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Full text of "Natur und Museum"

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Dr.  med.  Johann  Michael  Mappes 


geb.  am  lo.  October  1796, 
gest.  am  20.  April  1863. 


B  E  RICH  T 

DER 

SENCKENBERGISCHEN  NATURFORSCHENDEN 
GESELLSCHAFT 

IN 

FRANKFURT  AM  MAIN, 

1897. 


Tom  Jimi  1896  bis  Juui  1897. 


Die  Direktion  der  Senckenberg-ischen  naturforschenden 
Gesellschaft  beehrt  sich  hiermit,  statutengemäß  ihren  Bericht 
über  das  verflossene  Jahr  zu  überreichen. 

Frankfurt  a.  M.,  im  Juni  1897. 

Die  Direktion: 

Oberlehrer  J.  Blum,  d.  Z.  I.  Direktor. 

Dr.  med.  Au8:ust  Kuoblauch,  d.  Z.  IL  Direktor. 

Dr.  med.  E.  Rödlger,  d.  Z.  I.  Sekretär. 

Dr.  med.  Edward  von  Meyer,  d.  Z.  II.  Sekretär. 


Jahresfest 

und 

Feier  des  achtzigjährigen  Bestehens 

der 

Senckenbergischen  naturforschenden  Gesellschaft 

am   30.  Mai    18  9  7. 


I.  Begrüssiing. 

In  Anwesenheit  Ihrer  Majestät  der  Kaiserin  und 
Königin  Friedrich,  sowie  zahlreicher  Mitglieder  und  Gäste 
eröfinete  der  I.  Direktor  Herr  Oberlehrer  J.  Blum  die  Fest- 
sitzung mit  folgenden  Worten: 

Ew.  Majestät! 

Hochansehnliche  Versammlung! 
Freudig  bewegten  Herzens  eröffne  ich  die  heutige  Jahres- 
feier, an  der  wir  auf  ein  achtzigjähriges  Bestehen  zurückblicken. 
Wenn  auch  der  Weg  durch  diesen  langen  Zeitraum  nicht  immer 
geebnet  war,  so  sind  wir  doch  heute  glücklich  an  einem  Punkte 
angelangt,  von  dem  aus  wir  mit  Befriedigung  rückwärts  und 
frohen  Mutes  vorwärts  schauen  können.  Aus  kleinen  Anfängen 
hat  sich  die  Gesellschaft  zur  ehrenvollen  Stellung  unter  den 
Schwesteranstalten  nicht  nur  Deutschlands  sondern  der  ganzen 
civilisierten  Welt  emporgeschwungen,  und  es  giebt  wenig  be- 
deutende Anstalten  ähnlicher  Art  auf  dem  Erdenruude,  mit  denen 

wir  nicht  in  Verbindung  stehen. 

1* 


—    IV    — 


Aber  nicht  uur  das  Gefühl  der  Freude  sondern  auch  das 
der  Dankbarkeit  erfüllt  uns  am  heutigen  Jubeltage.  Als  die  Gesell- 
schaft im  Jahre  1826  ihr  Erstlingswerk  veröffentlichte,  widmete 
sie  es  dem  hohen  Senate  der  Stadt  Frankfurt  mit  folgenden  ein- 
leitenden Worten:  „Den  hilfreichen  Genien  des  Ortes  pflegten  die 
Alten  die  ersten  Gaben  als  Opfer  darzubringen,  welche  ihr  Fleiß  von 
der  Natur  errungen.  In  gleichem  Sinne  betrachtet  es  die  unter- 
zeichnete Gesellschaft  als  eine  Pflicht,  welche  Ehrfurcht  und 
Dankbarkeit  ihr  auferlegen,  Einem  hohen  Senate  die  ersten 
Früchte  ihres  gemeinsamen  Strebens  vorzulegen  und  sie  unter 
diesem  hohen  Schutze  dem  Publikum  zu  übergeben."  Auch 
unser  Dank  sei  heute  bei  dem  Blick  auf  die  reichen  Ergeb- 
nisse, die  unsere  Gesellschaft  geerntet  hat,  zunächst  den  städti- 
schen Behörden  ausgedrückt,  die  uns  in  den  Jahren  der  Not 
nicht  verlassen  und  zu  allen  Zeiten  durch  ihre  Sympathie  unter- 
stützt haben. 

Tief    empfundenen   Dank    spreche   ich    der   Bürgerschaft 
Frankfurts  aus.     Auf  dem  Gemeinsinu  der  Frankfurter  Bürger, 
auf  diesem  nie  wankenden,  festen  Grunde  wurde  unsere  Gesell- 
schaft aufgebaut   und  von  ihm  getragen   von  Anbeginn  an  bis 
zu  diesem  Tage.     Es  fehlte  niemals  an  Männern,  die  ihre  Zeit, 
ihr  Wissen  und  Können  in  den  Dienst  der  Gesellschaft  stellten. 
Die  Namen  Cretzschmar,   Rüppell,  Neuburg,  v.  Heyden, 
Mappes,  Bögner  und  Viele  nach  ihnen  sind  glänzende  Bestäti- 
gungen dafür.     Wem  es  nicht  vergönnt  war,   thätig  mit  einzu- 
greifen,  der  bekundete   sein  Interesse  durch  die  Mitgliedschaft, 
und   die   Überzeugung   von    dem    segensreichen    Einflüsse    der 
Gesellschaft  auf  das   geistige  Leben  der  Stadt  hat  viele  edle 
Männer  und   Frauen  bewogen,   sich  als   ewige  Mitglieder  ein- 
tragen zu  lassen.     In  Dankbarkeit  und  Verehrung  gedenke  ich 
der  Wohlthäter,  die  durch  namhafte   Beiträge  und   Stiftungen 
bestrebt    waren,   uns    über    die   materiellen  Sorgen  hinwegzu- 
helfen.    Simon  Moritz  v.  Bethraanu,  Heinrich  Mylius, 
Graf  und  Gräfin  v.  B  o  s  e ,  A 1  b  e  r  t  v.  K  e  i  n  a  c  h  haben  in  segens- 
reichster Weise  die  Ziele  der  Gesellschaft  gefördert. 

Nicht  vergessen  will  ich  der  stets  zu  Rat  und  That  bereiten 
Administration  der  Dr.  Senckenberg'schen  Stiftung,  sowie  der 
Schwesteranstalten:  des  Medizinischen  Instituts,  des  Physika- 
lischen und  Arztlichen  Vereins,  die  im  Geiste  Seuckenbergs  er- 


—    V   — 

richtet,  gleiches  Streben  und  Wirken  mit  uns  vereint.  Ihnen 
allen  sei  am  heutigen  Gedenktage  wärmster  Dank  dargebracht. 

Möge  es  der  S  e  n  c  k  e  n  b  e  r  g  i  s  c  h  e  n  n  a  t  u  r  f  o  r  s  c  h  e  n  d  e  n 
Gesellschaft  auch  fürderhin  nicht  an  Teilnahme  fehlen, 
damit  sie  immer  schöner  erblühe  zum  Segen  unserer  Vater- 
stadt und  unseres  Vaterlandes! 

Mit  diesem  Wunsche  heiße  ich  Ew.  Majestät  und  Sie,  hoch- 
geehrte Damen  und  Herren,  herzlich  willkommen! 


II.  Festrede 

des  Herrn  Professor  Dr.  Heinrich  li  e  i  c  h  e  n  b  a  c  h :  Rückblicke 
auf  die  Biologie  der  letzten  achtzig  Jahre. 

(Siehe  diesen  Bericht  S.  97). 


III.  Jahresbericht 

erstattet  von 

Dr.  med.  August  Knoblauch, 

d.  Z.  II.  Direktor. 


H  0  c  li  a  n  s  e  h  n  1  i  c  h  e  V  e  r  s  a  m  m  1  u  n  g ! 

Der  Festredner  hat  Ihnen  in  lichten  Farben  ein  anschau- 
liches Bild  von  den  mächtigen  Fortschritten  und  der  wachsenden 
Bedeutung  der  Biologie  in  den  letzten  acht  Jahrzehnten  ent- 
worfen. Mir  liegt  es  ob,  im  Auftrage  der  Direktion  Ihnen  über 
das  letzte  dieser  achtzig  Jahre  zu  berichten,  soweit  die  Vor- 
kommnisse desselben  zu  unserer  Senckeubergischen  natur- 
forschenden Gesellschaft  und  ihrer  wissenschaftlichen 
Thätigkeit  in  Beziehung  gestanden  haben. 

Es  ist  ein  Jahr  voll  emsiger  Arbeit  gewesen,  dem  es  an 
besonderen  Erfolgen  nicht  gefehlt  hat,  dank  dem  Wohl- 
wollen   edler    Freunde    und    hochherziger    Gönner, 


—    VI    — 

YOU  welchem  unsere  Gesellschaft  ius  Leben  gerufen 
und  achtzig  Jahre  hindurch  in  unwandelbarer  Treue 
begleitet  worden  ist.  Freilich  ist  uns  auch  manche  trübe, 
ernste  Stunde  nicht  erspart  geblieben;  der  unerbittliche  Tod 
hat  eine  größere  Zahl  Opfer  aus  unserer  Mitte  gerissen,  als  es 
sonst  wohl  in  Jahresfrist  zu  geschehen  pflegt,  darunter  Männer 
voll  wärmsten  Interesses  für  unsere  Gesellschaft,  von  hervor- 
ragendster Verdienste  um  die  Wissenschaft. 

Aus  dem  engeren  Kreise  unserer  arbeitenden  Mitglieder 
haben  wir  zwei  langjährige  Freunde  der  Gesellschaft  verloren : 

Am  16.  Februar  1897  verschied  im  83.  Lebensjahre  Paul 
August  Kesselmeyer,  der  seit  1859  der  Gesellschaft  als 
eifriges  Mitglied  und  in  den  Jahren  1862  und  1863  der  Direktion 
als  korrespondierender  Sekretär  angeliört  hat.  Eine  große  Vor- 
liebe für  die  Natur  hat  den  Verstorbenen  befähigt,  wertvolle 
Sammlungen,  besonders  aus  botanischem  und  geologischem  Ge- 
biet, anzulegen.  Er  hat  diese  im  Laufe  der  letzten  Jahre 
unserem  Museum  überwiesen,  darunter  ein  umfangreiches  Her- 
barium der  europäischen  Flora  und  eine  ansehnliche  Petrefakten- 
sammlung,  welche  nahezu  alle  geologischen  Horizonte  umfaßt. 
Auch  seine  reiche  Bibliothek,  vorwiegend  Floren  und  ältere 
botanische  Werke,  hat  der  Verstorbene  der  Gesellschaft  zum 
Geschenk  gemacht.  Er  liat  damit  die  reichen  Früchte  seiner 
Lebensarbeit  dauernd  der  Wissenschaft  nutzbar  gemacht  und 
seinen  Namen  unauslöschlich  eingetragen  in  die  Geschichte  der 
Gesellschaft. 

Am  13.  März  d.  J.  ist  Carl  Friedrich  Wilhelm  Baader 
im  80.  Lebensjahre  gestorben.  Er  hat  sich  besonders  mit  der 
Geologie  unserer  Gegend  und  mit  Paläontologie  eingehend  be- 
schäftigt und  zuerst  das  Konglomerat  am  Südfiiße  des  Taunus 
als  Rotliegendes  erkannt.  Seine  wertvolle  Sammlung  von  Ver- 
steinerungen ist  von  der  Gesellschaft  im  Jahre  1885  käuflich 
erworben  worden.  Seit  1873  Mitglied  der  Gesellschaft  hat 
der  Verstorbene  in  den  Jahren  1874  und  1875  das  Amt  eines 
Sektionärs  für  Fische  bekleidet  und  lange  Jahre  hindurch 
unsere  Lehrvorträge  und  wissenschaftlichen  Sitzungen  aufs 
eifrigste  besucht. 

Vor  wenig  Wochen,  am  20.  Ai)ril  d.  J.,  ist  ihnen  ein  anderer 
treuer  Freund   der  Gesellschaft  in  den  Tod  gefolgt,   Theodor 


^    VII    — 

Er  ekel,  der  wackere  Gefährte  unseres  Eduard  Rüppell  auf 
dessen  zweiter  Reii^e  nach  Ägypten  und  Abyssinien  1830  bis 
1834.  Am  29.  Januar  1811  geboren,  ist  Erckel  schon  in 
seinem  fiiufzehnten  Lebensjahre,  am  25.  Mai  1825,  in  unser 
Museum  eingetreten  und  hat,  bis  ihn  Gesundheitsrücksichten 
vor  siebzelin  Jahren  zum  Niederlegen  seines  Amtes  zwangen, 
fünfundfünfzig  Jahre  lang  als  Kustos  unserer  Gesellschaft  große 
Dienste  geleistet.  In  dankbarer  Anerkennung  derselben  ist  der 
verdiente  Beamte  bei  seinem  fünfzigjährigen  Jubiläum  zum 
außerordentlichen  Ehreumitgliede  ernannt  worden.  Er 
ist  zeitlebens  ein  anspruchsloser,  gewissenhafter  Mann  gewesen, 
voll  wahrer  Pietät  für  seine  heimgegaugenen  Wohlthäter,  von 
wärmster  Anhänglichkeit  an  die  Gesellschaft.  Hat  er  doch  vor 
einer  Reihe  von  Jahren  für  Dr.  Philipp  Jacob  Cretzschmar, 
den  Begründer  unserer  Gesellschaft,  für  Michael  Hey,  den 
Begleiter  Rüppells  auf  dessen  erster  afrikanischen  Reise,  und 
für  sich  selbst  die  ewige  Mitgliedschaft  erworben. 

Von  unseren  hiesigen  Mitgliedern  sind  weiterhin  18 
gestorben,  die  Herren:  Philipp  Bernhard  Bonn,  Jules 
Du  Bois,  Theodor  Drexel,  Karl  Feist-Belmont,  Direktor 
Ludwig  Gockel,  Moritz  L.  A.  Hahn,  Felix  Jordan, 
Dr.  pliil.  Jakob  Kraetzer,  Arnold  Lieboldt,  Generalkunsul 
Otto  von  Neufville,  Franz  Osterrieth,  Eugen  Pfeifer, 
Dr.  jur.  Joh.  David  Sauerländer,  Direktor  Christian 
G.  Ludwig  Vogt,  David  August  Weiller,  August  Weis- 
brod,  Emanuel  Wertheimber  und  Franz  Wirt h. 

Aus  der  Reihe  unserer  korrespondierenden  Mit- 
glieder haben  wir  10  ausgezeichnete  Gelehrte  durch  deu  Tud 
verloren : 

Am  9.  Juli  1896  verschied  in  Berlin  im  81.  Lebensjahre 
der  Geheime  Bergrat  Prof.  Dr.  Heinrich  Ernst  Bey rieh, ^) 
der  Altmeister  der  deutscheu  Geologen,  der  seit  dem  22.  Februar  1873 
der  Gesellschaft  als  korrespondierendes  Mitglied  angehört  hatte. 
Der  großen  Menge  ist  der  Verstorbene  nicht  sehr  bekannt  ge- 
w^orden,  denn  es  hat  dem  stillen  Wesen  des  bescheidenen  Mannes 


')  Wenige  Monate  später,  am  26.  Nuvember  1896,  ist  die  Gattin  des 
großen  Gelehrten,  Clementine  geb.  Helm,  ihm  in  den  Tod  gefolgt.  Sie 
ist  als  eine  der  beliebtesten  Jugendschriftstellerinnen  in  den  weitesten  Kreisen 
bekannt  und  verehrt  gewesen. 


—   VIII   — 

nicht  entsprochen,  von  seinem  Thun  und  Wirken  viel  Aufsehens 
zu  machen.  Um  so  größere  Verehrung,  Liebe  und  Hochachtung 
hat  der  Verblichene  aber  im  Kreise  der  Naturforscher  aller  Zonen 
gefunden,  besonders  bei  seinen  Fachgenossen. 

Beyrich  ist  am  31.  August  1815  in  Berlin  geboren;  dort 
hat  er  ein  halbes  Jahrhundert  als  Forscher  und  Universitätslehrer, 
als  Direktor  der  paläontologischen  Abteilung  des  Museums  für 
Naturkunde,  und  als  Vorstandsmitglied  der  Königlichen  geo- 
logischen Landesanstalt  segensreich  gewirkt.  „Beyrich  hat 
früh  erkannt,  daß  es  notwendig  ist,  geologische  Schlüsse  haupt- 
sächlich auf  die  sorgfältige  Beobachtung  ganzer  Flächen  des 
Erdbodens  zu  begründen,  er  hat  gelehrt,  in  wie  hohem  Grade 
die  kartierende  Geognosie  berufen  ist,  die  bloß  profilierende, 
längs  einzelner  Wanderuugswege  ihre  Wahrnehmungen  sammelnde, 
zu  berichtigen.  Die  Überzeugung,  daß  durch  gute  geognostische 
Karten,  namentlich  durch  solche  in  großem  Maßstabe,  nicht 
allein  die  Wissenschaft  gefördei't  wird,  sondern  daß  dadurch 
Bedürfnissen  der  Bergleute,  der  Erbauer  von  Straßen  und  Eisen- 
bahnen, der  Land-  und  Forstwirte  entsprochen  werden  kann,  hat 
besonders  Beyrich  vertreten.  Und  seinem  Wirken  vorzüglich 
verdanken  wir  in  Deutschland  die  allgemeine  Einführung  der 
geognostischen  Spezialkarten,  insbesondere  die  Errichtung  der 
Königlich  Preußischen  geologischen  Landesanstalt."  ^) 

Eine  der  wichtigsten  und  für  die  Wissenschaft  befruch- 
tendsten Thaten  Beyrichs  war  die  Mitbegründung  (1848)  jener 
Vereinigung  von  Geologen,  welche  sich  als  Deutsche  Geo- 
logische Gesellschaft  gar  kräftig  entwickelt  hat  und  der 
deutschen  wissenschaftlichen  Arbeit  zu  hoher  Ehre  gereicht. 

Am  9.  September  1896  verstarb  in  Neapel  Professor  Luigi 
Palmieri,  der  seit  dem  16.  August  1856  unser  korrespondierendes 
Mitglied  gewesen  ist.  Geboren  zu  Faicchio  in  der  Provinz 
Beuevent  am  21.  Oktober  1807  hat  Palmieri  das  patriarcha- 
lische Alter  von  89  Jahren  erreicht.  Seine  wissenschaftliche 
Thätigkeit  und  die  des  mächtigen  Vulkans  am  schönen  Golfe 
von  Neapel  sind  lange  Jahrzehnte  hindurch  enge  miteinander 
verbunden  gewesen,  so  enge,  daß  das  abergläubige  Volk  in  jenen 


')  K.  V.  Fritsch,  „Heinrich  Er  ns  t  B  ey  r  i  cli".  Leopoldina.  XXXTI. 
1896.  S.  111. 


—   IX   — 

Gegenden  den  greisen  Herrn  für  eine  Art  von  Vesuvbeschwörer 
und  Ausbruclisproplieten  anzusehen  gewohnt  gewesen  ist.  Nach- 
dem Palmieri  einige  Jahre  als  Lehrer  an  den  Lyceen  in 
Salerno,  Campobasso  und  Avellino  thätig  gewesen,  kam  er  1845 
als  Professor  an  die  Marineschule  in  Neapel.  Zwei  Jahre  später 
wurde  er  durch  die  persönliche  Initiative  Königs  Ferdinands  II. 
als  Professor  der  Physik  an  die  Universität  Neapel  berufen  und 
im  Jahre  1848  zum  Direktor  des  Vesuv- Observatoriums  ernannt. 
1860  wurde  für  ihn  der  neue  Lehrstuhl  der  tellurischen  Physik 
in  Neapel  geschaffen,  den  er  bis  zu  seinem  Lebensende  inne- 
gehabt hat. 

Palmier  is  wissenschaftliche  Leistungen  sind  die  eines 
Spezialisten  des  Vesuvs  und  der  vulkanischen  Erscheinungen. 
Seine  „  Annali  delP  osservatörio  meteorologico  Vesuviano"  (1880) 
und  der  von  ihm  erfundene  magnetische  Seismograph  sind  seine 
hervorragendsten  Leistungen.  Unvollendet  hat  er  ein  groß  an- 
gelegtes Werk  über  die  tellurischen  Strömungen  hinterlassen. 

Im  Jahre  1876  ist  Palmieri  auf  Grund  seiner  wissen- 
schaftlichen Verdienste  zum  Senator  des  Königreichs  Italien 
ernannt  worden.  Er  hat  sich  jedoch  zwischen  den  Lavaströmen 
des  Vesuvs  heimischer  gefühlt,  wie  in  den  trüben  Rinnsalen 
der  Tagespolitik,  und  hat  deshalb  von  der  Senatorenwürde  nie 
lebhaften  Gebrauch  gemacht.  Kaum  jemals  hat  sich  ein  Mann 
der  Wissenschaft  einer  solchen  Popularität  und  Verehrung  unter 
der  Bevölkerung,  einer  solchen  Anerkennung  seiner  Lebensarbeit 
seitens  der  Regierung  erfreut,  wie  Palmieri  sie  genossen. 
Verehrung  und  Anerkennung  hat  er  aber  auch  in  höchstem 
Maße  verdient  durch  die  pflichttreue  Hingabe  und  den  unver- 
gleichlichen Heldenmut,  mit  dem  er  auch  bei  den  gefährlichsten 
Ausbrüchen  des  Vesuvs  auf  seinem  Observatorium  ausgehalten 
hat.  Als  letztes  äußeres  Zeichen  dieser  allgemeinen  Hoch- 
schätzung  hat  am  11.  September  v.  J.  Italien  seinen  großen 
Sohn  auf  Staatskosten  zur  ewigen  Ruhe  gebettet. 

Am  6.  Oktober  1896  ist  in  Genf  unser  berühmter  Lands- 
mann, der  Professor  der  Physiologie  Moritz  Schiff  gestorben. 
Er  hat  ein  halbes  Jahrhundert  lang  mit  Eifer  und  Geschick 
der  biologischen  Forschung  obgelegen  und  ist  einer  der  ersten 
gewesen,  der  in  Deutschland  die  Bahn  der  Experimentalunter- 
sucliuug   eingeschlagen    und    trotz    unendlicher   Schwierigkeiten 


—    X    — 

mit  zäher  Ausdauer  und  der  Begeisterung  des  wahren  Forschers 
verfolgt   hat.     Moritz  Schiff  wurde   am  28.  Januar  1823   in 
Frankfurt  a.  M.  geboren ;  er  hat  sich  schon  während  seiner  Schul- 
zeit als  einer  der  fleißigsten  Hörer  in  den  Vorlesungen  unserer 
Gesellschaft  und  des  medizinischen  Instituts  ausgezeichnet.    Aus 
den   humoristischen  Werken    unseres  vaterstädtischen    Dichters 
Friedrich   Stoltze   ist   es   bekannt,   mit   welch   drastischen 
Mitteln   der  junge,   für   den  kaufmännischen   Beruf   bestimmte 
Schiff  es   erreicht  hat,   sich  dem  Studium   der  Naturwissen- 
schaften zu  widmen.^)    Er  ging  zunächst  nach  Heidelberg,  Berlin 
und  Güttingeu,  wo  er  1845  promoviert  hat.    Nach  einem  kurzen 
Studienaufenthalt  in  Paris  kehrte  Schiff  nach  Frankfurt  zu- 
rück  und  wurde  am  21.  November  1846  zum  arbeitenden  Mit- 
gliede   unserer  Gesellschaft   und  gleichzeitig  zum  Sektionär  für 
die  ornithologische  Abteilung  des  Museums  ernannt.    Beim  Aus- 
bruch  des  badischen  Aufstandes  im  Jahre  1848  stellte  er  sich 
als  Arzt  in  den  Dienst  der  Revolutiousarmee  und  wurde  darauf- 
hin,  als   er  sich  in  Güttingen  habilitieren  wollte,  von  der  han- 
noversclien  Kegierung  ausgewiesen.    Infolgedessen  wandte  sich 
Schiff  ins  Ausland  und  wirkte  von  1854—1863  als  Professor 
der  vergleichenden  Anatomie  an  der  Universität  Bern,  von  1863 
bis   1876    als  Professor    der  Physiologie   am  Istituto   di  studii 
superiori  in  Florenz  und  dann  in  gleicher  Eigenschaft  bis  zu 
seinem  Tode   an   der  Universität  und  als  Direktor  des  physio- 
logischen Laboratoriums  an  der  Ecole  de  Medecine  in  Genf. 

Schiffs  Hauptarbeitsfeld,  dem  er  sein  Leben  lang  treu 
geblieben,  ist  die  Physiologie  des  Nervensystems  gewesen;  ferner 
hat  er  zur  Lehre  vom  Stoffwechsel  wichtige  und  bahnbrechende 
Beiträge  geliefert.  Außerhalb  seines  eigensten  Schaffeusgebietes 
liegen  seine  Arbeiten  über  die  Vogelwelt  Südamerikas,  welche 
von  dem  Prinzen  L.  Bon  a  parte  in  dessen  Memoires  und  Con- 
spectus avium  veröffentlicht  worden  sind. 

Am  9.  Oktober  1896  ist  in  Melbourne  einer  der  bedeu- 
tendsten Botaniker  der  Gegenwart,  Baron  Sir  Ferdinand 
von  Müller,  gestorben.  Er  war  am  30.  Juni  1825  in  Rostock 
geboren,  hatte  in  Kiel  Chemie,  Pharmacie  und  Botanik  studiert 


')  Stoltze,  „Gedichte  in  Frankfurter  Mundart".    5.  Au{la>ie,  S.  25Üff. 
„Die  Kapp". 


—   XI    — 

und  war  1847  aus  Gesundheitsrücksichten  nach  Australien  über- 
gesiedelt. Sein  deutsches  Vaterland  hat  er  niemals  wiederge- 
sehen. Wie  er  schon  vorher  das  walddurchrauschte,  seenreiche 
Schleswig -Holstein  als  Botaniker  eifrig  durchforscht  hatte,  so 
unternahm  er  auch  in  seiner  neuen  Heimat  die  weitesten  und 
kühnsten  Entdeckungsreisen.  1852  zum  Regierungsbotaniker 
der  Kolonie  Victoria  ernannt,  begleitete  er  1855/56  als  solcher 
die  der  Aufschließung  Central-  und  Nord -Australiens  gewidmete 
A.  L.  Gregor 3^ 'sehe  Forschuugsexpedition  und  wurde  nach 
seiner  Rückkehr  1857  mit  der  Leitung  des  botanischen  Gartens 
und  des  phytologischen  Museums  in  Melbourne  betraut.  Von 
hier  aus  hat  er  die  wissenschaftlichen  Institute  und  die  botanischen 
Gärten  aller  Länder  Europas  mit  Exemplaren  der  australischen 
Flora  versorgt,  mit  seltenen  Schätzen,  die  oft  nur  er  allein 
herbeischaffen  oder  vermitteln  konnte.  Ihm  verdanken  wir 
u.  a.  die  Verpflanzung  des  Eucalyptusbaumes  nach  Europa  und 
Nordafrika. 

Es  ist  nicht  zu  viel,  was  in  Gardener's  Chronicle  vom 
17.  Oktober  1896  von  v.  Müller  gesagt  ist:  „Er  hat  mehr  als 
irgend  ein  anderer  einzelner  Mensch  gethan  für  den  Fortschritt 
der  Wissenschaft  in  der  südlichen  Hemisphäre."  Zum  Dank  für 
seine  zahlreichen,  überaus  wertvollen  Zuwendungen  wurde 
V.Müller  am  23.  März  1871  zum  korrespondierenden  Mitgliede 
unserer  Gesellschaft  ernannt;  im  gleichen  Jahre  erhob  Se.  Maj. 
der  König  von  Württemberg  den  verdienten  Gelehrten  in  den 
Adelstand ;  1879  wurde  ihm  die  englische  Ritterwürde  verliehen. 

Am  17.  Dezember  1896  verschied  in  München  Professor 
Joseph  von  Ger  lach,  der  Nestor  der  deutschen  Anatomen, 
der  seit  dem  15.  Dezember  1860  unser  korrespondierendes  Mit- 
glied gewesen  ist.  Im  Jahre  1820  in  Mainz  geboren,  hat  sich 
V.  Gerlach  in  Würzburg,  München  und  Berlin  dem  medizinischen 
Studium  gewidmet  und  1843  promoviert.  Nach  einem  längeren 
Studienaufenthalt  in  Wien,  Paris  und  London  kehrte  er  1847 
in  seine  Vaterstadt  zuiiick,  um  dort  die  ärztliche  Praxis 
auszuüben.  Im  folgenden  Jahre  veröffentlichte  v.  Ger  lach  die 
Ergebnisse  langjähriger  mikroskopisch-anatomischer  Arbeiten  in 
seinem  „Lehrbuch  der  allgemeinen  und  speziellen  Gewebelehre", 
welches  1850  seine  Berufung  als  Professor  der  Anatomie  nach 
Erlangen  zur  Folge  hatte.    Hier  hat  der  Verstorbene  in  segeus- 


—   XII    — 

reichster  Weise  gewirkt,  bis  ihn  sein  hohes  Alter  vor  kurzem 
genötigt  hat,  sein  Lehramt  niederzulegen. 

V.  Gerlach's  bleibendes  Verdienst  besteht  in  der  Einführung 
neuer  Methoden  in  die  Technik  der  anatomischen  Untersuchung. 
Während  er  noch  in  Mainz  als  praktischer  Arzt  thätig  gewesen 
ist.  hat  er  durch  Einspritzung  eines  Gemisches  von  Carmin- 
ammonium  und  Gelatine  die  kleinsten  Blutgefäße  in  anatomischen 
Präparaten  kenntlich  zu  machen  gelehrt.  1858  hat  er  auf  die 
großen  Vorteile  aufmerksam  gemacht,  welche"  er  durch  künst- 
liche Carminfärbung  mikroskopischer  Präparate  erzielt  hatte. 
Mitte  der  sechziger  Jahre  hat  er  die  Anwendung  der  Anilin- 
farbstoffe empfohlen  und  gleichzeitig  die  Photographie  als  wert- 
volles Hilfsmittel  der  mikroskopischen  Untersuchung  anwenden 
und  schätzen  gelehrt.  Beide  Methoden  v.  Gerlach's,  die  mikro- 
skopische Färbetechnik  und  die  Mikrophotographie,  haben  in 
ihrer  allmählichen  Ausgestaltung  einen  gewaltigen  Einfluß  auf 
die  Vervollständigung  unserer  histologischen  Kenntnisse  gewonnen 
und  sind  zum  Gemeingut  aller  biologischen  Wissenschaften  ge- 
worden. 

Am  7.  Januar  d.  J.  ist  in  Gießen  der  Geh.  Hofrat  Prof. 
Johann  August  Streng  verschieden,  ebenfalls  ein  Sohn 
unserer  Stadt,  der  seit  dem  22.  Februar  1873  unserer  Gesell- 
schaft als  korrespondierendes  Mitglied  angehört  hat.  Er  w^ar 
am  4.  Februar  1830  geboren.  Nachdem  er  das  hiesige  Gj'm- 
nasium  bis  Obersecunda  besucht  hatte,  widmete  er  sich  zunächst 
1847  zwei  Jahre  lang  auf  dem  Polytechnikum  in  Karlsruhe 
technischen  Studien  und  siedelte  dann  nach  Marburg  über.  Hier 
lernte  er  Bun  sen  kennen,  den  er  1851  als  Assistent  nach 
Breslau  begleitete.  Wir  dürfen  es  dem  persönlichen  Einfluß 
seines  großen  Lehrers  zuschreiben,  daß  Streng  noch  in  dem- 
selben Jahre  den  Entschluß  faßte,  sich  der  akademischen  Lauf- 
bahn zu  widmen.  Mit  eisernem  Fleiße  bereitete  er  sich  in 
Breslau  auf  das  Maturitätsexamen  vor,  bestand  dasselbe  Ostern 
1852  und  promovierte  wenige  Monate  später.  Als  Bunsen  im 
Herbst  1852  nach  Heidelberg  berufen  wurde,  folgte  ihm  Streng 
auch  dorthin  und  habilitierte  sich  am  2.  Mai  1853  als  Privat- 
dozent für  Chemie.  Doch  bald  verließ  er  Heidelberg,  um  sich 
in  Berlin  eingehenderen  geologischen  Studien  zu  widmen.  Am 
8.  September  1853  folgte  er  einem  Rufe  als  Hüttenmeister  und 


—    XIII    — 

Lehrer  der  Chemie  an  die  damalige  Bergschule  in  Clausthal  im 
Harz.  In  dieser  Stellung  veröffentlichte  Streng  eine  gi-oße 
Keilie  teils  rein  chemischer,  teils  mineralogisch- geologischer 
Arbeiten,  welche  seinen  Namen  bald  in  den  Kreisen  der  Fach- 
genossen aufs  rühmlichste  bekannt  gemacht  haben.  In  An- 
erkennung seiner  ersprießlichen  Wirksamkeit  in  Clausthal  wurde 
Streng  1862  zum  Professor  ernannt  und  1867  auf  den  Lehr- 
stuhl der  mineralogischen  Fächer  an  der  Universität  Gießen 
berufen,  wo  er  nahezu  30  Jahre  lang  als  Forscher  und  Lehrer, 
sowie  als  Mitarbeiter  der  Großh.  Hessischen  geologischen  Landes- 
anstalt eine  außerordentlich  segensreiche  wissenschaftliche  und 
praktische  Thätigkeit  entfaltet  hat.  Ein  neues  Mineral  aus  der 
Eisengrube  „Eleonore"  am  Dünsberg  bei  Gießen  ist  ihm  zu 
Ehren  mit  dem  Namen  Streng! t  belegt  worden. 

Am  14.  März  1897  ist  in  Lugano  Professor  Johann 
Gustav  Adolph  Kenngott  gestorben,  vormals  Professor 
der  Mineralogie  am  eidgenössischen  Polytechnikum  und  an  der 
Universität  in  Zürich.  Am  6.  Januar  1818  in  Breslau  geboren, 
widmete  er  sich  dem  Studium  der  Naturwissenschaften  au  der 
Universität  seiner  Vaterstadt  und  habilitierte  sich  daselbst  1844 
als  Privatdozent  für  Mineralogie.  1850  wurde  er  als  Kustos- 
adjunkt an  das  Hofmiueralienkabiuett  in  Wien,  und  1856  als 
ordentlicher  Professor  an  das  Polytechnikum  in  Zürich  berufen, 
wo  er  uuermüdlich  thätig  gewesen  ist,  bis  ihn  Gesundheitsrück- 
sichten im  Jahre  1891  genötigt  haben,  den  liebgewordeuen  Lehr- 
beruf mit  dem  wohlverdienten  Ruhestaude  zu  vertauschen.  Durch 
die  Herausgabe  einer  Reihe  vortrefflicher  Lehrbücher  in  seinem 
Spezialfache  und  einer  Übersicht  der  Resultate  mineralogischer 
Forschungen  hat  sich  Kenngott  bleibende  Verdienste  um  die 
Wissenschaft  erworben.  Unserer  Gesellschaft  hat  er  eine  große 
Zahl  wertvoller  Minerale  der  Schweiz  zugewiesen;  er  hat  ihr 
seit  dem  11.  Dezember  1869  als  korrespondierendes  Mitglied 
angehört. 

Am  12.  April  d.  J.  ist  in  Philadelphia  Professor  Eduard 
Drink  er  Cope  verschieden,  einer  der  hervorragendsten 
Paläontologen  und  einer  der  gründlichsten  Kenner  der  lebenden 
Reptilien  und  Batrachier,  der  seit  dem  25.  Februar  1893  unser 
korrespondierendes  Mitglied  gewesen  ist.  Am  28.  Juli  1840 
in  Philadelphia  geboren,  hat  Cope  seine  naturwissenschaftliche 


—    XIV    — 

Ausbildung  an  der  Academy  of  natural  sciences  seiner  Vater- 
stadt und  an  der  Smithsonian  Institution  in  Washington  genossen 
und  1863  auf  einer  Studienreise  durch  Europa  die  großen  Museen 
Londons  und  der  Hauptstädte  des  Kontinents  besucht.  Nach 
seiner  Rückkehr  bekleidete  er  von  1864  bis  1867  die  Professur 
für  Zoologie  und  Botanik  am  Haverford-College.  Vorwiegend 
mit  herpetologischen  Arbeiten  beschäftigt,  wandte  sich  Cope 
in  dieser  Zeit  (1866)  dem  Studium  der  fossilen  Dinosaurier  New- 
Jerseys  zu  und  betrat  damit  das  für  die  neue  Welt  noch  wenig 
erschlossene  Gebiet  der  Paläontologie,  welches  seinem  genialen 
Forschertalent  ein  unermeßlich  fruchtbarer  Boden  geworden  ist. 
In  jahrelanger,  emsiger  Arbeit  hat  Cope  die  weiten,  uner- 
forschten Territorien  Nordamerikas  westlich  des  Mississippi  und 
Missouri  der  paläontologischen  Wissenschaft  erschlossen.  Un- 
ermeßliche Schätze  an  fossilen  Wirbeltieren,  einzig  in  ihrer 
Art  in  Bezug  auf  Seltenheit  und  Reichhaltigkeit,  hat  er  auf 
diesen  mühsamen  Forschungsreisen  gesammelt  und  die  reiche 
Ausbeute  derselben  mit  außergewöhnlichem  Fleiße  und  größter 
Gewissenhaftigkeit  verarbeitet.  Hat  er  doch  nahezu  tausend 
fossile  Arten  in  mustergiltiger  Weise  beschrieben  und  abgebildet. 
Durch  zahlreiche,  glänzende  Entdeckungen  in  der  unterge- 
gangenen Wirbeltierwelt  Nord  -  Amerikas  hat  Cope  unser 
Wissen  von  dem  Entwicklungsgänge  dieser  Tiergruppe  in  der 
Vorzeit  ganz  hervorragend  vermehrt  und  gefördert  und  nebenher 
durch  seine  klassischen  Werke  über  die  systematische  Einteilung 
der  recenten  Reptilien,  Batrachier  und  Fische  eine  außerge- 
wöhnliche Kenntnis  der  niederen  Wirbeltiere  gezeigt,  welche 
allein  genügt  hätte,  ihm  einen  Weltruf  zu  sichern. 

Von  1889  bis  zu  seinem  Tode  hat  der  Verstorbene  die 
Professur  für  Geologie  und  Mineralogie  an  der  University  of 
Pensylvania  in  Philadelphia  bekleidet  und  von  1877  an  die 
Zeitschrift  „The  American  Naturalist"  herausgegeben,  welche 
sich  in  der  ganzen  wissenschaftlichen  Welt  hohen  Ansehens 
erfreut. 

Auch  in  Europa  hat  der  große  Paläontologe  die  wohl- 
verdiente Anerkennung  gefunden;  bei  der  füufhundertjährigen 
Jubelfeier  der  Universität  Heidelberg  (1886)  ist  Cope  zum 
Doctor  philosophiae  honoris  causa  universitatis  Ruperto-Carolae 
ernannt  worden.     Allzu  früh  für  die  Wissenschaft  hat  der  Tod 


—   XV    — 

(lern  verdienstvolleu  Wirken  des  großen  Gelehrten  ein  Ziel 
gesetzt. 

Am  21.  d.  M.  verschied  in  Blnmenan  der  berühmte  Biolöge 
Dr.  Fritz  Müller,  der  einsame  deutsche  Forscher  im  brasiliani- 
schen Urwalde,  den  Darwin  „den  König  der  Beobachter"  ge- 
nannt hat.  Durch  ihn  und  seine  hervorragenden  biologischen 
Arbeiten  ist  der  Name  der  weltfernen,  kleinen  Niederlassung  im 
Staate  Sa.  Catharina  über  die  ganze  Erde  bekannt  und  Blumenau 
zum  Vorort  deutscher  Naturwissenschaft  in  den  westlichen  Tropen 
geworden.  Am  31.  März  1822  in  Windischpolzhausen  bei  Erfurt 
geboren,  hat  der  Verstorbene  zuerst  in  Naumburg  Pharmacie 
erlernt,  dann  von  1840  an  in  Berlin  und  Greifswald  Mathematik 
und  Naturwissenschaften  studiert  und  1845  sein  Probejahr  als 
Lehrer  am  Gymnasium  in  Erfurt  angetreten.  Nach  wenigen 
Monaten  hat  er  jedoch  das  Lelu-fach  wieder  aufgegeben  und 
sich  in  Greifswald  dem  Studium  der  Medizin  gewidmet,  um  als 
Schiffsarzt  Gelegenheit  zu  naturwissenschaftlichen  Reisen  zu 
finden.  1852  wanderte  Fritz  Müller  nach  Brasilien  aus  und 
ließ  sich  in  der  kurz  vorher  gegründeten  deutschen  Kolonie 
Blumenau  nieder.  Nur  vorübergehend  ist  er  als  Lehrer  am 
Lj'ceum  in  Desterro  thätig  gewesen.  In  Blumenau  hat  er  eine 
zweite  Heimat  gefunden  und  fünfundvierzig  Jahre  lang  als  Lehrer 
und  Kolonist  gewirkt  und  gearbeitet,  vor  allem  aber  als  wahrer 
Naturforscher  mit  einer  seltenen  Virtuosität  beobachtet  und  eine 
unendlich  reiche  Fülle  wertvoller  Thatsacheu  gesammelt.  Viele 
wichtige  Entdeckungen  auf  zoologischem  und  botanischem  Ge- 
biete sind  von  ihm  ausgegangen.  Fritz  Müllers  Hauptver- 
dienst ist  es,  daß  er  in  seinem  1864  erschienenen  Buche  „Für 
Darwin"  das  Dasein  und  Wesen  des  biogenetischen  Grundge- 
setzes nachgewiesen  und  damit  zur  Verbreitung  der  D  a  r  w  i  u'schen 
Lehre  in  Deutschland  wesentlich  beigetragen  hat. 

Als  im  Jahre  1892  die  Naturforscher  aller  Weltteile  und 
besonders  seines  deutschen  Heimatlandes  sich  anschickten,  Fritz 
Müllers  70.  Geburtstag  zu  feiern,  ist  der  verdiente  Gelehrte 
am  10.  Februar  von  unserer  Gesellschaft  zum  korrespondierenden 
Mitgliede  ernannt  worden. 

Schließlich  ist  uns  soeben  die  Trauernachricht  von  dem 
gestern,  am  29.  Mai,  in  Würzburg  erfolgten  Tode  des  Geheimen 
Hof  rats  Prof.  Julius  von  Sachs  zugegangen,  dessen  Verdienste 


—   XVI   — 

um  die  wissenschaftliche  Botanik  unvergängliche  sind.  Er  war 
am  2.  Oktober  1832  in  Breslau  geboren,  studierte  in  Prag, 
promovierte  im  Jahre  1856  und  habilitierte  sich  daselbst  als 
Privatdozent  für  Pflanzenphysiologie.  1859  wurde  er  als  Assistent 
an  das  agrikulturchemische  Laboratorium  in  Tharandt  berufen 
und  1861  zum  Professor  der  Botanik  an  der  landwirtschaftlichen 
Lehranstalt  in  Poppeisdorf  bei  Bonn  ernannt.  1867  folgte  er 
einem  Rufe  an  die  Universität  Freiburg  und  1868  einem  Rufe 
nach  Würzburg.  V.  Sachs  hat  nicht  nur  in  der  Pflanzen- 
biologie und  -Physiologie  zahlreiche,  wertvolle  Entdeckungen 
gemacht,  er  hat  auch  durch  kritische  Beleuchtung  der  Unter- 
suchungen seiner  Vorgänger  und  Zeitgenossen  der  wissenschaft- 
lichen Botanik  vielfach  neue  Gesichtspunkte  eröffnet.  Die  reichen 
Resultate  seiner  Forschungen  hat  v.  Sachs  in  dem  „Handbuch 
der  Experimentalphysiologie  der  Pflanzen"  (Leipzig  1865),  dem 
„Lehrbuch  der  Botanik"  (Leipzig  1868),  in  den  von  ihm  seit 
1871  herausgegebenen  „Arbeiten  des  botanischen  Instituts  Würz- 
burg" und  in  zahlreichen  Fachzeitschriften  niedergelegt;  auch 
hat  er  im  Auftrage  der  historischen  Kommission  bei  der  Kgl. 
Akademie  der  Wissenschaften  in  München  eine  „Geschichte  der 
Botanik  vom  16.  Jahrhundert  bis  1860"  (München  1875)  ver- 
öffentlicht. 

In  Anerkennung  seiner  hervorragenden  Verdienste  wurde 
V.  Sachs  beim  fünfzigjährigen  Jubiläum  der  Universität  Bonn 
(1868)  zum  Ehrendoktor  der  medizinischen  Fakultät  ernannt. 
Zum  korrespondierenden  Mitglied  unserer  Gesellschaft  wurde  er 
am  21.  September  1872  gewählt  und  auf  Grund  seiner  epoche- 
machenden Arbeit  „Über  die  Anordnung  der  Zellen  in  jüngsten 
Pflanzenteilen"  (Arbeiten  des  bot.  Inst.  Würzburg,  Bd.  II,  Heft  1. 
1878)  am  7.  April  1881  mit  dem  Soemmerring-Preise 
gekrönt. 

Allen  dahingeschiedenen  Freunden  wird  die 
Gesellschaft  ein  ehrendes  Andenken  bewahren! 

Ausgetreten  sind  aus  der  Reihe  unserer  Mitglieder  die 
Herren  Zahnarzt  Dr.  Anton  Henrich,  Ernst  Neumann 
und  Louis  Rühl. 

So  sind  im  Berichtsjahre  von  unseren  beitragenden  Mit- 
gliedern im  ganzen  23  ausgeschieden.  Solche  große  und  schmerz- 
liche Lücken  zu  ergänzen,  ist  ein  eifriges  Bemühen  der  Direktion 


—   XVII    — 

gewesen;  sie  wurde  dabei  wesentlich  durch  eine  Aufforderung, 
der  Gesellschaft  beizutreten,  unterstützt,  welche  von  einer  Reihe 
unserer  ältesten  und  angesehensten  Mitglieder  unterzeichnet  und 
im  Oktober  vorigen  Jahres  versandt  worden  ist.  So  können 
wir  heute  mit  voller  Befriedigung  bericliten,  daß  unsere  Mit- 
gliederzahl in  höchst  erfreulicher  Weise  durch  den  Eintritt  von 
90  neuen  Mitgliedern  von  412  auf  479  angestiegen  ist. 

Vor  allem  haben  Ihre  Majestät,  die  Kaiserin 
uud  Königin  Friedrich  die  Gnade  gehabt,  unserer 
Gesellschaft  als  Mitglied  beizutreten.  Wir  wissen 
diese  g r o ß e  E h r e  in  v o  1 1  s t e m  M a ß e  zu  würdigen  und 
erkennen  in  der  persönlichen  T  e  i  1  n  a  li  m  e  Ihre  r  M  a  - 
j  e s t ä t  an  unserer  h e u t i g e n  J  a h r e s f  e i e r  einen  neuen 
Beweis  A 1 1  e  r  h  ö  c  h  s  t  I  h  r  e  r  K  ö  u  i  g  1  i  c  li  e  n  H  u  1  d  und  des 
großen  Interesses,  welches  die  hohe  Protektorin 
von  Wissenschaft  und  Kunst  auch  unseren  Be- 
strebungen entgegenbringt. 

Die  Zahl  unserer  ewigen  Mitglieder  hat  sich  zu 
unserer  größten  Freude  um  acht  vermehrt ;  es  sind  die  Namen : 
Dr.  Peter  Hieronymus  Pfefferkorn,  Baron  Ludwig 
Adolf  von  Löwensteiu,  Louis  Bern  us,  Frau  Adolf 
von  Brüning,  Friedrich  Jaennicke,  Dr.  Wilhelm 
Jaennicke,  Paul  August  Kesselmeyer  und  Christian 
G.  Ludwig  Vogt. 

Mit  dankbarer  Freude  haben  wir  diese  Namen  auf  die 
Marmortafeln  eingraben  lassen,  auf  welchen  zu  stetem  Gedächtnis 
unsere  ewigen  Mitglieder  verzeichnet  sind,  d.  h.  diejenigen 
Gönner  unserer  Gesellschaft,  welche  durch  die  Kapitalisierung 
ihres  Mitgliedbeitrags  oder  durch  eine  entsprechende  testamen- 
tarische Schenkung  unseren  Tempel  der  Wissenschaft  gegen  die 
Launen  des  Schicksals  bergen  helfen.  Was  die  Begeisterung 
und  der  freigebige  Sinn  vieler  hochherziger  Mit- 
bürger seit  achtzig  Jahren  hier  geschaffen  und 
aufgebaut  hat,  d i e s  E li r e n d e n k m a  1  e i n e r  R e i h e  ver- 
gangener Generationen,  wird  auf  solche  Weise  zum 
Segen  kommender  Geschlechter  erhalten  bleiben. 
Das  leuchtende  Vorbild  der  73  ewigen  Mitglieder,  deren  Namen 
heute  die  Eingangshalle  unseres  Museums  zieren,  wird  auch 
fernerhin   Nachahmung   finden!     Auch   in   Zukunft   werden  für 

2 


—  XVIII   — 

die  Wissenscliaft  begeisterte  Frauen  und  Männer,  denen  die 
Gunst  des  Schicksals  es  vergönnt  liat,  über  den  Kreis  ihrer 
Angehörigen  hinaus  segnend  und  fördernd  zu  wirken,  sich  und 
dem  Namen  ihrer  Familie  ein  ewiges  Gedächtnis  stiften!  Wir 
hoffen  dies  mit  Zuversicht,  weil  die  Geschichte  unserer 
Gesellschaft  uns  gelehrt  hat,  daß  die  reichen  Gaben,  mit  denen 
das  Glück  unser  geliebtes  Frankfurt  gesegnet  hat,  nicht  allein 
den  vergänglichen  Zwecken  des  äußeren  Lebens  dienen. 

Zu  arbeitenden  Mitgliedern  sind  ernannt  worden 
die  Herren  Dr.  med.  CarlVohsen  und  Prof.  Dr.  phil.  Martin 
Freund,  hier;  zu  korrespondierenden  Mitgliedern  die 
Herren  Dr.  phil.  Hugo  Bucking,  Prof.  der  Mineralogie  an 
der  Universität  in  Straßburg,  Dr.  phil.  Geo rgG reim,  Privat- 
dozent der  Geologie  an  der  Großh.  technischen  Hochschule  in 
Darmstadt,  Dr.  phil.  Alfred  Möller,  Kgl.  Oberförster  in  Ebers- 
walde, Geh.  Hof  rat  Dr.  phil.  Richard  Lepsius,  Professor  der 
Geologie  und  Mineralogie  an  der  Großh.  technischen  Hochschule, 
Inspektor  der  geologischen  und  mineralogischen  Sammlungen  am 
Großh.  Museum  und  Direktor  der  geologischen  Landesanstalt 
für  das  Großherzogtum  Hessen  in  Darmstadt,  Professor  Lajos 
vouMehely,  Kustos  des  Kgl.  ungar.  Nationalmuseums  in  Buda- 
pest, und  Professor  Dr.  med.  Gustav  Born,  Prosektor  des 
anatomischen  Instituts  an  der  Universität  in  Breslau. 

Aus  der  Direktion  sind  mit  Ende  des  Jahres  1896 
statutengemäß  ausgetreten:  der  erste  Direktor  Herr  Major  Dr. 
Lucas  von  Heyden  und  der  erste  Sekretär  Herr  Heinrich 
Alten,  an  deren  Stelle  traten  die  Herren  Oberlehrer  J.  Blum 
und  Dr.  med.  Ernst  Rödiger.  Wiederholt  sei  heute  den  aus- 
geschiedenen Herren  der  herzliche  Dank  der  Gesellschaft  für  ihre 
ersprießliche  und  mühevolle  Thätigkeit  ausgesprochen. 

In  der  Generalversammlung,  welche  am  10.  März 
d.  J.  stattgefunden  hat,  sind  an  Stelle  der  aus  der  Revisions- 
Kommission  ausscheidenden  Herren  Louis  G  r  a  u  b  n  e  r  und 
Dr.  jur.  Paul  Rödiger  die  Herren  Hugo  Metzler  und 
Georg  Schlund  gewählt  worden. 

Unseren  langjährigen  Kassierern,  Herreu  Bankdirektor 
Hermann  Andreae  und  General -Konsul  Stadtrat  Albert 
Metzler,  sowie  unserem  Rechtskonsulenten,  Herrn  Dr.  jur. 
Friedrich   Schmidt-Polex,   sei  gleichfalls  für  ihre  opfer- 


—   XIX    — 

willige  Thätigkeit  im  Interesse  der  Gesellschaft  unser  herzlicher 
Dank  ausgesprochen. 

Nach  diesen  Mitteihmgen  über  die  Personalverändernngen 
wollen  wir  uns  nunmehr  ein  Bild  von  dem  regen  wissenschaft- 
lichen Leben  entwerfen,  welches  im  Berichtsjahr  in  unserer 
Gesellschaft  geherrscht  hat. 

Zum  dritten  Male  hat  im  Herbst  vorigen  Jahres  die 
Gesellschaft  deutscher  Naturforscher  und  Ärzte 
zur  Abhaltung  ihrer  ()8.  Jahresversammlung  Einkehr  gehalten 
in  unsere  alte  Kaiserstadt  am  Main,  und  wenn  auch  naturge- 
mäß die  Beteiligung  unserer  Senckenbergischen  Gesell- 
schaft als  solcher  in  den  Hintergrund  getreten  ist,  so 
dürfen  wir  doch  mit  voller  Befriedigung  anerkennen,  daß  die 
gesamte  Geschäftsführung  der  Naturforscherversammluug  und  die 
verschiedenen  Ausschüsse  in  ihrer  großen  Mehrheit  aus  Mitgliedern 
unserer  Gesellschaft  gebildet  waren,  deren  umsichtige  Vorbe- 
reitungen und  thatkräftige  Mitwirkung  nicht  unwesentlich  zu 
dem  überaus  glänzenden  Verlauf  der  Versammlung  beigetragen 
haben.  Am  20.  September  v.  J.  hat  sich  der  Vorstand  der  Ge- 
sellschaft deutscher  Naturforscher  und  Arzte  im  Vogelsaale 
unseres  Museums  versammelt,  in  dem  1825  die  ganze  erste 
Frankfurter  Naturforscherversammlung  ihre  Beratungen  abhalten 
konnte.  Bei  der  ersten  allgemeinen  Sitzung  im  Saalbau  war 
unserer  Gesellschaft,  als  der  ältesten  unter  den  wissenschaft- 
lichen Gesellschaften  und  Vereinen  Frankfurts,  w^elche  auf  dem 
ehrwürdigen  Boden  der  Dr.  Senckenberg'schen  Stiftung 
erwachsen  sind,  die  große  Ehre  zuteil  geworden,  die  Versammlung 
im  Auftrage  der  wissenschaftlichen  und  technischen  Kreise^) 
Frankfurts  zu  begrüßen.  Als  Festschrift  der  Gesellschaft  ist 
den  Besuchern  unseres  Museums  ein  populärer  Führer  durch 
dasselbe  überreicht  worden,  den  in  dankenswerter  Weise  Herr 
Dr.  Kobelt  im  Auftrage  der  Gesellschaft  verfaßt  und  Herr 
Prof.  Dr.  Möbius  mit  einer  Reihe  vortrefflicher  Textabbildungen 
der   seltensten   Stücke    unserer    Sammlungen   geschmückt   hat. 


*)  Nämlich  der  Dr.  Senckenberg'schen  Stiftungsadministration ,  des 
Physikalischen  Vereins,  des  Vereins  für  Geographie  und  Statistik,  des 
Ärztlichen  Vereins,  des  Freien  Deutschen  Hochstiftes,  der  Chemischen  Ge- 
sellschaft, des  Technischen  Vereins,  der  Elektrotechnischen  Gesellschaft  und 
des  Bezirksvereins  Frankfurt  a.  M.  des  Vereins  deutscher  Chemiker. 

2* 


—    XX    ^ 

Außerdem  waren  im  Auftrage  der  Gesellschaft  von  wissenschaft- 
lichen Arbeiten  erschienen  von  Herrn  Prof.  Dr.  Kinkelin  eine 
Abhandlung  „Einige  seltene  Fossilien  des  Senckenbergischen 
Museums",  Sonderabdruck  aus  Abhandlungen,  Bd.  XX,  Heft  1, 
den  Besuchern  der  paläontologischen  Sammlung  gewidmet,  und 
von  Herrn  Oberlehrer  Blum  eine  Schrift  „Die  Erfahrungen 
mit  der  Formolkonservierung",  Sonderabdruck  aus  Bericht  1896, 
für  die  Besucher  der  wissenschaftlichen  Ausstellung  bestimmt. 
Hier  in  der  Ausstellung  ist  die  Gesellschaft  durch  eine  große 
Kollektion  von  Formolpräparaten  vertreten  gewesen,  deren  Dar- 
stellung zuerst  in  unserem  Museum  erprobt  worden  ist. 

Für  die  Instandhaltung  und  Vermehrung  aller 
Zweige  unserer  wertvollen  Sammlungen  ist  auch  im 
vergangenen  Jahre  fleißig  gearbeitet  worden,  wie  Sie  bei  einem 
Eundgauge  durch  dieselben  und  aus  dem  Verzeichnis  ^)  der  durch 
Ankauf  und  Tausch  gewonnenen  Neuerwerbungen  und  der  über- 
aus reichen  Schenkungen  ersehen  mögen. 

Die  berühmte  CarlVogt'sche  Bibliothek,  deren  An- 
kauf der  Gesellschaft  durch  die  Hochherzigkeit  einer  Anzahl 
Freunde  des  verstorbenen  Gelehrten  ermöglicht  worden  ist,  ist 
im  Laufe  des  letzten  Sommers  in  Frankfurt  eingetroffen. 
Auf  Antrag  der  Gesellschaft  hat  die  Dr.  Senckenberg'sche 
Stiftungsadrainistration  durch  bauliche  Veränderungen  im  Bib- 
liothekgebäude genügend  Raum  zur  Aufstellung  der  neu- 
erworbenen Schätze  geschaffen  und  in  Gemeinschaft  mit  den 
beteiligten  Vereinen  vom  1.  Januar  d.  J.  ab  als  wissenschaft- 
lichen Hilfsarbeiter  Herrn  Philipp  Thorn,  seither  Volontär 
an  der  hiesigen  Stadtbibliothek,  angestellt,  welcher  zunächst 
ausschließlich  mit  der  Katalogisierung  und  Aufstellung  der 
Vogt 'sehen  Bibliothek  beauftragt  worden  ist.  Wir  hoffen,  daß 
diese  mühevolle  Arbeit  im  Laufe  des  Jahres  beendet  sein  wird, 
und  verfehlen  nicht,  auch  an  dieser  Stelle  der  Stiftungsadmini- 
stration für  ihr  großes,  die  Interessen  der  Gesellschaft  förderndes 
Entgegenkommen  unseren  herzlichen  Dank  auszusprechen.  Durch 
Einführung  der  elektrischen  Lichtanlage  im  Bibliothekgebäude 
ist  das  Lesezimmer  unseren  Mitgliedern  von  nun  an  auch  in 
den  Abendstunden  von  6  bis  8  Uhr  zugänglich  gemacht  \Yorden. 


')  Siehe  diesen  Bericht  S.  LI  ff. 


—    XXI    — 

Die  V  0  r  1  e  s  u  ii  g  e  n   unserer   bewährten   Herren  Dozent  en 
hatten   sich,   wie   stets,  auch  im  Berichtsjahr   eines   sehr   zahl- 
reichen Besuchs  zu  erfreuen.     Es  haben  gelesen: 
Herr  Prof.  Dr.  Reichenbach  im  Sommer  1896:  „Vergleichende 
Anatomie  des  Menschen  und  der  Wirbeltiere  (Muskeln,  Nerven, 
Sinnesorgane)";   im  Winter  1896/97:    „Niedere  Tiere  (Krebse, 
Spinnen,  Tausendfüßer  und  Insekten)." 
Herr  Oberlehrer  Dr.  Schauf  im  Sommer  1896:    „Besprechung 
der  wichtigsten  ]\rineralien,  insbesondere  der  gesteinbildenden." 
Herr  Prof.  Dr.  Möbi US    im   Sommer    1896:    „Botanisch-mikro- 
skopischer Übungskursus";  und  im  Auftrage  des  Dr.  Sencken- 
berg'schen  medizinischen  Instituts  im  Sommer  1896:  „Biologie 
der  Pflanzen,  II.  Teil";   im  Winter  1896/97:    „Anatomie  der 
Pflanzen." 
Herr    Prof.  Dr.  Kinkel  in    im  Winter    1896/97:    „Historische 
Geologie." 

Im  laufenden  Sommer  lesen: 
Herr  Prof.  Dr.  R  e  i  c  h  e  n  b  a  c  h :  „Naturgeschichte  der  Insekten. " 
Herr  Prof.  Dr.  Kinkel  in:  „Historische  Geologie  (Steinkohlen- 
bildung, Steinkohlenflora,  Carbonzeit   in  der  südlichen  Hemi- 
sphäre etc.)"  und 
Herr  Prof.  Dr.  Mob  ins    im  Auftrage    des    medizinischen   In- 
stituts :  „Pflanzen-Physiologie." 

Wie  alljährlich  hat  im  Winter  neben  den  Lehrvorträgeu 
eine  Anzahl  wissenschaftlicher  Sitzungen  stattgefunden, 
und  zwar: 

Am  7.  November  1896: 

1.  Herr  Prof.  Dr.  Mi) bi  us:  „Vorlage  des  6.  Bandes  des  von 
Humboldt  und  Bonpland'schen  Reisewerkes,  mit  den  Üri- 
giualtafelu  von  Turpin  (Geschenk  der  Familie  Pfefferkorn)." 

2.  Herr  Major  Dr.  von  Heyden:  „Demonstration  einer  neu- 
erworbenen biologischen  Insektensammluug  (Geschenk  des 
Herrn  Georg  Speyer)." 

3.  Herr  Prof.  Dr.  Reichenbach:  „Demonstration  der  von  der 
Zoologischen  Station  in  Neapel  geschenkten  Sammlung  kon- 
servierter Seetiere." 

Am  19.  Dezember  1896: 
Herr  Hof  rat   Dr.  B.  Hagen:    „Vorläufige   Mitteilung   über  das 
Tierleben   an   der   Astrolabebucht  in  Kaiser -Wilhelmsland." 


c  '■  ' 


^47> 


•  Y 


—   XXII   — 

Am  9.  Januar  1897: 
Herr  Geh.  Reg. -Rat  Prof.  Dr.  J.  Rein  aus  Bonn:    „Über  die 
Kunsttöpferei  in  England." 
Am  20.  Februar  1897 : 
Herr  Dr.  A.  Voeltzkow  aus  Berlin:    „Madagaskar,  das  Land 
und  seine  Bewohner." 
Am  6.  März  1897 : 

1.  Herr  Prof.  Dr.  A.  Lauben  heim  er  aus  Höchst:  „Über 
Nitragen"  und 

2.  Herr  Oberlehrer  Dr.  Seh  auf:  „Über  besonders  bemerkens- 
werte Erwerbungen  und  Schenkungen  für  die  Mineralien- 
sammlung aus  den  beiden  letzten  Jahren." 

Am  20.  März  1897 : 
Herr  Dr.  H.  Grothe    aus   Wiesbaden:    „Von  Tripolis    in    den 
Djebel  Gharian." 

Am  7.  April  1897 : 
Herr  Geh.  San. -Rath  Prof.  Dr.  Weigert  und  Herr  Dr.  L  e  p  s  i  u  s : 
„Berichterstattung  der  Kommission  für  Erteilung  des  Soem- 
merring- Preises." 

Populär-wissenschaftliche  Vorträge  sind  drei  veranstaltet 
worden.     Es  haben  gesprochen: 

Am  21.  November  1896: 
Herr  Dr.  med.  Ph.  Steffan:  „Entwicklung  des  Verstandes  und 
der  Sprache  beim  Menschen." 

Am  5.  Dezember  1896 : 
Herr  Oberlehrer  Dr.  W.  Seh  auf:  „Aus  der  Vergangenheit  und 
über  die  Zukunft  der  schwäbischen  Alb." 

Am  6.  Februar  1897 : 
Herr  Dr.  G.  Greim  aus  Darmstadt:  „Das  Erdinnere*" 

Außerdem  haben  auf  Ersuchen  des  Ausschusses  für 
Volksvorlesungen  Demonstrationen  der  geologisch-paläon- 
tologischen Sammlung  durch  Herrn  Prof.  Dr.  Kinkel  in  am 
1.  und  22.  November  1896,  am  14.  Februar  und  21.  März  1897, 
sowie  der  mineralogischen  Sammlung  durch  Herrn  Dr.  Seh  auf 
am  21.  März  und  4.  April  1897  stattgefunden.  Auch  sind  Herrn 
Prof.  Dr.  Max  Flesch  zu  seinen  von  dem  genannten  Ausschuß 
angeregten  Vorträgen,  „Kapitel  aus  der  Anthropologie",  am  20. 
und  27.  November  1896  eine  Anzahl  Rassenschädel  und  andere 
Präparate  aus  unserer  Sammlung  zur  Verfügung  gestellt  Avorden. 


—  xxiir  — 

Neben  dem  bereits  envälinten,  populär  geschriebenen, 
illustrierten  Führer  durch  das  ganze  Museum,  der  in  erster 
Linie  fiir  die  Schüler  der  hiesigen  Lehranstalten  und  die  Arbeiter- 
kreise bestimmt  ist,^)  und  dem  Bericht  fiir  1896,  der  wissen- 
schaftliche Arbeiten  von  J.  Blum,  H.  Bucking,  L.  von  Hey- 
den,  A.  Knoblauch,  W.  Kobelt,  A.  Müller,  F.  Noll, 
P.Oppenheim,  E.  Philippi,  Ph.  Steffan  und  J.Valentin 
enthält,  sind  erschienen: 

Abhandlungen,  Band  XX  Heft  1,  enthaltend: 
Kinkelin,  F.:  „Einige  seltene  Fossilien  des  Seuckenbergischen 

Museums."     Mit  Taf.  I — VI  und  2  Textfiguren,  und 
Reis,   Otto  M. :    „Das  Skelett   der  Pleuracanthiden   und   ihre 

sj'stematischen  Beziehungen".    Mit  Taf.  VII. 
und  Band  XXIII,  enthaltend: 

Küken  thai,  Willy:  „Ergebnisse  einer  zoologischen  Forschungs- 
reise in   den  Molukken  und  Borneo.    II.  Teil,  wissenschaft- 
liche Reiseergebnisse", 
und  zwar  Heft  1,  enthaltend: 
Schnitze,  L.  S. :  „Beitrag  zur  Systematik  der  Antipatharien." 

Mit  Taf.  I  und  2  Abbildungen  im  Text. 
Schenk,   A. :    „Clavulariiden,   Xeniiden   und    Alcyouiiden   von 

Ternate."     Mit  Taf.  II— IV. 
Kükenthal,  W.:   „Alcyonaceeu  von  Ternate,  Nephthyidae 
Verill  und  Siphonogorgiidae  Koelliker."    Mit  Taf.  V— VIII. 
Germanos,  N.  K. :  „Gorgonaceen  von  Ternate."    Mit  Taf.  XI 

bis  xn. 

Heft  2: 
Micha  eisen,  W. :   „Oligochaeten."    Mit  Taf.  XIII  und  1  Figur 

im  Text. 
Römer,   F.:    „Beitrag   zur   Systematik    der    Gordiiden."     Mit 

Taf.  XIV. 
V 0  n  C  a m  p  e  n h a u s  en ,  B. :  „Hydroiden  von  Ternate. "  Mit  Taf.  XV. 
Kwietniewski,  CR.:  „Actiuiaria  von  Ternate."    Mit  Taf. 

XVI  und  XVII. 
Heft  3: 
Pagenstecher,  Arnold:  „Lepidopteren."  Mit  Taf . XVIII— XX. 


')  In   Anbetracht   dessen   ist   der   Preis   des  Führers   auf  30  Pfennige 
festgesetzt.    Er  ist  beim  Kustos  des  Museums  erhältlich. 


~    XXIV   — 

von  Attems,  Graf  Karl:  „Myriopodeii.«  Mit  Taf.  XXI— XXIV. 
Kraepelin,  K.:  „Skorpione  und  Thelyphoniden." 
Neu  in  Tausch verkehr  getreten  sind: 

a)  Gegen  die  Abhandlungen  und  den  Bericht: 
American    Museum    of   Natural    History,    Central   Park,    New 

York,  U.S.A. 
Landes-Museum  in  Brunn. 
Department   of  Mines    and  Agriculture   (Geological  Survey   of 

New  South  Wales)  in  Sydney. 
Museo  de  La  Plata  in  La  Plata  (Argentinien). 

b)  Gegen  den  Bericht: 
Feuille  des  jeunes  Naturalistes  in  Paris. 

Societe  des  Sciences  naturelles  de  I'ouest  de  la  France  in  Nantes. 
Commission  geologique  de  la  Finlande  in  Helsingfors. 
Musei  di  Zoologia  e  Anatomia  comparat.  in  Turin. 
Dr.  Pietro  di  Vescovi  in  Rom. 
Naturforschende  Gesellschaft  in  Görlitz. 
Naturforschende  Gesellschaft  in  Luzern. 
Naturwissenschaftlicher  Verein  der  Provinz  Posen  in  Posen. 
Naturwissenschaftlicher  Verein  in  Troppau. 
Societä  Veneto-Trentina  Sc.  Nat.  in  Padua. 
Naturforschende  Gesellschaft  in  Leipzig. 

Direccäo  de  los  Trabalhos  Geologicos  de  Portugal  in  Lissabon. 
Kaiserl.  Mineralogische  Gesellschaft  in  St.  Petersburg. 

Zum  sechzehnten  Male  ist  im  Berichtsjahr  der  Soem- 
m  er  ring -Preis  zur  Erteilung  gelangt,  als  ehrende  Auszeich- 
nung für  die  hervorragendste  Leistung  auf  physiologischem 
Gebiete,  zum  bleibenden  Andenken  an  Samuel  Thomas  von 
Soemmerring,  den  Mitgründer  unserer  Gesellschaft,  den  hoch- 
berühmten  Physiologen  und  Arzt.  In  wenig  Wochen  wird  sich 
in  der  Nähe  unseres  Museums  vor  dem  Eschenheimer  Tliore 
das  Standbild  des  großen  Mannes  in  Erz  erheben,  durch  dessen 
Errichtung  das  deutsche  Volk  eine  Ehrenschuld  an  dem  genialen 
Erfinder  des  elektrischen  Telegraphen  tilgen  wird.  Auf  Er- 
suchen des  Denkmalsausschusses  ist  bei  der  feierlichen  Grund- 
steinlegung am  20.  September  v.J.  unsere  silberne  Preis- 
medaille mit  V.  Soemmerring  s  Bildnis  in  den  Grundstein 
versenkt  worden.  In  einer  besonderen  wissenschaftlichen  Fest- 
sitzung am  7.  April  d.  J.,   dem  69.  Jahrestage  seiner  Stiftung, 


—   XXV   — 

ist  der  Preis  Herrn  Prof.  Dr.  med.  Gustav  Born  in  Breslau 
für  seine  hervorragenden  Arbeiten^)  über  Verwachsungs- 
vers liehe  an  Amphibienlarven  zuerkannt  worden  (s.  in 
diesem  Bericht  Protokoll  vom  7.  April).  Die  Preiskommission 
hat  aus  den  Herren  Prof.  Dr.  E  ding  er,  Dr.  Lepsius,  Prof. 
Dr.  Mob  ins,  Prof.  Dr.  Reichenbach  und  Geh.  San.-Rat  Prof. 
Dr.  Weigert  bestanden. 

Zum  1.  Oktober  d.  J.  ist  der  von  Beinach-Preis  für 
die  beste  Arbeit,  „die  einen  Teil  der  Mineralogie  des  Gebietes 
zwischen  Aschaffenburg,  Heppenheim,  Alzej^,  Kreuznach,  Koblenz, 
Ems,  Gießen  und  Büdingen  behandelt",  ausgeschrieben  worden. 

Auch  im  vergangenen  Jahre  sind  unseren  Sammlungen  reiche 
Geschenke  an  Naturalien  und  Büchern  von  hervorragendem 
Wert  zu  teil  geworden.  Ihre  Zahl  ist  zu  groß,  als  daß  ein 
jedes  derselben  nach  Gebühr  an  dieser  Stelle  berücksichtigt 
werden  könnte.  So  muß  sich  der  Bericht  auf  kurze  Erwähnung 
der  bedeutendsten  beschränken.  Nicht  minder  herzlich 
soll  aber  auch  den  wohlwollenden  Gebern  aller 
übrigen  Geschenke  an  dieser  Stelle  der  wärmste 
Dank  der  Gesellschaft  ausgesprochen  werden. 

Durch  Herrn  Senator  Stadtrat  Dr.  jur.  Emil  von  Oven 
ist  der  Senckenbergischen  Gesellschaft  im  Namen  der  Nach- 
kommen seines  verewigten  Schwiegervaters,  des  bekannten  Frank- 
furter Arztes  Dr.  P.  H.  Pfefferkorn,  der  6.  Band  der  botanischen 
Abteilung  des  von  Humboldt  und  Bo  upland 'sehen  Reise- 
werkes mit  den  60  Originaltafeln  des  berühmten  Pflanzenmalers 
Turpin  zum  Geschenk  gemacht  worden.  Über  die  Geschichte 
des   Prachtwerkes    wurde    in    einer    wissenschaftlichen   Sitzung 


')  Born  hat  die  Ergebnisse  seiner  Forschungen  in  nachstehenden 
Arbeiten  niedergelegt: 

„Über  künstliche  Vereinigung  lebender  Teilstücke  von  Amphibien- 
larven."     72.  Jahresbericht  d.  Schles.  Ges.  f.  vaterl.  Kultur.  1894, 

„Über  die  Resultate  der  mikroskopischen  Untersuchung  künstlich  ver- 
einigter Amphibienlarven."     73.  Jahresbericht  ders.  1895, 

„Über  die  Ergebnisse  der  mit  Amphibienlarven  angestellten  Ver- 
wachsungsversuche."    Anatom.  Ges.  1895. 

„Über  künstlich  hergestellte  Doppel wesen  bei  Amphibien."  Verband!. 
d.  Ges.  Deutsch.  Naturf.  u.  Ärzte.     68.  Vers.  Frankfurt  a.  M.  1896. 

„Über  Verwachsungsversuche  an  Amphibienlarven."  Arch.  f.  Entwick- 
lungsmechanik d.  Org.    Bd.  IV.  Heft  3.  4.  1896.  1897. 


—   XXVI   — 

Bericht  erstattet.^)  Um  ihren  herzlichen  Dank  für  dies  wahr- 
liaft  fürstliche  Geschenk  zum  Ausdruck  zu  bringen,  hat  die  Ge- 
sellschaft den  verstorbenen  Dr.  Pf  eff  er  körn  in  die  Zahl  ihrer 
ewigen  Mitglieder  aufgenommen. 

Johann  Peter  Hieronymus  Pfefferkorn^)  wurde 
am  28.  Dezember  1793  in  Frankfurt  a.  M.  geboren.  Sein  Vater 
war  der  hiesige  Bürger  und  Kunstgärtner  Johann  Daniel 
Pfefferkorn,  der  in  seinen  damals  hochgeschätzten  Garten- 
anlagen zwischen  dem  Friedberger  und  Eschenheimer  Thor 
(sog.  „Holländischer  Garten"),  deren  Kirchner  in  seinen  „An- 
sichten von  Frankfurt",  1817,  Teil  I.  Seite  31,  rühmend  gedenkt, 
zuerst  in  unserer  Stadt  die  höhere  Kunstgärtuerei  eingeführt 
und  eine  der  bedeutendsten  Samenhandlungen  ihrer  Zeit  in 
Deutschland  (an  der  Ecke  des  Römerberges  und  des  alten  Marktes) 
gegründet  hatte. 

Nach  Absolvierung  des  hiesigen  Gymnasiums  widmete  sich 
Pfefferkorn  im  Herbst  1813  dem  Studium  der  Medizin  an 
der  damals  hier  begründeten  medizinisch -chirurgischen  Schule, 
folgte  aber  alsbald  dem  Aufrufe  zur  Errichtung  einer  Frank- 
furter freiwilligen  Jägerschar,  in  welcher  er  als  Oberjäger  1814 
den  Feldzug  in  Frankreich  mitmachte.  Nach  Beendigung  des- 
selben setzte  er  seine  unterbrochenen  Studien  in  Tübingen  und 
Landsliut  fort  und  promovierte  hier  auf  Grund  einer  Disser- 
tation „de  herniis  mobilibus  radicitus  curandis  per  herniotoniiam" 
am  5.  Mai  1818.  Nach  einem  weiteren  Studienaufenthalt  in 
Wien  und  Paris  und  einer  wissenschaftlichen  Reise  durch  Ober- 
italien und  die  Schweiz  kehrte  Pfefferkorn  in  seine  Vaterstadt 
zurück  und  wurde,  nachdem  er  am  8.  Januar  1820  das  Staats- 
examen bestanden  hatte,  durch  Senatsbeschluß  vom  25.  Januar 
desselben  Jahres  unter  die  Zahl  der  hiesigen  Ärzte  aufgenommen. 

Und  nun  entfaltete  Pfefferkorn  seine  humane,  segens- 
reiche Wirksamkeit.  Von  1825  an  bekleidete  er  die  Stelle  eines 
Garnison-  und  Stabsarztes  beim  Frankfurter  Linienbataillon 
und  leitete  das  Militärhospital.  Am  17.  Juni  1826  wurde  er  durch 
Beschluß  des  Pfleeramtes  des  Waisenhauses  zum  Hausarzt  dieser 


')  Siehe  in  diesem  Bericht  Protokoll  der  -wissenschaftl.  Sitzung  vom 
7.  Nov.  1896. 

')  Die  nachstehenden  biographischen  Angaben  verdankt  die  Gesellschaft 
der  Güte  des  Herrn  Senator  Dr.  von  Oven. 


—   XXVII   — 

Stiftung  ernauut,  und  hat  in  dieser  Stelle  durch  seinen  Einfluß 
wesentlich  zu  einer  humanen  Reform  der  Waisenpflege  beigetragen. 

Auch  an  dem  wissenschaftlichen  Vereinsleben  in  Frankfurt 
hat  Pfefferkorn  lebhaften  Anteilgenommen;  vom  20.  April  1822 
bis  zu  seinem  Tode  hat  er  unserer  Gesellschaft  als 
arbeitendes  Mitglied  angehört.  Er  starb  am  12.  No- 
vember 1850  in  Soden  im  Taunus,  wo  er  ein  Landhaus  besessen 
und  in  den  letzten,  durch  wiederholtes  Kranksein  getrübten 
Lebensjahren  viel  und  gerne  geweilt  hat.  Auch  dort  hat  er 
sich  in  gemeinnütziger  Weise  verdient  gemacht  durch  Förderung 
der  Badeeiurichtungen  und  insbesondere  durch  Einführung  der 
roten  Frühburgunder  Trauben  in  den  Weinbergen  von  Neuenhain. 

Zwei  weitere  Geschenke  von  hervorragendem  Werte  sind 
der  Gesellschaft  bei  Gelegenheit  der  Naturforscherversammlung 
zugegangen:  eine  prachtvolle  Kollektion  konservierter  Seetiere, 
welche  die  Zoologische  Station  in  Neapel,  und  eine  sorgfältig 
angelegte  biologische  Insektensammlung,  welche  der  Kgl.  Förster 
Herr  Ger  icke  in  Reinerz,  hier  ausgestellt  hatte.  Der  Ankauf 
der  letzteren  ist  der  Gesellschaft  durch  die  hochherzige  Stiftung 
eines  namhaften  Geldbetrages  durch  Herrn  Georg  Speyer 
ermöglicht  worden;  die  Präparate  der  Zoologischen  Station  zu 
Neapel  sind  uns  durch  deren  Leiter,  Herrn  Geh.  Rat  Prof. 
Dr.  Dohrn,  geschenkweise  überwiesen  worden.  Vor  wenig 
Wochen  ist  ein  Vierteljahrhundert  vergangen  gewesen,  seitdem 
durch  Herrn  Geh.  Rat  Dohrn  die  Zoologische  Station  ins  Leben 
gerufen  worden  ist,  eine  Pflanzstätte  internationaler  Wissenschaft 
am  Golfe  von  Neapel,  auf  welcher  stolz  die  schwarz -weiß -rote 
Flagge  weht.  Unsere  Gesellschaft  hat  am  Jubeltage  der  Zoolo- 
gischen Station  und  ihrem  hochverdienten  Begründer,  der  an- 
läßlich der  Feier  unseres  75.  Jahresfestes  zum  korrespondierenden 
Mitgliede  ernannt  worden  ist,  in  herzlicher  Dankbarkeit  ihren 
Begrüßungsglückwunsch  gesandt. 

Schließlich  ist  uns  in  den  letzten  Tagen  durch  Se.  Excellenz 
den  Herrn  General- Gouverneur  von  Niederländisch -Indien  ein 
wertvolles   geologisches  Werk^)  über  Java   und  Madoura  nebst 


^)  „Description  geologique  de  Java  et  Madoura''  par  Dr.  R.  D.  M.  Ver  beek 
et  R.  Fenn  ema,  ingenieurs  en  cbef  des  mines  des  Indes  Jseerlandaises, 
publice  par  ordre  de  son  Excellence  le  gouverneur  general  des  Indes  Neer- 
landaises.     Tome  I,  II.  Amsterdam  1896. 


—   XXVIII   — 

einem  Atlas  von  24  geologischen  Karten  zugegangen.  Wir  ver- 
fehlen nicht,  auch  an  dieser  Stelle  der  Kgl.  Niederländischen 
Kolonialregierung,  welche  wiederholt  die  Bestrebungen  unserer 
Gesellschaft  in  hochherziger  Weise  unterstützt  und  thatkräftig 
gefördert  hat,  unseren  verbindlichsten  Dank  auszusprechen. 

In  hohem  Grade  befriedigend  ist  es  für  die  Gesellschaft, 
aus  dem  regen  Besuche  des  Museums  zu  ersehen,  welch 
lebhaften  Sinn  für  die  Naturkunde  alle  Kreise  unserer  Bevöl- 
kerung bezeugen.  Freilich  gehört  das  Interesse  derselben  heut- 
zutage vorwiegend  den  großen  Fortschritten  der  angewandten 
Wissenschaften  auf  praktischem  Gebiete  an ;  niemals  aber  wird 
die  Liebe  zur  Natur  erkalten,  welche  zu  fördern  unsere  Gesell- 
schaft in  erster  Linie  berufen  ist.  Nicht  nur  in  den  öSeutlichen 
Stunden  sind  unsere  Sammlungen  fleißig  besucht  worden :  mehr- 
fach haben  auch  auswärtige  Vereine,  Schulen  und  einzelne  Ge- 
lehrte unter  Führung  der  Herren  Sektionäre  unser  Museum 
besichtigt.  Zu  unserer  großen  Freude  hat  am  19.  d.  M.  auch 
Se.  Excellenz  der  Kultusminister  Herr  Dr.  Bosse  in  Begleitung 
Sr.  Excellenz  des  Herrn  Oberpräsidenteu  Magdeburg  unser 
Museum  besucht  und  in  wohlwollender  Weise  seine  Anerkennung 
über  die  Reichhaltigkeit  unserer  Sammlungen  und  die  zweck- 
mäßige Aufstellung  derselben  geäußert. 

Zwei  Gedenktage  hatte  die  Gesellschaft  im  Berichts- 
jahre zu  feiern.  Am  10.  Oktober  1896  waren  hundert  Jahre 
seit  der  Geburt  unseres  Dr.  med.  Johann  Michael  Mappes 
verflossen,  welcher  von  1821  bis  1840  korrespondierender  Sekretär 
und  1849/50  und  1852  erster  Direktor  gewesen  ist.  Wir  haben 
das  Andenken  des  um  unsere  Gesellschaft  hochverdienten  Mannes 
in  einer  Verwaltungssitzung  am  Tage  seines  100.  Geburtstages 
geehrt,  und  auf  Ersuchen  der  Direktion  hat  Herr  Oberlehrer 
Blum  die  Güte  gehabt,  in  der  Frankfurter  Zeitung  eine  bio- 
graphische Skizze  des  Verstorbenen  zu  veröffentlichen,  welche, 
geschmückt  mit  einem  Bilde  desselben,  im  diesjährigen  Bericht 
zum  Abdruck  kommen  wird. 

Am  20.  A})ril  d.  J.  hat  unser  Kustos  Herr  Adam  Koch 
sein  vierzigjähriges  Dieustjubiläum  gefeiert.  In  einer 
langen  Flucht  von  Jahren  hat  er,  sich  selbst  zur  Freude,  der 
Gesellschaft  zu  Nutz  und  Froramen,  seinen  Beruf  eifrig  und  treu 
erfüllt.     An   seinem  Jubeltage   ist   der  verdiente  Beamte    von 


—    XXIX   — 

unseren  arbeitenden  Mitgliedern  im  Museum  beglückwünscht 
worden,  während  der  erste  Direktor  ihm  im  Namen  der  (lesell- 
scliaft  ein  Ehrengeschenk  überreicht  hat.  Möge  es  dem  Jubilar 
vergönnt  sein,  seine  ersprießliche  Thätigkeit  noch  lange  Jahre 
fortzusetzen ! 

Gedenken  wir  noch  einiger  freudiger  Ereignisse  des 
vergangenen  Jahres,  welche  zwar  nicht  die  Gesellschaft  selbst, 
wohl  aber  einzelne  unserer  verdienten  Mitglieder  betroffen  haben. 

Herr  Major  Dr.  Lucas  von  H  e y  d  e  n  ist  von  der  Societe 
Entomologique  de  Russie  in  St.  Petersburg  in  ihrer  Plenarsitzung 
vom  7.  Oktober  1896  zum  Ehrenmitglied  ernannt  worden, 
wie  es  in  der  Zustelluugsurkunde  heißt:  „auf  Grund  seiner 
eminenten  Verdienste  in  der  entomologischen  Wissen- 
schaft während  einer  langen  Reihe  von  Jahren". 
Wir  beglückwünschen  unseren  hochverehrten  Freund  zu  dieser 
äußerst  seltenen  Auszeichnung,  in  der  wir  die  wohl- 
verdiente Anerkennung  seines  rastlosen  Fleißes  und  seiner 
segensreichen  wissenschaftlichen  und  praktischen  Thätigkeit 
erblicken  dürfen. 

Am  13.  August  v.  J.  hat  unser  korrespondierendes  Mitglied, 
Herr  Dr.  Fridtjof  Nansen,  nach  unvergleichlich  kühner  Eis- 
meerfahrt wieder  den  Boden  des  europäischen  E^estlandes  betreten, 
und  wenige  Wochen  später  ist  er  an  Bord  der  stolzen  E^ram 
mit  seinen  wackeren  Genossen  glücklich  in  die  heimatliche  Bucht 
Christianias  eingelaufen.  Laut  hat  die  ganze  Welt  dem  mutigen 
Forscher  zugejubelt,  der  mit  wahrem  Heldenmut  und  zähester 
Ausdauer  den  ungeheuren  Gefahren  einer  unbekannten,  von 
keines  Menschen  Fuß  vorher  betretenen  Eiswüste  getrotzt  und 
mit  schönstem  Idealismus  sein  ganzes  irdisches  Glück  in  den 
Dienst  der  Wissenschaft  gestellt  hat.  Ein  wahrer  Triumphzag 
ist  Nansens  Heimfahrt  entlang  den  Küstenstädten  seines 
norwegischen  Vaterlandes  gewesen;  bei  seinem  Besuche  der 
Hauptstädte  Europas  sind  dem  kühnen  Forscher  die  höchsten 
Ehren  seitens  der  Fürsten  und  Völker,  die  wohlverdiente  An- 
erkennung der  gelehrten  Körperschaften  zu  teil  geworden.  Bei 
der  großartigen  Feier,  welche  am  S.April  d.  J.  die  Gesell- 
schaft für  Erdkunde  in  Berlin  zum  Empfange  Nansens 
veranstaltet  hat,  hatte  ich  die  Ehre,  im  Namen  der  Sencken- 
bergi  sehen     na  turf  or  seh  enden     Gesellschaft    unser 


—    XXX    — 

koiTespoudierendes  Mitglied  auf  deutschem  Boden  zu  begrüßen. 
Voll  warmer  Dankbarkeit  hat  Herr  Dr.  Nansen  der  frohen 
Stunden  gedacht,  die  er  vor  Jahren  in  Frankfurt  im  Kreise 
unserer  Gesellschaft  verlebt  hat,  und  hat  mich  beauftragt,  der- 
selben seine  herzlichsten  Gegengrüße  zu  überbringen. 

In  den  letzten  Wochen  haben  unsere  städtischen  Behörden 
mit  der  Königlichen  Regierung  ein  Übereinkommen  getroffen, 
nach  welchem  das  unter  Leitung  unseres  korrespondierenden 
Mitgliedes,  des  Herrn  Geh.  Med. -Rat  Prof.  Dr.  Paul  Ehrlich 
stehende  K  g  1. 1 n  s  t  i  t  u  t  f  ü r  S  e  r  u m f  o  r  s  c h u n g  u  u d  S e r  u ra- 
prüf  ung  von  Steglitz  bei  Berlin  nach  Frankfurt  a.  M.  verlegt 
und  zu  einem  Institut  für  experimentelle  Therapie 
erweitert  werden  soll.  Mit  warmer  Sympathie  und  großer 
Freude  hat  unsere  Gesellschaft  diesen  Entscheid  der  städti- 
schen Behörden  begrüßt,  durch  welchen  den  altbewährten  natur- 
wissenschaftlichen und  medizinischen  Instituten  Frankfurts  ein 
neues,  großes,  staatliches  Institut  angefügt  wird.  Von  seiner 
gedeihlichen  Entwicklung  versprechen  wir  uns  nicht  nur  eine 
Förderung  der  wissenschaftlichen  und  praktischen  Medizin, 
sondern  auch  einen  segensreichen  Einfluß  auf  das  geistige  Leben 
unserer  Vaterstadt. 

Keine  Stadt  in  unserem  großen  deutschen  Vater- 
lande —  die  Universitäten  ausgenommen  —  verfügt  über 
eine  solche  Fülle  wissenschaftlicher  Institute  wie 
gerade  Frankfurt.  Hier  hat  am  18.  August  1763  Johann 
Christian  Senckenberg  seine  berühmte  Stiftung  begründet, 
und  an  diese  haben  sich  in  der  ersten  Hälfte  unseres  Jahr- 
hunderts unsere  übrigen  naturwissenschaftlichen  Vereine  ange- 
gliedert. Eine  ehrenvolle  Stellung  im  Kranze  dieser 
Institute  nimmt  unsere  Gesellschaft  ein,  die  sich 
zum  Andenken  Senckenbergs  dessen  unsterblichen 
Namen  beigelegt  hat.  Sie  hat  es  in  den  achtzig 
Jahren  i  h  r  e  s  B  e  s  t  e  h  e  n  s  vermocht,  unter  d  e  n  n  a  t  u  r  - 
forschenden  Gesellschaften  des  In-  und  Auslandes 
sich  einen  ruhmvollen  Namen  zu  erringen  und  zu 
bewahren,  dank  der  treuen,  fleißigen  Arbeit  ihrer 
Mitglieder  und  dank  der  reichen,  hochherzigen 
Unterstützung,  die  sie  allezeit  durch  Frankfurts 
Bürgerschaft  erfahren  hat.    Aus  unserem  Berichte  mögen 


—   XXXI   — 

Sie  ersehen  liabeii,  welche  reiclien  Beweise  dieser  Hocliherzij^keit 
uns  auch  im  vergangenen  Jalire  zu  teil  geworden  sind.  Für 
sie  aufs  herzlichste  öffentlich  zu  danken,  ist  uns 
heute  heilige  Pflicht  und  freudiges  Bedürfnis! 

Wir,  die  wir  berufen  sind,  das  teure  Vermächtnis  unserer 
Vorgänger  zu  wahren,  geloben  aufs  neue,  im  Sinne  der  Stifter 
unserer  Gesellschaft,  ihre  idealen  Zwecke  nach  bestem  Können 
zu  fördern,  der  Wissenschaft  zur  Ehre,  der  Vaterstadt  zur 
bleibenden  Zierde  1  Mögen  unserer  Gesellschaft  auch 
dauernd  die  w o h  1  w o  1 1  e n d e n  S y m p a t h i e n  v on  1<' r a n k - 
furts  Bürgerschaft  erhalten  bleiben!  Wir  hoffen  es 
voll  Zuversicht,  und  darum  blicken  wir  voll  Vertrauen  in  die 
Zukunft  der  Senckenbergisc  hen  uaturforschenden 
Gesellschaft,  in  welcher  kommende  Geschlechter  in  noch 
höherem  Maße,  als  es  uns  beschieden  ist,  die  E'rüchte  dessen 
ernten  werden,  was  eine  kleine  Anzahl  für  die  Naturwissen- 
schaften begeisterter  Männer  vor  achtzig  Jahren  gesät  hat,  und 
was  wir  treu  zu  hüten,  stets  bestrebt  gewesen  sind. 


—    XXXII    — 


Verteilulis:  der  Ämter  im  Jahre  1897. 


Direktion. 


Oberlehrer  J.  Blum,  I.  Direktor. 
Dr.  med.  Aug.  Knoblauch,  II.  Direk- 
tor. 
Dr.  med.  E.  Rüdiger,  I.  Sekretär. 
Dr.  med.  Edw.  Y.  Meyer,  II.  Sekretär. 


Bankdirektor  H.  Andreae,  Kassier. 
Generalkonsul   Stadtrat   A.  3Ietzler, 

Kassier. 
Dr.  Fr.  Schmidt -Polex,  Eechtskon- 

sulent. 


Revisioiis-Kommissiou. 


Dr.  C.  Sulzbach,  Vorsitzender. 
Wilhelm  Saudhageu. 
Arthur  Andreae. 


Otto  Keller. 
Hugo  Metzler. 
(xeorg  Schlund. 


Abgeordneter  für  die  Revision  der  vereinigten  Bibliotheken. 
Dr.  J.  Ziegler. 

Abgeord.  für  die  Konmiission  der  vereinigten  Bibliotheken. 
Prof.  Dr,  H.  Reichenbach. 


Bücher-Kommission. 


Überlehrer  J.  Blum,  Vorsitzender. 
Prof.  Dr.  H.  Reichenbach. 
Dr.  W.  Schauf. 


Alb.  von  Reinach. 
Prof.  Dr.  M.  Möbius. 


D.  F.  Heyneraann,  Vorsitzender 
Major  Dr.  L.  von  Heyden. 
Oberlehrer  J.  Blum. 


Redaktion  für  die  Abhandlungen. 

Prof.  Dr.  F.  Richters. 
Dr.  Th.  Petersen. 


Redaktion  für  den  Bericht. 

Oberlehrer  J.  Blum,  ^'orsitzender. 
Dr.  med.  Aug.  Knoblauch. 
Dr.  med.  E.  Rödi^-cr. 


—    XXXIII    — 
Sektionäre. 

Vergleichende  Anatomie  und  Skelette  ....       Prof.  Dr.  Rcichenbacli. 

Säugetiere Dr.  W.  Kobclt. 

Vögel — 

Reptilien  und  Batrachier Prof.  Dr.  Boettger. 

Fische vacat. 

I  Major  Dr.  von  Heydeii  und 
\  A.  Weis. 

Crustaeeen Prof.  Dr.  Richters. 

D.  F.  Heynemanu  und 


Weichtiere i  r.    w  t-  i    i^ 

l  Dr.  W.  Ivobelt. 

Niedere  Tiere Prof.  Dr.  Reicheubach. 

(  Oberlehrer  J.  Blum  und 

Botanik i-niT-iw    ^f\  • 

l  Prof.  Dr.  M.  Mobius. 

Mineralogie Dr.  AV.  Schauf. 

Geologie Prof.  Dr.  F.  Kinkelin. 

^  ,         ,     .  f  Prof.  Dr.  Boettffer  und 

Paläontologie [  p^^^  ^^^  ^    Kinkelin. 

Museums-Kommissiou. 

Die  Sektionäre  und  der  zweite  Direktor. 

Kommission  für  das  Keisestipendiimi  der  llüppell Stiftung:. 


Oberlehrer  J.  Blum,  Vorsitzender. 
Dr.  med.  E.  Blumeuthal. 
Prof.  Dr.  Reichenbach. 


Prof.  Dr.  Richters. 
Wilh.  Winter. 


Dozenten. 

Zoologie Prof.  Dr.  H.  Reichenbach. 

Botanik Prof.  Dr.  M.  Möbins. 

Mineralogie Dr.  W.  Schauf. 

Geologie  und  Paläontologie Prof.  Dr.  F.  Kinkelin. 

Bibliothekare. 

Dr.  Fr.  G.  Schwenck. 
Prof.  Dr.  M.  Möbius. 
Ph.  Thorn. 


Kustoden. 


Adam  Koch. 
August  Koch. 


—    XXXIV 


Verzeiclinis  der  Mitglieder 

der 

Senckenbergischen  naturforschenden  Gesellschaft. 


I.  Stifter.^) 

Becker,  Johannes,  Stiftsgärtner  am  Dr.  Senckenberg'schen  med.  Institut.  1817. 
t  24.  November  1833. 

*v.  Betlimanu,  Simon  Moritz,  Staatsrat.     1818.     f  28.  Dezember  1826. 

Bög-ner,  Joh.  Willi.  Jos.,  Dr.  med.,  Mineralog  (1817  zweiter  Sekretär).  1817. 
t  16.  Juni  1868. 

Bloss,  Joli.  (ieorg,    Glasermeister,    Eutomolog.     1817.     f  29.  Februar  1820. 

Bach,  Joh.  Jak.  Kasimir,  Dr.  med.  und  phil.,  Mineralog.  1817.  1 13.  März  1851. 

Cretzschmar,  Phil.  Jak.,  Dr.  med.,  Lehrer  der  Anatomie  am  Dr.  Sencken- 
berg'schen med.  Institut,  Lehrer  der  Zoologie  von  1826  bis  Ende  1844, 
Physikus  und  Administrator  der  Dr.  Senckenberg'schen  Stiftung  (1817 
zweiter  Direktor).     1817.     f  4,  Mai  1845. 

*Ehrmanu,  Joh.  Christian,  Dr.  med.,  Medizinalrat.  1818.  f  13.  August  1827. 

Fritz,  Joh.  Christoph,  Schneidermeister,  Entomolog.  1817.  f  21.  August  1835. 

*Freyreiss,  Georg- AVilh.,  Prof.  der  Zoologie  inRioJaneiro.  1818.  f  I.April  1825. 

*v.  (Treruing-,  Joh.  Isaak,  Geheimrat,  Entomolog.    1818.    f  21.  Februar  1837. 

*Griinelius,  Joachim  Andreas,  Bankier.     1818.     f  7.  Dezember  1852. 

von  Hejden,  Kai'l  Heinr.  Georg,  Dr. phil,  Oberleutnant,  nachmals  Schöff  und 
Bürgermeister,  Entomolog  (1817  erster  Sekretär).  1817.    f  7.  Jan.  1866. 

Helm,  Joh.  Friedr.  Aut.,  Verwalter  der  adligen  uralten  Gesellschaft  des 
Hauses  Frauenstein,  Konchyliolog.     1817.     f  5-  März  1829. 

*Jassoy,  Ludw.  Daniel,  Dr.  jur.     1818.    f  &•  Oktober  1831. 

Kloss,  Joh.  (ieor^  Burkhard  Franz,  Dr.  med.,  Medizinalrat,  Prof.  1818. 
t  lü.  Februar  1854. 

*Löhrl,  Johann  Kourad  Kaspar,  Dr.  med.,  Geheimrat,  Stabsarzt.  1818. 
t  2.  September  1828. 

*Metzler,  Friedr,,  Bankier,  Geheimer  Kommerzienrat.   1818.   f  11.  März  1825. 

Meyer,   Bernhard,  Dr.  med.,   Hofrat,  Ornitholog.     1817.     f  1.  Januar  1836. 


')  Die  1818  eingetretenen  Herren  wurden  nachträglich  unter  die  Reihe 
der  Stifter  aufgenommen. 


—    XXXV    — 

Miltenberg,  >Villi.  Adolf,  Dr.  phil,  Pn.f ,  Mineralog.    1S17.    f  31.  Mai  1824. 
*x>Ielbor,  Joli.  (icorg  David,  Dr.  iuc<l.     1818.     j  11.  August  1824. 
Neeff,  Cliristian  Ernst,  Dr.  med.,  Trof.,  Lehrer  der  Botanik,  Stifts-  und  Hos- 
pitalarzt am  Dr.  Senckenberg'sclienBürgerhospital.  1817.  t  15.  Juli  1849. 
Neubur{j,Joli.()!oorfj,  Dr  med  .Administrator  der  Dr. Senckcnberg'schen  Stiftung, 

Mineralog  und  ()rnithol(jg  (1817  erster  Direktor).    1817.    f  25.  Mai  1830. 
de  Noufville,  Mathias  Wilh.,  Dr.  med.     1817.     f  31.  Juli  1842. 
Rcuss,  Joh.  Willi.,  Hospitalmeister  am  Dr.  Senckenberg'schen.  Bürgerhospital. 

1817.     t  21.  Oktober  1848. 
♦Riippell,  Wilh.  Peter  Eduard  Simon,  Dr.  med.,  Zoolog  und  Mineralog.  1818. 

t  10.  Dezember  1884. 
*v.  Soenuncrring,  Samuel  Thomas,    Dr.  med.,  Geheimrat,  Professor.     1818. 

t  2.  März  183Ü. 
Stein,  Joli.  Kaspar,  Apotheker,  Botaniker.     1817.     f  16.  April  1834. 
Stiebel,    Salomo    Friedricli,    Dr.  med ,     Geheimer    Hofrat,    Zoolog.     1817. 

t  20.  Mai  1868. 
*Varrcntrapp,  Joli.  Konr.,  Dr.  med.,  Prof.,  Physikus  und  Administrator  der 

Dr.  Senckenberg'schen  Stiftung.     1818.     f  11.  März  1860. 
Völcker,    Georg-  Adolf,    Handelsmann,  Entomolog.     1817.     f  19.  Juli  182G. 
*WenzeI,  Heinr.  Karl,  Dr.  med.,  Geheimrat,  Prof.,   Direktor  der  Primatischen 

medizinischen  Spezialschule.     1818.     f  18.  Oktober  1827. 
*v.  AViesenhütteu,    Heinrich  Karl,    Freiherr,   Königl.  bayr.  Oberstleutnant, 
,     Mineralog.     1818.     f  Ö.  November  1826. 


II.  Ewige  Mitg:lie(ler. 

Ewige  j\Iitglieder  sind  solche,  die,  anstatt  den  gewülin- 
liclien  Beitrag  jährlich  zu  entrichten,  es  vorgezogen  haben,  der 
Gesellschaft  ein  Kapital  zu  schenken  oder  zu  vermachen,  dessen 
Zinsen  dem  Jahresbeitrag  gleichkommen,  mit  der  ausdrücklichen 
Bestimmung,  daß  dieses  Kapital  verzinslich  angelegt  werden 
müsse  und  nur  sein  Zinsenertrag  zur  Vermehrung  und  Unter- 
haltung der  Sammlungen  verwendet  werden  dürfe.  Die  den 
Namen  beigedruckteu  Jahreszahlen  bezeichnen  die  Zeit  der 
Schenkung  oder  des  Vermächtnisses.  Die  Xamen  sämtlicher 
ewigen  Mitglieder  sind  auf  Marmor  tafeln  im  Museumsgebäude 
bleibend  verzeichnet. 

Hr.SimouMoritz  v.Bethraann.  1827.   j   Hr.  Heinrich  Mylius  sen.     1844. 
„  Georg  Heinr.  Schwende].    1828.   |     „  Georg  Melchior  Mylius.    1844. 


„  Joh.  Friedr.  Ant.  Helm.     1829. 
„  Georg  Ludwig  Gontard.     1830. 
Frau  Susanna  Elisabeth  Bethmaun- 
Holweg.     1831. 


„  Baron  Amschel  Mayer  v.  Roth- 
schild.    1845. 
„  Joh.  Georg  Schmidborn.     1845. 
„  Johann   üaniel  Souchay.     1845. 
3* 


—   XXXVI   — 


Hr.  Alexander  v.  ßetlimanii.    1846. 
„  Heinr.  V.  Bethmaim.     1846. 
„  Dr.  jur.  Rat  Fr.  Schlosser.    1847. 
„  Stephan  v.  Guaita.     1847. 
„  H.  L.  Döbel  in  Batavia.     1847. 
,  0.  H.  Hauck-Steeg.     1848. 
,  Dr.  J.  J.  K.  Blich.     1851. 
,  G.  T.  St.  George.    1853. 
„  J.  A.  Grunelius.     1853. 
„  P.  F.  Chr.  Kroger.     1854. 
„  Alexander  Gontard.     1854. 
„  M.  Frhr.  v.  Bethmann.     1854. 
„  Dr.  Eduard  Rüppell.    1857. 
„  Dr. Th.  Ad.  Jak.  Em.  MUller.  1858. 
,  Julius  Nestle.     1860. 
„  Eduard  Finger.    1860. 
„  Dr.  jur.  Eduard  Souchay.     1862. 
„  J.  N.  Gräffeudeich.     1864. 
„  E.  F.  K.  Büttner.    1865. 
,  K.  F.  Krepp.     1866. 
„  Jonas  Mylius.     1866. 
„  Konstantin  Felluer.     1867. 
„  Dr.  Hermann  v.  Meyer.     1869. 
„  Dr.  W.  D.  Soemmerring.     1871. 
,  J.  G.  H.  Petsch.    1871. 
„  Bernhard  Dondorf.     1872. 
„  Friedrich  Karl  Rücker.     1874. 
„  Dr.  Friedrich  Hessenberg.  1875. 
„  Ferdinand  Laurin.     1876. 
„  Jakob  Bernhard  Rikoff.     1878. 
„  Job.  Heinr.  Roth.     1878. 
„  J.  Ph.  Nikol.  Manskopf.     1878 
„  Jean  Noe  du  Fay.     1878. 


Hr.  Gg.  Friedr.  Metzler.    1878. 
Frau  LouiseWilhelmineEmilic  Gräfin 
Böse,  geb.  Gräfin  v.  Reichen- 
bach-Lessonitz.     1880. 
Hr.  Karl  August  Graf  Böse.     1880. 

„  Gust.  Ad.  de  Neufville.     1881. 

„  Adolf  Metzler.     1883. 

,  Job.  Friedr.  Koch.    1883. 

,  Job.  >Vilh.  Roose.     1884. 

„  Adolf  Soemmerring.     1886. 

„  Jacques  Reiss.     1887. 

„  Albert  von  Reinach.     1889. 

„  AVilhelm  Metzler.     1890. 

,  Albert  Metzler.     1891. 

„  L.  S.  Moritz  Frhr.  v.  Bethmann. 
1891. 

„  Victor  Moessinger.     1891. 

„  Dr.  Ph.  Jak.  Cretzschmar.  1891. 

„  Theodor  Erckel.     1891. 

„  Georg  Albert  Keyl.     1891. 

„  Michael  Hey.     1892. 

„  Dr.  Otto  Ponflck.     1892. 

„  Prof.  Dr.  Gg.  H.  v.  Meyer.   1892. 

„  Fritz  Neumüller.     1893. 

„  Th.  K.  Soemmerring.     1894. 

,  Dr.  med.  P.  H.  Pfefferkorn.  1896. 

„  Baron  L.  A.  von  Löweustein.  1896. 

„  Louis  Bernus.     1896. 
Frau  Ad.  von  Brüuing.     1896. 
Hr.  Friedr.  Jaennicke.     1896. 

„  Dr.  phil.  Wilh.  Jaennicke.    1896. 

„  P.  A.  Kesselmeyer.     1897. 

„  Chr.  G.  Ludw.  Vogt.    1897. 


III.  Mitglieder  des  Jahres  1896. 

Die   arbeitenden  Mitglieder  sind  mit   *  bezeichnet, 
a)  Mitglieder,  die  in  Frankfurt  wohnen. 


Hr. Abendroth,  Moritz.     1886. 
„  Adickes,  Franz,  Oberbürgermeister. 

1891. 
„  Alfermann,  Felix,  Apotheker.  1891. 
„  Alt,  Friedrich.     1894. 
„  *Alten,  Heinrich.     1891. 


Hr.  Alzheimer,  Alois,  Dr.  med.    1896. 
„  Andreae,  Albert.     1891. 
„  Andreae,  Arthur.     1882. 
„  *Andreae,  Hermann,  Bankdirektor. 

1873. 
„  Andreae,  J.  M.     1891. 


—    XXXVIT 


Hr.  Andreae,  Eichard.     1891. 

,  Andreae,  Rudolf.     1878. 
Fr.Andreae-Lemme,  C^arol.  Elise.  1891. 
Hr.  Andreae-Passavant,  Jean,   Bank- 
direktor, Generalkonsul.    1869. 
„  V.  Arand,  Julius.     1889. 
„  Askenasy,  Alex.,  Ingenieur.   1891. 
„  Auerbach,  L  ,  Dr.  med.     1886. 
„  *Auerbach,  S..  Dr.  med.     1895. 
„  Auffarth,  F.  B.     1874. 
,  *Baader,  Friedrich.     1873.  (f). 
„  Baer,  Joseph.     1873. 
„  Baer,  M.  H.,   Dr.  jur.,  Rechtsanw. 

1891. 
„  Baer,  Simon  Leop.  186Ü. 
„  Bansa,  Julius.     1860. 
„  *Bardorff,  Karl,  Dr.  med.     1864. 
„  de    Bary,   Jiikob,   Dr.  med.,  San.- 

Rat.     1866. 
,  de  Bary,  Karl  Friedr.     1891. 
,  de  Bary-Jeanrenaud,  H.     1891. 
„  *Bastier,  Friedrich.     1892. 
„  Baunach,  Victor.     1891. 
„  Bechhüld,  J.  H.     1885. 
„  Becker,  E.,  Konsul.     1891. 
„  Beer,  J.  L.     1891. 
„  Behrends,  Robert,  Ingenieur.  1896. 
,  Behrends-Schmidt,   Karl,   Konsul. 

1896. 
„  Belli,  Ludwig,  Dr.  phil.,  Chemiker. 

1885. 
,  Berle,  Karl.     1878. 
„  Beyfus,  M.     1873. 
„  Binding,  Konrad.     1892. 
„  Bittelmann,  Karl.     1887. 
,  *Blum,  Ferd.,  Dr.  med.     1893. 
,  *Blum,  J.,  Oberlehrer.     1868. 
„  Blumenthal,  Adolf.     1883. 
,  *BIumenthal,  E.,  Dr.  med.     1870. 
j  *ßockenheimer,    Jakob,    Dr.  med., 

San.-Eat.     1864. 
„  Bode,  Paul,  Dr.  phil ,  Schuldirektor. 

1895. 
„  Boettger,  Bruno.     1891. 
„  *Boettger,  Oskar,   Dr.  phil.,   Prof. 

1874. 
.  Bolongaro,  Karl.     1860. 


Hr.Bolongaro-Crevenna,  A.     1869. 
,  Bonn,  Phil.  Bd.     1880.  (f). 
„  Bonn,  Sally.     1891. 
,  Bonn,  William  B.     1886. 
„  Borgnis,  Alfr.  Franz.     1891. 
„  Braunfels,  Otto,  Konsul.     1877. 
„  Brofft,  Franz.     18G6. 
„  Brückmann,  Phil.  Jakob.     1882. 
„  Bütschly,  Wilhelm.     1891. 
„  Büttel,  Wilhelm.     1878. 
„  Cahn,  Heinrich.     1878. 
„  *Carl,  August,  Dr.  med.     1880. 
„  Cassian,  Karl,  Dr.  med.     1892. 
„  Clemm,  K.,  Apotheker.     1891. 
„  Cnyrim,  Viktor,  Dr.  med.     1866. 
,  Coustol,  Wilhelm.     1891. 
,  Cunze,  D..  Dr.  phil.     1891. 
„  Daube,  G.  L.     1891. 
„  *Deichler,  J.  Christ.,  Dr.  med.  1862. 
„  Delosea,  S.  R.,  Dr.  med.     1878. 
„  Diesterweg,  Moritz.     1883. 
„  Dietze,  Hermann.     1891. 
„  Ditmar,  Karl  Theodor.     1891. 
„  Doctor,  Ad.  Heinr.     1869. 
„  Doctor,  Ferdinand.     1892. 
„  Dondorf,  Karl.     1878. 
,  Dondorf,  Paul.     1878. 
„  Donner,  Karl.     1873. 
„  Drexcl,  Heinr.  Theod.     1863.    (f). 
„  Dreyfus,  J.     1891. 
„  Du  Bois,  August.     1891. 
,  Du  Bois,  Jul.     1891.  (f). 
„  Ducca,  Wilhelm.     1873. 
„  Edenfeld,  Felis.     1873. 
„  *Edinger,  L.,  Dr.  med.,  Prof.    1884. 
„  Egan,  William.     1891. 
,  EUinger,  Leo.     1891. 
„  Ellissen,  Friedrich.     1891. 
,  Enders,  M.  Otto.     1891. 
„  Engelhard,  Karl  Phil.     1873. 
,  Epstein,  J.,  Dr.  phil.     1890. 
„  V.  Erlanger,  Ludwig,  Baron.    1882. 
„  Eyssen,  Remigius  Alex.     1882. 
„  Feist-Belmont,  Karl.     1891.  (f). 
,  Fellner,  F.     1878. 
„  Fleisch,  Karl.     1891. 
„  Flersheim,  Albert.     1891. 


XXXVIII 


Hr.FIersheim,  Robert.     1872. 

,  *Flescli,  Max,  Dr.  med.,  Prof.  1889. 

,  Flinsch,  Heinrich,  Stadtrat.    1866. 

,  Flinsch,  W.     1869. 

„  Frank,  Hch.,  Apotheker.     1891. 

„  Fresenius,  Ant.,  Dr.  med.     1893. 

,  Fresenius,  Phil.,  Dr.  phil.,  Apo- 
theker.   1873. 

,  *Freund,  Mart.,  Dr. phil.,  Prof.  1896. 

,  Freyeisen,  Heinr.  Phil.     1876. 

„  *Fridberg-,  Rob.,  Dr.  med.     1873. 

,  Fries,  Sohn,  J.  S.     1889. 

„  V.  Frisching,  Karl,  Konsul,    1873. 

,  Fritsch,  Ph.,  Dr.  med.     1873. 

„  Fuld,  S.,  Dr.  jur.,  Justizrat.    1866. 

„  Fulda,  Karl  Herrn.     1877. 

„   Gans,  Fritz.     1891. 

„  Gans,  L.,  Dr.  phil.,  Kommerzien- 
rat.     1891. 

„  Geig-er,  Berth.,  Dr.  jur ,  Justizrat 
1878. 

„  Gerson,  Jak.,  Generalkonsul.  1860. 

„  Geyer,  Joh.  Christoph.     1878. 

„  Gloeckner,  G.,  Dr.  jur.,  Rechts- 
anwalt, Notar.     1891. 

„  Gockel,  Ludwig,  Direktor.  1869.  (f). 

„  Goldschmidt,  B.  M.     1891. 

„  Goldschmidt,  Markus.     1873. 

,  Goldschmidt,  Max  B.  H.     1891. 

„  Goldschmidt,  S.  B.     1891. 

„  Graubner,  Louis.     1891. 

„  Greiff,  Jakob,  Rektor.     1880. 

„  Grunelius,  Adolf.     1858. 

„  Grunelius,  M.  Ed.     1869. 

„  V.  Guaita,  Max,  Geh.  Kommerzien- 
rat.     1869. 

„  Guttenplan,  J.,  Dr.  med.     1888. 

„  Haag,  Ferdinand.     1891. 

„  Hackenbroch,  Lazarus.     1892. 

„  Häberlin,  E.  J.,  Dr.  jur.     1871. 

„  Hahn,  Adolf  L.  A.,  Konsul.    1869. 

„   Hahn,  Anton.     1869. 

,  Hahn,  Moritz  L.  A.     1873.   (f). 

„  Hallgarten,  Fritz,  Dr.  phii.    1893. 

„  Hallgarten,  H.  Charles  L.     1891. 

„  Hamburger, K., Dr. jur, (leh. Justiz- 
rat.    1866. 


Hr.Hammeran,  Valentin.     1891. 

„  Harbordt,  Ad.,  Dr.  med.     1891. 

„  V.  Harnier,  Ed.,  Dr.  jur.,  Justizrat. 
1866. 

„  Harth,  M.     1876. 

„  Hartmann,  Eugen,  Ingenieur   und 
Fabrikant.     1891. 

„  Hauck,  Alex.     1878. 

„  Hauck,  Moritz,  Advokat.     1874. 

„  Hauck,  Otto.     1896. 

„  Haurand,  A.,  Kommerzienrat.  1891. 

„  Heimpel,  Jakob.     1873. 

„  Henrich,  K.  F.     1873. 
Die  Hermann'sche  Buchhandlung  1893. 
Hr.  Herxheimer,  S.,  Dr.  med.,  San. -Rat. 
1891. 

„  Herz,  Otto.     1878. 

„  Heuer,  Ferdinand.     1866. 

„  Heuer  &  Schoen.    1891. 

„  Heussenstamm  ,     Karl ,     Dr.  jur., 
Bürgermeister.     1891. 

„  *v.  Heyden,  Lucas,  Dr.  phil..  Major 
a.  D.     1860. 

„  V.  Heyder,  Gg.  1891. 

„  *Heynemann,  D.  F.  1860. 

„  Hirschberg,  Max,  Dr.  med.  1892. 

„  Höchberg,  Otto.  1877. 

„  Hörle,  Fr.,  Dr.  jur.  1892. 

„  Hoff,  Karl.  1860. 

„  V.  Holzhausen,  Georg,  Frhr.  1867. 

„  Holzmann,  Phil.  1866. 

„  Homeyer,  Franz,  Dr.  phil.,  Apoth. 
1891. 

„  Horkheimer,  A.  J.,  Stadtrat.  1891. 

„  Horkheimer,  Fritz.  1892. 

„  Hübner,  Emil,  Dr.  med.  1895. 

p  Jacquet,  Hermann.  18!)1. 
Die  Jäger'sche  Buchhandlung.  1866. 
Hr.  *Jassoy,  August,   Dr.  ])hil.,   Apo- 
theker.    1891. 

„  Jassoy,  Wilhelm  Ludw.  1866. 
Frau  Jeanrenaud,  Dr.  jur.,Appellations- 

gerichtsrat.  18()6. 
Hr.Jcidels,  Julius  H.  1881. 

„  Jelkmann,  Fr.,  Dr.  phil.     1893. 

„  Jordan,  Felix.   1860.   (f). 

„  Jordan-de  Rouville,   Ferd.      1896. 


XXXIX   — 


Hr.Jiigel,  Karl  Franz.  1821. 

„  Jureit,  J.  C.    1892. 

„  Kahn,  Hermann.  1880. 

„  Kallj.  Moritz.  1891. 

„  Katz,  A.  1892. 

„  Katz,  H.   1891. 

„  Katzenstein,  Albert.  1869. 

„  Keller,  Adolf      1878. 

r  Keller.  Otto.  1885. 

„  *Kesselmeyer.  P.  A.  1859.  (f). 

„  Kessler,  Wilhelm.     1844. 

„  *Kinkelin,    Friedrich,    Dr.   phil., 
Prof.     1873. 

„  Kirberger,   Emil,   Dr.  med.     1895. 

„  Kirchheim,  S.,  Dr.  med.  1873. 

„  Klippel,  Carl.  1891. 

„  Klitscher,  F.  Aug.  1878. 

,  Klotz,  Karl  E.  1891. 

„  Knauer,  Joh.  Chr.     1886. 

„  *Knoblanch,  Aug.,  Dr.  med.  1892. 
Fr.  Koch,  geb  von  St.  George.  1891. 
Hr.  Köhler,  Hermann.  1891. 

„     V.  Königswarter,  H.,  Baron.  1891. 
Könitzer's  Buchhandlung.  1893. 
Hr.  Kopp,  Emil  Moritz    1891. 

„  Kotzenberg,  Gustav.  1873. 

„  Krätzer,  J.,  Dr.  phil.  1886.  (f). 

„  Kreuscher,  Jakob.  1880. 

„  Kreuzberg,  Eobert.  1891. 

„  Küchler,  Ed.  1886. 

„  Kugler,  Adolf.  1882. 

„  Kulp,  Anton  Marx.  1891. 

„  '''Lachmann,  Bernh.,  Dr.  med.  1885. 

„  Ladenburg,   Emil,   Geheim.   Kom- 
merzienrat.  1869. 

„  Laemmerhirt,  Karl.  Direktor.  1878. 

„  Landauer,  Wilhelm.    1873. 

„  Langeloth,  J.  L.,  Architekt.  1891. 

„  Lautenschläger,  A.,  Direktor.  1878. 

„  Leuchs-Mack,Ferd  ,  Generalkonsul. 
1891. 

„  Levy,  Max,  Dr.  phil.  1893. 

„  Liebmann,  Louis,  Dr.  phil.    1888. 

„  Lieboldt,  Arnold.  1893.    (f). 

„  *Liermann,  Wilh.,  Dr   med.  1893. 

„  Lion,  Franz,  Direktor.  1873. 

„  *Loretz,  Wilh.,  Dr.  med.  1877. 


Hr.Lorey,  W.,  Dr.  jur.  1873. 

„  Lucius,  Eugen,  Dr.  phil.  1859. 

„  Maas,  Simon,  Dr.  jur.  1869. 

„  Majer,  Alexander.  1889. 

„  Majer,  Joh.  Karl.  1854. 

„  Mann,  F.  W.     1895. 

„  Marx,  August,  Dr.  med.     1878. 

„  Matti,  Alex., Dr. jur., Stadtrat.  1878. 

„  Maubach,  Jos.  1878. 

„  May,  Adam.  1891. 

„  May,  Ed.  Gust.    1873. 

„  May,  Franz,  Dr.  phil.     1891. 

„  May,  Martin.    1866. 

„  May,  Eobert.    1891. 

„  v.  Mayer,  Hugo,  Buchhändler.  1891. 
Fr.  Merton,  Albert.    1869. 
Hr.  Merton,  W.     1878. 

„  *Metzler,  Albert,  Stadtrat,  General- 
konsul.    1869. 

„  Metzler,  Hugo.    1892. 

„  Metzler,  Karl.  1869. 

„  Meyer,  Anton.   1892. 

„  *v.  Meyer,  Edw.,  Dr,  med.  1893. 

„  Minjon,  Hermann.    1878. 

„  Minoprio,  Karl  Gg.    1869. 

„  Modera,  Friedrich.    1888. 

„  *Möbius,  M.,  Dr.  phil.,  Prof.    1894. 

„  Moessinger,  W.    1891. 

„  Mouson,  Jacques.    1891. 

„  Mouson,  Joh.  Daniel.     1891. 

„  V.  Muffling,  Wilh.,  Freiherr,  Polizei- 
Präsident.    1891. 

„  Müller,  Paul.    1878. 

„  Müller,  Siegm.  Fr.,  Dr.  jur.,  Justiz- 
rat, Notar.     1878. 

„  Müller  Sohn,  A.     1891. 

„  Mumm  V.  Schwarzenstein,  A.  1869. 

„  Mumm  V.    Schwarzenstein,   P.   H. 
1873. 

„  Nathan,  S.    1891. 

„  Nebel,  August,  Dr.  med.    1896. 

„  Nestle,  Eiehard.    1855. 

„  Nestle,  Eichard,  jun.  1891. 

„  Neubürger,  Otto,   Dr.  med.    1891. 

„  Neubürger,  Theod.,  Dr.  med.  1860. 

„  de  Neufville,  Adolf.     1896. 

„■  de  Neufville,  Eobert.   18.)  1. 


—    XL    — 


Hr.  von  Neufville,  Adolf.     1896. 

„  V.  Neufville,  Alfred.    1884. 

„  V.  Neufville,  Otto,  Generalkonsul. 
1878.  (t). 

„  V.  Neufville-Siebert,  Friedr.   1860. 

„  Neumann,  E.   1891.  (Ausgetreten). 

„  Neustadt,  Samuel.    1878. 

„  Niederhofheim,  Heinr.  A.    1891. 

„  V.  Obernberg,  Ad.,  Dr.  jur.,  Stadt- 
rat a.  D.     1870. 

„  Ochs,  Hermann.     1873. 

„  Ochs,  Lazarus.     1873. 

„  Oppenheim,  Moritz.     1887. 

„  Oppenheimer ,    Charles  ,    General- 
konsul.    1873. 

„  Oppenheimer,  0.,  Dr.  med.     1892. 

„  Osterrieth,  Eduard.  1878. 

„  Osterrieth,  Franz.     1867.    (f). 

„  Osterrieth-Laurin,  Aug.     1866. 

„  Oswalt,  H.,  Dr.  jur.     1873. 

„  Passavant-Gontard,  K.    1891. 

„  Peipers,  G.  F.     1892. 

„  *Petersen,  K.  Th.,  Dr.  phil.  1873. 

„  Petsch-Goll,  Phil.,   Geheim.  Kom- 
merzienrat.     1860. 

„  Pfeffel,  Aug.     1869. 

„  Pfefferkorn,  Heinr.,  Dr.  jur.  1891. 

„  Pfeifer,  Eugen.     1816.   (f). 

„  Pfungst,  Julius.     1891. 

„  Pichler,  H.,  Ingenieur.     1892. 

„  Ponfick-Salome,  M.     1891. 

„  Popp,  Georg,  Dr.  phil.     1891. 

„  Posen,  J.  L.  1891. 

„  Posen,  Jakob.     1873. 

„  Propach,  Robert.    1880. 

„  Eaab,  Alfred,  Dr.  phil.,  Apotheker. 
1891. 

„  vom   Rath ,    Walther ,    Landtags- 
abgeordneter.    1891. 

„  Ravenstein,  Simon.     1873. 
Die  Realschule  der  Israel.   Gemeinde 

(Philanthropin).     1869. 
Hr.*Rehn,   Heinrich,    Dr.  med.,    San.- 
Rat.     1880. 

„  Rehn,  Louis,  Dr.  med  ,  Prof.    1893. 

„  *Reichenbach,  Heinrich,  Dr.  phil., 
Prof.     1872. 


Hr.*v.  Reinach,  Alb.,  Baron.     1870. 
„  Reiss,  Paul,  Rechtsanwalt.     1878. 
„  Reutlinger,  Jakob.     1891. 
„  ^Richters,    Ferdinand,    Dr.  phil., 

Prof.     1877. 
„  Riesser,  Eduard.     1891. 
„  *Ritter,  Franz.     1882. 
„  *Rödiger,  Ernst,  Dr.  med.     1888. 
„  Rödiger,  Paul,  Dr.  jur.    1891. 
„  Rössler,  Heinrich,  Dr.  phil.    1881. 
„  Rössler,  Hektor.     1878. 
„  Rosenbaum,  E.,  Dr.  med.     1891. 
„  Roth,  Georg.    1878. 
„  Roth,  Joh.  Heinrich.    1878. 
„  V.  Rothschild,   Wilhelm,  Freiherr, 

Generalkonsul.    1870. 
„  Rueff,  Julius ,  Apotheker.     1873. 
„  Rühl,  Louis.  1880.  (Ausgetreten). 
„  Sandhagen,  Wilh.     1873. 
„  Sattler,  Wilhelm,  Ingenieur.  1892. 
„  Sauerländer,  J.D.,Dr.jur.  1873.  (f). 
„  Schäffer-Stuckert,  Fritz,  Dr.  dent. 

surg.     1892. 
„  Scharff,  Alex.,   Geh.  Kommerzien- 

rat.     1844. 
„  Schaub,  Karl.    1878. 
„  *Schauf,Wilh.,  Dr.  phil.,  Oberlehrer. 

1881. 
„  Schepeler,  Hermann.    1891. 
„  Scherlenzky,     August,     Dr.    jur., 

Justizrat,  Notar.     1873. 
Frl.Schimper,  Dora.     1896. 
Hr.Schleussner,  K.,  Dr.  phil.     1891. 
„  Schlund,  Georg.     1891. 
„  Schmick,  J.P.  W.,  Ingenieur.  1873. 
„  *Schmidt,  Moritz,  Dr.  med.,  Prof., 

Geh.  San.-Rat.     1870. 
„  *Schmidt-Polex,  Fritz,  Dr. jur.  1884. 
„  Schmölder,  P.  A.    1873. 
„  *Schott,  Eugen,  Dr.  med.     1872. 
„  Schürmann,  Adolf.     1891. 
„  Schulze-Hein,  Hans.     1891. 
„  Schumacher,  Heinr.     1885. 
„  Schuster,  Bernhard.     1891. 
„  Schwarz,  Georg  Ph.  A.     1878. 
„  Schwarzschild,  Moses.     1866. 
„  Schwarzschild-Ochs,  David.    1891. 


XLI   — 


Hr.Schwenck,  Fr.  G.,  Dr.  med.     1889. 
„  Seefrid,  Wilh.,  Direktor.     1891. 
„  Seeger,  G.,  Architekt.     1893. 
„   Seidel,  A.     1891. 
„  *Seitz,   A.,    Dr.  phil.,    Direktor  d. 

Zoolog.  Gartens.     1893. 
„  Seligraann,  Henry.     1891. 
„  *Siebert,  J., Dr. jur.,  Justizrat.  1854. 
„  Siebert,  Karl  August.     1869. 
„  Sioli,  Emil,  Dr.  med.,  Direktor  der 

Irrenanstalt.     1893. 
„  Sippel,  Albert,  Dr.  med.,  Prof.  1896. 
„  Sommerhoff,  Louis.     1891. 
„  Sonnemann,  Leopold.     1873. 
„  Speyer,  Edgar.     1886. 
„  Speyer,  Georg.     1878. 
„  Speyer,  James.     1881. 
„  Spiess,  Alexander,    Dr.  med.,  Geh. 

San. -Rat,  Stadtarzt.     1865. 
„  *Steffan,  Philipp,   Dr.  med.     1862. 
„  Stern,  Richard,  Dr.  med.     1893. 
„  Stern,  Theodor.     1863. 
„  *Stiebel,  Fritz,  Dr.  med.     1849. 
„  V.  Stiebel,  Heinr.,  Konsul.     1860. 
„  Stilgebauer,  Gust.,  Bankdir.    1878. 
„  Stock,  Wilhelm.     1882. 
„  Straus,  Caesar.     1891. 
„  Strauss,  Siegmund.    1891. 
„  Strubell,  Bruno.     1876. 
„  Sulzbach,  Emil.     1878. 
„  Sulzbach,  Karl,  Dr.  jur.     1891. 
„  Sulzbach,  Rudolf.     1869. 
„  Thoma,  Phil.     1893. 

b)  Mitglieder,  die  ausser 

Hr.  Andreae,  Achilles,  Dr.  phil.,  Prof., 

Direktor  des  Römer  -  Museums 

in  Hildesheim.     1878. 
„  *Askenasy,  Eugen,  Dr.  phil.,  Prof. 

in  Heidelberg.     1871. 
„  Feist,  Franz,  Dr.  phil.,  Privatdozent 

in  Zürich.     1887. 
„  Grombacher,  Herm.,  in  Heilbronn. 

1894. 
„  Gürke,Oskar,  Dr.phil.,  in  Höchst  a.M 
„  Heraus,  Heinrich,  in  Hanau.  1889. 


Hr.  Trier,  Th.     1895. 
„  Trost,  Otto.     1878. 
„  Ulimann,  Eugen.     1891. 
„    Una,  Siegmund.     1883. 
„  Vogt,  Ludwig,  Direktor.  1866.  (f). 
„  Vogtherr,  Karl.     1890. 
„  *Vohsen,  Karl,  Dr.  med.     1886. 
„  Volkert,  K.  A.  Ch.     1873. 
„  von  den  Velden,   Reinh.,   Dr.  med. 

1891. 
„  Vowinckel,  M.     1891. 
„  Weber,  Andreas.     1860. 
„  *Weigert,   Karl,    Dr.  med.,   Prof , 

Geh.  San.-Rat.     1885. 
„  Weil,  Gebrüder.     1891. 
„  Weiller,  David  Aug.     1891.  (f). 
„  Weiller,  Jakob  Alphons.     1891. 
„  Weiller,  Jakob  H.     1891. 
„  *Weis,  Albrecht.     1882. 
„  Weisbrod,  Aug.     1891.   (f). 
„  Weismann,  W^ilhelm.     1878. 
„  Weismantel,  0.,  Dr.  phil.     1892. 
„  Weller,  Albert,  Dr.  phil.     1891. 
„  *Wenz,  Emil,  Dr.  med.     1869. 
„  Wertheim,  Jos.     1891. 
„  Wertheimber,  Emanuel.  1878.  (f). 
„  Wertheimber,  Julius.     1891. 
„  v.  Wild,  Rudolf,  Dr.  med.    1896. 
„  nVinter,  Wilh.     1881. 
„  *Wirsing,  J.  P.,   Dr.  med.     1869. 
„  Wirth,  Franz.     1869.   (f). 
„  W^üst,  K.  L.    1866. 
„  *Ziegler,  Julius,  Dr.  phil.   1869. 

halb  Frankfurts  wohnen. 

Hr.*Kobelt,  W.,  Dr.  med.  et  phil.,   in 

Schwanheim  a.  M.     1878. 
Die  Königliche   Bibliothek  in  Berlin. 

1882. 
Hr.Laubenheimer,    August,    Dr.  phil., 
Prof.,   in  Höchst  a.  M.      1896. 
„  *Lepsius,   B.,    Dr.   phil,    Fabrik- 
Direktor  in  Griesheim  a.  M.  1883. 
„  Scriba,  L.,  in  Höchst  a.  M.     1890. 
„  Wetzel,  Heinr.,  in  Stuttgart.  1864. 


XLII   — 


IT.  Neue  Mitglieder  für  das  Jahr  1897. 
Ihre  Majestät  die  Kaiserin  und  Königin  Friedrich. 


Hr.  Abele,  Paul. 

„  Baer,  Max. 

„  Becher,  Hermann,  Präsident  der 
Kgl.  Eisenbahndirektion. 

„  Beit,  Eduard. 

„  Benario,  Jacques,  Dr.  med. 

„  Bender,  August. 

„  Berg,  Fritz,  Dr.  jur.,  Rechtsanwalt. 

„  Binding,  Karl. 

„  Brettauer,  Karl. 

„  Brodnitz,  Siegfried,  Dr.  med. 

„  Buecheler,  Anton,  Dr.  med. 

„  Cahen-Brach,  Eugen,  Dr.  med. 

„  Canne,  Ernst,  Dr.  med. 

„  Demmer,  Theodor,  Dr.  med. 

,  Drory,  William  W  ,  Direktor. 

„  Ebeling,  Hugo,  Dr.  med. 

„  Eiermann,  Arnold,  Dr.  med. 

„  Emden,  Moritz. 

„  Fester,  August,  Bankdirektor. 

„  Fromm,  Emil,  Dr.  med. 

„  Fulda,  Paul. 

„  Gans,  Adolf. 

„  Grunewald,  August,  Dr.  med. 

„  Günzburg,  Alfred,  Dr.  med 

„  Hergenhahn,  Eugen,  Dr.  med. 

„  Herzberg,  Karl,  Konsul,  Bank- 
direktor. 

„  Hirsch,  Ferdinand. 

„  Hirschfeld,  Otto  H. 

„  Hochschild,  Zachary,  Direktor. 

„  Homburger,  Michael. 

„  Horstmann,  Georg. 

„  von  Hoven,  Franz,  Architekt. 

„  Jaeger-Manskopf,  Fritz. 

„  Jungmann,  Eduard. 

„  Kahn  jun.,  Bernhard. 

„  Kahn,  Ernst,  Dr.  med. 

„  Kallmorgen,  Wilhelm,  Dr.  med. 

„  Knickenberg,  Ernst,  Dr.  med. 

„  Kumpel,  Eduard,  Dr.  med. 

„  König,  Walter,  Dr.  phil.,  Prof. 

,  Kossmann,  Alfred,  Bankdirektor. 

„  Kramer,  Robert,  Dr.  med. 


Hr.  Krausse,  Rudolf. 

„  Ladenburg,  August. 

,  Ladenburg,  Ernst. 

„  Lampe,  Eduard,  Dr.  med. 

„  Landauer,  Gg.  Friedrich. 

„  Laquer,  Leopold,  Dr.  med. 

g  Libbertz,  Arnold,  Dr.  med.,   San.- 
Rat. 

„  Liebmann,  Jakob,  Dr.  jur.,  Rechts- 
anwalt. 
Fr.  Livingston,  Frank. 

„  von  Marx,  Mathilde. 
Hr.  Marx,  Karl,  Dr.  med. 
Frl.  Mayer,  Josephine. 
Hr.  von  Mayer,  Hugo,  Freiherr. 

„  Netto,  Karl,  Prof.,  Bergingenieur. 

„  Osterrieth-du  Fay,  Robert. 

„  Plieninger ,     Theodor ,     Fabrik- 
Direktor. 

„  Riese,  Karl. 

,  Rikoff,  Alphons,  Dr  phil. 

„  Ritsert,  Eduard,  Dr.  phil. 

„  Rörig,  Adolf,  Forstmeister  a.  D. 

„  Roger,  Karl,  Bankdirektor. 

„  Roques-Mettenheimer,  Etienne. 

„  Rosenthal,  Rudolf,  Dr.  jur.,  Rechts- 
anwalt. 

„  Sabarly,  Albert. 

„  Scharff,  Charles  A.,  Ingenieur. 

„  Scheller,  Karl. 

„  Schmidt-Polex,  Anton. 

„  Schmidt-Polex,    Karl,     Dr.  jur., 
Rechtsanwalt. 

„  Schott,  Alfred,  Direktor. 

„  Schwemer,  Max,  Direktor. 

„  Scriba,  Engen,  Dr.  med. 

„  Siebert,    August,    Gartendirektor 
des  Palmengartens. 

„  Siesmayer,  Philipp. 

„  Sondheim,  Moritz. 

„  Sondheimer,  J.,  Dr.  med. 

„  Spieß,  Gu.stav,  Dr.  med. 

„  Streng,  Wilhelm,  Dr.  med. 

„  Ttimforde,  Heinr.,Ob.-Postdirektor. 


XLIII    — 


Hr.  Trost,  Fritz. 
„  Völcker,  Georg. 
„  Walter,  Wilhelm. 
Weber,  Heinrich,  Dr.  med. 


Hr.  Weinberg,  Arthur, 
„  Weinberg,  Karl. 
„  Weiß,  Julius,  in  Deidesheim. 
„  Wertheimber-de  ßary,  Ernst. 


V.  Ausserordontliches  Ehrenmitglied. 

1884.     Hr.  Hertzog,  Paul,  Dr.  jur,,  Justizrat. 


\I.  Koriespoudierendes  Ehrenmitglied. 

1876.    Hr.  Rein,  J.  J.,  Dr.  phil.,  Geh.  Regierungsrat,  Professor  der  Geographie 
an  der  Universität  in  Bonn. 


1836. 

1842. 

1844. 

1846. 

1847. 

1848. 
1850. 

185Ü. 

1853. 
1856. 
1857. 
1857. 

1860. 

1860. 

1863. 


YII.  Korrespondierende  Mitglieder.^) 

Agardh,   Jakob  Georg,   Dr.,  Professor   der   Botanik   und  Direktor   des 
botanischen  Gartens  an  der  Universität  in  Lund. 
Claus,  Bruno,  Dr.  med.,  Sanitätsrat,  Oberarzt  des  städtischen  Kranken- 
hauses in  Elberfeld  (von  hier). 

Fick,  Adolf,  Dr.  med.,  Professor  der  Physiologie  und  Vorsteher  des 
physiologischen  Instituts  an  der  Universität  in  Würzburg. 
Ritter  v.  Sandberger,  Fridolin,  Dr.  phil.,  emeritierter  Professor  der  Minera- 
logie und  Geologie  an  der  Universität  in  Würzburg,  wohnhaft  in  München. 
Virchow,  Rud.,  Dr.  med.,  Geh.  Medizinalrat,  Professor  der  Anatomie  und 
Pathologie,  Direktor  des  pathologischen  Instituts  a.  d.  Univ.  in  Berlin. 
Philippi,  Rud.  Amadeus,  Direkt,  des  Museo  Nacional  in  Santiago  de  Chile, 
von  Mettenheimer,  Karl  Chr.  Friedr.,  Dr.  med.,  Geh.  Med.-Rat,  Groß- 
herzogl.  Leibarzt,  dirig.  Arzt  des  Anna-Hospitals  in  Schwerin  (von  hier). 
Leuckart,  Carl  Georg  Friedr.  Rudolf,  Dr.,  Geh.  Hofrat  und  Professor 
der  Zoologie  an  der  Universität  in  Leipzig. 

Buchenau,  Franz,  Dr.  phil.,  Prof.  und  Direkt,  der  Realschule  in  Bremen. 
Volger,  Georg  Heinrich  Otto,  Dr  phil.  in  Sulzbach  bei  Soden  a.  T. 
V.  Homeyer,  Alexander,  Major  a.  D.  in  Greifswald. 
Carus,  Julius  Victor,  Dr.  med.,  Professor  der  vergleichenden  Anatomie 
an  der  Universität  in  Leipzig. 

Weinland,  Christ.  Dav.  Friedr  ,  Dr.  phil.  in  Hohen-Wittlingen  bei  Urach, 
Württemberg. 

Weismann,  August,   Dr.  phil,  Geh.  Hofrat,   Professor   der  Zoologie  an 
der  Universität  in  Freiburg  i.  B.  (von  hier). 
de  Saussure,  Henri,  in  Genf. 


')  Die  vorgesetzte  Zahl  Ijedeutet  das  Jahr  der  Aufnahme.  —  Die  verehrl. 
Korrespondierenden  Mitglieder  werden  höflichst  ersucht,  eine  Veränderung  des 
Wohnortes  oder  des  Titels  der  Direktion  der  Senckenbergischen  naturforschenden 
Gesellschaft  gefälligst  anzeigen  zu  wollen. 


—    XLIV    — 

1865.  Bielz,  E.  Albert,  Schulinspektor  i.  P.,  k.  Rat  in  Hermannstadt. 

1866.  Möhl,  Dr.,  Professor  in  Cassel. 

1868.  Hornstein,  F.,  Dr.  phil.,  Professor  in  Cassel. 

1869.  Gegenbaur,  Karl,  Dr.  med.,  Geh.  Hofrat  und  Professor  der  Anatomie 
an  der  Universität  in  Heidelberg. 

1869.  His,  Wilhelm,  Dr.  med.,  Geh.  Medicinalrat,  Professor  der  Anatomie, 
Direktor  der  anatomischen  Anstalt  an  der  Universität  in  Leipzig. 

1869.    Gerlach,  Dr.  med.  in  Hongkong,  China,  (von  hier). 

1869.    Woronin,  M.,  Dr.,  Akademiker  in  St.  Petersburg. 

1869.  Barboza  du  Bocage,  Jose  Vicente,  Catedrätico  an  der  Escola  Poly- 
technica  und  Direktor  des  Museo  Nacional  in  Lissabon. 

1872.    Westerlund,  Carl  Agardh,  Dr.  phil.,  in  Ronneby,  Schweden. 

1872.  Hooker,  Jos.  Dalton,  Dr.,  früher  Direktor  des  botanischen  Gartens  in 
Kew  bei  London. 

1873.  Stossich,  Adolf,  Professor  an  der  Eealschule  in  Triest. 

1873.  Cramer,  Carl  Eduard,  Dr.,  Professor  der  Botanik  und  Direktor  des 
pflanzenphysiologischen  Instituts  am  Polytechnikum  in  Zürich. 

1873.  Günther,  Albert,  Dr.,  Keeper  of  the  Department  of  Zoology  am  British 
Museum  (N.  H.)  in  London. 

1873.    Sclater,  Phil.  Lutley,  Secretary  of  the  Zoological  Society  in  London. 

1873.  V.  Leydig,  Franz,  Dr.  med.,  Geh.  Med.-Rat,  emeritierter  Professor  der 
vergleichenden  Anatomie  und  Zoologie  an  der  Universität  in  Bonn, 
wohnhaft  in  Würzburg. 

1873.    Schmarda,  Ludwig  Karl,  Dr.,  Hof  rat,  emerit.  Professor  in  Wien. 

1873.  Schwendener,  Simon,  Dr.,  Geh.  Reg.-Rat,  Professor  der  Botanik  an  der 
Universität  in  Berlin. 

1873.    Fries,  Th.,  Dr.,  Professor  in  Upsala. 

1873.  Schweinfurth,  Georg,  Dr.,  Professor,  Präsident  der  Geographischen  Ge- 
sellschaft in  Kairo. 

1873.  Russüw,  Edmund  August  Friedrich,  Dr.,  Wirkl.  Staatsrat,  Professor  der 
Botanik,  Direktor  des  botanischen  Gartens  in  Dorpat. 

1873.  Cohn,  Ferd.  Julius,  Dr.,  Geh.  Reg.-Rat,  Professor  der  Botanik  an  der 
Universität  in  Breslau. 

1873.  Reess,  Max  Ferdinand  Friedrich,  Dr.,  Professor  der  Botanik  und  Direktor 
des  botanischen  Gartens  an  der  Universität  in  Erlangen. 

1873.  Ernst,  Adolfo,  Dr.,  Catedrätico  de  Historia  Natural  y  Director  del  Museo 
Nacional  an  der  Universidad  Central  de  Venezuela  in  Caracas,  Venezuela. 

1874.  V.  Fritsch,  Freiherr  Karl  Wilhelm  Georg,  Dr.,  Geh.  Reg.-Rat,  Professor 
der  Mineralogie  und  Geologie  an  der  Universität,  Direktor  des  mine- 
ralogischen Museums ,  Präsident  der  K.  Leopoldino  -  Carolinischen 
Deutschen  Akademie  der  Naturforscher  in  Halle  a.  S 

1874.  Gasser,  Emil,  Dr.  med.,  Professor  der  Anatomie  und  Direktor  des  ana- 
tomischen Instituts  an  der  Universität  in  Marburg  (von  hier). 

1875.  Bütschli,  Johann  Adam  Otto,  Dr.  phil.,  Hofrat,  Professor  der  Zoologie 
an  der  Universität  in  Heidelberg  (von  hier). 

1875.    Dietze,  K.,  in  Jugenhcim  (von  hier). 


—    XLV    — 

1875.  Fraas,  Oscar,  Dr.,  Oberstudienrat,  Professor  der  Mineralogie,  Geologie 
und  Paläontologie  am  Naturalienkalnnett  in  Stuttgart. 

1875.  Klein,  Johann  Friedrich  Karl,  Dr.,  Geh.  Bergrat  und  Professor  an  der 
Universität  in  Berlin. 

1875.    Ebenau,   Karl,   Konsul  des  Deutschen  Reiches   in  Zanzil)ar  (von  hier). 

1875.    Moritz,  A.,  Dr.,  Direktor   des   physikalischen  Observatoriums  in  Tiflis. 

1875.  Probst,  Joseph,  Dr.  phil,  Capitels-Kanimerer  und  Pfarrer  in  Unter- 
essendorf, Oberamt  Waldsee,   Württemberg. 

1875.  Targioni-Tozetti,  Adolfe,  Professore  d'Anat.  comp,  e  Zoologia  degli  In- 
vertebrati  in  Florenz. 

1875.  Ritter  v.  Zittel,  Karl  Alfred,  Dr.,  Geh.  Rat  und  Professor  der  Geologie 
und  Paläontologie,  Direktor  der  paläontol.  Sammlung  des  Staates  an 
der  Universität  in  München. 

1876.  Liversidge,  Archibald,  Dr.,  Professor  der  Chemie  und  Mineralogie  an 
der  Universität  in  Sidnej^,  Australien. 

1876.    Boettger,  Hugo,  Generalagent,  hier. 

1876.    Le  Jolis,   August  Franz,    Dr.,  President   de   la   Societe    nationale   des 

Sciences  naturelles  et  mathemat.  in  Cherbourg. 
1876.    Meyer,  Adolf  Bernhard,  Dr.  med.,  Hofrat  und  Direktor  des  zoologischen 

und  anthropologisch-ethnographischen  Museums  in  Dresden. 

1876.  Wetterhan,  J.  D.,  in  Freiburg  i.  Br.  (von  hier). 

1877.  V.  Voit,  Karl,  Dr.  med ,  Geh.  Rat,  Professor  der  Physiologie  an  der 
Universität  in  München. 

1877.  Becker,  L.,  Ober-Ingenieur  in  Kiel. 

1878.  Chun,  Karl,  Dr.,  Professor  der  Zoologie  und  Direktor  des  Zoologischen 
Museums  an  der  Universität  in  Breslau. 

1879.  Ritter  v.  Scherzer,  Karl  Heinrich,  Dr.,  k.  u.  k.  außerordentlicher  Ge- 
sandter und  bevollmächtigter  Minister  in  Gürz  im  österreichischen 
Litorale. 

1880.  Simon,  Hans,  Kaufmann  in  Stuttgart. 

1880.  Jickeli,  Karl,  Dr.  phil.,  in  Hermannstadt. 

1881.  Seoane,  Victor  Lopez,  Commissaire  Royal  pour  l'Agriculture  de 
TAcademie  Royale  des  Sciences,  Coruiia,  Spanien. 

1881.    Hirsch,  Carl,  früher  Direktor  der  Tramways  in  Palermo,  hier. 

1881.    Todaro,  A.,  Dr.  Professor,  Direktor  des  botanischen  Gartens  in  Palermo. 

1881.   Snellen,  P.  C.  F.,  in  Rotterdam. 

1881.  Debeaux,  Odon,  früher  Pharmacien  en  Chef  de  l'hOp.  milit.  in  Oran,  in 
Toulouse. 

1882.  Retowski,  Otto,  k.  Staatsrat,  Gymnasiallehrer  in  Theodosia. 

1882.  Retzius,  Magnus  Gustav,  Dr.  med.,  Professor  am  Carolinischen  medico- 
chirurgischen  Institut  in  Stockholm. 

1882.  Russ,  Ludwig,  Dr.,  in  Jassy. 

1883.  Koch,  Robert,  Dr.  med.,  Geh.  Medicinalrat,  Generalarzt  I.  Cl.  ä,  la  suite 
des  Sanitäts-Corps,  o.  Honorar-Professor,  Direktor  des  Instituts  für 
Infektions-Krankheiten,  Mitglied  des  Staatsrats,  o.  Mitglied  des  K,  Ge- 
sundheitsamts in  Charlottenburg. 

1883.   Loretz,  Mart.  Friedr.  Heinr.  Herrn.,  Dr.  phil.,  Landesgeolog  in  Berlin. 


—    XLVI    — 

1883.  Ranke,  Johannes,  Dr.,  Professor  der  Naturgeschichte,  Anthropologie  und 
Physiologie  an  der  Universität,  Generalsekretär  der  Deutschen  anthro- 
pologischen Gesellschaft  in  München. 

1883.    Eckhard,  Wilhelm,  Kaufmann  in  Lima,  Peru,  (von  hier). 

1883.    Jung,  Karl,  Kaufmann,  hier. 

1883.  Boulenger,  George  Albert,  F.  R.  S.,  I.  Class  Assistant  am  British  Museum 
(N.  H.),  department  of  Zoology,  in  London. 

1883.  Arnold,  Ferd.  Christ.  Gustfiv,    Dr.,  Ober-Landesgerichtsrat  in  München. 

1884.  Lortet,  Louis,  Dr.,  Professeur  d'Histoire  naturelle  ä  la  Faculte  de 
medecine  in  Lyon. 

1884.    Se.  Königliche  Hoheit  Prinz  Ludwig  Ferdinand  von  Bayern,   Dr.  med., 

.in  Nymphenburg. 
1884.    von  Koenen,    Adolph,    Dr.,   Geh.  Bergrat,    Professor  der  Geologie   und 

Paläontologie,   Direktor   des  geologisch-paläontologischen  Museums  an 

der  Universität  in  Göttingen. 
1884.    Knoblauch,  Ferdinand,  früher  Konsul  des  Deutschen  Reiches  in  Noumea, 

Neukaledonien,  (von  hier). 

1884.  Miceli,  Francesco,  in  Tunis. 

1885.  von  Moellendorff,  Otto  Franz,  Dr.,  Konsul  des  Deutschen  Reiches  in 
Manila,  Philippinen. 

1885.  Flemming,  Walther,  Dr.  med.,  Geh.  Medicinalrat,  Professor  der  Anatomie, 
Direktor  des  anatom.  Instituts  und  Museums  an  der  Universität  in  Kiel. 

1886.  von  Bedriaga,  Jacques,  Dr.  in  Nizza. 

1887.  Ehrlich,  Paul,  Dr.  med.,  Professor,  Geh.  Med.-Rat,  Direktor  des  kgl.  In- 
stituts  für  Serumforschung   und  Serumprüfung   in  Steglitz  bei  Berlin. 

1887.  Schinz,  Hans,  Dr.  phil.,  Professor,  Direktor  des  Botan.  Gartens  in  Zürich. 

1887.  Stratz,  C.  H.,  Dr.  med.,  in  Haag,  Holland. 

1887.  Breuer,  H.,  Dr.,  Professor  in  Montabaur. 

1887.  Hesse,  Paul,  Kaufmann  in  Venedig. 

1888.  Scheidel,  Sebastian  Alexander,  Privatier  in  Bad  Weilbach. 

1888.  von  Kimakovvicz,  Mauritius,  Kustos  der  zoolog.  Abteilung  des  Museums 
des  Siebenbürgischen  Vereins  für  Naturwissenschaften  in  Hermannstadt. 

1888.    Zipperlen,  A.,  Dr.,  Direktor  des  Zoologischen  Gartens  in  New  York. 

1888.  von  Radde,  Gustav,  Dr.,  Excellenz,  Wirkl.  Staatsrat,  Direktor  des 
Kaukasischen  Museums  in  TiÜis. 

1838.  Brusina,  Spiridion ,  Dr.,  Professor  der  Zoologie  und  Direktor  des 
Zoologischen  National-Museums  an  der  Universität  in  Agram. 

1888.  Rzehak,  Anton,  Privatdozent  der  Paläontologie  und  Geologie  an  der 
k.  k.  technischen  Hochschule  in  Brunn. 

1888.  Karrer,  Felix,  k.  ungarischer  Rat,  Volontär  an  der  Geologisch- 
Paläontologischen  Abteilung  des  k.  k.  Naturhistorischen  Hofmuseums 
in  Wien. 

1888.  Reuss,  Johann  Leonhard,  Kaufmann  in  Calcutta  (von  hier). 

1889.  Roux,  Wilhelm,  Dr.  med.,  Professor  der  Anatomie  und  Direktor  des 
anatomischen  Instituts  an  der  Universität  in  Innsbruck. 

1889.  Brandenburg,  C,  Ingenieur  der  k.  ungarischen  Staatsbahn  in  Szegedin, 
Ungarn. 


—   XL  VII   — 

1890.    von  Berlepsch,  Hans,  Graf,  auf  Schloß  Berlepsch,  Hessen-Nassau. 

1890.  Fritsch,  Anton  Johann,  Dr.,  Professor  dor  Zoologie  uml  Kustos  der 
zoologischen  und  paläontologischen  Abteilung  des  Museums  an  der 
Universität  in  Prag. 

1891.  Engelhardt,  Hennann,  Oberlehrer  am  Realgymnasium  in  Dresden. 
1891.    Fischer,  Emil,  Dr.  phil.,  Professor  der  Chemie  an  der  Universität  in  Berlin. 
1891.    Hartert,  Ernst,  Curator  in  charge  of  the  zoological  Museum  in  Tring, 

Herts,  England. 

1891.  Strubel!,  Adolf,  Dr.  phil.,  Privatdozent  der  Zoologie  an  der  Universität 
in  Bonn. 

1892.  von  Both,  Alex.,  Oberstleutnant  z.  D.  in  Cassel, 
1892.    Beccari,  Eduard,  Professor  emeritus  in  Florenz. 

1892.    van  Beneden,  Eduard,   Dr.,  Professor  der  Zoologie  an  der  Universität 

in  Lüttich,  Belgien. 
1892.    Claus,  Carl,   Dr.,   Hofrat,   Professor  der  Zoologie  und  vergl.  Anatomie 

an  der  k.  k.  Universität  in  Wien  und  Direktor  der  k.  k.  Zoologischen 

Übungs-  und  Beobachtungsstation  in  Triest. 
1892.    Dohrn,  Anton,  Dr.,  Geh.  Rat,  Professor  und  Direktor  der  Zoologischen 

Station  in  Neapel. 
1892.    Engler,   Heinrich   Gustav  Adolph,   Dr.,   Geh.  Reg.- Rat,   Professor  der 

Botanik   und  Direktor   des   botanischen  Gartens   und   des    botanischen 

Museums  an  der  Universität  in  Berlin. 
1892.    Fresenius,   Carl  Remigius,   Dr.  phil..   Geh.  Hofrat,   Professor,   Direktor 

des  chemischen  Laboratoriums  in  Wiesbaden  (von  hier). 
1892.    Haeckel,  Ernst,  Dr.,  Professor  der  Zoologie  an  der  Universität  in  Jena. 
1892.    Möbius,    Karl   August,    Dr.,   Geh.   Reg. -Rat,    Professor,    Direktor   der 

zoologischen  Sammlung  des  Museums  für  Naturkunde  in  Berlin. 
1892.    Nansen,    Fridtjof,    Dr.,    Prof.,    Direktor    der    biologischen    Station    in 

Christiania. 
1892,    Schulze,  Franz  Eilhard,  Dr.,  Geh.  Reg.- Rat,  Professor  der  Zoologie  an 

der  Universität  und  Direktor  des  Zoologischen  Instituts  in  Berlin. 
1892.    Straßburger,  Eduard,  Dr.  phil..  Geh.  Reg.- Rat,    Professor  der  Botanik 

und  Direktor  des  botanischen  Gartens  an  der  Universität  in  Bonn. 
1892.    Suess,  Eduard,  Dr.,   Professor  der  Geologie,  Direktor  des  geologischen 

Museums  an  der  k.  k.  Universität  in  Wien. 
1892.    Waldeyer,  Heinrich  Wilhelm  Gottfried,   Dr.  med.,    Geh.  Medicinal-Rat, 

Professor  der  Anatomie  an  der  Universität  in  Berlin. 
1892.    Lehmann,  F.  C,  Konsul  des  Deutschen  Reiches  in  Popayän,  Estado  de 

Cauca,  Columbia. 
1892.    Fleischmann,  Karl,  Kaufmann  in  Guatemala. 
1892.    Bail,   Carl  Adolf  Emmo   Theodor,   Dr.,   Professor   und   Oberlehrer   am 

Realgymnasium  in  Danzig. 

1892.  Conwentz,  Hugo  Wilhelm,  Dr.,  Professor,  Direktor  des  westpreussischen 
Provinzial-Museums  in  Danzig. 

1893.  Verworn,  Max,  Dr.  med.,  a.  o.  Prof.  der  Physiologie  an  der  Universität 
in  Jena. 


—   XL  VIII   — 

1893.    Koenig,   Alexander   Ferd.,   Dr.  phil.,   Tit.- Professor,   Privatdozent   der 

Zoologie  an  der  Universität  in  Bonn. 
1893.    Mauß,  Fritz,  Konsul  des  Deutschen  Reiches  in  Puerto  Cabello,  Venezuela, 

(von  hier). 
1893.    NoU,  Fritz,  Dr.  phil.,  Professor  der  Botanik  an  der  Universität  in  Bonn. 
1893.    Valentin,  Jean, Dr. phil.  amMuseum  inBuenos  Aires,  Argentinien, (vonhier), 

1893.  Haacke,  Johann  Wilhelm,  Dr.  phil.,  in  Berlin. 

1894.  Urich,  F.  W.,  Secretary  of  the  Trinidad  Field  Naturalists'  Club  in  Port 
of  Spain,  Trinidad. 

1894.    Koerner,  Otto,  Dr.  med..  Professor  der  Ohrenheilkunde  an  der  Universität 

in  Rostock  (von  hier). 
1894.    Douglas,  James,    President  of  the  Copper  Queen  Compagny  "Arizona" 

in  New -York. 
1894.  Pagenstecher,  Arnold,  Dr.  med..  Geh.  Sanitätsrat,  Inspektor  des  königl. 

naturhistorischen  Museums  in  Wiesbaden. 
1894.    Dreyer,  Ludwig,  Dr.  phil.,  in  Wiesbaden. 

1894.  Dyckerhoff,  Rudolf,  Fabrikbesitzer  in  Biebrich  a.  Rh. 

1895.  Kraepelin,  Carl  Mathias  Friedrich,  Dr.,  Professor,  Direktor  des  Natur- 
historischen Museums  in  Hamburg. 

1895.    Bolau,  Cornelius  C.Hch  ,  Dr.,  Direktor  d.  Zoologischen  Gartens  in  Hamburg, 

1895.  Kükenthal,  Willy,  Dr.  phil.,  Inhaber  der  Ritter-Professur  für  Phylogenie, 
a.  0.  Professor  und  Prosektor  des  Zoologischen  Instituts  an  der  Uni- 
versität in  Jena. 

1895.  Seeley,  Harry  Govier,  Professor  of  Geography  and  Lecturer  in  Geology 
in  King's  College  in  London. 

1895.  Hagen,  B.,  Dr.  med.,  Grossherzogl.  badischer  Hofrat,  hier. 

1895.  Behring,  Emil,  Dr.  med..  Geh.  Medicinal-Rat,  Professor  der  Hygiene 
an  der  Universität  in  Marburg  i.  H. 

1895.  Murray,  John,  Dr.  phil..  Director  of  the  Challenger  Expedition  Publi- 
cations Office  in  Edinbiu'gh. 

1896.  Scharff,  Robert,  Dr.  phil..  Keeper  of  the  Science  and  Art  Museum  in 
Dublin  (von  hier). 

1896.    Buck,  Emil,  Dr.  phil.,  in  Konstanz  (von  hier). 

1896.  Bucking,  Hugo,  Dr.  phil..  Professor  der  Mineralogie  an  der  Universi- 
tät in  Straßburg. 

1896,  Greim,  Georg,  Dr.  phil.,  Privatdozent  der  Geologie  an  der  technischen 
Hochschule  in  Darmstadt. 

1896.    Möller,  Alfred,  Dr.  phil ,  Kgl.  Oberförster  in  Eberswalde. 

1896.  Lepsius,  Richard,  Dr.  phil.,  Geh.  Hofrat,  Professor  der  Geologie  land 
Mineralogie  an  der  technischen  Hochschule,  Inspektor  der  geol.  u. 
mineral.  Sammlungen  am  Grußh.  Museum  u.  Direktor  der  geologischen 
Landesaristalt  für  das  Großherzogtum  Hessen  in  Darmstadt, 

1896.  von  Mehely,  Lajos,  Prof.,  Kustos  des  K.  Nationalmuseums  in  Budapest. 

1897.  Born,  Gustav,  Dr,  med.,  Professor  und  Prosektor  des  anatomischen 
Instituts  an  der  Universität  in  Breslau. 


Cr 


^ 


—    XLIX    — 


Rechte  der  Mitglieder. 

Durch   die  Mitgliedschaft    werden  folgende  Rechte 
erworben : 

1.  Das  Naturhistorische  Museum  an  Wochentagen   von  8—1 
und  8—6  Uhr  zu  besuchen  und  Fremde  einzuführen. 

2.  Alle  von  der  (Tcsellscliaft  veriiustalteten  Vorlesungen  uud 
wissenschaftKchen  Sitzungen  zu  l)esuchen. 

3.  Die  vereinigte  Senckenbergische  Bibliothek  zu  benutzen. 

Außerdem  erhält  jedes  ^litglied  alljährlich  den  gedruckten 
Bericht. 


Auszug  aus  der  Bibliothek-Ordnung. 

1.  Den  Mitgliedern  unserer  Gesellschaft  sowie  denen  des 
Ärztlichen  Vereins,  des  Physikalischen  Vereins  und  des 
Vereins  für  Geographie  und  Statistik  steht  die  Bibliothek 
an  allen  Werktagen  von  10—1  Uhr  und  —  Samstag  aus- 
genommen —  von  6 — 8  Uhr  zur  Benutzung  offen.  Das 
Ausleihen  von  Bücheru  findet  nur  in  den  Vormittags- 
stunden statt. 

2.  Das  Lesezimmer  ist  dem  Pubhkum  zugänglich  und  jeder- 
mann kann  daselbst  Bücher  zur  Einsicht  erhalten.  Bücher, 
die  am  Abend  im  Lesezimmer  benutzt  werden  sollen,  müssen 
bis  spätestens  11  Uhr  am  Vormittage  des  betreffenden 
Tages  schriftlich  bestellt  sein. 

3.  Zur  Entleihung  von  Büchern  sind  nur  die  Mitglieder  der 
beteiligten  Vereine  und  deren  Dozenten  berechtigt,  und 
die  Herren  Bibliothekare  sind  gehalten,  in  zweifelhaften 
Fällen  den  Ausweis  der  persönlichen  Mitgliedschaft  durch 
die  Karte  zu  verlangen. 

4.  An  ein  :Mitglied  können  gleichzeitig  höchstens  6  Bände 
ausgeliehen  werden;  2  Broschüren  entsprechen  1  Band. 


—     L     — 

5.  Die  Rückgabe  der  Bücher  an  die  Bibliothek  liat  nach 
4  Wochen  zu  erfolgen;  die  Entleihungsfrist  kann  jedoch 
verlängert  werden,  wenn  die  Bücher  nicht  von  anderer 
Seite  in  Anspruch  genommen  werden. 

6.  Jeder  Entleiher  ist  verpflichtet,  der  von  der  Bibliothek  an 
ihn  ergangeneu  Auffordernng  zur  Zurückgabe  unbedingt 
Folge  zu  leisten,  ferner  im  Falle  einer  Reise  von  mehr 
als  acht  Tagen  die  Bücher  vorher  zurückzugeben,  wenn 
auch  die  Entleihungsfrist  noch  nicht  abgelaufen  sein  sollte. 

7.  Auswärtige  Dozenten  erhalten  Bücher  nur  durch  Bevoll- 
mächtigte, welche  Mitglieder  unserer  Gesellschaft  oder  eines 
der  genannten  Vereine   sind  und  den  Versand  besorgen. 

8.  Am  15.  Mai  jedes  Jahres  sind  sämtliche  entliehenen  Bücher 
behufs  Revision,  die  Anfang  Juni  stattfindet,  an  die 
Bibliothek  zurückzuliefern. 


LI 


Geschenke  und  Erwerbungen. 

Juni  18%  bis  Juni  1897. 
I.  Naturalien. 

A.  Geschenke. 

1.  Für  die  vergleicheiid-auatomische  Sammlung': 

Von  Herrn  Dr.  med.  J.  Guttenplan  liier:  Menscliliclier  FiJtus. 

Von  Herrn  L.  Brenner  liier:  Skelett  von  Phocae>i.a  vulgaris  Ij. 

Von  Herrn  B.  Sc  hm  acker  (f)  in  Shanghai,  China:  Skelett  von 

Alligator  siiie?isis  Fauv. 

2.  Für  die  Säugetiersammlung : 

Von  Herrn  Albert  Andreae   hier:   Fell   von  Lynchus   rnfus 

Gould  und  3  Köpfe  mit  Geweih  bezw.  Gehörn  von  Cervus 

macrotis  Say,  Antilocapra  americana  Ord.  und  Ovis  montana 

Geoft'r.  von  Nordamerika. 
Von  Herrn  Dr.  med.  E.  Rödiger  hier:  2  schwarze  Eichhörnchen, 

Sciurus  vulgaris  L.  {var.  nigra). 
Von  der  Neuen  Zoologischen  Gesellschaft  hier:   Felis 

maniculata  Rüpp.  $.,  Sciunis  imlmarum  L.  ^  u.  $. 
Von    Herrn    Prof.    Dr.  L.  Edinger   hier:   Phalangista  vulpina 

Desm.  $. 
Von   Herrn   Prof.  Dr.  0.  Boettger   hier:    7  Fledermäuse   von 

Schloß  Vajda  Hunj^ad,  Siebenbürgen. 
Von   Herrn   Konsul   F.  0.  Lehmann  in  Popa3'än,  Ver.  St.  von 

Kolumbia :  4  Mäuse  von  Cuenca,  Ecuador. 
Von  Herrn  Apotheker  Th.  L lining  in  Hannover:  1  Phyllostoma 
von  Venezuela. 

3.  Für  die  Yogelsammlaiig : 

Von  Herrn  Stadtrat  H.  Flinsch  hier:  1  Paradiesvogel  Drepa- 
iionris  alberlisi  cervinicauda  Meyer  von  Neu-Guinea. 

4* 


—    LH    — 

Vou  Herrn  Barou  Alb.  v.  Reinach  liier:  1  Amblijornis  siih- 
ularis  Sharpe  von  Neu-Guinea. 

Von  der  Neuen  Zoologischen  Gesellschaft  hier:  Platij- 
cercus  elegans  Lath.  c?. 

Von  Herrn  Dr.  med.  E.  Rüdiger  hier:  2  Lagopus  scoticns 
Lath,  c?  u.  $. 

Von  Herrn  Direktor  Aug.  Siebert  hier:  Nest  eines  Weber- 
vogels. 

Von  Herrn  Forstmeister  Ad.  Rurig  hier:  Einige  Nester  von 
Singvögeln. 

Für  die  Lokalsammlung: 

Von  Herrn  Brentano  jun.  hier:  Cerchneis  tinnunculus  L.  c?  u.  $. 
Von  Herrn  Chr.  Fahlberg  hier:  1  ScoIojmx rusticola  Lt., 'Sest- 
vogel. 

4.  Für  die  Reptilien-  uud  Batrachiersaiuinlim^ : 

Von  Herrn  A.  Seitz  in  Hamburg:  Bufo  marimis  L.,  Hijla  cre- 
pitans W^ied  und  Oxyrrhopiis  neuwiedi  D.  B.  von  der 
Insel  Tobago,  Westindien. 

Von  Herrn  Konsul  G.  von  Schröter  in  San  Jose,  Costa  Rica: 
Enyalius  catenatus  Wgm.  $,  2  Anisolepis  iindulatus  Wgm., 
Ophiodes  striatus  Spix.  Amphisbaena  steindachnei-i  Strauch, 
Xenodo7i  7nerremiy7g\.,  Rhadinaea  occipitalis  Ja^w,  2  Liophis 
ahnadensis  Wgl.,  L.  typhlus  L.  uud  L.  poecilogyrus  Wied,  2 
Philodryas  schotti  Schlg.,  OxyrrJiopus  rkombifer  D.  B., 
3  Erythrolamprus  aesculapii  L.  var.  vermstissima  W^ied, 
3  Apostolepis  assimilis  Reiuh.,  Atractus  reticidatus  Blgr. 
uud  Homalocranmm  melaiiocephcduvi  L.  var.  pallida  Cope 
aus  Central-Brasilien. 

Von  Herrn  Konsul  F.C.Lehmann  in  Popayan,  Ver.  St.  vou 
Kolumbia:  8  Hylodes  W-iiigrum  Bttgr.,  4  Uyla  colinnbiana 
Bttgr.,  6  Notoirema  marsupiatum  D.  B.,  Liophis  epinepJiebis 
Cope,  6  Atractus  lehmanni  Bttgr.  uud  Lachesis  schkgeli 
Berth,  aus  Popayan. 

Von  Herrn  Dr.  C.  F.  Jickeli  in  Hermannstadt:  Angnis  fragilis 
L.  cT  mit  blauen  Flecken,  Lacerta  vivipara  Jacq.  und  Vipera 
benis  L.  <^  und  $  vou  Hohe  Rinne  im  Cibinsgebirge,  Sieben- 
bürgen. 


—  LTir  — 

Von  I-Terrn  Prof.  Dr.  0.  Boettger  hier:  2  Molge  alpestris  Laur., 
2  Lacerta  muralis  Laur.  und  4  L.  agilis  L.  von  Ober-Tömösch, 
Hyla  arborea  L.  von  Hammersdorf,  Bombinator  pachi/pus 
Bonap  von  Hermannstadt  und  3  Lacerta  vivipara  Jacq. 
von  Ober-T(Jni(3scli  und  vom  Mt.  Bescliineu  im  Cibinsge- 
birge,  Siebenbürgen,  sowie  Bufo  vulgaris  Laur.,  Bojnbinator 
pachf/p/is  Bonap.,  4  Molgc  montaiidoni  Blgr.,  2  M.  alpestris 
Laur.  und  Lacerta  vivipara  Jacq.  von  Azuga,  Nord- 
rumänien. 

Von  Herrn  Dr.  Ed.  Fleck  in  Azuga,  Rumänien:  Testudo  ocu- 
lifera  Kulil  aus  Ovamboland,  S.-W. -Afrika. 

Von  der  Neuen  Zoologischen  Gesellschaft  hier:  Hyla 
versicolor  Lee.  c?  aus  den  östl.  Ver.  Staaten,  Testudo  hors- 
fieldi  Gray  $  aus  Transkaspien,  Scincus  officinalis  Laur. 
aus  Südtunis,  2  Python  sebae  Gmel.  aus  Westafrika,  Trojn- 
donotus  natrix  L.  var.  picturata  Jan  und  var.  scutata  Pali, 
aus  S.-O. -Europa,  Zamenis  diadema  Schlg.  und  Psammophis 
schokari  Eorsk.  aus  Südtunis,  2  Taphrometopon  lineolatiim 
Brandt   aus   Transkaspien,    2   Naja  haje   L.  aus  Ägypten, 

2  Cerastes  vipera  L.  aus  Südtunis  und  C.  corimlus  L.  Kopf 
aus  Ägypten. 

Von  Herrn  Apotheker  Ad.  Kinkelin  in  Nürnberg:  Lyyosoma 
[Hinulia)  tenue  Gray  und  L.  (Liolepisma)  guichenoti  D.  B. 
aus  Nen-Süd Wales. 

Von  Herrn  Direktor  Aug.  Siebert  hier:  Hydrus  platurus  L. 
von  Java. 

Von  Herrn  stud,  pliil.  Rodikorze w  in  Heidelberg:  Salaman- 
drclla  kcyserlingi  Dub.  aus  St.  Kathariuenburg  im  Ural. 

Von  Herrn  Dr.  med.  A.  Zipperleu  in  Cincinnati,  Ohio:  Ophi- 
saurus  aitemtatus  Cope  (typ.)  und  2  jung  {=  var.  sulcata 
Cope),  Tropidouotus  ordifiatus  L.  var.  sirtalis  L  ,  Ceinophora 
coccinea  Blumeub.,  Houialocranium  planiceps  Blv.  und  Elaps 
ftdrius  L.  aus  Florida. 

Von  Herrn  Dr.  A  1fr.  Voeltzkovv  in  Berlin:  Rana  oxyrrliyuchus 
Smith,  2  Hylauibales  maculatus  A.  Dum.,  8  Phry  no  mantis 
bifasciata  Pts.,  2  Xenopus  nuiclleri  Pts.  erw.  und  4  Larven, 

3  Mabuia  comorensis  Pts.,  3  ChamaeUon  dilepis  Leach, 
Tropidonotus  olivaceus  Pts.,  Lycophidiwn  capense  Smith, 
2    Boodon    lineatus    D.   B.,    Leptodira    hotamboeia    Laur., 


—    LIV    — 

3  Philothamniis  semivariegatiis  Smith,  4  Hemidaciylus 
mabuia  Mor.  de  Jonn.,  Hemisus  siidanensis  Stdchr.  und 
zahlreiche  Ilappia  fulvovittata  Cope  aus  Sansibar,  Bdellophis 
2mi color  Bttgr.,  Rana  oxyrrhynclms  Smith,  2  R.  bravana 
Pts.  und  R.  adspersa  Bibr.,  Bufo  regularis  Rss.,  Tropidono- 
tus  olivaceus  Pts.,  Leptodira  hotamboeia  Laur.,  2  Psamm- 
ophis  sibilans  L.  und  Atractaspis  hildebrandti  Pts.  aus 
Wituland,  3  Hemidactijlns  mabuia  Mor.  de  Jonn.,  6  Phel- 
suma  madagascariense  Gray  var.  abbotti  Stejn.  und 
QAblepharus  boutoni  Desj.  var.  j;cro?«i  Coct.  von  der  Insel  Al- 
dabra,  denselben  mit  Embryoneu  von  der  Insel  Juan  de 
Nova  im  Kanal  von  Mossambique,  Mantidadylus  lepli- 
raeomystax  A.  Dum.,  Stnwpffia  psoloylossa  Bttgr.,  Phyllo- 
dactylus  oviceps  Bttgr.,  Phelsuma  madagascariense  Gray, 
Hemidaciylus  frenatus  D.  B.  $,  Junge  und  Eier  und  Broo- 
kesia  stmnpfß  Bttgr.  von  der  Insel  Sakatia  bei  Nossibe, 
Brookesia  minima  Bttgr.,  Lygodactylus  madagascariensis 
Bttgr.  $  und  L.  heterurus  Bttgr.  <?  und  2  $,  6  Embryonen 
von  Qeckolepis  maculata  Pts.,  2  Sepsina  melanura  Gthr., 
Cophyla  phyllodactyla  Bttgr.,  3  Polyodo)itopJiis  torqiiatus 
Blgr.,  2  Hcmidactylns  mabuia  Mor.  de  Jonn.,  4  Phyllodac- 
tylus  stumpffi  Bttgr.,  Lanyaha  intermedia  Blgr.,  Tropi- 
donotus  stumpffi  Bttgr.,  Dromicodryas  quadrilineatns  D.  B., 
2  Mimophis  mahfalensis  Grand.,  8  Acontias  hildebraudtiVts., 
6  Scelotes  astrolabi  D.  B.,  Zonosaurus  madayascariensis 
Gray  und  2  Z.  rufipes  Bttgr.,  zahlr.  Stumpffia  psologlossa 
Bttgr.,  Mantidaclylns  yranidatus  Bttgr.,  zahlr.  Larven  von 
M.  tephraeomystax  A.  Dum.,  6  Rappia  betsileo  Grand,  und 
2  Chamacleo7i  boettgcri  Blgr.  von  der  Insel  Nossibe,  sowie 
Phelsuma  madagascariense  Gray  und  2  Typhlops  braminus 
Daud.  aus  N.-W. -Madagaskar. 

Von  Herrn  Apotheker  Theod.  Lüniug  in  Hannover  durch 
Herrn  Dr.  Aug.  Jassoy  hier:  Leptodactylns  pentadactylus 
Laur.,  3  L.  ocellatus  L.  und  ]Iyla  crepitans  AVied  von  Ciudad 
Bolivar,  Venezuela. 

Von  Herrn  Ingenieur  C.  Nolte  in  Moschi  bei  Tanga,  Deutsch- 
Ost-Afrika  :  Bufo  regularis  Rss.  juv.  von  dort. 

Von  Herrn  Rud.  Henrich  hier:  Chclydra  serpcufiuah.  erw.  c? 
von  Milwaukee,  Wisconsin. 


—    LV    — 

Vou  Herrn  Dr.  Jean  Valentin  in  Buenos  Aires:  Testudo 
argentina  Scl.  <?  aus  der  Argentinischen  Republik. 

Von  Herrn  Dr.  med.  A.  Hanau  in  St.  Gallen,  Schweiz:  Tropi- 
donotvs  nntrix  L.  var.  scutata  Pali,  vom  Katzensee  im 
Kt.  Zürich  und  Hetcrodon  jjlati/rhimis  Latr.  aus  Texas. 

Von  Herrn  Oberlehrer  Dr.  W.  Schauf  hier:  Bhinostoma  gui- 
aiiense  Trosch.  ans  Venezuela. 

Von  den  Herren  Konsul  Dr.  0.  Fr.  von  Moellendorff  in 
Manila  und  Otto  Koch  in  Cebü,  Philippinen:  Stego- 
notus  muelleri  D.  B.,  Dipsadoinorphus  dendrophilus  var. 
latifasciaia  Blgr.,  Naja  samarends  Pts.,  Tgphlops  ruber 
Bttgr.,  Chnjsopelea  o/'«a/a  Shaw,  rsaiuniodynastes  pulveru- 
lentus  Boie,  Oxyrhabdium  modestum  D.  B.,  Cyclocorus 
lincatiis  Reinli.,  Coluber  enjthrurus  D.  B.,  Simotes  phae- 
nochalinus  Cope,  Ehacophorus  leucomystax  Grav.,  Lepido- 
daclylus  brevipes  Bttgr.,  Megalophrys  montana  Wgl.,  Lygo- 
soma  {Liolepisma)  pidcheUum  Gray  und  Gymnudactylus 
pkilippinicHs  Stdchr.  von  der  Insel  Samar,  Pobjodontophis 
bivittalus  Blgr.,  Tropidonotus  spjilogasier  Boie,  Doliophis 
büineatus  Pts.,  2  Mabuia  multifasciata  Kühl  und  Varanus 
cumingi  Mart,  von  der  Insel  Culion,  Calamianes,  2  Äblabes 
philippimis  Bttgr.  von  Samar  und  Culion,  Typhlops  braminus 
Daud.  und  Lycodon  aidicus  L.  var.  capucina  Boie  vou  der 
Insel  Cebü,  Tropidonotus  spilogaster  Boie  aus  der  Prov. 
Nueva  Ecija,  Luzon,  Lygosoma  {Homolepida)  ■Dioellendorffi 
Bttgr.  und  Cornufer  corrugatus  A.  Dum.  von  der  Insel 
Tablas,  Ixalus  bimaculatus  Pts.  von  Mindanao,  10  Micrixalus 
natator  Gthr.  von  Culion,  Mindanao  und  Lej^te,  4  Ra7ia 
iigrina  Daud.  von  Culion  und  Cebü,  Rana  macrodon  Tsclmdi 
von  der  Insel  Leyte,  sowie  Cerberus  rhynchops  Schnd., 
2  Rana  variaris  Blgr.  und  Callula  picta  Bibr.  ohne  nähere 
Fundortsangabe  von  den  Philippinen. 

5.  Für  die  Fischsammluu^ : 

Von   der  Zoologischen  Station   in  Neapel:   Lophius  pisca- 

torius,  Scorpaena  scropha,  Pelaniys  sarda. 
Von  Herrn  F.  Reuter  hier:   Centrar chus  aeneus. 
Von  Herrn  Dr.  med.  A.  Zip  perlen  in  Cincinnati,  Ohio:  1  Fisch 

von  Florida. 


—    LVI   — 

Von  Herrn  L.  Brenner  hier:    Änarrhichas  hipus. 
Von   der   Biologischen   Anstalt   in   Helgoland:    Carehphus 
ashani. 

6.  Für  die  Inscktensaminlung^ : 

Von  Herrn  Konsul  G.  von  Schröter  in  San  Jose,  Costa  Rica: 
Eine  Raupe  (Sphinx?). 

Von  Herrn  Prof.  Dr.  0.  Boettger  hier:  2  Mantis  vom  Unt.  Rio 
Madeira,  S.-Amerika,  Mutilla  europaea  L.  und  M.  ephippiinn 
Latr.  sowie  Mi/nnosa  nigra  Lep.  aus  Siebenbürgen. 

Von  Herrn  B.  Strnbell  hier:  Einige  Käfer  von  Plaboewan, 
O.-Java. 

Von  Herrn  Th.  L lining  in  Hannover:  Ein  Bockkäfer,  eine 
Mantis  und  einige  Raupen  von  Bolivar,  Venezuela. 

Von  Herrn  D.  F.  Heynemann  hier:  2  Tinea  peUonella  L.  aus 
Argentinien  (lebend  hier  eingeschleppt). 

Von  Herrn  Postsekretär  Carl  S  c  h  e  f  f  e  r  hier :  48  Arten  ausge- 
blasener Raupen. 

Von  Herrn  A.  Weis  hier:  Einige  Libellen  und  eine  Anzahl  der 
Edel-Kastanie  schädlicher  Käfer. 

7.  Für  die  Krebs-  und  Skorpionen-Sammluu^ : 

Von  Herrn  Baron  von  Rosen  in  Ashabad:  4  Estheria  äff. 
dahalacensis  Rüpp.  von  Tedschen,  Transkaspien. 

Von  Herrn  Th.  L lining  in  Hannover:  1  Krabbe  und  6  Skor- 
pione von  Bolivar,  Venezuela. 

8.  Für  die  Würmersammlimg- : 

Von  Herrn  J.  S  c  h  e  r  e  r  hier :  Mermis  albicans.,  Fadenwurm  (aus 
einer  Bärenraupe). 

9.  Für  die  Weichtiersaminhiug' : 

Von  der  Zoologischen  Station  in  ^e'd^d:  2  Alrijo)iitnn  jfal- 
matum,  A.  phosphorea,  Pteroides  spinulosns,  Gorgonia  ca- 
rolinii,  Adamsia  rondeletii  mit  Pagurus,  Anonionia  sulcata, 
Biüiodes  rigidus,  Cereastis  anrantiaca,  Asteroides  calgcidaris, 
Polythoa  axinellae ,  Eudendrium  raceynosum,  Pennaria 
cavolinii,  Plunmlaria  salcioides,  Tnbularia  larynx,  Tima 
flavilabris,  Olindias  müllerii,  Cani/ariua  hastata,  Charijbdaea 
marsupialis,  Agahna  sarsii,  Apoleniia  avaria,  Forscalia  con- 
torta,    Praga   diphges,    Cotglorhixa   tubercnlata,   Rliixostonia 


—   LVII    - 

pulmo,  Luidia  ciliaris,  Echinus  acutus,  Cucumaria  plaucii, 
Iloloihuria  tubulosa,  Stichopus  regalis,  Synapta  digitata, 
Sipunculus  nudus,  Audouinia  filigera,  Chaetopterus  rariope- 
datus,  Phi/Uodoce  raretti,  Bug u la  purpurotiucta,  Eschara 
foliacea,  Myriozoum  piuictatum,  Scdicornaria  farciminoides, 
Lyobotryon  pellucidum,  Lepas  anatifera,  Couchoderma  aurita, 
Botnjlloides  gaseoi,  Ascidia  meiitida,  A.  mamillata,  Clavellina 
rissoana,  Ciona  intest incdis,  Cynthia  papillosa,  Pyrosoma 
elegans,  Salpa  tilesii  (solit),  S.  tilesii  {aggregaia),  S.  afncana 
(solit),  S.  africana  (aggregata),  S.  bicauda,  Cardium  aculeatum, 
Cytherea  clnone,  Lithotomus  dactylus,  Solecurtus  strigiUatus, 
Tapes  decussatus,  Dentalium  eutcdis,  Cymbulia  peronii, 
Velella  spiralis,  Chromedoris  elegans,  Aplysia  depilans,  A. 
limacina,  rieurophyllidia  cineata,  Plenrobranchea  meckelii, 
Rixolia  peregrina,  Fisurella  mediterranea,  Tritonium  corru- 
gatum,  Natica  josepliina,  Carinaria  mediterranea,  Ptero- 
trachea  nudica,  Todarotis  sagittatus. 

Von  der  Biologischen  Anstalt  in  Helgoland:  Ostrea  mit 
Serpula  nnd  jungen  geöffneten  Austern,  Pholas  crispata, 
Cultellus  pellucidus,  Syndosmya  alba,  Mytilus  edulis,  Mactra 
solida,  M.  subtruncata,  Venus  ovata,  V.gallinct,  Tellina  fabula, 
Pecten  opercularis,  Buccinum  undatum,  Natica  catena, 
LammeUaris  perspicula,  Nucula  nucleus,  Saxicava  rugosa. 
Tapes  pidlastra,  Donax  vittatus,  Lucinops  unclata,  Cory- 
phella  landsburgi,  Axinus  flexuosus,  Facelina  drumondi, 
Acolis  sp.j  Corymorpha  nutans,  Cidippe  pileus,  Oratero- 
lophus  tethys,  Arenicola  piscatorum,   Cyanea. 

Von  Herrn  Dr.  W.  K  o  b  e  1 1  in  Schwanheim  a.  M. :  Circa  60 
Nummern  thüringischer  Najaden,  gesammelt  von  0.  Gold- 
fuß, Originale  zu  seiner  Arbeit,  eine  reiche  Serie  Laud- 
schnecken  von  Cj'pern,  Alicun  und  Vorderasien,  gesammelt 
von  Rolle,  dabei  die  sämtlichen  Originale  zu  Kobelt 
und  Rolle  Supplementband  zur  Iconographie,  eine  Serie 
afrikanischer  Deckelschnecken  vom  Berliner  Museum  durch 
Herrn  Prof.  von  Martens. 

10.  Für  die  botauisclie  Saininlung': 

Von    der  Palmengarten-Gesellschaft  hier:    Ein  Stapm'        -^^-^ 
von  Phoenix  reclinata. 


■V 


—   LVIII   — 

Vom  Botanischen  Garten  hier:  9  Stammstücke  für  die 
Holzsammlung, 

Von  Herrn  Prof.  Dr.  F.  Richters  hier:  Die  Frucht  (Sammel- 
frucht) von  Phytelephas  macrocarpa?,  6  Samen  in  ihrer 
Schale  verbunden,  1  gekeimter  Samen. 

Von  Herrn  Prof.  Dr.  H.  Sehe  nck  in  Darmstadt:  Eine  Kollektion 
von  ihm  selbst  in  Brasilien  gesammelter  Lianenhölzer  mit 
merkwürdiger  auf  dem  Querschnitt  sichtbarer  Struktur. 

Von  Herrn  P.  A.  Schmölder  hier:  Stammstücke  von  Saxavl 
{Haloxijlon,  Ammodendron)  aus  den  Steppen  Turkmeniens 
und  audere  Steppenpflanzen. 

Von  Herrn  Julius  Scheuer  in  St.  Johann  a.  d.  Saar:  1  Poly- 
porus. 

Von  Herrn  Dr.  Th.  Körner  hier:  Ein  Stammstück  von  Que- 
bracho. 

Von  Herrn  Major  Dr.  L.  von  Heyden  hier:  Frische  Ldnosyris 
vulgaris  Cass.  bei  Neuenahr  gesammelt. 

Von  Herrn  Dr.  Jul.  Ziegler  hier:  Verwachsene  Mandeln. 

Von  Herrn  Dr.  W.  Kobelt  in  Schwanheim  a. M. :  Ein  Querschnitt 
eines  Zwetschenbaumstammes  mit  eigentümlichen  Wachs- 
tumserscheinungen. 

Von  der  Witwe  des  seel.  Herrn  Franz  Ant.  Buchka:  dessen 
hinterlassenes  Herbar. 

Von  Herrn  Heinr.  0.  Herz  hier:  15  Mappen  getrockneter 
Pflanzen. 

Von  Herrn  Dr.  A.  Voeltzkow  in  Berlin:  Ein  Fruchtstand  von 
Raphia  vinifera  Beauv.  aus  Madagaskar. 

Von  Herrn  Oberlandesgerichtsrat  Arnold  in  München:  Ein 
Faszikel  seiner  Lickeues  cxsiccaii  (Fortsetzung). 

Von  Herrn  Oberlehrer  J.  Blum  hier:  Ein  Stammstück  des 
Olivenbauraes. 

11.  Für  die  Miiieralieusammhiu^: 

Von  Herrn  Ingenieur  Askenasy  hier:  Großer  Orthoklaskrystall 
von  Alabamowka,  N.  Ekateriuenburg,  Pegmatit  und  Uranit 
aus  der  Enz  bei  Wildbad. 

Von  Herrn  Oberlehrer  Blum  hier :  Quarzporphyr  von  den  Wind- 
löchern bei  Wildenstein,  Thüringen,  Quarz  von  der  Hohen 
Mark. 


—   LIX    — 

Von  Herrn  Prof.  Dr.  Boettger  hier:  Quarzit,  Kuppel:  Glimmer- 
sandstein, Niedernhausen ;  Diabasschiefer,  Vockenhausen  ; 
Glimmersericitschiefer,  Lorsbach;  Granit,  Wesserling  (Vo- 
gesen);  Serpentin  aus  Culm,  Thalhorn  bei  Wesserling. 

Von  Herrn  Prof.  Dr.  Kinkelin  hier:  Quarz  nach  Kalkspat, 
Taunus;  Kupfer,  Lake  superior. 

Von  Herrn  A.  Koch  hier:  Diorit,  Lindenfels. 

Von  Herrn  A.  May  hier  durch  Herrn  Prof.  Dr.  Boettger: 
2  Diamanten  von  Kimberley. 

Von  Frau  Prof.  Dr.  Noll  aus  dem  Nachlaß  ihres  Gemahles: 
eine  Kollektion  kleiner  Handstücke  von  Taunusgesteinen; 
einige  Mineralien  aus  dem  Taunus  und  von  Auerbach; 
eine  Serie  Kieselzink,  Weißblei,  Bleiglanz,  Kalkspat,  Dolomit 
aus  den  Tarno witzer  Gruben ;  mehrere  Natrolithe  vom 
Hohentwiel ;  Spat-  und  Brauneisen  von  der  Lahn ;  Hämatit, 
Schluchsee;  Thomsonit,  Dumbarton  (?). 

Von  Herrn  F.  Ritter:  Chlorit  in  Hornbleudegneiß,  Hörstein 
(Spessart) :  Chlorit  nach  Glimmer,  Molkenberg  (Spessart) ; 
Chrysokoll,  Georgenborn ;  Ehlit,  Fraueustein :  Maugauspat, 
Oberneisen. 

Von  Herrn  Dr.  AVulf,  Schwerin:  Künstlich  gezüchtete  Krystalle 
von  Natronsalpeter,  Kaliumchlorat,  Nickelvitriol,  Pikromerit, 
Rohrzucker,  Borax,  Alaun,  Salmiak,  Kupfervitriol. 

12.  Für  die  geologische  Sainiiilung', 

Von  Herrn  Ingenieur  Askenasy  hier:  Ein  klarer  Bergkrystall 
und  ein  durch  Druck  zerstückelter  Quarz  aus  einem  Quarz- 
gang vonCransberg  bei  Usingen;  einige  Gesteine  aus  der  Enz 
bei  Wildbad,  ein  prachtvoller  Orthoklaskrystall  aus  Rußland. 

Von  Herrn  Hch.  Brach  hier:  Dendriten  auf  Taunusquarzit 
aus  dem  Morgenbachthal. 

Von  Herrn  Erich  Spandel,  Verleger  in  Nürnberg:  Thon- 
RoUkugel  (Amaltheenthon)  aus  dem  vom  Moritzberg  kom- 
menden Bach  bei  Haimendorf  (bei  Nürnberg),  zur  Erklärung 
der  Entstehung  von  Thougallen. 

Von  Herrn  Prof.  Dr.  Boettger  hier  und  Herrn  Erich 
Spandel  in  Nürnberg :  Ein  großes  Stück  Taunusgneis,  die 
Stauung  oder  Faltung  desselben  deutlich  zeigend,  vom 
Nerothal  bei  Wiesbaden. 


—    LX    — 

Von  Herrn  Prof.  Dr.  0.  B  o  e  1 1  g  e  r  hier :  Asphalt  anf  Rngnlosen- 
kalk  von  Stetteu  bei  Ehingen  a.  d.  Donau,  diverse  Gesteine 
aus  dem  Waldschacht  bei  der  Lochmühle  bei  Breckenheim, 
darunter  Graphitschiefer,  ferner  gekritztes  Geschiebe  aus 
der  untersten  Endmoräne  bei  Wesserling,  Schleichsand- 
stein mit  Brauneisenkonkretionen,  partielle  oberflächliche 
Auslaugung  zeigend,  Kammgranit  von  Wesserliugen  und 
Serpentin  aus  einem  Lager  im  Culm  von  Thalhoru  bei 
Wesserlingen  in  den  Vogesen. 

Von  Herrn  Architekt  Chr.  L.Thomas  hier:  Lyditgeschiebe, 
die  durch  Transport  etc.  die  Gestalt  von  Steinwaffen  ähn- 
lichen Gebilden  angenommen  haben. 

Von  Herrn  H.  Becker,  Lehrer  in  Rinteln:  Kugelige  Flintaus- 
scheidungen aus  der  Kreide,  aus  der  Weser  gebaggert, 
diverse  Pyritkrystalle  vom  Taubenberg  bei  Rinteln,  Thon- 
eisenkonkretiouen  von  der  Rinteler  Klippe,  Mergel- 
konkretionen  von  Rinteln. 

Von  Herrn  Werkstättenvorsteher  Rendel  hier  durch  Herrn  Dr. 
Epstein:  Ein  von  einem  unter  Hochdruck  stehenden 
Wasserstrahl    ausgehöhlter   Basaltpflasterstein. 

Von  Herrn  Dr.  Otto  M.  Reis,  Landes-Geolog  in  München:  Un- 
gleiche Anwitteruug  von  oolithischem  rhätischem  Platten- 
kalk, Drucksutureu  im  Muschelkalk  von  Partenkirchen, 
Großoolithbihlung  im  Wettersteinkalk  von  der  Zugspitze, 
Gaultsandstein  mit  Phosphoritknollen  vom  Grünten. 

Von  Herrn  Prof.  Dr.  med.  M.  Verworn  in  Jena:  Drei  Sand- 
schliffe (Numulitenkalk)  von  Cliär  Säodat  (nördlich  der 
Sinaihalbinsel),  diverse  Sandschlift'e  in  verschiedenen  Ent- 
wickluugsstadien    von   Djebel   Naküs    bei   El   Tor   (Sinai- 


Von  Herrn  Forstmeister  A.  Rör ig  hier:  Culm-,  Kupferschiefer- 
und Zechstein -Gesteine  aus  der  Gegend  von  Thal-Ytter 
in  Hessen,  Oliviu  im  Basalt  vom  Roßberg,  Jüngerer  Lava- 
strom vom  Roßberg  bei  Marburg,  Breccienbildung  aus  der 
Grenze  zwischen  Grünstein  und  Grauwacke. 

Von  Herrn  Prof.  Dr.  F.  Kinkelin  hier:  Harnisch  auf  Horn- 
blendegranit aus  Süd-Tirol. 

Von  Herrn  Lehrer  Seibt  hier:  Eine  Konkretion  aus  der 
Kreide  von  Rüeren. 


—    LXI   — 

Von  Herrn  Dr.  Carl  Ochsenin s,  Konsnl  a.  D.  in  Marbnrg: 
6  selbstgemalte,  große  Aquarellskizzen  zur  Demonstration 
seiner  Theorie  von  der  Bildung  der  verschiedenen ,  faciell 
sich  vcn  einander  unterscheidenden  Koldenflötze  nnd  mit 
letzteren  wechsellagernden  Sedimenten. 

Von  Herrn  Fritz  Winter  hier:  Eine  Tafel,  auf  welcher  die 
geologischen  Aeren,  Sj'Steme  und  ihre  Unterabteilungen 
in  ihrer  Zeitfolge  groß,  passend  für  die  Vorträge  über 
historische  Geologie,  notiert  sind. 

Von  Herrn  Lehrer  H.  Becker  in  Rinteln :  Die  Photographie 
von  Rinteln  mit  der  Rinteler  Klippe. 

13.  Für  dio  paläontologischo  Sammlung. 

Von  Herrn  E.  And reae-Grumb ach  hier :  Spiriferen  in  Huns- 
rückschiefer  von  der  Kaisergrube  bei  Bad  Nauheim. 

Vom  Städtischen  Tiefbau  am  t  hier  durch  Herrn  Ingenieur 
Sattler:  Geweihfragment  vom  Cervns  elaphns. 

Von  Herrn  Schwalbe  hier:  Blattabdrücke  auf  Sandsteinplatten 
von  Münzenberg. 

Von  Herrn  Dr.  0.  M.  Reis,  Landesgeolog  in  München:  Eine 
Suite  Fossilien  aus  der  oberen  Meeresmolasse  von  Teisen- 
dorf,  eine  solche  aus  dem  obersenonen  Grünsandstein  und 
dem  Pattenauer  Mergel  vom  Strallauer  Eck  bei  Tölz, 
ferner  Pachymegalodon  crassns  aus  dem  Liaskalk  von  Valle 
del  Paradiso  bei  Verona,  eine  gr()ßere  Zahl  von  LWiiotis 
loppeana  von  ebendaselbst  und  ein  an  Fossilien  reiches 
Stück  aus  dem  mitteleocänen,  glaukonitischen  Kalk  von 
den  Fähnern,  Orbitulina  concava  aus  dem  Conoman  von 
Hindelang,  Caprotina  ammonea  aus  dem  Caprotinenkalk, 
Inocernnms  concentriciis  aus  dem  Gault  vom  Grünten,  aus 
dem  Rhät  des  Langewiesgraben  bei  Garmisch:  Flecken- 
mergelkalk, rätselhafte  Spuren,  Mo)/ophi/lh'fes  plnnorboides, 
Choristoceras  )Nnrshi,Pecte?i  acuti-auritus,  Cassianclla  speciosa, 
Protocardia  rhaeiica,  Ci/clostreon  inhisstriatuin,  Hinnites 
schafhäutli,  Cardita  austriaca,  C.  micltiradiata,  Älectryonia 
haidifigeriana,  Pholadomya  lagenalis,  Oervillia  praecursor, 
Avicida  co?itorta,  Rhynchonella  fissicostata,  Rh.  cornigera. 
Rh.subrimosa,  Spiriferitia  emmrichi,  Sp.unci7iata,  Spirigera 
oxycolpos,   Terehratula  pyriformis,    T.  gregaria,   Waldheimia 


—    LXII    — 

norica,  ferner  vom  Sonnenbülil  bei  Garmisch:  Gervülia 
praecursor,  Myophoria  emmrichi,  Natiea  rhaetica  im 
Platteukalk,  Gervülia  iiifJata  vom  Stappberg,  aus  den 
Raibler  Schichten  von  Partenkirchen :  Sphacrocodiuni.  borne- 
manni,  aus  dem  Muschelkalk  der  Partnachklamm :  Daonella 
parlhenensis,  aus  dem  Enkrinitenkalk  von  Mittenwald : 
zwei  Platten  mit  Dadocrinus  gracilis  und  Terebratula  vul- 
garis vom  Wamberg,  endlich  Gyroporellen  im  Wetterstein- 
kalk vom  Karwendelthal  bei  Scharnitz  und  Helminthoidea 
im  Fl3^schsandstein  von  Blomberg  bei  Tölz. 

Von  Herrn  Prof.  Dr.  F.  Kinkel  in  hier:  Land-,  Süßwasser-  und 
Meereskonchylien  aus  einer  zwischen  Nagelfluebänken  lagern- 
den miocänen  Mergelschichte  vom  Pfänderzug  bei  Bregenz, 
das  Pijgidiiim  von  Homalonotus  crassicauda  von  Ems, 
Arisloxoe  von  Konjeprus  und  Cgrtoceras  aequale  von  Loch- 
kow,  Böhmen,  ein  Zapfen  von  Si-gillaria  mit  Carpolithen  in 
dem  Schieferthon  der  Saarbrücker  Gaskolile,  Sphenopteris 
pachyrhachis,  Noeggerathia  te)iuistriata\on}ievh<nn^  Spindel 
von  Cyclopteris  furdllata  und  Noeggerathia  von  Sinn,  Archaeo- 
calamitas  von  Uckersdorf,  Sphenopteris  jmchyrhachis  von 
Bicken,  Steiukern  von  Stringocephalus  burtini  von  Paffrath, 
Fentamerus  rhenanus  von  Greifenstein,  Brachiopoden  aus  den 
Dogger  von  Calvados,  Siphonalpräparat  von  Cyrtoceras  mit 
Cardiola  interrupta  und  Hercit/ella  aus  böhmischem  Silur,  En- 
doceras  vaginatum  von  Esthland,  Teiitaculites  von  Thüringen 
und  vom  Westerwald,  Clymenia  mit  Dorsalsipho  und  Sutur- 
linie  von  Medenbach,  Phaeops  cnjptophthahuus  von  Ahausen. 

Von  Herrn  Prof.  Dr.  0.  Boettger  hier:  Spongien,  Brachiopoden 
und  Ammoniten  aus  dem  unteren  weißen  Jura  von  den  Lochen 
und  von  Bittenhalde  bei  Thieringen,  diverse  Fossilien  aus 
dem  mittleren  Lias  von  der  Station  Zollern  und  von 
Balingen,  Anunonites  raricosixitns  von  Balingen,  Fucoiden- 
platte  aus  Lias  a  von  Endingen  und  Isastraea  aus  dem 
braunen  Jura  5  von  Hohenzollern,  Pectunctdus  obovatus 
aus  dem  Rupelthon  von  Damerskirch,  Mela?iia  muricata 
von  Mühlhausen,  Cyrena  scmistriata  über  den  lusekten- 
steinmergel  von  Brunnstadt,  diverse  Fossilien  aus  dem 
Mehmienkalk  von  Brunnstadt,  Fossilien  aus  dem  ober- 
oligocänen  Kalk  von  Altkirch. 


—    LXIIt    — 

Von  Herrn  Dr.  med.  Carl  (Terlacli  in  Hongkong:  Nummnliteu 
nnd  Ostreen  von  Adelholzen  bei  Trannstein,  diverse  Animo- 
niten  ans  dem  Lias  vom  Hoclifelln  bei  Trannstein. 

Von  Herrn  D.  F.  Heyuemann  hier:  Ein  prachtvolles  Exem- 
plar von  Natica  grandis  und  ein  planulater  Animonit  aus 
dem  Kimmeridge  von  Kelheim. 

Von  Herrn  Oberpostsekretär  a.  D.  An kel ein  hier:  Spiiifrr  a'^. 
hystericus  und  Chonetes  dilahtia  von  Oppershofen  und  eine 
Blätterplatte  von  ÄFünzenberg. 

Von  Herrn  J.  von  Ar  and  hier:  Eine  Melania  eschcrt  aus  einem 
13  m  tiefen  Brunnenschacht  zwischen  Ginnheim  und 
Eschersheim. 

Von  Herrn  Gastwirt  Jaeger  in  Miinzenberg:  Ein  Palnienwedel 
und  eine  versteinerte  Nuß,  letztere  ein  bis  dahin  in  Miinzen- 
berg noch  nicht  gefundenes  Fossil,  durch  Herrn  Prof.  Dr. 
Richters. 

Von  Herrn  Forstmeister  Ad.  R  örig  hier :  HcdysUes  caienidaria  als 
Geschiebe  und  ein  Farublatt  aus  dem  Carbon  von  Ilmenau 
und  von  Wildungen. 

Von  Frau  Professor  Turk  hier:  Ein  Korallenstock  aus  dem 
oberdevonen  Kalk  von  Langen-Aubach. 

Von  Herrn  Oberprimaner  Reichard  hier:  Der  Hohlabdruck 
eines  Tannenzapfens  von  Münzenberg. 

Von  Herrn  Primaner  Paul  Wirsing  hier:  Ein  versteinertes 
Tannenzäpfchen  von  Miinzenberg. 

Von  Herrn  Prof.  Dr.  F.  Richters  hier:  Ein  Abdruck  eines 
Blattes  und  eines  Tannenzapfens  im  Blättersandstein  von 
Münzenberg. 

Von  Herrn  Rentner  Carl  G  o  e  t  z  g  e  r  in  Lindau  am  Bodeusee : 
Eine  größere  Suite  Brachiopodeu  aus  dem  Bergkalk  von 
der  Sassenbay  auf  Spitzbergen,  verkieselte  Stämme  vom 
Eisfjord  (Sassenbay)  und  Steinkohle  von  oberhalb  der 
Adventsbay,   durch  Prof.  Dr.  K  i  n  k  e  1  i  n. 

Von  Herrn  Richard  Paalzow  in  Nürnberg:  Eine  aus  56 
Arten  bestehende  Sammlung  von  Fossilien  aus  der  mitt- 
leren Kreide  von  Perte  du  Rhone  und  aus  der  unteren 
Kreide  des  Saleve  und  vom  Fuß  des  Jura. 

Von  Herrn  Dr.  G.  Greim,  Privatdozent  in  Darmstadt :  Fefttamerus 
rhenanus  im  Quarzit  von  Greifenstein,  Spirifer  m-duennensis 


—    LXIV    — 

von  Oppershofen,  Cypridinen,  Trilobiten  und  Bivalven 
aus  dem  Cj'pridin  en  schiefer  von  Weilburg  a.  d.  Lahn. 

Von  Herrn  Dr.  Keilhack,  königl.  Landesgeolog  in  Berlin: 
Früchte  mit  Samen  von  Stratiotes  aloidcs  von  Fürstenflagge 
bei  Gollnow,  Kreis  Naugard. 

Von  Herrn  Konsul  F.  C.  Lehmann  in  Popayan,  Ver.  St.  von 
Kolumbia:  Eine  Suite  hübscher  Blattabdrücke  auf  Kalk- 
sinter von  U.  S.  Columbia,  S. -Amerika. 

Von  Fräulein  Kleyer  hier:  Diverse  Skelettreste  von  TJisus 
spelaeus  aus  der  Brunsteinhöhle  bei  Streitberg. 

Von  Prof.  Dr.  von  Ihering,  Direktor  des  Museums  in  Säo  Paulo, 
Brasilien :  Eine  wertvolle  Suite  Fische  von  Taubate. 

Von  Herrn  H.  Roos  in  Karlsruhe:  Einige  L?;>m  s/na^«  aus  dem 
Muschelkalk  von  Grötzingen  bei  Durlach. 

Von  Herrn  C.  Brandenburg,  Oberingenieur  an  der  königl. 
ungarischen  Staatsbahn  in  Szeged :  Eine  wertvolle  Suite 
Ammoniten  aus  dem  Dogger  von  Swinitza,  3  Cyclolites  und 
2  BiradioUtcs  aus  der  oberen  Kreide  von  Cerevic  in  Syrmien, 
Cardien  aus  den  Congerieuschichten  von  Königsgnad  im 
Banat  und  zahlreiche  glatte  Paludiuen  aus  den  unteren 
Paludinenschichten  von  Cerevic,  endlich  ein  Stück  Sand- 
stein mit  Fossilien  von  Radmanest. 

Von  Herrn  Dr.  A.  Weiß  in  Weimar  und  Herrn  Prof.  Dr. 
0.  Boettger  hier:  Plistocäne  Konchylien  von  Burgtonna. 

Von  den  Herren  Prof.  L.  von  Mehely  und  Direktor  Emil 
Rombauer  in  Kronstadt,  Siebenbürgen:  Kiefer  mit  Zähnen, 
lose  Zähne  und  zahlreiche  Skeletteile  von  Ursiis  spelaeus 
aus  der  Almäser  Höhle,  durch  Herrn  Prof.  Boettger. 

Von  Herrn  Oberlehrer  Dr.  Suchier  in  Höchst  a.  M. :  Fische 
aus  dem  Flörsheimer  Thon. 

Von  dem  V  e  r  e  i  n  f  ü r  N  a  t  u  r  k  u  n  d  e  in  Offenbach  a.  M. :  Gobius 
aus  einem  Brunnen  an  der  Friedberger  Warte  und  Schlämm- 
rückstände aus  einem  Brujinen  an  der  Pfingstweide,  ge- 
sammelt von  Herrn  Dr.  0.  Boettger,  durch  Herrn 
J.  Zinndorf. 

Von  Herrn  Ad.  May  hier:  Eine  Meletta  und  der  Abdruck  eines 
Tannenzapfens  von  Flörsheim,  auch  das  Stück  einer  Septarie 
von  ebendaher. 


—    LXV    — 

Von  Herrn  Prof.  Dr.  M.  Moebius  hier:  Ein  mikroskopisches 
Präparat  von  verkaliiten  Charen. 

Von  Herrn  Gottfried  Riehen  S.  J.  in  Fehlkirchen:  Eine 
große  Sendung  fossilfiihrenden  Gaultsaudsteines  von  Fehl- 
kirch im  Voraiberg. 

Von  Herrn  Baron  von  Reinach  hier:  Distales  Oberarmgelenk 
vom  Mammut,  Unterkieferbackenzahn  von  Rhinoceros,  Ober- 
kieferhälfte vom  Wolf,  Schulterblatt  von  Bison  prü-cus  und 
diverse  Skeletteile  vom  Pferd  aus  dem  diluvialen  Lehm 
von  Sossenheim.  Fragment  eines  Mammut-Unterkiefers  mit 
den  beiden  letzten  Milchmolaren  aus  dem  untersten  Lehm 
der  Ziegelei  Fischer  nördlich  von  Rödelheim. 

Von  Herrn  Bruno  Strubell  hier:  Zwei  Magilus  antiquus 
und  eine  Mactraähnliche  Muschel  von  der  Insel  Bali. 

Von  Herrn  Prof.  Dr.  A.  Laubenheimer  in  Höchst  a.  M. :  Vor- 
letzter Oberkieferzahn  von  Rhinoceros  mercki  aus  der 
Gegend  von  Trier. 

Von  Herrn  J.  D.  Scheuck  hier:  Vom  Biber  der  Kopf  eines 
sehr  großen  Tieres  und  zahlreiche  Skelettteile,  von  Dos 
jjriniigemiis  eine  Unterkieferhälfte  und  mehrere  andere 
Skeletteile,  vom  Edelhirsch  ein  Unterkieferast  und  einige 
Extremitätenknochen,  Stirnpartie  mit  Geweihfragment  vom 
Reh  und  ein  paar  Skeletteile  vom  Schwein,  alles  aus 
dem  Moor  von  der  Arndtstraße,  durch  Herrn  Prof. 
Richters. 

Von  Herrn  Apotheker  Ost  er  in  Neu-Weilnau  im  Taunus:  Ein 
Handstiick  Spiriferensandstein  mit  Bivalven-Steinkernen 
von  Rindelbach,  durch  Herrn  Dr.  J.  Ziegler. 

Von  Herrn  Dr.  Valentin,  Geolog  am  National-Museum  in 
Buenos  Aires:  Eine  große  Kollektion  von  Bivalven-Stein- 
kernen der  Pampasformation  aus  dem  Hafen  von  Buenos 
Aires,  ferner  eine  große  Zahl  alluvialer  Muscheln  von  dort. 

Von  Herrn  Dr.  Broemmes  Nachlaß:  Pliocäue  Meeresfossilien 
von  Griechenland,  durch  Herrn  Dr.  Kobelt. 

Von  Frau  Professor  NoU  in  St.  Goar:  Einige  Goniatiten  aus 
dem  Orthocerasschiefer,  eine  Calymene  blumenbachi,  eine 
Rhynchonella  strigiceps  von  Singhof  en,  und  eine  Streptastraea 
longiradiata  von  Dillenburg. 

5 


—    LXVI    — 

Von  Herrn  Lehrer  H.  Becker  in  Rinteln  a.d.  Weser:  Fossilien 
des  mittleren  Lias:  A?nmomtes  margaritahis,  A}}i.  aqn-icorniis 
mit  zweierlei  Pleurotomarieu,  Am.bechei,  Am.davoei,  diverse 
Geoden  mit  Aramonitenabdrücken,  Am.  ibex  nnd  Am.  rarie- 
ostatus  beim  Baggern  ans  der  Weser  bei  Rinteln  gewonnen, 
aus  dem  Kiesberg  bei  Veltlieim  Fragmente  von  Am.  ca- 
pricornns  und  Arieten ;  aus  dem  Dogger:  eine  m\i  Monotis 
echinata  etc.  erfüllte  Platte  von  Eisbergen,  Aminonites 
parkinsoni  aus  dem  Mergel  bei  Exten  und  Bivalven  von 
der  Straße  von  Deckbergen  nach  Obernkirchen;  aus  dem 
weißen  Jura:  mehrere  Phasianella  striata,  Bhynchondla 
pingitis,  eine  Nerinea  suprajurensis  und  eine  Astraea 
decemradiata  von  der  Rinteler  Klippe. 

Von  den  Herren  Gustav  und  Rudolf  Dyckerhoff,  Fabrik- 
besitzer in  Biebrich  a.  Rh. :  aus  den  Mosbacher  Sauden  am 
Heßler:  das  Fragment  eines  Unterkiefers  von  Hippopota- 
mus major  mit  den  zwei  großen  Vorderzähnen  und  den 
zwei  Eckzähnen,  dazu  gehörig  noch  hintere  Molaren  im 
Kieferstück  steckend,  ein  Unterkieferast  und  Mittelhand- 
knochen von  Rhinoceros,  ein  erster  wahrer  Molar  von  Ele- 
fas  trogoniherii^  eine  Beckenhälfte  von  Etefas  aritiquus^ 
Fragment  eines  Mittelfußknochen  von  Cervus;  aus  dem 
H^'drobienkalk  am  Heßler:  von  Palaeomeryx  ein  paar 
Zähnchen,  einige  Astralagi,  ein  Metacarpus  und  distaler 
Gelenksteil  vom  Oberarm,  von  lihinoceros  das  E'ragment 
eines  Unterkiefers,  eine  Tibia,  zwei  zusammeugehörige 
Sprungbeine  und  ein  Fersenbein,  von  Palaeochöerus  zwei 
Backenzähnchen  und  das  Coracoid  eines  Vogels,  ferner 
eine  Glandina  inflata,  ein  Limuaeus  pacltygaster,  zwei 
Ilelix  mattiaca  und  H.  moguntina,  drei  Clausilia  bnliinoides 
und  eine  Helix  ramondi. 


B.  Im  Tausch  erworben. 

1.  Kür  (lio  Reptilien-  uud  B.atrachiersammluiig: : 

Vom  Kgl.  Museum  für  Naturkunde  in  Berlin:  2  Rana 
angolensis  Boc,  Typhlops  mjicriiso  Pts.  var.  varia  Pts., 
Aparallactns    wcrneri   Blgr. ,    Atheris    ceratoplwnis   AVem., 


—    LXVll    — 

Cha)naeJcon  pscheri  Reichw.  cT  u.  $,  Ch.  bitacniatvs  Fiscli.  % 
und  Ch.  iaveleusis  Stdclir.  c?,  Ly(joda<lijli(s  p/rlnralus  Via. 
var.  septemstriala,  var.  quinquestrinta  und  var.  gn'.sca  Torn., 
Pachi/dacti/h/s  honhngcri  Torn.,  Agania  atricnllis  Pts., 
Mabuia  it/cgaliirn  Pts.  und  L//gn<iO))fa  (Riopa)  nwdestuni 
Gthr.  aus  Deutsch -Ostafrika,  Aynma  plauiceps  Pts.  von 
Walfischbai,  Deutscli-Siidwestafrika,  und  Zo)iunis  ntlifer 
Reicliw.  von  Mplionie,  Südafrika. 
Vom  Zoolog.  Museum  der  Kgi.  Forstakademie  zu  Hannöv.- 
Mündeu:  Spelerpes  hclli  Gray,  Sceloponis  torqiKüiis  var. 
poinsetti  B.  G.,  GerrJionotus  oaxncae  Gthr.  und  G.  Icimji 
Gray,  Cnemidophonis  deppei  Wgn.  von  Oaxaca,  ]\[exico, 
und  EnyaliHs  fitxingeri  Wgm.  aus  Brasilien. 

2.  Für  die  lusekten-Sammluug'. 

Vom  Königl  Zoolog  Museum  in  Dresden:  7  Käferarten 
aus  Borneo,  Sumatra  und  Kaiser-Wilhelms-Land. 

Von  Herrn  J.  Faust  in  Libau :   6  Käferarten  aus  Melanesien. 

Von  Herrn  E.  Olivier  in  Moulins:  2  Käferarten  aus  Ost- 
Indien  und  Tonkin. 

Vom  Zoological-Museum  in  Tring:  4  Käferarten  aus  Indien, 
Khasis  und  Kaschmir. 

3.  Für  die  paläoutolog'isclie  Sammlung": 

Von  Herrn  Dr.  P.  Oppenheim  in  Charlottenburg:  Suiten  von 
Fossilien  aus  dem  Mitteleocän  von  Mte.  Postale,  aus  dem 
Uuteroligocän  von  Gnata,  aus  dem  Mitteloligocän  von  Gaas 
und  dem  Untermiocäu  von  Moulin  de  Cabanne  bei  Dax. 

Von  Herrn  Professor  Rene  vier  in  Lausanne:  Eine  interessante 
Sammlung  aus  dem  Unter-  und  Obereocän  von  den  Diab- 
lerets,  eine  Suite  Blattabdrücke  aus  dem  Aquitanien  sup.  von 
Riaz,  eine  Kollektion  von  im  tongrischen  Flysch  der  SW.- 
Schweiz  vorkommenden  rätselhaften  Fossilien  oder  Spuren, 
eine  Suite  tierischer  und  pflanzlicher  Reste  aus  dem 
Aquitanien  von  ebendaselbst,  ebendaher  auch  Fossilien  aus 
der  Süßwasser-  und  ^Feeresmolasse  und  endlich  noch  einige 
Petrefakteu  aus  der  oberen  Süßwassermolasse  von  Locle. 
•Von  Herrn   Cardinal  i   in    Vicenza :    Eine   größere   Kollektion 

Fossilien  aus  dem  Mitteloligocän  von  Castel  Gomberto.  /'"^ITA  it/zi/S. 

5*     /«    ...  "^A 

t^  -  .   . 


—   LXVIIl    — 

C.  Aus  Prof.  Dr.  W.  Klikenthals  Reiseausbeute. 

2  Chelone  imbricata  L.,  halbw.  von  Teruate. 

Lepidopteren,  Myriopodeu,  Scorpione  und  Thelyphoniden. 

Antipatharien,  Clavulariiden.  Xeniiden,  Alcyouiiden  und  Alcyo- 
naceen  vonTernate,  Gorgonaceen  vonTernate,  Oligocbaeteu, 
Gordiiden,  Hydroideu  und  Actiuiaria  von  Ternate. 

D.  Durch  Kauf  erworben. 

1,  Für  die  vergfleicliend-auatomisclie  Sanniilung': 

Skelette  von  Felis  concolor  L ,  Traguliis  Stanley  amis  Gray, 
Nesotragus  kirkii^  Hijdrochoerus  capi/bara  L.  und  Schädel 
von  Cercoplthecus  cynomolgus  L.  Erxl.,  Macaciis  smiais 
Gray,  Hapalemur  griseus  Is.  Geoff r.,  Galago  crassicaudatus  111. 
Procyon  cancrivorus  111.,  Procyon  lotor  L.,  Galictis  vittatus 
Desm.  Nandinia  bmotata  Gray,  Lynx  chaus  Rüpp.  und 
Felis  tigrina  Erxl. 

Von  Herrn  Dr,  Hugo  Grot  he  in  Wiesbaden:  6  Paare  Gehörne 
von  Gazella  lodert  und  2  Paar  von  Gaxella  dorcas. 

2.    Für  die  Säu;?etiersaiumlun^ : 

Von  Herrn  Paul  Spatz  in  Diemitz:  Gaxella  lodert  Gray  c?, 
G.  kevella  c?,  Cants  fameltcus  Rüpp.  $,  Felis  lybtca  $, 
Erinaceus  deserti  $  u.  $,  Dtpus  jerboa^  D.  darricarrerei, 
Gerbtllus  hirttpes^   Ctenodactylus  massent. 

Von  Herrn  Dr.  Hugo  Grothe  in  Wiesbaden :  Ertnaceus  algtriis. 

Von  der  Neuen  Zoologischen  Gesellschaft  hier:  Cerco- 
pithecus  cynomolgus  L.,  Macacus  stnicus  Gray,  Hapalemur 
grtseus  Geoffr.  <^,  Galago  crassicaudatus  111.  $,  Procyon  can- 
crivorus 111.  (?,  Pr.  lotor  L.  $,  Galtet ts  rttiafus  Desra.  c?, 
Nandinia  binotata  Gray  $,  Herpestes  pharaonis  L.  c?,  Uncia 
tigris  var.  sondaica  Fitz  $,  Felis  concolor  L.  J",  F.  tigrina 
Erxl.  c?  u.  $,  Lynx  chaus  Rüpp.  c?,  Dasyprocta  axarae 
Licht.,  Hydrochoerus  'capybara  L.,  Tragidus  stanleyanus 
Gray  $,  Nesotf-agus  kirkii  <^. 

3.  Für  die  Vo^elsammlnug : 

Von  Herrn  E.  Gerrard  &  Sons  in  London:  Trichoglossus 
forsteni  $  (Temm.),  Tr.  mitchelli  G.  R.  Gray  <?  u.  $,  Psttta- 


—    LXIX    — 

cella  brehnii  pallida  Meyer  c?  u.  $,   Geoff roijtis  siuabavensis 

Salvad.  c?  u.  $. 
Von    HeiTU    G.  A.  Frauk    iu    London:     Cyclopsittacus    virago 

Hartert  $. 
Von  der  Neuen   Zoologischen   Gesellschaft   hier:    Cros- 

soptilon  anritum  Pali.  $.  rimsianiis  pickis  L.  X  amherstiae 

Leadb.  c?,  BI//jiichotus  rnfescens  Temm.  ^. 
Von  Herrn  W.  Schlüter  in  Halle  a.  S. :   Coriphilnn  ultranmriiais 

Kühl,   Cknjsotis  brasiliensis  L.,  Platycercus  brovmi  (Terara.), 

Euplocoinus  nodilis  Sclat.  $. 

4.  Für  die  Reptilien-  und  Batracliiersammlnng : 

Von  Herrn  W.  F.  H.  Rosenberg  in  London:  ritnjnonax 
poecilonotus  Gthr.  aus  den  Ver.  St.  von  Kolumbien. 

Von  Herrn  Gustav  Schneider  in  Basel:  Xicoria  speuyleri 
Gmel.  und  Hemibungarus  japonicus  Gthr.  von  Okinawa, 
Liukiu-Iuseln,  und  Dinodon  japonicus  Gthr.  von  Kavaguchi, 
Japan. 

Von  Herrn  Georg  Hübner  in  Dresden:  Corallus  caninus  L., 
Amphisbaena  fuliginosa  L.,  Anieiva  surinamensis  Laur., 
Anolis  ortoni  Cope  und  Leptodachjlus  /gphotiiiis  Daud.  vom 
unteren  Rio  Madeira,  Amphisbaena  alba  L.  und  5  Bufo 
typhonius  L.  von  Manaos,  7  Tropidurus  hispidus  Spix, 
Bafo  glaberrinws  Gthr. ,  Leptodactyhis  caliginostis  Gir., 
Hyla  crepitans  Wied  und  H.  auraria  Pts.,  Detidrobates 
ünctorius  Schnd.  und  2  Ophryoessn  superciUosa  L.  vom 
Rio  Branco,  sowie  zahlr.  Bufo  inurhius  L.  vom  unteren 
Rio  Madeira,  von  Manaos  und  vom  Rio  Branco. 

Von  Herrn  Dr.  Hugo  Grothe  in  Wiesbaden:  4  Acanthodactylus 
sciäellatus  And.  typ.  und  var.  exigua  Lat.,  Chalcldes  ocellatus 
Forsk.  und  8  Chamaeleon  vulgaris  Daud.  aus  Tripolitanien. 

5.  Für  die  Fisclisammlun^ : 

Von  Herrn  Dr.  Hugo  Grothe  in  Wiesbaden :  Verschiedene 
Arten  Fische  aus  Tripolis. 

6.  Für  die  lusektensamniluug: : 

Von  Herrn  Dr.  Hugo  Grothe  in  Wiesbaden:  Käfer  und  Heu- 
schrecken aus  Tripolis. 


—    LXX    — 

7.  Für  die  Krebssammluug : 

Von  der  Biologischen  Anstalt  in  Helgoland :  Cor//stes  casi- 
relaunus  Crangon  vulgaris  c?  u.  $,  Cr.  allmannl  S  u.  %, 
Galathea  squamifera^  G.  intermedia  ^  u.  $,  Fandalus  annu- 
licornis ,  Podocerus  falcata,  Pilumnus  hirtellus,  Idothea 
e)narginata,  Stenorhijnchiis  phalangiiim. 

Von  der  Neuen  Zoologischen  Gesellschaft  hier:  1  Limidus. 

8.  Für  die  Weiclitiersaiiimlung-: 

Von  Herrn  Hugh  Fulton  in  Loudon:  Helix  (Xenothauma) 
Baro)ii^  IL  (Flecfolropis)  erassittscKla,  H.  Hoicesi,  Nanina 
(Xesta)  kalaoensis,  N.  (Hemiplecta)  bonthainensis. 

9.  Für  die  botanische  Sammlung : 

Von  Herrn  Dr.  C.  Baenitz  in  Breslau:  Herbarium  europaeum 
(Fortsetzung). 

10.  Für  die  Miueraliensammlung- : 

2  Diamanten,  Brasilien;  Schwefel,  Porticara;  Bleiglanz  mit  Blende, 
Kupferkies  und  Bitterspat,  Joplin  (Missouri);  Silberglanz, 
Guanajuato,  Mexiko;  Millerit,  Wissen  a.  d.  Sieg;  Auripigment, 
Mercur  (Utah);  Brookit,  Magnet  Cove;  Quarz,  Narushima 
(Japan);  Magnetit,  Biunenthal;  Kalkspat,  Joplin  (Missouri); 
Syngenit,  Kalusz;  Eotblei,  Beresowsk;  Hühnerit,  Silverton; 
Scheelit,  Traversella;  Descloysit,  N.- Mexiko;  weißer 
Granat,  Wakefield  (Ontario);  Almandin,  Fort  Wrangel 
(Alaska);  Aegirin,  Magnet  Cove;  Apophyllit,  Paterson. 

11.  Für  die  paläoutolog-ische  Sammlung': 

Fossilien  aus  den  untercretacischen  Schichten  zwischen  Doru- 
birn  und  Hohenems. 

Sandsteinplatte,  auf  der  Schichtfläche  mit  Pflanzensteugeln  er- 
füllt, aus  der  Gegend  von  Trier. 

Eine  Suite  Untercobleuzfossilieu  von  Oberstadtfeld  bei  Dann 
i.  d.  Eifel. 

Diluviale  Skeletteile  aus  den  Mosbacher  Sandgruben :  Stirupartie 
mit  Hornzapfen  und  Atlas  von  Bi^on  priscus.  die  Geweih- 
hälfte eiues  Hirsches,  Schädel  und  Geweihfragmente  von 
Alces  latifrons,   vom   selben   auch   einige   Oberkieferzähne, 


—    LXXI    — 

zwei  zusammengehörige  Schienbeinfragmente  und  eine  Elle 
von  Biso»,  ebenso  ein  Zehenglied  und  Fußwurzelkuoclien 
vom  selben  Tier;  ein  Oberarm  von  Rhinoceros,  drei  Ele- 
fautenzähne  u.  a.  Skeletteile. 

Fossilien  aus  dem  Miocän  von  Bujtur. 

Von  der  Lethaea  (Dr.  H.  Monke)  in  Görlitz:  aus  den  Badlands 
von  Dakota  ein  Plnrenticeras  placenta,  und  2  Baculites 
ovatus,  ferner  Ceuomanpflanzen  von  Ellsworth,  Co.  Kansas : 
Androuteda  pfaff'iana,  BetuUies  vesfÄi  mit  diversen  Varietäten, 
Ficus  inaeiiuaUs,  Popidiis  /lansaseana  \md  Sassafras  cretaceum. 

12.  Für  die  j?eolo8:isclie  Sammlung': 

Von  Barth  &  Co.,  IMünchen:  Tektonisches  Modell  von  Dr.  R. 
Schäfer,  zur  Demonstration  von  Faltenbildung,  Qner- 
und  Längsverwerfungen  und  von  Denudation  in  einem 
Teile  der  bayerischen  Alpen,  etwas  idealisiert. 

13.  Für  die  Weichtiersammluug : 

10  sp.  (19  Ex.)  Konchylien  von  Balante  und  Bonggai  (cfr. 
Kobelt,  Ber.  Dresdener  Museum  1896). 

6  sp.  Corbicula  und  Batissa  vom  Berliner  Museum,  Uuio 
decipiens  Rossm.,  Original  zu  Iconogr.  N.  F.  1309. 

22  sp.  (25  Ex.)  Turritella.  erworben  von  G.  B.  So  wer  by,  sämt- 
lich in  der  Monographie  der  Gattung  in  Martini-Chemnitz 
vom  Sektionär  abgebildet. 


II.  Bücher  und  Schriften. 
A.  Geschenke. 

(Die  mit  *  versoheiiori  .sind  vom  Autor  gegolten.) 

*Andreae,  Ach..  Prof..  Direktor  des  Römer-Museums  in  Hildesheim :  Führer 
durch  das  Römer-Museum.  Abth  1.  Naturwissensehafrliche  Samm- 
lung-en.   (,'.  Geologie.  Allgemeine  Geologie  und  Gesteinssammlung. 

*Arnold,  F.,  Dr.,  Ober -Landesgerichtsrat  in  München:  Zur  Lichenenflora 
von  München. 

*Bal  a  weider,  Ant ,  in  Wien:  Abstammung  des  Allseins. 

*Barboza  du  Bocage,  Direktor  des  Zool  Mus.  in  Lissabon:  Reptis  de 
Bolama.  Guine  portugueza,  colligidos  pelo  Sr.  Costa  Martins,  chefe 
interino  de  Saude  no  archipelago  de  Cabo-Verde. 

*         —     Aves  d'  Africa  exemplares  typicos  au  Museu  de  Lisboa. 


—  Lxxir  — 

de  Bedriaga  J.,  Dr.,  in  Nizza:  Les  Batraciens  urodeles  d'Enrope. 

*B  er  g,  Carlos,  Dr.,  Direktor  des  Museo  Nacional  in  Buenos  Aires :  Enuineracion 

systematica  y  sinonimica   de  los  Feces  de  las  Costas  Argentina 

y  Urnguaya. 

—  Descripciones  de  algunos  Hemipteros  heteropteros. 

—  Las  Guestiones  de  Limites. 

—  Sobre  Feces  de  agua  dulce. 

—  Dos  Reptiles  nuevos. 

—  Hemipteros  de  la  Tierra  del  Fuego. 

—  Revision   et   description   des   especes    argentines   et    chiliennes    du 

genre  Tatochila  Butl. 

—  Carlos  German  Conrado  Burmeister,  Resena  biografica. 

—  Descripcion  de  tres  nuevos  lepidöpteros. 

*D  egr  an  ge-Touzin ,  M.  A.,  in  Bordeaux:  Note  sur  deux  affleurements 
de  Falun  situes  dans  le  voisinage  du  chateau  du  Thil  ä  Leognan. 

*Dependorf,  Theodor:  Zur  Entwicklungsgeschichte  des  Zahnsystems  der 
Säugetiergattung  Galeopithecus  Fall. 

*Deperet,  M.  Ch.,  Frof.,  in  Lyon:  Sur  les  phosphorites  quarternaires  de 
la  region  d'Uzes. 

—  Resultats  des  feuilles  paleontologiques  dans  le  miocene  superieur  de 

la  colline  de  Montredon 

—  Sur  Tage  de  la  Terasse  quarternaire  de  Villefranche. 

—  Observations  ä  propos  de  la  note  sur  la  nomenclature  des  Terrains 

sedimentaires  par  M,  M.  Munier-Chalmas  et  de  Lapparent. 

*D  of  lein,  F.  J.  Th.,  in  München:    Die  Eibildung  bei  Tabularia. 

♦Donglas,  G.  N. :   On  the  Darwinian  Hypothesis  of  Sexual  Selection. 

♦Engelhardt,  H.,  Frofessor  in  Dresden-Neustadt:  Beiträge  zur  Paläon- 
tologie des  Böhmischen  Mittelgebirges. 

*Fraas,  E.,  Prof.,  in  Stuttgart:  Die  Beilsteinhöhle  auf  dem  Heuberg, 

—  Neue  Selachier-Reste  aus  dem  oberen  Lias. 

—  Die  Schwäbischen  Trias-Saurier. 
♦Gartenbau-Gesellschaft  in  Frankfurt  a.  M.:    Bericht  des   Jubiläums- 
jahres. 

*Guebhard,  A.:  Esquisse  geologique  de  la  Commune  de  MonsDraguignan.  1897. 
*Haeckel,  Ernst,  Prof.,   in  Jena:   Systematische  Phylogenie  der  wirbellosen 

Tiere  (Invertebrata)  II.  Teil. 
Hagen,  B.,  Dr.,  Hofrat,  hier:  Miquel  F.  A.  W.,  Flora  van  Nederlandsch  Indie. 

4  Bände. 
Hanau,  A.,  Dr.  med.,  in  St.  Gallen:  4  Inaugural-Dissertationen. 
*        —     Nachtrag    zu    der    Arbeit    des    Herrn    Dr.    Keller,    Knorpel-    und 

Knochenbildung. 
*Hartlaub,  Clemens,  Dr.,  Helgoland:   Über  Reproduktion  des  Manubriums 

bei  Sarsien. 
Hetzer,  W.  Frau,  hier:   Wilhelm,  Unterhaltungen  aus  der  Naturgeschichte, 

15  Bände. 
*Keidel,  G.G.,  in  Baltimore:  Romance  and  other  studies. 


—  Lxxiir  — 

♦Kinkel  in,  F.,  Dr..  Prof,  hier:  Einige  seltene  Fossilien  des  Senckenbergischen 

Museums. 
♦Klein.  C,  Prof.,  in   Berlin:    Ein   Universaldrehapparat   zur   Untersuchung 

von  Dünnschliffen  in  Flüssigkeiten. 
♦Kobelt,  W.,  Dr.  med.,  in  Schwanheim  a.  M. :  Roßmäßlers  Iconographie  der 

europäischen    Land-    und    Süßwassermollusken.     N.  F.    Bd.  7. 

Lief.  5—6.     Supplementband  I,  Lief.  5—6. 

—  Studien  zur  Zoogeographie.   Die  ]\Iollusken  der  paläarktischen  Region. 
♦Köhler,  Eug.,  in  Gera:  Nützliche  Vogelarten  und  ihre  Eier. 

♦König  1.  Bayer.  Staatsmiu  ister  ium  des  Innern,  Geognostische 
Abteilung  des  Kgl.  Bayer.  Oberbergamtes  in  München :  Geo- 
gnostische Jahreshefte  Jahrg.  8.  1895. 

♦Königl.  Norwegische  Regierung  in  Christiania:  Den  Norske  Nord- 
havs-Expedition  1876  —  78.  No.  38.  Zoologi,  Tunicata. 

♦K  0  m  mission  zur  wissenschaftlichen  Untersuchung  der  deutschen  Meere 
in  Kiel :  Wissenschaftliche  Meeresuntersuchungen  N.  F.  Bd.  2. 

♦Krauß,  H.,  Dr.,  und  Voesseler,  J.,  Dr.,  in  Stuttgart;  Mitteilungen  aus 
dem  Naturalien-Kabinet  zu  Stuttgart,  No.  4. 

♦Lamper t,  Kurt,  Prof.,  in  Stuttgart:  Zur  Geschichte  des  Königl.  Naturalien- 
Kabinets  No.  1. 

—  Bericht  1894-95. 

♦Meyer,  A.,  B.,  und  Helm,  F.,  in  Dresden:  7.  Jahresbericht  der  ornitho- 
logischen  Beobachtungsstationen  im  Königreich  Sachsen. 

—  Bericht    über    die   Verwaltung    und   Vermehrung    der    Königlichen 

Sammlungen  für  Kunst  und  Wissenschaft  1892 — 93. 
♦Milani,  A.,  Dr  ,  in  Hannöv. -Münden:  Beiträge  zur  Kenntnis  der  Reptilien- 
lunge   2.  Teil. 
♦Königl.  Niederländische  Kolonialregierung:  Description  geolo- 
gique  de  Java  et  Madoura  von  Verbeek   et  Fennema.     2  Bände 
und  Atlas  mit  Karten. 
♦Möbius,  M,  Dr.,  Prof.,  hier:    Beiträge   zur  Lehre   von   der  Fortpflanzung 

der  Gewächse. 
♦Oberrheinischer     Geologischer    Verein     (durch    Herrn     Hofrath 
Clessler   in   Stuttgart) :    Berichte   über   die  Versammlungen   des 
oberrheinischen     geologischen    Vereins.      29.  Versammlung    zu 
Lindenfels  i.  0    am  9.  April  1896. 
Passavant,  G. ,  Frau  Sanitätsrat,  hier : 

Koch,  Carl,  Vorlesungen  über  Dendrologie. 
Mayr,  H  ,  Dr.,  Aus  den  Waldungen  Japans. 
Fleischer,  Über  Mißbildungen  verschiedener  Kulturptlanzen. 
Booth,  J  ,  Die  Naturalisation  ausländischer  Waldbäume  in  Deutschland. 
Gordon,  G  ,  Supplement  to  Gordons  pinetum. 
Krutina,  F.,  Die  Badische  Forstverwaltung. 

Ministerium    für    Elsaß  -  Lothringen,     Die    Forstrente    für    Elsaß- 
Lothringen. 
Ziegler,  J  .  Dr.,  Verwachsene  Buchen  und  verschiedene  andere  kleine 
Arbeiten  zumeist  botanischen  Inhalts. 


—   LXXIV   — 

Von  den  Erben  des  Frankfurter  Arztes  Dr.  med.  Job.  Peter  Hieron  )'m  us 
Pfefferkorn  (durch  Herrn  Senator  Stadtrat  Dr.  von  Oven): 
Band  VI  der  botanischen  Abteilung  von  Humboldts  und 
Bo uplands  Reisewerk,  Mimosees  et  autres  plantes  Legu- 
mineuses  du  nouveau  continent,  recueillies  par  M.M.  A.  de 
Humboldt  et  Bonpland,  decrites  et  publiees  par  Ch.  S. 
Kunth  avec  figures  colorees  par  P.  J.  F.  Turpi n.  Paris  1819, 
(Originalzeichnungen  von  Tu r pin  auf  Velinpapier). 

*Philippi,  R.  A.,  Direktor  des  Museums  in  Santiago:  Plantas  nuevas 
chilenas  1896. 

—  Anales  del  Museo  Nacional  de  Chile,  Entrega  13a  Primera  Seccion 

Zoolojia. 

*  V.  Radde,    Exe,  Direktor    des   Kaukas.   Museums  in  Tifiis :    Bericht    über 

das  Kaukas.  Museum  1894 — 95. 

—  Die  Lachse  des  Kaukasus. 

*Renck,  A.,  Prof.,  in  Wien:  Bericht  der  Zentral -Kommission  für  wissen- 
schaftliche Landeskunde  von  Deutschland. 

*Reuter,  Enzio,  in  Helsingfors:  Über  die  Palpen  der  Rhopaloceren. 

*Römer,  F.,  Dr.,  in  Jena:  Ergebnisse  einer  zoologischen  Forschungsreise 
in  den  Molukken  und  Borneo  (Besprechung  des  Kükenthal'schen 
Reisewerks). 

*Ro  ux,  W.,  Prof.,  in  Innsbruck:  Neun  verschiedene  Arbeiten  über  Furchungs- 
zellen. 

*v.  Sachs,  J.,  Prof.,  Geh.  Rat,  in  Würzburg:  Physiologische  Notizen,  X. 
Phylogenetische  Aphorismen  und  über  innere  Gestaltungsursachen 
oder  Autoraorphosen. 

*  Sai  n  t-L  ager,  Dr.,  in  Paris:  La  Vigne  du  mont  Ida  et  le  vaccinium. 

—  Les  Gentianella  du  groupe  grandiUora. 

—  Les  nouvelles  flores  de  France,  etude  bibliographique. 

*de  Saus  sure,  Henri,  in  Genf:  Note  supplementaire  sur  le  genre 
Hemimerus. 

—  Revision  du  Genre  Tridactylus. 

*SeIenka,    E,    Prof.,    in  München:    Die  Rassen  und  der  Zahnwechsel  des 

Oran-Utan. 
*Dr.  Senckenberg'sche  Stiftungs- Administration  in  Frankfurt  a.  M. : 

62.  Nachricht  von  dem  Fortgang  und  Zuwachs  der  Dr.  Sencken- 

berg'schen  Stiftung. 
*Seoane,  Victor  Lopez,  Commissaire  Royal  pour  TAgriculture  de  l'Academie 

royale   des    Sciences   in   Coruüa,   Spanien :     Sur  deux   nouvelles 

formes  de  Perdrix  d'Espagne. 

—  Revision  del  Catäloge  de  las  aves  de  Andalucia. 

—  Aves  nuevas  de  Galicia. 

♦Snellen,  P.  C.  T.,  in  Rotterdam:    Boekankondiging. 

—  Aanteckening  over  eene  soort  van  het  Genus  Perophora  Harris. 

—  Aanteckeningen  over  Pyraiiden. 

—  Notice  sur  une  variete  de  la  Zonosdiua  orbicuhivia. 

—  5  Arbeiten  über  auslandische  Schmetterlinge. 


—    LXXV    — 

♦Snellen,  P.  C.  T.,  in  Eotterdam:  A  handbook  of  the  order  Lepidoptera, 
Beschrijving  eener  niemve  soort  van  het  genus  Exotrocha  Meyer 
and  Agrotis  Lederer. 

Societa  dei  Naturalisti  Sicilian!:  II  Naturalista  Siciliano.  Anno  I. 
Nc.  4—12. 

*S  tos  sich,  M.,  Prof.,  in  Triest:  II  genere  Ascaris  L. 

—  Elminti  trovati  in  un  Orthagoriscus  mola. 

—  Richerche  elmintologiche. 

*Thilo,  Otto,  Dr.  med.,  in  Majorenhof  bei  Riga:  Zur  Behandlung  der 
Schreibstörungen. 

—  Fingerübungen. 

—  Die  Darstellung  der  Knorpel-  und  Knochengerüste  mit  verdünnter 

Schwefelsäure. 

—  Die  Umbildungen  an  den  Gliedmaßen  der  Fische. 
♦Turnverein  in  Frankfurt  a.  M  :  Bericht  des  Turnrats  1896. 
*Urich,  F.  W.,  in  Port  of  Spain:  Trinidad  Field  Naturalists'  Club.  Vol.2. 

No.  12. 

Valentin,  J.,  Dr  ,  in  Buenos  Aires:    Bosquejo  geologico   de   la  Argentina. 

♦Verein  für  Erdkunde  in  Kassel:  Jahresbericht  11 — 14. 

♦Verein  für  das  Historische  M  u  s  e  u  m  in  Frankfurt  a.  M. :  20.  Jahres- 
bericht. 

♦Voeltzkow,  Alfr.,  Dr.,  in  Berlin:  Entwicklung  im  Ei  von  Musca  vomitoria. 

—  Melolontha  vulgaris. 

—  Aspidogaster  conchicola  und  limacoides. 

—  Über  die  Ei-Ablage  und  Embryonal-Entwickelung  der  Krokodile. 

—  Vom  Morondava  zum  Mangoky. 

—  Besuch  des  Kinkoni-Gebietes  in  West-Madagaskar. 

—  Von  Reseva  nach  Soalala. 

—  Vorläufiger   Bericht   über   die   Ergebnisse   einer  Untersuchung   der 

Süßwasserfauna  Madagaskars. 

—  Ein  Beitrag  zur  Kenntnis  der  Aalentwicklung. 

—  Entovalva  mirabilis. 

—  Faunistische   Ergebnisse   einer  Reise   durch   das  Wituland   mit  be- 

sonderer Berücksichtigung  der  Süßwasserfauna. 

—  West-Madagaskar  auf  Grund  eigener  Anschauung. 


B.  Im  Tausch  erworben. 

Vou  Akademien,  Behörden,  (»esellschafteu,  Institutionen,  Vereinen  u.  dg-1. 
gegen  die  Abhandlungen  und  die  Berichte  der  Gesellschaft. 

Aar  au.     Aargauische  Naturforschende  Gesellschaft:  — 
Alexandrien.     Societe  Khediviale  de  Geographie:  — 
Altenburg.  Naturforschende  Gesellschaft  des  Oster landes: 

Mitteilungen  aus  dem  Osterlande  N.  F.  Bd.  7. 
Ä miens.     Societe  Linneenne  du  Nord  de  la  France:  — 


—    LXXVI    — 

Amsterdam.     König  1.  Akademie  der  Wissenschaften: 
Verhandelingen,  Afd.  Natuurkunde : 
1.  Sectie,  Deel  3.     No.  5—9. 
Verslagen  der  Zittingen.     1895—96.     Deel  4. 
Jaarboek  1895. 
7  Separata  aus  den  Verhandelingen. 

—  Zoologische  Gesellschaft:  — 

Annaberg.     Annaberg-BuchholzerVerein  für  Naturkunde:  — 
Arnstadt.     Deutsche     Botanische    Monatsschrift     (Prof.  Dr.  G- 
Leimbach) : 
Deutsche  Botanische  Monatschrift.     Jahrg.  14,  No.  4—12. 

n  „  r>  „        15,       „     1—4. 

Augsburg.     Naturwissenschaftlicher   Verein    für    Schwaben 
und  Neu  bürg  (a.  V.): 
Bericht  32. 
Aussig.     Naturwissenschaftlicher  Verein:  — 
Bahia.     Istituto  Geographico  e  Historico:  — 
Baltimore.     Johns  Hopkins'  University: 

Booker,  W.  D.  A.,     Bacteriological    and   anatomical   study   of   the 

summer  diarrhoeas  of  infants. 
Circulars.     Vol.  15.     No.  125  und  127. 
,     16.      „     129. 
Bamberg.     N  a  t  u  r  f  o  r  s  c  h  e  n  d  e  Gesellschaft:  — 
Basel.     Natur  forschen  deGesellschaft: 
Verhandlungen.     Bd.  11.     No.  2. 

—  und  Genf.  SchweizerischeBotanische  Gesellschaft:  — 
Batavia.  NatuurkundigeVereenigunginNederlandschlndie: 

Naturkundig  Tijdschrift.     Deel  4. 
Boekwerken  1895. 
Voortrachten  No.  1. 
Supplement-Catalogus  1883 — 93. 

—  Batav.  Gen ootschap  van  Künsten  en  Wet ensch a p pen:  — 
Belfast.     Naturalists'  Field  Club: 

Annual  Report  and  Proceedings.     Vol  4      Part.  5. 

Report  and  Proceedings  1895—96. 
Bergen.     B  er  gens  Museum: 

Aarbog.     1896. 

Sars,  G.  0.,  An  Acount  of  the  Crustacea  of  Norway.     Isopoda. 

Vol.  I,  Part.  3—4.,  Vol.  11,  Part.  1—2. 
Berkeley.     University  of  California:  — 
Berlin.     Königl.  Preuss.  Akademie  der  Wissenschaften: 

Physikalische  Abhandlungen  1895. 

Sitzungsberichte  1896.     No.  1—53. 

—  Deutsche  Geologische  Gesellschaft: 
Zeitschrift.     Bd.  47.     Heft  4. 

„    48.        ,      1-4. 


—    LXXVII    — 

Berlin.     Königl. Geolog isclie  Landcsanstalt  u.  Bergakademie: 
Geologische  Spezialkarte  von  Preußen  und  den  Thüringischen  Staaten. 
Lief.  61.  68,  73  u.  74  nebst  Erläuterungen  in  21  Heften. 
Geologische  Übersichtskarte  der  Gegend  zwischen  Taunus  und  Spessart. 
Jahrbuch.     1895. 

—  Botanischer  Verein  für  d  i  e  P  r  o  v  i  n  z  B  r  a  n  d  e  n  1)  u  r  g : 
Verhandlungen      Jahrg.  87  und  88. 

—  Gesellschaft  Naturforschender  Freunde:  — 
Bern.    Naturforschende  Gesellschaft: 

Neue  Denkschriften  Bd.  35. 

—  Schweizerische  Naturforschende  Gesellschaft: 
Verhandlungen  der  Schweiz.  Naturf.  Ges.  bei  ihrer  Versammlung  in 

Zürich  8. — 5.  August  18i)6. 

—  Schweizerische  Botanische  Gesellschaft:  — 
Bistriz.     Gewerbeschule:  — 

Böhmisch  Leipa.     Nord  böhmischer  Excursionsklub: 
Mitteilungen.     Jahrg.  19.     No.  2 — 4. 

.        20.      „     1. 
Knothe,  Franz,  Die  Markersdorfer  Mundart,  ein  Beitrag  zur  Dialekt- 
kunde Nordböhmens. 
Bologna.     Accademia  Reale  delle  Scienze: 

Memorie,  5  Ser.     Vol.  4. 
Bonn.     Nat  urhistorischerVe  rein  der  Pre  uss.  Rheinlande  und 
Westfalens  und  des  Reg. -Bez.  Osnabrück: 
Verhandlungen.     Jahrg.  52.     (6.  Folge.     Jahrg.  2,     2.  Hälfte.) 
,       53.     (6.       „  ,       3,     1.       „      .) 

Sitzungsberichte  der  Niederrheinischen  Gesellschaft  für  Natur-  und 
Heilkunde.     1896.     1  Hälfte. 
Bordeaux.     Societe   des  Sciences  Physiques  et  Naturelles:  — 
Boston.     Society  of  Natural  History: 
Proceedings.     Vol.  27.  p.  1  —  74. 

—  American  Academy  of  Arts  and  Sciences: 
Proceedings.     N.  S.     Vol.  23. 

Braunschweig.     Verein  für  Naturwissenschaft:  — 

—  Herzogliche  Technische  Hochschule:  — 
Bremen.    Naturwissenschaftlicher  Verein: 

Abhandlungen.     Bd.  14.     Heft  2. 
Breslau.  Schlesische  Gesellschaft  für  Vaterländische  Kultur: 
Jahresbericht  73. 
■    Litteratur  der  Landes-  und  Volkskunde  der  Provinz  Schlesien.  Heft  4. 

—  Landwirt  schaftlicher  Zentralverein  für  Schlesien:  — 

—  Verein  Deutscher  Studenten:  — 
Brisbane.     Royal  Society  of  Queensland: 

Proceedings.    Vol.  11.     Part.  2. 

.     12. 
Report    of   the  6th  Meeting   of  the  Australian  Association   for  the 
Advancement  of  Science.     Brisbane  1895. 


—   LXXVIII    — 

Brooklyn.     Brooklyn  Entomological  Society:  — 
B  r  Ü  n  n.     N  a  t  u  r  f  o  r  s  c  h  e  n  d  e  r  Verein: 

Verhandlungen.     Bd.  84- 

Bericht  14.  der  meteorologischen  Kommission  1894. 

—  K.  K.  Mäh  risch-Schl  esi  sehe   Gesellschaft    zur   Beför- 

derung  des    Ackerbaues,    der  Natur-   und  Landes- 
k  u  n  de:  — 

—  1 )  i  r  e  k  t  i  on  des  L  a  n  d  e  s  -  M  u  s  e  u  m  s  : 
Annales  18!)5. 

Brüssel  (Bruxelles).  A  cade  in  i  e  Royale  des  Sc  i  ences,  des  Le  t  tr  es 
et  des  Beaux  Arts  de  B e  1  g i q u e :  — 

—  SocieteBelge  deGeologie,  de  Paleontologie  etHydro- 

logie: 
Bulletin.     Tome.  9.     Fase.  1—4. 

—  Societe  Entomologique  de  Belgique: 
Annales.     Tome  39 — 40. 

Memoires.     Vol.  3—5.    1895—96. 

—  Observatoire  Royale:  — 

Budapest.     Ungar.  Naturwissenschaftliche  Gesellschaft:  — 

—  K  ö  n  i  g  1    Ungar.  Geologische  Anstalt: 
Mitteilungen.     Bd.  11.     Heft  1 
Jahresbericht.     1894. 

—  Ungar.  Geologische  Gesellschaft: 
Földtani  Közlöny.    Bd.  26.     Heft  1-12 

B  u  e  n  0  s  A  i  r  e  s.      M  u  s  e  o    N  a  c  i  o  n  a  1 : 

Antiguedades  de  Costa  Rica  18;J6. 

Documentos  relatives  a  la  participacion  de  Costa  Rica. 

—  Revista  Argentina  de  Historia  Natural:  — 
C  a e  n.     Societe  L  i  n n e  e  n n e  de  N  o  r  m  a n d  i e : 

Bulletin.     Scr.  4.     Vol.  9.    Fase.  2—3. 
Calcutta.     Asiatic  Society  of  Bengal:  — 
Cambridge.     Museum  of  Comparative  Zoology: 
Bulletin.     Vol.  28.     No.  2-3. 
,      29.       „     4-6. 
„      30.      „  1  u.  3-6. 
Annual  Report  1895—96. 
Memoirs.     Vol.  22.     Text  und  Atlas. 

—  Entomological  Club: 

Psyche  (Journal  of  Entomology).     Vol.  7.     Nr.  242—248. 

—  American  Association  for  the  Advancement  of  Science:  — 
' '  a  s  s  e  1.     Verein  für  Naturkunde:  — 

Abhandlungen  und  Bericht.     41.     1895  —  96. 
Catania.     A  c  c  a  d  e  m  i  a  G  i  o  e  n  i  a  d  i  S  c  i  e  n  z  e  N  a  t  u  r  a  1  i : 

Atti.     Anno  73.     1896.     Ser.  4.     Vol.  9. 

Bollettino  delle  Sedute.     1896.     Fase.  44—45. 
Chapel  Hill,  N.Carolina.     Elisha  Mitchell  Scientific  Society: 

Journal.     1895.     Vol.  12.     Part.  2. 


-    LXXIX    — 


C  h  c  111  II  i  t  z.     Naturwissenschaftliche  Gesellschaft: 

Bericht.  13. 
Cherliuurg.     Societe    Nationale    ties  Sciences    Naturelles    et 

M  a  t  h  e  m  a  t  i  (1  u  e  s :  — 
Chicago.     Academy  of  Sciences: 

Annual  Report.  ;-3H.     1895. 

Bulletin.    Vol.  2.     No.  11. 
C  h  r  i  s  t  i  a  n  i  a.     K  ö  n  i  g  1.  Norwegische  Universität: 

Archiv  for  Mathematik  og  Naturvidenskab.     Bd.  IS.     Heft  1 — 2. 

Jahrbuch  des  norweg.  meteorologischen  Instituts.     1898 — 1H95. 

Barth,  G..  u.  Dr.  Guldberg,  Norronaskaller,  Crania  anti(jua  in  parte 
Orientali  norwegiae  iiieriilionalis  inventa. 

Norman.  J.  M.,  Norgcs  arktiskc  Flora,  I:  speciel  Plantetopographie. 
Deel  1. 

II  Oversigtlig  Fremstilling.  I.  Halvdel. 

Sars,  G.  0.,  Fauna  norwegiae.  Bd.  1. 
Chur.     Natur  forschen  de  Gesellschaft  Graubündens: 

Eblin,  B.,  Über  die  Waldreste  des  Averser  Oberthaies. 

Jahresbericht.     N.  F.     Bd  39.     1895—96. 
Cincinnati.     University  of  Cincinnati:  — 

Cordoba      Academia  Nacional    de  (Mencias    de    la    Republica 
Argentina: 

Boletin.     Tomo  14.     Entrega  3—4. 

r,       15-  »  la- 

Danzig.     Natur  for  sehen  deGesellschaft:  — 
Darmstadt.     Verein  für  Erdkunde: 
Notizblatt.     Heft  1(5. 
—     Großher  zog  1.  Hessische  Geologische  Landesanstalt:  — 
Delft.     Ecole  P  oly  technique  :  — 

Dessau.     Naturhistorischer  Verein  für  Anhalt:  — 
Donaueschingen.      Verein     für     Geschichte     und     Natur- 
geschichte: 
Schriften.     Heft.  9.     1896. 
Dor  pat.     Naturforschende  Gesellschaft: 

Archiv  für  die  Naturkunde  Liv-,  Ehst-  und  Kurlands.    2.  Ser.    Bio- 
logische Naturkunde.     Bd.  11.     Lief.  1—2. 
Schriften.     Bd.  9. 

Sitzungsberichte  Bd.  11.     Heft  1—2. 
Dresden.     Naturwissenschaftliche  Gesellschaft  „Isis": 
Sitzungsberichte  und  Abhandlungen  1895.     Bd.  11.     Heft  2. 
„  „  „  1896.     Bd.  12.     Heft  1. 

Dublin.     Royal  Society: 

Scientific  Transactions.     Vol.  5.     Part  5 — 12. 

7!  »  r)     6-        »      1- 

^         Proceedings.     Vol.  8.     N.  S.     Part.  3—4. 
Düsseldorf.     Natur  wis  senschaftlicher  Verein: 
Mitteilunuen.     1895.     Heft  1—3. 


>y 


—   LXXX   — 

Edinburgh.    Royal  Society: 

Transactions.     Vol.  38.     Part.  1—2. 
Proceedings.       Vol.  20.     1893-95. 

—  Royal  Physical  Society: 
Proceedings.     1895 — 96. 

Elberfeld-Barmen.     Naturwissenschaftlicher  Verein: 

Jahres-Berichte  (Festschrift  1846—96). 
Erlangen.     Physikalisch-medic'inische  Gesellschaft: 

Sitzungsberichte.     Heft  28.     1896. 
Florenz.      Istituto    di     Studi     Superiori    Pratici    e    di    Per- 
f  ezionament  e: 
Bollettino  1896.     No.  250—268. 
1897.       „     269-272. 
Indici  del  Bollettino  1895.     No.  1. 
Pubblicazioni  Sezione  di  Scienze  fisiche  e  Naturali  1890 — 91. 

„  Sezione  di  medicina  e  archivo   di  anatomia   normale 

e  patologico.     Vol.  4.     Fase.  1—2. 
San  Francisco.     California  Academy  of  Science: 

Proceedings.     Vol.  5.     Part.  2. 
Frankfurt  a.  M.     Neue  Zoologische  Gesellschaft: 

Der  Zoologische  Garten.     1896.     No.  4—12.     1897.     No.  1-4. 

—  Physikalischer  Verein: 
Jahresbericht.     1894—95. 

Ziegler  u.  König,  Das  Klima  von  Frankfurt. 

—  Freies  Deutsches  Hochstift: 
Berichte.     Jahrg.  1896.     Bd.  12.     Heft  3—4. 

„       1897.       „     13.        „      1. 

—  Kaufmännischer  Verein:  — 

—  VereinfürGeographieundStatistik: 
Jahresbericht.     57 — 59. 

—  Deutscher  und  Österreichischer  Alpenverein:   — 

—  Ärztlicher  Verein: 

Jahresbericht  über  die  Verwaltung  des  Medicinalwesens,  die  Kranken- 
anstalten und  die  öffentlichen  Gesundheitsverhältnisse  der  Stadt 
Frankfurt  a.  M.  XXXIX.     Jahrg.  1895. 

—  T  a  u  n  u  s  -  K 1  u  b : 
Jahresbericht  1895. 

F  r  a  u  k  f  u  r  t  a.  0.  Naturwissenschaftlicher  Verein  des  Reg.-Bez.  Frankfurt  a.O. : 

Helios.     Jahrg.  13.     No.  7-12. 

Societatum  Litterae.     Jahrg.  9.     No,  10—12. 
„     10.     No.     1-6. 
Frauenfeld.    Thur  gauische  Natur  forschen  de  Gesellschaft: 

Mitteilungen.     Heft  12. 
Freiburg  i.  Br.     Naturforschende  Gesellschaft:  — 
Fulda.     Verein  für  Naturkunde:  — 
St.  Gallen.     Naturwissenschaftliche  Gesellschaft: 

Bericht.     1894  -95. 


—   LXXXI    — 

Geisenlieim   (Rheingau).     Königl.  Lehranstalt  für  Obst-,  Wein- 
und  Gartenbau: 
Bericht  1895—96. 
Genf  (Geneve).     Societe  de  Physicjue  et  d'Histoire  Naturelle: 
Actes  de  la  Societe  hclvctiiiue  des  sciences  naturelles.    78.  Session. 
Compte  Rendu  des  Travaux  de  la  78.  Session. 
Genua    (G e n o v a).     Societä    Ligustica    <li    Scienze   Naturali    e 
G  e  0  g  r  a  l"  i  c  h  e : 
Atti.    Vol.  7.     No.  2-4. 
„    8.     No.  1. 

—  MuseoCivico   diStoria  Naturale: 
Annali.     Vol   10. 

Gießen.     Oberhessische  Gesellschaft   für  Natur-    und  Heilkunde 

Bericht  31. 
Glasgow.     Natural  History   Society:  — 
Görlitz.     Naturforschende  Gesellschaft:  — 

Göteborg.    Göteborgs  Kon  gl.  Veten  ska  ps  —  ochVitterhets  — 
S  a  m  h  ä  1 1  e  s  : 

Handlingar.     Haftet  32. 
Göttingen.     Universitäts-Bibliothek:  — 
(iranville.     Denison  University: 

Bulletin.     Vol.  9.     Part  1. 
Graz.     Naturwissenschaftlicher  Verein   für   Steiermark: 

Mitteilungen.     Jahrg.  1895. 

—  Akademischer   Lese  verein   der   k.  k.  Universität:  — 
Greifswald.     Naturwissenschaftlicher    Verein   für   Neu-Vor- 

p  0  m  m  e  r  n  u  n  d  R  ü  g  e  n : 
Mitteilungen.     Jahrg.  28.     1896. 

—  Geographische  Gesellschaft:  — 

Güstrow.  Verein  der  Freunde  der  Naturgeschichte  inMecklenburg:  — 
Halifax.     Nova   Scotian   Institute   of  Natural  Science: 

Proceedings  and  Transactions.     Vol.  9.     Part  1. 
Halle   a.  S.     Kaiser  1.     Leopol dinisch-Carolinische     Deutsche 
Akademie    der   Naturforscher: 
Nova  Acta.     Bde.  52  und  55-67. 
Leopoldina     Heft  32.     No.  5—12. 
»     33.       ,    1,  2,  4. 

—  Naturforschende  Gesellschaft:  — 

—  Verein   für  Erdkunde: 
Mitteilungen.     1896. 

Hamburg.    Hamburgische  Naturwissenschaftliche  Anstalten 
(N  a  t  u  r  h  i  s  1 0  r  i  s  c  h  e  s   Museum): 
Mitteilungen.     Jahrg.  13.     1895. 

—  Naturwissenschaf  tlicher  Vere  in: 
Abhandlungen.     Bd.  15. 

—  Verein  für  Naturwissenschaftliche  Unterhaltung: 
Verhandlungen.     Bd.  9.     1894—95. 

6 


—    LXXXII    — 

Hanau.    Wetter  au  ische  Gesellschaft  für  die  gesamte  Natur- 
kunde: — 
Hannover.    Natur  historische  Gesellschaft:  — 
Harlem.    Societe  Hollandaise  des  Sciences  Exactes  et  Naturelles: 
Archives  Neerlandaises.     Tome  30.     Livr.  1  —  5. 

—  Teyler-Stiftung: 

Archives.     Ser.  2.    Vol.  5.    Part.  2. 
Heidelherg.     Naturhistorisch-medicinischer  Verein: 

Verhandlungen,  N.  F.     Bd.  5.     Heft  4. 
Helgoland.     Biologische  Anstalt:  — 
Helsingfors.    Societas   pro  Fauna  et  Flora  Fennica: 

Acta  Societatis.     Vol.  11.     1895. 

Meddelanden.     Vol.  22.     1896. 

—  Administration   de   l'Industrie   en   Finlande:  — 

—  Societe    des    Sciences   en   Finlande:  — 

—  Commission  geologique  de  la  Finlande: 
Bulletin.  No.  1—5. 

Beskrifning  tili  Kartbladet  No.  27—31  und  2  Kartenblätter. 
Die  Entstehung  uud  Entwicklung  des  Vereins. 
Hermannstadt.     Siebenbürgischer  Verein    für    Naturwissen- 
schaften: 
Verhandlungen  und  Mitteilungen.     Jahrg.  45. 
Die  Entstehung  und  Entwickelung  des  Vereins. 
Hildesheim.    Roemer- Museum:  — 
Jassy.    Societe   deMedecins   et  Natur  allstes: 

Bulletin.     Tome  10.     No.  2—6. 
Jena.    Medicinisch-naturwissenschaftliche   Gesellschaft: 

Denkschriften.      Dr.  Paul   Semon ,   Zoologische   Forschungsreise  in 
Australien  und  dem  Malayischen  Archipel.   Des  ganzen  Werkes 
Lief.  4—6,  je  2  Hefte,  Text  und  Atlas. 
Jenaische  Zeitschrift  für  Naturwissenschaft.  Bd.  30.  N.  F.,  Bd.  23,  H.  3—4. 

Innsbruck.    Naturwissenschaftlich-medicinischer  Verein: 

Berichte  Jahrg.  22.     1893—96. 
Karlsruhe.     Naturwissenschaftlicher  Verein:  — 
Kiel.     Naturwissenschaft!.  Verein  für  Schleswig-Holstein:  — 
Königsberg.     Physikalisch-ökonomische  Gesellschaft: 

Schriften.     Jahrg.  36.     1895. 
Kopenhagen.     Universitetets   Zoologiske   Museum: 

Videnskabelige  Meddelelser  fra  den  naturhistoriske  Forening. 
Jahrg.  1896. 
K  r  a  k  a  u.     Akademie   der  Wissenschaften: 

Anzeiger.     1896.     April — Juli  und  Oktober— Dezember. 
„  1897.     Januar — Februar. 

Laibach.    Musealverein  für  Krain: 

Mitteilungen.     Jahrg.  9.     No.  1 — 6. 

Izvestja.     Bd.  6.     1—6. 


—    LXXXIII    — 

Landshut.     Botanischer  Verein: 

Bericht  14.     1894—95. 
La  Plata.     ^I u s e o  de  La  Plata: 

Revista.     Tomo.  7.    Part  1. 

Anales,  Seccion  Antropologica.    1. 
Lausanne.     Societe  Vaudoise   des  Sciences  Naturelles 

Bulletin.     Vol.  32.     No.  120—122. 
L eil) 7. ig.     Verein  für  Erdkunde: 

Mitteilungen.     1895. 

Baumann,  0..  Dr ,  Die  Insel  Maifa. 
„  Die  Insel  Sansibar. 

—  Naturforschende  Gesellschaft: 
Sitzungs-Berichte.     .Jahrg.  19—21.     1892—94. 

Ley  den.     Universitäts-Bibliothek:  — 

—  Nederlandsche  Dierkundige  Vereenigung:  — 
Compte  Rendu   des  Seances  du  3.  Congres  internation.  de  Zoologie, 

Tijdschrift     Ser.  2.     Deel.  IV.   . 
Lille.     Societe  Geologique  de  France:  — 

—  Societe  Biologique   du  Nord  de  la  France:  — 
Linz.     Verein  für  Naturkunde  in  Oesterreich  ob  der  Enns: 

Jahresbericht  25. 
Lissabon   (Lisboa).     Academia  Real   das  Sciencias: 

Jornal    de    Sciencias   mathematicas,    physicas    e   naturaes.     Ser.  2. 
Tome  4.     No.  14—16. 

—  Sociedade  de  üeographia: 
Actas  das  Sessöes.     Vol.  XV.  1895. 
Boletin.     Ser.  14.     No.  11—12. 

,    15.       „    1-9. 

—  Dire^qäo  dos  Trabalhos  geologicos: 
CommunicaQÖes.     Tom.  3.  Fase.  1, 

Liverpool.     Biological  Society:  — 
London.     Royal  Society: 

Philosophical  Transactions.     Vol.  186  A.  Part  1 — 2. 
„  „  Vol.  186  B.  Part  1—2. 

Proceedings.     Vol.  59.     No.  357-358. 

„  „    60.       ,    359—367,     369—370. 

„    61.       „    371-372. 

—  Linnean  Society: 

Transactions.     Zoology.     Ser.  2.     Vol.  6.     Part  4 — 5. 
„  Botany.        „2.        „4.        „      3—4. 

,2.        ,5.        „      2-4. 
Journal.  Zoology.     Vol.  25.     Part  161—162. 

,  Botany.         ,     30.        „      211. 

„     31.        „      212-217. 
General  Index  of  the  Vol.  1—20. 
List  of  the  Linnean  Society. 

6* 


—   LXXXIV  — 

London.     British  Museum  (Natural  History),  Department  of  Zoology: 
Catalogue  of  Birds.     Vol.  24. 
,  „   Snakes  Vol.  3. 

„  „   Jurassic  Bryozoa  181)0. 

„  „   Madreporaria. 

—  Royal  Microscopic  a  ISociety: 
Journal.     18!)().     Part  3—6. 

18i)7.        ,      1-2. 

—  Zoological  Society: 
Transactions.     Vol.  14.     Part  3. 
Proceedings.     189().     Part  1 — 4. 

List  of  the  Vertebrated  Animals  new  or  lately  living  in  the  Gardens. 

—  British  Association  for  the  Advancement  of  Sciences: 
Report  of  the  6(5.  Meeting  1896. 

—  Entomological  Society : 
Transactions.     1896. 

St.  Louis.     Academy  of  Sciences:   — 

—  Missouri  Botanical  Garden: 
Annual.  Report.  1896. 

Louvain.     „La  Ce  llul  e" : 

La  Cellule,   Recueil  de  Cytologie  et  d'Histologie  generale.     Bd.  12. 
Fase.  1. 
Lübeck.     Geographische  Gesellschaft  und  Natur  historisches 

Museum:  — 
Lüneburg.     Naturwissenschaftlicher  Verein:  — 
Lüttich  (Liege).     Societe  Eoyale  des  Sciences: 
Memoires.     Ser.  2.     Tome  19. 

—  Societe  Geologique  de  Belgique: 
Annales.     Tome  23.    Livr.  3. 

Lund.    CarolinischeUniversität: 

Acta  universitatis  lundensis.    Tome  32.     1896. 
Luxemburg.      Societe     Roy  ale     des     Sciences    Naturelles     et 
M  a  t  h  e  m  a  t  i  q  u  e  s : 

Publications.     Tome  24. 
Lyon.     Academie  des  Sciences,  Beiles  Lett  res  et  Arts: 

Memoires.     Ser.  3.     Tome  3. 

—  Musee  d'Histoire  Naturelle: 
Archives.     Tome.  6. 

—  SocieteLinneenne: 
Annales.    Tome  41-42.     1894—95. 

—  Societe  Nationale  d'Agriculture,  Histoire  Naturelle 

et  Arts  utiles: 
Annales.     Ser.  7.     Tome  3.     1894—95. 

—  Association  LyonnaisedesAmis  des  Sciences  Exa  et  es:  — 
Madison  (Wis.).     Wisconsin   Academy   of   Sciences,   Arts   and 

Letters:  — 
Madrid.     R  c  a  1  A  c  a  d  c  m  i  a  d  e  C  i  e  n  c  i  a  s :  — 


—   LXXXV    — 

BI  a  g  (1  e  1)  u  r  g.     Naturwissenschaftlicher  Verein: 

Jahresbericht  und  Ahhandhmgen.     2.  Halbjahr. 
Mailand.     S  o  c  i  e  t  ä  1 1  a  1  i  a  n  a  d  i  Science  N  a  t  u  r  a  1  i : 

Atti.     Vol.  36.     Fase.  2—4. 

—  Real3  Istituto  Loaibardo  di  Scienze  e  Lettere:  — 
Manchester.     Literary  and  Philosophical  Society: 

Memoirs  and  Proceedings.     Vol.  11.     Part.  1—2. 
il  a  n  n  h  e  i  ni.     Verein  für  Naturkunde:  — 

IM  a  r  b  u  r  g.   Gesellschaft  z  u  r  B  e  f  ö  r  d  e  r  u  n  g  der  gesamten  Natur- 
wissenschaften: 

Sitzungsberichte  1894 — 95. 

Schriften  Bd.  12.     (>.  Abhandlung. 
Marseille.     M  u  s  e  e  d'H  istoire  Naturelle: 

Annales.     Tome  5,  Fase.  4.,  Tome  6,  Fase.  1—3  und  Tome  7. 

—  Faculte  des  Sciences: 
Annales.     Tome  6.     Fase.  4—6. 

V      8.        „      1-4. 
Melbourne.     Public   Library   ]\I  u  s  e  u  m   and   National  Gallery: 
Report  of  the  Trustees  1894—95. 

—  Royal  Society  of  Victoria: 
Transactions.     Vol.  4. 
Proceedings.     Vol.  7. 

Mexico.     Deutscher  Wissenschaftlicher  Verein:  — 
Minneapolis.      Geological     and    Natural    History    Survey    of 
Minnesota:  — 

Report  2.  of  the  State  Zoologist  1895. 
M  o  d  e  n  a.     S  o  c  i  e  t  ä  d  e  i  N  a  t  u  r  a  1  i  s  t  i  :  — 
Montpellier.     Academic  des  Sciences  et  Lettres:  — 
]\I  0  s  k  a  u.     S  0  c  i  e  te  Imperiale  des  N  a  t  u  r  a  1  i  s  t  e  s  : 

Bulletin.     1896.     No.  1—3. 
M  Ü  n  (•  h  e  n.     K  ü  n  i  g  1.  B  a  y  e  r  i  s  c  h  e  A  k  a  d  e  m  i  e  d  e  r  W  i  s  s  e  n  s  c  h  a  f  t  e  n  : 

Alihandlungen  Bd   19.     Abteilung  1  und  2. 

Sitzungsberichte.     1896.     Heft  1,  3  und  4. 

Ludwig  Otto  H  e  s  s  e  's  gesamte  Werke  1897. 

—  Botanische  Gesellschaft:  — 

—  Gesellschaft  für  Morphologie  und  Physiologie:  — 
31  ii  n  s  t  e  r.     ^^'  e  s  t  f  ä  1  i  s  c  h  e  r  P  r  o  v  i  n  z  i  a  1  -  V  e  r  e  i  n  : 

Jahresbericht  24.     1895-96. 
Nantes.     Societe   des   Sciences  Naturelles    de    TÜuest    de    la 
France: 

Bulletin.     Tome  5.  No.  1.,  Tome  6.  Nr.  1. 
Neapel.   R.  Accademia  delle  Scienze  Fi  siehe  e  Mathematiche:  — 

—  Zoologische  Station: 
Mitteilungen.     Bd.  12.     Heft  3. 

Neuchatel.    Societe  des  Sciences  Naturelles:  — 

New  Haven.     Connecticut  Academy  of  Arts  and  Sciences:  — 


—   LXXXVI   — 

New  York.     Academy  of  Sciences: 
Annals.     Vol.  9.     No.  1—3. 
Index  zu  Vol.  8. 

—  American  Museum  of  Natural  History. 
Memoirs.     Vol.  1.     Part.  1—2. 

Bulletin.     Vol.  1—7.     1881—95. 

Annual  Report  1871 — 95. 
Nürnberg.     Naturhistorische  Gesellschaft: 

Abhandlungen.     Bd.  10.     Heft  4. 
Odessa.     Societe  des  Naturalistes  de  la  Nouvelle  ßussie: 

Tome  17  und  20. 
Offenbach.     Verein  für  Naturkunde:  — 
Osnabrück.     Naturwissenschaftlicher  Verein: 

Jahresbericht  11.     1895—96. 
Ottawa.    Geological   and  Natural  History  Survey  of  Canada: 

Annual  Report.     Ser.  2.     Vol.  7. 

Maps    to    accompany    Annual    Report.     7  Kartenblätter    556,    557 
561—563,  567. 

—  Royal  Society  of  Canada: 
Proceedings  and  Transactions.     Ser.  2      Vol.  1. 

Padova.     Societa  Veneto-Trentina  di  Scienze  naturali: 

BuUettino.     Tomo.  5.     No.  2. 
Paris.     Societe  Zoologique  de  France: 

Meraoires.     Tome  8.  1895,  Tome  9.  1896. 

Bulletin.     Tome  21. 

Compte  Rendu  des  Seances.     Tome  24.     1896. 

—  Societe  Geologique  de  France: 
Bulletin.     Ser.  3.     Tome  17.     No.  9. 

„    3.         „      23.      „     9-10. 

„    3.         „      25.      ,     1-2.     Tome  24. 
Compte  Rendu  des  Seances.     Tome  24.     1896. 

—  Mgr.  le  Prince  de  Monaco: 

Resultats  des  Campagnes  scientifiques.     Fase.  10—11. 

—  Societe  Philo matique: 

Bulletin.     Ser.  8.     Tome  8.     No.  1.     1895-96. 
Compte  Rendu  1896.     No.  14—19. 

„  „       sommaire.     1896.     No.  1—4. 

—  Feuille  des  Jeunes  Naturalistes: 
Ser.  3.     Annee  26.     No.  121-307,  309—319. 
Catalogue  de  la  Bibliotheque.     Pasc.  1 — 21. 

Passau.     Natur  historischer  Verein:  — 
Pavia.     UniversitädiPavia:   — 
Perugia.     A  c  c  a  d  e  m  i  a  M  e  d  i  c  o  -  c  h  i  r  u  r  g  i  c  a : 

Annali.     Vol.  9.     Fase.  1. 

Atti  e  Rendiconti.     Vol.  8.     Fase.  4. 


—    LXXXVII    — 

St.  Petersburg.     Acaderaie  Imperiale  des  Sciences: 
Memoires.     Tome  42.     No.  13. 

„  Classe  Physico-mathematique.     Vol.  2.     No.  1—9. 

»    3-       .    1-4  und  6. 
Bulletin.     Ser.  5.    Tome  3.    No.  2—5,    Tome  4.    No.  1—5,    Tome  5. 

No.  1—2. 
Annuaire  du  Musee  zoologique  1896.     No.  3—4. 

—  Bibliotheque  de  T Universite: 
Scripta  botanica.     Tonius  5.     Fase.  11 — 13. 

—  Co  mite  Geologique: 

Memoires.     Vol.  13.     No.  2.     Vol.  15.     No.  2. 
Bulletin.  Vol.  14.     No.  2-4  und  6-9. 
,         Vol.  15.     No.  1—2  und  5. 

—  Supplement  au  Tome  15  des  Bulletins. 

—  Bibliotheque  geologique  do  la  Russie. 
Orographische  Karte  des  westlichen  Teiles  des  Gouvernement  Wjatka. 

—  Societas  Entomologica  Rossica: 

Horae  Societatis  Entomologicae  Rossicae.     Tome  30.     No.  1 — 4. 

—  Kaiserl.  Botanischer  Garten: 

Acta  Horti  Petropolitani.     Tome  15.     No.  1. 

—  Kaiserl.  Institut  für  Ex  peri  m  enteile  Jledicin: 
Archives.     Tome  4.     No.  4—5. 

.      5.    No.l. 

—  Kaiserl.  Universität  (Naturforscher -Gesellschaft): 
Compte  Rendu  des  Seances  1896.     No.  4. 

Travaux,  Section  de  Zoologie  et  Physiologie.  Vol.  26.     1896. 

„  »         »    Geologie  et  Mineralogie.     „  24,  27.  Livr.  1 — 2. 

„  „         „    Botanique.     Vol.  26.     1896. 

—  Russisch.  Kaiserl.  Mineralogische  Gesellschaft: 
Verhandlungen.     Ser.  2.     Bd.  33.     Lief.  1. 

Philadelphia.     Academy  of  Natural  Sciences: 
Proceedings.     1896.     Part  1—2. 

—  American  Philosophical  Society: 
Proceedings.     Vol.  35.     No.  149 — 151. 

—  The  American  Naturalist: 
Vol.  30.     No.  354—365. 

—  Wagner  Free  Institute: 
Transactions.     Vol.  4.     1896. 

Pisa.     Societä  Toscana  di  Scienze  Naturali: 

Atti.    Processi  verbali.    Vol.  10.    Seite  1— 200. 
Posen.     Naturwissenschaftlicher  Verein  der  Provinz  Posen: 

Zeitschrift  der  botanischen  Abteilung.     Jahrg.  3.     Heft  1 — 3. 
Prag.    Deutscher  Akademischer  Leseverein  (Lese-  und  Rede- 
halle der  Deutschen  Studenten):  — 

—  Verein  Lotos:  — 

Pressburg.     Verein  für  Natur-  und  Heilkunde:  — 


—   LXXXVIII   — 

Regensburg.    Naturwissenschaftlicher  Verein: 

Berichte.     Heft  5.     1894—95  (Festschrift). 
Reichenberg.     Österreichischer  Verein  der  Naturfreunde:  — 
Eiga.     Naturforscher-Gesellschaft: 

Korrespondenzblatt  39.     1896. 
Rio  de  Janeiro.     Museu  Nacional  de  Rio  de  Janeiro:  — 
Rochester.     Academy  of  Science: 

Proceedings.     Vol.  3. 
Rom.     Museo  de  Geologia  dell'  Universitä:  — 

—  R.  Comitato  Geologico  d 'Italia: 
Bollettino,     Vol.  37.  Ser.  3.     Vol.  7.  No.  1—4. 

—  R.  Accademia  dei  Lincei: 

Atti  (Memorie).     Vol.  5.     Fase.  1—12,  Vol.  6.     Fase.  1—9. 

—  De  Vescovi,  Pietro,  Dott. : 

Zoologicae  Res.    A.  1.     No.  2. 
R over e to.     R.  Accademia  diSeienze,  LettereedArtidegliAgiati: 

Atti.     Vol.  2.     Fase.  3—4. 

Clementino  Vannetti,  cultore  della  belle  arti. 

Commemorazione   del   primo    centenario    dalla    nascita   di   Antonio 
Rosmini. 
Salem  (Mass.).     Essex  Institution:  — 
San  Jose.     Museo  Nacional  de  la  Re publica  de  Costa  Rica: 

Anastasio  Alfario,  Mammiferos  de  Costa  Rica. 

Ducumentos  No.  6  und  8. 

Insectos  de  Costa  Rica. 

Moluscos  terrestres  y  fluviatiles. 
Santiago  (Chile).     Deutscher  Wissenschaftlicher  Verein: 

Verhandlungen.     Bd.  3.     Heft  3—4. 

—  Soeiete   Scientifique   du  Chili: 

Actas.     Tome  5.     Livr.  4,  Tome  6.     Livr.  1—2. 
Sao  Paulo.     Zoologisches  Museum:    — 
Sarajevo.     Bosnisch-Herzegowinisches  Land  es  museum: 

Wissenschaftliche  Mitteilungen.     Bd.  4. 
Siena.     Accademia   dei   Fisiocritici: 

Atti.     Ser.  4.     Vol.  8.     Fase.  2-8. 

Processi  verbali  delP  Adunanza.     Vol.  7.     No.  3  —  4. 
„  ,       deir  Anno  accademico  Seite  125—136. 

Sitten  (Sion).     Soeiete  Murithienne   du  Valais:  — 
Stavanger.     Stavanger  Museum: 

Aarsberetning  for  1895. 
Stettin.     Entoniulogiseher  Verein:  — 

Entouiologisehe  Zeitung.     Jahrg.  57. 
Stockholm.     König  1.  Akademie   der  Wissenschaften: 

Handlingar.     Bd.  27. 

Aeeessions-Katalog.   10.     1895. 

Bihang,    Vol.  21.    Afd.  1—4.  1895-96. 

Observations  lueteorologiques  Suedois.    Vol.  33. 


—    LXXXIX    — 

Stockholm.     Institut  Royal  Geologique  de  la  Su^de: 

Afhandlingar  och  uppsatser.  Ser.A.  No.  110— 112,  Ser.  C.  No.  135  — 159. 
„  Ser.  A.    Beskrifning  till  Kartbladet  Vittsjö.    No.  113. 

„  „     B.  6.    No.  8  und  5  Kartenblätter. 

—  Entomologiska  Föreningen: 
Entomologisk  Tidskrift.     Bd.  17.     No.  1—4.     1896. 

Straßburg.    Kaiser  1.  üniversitäts-  undLandes-Bibliothek: 
15  Inaugnral-Dissertationen. 

—  Kommission     für     die     geologische     Landes-Unter- 

suchung    von  Elsaß-Lothringen:  — 
Stuttgart.     Verein   für  Vaterländische  Naturkunde: 
.lahreshefte  52. 

—  König  1.  Technische  Hochschule: 
Jahres-Bericht  1895—96. 

Sydney.     Academy   of   N e  w  S o u  t h  ^\' a  1  e s  : 
Journal  and  Proceedings.     Vol.  29. 

—  Linnean  Society   of   New  South  Wales: 
Proceedings.     Vol.  10.     Part  4.     Vol.  11.     Part.  1—3. 

„  Supplement  to  Vol.  11. 

—  Australian  Museum: 
Report  of  the  Trustees.     1895. 
Records.     Vol.  3.     No.  1. 

—  Department    of   Mines    and   Agriculture   (Geological 

Survey  of  New.  South  Wales): 
Memoirs.  Paleontology  No.  4 — 5.     (Department  of  Mines.) 
„         Geology  No.  5. 
Throndhjem.     Königl.  Gesellschaft  der  Naturwissenschaften: 

Skrifter.     1894-95. 
Tokyo.     Imperial  University  (College   of  Science): 
Journal.  Vol.  8.     Part  2.     Vol.  10.     Part  1. 

—  Imperial  University  (Medicinische  Fakultät):  — 

—  Deutsche  Gesellschaft  für  Natur-  und  Völkerkunde: 
Mitteilungen.     Bd.  6.     Heft  58,  Supplementheft  3  zu  Bd.  4. 

Toronto.     The  Canadian  Institute: 

Transactions.     Vol.  4.     Part.  2.     No.  8. 

Report.  1894—95. 
Trencsen.     Naturwissenschaftlicher  Verein   des  Trencsener 

Komitates:  — 
Triest.     Societä  Agraria: 

L'amico  dei  Campi.     1896.     No.  7—12,  1897.     No.  1—3. 

Societä  Adriatica   di  Scienze  Naturali:  — 

—  Museo  Civico    di  Storia  Naturale:  — 
Tromsö.     Tromsö  Museum: 

Aarshefter  2. 
Troppau.     Naturwissenschaftlicher  Verein: 
Mitteilungen.     3.  Vereinsjahr.    No.  4 — 5. 


—  xc  — 

Tübingen.     Universitäts-Bibliothek:  — 

Tufts  College,  Mass.:  — 

Turin.     (Torino).     Reale  Accaderai  a  delle  Scienze: 

Memorie.     Ser.  2.     Tomo  46. 

Atti.     Tomo.  31.     Disp.  6—15. 
»     32.         ,    5-6. 

Osservazioni  meteorologiche.     1894. 

—  Musei  di  Zoologia  ed  Anatomia: 
BoUettino.     Vol.  11.     No.  227—259. 

Upsala.     Societas  Regia  Scientiarum:  — 
Washington.     Smithsonian   Institution: 

Annual  Report  of  the  Bureau  of  Ethnology  1891—92. 
Proceedings   of   the  American  Association   for  the  Advancement  of 

Science,  Springfield  Meeting.     Vol.  44.     1895. 
Smithsonian   Miscellaneous    Collection.      Index   of   the   genera   and 

species  of  the  Foraminifera.  Part.  2.  No.  2. 
Smithsonian  Contributions  to  Kno^vledge.     Vol.  30—32. 

„       Hodgkins  Fund.  1033-1037. 

—  Department   of   the   Interior: 
Bulletin.     No.  123—126,  128—129,  131—134. 
North  American  Fauna.     No.  11  und  12. 

—  Department   of  Agriculture:  — 

—  Geological  Survey: 

Annual  Report.  16.  Part.  1.  1894—95. 
Wellington.  New-Zealand  Institute:  — 
Wernigerode.     Naturwissenschaftlicher  Verein   des  Harzes: 

Schriften.     Bd.  11.     1896. 
Wien.     K.  k.  Akademie  der  Wissenschaften: 

Denkschriften.     Bd.  62. 

Anzeiger.     1896.     No.  15-27. 
1897.      ,     1-12. 

—  K.  k.  Geologische  Landesanstalt: 
Abhandlungen.     Bd.  18.     Heft  1. 
Verhandlungen  1896.     No.  6—18. 

„  1897.     No.  1—5. 

Jahrbuch.    1896.    Bd.  46.    Heft  1—2. 
„    55.        „      2-4. 

—  K.  k.  Naturhistorisches  Hof -Museum: 
Annalen.     Bd.  10.     Heft  3—4. 

.    11-        r,     2-4. 

—  Zoologisch -Botanische  Gesellschaft: 
Verhandlungen.     1896.     Bd.  46.     No.  5  und  7—10. 

1896.  „     47.      „     1-3. 

1897.  „     57.     Heft  1. 

—  Entomologischer  Verein: 
Jahresbericht  7.     1896. 


—   XCI   — 

—  Oesterreichischer  Touristen-Klub   (Sektion   für   Na- 

turkunde): 
Mitteilungen.     Jahrg.  8. 

—  K.  k.    Zentral-Anstalt    für     Meteorologie    und     Erd- 

magnetismus: — 

—  Verein     zur    Verbreitung     naturwissenschaftlicher 

Kenntnisse: 
Schriften.     36.  Cyclus. 

—  Naturwissenschaftlicher  Verein  an  der  Universität:  — 
Mitteilungen.     1896. 

Wiesbaden.     N  assauis  eher  Verein   für   Naturkunde: 

Jahrbücher.     Jahrg.  49. 
Würzburg.     Phj'sikalisch-medicinische  Gesellschaft: 

Verhandlungen.     N.  F.     Bd.  30.     No.  1-8. 

Sitzungsberichte.     1896.     No.  1—5. 
Zürich.     Natur  forschende  Gesellschaft: 

Vierteljahrschrift.      Jahrg.  41.     1896.  u.  Supplement.     (Festschrift.) 

—  Schweizerische   Botanische  Gesellschaf t: 

Der  botanische  Garten  und  das  botanische  Museum  der  Universität 
Zürich.     1896. 
Zweibrücken.    Naturhistorischer  Verein:  — 
Zwickau.     Verein   für   Naturkunde: 

Jahresbericht.     1895. 


C.     Durch  Kauf  erworben. 

a.  Vollständige  Werke  und  Einzelschriften: 

Dana,  James  D. :  The  System  of  Mineralogy.     6.  edition. 

Frank:  Krankheiten  der  Pflanzen.     Schluß. 

Notes  from  the  Leyden  Museum. 

Pariatore,  F.:  Flora  Italiana.     Schluß  (von  Th.  Carnel). 

b.  Lieferungswerke: 

Baillon:  Histoire  des  plantes. 

Beiträge  zur  Geologischen  Karte  der  Schweiz. 

Brefeld:  Mycologische  Untersuchungen. 

Bronn:  Klassen  und  Ordnungen  des  Tierreichs. 

C  h  e  1  i  u  s ,  C. :  Erläuterungen  zur  Geologischen  Karte  d.  Großherzogtums  Hessen. 

Ergebnisse  der  Plankton-Expedition. 

Fauna  und  Flora  des  Golfes  von  Neapel. 

Fritsch:  Studien  im  Gebiete  der  Böhmischen  Kreideformation. 

Grandidier:  Histoire  Naturelle  des  Coleopteres  de  Madagascar. 

H  e  m  p  e  1  und  AV  i  1  h  e  1  m  :  Die  Blumen  und  Sträucher  des  Waldes. 

Hintze:  Handbuch  für  Mineralogie. 

Leuckart  &  Chun:  Bibliotheca  Zoologica. 


—   XCII   — 

Lindenschmit  Sohn,  L. :  Altertümer  unserer  heidnischen  Vorzeit. 

Martini-Chemnitz:  Systematisches  Konchylien-Kabinet. 

Novitates  Zoologicae,  a  Journal  of  Zoology. 

Paleontologie  Frangaise. 

Retzius:  Biologische  Untersuchungen. 

Sarasin,  Gebr.:  Ergebnisse  naturwissenschaftlicher  Forschungen  auf  Ceylon. 

Schimper:  Mitteilungen  aus  den  Tropen. 

Sei  at  er  and  Tomas:  The  book  of  Antelopes. 

Semper:  Reisen  im  Archipel  der  Philippinen. 

Smith  &  Kirby:  Rhopalocera  Exotica. 

Taschen  berg,  0.,  Dr.:  Bibliotheca  Zoologica. 

Travaux  de  TExpedition  Castelnau:  Mammif  eres.  Reptiles,  Entomologie 

et  MoUusques  (4  Teile). 
Trouessart,  E.  L.:  Catalogus  mammalium.     Nova  Editio. 
Try  on:  Manual  of  Conchology. 
Z  i  1 1  e  1 :  Handbuch  der  Paläontologie. 
Zoological  Record  of  the  Zoological  Society. 

c.   Zeitschriften : 

Abhandlungen  der  Großherzoglich  Hessischen  geologischen  Landesanstalt. 

Abhandlungen  der  Schweizerischen  Paläontologischen  Gesellschaft. 

American  Journal  of  Arts  and  Sciences. 

Anatomischer  Anzeiger. 

Annales  du  Jardin  Botanique  de  Buitenzorg. 

Annales  des  Sciences  Naturelles  (Zoologie  et  Botanique). 

Annales  de  la  Societe  Entomologique  de  France. 

Annais  and  Magazine  of  Natural  History. 

Arbeiten  aus  dem  Zoologisch-zootomischen  Institut  in  Würzburg. 

Archives  de  Biologie. 

Archiv  für  Anatomie  und  Physiologie. 

Archiv  für  Anthropologie. 

Archiv  für  die  gesamte  Physiologie  des  Menschen  und  der  Tiere. 

Archiv  für  mikroskopische  Anatomie. 

Archiv  für  Naturgeschichte. 

Archiv  für  Entwicklungsmechanik. 

Biologisches  Centralblatt. 

Botanischer  Jahresbericht. 

Botanische   Jahrbücher    für    Systematik,    PHanzengeographie    und    Pdanzen- 

geschichte. 
Deutsche  Entomologische  Zeitschrift. 
Geological  Magazine. 

Jahresberichte  über  die  Fortschritte  der  Anatomie  und  Physiologie. 
Journal  für  Ornithologie. 

Mineralogische  und  petrographische  Mitteilungen. 
Morphologisches  Jahrbuch. 
Nachrichtsblatt  der  Deutschen  Malakozoologischen  Gesellschaft. 


•—    XCIII   — 

Nature. 

Neues  Jahrbuch  für  Mineralogie,  Geologie  und  Paläontologie. 

Palaeontographica. 

Quarterly  Journal  of  the  Geological  Society  of  London. 

Zeitschrift  füi  Krystallographie  und  Mineralogie. 

Zeitschrift  für  Ethnologie 

Zeitschrift  für  wissenschaftliche  Zoologie. 

Zoologische  Jahrbücher. 

Zoologischer  Jahresbericht. 

Zoologischer  Anzeiger. 

Die  Anscliaffnngen  und  Gesclienke  des  Dr.  Senckenberg'schen 
Medizinischen  Instituts,  des  Physikalischen,  Ärztlichen  und  Geo- 
graphischen Vereins  werden  ebenfalls  der  gemeinsamen  Bibliothek 
einverleibt  und  kiinnen  demnach  von  unsern  Mitgliedern  benutzt 
werden.  Von  den  Zeitschriften,  welche,  neben  den  schon  angeführten, 
der  Gesellschaft  zur  Verfügung  stehen,  seien  erwähnt: 

Von  selten  des  Dr.  Senckenberg'schen  Medizinischen  Instituts: 

Botanische  Zeitung. 

Flora. 

Jahrbücher  für  wissenschaftliche  Botanik. 

Revue  generale  de  Botanique. 

Von  seilen  des  Physikalischen  Vereins: 

Astronomisches  Jahrbuch.     Berlin. 

Astronomische  Nachrichten.     Altena. 

Berichte  der  Deutschen  Chemischen  Gesellschaft.     Berlin. 

Chemisches  Centralblatt.     Leipzig. 

Die  Chemische  Industrie.     Berlin. 

Dinglers  Polytechnisches  Journal.     Stuttgart. 

Electrotechnische  Rundschau.     Frankfurt  a.  M. 

Elektrotechnische  Zeitschrift.     Berlin. 

Jahresbericht  über  die  Fortschritte  der  Chemie.     Gießen. 

Jahresbericht  über  die  Leistungen  der  chemischen  Technologie.     Leipzig. 

Journal  für  praktische  Chemie.     Leipzig. 

Karraarsch  und  Heeren.  Technisches  Wörterbuch. 

Liebigs  Annalen  der  Chemie.     Leipzig. 

Meteorologische  Zeitschrift.     Wien. 

Poggendorffs  Annalen  der  Phj-sik  und  Chemie.     Leipzig. 

Zeitschrift  für  analytische  Chemie.     Wiesbaden. 

Zeitschrift  für  physikalische  Chemie.     Leipzig. 

Zeitschrift  für  Instrumentenkunde.     Berlin. 

Zeitschrift  für  Mathematik  und  Physik.     Leipzig. 


—   XCIV  -. 

Von  Seiten  des  Ärztlichen  Vereins: 

Charite-Annalen.     Berlin. 

Annales  d'Ocnlistique. 

Annali  delllstituto  d'Igiene  speriinentale.    Rom. 

Annales  d'Hygiene. 

Archiv  für  Hygiene. 

Deutsches  Archiv  für  klinische  Medicin. 

Archiv  für  Ohrenheilkunde. 

Archiv  für  experimentelle  Pathologie  und  Pharmakologie, 

Archiv  für  Psychiatrie. 

Archiv  für  Ophthalmologie. 

Archiv  für  Dermatologie. 

Archiv  für  Kinderheilkunde. 

Archiv  für  Augenheilkunde. 

Archiv  für  Gynäkologie. 

Archiv  für  klinische  Chirurgie. 

Archiv  für  pathologische  Anatomie. 

Archives  italiennes  de  Biologie. 

Beiträge  zur  klinischen  Chirurgie. 

Bulletin  de  TAcademie  royale  de  Belgique. 

Centralblatt  für  Bacteriologie  und  Parasitenkunde 

Centralblatt  für  Chirurgie. 

Centralblatt  für  Gynäkologie. 

Centralblatt  für  praktische  Augenheilkunde. 

Centralblatt  für  Harnkrankheiten. 

Centralblatt  für  allgemeine  Gesundheitspflege. 

Neurologisches  Centralblatt. 

Correspondenzblatt  der  schweizer  Aerzte. 

Fortschritte  der  Medicin. 

Gazette  medicale. 

Index  medicus. 

Jahrbuch  für  Kinderheilkunde. 

Schmidt's  Jahrbücher  der  Medicin. 

Jahresbericht  über  die  Leistungen  der  Medicin. 

Jahresbericht  über  die  Leistungen  des  Militärwesens. 

Jahresbericht  der  Ophthalmologie. 

Jahresbericht  über  die  Fortschritte  der  Gynäkologie. 

British  Medical  Journal. 

The  Lancet. 

Deutsche  Medicinalzeitung. 

Memoires  couronnes  de  rAcademie  royale  de  Medecine  de  Belgique. 

Monatsblätter  für  Augenheilkunde. 

Therapeutische  Monatshefte. 

Guy's  Hospital  Reports. 

Ophthalmie  Hospital  Reports. 

Revue  de  Therapeutique. 

Hygienische  Rundschau. 


-  xcv  — 

Semaine  luedicale. 

Obstetrical  Transactions. 

Metlico-chirurgical  Transactions. 

Vierteljahrschrift  für  Gesundheitspflege. 

Vierteljahrschrift  für  gerichtliche  Medicin. 

Verhandlungen  der  Berliner  medicinischen  Gesellschaft. 

Veröffentlichungen  des  kaiserlichen  Gesundheitsamts. 

Berliner  klinische  V/ochenschrift. 

Wiener  klinische  Wochenschrift. 

Wiener  medicinische  Wochenschrift. 

Deutsche  medicinische  Wochenschrift. 

Münchener  medicinische  Wochenschrift. 

Berliner  thierärztliche  Wochenschrift. 

Zeitschrift  für  Biologie. 

Zeitschrift  für  Chirurgie. 

Zeitschrift  für  Geburtshilfe  und  Gynäkologie. 

Zeitschrift  für  klinische  Medicin. 

Zeitschrift  für  vergleichende  Augenheilkunde. 

Zeitschrift  für  Thiermedicin. 

Zeitschrift  für  Physiologie  der  Sinnesorgane. 

Militärärztliche  Zeitschrift. 

Von  Seiten  des  Vereins  für  Geographie  und  Statistik: 

Archiv  für  siebenbürgische  Landeskunde. 

Beiträge  zur  Sprach-,  Land-  und  Völkerkunde  von  Niederländisch-Indien. 

Deutsche  geographische  Blätter  (Bremen). 

Bollettino  della  Societä  geografica  Italiana. 

Bollettino  della  Societä  Africana  d'Italia. 

Boletin  de  la  Sociedad  geografica  de  Madrid. 

Boletin  del  Institute  geografico  Argentine. 

Boletin  de  la  Sociedad  geografica  de  Lima. 

Boletim  da  Sociedade  de  Geographia  de  Lisboa. 

Bulletin  de  la  Societe  geographique  de  Paris. 

Bulletin  de  la  Societe  du  Nord  de  la  France,  Douai. 

Bulletin  de  la  Societe  de  Geographie  de  Marseille. 

Bulletin  de  la  Societe  de  Geographie  de  l'Est,  Nancy. 

Bulletin  de  la  Societe  de  Geographie  commerciale  de  Bordeaux. 

Bulletin  de  la  Societe  Languedocienne  de  Geographie,  Montpellier. 

Bulletin  de  la  Societe  geographique  d'Anvers. 

Bulletin  de  la  Societe  Normande  de  Geographie,  Eouen. 

Bulletin  de  la  Societe  de  Geographie  commerciale,  Havre. 

Bulletin  der  rumänischen  geographischen  Gesellschaft. 

Le  Globe. 

Jahrbuch  des  ungarischen  Karpathenvereins. 

Jahrbuch  des  siebenbürgischen  Karpathenvereins. 

Jahresbericht  des  Vereins  für  siebenbürgische  Landeskunde. 


-    XCVI    ~ 

Jahresbericht  des  Vereins  für  Erdkunde,  Dresden. 

Jahresbericht  der  geographischen  Gesellschaft  von  Bern. 

Journal  of  the  American  Geographical  Society,  New- York. 

Journal  of  the  Geographical  Society,  Manchester. 

Mitteilungen  der  geographischen  Gesellschaft  in  Hamburg. 

Mitteilungen  der  geographischen  Gesellschaft  in  Jena. 

Petermanns  Mitteilungen. 

Publicazioni  della  Specola  Vaticana. 

Revue  de  la  Societe  geographique  de  Tours. 

Tijdschrift  van  het  konigl.  Nederlandsch  Aardrijskundig  Genootschap. 

Verhandlungen  der  Gesellschaft  für  Erdkunde  zu  Berlin. 

Zeitschrift  der  Gesellschaft  für  Erdkunde  zu  Berlin. 


III.    Andere  Geschenke. 

Von  Herrn  G.  Speyer  hier :  225  Mark  als  Beitrag  zur  Erwerbung  einer 
biologischen  Insektensammlung  und  eines  Holzstammes  mit  der  Riesen- 
Waldameise  (Formica  herculana)  von  Förster  H.  Gericke  in  Bad  Reinerz. 

Von  den  Erben  des  Herrn  Phil.  Bernh.  Bonn  hier:  300  Mark. 

Von  Herrn  Major  Dr.  L.  von  Hey  den  hier:  2  Photographien. 

Von  Herrn  C.  Nolte  in  Moschi  bei  Tanga,  Deutsch-Ost- Afrika  (durch  den 
Verein  für  naturwissenschaftliche  Unterhaltung  hier) :  3  Photographien, 
Zebrafüllen  und  junge  Gazellen  von  Mbuguni. 

Von  Herrn  Dr.  0.  Thilo  in  Majorenhof  bei  Riga:  3  ^^lodelle  und  4  Tafeln, 
die  Mechanik  der  Rückenflossen  von  Zeus  faber,  Triacanthus  und 
Balistes  veranschaulichend. 


Bilanz  und  Übersicht. 


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Anhang. 


A.  Sektionsberichte. 

Herpetologische  Sektion. 

Die  Thätigkeit  des  Sektionärs  konzentrierte  sich  während 
des  Jahres  1896/97  auf  die  Neuordnung,  Aufstellung  und  Kata- 
logisierung der  Schlangensammlung  und  die  Bestimmung  und 
Einreihung  der  neuen  Zugänge.  Der  zweite  Band  des  Reptil- 
kataloges,  der  die  Ophidier  enthalten  wird,  konnte  noch  nicht 
gedruckt  werden,  da  große  Restbestände  von  Schlangen  noch 
aufgearbeitet  und  aufgestellt  werden  mußten. 

Über  die  zahlreichen  Geschenke,  welche  die  Sammlung  er- 
hielt, ist  schon  auf  Seite  LH  ff.  eingehend  berichtet  worden.  Als 
besonders  wertvoll  sollen  aber  an  dieser  Stelle  nochmals  hervor- 
gehoben werden  die  reiche  Sendung  des  Herrn  Dr.  A.  Voeltzkow 
in  Berlin  aus  Ostafrika  und  Madagaskar,  die  außer  zahlreichen 
anderen  kostbaren  Tieren  eine  neue  ganz  schwarze  Blindwühle 
{BdellopJüs  unicolor)  von  Wituland  und  einen  neuen  Lygodactiilus 
(L.  heternnis)  enthielt,  sowie  die  Schenkung  der  Herren  Konsul  Dr. 
0.  Fr.  V.  Mo  eil  end  or  ff  in  Manila  und  Otto  Koch  in  Cebü, 
in  der  sich  nicht  weniger  als  fünf  für  die  Wissenschaft  neue 
Tiere  {Calophnjnu)^,  Lepidodadyhis,  Lij(jo^oma,  Typldops,  Ahlahes) 
befanden. 

Von  Tauschsendungen,  die  uns  gegen  gelieferte  Suiten 
Küken  thai 'scher  Dubletten  versprochen  worden  sind,  ist  nur 
noch  eine  solche  vom  Hamburger  Museum  ausständig.  Kine 
kleine  Sendung  wurde  für  das  Wiener  Hofmuseum  zusammen- 
gestellt. 

Von  wissenschaftlichen  Arbeiten  wurden  im  Laufe  des 
Jahres  veröffentlicht:  Mitteilungen    „Über  neue  Kriechtiere  von 


—  (1  — 

den  Seychellen^'  im  Zool.  Anzeiger  19,  Jahrg.  1896  p.  349—351 
und  „Über  Reptilien  und  Batrachier  aus  Deutsch -Neuguinea" 
in  Abh.  u.  Ber.  d.  Zool.  u.  Anthrop.-Ethnogr.  Mus.  zu  Dresden 
1896/97  No.  7.  Referate  über  neuere  herpetologische  Arbeiten 
lieferte  der  Sektionär  außerdem  in  den  Jahrgängen  1896  und 
1897  des  „Zool.  Centralblatts"  und  des  „Zool.  Gartens". 

Der  Verkehr  der  Sektion  mit  wissenschaftlichen  Instituten 
beschränkte  sich  im  Vorjahre  auf  die  zoologischen  Museen  von 
Berlin,  Dresden,  Görlitz,  Hamburg,  Hann.-Miinden,  Heidelberg, 
Hermaunstadt  und  Kronstadt  (Siebenbürgen),  London,  München, 
Nürnberg,  Pest  und  Wien  und  die  hiesige  Neue  Zoologische 
Gesellschaft. 

Prof.  Dr.  0.  Boettger. 

Sektion  für  Insekten. 

Im  Jahre  1896 — 97  wurden  die  Musealbestände  durch- 
gesehen und  in  Ordnung  gehalten.  Die  Sektionäre  waren  meist 
noch  mit  dem  Präparieren,  Bestimmen  und  Einordnen  der  Neu- 
erwerbungen beschäftigt:  A.  Weis  mit  der  reichhaltigen  Reise- 
ausbeute des  Herrn  Prof.  Dr.  Boettger  in  Siebenbürgen, 
Dr.  von  Heyden  mit  dem  Bestimmen  und  Ordnen  sowie  mit 
der  Fertigstellung  zur  Drucklegung  der  von  Herrn  Prof.  Dr. 
K ü k e n t h a  1  auf  den  Molukken  gesammelten  Coleoptera, 
Hymenoptera  und  Dipt  era. 

Dr.  L.  von  Heyden. 

A.  Weis. 

Sektion  für  Botanik. 

Bei  Gelegenheit  der  68.  Versanniilung  deutscher  Natur- 
forscher und  Ärzte  in  Frankfurt  a.  M.  hatte  die  Senckenbergische 
naturforschende  Gesellschaft  eine  größere  Sammlung  von  Formol- 
präparaten ausgestellt,  worunter  sich  auch  eine  Anzahl  in 
Formol  konservierter  Pflanzen  befand.  Eine  kleine  Broschüre 
von  dem  unterzeichneten  Mitsektionär  Oberlehrer  Blum  „Er- 
fahrungen mit  der  Formolkonservierung"  war  den  Besuchern 
der  Ausstellung  sowie  einigen  Abteilungen  der  Naturforscher- 
Versammlung  gratis  zur  Verfügung  gestellt  worden.  Auch  auf 
die  diesjährige  Gartenbau -Ausstellung  in  Hamburg   sind  einige 


—    CII    — 

pflanzlichen  Gegenstände,  die  eigentümliche  Wachstumshildungen 
zeigen,  sowie  Früchte  in  Formol  geschickt  worden. 

Unser  Herbar  wurde  bereichert  durch  die  Fortsetzung  des 
Herbarium  europaeum  von  Baenitz,  durch  die  von  dem  sei. 
Herrn  Franz  Anton  ßuchka  gesammelten  Pflanzen,  ge- 
schenkt von  dessen  Witwe,  sowie  durch  einige  Mappen  ge- 
trockneter Pflanzen  von  Herrn  H.  G.  Herz  dahier.  Unsere  Hölzer- 
Sammlung  erhielt  eine  wesentliche  Vermehrung  von  Herrn  Professor 
Dr.  H.  Sehen ck  in  Darmstadt  durch  eine  Kollektion  von  ihm 
selbst  in  Brasilien  gesammelter  Lianenhölzer  mit  merkwürdiger, 
auf  dem  Querschnitt  sichtbarer  Struktur,  ferner  durch  schöne 
und  interessante  Stammstücke  aus  dem  botanischen  Garten  und 
aus  dem  Palmengarten,  sowie  durch  Geschenke  der  Herren 
Dr.  Kobelt  und  Dr.  Th.  Körner.  Das  ausführliche  Verzeichnis 
der  Zuwendungen  siehe  unter  „Geschenke",  Seite  LVIL 

Oberlehrer  J.  Blum. 

Professor  Dr.  M.  Möbius. 

Sektion  für  Mineralogie  und  Pe  trog  rap  hie. 

Herrn  A.  May  hier  verdankt  die  Sammlung  durch  die 
Vermittelung   des  Herrn  Prof.  Dr.  Boettger    zwei  vortrefflich 

ausgebildete  Diamant-Krystalle  von  Kimberley  ±  y  ±  — y—  mit 

eingekerbten  Oktaeder -Kanten.  Herr  Prof.  Dr.  Kinkel  in 
schenkte  aus  seiner  Privatsammlung  eine  Kupferplatte  vom  Lake 
superior  mit  einem  guten  Pyraraidenwürfel  oc  O2,  ferner  Quarz 
nach  Kalkspat,  ein  großes  Skalenoeder  R3,  frei  aus  Gangquarz 
hervorragend,  von  einem  nicht  sicher  anzugebenden  Fundorte 
im  Taunus.  Herr  Ritter  gab  für  die  Lokalsammlung  Chlorit- 
krystalle  auf  Hornblendegneiß  vom  Hörstein  im  Spessart,  sowie 
den  von  ihm  zuerst  aufgefundenen  und  durch  Herrn  Prof.  Dr. 
Th.  Petersen  analysierten  Ehlit  aus  dem  Quarzgange  bei 
Frauenstein  im  Taunus. 

Herr  Dr.  Wulf  in  Schwerin  schenkte  bei  Gelegenheit  der 
Naturforscherversammlung  eine  Suite  seiner  berühmten  künst- 
lich gezüchteten  Krystalle,  darunter  ein  klares  Khomboeder  von 
Natronsalpeter  mit  den  Kantenläugen  28  :  20  :  17  mm,  Nickel- 
vitriol mit  P  •  P  ^  •  4P  •  oP  •  ccPoc  .  4  P  ^,  zahlreiche  große, 


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in  Bewegung  gezüchtete  Rohrzuckerkrystalle  ^  P  :>c  •  oP  •  P  ^  • 
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Proben  kleiner  Krystalle  von  Borax,  Alaun,  Salmiak,  Kupfervitriol. 
Unter  den  durch  Kauf  erworbenen  Mineralien  sind  be- 
sonders zu  erwähnen :  2  Diamanten  aus  Brasilien,  beide  Durcli- 

wachsungszwillinge  nach  '>c  0  '>:,  der  eine  -\-  —  ■  — — ,  der  andere 

oc  0  oc  •  oc  0^ ;  ein  vorzüglicher  Quarzzwilling  von  Narushima 
in  Japan,  ocR  •  +  E,  symmetrisch  nach  Pa ;  eine  Prachtstufe 
des  ausgezeichneten  Almandin-Vorkommnisses  von  Fort  Wrangel 
in  Alaska,  mehrere  große  Almandine  ^  0  •  oc  O2  in  dunklem 
Griimmerschiefer  eingewachsen.  Von  den  herrlichen  gelben 
Kalkspaten  von  Joplin,  Jasper  Co.,  Missouri  wurden  3  Krystalle 
erworben,  einer  mit  vorherrschendem  E3,  2  weitere  mit  mehreren 
Skalenoedern  und  Rhomboedern. 


Sektion  für  Geologie  und  Paläontologie. 

Aus  den  oben  mitgeteilten  Listen  von  Geschenken  und  von 
dem  durch  Tausch  oder  Kauf  Erworbenen  ist  ersichtlich,  daß 
die  paläontologische  Sammlung,  wie  auch  die,  welche  allgemein 
geologische  Erscheinungen  demonstrieren  soll,  sich  nach  ver- 
schiedenen Richtungen  vervollständigt  hat  und  sich  in  ziemlich 
starkem  Wachstum  befindet. 

Unter  den  durch  Schenkung  in  unsere  Sammlung  gelangten 
Fossilien  seien  nur  einige  besonders  bemerkenswerte  hervor- 
gehoben und  ihrer  Bedeutung  nach  besprochen. 

Auch  dieses  Jahr  nehmen  die  Petrefakten,  die  uns  durch 
die  Munifizeuz  der  Herren  Gustav  und  Rudolf  Dyckerhoff, 
Fabrikbesitzer  in  Biebrich  a.  Rh.,  zugekommen  sind,  die  erste 
Stelle  ein,  besonders  nach  dem  wissenschaftlichen  Werte  der 
betreffenden  Oltjekte.  Wenn  auch  die  Funde  aus  dem  Tertiär 
des  Heßler -Bruches  dieses  Jahr  keine  bisher  unbekannten 
Fossilien,  wie  letztes  Jahr,  brachten,  so  erhielten  wir  doch  viel- 
fach solche,  die  mehr  und  mehr  das  Bild  der  einzelnen  Arten 
vervollständigten.  Unter  den  vom  Heßler  stammenden  unter- 
miocänen  Wirbeltierresten  ist  z.  B.  jede  Zunahme  an  Resten  der 
drei  bis  vier  Arten  von  Rhinoceronten  von  Wert  in  Rücksicht 
auf  eine  dereinstige  Bearbeitung  dieses  Genus,  soweit  es  damals 


—    CIV   — 

unsere  Landschaft  bewohnt  hat.  Das  nämliche  gilt  auch  von 
den  Resten  von  Palaeomeryx.  Unter  den  Konchylien  ist  hervor- 
zuheben, daß  eine  Helix  ramondi  daselbst  gefunden  worden  ist, 
die  sonst  als  Leitfossil  des  oberoligocäneu  Laudschneckeukalkes 
und  gleichaltriger  Schichten  in  und  außerhalb  Deutschlands  gilt. 

Großes  Interesse  haben  auch  die  Skeletteile  aus  dem  alt- 
diluvialen Mosbacher  Sand.  Es  war  ein  überraschender  und 
wertvoller  Fund,  der  uns  heuer  mehrere  Reste  des  Hii^fpopotamus 
major'  Cuv.  brachte ;  sie  gehören  nicht  allein  zu  den  seltensten 
Resten  im  Sande  bei  Mosbach,  sie  haben  auch  darum  erhöhtes 
Interesse,  weil  sie  die  nördlichste  Grenze  der  Verbreitung  des 
diluvialen  großen  Nilpferdes  fixieren  und  uns  iiber  die  klima- 
tischen Verhältnisse  zur  luterglacialzeit,  in  der  die  mächtigen 
Sandaufschüttungen  bei  Mosbach  erfolgten,  belehren.  Bisher 
waren  nur  einzelne  Vorderzähne  gefunden  worden ;  wir  besitzen 
außerdem  noch  zwei  Sprungbeine,  einen  Ober-  und  einen  Unter- 
arm und  nun  neuerdings  das  Fragment  eines  Unterkiefers  mit 
den  zwei  großen  Vorderzähnen  und  den  zwei  Eckzähnen,  außer- 
dem in  dem  Fragment  der  einen  Unterkieferhälfte  die  hinteren 
Molaren.  Herr  August  Koch  hat  uns  bei  der  Restauration 
dieser  zwei  wertvollen  Stücke,  die  in  hohem  Grade  von  Brüchen 
durchsetzt  waren  und  besonders  sehr  mürbe  Knochensub- 
stanz besaßen,  wiederum  aufs  beste  unterstützt.  Auch  die  Art 
des  Vorkommens  dieser  zwei  Kieferstücke  im  groben  Sand  war 
eine  sehr  auffällige,  wie  sie  uns  aus  den  Mosbacher  Sanden 
noch  nie  vorgekommen  war ;  die  Fragmente  steckten  nämlich  in 
Kies,  der  durch  mulmigen  Kalk  locker  verkittet  war.  In  dem 
mulmigen  Kalk  befanden  sich  teils  lose,  teils  im  Zusammenhang 
mit  den  eingebetteten  Knochen,  zahlreiche  kleinere  Kalkkon- 
kretionen. Wo  solche  auf  dem  Knochen  aufsitzen,  haben  sie  sich 
bei  ihrem  Wachstum  auch  von  der  Knochensubstanz  Stoff  an- 
geeignet, sodaß,  sobald  die  auf  dem  Knochen  aufsitzende 
Konkretion  abgelöst  wurde,  auf  der  mürben  Oberfläche  ein 
Grübchen  entstand. 

Von  Herrn  Dr.  Otto  M.  Reis  in  München  wurde  unsere 
Sammlung  wieder  durch  sehr  wertvolle  und  reiche  Suiten  von 
Fossilien,  diesmal  hauptsächlich  aus  der  alpinen  Trias,  bedacht; 
besonders  ist  die  vollkommen  bestimmte  Suite  fast  komplett, 
die  aus  dem  Rhät  des  Langewiesgrabens  bei  Garmisch  stammt. 


—  cv  — 

In  dieser  Zusendung  befinden  sich  unter  anderem  auch  Gesteine, 
welche  Wirkungen  gewisser  Gebirgsbewegungen  auf  dichten  Kalk 
(Drucksuturen),  ferner  den  Aufbau  von  Kalkstein  durcli  Algen, 
endlich  solche,  die  seltsame  Verwitterungserscheinungen  zeigen. 

Von  alpinen  Fossilien  verdanken  wir  Herrn  Dr.  med.  C. 
Gerlach  in  Hongkong  eine  sehr  interessante  Suite  liassischer 
Ammoniten  von  Hochfellen  bei  Traunstein. 

Ein  interessantes  Objekt  für  die  Sammlung  allgemein 
geologischer  Erscheinungen  ist  ein  basaltischer  Pflasterstein, 
der  während  zwei  Stunden  von  einem  unter  Hochdruck  stehenden 
^Vasserstrahl,  wahrscheinlich  unter  Vermittelung  von  Sand,  tief 
ausgehöhlt  worden  ist.  Das  Geschenk  kam  uns  von  Herrn 
Werkstättenvorsteher  Rendel  daliier  zu. 

Zu  den  wissenschaftlich  wertvollsten  Gaben  gehört  eine  neue 
Sendung  von  Herrn  Prof.  Dr.  v.  Ihering,  Direktor  des  Museums 
in  Säo  Paulo  in  Brasilien,  enthaltend  mannigfaltige  Fische  aus 
der  Braunkohle  von  Taubate  (8  Acantliopterygier  und  ein  Rajlde). 
So  wurde  das  Material,  das  der  Bearbeitung  der  Taubate  -  B'ische 
durch  Herrn  Smith  Wo  od  ward,  Assist.  Keeper  am  Geol. 
Dep.  des  British  Museum  (N.  H.)  zu  Grunde  liegt,  wesentlich 
bereichert. 

Weiter  möchten  wir  hervorheben,  wie  sehr  wir  es  schätzen, 
nun  auch  aus  der  nördlichsten  Insel  Europas  Fossilien  zu  be- 
sitzen; sie  beweisen,  welch  reiche  Fauna  auf  Spitzbergen  das 
ziemlich  seichte  Meer  zur  Karbonzeit  bewohnt  hat.  Diese 
Kollektion,  die  von  Herrn  Carl  Goetzger  aus  Lindau  in 
der  Sasseuba}^  gesammelt  worden  ist,  enthält  folgende  Fossilien: 
Productns  iveyprechti  Toula  (in  großer  Zahl),  Pr.  gigmiteus  Mart., 
Pr.  imdatus  Defr.,  Pr.  äff.  Cor  d'Orb.,  Pr.  sp.,  Ortliis  resupinata 
Mart.,  Athyris  lamellosa  L'Eveille,  A.  cf.  expansa  PhilL,  Rhyn- 
ehonella  cf.  trüatera  de  Kon,  Sp/rifer  sp.,  Aulopora  sp.  und 
CydiJiopJiyUnm  sp. 

Die  ebenfalls  in  der  Sassenbay  gesammelten  verkieselten 
Stammreste,  deren  Untersuchung  zu  übernehmen  Herr  Professor 
Graf  zu  Solms-Laubach  die  Güte  hatte,  sind  leider  nicht 
genügend  gut  erhalten,  um  sie  ihrer  systematischen  Stellung  nach 
zu  bestimmen. 

Durch  die  liebenswürdige  Sympathie,  die  Herr  Lehrer  H. 
Becker  in  Rinteln  dem  Museum  seiner  Vaterstadt  widmet,  haben 


—    CVI    — 

wir  heuer  Fossilien  aus  einer  Landschaft  Deutschlands  erhalten, 
die  in  unserer  Sammlung  noch  sehr  schwach  vertreten  war; 
sie  stammen  nämlich  aus  den  Jiiraschichten  in  der  Nähe  der 
Porta  westphalica.  Durch  die  Baggerungen  in  der  Weser  bei 
Rinteln  ist  sogar  eine  Zone  des  mittleren  Lias  {Margaritatus- 
Schicht)  vertreten,  die  von  dort  noch  nicht  bekannt  war, 
und  die  zahlreiche  Ammoniten  {jbnmoiiitca  vuininrilatus,  Am. 
capricomus,  Am.  bechei,  Am.  davoei,  Am.  ibex)  und  zwei  Pleuro- 
tomarien  führt. 

Aus  dem  Boden  Frankfurts  selbst  kamen  uns  aus  einem 
in  der  Gegend  der  Arndtstraße  beflndlicheu  altalluvialeu  Moor 
durch  die  Bemühungen  des  Herrn  Prof.  Richters  von  Herrn 
Maurermeister  J.  D.  Schenck  eine  Anzahl  Reste  von  Bo.s  j)ri- 
migeui/ts,  Cervn.'i  elaphits,  Cemis  capreolus  und  Stis  scrofa  zu. 
Durch  die  bisherigen  diluvialen  und  alluvialen  Funde  unserer 
Gegend  scheint  es  sich  mehr  und  mehr  herauszustellen,  daß  in 
den  ersteren  nur  Bison  priscits  NQY\iommi\m({  nur  in  den  letzteren 
Bos  priinigeiimH. 

Wie  seit  Jahren  übersandte  uns  unser  korrespondierendes 
Mitglied,  Herr  Oberingenieur  G.  Brandenburg  in  Szeged  in- 
teressante Petrefakten  von  verschiedenen  geologischen  Horizonten 
aus  den  Gegenden  der  unteren  Donau,  und  zwar  heuer  solche 
aus  jurassischen,  cretacischen  und  jungtertiären  Schichten. 

Die  Sendung  von  Herrn  Dr.  J.  Valentin  in  Buenos  Aires, 
Bivalvensteinkerne  aus  der  Pampasformation  von  Buenos  Aires 
enthaltend,  der  die  stratigraphische  Beschreibung  von  Dr.  Valentin 
beilag,  hat  bisher  noch  keinen  Bearbeiter  gefunden. 

Herrn  Professor  Dr.  R.  Ho  ernes  verdanken  wir  die  Be- 
stimmung von  Fossilien,  die,  von  der  ehemals  Valen tin'schen 
Sammlung  henülireud,  aus  den  triassischen  erzführenden  Kalken 
von  Putzen  und  aus  dem  Devon  von  Paßeck,  Riff  bei  Vellach. 
südlicli  von  Eiseukappel  stammen.. 

Eine  wertvolle  Gabe,  sechs  große  Aquarelle,  die  Ent- 
wicklung von  verschiedenartigen  Kohlentlötzen  darstellend,  ist 
uns  von  Herrn  Konsnl  Dr.  C.  Ochsen  ins  in  Marburg  zuge- 
gangen, von  dem  ancli  die  in  den  Abbildungen  dargestellte 
Theorie  der  Kohlenllötzljiidung  aufgestellt  worden  ist  Diese 
liebenswürdige  (iabe  kommt  hauptsäclilich  den  Vorträgen  über 
historische  Geologie  zu  üute. 


—  evil  — 

Oben  gedachten  wir  schon  einer  Partie  Petrefakten-Taubate- 
Fische  unserer  Sammhing,  die  von  einem  Spezialforscher  wissen- 
schaftlich bearbeitet  werden.  So  haben  auch  wieder  unsere 
Lebacher  Fische ,  diesmal  die  Pleuracauthiden ,  einer  wissen- 
schaftlichen Arbeit,  die  in  unseren  Abhandlungen  niedergelegt 
ist,  z.  T.  als  Grundlage  gedient  („Otto  M.Reis,  das  Skelett 
der  Pleuracantliiden  und  ihre  sj'stematischen  Beziehungen"). 

Aus  der  von  Dr.  0.  Boettger  bearbeiteten  eocänen  Fauna 
von  Pengaron  auf  Borneo  gingen  einige  Stücke  zum  Vergleich 
an  Herrn  Dr.  P.  G.  Krause  vom  geologischen  Reichsmuseum 
in  Leyden.  Herrn  Rektor  Lienenklaus  in  Osnabrück  stellten 
wir  die  Ostracoden  des  Mainzer  Beckens,  soweit  sie  sich  im 
Museum  befinden,  zur  Bearbeitung  zur  Verfügung. 

An  Herrn  Professor  H.  Enge  1  hard t  in  Di'esden,  welcher 
die  Güte  hat,  die  große  Menge  noch  nicht  bestimmter  Tertiär- 
pflanzen unserer  Sammlung  zu  determinieren,  gingen  als  erste 
Sendung  ab  die  Blattabdrücke  aus  dem  mitteloligocänen  Meeres- 
thon  von  Flörsheim. 

Eine  Bereicherung  unserer  cretacischen  Fossilien  haben 
wir  durch  die  Bestimmung  der  Gaultpetrefakten  von  Klien  und 
vom  Margarethenkopf  bei  Feldkirch  im  Vorarlberg,  die  uns 
Herr  Professor  Gottfr.  Riehen  S.  J.  zusandte,  erhalten;  als 
Gegenleistung  konnten  Avir  nämlich  die  Formen  zurückbehalten, 
die  wir  von  dort  noch  nicht  besaßen. 

Im  Tausch  haben  wir  u.  a.  vom  Geologischen  Museum 
in  Lausanne  durch  Herrn  Prof essor  R  e  n  e  v  i  e  r  eine  recht  inte- 
ressante und  wertvolle  Sammlung  von  Fossilien  aus  allen  in  der 
südwestlichen  Schweiz  entwickelten  Tertiärschichten  —  vom 
Mitteleocän  bis  zum  Obermiocän  —  erhalten;  am  höchsten 
schätzen  wir  darunter  die  leiche  Sammlung  von  eocänen  Fossilien 
von  den  Diablerets.  welche  die  Eocänfauuen,  die  wir  in  den  letzten 
Jahren  erworben  haben,  wesentlich  komplettieren.  Das  nämliche 
gilt  von  einer  schönen  Tauschsendung  des  Herrn  Dr.  Paul 
Oppenheim  in  Charlottenburg  aus  dem  Eocän  und  Oligocän 
des  Vicentins  und  Südfrankreichs.  Aus  der  Rene  vie  raschen 
Sendung  heben  wir  weiter  hervor,  daß  uns  aus  dem  jüngsten 
Flysch,  der  ungefähr  unserem  Rupelthon  gleichaltrig  ist,  mit 
Chondriten  mannigfache  rätselhafte  Gebilde  zukamen ;  auch  die 
Pflanzen-Fossilien  aus  dem  Aquitan  waren  uns  recht  erwünscht. 


—   CVIII   — 

Durch  Ankauf  der  vorzüglich  erhaltenen  Petrefakten  aus 
den  unteren  Kobleuzschichten  von  Oberstadtfeld  in  der  Eifel 
hoffen  wir  die  marine  Fauna  des  rheinischen  Devons  aus  jener 
Zeit  allmählich  vollständig  zu  erhalten.  So  fahren  wir  auch 
immer  fort,  Skeletteile  von  diluvialen  Tieren  aus  den  Mosbacher 
Gruben  zu  erwerben  und  sie  zu  restaurieren,  um  mit  der  Zeit 
die  so  außerordentlich  interessante  Tierwelt  unserer  Gegend  aus 
der  frühen  Interglacialzeit  im  Museum  vertreten  zu  haben. 

Abgesehen  von  der  Bestimmung  der  undeterminiert  und 
neu  in  die  Sammlung  gelangten  Petrefakten  beschäftigten  die 
Sektionäre  Änderungen  in  der  Aufstellung.  So  sind  u.  a.  die 
cambrischen  Fossilien  neu,  gesondert  von  den  silurischen,  auf- 
gestellt worden,  und  die  bisher  durch  norddeutsche  Fossilien 
vertretenen  Horizonte  des  Unter-,  Mittel-  und  Oberoligocäus 
könnten  durch  die  neuen  Erwerbungen,  entsprechend  der  Ten- 
denz der  Aufstellung  der  tertiären  Faunen  aus  süd-  und  süd- 
osteuropäischen Meeren,  Brackwasser-  und  Süßwasserseen  er- 
setzt werden. 

Die  geologisch -paläontologische  Sammlung  wurde  durch 
Professor  Kinkelin  mehrmals  größeren  Korporationen  in  zwei- 
bis  dreistündigem  Vortrage  demonstriert;  so  bei  der  68.  Ver- 
sammlung deutscher  Naturforscher  und  Ärzte  im  Herbst  v.  J. 
den  Mitgliedern  der  mineralogisch -geologischen  Abteilung  der- 
selben. Bei  dieser  Gelegenheit  widmete  die  Gesellschaft  den 
Mitgliedern  der  Versammlung  als  wissenschaftliche  Gabe  die 
Abhandlung  von  Professor  Dr.  F.  Kinkel  in,  „Über  seltene 
Fossilien  des  Seuckeubergischen  Museums".  Diese  Fossilien 
haben  dem  Verfasser  auch  Veranlassung  gegeben,  darüber  in 
zwei  Vorträgen  in  der  geologischen  Abteilung  der  Naturforscher- 
Versannnluug  zu  sprechen.^)  Die  Führung  bei  der  sich  daran 
anschließenden  Exkursion  nach  den  diluvialen,  tertiären  und 
krystallinen  Gebilden  in  der  Umgebung  von  Biebrich- Wiesbaden 
hatten  Professor  Kinkelin  und  Dr.  Schau f  übernommen. 
Weitere  Demonstrationen  der  Sammlung  sind  durch  Professor 
Kinkel  in  dem  naturwissenschaftlichen  Ferienkurse  akademisch 
gebildeter  Lehrer,    dem  Verein   für   Geschichte   und  Altertums- 


')  Siehe  ,,  Verhandluiiireii  der  Gesellscli.  Deutscher  Naturforscher  u.  Aerzte. 
GH.  Versammlung  zu  Frauklurt  a.  M.''     IL  Teil,  I.Hälfte,  S.  21!)  ff. 


—   CIX   — 

künde  in  Höchst  a.  M.,')  der  Gewerkschaft  der  Holzarbeiter, 
der  Gewerkschaft  der  Schneider,  der  der  Maler  nnd  der  der 
Spengler  zn  teil  ge-worden. 

Daß    auch    dieses   Jahr   die   Korrespondenz   eine   ziemlich 
lebhafte  war,  ist  schon  aus  dem  hier  Berichteten  ersichtlich. 

Professor  Dr.  F.  Kinkelin. 
Professor  Dr.  0.  Boettaer. 


B.  Protokoll -Auszüge. 

Samstag,  den  7.  November  1896. 

Vorsitzender:  Herr  Major  Dr.  L.  v.  Hey  den. 

Der  Vorsitzende  eröffnet  die  wissenschaftlichen  Sitzungen 
für  den  Winter  1896/97  mit  der  Mitteilung,  daß  Ihre  Majestät 
die  Kaiserin  Friedrich  geruht  haben,  als  Mitglied  der 
Gesellschaft  beizutreten.  Das  Interesse,  das  Ihre  Majestät  damit 
für  die  Naturwissenschaft  bekunden,  und  die  hohe  Ehre,  die 
gleichzeitig  der  Gesellschaft  erwiesen  wird,  sollen  uns,  so  führt 
der  Redner  aus,  ein  Sporn  sein,  mit  doppeltem  Eifer  auf  dem 
bisher  eingeschlagenen  Wege  zur  Erforschung  der  Natur  und  zur 
Verbreitung  naturwissenschaftlicher  Kenntnisse   fortzuschreiten. 

In  den  letztvergangenen  Monaten  hat  sich  die  Zahl  unserer 
ewigen  Mitglieder  um  fünf  vermehrt.  Der  verstorbene 
Dr.  med.  Joh.  Peter  Hieronj^mus  Pfefferkorn  wurde  zum 
Zeichen  der  Dankbarkeit  für  ein  von  der  Familie  in  hochherziger 
Weise  gestiftetes  Erbstück  (s.  S.  LXXIV)  zum  ewigen  Mit- 
gliede  ernannt.  Außerdem  sind  als  ewige  Mitglieder  eingetreten : 
der  Kais.  Persische  Generalkonsul  Herr  Baron  Ludwig  Ad.  von 
Löwenstein,  Herr  Louis  Andr.  Bernus  und  Herr  Friedrich 
Jaennicke  für  sich  und  seinen  am  20.  März  1898  lieimge- 
gangeneu  Sohn  Dr.  phil.  Wilhelm  Jaennicke. 


')  Die  im  Besitze  dieses  Vereins  befindlichen  diluvialen  Säugetierreste 
sind  iin  Senckenbergischen  Museum  bestimmt  worden. 


—  ex  — 

Der  Vorsitzende  gedeukt  nimmehr  der  68.  Versammlung 
deutscher  Naturforscher  und  Ärzte,  die  vom  21. — 26. 
September  zum  dritten  Male  in  Frankfurt  tagte,  und  an  deren 
Geschäftsführung  sich  die  Mitglieder  der  Senckenbergischen 
GTesellschaft  in  thatkräftiger  Weise  beteiligten.  Am  20.  September 
versammelte  sich  der  Vorstand  der  Naturforscher -Versammlung 
im  Vogelsaale,  an  demselben  Orte,  an  dem  1825  die  ganze  erste 
Versammlung  ihre  Beratungen  abhalten  konnte. 

Am  Begrüßungstage  bewillkommte  der  zweite  Direktor 
Herr  Dr.  med.  August  Knoblauch  die  zahlreich  versammelten 
Gäste  im  Namen  der  wissenschaftlichen  Vereine  Frankfurts  und 
überreichte  den  zu  dieser  Gelegenheit  veröffentlichten  Führer 
durch  das  Museum,  der  auch  jedem  Besucher  des  Museums 
zur  Verfügung  gestellt  war.  Außerdem  waren  von  wissenschaft- 
lichen Arbeiten  im  Auftrage  der  Gesellschaft  erschienen:  von 
Herrn  Professor  Dr.  F.  Kinkelin  eine  Abhandlung:  „Einige 
seltene  Fossilien  des  Senckenbergischen  Museums", 
den  Besuchern  der  Paläontologischen  Sammlung  gewidmet,  und 
von  Herrn  Oberlehrer  J.  Blum  eine  Schrift:  „Die  Erfahrungen 
m  i  t  d  e  r  F  0  r  m  0 1  k  0  n  s  e  r  V  i  e  r  u  n  g " ,  für  die  Besucher  der  A  u  s- 
stellung  bestimmt.  Hier  in  der  Ausstellung  war  die  Gesellschaft 
durch  eine  große  Kollektion  von  F  o  r  m  o  1  p  r  ä  p a  r  a  t  e  u  vertreten, 
die  überhaupt  zuerst  in  unserem  Museum  dargestellt  worden  waren, 
und   die  sich  der  allgemeinen  Anerkennung  zu  erfreuen  hatten. 

Schließlich  legt  der  Vorsitzende  den  Bericht  1896  vor. 
Er  enthält  auf  26  Bogen  die  geschäftlichen  Mitteilungen,  in 
denen  unter  anderem  auch  die  Gönner  aus  Frankfurts  Bürgerschaft 
angeführt  werden,  von  denen  in  altbewährter  Opferbereitschaft 
der  Senckenbergischen  naturforschenden  Gesellschaft  28,350  Mark 
zur  Verfügung  gestellt  worden  sind  zum  Ankauf  der  Bibliothek 
des  in  Genf  verstorbenen  Professors  Carl  Vogt.  Als  Anhang 
befinden  sich  in  diesem  ersten  Teile  die  Sektionsberichte  und 
die  Protokolle  der  wissenschaftlichen  Sitzungen.  Der  zweite, 
größere  Teil  enthält  fünf  Vorträge  und  sieben  andere 
wissenschaftliche  Arbeiten. 

Zur  Tagesordnung  ergreift  nunmehr  Herr  Professor  Dr. 
M  ö  b  i  u  s  das  Wort : 

Im  Sommer  dieses  Jahres  wurde  der  Gesellschaft  ein 
ebenso   schönes   als   wertvolles   Geschenk   zu  Teil,   nämlich   ein 


Band  der  botanischen  Abteiluug  von  Humboldts  und  ]^o uplands 
berühmtem  Reisewerk,  und  zwar  der,  welcher  die  Mimosen  und 
andere  Leguminosen  behandelt.  (Titel:  Mimosees  et  autres  plantes 
Legumiueuses  du  uouveau  continent,  recueillies  par  MM.  A.  de 
Humboldt  et  Bonpland,  decrites  et  publiees  par  Ch.  S.  Kunth 
avec  figures  colorees  par  P.  J.  F.  Turpin.  Paris  1819).  Der  hohe 
Wert  des  geschenkten  Exemplares  besteht  darin,  daß  die  60  Tafeln 
Originalzeichnungen  Turpin s  sind,  jede  in  wunderbar  künst- 
lerischer Vollendung  und  mit  wissenschaftlicher  Genauigkeit  auf 
feines  Velinpapier  gemalt  und  mit  der  Unterschrift  des  Künstlers 
versehen  ;  auch  der  Text  ist  auf  Velinpapier  gedruckt,  das  Ganze 
ist  ein  Prachtwerk  ersten  Ranges.  Dieses  befand  sich  im  Besitz 
der  hiesigen  Familie  Pfefferkorn  und  gehörte  zuletzt  den  Erben 
des  bekannten  B'rankfnrter  Arztes  Dr.  med.  J  o  h.  P  e  t  e  r  H  i  e  r  o  n. 
Pfefferkorn,  dessen  Vater  eine  der  bedeutendsten  Samen- 
handlungen Deutschlands  in  damaliger  Zeit  begründet  hat, 
während  er  selbst  sich  um  seine  Vaterstadt  vielfache  Verdienste 
durch  seine  ärztliche  und  wissenschaftliche  Thätigkeit  erworben 
hat  und  auch  Mitglied  unserer  Senckenbergischen  naturforschenden 
Gesellschaft  ge^vesen  ist.  Die  Erben  dieses  Mannes  wünschten 
nun,  daß  das  genannte  Prachtwerk  in  einer  öffentlichen  Bibliothek 
Frankfurts  der  Wissenschaft  und  Kunst  erhalten  bleibe,  und 
glaubten,  daß  dieser  Zweck  erreicht  sein  würde,  wenn  die  für 
die  Naturwissenschaften  bestimmte  Bibliothek  der  Sencken- 
bergischen naturforschenden  Gesellschaft  es  in  Eigentum  und 
Verwahrung  nehmen  wollte.  Herr  Senator  Dr.  von  Oven, 
eines  der  noch  lebenden  Mitglieder  der  Pf eff erkor n' sehen 
Familie,  hatte  die  Güte,  das  Werk  der  Gesellschaft  anzubieten, 
die  ein  so  großartiges  Geschenk  natürlich  mit  Freuden  entgegen- 
nahm und  es  in  würdiger  Weise  zu  bewahren  versprach.  Die 
Gesellschaft  suchte  ihren  Dank  dadurch  auszudrücken,  daß  sie, 
wie  erwähnt,  den  verstorbenen  Dr.  Pfefferkorn  in  die  Zahl 
ihrer  ewigen  Mitglieder  einreihte ;  sie  ist  aber  in  besonderer  Weise 
auch  Herrn  Senator  Dr.  von  Oven  für  seine  gütige  Übergabe  des 
Geschenkes  zu  Danke  verpflichtet,  um  so  mehr  als  derselbe  einige 
interessante  Dokumente,  die  sich  auf  das  Werk  beziehen,  dem- 
selben beigelegt  hat. 

Was  die  Geschichte  des  Werkes  anbetrifft,  so  ist  zunächst 
bekannt,    daß   Alexander   von   Humboldt    in    den    Jahren 


—    CXII   — 

1799 — 1804  seiue  große  amerikanische  Forschungsreise  in  Be- 
gleitung von  Aime  Bonpland  unternommen  hat.  Der  letztere, 
4  Jahre  jünger  als  Humboldt,  hatte  Medizin  und  Naturwissen- 
schaften, besonders  Botanik  studiert  und  war  mit  seinem  späteren 
Begleiter  in  Paris  bekannt  geworden.  Nach  der  Rückkehr  von 
der  Reise  nahm  Humboldt  seinen  Aufenthalt  in  Paris,  um 
sich  mit  allem  Eifer  der  Verarbeitung  der  auf  der  Reise  ge- 
sammelten Schätze  und  der  Ausarbeitung  seines  Reisewerkes 
hinzugeben.  Der  Titel  des  Ganzen  lautet :  Voyage  aux  regions 
equiuoxiales  du  Noiiveau  Continent  fait  dans  les  annees  1799 
ä  1804  par  A.  de  Humboldt  et  A.  Bonpland.  Es  wuchs 
heran  auf  30  Bände  in  Folio  und  Quart  nebst  1425  gestochenen, 
zum  Teil  farbigen  Tafeln  und  besteht  aus  6  Abteilungen,  deren 
letzte  den  botanischen  Teil  bildet.  Diese  ist  bei  weitem  die 
umfangreichste,  sie  umfaßt  14  Bände  in  5  Teilen,  und  als  Preis  für 
diese  14  Bände  gibt  Humboldt  selbst  7178  Fr.  an.  Er  selbst 
hat  nur  eine  Einleitung  zu  dem  einen  Teile  „Nova  genera 
et  species  plautarum  u.  s.  w."  geschrieben.  Die  Ausarbeitung  des 
Übrigen  wollte  er  Bonpland  überlassen.  Allein  dieser,  sosehr 
er  sich  auch  auf  der  Reise  durch  seine  Thatkraft  und  Tüchtigkeit 
erprobt  hatte,  war  nicht  recht  geeignet  für  andauernde  litte- 
rarische Thätigkeit  und  hat  nur  die  beiden  ersten  Teile  ausge- 
führt. Humboldt  mußte  sich  nach  einer  andern  Kraft  umsehen 
und  fand  sie  in  dem  damals  noch  jugendlichen  Gelehrten  Karl 
Siegismund  Kunth,  1788  in  Leipzig  geboren,  Neffen  des 
hochverehrten  Erziehers  der  Gebrüder  H  u  m  b  o  1  d  t.  Von 
Humboldt  1813  nach  Paris  berufen,  widmete  er  sich  bis  1819 
ganz  der  Bearbeitung  des  botanischen  Teiles  des  großen  Reise- 
werkes, darunter  auch  unserer  Monographie  „Mimosees  et  autres 
plantes  Legumineuses".  Kunth  wurde  später  Direktor  am 
botanischen  Garten  in  Berlin  und  starb  daselbst  1850.  Wir 
verdanken  dem  Herrn  Senator  Dr.  von  Oven  auch  das  Original 
des  von  Kunth  zugleich  im  Namen  Humboldts  geschriebenen 
Vertrags  mit  dem  Verleger  in  Hinsicht  der  Ausführung  der 
Monographie  über  die  Mimosen;  der  Verleger  war  M.  S.  Friedr. 
Seh  cell,  der  damals  die  Librairie  Grecque-Latine-Allemande  in 
Paris  leitete.  Einen  wesentlichen  Teil  der  Monographie  bilden 
die  60  Tafeln,  deren  hoher  Wert  schon  gerühmt  wurde.  Der 
Künstler,  dessen  Originalwerk  wir  hier  zu  bewundern  Gelegen- 


—    CXIII    — 

heit  haben,  Pierre  Jean  E'raugois  Turpin,  1775  geboren, 
war  gelehrter  Botaniker  und  Pflanzenmaler  zugleich.  In  ersterer 
Eigenschaft  hat  er  eine  Anzahl  botanischer  Werke  verfaßt  und 
herausgegeben,  darunter  auch  eine  mit  57  Tafeln^  versehene 
Iconographie  vegetale  (Paris  1841).  Als  Pflanzenmaler  war  er 
mit  Recht  sehr  geschätzt  und  seine  Vortrefflichkeit  wird  von 
keinem  Geringeren  als  von  Goethe  sell)st  gepriesen,  der  von 
ihm  sagt,  er  sei  zugleich  als  einsichtiger  Botaniker  und  als 
genauester  Zeichner  sowohl  vollendeter  Pflanzen  als  ihrer  mikro- 
skopischen Anfänge  rühmlichst  bekannt,  und  der  den  Wunsch 
ausspricht,  von  diesem  Künstler  seine  Lehre  von  der  Metamor- 
phose der  Pflanzen  illustriert  zu  sehen.  (Eine  Abschrift  der 
betreffenden  Stellen  aus  Goethes  Werken  hat  der  Geber  dem 
Geschenke  beigelegt). 

So  ist  denn  durch  das  gemeinsame  Wirken  von  hervor- 
ragenden Künstlern  und  Gelehrten  das  Werk  zu  stände 
gekommen,  welches  wir  vor  uns  haben.  Die  Turpin 'sehen 
Tafeln  wurden  in  Kupfer  gestochen  und  koloriert,  und  der 
Folioband  mit  Text  und  Tafeln  kostete  ursprünglich  400  Francs. 
Das  Exemplar  mit  den  Originalen  Turpius,  die  durch  das 
Kopieren  des  Kupferstechers  nicht  im  geringsten  gelitten  haben, 
und  mit  dem  nur  einmal  auf  Velin  gedruckten  Text  ist  s.  Z. 
dem  Kaiser  von  Österreich  für  1350  Dukaten  zum  Kauf  an- 
geboten worden,  wie  aus  dem  Konzept  eines  Briefes,  freilich 
ohne  Datum  und  Unterschrift,  hervorgeht,  der  gleichfalls 
dem  Geschenke  beigelegt  worden  ist.  Ob  es  garnicht  zum 
wirklichen  Angebot  gekommen  oder  dieses  abgelehnt  worden 
ist,  wissen  wir  nicht;  es  geht  aber  auch  daraus  hervor,  welch 
kostbares  Geschenk  uns  die  Pfefferkorn 'sehen  Erben  und 
speziell  Herr  Senator  Dr.  von  Oven  mit  dem  Werke  gemacht 
haben. 

Herr  Major  Dr.  von  Hey  den  macht  sodann  auf  eine 
größere  Reihe  biologischer  Objekte  aus  dem  Reiche  der 
Insekten  aufmerksam.  Die  Gesellschaft  verdankt  diese  schöne 
Sammlung,  welche  schon  bei  Gelegenheit  der  letzten  Natur- 
forscherversammlung die  Aufmerksamkeit  der  Interessenten 
auf  sich  gezogen  hat,  der  Güte  des  Herrn  Georg  Speyer. 
Zusammengestellt  ist  sie  mit  vieler  Sorgfalt  und  Sachkenntnis 
von  Herrn  Förster  Gericke  in  Reinerz. 

8 


—    CXIV    — 

Der  Biologie  oder  Lebensweise  und  Verwandliiügsgescliiclite 
der  Insekten  wird  immer  noch  nicht  die  ihr  gebührende  Rück- 
sicht gezollt,  was  zum  Teil  auch  in  der  Schwierigkeit  der  Larven- 
erziehung seinen  Grund  haben  mag.  Es  hält  nämlich  sehr 
schwer  den  Tieren  in  der  Gefangenschaft  das  nötige  Maß  von 
Feuchtigkeit  oder  Trockenheit  zu  geben ;  entweder  gehen  die 
Zuchten  durch  Scliimmelbildung  zu  Grunde,  was  meistens  der 
Fall  ist,  oder  sie  trockueu  ein.  Die  besten  Erfolge  hatten  von 
jeher  die  Schmetterlingszüchter.  Hier  sind  auch  von  den  meisten 
Arten  die  Larven,  Puppen  und  Nahrungspflanzen  bekannt,  nicht 
aber  bei  den  anderen  Insekten-Ordnungen.  Von  den  so  gern  und 
oft  gesammelten  Käfern,  von  denen  jetzt  gegen  100,000  Arten 
beschrieben  sein  mögen  (1876  waren  es  77,000),  sind  von  höchstens 
einigen  tausend  Arten  die  frühereu  Zustände  bekannt,  der  Rest 
ist  unbekannt  und  noch  zu  erforschen;  noch  schlimmer  ist  es 
in  anderen  Ordnungen  bestellt.  Nach  einer  Richtung  hin  ist 
eine  erfreuliche  Ausnahme  zu  konstatieren.  Im  Haushalte  der 
Natur  lernte  der  Mensch  sehr  bald  die  ihm  feindlichen  Elemente 
kennen ;  man  bestrebte  sich  deshalb  auch  schon  frühe  diejenigen 
Tiere,  besonders  Insekten,  kennen  zu  lernen,  welche  dem  Land- 
wirte und  Forstmanne  durch  ihr  massenhaftes  Auftreten  und 
ihren  Schaden  sich  bemerklich  machten.  Man  studierte  sie  im 
Freien,  beschrieb  sie  und  gab  treffliche  Abbildungen  der  Ent- 
wicklungsstadien. Es  sei  nur  erinnert  an  die  klassischen  Ar- 
beiten von  Goeze  (1731  —  1793),  Degeer  (1720  —  1778), 
Reaumur  (1683  —  1757),  Rösel  (1705  —  1759)  und  die  aus 
neuerer  Zeit  von  Ratzeburg  (geb.  1801),  Roßmäßler  (geb. 
1806),   Nördlinger  (geb.  1818),  Taschenberg. 

Erst  der  jüngsten  Zeit  war  es  vorbehalten,  dank  dem  Fort- 
schritte in  der  Präparation  und  in  den  Konservierungsmethoden, 
die  Tiere  selbst  aufzubewahren.  Die  geehrten  Anwesenden  sehen 
hier  ein  musterhaftes  Beispiel;  möge  es  anregend  wirken  und 
der  Insekten-Biologie  neue  Freunde  werben! 

Nachdem  Herr  Major  von  Heyden  die  in  kleinen  Kasten 
ausgestellten  Insekten  genauer  erklärt  hat,  demonstriert  Herr 
Professor  Dr.  H.  Reichenbach  an  Stelle  des  Herrn  Professor 
Dr.  F.  Richters  eine  größere  Reihe  prächtig  konservierter 
See ti ere,  geschenkt  von  der  Zoologischen  Station  in 
Neapel. 


—  cx\  — 

Dieses  von  Herrn  Gelieinirat  Dolirn  ins  Leben  gerufene 
und  in  mustergültiger  Weise  geleitete,  von  Forschern  aller 
Nationen  vielbenutzte  Institut  hat  in  den  letzten  Jahrzehnten 
die  Zoologie  und  Botanik  mächtig  gefiirdert.  Gelten  die  dort 
angestellten  Studien  auch  zunächst  der  Erforschung  der  Fauna 
und  Flora  des  Mittelmeeres,  so  sind  doch  die  in  den  doitigeu 
mit  allen  Hilfsmitteln  der  Wissenschaft  ausgestatteten  Labora- 
torien gewonnenen  Resultate  von  der  weitgehendsten  allgemeinen 
Bedeutung  für  die  verschiedensten  Zweige  naturwissenschaftlicher 
Forschung  gewesen. 

Mit  besonderem  Nachdruck  aber  ist  man  auf  der  Station  in 
Neapel  bemüht  gewesen,  Methoden  ausfindig  zu  machen,  um  die 
zarten  Lebewesen  der  See  so  in  Präparaten  zu  erhalten,  daß  sie 
in  jeder  Beziehung  ein  deutliches  Bild  von  den  Wesen  in  leben- 
dem Zustande  geben.  In  wie  hohem  Maße  dies  gelungen,  zeigt 
die  vorliegende  Sammlung  von  Seetieren  aus  allen  Ordnungen  des 
Tierreichs.  Die  zierlichen  Polypenstöckchen,  die  zarten  Quallen, 
die  wie  Glas  durchsichtigen  vSalpen  und  Kielfüßer,  die  wie  Por- 
zellan durchscheinenden  Ascidien,  die  farbenprächtigen  Seefedern, 
Holoturien  und  Nacktschnecken,  —  Alles  das  ist  so  vollkommen 
in  Form  und  Farbe  erhalten,  daß  man  glauben  möchte,  die 
Tiere  wären  eben  erst  der  Meerestiefe  entnommen. 

Das  Senckenbergische  Museum  hat  durch  diese  Zuwendung 
einen  ganz  hervorragenden,   neuen  Anziehungspunkt  gewonnen. 

Samstag,  den  19.  Dezember  1896. 

Vorsitzender:  Herr  Major  Dr.  L.  v.  Hey  den. 

Der  Vorsitzende  teilt  mit,  daß  am  Ende  dieses  Jahres  der 
erste  Direktor  und  der  erste  Sekretär,  er  und  Herr  Heinr. 
Alten,  aus  der  Direktion  auszutreten  haben  und  an  ihre  Stelle 
die  Herreu  Oberlehrer  J.  Blum  und  Dr.  med.  E.  Rödiger  für 
die  nächsten  zwei  Jahre  gewählt  worden  sind. 

Der  Vorsitzende  lenkt  hierauf  die  Aufmerksamkeit  der 
anwesenden  Mitglieder  auf  die  vielen  ausgestellten  teils  ge- 
schenkten, teils  durch  Kauf  erworbenen  Tiere.  Herr  Dr.  med. 
E.  Rödiger  schenkte  2  schwarze  Eichhörnchen  und  ein 
sehr  schönes  Pärchen  des  S  c  h  o  1 1  e  n  h  u  h  n  s ,  Lagopiis  scoHcks. 
Das  schwarze  Eichhörnchen   hndet   sich   mehr  im  Gebirge  und 

8* 


<-    CXVI    — 

in  Laubbolzwalduügen ;  besonders  in  Gegenden  mit  ölreichen 
Samen  soll  die  braunrote  Färbung  gerne  dunkler  werden  und 
oft  in  Schwarz  übergehen.  Das  Schottenhuhn,  das  die  Moore 
Großbritanniens,  namentlicli  Schottlands,  bevölkert  und  als 
Jagdwild  sehr  geschätzt  wird,  ist  eine  Abart  des  Schneehuhns, 
Lagopus  lagopiis,  von  dem  es  sich  nur  dadurch  unterscheidet, 
daß  sein  Gefieder  sich  im  Winter  nicht  weiß  färbt  und  daß  es 
braune  Schwingen  und  graugefärbte  Beine  hat. 

Von  Herrn  Paul  Spatz  in  Diemitz  hat  die  Gesellschaft 
einige  prächtige  nordafrikanische  Tiere  erworben,  von  denen 
eine  B  e  r  g  a  u  t i  1  o  p  e ,  Gaxella  hcvella  und  eine  weiße  Gazelle, 
Gazella  loderi,  besonders  erwähnenswert  sind.  Sehr  schöne 
Tiere  sind  die  von  der  Neuen  Zoologischen  Gesellschaft 
erhaltenen  Schabrackenschakal,  Canis  meson/elas,  Falb- 
k  a  t  z  e ,  Felis  manicnlata ,  P  a  1  m  e  n  e  i  c  h  h  ö  r  n  c  h  e  n ,  Sein  ms 
palwarum,  Moschustier,  Traguliis  stanleyaniis,  das  zier- 
liche Moschusböckchen,  Nesotragus  kirkii^  aus  Deutsch- 
Ostafrika  u.  a.  m.  Eine  Fischotter,  gelbe  Varietät,  stammt 
aus  der  Lahn  bei  Limburg;  sie  lebte  etwa  ein  Jahr  im  Zoolo- 
gischen Garten. 

Herr  Hofrat  Dr.  B.  Hagen  dahier,  der  siebzehn  Jahre 
mit  kürzeren  Unterbrechungen  als  Arzt  und  Naturforscher  in  den 
Tropen  gelebt  hat,  fünfzehn  Jahre  auf  Sumatra  und  anderthalb 
Jahre  in  Neu-Guinea,  macht  einige  biologische  Mitteilungen  über 
den  Sun  da- Tiger,  der  ihn  oft  in  seiner  nächtlichen  Ruhe 
gestört  hat,  und  weist  an  dem  schönen,  von  der  Neuen  Zoolo- 
gischen Gesellschaft  erworbenen  Tiere  auf  die  Merkmale  hin, 
die  diesen  Tiger  von  dem  javanischen  und  dem  bengalischen 
Tiger  unterscheiden. 

Alsdann  hält  Herr  Hofrat  Dr.  Hagen  seinen  ange- 
kündigten Vortrag: 

Vorläufige  Mitteilungen  über  das  Tier  leben  an  der 
As  trolabebu  cht  in  Kais  er- Wilhelmsland. 

Deutsch-Neuguinea  ist  ein  hübsches,  malerisches  und  ver- 
hältnismäßig auch  fruchtbares  Land.  Es  ist  ein  herrlicher 
Anblick,  wenn  man  in  die  Astrolabebucht  hineinfährt.  Links 
in  5  Reihen  übereinander  das  bis  zu  2000  Meter  hohe  Finisterre- 
gebirge,    rechts    das   niedrige   Örtzengebirge,      In   der   Ferne 


—    CXVII    — 

zwischen  beiden  erscheint  ein  Stück  des  merkwürdigen  Bismarck- 
gebirges.  Was  diese  bis  jetzt  unerforschten  Gebirge  au  natur- 
wissenschaftlichen Schätzen  bergen  mögen,  das  entzieht  sich 
heute  noch  jeder  Vermutung. 

Alles,  was  das  Auge  ringsum  erblickt,  Berge,  Thäler  und 
Ebene,  das  ist  bedeckt  und  überzogen  von  einer  dichten  und 
schweren  Decke  üppigen  Urwaldes,  der  hier  und  da  von  savannen- 
ähulichen  Grasflächeu  unterbrochen  wird.  Die  mannigfachsten 
Formen  und  Arten  setzen  diesen  Urwald  zusammen,  aber  sein 
Charakter,  wie  der  der  ganzen  Flora  überhaupt,  ist  ein  fast 
rein  indomalayischer  und  hat  gar  nichts  australisches  an  sich. 
Dies  ist  eine  Wirkung  und  Folge  des  Klimas.  Die  Regenzeit 
dauert  ziemlich  lang,  von  November  bis  April,  dagegen  fällt  oft 
in  den  trockenen  Monaten  wochenlang  kein  Regen.  Die  meteoro- 
logischen Verhältnisse  sind  ziemlich  verwickelt  und  wirken  oft 
sehr  lokal;  die  Astrolabebucht  ist  z.  B.  ganz  den  Wirkungen 
des  NW-Monsuns  ausgesetzt,  während  das  Land  weiter  nach 
Osten  unter  der  Herrschaft  des  SO-Passates  steht. 

Das  Pflanzen-  und  Tierleben  konzentriert  sich  fast  aus- 
schließlich auf  die  Regenzeit. 

Die  Tierwelt  von  Neuguinea,  namentlich  die  Säugetier- 
welt, macht  einen  höchst  archaistischen  Eindruck.  Wir  werden 
hier  plötzlich  um  Hunderttausende,  vielleicht  Millionen  von 
Jahren  in  eine  sehr  frühe  Eutwicklungsepoche  unserer  Erde 
zurückversetzt  und  sehen  in  den  dortigen  Beuteltieren  noch 
sozusagen  die  Ur-  und  Stammeltern  unserer  heutigen  Säugetier- 
welt leibhaftig  und  lebendig  herumlaufen,  Formen,  die  wir  in 
Europa  nur  noch  in  Versteinerungen  finden.  Diese  altehrwürdige 
Säugetierfauna  ist  aber  infolge  unserer  Naturgesetze  und  der 
veränderten  äußeren  Lebensbedingungen  im  Ab-  und  Aussterben 
begriffen,  wie  durch  die  große  Arten-  und  Individuen -Armut 
bewiesen  wird.  Mit  der  durch  uns  jetzt  begonnenen  Aufschließung 
und  Kultur  der  Insel  wird  der  Untergang  der  alten  und  das 
Entstehen  einer  neuen  Fauna  durch  künstliche  oder  natürliche 
Einwanderung  in  rapider  W-'eise  begünstigt.  Die  Vorläufer  der 
neuen  Fauna,  die  Pioniere  sozusagen,  haben  sich  in  Gestalt  von 
Ratten  und  Mäusen  schon  eingefunden. 

An  wilden  Säugetieren  wurden  nur  12  Arten,  darunter 
8  Beuteltiere,  erbeutet,   eine   überaus   große  Artenarmut   gegen 


—    CXVIII    — 

Sumatra  zum  Beispiel,  wo  Redner  früher  66  Arten  gefunden 
hatte.  In  den  Neuguinea -Wäldern  da  lärmen  keine  Affen,  da 
schleicht  kein  Tiger  oder  Panther,  da  schreit  kein  Hirsch, 
trompetet  kein  Elephant  und  biüllt  kein  Bär.  Die  Wälder 
würden  schweigend  und  stumm  daliegen,  wenn  nicht  die  Papa- 
geien wären,  welche  in  großen  Flügen  von  Hunderten,  ja  bei- 
nahe Tausenden  das  Land  durchziehen  und  allein  einen  größeren 
Lärm  verursachen,  als  die  obengenannten  Säugetiere  zusammen- 
genommen. 

Von  Vögeln  wurden  im  ganzen  140  irrten  erbeutet,  doch 
ist  Redner  der  Meinung,  daß  er  kaum  zwei  Drittel  aller  dort 
vorkommenden  Formen  erhalten  hat. 

Die  Familien  der  Tauben  und  Papageien  haben  sich 
auf  Kosten  der  anderen  außerordentlich  entwickelt;  diese  beiden 
allein  betragen  den  vierten  Teil  der  ganzen  dortigen  Vogelwelt. 

Bemerkenswerte  Vögel  sind  außer  den  vorgenannten  noch 
der  Kasuar,  der  Rhinocerosvogel,  zwei  Busch hühner, 
und  die  wunderbaren,  ausschließlich  auf  Neuguinea  und  seinen 
Nachbarinseln  lebenden  Paradiesvögel,  von  denen  Redner 
meint,  es  sei  wohl  ein  Jahr  Malaria  wert,  diese  Prachtjuwelen 
der  Vogelwelt  in  ihrer  Freiheit  in  den  Urwäldern  bewundern 
zu  dürfen. 

Von  Schlangen  wurden  11  Arten  gefunden,  darunter 
eine  giftige,  nämlich  die  bekannte  Todesotter  von  Australien. 

Außerdem  sind  erwähnenswert  die  große  See  Schild- 
kröte und  der  abenteuerlich  gestaltete  Hammerhai,  welcher 
gegen  14  Fuß  lang  wird.  Beide  sind  in  den  dortigen  Meeren 
nicht  selten,  und  der  Hammerhai  scheint  sich  sogar  die  Astrolabe- 
bucht  zu  seiner  ausschließlichen  Domäne  erwählt  zu  haben. 

Endlich  bespricht  Redner  noch  seine  Lieblinge,  die  In- 
sekten, speziell  die  Schmetterlinge,  die  aber  auf  Neu- 
guinea ebenfalls  nicht  in  der  großen  Artenzahl  vorkonnnen  wie 
auf  Sumatra.  Dafür  schillern  aber  die  meisten  in  einer  ganz 
wunderbaren  Farbenpracht  und  sind  oft  von  bedeutender  Größe, 
so  z.  B.  die  ganz  außerordentlich  schöne  Orfif/hopicra  schötibenji 
oder  paradisea,  eine  der  merkwürdigsten  lepidopterologischen 
Entdeckungen  der  letzten  Jahre. 

Zum  Schlüsse  bedauert  Redner,  daß  es  ihm  in  den  iVs  Jahren 
seines  Aufenthalts   auf  Neuguinea   nicht  vergönnt  gewesen  ist, 


—  CXIX  — 

ein  vollstäudigeres  Bild  der  dortigen  Fauna  zLisaramenzubringeu. 
Seine  außerordentlich  angestrengte  Berufsthätigkeit  als  Arzt  und 
eine  fast  ein  Jahr  andaueiMide  Malaria-Erkrankung  haben  ihn 
daran  verhindert. 

Die  anwesenden  Mitglieder  folgen  den  interessanten  Mit- 
teilungen mit  lebhaftem  Interesse,  und  der  Vorsitzende  dankt 
dem  Redner  auf  das  wärmste  für  den  schönen  Vortrag. 

Samstag,  den  9.  Januar  1897. 

Vorsitzender:  Herr  Oberlehrer  J.  Blum. 

Der  Vorsitzende  begrüßt  die  Versammlung  zum  Beginne 
der  wissenschaftlichen  Sitzungen  im  neuen  Jahre  und  drückt 
dabei  den  Wunsch  aus,  daß  das  Jahr  1897,  das  achtzigste 
Stiftuugsjahr  der  Senckenbergischen  naturforschenden  Gesell- 
schaft, sich  würdig  seinen  Vorgängern  anreihen  möge.  Als  eine 
gute  Vorbedeutung  erachtet  es  der  Vorsitzende,  daß  der  treue 
Freund  der  Gesellschaft,  Herr  Geheimer  Regierungsrat  Professor 
Rein  aus  Bonn,  den  Reigen  der  diesjährigen  Vorträge  eröffnet, 
und  er  dankt  ihm  im  Namen  der  Gesellschaft  für  die  bereitwillige 
Übernahme  des  heutigen  Vortrages. 

Alsdann  gedenkt  der  Vorsitzende  des  heimgegangenen 
korrespondierenden  Mitgliedes  Geh.  Hofrat  Professor  Dr.  August 
Streng  in  Gießen,  eines  geborenen  Frankfurters.  Er  starb 
am  7.  Januar  d.  J.  im  Alter  von  67  Jahren.  Die  anwesenden 
Mitglieder  erheben  sich  zur  Ehrung  des  Verblicheneu  von  ihren 
Sitzen. 

Hierauf  hält  Herr  Geh.  Regierungsrat  Professor  J.  Rein 
seinen  augekündigten  Vortrag 

Über  die  englische  Kunsttöpf  er  ei. 

Redner  leitet  den  Vortrag  ungefähr  mit  folgenden  Worten 
ein : 

Es  giebt  keinen  Zweig  des  englischen  Kunstgewerbes  von 
gleicher  Bedeutung  wie  die  Kunsttöpferei,  kein  anderes  Land, 
in  welchem  alle  Grundbedingungen  für  eine  gedeihliche  Ent- 
wicklung derselben  so  günstig  gewesen  und  so  verwertet  worden 
sind  wie  England.  Dasselbe  besitzt  eiuen  großen  Reichtum^ 
an  Rohmaterialien  für  alle  Zweige  der  keramischen  Plastik,  vpmo 

■  \ 


—  cxx  — 

feinsten  Porzellanthon  bis  zum  gemeinen  Lehm.  Es  hat  in  seinen 
vortrefflichen  Steinkohlen  ein  sehr  billiges  Brennmaterial  zur 
Hand  und  unter  seiner  Bevölkerung  viele  geschickte  und  er- 
fahrene Arbeiter,  dazu  nicht  wenige  Künstler,  welche  in  den 
Schulen  von  Josiah  Wedgwood,  Herbert  Min  ton  und 
Henrj^  Doulton  herangereift  sind.  Endlich  fehlt  es  ihm  nicht 
an  einer  reichen  Gesellschaftsklasse  mit  geläutertem  Geschmack 
und  Kunstverständnis,  die  auch  hohe  Preise  nicht  scheut,  um 
keramische  Kunstwerke  zu  erwerben  und  so  Künstler  und  Unter- 
nehmer anzuspornen.  Das  sind  die  Grundlagen,  auf  welchen 
Englands  Kunsttöpferei  sich  ohne  staatliche  Hilfe  entwickelt 
und  auf  diejenige  aller  andern  christlichen  Länder  einen  mehr 
oder  weniger  großen  Einfluß  geübt  hat.  Die  Thonwarenindustrie 
Englands  deckt  nicht  bloß  fast  den  ganzen  einheimischen  Be- 
darf, sondern  führt  auch  bedeutende  Mengen  ihrer  Erzeugnisse 
aus.  Der  durchschnittliche  Wert  dieser  Ausfuhr  während  der 
letzten  10  Jahre  betrug  über  zwei  Millionen  Pfund  Sterling. 

Der  Vortragende  weist  dann  darauf  hin,  wie  er  im  vorigen 
Jahre  bestrebt  gewesen  sei,  an  der  nämlichen  Stelle  die  Vor- 
kommnisse der  wichtigsten  Rohmaterialien  für  diese  Industrie 
und  ihre  Verwertung  zu  erläutern,  während  es  heute  seine  Ab- 
sicht sei,  seine  Zuhörer  mit  der  Entwicklung  und  den  Leistungen 
der  englischen  Thonwarenindustrie  oder  Keramik  näher  bekannt 
zu  machen  und  sie  im  Geiste  nach  den  Hauptsitzen  derselben 
zu  führen. 

Alle  Erzeugnisse  der  Keramik  zerfallen  in  zwei  große 
Klassen,  nämlich  poröse  und  dichte  Thonwaren.  Erstere 
kleben  au  der  Zunge,  saugen  Wasser  ein,  haben  einen  matten, 
erdigen  Bruch  und  meist  einen  gefärbten  Scherben.  Man  brennt 
sie  bei  geringerer  Hitze  und  in  kürzerer  Zeit  als  die  andern. 
Dichte  Thonwaren  saugen  kein  Wasser  auf  und  kleben  deshalb 
nicht  an  der  Zunge.  Sie  haben  einen  glänzenden,  muscheligen 
Bruch,  sind  hellklingend  und  teilweise  so  hart,  daß  sie  am  Stahl 
Feuer  geben.  Infolge  der  Beschaffenheit  der  j\rasse.  aus  der 
sie  gebildet  und  bei  größerer  Hitze  gebrannt  werden,  werden 
sie  zum  Teil  teigig  weich,  so  daß  während  des  Brennens  die 
Masse  zusammensintert  oder  verfrittet.  Alle  porösen  Thonwaren 
benennt  man  wohl  nach  englischer  Weise  mit  dem  Namen 
Irdenware  (Earthen  ware).     Der  Ausdruck  umfaßt  dann  alle 


—    CXXI   — 

Thongebilde  mit  erdigem  Brach,  die  Ziegelsteine,  Terracotteii, 
Majolica,  ordinäre  nnd  feine  Fayence,  welch  letztere  wir  jetzt 
gewölinlicli  Steingut  nennen.  Die  dichten  Produkte  der  Keramik 
unterscheidet  man  in  Porzellan  und  Steinzeug.  Porzellan 
ist  durchscheinend,  Steinzeug  undurchsichtig  oder  bei  reinerem 
Scherben  nur  an  den  Kanten  durchscheinend.  Zum  Porzellan 
und  Steingut,  als  den  beiden  feinsten  Arten  Thonwaren  beider 
großen  Klassen,  werden  in  der  Regel  dieselben,  sich  mehr  oder 
weniger  weiß  brennenden  Thone  und  Quarze  angewandt,  nur 
in  verschiedenem  Mischungsverhältnis,  auch  ist  die  beim  Brennen 
oder  Backen  derselben  angewandte  Hitze  verschieden.  Alle 
Thonwaren  sind  nach  dem  ersten  oder  Hauptbrande  an  der 
Oberfläche  rauh  und  ohne  Glanz.  Man  nennt  sie  in  diesem 
Zustande  sonderbarerweise  gleich  dem  zweimal  gebackeneu 
Brod  Biscuit.  Um  diejenigen  der  ersten  Klasse  wasserdicht 
und  alle  mehr  oder  weniger  glatt  und  glänzend  zu  machen,  be- 
kommen sie  einen  Beguß  mit  einer  trüben,  schlammartigen 
Flüssigkeit,  die  nach  dem  Aufbrennen  eine  glasige  Decke  bildet, 
die  Gr  1  a  s  u  r ,  und  mit  dem  Körper  oder  Scherben  in  der  Farbe 
übereinstimmt  oder  davon  abweicht.  Die  meisten  Glasuren  sind 
undurchsichtig,  darunter  am  bekanntesten  die  weiße  Zinn- 
glasur oder  das  Zinnemai  lie.  Durchsichtige  Glasuren  sind 
die  Feldspatglasur  auf  Porzellan  und  Steingut  und  die  Salz- 
glasur, welche  man  immer  auf  Steinzeug  anwendet  und  schon 
beim  Hauptbrande  dadurch  erzielt,  daß  mau  während  der  Rot- 
glühhitze Kochsalz  in  den  Ofen  wirft. 

Beim  Bemalen  der  Thonwaren  unterscheidet  man  eine 
Dekoration  unter  und  eine  Dekoration  auf  oder  über  der 
Glasur.  Selbstverständlich  ist  erstere  nur  bei  durchsichtigen 
Glasuren  anwendbar.  Daß  auch  die  Farben  gleich  der  Glasur 
aufgebrannt  werden  müssen,  ist  selbstverständlich. 

Professor  Rein  geht  dann  zu  einer  kurzen  Aufzählung 
der  hervorragendsten  Erfindungen  und  Entdeckungen  auf  kei-ami- 
schem  Gebiete  während  des  18.  Jahrhunderts  über  und  kommt 
so  zur  Queen's  Ware,  dem  heutigen  harten,  weißen  Steingut 
und  seinem  Erfinder,  dem  genialen  Jos  iah  Wedgwood,  dem 
Großvater  von  Charles  Darwin.  Er  beschreibt  die  Kunst- 
töpferei in  den  „Potteries"  am  oberen  Trent  in  North-Stafford- 
shire,  wendet   sich    dann  in  das  Thal  des  mittleren  Severn,  zu 


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der  Keramik  von  Coalbrook  Dale  imd  von  Worcester. 
Zuletzt  schildert  er  die  Leistungen  von  Henry  Doult on,  dem 
heutigen  Fürsten  unter  den  englischen  Töpfern,  der  in  5  Fabriken 
mit  6000  Arbeitern  fast  alle  Zweige  der  keramischen  Kunst  und 
Industrie  in  den  Bereich  seiner  Thätigkeit  gezogen  hat.  Seine 
Kunstprodukte  aus  Steinzeug  und  Terracotta  zumal,  welche  aus 
der  großen  Faktoi-ei  zu  Lambeth -London  hervorgehen,  über- 
treffen an  Originalität  und  künstlerischer  Gestaltung  und  Aus- 
schmückung Alles,  was  anderwärts  in  diesen  Zweigen  der 
Kunsttöpferei  geleistet  wird. 

Samstaaf,  deu  20.  Februar  1897. 

Vorsitzender:  Herr  Dr.  A.  Knoblauch. 

Der  Vorsitzende  gedenkt  mit  warmen  Worten  des  am 
16.  d.  M.  im  dreiundachtzigsten  Lebensjahre  verschiedenen  Herrn 
Paul  August  Kesselmeyer,  an  dessen  Sarg  er  gestern  im 
Namen  der  Gesellschaft  einen  Lorbeerkranz  niedergelegt  hat. 
Frühe  schon  zeigte  Kesselmeyer  ein  lebhaftes  Interesse  für  die 
ihn  umgebende  Natur.  Durch  öfteren  Aufenthalt  in  fremden 
Ländern,  wohin  ihn  sein  Beruf  als  Kaufmann  führte,  sowie 
durch  Verkehr  mit  bedeutenden  Gelehrten  erweiterte  sich  sein 
Gesichtskreis  und  vermehrte  sich  sein  Wissenseifer.  Besonders 
fesselten  und  beschäftigten  ihn  jene  Feuerkugeln,  die  zuweilen 
auf  unsere  Erde  niederfallen,  die  Meteore.  Nach  jahrelangem 
Studium,  fleißigem  Sammeln,  Beobachten  und  Nachdenken  ver- 
öffentlichte er  im  III.  Bande  der  Abhandlungen  der  Senckenbergi- 
schen  Gesellschaft  eine  umfangreiche  Arbeit  „Über  den  Ursprung 
der  Meteorsteine".  Später  war  die  beschreibende  Botanik  sein 
Hauptarbeitsfeld.  Seine  reichen  Sammlungen,  Meteoriten,  Petre- 
fakten,  Mineralien  und  Herbar,  ebenso  auch  seine  wertvolle 
Fachlitteratur,  hat  er  im  Laufe  der  letzten  Jahre  der  Senckeu- 
bergischen  Gesellschaft  überwiesen.  Es  ist  anzuerkennen,  daß 
er,  als  seine  Kräfte  oachließen ,  sich  von  seinen  Sammlungen 
die  er  mit  vieler  Mühe  zusammengebracht  hatte,  treunte  und 
so  bei  Lebzeiten  dafür  sorgte,  daß  sie  auch  fernerhin  in  den 
Dienst  der  Wissenschaft  gestellt  wurden.  Ferner  gedenkt  der 
Vorsitzende  der  am  18.  d.  M.  heimgegangenen  langjährigen  ]Mit- 
glieder,  der  Herren  Philipp  Bernhard  Bonn  und  Ludwig 


—    CXXIII    — 

Vogt.  Die  auwesendeu  Mitglieder  erheben  sich  zur  Ehrung 
der  Verstorbenen  von  ihren  Sitzen. 

Der  Vorsitzende  begrüßt  liierauf  das  korrespondierende  Mit- 
glied, Herrn  Bi'.  A.  Voeltzko  w  aus  Berlin,  der  heute  der  Sencken- 
bergischen  Gesellschaft  über  Madagaskar,  woselbst  er  zum  Zwecke 
zoologischer  Studien  sich  sieben  Jahre  aufgehalten  hat,  zu  be- 
richten die  B^reundlichkeit  haben  wird.  Herr  Dr.  Voeltzkow 
ist  den  Mitgliedern  der  Gesellschaft  wohl  bekannt  aus  einem 
Aufsatze  im  Bericht  1893 :  „Tägliches  Leben  eines  Sammlers  und 
Forschers  auf  Exkursionen  in  den  Tropen".  Viele  wertvolle 
madagassische  Naturalien  des  Museums  sind  Herrn  Dr.  Voeltzkow 
zu  verdanken,  unter  anderem  seine  ganze  Ausbeute  an  Batrachiern 
und  Reptihen.  Die  vier  großen,  seltenen,  lebenden  Schildkröten 
in  dem  Zoologischen  Garten  hat  er  selbst  von  der  Insel  Aldabra 
geholt  und  sie  der  Senckeiibergischen  Gesellschaft  geschickt. 

Herr  Dr.  A.  Voeltzkow  hält  nunmehr  seinen  angekündigten 
Vortrag : 

Madagaskar,  das  Land  und  seine  Bewohner. 

Redner  führt  ungefähr  Folgendes  aus: 

Madagaskar  ist  viel  größer,  als  man  sich  für  gewöhnlich 
vorstellt,  da  es  eine  größte  Länge  von  211  geographischen  Meilen 
und  eine  mittlere  Breite  von  400  Kilometern  hat.  Der  Flächen- 
inhalt übersteigt  den  des  Deutscheu  Reiches  um  etwa  50,000 
Quadrat-Kilometer.  Man  unterscheidet  den  Küstensaum,  der 
im  Westen  sich  zu  weiten  Ebenen  ausbreitet  und  eine  Hochlands- 
region von  3  —  5000  Fuß  Erhebung  über  dem  Meere  mit  Gebirgs- 
zügen bis  zu  0000  Fuß  und  mehr  im  Innern.  Im  Osten  fällt 
das  Plateau  mauerartig  ab,  während  es  im  Westen  sich  terrassen- 
förmig senkt.  Der  Ostabhang  empfängt  durch  die  Passate  große 
Feuchtigkeit,  und  man  findet  hier  den  Urwald  in  höchster  Aus- 
bildung, Avährend  die  Westküste  trocken  und  öde  ist. 

In  der  Bevölkerung  kann  man  zwei  große  Gruppeu  unter- 
scheiden, die  scharf  voneinander  geschieden  siud:  die  Hova, 
welche  echte  Malayen  sind  und  das  Hochplateau  von  Imerina 
bewohnen,  und  die  Sakalava,  afrikanische  Stämme,  welche  die 
Westküste  in  Besitz  haben.  Trotz  der  Rassenverschiedenheit 
herrscht  eine  gemeinsame  Sprache  auf  der  Insel.  Die  herrschende 
Rasse   ist   die   malayische ;    sie   besteht   aus   den  Hova,    denen 


—    CXXIV    — 

augenblicklich  etwa  die  Hälfte  der  Insel  tributpflichtig  ist.  Die 
Hova  haben  eine  gelbliche  Hautfarbe  und  ähneln  den  Javanen, 
manchmal  auch  den  Südeuropäern.  Man  unterscheidet  drei 
Kasten,  den  Adel,  die  eigentlichen  Hova  und  die  Sklaven. 

Das  Heer  zerfällt  in  16  Ehren,  von  denen  der  gemeine 
Soldat  eine  und  der  Premierminister  16  hat.  Sold  wird  nicht 
gezahlt;  überhaupt  sind  sämtliche  Beamte  unbesoldet,  und  jeder 
muß  sich  selbst  durchzubringen  suchen.  Deshalb  ist  Falschheit 
und  Bestechlichkeit  die  Regel;  außerdem  kann  die  Regierung 
jeden  Bürger  jederzeit  zur  unentgeltlichen  Re.gierungsarbeit, 
„Fanarapoana",  heranziehen,  wodurch  jeder  Fortschritt  gehindert 
wird.  Die  Befehle  durch  das  Land  werden  durch  besondere 
Boten,  Simaudu  genannt,  befördert,  die  z.  B.  eine  Strecke  von 
300  Kilometern  in  4  Tagen  zurücklegen. 

Die  Tracht  der  Hova  bestand  früher  aus  Lendentuch  und 
Umschlagetuch,  wird  aber  jetzt  schon  vielfach  von  der  europä- 
ischen verdrängt.  Die  Hovafrauen  haben  glänzend  schwarzes, 
straffes  Haar  und  tragen  dasselbe  häufig  in  zwei  langen  Zöpfen 
herabhängend.  Während  der  Trauerzeit  muß  das  Haar  aufgelöst 
und  über  die  Schultern  herabhängend  getragen  w^erden.  Die 
Hova  sind  Christen,  jedoch  wohl  mehr,  weil  die  Regierung 
christlich  ist,  als  aus  innerlicher  Überzeugung.  Redner  geht 
dann  des  Näheren  auf  die  Städte  der  Hova,  den  Bau  der  Häuser 
u.  s.  w.  ein.  Die  Hova  sind  sehr  musikalisch  und  bedienen  sich 
einer  eigentümlichen  Bambusguitarre ,  der  Valiha.  Es  wird 
nämlich  zwischen  zwei  Interuodien  eines  Bambus  mit  einem 
scharfen  Messer  aus  der  Oberfläche  des  Rohres  eine  Anzahl  von 
Saiten  losgelöst  und  durch  Stege  straff  oespannt,  während  das  Rohr 
als  Resonanzboden  dient.  Redner  erläutert  darauf  die  Strafen, 
die  sehr  grausam  sind,  mit  einigen  Beispielen  und  giebt  dann 
eine  Schilderung  des  größten  Festes  der  Hova,  des  Fandroana. 

Darauf  folgt  eine  Schilderung  der  Westküste.  Die  Bewohner 
derselben  sind  die  Sakalava,  an  die  Kafferstämme  Südafrikas 
erinnernd,  dunkelbraun  gefärbt  mit  krausem  Haar.  Die  Sakalava 
sind  zum  Teil  noch  unabhängig.  Jedoch  haben  an  manchen 
Orten  die  Hova  Militärstationen  augelegt  und  beherrschen  große 
Distrikte,  da  sie  gewußt  haben,  sich  der  Reliquien  der  Sakalava 
zu  bemächtigen,  gegen  deren  Besitzer  es  verboten  ist,  etwas 
Feindseliges  zu  unternehmen.     Die  Sakalava  sind  nämlich  furcht- 


—  cxxv  — 

bar  abergläu1)i!5cli.  Thi-e  Religion  ist  Reliqiiienverehrung-.  Be- 
sonders ausgeprägt  ist  ihr  (ilaube  an  die  Kraft  von  Fetischen, 
Odis  genannt.  Redner  gelit  dann  des  Näheren  auf  die  ver- 
schiedenen Odis  ein.  Ebenso  sind  (lOttesurteile  im  (lebraucli, 
von  denen  das  Tangenaordal  erwähnt  wird.  Die  Kleidung  und 
Tracht  wird  ausführlicli  besclirieben.  Besondere  Erwähnung 
findet  die  verschiedene  Anordnung  des  Haupthaares. 

Die  Frau  nimmt  eine  untergeordnete  Stellung  ein;  die 
Sittlichkeit  ist  deshalb  lax  und  Vielweiberei  häufig.  Häuser, 
Ortschaften,  Nahrung,  Viehzucht  finden  hieranf  ihre  Besprechung. 

Außer  diesen  Völkern  finden  wir  als  Handeltreibende  Indier 
von  l)ombay  und  Cutch,  Araber  und  Suwaheli  von  Ostafrika, 
die  den  Hafenstädten  der  Westküste  ein  mohammedanisches 
Gepräge  aufdrücken. 

Das  Reisen  wird  erschwert  durch  den  Mangel  an  barem 
Geld,  und  man  muß  deshalb  eine  Menge  verschiedener  Tausch- 
artikel mit  sich  führen.  ICs  hat  sich  in  Madagaskar  das  Reisen 
in  Palankin  ausgebildet,  welches  Filanzana  genannt  nnd  genau 
beschrieben  wird.  In  den  Hovadistrikten  gilt  als  Zahlungs- 
mittel der  Fünffrankenthaler,  eine  kleinere  Münze  giebt  es  nicht, 
diese  muß  durch  Zerhacken  der  Fünffraukstücke  hergestellt 
werden.  Die  kleineren  Beträge  werden  dann  vermittelst  einer 
Wage  abgewogen. 

Redner  giebt  endlich  eine  kurze  Übersicht  über  die  Fauna, 
die  dadurch  ausgezeichnet  ist,  daß  große  Raubtiere  und  giftige 
Schlangen  fehlen.  Die  merkwürdigste  Form  der  Insel  ist  der 
Aepyornis,  ein  Riesenstrauß,  der  Eier  von  30  cm  Durchmesser 
gelegt  hat,  mit  einem  Rauminhalt  von  150  Hühnereiern,  und 
dessen  Eier  wahrscheinlich  die  Veranlassung  zum  Märchen  vom 
Vogel  Rok  gegeben  haben. 

Von  der  Flora  ist  besonders  bemerkenswert  die  Rafiapalme, 
das  Bambusrohr  und  der  Baum  der  Reisenden. 

Kunstfertigkeiten  sind  sehr  ausgeprägt,  die  Frauen  zeichneu 
sich  aus  in  der  Herstellung  feiner  Webereien,  Flechtarbeiten  u.  s.  w. 
Schmiedearbeiten  von  kunstvoller  Ausführung  findet  man  be- 
sonders im  Süden.  Angebaut  werden  Reis,  Zuckerrohr,  Kaffee, 
Kakao,  Vanille,  Gewürze,  Bananen,  Hanf,  Baumwolle,  Tabak, 
Gemüse  und  vieles  andere.  Die  Gebirge  sind  reich  an  Erzen, 
die  Wälder  enthalten  köstliches  Bauholz. 


—    CXXVI    — 

Madagaskars  Klima  ist  nicht  so  schlecht  als  für  gewöhnlich 
angegeben  wird.  Die  Temperatur  an  der  Kiiste  beträgt  gegen 
28 — 30  Grad  Celsius,  während  auf  dem  Plateau  eine  mittlere 
Jahrestemperatur  von  16  Grad  herrscht.  Fieber  giebt  es  natür- 
lich hier  auch,  jedoch  fehlen  die  schweren  perniciüsen  Fieber, 
wie  sie  in  Ostafrika  häufig  sind.  Voraussetzung  für  einen 
längeren  Aufenthalt  ist  natürlich  eine  verständige  Lebensweise 
nnd  die  Vermeidung  aller  Ausschweifungen.  Redner  schließt 
mit  dem  Bemerken,  daß  Madagaskar  einen  wertvollen  Besitz 
darstellt ;  jedoch  befindet  sich  der  Handel  nicht,  wie  man  denken 
sollte,  in  französischen  Händen,  sondern  fast  gänzlich  in  den 
Händen  deutscher  Häuser. 

Eine  große  Anzahl  von  Originalphotographien,  Modellen  und 
ethnographischen  Gegenständen  illustrieren  den  ungemein  interes- 
santen Vortrag,  für  den  dem  Redner  reicher  Beifall  gezollt  wird. 

Samstag,  den  6.  März  1897. 

Vorsitzender:  Herr  Oberlehrer  J.  Blum. 

Der  Vorsitzende  bemerkt,  anschließend  an  das  verlesene 
Protokoll,  daß  der  am  16.  Februar  d.  J.  verstorbene  Herr  P.  A. 
Kesselmeyer  testamentarisch  der  Gesellschaft  die  zur  Er- 
werbung der  ewigen  Mitgliedschaft  erforderliche  Summe 
zugewiesen  hat.  Der  Name  Kessel m eye r  wird  daher  auch 
künftighin  in  dem  „Bericht"  aufgeführt  und  außerdem  auf 
der  Marmortafel  am  Eingänge  in  das  Museum  eingegraben 
werden. 

Aus  einem  Legat  des  sei.  Herrn  Philipp  Beruh  a  r  d 
Bonn,  gestorben  am  18.  Februar,  wurden  der  Gesellschaft 
dreihundert  Mark  übergeben.  Solche  Beweise  der  Anhäng- 
lichkeit an  die  Gesellschaft  sind  ihr  ein  Sporn,  auf  dem  von 
ihr  seit  achtzig  Jahren  verfolgten  Wege  rüstig  vorwärts  zu 
schreiten. 

Herr  Professor  Dr.  Laubenheimer  spricht  hierauf  über 

N  i  t  r  a  gin, 

ein  Mittel,  durch  dessen  Anwendung  man  unter  gewissen  Be- 
dingungen den  Ernteertrag  der  Felder  außerordentlich  zu  steigern 
vermag.     Der  Vortragende   knüpft   an   die  bekannte  Thatsache 


—    CXXVII   — 

ail,  daß  man  dem  Ackerboden  diejenigen  Stoffe  wieder  ersetzen 
muß,  welche  ihm  durch  die  BepÜanzung  und  Aberntung-  entzogen 
wurden,  wenn  man  in  der  Folge  auf  eine  günstige  Ernte  rechnen 
will.  Unter  diesen,  dem  Boden  wieder  zuzuführenden  Stoffen 
ist  von  ganz  besonderer  Wiclitigkeit  der  Stickstoff,  der  in  drei 
B^'ormen  zur  Verfügung  steht,  1.  als  atmosphärischer  Stickstoff, 
2.  in  Form  von  Ammoniaksalzen,  resp.  Ammoniak  entwickelnden 
Produkten  (Stalldünger  etc.)  und  B.  in  Form  von  salpetersauren 
Salzeu.  Leider  besitzen  die  wichtigsten  unserer  Ackerpflanzen, 
wie  namentlich  die  Getreidearten,  nicht  die  Fähigkeit,  den 
Stickstoff  der  Atmosphäre  zu  assimilieren  und  erfordern  für  ihr 
\\'achstum,  daß  ihnen  Ammoniak  enthaltende  oder  liefernde 
Substanzen  (Stalldünger  etc.)  oder  salpetersaure  Salze  (Nitrate) 
zugeführt  werden,  wobei  zu  bemerken  ist,  daß  die  Pflanzen 
wahrscheinlich  auch  das  Ammoniak  nicht  direkt  zu  verwenden 
vermögeu,  daß  vielmehr  erst  eine  Umwandlung  des  Ammoniaks 
in  salpetersaure  Salze  durch  die  im  Boden  enthaltenen  „Nitri- 
flkationsbakterien"  vorausgehen  muß;  da  diese  Umwandlung 
Zeit  erfordert,  bringt  man  die  Ammoniak-Materialien  schon  im 
Spätherbst  auf  die  Felder,  während  die  Düngung  mit  Salpeter 
im  Frühjahr  vorgenommen  werden  kann.  Im  Gegensätze  zu 
den  Getreidearten  und  den  sonstigen  Kulturgewächsen  vermögen 
nun  die  Leguminosen  (Erbse.  Bohne,  Wicke,  Klee,  Lupine,  Sera- 
della  etc.)  unter  den  gleich  näher  zu  präzisierenden  Bedingungen 
den  Stickstoff  der  Luft  zu  assimilieren  und  gedeihen  diese 
Pflanzen  deshalb  auch,  ohne  daß  man  die  betreffenden  Felder 
mit  Ammoniaksalzeu,  Stalldünger  oder  Salpeter  düngt.  Man 
bezeichnet  deshalb  die  Leguminosen  als  „Stickstoft'samraler"  im 
Gegensatz  zu  den  „stickstott'zehrenden"  Getreidearteu  und  anderen 
Kulturpflanzen.  Der  Landwirt  hat  aus  diesen  Thatsachen  schon 
längst  die  praktische  Konsequenz  gezogen,  daß  man  durch 
V  e  r  m  i  1 1  e  1  u  n  g  der  L  e  g  u  m  i  n  o  s  e  n  den  Stickstoff  der  Luft  für 
die  Getreidepflanzen  etc.  nutzbar  machen  kann,  indem  man  das 
Feld  zunächst  mit  einer  ins  Kraut  wachsenden  Ijeguminose 
(Lupine,  Seradella,  Wicke  etc )  bestellt,  vor  dem  Ausreifen, 
also  die  noch  grünen  Pflanzen,  unterpflügt  und  durch  diese 
„Gründüngung"  nun  der  jetzt  auf  das  Feld  gesäten  Getreideart 
die  durch  die  Leguminose  angesammelten  Stickstoffverbindung 
zu   gute   kommen   läßt,   da   bei   der  Vermoderung   der   unterge- 


—    CXXVIII  — 

pflügten  Leguminose  der  Stickstoff  in  einer  fiir  die  Getreideart 
brauchbaren  Form  auftritt.  Man  spart  auf  diese  Weise  für 
die  Getreidearten  die  sonst  notwendigen,  schwer  ins  Gewicht 
fallenden  Ausgaben  für  Ammoniaksalze,  Stalldünger  oder  Sal- 
peter und  die  Erkenntnis  dieser  Thatsache  ist  für  die  Land- 
wirtschaft von  epochemachender  Bedeutung  geworden.  Man 
erkennt  jedoch  sofort,  daß  das  Gelingen  der  Operation  zunächst 
davon  abhängig  ist,  daß  die  als  „Zwischenfrucht"  dienende  Le- 
guminose auf  dem  betreffenden  Felde  auch  wirklich  gut  gedeiht. 
Nun  hat  man  leider  die  Erfahrung  machen  müssen,  daß  dies 
nicht  immer  der  Fall  ist,  daß  sogar  mitunter  der  Versuch, 
Leguminosen  anzubauen,  gänzlich  mißglückt.  Es  würde 
zu  weit  führen,  auf  die  Geschichte  der  auf  die  Ergründung  der 
Ursache  dieser  Differenzen  bezüglichen  Forschungen  näher  ein- 
zugehen, und  es  sei  hier  nur  konstatiert,  daß  die  Beobachtungen 
und  Forschungen  von  Schul tz-Lupitz,  Hellriegel  und 
Beyerinck  zu  dem  Resultat  geführt  haben,  daß  das  Gedeihen 
der  Leguminosen  abhängig  ist  von  der  Anwesenheit 
gewisser  Bakterien,  durch  deren  Vermittlung  erst  der 
Stickstoff  der  Luft  für  die  Leguminosepflanze  nutzbar  gemacht 
wird.  Diese  Bakterien,  von  Beyerinck  als  Bacillus  radicicola 
bezeichnet,  wandern  aus  dem  Boden  durch  die  Wurzelhaare  etc. 
in  die  Wurzel  ein,  veranlassen  dort  an  der  Infektionsstelle  die 
Bildung  kleinerer  oder  größerer  knollenartiger  Auswüchse,  nehmen 
in  diesen  „WurzelknöUchen"  eigentümliche  Form-  und  Größen- 
verhältnisse an  (Bakteroiden),  nehmen  aus  der  den  Ackerboden 
durchdringenden  Luft  den  Stickstoff  auf,  führen  ihn  in  geeigneter 
Umwandlungsform  der  Pflanze  zu  und  veranlassen  ein  außer- 
ordentlich üppiges  Wachstum,  wenn  es  der  Pflanze  sonst  nicht 
an  den  übrigen  nötigen  Nährstoffen  fehlt.  Mau  sieht  nun  so- 
fort, daß  das  ganze  Gründünguugsverfahren  in  Bezug  auf  den  Er- 
folg abhängig  davon  ist,  daß  in  dem  Boden  die  nötigen  „Wurzel- 
bakterien" vorhanden  sind,  durch  welche  erst  ein  Gedeihen  der  als 
Zwischenfrucht  zum  Zwecke  der  Gründüngung  gebauten  Legumi- 
nose ermöglicht  wird.  Nun  enthält  aber  nicht  jeder  Boden  die 
„Wurzelbakterien",  wenigstens  nicht  immer  in  der  genügenden 
Menge,  und  so  erklären  sich  (bei  sonst  gleichen  Verhältnissen) 
die  oft  erzielten  Mißerfolge  bei  dem  Anbau  von  T^eguminosen. 
Es  gebührt  nun  den  Herren  Geh.  Rath  Nobbe  und  Dr.  Hiltuer 


—   CXXIX    — 

das  Verdienst,  unter  Würdigung  dieser  Verhältnisse  ein  ein- 
faches Mittel  angegeben  zu  haben,  wie  mau  diesem  Mißstande 
begegnen  kann.  Es  lassen  sich  nänüich  die  „Wurzelbakterien" 
auf  Gelatine  rein  kultivieren,  und  wenn  man  auf  Gelatine 
unter  den  in  der  Bakteriologie  üblichen  Kauteleu  eine  kleine 
]\[enge  der  Wurzelbakterien  bringt,  so  vermehren  sich  diese 
rasch  und  es  überzieht  sich  die  Oberfläche  der  Gelatine  mit 
einer  weißlichen  schleimigen  Masse,  in  der  man  unter  dem 
Mikroskop  die  einzelnen  Bakterien  als  länglichovale  Gebilde  er- 
kennt. Verflüssigt  man  eine  solche  „Reinkultur",  wie  sie  von 
den  Höchster  Farbwerken  unter  dem  Namen  „Nitragiu"  auf 
Veranlassung  der  Herren  Nobbe  und  Hiltner  in  den  Handel 
gebracht  wird,  durch  gelindes  Erwärmen,  läßt  die  Masse  in 
einer  geeigneten  Menge  Wasser  sich  verteilen  und  trägt  in  dieses 
Wasser  die  Leguminosesamen  ein,  so  bleiben  auf  der  Oberfläche 
der  Samen  zahlreiche  Wurzelbakterien  haften,  und  wenn  man 
dann  diese  infizierten  (geimpften)  Samen  (eventuell  nach  Zusatz 
von  Erde  zur  Bindung  von  etwa  überschüssigem  Wasser)  aussät, 
so  findet  die  auskeimende  Wurzel  sofort  in  ihrer  Umgebung  die 
für  die  Entwicklung  der  Pflanze  nötigen  Bakterien  vor.  Ver- 
gleichende Versuche  mit  geimpften  und  nicht  geimpften  Samen 
haben  zu  ganz  ausgezeichneten  Resultaten  geführt  und  die  hohe 
Bedeutung  dieser  Methode  erwiesen.  Ganz  selbstverständlich 
aber  wird  man  da,  wo  der  Boden  die  betr.  Bakterien  schon  in 
überschüssiger  Menge  enthält,  eine  Vermehrung  der  Ernte 
durch  Anwendung  von  Nitragin  nicht  erzielen,  denn  die  Ver- 
mehrung eines  nicht  zur  Wirkung  gelangenden  Überschusses 
ist  zwecklos ;  aber  da,  wo  im  Boden  keine  oder  nur  ungenügende 
Mengen  der  Bakterien  vorhanden  sind,  wird  das  Ernteerträgnis 
durch  Verwendung  des  Nitragin s  das  vielfache  sein,  resp.  es 
wird  unter  Umständen  der  Anbau  von  Leguminosen  durch  das 
Nitragin  überhaupt  erst  ermöglicht. 

Wenn  Sc hultz-L up itz  früher  von  dem  Stickstoff  sagte: 
„Ihn  zu  fassen,  ihn  zu  beherrschen,  das  ist  die  Aufgabe;  ihn 
zu  Rate  zu  halten,  darin  liegt  die  Ökonomie;  seine  Quelle, 
die  unerschöpflich  fließt,  sich  dienstbar  zu  machen,  das  ist  es, 
was  Vermögen  schafft",  so  ist  jetzt  durch  die  wissenschaftliche 
Forschung  und  die  Aufklärung  des  Sachverhaltes  die  Möglichkeit 
gegeben   dieses    Ziel    zu  erreichen    durch    richtige    Anwendung 


-  cxxx  — 

derjenigen  Bakterien,  denen  die  Eigenschaft  innewohnt,  den 
kostenlosen  Stickstoff  der  Luft  der  Zwischenfrucht  und  durch 
diese  dem  Getreide  zuzuführen. 

Der  Vorsitzende  dankt  dem  Redner  für  seinen  praktisch 
und  wissenschaftlich  hochinteressanten  Vortrag. 

Herr  Dr.  W.  Schauf  bespricht  nunmehr  eine  Reihe  von 
Mineralien  aus  dem  Zuwachs,  welchen  die  Sammlung  des  Mu- 
seums in  den  beiden  letzten  Jahren  erfahren  hat.  Wir  nennen 
daraus  einige  wertvolle  Geschenke.  Eine  wesentliche  Ergänzung 
hat  die  Mineraliensammlung  durch  die  Übermittlung  von  drei 
ausgezeichneten  Diamantkrystallen  erfahren,  wovon  wir  zwei 
Herrn  Adam  May,  einen  Herrn  J.  Speltz  junior  verdanken. 
Kupferkrystalle  in  vortrefflicher  Ausbildung  und  von  überraschen- 
der Größe  vom  Lake  superior  in  Michigan  zieren  jetzt  die 
Kupferkollektion  durch  eine  freundliche  Zuweisung  des  Herrn 
Philipp.  Aus  den  Quecksilbergruben  von  Niketowka  im  Gou- 
vernement Jekaterinoslaw,  welche  alles  russische  Quecksilber 
liefern,  schenkte  Herr  Bergdirektor  S.  Kulibin  kostbare  Stufen 
mit  Zinuoberkrystallen.  Für  die  Entstehung  der  Zinnerzlager- 
stätten ist  die  Vergesellschaftung  von  Zinnstein,  Flußspat, 
Lithionglimmer,  Quarz,  welche  ein  von  Herrn  Strubell  aus 
Zinnwald  mitgebrachtes  Stück  aufweist,  höchst  instruktiv.  Klare 
Topase  in  mexikanischem  Rhyolith  von  Herrn  F.  Rößler  junior 
sind  schätzbare  Vertreter  des  so  seltenen  Auftretens  des  Topases 
in  jungvulkanischen  Gesteinen. 

Ein  Krystall  von  Natronsalpeter,  ein  Rhomboeder  von  der- 
selben Klarheit  und  Stärke  der  doppelten  Lichtbrechung,  wie 
der  isländische  Kalkspat,  stammt  von  Herrn  Dr.  Wulf  in 
Stettin,  der  auch  die  vorliegenden  großen  Zuckerkrystalle  ge- 
züchtet hat. 

Die  Lokalsammlung,  in  welcher  die  Mineralien  der  Um- 
gebung Frankfurts  aufgestellt  sind,  verdankt  Herrn  F.  Ritter 
den  Elith,  ein  Kupferphosphat,  als  ein  für  den  Taunus  neues 
Mineral,  ferner  aus  dem  Spessart  krystallisierten  Chlorit  und 
Herrn  Prof.  Dr.  K  i  n  k  e  1  i  n  ein  großes,  in  Quarz  umgewandeltes 
Kalkspatskalenoeder. 

Nachdem  der  Vorsitzende  auch  Herrn  Dr.  Schauf  den 
Dank  der  Gesellschaft  für  seine  Mitteilungen  ausgesprochen 
hat,  schließt  er  die  Sitzung. 


—    CXXXI    — 
Samstag,  den  20.  März  1897. 

Vorsitzender:  Herr  Oberlelirer  J.Blum. 

Nach  Verlesung-  des  Protokolls  der  vorigen  vSitzung  begriißt 
der  Vorsitzende  deu  vor  wenigen  Wochen  aus  Nordafrika  nach 
Deutschland  zurückgekehrten  Herrn  Dr.  Hugo  Grothe  aus 
Wiesbaden  und  dankt  ihm  für  die  Bereitwilligkeit,  der  Gesell- 
schaft in  der  heutigen  Sitzung  von  seinen  Erlebnissen  in  Tripoli- 
tanien  zu  berichten.  Herr  Dr.  Grothe  war  drei  Jahre  in 
Nordafrika,  darunter  anderthalb  Jahre  in  Tripolis  und  er  beab- 
sichtigt, sich  im  kommenden  Herbste  wiederum  dahin  zu  begeben. 
An\vesend  in  der  Sitzung  sind  auch  die  Herren  Geheimrat 
Professor  Dr.  Rein  aus  Bonn  und  Dr.  von  M  o  e  1 1  e  n  d  o  r  f f , 
Konsul  des  Deutschen  Reiches  auf  den  Philippinen;  sie  werden 
ebenfalls  von  dem  Vorsitzenden  aufs  wärmste  begrüßt. 

Hierauf  berichtet  Herr  Dr.  Grothe  über  seine  Reise 

Von  Tripolis  in  den  Djebel  Gharian. 

Ausgehend  von  den  Schwierigkeiten,  die  jedem  Europäer 
iu  Tripolitanien  bei  einem  Versuch  zum  Vordringen  ins  Innere 
von  den  türkischen  Behörden  gemacht  werden ,  schildert  der 
Vortragende,  wie  es  ihm  gelang,  nach  IV2  jährigem  Aufenthalt 
in  Tripolis  und  verschiedenen  Reisen  in  den  Küstengebieten  der 
großen  und  kleinen  Syrte  durch  Kenntnis  der  Sprache  und  Sitte 
des  Landes  sich  unbemerkt  einer  Araberkafla  (Karawane)  im 
September  des  vergangenen  Jahres  zu  einer  Tour  ins  Gharian- 
gebirge  anzuschließen.  Dasselbe  ist  seit  etwa  20  Jahren  von 
keinem  europäischen  Reisenden  wieder  berührt  und  auch  früher 
von  Barth  (1850)  und  Rohlfs  (1864),  deren  eigentliches  Ziel 
die  Erforschung  Zentralafrikas  bildete,  nur  vorübergehend  besucht 
worden.  Der  Vortragende  berichtet,  daß  er  einen  von  frühereu 
Expeditionen  noch  nicht  begangenen  Weg  einschlug,  nämlich  die 
Straße  über  Kasr  (Kastell)  Assisia,  welche  anfangs  südwestlich  von 
Tripolis  läuft  und  dann  in  ziemlich  gerader  Richtung  von  Nord 
nach  Süd  die  Djefaraebene  durchschneidet.  Er  fand  dieselbe 
als  wohlbewolmte  und  stellenweise  mit  Cerealieu  bebaute  Steppe 
vor.  Dem  Lauf  des  Wadi  Haera  folgend,  erreichte  er  nach 
für  die  starkbeladenen  Kameele  besonders  gefährlichem  Auf- 
stieg die  erste  Terrasse  des  Hochplateaus.     Reiche  Vegetation, 

9* 


—    CXXXII   — 

mannigfache  Kulturen,  so  Oliven.  Wein,  Pfirsiche,  Feigen,  Gra- 
naten und  breite  Gersten-  und  Kornfelder  kennzeichnen  diesen 
Gebirgsstrich  von  bu  Ghelan.  Da  zwischen  den  Arabern  der 
Kafla  und  dem  Diener  des  Vortragenden  schwer  zu  schlichtende 
Streitigkeiten  ausbrachen  und  auch  die  Eigentümer  der  gemieteten 
Kameele  und  Maultiere  zu  keinen  Abweichungen  von  der  breit- 
getretenen Karawanenstraße  nach  Misda  sicli  verstehen  wollten, 
beschloß  G  r  0 1  h  e ,  bei  einem  arabischen  Händler  einer  nahe  ge- 
legenen Ortschaft,  für  welchen  er  mit  Empfehlungen  versehen 
war,  zu  rasten  und  von  dort  die  Weiterreise  nach  Misda  bei 
nächster  Gelegenheit  zu  ermöglichen.  Derselbe  verweigerte  je- 
doch die  Aufnahme,  da  nach  der  ungefähr  1^2  Monat  vorher  er- 
folgten Ermordung  des  Marquis  Mores  auf  tripolitanischem  Gebiet 
(bei  Sinaun)  die  ausdrückliche  Weisung  ergangen  war,  keinem 
Europäer  ohne  Erlaubnis  des  Kaimakams  (des  Kreisvorstehers) 
das  Gastrecht  zu  gewähren.  So  sah  sich  Grothe  genötigt,  die 
Bergfestung  Gharian,  den  Sitz  des  Kaimakams,  auf  einer  zweiten 
ca.  1700  Fuß  hohen  Terrasse  gelegen,  mit  seinem  Diener  aufzu- 
suchen. DaGrothe  mit  dem  türkischen  Reisepaß,  dem  sogenannten 
teskere,  nicht  versehen  war,  verhinderte  der  Kaimakam  seine 
Weiterreise,  bis  ein  aufklärender  Bescheid  des  Wali  aus  Tripolis 
eingetroffen  sei.  Vom  Kasr,  wo  er  in  gastlichster  Weise  gepflegt 
wurde,  machte  Grothe  verschiedene  Streifen  auf  die  benach- 
barten Höhen  und  in  die  nahe  liegenden  Thäler.  Es  gelang 
ihm,  einige  wertvolle  zoologische  Funde  zu  machen,  u.  a.  für 
die  Senckenbergische  naturforschende  Gesellschaft  eine  dem 
tripolitanischen  Mittelgebirgszug  eigentümliche  Schneckenart, 
s.  Z.  von  Bary  in  den  von  Gharian  nordöstlich  gelegenen  Tar- 
humabergen  entdeckt  (1874),  wieder  aufzufinden.  Die  Antwort 
des  Gouverneurs  lautete,  Grothe  von  zwei  Sapties  nach  Tripolis 
„zurückbegleiten"  zu  lassen.  Nach  verschiedenen  Besuchen  der 
unterirdischen  Felsenbauten  der  Gharianei-  (außer  in  Gharian 
finden  sich  nur  im  Djebel,  Sinton  und  Nalut  und  ungefähr  120  Kilo- 
meter südlich  von  Gabes  Troglodytenwohnungen)  und  nach  so 
entstandener  nälierer  Berührung  mit  der  ursprünglichen  berbe- 
rischen Bevölkerung,  die  Grothe  als  kräftig  gebaut  und  von 
heiterem,  vertrauensseligen  Charakter  schildert  und  den  Kabylen 
Algeriens  in  der  Sprache  als  verwandt  bezeichnet,  mußte  er 
von  seiner  Absicht,  weiter  nach  Süden  vorzudringen,  abstehen. 


—     CXXXTII     — 

Dank  dem  weiten  Gewissen  der  für  die  mannigfachsten  Freund- 
lichkeiten leicht  zugänglichen  Sapties  kehrte  Grothe  nicht  auf 
geradem  Wege,  sondern  in  Zickzackwindungen  nach  Tripolis 
zurück  und  vermochte  somit  im  Kreis  des  Kaimakamliks  von 
Gharian  sowie  im  östlichen  Teile  der  Djefara  noch  eine  Reihe 
Streifen  zu  unternehmen.  So  bestieg  er  im  Gharianliochland  den 
Tekut,  den  höchsten  Gipfel  der  ganzen  Djebelkette  (nach  Barth 
2800  Fuß  hoch),  welcher  ein  prächtiges  Panorama  über  das  so 
fruchtbare  und  von  einer  thatkräftigen  Bevölkerung  bewohnte 
Bergland  bot.  Nach  14tägiger  Abwesenheit  kehrte  er  nach 
Tripolis  zurück.  Leider  war  der  größte  Teil  der  gemachten  zoolo- 
gischen Ausbeute  infolge  des  häufigen  Auf-  und  Abstiegs  der  un- 
wegsamen Bergpfade  in  den  Alkoholgefäßen  dermaßen  gerüttelt 
worden,  daß  die  meisten  Tiere  lädiert  und  für  wissenschaftliche 
Bearbeitung  unbrauchbar  waren.  Der  Vortragende  bemerkt,  daß 
derartige  Touren  der  Wissenschaft  nur  dann  vollkommene  Dienste 
leisten,  wenn  sie  von  den  Reisenden  mit  eigenen  Tieren  und 
mit  reichlichen,  besonders  zu  schwierigen  Transporten  einge- 
richteten Flaschen,  Kassetten  und  Behältern  unternommen  wer- 
den können.  Und  zu  solcher  kostspieligen  Ausrüstung  reichen 
die  Privatmittel  der  nicht  zu  bestimmter  Mission  ausgehenden 
Reisenden  in  den  seltensten  Fällen  aus. 

Der  Vortrag  wird  von  den  Zuhörern  mit  großem  Beifall 
entgegengenommen. 

Mittwoch,  den  T.April  1897. 

Vorsitzender:  Herr  Oberlehrer  J.  Blum. 

In  dem  mit  der  Büste  v.  Soemmerrings  und  mit  frischen 
Blumen  festlich  geschmückten  Hörsaale  des  Bibliothekgebäudes 
eröffnet  der  Vorsitzende  die  Sitzung  mit  einer  geschichtlichen 
Skizze  der  Stiftung  und  bisherigen  Verleihung  des  Soemmerring- 
Preises. 

Die  Preis -Kommission  für  die  diesmalige  Verleihung  be- 
stellt aus  den  Herren:  Geheimrat  Prof.  C.  Weigert  als  Vor- 
sitzenden ,  Prof.  L.  E  d  i  n  g  e  r ,  Prof.  B.  L  e  p  s  i  u  s ,  Prof. 
M.  M  0  e  b  i  u  s  und  Prof.  H.  R  e  i  c  h  e  n  b  a  c  h.  Geheimrat  Weigert 
und  Prof.  Lepsius  berichten  in  längerem  Vortrage  über  die 
von  der  Preis -Kommission  in  Betracht  gezogenen  Arbeiten. 


—     (JXXXIV     — 

In  die  engere  Walil  gelangten: 
Dr.  A.  Müller,  Oberförster:   Die  Pilzgärten  einiger  südameri- 
kanischer Ameisen  (Jena  1893). 
Dr.  A.  Kossei:  Untersuchungen  über  die  Zellsubstanzen. 
Prof.  Carl   Chun:    „Atlantis",   Biologische   Studien  über  pela- 

gische  Organismen.    Bibl.  zoologica  Bd.  XIX. 
J.  Loeb:  Über  die  elementaren  Lebenseigenschaften  der  tierischen 

Organismen. 
Prof.  G.  Born:  Die  künstliche  Vereinigung  lebender  Teilstücke 
von  Amphibienlarven.     Schles.  Ges.  für  vaterl.  Cultur  1894. 
Die   Kommission  erkannte  Herrn   Prof.  Dr.  G. 
Born  in  Breslau  einstimmig  den  Preis  zu. 

Der  Vorsitzende  Herr  Oberlehrer  J.  Blum  dankt  den 
Herren  von  der  Preis-Kommission  für  die  große  Mühe,  der  sie 
sich  zur  Prüfung  der  reichen  Litteratur  in  uneigensütziger  Weise 
unterzogen  haben,  sowie  für  die  lichtvolle  Darlegung  der  Be- 
ratungsergebnisse durch  ihre  Berichterstatter. 


C.    Aus  den  Protokollen  der  Verwaltungssitzungen. 

Zur  Geschichte  der  von  der  Seiickeubergischen 
naturforschenden  (iresellscliaft  gestifteten  Medaillen. 

Von  D.  F.  H  e  y  n  e  m  a  n  n. 

Als  in  den  letzt  vergangenen  Jahren  Neuprägungen  der 
beiden  von  unserer  Gesellschaft  gestifteten  Medaillen ,  der 
Soemmerring- und  der  Tiedemann-Medaille,  notwendig 
gewesen  sind,  bin  ich  mit  der  Besoi'gung  beauftragt  und  dadurch 
zugleich  veranlaßt  worden,  den  jetzt  wenig  bekannten  näheren 
Umständen  der  Entstehung  und  der  ferneren  Schicksale  unserer 
Medaillen  nachzugehen.  Ich  bin  bemüht  gewesen,  in  unseren 
Sitzungsberichten  und  Drucksachen,  in  bewahrtem  Briefwechsel 
und  in  anderen  Dokumenten,  sowie  in  numi.^matischen  Fach- 
werken alle  die  recht  häufig  versteckten  Nachweise  aufzusuchen, 
welche  über  die  Geschichte  der  Medaillen  erreichbare  Klarheit 
verschaffen,  und  indem  ich  nun  in  folgender  kurzen  Zusammen- 


—    GXXXV    — 

Stellung  die  wichtigsten  aneinander  reihe,  geschieht  dies  nicht 
allein  zum  Nutzen  unserer  Gesellschaft,  sondern  auch  in  der 
Hoffnung,  daß  sie  allgemeineres  Interesse  finden  werde. 

I.  Die  Soemmerring-Medaillen. 

Auszug  aus  dem  Protokoll  vom  13.  Oktober  1827: 
„Zur  Ausführung  des  Gesellschaftsbeschlusses  vom  8.  Au- 
gust d.  J.,  nach  welchem  die  Gesellschaft  eine  Feier  zu  Ehren 
des  am  7.  April  1828  eintretenden  Doktorjubiläums  ihres  ver- 
ehrten Mitgliedes  des  Herrn  Geheimrat  v.  Soemmerring  ver- 
anstalten solle,  wurde  die  Ernennung  einer  Kommission  beliebt, 
welche  hierüber  betreffende  Vorschläge  machen  möge;  es  wurde 
verfügt,  daß  diese  Kommission  aus  der  Direktion  und  drei  anderen 
zu  erwählenden  wirklichen  Mitgliedern  zu  bestehen  habe;  die 
Wahl  fiel  durch  Stimmenmehrheit  auf  die  Herren  Prof.  Thilo, 
Dr.  Schilling  und  Dr.  Stiebel.^ 

Auszug  aus  dem  Protokoll  vom  12.  Dezember  1827: 
„Dr.  Map  pes  berichtete  im  Namen  der  in  voriger  Sitzung 
ernannten  Kommission  zur  Anordnung  der  Feier  des  Doktor- 
jubiläums des  Herrn  Geheimrat  v.  Soemmerring.  Die  Kommis- 
sion war  der  Meinung,  man  solle  durch  Loos  in  Berlin  dem 
Jubilarius  zu  Ehren  eine  Medaille  prägen  lassen  und  ihm  am 
7.  April   einen   goldenen   und   einen  silbernen   Abdruck   davon 

überreichen.      Zu    Beiträgen    für    diese    Medaille 

sollen  Aerzte  und  Physiologen  in  und  außer  Deutschland  auf- 
gefordert werden  ....  Die  Medaille  solle  auf  der  einen  Seite 
Soemm  er  rings  Kopfbild  ohne  Bekleidung  im  Profil  und  auf 
der  anderen  Seite  die  basis  eucephali  mit  passender  Umschrift 
enthalten." 

Der  Briefwechsel  zwischen  Dr.  Map  pes,  Dr.  Neuburg, 
Geh.  Medizinalrat  R  u  d  o  1  p  h  i  in  Berlin  ,  welcher  sich  mit 
der  Vermittelung  befaßte,  und  G.  Loos  (General- Wardein  als 
Dirigent  der  Berliner  Medaillen-Münze)  ist  teilweise  erhalten. 
Es  geht  daraus  hervor,  daß  zur  Herstellung  des  Porträts  ein 
Medaillon  von  Melchior  in  Nymphenburg  gedient  hat,  und 
daß  zum  Gehirn,  nachdem  das  von  hier  gelieferte  Modell  nicht 
genügte,  ein  anderes  in  Berlin  nach  der  Natur  angefertigt 
worden  ist.  Über  die  Verhandlungen  und  die  Anfertigung  der 
Stempel,  sowie  über  die  Piägung  der  Medaillen  gingen  mehrere 


—    CXXXVI    — 

Monate  hin,   so   daß  nur  wenige  Tage  vor  der  Feier  fertige 
Medaillen  hier  eintrafen. 

Die  Herstellung  der  Stempel  kostete  Thaler  500. —  preuß. 
Courant  und  wurde  berechnet: 

für  1  Medaille  in  Gold  (30  Dukaten)    Thlr.  105.— 
„1         „        „  Silber      ....       „         4.20  Slbgr. 
„1         „        „  Bronze    ....        „       —.22^2  „ 

Auszug  aus  „Nachricht  von  dem  fünfzigjährigen  Doktor- 
jubiläum des  Herrn  Sam.  Thom.  von  Soemmerriug,u.s.  w.", 
S.  18.: 

„Hr.  Dr.  de  Neuf  ville,  Senior  der  hiesigen  Ärzte,  und 
Hr.  Dr.  Neuburg,  erster  Direktor  der  Senckenb.  naturf.  Ge- 
sellschaft, überreichten  von  der  Medaille,  welche  aus  den  Bei- 
trägen der  im  Anhange  verzeichneten  Verehrer  Soemm  er  rings 
zu  Stande  gekommen,  drei  Exemplare  in  Gold,  Silber  und  Kupfer. 
Diese  unter  G.  Loos  Leitung  in  Berlin  geprägte  Medaille  von 
1"10'"  Par.  M.  im  Durchmesser  zeigt  auf  der  einen  Seite 
Soemmerrings  unbekleidetes  Brustbild  mit  dem  Aesculapstab 
nach  Art  der  antiken  Gemmen  und  der  Umschrift:  S.  Th.  a 
Soemmerring  nat.  Thoruni  d.  XXVIII  lan.  MDCCLV  Doct. 
creat.  Gottingae  d.  VII  Apr.  MDCCLXXVIII. ;  auf  der  an- 
deren Seite  die  basis  encephali  humani,  Gegenstand  seiner 
Inauguraldissertation  und  späterer  Werke,  mit  der  Umschrift: 
Anatomicorum  principi  animae  Organa  qui  aperuit  artis  virique 
cultores.  d.  VII  Apr.  MDCCCXXVIII." 

Das  „Verzeichnis  Derjenigen,  welche  Samuel  Thomas 
v.  Soemmerrings  fünfzigjähriges  Doktorjubiläum  am  7.  April 
1828  würdig  zu  feiern  sich  vereinigt  haben",  enthält  weit  über 
500  Namen. 

In  der  oben  erwähnten  Sitzung  vom  12.  Dezbr.  1827  war 
ferner  beschlossen  worden :  „zu  Beiträgen  für  diese  Medaille 
und  wenn  mehr  als  erforderlich  einkäme,  zur  Stiftung  eines 
Soemmerringischen  Prämiums,  welches  von  Zeit  zu  Zeit  dem- 
jenigen verteilt  würde,  der  in  einer  bestimmten  Periode  die 
wichtigste  anatomisch-physiologische  Entdeckung  mache,  sollen 
Ärzte  und  Phj'^siologen  in  und  außer  Deutschland  aufgefordert 
werden",  und  da  in  der  That  die  Subskription  einen  beträchtlichen 
Überschuß  ergeben  hatte,  konnte  nach  Ansammlung  der  Zinsen 
der  Preis  (fl.  300. — )  zum  erstenmale  1837  veigeben  werden. 


—    CXXXVII   — 

Auszug  aus  „Frankfurter  Jahrbücher."  Samstag, 6.  Mai  1837: 

„Zur  erstmaligen  Zuerkennung  dieses  Preises  war  die 
Gesellschaft  am  7.  April  1887  versammelt,  und wurde  be- 
schlossen, daß,  so  Vorzügliches  auch  von  anderen  Deutschen 
während  der  letzten  4  Jahre  in  der  Physiologie  im  weitesten 
Sinne  des  Wortes  geleistet  worden,  dennoch  die  für  die  Wissen- 
schaft neuesten,  wichtigsten  und  schwierigsten  Beobachtungen 
dem  Herrn  Ehren  berg  in  Berlin  verdankt  würden,  demselben 
daher  der  Soeramerringische  Preis  zuzuerkennen  sei,  welchem  zu- 
gleich eine  bei  Soemmer rings  Jubiläum  geprägte  Medaille  in 
Silber,  auf  deren  Rand  die  Worte  „„Praemium  Soemmerringianum 
die  VII  Aprilis  MDCCCXXXVII  Ehrenbergio  Berolinensi  Societas 
Senckenbergiana""  eingeprägt  waren,  nebst  den  auf  die  Stiftung 
des  Preises  bezüglichen  Druckschriften  beigefügt  wurden." 

Aus  dieser  Veröffentlichung  ist  zu  entnehmen,  daß  die 
Senckenbergische  Gesellschaft  noch  im  Jahre  1837  im  Besitz  von 
silbernen  Medaillen  vom  Jubelfeste,  sagen  wir  kürzer:  Jubiläums- 
medaillen, gewesen  ist. 

Die  erste  Beschreibung  der  Soemmerring- Medaille,  oder 
vielmehr  der  Soemmerring-Medaillen,  denn  inzwischen  war  eine 
zweite  entstanden,  in  Fachzeitschriften  erfolgte  1855  von 
Rüppell  im  „Archiv  für  Frankfurts  Geschichte  und  Kunst", 
Seite  63,  wie  folgt: 

„Samuel  Thomas  von  Soemmerring. 

Beschreibung  der  Medaille: 

Erste  Medaille.  Hauptseite:  Kopf  im  Profil  nach  rechts, 
davor  ein  Stab  mit  der  Aesculapschlange,  darunter:  G.  Loos 
Dir.  C.  Pfeutfer  fee. 

Umschrift:  S.  TH.  A  SOEMMERRING  NAT.  THORUNI 
D.  XXVIII  lAN.  MDCCLV  DOCT.  GREAT.  GOTTINGAE 
D.  VII  APR.  MDCCLXXVIII  ® 

Kehrseite :  Untere  Ansicht  des  menschlichen  Gehirns,  an 
welcher   besonders   der  Auslauf  der  Nerven  hervorgehoben  ist. 

Umschiift:  ANATOMICORUM  PRINCIPI  ANIMAE  OR- 
GANA QUI  APERUIT  ARTIS  VIRIQUE  CULTORES.  D. 
VII  APR.  MDCCCXXVIII  ® 

Durchmesser  23  Linien. 


—    CXXXVIII    — 

Zweite  Medaille.  Hauptseite:  Ganz  dieselbe,  wie  bei  der 
vorbeschriebenen.  Kehrseite :  Ein  blattreicher  Kranz  von  Eichen- 
laub, in  dessen  leerem  Raum  jedesmal  der  Name  und  die  Jahres- 
zahl desjenigen  eingraviert  wird,  welchem  die  Senckenbergische 
naturforschende  Gesellschaft  den  sogenannten  Soemmerring'schen 
Preis  zuerkannt  hat. 

Durchmesser:  23  Linien. 

Taf.  IV.  Fig.  7.« 

[Die  Fig.  7  stellt  nur  die  Hauptseite  mit  dem  Porträt 
Soemm  er  rings  dar,  nach  dem  Original  von  Köbig  &  Krut- 
hoffer  mit  der  Guillochiermaschine  reproduziert]. 

Rüppell  fährt  fort  (Seite  64): 

„Die  erste  der  Medaillen  wurde  ihm  zu  Ehren  bei  der 
Feier  seines  50jährigen  Doktorjubiläums,  infolge  der  hierzu 
gegebenen  Anregung  seitens  der  Senckenbergischen  natur- 
forschenden Gesellschaft,  auf  Kosten  seiner  zahlreichen  Freunde 
und  Verehrer  gefertigt  und  mit  dem  Ueberschusse  des  dafür 
gesammelten  Geldes  ein  Preis  für  die  bedeutendste  Schrift  im 
Bereiche  der  Anatpmie  und  Physiologie  begründet,  welchen  die 
Senckenbergische  naturforschende  Gesellschaft  alle  vier  Jahre 
mit  den  aufgelaufenen  Zinsen  des  Grundkapitals  (zwei  tausend 
Gulden)  austeilt. 

Es  besteht  dieser  Preis  in  drei  hundert  Gulden  in  Geld 
und  der  als  zweite  Medaille  beschriebenen  Silbermedaille." 

Rüppell  irrte  also  scheinbar  insofern,  als  er  annahm,  daß 
bei  Verteilung  des  Soemmerring-Preises  nur  Medaillen  mit  dem 
Eichenkranz  zur  Verwendung  gekommen  seien,  während  doch 
noch  1837  eine  Jubiläums- Medaille  gegeben  wurde.  Vermutlich 
wollte  er  nur  angeben,  wie  es  sich  zur  Zeit  der  Veröffentlichung 
seiner  Arbeit  verhielt. 

Wann  ist  nun  diese  zweite  Medaille  mit  dem 
E  i  c  h  e  n  k  r  a  n  z ,    die    K  r  a  n  z  m  e  d  a  i  1 1  e ,   entstanden? 

Bestimmt  zwischen  1837  und  1855,  aber  genau  ist  der 
Zeitpunkt  aus  den  vorhandenen  Schriften  der  Gesellschaft  bis 
jetzt  noch  nicht  mit  Bestimmtheit  aufzufinden  gewesen.  Indessen 
aus  dem  Berichte  der  Revisions- Kommission  für  das  Jahr  1849, 
aus  einer  Nota  vom  13.  April  1849  von  J.  H.  P.  Schott  Söhne 
hier  und  aus  folgender  in  einen  Kreis  gezeichneten  Vorschrift 
für   die  Widmung   am   Schlüsse   des  Berichtes   der  Kommission 


—    CXXXTX    — 

für  Zuerkennuüg  des  Preises  für  1853  ist  der  an  Sicherheit 
grenzende  Beweis  zu  entnehmen,  daß  die  Kranzmedaille  im 
Jahre  1849  beschlossen  und  geschalten  worden  ist.  Diese 
Vorschrift,  welche  mit  der  auf  der  Nota  von  Schott  beschrie- 
benen Gravierung  übereinstimmt,  zwei  Worte  mehr  als  die 
ursprüngliche  von  1837  enthält,  also  kaum  auf  dem  äußeren 
Rande  der  Medaille  hinreichenden  Raum  gefunden  hätte,  war 
so  gestaltet: 


PRAEMIÜM 

SOEMMERRTNGIANÜM 

ALBERTO  KOELLIKERO 

PROF.  WIRCEBURGENSI 

SOCIETAS  SENCKENBERGIANA 

lt.  YII  APR.  MDCCCLIII. 


Somit  haben  nur  die  drei  ersten  Preisgekrönten: 

1837  Prof.  Dr.  Ehrenberg,  Berlin, 
1841  Dr.  Th.  Schwann,  Löwen, 
1845  Prof.  Bischoff,  Gießen, 

die  Jubiläuras-Medaille  erhalten,  und  von  da  an  ist  die  Kranz- 
medaille vergeben  worden: 

1849  an  Prof.  Rud.  Wagner,  Göttingen, 
1853    „       „      Dr.  Alb.  Kölliker,  Würzburg, 
1857    „       „      J oh.  Müller,  Berlin, 
1861    „       „      Herm.  Helmholtz,  Heidelberg, 

1865    „  Dr.  Carl  Ludwig,  Leipzig, 

1869    „  Prof.  Anton  de  Bary,  Halle, 
1873    „       „      K.  Th.  E.  von  Siebold,  München, 
1877    „       „      Carl  Voit,  München, 
1881    „       „      Julius  Sachs,  Würzburg, 
1885    „       „      W.  Flemmiug,  Kiel, 
1889    „       „      W.  Roux,  Breslau, 

1893   „  Dr.  med.  Max  Verworn,  Jena, 

und  1897    „  Prof.  Gust.  Born,  Breslau. 


—   CXL   — 
Die  Widmung  wurde  später  etwas  geändert,  wie: 

PBAEMIUM  SOEMDIERRINOIANUM 

VII  DIE  APRILIS  MDCCCr.XXVII 

VIRO  PRAECLARISSIMO 

CAROLO  VOIT  MONACIENSI 

SOCIETAS  SENCKENBERQIÄNA 

MOENO-FRANCOFURTANA 

Bei  der  Vergebung  in  diesem  Jahre  ist  man  wieder  auf  die 
kürzere  Fassung  zurückgekommen,  oline  jedoch  den  Eigennamen 
zu  latinisieren. 

Neuprägungen  der  Kranzmedaille  mit  zeitweise  anderem 
Kranzmotive  fanden  statt  1849,  1860,  1873,  1881/82  und  1897. 
Bei  Neuprägung  im  Jahre  1897  ist  für  eine  Medaille  in  Silber 
M.  9. — ,  tür  eine  in  Bronze  M.  3. —  berechnet  worden. 

Infolge  eines  Mißverständnisses  in  den  Jahren  1881/82 
ist  der  Berliner  Medaillen -Münze,  die  längst  von  G.  Loos 
auf  L.  Ostermann  und  von  diesem  auf  Herrn  E.  Krüger 
übergegangen  war,  für  Neuanfertigung  eines  Kranzstempels 
M.  150. —  gezahlt  und  dabei  die  Bestimmung  zugestanden  worden, 
alle  ferneren  Ausprägungen  von  Medaillen  ihrer  Anstalt  und  deren 
etwaigen  Rechtsnachfolgern  zu  übertragen.  Die  Aufhebung 
dieser  lästigen  Bedingung  ist  von  der  Berliner  Medaillen- Münze 
im  Dezember  1896  zugestanden  worden,  und  nachdem  sich  auch 
der  Stempel  mit  dem  Gehirn  in  Berlin  wieder  vorgefunden  hat, 
sind  jetzt  alle  drei  Stempel  zu  den  Soemmerring- Medaillen 
wieder  in  unserem  Besitz  und  in  unserer  Verwahrung.  Eine 
ausführliche  Darlegung  dieser  über  15  Jahre  sich  hinziehenden 
Episode,  von  mir  niedergeschrieben,  befindet  sich  im  Archiv 
unserer  Gesellschaft. 

Noch  ist  zu  erwähnen,  daß  dem  Komitee  zur  Er- 
richtung des  Soemmerring- Denkmals  in  unserer  Stadt 
eine  silberne  Kranzmedaille  verehrt  wurde,  welche  außer  anderem 
dem  Grundsteine  bei  dessen  feierlichen  Legung  am  20.  Septem- 
ber 1896  einverleibt  worden  ist. 

II.  Die  Tiedeinauu-Medailleu. 

Auszug  aus  dem  Protokoll  vom  22.  Oktober  1853: 
„Herr    Dr.  Spieß    trug    vor,    wie    im    nächsten    Monat 
März   das   50jährige   Doklorjiibiläum    unseres   wirklichen   Mit- 


—   CXLI   — 

gliedes  Herrn  Dr.  Tie  dem  ami  gefeiert  werde.  Er  halte  es 
für  passend,  daß  die  Gesellschaft,  um  den  Jubilar  zu  ehren 
und  zu  erfreuen,  eine  Feier  veranstalte.  Man  sprach  sich 
allseitig  beifällig  aus,  Vorschläge  zu  einer  würdigen  Feier 
wurden  gemacht  und  eine  Kommission  bestehend  aus  den  Herren 
Dr.  Spieß,  Dr.  Lucae,  Dr.  Mappes,  Dr.  Lorey  und 
Dr.  Varrentrapp    deshalb  erwählt." 

Auszug  aus  dem  Protokoll  vom  17.  November  1853: 

„Hierauf  berichtete  der  Herr  Vorsitzende  über  den  Kom- 
missionsvorschlag zur  Feier  des  Jubiläums  von  Geh.-R.  Tiede- 
mann.  Man  habe  sich  zuvörderst  wegen  der  Medaille  mit 
Herrn  v.  d.  Launitz  und  mit  Herrn  Voigt  in  München  be- 
nommen. Herr  v.  d.  Launitz  sei  mit  dem  Porträt  bereits 
beschäftigt.  Wegen  des  Reverses  wurde  bemerkt,  daß  der 
Jubilar  s.  Z.  ein  Werk  geschrieben  über  den  Kreislauf  der 
Asterien,  daß  er  den  Preis  gewonnen,  und  wurde  deshalb  vor- 
geschlagen, einen  Seestern  auf  dem  Reveis  anzubringen." 

In  dieser  Sitzung  wurde  der  „Seestern"  abgelehnt,  aber 
in  der  folgenden  vom  10,  Dezember  1853,  in  welcher  das  von 
Herrn  v.  d.  Launitz  gefertigte  Modell  zum  Porträt  vorgelegt 
wurde,  auf  ein  Schreiben  des  genannten  Künstlers  hin,  in  dem 
die  Gründe  für  Beibehaltung  des  „Seesterns"  ausführlich  erörtert 
waren,  in  der  That  der  Seestern-Revers  adoptiert. 

Auszug  aus  „Bericht  über  das  fünfzigjährige  Doktorjubiläum 
des  Herrn  Dr.  Friedrich  Tiedemanu,  Geheimrat  u.  s.  w., 
gefeiert  zu  Frankfurt  am  Main  am  10.  März  1854" : 

1.  Aus  der  Aufforderung  an  die  medizinischen  Fakultäten: 
„Der  Beitrag  für  die   Beteiligung  ist  auf  Thlr.  3  preuß. 

Cour,  oder  fl.  5.15  kr.  festgesetzt  worden;  doch  werden  auch 
größere  Beiträge  mit  Dank  angenommen,  da  es  in  der  Absicht 
der  Senckenbergischen  Gesellschaft  liegt,  den  bei  recht  zahl- 
reicher Betheiligung  zu  erwartenden  Überschuß,  nach  Be- 
streitung der  Kosten  für  die  Medaille,  zu  einer  dem  Andenken 
Fr.  Tiederaanns  gewidmeten  wissenschaftlichen  Stiftung  zu 
verwenden. 

Wer  ein  Exemplar  der  Medaille  in  Silber  zu  erhalten 
wünscht,  hat  den  doppelten  Betrag  mit  Thlr.  6  pr.  Cour,  oder 
fl.  10.30  kr.  zu  entrichten." 

2.  Aus  der  Beschreibung  der  Jubelfeier: 


\: 


-~   CXLII   — 

„Hierbei  wurden  dem  Jubilar  in  einem  geschmackvoll  ver- 
zierten Kästchen  drei  Exemplare  der  Medaille,  in  Gold,  Silber 
und  Bronze,  sowie  das  kalligraphisch  auf  das  schönste  aus- 
gestattete Verzeichnis  aller  derer  überreicht,  die  durch  Unter- 
zeichnung für  die  Medaille  an  der  heutigen  Feier  sich  beteiligt 
hatten.  Die  Medaille,  1"  8'"  Par.  M.  im  Durchmesser,  von 
Herrn  v.  d.  Launitz  dahier  modelliert,  und  von  dem  Herrn 
Hofmedailleur  C.  F.  Voigt  in  München  vortrefflich  ausgeführt, 
zeigt  auf  der  einen  Seite  das  sehr  ähnliche  Bildnis  Tiede- 
manns  mit  der  Umschrift:  Fridericus  Tiedemann  nat. 
d.  XXIII  Aug.  MDCCLXXXr,  und  auf  der  anderen  Seite  einen 
Seestern,  —  als  Hinweisung  auf  Tiedemanns  im  Jahre  1812 
vom  französischen  Institut  gekrönte  Preisschrift  über  die  Ana- 
tomie der  Röhren-Holothurie,  des  pomeranzfarbigen  Seesterns, 
und  des  Stein-Seeigels,  mit  der  Umschrift :  Viro  de  augenda 
naturae  scientia  per  X  lustra  egregie  merito  sodales.  Francof.a.M. 
d.  XMart.  MDCCCLIV.« 

Das  Verzeichnis  derjenigen,  welche  sich  an  der  Feier  be- 
teiligt haben,  enthält  weit  über  400  Namen,  und  so  konnte 
trotz  erheblicher  Kosten  ebenfalls  eine  Tiedemann- Prämie  ge- 
stiftet werden,  bestehend  jetzt  in  M.  500.—  und  der  silbernen 
Medaille. 

Die  Kosten  betrugen: 

an  Herrn  Ed.  v.  d.  Launitz: 
Modell,  nach  der  Natur,  des  Medaillon,    welches   als 
Vorbild  für  die  Porträtmedaille  gedient  hat   .     . 
Modell  des  Seesterns,  als  Vorbild  für  dieselbe  Medaille 

an  Herrn  C.  F.  Voigt  in  München: 

1  Med.  in  Gold  zu  20  Duk.  ä  5.41 

Etui  dazu 
54     „       „    Silber  ä  2  Loth  =  fl.  6.—     .... 

400     „        „    Bronze  ä  fl.  1.6  kr 

für  Anfertigung  der  Stempel  55  Louisd'or       .     .     . 

Der  erste  Stempel  mit  dem  Bildnis  war  beim  Härten  ge- 
sprungen, ein  neuer  mußte  angefertigt  werden,  dei'  aber  gut  aus- 
fiel. Dagegen  schreibt  Voigt:  „Daß  aber  die  Rückseite  aushält, 
ist  ein  Wunder,  da  sich  schon  seit  längerer  Zeit  kleine  Sprünge 
zeigen,  die  sich  aber  nicht  vergrößert  haben",  und  ein  andermal: 
„Auf   dem  Stempel    mit   dem    Bildnis   könnten   noch   ein    paar 


fl. 

100.— 

V 

20.— 

fl. 

113.40 

n 

2.— 

» 

324.— 

7) 

440.— 

605.— 

—    CXLIII   — 

tausend  Medaillen  geprägt  werden,  die  Rückseite  aber  geht 
ihrem  Ende  entgegen." 

Die  Modelle  zu  den  Stempeln  sind  in  den  Besitz  des  Herrn 
V.  d.  Launitz  zurückgegangen. 

Die  erste  Vergebung  des  Tiedemann  -  Preises  samt  der 
silbernen  Medaille  sollte  1875  stattfinden,  da  aber  Medaillen 
nicht  mehr  vorhanden  waren  und  man  der  Meinung  war,  daß 
der  Reversstempel  mit  dem  Seestern  unbrauchbar  geworden  sei, 
wurden  6  Stück  „Revers  ganz  glatt"  von  dem  Königl,  bayerischen 
Haupt- Münz-  und  Stempel- Amt  in  München,  wo  die  Piägung 
der  ursprünglichen  Medaillen  stattgefunden  hatte,  erbeten. 
Dieses  antwortete  jedoch:  „dass  aber  der  Wegfall  des  Seesterns 
auf  der  Rückseite  nur  durch  Anfertigung  eines  ganz  neuen  Stem- 
pels bewirkt  werden  kann,  wofür  der  Medailleur  li.  100.—  bis 
fl.  120. —  verlangt."  Man  entschloß  sich  deshalb,  es  nochmals  mit 
dem  alten  Stempel  zu  versuchen.  Das  Königl.  Münz-Amt  schreibt 
bei  der  Ablieferung:  „Wir  bedauern,  daß  der  Reversstempel, 
welcher  schon  von  früheren  Prägungen  her  schadhaft  war,  bei 
der  letzten  Prägung,  wie  an  den  Medaillen  ersichtlich  ist,  ganz 
unbrauchbar  geworden  ist,  so  daß  die  Medaillen  nur  zur  Not 
mit  der  größten  Vorsicht  fertig  geprägt  werden  konnten." 

Als  1895  abermals  Tiedemann -Medaillen  nötig  waren, 
wurde  in  München  vom  Königl.  Medailleur  Börsch  ein  neuer 
Reversstempel  mit  dem  Seestern  angefertigt.  Derselbe  kostete 
M.  100. —  und  für  ein  Stück  der  silbernen  Medaille  berechnete 
das  Königl.  Münz-  und  Stempelamt  M.  4. — . 

Die  Stempel  werden  dort  aufbewahrt  und  ein  Dokument 
darüber  befindet  sich  in  unserem  Besitz. 

Die  Beschreibung  der  Medaille  lautet  in  „Joseph  und 
Fellner,  Die  Münzen  und  Medaillen  von  Frankfurt"   wie  folgt: 

„Denkmünze  1854.  50jähriges  Doktorjubiläum  von  Friedrich 
Tiedemann.  Taf.53.  Obenherum  :  FRIDERICUS  =  TIEDEMANN. 
Kopf  Tiedemanns  r. ;  darunter  steht  C.Voigt  (in  München). 
Untenherum:  NAT.  D.  XXIII  AUG.  MDCCLXXXI.  Kehr- 
seite: U.  b.  vierblätt.  Rosette  VIRO  DE  AUGßNDA  NATURAE 
SCIENTIA  PER  X  LUSTRA  EGREGIE  MERITO  SODALES. 
Ein  Seestern  von  der  Rückseite,  darunter  steht  Francof.  A.  M. 
D.  X  Mart.  MDCCCLIV.  46  mm.  Gold,  Silber,  Bronze.  Rüp- 
pell  I.  80-' . 


—    CXLIV   — 

„Als  im  Jahre  1854  in  Frankfurt,  woselbst  Tiedemann 
fünf  Jahre  wohnte,  nachdem  er  sich  von  der  akademischen 
Laufbahn  zurückgezogen  hatte,  die  Arzte  Europas  sein 
öOjähriges  Doktorjubiläura  feierten,  wurde  die  Denkmünze 
geprägt.  Der  Seestern  auf  der  Rückseite  gilt  der  Erinnerung 
an  seine  preisgekrönte  Schrift,  was  freilich  ohne  Kommentar, 
weicher  auf  dem  Stücke  fehlt,  unverständlich  ist.  (Diese  Be- 
merkung über  den  fehlenden  Kommentar  ist  übernommen  aus 
der  Beschreibung  der  Medaille  im  „Archiv  für  Frankfurts  Ge- 
schichte und  Kunst  1855"  von  Rüppell,  der  auch  s.  Z.  die  an- 
fängliche Ablehnung  des  „Seesterns"  herbeigeführt  hatte).  Jetzt 
hat  man  zu  weiteren  Preisverteilungen  einen  neuen  Stempel  der 
Kehrseite  angefertigt,  der  sich  vom  alten  dadurch  unterscheidet, 
daß  beim  Beginn  der  Umschrift  eine  kleine  sechsblättrige  anstatt 
einer  vierblättrigen  Rosette  steht." 

Auszug  aus  der  Festrede  zur  Erinnerung  an  das  75jährige 
Bestehen  der  Gesellschaft,  gehalten  am  Jahresfeste,  den  29.  Mai 
1892,  von  Prof.  Dr.  F.  C.  Noll,  d.  Z.  I.  Direktor: 

„Ein  zweiter  Preis  wurde  gestiftet  am  10.  März  1854  bei 
dem  hier  gefeierten  50jährigen  Doktorjubiläum  von  Dr.  Fried- 
rich Tiedemann  für  „die  bedeutendste  Leistung  in  der  ver- 
gleichenden Anatomie  und  Physiologie"  ^)  und  konnte  zum  ersten 
Male  erteilt  werden  im  Jahre  1875.  Er  wurde  unserm  hoch- 
verdienten, jetzt  unter  uns  weilenden  Mitgliede,  Herrn  Prof. 
Hermann  von  Meyer,  damals  in  Zürich,  zu  teil,  dann  1879 
ebenfalls  einem  Sohne  Frankfurts,  Prof.  0.  Bütschli  in  Heidel- 
berg, 1883  Geh.  Rat  Robert  Koch  in  Berlin,  1887  Prof. 
Ehrlich  in  Berlin,  1891  Prof.  Emil  BMscher  in  Würzburg." 

Die  jüngste  Verleihung  im  Jahre  1895  geschah  an  Prof. 
Emil  Behring  in  Berlin. 

Beispiel  für  die  auf  den  Außenrand  gravierte  Widmung: 
„Praemium  Tiedemannianum  X  die  Martis  MDCCCLXXXVII 
viro  praeclarissimo  Professori  Doctori  Paulo  Ehrlich  Berolinensi 
Societas  Senckenbergiana  Moeno-Francofurtana." 

Silberne  Medaillen  der  ersten  Prägung  sind  meistens  noch 
im  Besitz  der  ehemaligen  Eigentümer  oder  deren  Nachkommen 
oder  aber  in  festen  Händen  von  Sammlern.    Unsere  Gesellschaft 


^)  Bericht  über  die  Scnckenb.  nat.  Ges.  1892  p.  XIV. 


-    CXLV    — 

hat,  um  ihre  eigene  Medaillen- Sammlang  zu  vervollständigen, 
vor  kui'zeni  ein  in  einer  hiesigen  Miinzauktion  vorgekommenes 
Exemplar  zu  einem  ziemlich  hohen  Preis  ersteigert. 


D.    Nekrolog. 

Zu  den  iMännern.  deren  Namen  mit  der  Geschichte  der 
Seuckenbergischen  natnrforschenden  Gesellschaft  eng  verknüpft 
sind  und  zu  denen  ihre  Mitglieder  stets  in  Dankbarkeit  und 
Verehrung  aufblicken,  gehört  Johann  Michael  Map  pes. 
An  seinem  hundertsten  Geburtstage  im  Oktober  v.  J.  hat  Herr 
Oberlehrer  J.  Blum  im  FeuiHeton  der  „Frankfurter  Zeitung" 
einige  Eriunerungsworte  veröffentlicht,  als  ein  Zeichen  der  Gesell- 
schaft, wie  sehr  sie  bestrebt  ist,  das  Andenken  ihrer  Wohlthäter 
zu  bewahren.  Wir  geben  diesen  Artikel  hier  wieder  und  zu- 
gleich in  dem  Titelblatte  des  Berichtes  eine  Photolithographie 
des  Verewigten  nach  einem  Bilde,  das  sich  im  Besitz  der  Admini- 
stration der  Ur.  Senckenberg'schen  Stiftung  befindet. 

Zur  Eriimerimg  au  I)r.  med.  Joliauu  Michael  Mappes. 

„Nicht,  wie  Museen  in  Residenzen,  können  wir  zur  Förde- 
rung unserer  Zwecke  die  alleufallsige  Geneigtheit  und  die  Gunst 
eines  Fürsten  zu  gewinnen  hoffen,  der  mit  freigebiger  Hand  aus 
den  Keichtümeru  eines  ganzen  Landes  spendet;  aber  dafür  ist 
unser  Werk  auf  einem  unerschütterlichen  Fels  gegründet,  auf 
einem  Boden  errichtet,  der  mehr  als  eine  herrliche  Anstalt  sicher 
trägt,  es  ist  gegründet  auf  dem  Gemeingeist  freier  Bürger:  was 
diese  ins  Leben  riefen,  die  Geschichte  bürgt  dafür,  werden  sie 
auch  in  gedeihlichem  Leben  erhalten." 

So  sprach  J.  M.  Mappes  am  22.  November  1821  in  der 
ersten  öffentlichen  Sitzung  zur  Feier  des  Stiftungstages  und  der 
Eröffnung  des  Muse  u  m  s  der  Seuckenbergischen  n  a  t  u  r  - 
forschenden  Gesellschaft  in  seinem  Vortrage,,  Erinnerung 
an  Senckenberg  und  seine  Stiftung";  und  daß  seine  Prophe- 
zeiung sich  erfülle,  trug  er  mit  seinem  reichen  Wissen  und  seiner 
selbstlosen,  nie  ermattenden  Hingabe  wesentlich  bei.  Er  gehörte 
in  jener  Zeit  und  in  den  folgenden  Jahrzehuten  des  Aufschwunges 

lu 


—    CXLVI    — 

der  Naturwissenschaften  zu  den  hervorragenden  Trägern  des 
Geisteslebens  in  unserer  Stadt.  An  seinem  hundertsten 
Geburtstage  gebietet  uns  darum  die  Dankbarkeit,  seiner 
in  Verelirung  zu  gedenken. 

Johann  Michael  Map  pes  wurde  am  10.  Oktober  1796 
in  Frankfurt  a.  M.  geboren.  Seiner  Neigung  folgend  studierte 
er  in  Tübingen,  Berlin  und  Wien  die  Heilkunde  und  promovierte 
im  Mai  1817.  Im  darauffolgenden  Jahre  wurde  er  unter  die 
Zahl  der  Frankfurter  Arzte  aufgenommen,  und  nunmehr  begann 
sein  rastloses  und  segensreiches  Wirken  auf  wissenschaftlichem, 
politischem  und  humanem  Gebiete.  Seine  ärztliche  Thätigkeit 
wandte  sich  vorzugsweise  der  Geburtshilfe  zu,  und  dabei  schloß 
er  sich  den  im  Senckenbergianum  vorhandenen  und  eben  ent- 
stehenden wissenschaftlichen  Instituten  au.  Schon  im  Jahre 
1821  wurde  er  Sekretär  der  Senckenbergischen  naturforscheuden 
Gesellschaft  und  bekleidete  dieses  Amt  zwei  Jahrzehute  hindurch. 
Seine  1842  bei  Gelegenheit  des  fiinfundzwanzigjährigen  Stiftungs- 
festes der  Gesellschaft  veröffentlichten  Festreden  bilden  wich- 
tige Beiträge  zur  Geschichte  derselben  in  diesem  Zeiträume. 
1849  wurde  er  zum  ersten  Direktor  auf  zwei  Jahre  erwählt. 
Auch  im  Vorstande  des  1824  gegründeten  Ph3^sikalischen 
Vereins  war  er  mehrmals.  Im  Jahre  1828  wurde  ihm  vom 
Medicinischen  Institut  das  Lehramt  der  Anatomie  über- 
tragen, das  er  bis  1845  in  gewissenhafter  und  erfolgreicher  Weise 
bekleidete.  Er  gehörte  zu  den  Gründern  des  in  diesem  Jahre 
ins  Leben  gerufenen  Ärztlichen  Vereins  und  war  wiederholt 
dessen  erster  Vorsitzender.  In  dem  genannten  Jahre  1845 
wurde  er  Physikus  und  Stadtaccoucheur  und  im  Jahre  1851 
Physikus  Primarius.  Als  Physikus  war  er  Mitglied  der  Dr. 
Senckenberg'schen  Stiftuugsadministration  und  im  Jahre  1852 
wurde  er  deren  Vorsitzender  und  verblieb  es  bis  zu  seinem  Tode. 

Überaus  große  Verdienste  hat  sich  Mappes  um  die 
Senckeubergische  Bibliothek  erworben.  1820  katalogisierte 
er  die  Bücher  der  Naturforschenden  Gesellschaft  und  sonst  vor- 
handene Werke  naturwissenschaftlichen  Inhalts;  er  bewirkte  später 
die  Vereinigung  der  Büchersammlungen  der  mit  dem  Sencken- 
bergianum verbundenen  Institute,  wie  sie  heute  noch  besteht 
und  bestehen  bleiben  muß,  und  förderte  die  Nutzbarmachung 
der  Bibliothek,  indem  er  sie  allen  Mitgliedern  leicht  zugänglich 


—    CXLVII    — 

machte.  Seiner  Anregung  und  seinem  organisatorischen  Talente 
ist  zum  Teil  der  Neubau  des  Bürgerhospitals,  die  Reorganisation 
des  Rochusspitals  und  die  humane  Einrichtung  der  Entbindungs- 
anstalt zu  danken. 

Wohl  wissend,  daß  nur  Der  ein  guter  Arzt  sein  kann, 
der  über  der  Ausübung  der  Heilkuust  die  Pflege  der  Heil- 
wissenschaf  t  nicht  vergißt,  war  er  unermüdlich  bemüht,  sich 
auf  der  HcJhe  der  Wissenschaft  zu  erhalten,  und  eine  Reihe 
wertvoller  Veröffentlichungen  legt  Zeugnis  davon  ab. 

Aber  auch  an  den  politischen  und  sozialen  Kämpfen 
nahm  er  thätigen  Anteil.  Er  war  einer  der  Frankfurter  Abge- 
ordneten zum  deutschen  Vorparlament  und  des  Füufzigeraus- 
schusses.  Am  25.  April  1848  präsidierte  er  der  Volksversammlung, 
die  Dr.  Juchos  Wahl  zum  Parlament  unterstützte.  Als  lang- 
jähriges Mitglied  des  Gesetzgebenden  Körpers  entfaltete  er  durch 
seinen  Freimut  die  erspießlichste  Thätigkeit  für  seine  Vaterstadt. 

Für  seine  geistige  Bedeutung  spricht,  daß  er  bei  der 
Säkularfeier  Goethes,  am  28.  August  1849,  mit  der  Festrede 
betraut  wurde,  und  sein  Freundschaftsverhältnis  zu  Ludwig 
U bland,  das  zur  Universitätszeit  geknüpft  worden  war  und  sich 
namentlich  1846  bei  der  Germanistenversammluug  in  Frankfurt, 
bei  der  auch  U bland  zugegen  war,  erneute,  und  sich  dann  bis 
zum  Lebensende  Beider  in  brieflichem  und  persönlichem  Verkehr 
fortsetzte. 

Am  23.  April  1863  starb  Map  pes.  Drei  Jahre  vorher  hatte 
er  seinem  Freunde  und  Kollegen  Professor  Johann  Konrad 
Varren trapp  die  folgenden  Worte  ins  Grab  nachgerufen: 
„Kraft  des  Geistes,  schnelles  und  tiefes  Auffassen,  Schärfe  des 
Urteils,  rastloser  Fleiß,  wohlgeordnete  Thätigkeit,  entschlossenes 
Handeln  zeichneten  ihn  aus  vor  vielen,  und  so  ein  Mann  im 
vollen  Sinne  des  Wortes  errang  er  sich  überall,  wo  er  hintrat, 
eine  bedeutungsvolle  Stellung  ebenso  leicht,  als  Jeder  sie  ihm 
einräumte."  In  Bezug  hierauf  sagte  Dr.  med.  Job.  Balthasar 
Lorey,  Arzt  am  Bürgerhospital  (gest.  1869)  in  einer  Denkrede : 
„So  hat  Map  pes  am  Grabe  von  Varren  trapp  gesprochen, 
und  ebenso  würde  Varrentrapp  gesprochen  haben,  wenn  er 
am  Grabe  von  Map  pes  gestanden  hätte." 

Zur  Charakteristik  von  Mappes  sei  auch  das  Motto  unter 
seinem  Bildnisse,  das  er  einem  jüngeren  Freunde  verehrte,  angeführt: 

10* 


—    CXLVIII    — 

„Unsere  Tugenden,  unsere  Fehler  entspringen  aus  Einer  Quelle 
und  begleiten  uns  als  Geschwister  vereint  durchs  Leben.  Erfreuen 
und  beglücken  uns  jene,  müßt  Ihr  in  nachsichtiger  Milde  auch 
diese  dulden."  Den  Schluß  dieses  Erinnerungsblattes  mögen  die 
folgenden  Worte  Loreys  aus  der  erwähnten  Denkrede  bilden: 
„Mappes  wird  unvergeßlich  bleiben  allen  Denen,  die  Redlichkeit, 
Festigkeit  und  Unabhängigkeit  des  Charakters,  eifriges  Bestreben, 
das  Gute  in  uneigennütziger  Weise  zu  schaffen  und  zu  fördern, 
im  Staude  sind  zu  erkennen  und  anzuerkennen." 

J.  Blum. 


■-.^1 

X 


Wissenschaftliche  Abhandlungen. 


—     3 


Entwickeliiiig  des  Verstandes  und  der  Sprache 
beim  Menschen. 

Vortrag,  gehalten  am  21.  November  1896 

von 

Dr.  med.  Ph.  Steffan. 


Verehrte  Anwesende ! 

Gelegentlich  eines  Vortrages  am  30.  November  1895  habe 
ich  die  Frage  zu  beantworten  versucht:  „Wie  kommt  der  Mensch 
zum  vernunftgemäßen  Gebrauch  seiner  Sinnesorgane?"  Die 
Antwort  lautete :  Der  Mensch  kommt  zwar  mit  normal  aus- 
gebildeten und  mit  bestimmten  Entwickelungsanlagen  begabten 
Sinnesorganen  zur  Welt,  allein  von  all'  den  Sinnesempfindungen, 
die  ihm  mittelst  dieser  Sinnesorgane  zufließen,  fehlt  ihm  zunächst 
noch  jedwedes  Verständnis ;  er  sieht,  ohne  zu  Avissen,  was  er 
sieht,  er  hört,  ohne  zu  wissen,  was  er  hört,  er  ist  —  wissen- 
schaftlich ausgedrückt  —  zunächst  noch  seelenblind  und  seelen- 
taub, und  wie  es  mit  diesen  seinen  zwei  höheren  Sinnen  steht, 
so  steht  es  auch  mit  den  übrigen  drei  niederen  Sinnen  (Geruch-, 
Geschmack-  und  Tastsinn).  Erst  durch  jahrelanges  Studieren 
und  Experimentieren,  durch  Kombinieren  der  verschiedenen  von 
ein  und  demselben  Gegenstande  ausgehenden  Sinneseindrücken 
miteinander  gestalten  sich  die  ursprünglichen  Sinnesempfindungen 
zu  bewußten  Sinneswahrnehmungen  und  Sinnesvorstellungen. 
Indem  das  Kind  im  Spiele  den  nämlichen  Gegenstand  Tag 
für  Tag  betastet  und  von  allen  Seiten  befühlt  und  betrachtet, 
kommt  es  ganz  allmählich  zur  richtigen  Erkenntnis  und  zum 
Verständnis  des  betreffenden  Gegenstandes.  Auf  diesem  Wege 
des   stetigen  Probierens   und   Experimentierens  lernt  das  Kind 

1* 


als  Autodidakt  allmählicli  mit  Verstand  selieii,  liüren,  riechen, 
schmecken,  fühlen,  d.  h.  entwickelt  sich  mit  Hilfe  und  unter 
Anleitung  seiner  es  mit  der  Außenwelt  in  Verbindung  setzenden 
Sinnesorgane  die  Verstandesthätigkeit  des  Kindes  überhaupt,  es 
lernt  also  auf  diesem  Wege  auch  denken.  Unsere  ver- 
schiedeneu Sinnesorgane  stellen  die  Eingangspforten 
dar,  durch  die  hindurch  die  Verstandesentwickelung 
zu  Stande  kommt  (Nil  est  in  intellectu,  quod  noyi  antea 
fuerit  iti  sensu). 

Im  Anschluß  hieran  möchte  ich  heute  des  eingehenderen 
eine  andere  hierher  gehörige  Frage  beantworten:  „Wie  verhält 
sich  beim  Menschen  die  Entwickelung  des  Verstandes  zu  der  der 
Sprache?"  Ist  die  Sprache  Folge  der  Verstandesentwickelung 
oder  geht  sie  der  Verstandesentwickelung  voraus,  d.  h.  ist  die 
Sprache  Ursache  der  Verstandesentwickelung?  Ich  schicke 
hier  gleich  voraus,  daß  bei  meinen  nachfolgenden  Betrachtungen 
das  Studium  des  W.  Prey  er 'sehen  Werkes  „Die  Seele  des  Kindes" 
(4.  Auflage,  Leipzig  1895)  maßgebend  war. 

W.  Preyer  hat  die  Lebensäußerungen  seines  eignen  Kindes 
vom  Tage  der  Geburt  ab  bis  zum  Ende  des  dritten  Lebens- 
jahres tagtäglich  verfolgt  und  uns  in  seinem  genannten  Werke 
geschildert.  Dieses  mühevolle  Unternehmen  ist  für  die  Wissen- 
schaft hochverdienstlich  und  zwar  aus  folgenden  Gründen.  Zur 
Zeit  der  Geburt  sind  die  gesamten  höheren  Gehirnteile  (die 
sogenannten  Großhirnhemisphären),  auf  denen  im  wesentlichen 
die  Seelen-  und  Verstandesthätigkeit  des  Menschen  beruht,  noch 
nicht  soweit  anatomisch  ausgebildet,  daß  sie  die  ihnen  zukommende 
Funktion  ausüben  könnten.  Der  Neugeborene  besitzt  demnach 
wohl  anatomisch  ein  Gehirn,  funktionell  ist  er  gleiclisam 
noch  hirnlos;  er  verhält  sich  noch  ähnlich  jenem  Hunde  von 
Goltz,  der,  seines  Gehirnes  beraubt,  gleichwohl  am  Leben  er- 
halten werden  konnte,  d.  h.  er  trinkt,  schläft,  schreit  und  macht 
unwillkürliche  Bewegungen,  jedwede  Seelen-  oder  Verstandes- 
thätigkeit fehlt  aber  noch.  Erst  nach  der  Geburt  erfolgt  Schritt 
für  Schritt  im  Anschluß  an  die  verlangte  Funktion  die  Aus- 
bildung der  einzelnen  Sinnesbahnen  im  Gehirn:  erst  der  Tast- 
gefühlsinn, dann  der  Riech-(Schmeck-)sinn,  dann  der  Gesichtssinn, 
zuletzt  der  Gehörsinn.  Darüber  vergehen  ca  10  Lebensmonate. 
Mit  dieser  Ausbildung  und  dem  allmählichen  Funktionieren  der 


—     5     — 

verschiedenen  Sinnesbahnen  im  CTehirn  tliut  sich  in  den  Lebens- 
äußerungen des  Kindes  die  erwachende  Seelen-  und  Verstandes- 
thätigkeit  kund.  Indem  W.  Preyer  diese  Lebensäußerungen 
vom  ersten  Tage  des  Lebens  an  genau  verfolgte  und  schilderte, 
giebt  er  uns  damit  auch  die  Möglichkeit  au  die  Hand,  auf  jene 
allmähliche  Ausbildung  der  geistigen  Bahnen  unseres  Gehirns 
einen  Rückschluß  macheu  zu  können.  Preyer  liefert  damit  einen 
gewichtigen  Beitrag  zu  unserer  Erkenntnis  der  anatomischen, 
physiologischen  und  psychologischen  Entwickelung  unseres 
nervösen  Zentralorganes,  und  damit  hat  sich  Preyer  ein  großes 
Verdienst  erworben. 

Giebt  es  überhaupt  eine  Verstandesthätigkeit  ohne  Sprache? 
Ist  das  nicht  der  Fall,  d.  h.  ist  die  Intelligenz  an  das  Vorhanden- 
sein der  Sprache  gebunden,  so  folgt  daraus,  daß  die  Sprache 
der  Intelligenz  vorangeht,  d.  h.  daß  die  Sprache  Ursache 
der  Verstandesbildung  ist.  Ergiebt  sich  aber  das  umgekehrte, 
d.  h.  finden  wir  auch  Verstandesthätigkeit  ohne  Sprache,  so 
sind  wir  auch  zu  der  Annahme  berechtigt,  daß  der  Verstand 
das  ursprünglich  Vorhandene  und  die  Sprache  erst  Folge 
der  Verstandesbildung  ist.  Sind  wir  soweit  gekommen,  so  bleibt 
uns  noch  übrig,  die  Entwickelung  des  Verstandes  und  der 
Sprache  beim  Menschen,  resp.  beim  Kinde  zu  verfolgen,  um  daraus 
den  klaren  Schluß  zu  ziehen,  daß  auch  hier  der  Verstand  der 
Sprache  entweder  vorausgeht,  oder  umgekehrt.  Damit  ist  der 
Gedankengang  meines  Vortrages  gegeben. 

Vorausgesetzt,  es  giebt  eine  Verstandesthätigkeit  ohne 
Sprache,  woran  erkennen  wir  das?  Wo  das  Wort  fehlt,  können 
wir  gleichwohl  auf  Verstandesthätigkeit  schließen,  wenn  wir 
die  Geberden  und  Mienen  (Mimik-  oder  Geberdenspiel),  ferner 
die  Bewegungen  und  Haltungen  genau  verfolgen.  Beobachten 
wir  in  dieser  Richtung  die  höheren  Tiere,  so  müssen  wir  denselben 
unbedingt  Verstandesthätigkeit  zuerkennen,  obwohl  sie  keine 
artikulierte  Sprache  besitzen.  Am  geeignetsten  für  solche  Be- 
obachtungen ist  jedenfalls  das  Tier,  welches  mit  dem  Menschen 
tagtäglich  verkehrt  und  jedem  Menschen  in  seinem  täglichen  Thun 
und  Lassen  bekannt  ist,  ich  meine  den  Hund.  Das  ganze  Be- 
nehmen des  Hundes  verrät  das  Vorhandensein  von  Seelenthätig- 
keit  (Erstaunen,  Schrecken,  Furcht,  Entsetzen).  Ein  wohl- 
gezogener Hund  kennt   bald   die  ganze  Hausordnung,   er  weiß 


—     6     — 

die  Zeit  des  Essens,  des  Spazierengehens,  des  Schlafens;  ein 
stubenreiner  Hund  verlangt  zu  rechter  Zeit  hinaus;  er  weiß, 
wann  er  seinen  Herrn  begleiten  darf  (Jagdkostüm)  und  wann 
nicht  (Frack  und  Cylinder);  er  kennt  alle  Hausgenossen  und 
weiß,  wer  nicht  dazu  gehört  (zerlumpte  Bettler);  er  lernt 
auch  sich  mit  allen  iibrigen  Tieren  des  Hauses  vertragen 
(Katze,  Vögel).  Ein  kluger  Jagdhund  versteht  alle  Jagd- 
ausdrücke und  noch  viele  andere  Worte  seines  Herrn;  er 
versteht  genau  den  Sinn  der  Worte:  „Setz  dich!  Pf  nil  Zurück! 
Vorwärts!  Allez!  Faß!  Apporte!  Such!  Verloren!  Pst!  Laß! 
Hierher!  Brav!  Leid's  nicht!  Ruhig!  Wehr  dich!  Hab  acht! 
Was  ist  das!  Pfui  Vogel!  Pfui  Hase!  Halt!"  und  folgt  als 
Beweis  dieses  Verständnisses  seinem  Herrn  auf's  Wort;  ja  er 
liest  die  Gedanken  seines  Herrn  von  dessen  Gesicht  ab,  ohne 
daß  jener  es  merkt  oder  sich  eines  gegebenen  Zeichens  be- 
wußt ist  (Gedankenleser!).  Der  Hund  ist  auch  militärfähig 
(Truppenhund :  Wachsamkeit  und  Botendienst).  Ein  kluger 
Hund  kommt  also  zu  ganz  bestimmten  Vorstellungen  über  die 
Vorgänge  in  seiner  Umgebung  und  handelt  demgemäß  von  seinem 
Standpunkte  aus  ganz  logisch.  Lubbock  lehrte  seinen  Pudel 
die  auf  Täfelchen  gedruckten  Worte:  „Futter,  hinaus,  Thee, 
Knochen,  Wasser"  erkennen  und  den  Sinn  verstehen ;  der  Hund 
brachte  sowohl  auf  Kommando,  als  wenn  er  das  betreffende 
Verlangen  hatte,  die  richtigen  Täfelchen.  Man  kann  Tieren 
auch  etwas  Zahlenkenntnis  beibringen :  Affen  können  sicher  bis 
zu  5  zählen  (Romanes),  Maultiere  wissen  genau,  ob  sie  einen 
Weg  4—5  Mal  gemacht  haben  (Hougeau),  Krähen  erkennen  sicher, 
ob  1,  2,  3,  4  oder  5  Jäger  die  Krähenhütte  betreten,  resp.  wieder 
verlassen  haben  (Leroy),  eine  Nachtigall  bringt's  bis  zur  Zahl  3 
(Lichtenberg).  Über  die  Zahl  5  geht  aber  das  Zahlenverständnis 
eines  Tieres  wohl  nicht  hinaus ;  diese  beschränkte  Fähigkeit  bei 
einem  Tiere  ist  auch  gar  nicht  zu  vei- wundern,  reicht  doch  das 
Verständnis  eines  Austrainegers  oder  Buschmannes  nur  bis  zur 
Zahl  4,  und  kann  keiner  von  ihnen  auch  nur  die  E'inger  seiner 
einen  Hand  zählen.  Das  Wild  —  Säugetiere  wie  Vögel  — 
lernt  sehr  wohl  einen  unschuldigen  Holzhauer  von  einem  Jäger 
unterscheiden;  es  ist  mit  der  Verbesserung  der  Schußwaffen 
immer  scheuer  und  schwerer  erlegbar  geworden ;  es  kommt  auch 
sehr  bald  hinter  die  manniüfachen  TäuschunRsmittel  seiner  Ver- 


—     7     — 

folger  (Jägertricks)  uud  geht  diesen  wie  auch  ihm  gestellten 
Fallen  geschickt  aus  dem  Wege.  Wohlgeübte  Sinne,  besonders 
der  Gesichts-,  Gehör-  und  Geruchssinn,  dienen  der  Tierwelt 
dabei  als  Leiter  (scharfer  weittragender  Gesichtssinn  der  Vögel, 
vorziiglicher  Geruchssinn  vieler  Säugetiere).  Sicher  beruht  gerade 
auf  diesem  Kampfe  zwischen  Tier-  und  Menschenwitz  einer  der 
wesentlichsten  Keize  der  Jagd,  der  den  Jäger  trotz  Wind  und 
Wetter  immer  wieder  in  Feld  und  Wald  hinaustreibt  (Wurm). 
Nichts  beweist  aber  so  sehr  das  Vorhandensein  von  Verstand 
beim  Tiere  als  dessen  Erziehungs-  und  Bildungsfähigkeit,  wie 
sie  die  höhere  Tierdressur  zu  stände  bringt.  Mit  fortschreitender 
Kultur  geht  die  Tierdressur  immer  mehr  in  der  Tierreihe  herunter, 
sie  erstreckt  sich  nicht  mehr  allein  auf  ASen,  Hunde,  Pferde, 
Elefanten,  Bären,  Löwen,  Tiger,  Fischottern,  Hasen,  Papageien, 
Tauben,  Kanarienvögel,  Stieglitze,  sie  wagt  sich  jetzt  sogar  an 
das  Schwein,  die  sogenannte  dumme  Gaos,  den  Seehund  und 
den  Delphin.  Dabei  verraten  manche  dieser  Tiere  durch  ihr 
Benehmen  einen  gewissen  Stolz  und  Eitelkeit  ob  ihrer  erlangten 
Kenntnisse  und  Fertigkeiten,  Das  Vorhandensein  von  Intelligenz 
bei  Tieren  wird  noch  mehr  dadurch  sichergestellt,  daß  sie  ihre 
Seelenzustände  nicht  nur  durch  ihre  Bewegungen  und  Geberden 
zu  offenbaren  im  stände  sind,  sondern  dieselben  auch  mit  ganz 
charakteristischen  Lauten  zu  begleiten  ptlegen.  Diese  Laute 
sind  teils  jubelnd  teils  klagend,  teils  lockend  teils  abwehrend. 
Üb  ein  Hund  aus  Schmerz  winselt  und  heult,  ob  er  aus  Freude 
seinen  Herrn  anbellt  oder  einen  ihm  verdächtigen  Bettler  an- 
knurrt, lautet  ganz  verschieden,  aber  bei  dem  gleichen  Gemüts- 
affekte doch  immer  gleich.  Die  Tiere  können  sich  so  unter 
sich  und  mit  dem  Menschen,  in  deren  Verkehr  sie  leben,  in 
gewissem  Sinne  verständigen  (Tiersprache). 

Aus  dem  bisher  Gesagten  geht  klar  hervor,  daß  auch 
dem  Tiere  ein  gewisser  Grad  von  Verstandesbildung  und  Seelen- 
thätigkeit  zusteht ;  f i-eilich  erreicht  dieser  Grad  nicht  die  Höhe 
wie  beim  Menschen.  Hier  wie  dort  sind  die  Sinnesorgane  die 
Eingangspforten  uud  die  Pfade,  durch  die  hindurch  und  auf 
denen  der  jeweilige  mögliche  Grad  von  Verstandesbildung  er- 
reicht wird.  Zwischen  Mensch  und  Tier  besteht  hier  kein 
prinzipieller  Unterschied,  der  Unterschied  ist  eben  nur  ein 
g  r a  d  w  e  i  s  e  r.    Diese  Erkenntnis  ist  wohl  geeignet,  den  Menschen 


—     8     — 

vor  Hochmut  zu  bewahren  und  ihn  zu  belehren,  daß  seine  Mit- 
geschöpfe auf  unserer  Erde  ihm  durchaus  nicht  so  fern  stehen, 
wie  er  sich  etwa  in  seinem  Eigendünkel  einbildet,  und  daß  es 
ihm  auch  im  Umgang  mit  diesen  seinen  Mitgeschijpfen  ziemt, 
des  Grundsatzes  eingedenk  zu  sein:  „Was  du  nicht  willst,  daß 
dir  geschieht,  das  thue  auch  einem  andern  nicht".  Das  Tier 
besitzt  ein  feines  Gefühl  für  Recht  und  Unrecht ;  es  weiß  sehr 
wohl  den,  der  ihm  wohl  will,  von  dem  zu  unterscheiden,  der 
ihm  nicht  wohl  will ;  es  hat  auch  ein  gutes  Gedächtnis  für  ihm 
gethanes  Unrecht  und  nimmt  gelegentlich,  oft  lange  Zeit  nach 
stattgehabter  Mißhandlung,  bittere  Rache  an  seinem  Peiniger.  — 
Trotz  seiner  Bildungsfähigkeit  besitzt  das  Tier  keine  Sprache 
in  unserem  Sinne  (artikulierte  Sprache).  Auch  beim  Menschen 
ist  die  Bildungsfähigkeit  nicht  an  den  Besitz  der  Sprache  ge- 
bunden. Es  giebt  ja  Menschen  genug,  die  nie  im  Besitz  der 
Sprache  gewesen  sind,  die  Taubstummen.  Sind  dieselben  darum 
etwa  nicht  bildungsfähig?  Gewiß  sind  sie  es.  Noch  nicht 
unterrichtete  Taubstumme  verständigen  sich  durch  Mienen  und 
Geberden;  es  entwickelt  sich  bei  ihnen  ganz  von  selbst  eine 
Mienen-  und  Geberdensprache,  die  —  weil  von  jeder  Laut- 
sprache unabhängig  —  zugleich  für  sie  den  Vorteil  bietet, 
international  zu  sein.  Hochinterressant  ist  das  Schauspiel,  ein 
paar  Taubstummen,  die  nicht  merken,  daß  sie  beobachtet  werden, 
zuzusehen,  wie  sie  sich  mimisch  -  gestikulatorisch  unterhalten; 
je  lebhafter  ihre  Unterhaltung,  desto  rasch  wechselnder  wird 
das  Spiel  der  Muskeln  im  Gesicht  und  im  Auge,  desto  mehr 
sind  Arme  und  Beine  in  stets  lebhafter  Bewegung.  Wenn 
Menschen,  die  gegenseitig  ihre  Lautsprache  nicht  verstehen, 
sich  verständigen  wollen,  müssen  sie  es  natürlich  den  Taub- 
stummen nachmachen.  Auch  unsere  auf  niedrigster  Kulturstufe 
stehenden  Vorfahren,  die  Höhleu  bewohnenden  Urmenschen, 
haben  sich  bis  zur  allmählichen  Entwickelung  einer  artikulierten 
Sprache  natürlich  untereinander  auch  nicht  anders  verständigen 
können,  als  wie  es  die  Taubstummen  noch  heute  machen,  d.  h. 
durch  Mienen  und  Geberden.  Auch  unterscheidet  sich  das 
hörende  Kind,  so  lange  es  noch  nicht  der  Sprache  mächtig  ist, 
in  nichts  oder  kaum  von  dem  taubstummen  Kinde ;  beide  sind 
ja,  um  sich  mit  ihrer  Umgebung  zu  verständigen,  auf  die  Mimik 
und  das  Geberdenspiel   angewiesen.     Daher   erwacht   der   Ver- 


—     9     — 

dacht,  daß  ein  Kind  taubstumm  sei,  bei  den  ahnungslosen  Eltern 
meist  erst  dann,  wenn  das  betreffende  Kind  zur  gesetzmäßigen 
Zeit  nicht  zu  sprechen  beginnt  (zweites  Lebensjahr).  Das  taub- 
stumme Kina  lernt  also  sicher  denken  ,  ohne  im  Besitz  einer 
Lautsprache  zu  sein,  und  der  unterrichtete  Taubstumme  erhebt 
sich  gerade  so  sehr  weit  über  das  Tier  hinaus  wie  der  Sprechende. 
Gegenüber  den  Vollsinnigen  ist  den  Taubstummen  eine  der 
Eingangspforten  für  seine  Verstandesentwickelung  verschlossen, 
das  Gehör  und  dessen  Konsequenz:  die  Lautsprache,  dafür  be- 
nutzt er  um  so  intensiver  die  übrigen  Eingangspforten  d.  h. 
besonders  Gesichts-  und  Tastsinn,  und  mag  ihm  auch  selbst 
noch  der  Gesichtssinn  fehlen,  d.  h.  tritt  zur  Taubstummheit 
auch  noch  Blindheit  hinzu,  so  bleibt  immer  noch  ein  wichtiger 
Sinn  zu  seiner  Verstandesentwickelung  übrig,  der  Tastsinn. 
Daß  aber  auch  auf  diesem  schmalen  Pfade  der  Mensch  immer 
noch  eine  hohe  Stufe  von  Intelligenz  weit  über  das  Tier  hinaus 
erklimmen  kann,  das  beweisen  die  bekannten  Beispiele  von 
Bildung  taubstummer  und  blinder  Menschen :  Laura  Bridgemann 
(c.  1829  geb.),  Oliver  Caswell  (desselben  Alters)  und  neuestens 
Helene  Keller  (geb.  1880,  verlor  Gesicht  und  Gehör  vollständig 
im  Alter  von  19  Monaten,  lernte  die  Fingersprache,  im  10.  Jahr 
sogar  die  Lautsprache  und  konnte  im  Alter  von  7  Jahren  einen 
Brief  schreiben).  Freilich  wird  die  Verstandesentwickelung 
nicht  vollsinniger  Menschen  immer  hinter  der  Vollsinuiger  zu- 
rückbleiben. So  wenig  wie  ein  Blindgebor ner  den  Sinn  solcher 
Wörter  begreifen  kann,  die  sich  auf  Licht  und  Farbe  beziehen, 
so  wenig  wird  sich  ein  Taubstummer  einen  richtigen  Begriff 
von  Tönen  und  Musik  machen  können,  und  noch  begrenzter 
muß  der  Verstandeshorizont  eines  taubstummblinden  Menschen 
sich  gestalten.  Obwohl  also  nur  ein  vollsinniger,  sprechender 
Mensch  die  höchste  Stufe  menschlicher  Bildung  erreichen  kann, 
so  ist  doch  auch  ohne  Sprache  der  Weg  zur  Verstandesbildung 
nicht  verschlossen.  Der  Satz:  „Ohne  Sprache  kein  Ver- 
stand" ist  also  falsch.  Es  steht  somit  jetzt  auch  der  An- 
nahme nichts  mehr  im  Wege,  daß  der  Verstand  das  zuerst 
Vorhandene,  das  Vorhergehende,  die  Sprache  aber  erst 
die  Folge  der  Verstandesentwickelung  ist. 

Um  diese  Frage  sicher   zu   entscheiden,  müssen   wir  das 
Kind  zur  Zeit  der  Sprachentwickelung  beobachten.    Der  Beginn 


—     10    — 

der  artikulierten  Sprache,  d.  li.  solcher  Äußerungen  des  Kindes, 
welche  von  ihm  absichtlich  zum  Zweck  der  Mitteilung  an 
andere  gemacht  werden  (nicht  aber  der  ersten  unartikulierten 
Laute  des  Kindes)  fällt  in  die  Zeit  vom  9.  bis  18.  Lebensmonat, 
und  es  dauert  noch  ca.  3 — 4  Jahre,  bis  es  soweit  gekommen 
ist,  daß  es  die  Worte  versteht  und  in  Sätzen  sprechen,  sich 
also  mit  seiner  Umgebung  in  zusammenhängender  Rede  ver- 
ständigen und  unterhalten  kann.  Wie  verhält  sich  nun  das 
Kind  in  seinen  Bewegungen,  Mienen  und  Geberden  in  der  Zeit, 
bis  es  Herr  seiner  Muttersprache  geworden  ist?  Ein  großer 
Teil  der  Bewegungen  des  Säuglings  ist  für  unsere  Betrachtungen 
als  nicht  auf  Verstandesthätigkeit  beruhend,  wertlos;  es  sind 
dies  alle  seine  un  will  kür  liehen  Bewegungen,  sei  es,  daß  sie 
spontan,  sei  es,  daß  sie  reflektorisch  auf  äußere  Reize  erfolgen. 
Eine  solche  Reflexbewegung  ist  gleich  das  erste  Schreien  des 
Neugebornen  im  Moment  seines  Eintrittes  in  die  Welt,  ferner 
das  Niesen,  Gähnen,  Husten,  Schlucken,  Erbrechen  desselben. 
Eine  andere  Art  von  Bewegungen  des  Säuglings  sind  die  auf 
angeborner  Intelligenz  oder  auf  angebornem  Gedächtnis  (Instinkt) 
beruhenden  ererbten,  sogenannten  instinktiven  Bewegungen. 
Sie  sind  beim  Menschen  nur  in  sehr  geringem  Maße  ausgebildet, 
und  die  wichtigste  ist  das  Saugen,  von  dem  ja  der  Säugling 
seinen  Namen  hat,  ferner  das  Beißen,  Kauen,  Lecken,  Auch  diese 
Bewegungen  interessieren  uns  hier  nicht.  Gleichwohl  kann  ich 
diese  Gelegenheit  nicht  vorübergehen  lassen,  ohne  auf  den  großen 
Unterschied  im  Vorkommen  solcher  instinktiven  Bewegungen, 
resp.  Handlungen,  beim  Menschen  und  den  Tieren  aufmerksam 
zu  machen.  Man  kann  wohl  sagen :  je  niedriger  das  Tier,  desto 
mehr  angeborene  Intelligenz  oder  Instinkt  bringt  es  mit  auf 
die  Welt.  Kaum  hat  das  Hühnchen  die  Eischale  gesprengt, 
so  pickt  es  schon  die  Körner  seiner  Nahrung  auf,  putzt  seinen 
Flaum  mit  dem  Schnabel,  wischt  seinen  Kopf  mit  dem  Fuße 
und  scharrt  im  Sande.  Nach  Beobachtungen  von  A.  Agassiz 
stürzen  sich  ganz  junge,  eben  aus  dem  Ei  geschlüpfte  Einsiedler- 
krebse mit  außerordentlicher  Lebhaftigkeit  auf  passende  Muscheln, 
die  man  ihnen  in  das  Wasser  giebt ;  sie  untersuchen  die  Öffnung 
mit  dem  Munde  und  quartieren  sich  mit  auffallender  Geschwindig- 
keit ein.  Trifft  es  sich  aber,  daß  die  Gehäuse  noch  bewohnt 
sind,   dann  warten   sie   dicht  au  der  ()ffnuug,  bis  die  Schnecke 


—    11    — 

stirbt,  was  iu  der  Regel  bald  nach  Beginn  der  strengen  Be- 
wachung geschieht.  Hierauf  zieht  der  kleine  Krebs  die  Leiche 
heraus,  verspeist  sie  und  bezieht  selbst  das  Quartier.  Wir 
staunen  diese  auf  Instinkt  beruhende,  anscheinend  so  intelligente 
Thätigkeit  au  und  suchen  nach  einer  Erklärung.  Sollte  bei 
niederen,  wirbellosen  Tieren  ein  so  einfach  konstruiertes  Nerven- 
zentrum wie  das  Schlundganglion  dasselbe  leisten  können,  wie 
bei  den  höheren  Wirbeltieren  das  so  komplizierte  Gehirn?  Dann 
wäre  ja  die  ganze  Ausbildung  des  Gehirns  der  reinste  Luxus. 
Das  ist  aber  unmöglich ;  denn  die  Funktion  bestimmt  ja  den 
Aufbau  des  ihr  vorstehenden  Organes.  Wenn  also  die  höheren 
Tiere,  um  iiberlegte  bewußte  Handlungen  zu  stände  zu  bringen, 
eines  Gehirnes  bedürfen,  dann  können  die  Handlungen  ein  Gehirn 
nicht  besitzender  Tiere  —  und  mögen  diese  Handlungen  auf  den 
ersten  Blick  noch  so  intelligent  aussehen  —  doch  nicht  auf 
bewußter  t'berlegung  beruhen.  Wir  müssen  demnach  folgerichtig 
nach  einer  andei-en  Erklärung  solcher  instinktiven  Handlungen 
suchen,  wie  etwa  nach  der  einer  sehr  hoch  ausgebildeten  Reflex- 
thätigkeit.  Ich  bin  umsomehr  zu  der  letzteren  Annahme  geneigt, 
als  dieselben  Tiere,  deren  hochentwickelten  Instinkt  wir  be- 
wundern, gelegentlich,  wenn  es  wirklich  gilt,  bewußte  Über- 
legung zu  zeigen,  sich  sehr  einfältig  benehmen.  So  machte  z.  B. 
Fahre  bei  einer  Biene  (Chalicodoma  pyrenaica)  die  folgende 
Beobachtung.  Er  machte  in  den  untersten  Teil  einer  Zelle,  die 
die  Biene  mit  Honig  zu  füllen  im  Begriffe  stand,  ein  Loch, 
sodaß  der  oben  eingetragene  Honig  immer  wieder  unten  abfloß. 
Nun  sollte  man  doch  meinen,  das  hätte  die  Biene  merken  und 
vor  allem  das  Loch  unten  iu  der  Zelle  zukleben  müssen.  Nichts 
von  alledem ;  sie  trug  unverdrossen  tagelang  neuen  Honig  herbei, 
und  unten  floß  er  wieder  ab ;  ja  sie  setzte  diese  fruchtlose  Arbeit 
auch  dann  noch  fort,  als  sie  das  Loch  ganz  unzweifelhaft  bemerkt 
hatte.  Die  instinktive  Thätigkeit  eines  niederen  Tieres  beruht 
meiner  Überzeugung  nach  sicherlich  nicht  auf  bewußter  Über- 
legung, sie  gleicht  vielmehr  der  Arbeit  einer  ingeniös  konstruierten 
Maschine;  das  Tier  verrichtet  auf  automatisch -reflektorischem 
Wege  exakt  seine  Arbeit  heute  wie  vor  hundert  Jahren  und 
wird  sie  auch  nach  abermals  hundert  Jahren  wieder  ebenso 
verrichten.  Ganz  anders  die  erworbene,  bewußte  Intelligenz  des 
Menschen :  sie  steht  nie  still,  sie  arbeitet  immer  weiter.   Welcher 


—     12     — 

Unterschied  der  lieutigen  Kultur  und  der  vor  hundert  Jahren! 
Was  wird  der  stets  vorwärts  strebende  Geist  in  abermals 
hundert  Jahren  leisten?  Wir  sehen  also  auf  der  einen  Seite 
die  angeborene  unbewußte  Intelligenz  oder  den  Instinkt  mit  eng 
begrenztem  Horizont  und  sich  stets  gleichbleibender  Thätigkeit, 
auf  der  anderen  Seite  die  erworbene  bewußte  Intelligenz  oder 
den  Verstand  mit  der  Fähigkeit  unbegrenzter  Fortbildung.  Für 
instinktive  Handlungen  der  niederen  Tiere  genügt  schon  ein 
sehr  einfach  konstruiertes  Nervensystem  (Schlundgangiiouj,  zur 
Ausbildung  des  menschlichen  Verstandes  bedarf  es  dagegen  eines 
sehr  komplizierten  umfangreichen  nervösen  Zentralorganes  (Ge- 
hirn). Kein  Geschöpf  auf  der  ganzen  Erde  kommt  mit  so  wenig 
angeborner  Intelligenz,  so  wenig  Instinkt  oder  mit  anderen 
Worten  so  hilflos  zur  Welt  wie  der  Mensch;  keines  bringt 
aber  auch  umgekehrt  den  Keim  zu  solch  hoher  geistiger  Ent- 
wickelung  mit  sich  wie  eben  dieser  selbe  Mensch;  nur  muß 
er  sich  durch  eignes  Lernen  diese  geistige  Höhe  erst  erringen. 
Hier  liegt  der  große  Unterschied  zwischen  dem  Instinkt 
niederer  und  dem  Verstand  der  höheren  Tiere,  resp.  des 
Menschen.  Instinkt  und  Verstand  verhalten  sich  zur  Stellung 
der  Tiere  im  Tierreich  umgekehrt  proportional,  d.  h.  je  niederer 
das  Tier,  desto  mehr  überwiegt  der  Instinkt,  je  höher  das  Tier, 
desto  weniger  besitzt  es  Instinkt,  desto  mehr  tritt  aber  seine 
Verstandesbildung  hervor.  Je  mehr  wir  in  der  Tierwelt  herab- 
steigen, desto  mehr  tritt  der  Nativismus,  resp.  die  angeborue  Be- 
fähigung hervor  —  ihr  sind  enggezogene  Grenzen  gesteckt — ; 
je  höher  wir  dagegen  hinaufsteigen,  desto  mehr  tritt  der  Em- 
pirismus in  sein  Recht  ein,  d.  h.  desto  mehr  muß  die  geistige 
Entwickelung  erst  im  Leben  erworben  werden  —  sie  ist  zu 
unbegrenztem  Fortschritt  befähigt.  —  So  tritt  bei  dem  Menschen 
der  Nativismus  bis  auf  wenige  instinktive  Bewegungen,  wie  wir 
oben  gesehen  haben,  zurück  (Saugen,  Beißen,  Kauen,  Lecken), 
und  wir  kommen  jetzt  nach  den  bereits  besprochenen  unwill- 
kürlichen und  instinktiven  Bewegungen  des  Kindes  als 
dritter  Bewegungsart  zu  den  nachgeahmten  Bewegungen 
desselben,  und  damit  stoßen  wir  auch  auf  die  ersten  Zeichen 
von  Verstandesthätigkeit  beim  Kinde ;  denn  sobald  einmal  das 
Kind  Bewegungen  richtig  nachahmt,  muß  es  doch  diese  richtig 
wahrgenommen    und   sich    eine   richtige   Vorstellung   von   ihnen 


—     13     — 

gemaclit  haben.  Anfangs  sind  diese  Nachahmungen  freilich  nur 
rein  mechaniscli-äußerlicli.  ohne  tieferes  Verständnis,  immerhin 
sind  sie  eine  wiclitige  V^orstufe  der  Verstandeseutwickelung. 
Je  mehr  der  Verstand  sich  entwickelt,  desto  gewaltiger  wird 
der  Nachahmungstrieb ;  er  erstreckt  sich  natiirlich  gleichmäßig 
auf  gute  wie  auf  schlechte  vorliegende  Muster.  Ich  erinnere  in 
letzterer  Beziehung  nur  an  die  sogenannten  Enfants  terribles. 
Hier  liegt  ein  gewichtiger  Fingerzeig  für  die  Erziehung  des 
Kindes.  Man  hüte  sich  bei  Zeiten  dem  Kinde  Dinge  vorzumachen, 
die  der  Nachahmung  unwert  sind.  Man  sei  bei  Zeiten  bemüht, 
dem  Kinde  mit  gutem  Beispiele  voranzugehen.  Mit  Moralpredigten 
allein  kann  man  keine  Kinder  erziehen,  das  beste  Erziehungs- 
mittel ist  das  eigne  gute  Beispiel,  ein  wichtiger  Fingerzeig  für 
Eltern,  Lehrer  und  Erzieher.  Leicht  ist  diese  Erziehungs- 
methode freilich  nicht,  darum  ist  sie  doch  gleichwohl  richtig. 
Zu  den  nachgeahmten  Bewegungen  gesellen  sich  die  Ausdrucks- 
bewegungen des  Kindes:  zum  ursprünglichen  Schreien,  dann 
Weinen  als  Zeichen  der  Unlust,  gesellen  sich  das  Lachen  als 
Zeichen  der  Lust,  das  Küssen  als  Zeichen  der  Zuneigung  und 
Liebe,  das  Kopfschütteln  als  Zeichen  der  Verneinung  und  Ab- 
lehnung, das  Nicken  als  Zeichen  der  Bejahung,  das  Achsel- 
zucken als  Zeichen  des  Nichtwissens,  das  Bitten  mit  den  Händen 
als  Zeichen  des  Verlangens,  das  Hinzeigen  mit  dem  Finger  als 
nähere  Bezeichnung  des  verlangten  Gegenstandes  oder  als  Zeichen 
von  dessen  richtiger  Erkenntnis  (Wo  ist  das  Licht?  etc.)  und 
andere  mehr.  Alle  diese  Ausdrucksbewegungen  des  Kindes 
liefern  in  ihrer  mannigfachen  Verknüpfung  miteinander  das 
Material  zur  fein  ausgebildeten  stummen  Sprache  des  noch 
sprachlosen  Kindes.  Sobald  diese  Bewegungen  vom  Kinde  mit 
Überlegung  willkürlich  in  bestimmter  Absicht  gemacht  werden, 
sind  sie  ein  sicheres  Zeichen  seiner  Verstandesbildung.  Nach 
den  Beobachtungen  W.  Preyers  kommen  solche  gewollten,  auf 
selbständiger  Überlegung  beruhenden  Bewegungen  des  Kindes 
überhaupt  erst  nach  Ablauf  des  ersten  Vierteljahres  vor;  es 
stellen  sich  dann  ein :  Kopfschütteln  als  Zeichen  der  Ablehnung 
in  der  16.  Woche,  resp.  im  4.  Monat,  das  Hinzeigen  mit  dem 
Finger  im  9.  Monat,  das  Küssen  im  23.  Monat.  Wohlüberlegte  Be- 
wegungen des  Kindes  beginnen  also  sicherlich  schon  im  4.  Monate, 
d.  h.  lauge  vor  Beginn  der  Sprache.   Das  Kind  will,  denkt  und 


—     14     — 

handelt  mit  Überlegung,  lange  bevor  die  Sprache  beginnt.  Daß 
uns  das  Kind  zur  Zeit  seiner  eignen  Sprachlosigkeit  auch  schon 
sehr  wohl  versteht,  können  wir  daraus  schließen,  daß  es  unseren 
Befehlen  gehorcht.  Dieser  C4ehorsam  läßt  sich  sicher  schon  im 
13.  Lebeusmonate  nachweisen.  Das  Kind  versteht  uns  also  auch 
schon,  ehe  es  selbst  sprechen  kann.  Der  Verstand  bildet  sich 
also  vor  der  Sprache  und  unabhängig  von  derselben  aus. 
Das  stimmt  also  vollkommen  mit  den  obigen  Beobachtungen  an 
intelligenten  höheren  Tieren.  So  lange  das  Kind  noch  nicht 
sprechen  kann,  verständigt  es  sich  mit  seiner  Umgebung  durch 
dieselben  Mittel,  deren  sich  auch  die  höheren  Tiere  zur  gegen- 
seitigen Verständigung  bedienen :  durch  bestimmte  Bewegungen 
und  Haltungen,  durch  bestimmte  Geberden,  Beobachtet  man  in 
dieser  Beziehung  Kinder  in  den  drei  ersten  Lebensjahren  des 
genaueren  und  verfolgt  den  Weg,  wie  sie  allmählich  denken 
lernen,  so  kommen  wir  zu  den  folgenden  interessanten  Schlüssen. 
Zunächst  entwickelt  sich  bei  dem  Kinde  das  Gedächtnis;  zu 
früheren  Siuneseindrücken  gesellen  sich  neue;  das  führt  zum 
Vergleiche  beider  und  regt  so  zum  Denken  an.  Lange  vor  der 
30.  Woche  (7.  Monat)  unterscheiden  Kinder  die  Gesichter  ihrer 
Umgebung  (Mutter,  Vater,  Amme)  und  wissen  sie  von  den  Ge- 
sichtern fremder  Personen,  die  sie  in  Furcht  zu  setzen  pflegen,  wohl 
zu  trennen.  Das  angeborne  Hungergefühl  und  dadurch  bedingte 
Verlangen  nach  Nahrungsaufnahme  führt  das  Kind  naturgemäß 
zunächst  zur  Bildung  bestimmter  Begrijäe  und  logischer  Handlungen : 
es  kennt  längst  die  Milch,  ehe  es  das  Wort  „Milch"  aussprechen 
kann  (weitere  Beispiele  siehe  W.  Preyer  S.  235).  Die  Logik  des 
noch  nicht  sprechenden  Kindes  ist  anfangs  noch  mangelhaft  und 
hat  zunächst  noch  etwas  unbeholfenes  an  sich  (Beispiele  siehe 
W.  Preyer  S.  237  und  238) ;  das  Kind  muß  eben  wie  alles  andere 
auch  die  richtige  Logik  durch  die  Erfahrung  erst  erlernen. 
Unterscheidet  sich  das  noch  nicht  sprechende  Kind  in  seiner 
logischen  Thätigkeit  wenig  von  den  höheren  Säugetieren,  so 
tritt  der  Unterschied  beider  doch  immer  auffälliger  in  die  Er- 
scheinung, je  mehr  sich  die  Sprache  des  Kindes  entwickelt. 
Die  Sprache  ist  eben  das  wesentliche  Merkmal  des  höchststeheudeu 
Säugetieres,  Mensch  (Homo  sapiens)  genannt. 

Unsere  Lautsprache   ist   somit    nach  dem  bisher  Gesagten 
kein   notwendiges   Erfordernis  zur  Entwickelung  unserer  Ver- 


—     15     — 

staiKlesbildiiiig-,  j\Iit  Eecht  zieht  dalier  W.  Preyer  den  Schluß: 
„Nicht  die  Sprache  erzeugte  den  Verstand,  sondern 
der  Verstand  ist  es.  welcher  einst  die  Sprache  er- 
fand, und  auch  gegenwärtig  bringt  das  ueugeborne 
Menschenkind  w  e  i  t  m  e  h  r  Verstand  a  1  s  S  p  r  a  c  h  t  a  1  e  n  t 
mit  auf  die  Welt.  Nicht  weil  er  sprechen  gelernt 
hat,  denkt  der  Mensch,  sondern  er  lernt  sprechen, 
Aveil  er  denkt." 

Wie  lernt  der  Mensch  nun  sprechen?  Sobald  das  Kind 
zur  richtigen  Erkenntnis,  resp.  zum  Verständnis  ihn  umgebender 
Gegenstände  gelangt  ist,  bemüht  es  sich,  die  durch  sein  Gehör 
ihm  übermittelten,  von  seiner  Umgebung  zur  Bezeichnung  der 
betr.  Gegenstände  gebrauchten  Worte  nachzuahmen,  d.  h.  es 
lernt  sprechen.  Natürlich  gelingt  es  dem  Kinde  nicht  sofort 
mittelst  seiner  Sprachorgane  den  gehörten  Lautkomplex  auch 
richtig  wieder  hervorzubringen.  Die  Kinder  versprechen  sich 
infolgedessen  anfangs  und  verwechseln  die  Worte;  sie  sagen 
z.  B.  Kind  statt  Kinn.  Sand  statt  Salz,  Billard  statt  Billet  etc.: 
sie  können  ferner  noch  keine  richtigen  Satzbildungen  zu  stände 
bringen;  sie  können  des  weitern  die  Wörter  noch  nicht  richtig 
grammatisch  formen,  noch  nicht  deklinieren  und  konjugieren.  Statt 
,,ich"  zu  sagen,  setzen  sie  ihren  eignen  Namen  und  sprechen 
in  der  dritten  Person.  Die  Worte  kommen  anfangs  unrichtig 
heraus  oder  werden  undeutlich  ausgesprochen.  Hie  und  da 
kommt  auch  das  Kind  einmal  ins  Stottern  hinein.  Stets  geht 
das  Verständnis  des  Gesprochenen  der  Bildung  der  Sprache 
selbst  voraus;  dabei  lassen  sich  4  Entwickelungsstufen  unter- 
scheiden: 1.  das  Kind  versteht  schon  Gesprochenes,  kann  aber 
selbst  noch  nicht  sprechen,  2.  das  Kind  spricht  noch  unvoll- 
kommen, 3.  das  Kind  verwechselt  noch  die  Worte  und  4.  das 
Kind  spricht  richtig.  In  der  ersten  Zeit  der  Sprachlosigkeit 
giebt  das  Kind  seinen  Gefühlen  durch  unartikulierte  Laute  Aus- 
druck :  es  schreit,  wenn  es  sich  nicht  behaglich  fühlt  (Schmerz, 
Hunger,  Kälte  etc.),  oder  es  verhält  sich  ruhig,  lacht  und  stößt 
Freudentöne  aus,  wenn  es  sich  wohlfühlt.  Maclit  das  Kind 
gegen  Ende  des  ersten  Lebensjahres  seine  ersten  Sprechversuche, 
so  sind  es  zunächst  die  Vokale,  die  es  weit  besser  wie  die 
Konsonanten  hört  und  nachbildet;  von  dem  ganzen  Worte  „groß" 
imponiert  zunächst  der  Buchstabe  „o"  (0-mama  statt  Großmama). 


—     16     — 

Die  ersten  artikulierten  Silben,  die  das  Kind  zu  Staude  bringt,  sind 
stets  solche,  welche  keine  Artikulationsschwierigkeiten  machen, 
dazu  gehören  ma  und  pa  und  ihre  Verdoppelungen  Mama  und 
Papa,  ferner  atta  für  „fort",  ferner  die  Tiernaraen;  Wau- 
wau, Mumu,  Pipiep(Vogel),  Hotto(Pferd),Kuckuck,  Kikeriki, 
Kuak  (Ente  oder  Frosch),  Tiktak  (Uhr)  u.  s.  f .  Der  Sinn,  der 
diesen  ersten  Offenbarungen  der  Kindersprache  beigelegt  wird, 
ist  von  der  Umgebung  dem  Kinde  eingelernt;  es  vererben  sich 
eben  die  ersten  Ausdrücke  der  Kindersprache  immer  wieder 
von  den  Eltern  auf  die  Kinder  und  werden  so  von  Generation 
zu  Generation  in  immer  gleichbleibender  Weise  fortgepflanzt. 
Besonders  schwierig  fällt  den  Kindern  die  Nachbildung  einzelner 
Laute,  sie  lassen  sie  daher  einfach  aus,  wie  K,  (Ks,  X,  G,)  S, 
(Seh),  R,  L,  (atten  statt  Garten,  lafen  statt  schlafen,  bot  statt 
Brot,  icht  statt  Licht),  oder  statt  des  beabsichtigten  richtigen 
Lautes  kommt  ein  falscher  zu  stände:  statt  K,  S,  L  u.  E,  falls 
sie  nicht  wie  oben  gesagt  ganz  ausgelassen  werden,  kommen 
andere  heraus  (tut  statt  gut,  tule  statt  Schule,  matta  statt 
Martha,  bind  statt  Bild).  Im  Verlaufe  der  weiteren  Sprach- 
ausbildung unterlaufen  zunächst  noch  Fehler  in  der  Komparativ- 
bildung: hoher  statt  höher;  es  wird  falsch  konjugiert:  gegebt, 
geeßt,  getrinkt,  gegeht,  genehmt,  gegießt,  gebrungen, 
ausgezieht,  auf  gegebt;  es  werden  falsche  Worte  gebildet: 
aufen  statt  aufmachen,  außen  statt  herausnehmen  u.  s.  f.  Die 
erste  Satzbildung  ist  noch  sehr  mangelhaft:  anfangs  bedeutet 
e  i  n  Wort  einen  ganzen  Satz :  Mann  d.  h.  ein  fremder  Mann  ist 
gekommen;  Garten  d.h.  ich  möchte  in  den  Garten  gehen:  bellt 
d.  h.  der  Hund  bellt  oder  ein  Hund  bellt;  heiß  d.  h.  die  Milch 
ist  mir  zum  Trinken  zu  heiß,  oder  auch  der  Ofen  ist  zu  heiß. 
Bald  bedeutet  ein  Wort  mehrere  verschiedene  Sätze:  Tuhl 
d.  h.  1.  Mein  Stuhl  fehlt,  2.  der  Stuhl  ist  zerbrochen,  o.  ich 
möchte  auf  den  Stuhl  gehoben  werden,  4.  hier  ist  ein  Stuhl.  Ein 
ganzes  Erlebnis  wird  in  ein  paar  Worte  zusammengefaßt:  „Wäld- 
chen gegangen,  gefallen,  wehgethan"  (Telegraphierstil!). 
Noch  im  27.  Monate  benutzt  das  Kind  in  solcher  Weise  Haupt- 
wörter und  den  Infinitiv  der  Zeitwörter  zu  seiner  Satzbildung: 
Papa  auf-teheu,  früh-tücken,  aus-teigeu,  nicht  blasen, 
Pieldose  aufziehen,  bieback  essen  statt  Zwieback  u. s. f. 
Artikel  werden  noch  nicht  gebraucht,  Zahlen  noch  nicht  richtig 


—     17     — 


verstanden,  es  wiiil  noch  keine  Frage  gestellt.  Im  28.  Monat  be- 
ginnt das  Fragen  und  steigert  sich  im  33. — 36.  Monat  bis  zur 
Ermüdung.  Der  Laut,  der  bis  zuletzt  die  grüßten  Schwierigkeiten 
macht,  ist  das  „seh".  Hat  das  Kind  das  dritte  Lebensjahr 
passiert,  dann  nähert  sich  seine  Sprachweise  immer  rascher  der 
seiner  Angehörigen.  —  Von  Interesse  ist  es,  zu  verfolgen,  wie 
beim  Kinde  alhnählich  der  Sprachschatz  wächst ;  stellt  doch  dieses 
Wachsen  einen  genauen  Maßstab  für  die  zunehmende  Verstandes- 
entwickelung  dar.  Bei  dem  einen  Kinde  geht  die  Sprachent- 
wickelung etwas  schneller,  beim  anderen  etwas  langsamer  von 
statten:  die  Mädchen  pflegen  den  Knaben  im  Sprechen  voran- 
zugehen. Beim  heranwachsenden  Kinde  gestaltet  sich  der  Wort- 
schatz etwa  folgendermaßen: 

15.  Lebensmonat  =  60  Worte  (50  Hauptw.,  4  Beiw.  u.  6  diverse  Worte). 


17.  Lebensmonat  =  80       „       (65         „ 

18.  Lebensmt.  =    1. 101  Worte  (62  Hauptw. 


8      „     .  4  Zeitw.  u.  3  div.  W.) 
16  Zeitw.,  4  Beiw.,  6  Adv.,  13  div. W.) 


14   , 

.   1 

)! 

6 

)i 

8 

40  , 

.   2 

J) 

9 

i> 

17 

24  , 

.  13 

)) 

4 

M 

6 

IL  119  .,      (90 

IIL144  „      (76 

19.  Lebensmt.  =       115  .,     (68 

20.  „    =   254  „ 

21.  „    =   352  „ 
2'^        =   457 

23.  ,.    =   555  „ 

24.  ..         =        668  „ 

Am  Schlüsse  des  zweiten  Lebensjahres  (24.  Monat)  besaßen 
9  verschiedene  Kinder: 

I.=  173  Worte  (113  Hauptw.,  30  Zeitw.,  13  Beiw.,  6  Adverb.,  11  div.  W.) 


IL  =  316   , 

,   (158 

^9  ,, 

,   21 

;> 

23 

j) 

35 

IIL  =  388   , 

(187 

103   , 

,   19 

M 

40 

') 

39 

IV.  =  397   , 

,   (227 

,.   105   , 

,   22 

)) 

10 

y 

33 

V.  =  399   , 

.   (230 

90   , 

,   37 

)! 

17 

)j 

25 

VI.  =  476   . 

,   (276 

M   100   , 

,   34 

!; 

34 

)) 

32 

VII.  =  483   , 

.   (285 

107   , 

,   34 

» 

29 

)! 

28 

VIII.  =  500   , 

,   (243 

165   , 

,   39 

)) 

12 

)) 

41 

IX.  =  739   . 

.   ('  •? 

y 

•j 

n 

•? 

V 

Den  Unterschied  zwischen  Knaben  und  Mädchen  mag  das 
nachfolgende  Beispiel  klarlegen: 

I.  Mädchen  im  30.  Monat  (2  Jahre  6  Mon.)  =  1050  Worte. 
IL  Knabe  im  41.  Monat  (3  Jahre  5  Mon.)       =     837  Worte. 

Der   Wortschatz    eines    erwachsenen   Menschen    mittlerer 
Intelligenz    beträgt   ca.    25(X)0   Worte:    bei   Menschen   höherer 


—     18     — 

Intelligenz  wächst  diese  Zahl  auf  etwa  34000  Worte.  Stets  über- 
wiegt der  Schatz  an  Hauptwörtern  alle  anderen,  dann  folgen 
die  Zeitwörter.  —  Das  sprechenlernende  Kind  wiederholt  in 
merkwürdiger  Weise  den  Werdegang  der  Sprache  beim  Menschen- 
geschlechte  überhaupt:  zuerst  die  Zeit  der  Sprachlosigkeit  und 
der  Geberdensprache,  dann  wenige  Worte  und  noch  Überwiegen 
der  Geberdensprache,  endlich  immer  größeres  Anwachsen  des 
Sprachschatzes  und  damit  auch  immer  mehr  Zurücktreten  der 
Geberden  und  des  Mienenspieles.  Wo  das  Wort  noch  fehlt  und 
die  Geberde  nicht  ausreicht,  da  fehlt  eben  auch  noch  die  Ver- 
ständigung. So  geht  es  heute  beim  Kinde  auch  noch.  Unter 
Ontogenie  versteht  die  Wissenschaft  die  Entwickelung  des  Einzel- 
individuums, unter  Phylogenie  die  Entwickelung  des  ganzen 
Stammes,  dem  das  Einzelindividuum  angehört.  In  Bezug  auf 
die  Sprache  des  Menschen  läßt  sich  also  sehr  wohl  der  Satz 
aufstellen :  „Die  ontogenetische  Entwickelung  der  Sprache  beim 
einzelnen  Kind  spiegelt  die  phylogenetische  Entwickelung  der 
Sprache  beim  gesamten  Menschengeschlechte  wider."  Auch 
für  geistige  Prozesse  gilt  also  das  biogenetische  Grundgesetz, 
d.h.  das  Gesetz,  daß  das  einzelne  Geschöpf  in  seinem  indi- 
viduellen Entwickelungsgange  den  historischen  seines  ganzen 
Geschlechtes  wiederholt. 

Wir  kommen  nach  allem  dem  Gesagten  zu  den  folgenden 
Schlüssen.  Der  Mensch  kommt,  zum  Unterschiede  von  den 
Tieren,  besonders  den  niederstehenden,  mit  nur  wenigen  in- 
stinktiven, d.  h.  angeborenen,  zweckentsprechenden  Fähigkeiten 
zur  Weit  (Saugen).  Er  bildet  sich  allmählich  mit  Hilfe  seiner 
Sinnesorgane  und  der  durch  diese  vermittelten  Sinneswahr- 
nehmungen einen  richtigen  Begriff  oder  eine  richtige  Vorstellung 
von  der  ihn  umgebenden  Außenwelt.  Seine  ersten  Vorstellungen 
beziehen  sich  auf  die  Nahrungsaufnahme  und  den  Genuß  der 
Milch.  Nachdem  das  Kind  schon  im  Besitze  vieler  Vorstellungen 
ist,  auch  gemäß  den  begleitenden  Geberden  und  Mienen  zu  ihm 
Gesprochenes  schon  richtig  errät  und  versteht,  lernt  es  selbst 
sprechen ;  denn  es  merkt  sehr  wohl,  daß  es  durch  die  Eepro- 
duktion  gehörter  Laute  seiner  sprechenden  Umgebung  dieser 
selbst  Mitteilung  seiner  eigenen  Vorstellungen  machen  kann ;  es 
ahmt  daher  diese  gehörten  Laute  spielend  nach  und  kommt  so 
auf  dem  Wege  des  Selbstunterrichtes  zur  Spiaehe.    Diese  Laut- 


—     19     — 

spräche  ist  nur  ein  äußeres  Zeichen,  welches  die  Mitteihing 
bereits  präexistierender  Begriffe  ermöglicht;  sie  steht  mit 
der  Schriftsprache  (Lesen  und  Schreiben)  in  dieser  Hinsicht 
auf  gleicher  Stufe;  der  Unterschied  zwischen  der  Laut-  und 
der  Schriftsprache  beruht  nur  darin,  daß  erstere  auf  dem  Wege 
des  Selbstunterrichtes  zu  stände  kommt,  letztere  aber  stets  auf 
dem  Wege  künstlichen  Unterrichtes  erlernt  werden  muß.  Gewiß 
ist  die  Sprache  ein  mächtiges  Hilfsmittel  zur  Verstaudesaus- 
bildung, allein  sie  ist  dazu  doch  nicht  unumgänglich  nötig; 
denn  auch  das  taubstumme,  ja  das  taubstummblinde  Kind  ist 
durchaus  nicht  von  der  Verstandesbildung  ausgeschlossen,  wenn 
auch  der  Horizont  seiner  Intelligenz  enger  gezogen  ist,  wie  bei 
dem  vollsinnigen  Kinde.  Der  Satz:  „Ohne  Sprache  kein 
Verstand"  ist  falsch.  Die  Sprache  ist  die  Folge  der  Ver- 
standeseutwickelung,  aber  nicht  deren  Ursache;  der  Mensch 
spricht,  weil  er  denkt,  aber  er  denkt  nicht,  weil  er  spricht. 
Diesen  Beweis  zu  führen,  war  der  Zweck  meines  Vortrages. 


2* 


Wissenschaftliehe  Veröffentlichungen 

(1826-1897) 


der 


Seuckenbergischeu  iiaturforsclieiideii  Gesellschaft. 

Zusammengestellt 

und  mit  einem 

Sach-  und  Namenregister 

versehen 


Obe)iehrer  J.  Blum. 


Zur  Feier 


des  achtzigjährigen  Bestehens 


der 


Sencksnbergischen  naturforschenden  Gasellschaft 


in  Frankfurl  a.  M. 


1897. 


28     — 


T  0  r  r  e  d  e. 


In  diesem  Jahre,  1897,  vollendet  sich  das  achte  Jahrzehnt 
seit  der  Gründung  der  Seuckenbergischeu  naturforschenden  Ge- 
sellschaft. Nach  einem  so  langen  Zeitabschnitte  ziemt  es  sich 
wohl,  einen  Blick  zurückzuwerfen  auf  die  Leistungen  der  Ge- 
sellschaft, die  sich  ja  vornehmlich  in  ihren  wissenschaftlichen 
Veröffentlichungen  offenbaren.  Der  Unterzeichnete  hat  sich  gerne 
der  Mühe  unterzogen ,  die  Veröffentlichungen  übersichtlich  zu 
ordnen,  um  darzuthun,  daß  es  der  Gesellschaft  niemals  an  ernstem 
Streben  und  erfolgreicher  Arbeit  gefehlt  hat,  und  zugleich  auch, 
um  die  vorhandene  Litteratur  der  Wissenschaft  leichter  zugäng- 
lich zu  machen.  Wesentliche  Hilfe  bot  ihm  das  „Verzeichnis 
der  Arbeiten  der  Seuckenbergischeu  naturforschenden  Gesell- 
schaft von  1834 — 1886.  Zusammengestellt  von  Dr.  med.  Carl 
Lorey"  im  Bericht  1885 — 1886.  Das  hinzugefügte  Sach-  und 
Namenregister  wird  die  Brauchbarkeit  der  jetzigen  Zusammen- 
stellung besonders  erhöhen.  Die  erste  wissenschaftliche  Ver- 
öffentlichung der  Gesellschaft  erfolgte  im  Jahre  1826  mit  dem 
„Atlas  zu  der  Reise  im  nördlichen  Afrika  von  Eduard  Rüppell. 
Erste  Abteilung.  Zoologie"  (dem  Hohen  Senate  der  freien  Stadt 
Frankfurt  gewidmet).  Die  Fortsetzung  besorgte  Rüppell  selbst. 
Im  Jahre  1828  feierte  die  Gesellschaft  das  fünfzigjährige  Doktor- 
jubiläum Sam.  Thorn,  von  Soemmerrings,  bei  welcher  Gelegenheit 
eine  Festschrift  und  ein  Bericht  über  die  Feier  erschienen.  Der 
Analogie  halber  ist  diesen  beiden  Schriften  der  Bericht  über  das 
fünfzigjährige  Doktorjubiläum  Friedrich  Tiedemanns,  1854,  ange- 


—     24     — 

fügt.  Von  1834—1845  gab  die  Gesellschaft  das  „Museum  Seucken- 
bergianum"  heraus.  Bei  Gelegenheit  der  25jährigen  Stiftung 
der  Gesellschaft,  1842,  wurden  die  im  Laufe  der  Jahre  gehaltenen 
„Festreden  von  Dr.  J.  M.  Mappes"  veröffentlicht.  Die  drei  an- 
geführten Festreden  von  Dr.  G.  A.  Spieß  hat  dieser  selbst  ver- 
öffentlicht. Die  Fortsetzung  des  Museum  Senckenbergianum 
bilden  die  „Abhandlungen",  deren  I.Band  1854  —  1855  erschien 
und  wovon  nunmehr  21  Bände  vorliegen.  Seit  1868  enthält 
auch  der  „Bericht"  neben  den  geschäftlichen  Mitteilungen  kleinere 
und  größere  wissenschaftHche  Abhandlungen.  Außerdem  sind 
von  der  Gesellschaft  mehrere  Einzelarbeiten  erschienen.  Da 
endlich  die  Protokoll-Auszüge,  die  vom  Jahre  1874  an  in  dem 
Bericht  abgedruckt  sind,  wertvolle  Mitteilungen  enthalten,  so 
wurden  die  wichtigsten  davon  in  das  Verzeichnis  aufgenommen. 
Selbstverständlich  blieben  die  Vorträge  weg,  die  ausführlich  im 
Bericht  oder  auch  anderswo  veröffentlicht  sind. 


—     25 


Wissenschaftliclie  Veröffentlicluingen 

(1826-1897) 

der  Senckenbergischen  naturforschenden  Gesellschaft. 

ZusammeDgestellt 
uud  mit  einem  Sach-  und  Namenregister  verseilen 

von 
Oberlehrer  J.  Blum. 


Atlas 
zu  der  Reise  im  nördlichen  Afrika 

von 
Eduard  Rüppell. 

Erste  Abteilung-.    Zoologie. 

Herausgegeben  von  der 

Senckenbergischen  naturforschenden  Gesellschaft  in  Frankfurt  a.  M. 

Gedruckt  und  in  Kommission  bei  Heinr.  Ludwig  Brönner.     1826. 

Diese  erste  Abteilung  des  Atlas  enthält: 
Cretzschmar,   Ph.  J.,   Säugetiere.      78  S.,   30  Taf.   (27   kol., 
3  schw.).     1826. 

—  Vögel.     55  S.,  36  kol.  Taf.     1826. 

V.  Hey  den,  C.  H.  G.,  Reptilien.     24  S.,  6  kol.  Taf.     1827. 
Rüppell,  E.,   Fische  des  Roten  Meeres.  Nebst  alphabetischem 

Verzeichnis  der  in  dem  Werke  beschriebenen  Fische.    141  S., 

35  Taf.  (33  kol.,  2  schw.).     1828. 

—  u.  Leuckart,  Friedr.  Sigism.,  Neue  wirbellose  Tiere  des 

Roten  Meeres.    47  S.,  12  Tai  (11  kol.,  1  schw.).    1828. 
(Die  Fortsetzung  dieses  Atlas  hat  Rüppell   später  selbst 
und  auf  seine  Kosten  besorgt). 


—     26     — 

Jubiläums-Schriften. 

Samueli  Thomae  a  Soemmerring  .  .  . 

Societas  naturae  curiosorum  Senckenbergia  .  .  . 

Solennia  quinquagesima  die  VII.  Aprilis  1828  .  .  . 

gratulatur. 

Inest  Luclovici  Thilo  Dissertatio  de  Solls  niaculis  ab  ipso  sumrao  viro 
Soemmerringio  observatis. 

Praemittitur  Carmen  gratulatorium  auctore  Guilielmo  Ernesto  Weber. 
Francofurti  ad  Moenum. 
Typis  Broennerianis.  1828. 
4  Taf.    43  Seiten.    40. 

Nachricht  von  dem  fünfzigjährigen  Doktorjubiläum  des  Herrn 
Sam.  Thorn,  von  Soemmerring,  gefeiert  in  Frankfurt  a.  M.  am 
7.  April  1828. 

Nebst  Verzeichnis  derjenigen  Gelehrten,  die  das  Fest  würdig 
zu  feiern  sich  vereinigt  haben.     88  S.,  klein  8'^. 

Frankfurt  a.  M. 

Druck  von  Heinr.  Ludw.  Brönner. 

Bericht  über  das  fünfzigjährige  Doktorjubiläum  des  Herrn 
Dr.  Friedrich  Tiedemann,  gefeiert  zu  Frankfurt  a.  M.  am 
10.  März  1854. 

Nebst  Verzeichnis  derjenigen  Gelehrten,  die  sich  au  der 
Feier  durch  Zeichnung  für  die  Medaille  beteiligt  haben.    32  S.  8°. 

Frankfurt  a.  M. 
C.  Naumanns  Druckerei. 

Museum  Senckenbergianum. 

Abhandlungen  aus  dem  Gebiete  der  beschreibenden  Naturgeschichte. 
Von  Mitgliedern   der  Senckenbergischen  naturforschenden  Gesell- 
schaft in  Frankfurt  am  Main. 

Frankfurt  a.  M.     Druck  und  Verlag  von  Joh.  David  Sauerländer. 

I.  Baud.     1834. 

Mit  11  schwarzen  und  7  kolorierten  Tafeln.     300  S.,  4*^. 
V.  Meyer,   Hermann,   Beiträge  zur  Petrefaktenkunde.     Mit 
Tafel  I  und  II.     S.  1-26. 
Gnat/iosaurus  subnlatus,  ein  Saurus  aus  dem  lithographischen 
Schiefer  von  Solenhof en.     S.  3 — 7. 


—     27     — 

(v.  Meyer,  Hermann), 

Coiichiosmirus  clavatus,   ein  Saurus  aus  dem  Muschelkalk 
von  Ba3Teutli.     S.  8—14. 

Knochen  und  Zähne  aus  dem  Muschelkalke.    S.  15 — 17. 

Knochen  aus  dem  bunten  Sandstein.     S.  18 — 23. 

Aptychus  ovahis,   und  zur  Kenntnis  von  Aptychus  über- 
haupt.    S.  24—26. 
Reuß,  Adolph,  Zoologische  Miscellen.   Reptilien.   Mit  Tai  III. 
S.  27-62. 

Saurier  S.  29—58. 

Batrachier  S.  58—62. 
Fresenius,   Georg-,   Beiträge   zur   Flora   von   Ägypten   und 

Arabien.     Mit  Taf.  IV  und  V.     S.  63—94. 
Rüppell,  Ed.,  Beschreibung  des  im  Roten  Meere  vorkommenden 

Dugong   (Halicore).     Mit   Tafel  VI.     (Mit   einem  Vorwort 

von  W.  Soemmerring).     S.  95 — 114. 
V.  Kittlitz,  F.  H.,    Nachricht   von   den   Brüteplätzen   einiger 

tropischen  Seevögel  im  Stillen  Ocean.     S.  115 — 126. 
Reuß,  xA.dolph,   Zoologische  Miscellen.     Reptilien   (Ophidier). 

Mit  Taf.  VII,  Vm  und  IX.     S.  127—162. 
Fresenius,    Georg,   Beiträge   zur  Flora   von  Ägypten   und 

Arabien.     Mit  Taf.  X   und  XI  (Forts,  von  S.  94).     S.  163 

bis  188. 
V.  Kittlitz,  F.  H.,   Beschreibung  mehrerer  neuer   oder  wenig 

gekannter  Arten  des  Geschlechtes  Äcanthurus,   im  Stillen 

Ocean  beobachtet   und  nach  dem  Leben  gezeichnet.     Mit 

Taf.  Xn  und  XIII.     S.  189-196. 
Reuß,  Adolph,  Zoologische  Miscellen.  Arachniden.  Mit  Taf.  XIV 

bis  XVIII.     S.  197—282.^) 

Kürzere  Mitteilungen. 

Zoologisches. 
Jost,  Carl,   Zur  Naturgeschichte  des  Falco  cyaneiis.     S.  283. 

Botaniscbes. 

Fresenius,  G.,  Abstammung  des  Teff  und  des  Tocusso,  zweier 
abyssinischer  Getreidearten.     S.  284  und  285. 


*)  In  einem  Nachdruck  dieses  Bandes  stimmt  die  Seitenzahl  nicht  immer 
mit  der  des  ersten  Druckes.  In  dem  zweiten  Drucke  sind  von  hier  an  6  ab- 
zuziehen. 


—     28     — 

(ireologisches. 

Rüppell,  Ed..  Skizze  der  geologischen  Formation  Abyssiniens. 

S.  286-288. 
V.  Meyer,  Herrn.,  Vorkommen  des  Lebias  Meyeri  Agsms.,  eines 

fossilen  Fisches,   im   Thone  von  Frankfurt  a.  M.     S.  288 

bis  292. 

—  Aptijchus  (laevis)  acutus.     S.  292. 

' —  Leptotheutis  gigas.     S.  292  und  293. 

—  Scorpion  aus  dem  Steinkohlengebirg.     S.  293. 

—  Krebse  in  buntem  Sandstein.     S.  293 — 295. 

—  Knochen  und  Zähne  in  Braunkohle.     S.  295  und  296. 

—  Ophiura  in  Keuper.     S.  296. 

Register  S.  297—300. 

II.  Baud.    1837. 

Mit  16  schwarzen  Tafeln  und  1  kolorierten.     310  Seiten. 

Rüppell,  E.,  Neuer  Nachtrag  von  Beschreibungen  und  Ab- 
bildungen neuer  Fische,  im  Nil  entdeckt.  Mit  Taf.  I — III. 
S.  1—28. 

Fresenius,  G.,  Über  die  Pflanzenmißbildungen,  welche  in  der 
Sammlung  der  Senckenbergischen  uaturforschenden  Ge- 
sellschaft aufbewahrt  werden.     Mit  Taf.  IV.     S.  29—46. 

V.  Meyer,  H.,  Die  Torfgebilde  von  Enklieim  und  Dürrheim, 
hauptsächlich  in  Rücksicht  ihrer  animalischen  Einschlüsse. 
Mit  Taf.  V  und  VI.     S.  47—102. 

Fresenius,  G.,  Beiträge  zur  Flora  von  Abyssinien.  (Resedaceae. 
Capparideae,  Najadeae.  Alismaceae.  Lemnaceae.  Nymphae- 
aceae.    Coniferae.    Dipsaceae.    Valerianeae).     S.  103 — 116. 

Straus-Dürckheim,  H.,  Vher  Estheria  dalialacensis  Rüppell, 
eine  neue  Gattung  aus  der  Familie  der  Daphniden.  Mit 
Taf.  Vila  und  b.     S.  117—128. 

Fresenius,  G.,  Beiträge  zur  Flora  von  Abyssinien.  (Gramineae, 
Cyperaceae,  Flacourtianeae.  Lythrarieae,  Onagrariae.  Com- 
bretaceae,  Myrtaceae,  Tiliaceae.  Rosaceae.  Rubiaceae. 
Jasmineae).     Mit  Taf.  VIII— X.     S.  129—168. 

Agardh,  Jak.  G.,  Novae  Species  Algarum,  quas  in  itinere  ad 
oras  maris  rubri  collegit  Eduardus  Rüppell:  cum  obser- 
vationibus  nonnullis  in  species  rariores  antea  cognitas. 
S.  169—174. 


—     29     — 

R  Up  pell,  E.,  MitteiliiDgeu  über  einige  zur  Fauna  von  Europa 
gehörige  Vögel,  nebst  Abbildung  und  Beschreibung  eines 
neuen  mexikanischen  Vogels  als  Typus  einer  neuen  Gattung. 
—  Falco  (Circus)  dalmatinus  (Rüpp.).  — Alcmda  clesertoriim 
(Stanlej').  ■—  Sylvia  liiippelli  (Temm.).  —  Ardea  egretta 
(Linn.  Gmel.).  —  Ardea  alba  (Linn.  Gmel.j.  —  Ardea  lenti- 
ginosa  (Montagu).  —  Pelecanus  minor  (Rüpp.).  —  Psilo- 
rhinus  mexicamis  fRüpp.).  —  Mit  Taf.  XL    S.  175 — 190. 

Oarus,  C.  G..  Über  die  sonderbare  Selbstversteiuerung  des  Ge- 
häuses einer  Schnecke  des  Roten  Meeres  (Magihis  antiquus 
Montf.i.     Mit  Tal  XII.     S.  191— 204. 

Rüpp  eil.  E.,  Monographie  der  Gattung  Otis,  vorzüglich  nach 
den  im  Senckenbergischen  naturhistorischen  Museum  auf- 
gestellten Individuen.  Mit  Taf.  XIII,  XIV  und  XV.  S.  205 
bis  24S. 

v.  Meyer,  Herm.,  Isocrijius  und  Chelocrimis,  zwei  neue  Typen 
aus  der  Abteilung  der  Crinoideen.  Mit  Taf.  XVI.  S.  249 
bis  263. 

Fresenius,  G.,  Beiträge  zur  Flora  von  Abyssiuien.  (Ranun- 
culaceae.  Polygaleae.  Sapindaceae.  Meliaceae.  —  Ber- 
sama  nov.  gen.  —  Ampelideae).  Mit  Taf.  XVII.  S.  265 
bis  286. 

v.  Heyden,   C.  H.  G.,  Entomologische  Beiträge.     S.  287— 299. 

Kürzere  Mitteilungen. 

Zoologisches. 

Rüpp  eil,  E.,  Micropogon  occipitalis.     S.  300  und  301. 

—  Pseudammonites  und  Aptiichiis.     S.  302  und  303. 

—  T'ber  Dentes   canini   bei  Antilope  pijgarya.     S.  303  und  304. 
V.  Heyden,  C,  Triton  taeniatus  Sehn.     S.  304. 

—  Tremella  meieorica  Persoon  (Nostoc  carnenm  Lyngbye.  Acti- 

nomyce  Horkeli  Meyen).     S.  304  und  305. 

—  Lifhobins?  piisillus  Heyden.     S.  305. 

Botanisches. 

Fresenius,  Bemerkung  über  Datisca  cannabina  und  über  Be- 
fruchtung.    S.  305—307. 
Register  S.  308—310. 


—     30     — 

III.  Band.    1845. 

Mit  10  scliwarzen.  5  kolorierten  und  2  farbiggedruckten  Tafeln. 

318  Seiten. 

Rüppell,   E.,    Ornithologische   Miscellen.     (Monographien   der 

Gattungen  Cygnus,  Ceblepijris  und  Colius.)  Mit  Taf.  I — III. 

S.  1-44. 
Schultz,  C.  H.,  Cichoraceae,  anno  1831  et  1832  a  cl.  Rüppell  in 

Arabia  et  Abyssinia  lectae,  e  herbario  societatis  Sencken- 

bergianae  communicatae.     S.  45—60. 
Fresenius,  G.,  Beiträge  zur  Flora  von  Abyssinien.  Polygoneae. 

Lobeliaceae.     Compositae  (Cynareae  et  Cichoraceae).     Mit 

Tafel  IV.    S.  61—78. 
S  tie  bei,  S.,  Über  den  Bau  und  das  Leben  der  grünen  Oscilla- 

toria  {Lysogonmm  taeniodes).     Mit  Tafel  V.     S.  79 — 90. 
Rüppell,  E.,  Säugetiere  aus  der  Ordnung  der  Nager,  beobachtet 

im   nordöstlichen  Afrika.     Mit  Tafel  VI— X.     S.  91—116. 

—  Beschreibung  mehrerer,  größtenteils  neuer  abyssinischer  Vögel 

aus  der  Ordnung  der  Klettervögel.     S.  117—128. 

—  Beschreibung  mehrerer  neuer  Säugetiere  in  der  zoologischen 

Sammlung  der  Senckenbergischen  naturforschenden  Gesell- 
schaft befindlich.     Mit  Taf.  XI  und  XII.     S.  129-144. 

—  Verzeichnis  der  in  dem  Museum  der  Senckenbergischen  natur- 

forschenden Gesellschaft  aufgestellten  Sammlungen.  Erste 
Abteilung:  Säugetiere  und  Skelette.     S.  145 — 196. 

—  Öffentliche  Rede,  gehalten  am  22.  November  1842  bei  Gelegen- 

heit des  25jährigen  Stiftungsfestes  der  Senckenbergischen 
naturforschenden  Gesellschaft.  Nebst  einer  Beschreibung 
und  Abbildung  mehrerer  in  dem  Gesellschafts-Museum  auf- 
gestellten interessanten  fossilen  Reptilien.  Taf.  XIII — XV. 
S.  197—222. 

—  Beschreibung  und  Abbildung  einer  neuen  Art  von  Landschild- 

kröten, zur  Gattung  Kini/xis  gehörig.  Taf.  XVI.  S.  223 
bis  228. 

Kaup,  J.  J.,  tiber  Falken,  mit  besonderer  Berücksichtigung  der 
im  Museum  der  Senckenbergischen  naturforschenden  Gesell- 
schaft aufgestellten  Arten.     S.  229—262. 

Fresenius,  G.,  Über  den  Bau  und  das  Leben  der  Oscillarien. 
Mit  Taf.  XVII.    S.  263—292. 


—    81    — 

R  up  pell,   PI,    Verzeichnis  der  in   dem  Mnseum  der  Sencken- 
bergisclien  natiirforschenden  Gesellschaft  aufgestellten  Samm- 
lungen.    Dritte  Abteilung:  Amphibien.     S.  293 — 316. 
Register.     S.  317  und  :518. 


Festreden, 

gehalten    im   naturgeschichtlichen   Museum   zu   Frankfurt  a.  M. 

von    Dr.  J.  M.  Map  pes.      Beitrag    zur    Feier    der    25jährigen 

Stiftung    der  Senckenbei'gischen   naturforschenden  Gesellschaft 

am  22.  November  1842.     186  S.,  8^ 

Frankflirt  am  Ilain.     Gedruckt  Itei  Joh  Dan.  Sauerländer.     1842. 

I.  Erinnerung  au  Senckenberg  und  seine  Stiftung.  S.  1 — 21. 
(Lebensgeschichte  Dr.  J.  ('.  Senckenbergs  und  geschicht- 
licher i'berblick  seiner  Stiftung  und  des  Ursprunges  der  natur- 
forschendeu  Gesellschaft,  vorgetragen  am  22.  November  1821 
in  der  ersten  öffentlichen  Sitzung  zur  Feier  des  Stiftungs- 
tages und  der  Eröffnung  des  Museums  der  Senckenbergischen 
naturforscheuden  Gesellschaft). 

II.  Jahresbericht   vom  I.Mai  1823.     S.  22— 29. 
(Nekrolog  des  Hof  rates  Carl  Wilhelm  Cordier). 

III.  Jahresbericht  vom  5.  Mai  1824.   S.  30—45. 

IV.  Jahresbericht  vom  I.Mai  1825.    S.  46— 54. 

V.  Zum  Andenken   an  Georg  Wilhelm  Freyreiss  und  Bericht 

vom  1.  Mai  1826.     S.  55—74. 
VI.  Von  der  Bedeutung   eines   naturwissenschaftlichen  Unter- 
richts   für   unsere   Stadt   und   Bericht  vom   6.  Mai   1827. 
S.  75-91. 

(Nekrolog    Georg  Adolph  Völkers   und  Carl  Heinr.  Frhr. 
V.  Wiesenhüttens). 
VII.  Bericht  vom  4.  Mai  1828.     S.  92—103. 

(Nekrolog  Johann  Christian  Ehrmanns,  Christoph  Heinrich 
Konrad  Meyers  und  Karl  Wenzels). 
VIII.  Bericht  vom  3.  Mai  1829.     S.  104—113. 
IX.  Zum  Andenken  an  Sam.  Thomas  von  Sömmerring  und  Be- 
richt vom  2.  Mai  1830.     S.  114—129. 
X.  Zum  Andenken    an  Dr.  J.  G.  Neuburg    und   Bericht  vom 
1.  Mai  1831.     S.  130—142. 


—     82     — 

XL  Über  Goethe  als  Naturforscher  und  Bericht  vom  6.  Mai  1832. 
S.  143—1.51. 

XII.  Über  den  Einfluß  des  Geistes  auf  körperliche  Bildung  und 
Bericht  vom  18.  Mai  1834.     S.  152—163. 

(Nekrolog  J.  E.  Steins  und  Johannes  Beckers). 

XIII.  Zum   Andenken   an  Hofrat  Dr.  Beruhard  Mej^er  und  Be- 
richt vom  1.  Mai  1836.     S.  164—173. 

XIV.  Vom  innersten  Bau  einiger  Gebilde  des  menschlichen  Körpers 
und  Bericht  vom  3.  Mai  1840.     S.  174—186. 

Festreden 

von  Dr.  G.  A.  Spieß. 
Verlag  der  Joh.  Christ.  Herrn annschen  Buchhandlung.  F.  E.  Suchsland. 

1.  Zwei  Festreden,  gehalten  bei  der  31.  und  32.  Jahresfeier 
der  Senckenbergischen  natnrforschenden  Gesellschaft  den 
29.  Mai  1853  und  den  28.  Mai  1854.  Frankfurt  a.  M.  1854. 
104  S.,  16". 

a.  Über  die  Bedeutung  der  Naturwissenschaften  für  unsere 
Zeit.     S.  1—39. 

b.  Über  das  körperliche  Bedingtsein  der  Seeleuthätig- 
keiten.    S.  40—104. 

2.  Festrede,  gehalten  bei  der  40.  Jahresfeier  am  31.  Mai  1863. 
Frankfurt  a.  M.  1863,  32  S.,  8°. 

Über  die  Grenzen  der  Naturwissenschaft  mit  Beziehung 
auf  Darwins  Lehre  von  der  Entstehung  der  Arten  im 
Tier-   und  Pflanzenreich  durch  natürliche  Züchtung. 

Abhandlungen, 

herausgegeben  von  der  Senckenbergischen  naturforschenden 

Gesellschaft. 

I.  Band.     1854—1855. 

20  Taf.,  306  S.,  4°. 

Verlag  von  Heinr.  Ludwig  Brönner. 

Metten  heimer,  C,  Über  den  Bau  und  das  Leben  einiger 
wirbellosen  Tiere  aus  den  deutschen  Meeren.  Taf.  I,  Fig.  1 
bis  19.     S.  1-  18. 

—  Die  Ortsbewegung  der  Liftorhin  littorea.  Taf.  T,  Fig.  20  u. 
21.     S.  19—23. 


—    BS     — 

Hessenberg,  Fr..   Über  die  Krj^stallgestalt  des  Quecksilber- 

lionierzes.     Tal  I,  Fig.  22—24.     S.  24—28. 
de  Bary,   A.,   Über  die  Algengattiingen   Oedogonimn  imd  Bol- 

bochaeie.     Taf.  II— IV.     S.  29—105. 
Buchen  au,  Franz,  Über  die  BUiteneutwickelung  einiger  Dip- 

saceen,  Valerianeen  und  Kompositen.    Taf.  V  u.  VI.    S.  106 

bis  182. 
Schacht,  Hermann,   Über  die  gestielten  Traubenkörper  im 

Blatte  vieler  Urticeen  und  über  ihnen  nahverwandte  Bildungen 

bei  einigen  Acanthaceen.     Taf.  VII.     S.  IHH — 153. 
Lucae,   Ct.,   Der  Pongo-  und  der  Orang-Schädel  in  Bezug  auf 

Species  und  Alter.     Taf.  VIII— XIII.     S.  155—167. 
Schmidt,  Adolph,  Beitrag  zur  Kenntnis  der  Gregarinen  und 

deren  Entwickelung.     Taf.  XIV.     S.  168—187. 
Kloss,  Herrn.,  Über  Parasiten  in  der  Niere  von  Helix.   Taf.  XV 

u.  XVI.     S.  189— 2i:i 
Mettenheim  er,  C,   Anatomisch-histologische  Untersuchungen 

über   den    Tetragonurus  ciivieri  Risso.     Taf.  XVII — XIX. 

S.  214—237. 
Scharff,  Friedrich,  Aus  der  Naturgeschichte  der  Krj' stalle. 

Taf.  XX.     8.  258—306. 

II.  Band.    1856—1858. 

18  Taf.,  420  S. 

Der   Wetterauischen  Gesellschaft   für  die   gesamte  Naturkunde 

zur   Feier    ihres    50jährigen    Bestehens    am    10.  August    1858 

gewidmet. 
Metteuius,G.,  Über  einige  Farngattungen :  I.  Polifpodium.  Taf. I 

bis  III.     S.  1-138. 
Met  ten  heim  er,  C,   Über  Leptothrix  ochracea  Kütz.  und   ihre 
Beziehung  zur  Gallionella  ferruginea  Ehr.    Taf.  IV.    S.  139 
bis  157. 
Hessenberg,  Friedrich,  Mineralogische  Notizen  (s.  Register 

im  VI.  Bd.).     S.  158—186. 
Fresenius,  G.,  Über  die  Algengattungen  Pcmdorina,   Gonitmi 
und  Rhaphidinm.     Taf.  VIII.     S.  187—200. 

—  Übel'  die  Pilzgattung  Eniomophthora.    Taf.  IX.    S.  201—210. 

—  Beiträge  zur  Kenntnis  mikroskopischer  Organismen.    Taf.  X 

bis  Xll.     S.  211—242. 

3 


—     84     — 

Hessenberg,    Friedrich,    Mineralogische  Notizen.     Forts. 

(s.  Register  im  VI.  Bd.).     Taf.  XIII  u.  XIV.     S.  243—264. 
Mettenius,    G.,    Über   einige  Farngattungen:   IL  Plagiogijria. 

Taf.  XV.     S.  265-275. 

—  III.  Über  die  mit  einem  Schleier  versehenen  Arten  von  Pteris. 

Taf.  XVI.     S.  276—284. 

—  IV.  Phegopteris  und  Aspidium.    Taf.  XVII  u.  XVIII.    S.  285 

bis  420. 

III.  Band.    1859—1886. 

26  Taf.,  536  S. 

Scharff,  E^riedrich,  Über  den  Quarz.    Taf.  I  u.  II.    S.  1 — 46. 
Mettenius,  G.,  Über  einige  Farngattungen: 

V.  Cheüanthes.     Taf.  III.     S.  47—99. 
VI.  Asplenium.     Taf.  IV— VI.     S.  100—254. 
Hessenberg,    Friedrich,    Mineralogische  Notizen.     Zweite 

Fortsetzung  (s.  Register  im  VI.  Bd.).    Taf.  VII— IX.    S.  255 

bis  286. 
Mettenheim  er,  C,  Beobachtungen  über  niedere  Seetiere,  an- 
gestellt  in    Norderney    im   Herbst    1859.      Taf.  X  u.  XI. 

S.  287—312. 
Kesselmeyer,  P.  A. ,   Über  den  Ursprung   der  Meteorsteine. 

Taf.  XII— XIV.     S.  313—454. 
Büchner,  0.,  Versuch  eines  Quellenverzeichnisses  der  Litteratur 

über  Meteoriten.     S.  455—482. 
Lucae,  G.,   Zur  Morphologie   der  Rassenschädel.     Einleitende 

Bemerkungen   und   Beiträge.      Taf.  XIV-XXVI.     S.  483 

bis  536. 

IT.  Band.    1862     1863. 

18  Taf.,  400  S. 

H e s s e n b e r g ,  Fr.,  Mineralogische  Notizen.  Dritte  Fortsetzung 
(s.  Register  im  VI.  Bd.).     Taf.  I.  u.  II.     S.  1—45. 

Bruch,  C,  Über  den  Schließungspi'ozeß  des  Foramen  ovale  bei 
Menschen  und  Säugetieren.     Taf.  III.     S.  46—62. 

Fresenius,  G.,  Über  einige  Diatomeen.     Taf.  IV.    S.  63 — 72. 

Bruch,  C,  Vergleichung  des  Schädels  mit  der  Wirbelsäule  des 
Lachses,  mit  einer  Aufzählung  sämtlicher  Skeletteile  des- 
selben nach  der  Art  ihrer  Zusammensetzung.    S.  73—130. 


—     35     — 

Weinlaud,  D.  F.,  Beschreibung  und  Abbildung  von  drei  neuen 
Sauriern  {Enibn/opus  Habidii  und  Ämpliisbaena  imiocens 
von  Haiti,  und  Brachyineles  Leiickarti  von  NeulioUand). 
Tai  V.     S.  181—143. 

Lucae,  G.,  Über  Schistosoma  reflexum  (Gurlt).  Taf.  VI.  vS.  145 
bis  160. 

Bu ebner,  0.,  Zweites  Quellenverzeichnis  zur  Litteratur  der 
Feuenneteore  und  ^Meteoriten.     S.  161 — 179. 

Hesseuberg,  Fr.,  Mineralogische  Notizen.  Vierte  Fortsetzung 
(s.  Register  im  VI.  Bd.).     Taf.  VII— IX.     S.  181—225. 

We  is  manu,  A.,  Über  die  Entstehung  des  vollendeten  Insekts 
in  der  Larve  und  Puppe.  Ein  Beitrag  zur  Metamorphose 
der  Insekten.     Taf.  X— XII.     S.  227—260. 

Bruch,  C,  Untersuchungen  über  die  Entwickelung  der  tierischen 
Gewebe.     Taf.  XIII— XVIII.     S.  261—460. 

V.  Band.    1864-18G5. 

46  Taf.,  375  S. 
Verlag  von  Christian  Winter. 

Lucae,  G.,  Zur  Morphologie  der  Rassenschädel.  Einleitende 
Bemerkungen  und  Beiträge.  Zweite  Abteilung.  Taf.I — XII. 
S.  1-50. 

Kölliker,  A.,  Weitere  Beobachtungen  iiber  die  Wirbel  der 
Selachier,  insbesondere  iiber  die  Wirbel  der  Lamnoidei, 
nebst  allgemeinen  Bemerkungen  über  die  Bildung  der  Wirbel 
der  Plagiostomen.     Taf.  XIII— XVII.     S.  51—99. 

Ecker,  A.,  Zur  Kenntnis  des  Körperbaues  schwarzer  Eunuchen. 
Ein  Beitrag  zur  Ethnographie  Afrikas.  Taf.  XVIII— XXIII. 
S.  101—112. 

Müller,  H.,  Über  Regeneration  der  Wirbelsäule  und  des  Rücken- 
marks bei  Tritonen  und  Eidechsen.  Taf.  XXIV  u.  XXV. 
S.  113—136. 

de  Bary,  A.,  Beiträge  zur  Morphologie  und  Physiologie  der 
Pilze.  Erste  Reihe:  Protomyces  und  Physoderma.  — 
Exoasciis  pricni  und  die  Taschen  oder  Narren  der  Pflaumen- 
bfume.  —  Zur  Morphologie  der  Phalloideen.  —  Syxygites 
megalocarpns.     Taf.  XXVI— XXXI.     S.  137—232. 

Hessenberg,  Fr.,  Mineralogische  Notizen.  Fünfte  Fortsetzung 
(S.Register  im  VL  Bd.).  Taf.  XXXII- XXXIV.  S.  233— 274. 

3* 


—     HB     — 

Lucae,  G.,  Die  Hand  und  der  B'uß.  Ein  Beitrag  zur  ver- 
gleichenden Osteologie  der  Menschen,  Ai^en  und  Beutel- 
tiere.    Taf.  XXXV— XXXVIII.     S.  275—332. 

Wor 0 nin ,  M.,  Zur  Eutwickelungsgeschichte des  Ascobohis pulcher- 
rimus  Cr.  und  einiger  Pezizen.  Taf.  XXXIX — XLII.  S.  333 
bis  344. 

de  Bary,  A,  Zur  Kenntnis  der  Mucorinen.  Taf .  XLIII— XLV. 
S.  345—366. 

—  Zur  Kenntnis  der  Peronosporeen.    Taf.  XLVI.    S.  367—375. 

VI.  Band.    1866—1867. 

44  Taf.,  408  S. 

H e s  s  e  n b  e rg,  Fr.,  Mineralogische  Notizen.  Sechste  Fortsetzung 
(S.Register).     Taf.  I— III.     S.  1— 41. 

—  Register   zu   den   von  1854 — 1866  B.  I — VI  veröifentlichten 

7  Abteilungen  der  Mineralogischen  Notizen.     S.  42 — 45. 
Ecker,  A.,  Schädel  nordostafrikanischer  Völker.    Aus  der  von 

Prof.  Bilharz  in  Cairo  hinterlassenen  Sammlung  abgebildet 

und  beschrieben.     Taf.  IV— XV.     S.  46—66. 
Scharf  f,  Friedr.,  Über  die  Bauweise  des  Feldspats.  Taf .  XVI 

bis  XIX.     S.  67—110. 
Reinsch,   P.,   De   speciebus   generibusque   nonnullis   no  vis  ex 

Algarum   et  Fuugorum   classe.     Taf.  XX— XXV.     S.  111 

bis  144. 
Landzert,  Th.,  Der  Sattelwinkel  und  sein  Verhältnis  zur  Pro- 

und  Orthognathie.     Taf.  XXVI— XXVIII.     S.  145-165. 

—  Beitrag  zur  Kenntnis  des  Großrussen-Schädels.     Taf.  XXIX 

bis  XXXVI.     S.  167-181. 
Bruch,  C,  Untersuchungen  über  die  Eutwickelung  der  tierischen 

Gewebe.     Schluß.     Taf.  XXXVII -XLII.     S.  185— 310. 
Ja en nicke,  F.,  Neue  exotische  Dipteren.    Taf.  XLIII  u.  XLIV. 

S.  311—408. 

VII.  Band.    1869-1870. 

46  Taf.     602  S. 

Hessenberg,  Fi-.,  Mineralogische  Notizen.  Nr.  8.  Siebeute 
Fortsetzung  (s.  Inhaltsangabe  S.  323).  Mit  4  Tafeln.  S.  1 
bis  46. 


Scharff,  Fr.,  Über  die  Bauweise  des  Feldspats.  IL  Der 
schiefspalteDde  Feldspat,  Albit  und  Perikliu.  Mit  2  Taf. 
y.  47—84. 

Brefeld,  0.,  Dicti/osfelhmi  mucoroides.  Ein  neuer  Organismus 
aus  der  Verwandtschaft  der  Myxonwceten.  Eine  Unter- 
suchung aus  dem  botanischen  Laboratorium  in  Halle.  Mit 
3  Taf.     S.  85—107. 

K  ö  1 1  i  k  e  r,  A.,  Anatomisch-systematische  Beschreibung  der  Alcyo- 
narieu.  Erste  Abteilung:  Die  Pennatuliden.  10  Taf,,  S.  109 
bis  255. 

Hesseuberg,  Fr.,  Mineralogische  Notizen.  Nr.  9.  Achte  Fort- 
setzung (s.  Lihaltsangabe  S.  824).    Mit  5  Taf.   S.  257-324. 

Woronin,  M.,  Sphaeria  Lemaneae^  Sordaria  fimiseda,  Sordaria 
coprophila  und  Arthrobotrys  oligosporu.  Mit  6  Taf.  (Taf.  I 
bis  VI)  S.  325—360. 

de  Bary,  A.,  Eurotium,  Eunjsiphe,  Cicinnobolus.  Nebst  Be- 
merkungen über  die  Geschlechtsorgane  der  Ascomyceten. 
Taf.  VII— Xn.     S.  361—455. 

Lucae,  Gr.,  Der  Schädel  des  japanischen  Maskenschweines  und 
der  Einfluß  der  Muskeln  auf  dessen  Form.  Mit  3  Taf. 
8.  457—486. 

K  ö  1 1  i  k  e  r,  A.,  Anatomisch-systematische  Beschreibung  der  Alcyo- 
uarien.  Erste  Abteilung:  Die  Pennatuliden  (Fortsetzung). 
Taf.  XI— XVII.     S.  487—602. 

VIII.  Band.    1872. 

32  Taf.     442  S. 

Hessenberg,   Fr.,   Mineralogische  Notizen.     Nr.  10.    Neunte 

Fortsetzung  (Anhydrit,   Gypsspat,   Kalkspat.   Perowskit). 

Mit  3  Taf.     S.  1-44. 
Scharff,  Fr.,  Über  den  Gypsspat.     Mit  3  Taf.     S.  45—84. 
Kölliker.  A.,  Anatomisch-sj'stematische  Beschreibung  der  Al- 

cyonarien.     Erste  Abteilung:    Die  Pennatuliden  (Schluß). 

Mit  7  Taf.  (Taf.  XVIU— XXIV)  S.  85-275. 
Lucae,  G.,  Die  Robbe  und  die  Otter  in  ihrem  Knochen-  und 

Muskelskelett.     Eine  anatomisch-zoologische  Studie.    Erste 

Abteilung.     Mit  15  Taf.     S.  277—378. 
Hoff  mann,  H.,  Über  thermische  Vegetations-Konstanten.    Mit 

1  Taf.     S.  379—405. 


—     88     — 

Hess  en  berg,  Fr.,  Mineralogische  Notizen.  Nr.  11.  Zehnte 
Fortsetzung  (Perowskit,  Kalkspat,  Sphen,  Axinitj.  Mit  3  Taf. 
S.  407—442. 

IX.  Baud.    1873—1875. 

41  Taf.     496  S. 

Stoehr,  E.,  Die  Provinz  Baujuwaugi  mit  der  Vulkaugruppe 
Idjen  Raun  in  Ost-Java.     Mit  8  Taf.     S.  1—120. 

Boettger,  0.,  Reptilien  von  Marocco  und  von  den  canarischen 
Inseln.     Mit  1  Taf.     S.  121— 191. 

Scharff,  Fr.,  Über  den  Quarz.  II.  Die  Übergaugsflächen.  Mit 
3  Taf.     S.  193—235. 

Bütschli,  0.,  Zur  Kenntnis  der  freilebenden  Nematoden,  ins- 
besondere der  des  Kieler  Hafens.    Mit  9  Taf.    S.  237—292. 

Gasser,  E.,  Über  Entwickelung  der  Allantois,  der  Müllerschen 
Gänge  und  des  Afters.     Mit  3  Taf.     S.  293—368. 

Lucae,  G.,  Die  Robbe  und  die  Otter  in  ihrem  Knochen-  und 
Muskelskelett.   Zweite  Abteilung.   Mit  17  Taf.   S.  369— 496. 

X.  Baud.    1876. 

41  Taf.     464  S. 

Hessenberg,   Fr.,     Mineralogische   Notizen.     Nr.  12.     Elfte 

Fortsetzung  (Ytterspat,  Biunit,  Kalkspat).  Mit  3  Taf.    S.  1 

bis  26. 
Chun,  C,  Über  den  Bau,  die  Entwickelung  und  physiologische 

Bedeutung  der  Rectaldrüseu  bei  den  Insekten.     Mit  4  Taf. 

S.  27—55. 
Scharff,  Fr.,  Über  den  inneren  Zusammenhang  der  verschiedeneu 

Krystallgestalteu  des  Kalkspats.     Mit  5  Taf.    S.  57—118. 
Grenacher,  H.,  und  Noll,  F.  C,  Beiträge  zur  Anatomie  und 

Systematik   der   Rhizostomeen.     Mit  8  Taf.     S.  119—179. 
Dippel,  L.,  Die  neuere  Theorie  über  die  feinere  Struktur  der 

Zellhiille,   betrachtet   an   der  Hand  der  Thatsachen.     Mit 

6  Taf.     S.  181—211. 
Bütschli,  0.,  Studien  über  die  ersten  Entwickelungsvorgäuge 

der  Eizellen,  die  Zellteilung  und  die  Konjugation  der  In- 
fusorien.    Mit  15  Taf.     S.  213—464. 


/x 


—     89     — 

XT.  «JUKI.    1870. 

4H  Taf.     497  S. 

Boettger,  0.,  Die  Reptilien  und  Amphibien  von  Madagascar. 
Mit  1  Taf.     S.  1—55. 

L i e b e r k  11  hu ,  N, ,  und  B e r m a n u ,  J. ,  Über  Resorption  der 
Knochensubstanz.     Mit  8  Taf.     S.  57 — 124. 

Dippel,  L.,  Die  neuere  Theorie  über  die  feinere  Struktur  der 
Zellhülle,  betrachtet  an  der  Hand  der  Thatsachen.  (Fort- 
setzung und  Schluß).     Mit  7  Taf.     S.  125  —  179. 

Chun,  C,  Das  Nervensystem  und  die  Muskulatur  der  Rippen- 
quallen.    Mit  22  Taf.     S.  181—230. 

Scharf  f.  Fr..  Treppen  und  Skelettbildung  einiger  regulären 
Krystalle.     Mit  8  Taf.     S.  231—268. 

Boettger,  0.,  Die  Reptilien  und  Amphibien  von  Madagascar. 
Erster  Nachtrag.     Mit  1  Taf.     S.  269-283. 

Kobelt.  W.,  Fauna  japonica  extramarina.  Nach  den  von  Pro- 
fessor Rein  gemachten  Sammlungen.  Mit  23  Taf.  S.  285 
bis  455. 

Boettger,  0.,  Die  Reptilien  und  Amphibien  von  Madagascar. 
Zweiter  Nachtrag.     Mit  1  Taf.     S.  457—497. 

XII.  Band.    1881. 
35  Taf.     591  S. 

Turner,  A.,  Die  Geologie  der  primitiven  Formationen.   S.  1 — 33. 

Notthaft,  Jul.,  Über  die  Gesichtswahrnehmungen  vermittelst 
des  Facettenauges.  Mit  3  Taf.  (Ja,  Ib,  IIa,  IIb,  III.)  S.  35 
bis  124. 

V.  Lejtenyi,  C. ,  Über  den  Bau  des  Gastrodiscus  pohj mastos 
Leuckart.     Mit  3  Taf.     S.  125—146. 

Hansen,  A.,  Vergleichende  Untersuchungen  über  Adventiv- 
bildungen bei  den  Pflanzen.     Mit  9  Taf.     S.  147—198. 

Geyler,  H.  Th.,  Über  Kulturversuche  mit  dem  japanischen  Lack- 
baum {Uhus  vernicifera  DC.)  im  botanischen  Garten  zu 
Frankfurt  a.  M.     S.  199—208. 

—  Einige  Bemerkungen  über  Phijllodadus     Mit  2  Taf.    S.  209 

bis  214  u.  S.  216. 

—  Carpinus  grandis  Ung.  in  der  Tertiärformation  Japans.  Hierzu 

Fig.  7  auf  Taf.  II.     S.  214—215. 


—     40     — 

Seoane,  V.  L.,  Neue  BoMeu-Gattung  und -Art  von  deu  Philippinen. 

Mit  1  Tal     S.  217-224. 
de    Bary,    A.,    Untersuchungen    über   die   Peronosporeen   und 

Saprolegnieen  und  die  Grundlagen  eines  natürlichen  Systems 

der  Pilze.     Mit  6  Tai.     S.  225—870. 
Boettger,  0.,  Beitrag  zur  Kenntnis  der  Reptilien  und  Amphibien 

Spaniens  und  der  Balearen.     S.  371 — 392. 

—  Aufzählung   der   von  Frhrn.  H.  und  Ffr.  A.  von  Maltzan   im 

Winter  1880—81  am  Cap  Verde  in  Senegambien  gesammelten 

Kriechtiere.     Mit  1  Taf.     S.  393-420. 
Lenz,  H. ,  und  Richters,  F.   Beitrag  zur  Krustaceenf auna  von 

Madagascar.     Mit  1  Taf.  (Fig.  20—27).     S.  421-428. 
Richters,  F.,    Hypophthalmus  leucochinis,  ein  Krebs  aus  der 

Familie  Ocypodinae.   Fig.  1 — 10  auf  Taf.  Lenz  u.  Richters. 

S.  429-431. 

—  Limnadia  Garretti  n.  spec.     Fig.  11 — 19   auf   Taf.  Lenz  u. 

Richters.     S.  432—433. 
Boettger,  0.,  Die  Reptilien  und  Amphibien  von  Madagascar. 

Dritter  Nachtrag.     Mit  5  Taf.     S.  435—558. 
Wo  ronin,   M. ,   Beitrag  zur  Kenntnis   der  Ustilagineen.     Mit 

4  Taf.     S.  559—591. 

XIII.  Band.    1884. 

41  Tai.     473  S. 

In  Kommission  bei  Moritz  Diesterweg. 

Lucae,  G.,  Die  Statik  und  Mechanik  der  Quadrupeden  an  dem 
Skelett  und  den  Muskeln  eines  Lemur  und  eines  Choloepiis. 
Mit  23  Taf.     (Taf.  XVI  existiert  nicht).     S.  1—92. 

Boettger,  0.,  Die  Reptilien  und  Amphibien  von  Marocco  II. 
Mit  1  Taf.     S.  93-146. 

Körne  r,  0  tto,  Beiträge  zur  vergleichenden  Anatomie  und  Physio- 
logie des  Kehlkopfes  der  Säugetiere  und  des  Menschen. 
Mit  1  Taf.     S.  147-165. 

Ley  dig,  F.,  Über  die  einheimischen  Schlaugen.  Zoologische 
und  anatomische  Bemerkungen.     Mit  2  Tai.    S.  167 — 221. 

Noll,  Fritz,  Entwickelungsgeschichte  der  Veronica-B\\\it.  Mit 
3  Taf.     S.  223-246. 

Lucae,  G.,  Zur  Sutura  transversa  squamae  occipitis  bei  Tieren 
und  Menschen.     Mit  4  Taf.     S.  247—260. 


—     41     — 

Kürner,   0.,   Weitere  Beiträge   zur   vergleicheuden   Auatomie 

und  Physiologie  des  Kehlkopfes.    Mit  1  Taf.    S.  261—276. 
Probst.    J.,    Natürliche    Warmwasserheizung   als   Prinzip    der 

klimatischen  Zustände  der  geologischen  Formationen.  S.  277 

bis  4(X). 
Richters,  F.,  Beitrag  zur  Kenntnis  der  Krustaceenfauna  des 

Behringsmeeres.     Mit  1  Taf.     S.  401-407. 
Strahl,  H.,  ÜberWachstumsvorgäuge  anEmbrj^onen  von  Lacerta 

agilis.     Mit  5  Taf.     S.  409-473. 

XIT.  Band.    1886. 
25  Taf.     670  S. 

Reichen  bach,  Heiur.,  Studien  zur  Entwickelungsgeschichte 

des  Flußkrebses.     Mit  19  Taf.     (I.  Heft).     S.  1—137. 
Wolff,  Jak..  Morphologische  Beschreibung  eines  Idioten-  und 

eines  Mikrocephaleu-Gehirns.  Mit  3  Taf.  (IL  Heft).  S.  1—16. 
y.  Bedriaga.  J.,  Beiträge  zur  Kenntnis  der  Lacertideu-Familie 

{Lacerta^  Algiroides^  Tropidosaura,  Zerxiimia   und  Bettaia). 

Mit  1  Taf.     S.  17—444. 
Jan  nicke,  Wilh.,  Beiträge  zur  vergleichenden  Anatomie  der 

Geraniaceae.     Mit  1  Taf.     (III.  Heft).     S.  1—24. 
Möschler.  H.  B.,  Beiträge  zur  Schmetterlings-Fauna  von  Jamaica. 

xMit  1  Taf.     S.  25—89. 

XT.  Band.    1887. 
15  Taf.,  1  Karte  und  Textfiguren.     437  S. 

Geyler,  Th.,  und  Kinkeliu,  F.,  Oberpliocän-Flora  aus  den 
Baugruben  des  Klärbeckens  bei  Niederrad  und  der  Schleuse 
bei  Höchst  a.  M.     Mit  4  Taf.     (I.  Heft).     S.  1—47. 

Möschler.  H.  B.,  Beiträge  zur  Schmetterliugs-Fauna  der  Gold- 
küste.    Mit  1  Taf.     S.  49—100. 

Noll.  Fritz.  Experimentelle  Untersuchungen  über  das  Wachs- 
tum der  Zellmembran.     Mit  1  Taf.     S.  101—159. 

Noll,  F.  C,  Beiträge  zur  Naturgeschichte  der  Kieselschwämme. 
Mit  3  Taf.     (II.  Heft ).     S.  1—58. 

Andreae,  A.,  und  König,  W.,  Der  Magnetstein  vom  Franken- 
stein an  der  Bergstraße.  Ein  Beitrag  zur  Kenntnis  polar- 
magnetischer Gesteine.  Mit  2  Taf.  und  2  Figuren  im 
Text.     S.  59—79. 


—     42     — 

Ediuger,  Ludwig,  Untersuchungeü  über  die  vergleichende 
Anatomie  des  Gehirns.  I.  Das  Vorderhirn.  Mit  4  Taf. 
S.  89—119. 

Blum,  J.,  Die  Kreuzotter  und  ihre  Verbreitung  in  Deutschland. 
Mit  1  Karte  und  9  Textfigureu.     S.  121—278. 

XVI.  Band.    1890. 

32  Taf.  und  1  Porträt.     692  S. 

Simroth,    Heinrich,     Die    von   Herrn   E.   von   Oertzen    in 

Griechenland   gesammelten   Nacktschnecken.     Mit   1   Taf. 

S.  1—27. 
Boettger,  0.,  Verzeichnis  der  von  Herrn  E.  von  Oertzen  aus 

Griechenland  und  aus  Kleinasien  mitgebrachten  Vertreter 

der  Landschneckengattung  Clausilia  Drp.    Mit  1  Taf.   S.  29 

bis  68. 
Mö schier,  H.  B.,  Die  Lepidopteren-Fauua  der  Insel  Portorico. 

Mit  dem  Bildnisse  des  Verfassers  und  1  Taf.    S.  69 — 360. 
V.  Leudenfeld,   R.,   Das  System  der   Spongien.     Mit  1  Taf. 

S.  361—439. 
L  e  y  d  i  g ,  F  r  a  n  z ,  Das  Parietalorgau  der  Amphibien  und  Reptilien. 

Anatomisch-histologische  Untersuchung.   Mit  7  Taf.   S.  441 

bis  550. 
Chun,  Carl,  Die  Cauarischen  Siphonophoren  in  monographischen 

Darstellungen.     I.  Stej)hanophijes  superba   und   die  Familie 

der  Stephanophyiden.  Mit  7  Taf.  und  mehreren  Textfigm-en. 

S.  553-627. 
Engel har dt,  H.,  Über  Tertiärpflanzen  von  Chile.   Mit  14  Taf. 

S.  629—692. 

XVII.  Band.    1891. 

15  Taf.,  1  Titelblatt  und  1  Porträt.     531  S. 

Saalmüller,  M.,  Lepidoptereu  von  Madagascar  1.  lihopa- 
locera,  Heterocera,  Sphinges  et  Bombyces.  Mit  7  Taf. 
S.  1—246. 

—  und  V.  Hey  den,  L.,  Lepidoptereu  von  Madagascar  II.  Hetero- 
cera: Noctuae.  Geometrae,  Microlepidoptera.  Mit  8  Taf. 
und  1  Porträt.     S.  247—531. 


—     48     — 

XYIII.  Band.    1895. 

33  Taf.,  mehrere  Textfiguren.     455  S. 

E  dinger,  L.,  Untersuchungen  über  die  vergleichende  Anatomie 
des  Gehirns.  2.  Das  Zwischenhirn.  I.  Teil,  Das  Zwischen- 
hirn der  Selachier  und  der  Amphibien.  Mit  5  Taf.  S.  1 
bis  55. 

Chun,  Carl,  Die  Canarischen  Siphonophoren  in  monographischen 
Darstellungen.  II.  Die  Mouophyiden  nebst  Bemerkungen 
über  ]Monophyiden  des  pacifischen  Oceans.  Mit  5  Taf. 
und  mehreren  Textfiguren.     S.  57—144. 

V.  Iheriug,  H.,  Die  Süßwasser  Bivalven  Japans.  Mit  1  Taf. 
und  1  Textfigur.     S.  145—166. 

Engelhardt,  Hermann.  Flora  aus  den  unteren  Paludiuen- 
schicliten  des  Caplagrabens  bei  Podvin  in  der  Nähe  von 
Brood  (Slavonien).     Mit  9  Taf.     S.  169—207. 

Thost,  Carl  Robert,  Mikroskopische  Studien  an  Gesteinen 
des  Karabagh-Gaus  (Armenisches  Hochland).  Mit  1  Taf. 
und  einigen  Textfiguren.     S.  209  —  270. 

Simroth,  H.,  Über  einige  Aetherien  aus  den  Kongofällen.  Mit 
1  Taf.  und  mehreren  Textfiguren.     S.  271—288. 

—  Beiträge  zur  Kenntnis  der  portugiesischen  und  der  ost- 
afrikanischen Nacktschneckenfauna.  Mit  2  Taf.  und  mehreren 
Figuren  im  Text.     S.  289—308. 

Möbius,  M.,  Australische  Süßwasseralgeu  IL  Mit  2  Taf.  S.  309 
bis  350. 

Andreae,  A..  Beiträge  zur  Kenntnis  der  fossilen  Fische  des 
Mainzer  Beckens.  I.  Die  Gauoiden  aus  dem  Untermiocän 
von  Messe!.     xMit  1  Taf.     S.  351—364. 

Heider,  Karl,  Beiträge  zur  Embryologie  von  Salpa  fusiformis 
Cuv.     Mit  6  Taf.  und  vielen  Textfigureu.     S.  367 — 455. 

XIX.  Band  1896. 

38  Taf.     386  S. 

Engelhardt,  H..  Über  neue  Tertiärpflanzen  Süd-Amerikas. 
Mit  9  Taf.     S.  1-47. 

Reis.  Otto  M.,  Illustrationen  zur  Kenntnis  des  Skeletts  von 
Äcanikodes  Bronni  Agassiz.     Mit  6  Taf.     S.  49 — 64. 

Weigert,  Carl,  Beiträge  zur  Kenntnis  der  normalen  mensch- 
lichen Neuroglia.     Mit  13  Taf.     S.  I— VI.  u.  S.  65—215. 


—     44     — 

Leydi^',  F.,  Zur  Kennt iiis  der  Ziihcl  und  Parietalorgane.  Fort- 
gesetzte Studien.     Mit  4  Tai.     S.  217-278. 

Simroth,  Ht'inr.,  (U)er  bekannte  und  neue  Urocycliden.  Mit 
2  Taf.  und  S  Abbildunoen  im  Text.     S.  281  — Hl 2. 

Ediiiger,  Ludwig,  Untersuchungen  iiber  die  vergleichende 
Anatomie  des  (Tehirns.  H.  Neue  Studien  über  das  Vorder- 
hirn der  Reptilien.  Mit  4  Taf.  und  14  Texttiguren.  S.  313 
bis  38(). 

XX.  Band. 

Kinkel  in,  F.,  Einige  seltene  Fossilien  des  Senckenbergischen 
Museums.     Mit  Taf.  1— VI  und  2  Textüguren.     S.  1—49. 

Reis,  Otto  M.,  Das  Skelett  der  Pleuracauthideu  und  ihre 
systematischeil  Beziehungen.     S.  55. 

Band  XXI  erscheint  später. 

XXII.  Band.    1896. 

67  Taf.,  4  Karten,  16  Texttiguren  und  XI  u.  334  S. 

K  ü  k  e  n  t  h  a  1 ,  Will  y,  Ergebnisse  einer  zoologischen  Foi-schiings- 
reise  in  den  IMollukken  und  Borneo.  Erster  Teil:  Reise- 
bericht. Mit  63  Taf.,  4  Karten  und  5  Abbildungen  im 
Text.     S.  I— XI  u.  1-321. 

—  (U)er  Alfurenschädel  von  Halmahera.  i\lit  4  Taf.  und  1  Text- 
ligur.     S.  323—334. 

XXIll.  Band.    1807. 

Schnitze,   L.  S.,    Beitrag  zur  Systematik   der  Antipatharien. 

Mit  Taf.  I  und  2  Abbildungen  im  Text.     S.  1—39. 
Schenk,  A.,  Clavulariideu,  Xeniiden  und  Alcyoiiiiden  von  Teruate. 

Mit  Taf.  II-IV.     S.  41-80. 
Kiikenthal,  W.,  Alcyonaceen  von  Ternate.  Nephthyidae  Verill 

und  Siphonogorgiidae  Kidliker.     Mit  Taf.  V— VIII.     S.  81 

bis  144. 
Ger  man  OS.   N.  K.,   Uorgonaceen   von   Ternate.     Mit   Taf.  IX 

bis  XII.     S.  145-187. 
:^1  i  (•  h  a  e  l  s  e  u  .  W.,  Oligochaeteu.    Mit  Taf.  X 1 1 1  und  1  Fig.  im 

Text.     S.  191  —  243. 
R  ö  m  e  r ,  F.,  Beitrag  zur  Systematik  der  Gordiiden.  Mit  Taf.  XIV. 

8.  247—295. 


—     45     — 

V.  Campenhausen.  B.,  Hydroiden  von  Ternate.    Mit  Taf.  XV. 

S.  297—319. 
K wietniewski,    Casimir    K.,    Actiniaria    von   Ternate.     Mit 

Taf.  XVi  11.  XVII.     S.  321-345. 
Pageustecher,  Arnold,  Lepidopteren.    Mit  Taf.  XVIII— XX. 

S.  35  J. 

Bericht 

der  Senckenbergisclien  naturforsclienden  Gesellschaft 
in  Frankfurt  a.  M. 

1868  bis  1869. 

Kloss,  H.,  Über  die  Bedeutung  der  niedrigsten  Lebensformen 
in  dem  Haushalte  der  Natur.     S.  30—47. 

1869  bis  1870. 

Xoll,  F.  C,  Unsere  Flußmuscheln  (Najadenj.  Ihre  Entwickelung 
und  ihre  Beziehungen  zur  übrigen  Tierwelt.    8.  33—44. 

V.  Hey  den,  L..  Über  blinde  oder  augeulose  Käfer.    S.  44 — 47. 

Koch,  Carl,  Über  die  Lebensvvei.se  der  einheimischen  Fleder- 
mäuse.    S.  48 — 65. 

Kobelt,  W.,  Das  Gebiß  der  Weichtiere  und  seine  Bedeutung 
für  die  systematische  Einteilung.     S.  65  -  72. 

V.  F ritsch,  K.,  Über  die  ostatlantischen  Inselgruppen.  8.  72 
bis  113. 

Heynemann,  D.  F.,  Einige  Bemerkungen  über  die  Veränder- 
lichkeit der  Molluskenschalen  und  Verwandtes.   S.  113 — 140. 

Rein,.!.  J.,  Beiträge  zur  physikalischen  Geographie  der  Bermuda- 
Inseln.     Mit  einer  Karte.     S.  140 — 158. 

1870  bis  1871. 

Stricker,  W.,   Die  afrikanische  Tierfabel,  verglichen  mit  der 

europäischen.     8.  27—34. 
V.  Fritsch,  K.,   Über   einige   neuere   Funde   in   den   ältesten 

marinen  Tertiärschichten  der  Frankfurter  Gegend.     S.  35 

bis  43. 
Rein,  J.  J.,  Ölpalme  und  Erdnuß.     8.44—48. 
Xoll.  F.  C,   Die  Erscheinungen  des  Parasitismus.     8.49—65. 


—     46     — 

Schmidt,  H.,  Nekrolog  von  Dr.  med.  Valentin  Mardner.  S.  66 
bis  72. 

1871  bis  1872. 

S c h m  i d t,  W.  H.,  Dr.  med.  Detmar  Wilhelm  Soemmerring-,  Herzog- 
lich Saclisen-Coburg-Gothaischer  Hofrat  und  praktischer 
Arzt  zu  Frankfurt  a.  M.     Nekrolog.     S.  13 — 15. 

Noll,  F.  C,  Mitteilung  über  seine  Beteiligung  an  der  ersten 
Reise  für  die  Rüppell-Stiftung.     S.  21—26. 

Bütschli,  0.,  Freilebende  und  parasitische  Nematoden  in  ihren 
gegenseitigen  Beziehungen.     S.  56 — 73. 

V.  Heyden,  L.,  Bericht  über  die  von  den  Herren  Dr.  Noll  und 
Dr.  Grenacher  auf  Tenerife  gesammelten  Insekten.  S.  74 
bis  90. 

K  0  c  h ,  C  a  r  1 ,  Beiträge  zur  Kenntnis  der  Arachniden  der  Canarischen 
Inseln.     S.  91—98. 

Geyler,  Th.,  Bericht  über  die  botanische  Ausbeute  der  durch 
Dr.  Noll  und  Dr.  Grenacher  ausgeführten  Reise.  S.  99 
bis  108. 

Noll,  F.  C,  Ein  Besuch  auf  dem  Montserrat.     S.  109—117. 

—  Zwei  Abnormitäten  an  Kaktusflüchten.     Mit  2  Taf.     S.  118 

bis  121. 
Koch,  Carl,  Formen  und  Wandlungen  der  ecaudaten  Batrachier 

des  Unter-Main-  und  Lahn-Gebietes.     S.  122 — 183. 
Wetterhan,   J.  D.,   Über  die  allgemeinen  Gesichtspunkte  der 

Ptlanzengeographie.     S.  184—217. 

1872  bis  1873. 

Stricker,  W.,  Nekrolog  des  Dr.  med.  Georg  Melber. 

—  Nekrolog    des    Gymnasialprofessors    Dr.  Wilhelm    Heinrich 

Hieronymus  Dietrich  Schmidt.     S.  47—49. 
Noll,   F.  C,   Kochlorine  hamata  N.,  ein  bohrender  Cirrhipede. 

(Vorläufige  Mitteilung).     S.  50—58. 
Verkrüzen,  T.  A.,   Reise  nach  Island  im  Jahre  1872.     S.  59 

bis  69. 
Scheidel,   S.  A.,  Über  die  Pfahlbauten   und  deren  Bewohner. 

S.  70—76. 
Ivobelt,  W.,  Aus  der  Piiglia  petrosa.     S.  77—103. 


—     47     — 

Koch,  Carl,  Beiträge  zur  Kenntnis  der  Arachniden  Nord-Afrikas, 
insbesondere  einiger  in  dieser  Richtung  bisher  noch  un- 
bekannt gebliebenen  Gebiete  des  Atlas  und  der  Kiisten- 
länder  vjn  Marokko.     S.  104 — 118. 

Rein,  J.  J.,  Über  einige  bemerkenswerte  (-Jewächse  aus  der 
Umgebung  von  Mogador.     8.  119  —  130. 

—  Über  die  Vegetations- Verhältnisse  der  Bermudas-Inseln.   8. 181 

bis  158. 

1873  Ms  1874. 

Petersen,  Theodor,  Zum  Andenken  an  F.  H.  von  Kittlitz. 
S.  41—44. 

—  Zur  Kenntnis  der  triklinen  Feldspate.     S.  45 — 47. 

—  Vorlage  von  Gesteinen  aus  dem  (jotthardtunnel.    8.  47 — 49. 
Boettger,  0.,   Über  die  Gliederung  der  Cyrenenmergelgruppe 

im  Mainzer  Becken.     8.  50 — 102. 
Geyler,  Th.  H.,  Über  die  Tertiärflora  von  Stadecken-Elsheim 
in  Rheinhesseu.     8.  108 — 112. 

—  Notiz  über  Imbricaria  Ziegler i  nov.  sp.,  eine  Flechte  aus  der 

Braunkohle  von  Salzhausen.     S.  112—114. 

Z  i  e  g  1  e  r,  J  u  1  i  u  s,  Beitrag  zur  Frage  der  thermischen  Vegetations- 
Konstanten.     8.  115 — 123. 

Baader,  Friedrich,  Über  die  tägliche  successive  Erwärmung 
der  Oceane  durch  die  Sonne,  als  Ursache  der  äquatorialen 
Meeresströmungen.     S.  124 — 154. 

Lucae,  G.,  Die  Morphologie  der  letzten  50  Jahre  und  die  Be- 
strebungen der  Senckenbergischen  naturforschenden  Ge- 
sellschaft.    8.  155—177. 

1874  bis  1875. 

Scharff,   Friedrich,   Über  die  wissenschaftliche  Bedeutung 

Friedrich  Hessenbergs.     S.  54 — 60. 
Kobelt,  W.,  Die  geographische  Verteilung  der  Mollusken.   8.  61 

bis  76. 
K  i  n  k  e  1  i  n ,   Friedrich,   t'ber  die  Eiszeit.     Mit  einer  Karte. 
8.  77—188. 
I.  GletscherwirkuDg  und  Moränenlandschaft.     S.  77 — 105. 
II.  Die  Geschichte  der  Verbreitung  der  alten  Gletscher  in  der 
Schweiz  und  in  Schwaben  und  ihres  Schwindens.  S.  105 — 133. 


—     48     — 

V.  Hey  den,  L.,  Bericht  über  die  von  Prof.  Dr.  Freilierrn  von 
Fritsch  und  Dr.  J.  J.  Rein  auf  den  Canarischen  Inseln  ge- 
sammelten Käfer.     S.  135 — 145. 

Roll,  Julius,  Die  Thüringer  Laubmoose  und  ihre  geographische 
Verbreitung.     S.  146-299. 

Kinkel  in,  Friedrich,  Über  Stoffwechsel  und  Ernährung  im 
menschlichen  und  tierischen  Körper.     S.  300—340. 

Lucae,  Gust.  Joh.  Christian,  Erste  Erteilung  des  Tiede- 
mannpreises  am  10.  März  1875.     S.  341 — 352. 

Kinkel  in,  Friedr.,  Nachträge  zu  den  Vorträgen  über  die  Eis- 
zeit.    S.  367—372. 

1875  bis  1876. 

Schmidt,  Heinrich,  Nekrolog  des  Dr.  med.  Gustav  Adolph 
Spieß.     S.  51  —  60. 

Bütschli,  0.,  Über  die  Bedeutung  der  Entwickelungsgeschichte 
für  die  Stammesgeschichte  der  Tiere.     S.  61—74. 

K  0  b  e  1 1,  W.,  Die  geographische  Verbreitung  der  Binnenmollusken. 
S.  75-104. 

Koch,  Carl,  Neuere  Anschauungen  über  die  geologischen  Ver- 
hältnisse des  Taunus.     S.  105—123. 

Schrenk,  E.,  Missionsprediger,  Über  Natur  und  Menschenleben 
an  der  Goldküste  (West-Afrika).     S.  124—128. 

Boettger,  Oskar,  Über  eine  neue  Eidechse  aus  Brasilien. 
Mit  einer  Tafel.     S.  140—143. 

1876  bis  1877. 

Lucae,   Gust.  Joh.  Christ.,   Dem   Andenken  an  Karl  Ernst 

von  Baer  gewidmet,     S.  47 — 71. 
Scharff,  Friedr.,  Die  Glättung  der  Grauen  Steine  bei  Naurod. 

S.  72—74. 
Koch,  Carl,  Beitrag  zur  Kenntnis  der  Ufer  des  Tertiärmeeres 

im  Mainzer  Becken.     S.  75—93. 
Stricker,   Wilhelm,    Über   die   sogenannten   Haarmenschen 

(Hypertrichosis  universalis)  und  insbesondere  die  bärtigen 

Frauen.     Mit  einer  Tafel.     S.  94—100. 
Rein,   J.  J.,   Die  Striunungen   im   nitrdlichen  Teile   des  Stillen 

Oceans   und  ihre  Eintlüsse  auf  Klima  und  \'egetation  der 

benachbarten  Küsten.     S.  101  —  120. 


—     49     — 


1877  bis  1878. 

O  e y  1  e r,  He  r m.  T h  e o d  o  r,  Über  einige  paläontologische  Fragen, 

insbesondere  über  die  Juraformation  Nordasiens.   S.  53—70. 
Saalmüller,  M.,   Mitteilungen  über  Madagaskar:   seine  Lepi- 

dopteren-Fauna.     S.  71—96. 
V.  Hey  den,  L.,   Über  die  Käferfauna  von  Madagaskar.     S.  97 

bis  105. 
Schmidt,   Heinr. ,   Die   Bedeutung   des   naturgeschichtlichen 

Unterrichtes.     S.  106—125. 

1878  bis  1879. 

Boettger,  0.,  Reptilien  und  Amphibien  aus  Syrien.    S.  57 — 84. 

—  Diagnosen  zweier  neuer  Amphibien  aus  Madagaskar.     S.  85 

bis  86. 
de  Hey  den,  L.,   Diagnoses  Coleopterorum  aliquot  novorum  in 

Japonia  a  Dom.  Prof.  J.  J.  Rein,  Doct.  phil.,  collectorum.  S.  87 

bis  88. 
Ziegler,  Julius,  Über  phänologische Beobachtungen.  S. 89 — 102. 

—  Über  thermische  Vegetations-Konstanten.     S.  108 — 122. 

Sa  aim  Uli  er,  M.,  Bemerkungen  und  Nachträge  zu  den  „Mit- 
teilungen über  Madagaskar  und  seine  Lepidopteren-Fauna". 
S.  122-126. 

Reichenbach,  Heinrich,  Allgemeines  über  Sinnesorgane. 
S.  127—156. 

1879  bis  1880. 

Loretz,  H.,  Über  Schieferung.     S.  61  —  116. 

Scharf f,  Friedrich,  Eisenglanz  und  Kalkspat.  Ein  Beitrag 
zur  vergleichenden  Mineralogie.    Mit  2  Taf.    S.  117 — 131. 

Boettger,  0.,  Die  Reptilien  und  Amphibien  von  Syrien,  Palästina 
und  Cypern.     Mit  2  Taf.     S.  132—219. 

Kobelt,  W.,  Siciliana.     Mit  1  Taf.     S.  220—240. 

Richters,  Ferd.,  Die  Organisation  der  Crustaceen.  S.  241 
bis  257. 

Saalmüller,  M.,  Neue  Lepidopteren  aus  Madagaskar,  die  sich 
im  Museum  der  Senckenbergischen  naturforschenden  Ge- 
sellschaft befinden.     S.  258—310. 

M  e  y  e  r,  0 1 1 0 ,  Paläontologische  Notizen  aus  dem  Mainzer  Tertiär. 
Mit  1  Taf.     S.  311-321. 


—     50     — 

1880  Ms  1881. 

Kinkelin,  Friedr..    Die  Steinzeit  des  Menschen  in  Dentscli- 

land.     S.  67  —  117. 
V.  Maltzan,  Bericht  über  die  von  ihm  im  Herbst  des  Jahres  1880 

unternommene  Eeise  nach  der  Küste  von  Senegambieu  nnd 

insbesondere  über  die  Fauna  dieses  Gebietes.    S.  118—127. 
Ziegler.   Julius,   Vergrüute   Blüten   von  Tropaeolum  majus. 

Mit  2  Tai     S.  128—129. 
Boettger,  Oskar,  Zweite  Liste  von  Reptilien  und  Batrachiern 

aus  der  Prov.  Säo  Paulo,  Brasilien.     S.  130 — 133. 

—  Liste  von  Reptilien  und  Batrachiern,   gesammelst  1880  —  81 

auf  Sicilien  durch  Herrn  Insp.  Carl  Hirsch.     S.  134 — 143. 

—  Rüppellstiftung  IV.  Reise.     Liste  der  von  Herrn  Dr.  Kobelt 

in  Spanien  und  Algerien  gesammelten  Kriechtiere.    S.  144 
bis  147. 
Lenz,  H.,  Fische  von  Nossi-Be,  gesammelt  von  den  Herren  Carl 
Ebenau  und  Anton  Stumpff.     S.  148—152. 

—  Myriapoden  von  Nossi-Be,   gesammelt  von  den  Herren  Carl 

Ebenau  und  Anton  Stumpff.     S.  153 — 155. 

1881  bis  1882. 

R  e  i  c  h  e  n  b  a  c  h ,  H  e  i  n  r. ,  Über  Vervollkommnung  durch  Arbeits- 
teilung im  Tierreich.     Mit  8  Textligureu.     8.  59—88. 

Kobelt,  W.,  Nach  den  Säulen  des  Hercules.  1.  Abteilung. 
S.  89-242. 

V.  Hey  den,  L.,  Die  Chrysiden  oder  Goldwespen  aus  der  weiteren 
Umgebung  von  Frankfurt.     S.  243—255. 

Boettger,  Oskar,  Zweite  Liste  von  Reptilien  und  Batrachiern, 
gesammelt  1881—82  auf  Sicilien  durch  Herrn  Oberinspektor 
Carl  Hirsch.     S.  256—262. 

Schauf,  Wilhelm,  Gedächtnisrede  auf  Dr.  Friedrich  Scharf  f. 
S.  263-269. 

Kinkelin,  Friedr.,  Zum  Andenken  an  Dr.  Karl  Koch.  S.  270 
bis  289. 

1882  bis  1883. 

Lucae,  Gustav,  Altes  und  Neues.  Vortrag  bei  der  Jahres- 
feier 1883.     S.  57—70. 


Kobelt,  W.,  Nach  den  Raulen  des  Hercules.  2.  Abteilung.  S.  71 
bis  21H. 

V.  Hey  den,  L.,  Verzeichnis  der  von  Dr.  med.  W.  Kobelt  in  Nord- 
Afrika  und  Spanien  gesammelten  Coleopteren.    S.  217— 2H7. 

—  Beiträge  zur  Kenntnis  der  Hymeuopteren-Fauna  der  weiteren 

Umgegend  von  Frankfurt  a.  M.     S.  238—254. 
Meyer,  Otto,  Beitrag  zur  Kenntnis  des  märkischen  Rupelthons. 

Mit  1  Tafel.     S.  255—264. 
Kinkel  in,   F.,   Mitteilungen   aus   dem   Mainzer  Tertiärbeckeu. 
S.  265—284. 
I.  Die  Corbiculasande  in  der  Nähe  von  B^rankfurt  a.  M.   vS.  265 

bis  278. 
II.  Die  Cerithiensande  an  der  Hohen  Straße.     S.  278 — 282. 
III.  Zur   Geschichte    des   Steiuheimer   Auamesit -Vorkommens. 

S.  282—284. 
Geyler,  H.  Th.,  Verzeichnis  der  Tertiärflora  von  Flörsheim  a. M. 
S.  285—287. 

—  Zum   Andenken    au   Hei'rn   Adolph   Metzler.     S.  288 — 289. 
Ziegler,  Julius,  Erläuternde  Bemerkungen  zur  pflanzenphäno- 

logischen  Karte   der  Umgegend  von  Frankfurt  a.  M.     Mit 
1  Karte.     S.  305—310. 

1883  bis  1884. 

K  i  c  h  t  e  r  s ,  F  e  r  d.,  Über  die  Wechselbeziehungen  zwischen  Blumen 

und  Insekten.     S.  83—102. 
V.  Heyden,  L.,  Beiträge  zur  Kenntnis  der  Hymenoptereu-Fauna 

der  weiteren  Umgegend  von  Frankfurt  a.  M.    S.  103 — 125. 
Retowski,   0.,    Eine  Sammel-Exkursion  nach  Abchasieu  und 

Tscherkessien,   ausgeführt  im  Auftrage  der  Senckenbergi- 

schen  naturforschendeu  Gesellschaft.     S.  126 — 143. 
Boettger,  0.,  Liste  der  von  Herrn  0.  Retowski  in  Abchasieu 

gesammelten  Reptilien  und  Batrachier.     S.  144 — 145. 

—  Liste  der  von  Herrn  0.  Retowski  in  Abchasieu  gesammelten 

Biunen-MoUuskeu.     S.  146 — 155. 
Kiukelin,    Friedr.,    Über    zwei    südamerikanische   diluviale 
Riesentiere.     S.  156 — 164. 

—  Über  Fossilien  aus  Braunkohlen  der  Umgebung  von  Frank- 

furt a.  M.    Mit  Taf.  I  und  mehreren  Figuren  im  Text.   S.  165 
bis  182. 

4* 


—     52     — 

(Kiükelin,    Friedr.),     Saude    und    Sandsteine    im    Mainzer 
Tertiärbecken.     8.  183—218. 

—  Die  Schleusenkammer  von  Frankfurt-Niederrad  und  ihre  Fauna. 

Tafel  II  und  III.     S.  219—257. 
Boettger,  0.,  Fossile  Binnen-Schnecken  aus  den  untermiocänen 

Corbicula-Thonen  von  Niederrad  bei  Frankfurt  a.  M.  Mit 

Tai  IV.     S.  258-280. 
Ritter,  F.,  Über  neue  Mineralfunde  im  Taunus.    S.  281—297. 
Buck,   E.,    Über   die   ungestielte  Varietät   der  Podophrya  fixa 

Ehb.    {Fod.  libera  Pty.).    Mit  Figuren  im  Text.    S.  298—314. 
Kobelt,   W.,     Verzeichnis   der  paläarktischen  Säugetiere  des 

Senckenbergischen  Museums  Ende  1884.     S.  315—318. 

1884  bis  1885. 

Stricker,  W.,  Worte  der  Erinnerung  an  Prof.  G.  Lucae.    Mit 
einem  Porträt.     S.  85-90. 

—  Verzeichnis  der  Schriften  von  Prof.  Dr.  G.  Lucae.    S.  91—94. 
Schmidt,   H.,   Gedächtnisrede  auf  Dr.   Eduard   Rüppell.     Mit 

einem  Titelbild  und  2  Karten.     S.  95—158. 

—  I.  Zusatz.     Nachweis  von  Rüppells  Schriften.     S.  158—160, 

—  II.  Zusatz.     Nachweis  der  Quellen.     S.  160. 

Kinkel  in,  Friedr.,  Geologische  Tektonik  der  Umgegend  von 
Frankfurt  a.  M.     Mit  2  Profilen  im  Text.     S.  161—175. 

—  Die  Tertiärletten  und  -Mergel  in  der  Baugrube  des  Frank- 

furter Hafens.     Mit  einer  Profiltafel.     S.  177 — 190. 
Anhang  I.  Grindbrunnenquellen.  2  Textfiguren.  S.  191 — 195. 
Anhang   IL    Bohrloch   in   der   Untermainanlage   oberhalb 
des  „Nizza".     S.  196—199. 

—  Die  Pliocänschichten   im  Unter -Mainthal.     Mit  1  Textfigur. 

S.  200—229. 

Anhang  I.     Quellenverhältnisse    westlich    von   Frankfurt. 

S.  230—234. 
Anhang  IL     Seltsame  Funde  in  den  Baugruben  Rotenham, 

Höchst  und  Raunheim.     S.  234. 

—  Senkungen  im  Gebiete  des  Uutermaiuthales  unterhalb  Frank- 

furt und  des  Unterniedthaies.    Mit  4  Textfigureu.    S.  235 
bis  258. 

—  Über  die  Corbiculasaude  in  der  Nähe   von  Frankfurt  a.  M. 

S.  259—265. 


—     53     — 

Noll,  F.  C,  Meine  Reise  nach  Norwegen  im  Sommer  1884.    S.  1 

bis  42.     (2.  Paginieruug). 
Kobelt,   W.,    Extra-Beilage:    Reise-Erinnernngen  aus  Algier 

und  Tunis.     (Siehe  „Einzelne  Veröffentlichungen"). 

1885  bis  1886. 

Boettger,   Oskar,    Beiträge   zur   Herpetologie   und   Malako- 

zoologie  Südwest-Afrikas.*)     S.  3 — 29. 
I.  Zur  Kenntnis  der  Fauna  von  Angra  Pequena.    Mit  Taf.  I. 

S.  3—20. 
IL  Zur  Kenntnis  der  Fauna  der  AVüste  Kalahari.    Mit  Taf.  II. 
S.  20—28. 
Richters,  F.,  Über  zwei  afrikanische  ^/j«s- Arten.   S,  31 — 33. 
V.Hey  den,    L.,    Zusammenstellung   der   von   Herrn  Dr.  med. 

W.  Kobelt  von  seiner  Reise  in   den  Provinzen  Alger  und 

Constantine,    sowie  von  Tunis  mitgebrachten  Coleopteren. 

S.  35-57. 
Ziegler,  Julius,  Verwachsene  Buchen.     Mit  Taf.  III.     S.  59 

bis  60. 
Stricker,   Wilh.,    Über    die  Sprache  naturwissenschaftlicher 

Mitteilung  in  Vergangenheit   und  Gegenwart.     S.  61 — 73. 
Weigert,  C,   Die  Lebensäußerungen  der  Zellen  unter  patho- 
logischen Verhältnissen.     S.  75 — 89. 
Boettger,  Oskar,   Aufzählung  der  von  den  Philippinen   be- 
kannten Reptilien  und  Batrachier.     S.  91 — 134. 

Reptilia.     S.  92—120. 

Batrachia.     S.  121  — 125. 

Falsch  bestimmte  oder  irrtümlich  von  den  Philippinen  an- 
gegebene Arten.     S.  126. 

Register  S.  127—134. 
K  i  n  k  e  1  i  n,  F  r  i  e  d  r.,  Der  Meeressaud  von  Waldböckelheim.  S.  135 

bis  143. 
—  Über   sehr  junge  Unterkiefer   von  Elephas  primigenius   und 

Elephas  africanus.     S.  145 — 160. 
Lorey,  Carl,  Verzeichnis  der  Arbeiten  der  Senckenbergischen 

uaturforschendeu  Gesellschaft  von  1834  bis  1866.     S.  161 

bis  181. 


*)  Bei  , Vorträge  und  Abhandlungen"  beginnt  die  Paginierung  wieder 
mit  1. 


—     54     — 

1886  bis  1887. 

Meyer,  Otto.   Beitrag  zur  Kenntnis   der  Fauna   des  Altter- 
tiärs von  Mississippi  und  Alabama.     Mit  Taf.  I  und  II. 
S.  3—22. 
Andrea e,   A.,    Über    das    elsässische   Tertiär   und   seine   Pe- 
troleumlager.     (Nebst    einigen    neuen    Bemerkungen    und 
Beobachtungen   über   das  Tertiär   in  der  Oberrheinebeue.) 
S.  23—35. 
Boettger.  Oskar,  Herpetologisclie  Notizen.     S.  37 — 64. 
I.  Listen  von  Reptilien  und  Batracliiern  aus  Niederländisch- 
indien und  von  der  Insel  Salanga.     S.  37 — 55. 
I.  Insel  Salanga.     S.  37 — 39. 
II.  Insel  Sumatra.     8.  39—51. 

III.  Insel  Bauka.     S.  51—52. 

IV.  Insel  Java.     S.  52 — 53. 

Übersicht  der  genannten  Arten  S.  53 — 55. 
II.-  Verzeichnis  von  Reptilien  aus   Accra   an  der  Goldküste. 
S.  55—64. 
V.  Hey  den,  L.,  Beiträge  zur  Kenntnis  der  Hj-menoptereu-Fauna 
der   weitereu  Umgegend   von  Frankfurt  a.  M.     S.  65—87. 
V.  Teil.     Tenthredinidae  (Blattwespen).     S.  65—85. 
Zusammenstellung  der  aus  dem  Gebiet  bekannten  Arten. 
S.  85. 
VI.  Teil.     Cephidae.     S.  86. 
VII.  Teil.     Siricidae  (Holzwespen).     S.  86-87. 
Deichm  üller,  J.  V.,  Über  zwei  Blattiuen-Reste  aus  den  unteren 
Lebacher    Schichten     der    Rheinprovinz.      Mit    Taf.  III. 
S.  89—94. 
Körner,    Otto,    Über   die  Naturbeobachtung   im  homerischen 

Zeitalter.     S.  95 — 107. 
Ritter,  Franz,  Zur  Geognotsie  des  Taunus.     S.  109—124. 
Andreae,   A.,   Ein   neues  Raubtier   aus  dem  mitteloligocänen 
Meeressand  des  Mainzer  Beckens,  Dasijtirndon  floi/hei/ncnsia 
n.  g.  n.  sp.     Mit  Taf.  IV.     S.  125—133. 
Boettger,  Oskar,  Zweiter  Beitrag  zur  Herpetologie  Südwest- 

und  Süd-Afrikas.     Mit  Taf.  V.     S.  135—173. 
Lachmann,  B.,  Ergebnisse  moderner  Gehirnforschuug.    S.  175 
bis  189. 


—     55     — 

1887  bis  1888. 

B  0  e  1 1  g-  e  r,  Oskar.  Materialien  zur  Fauna  des  unteren  Congo.  II. 

Reptilien  und   Batracliier.     .Alit  Tal  I  und  II.     S.  3— 108. 

Aufzählung  der  gesammelten  Arten:  Eeptilia.       S.  12—94. 

Batrachia.   S.  94  —  101. 

Geograplüsclie  SidiUißfolgerungen.    S.  101 — 104. 
Register.    S.  105—108. 
J  ä  n  n  i  c  k  e ,   Wilhelm,   Die  Gliederung   der  deutschen  Flora. 

S.  109—134. 

Erläuterungen  S.  125—134. 
Kiukelin,   Friedr.,   Die   nutzbaren  Gesteine   und  Mineralien 

zwischen  Taunus  und  Spessart.     S.  135 — 180. 
Körner,  Otto,    Dr.  Max  Schmidt,   Direktor  des  Zoologischen 

Gartens  in  Berlin.     Nachruf.     S.  181  —  186. 
B  0  e  1 1  g  e  r,  Oskar,  Aufzählung  einiger  neu  erworbener  Reptilien 

und  Batrachier  aus  Ost-Asien.     S.  187 — 190. 
—  Beitrag   zur  Reptilfauna   des   oberen  Beul   in   Bolivia.     Mit 

3  Figuren  im  Text.     S.  191—199. 
Noll,   F.  C,   Carl  August  Graf  Böse,   Dr.  med.  hon.  c.     S.  201 

bis  207. 

1888  bis  1889. 

Noll,  F.  C,  Die  Veränderungen  in  der  Vogelwelt  im  Laufe  der 
Zeit.  Mit  12  Abbildungen  im  Text.  I.  Teil  des  Berichtes. 
S.  77—143. 

Boettger,  Oskar,  Zehntes  Verzeichnis  (XII)  von  Mollusken 
der  Kaukasusländer,  nach  Sendungen  des  Herrn  Hans 
Leder,  z.  Z.  in  Helenendorf  bei  Elisabetpol  (Transkaukasien). 
Mit  Taf.  I.     S.  3—37. 

K  i  n  k  e  1  i  n,  Fried  r.,  Der  Pliocänsee  des  Rhein-  und  Maiuthales 
und  die  ehemaligen  Mainläufe.  Ein  Beitrag  zur  Kenntnis 
der  Pliocän-  und  Diluvial-Zeit  des  westlichen  Mitteldeutsch- 
lands.    Mit  5  Textfiguren     S.  39—161. 

Retowski,  0.,  Eine  Sammelexkursiou  nach  der  Nordküste  von 
Kleinasien ,  ausgeführt  im  Auftrage  der  Seuckenbergischen 
naturforschenden  Gesellschaft.     S.  163  bis  202. 

Boettger,  ().,  Verzeichnis  der  von  Herrn  Staatsrat  0.  Retowski 
auf  seiner  Reise  von  Konstantinopel  nach  Batum  gesammelten 
Reptilien  und  Batrachier.     S.  203—206. 


—     56     — 

Re  tow  ski,  0.,  Zusammenstellung  der  von  mir  auf  meiuer 
Reise  von  Konstantinopel  nach  Batum  gesammelten  Coleop- 
teren.     S.  207—216. 

—  Verzeichnis  der  von  mir  auf  meiner  Reise  von  Konstantinopel 

nach  Batum  gesammelten  Orthopteren.     S.  217 — 223. 

—  Liste  der  von    mir    auf   meiner  Reise  von    Konstantinopel 

nach  Batum  gesammelten  Binnenmollusken.     S.  225 — 265. 
Boettger,  0.,  Herpetologische  Miscellen.     S.  267 — 316. 
I.  Epirus.  S.  267—273. 
IL  Corfu.  S.  273—276. 

III.  Kamerun.     S.  276—280. 

IV.  Landschildkröten  aus  Groß-Namaland.     S.  280-286. 
V.  Transvaal.     S.  286—290. 

VI.  Pondoland.     S.  290-295. 

VII.  Zwei  für  Madagaskar  neue  Schildkröten.     S.  295—297. 
VIII.  Madras.     S.  297—305. 
IX.  Java.     S.  305—306. 
X.  Reptilien  von  Nias.     S.  306—308. 
XL  Nordwest-Peru.     S.  308—316. 
Stricker,  Wilh.,  Über  Gesichts- Urnen.     S.  317-321. 
Kinkelin,  Friedr.,  Erläuterungen  zu  den  geologischen  Über- 
sichtskarten der  Gegend   zwischen  Taunus  und  Spessart. 
Mit  2  Karten.     S.  323—351. 

1889  Ms  1890. 
Steffan,   Ph.,   Zum  Andenken   an  Dr.  med.  Heimlich  Schmidt. 

s.  xc— c. 

Kinkelin,  F.,  Dr.  phil.  Hermann  Theodor  Geyler  f.    S.  C— CV. 

Körner,  Otto,  Dr.  med.  Adolf  Schmidt  f.     S.  CV— CIX. 

Richters,  F.,  Über  einige  im  Besitz  der  Senckenbergischen  natur- 
forschenden Gesellschaft  befindliche  ältere  Handschriften 
und  Fischabbildungeu.     Mit  4  Tafeln.     S.  3—36. 

Hartert,  Ernst,  Über  Oologie  und  ihre  Bedeutung  für  die 
Wissenschaft.     S.  37—49. 

K  i  n  k  e  1  i  n ,  Fried  r.,  Eine  geologische  Studienreise  durch  Öster- 
reich-Ungarn (Nordböhmen,  Mähren,  Wien,  Krain,  Agram 
und  West-Slavonien).     S.  51—108. 

—  Eine  Episode  aus  der  mittleren  Tertiärzeit  des  Mainzer  Beckens. 

S.  109—124. 


—     57     — 

V.  Reiuach,  A.,  Geologisclies  aus  der  unterfeii  Maiiigegend, 
S.  125—129. 

V.  Heyden,  L.,  Verzeichuis  der  Araclmiden  (Spinnen),  welche 
die  Senckenbergische  naturforschende  Gesellschaft  in  der 
letzten  Zeit  erhielt.     S.  131—136. 

Boettger,  0.,  Ad.  Strubells  Konchylien  aus  Java.  I.  Mit 
Taf.  V  und  VI.     S.  137—173. 

H  a  a  c  k  e ,  Wilhelm,  Über  die  systematische  und  morphologische 
Bedeutung  unbeachtet  gebliebener  Borsten  am  Säugetier- 
kopfe.    S.  175—184. 

—  Über  Metamerenbildung  am  Säugetierkleide.     S.  185 — 187. 
V.  Möllendorff,   0.  F.,   Die  Landschnecken-Fauna   der  Insel 

Cebü.     Mit  Taf.  VII— IX.     S.  189-292. 
Boettger,  0.,  Batrachier  und  Reptilien  aus  Kleinasien.    S.  293 
bis  295. 

—  Neue  Schlange  aus  Ostindien.     S.  297 — 298. 

—  Fortsetzung  der  Liste  der  bei  Prevesa  in  Epirus  gesammelten 

Kriechtiere.     S.  299—301. 

1891. 

V.  Heyden,  L.,  Oberstlieutenant  a.  D.  Max  Saalmüller.  S.  LXXXIV 
bis  XC. 

Cohn,  Emanuel,  Dr.  med.  Wilhelm  Friedrich  Carl  Stricker  f- 
S.  XCI— CV. 

Str  ubell,  Ad.,  Reiseerinnerungen  aus  dem  malayischeu  Archipel. 
I.  In  West-Java.     S.  3—20. 

Z  i  e  g  1  e  r,  J  u  1  i  u  s ,  Pflanzenphänologische  Beobachtungen  zu  Frank- 
furt am  Main.     S.  21 — 158. 

Valentin,  Jean,  Bericht  über  meine  Reise  nach  Tiflis  und 
die  Teilnahme  an  der  Raddeschen  Expedition  in  den 
Karabagh-Grau  Sommer  1890.  Mit  1  Taf.,  1  Karte  und 
4  Textüguren.     S.  159—239. 

Boettger,  0.,  Adolf  Strubells  Konchylien  aus  Java  II  und  von 
den  Molukken.     Mit  Taf.  III— IV.     S.  241—318. 

Seh  auf,  W.,  Über  Meteorsteine.     S.  319—335. 

1892. 

Noll,  F.  C,  Die  Entwickelung  der  Senckenbergischen  naturfor- 
schenden Gesellschaft  seit  ihrer  Gründung.  Zur  Erinnerung 
an  das  75jährige  Bestehen  der  Gesellschaft.    S.  III — XX. 


—     58     — 

(Noll,   F.  C),   Die  Direktoren   und  Sekretäre   der  Gesellschaft 

von  ihrer  Gründung  an.     S.  CVII — CVIII. 
Seh  auf,  W.,  Beobachtungen  an  der  Steinheimer  Anamesitdecke, 

Mit  Taf.  I— IV.     S.  3—22. 
Kinkel  in,  F.,  Altes  und  Neues  aus  der  Geologie  unserer  Land- 
schaft.    S.  23—46. 
Ziegler,  Julius,  Tierphänologische  Beobachtungen  zu  Frank- 
furt am  Main.     S.  47—69. 
Noll,  F.  C,  Zwei  Beiträge  zur  Geschichte  des  Rheiuthales  bei 
St.  Goar.   Mit  Taf.V  und  VI  und  2  Textfiguren.  S.  71—108. 
Strubell,  Ad,,  Reiseerinuerungen  aus  dem  malayischeu  Archipel. 

IL  Drei  Monate  in  den  Molukken.     S.  109—129. 
Boettger,  0.,  Wissenschaftliche  Ergebnisse  der  Reise  Dr.  Jean 
Valentins  im  Sommer  1890. 

I.  Kriechtiere   der   Kaukasusländer,    gesammelt   durch 
die  Radde- Valentinsche  Expedition  nach  dem  Karabagh 
und  durch  die  Herren  Dr.  J.  Valentin  und  P.  Reibisch. 
S.  131—150. 
IL  Die  Meeresmollusken  der  Insel   Kalymnos.     S.  150 
bis  163. 
Edinger,   L.,   Über   die  Entwicklung   unserer  Kenntnisse   von 
der  Netzhaut  des  Auges.     (Auszug).     S.  165 — 176. 

1893. 

Weigert,  C,  Georg  Hermann  von  Meyer  f.    S.  XCIX — CXV. 
Blum,   J.,  Professor  Dr.  Carl  Friedrich   Noll  j.     Mit  Porträt. 

S.  CXV-CXXV. 
Alten,  H.,  Dr.  phil.  Wilhelm  Jännicke  f.    S.  CXXV— CXXVII. 
Reichenbach,   H.,   Philipp  Theodor  Passavant  f.     S.  CXXVII 

bis  CXXVIII. 
König,   A.,    Tierleben    in    der   Algierischen    und    Tunisischeu 

Sahara.     S.  3 — 20. 
Andre  a  e,   A.,   Acromurus  frischmanni  H.  v.  Mey.     Ein   dem 

Wasserleben   angepaßter  Rhynchocephale   von  Soleuhofeu. 

Mit  Tafel  1  und  IL     S.  21—34. 
Boettger,  0.,  Reptilien   und  Batrachier  aus  Venezuela.  S.  35 

bis  42. 
Voeltzkow,  A.,  Tägliches  Leben  eines  Sammlers  und  Forschers 

auf  Exkursionen  in  den  Tropen.     S.  43 — 50. 


—    59      — 

V.  Möllendorff,  0.  F.,  Materialien  zur  Fauna  der  Philippinen. 
XL  Die  Insel  Leyte.    Mit  Taf.  III,  IV  und  V.   S.  51—154. 

Sclirodt.  F.,  Die  Foraminiferenfauna  des  miocänen  Molasse- 
sandsteins von  Michelsberg  unweit  Hermaunstadt  (Sieben- 
bürgen).    S.  155—160. 

Kobelt,  W.,  Zoogeographie  und  Erdgeschichte.      S.  161 — 178. 

Ziegler,  Julius,  Storchnester  in  Frankfurt  am  Main  und 
dessen  Umgegend.     Mit  einer  Karte.     S.  179 — 233. 

Blum,  F.,  Über  chemisch  nachweisbare  Lebensprozesse  an  Mikro- 
organismen.    S.  235 — 249. 

Boettger,  0.,  Ein  neuer  Laubfrosch  aus  Costa-Rica.  S.  251 — 252. 

1894. 

Kobelt,  W.,  Die  Ethnographie  Europas.  I,    S.  3 — 15. 
V.  Reinach,  A.,  Resultate  einiger  Bohrungen,  die  in  den  Jahren  1891 
bis  1893  in  der  Umgebung  von  E'rankfurt  ausgeführt  wurden. 
S.  17—42. 
Andre ae,  A.,  Die  Foraminiferen-Fauna  im  Septarienthon  von 
Frankfurt  a.  M.  und  ihre  vertikale  Verteilung.    Mit  2  Ab- 
bildungen im  Text.     S.  43—51. 
Dr.  Eduard    Fleck's    Reiseausbeute    aus     Südwest -Afrika. 
S.  53—98. 
L  Noack,  Th.,  Säugetiere.  Mit  Taf.  I  und  II.  S.  51—82. 
n.  F 1  e  ck ,  E  d..  Vorkommen  und  Lebensweise  der  Reptilien 
und  Batrachier.     S.  83 — 87. 
Boettger,  0.,  Aufzählung  der  Arten.     S.  88—93. 

III.  Fleck,  Ed.,  Notiz  zu  Helix  {Dorcasia)  alexandri  Graj'. 
Mit  1  Figur.     S.  94—95. 

IV.  Lenz,    H..    Fische,    M3a^iapoden,   Arachnoideen   und 
Orustaceen.     S.  96 — 98. 

Reichenbach,  H.,   Eine  Sklavenjagd  am  Grafenbruch.     S.  99 

bis  104. 
Möbius,  M.,  Die  B'lora  des  Meeres.     S.  105 — 128. 
Boettger.    0.,    Materialien    zur    herpetologischen   Fauna    von 

China  III.     Mit  Taf.  III.     S.  129—152. 
Scharf f,  R.  F.,  Einige  Bemerkungen  über  eine  Reise  in  Corsica. 

S.  153—167. 
v.  Heyden,  L.,  Beiträge  zur  Kenntnis  der  Hymenopteren-Fauna 

von  Frankfurt  a.  M.     S.  169-194. 


—     60     — 

Blum,  J.,  Formol  als  Konservierungsflüssigkeit,     S.  195  —  204, 

Knoblauch,  August,   Über  die  psychischen  Funktionen  der 

Großhirnrinde,     Mit   1   Abbildung  im  Text.     S.  205—225. 

1895. 

Kobelt,   W.,   Zum   hundertsten  Geburtstage  Eduard  Eüppells. 
S.  3—18. 

—  Die  Ethnographie  Europas.  II.     S.  19—30. 
Bechhold,  J,  H, ,   Wanderungen  in  Norwegen  und  Schweden. 

S.  31-46. 

Kinkelin,  F.,   Vor  und  während  der  Diluvialzeit  im  Rhein- 
Maingebiet.     S,  47—73. 

Valentin,  Jean,  Zwei  Briefe  aus  Argentinien.     S.  75—80. 

—  Beitrag  zur  geologischen  Kenntnis  der  Sierren  von  Olavarria 

und  Azul,    Provinz  Buenos  Aires    (Republik  Argentina). 

Mit  einem  Profil  im  Text.     S.  81-92. 
Blum,  J.,  Die  Pyramideneiche  bei  Harreshausen  (Großherzogtum 

Hessen).    Mit  1  Tafel  und  1  Figur  im  Text.    S.  93—102. 
Ritter,  F.,  Die  Gebirgsarten  des  Spessarts.     S.  103 — 121. 
Blum,  F.,  Die  Lehre  von  der  Immunität.     S.  123 — 137. 

1896. 

Kobelt,  W.,   Die  Gestalt  des  Mittelmeers  und  ihr  Einfluß  auf 

Handel  und  Geschichte  im  Altertum.     S.  3 — 26. 
Steffan,   Ph.,   Wie  kommt  der  Mensch  zum  vernunftgemäßen 

Gebrauch  seiner  Sinnesorgane?     S.  27 — 44. 
Knoblauch,  A.,  Die  wissenschaftliche  Grundlage  der  Alkohol- 

bekämpfuug.     Mit  5  Textfiguren.     S.  45 — 71. 
Kobelt,  AV.,  Katalog  der  aus  dem  paläarktischen  Faunengebiet 

beschriebenen  Säugetiere  (einschließlich  der  Grenzformen). 

Als  Desideratenverzeichnis  herausgegeben  von  der  Sencken- 

bergischen  naturforschenden  Gesellschaft.  1896.  S.  73 — 103. 
V.  Hey  den,  L.,  Die  Neuroptera-Fauna  der  weiteren  Umgebung 

von  Frankfurt  a.  M.     S.  105—123. 
Philippi,  E.,  Ein  neues  Vorkommen  von  Mikroklin  im  Spessart. 

S.  125—133. 
Valentin,  Jean,  Ein  Ausflug  nach  dem  Paramillo  de  Uspallata. 

S.  135—143. 


—     61     — 

Bucking.  H.,  Neues  Vorkommen  von  Kalifeldspat,   Turmalin. 

Apatit   und    Topas    im   Granit   des    Fichtelgebirges.     Mit 
1  Textfigur.     S.  145—150. 
Möller,  A 1 1  r  e  d ,  Über  eine  mykologische  Forschungsreise  nach 

Blumenau  in  Brasilien.     S.  151—168. 
NoU,  Fritz,  Das  Sinnesleben  der  Pflanzen.     S.  169—257. 
Oppenheim,  Paul,  Die   oligocäne    Fauna   von  Polschitza  in 

Krain.     S.  259—283. 
Blum,  J.,  Die  Erfahrungen  mit  der  Formolkonservierung.  S.  285 

bis  301. 

1897. 

Steffan  Ph.,   Eutwickelung   des  Verstandes   und  der  Sprache 

beim  Menschen.     S.  3 — 19. 
Blum,  J.,  Wissenschaftliche  Veröffentlichungen  (1826—1897)  der 

Senckenbergischen  naturforschenden  Gesellschaft.    S.  21. 
(Noch  unvollendet). 

Einzelne  Veröffentlichungen. 

Kobelt,  W.,  Reiseerinnerungeu  von  Algerien  und  Tunis.  Mit 
13  Vollbildern  und  11  Abbildungen  im  Text.  8",  1885. 
480  S.  (s.  Bericht  1884—85). 

Hartert,  Ernst,  Katalog  der  Vogelsammlung  im  Museum 
der  Senckenbergischen  uaturforschendeu  Gesellschaft  in 
Frankfurt  am  Main.  Abgeschlossen  Mitte  Januar  1891. 
8«.     259  S. 

Boettger,  0.,  Katalog  der  Batrachier-Sammluug  im  Museum 
der  Senckenbergischen  naturforschenden  Gesellschaft  in 
Frankfurt  a.  M.  Abgeschlossen  Mitte  August  1892.  8°. 
73  S. 

—  Katalog   der  Reptilien-Sammlung  im  Museum  der  Sencken- 

bergischen naturforschenden  Gesellschaft  in  Frankfurt  a.  M. 
I.  Teil  (Rhynchocephalen,  Schildkröten.  Krokodile,  Eidechsen 
Chamäleons).  Abgeschlossen  Mitte  August  1893.   8«.   140  S. 

—  Katalog  der  Reptilien-Sammlung.     II.  Teil.     (Im  Druck). 
Führer  durch  das  Museum  der  Senckenbergischen  naturforschenden 

Gesellschaft  in  Frankfurt  a.  M.  1896.  Klein  8°.  Mit  10  Ab- 
bildungen u.  einem  illustrierten  Titelblatt.     125  S. 


—     62     — 

Protokoll-Auszüge. 

1874—1875. 

Bütschli,  0.,  Über  Fortpflanzung  der  Infusorien.     S.  .-JöV). 

—  Die  wesentlichsten  Grundzüge  der  embryonalen  Entwickelung 

der  höheren  tierischen  Organismen  mit  zelligen  Geweben. 
S.  361. 
Ziegler,  J.,  Über  Hefe.     S.  364. 

1875-1876. 

Boettger,  0.,  Fossile  Hirsche  unserer  Sammlung.     S.  120. 
Verkrüzen,   T.  A.,   Bericht  über  seine  Reise  nach  den  uöid- 

liclien  Küsten  Norwegens.     S.  131. 
Kobelt,  W.,  Über  die  Kouchylienausbeute  Verkrüzens.    S.  133. 
Chun,  C,  Über  Parthenogenesis.     S.  135. 

1876-1877. 

Verkrüzen,   T.  A.,   Bericht  über  seine  Reise  nach  Neufund- 
land.    S.  122. 
Noll,  F.  C,  Die  f^auna  von  Helgoland.     S.  124. 

1877—1878. 

Noll,  F.  C.  Der  große  Karpfen  und  die  Seepferdchen  des 
Aquariums  im  hiesigen  Zoologischen  Garten.     S.  138. 

Stricker,   W.,  Zum  Andenken  an  Albrecht  Haller,     S.  141. 

Loretz,  H.,  Die  geognostischen  Verhältnisse  des  Thüringer 
Schiefergebirges.     S.  142. 

Lucae,  G.,  Christian  Gottfried  Ehrenberg  f  27.  Juui  187().  S.  143. 

Sandberger,  Fr.,  Über  Ceratodus- Arten.     S.  144. 

Bütschli,  0.,  Die  neueren  Resultate  in  der  Erforschung  der 
Befruchtungsvorgänge.     S.  145. 

—  Das  Wesen  der  Befruchtung.     S.  147  und  S.  149. 
Loretz,  H.,  Der  Dolomit  und  die  Ansichten  über  seine  Bildung. 

S.  151.    , 
Stricker,  W.,  Weitere  Mitteilung  über  Haarmenschen.   S.  154. 

1878  -1870. 

V.  Hey  den,  L.,  Wissenschaftliche  Reise  in  Croatien,  Slavonien 
und  au  der  bosnischen  Grenze.     S.  165. 


—     HH     — 

TiOretz,  H.,    Die  Schichten  von  Hallstadt  und  St.  Cassian  und 

ihre  Versteinerungen.     S.  166. 
Petersen,  Th.,  Zur  l^ildung  der  Erzgänge.     S.  167. 
Reichenbach,  H.,  Die  Keimblätter  und  die  erste  Entwickelung 

des  Nervensystems  bei  Arthropoden.     S.  168. 
V.  Homey  er,  A..  Naturleben  am  Cuanza.     S.  171. 

1879-1880. 

Scharff,  Fried r.,  Der  Skelettbau  der  Krystalle.     S.  327. 
Stricker,  W.,  Erläuterung  zu  den  Aquarellen  der  Frau  Louise 

von  Panhuys,  geb.  von  Barckhausen  und  Mitteilungen  über 

die  Lebensschicksale  dieser  Frau.     S.  o29. 
Richters,  Ferd.,  Entwicklungsgeschichte  der  höheren  Krebse. 

S.  330. 
Stricker,  W.,  Zur  Geschichte  der  Abbildung  naturhistorischer 

Gegenstände.     S.  331. 
Reichenbach,  H.,  Die  Eozoonfrage.     S.  332. 
Ziegler,  J.,  Pflanzenphänologische  Mitteilungen.     S.  335. 
Geyler,  Th.,  Die  Pflanzenwelt  Neu-Seelands.     S.  337. 

1880—1881. 

Schauf,  W.,  Die  Resultate  der  mikroskopischen  Studien  auf 
dem  Gebiete  der  Mineralogie  und  Petrographie.     S.  156. 

Reichenbach,  H.,  Über  einige  wichtige  Ergebnisse  der  ver- 
gleichenden Embryologie.     S.  158. 

Boettger,  v.  Hey  den,  Saalmüller,  Richters,  Die  von 
Madagaskar  eingegangenen  Sammlungen.     S.  161. 

Petersen,  Th.,  Über  MelaphjT.     S.  1(35. 

Lucae,  G.,  Statik  und  Mechanik  des  Raubtierkörpers.    S.  166. 

Loretz,  H.,  Das  Alluvium  (Schwemmland)  und  einige  Formen 
desselben.     S.  168. 

1881  —  1882. 

Moritz,  J.,  Über  Phijlloxem  vastatrix.     S.  295. 

Lucae,  G.,  Ein  verbesserter  graphischer  Zeichen- Apparat  für 

Herstellung  geometrischer  Bilder.     S.  299. 
Stricker,  W.,  Eingemauerte,  muraificierte  Katzen.  S.  302 und  304. 
Schauf,   W.,   Die   mineralischen  Bestandteile   und  Einschlüsse 

des  Basalts  von  Naurod  im  Taunus.     S.  302. 


—     64     — 

Schmidt,  Max,  Über  Makis  des  Zoologischen  Gartens.   S.  304. 
Loretz,  H.,  Das  Verhältnis  der  äußeren  Form  des  Erdbodens 
zu  seinem  geologischen  Bau.     S.  304. 

1882—1883. 

Lucae,  G.,  Vorstelhing  von  Samojeden.     S.  292. 

Loretz,  H.,   Über  einige  Abdrücke  und  B'ormen  zweifelhaften 

Ursprungs  in  den  Schichtgesteinen.     S.  293. 
Ziegler,  J.,  Phänologische  Specialkarten.     S.  295. 
Lucae,  G.,  Zur  Entwicklung  der  Hirnwindungen  von  Menschen 

und  Affen.     S.  297. 
Eeichenbach,  H.,   Wichtige   neuere  Anschauungen  auf  dem 

Gebiete  der  Zellenlehre.     S.  300. 
Kinkelin,  F.,  Über  Diamantbohrung.     S.  303. 

1883—1884. 

Lucae,  G.,  Craniologica.     S.  68. 

E dinger,  L.,  Vergleichende  Physiologie  der  Verdauung.   S.  72. 

Winter,  Wi  1  h..  Die  Darstellung  naturwissenschaftlicher  Objekte. 

S.  75. 
Lepsius,  B.,  Jean  Baptiste  Andre  Dumas'  Bedeutung  für  die 

Naturforschung.     S.  78. 

1884—1885. 

Heynemann,  D.  F.,  Naturwissenschaftliche  Museen  und  ihre 
Einrichtungen.     S.  73. 

Kinkel  in.  F.,  Über  eine  neue  Theorie  von  der  Entstehung 
einerseits  der  Meere,  anderseits  der  Kontinente  und  Ge- 
birge.    S.  76. 

Schauf,  W.,  Die  südafrikanischen  Diamantfelder.     S.  78. 

Blum,  J.,  Der  Seebär  {Callorhinus  ursinus).    S.  79. 

R  e  i  c  h  e  n  b  a  c  h ,  H. ,  Metschnikoffs  Untersuchungen  über  Pha- 
gocyten.     S.  80. 

1885-1886. 

E dinger,  L.,   Die  Entwicklung  des  Seeleulebens  beim  Neuge- 

bornen.     S.  69. 
Kinkelin,  Friedr.,   Die  Geologie  der  unteren  \\'etterau  und 

des  unterhalb  Frankfurts  ffelegenen  Mainthaies.     S.  76. 


—     65     — 

Reich  en  I)  a  eil,  H.,  T3ie  ersten  Entwickelungsstadien  des  Fluß- 
krebses.    S.  78. 

Nolte,  C,  Aufenthalt  in  der  Kalahari  und  den  benachbarten 
deutscheu  Schutzgebieten.     S.  79. 

Boettger,  0.,  Reptilien  von  Deli,  N.-Sumatra.     S.  81. 

V.  Hey  den,  L.,  Die  geographische  Verbreitung  der  Insekten  in 
Afrika.     S.  88. 

Lach  mann,  B.,  Die  Pilze  als  Krankheitserreger.     S.  89. 

1886—1887. 

Boettger,  0.,  Die  von  Konsul  v.  Moellendorff  und  Otto  Herz 
erhaltenen  chinesischen  Kriechtiere.     S.  61, 

Kinkelin,  Fr.,  Die  Diluvialzeit  im  westlichen  Mitteldeutsch- 
land.    S.  66. 

Reuter,  Fritz,  Die  Lichtwirkung  auf  Proteus  anguineus.   S.  67. 

Noll,  F.  C,  Die  Naturgeschichte  der  Kieselschwämme.     S.  69. 

Boettger,  0.,  Über  Ceratobatrachits  guentheri^]gY.  \\w(\.  2in([&\Q, 
Kriechtiere  von  den  Salomons-Inseln.     S.  71. 

Noll,  Fritz,  Die  Resultate  seiner  Forschungen  am  Mittelmeer 
(Appositioustheorie.  Reizbarkeit  der  Ptianzen).     8.  78. 

1887—1888. 

Richters,  F.,  Die  Brachyuren  des  Museums  derSenckenbergischen 

Gesellscliaft.    S.  61. 
Boettger,   0.,   Über  Heloderma  suspectum   Cope   und    Vipera 

aspis  L.     S.  63. 
Reichen  bach,  H.,  Die  Lösung  einer  wichtigen  Frage  in  der 

Entwicklungsgeschichte  der  Säugetiere.     S.  66. 
E dinger,  L.,  Die  Entwicklung  des  Vorderhirns  in  der  Tierreihe. 

S.  67. 
Lepsius,  B.,  Über  Zeitreaktionen.     S.  69. 
Boettger,  0.,   Über  den  Beutelfrosch  Xototrema  marsupiatum 

(D.  B.).     S.  70. 
Kinkel  in,  F.,  Strandgerölle  am  Südhang  des  Taunus,  Senken 

im  Untermaingebiete.     S.  71. 

1888—1889. 

Flesch,  M.,  Die  Nervenzelle.     S.  64. 

Jännicke,   W.,   Die  Stickstofiernährung  der  Pflanzen.     S.  68.    ^  ^'wpi'^/v^. 


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—     HB     — 

Lepsius,  B.,  Die  Valenz  der  Elemente.     S.  70. 

Kinkelin,  Fr.,  Reise  durch  Nordböhnien,  Mähren,  Nieder- 
österreich und  Krain.     S.  71. 

Edinger,  L.,  Die  Bedeutung  des  Kleinhirns  in  der  Tierreihe. 
S.  73. 

1889—1890. 

Schau f,  W.,   Die  petrographische  Beschaffenheit  der  Staufen- 

basalte.     S.  LXXV. 
Jan  nicke,    W.,  Ergebnisse  der  neueren  botanischen  Forschung 

(Stickstoff  aus  der  Luft,  Einzelvorgänge  bei  der  Assimilation 

der  Gerbstoffe).     S.  LXXVII. 
Lepsius,   B.,   Die  Beziehungen  zwischen   dem  Gas-   und  dem 

Lösungszustande.     S.  LXXVIIL 
B  0  e  1 1  g  e  r,  0.,  Kriechtiere  von  China,  Japan  und  den  Philippinen. 

S.  LXXXI. 
Noll,  F.  C,  Das  Leben  niederer  Seetiere  (Protozoen,  niederer 

Würmer).    S.  LXXXV. 
V.  Meyer,  G.  H.,  Der  menschliche  Fuß.     S.  LXXXVIL 

1891. 

V.  Meyer,  G.  H.,  Das  Knochengerüste  der  Säugetiere  vom 
mechanischen  Standpunkt  aus  betrachtet.     S.  LXXVL 

Boettger,  0.,  Pelochelys  von  den  Philippinen.     S.  LXXXI. 

Seh  auf,  W.,  Die  Steinheimer  Basaltdecke,  sowie  die  Beziehungen 
zwischen  alt-  und  jungvulkanischen  Gesteinen.   S.  LXXXII. 

1892. 

v.  Meyer,  G.  H.,   Das  menschliche  Knochengerüst  verglichen 

mit  demjenigen  der  Vierfüßer.     S.  XCIV. 
Edinger,  L.,  Der  heutige  Stand  unserer  Kenntnisse  vom  feineren 

Bau  des  Centralnerveusystems  und  dessen  Bedeutung  für 

die  Psychologie.     S.  XCVIL 
V.  Meyer,  G.  H.,  Die  Nasenhöhle  der  Mammalien.     S.  CIV. 

1893. 

Seh  auf,   W.,   Neuere  Anschauungen  über  die  Entstehung  des 

Grundgebirges.     S.  LXXXVI  und  XCVL 
Rein,  J,  J.,  Reisen  und  Studien  in  der  spanischen  Sierra  Nevada. 

S.  LXXXVIII  und  S.  XC. 


—      (u      — 

1804. 

R  e  i  c  li  e  11  b  a  c  h ,    H. ,    Ameisenstudien    im    Frankfurter    Wald. 

S.  LXXXIV. 
Richters,   F.,    Heterodera  schachti    und    ihr   Vorkommen   hei 

Frankfurt.     S.  LXXXVI. 
Ziegler,  J.,  Über  Storchnester.     S.  XC, 
Edinger,  L.,   Die  Entwicklung  des  höheren  Seelenlebens  bei 

den  Tieren.     S.  XCIV. 
Andreae,  A.,  Über  Foraminiferen.     S.  CIL 
Ritter,  Franz,  Die  Gebirgsarten  des  Spessarts.     S.  CIV. 

1895. 

K  ü  k  e  n  t  h  a  1 ,  W.,  Bericht  über  seine  Reise  nach  dem  Malayischen 

Archipel  und  nach  Borneo.    S.  XCII. 
Vohsen,  K.,  Die  Probleme  des  Ohrlabyrinths.    S.  CII  und  CX. 

1896. 

Reichenbach,  H.,  Aus  dem  Leben  der  Ameisen.     S.  XCIL 
^lübius,  M.,  Der  Hausschwamm.     S.  XCVIL 
Rein,  J.  J.,  DiePorzellan-  und  Pf  eifenthone  Südwest-Englands.  S.C. 
Edinger,  L.,  Die  Entwicklung  des  Sehens.     S.  CIV. 
Blum,  J.,  Lischriften  innerhalb  des  Holzes.     S.  CIX. 
Richters,   F.,   Zur  Fauna  von  Frankfurt  {^Apus  cancriformis, 

Lymnetis  brackyuriis^  Fledermäuse,  Achoniies).     S.  CX. 
Kinkel  in,    F.,    Neuere    Bereicherung    der    paläontologischen 

Sammlung.     S.  CXI. 


—     6H 


Autorenverzeichnis. 

Die  den  Namen  beigefügten  Ziffern  zeigen  die  Seitenzahl  des  Verzeichnisses  an 


Agardh,  Jak.  G.  28. 

Alten,  H.  58. 

Andreae,  A.  43,  54,  58,  59,  67. 

Andreae,  A.  und  König,  ^y.  41. 

Baader,  Friedr.  47. 

de  Bary,  A.  33,  35,  36,  37,  40. 

Bechhold,  J.  H.  60. 

V.  Bedriaga,  J.  41. 

Blum,  F.  59,  60. 

Blum,  J.  42,  58,  60,  61,  64.  67. 

Boettger,  0.  38.  39,  40,  42,  47,  48, 
49,  50,  51,  52,  53,  54,  55,  56, 
57,  58,  59,  61,  62,  63,  65,  66. 

Brefeld,  0.  37. 

Bruch,  C.  34,  35,  36. 

Buchenau,  Franz  33. 

Buchner,  0.  34,  35. 

Buck,  E.  52. 

Bucking,  H,  61. 

Bütschli,  0.  38,  46,  48,  62. 

V.  Campenhausen,  B.  45. 
Carus,  C.  G.  29. 
Chun,  C.  38,  39,  42,  43,  62. 
Cohn,  Eman.  57. 
Cretzschmar,  Ph.  J.  25. 

Deichmüller,  J.  V.  54. 
Dippel,  L.  38,  39. 

Ecker,  A.  35,  36. 

Edinger,  L.    42,   43,   44,   58,  64,  65, 

66,  67. 
Engelhardt,  H.  42,  43. 

Fleck,  Ed.  59. 
Flesch,  M.  65. 


Fresenius,  Georg  27,  28,  29,  30,  33,  34 
V.  Fritsch,  K.  45. 

Gasser,  E.  38. 

Germanos,  N.  K.  44. 

Geyler,  Th.  39,  46,  47,  49.  63 

Geyler,  Th.  und  Kinkelin,  F.  41. 

Grenacher.  H.  und  NoU,  F.  G.  38. 

Haacke,  Wilh.  H.  57. 

Hansen.  A.  39. 

Hartert,  Ernst  56,  61. 

Heider,  Karl  43. 

Hessenberg,  Fr.  33,  34,  35,  36,  37,  38. 

V.  Heyden,  C.  H.  G.  25,  29. 

V.  Heyden,  L.  45,  46,  48,  49.  50,  51, 

53,  54,  57,  59.  60,  62,  63,  65. 
Heynemann,  D.  F.  45,  64. 
Hoffmann,  H.  37. 
V.  Homeyer,  A.  63. 

V.  Ihering,  H.  43. 

Jännicke,  F.  36. 

Jännicke,  Wilh.  41,  55,  65,  66. 

Jost,  Karl  27. 

Kaup,  J.  J.  30. 

Kesselmeyer,  P.  A.  34. 

Kinkelin,  F.   44,  47,   48,   50,  51.  52, 

53,  55,  56,  58,  60,  64,  65,  66,  67. 
V.  Kittlitz,  F.  H.  27. 
Kloß,  Herrn.  33,  45. 
Knoblauch,  Aug.  60. 
Kobelt,  W.  39,  45,  46,  47,  48,  49,  50, 

51,  52,  53,  59,  60,  61,  62. 
Koch,  Carl  45,  46,  47,  48. 
KöUiker,  A.  35,  37. 
König,  A.  58. 


69     — 


Körner,  Otto  40,  41.  54,  55,  56. 
Kükenthal.  Willy  44.  67. 
Kwietnievvski,  C.  R.  45. 

Lachinann.  B.  54,  65. 
Landzert.  Th.  86. 
V.  Lejtenyi,  C.  39. 
V.  Lendenfeld,  R.  42. 
Lenz,  H.  50,  59. 
Lenz.  H.  und  Richters.  F.  40. 
Lepsius,  B.  64,  65,  66. 
Leydig,  F.  40,  42,  44. 
Lieberkühn,  N.  und  ßerman,  J.  39. 
Loretz,  H.  49,  62,  63,  64. 
Lorey,  Carl  53. 

Lucae,  G.  33.  34,  35,  36,  37,  38,  40, 
47,  48.  50,  62,  63,  64. 

V.  Maltzan,  H.  50. 

Mappes,  J.  M.  31,  32. 

Mettenheimer,  G.  32,  33,  34. 

Mettenius,  G.  33,  34. 

V.  Meyer,  G.  H.  66. 

V.  Meyer,  Herrn.  26,  27,  28,  29. 

Meyer,  Otto  49,  51,  54. 

Michaelsen,  W.  44. 

Möbius,  M.  43,  59,  67. 

Moritz,  J.  63. 

Möschler,  H.  B.  41,  42. 

V.  Möllendorff,  0.  F.  57,  59. 

Müller.  Alfr.  61. 

Müller.  H.  35. 

Noack.  Th.  59. 

NoU,  F.  C.  41,  45,  46,  53,  55,  57.  58, 

62,  65,  66. 
Noll,  Fritz  40,  41,  61,  65. 
Nolte,  C.  65. 
Notthaft,  Jul.  39. 

Oppenheim,  Paul  61. 

Pagenstecher,  Arn.  45. 
Petersen.  Theod.  47,  63. 
Philippi,  E.  60. 
Probst,  J.  41. 


Reichenbach,   H.    41,  49,  50,  58,  59, 

63,  64,  65,  67. 
Rein,  J.  J.  45,  47,  48,  66,  67. 
V.  Reinach.  A.  57,  59. 
Reinsch,  P.  36. 
Reis,  Otto  M.  43,  44. 
Retüwski,  0.  51,  55,  56. 
Reuß,  Adolph  27. 
Reuter,  Fritz  65. 
Richters,  Ferd.  40,  41,  49,  51,  53,  56, 

63,  65,  67. 
Ritter,  F.  52,  54,  60,  67. 
Roll,  Jul.  48. 
Römer,  F.  44. 

Rüppell,  Ed.  25,  27,  28,  29,  30,  31. 
Rüppell  und  Leuckart  25. 


Saalmüller,  M.  42,  49,  63. 

Saalmüller,  M.  und  v.  Heyden,  L.  42. 

Sandberger,  F.  62. 

Schacht,  Herrn.  33. 

Scharff,  Friedr.  33,  34,  36,  37,  38,  39, 

47,  48.  49,  63. 
Scharff,  R.  F.  59. 

Schauf,  Wilh.  50,  57,  58,  63,  64,  66. 
Scheidel,  S.  A.  46. 
Schenk,  A.  44. 
Schmidt,  Adolph  33. 
Schmidt,  Heinr.  46,  48,  49,  52. 
Schmidt,  Max  64. 
Schmidt,  W.  H.  46. 
Schrenk,  E.  48. 
Schrodt,  F.  59. 
Schultz,  C.  H.  30. 
Schnitze,  L.  S.  44. 
Seoane,  L.  40. 
Simioth,  Heinr.  42,  43,  44. 
Spieß,  G.  A.  32. 
Steffan,  Ph.  56,  60,  61. 
Stiebel,  S.  30. 
Stoehr,  E.  38. 
Strahl,  H.  41. 
Straus-Dürckheim,  H.  28. 
Stricker.  W.   45.  46,   48,  52,  53,  56, 

62,  63. 
Strubell,  Ad.  57,  58. 


—     70 


Thilo,  Ludovicus  26. 
Thost,  Carl  Rob.  43. 
Turner,  A.  39. 

Valentin,  Jean  57.  60. 
Verkrüzen,  T.  A.  46,  62. 
Voeltzkow,  A.  58. 
Vohsen.  K.  67. 

Weigert,  Carl  43,  53,  58. 


Weinland,  D.  F.  35. 
Weisniann,  A.  35. 
Wetterhan,  J.  D.  46. 
Winter.  Wilh.  64, 
Wolff,  Jak.  41. 
Woronin,  M.  36,  37,  40. 

Ziegler,   Jul.    47,  49,  50,  51,  53,  57, 
58,  59,  62,  63,  64,  67. 


Sachregister. 


Abbildung  naturhistorischer  Gegen- 
stände, Geschichte  der  63. 

Abdrücke  und  Formen  zweifelhaften 
Ursprungs  in  den  Schichtgesteinen 
64. 

Abhandlungen  32. 

Abnormitäten  an  Kaktusfrüchten  46. 

Abyssiniens  geologische  Formation  28. 

Acanthodes  bronni  Agassiz,  Skelett 
von  43. 

Acanthurus  27. 

Acrosaurus  frischmanni  H.  v.  Mey.  58. 

Actiniaria  von  Ternate  45. 

Adventivbildungen  bei  den  Pflanzen  39. 

Äquatoriale  Meeresströmungen,  Ur- 
sache der  47. 

Aetherien  aus  den  Kongofällen  43. 

Alauda  desertorum  (Stanley)  29. 

Alcyonaceen  von  Ternate  44. 

Alcyonarien  (Pennatuliden)  37. 

Alcyoniiden  von  Ternate  44. 

Alfurenschädel  von  Halmahera  44. 

Algen,  Australische  Süßwasser-  43. 

Algen  des  Roten  Meeres  28. 

Algen  und  Flechten,  Neue,  (Reinsch)  36. 

Algengattungen,  Die,  Oedogonium  und 
Bulbochaete  33. 

Algengattungen,  Die,  Pandorina,  Go- 
ninm  und  Raphidiuni  33. 

Alkoholbekäinpfung,  Die  wissenschaft- 
liche Grundlage  der  KO. 


Alluvium  und  einige  Formen  desselben 
63. 

Altes  und  Neues  aus  der  Geologie 
unserer  Landschaft  58. 

Altes  und  Neues,  Vortrag  Lucaes  50. 

Ameisen,  Aus  dem  Leben  der  67. 

Ameisenstudien  im  Frankfurter  Wald 
67. 

Amphibien  aus  Madagaskar,  Diagnose 
zweier  neuer  49. 

Amphibien  des  Museums  der  Sencken- 
bergischen  naturforschenden  Ge- 
sellschaft 31. 

Antilope  pygarga,  dentes  canini  29. 

Antipatharien  44. 

Appositionstheorie  65. 

Aptychus  29. 

Aptychus  (laevis)  acutus  28. 

Aptychus  ovatus  27. 

Apusarten,  Zwei  afrikanische  53. 

Aquarelle  der  Frau  Louise  v.  Panhuis 
63. 

Arachniden  der  Kanarischen  Inseln  46. 

Arachniden,  die  die  Senckenbergische 
Gesellschaft  in  der  letzten  Zeit 
erhalten  hat  57. 

Arachniden  Nord-Afrikas  47. 

Arbeitsteilung  im  Tierreich,  Vervoll- 
kommnung durch  50. 

Ardea  alba  (L.  Gmel.)  29. 

Ardea  egretta  (L  Gmel.)  29. 


71     — 


Ardea  lentiginosa  (Montaguj  29. 

Argentinien.  Zwei  Briefe  ans  60. 

Arthropculen,  Die  Keimblätter  nnd  die 
erste  Entwickelang  des  Nerven- 
systems bei  63. 

Ascobülus  pnlcherrinms  Cr  ,  Entwicke- 
hingsgeschichte  des  36. 

Atlas  zu  ßüppells  Reise  I  25. 

V.  Baer,  Karl  Ernst  t  48. 

Banjuwangi  mit  der  Vulkangruppe 
Idjen  Raun  38. 

Basalt  von  Naurod,  seine  mineralischen 
Bestandteile  und  Einschlüsse  63. 

Batrachier.  ecaudate,  des  Unter-ilain- 
und  Lahn-üebietes  46. 

Becker,  Johannes  f  32. 

Befruchtung,  Das  Wesen  der  62. 

Befruchtungsvorgänge,  Resultate  in 
der  Erforschung  der  62. 

Bericht  der  Senckenbergischen  natur- 
forschenden (iesellschaft  45. 

Bermuda-Inseln,  Physikalische  Geo- 
graphie der  45. 

Bermuda  -  Inseln,  Vegetationsverhält- 
nisse 47. 

Beutelfrosch,  Nototrema  marsupiatmn 
(D.  B.)  65. 

Binnen-Mollusken   aus   Abchasien  51. 

Binnen-Mollusken,  Geographische  Ver- 
breitung der  48. 

Binnen-MuUusken,  zwischen  Konstan- 
tinopel und  Batum  gesammelt  56. 

Bivalven  Japans,  Die  Süßwasser-  43. 

Blattinen-Reste  aus  den  unteren  Le- 
bacher  Schichten  54. 

Blütenentwicklung  einiger  Dipsaceen, 
Valerianeen,  Kompositen  33. 

Blumen  und  Insekten  51. 

Bohrloch  in  der  Untermain -Anlage 
oberhalb  des  Nizza  52. 

Bohrungen  von  1891—1893  in  der 
Umgebung  von  Frankfurt  a.  M.  59. 

Boiden- Gattung  und  -Art  von  den 
Philippinen  4Ü. 

Bersten  am  Säugetierkupfe,  Bedeutung- 
unbeachtet  gebliebener  57. 


Böse,  Graf  Carl  August  f  55. 

Botanische  Ausbeute  von  NoU-Gre- 
nachers  Reise  46. 

Brachyuren  des  Museums  der  Sencken- 
bergischen naturforschenden  Ge- 
sellschaft 65. 

Brütoplätze  tropischer  Seevögcl  im 
Stillen  Ocean  27. 

Buchen.  Verwachsene  53. 

Carpinus  grandis  Ung.  im  Tertiär 
Japans  39. 

Ceblepyris  30. 

Centralnervensystem,  sein  feinerer  Bau 
und  dessen  Bedeutung  für  die 
Psychologie  66. 

Ceratobatrachus  guentheri  Blgr.  u. 
andere  Kriechtiere  von  den  Salo- 
mons-Inseln  65. 

Ceratodus-Arten  62. 

Cerithiensande  an  der  Hohen  Straße  51. 

Chelocrinus  29. 

Chrysiden  aus  der  weiteren  Umgebung 
von  Frankfurt  50. 

Cichoriaccae  aus  Arabien  und  Abyssi- 
nien  30. 

Olausilien  aus  Griechenland  und  Klein- 
asien 42. 

Clavulariiden  von  Ternate  44. 

Colins  30. 

Conchiosaurus  clavatus  27. 

Corbiculasande  in  der  Nähe  von  Frank- 
furt a.  M.  51,  52. 

Cordier,  Carl  Wilhelm  j  31. 

Craniologica  64. 

Cuanza,  Naturleben  am  63 

Cygnus  30. 

Cyrenenmergelgruppe  im  Mainzer 
Becken,  Gliederung  der  47. 

Darstellung  naturwissenschaftlicher 
Objekte  64. 

Dasyurodon  flonheimensis  n.  g.  n.  sp. 
aus  dem  mitteloligocänen  Meeres- 
sand 54. 

Datisca  cannabina  29. 

Diamantbohrung  64 


72     — 


Diamantfelder,   Die  afrikanischen  64. 

Diatomeen  34. 

Dictyustelium  mucoroides  37. 

Diluviale  Eiesentiere,  Zwei  südameri- 
kanische 51. 

Diluvialzeit  im  Rhein-Maingehiet,  Vor 
und  während  der  60. 

Diluvialzeit  im  westlichen  Mittel- 
deutschland 65. 

Dipteren,  Neue  exotische  36. 

Direktoren  und  Sekretäre  der  Sencken- 
bergischen  naturforschenden  Ge- 
schäft bis  1892  58. 

Dolomit  und  die  Ansichten  über  seine 
Bildung  62. 

Dugong  des  Roten  Meeres  27. 

Dumas',  Jean  Baptiste  Andre,  Be- 
deutung für  die  Naturforschung  64. 


Ehrenberg,  Christian  Gottfried  f  62. 
Ehrmann,  Johann  Christian  f  31. 
Eidechse  aus  Brasilien,  Eine  neue  48. 
Eisenglanz  und  Kalkspat  49. 
Eiszeit  47,  48. 
Blephas  primigenius  und  E.  africanus. 

Sehr  junge   Unterkiefer  von   53. 
Embryologie,  Wichtige  Ergebnisse  der 

vergleichenden  63. 
Embryonale  Entwickelung  der  höheren 

tierischen  Organismen  62. 
Entomologische   Beiträge   (v.  Heyden 

C.  H.  G.)  29. 
Entstehung  der  Meere,  der  Kontinente 

und  Gebirge,  Theorie  von  der  64. 
Entwickelung     der     Allantois,      der 

Müllerschen  Gänge  und  des  Afters 

38. 
Entwickelung  des  höheren  Seelenlebens 

bei  den  Tieren  67. 
Entwickelung   des   Seelenlebens  beim 

Neugebornen  64. 
Entwickelung  des  Sehens  67. 
Entwickelung  des  Verstandes  und  der 

Sprache  beim  Menschen  61. 
Entwickelung  des  Vorderhirns  in  <ler 

Tierreihe  65. 


Entwickelungsvorgänge  der  Eizellen, 
die  Zellteilung  und  die  Konjuga- 
tion der  Infusorien  38. 

Entwickelungsgeschichte  der  höheren 
Krebse  63. 

Entwickelungsgeschichte  der  Säuge- 
tiere, Lösung  einer  wichtigen 
Frage  der  65. 

Entwickelungsgeschichte,  deren  Be- 
deutung für  die  Stammesgeschichte 
der  Tiere  48. 

Eozoonfrage  63. 

Episode  aus  der  mittleren  Tertiärzeit 
des  Mainzer  Beckens  56. 

Erzgänge,  Zur  Bildung  der  63. 

Estheria  dahalacensis  28. 

Ethnographie  Europas  59,  60. 

Eunuchen,   Körperbau  schwarzer  35. 

Eurotium,  Eurysiphe,  Cicinnobolus  37. 

Exkursionen  in  den  Tropen,  Tägliches 
Leben  eines  Sammlers  und  For- 
schers auf  58. 

Exoascus  pruni  und  die  Taschen  der 
Pflaumenbäume  35. 

Palco  cyaneus  27. 

Falco  (Circus)  dalmatinus  (Rüppell)  29. 

Falken  im  Museum  der  Sencken- 
bergischen  naturforschenden  Ge- 
sellschaft 30. 

Farngattungen:  Polypodium  33. 

Farngattungen :  Plagiogyria,  Pteris, 
Phegopteris,  Aspidium,  Cheilan- 
thes,  Asplenium  34. 

Fauna  der  Philippinen,  Zur  59. 

F'auna  der  Wüste  Kalahari  53. 

Fauna  des  Alttertiärs  von  Mississippi 
und  Alabama  54. 

Fauna  japonica  extramarina  39. 

Fauna  von  Angra  Pequena  53. 

J'auna  von  Frankfurt,  Zur  67. 

Fauna  von  Helgoland  62. 

Feldspat  36,  37. 

Feldspäte,  trikline  47. 

Festrede  Rüppells  beim  25jährigen  Stif- 
tungsfeste der  Senckenbergischen 
naturforschenden  Gesellschaft  30 


73    — 


Festreden  von  J.  M.  Mappes  31. 

Festreden  von  G.  A.  Spieß  32. 

Fische,  Myriapoden,  Arachnoideen  und 
Crustaceen  (Flecks  Ausbeute)  59. 

Fische,  Fossile,  des  Mainzer  Beckens  43. 

Fische  des  Mils  28. 

Fische  des  Roten  Meeres  25. 

Fische  von  Nossi-Be  50. 

Fleck's  Reiseausbeute  von  Südwest- 
Afrika  59. 

Fledermäuse,  Die  Lebensweise  der 
einheimischen  45. 

Flora  der  untern  Paludinenschichten 
des  C'aplagrabens  43. 

Flora  des  Meeres  59. 

Flora  von  Abyssinien  28,  29,  30. 

Flora  von  Ägypten   und  Arabien  27. 

Flußkrebs,  seine  ersten  Entwickelungs- 
stadien  65. 

Flußkrebs,  Entwickelungsgeschichte 
41. 

Flußmuscheln  (Najadeni,  Unsere  45. 

Foramen  ovale,  Schließungsprozeß  34. 

Foraminiferen,  Über  67. 

Foraminiferen- Fauna  des  miocänen 
Mollassesandsteins  von  Michels- 
berg 59. 

Foraminiferen-Fauna  im  Septarienthon 
von  Frankfurt  a.  M.  59. 

Form  des  Erdbodens  zu  seinem  geologi- 
schen Bau,  Verhältnis  der  äußeren 
64. 

Formol  als  Konservierungsflüssigkeit 
60. 

Formolkonservierung,  DieErfahrungen 
mit  der  61. 

Fossile  Binnen-Schnecken  aus  den 
untermiocänen  Corbicula-Thonen 
52. 

Fossile  Hirsche  des  Museums  der 
Senckenbergischen  naturforschen- 
den Gesellschaft  62. 

Fossilien  aus  Braunkohlen  der  Um- 
gebung von  Frankfurt  a.  M.  51. 

Fossilien  des  Senckenbergischen  Mu- 
seums 44. 

Frey  reiß,  Georg  Wilhelm  f  31. 


Führer  durch  das  Museum  der  Sencken- 
bergischen naturforschenden  Ge- 
sellschaft  in  Frankfurt  a.  M.  61. 

Funde,  Seltsame,  in  den  Baugruben 
Rütenham,  Höchst  und  Raunheim 
52. 

Fuß,  Der  menschliche  66. 

Ganoiden  aus  dem  Untermiocän  von 
Messel  43. 

Gas-  und  Lösungszustand.  Bezieh- 
ungen zwischen  ihnen  66. 

Gastrodiscus  polymastos  Leuckart  39. 

Gebirgsarten  des  Spessarts  67. 

Gehirn  eines  Idioten  und  eines  Mikro- 
cephalen  41. 

Gehirnforschung,  Ergebnisse  moderner 
54. 

Geographische  Verbreitung  der  In- 
sekten in  Afrika  65. 

Geologie  d.  primitiven  Formationen  39. 

Geologie  der  Wetterau  und  des  Main- 
thales  unterhalb  Frankfurt  64. 

Geologische  Studienreise  durch  Öster- 
reich-Ungarn 56,  66. 

Geologische  Tektonik  der  Umgegend 
von  Frankfurt  a.  M.  52. 

Geologische  Übersichtskarten  d.Gegend 
zwischen  Taunus  und  Spessart  56. 

Geologisches  aus  der  unteren  Main- 
gegend 57. 

Geraniaceae,  Vergleichende  Anatomie 
41. 

Geschichte  des  Rheinthaies  bei  St.  Goar, 
Zur  58. 

Gesichts-Urnen  56. 

Gesichtswahrnehmungen  vermittelst  d. 
Facettenauges  39. 

Gestalt  des  3Iittelmeeres  und  ihr  Ein- 
fluß auf  Handel  und  Geschichte 
im  Altertum  60. 

Gesteine  aus  dem  Gotthardtunnel  47. 

Gesteine  des  Karabagh-Gaus,  mikros- 
kopische Studien  43. 

(iesteine  und  ]\Iineralien  zwischen 
Taunus  und  Spessart,  Die  nutz- 
baren 55. 


—     74 


Gestielte  Traubenkörper  33. 

Gewächse  aus  der  Umgebung  von 
Mogador  47. 

Geyler,  Hermann  Theodor  f  56. 

Gipsspat  37. 

Gletscher  in  der  Schweiz  und  in 
Schwaben.  Verbreitung  der  alten 
47. 

Gletscherwirkung  und  Moränenland- 
schaft 47. 

Gliederung  der  deutschen  Flora  55. 

Gnathosaurus  subulatus  26. 

Goldkiiste  (West-Afrika),  Natur  und 
Menschenleben  an  der  48. 

Gordiiden,  Beiträge  zur  Systematik 
der  44. 

Gorgonaceen  von  Ternate  44. 

Granit  des  Fichtelgebirges.  Kalifeld- 
spat, Turmalin.  Apatit  und  Topas 
im  61. 

Gregarinen  33. 

Grindbrunnenquellen  52. 

Großhirnrinde,  Über  die  psychischen 
Funktionen  der  60. 

Großrußen-Schädel  36. 

Grundgebirg,  Neuere  Anschauungen 
über  seine  Enstehung  66. 

Haarmenschen  48,  62. 

Halicore  des  Roten  Meeres  27. 

Haller,  Albrecht.  Zum  Andenken  an 
62. 

Hallstadt  und  St.l'assian, Die  Schichten 
von  63. 

Hand  und  Fuß  36. 

Handschriften  und  Fischabbildungen, 
Im  Besitz  der  Senckenbergischen 
naturforschenden  Gesellschaft  be- 
findliche ältere  56. 

Hausschwamm  ()7. 

Hefe  62. 

Helix  alexandri  (tray  (Flecks  Ausbeute) 
5!). 

Heloderma  suspectum  l'ope  (55. 

Herpetologie  Südwest-  und  Südafrikas, 
Beitrag  zur  54. 

Hosseuberg,  Friedrich  f  47. 


Heterodera  schachti  und  ihr  Vor- 
kommen bei  Frankfurt  67. 

Hirnwindungen  von  Menschen  und 
Affen,  Entwickelung  der  64. 

Hydroiden  von  Ternate  45. 

Hymenopteren -Fauna  der  Umgegend 
von    Frankfurt  a.  M.   51,  54,  59. 

Hypophthalmus  leucochirus  40. 

Imbricaria  ziegleri  n.  sp.,  eine  Flechte 
aus  der  Braunkohle  47. 

Immunität.  Die  Lehre  von  der  60. 

Infusorien,  Fortpflanzung  der  62. 

Inschriften  innerhab  des  Holzes  67. 

Insekten  in  Afrika,  Die  geographische 
Verbreitung  der  65. 

Insekten  von  Tenerife  46. 

Inselgruppen,  Die  ostatlantischen  45. 

Isocrinus  29. 

Jännicke,  Wilhelm  f  58. 
Jubiläums-Schriften  26. 
Juraformation  Nordasiens  49. 

Käfer  aus  Japan  49. 

Käfer,  Blinde  oder  augenlose  45. 

Käfer    von    Alger,    Constantine    und 

Tunis  53. 
Käfer  von  den  Kanarischen  Inseln  48. 
Käfer  von  Nord-Afrika   und  Spanien. 

51. 
Käfer,   zwischen  Koiistantinopel    und 

Batum  gesammelt  56. 
Käferfauna  von  31adagaskar  49. 
Kalahari,  Noltes  Aufenthalt  in  der  65. 
Kalkspat,  Zusammenhang  seiner  Kry- 

stallgestalten  38. 
Karpfen    und    die    Seepferdchen    des 

A(iuariums  im  Zoologischen  Gar- 
ten, Der  große  62. 
Katalog  der  Batrachiersammlung  im 

;\Iuseum    der    Senckenbergischen 

naturforschenden  Gesellschaft  in 

Frankfurt  a.  M.  61. 
Katalog  dor  paläarktischeii  Säugetiere 

60. 


—     75 


Katalog  der  Reptiliensammlung  im 
Museum  der  Senckenbergischen 
naturforschenden  Gesellschaft  in 
Frankfurt  a.  M.  61. 

Katalog  der  Vogelsammlung  im 
Museum  der  Senckenbergischen 
naturforschenden  Gesellschaft  in 
Frankfurt  a.  U.  Hl. 

Katzen.  Eingemauerte,  mumificicrtc  (iH. 

Kehlkopf,   Anatomie  und  Physiologie 

40,  41. 

Kieselschwämme,  Naturgeschichte  der 

41.  65. 

Kinyxis.  eine  zu  dieser  Gattung  ge- 
hörende Landschildkröte  80. 

V.  Kittlitz,  F.  H.  t  47. 

Kleinhirn,  seine  Bedeutung  in  der 
Tierreihe  66. 

Klettervögel  Abyssiniens  80. 

Knochen  in  Buntsandstein  27. 

Knochen  und  Zähne  in  Braunkohle  28. 

Knochen  und  Zähne  in  Muschelkalk  27. 

Knochengerüst  der  Säugetiere  vom 
mechanischen  Standpunkt  be- 
trachtet ()6. 

Knochengerüst  des  Menschen  ver- 
glichen mit  dem  der  Vierfüßer  66. 

Koch,  Carl  f  50. 

Kochlorine  hamata  N..  eine  bohrende 
•  irrhipede  46. 

Konchylien  aus  Java  und  den  Mo- 
lukken.  Ad.  Strubells  Ausbeute  57. 

Konchylienausbeute  Verkrüzens  62. 

Krebse,  Entwickelungsgeschichte  der 
höheren  68. 

Krebse  in  buntem  Sandstein  2S. 

Kreuzotter  und  ihre  Verbreitung  in 
Deutschland  42. 

Krustaceen,  Die  Organisation  der  49. 

Krustaceenfauna  des  Behringsmeeres 
41. 

Krustaceenfauna  von  Madagaskar  40. 

Lacertiden-Familie  (Lacerta.  Algiro- 
ides,  Tropidosaura,  Zerzumia. 
Bettaia)  41. 

Lachsschädel  und  Lachswirbelsäule  84. 


Landschnecken-Fauna  der  Insel  Cebü 

57. 
Laubfrosch  auf  Costa-Rica,  Ein  neuer 

59. 
Laubmoose,  Die  Thüringer  49. 
Lebensprozesse   an  Älikroorganismen. 

Chemisch  nachweisbare  59. 
Lebias  meyeri  Agass.  28. 
Lepidopteren   (Kükenthals  Ausbeute) 

45. 
Lepidopteren  von  Madagaskar  42,  49. 
Leptotheutis  gigas  28. 
Leptothrix  ochracea  Kütz.    und    ihre 

Beziehung  zur  Gallionella  ferru- 

ginea  Ehr.  33. 
Limnadia  garretti  40. 
Lithobius?  pusillus  Heyden  29. 
Littorina  littorea,  Die  Ortsbewegung 

der  32. 
Lucae  G.  f  52. 
Lysogonium  taeniodes  (Oscillatoria)  30. 

Magilus  antiquus  Montf.  29. 
Magnetstein     vom     Frankenstein 

a.  d.  Bergstraße  41. 
Mainzer    Tertiär ,     Paläontologische 

Notizen  aus  dem  49. 
Makis  des  Zoologischen  Gartens  64. 
Mardner,  Valentin  f  46. 
Meeresmollusken  der  Insel  Kalymnos 

58. 
Meeressand  von  Waldböckelheim.  Der 

53. 
Melaphyr,  63. 
Melber,  Georg  f  46. 
Metamerenbildung  am  Säugetierkleide 

57. 
Metamorphose  der  Insekten  35. 
Meteoriten,  Litteratur  34,  35. 
Meteorsteine,  Ursprung  der  34. 
Meteorsteine  57. 
Metzler,  Adolph  f  51. 
Meyer.  Bernhard  f  32. 
Meyer,   Christoph  Heinrich  Konrad  f 

31. 
V.  Meyer,  Georg  Hermann  f  58. 
Micropogon  occipitalis  29. 


—     76 


Mikroklin  im  Spessart,  Neues  Vor- 
kommen von  60. 

Mikroskopische  Organismen  33. 

Mineralogie  und  Petrographie,  Die 
Resultate  der  mikroskopischen 
Studien  in  63. 

Mineralogische  Notizen  (Hessenberg) 
33,  34,  35,  36,  37,  38. 

Mollusken  der  Kaukasusländer  55. 

Mollusken,  Die  geographische  Ver- 
breitung der  47. 

Molluskenschalen,  Die  Veränderlichkeit 
der  45. 

Monophyiden,  Kanarische  und  des  pa- 
cifischen  Oceans  43. 

Montserrat,    Ein  Besuch  auf  dem  46. 

Morphologie  der  letzten  50  Jahre  und 
die  Bestrebungen  der  Sencken- 
bergischen  naturforschenden  Ge- 
sellschaft 47. 

Morphologie  und  Physiologie  der  Pilze 
35. 

Mucorinen  36. 

Museen,  Naturwissenschaftliche,  und 
ihre  Einrichtungen  64. 

Museum  Senckenbergianum  26. 

Mykolugische  Forschungsreise  nach 
Blumenau  in  Brasilien  61. 

Myriapoden  von  Nossi-Be  50. 

Nacktschuecken  aus  Griechenland  42. 

Nacktschnecken  aus  Portugal  und  Ost- 
afrika 43. 

Nager  des  nordöstlichen  Afrika  30. 

Nasenhöhle  der  Maminalien  66. 

Naturbeobachtung  im  homerischen 
Zeitalter  54. 

Naturgeschichte  der  Krystalle  33. 

Naturgeschichtlicher  Unterricht,  seine 
Bedeutung  49. 

Nematoden,  Freilebende  38. 

Nematoden,  Freilebende  und  parasiti- 
sche, in  ihren  gegenseitigen  Be- 
ziehungen 46. 

Nervenzelle  65. 

Netzhaut  des  Auges,  Entwickelung 
unserer  Kenntnisse  von  der  58. 


Neuburg.  J.  ü.  f  31. 

Neuroglia,  Beiträge  zur  Kenntnis  der 
normalen  menschlichen  43. 

Neuropteren-Fauna  der  weiteren  Um- 
gebung von  Frankfurt  a.  M.  60. 

Niedere  Seetiere  von  Norderney  34. 

Niedrigste  Lebensformen,  ihre  Be- 
deutung 45. 

Noll,  Friedrich  Carl  f  58. 

Norwegen  u.  Schweden,  Wanderungen 
in  60. 

Nototremamarsupiatum(D.B.\  Beutel- 
frosch 65. 

Oberpliocän  -  Flora   von    Niederrad 

(Klärbecken)  und  Höchst  (Schleuse) 

41. 
Ölpalme  und  Erdnuß  45. 
Ohrlabyrinth.  Die  Probleme  des   67. 
Oligocäne   Fauna   von   Polschitza   in 

Krain  61. 
Oligochaeten    (Kükenthals   Ausbeute) 

44. 
Oologie   und   ihre  Bedeutung  für  die 

Wissenschaft  56. 
Ophiura  in  Keuper  28. 
Orthopteren,  zwischen  Konstantinopel 

und  Batuin  gesammelt  56. 
Oscillarien,  Bau  und  Leben  der  30. 
Otis  29. 

Paläarktische  Säugetiere  des  Sencken- 

bergischen  ^luseums  1884  52. 
Paläontologische     Sammlung ,     Neue 

Bereicherung  der  67. 
V  Panhuis,  Louise,  geb.v.Barckhausen, 

Lebeusschicksale  der  Frau  63. 
Paramillo  de  Uspallata,   Ein  Ausflug 

nach  dem  60 
Parasiten  in  der  Niere  von  Helix  33. 
Parasitismus,  Die  Erscheinungen  des 

45. 
Parietalorgan     der     Amphibien     und 

Reptilien  42,  44. 
Parthenogenesis  62. 
Passavant,  Philipp  Theodor  f  58. 
Pelecanus  minor  (Rüpp.)  29. 


—     77     — 


Peluchelys  von  den   riiilippinon  6fi. 

Perenospuieen  36 

Perenosporeen  und  Saprolegnieen  40. 

Pfahlbauten  und  deren  Bewohner  46. 

PHanzengcotfraphie,    Allgemeine   Ge- 
sichtspunkte der  46. 

Prianzenmißbildungen  28. 

Pflanzenpliänolügische  Beobachtungen 
zu  Frankfurt  a.  JI.  57. 

Pflanzenphänologische  Karte  der  Um- 
gegend von  Frankfurt  a  M.  51. 

Prtanzenph;inologischeMitteilungen63. 

Pflanzenwelt  Neuseelands  63. 

Phänologische  Beobachtungen  49. 

Phänologische  Spezialkarten  64. 

Phagocyten,     Metschnikoffs     Unter- 
suchungen über  64. 

l'halloideen,  Morphologie  der  35, 

Phyllocladus  39. 

Phylloxera  vastatrix  63. 

Pilze  als  Krankheitserreger  65. 

Pilzgattung,  Die,  Entomophtora  33. 

Pleuracanthiden,   Das  Skelett  der  44, 

Pliocänschichten  im  Unter-Mainthal  52. 

Pliocänsee  des  Rhein-  und  Mainthaies 
und  die  ehemaligen  Mainläufe  55. 

Podophrya  fixa  Ebb.,  Die  ungestielte 
Varietät  der  52 

Pongo-  und  Orang  Schädel  33. 

Porzellan-  und  Pfeifenthune  Südwest- 
Englands  67. 

Proteus  anguineus,  Die  Lichtwirkung 
auf  65, 

Protokoll-Auszüge  62, 

Protomyces  und  Physoderma  35. 

Pseudammonites  29. 

Psilorhinus  mexicanus  (Rüpp.)  29. 

Puglia  petrosa,  Aus  der  46. 

Pyramideneiche  bei  Harreshausen  60. 

Quarz  34,  38. 
Quecksilberhornerz  33. 
Quellenverhältnisse  westlichvonFrank- 
furt  a.  M.  52. 

Rassenschädel,  Morphologie  der  34, 35, 
Rectaldrüsen  bei  den  Insekten  38. 


Regeneration  der  ^^'irbelsäule  und  des 

Rückenmarks   bei   'i'ritnneii    und 

Eidechsen  35, 
Reise  in  Corsica  59, 
Reise   von  Heydens  in  Croatien.   Sla- 

vonien    und    an    der    bosnischen 

(irenze  62. 
Reise  nach  Island  1872  46. 
Reise  Nolls  nach  Norwegen  1884  53. 
Reise  für  die  Rüppell-Stiftung.  Erste 

46, 
Reise  nach    der  Küste  von  Senegam- 

bien,   Fauna   dieses  Gebietes  50, 
Reise  Valentins  nach  Tiflis  und  in  den 

Karabagh-Gau  57. 
Reise  Verkrüzens  nach  den  nördlichen 

Küsten  Norwegens  62, 
Reise  Verkrüzens   nach  Neufundland 

62. 
Reisebericht  Kükenthals  44.  67. 
Reiseerinnerungen   Ad.  Strubells    aus 

dem    Malajischen     Archipel    57, 

58.  "     . 
Reiseerinnerungen    Kobelts    von    Al- 
gerien und  Tunis  61. 

Reisen  und  Studien  in  der  spanischen 
Sierra  Nevada  66. 

Reizbarkeit  der  Pflanzen  65. 

Reptilfauna  des  oberen  Beni  in  Bo- 
livia 55. 

Reptilien  und  Batrachier  aus  Abchasien 
51. 

Reptilien  aus  Accra  an  der  Gold- 
küste 54. 

Reptilien  im  nördlichen  Afrika  25. 

Reptilien  und  Batrachier  vom  Cap 
Verde  in  Senegambien  40. 

Reptilien   und   Batrachier   aus  China 

59,  65. 

Reptilien  und  Batrachier  von  China, 
Japan  und  den  Philippinen  66. 

Reptilien  und  Batrachier  des  unteren 
Congo  55. 

Reptilien  von  Deli,  N. -Sumatra  65. 

Reptilien  und  Batrachier  von  Epirus, 
Corfu,  Kamerun,  Groß-Namaland, 
Transvaal.  Pondoland,  Madagas- 


—     78 


kar,    Madras,   Java,   Nias.  Nord- 
west-Peru Ö(). 
Reptilien    und    Batrachier    der   Kau- 
kasusländer 58. 
Reptilien   und  Batrachier   aus  Klein- 
asien 57. 
Reptilien    und    Batrachier    zwischen 
Konstantinopel   und   Batum    ge- 
sammelt 55. 
Reptilien   und  Amphibien   von  ]\Iada- 

gaskar  39,  4U. 
Reptilien  von  Marokko   und  von  den 

Kanarischen  Inseln  38,  40. 
Reptilien,    Fossile,    im   Museum    der 
Senckenbergischen  naturforschen- 
den Gesellschaft  30. 
Reptilien  und  Batrachier  aus  Nieder- 
ländisch-Indien  und  von  der  Insel 
Salanga  54. 
Reptilien  und  Batrachier  aus  Ost-Asien 

55. 
Reptilien    und    Batrachier    von    den 

Philippinen  53. 
Reptilien  und  Batrachier  bei  Prevesa 

in  Epirus  gesammelt  57. 
Reptilien     und    Batrachier     aus    der 

Provinz  Säo  Paulo  50. 
Reptilien  und  Batrachier  aus  Sicilien  50. 
Reptilien  und  Batrachier  aus  Spanien 

und  Algerien  50. 
Reptilien     und    Amphibien    Spaniens 

und  der  Balearen  40. 
Reptilien  und  Batrachier  aus  Südwest- 
Afrika  (Flecks  Ausbeute)  59. 
Reptilien  und  Amphibien  aus  Syrien  49. 
Reptilien  und  Amphibien  aus  Syrien. 

Palästina  und  Oypern  49. 
Reptilien   und   Batrachier    aus  Vene- 
zuela 58. 
Resorption   der  Knochensubstanz   39. 
Rhizostomeen,    Anatomie   und   Syste- 
matik der  38. 
Rhus    vernicifera    im    botan.  Garten 

in  Frankfurt  a.  M.  39. 
Rippenquallen,  Nervensystem  und  Mus- 
kulatur der  39. 
Robbe  und  Otter  37,  38. 


Rüppell,  Eduard  f  52. 

Rüppells  hundertster  Geburtstag  60. 

Rupelthon,  Märkischer  51. 

Saalmüller,  Max  f  57. 

Salpa   fusiformis   Cuv ,    Beiträge   zur 

Embryologie  von  43. 
Sanimel-Exkursion     nach     Abchasien 

und  Tscherkessien  51. 
Sammel- Exkursion  nach  der  Nordküste 

von  Kleinasien  55. 
Samojeden  64. 

Sande  und  Sandsteine  im  Mainzer  Ter- 
tiärbecken 52. 

Säugetiere  aus  Südwest-Afrika  (Flecks 
Reiseausbeute)  59. 

Säugetiere   im   nördlichen   Afrika  25. 

Säugetiere,  Lösung  einer  Frage  in  der 
Entwickelungsgeschichte   der  65. 

Säugetiere,  Neue,  im  Museum  der 
Senckenbergischen  naturforschen- 
den Gesellschaft  30. 

Säugetiere  und  Skelette  des  Museums 
der  Senckenbergischen  naturfor- 
schenden Gesellschaft  30. 

Säulen  des  Herkules,  Nach  den  50,  51. 

Sattelwinkel  und  sein  Verhältnis  zur 
Pro-  und  Orthognathie  36. 

Saurier  von  Haiti  und  Neuholland 
(Weinland)  35. 

Schädel  des  japanischen  Masken- 
schvveins  37. 

Schädel  nordostafrikanischerVölker  36, 

Schärft,  Friedrich  f  50. 

Schieferung,  Über  49. 

Schistosoma  reHexum  (Gurlt)  35. 

Schlange  aus  Ostindien,  Neue  57. 

Schlangen,  Einheimische  40. 

Schleusenkammer  von  Frankfurt-Nie- 
derrad und  ihre  Fauna  52. 

Schmetterlings-Fauna  der  Goldküste 
41. 

Schmetterlings-Fauna  der  Insel  Portc- 
rico  42. 

Schmetterlings-Fauna  von  Jamaica  41. 

Schmidt,  Adolf  f  56. 

Schmidt,  Heinrich  f  56. 


—     79 


Schmidt,  Max  f  55. 

Schmidt,  Wilhelm  Heinrich  Hicronymus 
Dietrich  f  46. 

Seebär  (Callorhinus  ursinus)  (U. 

Seelenleben  bei  den  Tieren,  seine  Ent- 
wickelung  67. 

Seelenleben,  dessen  Entwickelung  beim 
Neugebornen  64. 

Seetiere  (Protozoen,  niedere  Würmer), 
Das  Leben  niederer  66. 

Sehen.  Die  Entwickelung  des  67. 

Senckenberg  und  seine  Stiftung  81. 

Senckenbergische  natnrforschende  Ge- 
sellschaft   1892.     Entwickelung 
während  des  75  jähr.  Bestehens  57. 

Senkungen  im  Gebiete  des  Untermain- 
thales  52. 

Siciliana  49. 

Sierra  Nevada,  Reisen  und  Studien  in 
der  spanischen  66. 

Sierren  von  Olavarria  und  Azul  (Argen- 
tina), Zur  geolog.  Kenntnis  der  60. 

Sinnesorgane,  Allgemeines  über  49. 

Sinnesleben  der  Pflanzen  61. 

Sinnesorgane,  Wie  kommt  der  Mensch 
zum  vernunftgemässen  Gebrauch 
seiner  66. 

Siphonophoren,  Die  kanarischen  42,43. 

Skelettbau  der  Krj'stalle  63. 

Sklavenjagd  am  Grafenbruch  59. 

Skorpion  aus  demSteinkohlengebirg  28. 

Soemmerring,  Detmar  Wilhelm  f  45. 

V.  Soemmerring,  Samuel  Thomas  f  31. 

Soemmerrings  50  jähriges  Doktorjubi- 
läum 26. 

Spessart,  seine  Gebirgsarten  60,  67. 

Sphaeria  Lemaneae,  Sordaria  fimiseda, 
S.  coprophila  und  Arthrobotrys 
oligospora  37. 

Spieß,  Gustav  Adolf  f  48. 

Spongien,   Das  System  der  42. 

Sprache  naturwissenschaftlicher  Mit- 
teilung, Die  53. 

Statik  und  Mechanik  der  Quadrupeden 
40. 

Statik  und  Mechanik  des  Raubtier- 
körpers 63. 


Staufenbasalte,  Petrographische  Be- 
schaffenheit der  66. 

Stein,  J.  E.  f  32. 

Steinheimer  Anamesit  51. 

Steinheimer  Anamesitdecke  58,  66. 

Steinzeit  des  Menschen  in  Deutsch- 
land 50. 

Stephanophyes  superba  und  die  Fa- 
milie der  Stephanophyiden  42. 

Stickstoffernährung  derPflanzen  65, 6(). 

Stoffwechsel  und  Ernährung  48. 

Storchnester  in  Frankfurt  a.  M.  und 
dessen  Umgegend  59,  67. 

Strandgerölle  am  Südhang  des  Taunus 
65. 

Stricker,  Wilhelm  Friedrich  Carl  f  57. 

Strömungen  im  nördlichen  Teile  des 
Stillen  Oceans  48. 

Sutura  transversa  squamae  occipitis 
40. 

Sylvia  rueppelli  (Temm.)  29. 

Syzygites  megalocarpus  35. 


Taunus,  Die  geologischen  Verhältnisse 
des  48. 

Taunus,  Neue  Mineralfunde  im  52. 

Taunus,  Zur  Geognosie  des  54. 

Teff,  abyssinische  Getreideart  27. 

Tertiär  des  Elsaß  und  seine  Petro- 
leumlager 54. 

Tertiärriora  von  Flörsheim  a.  Main  51. 

Tertiärflora  von  Stadecken-Elsheim  47. 

Tertiärletten  und  -Mergel  in  der  Bau- 
grube des  Frankfurter  Hafens  52. 

Tertiärprtanzen  Süd-Amerikas  43. 

Tertiärpflanzen  von  l'hile  42. 

Tertiärschichten  der  Frankfurter  Ge- 
gend, Funde  in  den  ältesten 
marinen  45. 

Tetragonurus  cuvieri  Risso  33. 

Thüringer  Scliiefergebirg,  seine  geo- 
gnostischen  Verhältnisse  62. 

Tiedemannpreis,  Erste  Erteilung  48. 

Tiedemanns  öOjähriges  Doktorjubi- 
läum 26. 

Tierfabel,  Die  afrikanische  45. 


-^     80     -^ 


Tierische  GeAvebe.  ihre  Entwicklung 
35,  H(i. 

Tierleben  in  tier  Algierischen  und 
Tunisischen  Sahara  ö8, 

Tierphänologische  Beobachtungen  in 
Frankfurt  a.  M.  58. 

Tocusso,  abyssinische  Getreideart  27. 

Torfgebilde  von  Enkheim  und  Dürr- 
heim 28. 

Tremella  meteorica  Persoon  29. 

Treppen-  und  Skelettbildung  einiger 
regulären  Krystalle  39. 

Triton  taeniatus  Sehn    29. 

Tropaeolum  majus,  Vergrünte  Blüten 
von  50. 

Ufer  des  Tertiärmeeres   im   Mainzer 

Becken  48. 
Urocycliden  44. 
Ustilagineen  40. 

Valenz  der  Elemente  (i6. 

Vegetations  -  Konstanten,  Thermische 
37,  47,  49. 

Veränderungen  in  der  Vogelvv^elt  im 
Laufe  der  Zeit  55. 

Verdauung,  Vergleichende  Physiologie 
der  64. 

Vergleichende  Anatomie  des  Gehirns 
42,  43,  44. 

Veronica  -  Blüte  ,  Entwickelungsge- 
schichte  der  40. 

Verzeichniss  der  Arbeiten  der  Sencken- 
bergischen  naturforschenden  Ge- 
sellschaft 1834—1886  53. 

Vipera  aspis  L.  65. 

Völker,  Georg  Adolf  f  31. 

Vorderhirn  42,  44,  65. 


■Wachstumsvorgänge  an  Embryonen 
von  Lacerta  agilis  41. 

Warmwasserheizung  und  die  klima- 
tischen Zustände  der  geologischen 
Formationen  41. 

Weichtiere,  Das  Gebiß  der  45. 

Wenzel.  Karl  f  31. 

V.  Wiesenhütten,  Carl  Heinrich  f  31. 

Wirbel  der  Selachier  (Kölliker)  35. 

Wirbellose  Tiere  aus  den  deutschen 
Meeren  32. 

Wirbellose  Tiere  des  Boten  Meeres  25. 

Wissenschaftliche  Veröffentlichungen 
(1826—1897)  der  Senckenbergi- 
schen  naturforschenden  Gesell- 
schaft 61. 

Xeniiden  von  Ternate  44. 

Zeichen-Apparat  für  Herstellung  geo- 
metrischer Bilder,  Verbesserter 
graphischer  63. 

Zeitreaktionen  65. 

Zellen  unter  pathologischen  Verhält- 
nissen ,  Die  Lebensäußerungen 
der  53. 

Zellenlehre,  Neuere  Anschauungen  auf 
dem  Gebiete  der  (54. 

Zellhülle,  Neuere  Theorie  über  die 
feinere  Struktur  der  38,  39. 

Zellmpmbran,  Wachstum  der  41. 

Zirbel  und  Parietalorgane  44. 

Zoogeographie  und  Erdgeschichte  59. 

Zoologische  Forschungsreise  in  den 
]^Iolukken  und  Borneo  44. 

Zoologische  Miscellen  (Saurier,  Ba- 
trachier,  Uphidier,  Arachniden)  27 

Zwischenhirn  43. 


81 


Die  Temperaturbeobaclituiigen  iin  Jaiiibacli 
zu  Galtür  im  Jahr  1896. 


Von 
Dr.  G.  Greim. 


Seit  Januar  1890  werden  auf  der  Pegelstation  im  Jambach, 
welclie  die  Sektion  Darmstadt  des  Deutsclien  und  Oesterreicliischen 
Alpenvereins  in  Galtür  (Silvrettagruppe,  Tirol)  unterhält,  auch 
regelmäßige  Beobachtungen  der  Wasserteraperatur  angestellt, 
von  denen  nunmehr  die  erste  Jahresreihe  vollständig  vorliegt. 
Trotzdem  dieser  Zeitraum  noch  nicht  allzulang  ist,  dürfte  es 
sich  vielleicht  doch  schon  lohnen,  die  dabei  erhaltenen  Resultate 
mitzuteilen,  und  zwar  bestimmt  mich  hierzu  mit  in  erster  Linie 
derselbe  Grund  wie  bei  der  vor  kurzem  erfolgten  Veröffentlichung 
über  den  täglichen  Temperaturgang  im  Jambach,  ^)  daß  nämlich 
aus  ähnlicher  Höhe  resp.  Nähe  des  Gletschers  derartige  Tempe- 
raturmessungen meines  Wissens  noch  nicht  veröffentlicht  wurden, 
dann  aber  auch  der  Umstand,  daß  diese  einjährige  Temperatur- 
reihe schon  eine  ganze  Reihe  von  thatsächlich  festgestellten 
Resultaten,  sowie  von  neuen  Anregungen  ergeben  hat. 

Die  Station  liegt,  wie  hier  noch  einmal  kurz  wiederholt 
werden  möge,  in  dem  obersten  Dorfe  des  Paznaun,  Galtiir,  in 
ca.  1580  m  ü.  M.  Der  Pegel  ist  an  der  oberen  Brücke  über 
den  Jambach  angebracht,  von  der  aus  resp.  in  deren  Schatten 
die  Bestimmungen  der  Wassertemperatur  des  Bachs  vorgenommen 
wurden.  Das  dabei  benutzte  Instrument  ist  ein  von  Greiner- 
München  geliefertes,  in  zehntel  Grad  geteiltes  sogenanntes  Schöpf- 
thermoraeter  aus  Normalglas,  das  an  einer  Schnur  von  der  Brücke 


•)  Siehe  Notizblatt  des  Vereins  für  Erdkunde  etc.  Darmstadt.  IV.  Folge. 
17.  Heft.     1896. 

6 


—     82     — 

aus  in  den  Bach  gelassen  wird.  Die  zugehörigen  Lufttempe- 
raturen werden  an  einem  gleichfalls  von  Greiner  gelieferten  in 
zehntel  Grad  geteilten  Normalglasthermometer  abgelesen,  das 
etwa  600  m  von  der  Brücke  in  einem  zwischen  Wiesen  gelegenen 
kleinen  Gartenland  etwa  IV2  m  über  dem  Boden  so  an  einer 
Stange  angebracht  ist,  daß  es  von  direkter  Bestrahlung  nach 
Lage  der  Umstände  möglichst  wenig  beeinflußt  werden  kann. 
Dies  scheint  auch  nach  den  abgelesenen  Temperaturen  hinreichend 
der  Fall  zu  sein. 

Die  Ablesungen  wurden  täglich  einmal  und  zwar  um  11  Uhr 
vormittags  zugleich  mit  der  Ablesung  des  Pegelstaudes  ausge- 
führt. Ausschlaggebend  für  die  Wahl  dieses  Termines  war,  daß 
er  für  den  annähernd  mittleren  Pegelstand,  sowie  nach  dem  bis 
jetzt  Bekannten^)  namentlich  für  die  mittlere  Tagestemperatur 
des  Wassers,  soweit  es  sich  wenigstens  späterhin  um  Ausnutzung 
längerer  Reihen  handeln  wird,  am  geeignetsten  schien.  Jedoch 
kann  nicht  verkannt  werden,  daß  er  insbesondere  für  die  mittlere 
Lufttemperatur  recht  unpraktisch  liegt,  indem  gerade  bei  den 
Stunden  um  Mittag  nach  Erks^)  u.  A.  Untersuchungen,  wenn 
nur  einmal  täglich  abgelesen  wird,  die  Reduktion  der  Ablesungen 
auf  Tagesmittel  sehr  ungenau  wird.  Jedoch  hatte  zu  gleicher 
Zeit,  nämlich  im  Anfang  des  Jahres  1896,  das  hj'drographische 
Zentralbureau  in  Wien  eine  meteorologische  Station  in  Galtür 
gegründet,  au  der  täglich  mehrmalige  Temperaturablesungen  vor- 
genommen wurden,  und  es  lag  nahe,  diese  zur  Berechnung  der 
mittleren  Lufttemperatur  heranzuziehen.  Wie  ich  mich  aber 
bei  meiner  persönlichen  Anwesenheit  in  Galtür  im  Juli  1896 
überzeugen  konnte,  waren  die  Instrumente  derselben  in  unge- 
eigneter Weise  aufgestellt,  so  daß  ich  trotz  der,  wie  ich  glaube, 
unbedingten  Zuverlässigkeit  des  mir  bekannten,  eifrigen  und 
sehr  für  die  Sache  interessierten  Beobachters  —  der  übrigens 
auf  die  ungeeignete  Aufstellung  durch  die  erhaltenen  Resultate 
schon  selbst  aufmerksam  geworden  war  —  wenigstens  die  aus 
dem  ersten   Teil   des  Jahres   vorliegenden   Beobachtungen   für 


')  Siehe  For  st  er,  Die  Temperatur  tließender  Gewässer  Mitteleuropas. 
Peniks  geograph.  Abhandlungen.  Bd.  V.  Heft  4.,  und  Guppy,  River  tem- 
perature, Part.  I.  Proc.  of  the  R.  Phys.  Society  of  Edinburgh  XII.  1894. 

*)  Cf.  u.  a.  Erk,  Die  Bestimmung  wahrer  Tagesmittel  der  Temperatur. 
Abhandl.  d.  Münchener  Akademie.     II.  Cl.  XIV.  Bd.  II.  Abth.  1883. 


—     83     — 

nicht  besonders  zuverlässig  halten  muß.  Die  Beobachtungen 
anderer  Gebirgsstationen  des  meteorologischen  Netzes  herbei- 
zuziehen, konnte  ich  mich  auch  nicht  entschließen,  da  es  schon 
schwierig  gewesen  wäre,  eine  unter  genau  gleichen  topographi- 
schen Bedingungen  ausfindig  zu  machen,  es  außerdem  aber  auch 
sehr  zweifelhaft  schien,  ob  eine  solche,  wenn  sie  gefunden  wäre, 
auch  alle  lokalen  meteorologischen  Eigentümlichkeiten,  wie  z.  B. 
den  in  Galtiir  ziemlich  häutig  auftretenden  Fijhu  u.  a.,  aufge- 
wiesen hätte.  Dann  blieb  aber  nur  die  Wahl,  entweder  die 
Galtürer  Werte  direkt  zu  verwenden  oder  mittelst  geeigneter 
Reduktionsfaktoreu  möglichst  auf  wahre  Tagesmittel  zu  redu- 
zieren. Für  ersteres  schien  zu  sprechen,  daß  die  schon  er- 
wähnten Untersuchungen  über  den  täglichen  Gang  der  Wasser- 
und  Lufttemperatur  gerade  für  die  Zeit  der  grijßten  Schwankungen 
—  den  Sommer  —  eine  sehr  genaue  Parallelität  beider  nach- 
gewiesen hatten.  Man  durfte  daher  holfen,  die  wahren  Mittel 
bei  der  vorliegenden  Arbeit  entbehren  zu  können,  soweit  es 
sich  nur  um  die  Verfolgung  der  Temperaturschwankungeu  resp. 
der  Wechselbeziehungen  der  Luft-  und  Wassertemperatur  in 
ihrem  jährlichen  Verlauf  handelte,  da  durch  gleichzeitige  Be- 
obachtung beider  der  Einfluß  des  täglichen  Ganges  wenn  auch 
nicht  ganz,  so  doch  größtenteils  ausgeschlossen  war.  In  manchen 
Fällen  macht  sich  jedoch  das  Fehlen  von  Mittelwerten  unan- 
genehm geltend,  so  z.  B.  wenn  man  sehen  will,  wieviel  von  der 
Jahreskurve  der  Lufttemperatur  über  der  der  Wassertemperatur 
liegt  und  umgekehrt.  Ich  wandte  mich  deshalb  an  Herrn  Geh. 
Hof  rat  Prof.  Hann  in  Wien,  der  mit  außerordentlicher  Liebens- 
würdigkeit die  Reduktion  der  Mouatsmittel  des  11  Uhr-Termins 
auf  Tagesmittel  ausführte,  wofür  ich  ihm  zu  großem  Dank  ver- 
pflichtet bin.  Diese  reduzierten  Monatsmittel,  die  nach  freund- 
licher Mitteilung  des  Herrn  Prof.  Hann  nach  Vergleich  mit 
denen  von  St.  Anton  am  Arlberg  freilich  noch  etwas  zu  hoch 
erscheinen,  wurden  bei  der  graphischen  Darstellung  benutzt  und 
unten  in  der  Tabelle  der  Monatsmittel  mitgeteilt,  während  für  die 
Wassertemperatur  einfach  die  11  Uhr-Mittel  eingesetzt  wurden. 
Bei  den  Pentadenmittelu  schien  es  mir,  als  ob  das  Resultat  bei 
dem  Versuch  einer  Reduktion  die  Mühe  nicht  lohnen  würde. 
Freilich  kommen  deshalb  die  Beziehungen  zwischen  Lufttemperatur 
und  Pegelstand  nicht  vollständig  klar  zum  Vorschein,  da  ja  die 

6* 


—     84     — 

abschmelzende  Wirkung  der  Luttwärme  resp.  der  diese  be- 
dingenden Faktoren,  die,  wie  sich  unten  zeigen  wird,  haupt- 
sächlich den  Wasserstand  bestimmen,  nicht  nur  von  den  tagsüber 
oder  um  11  Uhr  vormittags  allein  herschenden  Verhältnissen, 
sondern  von  denen  des  ganzen  Tages  und  auch  der  Nacht  ab- 
hängig ist.  Einige  noch  nicht  zu  erklärende  Unregelmäßigkeiten 
in  dem  Verlauf  beider  Kurven  zu  einander  dürften  darauf  zu- 
rückzuführen sein.  Doch  zeigt  sich  im  allgemeinen  eine  so 
klare  Abhängigkeit  von  einander,  daß  trotz  dieser  Schwierig- 
keiten die  mitgeteilten  Resultate  doch  nicht  verworfen  werden 
dürfen.  Um  übrigens  über  die  Richtigkeit  des  Verlaufs  der 
Temperaturkurve  im  großen  und  ganzen  ein  Urteil  zu  erlangen, 
wurde  dieselbe  an  der  Hand  der  synoptischen  Witterungskarten 
sowie  der  von  der  Seewarte  herausgegebenen  Witterungsübersicht 
für  das  Jahr  1896^)  nochmals  geprüft. 

Dabei  ergab  sich  eine  relativ  sehr  genaue  Übereinstimmung 
zwischen  der  allgemeinen  Wetterlage  und  dem  Gang  der  Tempe- 
ratur in  Galtür  im  Verlauf  des  Jahres.  Januar  und  Februar  1896 
stehen  unter  dem  Einfluß  eines  Deutschland  umfassenden  Hoch- 
druckgebietes und  dabei  finden  sich  natürlich  für  einen  Thalort 
im  Gebirge  bei  durchweg  schönem  Wetter  heitere  Tage  mit 
relativ  niedrigen  Temperaturen,  die  auch  am  Tage  nicht  allzu- 
hoch steigen  und  sich  um  11  Uhr  Vm.  im  Januar  nur  dreimal 
wenig  über  den  Nullpunkt  erheben.  Bei  Eintritt  von  stärkeren 
Ostwinden  fiel  das  Thermometer  um  diese  Zeit  bis  zu  ganz  be- 
deutenden Kältegraden,  —  so  am  10.  Januar  bis  —  19,8  '^  C.  — , 
wobei  zum  Teil  der  Bach  zufror.  Diese  Kälte  wird  freilich  im 
Februar  manchmal  tagelang  unterbrochen,  indem  —  nach  den 
Wetterkarten  zu  urteilen,  lokale  —  Föhne  ein  stärkeres  Steigen 
der  Lufttemperatur  bewirken.  In  den  letzten  Februartagen  be- 
ginnt die  Herrschaft  von  Cyklonen,  was  bei  wechselndem  Wetter 
Steigen  des  Thermometers  in  der  ersten  Hälfte  des  März  und 
starke  Niederschläge  zur  Folge  hat.  Am  1.  März  werden  ^/4  m 
Schnee  gemeldet  und  am  7.  bis  10.  März  zu  gleicher  Zeit  mit 
den  wolkenbruchartigen  Regen,  die  in  Süddeutschland  nieder- 
gingen, erneute  Regen  und  Schneefälle,  die  am  10.  März  bei 
Sturm  und  großem  Schneefall  mit  dem  Fallen  von  Lawinen  im 


')  Siehe  Annalen  der  Hydograpliie  etc.    1897.    Heft  in.  pag.  140. 


—       «0       — 

ganzen  Paznaun  und  seinen  Nebenthälern  schlössen.  Eine  der- 
selben hatte  den  Jambach  so  vollständig  abgesperrt,  daß  zur 
Beobachtuugszeit  au  diesem  Tage  kein  Wasser  floß,  und  ihre  Masse 
war  so  bedeutend,  daß  man  noch  Anfang  Juli  auf  dem  Weg  zur 
Jamthalhütte,  —  der  sonst  um  diese  Zeit  vollständig  schneefrei  ist, 
wie  ich  mich  selbst  in  den  vorhergehenden  Jahren  überzeugte, 
—  auf  bedeutende  Strecken  die  Lawinenkegel  passieren  mußte  und 
an  vielen  Stelleu  auf  ihnen  den  Bach  hätte  überschreiten  können. 

Mit  dem  14. /15.  März  tritt  dann  wieder  eine  Wetteränderung 
in  Zentraleuropa  ein,  die  zur  Entstehung  der,  in  Galtür  bis  zum 
26.  März  anlialtendeu,  für  die  betreffende  Zeit  außergewöhnlich 
hohen  Temperaturen  in  der  zweiten  Hälfte  des  März  führte,  und 
sich  deutlich  in  dem  Verlauf  unserer  Temperaturkurve  abhebt, 
wenn  auch  freilich  so  hohe  Mittagstemperaturen,  wie  in  Deutsch- 
laud  an  manchen  Orten,  niclit  erreicht  wurden.  Am  26. /27.  März 
tritt  in  Galtür  der  Umschlag  ein,  der  empfindliche  Abkühlung 
bringt,  und  es  folgt  eine  Periode  stark  w^echselnder  Witterung 
mit  hin  und  wieder  auftretendem  Föhn,  der  jedesmal  vou  nicht 
unbedeutenden  Niederschlägen  gefolgt  wird.  Die  dadurch  au- 
gehäuften Schneemassen  verstärkten  noch  die  von  früherher 
vorhandenen,  so  daß  für  die  Jahreszeit  ganz  ungewöhnlich  wenig 
erst  von  der  Umgebung  des  Dorfes  ausgeapert  war,  und  bis  in 
den  Mai  der  Zugang  zu  der  Jamthalhütte  versperrt  blieb,  trotz- 
dem die  im  Jahre  1896  dort  beabsichtigten  Erw'eiterungsbauten 
einen  möglichst  frühen  Besuch  vom  Thalort  aus  dringend  ver- 
langten. Ende  April  steigt  die  Temperatur  einige  Tage  sehr 
stark  unter  dem  Einfluß  eines  Föhnes,  um  dann  nochmals  einen 
Rückschlag  zu  erleiden,  der  durch  das  Einsetzen  nördlicher 
Winde  hervorgerufen  wird,  die  eine  Folge  eines  sich  über  Zentral- 
europa ausbreitenden  Hochdruckgebietes  sind.  Der  Mai  war  bei 
wechselnder  Temneratur  zum  größten  Teil  heiter,  mit  einer  Unter- 
brechuug  am  21.  bis  22.,  wo  der  Beobachter  Schneesturm  meldet. 

In  den  letzten  Tagen  des  Mai  und  im  Juni  zeigte  sich 
entsprechend  der  allgemeinen  Wetterlage  ein  stärkeres  Ansteigen 
der  Temperatur,  das  nur  durch  einzelne  Regentage  unterbrochen 
wird,  während  gegen  Ende  des  Monats  und  in  der  ersten  Juli- 
pentade  wieder  kühleres  Wetter  mit  Niederschlägen  auftritt. 
Vom  6.  Juli  bis  in  die  ersten  Augusttage  ist  entsprechend  der 
gleichmäßigen  Verteiluno;  des  Luftdrucks  das  Wetter  sehr  ver- 


—     86     — 

änderlich.  Die  Hauptrolle  bezüglich  des  Einflusses  auf  die 
Temperatur  spielen  in  dieser  Zeit  in  Galtür  Bewölkuug  (und 
Niederschlag);  in  der  ersten  durch  heitere  Tage  ausgezeichneten 
Hälfte  ist  es  deshalb  im  Allgemeinen  warm,  in  der  zweiten  mehr 
bewölkten  und  regenreichen  etwas  kühler.  Dagegen  tritt  im 
August  ein  wahrer  Temperatursturz  ein,  und  nur  einzelne  helle 
Tage  mit  warmem  Sonnenschein  erreichen  11  Uhr-Temperaturen 
von  nahezu  20^  C,  die  sich  dann  auch  in  einzelnen  höheren 
Pentadenmitteln  bemerkbar  machen,  eine  große  Anzahl  anderer 
Tage  blieb  sogar  unter  10"  C.  um  11  Uhr.  Der  Witterungs- 
charakter in  diesem  Monat,  der  ja  auch  den  Touristen  des  ver- 
flossenen Sommers  noch  gewiß  in  Erinnerung  ist,  wird  am 
kürzesten  durch  das  von  dem  Pegelbeobachter  den  Monats- 
beobachtungen beigefügte  Resume  „Immer  schlecht  und  Regen", 
sowie  durch  die  Thatsache  ausgedrückt,  daß  bei  einem  im  Ge- 
folge eines  kurzen  Föhns  aufgetretenen  zweitägigen  Schneefall 
die  Temperatur  um  11  Uhr  Vm.  nur  4,9°  C.  (am  27.  August)  er- 
reichte. Als  sich  in  den  letzten  Augusttagen  aber  eine  Depression 
in  West-,  ein  Maximum  in  Osteuropa  ausbildete,  stieg  auch  in 
Galtür  die  Temperatur  in  der  ersten  Hälfte  des  September  und 
blieb  nahezu  auf  der  Höhe  der  Augusttemperatur  oder  über 
derselben.  Dies  dauert  bis  in  die  zweite  Hälfte  September,  wo 
eine  Abkühlung  eintritt  unter  Regen  und  zum  Teil  anhaltenden 
Schneefällen,  die  durch  die  zur  Herrschaft  gelangenden  west- 
lichen Winde  bedingt  werden.  Das  darauf  folgende  starke 
Steigen  in  den  ersten  Oktobertagen  ist  augenscheinlich  ver- 
anlaßt durch  das  Gebiet  hohen  Luftdrucks  unter  dessen  Einfluß 
zu  dieser  Zeit  Mitteleuropa  steht,  und  die  in  seinem  Gefolge 
auftretenden  klaren  Tage,  an  denen  die  Temperatur  um  llUhrVm. 
fast  durchweg  über  15 '^  C.  blieb.  Hierdurch  und  durch  das 
Fehlen  der  compensierenden  Nachttemperaturen  ist  wohl  nicht 
nur  das  Pentadenmittel,  sondern  auch  das  reduzierte  ]\lonatsmittel 
des  Oktober  zu  hoch  geworden,  wie  insbesondere  ein  Vergleich 
mit  den  Zahlen  von  St.  Anton  am  Arlberg  zu  zeigen  scheint.  ^) 
In  der  zweiten  Hälfte  des  Monats  ist  wieder  trüberes,  kühleres 
Wetter  mit  Schneefällen  vorherrschend,  so  daß  die  Temperatur 
schon  an  einzelnen  Taaen  um  11  Uhr  unter  0"  bleibt.     Gegen 


')  Galtür:  üktobermittel  Uli Vm.  +  8.o°.re.hi/iortiUirra.trcsmittel4- ().»«. 
St.  Anton:  „  2h Nrn.  -f  1U,4»,  Tagesmittol  (7,  2,  9,  !»)  -f  4,8 ". 


—     87     — 

Schluß  des  Monats  treten  dagegen  nocli  eine  Reihe  heiterer  Tage 
auf,  an  denen   sich   auch  die  Temperatur  wieder  etwas  erhebt. 

Auch  in  dem  ganzen  November  ist  bei  langsam  sinkender 
Temperatur  fast  durchweg  heiteres  Wetter  unter  der  Wirkung 
eines  Hochdruckgebietes  in  Zentraleuropa,  lu  der  ersten  Hälfte 
liegt  die  Temperatur  um  11  Uhr  Vm.  noch  über  0",  in  der 
zweiten  Hälfte  fällt  sie  besonders  bei  Eintreten  von  Ostwind  um 
diese  Zeit  bis  —  9 ''.  Anfangs  Dezember  weicht  das  Hochdruck- 
gebiet nach  Osten  zurück,  von  Westen  her  nahen  Depressionen 
und  es  tritt  wärmere  Witterung  und  Thauwetter  auf  bis  etwa 
zur  Mitte  des  Monats,  dann  folgt  eine  Reihe  von  Tagen  mit 
wechselnder  Temperatur  unter  Auftreten  von  Föhntagen,  denen 
dann  wieder  heitere  Tage  mit  Tagestemperaturen  unter  0"  bis 
zum  Schluß  des  Jahres  folgen. 

Einen  übereinstimmenden  Verlauf  zeigt  die  Kurve  der 
Monatsmittel,  nur  natürlich  in  den  Einzelheiten  weniger  scharf 
ausgeprägt.  Vor  allem  fällt  auch  hier  die  scharfe  Einbiegung 
am  April  auf,  die  durch  den  schon  oben  geschilderten  Rück- 
schlag veranlaßt  ist.  Ebenso  machen  sich  die  niedrigen  Tempe- 
raturen im  Anfang  des  Mai,  sowie  der  in  diesem  Sommer  ganz 
anormale  August  auf  den  ersten  Blick  geltend. 

Die  Kurve  des  Wasserstandes  zerfällt  in  zwei  vollständig 
getrennte  Teile,  einen  winterlichen  und  einen  sommerlichen,  die 
auf  der  graphischen  Aufzeichnung  der  täglichen  Stände  sich 
noch  deutlicher  von  einander  abheben  als  in  der  hier  beige- 
gebenen Kurve  der  Pentadenmittel.  Der  Winter  (in  Bezug  auf 
den  Pegelstand  gemeint),  geht  bis  etwa  Ende  April  und  fängt 
ungefähr  in  der  Mitte  Oktober  wieder  au.  Er  zeichnet  sich, 
wie  schon  früher^)  von  mir  und  auch  von  anderen  Seiten^)  be- 
mei'kt  wurde,  durch  eine  außerordentliche  Gleichmäßigkeit  und 
geringe  Veränderlichkeit  des  Wasserstandes  von  Tag  zu  Tag 
aus.  Nur  selten  giebt  es  in  dieser  Zeit  von  einem  Tag  zum 
andern  Schwankungen  von  mehr  als  1  cm,  und  solche  von  mehr 
als  4  cm  sind  1896  überhaupt  nur  dann  beobachtet  worden,  wenn 
der  Bach  durch  teilweises  Zufrieren,  das  öfter  durch  eingewehten 


')  Siehe  Mitteilungen  des  Deutschen  und  Österreichischen  Alpen  Vereins. 
1(S!)G.     Xr.  7.     [Die  Pegelstation  in  Galtür.) 

'-)  Z.  B.  Finsterwalder,    Mitt.  d.  Deutsch,  u.  üstcrr.  AlpenvemjÄgT^     ''^O'^ 
DSUi.  Nr.  3.  5,  6.     Brückner,    Petermanns  Mitt.  etc.  1895  pag.  13:2/^^-^ xfW     '^f/\ 


^ 


—     88     — 

Schnee  veranlaßt  oder  unterstützt  wird,  sich  staut.  Durch 
etwas  anderes  wird  diese  Gleichmäßigkeit  kaum  irgendwie  be- 
einflußt. So  brachte  es  sogar  die  obenerwähnte  Temperatur- 
erhöhung in  der  zweiten  Hälfte  des  März  nicht  fertig,  ein  relativ 
erhebliches  Steigen  des  Wassers  zu  bewirken,  und  eben  so  wir- 
kungslos ist,  wie  hier  nochmals  betont  und  hervorgehoben  werden 
möge,  zur  Zeit  des  winterlichen  Pegelstandes  nach  den  seitherigen 
Beobachtungen  in  Galtür  der  Föhn.  Wenn  von  verschiedener 
Seite  und  auch  erst  neuerdings  wieder  in  Alpenvereinsschriften 
darauf  hingewiesen  wurde,  wie  sehr  der  Föhn  die  Schneeschmelze 
beeinflußt  und  daran  beteiligt  ist,  so  dürfte  dies  danach  für 
den  kälteren  Teil  des  Jahres  entschieden  nicht  voll  zutreffen, 
da  der  Pegelstand  sich  dadurch  absolut  nicht  beeinflußt  zeigt. 
Auch  das  Ansteigen  der  Kurve  im  Frühjahr  geht,  wie  mir  scheint, 
vom  Föhn  unbeeinflußt  vor  sich,  ebenso  wie  das  Absteigen  im  Herbst. 

Das  einzige,  was  außer  dem  Zufrieren  zur  Zeit  des  winter- 
lichen Standes  größere  Schwankungen  hervorbringen  kann,  sind 
selbstverständlich  die  Lawinenfälle.  Schon  oben  wurde  als 
Beispiel  der  am  10.  März  mit  dem  großen  Schneesturm  einge- 
tretene Lawinensturz  im  vorderen  Jamthal  erwähnt,  der  den 
Bach  so  abschloß,  daß  am  Beobachtungstermin  überhaupt  kein 
Wasser  floß.  Es  ist  eine  bekannte  Thatsache,  die  auch  hierbei 
auftrat,  daß  derartige  Aufstauungen  durch  Lawinen  für  die 
beteiligten  Ortschaften  gewöhnlich  nicht  gefährlich  sind,  da  der 
Bach  den  Schneedamm  der  Lawine  bald  durchsägt  oder  durch- 
höhlt und  es  infolgedessen  nicht  zu  größeren  Wasseransamm- 
lungen kommt.  Hierbei  ist  übrigens  auch  in  Betracht  zu  ziehen, 
daß  die  winterlichen  niedrigen  Wasserstände  nicht  für  größere 
Aufstauungen  günstig  sind.  Aus  diesen  Gründen  ist  es  leicht 
verständlich,  daß,  trotzdem  in  Galtür  fast  regelmäßig  in  jedem 
Frühjahr  einmal  diese  Erscheinung  eintritt,  es  bis  jetzt,  soviel 
mir  bekannt,  noch  nicht  zu  dadurcli  veranlaßten  Schädigungen 
der  recht  nahe  bei  dem  Bach  befludlichen  Häuser  gekommen  ist. 

Selbstverständlich  wurden  derartige  abnorme  Hoch-  und 
Niederwasserstände  im  Winter  bei  Berechnung  der  Pentaden- 
mittel  nicht  mitverwendet,  sondern  dieselben  für  die  betreffenden 
Tage  —  mit  geringer  j\Iühe  —  interpoliert. 

Der  sonnnerliche  und  winterliche  Teil  der  Wasserstands- 
kurve sind  durch  steil  aufsteigende  resp.  abfallende  Übergänge 


—  so- 
mit einander  verbunden.  Auch  hier  bestätigt  sich  das  schon 
früher  Gefundene,  daß  im  Frühjahr  das  Ansteigen  viel  rascher 
vor  sich  gelit,  als  das  Abschwellen  im  Herbst.  Schon  in  der 
Kurve  der  Monatsmittel  tritt  dies  hervor,  noch  deutlicher  aber 
in  der  Kurve  der  Pentadenmittel,  die  auch  die  Beziehungen 
zwischen  Lufttemperatur  und  Wasserstand  im  einzelnen  verfolgen 
lassen.  Man  sieht  da,  daß  schon  in  den  letzten  Tagen  des  April 
infolge  der  wärmeren  und  zugleich  regnerischen  Witterung  die  Kurve 
eine  Tendenz  zum  Aufsteigen  zeigt,  die  aber  infolge  des  Rück- 
schlags im  Anfang  des  Mai  nicht  zum  richtigen  Durchbrach  kommt. 
Mit  dem  Wiederansteigen  der  Temperatur  im  Mai  beginnt  dann 
die  Schneeschmelze  im  Thal  in  größerem  Maßstabe,  durch  die 
Wärme  bewirkt  und  von  den  öfters  eintretenden  Regengüssen 
unterstützt,  um  noch  einmal  (in  der  29.  Pentade)  durch  eine 
Anzahl  kalter  Tage  mit  Schneestürmen  kurz  unterbrochen,  bis 
zum  Juni  ein  stetig  stärkeres  Anschwellen  des  Bachs  zu  bewirken. 

Damit  sind  wir  aber  bei  dem  sommerlichen  Stand  des 
Bachs  angekommen,  der  neben  der  absoluten  Höhe  vor  allem 
durch  große  Schwankungen  von  Tag  zu  Tag  charakterisiert  ist, 
die  im  ßeobachtuugsjahr  bis  zu  20  cm  betragen.  Bis  Mitte 
August  sinkt  der  Wasserstand  nur  einmal  einen  Tag  unter 
70  cm,  ungefähr  dem  dreifachen  Durchschnitt  der  eigentlichen 
Wintermonate.  Mitte  August  erfolgt  ein  Rückschlag  von  un- 
gefähr 30  cm,  jedoch  infolge  des  regnerischen  Wetters,  das  z.  T. 
auch  schnell  wieder  abgehenden  Schnee  bringt,  kommt  die  rück- 
gängige Bewegung  noch  einmal  zum  Stillstand  und  bei  ziemlich 
großen  Schwankungen  von  Tag  zu  Tag  bleibt  der  mittlere  Stand 
nocli  konstaut  bis  in  die  zweite  Hälfte  des  warmen  September. 
Nach  einem  kurzen  kleinereu  Aufsteigen  infolge  neuerdings  ein- 
getretener Schneefälle  fängt  dann  der  Wasserstand  an  zuerst  im 
Oktober  etwas  schneller,  dann  gegen  den  November  hin  all- 
mählich abzufallen  und  zum  Winterstaud  überzugehen,  dessen 
Eintritt  im  November  durch  die  geringen  Schwankungen  von 
einem  Tag  zum  andern  trotz  des  immer  noch  ganz  langsamen 
Abwärtsgehens  der  Kurve  bewiesen  wird. 

Im  allgemeinen  läuft  also  die  Kurve  des  Wasserstandes, 
wie  auch  die  Darstellung  der  Monatsmittel  zeigt,  parallel  mit 
der  Kurve  der  Lufttemperatur  und  erreicht  wie  diese  im  Juli 
ihren  höchsten  Stand.     Es  ist  dies   ganz   natürlich,   wenn  man 


—     90     — 

bedenkt,  aus  welchen  einzelnen  Teilen  sich  die  Wasserführung 
des  Baches  zusammensetzt.  Außer  dem  Wasser,  welches  die 
im  Thal  befindlichen  Quellen  liefern,  gehört  dazu  das  Ablations- 
wasser,  das  durch  die  Absclnnelzung  von  oben  und  unten  an 
der  recht  bedeutenden  Vergletscherung  des  Thals  erzeugt  wird, 
sowie  das  W^asser,  welches  die  im  Thalgebiet  fallenden  Nieder- 
schläge liefern.  Das  von  den  Sclmeefeldern  bei  ihrem  Schmelzen 
abfließende  Wasser  darf  man  wohl  wegen  der  gleichartigen 
Bedingungen  für  seine  Bildung  mit  den  Ablationswässern  der 
Gletscher  vereinigen.  Nach  den  seitherigen  Beobachtungen  ^) 
über  das  Beließen  der  Gletscherbäche  und  Quellen  in  den  Hoch- 
thälern  im  Winter,  ist  von  allen  diesen  Summanden  von  vorn- 
herein nur  das  durch  die  untere  Abschmelzung  an  den  Gletschern 
gelieferte  Wasser  als  annähernd  konstant  resp.  das  ganze  Jahr 
hindurch  zur  Speisung  des  Baches  beitragend  anzusehen,  während 
alle  übrigen  eine  jährliche  Periode  besitzen.  Die  oberflächliche 
Abschmelzung  au  Gletschern  nud  Schneefeldern  scheint  dagegen 
—  wie  von  vornherein  zu  erwarten  —  nach  den  bis  jetzt  vor- 
liegenden Untersuchungen,  wenn  auch  nicht  gänzlich  aufzuhören, 
so  doch,  soweit  die  Speisung  des  Baches  in  Betracht  kommt, 
äußerst  geringe  Wirkungen  auszuüben.  Ebenso  können  die  im 
Winter  fallenden  Niederschläge,  die  in  diesen  Höhen  wohl  fast 
durchweg  aus  Schnee  bestehen,  nicht  direkt  zur  Speisung  des 
Baches  beitragen,  während  etwa  eintretender  Regen  gerade  so 
wie  das  bei  der  Tagesschmelzung  entstehende  wenige  Wasser 
von  der  Schneedecke  aufgesaugt  wird.  In  Bezug  auf  letzteres 
ist  Brückner  derselben  Ansicht  und  erklärt  sich^)  auf  diese 
Weise  die  Geringfügigkeit  der  an  der  Rhone,  an  der  Venter 
Ache  u.  s.  w.  thatsächlich  nachgewiesenen  täglichen  Periode  der 
Wasserführung  in  den  Wintermonaten. 

Hieraus  dürfte  sich  aber  auch  das  schon  oben  erwähnte 
Abstehen  der  Quellen  im  Winter  erklären.  Soviel  ich  über- 
sehen kann,  kommen  nämlich  in  den  bis  jetzt  untersuchten 
Tliälern  nur  absteigende  Quellen  in  Betracht,  die  ebenso  wie  der 
Bach  selbst  bezüglich  eines  großen  Teils  seiner  Wasserführung,  auf 
die  Niederschläge  augewiesen  sind,  die  sie,  aber  verzögert,  dann 
wieder  an  den  Bach  abliefern.    Fällt  nun  der  Niederschlag  nur 


')  Siehe  die  pag.  87  Aiim.  2  aii^ef.  Litt, 

-)  Siehe  Petermanns  Mitteilungen.     IS'Jö.  Bd.  41.  sog.  K51. 


—     91     — 

ill  fester  Form,  so  wird  natürlich  die  Quelle  dadurch  ihre 
Nahrung  verlieren  uikI  allmählich  abstehen.  Diese  verzögerte 
Abgabe  der  Wasserbestände  der  Quellen  trägt  auch  vielleicht 
mit  zu  dem  laugsamen  Absteigen  der  Wasserstandskurve  im 
Herbst  bei,  indem  sich  das  allmähliche  Versiegen  der  Quellen 
darin  äußert,  während  die  Konstanz  der  Wiuterw^asser  nach 
dem  Gesagten  einfach  darauf  zurückzuführen  ist,  daß  im  Winter 
nur  ein  —  aus  theoretischen  Gründen  w^ohl  als  ziemlich  konstant 
anzusehender  —  Faktor  an  der  Wasserlieferung  beteiligt  ist. 
nämlich  die  Ablation  an  der  Gletscherunterfläche.  ^)  Im  Früh- 
jahr dagegen,  d.  h.  zur  Zeit  der  Schneeschmelze,  muß  dann  ein 
außerordentlich  starkes  Ansteigen  des  Baches  stattfinden,  da 
zu  gleicher  Zeit  mit  der  zunehmenden  Wärme,  durch  diese  ver- 
anlaßt, die  sämtlichen  übrigen  Faktoren  in  Wirksamkeit  treten. 
Hierin  wird  sich  also  eine  Parallelität  der  Temperaturkurve 
und  der  Wasserstandskurve  zeigen  müssen,  die  auch  thatsäch- 
lich  vorhanden  ist.  Im  Sommer  kann  sich  dagegen  kein  so 
gleichmäßiger  Wasserstand  ausbilden,  da  zu  dieser  Zeit  nicht, 
wie  im  Winter,  ein  einziger,  ziemlich  konstanter,  sondern  eine 
Anzahl  Faktoren  ihren  Einfluß  geltend  machen,  deren  Zusammeu- 
wirken  sich  natürlich  in  einem  komplizierten  Verlauf  der  Kurve 
zeigen  wird.  Außer  dem  wohl  auch  hier  der  Menge  nach 
ziemlich  konstanten  Ablationswasser  von  der  Unterseite  der 
Gletscher,  wird  das  Quellwasser  in  Betracht  kommen,  dessen 
Schwankungen  selbst  wieder  von  einer  größeren  i^nzahl  Ur- 
sachen beeinflußt  w^erdeu,  außerdem  als  für  unsere  Verhältnisse 
wichtigste  das  Wasser  der  Miederschläge  und  das  durch  ober- 
flächliche Abschmelzung  entstehende,  die  hauptsächlich  die  sommer- 
lichen Schwankungen  bewirken,  da  im  Jamthal  stärkere  Quellen 
in  größerer  Anzahl  nicht  vorhanden  sind.  Die  Ablation  an  der 
Oberfläche  hängt  aber  im  Sommer  hauptsächlich  von  zwei 
Faktoren  ab,  von  Wärme  und  Niederschlag.  Über  den  xVuteil  der- 
selben konnte  Heim- j  keine  zahlenmäßigen  Angaben  machen,  und 
auch  bis  heute  liegen  solche,  soweit  ich  die  neuere  Litteratur 
kenne,  noch  nicht  vor.  Es  scheint  jedoch,  als  ob  die  sommer- 
lichen Niederschläge,    w^elche   ja    zum    großen   Teil    als   liegen 

')  Brückner  macht  dafür  Quellen  unter  dem  Gletscher  verantwortlich. 
(S.  1,  c.  p.  132.) 

^)  Handbuch  der  Gletscherkunde. 


—     92     — 

fallen,  bedeutend  mehr  wirken,  als  Sonnenschein.  Darauf  muß 
ich  deshalb  schließen,  weil,  wie  schon  früher  erwähnt,  ^)  die 
Hochstände  des  Baches  fast  sämtlich  nicht  auf  heitere  und  warme, 
sondern  auf  Eegentage  fallen,  die  natürlich  im  Durchschnitt 
etwas  kühler  sind,  und  auch  bei  Verfolgung  der  Kurven  der 
einzelnen  Tageswasserstände  zeigt  der  Pegelstand  fast  immer 
gerade  das  entgegengesetzte  Verhalten,  wie  die  Temperatur  der 
Luft,  d.  h.  steigt  letztere,  so  fällt  das  Wasser  und  umgekehrt. 
Manchmal  treten  freilich  Verzögerungen  in  dem  Eintreffen  des 
hohen  Wasserstandes  trotz  der  geringen  Länge  des  Baches  bis 
zum  Pegel  ein,  die  aber  nicht  über  den  folgenden  Tag  hiuaus- 
reichen.  In  den  Pentadenmitteln  ist  diese  Erscheinung  übrigens 
nicht  so  klar  zu  erkennen,  da  es  selten  vorkommt,  daß  eine  Pentade 
ganz  der  einen  oder  andern  Art  von  Tagen  angehört  und  deshalb 
diese  Eigentümlichkeit  bei  der  Mittelbildung  verschwindet  oder 
wenigstens  zum  Teil  verwischt  wird.  Bei  der  Erklärung  derselben 
dürfte  auch  der  Umstand  nicht  zu  übersehen  oder  zu  unterschätzen 
sein,  daß  bei  bedecktem  Himmel  und  feuchter  Luft,  die  in  den 
höheren  Regionen  bekanntlich  recht  große  Verdunstung  sicher  ver- 
ringert und  weniger  wirksam  ist,  als  bei  heiterem  klarem  Wetter, 

Während  also  im  allgemeinen  im  Verlauf  eines  Jahres 
Temperatur  und  Wasserstand  parallel  gehen ,  zeigt  sich  im 
Sommer  im  einzelnen  dazu  ein  Gegensatz  im  Verhalten  von 
einem  Tag  zum  andern,  indem  bei  Eintritt  heiteren,  warmen 
Wetters  ein  Fallen,  bei  trübem  und  kühlerem  Wetter  ein  Steigen 
des  Wassers  eintritt.  Selbstverständlich  wird  am  meisten  unter- 
stützend ein  warmer  Regen  wirken,  und  au  Tagen  im  Juli  ver- 
flossenen Jahres,  an  denen  es  bei  sehr  hoher  Temperatur  regnete, 
stieg  auch  thatsächlich  der  Bach  bis  zu  beträchtlicher  Höhe,' 

Gerade  so,  wie  die  Kurve  der  Lufttemperatur  und  des 
AVasserstandes,  zeigt  auch  die  der  Wassertemperatur  in  ihrem 
jährlichen  Verlauf  eine  Biegung  in  demselben  Sinne,  wie  jene 
beiden,  d.  h.  ein  Ansteigen  im  Sommer,  ein  Abfallen  im  Winter. 
Selbstverständlich  sind  aber  hier  weder  die  Extreme  so  weit 
von  einander  entfernt,  noch  die  Schwankungen  so  groß,  wie 
bei  der  Lufttemperatur,  denn  infolge  der  gröLiereu  spezifischen 
Wärme  des  Wassers  und  der  dadurch  erfolgenden  langsameren 


')  Siehe  Aiiiii.  1  p.  87. 


-     98     — 

Erwärmung  und  Al)kiililuiig  wird  die  Kurve  bedeutend  flacher 
ausfallen.  Damit  die  —  deshalb  viel  geringeren  —  Differenzen 
bei  ihr  auch  augenfällig  hervortreten,  wurde  sie  bei  den  Pen- 
tadenmitteln  im  zweimal   größeren  Ordinateumaßstab  beigefügt. 

Auch  hier  zerfällt  die  Kurve  in  zwei  deutlich  gesonderte 
Teile,  einen  winterlichen  und  einen  sommerlichen,  die  sich  gerade 
wie  bei  der  Wasserstandskurve  vor  allem  durch  die  Schwankung 
von  einem  Tag  zum  andern  unterscheiden.  Dieser  Unterschied 
trat  im  Mai  zur  Übergangszeit  so  stark  hervor,  daß  auch  dem 
Pegelbeobachter  sofort  auffiel,  daß  die  Wassertemperatnr  nicht 
mehr  so  gleichmäßig  sei,  wie  während  der  Wintermonate.  Im 
allgemeinen  ist  der  Gang  der  Wassertemperatur  parallel  dem 
der  Lufttemperatur,  mit  Ausnahme  der  winterlichen  Zeit,  in 
der  natürlich  die  Wassertemperatur  Schwankungen  unter  die 
Grenze  von  0"  nicht  mitmachen  kann  und  deshalb  sehr  gleich- 
mäßig wenig  über  O''  bleibt.  Daher  kommt  es  auch,  daß  zum 
Teil  die  \\'assertemperatur  im  Monatsmittel  höher  ist,  als  die 
Lufttemperatur  und  zwar  in  den  Monaten  Januar,  Februar, 
November,  Dezember  und  dem  durch  den  Wetterumschlag  (s.  o.) 
kalten  April.  Sollte  sich  die  von  Herrn  Prof.  Hann  geäußerte 
Vermutung  bestätigen,  daß  die  Galtürer  Mittel  noch  etwas  zu 
hoch  sind,  so  würde  dazu  noch  der  März  kommen. 

Daß  die  Schwankungen  der  Wassertemperatur  von  Tag 
zu  Tag  parallel  denjenigen  der  Lufttemperatur  gehen,  bestätigt 
wieder  die  aus  dem  täglichen  Gang  beider  abgeleitete  Beobachtung, 
daß  die  Lufttemperatur  resp.  deren  Ursache,  die  Sommerwärme, 
der  Hauptfaktor  ist,  welcher  den  Gang  der  Wassertemperatur 
beeinflußt.  Selbstverständlich  ist  auch  die  tägliche  Veränderlich- 
keit der  Wassertemperatur  —  gerade  wie  die  jährliche  —  nicht 
so  groß,  wie  die  der  Lufttemperatur,  die  Schwankungen  beider 
sind  aber  auch  nicht  proportional.  Öfter  kommt  es  vor,  daß 
einem  Steigen  resp.  Fallen  der  Lufttemperatur,  zwar  auch  ein 
Steigen  resp.  Fallen  der  Wassertemperatur  entspricht,  aber  nicht 
in  dem  Maße,  wie  man  es  nach  dem  Verhältnis  beider  an  andern 
Tagen  erwarten  sollte.  Ja  in  manchen  Fällen  wird  das  Ver- 
hältnis geradezu  umgedreht,  so  daß  in  einem  Fallen  der  Luft- 
temperatur ein  Steigen  der  Wassertemperatur  (und  umgekehrt) 
eintritt.  Freilich  darf  man  hierzu  nicht  alle  Fälle  rechnen,  die 
auf  den  ersten  Blick  hierher  zu  gehören   scheinen,   und  muß 


■    —     94     — 

insbesondere  bei  der  Untersuchung  der  beigegebenen  Pentaden- 
niittel  auf  solclie  Fälle  mit  Vorsicht  verfahren.     Denn  es  kann 
vorkommen,  daß  bei  der  Mittelbildung  die  Verhältnisse  im  ein- 
zelnen   sich   verwischen,    oder    durch    ein    starkes   vSteigen   des 
Thermometers   an   einem   von   den   fünf   Tagen   das  Mittel   der 
Lufttemperatur  bedeutend  hinaufgerückt  wird,  während  dies  bei 
der  Wassertemperatur    selbstverständlich    nicht    in    demselben 
Maße   geschieht.     Dadurch    kann    besonders    im   Herbst    unter 
Umständen   die  Lufttemperatur  gegenüber  der  vorhergehenden 
Pentade  gestiegen,  die  Wassertemperatur  gefallen  zu  sein  scheinen. 
Aber    auch    außerdem    zeigen   sich   noch    eine    größere   Anzahl 
Unregelmäßigkeiten   in   der   Kurve,    die    sich    nicht    auf   solche 
Gründe   zurückführen  lassen,    diese   sind   einfach  ein   Zeichen, 
daß  auch  noch  andere  Faktoren  außer  der  Lufttemperatur  resp. 
Souuenwärme  bestimmend  auf  die  Wassertemperatur  einwirken. 
Dahin  gehört  vor  allem  der  Wasserstand  resp.  die  Wassermenge. 
Wenn  diese   plötzlich   stark  steigt   oder  fällt,   wird  sie  auf  die 
Wassertemperatur  in  der  Weise  einwirken,  daß  diese  im  ersten 
Fall  herabgesetzt,  im  zweiten  am  Ansteigen  nicht  gehindert  wird. 
Dies   ist  deshalb   der  Fall,   weil  der  größte  Teil   des  Wassers 
zur  Zeit   der  großen  Wasserschwankungen  —  im  Sommer   — 
Schmelzwasser  von  Gletschern  und  Schneefeldern  ist  und  deshalb 
wohl  mit  einer   recht  geringen  i^ufangstemperatur  in  den  Bach 
gelangt.     Freilich  wird  gewöhnlich  eine  außergewöhnlich  große 
Vermehrung  des  Zuflusses,  wie  oben  gezeigt  wurde,  noch  dazu 
mit  einer  Verschlechterung  des  Wetters  zusammenfallen,  so  daß 
sich  dann  beide   Faktoren  —  Fallen   der  Lufttemperatur   und 
erhöhter   Zufluß  —  in   ihrer  Wirkung   potenzieren.     Dies   wird 
besonders  der  Fall  sein,  wenn  der  Niederschlag  im  Sommer  als 
Schnee   fällt,    und  dadurch   große  Massen   von  Schneeschmelz- 
wasser in  kurzer  Zeit  dem  Bach  zugeführt  werden,  da  sich  der 
Neuschnee  im  Sommer  in  einem   großen  Teil   des  Bachgebietes 
doch  nur  relativ  sehr  geringe  Zeit  halten  kann.     Alle  Minimal- 
temperaturen   des    Baches    mit    einer   z.  T.  recht   bedeutenden 
Differenz    gegen    den    vorhergehenden    Tag    fallen    deshalb   im 
Sommer  auf  solche  Schneetage  oder  direkt  nachher.     Aber  auch 
wenn  ein  starkes  Steigen  des  Wasserstandes  mit  einem  Steigen 
der  Temperatur  Hand  in  Hand  geht,   kann  trotz   letzterem  ein 
Fallen    der  Wassertemperatur    eintreten.     Ein  derartiger  Fall 


—     95     — 

zeigte  sich  während  der  diesjährigen  Schneesclimelze  im  Anfang 
Juni  in  solcher  Stärke,  daß  die  Einwirkung  audi  z.  T.  noch  in  den 
Pendatenniittehi  liervortritt.  Wegen  diesen  Irriticrungen  durcli 
den  Wasserstand  wird  natürlich  die  Parallelität  von  Luft-  und 
Wassertemperatur  oft  unterbrochen  und  gestört  und  kommt  nur 
da  am  deutlichsten  zum  Vorschein,  wo  der  Wasserstand  recht 
gleichmäßig  ist,  und  außerdem  die  Schwankungen  der  Luft- 
temperatur nicht  wie  in  der  winterlichen  Zeit  zum  größten  Teil 
unter  dem  0-Punkt  stattfinden,  oder  doch  recht  oft  unter  ihn 
greifen,  und  dadurch  der  Kurve  in  diesem  Teil  die  oben  geschil- 
derte Gestalt  des  Winters  geben.  Wenn  aber  die  Schwankungen 
der  Lufttemperatur  über  O*'  liegen,  und  der  Wasserstand  gleich- 
mäßig ohne  große  Schwankungen  bleibt,  wie  im  Herbst  beim 
Übergang  zum  Winterstand,  dann  tritt  die  Parallelität  zwischen 
AVasser-  und  Lufttemperatur  am  deutlichsten  hervor,  wie  dies 
etwa  in  der  Pentade  50 — 70  zu  sehen  ist. 

Lassen  sich  so  auch  eine  Anzahl  von  Abweichungen  er- 
klären, so  bleiben  doch  noch  eine  kleinere  Anzahl  Abweichungen 
von  den  dargelegten  Verhältnissen  zurück,  für  die  vorläufig  noch 
die  Mittel  zur  vollständigen  Aufklärung  fehlen.  Verzögerungen 
im  Eintritt  des  Einflusses  der  Schwankungen  der  Lufttemperatur 
auf  die  Wassertemperatur,  wie  sie  bei  größeren  und  längeren 
Flußläufen  wohl  die  Verhältnisse  komplizierend  auftreten  können, 
möchte  ich  nicht  dafür  verantwortlich  machen,  da  ich  glaube, 
daß  aus  den  neulich  mitgeteilten  Beobachtungen  ^)  über  den  täg- 
lichen Gang  wenigstens  soviel  hervorgeht,  daß  Verzögerungen 
von  einem  Tag  zum  andern  bei  der  geringen  Laufläuge  nicht 
eintreten,  sondern  die  Verzögerung  nur  etwa  eine  Stunde  aus- 
macht. Vielmehr  werden  es  wohl  die  Lücken  in  den  Beobach- 
tungen besonders  der  meteorologischen  Verhältnisse  sein,  die 
ein  derartiges  weit  gestecktes  Ziel  noch  nicht  erreichen  und 
noch  nicht  die  Einwirkung  der  übrigen  Faktoren,  von  denen 
Förster^)  den  der  Bewölkuug  nachweisen  konnte,  klar  er- 
kennen lassen.  Umsomehr  ist  es  daher  mit  Freuden  zu  be- 
grüßen, daß  die  meteorologische  Station  in  Galtür  nunmehr  so 
ausgestattet  werden  soll,  daß  sie  wohl  auch  in  dieser  Hinsicht 
ihr  Teil  zur  wissenschaftlichen  Klärung  wird  beitragen  können. 


*)  Siehe  pag.  81  Aiim.  1. 
^)  a.  a.  0. 


96 


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Juni      .     . 

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-der  wahren  Mo  1101.1  mitteL  der  Lufttemperatur  in   Gal  für 
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der    Pentaden  mittel 

des    Wassers tands  \  im  Jamhach 

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Fig.  2. 


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97     — 


Rückblicke 
auf  die  Biologie  der  letzten  aclitzij^  Jahre. 

Vortrag-,  gehalten  beim  Jahresfeste  am  30.  Mai  1897 

von 

Professor  Dr.  H.  Reichenbach. 


Ew.  Majestät!     Hüchansehiiliche  Versammhing! 

Es  ist  ein  guter  alter  Brauch,  wenn  einzelne  bedeutende 
Männer  der  Wissenschaft  an  ihren  Jubeltagen  Riickschau  halten 
über  ihre  Mitarbeit  an  den  großen  Problemen.  Dies  gilt 
vielleicht  in  noch  höherem  Maße  von  wissenschaftlichen  Kor- 
porationen, wie  unsere  Gesellschaft,  die  heute  das  Fest  ihres 
achtzigjährigen  Bestehens  feiert.  Denn  sie  hat  die  Pflicht,  ihren 
Mitbürgern  gegenüber  Rechenschaft  abzulegen  über  ihre  wissen- 
schaftliche Thätigkeit.  Dabei  verfolgt  sie  noch  ein  weiteres 
Ziel:  Während  der  achtzigjährige  Jubilar  die  Früchte  seiner 
Arbeit  in  Ruhe  und  in  Ehren  genießen  darf,  handelt  es  sich 
bei  unserer  ewig  jungen  naturforschenden  Gesellschaft  darum, 
aus  den  Leistungen  der  Vergangenheit  Mut  und  Kraft  zu 
schöpfen  für  ferneres  rüstiges  Vorwärtsstreben  im  Dienste  der 
Wissenschaft. 

Die  gesamte  Naturforschung  hat  in  unserem  Jahrhundert 
Erfolge  errungen,  die  alles  andere  früher  Geleistete  weit  über- 
treffen. Denken  wir  nur  an  die  Ergebnisse  der  Physik  und 
Chemie  und  an  die  gewaltige  Ausnützung  der  Naturkräfte  im 
Dienste  des  Menschen. 

7 


—     98     —  . 

Aber  auch  das  theoretische  Interesse  ist  gestiegen.  Wir 
begnügen  uns  nicht  mehr  damit,  Entdeckungen  zu  machen  und 
sie  etwa  praktisch  zu  verwerten,  oder  Sammlungen  anzulegen, 
sondern  das  treibende  Moment  ist  meist  das  Streben  nach  tieferer 
Erkenntnis  der  Natur  und  ihrer  Gesetze.  Besonders  die  lebende 
Natur,  der  Mensch  und  sein  Getriebe  sind  es,  die  dem  Denkenden 
immer  wieder  Probleme  vorlegen.  Die  Geschlechter  der  Menschen 
kommen  und  gehen,  leben  eine  kurze  Spanne  Zeit  und  fragen 
unaufhörlich,  was  es  mit  ihnen  sei?  Woher?  Wohin?  Warum? 
Je  nach  Erziehung  und  Verstandesentwicklung  suchen  die 
meisten  eine  mehr  oder  minder  befriedigende  Antwort  hierauf, 
um  in  Ruhe  ihr  Dasein  zu  vollenden. 

Die  Philosophen  aller  Zeiten  waren  bemüht,  die  Probleme  des 
Lebens  auf  spekulativem  Wege  zu  lösen.  Wenig  allgemein 
Verbindliches  leistete  die  eigentliche  Wissenschaft  vom  Lebenden, 
die  Biologie  im  weitesten  Sinne  des  Wortes,  bis  etwa  zum 
Anfang  unseres  Jahrhunderts.  Von  diesem  Zeitpunkte  an  beginnt 
eine  Blütezeit  für  die  Biologie,  in  der  wir  uns  gegenwärtig  noch 
befinden.  Unser  Wissen  vom  Leben  hat  einen  tieferen  Gehalt 
bekommen  und  unter  den  zahllosen  Einzelthatsacheu,  die  der 
rastlose  Fleiß  dem  menschlichen  Wissen  hinzugefügt  hat,  sind 
einige  große  und  einfache  Wahrheiten  aufgedeckt  worden,  die 
die  ganze  Lebewelt  betreffen,  sie  gleichsam  als  eine  Einheit 
erscheinen  lassen,  und  von  so  einschneidender  Bedeutung  für 
die  Erklärung  des  Lebens  auf  der  Erde  geworden  sind,  daß 
nicht  nur  der  Philosoph  mit  ihnen  sich  auseinandersetzen  muß, 
wenn  seine  Arbeit  auf  Gemein  Verbindlichkeit  Anspruch  erheben 
soll  — ,  sondern  auch  jeder  Gebildete  mächtig  von  diesen  Wahr- 
heiten ergriffen  wird  und  das  Bedürfnis  empfindet,  sie  tiefer  zu 
erfassen. 

Drei  von  diesen,  die  ganze  lebende  Natur  umfassenden 
Wahrheiten,  an  deren  Feststellung  und  weiterer  Erörterung 
auch  unsere  Gesellschaft  lebhaft  interessiert  war  und  ist,  sollen- 
hier  beleuchtet  werden ;  dies  kann  allerdings  nur  in  den  Haupt- 
grundzügen geschehen,  da  die  Kraft  eines  Einzelneu  nicht  aus- 
reicht, alle  i^eziehungen  zu  beherrschen. 

Die  drei  Entdeckungen  betreffen  den  Aufbau  der  Or- 
ganismen aus  Zellen,  die  Descendenz  in  der  Lebe- 
welt  und  das  Gesetz  von  der  Erhaltung  der  Energie. 


—     99     — 

I. 

Alles  Lebendige  besteht  aus  kleinen  lebenden  Elementar- 
teilen, Zellen  genannt.  Von  den  kleinsten  Lebewesen  an  der 
Grenze  der  Sichtbarkeit  bis  zu  den  Kiesen  der  Pflanzen-  und 
Tierwelt  und  bis  zum  Menschen  knüpft  alles  Leben  an  kleine, 
mehr  oder  minder  selbständige  Wesen  an,  die  entweder  ein 
p]inzeldasein  führen  oder  zu  einem  Zellenstaat  verbunden  sind 
und  die  höheren  Organismen  zusammensetzen.  Bau  und  Leben 
dieser  Elementar  Organismen  zeigen  eine  große  Zahl  bis 
ins  kleinste  übereinstimmender  Momente,  so  daß,  wenn  wir  eine 
Pflanze  oder  ein  Tier  in  Bezug  auf  die  Elementarorganismen 
studieren,  uns  nicht  nur  die  Einzel thatsache,  die  wir  heraus- 
bringen, interessiert  —  nein !  —  unser  Interesse  ist  auf  das 
höchste  gespannt,  denn  wir  wissen,  das  Gefundene  gilt  —  ent- 
sprechend modifiziert  —  für  alles  Lebendige,  also  auch  für  den 
Menschen,  der  uns  ja  doch  das  Haupträtsel  ist. 

Die  ganze  lebende  Natur  stellt  also  in  Bezug  auf  ihre 
Bausteine  eine  Einheit  dar.  Alle  Lebensvorgänge,  Bewegung 
und  Empfindung,  Ernährung  und  Ausscheidung,  Vermehrung, 
Krankheit  und  Tod  laufen  an  diesen  Zellen  ab ;  sie  sind  die 
L  e  b  e  n  s  h  e  r  d  e. 

l)a  alle  die  höheren  Organismen  konstituierenden  Ele- 
mente von  einer  Zelle,  der  sogenannten  Eizelle,  durch  wieder- 
holte Teilungsprozesse  ihren  Ursprung  nehmen,  und  da  diese 
Eizelle  bei  der  Reife  vom  mütterlichen  Organismus  sich  loslöst, 
so   ergeben   sich   hieraus   zwei   neue   Fundamentalgesetze: 

Alle  Lebewesen    sind   in    der    ersten  Zeit    ihres 
individuellen  Daseins,    wenigstens  der  Form    nach, 
absolut  gleich.   Sie  haben  den  Formwert  einer  Zelle, 
wie  ihn   die   Einzelligen  zeitlebens   behalten; 
und : 

Jedes  Lebewesen  steht  durch  die  Eizelle  mit 
seinen  Vorfahren   direkt  im   Zusammenhange. 

Langsam  haben  sich  diese  großartigen  Anschauungen  ent- 
wickelt: Nachdem  schon  im  vorigen  Jahrhundert  die  mikroskopi- 
schen Bläschen  gesehen  worden  waren,  nachdem  C.  E.  v.  B  a  e  r 
1827  die  Eizelle  der  Säugetiere  entdeckt  hatte,  stellten  18ü8 
und  1839  Seh  leiden  und  Schwann  die  Zellentheorie  auf. 
Besonders  der  von  unserer  Gesellschaft  preisgekrönte  Schwann 

7* 


—     100     — 

erfaßte  das  Problem  in  seiner  ganzen  Tiefe;  er  nannte  die  Zellen 
„Elementarorganismen".  Der  Zellbegriff  hat  im  Laufe  der  Zeit 
gar  mancherlei  Wandlungen  erfahren;  aber  immer  stellen  diese 
eine  Vermehrung  unseres  Wissens  dar,  und  heute  können  wir 
wohl  als  sicher  hinstellen:  Eine  Zelle  ist  ein  Tröpfchen 
lebende,  eiweißhaltige  Substanz  von  zarter,  schaumiger 
oder  wabenartiger  Struktur  —  Protoplasma  genannt  — 
mit  einem  festeren  Inhaltskörper,  dem  Kern,  und 
einem  winzigen  Körnchen  —  dem  Centralkörperchen. 

Am  überraschendsten  sind  aber  die  in  der  jüngsten  Zeit 
festgestellten,  mit  der  größten  Gesetzmäßigkeit  verlaufenden 
Teilungsprozesse  der  Zellen,  und  gerade  diese  minutiöse  Über- 
einstimmung in  den  feineren  Vorgängen  ist  es,  die  uns  erst  die 
vollkommene  Gewißheit  von  dem  einheitlichen  Charakter  der 
Lebensprozesse  bei  Pflanzen  und  Tieren  verschafft  hat. 

Einige  Momente  aus  diesem  Teilungsvorgang  sollen  er- 
wähnt werden : 

Das  Centralkörperchen,  umgeben  von  einer  Strahlensonne, 
teilt  sich  in  zwei  Hälften,  deren  jede  mit  einer  Sonne  nach  den 
Teilpolen  rückt.  Mittlerweile  haben  sich  aus  dem  Kern  eigen- 
tümliche, je  nach  der  Species,  nach  Zahl  und  Form  ver- 
schiedene Körperchen,  Chromosome  genannt,  gebildet.  Die 
Chromosomen  teilen  sich  der  Länge  nach  in  gleiche  Teile,  und 
nun  rückt  von  jedem  einzelnen  Chromosom  die  eine  Hälfte  nach 
dem  einen  Centralkörperchen,  während  die  andere  Hälfte  nach 
der  entgegengesetzten  Seite  geht,  um  dort  den  neuen  Kern  zu 
bilden. 

Geheimnisvoller  Vorgang,  wenn  wir  nach  den  tieferen 
treibenden  Ursachen  fragen!  Aber  ein  Ergebnis  ist  besonders 
wichtig : 

Jeder  Tochterkern  enthält  die  gleiche  Zahl  von 
Chromosomelemeuten  und  von  jedem  Muttercliromo- 
som   genau   die  Hälfte. 

Diese  Thatsache  gewinnt  an  Wert  und  Bedeutung  durch 
die  Entwicklung  unserer  Kenntnisse  über  die  ersten  Vorgänge  in 
der  Eizelle.  An  der  Schwelle  unseres  Jahrhunderts  lag  die  Wissen- 
schaft in  den  autoritativen  Fesseln  Hallers.  Durch  Meckels 
Übersetzung  war  eben  das  50  Jahre  lang  vergessene  Wei'k  von 
C.  F.  Wolff    „Theoria  geuerationis"  bekannt  geworden.     Dazu 


—     101     — 

kameu  die  Forschungen  der  großen  Embryologen  Pander, 
V.  Baer,  Re  mack,  Ratlike  und  anderer,  und  so  erhielt  die 
Präformation stheurie,  nach  welcher  der  Keim  fertig,  nur  sehr 
klein,  im  Ki  eingebettet  liege  und  auch  noch  alle  weiteren  Nach- 
kommen eingeschachtelt  in  sich  enthalte,  den  Abschied.  Man 
erkannte,  daß  die  Tiere  im  Ei  durch  eine  lange  Reihe  ganz 
alhnälilich  fortschreitender  Veränderungen  ihren  Ursprung  nehmen. 
Geheimnisvoll  und  unbegreiflich  erschien  aber  hauptsächlich 
die  Befruchtung,  die  als  treibende  Ursache  angesehen  werden 
mußte.  Zwar  wurde  durch  eine  Reihe  l)erühmter  Forscher  der 
Nachweis  geliefert,  daß  bei  Krebsen  und  Insekten  und  einigen 
anderen  Tieren  auch  unbefruchtete  Eier  sich  entwickeln  können. 
Dies  waren  aber  doch  nur  xA.usnahmen.  Man  half  sich,  so  gut 
es   eben  gehen  mochte,   mit  Tiieorien  der  verschiedensten  Art. 

Da  —  vor  21  Jahren  —  gelaug  es  Oskar  Her  twig,  den 
Vorgang  an  den  Eiern  der  Seeigel  im  wesentlichen  aufzudecken. 
Er  sah,  wie  bei  der  Befruchtung  der  Eizelle  eine  Samenzelle  in 
das  Ei  dringt,  und  beobachtete,  wie  die  Kerne  beider  Zellen  zu  dem 
neuen  Kern  der  nun  entwicklungsfähigen  Eizelle  sich  vereinigen. 

An  einer  großen  Zahl  von  Tieren  wurden  alsbald  die  gleichen 
Vorgänge  studiert.  Die  Entwicklung  der  Technik  und  unsere 
Kenntnis  von  der  Zellteilung  ergaben  bald  neue  wichtige  Dinge 
und  heute  —  200  Jahre  nach  der  Entdeckung  der  Samenelemente 
und  70  Jahre  nach  der  Auftindung  des  Säugetiereies  —  wissen 
wir,  daß  die  beiden  zur  Vereinigung  bestimmten  Zellen  vorher 
eine  Teilung  erfahren,  bei  der  die  Zahl  der  Chromosomen 
auf  die  Hälfte  reduziert  wird;  bei  der  Vereinigung  rücken 
nun  die  Cliromosomen  beider  Befruchtuugszellen  zusammen, 
vervollständigen  also  die  Normalzahl  und  bilden  so  wieder  eine 
Zelle  mit  vollständigem  Kernmaterial. 

Nunmehr  beginnt  die  Eizelle  sich  zu  teilen.  Da  bei  diesen 
fortgesetzten  Teilungsvorgängen  die  väterliche  und  mütterliche 
Chromosomsubstanz  gleichmäßig  auf  die  Tochterzelleu  verteilt 
wird,  so  folgt  hieraus : 

Jede  Zelle  eines  Organismus  enthält  gleichviel 
Chromosombestandteile  väterlicher  und  mütterlicher 
Herkunft,  und  die  so  rätselhaften  V e r e r b u n g s - 
erscheinungen  sind  wenigstens  auf  V^ermischung 
von   zweierlei   Chromosomen   zurückgeführt. 


—     102     — 

Wenn  wir  nun  beclenkeu,  daß  in  den  Blüten  der  höheren 
Pflanzen  und  bei  den  Kryptogameu  bei  der  Befruchtung  die 
gleichen  fundamentalen  Prozesse  nachgewiesen  sind,  ja  daß  bei 
der  sogenannten  Konjugation  der  Einzelligen  ganz  analoge  Vor- 
gänge beobachtet  wurden,  wie  bei  der  Befruchtung,  so  miissen 
wir  staunen  über  die  umfassende  und  l)is  ins  kleinste  gehende 
Allgemeingültigkeit  aller  das  Leben  der  Zellen  betreffenden 
Gesetze. 

Die  Zelle  ist  in  der  That  ein  Einheitsprinzip 
der   Lebe  weit. 

An  allen  diesen  glücklichen  Ergebnissen  hat  nun  unsere 
Gesellschaft  regen  Anteil  genommen.  Einige  der  wiclitigsten 
Arbeiten  über  Zellen  und  Befruchtung  sind  in  ihren  Abhand- 
lungen veröffentlicht,  und  mit  den  von  ihr  zu  vergebenden  Preisen 
wurden  unter  andern  die  diesbezüglichen  Werke  von  Schwann, 
Sachs,  Bütschli  und  F lemming  gekrönt. 

IL 

Wie  alles  Leben  au  die  Zelle  gebunden  ist,  der  Lebens- 
stoff gleichsam  eine  Einheit  darstellt,  so  ist  auch,  —  nach  dem 
zweiten  Grundgedanken  der  neueren  Biologie,  —  die  ganze 
lebendige  Welt  eine  einzige  große  Einheit,  —  gleich- 
sam  eine   Familie. 

Dieser  Gedanke,  den  wir  bereits  in  den  altindischen 
Religionen,  im  Buddhismus  und  Brahmanismus  deutlich  ausge- 
sprochen linden,  der  den  Philosophen  des  Altertums  vorschwebte, 
der  Goethe  zu  den  tiefsten  Gedanken  anregte,  —  ist  durch 
den  großen  Engländer  Charles  Darwin  zum  bleibenden 
Eigentum  der  Wissenschaft  geworden.  Seine  gewaltige  Lehre 
von  dem  genetischen  Zusammenhang  aller  Lebewesen, 
von  der  Entwicklung  der  organischen  Welt  von  den  einfachsten 
Urwesen  bis  zu  den  liöchststehenden  Organismen  durch  allmählich 
Stattlindende  Veränderungen,  die  auf  die  Nachkommen  vererbt 
und  durch  Ausnierzung  des  nicht  Lebensfähigen  vervollkommnet 
werden,  hat  der  modernen  Biologie  eine  Bedeutung  gegeben, 
die  man  früher  nicht  ahnen  konnte.  Heute,  beinahe  40  Jahre 
nach  dem  ersten  Auftreten  Darwins,  haben  sich  die  Beweise 
für  die  Richtigkeit  der  Abstammungslehre  so  gehäuft,  daß  es 
gar   keinen    Biologen    melir   giebt,    der   ihr    widerspricht.      Die 


fo,     ^^■■' 


—     103     —  !v-i        ^-6 

gesamte  Biologie  nicht  nur,  sondern  auch  Kulturgeschichte, 
Soziologie  und  Philosophie  sind  durch  die  Descendenztheorie 
beeinflußt  worden,  und  überall  sind  Umwälzungen  in  wichtigen  -•-- 

Grundanschauungen  zu  beobachten,  gerade  wie  zur  Zeit,  als  die 
Kopernikanisclie  Lehre  vom  Universum  die  Geister  überwältigte. 

Am  Ende  des  vorigen  Jahrhunderts  stand  die  Biologie 
wesentlich  uuter  dem  Einfluß  des  Schweden  Carl  Linne.  Er 
hatte  mit  titanenhafter  Kraft  Ordnung  in  das  Chaos  der  Lebe- 
wesen gebracht  durch  Anwendung  des  Artbegriffs  auf  die  ganze 
Lebewelt.  Man  war  der  Meinung,  daß  alle  Tiere  und  Pflanzen 
von  jeher  so  gewesen  seien,  wie  sie  heute  vor  uns  stehen. 
Zwar  zeigten  die  in  der  Erde  Schoß  liegenden  fremdartigen 
Wesen,  daß  die  Erdbevölkerung  früher  eine  ganz  andere  war. 
Aber  diese  Schwierigkeit  wurde  umgangen,  indem  man  mit 
Cuvier  gewaltige  Weltkatastrophen  annahm,  die  alles  Lebende 
von  Zeit  zu  Zeit  vernichteten.  Andere  Geschöpfe  entstanden 
neu,  plötzlich  und  unvermittelt  und  lebten,  bis  auch  sie  einem 
jähen  Untergang  verfielen. 

Unsere  Eltern  und  Großeltern  freuten  sich  an  der  Pracht 
und  dem  Reichtum  der  lebenden  Natur.  Wunderbar  erschien 
ihnen  die  überall  erkennbare  Zweckmäßigkeit  in  der  Lebewelt. 
Man  lernte,  der  Löwe  ist  sandfarben,  der  Tiger  gestreift,  der 
Leopard  gefleckt.  Nach  der  Ursache  zu  fragen,  das  fiel  wohl 
niemandem  ein.  Mau  sagte  vielleicht  noch,  diese  Tiere  haben 
die  l)etreffende  Farbe ,  damit  sie  im  Sande  der  Wüste,  im 
Dschuugelndickicht,  in  dem  mit  Sonnenbildchen  besäten  Urwald 
nicht  gesehen  werden.  Doch  dies  wäre  der  Zweck  und  nicht 
die  Ursache.  Kurz:  Das  Buch  der  Natur  war  reich  illustriert, 
aber  in  einer  unbekannten  Sprache  geschrieben. 

Diese  Sprache  ist  durch  Darwin  erschlossen  worden. 

Wie  alle  großen  Ideen,  so  hat  auch  die  Abstammungslehre 
ihre  Vorläufer.  Sehen  wir  ab  von  rein  philosophischen  Anklängen 
im  Altertum,  so  kann  man  den  Ursprung  der  neuen  Idee  am 
Ende  des  vorigen  Jahrhunderts  deutlich  wahrnehmen.  Buff  on 
(t  1780)  erblickte  in  dem  künstlichen  System  einen  dem  Geiste 
auferlegten  Zwang  und  der  umfassende  Geist  Goethe's  ahnte 
die  neue  Wahrheit,  die  er  au  vielen  Stellen  seiner  Schriften 
wie  ein  Prophet  mit  den  schönsten  Worten  verkündigte.  Er 
erkannte  eine  „unaufhaltsam  fortschreitende  Umbildung", 


—     104     — 

er  suchte  nach  der  der  Mannigfaltigkeit  der  Erscheinungen  zu 
Grunde  liegenden  Einheit;  er  wurde  der  Entdecker  der  Meta- 
morphose der  Pflanzen  und  meinte  die  „Urpflanze"  finden 
zu  können.  Aber  er  stand  unter  der  Herrschaft  der  Meinung 
von  der  Konstanz  der  Species.  Die  thatsächliche  Umwandluugs- 
fähigkeit  der  Art  blieb  seinem  Geiste  verborgen. 

Da  —  an  der  Schwelle  des  neuen  Jahrhunderts  (1802  und 
1809)  —  trat  der  bedeutendste  Vorläufer  der  Abstammungslehre 
Jean  Lamarck  mit  seiner  Philosophie  zoologique  hervor, 
sprach  die  Grundwahrheit  der  Descend enz  klar  und  bündig  aus 
und  bekämpfte  den  starren  Artbegriff,  vor  allem  die  Unab- 
änderlichkeit  der   Art. 

Ohne  es  zu  wollen,  hatte  der  große  Gegner  der  Abstammungs- 
lehre, Cuvier,  der  das  bedeutende  Werk  Lamarcks  in  seinen 
wissenschaftlichen  Berichten  noch  nicht  einmal  erwähnte,  gerade 
dieser  Lehre  einen  festen  Boden  gegeben.  Mit  weitschauendem 
Blick  und  umfassendem  empirischen  Wissen  stellte  er  über  die 
anatomischen  Funde  vergleichende  Betrachtungen  an  und  ge- 
langte zu  einigen  allgemeinen  Sätzen,  die  der  neuen  Lehre 
mächtigen  Vorschub  leisten  mußten.  Er  erkannte  vor  allem  die 
strenge  Abhängigkeit  der  einzelnen  Organsysteme  voneinander 
(Correlation);  er  erörterte  die  notwendigen  Existenz- 
bedingungen für  das  Tier;  er  stellte  nicht  nur  fest,  daß  die 
Tiere  nach  großen,  gemeinsamen  Bauplänen  organisiert  sind, 
sondern  entdeckte  auch  die  Gleichartigkeit  im  Bauplan  einzelner 
Organe  eines  und  desselben  Tieres,  wenn  diese  auch  je 
nach  der  Funktion  durch  ungleiche  Entwicklung  und  mehr  oder 
weniger  vollständige  Unterdrückung  einzelner  Teile  die  mannig- 
faltigsten Verschiedenheiten  im  Einzelnen  aufweisen.  Er  ge- 
langte so  zum  Begriff  der  Gleichwertigkeit  (Homologie). 
Während  aber  Guvier  über  die  Aufstellung  der  Tiertypen 
nicht  hiuausgelangte  und  die  schwierigsten  Hypothesen  wagen 
mußte,  entriß  Larmarck  mit  kühnem  Griff  dem  Chaos  der 
Erscheinungen  den  Schlüssel  zu  dem  verborgenen,  bisher  nicht 
angetasteten  Rätsel. 

Erörtern  wir  an  einem  Beispiel  den  Lamarckschen  Grund- 
gedanken: 

Der  Einsiedlerkrebs,  der  in  einem  leeren  Schneckenhaus 
wohnt   und  zu  den  zehnfüßigen  Krebsen  gehört,    zeigt  in  Form 


—     105     — 

und  Teilen  die  merkwürdigsten  Abweichungen  von  seinen  Ver- 
wandten. Sein  Körper  ist,  den  Spiralwindungen  des  Schnecken- 
hauses folgend,  unsymmetrisch  und  gedreht.  Der  im  Gehäuse 
steckende  Abschnitt  des  Körpers,  der  bei  seinen  Verwandten 
vom  härtesten  Panzer  bedeckt  ist,  ist  pergamentartig,  weich ; 
das  eine  Auge  ist  länger  gestielt,  die  eine  Scheere  und  einige 
Füße  der  gleichen  Seite  sind  kräftiger  entwickelt,  die  Lauffüße 
zum  Teil,  die  Abdominalfüße  fast  ganz  geschwunden,  und  die 
Schwanzflosse  ist  zum  Haken  umgestaltet,  der  zum  Festhalten 
an  der  Schneckenhausspindel  dient. 

Cuvier  sagt:  So  ist  das  Tier  von  Anfang  an  ge- 
wesen. Es  ist  nach  bestimmtem  Plan  zweckmäßig 
für   seine   Existenzbedingungen   gebaut. 

Lamarck  dagegen  faßt  dies  interessante  Geschöpf  als 
das  Resultat  allmählicher  Veränderungen  auf,  die 
viele  Jahrtausende  gewirkt  und  die  Organisation  zum  Teil 
umgestaltet  haben.  Li  einer  längst  vergangenen  Zeit  fingen  die 
Vorfahren  der  Einsiedler  an,  sich  vor  ihren  Feinden  in  leeren 
Schneckengehäusen  zu  bergen.  Dies  war  der  erste  Schritt  zur 
Umwandlung.  Durch  den  Gebrauch  werden  einzelne  Orgaue 
gekräftigt  und  vervollkommnet,  während  andere  durch  Nicht- 
gebrauch langsam  verkümmern.  Also  die  Ursachen  der  Ver- 
änderungen sind  die  äußeren  Existenzbedingungen. 
Wir  verstehen  nun,  warum  sich  beim  Einsiedler  die  Euder  zu 
Haken  umgestaltet  haben,  warum  die  Abdominalfüße  verkümmerten, 
warum  die  eine  Seite  stärker  entwickelte  Extremitäten  trägt  u.s.w. 
Das  Gemeinsame  im  Bauplan  ist  kein  M^^sterium  mehr;  die  Ver- 
änderungen sind  durch  äußere  Ursachen  herbeigeführt  worden  — 
und  hier  liegt  der  Schwerpunkt  des  Lamarck'schen  Gedankens. 

Aber  die  Wissenschaft  war  für  ihn  nicht  reif.  Man  hatte 
damals  andere  Rätsel  zu  lösen.  Zeit  und  Kraft  wurden  vergeudet 
zu  resultatloseu  naturphilosophischen  Spekulationen,  und  es  gelang 
dem  Einflüsse  Cuviers  leicht,  den  Descendenzgedanken  zu  unter- 
drücken; und  während  man  gegen  die  Mitte  unseres  Jahrhunderts 
das  Gespenst  der  Naturphilosophie  verscheuchte  und  tapfer 
gegen  die  mystische  Lebenskraft  kämpfte,  glimmte  das  Feuer 
der  Wahrheit  unter  der  Asche  weiter,  und  wunderbar  ist  es, 
wie  hier  und  da  die  Funken  in  den  Werken  von  Meckel,  Baer, 
Rathke,  Leuckart  und  vielen  anderen  zum  Vorschein  kamen. 


—     106     — 

Die  wisseuscliaftliclien  Bestrebungen  auf  dem  Gebiet  der 
Zoologie  brachten  unterdessen  reiche  Ergebnisse  zu  Tage.  Die 
Zahl  der  bekannten  Tiere  wurde  immer  größer,  die  Museen 
füllten  sich,  die  Physiologie  feierte  im  Einzelnen  große  Triumphe. 
Man  denke  nur  an  Job.  Müller,  Helraholtz,  Ehren  be  rg, 
Bischoff,  Virchow,  Ludwig,  Flourens,  Leuckart  und 
so  viele  andere. 

Auch  für  allgemeine  Ideen  ergab  sich  mancherlei :  Die 
Keimblätterlehre,  die  Erscheinungen  des  Parasitismus  und  des 
Polymorphismus,  der  Generationswechsel,  die  Parthenogenese 
und  vieles  andere  gehören  hierher. 

Diese  Zeit  spiegelt  sich  sehr  deutlich  auch  in  der  Thätig- 
keit  unserer  Gesellschaft  wider.  Preisgekrönt  wurden  z.  B. 
Ehrenberg,  Bischoff,  Kölliker,  Joh.  Müller,  Helm- 
holtz,   Ludwig,   de  Bary,  Siebold,  Voit. 

Aber  an  eine  tiefere  Erklärung  der  Lebewelt  getraute 
man  sich  nicht.  Man  hatte  zu  schlimme  Erfahrungen  mit  der 
spekulativen  Naturphilosophie  gemacht,  und  nur  die  rein  empirische 
Forschung  konnte  auf  wissenschaftliche  Beachtung  rechnen. 

Da  trat  im  Jahre  1859  der  bis  dahin  noch  wenig  bekannte 
Engländer  Charles  Darwin  mit  seinem  epochemachenden 
Werke  —  „Die  Entstehung  der  Arten"  —  auf.  Dieses 
Buch,  die  Frucht  jahrzehntelangen  Nachdenkens  und  ForschenS, 
schlicht,  aber  packend  geschrieben,  bezeichnet  den  Anfangspunkt 
einer  neuen  Zeit  in  der  Biologie.  Zwar  hatte  schon  etwas  vorher 
die  Lehre  von  den  Weltkatastrophen  und  Schöpfungscentreu 
Cuviers  einen  harten  Stoß  erlitten  durch  die  Arbeiten  des 
englischen  Geologen  Lyell,  der  die  Veränderungen  auf  unserer 
Erdoberfläche  auf  die  ununterbrochen  und  allmählich  wirkenden 
Kräfte  des  Wassers,  des  Eises,  der  Atmosphärilien  u.  a.  zurück- 
führte. Die  meisten  einflußreichen  Geologen  schlössen  sich  ihm 
au,  und  der  Schluß  auf  die  allmählich  erfolgte  Umwandlung  der 
Organismenwelt  blieb  nicht  aus. 

Darwin  brachte  aber  einen  ganz  neuen  fundamentalen 
Faktor  von  kolossaler  Tragweite  in  die  Betrachtung  der  lebenden 
Natur,  der  das  wichtigste  Glied  in  der  Kette  der  Gedanken 
bildete,  nämlich  die  Antwort  auf  die  Frage:  Wie  ist  die 
erstaunliche  und  bis  ins  kleinste  gehende  Zweck- 
mäßi"-keit  in  der  Orffauismenwelt  zu  stände  gekommen? 


—     107     — 

Die  Grundlage  zur  Lösung  dieser  Frage  lieferten  für 
Darwin  die  Erfahrungen  der  englischen  Tierzüchter,  die  mit 
großer  Intelligenz  die  Rassen  der  Haustiere  zu  ihren  praktischen 
Zwecken  zu  verändern  wußten.  ISie  wählten  die  mit  bestimmten 
und  gewollten  Eigenschaften  versehenen  Tiere  zur  Nachzucht 
aus  und  erreichten  großartige  Erfolge.  Darwin  entdeckte  nun 
in  der  dieser  „künstlichen  Auswahl"  nicht  unterworfenen 
lebenden  Natur  den  Faktor,  der  die  Stelle  der  Intelligenz  des 
Züchters  vertritt,    und   dieser  Faktor   ist   die  Not. 

Jede  Tier-  und  Pflanzenart  hat  die  Tendenz,  sich  ins 
Unbegrenzte  zu  vermehren,  so  daß  die  Existenzmittel  auf  unserm 
Planeten  auch  nur  für  die  Nachkommen  einer  einzigen  Art, 
wenn  sie  alle  zur  Entwicklung  kämen  und  eine  bestimmte  Zeit 
am  Leben  blieben,  nicht  ausreichen  würden.  Die  Folge  ist  ein 
allgemeiner  Kampf  aller  gegen  alle  in  dem  Wett- 
bewerb um  die  Existenzmittel.  Dieser  „Kampf  ums  Dasein" 
ist  der  Natur  der  Umstände  nach  ein  äußerst  erbitterter,  und 
nur  das  Vollkommene,  das  Passende  überlebt,  während  das 
Schwache,  mit  Fehlern  Behaftete  dem  Untergang  geweiht  ist. 
In  diesem  Prinzip  liegt  die  Lösung  der  Frage  nach  der  Ursache 
der  Zweckmäßigkeit  und  nach  der  Ursache  der  fortschreiten- 
den Entwicklung  vom  Einfacheren  zum  Vollkommeneren.  Dem 
Fortschrittsprinzip  der  x\npassung  an  die  Existenz- 
bedingungen steht  das  konservative  Prinzip  der 
Vererbung  zur  Seite,  während  der  gewaltige,  mit 
äußerster  Präzision  arbeitende  Regulator,  der 
Kampf  ums  Dasein,  unter  seinen  Rädern  alles  zer- 
malmt, was  unzweckmäßig  ist.  An  die  Stelle  der 
früher  mj^stisch  gedachten  Kräfte  treten  also  hier  notwendig 
wirkende  Ursachen,  ein  Can  s  al  ver  liäl  t  nis  zwischen 
Organisation  und  äußeren  Existenzbedingungen  ist  erkennbar. 
Die  Biologie  ist  auf  eine  höhere  Stufe  erhoben  w^orden. 

Die  Wirkung  der  Darwinschen  Eingriife  war  eine  außer- 
ordentliche; es  vergingen  Jahre  bis  sich  die  Biologen  von  ihrem 
Erstaunen  erholt  hatten.  Anfangs  wurde  die  neue  Lehre  ver- 
lacht und  bekämpft,  bald  aber  zeigte  sich  die  Fruchtbarkeit 
der  neuen  Idee.  Man  scliritt  zu  der  schon  von  Darw'in  an- 
gebahnten Beweisführung.  Ein  Experimentalbeweis  für  die 
Umwandlung  der  Art  ist  bis  jetzt  unmöglich  aus  zwei  Gründen: 


—     108     — 

1.  die  erforderlichen  Zeiträume  sind  zu  groß  und  2.  die  Wechsel- 
wirkungen in  der  Natur  sind  zu  mannigfaltig,  als  daß  der  Mensch 
sie  durch  das  Experiment  beherrschen  könnte. 

Aber  die  Biologie  trat  alsbald  einen  Indizienbeweis  für 
die  neue  Wahrheit  an,  der  in  seiner  Ergiebigkeit  beispiellos  in 
der  Geschichte  der  Wissenschaften  dasteht  und  auf  alle  Zweige 
der  Lehre  vom  Leben  befruchtend  eingewirkt  hat. 

War  die  vergleichende  Anatomie  der  vordarwinianischen 
Zeit  darauf  gerichtet,  die  verschiedenen  sogenannten  Typen  des 
Tierreichs  aufzustellen,  so  ist  heute  ihre  Aufgabe,  den  Stamm- 
baum der  0  r  g  a  n  i  s  m  e  n  w  e  1 1  zu  erforschen  und  die  Verwandt- 
schaftsbeziehungen festzustellen,  und  nur  der  wird  die  geradezu 
zwingende  Wahrheit  des  Descendenzgedankens  begreifen,  der 
das  Heer  der  Einzelthatsachen  in  der  vergleichenden  Anatomie 
im  Lichte  der  neuen  Theorie  einigermaßen  zu  überschauen  vermag. 

Wie  einfach  lassen  sich  die  früher  als  mystische  „Natur- 
spiele" sich  darstellenden  Erscheinungen  des  Polymorphismus, 
der  rückschreitenden  Metamorphose  infolge  parasitischer  Lebens- 
weise, die  so  überraschenden  Nachahmungen  lebender  und 
lebloser  Körper,  um  sich  zu  verbergen  oder  dem  Verfolger 
Ekel,  Schrecken  und  Furcht  einzujagen,  dem  Hauptgedanken 
unterordnen!  Wieviel  Einzelheiten  müssen  uns  dabei  verborgen 
bleiben !  Man  denke  nur  an  die  geradezu  wunderbaren  Be- 
ziehungen zwischen  Blüten  und  Insekten,  wo  die  beiderseitigen 
Anpassungen  bis  ins  Kleinste  gehen  und  das  Eine  die  Ursache 
des  Andern  ist  in  ewiger  Wechselwirkung. 

Besonders  ergiebig  erwies  sich  die  erklärende  und  zu- 
sammenfassende Kraft  der  neuen  Lehre  auf  dem  Gebiet  der 
Entwicklungsgeschichte. 

Schon  1821  hatte  Meckel  die  Aufmerksamkeit  der  Forscher 
auf  die  überraschende  Ähnlichkeit  der  Embryonen  ganz  ver- 
schiedener Tiere  in  mehr  oder  weniger  frühen  Stadien  gelenkt. 
Uiese  nach  alter  Naturanschauung  absolut  unerkläi-bare  That- 
sache  bezeichnet  Meckel  ahnungsvoll  als  „eine  Gleichung 
zwischen  der  Entwicklung  des  Embryo  und  der- 
jenigen  der   ganzen   Tier  reihe". 

Wenige  Jahre  nach  Darwins  Auftreten  (1864)  erschien 
mitten  im  Kami)f  der  Meinungen  ein  höchst  interessantes  kleines 
Büchlein   mit  dem  Titel    „Für  Darwin"  von  Fritz  Müller, 


—     109     — 

welches  obigen  Oedanken,  der  auch  von  Baer,  Goethe  und 
anderen  angedeutet  wurde,  mit  einem  Schlage  als  zutreffend, 
ja  als  ein  Naturgesetz  kennzeichnete.  Es  wird  da  der  Nach- 
weis gefiihrt,  daß  die  Embryonen  und  Larven  der 
höheren  Krebse  vom  Ei  an  bis  zum  fertigen  Tier 
eigentlich  alle  Form  en  wa  ndl  ungen,  die  der  ganze 
Stamm  im  Laufe  der  Jahrtausende  durchgemacht 
hat,  —  wie  in  einem  Spiegel  reflektiert  —  wiederholen. 
Die  niederen  Krebsformen  bleiben  auf  Stufen  stehen,  die  die 
höheren  nur  vorübergehend  duichlaufen.  Fritz  ]\liiller  stellte 
das  durch  Haeckel  später  zur  Geltung  gebrachte  „bio- 
genetische  Grundgesetz"  auf: 

„Die  Entwicklungsgeschichte  des  Individuums 
ist  eine  kurze  Wiederholung  der  Entwicklungs- 
geschichte  der   Art." 

Hier  ist  uns  also  ein  Mittel  an  die  Hand  gegeben,  auf  den 
Gang  der  Stammesentwicklung  zu  schließen.  Freilich  ist  diese 
Urkunde  der  Stammesentwicklung  verstümmelt  und  oft  schwer 
zu  entziffern.  Aber  es  ist  uns  verständlicher,  warum  bei  der 
Entstehung  eines  Tieres  aus  dem  Ei  so  merkwürdige  Umwege 
eingeschlagen  werden.  Welcher  Bildhauer  würde  wohl  aus 
einem  Thon,  den  er  zu  einer  Statue  formen  will,  erst  drei 
Platten  walzen,  aus  denen  er  hernach  seine  Formen  darstellt? 
Und  doch  ist  dies  so  bei  allen  mehrzelligen  Tieren,  indem  im 
Ei  zuerst  sich  drei  Zellschichten  —  die  Keimblätter  —  anlegen. 
Wir  Alteren  erinnern  uns  noch  des  Erstaunens,  als  in  einer 
epochemachenden  Schrift  von  dem  großen  Kowalevsky  (1871) 
der  Nachweis  geführt  wurde,  daß  auch  bei  den  niederen  Tieren 
die  von  Caspar  Fr iedr.  Wolff  schon  im  vorigen  Jahrhundert 
gefundenen  drei  Keimblätter  auftreten,  die  im  Lichte  des  bio- 
genetischen Grundgesetzes  nunmehr  als  uraltes,  von  den  Vorfahren 
überkommenes  Erbstück  erscheinen. 

Cuvier  mußte  die  Versteinerungen  lebender  Wesen,  die 
wir  aus  der  Erde  Schoß  hervorholen,  als  die  Reste  ungeheurer 
Weltkatastrophen  betrachten;  im  Lichte  der  neuen  Lehre  er- 
scheinen sie  uns  als  die  notwendigen  Voraussetzungen  für  die 
Kontinuität  des  Lebendigen.  Freilich  können  wir  nicht  erwarten, 
alle  Lücken  im  Stammbaum  durch  paläontologische  Funde  aus- 
füllen  zu   können,    denn   die   Bedingungen    für  Versteinerungs- 


—     110     — 

Prozesse  treten  relativ  sehr  selten  ein.  Um  so  größer  ist  dann 
aber  auch  die  Freude  über  einen  Fund  wie  der  des  „Greif  von 
Solnhofen",  Ärchaeopteri/x,  der  den  Übergang  zwischen  Kriech- 
tier und  Vogel  darstellt. 

Die  neue  Lehre  übte  ihren  Einfluß  auf  allen  Gebieten ;  sie 
mußte  auch  für  die  Frage  nach  der  Stellung  des  Menschen 
in  der  Natur  von  einschneidender  Bedeutung  werden,  und 
bedenklich  waren  hier  besonders  die  Folgerungen,  die  die  Laien 
auf  dem  schwierigen  Gebiet  der  Biologie  zu  ziehen  suchten; 
denn  sie  bedachten  nicht,  daß  bei  dem  Kulturmenschen  das 
psychische  Moment  eine  große  Rolle  spielt,  und  daß  hier  ganz 
andere  Faktoren  vorliegen,  wie  in  der  wilden  Pflanzen-  und 
Tierwelt.  Es  scheinen  aber  auch  hier  die  Meinungen  sich  ab- 
zuklären. Der  gesunde  Gedanke,  daß  die  ganze  Lebewelt  eine 
Einheit  darstellt,  gewährt  für  Verstand  und  Gemüt  in  gleicher 
Weise  Befriedigung.  Bekämpft  wird  die  Abstammungslehre  von 
bedeutenden  Biologen  nicht  mehr.  Freilich  sind  durch  die  neue 
Lehre  auch  neue  Fragestellungen  notwendig  geworden  —  dies 
ist  ja  das  Schicksal  menschlicher  Erkenntnis  überhaupt  — ,  und 
über  viele  der  neu  aufgetauchten  Probleme  sind  immer  noch  große 
Meinungsverschiedenheiten  zu  beseitigen.  Aber  heute  an  diesem 
Festtage  wollen  wir  wahrlich  keine  Streitfragen  erörtern.  Wir 
wollen  vielmehr  der  E'reude  über  das  Errungene  Ausdruck  geben. 

Mögen  die  Lösungen  der  Einzelfragen  ausfallen,  wie  sie 
^vollen,  —  der  Grundgedanke  der  Lehre  von  dem 
genetischen  Zusammenhang  der  Lebe  weit  wird  ein 
unverlierbares  Eigentum  der  Wissenschaft  bleiben. 

III. 

Die  höchste  Aufgabe,  die  der  Biologie  gestellt  werden 
kann,  ist  die  p h y  s i k a  1  i  s c h -  c li e m i s c h e  E  r k  1  ä r  u n g  de r 
Lebenserscheinungen.  Nun  flnden  wir  ja  schon  bei  ober- 
flächlicher Betrachtung  im  Organismus  eine  ganze  Reihe  von 
Vorgängen  bekannten  physikalischen  und  chemischen  Gesetzen 
unterworfen.  Die  physikalischen  Gesetze  des  Hebels,  des  Luft- 
drucks, der  Hydromechanik  und  Diffusion  finden  ebenso  wie 
zahlreiche  chemische  Grundgesetze  bei  dem  l^ebensprozeß  An- 
wendung. Ja  im  Auge  und  im  Ohr  treffen  wir  physikalische 
Apparate  von  höchster  Vollendung. 


__    111    __ 

Aber  die  tiefere  B'rage  lautet:  Siud  denn  die  Lebens- 
vorgäuge  selbst  physikalisch-chemiscli  zu  begreifen? 
Treffen  wir  hier  nicht  auf  etwas  Besonderes,  von  allem  Leblosen 
im  Wesen  Verschiedenes? 

Nun  hat  sich  die  exakte  Naturwissenschaft  in  unserm  Jahr- 
hundert zu  einer  großen  p]inheit sidee  durchgerungen,  die 
alle  Naturerscheinungen  umfaßt,  und  dieser  die  ganze  moderne 
Pli3"sik  und  Chemie  beherrschende  Grundgedanke  ist  merkwürdiger- 
weise zuerst  von  einem  Biologen,  dem  Arzte  Robert 
Mayer  (1842)  erfaßt  und  in  seiner  ganzen  Bedeutung  erkannt 
worden.  Und  ein  Biologe  war  es,  der  allerdings  auch  zu  den 
größten  Physikern  zählt,  H  e  1  m  h  o  1 1  z ,  der  den  M  a  y  e  r  'sehen 
Satz  auffaßte  und  mit  genialer  Meisterschaft  zur  Geltung  brachte. 

Rob.  Mayer  kam  durch  Erwägungen  verschiedener 
physiologischer  Vorgänge  auf  den  Gedanken,  daß  die  Wärme 
sich  in  andere  Kräfte  umsetzen  könne  und  erkannte  bald,  daß 
dies  auch  von  den  übrigen  Naturkräften  gilt,  und  heute  sind 
wir  der  Überzeugun g,  daß  chemische  und  mechanische 
Vorgänge,  Schall,  Wärme,  Licht  und  Elektrizität 
nichts  anderes  sind  als  bestimmte  B  e  w  e  g  u  u  g  s  - 
Vorgänge   materieller   Teilchen. 

Jedes  bewegte  Teilchen  hat  die  Fähigkeit,  ein  anderes 
ruhendes  in  Bewegung  zu  versetzen,  es  kann  Arbeit  leisten  — 
und  wir  sagen  von  ihm,  es  hat  lebendige  Kraft  oder  kine- 
tische Energie. 

Oder  auch:  Die  Teilchen  eines  Körpers  können  unter  ge- 
wissen Umständen,  unter  bestimmten  Bedingungen  eine  Bewegung 
hervorbringen,  wie  ein  auf  eine  gewisse  Höhe  gehobener  Stein, 
wenn  er  losgelassen  wird,  oder  wie  die  Sprengkraft  des  Pulvers, 
wenn  es  auf  eine  bestimmte  Temperatur  gebracht  wird  — .  und 
wir  nennen  dies  dann  Spannkraft,  oder  potentielle  Energie. 

Wenn  alle  Naturvorgänge  Bewegungsprozesse  sind,  so  sind 
natürlich  auch  deren  Ursachen  Beweguugsvorgänge;  es  kann 
demgemäß  auch  keine  Energie  von  selbst  entstehen,  es  kann 
auch  keine  verschwinden,  sie  kann  nur  in  eine  andere  umge- 
wandelt werden.  So  wird  die  chemische  Energie  im  Ofen  der 
Dampfmaschine  in  Wärmeenergie  umgewandelt;  diese  erzeugt 
die  potentielle  Energie  des  Dampfes,  der  die  mechanische 
Bewegung    verursacht;    und    diese   kann   wieder   in   elektrische 


—     112     ~ 

Energie  inngewanrlelt  werden:  Überall  gilt  das  schon  von  Mayer 
erkannte  große  Gesetz,  daß  bei  der  Umwandlung  niemals 
Energie  verloren  oder  gewonnen  wird,  daß  die 
Energiemenge  der  Ursache  gleich  derjenigen  der 
hervorgebrachten  Wirkung  ist,  und  diese  Wahrheit  ist 
das  die  ganze  leblose  Natur  beherrschende  Prinzip  der  Er- 
haltung der  Energie.  Die  Physik  kann  überall  zahlen- 
mäßig und  mathematisch  genau  mit  Hilfe  des  der  Wärmelehre 
entnonnnenen  Einheitsmaßstabes  der  Kalorie  den  Nachweis  für 
die  Richtigkeit  dieses  Prinzips  antreten,  und  so  hat  man  die 
großartige  Idee  von  der  Konstanz  der  Summe  aller 
Energie  in  der  ganzen  Welt  erfaßt. 

Es  erhob  sich  natürlich  die  Frage:  Gilt  dies  oberste 
Gesetz  von  der  Erhaltung  der  Energie  auch  in  der 
lebenden  Welt? 

Es  war  schon  vorher  hinsichtlich  der  lebenden  Substanz 
erwiesen  worden,  daß  ein  prinzipieller  Unterschied  von  der  leb- 
losen Substanz  nicht  besteht.  Der  große  Chemiker  Wühler 
hatte  bereits  1828  durch  die  Synthese  des  Harnstoffs  die  ver- 
meintliche Kluft  zwischen  lebender  und  lebloser  Substanz  end- 
giltig  beseitigt  und  der  mystisch  wirkenden  Lebenskraft  eine 
Stütze  entzogen.  Es  galt  aber  jetzt  die  ganze  Fülle  der  Lebeus- 
erscheinungen  diesem  großen  Pi'inzip  unterzuordnen  und  den 
Nachweis  für  dessen  Giltigkeit  auch  in  der  Lebewelt  zu  führen. 

Mayer  war  es  wiederum,  der  zuerst  diesen  Weg  betreten 
hat,  und  heute  können  wir,  allerdings  nur  in  großen  Zügen, 
das  Prinzip  der  Erhaltung  der  Energie  auch  in  der 
Lebewelt  erkennen: 

So  sehen  wir  in  der  Sonne  die  Quelle  alles  Lebens  auf 
unserm  Planeten.  Unter  dem  Einfluß  der  Energie  ihrer  Licht- 
strahlen bilden  sich  in  der  Pflanzenzelle  unter  Mitwirkung  des 
Chlorophylls  (Blattgrüns)  aus  den  mit  geringen  chemischen 
Energien  begabten  Molekülen  der  Kohlensäure  und  des  Wassers 
hoch  komplizierte,  mit  großer  Spannkraft  versehene  Moleküle  des 
Zuckers  und  der  Stärke,  die  als  Grundlage  der  Eiweißsynthese 
aufgefaßt  werden  können.  Die  Eiweißmolekiile  haben  einen 
hohen  potentiellen  Energiewert ;  bei  ihrer  leichten  Zeisetzbarkeit 
vermögen  sie  eine  große  Menge  Arbeit  zu  leisten.  Da  nun 
diese  Eiweißstoffe   hohe  potentielle  Energie   haben,   so  begreift 


—     113     — 

man,  wie  durch  Aufnalniie  solcher  Eiweißstoffe  das  Tier  im- 
stande ist,  die  großen  zu  seinem  Leben  notwendigen  Energie- 
mengen zu  erzeugen.  Und  bei  diesem  tierischen  Lebensprozeß 
entstehen  wieder  die  Ausgangsprodukte  :  Kohlensäure  und  Wasser, 
die  in  der  Ptianzenzelle  durch  die  Energie  des  Sonnenlichtes 
in  Moleküle  von  hoher  Spannkraft  umgesetzt  werden.  Wir 
erkennen  hier  den  engen  Zusammenhang  zwischen  Tier-  und 
Ptianzenwelt  und  den  zwischen  ihnen  stattfindenden  Energie- 
kreis 1  a  u  f. 

Die  neuere  Zeit  hat  unter  dem  Namen  der  Sjnnbiose  eine 
Reihe  von  merkwürdigen  Erscheinungen  zusammengefaßt,  bei 
denen  mikroskopisch  kleine  pflanzliche  Wesen  im  tierischen 
Gewebe  sich  finden.  Sie  beziehen  ihren  Lebensunterhalt  aus 
den  auszuscheidenden  Produkten  des  tierischen  Stoffwechsels  in 
der  Eorm  von  Kohlensäure,  wofür  sie  den  Wirt  durch  Produktion 
von  Stärke  und  Sauerstoff  schadlos  zu  halten  suchen. 

Von  besonderem  Interesse  waren  von  jeher  die  Bewegungs- 
vorgänge, insbesondere  die  durch  die  Muskeln  bewirkten.  Er- 
staunlich ist  die  Leistungsfähigkeit  dieser  Kraftquellen.  Wir 
wissen  z.  B.  aus  der  Höhe  des  Elugtones  mancher  Insekten,  daß 
die  Zahl  der  Kontraktionen  in  der  Sekunde  400  betragen  kann. 
Der  kleine  Wadenmuskel  des  Frosches  vermag  einem  Gewicht  von 
mehr  als  einem  Kilogramm  das  Gleichgewicht  zu  halten  und 
dei'  Herzmuskel  eines  Mannes  verrichtet  in  einem  Tage  eine 
-Arbeit  von  20000  Meterkilogramm.. 

Wo  liegt  nach  dem  Prinzip  der  Erhaltung  der  Energie 
die  Quelle  der  Kraft? 

(Chemische  Energiepotentiale  kommen  in  Betracht.  Wir 
beobachten  direkt  bei  lebhafterer  Bewegung  eine  Beschleunigung 
des  Stoffwechsels,  eine  erhöhte  Ausscheidung  von  Kohlensäure 
u.  a.,  ein  größeres  x\tembedürfnis  und  eine  Erhöhung  der  Körper- 
temperatur tritt  ein,  und  durch  die  neueren  Arbeiten  Pf  lügers 
ist  die  alte  Anschauung  Liebigs  zu  ihrem  Rechte  gelangt, 
nach  welcher  es  Zersetzungen  des  Eiweißmoleküls  sind,  die  die 
Urquelle  der  Kraft  darstellen.  Die  Kohlehydrate  und  Fette 
spielen  die  Rolle  wichtiger  Ersatznahrung. 

Wir  stehen  hinsichtlich  der  Anwendung  des  Prinzips  der 
Erhaltung  der  Energie  im  Anfangsstadium  unserer  Kenntnis, 
indem   wir   nur    die   Anfangs-   und  die  Endglieder  des  Energie- 

8 


-      114     — 

Umsatzes  bis  jetzt  erforschen  konnten.  Aber  in  großen  Zügen 
erblicken  wir  bereits  die  Giltigkeit  des  Satzes.  Drei  Eneigie- 
faktoren  werden  dem  Lebewesen  zugeführt:  Chemische  Energie, 
Licht  und  Wärme.  Aber  die  beiden  letzten  werden  im  Körper 
benutzt ,  um  den  vorhandenen  materiellen  Substanzen  neue 
chemische  Energie  zu  schaffen.  Es  bleibt  demgemäß  als  wichtigste, 
ja  als  einzige  direkte  Lebensquelle  die  chemische 
Energie. 

Stößt  nun  auch  die  exakte  mathematische  Durchführung 
des  Prinzips  der  Erhaltung  der  Kraft  im  Lebensprozeß  auf 
große  Schwierigkeiten,  so  ist  es  um  so  wichtiger,  daß  in  einem 
Falle  der  große  Satz  in  der  Lebewelt  seine  volle  Bestätigung 
gefunden  hat. 

Rubner  (1894)  stellte  den  chemischen  Energiewert  der 
für  ein  bestimmtes  Tier  zu  verwendenden  Nahrung  in  Wärme- 
einheiten fest  und  zeigte,  daß  das  Tier,  welches  sich  nicht 
bewegt,  also  die  chemische  Energie  der  aufgenommenen  Nah- 
rung nur  in  Wärme  umsetzt,  annähernd  die  gleiche  Zahl  von 
Wärmeeinheiten  liefert,  die  dem  im  Voraus  berechneten  Ver- 
brennungswert der  Nahrung  entspricht. 

So  sehen  wir  also  die  Leb  ens  erschein  un  gen  von 
einem  großen  allgemeingiltigen  Naturgesetz,  dem 
Prinzip  der  Erhaltung  der  Energie,  ebenso  be- 
herrscht, wie  alle  Vorgänge  im  Universum.  Pflanze, 
Tier  und  Mensch  stellen  auch  in  chemisch-physi- 
kalischer Hinsicht  eine  Einheit  dar,  in  mathema- 
tisch bestimmbarer  Abhängigkeit  von  den  Vorgängen 
der  1  e b  1 0 s e n  N a t u r,  ja  g e w i s s e r m a ß e n  e i n s  m i t  ih n e n. 

Es  hat  diese  moderne  Auffassung  der  lebenden  Natur  etwas 
Packendes  und  Gewaltiges.  Der  Mensch  findet  sich  als  inte- 
grierenden Bestandteil  der  ganzen  großen  Natur;  er  steht  ihr 
nicht  mehr  gegenüber  als  ein  Fremdling;  er  findet  sich  mitten 
im  Kreislauf  der  Naturprozesse,  als  einen  Teil  derselben,  aus 
gleicher  Substanz  bestehend,  von  denselben  Gesetzen  beherrscht — , 
eine  Welle  im  wogenden  Meere  des  Universums. 

Aber  auch  hier  macht  der  nach  dem  Unendlichen  strebende 
Geist  des  Menschen  nicht  Halt.  Er  sucht  nach  Erklärung  der 
psychischen  Vorgänge,  der  Empfindung,  des  Denkens  und 
des  Bewußtseins,  und  auch  auf  diesem  Gebiete  hat  die  Biologie 


—     115     — 

große  Triumphe  gefeiert.     Es  würde  die  Kraft  eines  Einzelnen 

weit  übersteigen,  die  modernen  Errungenschaften  auf  dem  Gebiet 

der  Lehre   vom   Gehirn,   den   Sinnesorganen   und   dem  Nerven- 

sj'stem  überhaupt  auch  nur  in  den  Hauptzügen  zu  kennzeichnen.       ^,,^— --.^ 

Nur   auf   die  Geltung   unserer   drei  Einheitsprinzipien   auch  für^/c^^D    ^^T^^ 

die  Organe  der  psychischen  Funktionen  sei  hingewiesen.         /^  -^^^ ' 

Das  Seelenorgan,   das  zentrale   Nervensystem    mit   seinön  -'  ^  . 

Außenwerken,    den    Sinnesorganen,    besteht    aus    Zellelementen  *  , 

allerdings  von  höchst  verwi(^keltem  Bau. 

Die   allmähliche  Entwicklung  des  NerveUvSystems  aus  ein-  r^'. 

fachen  Anfängen   zu  immer  höherer  Komplikation  läßt  sich  für  "i;-^ 

die  einzelnen  Tierstämme,  insbesondere  für  den  Wirbeltierstamm 
nach  den  Postulaten  der  Abstammungslehre  glänzend  darthun. 
Insbesondere  findet  das  biogenetische  Grundgesetz  seine  volle 
Gültigkeit  hinsichtlich  der  Entwicklung  des  Gehirns  und  der 
Sinnesorgane. 

Endlich  wissen  wir,  daß  die  Sinnesorgane  die  Außenwerke 
des  Seelenorgans  sind,  die  mit  wunderbaren  optischen,  akustischen, 
chemischen  und  mechanischen  Hilfsmitteln  ausgerüstet,  die  Be- 
wegungen der  Außenwelt,  Licht,  Schall,  Wärme,  chemische  und 
mechanische  Bewegung,  aufnehmen  und  —  wie  wir  annehmen 
dürfen  —  nach  dem  Prinzip  der  Erhaltung  der  Energie  —  in 
Nervenbewegung  umsetzen.  Wir  können  uns  auch  vorstellen, 
daß  diese  Bewegung  nach  dem  gleichen  Gesetz  dem  Gehirn,  dem 
Sitz  der  höheren  Funktionen  der  Empfindung  und  des  Bewußtseins 
u.  a.  übertragen  w^erden. 

Aber  wollen  wir  hier  weiter  denken,  so  geraten  wir  an 
die  sogenannte  Grenze  unseres  Natur  er  kenn  ens,  die 
schon  von  Kant  und  seinen  Vorläufern  vollauf  gewürdigt  und 
durch  Dubois-Reymond  sozusagen  populär  geworden  ist, 
nämlich  an  die  Unmöglichkeit,  psychische  Prozesse 
aus  chemischen  oder  physikalischen  Bewegungs- 
vorgängen materieller  Teilchen  abzuleiten.  Dubois- 
Reymond  rief  der  Biologie  sein  berühmtes  „Wir  wissen 
es  nicht^  und  „Wir  werden  es  auch  nie  wissen"  zu  und 
hat  vielen  Anklang  gefunden. 

Nun  hat  es  immer  seine  Bedenken,  wenn  große  Natur- 
forscher durch  ihre  Machtsprüche  dem  Fortschritt  der  Wissen- 
schaft   sich    entgegenstellen,    und    gerade    die    Geschichte    der 

8* 


—     116     — 

Biologie  lehrt,  daß  solche  Machtspiiiche  sich  uicht  halten 
lassen. 

Wir  müssen  ja  zugeben:  Aus  der  Existenz  der  Dubois- 
Rejnnondschen  Grenze  folgt  die  Unzulänglichkeit  der 
materialistischen  Weltanschauung  zur  Erklärung 
der  tieferen  Probleme  der  Lebensprozesse.  Aber 
kann  man  dem  Dubois-Reymond sehen  Diktum  nicht  ent- 
gegenhalten, daß  ja  das  Gehirnatom  mit  seinen  Eigenschaften 
und  Bewegungen  ein  Produkt  unserer  Vorstellung  ist, 
also  daß  an  die  Stelle  materieller  bewegter  Teilchen  ein 
psychischer  Prozess   tritt? 

Schon  Zöllner  machte  den  schwerwiegenden  Einwand: 
Das  Phänomen  der  Empfindung  ist  eine  viel  funda- 
mentalere Thatsache  der  Beobachtung  als  die  Be- 
weglichkeit der  Materie. 

Hier  berührt  sich  also  die  Biologie  mit  der  Philosophie 
im  engeren  Sinne,  welche  die  tiefsten  Probleme,  die  die  Menschen- 
brust bewegen,  zu  lösen  versucht  und  den  Bedürfnissen  des 
dem  Menschen  immanenten  Idealismus  gerecht  zu  werden  be- 
strebt ist. 

Ein  Gegensatz  —  ein  Widerspruch  zwischen  beiden  For- 
schungsgebieten ist  nicht  nachzuweisen.  Wie  die  Philosophie, 
so  ist  auch  die  Biologie  von  den  edelsten  Motiven  getragen  und 
von  idealistischem  Streben  beherrscht. 

Mag  auch  die  moderne  Biologie  umgestaltend  auf  manche 
uns  liebgewordene  Anschauung  mit  unaufhaltsamer  Gewalt  ein- 
wirken — ,  mit  dem  dem  Menschen  immanenten  Idealismus  steht 
sie  in  keinerlei  Beziehung  im  Widerspruch.  Ihr  Streben  nach 
Erkenntnis  der  Wahrheit  wirkt  veredelnd  und  erhebend. 

Die  Senckenbergische  naturforschende  Gesellschaft  wird 
auch  weiterhin  —  dessen  sind  wir  sicher  —  dem  Dienste  der 
Wissenschaft  vom  Leben  treu  bleiben  zur  Ehre  unserer  Vater- 
stadt und  ihrer  Bürger,  denen  sie,  wie  so  manches  andere 
wissenschaftliche  Institut  ihre  Existenz  verdankt. 


117 


Beitrag  zur  Anatomie  der  Ficns-Blätter. 


Von 
Professor  Dr.  M.  Möbius. 

Mit  Tafel  II  und  III. 


Die  Beobachtungen,  welche  ich  bei  einer  gelegentlichen 
anatomischen  Untersuchung  des  Blattes  von  Ficus  neriifolia 
machte,  veranlaßten  mich,  einerseits  den  Bau  dieses  Blattes 
auch  eutwickelungsgeschichtlich  genauer  zu  untersuchen,  be- 
sonders hinsichtlich  der  „Grübchen"  und  der  Cystolithen,  anderer- 
seits auch  die  anderen  Ficus  -  Arten,  von  denen  mir  frisches 
Material  zur  Verfügung  stand,  zur  Vergieichung  heranzuziehen. 
Obgleich  nun  sowohl  die  Grübchen  als  auch  die  Cystolithen 
schon  mehrfach  untersucht  worden  sind,  so  ist  die  Mitteilung 
meiner  Beobachtungen  vielleicht  doch  nicht  überflüssig  und  kann 
als  Vorarbeit  zu  einer  vergleichenden  Anatomie  des  Blattes  in 
der  Gattung  Ficiis,  von  der  es  circa  GOO  Arten  giebt,  angesehen 
werden,  falls  jemand  diese  Arbeit  unternehmen  will. 

Bei  der  äußeren  Betrachtung  des  Blattes  von  F.  neriifoUa^ 
das,  wie  der  Name  sagt,  in  seiner  Gestalt  dem  des  Oleander 
sehr  ähnlich  ist,  fallen  uus  sofort  die  hellen  Punkte  auf,  welche 
ungefähr  in  zwei  dem  Blattrand  genäherten  und  ihm  parallel 
verlaufenden  Reihen  liegen.  Weil  diese  Punkte  etwas  vertiefte 
Stellen  der  Blattoberseite  bilden,  hat  sie  De  Bary  Grübchen 
genannt,  er  giebt  sie  außer  für  die  genannte  Art  auch  für 
F.  diversifolia,  Porteana,  eriobotryoides,  leucosticta  u.  a.  an  (vergl. 
Anatomie  p.  57).  An  einer  anderen  Stelle  (l.  c.  p.  392)  sagt  er, 
daß  er  die  Grübchen  von  F.  neriifolia  und  diversifolia  anatomisch 
untersucht  hat,  coustatiert  aber  nur.  daß  hier  unter  der  mit 
Wasserspalteu  versehenen  Epidermis  eine  scheibenförmige  Epi- 
themgruppe  liegt.    Betrachtet  man  das  Blatt  mit  der  Loupe,  so 


—     118     — 

sieht  man,  wie  die  von  den  größereu  Maschen  der  Blattnervatiir 
sich  abzweigenden  feineren  Nerven  in  den  Grübchen  zusammen- 
laufen. (Taf.  IL,  Fig.  14.)  Ein  Querschnitt  durch  das  Blatt  an 
dieser  Stelle  zeigt,  daß  das  Pallisadenparencbym  durch  ein  Ge- 
webe aus  kleinen,  farblosen,  unregelmäßig  gestalteten  und  viele 
Intercellulare  zwischen  sich  lassenden  Zellen  unterbrochen  wird 
und  daß  die  sich  pinselförmig  auflösenden  Gefäßbüudelendiguugen 
als  kurze  Tracheidenglieder  in  das  eigentliche  Epithemgewebe 
auslaufen.  Ferner  zeichnet  sich  die  Epidermis  an  dieser  Stelle 
durch  kleinere  Zellen  und  den  Besitz  von  Spaltöfifnungen,  die 
sonst  auf  der  Oberseite  fehlen,  aus.  (Taf.  II,  Fig.  4.)  Obgleich 
es  mir  nicht  gelungen  ist,  jemals  Tropfenausscheidungen  an  dem 
Blatte  von  F.  neriifoUa  zu  beobachten,  auch  nicht,  als  ich  einen 
abgeschnittenen  und  in  Wasser  gestellten  Sproß  unter  einer 
Glasglocke  mehrere  Wochen  lang  darauf  hin  prüfte,  so  dürfte  doch 
kaum  daran  zu  zweifeln  sein,  daß  die  Grübchen  als  wasseraus- 
scheidende Organe  zu  betrachten  sind.  Haberland t^j  hat 
nämlich  an  einem  nicht  näher  bestimmten  -F?'p?/.s-Exemplar  im 
Buitenzorger  Garten  an  jedem  Morgen  die  Blätter  mit  großen 
Wassertropfen  über  den  Hydathoden  bedeckt  gefunden.  Es  ist 
dies  freilich  auch  der  einzige  mir  bekannte  Fall  einer  solchen 
direkten  Beobachtung,  denn  von  F.  clastica,  dessen  Hydathoden  er 
genauer  beschrieben  und  abgebildet  hat,  berichtet  er  nicht,  die 
Tropfenausscheidung  gesehen  zu  haben.  Auch  möchte  ich  darauf 
aufmerksam  machen,  daß  Volke ns^)  die  Funktion,  Wasser 
auszuscheiden,  au  den  ganz  ähnlich  gebauten  Organen  des  Blattes 
von  Urtica,  einer  mit  Ficus  nahe  verwandten  Gattung,  nur  aus 
ihrem  Bau  schließt,  die  Wasserausscheidung  aber  nicht  wie  bei 
den  meisten  anderen  von  ihm  untersuchten  Pflanzen  gesehen 
hat.  Übrigens  haben  die  Epitheme  bei  diesen  letzteren  auch 
einen  wesentlich  anderen  Bau:  bei  Fuchsia  spec,  Oenothera 
biennis,  Linaria  cymhalaria  sind  die  Epithemzellen  senkrecht  zur 
Oberfläche  gestreckt,  ziemlich  lückenlos  verbunden  und  lassen 
einen  großen,  der  Atemhöhle  entsprechenden  Raum  unter  den 
Spaltöffnungen  frei;  bei  Calla  bilden  die  Epithemzellen  zwar 
„ein  Schwammo:ewebe",  aber  dessen  o-roße  und  zahlreiche  Inter- 


')  Wiener  Sitzungsbericlite  1895.    Bd.  104.    Abth.  T,  p.  69. 
'^)  Jahrb.  des  botan.  Gartens  in  Berlin  II,  p.  '205. 


—     119     — 

cellularen  sind,  ,,solange  ein  Blatt  nicht  welk  erscheint,  stets 
mit  Wasser  gefüllt".  Offenbar  entspricht  der  Bau  dieser  Hj^da- 
thoden  viel  mehr  dem,  wie  wir  ihn  der  Funktion  nach  erwarten 
dürfen,  und  der  sonderbare  Bau  derer  von  I' iciis  und  Urtica  ist 
möglicherweise  daraus  zu  erklären,  daß  die  betreffenden  Stellen 
des  Blattes  ursprünglich  eine  andere  Funktion  besessen  haben, 
zu  welcher  Vermutung  besonders  die  unten  zu  beschreibende 
Eutwickelungsgeschichte  fülirt.  Erwähnen  will  ich  nur  noch  die 
Beobachtung,  daß  sich  in  den  Grübchen  des  Blattes  von  F.  nerii- 
folia  oft  Pilzsporen  ansammeln  und  teilweise  zur  Keimung  ge- 
langen. 

Was  nun  die  Anatomie  des  Blattes  im  Übrigen  an- 
betrift't  (vergl.  Tal  II,  Fig.  5),  so  finden  wir  die  Epidermis 
auf  beiden  Seiten  einschichtig,  unter  der  oberen  eine  Schicht 
lauger,  schmaler  Pallisadenzellen,  unter  diesen  eine  Schicht, 
deren  Zellen  zwar  noch  senkrecht  zur  Oberfläche  gestreckt,  aber 
kürzer  und  lockerer  verbunden  sind,  so  daß  hier  der  Übergang 
in  das  lockere  Schwammgewebe  der  Glitte  des  Blattes  statt- 
findet, während  nach  der  Unterseite  zu  die  Zellen  wieder  mehr 
ein  Pallisadenparenchym  darstellen  ;  nur  über  den  Spaltöffnungen 
geht  das  Schwammparenchym  bis  an  die  Epidermis.  Die  kleineren 
Gefäßbündel  durchziehen  das  Blatt  in  ungefähr  gleichem  Ab- 
stände von  der  oberen  und  unteren  Epidermis.  In  den  stärkeren 
Nerven  ist  der  Bau  des  Mesophylls  so  modificiei't,  wie  man  dies 
gewöhnlich  findet:  die  Pcillisadenzellen  fehlen  und  die  Parenchym- 
zellen  werden  oben  und  unten  collenchymatisch.  In  der  Mittel- 
rippe sind  die  Gefäßbündel  in  einen  nach  oben  oft'euen  Bogen 
vereinigt,  über  dem  eine  kleine  Gruppe  umgekehrt  orientierter 
Bündel  liegt.  ^)  Von  besonderen  Gewebeelementen  sind  noch 
die  Milchsaftgefäße  ^)  und  einzelne  Zellen  mit  Kalkoxalatdrusen 
im  Mesophyll  zu  erwähnen.  Etwas  nähere  Betrachtung  ver- 
dient noch  die  Epidermis,  besonders  wegen  der  Spaltöffnungen 
und  der  Cystolithen.  Ihre  Zellen  sind  auf  beiden  Seiten  poly- 
gonal.   Auf  der  Unterseite  stehen  die  Spaltöffnungen  in  unregel- 


*)  Vergl.  Marcatili,  Sui  fasci  iniilollari  foüjliari  dei  Ficus.  Malpighia  III, 
188i),  p.  129—133. 

-;  Vergl.  Pirotta  et  Marcatili.  Sui  rapporti  tra  i  vasi  laticiferi  ed  il 
sisteuia  assimilatore  nelle  piante.  (Anmiario  dell"  Istituto  botanico  di  Kuma 
vol.  IL    Roma  1885.) 


—     120     — 

mäßiger  Verteilung.  Auf  der  Oberseite  kommen  nur  in  den 
Griibclien  Spaltöffnungen  vor :  jedes  Grübchen,  dessen  Epiderrais- 
zellen  kleiner  sind  als  die  au  den  übrigen  Stelleu,  mag  mit 
circa  20  Spaltöffnungen  versehen  sein.  Den  Unterschied  in  der 
Gestalt  der  Schließzellen  bei  den  oberen  und  unteren  Spalt- 
öffnungen erläutern  am  besten  die  Figuren  10  und  11  (Taf.  II), 
die  bei  gleicher  Vergrößerung  gezeichnet  sind.  Es  fällt  besonders 
auf,  daß  das  Lumen  bei  den  Wasserspalten  im  Querschnitt 
rundlich,  bei  den  Luftspalten  im  Querschnitt  dreieckig  erscheint, 
die  Membran  also  dort  ringsum  ziemlich  gleichmäßig  verdickt, 
hier  mit  den  charakteristischen  Verdickungsleisten  oben  und 
unten  an  der  dem  Spalt  zugekehrten  Seite  versehen  ist.  Auch 
die  Cuticularvorsprünge  treten  bei  den  Luftspalten  viel  mehr 
hervor.  Von  der  Fläche  betrachtet,  bildet  bei  den  Wasser- 
spalten das  Schließzellenpaar  ziemlich  einen  Kreis,  bei  den  Luft- 
spalteu  eine  Ellipse.  In  der  Gestalt  drückt  sich  die  verschiedene 
Funktion  aus:  die  Fähigkeit,  den  Spalt  zu  schließen  und  zu 
öffnen,  kommt  offenbar  nur  den  Luftspalten  zu,  wie  das  ja 
allgemein  angenommen  wird.  Dieselben  können  jedoch  durch 
eine  andere  Einrichtung  in  ihrer  Funktion  behindert  werden, 
nämlich  durch  den  Verschluß  der  Atemhöhle  und  des  Spaltes 
von  den  angrenzenden  Parenchymzelleu  aus.  Eine  oder  mehrere 
dieser  Zellen  wachsen  in  die  Atemhöhle  hinein  und  bekommen 
an  der  dem  Spalte  zugewendeten  Seite  der  Membran  eine  eigen- 
tümliche Verdickung  (Taf.  II,  Fig.  12).  Bisweilen  sieht  man 
dieselbe  sich  gerade  unter  den  Eingang  des  Spaltes  legen,  ihn 
verschließend.  Ein  solcher  Verschluß,  der  aber  nur  bei  einem 
Teile  der  Spaltöffnungen  eintritt,  ist  bei  lederigen  Blättern 
immergrüner  Pflanzen,  wenn  sie  älter  werden,  nicht  selten  und 
zuerst  wohl  von  Seh  wende  n  er  ^)  für  Prunus  Lauro-Cerasus 
und  Cauiellia  japonica  angegeben  worden ;  eine  besondere  Ver- 
dickung der  Membran  liudet  aber  dort  bei  den  den  Verschluß 
bildenden  Zellen  nicht  statt. 

Wir  kommen  nun  zu  den  Cystolithen,  die  gerade  bei  dieser 
Art  noch  nicht  untersucht  worden  zu  sein  scheinen.  Vielleicht 
hat  sie  Schacht^)  beobachtet,  da  er  angiebt,  daß  er  mindestens 


')  Monatsberichte  der  Berliner  Akademie  1881.  S.  8(il.  Fig.  16  a. 
^)  Abhandl.  der  Senckenberg.  naturf.  Gesellsch.     Bd.  I,  p.  139. 


—     121     — 

30  Ficiis-  imd  Urtica- kri^xi  auf  Cystolithen  untersucht  habe, 
er  beschreibt  sie  aber  nicht.  In  den  älteren  Blättern  findet 
man  auf  der  Unterseite  des  Blattes,  deren  Epidermiszellen  nur 
etwa  halb  so  hoch  sind  als  die  auf  der  Überseite,  einzelne  große 
blasenförmige  Zellen,  in  denen  je  ein  großer,  die  Blase  fast 
ausfüllender,  also  auch  annähernd  kugeliger  Cj'stolith  auf  kurzem 
starken  Stiele  sitzt.  (Taf.  II,  Fig.  5.)  Schichtung  und  radiale 
Streifuug  treten  an  demselben  auch  ohne  Behandlung  mit  Säure 
meistens  ziemlich  deutlich  hervor;  die  Oberfläche  ist  mehr  un- 
regelmäßig buckelig  als  regelmäßig  warzig.  Von  der  Fläche 
betrachtet  ist  die  Cj^stolithenzelle  an  der  Oberfläche  etwas 
kleiner  als  die  umgebenden  Epidermiszellen,  die  sich  schon 
sternförmig  um  sie  angeordnet  haben.  (Taf.  II,  Fig.  6.)  Schon 
mit  der  Loupe  sind  die  Cystolithen  der  Unterseite  deutlich  zu 
erkennen,  während  man  auf  der  Oberseite  damit  keine  unter- 
scheiden kann.  Genauere  Untersuchung  zeigt,  daß  sie  hier  viel 
zahlreicher  sind  als  unten,  aber  in  unveränderten  Epidermiszellen 
liegen,  dieselben  mehr  oder  weniger  ausfüllend.  Am  besten  zeigt 
uns  ein  Flächenschnitt  (Taf.  III,  Fig.  l)  die  verschiedenen 
Formen  der  Cystolithen,  die  sich  in  ihrem  Umriß  gewöhnlich 
nach  der  Gestalt  ihrer  Zellen  richten.  Dabei  sieht  man  auch, 
daß  der  Stiel  nicht  immer  in  der  Mitte  der  Zelle  ansitzt,  sondern 
oft  nach  der  einen  Seite,  ja  bis  auf  eine  Radialwand  der  Zelle 
verschoben  ist.  Bisweilen  fehlt  auch  der  Stiel  und  der  Cystolith 
bildet  eine  große  warzenförmige  Verdickung  der  Radiahvand 
und  Fig.  9  (Taf.  II)  zeigt  einen  Fall,  wo  von  der  Grenzwand 
zweier  Epidermiszellen  in  beide  solche  warzenförmige  Cystolithen 
vorspringen.  Im  Allgemeinen  sind  die  Cystolithen,  auf  dem 
Blattquerschnitt  beti'achtet,  etwas  von  oben  nach  unten  zu- 
sammengedrückt, kurzgestielt,  mit  Streifuug  und  Schichtung  ver- 
sehen und  reich  an  Kalk.  Neben  den  ausgebildeten  Cystolithen 
kommen  auch  solche  vor,  die  auf  den  Stiel  beschränkt  sind  oder, 
mit  anderen  Worten,  nur  aus  knopfförmigen,  meistens  in  der 
Mitte  der  Außenwand  aufsitzenden  Verdickungen  bestehen.  Ob 
diese,  besonders  in  dem  E'lächeuschnitt  auffallenden  Kuöpfchen 
Rudimente  wieder  aufgelöster  Cystolithen  sind,  oder  nicht  viel- 
mehr sehr  spät  entstehende  und  nicht  mehr  zur  vollen  Ent- 
wickelung  kommende,  ist  schwer  zu  sagen.  Merkwürdigerweise 
nämlich  werden  die  Cystolithen  der  Oberseite  sehr  spät  angelegt, 


—     122     — 

wie  uns  die  jetzt  noch  zu  besprechende  Eutwickelungsgeschichte 
des  Blattes  zeigt;  durch  sie  erfahren  wir  auch  erst  etwas  über 
die  Haare,  denn  die  älteren  Blätter  scheinen  ganz  kahl  zu  sein. 
Im  März  hat  unser  Stock  im  Warmhaus  angefangen  zu 
treiben.  Fig.  1  (Taf.  II)  zeigt  einen  Querschnitt  durch  die  End- 
knospe, nachdem  sich  schon  mehrere  Blätter  entfaltet  haben : 
der  lange  spitze  Kegel  ist  unter  der  Mitte  seiner  Höhe  durch- 
schnitten und  wir  sehen  zwei  Laubblätter,  a  und  b,  in  ver- 
schiedenen Entwicklungsstadien,  von  den  Stipulargebilden  ein- 
geschlossen. Blatt  a  ist  in  Fig.  2  nochmals  dargestellt.  Auf  der 
großen  Mittelrippe  ist  ein  vielzelliges  Köpfchenhaar  entwickelt, 
das  den  Raum  zwischen  den  zusammengelegten  Teilen  der  Blatt- 
spreite fast  ausfüllt.  Diese  besitzt  nur  drei  Mesophyllschichten, 
man  sieht  die  Anlage  der  Gefäßbündel  p,  der  Grübchen  bei  g, 
und  einiger  Köpfchenhaare,  während  noch  keine  Anlagen  der 
Spaltöffnungen  und  Cystolithen  bemerkbar  sind.  Die  Entwickelung 
der  Grübchen  ist  sehr  eigentümlich.  Sie  geht  aus  von  einer 
Epidermiszelle,  die  sich  etwas  vergrößert,  nach  außen  vorwölbt 
und  ihre  Außenwand  etwas  verdickt  (g).  Diese  Zelle  vergrößert 
sich  weiter,  bildet  eine  kleine  Papille  nach  außen  und  die  ganze 
Membran  verdickt  sich,  so  daß  die  Außenwand  dicker  ist  als  die 
Wandung  der  in  der  Mittelrippe  bereits  deutlich  hervortretenden 
Holzgefäße.  Zugleich  treten  bereits  Teilungen  in  den  darunter 
liegenden  Zellen  als  Anlage  des  Epithels  auf.  Fig.  3  zeigt  die 
Grübcheuanlage  in  dem  älteren  Blatte  b:  das  „Grübchen"  bildet 
hier  vielmehr  einen  Vorsprang  des  Blattes,  durch  die  Verdickung 
des  Mesophylls  an  dieser  Stelle  und  die  papillenförmige  Initial- 
zelle der  Epidermis  hervorgerufen.  Auch  sieht  man,  wie  rechts 
und  links  von  dieser  Zelle  Keuleuhaare  gebildet  sind,  die  sich 
der,  auch  durch  ihren  körnigen  Inhalt  ausgezeichneten  Papillen- 
zelle  zuneigen.  Auf  dem  Flächenschnitt  des  jüngst  entfalteten 
Blattes  erkennen  wir  leicht  die  Grübchenanlagen  an  dem  Kranz 
der  Keulenhaare,  deren  Mittelpunkt  die  papillenförmige  Epidermis- 
zelle einnimmt.  Um  sie  herum  finden  lebhafte  Teilungen  in  den 
anderen  Epidermiszellen  statt,  wodurch  ein  kleines  Feld  erzeugt 
wird,  das  sich  am  Rande,  wo  dann  besonders  die  Teilungen 
stattfinden,  vergrößert  und  so  den  anfänglich  engen  Kranz  der 
Keulenhaare  erweitert;  Wasserspalten  sind  noch  nicht  angelegt. 
Bei  einem   älteren,   9  cm   langen  Blatte,   au   dem  die  Grübchen 


—     123     — 

als  weiße  Punkte  bereits  mit  bloßem  Auge  erkennbar  sind,  findet 
man  in  der  Mitte  schon  halbfertige  Spaltöffnungen  und  am  Rande 
die  ersten  Anlagen  derselben,  während  auf  der  Unterseite  schon 
viele  Spaltöffnungen  ausgebildet  sind.  Es  verhält  sich  also  das 
Blatt  in  dieser  Beziehung  anders  als  es  nach  Nestler')  die 
Regel  ist,  daß  sich  nämlich  die  Wasserspalten  eher  entwickeln 
als  die  Luftspalten.  Die  Ausbildung  des  Grübchens  ist  nun  bald 
vollendet :  die  Spaltöffnungen  werden  ausgebildet,  die  Initialzelle 
ist  von  den  anderen  Epidermiszellen  in  ihrer  Größe  erreicht 
WM)rden.  Das  umgebende  Blattgewebe  hat  sich  stäi'ker  ent- 
wickelt, so  daß  das  Grübchen  vertieft,  also  wirklich  zum  Grübchen 
wird,  die  Haare  fallen  ab  und  die  Epithemzellen,  die  sich 
unterdessen  durch  Teilungen  stark  vermehrt  haben,  nehmen 
die  unregelmäßige  Gestalt  an  und  bilden  viele  kleine  Inter- 
cellularräume. 

Die  Entwicklung  der  Cj^stolithen  beginnt  erst  in  den 
bereits  entfalteten  Blättern.  In  dem  zuletzt  entfalteten  sind 
die  betreffenden  Epidermiszellen  auf  der  Unterseite  etwas  größer 
als  die  anderen  und  zeigen  eine  warzenförmige  Verdickung  der 
Außenwand  nach  innen  (Taf.  II,  Fig.  8),  also  keine  so  gleich- 
mäßige Verdickung,  wie  sie  als  Anlage  der  Cystolithen  von 
F.  elnstica  durch  De  Barys  Abbildung  und  Beschreibung  be- 
kannt ist,  sondern  so,  wie  es  Schacht  (1.  c.)  für  F.  cmstralis 
beschreibt  und  abbildet.  Dem  Vorsprung  der  Membran  nach 
innen  entspricht  ein  kleinerer  spitziger  nach  außen.  Betrachtet 
man  die  Epidermis  der  Unterseite  von  der  Fläche,  so  lassen 
sich  auch  hier  schon  einzelne  Oystolithen-Anlagen  erkennen,  ihre 
Zellen  sind  durch  die  Größe  und  durch  die  kranzförmige  Anordnung 
der  anderen  Zellen  um  sie  herum  ausgezeichnet.  (Taf.  II,  Fig.  7.) 
Im  Übrigen  sind  die  Epidermiszellen  von  sehr  ungleicher  Größe 
und  in  lebhafter  Teilung  begriffen ;  einzelne  Spaltöffnungen  sind 
schon  ausgebildet,  die  meisten  erst  angelegt,  manche  wohl  noch 
nicht  angelegt.  Es  scheint  nämlich  eine  Eigentümlichkeit  in  der 
Entwickelung  dieses  Blattes  zu  sein,  die  verschiedenen  Gew'ebe 
und  Zellenformen  ziemlich  laugsam  und  ungleichmäßig  auszubilden. 
Selbst  bei  einem  9  cm  langen  Blatte,  das  also  die  halbe  Länge 
der  größten  ausgewachsenen  Blätter  erreicht  hat,  sieht  man  auf 


»)  Nova  Acta,  ßd  64,  p.  173. 


—     124     — 

der  Epidermis  der  Unterseite  nebeneinander  die  Spaltöffnungen 
in  den  verschiedensten  Entwicklungsstufen:  vollständig  ausge- 
bildete, ungeteilte  Mutterzellen  der  Scliließzellen  und  alle 
Zwischenstufen.  (Taf.  II,  Fig.  13.)  Die  Cystolithenzellen  der 
Unterseite  haben  bei  einem  solchen  Blatte  schon  ihre  definitive 
Größe  erreicht,  schon  in  einem  jüngeren  Blatte  (von  5  cm  Länge) 
ragen  sie  soweit  in  das  Gewebe  hinein,  daß  sie  fast  bis  zur 
halben  Höhe  des  Blattquerschnittes  reichen  und  im  Verhältnis 
zu  dem  umgebenden  Mesophyll,  das  hier  aus  meistens  vier  Zell- 
schichten besteht,  größer  erscheinen  als  im  ausgebildeten  Zu- 
stande, in  dem  sich  das  Mesophjdl  durch  Teilung  und  Wachstum 
seiner  Zellen  bedeutend  vermehrt  hat.  Die  Cystolithen  selbst 
wachsen  viel  langsamer :  in  dem  Blatte  von  5  cm  Länge  bestehen 
sie  aus  dem  Stiel,  auf  dem  sich  einige  Schichten  des  Kopfes 
aufgelagert  haben,  und  in  dem  Blatt  von  9  cm  Länge  sind  sie 
noch  nicht  viel  größer.  Während  dieser  ganzen  Entwicklung 
des  Blattes  ist  nun  von  den  Cystolithen  der  Oberseite  noch  keine 
Spur  zu  sehen ;  sie  fangen  wohl  erst  dann  an  sich  zu  bilden, 
wann  das  Treiben  der  Sprosse  eingestellt  wird ;  vielleicht  sind 
auch  äußere  Umstände  dabei  von  Einfluß.  Bei  wiederholten 
Prüfungen  in  den  Monaten  April,  Mai  und  Juni  konnte  ich  keine 
Cystolithen  auf  der  Oberseite  des  Blattes  finden,  auch  wenn 
dieses  schon  eine  feste  lederige  Beschaffenheit  hatte.  Erst  Ende 
Juni  gelang  es  mir,  sie  in  einem  diesjährigen  Blatte  zu  finden. 
Dasselbe  war  17  cm  laug,  aber  auch  bei  ihm  war  der  größte 
Teil  noch  ohne  Cystolithen  auf  der  Oberseite,  nur  an  der  Spitze 
waren  sie,  zum  Teil  bis  zu  halber  Größe,  ausgebildet.  Von  da 
nach  der  Basis  zu  sieht  man  sie  immer  kleiner,  und  ebenso 
zeigt  sich  eine  Abnahme  vom  Band  nach  der  Blattmitte  zu :  in 
der  unteren  Hälfte  des  Blattes  sind  auch  am  Bande  noch  keine 
Cystolithen  auf  der  Oberseite  vorhanden.  Daraus  ist  also  zu 
entnehmen,  daß  ihre  Entstellung  von  der  Spitze  und  dem  Rande 
des  Blattes  nach  unten  und  der  Mitte  zu  fortschreitet,  in  um- 
gekehrter Richtung,  wie  die  Bildungsstoffe  dem  Blatte  durch 
die  Gefäßbündel  zugeführt  werden.  In  derselben  Weise  findet 
auch  die  AusbiKUmg  der  Cystolithen  auf  der  Blattunterseite 
statt,  denn  an  dem  zuletzt  erwähnten  Blatte  sind  diese  Cysto- 
lithen an  der  Blattspitze  bereits  in  ihrer  definitiven  (iröße  vor- 
handen, während  sie  an  der  Blattbasis   fast  noch  auf  den  Stiel 


—     125     — 

beschränkt  sind.  In  derselben  Weise  oeht  auch  die  Auflösung 
der  Cystolithen  vor  sicli,  wie  icli  an  einem  im  Welken  begriffenen 
Blatte  bereits  im  März  beobaclitet  habe:  dasselbe  zeigte  in 
seinem  basalen  Teile  gar  keine  Cystolithen  mehr  an  der  Ober- 
seite, im  oberen  Teile  aber  noch  ziemlich  viele,  die  auch  noch 
reichlich  mit  Kalk  incrustiert  waren.  Da  an  demselben  Blatte 
die  Cystolithen  der  Unterseite  noch  keine  Auflösungserscheinungen 
zeigen,  so  geht  daraus  hervor,  daß  sie,  wenn  überhaupt,  erst 
nach  denen  der  Oberseite  wieder  resorbiert  werden.  Im  Allge- 
meinen kann  man  also  für  diese  Art  wohl  sagen,  daß  die  Cysto- 
lithen um  so  eher  wieder  aufgelöst  werden,  je  später  sie  gebildet 
werden:  die  Sache  genau  zu  untersuchen,  stand  mir  zu  wenig 
Material  zu  Gebote.  Ich  will  nnr  noch  anführen,  daß  auch 
Ende  Juni  an  einem  vorjährigen  Blatte  noch  Cystolithen  auf 
der  Oberseite,  besonders  an  der  Blattspitze,  gefanden  wurden, 
teils  noch  in  normaler  Größe,  teils,  wie  es  schien,  in  Auflösung 
begriffen. 

Betrachten  wir  nun  noch  in  kürzerer  Weise  die  anderen 
Ficus-Arten,  die  ich,  bei  der  Schwierigkeit  in  der  Nomenclatur 
und  der  Bestimmung,  mit  den  in  dem  Gewächshause  angewandten 
Namen  bezeichnen  muß. 

Ficiis  relkjiosa,  deren  Blatt  als  buddhistisches  Symbol  so 
bekannt  ist,  schließt  sich  in  seiner  Structur  am  nächsten  an 
das  von  F.  neriifolin  an,  doch  fehlen  die  Grübchen.  Die  Epi- 
dermis ist  auf  beiden  Seiten  einschichtig,  oben  sind  ihre  Zellen 
viel  größer  als  unten.  Die  Cystolithen  liegen  auf  der  Unterseite 
in  großen,  weit  in  das  Mesophyll  hineinragenden  Zellen,  auf 
der  Oberseite  sind  sie  wie  bei  F.  neriifolia  ausgebildet,  scheinen 
aber  nicht  so  zahlreich  vorhanden  zu  sein ;  auch  einfache  knopf- 
förmige  Verdickungen  treten  an  den  Außenwänden  neben  ent- 
wickelten Cystolithen  auf,  wie  es  KohP)  (Taf.  IV,  Fig.  23) 
abbildet.  Dieser  Autor  hat  auch  die  Cystolithen  der  Oberseite, 
von  der  Fläche  gesehen,  und  einen  Cystolithen  von  der  Unterseite 
gezeichnet,  „der  in  hervorragendem  Maße  die  Ausbildung  vom 
Centrum  aus  divergierender,  verzweigter  Cellulosebalken,  resp. 
Fäden  zeigt". 


')  Anatomisch-physiologische  Untersuchung   der  Kalksalze  und  Kiesel- 
säure in  der  Pflanze.     Marburg  1889. 


—     126     -^ 

Die  kleinen  dünneu  Blatter  von  Fims  stip?flata  haben 
einen  sehr  einfachen  Bau:  oben  und  unten  einfache  Epidermis, 
eine  Schicht  Pallisadenparench^in  und  einige  Schichten  Schwaram- 
parenchym.  Im  Mesophyll  fallen  Zellen  mit  großen  Einzel- 
krystallen  von  oxalsaurera  Kalk  auf,  diese  Zellen  bilden  zu- 
sammenhängende Scheiden  um  die  Gefäßbündel.  Während  die 
Epidermiszellen  der  Oberseite,  von  der  Fläche  gesellen,  polygonale 
Gestalt  haben,  sind  die  der  Unterseite  mit  gebuchteten  Wänden  in 
einander  gefügt.  Hier  kommen  auch  keulenförmige  Haare  vor, 
die  aus  Fußzelle,  einzelligem  Stiel  und  einem  Kopfe  von  circa 
6  Zellen  bestehen.  (Taf.  Ill,  Fig.  7.)  Cystolithen  treten  nur  auf 
der  Uuterseite  auf,  ihre  Zellen  sind  im  Verhältnis  zum  übrigen 
Blattgewebe  sehr  groß  und  nehmen  auf  dem  Querschnitte  mehr 
als  die  halbe  Blatthöhe  ein.  Der  Cystolith  ist  rundlich  mit 
deutlichem  längeren  Stiel,  dessen  Ansätze  ein  kleines  Spitzchen 
auf  der  Außenseite  der  Zellenv^^and  entspricht.  Auf  der  Ober- 
seite werden  einzelne  Grübchen  augetroffen,  neben  denen  fast 
regelmäßig  ein  aus  einer  Zellenreihe  bestehendes  zugespitztes  Haar 
steht.  Die  Funktion  desselben  ist  um  so  zweifelhafter,  als  die 
Stellung  von  Haar  und  Grübchen  in  Beziehung  zur  Configuration 
des  Blattes  keine  bestimmte  ist. 

Dem  eben  beschriebenen  Blatte  verhält  sich  in  seinem 
Bau  sehr  ähnlich  das  einer  im  hiesigen  Palmengarten  als 
Ficus  radicans  kultivierten  Art.  Der  größeren  und  etwas 
festeren  Blattspreite  entsprechend  treten  hier  schon  gelegentlich 
Teilungen  in  den  Epidermiszellen  der  Oberseite  auf.  Die 
Grübchen  sind  nicht  von  Haaren  begleitet;  es  kommen  aber 
auch  zweierlei  Haare  auf  dem  Blatte  vor:  oben  starke  ein- 
zellige zugespit7.te  und  auf  beiden  Seiten,  besonders  der  unteren, 
Köpfchenhaare,  deren  kleines,  fast  kugeliges  Köpfchen  aus  zahl- 
reichereu  Zellen  als  bei  F.  stipulata  besteht.  Die  Cystolithen 
verhalten  sich  ganz  wie  bei  dieser  Art.  Bemerkenswert  ist 
hier  noch  die  Ausbildung  der  Epidermis  auf  der  Unterseite.  Die 
Spaltöffnungen  stehen  in  kleinen  Gruppen  in  den  Maschen  des 
Nervennetzes.  Die  Epidermiszellen  sind  au  diesen  Stelleu  sehr 
klein  und  haben  ineinander  gebuchtete  Wände,  während  die 
anderen  Epidermiszellen,  die  über  und  an  den  Seiten  der  Nerven 
liegen,  viel  größer  sind  und  nur  schwach  gebogene  Wände 
besitzen.     Im  Bereiche  der  letzteren  Zellen  liefen  auch  die  mit 


^     127     -^ 

den  Cystolithen.  Da  nun  audi  die,  von  der  Fläche  gesehen 
sternförmig-en,  Scliwanimparencliynizellen  unter  den  Spaltöffnungen 
viel  kleiner  sind,  als  die  unter  den  großen  Epidermiszellen 
liegenden,  so  erinnert  dieses  Verhältnis  einigermaßen  an  das 
der  Grübchen  auf  der  Blattoberseite,  deren  Gewebe  ja  auch 
aus  viel  kleineren  Zellen  besteht  als  das  umgebende. 

Der  Querschnitt  des  Blattes  von  Fictis  Carim  zeigt  oben 
eine  einschichtige  Epidermis  mit  weiten,  annähernd  quadratischen 
Zellen,  in  denen  nur  selten  eine  tangentiale  Teihmg  auftritt. 
Das  Pallisadengewebe  ist  zweisciiichtig,  das  Schwammgewebe 
drei-  bis  vierschichtig  und  besteht  aus  verliältnismäßig  sehr 
dicht  verbundenen  Zellen.  Die  Epidermis  auf  der  Unterseite 
ist  wieder  einschichtig,  ihre  Zellen  sind  niedriger  als  die  der 
oberen  Epidermis ;  die  Schließzelleu  liegen  im  Niveau  der  äußeren 
Grenze  der  Epidermiszellen  oder  sogar  etwas  weiter  nacli  außen ; 
auch  hier  kommen  an  dem  jungen  aber  schon  ausgewachsenen 
Blatte  noch  unentwickelte  Spaltöffnungen  zwischen  den  fertigen 
vor.  Grübchen  finden  sich  ganz  vereinzelt  auf  der  Oberseite, 
man  findet  sie  nur  mit  der  Loupe,  denn  sie  sind  so  klein,  daß 
sie  nur  wenige  Spaltöffnungen  enthalten.  Köpfchenhaare  treten 
vereinzelt  auf  den  Nerven  auf  der  Unterseite  auf  und  sind  klein 
und  wenigzellig.  Die  Borstenhaare  sind  ebenfalls  besonders 
auf  der  Unterseite  entwickelt,  sie  sind  einzellig  und  sitzen  mit 
breiter  Basis  in  der  Epidermis ;  ihre  Membran  ist  häufig  durch 
lokale  Verdickungen  punktiert  und  die  Spitze  oft  mit  Membran- 
substanz ausgefüllt.  Die  Beziehungen  zwischen  Trichom-  und 
Cystolithenbildung  sind  von  Kohl  (1.  c.  p.  125)  durch  Worte  und 
Zeichnungen  genügend  erörtert  worden,  sodaß  ich  auf  ihn  ver- 
weisen kann.  Die  größten  Cystolithen  liegen  in  Zellen,  die 
fast  bis  an  das  Pallisadengewebe  hinaufreichen.  Diese,  sowie 
die  in  den  Haaren  sind  also  auf  die  Unterseite  beschränkt;  die 
rudimentären  Cystolithen  der  Oberseite  werden  von  Kohl  nur 
in  der  Übersicht  (1.  c.  p.  123)  erwähnt,  aber  von  Haberlandt 
(physiologische  Pflanzenanatomie,  2.  Aufl.  p.  449)  abgebildet.  Wie 
es  mir  scheint,  liegen  sie  immer  in  einzelnen  Zellgruppen,  deren 
Mittelpunkt  ein  Haar  bildet,  was  natürlich  in  der  Flächenansicht 
besonders  deutlich  hervortritt,  wae  Fig.  2  (Taf.  III)  zeigt. 

F.  erecta  gleicht  im  Bau  seines  Blattes  fast  vollständig  der 
eben  besprochenen  F.  Carica.    Auch  hier  kommen  gestielte  Cysto- 


—     128     — 

lithen  in  besonderen  Zellen  nur  an  der  Unterseite  des  Blattes 
vor,  rudimentäre  Cystolithen  in  unveränderten  Epidermiszellen, 
die  zu  Gruppen  vereinigt  sind,  an  der  Oberseite.  Die  grüßten 
Cystolithen  in  weit  ins  Innere  ragenden  Zellen  haben,  auf  dem 
Blattquerschnitt  gesehen,  häufig  einen  in  die  Breite  gezogenen 
Körper,  bisweilen  ist  ihr  Umriß  fast  herzförmig,  indem  die  dem 
Stiel  gegenüberliegende  Stelle  ein  wenig  eingesenkt  ist.  Besonders 
aufgefallen  ist  mir  an  diesem  Blatte  die  Ausfüllung  des  Inneren 
der  Borstenhaare  durch  Membransubstanz.  Die  Spitze  ist  ge- 
wöhnlich in  dieser  Weise  ausgefüllt;  an  die  Ausfüllungsmasse 
kann  sich  der  Stiel  eines  Cystolithen  ansetzen,  während  er  in 
anderen  Fällen  sich  seitlich  darunter  an  den  dünneren  Teil  der 
Membran  ansetzt.  Auch  habe  ich  Borstenhaare  mit  kurzer  breit 
kegelförmiger  Spitze  gefunden,  die  von  Membrausubstanz  aus- 
gefüllt war,  von  welcher  aus  der  Cystolith  fast  ohne  Stiel  in 
den  weiten  basalen  Teil  des  Haares  hineinragte.  Nicht  selten 
ist  aber  auch  von  dem  nach  außen  vorragenden  Teil  des  Haares 
nur  die  untere  und  die  obere  Partie  mit  Membransubstanz  aus- 
gefüllt, so  daß  dazwischen  ein  von  körnigem  Protoplasma  erfülltes 
Lumen  übrigbleibt.  An  diese  untere  Ausfüllungsmasse  der  Haar- 
borste kann  sich  nun  noch  ein  kleiner  Cystolith  ansetzen,  der 
in  die  Basis  des  Haares  hineinragt.  Es  herrscht  hier  also  eine 
große  Mannigfaltigkeit  in  der  Ausbildung  der  Borstenhaare  und 
ihren  Beziehungen  zu  den  Cystolithen.  Ich  will  nur  noch  be- 
merken, daß  die  primäre  Membran  des  Haares,  die  oft  deutlich 
geschichtete,  ausfüllende  Membrausubstanz  und  die  Substanz  des 
('ystolithen  sich  in  der  Regel  scharf  von  einander  abheben,  also 
wohl  auch  aus  verschiedenen  chemischen  Modifikationen  der 
Cellulose  bestehen.^) 


*)  Eine  noch  viel  größere  Mannigfaltigkeit  in  den  Borstenhaaren  und 
Cystolithen  findet  man  im  Blatte  von  Broussonetia  papyrifera.  Während  auf 
der  Oberseite  einzelne  kegelförmige  Borstenhaare  mit  sehr  breiter  Basis  stehen, 
deren  Inneres  durch  eine  cystolithenartige  Verdickung  mehr  oder  weniger 
ausgefüllt  wird,  trägt  die  Unterseite  die  verschiedensten  einzelligen  Borsten- 
haare mit  oder  ohne  Cystolithen,  deren  Anheftungsvveise,  Größe  und  Gestalt 
außerordentlich  variiert ;  manchmal  scheinen  in  derselben  Zelle  von  verschiedenen 
Stellen  Cystolithen  auszugehen,  die  dann  miteinander  verschmelzen.  Dagegen 
fehlen  Cystolithenzellen,  die  in  das  Innere  des  Blattes  eingesenkt  sind,  ohne 
nach  außen  hervorzuragen.  Kohl  hat  die  Cystolithen  von  Z?/-o»sso»<'//a  nicht 
untersucht. 


—     129     — 

Ficits  harbata  besitzt  ein  ziemlich  derbes  aber  niclit  lederiges 
sondern  leicht  welkendes  Blatt,  das  durch  reichliche  Behaarung 
ausgezeichnet  ist.     Der  Querschnitt  zeigt  Folgendes:  oben  eine 
2—3  schichtige  Epidermis,   darunter  1 — 2  Schichten   von  Palli- 
sadenparenchym,    das   in   das   mit   sehr  großen   Intercellularen 
durchsetzte  Schwammpareuchym  übergeht.     Dasselbe  wird  voll- 
ständig unterbrochen  durch  die  Gefäßbiindel,   die  sich  also  vom 
Pallisadenparenchym  bis  zur  Epidermis  der  Unterseite  erstrecken. 
Hier  besteht  die  Epidermis  aus  größeren  Zellen  oft  von  2  Lagen, 
während    die    Epidermiszellen    über    dem    Sclnvammparenchyra 
niedriger  und  kleiner  sind,  sie  allein  sind  mit  gebuchteten  Wänden 
versehen   und   nur  hier  findet  man  die  Spaltöffnungen,   die  im 
Niveau  der  anderen   Epidermiszellen  liegen.     Grübchen  fehlen. 
Cystolithen  finden  sich  auf  beiden  Seiten,  auf  der  unteren  aber 
reichlicher   als  auf  der  oberen,  wo   sie  dafür  größer  sind.     Die 
Cystolithen  der  Oberseite  sind  ziemlich  eiförmig  und  füllen  ihre 
Zellen  fast  ganz  aus,  die  an  die  hier  etwas  vertiefte  Oberfläche 
des  Blattes  grenzen  und  bisweilen,  der  Ansatzstelle  des  Stieles 
entsprechend,  eine  kleine  kegelförmige  Verdickung  nach  außen 
bilden.     Bei  den  Cystolithen  der  Unterseite  sind  solche  Spitzen 
über   der  Ansatzstelle   des   Stieles   regelmäßig   vorhanden.     Die 
Cystolitheuzelle  bildet   also   eine  kegelförmige,  von   der   dünnen 
Cuticula    überzogene    Ausstülpung,    die    mit    einer    weder    die 
Reaktion  der  Cuticula  noch  die  der  Cellulose  gebenden  Membran- 
substanz ausgefüllt  wird.     Auf  ihr  setzt  sich  erst  der  Cystolith 
an,  so  daß  zwischen  der  Füllmasse  des  Kegels  und  seiner  unteren 
Stielgrenze  eine  scharfe  Grenzlinie  zu  sehen  ist.  (Taf.  Ill,  Fig.  5.) 
Der  Stiel  des  Cystolithen  ist  lang  und  stark,  sein  Kopf  rundlich 
und  buckelig,  so  daß  manche  dieser  Cystolithen  in  ihrer  Gestalt 
an  die  Speisemorchel  erinnern.    Einmal  habe  ich  eine  sehr  merk- 
würdige  Abnormität   gefunden,    nämlich   einen  Cystolithen,    der 
mit  seinem  Stiel  an  die  dem  Blattgewebe  anliegende  Seite  seiner 
Zelle  befestigt  war  und   einer  Spitzmorchel  ähnlich   sah,   deren 
Spitze  der  Verengerung  des  Zellraums  nach  außenhin  angepaßt 
war.  (Taf.  III,  Fig.  6.)    Die  Entwickelung  der  Cystolithenzellen 
habe   ich    leider   nicht   untersuchen    können   wegen   Maugel   an 
Material,  das  ich  dem  Palmengarten  verdanke.     An  dem  unter- 
suchten frischen  Triebe  hatte  das  jüngst  entfaltete  Blatt  schon 
ziemlich    vollständig   ausgebildete   Cystolithen,    das   älteste   der 

9 


—     180     — 

nocli  eingerollten  zeigte  aber  noch  keine  Anlage  derselben.  Diese 
jungen  Blätter  sind  aber  besonders  geeignet,  um  die  außerordent- 
liche Mannigfaltigkeit  in  der  Haarbildung  zu  studieren.  Die 
Haare  sind  teils  Köpfchen-,  teils  Borsten-Haare.  Bei  ersteren 
ist  der  Fuß  in  die  Epidermis  eingesenkt,  der  Stiel  einzellig,  die 
Zellen  des  Köpfchens  sind  in  eine  einfache  Reihe,  in  zwei  Reihen, 
in  einen  rundlichen  Complex  oder  in  eine  Scheibe  angeordnet 
und  ihre  Anzahl  ist  eine  wechselnde,  ihre  Membran  ist  dünn 
und  sie  vertrocknen  leicht.  (Taf.  HI,  Fig.  9  und  11.)  Die  Borsten- 
haare sind  ein-  oder  mehrzellig.  Die  letzteren  haben  dicke 
Längs-  und -zarte  Querwände,  um  ihr  unteres  Ende  bilden  die 
sich  vorwölbenden  umgebenden  Epidermiszellen  ein  kleines  Trag- 
polster und  im  jugendlichen  Zustande  erinnern  sie  sehr  an  die 
Brennhaare  von  Urtica,  und  auch  dies  kann  wohl  als  Ausdruck 
der  verwandtschaftlichen  Beziehungen  der  Gattungen  Ficus  und 
Urtica  angesehen  werden.  Die  großen  derben  Borstenhaare 
sitzen  den  Nerven  auf,  und  da  auf  der  Oberseite  des  Blattes  nur 
die  stärkeren  Nerven  hervortreten,  so  kommen  auch  hier  nur 
die  denselben  entsprechenden  Haare  vor,  da  aber  auf  der  Unter- 
seite auch  die  feineren  Maschen  der  Nervatur  vortreten,  so  ist 
die  Unterseite  dicht  mit  Borstenhaaren  besetzt.  Selten  trifft  man 
kleine  einzellige  nur  mit  der  Spitze  aus  dem  Blattgewebe  her- 
vorragende Borstenhaare,  welche  gewissermaßen  als  Übergang 
zwischen  den  großen  Borsten  und  den  Cystolithenzellen  der 
Unterseite  angesehen  werden  können. 

Die  jetzt  noch  zu  betrachtenden  Blätter  sind  lederig  bis 
fleischig;  als  Typus  dieser  Gruppe  kann  das  allbekannte  Blatt 
des  Gummibaumes  gelten,  an  ihren  Anfang  setzen  wir  am  besten 
Ficjis  indica.  Die  unter  diesem  Namen  in  unserem  Gewächshaus 
kultivierte  Pflanze  hat  lederige  Blätter  von  der  Form  derer  von 
F.  elaMica,  aber  etwas  schmälere  mit  ungefähr  folgenden  Gri)ßen- 
verhältnissen :  Stiel  4  cm  lang,  Sjjreite  14  cm  lang  und  4  cm 
breit:  Farbe  dunkelgrün.  Die  Epidermis  besteht  auf  der  Oberseite 
aus  zwei  Schichten,  einer  oberen  aus  kleineren,  einer  unteren 
aus  größeren  Zellen.  Das  Pallisadenparenchym  besitzt  zwei 
Schichten,  das  Schvvammparenchym  ist  so  lacunös  gebaut,  daß 
besondere  Schichten  nicht  unterschieden  werden  können.  Die 
Epidermis  der  Unterseite  ist  einschichtig  und  entspricht  der 
obeieu  Lage  der  Fi)idermis  der  Oberseite,    (irübchen  treten  auf 


—    \;u    — 

der  Oberseite  spärlicli  auf  mul  enthalteu  10 — 12  Spaltöffnungen. 
Die  Cystolitlien  sind  auf  die  Oberseite  beschränkt,  sie  sind 
eiförmig  und  fiillen  ihre  Zellen,  die  bis  an  die  zweite  Pallisaden- 
scliiclit  reichen,  fast  ganz  aus.  Der  Stiel  ist  kurz:  charak- 
teristisch ist  die  starke  Membranverdickung  der  Zelhvände, 
welche  an  die  Ausatzstelle  des  Cystolitheu  grenzen.  In  der 
oberen  Schicht  der  Epidermis  der  Oberseite  und  in  der  Epidermis 
der  Unterseite  kommen  häufig  kleiue  Zellen  vor,  die  Drusen  von 
Kalkoxalat  frei  in  ihrem  Innern  enthalten.  Das  Vorkommen 
von  Drusen  in  der  Epidermis,  besonders  in  der  äußeren  Schicht, 
ist  auffallend:  es  kommen  ja  sonst  nicht  selten  Krystalle  in 
Epidenniszellen  vor,  allein  es  sind  dann  meistens  Einzelkr3'stalle, 
die  in  beliebigen  Epidenniszellen  auftreten,  während  hier  be- 
sondere kleiue  Zellen  als  Drusenbehälter  ausgebildet  sind.^)  Die 
Epidermiszellen  der  Unterseite  sind  mit  unregelmäßigen  leisten- 
förmigen  Vorsprüugen  nach  außen  versehen,  Haai-e  habe  ich  am 
erwachsenen  Blatte  nur  auf  der  Unterseite  an  den  Nerven 
gefunden:  sie  bestehen  aus  einer  Euß-  und  einer  Stielzelle  und 
einem  Köpfchen  mit  zwei  länglichen  nebeneinander  liegenden 
Zellen,  stellen  also  eine  besondere  Modifikation  der  Köpfchen- 
oder  Keulen -Haare   vor.     (Tai  III,  Eig.  10.) 

Ficus  elastica  ist  eine  Art,  deren  Blatt  schon  vielfach  unter- 
sucht worden  ist,  man  scheint  aber  übersehen  zu  haben,  daß  in  der 
Kultur  zwei  Sorten  vorkommen,  die  eine  mit  breiteren  fleischigeren 
Blättern  ohne  helle  Punkte  auf  der  Oberseite,  die  andere  mit  etwas 
dünnereu  Blättern,  die  stärker  zugespitzt  sind  und  deutlich  helle 


■)  conf.  Kohl  1.  c.  p.  36.  Bei  dieser  Gelegenheit  will  ich  auf  die  eigen- 
tümlichen Krystallzellen  im  Blatt  von  Madura  tricuspidata  hinweisen,  deren 
Bhitt  ich  untersucht  habe,  da  Kohl  (Lcp.  123j  sagt,  daß  er  die  Gattungen  3/rtc/?<ra 
und  Broussonetia  nicht  auf  Cystolithen  geprüft  hahe.  Hier  kommen  in  der  Epi- 
dermis auf  beiden  Seiten  des  Blattes  Gruppen  von  2—6  kleinen  Zellen  vor,  die 
offenbar  durch  frühzeitige  Teilung  einer  Epideriniszelle  hervorgegangen  sind 
und  von  deren  jede  eine  kleine  sie  fast  ausfüllende  Druse  enthält.  (Taf.  II, 
Fig.  13.)  Eine  derartige  Ausbildung  der  Krystallzellen  ist  für  das  Grund- 
gewebe ebenso  gewöhnlich  wie  für  die  Epidermis  selten.  Im  Übrigen  zeichnet 
sich  die  Struktur  des  Blattes  durch  keine  Besonderheiten  aus.  Doch  habe  ich 
eigentliche  Cystolithen  nicht  linden  können,  sondern  nur  schwache,  cystolithen- 
artige  Verdickungen  in  gewöhnlichen  Epidermiszellen  der  Oberseite,  die  in 
vereinzelten  Gruppen  vereinigt  sind.  Auf  der  Unterseite  kommen  einzellige, 
denen  von  Fieus  Carica  ähnliche  Borstenhaare  vor. 

9* 


—     132     — 

Puukte  am  Rande  aufweisen;  die  letztere  wird  von  den  Gärtnern 
als  Berliner  Sorte  bezeichnet.  Anatomisch  zeigen  die  Blätter  der 
beiden  Sorten  keinen  anderen  Unterschied,  als  daß.  entsprechend 
der  geringeren  Dicke,  bei  der  zweiten  das  Mesophyll  ans  einer 
geringeren  Zahl  von  Zellenschichten  besteht  und  daß,  entsprechend 
den  hellen  Punkten  auf  der  Oberseite,  hier  auch  Grübchen  auf- 
treten. Sie  sind  kleiner  als  bei  F.  neriifolia  und  von  oben 
gesehen  oval,  mit  circa  20  Spaltöffnungen  versehen.  In  der 
Mitte  bemerkt  mau  sowohl  bei  der  Flächenansicht  als  auch  auf 
dem  Querschnitt  die  große  vorgewölbte  Zelle,  von  der  wir  durch 
die  Untersuchung  an  F.  neriifolia  wessen,  daß  sie  den  Ausgangs- 
punkt der  ganzen  Grübchenanlage  bildet.  Wie  schon  oben 
bemerkt,  hat  Haberlandt  die  Grübchen  von  F.  cJastica  be- 
schrieben und  abgebildet,  die  Initialzelle  aber  wohl  übersehen. 
Die  Epidermis  ist  oben  und  unten  dreischichtig,  ol)en  aber  etwa 
doppelt  so  dick  wie  unten,  da  dort  besonders  die  Zellen  der 
dritten  Schicht  viel  größer  sind  als  hier.  Stellenweise  liegen 
auch  vier  Zellen  übereinander.  Das  Bild,  welches  die  drei- 
schichtige Epidermis  mit  den  großen  Cj-stolithenzellen  darbietet, 
ist  bekannt,  letztere  sind  soweit  eingesenkt,  daß  der  Ansatz  des 
Stieles  des  Cystolithen  an  der  Grenze  der  zweiten  und  dritten 
Zellschicht  liegt  und  das  untere  Ende  der  Gystulithenzelle  bis 
an  die  untere  Grenze  des  Pallisadeugewebes  geht,  das  aus 
2 — 8  Schichten  besteht.  Wie  schon  De  Bary  (vergl.  Anatomie 
p.  111)  sagt,  hat  die  'Blattunterseite  ähnliche,  jedoch  kleinere 
Cystolithen  wie  die  Oberseite.  Ich  habe  sie  vereinzelt  bei  beiden 
Sorten  dieser  Art  gefunden;  ihre  Zellen  ragen  auch  ein  großes 
Stück  in  das  Gewebe  des  Schwammparenchyms  hinein ,  doch 
entgehen  die  Cystolithen  der  Unterseite  wegen  ihrer  Seltenheit 
leicht  der  Beobachtung.  Spaltöffnungen  kommen,  abgesehen  von 
den  Grübchen,  nur  auf  der  Unterseite  vor;  ihre  Schließzellen 
liegen  gerade  auf  der  Grenze  der  zweiten  und  dritten  Schicht 
der  Epidermis.  Haare  treten  nicht  nur  am  ausgewachsenen 
sondern  auch  am  jungen  Blatt  nur  vereinzelt  auf;  Fig.  12  (Taf.  III) 
zeigt  ein  solches  von  der  Oberseite  in  der  Nähe  des  ]\littelnerven. 
Zu  bemerken  ist  schließlich  noch,  daß  in  der  Epidermis  und  zwar 
in  der  mittleren  Schicht  der  Oberseite  häufig  Drusen  vorkommen, 
die  meistens  an  deutlichen  Cellulosebalken  in  der  Mitte  der  Zelle 
suspendiert  sind,  also  sogenannte  Rosanof f 'sehe  Krystalle. 


—     188     — 

Am  iiäclish'ii  an  F.  elastica  schließt  sirli  in  der  Struktur 
des  Blattes  Ficus  aiistralis  (=^  nibiginosa)  au.  Die  Kpiderniis 
verhält  sich  wie  bei  jener  Art  und  die  C'ystulitlien  sind  auch 
hier  auf  der  Oberseite  größer  und  zahlreicher  als  auf  der  Unter- 
seite. Immer  aber  liegen  die  Cystolithenzellen  weiter  nach  außen 
als  bei  F.  clnstica,  so  daß  wenigstens  der  Teil  der  Membran,  wo 
der  Stiel  ansitzt,  nicht  von  anderen  Epidermiszellen  iil)erdeckt 
ist ;  an  dieser  Stelle  bildet  die  Membran  sogar  bisweilen  (an  der 
Unterseite  des  Blattes)  ein  kleines  Spitzcheu.  Die  Entwickelung 
des  Cystolithen  in  der  Zelle  ist  für  diese  Art  schon  von  Schacht 
(1.  c.)  beschrieben,  der  auch  mehrere  Abbildungen  dazu  giebt. 
Grübchen  fehlen  dem  Blatte.  Auf  der  Unterseite  konnnen  am 
älteren  Blatt  zweierlei  Trichome  vor,  nämlich  Keulenhaare,  die 
nur  aus  Stiel-,  Fuß-  und  Endzelle  bestehen:  die  letztgenannte 
dafür  aV)er  zu  einem  langen  Schlauch  entwickelt  haben,  (Taf.  III 
Fig.  8)  und  Borstenhaare,  die  nur  aus  einer  Zelle  bestehen  mit 
erweitertem  Basalteile  und  sehr  dicker  AVandung.  Sehr  be- 
merkenswert ist  das  reichliche  Vorkommen  von  „Schleimzellen" 
und  zwar  erstens  in  der  obersten  Pallisadenschicht  und  zweitens 
als  Scheiden  der  Gefäßbündel.  Ich  nenne  sie  „Schleimzellen", 
weil  sie  einen  farblosen  Inhalt  führen,  der  durch  Alkohol  zu 
einer  gleichmäßigen,  die  ganze  Zelle  ausfüllenden  gelblichen 
Masse  wird;  die  sich  aber  mit  Corallin  nicht  rot  färben  läßt. 
Schnitte  durch  Alkoholmaterial  lassen  die  Schleimzellen  sehr 
deutlich  hervortreten  (Taf.  IIT,  Fig.  3)  und  man  sieht  nun,  daß 
das  Pallisadenparenchym  in  seiner  obersten  Schicht  aus  zweierlei 
Zellen  besteht,  ganz  schmalen  chlorophyllhaltigen,  die  immer  zu 
mehreren  vereinigt  sind,  und  den  eben  so  hohen,  aber  3 — 4  mal 
so  breiten  durch  die  chlorophyllhaltigen  Zellen  meist  getrennten 
Schleimzellen.  Daß  diese  Sekretzellen  in  so  großer  Menge  gerade 
in  das  Assimilationsgewebe  eingelagert  werden  und  auch  als 
Pallisadenzellen  ausgebildet  sind,  scheint  mir  eine  höchst  auf- 
fallende Erscheinung  zu  sein.  Um  die  Gefäßbüudel  bilden  die 
Schleimzellen  auf  dem  Querschnitt  einen  mehr  oder  weniger 
vollständig  geschlossenen  Kranz ;  einzelne  Schleimzellen  kommen 
noch  in  Begleitung  der  Gefäßbündel  über  oder  unter  ihnen  vor, 
im  übrigen  Mesophyll  aber  fehlen  sie. 

Das  Blatt  von  Ficus  Chauvieri  entbehrt  ebenfalls  der 
Grübchen ;   sein  Querschnitt  ist  dem  von  F.  elastica  wiederum 


—     1H4     — 

sehr  älinlidi,  doch  besteht  die  Epidermis  der  Unterseite  durcli- 
geheuds  nur  aus  zwei  Zellscliicliten,  die  keine  Cystolitheu  zu 
enthalten  sclieinen.  Die  der  Oberseite  haben  einen  kurzen  Stiel 
und  einen  eiförmigen  Körper  und  bilden  durch  die  liegelmäßigkeit 
der  Warzen  einen  schönen  „Traubenkörper". 

Äußerlich  ist  das  Blatt  vuu  Ficus  macrophi/lla  dem  von 
F.  elastica  sehr  ähnlich;  es  zeichnet  sich  aber  durch  ein  sehr 
engmaschiges,  schon  mit  bloßem  Auge  bemerkbares  Xervengetlecht 
auf  der  Unterseite  aus.  Auf  der  Oberseite  sind  einzelne  Grübchen 
vorhanden.  Die  Epidermis  ist  oben  drei-,  unten  zweischichtig; 
oben  und  unten  sind  in  der  zweiten  Schicht  kleinere  Zellen  mit 
Krystalldrusen  häufig.  ('Vstolithenzellen  treten  nur  auf  der 
Oberseite  auf,  sie  sind  nicht  so  weit  in  die  Epidermis  und  das 
Mesophyll  eingesenkt,  wie  bei  F.  elastica  und  auch  von  mehr 
rundlicher  Eorm.  Das  Schwammparenchym  ist  sehr  lacuuös  ge- 
baut. Haare  scheinen  am  erwachsenen  Blatte  nicht  mehr  vor- 
handen zu  sein. 

Trotz  der  verhältnismäßig  so  geringen  Anzahl  der  unter- 
suchten Arten  lassen  sich  doch  einige  allgemeine  Resultate  für  die 
anatomischen  Verhältnisse  der  Ficus-B\dXi&:  daraus  entnehmen. 

Wir  sehen,  daß  jede  Art  in  ihrem  Blattbau  auch  anatomisch 
charakterisiert  ist.  Von  den  Strukturverhältnissen  kommen 
in  Betracht :  1)  die  Beschaffenheit  der  Epidermis,  ob  sie  nämlich 
ein-  oder  mehrschichtig  ist,  2)  die  Haare,  3)  die  Cystolitheu, 
4)  die  Grübchen. 

Die  Epidermis  bildet,  besonders  auf  der  Oberseite  des 
Blattes,  mehrere  Schichten  bei  den  dicken,  lederigen  Blättern, 
deren  Typus  das  des  Gummibaums  ist.  Ficus  indica  steht  am 
Anfang  dieser  Reihe,  indem  hier  die  Epidermis  oben  nur  aus 
zwei  Schichten,  unten  nur  aus  einer  Schicht  besteht,  wäluvud 
sie  bei  F .  elastica  oben  aus  3 — 4,  unten  aus  drei  Schichten  besteht. 
Bei  den  dünneren  Blättern  ist  die  Epidermis  auf  beiden  Seiten 
einschichtig ;  F,  barbata  nimmt  eine  besondere  Stellung  ein.  in- 
dem sein  derbes  aber  nicht  lederiges  Blatt  oben  eine  durcli- 
gehends  zweischichtige,  unten  eine  nur  stellenweise  zweischichtige 
Epidermis  l)esitzt.  Wenn  die  Epidermis  auf  beiden  Seiten  ein- 
schichtig ist,  so  ist  sie  doch  auf  der  Oberseite  dadurch  dicker, 
daß  ihre  Zellen  hier  größer  sind  und  es  entspricht  die  stärkere 
Ausbildung  der  Epidermis  auf  der  Oberseite  in  allen  Eällen  ihrer 


—     135     — 

Funktion  als  Wassergewebe,  das  auf  der  der  Transpiration  nielir 
ausgesetzten  Fläclie  stärker  entwickelt  ist.  Von  der  Fläche 
gesehen  sind  die  Zellen  bei  mehrschichtiger  Epidermis  immer 
polygonal  mit  geraden  Wänden:  gebuchtete  Wände  besitzen 
besonders  die  Zellen  der  einscliichtigen  Fi)i(lermis  auf  der  Unter- 
seite iiber  dem  Seh wauimge webe. 

Von  Haaren  konmien  wohl  bei  allen  Arten  Keulenhaare 
vor  und  es  ist  interessant  zu  sehen,  wie  mannigfaltig  die  Form 
derselben  moditiciert  wird.  Während  nämlich  Fuß  und  Stiel 
aus  je  einer  Zelle  bestehen,  kann  das  Köpfchen  ein-,  wenig- 
oder  vielzellig  sein.  (Vergl.  Taf.  III,  Fig.  7-12  und  Taf.  II,  Fig.  2.) 
Die  eine  Zelle  wird  sehr  lang  bei  F.  australis,  das  Köpfchen 
teilt  sich  der  Länge  nach  in  zwei  Zellen  bei  F.  indica,  der  Quere 
nach  in  mehrere  Zellen  bei  F.  barhafa,  gewöhnlich  aber  zerfällt 
es  durch  Längs-  und  (^uerteilungeu,  in  eine  gr()ßere  Anzahl  von 
Zellen  und  dann  ist  es  entweder  mehr  in  die  Länge  entwickelt, 
als  ein  richtiges  Keulenhaar,  oder  ist  mehr  platt  gestaltet,  wie 
es  viele  Drüsenhaare  sind.  Diese  Köpfchenhaare  sind  in  der 
Regel  hinfällig  und  werden  am  besten  am  jungen  Blatte  unter- 
sucht ;  bei  F.  barbata  scheinen  sie  am  reichlichsten  und  mannig- 
faltigsten entwickelt  zu  sein.  Diese  Art  zeigt  nun  auch  die 
stärkste  Ausbildung  der  anderen  Sorte  von  Haaren,  der  Borsten- 
haare, die  ein-  oder  mehrzellig  sein  können ;  da  sie  dicke  Wände 
haben  und  mit  dem  Fuß  fest  in  das  Gewebe  eingefügt  sind,  so 
sind  sie  nicht  hinfällig,  sie  fehlen  aber  vielen  Arten,  besonders 
unter  denen  mit  tleischig-lederigen  Blättern. 

Die  C-ystolithenzellen  können  als  modificierte  Trichome 
betrachtet  werden,  wie  dies  an  F.  Carica,  erecta  und  barbata  zu 
erkennen  ist,  -svo  die  Zellen  zum  Teil  als  Papillen  über  die  Epi- 
dermis hervorragen.  Auch  ist  das  Spitzchen,  das  bei  vielen 
'Arten  über  dem  Stiel  des  Cystolithen  außen  aufsitzt,  als  Budiment 
der  Spitze  des  Borstenhaares  anzusehen.  Von  den  Cystolithen 
können  wir  im  Übrigen  zwei  Sorten  unterscheiden:  solche,  die 
sich  in  eigens  moditicierten,  vergrößerten  Zellen  bilden  und  solche, 
die  in  nicht  vergrößerten  Epidermiszellen  auftreten.  Letztere 
habe  ich  bei  F.  ncriifoUa,  religiosa  und  Carica  gefunden,  bei  allen 
nur  auf  der  Oberseite  des  Blattes;  für  die  beiden  letzteren 
Arten  sind  sie  schon  durch  Kohl  und  Haberlandt  bekannt. 
Bei  F.  nerüfolia  und  religiosa   sind   es  meistens   richtige  Cysto- 


—     136     — 

litlien  mit  Stiel  und  Kopf,  bei  F.  Carica  sind  es  nur  starke 
warzenf(>rmige  Verdickungen  der  Zelhväude ;  die  Knüpfchen,  die 
an  den  ersteren  Arten  in  manchen  Zellen  die  Stelle  der  Cysto- 
litlien  einnehmen,  sind  wahrscheinlich  rudimentäre  Gebilde.  — 
Die  andere  Sorte,  die  großen  Cystolithen,  wie  ich  sie  der  Ein- 
fachheit halber  nennen  will,  können  auf  beiden  Seiten  des  Blattes 
auftreten:  im  Allgemeinen  kann  man  sagen,  daß  sie  bei  den 
lederig-Üeischigen  Blättern  auf  der  Oberseite,  bei  den  weicheren 
Blättern  auf  der  Unterseite  liegen.  So  habe  ich  sie  gefunden 
nur  auf  der  Oberseite  bei  F.  mar.rophylla  und  F.  imlica,  zahl- 
reicher und  größer  auf  der  Oberseite  bei  F.  elastica,  aiistraUs 
und  Chauvieri,  zahlreicher  auf  der  Unterseite  bei  F.  barbata, 
nur  auf  der  Unterseite  bei  den  übrigen.  F.  elastica  zeichnet  sich 
dadurch  aus,  daß  die  Cystolithenzellen  ganz  in  die  mehrschichtige 
Epidermis  eingesenkt  sind,  so  daß  die  zwei  äußeren  Schichten 
derselben  über  dem  Stielausatz  zusammenstoßen,  während  sonst 
an  dieser  Stelle  die  Zelle  frei  nach  außen  grenzt,  bisweilen  in 
einer  hier  gebildeten  kleinen  Vertiefung  der  Epidermis.  Nach 
dieser  Darlegung  erscheint  die  Einteilung  der  Ficus-kviQw  nach 
den  Cystolithen,  wie  sie  Kohl  (1.  c.  p.  123)  giebt,  nämlich  A 
nur  an  der  Oberseite  der  Blätter,  B  nur  au  der  Unterseite,  C 
an  beiden  Seiten,  eine  ziemlich  unnatürliche,  denn  er  stellt  dabei 
F.  reliyiosa  und  elastica  in  dieselbe  Gruppe  0,  während  F.  elastica 
in  die  Gruppe  mit  fleischig  -  lederigen  Blättern  gehört,  wo  die 
Oystolithen  vorwiegend  auf  der  Oberseite  liegen,  F.  religiosa  aber 
in  die  Gruppe  mit  weichen  Blättern,  wo  die  großen  Cystolithen 
auf  der  Unterseite  liegen  und  das  Auftreten  der  kleinen  Cysto- 
lithen in  nicht  umgebildeten  Epidermiszellen  eine  besondere  Aus- 
nahme ist.  Es  ist  hier  noch  besonders  hervorzuheben,  daß  die 
„kleinen"  Cystolithen  auf  einer  nachträglichen  sehr  späten 
Bildung  beruhen. 

Was  nun  schließlich  die  Grübchen  betriift,  so  hängt  ihr 
Vorkommen  nicht  von  der  äußeren  Beschaft'enheit  des  Blattes 
ab  und  steht  mit  anderen  anatomischen  Eigentündichkeiten  nicht 
in  Beziehung,  soweit  dieses  aus  der  Untersuchung  der  vor- 
liegenden Eälle  beurteilt  werden  kann.  Sie  kommen  vor  bei 
den  kleinen,  dünnen  Blättern  von  F.  stipjilata  und  raclicanSy  bei 
den  größeren  und  derberen  von  F.  nvrii folia  und  Carica,  bei  den 
lederigen    Blättern   von  F.  indica   und    n/acropln/lla,    und  bt'i  F. 


—     137     — 

elasiica  ist  es  nur  die  sogeuaiinte  Berliner  Sorte,  welche  sie 
besitzt.  Ihre  eigentümliche  Entwicklung,  wie  sie  fiir  F.  ncrii- 
folia  geschildert  worden  ist,  dürfte  wohl  überall  dieselbe  sein, 
und  es  ist  recht  bemerkenswert,  daß,  so  wenig  der  ausgebildete 
Zustand  dies  auch  verrät,  doch  auch  die  Grü1)chen  der  Ent- 
stehung nach  von  Trichomgebilden  abzuleiten  sind. 

Von  anatomischen  Eigentümlichkeiten  seien  außerdem 
nur  noch  die  „Schleimzellen"  erwähnt,  deren  Vorkommen  für 
F.  australis  beschrieben  worden  ist ;  F.  harbata  scheint  an  ent- 
sprechenden Stellen  Zellen  von  ähnlichem  Inhalt  zu  besitzen, 
sonst  aber  sind  mir  solche  Schleimzellen  nicht  aufgefallen.  Der 
Inhalt  der  betreffenden  Zellen  von  F.  australis  wäre  noch  genauer  fvl  A  \ 
zu  untersuchen. 


Figurenerkläruiig. 

Tafel  11:  Ficus  nerUfolia,  Blatt. 

Fig.  1.  Querschnitt  durch  die  Endknospe  eines  im  Austreiben  be- 
griffenen Sprosses ;  a  und  b  junge  Blätter,  die  andern  sind  Stipulargebilde. 

Fig.  2.  Blatt  a  aus  Fig.  1  stärker  vergrößert.  In  der  Mitte  ein  Haar. 
Bei  g  und  gi  die  ersten  Anlagen  der  Grübchen;  bei  p  Procambiumstrang. 

Fig.  3.  Querschnitt  durch  einen  Teil  des  Blattes  b  aus  Fig.  1  mit 
einem  jungen  Grübchen,  zu  beiden  Seiten  desselben  Köpfchenhaare. 

Fig.  4.  Flächenansicht  der  Epidermis  von  der  Oberseite ;  auf  der 
rechten  Seite,  wo  die  Zellen  kleiner  sind  und  Spaltöffnungen  liegen,  befindet 
sich  ein  Grübchen. 

Fig.  5.     Teil  eines  Querschnittes  vom  alten  Blatt  mit  Cystolithen. 

Fig.  6.  Flächenansicht  der  Epidermis  von  der  Unterseite,  in  der  Mitte 
ein  Cystolith,  dessen  Umfang  durch  die  punctirte  Linie  angegeben  ist. 

Fig.  7  und  8.  Cystolith  von  der  Unterseite  eines  ganz  jungen  aber 
schon  entfalteten  Blattes;  7:  von  der  Fläche,  8:  im  Querschnitt. 

Fig.  9.     Zwei  Zellen  mit  Cystolithen  von  der  Oberseite  eines  alten  Blattes. 

Fig.  10.  Spaltöffnung  und  Epithem  von  der  Oberseite  des  Blattes  in 
einem  Grübehen. 

Fig.  11.  Spaltöffnung  von  der  Unterseite  bei  gleicher  Vergrößerung 
wie  Fig.  10. 

Fig.  12.  Spalt()ffnung  von  der  Unterseite  mit  Verschluß  der  Atemhöhle 
durch  die  Schwammparenchymzellen,  deren  Wand  einseitig  verdickt  ist. 

Fig.  13.  Epidermis  von  der  Unterseite  eines  jungen ,  9  cm  langen 
Blattes ;  die  Schließzellen  der  Spaltöffnungen  und  ihre  Mutterzellen  sind  grau 
gezeichnet. 


—     138     — 

Fig.  14.  Adernetz  von  einem  Teil  des  Blattes,  bei  ni  die  Mittelrippe, 
bei  g  Grübchen.    (Loupenvergrösserung). 

Tafel  III. 

Fig.  1.  Flächenansicht  der  Oberseite  des  Blattes  von  F.nernfolia  mit 
Cystolithen  in  verschiedener  Ausbildung. 

Fig.  2.  Dasselbe  von  F.  Carica;  die  Cystolithen  führenden  Zellen 
bilden  eine  Gruppe  nra  eine  rudimentäre  Haarzelle. 

Fig.  3.  Teil  eines  Blattquerschnittes  von  F.  australis;  die  „Schleim- 
zellen"  grau;  oben  ein  Cystolith,  unten  eine  Cystolithenzelle,  deren  Cystolith 
nicht    mit    durch    den    Schnitt  getroffen  ist. 

Fig  4.     Spaltöffnung  von  F.  Chauvieri.     (Blattunterseite.) 

Fig.  5.     Cystolith  von  F.  barbata  von  der  Unterseite  des  Blattes. 

Fig.  6.  Ebenfalls  ein  Cystolith  von  F.  barbata,  mit  abnormer  An- 
heftungsweise. 

Fig.  7—12.  Verschiedene  Formen  der  Köpfchenhaare.  (Vergl.  auch 
Taf  II,  Fig.  2),  und  zwar  7.  von  F.  stipulata  (Blattunterseite),  8.  von  F.  australis 
(Unterseite ;  f  =  Fußzelle,  s  =  Stiel,  k  =  Kopf),  9.  von  F.  barbata  (Unterseite), 
10.  von  F.  indica  (Unterseite),  11.  von  F.  barbata  (Unterseite),  12.  von  F. 
elastica  (Oberseite). 

Fig.  13.  Flächenansicht  der  Unterseite  des  Blattes  von  Madura  tri- 
cuspidata:  die  langgestreckten  Zellen  liegen  über  einem  Nerven,  die  gebuchteten 
Zellen  über  dem  Schwammparenchym,  dazwischen  Spaltöffnungen  und  Zell- 
gruppen mit  Drusen. 

Frankfurt  a.  M.,  Botanischer  Garten.     Juni  1897. 


Hci:  (i  Sciiclii'ub.  mUiirl'.  OcscUsclt.  /Sf>7 


Tai:  ä. 


'AnUr,  FranUüTtffM 


Bfi: il.Saicki'iik iid/iir/' (icsd/sc/i .  IS97. 


T,ii:  III. 


Seite 

Dr.  A.  Voeltzkow  aus  Berlin:   „Madagaskar,  das  Land  nnd 

seine  Bewohner" CXXIII 

Prof.  Dr.  A.  Laubenheimer  aus  Höchst :  „Über  Nitragen"      CXXVI 

Oberlehrer  Dr.  Seh  auf:  „Über  besonders  bemerkenswerte 
Erwerbungen  und  Schenkungen  für  die  Mineraliensammlung 
aus  den  beiden  letzten  Jahren" CXXX 

Dr.  H.  Grothe  aus  Wiesbaden:   „Von  Tripolis  in  den  Djebel 

Gharian" CXXXI 

Geh.  San. -Rat  Prof.  Dr.  AVeigert  und  Dr.  Lepsius:  „Be- 
richterstattung der  Kommission  für  Erteilung  des  Soem- 

merring-Preises" CXXXIII 

Aus  den  Protokollen  der  Verwaltungssitzungen: 

Zur  Geschichte  der  von  der  Senckenbergischen  naturforschenden 

Gesellschaft  gestifteten  Medaillen.  Von  D.  F.  Heynemann  CXXXIV 
Nekrolog : 

Zur  Erinnerung   an  Dr.  med.  Johann  Michael  Mappes.    (Mit 

Porträt).    Von  Oberlehrer  J.Blum CXLV 


Vorträge  und  Abhandlungen: 

Entwickelung  des  Verstandes  und  der  Sprache  beim  Menschen. 
Vortrag,   gehalten   am   21.  November  1896   von  Dr.  med.  Ph. 

Steffan 3 

Wissenschaftliche  Veröffentlichungen  (1826-1897)  der  Sencken- 
bergischen naturforschenden  Gesellschaft.  Zusammengestellt 
und  mit  einem  Sach-  und  Namenregister  versehen  von  Ober- 
lehrer J.  Blum 21 

Vorrede • 23 

Atlas  zur  Reise  im  nördlichen  Afrika  von  Ed.  Eüppell      .       25 

Jubiläumsschriften 26 

Museum  Senckenbergianum 26 

Festreden 31 

Abhandlungen 32 

Bericht 45 

Einzelne  Veröffentlichungen 61 

Protokoll-Auszüge 62 

Autorenverzeichnis 68 

Sachregister 70 

Die  Temperaturbeobachtungen  im  Jambach  zu  Galtür  im  Jahr  1896. 

Von  Dr.  G.  Greim.     (Mit  Tafel  I)  .     .     • 81 

Rückblicke  auf  die  Biologie  der  letzten  achtzig  Jahre.  Vortrag, 
gehalten    beim    .hihrcsfeste    am   30.  Mai    1897    von   Prof.  Dr. 

H.  Reichen  bach 97 

Beitrag  zur  Anatomie  der  Ficus-Blätter.  Von  Prof.  Dr.  ^\.  Mi'>bius. 

(Mit  Tafel  11  und  III) 117 


/^N' 


f 


Beriotit 


^/^k^^^yiv  ^- 


der 


\> 


Senckenbergischen 


naturforschenden  Gesellschaft 


Frankfurt  am  Main. 


1897. 


Mit  drei  Tafeln  und  einem  Porträt. 


Frankfurt  a.  M. 

Druck  von   Gebrüder   K  n  a  n  e  r. 


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