraebene durchschneidet. Er fand dieselbe
als wohlbewolmte und stellenweise mit Cerealieu bebaute Steppe
vor. Dem Lauf des Wadi Haera folgend, erreichte er nach
für die starkbeladenen Kameele besonders gefährlichem Auf-
stieg die erste Terrasse des Hochplateaus. Reiche Vegetation,
9*
— CXXXII —
mannigfache Kulturen, so Oliven. Wein, Pfirsiche, Feigen, Gra-
naten und breite Gersten- und Kornfelder kennzeichnen diesen
Gebirgsstrich von bu Ghelan. Da zwischen den Arabern der
Kafla und dem Diener des Vortragenden schwer zu schlichtende
Streitigkeiten ausbrachen und auch die Eigentümer der gemieteten
Kameele und Maultiere zu keinen Abweichungen von der breit-
getretenen Karawanenstraße nach Misda sicli verstehen wollten,
beschloß G r 0 1 h e , bei einem arabischen Händler einer nahe ge-
legenen Ortschaft, für welchen er mit Empfehlungen versehen
war, zu rasten und von dort die Weiterreise nach Misda bei
nächster Gelegenheit zu ermöglichen. Derselbe verweigerte je-
doch die Aufnahme, da nach der ungefähr 1^2 Monat vorher er-
folgten Ermordung des Marquis Mores auf tripolitanischem Gebiet
(bei Sinaun) die ausdrückliche Weisung ergangen war, keinem
Europäer ohne Erlaubnis des Kaimakams (des Kreisvorstehers)
das Gastrecht zu gewähren. So sah sich Grothe genötigt, die
Bergfestung Gharian, den Sitz des Kaimakams, auf einer zweiten
ca. 1700 Fuß hohen Terrasse gelegen, mit seinem Diener aufzu-
suchen. DaGrothe mit dem türkischen Reisepaß, dem sogenannten
teskere, nicht versehen war, verhinderte der Kaimakam seine
Weiterreise, bis ein aufklärender Bescheid des Wali aus Tripolis
eingetroffen sei. Vom Kasr, wo er in gastlichster Weise gepflegt
wurde, machte Grothe verschiedene Streifen auf die benach-
barten Höhen und in die nahe liegenden Thäler. Es gelang
ihm, einige wertvolle zoologische Funde zu machen, u. a. für
die Senckenbergische naturforschende Gesellschaft eine dem
tripolitanischen Mittelgebirgszug eigentümliche Schneckenart,
s. Z. von Bary in den von Gharian nordöstlich gelegenen Tar-
humabergen entdeckt (1874), wieder aufzufinden. Die Antwort
des Gouverneurs lautete, Grothe von zwei Sapties nach Tripolis
„zurückbegleiten" zu lassen. Nach verschiedenen Besuchen der
unterirdischen Felsenbauten der Gharianei- (außer in Gharian
finden sich nur im Djebel, Sinton und Nalut und ungefähr 120 Kilo-
meter südlich von Gabes Troglodytenwohnungen) und nach so
entstandener nälierer Berührung mit der ursprünglichen berbe-
rischen Bevölkerung, die Grothe als kräftig gebaut und von
heiterem, vertrauensseligen Charakter schildert und den Kabylen
Algeriens in der Sprache als verwandt bezeichnet, mußte er
von seiner Absicht, weiter nach Süden vorzudringen, abstehen.
— CXXXTII —
Dank dem weiten Gewissen der für die mannigfachsten Freund-
lichkeiten leicht zugänglichen Sapties kehrte Grothe nicht auf
geradem Wege, sondern in Zickzackwindungen nach Tripolis
zurück und vermochte somit im Kreis des Kaimakamliks von
Gharian sowie im östlichen Teile der Djefara noch eine Reihe
Streifen zu unternehmen. So bestieg er im Gharianliochland den
Tekut, den höchsten Gipfel der ganzen Djebelkette (nach Barth
2800 Fuß hoch), welcher ein prächtiges Panorama über das so
fruchtbare und von einer thatkräftigen Bevölkerung bewohnte
Bergland bot. Nach 14tägiger Abwesenheit kehrte er nach
Tripolis zurück. Leider war der größte Teil der gemachten zoolo-
gischen Ausbeute infolge des häufigen Auf- und Abstiegs der un-
wegsamen Bergpfade in den Alkoholgefäßen dermaßen gerüttelt
worden, daß die meisten Tiere lädiert und für wissenschaftliche
Bearbeitung unbrauchbar waren. Der Vortragende bemerkt, daß
derartige Touren der Wissenschaft nur dann vollkommene Dienste
leisten, wenn sie von den Reisenden mit eigenen Tieren und
mit reichlichen, besonders zu schwierigen Transporten einge-
richteten Flaschen, Kassetten und Behältern unternommen wer-
den können. Und zu solcher kostspieligen Ausrüstung reichen
die Privatmittel der nicht zu bestimmter Mission ausgehenden
Reisenden in den seltensten Fällen aus.
Der Vortrag wird von den Zuhörern mit großem Beifall
entgegengenommen.
Mittwoch, den T.April 1897.
Vorsitzender: Herr Oberlehrer J. Blum.
In dem mit der Büste v. Soemmerrings und mit frischen
Blumen festlich geschmückten Hörsaale des Bibliothekgebäudes
eröffnet der Vorsitzende die Sitzung mit einer geschichtlichen
Skizze der Stiftung und bisherigen Verleihung des Soemmerring-
Preises.
Die Preis -Kommission für die diesmalige Verleihung be-
stellt aus den Herren: Geheimrat Prof. C. Weigert als Vor-
sitzenden , Prof. L. E d i n g e r , Prof. B. L e p s i u s , Prof.
M. M 0 e b i u s und Prof. H. R e i c h e n b a c h. Geheimrat Weigert
und Prof. Lepsius berichten in längerem Vortrage über die
von der Preis -Kommission in Betracht gezogenen Arbeiten.
— (JXXXIV —
In die engere Walil gelangten:
Dr. A. Müller, Oberförster: Die Pilzgärten einiger südameri-
kanischer Ameisen (Jena 1893).
Dr. A. Kossei: Untersuchungen über die Zellsubstanzen.
Prof. Carl Chun: „Atlantis", Biologische Studien über pela-
gische Organismen. Bibl. zoologica Bd. XIX.
J. Loeb: Über die elementaren Lebenseigenschaften der tierischen
Organismen.
Prof. G. Born: Die künstliche Vereinigung lebender Teilstücke
von Amphibienlarven. Schles. Ges. für vaterl. Cultur 1894.
Die Kommission erkannte Herrn Prof. Dr. G.
Born in Breslau einstimmig den Preis zu.
Der Vorsitzende Herr Oberlehrer J. Blum dankt den
Herren von der Preis-Kommission für die große Mühe, der sie
sich zur Prüfung der reichen Litteratur in uneigensütziger Weise
unterzogen haben, sowie für die lichtvolle Darlegung der Be-
ratungsergebnisse durch ihre Berichterstatter.
C. Aus den Protokollen der Verwaltungssitzungen.
Zur Geschichte der von der Seiickeubergischen
naturforschenden (iresellscliaft gestifteten Medaillen.
Von D. F. H e y n e m a n n.
Als in den letzt vergangenen Jahren Neuprägungen der
beiden von unserer Gesellschaft gestifteten Medaillen , der
Soemmerring- und der Tiedemann-Medaille, notwendig
gewesen sind, bin ich mit der Besoi'gung beauftragt und dadurch
zugleich veranlaßt worden, den jetzt wenig bekannten näheren
Umständen der Entstehung und der ferneren Schicksale unserer
Medaillen nachzugehen. Ich bin bemüht gewesen, in unseren
Sitzungsberichten und Drucksachen, in bewahrtem Briefwechsel
und in anderen Dokumenten, sowie in numi.^matischen Fach-
werken alle die recht häufig versteckten Nachweise aufzusuchen,
welche über die Geschichte der Medaillen erreichbare Klarheit
verschaffen, und indem ich nun in folgender kurzen Zusammen-
— GXXXV —
Stellung die wichtigsten aneinander reihe, geschieht dies nicht
allein zum Nutzen unserer Gesellschaft, sondern auch in der
Hoffnung, daß sie allgemeineres Interesse finden werde.
I. Die Soemmerring-Medaillen.
Auszug aus dem Protokoll vom 13. Oktober 1827:
„Zur Ausführung des Gesellschaftsbeschlusses vom 8. Au-
gust d. J., nach welchem die Gesellschaft eine Feier zu Ehren
des am 7. April 1828 eintretenden Doktorjubiläums ihres ver-
ehrten Mitgliedes des Herrn Geheimrat v. Soemmerring ver-
anstalten solle, wurde die Ernennung einer Kommission beliebt,
welche hierüber betreffende Vorschläge machen möge; es wurde
verfügt, daß diese Kommission aus der Direktion und drei anderen
zu erwählenden wirklichen Mitgliedern zu bestehen habe; die
Wahl fiel durch Stimmenmehrheit auf die Herren Prof. Thilo,
Dr. Schilling und Dr. Stiebel.^
Auszug aus dem Protokoll vom 12. Dezember 1827:
„Dr. Map pes berichtete im Namen der in voriger Sitzung
ernannten Kommission zur Anordnung der Feier des Doktor-
jubiläums des Herrn Geheimrat v. Soemmerring. Die Kommis-
sion war der Meinung, man solle durch Loos in Berlin dem
Jubilarius zu Ehren eine Medaille prägen lassen und ihm am
7. April einen goldenen und einen silbernen Abdruck davon
überreichen. Zu Beiträgen für diese Medaille
sollen Aerzte und Physiologen in und außer Deutschland auf-
gefordert werden .... Die Medaille solle auf der einen Seite
Soemm er rings Kopfbild ohne Bekleidung im Profil und auf
der anderen Seite die basis eucephali mit passender Umschrift
enthalten."
Der Briefwechsel zwischen Dr. Map pes, Dr. Neuburg,
Geh. Medizinalrat R u d o 1 p h i in Berlin , welcher sich mit
der Vermittelung befaßte, und G. Loos (General- Wardein als
Dirigent der Berliner Medaillen-Münze) ist teilweise erhalten.
Es geht daraus hervor, daß zur Herstellung des Porträts ein
Medaillon von Melchior in Nymphenburg gedient hat, und
daß zum Gehirn, nachdem das von hier gelieferte Modell nicht
genügte, ein anderes in Berlin nach der Natur angefertigt
worden ist. Über die Verhandlungen und die Anfertigung der
Stempel, sowie über die Piägung der Medaillen gingen mehrere
— CXXXVI —
Monate hin, so daß nur wenige Tage vor der Feier fertige
Medaillen hier eintrafen.
Die Herstellung der Stempel kostete Thaler 500. — preuß.
Courant und wurde berechnet:
für 1 Medaille in Gold (30 Dukaten) Thlr. 105.—
„1 „ „ Silber .... „ 4.20 Slbgr.
„1 „ „ Bronze .... „ —.22^2 „
Auszug aus „Nachricht von dem fünfzigjährigen Doktor-
jubiläum des Herrn Sam. Thom. von Soemmerriug,u.s. w.",
S. 18.:
„Hr. Dr. de Neuf ville, Senior der hiesigen Ärzte, und
Hr. Dr. Neuburg, erster Direktor der Senckenb. naturf. Ge-
sellschaft, überreichten von der Medaille, welche aus den Bei-
trägen der im Anhange verzeichneten Verehrer Soemm er rings
zu Stande gekommen, drei Exemplare in Gold, Silber und Kupfer.
Diese unter G. Loos Leitung in Berlin geprägte Medaille von
1"10'" Par. M. im Durchmesser zeigt auf der einen Seite
Soemmerrings unbekleidetes Brustbild mit dem Aesculapstab
nach Art der antiken Gemmen und der Umschrift: S. Th. a
Soemmerring nat. Thoruni d. XXVIII lan. MDCCLV Doct.
creat. Gottingae d. VII Apr. MDCCLXXVIII. ; auf der an-
deren Seite die basis encephali humani, Gegenstand seiner
Inauguraldissertation und späterer Werke, mit der Umschrift:
Anatomicorum principi animae Organa qui aperuit artis virique
cultores. d. VII Apr. MDCCCXXVIII."
Das „Verzeichnis Derjenigen, welche Samuel Thomas
v. Soemmerrings fünfzigjähriges Doktorjubiläum am 7. April
1828 würdig zu feiern sich vereinigt haben", enthält weit über
500 Namen.
In der oben erwähnten Sitzung vom 12. Dezbr. 1827 war
ferner beschlossen worden : „zu Beiträgen für diese Medaille
und wenn mehr als erforderlich einkäme, zur Stiftung eines
Soemmerringischen Prämiums, welches von Zeit zu Zeit dem-
jenigen verteilt würde, der in einer bestimmten Periode die
wichtigste anatomisch-physiologische Entdeckung mache, sollen
Ärzte und Phj'^siologen in und außer Deutschland aufgefordert
werden", und da in der That die Subskription einen beträchtlichen
Überschuß ergeben hatte, konnte nach Ansammlung der Zinsen
der Preis (fl. 300. — ) zum erstenmale 1837 veigeben werden.
— CXXXVII —
Auszug aus „Frankfurter Jahrbücher." Samstag, 6. Mai 1837:
„Zur erstmaligen Zuerkennung dieses Preises war die
Gesellschaft am 7. April 1887 versammelt, und wurde be-
schlossen, daß, so Vorzügliches auch von anderen Deutschen
während der letzten 4 Jahre in der Physiologie im weitesten
Sinne des Wortes geleistet worden, dennoch die für die Wissen-
schaft neuesten, wichtigsten und schwierigsten Beobachtungen
dem Herrn Ehren berg in Berlin verdankt würden, demselben
daher der Soeramerringische Preis zuzuerkennen sei, welchem zu-
gleich eine bei Soemmer rings Jubiläum geprägte Medaille in
Silber, auf deren Rand die Worte „„Praemium Soemmerringianum
die VII Aprilis MDCCCXXXVII Ehrenbergio Berolinensi Societas
Senckenbergiana"" eingeprägt waren, nebst den auf die Stiftung
des Preises bezüglichen Druckschriften beigefügt wurden."
Aus dieser Veröffentlichung ist zu entnehmen, daß die
Senckenbergische Gesellschaft noch im Jahre 1837 im Besitz von
silbernen Medaillen vom Jubelfeste, sagen wir kürzer: Jubiläums-
medaillen, gewesen ist.
Die erste Beschreibung der Soemmerring- Medaille, oder
vielmehr der Soemmerring-Medaillen, denn inzwischen war eine
zweite entstanden, in Fachzeitschriften erfolgte 1855 von
Rüppell im „Archiv für Frankfurts Geschichte und Kunst",
Seite 63, wie folgt:
„Samuel Thomas von Soemmerring.
Beschreibung der Medaille:
Erste Medaille. Hauptseite: Kopf im Profil nach rechts,
davor ein Stab mit der Aesculapschlange, darunter: G. Loos
Dir. C. Pfeutfer fee.
Umschrift: S. TH. A SOEMMERRING NAT. THORUNI
D. XXVIII lAN. MDCCLV DOCT. GREAT. GOTTINGAE
D. VII APR. MDCCLXXVIII ®
Kehrseite : Untere Ansicht des menschlichen Gehirns, an
welcher besonders der Auslauf der Nerven hervorgehoben ist.
Umschiift: ANATOMICORUM PRINCIPI ANIMAE OR-
GANA QUI APERUIT ARTIS VIRIQUE CULTORES. D.
VII APR. MDCCCXXVIII ®
Durchmesser 23 Linien.
— CXXXVIII —
Zweite Medaille. Hauptseite: Ganz dieselbe, wie bei der
vorbeschriebenen. Kehrseite : Ein blattreicher Kranz von Eichen-
laub, in dessen leerem Raum jedesmal der Name und die Jahres-
zahl desjenigen eingraviert wird, welchem die Senckenbergische
naturforschende Gesellschaft den sogenannten Soemmerring'schen
Preis zuerkannt hat.
Durchmesser: 23 Linien.
Taf. IV. Fig. 7.«
[Die Fig. 7 stellt nur die Hauptseite mit dem Porträt
Soemm er rings dar, nach dem Original von Köbig & Krut-
hoffer mit der Guillochiermaschine reproduziert].
Rüppell fährt fort (Seite 64):
„Die erste der Medaillen wurde ihm zu Ehren bei der
Feier seines 50jährigen Doktorjubiläums, infolge der hierzu
gegebenen Anregung seitens der Senckenbergischen natur-
forschenden Gesellschaft, auf Kosten seiner zahlreichen Freunde
und Verehrer gefertigt und mit dem Ueberschusse des dafür
gesammelten Geldes ein Preis für die bedeutendste Schrift im
Bereiche der Anatpmie und Physiologie begründet, welchen die
Senckenbergische naturforschende Gesellschaft alle vier Jahre
mit den aufgelaufenen Zinsen des Grundkapitals (zwei tausend
Gulden) austeilt.
Es besteht dieser Preis in drei hundert Gulden in Geld
und der als zweite Medaille beschriebenen Silbermedaille."
Rüppell irrte also scheinbar insofern, als er annahm, daß
bei Verteilung des Soemmerring-Preises nur Medaillen mit dem
Eichenkranz zur Verwendung gekommen seien, während doch
noch 1837 eine Jubiläums- Medaille gegeben wurde. Vermutlich
wollte er nur angeben, wie es sich zur Zeit der Veröffentlichung
seiner Arbeit verhielt.
Wann ist nun diese zweite Medaille mit dem
E i c h e n k r a n z , die K r a n z m e d a i 1 1 e , entstanden?
Bestimmt zwischen 1837 und 1855, aber genau ist der
Zeitpunkt aus den vorhandenen Schriften der Gesellschaft bis
jetzt noch nicht mit Bestimmtheit aufzufinden gewesen. Indessen
aus dem Berichte der Revisions- Kommission für das Jahr 1849,
aus einer Nota vom 13. April 1849 von J. H. P. Schott Söhne
hier und aus folgender in einen Kreis gezeichneten Vorschrift
für die Widmung am Schlüsse des Berichtes der Kommission
— CXXXTX —
für Zuerkennuüg des Preises für 1853 ist der an Sicherheit
grenzende Beweis zu entnehmen, daß die Kranzmedaille im
Jahre 1849 beschlossen und geschalten worden ist. Diese
Vorschrift, welche mit der auf der Nota von Schott beschrie-
benen Gravierung übereinstimmt, zwei Worte mehr als die
ursprüngliche von 1837 enthält, also kaum auf dem äußeren
Rande der Medaille hinreichenden Raum gefunden hätte, war
so gestaltet:
PRAEMIÜM
SOEMMERRTNGIANÜM
ALBERTO KOELLIKERO
PROF. WIRCEBURGENSI
SOCIETAS SENCKENBERGIANA
lt. YII APR. MDCCCLIII.
Somit haben nur die drei ersten Preisgekrönten:
1837 Prof. Dr. Ehrenberg, Berlin,
1841 Dr. Th. Schwann, Löwen,
1845 Prof. Bischoff, Gießen,
die Jubiläuras-Medaille erhalten, und von da an ist die Kranz-
medaille vergeben worden:
1849 an Prof. Rud. Wagner, Göttingen,
1853 „ „ Dr. Alb. Kölliker, Würzburg,
1857 „ „ J oh. Müller, Berlin,
1861 „ „ Herm. Helmholtz, Heidelberg,
1865 „ Dr. Carl Ludwig, Leipzig,
1869 „ Prof. Anton de Bary, Halle,
1873 „ „ K. Th. E. von Siebold, München,
1877 „ „ Carl Voit, München,
1881 „ „ Julius Sachs, Würzburg,
1885 „ „ W. Flemmiug, Kiel,
1889 „ „ W. Roux, Breslau,
1893 „ Dr. med. Max Verworn, Jena,
und 1897 „ Prof. Gust. Born, Breslau.
— CXL —
Die Widmung wurde später etwas geändert, wie:
PBAEMIUM SOEMDIERRINOIANUM
VII DIE APRILIS MDCCCr.XXVII
VIRO PRAECLARISSIMO
CAROLO VOIT MONACIENSI
SOCIETAS SENCKENBERQIÄNA
MOENO-FRANCOFURTANA
Bei der Vergebung in diesem Jahre ist man wieder auf die
kürzere Fassung zurückgekommen, oline jedoch den Eigennamen
zu latinisieren.
Neuprägungen der Kranzmedaille mit zeitweise anderem
Kranzmotive fanden statt 1849, 1860, 1873, 1881/82 und 1897.
Bei Neuprägung im Jahre 1897 ist für eine Medaille in Silber
M. 9. — , tür eine in Bronze M. 3. — berechnet worden.
Infolge eines Mißverständnisses in den Jahren 1881/82
ist der Berliner Medaillen -Münze, die längst von G. Loos
auf L. Ostermann und von diesem auf Herrn E. Krüger
übergegangen war, für Neuanfertigung eines Kranzstempels
M. 150. — gezahlt und dabei die Bestimmung zugestanden worden,
alle ferneren Ausprägungen von Medaillen ihrer Anstalt und deren
etwaigen Rechtsnachfolgern zu übertragen. Die Aufhebung
dieser lästigen Bedingung ist von der Berliner Medaillen- Münze
im Dezember 1896 zugestanden worden, und nachdem sich auch
der Stempel mit dem Gehirn in Berlin wieder vorgefunden hat,
sind jetzt alle drei Stempel zu den Soemmerring- Medaillen
wieder in unserem Besitz und in unserer Verwahrung. Eine
ausführliche Darlegung dieser über 15 Jahre sich hinziehenden
Episode, von mir niedergeschrieben, befindet sich im Archiv
unserer Gesellschaft.
Noch ist zu erwähnen, daß dem Komitee zur Er-
richtung des Soemmerring- Denkmals in unserer Stadt
eine silberne Kranzmedaille verehrt wurde, welche außer anderem
dem Grundsteine bei dessen feierlichen Legung am 20. Septem-
ber 1896 einverleibt worden ist.
II. Die Tiedeinauu-Medailleu.
Auszug aus dem Protokoll vom 22. Oktober 1853:
„Herr Dr. Spieß trug vor, wie im nächsten Monat
März das 50jährige Doklorjiibiläum unseres wirklichen Mit-
— CXLI —
gliedes Herrn Dr. Tie dem ami gefeiert werde. Er halte es
für passend, daß die Gesellschaft, um den Jubilar zu ehren
und zu erfreuen, eine Feier veranstalte. Man sprach sich
allseitig beifällig aus, Vorschläge zu einer würdigen Feier
wurden gemacht und eine Kommission bestehend aus den Herren
Dr. Spieß, Dr. Lucae, Dr. Mappes, Dr. Lorey und
Dr. Varrentrapp deshalb erwählt."
Auszug aus dem Protokoll vom 17. November 1853:
„Hierauf berichtete der Herr Vorsitzende über den Kom-
missionsvorschlag zur Feier des Jubiläums von Geh.-R. Tiede-
mann. Man habe sich zuvörderst wegen der Medaille mit
Herrn v. d. Launitz und mit Herrn Voigt in München be-
nommen. Herr v. d. Launitz sei mit dem Porträt bereits
beschäftigt. Wegen des Reverses wurde bemerkt, daß der
Jubilar s. Z. ein Werk geschrieben über den Kreislauf der
Asterien, daß er den Preis gewonnen, und wurde deshalb vor-
geschlagen, einen Seestern auf dem Reveis anzubringen."
In dieser Sitzung wurde der „Seestern" abgelehnt, aber
in der folgenden vom 10, Dezember 1853, in welcher das von
Herrn v. d. Launitz gefertigte Modell zum Porträt vorgelegt
wurde, auf ein Schreiben des genannten Künstlers hin, in dem
die Gründe für Beibehaltung des „Seesterns" ausführlich erörtert
waren, in der That der Seestern-Revers adoptiert.
Auszug aus „Bericht über das fünfzigjährige Doktorjubiläum
des Herrn Dr. Friedrich Tiedemanu, Geheimrat u. s. w.,
gefeiert zu Frankfurt am Main am 10. März 1854" :
1. Aus der Aufforderung an die medizinischen Fakultäten:
„Der Beitrag für die Beteiligung ist auf Thlr. 3 preuß.
Cour, oder fl. 5.15 kr. festgesetzt worden; doch werden auch
größere Beiträge mit Dank angenommen, da es in der Absicht
der Senckenbergischen Gesellschaft liegt, den bei recht zahl-
reicher Betheiligung zu erwartenden Überschuß, nach Be-
streitung der Kosten für die Medaille, zu einer dem Andenken
Fr. Tiederaanns gewidmeten wissenschaftlichen Stiftung zu
verwenden.
Wer ein Exemplar der Medaille in Silber zu erhalten
wünscht, hat den doppelten Betrag mit Thlr. 6 pr. Cour, oder
fl. 10.30 kr. zu entrichten."
2. Aus der Beschreibung der Jubelfeier:
\:
-~ CXLII —
„Hierbei wurden dem Jubilar in einem geschmackvoll ver-
zierten Kästchen drei Exemplare der Medaille, in Gold, Silber
und Bronze, sowie das kalligraphisch auf das schönste aus-
gestattete Verzeichnis aller derer überreicht, die durch Unter-
zeichnung für die Medaille an der heutigen Feier sich beteiligt
hatten. Die Medaille, 1" 8'" Par. M. im Durchmesser, von
Herrn v. d. Launitz dahier modelliert, und von dem Herrn
Hofmedailleur C. F. Voigt in München vortrefflich ausgeführt,
zeigt auf der einen Seite das sehr ähnliche Bildnis Tiede-
manns mit der Umschrift: Fridericus Tiedemann nat.
d. XXIII Aug. MDCCLXXXr, und auf der anderen Seite einen
Seestern, — als Hinweisung auf Tiedemanns im Jahre 1812
vom französischen Institut gekrönte Preisschrift über die Ana-
tomie der Röhren-Holothurie, des pomeranzfarbigen Seesterns,
und des Stein-Seeigels, mit der Umschrift : Viro de augenda
naturae scientia per X lustra egregie merito sodales. Francof.a.M.
d. XMart. MDCCCLIV.«
Das Verzeichnis derjenigen, welche sich an der Feier be-
teiligt haben, enthält weit über 400 Namen, und so konnte
trotz erheblicher Kosten ebenfalls eine Tiedemann- Prämie ge-
stiftet werden, bestehend jetzt in M. 500.— und der silbernen
Medaille.
Die Kosten betrugen:
an Herrn Ed. v. d. Launitz:
Modell, nach der Natur, des Medaillon, welches als
Vorbild für die Porträtmedaille gedient hat . .
Modell des Seesterns, als Vorbild für dieselbe Medaille
an Herrn C. F. Voigt in München:
1 Med. in Gold zu 20 Duk. ä 5.41
Etui dazu
54 „ „ Silber ä 2 Loth = fl. 6.— ....
400 „ „ Bronze ä fl. 1.6 kr
für Anfertigung der Stempel 55 Louisd'or . . .
Der erste Stempel mit dem Bildnis war beim Härten ge-
sprungen, ein neuer mußte angefertigt werden, dei' aber gut aus-
fiel. Dagegen schreibt Voigt: „Daß aber die Rückseite aushält,
ist ein Wunder, da sich schon seit längerer Zeit kleine Sprünge
zeigen, die sich aber nicht vergrößert haben", und ein andermal:
„Auf dem Stempel mit dem Bildnis könnten noch ein paar
fl.
100.—
V
20.—
fl.
113.40
n
2.—
»
324.—
7)
440.—
605.—
— CXLIII —
tausend Medaillen geprägt werden, die Rückseite aber geht
ihrem Ende entgegen."
Die Modelle zu den Stempeln sind in den Besitz des Herrn
V. d. Launitz zurückgegangen.
Die erste Vergebung des Tiedemann - Preises samt der
silbernen Medaille sollte 1875 stattfinden, da aber Medaillen
nicht mehr vorhanden waren und man der Meinung war, daß
der Reversstempel mit dem Seestern unbrauchbar geworden sei,
wurden 6 Stück „Revers ganz glatt" von dem Königl, bayerischen
Haupt- Münz- und Stempel- Amt in München, wo die Piägung
der ursprünglichen Medaillen stattgefunden hatte, erbeten.
Dieses antwortete jedoch: „dass aber der Wegfall des Seesterns
auf der Rückseite nur durch Anfertigung eines ganz neuen Stem-
pels bewirkt werden kann, wofür der Medailleur li. 100.— bis
fl. 120. — verlangt." Man entschloß sich deshalb, es nochmals mit
dem alten Stempel zu versuchen. Das Königl. Münz-Amt schreibt
bei der Ablieferung: „Wir bedauern, daß der Reversstempel,
welcher schon von früheren Prägungen her schadhaft war, bei
der letzten Prägung, wie an den Medaillen ersichtlich ist, ganz
unbrauchbar geworden ist, so daß die Medaillen nur zur Not
mit der größten Vorsicht fertig geprägt werden konnten."
Als 1895 abermals Tiedemann -Medaillen nötig waren,
wurde in München vom Königl. Medailleur Börsch ein neuer
Reversstempel mit dem Seestern angefertigt. Derselbe kostete
M. 100. — und für ein Stück der silbernen Medaille berechnete
das Königl. Münz- und Stempelamt M. 4. — .
Die Stempel werden dort aufbewahrt und ein Dokument
darüber befindet sich in unserem Besitz.
Die Beschreibung der Medaille lautet in „Joseph und
Fellner, Die Münzen und Medaillen von Frankfurt" wie folgt:
„Denkmünze 1854. 50jähriges Doktorjubiläum von Friedrich
Tiedemann. Taf.53. Obenherum : FRIDERICUS = TIEDEMANN.
Kopf Tiedemanns r. ; darunter steht C.Voigt (in München).
Untenherum: NAT. D. XXIII AUG. MDCCLXXXI. Kehr-
seite: U. b. vierblätt. Rosette VIRO DE AUGßNDA NATURAE
SCIENTIA PER X LUSTRA EGREGIE MERITO SODALES.
Ein Seestern von der Rückseite, darunter steht Francof. A. M.
D. X Mart. MDCCCLIV. 46 mm. Gold, Silber, Bronze. Rüp-
pell I. 80-' .
— CXLIV —
„Als im Jahre 1854 in Frankfurt, woselbst Tiedemann
fünf Jahre wohnte, nachdem er sich von der akademischen
Laufbahn zurückgezogen hatte, die Arzte Europas sein
öOjähriges Doktorjubiläura feierten, wurde die Denkmünze
geprägt. Der Seestern auf der Rückseite gilt der Erinnerung
an seine preisgekrönte Schrift, was freilich ohne Kommentar,
weicher auf dem Stücke fehlt, unverständlich ist. (Diese Be-
merkung über den fehlenden Kommentar ist übernommen aus
der Beschreibung der Medaille im „Archiv für Frankfurts Ge-
schichte und Kunst 1855" von Rüppell, der auch s. Z. die an-
fängliche Ablehnung des „Seesterns" herbeigeführt hatte). Jetzt
hat man zu weiteren Preisverteilungen einen neuen Stempel der
Kehrseite angefertigt, der sich vom alten dadurch unterscheidet,
daß beim Beginn der Umschrift eine kleine sechsblättrige anstatt
einer vierblättrigen Rosette steht."
Auszug aus der Festrede zur Erinnerung an das 75jährige
Bestehen der Gesellschaft, gehalten am Jahresfeste, den 29. Mai
1892, von Prof. Dr. F. C. Noll, d. Z. I. Direktor:
„Ein zweiter Preis wurde gestiftet am 10. März 1854 bei
dem hier gefeierten 50jährigen Doktorjubiläum von Dr. Fried-
rich Tiedemann für „die bedeutendste Leistung in der ver-
gleichenden Anatomie und Physiologie" ^) und konnte zum ersten
Male erteilt werden im Jahre 1875. Er wurde unserm hoch-
verdienten, jetzt unter uns weilenden Mitgliede, Herrn Prof.
Hermann von Meyer, damals in Zürich, zu teil, dann 1879
ebenfalls einem Sohne Frankfurts, Prof. 0. Bütschli in Heidel-
berg, 1883 Geh. Rat Robert Koch in Berlin, 1887 Prof.
Ehrlich in Berlin, 1891 Prof. Emil BMscher in Würzburg."
Die jüngste Verleihung im Jahre 1895 geschah an Prof.
Emil Behring in Berlin.
Beispiel für die auf den Außenrand gravierte Widmung:
„Praemium Tiedemannianum X die Martis MDCCCLXXXVII
viro praeclarissimo Professori Doctori Paulo Ehrlich Berolinensi
Societas Senckenbergiana Moeno-Francofurtana."
Silberne Medaillen der ersten Prägung sind meistens noch
im Besitz der ehemaligen Eigentümer oder deren Nachkommen
oder aber in festen Händen von Sammlern. Unsere Gesellschaft
^) Bericht über die Scnckenb. nat. Ges. 1892 p. XIV.
- CXLV —
hat, um ihre eigene Medaillen- Sammlang zu vervollständigen,
vor kui'zeni ein in einer hiesigen Miinzauktion vorgekommenes
Exemplar zu einem ziemlich hohen Preis ersteigert.
D. Nekrolog.
Zu den iMännern. deren Namen mit der Geschichte der
Seuckenbergischen natnrforschenden Gesellschaft eng verknüpft
sind und zu denen ihre Mitglieder stets in Dankbarkeit und
Verehrung aufblicken, gehört Johann Michael Map pes.
An seinem hundertsten Geburtstage im Oktober v. J. hat Herr
Oberlehrer J. Blum im FeuiHeton der „Frankfurter Zeitung"
einige Eriunerungsworte veröffentlicht, als ein Zeichen der Gesell-
schaft, wie sehr sie bestrebt ist, das Andenken ihrer Wohlthäter
zu bewahren. Wir geben diesen Artikel hier wieder und zu-
gleich in dem Titelblatte des Berichtes eine Photolithographie
des Verewigten nach einem Bilde, das sich im Besitz der Admini-
stration der Ur. Senckenberg'schen Stiftung befindet.
Zur Eriimerimg au I)r. med. Joliauu Michael Mappes.
„Nicht, wie Museen in Residenzen, können wir zur Förde-
rung unserer Zwecke die alleufallsige Geneigtheit und die Gunst
eines Fürsten zu gewinnen hoffen, der mit freigebiger Hand aus
den Keichtümeru eines ganzen Landes spendet; aber dafür ist
unser Werk auf einem unerschütterlichen Fels gegründet, auf
einem Boden errichtet, der mehr als eine herrliche Anstalt sicher
trägt, es ist gegründet auf dem Gemeingeist freier Bürger: was
diese ins Leben riefen, die Geschichte bürgt dafür, werden sie
auch in gedeihlichem Leben erhalten."
So sprach J. M. Mappes am 22. November 1821 in der
ersten öffentlichen Sitzung zur Feier des Stiftungstages und der
Eröffnung des Muse u m s der Seuckenbergischen n a t u r -
forschenden Gesellschaft in seinem Vortrage,, Erinnerung
an Senckenberg und seine Stiftung"; und daß seine Prophe-
zeiung sich erfülle, trug er mit seinem reichen Wissen und seiner
selbstlosen, nie ermattenden Hingabe wesentlich bei. Er gehörte
in jener Zeit und in den folgenden Jahrzehuten des Aufschwunges
lu
— CXLVI —
der Naturwissenschaften zu den hervorragenden Trägern des
Geisteslebens in unserer Stadt. An seinem hundertsten
Geburtstage gebietet uns darum die Dankbarkeit, seiner
in Verelirung zu gedenken.
Johann Michael Map pes wurde am 10. Oktober 1796
in Frankfurt a. M. geboren. Seiner Neigung folgend studierte
er in Tübingen, Berlin und Wien die Heilkunde und promovierte
im Mai 1817. Im darauffolgenden Jahre wurde er unter die
Zahl der Frankfurter Arzte aufgenommen, und nunmehr begann
sein rastloses und segensreiches Wirken auf wissenschaftlichem,
politischem und humanem Gebiete. Seine ärztliche Thätigkeit
wandte sich vorzugsweise der Geburtshilfe zu, und dabei schloß
er sich den im Senckenbergianum vorhandenen und eben ent-
stehenden wissenschaftlichen Instituten au. Schon im Jahre
1821 wurde er Sekretär der Senckenbergischen naturforscheuden
Gesellschaft und bekleidete dieses Amt zwei Jahrzehute hindurch.
Seine 1842 bei Gelegenheit des fiinfundzwanzigjährigen Stiftungs-
festes der Gesellschaft veröffentlichten Festreden bilden wich-
tige Beiträge zur Geschichte derselben in diesem Zeiträume.
1849 wurde er zum ersten Direktor auf zwei Jahre erwählt.
Auch im Vorstande des 1824 gegründeten Ph3^sikalischen
Vereins war er mehrmals. Im Jahre 1828 wurde ihm vom
Medicinischen Institut das Lehramt der Anatomie über-
tragen, das er bis 1845 in gewissenhafter und erfolgreicher Weise
bekleidete. Er gehörte zu den Gründern des in diesem Jahre
ins Leben gerufenen Ärztlichen Vereins und war wiederholt
dessen erster Vorsitzender. In dem genannten Jahre 1845
wurde er Physikus und Stadtaccoucheur und im Jahre 1851
Physikus Primarius. Als Physikus war er Mitglied der Dr.
Senckenberg'schen Stiftuugsadministration und im Jahre 1852
wurde er deren Vorsitzender und verblieb es bis zu seinem Tode.
Überaus große Verdienste hat sich Mappes um die
Senckeubergische Bibliothek erworben. 1820 katalogisierte
er die Bücher der Naturforschenden Gesellschaft und sonst vor-
handene Werke naturwissenschaftlichen Inhalts; er bewirkte später
die Vereinigung der Büchersammlungen der mit dem Sencken-
bergianum verbundenen Institute, wie sie heute noch besteht
und bestehen bleiben muß, und förderte die Nutzbarmachung
der Bibliothek, indem er sie allen Mitgliedern leicht zugänglich
— CXLVII —
machte. Seiner Anregung und seinem organisatorischen Talente
ist zum Teil der Neubau des Bürgerhospitals, die Reorganisation
des Rochusspitals und die humane Einrichtung der Entbindungs-
anstalt zu danken.
Wohl wissend, daß nur Der ein guter Arzt sein kann,
der über der Ausübung der Heilkuust die Pflege der Heil-
wissenschaf t nicht vergißt, war er unermüdlich bemüht, sich
auf der HcJhe der Wissenschaft zu erhalten, und eine Reihe
wertvoller Veröffentlichungen legt Zeugnis davon ab.
Aber auch an den politischen und sozialen Kämpfen
nahm er thätigen Anteil. Er war einer der Frankfurter Abge-
ordneten zum deutschen Vorparlament und des Füufzigeraus-
schusses. Am 25. April 1848 präsidierte er der Volksversammlung,
die Dr. Juchos Wahl zum Parlament unterstützte. Als lang-
jähriges Mitglied des Gesetzgebenden Körpers entfaltete er durch
seinen Freimut die erspießlichste Thätigkeit für seine Vaterstadt.
Für seine geistige Bedeutung spricht, daß er bei der
Säkularfeier Goethes, am 28. August 1849, mit der Festrede
betraut wurde, und sein Freundschaftsverhältnis zu Ludwig
U bland, das zur Universitätszeit geknüpft worden war und sich
namentlich 1846 bei der Germanistenversammluug in Frankfurt,
bei der auch U bland zugegen war, erneute, und sich dann bis
zum Lebensende Beider in brieflichem und persönlichem Verkehr
fortsetzte.
Am 23. April 1863 starb Map pes. Drei Jahre vorher hatte
er seinem Freunde und Kollegen Professor Johann Konrad
Varren trapp die folgenden Worte ins Grab nachgerufen:
„Kraft des Geistes, schnelles und tiefes Auffassen, Schärfe des
Urteils, rastloser Fleiß, wohlgeordnete Thätigkeit, entschlossenes
Handeln zeichneten ihn aus vor vielen, und so ein Mann im
vollen Sinne des Wortes errang er sich überall, wo er hintrat,
eine bedeutungsvolle Stellung ebenso leicht, als Jeder sie ihm
einräumte." In Bezug hierauf sagte Dr. med. Job. Balthasar
Lorey, Arzt am Bürgerhospital (gest. 1869) in einer Denkrede :
„So hat Map pes am Grabe von Varren trapp gesprochen,
und ebenso würde Varrentrapp gesprochen haben, wenn er
am Grabe von Map pes gestanden hätte."
Zur Charakteristik von Mappes sei auch das Motto unter
seinem Bildnisse, das er einem jüngeren Freunde verehrte, angeführt:
10*
— CXLVIII —
„Unsere Tugenden, unsere Fehler entspringen aus Einer Quelle
und begleiten uns als Geschwister vereint durchs Leben. Erfreuen
und beglücken uns jene, müßt Ihr in nachsichtiger Milde auch
diese dulden." Den Schluß dieses Erinnerungsblattes mögen die
folgenden Worte Loreys aus der erwähnten Denkrede bilden:
„Mappes wird unvergeßlich bleiben allen Denen, die Redlichkeit,
Festigkeit und Unabhängigkeit des Charakters, eifriges Bestreben,
das Gute in uneigennütziger Weise zu schaffen und zu fördern,
im Staude sind zu erkennen und anzuerkennen."
J. Blum.
■-.^1
X
Wissenschaftliche Abhandlungen.
— 3
Entwickeliiiig des Verstandes und der Sprache
beim Menschen.
Vortrag, gehalten am 21. November 1896
von
Dr. med. Ph. Steffan.
Verehrte Anwesende !
Gelegentlich eines Vortrages am 30. November 1895 habe
ich die Frage zu beantworten versucht: „Wie kommt der Mensch
zum vernunftgemäßen Gebrauch seiner Sinnesorgane?" Die
Antwort lautete : Der Mensch kommt zwar mit normal aus-
gebildeten und mit bestimmten Entwickelungsanlagen begabten
Sinnesorganen zur Welt, allein von all' den Sinnesempfindungen,
die ihm mittelst dieser Sinnesorgane zufließen, fehlt ihm zunächst
noch jedwedes Verständnis ; er sieht, ohne zu Avissen, was er
sieht, er hört, ohne zu wissen, was er hört, er ist — wissen-
schaftlich ausgedrückt — zunächst noch seelenblind und seelen-
taub, und wie es mit diesen seinen zwei höheren Sinnen steht,
so steht es auch mit den übrigen drei niederen Sinnen (Geruch-,
Geschmack- und Tastsinn). Erst durch jahrelanges Studieren
und Experimentieren, durch Kombinieren der verschiedenen von
ein und demselben Gegenstande ausgehenden Sinneseindrücken
miteinander gestalten sich die ursprünglichen Sinnesempfindungen
zu bewußten Sinneswahrnehmungen und Sinnesvorstellungen.
Indem das Kind im Spiele den nämlichen Gegenstand Tag
für Tag betastet und von allen Seiten befühlt und betrachtet,
kommt es ganz allmählich zur richtigen Erkenntnis und zum
Verständnis des betreffenden Gegenstandes. Auf diesem Wege
des stetigen Probierens und Experimentierens lernt das Kind
1*
als Autodidakt allmählicli mit Verstand selieii, liüren, riechen,
schmecken, fühlen, d. h. entwickelt sich mit Hilfe und unter
Anleitung seiner es mit der Außenwelt in Verbindung setzenden
Sinnesorgane die Verstandesthätigkeit des Kindes überhaupt, es
lernt also auf diesem Wege auch denken. Unsere ver-
schiedeneu Sinnesorgane stellen die Eingangspforten
dar, durch die hindurch die Verstandesentwickelung
zu Stande kommt (Nil est in intellectu, quod noyi antea
fuerit iti sensu).
Im Anschluß hieran möchte ich heute des eingehenderen
eine andere hierher gehörige Frage beantworten: „Wie verhält
sich beim Menschen die Entwickelung des Verstandes zu der der
Sprache?" Ist die Sprache Folge der Verstandesentwickelung
oder geht sie der Verstandesentwickelung voraus, d. h. ist die
Sprache Ursache der Verstandesentwickelung? Ich schicke
hier gleich voraus, daß bei meinen nachfolgenden Betrachtungen
das Studium des W. Prey er 'sehen Werkes „Die Seele des Kindes"
(4. Auflage, Leipzig 1895) maßgebend war.
W. Preyer hat die Lebensäußerungen seines eignen Kindes
vom Tage der Geburt ab bis zum Ende des dritten Lebens-
jahres tagtäglich verfolgt und uns in seinem genannten Werke
geschildert. Dieses mühevolle Unternehmen ist für die Wissen-
schaft hochverdienstlich und zwar aus folgenden Gründen. Zur
Zeit der Geburt sind die gesamten höheren Gehirnteile (die
sogenannten Großhirnhemisphären), auf denen im wesentlichen
die Seelen- und Verstandesthätigkeit des Menschen beruht, noch
nicht soweit anatomisch ausgebildet, daß sie die ihnen zukommende
Funktion ausüben könnten. Der Neugeborene besitzt demnach
wohl anatomisch ein Gehirn, funktionell ist er gleiclisam
noch hirnlos; er verhält sich noch ähnlich jenem Hunde von
Goltz, der, seines Gehirnes beraubt, gleichwohl am Leben er-
halten werden konnte, d. h. er trinkt, schläft, schreit und macht
unwillkürliche Bewegungen, jedwede Seelen- oder Verstandes-
thätigkeit fehlt aber noch. Erst nach der Geburt erfolgt Schritt
für Schritt im Anschluß an die verlangte Funktion die Aus-
bildung der einzelnen Sinnesbahnen im Gehirn: erst der Tast-
gefühlsinn, dann der Riech-(Schmeck-)sinn, dann der Gesichtssinn,
zuletzt der Gehörsinn. Darüber vergehen ca 10 Lebensmonate.
Mit dieser Ausbildung und dem allmählichen Funktionieren der
— 5 —
verschiedenen Sinnesbahnen im CTehirn tliut sich in den Lebens-
äußerungen des Kindes die erwachende Seelen- und Verstandes-
thätigkeit kund. Indem W. Preyer diese Lebensäußerungen
vom ersten Tage des Lebens an genau verfolgte und schilderte,
giebt er uns damit auch die Möglichkeit au die Hand, auf jene
allmähliche Ausbildung der geistigen Bahnen unseres Gehirns
einen Rückschluß macheu zu können. Preyer liefert damit einen
gewichtigen Beitrag zu unserer Erkenntnis der anatomischen,
physiologischen und psychologischen Entwickelung unseres
nervösen Zentralorganes, und damit hat sich Preyer ein großes
Verdienst erworben.
Giebt es überhaupt eine Verstandesthätigkeit ohne Sprache?
Ist das nicht der Fall, d. h. ist die Intelligenz an das Vorhanden-
sein der Sprache gebunden, so folgt daraus, daß die Sprache
der Intelligenz vorangeht, d. h. daß die Sprache Ursache
der Verstandesbildung ist. Ergiebt sich aber das umgekehrte,
d. h. finden wir auch Verstandesthätigkeit ohne Sprache, so
sind wir auch zu der Annahme berechtigt, daß der Verstand
das ursprünglich Vorhandene und die Sprache erst Folge
der Verstandesbildung ist. Sind wir soweit gekommen, so bleibt
uns noch übrig, die Entwickelung des Verstandes und der
Sprache beim Menschen, resp. beim Kinde zu verfolgen, um daraus
den klaren Schluß zu ziehen, daß auch hier der Verstand der
Sprache entweder vorausgeht, oder umgekehrt. Damit ist der
Gedankengang meines Vortrages gegeben.
Vorausgesetzt, es giebt eine Verstandesthätigkeit ohne
Sprache, woran erkennen wir das? Wo das Wort fehlt, können
wir gleichwohl auf Verstandesthätigkeit schließen, wenn wir
die Geberden und Mienen (Mimik- oder Geberdenspiel), ferner
die Bewegungen und Haltungen genau verfolgen. Beobachten
wir in dieser Richtung die höheren Tiere, so müssen wir denselben
unbedingt Verstandesthätigkeit zuerkennen, obwohl sie keine
artikulierte Sprache besitzen. Am geeignetsten für solche Be-
obachtungen ist jedenfalls das Tier, welches mit dem Menschen
tagtäglich verkehrt und jedem Menschen in seinem täglichen Thun
und Lassen bekannt ist, ich meine den Hund. Das ganze Be-
nehmen des Hundes verrät das Vorhandensein von Seelenthätig-
keit (Erstaunen, Schrecken, Furcht, Entsetzen). Ein wohl-
gezogener Hund kennt bald die ganze Hausordnung, er weiß
— 6 —
die Zeit des Essens, des Spazierengehens, des Schlafens; ein
stubenreiner Hund verlangt zu rechter Zeit hinaus; er weiß,
wann er seinen Herrn begleiten darf (Jagdkostüm) und wann
nicht (Frack und Cylinder); er kennt alle Hausgenossen und
weiß, wer nicht dazu gehört (zerlumpte Bettler); er lernt
auch sich mit allen iibrigen Tieren des Hauses vertragen
(Katze, Vögel). Ein kluger Jagdhund versteht alle Jagd-
ausdrücke und noch viele andere Worte seines Herrn; er
versteht genau den Sinn der Worte: „Setz dich! Pf nil Zurück!
Vorwärts! Allez! Faß! Apporte! Such! Verloren! Pst! Laß!
Hierher! Brav! Leid's nicht! Ruhig! Wehr dich! Hab acht!
Was ist das! Pfui Vogel! Pfui Hase! Halt!" und folgt als
Beweis dieses Verständnisses seinem Herrn auf's Wort; ja er
liest die Gedanken seines Herrn von dessen Gesicht ab, ohne
daß jener es merkt oder sich eines gegebenen Zeichens be-
wußt ist (Gedankenleser!). Der Hund ist auch militärfähig
(Truppenhund : Wachsamkeit und Botendienst). Ein kluger
Hund kommt also zu ganz bestimmten Vorstellungen über die
Vorgänge in seiner Umgebung und handelt demgemäß von seinem
Standpunkte aus ganz logisch. Lubbock lehrte seinen Pudel
die auf Täfelchen gedruckten Worte: „Futter, hinaus, Thee,
Knochen, Wasser" erkennen und den Sinn verstehen ; der Hund
brachte sowohl auf Kommando, als wenn er das betreffende
Verlangen hatte, die richtigen Täfelchen. Man kann Tieren
auch etwas Zahlenkenntnis beibringen : Affen können sicher bis
zu 5 zählen (Romanes), Maultiere wissen genau, ob sie einen
Weg 4—5 Mal gemacht haben (Hougeau), Krähen erkennen sicher,
ob 1, 2, 3, 4 oder 5 Jäger die Krähenhütte betreten, resp. wieder
verlassen haben (Leroy), eine Nachtigall bringt's bis zur Zahl 3
(Lichtenberg). Über die Zahl 5 geht aber das Zahlenverständnis
eines Tieres wohl nicht hinaus ; diese beschränkte Fähigkeit bei
einem Tiere ist auch gar nicht zu vei- wundern, reicht doch das
Verständnis eines Austrainegers oder Buschmannes nur bis zur
Zahl 4, und kann keiner von ihnen auch nur die E'inger seiner
einen Hand zählen. Das Wild — Säugetiere wie Vögel —
lernt sehr wohl einen unschuldigen Holzhauer von einem Jäger
unterscheiden; es ist mit der Verbesserung der Schußwaffen
immer scheuer und schwerer erlegbar geworden ; es kommt auch
sehr bald hinter die manniüfachen TäuschunRsmittel seiner Ver-
— 7 —
folger (Jägertricks) uud geht diesen wie auch ihm gestellten
Fallen geschickt aus dem Wege. Wohlgeübte Sinne, besonders
der Gesichts-, Gehör- und Geruchssinn, dienen der Tierwelt
dabei als Leiter (scharfer weittragender Gesichtssinn der Vögel,
vorziiglicher Geruchssinn vieler Säugetiere). Sicher beruht gerade
auf diesem Kampfe zwischen Tier- und Menschenwitz einer der
wesentlichsten Keize der Jagd, der den Jäger trotz Wind und
Wetter immer wieder in Feld und Wald hinaustreibt (Wurm).
Nichts beweist aber so sehr das Vorhandensein von Verstand
beim Tiere als dessen Erziehungs- und Bildungsfähigkeit, wie
sie die höhere Tierdressur zu stände bringt. Mit fortschreitender
Kultur geht die Tierdressur immer mehr in der Tierreihe herunter,
sie erstreckt sich nicht mehr allein auf ASen, Hunde, Pferde,
Elefanten, Bären, Löwen, Tiger, Fischottern, Hasen, Papageien,
Tauben, Kanarienvögel, Stieglitze, sie wagt sich jetzt sogar an
das Schwein, die sogenannte dumme Gaos, den Seehund und
den Delphin. Dabei verraten manche dieser Tiere durch ihr
Benehmen einen gewissen Stolz und Eitelkeit ob ihrer erlangten
Kenntnisse und Fertigkeiten, Das Vorhandensein von Intelligenz
bei Tieren wird noch mehr dadurch sichergestellt, daß sie ihre
Seelenzustände nicht nur durch ihre Bewegungen und Geberden
zu offenbaren im stände sind, sondern dieselben auch mit ganz
charakteristischen Lauten zu begleiten ptlegen. Diese Laute
sind teils jubelnd teils klagend, teils lockend teils abwehrend.
Üb ein Hund aus Schmerz winselt und heult, ob er aus Freude
seinen Herrn anbellt oder einen ihm verdächtigen Bettler an-
knurrt, lautet ganz verschieden, aber bei dem gleichen Gemüts-
affekte doch immer gleich. Die Tiere können sich so unter
sich und mit dem Menschen, in deren Verkehr sie leben, in
gewissem Sinne verständigen (Tiersprache).
Aus dem bisher Gesagten geht klar hervor, daß auch
dem Tiere ein gewisser Grad von Verstandesbildung und Seelen-
thätigkeit zusteht ; f i-eilich erreicht dieser Grad nicht die Höhe
wie beim Menschen. Hier wie dort sind die Sinnesorgane die
Eingangspforten uud die Pfade, durch die hindurch und auf
denen der jeweilige mögliche Grad von Verstandesbildung er-
reicht wird. Zwischen Mensch und Tier besteht hier kein
prinzipieller Unterschied, der Unterschied ist eben nur ein
g r a d w e i s e r. Diese Erkenntnis ist wohl geeignet, den Menschen
— 8 —
vor Hochmut zu bewahren und ihn zu belehren, daß seine Mit-
geschöpfe auf unserer Erde ihm durchaus nicht so fern stehen,
wie er sich etwa in seinem Eigendünkel einbildet, und daß es
ihm auch im Umgang mit diesen seinen Mitgeschijpfen ziemt,
des Grundsatzes eingedenk zu sein: „Was du nicht willst, daß
dir geschieht, das thue auch einem andern nicht". Das Tier
besitzt ein feines Gefühl für Recht und Unrecht ; es weiß sehr
wohl den, der ihm wohl will, von dem zu unterscheiden, der
ihm nicht wohl will ; es hat auch ein gutes Gedächtnis für ihm
gethanes Unrecht und nimmt gelegentlich, oft lange Zeit nach
stattgehabter Mißhandlung, bittere Rache an seinem Peiniger. —
Trotz seiner Bildungsfähigkeit besitzt das Tier keine Sprache
in unserem Sinne (artikulierte Sprache). Auch beim Menschen
ist die Bildungsfähigkeit nicht an den Besitz der Sprache ge-
bunden. Es giebt ja Menschen genug, die nie im Besitz der
Sprache gewesen sind, die Taubstummen. Sind dieselben darum
etwa nicht bildungsfähig? Gewiß sind sie es. Noch nicht
unterrichtete Taubstumme verständigen sich durch Mienen und
Geberden; es entwickelt sich bei ihnen ganz von selbst eine
Mienen- und Geberdensprache, die — weil von jeder Laut-
sprache unabhängig — zugleich für sie den Vorteil bietet,
international zu sein. Hochinterressant ist das Schauspiel, ein
paar Taubstummen, die nicht merken, daß sie beobachtet werden,
zuzusehen, wie sie sich mimisch - gestikulatorisch unterhalten;
je lebhafter ihre Unterhaltung, desto rasch wechselnder wird
das Spiel der Muskeln im Gesicht und im Auge, desto mehr
sind Arme und Beine in stets lebhafter Bewegung. Wenn
Menschen, die gegenseitig ihre Lautsprache nicht verstehen,
sich verständigen wollen, müssen sie es natürlich den Taub-
stummen nachmachen. Auch unsere auf niedrigster Kulturstufe
stehenden Vorfahren, die Höhleu bewohnenden Urmenschen,
haben sich bis zur allmählichen Entwickelung einer artikulierten
Sprache natürlich untereinander auch nicht anders verständigen
können, als wie es die Taubstummen noch heute machen, d. h.
durch Mienen und Geberden. Auch unterscheidet sich das
hörende Kind, so lange es noch nicht der Sprache mächtig ist,
in nichts oder kaum von dem taubstummen Kinde ; beide sind
ja, um sich mit ihrer Umgebung zu verständigen, auf die Mimik
und das Geberdenspiel angewiesen. Daher erwacht der Ver-
— 9 —
dacht, daß ein Kind taubstumm sei, bei den ahnungslosen Eltern
meist erst dann, wenn das betreffende Kind zur gesetzmäßigen
Zeit nicht zu sprechen beginnt (zweites Lebensjahr). Das taub-
stumme Kina lernt also sicher denken , ohne im Besitz einer
Lautsprache zu sein, und der unterrichtete Taubstumme erhebt
sich gerade so sehr weit über das Tier hinaus wie der Sprechende.
Gegenüber den Vollsinnigen ist den Taubstummen eine der
Eingangspforten für seine Verstandesentwickelung verschlossen,
das Gehör und dessen Konsequenz: die Lautsprache, dafür be-
nutzt er um so intensiver die übrigen Eingangspforten d. h.
besonders Gesichts- und Tastsinn, und mag ihm auch selbst
noch der Gesichtssinn fehlen, d. h. tritt zur Taubstummheit
auch noch Blindheit hinzu, so bleibt immer noch ein wichtiger
Sinn zu seiner Verstandesentwickelung übrig, der Tastsinn.
Daß aber auch auf diesem schmalen Pfade der Mensch immer
noch eine hohe Stufe von Intelligenz weit über das Tier hinaus
erklimmen kann, das beweisen die bekannten Beispiele von
Bildung taubstummer und blinder Menschen : Laura Bridgemann
(c. 1829 geb.), Oliver Caswell (desselben Alters) und neuestens
Helene Keller (geb. 1880, verlor Gesicht und Gehör vollständig
im Alter von 19 Monaten, lernte die Fingersprache, im 10. Jahr
sogar die Lautsprache und konnte im Alter von 7 Jahren einen
Brief schreiben). Freilich wird die Verstandesentwickelung
nicht vollsinniger Menschen immer hinter der Vollsinuiger zu-
rückbleiben. So wenig wie ein Blindgebor ner den Sinn solcher
Wörter begreifen kann, die sich auf Licht und Farbe beziehen,
so wenig wird sich ein Taubstummer einen richtigen Begriff
von Tönen und Musik machen können, und noch begrenzter
muß der Verstandeshorizont eines taubstummblinden Menschen
sich gestalten. Obwohl also nur ein vollsinniger, sprechender
Mensch die höchste Stufe menschlicher Bildung erreichen kann,
so ist doch auch ohne Sprache der Weg zur Verstandesbildung
nicht verschlossen. Der Satz: „Ohne Sprache kein Ver-
stand" ist also falsch. Es steht somit jetzt auch der An-
nahme nichts mehr im Wege, daß der Verstand das zuerst
Vorhandene, das Vorhergehende, die Sprache aber erst
die Folge der Verstandesentwickelung ist.
Um diese Frage sicher zu entscheiden, müssen wir das
Kind zur Zeit der Sprachentwickelung beobachten. Der Beginn
— 10 —
der artikulierten Sprache, d. li. solcher Äußerungen des Kindes,
welche von ihm absichtlich zum Zweck der Mitteilung an
andere gemacht werden (nicht aber der ersten unartikulierten
Laute des Kindes) fällt in die Zeit vom 9. bis 18. Lebensmonat,
und es dauert noch ca. 3 — 4 Jahre, bis es soweit gekommen
ist, daß es die Worte versteht und in Sätzen sprechen, sich
also mit seiner Umgebung in zusammenhängender Rede ver-
ständigen und unterhalten kann. Wie verhält sich nun das
Kind in seinen Bewegungen, Mienen und Geberden in der Zeit,
bis es Herr seiner Muttersprache geworden ist? Ein großer
Teil der Bewegungen des Säuglings ist für unsere Betrachtungen
als nicht auf Verstandesthätigkeit beruhend, wertlos; es sind
dies alle seine un will kür liehen Bewegungen, sei es, daß sie
spontan, sei es, daß sie reflektorisch auf äußere Reize erfolgen.
Eine solche Reflexbewegung ist gleich das erste Schreien des
Neugebornen im Moment seines Eintrittes in die Welt, ferner
das Niesen, Gähnen, Husten, Schlucken, Erbrechen desselben.
Eine andere Art von Bewegungen des Säuglings sind die auf
angeborner Intelligenz oder auf angebornem Gedächtnis (Instinkt)
beruhenden ererbten, sogenannten instinktiven Bewegungen.
Sie sind beim Menschen nur in sehr geringem Maße ausgebildet,
und die wichtigste ist das Saugen, von dem ja der Säugling
seinen Namen hat, ferner das Beißen, Kauen, Lecken, Auch diese
Bewegungen interessieren uns hier nicht. Gleichwohl kann ich
diese Gelegenheit nicht vorübergehen lassen, ohne auf den großen
Unterschied im Vorkommen solcher instinktiven Bewegungen,
resp. Handlungen, beim Menschen und den Tieren aufmerksam
zu machen. Man kann wohl sagen : je niedriger das Tier, desto
mehr angeborene Intelligenz oder Instinkt bringt es mit auf
die Welt. Kaum hat das Hühnchen die Eischale gesprengt,
so pickt es schon die Körner seiner Nahrung auf, putzt seinen
Flaum mit dem Schnabel, wischt seinen Kopf mit dem Fuße
und scharrt im Sande. Nach Beobachtungen von A. Agassiz
stürzen sich ganz junge, eben aus dem Ei geschlüpfte Einsiedler-
krebse mit außerordentlicher Lebhaftigkeit auf passende Muscheln,
die man ihnen in das Wasser giebt ; sie untersuchen die Öffnung
mit dem Munde und quartieren sich mit auffallender Geschwindig-
keit ein. Trifft es sich aber, daß die Gehäuse noch bewohnt
sind, dann warten sie dicht au der ()ffnuug, bis die Schnecke
— 11 —
stirbt, was iu der Regel bald nach Beginn der strengen Be-
wachung geschieht. Hierauf zieht der kleine Krebs die Leiche
heraus, verspeist sie und bezieht selbst das Quartier. Wir
staunen diese auf Instinkt beruhende, anscheinend so intelligente
Thätigkeit au und suchen nach einer Erklärung. Sollte bei
niederen, wirbellosen Tieren ein so einfach konstruiertes Nerven-
zentrum wie das Schlundganglion dasselbe leisten können, wie
bei den höheren Wirbeltieren das so komplizierte Gehirn? Dann
wäre ja die ganze Ausbildung des Gehirns der reinste Luxus.
Das ist aber unmöglich ; denn die Funktion bestimmt ja den
Aufbau des ihr vorstehenden Organes. Wenn also die höheren
Tiere, um iiberlegte bewußte Handlungen zu stände zu bringen,
eines Gehirnes bedürfen, dann können die Handlungen ein Gehirn
nicht besitzender Tiere — und mögen diese Handlungen auf den
ersten Blick noch so intelligent aussehen — doch nicht auf
bewußter t'berlegung beruhen. Wir müssen demnach folgerichtig
nach einer andei-en Erklärung solcher instinktiven Handlungen
suchen, wie etwa nach der einer sehr hoch ausgebildeten Reflex-
thätigkeit. Ich bin umsomehr zu der letzteren Annahme geneigt,
als dieselben Tiere, deren hochentwickelten Instinkt wir be-
wundern, gelegentlich, wenn es wirklich gilt, bewußte Über-
legung zu zeigen, sich sehr einfältig benehmen. So machte z. B.
Fahre bei einer Biene (Chalicodoma pyrenaica) die folgende
Beobachtung. Er machte in den untersten Teil einer Zelle, die
die Biene mit Honig zu füllen im Begriffe stand, ein Loch,
sodaß der oben eingetragene Honig immer wieder unten abfloß.
Nun sollte man doch meinen, das hätte die Biene merken und
vor allem das Loch unten iu der Zelle zukleben müssen. Nichts
von alledem ; sie trug unverdrossen tagelang neuen Honig herbei,
und unten floß er wieder ab ; ja sie setzte diese fruchtlose Arbeit
auch dann noch fort, als sie das Loch ganz unzweifelhaft bemerkt
hatte. Die instinktive Thätigkeit eines niederen Tieres beruht
meiner Überzeugung nach sicherlich nicht auf bewußter Über-
legung, sie gleicht vielmehr der Arbeit einer ingeniös konstruierten
Maschine; das Tier verrichtet auf automatisch -reflektorischem
Wege exakt seine Arbeit heute wie vor hundert Jahren und
wird sie auch nach abermals hundert Jahren wieder ebenso
verrichten. Ganz anders die erworbene, bewußte Intelligenz des
Menschen : sie steht nie still, sie arbeitet immer weiter. Welcher
— 12 —
Unterschied der lieutigen Kultur und der vor hundert Jahren!
Was wird der stets vorwärts strebende Geist in abermals
hundert Jahren leisten? Wir sehen also auf der einen Seite
die angeborene unbewußte Intelligenz oder den Instinkt mit eng
begrenztem Horizont und sich stets gleichbleibender Thätigkeit,
auf der anderen Seite die erworbene bewußte Intelligenz oder
den Verstand mit der Fähigkeit unbegrenzter Fortbildung. Für
instinktive Handlungen der niederen Tiere genügt schon ein
sehr einfach konstruiertes Nervensystem (Schlundgangiiouj, zur
Ausbildung des menschlichen Verstandes bedarf es dagegen eines
sehr komplizierten umfangreichen nervösen Zentralorganes (Ge-
hirn). Kein Geschöpf auf der ganzen Erde kommt mit so wenig
angeborner Intelligenz, so wenig Instinkt oder mit anderen
Worten so hilflos zur Welt wie der Mensch; keines bringt
aber auch umgekehrt den Keim zu solch hoher geistiger Ent-
wickelung mit sich wie eben dieser selbe Mensch; nur muß
er sich durch eignes Lernen diese geistige Höhe erst erringen.
Hier liegt der große Unterschied zwischen dem Instinkt
niederer und dem Verstand der höheren Tiere, resp. des
Menschen. Instinkt und Verstand verhalten sich zur Stellung
der Tiere im Tierreich umgekehrt proportional, d. h. je niederer
das Tier, desto mehr überwiegt der Instinkt, je höher das Tier,
desto weniger besitzt es Instinkt, desto mehr tritt aber seine
Verstandesbildung hervor. Je mehr wir in der Tierwelt herab-
steigen, desto mehr tritt der Nativismus, resp. die angeborue Be-
fähigung hervor — ihr sind enggezogene Grenzen gesteckt — ;
je höher wir dagegen hinaufsteigen, desto mehr tritt der Em-
pirismus in sein Recht ein, d. h. desto mehr muß die geistige
Entwickelung erst im Leben erworben werden — sie ist zu
unbegrenztem Fortschritt befähigt. — So tritt bei dem Menschen
der Nativismus bis auf wenige instinktive Bewegungen, wie wir
oben gesehen haben, zurück (Saugen, Beißen, Kauen, Lecken),
und wir kommen jetzt nach den bereits besprochenen unwill-
kürlichen und instinktiven Bewegungen des Kindes als
dritter Bewegungsart zu den nachgeahmten Bewegungen
desselben, und damit stoßen wir auch auf die ersten Zeichen
von Verstandesthätigkeit beim Kinde ; denn sobald einmal das
Kind Bewegungen richtig nachahmt, muß es doch diese richtig
wahrgenommen und sich eine richtige Vorstellung von ihnen
— 13 —
gemaclit haben. Anfangs sind diese Nachahmungen freilich nur
rein mechaniscli-äußerlicli. ohne tieferes Verständnis, immerhin
sind sie eine wiclitige V^orstufe der Verstandeseutwickelung.
Je mehr der Verstand sich entwickelt, desto gewaltiger wird
der Nachahmungstrieb ; er erstreckt sich natiirlich gleichmäßig
auf gute wie auf schlechte vorliegende Muster. Ich erinnere in
letzterer Beziehung nur an die sogenannten Enfants terribles.
Hier liegt ein gewichtiger Fingerzeig für die Erziehung des
Kindes. Man hüte sich bei Zeiten dem Kinde Dinge vorzumachen,
die der Nachahmung unwert sind. Man sei bei Zeiten bemüht,
dem Kinde mit gutem Beispiele voranzugehen. Mit Moralpredigten
allein kann man keine Kinder erziehen, das beste Erziehungs-
mittel ist das eigne gute Beispiel, ein wichtiger Fingerzeig für
Eltern, Lehrer und Erzieher. Leicht ist diese Erziehungs-
methode freilich nicht, darum ist sie doch gleichwohl richtig.
Zu den nachgeahmten Bewegungen gesellen sich die Ausdrucks-
bewegungen des Kindes: zum ursprünglichen Schreien, dann
Weinen als Zeichen der Unlust, gesellen sich das Lachen als
Zeichen der Lust, das Küssen als Zeichen der Zuneigung und
Liebe, das Kopfschütteln als Zeichen der Verneinung und Ab-
lehnung, das Nicken als Zeichen der Bejahung, das Achsel-
zucken als Zeichen des Nichtwissens, das Bitten mit den Händen
als Zeichen des Verlangens, das Hinzeigen mit dem Finger als
nähere Bezeichnung des verlangten Gegenstandes oder als Zeichen
von dessen richtiger Erkenntnis (Wo ist das Licht? etc.) und
andere mehr. Alle diese Ausdrucksbewegungen des Kindes
liefern in ihrer mannigfachen Verknüpfung miteinander das
Material zur fein ausgebildeten stummen Sprache des noch
sprachlosen Kindes. Sobald diese Bewegungen vom Kinde mit
Überlegung willkürlich in bestimmter Absicht gemacht werden,
sind sie ein sicheres Zeichen seiner Verstandesbildung. Nach
den Beobachtungen W. Preyers kommen solche gewollten, auf
selbständiger Überlegung beruhenden Bewegungen des Kindes
überhaupt erst nach Ablauf des ersten Vierteljahres vor; es
stellen sich dann ein : Kopfschütteln als Zeichen der Ablehnung
in der 16. Woche, resp. im 4. Monat, das Hinzeigen mit dem
Finger im 9. Monat, das Küssen im 23. Monat. Wohlüberlegte Be-
wegungen des Kindes beginnen also sicherlich schon im 4. Monate,
d. h. lauge vor Beginn der Sprache. Das Kind will, denkt und
— 14 —
handelt mit Überlegung, lange bevor die Sprache beginnt. Daß
uns das Kind zur Zeit seiner eignen Sprachlosigkeit auch schon
sehr wohl versteht, können wir daraus schließen, daß es unseren
Befehlen gehorcht. Dieser C4ehorsam läßt sich sicher schon im
13. Lebeusmonate nachweisen. Das Kind versteht uns also auch
schon, ehe es selbst sprechen kann. Der Verstand bildet sich
also vor der Sprache und unabhängig von derselben aus.
Das stimmt also vollkommen mit den obigen Beobachtungen an
intelligenten höheren Tieren. So lange das Kind noch nicht
sprechen kann, verständigt es sich mit seiner Umgebung durch
dieselben Mittel, deren sich auch die höheren Tiere zur gegen-
seitigen Verständigung bedienen : durch bestimmte Bewegungen
und Haltungen, durch bestimmte Geberden, Beobachtet man in
dieser Beziehung Kinder in den drei ersten Lebensjahren des
genaueren und verfolgt den Weg, wie sie allmählich denken
lernen, so kommen wir zu den folgenden interessanten Schlüssen.
Zunächst entwickelt sich bei dem Kinde das Gedächtnis; zu
früheren Siuneseindrücken gesellen sich neue; das führt zum
Vergleiche beider und regt so zum Denken an. Lange vor der
30. Woche (7. Monat) unterscheiden Kinder die Gesichter ihrer
Umgebung (Mutter, Vater, Amme) und wissen sie von den Ge-
sichtern fremder Personen, die sie in Furcht zu setzen pflegen, wohl
zu trennen. Das angeborne Hungergefühl und dadurch bedingte
Verlangen nach Nahrungsaufnahme führt das Kind naturgemäß
zunächst zur Bildung bestimmter Begrijäe und logischer Handlungen :
es kennt längst die Milch, ehe es das Wort „Milch" aussprechen
kann (weitere Beispiele siehe W. Preyer S. 235). Die Logik des
noch nicht sprechenden Kindes ist anfangs noch mangelhaft und
hat zunächst noch etwas unbeholfenes an sich (Beispiele siehe
W. Preyer S. 237 und 238) ; das Kind muß eben wie alles andere
auch die richtige Logik durch die Erfahrung erst erlernen.
Unterscheidet sich das noch nicht sprechende Kind in seiner
logischen Thätigkeit wenig von den höheren Säugetieren, so
tritt der Unterschied beider doch immer auffälliger in die Er-
scheinung, je mehr sich die Sprache des Kindes entwickelt.
Die Sprache ist eben das wesentliche Merkmal des höchststeheudeu
Säugetieres, Mensch (Homo sapiens) genannt.
Unsere Lautsprache ist somit nach dem bisher Gesagten
kein notwendiges Erfordernis zur Entwickelung unserer Ver-
— 15 —
staiKlesbildiiiig-, j\Iit Eecht zieht dalier W. Preyer den Schluß:
„Nicht die Sprache erzeugte den Verstand, sondern
der Verstand ist es. welcher einst die Sprache er-
fand, und auch gegenwärtig bringt das ueugeborne
Menschenkind w e i t m e h r Verstand a 1 s S p r a c h t a 1 e n t
mit auf die Welt. Nicht weil er sprechen gelernt
hat, denkt der Mensch, sondern er lernt sprechen,
Aveil er denkt."
Wie lernt der Mensch nun sprechen? Sobald das Kind
zur richtigen Erkenntnis, resp. zum Verständnis ihn umgebender
Gegenstände gelangt ist, bemüht es sich, die durch sein Gehör
ihm übermittelten, von seiner Umgebung zur Bezeichnung der
betr. Gegenstände gebrauchten Worte nachzuahmen, d. h. es
lernt sprechen. Natürlich gelingt es dem Kinde nicht sofort
mittelst seiner Sprachorgane den gehörten Lautkomplex auch
richtig wieder hervorzubringen. Die Kinder versprechen sich
infolgedessen anfangs und verwechseln die Worte; sie sagen
z. B. Kind statt Kinn. Sand statt Salz, Billard statt Billet etc.:
sie können ferner noch keine richtigen Satzbildungen zu stände
bringen; sie können des weitern die Wörter noch nicht richtig
grammatisch formen, noch nicht deklinieren und konjugieren. Statt
,,ich" zu sagen, setzen sie ihren eignen Namen und sprechen
in der dritten Person. Die Worte kommen anfangs unrichtig
heraus oder werden undeutlich ausgesprochen. Hie und da
kommt auch das Kind einmal ins Stottern hinein. Stets geht
das Verständnis des Gesprochenen der Bildung der Sprache
selbst voraus; dabei lassen sich 4 Entwickelungsstufen unter-
scheiden: 1. das Kind versteht schon Gesprochenes, kann aber
selbst noch nicht sprechen, 2. das Kind spricht noch unvoll-
kommen, 3. das Kind verwechselt noch die Worte und 4. das
Kind spricht richtig. In der ersten Zeit der Sprachlosigkeit
giebt das Kind seinen Gefühlen durch unartikulierte Laute Aus-
druck : es schreit, wenn es sich nicht behaglich fühlt (Schmerz,
Hunger, Kälte etc.), oder es verhält sich ruhig, lacht und stößt
Freudentöne aus, wenn es sich wohlfühlt. Maclit das Kind
gegen Ende des ersten Lebensjahres seine ersten Sprechversuche,
so sind es zunächst die Vokale, die es weit besser wie die
Konsonanten hört und nachbildet; von dem ganzen Worte „groß"
imponiert zunächst der Buchstabe „o" (0-mama statt Großmama).
— 16 —
Die ersten artikulierten Silben, die das Kind zu Staude bringt, sind
stets solche, welche keine Artikulationsschwierigkeiten machen,
dazu gehören ma und pa und ihre Verdoppelungen Mama und
Papa, ferner atta für „fort", ferner die Tiernaraen; Wau-
wau, Mumu, Pipiep(Vogel), Hotto(Pferd),Kuckuck, Kikeriki,
Kuak (Ente oder Frosch), Tiktak (Uhr) u. s. f . Der Sinn, der
diesen ersten Offenbarungen der Kindersprache beigelegt wird,
ist von der Umgebung dem Kinde eingelernt; es vererben sich
eben die ersten Ausdrücke der Kindersprache immer wieder
von den Eltern auf die Kinder und werden so von Generation
zu Generation in immer gleichbleibender Weise fortgepflanzt.
Besonders schwierig fällt den Kindern die Nachbildung einzelner
Laute, sie lassen sie daher einfach aus, wie K, (Ks, X, G,) S,
(Seh), R, L, (atten statt Garten, lafen statt schlafen, bot statt
Brot, icht statt Licht), oder statt des beabsichtigten richtigen
Lautes kommt ein falscher zu stände: statt K, S, L u. E, falls
sie nicht wie oben gesagt ganz ausgelassen werden, kommen
andere heraus (tut statt gut, tule statt Schule, matta statt
Martha, bind statt Bild). Im Verlaufe der weiteren Sprach-
ausbildung unterlaufen zunächst noch Fehler in der Komparativ-
bildung: hoher statt höher; es wird falsch konjugiert: gegebt,
geeßt, getrinkt, gegeht, genehmt, gegießt, gebrungen,
ausgezieht, auf gegebt; es werden falsche Worte gebildet:
aufen statt aufmachen, außen statt herausnehmen u. s. f. Die
erste Satzbildung ist noch sehr mangelhaft: anfangs bedeutet
e i n Wort einen ganzen Satz : Mann d. h. ein fremder Mann ist
gekommen; Garten d.h. ich möchte in den Garten gehen: bellt
d. h. der Hund bellt oder ein Hund bellt; heiß d. h. die Milch
ist mir zum Trinken zu heiß, oder auch der Ofen ist zu heiß.
Bald bedeutet ein Wort mehrere verschiedene Sätze: Tuhl
d. h. 1. Mein Stuhl fehlt, 2. der Stuhl ist zerbrochen, o. ich
möchte auf den Stuhl gehoben werden, 4. hier ist ein Stuhl. Ein
ganzes Erlebnis wird in ein paar Worte zusammengefaßt: „Wäld-
chen gegangen, gefallen, wehgethan" (Telegraphierstil!).
Noch im 27. Monate benutzt das Kind in solcher Weise Haupt-
wörter und den Infinitiv der Zeitwörter zu seiner Satzbildung:
Papa auf-teheu, früh-tücken, aus-teigeu, nicht blasen,
Pieldose aufziehen, bieback essen statt Zwieback u. s. f.
Artikel werden noch nicht gebraucht, Zahlen noch nicht richtig
— 17 —
verstanden, es wiiil noch keine Frage gestellt. Im 28. Monat be-
ginnt das Fragen und steigert sich im 33. — 36. Monat bis zur
Ermüdung. Der Laut, der bis zuletzt die grüßten Schwierigkeiten
macht, ist das „seh". Hat das Kind das dritte Lebensjahr
passiert, dann nähert sich seine Sprachweise immer rascher der
seiner Angehörigen. — Von Interesse ist es, zu verfolgen, wie
beim Kinde alhnählich der Sprachschatz wächst ; stellt doch dieses
Wachsen einen genauen Maßstab für die zunehmende Verstandes-
entwickelung dar. Bei dem einen Kinde geht die Sprachent-
wickelung etwas schneller, beim anderen etwas langsamer von
statten: die Mädchen pflegen den Knaben im Sprechen voran-
zugehen. Beim heranwachsenden Kinde gestaltet sich der Wort-
schatz etwa folgendermaßen:
15. Lebensmonat = 60 Worte (50 Hauptw., 4 Beiw. u. 6 diverse Worte).
17. Lebensmonat = 80 „ (65 „
18. Lebensmt. = 1. 101 Worte (62 Hauptw.
8 „ . 4 Zeitw. u. 3 div. W.)
16 Zeitw., 4 Beiw., 6 Adv., 13 div. W.)
14 ,
. 1
)!
6
)i
8
40 ,
. 2
J)
9
i>
17
24 ,
. 13
))
4
M
6
IL 119 ., (90
IIL144 „ (76
19. Lebensmt. = 115 ., (68
20. „ = 254 „
21. „ = 352 „
2'^ = 457
23. ,. = 555 „
24. .. = 668 „
Am Schlüsse des zweiten Lebensjahres (24. Monat) besaßen
9 verschiedene Kinder:
I.= 173 Worte (113 Hauptw., 30 Zeitw., 13 Beiw., 6 Adverb., 11 div. W.)
IL = 316 ,
, (158
^9 ,,
, 21
;>
23
j)
35
IIL = 388 ,
(187
103 ,
, 19
M
40
')
39
IV. = 397 ,
, (227
,. 105 ,
, 22
))
10
y
33
V. = 399 ,
. (230
90 ,
, 37
)!
17
)j
25
VI. = 476 .
, (276
M 100 ,
, 34
!;
34
))
32
VII. = 483 ,
. (285
107 ,
, 34
»
29
)!
28
VIII. = 500 ,
, (243
165 ,
, 39
))
12
))
41
IX. = 739 .
. (' •?
y
•j
n
•?
V
Den Unterschied zwischen Knaben und Mädchen mag das
nachfolgende Beispiel klarlegen:
I. Mädchen im 30. Monat (2 Jahre 6 Mon.) = 1050 Worte.
IL Knabe im 41. Monat (3 Jahre 5 Mon.) = 837 Worte.
Der Wortschatz eines erwachsenen Menschen mittlerer
Intelligenz beträgt ca. 25(X)0 Worte: bei Menschen höherer
— 18 —
Intelligenz wächst diese Zahl auf etwa 34000 Worte. Stets über-
wiegt der Schatz an Hauptwörtern alle anderen, dann folgen
die Zeitwörter. — Das sprechenlernende Kind wiederholt in
merkwürdiger Weise den Werdegang der Sprache beim Menschen-
geschlechte überhaupt: zuerst die Zeit der Sprachlosigkeit und
der Geberdensprache, dann wenige Worte und noch Überwiegen
der Geberdensprache, endlich immer größeres Anwachsen des
Sprachschatzes und damit auch immer mehr Zurücktreten der
Geberden und des Mienenspieles. Wo das Wort noch fehlt und
die Geberde nicht ausreicht, da fehlt eben auch noch die Ver-
ständigung. So geht es heute beim Kinde auch noch. Unter
Ontogenie versteht die Wissenschaft die Entwickelung des Einzel-
individuums, unter Phylogenie die Entwickelung des ganzen
Stammes, dem das Einzelindividuum angehört. In Bezug auf
die Sprache des Menschen läßt sich also sehr wohl der Satz
aufstellen : „Die ontogenetische Entwickelung der Sprache beim
einzelnen Kind spiegelt die phylogenetische Entwickelung der
Sprache beim gesamten Menschengeschlechte wider." Auch
für geistige Prozesse gilt also das biogenetische Grundgesetz,
d.h. das Gesetz, daß das einzelne Geschöpf in seinem indi-
viduellen Entwickelungsgange den historischen seines ganzen
Geschlechtes wiederholt.
Wir kommen nach allem dem Gesagten zu den folgenden
Schlüssen. Der Mensch kommt, zum Unterschiede von den
Tieren, besonders den niederstehenden, mit nur wenigen in-
stinktiven, d. h. angeborenen, zweckentsprechenden Fähigkeiten
zur Weit (Saugen). Er bildet sich allmählich mit Hilfe seiner
Sinnesorgane und der durch diese vermittelten Sinneswahr-
nehmungen einen richtigen Begriff oder eine richtige Vorstellung
von der ihn umgebenden Außenwelt. Seine ersten Vorstellungen
beziehen sich auf die Nahrungsaufnahme und den Genuß der
Milch. Nachdem das Kind schon im Besitze vieler Vorstellungen
ist, auch gemäß den begleitenden Geberden und Mienen zu ihm
Gesprochenes schon richtig errät und versteht, lernt es selbst
sprechen ; denn es merkt sehr wohl, daß es durch die Eepro-
duktion gehörter Laute seiner sprechenden Umgebung dieser
selbst Mitteilung seiner eigenen Vorstellungen machen kann ; es
ahmt daher diese gehörten Laute spielend nach und kommt so
auf dem Wege des Selbstunterrichtes zur Spiaehe. Diese Laut-
— 19 —
spräche ist nur ein äußeres Zeichen, welches die Mitteihing
bereits präexistierender Begriffe ermöglicht; sie steht mit
der Schriftsprache (Lesen und Schreiben) in dieser Hinsicht
auf gleicher Stufe; der Unterschied zwischen der Laut- und
der Schriftsprache beruht nur darin, daß erstere auf dem Wege
des Selbstunterrichtes zu stände kommt, letztere aber stets auf
dem Wege künstlichen Unterrichtes erlernt werden muß. Gewiß
ist die Sprache ein mächtiges Hilfsmittel zur Verstaudesaus-
bildung, allein sie ist dazu doch nicht unumgänglich nötig;
denn auch das taubstumme, ja das taubstummblinde Kind ist
durchaus nicht von der Verstandesbildung ausgeschlossen, wenn
auch der Horizont seiner Intelligenz enger gezogen ist, wie bei
dem vollsinnigen Kinde. Der Satz: „Ohne Sprache kein
Verstand" ist falsch. Die Sprache ist die Folge der Ver-
standeseutwickelung, aber nicht deren Ursache; der Mensch
spricht, weil er denkt, aber er denkt nicht, weil er spricht.
Diesen Beweis zu führen, war der Zweck meines Vortrages.
2*
Wissenschaftliehe Veröffentlichungen
(1826-1897)
der
Seuckenbergischeu iiaturforsclieiideii Gesellschaft.
Zusammengestellt
und mit einem
Sach- und Namenregister
versehen
Obe)iehrer J. Blum.
Zur Feier
des achtzigjährigen Bestehens
der
Sencksnbergischen naturforschenden Gasellschaft
in Frankfurl a. M.
1897.
28 —
T 0 r r e d e.
In diesem Jahre, 1897, vollendet sich das achte Jahrzehnt
seit der Gründung der Seuckenbergischeu naturforschenden Ge-
sellschaft. Nach einem so langen Zeitabschnitte ziemt es sich
wohl, einen Blick zurückzuwerfen auf die Leistungen der Ge-
sellschaft, die sich ja vornehmlich in ihren wissenschaftlichen
Veröffentlichungen offenbaren. Der Unterzeichnete hat sich gerne
der Mühe unterzogen , die Veröffentlichungen übersichtlich zu
ordnen, um darzuthun, daß es der Gesellschaft niemals an ernstem
Streben und erfolgreicher Arbeit gefehlt hat, und zugleich auch,
um die vorhandene Litteratur der Wissenschaft leichter zugäng-
lich zu machen. Wesentliche Hilfe bot ihm das „Verzeichnis
der Arbeiten der Seuckenbergischeu naturforschenden Gesell-
schaft von 1834 — 1886. Zusammengestellt von Dr. med. Carl
Lorey" im Bericht 1885 — 1886. Das hinzugefügte Sach- und
Namenregister wird die Brauchbarkeit der jetzigen Zusammen-
stellung besonders erhöhen. Die erste wissenschaftliche Ver-
öffentlichung der Gesellschaft erfolgte im Jahre 1826 mit dem
„Atlas zu der Reise im nördlichen Afrika von Eduard Rüppell.
Erste Abteilung. Zoologie" (dem Hohen Senate der freien Stadt
Frankfurt gewidmet). Die Fortsetzung besorgte Rüppell selbst.
Im Jahre 1828 feierte die Gesellschaft das fünfzigjährige Doktor-
jubiläum Sam. Thorn, von Soemmerrings, bei welcher Gelegenheit
eine Festschrift und ein Bericht über die Feier erschienen. Der
Analogie halber ist diesen beiden Schriften der Bericht über das
fünfzigjährige Doktorjubiläum Friedrich Tiedemanns, 1854, ange-
— 24 —
fügt. Von 1834—1845 gab die Gesellschaft das „Museum Seucken-
bergianum" heraus. Bei Gelegenheit der 25jährigen Stiftung
der Gesellschaft, 1842, wurden die im Laufe der Jahre gehaltenen
„Festreden von Dr. J. M. Mappes" veröffentlicht. Die drei an-
geführten Festreden von Dr. G. A. Spieß hat dieser selbst ver-
öffentlicht. Die Fortsetzung des Museum Senckenbergianum
bilden die „Abhandlungen", deren I.Band 1854 — 1855 erschien
und wovon nunmehr 21 Bände vorliegen. Seit 1868 enthält
auch der „Bericht" neben den geschäftlichen Mitteilungen kleinere
und größere wissenschaftHche Abhandlungen. Außerdem sind
von der Gesellschaft mehrere Einzelarbeiten erschienen. Da
endlich die Protokoll-Auszüge, die vom Jahre 1874 an in dem
Bericht abgedruckt sind, wertvolle Mitteilungen enthalten, so
wurden die wichtigsten davon in das Verzeichnis aufgenommen.
Selbstverständlich blieben die Vorträge weg, die ausführlich im
Bericht oder auch anderswo veröffentlicht sind.
— 25
Wissenschaftliclie Veröffentlicluingen
(1826-1897)
der Senckenbergischen naturforschenden Gesellschaft.
ZusammeDgestellt
uud mit einem Sach- und Namenregister verseilen
von
Oberlehrer J. Blum.
Atlas
zu der Reise im nördlichen Afrika
von
Eduard Rüppell.
Erste Abteilung-. Zoologie.
Herausgegeben von der
Senckenbergischen naturforschenden Gesellschaft in Frankfurt a. M.
Gedruckt und in Kommission bei Heinr. Ludwig Brönner. 1826.
Diese erste Abteilung des Atlas enthält:
Cretzschmar, Ph. J., Säugetiere. 78 S., 30 Taf. (27 kol.,
3 schw.). 1826.
— Vögel. 55 S., 36 kol. Taf. 1826.
V. Hey den, C. H. G., Reptilien. 24 S., 6 kol. Taf. 1827.
Rüppell, E., Fische des Roten Meeres. Nebst alphabetischem
Verzeichnis der in dem Werke beschriebenen Fische. 141 S.,
35 Taf. (33 kol., 2 schw.). 1828.
— u. Leuckart, Friedr. Sigism., Neue wirbellose Tiere des
Roten Meeres. 47 S., 12 Tai (11 kol., 1 schw.). 1828.
(Die Fortsetzung dieses Atlas hat Rüppell später selbst
und auf seine Kosten besorgt).
— 26 —
Jubiläums-Schriften.
Samueli Thomae a Soemmerring . . .
Societas naturae curiosorum Senckenbergia . . .
Solennia quinquagesima die VII. Aprilis 1828 . . .
gratulatur.
Inest Luclovici Thilo Dissertatio de Solls niaculis ab ipso sumrao viro
Soemmerringio observatis.
Praemittitur Carmen gratulatorium auctore Guilielmo Ernesto Weber.
Francofurti ad Moenum.
Typis Broennerianis. 1828.
4 Taf. 43 Seiten. 40.
Nachricht von dem fünfzigjährigen Doktorjubiläum des Herrn
Sam. Thorn, von Soemmerring, gefeiert in Frankfurt a. M. am
7. April 1828.
Nebst Verzeichnis derjenigen Gelehrten, die das Fest würdig
zu feiern sich vereinigt haben. 88 S., klein 8'^.
Frankfurt a. M.
Druck von Heinr. Ludw. Brönner.
Bericht über das fünfzigjährige Doktorjubiläum des Herrn
Dr. Friedrich Tiedemann, gefeiert zu Frankfurt a. M. am
10. März 1854.
Nebst Verzeichnis derjenigen Gelehrten, die sich au der
Feier durch Zeichnung für die Medaille beteiligt haben. 32 S. 8°.
Frankfurt a. M.
C. Naumanns Druckerei.
Museum Senckenbergianum.
Abhandlungen aus dem Gebiete der beschreibenden Naturgeschichte.
Von Mitgliedern der Senckenbergischen naturforschenden Gesell-
schaft in Frankfurt am Main.
Frankfurt a. M. Druck und Verlag von Joh. David Sauerländer.
I. Baud. 1834.
Mit 11 schwarzen und 7 kolorierten Tafeln. 300 S., 4*^.
V. Meyer, Hermann, Beiträge zur Petrefaktenkunde. Mit
Tafel I und II. S. 1-26.
Gnat/iosaurus subnlatus, ein Saurus aus dem lithographischen
Schiefer von Solenhof en. S. 3 — 7.
— 27 —
(v. Meyer, Hermann),
Coiichiosmirus clavatus, ein Saurus aus dem Muschelkalk
von Ba3Teutli. S. 8—14.
Knochen und Zähne aus dem Muschelkalke. S. 15 — 17.
Knochen aus dem bunten Sandstein. S. 18 — 23.
Aptychus ovahis, und zur Kenntnis von Aptychus über-
haupt. S. 24—26.
Reuß, Adolph, Zoologische Miscellen. Reptilien. Mit Tai III.
S. 27-62.
Saurier S. 29—58.
Batrachier S. 58—62.
Fresenius, Georg-, Beiträge zur Flora von Ägypten und
Arabien. Mit Taf. IV und V. S. 63—94.
Rüppell, Ed., Beschreibung des im Roten Meere vorkommenden
Dugong (Halicore). Mit Tafel VI. (Mit einem Vorwort
von W. Soemmerring). S. 95 — 114.
V. Kittlitz, F. H., Nachricht von den Brüteplätzen einiger
tropischen Seevögel im Stillen Ocean. S. 115 — 126.
Reuß, xA.dolph, Zoologische Miscellen. Reptilien (Ophidier).
Mit Taf. VII, Vm und IX. S. 127—162.
Fresenius, Georg, Beiträge zur Flora von Ägypten und
Arabien. Mit Taf. X und XI (Forts, von S. 94). S. 163
bis 188.
V. Kittlitz, F. H., Beschreibung mehrerer neuer oder wenig
gekannter Arten des Geschlechtes Äcanthurus, im Stillen
Ocean beobachtet und nach dem Leben gezeichnet. Mit
Taf. Xn und XIII. S. 189-196.
Reuß, Adolph, Zoologische Miscellen. Arachniden. Mit Taf. XIV
bis XVIII. S. 197—282.^)
Kürzere Mitteilungen.
Zoologisches.
Jost, Carl, Zur Naturgeschichte des Falco cyaneiis. S. 283.
Botaniscbes.
Fresenius, G., Abstammung des Teff und des Tocusso, zweier
abyssinischer Getreidearten. S. 284 und 285.
*) In einem Nachdruck dieses Bandes stimmt die Seitenzahl nicht immer
mit der des ersten Druckes. In dem zweiten Drucke sind von hier an 6 ab-
zuziehen.
— 28 —
(ireologisches.
Rüppell, Ed.. Skizze der geologischen Formation Abyssiniens.
S. 286-288.
V. Meyer, Herrn., Vorkommen des Lebias Meyeri Agsms., eines
fossilen Fisches, im Thone von Frankfurt a. M. S. 288
bis 292.
— Aptijchus (laevis) acutus. S. 292.
' — Leptotheutis gigas. S. 292 und 293.
— Scorpion aus dem Steinkohlengebirg. S. 293.
— Krebse in buntem Sandstein. S. 293 — 295.
— Knochen und Zähne in Braunkohle. S. 295 und 296.
— Ophiura in Keuper. S. 296.
Register S. 297—300.
II. Baud. 1837.
Mit 16 schwarzen Tafeln und 1 kolorierten. 310 Seiten.
Rüppell, E., Neuer Nachtrag von Beschreibungen und Ab-
bildungen neuer Fische, im Nil entdeckt. Mit Taf. I — III.
S. 1—28.
Fresenius, G., Über die Pflanzenmißbildungen, welche in der
Sammlung der Senckenbergischen uaturforschenden Ge-
sellschaft aufbewahrt werden. Mit Taf. IV. S. 29—46.
V. Meyer, H., Die Torfgebilde von Enklieim und Dürrheim,
hauptsächlich in Rücksicht ihrer animalischen Einschlüsse.
Mit Taf. V und VI. S. 47—102.
Fresenius, G., Beiträge zur Flora von Abyssinien. (Resedaceae.
Capparideae, Najadeae. Alismaceae. Lemnaceae. Nymphae-
aceae. Coniferae. Dipsaceae. Valerianeae). S. 103 — 116.
Straus-Dürckheim, H., Vher Estheria dalialacensis Rüppell,
eine neue Gattung aus der Familie der Daphniden. Mit
Taf. Vila und b. S. 117—128.
Fresenius, G., Beiträge zur Flora von Abyssinien. (Gramineae,
Cyperaceae, Flacourtianeae. Lythrarieae, Onagrariae. Com-
bretaceae, Myrtaceae, Tiliaceae. Rosaceae. Rubiaceae.
Jasmineae). Mit Taf. VIII— X. S. 129—168.
Agardh, Jak. G., Novae Species Algarum, quas in itinere ad
oras maris rubri collegit Eduardus Rüppell: cum obser-
vationibus nonnullis in species rariores antea cognitas.
S. 169—174.
— 29 —
R Up pell, E., MitteiliiDgeu über einige zur Fauna von Europa
gehörige Vögel, nebst Abbildung und Beschreibung eines
neuen mexikanischen Vogels als Typus einer neuen Gattung.
— Falco (Circus) dalmatinus (Rüpp.). — Alcmda clesertoriim
(Stanlej'). ■— Sylvia liiippelli (Temm.). — Ardea egretta
(Linn. Gmel.). — Ardea alba (Linn. Gmel.j. — Ardea lenti-
ginosa (Montagu). — Pelecanus minor (Rüpp.). — Psilo-
rhinus mexicamis fRüpp.). — Mit Taf. XL S. 175 — 190.
Oarus, C. G.. Über die sonderbare Selbstversteiuerung des Ge-
häuses einer Schnecke des Roten Meeres (Magihis antiquus
Montf.i. Mit Tal XII. S. 191— 204.
Rüpp eil. E., Monographie der Gattung Otis, vorzüglich nach
den im Senckenbergischen naturhistorischen Museum auf-
gestellten Individuen. Mit Taf. XIII, XIV und XV. S. 205
bis 24S.
v. Meyer, Herm., Isocrijius und Chelocrimis, zwei neue Typen
aus der Abteilung der Crinoideen. Mit Taf. XVI. S. 249
bis 263.
Fresenius, G., Beiträge zur Flora von Abyssiuien. (Ranun-
culaceae. Polygaleae. Sapindaceae. Meliaceae. — Ber-
sama nov. gen. — Ampelideae). Mit Taf. XVII. S. 265
bis 286.
v. Heyden, C. H. G., Entomologische Beiträge. S. 287— 299.
Kürzere Mitteilungen.
Zoologisches.
Rüpp eil, E., Micropogon occipitalis. S. 300 und 301.
— Pseudammonites und Aptiichiis. S. 302 und 303.
— T'ber Dentes canini bei Antilope pijgarya. S. 303 und 304.
V. Heyden, C, Triton taeniatus Sehn. S. 304.
— Tremella meieorica Persoon (Nostoc carnenm Lyngbye. Acti-
nomyce Horkeli Meyen). S. 304 und 305.
— Lifhobins? piisillus Heyden. S. 305.
Botanisches.
Fresenius, Bemerkung über Datisca cannabina und über Be-
fruchtung. S. 305—307.
Register S. 308—310.
— 30 —
III. Band. 1845.
Mit 10 scliwarzen. 5 kolorierten und 2 farbiggedruckten Tafeln.
318 Seiten.
Rüppell, E., Ornithologische Miscellen. (Monographien der
Gattungen Cygnus, Ceblepijris und Colius.) Mit Taf. I — III.
S. 1-44.
Schultz, C. H., Cichoraceae, anno 1831 et 1832 a cl. Rüppell in
Arabia et Abyssinia lectae, e herbario societatis Sencken-
bergianae communicatae. S. 45—60.
Fresenius, G., Beiträge zur Flora von Abyssinien. Polygoneae.
Lobeliaceae. Compositae (Cynareae et Cichoraceae). Mit
Tafel IV. S. 61—78.
S tie bei, S., Über den Bau und das Leben der grünen Oscilla-
toria {Lysogonmm taeniodes). Mit Tafel V. S. 79 — 90.
Rüppell, E., Säugetiere aus der Ordnung der Nager, beobachtet
im nordöstlichen Afrika. Mit Tafel VI— X. S. 91—116.
— Beschreibung mehrerer, größtenteils neuer abyssinischer Vögel
aus der Ordnung der Klettervögel. S. 117—128.
— Beschreibung mehrerer neuer Säugetiere in der zoologischen
Sammlung der Senckenbergischen naturforschenden Gesell-
schaft befindlich. Mit Taf. XI und XII. S. 129-144.
— Verzeichnis der in dem Museum der Senckenbergischen natur-
forschenden Gesellschaft aufgestellten Sammlungen. Erste
Abteilung: Säugetiere und Skelette. S. 145 — 196.
— Öffentliche Rede, gehalten am 22. November 1842 bei Gelegen-
heit des 25jährigen Stiftungsfestes der Senckenbergischen
naturforschenden Gesellschaft. Nebst einer Beschreibung
und Abbildung mehrerer in dem Gesellschafts-Museum auf-
gestellten interessanten fossilen Reptilien. Taf. XIII — XV.
S. 197—222.
— Beschreibung und Abbildung einer neuen Art von Landschild-
kröten, zur Gattung Kini/xis gehörig. Taf. XVI. S. 223
bis 228.
Kaup, J. J., tiber Falken, mit besonderer Berücksichtigung der
im Museum der Senckenbergischen naturforschenden Gesell-
schaft aufgestellten Arten. S. 229—262.
Fresenius, G., Über den Bau und das Leben der Oscillarien.
Mit Taf. XVII. S. 263—292.
— 81 —
R up pell, PI, Verzeichnis der in dem Mnseum der Sencken-
bergisclien natiirforschenden Gesellschaft aufgestellten Samm-
lungen. Dritte Abteilung: Amphibien. S. 293 — 316.
Register. S. 317 und :518.
Festreden,
gehalten im naturgeschichtlichen Museum zu Frankfurt a. M.
von Dr. J. M. Map pes. Beitrag zur Feier der 25jährigen
Stiftung der Senckenbei'gischen naturforschenden Gesellschaft
am 22. November 1842. 186 S., 8^
Frankflirt am Ilain. Gedruckt Itei Joh Dan. Sauerländer. 1842.
I. Erinnerung au Senckenberg und seine Stiftung. S. 1 — 21.
(Lebensgeschichte Dr. J. ('. Senckenbergs und geschicht-
licher i'berblick seiner Stiftung und des Ursprunges der natur-
forschendeu Gesellschaft, vorgetragen am 22. November 1821
in der ersten öffentlichen Sitzung zur Feier des Stiftungs-
tages und der Eröffnung des Museums der Senckenbergischen
naturforscheuden Gesellschaft).
II. Jahresbericht vom I.Mai 1823. S. 22— 29.
(Nekrolog des Hof rates Carl Wilhelm Cordier).
III. Jahresbericht vom 5. Mai 1824. S. 30—45.
IV. Jahresbericht vom I.Mai 1825. S. 46— 54.
V. Zum Andenken an Georg Wilhelm Freyreiss und Bericht
vom 1. Mai 1826. S. 55—74.
VI. Von der Bedeutung eines naturwissenschaftlichen Unter-
richts für unsere Stadt und Bericht vom 6. Mai 1827.
S. 75-91.
(Nekrolog Georg Adolph Völkers und Carl Heinr. Frhr.
V. Wiesenhüttens).
VII. Bericht vom 4. Mai 1828. S. 92—103.
(Nekrolog Johann Christian Ehrmanns, Christoph Heinrich
Konrad Meyers und Karl Wenzels).
VIII. Bericht vom 3. Mai 1829. S. 104—113.
IX. Zum Andenken an Sam. Thomas von Sömmerring und Be-
richt vom 2. Mai 1830. S. 114—129.
X. Zum Andenken an Dr. J. G. Neuburg und Bericht vom
1. Mai 1831. S. 130—142.
— 82 —
XL Über Goethe als Naturforscher und Bericht vom 6. Mai 1832.
S. 143—1.51.
XII. Über den Einfluß des Geistes auf körperliche Bildung und
Bericht vom 18. Mai 1834. S. 152—163.
(Nekrolog J. E. Steins und Johannes Beckers).
XIII. Zum Andenken an Hofrat Dr. Beruhard Mej^er und Be-
richt vom 1. Mai 1836. S. 164—173.
XIV. Vom innersten Bau einiger Gebilde des menschlichen Körpers
und Bericht vom 3. Mai 1840. S. 174—186.
Festreden
von Dr. G. A. Spieß.
Verlag der Joh. Christ. Herrn annschen Buchhandlung. F. E. Suchsland.
1. Zwei Festreden, gehalten bei der 31. und 32. Jahresfeier
der Senckenbergischen natnrforschenden Gesellschaft den
29. Mai 1853 und den 28. Mai 1854. Frankfurt a. M. 1854.
104 S., 16".
a. Über die Bedeutung der Naturwissenschaften für unsere
Zeit. S. 1—39.
b. Über das körperliche Bedingtsein der Seeleuthätig-
keiten. S. 40—104.
2. Festrede, gehalten bei der 40. Jahresfeier am 31. Mai 1863.
Frankfurt a. M. 1863, 32 S., 8°.
Über die Grenzen der Naturwissenschaft mit Beziehung
auf Darwins Lehre von der Entstehung der Arten im
Tier- und Pflanzenreich durch natürliche Züchtung.
Abhandlungen,
herausgegeben von der Senckenbergischen naturforschenden
Gesellschaft.
I. Band. 1854—1855.
20 Taf., 306 S., 4°.
Verlag von Heinr. Ludwig Brönner.
Metten heimer, C, Über den Bau und das Leben einiger
wirbellosen Tiere aus den deutschen Meeren. Taf. I, Fig. 1
bis 19. S. 1- 18.
— Die Ortsbewegung der Liftorhin littorea. Taf. T, Fig. 20 u.
21. S. 19—23.
— BS —
Hessenberg, Fr.. Über die Krj^stallgestalt des Quecksilber-
lionierzes. Tal I, Fig. 22—24. S. 24—28.
de Bary, A., Über die Algengattiingen Oedogonimn imd Bol-
bochaeie. Taf. II— IV. S. 29—105.
Buchen au, Franz, Über die BUiteneutwickelung einiger Dip-
saceen, Valerianeen und Kompositen. Taf. V u. VI. S. 106
bis 182.
Schacht, Hermann, Über die gestielten Traubenkörper im
Blatte vieler Urticeen und über ihnen nahverwandte Bildungen
bei einigen Acanthaceen. Taf. VII. S. IHH — 153.
Lucae, Ct., Der Pongo- und der Orang-Schädel in Bezug auf
Species und Alter. Taf. VIII— XIII. S. 155—167.
Schmidt, Adolph, Beitrag zur Kenntnis der Gregarinen und
deren Entwickelung. Taf. XIV. S. 168—187.
Kloss, Herrn., Über Parasiten in der Niere von Helix. Taf. XV
u. XVI. S. 189— 2i:i
Mettenheim er, C, Anatomisch-histologische Untersuchungen
über den Tetragonurus ciivieri Risso. Taf. XVII — XIX.
S. 214—237.
Scharff, Friedrich, Aus der Naturgeschichte der Krj' stalle.
Taf. XX. 8. 258—306.
II. Band. 1856—1858.
18 Taf., 420 S.
Der Wetterauischen Gesellschaft für die gesamte Naturkunde
zur Feier ihres 50jährigen Bestehens am 10. August 1858
gewidmet.
Metteuius,G., Über einige Farngattungen : I. Polifpodium. Taf. I
bis III. S. 1-138.
Met ten heim er, C, Über Leptothrix ochracea Kütz. und ihre
Beziehung zur Gallionella ferruginea Ehr. Taf. IV. S. 139
bis 157.
Hessenberg, Friedrich, Mineralogische Notizen (s. Register
im VI. Bd.). S. 158—186.
Fresenius, G., Über die Algengattungen Pcmdorina, Gonitmi
und Rhaphidinm. Taf. VIII. S. 187—200.
— Übel' die Pilzgattung Eniomophthora. Taf. IX. S. 201—210.
— Beiträge zur Kenntnis mikroskopischer Organismen. Taf. X
bis Xll. S. 211—242.
3
— 84 —
Hessenberg, Friedrich, Mineralogische Notizen. Forts.
(s. Register im VI. Bd.). Taf. XIII u. XIV. S. 243—264.
Mettenius, G., Über einige Farngattungen: IL Plagiogijria.
Taf. XV. S. 265-275.
— III. Über die mit einem Schleier versehenen Arten von Pteris.
Taf. XVI. S. 276—284.
— IV. Phegopteris und Aspidium. Taf. XVII u. XVIII. S. 285
bis 420.
III. Band. 1859—1886.
26 Taf., 536 S.
Scharff, E^riedrich, Über den Quarz. Taf. I u. II. S. 1 — 46.
Mettenius, G., Über einige Farngattungen:
V. Cheüanthes. Taf. III. S. 47—99.
VI. Asplenium. Taf. IV— VI. S. 100—254.
Hessenberg, Friedrich, Mineralogische Notizen. Zweite
Fortsetzung (s. Register im VI. Bd.). Taf. VII— IX. S. 255
bis 286.
Mettenheim er, C, Beobachtungen über niedere Seetiere, an-
gestellt in Norderney im Herbst 1859. Taf. X u. XI.
S. 287—312.
Kesselmeyer, P. A. , Über den Ursprung der Meteorsteine.
Taf. XII— XIV. S. 313—454.
Büchner, 0., Versuch eines Quellenverzeichnisses der Litteratur
über Meteoriten. S. 455—482.
Lucae, G., Zur Morphologie der Rassenschädel. Einleitende
Bemerkungen und Beiträge. Taf. XIV-XXVI. S. 483
bis 536.
IT. Band. 1862 1863.
18 Taf., 400 S.
H e s s e n b e r g , Fr., Mineralogische Notizen. Dritte Fortsetzung
(s. Register im VI. Bd.). Taf. I. u. II. S. 1—45.
Bruch, C, Über den Schließungspi'ozeß des Foramen ovale bei
Menschen und Säugetieren. Taf. III. S. 46—62.
Fresenius, G., Über einige Diatomeen. Taf. IV. S. 63 — 72.
Bruch, C, Vergleichung des Schädels mit der Wirbelsäule des
Lachses, mit einer Aufzählung sämtlicher Skeletteile des-
selben nach der Art ihrer Zusammensetzung. S. 73—130.
— 35 —
Weinlaud, D. F., Beschreibung und Abbildung von drei neuen
Sauriern {Enibn/opus Habidii und Ämpliisbaena imiocens
von Haiti, und Brachyineles Leiickarti von NeulioUand).
Tai V. S. 181—143.
Lucae, G., Über Schistosoma reflexum (Gurlt). Taf. VI. vS. 145
bis 160.
Bu ebner, 0., Zweites Quellenverzeichnis zur Litteratur der
Feuenneteore und ^Meteoriten. S. 161 — 179.
Hesseuberg, Fr., Mineralogische Notizen. Vierte Fortsetzung
(s. Register im VI. Bd.). Taf. VII— IX. S. 181—225.
We is manu, A., Über die Entstehung des vollendeten Insekts
in der Larve und Puppe. Ein Beitrag zur Metamorphose
der Insekten. Taf. X— XII. S. 227—260.
Bruch, C, Untersuchungen über die Entwickelung der tierischen
Gewebe. Taf. XIII— XVIII. S. 261—460.
V. Band. 1864-18G5.
46 Taf., 375 S.
Verlag von Christian Winter.
Lucae, G., Zur Morphologie der Rassenschädel. Einleitende
Bemerkungen und Beiträge. Zweite Abteilung. Taf.I — XII.
S. 1-50.
Kölliker, A., Weitere Beobachtungen iiber die Wirbel der
Selachier, insbesondere iiber die Wirbel der Lamnoidei,
nebst allgemeinen Bemerkungen über die Bildung der Wirbel
der Plagiostomen. Taf. XIII— XVII. S. 51—99.
Ecker, A., Zur Kenntnis des Körperbaues schwarzer Eunuchen.
Ein Beitrag zur Ethnographie Afrikas. Taf. XVIII— XXIII.
S. 101—112.
Müller, H., Über Regeneration der Wirbelsäule und des Rücken-
marks bei Tritonen und Eidechsen. Taf. XXIV u. XXV.
S. 113—136.
de Bary, A., Beiträge zur Morphologie und Physiologie der
Pilze. Erste Reihe: Protomyces und Physoderma. —
Exoasciis pricni und die Taschen oder Narren der Pflaumen-
bfume. — Zur Morphologie der Phalloideen. — Syxygites
megalocarpns. Taf. XXVI— XXXI. S. 137—232.
Hessenberg, Fr., Mineralogische Notizen. Fünfte Fortsetzung
(S.Register im VL Bd.). Taf. XXXII- XXXIV. S. 233— 274.
3*
— HB —
Lucae, G., Die Hand und der B'uß. Ein Beitrag zur ver-
gleichenden Osteologie der Menschen, Ai^en und Beutel-
tiere. Taf. XXXV— XXXVIII. S. 275—332.
Wor 0 nin , M., Zur Eutwickelungsgeschichte des Ascobohis pulcher-
rimus Cr. und einiger Pezizen. Taf. XXXIX — XLII. S. 333
bis 344.
de Bary, A, Zur Kenntnis der Mucorinen. Taf . XLIII— XLV.
S. 345—366.
— Zur Kenntnis der Peronosporeen. Taf. XLVI. S. 367—375.
VI. Band. 1866—1867.
44 Taf., 408 S.
H e s s e n b e rg, Fr., Mineralogische Notizen. Sechste Fortsetzung
(S.Register). Taf. I— III. S. 1— 41.
— Register zu den von 1854 — 1866 B. I — VI veröifentlichten
7 Abteilungen der Mineralogischen Notizen. S. 42 — 45.
Ecker, A., Schädel nordostafrikanischer Völker. Aus der von
Prof. Bilharz in Cairo hinterlassenen Sammlung abgebildet
und beschrieben. Taf. IV— XV. S. 46—66.
Scharf f, Friedr., Über die Bauweise des Feldspats. Taf . XVI
bis XIX. S. 67—110.
Reinsch, P., De speciebus generibusque nonnullis no vis ex
Algarum et Fuugorum classe. Taf. XX— XXV. S. 111
bis 144.
Landzert, Th., Der Sattelwinkel und sein Verhältnis zur Pro-
und Orthognathie. Taf. XXVI— XXVIII. S. 145-165.
— Beitrag zur Kenntnis des Großrussen-Schädels. Taf. XXIX
bis XXXVI. S. 167-181.
Bruch, C, Untersuchungen über die Eutwickelung der tierischen
Gewebe. Schluß. Taf. XXXVII -XLII. S. 185— 310.
Ja en nicke, F., Neue exotische Dipteren. Taf. XLIII u. XLIV.
S. 311—408.
VII. Band. 1869-1870.
46 Taf. 602 S.
Hessenberg, Fi-., Mineralogische Notizen. Nr. 8. Siebeute
Fortsetzung (s. Inhaltsangabe S. 323). Mit 4 Tafeln. S. 1
bis 46.
Scharff, Fr., Über die Bauweise des Feldspats. IL Der
schiefspalteDde Feldspat, Albit und Perikliu. Mit 2 Taf.
y. 47—84.
Brefeld, 0., Dicti/osfelhmi mucoroides. Ein neuer Organismus
aus der Verwandtschaft der Myxonwceten. Eine Unter-
suchung aus dem botanischen Laboratorium in Halle. Mit
3 Taf. S. 85—107.
K ö 1 1 i k e r, A., Anatomisch-systematische Beschreibung der Alcyo-
narieu. Erste Abteilung: Die Pennatuliden. 10 Taf,, S. 109
bis 255.
Hesseuberg, Fr., Mineralogische Notizen. Nr. 9. Achte Fort-
setzung (s. Lihaltsangabe S. 824). Mit 5 Taf. S. 257-324.
Woronin, M., Sphaeria Lemaneae^ Sordaria fimiseda, Sordaria
coprophila und Arthrobotrys oligosporu. Mit 6 Taf. (Taf. I
bis VI) S. 325—360.
de Bary, A., Eurotium, Eunjsiphe, Cicinnobolus. Nebst Be-
merkungen über die Geschlechtsorgane der Ascomyceten.
Taf. VII— Xn. S. 361—455.
Lucae, Gr., Der Schädel des japanischen Maskenschweines und
der Einfluß der Muskeln auf dessen Form. Mit 3 Taf.
8. 457—486.
K ö 1 1 i k e r, A., Anatomisch-systematische Beschreibung der Alcyo-
uarien. Erste Abteilung: Die Pennatuliden (Fortsetzung).
Taf. XI— XVII. S. 487—602.
VIII. Band. 1872.
32 Taf. 442 S.
Hessenberg, Fr., Mineralogische Notizen. Nr. 10. Neunte
Fortsetzung (Anhydrit, Gypsspat, Kalkspat. Perowskit).
Mit 3 Taf. S. 1-44.
Scharff, Fr., Über den Gypsspat. Mit 3 Taf. S. 45—84.
Kölliker. A., Anatomisch-sj'stematische Beschreibung der Al-
cyonarien. Erste Abteilung: Die Pennatuliden (Schluß).
Mit 7 Taf. (Taf. XVIU— XXIV) S. 85-275.
Lucae, G., Die Robbe und die Otter in ihrem Knochen- und
Muskelskelett. Eine anatomisch-zoologische Studie. Erste
Abteilung. Mit 15 Taf. S. 277—378.
Hoff mann, H., Über thermische Vegetations-Konstanten. Mit
1 Taf. S. 379—405.
— 88 —
Hess en berg, Fr., Mineralogische Notizen. Nr. 11. Zehnte
Fortsetzung (Perowskit, Kalkspat, Sphen, Axinitj. Mit 3 Taf.
S. 407—442.
IX. Baud. 1873—1875.
41 Taf. 496 S.
Stoehr, E., Die Provinz Baujuwaugi mit der Vulkaugruppe
Idjen Raun in Ost-Java. Mit 8 Taf. S. 1—120.
Boettger, 0., Reptilien von Marocco und von den canarischen
Inseln. Mit 1 Taf. S. 121— 191.
Scharff, Fr., Über den Quarz. II. Die Übergaugsflächen. Mit
3 Taf. S. 193—235.
Bütschli, 0., Zur Kenntnis der freilebenden Nematoden, ins-
besondere der des Kieler Hafens. Mit 9 Taf. S. 237—292.
Gasser, E., Über Entwickelung der Allantois, der Müllerschen
Gänge und des Afters. Mit 3 Taf. S. 293—368.
Lucae, G., Die Robbe und die Otter in ihrem Knochen- und
Muskelskelett. Zweite Abteilung. Mit 17 Taf. S. 369— 496.
X. Baud. 1876.
41 Taf. 464 S.
Hessenberg, Fr., Mineralogische Notizen. Nr. 12. Elfte
Fortsetzung (Ytterspat, Biunit, Kalkspat). Mit 3 Taf. S. 1
bis 26.
Chun, C, Über den Bau, die Entwickelung und physiologische
Bedeutung der Rectaldrüseu bei den Insekten. Mit 4 Taf.
S. 27—55.
Scharff, Fr., Über den inneren Zusammenhang der verschiedeneu
Krystallgestalteu des Kalkspats. Mit 5 Taf. S. 57—118.
Grenacher, H., und Noll, F. C, Beiträge zur Anatomie und
Systematik der Rhizostomeen. Mit 8 Taf. S. 119—179.
Dippel, L., Die neuere Theorie über die feinere Struktur der
Zellhiille, betrachtet an der Hand der Thatsachen. Mit
6 Taf. S. 181—211.
Bütschli, 0., Studien über die ersten Entwickelungsvorgäuge
der Eizellen, die Zellteilung und die Konjugation der In-
fusorien. Mit 15 Taf. S. 213—464.
/x
— 89 —
XT. «JUKI. 1870.
4H Taf. 497 S.
Boettger, 0., Die Reptilien und Amphibien von Madagascar.
Mit 1 Taf. S. 1—55.
L i e b e r k 11 hu , N, , und B e r m a n u , J. , Über Resorption der
Knochensubstanz. Mit 8 Taf. S. 57 — 124.
Dippel, L., Die neuere Theorie über die feinere Struktur der
Zellhülle, betrachtet an der Hand der Thatsachen. (Fort-
setzung und Schluß). Mit 7 Taf. S. 125 — 179.
Chun, C, Das Nervensystem und die Muskulatur der Rippen-
quallen. Mit 22 Taf. S. 181—230.
Scharf f. Fr.. Treppen und Skelettbildung einiger regulären
Krystalle. Mit 8 Taf. S. 231—268.
Boettger, 0., Die Reptilien und Amphibien von Madagascar.
Erster Nachtrag. Mit 1 Taf. S. 269-283.
Kobelt. W., Fauna japonica extramarina. Nach den von Pro-
fessor Rein gemachten Sammlungen. Mit 23 Taf. S. 285
bis 455.
Boettger, 0., Die Reptilien und Amphibien von Madagascar.
Zweiter Nachtrag. Mit 1 Taf. S. 457—497.
XII. Band. 1881.
35 Taf. 591 S.
Turner, A., Die Geologie der primitiven Formationen. S. 1 — 33.
Notthaft, Jul., Über die Gesichtswahrnehmungen vermittelst
des Facettenauges. Mit 3 Taf. (Ja, Ib, IIa, IIb, III.) S. 35
bis 124.
V. Lejtenyi, C. , Über den Bau des Gastrodiscus pohj mastos
Leuckart. Mit 3 Taf. S. 125—146.
Hansen, A., Vergleichende Untersuchungen über Adventiv-
bildungen bei den Pflanzen. Mit 9 Taf. S. 147—198.
Geyler, H. Th., Über Kulturversuche mit dem japanischen Lack-
baum {Uhus vernicifera DC.) im botanischen Garten zu
Frankfurt a. M. S. 199—208.
— Einige Bemerkungen über Phijllodadus Mit 2 Taf. S. 209
bis 214 u. S. 216.
— Carpinus grandis Ung. in der Tertiärformation Japans. Hierzu
Fig. 7 auf Taf. II. S. 214—215.
— 40 —
Seoane, V. L., Neue BoMeu-Gattung und -Art von deu Philippinen.
Mit 1 Tal S. 217-224.
de Bary, A., Untersuchungen über die Peronosporeen und
Saprolegnieen und die Grundlagen eines natürlichen Systems
der Pilze. Mit 6 Tai. S. 225—870.
Boettger, 0., Beitrag zur Kenntnis der Reptilien und Amphibien
Spaniens und der Balearen. S. 371 — 392.
— Aufzählung der von Frhrn. H. und Ffr. A. von Maltzan im
Winter 1880—81 am Cap Verde in Senegambien gesammelten
Kriechtiere. Mit 1 Taf. S. 393-420.
Lenz, H. , und Richters, F. Beitrag zur Krustaceenf auna von
Madagascar. Mit 1 Taf. (Fig. 20—27). S. 421-428.
Richters, F., Hypophthalmus leucochinis, ein Krebs aus der
Familie Ocypodinae. Fig. 1 — 10 auf Taf. Lenz u. Richters.
S. 429-431.
— Limnadia Garretti n. spec. Fig. 11 — 19 auf Taf. Lenz u.
Richters. S. 432—433.
Boettger, 0., Die Reptilien und Amphibien von Madagascar.
Dritter Nachtrag. Mit 5 Taf. S. 435—558.
Wo ronin, M. , Beitrag zur Kenntnis der Ustilagineen. Mit
4 Taf. S. 559—591.
XIII. Band. 1884.
41 Tai. 473 S.
In Kommission bei Moritz Diesterweg.
Lucae, G., Die Statik und Mechanik der Quadrupeden an dem
Skelett und den Muskeln eines Lemur und eines Choloepiis.
Mit 23 Taf. (Taf. XVI existiert nicht). S. 1—92.
Boettger, 0., Die Reptilien und Amphibien von Marocco II.
Mit 1 Taf. S. 93-146.
Körne r, 0 tto, Beiträge zur vergleichenden Anatomie und Physio-
logie des Kehlkopfes der Säugetiere und des Menschen.
Mit 1 Taf. S. 147-165.
Ley dig, F., Über die einheimischen Schlaugen. Zoologische
und anatomische Bemerkungen. Mit 2 Tai. S. 167 — 221.
Noll, Fritz, Entwickelungsgeschichte der Veronica-B\\\it. Mit
3 Taf. S. 223-246.
Lucae, G., Zur Sutura transversa squamae occipitis bei Tieren
und Menschen. Mit 4 Taf. S. 247—260.
— 41 —
Kürner, 0., Weitere Beiträge zur vergleicheuden Auatomie
und Physiologie des Kehlkopfes. Mit 1 Taf. S. 261—276.
Probst. J., Natürliche Warmwasserheizung als Prinzip der
klimatischen Zustände der geologischen Formationen. S. 277
bis 4(X).
Richters, F., Beitrag zur Kenntnis der Krustaceenfauna des
Behringsmeeres. Mit 1 Taf. S. 401-407.
Strahl, H., ÜberWachstumsvorgäuge anEmbrj^onen von Lacerta
agilis. Mit 5 Taf. S. 409-473.
XIT. Band. 1886.
25 Taf. 670 S.
Reichen bach, Heiur., Studien zur Entwickelungsgeschichte
des Flußkrebses. Mit 19 Taf. (I. Heft). S. 1—137.
Wolff, Jak.. Morphologische Beschreibung eines Idioten- und
eines Mikrocephaleu-Gehirns. Mit 3 Taf. (IL Heft). S. 1—16.
y. Bedriaga. J., Beiträge zur Kenntnis der Lacertideu-Familie
{Lacerta^ Algiroides^ Tropidosaura, Zerxiimia und Bettaia).
Mit 1 Taf. S. 17—444.
Jan nicke, Wilh., Beiträge zur vergleichenden Anatomie der
Geraniaceae. Mit 1 Taf. (III. Heft). S. 1—24.
Möschler. H. B., Beiträge zur Schmetterlings-Fauna von Jamaica.
xMit 1 Taf. S. 25—89.
XT. Band. 1887.
15 Taf., 1 Karte und Textfiguren. 437 S.
Geyler, Th., und Kinkeliu, F., Oberpliocän-Flora aus den
Baugruben des Klärbeckens bei Niederrad und der Schleuse
bei Höchst a. M. Mit 4 Taf. (I. Heft). S. 1—47.
Möschler. H. B., Beiträge zur Schmetterliugs-Fauna der Gold-
küste. Mit 1 Taf. S. 49—100.
Noll. Fritz. Experimentelle Untersuchungen über das Wachs-
tum der Zellmembran. Mit 1 Taf. S. 101—159.
Noll, F. C, Beiträge zur Naturgeschichte der Kieselschwämme.
Mit 3 Taf. (II. Heft ). S. 1—58.
Andreae, A., und König, W., Der Magnetstein vom Franken-
stein an der Bergstraße. Ein Beitrag zur Kenntnis polar-
magnetischer Gesteine. Mit 2 Taf. und 2 Figuren im
Text. S. 59—79.
— 42 —
Ediuger, Ludwig, Untersuchungeü über die vergleichende
Anatomie des Gehirns. I. Das Vorderhirn. Mit 4 Taf.
S. 89—119.
Blum, J., Die Kreuzotter und ihre Verbreitung in Deutschland.
Mit 1 Karte und 9 Textfigureu. S. 121—278.
XVI. Band. 1890.
32 Taf. und 1 Porträt. 692 S.
Simroth, Heinrich, Die von Herrn E. von Oertzen in
Griechenland gesammelten Nacktschnecken. Mit 1 Taf.
S. 1—27.
Boettger, 0., Verzeichnis der von Herrn E. von Oertzen aus
Griechenland und aus Kleinasien mitgebrachten Vertreter
der Landschneckengattung Clausilia Drp. Mit 1 Taf. S. 29
bis 68.
Mö schier, H. B., Die Lepidopteren-Fauua der Insel Portorico.
Mit dem Bildnisse des Verfassers und 1 Taf. S. 69 — 360.
V. Leudenfeld, R., Das System der Spongien. Mit 1 Taf.
S. 361—439.
L e y d i g , F r a n z , Das Parietalorgau der Amphibien und Reptilien.
Anatomisch-histologische Untersuchung. Mit 7 Taf. S. 441
bis 550.
Chun, Carl, Die Cauarischen Siphonophoren in monographischen
Darstellungen. I. Stej)hanophijes superba und die Familie
der Stephanophyiden. Mit 7 Taf. und mehreren Textfigm-en.
S. 553-627.
Engel har dt, H., Über Tertiärpflanzen von Chile. Mit 14 Taf.
S. 629—692.
XVII. Band. 1891.
15 Taf., 1 Titelblatt und 1 Porträt. 531 S.
Saalmüller, M., Lepidoptereu von Madagascar 1. lihopa-
locera, Heterocera, Sphinges et Bombyces. Mit 7 Taf.
S. 1—246.
— und V. Hey den, L., Lepidoptereu von Madagascar II. Hetero-
cera: Noctuae. Geometrae, Microlepidoptera. Mit 8 Taf.
und 1 Porträt. S. 247—531.
— 48 —
XYIII. Band. 1895.
33 Taf., mehrere Textfiguren. 455 S.
E dinger, L., Untersuchungen über die vergleichende Anatomie
des Gehirns. 2. Das Zwischenhirn. I. Teil, Das Zwischen-
hirn der Selachier und der Amphibien. Mit 5 Taf. S. 1
bis 55.
Chun, Carl, Die Canarischen Siphonophoren in monographischen
Darstellungen. II. Die Mouophyiden nebst Bemerkungen
über ]Monophyiden des pacifischen Oceans. Mit 5 Taf.
und mehreren Textfiguren. S. 57—144.
V. Iheriug, H., Die Süßwasser Bivalven Japans. Mit 1 Taf.
und 1 Textfigur. S. 145—166.
Engelhardt, Hermann. Flora aus den unteren Paludiuen-
schicliten des Caplagrabens bei Podvin in der Nähe von
Brood (Slavonien). Mit 9 Taf. S. 169—207.
Thost, Carl Robert, Mikroskopische Studien an Gesteinen
des Karabagh-Gaus (Armenisches Hochland). Mit 1 Taf.
und einigen Textfiguren. S. 209 — 270.
Simroth, H., Über einige Aetherien aus den Kongofällen. Mit
1 Taf. und mehreren Textfiguren. S. 271—288.
— Beiträge zur Kenntnis der portugiesischen und der ost-
afrikanischen Nacktschneckenfauna. Mit 2 Taf. und mehreren
Figuren im Text. S. 289—308.
Möbius, M., Australische Süßwasseralgeu IL Mit 2 Taf. S. 309
bis 350.
Andreae, A.. Beiträge zur Kenntnis der fossilen Fische des
Mainzer Beckens. I. Die Gauoiden aus dem Untermiocän
von Messe!. xMit 1 Taf. S. 351—364.
Heider, Karl, Beiträge zur Embryologie von Salpa fusiformis
Cuv. Mit 6 Taf. und vielen Textfigureu. S. 367 — 455.
XIX. Band 1896.
38 Taf. 386 S.
Engelhardt, H.. Über neue Tertiärpflanzen Süd-Amerikas.
Mit 9 Taf. S. 1-47.
Reis. Otto M., Illustrationen zur Kenntnis des Skeletts von
Äcanikodes Bronni Agassiz. Mit 6 Taf. S. 49 — 64.
Weigert, Carl, Beiträge zur Kenntnis der normalen mensch-
lichen Neuroglia. Mit 13 Taf. S. I— VI. u. S. 65—215.
— 44 —
Leydi^', F., Zur Kennt iiis der Ziihcl und Parietalorgane. Fort-
gesetzte Studien. Mit 4 Tai. S. 217-278.
Simroth, Ht'inr., (U)er bekannte und neue Urocycliden. Mit
2 Taf. und S Abbildunoen im Text. S. 281 — Hl 2.
Ediiiger, Ludwig, Untersuchungen iiber die vergleichende
Anatomie des (Tehirns. H. Neue Studien über das Vorder-
hirn der Reptilien. Mit 4 Taf. und 14 Texttiguren. S. 313
bis 38().
XX. Band.
Kinkel in, F., Einige seltene Fossilien des Senckenbergischen
Museums. Mit Taf. 1— VI und 2 Textüguren. S. 1—49.
Reis, Otto M., Das Skelett der Pleuracauthideu und ihre
systematischeil Beziehungen. S. 55.
Band XXI erscheint später.
XXII. Band. 1896.
67 Taf., 4 Karten, 16 Texttiguren und XI u. 334 S.
K ü k e n t h a 1 , Will y, Ergebnisse einer zoologischen Foi-schiings-
reise in den IMollukken und Borneo. Erster Teil: Reise-
bericht. Mit 63 Taf., 4 Karten und 5 Abbildungen im
Text. S. I— XI u. 1-321.
— (U)er Alfurenschädel von Halmahera. i\lit 4 Taf. und 1 Text-
ligur. S. 323—334.
XXIll. Band. 1807.
Schnitze, L. S., Beitrag zur Systematik der Antipatharien.
Mit Taf. I und 2 Abbildungen im Text. S. 1—39.
Schenk, A., Clavulariideu, Xeniiden und Alcyoiiiiden von Teruate.
Mit Taf. II-IV. S. 41-80.
Kiikenthal, W., Alcyonaceen von Ternate. Nephthyidae Verill
und Siphonogorgiidae Kidliker. Mit Taf. V— VIII. S. 81
bis 144.
Ger man OS. N. K., Uorgonaceen von Ternate. Mit Taf. IX
bis XII. S. 145-187.
:^1 i (• h a e l s e u . W., Oligochaeteu. Mit Taf. X 1 1 1 und 1 Fig. im
Text. S. 191 — 243.
R ö m e r , F., Beitrag zur Systematik der Gordiiden. Mit Taf. XIV.
8. 247—295.
— 45 —
V. Campenhausen. B., Hydroiden von Ternate. Mit Taf. XV.
S. 297—319.
K wietniewski, Casimir K., Actiniaria von Ternate. Mit
Taf. XVi 11. XVII. S. 321-345.
Pageustecher, Arnold, Lepidopteren. Mit Taf. XVIII— XX.
S. 35 J.
Bericht
der Senckenbergisclien naturforsclienden Gesellschaft
in Frankfurt a. M.
1868 bis 1869.
Kloss, H., Über die Bedeutung der niedrigsten Lebensformen
in dem Haushalte der Natur. S. 30—47.
1869 bis 1870.
Xoll, F. C, Unsere Flußmuscheln (Najadenj. Ihre Entwickelung
und ihre Beziehungen zur übrigen Tierwelt. 8. 33—44.
V. Hey den, L.. Über blinde oder augeulose Käfer. S. 44 — 47.
Koch, Carl, Über die Lebensvvei.se der einheimischen Fleder-
mäuse. S. 48 — 65.
Kobelt, W., Das Gebiß der Weichtiere und seine Bedeutung
für die systematische Einteilung. S. 65 - 72.
V. F ritsch, K., Über die ostatlantischen Inselgruppen. 8. 72
bis 113.
Heynemann, D. F., Einige Bemerkungen über die Veränder-
lichkeit der Molluskenschalen und Verwandtes. S. 113 — 140.
Rein,.!. J., Beiträge zur physikalischen Geographie der Bermuda-
Inseln. Mit einer Karte. S. 140 — 158.
1870 bis 1871.
Stricker, W., Die afrikanische Tierfabel, verglichen mit der
europäischen. 8. 27—34.
V. Fritsch, K., Über einige neuere Funde in den ältesten
marinen Tertiärschichten der Frankfurter Gegend. S. 35
bis 43.
Rein, J. J., Ölpalme und Erdnuß. 8.44—48.
Xoll. F. C, Die Erscheinungen des Parasitismus. 8.49—65.
— 46 —
Schmidt, H., Nekrolog von Dr. med. Valentin Mardner. S. 66
bis 72.
1871 bis 1872.
S c h m i d t, W. H., Dr. med. Detmar Wilhelm Soemmerring-, Herzog-
lich Saclisen-Coburg-Gothaischer Hofrat und praktischer
Arzt zu Frankfurt a. M. Nekrolog. S. 13 — 15.
Noll, F. C, Mitteilung über seine Beteiligung an der ersten
Reise für die Rüppell-Stiftung. S. 21—26.
Bütschli, 0., Freilebende und parasitische Nematoden in ihren
gegenseitigen Beziehungen. S. 56 — 73.
V. Heyden, L., Bericht über die von den Herren Dr. Noll und
Dr. Grenacher auf Tenerife gesammelten Insekten. S. 74
bis 90.
K 0 c h , C a r 1 , Beiträge zur Kenntnis der Arachniden der Canarischen
Inseln. S. 91—98.
Geyler, Th., Bericht über die botanische Ausbeute der durch
Dr. Noll und Dr. Grenacher ausgeführten Reise. S. 99
bis 108.
Noll, F. C, Ein Besuch auf dem Montserrat. S. 109—117.
— Zwei Abnormitäten an Kaktusflüchten. Mit 2 Taf. S. 118
bis 121.
Koch, Carl, Formen und Wandlungen der ecaudaten Batrachier
des Unter-Main- und Lahn-Gebietes. S. 122 — 183.
Wetterhan, J. D., Über die allgemeinen Gesichtspunkte der
Ptlanzengeographie. S. 184—217.
1872 bis 1873.
Stricker, W., Nekrolog des Dr. med. Georg Melber.
— Nekrolog des Gymnasialprofessors Dr. Wilhelm Heinrich
Hieronymus Dietrich Schmidt. S. 47—49.
Noll, F. C, Kochlorine hamata N., ein bohrender Cirrhipede.
(Vorläufige Mitteilung). S. 50—58.
Verkrüzen, T. A., Reise nach Island im Jahre 1872. S. 59
bis 69.
Scheidel, S. A., Über die Pfahlbauten und deren Bewohner.
S. 70—76.
Ivobelt, W., Aus der Piiglia petrosa. S. 77—103.
— 47 —
Koch, Carl, Beiträge zur Kenntnis der Arachniden Nord-Afrikas,
insbesondere einiger in dieser Richtung bisher noch un-
bekannt gebliebenen Gebiete des Atlas und der Kiisten-
länder vjn Marokko. S. 104 — 118.
Rein, J. J., Über einige bemerkenswerte (-Jewächse aus der
Umgebung von Mogador. 8. 119 — 130.
— Über die Vegetations- Verhältnisse der Bermudas-Inseln. 8. 181
bis 158.
1873 Ms 1874.
Petersen, Theodor, Zum Andenken an F. H. von Kittlitz.
S. 41—44.
— Zur Kenntnis der triklinen Feldspate. S. 45 — 47.
— Vorlage von Gesteinen aus dem (jotthardtunnel. 8. 47 — 49.
Boettger, 0., Über die Gliederung der Cyrenenmergelgruppe
im Mainzer Becken. 8. 50 — 102.
Geyler, Th. H., Über die Tertiärflora von Stadecken-Elsheim
in Rheinhesseu. 8. 108 — 112.
— Notiz über Imbricaria Ziegler i nov. sp., eine Flechte aus der
Braunkohle von Salzhausen. S. 112—114.
Z i e g 1 e r, J u 1 i u s, Beitrag zur Frage der thermischen Vegetations-
Konstanten. 8. 115 — 123.
Baader, Friedrich, Über die tägliche successive Erwärmung
der Oceane durch die Sonne, als Ursache der äquatorialen
Meeresströmungen. S. 124 — 154.
Lucae, G., Die Morphologie der letzten 50 Jahre und die Be-
strebungen der Senckenbergischen naturforschenden Ge-
sellschaft. 8. 155—177.
1874 bis 1875.
Scharff, Friedrich, Über die wissenschaftliche Bedeutung
Friedrich Hessenbergs. S. 54 — 60.
Kobelt, W., Die geographische Verteilung der Mollusken. 8. 61
bis 76.
K i n k e 1 i n , Friedrich, t'ber die Eiszeit. Mit einer Karte.
8. 77—188.
I. GletscherwirkuDg und Moränenlandschaft. S. 77 — 105.
II. Die Geschichte der Verbreitung der alten Gletscher in der
Schweiz und in Schwaben und ihres Schwindens. S. 105 — 133.
— 48 —
V. Hey den, L., Bericht über die von Prof. Dr. Freilierrn von
Fritsch und Dr. J. J. Rein auf den Canarischen Inseln ge-
sammelten Käfer. S. 135 — 145.
Roll, Julius, Die Thüringer Laubmoose und ihre geographische
Verbreitung. S. 146-299.
Kinkel in, Friedrich, Über Stoffwechsel und Ernährung im
menschlichen und tierischen Körper. S. 300—340.
Lucae, Gust. Joh. Christian, Erste Erteilung des Tiede-
mannpreises am 10. März 1875. S. 341 — 352.
Kinkel in, Friedr., Nachträge zu den Vorträgen über die Eis-
zeit. S. 367—372.
1875 bis 1876.
Schmidt, Heinrich, Nekrolog des Dr. med. Gustav Adolph
Spieß. S. 51 — 60.
Bütschli, 0., Über die Bedeutung der Entwickelungsgeschichte
für die Stammesgeschichte der Tiere. S. 61—74.
K 0 b e 1 1, W., Die geographische Verbreitung der Binnenmollusken.
S. 75-104.
Koch, Carl, Neuere Anschauungen über die geologischen Ver-
hältnisse des Taunus. S. 105—123.
Schrenk, E., Missionsprediger, Über Natur und Menschenleben
an der Goldküste (West-Afrika). S. 124—128.
Boettger, Oskar, Über eine neue Eidechse aus Brasilien.
Mit einer Tafel. S. 140—143.
1876 bis 1877.
Lucae, Gust. Joh. Christ., Dem Andenken an Karl Ernst
von Baer gewidmet, S. 47 — 71.
Scharff, Friedr., Die Glättung der Grauen Steine bei Naurod.
S. 72—74.
Koch, Carl, Beitrag zur Kenntnis der Ufer des Tertiärmeeres
im Mainzer Becken. S. 75—93.
Stricker, Wilhelm, Über die sogenannten Haarmenschen
(Hypertrichosis universalis) und insbesondere die bärtigen
Frauen. Mit einer Tafel. S. 94—100.
Rein, J. J., Die Striunungen im nitrdlichen Teile des Stillen
Oceans und ihre Eintlüsse auf Klima und \'egetation der
benachbarten Küsten. S. 101 — 120.
— 49 —
1877 bis 1878.
O e y 1 e r, He r m. T h e o d o r, Über einige paläontologische Fragen,
insbesondere über die Juraformation Nordasiens. S. 53—70.
Saalmüller, M., Mitteilungen über Madagaskar: seine Lepi-
dopteren-Fauna. S. 71—96.
V. Hey den, L., Über die Käferfauna von Madagaskar. S. 97
bis 105.
Schmidt, Heinr. , Die Bedeutung des naturgeschichtlichen
Unterrichtes. S. 106—125.
1878 bis 1879.
Boettger, 0., Reptilien und Amphibien aus Syrien. S. 57 — 84.
— Diagnosen zweier neuer Amphibien aus Madagaskar. S. 85
bis 86.
de Hey den, L., Diagnoses Coleopterorum aliquot novorum in
Japonia a Dom. Prof. J. J. Rein, Doct. phil., collectorum. S. 87
bis 88.
Ziegler, Julius, Über phänologische Beobachtungen. S. 89 — 102.
— Über thermische Vegetations-Konstanten. S. 108 — 122.
Sa aim Uli er, M., Bemerkungen und Nachträge zu den „Mit-
teilungen über Madagaskar und seine Lepidopteren-Fauna".
S. 122-126.
Reichenbach, Heinrich, Allgemeines über Sinnesorgane.
S. 127—156.
1879 bis 1880.
Loretz, H., Über Schieferung. S. 61 — 116.
Scharf f, Friedrich, Eisenglanz und Kalkspat. Ein Beitrag
zur vergleichenden Mineralogie. Mit 2 Taf. S. 117 — 131.
Boettger, 0., Die Reptilien und Amphibien von Syrien, Palästina
und Cypern. Mit 2 Taf. S. 132—219.
Kobelt, W., Siciliana. Mit 1 Taf. S. 220—240.
Richters, Ferd., Die Organisation der Crustaceen. S. 241
bis 257.
Saalmüller, M., Neue Lepidopteren aus Madagaskar, die sich
im Museum der Senckenbergischen naturforschenden Ge-
sellschaft befinden. S. 258—310.
M e y e r, 0 1 1 0 , Paläontologische Notizen aus dem Mainzer Tertiär.
Mit 1 Taf. S. 311-321.
— 50 —
1880 Ms 1881.
Kinkelin, Friedr.. Die Steinzeit des Menschen in Dentscli-
land. S. 67 — 117.
V. Maltzan, Bericht über die von ihm im Herbst des Jahres 1880
unternommene Eeise nach der Küste von Senegambieu nnd
insbesondere über die Fauna dieses Gebietes. S. 118—127.
Ziegler. Julius, Vergrüute Blüten von Tropaeolum majus.
Mit 2 Tai S. 128—129.
Boettger, Oskar, Zweite Liste von Reptilien und Batrachiern
aus der Prov. Säo Paulo, Brasilien. S. 130 — 133.
— Liste von Reptilien und Batrachiern, gesammelst 1880 — 81
auf Sicilien durch Herrn Insp. Carl Hirsch. S. 134 — 143.
— Rüppellstiftung IV. Reise. Liste der von Herrn Dr. Kobelt
in Spanien und Algerien gesammelten Kriechtiere. S. 144
bis 147.
Lenz, H., Fische von Nossi-Be, gesammelt von den Herren Carl
Ebenau und Anton Stumpff. S. 148—152.
— Myriapoden von Nossi-Be, gesammelt von den Herren Carl
Ebenau und Anton Stumpff. S. 153 — 155.
1881 bis 1882.
R e i c h e n b a c h , H e i n r. , Über Vervollkommnung durch Arbeits-
teilung im Tierreich. Mit 8 Textligureu. 8. 59—88.
Kobelt, W., Nach den Säulen des Hercules. 1. Abteilung.
S. 89-242.
V. Hey den, L., Die Chrysiden oder Goldwespen aus der weiteren
Umgebung von Frankfurt. S. 243—255.
Boettger, Oskar, Zweite Liste von Reptilien und Batrachiern,
gesammelt 1881—82 auf Sicilien durch Herrn Oberinspektor
Carl Hirsch. S. 256—262.
Schauf, Wilhelm, Gedächtnisrede auf Dr. Friedrich Scharf f.
S. 263-269.
Kinkelin, Friedr., Zum Andenken an Dr. Karl Koch. S. 270
bis 289.
1882 bis 1883.
Lucae, Gustav, Altes und Neues. Vortrag bei der Jahres-
feier 1883. S. 57—70.
Kobelt, W., Nach den Raulen des Hercules. 2. Abteilung. S. 71
bis 21H.
V. Hey den, L., Verzeichnis der von Dr. med. W. Kobelt in Nord-
Afrika und Spanien gesammelten Coleopteren. S. 217— 2H7.
— Beiträge zur Kenntnis der Hymeuopteren-Fauna der weiteren
Umgegend von Frankfurt a. M. S. 238—254.
Meyer, Otto, Beitrag zur Kenntnis des märkischen Rupelthons.
Mit 1 Tafel. S. 255—264.
Kinkel in, F., Mitteilungen aus dem Mainzer Tertiärbeckeu.
S. 265—284.
I. Die Corbiculasande in der Nähe von B^rankfurt a. M. vS. 265
bis 278.
II. Die Cerithiensande an der Hohen Straße. S. 278 — 282.
III. Zur Geschichte des Steiuheimer Auamesit -Vorkommens.
S. 282—284.
Geyler, H. Th., Verzeichnis der Tertiärflora von Flörsheim a. M.
S. 285—287.
— Zum Andenken au Hei'rn Adolph Metzler. S. 288 — 289.
Ziegler, Julius, Erläuternde Bemerkungen zur pflanzenphäno-
logischen Karte der Umgegend von Frankfurt a. M. Mit
1 Karte. S. 305—310.
1883 bis 1884.
K i c h t e r s , F e r d., Über die Wechselbeziehungen zwischen Blumen
und Insekten. S. 83—102.
V. Heyden, L., Beiträge zur Kenntnis der Hymenoptereu-Fauna
der weiteren Umgegend von Frankfurt a. M. S. 103 — 125.
Retowski, 0., Eine Sammel-Exkursion nach Abchasieu und
Tscherkessien, ausgeführt im Auftrage der Senckenbergi-
schen naturforschendeu Gesellschaft. S. 126 — 143.
Boettger, 0., Liste der von Herrn 0. Retowski in Abchasieu
gesammelten Reptilien und Batrachier. S. 144 — 145.
— Liste der von Herrn 0. Retowski in Abchasieu gesammelten
Biunen-MoUuskeu. S. 146 — 155.
Kiukelin, Friedr., Über zwei südamerikanische diluviale
Riesentiere. S. 156 — 164.
— Über Fossilien aus Braunkohlen der Umgebung von Frank-
furt a. M. Mit Taf. I und mehreren Figuren im Text. S. 165
bis 182.
4*
— 52 —
(Kiükelin, Friedr.), Saude und Sandsteine im Mainzer
Tertiärbecken. 8. 183—218.
— Die Schleusenkammer von Frankfurt-Niederrad und ihre Fauna.
Tafel II und III. S. 219—257.
Boettger, 0., Fossile Binnen-Schnecken aus den untermiocänen
Corbicula-Thonen von Niederrad bei Frankfurt a. M. Mit
Tai IV. S. 258-280.
Ritter, F., Über neue Mineralfunde im Taunus. S. 281—297.
Buck, E., Über die ungestielte Varietät der Podophrya fixa
Ehb. {Fod. libera Pty.). Mit Figuren im Text. S. 298—314.
Kobelt, W., Verzeichnis der paläarktischen Säugetiere des
Senckenbergischen Museums Ende 1884. S. 315—318.
1884 bis 1885.
Stricker, W., Worte der Erinnerung an Prof. G. Lucae. Mit
einem Porträt. S. 85-90.
— Verzeichnis der Schriften von Prof. Dr. G. Lucae. S. 91—94.
Schmidt, H., Gedächtnisrede auf Dr. Eduard Rüppell. Mit
einem Titelbild und 2 Karten. S. 95—158.
— I. Zusatz. Nachweis von Rüppells Schriften. S. 158—160,
— II. Zusatz. Nachweis der Quellen. S. 160.
Kinkel in, Friedr., Geologische Tektonik der Umgegend von
Frankfurt a. M. Mit 2 Profilen im Text. S. 161—175.
— Die Tertiärletten und -Mergel in der Baugrube des Frank-
furter Hafens. Mit einer Profiltafel. S. 177 — 190.
Anhang I. Grindbrunnenquellen. 2 Textfiguren. S. 191 — 195.
Anhang IL Bohrloch in der Untermainanlage oberhalb
des „Nizza". S. 196—199.
— Die Pliocänschichten im Unter -Mainthal. Mit 1 Textfigur.
S. 200—229.
Anhang I. Quellenverhältnisse westlich von Frankfurt.
S. 230—234.
Anhang IL Seltsame Funde in den Baugruben Rotenham,
Höchst und Raunheim. S. 234.
— Senkungen im Gebiete des Uutermaiuthales unterhalb Frank-
furt und des Unterniedthaies. Mit 4 Textfigureu. S. 235
bis 258.
— Über die Corbiculasaude in der Nähe von Frankfurt a. M.
S. 259—265.
— 53 —
Noll, F. C, Meine Reise nach Norwegen im Sommer 1884. S. 1
bis 42. (2. Paginieruug).
Kobelt, W., Extra-Beilage: Reise-Erinnernngen aus Algier
und Tunis. (Siehe „Einzelne Veröffentlichungen").
1885 bis 1886.
Boettger, Oskar, Beiträge zur Herpetologie und Malako-
zoologie Südwest-Afrikas.*) S. 3 — 29.
I. Zur Kenntnis der Fauna von Angra Pequena. Mit Taf. I.
S. 3—20.
IL Zur Kenntnis der Fauna der AVüste Kalahari. Mit Taf. II.
S. 20—28.
Richters, F., Über zwei afrikanische ^/j«s- Arten. S, 31 — 33.
V.Hey den, L., Zusammenstellung der von Herrn Dr. med.
W. Kobelt von seiner Reise in den Provinzen Alger und
Constantine, sowie von Tunis mitgebrachten Coleopteren.
S. 35-57.
Ziegler, Julius, Verwachsene Buchen. Mit Taf. III. S. 59
bis 60.
Stricker, Wilh., Über die Sprache naturwissenschaftlicher
Mitteilung in Vergangenheit und Gegenwart. S. 61 — 73.
Weigert, C, Die Lebensäußerungen der Zellen unter patho-
logischen Verhältnissen. S. 75 — 89.
Boettger, Oskar, Aufzählung der von den Philippinen be-
kannten Reptilien und Batrachier. S. 91 — 134.
Reptilia. S. 92—120.
Batrachia. S. 121 — 125.
Falsch bestimmte oder irrtümlich von den Philippinen an-
gegebene Arten. S. 126.
Register S. 127—134.
K i n k e 1 i n, F r i e d r., Der Meeressaud von Waldböckelheim. S. 135
bis 143.
— Über sehr junge Unterkiefer von Elephas primigenius und
Elephas africanus. S. 145 — 160.
Lorey, Carl, Verzeichnis der Arbeiten der Senckenbergischen
uaturforschendeu Gesellschaft von 1834 bis 1866. S. 161
bis 181.
*) Bei , Vorträge und Abhandlungen" beginnt die Paginierung wieder
mit 1.
— 54 —
1886 bis 1887.
Meyer, Otto. Beitrag zur Kenntnis der Fauna des Altter-
tiärs von Mississippi und Alabama. Mit Taf. I und II.
S. 3—22.
Andrea e, A., Über das elsässische Tertiär und seine Pe-
troleumlager. (Nebst einigen neuen Bemerkungen und
Beobachtungen über das Tertiär in der Oberrheinebeue.)
S. 23—35.
Boettger. Oskar, Herpetologisclie Notizen. S. 37 — 64.
I. Listen von Reptilien und Batracliiern aus Niederländisch-
indien und von der Insel Salanga. S. 37 — 55.
I. Insel Salanga. S. 37 — 39.
II. Insel Sumatra. 8. 39—51.
III. Insel Bauka. S. 51—52.
IV. Insel Java. S. 52 — 53.
Übersicht der genannten Arten S. 53 — 55.
II.- Verzeichnis von Reptilien aus Accra an der Goldküste.
S. 55—64.
V. Hey den, L., Beiträge zur Kenntnis der Hj-menoptereu-Fauna
der weitereu Umgegend von Frankfurt a. M. S. 65—87.
V. Teil. Tenthredinidae (Blattwespen). S. 65—85.
Zusammenstellung der aus dem Gebiet bekannten Arten.
S. 85.
VI. Teil. Cephidae. S. 86.
VII. Teil. Siricidae (Holzwespen). S. 86-87.
Deichm üller, J. V., Über zwei Blattiuen-Reste aus den unteren
Lebacher Schichten der Rheinprovinz. Mit Taf. III.
S. 89—94.
Körner, Otto, Über die Naturbeobachtung im homerischen
Zeitalter. S. 95 — 107.
Ritter, Franz, Zur Geognotsie des Taunus. S. 109—124.
Andreae, A., Ein neues Raubtier aus dem mitteloligocänen
Meeressand des Mainzer Beckens, Dasijtirndon floi/hei/ncnsia
n. g. n. sp. Mit Taf. IV. S. 125—133.
Boettger, Oskar, Zweiter Beitrag zur Herpetologie Südwest-
und Süd-Afrikas. Mit Taf. V. S. 135—173.
Lachmann, B., Ergebnisse moderner Gehirnforschuug. S. 175
bis 189.
— 55 —
1887 bis 1888.
B 0 e 1 1 g- e r, Oskar. Materialien zur Fauna des unteren Congo. II.
Reptilien und Batracliier. .Alit Tal I und II. S. 3— 108.
Aufzählung der gesammelten Arten: Eeptilia. S. 12—94.
Batrachia. S. 94 — 101.
Geograplüsclie SidiUißfolgerungen. S. 101 — 104.
Register. S. 105—108.
J ä n n i c k e , Wilhelm, Die Gliederung der deutschen Flora.
S. 109—134.
Erläuterungen S. 125—134.
Kiukelin, Friedr., Die nutzbaren Gesteine und Mineralien
zwischen Taunus und Spessart. S. 135 — 180.
Körner, Otto, Dr. Max Schmidt, Direktor des Zoologischen
Gartens in Berlin. Nachruf. S. 181 — 186.
B 0 e 1 1 g e r, Oskar, Aufzählung einiger neu erworbener Reptilien
und Batrachier aus Ost-Asien. S. 187 — 190.
— Beitrag zur Reptilfauna des oberen Beul in Bolivia. Mit
3 Figuren im Text. S. 191—199.
Noll, F. C, Carl August Graf Böse, Dr. med. hon. c. S. 201
bis 207.
1888 bis 1889.
Noll, F. C, Die Veränderungen in der Vogelwelt im Laufe der
Zeit. Mit 12 Abbildungen im Text. I. Teil des Berichtes.
S. 77—143.
Boettger, Oskar, Zehntes Verzeichnis (XII) von Mollusken
der Kaukasusländer, nach Sendungen des Herrn Hans
Leder, z. Z. in Helenendorf bei Elisabetpol (Transkaukasien).
Mit Taf. I. S. 3—37.
K i n k e 1 i n, Fried r., Der Pliocänsee des Rhein- und Maiuthales
und die ehemaligen Mainläufe. Ein Beitrag zur Kenntnis
der Pliocän- und Diluvial-Zeit des westlichen Mitteldeutsch-
lands. Mit 5 Textfiguren S. 39—161.
Retowski, 0., Eine Sammelexkursiou nach der Nordküste von
Kleinasien , ausgeführt im Auftrage der Seuckenbergischen
naturforschenden Gesellschaft. S. 163 bis 202.
Boettger, ()., Verzeichnis der von Herrn Staatsrat 0. Retowski
auf seiner Reise von Konstantinopel nach Batum gesammelten
Reptilien und Batrachier. S. 203—206.
— 56 —
Re tow ski, 0., Zusammenstellung der von mir auf meiuer
Reise von Konstantinopel nach Batum gesammelten Coleop-
teren. S. 207—216.
— Verzeichnis der von mir auf meiner Reise von Konstantinopel
nach Batum gesammelten Orthopteren. S. 217 — 223.
— Liste der von mir auf meiner Reise von Konstantinopel
nach Batum gesammelten Binnenmollusken. S. 225 — 265.
Boettger, 0., Herpetologische Miscellen. S. 267 — 316.
I. Epirus. S. 267—273.
IL Corfu. S. 273—276.
III. Kamerun. S. 276—280.
IV. Landschildkröten aus Groß-Namaland. S. 280-286.
V. Transvaal. S. 286—290.
VI. Pondoland. S. 290-295.
VII. Zwei für Madagaskar neue Schildkröten. S. 295—297.
VIII. Madras. S. 297—305.
IX. Java. S. 305—306.
X. Reptilien von Nias. S. 306—308.
XL Nordwest-Peru. S. 308—316.
Stricker, Wilh., Über Gesichts- Urnen. S. 317-321.
Kinkelin, Friedr., Erläuterungen zu den geologischen Über-
sichtskarten der Gegend zwischen Taunus und Spessart.
Mit 2 Karten. S. 323—351.
1889 Ms 1890.
Steffan, Ph., Zum Andenken an Dr. med. Heimlich Schmidt.
s. xc— c.
Kinkelin, F., Dr. phil. Hermann Theodor Geyler f. S. C— CV.
Körner, Otto, Dr. med. Adolf Schmidt f. S. CV— CIX.
Richters, F., Über einige im Besitz der Senckenbergischen natur-
forschenden Gesellschaft befindliche ältere Handschriften
und Fischabbildungeu. Mit 4 Tafeln. S. 3—36.
Hartert, Ernst, Über Oologie und ihre Bedeutung für die
Wissenschaft. S. 37—49.
K i n k e 1 i n , Fried r., Eine geologische Studienreise durch Öster-
reich-Ungarn (Nordböhmen, Mähren, Wien, Krain, Agram
und West-Slavonien). S. 51—108.
— Eine Episode aus der mittleren Tertiärzeit des Mainzer Beckens.
S. 109—124.
— 57 —
V. Reiuach, A., Geologisclies aus der unterfeii Maiiigegend,
S. 125—129.
V. Heyden, L., Verzeichuis der Araclmiden (Spinnen), welche
die Senckenbergische naturforschende Gesellschaft in der
letzten Zeit erhielt. S. 131—136.
Boettger, 0., Ad. Strubells Konchylien aus Java. I. Mit
Taf. V und VI. S. 137—173.
H a a c k e , Wilhelm, Über die systematische und morphologische
Bedeutung unbeachtet gebliebener Borsten am Säugetier-
kopfe. S. 175—184.
— Über Metamerenbildung am Säugetierkleide. S. 185 — 187.
V. Möllendorff, 0. F., Die Landschnecken-Fauna der Insel
Cebü. Mit Taf. VII— IX. S. 189-292.
Boettger, 0., Batrachier und Reptilien aus Kleinasien. S. 293
bis 295.
— Neue Schlange aus Ostindien. S. 297 — 298.
— Fortsetzung der Liste der bei Prevesa in Epirus gesammelten
Kriechtiere. S. 299—301.
1891.
V. Heyden, L., Oberstlieutenant a. D. Max Saalmüller. S. LXXXIV
bis XC.
Cohn, Emanuel, Dr. med. Wilhelm Friedrich Carl Stricker f-
S. XCI— CV.
Str ubell, Ad., Reiseerinnerungen aus dem malayischeu Archipel.
I. In West-Java. S. 3—20.
Z i e g 1 e r, J u 1 i u s , Pflanzenphänologische Beobachtungen zu Frank-
furt am Main. S. 21 — 158.
Valentin, Jean, Bericht über meine Reise nach Tiflis und
die Teilnahme an der Raddeschen Expedition in den
Karabagh-Grau Sommer 1890. Mit 1 Taf., 1 Karte und
4 Textüguren. S. 159—239.
Boettger, 0., Adolf Strubells Konchylien aus Java II und von
den Molukken. Mit Taf. III— IV. S. 241—318.
Seh auf, W., Über Meteorsteine. S. 319—335.
1892.
Noll, F. C, Die Entwickelung der Senckenbergischen naturfor-
schenden Gesellschaft seit ihrer Gründung. Zur Erinnerung
an das 75jährige Bestehen der Gesellschaft. S. III — XX.
— 58 —
(Noll, F. C), Die Direktoren und Sekretäre der Gesellschaft
von ihrer Gründung an. S. CVII — CVIII.
Seh auf, W., Beobachtungen an der Steinheimer Anamesitdecke,
Mit Taf. I— IV. S. 3—22.
Kinkel in, F., Altes und Neues aus der Geologie unserer Land-
schaft. S. 23—46.
Ziegler, Julius, Tierphänologische Beobachtungen zu Frank-
furt am Main. S. 47—69.
Noll, F. C, Zwei Beiträge zur Geschichte des Rheiuthales bei
St. Goar. Mit Taf.V und VI und 2 Textfiguren. S. 71—108.
Strubell, Ad,, Reiseerinuerungen aus dem malayischeu Archipel.
IL Drei Monate in den Molukken. S. 109—129.
Boettger, 0., Wissenschaftliche Ergebnisse der Reise Dr. Jean
Valentins im Sommer 1890.
I. Kriechtiere der Kaukasusländer, gesammelt durch
die Radde- Valentinsche Expedition nach dem Karabagh
und durch die Herren Dr. J. Valentin und P. Reibisch.
S. 131—150.
IL Die Meeresmollusken der Insel Kalymnos. S. 150
bis 163.
Edinger, L., Über die Entwicklung unserer Kenntnisse von
der Netzhaut des Auges. (Auszug). S. 165 — 176.
1893.
Weigert, C, Georg Hermann von Meyer f. S. XCIX — CXV.
Blum, J., Professor Dr. Carl Friedrich Noll j. Mit Porträt.
S. CXV-CXXV.
Alten, H., Dr. phil. Wilhelm Jännicke f. S. CXXV— CXXVII.
Reichenbach, H., Philipp Theodor Passavant f. S. CXXVII
bis CXXVIII.
König, A., Tierleben in der Algierischen und Tunisischeu
Sahara. S. 3 — 20.
Andre a e, A., Acromurus frischmanni H. v. Mey. Ein dem
Wasserleben angepaßter Rhynchocephale von Soleuhofeu.
Mit Tafel 1 und IL S. 21—34.
Boettger, 0., Reptilien und Batrachier aus Venezuela. S. 35
bis 42.
Voeltzkow, A., Tägliches Leben eines Sammlers und Forschers
auf Exkursionen in den Tropen. S. 43 — 50.
— 59 —
V. Möllendorff, 0. F., Materialien zur Fauna der Philippinen.
XL Die Insel Leyte. Mit Taf. III, IV und V. S. 51—154.
Sclirodt. F., Die Foraminiferenfauna des miocänen Molasse-
sandsteins von Michelsberg unweit Hermaunstadt (Sieben-
bürgen). S. 155—160.
Kobelt, W., Zoogeographie und Erdgeschichte. S. 161 — 178.
Ziegler, Julius, Storchnester in Frankfurt am Main und
dessen Umgegend. Mit einer Karte. S. 179 — 233.
Blum, F., Über chemisch nachweisbare Lebensprozesse an Mikro-
organismen. S. 235 — 249.
Boettger, 0., Ein neuer Laubfrosch aus Costa-Rica. S. 251 — 252.
1894.
Kobelt, W., Die Ethnographie Europas. I, S. 3 — 15.
V. Reinach, A., Resultate einiger Bohrungen, die in den Jahren 1891
bis 1893 in der Umgebung von E'rankfurt ausgeführt wurden.
S. 17—42.
Andre ae, A., Die Foraminiferen-Fauna im Septarienthon von
Frankfurt a. M. und ihre vertikale Verteilung. Mit 2 Ab-
bildungen im Text. S. 43—51.
Dr. Eduard Fleck's Reiseausbeute aus Südwest -Afrika.
S. 53—98.
L Noack, Th., Säugetiere. Mit Taf. I und II. S. 51—82.
n. F 1 e ck , E d.. Vorkommen und Lebensweise der Reptilien
und Batrachier. S. 83 — 87.
Boettger, 0., Aufzählung der Arten. S. 88—93.
III. Fleck, Ed., Notiz zu Helix {Dorcasia) alexandri Graj'.
Mit 1 Figur. S. 94—95.
IV. Lenz, H.. Fische, M3a^iapoden, Arachnoideen und
Orustaceen. S. 96 — 98.
Reichenbach, H., Eine Sklavenjagd am Grafenbruch. S. 99
bis 104.
Möbius, M., Die B'lora des Meeres. S. 105 — 128.
Boettger. 0., Materialien zur herpetologischen Fauna von
China III. Mit Taf. III. S. 129—152.
Scharf f, R. F., Einige Bemerkungen über eine Reise in Corsica.
S. 153—167.
v. Heyden, L., Beiträge zur Kenntnis der Hymenopteren-Fauna
von Frankfurt a. M. S. 169-194.
— 60 —
Blum, J., Formol als Konservierungsflüssigkeit, S. 195 — 204,
Knoblauch, August, Über die psychischen Funktionen der
Großhirnrinde, Mit 1 Abbildung im Text. S. 205—225.
1895.
Kobelt, W., Zum hundertsten Geburtstage Eduard Eüppells.
S. 3—18.
— Die Ethnographie Europas. II. S. 19—30.
Bechhold, J, H, , Wanderungen in Norwegen und Schweden.
S. 31-46.
Kinkelin, F., Vor und während der Diluvialzeit im Rhein-
Maingebiet. S, 47—73.
Valentin, Jean, Zwei Briefe aus Argentinien. S. 75—80.
— Beitrag zur geologischen Kenntnis der Sierren von Olavarria
und Azul, Provinz Buenos Aires (Republik Argentina).
Mit einem Profil im Text. S. 81-92.
Blum, J., Die Pyramideneiche bei Harreshausen (Großherzogtum
Hessen). Mit 1 Tafel und 1 Figur im Text. S. 93—102.
Ritter, F., Die Gebirgsarten des Spessarts. S. 103 — 121.
Blum, F., Die Lehre von der Immunität. S. 123 — 137.
1896.
Kobelt, W., Die Gestalt des Mittelmeers und ihr Einfluß auf
Handel und Geschichte im Altertum. S. 3 — 26.
Steffan, Ph., Wie kommt der Mensch zum vernunftgemäßen
Gebrauch seiner Sinnesorgane? S. 27 — 44.
Knoblauch, A., Die wissenschaftliche Grundlage der Alkohol-
bekämpfuug. Mit 5 Textfiguren. S. 45 — 71.
Kobelt, AV., Katalog der aus dem paläarktischen Faunengebiet
beschriebenen Säugetiere (einschließlich der Grenzformen).
Als Desideratenverzeichnis herausgegeben von der Sencken-
bergischen naturforschenden Gesellschaft. 1896. S. 73 — 103.
V. Hey den, L., Die Neuroptera-Fauna der weiteren Umgebung
von Frankfurt a. M. S. 105—123.
Philippi, E., Ein neues Vorkommen von Mikroklin im Spessart.
S. 125—133.
Valentin, Jean, Ein Ausflug nach dem Paramillo de Uspallata.
S. 135—143.
— 61 —
Bucking. H., Neues Vorkommen von Kalifeldspat, Turmalin.
Apatit und Topas im Granit des Fichtelgebirges. Mit
1 Textfigur. S. 145—150.
Möller, A 1 1 r e d , Über eine mykologische Forschungsreise nach
Blumenau in Brasilien. S. 151—168.
NoU, Fritz, Das Sinnesleben der Pflanzen. S. 169—257.
Oppenheim, Paul, Die oligocäne Fauna von Polschitza in
Krain. S. 259—283.
Blum, J., Die Erfahrungen mit der Formolkonservierung. S. 285
bis 301.
1897.
Steffan Ph., Eutwickelung des Verstandes und der Sprache
beim Menschen. S. 3 — 19.
Blum, J., Wissenschaftliche Veröffentlichungen (1826—1897) der
Senckenbergischen naturforschenden Gesellschaft. S. 21.
(Noch unvollendet).
Einzelne Veröffentlichungen.
Kobelt, W., Reiseerinnerungeu von Algerien und Tunis. Mit
13 Vollbildern und 11 Abbildungen im Text. 8", 1885.
480 S. (s. Bericht 1884—85).
Hartert, Ernst, Katalog der Vogelsammlung im Museum
der Senckenbergischen uaturforschendeu Gesellschaft in
Frankfurt am Main. Abgeschlossen Mitte Januar 1891.
8«. 259 S.
Boettger, 0., Katalog der Batrachier-Sammluug im Museum
der Senckenbergischen naturforschenden Gesellschaft in
Frankfurt a. M. Abgeschlossen Mitte August 1892. 8°.
73 S.
— Katalog der Reptilien-Sammlung im Museum der Sencken-
bergischen naturforschenden Gesellschaft in Frankfurt a. M.
I. Teil (Rhynchocephalen, Schildkröten. Krokodile, Eidechsen
Chamäleons). Abgeschlossen Mitte August 1893. 8«. 140 S.
— Katalog der Reptilien-Sammlung. II. Teil. (Im Druck).
Führer durch das Museum der Senckenbergischen naturforschenden
Gesellschaft in Frankfurt a. M. 1896. Klein 8°. Mit 10 Ab-
bildungen u. einem illustrierten Titelblatt. 125 S.
— 62 —
Protokoll-Auszüge.
1874—1875.
Bütschli, 0., Über Fortpflanzung der Infusorien. S. .-JöV).
— Die wesentlichsten Grundzüge der embryonalen Entwickelung
der höheren tierischen Organismen mit zelligen Geweben.
S. 361.
Ziegler, J., Über Hefe. S. 364.
1875-1876.
Boettger, 0., Fossile Hirsche unserer Sammlung. S. 120.
Verkrüzen, T. A., Bericht über seine Reise nach den uöid-
liclien Küsten Norwegens. S. 131.
Kobelt, W., Über die Kouchylienausbeute Verkrüzens. S. 133.
Chun, C, Über Parthenogenesis. S. 135.
1876-1877.
Verkrüzen, T. A., Bericht über seine Reise nach Neufund-
land. S. 122.
Noll, F. C, Die f^auna von Helgoland. S. 124.
1877—1878.
Noll, F. C. Der große Karpfen und die Seepferdchen des
Aquariums im hiesigen Zoologischen Garten. S. 138.
Stricker, W., Zum Andenken an Albrecht Haller, S. 141.
Loretz, H., Die geognostischen Verhältnisse des Thüringer
Schiefergebirges. S. 142.
Lucae, G., Christian Gottfried Ehrenberg f 27. Juui 187(). S. 143.
Sandberger, Fr., Über Ceratodus- Arten. S. 144.
Bütschli, 0., Die neueren Resultate in der Erforschung der
Befruchtungsvorgänge. S. 145.
— Das Wesen der Befruchtung. S. 147 und S. 149.
Loretz, H., Der Dolomit und die Ansichten über seine Bildung.
S. 151. ,
Stricker, W., Weitere Mitteilung über Haarmenschen. S. 154.
1878 -1870.
V. Hey den, L., Wissenschaftliche Reise in Croatien, Slavonien
und au der bosnischen Grenze. S. 165.
— HH —
TiOretz, H., Die Schichten von Hallstadt und St. Cassian und
ihre Versteinerungen. S. 166.
Petersen, Th., Zur l^ildung der Erzgänge. S. 167.
Reichenbach, H., Die Keimblätter und die erste Entwickelung
des Nervensystems bei Arthropoden. S. 168.
V. Homey er, A.. Naturleben am Cuanza. S. 171.
1879-1880.
Scharff, Fried r., Der Skelettbau der Krystalle. S. 327.
Stricker, W., Erläuterung zu den Aquarellen der Frau Louise
von Panhuys, geb. von Barckhausen und Mitteilungen über
die Lebensschicksale dieser Frau. S. o29.
Richters, Ferd., Entwicklungsgeschichte der höheren Krebse.
S. 330.
Stricker, W., Zur Geschichte der Abbildung naturhistorischer
Gegenstände. S. 331.
Reichenbach, H., Die Eozoonfrage. S. 332.
Ziegler, J., Pflanzenphänologische Mitteilungen. S. 335.
Geyler, Th., Die Pflanzenwelt Neu-Seelands. S. 337.
1880—1881.
Schauf, W., Die Resultate der mikroskopischen Studien auf
dem Gebiete der Mineralogie und Petrographie. S. 156.
Reichenbach, H., Über einige wichtige Ergebnisse der ver-
gleichenden Embryologie. S. 158.
Boettger, v. Hey den, Saalmüller, Richters, Die von
Madagaskar eingegangenen Sammlungen. S. 161.
Petersen, Th., Über MelaphjT. S. 1(35.
Lucae, G., Statik und Mechanik des Raubtierkörpers. S. 166.
Loretz, H., Das Alluvium (Schwemmland) und einige Formen
desselben. S. 168.
1881 — 1882.
Moritz, J., Über Phijlloxem vastatrix. S. 295.
Lucae, G., Ein verbesserter graphischer Zeichen- Apparat für
Herstellung geometrischer Bilder. S. 299.
Stricker, W., Eingemauerte, muraificierte Katzen. S. 302 und 304.
Schauf, W., Die mineralischen Bestandteile und Einschlüsse
des Basalts von Naurod im Taunus. S. 302.
— 64 —
Schmidt, Max, Über Makis des Zoologischen Gartens. S. 304.
Loretz, H., Das Verhältnis der äußeren Form des Erdbodens
zu seinem geologischen Bau. S. 304.
1882—1883.
Lucae, G., Vorstelhing von Samojeden. S. 292.
Loretz, H., Über einige Abdrücke und B'ormen zweifelhaften
Ursprungs in den Schichtgesteinen. S. 293.
Ziegler, J., Phänologische Specialkarten. S. 295.
Lucae, G., Zur Entwicklung der Hirnwindungen von Menschen
und Affen. S. 297.
Eeichenbach, H., Wichtige neuere Anschauungen auf dem
Gebiete der Zellenlehre. S. 300.
Kinkelin, F., Über Diamantbohrung. S. 303.
1883—1884.
Lucae, G., Craniologica. S. 68.
E dinger, L., Vergleichende Physiologie der Verdauung. S. 72.
Winter, Wi 1 h.. Die Darstellung naturwissenschaftlicher Objekte.
S. 75.
Lepsius, B., Jean Baptiste Andre Dumas' Bedeutung für die
Naturforschung. S. 78.
1884—1885.
Heynemann, D. F., Naturwissenschaftliche Museen und ihre
Einrichtungen. S. 73.
Kinkel in. F., Über eine neue Theorie von der Entstehung
einerseits der Meere, anderseits der Kontinente und Ge-
birge. S. 76.
Schauf, W., Die südafrikanischen Diamantfelder. S. 78.
Blum, J., Der Seebär {Callorhinus ursinus). S. 79.
R e i c h e n b a c h , H. , Metschnikoffs Untersuchungen über Pha-
gocyten. S. 80.
1885-1886.
E dinger, L., Die Entwicklung des Seeleulebens beim Neuge-
bornen. S. 69.
Kinkelin, Friedr., Die Geologie der unteren \\'etterau und
des unterhalb Frankfurts ffelegenen Mainthaies. S. 76.
— 65 —
Reich en I) a eil, H., T3ie ersten Entwickelungsstadien des Fluß-
krebses. S. 78.
Nolte, C, Aufenthalt in der Kalahari und den benachbarten
deutscheu Schutzgebieten. S. 79.
Boettger, 0., Reptilien von Deli, N.-Sumatra. S. 81.
V. Hey den, L., Die geographische Verbreitung der Insekten in
Afrika. S. 88.
Lach mann, B., Die Pilze als Krankheitserreger. S. 89.
1886—1887.
Boettger, 0., Die von Konsul v. Moellendorff und Otto Herz
erhaltenen chinesischen Kriechtiere. S. 61,
Kinkelin, Fr., Die Diluvialzeit im westlichen Mitteldeutsch-
land. S. 66.
Reuter, Fritz, Die Lichtwirkung auf Proteus anguineus. S. 67.
Noll, F. C, Die Naturgeschichte der Kieselschwämme. S. 69.
Boettger, 0., Über Ceratobatrachits guentheri^]gY. \\w(\. 2in([&\Q,
Kriechtiere von den Salomons-Inseln. S. 71.
Noll, Fritz, Die Resultate seiner Forschungen am Mittelmeer
(Appositioustheorie. Reizbarkeit der Ptianzen). 8. 78.
1887—1888.
Richters, F., Die Brachyuren des Museums derSenckenbergischen
Gesellscliaft. S. 61.
Boettger, 0., Über Heloderma suspectum Cope und Vipera
aspis L. S. 63.
Reichen bach, H., Die Lösung einer wichtigen Frage in der
Entwicklungsgeschichte der Säugetiere. S. 66.
E dinger, L., Die Entwicklung des Vorderhirns in der Tierreihe.
S. 67.
Lepsius, B., Über Zeitreaktionen. S. 69.
Boettger, 0., Über den Beutelfrosch Xototrema marsupiatum
(D. B.). S. 70.
Kinkel in, F., Strandgerölle am Südhang des Taunus, Senken
im Untermaingebiete. S. 71.
1888—1889.
Flesch, M., Die Nervenzelle. S. 64.
Jännicke, W., Die Stickstofiernährung der Pflanzen. S. 68. ^ ^'wpi'^/v^.
» w^
o
i
k'^
o
— HB —
Lepsius, B., Die Valenz der Elemente. S. 70.
Kinkelin, Fr., Reise durch Nordböhnien, Mähren, Nieder-
österreich und Krain. S. 71.
Edinger, L., Die Bedeutung des Kleinhirns in der Tierreihe.
S. 73.
1889—1890.
Schau f, W., Die petrographische Beschaffenheit der Staufen-
basalte. S. LXXV.
Jan nicke, W., Ergebnisse der neueren botanischen Forschung
(Stickstoff aus der Luft, Einzelvorgänge bei der Assimilation
der Gerbstoffe). S. LXXVII.
Lepsius, B., Die Beziehungen zwischen dem Gas- und dem
Lösungszustande. S. LXXVIIL
B 0 e 1 1 g e r, 0., Kriechtiere von China, Japan und den Philippinen.
S. LXXXI.
Noll, F. C, Das Leben niederer Seetiere (Protozoen, niederer
Würmer). S. LXXXV.
V. Meyer, G. H., Der menschliche Fuß. S. LXXXVIL
1891.
V. Meyer, G. H., Das Knochengerüste der Säugetiere vom
mechanischen Standpunkt aus betrachtet. S. LXXVL
Boettger, 0., Pelochelys von den Philippinen. S. LXXXI.
Seh auf, W., Die Steinheimer Basaltdecke, sowie die Beziehungen
zwischen alt- und jungvulkanischen Gesteinen. S. LXXXII.
1892.
v. Meyer, G. H., Das menschliche Knochengerüst verglichen
mit demjenigen der Vierfüßer. S. XCIV.
Edinger, L., Der heutige Stand unserer Kenntnisse vom feineren
Bau des Centralnerveusystems und dessen Bedeutung für
die Psychologie. S. XCVIL
V. Meyer, G. H., Die Nasenhöhle der Mammalien. S. CIV.
1893.
Seh auf, W., Neuere Anschauungen über die Entstehung des
Grundgebirges. S. LXXXVI und XCVL
Rein, J, J., Reisen und Studien in der spanischen Sierra Nevada.
S. LXXXVIII und S. XC.
— (u —
1804.
R e i c li e 11 b a c h , H. , Ameisenstudien im Frankfurter Wald.
S. LXXXIV.
Richters, F., Heterodera schachti und ihr Vorkommen hei
Frankfurt. S. LXXXVI.
Ziegler, J., Über Storchnester. S. XC,
Edinger, L., Die Entwicklung des höheren Seelenlebens bei
den Tieren. S. XCIV.
Andreae, A., Über Foraminiferen. S. CIL
Ritter, Franz, Die Gebirgsarten des Spessarts. S. CIV.
1895.
K ü k e n t h a 1 , W., Bericht über seine Reise nach dem Malayischen
Archipel und nach Borneo. S. XCII.
Vohsen, K., Die Probleme des Ohrlabyrinths. S. CII und CX.
1896.
Reichenbach, H., Aus dem Leben der Ameisen. S. XCIL
^lübius, M., Der Hausschwamm. S. XCVIL
Rein, J. J., DiePorzellan- und Pf eifenthone Südwest-Englands. S.C.
Edinger, L., Die Entwicklung des Sehens. S. CIV.
Blum, J., Lischriften innerhalb des Holzes. S. CIX.
Richters, F., Zur Fauna von Frankfurt {^Apus cancriformis,
Lymnetis brackyuriis^ Fledermäuse, Achoniies). S. CX.
Kinkel in, F., Neuere Bereicherung der paläontologischen
Sammlung. S. CXI.
— 6H
Autorenverzeichnis.
Die den Namen beigefügten Ziffern zeigen die Seitenzahl des Verzeichnisses an
Agardh, Jak. G. 28.
Alten, H. 58.
Andreae, A. 43, 54, 58, 59, 67.
Andreae, A. und König, ^y. 41.
Baader, Friedr. 47.
de Bary, A. 33, 35, 36, 37, 40.
Bechhold, J. H. 60.
V. Bedriaga, J. 41.
Blum, F. 59, 60.
Blum, J. 42, 58, 60, 61, 64. 67.
Boettger, 0. 38. 39, 40, 42, 47, 48,
49, 50, 51, 52, 53, 54, 55, 56,
57, 58, 59, 61, 62, 63, 65, 66.
Brefeld, 0. 37.
Bruch, C. 34, 35, 36.
Buchenau, Franz 33.
Buchner, 0. 34, 35.
Buck, E. 52.
Bucking, H, 61.
Bütschli, 0. 38, 46, 48, 62.
V. Campenhausen, B. 45.
Carus, C. G. 29.
Chun, C. 38, 39, 42, 43, 62.
Cohn, Eman. 57.
Cretzschmar, Ph. J. 25.
Deichmüller, J. V. 54.
Dippel, L. 38, 39.
Ecker, A. 35, 36.
Edinger, L. 42, 43, 44, 58, 64, 65,
66, 67.
Engelhardt, H. 42, 43.
Fleck, Ed. 59.
Flesch, M. 65.
Fresenius, Georg 27, 28, 29, 30, 33, 34
V. Fritsch, K. 45.
Gasser, E. 38.
Germanos, N. K. 44.
Geyler, Th. 39, 46, 47, 49. 63
Geyler, Th. und Kinkelin, F. 41.
Grenacher. H. und NoU, F. G. 38.
Haacke, Wilh. H. 57.
Hansen. A. 39.
Hartert, Ernst 56, 61.
Heider, Karl 43.
Hessenberg, Fr. 33, 34, 35, 36, 37, 38.
V. Heyden, C. H. G. 25, 29.
V. Heyden, L. 45, 46, 48, 49. 50, 51,
53, 54, 57, 59. 60, 62, 63, 65.
Heynemann, D. F. 45, 64.
Hoffmann, H. 37.
V. Homeyer, A. 63.
V. Ihering, H. 43.
Jännicke, F. 36.
Jännicke, Wilh. 41, 55, 65, 66.
Jost, Karl 27.
Kaup, J. J. 30.
Kesselmeyer, P. A. 34.
Kinkelin, F. 44, 47, 48, 50, 51. 52,
53, 55, 56, 58, 60, 64, 65, 66, 67.
V. Kittlitz, F. H. 27.
Kloß, Herrn. 33, 45.
Knoblauch, Aug. 60.
Kobelt, W. 39, 45, 46, 47, 48, 49, 50,
51, 52, 53, 59, 60, 61, 62.
Koch, Carl 45, 46, 47, 48.
KöUiker, A. 35, 37.
König, A. 58.
69 —
Körner, Otto 40, 41. 54, 55, 56.
Kükenthal. Willy 44. 67.
Kwietnievvski, C. R. 45.
Lachinann. B. 54, 65.
Landzert. Th. 86.
V. Lejtenyi, C. 39.
V. Lendenfeld, R. 42.
Lenz, H. 50, 59.
Lenz. H. und Richters. F. 40.
Lepsius, B. 64, 65, 66.
Leydig, F. 40, 42, 44.
Lieberkühn, N. und ßerman, J. 39.
Loretz, H. 49, 62, 63, 64.
Lorey, Carl 53.
Lucae, G. 33. 34, 35, 36, 37, 38, 40,
47, 48. 50, 62, 63, 64.
V. Maltzan, H. 50.
Mappes, J. M. 31, 32.
Mettenheimer, G. 32, 33, 34.
Mettenius, G. 33, 34.
V. Meyer, G. H. 66.
V. Meyer, Herrn. 26, 27, 28, 29.
Meyer, Otto 49, 51, 54.
Michaelsen, W. 44.
Möbius, M. 43, 59, 67.
Moritz, J. 63.
Möschler, H. B. 41, 42.
V. Möllendorff, 0. F. 57, 59.
Müller. Alfr. 61.
Müller. H. 35.
Noack. Th. 59.
NoU, F. C. 41, 45, 46, 53, 55, 57. 58,
62, 65, 66.
Noll, Fritz 40, 41, 61, 65.
Nolte, C. 65.
Notthaft, Jul. 39.
Oppenheim, Paul 61.
Pagenstecher, Arn. 45.
Petersen. Theod. 47, 63.
Philippi, E. 60.
Probst, J. 41.
Reichenbach, H. 41, 49, 50, 58, 59,
63, 64, 65, 67.
Rein, J. J. 45, 47, 48, 66, 67.
V. Reinach. A. 57, 59.
Reinsch, P. 36.
Reis, Otto M. 43, 44.
Retüwski, 0. 51, 55, 56.
Reuß, Adolph 27.
Reuter, Fritz 65.
Richters, Ferd. 40, 41, 49, 51, 53, 56,
63, 65, 67.
Ritter, F. 52, 54, 60, 67.
Roll, Jul. 48.
Römer, F. 44.
Rüppell, Ed. 25, 27, 28, 29, 30, 31.
Rüppell und Leuckart 25.
Saalmüller, M. 42, 49, 63.
Saalmüller, M. und v. Heyden, L. 42.
Sandberger, F. 62.
Schacht, Herrn. 33.
Scharff, Friedr. 33, 34, 36, 37, 38, 39,
47, 48. 49, 63.
Scharff, R. F. 59.
Schauf, Wilh. 50, 57, 58, 63, 64, 66.
Scheidel, S. A. 46.
Schenk, A. 44.
Schmidt, Adolph 33.
Schmidt, Heinr. 46, 48, 49, 52.
Schmidt, Max 64.
Schmidt, W. H. 46.
Schrenk, E. 48.
Schrodt, F. 59.
Schultz, C. H. 30.
Schnitze, L. S. 44.
Seoane, L. 40.
Simioth, Heinr. 42, 43, 44.
Spieß, G. A. 32.
Steffan, Ph. 56, 60, 61.
Stiebel, S. 30.
Stoehr, E. 38.
Strahl, H. 41.
Straus-Dürckheim, H. 28.
Stricker. W. 45. 46, 48, 52, 53, 56,
62, 63.
Strubell, Ad. 57, 58.
— 70
Thilo, Ludovicus 26.
Thost, Carl Rob. 43.
Turner, A. 39.
Valentin, Jean 57. 60.
Verkrüzen, T. A. 46, 62.
Voeltzkow, A. 58.
Vohsen. K. 67.
Weigert, Carl 43, 53, 58.
Weinland, D. F. 35.
Weisniann, A. 35.
Wetterhan, J. D. 46.
Winter. Wilh. 64,
Wolff, Jak. 41.
Woronin, M. 36, 37, 40.
Ziegler, Jul. 47, 49, 50, 51, 53, 57,
58, 59, 62, 63, 64, 67.
Sachregister.
Abbildung naturhistorischer Gegen-
stände, Geschichte der 63.
Abdrücke und Formen zweifelhaften
Ursprungs in den Schichtgesteinen
64.
Abhandlungen 32.
Abnormitäten an Kaktusfrüchten 46.
Abyssiniens geologische Formation 28.
Acanthodes bronni Agassiz, Skelett
von 43.
Acanthurus 27.
Acrosaurus frischmanni H. v. Mey. 58.
Actiniaria von Ternate 45.
Adventivbildungen bei den Pflanzen 39.
Äquatoriale Meeresströmungen, Ur-
sache der 47.
Aetherien aus den Kongofällen 43.
Alauda desertorum (Stanley) 29.
Alcyonaceen von Ternate 44.
Alcyonarien (Pennatuliden) 37.
Alcyoniiden von Ternate 44.
Alfurenschädel von Halmahera 44.
Algen, Australische Süßwasser- 43.
Algen des Roten Meeres 28.
Algen und Flechten, Neue, (Reinsch) 36.
Algengattungen, Die, Oedogonium und
Bulbochaete 33.
Algengattungen, Die, Pandorina, Go-
ninm und Raphidiuni 33.
Alkoholbekäinpfung, Die wissenschaft-
liche Grundlage der KO.
Alluvium und einige Formen desselben
63.
Altes und Neues aus der Geologie
unserer Landschaft 58.
Altes und Neues, Vortrag Lucaes 50.
Ameisen, Aus dem Leben der 67.
Ameisenstudien im Frankfurter Wald
67.
Amphibien aus Madagaskar, Diagnose
zweier neuer 49.
Amphibien des Museums der Sencken-
bergischen naturforschenden Ge-
sellschaft 31.
Antilope pygarga, dentes canini 29.
Antipatharien 44.
Appositionstheorie 65.
Aptychus 29.
Aptychus (laevis) acutus 28.
Aptychus ovatus 27.
Apusarten, Zwei afrikanische 53.
Aquarelle der Frau Louise v. Panhuis
63.
Arachniden der Kanarischen Inseln 46.
Arachniden, die die Senckenbergische
Gesellschaft in der letzten Zeit
erhalten hat 57.
Arachniden Nord-Afrikas 47.
Arbeitsteilung im Tierreich, Vervoll-
kommnung durch 50.
Ardea alba (L. Gmel.) 29.
Ardea egretta (L Gmel.) 29.
71 —
Ardea lentiginosa (Montaguj 29.
Argentinien. Zwei Briefe ans 60.
Arthropculen, Die Keimblätter nnd die
erste Entwickelang des Nerven-
systems bei 63.
Ascobülus pnlcherrinms Cr , Entwicke-
hingsgeschichte des 36.
Atlas zu ßüppells Reise I 25.
V. Baer, Karl Ernst t 48.
Banjuwangi mit der Vulkangruppe
Idjen Raun 38.
Basalt von Naurod, seine mineralischen
Bestandteile und Einschlüsse 63.
Batrachier. ecaudate, des Unter-ilain-
und Lahn-üebietes 46.
Becker, Johannes f 32.
Befruchtung, Das Wesen der 62.
Befruchtungsvorgänge, Resultate in
der Erforschung der 62.
Bericht der Senckenbergischen natur-
forschenden (iesellschaft 45.
Bermuda-Inseln, Physikalische Geo-
graphie der 45.
Bermuda - Inseln, Vegetationsverhält-
nisse 47.
Beutelfrosch, Nototrema marsupiatmn
(D. B.) 65.
Binnen-Mollusken aus Abchasien 51.
Binnen-Mollusken, Geographische Ver-
breitung der 48.
Binnen-MuUusken, zwischen Konstan-
tinopel und Batum gesammelt 56.
Bivalven Japans, Die Süßwasser- 43.
Blattinen-Reste aus den unteren Le-
bacher Schichten 54.
Blütenentwicklung einiger Dipsaceen,
Valerianeen, Kompositen 33.
Blumen und Insekten 51.
Bohrloch in der Untermain -Anlage
oberhalb des Nizza 52.
Bohrungen von 1891—1893 in der
Umgebung von Frankfurt a. M. 59.
Boiden- Gattung und -Art von den
Philippinen 4Ü.
Bersten am Säugetierkupfe, Bedeutung-
unbeachtet gebliebener 57.
Böse, Graf Carl August f 55.
Botanische Ausbeute von NoU-Gre-
nachers Reise 46.
Brachyuren des Museums der Sencken-
bergischen naturforschenden Ge-
sellschaft 65.
Brütoplätze tropischer Seevögcl im
Stillen Ocean 27.
Buchen. Verwachsene 53.
Carpinus grandis Ung. im Tertiär
Japans 39.
Ceblepyris 30.
Centralnervensystem, sein feinerer Bau
und dessen Bedeutung für die
Psychologie 66.
Ceratobatrachus guentheri Blgr. u.
andere Kriechtiere von den Salo-
mons-Inseln 65.
Ceratodus-Arten 62.
Cerithiensande an der Hohen Straße 51.
Chelocrinus 29.
Chrysiden aus der weiteren Umgebung
von Frankfurt 50.
Cichoriaccae aus Arabien und Abyssi-
nien 30.
Olausilien aus Griechenland und Klein-
asien 42.
Clavulariiden von Ternate 44.
Colins 30.
Conchiosaurus clavatus 27.
Corbiculasande in der Nähe von Frank-
furt a. M. 51, 52.
Cordier, Carl Wilhelm j 31.
Craniologica 64.
Cuanza, Naturleben am 63
Cygnus 30.
Cyrenenmergelgruppe im Mainzer
Becken, Gliederung der 47.
Darstellung naturwissenschaftlicher
Objekte 64.
Dasyurodon flonheimensis n. g. n. sp.
aus dem mitteloligocänen Meeres-
sand 54.
Datisca cannabina 29.
Diamantbohrung 64
72 —
Diamantfelder, Die afrikanischen 64.
Diatomeen 34.
Dictyustelium mucoroides 37.
Diluviale Eiesentiere, Zwei südameri-
kanische 51.
Diluvialzeit im Rhein-Maingehiet, Vor
und während der 60.
Diluvialzeit im westlichen Mittel-
deutschland 65.
Dipteren, Neue exotische 36.
Direktoren und Sekretäre der Sencken-
bergischen naturforschenden Ge-
schäft bis 1892 58.
Dolomit und die Ansichten über seine
Bildung 62.
Dugong des Roten Meeres 27.
Dumas', Jean Baptiste Andre, Be-
deutung für die Naturforschung 64.
Ehrenberg, Christian Gottfried f 62.
Ehrmann, Johann Christian f 31.
Eidechse aus Brasilien, Eine neue 48.
Eisenglanz und Kalkspat 49.
Eiszeit 47, 48.
Blephas primigenius und E. africanus.
Sehr junge Unterkiefer von 53.
Embryologie, Wichtige Ergebnisse der
vergleichenden 63.
Embryonale Entwickelung der höheren
tierischen Organismen 62.
Entomologische Beiträge (v. Heyden
C. H. G.) 29.
Entstehung der Meere, der Kontinente
und Gebirge, Theorie von der 64.
Entwickelung der Allantois, der
Müllerschen Gänge und des Afters
38.
Entwickelung des höheren Seelenlebens
bei den Tieren 67.
Entwickelung des Seelenlebens beim
Neugebornen 64.
Entwickelung des Sehens 67.
Entwickelung des Verstandes und der
Sprache beim Menschen 61.
Entwickelung des Vorderhirns in <ler
Tierreihe 65.
Entwickelungsvorgänge der Eizellen,
die Zellteilung und die Konjuga-
tion der Infusorien 38.
Entwickelungsgeschichte der höheren
Krebse 63.
Entwickelungsgeschichte der Säuge-
tiere, Lösung einer wichtigen
Frage der 65.
Entwickelungsgeschichte, deren Be-
deutung für die Stammesgeschichte
der Tiere 48.
Eozoonfrage 63.
Episode aus der mittleren Tertiärzeit
des Mainzer Beckens 56.
Erzgänge, Zur Bildung der 63.
Estheria dahalacensis 28.
Ethnographie Europas 59, 60.
Eunuchen, Körperbau schwarzer 35.
Eurotium, Eurysiphe, Cicinnobolus 37.
Exkursionen in den Tropen, Tägliches
Leben eines Sammlers und For-
schers auf 58.
Exoascus pruni und die Taschen der
Pflaumenbäume 35.
Palco cyaneus 27.
Falco (Circus) dalmatinus (Rüppell) 29.
Falken im Museum der Sencken-
bergischen naturforschenden Ge-
sellschaft 30.
Farngattungen: Polypodium 33.
Farngattungen : Plagiogyria, Pteris,
Phegopteris, Aspidium, Cheilan-
thes, Asplenium 34.
Fauna der Philippinen, Zur 59.
F'auna der Wüste Kalahari 53.
Fauna des Alttertiärs von Mississippi
und Alabama 54.
Fauna japonica extramarina 39.
Fauna von Angra Pequena 53.
J'auna von Frankfurt, Zur 67.
Fauna von Helgoland 62.
Feldspat 36, 37.
Feldspäte, trikline 47.
Festrede Rüppells beim 25jährigen Stif-
tungsfeste der Senckenbergischen
naturforschenden Gesellschaft 30
73 —
Festreden von J. M. Mappes 31.
Festreden von G. A. Spieß 32.
Fische, Myriapoden, Arachnoideen und
Crustaceen (Flecks Ausbeute) 59.
Fische, Fossile, des Mainzer Beckens 43.
Fische des Mils 28.
Fische des Roten Meeres 25.
Fische von Nossi-Be 50.
Fleck's Reiseausbeute von Südwest-
Afrika 59.
Fledermäuse, Die Lebensweise der
einheimischen 45.
Flora der untern Paludinenschichten
des C'aplagrabens 43.
Flora des Meeres 59.
Flora von Abyssinien 28, 29, 30.
Flora von Ägypten und Arabien 27.
Flußkrebs, seine ersten Entwickelungs-
stadien 65.
Flußkrebs, Entwickelungsgeschichte
41.
Flußmuscheln (Najadeni, Unsere 45.
Foramen ovale, Schließungsprozeß 34.
Foraminiferen, Über 67.
Foraminiferen- Fauna des miocänen
Mollassesandsteins von Michels-
berg 59.
Foraminiferen-Fauna im Septarienthon
von Frankfurt a. M. 59.
Form des Erdbodens zu seinem geologi-
schen Bau, Verhältnis der äußeren
64.
Formol als Konservierungsflüssigkeit
60.
Formolkonservierung, DieErfahrungen
mit der 61.
Fossile Binnen-Schnecken aus den
untermiocänen Corbicula-Thonen
52.
Fossile Hirsche des Museums der
Senckenbergischen naturforschen-
den Gesellschaft 62.
Fossilien aus Braunkohlen der Um-
gebung von Frankfurt a. M. 51.
Fossilien des Senckenbergischen Mu-
seums 44.
Frey reiß, Georg Wilhelm f 31.
Führer durch das Museum der Sencken-
bergischen naturforschenden Ge-
sellschaft in Frankfurt a. M. 61.
Funde, Seltsame, in den Baugruben
Rütenham, Höchst und Raunheim
52.
Fuß, Der menschliche 66.
Ganoiden aus dem Untermiocän von
Messel 43.
Gas- und Lösungszustand. Bezieh-
ungen zwischen ihnen 66.
Gastrodiscus polymastos Leuckart 39.
Gebirgsarten des Spessarts 67.
Gehirn eines Idioten und eines Mikro-
cephalen 41.
Gehirnforschung, Ergebnisse moderner
54.
Geographische Verbreitung der In-
sekten in Afrika 65.
Geologie d. primitiven Formationen 39.
Geologie der Wetterau und des Main-
thales unterhalb Frankfurt 64.
Geologische Studienreise durch Öster-
reich-Ungarn 56, 66.
Geologische Tektonik der Umgegend
von Frankfurt a. M. 52.
Geologische Übersichtskarten d.Gegend
zwischen Taunus und Spessart 56.
Geologisches aus der unteren Main-
gegend 57.
Geraniaceae, Vergleichende Anatomie
41.
Geschichte des Rheinthaies bei St. Goar,
Zur 58.
Gesichts-Urnen 56.
Gesichtswahrnehmungen vermittelst d.
Facettenauges 39.
Gestalt des 3Iittelmeeres und ihr Ein-
fluß auf Handel und Geschichte
im Altertum 60.
Gesteine aus dem Gotthardtunnel 47.
Gesteine des Karabagh-Gaus, mikros-
kopische Studien 43.
(iesteine und ]\Iineralien zwischen
Taunus und Spessart, Die nutz-
baren 55.
— 74
Gestielte Traubenkörper 33.
Gewächse aus der Umgebung von
Mogador 47.
Geyler, Hermann Theodor f 56.
Gipsspat 37.
Gletscher in der Schweiz und in
Schwaben. Verbreitung der alten
47.
Gletscherwirkung und Moränenland-
schaft 47.
Gliederung der deutschen Flora 55.
Gnathosaurus subulatus 26.
Goldkiiste (West-Afrika), Natur und
Menschenleben an der 48.
Gordiiden, Beiträge zur Systematik
der 44.
Gorgonaceen von Ternate 44.
Granit des Fichtelgebirges. Kalifeld-
spat, Turmalin. Apatit und Topas
im 61.
Gregarinen 33.
Grindbrunnenquellen 52.
Großhirnrinde, Über die psychischen
Funktionen der 60.
Großrußen-Schädel 36.
Grundgebirg, Neuere Anschauungen
über seine Enstehung 66.
Haarmenschen 48, 62.
Halicore des Roten Meeres 27.
Haller, Albrecht. Zum Andenken an
62.
Hallstadt und St.l'assian, Die Schichten
von 63.
Hand und Fuß 36.
Handschriften und Fischabbildungen,
Im Besitz der Senckenbergischen
naturforschenden Gesellschaft be-
findliche ältere 56.
Hausschwamm ()7.
Hefe 62.
Helix alexandri (tray (Flecks Ausbeute)
5!).
Heloderma suspectum l'ope (55.
Herpetologie Südwest- und Südafrikas,
Beitrag zur 54.
Hosseuberg, Friedrich f 47.
Heterodera schachti und ihr Vor-
kommen bei Frankfurt 67.
Hirnwindungen von Menschen und
Affen, Entwickelung der 64.
Hydroiden von Ternate 45.
Hymenopteren -Fauna der Umgegend
von Frankfurt a. M. 51, 54, 59.
Hypophthalmus leucochirus 40.
Imbricaria ziegleri n. sp., eine Flechte
aus der Braunkohle 47.
Immunität. Die Lehre von der 60.
Infusorien, Fortpflanzung der 62.
Inschriften innerhab des Holzes 67.
Insekten in Afrika, Die geographische
Verbreitung der 65.
Insekten von Tenerife 46.
Inselgruppen, Die ostatlantischen 45.
Isocrinus 29.
Jännicke, Wilhelm f 58.
Jubiläums-Schriften 26.
Juraformation Nordasiens 49.
Käfer aus Japan 49.
Käfer, Blinde oder augenlose 45.
Käfer von Alger, Constantine und
Tunis 53.
Käfer von den Kanarischen Inseln 48.
Käfer von Nord-Afrika und Spanien.
51.
Käfer, zwischen Koiistantinopel und
Batum gesammelt 56.
Käferfauna von 31adagaskar 49.
Kalahari, Noltes Aufenthalt in der 65.
Kalkspat, Zusammenhang seiner Kry-
stallgestalten 38.
Karpfen und die Seepferdchen des
A(iuariums im Zoologischen Gar-
ten, Der große 62.
Katalog der Batrachiersammlung im
;\Iuseum der Senckenbergischen
naturforschenden Gesellschaft in
Frankfurt a. M. 61.
Katalog dor paläarktischeii Säugetiere
60.
— 75
Katalog der Reptiliensammlung im
Museum der Senckenbergischen
naturforschenden Gesellschaft in
Frankfurt a. M. 61.
Katalog der Vogelsammlung im
Museum der Senckenbergischen
naturforschenden Gesellschaft in
Frankfurt a. U. Hl.
Katzen. Eingemauerte, mumificicrtc (iH.
Kehlkopf, Anatomie und Physiologie
40, 41.
Kieselschwämme, Naturgeschichte der
41. 65.
Kinyxis. eine zu dieser Gattung ge-
hörende Landschildkröte 80.
V. Kittlitz, F. H. t 47.
Kleinhirn, seine Bedeutung in der
Tierreihe 66.
Klettervögel Abyssiniens 80.
Knochen in Buntsandstein 27.
Knochen und Zähne in Braunkohle 28.
Knochen und Zähne in Muschelkalk 27.
Knochengerüst der Säugetiere vom
mechanischen Standpunkt be-
trachtet ()6.
Knochengerüst des Menschen ver-
glichen mit dem der Vierfüßer 66.
Koch, Carl f 50.
Kochlorine hamata N.. eine bohrende
• irrhipede 46.
Konchylien aus Java und den Mo-
lukken. Ad. Strubells Ausbeute 57.
Konchylienausbeute Verkrüzens 62.
Krebse, Entwickelungsgeschichte der
höheren 68.
Krebse in buntem Sandstein 2S.
Kreuzotter und ihre Verbreitung in
Deutschland 42.
Krustaceen, Die Organisation der 49.
Krustaceenfauna des Behringsmeeres
41.
Krustaceenfauna von Madagaskar 40.
Lacertiden-Familie (Lacerta. Algiro-
ides, Tropidosaura, Zerzumia.
Bettaia) 41.
Lachsschädel und Lachswirbelsäule 84.
Landschnecken-Fauna der Insel Cebü
57.
Laubfrosch auf Costa-Rica, Ein neuer
59.
Laubmoose, Die Thüringer 49.
Lebensprozesse an Älikroorganismen.
Chemisch nachweisbare 59.
Lebias meyeri Agass. 28.
Lepidopteren (Kükenthals Ausbeute)
45.
Lepidopteren von Madagaskar 42, 49.
Leptotheutis gigas 28.
Leptothrix ochracea Kütz. und ihre
Beziehung zur Gallionella ferru-
ginea Ehr. 33.
Limnadia garretti 40.
Lithobius? pusillus Heyden 29.
Littorina littorea, Die Ortsbewegung
der 32.
Lucae G. f 52.
Lysogonium taeniodes (Oscillatoria) 30.
Magilus antiquus Montf. 29.
Magnetstein vom Frankenstein
a. d. Bergstraße 41.
Mainzer Tertiär , Paläontologische
Notizen aus dem 49.
Makis des Zoologischen Gartens 64.
Mardner, Valentin f 46.
Meeresmollusken der Insel Kalymnos
58.
Meeressand von Waldböckelheim. Der
53.
Melaphyr, 63.
Melber, Georg f 46.
Metamerenbildung am Säugetierkleide
57.
Metamorphose der Insekten 35.
Meteoriten, Litteratur 34, 35.
Meteorsteine, Ursprung der 34.
Meteorsteine 57.
Metzler, Adolph f 51.
Meyer. Bernhard f 32.
Meyer, Christoph Heinrich Konrad f
31.
V. Meyer, Georg Hermann f 58.
Micropogon occipitalis 29.
— 76
Mikroklin im Spessart, Neues Vor-
kommen von 60.
Mikroskopische Organismen 33.
Mineralogie und Petrographie, Die
Resultate der mikroskopischen
Studien in 63.
Mineralogische Notizen (Hessenberg)
33, 34, 35, 36, 37, 38.
Mollusken der Kaukasusländer 55.
Mollusken, Die geographische Ver-
breitung der 47.
Molluskenschalen, Die Veränderlichkeit
der 45.
Monophyiden, Kanarische und des pa-
cifischen Oceans 43.
Montserrat, Ein Besuch auf dem 46.
Morphologie der letzten 50 Jahre und
die Bestrebungen der Sencken-
bergischen naturforschenden Ge-
sellschaft 47.
Morphologie und Physiologie der Pilze
35.
Mucorinen 36.
Museen, Naturwissenschaftliche, und
ihre Einrichtungen 64.
Museum Senckenbergianum 26.
Mykolugische Forschungsreise nach
Blumenau in Brasilien 61.
Myriapoden von Nossi-Be 50.
Nacktschuecken aus Griechenland 42.
Nacktschnecken aus Portugal und Ost-
afrika 43.
Nager des nordöstlichen Afrika 30.
Nasenhöhle der Maminalien 66.
Naturbeobachtung im homerischen
Zeitalter 54.
Naturgeschichte der Krystalle 33.
Naturgeschichtlicher Unterricht, seine
Bedeutung 49.
Nematoden, Freilebende 38.
Nematoden, Freilebende und parasiti-
sche, in ihren gegenseitigen Be-
ziehungen 46.
Nervenzelle 65.
Netzhaut des Auges, Entwickelung
unserer Kenntnisse von der 58.
Neuburg. J. ü. f 31.
Neuroglia, Beiträge zur Kenntnis der
normalen menschlichen 43.
Neuropteren-Fauna der weiteren Um-
gebung von Frankfurt a. M. 60.
Niedere Seetiere von Norderney 34.
Niedrigste Lebensformen, ihre Be-
deutung 45.
Noll, Friedrich Carl f 58.
Norwegen u. Schweden, Wanderungen
in 60.
Nototremamarsupiatum(D.B.\ Beutel-
frosch 65.
Oberpliocän - Flora von Niederrad
(Klärbecken) und Höchst (Schleuse)
41.
Ölpalme und Erdnuß 45.
Ohrlabyrinth. Die Probleme des 67.
Oligocäne Fauna von Polschitza in
Krain 61.
Oligochaeten (Kükenthals Ausbeute)
44.
Oologie und ihre Bedeutung für die
Wissenschaft 56.
Ophiura in Keuper 28.
Orthopteren, zwischen Konstantinopel
und Batuin gesammelt 56.
Oscillarien, Bau und Leben der 30.
Otis 29.
Paläarktische Säugetiere des Sencken-
bergischen ^luseums 1884 52.
Paläontologische Sammlung , Neue
Bereicherung der 67.
V Panhuis, Louise, geb.v.Barckhausen,
Lebeusschicksale der Frau 63.
Paramillo de Uspallata, Ein Ausflug
nach dem 60
Parasiten in der Niere von Helix 33.
Parasitismus, Die Erscheinungen des
45.
Parietalorgan der Amphibien und
Reptilien 42, 44.
Parthenogenesis 62.
Passavant, Philipp Theodor f 58.
Pelecanus minor (Rüpp.) 29.
— 77 —
Peluchelys von den riiilippinon 6fi.
Perenospuieen 36
Perenosporeen und Saprolegnieen 40.
Pfahlbauten und deren Bewohner 46.
PHanzengcotfraphie, Allgemeine Ge-
sichtspunkte der 46.
Prianzenmißbildungen 28.
Pflanzenpliänolügische Beobachtungen
zu Frankfurt a. JI. 57.
Pflanzenphänologische Karte der Um-
gegend von Frankfurt a M. 51.
Prtanzenph;inologischeMitteilungen63.
Pflanzenwelt Neuseelands 63.
Phänologische Beobachtungen 49.
Phänologische Spezialkarten 64.
Phagocyten, Metschnikoffs Unter-
suchungen über 64.
l'halloideen, Morphologie der 35,
Phyllocladus 39.
Phylloxera vastatrix 63.
Pilze als Krankheitserreger 65.
Pilzgattung, Die, Entomophtora 33.
Pleuracanthiden, Das Skelett der 44,
Pliocänschichten im Unter-Mainthal 52.
Pliocänsee des Rhein- und Mainthaies
und die ehemaligen Mainläufe 55.
Podophrya fixa Ebb., Die ungestielte
Varietät der 52
Pongo- und Orang Schädel 33.
Porzellan- und Pfeifenthune Südwest-
Englands 67.
Proteus anguineus, Die Lichtwirkung
auf 65,
Protokoll-Auszüge 62,
Protomyces und Physoderma 35.
Pseudammonites 29.
Psilorhinus mexicanus (Rüpp.) 29.
Puglia petrosa, Aus der 46.
Pyramideneiche bei Harreshausen 60.
Quarz 34, 38.
Quecksilberhornerz 33.
Quellenverhältnisse westlichvonFrank-
furt a. M. 52.
Rassenschädel, Morphologie der 34, 35,
Rectaldrüsen bei den Insekten 38.
Regeneration der ^^'irbelsäule und des
Rückenmarks bei 'i'ritnneii und
Eidechsen 35,
Reise in Corsica 59,
Reise von Heydens in Croatien. Sla-
vonien und an der bosnischen
(irenze 62.
Reise nach Island 1872 46.
Reise Nolls nach Norwegen 1884 53.
Reise für die Rüppell-Stiftung. Erste
46,
Reise nach der Küste von Senegam-
bien, Fauna dieses Gebietes 50,
Reise Valentins nach Tiflis und in den
Karabagh-Gau 57.
Reise Verkrüzens nach den nördlichen
Küsten Norwegens 62,
Reise Verkrüzens nach Neufundland
62.
Reisebericht Kükenthals 44. 67.
Reiseerinnerungen Ad. Strubells aus
dem Malajischen Archipel 57,
58. " .
Reiseerinnerungen Kobelts von Al-
gerien und Tunis 61.
Reisen und Studien in der spanischen
Sierra Nevada 66.
Reizbarkeit der Pflanzen 65.
Reptilfauna des oberen Beni in Bo-
livia 55.
Reptilien und Batrachier aus Abchasien
51.
Reptilien aus Accra an der Gold-
küste 54.
Reptilien im nördlichen Afrika 25.
Reptilien und Batrachier vom Cap
Verde in Senegambien 40.
Reptilien und Batrachier aus China
59, 65.
Reptilien und Batrachier von China,
Japan und den Philippinen 66.
Reptilien und Batrachier des unteren
Congo 55.
Reptilien von Deli, N. -Sumatra 65.
Reptilien und Batrachier von Epirus,
Corfu, Kamerun, Groß-Namaland,
Transvaal. Pondoland, Madagas-
— 78
kar, Madras, Java, Nias. Nord-
west-Peru Ö().
Reptilien und Batrachier der Kau-
kasusländer 58.
Reptilien und Batrachier aus Klein-
asien 57.
Reptilien und Batrachier zwischen
Konstantinopel und Batum ge-
sammelt 55.
Reptilien und Amphibien von ]\Iada-
gaskar 39, 4U.
Reptilien von Marokko und von den
Kanarischen Inseln 38, 40.
Reptilien, Fossile, im Museum der
Senckenbergischen naturforschen-
den Gesellschaft 30.
Reptilien und Batrachier aus Nieder-
ländisch-Indien und von der Insel
Salanga 54.
Reptilien und Batrachier aus Ost-Asien
55.
Reptilien und Batrachier von den
Philippinen 53.
Reptilien und Batrachier bei Prevesa
in Epirus gesammelt 57.
Reptilien und Batrachier aus der
Provinz Säo Paulo 50.
Reptilien und Batrachier aus Sicilien 50.
Reptilien und Batrachier aus Spanien
und Algerien 50.
Reptilien und Amphibien Spaniens
und der Balearen 40.
Reptilien und Batrachier aus Südwest-
Afrika (Flecks Ausbeute) 59.
Reptilien und Amphibien aus Syrien 49.
Reptilien und Amphibien aus Syrien.
Palästina und Oypern 49.
Reptilien und Batrachier aus Vene-
zuela 58.
Resorption der Knochensubstanz 39.
Rhizostomeen, Anatomie und Syste-
matik der 38.
Rhus vernicifera im botan. Garten
in Frankfurt a. M. 39.
Rippenquallen, Nervensystem und Mus-
kulatur der 39.
Robbe und Otter 37, 38.
Rüppell, Eduard f 52.
Rüppells hundertster Geburtstag 60.
Rupelthon, Märkischer 51.
Saalmüller, Max f 57.
Salpa fusiformis Cuv , Beiträge zur
Embryologie von 43.
Sanimel-Exkursion nach Abchasien
und Tscherkessien 51.
Sammel- Exkursion nach der Nordküste
von Kleinasien 55.
Samojeden 64.
Sande und Sandsteine im Mainzer Ter-
tiärbecken 52.
Säugetiere aus Südwest-Afrika (Flecks
Reiseausbeute) 59.
Säugetiere im nördlichen Afrika 25.
Säugetiere, Lösung einer Frage in der
Entwickelungsgeschichte der 65.
Säugetiere, Neue, im Museum der
Senckenbergischen naturforschen-
den Gesellschaft 30.
Säugetiere und Skelette des Museums
der Senckenbergischen naturfor-
schenden Gesellschaft 30.
Säulen des Herkules, Nach den 50, 51.
Sattelwinkel und sein Verhältnis zur
Pro- und Orthognathie 36.
Saurier von Haiti und Neuholland
(Weinland) 35.
Schädel des japanischen Masken-
schvveins 37.
Schädel nordostafrikanischerVölker 36,
Schärft, Friedrich f 50.
Schieferung, Über 49.
Schistosoma reHexum (Gurlt) 35.
Schlange aus Ostindien, Neue 57.
Schlangen, Einheimische 40.
Schleusenkammer von Frankfurt-Nie-
derrad und ihre Fauna 52.
Schmetterlings-Fauna der Goldküste
41.
Schmetterlings-Fauna der Insel Portc-
rico 42.
Schmetterlings-Fauna von Jamaica 41.
Schmidt, Adolf f 56.
Schmidt, Heinrich f 56.
— 79
Schmidt, Max f 55.
Schmidt, Wilhelm Heinrich Hicronymus
Dietrich f 46.
Seebär (Callorhinus ursinus) (U.
Seelenleben bei den Tieren, seine Ent-
wickelung 67.
Seelenleben, dessen Entwickelung beim
Neugebornen 64.
Seetiere (Protozoen, niedere Würmer),
Das Leben niederer 66.
Sehen. Die Entwickelung des 67.
Senckenberg und seine Stiftung 81.
Senckenbergische natnrforschende Ge-
sellschaft 1892. Entwickelung
während des 75 jähr. Bestehens 57.
Senkungen im Gebiete des Untermain-
thales 52.
Siciliana 49.
Sierra Nevada, Reisen und Studien in
der spanischen 66.
Sierren von Olavarria und Azul (Argen-
tina), Zur geolog. Kenntnis der 60.
Sinnesorgane, Allgemeines über 49.
Sinnesleben der Pflanzen 61.
Sinnesorgane, Wie kommt der Mensch
zum vernunftgemässen Gebrauch
seiner 66.
Siphonophoren, Die kanarischen 42,43.
Skelettbau der Krj'stalle 63.
Sklavenjagd am Grafenbruch 59.
Skorpion aus demSteinkohlengebirg 28.
Soemmerring, Detmar Wilhelm f 45.
V. Soemmerring, Samuel Thomas f 31.
Soemmerrings 50 jähriges Doktorjubi-
läum 26.
Spessart, seine Gebirgsarten 60, 67.
Sphaeria Lemaneae, Sordaria fimiseda,
S. coprophila und Arthrobotrys
oligospora 37.
Spieß, Gustav Adolf f 48.
Spongien, Das System der 42.
Sprache naturwissenschaftlicher Mit-
teilung, Die 53.
Statik und Mechanik der Quadrupeden
40.
Statik und Mechanik des Raubtier-
körpers 63.
Staufenbasalte, Petrographische Be-
schaffenheit der 66.
Stein, J. E. f 32.
Steinheimer Anamesit 51.
Steinheimer Anamesitdecke 58, 66.
Steinzeit des Menschen in Deutsch-
land 50.
Stephanophyes superba und die Fa-
milie der Stephanophyiden 42.
Stickstoffernährung derPflanzen 65, 6().
Stoffwechsel und Ernährung 48.
Storchnester in Frankfurt a. M. und
dessen Umgegend 59, 67.
Strandgerölle am Südhang des Taunus
65.
Stricker, Wilhelm Friedrich Carl f 57.
Strömungen im nördlichen Teile des
Stillen Oceans 48.
Sutura transversa squamae occipitis
40.
Sylvia rueppelli (Temm.) 29.
Syzygites megalocarpus 35.
Taunus, Die geologischen Verhältnisse
des 48.
Taunus, Neue Mineralfunde im 52.
Taunus, Zur Geognosie des 54.
Teff, abyssinische Getreideart 27.
Tertiär des Elsaß und seine Petro-
leumlager 54.
Tertiärriora von Flörsheim a. Main 51.
Tertiärflora von Stadecken-Elsheim 47.
Tertiärletten und -Mergel in der Bau-
grube des Frankfurter Hafens 52.
Tertiärprtanzen Süd-Amerikas 43.
Tertiärpflanzen von l'hile 42.
Tertiärschichten der Frankfurter Ge-
gend, Funde in den ältesten
marinen 45.
Tetragonurus cuvieri Risso 33.
Thüringer Scliiefergebirg, seine geo-
gnostischen Verhältnisse 62.
Tiedemannpreis, Erste Erteilung 48.
Tiedemanns öOjähriges Doktorjubi-
läum 26.
Tierfabel, Die afrikanische 45.
-^ 80 -^
Tierische GeAvebe. ihre Entwicklung
35, H(i.
Tierleben in tier Algierischen und
Tunisischen Sahara ö8,
Tierphänologische Beobachtungen in
Frankfurt a. M. 58.
Tocusso, abyssinische Getreideart 27.
Torfgebilde von Enkheim und Dürr-
heim 28.
Tremella meteorica Persoon 29.
Treppen- und Skelettbildung einiger
regulären Krystalle 39.
Triton taeniatus Sehn 29.
Tropaeolum majus, Vergrünte Blüten
von 50.
Ufer des Tertiärmeeres im Mainzer
Becken 48.
Urocycliden 44.
Ustilagineen 40.
Valenz der Elemente (i6.
Vegetations - Konstanten, Thermische
37, 47, 49.
Veränderungen in der Vogelvv^elt im
Laufe der Zeit 55.
Verdauung, Vergleichende Physiologie
der 64.
Vergleichende Anatomie des Gehirns
42, 43, 44.
Veronica - Blüte , Entwickelungsge-
schichte der 40.
Verzeichniss der Arbeiten der Sencken-
bergischen naturforschenden Ge-
sellschaft 1834—1886 53.
Vipera aspis L. 65.
Völker, Georg Adolf f 31.
Vorderhirn 42, 44, 65.
■Wachstumsvorgänge an Embryonen
von Lacerta agilis 41.
Warmwasserheizung und die klima-
tischen Zustände der geologischen
Formationen 41.
Weichtiere, Das Gebiß der 45.
Wenzel. Karl f 31.
V. Wiesenhütten, Carl Heinrich f 31.
Wirbel der Selachier (Kölliker) 35.
Wirbellose Tiere aus den deutschen
Meeren 32.
Wirbellose Tiere des Boten Meeres 25.
Wissenschaftliche Veröffentlichungen
(1826—1897) der Senckenbergi-
schen naturforschenden Gesell-
schaft 61.
Xeniiden von Ternate 44.
Zeichen-Apparat für Herstellung geo-
metrischer Bilder, Verbesserter
graphischer 63.
Zeitreaktionen 65.
Zellen unter pathologischen Verhält-
nissen , Die Lebensäußerungen
der 53.
Zellenlehre, Neuere Anschauungen auf
dem Gebiete der (54.
Zellhülle, Neuere Theorie über die
feinere Struktur der 38, 39.
Zellmpmbran, Wachstum der 41.
Zirbel und Parietalorgane 44.
Zoogeographie und Erdgeschichte 59.
Zoologische Forschungsreise in den
]^Iolukken und Borneo 44.
Zoologische Miscellen (Saurier, Ba-
trachier, Uphidier, Arachniden) 27
Zwischenhirn 43.
81
Die Temperaturbeobaclituiigen iin Jaiiibacli
zu Galtür im Jahr 1896.
Von
Dr. G. Greim.
Seit Januar 1890 werden auf der Pegelstation im Jambach,
welclie die Sektion Darmstadt des Deutsclien und Oesterreicliischen
Alpenvereins in Galtür (Silvrettagruppe, Tirol) unterhält, auch
regelmäßige Beobachtungen der Wasserteraperatur angestellt,
von denen nunmehr die erste Jahresreihe vollständig vorliegt.
Trotzdem dieser Zeitraum noch nicht allzulang ist, dürfte es
sich vielleicht doch schon lohnen, die dabei erhaltenen Resultate
mitzuteilen, und zwar bestimmt mich hierzu mit in erster Linie
derselbe Grund wie bei der vor kurzem erfolgten Veröffentlichung
über den täglichen Temperaturgang im Jambach, ^) daß nämlich
aus ähnlicher Höhe resp. Nähe des Gletschers derartige Tempe-
raturmessungen meines Wissens noch nicht veröffentlicht wurden,
dann aber auch der Umstand, daß diese einjährige Temperatur-
reihe schon eine ganze Reihe von thatsächlich festgestellten
Resultaten, sowie von neuen Anregungen ergeben hat.
Die Station liegt, wie hier noch einmal kurz wiederholt
werden möge, in dem obersten Dorfe des Paznaun, Galtiir, in
ca. 1580 m ü. M. Der Pegel ist an der oberen Brücke über
den Jambach angebracht, von der aus resp. in deren Schatten
die Bestimmungen der Wassertemperatur des Bachs vorgenommen
wurden. Das dabei benutzte Instrument ist ein von Greiner-
München geliefertes, in zehntel Grad geteiltes sogenanntes Schöpf-
thermoraeter aus Normalglas, das an einer Schnur von der Brücke
•) Siehe Notizblatt des Vereins für Erdkunde etc. Darmstadt. IV. Folge.
17. Heft. 1896.
6
— 82 —
aus in den Bach gelassen wird. Die zugehörigen Lufttempe-
raturen werden an einem gleichfalls von Greiner gelieferten in
zehntel Grad geteilten Normalglasthermometer abgelesen, das
etwa 600 m von der Brücke in einem zwischen Wiesen gelegenen
kleinen Gartenland etwa IV2 m über dem Boden so an einer
Stange angebracht ist, daß es von direkter Bestrahlung nach
Lage der Umstände möglichst wenig beeinflußt werden kann.
Dies scheint auch nach den abgelesenen Temperaturen hinreichend
der Fall zu sein.
Die Ablesungen wurden täglich einmal und zwar um 11 Uhr
vormittags zugleich mit der Ablesung des Pegelstaudes ausge-
führt. Ausschlaggebend für die Wahl dieses Termines war, daß
er für den annähernd mittleren Pegelstand, sowie nach dem bis
jetzt Bekannten^) namentlich für die mittlere Tagestemperatur
des Wassers, soweit es sich wenigstens späterhin um Ausnutzung
längerer Reihen handeln wird, am geeignetsten schien. Jedoch
kann nicht verkannt werden, daß er insbesondere für die mittlere
Lufttemperatur recht unpraktisch liegt, indem gerade bei den
Stunden um Mittag nach Erks^) u. A. Untersuchungen, wenn
nur einmal täglich abgelesen wird, die Reduktion der Ablesungen
auf Tagesmittel sehr ungenau wird. Jedoch hatte zu gleicher
Zeit, nämlich im Anfang des Jahres 1896, das hj'drographische
Zentralbureau in Wien eine meteorologische Station in Galtür
gegründet, au der täglich mehrmalige Temperaturablesungen vor-
genommen wurden, und es lag nahe, diese zur Berechnung der
mittleren Lufttemperatur heranzuziehen. Wie ich mich aber
bei meiner persönlichen Anwesenheit in Galtür im Juli 1896
überzeugen konnte, waren die Instrumente derselben in unge-
eigneter Weise aufgestellt, so daß ich trotz der, wie ich glaube,
unbedingten Zuverlässigkeit des mir bekannten, eifrigen und
sehr für die Sache interessierten Beobachters — der übrigens
auf die ungeeignete Aufstellung durch die erhaltenen Resultate
schon selbst aufmerksam geworden war — wenigstens die aus
dem ersten Teil des Jahres vorliegenden Beobachtungen für
') Siehe For st er, Die Temperatur tließender Gewässer Mitteleuropas.
Peniks geograph. Abhandlungen. Bd. V. Heft 4., und Guppy, River tem-
perature, Part. I. Proc. of the R. Phys. Society of Edinburgh XII. 1894.
*) Cf. u. a. Erk, Die Bestimmung wahrer Tagesmittel der Temperatur.
Abhandl. d. Münchener Akademie. II. Cl. XIV. Bd. II. Abth. 1883.
— 83 —
nicht besonders zuverlässig halten muß. Die Beobachtungen
anderer Gebirgsstationen des meteorologischen Netzes herbei-
zuziehen, konnte ich mich auch nicht entschließen, da es schon
schwierig gewesen wäre, eine unter genau gleichen topographi-
schen Bedingungen ausfindig zu machen, es außerdem aber auch
sehr zweifelhaft schien, ob eine solche, wenn sie gefunden wäre,
auch alle lokalen meteorologischen Eigentümlichkeiten, wie z. B.
den in Galtiir ziemlich häutig auftretenden Fijhu u. a., aufge-
wiesen hätte. Dann blieb aber nur die Wahl, entweder die
Galtürer Werte direkt zu verwenden oder mittelst geeigneter
Reduktionsfaktoreu möglichst auf wahre Tagesmittel zu redu-
zieren. Für ersteres schien zu sprechen, daß die schon er-
wähnten Untersuchungen über den täglichen Gang der Wasser-
und Lufttemperatur gerade für die Zeit der grijßten Schwankungen
— den Sommer — eine sehr genaue Parallelität beider nach-
gewiesen hatten. Man durfte daher holfen, die wahren Mittel
bei der vorliegenden Arbeit entbehren zu können, soweit es
sich nur um die Verfolgung der Temperaturschwankungeu resp.
der Wechselbeziehungen der Luft- und Wassertemperatur in
ihrem jährlichen Verlauf handelte, da durch gleichzeitige Be-
obachtung beider der Einfluß des täglichen Ganges wenn auch
nicht ganz, so doch größtenteils ausgeschlossen war. In manchen
Fällen macht sich jedoch das Fehlen von Mittelwerten unan-
genehm geltend, so z. B. wenn man sehen will, wieviel von der
Jahreskurve der Lufttemperatur über der der Wassertemperatur
liegt und umgekehrt. Ich wandte mich deshalb an Herrn Geh.
Hof rat Prof. Hann in Wien, der mit außerordentlicher Liebens-
würdigkeit die Reduktion der Mouatsmittel des 11 Uhr-Termins
auf Tagesmittel ausführte, wofür ich ihm zu großem Dank ver-
pflichtet bin. Diese reduzierten Monatsmittel, die nach freund-
licher Mitteilung des Herrn Prof. Hann nach Vergleich mit
denen von St. Anton am Arlberg freilich noch etwas zu hoch
erscheinen, wurden bei der graphischen Darstellung benutzt und
unten in der Tabelle der Monatsmittel mitgeteilt, während für die
Wassertemperatur einfach die 11 Uhr-Mittel eingesetzt wurden.
Bei den Pentadenmittelu schien es mir, als ob das Resultat bei
dem Versuch einer Reduktion die Mühe nicht lohnen würde.
Freilich kommen deshalb die Beziehungen zwischen Lufttemperatur
und Pegelstand nicht vollständig klar zum Vorschein, da ja die
6*
— 84 —
abschmelzende Wirkung der Luttwärme resp. der diese be-
dingenden Faktoren, die, wie sich unten zeigen wird, haupt-
sächlich den Wasserstand bestimmen, nicht nur von den tagsüber
oder um 11 Uhr vormittags allein herschenden Verhältnissen,
sondern von denen des ganzen Tages und auch der Nacht ab-
hängig ist. Einige noch nicht zu erklärende Unregelmäßigkeiten
in dem Verlauf beider Kurven zu einander dürften darauf zu-
rückzuführen sein. Doch zeigt sich im allgemeinen eine so
klare Abhängigkeit von einander, daß trotz dieser Schwierig-
keiten die mitgeteilten Resultate doch nicht verworfen werden
dürfen. Um übrigens über die Richtigkeit des Verlaufs der
Temperaturkurve im großen und ganzen ein Urteil zu erlangen,
wurde dieselbe an der Hand der synoptischen Witterungskarten
sowie der von der Seewarte herausgegebenen Witterungsübersicht
für das Jahr 1896^) nochmals geprüft.
Dabei ergab sich eine relativ sehr genaue Übereinstimmung
zwischen der allgemeinen Wetterlage und dem Gang der Tempe-
ratur in Galtür im Verlauf des Jahres. Januar und Februar 1896
stehen unter dem Einfluß eines Deutschland umfassenden Hoch-
druckgebietes und dabei finden sich natürlich für einen Thalort
im Gebirge bei durchweg schönem Wetter heitere Tage mit
relativ niedrigen Temperaturen, die auch am Tage nicht allzu-
hoch steigen und sich um 11 Uhr Vm. im Januar nur dreimal
wenig über den Nullpunkt erheben. Bei Eintritt von stärkeren
Ostwinden fiel das Thermometer um diese Zeit bis zu ganz be-
deutenden Kältegraden, — so am 10. Januar bis — 19,8 '^ C. — ,
wobei zum Teil der Bach zufror. Diese Kälte wird freilich im
Februar manchmal tagelang unterbrochen, indem — nach den
Wetterkarten zu urteilen, lokale — Föhne ein stärkeres Steigen
der Lufttemperatur bewirken. In den letzten Februartagen be-
ginnt die Herrschaft von Cyklonen, was bei wechselndem Wetter
Steigen des Thermometers in der ersten Hälfte des März und
starke Niederschläge zur Folge hat. Am 1. März werden ^/4 m
Schnee gemeldet und am 7. bis 10. März zu gleicher Zeit mit
den wolkenbruchartigen Regen, die in Süddeutschland nieder-
gingen, erneute Regen und Schneefälle, die am 10. März bei
Sturm und großem Schneefall mit dem Fallen von Lawinen im
') Siehe Annalen der Hydograpliie etc. 1897. Heft in. pag. 140.
— «0 —
ganzen Paznaun und seinen Nebenthälern schlössen. Eine der-
selben hatte den Jambach so vollständig abgesperrt, daß zur
Beobachtuugszeit au diesem Tage kein Wasser floß, und ihre Masse
war so bedeutend, daß man noch Anfang Juli auf dem Weg zur
Jamthalhütte, — der sonst um diese Zeit vollständig schneefrei ist,
wie ich mich selbst in den vorhergehenden Jahren überzeugte,
— auf bedeutende Strecken die Lawinenkegel passieren mußte und
an vielen Stelleu auf ihnen den Bach hätte überschreiten können.
Mit dem 14. /15. März tritt dann wieder eine Wetteränderung
in Zentraleuropa ein, die zur Entstehung der, in Galtür bis zum
26. März anlialtendeu, für die betreffende Zeit außergewöhnlich
hohen Temperaturen in der zweiten Hälfte des März führte, und
sich deutlich in dem Verlauf unserer Temperaturkurve abhebt,
wenn auch freilich so hohe Mittagstemperaturen, wie in Deutsch-
laud an manchen Orten, niclit erreicht wurden. Am 26. /27. März
tritt in Galtür der Umschlag ein, der empfindliche Abkühlung
bringt, und es folgt eine Periode stark w^echselnder Witterung
mit hin und wieder auftretendem Föhn, der jedesmal vou nicht
unbedeutenden Niederschlägen gefolgt wird. Die dadurch au-
gehäuften Schneemassen verstärkten noch die von früherher
vorhandenen, so daß für die Jahreszeit ganz ungewöhnlich wenig
erst von der Umgebung des Dorfes ausgeapert war, und bis in
den Mai der Zugang zu der Jamthalhütte versperrt blieb, trotz-
dem die im Jahre 1896 dort beabsichtigten Erw'eiterungsbauten
einen möglichst frühen Besuch vom Thalort aus dringend ver-
langten. Ende April steigt die Temperatur einige Tage sehr
stark unter dem Einfluß eines Föhnes, um dann nochmals einen
Rückschlag zu erleiden, der durch das Einsetzen nördlicher
Winde hervorgerufen wird, die eine Folge eines sich über Zentral-
europa ausbreitenden Hochdruckgebietes sind. Der Mai war bei
wechselnder Temneratur zum größten Teil heiter, mit einer Unter-
brechuug am 21. bis 22., wo der Beobachter Schneesturm meldet.
In den letzten Tagen des Mai und im Juni zeigte sich
entsprechend der allgemeinen Wetterlage ein stärkeres Ansteigen
der Temperatur, das nur durch einzelne Regentage unterbrochen
wird, während gegen Ende des Monats und in der ersten Juli-
pentade wieder kühleres Wetter mit Niederschlägen auftritt.
Vom 6. Juli bis in die ersten Augusttage ist entsprechend der
gleichmäßigen Verteiluno; des Luftdrucks das Wetter sehr ver-
— 86 —
änderlich. Die Hauptrolle bezüglich des Einflusses auf die
Temperatur spielen in dieser Zeit in Galtür Bewölkuug (und
Niederschlag); in der ersten durch heitere Tage ausgezeichneten
Hälfte ist es deshalb im Allgemeinen warm, in der zweiten mehr
bewölkten und regenreichen etwas kühler. Dagegen tritt im
August ein wahrer Temperatursturz ein, und nur einzelne helle
Tage mit warmem Sonnenschein erreichen 11 Uhr-Temperaturen
von nahezu 20^ C, die sich dann auch in einzelnen höheren
Pentadenmitteln bemerkbar machen, eine große Anzahl anderer
Tage blieb sogar unter 10" C. um 11 Uhr. Der Witterungs-
charakter in diesem Monat, der ja auch den Touristen des ver-
flossenen Sommers noch gewiß in Erinnerung ist, wird am
kürzesten durch das von dem Pegelbeobachter den Monats-
beobachtungen beigefügte Resume „Immer schlecht und Regen",
sowie durch die Thatsache ausgedrückt, daß bei einem im Ge-
folge eines kurzen Föhns aufgetretenen zweitägigen Schneefall
die Temperatur um 11 Uhr Vm. nur 4,9° C. (am 27. August) er-
reichte. Als sich in den letzten Augusttagen aber eine Depression
in West-, ein Maximum in Osteuropa ausbildete, stieg auch in
Galtür die Temperatur in der ersten Hälfte des September und
blieb nahezu auf der Höhe der Augusttemperatur oder über
derselben. Dies dauert bis in die zweite Hälfte September, wo
eine Abkühlung eintritt unter Regen und zum Teil anhaltenden
Schneefällen, die durch die zur Herrschaft gelangenden west-
lichen Winde bedingt werden. Das darauf folgende starke
Steigen in den ersten Oktobertagen ist augenscheinlich ver-
anlaßt durch das Gebiet hohen Luftdrucks unter dessen Einfluß
zu dieser Zeit Mitteleuropa steht, und die in seinem Gefolge
auftretenden klaren Tage, an denen die Temperatur um llUhrVm.
fast durchweg über 15 '^ C. blieb. Hierdurch und durch das
Fehlen der compensierenden Nachttemperaturen ist wohl nicht
nur das Pentadenmittel, sondern auch das reduzierte ]\lonatsmittel
des Oktober zu hoch geworden, wie insbesondere ein Vergleich
mit den Zahlen von St. Anton am Arlberg zu zeigen scheint. ^)
In der zweiten Hälfte des Monats ist wieder trüberes, kühleres
Wetter mit Schneefällen vorherrschend, so daß die Temperatur
schon an einzelnen Taaen um 11 Uhr unter 0" bleibt. Gegen
') Galtür: üktobermittel Uli Vm. + 8.o°.re.hi/iortiUirra.trcsmittel4- ().»«.
St. Anton: „ 2h Nrn. -f 1U,4», Tagesmittol (7, 2, 9, !») -f 4,8 ".
— 87 —
Schluß des Monats treten dagegen nocli eine Reihe heiterer Tage
auf, an denen sich auch die Temperatur wieder etwas erhebt.
Auch in dem ganzen November ist bei langsam sinkender
Temperatur fast durchweg heiteres Wetter unter der Wirkung
eines Hochdruckgebietes in Zentraleuropa, lu der ersten Hälfte
liegt die Temperatur um 11 Uhr Vm. noch über 0", in der
zweiten Hälfte fällt sie besonders bei Eintreten von Ostwind um
diese Zeit bis — 9 ''. Anfangs Dezember weicht das Hochdruck-
gebiet nach Osten zurück, von Westen her nahen Depressionen
und es tritt wärmere Witterung und Thauwetter auf bis etwa
zur Mitte des Monats, dann folgt eine Reihe von Tagen mit
wechselnder Temperatur unter Auftreten von Föhntagen, denen
dann wieder heitere Tage mit Tagestemperaturen unter 0" bis
zum Schluß des Jahres folgen.
Einen übereinstimmenden Verlauf zeigt die Kurve der
Monatsmittel, nur natürlich in den Einzelheiten weniger scharf
ausgeprägt. Vor allem fällt auch hier die scharfe Einbiegung
am April auf, die durch den schon oben geschilderten Rück-
schlag veranlaßt ist. Ebenso machen sich die niedrigen Tempe-
raturen im Anfang des Mai, sowie der in diesem Sommer ganz
anormale August auf den ersten Blick geltend.
Die Kurve des Wasserstandes zerfällt in zwei vollständig
getrennte Teile, einen winterlichen und einen sommerlichen, die
auf der graphischen Aufzeichnung der täglichen Stände sich
noch deutlicher von einander abheben als in der hier beige-
gebenen Kurve der Pentadenmittel. Der Winter (in Bezug auf
den Pegelstand gemeint), geht bis etwa Ende April und fängt
ungefähr in der Mitte Oktober wieder au. Er zeichnet sich,
wie schon früher^) von mir und auch von anderen Seiten^) be-
mei'kt wurde, durch eine außerordentliche Gleichmäßigkeit und
geringe Veränderlichkeit des Wasserstandes von Tag zu Tag
aus. Nur selten giebt es in dieser Zeit von einem Tag zum
andern Schwankungen von mehr als 1 cm, und solche von mehr
als 4 cm sind 1896 überhaupt nur dann beobachtet worden, wenn
der Bach durch teilweises Zufrieren, das öfter durch eingewehten
') Siehe Mitteilungen des Deutschen und Österreichischen Alpen Vereins.
1(S!)G. Xr. 7. [Die Pegelstation in Galtür.)
'-) Z. B. Finsterwalder, Mitt. d. Deutsch, u. üstcrr. AlpenvemjÄgT^ ''^O'^
DSUi. Nr. 3. 5, 6. Brückner, Petermanns Mitt. etc. 1895 pag. 13:2/^^-^ xfW '^f/\
^
— 88 —
Schnee veranlaßt oder unterstützt wird, sich staut. Durch
etwas anderes wird diese Gleichmäßigkeit kaum irgendwie be-
einflußt. So brachte es sogar die obenerwähnte Temperatur-
erhöhung in der zweiten Hälfte des März nicht fertig, ein relativ
erhebliches Steigen des Wassers zu bewirken, und eben so wir-
kungslos ist, wie hier nochmals betont und hervorgehoben werden
möge, zur Zeit des winterlichen Pegelstandes nach den seitherigen
Beobachtungen in Galtür der Föhn. Wenn von verschiedener
Seite und auch erst neuerdings wieder in Alpenvereinsschriften
darauf hingewiesen wurde, wie sehr der Föhn die Schneeschmelze
beeinflußt und daran beteiligt ist, so dürfte dies danach für
den kälteren Teil des Jahres entschieden nicht voll zutreffen,
da der Pegelstand sich dadurch absolut nicht beeinflußt zeigt.
Auch das Ansteigen der Kurve im Frühjahr geht, wie mir scheint,
vom Föhn unbeeinflußt vor sich, ebenso wie das Absteigen im Herbst.
Das einzige, was außer dem Zufrieren zur Zeit des winter-
lichen Standes größere Schwankungen hervorbringen kann, sind
selbstverständlich die Lawinenfälle. Schon oben wurde als
Beispiel der am 10. März mit dem großen Schneesturm einge-
tretene Lawinensturz im vorderen Jamthal erwähnt, der den
Bach so abschloß, daß am Beobachtungstermin überhaupt kein
Wasser floß. Es ist eine bekannte Thatsache, die auch hierbei
auftrat, daß derartige Aufstauungen durch Lawinen für die
beteiligten Ortschaften gewöhnlich nicht gefährlich sind, da der
Bach den Schneedamm der Lawine bald durchsägt oder durch-
höhlt und es infolgedessen nicht zu größeren Wasseransamm-
lungen kommt. Hierbei ist übrigens auch in Betracht zu ziehen,
daß die winterlichen niedrigen Wasserstände nicht für größere
Aufstauungen günstig sind. Aus diesen Gründen ist es leicht
verständlich, daß, trotzdem in Galtür fast regelmäßig in jedem
Frühjahr einmal diese Erscheinung eintritt, es bis jetzt, soviel
mir bekannt, noch nicht zu dadurcli veranlaßten Schädigungen
der recht nahe bei dem Bach befludlichen Häuser gekommen ist.
Selbstverständlich wurden derartige abnorme Hoch- und
Niederwasserstände im Winter bei Berechnung der Pentaden-
mittel nicht mitverwendet, sondern dieselben für die betreffenden
Tage — mit geringer j\Iühe — interpoliert.
Der sonnnerliche und winterliche Teil der Wasserstands-
kurve sind durch steil aufsteigende resp. abfallende Übergänge
— so-
mit einander verbunden. Auch hier bestätigt sich das schon
früher Gefundene, daß im Frühjahr das Ansteigen viel rascher
vor sich gelit, als das Abschwellen im Herbst. Schon in der
Kurve der Monatsmittel tritt dies hervor, noch deutlicher aber
in der Kurve der Pentadenmittel, die auch die Beziehungen
zwischen Lufttemperatur und Wasserstand im einzelnen verfolgen
lassen. Man sieht da, daß schon in den letzten Tagen des April
infolge der wärmeren und zugleich regnerischen Witterung die Kurve
eine Tendenz zum Aufsteigen zeigt, die aber infolge des Rück-
schlags im Anfang des Mai nicht zum richtigen Durchbrach kommt.
Mit dem Wiederansteigen der Temperatur im Mai beginnt dann
die Schneeschmelze im Thal in größerem Maßstabe, durch die
Wärme bewirkt und von den öfters eintretenden Regengüssen
unterstützt, um noch einmal (in der 29. Pentade) durch eine
Anzahl kalter Tage mit Schneestürmen kurz unterbrochen, bis
zum Juni ein stetig stärkeres Anschwellen des Bachs zu bewirken.
Damit sind wir aber bei dem sommerlichen Stand des
Bachs angekommen, der neben der absoluten Höhe vor allem
durch große Schwankungen von Tag zu Tag charakterisiert ist,
die im ßeobachtuugsjahr bis zu 20 cm betragen. Bis Mitte
August sinkt der Wasserstand nur einmal einen Tag unter
70 cm, ungefähr dem dreifachen Durchschnitt der eigentlichen
Wintermonate. Mitte August erfolgt ein Rückschlag von un-
gefähr 30 cm, jedoch infolge des regnerischen Wetters, das z. T.
auch schnell wieder abgehenden Schnee bringt, kommt die rück-
gängige Bewegung noch einmal zum Stillstand und bei ziemlich
großen Schwankungen von Tag zu Tag bleibt der mittlere Stand
nocli konstaut bis in die zweite Hälfte des warmen September.
Nach einem kurzen kleinereu Aufsteigen infolge neuerdings ein-
getretener Schneefälle fängt dann der Wasserstand an zuerst im
Oktober etwas schneller, dann gegen den November hin all-
mählich abzufallen und zum Winterstaud überzugehen, dessen
Eintritt im November durch die geringen Schwankungen von
einem Tag zum andern trotz des immer noch ganz langsamen
Abwärtsgehens der Kurve bewiesen wird.
Im allgemeinen läuft also die Kurve des Wasserstandes,
wie auch die Darstellung der Monatsmittel zeigt, parallel mit
der Kurve der Lufttemperatur und erreicht wie diese im Juli
ihren höchsten Stand. Es ist dies ganz natürlich, wenn man
— 90 —
bedenkt, aus welchen einzelnen Teilen sich die Wasserführung
des Baches zusammensetzt. Außer dem Wasser, welches die
im Thal befindlichen Quellen liefern, gehört dazu das Ablations-
wasser, das durch die Absclnnelzung von oben und unten an
der recht bedeutenden Vergletscherung des Thals erzeugt wird,
sowie das W^asser, welches die im Thalgebiet fallenden Nieder-
schläge liefern. Das von den Sclmeefeldern bei ihrem Schmelzen
abfließende Wasser darf man wohl wegen der gleichartigen
Bedingungen für seine Bildung mit den Ablationswässern der
Gletscher vereinigen. Nach den seitherigen Beobachtungen ^)
über das Beließen der Gletscherbäche und Quellen in den Hoch-
thälern im Winter, ist von allen diesen Summanden von vorn-
herein nur das durch die untere Abschmelzung an den Gletschern
gelieferte Wasser als annähernd konstant resp. das ganze Jahr
hindurch zur Speisung des Baches beitragend anzusehen, während
alle übrigen eine jährliche Periode besitzen. Die oberflächliche
Abschmelzung au Gletschern nud Schneefeldern scheint dagegen
— wie von vornherein zu erwarten — nach den bis jetzt vor-
liegenden Untersuchungen, wenn auch nicht gänzlich aufzuhören,
so doch, soweit die Speisung des Baches in Betracht kommt,
äußerst geringe Wirkungen auszuüben. Ebenso können die im
Winter fallenden Niederschläge, die in diesen Höhen wohl fast
durchweg aus Schnee bestehen, nicht direkt zur Speisung des
Baches beitragen, während etwa eintretender Regen gerade so
wie das bei der Tagesschmelzung entstehende wenige Wasser
von der Schneedecke aufgesaugt wird. In Bezug auf letzteres
ist Brückner derselben Ansicht und erklärt sich^) auf diese
Weise die Geringfügigkeit der an der Rhone, an der Venter
Ache u. s. w. thatsächlich nachgewiesenen täglichen Periode der
Wasserführung in den Wintermonaten.
Hieraus dürfte sich aber auch das schon oben erwähnte
Abstehen der Quellen im Winter erklären. Soviel ich über-
sehen kann, kommen nämlich in den bis jetzt untersuchten
Tliälern nur absteigende Quellen in Betracht, die ebenso wie der
Bach selbst bezüglich eines großen Teils seiner Wasserführung, auf
die Niederschläge augewiesen sind, die sie, aber verzögert, dann
wieder an den Bach abliefern. Fällt nun der Niederschlag nur
') Siehe die pag. 87 Aiim. 2 aii^ef. Litt,
-) Siehe Petermanns Mitteilungen. IS'Jö. Bd. 41. sog. K51.
— 91 —
ill fester Form, so wird natürlich die Quelle dadurch ihre
Nahrung verlieren uikI allmählich abstehen. Diese verzögerte
Abgabe der Wasserbestände der Quellen trägt auch vielleicht
mit zu dem laugsamen Absteigen der Wasserstandskurve im
Herbst bei, indem sich das allmähliche Versiegen der Quellen
darin äußert, während die Konstanz der Wiuterw^asser nach
dem Gesagten einfach darauf zurückzuführen ist, daß im Winter
nur ein — aus theoretischen Gründen w^ohl als ziemlich konstant
anzusehender — Faktor an der Wasserlieferung beteiligt ist.
nämlich die Ablation an der Gletscherunterfläche. ^) Im Früh-
jahr dagegen, d. h. zur Zeit der Schneeschmelze, muß dann ein
außerordentlich starkes Ansteigen des Baches stattfinden, da
zu gleicher Zeit mit der zunehmenden Wärme, durch diese ver-
anlaßt, die sämtlichen übrigen Faktoren in Wirksamkeit treten.
Hierin wird sich also eine Parallelität der Temperaturkurve
und der Wasserstandskurve zeigen müssen, die auch thatsäch-
lich vorhanden ist. Im Sommer kann sich dagegen kein so
gleichmäßiger Wasserstand ausbilden, da zu dieser Zeit nicht,
wie im Winter, ein einziger, ziemlich konstanter, sondern eine
Anzahl Faktoren ihren Einfluß geltend machen, deren Zusammeu-
wirken sich natürlich in einem komplizierten Verlauf der Kurve
zeigen wird. Außer dem wohl auch hier der Menge nach
ziemlich konstanten Ablationswasser von der Unterseite der
Gletscher, wird das Quellwasser in Betracht kommen, dessen
Schwankungen selbst wieder von einer größeren i^nzahl Ur-
sachen beeinflußt w^erdeu, außerdem als für unsere Verhältnisse
wichtigste das Wasser der Miederschläge und das durch ober-
flächliche Abschmelzung entstehende, die hauptsächlich die sommer-
lichen Schwankungen bewirken, da im Jamthal stärkere Quellen
in größerer Anzahl nicht vorhanden sind. Die Ablation an der
Oberfläche hängt aber im Sommer hauptsächlich von zwei
Faktoren ab, von Wärme und Niederschlag. Über den xVuteil der-
selben konnte Heim- j keine zahlenmäßigen Angaben machen, und
auch bis heute liegen solche, soweit ich die neuere Litteratur
kenne, noch nicht vor. Es scheint jedoch, als ob die sommer-
lichen Niederschläge, w^elche ja zum großen Teil als liegen
') Brückner macht dafür Quellen unter dem Gletscher verantwortlich.
(S. 1, c. p. 132.)
^) Handbuch der Gletscherkunde.
— 92 —
fallen, bedeutend mehr wirken, als Sonnenschein. Darauf muß
ich deshalb schließen, weil, wie schon früher erwähnt, ^) die
Hochstände des Baches fast sämtlich nicht auf heitere und warme,
sondern auf Eegentage fallen, die natürlich im Durchschnitt
etwas kühler sind, und auch bei Verfolgung der Kurven der
einzelnen Tageswasserstände zeigt der Pegelstand fast immer
gerade das entgegengesetzte Verhalten, wie die Temperatur der
Luft, d. h. steigt letztere, so fällt das Wasser und umgekehrt.
Manchmal treten freilich Verzögerungen in dem Eintreffen des
hohen Wasserstandes trotz der geringen Länge des Baches bis
zum Pegel ein, die aber nicht über den folgenden Tag hiuaus-
reichen. In den Pentadenmitteln ist diese Erscheinung übrigens
nicht so klar zu erkennen, da es selten vorkommt, daß eine Pentade
ganz der einen oder andern Art von Tagen angehört und deshalb
diese Eigentümlichkeit bei der Mittelbildung verschwindet oder
wenigstens zum Teil verwischt wird. Bei der Erklärung derselben
dürfte auch der Umstand nicht zu übersehen oder zu unterschätzen
sein, daß bei bedecktem Himmel und feuchter Luft, die in den
höheren Regionen bekanntlich recht große Verdunstung sicher ver-
ringert und weniger wirksam ist, als bei heiterem klarem Wetter,
Während also im allgemeinen im Verlauf eines Jahres
Temperatur und Wasserstand parallel gehen , zeigt sich im
Sommer im einzelnen dazu ein Gegensatz im Verhalten von
einem Tag zum andern, indem bei Eintritt heiteren, warmen
Wetters ein Fallen, bei trübem und kühlerem Wetter ein Steigen
des Wassers eintritt. Selbstverständlich wird am meisten unter-
stützend ein warmer Regen wirken, und au Tagen im Juli ver-
flossenen Jahres, an denen es bei sehr hoher Temperatur regnete,
stieg auch thatsächlich der Bach bis zu beträchtlicher Höhe,'
Gerade so, wie die Kurve der Lufttemperatur und des
AVasserstandes, zeigt auch die der Wassertemperatur in ihrem
jährlichen Verlauf eine Biegung in demselben Sinne, wie jene
beiden, d. h. ein Ansteigen im Sommer, ein Abfallen im Winter.
Selbstverständlich sind aber hier weder die Extreme so weit
von einander entfernt, noch die Schwankungen so groß, wie
bei der Lufttemperatur, denn infolge der gröLiereu spezifischen
Wärme des Wassers und der dadurch erfolgenden langsameren
') Siehe Aiiiii. 1 p. 87.
- 98 —
Erwärmung und Al)kiililuiig wird die Kurve bedeutend flacher
ausfallen. Damit die — deshalb viel geringeren — Differenzen
bei ihr auch augenfällig hervortreten, wurde sie bei den Pen-
tadenmitteln im zweimal größeren Ordinateumaßstab beigefügt.
Auch hier zerfällt die Kurve in zwei deutlich gesonderte
Teile, einen winterlichen und einen sommerlichen, die sich gerade
wie bei der Wasserstandskurve vor allem durch die Schwankung
von einem Tag zum andern unterscheiden. Dieser Unterschied
trat im Mai zur Übergangszeit so stark hervor, daß auch dem
Pegelbeobachter sofort auffiel, daß die Wassertemperatnr nicht
mehr so gleichmäßig sei, wie während der Wintermonate. Im
allgemeinen ist der Gang der Wassertemperatur parallel dem
der Lufttemperatur, mit Ausnahme der winterlichen Zeit, in
der natürlich die Wassertemperatur Schwankungen unter die
Grenze von 0" nicht mitmachen kann und deshalb sehr gleich-
mäßig wenig über O'' bleibt. Daher kommt es auch, daß zum
Teil die \\'assertemperatur im Monatsmittel höher ist, als die
Lufttemperatur und zwar in den Monaten Januar, Februar,
November, Dezember und dem durch den Wetterumschlag (s. o.)
kalten April. Sollte sich die von Herrn Prof. Hann geäußerte
Vermutung bestätigen, daß die Galtürer Mittel noch etwas zu
hoch sind, so würde dazu noch der März kommen.
Daß die Schwankungen der Wassertemperatur von Tag
zu Tag parallel denjenigen der Lufttemperatur gehen, bestätigt
wieder die aus dem täglichen Gang beider abgeleitete Beobachtung,
daß die Lufttemperatur resp. deren Ursache, die Sommerwärme,
der Hauptfaktor ist, welcher den Gang der Wassertemperatur
beeinflußt. Selbstverständlich ist auch die tägliche Veränderlich-
keit der Wassertemperatur — gerade wie die jährliche — nicht
so groß, wie die der Lufttemperatur, die Schwankungen beider
sind aber auch nicht proportional. Öfter kommt es vor, daß
einem Steigen resp. Fallen der Lufttemperatur, zwar auch ein
Steigen resp. Fallen der Wassertemperatur entspricht, aber nicht
in dem Maße, wie man es nach dem Verhältnis beider an andern
Tagen erwarten sollte. Ja in manchen Fällen wird das Ver-
hältnis geradezu umgedreht, so daß in einem Fallen der Luft-
temperatur ein Steigen der Wassertemperatur (und umgekehrt)
eintritt. Freilich darf man hierzu nicht alle Fälle rechnen, die
auf den ersten Blick hierher zu gehören scheinen, und muß
■ — 94 —
insbesondere bei der Untersuchung der beigegebenen Pentaden-
niittel auf solclie Fälle mit Vorsicht verfahren. Denn es kann
vorkommen, daß bei der Mittelbildung die Verhältnisse im ein-
zelnen sich verwischen, oder durch ein starkes vSteigen des
Thermometers an einem von den fünf Tagen das Mittel der
Lufttemperatur bedeutend hinaufgerückt wird, während dies bei
der Wassertemperatur selbstverständlich nicht in demselben
Maße geschieht. Dadurch kann besonders im Herbst unter
Umständen die Lufttemperatur gegenüber der vorhergehenden
Pentade gestiegen, die Wassertemperatur gefallen zu sein scheinen.
Aber auch außerdem zeigen sich noch eine größere Anzahl
Unregelmäßigkeiten in der Kurve, die sich nicht auf solche
Gründe zurückführen lassen, diese sind einfach ein Zeichen,
daß auch noch andere Faktoren außer der Lufttemperatur resp.
Souuenwärme bestimmend auf die Wassertemperatur einwirken.
Dahin gehört vor allem der Wasserstand resp. die Wassermenge.
Wenn diese plötzlich stark steigt oder fällt, wird sie auf die
Wassertemperatur in der Weise einwirken, daß diese im ersten
Fall herabgesetzt, im zweiten am Ansteigen nicht gehindert wird.
Dies ist deshalb der Fall, weil der größte Teil des Wassers
zur Zeit der großen Wasserschwankungen — im Sommer —
Schmelzwasser von Gletschern und Schneefeldern ist und deshalb
wohl mit einer recht geringen i^ufangstemperatur in den Bach
gelangt. Freilich wird gewöhnlich eine außergewöhnlich große
Vermehrung des Zuflusses, wie oben gezeigt wurde, noch dazu
mit einer Verschlechterung des Wetters zusammenfallen, so daß
sich dann beide Faktoren — Fallen der Lufttemperatur und
erhöhter Zufluß — in ihrer Wirkung potenzieren. Dies wird
besonders der Fall sein, wenn der Niederschlag im Sommer als
Schnee fällt, und dadurch große Massen von Schneeschmelz-
wasser in kurzer Zeit dem Bach zugeführt werden, da sich der
Neuschnee im Sommer in einem großen Teil des Bachgebietes
doch nur relativ sehr geringe Zeit halten kann. Alle Minimal-
temperaturen des Baches mit einer z. T. recht bedeutenden
Differenz gegen den vorhergehenden Tag fallen deshalb im
Sommer auf solche Schneetage oder direkt nachher. Aber auch
wenn ein starkes Steigen des Wasserstandes mit einem Steigen
der Temperatur Hand in Hand geht, kann trotz letzterem ein
Fallen der Wassertemperatur eintreten. Ein derartiger Fall
— 95 —
zeigte sich während der diesjährigen Schneesclimelze im Anfang
Juni in solcher Stärke, daß die Einwirkung audi z. T. noch in den
Pendatenniittehi liervortritt. Wegen diesen Irriticrungen durcli
den Wasserstand wird natürlich die Parallelität von Luft- und
Wassertemperatur oft unterbrochen und gestört und kommt nur
da am deutlichsten zum Vorschein, wo der Wasserstand recht
gleichmäßig ist, und außerdem die Schwankungen der Luft-
temperatur nicht wie in der winterlichen Zeit zum größten Teil
unter dem 0-Punkt stattfinden, oder doch recht oft unter ihn
greifen, und dadurch der Kurve in diesem Teil die oben geschil-
derte Gestalt des Winters geben. Wenn aber die Schwankungen
der Lufttemperatur über O*' liegen, und der Wasserstand gleich-
mäßig ohne große Schwankungen bleibt, wie im Herbst beim
Übergang zum Winterstand, dann tritt die Parallelität zwischen
AVasser- und Lufttemperatur am deutlichsten hervor, wie dies
etwa in der Pentade 50 — 70 zu sehen ist.
Lassen sich so auch eine Anzahl von Abweichungen er-
klären, so bleiben doch noch eine kleinere Anzahl Abweichungen
von den dargelegten Verhältnissen zurück, für die vorläufig noch
die Mittel zur vollständigen Aufklärung fehlen. Verzögerungen
im Eintritt des Einflusses der Schwankungen der Lufttemperatur
auf die Wassertemperatur, wie sie bei größeren und längeren
Flußläufen wohl die Verhältnisse komplizierend auftreten können,
möchte ich nicht dafür verantwortlich machen, da ich glaube,
daß aus den neulich mitgeteilten Beobachtungen ^) über den täg-
lichen Gang wenigstens soviel hervorgeht, daß Verzögerungen
von einem Tag zum andern bei der geringen Laufläuge nicht
eintreten, sondern die Verzögerung nur etwa eine Stunde aus-
macht. Vielmehr werden es wohl die Lücken in den Beobach-
tungen besonders der meteorologischen Verhältnisse sein, die
ein derartiges weit gestecktes Ziel noch nicht erreichen und
noch nicht die Einwirkung der übrigen Faktoren, von denen
Förster^) den der Bewölkuug nachweisen konnte, klar er-
kennen lassen. Umsomehr ist es daher mit Freuden zu be-
grüßen, daß die meteorologische Station in Galtür nunmehr so
ausgestattet werden soll, daß sie wohl auch in dieser Hinsicht
ihr Teil zur wissenschaftlichen Klärung wird beitragen können.
*) Siehe pag. 81 Aiim. 1.
^) a. a. 0.
96
> S-
^ tt>
(^
s. t>
o^ p
r-h
C!
M
c-^
cb'
.
o
n>
1
o
v_5
Ö
»-<•
^
B
tri-
er»
H
>-^
US
>-*
(JQ
rr>
^
F*
B
1
<!>
a>
Hi
w
P
I>
CO
o'
oi
E
w
^
pi
k1
M
o
crc5
rt>
a
rD
l-S
P3
c
B
OQ
CIC!
?o
Cr'
1^
Oktober .
November .
Dezember .
Juli . . .
August
September
April . .
Mai . . .
Juni . .
Januar . .
Februar .
März . .
"bo
to Oi >f^
Gi CO J.O
05 00 CO
J"' i^ J^
"hP^ "to "co
OO rf^ CO
p CO #^
"*- hi ~i-^
CO to 'P
*- CO 00
"0 "05 bo
a
g
E»
en
f6
CO
p
to
o
00 4^ C3
O o to
t-' H-'
•<] to h^
0 0 00
0 00 00
00 en 00
to CO to
~J O' K^
0
3
3 s
1 ^.
as
CO CO 00
rf- cc Oi
en Ü' ^
to 00 a«
05 CO to
00 CO to
to to t-A
0 0 as
=
o
Ci 1— ' CT5
t-' C5 4^
00 to 00
»P' en 1— '
0 OS h^
^ Oi Ü<
3
3 ? £.
en p c
~ 0
JO
p p ^^-^
00 Ol en
"bs '—1 '-o
p 03 p
""-a "'»-' ""-»a
000
"b' "bo "bo
2
+
1 ++
J"" p p
~hf^ "Oi "to
+ + +
CD CO 4-
"0 bo ">-'
+ + +
JO _>{^ p
"be en "bo
+ 1 1
00 oJ^
"en b" "^
0
p
g
?
iü
c+
Cti
5
cc
l-i
?o
+
CO
CO
"o
+++
_co p p
"to OS "bo
+ + +
h-^ )— 1 CO
CD CO CO
"0 "bo "0
+ + +
to h-i h-'
10 ^3 h^
"Vi "bo "0
+ + +
w CO w
"bolo 0
0
P
5 g
3 ►^
■qo
P p JO)
"rf^ 'b' "bo
+ + +
"<] "cD "bn
+ + 1
p P P
0 "en ""rfi
1 1 1
00 -H^^
0
p
5 3
00
bo
h- ' to 1— '
_Q0 p J»
"bs "h-' "b^i
h-i h-' C\3
Jf^ Jf^ J-'
"bo "Vo "ai
h-' h-^ 1-^
J^ p ^>t^
""-o "bo ""►(i'
h-' h-^ CO
JJ« p p
"h-' "bo 00
0
p
CO ►>
£ -" 0
+ + +
J-' JO Jt^
"bo "h-i "to
+ + +
""»f^ "bo "0:1
+ + +
jji ^4^ p
4^ »f^ If»-
+ +0
to H-' '^
c "0 ~-'
0
p
g
p
Cfl
w
a
<rt-
K
3
CD
P
+
+++
JO rfi" pi
"-0 "to "-0
+ + +
<] Oi Oi
"0 "co ""^i
+ + +
0 o« *-
""m- "co "bo
++t
00 I-' "co
"rfs- "O' ^
p
c 3
5 P
3 X
o
o
+ +
O O i-'
"bo Ö "bo
+++
00 CO rf-
"*. "05 ">-'
+ + +
p JO JO
"bo ")->■ "-J
0 0 <^
■»"to^
0
p
1?
B_ 2.
-.1
t— '
lO *- rf^
"rf- lo "4^
p 0- JO
05 bo "as
00 00 K-'
"bo bo "05
p J-' J-'
"05 "bo JO
p
S ^ 0
Ber. d.Senckenh.natwf! Geselbch. 1897.
Taf.I.
♦ö»
tlO' ttC
/
\
3 t.
so rO" 0°
-/
>-
^
y
\
V
',"■
4, - /
eo -i' -s' /
1
i
\.
\
s
I. /
to '^-10' -K)^
1
1
\
to
/
"^
^-^
<0
Qcm 1
_J
„„.
1
Fl p. i. 0 r ap h is c h e D ars t e II ii n
Fig. 1.
Jan Febr März Apr
Jun Jul Aug Sept Okt Xor Dez
-der wahren Mo 1101.1 mitteL der Lufttemperatur in Gal für
.der Monat.-;niittel der Wasser temp eralar\ um ii Uhr Vm.
- '■ ■• ■■ des Wasserstands 'i im Jamb acht. Galtür.
Fig 2. G ra p h is che Darstell u n g
der Pentaden mittel
des Wassers tands \ im Jamhach
der IVctsse rteinp c?'alur \ bei Galtiir
der Lufttemperatur- i/i 6'altiir
um 11 Uhr Vm .
Fig. 2.
■.
/
\
/
\
-^
/
\
\
\
)
\
/
S
/
/
/
^\
\
/.
/
^v.
,-
—
\
\c
{-
N
\
^■-
/
\\
/
\
too'* -ty
A
,-
'-
—
/
V
i\
K
\
/
^^~
/
,
-.
\
/
\
^
/
\
y
\
' ^
s
l'/
\
»0 vv
\
1
H
">
\
/
^
/-
\
\
/
'
"^
\
1
/
,-
\
—
■■^-
/
''
\
\
/
N
\
\
,,,
'/
1
\
—
~~-
eo '^ -i»
1
\
V
1
\
/
/
— 1
\
,
\^
\
/
■
\
—
\
40 Sf W
/
1
\
-
1
/
1
\
-~
-~
\
__,_
_.__
__y
-
-'
/
~-
-
—
1
-_
^
to -tSf
1
0cm
-
1
1
1
^ —
1
1
1
4-
L-
Pent
ari
f_
fi
1
1
/
•i
C
—
"l"p
- —
—
—
"
—
1
c.
H-
4
n
4
1
.'>
0
^T
5
60'
65
A pril
August
September
Oktot)er
Dezember
luk.Anst vmrne.'tmhtt^Frank/urtm
97 —
Rückblicke
auf die Biologie der letzten aclitzij^ Jahre.
Vortrag-, gehalten beim Jahresfeste am 30. Mai 1897
von
Professor Dr. H. Reichenbach.
Ew. Majestät! Hüchansehiiliche Versammhing!
Es ist ein guter alter Brauch, wenn einzelne bedeutende
Männer der Wissenschaft an ihren Jubeltagen Riickschau halten
über ihre Mitarbeit an den großen Problemen. Dies gilt
vielleicht in noch höherem Maße von wissenschaftlichen Kor-
porationen, wie unsere Gesellschaft, die heute das Fest ihres
achtzigjährigen Bestehens feiert. Denn sie hat die Pflicht, ihren
Mitbürgern gegenüber Rechenschaft abzulegen über ihre wissen-
schaftliche Thätigkeit. Dabei verfolgt sie noch ein weiteres
Ziel: Während der achtzigjährige Jubilar die Früchte seiner
Arbeit in Ruhe und in Ehren genießen darf, handelt es sich
bei unserer ewig jungen naturforschenden Gesellschaft darum,
aus den Leistungen der Vergangenheit Mut und Kraft zu
schöpfen für ferneres rüstiges Vorwärtsstreben im Dienste der
Wissenschaft.
Die gesamte Naturforschung hat in unserem Jahrhundert
Erfolge errungen, die alles andere früher Geleistete weit über-
treffen. Denken wir nur an die Ergebnisse der Physik und
Chemie und an die gewaltige Ausnützung der Naturkräfte im
Dienste des Menschen.
7
— 98 — .
Aber auch das theoretische Interesse ist gestiegen. Wir
begnügen uns nicht mehr damit, Entdeckungen zu machen und
sie etwa praktisch zu verwerten, oder Sammlungen anzulegen,
sondern das treibende Moment ist meist das Streben nach tieferer
Erkenntnis der Natur und ihrer Gesetze. Besonders die lebende
Natur, der Mensch und sein Getriebe sind es, die dem Denkenden
immer wieder Probleme vorlegen. Die Geschlechter der Menschen
kommen und gehen, leben eine kurze Spanne Zeit und fragen
unaufhörlich, was es mit ihnen sei? Woher? Wohin? Warum?
Je nach Erziehung und Verstandesentwicklung suchen die
meisten eine mehr oder minder befriedigende Antwort hierauf,
um in Ruhe ihr Dasein zu vollenden.
Die Philosophen aller Zeiten waren bemüht, die Probleme des
Lebens auf spekulativem Wege zu lösen. Wenig allgemein
Verbindliches leistete die eigentliche Wissenschaft vom Lebenden,
die Biologie im weitesten Sinne des Wortes, bis etwa zum
Anfang unseres Jahrhunderts. Von diesem Zeitpunkte an beginnt
eine Blütezeit für die Biologie, in der wir uns gegenwärtig noch
befinden. Unser Wissen vom Leben hat einen tieferen Gehalt
bekommen und unter den zahllosen Einzelthatsacheu, die der
rastlose Fleiß dem menschlichen Wissen hinzugefügt hat, sind
einige große und einfache Wahrheiten aufgedeckt worden, die
die ganze Lebewelt betreffen, sie gleichsam als eine Einheit
erscheinen lassen, und von so einschneidender Bedeutung für
die Erklärung des Lebens auf der Erde geworden sind, daß
nicht nur der Philosoph mit ihnen sich auseinandersetzen muß,
wenn seine Arbeit auf Gemein Verbindlichkeit Anspruch erheben
soll — , sondern auch jeder Gebildete mächtig von diesen Wahr-
heiten ergriffen wird und das Bedürfnis empfindet, sie tiefer zu
erfassen.
Drei von diesen, die ganze lebende Natur umfassenden
Wahrheiten, an deren Feststellung und weiterer Erörterung
auch unsere Gesellschaft lebhaft interessiert war und ist, sollen-
hier beleuchtet werden ; dies kann allerdings nur in den Haupt-
grundzügen geschehen, da die Kraft eines Einzelneu nicht aus-
reicht, alle i^eziehungen zu beherrschen.
Die drei Entdeckungen betreffen den Aufbau der Or-
ganismen aus Zellen, die Descendenz in der Lebe-
welt und das Gesetz von der Erhaltung der Energie.
— 99 —
I.
Alles Lebendige besteht aus kleinen lebenden Elementar-
teilen, Zellen genannt. Von den kleinsten Lebewesen an der
Grenze der Sichtbarkeit bis zu den Kiesen der Pflanzen- und
Tierwelt und bis zum Menschen knüpft alles Leben an kleine,
mehr oder minder selbständige Wesen an, die entweder ein
p]inzeldasein führen oder zu einem Zellenstaat verbunden sind
und die höheren Organismen zusammensetzen. Bau und Leben
dieser Elementar Organismen zeigen eine große Zahl bis
ins kleinste übereinstimmender Momente, so daß, wenn wir eine
Pflanze oder ein Tier in Bezug auf die Elementarorganismen
studieren, uns nicht nur die Einzel thatsache, die wir heraus-
bringen, interessiert — nein ! — unser Interesse ist auf das
höchste gespannt, denn wir wissen, das Gefundene gilt — ent-
sprechend modifiziert — für alles Lebendige, also auch für den
Menschen, der uns ja doch das Haupträtsel ist.
Die ganze lebende Natur stellt also in Bezug auf ihre
Bausteine eine Einheit dar. Alle Lebensvorgänge, Bewegung
und Empfindung, Ernährung und Ausscheidung, Vermehrung,
Krankheit und Tod laufen an diesen Zellen ab ; sie sind die
L e b e n s h e r d e.
l)a alle die höheren Organismen konstituierenden Ele-
mente von einer Zelle, der sogenannten Eizelle, durch wieder-
holte Teilungsprozesse ihren Ursprung nehmen, und da diese
Eizelle bei der Reife vom mütterlichen Organismus sich loslöst,
so ergeben sich hieraus zwei neue Fundamentalgesetze:
Alle Lebewesen sind in der ersten Zeit ihres
individuellen Daseins, wenigstens der Form nach,
absolut gleich. Sie haben den Formwert einer Zelle,
wie ihn die Einzelligen zeitlebens behalten;
und :
Jedes Lebewesen steht durch die Eizelle mit
seinen Vorfahren direkt im Zusammenhange.
Langsam haben sich diese großartigen Anschauungen ent-
wickelt: Nachdem schon im vorigen Jahrhundert die mikroskopi-
schen Bläschen gesehen worden waren, nachdem C. E. v. B a e r
1827 die Eizelle der Säugetiere entdeckt hatte, stellten 18ü8
und 1839 Seh leiden und Schwann die Zellentheorie auf.
Besonders der von unserer Gesellschaft preisgekrönte Schwann
7*
— 100 —
erfaßte das Problem in seiner ganzen Tiefe; er nannte die Zellen
„Elementarorganismen". Der Zellbegriff hat im Laufe der Zeit
gar mancherlei Wandlungen erfahren; aber immer stellen diese
eine Vermehrung unseres Wissens dar, und heute können wir
wohl als sicher hinstellen: Eine Zelle ist ein Tröpfchen
lebende, eiweißhaltige Substanz von zarter, schaumiger
oder wabenartiger Struktur — Protoplasma genannt —
mit einem festeren Inhaltskörper, dem Kern, und
einem winzigen Körnchen — dem Centralkörperchen.
Am überraschendsten sind aber die in der jüngsten Zeit
festgestellten, mit der größten Gesetzmäßigkeit verlaufenden
Teilungsprozesse der Zellen, und gerade diese minutiöse Über-
einstimmung in den feineren Vorgängen ist es, die uns erst die
vollkommene Gewißheit von dem einheitlichen Charakter der
Lebensprozesse bei Pflanzen und Tieren verschafft hat.
Einige Momente aus diesem Teilungsvorgang sollen er-
wähnt werden :
Das Centralkörperchen, umgeben von einer Strahlensonne,
teilt sich in zwei Hälften, deren jede mit einer Sonne nach den
Teilpolen rückt. Mittlerweile haben sich aus dem Kern eigen-
tümliche, je nach der Species, nach Zahl und Form ver-
schiedene Körperchen, Chromosome genannt, gebildet. Die
Chromosomen teilen sich der Länge nach in gleiche Teile, und
nun rückt von jedem einzelnen Chromosom die eine Hälfte nach
dem einen Centralkörperchen, während die andere Hälfte nach
der entgegengesetzten Seite geht, um dort den neuen Kern zu
bilden.
Geheimnisvoller Vorgang, wenn wir nach den tieferen
treibenden Ursachen fragen! Aber ein Ergebnis ist besonders
wichtig :
Jeder Tochterkern enthält die gleiche Zahl von
Chromosomelemeuten und von jedem Muttercliromo-
som genau die Hälfte.
Diese Thatsache gewinnt an Wert und Bedeutung durch
die Entwicklung unserer Kenntnisse über die ersten Vorgänge in
der Eizelle. An der Schwelle unseres Jahrhunderts lag die Wissen-
schaft in den autoritativen Fesseln Hallers. Durch Meckels
Übersetzung war eben das 50 Jahre lang vergessene Wei'k von
C. F. Wolff „Theoria geuerationis" bekannt geworden. Dazu
— 101 —
kameu die Forschungen der großen Embryologen Pander,
V. Baer, Re mack, Ratlike und anderer, und so erhielt die
Präformation stheurie, nach welcher der Keim fertig, nur sehr
klein, im Ki eingebettet liege und auch noch alle weiteren Nach-
kommen eingeschachtelt in sich enthalte, den Abschied. Man
erkannte, daß die Tiere im Ei durch eine lange Reihe ganz
alhnälilich fortschreitender Veränderungen ihren Ursprung nehmen.
Geheimnisvoll und unbegreiflich erschien aber hauptsächlich
die Befruchtung, die als treibende Ursache angesehen werden
mußte. Zwar wurde durch eine Reihe l)erühmter Forscher der
Nachweis geliefert, daß bei Krebsen und Insekten und einigen
anderen Tieren auch unbefruchtete Eier sich entwickeln können.
Dies waren aber doch nur xA.usnahmen. Man half sich, so gut
es eben gehen mochte, mit Tiieorien der verschiedensten Art.
Da — vor 21 Jahren — gelaug es Oskar Her twig, den
Vorgang an den Eiern der Seeigel im wesentlichen aufzudecken.
Er sah, wie bei der Befruchtung der Eizelle eine Samenzelle in
das Ei dringt, und beobachtete, wie die Kerne beider Zellen zu dem
neuen Kern der nun entwicklungsfähigen Eizelle sich vereinigen.
An einer großen Zahl von Tieren wurden alsbald die gleichen
Vorgänge studiert. Die Entwicklung der Technik und unsere
Kenntnis von der Zellteilung ergaben bald neue wichtige Dinge
und heute — 200 Jahre nach der Entdeckung der Samenelemente
und 70 Jahre nach der Auftindung des Säugetiereies — wissen
wir, daß die beiden zur Vereinigung bestimmten Zellen vorher
eine Teilung erfahren, bei der die Zahl der Chromosomen
auf die Hälfte reduziert wird; bei der Vereinigung rücken
nun die Cliromosomen beider Befruchtuugszellen zusammen,
vervollständigen also die Normalzahl und bilden so wieder eine
Zelle mit vollständigem Kernmaterial.
Nunmehr beginnt die Eizelle sich zu teilen. Da bei diesen
fortgesetzten Teilungsvorgängen die väterliche und mütterliche
Chromosomsubstanz gleichmäßig auf die Tochterzelleu verteilt
wird, so folgt hieraus :
Jede Zelle eines Organismus enthält gleichviel
Chromosombestandteile väterlicher und mütterlicher
Herkunft, und die so rätselhaften V e r e r b u n g s -
erscheinungen sind wenigstens auf V^ermischung
von zweierlei Chromosomen zurückgeführt.
— 102 —
Wenn wir nun beclenkeu, daß in den Blüten der höheren
Pflanzen und bei den Kryptogameu bei der Befruchtung die
gleichen fundamentalen Prozesse nachgewiesen sind, ja daß bei
der sogenannten Konjugation der Einzelligen ganz analoge Vor-
gänge beobachtet wurden, wie bei der Befruchtung, so miissen
wir staunen über die umfassende und l)is ins kleinste gehende
Allgemeingültigkeit aller das Leben der Zellen betreffenden
Gesetze.
Die Zelle ist in der That ein Einheitsprinzip
der Lebe weit.
An allen diesen glücklichen Ergebnissen hat nun unsere
Gesellschaft regen Anteil genommen. Einige der wiclitigsten
Arbeiten über Zellen und Befruchtung sind in ihren Abhand-
lungen veröffentlicht, und mit den von ihr zu vergebenden Preisen
wurden unter andern die diesbezüglichen Werke von Schwann,
Sachs, Bütschli und F lemming gekrönt.
IL
Wie alles Leben au die Zelle gebunden ist, der Lebens-
stoff gleichsam eine Einheit darstellt, so ist auch, — nach dem
zweiten Grundgedanken der neueren Biologie, — die ganze
lebendige Welt eine einzige große Einheit, — gleich-
sam eine Familie.
Dieser Gedanke, den wir bereits in den altindischen
Religionen, im Buddhismus und Brahmanismus deutlich ausge-
sprochen linden, der den Philosophen des Altertums vorschwebte,
der Goethe zu den tiefsten Gedanken anregte, — ist durch
den großen Engländer Charles Darwin zum bleibenden
Eigentum der Wissenschaft geworden. Seine gewaltige Lehre
von dem genetischen Zusammenhang aller Lebewesen,
von der Entwicklung der organischen Welt von den einfachsten
Urwesen bis zu den liöchststehenden Organismen durch allmählich
Stattlindende Veränderungen, die auf die Nachkommen vererbt
und durch Ausnierzung des nicht Lebensfähigen vervollkommnet
werden, hat der modernen Biologie eine Bedeutung gegeben,
die man früher nicht ahnen konnte. Heute, beinahe 40 Jahre
nach dem ersten Auftreten Darwins, haben sich die Beweise
für die Richtigkeit der Abstammungslehre so gehäuft, daß es
gar keinen Biologen melir giebt, der ihr widerspricht. Die
fo, ^^■■'
— 103 — !v-i ^-6
gesamte Biologie nicht nur, sondern auch Kulturgeschichte,
Soziologie und Philosophie sind durch die Descendenztheorie
beeinflußt worden, und überall sind Umwälzungen in wichtigen -•--
Grundanschauungen zu beobachten, gerade wie zur Zeit, als die
Kopernikanisclie Lehre vom Universum die Geister überwältigte.
Am Ende des vorigen Jahrhunderts stand die Biologie
wesentlich uuter dem Einfluß des Schweden Carl Linne. Er
hatte mit titanenhafter Kraft Ordnung in das Chaos der Lebe-
wesen gebracht durch Anwendung des Artbegriffs auf die ganze
Lebewelt. Man war der Meinung, daß alle Tiere und Pflanzen
von jeher so gewesen seien, wie sie heute vor uns stehen.
Zwar zeigten die in der Erde Schoß liegenden fremdartigen
Wesen, daß die Erdbevölkerung früher eine ganz andere war.
Aber diese Schwierigkeit wurde umgangen, indem man mit
Cuvier gewaltige Weltkatastrophen annahm, die alles Lebende
von Zeit zu Zeit vernichteten. Andere Geschöpfe entstanden
neu, plötzlich und unvermittelt und lebten, bis auch sie einem
jähen Untergang verfielen.
Unsere Eltern und Großeltern freuten sich an der Pracht
und dem Reichtum der lebenden Natur. Wunderbar erschien
ihnen die überall erkennbare Zweckmäßigkeit in der Lebewelt.
Man lernte, der Löwe ist sandfarben, der Tiger gestreift, der
Leopard gefleckt. Nach der Ursache zu fragen, das fiel wohl
niemandem ein. Mau sagte vielleicht noch, diese Tiere haben
die l)etreffende Farbe , damit sie im Sande der Wüste, im
Dschuugelndickicht, in dem mit Sonnenbildchen besäten Urwald
nicht gesehen werden. Doch dies wäre der Zweck und nicht
die Ursache. Kurz: Das Buch der Natur war reich illustriert,
aber in einer unbekannten Sprache geschrieben.
Diese Sprache ist durch Darwin erschlossen worden.
Wie alle großen Ideen, so hat auch die Abstammungslehre
ihre Vorläufer. Sehen wir ab von rein philosophischen Anklängen
im Altertum, so kann man den Ursprung der neuen Idee am
Ende des vorigen Jahrhunderts deutlich wahrnehmen. Buff on
(t 1780) erblickte in dem künstlichen System einen dem Geiste
auferlegten Zwang und der umfassende Geist Goethe's ahnte
die neue Wahrheit, die er au vielen Stellen seiner Schriften
wie ein Prophet mit den schönsten Worten verkündigte. Er
erkannte eine „unaufhaltsam fortschreitende Umbildung",
— 104 —
er suchte nach der der Mannigfaltigkeit der Erscheinungen zu
Grunde liegenden Einheit; er wurde der Entdecker der Meta-
morphose der Pflanzen und meinte die „Urpflanze" finden
zu können. Aber er stand unter der Herrschaft der Meinung
von der Konstanz der Species. Die thatsächliche Umwandluugs-
fähigkeit der Art blieb seinem Geiste verborgen.
Da — an der Schwelle des neuen Jahrhunderts (1802 und
1809) — trat der bedeutendste Vorläufer der Abstammungslehre
Jean Lamarck mit seiner Philosophie zoologique hervor,
sprach die Grundwahrheit der Descend enz klar und bündig aus
und bekämpfte den starren Artbegriff, vor allem die Unab-
änderlichkeit der Art.
Ohne es zu wollen, hatte der große Gegner der Abstammungs-
lehre, Cuvier, der das bedeutende Werk Lamarcks in seinen
wissenschaftlichen Berichten noch nicht einmal erwähnte, gerade
dieser Lehre einen festen Boden gegeben. Mit weitschauendem
Blick und umfassendem empirischen Wissen stellte er über die
anatomischen Funde vergleichende Betrachtungen an und ge-
langte zu einigen allgemeinen Sätzen, die der neuen Lehre
mächtigen Vorschub leisten mußten. Er erkannte vor allem die
strenge Abhängigkeit der einzelnen Organsysteme voneinander
(Correlation); er erörterte die notwendigen Existenz-
bedingungen für das Tier; er stellte nicht nur fest, daß die
Tiere nach großen, gemeinsamen Bauplänen organisiert sind,
sondern entdeckte auch die Gleichartigkeit im Bauplan einzelner
Organe eines und desselben Tieres, wenn diese auch je
nach der Funktion durch ungleiche Entwicklung und mehr oder
weniger vollständige Unterdrückung einzelner Teile die mannig-
faltigsten Verschiedenheiten im Einzelnen aufweisen. Er ge-
langte so zum Begriff der Gleichwertigkeit (Homologie).
Während aber Guvier über die Aufstellung der Tiertypen
nicht hiuausgelangte und die schwierigsten Hypothesen wagen
mußte, entriß Larmarck mit kühnem Griff dem Chaos der
Erscheinungen den Schlüssel zu dem verborgenen, bisher nicht
angetasteten Rätsel.
Erörtern wir an einem Beispiel den Lamarckschen Grund-
gedanken:
Der Einsiedlerkrebs, der in einem leeren Schneckenhaus
wohnt und zu den zehnfüßigen Krebsen gehört, zeigt in Form
— 105 —
und Teilen die merkwürdigsten Abweichungen von seinen Ver-
wandten. Sein Körper ist, den Spiralwindungen des Schnecken-
hauses folgend, unsymmetrisch und gedreht. Der im Gehäuse
steckende Abschnitt des Körpers, der bei seinen Verwandten
vom härtesten Panzer bedeckt ist, ist pergamentartig, weich ;
das eine Auge ist länger gestielt, die eine Scheere und einige
Füße der gleichen Seite sind kräftiger entwickelt, die Lauffüße
zum Teil, die Abdominalfüße fast ganz geschwunden, und die
Schwanzflosse ist zum Haken umgestaltet, der zum Festhalten
an der Schneckenhausspindel dient.
Cuvier sagt: So ist das Tier von Anfang an ge-
wesen. Es ist nach bestimmtem Plan zweckmäßig
für seine Existenzbedingungen gebaut.
Lamarck dagegen faßt dies interessante Geschöpf als
das Resultat allmählicher Veränderungen auf, die
viele Jahrtausende gewirkt und die Organisation zum Teil
umgestaltet haben. Li einer längst vergangenen Zeit fingen die
Vorfahren der Einsiedler an, sich vor ihren Feinden in leeren
Schneckengehäusen zu bergen. Dies war der erste Schritt zur
Umwandlung. Durch den Gebrauch werden einzelne Orgaue
gekräftigt und vervollkommnet, während andere durch Nicht-
gebrauch langsam verkümmern. Also die Ursachen der Ver-
änderungen sind die äußeren Existenzbedingungen.
Wir verstehen nun, warum sich beim Einsiedler die Euder zu
Haken umgestaltet haben, warum die Abdominalfüße verkümmerten,
warum die eine Seite stärker entwickelte Extremitäten trägt u.s.w.
Das Gemeinsame im Bauplan ist kein M^^sterium mehr; die Ver-
änderungen sind durch äußere Ursachen herbeigeführt worden —
und hier liegt der Schwerpunkt des Lamarck'schen Gedankens.
Aber die Wissenschaft war für ihn nicht reif. Man hatte
damals andere Rätsel zu lösen. Zeit und Kraft wurden vergeudet
zu resultatloseu naturphilosophischen Spekulationen, und es gelang
dem Einflüsse Cuviers leicht, den Descendenzgedanken zu unter-
drücken; und während man gegen die Mitte unseres Jahrhunderts
das Gespenst der Naturphilosophie verscheuchte und tapfer
gegen die mystische Lebenskraft kämpfte, glimmte das Feuer
der Wahrheit unter der Asche weiter, und wunderbar ist es,
wie hier und da die Funken in den Werken von Meckel, Baer,
Rathke, Leuckart und vielen anderen zum Vorschein kamen.
— 106 —
Die wisseuscliaftliclien Bestrebungen auf dem Gebiet der
Zoologie brachten unterdessen reiche Ergebnisse zu Tage. Die
Zahl der bekannten Tiere wurde immer größer, die Museen
füllten sich, die Physiologie feierte im Einzelnen große Triumphe.
Man denke nur an Job. Müller, Helraholtz, Ehren be rg,
Bischoff, Virchow, Ludwig, Flourens, Leuckart und
so viele andere.
Auch für allgemeine Ideen ergab sich mancherlei : Die
Keimblätterlehre, die Erscheinungen des Parasitismus und des
Polymorphismus, der Generationswechsel, die Parthenogenese
und vieles andere gehören hierher.
Diese Zeit spiegelt sich sehr deutlich auch in der Thätig-
keit unserer Gesellschaft wider. Preisgekrönt wurden z. B.
Ehrenberg, Bischoff, Kölliker, Joh. Müller, Helm-
holtz, Ludwig, de Bary, Siebold, Voit.
Aber an eine tiefere Erklärung der Lebewelt getraute
man sich nicht. Man hatte zu schlimme Erfahrungen mit der
spekulativen Naturphilosophie gemacht, und nur die rein empirische
Forschung konnte auf wissenschaftliche Beachtung rechnen.
Da trat im Jahre 1859 der bis dahin noch wenig bekannte
Engländer Charles Darwin mit seinem epochemachenden
Werke — „Die Entstehung der Arten" — auf. Dieses
Buch, die Frucht jahrzehntelangen Nachdenkens und ForschenS,
schlicht, aber packend geschrieben, bezeichnet den Anfangspunkt
einer neuen Zeit in der Biologie. Zwar hatte schon etwas vorher
die Lehre von den Weltkatastrophen und Schöpfungscentreu
Cuviers einen harten Stoß erlitten durch die Arbeiten des
englischen Geologen Lyell, der die Veränderungen auf unserer
Erdoberfläche auf die ununterbrochen und allmählich wirkenden
Kräfte des Wassers, des Eises, der Atmosphärilien u. a. zurück-
führte. Die meisten einflußreichen Geologen schlössen sich ihm
au, und der Schluß auf die allmählich erfolgte Umwandlung der
Organismenwelt blieb nicht aus.
Darwin brachte aber einen ganz neuen fundamentalen
Faktor von kolossaler Tragweite in die Betrachtung der lebenden
Natur, der das wichtigste Glied in der Kette der Gedanken
bildete, nämlich die Antwort auf die Frage: Wie ist die
erstaunliche und bis ins kleinste gehende Zweck-
mäßi"-keit in der Orffauismenwelt zu stände gekommen?
— 107 —
Die Grundlage zur Lösung dieser Frage lieferten für
Darwin die Erfahrungen der englischen Tierzüchter, die mit
großer Intelligenz die Rassen der Haustiere zu ihren praktischen
Zwecken zu verändern wußten. ISie wählten die mit bestimmten
und gewollten Eigenschaften versehenen Tiere zur Nachzucht
aus und erreichten großartige Erfolge. Darwin entdeckte nun
in der dieser „künstlichen Auswahl" nicht unterworfenen
lebenden Natur den Faktor, der die Stelle der Intelligenz des
Züchters vertritt, und dieser Faktor ist die Not.
Jede Tier- und Pflanzenart hat die Tendenz, sich ins
Unbegrenzte zu vermehren, so daß die Existenzmittel auf unserm
Planeten auch nur für die Nachkommen einer einzigen Art,
wenn sie alle zur Entwicklung kämen und eine bestimmte Zeit
am Leben blieben, nicht ausreichen würden. Die Folge ist ein
allgemeiner Kampf aller gegen alle in dem Wett-
bewerb um die Existenzmittel. Dieser „Kampf ums Dasein"
ist der Natur der Umstände nach ein äußerst erbitterter, und
nur das Vollkommene, das Passende überlebt, während das
Schwache, mit Fehlern Behaftete dem Untergang geweiht ist.
In diesem Prinzip liegt die Lösung der Frage nach der Ursache
der Zweckmäßigkeit und nach der Ursache der fortschreiten-
den Entwicklung vom Einfacheren zum Vollkommeneren. Dem
Fortschrittsprinzip der x\npassung an die Existenz-
bedingungen steht das konservative Prinzip der
Vererbung zur Seite, während der gewaltige, mit
äußerster Präzision arbeitende Regulator, der
Kampf ums Dasein, unter seinen Rädern alles zer-
malmt, was unzweckmäßig ist. An die Stelle der
früher mj^stisch gedachten Kräfte treten also hier notwendig
wirkende Ursachen, ein Can s al ver liäl t nis zwischen
Organisation und äußeren Existenzbedingungen ist erkennbar.
Die Biologie ist auf eine höhere Stufe erhoben w^orden.
Die Wirkung der Darwinschen Eingriife war eine außer-
ordentliche; es vergingen Jahre bis sich die Biologen von ihrem
Erstaunen erholt hatten. Anfangs wurde die neue Lehre ver-
lacht und bekämpft, bald aber zeigte sich die Fruchtbarkeit
der neuen Idee. Man scliritt zu der schon von Darw'in an-
gebahnten Beweisführung. Ein Experimentalbeweis für die
Umwandlung der Art ist bis jetzt unmöglich aus zwei Gründen:
— 108 —
1. die erforderlichen Zeiträume sind zu groß und 2. die Wechsel-
wirkungen in der Natur sind zu mannigfaltig, als daß der Mensch
sie durch das Experiment beherrschen könnte.
Aber die Biologie trat alsbald einen Indizienbeweis für
die neue Wahrheit an, der in seiner Ergiebigkeit beispiellos in
der Geschichte der Wissenschaften dasteht und auf alle Zweige
der Lehre vom Leben befruchtend eingewirkt hat.
War die vergleichende Anatomie der vordarwinianischen
Zeit darauf gerichtet, die verschiedenen sogenannten Typen des
Tierreichs aufzustellen, so ist heute ihre Aufgabe, den Stamm-
baum der 0 r g a n i s m e n w e 1 1 zu erforschen und die Verwandt-
schaftsbeziehungen festzustellen, und nur der wird die geradezu
zwingende Wahrheit des Descendenzgedankens begreifen, der
das Heer der Einzelthatsachen in der vergleichenden Anatomie
im Lichte der neuen Theorie einigermaßen zu überschauen vermag.
Wie einfach lassen sich die früher als mystische „Natur-
spiele" sich darstellenden Erscheinungen des Polymorphismus,
der rückschreitenden Metamorphose infolge parasitischer Lebens-
weise, die so überraschenden Nachahmungen lebender und
lebloser Körper, um sich zu verbergen oder dem Verfolger
Ekel, Schrecken und Furcht einzujagen, dem Hauptgedanken
unterordnen! Wieviel Einzelheiten müssen uns dabei verborgen
bleiben ! Man denke nur an die geradezu wunderbaren Be-
ziehungen zwischen Blüten und Insekten, wo die beiderseitigen
Anpassungen bis ins Kleinste gehen und das Eine die Ursache
des Andern ist in ewiger Wechselwirkung.
Besonders ergiebig erwies sich die erklärende und zu-
sammenfassende Kraft der neuen Lehre auf dem Gebiet der
Entwicklungsgeschichte.
Schon 1821 hatte Meckel die Aufmerksamkeit der Forscher
auf die überraschende Ähnlichkeit der Embryonen ganz ver-
schiedener Tiere in mehr oder weniger frühen Stadien gelenkt.
Uiese nach alter Naturanschauung absolut unerkläi-bare That-
sache bezeichnet Meckel ahnungsvoll als „eine Gleichung
zwischen der Entwicklung des Embryo und der-
jenigen der ganzen Tier reihe".
Wenige Jahre nach Darwins Auftreten (1864) erschien
mitten im Kami)f der Meinungen ein höchst interessantes kleines
Büchlein mit dem Titel „Für Darwin" von Fritz Müller,
— 109 —
welches obigen Oedanken, der auch von Baer, Goethe und
anderen angedeutet wurde, mit einem Schlage als zutreffend,
ja als ein Naturgesetz kennzeichnete. Es wird da der Nach-
weis gefiihrt, daß die Embryonen und Larven der
höheren Krebse vom Ei an bis zum fertigen Tier
eigentlich alle Form en wa ndl ungen, die der ganze
Stamm im Laufe der Jahrtausende durchgemacht
hat, — wie in einem Spiegel reflektiert — wiederholen.
Die niederen Krebsformen bleiben auf Stufen stehen, die die
höheren nur vorübergehend duichlaufen. Fritz ]\liiller stellte
das durch Haeckel später zur Geltung gebrachte „bio-
genetische Grundgesetz" auf:
„Die Entwicklungsgeschichte des Individuums
ist eine kurze Wiederholung der Entwicklungs-
geschichte der Art."
Hier ist uns also ein Mittel an die Hand gegeben, auf den
Gang der Stammesentwicklung zu schließen. Freilich ist diese
Urkunde der Stammesentwicklung verstümmelt und oft schwer
zu entziffern. Aber es ist uns verständlicher, warum bei der
Entstehung eines Tieres aus dem Ei so merkwürdige Umwege
eingeschlagen werden. Welcher Bildhauer würde wohl aus
einem Thon, den er zu einer Statue formen will, erst drei
Platten walzen, aus denen er hernach seine Formen darstellt?
Und doch ist dies so bei allen mehrzelligen Tieren, indem im
Ei zuerst sich drei Zellschichten — die Keimblätter — anlegen.
Wir Alteren erinnern uns noch des Erstaunens, als in einer
epochemachenden Schrift von dem großen Kowalevsky (1871)
der Nachweis geführt wurde, daß auch bei den niederen Tieren
die von Caspar Fr iedr. Wolff schon im vorigen Jahrhundert
gefundenen drei Keimblätter auftreten, die im Lichte des bio-
genetischen Grundgesetzes nunmehr als uraltes, von den Vorfahren
überkommenes Erbstück erscheinen.
Cuvier mußte die Versteinerungen lebender Wesen, die
wir aus der Erde Schoß hervorholen, als die Reste ungeheurer
Weltkatastrophen betrachten; im Lichte der neuen Lehre er-
scheinen sie uns als die notwendigen Voraussetzungen für die
Kontinuität des Lebendigen. Freilich können wir nicht erwarten,
alle Lücken im Stammbaum durch paläontologische Funde aus-
füllen zu können, denn die Bedingungen für Versteinerungs-
— 110 —
Prozesse treten relativ sehr selten ein. Um so größer ist dann
aber auch die Freude über einen Fund wie der des „Greif von
Solnhofen", Ärchaeopteri/x, der den Übergang zwischen Kriech-
tier und Vogel darstellt.
Die neue Lehre übte ihren Einfluß auf allen Gebieten ; sie
mußte auch für die Frage nach der Stellung des Menschen
in der Natur von einschneidender Bedeutung werden, und
bedenklich waren hier besonders die Folgerungen, die die Laien
auf dem schwierigen Gebiet der Biologie zu ziehen suchten;
denn sie bedachten nicht, daß bei dem Kulturmenschen das
psychische Moment eine große Rolle spielt, und daß hier ganz
andere Faktoren vorliegen, wie in der wilden Pflanzen- und
Tierwelt. Es scheinen aber auch hier die Meinungen sich ab-
zuklären. Der gesunde Gedanke, daß die ganze Lebewelt eine
Einheit darstellt, gewährt für Verstand und Gemüt in gleicher
Weise Befriedigung. Bekämpft wird die Abstammungslehre von
bedeutenden Biologen nicht mehr. Freilich sind durch die neue
Lehre auch neue Fragestellungen notwendig geworden — dies
ist ja das Schicksal menschlicher Erkenntnis überhaupt — , und
über viele der neu aufgetauchten Probleme sind immer noch große
Meinungsverschiedenheiten zu beseitigen. Aber heute an diesem
Festtage wollen wir wahrlich keine Streitfragen erörtern. Wir
wollen vielmehr der E'reude über das Errungene Ausdruck geben.
Mögen die Lösungen der Einzelfragen ausfallen, wie sie
^vollen, — der Grundgedanke der Lehre von dem
genetischen Zusammenhang der Lebe weit wird ein
unverlierbares Eigentum der Wissenschaft bleiben.
III.
Die höchste Aufgabe, die der Biologie gestellt werden
kann, ist die p h y s i k a 1 i s c h - c li e m i s c h e E r k 1 ä r u n g de r
Lebenserscheinungen. Nun flnden wir ja schon bei ober-
flächlicher Betrachtung im Organismus eine ganze Reihe von
Vorgängen bekannten physikalischen und chemischen Gesetzen
unterworfen. Die physikalischen Gesetze des Hebels, des Luft-
drucks, der Hydromechanik und Diffusion finden ebenso wie
zahlreiche chemische Grundgesetze bei dem l^ebensprozeß An-
wendung. Ja im Auge und im Ohr treffen wir physikalische
Apparate von höchster Vollendung.
__ 111 __
Aber die tiefere B'rage lautet: Siud denn die Lebens-
vorgäuge selbst physikalisch-chemiscli zu begreifen?
Treffen wir hier nicht auf etwas Besonderes, von allem Leblosen
im Wesen Verschiedenes?
Nun hat sich die exakte Naturwissenschaft in unserm Jahr-
hundert zu einer großen p]inheit sidee durchgerungen, die
alle Naturerscheinungen umfaßt, und dieser die ganze moderne
Pli3"sik und Chemie beherrschende Grundgedanke ist merkwürdiger-
weise zuerst von einem Biologen, dem Arzte Robert
Mayer (1842) erfaßt und in seiner ganzen Bedeutung erkannt
worden. Und ein Biologe war es, der allerdings auch zu den
größten Physikern zählt, H e 1 m h o 1 1 z , der den M a y e r 'sehen
Satz auffaßte und mit genialer Meisterschaft zur Geltung brachte.
Rob. Mayer kam durch Erwägungen verschiedener
physiologischer Vorgänge auf den Gedanken, daß die Wärme
sich in andere Kräfte umsetzen könne und erkannte bald, daß
dies auch von den übrigen Naturkräften gilt, und heute sind
wir der Überzeugun g, daß chemische und mechanische
Vorgänge, Schall, Wärme, Licht und Elektrizität
nichts anderes sind als bestimmte B e w e g u u g s -
Vorgänge materieller Teilchen.
Jedes bewegte Teilchen hat die Fähigkeit, ein anderes
ruhendes in Bewegung zu versetzen, es kann Arbeit leisten —
und wir sagen von ihm, es hat lebendige Kraft oder kine-
tische Energie.
Oder auch: Die Teilchen eines Körpers können unter ge-
wissen Umständen, unter bestimmten Bedingungen eine Bewegung
hervorbringen, wie ein auf eine gewisse Höhe gehobener Stein,
wenn er losgelassen wird, oder wie die Sprengkraft des Pulvers,
wenn es auf eine bestimmte Temperatur gebracht wird — . und
wir nennen dies dann Spannkraft, oder potentielle Energie.
Wenn alle Naturvorgänge Bewegungsprozesse sind, so sind
natürlich auch deren Ursachen Beweguugsvorgänge; es kann
demgemäß auch keine Energie von selbst entstehen, es kann
auch keine verschwinden, sie kann nur in eine andere umge-
wandelt werden. So wird die chemische Energie im Ofen der
Dampfmaschine in Wärmeenergie umgewandelt; diese erzeugt
die potentielle Energie des Dampfes, der die mechanische
Bewegung verursacht; und diese kann wieder in elektrische
— 112 ~
Energie inngewanrlelt werden: Überall gilt das schon von Mayer
erkannte große Gesetz, daß bei der Umwandlung niemals
Energie verloren oder gewonnen wird, daß die
Energiemenge der Ursache gleich derjenigen der
hervorgebrachten Wirkung ist, und diese Wahrheit ist
das die ganze leblose Natur beherrschende Prinzip der Er-
haltung der Energie. Die Physik kann überall zahlen-
mäßig und mathematisch genau mit Hilfe des der Wärmelehre
entnonnnenen Einheitsmaßstabes der Kalorie den Nachweis für
die Richtigkeit dieses Prinzips antreten, und so hat man die
großartige Idee von der Konstanz der Summe aller
Energie in der ganzen Welt erfaßt.
Es erhob sich natürlich die Frage: Gilt dies oberste
Gesetz von der Erhaltung der Energie auch in der
lebenden Welt?
Es war schon vorher hinsichtlich der lebenden Substanz
erwiesen worden, daß ein prinzipieller Unterschied von der leb-
losen Substanz nicht besteht. Der große Chemiker Wühler
hatte bereits 1828 durch die Synthese des Harnstoffs die ver-
meintliche Kluft zwischen lebender und lebloser Substanz end-
giltig beseitigt und der mystisch wirkenden Lebenskraft eine
Stütze entzogen. Es galt aber jetzt die ganze Fülle der Lebeus-
erscheinungen diesem großen Pi'inzip unterzuordnen und den
Nachweis für dessen Giltigkeit auch in der Lebewelt zu führen.
Mayer war es wiederum, der zuerst diesen Weg betreten
hat, und heute können wir, allerdings nur in großen Zügen,
das Prinzip der Erhaltung der Energie auch in der
Lebewelt erkennen:
So sehen wir in der Sonne die Quelle alles Lebens auf
unserm Planeten. Unter dem Einfluß der Energie ihrer Licht-
strahlen bilden sich in der Pflanzenzelle unter Mitwirkung des
Chlorophylls (Blattgrüns) aus den mit geringen chemischen
Energien begabten Molekülen der Kohlensäure und des Wassers
hoch komplizierte, mit großer Spannkraft versehene Moleküle des
Zuckers und der Stärke, die als Grundlage der Eiweißsynthese
aufgefaßt werden können. Die Eiweißmolekiile haben einen
hohen potentiellen Energiewert ; bei ihrer leichten Zeisetzbarkeit
vermögen sie eine große Menge Arbeit zu leisten. Da nun
diese Eiweißstoffe hohe potentielle Energie haben, so begreift
— 113 —
man, wie durch Aufnalniie solcher Eiweißstoffe das Tier im-
stande ist, die großen zu seinem Leben notwendigen Energie-
mengen zu erzeugen. Und bei diesem tierischen Lebensprozeß
entstehen wieder die Ausgangsprodukte : Kohlensäure und Wasser,
die in der Ptianzenzelle durch die Energie des Sonnenlichtes
in Moleküle von hoher Spannkraft umgesetzt werden. Wir
erkennen hier den engen Zusammenhang zwischen Tier- und
Ptianzenwelt und den zwischen ihnen stattfindenden Energie-
kreis 1 a u f.
Die neuere Zeit hat unter dem Namen der Sjnnbiose eine
Reihe von merkwürdigen Erscheinungen zusammengefaßt, bei
denen mikroskopisch kleine pflanzliche Wesen im tierischen
Gewebe sich finden. Sie beziehen ihren Lebensunterhalt aus
den auszuscheidenden Produkten des tierischen Stoffwechsels in
der Eorm von Kohlensäure, wofür sie den Wirt durch Produktion
von Stärke und Sauerstoff schadlos zu halten suchen.
Von besonderem Interesse waren von jeher die Bewegungs-
vorgänge, insbesondere die durch die Muskeln bewirkten. Er-
staunlich ist die Leistungsfähigkeit dieser Kraftquellen. Wir
wissen z. B. aus der Höhe des Elugtones mancher Insekten, daß
die Zahl der Kontraktionen in der Sekunde 400 betragen kann.
Der kleine Wadenmuskel des Frosches vermag einem Gewicht von
mehr als einem Kilogramm das Gleichgewicht zu halten und
dei' Herzmuskel eines Mannes verrichtet in einem Tage eine
-Arbeit von 20000 Meterkilogramm..
Wo liegt nach dem Prinzip der Erhaltung der Energie
die Quelle der Kraft?
(Chemische Energiepotentiale kommen in Betracht. Wir
beobachten direkt bei lebhafterer Bewegung eine Beschleunigung
des Stoffwechsels, eine erhöhte Ausscheidung von Kohlensäure
u. a., ein größeres x\tembedürfnis und eine Erhöhung der Körper-
temperatur tritt ein, und durch die neueren Arbeiten Pf lügers
ist die alte Anschauung Liebigs zu ihrem Rechte gelangt,
nach welcher es Zersetzungen des Eiweißmoleküls sind, die die
Urquelle der Kraft darstellen. Die Kohlehydrate und Fette
spielen die Rolle wichtiger Ersatznahrung.
Wir stehen hinsichtlich der Anwendung des Prinzips der
Erhaltung der Energie im Anfangsstadium unserer Kenntnis,
indem wir nur die Anfangs- und die Endglieder des Energie-
8
- 114 —
Umsatzes bis jetzt erforschen konnten. Aber in großen Zügen
erblicken wir bereits die Giltigkeit des Satzes. Drei Eneigie-
faktoren werden dem Lebewesen zugeführt: Chemische Energie,
Licht und Wärme. Aber die beiden letzten werden im Körper
benutzt , um den vorhandenen materiellen Substanzen neue
chemische Energie zu schaffen. Es bleibt demgemäß als wichtigste,
ja als einzige direkte Lebensquelle die chemische
Energie.
Stößt nun auch die exakte mathematische Durchführung
des Prinzips der Erhaltung der Kraft im Lebensprozeß auf
große Schwierigkeiten, so ist es um so wichtiger, daß in einem
Falle der große Satz in der Lebewelt seine volle Bestätigung
gefunden hat.
Rubner (1894) stellte den chemischen Energiewert der
für ein bestimmtes Tier zu verwendenden Nahrung in Wärme-
einheiten fest und zeigte, daß das Tier, welches sich nicht
bewegt, also die chemische Energie der aufgenommenen Nah-
rung nur in Wärme umsetzt, annähernd die gleiche Zahl von
Wärmeeinheiten liefert, die dem im Voraus berechneten Ver-
brennungswert der Nahrung entspricht.
So sehen wir also die Leb ens erschein un gen von
einem großen allgemeingiltigen Naturgesetz, dem
Prinzip der Erhaltung der Energie, ebenso be-
herrscht, wie alle Vorgänge im Universum. Pflanze,
Tier und Mensch stellen auch in chemisch-physi-
kalischer Hinsicht eine Einheit dar, in mathema-
tisch bestimmbarer Abhängigkeit von den Vorgängen
der 1 e b 1 0 s e n N a t u r, ja g e w i s s e r m a ß e n e i n s m i t ih n e n.
Es hat diese moderne Auffassung der lebenden Natur etwas
Packendes und Gewaltiges. Der Mensch findet sich als inte-
grierenden Bestandteil der ganzen großen Natur; er steht ihr
nicht mehr gegenüber als ein Fremdling; er findet sich mitten
im Kreislauf der Naturprozesse, als einen Teil derselben, aus
gleicher Substanz bestehend, von denselben Gesetzen beherrscht — ,
eine Welle im wogenden Meere des Universums.
Aber auch hier macht der nach dem Unendlichen strebende
Geist des Menschen nicht Halt. Er sucht nach Erklärung der
psychischen Vorgänge, der Empfindung, des Denkens und
des Bewußtseins, und auch auf diesem Gebiete hat die Biologie
— 115 —
große Triumphe gefeiert. Es würde die Kraft eines Einzelnen
weit übersteigen, die modernen Errungenschaften auf dem Gebiet
der Lehre vom Gehirn, den Sinnesorganen und dem Nerven-
sj'stem überhaupt auch nur in den Hauptzügen zu kennzeichnen. ^,,^— --.^
Nur auf die Geltung unserer drei Einheitsprinzipien auch für^/c^^D ^^T^^
die Organe der psychischen Funktionen sei hingewiesen. /^ -^^^ '
Das Seelenorgan, das zentrale Nervensystem mit seinön -' ^ .
Außenwerken, den Sinnesorganen, besteht aus Zellelementen * ,
allerdings von höchst verwi(^keltem Bau.
Die allmähliche Entwicklung des NerveUvSystems aus ein- r^'.
fachen Anfängen zu immer höherer Komplikation läßt sich für "i;-^
die einzelnen Tierstämme, insbesondere für den Wirbeltierstamm
nach den Postulaten der Abstammungslehre glänzend darthun.
Insbesondere findet das biogenetische Grundgesetz seine volle
Gültigkeit hinsichtlich der Entwicklung des Gehirns und der
Sinnesorgane.
Endlich wissen wir, daß die Sinnesorgane die Außenwerke
des Seelenorgans sind, die mit wunderbaren optischen, akustischen,
chemischen und mechanischen Hilfsmitteln ausgerüstet, die Be-
wegungen der Außenwelt, Licht, Schall, Wärme, chemische und
mechanische Bewegung, aufnehmen und — wie wir annehmen
dürfen — nach dem Prinzip der Erhaltung der Energie — in
Nervenbewegung umsetzen. Wir können uns auch vorstellen,
daß diese Bewegung nach dem gleichen Gesetz dem Gehirn, dem
Sitz der höheren Funktionen der Empfindung und des Bewußtseins
u. a. übertragen w^erden.
Aber wollen wir hier weiter denken, so geraten wir an
die sogenannte Grenze unseres Natur er kenn ens, die
schon von Kant und seinen Vorläufern vollauf gewürdigt und
durch Dubois-Reymond sozusagen populär geworden ist,
nämlich an die Unmöglichkeit, psychische Prozesse
aus chemischen oder physikalischen Bewegungs-
vorgängen materieller Teilchen abzuleiten. Dubois-
Reymond rief der Biologie sein berühmtes „Wir wissen
es nicht^ und „Wir werden es auch nie wissen" zu und
hat vielen Anklang gefunden.
Nun hat es immer seine Bedenken, wenn große Natur-
forscher durch ihre Machtsprüche dem Fortschritt der Wissen-
schaft sich entgegenstellen, und gerade die Geschichte der
8*
— 116 —
Biologie lehrt, daß solche Machtspiiiche sich uicht halten
lassen.
Wir müssen ja zugeben: Aus der Existenz der Dubois-
Rejnnondschen Grenze folgt die Unzulänglichkeit der
materialistischen Weltanschauung zur Erklärung
der tieferen Probleme der Lebensprozesse. Aber
kann man dem Dubois-Reymond sehen Diktum nicht ent-
gegenhalten, daß ja das Gehirnatom mit seinen Eigenschaften
und Bewegungen ein Produkt unserer Vorstellung ist,
also daß an die Stelle materieller bewegter Teilchen ein
psychischer Prozess tritt?
Schon Zöllner machte den schwerwiegenden Einwand:
Das Phänomen der Empfindung ist eine viel funda-
mentalere Thatsache der Beobachtung als die Be-
weglichkeit der Materie.
Hier berührt sich also die Biologie mit der Philosophie
im engeren Sinne, welche die tiefsten Probleme, die die Menschen-
brust bewegen, zu lösen versucht und den Bedürfnissen des
dem Menschen immanenten Idealismus gerecht zu werden be-
strebt ist.
Ein Gegensatz — ein Widerspruch zwischen beiden For-
schungsgebieten ist nicht nachzuweisen. Wie die Philosophie,
so ist auch die Biologie von den edelsten Motiven getragen und
von idealistischem Streben beherrscht.
Mag auch die moderne Biologie umgestaltend auf manche
uns liebgewordene Anschauung mit unaufhaltsamer Gewalt ein-
wirken — , mit dem dem Menschen immanenten Idealismus steht
sie in keinerlei Beziehung im Widerspruch. Ihr Streben nach
Erkenntnis der Wahrheit wirkt veredelnd und erhebend.
Die Senckenbergische naturforschende Gesellschaft wird
auch weiterhin — dessen sind wir sicher — dem Dienste der
Wissenschaft vom Leben treu bleiben zur Ehre unserer Vater-
stadt und ihrer Bürger, denen sie, wie so manches andere
wissenschaftliche Institut ihre Existenz verdankt.
117
Beitrag zur Anatomie der Ficns-Blätter.
Von
Professor Dr. M. Möbius.
Mit Tafel II und III.
Die Beobachtungen, welche ich bei einer gelegentlichen
anatomischen Untersuchung des Blattes von Ficus neriifolia
machte, veranlaßten mich, einerseits den Bau dieses Blattes
auch eutwickelungsgeschichtlich genauer zu untersuchen, be-
sonders hinsichtlich der „Grübchen" und der Cystolithen, anderer-
seits auch die anderen Ficus - Arten, von denen mir frisches
Material zur Verfügung stand, zur Vergieichung heranzuziehen.
Obgleich nun sowohl die Grübchen als auch die Cystolithen
schon mehrfach untersucht worden sind, so ist die Mitteilung
meiner Beobachtungen vielleicht doch nicht überflüssig und kann
als Vorarbeit zu einer vergleichenden Anatomie des Blattes in
der Gattung Ficiis, von der es circa GOO Arten giebt, angesehen
werden, falls jemand diese Arbeit unternehmen will.
Bei der äußeren Betrachtung des Blattes von F. neriifoUa^
das, wie der Name sagt, in seiner Gestalt dem des Oleander
sehr ähnlich ist, fallen uus sofort die hellen Punkte auf, welche
ungefähr in zwei dem Blattrand genäherten und ihm parallel
verlaufenden Reihen liegen. Weil diese Punkte etwas vertiefte
Stellen der Blattoberseite bilden, hat sie De Bary Grübchen
genannt, er giebt sie außer für die genannte Art auch für
F. diversifolia, Porteana, eriobotryoides, leucosticta u. a. an (vergl.
Anatomie p. 57). An einer anderen Stelle (l. c. p. 392) sagt er,
daß er die Grübchen von F. neriifolia und diversifolia anatomisch
untersucht hat, coustatiert aber nur. daß hier unter der mit
Wasserspalteu versehenen Epidermis eine scheibenförmige Epi-
themgruppe liegt. Betrachtet man das Blatt mit der Loupe, so
— 118 —
sieht man, wie die von den größereu Maschen der Blattnervatiir
sich abzweigenden feineren Nerven in den Grübchen zusammen-
laufen. (Taf. IL, Fig. 14.) Ein Querschnitt durch das Blatt an
dieser Stelle zeigt, daß das Pallisadenparencbym durch ein Ge-
webe aus kleinen, farblosen, unregelmäßig gestalteten und viele
Intercellulare zwischen sich lassenden Zellen unterbrochen wird
und daß die sich pinselförmig auflösenden Gefäßbüudelendiguugen
als kurze Tracheidenglieder in das eigentliche Epithemgewebe
auslaufen. Ferner zeichnet sich die Epidermis an dieser Stelle
durch kleinere Zellen und den Besitz von Spaltöfifnungen, die
sonst auf der Oberseite fehlen, aus. (Taf. II, Fig. 4.) Obgleich
es mir nicht gelungen ist, jemals Tropfenausscheidungen an dem
Blatte von F. neriifoUa zu beobachten, auch nicht, als ich einen
abgeschnittenen und in Wasser gestellten Sproß unter einer
Glasglocke mehrere Wochen lang darauf hin prüfte, so dürfte doch
kaum daran zu zweifeln sein, daß die Grübchen als wasseraus-
scheidende Organe zu betrachten sind. Haberland t^j hat
nämlich an einem nicht näher bestimmten -F?'p?/.s-Exemplar im
Buitenzorger Garten an jedem Morgen die Blätter mit großen
Wassertropfen über den Hydathoden bedeckt gefunden. Es ist
dies freilich auch der einzige mir bekannte Fall einer solchen
direkten Beobachtung, denn von F. clastica, dessen Hydathoden er
genauer beschrieben und abgebildet hat, berichtet er nicht, die
Tropfenausscheidung gesehen zu haben. Auch möchte ich darauf
aufmerksam machen, daß Volke ns^) die Funktion, Wasser
auszuscheiden, au den ganz ähnlich gebauten Organen des Blattes
von Urtica, einer mit Ficus nahe verwandten Gattung, nur aus
ihrem Bau schließt, die Wasserausscheidung aber nicht wie bei
den meisten anderen von ihm untersuchten Pflanzen gesehen
hat. Übrigens haben die Epitheme bei diesen letzteren auch
einen wesentlich anderen Bau: bei Fuchsia spec, Oenothera
biennis, Linaria cymhalaria sind die Epithemzellen senkrecht zur
Oberfläche gestreckt, ziemlich lückenlos verbunden und lassen
einen großen, der Atemhöhle entsprechenden Raum unter den
Spaltöffnungen frei; bei Calla bilden die Epithemzellen zwar
„ein Schwammo:ewebe", aber dessen o-roße und zahlreiche Inter-
') Wiener Sitzungsbericlite 1895. Bd. 104. Abth. T, p. 69.
'^) Jahrb. des botan. Gartens in Berlin II, p. '205.
— 119 —
cellularen sind, ,,solange ein Blatt nicht welk erscheint, stets
mit Wasser gefüllt". Offenbar entspricht der Bau dieser Hj^da-
thoden viel mehr dem, wie wir ihn der Funktion nach erwarten
dürfen, und der sonderbare Bau derer von I' iciis und Urtica ist
möglicherweise daraus zu erklären, daß die betreffenden Stellen
des Blattes ursprünglich eine andere Funktion besessen haben,
zu welcher Vermutung besonders die unten zu beschreibende
Eutwickelungsgeschichte fülirt. Erwähnen will ich nur noch die
Beobachtung, daß sich in den Grübchen des Blattes von F. nerii-
folia oft Pilzsporen ansammeln und teilweise zur Keimung ge-
langen.
Was nun die Anatomie des Blattes im Übrigen an-
betrift't (vergl. Tal II, Fig. 5), so finden wir die Epidermis
auf beiden Seiten einschichtig, unter der oberen eine Schicht
lauger, schmaler Pallisadenzellen, unter diesen eine Schicht,
deren Zellen zwar noch senkrecht zur Oberfläche gestreckt, aber
kürzer und lockerer verbunden sind, so daß hier der Übergang
in das lockere Schwammgewebe der Glitte des Blattes statt-
findet, während nach der Unterseite zu die Zellen wieder mehr
ein Pallisadenparenchym darstellen ; nur über den Spaltöffnungen
geht das Schwammparenchym bis an die Epidermis. Die kleineren
Gefäßbündel durchziehen das Blatt in ungefähr gleichem Ab-
stände von der oberen und unteren Epidermis. In den stärkeren
Nerven ist der Bau des Mesophylls so modificiei't, wie man dies
gewöhnlich findet: die Pcillisadenzellen fehlen und die Parenchym-
zellen werden oben und unten collenchymatisch. In der Mittel-
rippe sind die Gefäßbündel in einen nach oben oft'euen Bogen
vereinigt, über dem eine kleine Gruppe umgekehrt orientierter
Bündel liegt. ^) Von besonderen Gewebeelementen sind noch
die Milchsaftgefäße ^) und einzelne Zellen mit Kalkoxalatdrusen
im Mesophyll zu erwähnen. Etwas nähere Betrachtung ver-
dient noch die Epidermis, besonders wegen der Spaltöffnungen
und der Cystolithen. Ihre Zellen sind auf beiden Seiten poly-
gonal. Auf der Unterseite stehen die Spaltöffnungen in unregel-
*) Vergl. Marcatili, Sui fasci iniilollari foüjliari dei Ficus. Malpighia III,
188i), p. 129—133.
-; Vergl. Pirotta et Marcatili. Sui rapporti tra i vasi laticiferi ed il
sisteuia assimilatore nelle piante. (Anmiario dell" Istituto botanico di Kuma
vol. IL Roma 1885.)
— 120 —
mäßiger Verteilung. Auf der Oberseite kommen nur in den
Griibclien Spaltöffnungen vor : jedes Grübchen, dessen Epiderrais-
zellen kleiner sind als die au den übrigen Stelleu, mag mit
circa 20 Spaltöffnungen versehen sein. Den Unterschied in der
Gestalt der Schließzellen bei den oberen und unteren Spalt-
öffnungen erläutern am besten die Figuren 10 und 11 (Taf. II),
die bei gleicher Vergrößerung gezeichnet sind. Es fällt besonders
auf, daß das Lumen bei den Wasserspalten im Querschnitt
rundlich, bei den Luftspalten im Querschnitt dreieckig erscheint,
die Membran also dort ringsum ziemlich gleichmäßig verdickt,
hier mit den charakteristischen Verdickungsleisten oben und
unten an der dem Spalt zugekehrten Seite versehen ist. Auch
die Cuticularvorsprünge treten bei den Luftspalten viel mehr
hervor. Von der Fläche betrachtet, bildet bei den Wasser-
spalten das Schließzellenpaar ziemlich einen Kreis, bei den Luft-
spalteu eine Ellipse. In der Gestalt drückt sich die verschiedene
Funktion aus: die Fähigkeit, den Spalt zu schließen und zu
öffnen, kommt offenbar nur den Luftspalten zu, wie das ja
allgemein angenommen wird. Dieselben können jedoch durch
eine andere Einrichtung in ihrer Funktion behindert werden,
nämlich durch den Verschluß der Atemhöhle und des Spaltes
von den angrenzenden Parenchymzelleu aus. Eine oder mehrere
dieser Zellen wachsen in die Atemhöhle hinein und bekommen
an der dem Spalte zugewendeten Seite der Membran eine eigen-
tümliche Verdickung (Taf. II, Fig. 12). Bisweilen sieht man
dieselbe sich gerade unter den Eingang des Spaltes legen, ihn
verschließend. Ein solcher Verschluß, der aber nur bei einem
Teile der Spaltöffnungen eintritt, ist bei lederigen Blättern
immergrüner Pflanzen, wenn sie älter werden, nicht selten und
zuerst wohl von Seh wende n er ^) für Prunus Lauro-Cerasus
und Cauiellia japonica angegeben worden ; eine besondere Ver-
dickung der Membran liudet aber dort bei den den Verschluß
bildenden Zellen nicht statt.
Wir kommen nun zu den Cystolithen, die gerade bei dieser
Art noch nicht untersucht worden zu sein scheinen. Vielleicht
hat sie Schacht^) beobachtet, da er angiebt, daß er mindestens
') Monatsberichte der Berliner Akademie 1881. S. 8(il. Fig. 16 a.
^) Abhandl. der Senckenberg. naturf. Gesellsch. Bd. I, p. 139.
— 121 —
30 Ficiis- imd Urtica- kri^xi auf Cystolithen untersucht habe,
er beschreibt sie aber nicht. In den älteren Blättern findet
man auf der Unterseite des Blattes, deren Epidermiszellen nur
etwa halb so hoch sind als die auf der Überseite, einzelne große
blasenförmige Zellen, in denen je ein großer, die Blase fast
ausfüllender, also auch annähernd kugeliger Cj'stolith auf kurzem
starken Stiele sitzt. (Taf. II, Fig. 5.) Schichtung und radiale
Streifuug treten an demselben auch ohne Behandlung mit Säure
meistens ziemlich deutlich hervor; die Oberfläche ist mehr un-
regelmäßig buckelig als regelmäßig warzig. Von der Fläche
betrachtet ist die Cj^stolithenzelle an der Oberfläche etwas
kleiner als die umgebenden Epidermiszellen, die sich schon
sternförmig um sie angeordnet haben. (Taf. II, Fig. 6.) Schon
mit der Loupe sind die Cystolithen der Unterseite deutlich zu
erkennen, während man auf der Oberseite damit keine unter-
scheiden kann. Genauere Untersuchung zeigt, daß sie hier viel
zahlreicher sind als unten, aber in unveränderten Epidermiszellen
liegen, dieselben mehr oder weniger ausfüllend. Am besten zeigt
uns ein Flächenschnitt (Taf. III, Fig. l) die verschiedenen
Formen der Cystolithen, die sich in ihrem Umriß gewöhnlich
nach der Gestalt ihrer Zellen richten. Dabei sieht man auch,
daß der Stiel nicht immer in der Mitte der Zelle ansitzt, sondern
oft nach der einen Seite, ja bis auf eine Radialwand der Zelle
verschoben ist. Bisweilen fehlt auch der Stiel und der Cystolith
bildet eine große warzenförmige Verdickung der Radiahvand
und Fig. 9 (Taf. II) zeigt einen Fall, wo von der Grenzwand
zweier Epidermiszellen in beide solche warzenförmige Cystolithen
vorspringen. Im Allgemeinen sind die Cystolithen, auf dem
Blattquerschnitt beti'achtet, etwas von oben nach unten zu-
sammengedrückt, kurzgestielt, mit Streifuug und Schichtung ver-
sehen und reich an Kalk. Neben den ausgebildeten Cystolithen
kommen auch solche vor, die auf den Stiel beschränkt sind oder,
mit anderen Worten, nur aus knopfförmigen, meistens in der
Mitte der Außenwand aufsitzenden Verdickungen bestehen. Ob
diese, besonders in dem E'lächeuschnitt auffallenden Kuöpfchen
Rudimente wieder aufgelöster Cystolithen sind, oder nicht viel-
mehr sehr spät entstehende und nicht mehr zur vollen Ent-
wickelung kommende, ist schwer zu sagen. Merkwürdigerweise
nämlich werden die Cystolithen der Oberseite sehr spät angelegt,
— 122 —
wie uns die jetzt noch zu besprechende Eutwickelungsgeschichte
des Blattes zeigt; durch sie erfahren wir auch erst etwas über
die Haare, denn die älteren Blätter scheinen ganz kahl zu sein.
Im März hat unser Stock im Warmhaus angefangen zu
treiben. Fig. 1 (Taf. II) zeigt einen Querschnitt durch die End-
knospe, nachdem sich schon mehrere Blätter entfaltet haben :
der lange spitze Kegel ist unter der Mitte seiner Höhe durch-
schnitten und wir sehen zwei Laubblätter, a und b, in ver-
schiedenen Entwicklungsstadien, von den Stipulargebilden ein-
geschlossen. Blatt a ist in Fig. 2 nochmals dargestellt. Auf der
großen Mittelrippe ist ein vielzelliges Köpfchenhaar entwickelt,
das den Raum zwischen den zusammengelegten Teilen der Blatt-
spreite fast ausfüllt. Diese besitzt nur drei Mesophyllschichten,
man sieht die Anlage der Gefäßbündel p, der Grübchen bei g,
und einiger Köpfchenhaare, während noch keine Anlagen der
Spaltöffnungen und Cystolithen bemerkbar sind. Die Entwickelung
der Grübchen ist sehr eigentümlich. Sie geht aus von einer
Epidermiszelle, die sich etwas vergrößert, nach außen vorwölbt
und ihre Außenwand etwas verdickt (g). Diese Zelle vergrößert
sich weiter, bildet eine kleine Papille nach außen und die ganze
Membran verdickt sich, so daß die Außenwand dicker ist als die
Wandung der in der Mittelrippe bereits deutlich hervortretenden
Holzgefäße. Zugleich treten bereits Teilungen in den darunter
liegenden Zellen als Anlage des Epithels auf. Fig. 3 zeigt die
Grübcheuanlage in dem älteren Blatte b: das „Grübchen" bildet
hier vielmehr einen Vorsprang des Blattes, durch die Verdickung
des Mesophylls an dieser Stelle und die papillenförmige Initial-
zelle der Epidermis hervorgerufen. Auch sieht man, wie rechts
und links von dieser Zelle Keuleuhaare gebildet sind, die sich
der, auch durch ihren körnigen Inhalt ausgezeichneten Papillen-
zelle zuneigen. Auf dem Flächenschnitt des jüngst entfalteten
Blattes erkennen wir leicht die Grübchenanlagen an dem Kranz
der Keulenhaare, deren Mittelpunkt die papillenförmige Epidermis-
zelle einnimmt. Um sie herum finden lebhafte Teilungen in den
anderen Epidermiszellen statt, wodurch ein kleines Feld erzeugt
wird, das sich am Rande, wo dann besonders die Teilungen
stattfinden, vergrößert und so den anfänglich engen Kranz der
Keulenhaare erweitert; Wasserspalten sind noch nicht angelegt.
Bei einem älteren, 9 cm langen Blatte, au dem die Grübchen
— 123 —
als weiße Punkte bereits mit bloßem Auge erkennbar sind, findet
man in der Mitte schon halbfertige Spaltöffnungen und am Rande
die ersten Anlagen derselben, während auf der Unterseite schon
viele Spaltöffnungen ausgebildet sind. Es verhält sich also das
Blatt in dieser Beziehung anders als es nach Nestler') die
Regel ist, daß sich nämlich die Wasserspalten eher entwickeln
als die Luftspalten. Die Ausbildung des Grübchens ist nun bald
vollendet : die Spaltöffnungen werden ausgebildet, die Initialzelle
ist von den anderen Epidermiszellen in ihrer Größe erreicht
WM)rden. Das umgebende Blattgewebe hat sich stäi'ker ent-
wickelt, so daß das Grübchen vertieft, also wirklich zum Grübchen
wird, die Haare fallen ab und die Epithemzellen, die sich
unterdessen durch Teilungen stark vermehrt haben, nehmen
die unregelmäßige Gestalt an und bilden viele kleine Inter-
cellularräume.
Die Entwicklung der Cj^stolithen beginnt erst in den
bereits entfalteten Blättern. In dem zuletzt entfalteten sind
die betreffenden Epidermiszellen auf der Unterseite etwas größer
als die anderen und zeigen eine warzenförmige Verdickung der
Außenwand nach innen (Taf. II, Fig. 8), also keine so gleich-
mäßige Verdickung, wie sie als Anlage der Cystolithen von
F. elnstica durch De Barys Abbildung und Beschreibung be-
kannt ist, sondern so, wie es Schacht (1. c.) für F. cmstralis
beschreibt und abbildet. Dem Vorsprung der Membran nach
innen entspricht ein kleinerer spitziger nach außen. Betrachtet
man die Epidermis der Unterseite von der Fläche, so lassen
sich auch hier schon einzelne Oystolithen-Anlagen erkennen, ihre
Zellen sind durch die Größe und durch die kranzförmige Anordnung
der anderen Zellen um sie herum ausgezeichnet. (Taf. II, Fig. 7.)
Im Übrigen sind die Epidermiszellen von sehr ungleicher Größe
und in lebhafter Teilung begriffen ; einzelne Spaltöffnungen sind
schon ausgebildet, die meisten erst angelegt, manche wohl noch
nicht angelegt. Es scheint nämlich eine Eigentümlichkeit in der
Entwickelung dieses Blattes zu sein, die verschiedenen Gew'ebe
und Zellenformen ziemlich laugsam und ungleichmäßig auszubilden.
Selbst bei einem 9 cm langen Blatte, das also die halbe Länge
der größten ausgewachsenen Blätter erreicht hat, sieht man auf
») Nova Acta, ßd 64, p. 173.
— 124 —
der Epidermis der Unterseite nebeneinander die Spaltöffnungen
in den verschiedensten Entwicklungsstufen: vollständig ausge-
bildete, ungeteilte Mutterzellen der Scliließzellen und alle
Zwischenstufen. (Taf. II, Fig. 13.) Die Cystolithenzellen der
Unterseite haben bei einem solchen Blatte schon ihre definitive
Größe erreicht, schon in einem jüngeren Blatte (von 5 cm Länge)
ragen sie soweit in das Gewebe hinein, daß sie fast bis zur
halben Höhe des Blattquerschnittes reichen und im Verhältnis
zu dem umgebenden Mesophyll, das hier aus meistens vier Zell-
schichten besteht, größer erscheinen als im ausgebildeten Zu-
stande, in dem sich das Mesophjdl durch Teilung und Wachstum
seiner Zellen bedeutend vermehrt hat. Die Cystolithen selbst
wachsen viel langsamer : in dem Blatte von 5 cm Länge bestehen
sie aus dem Stiel, auf dem sich einige Schichten des Kopfes
aufgelagert haben, und in dem Blatt von 9 cm Länge sind sie
noch nicht viel größer. Während dieser ganzen Entwicklung
des Blattes ist nun von den Cystolithen der Oberseite noch keine
Spur zu sehen ; sie fangen wohl erst dann an sich zu bilden,
wann das Treiben der Sprosse eingestellt wird ; vielleicht sind
auch äußere Umstände dabei von Einfluß. Bei wiederholten
Prüfungen in den Monaten April, Mai und Juni konnte ich keine
Cystolithen auf der Oberseite des Blattes finden, auch wenn
dieses schon eine feste lederige Beschaffenheit hatte. Erst Ende
Juni gelang es mir, sie in einem diesjährigen Blatte zu finden.
Dasselbe war 17 cm laug, aber auch bei ihm war der größte
Teil noch ohne Cystolithen auf der Oberseite, nur an der Spitze
waren sie, zum Teil bis zu halber Größe, ausgebildet. Von da
nach der Basis zu sieht man sie immer kleiner, und ebenso
zeigt sich eine Abnahme vom Band nach der Blattmitte zu : in
der unteren Hälfte des Blattes sind auch am Bande noch keine
Cystolithen auf der Oberseite vorhanden. Daraus ist also zu
entnehmen, daß ihre Entstellung von der Spitze und dem Rande
des Blattes nach unten und der Mitte zu fortschreitet, in um-
gekehrter Richtung, wie die Bildungsstoffe dem Blatte durch
die Gefäßbündel zugeführt werden. In derselben Weise findet
auch die AusbiKUmg der Cystolithen auf der Blattunterseite
statt, denn an dem zuletzt erwähnten Blatte sind diese Cysto-
lithen an der Blattspitze bereits in ihrer definitiven (iröße vor-
handen, während sie an der Blattbasis fast noch auf den Stiel
— 125 —
beschränkt sind. In derselben Weise oeht auch die Auflösung
der Cystolithen vor sicli, wie icli an einem im Welken begriffenen
Blatte bereits im März beobaclitet habe: dasselbe zeigte in
seinem basalen Teile gar keine Cystolithen mehr an der Ober-
seite, im oberen Teile aber noch ziemlich viele, die auch noch
reichlich mit Kalk incrustiert waren. Da an demselben Blatte
die Cystolithen der Unterseite noch keine Auflösungserscheinungen
zeigen, so geht daraus hervor, daß sie, wenn überhaupt, erst
nach denen der Oberseite wieder resorbiert werden. Im Allge-
meinen kann man also für diese Art wohl sagen, daß die Cysto-
lithen um so eher wieder aufgelöst werden, je später sie gebildet
werden: die Sache genau zu untersuchen, stand mir zu wenig
Material zu Gebote. Ich will nnr noch anführen, daß auch
Ende Juni an einem vorjährigen Blatte noch Cystolithen auf
der Oberseite, besonders an der Blattspitze, gefanden wurden,
teils noch in normaler Größe, teils, wie es schien, in Auflösung
begriffen.
Betrachten wir nun noch in kürzerer Weise die anderen
Ficus-Arten, die ich, bei der Schwierigkeit in der Nomenclatur
und der Bestimmung, mit den in dem Gewächshause angewandten
Namen bezeichnen muß.
Ficiis relkjiosa, deren Blatt als buddhistisches Symbol so
bekannt ist, schließt sich in seiner Structur am nächsten an
das von F. neriifolin an, doch fehlen die Grübchen. Die Epi-
dermis ist auf beiden Seiten einschichtig, oben sind ihre Zellen
viel größer als unten. Die Cystolithen liegen auf der Unterseite
in großen, weit in das Mesophyll hineinragenden Zellen, auf
der Oberseite sind sie wie bei F. neriifolia ausgebildet, scheinen
aber nicht so zahlreich vorhanden zu sein ; auch einfache knopf-
förmige Verdickungen treten an den Außenwänden neben ent-
wickelten Cystolithen auf, wie es KohP) (Taf. IV, Fig. 23)
abbildet. Dieser Autor hat auch die Cystolithen der Oberseite,
von der Fläche gesehen, und einen Cystolithen von der Unterseite
gezeichnet, „der in hervorragendem Maße die Ausbildung vom
Centrum aus divergierender, verzweigter Cellulosebalken, resp.
Fäden zeigt".
') Anatomisch-physiologische Untersuchung der Kalksalze und Kiesel-
säure in der Pflanze. Marburg 1889.
— 126 -^
Die kleinen dünneu Blatter von Fims stip?flata haben
einen sehr einfachen Bau: oben und unten einfache Epidermis,
eine Schicht Pallisadenparench^in und einige Schichten Schwaram-
parenchym. Im Mesophyll fallen Zellen mit großen Einzel-
krystallen von oxalsaurera Kalk auf, diese Zellen bilden zu-
sammenhängende Scheiden um die Gefäßbündel. Während die
Epidermiszellen der Oberseite, von der Fläche gesellen, polygonale
Gestalt haben, sind die der Unterseite mit gebuchteten Wänden in
einander gefügt. Hier kommen auch keulenförmige Haare vor,
die aus Fußzelle, einzelligem Stiel und einem Kopfe von circa
6 Zellen bestehen. (Taf. Ill, Fig. 7.) Cystolithen treten nur auf
der Uuterseite auf, ihre Zellen sind im Verhältnis zum übrigen
Blattgewebe sehr groß und nehmen auf dem Querschnitte mehr
als die halbe Blatthöhe ein. Der Cystolith ist rundlich mit
deutlichem längeren Stiel, dessen Ansätze ein kleines Spitzchen
auf der Außenseite der Zellenv^^and entspricht. Auf der Ober-
seite werden einzelne Grübchen augetroffen, neben denen fast
regelmäßig ein aus einer Zellenreihe bestehendes zugespitztes Haar
steht. Die Funktion desselben ist um so zweifelhafter, als die
Stellung von Haar und Grübchen in Beziehung zur Configuration
des Blattes keine bestimmte ist.
Dem eben beschriebenen Blatte verhält sich in seinem
Bau sehr ähnlich das einer im hiesigen Palmengarten als
Ficus radicans kultivierten Art. Der größeren und etwas
festeren Blattspreite entsprechend treten hier schon gelegentlich
Teilungen in den Epidermiszellen der Oberseite auf. Die
Grübchen sind nicht von Haaren begleitet; es kommen aber
auch zweierlei Haare auf dem Blatte vor: oben starke ein-
zellige zugespit7.te und auf beiden Seiten, besonders der unteren,
Köpfchenhaare, deren kleines, fast kugeliges Köpfchen aus zahl-
reichereu Zellen als bei F. stipulata besteht. Die Cystolithen
verhalten sich ganz wie bei dieser Art. Bemerkenswert ist
hier noch die Ausbildung der Epidermis auf der Unterseite. Die
Spaltöffnungen stehen in kleinen Gruppen in den Maschen des
Nervennetzes. Die Epidermiszellen sind au diesen Stelleu sehr
klein und haben ineinander gebuchtete Wände, während die
anderen Epidermiszellen, die über und an den Seiten der Nerven
liegen, viel größer sind und nur schwach gebogene Wände
besitzen. Im Bereiche der letzteren Zellen liefen auch die mit
^ 127 -^
den Cystolithen. Da nun audi die, von der Fläche gesehen
sternförmig-en, Scliwanimparencliynizellen unter den Spaltöffnungen
viel kleiner sind, als die unter den großen Epidermiszellen
liegenden, so erinnert dieses Verhältnis einigermaßen an das
der Grübchen auf der Blattoberseite, deren Gewebe ja auch
aus viel kleineren Zellen besteht als das umgebende.
Der Querschnitt des Blattes von Fictis Carim zeigt oben
eine einschichtige Epidermis mit weiten, annähernd quadratischen
Zellen, in denen nur selten eine tangentiale Teihmg auftritt.
Das Pallisadengewebe ist zweisciiichtig, das Schwammgewebe
drei- bis vierschichtig und besteht aus verliältnismäßig sehr
dicht verbundenen Zellen. Die Epidermis auf der Unterseite
ist wieder einschichtig, ihre Zellen sind niedriger als die der
oberen Epidermis ; die Schließzelleu liegen im Niveau der äußeren
Grenze der Epidermiszellen oder sogar etwas weiter nacli außen ;
auch hier kommen an dem jungen aber schon ausgewachsenen
Blatte noch unentwickelte Spaltöffnungen zwischen den fertigen
vor. Grübchen finden sich ganz vereinzelt auf der Oberseite,
man findet sie nur mit der Loupe, denn sie sind so klein, daß
sie nur wenige Spaltöffnungen enthalten. Köpfchenhaare treten
vereinzelt auf den Nerven auf der Unterseite auf und sind klein
und wenigzellig. Die Borstenhaare sind ebenfalls besonders
auf der Unterseite entwickelt, sie sind einzellig und sitzen mit
breiter Basis in der Epidermis ; ihre Membran ist häufig durch
lokale Verdickungen punktiert und die Spitze oft mit Membran-
substanz ausgefüllt. Die Beziehungen zwischen Trichom- und
Cystolithenbildung sind von Kohl (1. c. p. 125) durch Worte und
Zeichnungen genügend erörtert worden, sodaß ich auf ihn ver-
weisen kann. Die größten Cystolithen liegen in Zellen, die
fast bis an das Pallisadengewebe hinaufreichen. Diese, sowie
die in den Haaren sind also auf die Unterseite beschränkt; die
rudimentären Cystolithen der Oberseite werden von Kohl nur
in der Übersicht (1. c. p. 123) erwähnt, aber von Haberlandt
(physiologische Pflanzenanatomie, 2. Aufl. p. 449) abgebildet. Wie
es mir scheint, liegen sie immer in einzelnen Zellgruppen, deren
Mittelpunkt ein Haar bildet, was natürlich in der Flächenansicht
besonders deutlich hervortritt, wae Fig. 2 (Taf. III) zeigt.
F. erecta gleicht im Bau seines Blattes fast vollständig der
eben besprochenen F. Carica. Auch hier kommen gestielte Cysto-
— 128 —
lithen in besonderen Zellen nur an der Unterseite des Blattes
vor, rudimentäre Cystolithen in unveränderten Epidermiszellen,
die zu Gruppen vereinigt sind, an der Oberseite. Die grüßten
Cystolithen in weit ins Innere ragenden Zellen haben, auf dem
Blattquerschnitt gesehen, häufig einen in die Breite gezogenen
Körper, bisweilen ist ihr Umriß fast herzförmig, indem die dem
Stiel gegenüberliegende Stelle ein wenig eingesenkt ist. Besonders
aufgefallen ist mir an diesem Blatte die Ausfüllung des Inneren
der Borstenhaare durch Membransubstanz. Die Spitze ist ge-
wöhnlich in dieser Weise ausgefüllt; an die Ausfüllungsmasse
kann sich der Stiel eines Cystolithen ansetzen, während er in
anderen Fällen sich seitlich darunter an den dünneren Teil der
Membran ansetzt. Auch habe ich Borstenhaare mit kurzer breit
kegelförmiger Spitze gefunden, die von Membrausubstanz aus-
gefüllt war, von welcher aus der Cystolith fast ohne Stiel in
den weiten basalen Teil des Haares hineinragte. Nicht selten
ist aber auch von dem nach außen vorragenden Teil des Haares
nur die untere und die obere Partie mit Membransubstanz aus-
gefüllt, so daß dazwischen ein von körnigem Protoplasma erfülltes
Lumen übrigbleibt. An diese untere Ausfüllungsmasse der Haar-
borste kann sich nun noch ein kleiner Cystolith ansetzen, der
in die Basis des Haares hineinragt. Es herrscht hier also eine
große Mannigfaltigkeit in der Ausbildung der Borstenhaare und
ihren Beziehungen zu den Cystolithen. Ich will nur noch be-
merken, daß die primäre Membran des Haares, die oft deutlich
geschichtete, ausfüllende Membrausubstanz und die Substanz des
('ystolithen sich in der Regel scharf von einander abheben, also
wohl auch aus verschiedenen chemischen Modifikationen der
Cellulose bestehen.^)
*) Eine noch viel größere Mannigfaltigkeit in den Borstenhaaren und
Cystolithen findet man im Blatte von Broussonetia papyrifera. Während auf
der Oberseite einzelne kegelförmige Borstenhaare mit sehr breiter Basis stehen,
deren Inneres durch eine cystolithenartige Verdickung mehr oder weniger
ausgefüllt wird, trägt die Unterseite die verschiedensten einzelligen Borsten-
haare mit oder ohne Cystolithen, deren Anheftungsvveise, Größe und Gestalt
außerordentlich variiert ; manchmal scheinen in derselben Zelle von verschiedenen
Stellen Cystolithen auszugehen, die dann miteinander verschmelzen. Dagegen
fehlen Cystolithenzellen, die in das Innere des Blattes eingesenkt sind, ohne
nach außen hervorzuragen. Kohl hat die Cystolithen von Z?/-o»sso»<'//a nicht
untersucht.
— 129 —
Ficits harbata besitzt ein ziemlich derbes aber niclit lederiges
sondern leicht welkendes Blatt, das durch reichliche Behaarung
ausgezeichnet ist. Der Querschnitt zeigt Folgendes: oben eine
2—3 schichtige Epidermis, darunter 1 — 2 Schichten von Palli-
sadenparenchym, das in das mit sehr großen Intercellularen
durchsetzte Schwammpareuchym übergeht. Dasselbe wird voll-
ständig unterbrochen durch die Gefäßbiindel, die sich also vom
Pallisadenparenchym bis zur Epidermis der Unterseite erstrecken.
Hier besteht die Epidermis aus größeren Zellen oft von 2 Lagen,
während die Epidermiszellen über dem Sclnvammparenchyra
niedriger und kleiner sind, sie allein sind mit gebuchteten Wänden
versehen und nur hier findet man die Spaltöffnungen, die im
Niveau der anderen Epidermiszellen liegen. Grübchen fehlen.
Cystolithen finden sich auf beiden Seiten, auf der unteren aber
reichlicher als auf der oberen, wo sie dafür größer sind. Die
Cystolithen der Oberseite sind ziemlich eiförmig und füllen ihre
Zellen fast ganz aus, die an die hier etwas vertiefte Oberfläche
des Blattes grenzen und bisweilen, der Ansatzstelle des Stieles
entsprechend, eine kleine kegelförmige Verdickung nach außen
bilden. Bei den Cystolithen der Unterseite sind solche Spitzen
über der Ansatzstelle des Stieles regelmäßig vorhanden. Die
Cystolitheuzelle bildet also eine kegelförmige, von der dünnen
Cuticula überzogene Ausstülpung, die mit einer weder die
Reaktion der Cuticula noch die der Cellulose gebenden Membran-
substanz ausgefüllt wird. Auf ihr setzt sich erst der Cystolith
an, so daß zwischen der Füllmasse des Kegels und seiner unteren
Stielgrenze eine scharfe Grenzlinie zu sehen ist. (Taf. Ill, Fig. 5.)
Der Stiel des Cystolithen ist lang und stark, sein Kopf rundlich
und buckelig, so daß manche dieser Cystolithen in ihrer Gestalt
an die Speisemorchel erinnern. Einmal habe ich eine sehr merk-
würdige Abnormität gefunden, nämlich einen Cystolithen, der
mit seinem Stiel an die dem Blattgewebe anliegende Seite seiner
Zelle befestigt war und einer Spitzmorchel ähnlich sah, deren
Spitze der Verengerung des Zellraums nach außenhin angepaßt
war. (Taf. III, Fig. 6.) Die Entwickelung der Cystolithenzellen
habe ich leider nicht untersuchen können wegen Maugel an
Material, das ich dem Palmengarten verdanke. An dem unter-
suchten frischen Triebe hatte das jüngst entfaltete Blatt schon
ziemlich vollständig ausgebildete Cystolithen, das älteste der
9
— 180 —
nocli eingerollten zeigte aber noch keine Anlage derselben. Diese
jungen Blätter sind aber besonders geeignet, um die außerordent-
liche Mannigfaltigkeit in der Haarbildung zu studieren. Die
Haare sind teils Köpfchen-, teils Borsten-Haare. Bei ersteren
ist der Fuß in die Epidermis eingesenkt, der Stiel einzellig, die
Zellen des Köpfchens sind in eine einfache Reihe, in zwei Reihen,
in einen rundlichen Complex oder in eine Scheibe angeordnet
und ihre Anzahl ist eine wechselnde, ihre Membran ist dünn
und sie vertrocknen leicht. (Taf. HI, Fig. 9 und 11.) Die Borsten-
haare sind ein- oder mehrzellig. Die letzteren haben dicke
Längs- und -zarte Querwände, um ihr unteres Ende bilden die
sich vorwölbenden umgebenden Epidermiszellen ein kleines Trag-
polster und im jugendlichen Zustande erinnern sie sehr an die
Brennhaare von Urtica, und auch dies kann wohl als Ausdruck
der verwandtschaftlichen Beziehungen der Gattungen Ficus und
Urtica angesehen werden. Die großen derben Borstenhaare
sitzen den Nerven auf, und da auf der Oberseite des Blattes nur
die stärkeren Nerven hervortreten, so kommen auch hier nur
die denselben entsprechenden Haare vor, da aber auf der Unter-
seite auch die feineren Maschen der Nervatur vortreten, so ist
die Unterseite dicht mit Borstenhaaren besetzt. Selten trifft man
kleine einzellige nur mit der Spitze aus dem Blattgewebe her-
vorragende Borstenhaare, welche gewissermaßen als Übergang
zwischen den großen Borsten und den Cystolithenzellen der
Unterseite angesehen werden können.
Die jetzt noch zu betrachtenden Blätter sind lederig bis
fleischig; als Typus dieser Gruppe kann das allbekannte Blatt
des Gummibaumes gelten, an ihren Anfang setzen wir am besten
Ficjis indica. Die unter diesem Namen in unserem Gewächshaus
kultivierte Pflanze hat lederige Blätter von der Form derer von
F. elaMica, aber etwas schmälere mit ungefähr folgenden Gri)ßen-
verhältnissen : Stiel 4 cm lang, Sjjreite 14 cm lang und 4 cm
breit: Farbe dunkelgrün. Die Epidermis besteht auf der Oberseite
aus zwei Schichten, einer oberen aus kleineren, einer unteren
aus größeren Zellen. Das Pallisadenparenchym besitzt zwei
Schichten, das Schvvammparenchym ist so lacunös gebaut, daß
besondere Schichten nicht unterschieden werden können. Die
Epidermis der Unterseite ist einschichtig und entspricht der
obeieu Lage der Fi)idermis der Oberseite, (irübchen treten auf
— \;u —
der Oberseite spärlicli auf mul enthalteu 10 — 12 Spaltöffnungen.
Die Cystolitlien sind auf die Oberseite beschränkt, sie sind
eiförmig und fiillen ihre Zellen, die bis an die zweite Pallisaden-
scliiclit reichen, fast ganz aus. Der Stiel ist kurz: charak-
teristisch ist die starke Membranverdickung der Zelhvände,
welche an die Ausatzstelle des Cystolitheu grenzen. In der
oberen Schicht der Epidermis der Oberseite und in der Epidermis
der Unterseite kommen häufig kleiue Zellen vor, die Drusen von
Kalkoxalat frei in ihrem Innern enthalten. Das Vorkommen
von Drusen in der Epidermis, besonders in der äußeren Schicht,
ist auffallend: es kommen ja sonst nicht selten Krystalle in
Epidenniszellen vor, allein es sind dann meistens Einzelkr3'stalle,
die in beliebigen Epidenniszellen auftreten, während hier be-
sondere kleiue Zellen als Drusenbehälter ausgebildet sind.^) Die
Epidermiszellen der Unterseite sind mit unregelmäßigen leisten-
förmigen Vorsprüugen nach außen versehen, Haai-e habe ich am
erwachsenen Blatte nur auf der Unterseite an den Nerven
gefunden: sie bestehen aus einer Euß- und einer Stielzelle und
einem Köpfchen mit zwei länglichen nebeneinander liegenden
Zellen, stellen also eine besondere Modifikation der Köpfchen-
oder Keulen -Haare vor. (Tai III, Eig. 10.)
Ficus elastica ist eine Art, deren Blatt schon vielfach unter-
sucht worden ist, man scheint aber übersehen zu haben, daß in der
Kultur zwei Sorten vorkommen, die eine mit breiteren fleischigeren
Blättern ohne helle Punkte auf der Oberseite, die andere mit etwas
dünnereu Blättern, die stärker zugespitzt sind und deutlich helle
■) conf. Kohl 1. c. p. 36. Bei dieser Gelegenheit will ich auf die eigen-
tümlichen Krystallzellen im Blatt von Madura tricuspidata hinweisen, deren
Bhitt ich untersucht habe, da Kohl (Lcp. 123j sagt, daß er die Gattungen 3/rtc/?<ra
und Broussonetia nicht auf Cystolithen geprüft hahe. Hier kommen in der Epi-
dermis auf beiden Seiten des Blattes Gruppen von 2—6 kleinen Zellen vor, die
offenbar durch frühzeitige Teilung einer Epideriniszelle hervorgegangen sind
und von deren jede eine kleine sie fast ausfüllende Druse enthält. (Taf. II,
Fig. 13.) Eine derartige Ausbildung der Krystallzellen ist für das Grund-
gewebe ebenso gewöhnlich wie für die Epidermis selten. Im Übrigen zeichnet
sich die Struktur des Blattes durch keine Besonderheiten aus. Doch habe ich
eigentliche Cystolithen nicht linden können, sondern nur schwache, cystolithen-
artige Verdickungen in gewöhnlichen Epidermiszellen der Oberseite, die in
vereinzelten Gruppen vereinigt sind. Auf der Unterseite kommen einzellige,
denen von Fieus Carica ähnliche Borstenhaare vor.
9*
— 132 —
Puukte am Rande aufweisen; die letztere wird von den Gärtnern
als Berliner Sorte bezeichnet. Anatomisch zeigen die Blätter der
beiden Sorten keinen anderen Unterschied, als daß. entsprechend
der geringeren Dicke, bei der zweiten das Mesophyll ans einer
geringeren Zahl von Zellenschichten besteht und daß, entsprechend
den hellen Punkten auf der Oberseite, hier auch Grübchen auf-
treten. Sie sind kleiner als bei F. neriifolia und von oben
gesehen oval, mit circa 20 Spaltöffnungen versehen. In der
Mitte bemerkt mau sowohl bei der Flächenansicht als auch auf
dem Querschnitt die große vorgewölbte Zelle, von der wir durch
die Untersuchung an F. neriifolia wessen, daß sie den Ausgangs-
punkt der ganzen Grübchenanlage bildet. Wie schon oben
bemerkt, hat Haberlandt die Grübchen von F. cJastica be-
schrieben und abgebildet, die Initialzelle aber wohl übersehen.
Die Epidermis ist oben und unten dreischichtig, ol)en aber etwa
doppelt so dick wie unten, da dort besonders die Zellen der
dritten Schicht viel größer sind als hier. Stellenweise liegen
auch vier Zellen übereinander. Das Bild, welches die drei-
schichtige Epidermis mit den großen Cj-stolithenzellen darbietet,
ist bekannt, letztere sind soweit eingesenkt, daß der Ansatz des
Stieles des Cystolithen an der Grenze der zweiten und dritten
Zellschicht liegt und das untere Ende der Gystulithenzelle bis
an die untere Grenze des Pallisadeugewebes geht, das aus
2 — 8 Schichten besteht. Wie schon De Bary (vergl. Anatomie
p. 111) sagt, hat die 'Blattunterseite ähnliche, jedoch kleinere
Cystolithen wie die Oberseite. Ich habe sie vereinzelt bei beiden
Sorten dieser Art gefunden; ihre Zellen ragen auch ein großes
Stück in das Gewebe des Schwammparenchyms hinein , doch
entgehen die Cystolithen der Unterseite wegen ihrer Seltenheit
leicht der Beobachtung. Spaltöffnungen kommen, abgesehen von
den Grübchen, nur auf der Unterseite vor; ihre Schließzellen
liegen gerade auf der Grenze der zweiten und dritten Schicht
der Epidermis. Haare treten nicht nur am ausgewachsenen
sondern auch am jungen Blatt nur vereinzelt auf; Fig. 12 (Taf. III)
zeigt ein solches von der Oberseite in der Nähe des ]\littelnerven.
Zu bemerken ist schließlich noch, daß in der Epidermis und zwar
in der mittleren Schicht der Oberseite häufig Drusen vorkommen,
die meistens an deutlichen Cellulosebalken in der Mitte der Zelle
suspendiert sind, also sogenannte Rosanof f 'sehe Krystalle.
— 188 —
Am iiäclish'ii an F. elastica schließt sirli in der Struktur
des Blattes Ficus aiistralis (=^ nibiginosa) au. Die Kpiderniis
verhält sich wie bei jener Art und die C'ystulitlien sind auch
hier auf der Oberseite größer und zahlreicher als auf der Unter-
seite. Immer aber liegen die Cystolithenzellen weiter nach außen
als bei F. clnstica, so daß wenigstens der Teil der Membran, wo
der Stiel ansitzt, nicht von anderen Epidermiszellen iil)erdeckt
ist ; an dieser Stelle bildet die Membran sogar bisweilen (an der
Unterseite des Blattes) ein kleines Spitzcheu. Die Entwickelung
des Cystolithen in der Zelle ist für diese Art schon von Schacht
(1. c.) beschrieben, der auch mehrere Abbildungen dazu giebt.
Grübchen fehlen dem Blatte. Auf der Unterseite konnnen am
älteren Blatt zweierlei Trichome vor, nämlich Keulenhaare, die
nur aus Stiel-, Fuß- und Endzelle bestehen: die letztgenannte
dafür aV)er zu einem langen Schlauch entwickelt haben, (Taf. III
Fig. 8) und Borstenhaare, die nur aus einer Zelle bestehen mit
erweitertem Basalteile und sehr dicker AVandung. Sehr be-
merkenswert ist das reichliche Vorkommen von „Schleimzellen"
und zwar erstens in der obersten Pallisadenschicht und zweitens
als Scheiden der Gefäßbündel. Ich nenne sie „Schleimzellen",
weil sie einen farblosen Inhalt führen, der durch Alkohol zu
einer gleichmäßigen, die ganze Zelle ausfüllenden gelblichen
Masse wird; die sich aber mit Corallin nicht rot färben läßt.
Schnitte durch Alkoholmaterial lassen die Schleimzellen sehr
deutlich hervortreten (Taf. IIT, Fig. 3) und man sieht nun, daß
das Pallisadenparenchym in seiner obersten Schicht aus zweierlei
Zellen besteht, ganz schmalen chlorophyllhaltigen, die immer zu
mehreren vereinigt sind, und den eben so hohen, aber 3 — 4 mal
so breiten durch die chlorophyllhaltigen Zellen meist getrennten
Schleimzellen. Daß diese Sekretzellen in so großer Menge gerade
in das Assimilationsgewebe eingelagert werden und auch als
Pallisadenzellen ausgebildet sind, scheint mir eine höchst auf-
fallende Erscheinung zu sein. Um die Gefäßbüudel bilden die
Schleimzellen auf dem Querschnitt einen mehr oder weniger
vollständig geschlossenen Kranz ; einzelne Schleimzellen kommen
noch in Begleitung der Gefäßbündel über oder unter ihnen vor,
im übrigen Mesophyll aber fehlen sie.
Das Blatt von Ficus Chauvieri entbehrt ebenfalls der
Grübchen ; sein Querschnitt ist dem von F. elastica wiederum
— 1H4 —
sehr älinlidi, doch besteht die Epidermis der Unterseite durcli-
geheuds nur aus zwei Zellscliicliten, die keine Cystolitheu zu
enthalten sclieinen. Die der Oberseite haben einen kurzen Stiel
und einen eiförmigen Körper und bilden durch die liegelmäßigkeit
der Warzen einen schönen „Traubenkörper".
Äußerlich ist das Blatt vuu Ficus macrophi/lla dem von
F. elastica sehr ähnlich; es zeichnet sich aber durch ein sehr
engmaschiges, schon mit bloßem Auge bemerkbares Xervengetlecht
auf der Unterseite aus. Auf der Oberseite sind einzelne Grübchen
vorhanden. Die Epidermis ist oben drei-, unten zweischichtig;
oben und unten sind in der zweiten Schicht kleinere Zellen mit
Krystalldrusen häufig. ('Vstolithenzellen treten nur auf der
Oberseite auf, sie sind nicht so weit in die Epidermis und das
Mesophyll eingesenkt, wie bei F. elastica und auch von mehr
rundlicher Eorm. Das Schwammparenchym ist sehr lacuuös ge-
baut. Haare scheinen am erwachsenen Blatte nicht mehr vor-
handen zu sein.
Trotz der verhältnismäßig so geringen Anzahl der unter-
suchten Arten lassen sich doch einige allgemeine Resultate für die
anatomischen Verhältnisse der Ficus-B\dXi&: daraus entnehmen.
Wir sehen, daß jede Art in ihrem Blattbau auch anatomisch
charakterisiert ist. Von den Strukturverhältnissen kommen
in Betracht : 1) die Beschaffenheit der Epidermis, ob sie nämlich
ein- oder mehrschichtig ist, 2) die Haare, 3) die Cystolitheu,
4) die Grübchen.
Die Epidermis bildet, besonders auf der Oberseite des
Blattes, mehrere Schichten bei den dicken, lederigen Blättern,
deren Typus das des Gummibaums ist. Ficus indica steht am
Anfang dieser Reihe, indem hier die Epidermis oben nur aus
zwei Schichten, unten nur aus einer Schicht besteht, wäluvud
sie bei F . elastica oben aus 3 — 4, unten aus drei Schichten besteht.
Bei den dünneren Blättern ist die Epidermis auf beiden Seiten
einschichtig ; F, barbata nimmt eine besondere Stellung ein. in-
dem sein derbes aber nicht lederiges Blatt oben eine durcli-
gehends zweischichtige, unten eine nur stellenweise zweischichtige
Epidermis l)esitzt. Wenn die Epidermis auf beiden Seiten ein-
schichtig ist, so ist sie doch auf der Oberseite dadurch dicker,
daß ihre Zellen hier größer sind und es entspricht die stärkere
Ausbildung der Epidermis auf der Oberseite in allen Eällen ihrer
— 135 —
Funktion als Wassergewebe, das auf der der Transpiration nielir
ausgesetzten Fläclie stärker entwickelt ist. Von der Fläche
gesehen sind die Zellen bei mehrschichtiger Epidermis immer
polygonal mit geraden Wänden: gebuchtete Wände besitzen
besonders die Zellen der einscliichtigen Fi)i(lermis auf der Unter-
seite iiber dem Seh wauimge webe.
Von Haaren konmien wohl bei allen Arten Keulenhaare
vor und es ist interessant zu sehen, wie mannigfaltig die Form
derselben moditiciert wird. Während nämlich Fuß und Stiel
aus je einer Zelle bestehen, kann das Köpfchen ein-, wenig-
oder vielzellig sein. (Vergl. Taf. III, Fig. 7-12 und Taf. II, Fig. 2.)
Die eine Zelle wird sehr lang bei F. australis, das Köpfchen
teilt sich der Länge nach in zwei Zellen bei F. indica, der Quere
nach in mehrere Zellen bei F. barhafa, gewöhnlich aber zerfällt
es durch Längs- und (^uerteilungeu, in eine gr()ßere Anzahl von
Zellen und dann ist es entweder mehr in die Länge entwickelt,
als ein richtiges Keulenhaar, oder ist mehr platt gestaltet, wie
es viele Drüsenhaare sind. Diese Köpfchenhaare sind in der
Regel hinfällig und werden am besten am jungen Blatte unter-
sucht ; bei F. barbata scheinen sie am reichlichsten und mannig-
faltigsten entwickelt zu sein. Diese Art zeigt nun auch die
stärkste Ausbildung der anderen Sorte von Haaren, der Borsten-
haare, die ein- oder mehrzellig sein können ; da sie dicke Wände
haben und mit dem Fuß fest in das Gewebe eingefügt sind, so
sind sie nicht hinfällig, sie fehlen aber vielen Arten, besonders
unter denen mit tleischig-lederigen Blättern.
Die C-ystolithenzellen können als modificierte Trichome
betrachtet werden, wie dies an F. Carica, erecta und barbata zu
erkennen ist, -svo die Zellen zum Teil als Papillen über die Epi-
dermis hervorragen. Auch ist das Spitzchen, das bei vielen
'Arten über dem Stiel des Cystolithen außen aufsitzt, als Budiment
der Spitze des Borstenhaares anzusehen. Von den Cystolithen
können wir im Übrigen zwei Sorten unterscheiden: solche, die
sich in eigens moditicierten, vergrößerten Zellen bilden und solche,
die in nicht vergrößerten Epidermiszellen auftreten. Letztere
habe ich bei F. ncriifoUa, religiosa und Carica gefunden, bei allen
nur auf der Oberseite des Blattes; für die beiden letzteren
Arten sind sie schon durch Kohl und Haberlandt bekannt.
Bei F. nerüfolia und religiosa sind es meistens richtige Cysto-
— 136 —
litlien mit Stiel und Kopf, bei F. Carica sind es nur starke
warzenf(>rmige Verdickungen der Zelhväude ; die Knüpfchen, die
an den ersteren Arten in manchen Zellen die Stelle der Cysto-
litlien einnehmen, sind wahrscheinlich rudimentäre Gebilde. —
Die andere Sorte, die großen Cystolithen, wie ich sie der Ein-
fachheit halber nennen will, können auf beiden Seiten des Blattes
auftreten: im Allgemeinen kann man sagen, daß sie bei den
lederig-Üeischigen Blättern auf der Oberseite, bei den weicheren
Blättern auf der Unterseite liegen. So habe ich sie gefunden
nur auf der Oberseite bei F. mar.rophylla und F. imlica, zahl-
reicher und größer auf der Oberseite bei F. elastica, aiistraUs
und Chauvieri, zahlreicher auf der Unterseite bei F. barbata,
nur auf der Unterseite bei den übrigen. F. elastica zeichnet sich
dadurch aus, daß die Cystolithenzellen ganz in die mehrschichtige
Epidermis eingesenkt sind, so daß die zwei äußeren Schichten
derselben über dem Stielausatz zusammenstoßen, während sonst
an dieser Stelle die Zelle frei nach außen grenzt, bisweilen in
einer hier gebildeten kleinen Vertiefung der Epidermis. Nach
dieser Darlegung erscheint die Einteilung der Ficus-kviQw nach
den Cystolithen, wie sie Kohl (1. c. p. 123) giebt, nämlich A
nur an der Oberseite der Blätter, B nur au der Unterseite, C
an beiden Seiten, eine ziemlich unnatürliche, denn er stellt dabei
F. reliyiosa und elastica in dieselbe Gruppe 0, während F. elastica
in die Gruppe mit fleischig - lederigen Blättern gehört, wo die
Oystolithen vorwiegend auf der Oberseite liegen, F. religiosa aber
in die Gruppe mit weichen Blättern, wo die großen Cystolithen
auf der Unterseite liegen und das Auftreten der kleinen Cysto-
lithen in nicht umgebildeten Epidermiszellen eine besondere Aus-
nahme ist. Es ist hier noch besonders hervorzuheben, daß die
„kleinen" Cystolithen auf einer nachträglichen sehr späten
Bildung beruhen.
Was nun schließlich die Grübchen betriift, so hängt ihr
Vorkommen nicht von der äußeren Beschaft'enheit des Blattes
ab und steht mit anderen anatomischen Eigentündichkeiten nicht
in Beziehung, soweit dieses aus der Untersuchung der vor-
liegenden Eälle beurteilt werden kann. Sie kommen vor bei
den kleinen, dünnen Blättern von F. stipjilata und raclicanSy bei
den größeren und derberen von F. nvrii folia und Carica, bei den
lederigen Blättern von F. indica und n/acropln/lla, und bt'i F.
— 137 —
elasiica ist es nur die sogeuaiinte Berliner Sorte, welche sie
besitzt. Ihre eigentümliche Entwicklung, wie sie fiir F. ncrii-
folia geschildert worden ist, dürfte wohl überall dieselbe sein,
und es ist recht bemerkenswert, daß, so wenig der ausgebildete
Zustand dies auch verrät, doch auch die Grü1)chen der Ent-
stehung nach von Trichomgebilden abzuleiten sind.
Von anatomischen Eigentümlichkeiten seien außerdem
nur noch die „Schleimzellen" erwähnt, deren Vorkommen für
F. australis beschrieben worden ist ; F. harbata scheint an ent-
sprechenden Stellen Zellen von ähnlichem Inhalt zu besitzen,
sonst aber sind mir solche Schleimzellen nicht aufgefallen. Der
Inhalt der betreffenden Zellen von F. australis wäre noch genauer fvl A \
zu untersuchen.
Figurenerkläruiig.
Tafel 11: Ficus nerUfolia, Blatt.
Fig. 1. Querschnitt durch die Endknospe eines im Austreiben be-
griffenen Sprosses ; a und b junge Blätter, die andern sind Stipulargebilde.
Fig. 2. Blatt a aus Fig. 1 stärker vergrößert. In der Mitte ein Haar.
Bei g und gi die ersten Anlagen der Grübchen; bei p Procambiumstrang.
Fig. 3. Querschnitt durch einen Teil des Blattes b aus Fig. 1 mit
einem jungen Grübchen, zu beiden Seiten desselben Köpfchenhaare.
Fig. 4. Flächenansicht der Epidermis von der Oberseite ; auf der
rechten Seite, wo die Zellen kleiner sind und Spaltöffnungen liegen, befindet
sich ein Grübchen.
Fig. 5. Teil eines Querschnittes vom alten Blatt mit Cystolithen.
Fig. 6. Flächenansicht der Epidermis von der Unterseite, in der Mitte
ein Cystolith, dessen Umfang durch die punctirte Linie angegeben ist.
Fig. 7 und 8. Cystolith von der Unterseite eines ganz jungen aber
schon entfalteten Blattes; 7: von der Fläche, 8: im Querschnitt.
Fig. 9. Zwei Zellen mit Cystolithen von der Oberseite eines alten Blattes.
Fig. 10. Spaltöffnung und Epithem von der Oberseite des Blattes in
einem Grübehen.
Fig. 11. Spaltöffnung von der Unterseite bei gleicher Vergrößerung
wie Fig. 10.
Fig. 12. Spalt()ffnung von der Unterseite mit Verschluß der Atemhöhle
durch die Schwammparenchymzellen, deren Wand einseitig verdickt ist.
Fig. 13. Epidermis von der Unterseite eines jungen , 9 cm langen
Blattes ; die Schließzellen der Spaltöffnungen und ihre Mutterzellen sind grau
gezeichnet.
— 138 —
Fig. 14. Adernetz von einem Teil des Blattes, bei ni die Mittelrippe,
bei g Grübchen. (Loupenvergrösserung).
Tafel III.
Fig. 1. Flächenansicht der Oberseite des Blattes von F.nernfolia mit
Cystolithen in verschiedener Ausbildung.
Fig. 2. Dasselbe von F. Carica; die Cystolithen führenden Zellen
bilden eine Gruppe nra eine rudimentäre Haarzelle.
Fig. 3. Teil eines Blattquerschnittes von F. australis; die „Schleim-
zellen" grau; oben ein Cystolith, unten eine Cystolithenzelle, deren Cystolith
nicht mit durch den Schnitt getroffen ist.
Fig 4. Spaltöffnung von F. Chauvieri. (Blattunterseite.)
Fig. 5. Cystolith von F. barbata von der Unterseite des Blattes.
Fig. 6. Ebenfalls ein Cystolith von F. barbata, mit abnormer An-
heftungsweise.
Fig. 7—12. Verschiedene Formen der Köpfchenhaare. (Vergl. auch
Taf II, Fig. 2), und zwar 7. von F. stipulata (Blattunterseite), 8. von F. australis
(Unterseite ; f = Fußzelle, s = Stiel, k = Kopf), 9. von F. barbata (Unterseite),
10. von F. indica (Unterseite), 11. von F. barbata (Unterseite), 12. von F.
elastica (Oberseite).
Fig. 13. Flächenansicht der Unterseite des Blattes von Madura tri-
cuspidata: die langgestreckten Zellen liegen über einem Nerven, die gebuchteten
Zellen über dem Schwammparenchym, dazwischen Spaltöffnungen und Zell-
gruppen mit Drusen.
Frankfurt a. M., Botanischer Garten. Juni 1897.
Hci: (i Sciiclii'ub. mUiirl'. OcscUsclt. /Sf>7
Tai: ä.
'AnUr, FranUüTtffM
Bfi: il.Saicki'iik iid/iir/' (icsd/sc/i . IS97.
T,ii: III.
Seite
Dr. A. Voeltzkow aus Berlin: „Madagaskar, das Land nnd
seine Bewohner" CXXIII
Prof. Dr. A. Laubenheimer aus Höchst : „Über Nitragen" CXXVI
Oberlehrer Dr. Seh auf: „Über besonders bemerkenswerte
Erwerbungen und Schenkungen für die Mineraliensammlung
aus den beiden letzten Jahren" CXXX
Dr. H. Grothe aus Wiesbaden: „Von Tripolis in den Djebel
Gharian" CXXXI
Geh. San. -Rat Prof. Dr. AVeigert und Dr. Lepsius: „Be-
richterstattung der Kommission für Erteilung des Soem-
merring-Preises" CXXXIII
Aus den Protokollen der Verwaltungssitzungen:
Zur Geschichte der von der Senckenbergischen naturforschenden
Gesellschaft gestifteten Medaillen. Von D. F. Heynemann CXXXIV
Nekrolog :
Zur Erinnerung an Dr. med. Johann Michael Mappes. (Mit
Porträt). Von Oberlehrer J.Blum CXLV
Vorträge und Abhandlungen:
Entwickelung des Verstandes und der Sprache beim Menschen.
Vortrag, gehalten am 21. November 1896 von Dr. med. Ph.
Steffan 3
Wissenschaftliche Veröffentlichungen (1826-1897) der Sencken-
bergischen naturforschenden Gesellschaft. Zusammengestellt
und mit einem Sach- und Namenregister versehen von Ober-
lehrer J. Blum 21
Vorrede • 23
Atlas zur Reise im nördlichen Afrika von Ed. Eüppell . 25
Jubiläumsschriften 26
Museum Senckenbergianum 26
Festreden 31
Abhandlungen 32
Bericht 45
Einzelne Veröffentlichungen 61
Protokoll-Auszüge 62
Autorenverzeichnis 68
Sachregister 70
Die Temperaturbeobachtungen im Jambach zu Galtür im Jahr 1896.
Von Dr. G. Greim. (Mit Tafel I) . . • 81
Rückblicke auf die Biologie der letzten achtzig Jahre. Vortrag,
gehalten beim .hihrcsfeste am 30. Mai 1897 von Prof. Dr.
H. Reichen bach 97
Beitrag zur Anatomie der Ficus-Blätter. Von Prof. Dr. ^\. Mi'>bius.
(Mit Tafel 11 und III) 117
/^N'
f
Beriotit
^/^k^^^yiv ^-
der
\>
Senckenbergischen
naturforschenden Gesellschaft
Frankfurt am Main.
1897.
Mit drei Tafeln und einem Porträt.
Frankfurt a. M.
Druck von Gebrüder K n a n e r.
^
^^^^.
g?^^
"— ra
-^^^^