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Full text of "Neue allgemeine deutsche bibliothek"

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— —— — — — — = — 
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Neue allgemeine 
| deutſche 


aibliothet 


Anbraugs,— 


\ zum erſten bis acht und zwanzigſten Bande, 








| enthaltend 
& die noch übrigen Binzeigen von Bichen don 179395 


\ 
‚met den Kaltern: Inn. | 
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er: Abtheiuns 





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verlegts Cari Ernſt Bohn. 
1797. 





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doer im erſten Bande des erſten dahanges 
u rgecenfirten Bücher, 


1 Proteſtantiſche Gottesgelahrheit. 


Bib liſch⸗ exegetiſche Vorleſungen uͤber die Dogmatik nach 
Diverlein, — — von D. ©. ındd. 186. Seite x 

Predigten an ben Bonn and Feſttagen bes ganzen Jah⸗ 

te, — — von G. Ch €. Weſtphal. rn. 1m 

David. — Von Joh: Ludw. Ewald, ur B. 18. 

Populäre hriftliche Anthropologie, in Predigten ıc., von 
G,$r. Senf. ae Th. Oder: Predigten über die 
Kräfte der menſchlichen Seele u a2 

Seitfarne Betrachtungen fiber den Anfang und Fort, 

- gang, über die Eigenfchaften und Annehmlichkeiten .- 
eines gottfeligen Lebens, — — von Cbr. Chph. Lang» 


. bans, ı Th. . 
- Winte zur Deforderung ber Beyerlläteit des oͤffentlichen 
Sorsesdienftes, von Paul Burborf. ı7 u. 2r If, 8° 
an mit ya Fi den Daunen, von 
09. Joh. Chriſt. rt. ir u. ar Th. 34. 
Dorus, Dr. Sam. Friedr. Nath. akademiſche Vorle⸗ u 
-fungen über die theol. Moral, herausg. von Drag, 
"Chr, Fr. Trang. Voigt. ir — Ir De 37 
Comnlung geiftlicher Lieder, von J. Ernft Zul, Muͤter 44 
Barmmlung einiger Predigten, von Joh. Suſemihl 49” - 
Reine auserlefene Aiturgilche Bibliothek Für Prediger, n, 
Bd. Ach mie dem Titel: Kleine liturgiſche -, 
Sammlung für Prediger. ıfte Hälfte, welche Gehe 


te, ꝛe. en se \ . . 
eh, ec bibliſcher —A— ꝛe. Tu 


Reh 

Cucro’s, Ge, Wilb., Pesdigten, mebft deffen Erden, 
von G. 4, W. Hanſtein J ES 3 
W a 2 Archiv u 


Archiv — Beligiongnorträge, für denkende Prebi⸗ 
ger. 


! 
i 


V über die aweckmälsigfte Methode liturgifche 


„Verbeflerungen einzuführen 


Ueberſetzung und Erklärung der gewöhnlichen Epiſteln 
und Evangelien, 2c. von Mag. Zraug. Aug. Sof 


fartb. ar u. se. Heft. 
Buchs, Adolph Eriedt.i —R re Unterer in der 
chriſtl. Religion 


Deus. —— Schriften Der Alten. Bundes. 
0 


Rurge Predigten un Wähgghtärenmentfe Über bie getosßnt. - 
Som und Fefttageevangelien, — Don Raymund 
Dapp. ir Jahrg. 3te Abıh. ge Jahrg. aſte und ate 
Abth⸗ und se Sfaheg. rſte Abt I 

Gelegenheitsteden, — von J— ey Konr. Hille” | 

Berrajrngen‘ über Gegenſtaͤnde der Religion in Pete 

gken a . . 


Neues Magazin er Prediger, heraucg. von Or. weil, 


Aug. Zeiler: at B. 188.28 St. 


Zoey Predigten; auf Werahlaflmg des großen Brandes 


in Kopenhagen, von BD: I ®. Mebegol 
"Kechtägeläßtpeit, 


Rechtliches Game die Uebergabe der Feftung | 
NMannheim an den Reichsfeind betreffend. — Von - 


Carl’ Gr. v, ‚Strengfchwerd 
Die Straf: any Poltzeygeſetze des ı Item Jahrh· tel, 


ſtiſch, philof und polit. "betrachtet, vol. 3. NM 


Smets von Freuflein. 


uber die Gerichtsbarkeit ber hoͤchſten Reichsgerichte in 


Klagen zwiſchen den mittelbaren Neichsunterchanen 


and Ki Eanbeschrigkeit, von Heiür. von Schelhaß 


A. L. Seidenſtiker. ur B. 
vprakũſchet Commentar über die Heineeci- 
chen Inſtitutionen, von Di. I Sr Höpfner. ‚ste. 


eig um Reichefatsredne welſcher Nation: Von 


Aufiade ..9R 
En über die Heinerelſchen Inpintionen, von Ebene: ” 


| — zum deutſchen · Staatsrecht und zur Limanr 
eſſe hen. Von deh Theo. Noch." ar DB - . 


. ebd 


er. 


Aka⸗ 


—X 


Akadem iſcher ud” uͤber das Vegieyrecht x von’ 
Ignaz Thanner S. 95. 

Commentarii de origine et progreffu legum jurium- 
que Germanicorum. Pars II. Vol, 1. Edidit Dr: 
Chr. Gettl, Bienerus “ wia 

Tirelaurus norus iuris ecclefi ic, poriffimum' Ger- 
manine, len codex flatutorum ineditorum eccle- 
fiarum Cathedralium er cet, ‚editos ab Andr. 
Mayer.. Tom. iv. 166 

Beytraͤge zur Kenntniß der Iuſtizverfaffung und jurifl m 
ſchen Literatur in den Preuß. Staaten, herausg. von * 

Eiſenberg und Stengel. ur ©. 

De obferventia imperii differtatio, anfore Car. Frid. 

Gail. de Spapgen 


enberg 123 
Geiſt des toeftphälifchen Friedens, — hiſtoriſch und eo. 


7 


ſtematiſch dargeſtellt vom Geh. Juſt. R. von n Puͤtter 128 


UL. Alr zneygelahrheit. 


Meber die Natur, Erkenntnißmittel und Heilart der 
Skrofelkrankheit; von Dr. Chr. Wilb. Hufeland ig 

Almanach für Aerzte und Nichtärzte auf das no 1795, ° 
hetausg. von Dr, Chr. Sottfr. Gruuer 4 

Recept · Taſchenhuch für angehende Aerzte und Bu, 
ärzte, 2c, er u. 3r &h. 339 

gord’s, Edward „ Bemerkungen ‚über die Krankheit des ‚3 
Hüftgelents, Über weiße Kniegeſchwuͤlſte, ı, Aus 
d. Engl. überf. 140 

Sachtleben's, Diet. Vilh., Klinik der Waſeerſucht in 
ihrer ganzen Sippſchaft 

Noſologia hiftarica ex monümentis medii aevi ea 


ur } 


et cet. edid. Dr. Chrift. Guttfr. Gruner , _ 143 
Soemmgring, 8. Th., de goncrementis: biljarils cap. 
poris humani 144 


Sournal der praktiſchen Arzneykunde und Bundatznege” “ 


unſt; herausg. von C. W. Hufeland. ı7 B. 


Stark's, Dr. E C., Archiv fuͤr die Heburtshuͤlſe, ꝛc. 


6on B. 28 
Reil, I. c Memorabi liym clinicorum 'medico- par 
Quleorum Fafciculus IV. 158 
Medicinifhes praktiſches Handbuch der Frauenzimmer⸗ 
krankheiten; von Dr. J. W. Müller. ar Th. ebb. 
nun J. P., Zeicheniehre für Geburtshelfer. ate 
1 


43 ı Veber 


\ 
„+ 


Ueber die weiblichen Wräfte, und bie — fie geſund 
und ſchoͤn zu erhalten. Bon Dr. J. G. Klees ©. 153 
Abhandlung über die Elaſticitaͤt oder Spanntreft des. 

ı Körpers. Bon Ant. Bad eb 
Selig, D. Io. Th. Val., obfervationes medicee de 


_ 


“ morbis quibusdam difhicilioribus - 158 - 


Ingen-Houfz, Ioannis, Mifcellanea pbyücomedicn, 

Edid. Io. Andr. Scherer „855 
Himly’s, Karl, Abhandlung über die Würkeng der 

Krankheitsreize auf den menfchlichen Körper. ebb. 
—— uͤber die Kriſis in den Krankheiten, von 

Karl Fr. Ideler 257 

a über die Krifig der Krankheiten. Herausg. von 

Sebenfeit, überf. von einem praktiſchen Arzte in i 
! ‚ebd. 
| Belufe Nachrichten über den Kurort zu Imnau, von 


159 
Berfuche und Berbaptungen mit ‚dem Seuerwaſſer bey 
Geilenau an Ber’ Lahn 


63 
Plents, Joſ. Jac. Ogrologie des menſchlichen Kin 6 


eo lmmtuns kleiner akademiſcher Schriften, uͤber Gegen⸗ 
.. (inte der gerichtlichen Arzneygelahrheit und medicini· 
hen Rechtsgelehrſamkeit, aus verſchledenen Spraden 
über]. und herausg. von Dr, Briedr. Aug. Weitz. ar 
| and. 
Saunders; Wilh Abhawdaung Aber die Struktur, die. 
Dekonomie wib bie Krantheiten ber keber, ꝛc. Aus 


dem Eusl. ! 
Anfchel, Salom,, Thanztologis, fire in mortis na- 
turam, or cet. Ailquiiriones 169 


W. Schöne gBifenfihaften u und d Poeſ im. - 


* Stunden der Wahrheit a Tugend, oder einer gluͤck. 
lichen Ehe gelebt. 2 T 173. 
Feyerabende, von A. F. Langbein. wu. 176 
Mahträge zu Sulsagp allgemeiner Theorie der (hören 
Könfle. on Bb. is St. Auch unter dem Titel: 
‚. Charaktere der vornehmften Dichter aller Stationen — 


von einer Geſellſch. von Gelehrten. an. SSt. 177 - 


PR ein ländliches Gedicht in drey Jdyllen, von 
Tiebann Heinrich Vols ..ı9 
Santaflegemälde von Sri Rechin | „180 


Kurz⸗ 





. Siri Brahe, oder, die Neugierigen. Ein Scheufpi 


quzwefagees Sunbnihrentei üher die Alan Käufer 


von einer Oriehfchaft mon Gelehrten. 35 35. ar und 

sr 6. ' . .& 3% 
Dramatiſche Werke, von G. A. von Halem 186 
Bämmtlihe Schaufpiele von D. Beil. ır u. 3° B. 191 


iel 
in 3 Anfz., von Goſtor JH. König in Schweden, . _ 


. Aus dem Schwedilchen überlerzt von.J. A. Grutt AR. 
" u / 


Schreiber PR 
9pr VI. Bildende Künfle, 

kichtenbergo. G. ,, ausführliche Erklärung bee 37. 

thifhen Kupferfide, mit nerkleinerten, aber vollſtaͤn⸗ 
digen Copien derſelben, von E. Kieppnhaufen. i ſte — 

zie Lieferung 19 
Neues Mufeum für. Künfller und Kı jebhaber, 

herausg, von Ioh. Ge. Meufel. i8 43. 200 


_ VII. M u fi k. 


Oertute und Gefänge aus het tomiiden Oper, der 


Madchenmarkt, vom Grafen O. C. E. von Kospoth 203 
Das Mödhen on Koia, ein Geſang Oſſiaus, in Mur 

fit gefegt von Ditters von Dittersborf 204 
Sonate pour le Piano Forte avec Violon ablige, com- 
. pofte par Fr. Latrabe ‚ebd, 
Reeitarivo @ Rondo, Non temer amato bene, per it 

Soprana € Fortepiano obligata, di W. A. Mozart 209 


VOL Romane, 
206 


Sagen der Borzeit von Weit Weber. ED. | 
Den Weiber. Line Novhlle von bem Abbe de. la 

Sour. Ans d. Franz. überf. v. . 3. Huber 208. 
Xlezander, der Held Griechenlands, von dem Verf. 

der Laurette Dilana. ır TB 209 
(sereine von Liiderihaum, eine @eifegaeibihte eb. - 

uife Düval. Geſchichte einer franzoͤſ. Emigrantinn 216 
Kleine Erzählungen und Skizzen , KOR Fniede.Ratı 
. Offerky ' | J 


44 





F 


Die Bamilig tam? uber Ethiche⸗ «er Mens : 
de von Chriſt. Soephie Ludiwig 8 Bririee, ser .; 


4217 
Saunige Reiſe durch Holland. Syn Yorie Manier. 
Aus d. Engl. 2 Biki: 218 
Saint⸗ Flour und Juſtine, oder Geſchichte zweyer Lier 
benden, wie es deren wende si. Nach henteann J 
von Ant, Ad. Hayder 


Der Daria — Ei I 
Mathildis, Graͤfinn von ringen, Ein Ormine der 
Barbarey der Worzeit 2241 
Der Melancholiſche, eine Geſchichte in Händen, Frey 
nach dem Engl. von J. 3. Jünger. ır =, . ebd. 
Eine Meklenburgiſche Geiſtergeſchrcheꝛ 222 


Alhett, oder Würkuug und Folge menfchlicher Leiden ⸗ 
fchaften und Yandlungen. 2 Theile, Auch unterdem " - 
— : Neue drigna— Roman⸗ der eutchen. 38er : 


3 
* IX.. Wiltweisheit, a 
Geiſt der fpekulativen Philoſophie, von Dieterich Tiede⸗ 
mann. ar u, se db, 227 . 


Wahres Verbälmmiß der Kantiſchen Philofophte zur chriſtl. 
Religion und Moral, — vom Bart. pesAnti« Kant Sry 
Bweifel und Erinnerungen degen Hrn. Imman. Kants 
, abilotophifige Religionstehre Herausg von S. Gottl. I 
Unger | ebd, - 
Unterricht des eimelnen Menſchen, der Geſellſchaften Zu 
und der Völfer. Bon De. Ludw. Yat. Friedr. Hoͤpfner 233 
- Sehrbuch für den erſten urſus der hlloſephie on 
"Earl Heinr. Ludw. Polis 9 
Bacons von Berulam neues Organon , aus dem Sat, 
überf, von G. W. Vartoldy, mit Anmerf. von Sal, | 
Maimon, ır Bd. 250 
Nanibachs Mag, Jak. Thrnd, Franz, dentliche und 
praktiſche Vernunftlehre für Schrien 
Marginalien und Regiſter zu Kants Kritifder Erkennt 
nibvermögen. — Bon Ge. Sam, Ah, Mein. se. : 
314 
Syſtem der kritiſchen Hbiloſophie anf den @ns des Ber | 


_ Wußitfenng gegründet, Von Job, Neeb. ıy u.a Th. 258 


Orundriß der reinen allgemeinen Logit nach Rantiihen -_ 
rund ſaben, — — v. J. © C. Kieſewetter. 2te Aufl. Ei 
Dep 


—— | oT || nn 
D 


— 


8 


Beytraͤge zur Beroßleme: wırd Auftklaͤrung über diejeni« 
gen Dinge, die dem Menfchen unangenehm find, oder 
ſeyn koͤnnen, ꝛtc. Herausg. von Joh. Sam. 8. 
ED. 18 — 38 ©t, 6 
Ueber das Recht des Volks zu einer Mehurion m “ 
Soh. Benj. Erhard a68 
Woͤrterduch zum leichtern Gebrauch Rantifcher Sqriften, 
neoh eine Abhandlung, von Carl Chriſt Er. 
te Au 
Conſpechus operis ſyſtematiei pliloſophiam cuien 
fecundum Kantium expohtari -- 283 


David Humes Geiſt. — Erſtes Bändchen: Palit, ‘a 


Bon Chriſt. Aug. -Fifcher .. 
Lehrbuch) der. Logik und Metaphyſtk, von Ernſt Planer :086 
Nurie Darftellung des Natur: mad. Voͤlterrechts, von. - 
oh. Heine, Abicht u; / 


Die neueften Streitpunkte über ben lehten Grund der — 


Moralitaͤt und Sictenlehre, — von Earl Sorfr. — 
ſtenau as8 
Widerfegung des bemonſtrativen Beweisgrundes für das 
Daſeyn Gottes, und Darſtellung des moraliſchen, in 
Briefen abgefaßt “ 3 
Verſuch über bie Lage des Moaden 
Verſuch einer falslichen Darftellung ‚der wichtighen 
Wahrheiten der nepem Philofophie für Uneinge-.. 
weihte; — — von1.G. C. Kiefewerter 308 - 
Deber das Sittengefeiz in Bezug auf Staat et cet. 303 
Ueber Patriotismus 
Ueber die Liebe 


Anleitung 38 einer nenen und veröeffirten Philoſophie 


oder Sammlung über die Kantiſche Philoſophie un 
das Dalbergiſche Grundgeſetz der Aehnlichkeit in: vr 
— — 16. 28 


Natur. dd, 
new wir unfterblich ? Zwey Gefpräche von D. 1. k. 


Ueber. die einzigmöglichen Beweisgründe gegen das 


' Dafeyn und die Gültigkeit der natürlichen Rechte ag 
dazarus Dendayid’g Vorleſungen Über die Kritik der reis 

sen Bermunft "374 
De eo, utrum Kantjann Eategorisrum tabula ſit 

omnibus numeris abloluta? ‚Differt, and, Edm, 

_ Hochreiner oo. er 


J a 5 u x. Mas 


| X. Mathematik 
Prineipiorung ealcali.diHerentialie et integrelis expo, 


ſitio elementaris, Aud. Sım, L’Huilier 8.33 


—* Eommentas über Das zehnte Buch der Ele: 
nunte des. Cutlides. Von Meier Hirſch 


XL. Moturiehre und Naturgeſchichte. 


—* Adam At, Anfangsgrände der Naturleh⸗ 
"zes aus d. Daͤniſchen uͤberß von Dr. Joh. Elem. 
Zur. —8 —* fangsgruͤnd d € 

Dee rn aud) Anfang de .ber Experimen⸗ 
galphyſik. Aus dem Daͤniſchen aͤberſ. 

ſen. xDh. 

Varſueh über die Schwimmbiıfe der Fifche, — vn 
Gotthelf Fifcher 

Lexicon eritomblagjcum ode Entömelogifches, a 

| eerbuch, FL von Lbriſt. Heinr. Möller 


XII. Chemie und Mineralogle. 


berſ. von L. H. Tobie⸗ 


322 


324 


340 


"3143 


Leben das Verhalten der Metalle, wenn fie in dephlogi. 


ſtiſteter Luft der Mürkung des Feuers ausgefeßt ters 
det; von Aug. Gottfr. Ludw, Lentin 


349 
Mineraliencabiriee, geſammiet und befchrieben Yon dem 


‚ Pet. der Erfahrungen vom Innern der ebirge 


XIIl. Botanik, Gartenkunſt und Forſt 
| wiſſenſchaft. | 
Deuchſtace aus dem praktiſchen Forſt⸗ und Cameral· 
weſen, geſammelt von €. 5.2. Mudpiph, ar Th 


Ueber die rechte Behandlung der Rothbuchen Koch» F 
Saamenwaldung, von F. 8. v. Wibleben. ır Th. 


Peautſchlands cryptogamit :he.Gewäe fe, oder hate," 


nilches Tafchenbuch, auf das lähr 1795. Herausg. 
„von C. S. A. Kunze 


351 


339 


360 
Conp!-d Oeil fur.Beloeil et far ane grande. pertiedes 


ardins de l’Europe, Tom, I 


36 
[ n8 F Anlagen engtifher * von Bud, Chriſt. 


164 


z 2 XIV. gan 


— 


os 


N. 


⸗ 


XIV. Haushaltungewiſſenſchoft. 


Niem's, geh. ., vollkommenſte Grundſaͤtze dauerhafter 
Bienenzucht, ı. G. 365 
Der voohlerfahrne , gefchroind , ficher und leicht: heilende 
Vieharzt, für Landwirthe. ır Th. 378 
Oetonamilhr Laſchenduch fuͤr Henvater und Haus⸗ 2 
muͤtter 378 
Gruͤndliche Abhandl. von den Steinkohlen und Zorfe,ic. 376 
Ueber die Conſolidation der Feldguͤter, von Seiedr, Dei. 


. rife 
Pr Lad. Chriſt., praktiſche Bemerkungen übe. 
Padıt » und —— . ME Anmerkungen 


begleiter vom M. F. G. Leonhardj ke 
Ueber das Duͤngeſalz, — —* Ge. Heint. Piepen⸗ 
bring ebd. 
1. Weitgekäichh. 


Satterers, Steh." as. Be fa einer allgemein 
Weltgeſchichte, bis zur Entdeckung Amerikens 377 
Synchroniftifche Tabellen der Völkergeichichte, — 5— 
ıfte Lieferung 383 
Die Weltgefhichte ber neuern Zeiten. in Aupfern, nach 
Anleitung der Engridbſcher Weltgeſchichte für Kinder. 
in Bde. 16 ‚486 
Grundrils der Gefehichte; 'Erd-und Alterthomskun. 
de, Literatur und Kuhft der Römer, entworfen 
von Ge.Alex. Roperti 485 
Tabulae genealogicae, five Stemmata mobilifimarum 
— Romanarum, concinnata a Ge. Al. Ru- 


Hemers ‚ Al. Aug., Handbuch ber Altern Berichte, 
von Schöpfung der Belt, bis auf: die große Bölter 


ibid. 


vanderung. zie Aufl 9 
RVM, Mittlere und neuere, poltifge und 
Kirchengeſchichte. 


Allaemeine Sammlung hiſtoriſcher Miemoires vom Ist 
Jahrh. bis auf die neueften Beiten, — — herausg. 
“son Friedr. Schiller. ate Abth. or © «> 

Geſchichte der Orbalien, insbeſondere ber gerihtligen. 
Zweyrampk in Deurfhland, = — yon Br. Maier AR Fi 


Muſaͤum für die Tächfifche. Geſchichte, Literatur⸗ und 
Staatskunde. Herausg. von Dr. Chr. Eenft Weifle. 
inBos. 18u. 26 St:, an Bde. ru. 28 St SG.. 106 

Merſuch einer Sefchichte der franz. Conftitution, won dem 
Eintriete der Frauken in Gallien, bis au auf? dwig xvi. 
⁊ Regierung zıs 

—** vor der Revolation, in Beziehung auf Regler 

erruns, Sitten und Staͤnde, x. ‚Aus dein Franz. mit 


 Amperkunsen 416 
Gedauken über den Arieg. — Vom Hm. von Zur 
-gois, Aus dem Franz. 423 . 


Ernfle-Hinficht auf fein Vaterland bey Annäherung 
‚des Friedens, von einem biedern Deutschen. - 
"Herausg. von E. A. W. Zithmermann - 428 

Seföiane der Camiſarden. — Vom Verf. des Moriz. a 


te Abth 
—8* Geſchichte der Soongeien 9 Miftlonsanfkalten 
zu Bekehrung der Heiden in Oftindien, — herausg. 
son Dr. Joh Ludiv. Schutze, er 436. 
Sefcyichte Deutſchlands im t$ten Jahrh. Von Prof, ? 
Milbiller. er Th. 438 
Die Revolutionskriege ber Schweizer, nad) J. Miller 440 
Germania facra in provinciag ecclefiafticas et dioece- 
fegditribura. Tom. II. — Epiſcopatus Curien- 
fischronologice ac diplomatice jlluftraups, Opera 


3 


“er Studio P, Ambr, Eichhom . an 
RI Erdbeſchreibung, Noſhecheebung 
md Statiftif, 


Weographiſche Beſchreibung der Landvogtey Ortenau und 

. ber in diefem Landesdiſtrikte liegenden Kloſter⸗ Schloͤſ⸗ 

fer, Dörfer, u ſ. w. 463 
Beytraͤge zur Kenntniß vorzüglich des. Innern von Eng⸗ 

(and und feiner Einpohner. — 128 136 St. 465. 
Handbuch der em 0 Erdbeſchr. um Untergicht - 

der Jugend. Bon oh. Caſp. Faͤſt. 18 Poch. 473 
Hiſtoriſch geograpbifche Welchreibung von ganz Frant | 

teich nach feiner jegigen Eineheilung in 83 Depart. ebd. 
Bemerkungen eines Afademifers über Halle und deſſen 

Bewohner, in Briefen, nebſt einem Anbange, ꝛe. 474 
Maiers, Ir —J F Deſchreidung von Venedis. Ki 

Ri te A 47 


; on "XVII, Ge 


XVIN. Gelehrtengeſchichte. 


Will's, Se. Andr., Geſchichte und Deſcheedung der 


Nuͤrnbergiſchen Univerfitäe Altdaf ©. 191 
Zünften Nachtrags exfte und zweyte Abtheilung zu dei 

vierten Ausgabe:des gelehrten Deutſchlandes, von 

Sch. Se, Meuſel 48 


Literatur des Frauenzimmers, oder Entwurf zu einer 


auserleſenen Frauenzimmerbibliothet 4 
Compendium der dentſehen Literaturgefchichte von 
den älteften Zeiten bis aufLeflings Tod. Oder 
nad) einem zweyten Titel: Grundrifs einer Gefchich- 
te der Sprache und Literatur der Deutfchen. — 


von Erduin Julius Koch. ir Bd, ate Auf. - ebd. 
Denifii, Michaelis, Suffragiom pre Icenne de Spira,‘ .. 
primo Venetiarum. Typographo 0 


Augsburgiſche Bibliothek. Oder hiſtoriſch⸗ kritiſch lien w 
rariſches Verzeihniß aller Schriften, welche die Stadt 
Augsburg angehen, und deren- Veſchichte erlaͤutern. 
Von G. W. Zapf. 2 Bände J 493 


XIX. Bibliſche, hebr. griech. und Wehemn 
oriental. Philologie, rc. 
Philologiſch⸗ exegetiſcher Clavis über das neue Teſta⸗ | 


ment , für Akademien; von J. Eruft Chr. Sehmidt. 
an ⁊. iſte Abth. 497 


Mori, Sam. Frider. Nath., acroafes in epiftolas Pau- 


linas ad Galatas et Ephefios sos 
Differtationes theologicae. et philologicae, Seripht 
D. Sam, Frid, Nath. Morus. Vol, Il, 514 


XX. Klaſſiſche, Fa und lateinifche Bi 
lotogie, nebft den dahin gehörigen Altert 


Auffäge Bee und Phiogifeen Sußalts, von, 
Dead. J. H. P. 819 
Neues. Magazin für —— herausg. von 6 A, | 
Buperti und.H. Schlichthorft. ar Bds. ıs St, ILL 
— — — In Bis. asSt., 5. 322 
Volit ͤmdige latewiſche Grammatik fuͤr Schuten und . 
Spmnafien‘;- von A. F. Bernhardi.. Auch unter - 
‚dem Titel: eur verdefferte und —R Maͤtki⸗ we 


—X 


\ 


fche lateiniſche Sanmaeik zum Sei der Sau 


fen und Gymnaſien. ir Th. 
Sammlang der neueſten Ueberſetzungen ber griechiſchen 


S. 324 


: peoßaifcyen Schriftſteller. zn Th. ẽͤr Bo. Plurarhs 
Schriften Or Bd. Auch unter dem: Titel: Plu⸗ 


tarchs moraliſthe Abhandlungen, aus dem Griechiſchen 


uͤberſetzt von Joh Friedr. Sal. Kaltwaſſer. ſter 


Dand. 
Uebungen in der Eiceronfanifihen Schreibert, vorzuͤg⸗ 


ig in Hinſicht auf Mumerus und Periodenbau.· 


WVon Mas. Friedr. Wild. Hagen ’ 
Mitſchs, Paul Ftiedr. Achat, Wefhreibiing des- haͤus⸗ 


‚lichen, gottesdienſtlichen, ſittlichen, politiſchen, Eriee 


gcen und wiſſenſchaftlichen Zuſtandes der Grie⸗ 
Herausg. und ſortheſebt von Mag. 
* € Höpfuer 


XXI. Eczlehungſchriften. 


Geſchichte meiner Schulen, von F. E. v. Rochow auf 
Reckan, ꝛc. 


334 


538 
Burton Borlefingen uͤber weibliche Etꝛlehung und Sit. 


ten. Aus dem Engl. ar Bd. 


| 543 
Erziehungskatechismus für Bürgers ⸗ und Bauersleute, x. 


von J. &. Paul. 2r Abſchn. 


ebd. 
a Guſtav, oder der Papagey. — 5 für Kn⸗ 


der, ꝛe⸗ von Mag. G. €, 


ebd. 


Erzählungen für die Jugend, als ein Beytrag zur Bil 


‚dung ihres Verſtandes und zur Veredfung ihres Her⸗ 
zens. Bon F. D. E. Scherwinsky 

Feherſtunden. Ein Geſchenk für. Kinder sur angeneh⸗ 
men und nüßlichen Unterhaltung 


FR \ 
6 


544 
Beytrag zur Berichtigung einiger Begriffe über Erzier 


bung und ersiepungstunf ‚ von 3. * G. Heu⸗ 
finger | 


XXI. Deutſche und andere lcbende 
Sprachen, u \ 


Nachtrag und Derlchtigungen zum ausuͤbenden Theile 


345 


wr 


. 
- [ 


der Campiſchen Preisſchrift über die Being 1 und. 
N 55 


———— de hruthen ar... 


4 
Dep: 
% 


—— — — ——— Un on 


Beytrͤge zur Brfrderuns der fortſcheritenden Aucku⸗ 
dung — — Sprache, von eines Gefeifchaft 
von Oprachfieanden, se -©.,6 


XXII.Handlungs · Finanz⸗ u Poltzeywiſſenſch. 
nebſt Technologie. 
" Europa in feinen soltikhen mad Binonzverätcifen. 


1795. 38-3006 


Beytraͤge zur Gefchichte der. v. 
e Sefobungen, u Pe 


. 40 SObs. 16 u. 28 &t. 570 


XXIV. Mun wiſſenſchaft. 


Dodrina Numorum veterum, conſeripta a loſ. che 
- hei, Pars 11. De Moneta Romanoram. Volumen 
V., continens Numos tonlulares et Faniliarem, 


fabieis Indicibus . 6 


. XXV. ariehemiſenſchaft 


Betrachtungen Aber den Pelding, welchen die alliirten 


Jahre 1794 in den Niederlanden führen 
werden. — —— i im Monat Diärz des Jah⸗ 
te8 1794 von einem . . Officiere, der in der 
Schlacht bey Fleuruͤs den 26. "Sun. fein Leben verlor Sso 
Amveifung zu neuen Epolutionen, oder Entwurf eines 
takrifchen Lehrbuchs für leichte Infanterie; von H. . 
s85 
Mölanges Militaires, .Litteraires et Sentimentaires. 
Tome premier. — Prejpges militaires. - Tome 
Second. — Fantaifies militaires s86 
Von der Kriegesbautunft, für die Eöniglicen 9 eheoretifchen 
Schulen der Artillerie und Fortiſtkation. Erſtes Bud, 
in welchem die vegulatre Fortiſikation abgehandelt 
wird, Sr. GSardiniſchen Maj — vom 
Ritter Alex. Bier. Papacino dAntont. dem 
Ital. uͤberſ⸗ von einem preuß. Offieier 307 
Der Soldat, oder compendioͤſe Bibliothek altes Wiſſens⸗ 
en Aber militeirifche Gegeuſtaͤnde. 18 und as n 
| N) 


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) “ 2 
—2 

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XXVI. Vermuſhee Orten. 


Sa Lwene⸗ zum Archiv nätfiher Erfindunacn und 
wichtiger Entdeckungen in Künften und Wiſſenſchaf⸗ 

..ten; von May. Ach. Chph. Vollbediag S 591 

Verſuch eines Handbuchs der Erfindungen; von ©. €. 


9. Bald. se TE P, D und R ebd. 


Weber Judenthum und Juden, bauptfählich in Vuͤck⸗ 
ſicht ihres Einſtuſſes auf Wiegertiien Wohiſtench 

Annalen der leidenden Menſchheit. In wenglofen 
Heften. 6 und 28 Heft E 


Aleine Schriften gemeimnügigen Inhalts yon geh 


Stuve Nach dem Willen des Verſtorbenen geſam⸗ 
melt und herausgegeben, van feinem trauernden Freun⸗ 


de, J. H. Eampe. 2 Theile " 617 
Verfuch einer Encyclopädie der Le Leibesübunggn. .. . 
Von G. V. A. Vieth. 2r Th, 612 
Göttinger Taſchen⸗ Calender fuͤr das Jahr 1795. Mit 
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Prpoteſtantiſche Gottesgelahrheit. 


Biðliſch⸗exegetiſche Vorleſungen über die Dogmatik 
nad) Doͤderlein, mit vorzüglicher Hinſicht auf das 


| Hegelſche Bibelwerk, für junge Tpeotegen und 


2 Prediger, von D. ©. Eriten Bandes erfieg 
Stud. Lemgo, im Verlage der Mieyerfchen 
Buchhandlung. 1795. 323 ©: 8 12 %E, . 


Di Abficht det Verf. bey diefer Arbeit will bloß aus dem 
itel, mit der Arbeit ſelbſt verglichen, abgenommen feyn, ba ° 
F keine Vorrede vorangeſchickt iſt, worin ſich ſonſt wohl der 
erf. hieruͤber ertlaͤrt. Demnach lebt dann das Ganze eis 
her gehaltenen oder gehörten Vorieſung aͤhnlich, deren Haupt⸗ 
Augenmerk zwar, die won Doͤderlein angeführte, bidliſchen 
"  Gtellen exegetiſch zu erklären: wobey jebbch Die Rarauf ge _ 
gruͤndeten dogmatiſchen Behauptungen auch) Licht erhalten ſoll⸗ 
m «Daß eine ſolche Arbeit für junge Theblogen und Predfe 
der nicht ohne Nutzen ſey, wird im Allgemeinen keiner leug⸗ 
Ken; Aber od nicht das ehtgetifhe Studium ber gungen ar 
ten des X. und N. T. darunter Jeideh möchte, wenn eihe 
weitlaͤuftige Erklaͤrung der fogenähttten ipcorum vober dicto⸗ 
rum dlaficorgm fi die Dogmatik — wird, wo⸗ 
mit fi danıy junge Theologen, in Ruͤckſicht Auf Epegefe, Ta 
een begnuͤgen, das iſt eine Andere Frage, - Dogmatit muß 
8 Reſultat vorhergegangener Bibelerklaͤrung ſeyn; nicht erff 
Dogmm feſtgeſetzt ſeyn, und dann aus. ber Bibel bewle⸗ 
werden. 


Bas hun die Bearbeitung der dogmatiſchen Satze Betrifft : 

PAR richt zu leughen, daß der Verf. manches berichkige hat, 
t gleich Die Boͤderleinſche Ableitung bes Wortes religtd 
i. (indeflen, ohne die, vom Verf. Abergangene, Deiner 

Bung zu Hüfe zu nehmen, daB ſich zu dem Worte religi 

yo der Zuſatz deorum gelellte, möchte auch bie gegeben 
bleitung unbefriedigend bleiben } ) fo auch dei voh Döder: 
cn gebeten Denis fi Wahebei dr Arien Del 
‚’ von den Stimgien vom Himmel entlehnt, wodurch Die 
2:77 00 3 a ee 


RT "re 


[2 = — 


J 
sr.” Meleſt. Getcegeicſaheic. 
Gottheit das Zengniß Chriſti von ſich ſelbſt beſtaͤtigt habe, 2c. 
Dagegen iſt manches ohne Berichtigung und nähere Erlaͤurr⸗ 
tung geblieben, WERıberen bedurft haͤtte, Dahin rechnen 
wir 5 B. die hebraͤiſchen und griechiſchen Hnonyma son re- 
higio, welche aus dem Sprachgebrauche erfäutert feyn woll⸗ 
een. Ferner die Definition von Religions fie fey Verehrung 
Bottes nach der Erkenntniß feines Weſens, feiner Eigen 
ſchaſtan; eines Willens, Muß diefe Definition ohne Dee 
immung und Erlaͤuterung des Wortes Verebrung niche. 
ußesft unbefriedigend bleiben 2? Eben fo mit der Definition 
vor geoffenbarter Religion: fie fen diejenige, deren Er⸗ 
kenntnißgruͤnd unmitteſbare göttliche Offenbarung ſey. Iſt 
hier nicht gewiſſermaaßen idem per idem erklärt? Und iſt 
hierdurch nicht das Gebiet der Offtnbarutig, nach dem 'ges 
woͤhnlichen Sprüchgebrauche, zu fehr beengt? Verdiente der 
Begriff von Offenbarung nicht eine mähere Beflimmung und 
Analnfe, befonders aus der Bemerkung der Perfectibilitaͤt 
des’ Menfchen , und der Art, wie die Verfehung diefer von 
her zu Hilfe kam? Dürch Bettachtungen der Art würde 
der Berf. bald. auf die Bemerkung geleitet ſeyn, daß jede Of⸗ 
fenbarung mit der Zeit in Vernunftwahrheit verwandelt wer⸗ 
den follte, und dieß wuͤrde ihn wieder zu näheren Deftimmuns 
‚sen der Offenbarung, und ihrer genauen Verbindung mie 
der natürlichen Religion, und insbrfondre zur Milderung des 
Vebernatürlicheni, mas man gewöhntich in Offenbarung fin⸗ 
det, geführer Haben. Bey fo ſchwankenden Begriffen darf 
es uns dann auch nicht befremden, wenn der Vf. feynfollen 
de Berichtigungen einftreuet, wie bie folgende iſt; „6 
derlein nimmt noch, mic den. ganz alten Theologen, drey 
— Perioden ber geoffenbarten Religion an: die Patriarcha⸗ 
lifche „die Ihdifche , oder Moſaiſche uhd die Chriſtli- 
che. Allein die. Patriarchaliiche kann ich nicht geoffenbare - 
„nennen, man imüßte denn, mittelbar geoffenbarte darunter 
berftehen. Aber dann ifts nicht Sprachgebrauch. Wir le⸗ 
den, das zwar oft fi) Bott den Stammvaͤrern ber Hebraͤer 
geoffenbart.habe. Religion aber bat er ihnen niemals offen« . 
bart. Er gab ihnen die erfte Hoffnung zum (Auf den) Mei 
fias: „in deinem Saamen follen ıc.“ verhieß ihnen Gluͤck, 
entdeckte ihnen Gefahren , fagte zu ihnen: lebe nur mir wohl⸗ 
gefällig, und fey fromm ꝛc. Aber nirgends finden ‚wir, daß 
ihnen Sott von feinem Weſen, Eigenſchaften, ıc. etwas offen. 
bass hätte, Und wars auch noͤthig? Natur und Welt wa⸗ 
en Zn a (21! 


\ 


P ⸗ 


Protefl, Goltesgelahrheit. | 3 


"ma da; Vernunft Gatten fies wie leicht müßten fie aufs 
Dafeyn Gottes, und, beym Adıtgeben auf ihre Schickſale, 
auf Prosidenz ſtoßen? — Darauf, daß ihre Schickfale 

von Sort abhiengen; daß fie ihn alfo auch verebreny zu 
ihm betenz ihm danken müflen; u.f.w.? Abereinmal ans 
' nommen, Gott babe beit Patriarchen Religion unmittels 
; ber offenbart; wie ifts möglich, daß Jacob auf feiner Rei 
nach Mefopotamien, wo er den Traum hatte, — fi wu 
derte, daß fein Sort auch bier, auch außer Canaan fen? 
Das, ſagt er, habe ich nicht gewußt; ‚das haͤtte ich nicht. ger 
> Haube! Das wäre doch eine elende geoffenbarte Religion 
geweſen, die folche Lücken ließ, die nicht einmal von Gottes 

Allgegeuwart einen Begriff gab. Nein, natärfihe Rell⸗ 

gion war bie Meligion. der Patriarchen.“ So bereitwillig 

wir audy dieß Reſultat mit unterfchreiben : fo fonderbar fine 

- den wir doch den Salimathias von Prämiffen. Alſo wurde: 
den Patriarchen wuͤrklich ſchon Hoffnung auf den Meſſias 
gemacht? Wie hoffnungsleer tnüßte dieſe fogenannte Hoffe 
wung für fie geweſen ſeyn! Denn was für Begriffe ſollten 
a fe nit verbinden? Wie und wo fuͤhlten fie auch nur der - 
sfnig darnach? Wie fremd mußte ihnen ſelbſt der Name 

‚ med fein, da fie von geſalbten Königen nichts mußten, am 
weniäften an Dielen Namen den Begriff von Gluͤck und Wohl⸗ 

Rand der Nation. zu Müpfen Urfache hatten. Und tmelcher 

unbefangene Leler, der nicht Zu den Deutungen des N. T. 
feine Zufluche nimmt, wird in jenen Worten: in deinem 

Saamen follen alle Voͤlker der Erde geſeegnet werben, einen 

Wink auf den Meffias finden Eönnen? Ihr Sinn ift ja uns 

erkennbar der: Alle Wölfer der Erde, wenn fie fich recht 

ih werden preifen tollen, werben fich ins Abrabam 

gnen, d. h. werben Abrahanis Gluͤckſeligkeit zum Maaß⸗ 

ſtabe der ſich ſelbſt zu wuͤnſchenden Gluͤckſeligkeſt machen; wer⸗ 

den ſagen: möchte es ung fo wohl ergeben, wie Abraham! 
ùLbegt Aber in dieſen Wobden nad) bes Verf. Behauptung, ein 
, Wink auf den Weeffias "RW muß diefer fuͤr die Patriarchen 
* Offenbarung geweſen ſeyn, da fie auch auf die entferntefte 

Ahnung eines Meſſias nicht vorbereitet waren. Und gleich 

weht fol doch die Parriarchalifche Religion keine Offenbarung 

enthalten Haben. Der Berf. führt indeffeh.den Begriff von 

Religion auf Kenntnig des Welens und der Eigenſchaften 

Wortes hinaus, amd davon, behauptet er, ſey ihnen nichts 

djendart; aber wenn, nad des Verf, igme Anfiprung. 
| | * Be 


r 


I) 


4 VProleſt. Gottesgelahrheit. | 
ie Wottheit doch zu den Patriarchen ſagt: lebe mir tubhR 


gefaͤllig und fey fromm; (mas wir jedoch nicht als fo unmittels 
bare Aufforderung gelten laſſen,) fett denn diefe Forderung 


nicht· noch weit mehr eine Bekanntmachung mit dem Sette 
voraus; dem fie wohlgefaͤllig leben follten? Zu diefer Got⸗ 


teskenntniß aber, meint der Verf. ’ haͤtte es keiner Offenba⸗ 
rung bedurft, Natur und Welt wären ja da geweſen? Alſo 


glaubt der Verf., das Weſen Sottes ſey leichter, als fein 


Wille, daß der. Drenfch ihn verehre, zu erkennen? Und 
wenn Menſchen, auf einer fd hjebrigen Stufe der Cultur, 
ſchon Sott uns der Natur fo deuͤtlich kennen lernen können, 
daß fie keines Höheren Unterrichts mehr bedürfens um wie 
viel mehr Tollte dieß ſpaͤterhin, bey immer feigender Cultur 
bes menichlichen Verſtandes, der Fall geweſen ſeyn? Wozu 
bedurfte es denn Dry det Zuͤdiſchen und Chriſtlichen Religion 


einer Offenbarung, wo der Verf. dieſe dech annimmt? 


Die Aeußerung Jacobs aber, woraus der Verf. darthun ill! 


Matriarchälifche Nellgion fey Feine geoffenbarte Religion, iſt, 


febr ſonderbar gewählt. : Die Lehre von der Allgegenwart 
Gettes , follte die grade fo charakteriſtiſch ſeyn, daß ohne fie 
keine Offenbarung ftatt finden Einnte? fie, die bey den Kirn 
derbegeiffen bes erſten Menſchengeſchlechts wuͤrklich eben ſo 
entbehrlich war, als fie uͤber dieſelben hinausgieng. Und 
wenn Jacob fo etwas, nach einen eben gehabten Traume, 


Außert, durfen daraus gleich Folgerungen auf alle feine Zeit 


genöffen Herselritet werden? Und wie, wenn endlich Jatob 
das gar fiicht fagen twollte, mas der Verf. ihn Fasen läßt? 
Die ganze Stelle will aus der dee ber Alten erklaͤrt ſeyn, 
nad) weicher. die. Gottheiten gewiſſe Lieblingepläße auf Erden 
baten; bald Minds Anhoͤhen, bald dunkle Haine, ꝛe. Wie 
tun Jaeob etivacht, Ichließt er ans dem gehabten Traume, 
Hier ſey ein folcher Lieblingsaufenthalt Gottes, oder eine beie 
fige Stätte, rin Gotteshaus, und er babe, ohne dieß zu 


wiſſen, ſich bier gelagert, und diefe Stelle gleichlam profa⸗ 


nirt. Nun iſt die Furcht Jacobs, nun ift die Weihung dies 


ſes Platzes ıc. ertlärt. — - Eben To unbeſtimmt und unerder ⸗ 


Bert liegt der Say da: „Natürliche Religlon'habe zwey möge 
liche Quellen: 1) die bloße Vernunft, die z. B. die Noth⸗ 


wendigkeit eines unendlichen Weſens beweiſe, und darauf 


Neligion gruͤnde; =) Betrachtung der Natur, oder ber Werte, 


‚ amd. dadurch veranlafte Vernunftkhtäffe aus den Grundſaͤ⸗ 
den vom zureichenden Grunde und von den verfländige Ur» 


jagen. 


⸗ 
— 





, Proteſt. Oottesgelahrheit. 5 
ſachen. — — Der erſte Weg, a priori, ſey unſicher; ber 


ietzte, a pufteriori, leicht und fiher.* Wie viel laͤßt ſich 


gegen beyde Debauptungen aus der neuern Philoſophie eig, 
wenden ; die aben dem Verf. ganz fremd zu feyn fcheint ; we⸗ 


nigſtens verleugnet er allen Gebrauih derfelben auf eine Art, 
aus welcher man auf nänzliche Unbekanntſchaft mit derſelben 


fließen follte. Gewiſſerraaßen widerſpricht er auch dem er» 
den Gase ſelbſt, nämlich, dag der Wen a priori unſtcher fen, 
indem er kurz vorher behauptete, daß Vernunft die. North: 
wendigkeit eines unendlichen Wefens beweile, — ©. 112 


lucht der Verf. Döderleins Definition von Wundern näher 
zu beftimmen ; aber, wie unfte Leler ſehen werden, ſehr u 
gluͤcklich. „Döderlein, fagt er, definirt fo: Wunder ift . 


jede Wuͤrkung, die die natürliche Kraft des Würker den über: 
ſteigt. Aber wie dba, wenn, wir die Kıäfte des VBrkenden 
nicht völlig Eennen ? oder, wenn der Wuͤrkende gewiſſe Kräfte 
der Natur Eennt, die andern unbefannt find? Dann thut er 
wohl ein Wunder nad) der Urberzeugung des Sufchauers; 
aber nach feiner Ueberzeugung thut ex keines. In dem Ver 
kur, nah Doͤderleins Definision, that freylich auch 
Bofes Wunder, und fie waren für feine großen herrlichen 
Zwecke, unter einem rohen Volke mit Kinderhegrigen, ſehr 
nuͤtzlich. Beſſer definiren wir fo; Ein Wunder ift eine Wür« 
fung, die die ung befaunten, und, von Meuichen erkennba⸗ 
ten Kräfte der Natur überfleige. Wer dergleichen Würfung 
hervorbringt, thut Wunder. Sie konnen den Kräften der 
Natur angemeſſen ſeyn, nur daß wir fie nicht kennen. Möge 
lich, daß Chrifti Wunder den Kräften der Natur gemäß waren, 


Aber diefe Kräfte. Eennt Erin Menſch, und Hund auch von feie - 


vom Menschen erkennhar. Wenn nun Ehriftus folhe Würe 


‚ kungen hervorbrachte: fo maren fie zwar nicht läpra natu, 


ram; aber hoch wahre Wunder. Denn es find, ja Wuͤrkun⸗ 
vr die die Bekannten, und von Menſchen ertegnbaren 
Rräfte der Natur überſteigen. Kaunte nun Chriflus geheis 


me Naturkraͤfte, die die Menſchen, als Menfchen, nicht ers 


kennen koͤnnen, und ex ließ fie wuͤrken; fo zeigte er ja 

nenſchliche Machst und Einficht, d. H., er that wahre Wun⸗ 
der, Chriſti Wunder waren entweder Würkungeg , die bie 
ur uns unbekannten Kräfte der Natur uͤberſteigen; oder 


Wuͤtkungen, die alle, auch die geheimen Naturkraͤfte uͤberſtie⸗ 


een. Wenn wir nun urtheilen follen, welche Kräfte Chriſtus 
durch feine Wunder uͤberſtieg: li koͤnnen wir, na ae 
" j . 3. eis⸗ 


/ 


6 | Proreft. Gottesgelahrheit. . 


Welsheit, bie, wenn fie durch nähere Mittel Ihren Endzweck 
erreichen kann, nicht zu entfernteren fortgeht, fchließen: daß 
Ehrifti Wunder bloß die Wuͤrkungen der uns unbekannten - 
Kräfte der Natur überftiegen „ und daß, alle NMaruckräfte zu 
überfteigen, gar nicht noͤthig geweſen.“ ir wollen nub 
„auf einige Unricheigkeiten in diefer ſeyn follenden Berichtigung - 
aufmerkiam machen. Einmal tadeſt der Verf. Döderleins 
Definition, wornach Wunder Wuͤrkungen find, die die na⸗ 
türliche Kraft des Wuͤrkenden uͤberſteigen, weil wir die Kräfe 
te des Würfenden nicht vallig Eennen , und weit der Wäre 
fende gereiffe Kräfte der Natur kennen kann, die andern uns. 
belannt ſind. Gleichwohl aber giebt er doch zu, daß nach 
Soͤderleins Definition Moſes wuͤrkliche Wunder that. Aber 
auch bey. Mofes fragte ea ſich ja, ob er nicht gewiſſe Natur⸗ 
Präfte Eannte, bie andern unbekannt waren? Und dann fin 

‚ Mofis Wunder, nach Doͤderleins Definition, feine Wun - | 
der. Denn auf das, was gewiffe auffallende Wuͤrkungen 
den Zufchauer ſcheinen, nimmt Doͤderlein Eeine Ruͤckſicht. 
Ferner verlangt num der Verf. dagegen, Wunder follen Wuͤr⸗ 
Eungen ſeyn, die die pon Menſchen erkennbaren Kraͤfte 
der ANatur überfteigen, Aber wie fams, daß der Verf., 
der bey Doͤderleins Definition den Sfeptifer machte,.und - | 
die Fragen aufwarf: „Aber wie, wenn mir die Kräfte des - 





Würkenden nicht vollig kennen? oder wenn der Wurkende ges 
wiſſe Kräfte der Natur kennt, die andern unbekannt find?* . 
. wie kams, daß er ben feiner einen Definition nicht eben fo 
ſkeptiſirte, und fragte: "wie, wenn wir Menſchen nun aber - 
nicht beftimmen könnten, was für Menfchen erfennbar oder 
unerfenndar ſey? Wie viele Dinge, die vor huudert oder 
mehreren Jahren zum Gebiete des Unerkennbaren gerechnet 
werden mochten. find jegt einem jeden befannt. Noch vor 
zwanzig Jahren ſprach man von einem Luftſchiffe als von eis 
ner unerfind.« und unerfennbaren Sache; und Jeßt iſt fie Dee _ 
bem geläufig. Sein, nach des Verf, Definition kann gar 
kein Wunder ftatt finden. - Denn immer bleibt der Zweifel 
übrig: wer weiß, ob die und die bey einet auffallenden Wuͤr⸗ 
fung angewendete Kraft nicht noch mit der Zeit erfannt wird- 
So wenit Rec. Wunder, und den daraus gefuͤhrten Beweis 
für Wahrheit der chriftlichen Religion in Schuß nimmt ; wor⸗ 
über er aber bier mit dem Verf. nicht weiter vechten will: fo 
duͤnkt ihn, wenn einmal Wunder angenommen werden muͤl⸗ 
fen‘, Döderleins Definition -bey weitem richtiger mid Bi 
Zn — | er. 


\ 


v ‚mern Oo -- {0 
. 


a - nt »w- x 
Mroteſt Morces geſahrheit. ? 
EEE BAR meer IL RR 
ger. Und was den vom Verf. ihr entgegengeſetzten Srleifel 
beicifft, wie man entſcheiden könne, vh twas würklich die 
“Kräfte des. Wuͤrkenden uͤberſteige? ſo antwoͤrten wir: dar⸗ 


aus, ob die Vorkenntniſſe, die anf Entdeckung einer hisher 
unbekannten Naturkraft hinleiten konuten, ſchon vorhanden 


urde. — D 


* . s 


diefe Bemerkungen: mögen hinreichen , um unferu Leſetn vdh 


Vens gewöhnlich ben lan, daß er erft kurz angiebt, was Dig @ 
zu erklaͤrende Stelle beweiſen Eh dann die Interpretatie 
—*— laͤßt, und rm das Refultat daraus herleitet, va; 


6 
B-17 


J 
. B 


2 Bi Datangetohnheit. . 


N andern unterblieb. Im Gange: genom ⸗ 
er en auch ee als vor bee 
Interpretation ipten Play finder, Denn nan geht der Lefer 
Undefangener an bie Erklatung, alg zen er die —F 
ehon vorher weigdie herauskommen. fall, m nun. feht. 
meht, @pie.die Neberfegung in den Morten Urgen Eönne,, A 

. —** da er mit der ( nein ‚in Pos Grundfprage nı 
mhefanng war. . ehrigens: find die.Ueberlegungen felh! 
nieht. felten ſede dunkel — — unheni und fteif ande 

'gefalen. Mur. eltige Proben : Nom. 2, 13,, denn nicht die 

da6 Beſetz baͤren Tanbrrn wie +8.. — wir 2. 
gerecht etüken, Dielelbe Strlg.überfe 

der Gelegenheit Tax Micht die Zoͤrer des, —* 

gerecht bey "Ge fondern die Thäteg befkihen. * Oak. 

K 19. „Boru..nügt denn (dann alle das Gelep? & 

Lurde als eing Zugabe um dei, Sünde. willen gegeben. * 

erlie Zweydeuigkeit liege im dieſer Mehexiepung, ſo gut, wie 

{m Originale: ra Tapes xKapıy! "Wußte diefe nicht 

wenn fie von Mugen ſeyn ſoll, gehe: 

"echt aus allem, dab her Derf. varher 

and ‚die Regeln der von ihm zu gebenden 

te; fonft würden ſiu deutlicher ausgefals 

leich geblieben Isyn. 7, Wicht. sortheil« 

aden £lätyingen. urtheilen. 

d. ber Verf. nicht ;gfe Dat. ‚gebt er 

einzelner Wörter. %- tet ein / als wenn 

ardeitet würben; ein nnhresmgl weiſet 

Sand, die noc % ſchwer ſud. 3. B. 

eg aa uurepiclitt et fi m‘ —— —R 

dien laͤßt auch Bu ‚Usseriide u. — Tag 
fc, Yuvay) ea af dom —E dieſe deyden Weiher 

tahams koͤnnen Symbole beyber Refigi 

d.h, Eönnen es bedeuten, win Mer GAR apape. Zivan 

Br eine, Bam, fann die (Religign) ‚vom Berge Gmal 

ſedeuten, (die moſaiſche. Im Vſten DB. ſetzt er Hinzu: 

Hagar heiße in Arabien der Vers Sinai.) eig deMxu vex· 

#woa, die als Sklayinn wieder nur Sklaven, gebären (eur 

Ki kann, Die Anmwendüng ift; af made auch die mo⸗ 

frifche Religion lauter Sklaven durch die Laft ihrer Geleke.® 

Aber. V. 26. das erhahnere, das iedigere Jeruſalem ( Mes 

Üigion! — Chriftenthum!) ik die Frehe (eAsudepr).d. i. 

fann wit der Freyen verglichen werden, deren Rinder, (Be 

» jenner) 













vu 


n ſeyn. zur a 


— 


fenner) froye Menlchen ſind: nicht gehunden an bie daſt pie 
nes tirchlichen Ceremoniels, ſondern aan frey und Fähis. au 

reiner Tugend, und im Beſitz der Guͤter des himmliſchen 34 
gers, nämlich aller Guͤter des Chriſtenthums.“ Wis fragen 
ginen jeden, ber mit den Schwierigkeiten dieſer Stelle bes 
Yaunt it, ob eine ſoiche Erklärung alle grammat ſche Sowie⸗ 
xrigkeiten löfk, den Sins mit Veberzeugung verdeutlicht, und, 
deſonders jüngeren Theologen, genuͤgen kann. Zerner fehle 
6 sarg an einzelnen Abhandlungen gewifler ſchwerer Morgen 
man Begriffe, die ſehr oft im M. T. zuruͤckkehren, in noͤch« 
Her Beziehung auf Dogmatik ſtehen, und die durchaus ex 
zeofeflo .erft behandelt feyn wollen, deren Sprachgebrauch 
Auch das ganze.R.X. feitgefege werden muß, ehe man bie 


* Sigelnen: Seelen ji el. Dabin selten 9, bie 


Morter wısic, uyasovuy, u... Wird in einer Stelle 
dieſe, fa einer anderen eine andre, wenn gleich, noch fo wah⸗ 
$,. Hebeutung angenommen: fo gelangt man hoch nie zu fer 
—3 wenn man nicht vorher erſt alle die Be⸗ 
utnagen, nad) ihrer Entſtehungsart aus einander, mit ei⸗ 


Pr SEE 2° 


Ihe, und vielmehr germaniſirende Nedensart, ſtatz: zumy- 
yopeıv addydwr, theils müßte noch dauraz oder Exurmy 
dabey ſtehen, theilg geht der Zulammenbang mit, V. ı6 bep 
dieler Erflärung verloren. Ungleich natürlicher mit Kappe 
nach uerzfv- em Comnta gefeht, zerafu felbft für were - 
vera ,. aliguando genommen, And mit ‚dem folgenden, ev 
Anegg verbimben, —— Pi. 19, 17; Hier giebt der Verf. 
on ducch das undautiche Fiemiamens warum nicht dem 
.e4yz0on gngemgiiener , deturficher, und deutiht (Bezelg des 
“immele. Den Yusdruds feiner Hände Werk, erklärt 
er in der Mote durch; „das, was Er — ſchuf.“ Weller 
wohl: „das, was feine. Allmacht zu bemürfen im Stande. . 
iſt.“ B. 3. der Verf. „Es ſtroͤhmt ein Tag dem andern 
Lehren zuz — Und eine Nacht der andern lehret Bott'ar 
erkenntniß.“ Wie undeutſch; wie jteif die Confteuction; wie 
Jart die wegen des Metrume er Abfürzung, vo 

N u N 


— 


⸗ 
7 


\ 


En DEE mn. 


40 | Wioteft. Goltesgelahtheit. 


a 


—alſo Bey. der. erſten Bedeutung yon nor gehen. Beſſer 
at 


! - or 


Ss: 


\ x \ 


Pd 


r 
} 


Y 


J5 
J 


Protell. Oottesgelaßeßen 11 


da Ton gwopınev (nicht durch, fordern) neben ster an. 


der Saat; daher auch /ecundum.* Allein Marc. I, <. kann 
dız füglih durch beißen, nämtich auf einem Fufifteige, der 
durch die Saas führte: — - Nim. 2, 13. wird dns 
were Jap burch: ſchuldlos bey Bott, unſtrafbar ew 


fäutert; aber ift mit diefer ſeyn ſollenden Erlänterung ixgend. 


etwas gewonnen? Vielmehr haͤtte die Nedensart ans dem 
Behr. mem 20h pr 5 erklärt werden müflen. — V. 14. 


 - aimme der Verf. apyov va vouz für Werte, Handlun⸗ 


‚den Worfchriften der Offenbarung gemäß, da 
ieß doch nichts weiter iſt, als sine bloße Umſchreibung dee 


gpya verlangte. — Dos Wort supzunprupev, bemerkt der 


Berf. bey R. ıs. heiße 1) befeblen, workcbreiben; 2): 


warnen, erinneun, ermabnen. Allein dieß ift fehr ein⸗ 
feitig gefagt. . Vielmehr Heißt uuprupem „ und das gleichbe⸗ 
deutende compoflitum ouuuaprupev nad dem hebr. vy 
‚und wyn loqui omnino, was dann der jebesmalige Zur 
fammenbang näher beftiimmen muß; — Nom. 16.27. et 


tlärt der Verf. zovw ao Iso durch: „dieſem gütigen 
‚Gott, diefem allein weiſen.“ . Aber wo fleht hier irgend ade | 
was von BöteT und warum nous sapes fo woͤrtlich, da 


es dach ex hebr- 125 in diefer Verbindung bleß den fuperia- 
tus wacht, für dep aduraret 0 


Beyſpielo der Art, von ſchiefen, oberflächlichen, ander 
\ friedigendeg und falſchen Erblaͤrungen, koͤnnten wir noch iu 


Menge aufftellen ; aber die gegebenen werden hinreichen um 
ünfze Eefer in Stand zu fegen, die Arheit des, Verf. und ihre 


Brauchbarkeit zu wuͤrdigen. Jedoch können wir nicht. unge⸗ 


ruͤgt laſſen, daß fich der Verf. hin und wieder einen ſehr abs 
ſprechenden Ton erlaubt, der einen kleidet, am, wenigſten 
den Verf, dem die‘ vorliegende Arbeit nicht zum Schiedsrich⸗ 


ter in eregetifchen. Materien qualifist, Man hbre Ihn ©. 
119. „Ber die Berfuchungsgefchichte- anders, als allego⸗ 


_Yogos überhaupt, höchftens daher entlehnt, weil. das Gefeh . 


riſch, (von einer inneren Verſuchung) erflärt erklärt fie 


wiß falfch. Und wer da fpricht, die Verſuchungsge⸗ 


ſchichte darß nicht altegorifch erklaͤrt werden, weil fie in Profa 


im biftorifchen Style erzäble wird, der zeigt dadurch, daß 


er. den Benius der Bibelfprache nicht kenne; daß ee 


nicht wiſſe, daß fie finnlihe Sprache der alten Welt fey, 


fine leibliche. Schreſter des Poeſie, deren Ben On 


_ \ 


Eur tw ‚ ‚Drotefı Gottetgelohtheit 


der —E iM; daß daher die Vihelſor 
. Meinen eopähienben Dertund: oder im bifterifd 


ee Sinnlichkeit der Darſtellung, ee SL 
ey 


Eönnes daß bey ihr ſehr oft allegoriſche Darſtellungen vor⸗ 
ckommen, die in einer neueren Sprache, bey einem neueren 
Schriftſteller ſaſt nie zu erwarten Gab. S, vorzüglich nes 
zels Schriftforſcher B. I. Heft ı, Stuͤck 5. f. Es würde 
uns zit weit führen, ſonſt wirde es. ein leichtes ſeyn, das 


kaum halb währe in diefem Raiſonnement aufzudeden; beſon⸗ 


Ars Die Verwechſelung der Zeitalter, aus weichen fih der⸗ 
Pin: allegoriſche — erwarten und hicht erwar⸗ 
ten fen 


Wir beyierken nur nech, daß dieß erſte Orig fih bloß 


‚über die beyden erſten Kapitel der Prolegom., nämlich de re- 
'ligione, und: de religione chriftiana, big zur $. 28 erſtreckt. 
‚Urdrigens wimmweit das Ganze yon Druckfehlern. 


t 
_ Ra 
r . 2 


! 


Grein an 1 den Sonn⸗ und Feſttagen des ganzen | 


Jahres, — melwentheits über bie gewöhnlichen 
= * girchlichen Abfchnitte (gehalten) von G. Ch. € 


Weſtphal, Königlichen Inſpector der Kirchen | 


and Schulen des erften Diſtrirts im Saalkreiſe, 
i. md Ober⸗ Poftor ber evangelifch » hitherifchen 
Hauptkirche zu U. $ Br. in Holle — Erſter 
„Band. Berlin, bey Himburg, 1195 1 Alph· 
cu Ba4 Bogen 8. 


| EA ee Zrwcte Band. 1795. I Kb, 


‚ar Bogen, 8. 3 RR _ 


Zr Verf. dieſer Predigten. ift ſchon langft als ein quter 
rediger bekannt. Er bat nicht nur bey mehrerern Veran 
iaſſungen einzelne gut aufgenommene Predigten drucken lafs 


few, fondern ſchon Predigten über einige Reden Jeſu (1783), . 


“und hernach über einige Sum: und Feſttagsabſchnitte (1788) 
herausgegeben. Die exfiere Sammlung fand wegen der uns 
oawunamen Deendiung ber Texte, die einen da 


J 


| Proteſt. Gottesgelahrheit. 13 
Mittelweg zwiſchen der ſhrmlichen Predigt und Homilie lin⸗ 


ſchlug, ſchon derdienten Veyfall; und obgleich darin Trias 
Trockenheit herrſcht: fo Haben fie doch dagegen das Verdient 


der Deutlichkeit und Beſtimmtheit in’ Sachen und Ausdruck 
welches wit immer Kanzelrednern zum vorzuͤglichſten Ver⸗ 


dienſt anrechnen Diele Diechode hat der Verf. in ſeinen 


ſpaͤter herausgegebenen Predigten ſofern fichtdar geaͤndert, 


daß er meht- Herzlichkeit und Wärme in feinen —— u 
i 


bringen geſucht hat. Dieß iſt ihm denn auch nicht ganz 

lungen. Wir finden vielmehr auch in den vor une liegen⸗ 
den viele recht gut gerächene Predigten diefer Art, 86 
können wir bey allem von uns. unverfannten Verdienſt des 
Verf. nicht bergen, daß er zuweilen uͤber dem Herzlichen in 
eigen gewiſſen Ton gefallen iſt, der fehr wortreich iſt, allen- 


falls dunkle Gefühle erregt; aber deutliche Vorftellingen und | 


ruhiges Nachdenken hindere, und einen Anſtrich myſtjſcher 
Salbung hat. Wit fügen das nicht, um den Verf. etwa eis 
nes Hanges zum Myſtieiſmus zu‘ befchuldigen, wogegen ihil 
viele andre Stellen in feinen Vörträgen vertheidigen; fon 
dern bemerken dadurch nr, daß er zuweilen mehr bunkle 


Ruͤhrungen zu erwecken, als durch deutliche Belehrunden’ zus 


bewesen gefucht bat. Zum Belege twollen wir einiges aus 


dir Predigt auf den Ebarfreytig anführen. Gleich dad 


Anfangsgebet hebt fo An: mUnfer Vollender, unfer Mitte 
fer, Menſchenhaͤrde ermwärgten dich, Menſchenherzen ver⸗ 
ſchloſſen fich zum geringften Mitleiden in deinem ſchrherzhuf⸗ 


ten Tode, Menſchenlippen fpotteten deiher Schtnetzen! und 


Todesquaalen; Menfthenhände heben fich jegt zu deiket Ans 
betung empor, Menfchenherzen erfipfinden jeht dankhar den 
at und Sieden, den du ihnen gegeben und gelaflen Haft, 


Deenfchenlippen bekennen jebt, daB du: ſeyſt der Hert zut 
Ehre Gottes des Vaters ic.“ Unſre Lefer werden hier, das 


leere Wortſpiel mit den Menſchenhaͤnden, Lippen, ꝛc. gar nicht 
jetechnet, bon nicht verſtimmter ngigenger Empfindung ger 
leiter, fchon ſehen, daß dieß eine Att Declamatioh ift, die 


den Charakter des Ungekuͤnſtelten und Herzliher eines from⸗ 


men Gebete ganz vertoifcht, Das Thema der Predigt if: 
Die Heiligung in der Kiebe durch den Tas "Iefe, 


Mir wollen, Iagt der Verf., bierdey farmmien: ı) sämpfin, - 


Sungen der Kiebe; a) frohe Ausfiditen und “Hoff: 


nungen der Liebe, 3). Entſchloͤſſe der Liebe, Erſt⸗ 


lieh wird bien her gelehrte und ungelehete Leſer eim Gntiktung 
| En en 


Pi 


— 
2 
» 


4 


\ 


der hebediſchen Heiligung in der Liebe erwarten; welche mar 


Aber nicht findet: denn man ſoll doc wohl son einem deutite 
chen und beſtimmten Begriffe mit d Zuhb rer ausgehen. 


Und noch beſſer iſts, wenn man dieſen gleich ine Thema faßt; 


dent ſonſt verfehlt es ja ſeinen Hauptnutzen, die beſtimmte 
. Anzeige deſſen, was man im Vortrage zu erwarten hat: — 


Ferner ſieht men auch nicht, warum die Predigt nicht meh⸗ 


rere oder iwenigere Theile bat, als drey; denn da dieſe nicht 


eine logiſche Eintheilung oder rhetoriſche Partition, ſondern 
willkuͤhrliche Saͤtze enthalten: fo koͤnnen fie leicht vermehret 


oder vermindert werdet. Wäre alles auf deutliche Begriffe 
juräd gebracht, und beſtimmt musgebrüdkt: fo würde ſichs 


anders ergeben haben. 


Zur fernern Beurtheilung des Tone, fegen wir noch ein 


Paar Stellen aus der Predigt ſelbſt her. S. 262 heißt es _ 


„Großes Opfer (Jeſus), deflen, ‚Besen wir nun haben und 


lten, tie haft du doch der Liebe fo viel.gefofter! Wie viel 
chmerz, tie viel Leiden „.iwie viel Todesbetruͤbniß, ehe du 


da⸗ wurdeſt, was du jest biſt, Freude der Erlöften, Troſt 


der Sterbenden. O du Kind der Liebe, wahrlich Vrenich 


| du Kind der Liebe *), wein du erwägft, mag von deis 


nem ſchwachen Anfange bis’ hieher /Gottes Liebe und Men⸗ 


\ 


ſchen von Gott ‚getrieben an dir gethan haben ,. fo erffaune 
au mit wehmuͤthiger Dankbarkeit darüber, mas du der, 
Liebe gekofter haft, Dein Gedorenwerden, dein Erwach⸗ 


-Ten, dein Gedeihen, dein Unterricht ‚ haben Herzen voll Lies 


e 

k erfordert; Sort erweckte fie dir, fie wachten, fie forgten, 
fie zehrten ſich ab in deinem Dienfte. Wer fägt dirs, war 
du für Liebe genofien haft? Wo ſind fie, daß On He füa ' 


den miöchteft, was du heute uͤber die Koften ihrer Liebe em⸗ 
| Und dein Glaube, deitte Zuflucht, wenn deine - 


eſt? 
Einen dich kraͤnken, dein Troſt, wenn du vertaflen bift, 
deine Hoffnung, deine Freudigkeit im Sterben, haben Liebe 
erfordert; fie warb. dir gegeben‘, fie litt, fie farb, fle hats 
vollbracht. Kind der Liebe, mpfinde es, was du biſt; 
denn Aus dieſer Empfindting, und der Ueberzeugung davon, 


ewichn beine Feng Sofwung.* “8.200: „O, daß doch 


iedes 


F >) dm der Bahahdten sang gersöhnlichen anderweltigen Bedens | 


tung des Ausdrucks: Kind der en batten wir vn a 
Kanzel aimmermeht gebraucht, 


14. ° Protefl, Bottesgelahrheit. J 


- 


\ 


Proteft.. Gottesgelahrheit. 15 


jedes Hetz die, Erloͤſerliebe fühlte, die in dieſen Worten | 


(Matth. 12, 50,) liegt; darin fühlte, wie es gewiß feine Lust 
und der Mille des feyn muß, der ihn gefandt bar, alle die 
Seelen, die er in folder Kiebe bier zuſammenrief, und die 
die Kiebe annehmen, auch in der herzlichften Kiebe bier zu 
vereinigehs tie er in jenen unvergefliden Worten hetetr, 
Joh. 27: Auf daß fie afle eins ꝛe. Wunſch alfe, lieblicher, 
ach num zugleich banger Wunſch der Liebe, ich möchte wie 


derfinden, wiederſehen, die ich bier liobte; möchte meinen 


Vater, meine Mutter wiederfinden, ihnen Die Liebe zu ver» 
danken , da ich hier nicht Danfen konnte, möchte einen Gat⸗ 
ten wiederfinden, mit dem ich die Freuden und Leiden biefes 
Erdenlebens getheilt Habe, u. ſ. f.“ — &o gebt es hoch eis 
ne Weile über die Hoffnungen und Wuͤnſche der Liebe fort. 


Da ifis doch bey den ewigen Wiederhohungen der Piche, und 
Haͤufung fo vieler verfchiedenen Ideen nur darum zu thun, 
nicht eine reife Sefinnung und Entſchließung zu erregen, denn 

dazu durchkreuzen ſich der Bilder zu wieles fondern.es entſte ⸗ 


ben für den Leſer, und noch mehr fürden Zuhörer angeneh⸗ 
nfe dunkle Gefühle von Behaglichkeit und Wehmuth, , die ſich 
sar bald. in ein leeres Nichts auflofen. Wem fällt hier niche . 
der Ton der Anvaterfchen Schule ein? — ⸗ J 


In der Predigt am S. nach Epiphanias, uͤber die 


Geſchichte von der Verklaͤrung Chriſti, beißt es! „Aber 
eben fo ausgeſchloſſen von aller, Kraft unferer. Religion find 
auch die, die fi an das Aufferordentliche. und Wunderbare 
flogen, was fid an: Jeſu Chrifte findet, und mit ihm auf 
Erden begeben hats es deswegen nicht glauben, weil fichs an 
feinem jeßt lebenden Menfchen finder.“ — ec. gehoͤrt 
tcht unter diefe Unglaͤubigen: ‚aber er iſt, wie alle jegige ges 
lehrte Theologen überzeugt, daß die Imorafifhe Kraft der 
Ehre Jeſu nicht allein auf den Glauben an jenes Wunder 


. bare beruhet; welches doch feyn müßte, ivenn mit dem Man⸗ 


gel deffelben auch alle Kraft der Religion verloren gienge. Wie 
getrauen uns wenigſtens nicht das zu behaupten. a 


Manche. Hauptfäge, wo die Ausführungen ſelbſt recht 


gut ſind, haben den Fehler der Zweydeutigkeit und des Raͤth⸗ 
ſelhaften. J. B. am 6. Sonne nach Trinitatis: Aech⸗ 


. ter Ehriften Kennzeichen, dem Geſetze in allen Stuͤ⸗ 


den zuvor zu kommen. - Rec. dachte anfande ganz na» 
türlich, das ſolle heißen; . Der Chriſt muͤſſe cher Dane 
nn J ehe 


— 
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— 


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Wiefos abet Jonas Sudjeit beſinder 


af Preteſt. Getres gelahcheit. 
ehe ihn ein Moralgeſes verpflichte ; ober, es Haıffe mehr chun, 
äls dieſes gebiete. Dieß ſpannte natuͤrlich ſeine Aufmerkſam⸗ 


keit; aber deym kLeſen der Prebigt ˖ ſah er bald, daß es nur 
fügen fol: Der Chriſt muß mehr thun, als wozu ihn buͤr⸗ 
gerliche Oeſetze verpflichten. Wir wetten; Daß ee dem grbße⸗ 
ſten Theile der Zuhörer des Verf. eben fo anfangs gegangen 


iſt, wie Recenſenten/ ⸗ | 


Am ıo. S. nach Trinitatis hat der Verf. den Haupt⸗ 
De: Leber den” Zuſtand des Wienfchen, Dem zur 
e 


fferung feiner Seele nicht mebr zu beifen fiebu 
Erſtlich fagt er gleih Anfangs der Abhandlung &. 22. 


(Th: 2.): „Ich muß es nochmals wiederholen, daß es ein 
großes, ſchreckliches Wecheil ift, wenn than über einen Men⸗ 


ſchen ausſpricht, es ſteht ihm jur Beſſerung feiner Seele nicht 


mehr zu‘ helfen, es ift nichts Mehr an ihm zu thun übrig, 
Mir müflen es daher duch in Anfehung dieles Urtheils mas 
chen, tie es getwilfenhafte Dichter Bey Todes+ und andern 
ſtrengen Urtheilen machen, welche fie unterſchreiben follen, 
baß fie alle Umſtaͤnde der Schuld und bes Meröreijens weh 
Brüfen und zuſammenhalken, ebe fie das 
Urtheil zur ee Sefangenfchaft niederfebreiben, in’ des 
enſchenfreundlichen Abficht, ob nicht aus einem and anderni 
Umſtaände dem Menſchen nech dns Leben zu fchenfen fey.* 
Ein Hauptumſtand, der bier haͤtte / in Erwägung gezogen 
werden müflen, if der; Daß es näch den entfcheidenden Srunbs 
fäen des Chriſtenthums keinem Menſchen zufteher, kin fols 
hes Urtheil zu fällen; yhd daß der Chriſt gerade dawider han⸗ 


wenn er ſich ein ſolches Urtheil ach über den aͤrgſtey 


beit, 
—28 anmaaßt. Ferner liegt in den Reben Jeſu, ſelbſt 


"am Ev., auch dieſes Urtheil gar nicht. Er entſcheidet nicht 


über das vorige Schickſal der Einwohner von. Jeruſalem; 
ſondern v. 42 fi. fagt er! Ihr habts nun endlich durch eure 
Laſter und Inordiiungen fo weit gebracht, daß der Untergang 
eures Staats und rurer Verfaſſung bevorſtehet. V. 43 fi. ; 
Denn es wird die Zeik kommen ic. Alfo If bier gar nicht 
Die Rede von einen Zuflände, da dein Menſchen ‚gar nicht 
mehr zu helfen ſtehet. Die Regeln endlich im erften Thelie, 
wenn wie diefen Zuſtand annehmen können, moͤchten 
alfo auch ihre Richtigkeit haben: fo kann und Toll ja doch am 
Ende kein Dterblicher ſich aumanßen, darnach zu entſcheiden, 
fh in dem Aangehsmmes 

mn 


i ’ 
. \ B , . f { 


odesurtheil, oded 


Yu 


Ay 


— — —— — 


Proteſt. Gottesgelahrheit, Um 


ven Falle. Wir Ylouden, der Verf. wird und felSit hietin 
Seuftitimen, ba er fonft fo. fanfte und. meriichenfreundliche 
Geſinnungen bey allen Gelegenheiten dußert; und dann 


moͤchte man leicht über die Zweckmaͤßigkeit einer ſolchen Dres . 


digt einig werden. - 


_ . Cie und zrovetinäßlg redet unfer Verf. dagegen am AZ 
Jabrstage darüber: Wie die. Crüglichteit der menich; 


lichen Üirtbeile über den. Kauf det Dinge uns Bost 
und einen Bott etgebenen Sinn predige; ob er gleich 
bier, wie fonft auch zuweilen, zu viele Schrifiſtellen habe bey 
einander ohne Noch bäuft, 


Am Pfingitfelte ift eine ſehr nuͤtzliche iiterie gewählt - 


und durchgeführt. . Mämlich: daß der Beift Gottes noch 
immet erkennbar und merklich in der Keligion Jeſu 
liege... Am erſten Feyertage zeigt er, daß man dieß daraus 

hen koͤnne: wozu Die Keligion gegeben ift, und was 
fie ausgerichtet hat; indem er 1) unterfucht,, wozu fie 
peace iſt, und zwar allein gegeben iſt; 2) wie ſich 

ierin Gottoͤs Geiſt jedem offenbart, der dakanf 
achten will. Diefe Predigt. ift — gut gerathen; 
ubne alle Ubertreibungen, dergleichen ſonſt bey ſolchen Mate⸗ 


rien fo leicht mit unterlaufen, und under praktiſch. Ant- . 
fortgefeßt , daß der 
Verf. zeigt: Wie Gottes Geiſt in der Religion für jes _ 
den merklich und erfennbat fey durch die Art und 
Veiſe, wie fie den Menſchen gefeben iſt; ı) in der 
Kiebe, womit fie den Menſchen gegeben * 3 
Freybeit, welche den Menſchen dabey gelaſſen iſt. 
Von dieſer muͤſſen wir eben das ſagen, wis wir von der 


andern Feſttage wird bie Materie dadtr 


2) in der 


* 


vorhergehenden geſchht haben. 


> 


Be wollen aber überhaupt durd) unſre Bemerkungen | 


Über einzelne Predigten in dieſer Sammlung im- Sanjen der⸗ 
feiben ihren Werth nicht ubiprechen, und verfichern vielmehr, 
baf ſich darin mehrere gute und erbauliche Worträge finden⸗ 
die ihres guten Zwecks bey des Verf. Zuhoͤrern gewiß niche 
verfehlt haben. Vielleicht hat das Beſtreben, allen alles zu. 
werden, wovon er in der Vorrede ſpricht; ihr zuweilen ver» 
leitet in einen Fon zu ſtimmen, der ihm fohft nicht vigen iſt. 
Recenſent der dns Hallifdhe Pnblikum ‚einigermangeit Eennf, 
— Idee bey Leſung mancher Stellen nicht ganz untere. 


u kͤnnen 


2.8.28 B = ” David. “ 


x 


® 


⁊ 


18 | Paste. Oottenggloprpeit. 
David. — Bon Joh Ludwig Ewald. Erſter 


Band. Seipjig und Gen, bey Sanfte 1795 | 


— 248 Sg 8 20H: 


u . 


Üsermals ein guites und mögliches Zidauckgeduchv von SH, 
‚L. Ewald! Eine Charakterzeichmung Davids, ganzin der, . 


Unferm Publitum ſchon bekannten, ſinn, und wortreichen Mas 
nier des Herrn .Verfäffer gezeichnet. Wer gewohnt iſt, ein 
folches asketiſches Buch nicht bloß mit einem Eritifhen Geiſte, 


fondern mit einem mehr’ zu religſofen Empfindungen ges 


immten Yin zu fefen, det wird die Charakteriſtie Das 


Ken WI. zn 


henden an Fin oielen feier. 24 —* ganz verfehlem Ä 


reylich kann Ree. den Wunſch nicht dergen, daß ber Werft 
und dert: weniger Anhaͤnglichkeit an die bisherigen fo kraß⸗ 


n Ideen von der unmittelbaren Theopnenſtie der adiſchen J 


Propheten, und von der nad) Lavaters Schule riechenden 
Gebets⸗ und — verrathen hätte. Denn, ſo ſeht 
es auch zu billigen iſt, und als ein Beyſpiel einer wahren Re⸗ 
tgioſttaͤt und Froͤmmigkeir angepriefen zu werden verdient, daß 
David, ‚alles , was ihm widerſuhr, Angenebmes oder. Virknges 
nehmes, immer nr auf Sort und feine alle lenkende Fuͤrſe⸗ 
hung zuröc führte; alles nur mit Gott unternahm und aus⸗ 
führtes alles nur von Gott, von feiner Weisheit und Gnade 


bat uͤnd erwartete: fo laͤßk ſich dech daz immerfort wieder⸗ 
holte Anfragen Davids: bey: "Sort, durch den Prieſter, um je⸗ 


Ber Kleinigkeit wiljen, wie z. B. ©&.60und 78, für unfere 
Zeiten und bey unfern Religionsgebtänden, nicht zum Muſtes 
der Nachahmung machen, Hier hätte alſo der San Verf, doch 
auch etwas Deutlicheres und Gewiſſeres über jene Religions⸗ 
ſtete ſagen, und uns belehren ſollen: wie wir denn nodh' jttzẽ 
in zweiſelhaften ober bedentiichen danen und Umſtanden, Bari 

tes 


2 x un. 
EEE BAER 
. Kb 3%. .e.r » an 


In 


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3 


NProteſt. Goötresgelä brbeit, | ig 


ses Biden erkennen koͤnkten. So wird ©. 269 gefagt? „Das 
sid babe Bott auf. die beſtimmteſte Art in ganz beſtimmten 


‚Bälen, ‚uch des Urim und Cpuimmim (Diche und Reche) 


Am Railh gefrägt, und er Habe iminer eine beſtiinmte Antwori 
Irhalten, had) ber er ſich gerichtet hade, und die auch vollkom⸗ 


mweñ ſd eingetroffen ſey, wit fie gegeben worden. Grabe 
Kber nicht eher. gefragt, als BEE Abjaihat mir bein Wrufichiib, 


dem Prieſterſchmuck vor Saul geflogen, und zu ihm Überger- 
Hängen fey.” (19. Sam. K: 22, V. 20) . B., Als er die 


- Madıricht von Sauld Tode erhalten, und eg hm hisi natürs 


li wichtig feou mußte, ob er äurüd in fein Vaterland, und 
wohin er da ziehen ſollte: To habe er Golt tofeder auf Die bes 
meldete Ark gefragt: ob eh in eine Stadt Judas ziehen follte ?⸗ 


‚die Antwort war: „as et ſolle nur Bineinziehn." = 


abe äbermäls gefragt „Wohin er dann zitben ſolle? Antw. 


| ‚2123 „Aus diefen Erzählungen, aus der: Geſchichte 
Davids. Und feiner Zeiten erhelle, daß ſolche Fragen nur 
„alsdann moͤglich geweſen; wenn man bein keibreck mit denk 
Bruſiſchildchen In ber Mühe gehabt Babe, uns daß die Aut⸗ 
worten Wortes an dieſen Äußerlihen Prieſterſchtunuck gebun⸗ 
»ben geweſen.“ Obel} — Durch dergleichen Behaup⸗ 
tungeh muß nun natürlicher Weiſe die. Highenierde bes Leferd 
auf das Staͤrkſte gereist werden, zu fragen,-maß benn bad 
UÜrim nud Thummim eigentlich geweſen? und wile Sekt feind 
— dadurch gageben habe? Nach einigen gelehlten 

nterſuchungen haͤlt es bet Hr. Verf. ©: ar8 fuͤr wahrſcheim 
lich, daß das Urim und Thuwmmim ah dem Priefterrocke, eie 


rd ebron", (2 Sam. Ke 2. B. 1.5 Ba, fügt der Br _ 
erh, | 


gentlich ein Gegenblld von den Chetapbim ſehn ſollte, die 


ib in den heldnlſchen Gößenkerupeln, vielleicht au an dee 
Rieising der Ösgenpriefter fandenz alſo eine Nachahmung 
heldniſcher Zirlianzerfyen!_ Und auf die Träger toi; dann 
VGott Birch das Urim und Thummim fo beſtimmte Amworten 
gegebeit habe? geſteht der H. V. zwar feine Unwiſſenheit; bar 
ts über doch S. 209 ſuͤr das wahrſcheinlichſte: „daB Goltz: 
ber auf die Seelenktaͤſte der Propheten ſo wuͤrkte, daß ſie 


. »Dlüge vorausſogten, de taln menſchlicher Verſtand Borauss 


aſehen kann, au die Seele des Prieſters erboͤhet babe,- 
Idaß et im Namen Gottes auf die vorgelegten: Fragen babe 
„antworten koͤnnen; und Haß dieſe Erhabung und Etieuch⸗ 


"utung feines Geiſtes an das Urim und Thummim, wie gebe: 


„lie Ausielgonunage Gones an Olauden, gebunden see 
. — 8 . » en 


ı J 


a0 Pioteſt. Gottesgelahthelt, -. \ 


ſen ſey.. ſiw. Aber, wie kann boch. in affer Welt eine fe 
unbeſriedigende, fo gar nichts erklaͤrende Antwort, eine von 
Schwaͤrmerey und Eigenduͤnkel — ſtiften ? 
Die Frage, worauf hiebey alles aukam, bleibt ja doch immer 
‚urdiantworter, naͤmlich: Wie Wort auf die Seele elues Pro» 
phrtenſo würfen, oder ‘fie fo exaltiren Eanne, daß Re Dinge 
Norausiehen Fonnte; die font kein menfchlicher Verſtand Vorauss 
fehen kann? "Oder; tie dann Gott einem eingefchräntten Geſchoͤ⸗ 
pfe mehr Volllommenheit und Einſicht geben Ehnne, als er ihm 

von Natur Empfänglichkeit dazu gegeben habe? Lieber hätte 

alſo der Hr. Vf. eine ſolche Frage ganz unbeantwortet gelaflen 3 

Sieber fle gar nicht aufgeworfen, als ſo unbefriedigend beant⸗ 
worte, Denn dadurch wird die Meugierde feiner Lefer nut 
gereizt, nie zum weitern Nachgruͤbeln, oder zum ſtolzen 
fondtifhen Eigenduͤnkel verleitet; oder nicht befriediget, the 
Gemaͤth nicht gebeſſert. — Von Davids Glauben und Ver⸗ 
grauen zu Gott ſpricht unſer Verf. oſters, beſonders auch S. 
178-184, in ſehr einphatiſchen, zuweilen auch etwas abertrie⸗ 


benen Ausdruͤcken. Z. B., Je kleiner ſeine Kraft war, & 


„18 r., deſto groͤßer glaubte er die Kraft Gottes. Je weniger 


„er fich auf fich verlaffen konnte, je mehr verließ er ſich auf 


„ben, für den er frlıt," u. ſ.w. Wie? Sollte dann mic dem 
Vertrauen auf Gore nicht zugleich auch' hohes Selbſtgefuͤhl 


tigner Kraft, — denn was iſt ber. Muth eines Menſchen am . 


ders, als dieß? — verbunden ſeyn können?” Zindet mar 
nid, daß die muthvollſten Menfchen immer auch das größte 
Zutrauen zu Gott haben? Den Glauben, das Zutrauen 
nenut der Verf. S. 183 den Hauptſtun, das Haupttalent, 


! 


wiaodurch man etwas Aus der unfichtbaren Welt erlängen koͤnne/ 


bie‘ unerläßliche Hauptbedingung, unter der uns das Weite 


und Groͤßeſtr, was die Bibel verheiße, werden folle, Wie? . 


Aber doch gehört zu dieſer Hauptbebingung auch eignes, rubi⸗ 


ges —* Wuͤrken und Handeln nach Gottes Rath und 


Anweiſungen? Wie kann bean alſo der Verf. S. 229 fagmt 
daß die evang. Verheißungen von 
allgemein ſeyen, umd ‚allen ;gelten gen ? Wie ſagen, wenn 

fi ein Chriſt nur daran halte: fo fey ihm gewiß Huͤlfe, Ret⸗ 
tung und Erhoͤrung damit verſp ?'aber doch nicht. auf 
gewiſſe beftimmte Faͤlle? Fl es nicht beſſer, fich In Gottes 
Willen rabig ergeben zu lernen, als von ihm eigenſinnig die Er⸗ 
‚Füllung beſtimmter vorgefchriebener Winfde zu erwarten 7 — 






WUeberdieß iR auch das nicht zu loben, daß der Hr. Berf. hier· 


Immer 


ebetserhötung gang 


dd 


Proteſt. Gottes gelahr heit. - 28, 
{anuer mehr in dem Tone eines Lobreduere,' eis in dem Tone. 
‚eines vnhig lehrenden und fanft überzeugenden Moraliften von” 
Dawid foriht;, daß er die ſen feinen Helden öfters über Dirige [opt 
pder entſchuldiget, worüber er fo wenig als ein auberer Vibel⸗ 
heillger zu loben ader zu entſchutdigen iſt; Aberhaupt, daß er — 
mas doch ein jeder nur auf Wahrheit und Göfttlipkeit hiner⸗ 
beitender Religionsiehver shun felite, die vielen und großen 


Qugenden tobt. Am meiſten aber fiel Recenſenten bie Der 
heuptung-auf, die der ˖ Verſ. ©. 120 vortraͤgt: „ Salt. ſelbſt 
„habe dur Moſen den. Vefehl gegeben. alle vormaligen 
„Einwohner des Landes Canaan ausjurotten. Ho wie der 
„Herder Natur Naturkraͤſte brauche, um Moenſchenzu zere 
‚„ftören, Gottloſe zuſtraſen: fo Habe Gott die Juden gebraucht, - 
„um ein durchaus verderdenes (2) unhellbar boͤſes (73 Bolf 
wegzuſchaffen von der Erde: Gott ſelbſt habe beſohlen, nies 
manden zu fhenen von: diefem Voike.“ uf Wie kann 
 ° beihaben anfer Hr. Verf einen ſolchen. fo-graufamen, Sottes 
drs Varers aller Menſchen, fo gam unmärbigen, und zu fo’ 
vielen Beriäumdungen des Boıtes Iſraela Anlaß gebenden 
Saſehl inımer noch Gott zuſcheeiben? immer och ia dem alten 
Iſtuelitiſchen Deaphetengeifte der alle obrigkeitlkchen Beſehle, 
Verordnungen und Anfaltar unndgtelbar von Bott herleitete, 

und Ihre zuſchrieb, behaupten, Gott ſelbſt habe befshten., daB 
and des Kindes in der Wiege bey Eroberung des Lande: Eins . 
aan nicht geſchont · worden follte? Nach voldenfinniger und 
mpfuchblogifcher aber iſt es, wenn der Werf, ebenbnfeibft ben - 
hausen will, die Sfraeliten ſeyen durchbie Eyelution der 3 
oittlihen Strafgesichte, die le auf Gettes Beſehi an den Lan 
maanfteen zu vollziehen gehabt hätten, deswegen: doch nicht zut 
Graufamteie and Unmenfchlichkeie geblidet werden, „weil fie" 
ygewußt hätten, daß jene. Canaaniter gerade :um iſzret Un⸗ 
„inenfätichkeit wien fo hart dehandrit werden Toltenz wer die. 
_ » Erektion an einem Mörder verzichte, und wiſſe, dah er 

"7 gfle wegen des begangenen Mords verrichten muͤſſe/ der werde 
“bach wobl dadurch nicht zu Mordthaten verfuͤhre werden?" 
Aber wo hat man beyn jemals, einen zum fanften Mitleiden, 
oder zum gütigen. Verihenen-gemeigten Henker, ober Nach⸗ 


— — — — 
—7 7 — —— ö— Te 


— — 


— 


Fehler deſſelben nicht eben fo freymütbia tadelt, als er ſine 


richter, oder Soldaten geſchen? Wenn dieſe Art von Mi‘ 


ſen auch je zu ſoichen fanften Empfindungen geneigt find: fo 

nbei fie die Neigung dazu Dach gewiß nice durch {hr fü blu⸗ 

. Shges Henkers und Mördensgefäft erlangt, = - De. 
| B3Popu⸗ 


32 Prirvoeſt. Gottesgelahrhuin. 


Pepulare hhifiiiche Anthropelogie, in’ Predigten auge‘ 
„geführt, Und durchgehends mit paffenden‘Siebernf” 


„begleitet, von Karl Friedrich Senff, koͤnigl. Pr.. 
Konſiſtoriglxach und Inſpektor: das zwepten Die: - 


ſtrikts im Saalkreiſe, wie andy Paſtor an der Mo⸗ 

ritzkirche In Halle. Zweyter Theil. Halle und 
bey Duff, 1795. 92 Soten du 3 Wbe 
19 27 IT. ⸗ . » 


Oder, nach einem andern Tel: 
Predigten über BirKräfte der menfhlichen Seele. 


Wir hahen ſchon in amferm: Urtheil uͤber den erſten Theil den 
Werthdieles: Werkes anerkanut, und muͤſſen quch von diefem.. 
arm Theilchefmnen; daß wir ihn mit Erbauung and Werthſchaͤs 
bung geleſen Bahr. ‚Dex gelthete Bi,netdient üffentligen Denk, 
"daher hie Wauͤrde der menſchlichen Natur, zur Ehre Gottes 
den Schäpfers, wicht verkannt, gicht zum Häuflein der erbänms-- 
lichen⸗Bruͤder übergeaangen.ilk ‚wellhe Seufsen, und ihre-ühe«: 
berden yerfieflen, -menp. vom gegentöhrsinen Zaſtande dal Mireng 


N « 


ſchen in her Weit die Rede is die. Gott einen Dierſt ar tom: 


glauben, mern fie Ben Denken zumtrichsemürdigen Teufel here 

Abwuͤrdigen. Zwar: bat des Berk: die Schwaͤchen un Bloͤſen 
des menſchlichen Verſtarndes und Herzers nahs.urtanntn her, : 
ev-[chfeißt fie, nie Allg, auf die Rechnung der Eingeſchentie 
helt der Menſchennatur, und zeigt, wie ſich, bey alle dem bar: 
nad Heilgung Sexebende emporſchwingen, und Gott And der 


Menſrhheit Ehre machen koͤnne. Dergeſtalt werben feine Bara- 


teüge wuͤrkiich chriſtlich, da fie. die Seele erheben, und fcäfe, 
tig zur; Beſſerung and Tugend. gatzeiben ; denn das ewige Ge⸗ 
heule über: Ertzſuͤnde yod gaͤnliches Verderben, dahinert ch. 
geneinialich geheimer Stolz, aberglaͤgbige Dummheit, «Neu, 
chelev⸗ Suͤude und Schande verbirgt, fomımt body weder Gott 
noch Menſchon zu gut. Cine niedertraͤchtige Gefinnung, ben. 
ber Ach Der Menſch ahhen wahren Werth ableugnet, unterxgraͤbt 


Muth und Kraft, und leitet gu dam vermorfenen Charakter: 


de. man alle Müheren mis feinem markrliben Merderben enta 
fauldigen m ame uchen Ve 


Die eyſie Dyedist am Zimmelfabrrofoſde entholt fern 
ande Prhaugkanaen, welche Die Euhdele ‚ber —— 


(da 
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I) 


Proteft: Gottesgelahehelt 93 


4 


zu erroägen, daß der Prediger, der zw siaem:fo ſehr gemiſchten 
Kaufen, von vielerieyg Einfihten uns Meinungen redet, 
fein Profeſſor auf dem Katheder ſey. Wortrefilii fagt der. 
Berf.Beite 31: „der Menſch kann unendiige Schwierigkeiten, 
win der Welt überwinden, wenn es ihm nun Craft iſt; auch ˖ 
„im Shriftenthume ift nichts unmöglich, wenn; wir nur Muth 
„faflen. Der Lehrer: muß nur dentliche, richtige Erkenntniſfſe 
„iu den Verſtand bringen; nichts predigen, was nicht, bey: 
„reifen Machdenken, von Jedem begriffen. werden kann; 
„richte predigen, was nice zur Liebe: zu ort und Tugend 
„würft; nichts portragen, was kalt’ und fühlles laͤßt. =: 
Vie mancher. Prediger wird ſich hier getroffen finden, bei 
defien Vorträgen der Kluge nicht allein ſuͤhllos bleibt. fondern 
wobey er auch alle gefunde Vermunft; und ale Lebeuserfah⸗ 
yung verleugnen muß. — .S der Abhandlung am 26ten 
Sonnt. nad) Trinie., worin son der großen Warnung geredet 
wird, dag nur die, weiche Gott ähnlich: ind, „dor feinem Ger 
richte beftehen werden, Knien wir mehr Eruwickelung der Ree 
densart: vor Gottes Gericht beſtehengewauͤnſcht; u 

fo mehr, da diefer Ausdrutwietfätsig gendibrandät sübx ver, 
flenden; bald die ganze, doch fo reelle Sache hinweg hilputict, 
bald groͤblich in Aberglaube verwandelt wird : 


In den heyden Siegespredigten, Über die Eroberung 
von Mainz, und den Sieg bey Pitmaſens, hat der Verf. 
weislih auf das theure Menſchenbiut hingewieſen, was dieſe 
Siege gekoſtet haben, tm die Freude nice in Wildheit aus⸗ 
arten zu laſſen, ſondern Kedarch eine edle Trauer zur roclien ! 
Bikigung Berabzuftängeen; Die Predigt am a zten Sonnt: 
nach Trin if. mufterbaft Yin Vorſte llung der rri vſten Gnade 
Sertes, die dem Menſchen feine Vollkommenheiten nicht kaͤrge 
IM zagemeſſen har’. doher bey denen, diefo gerne eine allge⸗ 
weite Verdorbenheit peedigen möchten, entweder auf grobe: 
Jororany oder auf / faule Traͤgheit und Albernheit geſchloſſen 
werden kann. Der rechte Begriff von chriſilicher Demuth, 
von der wuͤrdige Verf. am :ı sten Sonnt. nach Trin. eniwickelt⸗ 
bezieht ſich auf eine:vernänftige Erklaͤrung Der Wahrheit, ‚duß 
wach jet noch der Menſch ein Bd feines Gottes iſt. „Was 
a tann es doch. .nügen, frägt der Vf., daß man 'eins natürlichen 
⸗Verdordenheit annimmt, wodurch in der Seele :des Menſchen 
‚une verwuͤſtende Untuͤchtigkeit Ion Guden entſtanden, mie 

nn 84 en 


nkbt beſtehen. Der billige Veurtbeiter wergift eier auch ucht. 


% 


— 


‚zum binterßie ehte uutuitgelbare‘, nunndtructie Wicherherſeet- 
»lung der Seelenkraͤfte ze Schaupten — fie gedrungen ſteht. 
a IR etwan in dieſem Galle bie Ehre, "die man Goit anthun 
mtwill, größer? bleibt er nicht auf jeden Seh, der Schöpfer: 
. „un Erbaltee ‚ußferer @erlenfräfts, dr ans freyer Suede 
„ben Menſchen mit fo vielen Beorjägen ausgefchmüdt ? Vera: . 
æ wahret dieſe Betrachtung nicht binlänglich green ‚allen: unver⸗ 
‚„Kändigen @tol53*. "Wir ſezen hinzu? Erfparet fie une nicht 
bie Vorwürfe, - hie-ven allem benen;, "gesöhniich mir wielen- 
Witterkeit, gemacht werden, die ee ſehen, und erfahren, wie 
ber Menſch mir a. am auf. die Welt Conme, 
und denen man alle- ngen nehmen, Und das 
Gecgentheu einzeben will : u TE 
Sr, bir ihr Sechs Seiten. 
Dann hoch zu ehren alaybt,- - ... 


Wenr ihr der-Zugenb Freuden . - . 
- - Dem Sugenkhaftentaußt, ; : ;.. 


.., 
e U. » 


u 


Er: : Din: Wonſchheit nur werönehen, 2 Er 
u, Zum Bieter ganz erſtorlen oo. Dornen 
Im Güehe: ter Demand ame): 


ur — DE 4 
D, nennts nat Stolz, wenn. Ger 
Die Gott ſich aͤhnlich ſchuf, V 
Boll hoher Wonn erzaͤhlen. J 
VDeinBild ſey ihr Beruf. ꝛ ꝛcꝛcc.. 


. Bir koͤnnen nicht umpin, unſere Leſer noch aufmerkſam auf 
bie Predigt am zehnten Sountage nach Trir. iu Maden, : were, 
ba der Ber. aufs bänbigke erweiſer, daß die Triebe dead 
sherzens, die mander Hyanarans näht iefgenug, jur Schar: 
be der Wenfchheit, herabfegen Frün, wahr⸗ Beförderungss: . 
mitsel der ‚Volltommenbeit find, Anch diefe Predige will 
nicht gelefen,. fondern fiudist ſeyn, und-jeder wird nun, oßne- 
‚ unfte Wine, einſehen, daß biefe Anthropologie wornehns- 
Ub die Abſicht habe, die Woͤrde den Menfchen, und Ehr⸗ 
des guͤtigen Bottes zu rechtſertigen x · det Fleiß in der Heili⸗ 
5* Bu bekcben —* ie asanen rm Be far - 
. Emn.:. machen baber. sflihtmäßig. alle junge ogen 
aufimerkfem auf dieß trefflihe Merk, dag wegen feiner zuſam⸗ 
. mengedräugten Motrriallen ſowohl, nis wegen bes blühenden 
Dostiaged, einer. mehren Ranzeikrredfamfeit, recht Be 
og j \ me J— 


Deilſame Betrachtungen über den Anfang und Fort- 
gang, über die Eigenfchaften und Annehmlichkeiten 


u ————— 


u‘ en 


; Vroteſt. Optsesgeldheheit; . 


wufterbaft genannt werden kann, Mir Anden dieſa Ermahe 
zung m fo nethiuendiger, da ein großer Theil junger Dres. 
diger ſchon wieder Anſtait macht, ia dem Tone der Miäheie 
ſchen Bruͤdergemeine zu reden, durch ihr heuchleriſches, lohne« 

iges Wimmern und Jammern die fo ſehr vernünftige 


Dehre Jeſu zu verſtellen, und zu. vereckeln, und der wahren, 
Meoralitaͤt den empfindlichften Schaden zu than.* 


° 11 


eines gottſeligen Lebens, nach Anleitung der ge» 


woͤhnlichen epiſtoliſchen Terte, auf alle Sonn und 


Feſttage, von Chriſtian Ehriftep$ Langhans, Pas 


for zu St. Michaelis, und Senior E. H. Minie 


ſteri zu Süneburg. Erſter Theil. Luͤneburg, in. - 
der Lemkoſchen Buchhandlung. 1795. 404 S. 


in ei Zu 17 Se | 


- Unfere Leſet werben ſchon Bey dem Tätet elıte Anwandelung un. 
Verdacht erfahren, daß diefe beilfamen Berrachrungen ein 


halbes Jahrhundert zu fnäte kommen. Dies tft auch wuͤrklich 


Ver Ball. Sie zeichnen ſich weder durch Reichthum und Wuͤrde 


an Moaterie, noch weniger burch edlen und andringenden Bote 
rag aus, gehören alſo auch nicht einmal zu den mitteimoͤßi⸗ 
gen „find im Ganzen der öffentlichen: Bekanntmachung durchs 


» Aus unmerth‘, und werden ſcherlich, wenn dieſe Kritik im 
Publikum erfcheint, ihrer Beſtimmung zum Butterladen ſchon 


naher gerückt ſeyn. Neeenſent weiß es fo gut, wie irgenß. 


Einer, daß wit An Erbauungsſchriſten fuͤrs Volk noch keinen: 


—8 "Aber, er weiß auch, daß man mit feinem 
een Abet dieſen Pumtt diel zu keicht himwegeilt. Wahre 


Erbauung iſt keine Kleinlgkeit; dazu gefixt mehr, ale Sude- 

leyen, die jeder Dorffüfter entwerfen koͤnnte, In die Welt zu 
ſchicken, wenn man Re auch Excellezen und Hochwohltzebor« 
sen Goͤnnern dedicirt. Man ſieht es wahrlich den Erbau⸗ 
ungsbuͤchern Bald an, ob fie mit Menſchenkenntniß, gruͤnd⸗ 


Über Sei⸗ brſamkeir mit Einſichr in die menſchuigen Fehlen 


“nad Gebrechen, „brauchbar und nuͤtzlich für ale Staͤnde ent⸗ 


worfen find; oder, ob der Lefer nur an’ deu- deren Brocken 


” -Sgefaflifger Soimgefpiunfig nagen fol, denen «sun Kraft and 
Meier Srschlantg ma teen an A 








IA PErer / " x a“ [3 


ME Ponte Gortenhelaßtfeie: 


Neheriag sent Befferwerden, ale: dem Zwrck der „Nathan, 
gänzlich. feht. Wan leſe nut :die Predigt. am: Gocuutage 


Katar, und wir And verſichert, daß Jeder, ber nur einen: 


vdei flachlichen Begriff von gefundes Schrifenustesung Hat; 
. BET die Verwirrung, die dartts herrſcht, etſtaunen wird. 
Herr Langhans handett von den Vorzägenseines,evange« 
lichen Chriſteathums, vor altem gefenlädken, werke 
. heiligen Wellen. Schon ein hoͤchſt mmordentlidhes, v von Ss 
gnoxanz firogendes Thema. Ein Mann, der fi zu den Ser 
Jehrten zähle, ſollte doch willen ‚da Paulus nie moraliſche 


 Micirigeeie des. Wandels mit ebangeliicher Dentungsart in. 


Kvoatraſt geſetzt' Harz recht abern Ceremoniengeſetz. 
dieß aufgehbrt ‚hat‘, massuägt und fromme dein das Pol⸗ 


- Ben quſ Wertpiligkeit? HexrLanghans weiß ja, daE 
. eben. Kiefer Apoſtel einen wernünfsigen Gottesdienſt vol 


eiligung und Epriltentugend ſchlechterdings verlan 
arum ſetzt er ihn mit ſich felbſt in Widerſpruch? Der 


ge.spirft line fotche. Predigt mit Wryastung von Alb, ide | 


I: feine Erfahrungsideen emport. Nichts giebt: feinem: ers 


zen Ruhe und Friede, als die Serwiffensüberzeugung, daß ſeine 
Deut. und Handlungsart gegeu Gott. und Menſchen edel und 
flichtmaͤßig gewtſenn. Er ſiehet, bört, und Tüte, daß alle 
‚Wuragend. und Buͤberey unaustofchlich elende Kolgen bat; er; 
ſtehet, hoͤrt, und’ fühlt, daß jede Edelmuͤthigkeit fo moaus, 
orewiich wohltbaͤtig wird, und goſtrahirt nun für fih.den, 
awig wahren Grundſatzz du mußt ant feun und gut handeln, 
ſPnſt kannſt du, nimmermedt aluͤcklich ſeya, denn es if nur, 
Ein Weg zum Himmel, ‚der Weq der Tugend. — ‚Uns. nun. 


x grlt da. einer auf, und. fhlle NDertbeiligkeic, „Die-ihm: 


Apnb-in unendlich wichtig geworden iſt. and fegc.ibeden eyan⸗ 


gelifchen Sinn: gegenuber, den er Im Wiperfpruch mit swe 


Eee Werfen. gar nicht. Ernnet; rachl-aher in demütbiger; 
86 ‚gegen Gottes Wohlwoſſen«in, Vertragen auf 
feine alles gut ordneude Weisheit, in Vetehrum ſeiner Guͤte 
und Gerechtigkeit, in Melchet Pedcusung der enangeliiche Sinn: 
die Wattheiligkeit und Tara. ſtaͤrtt. So wie dieſe Verwir⸗ 
wertg- den Flugpn ummwillig ſo fit 
in ‚ein Laharigth, beraus er ſich nicht zurüdfinden kann, ‚Mer, 
gelgiget er ib eines vermunſtigen und regelmäßigen Lebens: fg 
Fälle ihn Die Serge ein, ob er ſich auch wohl niche zur Werke, 
- Yeskiäkelt neige; gerne moͤchte er ſich den Worth derſelben her⸗ 
a Awend ihn gaur vicht afe, Erlahtung anwilltuͤbenh 


‚ine 


> 


führe fie den Einfältigem 


Selen watket me; knechtiſche Furcht, dieſe Waht 


Procuſt. Goetargelahtheit. 77 

erinnerte, daß fein Wohl und Weh tmmer von Telnet Thaten 

Faͤllt er in Sünde und Schande: fo findet er wieder, 

daß da alles fromme Geſchwaͤtz auch nicht Eine.der Eleinften 

ſtraſenden Folgen aufheben, kann, die im Weſen und in der 

Natur der Dinge, und in der Ordnung der menſchlichen Ges 

ſchaͤfte gegruͤndet ſind. Der Verſaſſer rechnet Seite 288‘ 

Eigenwillen, ‚verborgenen Stolz, furchtſames Miß. 
trauen zu den Begleitern der Werkbeiligkeit, da fie dech Bra, 


gielter der Werkanbeiligkeit ſind. 


In der That, faster. „sit: eine ſchweret Selbſtver⸗ 
„feusnang, feine eignen Tugenden zu verleugnen, vor Gott! 
ſich allen Werth abzufpsechen.* — Ja, in der That, bas If 
ein wunberiidges Stuͤck. Wer Tugenden befigt, und fle vers 
leugnet; weg Werth Hat, undihn ſich abſpricht, muß unſin⸗ 


nig ſeyn. — Warum redet der Verfaſſer nicht deutlich und: 


ordentlich? · Wer feine Tugenden und Deren Werib über 
die Wabrbeit vergräßert, der handelt iboͤricht. weil en - 
den Sleik der Heiligung Durch lerre Windildang 
ſchracht. Wir Maid ertfer, Geist es, vom Zweange des 
Geſetes, da es ſonſt ein anenbärlicher Treiber iſt Und imo 


„mer wegen gemachter Schuiden mahnet. Jedes umvorſaͤtzli⸗ 


„che Verſehen wird geſchenket, auf reuige Erkenntniß und 
Abbitte. Vergleichet nun beydes mit einander, Die geſetz 
„le Snehdanft,. und die edatmerfeie —— ‚Daß 
eit iſt im 

„einem Vorbilde vorgeſtellt: Hagar gebieret zur Knechtſchaft. 
Wer ſollte dag denken, daß Gott‘ auf die Fünftigen Begehen⸗ 
a heiten feiner Kirche Abſicht zehabt! Mit aller Anfttengung 
„tenne ihr es nicht weiter beingen, ols bis zur änferlichen 
Chrtarkeit· Ihr Habt Keinen Theil on der Gnade Gottes 
„ihr dienet Goit Hei: um dem’fohr,.mig Murren. Mieche 
a cuch vom evangeliichen Ehriftenuhung Leine ſchwerere Begriffe, 
„als nthig if: Ye maßt ablaſſen, mit des Geſetzes Wera 
„ten wenzugchn.. Ihr wauͤtze ia Gerechtigkeit und Frieden die 
frerheit des guten Gewiſſens bewahren.“ — Läße ſich ein’ 
—— — wodurch die at det verwirrt wird ? 
Biest im fo aus gezegenen Lehren auch, der Eleinfte ver⸗ 
wimftige Meufhenfund -— er 
) Wir (Ind: vom unerbittlichen Iwange des (Bes: 
ſetzes exloͤſet. Dar Verſ. meint dech dag Moralgeſetz us 
Zr — gleich 





Vrotelt. Eouech⸗lahthei. 


gleich daraußredet ge: men Verſehen und’ Aubitte ke un 
wann aber waͤren wir vom Moralgeſet erlbſet ¶ Welche trau⸗ 


rige Erloͤſung waͤre dag}. Eeloſuns von Lebensordnung und 


Regelmaͤßigkelt! !! 

2) Das aͤnvorſatzliche Verſehen wird nach der 
Abbitte geſchenket. Natar und Weſen der Dinge ſagen? 
Dein, "Dem Menfchen folgen feine Werke nach, freplich, 


le es. der Grad.der BVerfhuldung mit fich bringe. 


3) Geſetzliche Knechtſchaft iſi entgegen dem evane 
geliſchen Sinn. Welch unverzeihliger Gallmathias Ge⸗ 
ſetzliche Ordnung und Tugend geben ganz allein den edangelie 


ur fen Sm der Gate. vertreuen, und ale Gute ‚efiwarten > 


\ 


Sn 


n. 
9) wir ‚alles Anſtrengung kann. man es nur big. 


zur. aufierlichen Ehrbarkrit bringen: Weäche Beleibie. 


‚gung für das ganze Menſchenoeſchlecht, fie alle u Heuchlern 
herabzuwuͤr digen / 

5) Wan bat keinen Thbeil an Gott, wem. man ibn 
um’ den Lohn Dient. Hat Herr Langhaus auf bam top‘ 
Bent. gethan: fo keunt er weder Gott,noch ſich ſeibſt. 

6 Wer mit Werkes umgebt hat feinen Frieden 
pe guten Gewiffene. Sert in den Wutrretsam. -.. 


. a Do. 
.. ’ x 


 Binfe qur Beförderung ber Feherũchleisbe— öffentl 
hen Gottesdienſtes „von P. Burdorf, Prediger 
an der Domkirche i in Scliewig. Erfſier Theil. 
(te Dogan — vor 


en er Zwevter Theil. Sitink und lelpis ben 


Roͤbß. 1795. 1 Bogen gen. 20 


er Abſichten des Verſe. * bieſer Scheiſt ſind lebencwerth. 
Er will durch dieſe Winke einen Beytrag, wicht nur zur 
Berbeſſerun⸗ der liturgiſchen ——— ſondyrn! noch suche. 
zur Beförderung der Feyerlichkeitbey dem ganzen biffentlichen 
— -Gottesdienfte liefern. Denn er bemerkt fehr richtig im Vorbe⸗ 
richt, daß durch. Das Erſtere der Hauptzweck noch nicht erreiche: 
werde, wenn man nicht auch zugleich auf den andern Punkt 
mehrern: Dedacht nehren wolle. Bi wellen bein, was 


Ir -“ \ Deu 





Proteft Gotiesgelahrheii. J 29 


der Verf. zu dieſein Ende für Vorſchlaͤre thut; ob wir wohl 
zur S g des Raums nur das Erheblichſte ausziehen 
konnen.· | 

In der Einleitung beantwortet er folgende Fragen: bes 
därfen wir liturgiſcher Vorſchriften und Sormulare?-= 
(ind die gewöhnlichen unfern gemeinfchaftlidhen Kell 
sionsäbungen angemeflen, (d. Iweckmaͤßig)? — koͤnnen 


und dürfen wir die bisberigen Sormulare abaͤndern? u, 


f.f. — wie Können wie bieß am beflen ıbun? — Bey 
dem, was Über die drey erſten Punkte gefage iſt, haben wir 
nichts Neues gefunden; außer daß der Verf. beym dritten 
ſehr gut aus der Geſchichte durch Anfuͤhrung alter Zeugüiſſe 
gezeigt hat, daß Die ae der Formulare fo wenig uns 
rehtmäßig als obfervanziwidtig ſey. Vey Veantwortung deu 
vierten Frage dringt er unter andern [ehr darauf, dag die 
Abfaffung einer neuen Liturgie keinesweges einer Aus nteb» 
tern Beiftlichen beftebenden Commiſſion, fondern viel« 


mehr nur einem Einzigen gefchitkten und zechtfchaffenen 


Manne übergeben werden muͤſſe; ob ers wohl für billig haͤlt, 


daß fie ſodann einigen andern ernſichtsvollen Maͤnnern zur 


fung vorgelegt werde. Er ruͤhmt zugleich die daͤniſche 
eglerung, die dlefe Maasregel bey Abfäffung der. neuen 
Schleswigſchen Liturgie gewählt habe. Reeenſ. ſtimmt ihm 
bier aus eigner Erfahrung gerne dey; glaubt auch, daß eben 


diefe Bemetk ung bey Abfaflung neuer Geſangbüͤcher von Wich⸗ 


ligkeit fen s indem juverlaͤßig einige derſelben beſſet gerathen 


waͤren, wenn fle von einer Hand haͤtten gefammelt werden 


dürfen, Doc wird es auch Fälle geben, wo dergleichen Ars 
belt ohne Bedenken zweyen gleichgeſtunten Männern überlafien 


werden Tann. Was Hier ferner über die vorſichtige und nie 


mählige Einführung neuer Formulate geſagt wird, iſt An ſich 
tichtig; aber fekon bfter erinnert worden. Es folgt nun Die 
fünfte Stage: iſt mit Rinfäbrang- befferer- Formulare 
alles gerbun, was die Aufhelfung der Würde and 
Seyerlichkeit des öffentlichen Borresdtenftes erfordert; 
oder bat man dabey noch auf andere Begenflände zu 
febn ? und welche find diefe,.u.f.f. Hier wird, wie mar 


ſchon aus dem Vorbericht weiß, das letztere bejahet, und 


ben hletkdurch bahnt ſich det Verf. den Weg zur weitern Dev 
trachtung des Hauptgeger ſtanbes di-fer feiner Schrift. 
. Don den Kirchhoͤfen. Man fol denſelben nieht 


Bir, ‚Cahapek unb Anmach verfhafen, Ch find 
a e 


« 


1 


— — — — — — — — 


—— — — — 


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” 


Segraͤbnißolaͤte ſeyn, nicht. bem Bub fen hör, noch wen 
ſchlechten Wänden und Ihüren eingeſchloſſen ſeyn, oder zung 


‚„sügemeinen Arbeltsplatz frey gelaflen werden; "fandetin viele 


Mehr mit ſchoͤnen Mauern eingefoßt, ‚mit Bäumen bepflanzt, 
and Auf andere ſchickliche Are geſchmuͤckt feyn, u.f.f. .2. Von 


Den Börttsbäufern. Im Weſentlichen hier dieſelben For⸗ 


derungen, nämlich die Entfernung der Graͤber, des Schmu⸗ 
des, ſchiechter und, Anftößiger Gemälde, und alles deflen, 


base dem Gebäude Ein Finftered ud trauriges Anfehn geben 


Kann, und dagesen die moͤglichſte Verſchoͤnerung derfelben, 
doch wir Seihmad und Anftand. Alles wahr und gut, ob 
4 wohl mit wenigerm Aufwand von Worten. hätte gefagt wer⸗ 
ben konnen: nur Schade, daß dieß an Allen Orten, wo def 
Fond zu dieſen Verſchoͤnerungen fehlt, fromme Wuͤnſche blei⸗ 
en muͤſſenz und dieß um ſo mehr, da es ſich nach dem Geiſt 
nſers Zeitalters ſchwerlich erwarten laͤßt, daß die Obern zu 
dieſem Zweck aus andern Zuͤlféquellen etwas. Hinreichendes 


Beyträgeh werden. 3. Ueber die Ankuͤndigung Der Feyer 


es oͤffenilichen Böriesdienftes: Der Verf: klagt hier 
bei das ein» und mißtönige Geldute an vielen Orten, will 


hbagegen, daß four Abends vor Sonn > und Feſttagen mehr⸗ 


mals mit allen Glocken geläutet; und eben dieß am Morgen 


vor dein Gottesdienſt miederhohlt, auch ſodann hät den Kirch⸗ 


Kran eine zweckmaͤßige Inſtrumentalmufit —— wer» 
en ſolle, mil. Alles gut gemeines abet’ der Verf geftchE 


r 
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4 


2 


ſelbſt, daß die Ausfuͤhrung, beſonders in dein Laudkitchen 


roße Schwierigkeiten hade. Auch gläuben wir nicht mit 


em Verfe, daB dergleichen vermehrtes Gelaͤute ſeht viel zut 


Jeförderung det. Feyerlichkeit und wuͤrklichen Rührung behtta⸗ 


gen möchte: Eher kdunte die ju Häufige Wiederhohlung Glelch⸗ 


- gültigkeit Und widrige Eindruͤcke verutfarhen: Seht denkt 
dian Äberdieg tiicht auf Werbelferung,. ſondern Auf Abſchaffun 


bes Gelaͤutes, wie dieß nicht mir in Statikreich, fordetin ſa 
eben auch in Hollaͤnd der Fall ill. 4. Von dei Kirchen⸗ 
mufib, von dem Gebrauch det Ürgel, und von der 
Beſetzung der Singechoͤre. Viel Wahres; aber weni 

Uusjührbarrs, z. ©. daß alle Schullehrer und-Kantötes af 


‚ ben Lande Diufifverfiändige feyn, und da zu dieſem Zrord 


Seminatia angelegt töerden follen: Zudem fehlt ed in den. 
mehteſten Londkichen im hiedern Deutſchland an Otgeln. 
er witd nun dla Koſten zur Anſchaffung dieſer, und züt 


‚und 


Inshlikung het, Lehter hergehen —3. Von dem Inbalt 


⸗ 


cher abgehölfen wire. 6, Von der 


a Re EEE Se 0 EEE EEE Zei 


Proteſt Gotretgeiabthe. | 3 


and den Melodien dee Ritchenlieder. Hier haben tol® 
nichts gefunden, was nicht ſchon oͤfter geſagt, und dem nicht 
auch an mehrern Orten durch Einfuͤhrung Beilerer Gefangbiy 
Ä Binförmigteh und 
auer des oͤffentlichen Bottesdienfles, Sehr gute Bu 
merfungen; aber nicht neu.. 7. Weber den Bebrauch der 
Evangelien, der Epiſteln und Der gewöhnlichen Bol» 
leften vor dem Altar. " Der Verf, eifert bier roider daß . 
Ableſen, noch ehr Aber wider das Abfingen der Perikopen, 
auch wider den Gebrauch der gewöhnlichru alten Koll:tten } 
und wuͤnſcht, daß ſtatt deffen ein ruͤhrendes Gebet aus eiger 
her Meditation, oder eine kurze Anrede, auch wohl Erlaͤute⸗ 
tung einer Schriftſtelle eingeführt werden mochte. Freylich 
waͤre dieß auch unfrer Einſicht nach beffer. ‚8. Ueber das ges 
woͤhnliche Einſammeln det Aemengelder wäbrend des 
Gottesdienſtes. Diele Gewohnheit finder er änftoßig, und will 
lieder, daß diele Einfammlung vor den Kirchthuͤren eder zur 
ändern Zeit geſchehe. %: Weber, die Sürbftten und Ab⸗ 
tündigungen nach det Predigt. 10. Ueber den Bed 
rauch dee Seegensformel. Gau) gut3'aber bekannt: 


Soweit der erſte Cheil diefer Schtift. Im zweyten 
kommen folgende Abſchnitte vorꝛ t. Von dkr Taufe. Der 
Verf. tadelt manches an der Kindertaufe; dohne fie jedoch 

anz zu verwerfen. Dagegen verlangt er die völlige Auſhe⸗ 

ung des Exorcismus, wo derfelbe etwa nach gebraucht woͤr⸗ \ 
de, und der Ylöchraufe. Wider das Erfle kann wohl ſchwer⸗ 
lich jemand etwas haben; was ader die Nothkaufe betrifft: Ta 
IR Rec, der Meinung, daß ſie zugleich mit det Kindertanfg 
\fteyen und fallen muͤſſe; indem es ſchwer halten wuͤrde, man⸗ 
che Eltern von der Entbehtlichteit det Nothtauſe fu uͤberzeu⸗ 
gen, ſo lange man noch die Nothwendigkeit def Kindertaufe 
Behauptet. Mag er weiter vorſchlaͤgt, dA nämlich die Kinder 


. allemal beb dem öffentlichen Gottesdienſt, und zwat in Gegen⸗ 
wart der Eltern, Crhichin erſt nach völliger Wiedethetſtellung 


der Mutter) doch ohne andere Taufzeugen, nach einet kurzen/ den 
jedesmaligentimftänden angemeſſenen Votbeteitungsrebe getaufẽ 
werden ſollen, verdient allerdings Beherziqung; und es wärd 
dieß vielleicht das einzige Mittel, die Kindertaufe in unſetn Zeiten 
noch bey einigen Ehren zuerhalten, Doch finden ſich auf der and 


* dern Belte auch wieder manche wichtige Bedenklichkeiten bei fola 


ger öffentlichen Tanfpagdlung, die hiet nicht in geboͤrige Erwaͤ⸗ 
Tag, 


/ 


u De A TI —— 5 — 


rw: Proteſt. Gottesgelahrheit. 
dung gezoden roorben find; die aber unſers Erachtens de Kusfäh- 


tung eder die Algemeinmachung jenes Vorſchlags auf Immer bis . 


dern muͤſſen. Das Wuͤnſchenswertheſte roäre wohl, wenn man 


die Kindertäufe ganz abſchaffen, oder ‚fle vielmehr nur bis z0 
ber jeßt gebräuchlichen Eonfirmation der Katechumenen ausſe⸗ 


ken koͤnnte. 2.. Von der Confirmation Der - Rinder. 


Was hier über die nöchige und zweckmaͤßige Vorbeteitung der 
Katechumenen erinnert wird ; iſt zwar ſchon von mehrern ges 
ſagt worden; verbient aber immer aufs neue Ins Andenken ge⸗ 


dracht zu werden. Auch darin. hat Hr. B. unfern Beyfall, 
idenn er will, daß die Confirmatisenehandlung Öffentlich vor.  - 


dem Altat, in Gegehwart'der Eltern, zwar ohne vorgaͤngiges 
KEramen, fünft aber aufs. feyerlichſte geſchehen ſolle. Weniger 
bat ung der Vorſchlag gefallen, daß das Abendmahl nicht un⸗ 
mnitteldar auf die Confirmationshandlung folgen, ſondern erſt 


—2 


Nachmittags oder Abends, doch an demſelben Tage, bey.anz . | 


Fezuͤndeten Lichtern und antek fanftet Orgelmuſte Sehalteh rer | 


ben fol, ec. glaubt zwar, daß dieß anfänglich große ſinnll⸗ 
Ge Cindruͤcke machen wuͤrde; giebt Aber dem Verf. zu bed 
ten, ob nicht diefer Sehtauc fehr bald, zumal in zaͤhlreiche 
Gemeinen, zu manchen Unorönungen Anlaß geben möchte, 
8a ſchon jeßt an den mehreſten Örten dem Zuftehmen des Volks, 
ünd def daher entſtehenden Otdrung der Andacht kaum hin⸗ 
teichend geſteuert werden kann. Weit paſſender ſcheint ihm 


daher die unmittelbare Verbindung des Abendmahls mit ded | | 


Eonfirmation zu feyn. Nur muß die letztere Handlung fo ab⸗ 
ekaͤrzt werden, daß Die Kinder nicht üher zwey Stunden in 
der Kirche Aufgehalten. werden. 3. Von der Beichte. Seht 
Beichtweſen; ſowohl die Privat⸗ als öffentliche Beichte, weil 
deydes die falſche Idee von einer hier zu Andenden Abſolution 
exhalte. Nur eine bloße Vorbereitungstede ſoll vor der 
Kommunion betgehn. Auf die Frage, wie ſodann det Prediger 


1% das wegfallendeYeichtgeld entſchaͤdigt werden felle, thut et den | 


otſchlag, diefe Summe durch eine auf jedes Haus zu legende 
kopprtionirliche Abgabe zuſammen zu Bringen. Schon andere 
aben eben dieß gewuͤnſcht; und wer wollte Aicht dieſen Wünfcheit 
eyſtiminen? Was. helfen aber alle gute Vorſchlaͤge und Wuͤn⸗ 
mehr Inteteffterd — "4. Vom Nbendmabl. Zuvoͤrderſt 
Rinder Hier der Verf, die gewöhnliche Formel det Darreichuingd 
„das iſt bar wahre Leib," Idas wahte Okt“ mit Recht ui 
” - | $: 


nachdruͤcklich, und doch wahr, redet Bier der Verf, wider dad 


fe, ſo lange das Rellgionsweſen die Großen dieſer Erde nicht 


Prise. Qutzesgeiaieh, 33 
" "Mar folk licher / mieint ee ep den Ampeln Einſetz unge. 
Werten.deg Erloͤſers bleiben: De aber dieſe ebeifalls bey den 
‚Evangelien werfihleden lauten, uob leicht unrecht ‚geben 
ger werden Tannen: ſo halten wie für nach beffer, wenn man 
tur und gut die Sache ſelbſt fo ausbrädkte: „nehmee bin uns 
eher dieß Drod. zum Andenken, ences voſlendeten Eriäfere, 
- der feinen Beib für. cuch am Kreuz aufgropfert hat — triufei 
aus dieſem Kelch zumm Andenken eures Ertöfers, üer. (ein Bine 
* euch am⸗ Kreiz verguflen bat.” =» Audı die Confetra⸗ 
sion geihlir. klyrır niiot ganz, doch koͤnne fie ſammt den ans 
ſerer Ku che alien Odlaten bephehuizen werben; nut mäßten 
aus: duechaus nicht mit dem Cracifir bezeichnet ſeyn, fnroie'e 
jeder Gemeine ſreiy zu laſſen ſey, ſich Bası deſſen eines erdent⸗ 
eu Drods zu bedianen. Mas ferner von ihm uber beſſere Ein⸗ 
tichtaug unſcer Absuhmahlsiepre gelagt wwird, iſt theius might 
nen, theils woͤtden: wit zu ausſuͤhrlich werden muͤſten, wruu 
wir alles, was an und jür ſich erwogen zu werden verdient, 
ausheben wollten... Dahin gehört au befonders das, was.ee 
aber Privar: und Kraufencommunien erinnert; obtuohl Rec. hier 
nice in alem dr U. beyiliämen kanu. Wir erhpfehlen ee 
jedoch jedem Heim bie Sache am Derzen Meat, zum eiqnen 
Denieen. 5. Dan der (ranung,. Mit Grunde werden 
bier dir Mängel der gewöhnlichen Trauungsiormulare gerügt; 
aber mehr bieridend, als gegruͤndet und ausführbar, find. des 
Vetſe Gedanken Über die deſſere Einrichtung der ganzen Traus 


| | angsfegerlich keit. Wy eifert wider die fillle Vellyiehung: berfels 


ben in der Kirche, auch eben fo wider. die Haustrauung. 
€ Ki dieſe Qaudlung ſechtetdiugs hey Öffenttiher Ber ſau m⸗ 
hang in der-Riche geſchehen. Menger andern damit verbane 
Yenen nub: ne ganz an hehenden Ormberigkeiten nicht zu ge⸗ 
denken, muß: eutwader in ſiner Gemeine das Welt fehr firte 
im. fegu., abet ut has micht bedatht, Daß bey keiner Gelegen⸗ 
"Ye der Auicif det wieten: Mengierigen fe fort, and der Anlch 
PB menchen Vneranamgen ſo gruß, alsıheu effrarlipen Trauuu 
pin. ee. has hiexon Fviellhrige Brinhrung, duß, ne 
—— — ‚die re eher abgeſchafft, all 
es nach Immer bie vor⸗ 
Fr —— — zu ſeyn, wenn das Braut 
re 5*— ae — 
einer vechex gagangenen, en, kurzen 
588 eingſeguet wird — De väbnif 
Br: Ort: Her mi ie ii 2.in.Bang 7 


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2 Pi lee 


den, Aktien Veerdiguugen morfrieden —*——— meßEBenet- 
lchkeitz doch ſo, daß 1dabery aller unuäge Pomp moͤgtichſt 
vermieden, und nur das; mas In Den Herzen der Leidtragea⸗ 
den umd anderer Begleiter, und Zuſchauer heilfaıe Eindrücke 
nernefachen tönne, deobachtet merde. Seine Anıferungen 
pieriben verdienen weitere Priifung. Denn, fe: wruig Rec. 
vorigen Puntkt ihn. ennflichen Samsitei: ſo wahr finder. 

ers hier, daß eine zwen maͤßzige Feyerlichkrit bey Beerdigungen, 
baſonders wenn die Verſtorbenen —— -vereiente uud 

gute Menſchen waren, ‚In mancher Hierſicht nuͤtzlich werben 

— 1* Seine eigne Ameserfahrung beärige,ipin dieß. 

So viel von einer Sorift, die viele gute Brinerfuhgen 
\ enthält. Haͤtte der Verſ. manches kürzer gefaßt, zumal das 
was dereits von -mehtern mehrmals erlunerr worden iſt ſo 

waͤre Re noch von größerem Werth. Indeß enthalt ſie ſwrnet | 
ug für manche Gegenden und erfer vien ee | 
u. —. 


. Jr . ‘ ‘ 
"© 22 tx Pr PR wol 
. 


Itnferfaltungen ind KB) in ‚den Vegan, auf \ 
jeden Tag: des Jahres; von M. Johann Ehrir 
- fan Foͤrſter, Domptediger zu Raumburg.. Er⸗ 

ſier Theil. 376 ©: Zweyter Tyeil. 380.6. 5 
Vorrkde und Regiſter faſt zweh Bosen. leipuig⸗ 
et) Erufins, 1795. - ‚ED. 3. EEE | 


de: Werfafer, welcher Aıy:fion data fien Umtetbilktung 
gen mit Gott in den Abendſtunden, cuf jeden Tag Dad. 
.. Jahres, bekannt gemarht hat, legt bem Publikum nun auch 
Untechaltungen mit Gast in den Morgenſtunden, word. 
tbeis um dadurch die an Ihr ‚ergangenen — —— 
anches Beſttzers jenes eeſtern Werke zu defrichigen; 
"a er auch, um-demfeiben eine. gewiſſe Vollſtaͤndigleit zu EEE 
Diele. Anterhaltungen : in den Morgenſtunden hd 2 — 
in derſelben Manier abgefußt und eingirichtet, wier jeine ud. ⸗⸗ 
terhaltungen in den Abendſtunden; es wechſeln namlich dari 
Auveden: an Sort mic Solbeſtgeſpraͤchen ab m abe, Bes 
frachtung Ak. gerade zu "Oriten ang , und. ſaugt mit Lang: 
Verſt eings Liedes anz fü wie fie ſich aench ebes Mel dainie. 
endigt. Gewiß wuͤrde bas) Wert · dabey geruganen huhen wenn 
‚er eb — Arnac der Lange um Kühe den DBereosbi 


. Fa ku an “tu 


B 


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* N ” : a wn ee N , \ 
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Nroteſt. Gottesgelahrfeir. | Bu 25 ' 


tungen miat fo Zenan an sin arwiffes Meitan- Woag gebuns 
deu, fandern die. Abhandlungen bald laͤnger, bald kürzen ge⸗ 


- macht hätte, je nachdein die Materie es gerade würde erfor⸗ 


dert haben... Auch die Liederverfe. Härten, um dern Ganzen 
mehr Abwechſelung und Maunigfaltigkeit zu geben, zuweilen, 


wamal wenn ihr Iuhalt zu dem Inhalte der Andachten nicht 


recht paßt, entweder ganz wegbleiben, oder mit einem paſſen⸗ 


den. und: Exaitwofien..biblifhen Ausdrucke vertauſcht werden 
Emuen. — Der Verf. ſagt in der. Vortede, daß er ſich bee 


wuͤhet Gabe, in den Andachten die ſtmple Herzens prache zu 


geben, Groͤßtentheils iſt ihm dieſes Bemühen, auch recht gut 


gelungen; nur bia ud. wieder kmmen zu viele abſtrakte Woͤr⸗ 


⸗ 


‚ben Gedanken ſich mit 
richtig, und gewiß verſtaͤndlicher und gefälliger würden haben 


ter vor. Beſonders find die für den nicht ganz geübsen Leſer 
(wer zu verſtehenden Woͤrter anf ung, (z3. B. Verfagung, 
—— 0.4.) zuweilen zu fehr gehaͤuft, da dach dieſel⸗ 

Ich mit conkreten Wörtern eben fo: beſtimmt und 


ausbräden laſſen. Zuweilen iſt der Ausdruck zu munter und 
zu bildlich: z. E. Gaͤggelband des Zufalle®, —B—— 
Hoffnungen“, „ein unſichtbares Band knuͤpft das € chickſal 
des Menſchen an die lenkende Hond des Ewigen“, „unſterbli⸗ 
ches Lobopfer⸗, u. ai1nnn. ee 
Soch fell dieſes Alles den Beyfall, welchen diefe Erbau⸗ 
ungsſchrift in fo manthet Ruͤckſicht verdient, keineswege her⸗ 
abſetzen. Nein! Recenſent kann mit gutem Gewiſſen verſl⸗ 
chern, daß Leſer aus den gebildetern Ständen hier ein 
zweckmaͤßlges Erbauungsbuch erhalten, welches lauter wichtige _ 
Materlen enzhält, die groͤßtentheils aus der Sittenlehre her⸗ 
gerommen; und in einer edeln Sprache, In einer richtigen 
and natürlichen Gedankenfolge, und mo es det Gegenſtand 7. 
erlaubt, auch mit Wärme und Ruͤhrung vorgetragen find. 
Auch bat der Verfaffer vielen Andachten, ſehr geſchickt, ein 
von’ den Zeituinſtaͤnden hergenommenes Sutereffe zu geben 
gewußt. Es dfenen ihm bazu nicht allein Die wichtigften Melle 


N Sons » Degebenbeitin,, zu deren. Andenken wir ein jährliches 


Feſt fegern, ſondern auch die verſchledenen Jahreszeiten, und 
die befondern Wohlthaten, welche mir in jeder detielben von - 
Gott erhalten; ferner det Anfang oder Schluß sines Monats, 
eines Biertetjahrs u. da - 0 00 
x $üg diejenigen, melde diefe oder iene fehbern Unter: 
baltungen des Werk: no alte kennen, wollen wir — 
. “ln . I “ 8 € 


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z360 — Protefi Beige 


Lheil einer Bettachnung als Proͤbe herfetzen, wereue ee 
Geiſt and die @intleisinig‘ Ye Andachren —— wer _ 
Ben beutthellen Finnen. Wir wählen dazu die auf den gr; 
May beſtiinmte. Ini Anfange derfelßien röder der Verf. übers 
haupt davon, daß Gott alle Menſchen erhätt und verferges 

and daß diejenigen‘, welche Ihm vertrauen, daburdp für Me 


4: 


Gluͤck am Heften forgen: dann wendet ee dieſe — 


BBahrheit auf den Leſer, und auf deſſen beſondere Lage 
Umftände naͤher an, und fährt alſo fort: „hin ich nicht ſeldft 


- zen Senge deiner Äder mit fortdauernden Baterereun?: SR 


ich auch dieſer Monat, den ich mie dem heutigen Tage nd 
„dige, ein neuer Bewäs baton ? "Musi nicht, ae TR 
ofegt überlege, was du mir In heinfelben mich und eegeite 
„teit, mir demuͤthigein Danke das Bekenntnig ablenen: Herr 
„ih bin yu gering aller Barmherzigkeit und Treue, ’ die da 


| van mir gethan bat? O wie unenbfich vleles eonnte mir. in 


dieſem Seitabfgmitte meines Lebens begegnen, was kmeine 
Zuſfriedenheit untetbrechen, und meinen ganzen irdiſchen Whw 


‘ „fand gettruͤmmern Ponnte, wenn du Ed. nit abgewendet/ 


„und mich bavot gefichert haͤtteſt? Arber noch genieße ich durch 


‚ „beine Barmherzigkeit das Glaͤck, welchet bir mir zuſtlegen 


ließeſt. Noch freie ich mich meities Aeberis, meiner Geſund⸗ 
heit, meiner Kraͤfte, und "meines ‚sefammten Wohlgender. 
Mod, fühle Ib mich gedrungen, deine Güte dankbar zu erber · 
„ben, die noch kein Ende hat, fondern alle Morgen über mie 
vnen wurde, . DH. wie. breiter, froh und lie flohen nicht meine 


abkebenstage In dem Schooße der verjuͤn en und mit ‚neuer, 
Pracht geſchmuͤckten Natur dahin! Wie ſo manche ‚ftobe 
AStunde wurde mir durch deine Erbarmung! O ſo muͤſſe 

id deiner nie vergeſſen, da du immer ſo —— bin, mich 


wresht heiter und froh zu machen. &o müfe mich jeber Breug 
nbengenuß , der fidy mir darbieter, hinauf leiten zu dir, dem 
wSeber aller Freuden. So wmuͤſſe ich dich recht In —*— berg» 
vlich Hden. da id täglich und augenblicklich Deine Liebe emn⸗ 


wufmde, So muͤſſe mein ganzes Beſtteben nur dahin ( jehen, 


pmich dir durch eine feſte und unerſchuͤtterſiche Lugend immer 


mwonbigefälliger zu machen, da da In deinen vaͤterlichen Geſin- 


lungen gegen mich fo ‚feh und ſo unveränderfich bleibſt. — 
„Möchte Ich doch beym Rückblick auf dieſen zu Ende clienden 
„Monat die Beruhigung In mir empfinden, daß mich deine 
Wohithaten rl — bit zezogen, uns min Inniget mir dir 
vereim en | .- 


—RB 


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— —— — — —— — — —— — — — —* 


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Preteß. Geueregelahiheic 27 


D: Sam. Fried Nash. Morss, ber Theologe ywei 
ten ordentlichen Profeffers zu Seinzig, Te., akademi⸗ 
2: fihe Vortefungen Aber die theologiſche Moral. noch 


J ſeinem Tode Kur; ggegeben mit. ‚ginem Vorbaricht 


Begleitet. von. M. Chriſt. Fried. Traugott Voigt, 

Pre w ander Uniwerfitätskirche zu Leipzig. I 
.. Band. 1794. 4937 ©, "und XII &! Börrede. IE 

"Bund. 340. e ul. Band. 1195 368 5, 
oh 10 
Lintiuger arhonet ench. ber Der Gein des werrtwigten Mo. 
sun. Alley durchaus ptattiſch, alles mit Höcfter Simplici⸗ 
sht eutwidket , alles dur geſunde Exegeſe unterſtuͤtzt, und ale 
kastbalken Opus: der -tisffien Menſchenkeuntnig, und des 
weinften , zorteſten ruhigſten Oinnes für moralilche Religio⸗ 
Aber fant möchte mon doch ouch ſagen: Mur ſein Geiſt 
iR es, der hier lebendig macht. Denn ˖was dio Form dieſer 
Vorieſungen hereiffes: ſo bichen ihnen cben.fn unläugbar ſchr 
weſentliche Maͤngel au, und man fuͤrlt ſich mit Hinficht auf 
den anderweitigen Serth Derfeiben oit-unmitänriich aerekt,' 
dieſe Maͤngei au heklagen. Zwre können ſſe gewilieemasne 


st 


"ven fo wenig dem Verfafſer. (denn an der Yurkemeichtät des 


Gauzen zweifelt Ber. feinen Angenblick,) ale dem Herausge- 
bee zar Laſt gelegt werden. Jener ahndete wahl nicht, daß 
man feine freyen, Heß vramchititten. Kathedervortrage einſt 
wbrticch werde abbruden Infien; und dieſer wollte nun einmal. 


de verda magii gan termlich Kberliefern, weil ex Cfo beißt 


ns in · der Vorrede) nichts mühe deſorgte, eis Paß die Heraus⸗ 
gabe des Werte ki Die Sude eines minder: gewiſſenhaften, 
minder von Sr ‚und Dont gegen feinen guogen Lehrer 
derchdrungenen ro (1) ſfallen mochte, daher er 
drun auch fogar nad Art der Kritiker aan beſondere Colle⸗ 


geuhefto aufs I tiefe welt einauber vengiih. Iwellen 


dare 26 doch. in smdenep RüAfidn-Imer mod: Die Frage: ph 
er micht reinere Achtuegz für einen: falchen Lehrer —88 
hanen ** wenn feine Worte, Vubeſchadet des Sinnes, 


ben 
und, als iberfiüßls . ausgewerzt worten? Das leſende 
Pubitenm iſt ja doch wohl aanz anders zu behandeln, als eine 


nl hin und wieher waͤren ahgraͤndert, und zuwei⸗ 


f 


[4 


BeeeR yon Otublesroben denen der Lihter, ohne Sorsg⸗ 


jalt 


N 


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Mt Peeleſt. Bomeegeichrieik 


feht mul Bilellen' ja vriweaben. nur felae Sehtiuntiiife: —* 


Uch mittheilen will. Fehlerhaſte Auchtuͤe —— dene - 
glieichen e6 bir Jehr viele giebt, -fönnen ‚einem 






leicht entſchluͤpſen; allein in elner and ſchrift 3 55 — 
verbeſſert werden follen, Die Redeijtaͤrten: eine &xten 44 


Ahfsruig:treiken‘, Behtfäke, Ber —— | 
vr Aptlhung yheeni; Kasfentenh) —— u. 


ar. werden da nicht de ar — 
rer fi. im Fluſe] "Ber. Rede gu — 5*— detſelben ie 
fortreißen laͤßtt Som gi i It ee na’ mit den often Mic 


derholungen und mäßigen Stifhenfägen. Six den Auıbsören 


fm) fie aflerdings oft uneutbehrlich. Manchen Gedanken — 


ticht auffaſfen, "ober doch ug ganze bist, fepa end ;eßlkee 
* er Ihm nicht: wehr, ale eiimal, balde ſo, vald anders 


ausgedruͤckt, vorgeführt wuͤt de. Oer Refecnker finder ade ſel. | 
sen darin mit Recht ˖nur eere Taurolvgte. “Unser Günter Orukt 


len ‚bier nur eine eingige!n Doch kaim unter den Hünderniſſen 


der Liebe zu Gott gruaunt werden das behaerliche votſaͤtz lichs 


id immer wiederholts Suͤndigen; Nun dieſes mud doch 
ber Natur der Sache nach eine Furcht. vor Gort nach ſich zie 


hen,“ und aͤußort fie ſich nicht in Ser. Omadenda man ſündigt 


ſo kommt fſte doch zu feiner Zeit, wenn das Gewiſſen erwacht. 


Aber eben dieſt Furcht unterbricht ja Bier Freade, bie man 


allenfalfs nochiuber das Gute empfindet „ das man; win An⸗ 
dere, genieße uͤbdr Leben, Odem, Luft; Mährung und andere 


fo ganı allgemeine Gater Die Fatche vor Gett ap dem 
fottgeſetzten, vorſaͤtzlichen Guͤadigen wadehoch Immer wieder 


auf, und unterbricht alſo die Froude / uͤbet das Gute, wahder 


. wird. mitten!amwer: ſolchen ollgemeisen Wohlchaten, die malt 


—* 


Art von Facht erbundrn iſt. Dot Say: Das ſchonvon 
dieſen wenige: Pericden manches “Thglfr bite. abgeſchuueen 


genieße, Hoc" Can roahres/ tebhoſtece Vlranuͤgen an Gott 
daruͤber entſtetem;nvcil ver Gedamte au ihn inier mie einer 


werden koͤnnen, bedarf worhl keicer gncurvniatugeige: Gigs 


wigß iſt es, dei, wenn ber Heruus guhee: dig Rotjel durogaͤne | 


ag hätte beobachten winter, dle / Vrey Narten Boͤnd eam che 
Berraͤchtliches wͤrden ſchwaͤcher gewertvmiſchhn. Bauten ae 


ten jedoch hinwedgeſehen, iſt es Außerdeus der Pfcht ker line 


partheylichteit ** zu bekennen zedoͤß nuch derisfgmmiiche 


Inhalt dieſes Werks. Da, 100 er mehr ſelontiſtſch als prattiſch 


iſt, noch manches Gobrechen babe, Bo bemertt man Änbbes, 


fondere hier nicht einmal won leiſeſten wine Die Nothwen⸗ 


u | 


digkeit | 


—— — — — — 


Brote, Gottosgelahtheit 39 


digkelt einer tiefern Beatunt ung der Moaral, als Wiſſenſchaft; 
w.rauf doch tie kritiſche Philoſophie, faſt möchte man, nun 
wohl ſagen, bis zum Ueberdruſſe aufmerkſam gemacht hat. 
Das ganze Lehrgebaͤnde hat kelh anderes und ſeſteres Funda⸗ 
ment, als es zu Cruſſus Zeſten, ind fruͤherhin, ſchon hatte; 


J und Überhäupf findetr man bier’ nice ſowohl ein yſtem, als 
vieimehr nur ein Aggregat von moraliſchen Kfrenlih zum Theil 


teefflich entwickelten) Wahrheiten und Lebensregeln. Nirgends 
wird das Sittengeſetz, worauf alle Moral, auch“ die ſoge⸗ 
dennte theologiſche ſich gruͤndet, aus der Willens natur bes: 
Menſchen, als vernuͤnftigen Weſens, deducirt; nirgends Die 
in jere, abſolute Verbindlichkeit zur Befolgung deſſelben darge⸗ 
Welt. Dem qnugbaren Begriffe einer theslogiſchen Moral ge» 


mai wird (Dr. 1.©. 63. ff. 791, ©. 289.) der Grund unſeret 
AMligation nur im unſerer Abhängigkeit von Gott und in dem 
"Haben geſuchtden alle feine Vorſchriften und Anweiſungen 


file aus hahen, und ſelbſt der phileſophiſchen Morak,- die bed, 
genan erwägen, Baden gar vice: eit mal Statt finden Janr, 
wid Ch. 24. ff.) kaiu anderes Prineip angemwiefen. Was da⸗ 
gegen zu einmern HR, möge hier miwiederholt bleiben. --- Aber 
demerkenswertheiſt'es, daß andy dir Lehrd der Echrift ader- 
de Schrift ſelbſt, CB. 6. ff) Verpfichtangsgrund in-der theo⸗ 
lodiſchen Moral genannt · wird. Dieß iſt / doch unſtreitig anf 
der inen Seite ſehr unbeſtimmt: und ausdennmasfähle, und: 
Auf der ander m wird ja dadurch auch der VBegriff der theologi⸗ 
fen Moral Dloß auf deu der bibliſchen eingeſchraͤnſt. Wenn 
num aber gar der Verf: behauptet, daß die Lehre des alten“ 
Telamenıs ſowohl, als dis neuen, Verpflichtungsarund in 
der theologiſchen Moral ˖ ſey, und dabey eben die Gruͤnde an⸗ 


führt, dutch welche gemöhntich Die Autorkät des A. T. Aber» ⸗ 


haupt vertheidiget wird: fo ſcheint ex darm nicht einmal. mie : 
ſich ſelbſt ganz einig zu ſeyn. S. rs; ff! bemerkt er die Vor⸗ 

zͤge, die das neue Teſtament vor dem alten in Hinſicht auf 
die Sittenlehre hat, und da heißt es denn unter andern? „ES: 
iſt in der dehre des neuen Deſtamentis a) verſchiedenes, was 
die Verehrung Gottes betrifft, “anders beſtimmt, alsin der, 
Lehre des alten Teſtament? Dudhin gehort zuvörderſt die 
Juſhebung aller Außertichen and geſetzlich beſtimanen Gottes. 
verehrung, alles deſſen, was Ceremoniel und politiſches Geſetz 

war, daher denn vieſes, was dort zur Gottesverehrnug ge⸗ 


rechnet wird,! hier wegfaͤllt, und das iſf andere Beſtimmung 


ber Verehrung Gottes. Wir willen, daß nach der quiſtli⸗ 
| | Teuer" z 


\ 


Pie aan 246 Begenwpärn 


40 Vexreſ. Dotusgelahehelt 


am Chen va die ianero Merebrano Guttuct, und has ibe 
gemöße Verhalten durch das ganze Leben uͤbrig blieb, uılt Aus⸗ 
ſchlud deſſen, was bey dem jüblichen Volke goſetzlich beſtimmt 
war.“ Und bieß ſollte waiter nichts als eine andere Ber 


 Himmung der Religioſitaͤt ſez ĩ Kann dag, usa wahr 

. won Sottegperehrung. nehöet, aufgehoben, wer IR: e 
den Veränderungen der Zeit unterwearſen, * er pr 34 
dieſe, dann auf jene..Ays modificeirt werben müßte? Lab mag 


zum blieb-denn wech der Grifilichen Lehre nar Die Inugse ode 
moraliſche Gottesverahzung als die einzi · wahre übrig7 Würde 
hier dadurch alles, mag die moſaiſche Lehre ſonſt nach dazıi rede 
nete , geradezu verworfen) ‚Dre Werk geichet dieſes ja ſeibſ 
Und’ dad, heiße es dutz vanher: Die Kehre dx neuem Teſtag 
mund ıhat in dee Moral dep Vorzug vor der Logpe des alten, 
Aber es konnen jn.zwey Dinge ſeyn, deden eines nor Dem. aun 
bern. einen Vorzug hat, ohne Dafı Danım.dgas anbeze überflüfe 
fig: oder aufgeboben wird.“ Wee flimmen. nun.diefe Neue 
unngen mit einaıher zuſammen ?).: „Ichen-fe gus.brißt es fer« 

war," walxd auch. dorch Die Lehre Das neuen. firflamcnts 6) dac 

was. von Belohrungen und. Strafen gelang wird andere ben, 
ſtimmt. Dert weren viele nur dieſe Metion hetreffende. Shen 
iohnungen und Deſtrafungen. Ihr Valerland und en 


Mohl⸗ und Uebelſtand, Wohl⸗ and Uebeiſtand Ihrer F 


ie Srudubarteit Iu- den Kamin, Bis —æ— n 
bes Landes, Mißwachs, —53**— kurn, es waren dgg 

und Irdiſche ſich bezehende 
gen und Brärafungen, Jon Begenibeil find in 


* * a ichen Behre alle üble Folgen Des, Sad. allı gute: 


Entaen des Zugmähaltigkrit geifkigs ſie gehhen.ouf das Zunere,. 
auf die Derte ſelbſt, Hrferihr Schaden, Diefer ihr Boprrbeil, Chic). 
der aus Laſterhaftiatkeit oder Engendhaftigkeit Aieut: - Cie gehen. 


namentlich auch (bee dieſes Leben binaus aud die Be⸗ 


lehnunten ober Beſtraſungen dag Guten und Voͤſen find, wie 


= Bekannt, nad den Sabalte der chriſtuchen Behre Ansbefonsere 


‚.wereun dummag, Dhnse, die ſich aufbas kuͤnf⸗ 


tige Sehen bealebra.* Noch einmal! Dieß waͤre nichts ehe, - 
ter, niS bioh eine verſchledene Belimmungdenfelben Bahe?. 


Meann ich gerade das Gegentheil von dem lahre, was ein | 


derer lehrt: -fo hätte. Ich ſeine Lehre aus anders beflimmt 2. 
"Meint Offenbax iſt im A. T. das Moralihe dem Politiſchen 
ſuberbinirt. Obne dieſe Vorousfetung bleibt jener ganze 
| Pour des 6 hupeen Gortecdienltes. jane esamı Dasfehina dee. 


Bolgen \ 


— 


w- -.. ee — — — en en 


— 


Perth. Motceegeekoie. u. 
ten und VBoͤſen, and wendet X 
mancher "ur —8 uud ber Prapheten,; wobey man ac 
—e* nicht deuten kann, durchaus inuertlärber. Usb. 
ken Deu allem ſollte das A. T. ſowohl, cje dag N. T. nicht nu 
als Erfenueniiqunile, ſondern auch als, Berpflichkungagruud 
der tchesloouichen Moral aufiußelen fogn? Cirnain⸗ Enke 
ginn Oentenzen, einzelne dringende Tugendermahnungen, 1;$ 
m. machen ja aoch wohl nicht den. Bei des Bapzenaus. : Day . 
zu. tomuns, daß ber Verf. ©. 13, aqch -ainen audern Verjug 
* ehce des N. T hemerkt. Er beſteht darin, daß dis 
&riftlie Sin eruhre uns enmintelbae yud-sanächft angeht 
Anmittelban. —. wir. duͤrlen bey -der Ari 
fragen. if suma andrrwäste die Badge wighen anders hefkimunn, 
a fie im Ehriſtentcham zertommt ? wie welt es bey der Lebe⸗ 
bes. A. T. fragen muͤſſen. Die Lehre des A. T brauchen * 
pur mitteldar wediante docstina N. T.;. dem wir an) 
imuser dazu nehmen, „.ab:diefe etiva über. die oder junes 


HH 


anderes beſtimmt babe. Das if nun ulct der Gall bey ame 
Lehre des N T. Dich ik uumitielbar.der Duell; aus male 
em hen Lnterrighe geſchdel wird. Was fr enibält, dag 
wigd nirgends andere. befimmt. (Hbep-fo füle ja wirt 
363. I. als Grienngpiggielle und Vergflictangseruun in 
der Bee Merel binwm⸗g. Denn weun Die Lehne dh . 
wenn. Teflamenit Gm IR, nad sad welder ich die Echt 


alten zu buurcheilen, und in einyeinen Phanften zu yersutte 
Be in andern beyquhshaiten habe: ſo Bet tie mar die zn J 
allgempia gültig, und Mas A. T. hat 
(einen ühriasu been Sairabe m in Are Arifliäen Diernt wenden 


. "Biene. Beinen größer, ‚als jedes andere Buch, werke Dornen J 


enthalten find ‚-gu-deran Prüfung ein-aubemtpektigen, ans 
RN. T. enalehntes, Priveip. erferdeclih IR.) ie, en. 
vo I.X,, weht ung aber auch sunddalt an... Die Lehos Med 
4%. deng zunaͤchſt die Jaden ar. - Deun dis 


waren zunäcit am jenes. Walt gefandt. Und an win waren-Die u 


Apoſtei geſandt? Etwa zumäcit an dag ader jenen Wall? z 
Nein, an.ale Dölter, der Erbe, die fe lehren, unter die ‚a 
ausgehen felgen. : ag -olfa Lehrer aller- Walker fogen, n06 
gem auch zunächk alle Menſchen, ale Väter ap, da jeues 

umächk dem jünfrhen Belle von den an Aezundh pelandeeo | 


Pre⸗heten geiant worde. Hierdurch aber wird ja fon wie - 


der Die Sudordination der Morsl unterdie Politit in U.I. 
wochen. eigenen, Me um IM, oh unmöglich. PR = 


no 


* 


X worcagehgac 


dn rſondeVcr Anachen; "und es bleide alfe eriſieteo, 


— 


daß der Verf; in henen Behanptungen nicht ganj eonſequent 
Aus Er ſeibſt Tadt &: 14. „in dem X; TU ſeeplich wveüuk, 


0 Wlduua), in dem R 2. mvetno diedeniz;, Rn.8. 152  . 
Uuiddas ⸗macht · adlerdings einen großen Unterfchied.*. Auf -- 


Hafen großen Unrerſchied aber hätte doch auch etwasmehe 
Rackgeht gensminen werden fellm; denn wenn er wuͤrklich Fb 


ri ſoſoltzt, dah iin Ganzen genommen audin ter Gftteim 


Ushre. des A. T; weimn man ſo reden Darf, ein anderes wyesce 


wvvrherro den .möfß‘, inte iu derjenigen des N. T,,. und daß id 


tefer Hinf che das erſtere mit dem letztern unmoͤglch unter Died 
77 Rubhie gezogen’ werden" könne. +" Ehen fo wenig 

nm! auch Darf, -römk- ber das Verhaͤlrnif der Detnunftrieral 
gu der Er m geſcgtewird, durchgaͤpgig befriedigend. Ed 
Gres Dra e „Big Chiteuthum ſetze neue Pflichten hinzu, 


zo welchtew Amen! durch die natuͤtliche Meligtön nleht — 


ws‘, 3.B. die Pflichken gegen den Vater, Bohn und Weift: 
Denn ca, wil hekattnr‘, die natuͤrliche Religion bee — 


nicht weiß yutid nicht wiſſen kant: ſo weiß fie aug nice die 


alien. die hir dem Vater, Ban amd Geift alefiden; 


gu leiſten haben; Aber unanfizelich maſſen onnee Dies 


‚Ya, ſich utemda " vhrftellen, to 
* gegen den Birke, und insbeſondere Yegen den Oohn und 


| —— ſeyd, ha wir auf Vater, Sohn und Geiſt getauft 


Werden. find. Werin'tben hierin tegfinirfer e Dbligoͤtidn se 
Wer, Sohn ind SER, als weicher Midten Folgen‘, de 


werden fatdig lad: dem wir uns verbindlich gemacht haben, 


Mun wird ſich olſoͤ vin Ehtiſt, der ſich an ſeine Taufe etſnnert 


dvor Phluchten uichtentſchlagen koͤnnen zu deren er ſich ‘vd 


verdiudlich machte." (Rec. IndeB Fat, #öhre Ken Monotheiäi 
MRS ; den Mir das Eheiſtenthum — ‚ind‘ Gidraͤnge zu brin⸗ 
SE fiihren er Indbefon? 


bh Hrin’Geift zu Beobachten habe. "Wett vhne Grund wird 


“. Werodtielich beinerkt, da, genau unterfucht, alle Pflichten 


Ihne Ausnahme iñ der. Achtung vor dem Sittengeſetze, web⸗ 


WGes augleich Sören’ Geſetz iſt, Juſammenflieggen, und in die⸗ 
fee Ruͤckſtht unzertretinbar verbunden ſind. Ben sun aber 
nanentiich die Pflichten genen Vater; Sohn und Sell von 


shfner unterſchleden waͤren, und es als ein chatakteriſtiſches 
Merkmal einer! a⸗eiſtlichen Sitienlehre angeſehen werben 
muͤgte, dieſe Pflicrten als unterſchieden vorzuſtellen; warnmi 
hät denn der Verf! dieſen wichtigen Punkt nicht befonders aus⸗ 


sen 0 partner doch na ab Pair jene 


Pflich⸗ 





— 


Proten. Gocwehelchahelit 45 
Gfldten: uf Wir Phcten gegen die Gottheit aͤberdauyt zu 


reduciren, aud Kür Diele beſtimmt · auch die Verpunftmeral 
einen eigenen Adſchnitt.) „Diehersgshore duch Die. Liebe go⸗ 
gen die Feinde, die ſich ſelbſt bis zum Woehlthuu erſtrecit 
Die Versamfı lehrt mus. zwar, doß es edel, ruͤhmlich and 
greßmärhig 19, ſelnen Feinden zu werzeihen, . fie zu Heben 5 


aber fie macht es uns nicht zur Schuldigkeit; denn dieſe 
‚shader fi ollemal auf cin Geſetz. Aber die. Relais Sehe 
macht fie.ans zur⸗Pflicht, ſchreiht ung felbigr von "Dan Ind 


mähere Beiehrungen der Schrift, zu welchen uns die, contem. 


fü. macht fie ja eben Badurdı and dieſelbe zur Pflicht... Alles 
Gute, - Rübmiihe-und Großanithige roied ja von-ihr:-gebeas 


„u uen. Solche Grinnerungen ließen ſich auch noch gegen einige 


der nüchftieigeman Acuſerungen masben, beſonders gegan.ben 
@&s$: daß · die Religion in mehrern Pflichten, die ſchon ·di⸗ 
VHDrnunft lebre, ein gewiſſes Maaß hellimme, und z. W. in 
der Liche dea Maͤchſten verlange, poau delle Ihn lieden, als ſich 
fe... da tie Vernunft ſage: dur diſt dir, ſelbſt der Naͤchſte, 
Habe dich wor 1*.; Allein Rec. haͤlt die ſa Erinnerungen für übern 


Mate Actung neruhrt:dem: Ebriftenthunes abe 


es. verlange fies nicht anf: Koflen her Wahrheit, die es ſelb 


ech nie, ‚nicht darch Merabmärdigung der Besunft, 


uf. deren⸗ Rechte fidr bie ſeinigen gründen: —— . Lehschaupti 


br dien Werk. in, denjenigen. Duwbsen ,, wolche vd Bchine . 


der Dhöloienbie, herühsen, gerade: Dir: ſchwaͤchſten Eeellen 
Man merke. hier 3: Bi. nur ainme! auf Die Delimmang den 


Begriffs ber. Einkidung! (Br. l. S. 898.) Erſt Wird. Eindit | 


dung ınlt Inagiaeaion und Phahht ſie für idemiſch erklaͤrtz 
und gleich nachher wird ſie nun für eine Art vqu Aeuſfſerung der 


-Smaginasien hd Phauaſie ausgegeben. Mas aber in der Folge 


wider die Nechaie bigkeit gegen dit Einbiltung bemerkt.ueinds 


in. jeenlich wieder wall .puaftiicher Weisheit. Nicht Akten ne 
anch Yie Drfkimmung dar Begriffe bloñ dadurch gelitten ‚-Daik 


auf die neuern Unterſuchungen derfeien gar fee Rücken 
genonsien iſt. So wurde unftreitig Die übriaeug ſchoͤne Ent⸗ 
wickelimng der Lehre von dem Vertrauen auf Gott, Bd. II. 
@. 1,33. 1) an. Licht und Beſtimmtheit viet gewonnen haben, 
wenn das Gule in das mittelbar und anmiprelbar Gute, und 
Letzteres wieder In das Angenehme und Gute im engern Sin⸗ 


ne unterfhledsd, und an gezeigt worden wäre, 1008 nam. 


\ tn 


v 


‘ 


1 


piatis mundi wicht luͤhrt.“ Wernntaber Die Feindesliebe vom 
der Vernunit qirz adel vuͤhmlich und areßmuͤthiq erthaͤr wirde 





ar > 7 597°) 7 99% 


Im deradaed und in Der anern Peokcht,; us i 
Bedingungen man das eite oder das andere von Gott Ju er⸗ 
warten:.babe. Deltſt tae Wifpofition der Matrrien iſt nicht 
Immer: mis logifchr: Serenge veranſtalter, (wie denn z. B. der 
FInhalt der flebentens 6. S. 9ı-ff, ohne Zweifel ſchon Fruͤhet 
— dergetragen werden mäfle;, und die Aphorismen, wor⸗ 
bier dommentitt wird, And awas zu ——— 
usb. oft äh wiet mehr, As bloße Ueberſchaiften. Ley all 
Wien Fihterir edoch, ra zum Ihe ehmehlsinen fen, 
gem Druck nicht befckmmten , ſreyen Vorleſungen : unzertrenme 
. ee ya. fen pflegen, hat uicd behaͤlt dͤs Wert immer cine 
" fehr. hehen Grod von Biugbarkiit, und biſonex werden Pace 
diger darin-uicht nur einen groben Vodrah voni Matctiatien 
ſoridern auch. eine praktiſche Anrdeiſung finden, wie fie deſu 
Materialien jur: Befbrderung der Mitten Erkuntniß um 
VDugenh auf eine faßliche und eindringunde Weite zu Aentbelnen 
habden, In der ausiührlicen Einlekcang werdeuedie Granu⸗ 
Mn. or Se Bund Ausb "Mehr, —— wiſ⸗ 
PR — 





J — vorgetragen. Die — 
ter Verf. in dusy Theiten. In dom erſten reder er wm 
Ban moraliichen Veederben, In dem zweyten von der urn) 

Uſchen Deſſerung des: Dieufdume; € fo weit der alte Band), m 
X Da Dekan von der Parking der 52 antun 
ee (vis deren Sue 


von Ben gefammten Dliheen, woht 
Zah die dewäcke —— '(&.400) Dies 
teßtere Theit wird in bem zwerten und beiten Wande aus. 
gefaͤhrt, hnb’aer Anhang zum Dritten Bande authäle noch Bis 
UNebeeſctzuug einiger: Vorleſungen, welche, wie Der. Herrcuche⸗ 
der in der Nachſedrift bornerkt, von dem fd. 2* in der 
aurouͤelich erklaͤrten Abſicht gehanen Aub, den 
hat ſeiner theologiſchen Moral gu ertzaͤnzen. Man findes 
darin mehrere mor aliſche Sara im ben Sotannem (üben .\ 
en dee Bere veidamne. | se. 


j Eommbuig geiftficher Lieder, zur Privit-Erbaning 
ſeiner Heonebergſchen Mitbuͤrger gedichtet und herr 
> aungegsben von Johann Ernſt Juſtus Müller, 


Kur⸗ 








Paste. Cocccagelahehell 45. 


Kurfirfit: Saͤchſ Regierungs. und Confifletlaf- 
EGecretair. Schleuſingen, gedruckt bey Hoffmann: 
1795. 17 Bogen in 3. 


Der nun verſtorbene Werfaffet dirſer Rederſammilung hat 
Diefeibg dem Oberconfiflarium in Dresden, und dem Conſiſto⸗ 
riam in Schleuſingen dedicirt; und, da dieſes zu einer Zeit gee 
Ihehen iſt, wo kurz vorher Befehle an die Randesconfkoria 
ergangen waren, um Vorfhläge zur Verbeſſerung der einge 
füheren Geſangbuͤchet zu thun: fo fann man vermurhen,, daß 
er ſich und feine Arbeit zu diefem Gefhäfte har mpfeihlen woi⸗ 
len. Bir — 3 — dieſe Abſteht errei⸗ 
&en, wird: ‚denn ſeine Arbeit iſt To uͤbereilt, und die meitten 

einer Lieder fo aͤußerſt nachlaͤßig hingeſchrleben, daß Ich nice 
‚glauben koͤnnen, MB irgend in Herausgeder eines neuen Des 
ſangbuchs je davon Gebrauch Mayen, und uͤberhaupt der griſt⸗ 
liche N an ——— wird, Es ve⸗ 
Acht dieſe Sarathılung theils aus veränderten Aedern unſt er 
woͤhnlichen Geſangbuͤcher. theils aus Nachahmungen derſ⸗ —* 
beyde noch den Melodien gewaͤhlt, die dem Verf. x 


7 


gefoflen zu baden ſcheinen, theils aus elegenheitsgedichten, 
‘bver LAedern moraliſchen Anhalto aus ves Verf. Romanen }. 
D. der Pfarrer Muͤller, Hier wieder abgedruck; cheuls A 
ganz neuen, zu diefer ‚Sammlung nerfertigten Litern, Die 
zum Theil einen ſehr fpeciellen Sen enfend haben ,.2.0. Lied : 
eines unglüdlichen Ehemanns, eines Delinguenten, eines Fuͤr⸗ 
fen „ über den ſruͤhre tigen Tod eines vieiverſprech enden Mam 
eg, (vermurhlich ein ehemaliges Leichengedicht, wie fo vielt 
andere,) eines vorn Seldſtimord zuruͤck gebrachten Schwetwothl⸗ 
en; Danklied auf dem Schlachtfelde nach erfehenem Siege; 
ed rines wiederſebenden Blinden, Sins Ärztes, Fhrivre; 
Richters, u. fm." Viele darunter möchten wohl den Heuneber⸗ 
gern nicht viel Erbauung geben. Was zuerſt die veränderten 
edet betrifft: fo mag der Leſet ſelbſt aus fülgenden Prabm - 
urtheilen, ob der Verf. in dieſen Veränderungen gluͤcklich Ye» 
teen iſt. 3.50. die bekannten Berk: ° — - 
" Br mochen unſer Kreuz und Leib 
Nur größer durch die Traurikteit 
werden hier folgendergeſtalt geoͤndert: 
Die große Laſt der Lebensniah 0 
Wird ſchwret, ang aichi gern ich ſſe. 


460. Prateſt. ceuethelehha — 


In dem Oſterllede: Auf, uf nmein Verz unit Sretiden, 
werden die zwed Ieften Zellen : wer ‚dort mit. Streben: us 
witd Hier auch init erhöht, alfe gegeben: nn Su 
.Tron’ drum Menſch! Hohn und Or, a 
. Dura) urids komaiſt du zu Öbtt, ° . Ä 


Ber vetmag bie erſte Zeife aus zuſprechen, sefrsrge sein Ä 
ju fingen? In dem Fed: Rein Sthndlein gebt dabin r 


beißen die bekannten’ Verſe: wenn weinet "Augen, Bit w 


J wi Ach iſt dast ‚DR: ‚eben — ww Nie ms. 
ve, a. Br 


— 


Feen, leuchten nicht, Hier alle: | Ru RC 5 
ee Ram man Ang ht es 


RBerloſchen iſt, ſchaint nieht: Ber 


ve 


ER Auf efümal ſchwindet hin/ . 
u 2 Una-dch ulcht mehr. was ich wer, ein. — 


—* wir⸗ wohl hle erſte Berobhe det Tehänen‘ —XR al.) 


weiß, mein Bott, daß all mein Sun; ‚mit der umge⸗ 
anderten S. A 7 vettauſchen weten! 8 


‚SR, dem Seändeiten, Rita aheiſt⸗ aux ii ihn Au . 


Beh, heißt: e8i,. 


Nnd will die Seenr wanten EEE 


7° Bey beider Angie el non 


tole Wankt denn ‚bie Seele? Der Sebi der xAhaſten 
Fluͤchtigkeit, mit der der Verf, feine Lieder hingeſudelt baten 


muß, und dei Nachlaͤßigkelt gegen — uvd Beim. MR | 
4 


fo viel, daß wir aus jedem, liche dergleichen anfähreg koͤnnt 
Der Berf. Scheint fie alle bey einer Pjeife Taback ſo ellfertig 
hingeſchrieben zu haben, das er zufrieden war, wenn nur ein 
Wokrt eitie Zeile, oder Reim vol machte,; ohtie ſich nur die 
mindeſte Wahl über deſſen Schicklichkeit zu erlauben, weil et’ 
ich die Zeit ‚nice nehmen. machte, „oder well er gläußte, aß 


ie feine Praͤnumeranten alles gut genug, feyz-was feine Ber _ 
dee Ihnen hinſchreiben würde Wir fahren. alſo mus in den | 
naͤchſten Seitenzahlen fort., .&. 66 beißt “ u. 


Aengſtet dich die Laſt ver Sanden? run 
Recht iſtzs, daß du Leid drum traͤggft 
x A Oi Anden. ETF en 


N 


4 i⸗ 


— — 


— 


real 42. 

Benn di, 7 vor. Sur 7 legſt. | 

O bereu nur deine Schulden;- - ; m 7 ER Pin 

Dann wird dich dein Vater dulden. 
als wenn Gott nicht auch den Unbwpfertigen re —* - aber 
es mußte gereimt ſeyn. Ses. 

Meine Sdulter träge nunmehr * 

Saamen, um mein. Feld zu bauen) ee: 

Aber, Himmelsvater ot ,) —— 

Kb. mie, hoͤr meih kindlich Stern. J 
Ser har der Verf. bey Aller tavidlogiſcher usfähing, der za 


In dei Reim, anf bauer vergeffen,, doRe Sn einem; glädtih 


gewͤhlerũ Motte. aufgropfete au ‚Haben, 8 70: durch dich 


kur bin, was ich bin‘; ich. 


©, ns. Dft bat ich den, der mirs (mieih iin, gegeben 


Doß er mir binsugeben ⸗ ivß = 
©. Zu ſpaͤt, ach oft! erfahren wir, ""- ARE 
Wie diel wir Menſchen ſthuldenmdit r 
An dem Liede S. 83. beſteht der' dritte Word Are Biete 
ws ſechs Jamben; In der „legten Strophe . ‚aber bar. der. De 
eine vergefient ,.  . 


Am tühet I (bie Butyak) af die —B — J 
Nur ande vuꝛn⸗ —RBe u 


8 hätte daft: beißen tämgew: und RbSt- Ban af Bu uf 


tnen O-dann. freie, WE - "an dem, folgenden Don 
geüliede ‚heißt es: ni il .. 
“0 Bärdie Manko nit ge 
Wir nicht, zu ruhn, gewaͤbrt ⸗ | 


Vamnihlid fell es teißen: gewebrt und boch iſt es: fühf 


defage: 28 folkte belgen: Zu cab, mir mlche gewehrt. In 
chen dem Tiede kommt eine Zeile vor — zum Thron — wo 


eine Allmacht ſitzt. Wie unfaldtich itz das geſagt! Singt 
nnan wohl in einem Abendliede zur Andapt? 


Go iſt nun dir Sag dahin, j 
Und in Acht und am 
: —X8 eh geh: Kenn 
% — Bei Mining € Sinu⸗ mi is 


in Safran SIE “ 
*. —A PIE Ver 
x , 3: uk" v u 
” Fe | an 
.n N 


a 


48 Front, Voeccogeladcheit. 
Meln Orb auf Sin dam Craube, rn 

Hin, wo er ft hertam, 

Er wird dem Burm zum Raube, — 

Der Eede, vo eu.nabn. - ° no 

Sein Beben und fein Boefen, 

Muß, muß, ‚maß dabin fiiebn. 


Was wird wohl ver Saͤnger bey folgender Skripte benten? 


Kent 8 Tbraͤn nar aremitſcher Siaud, 
.Dem fie das volle Ange Anvertgauet? 
0 —8* iR der Ton des Klagelledes nur der Raub 
s... Der.vonthm ausgebrhnten Luft? und ſchauet 
7 Mur seinen Mund, aus dem der Jammer ſchreit, 
. Die Einfamteit?. _ 


Sam Bann cine in Vebinangese du, Died —* — ei - 


Drum einen win, Sicher Base, —* 
—⏑⏑⏑⏑——— 


Mk hoͤren, Yin nicht zu weitlauftig zu werden, ‚ah ve 
dleſer Liederſammlung auf, fle " —— * —— wir alle 
noch) folgende nmgeänderte Lieder kritiſch B. Valet 
will ich dir geben; Zeuch ein A deinen, an, Koh Gott, 
ihr Chriſten, allzugleich; Wohl dem Drenfäei, der nicht war 
heie Sollt 1 ielnein Bote nicht Aingens Du biſt ein Menſh 
Bhs weißt du wohl, und andere, und alle darin anffloßende 
fehiefe Gedanken , leere Ansfühlungen, nichts ſagende Wieder⸗ 
holungen, — reger Onkhiälihie Denennun. 


fommlung us au machen, sm 5* * 
* ⸗ 


Cd RX mu | 


. wenn er fh, da er eig Lieber ren wollte, Zeit da» 
zu genommen hätte. Den frbmmeluden Ton in der Vorrede, 
und die Anzüglichfeiten gegen Lehrer und Prediger auf Schu⸗ 
fen und Akademien, die von BerBlanbihdnorfärift’nroithen, 
und die Jugend itte führten, And wir göheigt, far Jeigen, 
gutvagben der orten kindlichen Cindruͤde in im ein geiflihen 
uſe, 





-im halten, in der Diefe Vorrede geſchrieben wurde, 


1 IH, 2.2, 1. 3. . —— 


Prtsgteſt. octesgelahrheit. 9 
Haufe, oder einer die Deſonnenheit, ſtͤrenden Kränkligkeie 


1. 


"Sammlung einiger Predigten, welche ben beſondern 


Vetanlaſſungen gehalten worden, ven Johann 
Suſemihl, Prediger zu Puzig auf Rügen, Her⸗ 


“ ausgegeben und mit einer Vorrede begleitet won 


dreyen feiner Freunde. Kiel, im Verlage der Pönige 
j lichen Sculbuhhandlung, 1795. 108 Seiten 
n 8. gg. or ee 1 , 


drey Freunde einen Prediger beſtimmen, eine Meine 


fra Predigten ſelbſt eine Vorrede (reiben: ſo kann man im 


veraus wiſſen, was fie von dem Verfaſſer und dem Werthe ſeiner 
"Arbeit ſagen. Was Rec. vermuthete, traf auch richtig ein. Je 


welter er“ indeſſen im Leſen der Vorrede vorruͤckte, je gewi 
wurde es ihm, ohne noch ein Wort von den Predigten ſelbſt 
gelefen zu haben, daß die Predigten des Druds Werth feyn 


dachte ich, der wird auch fo viel Geſchmack und Achtung für 


das Publleum Haben, demſelden nicht unnbthiger Welfe ſchlechte 


Hredigten aufjudringen, da wir an Predigten aͤberhaupt einen 
demlichen Ueberfluß haben, Und mie haben uns in unſerm 
Urteile nicht betrogen, unſte Erwartung if vielmehr übers 
treffen. . Es find ſechs vorteefflihe Predigten in dieſer Sammy 
lung enthalten. Die erfte, eine Abſchiedspredigt, gehalten 


In der koͤnigl. Schwediſchen Geſandſchaftskapelle in Wien, hat 


vum Hauptſatz: Einige Teoſtgrunde bey unſerer Cren⸗ 
Rang, über Apoſt. Geſch. 20, 33. — Die andere, eide An⸗ 
teittepredigt, gehalten zu Pazig auf der Infel Rügen, handelt 


' von dem ſchweren und wichtigen Amte eines chriſt⸗ 


u ammlung feiner Predigten druden zulaflen, und dann zu dies . 


wWuͤßten. Wer fo eine leſenswerthe Vorrede fchreiben kann, . 


‘ 
J 


lichen Predigers, uͤber ı Tim, 4, 16. — Die dritte, am 


Mage» und Trauertage wegen des Abſterbens des Könlgs von 

weden gehalten, enthält eine Erweckung zu dreifili, 
chen Befinnungen bey det Vrauer um unſern Aandes⸗ 
dater, Über. Mattab. 9, 70, 21. — Die vierte, am ſchwe⸗ 
den Reformatiensfeſte, giebt eine Anleitung zu einem 
beſamen Bedenken derjenigen vnbeia ‚ yoeldıs: 


| “. 


te: 
r.. 


En 


‚50 ‚ Pröteft. Goctesgelägeßel, | 
wir der Xeformation 3 verdanken haben Akte DI. 11%, 
34 — Die fünfte, auf. Veranisffung einer anhaltenden 
. Dürre „ enthält ein Wort der Ermunterung an chriſtli 

.  dbe Landleute bey der Erwartung einer: geringern 
Erndte, fber Ruc, s, 1-11, — Die ſechſte, bey Einfüh- 
kung eines neuen Nelidtonstarechierhue, enchä t eine Zrmuits 
werung zum gewiflänhaften und gefeansien Gtorauch 
des neuen Katechismus, über das Sonntagsevangelium 
Luc 10, 23 — 37. Diefe ſechs Predigten machen allerdings 
ihrem Verfafler viel Ehre. Die Sprache iſt rein, det Aus⸗ 
druck edel und doch populär, die Belehrung ruhig und herz⸗ 
NS, ohne deklamatoriſch zu feyn, die Anordnung und Ver⸗ 
theilung der Materialien natuͤrlich, und jeder: Hauptſotz fo 
weit erſchoͤpft, daß man nichts Wichtiges vermißt, und der Aus J 
Hirer wuͤrklich Aber das, waß ihm angetuͤndiget wird, ic⸗ 
aͤnglich belehrt wird. Kurz, wir koͤnnen dieſe Predigten 1riz 
gutem Gewiſſen empfehlen; bitten aber / auch Jjeden Lefer verfefs 


Sen, die Vorrede nicht ungeleſen zu laſſen. Wer fie mit Anf⸗ 


merkſamkeit lieſet, und auch verſteht, was er lieſet, dem wirßd 
fie ein ſehr kraͤſtiges Gexicht ſeyn. Freylich iſt wohl zu-defen 
gen, daß ſich mancher den Magen darkp- verderben wirdz 
aber on dem: wird immer die Schuld ſelbſt liegen. Unter⸗ 
- {&rieben ‚Haben ſich M. Ehlers, C. L. Reinhold, und DS, 
HOegewiſch. Drey Namen, die gewiß jeben Keuner reizen 
werden, die Vorrebe eben fd andaͤchtig zu leſen, ats bie Pre⸗ 
hdigten ſelbſt. J u | Be: ur 


Kieine auserleſene iturgiſche Bibtiorhel-für Prediger: 
Viertes Baͤndchen. Gotha, bey Ettinger. 1'795. 
‚- 206 Seiten ing. (Mit Deren Salgmanns Bild⸗ 
u niß.) 139. Ze nt 
a Aura ee 
Kieine ilturgiſche Sammlung für Prediger, Erfie 
. "Hälfte, weiche Gebete auf die Sonn» und Feſtta⸗ 
ge, zu. Betflunden, an Bußtagen, und bey be⸗ 


ſondern Faͤlien enthaͤlt; -  :. 


Im X, Bande der neuen aigenieiaen deutſchen Oib liordek wur · 
de, in’ der Meseaflen Dis erſten Daͤndchens dieſet Inmuiihen 


! 
b 


‚ Pre. Gorsengelaßrheit u st 


Wlbligegel, der Wanſch geäußert, daß der Herausgeber für ars 
Me Landprediger forgen, und fa wenigen Bogen etıdas Volle 
Rändiges für fie liefern möchte. Diefen Wunſch fängt num 


dee neue Derausgeber an ju erfüllen, ‚und giebt In-der vore 


Ingenden Lieferung gine Auswahl von Geheten für den öffent» 
lichen Gottesdienſi, ſowohl bey allgemeinen, als ben beſondern 
Veraulaſſungen. Wig es der Titel ausweiſt. Bee 
lich werden in der zweyten Hälfte, oder dem fünften Bändchen, 
Teufr Trans Deich Abendmahls: Handlungen, ꝛc. befindlich 
fon. Die Gebete, welche diefe erſte Hälfte enthäle, find 


‚Hrößtesstheilg fo ahgefaßr, daß ınan ganz füglic vor Landges 


meinen davon Gehrauch machen kann; auch hie, welche vom 
Herausgeber felber herruͤhren, find in einen herzlichen umd 
zepulären Tong geſchrieben, und enthalten, ohne unnägen 


Wortaufwmand, ader ermuͤdende Weitſchweifigkelt, alles, was 
Mm fogen und,gu hören gwedtmäfig. und erbaulih if. 


Auch hey dieſem Händchen, wie key dem dritten, iſt eine 
Abhandlung vorangefchict. Die gegenwärtige Mk folgeriden 


Indhalte: Welche Liturgie wäre zweckmaͤßiger ‚als die gegen. 


wärsige Cbisher übliche); und wie Eonnte fie am leichteſten 
—5— werden? von Herrn Rektor Beutler zu Wafteres 
haufen im Gothaiſchen. Auf wenigen Selten ſagt der. Verf, 
Viel Gutes und Brauchbares. Er empfiehlt die vom. feligen 
Daſedow eingeführte, und von Hrn. Saizmann in Schnepfehe 
thal beydehaſtene Merhode der Abwechſelung, und haͤlt diefe 
ertepde auch um deswillen für rathſamer, well dann bie oͤf⸗ 
fentliye und allgemeine Sottesverehrung leiter abgekürzt 
werden koͤnnte, togjches er, wie billig, für ſehr nothwendig 
Un, Er glandt au, dag man. diefe Dierhode ſehr leicht, 


vide wur In Beinen, Tonbern.and) In draßern Verfammiungen 
Ainſoͤhren foͤnute. Ns At ebenfalis her Meinung, ivenn 
tli 


‚man daber nur ordentlich und vorſichtig zu Werte geht. Denn 
es iſt nicht zu zweifeln,“ daß die Semeinen Gefallen daran fine 
den würden, weil durch die Abwechſelüng die Feyerlichkeit ver⸗ 
Meet, und folglich auch die Aufmerkſamkeit erhalten, und 
die Erbauung befördert voird. Nur wäre pielleicht zu beſor⸗ 


un, daß nachläßige Prediger das Remedium des Geſangs 


lßsrauhen möchten: Indeſſen wuͤrde dieſer einfeitlge Miß⸗ 
‚brauch doch nicht fo ſchaͤdlich ſeyn, als die einfürmige lange 
Daner eines nachlaͤßigen und einfdläfernden. Predigtvortrags. 
Dedarf eg denn aber auch, um und da. dieſe erhebt gu 

‘ . ‘ 2 J .ı ” £ .. | 


% 
an‘ 


3... -Protefl. Gottesgelaßefeik. = 
u aufüßren, einer. ſoͤrmlicheh Anordnung? Ya vielen Dei Re 
Bas Bingen zwiſchen der Predigt ohnehin ſchon alter Gebrauch, 
dieſer ließe ſich nach und nach, mir Weisheit und Maͤßigung, 
wohl erweitern, zumal In Landgemeinen. Es kommt hiebey, 
wie bey allen Neuerungen, nur auf bie Art an, wie mat: 
dabey verfährt. Je mehr Aufhebens dabey gemacht wird, um 
fo ſchwerer koͤmmt man zu feinem Zwecke. Auch ifts ja niche 
noͤthig, daß die Sache 2 Geſetze gleich allgemein eingeführe 
forede.. Wenn die Vorgefebten nur darauf acht baden, Daß 
Kollegen und Nachbarn nicht Unruhen ſtiſten, und die aͤußer li⸗ 
‚Se Form Jeden frey ſtellen: fo würde in Kurzem weit mehr ges 
ſchehen als wurd geſetzmaͤßige Amaugswetorönumgen in ſol⸗ 
‚en Dingen nimmerriehr — eſchehen kann. 
Wenn übrigens der 
"Enge, daß liturgiſche Verbeflerungsverfihläge noch zu feiner 
Ausführung gekommen feyn: fo mäßterer vielleicht. nur: auf 
„feine Gegend Ruͤckſicht nehmen, oder nicht bedacht haben, dag 


erfaſſer diefer Abhandlung darbe | 


‚Und. es: I} nicht daran zu zivelfeln „ "dag einſichtevollſe 


ie und da, z. B. Im SHolfteinifchen, x. ſchon vecht viel geſchehen 


"geiftliche Auffeher, befonders im Betgellsen, es unter der 
‚Sand gern gefchehen Tafien werden, wenn kluge und rechtſchaf⸗ 
jene Prediger, nach etwan geſchehener Privatangeige, iwede 

. „mäßige Abänderungen und Einrichtungen machen, wenn fle 

nur nicht Aufſehn erregen. Denn wer zwelfelt noch daran, 

Daß durch weiſe, zmedtmäßige Mannigfaltigkelt die Nubdatkent 
„der illenilchen Gottesverehrungen beſordert werde? 2 


“ 
. 


Bis Sep, Dntiges in Immienfaln im 

Heſſiſchen, Verfuch biblifcher Kasedyifarionen bey 
| lung über biefelben. teipä, bey Köhler. 1193. 
14868 98 


Ion Prediger Rehm giebt, wie Stätg; Giordmägigen Kater 
: Aufationen den Vorzug vor den Predigten, weil der gemeine 
F ‚Mann weder Fähigkeit noch Luſt hat, einem zufanımenhängens 


den Vortrag wir feiner Aufmerkſamkeit und feinem Tachderie 


‚ten zu folgen; Katechlſatidnen aber fo eingerichtet werden koͤn⸗ 
‚nen, daß die Aufmerkfaniteit gesetzt und feflgehaiten wird, 


3 und daß die nme Sagen befe eutwickeit, deutlicher 
darge⸗ 


> 


' ‚öffentlichen Gottesverehrungen, mit einer Abhand J 


J 


| 
| 


| 


.. Prosefl: Sottesgelahrhele. | 33 


batgeſtellt und intereſſanter gemacht werben kann. Indeſſen 
giebt er quch zu, daB das gemöhnliche ſogenannte Katechiſi⸗ 
ten, wo: bloßes Gedaͤchtnißwerk getrieben wird, vom keinem 
Nupen fg. nn 

Man muß geftehen, daB fruchtbares Katechiſſtren, in So⸗ 
kratiſchen Fragen, Auselnanderfegungen der Begriffe, richtige 


x 


Darſtellungen, se. nicht Seberinsang @ache iſt, weil es deutils 


de und gründliche Sachkenntniß, Bekanntſchaft mir ben Faͤ⸗ 
higkeiten, Beduͤrfniſſen und Vorflellungen der Zubörer, Sprach⸗ 
reichthum und ruhiges feſtes Bewußtſeyn in den Katecheten 
vorausſetzt; aber da dieß gerade die Ligenfchaften find, wel⸗ 
che ſchlechterdings zu einem brauchbaren Volkslehrer erfordert 
werden, oßme welche er auch nie ein guter Prediger werden’ 
kann: fo it es ſeine Pflicht, fich diefelben zus erwerben ! 
Hr. Rehm Hält übrigens bibliſche Katechiſationen für. 
die nutzbarſten. Darpater verſtehe er aber nicht ſolche, wo 
* Antworten aus bibliſchen Spruͤchen beſtehen ſollten; ſon⸗ 
ra Unterredungen uͤber ausfuͤhrlichere Reden, oder Geſchich⸗ 


ten aus der Bibel, wodurch folgende Endzwecke erreicht wuͤr⸗ 


v 


den: 1. daß das Anfehen und die Glaubwürdigkeit der Bibel 

erhalten und befürdert; 3. daß fle fleißiger umd iwar mit Aus» 

wahl gelefen, und 3. daß fie beſſer verftanden, auch reines Chri⸗ 
ſtenthum befbrdert werde, und a. follen dadurch Die Katechi⸗ 
fationen, ſowohl dem Katecheten, als den Katechumenen, ers 
leichtert werden. (Seite af) 2 


Hlernach, und nach ben Im vierten Kapltel angegebenen 
Regeln, muͤſſen die vier Katechlſationen, weiche der Vf als Pros 
dan hinzugefüge Has, beurteilt werden. Sie find folgenden 
Seal; 1) Appflelgefh, 17, 2224. 2)Phil.⁊, le 

naterung zur Nachahmung Sehr. 3) Pſalm 15.. | 
des ehrlichen. Mannes, 4) 1. Moſe⸗ 39. Ermunterung jur 

Keuſchheit und Dienfitreue. Wenn man gleich vorausichen 
wad, daß die Katechumenen nicht aus Kindeen, fondern er⸗ 
Macjenen jungen Leuten, beſtehen, welches wegen der Me⸗ 
thode und den gegebenen Antworten allerdings bemerkt werden 
muß: ſo iſt doch auch nicht zu leugnen, daß viele Fragen zu. 
wenig dorbereitet find, und demnach auch die Antworten nicht: 
ſeeiſelgen thnngeh, wie fie hier angegeben find, Ein gewbhu⸗ 

Behler bey folchen Drobekatejifgtignen, wo bie Ztagen 
nd Antızoren von dem Verf. herruͤhren. 
re i nen D i⸗ J Be 


4 
⸗ i 


54 rote. Gettesgelafeheit, 


Eine andere Art fogenannter Sihflffker Ratehfeticnen, 
wo die Antworten ans lauter Bibelſteken befichen , gefallt 
. Bew Berf. nicht; die Gruͤnde, welche er für feine Debaupe 
tung aufäher, find nicht zu verwerfen. €s if auch nicht zu 
glauben, daß ſorche Ketechiletisnen wärfiih arbeiten werden. 
Vanen. Es wäre denn, daß der Katechet die Antworten feje 
ber angäbe, uämlic die Brcien anflählagen ließe —— 
Seantwortung der Fragen enthalten felten. Gt weich 
Nechte köunten dieß aber Perle beißen ? Im 7 
gentlich iſt Katechiſiren nichts auders, eis eine Unterredeug 
halten, wo dur geſchickte Otelung ber Fragen foiche Ant⸗ 
werten hetausgelockt werden, bie den Matechumenen bebin bebin füb- 
ren, daß er die zu fuchenden Erläuterungen, VBeweiſe, Dar» 
ſtellungen, x. felber findet, durch welche Methode er nit nur 
In eigenem Nachdenken ‚geübt ‚ fondern aud kräftiger belehrt 
und überzeugt wird. . 
Es wäre zu wuͤnſchen, daß die reiflih uͤberdachten 
Betrachtungen und Borfchläge bes Berfaflers ven jungen 
Prebigern wohl übertegt und in Ausübung gehracht werben 


möchten. 
Aud. 


Georg Wilhelm Sucro's, geweſenen Predigers in 
Bardeleben unweit Magdeburg, Predigten; nebſt 
einer Nachricht von ſeinem Leben, als ein Denk⸗ 
mal fuͤr die, welche ihn kannten und liebten, her⸗ 
ausgegeben von Gottfried Auguſt Wahelm Han · 
»ſtein, Diakonus in Tangermünde und Paſtor zu 
Miltern. Stendal, bey Franzen und Beof 

- 3794. XVIII und 296 ©. 8. 


Dar Herausgeber Diefer Derigten fängt die Borrede mit ben 
Merten an: „ich übergebe bier — nicht dem gelehrten Publl⸗ 
tum, nit den Orichrerfählen der Kritik — fondern dem 
Rrelfe der Verwandten, der Breunde und Freundinnen meines 
guten vollsndeten Bruders und Freuudes, und feiner ehemalis 
gen Ihm fo lieben Gemeinde, dine kleine Sommiung aus feinen 
farifrlihen Nachlag von Drobigreu.* Dergleihen Arbeiten köͤn⸗ 
nen freylicy nicht für Bas gelehrte Publikum beſtimmt feyn, denn 
gerodhnliche Predigten gnd Kein Gegenſtand für daffelde ; rn 

| ' : die 


x 


[2 


— 


| 


| 
| 
| 


’ 


Preoteß. Botissgelaßrheit ss 


UFRIE hat ſich nun einmal Das Nechnangemanßt, alles, was 
gedruckt iſt, vor ihren Richterſtuhl zu ziehen. Aber die Predig⸗ 
ven des ſel. Suero koͤnnen auch getroſt vor demſelben erſcheinen. 
Sachtundige Richter werden das Unternehmen des Herausge⸗ 
bers nicht sadeln, wenn gleich, wie er ſagt: „den Predigten 
ein gewoiffer Grad von Vollendung fehlte,“ denn fie übertreffen 
in der, That fchr viele ähnliche Arbeiten. Die Draterien find 
ben fo gut gewählt, als ausgeführt; es herrfcht darin, ohne 
Aufwand von Worten, eine edle korrekte Sprache, und bey 
bündiger Kürze doch aud große Deutlichkeit und Präcifion, 


daß ſelbſt der Gelehrte ſie mit -Wohlgefallen leſen, und das 


Andenken des Mannes ſegnen wird, der fo treffliche und ger 


wieinnuͤtzige Predigten gehalten bat, 


Die Predigten haben folgenden Inhalt: 1. Weber das, 
was wir von der Jukunft willen, und nicht willen, 
eine. Nenjahrspredigt; 2. Ehret das Alter; 3. Von der 
Aufriedenbeit des Menſchen mit: feinen Umfländen; 
4. Weber die Bereitung auf bevorfiebendes Leiden; 


.$. Don dem Betragen des Chriſten bey Lob und Tadel 


der Welt; 6. Pon der Achtung gegen Zeidendes 7. 
Yon Bebrechlichen und Prefbaften; 8. Jeſus Chri⸗ 
ſtus der Verfähner der Welt; 9. Shr die, welche Wohl⸗ 
tbaten erweifen, und für die, welche (Buntes bon an: 
bern empfangen; 10. Pon der Thorbeit, fich in dem, 
was man urtbeilt und but, nach der Menge zu rich 
un; 11 Von einigen :wichtigen Erwartungen Der 


 Chriften für die Rwigteit; ı2. Wider den Aufſchub 


‚der Beſſerung 


Recenſent kann nicht vinhin, auf die achte Predigt auf 
merkſam zu machen, welche über den bekannten Text: 2. Kor. 
m i9. Gott war: in Chtiſto, zc. gehalten worden iſt. Sie 
trägt die Thevrie won ‚der Verführung der Menſchen duch 
Cheſſtum rein chriſglich und bibliſch vor, ebne weit auszuholen. 
ohne ſich hinter Worte zu verſtecken, (nur im zweyten Theile 
wuͤnſcht men an ein .unar Stellen eine beſtimmiere Auseinan⸗ 


| derſetzung) mit männlicher Wahrheltstiehe, mit einer Klarheit 


und mit. einem Nachdruck, daß der unbefangene Zuhörer ſei⸗ 
I 9— 


| Ben Verfall nicht berfagenifayn, . 


Der Anhang enthält auf wenigen Blaͤttern elne fchr ſchͤn 


gerathene Skizze von dem’Leben Au ſel. Guere, und einige 
D 4 


geiſt⸗ 


— 


—ERE 


geiſtlich⸗ Aeber aus (aim Maqleß. Die peotefiatifäe Kar 
Se bat einen ſehr thätigen, aufgeflärten und rechtſchaffenen 
Lehrer am ihm verloren; der Mona, weicher in einer Lebens⸗ 
zeit von 34 Jahren ſchon fo viel geleiſtet hatte, wuͤrde ver 
Belt ungemein näglich geworden Im, ‚wenn er länger zelede 


hätte, | 


Arci⸗ ſeigieter Keil lonsvortrage für denkende Dres 
- diger, Zweyter Band, Hildburghauſen, vn. 
Haniſch. 1795. 17 B. gr. 160 . 5 


ir verweifen anſere Leſer bey dieſer ſortgeſeteen Sante x 
auf unfere Beurthellung des sehen Bandes; Inden wir verſi⸗ 
dern, daß auch diefer zweyte vongleihem Werthe ſey. In 
ſaͤmmtlichen Entwürfen find willkuͤbhrlich gewählte Schtiſeſtelle n 
erklaͤrt, auch einige alte bibliſche Erzählungen dabey zu Huͤlſe 
genommen worden, z. B. die Geſchichte der Ruth und Sim⸗ 
ſons; wobey wir jedoch gewuͤnſcht haͤtten, daß der wart nichs 
alle, beſonders in der lehtern vorkommende, zum Theil hoͤchfe 
unwahrſcheinliche Umſtaͤnde als wahr vorausgeſetzt, ſondern 
meht zur Berichtigung und Hebung der vorkommenden Schwie⸗ 
rigkeiten geſagt haͤtte. Schien ihm dieß etwa zur Behauptung 
der Auctoricäe der Blbel zu bedenklich: fa mußte er lieber die 
Seſchichte ganz, unberührt laflen, um nicht durch dieſe Days 
ſtellung noch größere Bedenklichkelten in den Herzen denkender 
Lefer rege zu machen. Uebrigens finder man bier manche wich⸗ 
tige Materien ganz lehrreich abgehandelt, AE. von der Dan’ 

terlandsliebe, — Über Die Schwärmerey in der Reli-⸗ 
. £ n, — über die Sinnlichkeit in der Xeligion, — 

ber Auftlärung is der Religion und ibre Solgen — 

Ma dit nit Türen ein Chriſt zu ſeyn, u If. 





Gu. Zn 


Verſuch uber die zwickmift an⸗ Methodelitur- 

gifche Verbeferung en «inzuführen.-Mit vor- 
licher Rückficht ‘he auf die Herzogthümer 

Sc leswig und Holftein, Altona, bey Ham- 
merich. 1795. 155 5.8. 1388. uber 

e 


Proteft. Oettesgeläßihei. 57 


Liter dieſen Begenſtand Haben fhen Beſtholm, Ebritiam 


Schwollmann, Welfrath ſehr unterrichtende Betrahtungen 
angeſtellt und zweckmaͤßige Vorſchlaͤge gethan. Der gegene 
wärtige anongmifche Verfaſſer hat zwar denſelben Zwed, wie 
jene Männer: nämlich auf Sie Nothwendigkeit und beſte Art 
Iturgifcher Verbeſſerungen aufmertfom zu machen; er gebe 
aber weiter als felne Borgänger. Diefe nämlich bleiben nur da⸗ 
bey ſtehen, in der vorhandenen Liturgie Veränderungen und ' 
Werbefierungen anzugeben und zu empfehlen; unfer Berfalo 
fer aber ırägt darauf an, daß nicht nur an den Bormularem 
geändert and gebeſſert, Sondern überhaupt auf vernüänftigese 
und zwedmäßigere Verfaflung ber öffentlichen Gottesverehrun⸗ 


gen Rüdfichr genemmen werden möchte. „ey meinem Mache. _ 


„denten Aber Segenftände der Liturgie, ſagt er in der Vorrede, 


- 


- ndrang ſich mir recht bald die dee ſehr lebhaft auf, daß une 


„fer öffentlicher Gottesdienſt, um feinen Zweck ganz zu etrei⸗ 
„un, nice bioß von allen auſtoͤßigen und abergläubiichen Ge⸗ 
obraͤuchen und unmärklamen Gerenionien durchaus geläutert, 
„fondern auch von allem, was nur einformig und mechauiſch 
„genannt werden kann, und ui, von allem Formular⸗ 





„werk, fo viel nur immer möglich, gereiniget werden müßte; ı 
»Dahi es Überall: keines vorgefchriübenen Formularwerks, kei⸗ 
anes allgemein einzuführenden kirchlſchen Rituale bedärfe.” . 


Die Schrift jerfäßt in drey Haupttheile. Im erften _ 


wird die Fragen erörtert: ob bey einer vorzunehmenden Ber» 
Befferung des Hffentlichen Gottesdienſtes ein neues allgemein 
einzuführendes liturgifches Buch nothwendig oder zweckmaͤßig 
.. $9? Der zweyte flelle Betrachtungen an, über die Verbeſſe- 

sangen, die in Abſicht auf das Ganze der gemeinichaftlihen 
Gottesverehrungen, und aller einzelnen bisher gewöhnlichen 
kirchlichen Gebraͤuche wuͤnſchenswerth ſeyn möchten ; und der 
dritte Über die Vorkehrungen, die von der Landesregierung Zu 


Wewarten wären, um die vorgefchlagenen Verbeſſerungen alle - 


möhlig zur Wuͤrklichkeit zu bringen. 


Recenſ. beobachtete beym Durchleſen diefer Sarfft beſto 
mehr Aufmertſamkeit, da er laͤngſt mit ihrem Verſ. roünfchte, 


daß man auf das Ganze, und nit nur auf einzelne Theile 


Raͤckſicht nehmen möchte; die formelle. Uebereinſtimmung aller 

Gemeinden in kirchichen Gebräuchen und Handlungen für un⸗ 

noͤthig und in manqher Ruͤckſicht für ſchaͤdlich haͤlt; endlich au 

der Meinung iſt, dag man bie Sm Aituxgiſcher Verrichtun⸗ 
8 9— 


gen 


ss Small. Soerecgelchrheit. 


are dan Wollalgnsteßzern überleflen. fol, Daiılt das Geiääl 
seit. deu Behürfolfien umb Fäbigfeit:w v cheer Ghrmeisen recht 
dbeseinftiramend jegm urbge. In der Anzeige der Fragen über 
Umrgishe Gegenſtaͤnde von 3. W. Woifrath bat er ih ums 
Sinblicher vorüber aususleffen,, und wi (ih bier nicht wies 


Der ungenuute Berf, ber vor mus liegendenden Scheiße 
Aaubet feinen Gegenftand mit Gechlrnutuiß. uud vieler Ge⸗ 
idthteit ab. Es if zu wänfhen, def feine Grimme nit 
zur. in ſeinem Vaterlande, fonbern überall, wo ınan liturgiſche 










Yeberfegung und Erflärung ber gewoͤhnlichen Epiſteln 
und Evangelien au allen bey ung üblichen Senn: 
und Feſtiagen, u.f,f.; von M. Traugatt Augufl 
‚ Pafler in dem Staͤdechen Lebigan 
. bey Herjberg im Churkreiſe. Vierter Heft. 17 
Dogen. Fuͤnfter 19 Bogen gr. 8. Leip⸗ 
zig, bey Erufiug. 1195. 1 R. 108. 


Datei Fleiß, den der Verf. Ausarheitung der erfien 
ven Hefte berwiefen hat, iſt auch bey diefen beyden Zortfekun« 
n ſichtbar; ja, er hat eher zu, als abgenommen. In der 
nrichtung ſelbſt iſt nichts verändert, alſo auch dem praftt | 
ſchen Theile diefer Erklärungen, wie einige geroänfche haben, - 
keine merklichere Ausfuͤhrlichkeit gegeben worden. Doch vers 
ſpricht der Verf. in der Vorrede zum fünften Heft, vielleicht 
nach Endigung dieſes Werks einen Anhang zu liefern, der als 
ein praktiſches Supplement ſelbſt denen brauchbar werden ſoll, 
die dieß groͤßere Werk ſelbſt nicht beſttzen. Ohnſtreitig wuͤrde 
ve ſich hledurch ein beſonderes Verdienſt um biefenigen ſeiner 
AImtsbruͤder, die Im eignen Denken nur wenig geuͤbt find, 
erwerben. Auch täßt ch won feiner fehon.biulänglich bewaͤhr⸗ 
gr Geſchicklichteit hierin etwas Vorzuͤgliches erwarten. . De 
wit keine Auszuͤge aus dieſen Entrsürfen liefern Können, und 
zu unſerm, uͤber die erſtern Theile gefölleten Urtheile nichts 
Dehebliches hinzu gu ſetzen ‚willen : fo merken wie nur noch an, 
Sas die in dieſen beyden Heften erklaͤrten Texte: bis zum achten 
Tricitati Gontene fortgehen. nl 
BR Abofp 


—4 





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Proteſt. Gottesgelahrheit. 49 
Abolph Friedrich Fuchs, Profeſſors und Sektors : 


des Öyınnafıi zu Guͤſtrow, Entwurf zum Unter 
richt in ‚der chriftlichen Religion. Stendal, dep 
Franzen und Große. 1795. 33. 8. IK 


er Verf. arbeitete diefen Entwurf bloß zum Werten fine 


Inder aus, um ſich deffetben als eines Leitfadens bey ihrer 
UÜnterweiſung Bedienen zu Finnen, Die eigentliche Erklärung 
ind Entroigelunggper Sachen ließ er daher zuruͤck; zeigte viele 
mehr nur- in wenſg Worten und kurzen Sägen das an, was 


etklaͤrt werden follte; doch fo, daß jedesmal die zum Beweis 
und Erläuterung dienlihen Echrifeftellen darunter woͤrtlich abs 
gedruckt find. Diefe nehmen daher faft einen größern Raum 


ein, als der Text felbfts geben jedoch dem Lehrer hinreichenden 


Jalaß zu nöchigen Erläuterungen. Nur muß der Lehrer, der 


fih dieſes Leitfadens bedienen will, der Sachen fo völlig kun⸗ 


Big ſehn, daß er keines andern Kvnmentars gu Teiner eigenen 


Belehrung bedarf. Für ganz ungeuͤbte Prediger und unſtu⸗ 


dirte Schullehrer möchte alfo diefer Entwurf wohl nicht zulaͤnge 
. Hd ſeyn. Wenn über der Verf. , wie er in der Vorrede vers 


ſoticht, ſelbſt ein ausführticheres Lehrbuch zur weitern Ausfühe 
sung der hier nur kurz aufgeſtelten Lehrern herausgaͤbe: fo 


koͤnnte dann duch der Iingeübtere diefen Entwurf fäglich bey 


feinem Unterricht zum Grunde legen, und darnach denſelhen 


einzihten. Denn wir Bolten mit dem Verf. dafür, daß es 


allerdings gut fey, wenn anf diefe Welle beydes für Die Be⸗ 


dürfniffe des Lehrers sind der Kinder geforge wird. Geſchickte 


Lehrer beduͤrfen nur eines bloßen Leitfadens, und gut unterrich« 
tere Kinder Haben auch daran zur Wiederholung-der Sachen 
und beſſerer Feftbaltung der Ordnung genüg. Mithin if «6 
Ber befte Rath, den ausführlihern Kommenter befpnders zu 
Hefern. Wir fügen nichts hinzu, als die Verſicherung, daß 
der Verf. ſehr yur praktifche Meligion yon der Theclogie zn uns 
teriheiden gemyßt, daß er eine gute natuͤrliche Ordriung zur 
Darftelung der zu’erflärenden Sachen getroffen, auch in Abe 
fiht der angeführten Schriftftelten die zweckmaͤßigſten ausge 
wähle hade. Sollte fein ausführlicheres Lehrbuch erfcheiriens 
fo werden wir dann mehreres zu fogen Gelegenheit finden. 


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| J — — NHroteſt. Gotetesgelahrheit. 


MNMeẽe Conjecturen über die Schriften des Alten Bun⸗ 
des, Erſter ‘Band, zweytes Stuͤck. Ueber,, 

005 Benefis I—l, 1— 3. Düffeldorf, bey Schrei· 

1 ber in Kommiſſien. 1795: 5B.8. TEL: 


2.0, Her Verf. Hatte vor den Abbrud des eriten @tüds mehrere. 
"euere Schriften, 3. B. Gablers Ausgabe der Eichbornfhen 
VUrcrgeſchichte, nicht geleſen. Diefe erhielt er, und fand, daß 

viele Conjeeturen, die ihm bisher neu gefchienen ‚Hatten, fhom  - 
won Antern vorgetragen ſeyn. Er arbeite deswegen” Kine 

J Handſchrift um, fo daß dieß zweyte Stuͤck uͤberal Hinweiſun⸗ 

gen auf andere Schriften enthaͤlt. Ueberhaupt ſcheint er nicht 
. Bad einem feften Plan gearbeitet zu haben, Mit Unrecht. 
verſpricht er neue Conjecturen. Nur wenige Ideen find ihm, 
ſoviel Rec. Rd’ erinnert,. allein eigen. - Hätte ex das nonum 
' prematur in annum beobachtet; erſt alles gelefen, und dann. 
blog neue, von Andern abweichende, Sonjecturen mitgetheilt, 
wenn fie ihm der Bekanntmachung dann noch wuͤrdig geſchie⸗ 
5, Ben hätten: fo würde er mehr Nutzen geftiftet haben, Gab⸗ 
7 Ners neueſten Verfuch über Geneſis I, ı. II, — 3. 'aus der 
| ‚  Höhern Kritik Eonnte er noch nicht nuͤtzen; gewiß aber wuͤrde 
vr das Deeifte, was er bier drucken ließ, nicht geſchtieben ha⸗ 
ben, wenn er deufelben, und Zieglers Abhandlung in Senke 
Magazin 3.3. St. ı. gekannt hätte. Da der Verfafler auf 
feine Koſten deuden läßt: fo würde er fein Geld nur ohne Ur⸗ 
fache verſchwenden, . wenn er dafuͤr drucken lielfe, was andre’: 
ſchon beffer geſagt, oder widerlegt haben, . Rec. hebt Hier nue 
einiges dem Verfaffer Elgne aus. Er behauptet, Moſes muͤſſe 
unſte Urkunde ſelbſt verfaßt haben, und folgert dieß 1) aus I. 
265. Denn bey einer aͤußerſt ſrengen Umarbeitung wuͤrde 
er die Worte: laßt uns Monſchen machen, nicht haben 
leben laſſen; aber im Dichterfeuer Fonnten fie ihm wohl ent⸗ 
wiſchen. (BSehr unwahrſcheinlich. Denn 1) wie wenn Mo⸗ 
ſes weder der Verfaſſer, noch der Umarbeiter der Urkunde 
geweſen waͤre? Und gewiß war er das eine fo wenig, als dag 
andre! 2) Die Worte können gar nicht als poetiſche Lieenz 
gedacht werden... Es ließe ſich In der That eher denken, daß“ 
der Umarbeiter ß als Diuralig Majeſtatis, worin Gott von 
ſich ſelber rede, habe ſtehen laffen.) 2) Weil ſich die Utkunde 
y mit- Elohlm mit Joſephs Tode ſchließt, und einen Verſaſſer 
haben muß. ¶Das letztere iſt nicht nothwendig enjunehmen, 


% 





vreiel. Gottesgelahrheit. « 


in Sammler” aͤltrer Urkunden konnte mehrere, worin Were 
Elohim hieß, zuſammengeſtellt haben, ohne Verfaſſer derſel⸗ 
ben zu.fem. Und warum müßte denn Moſes fie derfaßt has 
ben?) 3) Aus der känftlihen Anlage der Urkunde. (ber 
bonnte die kein anderer als Mofes machen?) 4) Moſes habe 
ben Sabbath auf den Gaturnstag. verlegt. Diefe Urkunde 
lolle den Sabbarh empfehlen. Ein Acgypter könne fle nicht 
verfaßt haben. . Alſo muͤſſe Moſes fie verfaßt haben. (Folgt 
das Letztere ) 5) Aus dem ganz moſaiſchen Zwed ber Ur⸗ 
Funde, (Aber dieſen Zweck Hatte: nad) Moſe jeder rellgiäfe 
Anhaͤnger feiner buug mit Mofes gemein.) Der Verf, 
nimmt die Worte: laßt uns Menſchen machen, ſehr ſon⸗ 
derbar als eine Anrede Gottes an bie ganze Natur, an Him⸗ 
Mel und Erde, die nämlih ein Wort mitjufprechen haben 
muͤßten, wenn daven die Rede fey, ihnen einen Seren zu ges 
den. Ihm faͤllt, eden fo fonderbar, die Babel non den Bröfchen, 
de um einen Kbnig baten, bey diefen Worten ein!! Er den⸗ 
‚able Worte: nach unferm Bilde, des ung Abnlich fey, 
%, dag unſer auf alle Geſchoͤpſe auf det Erde gebe; und der 
 Binn fey: bet Menſch muͤſſe, da er Herr der irdiſchen Ge⸗ 
ſchoͤpfe ſeyn folle, auch fo wie fie einen Körper und Leben in 
demſelben haben. Wiekeishe die ungluͤcklichſte Deutung ,' die- 
ie verſucht iſt. Er leiter das Wort 53 fubegit, fubjicit ſibi, 
"von was ein Schaaf ber, und will, da der Mocgenlaͤnder 
vom Schaafe die meiſte Nahrung gepabt habe: fo Heiße dag 
Zeitwort: etwas gu feiner Nahrung, oder feinem Unterhalt 
braunen. Das beißt doch wahrlich, trok einem Gouſſet, 
falſch etymologilicen. Er meine ara) bedeute Thiere überhaupt, 
Er denkt s DB. Diof.], 1: bey den Worten: Himmel und Erde, 
Noch an einen andern Simmel, als den, der nachher, als el 
» Theil des zweyten Tagewerkes erfchaffen, beſchtieben wirds ' 
nämlich an einen Göhern Himmel, den man fid) als die eigents 
liche Wohnung Gottes gedacht Habe, Lind doch haste er vore - 
‚ber den richtigen Gab aufgeſtellt, daß dieſe Yrkunde Ross 
mogonie beſchreibe, dem diefe Meinung widerſtreitet. Aue 
dieſe Eigenthuͤmlichkeiten des Verfaſſers beweiſen, daß feine 
Konjecturen noch zu unreif find. Warum muß dergleichen 





. gedruckt werden, mas er felbft nach einiger Zeit, und mehe 


Leetuͤre und Präfung verwerfen wuͤrde? Es fehlt dem Verf. 
nicht an pruͤfendem Gcharffinn, das Unrichtige in den Dicke 
anngen andrer zu entdecken; aber es ſehlt ihm ne) an en 


! 
' 


62 Vroeeſt. Bessengeinieie — 
- Blalängliten Reiegum von Lenninifen anbr Qeifenhel,. 
Ko etwas Veſſeres zu —æS va Aeidknbeh, “ 


. Par Se + 


B « j 


Kar Predigten und Prödigtenmwärfe: über die ge 


wohnlichen Sonn. und Fefttags » Evangelien. - 


Mebſt einem Anhange von Cafual: Predigten 'unp 
x. Meden, befonderg für Landleute und Sandpredigen, 
ı von Raymund Dapp, : Predigeligu: Kleinſchön⸗ 


Dee, Schoͤneiche und Muͤnchehofe vhnweit Berlin, 
Erſter Jahrgang. Dritte Abtheil. "Berlin unp 


Stettin, ‚bey Nicolai. 1794. 392 Selten in $, 


— ap das Yahakteverzeichniß. Zweyter Jahrgang. 


Erſte Abthetlung. Ebendaſelbft. 1794. 262 
.Seiten, 8. ohne Vorrede und Inhalt. Zweyte 
Abtheilung. Ehendaſelbſt. 1794. arg ©. g. 


N 


Dritter Jahrgang. Erfte: Abtheilung. ‚Chen. _ 


bdaſelbſt. 1795 


“ 
B on 
D 


816 ©. 8. Jede Abtheitung 


Wir berulen uns ben dieſer Anzelge auf unfer Urcheil, des . 


wir uͤber die erften Abtdeilungen gefäße haben. Der Berk 


bat, wie ung dänft, noch mehr Fleiß auf. den Ausdrud vers - 


gender; jedoch mänfden wir, Daß Hugdgäfe wie Clima, 
tentaten, u. dgl. künftig ganz vermieden ürden, weil ml 
fürchten, daß ſte der Landmann nicht verfieht, und daß det 


Fandprediger, der .eine ſolche Vorarbeit banutzen muß, und 


für den in dee That fehr gut geforgt iſt, dadurch zum Gebrauch 
cher und Abnlicher GBorte verleitet werden möchte, 
Laſualreden finden wir 


wird alſo gewiß wohlthun, wenn er ftetg bleranf Vedacht nimme, 
und. — ein Wunſch den mir nach haben — überhaupt noch 


n einer ſolchen Sammlung fehe noͤtbig, 
meil die Ausarbeitung derſelben grade am ſchwerſten If. Dr X. 


wehr die eigentlichen Hedärfniffe, Vorurthelie, Mängel und 


Zehler der Bandlegte por Augen behält, und auf fle feine We. 
Fractungen anwendet. Denn jo gut groͤßtentheils die bene: 
v 


3a gewaͤhlt, und fo zweckmaͤßig fie auch beasdeitet find: 
| blelden 


-__.—. un \ 
[ 


Betrachtun 


Graf. Gomisäriähifelt: : \ 68 

Wetdin doch mehrere Predigten mir deym Wilgntichnen: uhen, 
wid find alſo nit ganılih das, was det Titel verſpricht. 
Fedoch! -Wie fühlen es ſeibſt, daß dieſer Wunſch bey einen 
minlung von mehrern Jahrguͤngen etwas ſtark If; abeg 


Varel man ſich Bey einem Manue, wir der Verſ.aſt, wicht fiätr 


Bere Bärfgentarhn? J— 


⸗ 
Selegenheitvreden, vorzuͤglich durch die gegenwaͤrti⸗ 
gen Sek feld: Seranlaßt, vor einer Sandgemel« 
ne gehalten, Yon Johann Friedrich Konrad Hille; . 
Prediger zu Veltheim bey Braunſchweig. Züllie - 

chau, ben. Freuunan. 1795. 239 &, 8, fu 
die Vorrebe. 8.7 


Der Bert. dieſer zehn Predigten eutſchuſditt chin Dex’ Kenn 
rede ſowohl wegen der Hetaus gabe, aAle meges der Mängel 
derſelben. Eine ſehr ſtrenge Kritik wuͤrde freylich manches zu 
tadeln findens aber, wenn wir bedenken, wie wenige Landge⸗ 


.12 


- "meinen Bis jeht mit nügticher Lebensweiskeit, fern vom Guftcag 


und ſcholaſtiſchen Wuſt, befanht gemacht werden £bnnen: fe 
wuͤnſchen wir dem Verf. zu feiner Lage. Gluͤck, und bekennen, 
daß dir vorliegenden Ptedigten ums.im Allhemeinen fehr gafal⸗ 
len baden. Sollten wir etwas tadeln: fo wäre, es der faß zu - 


einſoͤrmige Zufchnit der Predigten, da faft durchgehends die 


Dankbarkeit gegen Gert als erfte Pflicht vingefhäcft iſt, was 
wir:in fo. allgemeinen Sägen, ale hier geſchehen iſt, mi 
iweckmaͤßig finden, da Dankbarkeit gan Gott im abſichtlich 


rechten Gebrauch der von Sort verlichenen Gaben beſteht. 


Of. 


. 


V 
en über Gegenſtaͤnde ver Religion in Pren 

digten. Sur Befoͤrderung bes praftifchen Ehriſten⸗ 
thums und zur Bildung guter Bürger, und recht⸗ 
ſchaffener Chriſten. Halberſtadt, in ber Zube 


© Handlung der Großſchen Erben, 2795 324 0. 


Der 


A / 


— EE— 


| Oe sier. K&rint und ein. Junger Anfätiner au Senn, de wein 

imit ſeinem Syſtem noch nicht recht in Ordnung Fr ‚ tbeils 
no nicht die gehörkge Bildung bat. Es fehle Ihm au 

- Kunft richtig zu diſponiren eben fo fehr, als an dem Bermk Ä 

gen feine Hauptſaͤtze auczufuͤhren: Ueberell leuchtet Gedau⸗ 

—*2** hervor. Dee. bar unter allen dieſen Predigten auch 

nicht eine gefunden, die er zur Aufmunterung des Werfafless 


mar mittelmäßig nennen koͤnnte. Es wäre ihm baber wohl zw 


sachen, ſich fürs erſte nicht wieder mit der Schriftſtellercy 
eben. Predigten find überbem im Lieberfluffe da; es 

ann alfe nicht. fehlen, daß Diejenigen, dio entſchleden ſchlecht 
‚And, bemeret werden muͤſſen. Aber es iſt ein Ungluͤck, daß 
ein junger Prediger jedes Kompliment; das man ihm uͤber 
feinen mandüchen Vortrag macht, für eine Aufforderung haͤlt, 


die unreifen Fruͤchte feines Amtes num. ſogleich dem. größer 


. Publikum wer zulegen. Die Herren foüten doch die Zeit abe 


- " warfen, und, beſonders bey dem jegigen Ueberfluß on Bredige 


u. des waus prewetet ·ia annum des * en 


® 


Deus ai mg fie Gral: „gene en von D: | 

| eier. Dieter B ande 8 Fu 
ie dem Zitbniß des Hren. D. 8 

iAlph. gr. 8. erter Band, —8— ee. 

| 5.87 Dog» gr. 8 ı 1: 

(Ente wiedet ſehr Inteteffänte Ptedigteutwliefe, and = | 
echaupt fort auf. dem betretenen guten Wepe. Hinten 


| finder. na ein Rrpifet üser alle ‚4 Baͤnde. 


Zweyh Predigten, auf Veranloſſung des großen. Bran- | 
8 —* Man ft von“ Ei G. Mare ol. Ku 
-. penhagen bey Prof 1705: 3. 
j con ten gegen 
ra nn, m m baten 
bei, Eiat und Birne enthalten. | W 
| | Ku J. 
EEE 17 2 


/ 


. 
1 I) 


RMechtsgelahrheit. 

Rechtliches Gutachten, die Uebergabe der 
Feftung Mannheim an den Reichsteind be- 
ireffend. Den Göttingenichen Profefloren, 

. Herrn Geheimenjuftiez ( jJuftiz)rarh Pütter und 
Herrn Hofrath’ von Martens, zu öffentlicher 
Prüfung gewidmet von Carl, Grafen v.Stre:g- 

‚ schwerd. Regensburg, den 21 October, 1795. 
60. ©, gr: 8. sa. - tn 


Te, ur. \ ’ * : " 
Wenn man dem ziewlich alfgerneinen Gerüchte trauen wollte: 
ſo wuͤrdel man in dieſem angeblihen Strafen Strengfchwerd 
keinen andern, als den Eaijerlichen Eencommifjarius, Freyherrn 
von Hügel, zu Suchen haben; allein wir maͤſſen aus Ständen 
daran zweifeln, daß diefe Schrift einen foldhen, miwder deut⸗ 
(hen Reihsverfaflung fo versrauten, Publiciien zum Verfafs 
fer haben koͤnne, und wolleh übrigens nach unſerer, billig in der 
gelehrren Henmblit als unverbruͤchliche Regel onzunehmenden 
Bitte, din Verfaffer dieſer Schrift ungeftört in feinem Ins 
sognito kaffen, und ung an fie ſelbſt halten, Wir laſſen es nun 
dahin geſtellt ſeyn, ob ‘die beyden auf dem Titel genannten 
Herren Profefjoren der Auffotderung des Verfs. zu. öffentlicher 
Beurtheitung feinee Schrift Genuͤge zu leiften für gut finden 
werden, wogegen fie wenigitens bis jeßt nach Bedenken gefunden 
haben muͤſſen; hafıen es jedoch für unfre Pfliht, wenn gleich 
x der Verf. ſelbſt unſre Beurtheilung nicht zu verlangen feheint, 
und wir fie ihzm auch nicht aufbringen wollen, wenigſtens unfre 
Leſer mit diefer Schrift befannt zu machen. &ie verdient 
wenigſtens in der Hinſicht Aufmerffamfeit, dag man in Ihe 
über die einem jeden nachdenkenden Deutſchen billig.fo auffale 
lend geweſenen Schritte des Grafen von Elaitfait, nämlich 
"die Entwaffuung der Truppen, ja was nod mehr iſt, die eis 
genmaͤchtige Verhaftung. und Verhoͤrung eihes Miniſters und 
alters und einiger andern Diner eines deunkhen un⸗ 
mittelbaren Neichſtandes in {einem eigenen Lande, Auftisrung 
“finder; fo wie man auch nicht Überfehen muß, daB fie bereits 
einige Tage wor der Uebergabe der Feflung Mannheim an die 
kaiſetlihen Truppen im Druck erfhienen if. Sie enrhäte 
felgende Stucke: 1) Die. Kapisulation, wodurch die Feſtung 
VI. A. d. B. A.i1. B. I. € ’ Mann» 


% 


69 echtsgelaheheit. 


Mannheim in den Beſth des Reichsfenhes gekommen if. _ 27 
Die Beurtheilung diefer Kapitulation. 3) Das Verzeichnig 
der Kriegsvorrathe, welche die Frauzoſen In Mannheitn gefun⸗ 
ben hahen. 4) Die Erklärung, welche die Kurpfolibalerſche 


Komitlalgefandfchaft in Circulo bey dem Neichsrathe den 26 . 


Sept. 1795 wegen der Uebergade von Mannheim abgegeben 
bat... 6) Die Beurthellung dieſer Ertiärung. 7) Die Be 
generklaͤrung der: koͤniglichen Kurboͤhmiſchen Komitialgeſand⸗ 
ſchaft in Cirealo bey dem Reichstathe den 12 Oct. 17954, 7) 
Bemerkungmn über dieſe Gegenerklaͤrung. 8) Einen Auszug 


aus dens 'offtciellen Tagebuche der Operationen der- Armee un.” 


ter den Befehlen des Herrn Grafen von Clairfait. 9) Ein 
rechtliches Sutachten die Uebergade von Mannheim betreffenn. 
"Dieb rechtliche Gutachten geht denn dahin: „Be. Ertellenz, 
der Here Graf von Kiairfait, find es Ihren Pflichteweals Seiche, 
vberfeldherr, find es ihres Ehre, find es um der. gefährlichen 
Belgen . eines folchen Beyſpiels halber , Aud.es der: Erhaltung 


des ganzen deutſchen Reicht ſchuidig: Aber diejenigen Perf - 
nen, welde Mannbeim dem. Reichsfeinde übergeben, und bie ' 


Kapitulation deshalb unterzeichnet haben, kraft habender felds 


herrlicher Macht, und ohne alle Kommunikation wit dem Reis - 


hr, Kriegsrecht halten, dazu jene Perfonen, nämlich den 


Miniſter, Seren Grafen von Obernderf, den Gouverneur, 


Hrn. Baron von Belderbuſch, und den Kammandanten, Hen. 
Düroi nad) Kriegsgebrauch vorladen, ind wenn fie. nicht er⸗ 
ſcheinen, über fie in Contumäciam fprechen, und das Erkennt 


lation von Mannheim iſt, machen zu laffen.“ 


Mas übrigens in diefer ganzen Seife für ein Geiſt ath · 
met, das werden uuſre Leſer aus folgenden poar Stellen ſatt⸗ 


)nißg and defien Vollziehung, fo öffent, als es die Kapi⸗ 


fam beurtheilen kͤnnen: S. 19. „Wenn Befehle Des Landen _ 


Heren mit Befehlen des Dherreichefeldberen in Kollifien kom» 
“men, entſcheiden lediglich die legteru, weil Det Oberbefehlsha» 

ber allein die hoͤchſte exekutive Kriegsgewalt und den hoͤchſten 
Soeouvrerain, von dem fie emanirt „ unmittelbar reppäfentirt ; 


weil er da der Kriegsführung die Gonverainirät des geſamm⸗ 


gen deutſchen Reichs tepräfentirt, vor weldier alle Kandes⸗ 


bobeitoxechte verſchwinden.“ ©. 20. „Der Oberreichs 


feldherr dit unbedenklich befngt, jeden deutſchen Einwohner, 


delt, ſelbſt wenn ar ſich Ousch Beſehle ſeines fonfligen 


- * — — 
I 


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an a Le. ._. ._ .. ° 


’ * 
Rechtgelabrheit. 61 
. J 

Landesberen entſchuldigen wollte, vor ein Kriegerecht zu 
ziehen; und da, ohne Xuͤckſicht auf landesherrliche, waͤb⸗ 
rend eines Xeichskrieges gänzlich ſuspendirte Befehle, 
nach Kriegsgeſetzen ſtrafen zu laffen.” S. 27. „Die Herren 
von Belderbuſch und Duͤrdi, um eben ſo gegen ihren hoͤchſten 
Souverain wolle offen und redlich zu handeln, mußten ihre 
Dedentlichkeit gleichfalls Sr. Ercellenz dem Grafen von Clair⸗ 
fait einberichten, und feiner Weisheit überlaffen, ob er ferner⸗ 
. in thuen die Wertheidigung Mannheims anzupertrauen für 
gut Anden werke, nnd was er alsdann wegen ihrer Ent 
bindung son allen Aukfürtlicen Sefeblen während der 
Zeit, das Manuheim ing Kriegeftande feyn werde, zu erlaf 
fen betieben wolle.“ S 29. „Wenn die Belagerung erfolgen, 
wen Mannheim wieder eröbert werden wird, ift natürlich 

lg, womit die Frauzoſen Kb im Beſitze Mannheims ver⸗ 
theidigt haben werden, eine Beute Der Sieger, und dag 
deon pfaͤlziſchen Truppen verlaſſene Maunheim eine Eroberung 
des geſammten deniſchen KReichs.“ S. so, „Wir be 

daupten wit feſter Üchexzeugung, daß Sr. Mai. der Kaiſe 
vwoaͤhrend eines Reichskriegs unbedenklich beſuat iſt, ſelb 

den machtigſten Xeichsfaͤrſten, der zum Reichsfeinde 
Abergebet, oder wir ihm Einverſtaͤndniſſe unterhaͤlt, 
doarch ein Kriegstecht obne Rommunikation 
Fan dal Reichs fage zu richten.“ KRilum reneatis 





— 


Nach dieſen glauben wir es entuͤdrigt, ſeyn zu können, 
> MA mehrere anfielende rundſtde dieler Schrift auszuheben, 
| Pet gar zu spiägifegen;  befonders da fie bereits von denß 
wu Hofe, Haͤberlin Im ıfen Stuͤcke feines ‚angelegten _ 
xuterhaltenden Ind münden Staats ⸗ Archivs durch fo gründe - 
Ache als treffende Pamerkungen beieucheer ſintd, und diefe Zeity 
, Mrlft, wie wir porausſeben koͤnnen, Im eines jeden Haͤnden 
| wird, ben das deutſche Staatsrecht nur einigermaaßen ins 
beteflier, ſo wie fhrem Verf. für feine darin Überall hertſchende 
fh beieidene als edle Frepmärklafelt der Bufall-und Danp 
Hard jeden deutſchen Patrleten ſicher nigt entgehen wird. 


| 

| Die Straf, und Dollgengefeße des achezehnken Jahr⸗ 

 . Sumderts, juriftifch, pbilofoppifch und potitifch 

bernachert; nebſt Veecterze dor da —* 
Zu 2 kung 


. 


2 


* 


— 


Vithliothek,“ und faſt aller während feines Amtes Redde ge 
a E27 Ze | u 


, Dieſe Gedanken über einen in unfern Zeiten ſo ſehr in Anre 
"gung gekommenen Gegenftand find ein Schetflein mehr in ber 


68 er Rechts gelahthelt. 


bung im Allgemeinen, vorzuͤglich in Ruͤckſicht auf⸗ 
Deutſchländ. Von J. M. W. Smets v. Crew 
ſtein, ehemoligem Beyſitzer des Churfuͤrſtl. Ap- 
pellat. und, Criminal Gerichts in Bonn. Leipzig, 
ben “Breitfopf. 1795. 208: Seiten in 8, ohne 
' die Vorrede. ich 0 


. 


Wageſchale der guten Sache, und wenn auch gleich nicht ade 
Geſichtspunkte, die der. Verf: ins Auge ſaßt, neu find, und 
"mandes ſchon von. Andern gefage und gerügt iſt: fo verdient 
‚doch der Verf. gewiß weniger Vörwürfe als Veyſall, daß et 
an hierüber feine Stimme nicht zuruͤckgehalten hat. Jedet 
Sqriftſteller bat ja feine eigenthuͤmliche Act der Darftellung, 
und wir glauben Äberhaupt unfre guten Schriftfteller auſmun⸗ 
«era zu müffen, in dieſer Angelegenheit, wo es die DBeftreis 
‚tung, umd, wit hoffen, faft die endliche Beſiegung aller verjaͤhr⸗ 
er Mißbraͤnche, Voruxthelle und Grundſaͤtze gilt, die, durch 
die Laͤnge der Zeit geheiliget ſaſt das Anſehen der Wahrheit erh 
Kalten haben, nicht müde zu werden, ihtfen dieß Heilige Schein» 
Zewand abzuziehen, und fle in ihret Bioͤße darzufieilen. Nut 
"durch wiederhoite Angriffe‘ laͤßt fich Hoffen‘, dieß tete Boll 
wert endlich zu erſchuͤttern. Gurta cavat lapidem non vi, fell 
faepe cadendo, , , ren 


mer jur CR) Ss 


Der Verf. ſchreidt übrigens gut, und ein geſunder Bee 
and, aufgeklaͤtte Begriffe, und ein warınes Gefühl für das 


Jeuchtet uͤberall durch, fo daß gewiß Jeder diefe Schrift mit 
bielem Vergnuͤgen tefen third: Btvar' dringt der Verf. nice. 
gends tief In feine Materie hinein, und erſchoͤpft fle nicht von 
äffen ihren Seiten 5: trägt im Ganzen mehr die jegigen Fehler 
und Mißsräuche, die er Ührigens mit lobenswuͤrdiger Freh) 
muͤthigkeit und mit Wahrheft darſtellt, als dag er den Mi 
teln zu ihrer Abhelfung bis auf den Grund nachſpuͤren follte, 
Allein dieß alles wird man billig nicht ganz auf feine Rechnung 
ſchrelben, wenn min⸗ vowihm In der Borrede nicht, ohne Thefls 
nahme :bört, daß er durch einen ungluͤcklichen Zufal feines 
Amts, feiner, im Fache des Criminalrechts ſehr anfehnlichen 


» 


ame 


“ * 


Rechtsgelahrheit. 69 


Ame iten Papiere beraubt worden, und doß durch ſeine w 


littenen Schickſale und die Entfernung von Criminalgeſchaͤften 
bereies manche Gedankenteihe zerriſſen, und manche De in 


feinen: Gedaͤchtniſſe erloͤſcht fey, aus welchem er ſoſt alles zu 


itiren gezwungen worden. nd nad dem bier Gelieferten 
find wir überzeugt, daß der Verf. unter veränderten Umſlaͤn⸗ 
den gewiß. erwas Vollkommneres zu liefern im Stande gewes : 
fen wäre, mehr Ordnung und Gleichheit im Vortrage feiner 
Materien beobachtet, und manche Ausihweifungen vermieden 
baben würde. Inreß wollen wir billig ſo mit ſeiner Arbeit 
zufrieden ſeyn, wie fie iſt, da ſelne Gedanken, wenn man ſie 
anch nur ale einzeine Bruchſtuͤcke betrachten ſollte, in der Hin⸗ 
ſicht, daß fie ans vieljaͤhriger ptaktiſcher Erfahrung abgezogen 
ud, immer: fhägbar bleiben. Ueberhaupt genommen ents 
bite feine Darftielung dadurch auch viel Anziehendes, Fin 
deingendes und auf die Ueberzeugung Mürkendes , daß er ge⸗ 


woͤhnlich feine Saͤhe mit Denfpielen von. wirklich geihebenen ' 


Fällen belegt, die freylich dem philoſophiſchen Rechisgelehrten 
oft einen Seufzer anspreflen werben. Da er disfe Beyfpiele 
meiſtentheils aus den deutfchen geiftlihen Staaten, die er nach - 
feiner Lage genauer kannte, hernimnie: fo iſt fein Dud als, 
ein Deytrag-zur Charakteriſtik diefer Staateh anzufehen, und . 
man. überzeugt fi daraus, wie fehr manche dieſer Länder, . 
auch in diefer Hinſicht, den übrigen Staaten Deutſchlands in 
der Aufklärung noch nachftehen, und unter dem Drude eines , 
für den Herrſcher und Beherrſchten gleich nachtheiligen Regie⸗ 
rungsdeſpotismus ſeufzen. 


Nach dieſem votqusgeſchickten allgemeinen Ureheife glau⸗ 


beſn wie nun durch kurze Anzeige des Inhalts dieſes Buchs, 


und Aushebung der vornehmſten Säge, unfere Leſer mit den 
Ideen und Gedanken unfers Verfaſſers, wovon einige als 
ae Deberäigung verdienen, näher bekannt machen zu 
Mm 
Am erften Bauptflüce gebt. der Verf., zwar ſehr oberflaͤch⸗ 
lich, Die Verſchiedenbeit der Strafgeſetzo zu verſchiede⸗ 
nen Jeiten, und die Urſachen Davon durch. Sim zwey⸗ 
ten zist er, den Fuſtand des peinlichen Kedyts in Seutſch⸗ 
‚ in ältern und neuern Zeiten, und Die noͤthige 
Keform deſſelben. Höoͤchſt traurig. ift die Beſchreibung, 
die der Verf. ©. 7. von dent vermaligen Zuflande des Staates 
und Aufpwerfahung won Drabant m0t, | ob er fih gleich 


- bie . 


Na 


a 


% 


Er Btednsgeisßihel,  - 


Gleräßer Tür Tefnen Zweck ein wenig ju nutiinbttch Serbnektet, 
benn die eigentlichen Urſachen der niederlaͤndiſchen Unkuhen; 
die von, dem Adel und der Geiſtlichkeit herruͤhrten, find Bew 
kannt genug. Gebr treffend iſt die gegennsärtige Sage des 
Criminalweſens geſchildett, „uͤberak Werterleuchten nügfichen 
Meformens aber nirgends helles Licht.“ Zur traurigen Wider⸗ 


legung derer, die ſich leider in unſern Zeiten ku gerwug gegem 


die moblehärige Aufklärung, welche ufre guten Schtiftſte Ier 
zu bewuͤrken fuchen, fo ungebärbig ftenttmen,_mrd ſich und ung 
fo gern überreden möchten, daß die Nele ſchon aufgeklärt go⸗ 
‚nug fey, muͤſſen wit bed) ein Paar von den dier erzählten 
Geſchichten (vorausgeſetzt, daß fie auch fo hiſtoriſch richtig find, 
"fole man dieß der Befonnenheit des Verf. zuträuen, und ihri 
nbthigenfalle den Beweis davon überlaffen maß;) bekaunter 
machen, als fie vielleicht durch dieß Buch werden. „Ein Un⸗ 
kerthan und Weinſchenk zu Menbuͤtten, einem Fillal des ger 
meinſchaftlichen Baron Gemmingſchen und Wielerſchen Amts 
Meyenfels in Schwabeni, Nanens Beckers⸗ Anderle, arbei⸗ 
ket in der Mitte des Heumonats 1790 im Felde. Die His 
Be des Tages iſt außerordentlich, daher geſchiehts, daß der ers 
mattete Arbeiter zu viel trinkt. Bei feiner Ankunft zu Haufe 
ſchilet und keiſt feln Weib fo lange, bis ſie von dem Manne ei⸗ 
ne Ohrſeige bekoͤmmt. Sie läuft zum hochfreyherrlichen Vers 
walter Cibertsberger zu Meyenfels, und klagt. Alsbald wirk 
der Mann ohne weiters in den Thurm geſetzt, mit dem Be⸗ 
ſehl, ihm in dreymal vier und zwanzig Stunden weder Spelſe 
‚noch Trank zu reihen. Dieſer grauſame Befehl wird puͤnkt⸗ 
U vollzogen, Der arme Mann bitter jämmerlich um einen 
Trunk Waſſer; umfonft! er verfudht es, ih mit feinem eiges 
nen Urin zu laben 5 wird aber dadurch noch mehr erdißt, fein 
Blur Fomme in Wallung, und er erſtickt am zweyten Tage 
unter Konvulfionen, &r war als ein unbefcholtener und alls 
gemein beliebter Mann in den Gemeinden befännt ; fein Weib 


aber Rand in fehr ziwegbeutigem Rufe, und lebte fehon feit efe 


Niger Zeit mie dem Verwalter im genaueſten Verſtaͤndniſſe. — 

Um der Sache eine andre Wendung zu geben, behauptete num- 

der Verwalter‘, ‘daß der Beckers⸗Anderle fich ſelbſt entleibt 

Babe, und wollte, um confequent zu handeln, dem Leichnam 

Die ehriiche Srabftäre ſtreitig machen, welcher dem amtlichen 

Befehle zufolge unterm Galgen begraben werden ſollte; weis 
ches aber durch einfiimmiges Anıhalten der Gjemeitide noch vere 

Binder wurde.“ Im Jahr 1788 wahh In der faeſtuichen Re 

I j ie “ idenz 


- 


a Rechtsgelahrhelite. 71 
- oo... on \ 
am Fr rk ein 70aͤhriger Greis beym Betteln ertappt, und 
Jen Landesgefeten anfolge auf 6Wochen ins Zuchthaus geſperrt. 
Dach gembister' Eitrafe bringt man ibn vor Gericht, um nach 
geſchworner Urphede des Landes. verwieſen zumerben. Allein des 
obgeichte Greis meigert fich deſſen, ſchildert feine Lage ruͤhrend, 


das er ohn⸗ Verfchulden durch mehrere Ungluͤcksfaͤlle zum Bettein 
- gehrane fen, und bittet am Cade, ihn zur Erhaltung ſeines Le⸗ 


Vene die. noch übrige Zeit im Zuchthauſe zu laſſen. Der Richter, 
der dieſen befoudern Worka dem, Fuͤrſten berichten zu müffen 
glaubt, traͤgt die Gache mir aller Waͤrme des Menſqchenfreuu⸗ 
er dem Miniſter ver, und dieſer läßt ibm am andern Tage 
melden, ®r, Durchlaucht, die grade bey übler Laune geweſen 
wären, bätsen gerubet zu verordnen, daß man mit den Met 
selgefinde Leine Umſtaͤnde machen, und ſchlechtweg den vor⸗ 
bandenen Gefegen ‚gemäß verfahren ſolle. Der halbtodte 
Gteis warb alfo wieder ans dem Zuchthaufe vor Gericht ges 
fihleppt , mußte die Urphede ſchwoͤren. geioben nicht wieder zu 
betteln, und aus dem Lande gehen.“ — Und ſo etwas konnte 
ka unſern Tagen geſchehen! Warum bat doch der Verf. hey 
diefem and den uͤbrigen angeführten Fällen die Laͤnder nicht 
grade zu genannt, wo ſolche Juſtizmorde verübt wurden ? 
“ Eine Regierung , die ſich nicht heuer, To etwas zu thun und 
zu bulden, muß es ſich auch gefallen laſſen, daß dieß oͤffentlich 
bekaunt werde. ©. 25 u, f. ſucht dee Verf. aus Gruͤnden, 
denen wir völlig beyllimmen, gegen Grabe die Nothwendig⸗ 
fie und Eriprieglichkeit einer nenen allgemeinen peinlichen 
Ordnung in Deutfchland darzuthun, ob er gleich. die Schwierig⸗ 
Seiten und feibft die Unwahrſcheinlichkeit dabey nicht ver 
Sermt.. Noch wiberlegt er⸗durch wuͤrkliche Beyſpiele den Ein» 
murf,/ daß nady der Venkart unſers Zeitalters manche Barbaris 
ſche ———— der Eareline doch wohl nicht mehr ber - _ 


. Das dritte Hauptſtuͤck herdeit von den Urſachen der 
biehber anterblebesaen gruͤndlichen Reform der peinli⸗ 
dıen Geſetze. Dieſe finder der Verf. 1) in der allgemei- ' 
: men Vernachläffigung des Studiums Der peinlichen 
—— und die beſondre Urſoche diefer Vernach⸗ 
UAbigung wieder in der jetzigen Verfaffung, nad welcher man- 
fo wenig. eigne Binlängtich beſeldete Criminalrichter habe; 2) 
in dem ſchlechten Fuſtande vieler Univerſitaͤten: hier⸗ 
über —— Derf ſehr karz, und redet bloß von einigen fehler⸗ 
Gusinengen Mm alerid zu Dom, weiße weiß: Ä 


73 | Rechtsgelahrhiit. 
ſtens auf, keine Im proteſtantiſchen Deutſchlande paßt. Ueber⸗ 
haupt iſt dieß ganze Hauptſt. ſehr unbefriedkigend, da ſich noch 

weit mehr Urſachen haͤtten angeben laſſen, und unter dieſen 
manche ſehr verſtecht liegende, deren Heryorziehung und naͤ⸗ 
here Erörterung beſonderes Verdienſt geweſen ſeyn würde. 


Im vierten und vorzuͤglichſten Hptſt. des ganzen Buchs 
unterſucht der Verf die faſt allgemein herrſchenden Maͤn⸗ 
gel in der peinlichen Geſetzgebung und dem Verfabren 
der RXichter; nebſt den Minen denſelben abzubeifen, 
und zwar in Hinſicht folgender einzelnen Gegenſtaͤnde, bie 
er in defondern Abſchnitten abhandelt. J. Ueber die.öffente 
lichen Gefaͤngniſſe. Schrecklich wahr iſt die Schilderung 
derſelben, fo wie die firben- aus der jegigen Einrichtung derſel⸗ 
ben gezogenen nachtheiligen Folgen ſehr treffend find. AL Ue⸗ 
ber die Dertbeidigung der Beklagten. Der Bf. zeigt hier 

‚die Nachtheile des an einigen Orten übligen. Gebrauchs, daß 

. ‚ber. Richter zugleich von Amtswegen Die Stelle eines Des 
fenfors vertritt, fo wie der Bitte, daß die Advotaren nad 
der Reihe ihrer: Anfnahme verbanden find‘, die Defenfion, 
und. gwar umfonft, zu übernehmen; und will, daß der Deiens 
for dem gerichtlichen Verböre vom Anfange bis zu Ende bey⸗ 
wohne. III. Weber die peinliche Hrage. Er dringt matüre 
licherweiſe auf die Aufhebung derfeiben, und will fie nur in 
dem einzigen Falle einer hattnaͤckigen Verſchweigung der unge 
‚zweifelt vorhandenen Mitſchuldigen un einem eigentlichen 
Skaatsverbrechen beybehalten wiſſen. Bo fie leider noch übe 
lich fey, da hält er es zur Verhütung künftiger ungerschter 
Proceduren für das tauglichſte Mirtel/ daß der Drfenfor das, | 
bey gegenwärtig fey. IV. Von den peinlichen Richtern 
und ihren Beyſitzern. Beſonders bey niedern Gerichten 
‚müßte die Anzahl der &erichtsbenfißer vermehrt, und uͤber⸗ 
haupt bey Befegung der Criminalſtellen mehr Vorficht und 
Strenge beobacht:t werden. V. Vonder Stimmenmehr⸗ 
beit beym Urtheil. Bloße Tirade, wie mißlich es fey, dab 
Leben der Menfchen von dem Urtheile eines einzigen. ſehlbaren 
Menſchen abhaͤngen zu laſſen, da doch das Gefen mebrere .- 
zu Richtern darüber beftellt habe. Mun ja, wo Stimmen, 
mehrheit iſt, da haͤngt doch offenbar die Entfcheldung nicht von 
einem einzigen, ſondern von dieſen mehreren Richtern ab, 
welche fie bewuͤrken. Wie es. denn anders ſol gemacht 
wetden, um bey verſchiednen Meinungen dieſer Beer eine 

RE er “ — tit⸗ 


| 


\ 


" Elucht den gierigen Klauen der Haͤſcher zu entflie 


| Rechtsgelahrheit. 433 
Entſcheidung herauczubringen ? das fehen. Wit wicht ab, * 
das ſagt uns auch der Verf. nicht. Freylich koͤnnen wir das 
Herkommen, wovon der Verf. den Fall anfährt, wicht billl⸗ 
gen, daß, won 3 Näthe für die eine und 4 für die andre Mel⸗ 
nung find, der Direktor durch feine Stimme den Ausichlag 
für die erfte geben kann, und folglich) offenbar zivo Stimmen , 
bat... VI. Vom Inquiſitionsprozeß. Hier gebt der Bf. In 
Schilderung des heutigen Inquiſitionsverfahrens im guigemeins 
ten Eiſer für das Wohl der Menſchheit zumeilen offenbar ein we⸗ 


nig zu weit, wie S. 39. „wegen dis geringſten Verſehens wird 


ein ſonſt tugendhaſter Bürger feiner Freyheit beraubt, und als. 
Mifferhäter behandelt, noch ebe.man weiß, ob er ſchuldig nder . 
unſchuldig iſt.“ S. 91. WVerſucht ein ——— durch die 

+ fo wird 
tt pro confelle et convito angeleben, wird als fchuldig vers 
artheilt,x.“ S.95. „Beym unbeichsltenften Wandel iſt der 
Bürger Leinen Hugenbikt vor den Verfolgungen und Bedruͤ⸗ 
dungen eines feilen Schurken geficgert.“ Solche Beſchnldigun⸗ 
gen dürften dach Gott Lob! auf die wenigſten Staaten Deutſch⸗ 
lands paſſen! Uebrigens ruͤgt der Verf. auch viel Wahres, 


das Aufmerkſamkeit verdient. ‚Durch Einführung des roͤmſ⸗ 


ſchen Auttageprageffeg glaubt er allem diefen Unheile abgk« , 
holfen zu fehen, VII. Yon ungenannten Verbrechen, Schin 
und feinem Herzen Ehre machend iſt das, mas der. Verf. bier 
über das Gefühl der Thlere, und das Quaͤlen derſelben fagt. 
©. 99. „Muthwillige, verfäglihe Mißhandlung eines Thies 
tes gehbrt felglich unter die unerlaubten Handlungen der Men⸗ 
den, wofuͤr allerdings eine ©trafe feſtzuſetzen wäre.“ Pſy⸗ 
chologiſch richtig IR S. 101 u. f. die Bemerkung, welche ſchaͤd⸗ 
line folgen die Gewohnheit, Tiere zu peinigen, am Ende auf: 
den Charakter, und fo für die. menſchliche Geſellſchaft ſelbſt 


‚bat. Auch gegen das freye Herumlaufen und Keen der Hun⸗ 


de. wil er Werfügungen und Strafen fefgefegt wiſſen; und 


: die Demerkung ©. 103. daß die durch das ſreye Herumlaufen 


begänftigte bffentliche Wermilchung der Qunde ein roher ‚für 

die Bildung der Jugend, und (in katholiſchen Ländern für , 

das Geluͤbde der Geiſtlichkelt gefährlicher und ungünftiger Ane 

blick fen, iſt ſehr fein und wahre. Wie mandyen Erzieher hat 

das nicht ſchon in Verlegenbeit gelegt. VII. Vom Zwecke 

der Sıerafen. Der Berf. nimmt ſowohl Beſſerung des Ges 

ſtraften, als warnendes Beyſpiel für Andre, und dadurch ber . 

— ⏑ ⏑ Bfger Werktehen dafs an, :und fee - 
| 5 den 


14 Rechtsgelahrheit. 
bdee Granbſch ſeſt, daß inte Oerale, wenn Bush fie dieftr 
Zwoeck ger nicht, ober tůcht voͤllig erreicht werden fan, unge 
rest unte unſchicklich ſey. Er zeige num in dieſer Hinſiche das 
&toft mancher Strafe, 3. B. der Landesverweiſung, Bias 
| — Conſscatien, u. [. 10. Wann werden doch unſre 
GBeſetzgeher auf dieſe fo oft wiederbolte Stimme deutſcher Pa⸗ 
trioten hhreu? Gut iſt die Ider S. wig Über die beſſere Be⸗ 
. immang der Geidſtrafen: „die Strafe mäßte nicht ein gewiſ⸗ 
fig Quantum, fondern den Theil dee  fefebenn, 
: ben der Tiebertreter des Geſetzes verlieren ſollte. Auf diefe 
Art wärde die Strafordnung eine billige Glelchheit gegen ae 
MWürger, des Staats beobachten, und der Reiche und Arme 
baſſelbe At ſchrectangemittel in der Strafe finden.* LX. Ho 
"bey die Verbinderung der Verbrechen. Der laͤugſte Abe 
pie. Bit ſtimmen ganz mit dem Werf, überein, und die 
Erſahrung beſtaͤtiget es ja ſchon, daß Härte und Vervielfälth 
gung der trafen das ganz vuſchickliche Mittel zur Verminde⸗ 


rang der Verbrechen ſey, und daß man vielmehs die Quellen, 


ang welchen fie entſpringen, verſtepfen muͤſſe. Haͤr die vot zůͤg⸗ 

: Höyften dieſer Quellen haͤlt er: ) die Maͤngel amfrer heutigen 
Erziehung; *) die uͤbermaͤßige Theurung der nothdaͤrftig⸗ 
ſlen Lebensmittel, und 3) die allgemeine Umenthaltfamfrit uud 
Eheloſigkeit. In Hinſicht der erſten will er die vaͤterliche Ger 
walt.eingefhränft wiſſen, und dafi der Staat ih mehr In bie 
Ernehung mifchen. fell, Oieruͤber iſt er ans faſt ein wenig zu 
rrreſelig, und überhaupt IR dieſe Maaßregel befauntlic ein Aufs 
ferit kitzliches Dins. Folgende Stelle ©. ı 31. können wit ung 
wicht entbaften abzuſchteiben. „tan gublieitt Meligionsehitte, 
um, mie es darin ausdrädlich heiße; dem Unglanken, mithin 
der Verfaͤlſchung der Grundwahrheiten des chriſtlichen Glau⸗ 
dens, ud der daraus entſtebenden FJuͤgelloſcgkeit deu 


Sinen Sinhatt zu ehan: da «8 dod offenbar. id, Daß das 


allgemeire Sittenverderbniß aus einer gang andern Quelle 
entſpringt, weiche zwar nach’ einem folhen Edikte einige Zeit 
vielleicht verborgener, aber gewiß deſto reichhaltiger fleßt.“ 
Den Defchluß dieſes Abſchnitts machen eine Menge rhapſo⸗ 
diſch hingeworfener Erinnerungen und Winke für den Staat, 
deren Befolgung gewiß viel zur Berhinderung ber Verbrechen 


deytragen würde, ⸗ 


Zuleht bringt der Verf. noch einige Hauvtvorſchlaͤge bey, 
Se er, um Be. Dodaung und. den Zujammenpang bus able 
A + Dat 


N 


wo — — — - 


Rechtogelaheherit. 28 
Garmn nicht u unterbrechen, Gier o MG deſonbert auchns⸗ 
gen zu mäflen glaubt. Wir glauben Bad nicht!,, und hatte 
Dafür, daß es grade der Ordnung, des Juſammenhanges und 
der beſſern Heberficht wege weit autdtinäßiger geweſen waͤre, 
wenn er fie an jenen Orken zuglebch mit ausgefuͤhrt haͤtte. 
Sie betreffen das Studicem des petnt. X, auf UniverM 
rtaten in Anſehung der Kehrers und Kernenden, den 
Inquiſitions⸗Proʒeß, die oͤffenclien Anblaͤger, dis 
Dofenſion und die Geſaagniſſe. Um nid die Graͤmzen 
unſrer Recenſton zu —— koͤnnen wir nur die vor⸗ 
nehmſten ausheben, und mäffen Die übrigen dem Lefer ſelbſt 
überiäffen,. Der Vorſchlag &, 164 „iu den Borfefmigen Aber! 
Bas peinl. R, ein ganzes Jahr, hd zwar kaͤglich zwo Stunden 
auszuſetzen,“ duͤrſte nach der jehigen Lage der. Sachen ſchwer⸗ 
lich thunlich, fo wie der. &, #68, „Bein Lehrer annuweiſen, der 
völligen Inhalt feiner Vorleſungen nileder zuſchteiben, und-ber 
ſelben nach Abfluß eines jeden Jahes einer Commiſſton vorzue⸗ 
gen, um zu ſehen, ob er durch Meißiges Studium ſich benrär 
bete, feine Kenner iſſe zu erweitern, und flets mit den gelaͤu⸗ 
terten Begriffen jedes Zeitalters fortzugehen,“ nicht anzura⸗ 
chen feyn. Gnade Gott, wo erſt Bey einem Lehrer foldher aͤuſ⸗ 







— Zwang biezu abchig MI. Beine Hauptvorſchlage jur 


erbeflerung bes. heutigen Sinquifitionsgregeffee geben dahin: 


. Aufhebung der wielen kleinen Pardimoniat s Eriminaigerichte, 


Cdie Schilderung verfäben Düfte doch dotrieh wicht auf alle 
Länder Deutichlands Hafen), and Deſtellung eltits oder mich» 
rerer Criminaigerichte fſar das gunie Land, denen eimig das 
Erkenntniß in peintigen Sachen zuſtehen mußte. Won der 
Art der unparthehlfchen Wahl der Beyfttzer und der ganzen 
Seſchaͤftsfuͤhrung Harder ber Verf. S. 177% u. f. umſtaͤndlich. 
Kaum trauet man ſeinen Augen, Arm: rt: S. 181 Folgen⸗ 
des fiel. „Die Art bes Reſerirens bey beit fomveräinen Nach, 
und allen hoben Gerichtshoͤfen in Brabant iſt dieſe: Der Refe⸗ 
rent liefet den ganzen Aktenſtoß von Wort zu Wort in der 
Verfammiung ab, und eröffnet nachher feine Meinung. Dean - 
darf ch nicht wundern, wenn fa bis & Wochen lang hbre 


- eine Sache referirt wird, wenn bie Raͤthe, welche nicht fel« 


sen Über der langtoeiligen KAleſung der wichtigſten Prozeßſtuͤcke 
fanft einſchlummera, zuletzt vor der ganzen Sache nichee Des 
Kimmtes wiflen, und oft ein theil faͤllen, welchek den Nech⸗ 
sen und Degehrett bepder ſtreitenden Theile zuwider laͤuft. Auch 
bey dom Schoͤppenſtuhl in Aachen wird auf ſolche Art referirt. 
. , 


— J 


— 


36; Beiptsgeaßrfei. | oo 


Die wit Stefericen vier Leſen zugebrachte Seit:wirb ‚genen aus. 
gemerkt, und Stundenweife von ben Partheyen bezahlt.) Der - 


‚ganze Eriminalpreje e öffentlich gefuͤhrt werden; alle, 


exemtiones forı müßten . aufßören, die geheimen kloͤſterlichen 
Blutgerichte von Grund aug zerflört-werdem, alle Mochtfprär 
de und Miederfegungen einer außerordentlihen Kommiſſion 
- gar Unterfachung und Beſtrafung eines Verbrechens unter kei⸗ 


nem Vorwande zuläffig ſeyn, die Gelege allgemein verbins . 
dende Rrait haben, und der Ausſpruch des DObercriminal: Cole . 
legiums unabänberlih, nie zu ſchaͤrfen, wohl aber in außer: . 
erdenrlihen Fällen zu mildern feyn. In Aufehung der befe, 


. feren Einrichtung ber Sefängniffe bringt der Verfaſſer befannte . 
Vorfchläge bey, . und will, daß ſie täglich durch zwey Richter 
jenes Kollegiums vifitiee werden. s&egen den Vorfchlag aber, 
an die Stelle der bisherigen Ghefängnifie künftig an dem Orte, 
wo ſich das Obercriminalcollegium befände, ein geräumiges Ser 
de zur Verwahrung aller Angeklagten zu errichten, möchte. 
doch mobl, bey allen den von dem Bf. gut ausgeführten Vorthei. 
len dieſer Einrichtung ſür das Ganze, ſo wie gegen die ganze 
Idee jenes — noch manches zu erinnern ſeyn; wenn. 
man nur das Einzige bedenkt, wie viel oft bey der Unterfuhung . 


Rarauf ankommt, fle an Ort und @telle des begangenen Vers 


hrechens vorzunchmen. 


Wir oem, diefe Anzeige mit bem herzlichen Wonſche, 


dem gewiß unſre Lefer beyſtimmen werden , daß doch die Gew . 
: feggeber Deutfchlande und ihre nähern Nathgeber auf alle die .. 
guten Gedanken und Vorſchlaͤge, welche in unfern Zeiten von 
oufgeklärten und wahrheitsſorſchenden Säriftftellern über.bie .. 
—— der Criminalverfaſſung geſchehen, hören ; aber fie 
eg ‚ zur.unftreitigen Beforderung bee Denfgeomehls, in Ause 
tung bringen mögen. Pu 


Mo. 


Ueber die erichtobarkeit der bochſtn Kelchsgerhte 
in Klagen zwifchen den mittelbaren Reichsunter⸗ 
thanen und ihrer Landes⸗Obrigkeit. Ein Verſuch 
von Heinrich von Schelhaß dem jüngern, Raths⸗ 
Advokat in. Eßlingen. Stuttgard, bey Erhard 

und 


— —— —— — . 


- 
— — — — — —— — 


Hehrsgeinhile — 77 


md Loͤflund. 1795: 358 Selten in 8. XV Sei. 
‚ten Vorrede. 203. ° — on 


Jedem Renner der deutſchen Staatsverfalfung, der es ale eine 

deet vorzuͤglichſten Eigenheiten derfeiben fhägen muß, daß der “ 
Hegel nach jeder Thittelbare Reichsunterthan im Stande if, 
fi gegen den Mißbrauch der landesherrlihen Gewalt zu fl⸗ 
bern, wird es auffallend feyn, daB die Lehre von der Gerichts⸗ 
barkeit der hoͤchſten Reichsgerichte in Slggfachen der Untertha⸗ 
Ten’gegen ihren Laudesherrn, und umgetehrr, in allen Hand» 
daͤchern des deutſchen Staatstechts fo kaͤrglich behandelt iſt. 
VBewiß iſt daher das Unternehmen des Verfs., dieſe Lehre ger 
Mauer zu beleuchten, aͤußerſt lobenswuͤrdig, und wir freuen 
uns fehr, unſre Lefer mit dem Inhalt diefer nüglichen Schrife 
näher bekannt machen zu können. — — | 


L Saupttbeil. Von der erfien Infians in Klagſa⸗ 
xben 3wifchen Untertbanen und ibrer Obrigkeit. 1. 
Yanpıffäck, Wenn der Unterthan klagt. 1. Wenn dee 
Fateimonialgerichtaberr belangt wird. Diefe, fagt der 
erf., koͤnnen ihre Unterthanen entweder gleich in erfter In⸗ 
ſtanz vor den höchſten Reichsgerichten, oder bey dem von ihnen 
gur Berwaltung ihrer Gerichtsbarkeit miedergefeßten Gericht 
. Wer Beamten belangen, In welchem legten Fall die Akten ver» 
ſchickt werden müffen. Die Gerichtspflichtigen aber muͤſſen 
den Berichtsheren, wenn er unmittelbar iſt, vor feinen Ans 
ttägen oder gleich vor den Reichsgerichtens wenn er mittelbar 
M, vor den ftändifchen Gerichten, welchen er unterworfen iſt, 
delangen. Ob fie von da auseinem Lande, welches mit einen 
unbeſchraͤnkten Appellationsprivilegium verfehen ift, an die 
Reichsgerichte appellicen koͤnnen, (welcher Falk fi nur dann 
denken läßt, wenn fie mit ihrem Gerichtsherrn nicht unter el⸗ 
‚tem und demfelben Landesherrn ftehen), hängt von der Vor⸗ 
frage ab: ob ſolche Privilegien audy auf fremde Unterthanen 
bezogen werden kinnen? welche der Verf. vernsigen zu möfs 
fen glaubt. oe A Be 


11, Wenn die Obrigkeit oder der Kandesberr bes 
langt wird. Dieſe Abcheilung zerfällt in mehrere Abſchnitte. 
bſchn. L Yon’ den Austraͤgen p. 10 — 80. Der Verſ. 
tragt hiet zuerſt einige bekannte Srundfäge von den Austrägen 
9, und beftimmt, wann und io weichen Faͤllen gegiide 


ge» 


sy ‘ oo u 1 x 
78 Wechhtsgelahcheit. J 
Aundtruge gegeben find, Wett, fährt 1 fort, - Pidllaten, 

‚ . &rofen und Herrn den gefeglichen Aysträgen nur dann ge⸗ 
mößen, wenn fie von Ummittelbaren, (?) nicht aber werın fie 
non Perſonen geringeren Otandes delangt werden : fo find in 
manchen Rirterfantons die fogenannten Ortsinſtanzen an-⸗ 
Rare ihrer eingeführt, welche aber geragirmır- da begründee 

- find, mo die geſetzlichen Austräge der unmketelbaren Ritter 
hicht eintrecen, und mit den Meidhsgerichten konkurrente Ge⸗ 
xichtsbarkeit haben. Es iſt Daher auch ohne Zweifel, daß je 
des Mitglied eines folden Kantons von feinen Unterthanen vop. 
dlefer On belangt werden kann. Reichsſtaͤdte haben gar- 
taine geſetzliche Austräge ; indeſſen ift das In dem Abſchiede dep 

reichsſtaͤdtiſchen Kolleglums verabrebete. gudiciem cwitstumg 
_smperii in Irtungen zwiſhen Rath und Buͤrgerſchaft Creichs⸗ 

ſtadtiſches Friedensgericht) nicht Anders, als wie beftente und 
gewillkuͤhrte Austräge anzufehen. Nach dieſen Präliminas 
xten zieht der Verf, folgende Reſultete: 1) Kurfuͤrſten, Fuͤr⸗ 
Ken und Fürftenmäßige Ebnnen von ihren Unterthanen dep deg 
Zeſetzlichen Aysttäpen belangt werben. 2) Prälaten, res 
fen und Herren aber, fo wie alle, welche gar Beine geſetzlichen 
Austräge haben, mäfen, wenn fie wicht privilegirie oder go⸗ 
willkuͤhrte Austraͤge auf Diefen Fall greifen koͤnnen, gleich 

Hey ben Meichsgerichten in erſter Inſtanz delangt iverden, 

Im erſten Fall haben die Unterthanen —* den 8 Wegen 
ver Ordnung die Wohl, Die mit der Auſtraͤgalinſtanz vers 
Enauͤpfte Weitlaͤuftigkeit und Koſten nerurfachten indeſſen, 
daß die Unterthanen Öfters bey die Landesgerichte giengen, 

N welde man in diefem Fall entweder als Surrogat ber AÄus⸗ 

träge, ober ſelbſt als den gten 24 der Ordnung anſehen 
Sonn, Auf jeden Fall kann der Landesherr aus diefer wills 
kuͤhrlichen Handlung feiner Unterthanen nicht eine Verbindlich⸗ 
Zeit derſelben, ihn In Zukunft auf dieſem eg belangen zu 
moͤſſen, herleiten. Keine allgemeine Gewohnheit, welch 
dieſes geboͤte, laͤßt ſich erweiſen, mithin iſt Die reichs gerichtli⸗ 
Ge Proris, nad) welcher dem Landesberen Idesmal zuvor der 
Beweis esner befondein dahin gerichteten Gewohndeit aufge 
legt wird, nicht irrig, welches der Verf. aus triftigen Gruͤn⸗ 
"Gen gegen ben Ben. Hoftath von Martens heweiſet Die 

AUunterthanen koͤnnen as unſtreitig chuns aber ſie muͤſſen nicht, 

ne 

Ä ., Gbfeswangen eine folge Verbindlichteit hegramden, Der ledce 

 : 7 —æã*ſ Mt der Miderla guoa Des apa vielen neue 
ur _ et erl⸗ 


A 


— — — — ———— 


Rechtsgelahrheie. 70 
* 

un. dchanpteten Sehes: daß: in Privatſuchen die Pa ndesge⸗ 
richte keineswegs als Surrogat der Reichsgerichte, ſondern 
ansſchließlich degruͤndet ſeyen, gewidmet. Zu dieſern Ende 
fact der Verf. den Begriff von Staats nnd Priva Hachen 
zwiſchen Landesherrn und Untetthauen auf eine neue. Art zu - 
beöuciten. Es giebt, fagt er, 1) Rechte und Pflichten L Ber 
binolichteiten ), die der nittelhare deutſche Meichebiirgek gegen 
feinen Landesherru durch die Aufnahme in die Staategeſetllſchaft 


erlaugt, welche man Daher Auch buͤrgerliche oder gefellfihnie | 


liche nennen könnde. Hierhin gehbren a) alle in der W. Cart. 
ip.5. 6. aufgezäblte, b) alle, die aus dem Grundvertrag zwi⸗ 
ſchen Landeshetn und Unterthanen entſpringen, £&) arich die 
aus Landesverträgen, Reverſalen, Herkommen, Lantirepeis 
legten , n. ſ. wi hergeleitet werden. — Wo ſich die Laͤndes⸗ 
Berriichen Rechte dieſer Art und die Rechte der Unterchanen 
degegnen, liegen angeheure Strecken mitten. inne, dle ſtreitig 


And, und- eine nähere Beſtimmung der Graͤnen erfardern, 


weiche aur allein dem hoͤchſten Richter im Reich Gebühren kann, 


.2) &s.kann, aber auch, neben dieſen, Rechte und Werbind⸗ 


uchkeiten zwiſchen Negenten umb-einzelien Untertanen geben, 


die weber in dem natuͤrlichen, noch in dem poſttiven Staats⸗ 


recht ihren und haben, ſondern in einem deſondern aus⸗ 
druͤcknichen oder ſtillſchweigenden Vertrag, den unter denfel 
ben Umikänden jeder andre, Unterthan oder Fremde, mittelbare 
eder unmittelbare Reichsbuͤrger, eben fo due, als der Landes« 


here „mit dem mitpachfeisenden Unterchan hätte ſchliekzen thns 


un. — Ein Streit Über Nechte und Verbindlichkeiten der - 
erden Art iſt eine caufla publica; — ber letztern aber. caufla 
privam,. Sm. folgen Privatſachen erſcheint der Landeshert 


nicht als Furſt; aber auch nicht ats Unterthan, fonbern hieß 


ais eine dem Reich untermorfene Privatperſon, der neichin in 
dem Btaat, deſſen Fuͤrſt er iſt, als Fremder erſcheiat, und 
der richtertihen Gewalt des Reichs unterroorfen Ift, er mag 
von fremden oder von ziguen Unterthanen belangt erden, . 
gImmer aber bleibt er doc ein mir der fürftiichen Würde bes 
tteldeter unmistelbarer Reichsunterthan, und da die Aus 
ſtraͤgalinſtanz bieß ein perfbntihes der Hamitteldarfeit ankle⸗ 


. bendes Recht if: fo künnem auch Die Landesgerichte hier bioß 


als Auſtraͤgalgerichte ericheinen, tele auch die Reichägerihte 
anerkennen. | / ' 


Abſcha. 1. Von den Kandgetichten. ©.20 — or 
RT, Ba | u ru 


- 


, go j | Beisogeiehet | I 


Der Verf. giebt Bier wierft eine allgenteltie Keratıdß Bier 


. Gerichde, Rewe er zuletzt Gemerkt, daß ihre Gerichtsbarkeit. 
"häufig durch Erkenntnißprivilegien befhräntt ſey. Dieſes fuͤhrt 


ihn zus Unterſuchung des Setreitfrage: ob und In wiefern die 


Gerichtsbarkeit derfelben, dieſer Privilegien ungeachtet, in 


. 


den fo genaunten Ebebaftsfuͤllen eintreten -Edune? Mit 
Recht behauptet: er, daß ſelbſt die W. €. Art. 18. $.8. ni. nur 


gegen die Estenfionen diefer Faͤlle in der Landgerichtsorduung von. 


Fu KT eifese, und dadurch ſtillſchwrigends die in der Altern 


D. von. 1563: aufgezäblten Chehaftsfahe billige, mit 
weicher Erklärung auch die Reichsgerichtspraxis, wie der. Bf. 


durch ‚mehrere Präjudicien erweiſet, uͤbereinſtimmt. Zuedt 


handeſt der Verf. von der Konkurrenz dieſer Landzetichte mit 


ben Reichsgerichten, und von ihrer Unterordnung unter dieſelben, 
vermoͤge welcher die Relchegerichte ausfchlieflesd berechtigt 


find, nicht nur Apellationen von ihnen anzunehmen, ſondaru 
auch uͤber, die Graͤmen ihrer richterlichen Gewalt in jedem 


einzelnen Fall zu arkennen: Hauptſt. II. (durch einen Drack⸗ 
kehler ſteht H. ..) Von: der exiden Jaſtaz, wenn deu 
Kandesherr als Klaͤger auftritt. ©. 105 — 1132. Der 


WVerß. behauptet hier, daß. nach einer ‚richtigen Theorie der 
Landesheer feine Unterthanen girich vor den hoͤchſten Reichsge⸗ 


richten belangen muͤſſe. Haupttheil II. Von Den aufer» 


gerichtlichen Rechten. ver boͤchſten Reichsgerichte in 


Zlagſachen der Unterthanen gegen ihre Landesberri, 
"und umgekebrt, wenn ſolche noch in der untern In⸗ 


ſtanz anbängig find. S. 112 — 164, In diefem gut ger 
arbeiteten Theile leitet der Verf. die einzeinen Nechte der Reiches 


"gekihte aus 2 Quellen: 1..aus dem kayſerlichen Recht, den, 


Beichsbürger gegen Unrecht und Unterdruͤckung zu ſchuͤtzen. 
Hieraus fließt: a) das Recht, dem Unfug'der Kabinetere⸗ 


feripte zu. degegnen; b). zu verhindern, daß den Unterthanen 
‚nicht der gebührende Weg Rechtens verfagt werde; e) den Un⸗ 
terrichtern die Werfendung der Akten aus hinreichenden Sräne 
‚den anzubefehlen; d) darauf zu ſehen, daß bey den ſtaͤndiſchen 


Gerichten feine ‚von den Gefetzen vorgefchriebene Fenerlichfei« 
ten unterlaffen werden, und e) daß die ftändifchen Gerichten 
nicht mit ungualifieieten Perſonen beſetzt werden. Daß diefe 
Rechte wuͤrklich ausgeuͤbt werden, hat der Verf, durch die 
wichtiaſten und neueften Präjudizien beiviefen. — II. Aus 
der den Reichsgerichten obliegenden Sorgfalt für die Aufrecht« 


- haltung der kayſerlichen und des Reiche Gerichtsbarkeit. Hier⸗ 
ae Bee .. oo. W aus 


—* 
% 


Rechtogeleheheit "Te 
and Ieieet er das Bier, =) zu verhiadern, Daß nicht durch 
Vervleifaͤltigung der untergerichtlihen Inſtanzen der reidhsge« 
richtlichen Bericesharkeit ein Nachtheil erwachſe, wobey der 
Verf. beſonders von der Kabinets. Inſtanz Handelt; b) dag 
nicht ſonſt auf irgend eine Arc ber Weg zu den hochſten Reſchs⸗ 
gerichten , wo nidye ganz verboten oder verhludert, Doch beo 
ſchwerlicher gemadır werben könnte. j Ä 

Haupirbeil ill. Yon der Gerichtobarkoit der hoͤch⸗ 
Reichsgerichte in Klagſachen zwiſchen Landen 
n und -Unseribanen. tſt. I. Don der Art, 
wie foldıe reichsgeſetzmaͤßig ausgehbt wird, w. ©. 
64 — ara, Dieſes Hauptſtuck handelt: a) von den Schrei 


ben um Bericht.  b) Bon den Ordinationen, welcher Mid. 


el in neueren Zeiten das: Reichskammergericht zu bedienen 
angefangen: bat, wobey der Verf. bemerkt, daß jetzt dieſes Ge⸗ 
sat auch das reichshefrächlide Verfahren beu Denfelben nach» 
Banhmen : ©) Von Kummiffionen, wobey aus (mar 
nicht un ßlichen) Sründen die Befugnis ER. K. G. 
dergleichen zu Eutſcheidung eines ganzen Rechtshandels (nd 
totam daulam) zu erkennecn, behauptet wird. Der Satz, daß 


dergleichen Kommiſſionen haͤufig erkannt würden, um die ins 


nere Verfaſſung der Reichsſtaͤdte von Mißbraͤuchen zu reinigen, 
deranlaßt den Verf., bier. noch Einiges über bie beſondre Ober⸗ 


aufficht des Kaiſers über die Reicheſtaͤdte beyjufügen. d) Bon 


den Datenebriefen. Den Schinß dieſes Hanpiſtuͤcks machen eini⸗ 
3 ſchine Beierkungen aher den Koflenpuntt ben reidysgctichte 
chen Urteilen, und’ befonders über die Wollfteelung derfefs 
ben, Die großen Mängel unferer Erekutionsuerfaffung muͤſ 
fen freylich Die Reichsgerichte nörbigen, zu andern Mitteln ihre 
Ute zu nehmen, um ihr Anfehen zu behaupten. Das wid» 
She Urthel des R. K. G. in Baden der Eingeſeſſenen des 
Seel⸗ und Burbach gegen bie graͤſtlich Sayn⸗Ha⸗ 
Henburgifche Vormundſchaſt moi > Ce »Mittgenſtein, weis 
Ges der Verf., nebſt der Geſchichte deſſelben, in extenio He 
fat, gie: hiervon einen auffalenden Bewelä. Hauptſt. IL, 
Von den Beſchrankungen der kaiferlichets Berichtsbars 
I in chen Bi Diefes ganz verzuglich 
gerathene Hauptſtuck enthaͤlt die Deantwortung zweyet 


| * "OR Re dur Vertraͤge beſchraͤnkt werden konne 


Berf. unterkibelder hier, 06. in einem einzelnen Gall auf 
ers aa die —*28 Verzicht geleiſtet Berde, Diet 
Vergicht nah jede Otpeitigkeiten awiſchen 
5AZ2 Dh Bu 5 Lag⸗ 


— 


Cd 


— 


J a0. 
43 0 .' Kedtegklaprheit.: PP 
Lanbesherrn und Unterthanen erſirren ſolle? Srfferes haͤle 


7 "ge für erlaubt; lehteres aber verwirſt, er aus den triitigften 


Gründen, nnd beweiſet durch mehrere angefährte Bevſpiele, 


J daß for: öfters dergleichen Verttaͤgen die kanſerliche Beſtaͤti⸗ 


Yung verſagt worden ſey. =) Ob duch pririlegia de nom 
appellande? Hler behauptet der Verf. daß dergleihen Pe⸗ 
freyungen die Unterordnung der Laudesgerichto unter bie hoͤch⸗ 


ſten Reichsgerichte bloß in Klagſachen der Unterthanen unter 


ſich aufhoͤben, daß mithin die Untershanen in Klagſachen 
"gegen den Landesherrn. nicht nur appelllren, fondern auch 


wegen -unbeilborer Nichtigkeiten Magen, . unbebingte. Gebote 
| „briefe nachſuchen, ja felbft dann ſich des Rekurſes an dieſelben 


bedienen Eönnten, wenn der Landechert nur der adcitirte Theil 
wäre. Alle diefe Saͤhe führe:der Verfaffer gruͤndlich aus, und 


beweiſet, daB felbft der entgegenflehende Art. 19. 5-6. ‚Dee 


W. €, ſowohl der Theorie nach umnerbindlich fey, und auch 
in dee Praxis nicht befolgt werde. Zuletzt thut der. Verf. dar, 
daß daſſelbe auch alsdann ſtatt finden muͤſſe, mean ber Lan« 


desherr ſich von ſeinen Landesgerichten, vor welchen. ich. die 
Unterthanen freywillig eingelaffen haͤtten, an die Reichsgerichte 
u wendenwole u ... 


Mas das Vordienſt des Hen. Verfs. betrifft: ſo iſt, ned 
Rec. Meinung, nicht zu Idugnen, daß er uͤberhaupt als pa⸗ 


triotiſcher Reichsbuͤrger mit edler Freymuthigkeit und Unper⸗ 


theylichkeit geſchrieben, und: die meiſten dir vorgetragenen 
Lehren nidye nur gruͤndlich theorekiſch erbrtert, Sondern auch 
durch eine treffliche Zuſammenſtellung mit den wichtigſten heus 
ern Präjüdizien der hoͤchſten Reichsgerichte doppelt intereſſaut 
dargefelle hat... Mir hoffen daher, Daß bie gute Aufnahme, 
welche Diele Probeſchtift gewiß findet, den Varf. beſtimmen 


möge, ſelnem Berſprechen gemäß, bald feine uͤbeigen geſam⸗ 


meiten Materiallen fuͤr das Publikum zu bearbeiten. — is 
ſey jetzt Mer. noch erlaubt, dem Hrn. Verf. nur einige Werters 


 Eungen,. welche ſich ihm bey der Durchleſung aufdrangen, init⸗ 


- 


sutheilen. Nach Rec. Meinung hat der. Verf, fein Werken 


nicht mit dem angemellenften Titel. verfehen. Nicht zu ge⸗ 
denken, daß der, van dem Verſ. in der Vorrede S. 4. gebrauchte 


Ausdrud: „in Klagſachen der Unterthanen gegen den Lan- 


„desherrn und umgekehrt,“ weit afkarater iſt, als zwiſchen 
den Unterthanen und der Candescheigfelt: fo iſts doch unmoͤg⸗ 


uch, den Titil eines Wache paffend zu-nenuen;. wo. bloß der 


5 Er . dritte 





- — — — — 


' 
a I‘ 
[$ . oo. er \ 
Rechſtsgelahrheit \98 
« - v . 


: Sitte. und ketzte Bawptıbeil var: abhandeſe, was nach dem 
LTitet Der Gegenſtand des ganzen Buchs ſeyn ſollte. Gerne 


giebt Nee; zu, daß der Bf. auch in den € drflens Haupttheilen 
wel Gutes und Schaͤres geſogt hats allein wenn kein Mis⸗ 
fand entfliehen ſollte: fo mußte ‚ex notwendig den. Titel fg 


einrichten „ daß man 6 wußte, ‚eg twalle auch hiervon reden, 


nder r mußte eine ganz endre Auszdnnng feiner Materialieg 
veranftalren: "Art beſtemdendſten wisd es oflenbat den Leſern 


“ By, gleich zu Aufenge einen befondern Abfchnite Über die Ger 
ylqͥtebarteit im Klagſachen: der Gerichtspflichtigen gegen ihran 


Erbgericht sherrn · zu finden, and dieß zwar unter dem Haupiſtuͤckt 
Ben der enfien Inſiainz im Klagſachen ber Unterthanen gegen 
ifte Pandesebeinkeit, wiewobl dad Faß: chen fo viel von dag 
Amprllationsinftany Darin vortoͤmmt. Mach Rec. aufrichtigemg 
Munſche Hätte: des Verſ. dieſen ganzen Abſchu. weggelaſſen, 


denn vergeblich, ſucht man in denſelden Die Gruͤndlichkeit und 


Bändigbelt / weiche ·der Verſ. den .äbrigen Abſchnitten za ver⸗ 


Kaffee. gewußt hat. Wer moͤchte wobl mit den Verf. eine 
. Hinten, wenn er S.7 behazwtet: „die ˖ der Pasrimonialger 


arichtsbarkeit umterwoxfenen Perſonen koͤnnen ohne Zweifel von 


ſtem Gerichtahorrn entweder gleich: vor den hochſten Neichage 


utjcten; (7) . ober aber zuerſt bey dem aur Verwaltung feinen 


HPattimaninigerecstfane niefstranfeisgen Octicht oder Beamten 


„belangt werden. ‚ran man anch dag Labztere zugeben wollte, 
(iewisht es in die Augen ſaoͤlt, Daß der Verf. dadurch ſeinen 
in dem 2ten: Hauptſt ⸗/ des 1ten Haureth. geaͤußerten Behaup⸗ 
hangen gradeju widerſpricht); wenn 'man: and nice ruͤgen 


= Wollte, daß der Werk vergeflen hat, die Ausnahme, weiche ’ 
bdieſes Satz hler und da, F. B. Im Kaſſeliſchen leider, vorge 


tragen: ſo bleibt doch immer Die Behauptung, daß gleich an 
De hochſten Reichsgerichte gegangen werden koͤnne, gewiß uu⸗ 
verzeihllch. Rec. wenigßens muß es offenherzig befeninen „daß: 
nach Durchleſung dieſes ganzen Abſchuitts, depnahe auf die- 
anfen gekommen if, daß der Vf. gar keine heutliche Idee von: 


der Beichaffenheit der deutfäuen Patrimonialgerigpesharkelt ges 


habt habe. : Einen andern Beweis, dag der Verf. nichtiauf ae, 


“ Stellen gleichen Fleiß verwendet hat, gab Mec. die ©. 15% 


wo es heiße: „durch die KoeG. D. 1521 0,33.9.93.1555, 1 
3.8.8.9. D:. 1,5. haben nun zwar au Mrüälaten, Grafen 
und Herren die Austraͤge erhalten; jedoch bloß auf den Fall, 


nenn Re von Unmittelbaren (?) belangt werden. Wenn fie; 
‚von Perſonen veriageren Standes belaugt werdan, Bapigle; 
N "8a 


vſen 


N * 


x 


84 \ Rechtos heh —A 
‚fen fe hier. nicht.“ or dann der 8 fo teden; da 
doch befanntlih, wenn z. B. ein Graf oder Reichs ritter vor 


riner Neichsſtadt Selanst werden ſoll, erſteren keine gefepli 


‚chen Austrage zuſtehen? Iſt etwa dis Reicheſtadt ni An Re 


mittelbar ? Oder kann man fagen, fle ſey geringeren Scau⸗ 


des? Diefer letztete Ausdrud iſt auch In —* inf —51 


wichtig, denn wenn ein Neichsritter emen Sr 
faten belangen will: fo darf er die Auftehhaltnkkang nicht 


A, und ei en Standes als dieſe/ 
gehen, und demohngeachtet iſt er geringer * 


Ba er nur zum niedern; dieſe aber zum hohen A r 
WBefler würde der Verf. Rethan haben, wenn et mad) dem 
Wenkpirie der meiſten Bubficiiten die Unmittelbaten In DEN 
Rıbt der Auseri A. — laſfen getheite haͤtte. I. 
Nurſurſten, Fuͤrſien uud Fürftenmäßige, Oleſe haben — Kunde 
träge allgemein, mögen belangt werden / von wenn fie wollen 


II. Grafen, Praͤlaten und Herren. Deſe haben nur dann ges 


(eglispe Austeäge, toent Re von ehnem aus ber-erften wöre and. 


Bea Eee be 

n gar t 6 a 

ea aaa = 
fants: a % a 

Win; allein Rec. glaät, dah * —— geweſen 


waͤre, bieſe Begriffe auf eine em deſtlurmen, weiche Ye, 
Sache nicht ganz "deurtich zu machen ſcheint = KM. 
65. B. undentlidh, wenn Dar Berk: fagt! „pri Drisnefache iſt | 


'5We weber In dei- natieſtchen, no —— 

ren Grund ar,“ ud nihe ganz tichtiz, wenn er forte: 
führe —X in einem deſenderen a n,.dder ſtil· 
— x8 Vertrag,” u. ſ. w. Muß denn ee Privalſache 

ur ⸗ 
De Begriffe von Staats⸗ und Privatſachen im allgem 
nur beim — ohne Ruͤckſicht anf die Gubjekte, deſtiimmt, 
faden ttöen Sanbeöherni and Uintrr.hantn Srmact — 
en errn und Un n a 

Daß der Gh in ſolchen Privatſachen nicht ats Sürft, aber 
auch nicht als. Unterthan, fondern bloß als eine dem Reich 


unterwötfene Privatvepfon erſcheine warde bievans eben fü. 
gut , als aus ber Dednktion des Verfe haben vbgeleitet wer · 
vn — Unrichtig ſcheint es auch dem Died, wenn Ber 


rſ. ma der Bemerkung auf der letzten Seite jede Privat⸗ 
* breifchen Landesherrn uud Unterthanen, Stastaprk 


e nennt ‚dem dieſe Benennung wann wohl eißtiger 


en Berträg —* werden ? Weiler wor — 


\ 


| % weiften Adſchaitte dieſer Droseiaette audjeldnen.: 


Bedrageiieiek ur 


We auf ſolche Gehoatfigen yaflen, weite den sangen 
betreffen. Doch genug, am dem Hin. Verf. ao, 


Be, feine Schrift mit Aufmerkfamfeit dnuchge 









dem rähratidgeh Bteiße —— ſey, durch welchen na 
tlu. 


Weyeras⸗ zum Rei —** Welſcher Natich, 
Vom D. J. A. L. Seivenfiter: Erſter Band. 
Goͤttingen, bey Dierrich⸗ 1795. 380 Seiten 8. 

208. 


De Berl het ein Eiſer um eine behere Bearbeitung bee 


utfch: Jealieniſchen Staatsrechts erariffen , Aber weir 
&en ſich wohl Mancher der ſachverſtaͤndigen Lefer — billig — 


| Were wird, Dieke ıfle Wand enthält felgende Gauptküx 


in das Dieichefauteredt Weiſcher 


I, Einleitung 
| * ——— —————⏑—⏑ p x———— 


Beſchlichen und Outachten in Italieniſcen Sachen. 118. Van 


bem Nutgen welchen ein heusfcher Kaiſer aus dem Eonfolie 
dationsrechte Im Abſicht der italienlſchen Reichslehne für ſein 


Haus zu ziehen pflegt. Die Einleitung geht dis ®.160, und 


har VII Abfehnitte, Im Abfchn. I, verfegt der Verf, den Refee 


in einen ſtaunenden Anblick; „das ramiichebeutfche Reich, 
das Weich dentſcher and itatlenifcher Nation IN ein Otaa⸗ 
— welches in der Zufammenfe-ung ſeinet Hauptglie⸗ 
ber aus einem Kayferthum und aus drey Kobnigreichen ber 


Re, In der Müre rubt miefeflärifch das deutſche Kir 


ei um Daffelbe droben ſich feine Trabanıen: das 
tömifche Bayferıbum, das kangobarbifche Köntgreidh 
und das Abnigreich ‚ Am Abſchn. LI. giebt der 

Sf. die Grun 0 Aber Die Verbindung des —C2 


dalieniſchen Reichs und aͤber die Verhaſtniffe zwiſchen bepden. 


©, 34. „Deutfchland beherrſche ch ſeibſt ans einen Mitteln 
deraus; es beberüfcht aber auch feineitafienifche Provinz: 
Die Oberherrſchaft über bie echte iſt zwiſchen dem deutſchen 
Lalſer amd ben deutſchen Staͤnden zethellt, und fie fit in 


Prien und in Italien im —2 tine und “ri 
eibe 


| . \ u. R . / 
x . 
' - N m 
| ss - Rechtagelahcheißtßt 
er \ ww Br ‚” * >» 


Mae Rallen wutde zuenſt. wie Beuufiend, Surchfeifemg . 

e Alleingewalt (7) beherrſcht, nit Ausſchluß deutſcher Staͤn⸗ 

de, und nur mit allenfalſiger (7) Zuziehung van Halienifihem  - 

Staͤnden. Dieſe Alleingemalt wurde aber g Italien, wie it 

== Deutſchland, mit der Zeit herabgeſtimmt. Die deutſche Laudes⸗ 

20 Sehele bildete ſich nach und noch aus, und ſetzte ſich / ſamohl dort 

0 als bier, in eine Theilnahme und in einen Mitbeſitz (?) der 

Oberherrſchaft; Die beusfchen Staͤnde traten in Abfüche. der 

$talienifehen Oberherrſchaft von der. einen Seite in die Coms 

surrenz (?) ein, während deſſen die italienifhen Stände ſich 

Auf der andern, Seite daraus entfernten“ (®. 34. 35.) 

29 Diefe,dem deutſchen Konigrelche, und-folglich; der Auskbung” ... 

| mad, dem Kayſer und den Schaden Orutſchlands zuſtehende 

Oberherrſchaft iſt von. Italien aus durch keine Standſchaft 

| reftringire. &ie ift allo in fo fern unumſchraͤnkt. Die 

; 2 deutſchen Stände koͤnnen für keine Beſchraͤnkung genommen 
| ‚werben, weil dieſe ſelbſt die moraliſche Perfen-des italienifdhesr 

Regenten conftituisen.“ - Sm Abſchn. II. mucht der Verf. 

- "die Solgertingen aus den uerangsichidten Priegipien: ER 
unterſcheidet im italieniſchen Staatsrechte folgende. Verhaͤlt⸗ 
niſſe: a) das Berhältniß zwiicen den unmittelbaren Reichsau⸗ 
gehoͤrigen Italiens und deren Untetthanen; b) das Verhaͤlt⸗ 

niß der Territorien untereinander 5. €) das Verhaͤltniß zwiſchen 
dem deutſchen und jtallenifdren Koöntgreiche, in fp. fern beyde 
für fich beftebende Staaten, ſind,“ Aber zum auswaͤrtigen 
Weutichen Staatsrechte mill er das italienifche durchaus nicht 

gezugen haben. „Soll eine Abfonderung Start haben, fo kann 
fie hoͤchſtens durch die Eintheilung in dagStaatsreehtdes Haupkr, 
und Nebenblandes gemacht werben.. Aher fo wie Haupt⸗ und 
VNebenland zwar ge';ennt werden konnen, fo macht doch beie, 
des zufammen erſt das Ganze aus, ſo umfaßt ſerner das deut⸗ 
ſche Reich feinem vollen Umſange nach, auch die atalieniſche 
Colonie; ſo iſt endlich auch das Staatsrecht des deutſchen 
Meiche nicht vollſtaͤndig, fo lange nicht das jtalieniſche Staats⸗ 
recht, und zwar In allen-feinen Thellen mit hineingezogen wird. 

: Und gefeßt auch, man wollte eins son dem andern trennen: . 
fo könnte das wenlgftens in Abſicht der Oberherrſchaft Deutſch⸗ 
lands Aber Italien, welche ſo gut zu den Vortheilen der Deute 
fen, als zu den Nachtheilen der Sitaligger,gehöet, und wel⸗ 
qe in dem Staatsrechte jeher eben fo gut.eine heile Stelle, 
ais in dem Staatsrechte dieſer eine dunkle Stelle auszuma⸗ 

gen, verdient, nicht ohne Die geivaltiamfte Bereifung selöe; 


en, 


— — —— — 





er 


4 
x 


- 


Bau, 1.8 » _ O9 —.. 


—— —— 


— * ‘m Allan. w recenfirt nun der Verf. eine Reihe 


wm. en — — 


der wichtigſten Staats. Vorfaͤlle in Italien, nur vom laufen⸗ 
den Jahrhunderte ber, welche von den deutſchen Publiciſten 
boͤchſt vernachtäßiget. worden feyen ; und zeigt dagegen Im Abs 
ſchnitt V. was zur beileren Bearbeitung des italienlichen 
Gtaatsrechts zunaͤchſt geſchehen mäfle? Das nämlich a) 


rinestheils die fchon gedruckten Queſlen und Subjidien zum _ 


leichtern und bequemern Gebrauch mehr vorbereitet, und b) 


anderütheils, die noch im Menge ungebrudt liegenden Huͤlfs⸗ 
mittel bekannt gemacht werden muͤſſen. Aufzuſuchen wären 


ſie in den Archiven der italieniſchen Vaſallen, bey dem. Reiche: 


- Iefrath und bey der Neichscancelley ; bey dem Iudicio Palatii 


Lsteranenfis; ben dem Archiv des italieniſchen Erzcanzlersy 


ben der geheimen Hof und Staatscaucelley der nuswärtigen 


niederlänbifhen und italieniſchen Geſchaͤfte und bey der dazu 
gehörigen Cancelley des Italienischen Departements ; bey dem 
Reichsarchiv zu Maynz und Regensburg s bey deut reichskam⸗ 
mergerichtlichert Archiv; bey den Regiſtraturen der Plenipo⸗ 
tm; und des Reichsfiskalats in Italien, und endlich Bey den 
Regiſtraturen der Neichsoicarlarshofgeridte. — Freylich 


» würde alles dieß einen großen Aufwand vom Kräften, Zeit 


or 


— — — — 


—7— 


und Koſten erfordern. Schon das deuiſche Otaatsrecht 
Macht dem Publiciſten genug zu thun. Die Kiteratur def. 


ſelben tft Bereits zu einer ungeheuren Maſſe angewachſen Man . 


denfe nur allein an den Saufen der bloß zuſainmengeſtoppel⸗ 
tin Actorum publicarum — unter fo mancherley Titel — 
in aflın Formaten, und an has daraus jufammengetragene 
Moſeriſche Sachwerk in fo vielen Bänden. Jetzt fol der 
deutſche Publieiſt willen, fey.er Gelehrter oder Geſchaͤftsmann, 


Rechtsgelahrhele . 87 


— 


daß er mit all feiner Puͤtteriſchen Literatur" und deren 


Fortſetzung von Rläber — ben weitem fich nicht befriedis 
gen Eine, dürfe und; folles daß ihm ffir das italieniſch⸗ 
dentſche Staatsrecht, — zunaͤchſt was die deteits gedruckten‘ 
Materialien betrifft, — noch ein Moſevr Im italieniſchen 
Rad) abgehe, und dag faͤr diefen und deſſen Fortſetzer oder 
Supplementenmacher — erſt noch die Materiallen aus 
allen den freundſchaftlichſt nachgewieſenen End und Orten 
— zuſammen erkobert, erbeutet, erbettelt — und dann ges 


druckt werden muͤſſen. Wie es unterdeſſen dem lieben deut⸗ 


ſchen Reiche ſelbſt — deueſcher und welſcher Nation — er⸗ 
gehen koͤnnte und mechte; darum ſcheint der Verf. fich wenig 
mmern zu wollen — und auch feln neues italienifcher 

' . 84 Moſer 


— 


—“ 


8 Nechtsgelahr heilt. 
Moſer und der Sammler für den Wack Yifes wenn 


Drofere en fh wenle Aa brikmmern in 27 


die Waare nur Abgang fände. Um nun bes deutſche 
eikifihe Dublifum , dem fchon ‚feine Deutfche verkandens 
Naatsrechtliche Literatur genug zu fdaffın macht, — füz 
dleſe italieniſche, er noch kommen — — a 
und bierin allen widrigen Borurtheilen und Einbehcten zu has 
gegnen und vorzubeugen: fo bemüht ſich rer Burf im Abfte, 
VL von &.97— 13% ale Die Bebmbe, ber Beide uud, aufe 
‚zuellen, welche als befondere Aufforderungen und 
anlaffungen zue beſſern des italieni⸗ 
ſchen —*z —7 — feyen.* Diefer Abſchnitt 
IR nun freylich wohl in Ueberlogung zu ziehes. Ob er bey 
dem Lefer einen eben fo glähenden Eifer für die italieniſche 
Stadtsrechtsliteratur erwecken werde, als der Berf. bat, 
mag die Zeit lehren. Einige der daven ‚hergelsiteten 
find weit her gefacht, und in Bergleichung bes Aufwande, 
foiche Literatur koſtet, — ſehr unerheblih. Andere Vor⸗ 
theile, Deren der Verf. bier gedenkt, laffen ſich hl ſchwer⸗ 
lich ale Wuͤrkungen und Folgeu der beſſers Bearbeitung fol 
cher Literatur zuſchreiben, und von daher suwartn, Der 
Berf. ſucht dieſe Gruͤnde auf: 1, in den mancherley und wich⸗ 


tigen Verbindungen, in weſchen Deutſchland durch Ita- 


‚lien il, So mäfle z. B. die deurfchen — fer ins 
terefficen, (S. 98.) daß man, der Verbindung mit Italien 
wegen, einen wichtigen Grund mehr babe, die deutfchen Rays 
fer aus dem Oeſterteichiſchen GHaufe.zu nehmen; daß durd 
eben diefe Verbindung das Hans Oeſterreich In den Staub 
gefegt werde, feine Macht in alien von Tage zu Tage 
au erweitern; daß diefem Eriwelterungsfofteme durch Anwen⸗ 
dung ber conflitutionellen Macht, welche Das Deutfch » 





Italienifche Saatarecht darbiete, Grenzen geſeht werben _ 


koͤnnen und müflen; daß auf eben diefe Verbindung fo man⸗ 


de VBerbälnifle, in welden Deutſchland mit auewaͤrtigen 


Staaten, Insbelondere mit Frankreich, Spanien, Sardinun, 
dem Pabſte, Venedig ſtehe, gebaut ſeyen; daß durch diefe 
Verbindung Deutſchland an fo manchem Kriege, und an fe 
mandyem, für feine Verfaſſung wichtigen Frieden, Antheil ger 
nommen babe,“ Er fact diefe Gruͤnde ferner: 2. in dem 
bulfswiffenfdaftlichen Inteteffe des italienifchen Staate⸗ 
sches für das deutſche Ius puhlicam: in Aufklärung der 
Gerichte des R. Heſraths und bei Recchuer des. Fnlieen 


N 


Rechts; 


— m. 


/ 





wwirtheilen, wem es ber Saupi: 


| verſtattete 8. @.ı0r 

— Be Ban, Ti Sa 
. en 

ion für Dentibinnd gehabt kein — „Dem Raykrligen 


| 





e und Die —** RE 
w Publleiſten IR es daher au.. Ad des Itafleuifben 
als terjenigen Wlffenfaft, sur 





5 
3 
® 
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Grad getrichene Kultur ber SB 

i —* per 
äringen!!!- Im Asian. VII. benierkt der Werl, ei; gang 
— ef ach und jwar 


008 bandiiriitiihen Fiadeihien -= zu erfhaffenun 
Dies Der einzige Oxt fen, weher fie erinarter-vung 
Den weiten Beruf dazu haben 


; 

Fi 

53 
Pe 


begben Neicerpferemuhen, oder der. italieinifähe De 
aeferent im Reichshoſrathe. Dee hefuͤrcheet ren nk 
hberhäuften: Gefchäfeen entſchuldigeu werden. Sec. IR meie 


autferus, des Verſe Bemühungen, um Meitalienifchen Steige 
angelegeußekten-sufzutiäzen und in bedern Limlanf 
wu tabein, oder feinen Verdienſten, dio .er Ach kam euer 


nicht achten » als es der: BF, vorſt Ut. YBls-Einnen nun 
mal den aubehälßichen Deusfchen. Neger, an wies | 
| | 5 etrach⸗ 


s80 RKekcchasgeishrheic 


betrachtet ae: aaders aha en, ale er HB; und veſſen De 
band.init Juntien, fey es das kongobardifche Ronigreich 
oder bne.zänsifäbe Kaiſertbum — nit‘ in einem andere 
Maaſße dam Geunde legen, ale er wärklich getnkpft un® 
unserhakten worden iſt. Fiernach aber dürfte des Berfe. 
Borſtellang von der —* merkliche Abfälle leiden. Fuͤr den 
Kayſer Friedridy den Rorbbart hätte der Verf. alſetdings 
sinen tůchtigen Xeichskan; her abgegeben. - Aber K. Joſepd 


ber lite wuͤrde Ihn nicht eiumal zu feinem Schreiber ange⸗⸗ 


wommen haben, wenn er von Ihm die Dritte Ah, diefer 


Meytraͤge gelefen Hätte, welche uͤbrigens doch von allen Dede 


fihen Publiciſtea gelrfen‘ zu- werden verdient. Nur iſt os 
' Hhwer zu: fagen; wie beit, aus dem dorten abgehandelten 
\ — er wachſenden Saaben und ——— — das 


deuiſche Reich — abytzeholfen werden kůnnte. Man muß 


«6 einmal nehmen, wie esift!t Aebrigensweil es doch 


dem Verſ. um die · wiſſenſchaftliche Beatbeltung des Staats. 


rechts vom roͤmiſch⸗deniſchen Reiche in feiner ganzen Tore 
. yefitlön — fo ſehr zu thun iſt: fo wird er freylich vornehm⸗ 
Sch) feine Aufmerkſamkeit auf-die Begriffe der Sacher tor 
zu dleſer: Compoſition gehören , zu richten Haben: "Sn —* 
Ruckſicht beruerkt der Berfi 5. vV. bey dem Kongobaröifüber 
Rinigeeige, das für jagt der Vegen ſtand feiner noiffenfchäfle 
‚ lichen Bearbeitung iſt? daß es — und zwar Bis auf den 
heutigen Tag — sut — und Boden fundiert fen; Der 
Ausdruck iftsaber nach etwas zweydeutig, und bedarf einet 
fchärfeeen Beftimmang, weil es Staotefoflime giedt, die 
anf. Grund und Boden — felbft dem Eigenthum nah, — 
fundire ſind. Berner, um das Otaatsverhaͤltniß der deut⸗ 


Sm Reichs und Konſgthums, das ſo majeſtaͤtiſch in der — u 


glei der Sonne am Firmamente des Himmels ruhen, | 
das Longokardifche Koͤnigreich, gleich dem Monde, jun 8 
nem ſeiner Trabanten haben ſoll, richtig beifinimen zu koön⸗ 
nen, — wird es doch noch einer hiſtoriſchen Unterſuchung des 
Faktums beduͤrfen, "wodurch bad: Longebardiſche Koͤnigreich 
der Trabaut vom Deuefdien geworden ſey. Bekannnich ger 
hoͤrte vormals der obere Theil von Salien, wie der mittlere ” 
und der untere Theil davon — züm r Smitfchen Kayſerthum. 
Rom war die Hauptſtadt — alſo vormals das Aongobar⸗ 
diſche Koͤnigreich "eine Provinz vom romiſchen Kayſer⸗ 
‚Abm. Iſt es wohl „unser dieſer Kategorie — jum deut: 
ſchen Kindern, gelommen , oder vicht? Rarl der Gr. Hat 
bie 
„> . 


. 
“ 
u 


Aechtogelahrheccc. 9t 
de Aonb von ben. lougobardiſchen Anſgen erobert 
za dem eomiihen Kayferthume‘ iſt er euß eine ganz andere 
Weiſe gekommen. Er ſchrieb ſich auch nach König der 
—— — ob er gleich Kayſer ward. Iſt denn den deut⸗ 
fen Königen das longobardiſche Königreih — als Erben 
Karls des Großen und feinen Nachkommen — erblid 
wgepfien ? Eadilch, welchen Degriff hatte man im Mirgels 
a dem rhmifchen Rayferthum., van der. zömifihen Kaps 
Kot e2 Welchen Antbeil haben die Päbfte daran ges 

; ad Ddefe Würde an die deutſchen Könige gekommen 
inmny. Maren veridkefen Zeit ion die roͤmiſchen Biſchoͤſe vnd 
die Hierar chie mitr den roͤmiſch deutſchex Kayſern — über 

den Begriff des roͤmiſchen Kayſerthums — von je her und 

* immer einverſtanden? Naben beyde das roͤmiſche Kayſer⸗ 
| ah = auch fir Fenpise auf. Grund und Boden — und 
| Der Bedeutu 37 gehalten ? Welchen Begriff haben 
Berlinfte vom Iniperin gehabt, daß fie, wie der Verf. 
Kifänmeskt, das ktaliänifche Koͤnigteich die Arrhaim Imperli 
genaunt haben? Hat man’ die Lombardey als eine Provinz. - 
vom römifchen Kaiſerthum gehalten? Iſt das Dominium 
wmwiundi, welches ‚unser den roͤmiſchen Kaiſerthum verftanden' 
‚  . Werden.foll, zur nicht ein Begriff, den die Päbfte ven Pu 
, bitiften bes Mittelalters mitgerbellt haben; und was fagte 
J abſt Innocentius II]. dazu, als K. Otto IV., glorreichen 
denkens, auf. den Gedanken fiel, durch ramifche. Rechtsges 
| Dal —— —e rn zu laſſen, web⸗ 

inzen iens dem KRayferhum, entzogen worden 

Imenz. Ind Dec follte dieß dag Dominium mundi (fc. Chri- 
janj)in ſich begreifen. Lingmeiln nehme.man das roͤm⸗ 

HRalferthum in, Den Bedautung, weiche es — ganz unſtrei⸗ 

8,— ju de Zeiten Conſtantins des Kir gehabt hat. Nur 
um (o-auffalleuden wird As ſeyn, uub um fo mehr muß man 
x One andere Dippeutung wittern, welche man ihm im Mittelaltes 
—hadytmahricheiplig meter dem. Dominio mundi, (fc. Chris 
Biani gegeben haben-wng wenn die Geſchichto ieher, daß 
Kailıp Scienrichel, Ranzier alle uͤbrige chriſtliche Könige zum 
Unterfchieb. von feinesp Herrn, welcher ber Kayſer war, — 
nur Yan eo ‚Rünige genannt habe; daß K. Friedrich 11, 
damal habe einen Neicbesag halten wollen, auf welchem 
alle chriftliche Koͤelge sis. Reichaflände, ‚zu erſcheinen ges 
babe Häyyin; daß. die zömifchen Kaiſer ſich fuͤr berechtigt de ⸗ 
halten ‚haben, von, alen qriſtlichen oigen den a De 
W sene 


— — — 


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eweien, bofi 
| we Anden De —— ce jr 


Ypeontih. peotrifßer Sreomenter über bie 


‘ 


3 KFechtegelahchele. 


farben: ah Def mon Dorfen fe sung virwfiiehe 
dem chmiichen Kayfer, eunfı feiner Worde. Ä 


Det, | F 


2 
8 








eiſchen Inſtitutionen, nach deren neueſten eg. 
pe, von D, Ludwig Julius Friedrich Dipfnen 
Fuͤnfte verbefferte Auflage, Frankfurt am May 
-. bey D Marrenonp un euner, 19%. 1790 
gen in 4. 


Labellen über die Helneceiſ ſchen Spefheutlonen nah 


deren neueften Ausgabe, von D, Ludwig Julius 


Friedrich Hoͤpfner. Ebendaſelbſt. 20 Degen 
| in q. Folio. IRRE — SEP 


u. dep dere in 


in 26 baben mochte, daß die 

* Cemmentars im, eivitiuſch Magazine, den Zweck Ir 
die Wuͤreung haben —— eigen den den dryden Verfaſſern dig 
—— — Enäipfen : fo ſeht man dolh u der Bis 

—— —XXX en Mi; 
Set Suge, bar auch: dem Werf, des mente EA 
Anmerkungen miegergelle, und diefe find, mit deſſen Mint 
Begeichnet, in diefer wu Ansgabe eingeſchaltet. Aftenrhatbeil 
fader mar Beweiſe, wie ſchr eu Ach der Werfaffer angelegen 
ſevn laͤßt, fowohl von Welten der —— als Richtig⸗ 


it zu 
machen. Angemehm muß es den Srudirenden ſeyn, daß EN 
Berl, nur das, mau die erſten Anfänger (fonfl tam frivo 

quam ridiculo eognamine, Dupomdli, nun navi Jofine 


Dats der Beyfall, weichen Diefer Eommmenta 
— —8 (ans, fortdauere, zeigt dieſe neue Ze 
Se wenig Auſche Erxititen 


‚ anei benannt) leſen felen ; in den Waraaranben arlalfen 
&ales, 


bat. Was bingegen die ua) Proiyms — Cdie Bdi 
Fapinianiſtas, Lytao und 3 Arcueſtis etivad 
unhöflich, dach oft verdient, —* genannt, — ſollen, 
iſt in die Anmerkungen geſetzt worden. Bey einer kuͤnftigen 
Ausgabe darften noch verſchlebene Moterien einer meter 
e 





echtsgelahrheit. 93° 

bendehigt ſeyn. MWahte gehbrt die Lehte dom Zu⸗ 

and $. 61 2e., vom deutſchen Würgerreist F 91, von der 
amile 5, 92 2c., von der vaͤrerlichen Gewalt 5. 99 .ic., von 
va Würtungen der Ehe $. 228, ber. Legitimation $. 136, 

der Aufhebung der väterlichen Gewalt 9.55, von ben res 
dirini juris & sd 1, res Maneipi $.279, vom Bel 5. 281,1. 
—5— Mecht 9. 104 2e., von der Verjaͤhrung der 
gelten 5.332, Der Verjaͤhrnug uͤberhaupt 5. 396ꝛc., 


9 6. 408, der Mucianiſchen Cautlion 5. 493, 


ber 
3574, von den bedingten Vermaͤchtniſſen $. 655, sc, 
sonder B.P.$. 752, vom Prätoriihen Pfandrecht 5. 730, 
yon der mitselbären und unmittelbaren Verbindlichkeit $.737; 
von verbotenen Verdraͤgen $: 793, vom Pfandreiht wegen 
Heß gerürtichet: Verbindlichtkeiten 5.840 „ von der Fidejuſſion 

in Wajga $.1C95, von Sem caſn une-},%, I,denct. . 
Der Bf. bittet folgende Druckſehler gunerbeil.en. &. 14% 
bleu Note zur Sten, bie 2te zut iſten, und Die Ste jur aten 
so mätben, 5.26% 3.3 iR zu leſen: die Oetupation erfors 
dert eine Apprebenſion. ©. 357 Anmerkung in der stem 


gegen. erke. ©. 365 9.94 ließ feine Mett Feine, 
Bra 3.00 iR vu Ginhet Der mualbm. (D. 437 2, 
gti. oder ſtatt und, ©. 313 2.2 If vicht wmegznftreichen, 
®.364 3.29 und 20 ieh Bart A. ©.375 8.2 von um 
un ließ 3. GS, 626 3:9. yon wären iſt comes facrarum ju 
bſm. S. 639 3.18 find die Werte, oder ger ein wöllie 
gm bem-Weggufireihen. S. 262 3.22 Ik Con⸗ 
dlonen ſtatt Deſtimmungen. ©: 847 3.6 von unten ind 
Die Worte wo bingegen wegzulaſſen. S. a62 3.7 fehe 
man nach oder: 3), und 3.12 narh einer: Kenl, hinzu. GS. 
943.30 if nach Wahnſinnige ein Komme. zuſehen. S. 
9338, 11 von unten ließ tbue ſtatt hat. G. 956 3. 23 fehe 
de paltu ſtatt in puftun. ©.960 3.3 lies: den litigirenden 
 Yarhıyen. EEol in der letzten Zeile Ins Klagſchrift hart 
Hendſchrift. ©.986 8,15 if gebören Matt gehörigen zu 
kin. CEbendaſelbſt 8. #5 ep Pupillen odar Minderiab⸗ 
" ‘ Gb. 

Beytraͤge zum deutſchen Staatsrecht und zur Litera⸗ 
tue deſſelben. Wow Johann Sr 

_ j ” 


⸗ 


Re 


= Katbsconfulenten und Syndicus der Palfer!. freyen 
Reichsſtadt Weiffenburg im Nordgau. Zepter 


- Band. Nürnberg bey Kußkr. 8795- - 34:8, 


—. 
® 


an MR - 


I. Biographiſche Nachrichten von aͤltern deutſchen Stauts⸗ 
rechtsgelehrten, (nur nachgewleſen auf andere Schriften.) 
11. Literariſche Notiz von den deutſchen Landiländen X DA 
bievon handelnden Schriften Bloß nachgewieſen) TI: Kur⸗ 
ge Nachricht von dem Eaiferlichen Reichchofrathe. (Unerheb⸗ 
li.) IV. Votum ad Imperstorem in S. zu Freyfingen 
Domfapftel contra Particella, pun&io Contravenfonis Con. 
cordatbrum Germanfae.erc. v. 1756 (weil der Pabſt uͤber 
bie Stiftmaͤßigkeit des Abels von dem Particella erfanat ha- 


Be) V. Merkwuͤrdige Relchshoftaths⸗Concluſa. VL Re- 


flexiones über die. vorhabende und hochnoͤthige Relificaticht 
der Fraͤnkiſchen Rreismatriful, und was hierbey für Princi- 
pia und Säge zum Grund gelegt werden Eitinten.—-E Bart 
Febre 1756.) VIbOhnmaaßgebliche Anmerkungen -baräbee; 
(Vom Apr. 1786.). VIII. Exrlaͤuteruag und. Berihr ARE 


vier communieirte Pakt? und Fragen, in eben derſelben 


"Sache. IX. Feernere Erlaͤuterung des 4ten Pan; X 
General⸗Feldmarſchall · Amtliche · Vorſchlaͤger zu Etitwer futh 
eines Negulativs fAr'die Ausuͤhdumg der Gerichtsbarkeit über 
das fraͤnkiſche Kreismilltaire in Friedenszeiten. MI. Vermiſchte 


Demerkungen: a) von den Eigenfchaften des NRechts Wrärfto 


gebart; (unerheblich); b) 06 die Meichs : Wicarien dus Necht 


der erſten Bitte auszufben befugt ſeyen? Lein R.H.R.Con- . 


elulum vom 4 Febr. 1794 dagegen); e) ob die Erſcheinung 
auf Landrägen die Landſaßerey beweiſe ? (ans einer Deduction 


in S. Schwurzeuberg &. Brandenburg Ondolzbach, Marks. 
breit 1786 Fol.) CEine laͤngſtbekannte Bemerkung.) ˖ )eine 


Alterariſche Berichtigung, (die ſehr uͤberfluͤhig iſt.) .XII. De 
txiotiſche Gedanken uͤber die Nothwendigkeit der Wiedether⸗ 
ſtellung eines guten; vertraulichen Vernehtnens unter den 
Meihsitädten. (V. J. 1756) (unerheblich). XIII. Arie 
ferne. nahe Anverwandte in den Reichsſtaͤdten zu gleicher Zeit 
mit und neben einander in den Rechtscollegien und Aemtern 
figen tönnen? XIV. Bon der. Wahlfähigkeit naher Ahver⸗ 
verwandten in der Reichsſtadt Weiſſendurg am Nordgan. 
"XV, Freynuͤthige⸗Betrachungen uͤder die Verfaſfſung der 


BL De 


deut⸗ 


_— —— — — 


dentfſchon geiülichen Oteeten 
Mangein derſelben abzuhelfen? aus. Gelegenheit der bekann⸗ 
ten Peeisaufgade. entworfen. ). Wis wünfchten .. daß. „dee 


Verfaſſer eine beſſers aueh! der finen, BepinÄgen treſen 


möchte. Pen 


Atademiſche Bert über bes Wegtepeecit im “6 
° gemeinen, mit Anwendung auf das hohe Erzſtift 


.Salzburg. Unter dem Worſitze des ordentl. Sch 


ser Corbinian Gaͤrtner's. gur oͤffent⸗ 
tichen Prüfung aufgeſtellt (vor): Ranay Thanner, 
hochf. Alumnus. Salzburg, bey Duhl⸗. 1794 
sh. ©. gr. . 9 


E⸗ iſt eine aademiſche Ott eitſchrift, wodurch die ‚befannte 


Theorie‘ von dlrfer eds: Materie nen Erheblichee gymans 
ben bat, ut 2. ent . 
" 1. en . ih * nt 2 
Cominentstii de. origine er "progreffa —* 
juriumque Germanicorum, Pars IIda.. Leges 
et jura populorum Teutonicorum, media com» 
ple&ens. Folmen Ildue. le hiftaria inſtitnto- 
- - rum atque jurium feudaliım in regho Ger- 
- manico, ex ipfis fönrfbus hauftum, in uaſum 
ſtudioſae juventutis privaraeque le&tignis per- 
. ‚(pieue.compofirtum. Edidit D. Chr -Gottk 
. Biruerss , füpremae Curiae Ele&toralis Saxo: 
niae et Faulratis juridicge Adfeffor, Inſtituti- 
onum iuris civilis Profellor ordinarius, in 
ftudio Lipſienſi. Lipfae, apud. Beer. 1795. 
. XV Lund 310 ©. 8 8. IE, 


Re Vergmühen zeigt Meer. die fo.Kange erwartete zortſedung 


| dieſes fo uñtzlichen und dem deutſchen Fleiße zus Ehre gerri⸗ 


enden Werks. an, deflen Vollendung, wenn der gelehrte 


Bi dom Verſwechen geneu — nun ach nicht Ange 


meht 


er 


Rehsgelßnfelt: 95 
und Nejchelande; mbr ande: dog 


1 
nm uf a. Won Die u kn -- E 


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en duͤrfte. Beni gieich Die een Mi 
on anfern Vorgängern (mim ſehe Bd. 103 ©. 407 
Ber a deutſch. Bibt, und Anhang pe Suten SB 


4,8 
Böten , Me Abthl. S. 1768 — 1734.) na Brrvieuf 







— worden find: fo moͤchte es doch manchen Leſetn DE 
Beta Dann nie anangenehm feyn, hier eine ru Me | 
Werkes bepfanının zu Raten. | 

* ortfeitten welche das Studium des atertändiihen 
Fe fa jegigen Jahrhunderte gemacht hatte ; Key den ber 
en Haͤffomitteln, reiche die Sammlungen det Altern 


5* —æãS — | 
und - 
—* heſondern deutſchen Staatzu, darhoten; bey den vielen, 
init Fleiß and Geſchmadck — Ka u einzel - 
ner Rechteinßitute, fehlte es uns doch ——— — 
ben, aus ben Quellen ſelbſt ale und io ein + 
pie ammiengeordtieten Dacſteünng Dee — R 
Gerfaffung. Es muß uns daher das 
welches dieſe unangenehme Luͤcke In unſeret Eitteratur‘ *** 
dus —— —— noch manchtes zu weten 
ir 253 ‚he feine 


—2 IJ 
= —— —— 


uten —* täuderumgen erliti. “Der 
—2 weite “nr eeſchien. —65* die Altelle Xeches -· 
bis zu es, fh drey Br 





gr vum ne — —— ——— u 


} 


seite Yadı Liefert, nach einer allgemeinen Einirkung, 
eine kurze Darſtellung der Verfaſſung Deutflands in den 
ätteften ten und der erften Spuren des Bebentoefeng, nebft | 


- einen genaue Charakeerſſtrung deu fee dem fuͤnften 


en Gefehbfcher: De son Vütterfkafcen, 
Das zuveyse.Zudh iſt den a en der fräntifgen Kb 


£ gige und def eltern Ausbiivung der Lehensverfallung unste 
benſelben ben gerne, dritten Buche wied die Ausbrel⸗ 


sund. ver ehe in den eroberten Procinzen, unter 


der Neglerung der Congpharden, der Di und Gektgothen. 


in Stollen und ee na und ber E Branken. in Gallien und 





Mentſchland erzähle, Mebdtenlihe Nachricht 

von. denin dieſem —S en 53 and rechte | 

Ben a ften —— — — Oer Theil ſoſlte die 
vom Argense u 


| 


— — — 7 8 — 
⸗ 


NRechtege laheheit. | u 9 


dir Cabelinger, bis zu Marimillan 1. ebenfals in einem Bande 

harſtellen; allein die Gegenſtaͤnde mehreren fich, wie leicht vor⸗ 
— war, unter der Arbeit dergeſtalt, daß der Verf: ſich 
bi üthigt ſahe, Diefen Theil feiner Geſchichte in mehrere Bände 
u zerlegen. Der erſte Band des zweyten Cheils erſchien 

alſe 1790, und enthält die Geſchichte des deutſchen Staatp⸗ 
und Pelvatbechts in dieſem Zeitraume, welche wieder ig 
zwey Abſchultte zerfaͤllt, naͤmlich A) Geſchichte des unge 
wifſen Rechts, Bis zu Friedrich II. unter welchem B) mau 
anfieng die bisherigen Gewohnheiterechte, die zerſtreuten eins 
jenen Reichstagẽberordnungen, hebft Ben Ausſoruͤchen der 
uͤhmeſten Sähöpfenfüple, den Searuten einzelner Städte, - 


pfenſtuͤhle, das allgemeine — rivatrecht und deſſen 


Zoveyte Band des zweyten Eberle enthält nun die Schicha | 
le dei deutſchen Aehenweſe | 


7.2.5. 88.1 SL 
vo. ! 


38 - Kedziögelahräeit. R 


mierfern’ Seiten fo ef eagetbehte Lehte yon Ber Dienſtmaim⸗ 
chaft aus gleichzeitigen Urkunden zu enthuͤllen; Aber es i 
im eBen fo werds, als ſeinen Vorgängern, ſelbſt die neleftel 
wicht ausgenommen, gelungen, über Affe Theile dieſes vieſum⸗. 
enden Gegenſtandes ein zuderlaͤſſiges Licht zu verbreiten. 


fo 
as zierte Capitel betfachtet Die Veränderungen, weldye dit 


Einfuͤhrung der Lehensvererdung hervorgebracht hat, und der 
Berfäffer Iäde ſich durch Eine offenbar Mißveritandene Get 
‚ bes Wippo zu der Behahpfung bewegen, daß die ErBlichteit 
der Feen fon 102$ auf dem Reichetage zu’ Aschen voll 
Konrad dem zweyten durch win ordentliches Bann 
ſed eingeſuͤhrt worden, da docd erſt 1037 und zwar bIoB 5 
Suniteht der italieniſchen Vaſallen, eine ſolche Verordnun 


"erfolgte; für die dentſchen Kehen abet noch Een autdruͤclicheg 


BGeſetz iv dieher Hinſtcht detannt iſt Eben ſo ſchwrinken 
And auch die auf dieſe Behauptung Yegründetkn Hypothes 


won" Entſtehung ber Srveftftur, von Verecinigung 


6 Türktenämter mit. den dazu gehbrigen Meichstandei, — 


Sefonderd Aber vom Urſprutige des Lnterfchiedes - zwi⸗ 
fan hohem und aiederm Adel. Im Oeieren, Capi⸗ 


I wird die Geſchichte des Lehenswefens Bis anf Frie« 
Erich 14, ſortgeſuͤhrt, und die Lehre Von dem Reihe und Pros 


ditzial⸗ imgleihen von Burglehen erörtert. Erſt im drei 


jehenten Jahrhunderte entſtanden beſtiimmte gefepfiähe Note . 


then aut Breurtbeilung des Reicht⸗ und Privat⸗ henrechtx 
Ds vierte Caditel enthält den Zeitraum von Friedrich II, 
dis zu Marimiltan J. In dem ſtaͤrmiſchen drehzehnten Jahrr 


handerte, wo das Anfehen und die Macht der deutſchen Kae 


3 fehe tief gefuheen wär, wo die Stimme der Welche 

wieg, und jeder Maͤchtige that, was ihm gefiel, ſchuͤbte 
Bloß noch das Lehensſyſtem das deutſche Reich vor gaͤnzlicher 
Aufloͤſung, und geiwahrte Rudolph I. das wuͤrkſanate Deittel, 
Nuhe und Ordnung wieder herbey zu führen. Die Neichs 


- fübne erhielten durch Auftraͤge und Tbeilungen eintü bis \ 


cxaͤchtlichen Zuwachs, und das Pehensband zog Kaifer und 
Staͤnde, geiftlihe und teelrliche Fuͤrſten Imnier enger an el 
ander. Das fanfte Capitel betrachtet die verſchiedenen Arte 
der Aechrensfolge, nebft dem Urfprunge des Erſtgeburtsrech⸗ 
red. Wenn übrigens der Verf. Am ı8ten "Paragraph die 


- Stammesfolge mit gaͤnzlichem Ausſchluſſfe der Gradual-⸗· 


Succeflion, nicht nur nad den urfpränglich deurfchen, Tone 


/ 


dein auch nach ben Longebardiſchen Lebenegeſetzen behenen 


4 


— — —— 75 — TI 





Rechtsgelahrheic. 89 


all: fo Banc' Recen kelnesipeee mit ihm äbereinſtimmen. 
Der Verf. gefebt. [IS in feinen Primis Lineis hermeneu- 
üces Ilug. feud, . 


ücher vor Augen gehabt, und deren Medensarten und Aus 


 Vräde fleiſſig gebraucht Haben ;. warımi ſollte diefes nicht auch 


In Anfehung derjenigen Rechtspriucipien, welche mit den 
Weſen ——— konnten, Statt finden? Recenſent 
bezieht ſich Hier der Kuͤrze halber auf IL-F. 1. Ja im Tex⸗ 
te DI. F. 37. gedenkt der Feudiſt ausdruͤcklich der Gradual⸗ 
Erbſolge. Das ſechſte Capitel Handelt vom Urſprunge, deu 
Ueſachen und der Baſchaffenheit der Belehnung zur geſamm⸗ 


ten Hand. Das ſiebente Capitel, von Erbffnung und Au⸗ 


wartſchaften der Reichslehen, ine mager ausgefallen. Jal 
Er und 24. leugnet det Verf., daß nor Marimijlau 1. die 

arfuͤrſtlichen Willebriefe bey Werleifungest der größer 
Reichslchen oder Ertheilungen non Anwartſchaften auf dies 


ſelben noöthig geweſen ſeyen. Das achte Capitel iſt der Ges 


ſchte der Territorial, Keben in dieſen: Zeitraume ges 
widme. Wie Die groͤßern Reichsdeamten Landesherrn zu 
werden aufiengen, aͤnderte ſich auch das Verhaͤltniß der unter 
ihnen ſtehenden Vaſallen. Da dieſe von den ohnmaͤchtigen 
Raifern wenig Schutz und Beyſtand etwärten Eonnten, fchlefs 
fen fie Sich Deko fefter an die Fuͤrſten an. Letzztere ſuchten das 


f 
| ongob. '$, s1. daß die Sammler der 
“ Songobardifchen Lehens » Gewohnheiten die Roͤmiſchen Geſetz⸗ 


gegen cheits durch Verkeigung ihret. Sommergäter , sheild 


“. bar Bewilligung anfehnliher Freyheiten und Vorzuͤge die 


Zahl ihrer Vaſallen zu vermehren, und beſonders die reichern 


= and nrärhfigern Dynaſten in ihren Provinzen zu Lehensauf⸗ 


trögen zu bewegen. Hierdurch erhielten aber wieder die Va⸗ 


felen 
Gehe: an menden and ihre Macht einzufchräneen anfiengen. 
er 


erf., 5. 26 von der Verbindung des Landfafliats 


init der Lehencunterwuͤrſigkeit fagt, hätte wohl eine etinas 


sin foldes Uabergewicht; daB Re oft ſelbſt den Kürften 


— 


genauere Erobrterung verdient. In der Note5. gu dieſem 


Paragraphen vercheidigt ſich Der Verf. gegen einen Angriff 


des Herrn Prof. Poſſe in Roſtock, welcher ſchon in Kop⸗ 


e 's juriſtiſchem Almanach von 1795 eine Beantwortung Dies 


ſer Vertheidigung hat einruͤcken laſſen, worauf wir die Leſer 
um der Katze willen verweiſen muͤſſen. Durch die, beſonders 
in dieſerꝛ Zeitraume, ſehr gemeßmlichen Lehensauftraͤge ent⸗ 


ſtanden Häufige Auſſenlehen. (feuda extra ourtem) Im 8. | 
38 bi6 30 Handelt der Verf. vn den adellchen Lehenlenten, 
. - 2 BE von... 


⸗ 6 


ꝛeo Keqhesgaaheben. 

von Sutſtehung der belondern Lehenrechte, und Yolderfegt die 
von Einigen a daf bie Leben einiger 
dentſchen Länder fuͤr aufgetragen zu halten ſeyen, nebft den 


daraus hergeleiteten Folgeriingen. Das nrunte Cap. ent . 


haͤtt die Geſchichte von’ der Erbfolge, der Sammtbelehnum 


und Anwartfcaft der Territörfältehen. Die im zehnten Cap, 
abgehandelte Lehre von den ſieben Heerſchüden har dadurch 


keine neuen Aufſchluͤſſe erhaſten. Das zweyte Buch liefert 
die Eiterärgefhichte der Lehentechtsbuͤcher des Mittelalters 
Imd zwar im erſten Capitel des allgeineinen; im zweyten 
aber, des beſondern Lehenrechts , welchem legtern mehrere 
Vollſtaͤndigkelt zu wuͤnſchen ſeyn duͤrſte. Dieſe kurze Darı 
ſtellung wird hoffentlich Otnreichen, die Meichhaftigteft diefet 
ine Erläuterung des geſamitznen deutichen Staats » md Prü 
datrechts ungeinein nählicyen Werkes , nedſt dem tuͤhmlicheg 
Fleitze Und der großen. Belenmpelt ſeinez Verfaſſers in dem 


— 5 — Achte — ‚den Waunſch nah der baldigen 


cheinung des Öritten Bandes des zweyren Cheils, weis 


cher die Geſchichte der Longodardiſchen Lehen « unb des Rbmfe 


Ken Rechts in dieſem Zeitraume eithaften To, crge zu mo⸗ 
&en: Um deſto mehr iſt et daher zu bedauetrn, daß der wir 
bige Verf. ſein Vorhaben, auch Die Redtegefhicte bir vice 
n Seiten nach dieſem Plane fu einem dritten Theile zu ber 


ärbeften , aufgegeben "hat. Vielleicht eritfepließt er fich aber 


noch, dirſes in deutſcher Sprache ju chun, wodurch er fich der 


wiß den Dank und Beyfall aller Kenner und Friunde der 


deliſchen Redhtägeirhefannfeit amerben 


Theliures novus juris eeclehältich, ponm 


mum Germaniae, ſeu code ſtatutorum ie 


editorum eccleſiarum cathedralium er colle- 
giatarum in Germania, notis iluftrarus. ar. 


que differtationibus ſelectis juris publiei ect . 


elefiaftict adjectisque Animadverlionibus ad» 


sudtus et editus ab Andrea Mayer, SS. Th. 


L. Rev. sc Cels. Epilcopi ac Principis Frifin«. 


genfis et Ratisbonenfis,‘ Praepofiti ac Domi- . 


- 


ni Berchtesgadenfis Confil, eccleſ. acſt. er = 
WB 1 IT peb 


{ 








aqechelhihak ior 


pellani aulic. ac Curiae Epiftop. Notar. Ace. 
, demise Scientiarum Boicge facio. Toms IP; 

Anno aerge vulgaris. MD XXIV. Ra: 
. tisbonae, ſumtibus Editaris. Proftat Bamber- 
gae, spud Tob. Goebhard. 4. S. 626. 


Voeran ſteht eine Zueignungsſchrift an den Herrn Sr. von 
LThurn und Valſaſſina, deffen Bildniß in Kupfer geſtochen 
dieſem Bande vorgeſetzi in. 


Die Vorrede des Seranggebers enthält Nachrichten von 


der Domkirche in Regensburg, einen wairftätiichen —* 


nah altem gothifhen Geſchmacke, das einige ſchoͤne und wit 
" Koßem, Aufwande'gemacte Dentmale, enthält, 

L. Des orſte Stahl des vierten Bandes enthäls 
Statuta nova’ et naviflima venerkbilis Capisali Carhedra- 
is eccießge. Ratisbonenfia de Anno 1374 er 1596. Diefe 
Statuten haben in beyden Exemplarien, deren. nn der Hera 
aussrber bedient bar, große: Vreichiedenbeiten. As Dome 


herren werden aufgenommen 2, Drittheile Adeliche * ı Drit· 
theil Graduirte in ber. Sottesgelaheiheit dem Eanonifchen u, ' 
Sürgerlihen Rechte, Ges A zwanzig Wochen darf Ser " 


der abweſeud ſeyn; sick Zeit über, aber. möflen einige anders 
ihre Verpfichtungen Übernepmen beziehen auch dafiir eine 
Brlobnung, Daß den vefldisenden. Domberen Gpeckſchweine 
gereicht wetden, ifk nicht mehr gewöhnlich, und wird dafür 
\ Selb bezahlt. Pit den Ganonicathäfen und Käufern bat es 
ia Regeyfpurg feine eigene Beſchaffenheit. Man nimme 
wich gern Weltliche in ſolche Käufer oder Köfe auf, weib man 
zuaneriee Eingriffe bey der. Sinvensur beſorgt. & wird, kein 
Unehlſcher eis Rapirular aufgenommen , etiam ſi beneficia 


Prineipis, aut 1 per ſabſequens matrimonium aut alias qua» 


lirercunmue, fusrit legitimarns, Gre ex ‚Ducum, Marchio. 
num, Comitum ; Baronum.aut querumcungue —— 
virorum ang —X genere proceſſerit. Die Anzahl der 
Domherren iſt auf 25 oder * auf 24 gefege, von welchen 
16 Adeliche find. Hieruͤber aber. IR eine neue Verfügung, und 
Einſchraͤnkung in den Statuten von 1674 gemocht worden. 
Zween Bruͤder auf einmal und zugleich konnen, nicht in das 
Kapitel aufgenommen werden. Die. neueften Statuten v. I. 
760 betreſſen baupiſachuch + Amt eines Dechanten. x 


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1 


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1, 


Impp. Augg. Germaniseque Regum ae praebenda re 


 Serausgeben nachleſen kann. Da mar var einigen Jahren 


102. Redissgeloßrhgie.- 
Eigenſchaften zines Dompergn werden in den Ihtkundin noch 


belonders beſtimmt. | 
H. Chriftian. Goulieb Buderi diſſ. de canonicaribuis 


2. 
die Khnigspfrände. Ienae, 1738. Die Buderiihe Schrift 


it allzubelannt, als bag wir uns mit derſelben aufzuhalten 
noͤthig hätten. Zu unferm Zwede gehören alfo nur die Au⸗ 
mertungen des: Serausgebers. Der Unterfchied, ben dieſer 


zwiſchen Canonicis regylaribus und fecularibus ſeſtſetzt. 
ſcheint auch ung deutlicher und beflimmter, als der, den Bus 


wieder recht brauchbare Zufäge und Anmerkungen, welche 
den Buderifchen Text noch mehr beleuchten, und eben dadurch 
brauchbarer machen. Zufäße waren au bier am rechten 


Pr 


. ber angegeben bat. So finden wir au in der Folge bin und 


Drte angebracht, wenn man bedenkt, daß feit Buders Seiten, _ 


tr den Staatsfchriften, die Materie der Koͤnigepfruͤnde gruͤnd⸗ 


licher, als zuoor;.punterfuche worden iſt. Wer alfe in den Sal 


. tsnat, bie: Boderiſche Differtation. gebrauchen zu mäflen, 
wvird wohl thun, die Mayerifche Ausgabe derſelben mit allen 


ihren Zuſaͤtzen und Urkunden Ju gehrauchen, weil er hier des 


Dieuefte findet, mas. man wiſſen muß, wenn man ſich einen 


voͤllſtaͤndigern Begriff von der Königspfrände machen will. . 


"N Statota Imperialis ae infighis ecclefise Collegia- 
fae ad. veierem Capellam’ Ratisbonae, . | 


Voraus belehrt uns Bere DR: von dem Urfprunge bien 


. fer Stifftskirche ans Waſſerbergs in Handſchrift vorbandener 


Batisbona zeligiofa. Die Seifftefiche führt deswegen den 
Namen einer kaiſerlichen Stiftskirche, meil fie Kaiſer Hein⸗ 


eich II. zu einer Nirche regulaiter Seifftoherten geifftet, und 


mit der Bamberger Haupt « und Domkirche vereiniat Hat. 


Negenspurg. Ihre Dotatian geihab vom K. Heinrich im 
Jahr 1002; fie erhielt ihren. Hochaltar i. 3. 1023. Diefe 
Kirche war bie erſte deutſche Kirche, in welcher ein Jeſuit, P. 
Deter Faber, aus der Anzahl der neun erften Gefährten der 
Geſellſchafft Jeſu, den K. Carl V. im Sehr 1541 anf den 
Reichstag von NMegengpurg mit ſich führte, fein viertes 
Geluͤbde gethan hat. Die Kirche hat hey dem Finfall ber 
Schweden große Dransfalen erlitten, weiche man bey het 


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\ .Sie ſteht aber unter ber Gerichtabarkeit des Wilhons vom 


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_ Rechtegelahrheit. 103 
im Bamberaer Ardie nochgeſncht bat, was für Urkanden 
allda von der Vereri Capella vorhanden ſeyn moͤchten: fo 
man dadon einen ziemlichen Vorratb gefunden, wovon 
nu Gert W. bier umſtaͤndliche Nachricht giebt. Es find 
auch alle dieſe Urkunden fün bie Geſchichte jener Zeiten ſebe 
rauchbar. Das Hauptreſultat, das der Verf. mit großer 
brſcheinlichkeit aus denfelben herleitet, iſt dieies: Die 
Ptifftstirche ad vererem Capellam iſt sin monafterium re» 
inm geweien, das pro libirn modo buig geeleſiae vel Epi- 
po, modo alteri, donp et in commendan gegeben worden _ 
iR. Er will aber Niemanden zu Lich noch zu Leid geiprochen 
baden, fondern wänfcht, daß mer ihn eines andern überzeue 
gen rolle, eg mit Haͤlfe gleichzeitiger Urkunden thun möge. 
Der Propft diefer Alte muß vom BViſchoff von Regenspurg 
betätigt werden. Auſſer dem Probſt und Dechant waren 
ehemals 12 Pfruͤnden; wovon aber nur noch 6 etwas eintra⸗ 
gen. Die Unkoften, die ein Stifftsherr hey der Aufſchwoͤrjns 
iu feiften har, werden in der XXV. Urkunde angeführe, 
‚Nun folgen die Statgras zuerf die alten „ welche ». J 
vele Spuren von der alten Strenge der Chorherren jener Se 
tm enthalten, hernach die neuen, welche die Geſchichte der 
Zelt aufflären, und in vielen Dingen Licht und Belehrung 
verſchaffen. Dieſe werden auch genau beobachtet, kefondere 


vas den Chor betrifft, In choro, fagt der Verfafler &, 74. 


tnllae eanfabulariones, nec praeceps erj inordinatus can- 
tus audiuntur, nec [ylläbae fyllabıs, verba verbis, ver- 

verfibas involvuntur. Divina .magna com decentia et 
emni aione decori conjunfa peraguntur , quae owmnia 
pietatem .ac devotionem audientium et videntium exci- 
tant. Alfo in andern Chpranftalten iſt es nicht fa? und was 


Mes dann in ſolchem Galle für ein Gotteedienſt? In den 
‚Man Statuten ſteht auch, es folle von einem neu eintretene 


den Chorherrn den andern gegeben werden Near aut aliud 
due potabile pro fui jocunda fufceptione, Wag fol 
nun dieß dalce potabile jenn? Es⸗ . nichta anders als 
Vinam Latinum, Italicum, Tyrolęnſe. Diefer Tyrolerwein 
aber wird nicht mehr gereicht; ſondern die. Herren Chor⸗ 
bertem laſſen Mich. ihr Glar Weia mis Geld bezahlen. 
Ehorherren aber, die nicht von Adel find, muͤſſen den gradum 
oftoraras oder Licentiatus haben Sie Haben bier - 
m Tine Reſidenz, die aber einen Mongt über mährg. 
So lange ader diefar Monat gehit, muß der Rendentiatin 
“ Ä 4 in 


m 


104 Rechtsgelahrheit. 


in allen Stunden zuerft erſcheinen, und auch der Letzie Im 
Weggehen ſeyn. So fehr es zu loben iſt, daß men im Jaht 
ı793 einen Priefter als Schulrector gefegt bat,"ber In dem 
erften Anfangsgründen der lateiniſchen Sprache unterrihtes 
ſo ſehr wäre es zu wuͤnſchen gewefen, daß man biefer- Schule 

eine. zweckmaͤßigere Kinrichtung gegeben hätte, Denn wang 
‚je die kloͤſterlichen und ftiffeifchen Anſtalten etwas Gutes für die 
Kirche und den Staat leiſten fönnen: ſo find gewiß die Der 


muͤbungen um die Schulen patriotifche Bemühungen. Auch 
‚ haben wir bier wieder Ausdrücke bemerft, die für ein Stiffta⸗ 


Idiotieon taugen, Was find terrores? terrores mojores 
und minores? Das Gelaͤut mit großen web kleinen Glocken? 


Was mericipitalia? Merica heißt fo viel als uva Merici- 


u * ſind alſo Gelder, die man aus dem Verkauf von Trau⸗ 
ben um Margarethatag erlͤſt. 7 


- In ungleihen Wonaten, menfibus inaequalibus: mer 
den die Canonikate vom Roͤmiſchen Stuhle, in gleichen vom 

£ genitel verliehen. Das jus primariaram precum hbt der 
Raifer und der Biſchoff aug. Die Preciften werden zum 
Sanontcat zugelaſſen; au einer bezahlenden Praͤhende aber erſt 
alsdann, wenn die Ordnung fie triſft. Am Ende folge noch 
“eine Zugabe von Urkunden, wovon einige ſehr brauchkar find, 
 #B.N. II. die Urkunde vom Jahr 1139, mg die Edelleut⸗ 
fi von ihren Burgen nennen ; und andere, Man finder auch 


bier ein Verzeichniß der Proͤbſte u. Dekane. Ueberhaunt muß " 


man dem Deren M die Gerechtigkeit wieberfahren faffen, 
Daß er auf diefen Artikel fehr vielen Fleiß vertvandt har. 


IV. Ge. Henrici Ayreri, Phil. er I, V. D. Differtatin 


de benefiein a latere. ‚ Goettingae, 1730, 


Well aber Ayrer in ben 16 erſten 66. de beneßcio in 
genere, de nomine Cananıcatas, de origine Canonico- 
zum — ‚gehandelt bat, welche für den Zweck des Verſaſſers 

-and Herausgebers nicht taugten; ſo hat er bie allgemeinen 
Lehren weggelaſſen, und ſich affein auf den Cananicum a La 


. tere eingefchräntt. Die Ayreriſche Abhandlung fängt alfo eıfl 


mit dem $. XVII. an. Auch Hier Gat der Here Herausgeber 
manche Zufäge hinzugethan, welche zur Erläuterung der Se 
che dienen koͤnnen. Sedach wunderte fich Necenienf, dab eu 
S. 1538 den Espen und Döhmer befchuldigt, fie ſeyn plus 


‚zequn rigidi, cam in conrefüis ‚Wibns menhhas;, Ye 


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⸗ 


| . Reisgeahrei oo Jos 
| Canonicus utitur, caufarı Jufam abfıntine —* 


Dene Rechtsgrlehrte ſahen mehr auf die innere Moralitäk 


und auf das Gewiſſen, als auf das, was aͤuſſere Obſervenz 
ju erlauben ſcheint. Es iſt nicht zu läussien, „daß des Tone 
eilium von Trient die —— Abweſenheit reczestionig 
suis erlaubt hat. Aber hedarf dann ein Cononicus brep 
volle Menate zu feiner Erholung? Was es für eine Erholung 
'. fm, dag lehrt bie alte Denennung. hinreichend, nach welcher 
man dieſe drey Mongte die Keitwoche au nennen pflegt, weil 
naͤmlich da die Canonici zu reiten pflegten. Bolglich mußten 

e doch zuweilen auch einkehren, 8 gieng eg freylich lu⸗ 

iger zu, als im Chor. Espen und Wöhmer haben alſe gewi 
tene und rediiche Woral geledrt, und die Sache IR noch nicht 
damit ausgemacht, wenn men fogt: Parochus debes babere 
cauſam abfentiae. Cananicus vero, ntens ſao jure gccieha- 
Rico ſtatutario, carebit quatidianis diftribetionibus, fed Iy.. 
eratar gorpus pragbendae. d. h. der Dfarree mag durch ger 
wur Erfuͤllung feier Pfüce ſuchen, ein Heiliger zu werden ; 
bber das iſt au gemein für den Tononicug, er bar es nicht ui 
thig, er haͤlt Mich an das Corpus praebendae, und freut ſich, 
daß ihm das Concilium von Trient 3 Monate au feinet Erho⸗ 
‚Wang oder zum Herumreiten gegdunt hat! Sieß ſagte Mecenf, 
vbut, um den Ecpen uud Böhmer zu detten, deſſen Lehren ges 
wiß dem Herrn Speraysgeber nach [einem Herzen nicht zuwi⸗ 
det fan tunen, wie * aus ſeiner —* 8 160 ſoli 

n, fo mie wir auch mir ihm in feiner Anmerkung 

165 gleich gedenken. Die Rice, fo wie jeder vermänftige 
Menſch, will ja nur den — Br tens den dchteg 
ad mahren Gebrauch hiodert fie niemal Ä 


Auch das bobt Recenſent, daß er — Adrerſa⸗ Defnk 
tien won einem Benefitio, a Latere verbeſſert und näher. ben 
tinnnt, weit zene offenbar den Beariff fo anfegt, daß ein * 
$ciua Lar. wir dex Capallania honoria “oben Capeilania 
ſcopai nd mit der Stagpräbend , praebenda: libera , 4 

Be we. . Rule von Verben vicht sro goterlchie⸗ 


V. Serum engen excleßse colegistae ad 
 - Wremgge fanfum Joannem de Anno MCCLKXXAX, 
| Si iR der Zuttitt gu dem Kabirel und zum Rechte der Stine 
engebung [don etwas Aue: gerpache, und in manderieg 
Formalitäten eingelleidet. E⸗ 4 keintewege zu 8 ie 





heen oistpehr gu Schen, daß men geuch auf das meral 


Fragen eines Eandidaten Rüdfkhr nimmt, ber um Die ur 


nahme In das Kapitel anſucht. Auch Bier darf rin Cänonichh 
ben Wochen zur Beſorgung feiner Geſchaͤffte und Wed 
iſſe, aber mit Erlaubpiß des Dekans, abwelend ſeyn. I 


em Anhange von Urkunden kommen folgende Stuͤcke por⸗ 


her Eid des Probſtes und des Dekans; ber Eid eines neuetz 
eintretenden Canonici; der Eid der beſtaͤndigen Vicarien vorr 


id der Vifarien in der Johanniskirche pon Regensburg; 
ie Beſtaͤtigung von Pahſt Urban III, Verona, 11803 dig 
Deftätlaung des Biſchoffs Friedriché vorn Regensburg; die 
Entſcheidung des Pabſtes, daß die Wahl des Probſtes berg 


St deren Kollationsrecht dem Kapitel zußeht; ber 


Kapitel zuſtebe; bie Einkünfte von a jahren werben bey jer 


ber erledigten Pfründe zum Bond der Stifftskirche geſchlagen; 
daß das Amt eines —* — ein ſimplex offisium_sder mini⸗ 
Berium ſey, das mit einem perſonata oder benelieio cur 
ato wohl beſteben koͤnne; Guͤtertauſch zmilden der Don 
ichg und ber. Stifftskicche des heiligen Johannes :.ein 6% 

Biliches Decret, daß die Stifftsherten von St. Johannzg 
uch in den’ Kapellen des Duͤrger die Mitra tragen ſollen; 


enerfalen des Drobfies+ das Wabldecret eines Probſtes; 


Dchiedsrichterlicher Ausſpruch in Streitſachen zwiſchen den 
Probſt, dem Decan und dem Kapitel; eine Poͤbſtiiche Koller 
tion der Prebſtey vom Pabſte Caltxtus ı 456: Leine in! 


een har Toncorhaten nicht zu. überfehende Urfunde!}. 


jeihufß der Proͤbſte und der Decane; Tapgelder, hie ein 


Pder Srifftsherr hey feiner Auffchwoͤrung zu Bejaßien Ba 


ie belaufen fih ayf surf, sz fr re 
VI, Des Herausgebers disquifitio hiftorico „eritica de 
Sundainte ar. Tundatione Gollegiatae ad 56. Ioannes. 


Das erſte Kapitel handelt de fundatore ecciefise collegint 


«se ad SS, loannes. Der Berf. erzähle ung, wie nach Hart 


wihs Tod der Abt Caro von Sigberg Biſchoff von Regens 
purg geworden : und ermeißt, daß die Kirche der h. Johannes 
Biefem Cuns ihren Urſprung zu danken habe. Er würde s126.. 


als Biſchoff gewählt, regierte nur 4 Jahre, und erbaute das 


Ehorheren eingeführt worden, die nach der Regel des 6. Aus 


‚ wußins galha haben. Diele Geifiegiuge IE Ind, 1799 pen 


‘ - I Nur - 


Eiohannis+ Grjfft, und dieß iſt der aapze. Anhalt des erflen. 
Bee, mprauf er im aıren Kapitel zur Stifftung KEE 
“ übergebt, und wahrſcheinlich macht / daß auch hier vegulaire . 


Recheegelobcheiß. 10 
- ale worben, ımb an ben Pallaſt des 
: aber durch. Krieg ** andere ——e 0 in I Re 
Binften ſo gefihreächt werben , daß fie kaum nad; drey Ehore 
' herren, —A den Dekan, den Senior und den Cuſtos näßs 
| ns fonn. Der. Probſt wird na riet nußverſtandenen 
Stelle der Concendaten noch heut / zu Ing von ‚Rom: 
gruanut. 


VIII. Statüte infgaie ocdiefise ‚lagiane . s; Isa 
_ wm Erangelißam nori Manalterii Herbinoli. 


- In der Vorrede erinnert der Herausgeber, def biefes ir· 
’ de wit Recht infignis genannt werde, weil der heil, Kilian 
Mit. feinen Gefährten an disfem Orte den Märtprerted erlite 
ten, und weil Burcard bier fein Stift erbaut, und wit Be⸗ 
| edletinäen beſedt habe. Sim Sahr 1957 ſtellte der Difhoff 
Heuri das abgebronnte Muͤnſter wieder ber, erhob es zu 
aner Collegtattitche zur Ehre des heil, Johannes, und bes 
gabie es mit anfehnfihen Gätern, Auf die Werfhänetung 
biefer Kitche iſt in der Folge vieleg yermandt worden. Sie 
hat 34 Altäre. Diele Statuten erden unter die beften ge⸗ 
rechnet, weniaftene tragen fie die größte Sorgfalt für die wiß 
ſenſchaftliche dung der Demicellaren, and befoͤrdern gite 
Yacht und Ordnung. : Die Statuten enthalten unter. andern 
eine ausführlidye Befchreibung vom: Kita‘ ‚emancipationis, ‘ 
vobey freplich manches auffaͤlt, das den neuern Sitten nicht 
hemaß und unauftaͤndig zu ſeyn ſcheint, auch deßwegen in den. 
uinem Zeiten aufgehoben und abgeichafft worden if. Selbſt 
Benedict XIV. bat einen ritum nicht mehr leiden wollen, 
— redae rationi, degentias atqus honsſtati adverſatur, 
€ guandogae vulnera infligit. Eben als op man sinen neuer 
ber rxu Spißzuchen jagte. ge wurde alfo der rirug 
.  emanciparionis gehndtkt, And det pin Feine Enrblökuug de 
lehhes mehr Start, 


Es tan aber bier nicht anbemecht gelaffen werden daß 
—— XVI. uns XXXVIIſte Rap. feinen. Tert. haben, 
n Jeeg 
bicht moͤglich —*— Mangei zu ergaͤnzen. Er ſchrieb deswe⸗ 
J an sinen Freund, ber ihm antwortete: „Es iſt zwar der 
en wegen der anverlangten 95. bey dem Kapitel gemacht 
‚ Worten, es wurde aber platterbings verfagt.* Der Heransg. 
” von heetey bie Flair Anmertung, wem es ſo ſchwer Halte, 


... — — —— — — —— 
9 


gm eu m 


einen 


8 


worden find. Dem Herausgeber war es 


a. Hechssgeläfcheit. 
einen ed ber endern 5. zu erhalten, wie viel ſchwerer es Bag 
| Ka müfle, garze Statuten von ben Collegiatkirchen zu exe 
alten.”  . . u a 
—Das Kapitel hat heut zu Tas und 12 
Dandcelaven, nad gehoͤrt zu ber Capitalis oo 
In dieſen Statuten haben wit dann ein eigenee Kapitel: 


* 


XXVIL ©, 300 de.die ct moda demerendi equitataram, 


vulgo NReitwochen. .Diefes Kapitel ſelbſt belehrt. ung , DER 







Met, oben guten Okund hatte, ben Fepeu und Den Rühhener | 


“Ju vertheidigen. Wuͤrden die Statuten fo etwas vorgeſchriee 
ben baden, wenn, ‚nicht derglelchen Mißbraͤuche in den Reit⸗ 
wochen ſich gedenken ließen, und dem Geſetzgeber haran läge, 
u Chorherren es einzufhärfen, vt probe et Inte virenten 
-bonum ab ompibos teffimanium accipiant? Wallfahr⸗ 
en und Reiſtn Andahts halber Find den Otiffteherren er⸗ 


etern Balfe Jeder, mer nach Mom gebt, zungr dem Dekan 
"und dem ganzen Kapitel verfprechen, ex wolle in Coria Ra- 
mana nihil zogare nee follicitare, quod currat aut militet 
ontra libertaiem, ſtatuta er receptam ecclefiae confuetu- 
ind aut vergat in graejudicigm perfonarum ecclefise 
poſtrae. 9 i 


"VI. Ies.M.Schueids Ichedissma juridize - canonice 


iftosiegm de emancipatione Canoniterum in geneie,' &. | 


Viooceſeas Würeeburgenfie in ſpecie. Würceburgi Anne 
1789. ‘ on ‘ \ 


typ wentgzere Gchrifftflelee Air haten, weiche und zu 


. werläßige Nachrichten von der Ceremonie der Emancipation 


' Örlieere hätten; deko willlogamener. muß diefe Ahhandlüng 


em. getehrrer Fotſcher ſeyn. Im eriten Abſchnitte wird der 
Begriff der deutſchen und kirchlichen Emandipation entwickelt, 
ir ſofern fie in einer Befreyung von einer gewiſſen rechtlichen 
befteht , in liberstione & certa poteſtatis fpeäim, 
m andern wird Der Beqriff eines Eanonici nach Dieterich 
kurz beleuchter, worauf im III. Abſchnitte bie Materie de 
emancipatione canonicoram in fpecie, ausgeführt wird. Gie 
iR eine ſeyerliche Handlung der Unterwerfang und deu Ge⸗ 
horſams, durch welche ein Domieellar vom Joche des cher 
laſtikers entlaffen, und nachdem ar yon ihnen fren geſprochen 
werden iſt, dem Negimente des Dekans und des Kapitels un 
P wit 


ubt, auch nah Rom ad limina Apoflolorum, nur muß in 


t 


l 


— — 


ide Sehen 


“ Rechtsgelahrheit. 109 


alte! untertoorfen wird. Der Ausdrud ipstio n 
Verſtand konımt bas erfte Mal in einer Mainzer Urs 
vom Jahr 1190 von Es bleibe Alfe dfe Schneidtiſche 


Rdandlung In dieſer Maritie die befte, Arauchbarke und 


Whrreihfte, der noch eine betraͤchtliche Anzahl von Utkunden 
beygeſuͤgt wird, welche bie Bank Dache beſonders die Odlie⸗ 
genheit und. Beſugniſſe eines Scolaſticut, in ein brueres 


. ine Beronenfis Divi. Michaelis Archangeli, correiie, 
. M modernä teinpora directa A. MDEXCIV, 


IX. Statata Inlignis et peranugune tolleg itge * 
a % 


Voran ſteht wieder eine Vorride des Heraurgebert wel⸗ 


| Mt die Geſchichte diefer Kirche enthält. Dero, rin Braf aus 
dem Geſchlechte der Grafen von Lenzburg gründete dus Kies 


on — 


— — — ——— — — 


—— .. — — —— — 


"em: — 


Are Muͤnſter im Alergow, von ihm Deramähfter gehanng 
and begabte es mit anfehnlichen Guͤtern. ieſe Stifttkirche 


ger mußte viele Dranafale von den Graͤfen von Kiburg ers, 


daleq. Es find in derſelben 24 Praͤbenben; wobon aber 
Wein pur Erhaltung des Gebaͤudes und zu den. Beſoldungen 
Int Officialen verwendet werden. Oſe hat ı2 Erpeetantem . 
wege ber Magiſtrat von Lucern aus den ängefehenften buͤr⸗ 
Familirn ernefint, ohne daß ſle eitier paͤbſtlichen 
Faigung nörhig haͤtten. Gie if im Beſitz der hohen Im 
Üedern Berichtsharkeit in der Stadt Münſtet, md Bar das - 
—— über 36 Pfarröyen, ſowohl kaͤtholiſcher als FE) 
mir Rellgion, auch das Het in gewiſſen Faͤlen Gold 
nd Gilbderthängen zu fihlagen: Der Prodſt ft kaiſerlichet 
Kedlan, und in gewiſſen Difttitten Mitherr nik Lutern we 
Dielen Mnntüchefälle ohirtrachtet , hat fid dfefe Eofegiattisch 
doch alſo gehöheri, daB fie 44 Stifftshrttn und AUT: Kaplanen 
dat: Vie Statuten biefer Kirche ſind unter die Beften, beb 
ſtimmteſten und geotbneften Zu zählen, und baben. viel Eigen 
we, das man Im andern.nicht findet: Nach denfelbeh tan 






eder wiſſen, was ir“ zm chun find ga laſſen: dat, und man 


macht feine unnoͤthigen Geheimnifſfe aus Dingen, die Jeder⸗ 
mann wiſſen darf, Der Artikel Yon Archive iſt vorzüglich 
verſichtig und fleiffig bencbeitet, und verdient, in andern Stiff⸗ 


‚ tm nachgeahmt zu werden: Der Herausgeder ſelbſt kann G@ 


©. säs vice enthalten, feinen Eifer Über gewiſſe Mipbräus 

Ge im Chore gu Auffern, und es öffentlich zu radeln, wenn 

dieſe Herren garriuns per totam officium, et qum dein, Kong . 
- — —leien⸗ 


a 


’ , f 
J . f 
. / 


1. Meditägelaßehelt. . 


Br feientia fraftus et difttibutiones recipiant? Am Enke & 
bir Here Herausgeber nach dag rechtliche Bedenken des | 
dermaßlers, Wirzburgiichen. Profeffors des Staatsrechts, übte: 
bie Stage angehängt, ob die in der Schwein gebornen Edelleus 
dem deutfhen Adel zuzugählen und alfo Stiftsmäßig feyen? 
welde Yrose Ihm as Domkapitel von Eichſtedt vorgelegt 

tte. Er und Dürr Gaben fie bejahet. Diefes Bedenken 
wird vom Herausgeber noch mit einigen zweckmaͤßigen Anmer⸗ 
eungen derſehen. a 
5,7%, Statuta impesialis liberae infignis eccieliae elle ! 
on gie ad S. Crucem Nordhufiae de A. MCCLXXIIT, et 
CCCXXEII. mit einer Vorrede des Herausgebers. Das 
Stifft zum: 5. Creuz in Nordhanfen hart feinen Urſprung dee 
Mathildis von Ringelheim K. Heinrichs Gemahlinn zu dam 
en, welche dahin Kloſterſrauen geſetzt hat. Kelſer Friedrich 
‚II, aber hat im Jahr 1220 jene Kirche in eine Collegiatkieche 
. . verwandeit, und iht die önigkihe Kopefke in Walhianfen am: 
I Fenkt. Hier werdon mir die alten Statuten geliefert, weil 
de die neuen nicht erhalten konnte. Sie find freylich im Och 
(ke ihres Zeitaltees geſchrieben; Vieles aber har einer Eriib ; 
vung nöthie gehadt, die uns auch Ber Kerausgebet 
währt hat. , » , . , u | R . . | 

, M. D. Georgii Ludovici Boehmeri theles differtatie- 
nit inauguralis de jure cunferendi beneficia ex jure dev | 

uto. Goemingae, MDCCLVÜT, Dieſe Abhandlung kann 
Anfern Leſern wicht ganz unbekannt ſeyn. Wir Hemerten 

. , alfo nus, daß die Anmerkungen, die der ——— | 
Bradıt hal, zieinlich zahlreich find. Die Verfähiedenheic dr 
Srundläpe,: aus weichen proteſtantiſche und katholiſche Kanor 
iften hier ausgehen, hat zur Folge gehabt, daß fait feint 
ohne. Erläuterung oder auch ohne Widerſpruch daven 







gelommen iR... | a, J 
RI Wellaber Hert Boͤhmer der beneficiorum regu · 
Urigin keine Erwaͤhnung thut: fo hat der Herausgeber hier 
feiue Pofitiones de: jure cenſerendi beneficia regolhatia 
x jure devolüso elngeſchaltet, woruͤber ſich manche Otrel⸗ 
figterten erhoden haben, daher hievon eine praetiſche Gr 
nhrung gang ſwectmaßig war Als Zugabe ſieht nach I 
Balle des P. Pius VI. eingeruͤckt, durch welche er dein Dome 
peobſt Der Negensbutger Domlkcche Air ihn ums, ſeiar Nase 


7 


folger, 


4 n. 


' meinen Kandrechtes fo fehr an Inter 


6 Rechtsgelahrheit. 111 
biger ‚po wie dem Dekan, den Gebrauch der Mitte geflate 


tethat. Ob wir eineg neuen. Band.zu erwarten haben, dag 


fellten wie aus verfchiedenen Aepſſexungen ſchlieſſen. Nur 
puͤnſchen wit, dag buehrere nene vollländige Statuten gelte 
rt würden ,. wie die Beromuͤnſteriſchen find, Unangenehm 
es, wenn man auf Lücken ſtoͤßt; mod unangenehmer aber, 
wenn män dem Verf.- nicht einmal auf feine Bit Gehoͤr 


"sieht, „Es ‚Bleibt alfo in djefem, Fache der Literatur noch 


anches ins Reine zu bringens der Verf. aber verdient Dauẽ 
Ar feine Arbeit. - Bon den ueurften kanoniſchen Abhandiune 


.: gen had noch eihige der wichtigften zuvuͤck, hie wir. der Leſe 


> 


welt witgetheilt wunſchten. ‚Die Verbreitung derſelben wird 


in deſtd verdienſtlicheres Werk ſeyn, wenn man bedenkt, wie 


ſchwer es manchem Gelehrten wird, aus Quellen zu ſchoͤpfen, 
die ein Bekfaffer auf feine Koften erdffnet, in weichem Falle 
aud Herr Mayer ift. Indeſſen hat doc diefer noch Freun⸗ 


e und Gönner, die ihm feine verdienſtliche Arbeit etleichtern 


und fein Wert in Ihren befondesn Schutz nehmen, das er auf 
tige Koſten drucken laͤßht. € 


Beträge zur Kenntniß der Juſtizverfaſſung und fus 
riſtiſchen Literatur in den Preuffifchen Stoaten, 

berausgegeben von F. P. Eifenberg und C. 2, 
- Stengel. Erſter Band. Bertin, bey Rauf; 
1795. 3 Alphabet 7 Bogen in gr, Drtav, Mit 


4 


von Bolt. 1 RR. 118æ. 


Selten die Beytraͤge zur jariſtiſchen Ziterator in den 
Preuſſiſchen Staaten nicht weiter fortgefegt wurden, vere 


mißte man ein. Über dag Ganze der Preuſſiſchen Juſttzuerfaſ⸗ 


fang ‚und. ihrer nach und nach erfolgten Abänderung fich vers 
hreitendes Wert. Diefe Lücke wurde um fo merflicer, da 
das Feld der Preuſſiſchen Juſtiz ſeit Einfuͤhrung des age 

einen & | e gewann. Es 
wird daher nicht bloß für, den preuſſiſchen Juriſien und Ge⸗ 
ſhafftemann ſondern auch für jeden Auslaͤnder, welcher weiß, 


re vieler als Juri durch das Stodium der Dreuffifchen 


J Oetichtsetfaffung und ber feit bielen Jahren auf die Servos 


dern Bruſtbilde des Großkanzlers von Goldbeck, 


4 
4 


. 113 u. Rechtsgelahrheit. 


konnunung derfelden unablafſig verwandten Bewuͤhungen au 
Kenntntf und Einficht in ſeluten Fache ewinnen kann, obet 
velcher überhaupt, ſey es in Uterariſchet oder politiſcher, oder 
Anderer Dinſat, es der Mühe wert hält, feine Aufıtteifs 
famtelt auf die Verſaffung und Bernsaftang des Prruſſiſchen 
Staats, und auf den regelmäßigen und —— Gans 
welchen alle darauf Bezug habende Angelegenheiten gehen, zu 
richten — für alle dieſe, ſage ich, wird es eie ſehr erfreulis 
Ge Nachricht ſeyn, daß din Paar der Bade fo gang grwach⸗ 
fene Maͤnner, wie die Herren Eiſenberz und Stengel 
find, angefarigen Haben, dit mit Meche beliebter Ayınmem 
fehen Beytraͤge zur juriſtiſchen Literatur in ben Preuß 
ſiſchen Staaten, unter dein über rudritirken Titel, und nach 
Anem etinäs veränderten Plane, foriiufegen: 


42 Hit Veränderung des Titels debatf Peine Rechenſchaft i 
denn augenſcheinlich enthielten auch die Hymmenſchen Bey⸗ 
äge weit mehr, ul bloße Literatur. Die Veränderung bed 
wurde durch die ſeitdem veränderten Preuſſiſchen Ju⸗ 
ſtiwerfaſſung begruͤndet. Er jerfälk, nach Anleiung des Zi 
teid in bey Hälften: I. Juſtizvorfaſſung. A. Im Allge⸗ 
meinen hat man bier zu erwarten: fortgefegte ältere und 
newere Geſchichte der Dußiser oerfaffung und Ber ‚verfchlöhtnen 
Lanpdsejüftizcollegien 3 Anzeigen. ihres Verhaͤltniſſes Inter ein⸗ 
ander und zu andern Departements; Nachrichten von Ge— 
ſchaͤfftemaͤnnern, die Rd) um die Preuſſiſche Sufizverfaffung 
Verbient gemacht haben; Bemerkungen über borjüplich inter 
ante @iegenftände der Geſetzgebung und Juſtizverſaſſung 
erhaupt und beſonders der Preuſſiſchey. Hierbey werdeũ 
bir Herkusgeber die einzelnen Drovinziafderfaflungen nicht 
dernaͤchlaͤßlgen, ſondern ſich senräben, nach und mach anch bie 
Verhaͤltniſſe der verfäilcdenen Untergerichte.zu dem ihnen vor 
ſetgzten Obergerichte zu erbrtern, und Dadnrdh dem Mechteges 
rien einen Beytrag zu einer für ihn drauchbaten Topogtu⸗ 
phie eſner Provinz oder eines Krelſes lieſern. B. Insbeſon⸗ 
dere find Ferderide Rubriken gemacht worden?n. KRachrichten 
Yon dein Zurechtweiſungen und Belehrungen, twelche über bie 
Anwendbarkeit vder Nichtanwendbarkeit dei allgemeinen 
Landsetechte auf Anfragen der verſchledenen Aufligeeieglendin 
dinzelten: Faͤlen, ober aͤuch im Allgemeinen etwwa erfolgen 
mochten. 2. Erklärungen zweifelhaftet Geſetze. 3: Gedraͤngte 
Auszige aus den Entſcheidungsgruͤnden ſolchet krtenneuiſ 
v Dr f) De er 5 . - \ j n 


Ä 


\ Rechtsdelahrheit, 113 


ka welchen bey ſehe verwickeiten Faten die algemeinen Grund-⸗ 


(Age und die Analogie. anderer Verordnungen des allg. Lands 


sets mit vorzäglihern Schatffinn angewendet find. 4. Meng 
Geſetzt. 


. 3. Vollſtaͤndige Ueherſicht der Abweichungen des 5 

ER. und andererneuern Berordruungen, vor den aͤltern ſowohl 
allgem. als Landesgeſetzen. 6. Vorzuͤglich wichtige und utekoſ⸗ 
ante Civilrechtsfaͤlle; auch ſolche, die nach. den aͤltern Ges 
en entfchieden worden find, wenn ſich als wahrſcheinlich 
Yetausfehen läßt „ daß dergleichen nach Ältern Geſetzen zu bes 
gietheilende Fälle auch Eilteftig hoch eintreten konnen. Crim⸗ 
Halfälle ſollen nur in fo jern, und zwar auszugsweiſe, aufe 


zenoinmen therden, dis daraus Beytraͤge zur Geſchichte due . 


Eriminatverfaffung felsft zu entnehmen find. Die. Mitthele 
Bing ganzer Faͤlle iſt um fo mehr vn dem Plane ausge⸗ 

loſſen worden, da dieſe vorzugsweiſe ein Gegenſtand deg 
Bleinifchen Annalen iſt. 7. Nachrichten von Provinziai⸗ 
and aridern ſpeclellen Verſaſſungen, wozu ungedruckte oder 
feltene Statuten und Geſetze gehoͤren, noch ungedruckte Ri⸗ 
tualgeſetze der Juden, Ueberſichten verſchiedener in groͤßern 


ammlungen zerſtreuter, auf ein? gewiſſ Materie ſich bezie⸗ 


hder Verordnungen; z. B. ein Repertorlum über Gefek 


die den Bauernſtand, die Juden uͤberhaupt, und andere Claſ⸗ 


fen der Staatsbuͤrger oder deren Geſchäffte betreffen; über 


Verotdnungen und Verträge, welche das Abſchoß - und Nach⸗ 


Moßverhaͤleniß des Preußiſchen Staats zum Ausiande zum 
Segenftande haben; Vervollſtaͤndigung des Nefiortreglemente; 
us Stempelediets, u. dergl. nach den ergangenen einzelner 
Verimmungen 8. In einzelnen Fällen ergangene Anwei⸗ 
fangen. und nähere Beſtimmungen hber das Verfahren im 
Droceh, ben Hypotheken⸗, Wormandfhafts«, Depofttal-, 
Stempel⸗ und anders dergleichen. Sachen, - 9. Verfügungen 
In. einzelnen , vorzuͤglich wichtigen und verwickelten Vor⸗ 
wnndfchaftsfälen. 10. Anweiſungen zum- Verfahren in 
nichtſtreitigen Mechtsangelegenheiten, und vollſtaͤndige, mik 
ſergfaͤltiger Ruͤckweiſung auf die von den aͤlkern Gefeßen ab⸗ 


weichenden Vorſchriften des A. L. R. abgefahte Formulare‘, zu 


. dem uͤber die verſchiedenen Geſchaͤffte aufzunehmenden Urkun⸗ 


den. .IL Literatur. A. Eine kurze Anzeige der ſeit der 
Herausgabe des letzten Bandes der Bymmenſchen Beyrraͤ⸗ 
ge erſchienenen Schriften, welche die Wiſſenſchaft des Rechts 
in den Preußiſchen Staaten zum Gegenſtande haben. B. 
Ausfuͤhrlichere Anzeige neuer Schriften der Art, Die Her⸗ 

1.2. d. B. An B. I. 8 — aus⸗ 


N 





214 Recchtsgelahrheit. 
ausgeber verſorechen, als gewiſſenhafte Referenten, mehe Da⸗ 


ta zur Beurtheilung dieſer Schriften auszuheben und mit . 


theilen, als durch eignes entichsidendes Urtheil dem ſachver⸗ 
Bändigen Publienm vorzugreifen. C. Ankündigungen Einf 
ig. herauszugebender Werke;: vermilchte juriſtiſch⸗ literariſche 

richten, u. bug : u vo . 


Bey diefem Plane, welchem der Beyfall aller Kenner 
tree entgehen kann, welcher auch, bereits, wenigſtens na 
der dem erften Bande vorgedrudten. Pränumeranten und 
Bubferibentenfifte zu ureheileri, die beſte Unterſtuͤtzung bey 
Preußiſchen Publirum gefunden hat, wird der Stoff für dag 
Merknie ausgehen können; um fo mehr, da die Herausge⸗ 
ber verſichern, daß fie, vermöge ihrer Verbindungen mit den 
Verſchiedenen Departements und Landesjufizcoflegien, von ale 
lem Neuen, in fo fern es für Ihren. Plan —*8* iſt, bald 
mbglichſt Notitz erhalten werden. Da jedoch zu einer Zei 
mehr, zu einer andern Zeit weniger Materiallen zur Hand 
feyn dürften: fo wollenfie ſich nicht zu deſtimmten periodifchen 
‚ Rieferungen verbinden. Nah Maaßgabe des Vorraths unk 

der Muse wird das Publicum jährlih einen Band von 30 
bis 25 Bogen, oder deren zwey erhalten. j 


Der: vorliegende erfte Band deſtaͤtigt gan) die großen 


Erwartungen, bie das Publicum im Voraus von dem Untere 
| —5 der beyden Herausgeber hegte. Oo wie ſie in Abſicht 
r Bogenzahl bereits mehr geleiſtet haben, ats ihre Verſpre⸗ 


en mit ſich brachte: fo haben ſie 6 auch in Ruͤckſicht des 


nhalts gethan; umd wir wuͤnſchen zum Gedeihen des Werke 


icots mehr, als daß .die: folgenden Baͤnde von Seiten der 


Wichtigkeit, Nuͤtzlichkeit und dem mannichfaltigſten Intereſſe 
derm erſten gleich kommen mögen. Zwar finden wir in DIA 
erſten Bande nicht alle Nubriten, welche der Plan enthielt, 
durchgefuͤhrt, auch. folgen fie in jenem nicht immer ſo auf ein⸗ 
ander ,.twie in dieſem. Wer wird aber auch erwartet haben 


daß das Fachwert, fo wie es in dem Plane aufgefteie ift, fit 


einen jeden einzelnen Band, und nicht vielmehr für das gan⸗ 
it Berk gelten ſolle? Die Herausgeber thaten fehr wohl datı 
an, und es gereicht dem Unternehmen gewiß zum größten 
Nuten, daB fle fich weder zu flebenden Rubriken, noch zu 
‚ einer beftimmten Folge derſelden verbindlich gemacht haben. 


u’ 


Hedjiägelabrhei,: 115 
wie zehen jetzt den erſten Kan, fehen Inhelte nach, 


UN Sric zu Sk durch: | 


2 Preußifebe Cametaljuſtizoerfaſſung. S.1.—33. 
In diet Abbandtun wird aus einander geſetzt, welche Be⸗ 
Wandniß ‘es mit der Gerichtebarkeit habe, welche den Krieges⸗ 
und Donidinenkammern über ſolche Sachen und Gegenſtaͤnde 
Beya; legt worden iſt, weiche mit der Finanzverwaltung und 
Landespolizey ih unmittelbarer Verbindung ſtehen. Den Be⸗ 
Klug macht ein diphabetlſches Verzeichniß ber Sachen, wel⸗ 
che zur Cameraljuſtiz gehören, mir jedesmaliger Machweiſung 
der Rechtsquellen, welche darüber entſcheiden, oder nahere 
Beftimmungen enthalten. II, Anfeagen, Kefolutionen 
hd Xeſtripte, welcbe das allgemeine Preufiifche Lands 
techr,, die Proceßordnung und andere Verorönungen 
betreffen. S. 34— 76. ı) Anftage des Verliniihen Ma⸗ 
gziſtrats, die Vorſchtift des A. P. Landrechts wegen der Mas 
orerinitätsjahte betreffend; nebſt Sem darauf erfolgten Hofre⸗ 
eripte. 2). Auszug aus einem Hofreferipte an das Cammer⸗ 


‚gericht „die Aufnahme der Teftamente nach dem allgem. Landr. 


betreffehb, ‘ 3) Hofreſeript an das Cammergericht wegen 
Aufnahme der Erbverträges 4) Äber die Nichterbeserklaͤrung 
der Fiscale, 3) Wegen der Rechtsbeyſtaͤnde der Ehefrauen 
ben Verbürgungen für den Ehemann. 65) Anfrage des Otadt⸗ 
gerichts über dfe Anwendbarkeit der Vorſchrift des allg, Landr. 
KWegen der Befugniß einer Gefhwängerten, den Schwängerer 


hoch vor der Niederkunft wegen der Entbindungs», Tauf⸗ 
And Wochenkoſten in Anfpruch gu Nehmen ; nebit dem darauf 


tifolgten Hofrefckipte. 7) Auszug aus dent Hofreferipte mit⸗ 
teift deſſen dem Cammergerichte der erſte Theil der allgemei⸗ 
nen Gerichtsorduung zugefertiget worden. — In dieſem 
nicht durch den Druck bekannt gemachten Reſeripte wird die 
fehr wichtige Frage über die Anwendbarkeit oder Nichtan⸗ 
wendbarkeit der Vorfchriften der allgemeinen Gerichtsordnung 
auf Ältere Fälle beantwortet. 8) Hofrefeript an das Cam⸗ 
mergericht, die Proregation des Militärgerichtsitandes bee 
teeffends desgleichen 9) über das Verfahren in Proceffen, 
toobey die Beehandlungsfocletät intereſſtrt it. 10) Generale 
directorialreſeript an die Neumärtiihe Kammerjuſtizdeputa⸗ 
tion: in welchen Fällen den Fiscalen die Quote gebühre? — 
Ueber dlefe Frage herrſchten bisher bey den verfhledenen Des 
partements und Collegien ſehr va nmel Br 
2. N 


‘ 
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16. Rechtegelahrheit 


5 3m), Holteſcrivt üher elulge das Hopotheken ⸗ Deve⸗ 

U AHA: „once übe elle betreffende Fragen. 7 
Hofreſcript an das Cammergekicht, die Erklaͤrung des F. 14. 
in, dem Eojet vom 17. Jul. 1788 wegen der Vergehungen ger 
gen Milſtaͤrverſonen betreffend; 13) über die Fragt: iu nude 
fern genzu Äremde, die in die Preußiſchen Lande ‚begebeg, 
und ſich. daſelbſt aufhalten, nad dem Verlangen austwärtiger 
Neaieruggen, Geticht⸗ und anderer Evil» und Milfeächer 
hörden mit Arretirungen und Auslleſerungen gu verfahren ? 
145 Atifrage des Cammergerichts, einen zweifelhaften Nr 
mifiongja betreffend; nebft Hofreſeript. 15). Softefcript 

“auf die. Anfrage des Cammergerichts über die Anwendbarkeit 
des Remiffionsebiets vom -ı2. Aug. 1721, nebſt Beyla 4 
16) Hofreſcript an das Cammergerticht Über die Frage " 
dasjenige Abzugsgeld, was Auf den Grund des Generaldikes 
ctorialreferipts, vom ‚28, Apr. 1756. bezahlt werden, condie 
itt werden Eüine ? — Mebrigens find in dieſem zweyten 
Aoſchnitte abſichtſich nicht jeder Nefolutton die Aufragen, wo⸗ 
‚Autch fle- veranlaßt wurde, vorangeichict, fondern nut die in⸗ 
tereſſonteſten Aufragen find ausgehaben. worden. II Rechtes 
[ie and Nachrichten von Provincial⸗ und. andern 

yelondern Verfaffungen. S. 77— 99. 1) Ehur- und 

Neumatiſche Verfaſſungen. Hier findet mar eine, Brihe bon 
Regwishoͤtzen, nach Auleltung von Chur⸗ und Neumaͤtkiſchen 

regen und Judicaten aufgeitellt, van der Art, wie man 

- bisher gewohnt, geweſen iſt, ſie auch In Herrn Stengel’g 
Kepertorium zu finden. 2) Kurze Nachrichten von einfe 
gen Cyurmaͤrtiſchen Statuten, Mean erfährt Bier, wie es 
in diefem .oder jenem Rechtsfalle gehalten werde, und was 

darin Rechtens Tv. 3) Judenſachen. Hier Eöimag unter ’ 

andern folgender Fall vor: eine juͤdiſche Dienſtmagd Elagte ges 
gen ihren Schwängerer anf eine ungewöhnlich große Aus⸗ 

" —— aus dem Grunde, weil fie zum Stamme Aaron gehöre. 

er Beklagte räunite zwar dieſes ein; befteitt aber, daß die⸗ 
fer Stamm bey Eheſachen zu höhern Anſpruͤchen berechtige. 
Der Oderlandrabiner aber entſchied: daß die Abkunft einer, 
Sudinn vom. Stamme Aaron ihr in Ruͤckſicht der Abfindung 
Erin uroBeren Necht gebe, und daß Überhaupt bey Eheſachen 
auf den &.fhlechreitamm nisht geachtet merden, könne, IV. 

Verſuch einer Meberficht der vorzäglichern Abweichun⸗ 

. gen der allgemeinen Berichtsorönung von dem corpo. 
re iuris Friderigiauo, oder der Alters Proceßordnung,. 

» 7 oo. oe . .. Bag: ’ ond 


v 
N 


En Rechtsgelahrheit. 117 
and den zar nAßern Beſtimmung derſelben ergange⸗ 
nen Verordnungen. S. 111 — 149. Er umfaßt zwar die 
eiſten deey Titel det Gerichtsordnung; kann jedoch, In fo fern 
diefe drey Titel gerade das Allgemeine des Procefi:s zun Ges 
genfande haben, fuͤglich als ein Ganzes für ſich hefteben, 
Anch iſt eine vollffändige Ueberfiht der Serichtserdnung 
(Son deshalb jetzt noch nicht moͤglich, weil noch zur Zeit nun 
dar erſte· Thell derfelben promulaite iſt, und der dritte Theil, 
— von den Pflichten det Rärhe als Anftiuenten, Decernen⸗ 
ten amd Meferenten — wahrſcheinlich Vieles enthalten wird, 
mus , in fo fern es ſich auf den erften Theil bezieht, nachge⸗ 
bote werdetr muͤßte, wenn auch nur eine Ueberſicht der Pros 
efßoronung im ſtrengſten Sinne geliefert werden ſollte. 
Zudem überfchreitet eine Ueberſicht der ganzen Gerichtsord⸗ 
mung, nach dem Maaßftabe, welchen die Bearbeitung nur 
Dreyer Titel giebt, böchftivahrfcheinlih den Umfang eines, 
Bandes diefer Beytraͤge. Sie wird daher vieleicht als ein” 
beſonderes Werk herausgegeben werden. — Weber den Dlan, . 
nach weldjem der Verfaffer diefes Verſuchs arbeitete, erklärt 
ſich diefer, in einer eigenen Vorerinnerung, felhft umftänds 
lih. V. Bemerkungen eines Iingenannten hber einzel. 
ne. Ssellen des allgemeinen Landrechtes für die Preufs, 


fifden Staaten, S. 149 — 190, Big find nice fehr wich⸗ 


tig! Bedenklichkeiten und Zmelfel gegen einige Stellen, In⸗ 


serpretation andarer, Vergleirhungen des Preußiſchen Lands 


rechts mit den gemeinen deutſchen Rechten, machen die Ges 
genſtaͤnde dieſer Bemerkungen aus. VI. Intereſſante Er⸗ 


kenntniſſe in Civilrechtsfaͤllen. S.1ı41 — 252. Die by 


den Erkenntniſſen zum Grunde liegenden Thatſachen find wege 
geblieben, theils weil fle ſehr einfach find, theils weil die Ente 
ſcheidungsaruͤnde hinlänglihe Auskunft über deu Zuſammen⸗ 
bang der Sache geben, 1) Erkenntniß bes Cammergerichts 
in Sachen des Berliufichen Magiſtrats wider das Juſtizamt 
Muͤhlenhof. — Enthält Ausführungen über die Nechte des 
Siseus. 2) Zwey Erkenntniffe des Cammergerichts in Sa⸗ 
chen des Forſtamtes Saarmünd wider den Magiſtrat iu; 
Treuendriegen — betreffen Die Frage vom Jaadregale. Sie 
find, Inebefondere das zweyte, durch einen ganz ungeroöhns 
lich großen Aufwand von juriſtiſcher und Hiftorifcher Gelehr⸗ 
ſamkeit, und wegen der darin enthaltenen Geſchichte der deut 
ſchen Jagd, merkwuͤrdig. 3) Erkenntniß des Stadtgerichts 


zu Bielefeld in Injurienſachen des Eifterzienfrkloftere Mar 
I H3 rien⸗ 


v 


— 


\ 


unz Rechtegelahrheit. 


ienfeld, im Hochlſtift Muͤnſter, wider bey Serausgefitt des 
Weſtphaͤliſchen Magazins, Magiſter Wedoiget. — 
Man lernt bier. den Fall vollſtaͤndiger und aktenmaͤßiger ken⸗ 
nen, ale in dem Weſtphaͤliſchen Magazin, wo man auch 
Masrühten darüber findet, VI. Auszug aus einem 
hutachten Der Shöpreußifchen Regierung zu Peter⸗ 
Zau vom 8. Jul. 1794. in Unterfuchungsfachen wine 
Matbaus Przisbis; und Conforten‘, wegen des: 
"an der Jagnika Dakloska, einer vermeynren He⸗ 
xe, veruͤbten Mordes. ©, 2353. — 295. Ein ſehr merkt 
wuͤrdiger, aber durch das gräßliche Bild, in welchem die: 
Menſchheit darin auftritt, hoͤchſt widerlicher und faft etelhaf⸗ 
ter Fall! Das Factum iſt kurz ſolgendes; Dukioska, die 
Wittwe eines Hirten, haͤlt ſich h ihrem. ſehr hoben: Alter. zu 
Chersuika bey ihrer Tochter auf. ie lebt yon Betten, und 
von den Wohlchaten ihrer Tochter. Alter, Ungeſtaltheit des. 
Körpers, rothe Augen, Zudtinglichteit, wie le alte Weiber 
gewoͤhulich haben, und ein widriges Geſchrey, welches. fie zu 
Seiten macht, fegen fie, in der Meynung ihrer Mitmenfchen, 
in die Claſſe der Heren, Przisbis;, deffen Mutter in ih⸗ 
rem fiebenzigften Jahre 'geftorben war, nachdem fit dien Tas 
ge vor ihrem Tode ausgerufen hatte, fle fey von der Dukloska 
behext, glaubte, nebſt den übrigen Derfeinwohnern, die He⸗ 
gerey.der Dufiosta fey wirklich an dieſem Todesfälle ſchuld. 
pufeliaer Weiſe fiegt im Dorfe ein verobfchiederer Soldat 
es Fuͤrſten Primas auf Erecution, welcher bey den Bauern 
id ſolcher Achtung steht, daß fie auch feine Winke ohne die - 
geringſte Widerfeglichkeit zu befolgen pflegen, Diefer fucht- 
bie Bauern in ihren! Vorurtheile noch mehr zu beſtaͤrken. 
Man kommt überein, fie fol aus dem Dorfe gejagt werden, . 
Borber aber gehen der Soldat und: Przisblsz zu ihr, und 
während fle. diefer hält, ſchlaͤgt fie jener mit der Peitſche. 
Nachdem fir etwa go bie ga Hiebe erhalten, kann. fie noh 
wohl aus dem Dorfe gehen; fie wollte aber nicht, und wird 
im Dorfe herumgejagt. Der Soldat xritt fie auf die Hände, 
.  flägt mit einer ufammen gebundenen Pferdepritihe-auf fle 
168, wo er nur hintrifft, dag das Blur an ihren Füßen ber 
unter läuft. Auf ihr Bitten wird nicht geachtet, weil der 
Soldat es fo will, und die Bauern glauben, daß fle ibm ges 
horchen müßten. Bey diefer Operation ward ihr bereits der 
linke Aem zerbrochen. Den folgenden Tag geben die bepden. 
Vorigen, nebft einem Dritten, Dujza, legterer mit einer hoͤl⸗ 
Zu . Ä dzernen 


nl 


3 


Mechtsgeläfhele -— — . 119 


genen iftgabelnerfeßen, wieder zut Dukiceka Ind. Haus. SM: 


uden fie in bibßem Hemde anf Stroh Ikgen "und ſtoͤhnen. 
Przisbisz und Duza fehleppen fe auf Befeht des Soldaten 
eraus, halten fie, und diefer pruͤgelt fie wieder mit der Peit⸗ 


e. Jene geben ihr auch zwey Hiebe mit der hölzernen Miſt . 
ga auf den Hintern; diefer aber.mit der Peitiche einige 80 | 


iebe, Nun wird fie losgelaſſen, und der Soldat befiehlt 


toird fie gejagt, und von dem Soldaten Jepeitſcht, daß fle nie⸗ 
derfaͤllt. Duza holt hierauf eine Enge. "Auf diefe wird die 


Dutloska von Duza und Prytsbisz nebſt einigen andren auf 
dem Dorfe, gelegt, umd.dorauf aufs. Fetd geſchleppt, wo eine . 


mit Waſſer angefüttte Lehmkuhle iſt. Hier wird fie vom 


Mizisbis; und Duza, nebſt einigen fich dabey eingefundene t 


FJoungen, indem ſie die Egge, worauf fle liegt, umkippen, 
ins Waſſer geworfen, weil dieſe Halbmenſchen uͤberzeugt * 
ren, die Heren glengen im Waſſer nicht unter. Sie Maier 
ans Land zu fommen; der Przisbisz ſchlaͤgt fle’ aber mit einer 

eht er nach Haufe. Nach einer haben Stunde, wie ſich 
on die Mebrigen verfanfen hatten, kommt er wieder zurüd, 


> 


finder fe in dem Wäffer auf dem BDauche völlig todt liegen, 


giebt ihr mit einen dom Kaufe mitgengmmenen Knuͤppel ei⸗ 


an ° 


. ige Siebe, um zu ſehen, ob fie ſich noch, rühren werde; at 


lein es erfolgte Feine Bewegungs. fle war todt. Segen Abend 
eht Przisbisz wieder bin, findet fle noch fm Wafler legen, 
Gleppt fie heraus ‘auf eine Anhoͤhe, von wo fie Durch bei 
Schulzen in das Haus ihrer Tochter gebracht „von bier aber’ 
des Abends mit einem um den Hals gebundenen Strohſeil 


nach einem, glei Hinter dem Hauſe gegräbenen, Loche ger 


ſchlepot und verfcharre, “den andern Tag aber’ wieder ausge⸗ 


graben und obdneirt wird.’ ' VIIL "Anzeige neuer durch 


, ‚Den Druck bekannt gemachter Verotduongen; nad dei 


Zeisfolge geordnet, mit Ausſchluß der Verordnungen für Suͤd⸗ 


.- 


przußen und für Anſpach und Bayreuth, ‚hr weiche zwey eis 


gene Aötheilungen gemadyt worden find.‘ , Die neuefte hier 


aufgeführte Verordnung iſt vom 4, Hug. i 795. Unter neu en 
Verordnungen werden hier Blejtmigen uerftanden , welche ra 
dein 1. Jun. 1794 „ als dem’ Tage der tingerfetenen Gefetze 


kraft des allg. Landrechts, bekannt gemacht worden find Um. 


{üdeffen in Xnfehitng der dem preußifchen Staat neuerfich eine 


. verleibten Provinz Shopreußen, etwas Vollftändiges zu lies 


4 


Stange, und alg er merke, dag fie ſtch nur noch wenig ruͤhre, 


fern. 


{ 7, ans dem Dorfe zu gehen. Weit fe aber nicht kann fo: 


’ 


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ð. 


9p 


se Nehssgelabrpeit, 


fen, flab-auch Als Altern dieſe Provinz angehenden Verord⸗ 
‚nungen in das Verzfichniß aufgenommen worden. Gewoͤhn⸗ 
lic haben die-KHaranag. nut die Rubriken, der Verordnungen 3 
bisweilen. gber "auch einen kurzen Auszug aus denfelben mitges 
tbeilt, . Dos Letztere iſt geſchheben 1) hey dem Patente wegen 
Organiſation der Landescollegien und. Verbeflerung des Ju⸗ 

iaweſens In Anſpoch und Bayreuth, vom 3. Zul. 1795. 27 

ey dem (bisher weniger bekannt gewordenen) .Edict wegen 


der Geſetze und Rechte, nad welchen in Suͤdpreußen in 


Rechtsangelegenheiten verfahren und geurtheilt werden foll 
yon 29, Marz 1794 Es gehe im Allgemeinen. dahin: a 
Nie bisher für gültig anerkannten Geſetze und Gewohnheiten, 
in ſo fern man fotche gehoͤrig beſcheiniget, follen bis zur Pus 
blication des Puovincialgeſetzbuchs, zu. deflen Befoͤrderung die 
—SDudpreußziſchen Rechte gefommeit werden follen, der Regel 
wach beybehaiten werben, b} Bis die Beſtaͤtigung des. Suͤd⸗ 
preußiſchen ſtatutariſchen Rechts erfolgt, ſollen die Gerichte die 
3789 zu Warſchan, durch ‚Anton Trehicki herausgegebene 
Sammlung der Polniſchen Conſtitutionen dergeſtalt anneh⸗ 
men, daß jeder, welcher ſich darin gruͤndet, die Praͤſumtion 
für ſich haben fol. c) Wa es,nicht auf Provincialverfaſſung 
ankomme, ſoll das allgem. Pr. Landrecht gelten, und davon 
fdr Sudpreußen eine lateiniſche Ueberſetzung veranſtaltet wer» 


den. q) Xeltere, „dur benzubehaltende Provinzialrechte 


nicht beſtimmt Rechtsanzelegenheiten, ſollen nach dem Rd⸗ 
miſchen, oder, in ſo fern In der einen oder andern Stadt 
das; aemeine Sachſeurecht recipirt geweſen, nach dieſem heur⸗ 
theilt und. eytſchieden werden. IX, Iſt die Spaniſche⸗ 


mantels. und Fidelſtrafe durch das allgemeine Kande 
recht aufreboben? Der Großcanzler ontwortete: „elgenfe . 


lid fanı. man zwar nicht ſägen, daß dieſe Dre durch 
das allgemeine Landrecht abgeſchaſſe worden, da dallelbe’dare 
mon gar nicht gedenke, amd vielmehr bey Widerſpenſtigkeit 
. „ber Unterthanen und Eleinen Diebftählen, wo dieſelben haupt⸗ 
„fachlich vorkommen, fich Über die Art der Strafe mehren⸗ 
ntheils nur In oflgemeinen Terminis ausdruͤckt. Inzwiſchen 


ni,es alle:dings.dfe Abſicht dey der Faffung des. allg. Lande . 


rechts geweſen, Diele Arten von Beſtrafung, weil fie in die 


„Claſſe der. Ehreuſtrafen gehören, fo viel als moͤglich außer 
aUebuug zu ſetzen. ‚Dep dem allen. gebe ſch jedoch gern. zu, 


vdaß, fo. lange es an ordentlichen Gefaͤugniſſen fehlt, und bie 
„etwa, vorhandenen noch fo wenig zweckmaͤßig eingerihkt 
at —RP nd, 


* 


— 


 Mehtagelaßiheit, 121 


oo Ko. 
„find, wan für die geringen Vergehungen des gemeinen 
Mannes die Fidel und den ſpaniſchen Mantel noch nicht ganz 
‚entbebren könne.“ X. Sormular eiger nach den Brund, 
aͤtzen des allgem. Kandrechts einzurichtenden Schulds 
perfchreibung, deſſen das Cammergericht fich bedient, 
Sie nimmt ſechs Selten ein. XI. Kiterarifche Anzeigen. 
Man findet Hier 1) eine ausführliche Auzeige von der Kritik 


&ber Preußens neues Eriminalgefeg, 1795. (1 Alphab. 


3B. 3.), und von den Objervation.. ad ius Poruficumg 
commune, von €. C. Paalsow. Fasc. 1. "Berl. 1795. 
(68.3) D Eine Nachricht wegen des unter dem Titel: 


Erimingljuftisanzeigen, _ von dem Juſtizrath Kange zu 


Kulmbach herausgegebenen Mocenblattes. Der Plan wird 
abermals mitgerbellt, und das Pubficum. zur Unterlügung 
dieſes fo verdienftlihen Werts aufgefordert Snebefondere 
betlagt fih Hr. Zange darüber, daß er Aus andern deutſchen 

Ländern , aller angewandten Mühe ungeachtet, Keine Mache 
richten haben erhalten konnen, uud daß In denfelben ‚biefe 
Blätter gar Eeinen Abfag finden wollen. Rec. wünfcht nichte 
mehr, als daß ein fo gemeinnügiges Inſtitut in Zukunft thaͤ⸗ 
tigere Unterſtuͤtzung finden möge. 3) Machricht wegen der 


vom ı, Jan. 1796 an, uuter dem Titel: Berliniſche Nach⸗ 


sichten, herauszugebenden Monatsſchrift (von Rosmann 
und Heinfius). Der Plan wird mitgerbeilt. Zuerft gieng 
et auf Berlin; hernach aber iſt er auf die ganze Churmark 
ausgedehnt worden. Dem gemäß if folaend’r Titel an die 


©telle des vorigen getreten: Denkwohrdigkeiten und Tre 


gesgefdiichte der Churmark Brandenburg, 


Außer diefen XI, Rubriken hat der erfte Band, um Bas 
Publicum wegen der Verzoͤgerung feines ſpaͤteren Erſcheinens 
ſchadlos zu halten, noch eine Zugabe erhalten, mit ber Ueber⸗ 
fhrife: Anbang. Es befinder ſich darin folgendes: J. Vier 
Enıfebeidungen der Beferscommiflion,, zwey von 94 und 
zwey von 95. In dem Jahre 95 fellsh, außer diefen beyden, 


- 


' 


weiter keine Entſcheidungen der Geſetzeommiſſion ergangen ' 


ſeyn; eine Erſcheinung, die hoͤchſt willfemmen ſeyn muß, - 


IL. Anfragen, Reſeripte, Verfuͤgungen ꝛc. welche das 
Vormundſchaftzweſen insbeſondere zum Gegenſtando 
baben; als Nachtrag zu Num. IL oben. 1) Coneluſum des 
Churmärkifggen Pupiliencollegti-über einiae Fragen, welche die 
MNießbrauchs⸗ und Stoeiommilariibe Eaution eines Witte 

x Ze 5 we 


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ð8 


— 


. 


1 > 2. Rechtsgelahrheit⸗ 


we betreffen. 2) Anfrage des Churmaͤrkiſchen Dupillen⸗ 
eollesti uber die Dedeutung des Wortes: Amt im $. 
ı80. Zie.2. Th. 2. Des allgemeinen Landrechts. 3) Con⸗ 
gention zwiſchen dem. Churmärkifhen Pupillencollegium 
. amd der Meflenburgifgen Sufizeanzien zu Neuſtrelltz. 4) 
Arfrage des Churmaͤtkiſchen Pupifiencollegii: ob ein Im 
Pflichttheil eingeſetzter Erbe im Fall der Theilung auf Sub⸗ 
haſtation des Grundſtuͤckes anzutragen befugt ſey; oder ob er 
zufrieden ſeyn muͤſſe, daß ber Pflichttheil nach der Taxe aus⸗ 
gemittelt werden muͤſſe? 5) Anfrage des Verliniſchen Mas 
giſtrats, die Ausſetzung des Pflichttheils bey Ehefheidungen 
betreffend. 6) Aufrage des Churmaͤrkiſchen Pupilſlenecollegil 
wegen Aunwendung der Borfchriften des allg. Landr. auf diejer 
nigen Fälle , wo Minderjährigen, die noch unter väterlichen 
Gewalt fichen, Vermögen zufälle. 8) Geſuch des Chur⸗ 
maͤrkiſchen Pupillencollegii, die Vormundſchaft Über die Kins 
der der niedern Acciſebedienten betreffend. III. Weber die 
Anwendbarkeit dee 66.4: 9. 11. Der Declararion vom 
5. Maͤrz 1790, die Vererbung der Bauerboͤfe in den 
Mömninenämteen betreffend, . IV. Weber den Umfang 
Ber durch den $. VII. Des Pablicatiönspatents vom 5, 
Sebr, #794. verordneten Sufpenfiolt der drey erſten 


+ 


Titel im sweyten Theile des allg. Rande. un 
Wir wuͤnſchen, daß ſich dieſes Werk recht lange erhalten 


e 


möge, und es leidet diefes wohl auch um fo weniger Zweifel, 
da-es kein ähnliches Inſtitut glebt, welches wertelfern kͤnn⸗ 


ze, Auch ſelbſt das Kepertorium für praktiſche Jurie 


fien in den Preufifchen Staaten, vom Herren Stengel, 
haete bey weitem nicht den Umfang, melden die vorllegen⸗ 
den Beytraͤge haben. Aber aud das Repertorium fällt weg, 
. weil es Herr Stengel: hat eingehen laſſen, ſeitdem er. zu 
den Beyırägen als Mitarbeiter hinzu getreten iſt. An ihn, 
den Heren KHoffistal Stengel, bar man ſich zu wenden, 
wenn man zu den folgenden Bänden der Beytraͤge Materige 
(len. liefern will, Ä on Bu 
Alte in diefem erften Bande mitgetheilten Anfragen, 
Miferipte, Reſolutionen, Rechesſaͤtze, Erfenntniffe, ee 
feyeidungen ‘der. Geſetzeommiſſton, u. ſ. w. erfcheinen bier 


4 


zum erſten Male gedrude £ 


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.. 


\ Rechtsgelahrheie. 28 

De obfervantia imperii differtatio, au&tare Car, 
Frid. Guil. de Spangenberg. „‚Halae ad Salam, 
Typis Barheanis, 1795. 55 Bogen ‚in gr. 8. 


Dieſe Inauauralſchrift macht der Selehrfamkeit. und dem 
Saarffinne ihres Verſaſſers Ehre, Er hat ſeinen Gegen» 
ſtand nach einem wohl überdachten Plane abgehandelt, und 
theiis durch Strenge in den Begriffen, theils durch eine gute 
Darftellungsgabe viel Klarheit in denfeiber zu bringen vers 


ſtonden, Außerdem iſt die Latinitaͤt fo, dag man felten beym 


Leſen anſtößt. Der Gang der Schrift iſt folgender: 


Odbſervanz Überhaupt iſt eine Rechtsform, welche durch 
illſchweigende Webereiukunft der intereſſirten Theile begruün⸗ 


der wird, Sie kann nur durch diejenigen conffituirt werden, 


„qui ſuſtinent certas perfonas morales, tales puta, quae. 


„intuitu certi ſthtus vel qualitatis moralis, ‚qua, gaudent, 
ꝓiura er ohligationes perpetno Ipivaruras Gbi er ipſorum 
„loco aliquando luctefluris conftituendi, five pafta et le» 
„ges fund-mentales inter fe condendi liperam facultarem. 
„habent, five fint membra alicuius callegii, five ipfae fin. 
ggulae corpora myſtica repraefentent, aliosve perfona-» 
„rum ordines perdarantes et regula non morituros in re, 
„publica cpnftituant,* Dergleihen Perfonen koͤnnen mım- 


über alles das, worüber fle fidh, entweder vermöge ihrer epla 


legialifchen Rechte, oder vermöge ihrer Autonomie und na⸗ 
tuͤrlichen Freyheit, vertragsweiſe verbindlich machen kͤnnen, 


Ovſervanzen einfuͤhren. Daher ſind die Obſervanzen dem 


Obiecte nach von vielerley Art. Cine derſelben iſt diejenige, 
durch. welche eine regulirte Gemeinheit oder Geſellſchaft in 


ihren Innern oder aͤußern Geſammtangelegenheiten etwas fee 


ſetzt, und melde obfervantia collegialis genannt werben: 


kann. Diele wird errichtet, entweder unter den Mitgliedern 
eines Colleglums oder einer Semeinheit, : oder zwiſchen der 


‚ oberften Gewalt und der Nation, oder zwiſchen verſchledenen 


Eoflegien umd Corporationen eines Staates, oder jwiſchen⸗ 


— 
Ye 


ne 


dem Staate und einer demfelben unterworfenen Gemeinheit, 


oder endfidh zwiſchen freyen Voͤlkern untereinander. Zur Ein. 
führung dieſer Gewohnheiten iſt erforderlih: 1) Es muß 
die Abſicht der Theile wirklich geweſen ſeyn, rechtlich untes 


einander ermas.feft zu ſetzen; und dieſe Abſicht muß 2) von 


22 


Ahnen 


‘ 4 
1 


124 VRechisgelahrheit. 


idnen durch Handtungen fo zu erkennen hegehen feyn, da 


man daraus auf Ihren Killſchweigenben Conſene ſchließen kann. 
Der Verf, zergliederkßier dieſe Sache Im Einzelnen ſehr gut. 
Wir koͤnnen ihm aber darin nicht 


weil Re in Salto und nice in füre deruht, und folglich, wenn 
fie mit Thachandlung collidirt, bewieſen werden muß.) Lind 
Handlnug HE an fich fchon zureichend. Die Grundfäge die 
man ·in Ruͤckſicht der Abſicht nnd der Handlungen, als dee 


Erlkorderniſſe zur Einführung einer Gewohnheit, anzuneh⸗ 


men dat; find: „I. Ante omnia opas eft prudenti et ſo- 


„briä interpretatione omnium faddorum rerumque Ipecia- 


„liter geftaram, ut ita conlfet, num certitudine morali 
veninde norma aligua obligatoria in futurum elici poflit; 


„If. ubi epinionem iyris vel neceflitatis neque ex circum- 


„ftantiis, neque ex mutua agendi ratione partium earamve 
„deearationibus indire&is delamere licet; ibi equidem 


„exiſtimo, quod, cakteris paribus, plura faßta conforan» 


„sa idoneum omnine praebere poſtnt fubfididm, ad ef- 


‚ „fefum certae regulae in-fururum concludendae, acea- 


atenus interdum hypöthetice requirantur, 11. Denique 


ꝓcertum el, quod quo plures utrinque intervenerint 


pactus conciudentes, oblervanria eo facifius talem induar. 


. ‚„guslitstem, ut tanquam nötoria nulla prorfus egeat pro- 


abatione,“ Folglich iſt diuturnitas temporis niche erſor⸗ 
derlis. 5 ’ ET 


1 > Bas insbeſondere die abfervantia imperü betrifft: fo 


bat Deurfchland das mit allen übrigen Staaten gemein, daß 
es zuerſt und in den Zeiten feiner Kindheit lediglich nach un, 
gelhrirbenen Rechten beherrſcht wurde. Bilder fih ein 
Staat mehr aus: fo befommt er zwar gefchriebenes Rechts 


- aber die-Obfervanz wird doch ihren Spielraum behalten, wel⸗ 


“cher in eben dem Grade größer feun. wird, in welchem der 


\ 
N 


quch, daß die. Obſervanz von jeher in keinem Lande leicht ein 


größeres Feld -gehabt und bis auf diefen Tag behauptet bat, 


als im deutſchen Reiche, und daß daber die Lehre von dev 


Dhfervanz für den deutfchen Publickfter noch jest fo wichtig 
iſt. (Der Verſ. entwickelt das fehr artig.) , Wendet man 


abige Grundſaͤtze von der: Obſervanz überhaupt aut bie 


eichs⸗ 


folgen, und demerken nur, 
daß unferer Meynung nach die Abſicht nicht Hierher gehoͤrt, 


rock in ſeiner Berfaffang fid) häufiger verändert. Eben die 
welen Veraͤnderungen, die vom Anfang an in dem Staates 
rechte Deutſchlands fich zugrteagen haben, machen es denn 


y . 
_ au. u a. _ _..2 


| eRecheegelaheheit. 05 
Seichsgbfernany an: fo ergiebt ſich folgendeg: „ER re 


„gula normatira, intbita ſtatus imperii publid, racitg 
„eonventjiong.eprumy penes quos ſamma reipublicae elly 
ſive quorum -Ipecialiter intpreſt, legitime iptroducta. 
Ssre verbindlihe Kroft fließt daher ſchon aus ihrer Narurz 
it. aber durch ausdruͤckliche reichsgefeglihe Sanctiouen noch 
mehr bekraftiget. In den Roeichsgeſetzen kommt ſie unter den 
Denennungen vor : „ius eb immer con/ueluda antiquitus 
„spprobata,; , mos ipfius: imperii approbatus; longus 
„u/us ;.ufitata praxis," u. |. w. ferner: „alterdBebraudh 
„und Herkommen; loͤblicher Bebrauch und Gewohn⸗ 
„beiten; Keicheberbringen ; löblice Neichsobfemwanz,“ ' 
u. ſ. w. In Beziehung auf die Sirunduenhältniffe än.der heute 
ſchen Verfaſſung giebt.es, ı) eigentlich: fogenangte Reichsob⸗ 
ſervanzen, 2) gemeine Texrritorialobſervanzen, 3) befons 
dere Terrisosiglebfervangen, Die lotztern muͤſſen in ber 
Verhaͤltniſſe zwiſchen den einzelnen deutſchen Landesherren 
und ihren Unterthanen gedacht werden. Eine beſondere Mi⸗ 
ſchung entſteht, menn ber Landesherr zu einer Obſervanz, 
welche er einführen wil, ayf der einen Seite den Eanfens 
von Kaiſer und Reid), und auf.der andern von feidrs Un⸗ 
tertbanen ‚oder, deren Stellvertreter ubthig.bat: Dem Ob⸗ 
jeete nach, bezieht fi die Reichsobſervanz entweder anf bie 
Verfaffung ober auf. dir Verwaltung des Reihe, und es 
tann in ſo fern die erftere auch eben ſo vielfach abgetheilt 
. wirken, als. die beyden letztern. Fragt man weiters. welcht 
erfonen an.der Einführung eier, Reichsobſervanz Theib nee 
men muͤſſen? ſo ift die Antwort: nice mehr als diejenigen, 
"welche bey derfsiben intereſſirt find, und in deren Mütfungse 
krelleı das Object derfelben liegt." So kommt: man denn auf, 
die Eintheilung in Obſervantia imperii univerlalis und par« 
ticalaris; und men brauche. nur in‘ den mancherleg Verhaͤlt⸗ 
niſſen und Beziehungen, in welchen Kaifer und Stände ges 
gen einander ſtehen, nicht fremd- zu fepn, um auf-der Stelle 
entfcheiden zu konnen, welche Gegenſtaͤnde ſich gu. der einem 
oder zu der andern qualificiren. Soll 3. B. irgend ein neues. 
Reichscollegium erſt errichtet werden: fü bedarf e& jener; 
foll aber. unter den Mitgliedern eines berelts ertichteten Col⸗ 
legiams etivag feft gefegt werden, fo ift diefe fen zureichend. 
Es kann daher folgende Arten von particulären Obfervanzen 
geben: I. Solche, wodurch das. Verhältniß des Kaifers ge⸗ 
gen einzelne Perſonen oder Corpotationen Des Reichs, 3. Du 
W gegen 


w—— 


126 | Nechesgelahrhele 


‚gegen die Churfuͤrſten, gegen die Reichsſtaͤde, gegen geifle 


lie Stiftungen, u. f. to. beftimme werden. IE Solche, wel⸗ 
che irgend einen Punkt in der innern Eiurichting der Colle⸗ 
Bien und Corporationen des Reichs betreffen; z. B. wie ic 
die Directoria zu den Mitgliedern verhalten, wie die Stim⸗ 
men gegeben , ober wie die Mirglieder dem Range nach ‘auf 


\einander folgen ſollen. III: Solche, welche unter ganzen 


Collegien, oder unter verfchiedenen Gärtungen der Stände, 
öder endlich unter einzelnen öffentlichen Perfonen des Reichs 
wegen der verfaflungsmäßig gegen’ rinander zuftehenden Rechte 
eingefährt- werden follen; alfo 2 B. unter dem £atholifchen 
And evangeliſchen Reichstheile; unter dem weltlichen und. geiſt⸗ 
kihen Staͤnden; unter dem verſchiedenen Toflegien des Reichs⸗ 
tags; uhten' den Reichsvicarlen, u. f; To. IV. Solche, vers 
moͤge welcher unter den geſammten Staͤnden des Reichs, ohne 
Zuziehung des Kaiſers etwas ſeſtgeſetzt werden ſoll. Aus dem 
Bieherigen folge denn wohl von ſelbſt, in wie fern die Ob- 
fervantiae partieulares mit Recht Reichsobſervanzen ges 
nannt werden koͤnnen. Auf die: Eröttesung ‚des Subjects 
and des Obieets folgen jetzt die Erforderniſſe zur Einfuͤhrung 
einer Reichegewohnheit. Die oben in dem allgemeinen Theile 
ber Abhandlung aufgeftellten Grundfäge müffen auf Deuiſch⸗ 
bands Verfoffung angewandt, und dabey folgende Arten der 
Obſervanz wohlven einander abgefandert werden: 1) ‚Quae 
„vel in. genere' aliquid fieri permittit, vel quae alteri 
„tale iusialiquid agendi tribuit, ut alter id pati tentatur$ 


' 42) quae alieui tribuit ins prohibendi, quo minus 'alter 


\ 


„aliquid faciat; 3) quae alicui ius tribuit exigendi ab al- 
„tera, utin eins commodum aliquid agat; 4) qua quis 
jimmanitatem a certa obligätione nancileitar." (Dieſe 

älfe werden von dem Verf. einzeln weitläuftig durchgegan⸗ 
gen; Hey einem jeden werden, mic Ruͤckſicht auf- ſeinen bea 
fondern Charakter die allgemeinen Gtundfäge zur Anwen⸗ 
dung gebracht; alles wird mit Beyſpielen auf eine fehr lehr⸗ 
teiche Weiſe erläutert, Unſtreitig iſt diefer Theil der Ab» 
handlung derjenige , welcher. das meiſte praftifche Intereſſe 
Bar). Uebrigens kann auch zue Einführung einer Reichsob⸗ 
fervanz eine einzige Handlung zureichend ſeyn; fie Ift es jedoch 
nicht immer , follte ihr auch fogar nicht widerfprochen worden 


ſeyn; einen gewiſſen eine Zeit lang fortgefeuten Dauer aber 


Bedarf es nicht. Wird "an dem Daſeyn einer Reichsobſer⸗ 


vanz gezweiſelt: fo kann der Beweis nicht beſſer und ſcharfer 


geſahrt 


Recheegelahrheit. 127 
ce werden, als wenn er aus der Geſchichte ber Eve 
itigen Handlungen gefchöpft, und auf die einer jeden Gate 


tung der Obfervang eigenen Erforderniffe gerichtet wird. Ju 
ideen Wurtu gen | 
„Kar leyrs tundamentalis; eit tamen ſtrictae interpseration 
„nis, quatenus continer ius fingulare; 2) eſt interpzg 

„legum imperli; 3) eſt vel derogatoria vel abregatoria. * 
Aufgehoben - wird fie durch Ipätere Gelege oder Verträge s 
durch eine fpätere Obſervanz; durch gaͤnzuche Veränderung 
der Umfiände, „ubi nempe mutatio tales concernit eir- 
„suchftantias, quae per naturam rei vel vi tacitad chiudd 
„dem Cunuentionis tanguam cenditio eflentialis narmae 
„conftiturae infunt, er qua deficiente pactio ipla eeffare 
„intelligitur,* Es gehören dahin folgende Bälle: 5) Wen 
ein oͤffentliches Rechtsinſtitut fich fo verändert dat, daß das, 
was in Ruckſicht defleiben ehemals gegolten hat, nicht fegrier 
mehr zur Anwendung kommen ann; 2) Wenn Zelten und 
Sitten anders geworden find, fo daß dieſe nicht meht auf das 
Inſtitut paflen wollen ; 3) Wenn kein zureichendes und gehö⸗ 


tiges Intereſſe, bey dem Y zu bebarten, weiter vorhan⸗ 
es gefommen, daß die deutichen 


den if. Auf diefe Weiſe 
Koͤnige nicht mehr drey oder vier Mal gekrönt werden & 


das die Churfurſten und übrigen intereflisten Stände bey 
‚wichtigen Angelegenheiten keine BWillebriefe dem Kaifer mehr 


ertheilen; daß die Kaiſer niche mehr, wie fonfi, bald hier 
daid da feyerlich Hof hatten; daß ‘der neu erwaͤhlte und Ges 


kroͤnte Kaifer niit mehr ‚einen Reichstag zu Nuͤrnberg hält, 
‚Wird endlich eine Iperiele Obſervanz einem Neichegeiege eine 
verleibe : fo bekomme fie die Natur des gefchriebenen Rechtesz 


jedoch mit dem Unterichiede, „num in genere certas ubler- 
„vantias intuitu iurium Aingularıum generaliter tantum. et 


„obiter Commemorent, vel utrum certa iura et inſtituta 


santiquitus fervara «nominatim et in toto ſao eompleęxu 


[4 


benes Recht über ; nicht aber. im lebten: 


„confirment.*“ Pur im eritem Falle geht fie in ein gejchrize: 


Rec. legt dieſe vortreffliche Schrift, an deren Leſung er 


ſich ſehr ungern machte, weil er über den darin behandelten 
Gegenſtand ſchon fo viel Schlechtes, Unzulaͤngliches, Schwan⸗ 
kendes und Unhaltbares fein Lebenlang geleſen hatte, mit dem. 
Geſtaͤndniſſe aus den Haͤnden, daß fie ihn faſt ganz befriedi⸗ 


“ger, add daß er In ihr Die Schriſt gefunden hat, In welchen, 


uhert ſich die Reichsobſervanz: „s) ein 


IE N | —— —— Zu 


Bu} Rechtsgelahrheit 
Die an fich ſchon ſo ſchwierige, aber durch die ſchlechte Bus 
Handlung der aͤſtern Juriſten noch mehr verwickelte Lehse 
von der Obſervanz uͤberhaupt, und-von der Reichsobſervanz 
Insbeforidere, ‘aus ihren philoſophiſchen ſowohl als hiſtoriſchen 

rineipium zuerſt vollſtaͤndig und klar und mit dem gehoͤri⸗ 
gen Aufwande von krutiſchem Geiſte entwickelt wurden iſt. 
2. BE Fu 


-. 


Geiſt des wefinhälifshen Friedens, nach dem innern 

5 Gehalte und wahren Zuſammenhange der: darin 
""gerhandölten Gegenſtaͤnde, hiſtoriſch und ſyſtemä⸗ 
tiſch dargeſtellt, vom Geh. Juſt. R. v. Putteis 
: zu Goͤttingen. Götting, 1795... ©. 557. &_ 


“og RE: 16:8, ' 
. . na 


Son tangeser-Haben ſich von Zeit zu Zeit gelehrte Maͤn⸗ 
her gefunden, die ich um —A der in⸗ mehr ale 
einem Betrachte ohne Seines gleſchen iſt, bald mit hiſtori 
ſchen Einleicungen, bald mit- Lieferung der dazu gehoͤrigen 
Aktenſtuͤcke, bald mit Erlaͤuteruntgen der Textes⸗Worte 
> verdient gemacht. Aber ſelbſt au den Beift:- deu 
Friedens hat ſich bisher noch Feiner getraut; und doch oft. 
twenn der Buchſtabe des Geſetzes toͤdtet: je macht der Geiſp 
deſſelben lebendig. Won ſo großer Wichtigkelt iſt es, in din 
Geiſt des Geſetzes einzubringen, um hinter: den wabren 
Sinn dee Worte zu kommen. Frrylich gehören ofs Adlers⸗ Ä 
Attiche dazu, um einen fo Fühnen Flug zu beginnen. Dage 
gen mögen immer die mitteimäßigen Köpfe, weiche bey ihren 
SGeſetzerklaͤrungen nur Worte blauben und nach Syiben. 
flechen, der-auf ihrem Blatte umher kriechenden Raupe 
gleichen. Ebert: darum duͤrfte aber auch-der gerade von dem 
beruͤhmteſten Publiciſten Deutſchlands jeist erſchienene Geiſt 
des W. Ir. dem Publikum nicht unerwartet, und um fo 
viel willkommener gewefen fepn, daß durch dieſen Dann 
und keinen andern diefe Bisherige fo merkliche Luͤcke in unferet: 
Gtaatsrechts » Literatur ergänzt morden if. Um aber auch 
defto gemwiffer von dem zu feyn, was man wuͤrklich daran 
befommen bat: fo wird es eine um ſo viel umſtaͤndlichere Aus 
zeige verdienen. Det Geiſt des; Er.:ift. der Geiſt/ Pi 
a Her 


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Rectnslahhei. "map 


ger bie Paciftenten bejeele has, indern fe. tha wit eine 


der errichtet baben!’' Am dem Friedensinitrumente find die 


Worte die Schantes ihr wuͤrtlicher Sinn if der Mexn : oder‘ 
wenh Man lieber will: die Worte find nur der Koͤrper; aber 
der wuͤrkliche Sinn ift die Seele. Worte und Ausdräde 


aber find’ itinler Misdeliungen uuterworfen Eounen am . we 
fi vieldeutig ſeyn "können von Ihrer — zur Zeit des Gen 


braudys gehabten Deurlichteft und Beſtimmtheit in Raͤckſicht 
des in fie Hineingelegten Sinus — ſelbſt biyß durch den Zeit⸗ 
verlauf viel verlieren. ° Um wie viel mehr ER für den Kern 


des W. Sr. von feier. Schaale zu befürchten, wenn man j 


aus: der Geſchichte der Sr. Verbanalungen eingefehen 


Baf, wie wiel Muͤhe es den Einen Theil der. Pachfcenten gen. , 


koſtet Hat, von dem. Andern feine Forderungen verwilliget zu 


erhalten; und da die Verwilligungen In Worte und Nuss - 


draͤcke hbergerragen 'werden mußten; wie\ ſehr man hie 


und da darauf ausgegangen, gerade ſolche Worte und Aus⸗ 


druͤcke dem jetzt nicht mehr unausweichlichen Vergleiche une 


terzuſtellen, in deren. Zweydeutigte it man nachber doch ſich 


wieder erholen dürfte?‘ Aber der Geiſt des W. Er. iſt hier⸗ 
in maͤchtig, und- kann. alft dergjeichen. MWortflauberegen zw 
Boden fhlagen. Er führt auf.den feften Punkt, in welchem 
"Mb einmal die Pacifcenten vereiniget haben, und: welcher 
Die Seele des Vergleichs iſt; er giebt die Nuffchläffe über die 
Deutung der Werte, die einmal in die Worte und Ausdräe 


Mn 


&e von den Paciſcenten bineingelegt worden id, und das. 


mit der Schaale eine Feſtigkeit, wodurch ver Bern bep . 


alte dem Wandel und der verzehtenden Gkwaͤlt der Zeir uns . 


nerfeber erhalten wird, Goilchemnach iſt det Geiſſ des W. 
Ze. nicht eigentlich ein Kommentar ber den Text des 


B. Fr. Inſtruͤments; er glebt vielmehr nur. die unumgänglich 
erforderlichen Aufſchloͤſſe zum Kommentar. Wer dem 
Geiſt des W. Pr. auffast umd darſtellt, thut eine Vor⸗ 
arbeit; arbeltet dem Rommentätor in die Hand, und will 


gen der an die boetrinale Erklärung des Textes gebt, 
diefe Arbeit erleichtern, und ihn’ für Abwege und Misdeutune 


en der Worte verwahren. Dieſe Begriffe hat ec. vom 
Beine eines Geſetzes — des W. Fr. Nun · fragt ſich aber 
freylich weiter, wie man es anzugreilen bat, um ſolchem 
Seiſte auf die Spuhr zu kommen uud um fi Seiner zu ber 
mächtigen? Zuſoͤrderſt wird ofe ganze Dekonomie und, innere 


$inrichtung des W. Fr. nam ſeinem Umfang und in feinen - 
Ä Ss “ "0 Ts 


Sr 4.5.8:2, i. B. I. 


* 
F 


B Day 
x 


eu ſeyn, um den Lie, 
| Let dieſelhe ins Auge gefagt werden muß, damit man 





eben anf den Anlaſt, auf die. eigentlich dabey 
wsereiegen Pariberen Var argenenge Sofern 
d Sorderapgen., zuechfelfeiiiae Vergleichavorſchlaͤge 


— | & Mi 
 werbälsuiße nich e gehören, ſehe zut nud am ousführlichftem, 
| * Aber doch Im Ganzen ſcheint der V. vom Geiſie 
83: Fr. einen ganz falſchen Begriff gemacht zu hge 
di. wodurch gerade die wichtigfien Materien des Sr... Die; 
von her Amneftie and den, Religions Kefbmerden, 
Se dem Leler durch die fonderbarfte und dem Geifte die, 
..&r. 8903 Inwiderlaufenne Verſchiebung der einzeln 
nen Matesien In Yanz ſchiefen Geflhsepunften dargeſte 
worden fi d. Nog am unverjeihlichiten iſt es, daß her V. 
anf den foͤnften ee. des O. Fr. J. — um welchen man 
ein ı dem. Ip. langwiexigen und. blusigen Kampf ‚tämpft, 
ag, und welcher machher bis jetze ſchan ſa vielen Anlaß zu: 
egetiſchen Streltigkeiten gegeben bat. daß der P. gerapg, 
uf. Diefen Abſchnigt des W. Fr. den wenigſten Fleiß vera, 
endet, Die erbriliihften Stellen daven, welche einer .dastrie, 
jalen —— ſehr beduͤrfen, bey weitem größten Theilg 
an; obne alle Erlaͤuterung gelaflen hat „ vielmehr vons. 
ganzen Adſchuitt meifk bloß eine woͤrtliche Ueberſetzung 
geben, und dieſe — was freylich boͤchſt auffallend iit 
*2* Stellen nicht einmal richtig, — m ST En, _ 
fich tichtig — geliefert hat. Folgente Deleae mogey dirß, 
* jur Genuͤge rechtfertigen. Die Paciſcenten haben 
Nr. Su mie m von Friedensſchluß — nach dem Oßnabr. 


” 


re J., welches mit allem Rechte zum Grunde gelegr‘werdem, 
fan — folgende Abſchnitte in folgender Srpaung agını ; 
E 5. N . . \ , “ . . j . t ⸗ 


. Heechtogelahrhel. 13} 
A Gıfpuilätion bes: Ftiebend, :CArt. 1) B Unftikreibäte 


—* duvon: Amneſtie die‘ Kegel dach, und Karin 
liegende Herſteung gut ven —— von der Hegel 


“ hrid einigen Indtbidı 8 Her“ nanthafe ‘gemachten und uitee 
. 73 


der Regel enthaltenen Fällen. K Er Aral, 

levigung der Wefthieroen. :2) rigen here 
ben, &) dte.A. €. Verwandten; ee v3 RB) die 

Mitten betreffend. un vn. } b) polaiſche oder -Gtoätes 

— Ce, vIL) D: Gnrisfdrtiorp, uns’End 

»Pahtte. (Art. X = XV.) E. Bretuifeh, 

—  Afeigearion bed Sr. (Ar. XXin) DR 

ch u M.um x mögen mer eras an eilt 











« au für die arfepärbende et Neichgfirig oder’ = 
: — 
tel amſaſſendes Gefeg. alle dar 
An PN reihe. En + fäger di Rh — 
Veberficht des Goen und. zii 
ander einzeinen EtzUen iR es deftı 
bie mögtiaft richtigfte fyſt em 
h betümmiern, wie Hach dem innen 
ände Btefelden Im narhrlichfien 8 
werden Anne, hietnach macht —— zu ae . 
roBen Angelegenheit, den 2 eng 
er fe ju engel“ a an er gu dieſer nody KAhlge 
vorläufige benerruigen — einige vorzagliche Gegerflänne 
CH Sriebenshandiungen macht, bie “ andere den. ;melftet 
Einfluß harten, ſo el er deh. often Theu feine Berl 
Pantits (&. 137.) „Das Alles-vorausgefetzt, ven 





Kun der wahre eilt des Friedens in feine: 
Safarhmenbange balp leichter Fyterkarifih. —X 
n.“ Offenbar verieht alſo der Bumter feinem Werke 
5. St: nihtd anders, als die petjenunig der einzelnen 
Materle sp FE nä;der Tabelle, Toorein‘ er gar tärftllcdh 
Beieben gebradje gat, "Aber eitid Fahilfe iſt eihimal noch teih 
Syftem, Pb wenig als ein Jabellarifähkr Kopf darum auth Fi 


. in Sptemauter if. Am allerivenigften iſt der Wahre 


eift des BB. Ar. Crdas, DE man fpitematifeh Ttorcte? 
en wil und kann, Was nun. abet dfe einmal vom W'gei , 
tige Tabele, wornch von Fi die färnmisttägen a 


- waren; worin vornehpplich die Pfälzitd 


139 .WKechtagelahrheit. 


Macerben des fir. angereihe worden find, betrifft: fo waͤre ſie 
ganz gut, wenn nur nicht dadurdy die wichtigſten Materien 
aus ihrem wabren Zufammenbang geriffen, und aus ihe 
zen eigentlichen Befichtspunften verruͤckt worden wären; 
als worin gerade auf dieſelbe das helleſte und: gehörige Licht 
Säle, das ſo ungemein viel. zur wichtigen. doctrinalen Er⸗ 
Härung.berfeiben beytraͤgt. Der V. bar das Werk’in ziweg 
Tbeile geſondert. Im ſten Th., ber, eine ganz gute allger 
‚meine "Einleitung enchält, Handelt et zuerſt von den Saupt⸗ 
‚gegenfländen, Veranlaffungen und Urbebern des ür., 
Nebſt einigen Userarifchen Bemerkungen; fodann; ges e 

‚nprkäufige, Bemerkungen übe den Inhalt des⸗Fr. m 

der vorgedadhten Tabelle.: Im aten Th. If der Friede felb 

‚nach defien ſyſtematiſcher Darſtellung enthalten. Er ham 
beit, der gemachten Tabelle nach, 1. von den befondee 


‚ ‚zen. Vervroͤnungen ‚über die won den Kronen begehrte Ge⸗ 


nugtbäung und davon abgehangens. Verguͤtungsforde— 
a 1 B. Von ben‘ befondern. Verordnungen dei 
Friedens Über einzelne Angelegenheiten , dir theils fhon vor - 
‚Dem, Ariege cheils erſt waͤhrenden Sg Sans kommen 
Ä & che, ‚Badil e, Wite | 
4embergifche und „Deftgreeis; rbländifäe Bade vor 
kommen. IB. Von benallgemeinen Perorönungen des 
* über.die Amneſtie und über die Beſchwerden, wel⸗ 
Urſachen des Krieges geweſen; worin 1) die Srundfäge 
der unbeſchraͤnkten Amneſtie; 2) die Sriedenshandiungen 
über die kirchlichen Befchwerden ,. als Urfachen des Kriege 
Überhaupt. 3) Einige allgemeine Srundfäge zur. Hebung 
Ber. Eischlichen . Beſchwerden, als a) die. Befiätigung des 
Pafl: Vertr. und. Rel. Fr. b) die Mntfbeinungs  Siele 
mac) dem Beſitzſtande der J. 1618, ober 1624, c) der — 
Ion en volltommenen gegenfeitigen (xvechfelfeitigen 
GSleichbeit bender „Heligiensthelle vorfommen, - IV. 
Ben. den allgemeinen. Verordnungen des. Sr. Über einige 
nam hafte Gegenſtaͤnde der kirchlichen Beſchwerden: als 
) von der, Graͤnzſcheidung zwiſchen einem (Dem) landesherr⸗ 
28 Reformationsrechte und der Freyheit der Religlons⸗ 
uͤbung der Unterthanen uͤberhaupt; 2) vom Reformations⸗ 
zechee, ‚oder: freyer Religioncuͤbung ber Unterthanen zwiſchen 
Lutberiſchen und Reformitten; 3) von Freybeit der Reu⸗ 
gionsuͤbung evangeliſcher Unterthanen unter. katholiſchen Lau⸗ 
desherrſchaften, oder umgekehrt; 4) vom Verhaltniſſe de 
— nn u veyQ. 


\ 


/ 


echtsgelahrheit. 133 


beyden Religkonothelle zu den teicheaumlitelbaren geſtlichen 
Stiſtungen; 5) vom Vertaͤltniſſe beyder Religionstbefle zu 
mittelbaren geiſtlichen Stiftungen; 6) vom Verhaͤltniſſe bey⸗ 
der Religtonstheile in Anfehung der geifttihen Serichtebartelt, 
Vtes B. von den Verordnungen des Fr. ber einige in die 
politiſche R. Verſaſſung einſchlagende Beſchwetden VID; 
Bon den Verordnungen des Fr. über deſſen Volsiebung 
und kuͤnſtige Seftbalsung. Aber wie if es moͤglich Mr, 
ſolche Verſetzung des Briebens - Materlen vor dem (Bei 
des W. Gr. zu veranimorten, wo Materien der Anıneftle 
mit denen der Gravamirum zufammen geworfen; wo bie 
. Ausnahmen von der Regel weit voranftehen, und diefe erſt 
binten nach fommt; mo Die Entfcheidangs Ziele und die 
Sachen, wozu fie gehören, weit von einander getrennt fleo 
ben; wo die Sache der Reformieten immer mit der Sache 
des Proteſtantismus gegen die katholiſche Hierard 
‚unter einander geworfen wirds wo foger das KHerftellungee 
tet der Amneſtie v, J. 1618. bey der Regel von der 
leichbeit beyder Keligionscheile als Ausnahme davon 
— vorgeſtellt wird? Doch Recenſ. muß diefe Reihe vom 
Suͤndenregiſter abbrechen, um auch noch elnige Proben von 
der Ueberſetzungs⸗Weiſe des V. mittheilen zu koͤnnen. 
Wir ſchraͤnken üns:Hier bloß auf die Wiaterien des Veen Art. 
ein; und wollen davon nichts gedenfen, daß ugch &. 369. 
dr Punkte von der DBeftätigung des P. V. u. W. Er. von 
ben enticheidungs » Zielen ver $ 1618. u, 1624. u. det 
Gleichbeit, als: allgemeine Srundfäge follten angefehen wer⸗ 
“ den können, deren Anwendung auf einige Hauptgegene 
flände der Keliglons- Befchwerden nun noch manche befon« 
dere Deftimung erhalte, je nachdem — auch von Autberifchen 
‚und Reformirten unter ſich die Rede ſey; daß nach ©, 594, 
der $. 30. d. Art. ſolche Lande vorausſete, welhe der Reli⸗ 
gion des Landesberen zugethan feyen 5.daß der 6. 31., ſo0 
gut ale der . 30., eine Regel enthalte; dag der V. ſchlech⸗ 
terdings nicht weiß, ©: y8., mas er ans der Duldung ber 
65. 34.33. machen ſoll; daß er S. 407. meint, daß die Se 
lariſatiog ſo vieler Stifter laͤngſt vorher verglichen gewe⸗ 
‘fen ſey, ebe mon auf den. Punkte vom Entſcheidungs Ziele 
wegen ber geifttihen Güter gekommen wäre; — hievon und 
von noch vielem Anderen nicht zugedenten >, jeßt nut no 
von der Heberfegungs: Weile des B. Einige Proben. 1. 
F. O. V. 26 „tunc enim magiltsatui cathoßcorngs Bbe- 
. 9 8 J 3 ¶ rum 
I 


433 Rechtagelahcheie 

rum efta® „fall dad der Farbeliffhen Dtiekeit nur... 
Bi ſeyne (©. 423.) ©. I „Bı fi —8 —* 
emnore modav.e non fiant praebendarum yarantium; 
- diftsibatio er collauo in. Ejusdem - religionis. perlanas, 
gu decedens Fuit ,.ex jupe- devoluto ad, co s de perti- 

s;-modo get hat ip iftiusmodi bonis ecel. mediatis i 
Inc tatholıcae rel, nihil. praejudicgtug, et magiftsarug 
atholieorum eccleliaftico Ina jura ex inſtituto ordinis ig 
iplos religipfos campetentia ſalva et illibaza fint ; gei bus 
etiam, ſi olediones aut callationes pragbendarum vacany 
idm Jebigo tempore fadae non. fueript, jus devolutum 
un elta.“ „Sollte aber. elne Wahl aber Dfründenverger 
bung. in vermiſchten Meediarfliftusgen nicht zu rechtet Jeiz 
geleben, fol das Devolutionsrecht iedem ‚Religions 
eile für feine Sieusensgenofien zufomuten.* CS. NR 

$. 45.46. „Ratione redituum chjuscungpe generis, 4 
bona ecilefiaflica eorumque pallejlores perfineusium, autp 
amniq obleryetur id quod in ‚pace religion & gen 
ſollen die Staͤude der 3 C.ꝛc. 9. Alsdann auch den Stans 


den der altem Religion ıc. difpohtum invenitur. Illi vera , 


reditus . . penfiones, quae vigore jam dictae pacis reh, 


Statibus A. C. ob immediatas vel mediatas, fundationeg 


ech... . & catholicorum .provinciis, debentur, quorum- 
que in pofeflione „ .d, ı Ian. fueruns, absqu 
ceptio antur.“ „Wegen der Finthufte.v 0,9. getftli« 
chen Gaͤtern bezog ſich der D. Ar. erſt überbaups. auf die 
Bavon ſchon im Mel. Kr. $. 16 und. 21, enthalrengn Verorh⸗ 
nungen ; fügte aber nad) "die genauere Yeftimmung hinzu, 
daß den evang, R, Er. auch. diejenigen Einkünfte . . in der 
gen Hebung für ihre . . Stlitungen ‚aus katholiſchen Län 
dern fie am ı San. 1624 im Bells geweſen, ferner chne 
Einrede entrichtet werden follen“ (S. 437,)_$. 47. Inter 
sasterss.ftatus imperii et ſubditos id juris eſto, quod ug 
Kommune. contentum eſt.“ Sim Übrigen ſoll es we⸗ 
en der Rottzehnten bey: demjenigen bleiben, was ſonſt zwi⸗ 
en Reichafländen ‚und. Untexibanen Rechles iſt.“ (&, 
-439.). 6. 48. Ad ionfequendos tamen rediyus . . . inis 
A. C. Statuum ditionibus, ubi catholici a,, 1624 natorid 


in poflelfione vel quafi exercitii jurisdiflionis eccleſ. fue, 


‚funt, utantur eadem poſt hoc guogue, etc. ae d% 
einzige. Ausnahme wurde noch biniugefüge daß in Fällen, 


wo Katholiſche Die Ausübung der, geifll. . ‚rigesbaptelt sup | 
RR | ' \ nn 


jue ulla exw . 


Mi 3 


eren —e—— Fi 

162 ii sache "Hätte fir 

zer often — Ennen x. ( * 
der 


W, Ge. darſtellen will, von N 


webcılide ned eine erklarende . ganzea 
xtes erwartet: und doch ſchreib⸗ in Vet · 
Duft an, nicht eine einzige Stel ıgen dh, 


. haben; und-bat ud mürklid) vpTu. van ce uns — meifh 
Bloß. wörtliche — Ueberſetzung t. Aber hu 
a em detuͤbmteſlen Pubticiten Eh atide Här 
. heyden über den: weaeb Se enea⸗ Seen ma 

En Frauen, . ee 


Aranengelahrh eik 
Uber die. Natur, Erkenntnißmittel und‘Yelfart‘ mn 


Scrofeifranfpeit.. ; Eine von der Faiferlichen Ara 


Demie der: Näturforfiher.ge jefrönte Preisfchrift, von 
PD CEhriſt. Wilh. Hufeland,; der Arzmenf. or 
denil. Sehrer zu Gera. Jeno, In der. Haven 


a ee 1295. au. und 326 
8. 1 


Verf: Hefee; @chelfe har den von PR Soden, der 

turf. aw’einee Preisfrage- gemaqchten Grgeuftand in · einer 
daͤndigen Ordnung hie -adgrhimbelt, und foldsen.in Das mag 
lichſte bee Eiche arfeher, daB daher diele Dechriga bes bafüg 
ausgefegten Preifes Nie wuͤrdig erttätt worden ik. Dis 
ganze Schrift brficher aas drey ÄAbſchninen. ¶ Im erſten Ab⸗ 
ftoritte wird won der Ratue und nädfen Urſathe⸗der Grow 
PFet teutheit mir befondertt: Ohhtfihe auf Berofefiahtfe „ie 
“felgeiider Ordnung gehandelt „daß rim weten: Bay. swomedend 
Hlne Betrachtung Dre Inmobatifhen · Syſteas salz: Einfritung 
die Yathegenie der Serolrin voreun geſchlckt ‚Auf die 
- Marar' und die hoeeichtlho Blntehlr :öfefes ‚bt 
Ver · der Verſ. wilde Jeihf aefkchre, mur einen SH getheny 
"Ba es doch, ud" deutild ere · ind Xitinegeißegeiffe davon I 
mn, A) —B———— achtern won nithis 0 





”, . 


136 Aryieygelahi deißt 


weſen waͤre: indeſſen wird von ibm üßerzeugend erwieſen/ daß 
das abforbirende oder lymphatiſche Syſtem nicht bloß Abſor⸗ 
ption, fondern auch Aſſimilation und Präparation der Säfte 
zu feiner Funktion Gabe. Im zweyten Kap., von Seite 16 — 


55., werden die entfernten Utſachen Der Scroſeln angegeben 


maͤmlich I.’ die prädifponirenden und Grundurſachen, ais das 


kindliche Alter und das weiduche Geſchlecht; Erbſchaſt3 


Sebhwaͤche der Elte a, oder auch, wenn der zeugende Vater 


Marmkanal erſchlafft, und die Verdauungstraft ſchwaͤcht; Saͤu⸗ 
ze in den erſten Wegen; Würmer und Wurm ſchtelm; der ju 


+ 


ſchon bey hohem Affkr iſt; ſchlechte, unverdaulihe und crude 
Koft in der erſten Periode der Kindheit; Altes, was dem 


frühzeitige und zu ſtarke Gebrauch der Opiaimittel; zu vieles 
Eigen und Mangel der Bewegung; Unreinlichkeit der Haut3 
ungefunde Peft; zu warnies Verhalten der Kinder; zu fruͤh⸗ 
deitige Aufirengung der Geiſteskraͤſte; Onanie: anhaltende 
traurige. Affekten; und die unvesaänftig angewendete alte 
und abbärtende Methode bey der Erziehung der Kinder; bey 
jeder wird entwidelt, was,’ und tie fie zur Entftehung der 


Seroſeln beytragen kann; (mendpe von diefen Urſachen mag 


wohl zu aͤngſtlich aufgefucht ſeyn, und hängt von einer andern 
ſchon angeführten ab.) ‚Ferner II. Die erwedtenden oder Ges 
legenbeitsurfachen find: die Entwicklungsperioden des Körpers 
ſelbſt; die Jahrszeit, beſonders der Frühling; mechaniſche Ur⸗ 


ſachen, Erſchuͤtterungen, Schlaͤge, Faͤlle, Wunden, Ver⸗ 


brennungen, ıc.; Krankheitsreize und unvolltommne Kriſen 
der Krantheiten, die das lymphatiſche Syſtem ſehr afficivem 


‚und reizen, oder das Verdauungsſyſtem ſehr ſchwaͤchen und 
reizen. Im dritten Kap., von Seite 36 — 72., beſtimmt 


der Verf. bie naͤchſte und weſentliche Urſache der &crojeln, 
und der damit verbundenen Erzeugung der. Secroöfelſchaͤrfe, 
und biefe. fep nach feiner: Meinung: ein hoher Grad von Atos 
wie und Sehwaͤche des lymphatiſchen Syſtems, mit einer 
kraͤuelich vermehrten und: ſpetiſiſchen Reizbarkeit verbunden, 
wodurch fidy Denn eine eigene und Ipecifiihe Schärfe der Lym⸗ 
phe erjeuges der. ueipringliche Sig der nächften Urſache waͤ⸗ 


ven alſo die feRen , nicht die flüßigen Ihelle; die Ursachen 


Ser, welche Dielen fehlerhaften Zuſtaud des Inmphatiihen 
Opfiems veranlaſſen, Lünnten eben fo gut in den Aüßigen ala 
feften. Theilen legen, welches von. dem Verf. gut auselnans 
der gefoßt wird. Im vierten Kap, , von &.73 — 89, wird 


de Artzund Mieife, wis die Ocfoſelſcaͤrſe anrhche, |. | 


”/ 


"Atgneygeläßrhelt. - 197 
get. Eite Shefe:odre eine zu reizende Beſcheffeuhelt der 
Säfte: Eonne auf folgende Arten entſtehen: „Durch: Wernuche 
‚zung ber ‚reljenden Beſtandtheile, vermittelſt des Zugaugs 
von außen; durch Zerſetzung der Innern Beſtandtheile; durch 
ſchlechte Aſſimilation; und durch Fehſer der Beczetion und 
Excretion: Serofeiſchaͤrſe fey alſo nichts mehr und nichts mer 
‚iger. alg Eine durch die Secroſelkrautheit des Lymphſoſtemo 
- ‚Specihf@ veränderte und verdorbene Lymphe; daher fey nun 
bey der Behandlung. die Seroſelkrantheit nicht mehr als bloße 
Krankheit der feſten Theile und Kräfte anzuſehen, ſondern 
es ſey au auf die fpecififche Verderbniß der Gäfte Ruͤckſicht 
“zu hebmen, Im fünften Kapktel; "won @rgo — 1Tı , wirft 
der Verf. die Frage auf: Von welcher Natur ik die Scrofth⸗ 
ſchaͤrfſe? Hierauf läßt ſich nun wohl fteylich vor der Hand 
sicht ganz beſtimme antworten‘; und ob es je zuverläßig wird 
geſchehen können, iſt Billig zu zweifeln: denn wer baz gang 
Juverlaͤßig dargethan, von weicher Natur das venerifche Gift 
iſt? indeſſen glaude der Verfe, es fen nicht zu leugnen, daß 
Säure zu den Wuͤrkungen dieſer Krankheit gehöre, ımb als 
eine harakterifilihe Eigenſchaft der Seroſelſchaͤrfe zu betrach⸗ 
gen ſey; von welcher Natut wber dieſe Säure fen. ſey (hen 
zu beftimmen. u er 
Im ganzen zweyten Abfchnitte der Schrift, von S.112 
123, handelt der Verf, von der. Erkenutniß ber verbor⸗ 
‚genen Scroſelkrankheit: hierzu führt er die wichtigen Ere _ 
ſcheinungen on, die er für die ſicherſten Verraͤther diefer auch 
nod) verborgenen Krankheit bält, und die ihn noch am wenig⸗ 
ſten getäufcht hätten. Hieraͤber dem Verf. weiter zu folgen, _ 
moͤchte ung verleiten unferg Graͤnzen zu übrrichreiten; fo viel - 
tonner wir aber lagen, dag der Verf. die Kennzeichen dieſer 
Kraukheiten, wodurch fle ſich etma,offenbaren, ‚mit vielem Fleiße 
Zuſammengeſtellt hat. Im dritten Abichnitte nun, won Sei⸗ 
te 124 — 311, lehrt der Verf. die Serofelkrankheit zu hei⸗ 
ten. Hier wird von ben bewaͤhrteſten Mitteln gegen diefe 
Krankheit, und ihrer" fpeciellen Anwendung gehandelt. : Zu⸗ 
vorderſt ·hat der Verf. einige allgemeine Indieationen ange 
- geben, Die der heilende Arze beobachten, und denen er Gens 
ge leiſten folk: "Hierauf folge Im erſten Kapltel die Diäceciiche, 
‚und im Iweyten die eigentliche medichnifche Behandlung, wo⸗ 
bey bie Mittel einzeln angegeben , und deren vernünftige. Ans 
uendung gelchet worden. ° Den praktiſche Regeln n * 
5 En Te Fu 


t 


? I. 


15. Krzneggekafefil. on 


w. —E— — —ö— | 


Wein Aetzten nuͤblich Jeyn tonnen. 


. Dieſer Schrift if noch en Anfarg; von Seite 314, 
deyzeſſigt, ‘darin kommen vor: ) Ueber 'das Beradiieh 


und die Krümmung RE Nuckzrads, ihre Urfüchen und Dee 


Iuug. =) Hodatiden im Gehirn von ferofutsfer Urforhe. 9 
Eine Art von Slephantiafls aus gleicher Urfache. 4) Labels 


fen und NReſultate der chemiſchen Analyfe‘ vres "Terofuthfen " 


Reine, 


> Be, mtfihen, do: wir dieſe Schriſt mis wergnůgen 
geleſen; können aber nicht bergen, daß wir vieles, ja wohl 


das nieifle, mon mandem neu,gefagt ſcheinen moͤchte, ſchon 


Im ant ern eher erſchienenen Schriften vorber vorgeitagen ge⸗ 
funden: haben, auf welche wir, da fie in Deucſchland nicht 
edes Arztes: Händen fd, et aufigertfam maden ı 
Diele find: Cars. C. oning ,. Difl.: de al- 
eßionibus morbelis f Pad * Lagd. Bata- 
vor. 1793. 4. Sim. Par. de Lang, Dill. de mocbo fcro- 
ſuloſo. L.B. 1793. 4. Eduard: eine, Dillert, de ſtro- 
Ann et ulu vaforüm abforbentium. L.B, 1793, 8. und 
Par. Iac van Maanen, Diff. de abforptione folidarum. 


1. B.. 1794. 8. andere noch ältere, und, wie billia, ion bes 


Tanntere Scheiften übergeben wie ; indeflen wird der Nutzbarkeit 
der eben angezeigten Schrife damit nichts entzogen, lendetn 
fie verdient ernpfohlen zu werben. 


Almanach fuͤr Aerzte und Nichtaͤrzte auf das Jahr 


1795, herausgegeben von Dr. Chriſtian Gott⸗ 
fried Gruner. Jena, bey Euno’s Erben, 1795. 


256 Seiten ohne ben geoäpnticen Kalender. 


s. 21 


Au⸗ dem genÄhnlicen Kalender, dee wieder eine Media ' 


walrehnung vorgeſetzt iſt, und in weichem die Tage mit Nas 
- men von den auf Europälfchen Atademim angeſte lien Lehrern 
der Arzueytunde bezeichnet find, enthält diefer Almanach noch 
folgende: Auffüge , deren Auffäseiften twin herfepen  weilen, 
„)ssudinand George Dans: eine kurze Lebe nebeſchreibung 


en —R um gejchrren Bohrer. drr —** 


unenglabrotit 130 
er 1 ‚Sfeßen , ber der deheren Welt viel zu fcht geur My vur · 


denn er Fan (db asiten Jahre ſeines roflofer: Le⸗ 
bens, ‚mitgetbelle en Al :ebel, endaſelbſt; =) Das 
Torganer Wale und Zuchtheus, geſchildert und mit ver 
Schiedenee, für: den Ser u wich » Ammerfungen begleitet, 
vou Dr. Job. Srie Micheelis, Arae Dafubk.. 3) Dies 
Bicinalanftalten. — Preisſfragen. 5) Berei⸗ 
Ing des phofaßorfanren Queckſilbers/ vom Hrn, Wilbelmi, 
Hoſapotheter zu Jene, 6) Sachen, die geſucht werden. 
Hier exnectoriret ſich der Verfaſſer Über: e —90 ige. Maͤngel und 
Vorſchlaͤge wobey jugleich die Struveiſchen North» und 


biafeln ampfohlen werden, uf. 1 7) Ritze ſemiotlſche 


Aloderie durſta da wohl nuͤtzlich feyn. Die GSemiccik ik 
unten: allein Theilen de Arzuehkunde in ben neuern Beitep 
am wenigſten · beacbriset worden, wir flud alfe darin mehr 


Buröd :gefommen ‚.als-uor wägtg Gerädt: » der Vorſchlag zu ein 


ner gitgein ſaftlichen Axbeit vOR wehrern, dazu geihidten und 
südtigen Aeriten, die Semiotik mehr zu bearbeiten, möchte 
wohl daher nicht überflüßlg ſeyn. 8) Noch ein Gerhärungee 
mittel der Wuth und afkerfchere, eß ‚beftehet In dem 
Kaßriren dee Hunde. 9) Euglilhe Schweiß ſucht; - anben 
eine Bitte, Hier ein wichtiger biftorifcher Beytrag zur Ce 
ſchichte der KEuglifchen Schweißfucht, die noch nicht ind Reine 
gebracht iſt, und. die der Verf. zu bearbeiten gedenket: wozu 
Ibn aber nor) eiftige Schriften. feblen .. deren Berzeihnig hier 
siltgetheils wird, . 10) Aych..eing Vyrpflegungsart der Aus 
mern. Enthaͤlt aber verfchigbene — zu trocknen, 
um ſie dann Wie Afumern ‚haben und transportirem 


au können. 11), For rat die Freyheit und. das Head, 


der, medlciniſchen Vrais, nad) elieben zu entfagen? Dicke 
Fraae bat der. Verf. gene, erörtert u und darnach, eöne 8 wei 
Sei: nach allem Rechte, mit. Ja beantworte. , 12). ann 
die Gelehrten Empörung prehigen. und Revolutlonep bewuͤr 
£m? , Ein Wort zu feiner Zeit geſprochen, aus patriotiſche 

Eifer fürs Boterland, Inter 13. und 14) folgen noch un 
gen von Deförderungen und Ebrenhezelgungen ‚und d Jedes 
Be Aerue beratend, | | | 5: 


———— für: avaehende Aerzt⸗ und Wund- 


ae. vo: BB: ſolche die fs. ‚mit Heilung . der 


J Krant- . 


8, Arpnengelaßehele 

Rxankheten beſchaͤſtigen. Ein Buch, worinnen 
die Beſchreibungen und Kennzeichen der Krank⸗ 

heiten, nebſt den einfachen und zuſammen geſetz⸗ 
x ten Mitteln, mit denen man ſich in dem driugend⸗ 
‚Ren. Norbfalte helfen. kann, beflimmt angegeben 
., find. Zweyter Theil: 412 Seiten. Dritte 
a ter Theil: 568 Selten, Leipzig, bey Jaeo⸗ 


Wi nohmen dieſe beyden Theile, dey ber davon zu machen · 
den Anzeige, gleich zuſammen, da / e an ſich unbedeutetid, 
nd wir daher nicht genoͤthiget find, weitlaͤuftig damit zu 
wetden. Wir glauben auch anfer Urtheil, das wir über bie 
Arbeit des Verf. mit dieſen Suche bey der Anzeige des erſten 
Theils deſſelben, ſ. I. A, D. Bibl. XXI. B. 29 Seite, 
gefaͤllt haben, nicht zuruͤcknehmen zu dürfen, ſondern wir 
muͤſſen es, leider! auch bey der Anzeige dieſer beyden Theile, 
vielmehr noch beſtaͤrigen, und bedanern, daß der Verf. von 
ſeineim Vorhaben nicht abgeftanden If. Daß es zwar an Kan⸗ 
fern zu Diefem Buche nicht fehlen wie konnten wir wohl 
vorausſehen, da für Halbaͤrzte und für die Quachſalber nichts 
erwuͤnſchter, als dergleichen fogenannte Eſelsbruͤcken, finds 
der Schaden und der Mugen aber, die daraus erwachſen und 
ich ergeben muͤſſen, Reben nicht einmal in gleichem Verhaͤlte 
miſſe, fondern der erffere wird ungleich gebßer davon ſeyn, ale - 


++ Üaßterer daraus werden kann. In dem zweyten Theile fährt 


der Verf, nach feiner- Art und Welle forg zu belehren, wie 
man die noch übrigen Innern. Rraukheiten behandeln folle, 
und dee dritte Theu enchält eben den feichten und gemiſchten 
Unterricht über die Behandlung der äußern oder lrurnifchen 
‚Krankheiten. Den Meceptenjägern wirb freplich dieſes Buch 
ehe willtommen ſeyn; uns aber. ekelt vos dieſer loſen 
Edward Fordx, Wundarztes an’ ber allgemeinen 
Weſtminſter - Krankenanſtalt, Bemerkungen über 
"He Krankheit des Hüftgelents, über weiße Knie⸗ 
-gefehwüllte, Beinfraß anı Handgelenke, und Pe 
Sour. ’ , \ € 


\ 


 Arzteygelahchkine - 108 
hieher gehörige Zufalle. Aus dem Englifchen 
. Überfeßt von einem prakt. Arzie. Nebſt 8 Kupſerta⸗ 
feln. Breslau, bey. Korn de ‚Alten, 195% 


- N 
‘ 
r 


204 Selm, BIER 


‚ &$ )ie erfiere hier ab gehandelte Krankheit, die des Huͤftgelenke, 
ft diejenige, welche entſtehet, wenn Serofelſchaͤrfe ſich auf 
Bas Huͤftgelenke abgeſetzt, und .dafelbf eßgeſetzt hut; : Diefe 

Krantdheit it Hartnädig und mit befhmerlichen Zufaͤllen vers 
bunden, und endiget fi), wenn ‚der Kanke noch beym Leben 
erhalten wird, gemeiniglich mit einer Anchloſe. Gie koͤmmt 
gwar in jedem Alten des menſchlichen Lebens ver; doch aber 
befallt fie junge Perſonen, von ihrer Kindheit bis zum vier⸗ 
zehnten Jahre, am meiſten. Die charakteriſtiſchen Kerinzelo 
den, wodurdh ſich diefe einfchleigende —— noch 
aflenbarer, hat der Verf, aus eigener vielfäktiger Erfahrung 
Sieruͤder vollſtaͤndig angegeben. Die verzuͤglichſten finds Ver⸗ 
langerung und Abzehrung des Scheskels, Schuer, im Knie, 
und unangenehme Empfindung, welche der: Kranke ſuͤhltz 
wenn der Dchendelkopf In feiner Pfanne bewegt wird. Auch 
wird die von ibm beſolgte Curmethode ausſuͤhrlich angegebeng 
das wuͤrkſamſte Mlittel dagegen If ein Fontanell/ das darch 
Apyuication eines Aetrmittels hervor und In Gang gabracht 
wird. Der Verf. macht dieß Fontanell auf der auußern rl 
te des Ochenkeis if der parallel mit und rin wenig hinter dem 
großen Umdreher laufenden Hohlung, gemeiniglich von einer 
svalen Rundung, einen Zoll lang und etwas uͤber eigen hal⸗ 
ben Zoll breit. In ein paar Abſchnitten handelt der Wirk. 
thells von den Apfceffen überhaupt, theils von dem Abſeeß deu 
Huͤftgelenkes infonderheit, mit auszeichnender Gruͤndlichkeith 
als ein erſahrner und geuͤhter Mundarzt. Bey der thevma⸗ 
tiſchen weißen. Kniegeſchwulſt empfleblt der V. quch ans Eis 

-fahenng die Anwendung des Aetzmittels. Am Ende nach non ede 
weni gefrämmten und enriäfen Ruͤckgrade. Durchaus har dee 
RB, über die abgehandelten Krankheiten verſchledene Faͤlle ahgen 
führe, wobey er die Curmethoden in denfelben angiebt, un 
die Würkung der angewendeten Mittel, befonders. die Nuͤtz⸗ 
Uchkeit des Zontanells, beſtaͤtiget. Die Kupfer find fehr gut 
gearbeitet, farbige ahgedruckt, und etlaͤutern, ober fielen 

‚De in dar Schrift aufgeführten Faͤlle ſiunlich dar. Z 


2* I 





Die 


114 Arjhergelaheheit 
Diedrich Wihein Salhrleden’s, d: Medie And 


Chirargie De, ausübenven Arztes und Gebarts⸗ 
Spelfers ga Appftdde rc, Ktinit ber Warferfücht in 
ihrer ganzen Stppſchaft Ein Verſuch für ange . 
hende Praktiker. gefhrieben, ,. Düngig, bey Tro⸗ 
ſchel, 1795: + 730 Seen ohne Worrede, In⸗ 
. Haltsamgeige und Regiſter. » RRK. 


Dar 'yeyenanberiae Merk soon dem man FR. Werf., basic 
WE. noch zulege hinteriaffen Hat’, verdienk Vor vielen anberk 
Beofal, und jeder Leſer deſſelden wird Ihm die Birechrintek 
Wiederfagranläffen mäffeır, duß en die Materlalien mit ſchun 
fer Weurthellung dazu zuſammen getragen hat, und dah bie 
VDeardeit vng des Banen mit vielem Fleiße gemacht wordin 
Diele Schrift wird aͤnch deswegen 8 
Wh werden, ba Die darinnen ſo gut abgehandelee Krankhect 
vine der: haͤnkgſten i. ‚bie wedet Geſchlecht, noch Awet; nioch 
Grand verſcoonn. Eine: Ste von denr Plane; ach or 
em dieſe Srhrift angaearbeitet wordea;, bier mitzutheflen 


mwibchte, da er ſo wolttaͤuftig ſeyn mußte, md. da’ Bas: SIR 


Bel in Ach degreifet, file unfere- engen Grenzen zu vier 
Rama erfordern; wir muſſen es alſo dey einer Anzeige Abede 
dacpt davon Ki beenden laſſen. Die gnze Schriſt zerfaͤrt 
in orey Hauptabfchnitte. Der ebſte enthanf eine ſehr noͤtzicht 
und belehrende fyſtevuatiſche Ueberſicht der verſchiedenen Gar 
rungen und Atten ven Waſſetfuchten. Der grotäte, ven OR 
ar. 343 vorlaͤuflg eine Skizze, wie es ber Verf. fabit neh 
ſcheiden nennt, Die Natur -und Zeitung ber verſhledeuch 
Gattungen un Arsch von Waffitiuähten im Allgemeinen: 6b 
sorftend , welche delonders und genau ſtudirt zu werden ver 
Wiener; und enblich Ber deirte, don Seite 3a BIS zu EAdeg 
eine aähere kitniſche Entzifferung der verſchiedenen Onttunb 
gen wird: Arren don Wuſſorſuchten mit dem Binentüiiihiimen. 
derſeiden aus vet Patheisgie mad Theraple. Det: Werf. at 
a teen Werte rind derourndecaswärt ige Lektüre aus’ aüch 
den beiten und vorzägsilaften Schriften Aber dieſeh Begenftaub 
benuter, daß ed daher für angehentze praktiſche Aetzte, Herch 
dieſe Lockre, oder die Schriften ſeibſt noch thinaufn , deſto 
mußbarer worden ih. ‚Zune Defainſ die ſar Auzeige maſfrn 
twir num noch bedauern, daß der fleißige und talentvolle Berk 


ei. Dur / T e 


8 ** \ 


Ben 


Ürpnengelaßrfeit. 5‘ 


der Belt zu fohh entohfen warden HE Boeite Birne Sing 
er nach den bereits gelicferten, und Tngwer deſſer Bew 


Probeftägen ferner leiſten koͤnnen! 


5 


Nobdiein hiftorica, ex: tnonumentis.ee Medi * 


lecda animadverfionibus "hittorich ac men - 


cis illuftrata: edidit Dr. Chrifiion. Genf. Gru- 
„ ser, Sereniff. Dus. Saxo - Coburg. et Salfeld. 
. # Contil. aul. ſecret. et Archiat. etc; \lenae, 
. in bibliopalio sendernich, 1798; 1 154. ‚Belle 


gt. 8. 12%: . ea 


Di verbindet de —* bae ucile et € doloey, Pr er Aueh lie: 
t 


getheilten Geſchichrchen aus der mitelern Zeit die Moſolou 

ie zw ertaͤutern inchet Wohl ie wahr, daß niches Reues 
ehr unter der Sonne geſchiehet; dan alles, mas noch gen 
Diehet, iſt ſchon ehedem auch geſchehen. Die biſtoriſche M⸗ 
ſologie ift freylich fehr vernachfäßtget worden, woran dir. Oye 
| Remfuhe mit Squuld feya kanns’ demParhsisgen fell abe 
Goch auch ıtlit Daran gelegen ſeyn, die Geſchichte der Kronte 
_ Reiten aus den erftert Zeiten zu willen, dee et alfo gehoͤrig 
“ Bachfpären, und- damit in die vergangenen Zeiten zuruͤcte gun 
Ken foßte!’ Dank nım dern Verf, daß er hiermit die Hase 
gebrochen, und den Weg gezeigt har, dem bie: Pathologen 
nun fleiBiger,, als biohet geihehent, nachgehen mögen, um 


bie Gefchichte der Krankheiten in ein helleres Licht gu: fehen 


Es ſtehet über zit erwarten, ob es mehrere Herren, dien da 
glauben, die Krankheiten nach ihrer Weſen uud ihrem Ue⸗ 
ſprunge fo trefflich demonſtriren u karmen, ihm geichermaa 


ſen nachthun werden, wozu nun wohl ſcharfe Deurthelungete W 


noͤthig ſeyn möchte. Dieſe Schriſt, die nun in ein Ganzes 
ſammengeſchmotzen, erſchien urſpruͤnglich einzein, als —** 
inladungsſchreiden zu den gewoͤhnlichen Inaugurab« Diſpu⸗ 
tationen. In den untergelegten haͤuftgen Anmerkungen hatß 
der Verf. aus der Geſchichte und aus der Arzneywiſſenſchaft 
vieles jur Geſchichte der Krantheiten ſelbſt aufgetläret und 
erläutert. Zu wunſchen wäre es, daß der Berf, dieſe Arbeit / 
an die ſich ſo lelcht Feiner wohl weiter wagen hte, fortfehe 
«, won ſich ihm no manager Sof darhisn wurde 4 


4 © Arpengelafeßee | 
Dot Jolge whrde wohl Mander-mit und ohne Danfe folde, 
zu feinen Frommen banupen,  .. — Bu 
S. Tk Soemmerring de concrem enris bilieriis cor- 
poris humanis- _Trajetti ad Mosnym, füm- 
ibus/Vacrentrappii et Wenneri, 1795.. 68 
Seiten gr. 2, 1. u .. 


Sein, ſotſchenden und benkenden Kepte wird dieſe Schtiſt 


ft willkommen ſehn, da er’ Alles, was in fo vielen Schrif⸗ 
fol zerfteeudt über die Sulenfteine gefage werden ift, hier. in 
der Kürze zufammen geftelle beyfammen findet, Der Verf. 
will die Gallenſteine richtiger Cholelithi, oder ſchicklicher 


"neh Cönerements biliaris , benennt wiſſen. Das bier in: 
dem eton amd sten 5. aufgeſiellte alphaheriihe Verzeichniß 
don Scheiftkellern und Schtiften, ‚In weiden. von den gallich⸗ 
sen Conbrementen theils Deichreibungen , theiis Abbildungen 
gegeben worden, {fl (ebr-anfehnlich,- und Af mie Sorgfalt und, 
Bieiße gemacht. Die fihinen Walteriſchen zahlreichen Abe 


Bilhangen, fi Walter?s ayatamiihes Muſeum, konnte det 


Verf. ſreylich noch nicht weit anführen, weil daflelbe hey Were n 


fertigang. gegenroärtiger Schriſt noch nice, erſchiene wat 3 
Darauf wir abep, der Wiehtigkeit derſelhen wegen, mit vers 


weifen mäflen.) : Die Oerter, in- weichen. gallichte Concre⸗ 


* 


Pd 


minte gefunden werben, find verſchleden, und werben mit 


Belegen angegeben. ; Die gallichten. Soncremente kommen 
weit Häufige. vor, ale die Nleren » und Harublaſen⸗Steine: 


mar finder fie. mehr bey Alten als juͤngern Perſonen, auch 


Öfterer bey PDerfonen weiblichen Geſchlechts, und beſonders 


beuidenen, die viel ſitzen, traurig und nieergefchlagen find, 


- Die Groͤße und Schwere der gallichten Coneremente iſt ſche 


verſchieden, man hat fie von einem Grane dis uier Unzen 


ſehwer gefunden s Farbe und Fiaur derſelden find auch verſchie⸗ 


den, wie man dieſes in den Abbildungen von Delitis (und. 


Yon Waltern) ſehen kann. Ihre vielfältige. Oudſtanz und 


Struktur wird genau angegeben. Boeſonders umſtaͤndlich 


bringe der Verfaſſer die chemiſche Analyſe dieſer Con⸗ 
eremente bey, welche Verſchiedene auf verichiedene Art damit 
angeftedt haben, inſonderheit. die. neuern Verſuche, die der 


teſchiete Apotheter Schlipp zu Mayn damis gemacht bank 
F —5 | | N 


‘ 


? 





Anergelabrhen 145 


und die der" Anteritiung D Bntandeifcben Eiquors, aus 
- Viteiolnaphtha und Terbentinöl gu gleichen Thellen "jur = 
febe ghnftig find. Alles wiljensweirhe, was die Crrugung 
‘der gaflihten Coneremente, np. die Zu 
- eerege werden, ‚betrifft, iſt, wie man yon “ 

'ten Farm, bündig mit angeführt warden, 

Noch angegebenen Yeiimltteki Begen die da 

ente wird nad der ·Erfahrung verfhiedener 

"fonders der Durandeife Piquor empfohle 
‚und_unfehtbare Bürtung Auch Recen]. ins 

ea Verpn erſanden — en 
FESTER 


Senne der netaſhen lncdlunde und Wundatz⸗ 


neykunſt; herausgegeben won E W. ‚Daran, 
d. — een Jena. Erſter Band. Xena 








in der arabem. Buchhandl. 1795 u. 96. ae - 


603 Seiten ing, und ı Kupfer, a DR. 


"Soon der Name des Herdusvehers, der A ‚mehrere 
Blaffifcye Werke, über Gerofeltzautpeiten, Wlatıern, Kine 
berträntheiten, m im. & mit Net den diuf ein we —8— 
en pealtifhen Sqriſtſte iere fi erworben bat, au jeden 
eusäbenden Arzt Auf den Defig diefes Journals begieria inne 
&en, und feiner wird, Die J es überzeugt, ofme gieliau⸗ 
we öugen varaus geichbpft gu babyı,. «6 aus Der Hand den 
8 Diefes Journal der ausibenden Heilkunde (melbe 
je hirurgifche Aülisielflung rben fo wenig als Dig: Biäteriche 
PER mar ausihllebungsroeife. geiolomer ſey, äcigt 
itel an; der Heraitzseber ladet ale prakiiſche 
Are ein, aus ihren Tagebähäen.;ble wichtigeren Bewer⸗ 
ingen. im Zufammenhange, oday. ganz fragmentariih um 
—X Journal mit zutheilen/auf dieſem Wege eine 
age gloͤcklicher Ideen und ſGabbarer Beobachtungen der 
Wergeffenbeit au entreiffen, die-Maffe der Erfahrungen uͤber 
Haupt (die einzige Duelle der Merken) zu vergehiern, und 
die Erfahrung jedes Einzelnen zw. Eipemapum des Ganzer 
du machen; ‚and fo hofft er. daß dieles frin Journal für. fe 
Bu treffliche. SR Be ag ein Bereinigungse 
punkt, und dadur io der segermohgeigen deutichens 
. A.d. B. A. Praxie 


fäe , die: vor ihnen _ 


erh 


nähe tan “ 
Ben Me Beobacht ungen, wel 
rigung fhret Werfaffer aufgeitugh, 

nA “Wäßrheit gefte, niedets⸗ —8 


nal‘ eiſheiat, mit lärefniiden Lettern 


eften von 6 == y Vegen deren vier 
tfehn-, einen Dahd uemochen follen; 
der Kerdußgeber t St. verfpreden zu 
det übe Und liegenden erften Bandes 
} millariſche Aftyina und die hautige 
us det Diagnoflidt diefet Ktankhele 
on Ken, Wichmann in Hannover 
zeichnet; Eine —8 melde ausübenden Xetjten dei 
wiäfompmenge und nägticher feyn muß, je Öfteter beide ſo vich · 
Kor a — indet — Krantheiteu von den geöften: 
Er —— und oieſe Ki A Her 
iaften Bolgen — 2 Infang piries 
2 über- he von Kr, Bil d au Erlam 
ER — das Weleitlige dieſer FH bt na hd 
Verf. fm Stoniſcher fclehret Berdatmg; die wicht 
— derſelden theils in Dlangel dn Lebens! eh, 
6 einer krant haften Warkungeare der Eipanit« u 
— — fir den Berbauungewerkeugen , woher den vetkehr⸗ 
fenbetungent, Stotfüngen, m. f. 10. lei@t ju erklären And, 
—ã—ſ ‚gu dieſem Uebel, pendefebendart, Diäts- 
Ye Semthebew⸗gungen und AÄnftrengung des Gelſtes find 
He erfteri Beranlaffungen zu demfeißen. — '3) Veobaditung 
reger. Rölle wahnfuniger Kranken, denen das Kraut der 
„Graviolegu-einer halben Drachme des Morgens, und Abends 
:ia 10 Brön gegeben; Halfe leiſtete, von Dr. Kentin. — 
"Recenf: kann nicht umhin, anzugeigen, Daß er eben Diefes Mio 
tel, präemiflid praeihitteidis in gielch Marken Dofen no 
-Türzlich einem Waßrrfihnigen gereicht habe; ohne jeboch dieſe 
Mewunſchte Hülfe davon erfuhren zu haben. — 4) Bemer ⸗ 
“fange über die im Herbf.1795 in uhd um Siena ausge: 
one Ruhrepidemie, md imd den ausgezeichneten Nugen de 
»nax vomica in verfelben, vom Herausgeber. — Der 
*fahd, daß dieſes TRittel-rieben feiner Hauptkraft, der nateotls 
fügen nämlich, eine durchoriegende Sirtertekt,) fafk anhaitender 
und ſtaͤrker als Auafla) und einen ziemlichen Ancheil adftrin« 
“girenden Srffeschte, daher feine tanifche Kraft und die Car 
dbge 








N Atzueygelahrhelt. 247 


‚Bbge vor.dein Dpiuin in bieiet Kranthelt. Die Joreel, Im 
weicher er in den mehrſten Fällen vieles Mittel verordnete, 
war gewöhnlich folgende, he Exit: Nuc. vomic, Serup, di- 
wid. (bey Erwachsenen) uctiag. Gum, arsbic. ünc,j. Aqu. 
font, une vj Syrup. emulfv. Une, j M. D. S. Alle ⸗2 
runden = Kpiöffel-ool zu nehmen. Diefer ganze Auffah 
ER ſo teich um treffenden Bemerkungen Über die Urſachen, ver⸗ 
wicklungen, den Charakter and die Behandlungsart der Nuhr; 
dag nur gar große Beſcheidenbeit den Seransgeber bewogen 
ben kann, ihm die ſetzte und nicht die erſte Otelle in dien 
m Stucke onzuweiſen welches einige turze Nachrichten und 
prattiſche Neuigkeiten befchließen: Eu ' 
0,7 Dis lite Jet tuhät ;. 1) Herta Tentins Beier 
ngen über Ahrumatismus und Gicht, und zwar zuerſt 
‚Über den Unterſchied dieſer beyden Gliederſchmerzen, wie dee 
Berf. ihn ſchon in ſeinen Memorabihen im ahr 1359 ber 
- Sprieb, und dann über dir Vehandiung des Rheumaiemus; 
wit ja vielen praktiſchen Schatfſtn und Wahrdeit aufgejeidge 
nact;, daß Reben: dieſen vorerefflichen Aufſatz mehr als ein 
inet seit. wisverhoßteih Vergnägeh und Inteteffe geltfin hart 
ur den einen Gab, welchen Ber Verf. ale Apiom aunimmt, 
und groß. hat drucken laſſen, Mächte wir hide gerne Als ums 
bedingt wahr unterfchreiben, den nämtich: „der Mhrimäride 
puus wird. durch Mercure, und die Sicht durch VBitriolfäure 
bezwungen.“⸗RVon den vielen utnadyabmild) ſchoͤnen praßs - 


fen Eehten, von meiden diefte Auflog Abier und über vol 


, dürfen wir keine ausheben, wir flelen denn noch Hier im 
Verſachung lin gänz abzuſchreiben. Dem Gegenſtuͤck ber 
‚bie Gicht; welses der Verf: nächkens nachfolgen fu lana 
vSerſpricht, ſehen wir mit Ungeduld eutgegen, Ba fidher Bike 
. felbe prattiſche Geiſt auch dieſe Abhaudiung beleben wird.⸗ 
2) Kto Sirtanners Verſuche und Brobachtungen Abi 
bit aene Methode des Herrn Bedooes, die Lungenſucht durch 
das Einathmen kuͤnſtlicher Luftarten zu heilen, nebſt det Des 
ſchreibung einer, vom Verf. dazu erfundnen, und Huf beugen 
fügter Kupfertafel abgebiſdeten Reſpirationsmaſchine. — ün⸗ 
ſerer Meinung zuſoige bar aber Hr. G. das Falſche und Schwan _ 
Bende diefer Beddoeſchen Luftruren nicht terffend genug Aus 
vinandet geſetzt, indem et ihnen nad mehr Zuträuen zu ferne 
. Ben ſcheint, als fie, unſrer Erfahrutig gitfolge, verdichen. Mer 
Ä xenſ. hat bey 4 Langenſucht gen, zwar im legten — bet 
J a 0. Kran 


, — 


l 


* 


J 48  ryepipgeaßefil, u | 


dtankhell ven Waſſerſtoffgas mit aigenſcheinllcher Verſchlůn⸗ 
ung bet Zufaͤlle ſelbſt einathmen ſehn, und weiß vom 
ver Hand aus England, daß von 40 Kranken, Bev ivela 
—* —3 Mittel nach Beddoes Angabe daſelbſt gebraucht 
‚mordenift, nicht —* geheilt ſey. — 3) Zwey Kran⸗ 
— 5*8 waſſerſuͤchtiger Perſonen, bey deren einer der 
 EBauchftich toͤdtlich, bey der andern aber alücktich ablief, von 
Hr. Vogel in Roſtock. — und 9 kurze Nechrichten und —* 
ciniſche Neuigkeliten. 


In ' des IIIten Staͤce erſtem Auflap, über das Sca- 
voir Taire in der meditinifchen Parts, überfchrieben, liefert 
‚Nr. Vogel in Roſtock viele ganz artige Bemerkungen über 
: «das Benehmen’ deu: Acztes am kenbette; allein da dieſe 
medieiniſche Politik ch beynahe nach jedem indisldaellig 
alrichten.muß: fo iſt es nicht gut moͤglich, allgemein paßliche 
2— het aͤber zu. ertheilen. weiche jeder mit Menſchen⸗ 
. denatniß und philoſephiſchem Dinn begabte Arzt fich ſelber ab⸗ 
- isabiten wird. — Die beyden von Hrn. Stöller, in Lane 
 genfalza, und Ken. Prof. hecker in Erfurt, gelleferten Kram 
‚tengefhichten, betreffen merkwürdige Bälle; find aber keines 
‚Auszugs faͤhig; — auch die von Hrn. Hecker erzählten Fälle 
von Verſthung des: Podengifts auf. die Knochen, und die 
som Seransgeber als: Zuſatz bengefügten Verhuͤtungsmittel 
" Ye Weraftafen ben ber Blatterimpfung, muͤſſen ganz geleſen 
werden. — Im sten Aufſatz ſucht der Herausgeber die Sp 
ſicht svuukte näher zu. beſtimmen, aus welchen die Anwendung 
ckuͤuſtlicher Lu arten bey Bruſttrankheiten muß beurtheilt wer⸗ 
den. — Inden theilt Hr. Dr. Schroͤer in Luckau feine 
Aöenterfungen mit, über die Einſchneidung des Bauchringz 
nach der von Merenheim vorgeſchlagnen Art; und im 7ten 
efert ebenderſelde einen ausfuͤhrlichen @ectionsbericht eines 
am Ileus verſtorbnen Mannes, In deſſen Leiche viele Theile 
des Linterleibes in widernatuͤrlicher Lage —— wurden. 
Rue Nachrichten beſchließen auch dieſes Otuͤck Bu 


Das IVre Stuͤck liefert 1) die Fortſetzung der, in beraten 
mn des erſten Stuͤcks angefangnen Abhandlung, über die 
Hypochondrie, vom Hr. Hofr. Hildebrand, in welcher die alle. 
” gemeinen (Aerzten nicht unbekannte) dãtetiſchen Vorſchriften 
dern Hypochondriſten ertheilt werden, welche im Ganzen meht 

noch, als Atznedmittel, gegen dieſes Uebel auszurichten vermds 
— gen. Di Adhandluns fen no frtgefet werden. — 2) 


\ u Den 


9 Argnengelahrbei, 349 - 


Beytraͤge zun anatomifeen: Geſchichte einiger Braufbrkten) 
vom Hrn. Hofmedic. Hopfengaͤrtner id Gtuttgafdey'dlehie® - 
gelieferten ralfennirten Beſchtelbungen einiger Leichenoffun⸗ 
gen betreſſen, au Kopfverlezungen, oder. auszehrenden Rrand* 
beiten , oder an einem ſtoradiſch hertſchenden Fieber verkorbne 
Perſonen. — Ueber medlcinifhe:Rächfel, vom Dr. Stieg⸗ 
ii In Sannover- — Tach einer lariggedehnten Vorrede, 


über das Nätbfelbafte, was in manchen Krankheiten Über bie 


wahre Urſache derfelben ſelbſt alsdann nach obmwalter, wenn. 

wir nach erfolgten Ableben des Kranken ſeine Leiche anato⸗ 
miſch genan unterfucht haben, erzählt der Verf. die Section 
eines 10 Monate alten Kindes, und biste, aus berfetben die 
wahre Urſache der Krankheit und des Todes (deren Gympto-⸗ 
me bier gleichfalls befchrieben werden) zu erraten. — Schade 
nor, daß diefe Leichenöffnung unvsliftändig iſt, da der Kopf 
nicht mit gesffnet wurde. — 4) Beobachtungen von Kno⸗ 
gen In: den Brüflen (mammis,) beym männlichen Geſchlecht, 
von D. Hargens zu Kiel, — Beyde Fälle dieſer Ark 
Mitchinsten wurden bey Juͤnglingen in dem Alter der ein⸗ 
eretenden Mannbarkeit bemerke, und durch kraͤftig auffoͤſende 
Salben und Umſchlaͤge, welche neben dem Gebrauch der an · 
gezeigten innerlichen Mittel angewandt wurden, leicht nebeift." 
Bey beyden wurde eine milchaͤhnliche Feuchtigkeit aus den 
Warzen der franfen ruft ausgedruckt. — 5) Ueber die: - 
vortheilhaſteſte Eurart der Subonen, von Ken. Hofr. Metzger 

EKbnigsberg, nämlich, daß man fo wenig alle Bubonen zus 
Eiterung bringen mäffe , als man fie alle zertheilen kanne, da 
oft die naͤmlichen Mittel in einzelnen Fällen die Zerchellung 
beroärtten , welche in andern die Eiterung befördern. Man 
möfle hier, fo wie uͤberhaupt in der Ausübung unfrer Kunſt, 
dem graden, einfachen Wege der Natur folgen, fie nie. 
daurch ben unzweckmaͤßigen Gebranch der Quedfiibermittel in” 
dem Zeitpuntt der Entzuͤndung ſtoͤren, fondern duch Ruhe, 

ı Außere Wärme, u. ſ. w, ihre Bemühungen unterſtuͤtzen. — 
6) Kurze Nachrichten. — Ein Namen- und Sachregiſter 
beſchließen diefen Band, welchem wir viele Nachfolger wuͤn⸗ 

ſchen, die hauptſaͤchlich den beyden erfieren Bräcen dieſes 
Sournals an Mekhhattigkeit nuͤtzlicher praktifcger Ideen und oo 


| Demerkungen gleichtommen. | 


\ 


\ 


Du |: ze Arinergelahrheit. 


DEE, Starte, Hofraths, Prof, zu Jena, uf w. 

Archiv für Die Gehurtghuͤlfe , Frauenzimmer· und 
vengebohrner Rinder Krankheiten. Sechsten 
Bandes ara Std. Mit.s Kupfertafel.: Jena 


Fe unos Erb, ungz 15 Vegen ind, 
12 &. N 


1) F deren, Ctattascnudgur in Aurkerbamn, Aber deu. 
Pr des Roonbuyſiſchen — aus dem — 


hwen auͤberſetzt won D. Klegs zu Frantfurt a. M. — Dieſe 


Dieſe 
Abhandlung, (zu welcher das Kupfer dieſes Stuͤcks gehoͤrt) 
liefert — die genaue —— ‚auch die 
richtige Gchroucgart dieſes, von mehreren großen Geturts⸗ 
belfern ſehr gerühmgen Inftrumense, welches Mecenf, jedoch 


ſeines Nutzens in einzelnen wenigen Faͤllen ahroeann 


— der Zange mit nichten vorziehen moͤchte — 2) Eine 
Gm den Eclefiihen Pıpvisgiglkiättern ausgesngene,) Mebera 
cht aller im Königl. Preußiſchen Schlefien und In der Grafa 
ſchaft Blog 1792. Getrauten, Grboruen und Geforbnem, 
==: 3) Beſchre ſbung siniger ungewöhnlicher Förperlichen Ver⸗ 
derungen während 7 Schwangerſchaften ben einen Leinen⸗ 


wehersfrau, von D. Sinze, Fuͤrſtenſteiniſchem Hoſmedicus. 


— 4) Einige allgemeine prattiſche Lehren für angehende He⸗ 
hammen yon D. Aöfler, Ruſſiſchem Gouvernementsarzt — 
$) Vorſcrifton bey der Wendung zu beobochten, yon D. We. 


gelin in St. Golſenz — 6) die Beiden, an welcben es zu 


exkennen ſteht, ob ein Kind todt oder lebendig zur Welt ge⸗ 


kommen iR, zuſammengeflellt von D. Koͤfler. — 7) Ein 


Geburtsfall in welchem der. Votar (iu ,s Gran alle holbe 
Stunden gegehen) die zoͤgernden —*28* beſorderte, von Chen⸗ 
demſelben. 8) Von be Kopſausſchlag ber Kinder, und 
bie. Heilarten deſſelden, von ID. Wegelin. — Alte diefe. 


— 


Auffaͤtze enthalten lauter ganz hefannte,, keiner näheren An⸗ 


. Zeige warbige Baden. — .9) Ueber die Podeninoenlätion, - 


beſonhers Im ſtrengen Winter, von dem Herausgeber. — 


Hier theilt der Verf. feine - Bemerkungen ‚mit, weiche er iq 


feiner vielſaͤhrigen Praxis zu machen Gelegenheit hatte, über 


bie Inoculation, die er noch früher, als Hr. Hofrath Hufe⸗ 


x UL . 


. 
i \ * 


Ind, im feinem Wuͤrkungekreiſe in Aufnahme gebracht hat, 


" Ayhengelühtlieie for 
"RC: Reit, Profkfäistherap. ; p- or Bier erdr 


> -Memotäbilium climesrum' gi — 
cticotuũ faleiculus IV; "Halte * ic 


“ 795. 14 Bögen gr. 8. ” 


DR dei: Ser Vafeſſa site: * "al a rn 
Rrantengefichten , und das Refultar einiger Verfug ber . 
die unfchädlihe Wuͤrkung großer Gaben des Zink - und Wig- 
wuthkalchs auf don mienfibiichen: Me, erjaͤhlt Bat; vol 
2 u noch feingthennerifchen wund-Die;: auf-biefengegründeten: geile 
» ttſchen Grundſaͤre mit, überdle Deuchbiiung as Behunßn 
Ing der Bicher-Öhryhaupt, uud-der: gallichtere Wicher tnnhefows; 
— Dick Seundfäge des Verfaſſers ſchoinen? nug Fany 
m Browniſchen Synem angepaßt su:iepn;, einem: Epfterk: 
— ji aid zur — — ran Pi 
agel aber hier weitläuftig ang e Inander y.fe en ‚Di 
fasiß and in Pay ung ai ji Fan Ft 


. x" vu 


Mntcnifheh peoftfhet, lg der. Seuchen 
merkrankheiten, zum 38 der an und 


verehnlichten —— AR 
: ausübenbem ‚2 —e——— * Die 


. .° Zell, Seat und $eipz. bey gie: 3 der 
330 Seiten in & ohne vos Regiſter über ale 
Aheite, 1 R 
Dieſer Band wird auch unter dem Titel „Aneitung, die 
Krantpeiten * ee Men ater Theil“ 
ein verfauft, und enthält: die. im voxrigen ee 
— der Behandlung dir Kinbbarchieh {2 und eine Hfafe 
liche Abhandlung ber ben Seirrhus und Ben Rrehe ; Kir. ihel⸗ 
chen "hir Berf. — Zteichve in, Bari vrſteken © en: veſes 
Handbuchs — weitlaͤuftiger als «6 nörhig gewefen wäre, 
fee ausgezogen · hat, was andre G:chrlicfteier aͤber die 
hang, die Erichnang und Heilart dieſer Krantiwicen:unfges: 
zeichnet haben. —— nem Vewerlungen LH 
* feine eher an. _ 


nt 4*. — 


BE Fr “ 3.9. 






‚By 1? er 


23% Atʒnaelabrba c 

u 3 oggh melland. Tage Pırup. Hofraths 
be Y 4, weh eh Zeichenlehte fuͤr Ges 

ehuß angehendit Geburts⸗ 

eifer — ie —8 verfchiehnen Anmer⸗ 
ee mine — Neffe oinnia hası, [alas eſt. — 
u bep dehn. 1795 | Fur ogen in s 

—W — 


Wide ui große Peetfämefitet ohne ebleine Prdchtie 


‚geliehen Disgnikic, .. bazte.. der verfiürine!:Werfoffer in 
3Scarks Nikko Mir Geburtehuͤlfenſchon einruͤcken lafe 
fen; inne welchem Div uingenännte Herauctzeber fle' denn bee... 
wo Etlaubaiß des Hr. Hoſtath Starke und it einigen go⸗ 
eingfüdiget Anmrehingen verfehn, — gedruckt lieſertch 


Ya - cc nid un IYFE 
lieber bie weiblichen Bei und Di lee ſt — 
und ſchoͤn zu erhalten sefebuch für Srayen« | 
Imer , von | eg G. —* A a. M. 


—8 ir 8 gen in Me 
% Haie sen. 0 eier Beifafkt: AN —*— 
— Bruͤſte ind, aund haie Hel wittel berielben 


uvpllſtaͤndia und trioial afg hgebandelg, bafı weder Aerzte 


aten fa der K 
Kr — * Ma Anh viot die weh: —2 


— . Pb. — 
se che a Ar iS A urn a, nern nn RR 
Hat Fa „. ki 13. 1* 2; . 


| En PER — 529 — abet —— I 
er Bon Apcna Bach, Ppit. DR —8 . 
9. Dern.: een 1794 3 ©. 2 | 


von der Spanukraft, und afle tranteiten. von ber Bern“. 
winderung her. Menſchen, ‚Isa, weile Rerte re 
‚3 N i . 


ae zu t 


r ' 


2 ü Arznengelaßefeit, 133 


Dht Haben, genießen diefen ganz beſondern Vortheil, daß fle . 
nicht leicht won einer Krankheit befallen werben. — Sie ber. - 
Zpmmen weder eine Wafferfucht, noch eine Lungentranthrit, — 
Ahnen bat weder die Gicht, 1.0ch ſonſt A Gliederſchmerz et⸗ 

was an. — Das Gemuͤthe it aufgeklaͤrt und luſtig x. c.“ 
Doc ſollen, nach ©. 17., eben ſolche Menſchen zu Haͤmorrhoi⸗ 
den geneigt ſeyn, die alſo der: Verf. wahrſcheinlich noch fuͤr 
ein .Praefidium. fanitatis halt, Nachdem in ber parbologle. 
Shen Betrachtung aller der Krankheiten, welche der Verſ. 
vom Mangel der Spaunkraſt herleitet, ſchon Rathichläge gen ' 
geben find, dieſe Kraft zu erhalten und Berzuftellen, fagt er 
moch am Ende ®. 25. Jetzt ſehe idy mich aber and) vera 
Banden, Die Kunſt zu offenbaren , vermöge welcher man 
ih eine gehörige Elafticität eigen machen kbnne.“ Und 
©. 27.3 Ich willmi als einen gewiflenbaften Arze in 

meiner Pflicht nicht nachlaͤßig zeigen, fondern alle meine 
Kräfte anwenden, um meinen Mitmenſchen pielenige Art an | 
die Hand zu geben, vermöge welcher. fie ſich glädlidy machen, 

das heiße, gefünd erhalten koͤnnen.“ Dieſe Mittel find dann: 
Hatte Waſſerboͤder, kaltes Waſſer zum Getraͤnke, und außer dies 
fen , (nun leider nicht erſt vom Verf. für tonifch gehaltenen) 
Mitteln, die ſchon S. 12. empfohleyen ſauren and fcharfen 
Sachen. Wir follen Effig trinken, Salat efjen, unfere Ge⸗ 
richte fleißig mit Ingwer und Pfeffer märgen, mehr geräue | 
&ertes und gepoͤckeltes Fleiſch, mit Senf, Kroblauch und 

Zwiebeln eſſen, c. ꝛe. um geſund und ſtark zu werden (2) 
Mitten zwiſchen dieſen wohlgemeinten, aber eine große Jano⸗ 

‚sang in der Lehre von der Reizbarkeit verrathenden Lehren, 
findet man denn ugch S. 14. eine Elaſticitaͤt aufgeführt, 
weiche aus. allsufchlagfen feften Theilen entitanden fey. Die. 

dar Logik kundigen Lefermerden ſich vielleicht wundern, daß 

der Verf. auch hilöfophiae_Magifter iſt. Die Druckfehler: 

Schwieter |, Swieten, Haͤmorobiden ſ. Baͤmorrboi⸗ 

Den, abgeioren f. abgegobren geben wir dem Getzer Schuld, 
| | Be Hr. ur 

‚ D. Io. Theod. Val. Selig, Medici Plavienfis, 

:  obfervariones medicae de motbis quibusdam -. 

‚difficihoribus. ‚Lipfiae, ſumtu Crußi. 1795; 
‚1806. ing 12%. N | 
1. un BR Ba J K5 J a Der. 


\ 


15 Urgmengefapkäeier 


er V. will nicht Gerade ſeltene Krankbeitsgeſchichten Lew 
fein, ſondern ſolche, die ſich dadurch, daß Urſachen und Heil⸗ 
akt genqu unt⸗tſucht und beurtheilt And, deſonders für Afan⸗ 
ger auszeichnen. Wet. will einige dieſer Säle zur Probe kurz bars 
dien. Cafus1. Rine Manie einer Kindbetterinn, die mit 
diſam geheilt worden. Ht. S, bielt die Krankheit für ein 
wulſteber, und die Manie für einen Zuſal vom langen 
Wachen. Salpeter, Emulſioneri, verbännende Mittel und 
Eigyſtlere balfen gichtä. Ein drittel Gran Biſam machte for 
gleich einen ruhigen Schlaf und Schweißz, und ſteſſte die Kitid« 
betterinnreinigung und den Verſtand wieder ber. Die Witz 
ung des Biſams ik immer metkwuͤrdig. Welchen Begriff 
vom Faulfieber der U. ſich aber machen mag, kann Rec. fi 
“niehr denfen. In Ber Note fhränkt er feine Meinumg das 
hin ein, dab er eg ein gällichtes Faulfieber Heißt. Im zwey⸗ 
- ten Fall half die naͤmliche Gabe Biſam und Abfuͤhrungen ehr 
nem Manne, der aus Verkaͤltung und Aergerniß ehrie URaF 
tie hefommen hatte. Das Errr, hyofkiami half in. or 
Fällen, id deren erftem Galle, Im andern - verunglädte Liebe 
die Urſache der Manie war. " Andere Manien⸗ heifte er mil 
warmen Bädern, met flärkenden Mitteln, und Campher. 
Eine anfangende Lungenſucht murde mit einem Aafgus dir . 
FI. arnicae geboßen. Die Henbachturigen über die-verfchledrien 
Argen dee Muhr enthalten nichts, als daß In dieſer Epideitfe 
dleſes, und in jener ein Anderes Mittel aehalfen hade, mess 
tdegen es mehrere Sattuhgen biefer Arankheit gehen muͤſſe 
Haͤtte duch Kr. ©. ſein obiges Verſprechen gehalten, Sie Utr⸗ 
ſauuchen genau üutiterfuche, und fle mitgetheilf, dann hotte ex 
echt nuͤtzlich wetben rönnen. Die flebenzehnte Besbachtung 
von einer Ruhr; die durch einen gurputartigen Ausſchlag ge⸗ 
hoben wurde, baun zum Beweiſe dienen, vole oft man mie 
der bloß ansleerenden Heiſmethode in dieſer Krankheit fehl 
> gebe, um wie ſeht man auf die Ausdaͤuſtungsorgane Ruͤck⸗ 
Act nehmen muͤſſe. Einen Agllichten Huͤftſchmerz heilt⸗ der 
W. mit Brech⸗ und Durgiermiktein, und zufegt mit der China. 
Der fünf und zwanzigſte Fall folk die ſehe große Wirflams 
keit des Eatr. card. bened. mit der eff: ſeord. und frag, au-“ 
zant. Int Schnupfen beweiſen. Gegen die fogenannte an- - 
ina pedtgis würde Doch Rec, andere Mittel gegen das Ende 
—S* und bie Krankheit ſich ſelbſt nicht uͤberlaſſen haben. 
Die Affa etida, die Fi. Zinci, ‚die valeriena und Ähnliche 
Regen hätten wenigſtens verſucht werden fellen. Die. 


/ 


,w 


Aranehgelaßrheitt . 13 


kraft der pecaruanbä gegen Mutterbigtfluͤſſ⸗ Geflätigte — 


aufs Neue. Der ® Bepbachtete drey Faͤhſe, in welchen die 
Kranken nach zuruͤckgetretener Kraͤtze A hitziges Fieber 


verfleien, welches durch elnen Purpuransichlag entſchleden 


wurde, ohne daß die Kraͤte wlederkam. Er ſragt daher, oh 
Kröge nüh Purpurmaterie nicht fo verwandt even, daß eine 
in die andere verwandelt werden-finne? Pit leucsphleamge 
tiſche Geſchwalſt na dem Bcharlachirber wich der Tine, 
fart., die einen rothen Ausfchlas bervorbrachte. Dieſes näme 
liche Mittel Killer die Schmerzen , die yom venerifchen Uebel 
an einem Fuße zuräch-hlieben waren. Mer. har viele Fälle 
begangen, die gemif Zu unwichtig waren, um gedruckt zu 
werden. Vor Bo Jahren mwürte der B. mehr Gluͤck ald 
ut gu Taae gemadhr haben, wo man einem Hoffmann un 
tahl gerne ihre Verdienſte laͤßt, obne an ibre Saellart ſich 
au binden, . A —F 


-Jonunis Fopım : Houfs, Cauf‘ Confil. aul, et Ann 


chiatr., Mifeellanea phyficomedics, Edidit /oh, 
Andrsas Scheeiy, M. D. Viennae apud Patzowsky, 


- 3795. .8:.30%. Pag: nebſt einer Dampfmaſchine. 


" Enthalten ſand werfchiedene Bevbachtungen mit dem Liquor 


carbonal. fodes acidulo der Oeſterreichtfchen Pharmaconie 


bonici Änfrrlich in Krebeſch aden, set Rhabarber in bbearti⸗ 


Deingeichinhren, der wollenen Hemden gegen Freältung, 


gen 
des Etahis nad einer. eigenen Methode, u. f. w. Neu iſt 
nun bag'alles wies aber mon fuhet doch, daß aud andere 


Engländer, aufır Bedooes, am ſolche Euftuerfuche dach⸗ 
—x meht oder weviger guten Erfolg in der Anwendung 


T 


‚Korl Himly'c Abhandlung über die Werkung 


der. Krank. ejtsreize auf_den menfchlichen 


AR 


⸗ 
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* 


Körper. Biaunfchweig; 4795. 34 Seit. c. 


J 


— Arpueygelaehei, 


. Ss Nest.im.&ange der Welt und dee menſchlichen Geiſtes, 
daB, wenn * eine Sache einmal zur Sprache gefeme . - . 
men It, Mich alsbald mehrere Mitſprechende einfinden,, wel 
RR: tür Gutachten Über diefelbe ablegen. Dadurch wird 

as Objekt felbft näher beleuchtet, von mehrern Seiten ans 

geſchaut, und es muß immer ein gewiſſer, obgleich nicht ſtets 
gleich großer, Vottheil für das Ganze daraus erwachſen. In 

der Medicin gehören jetzt Unterſuchungen über die Lebenskraft, 

Kr: Wuͤrkungen auf den menſchlichen Körper, und über die 

pathologischen Veränderungen derfeiben zur Geſchlchte des Tas 
ges. Heer 9. iſt ein Arzt bon Geſchmack und Ton, der auch 
einige Betrachtungen darüber anflelt, welche zwar im We⸗ 
fenclichen ſchon bekannt ; aber wegen der Manier, wie er fle 
darftellt , immer leſenswerth find. Wan befommt eine kurze, ' 

gedrängte und richtige Ueberſicht deſſen, was die beften Köpfe \ 
won dem Thema jetzt lehren. Kr. . iſt ein feiner der Ste 

mibrownianer. Er hebt feine Abhandlung ſoglelch mic fole Ä 

genden Dromnifhen Sägen an: Durch Kräfte, von Reizen 
erregt, äußert fih das Leben. In Iyrer mäßigen Erre⸗ 
gung deſteht die Geſundheit, Im zu großer, ader zu geringer, 
eine Krankheit. — ©.9. entwirft er eine Stufenſolge der 

toidernatärlich gereigten Senſibilitaͤt und ©. 1 4 der Jrritabilitaͤt 

-Cros er vielleicht ſtatt beyder Worte andere, neuere und paſ⸗ 

fendere hätte wählen, -und auch hierbey mehr auf das Brow⸗ 

niſche Syſtem bätte Ruͤckſicht nehmen koͤnnen. Es ift faum 

‚ mögtich, im belebten menſchlichen Körper dieſe beyden Medis 
fifationen einer und derfelbentLebluskraft fo von einander zu 
rennen, wie «8 manche Aerzte thun. Wenigſtens graͤnzt 
dann dieſe Subtilitaͤt naahe an Verwirrung.) — ©. 16 werd 
den num bie Folgen der widernatuͤrlich gereliten,, vermehrten. 

Lebenskraft auf das Blutſyſtem. S. 19. auf bas lymphatiſche 
Syſtem, &.20 auf "die DSekretibnsorgane angegeben. — 
S. 23 kommt der Bf.:aufıdia eigene. Art von MReizumg, wo⸗ 
durch die jedem, Setzetlonsengane eigenthuͤmliche Wuͤrkſamkeit 

beſouders umgeändert wird, Secretio perverſa. Sie findet, 
am "häufigen bey den fchisimabiondernden Drüfen und den. 
Mieren ſtatt. — &, 25 find einige (warum nicht die bisher 
befannten alle?) allgemeine Geſetze, nach melhen Krank 
beitsreize anf den thieriſchen Koͤrper wuͤrken, angegeben. (Dies 
fes wäre der Hauptgegenſtand der Schrift: für welchen aber 
der Raum wiel zu Flelg iſt, als, daß er feiner Würde gemäß. 
abgehandelt feyn koͤnnte. Beſonders Ift viel zu wenig von en 


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. } - . 
. \ 


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N 


| Acjneygelchchec. a7 
Bolgen werminderter Letenskraft, vom Relze den Kontaglen, 

yon den außerlichen und Innern oͤrtlichen Affektionen angege⸗ 
sen. Wir hoffen, der Bf. werde, dem Gegenſtande feiner 
Schrift noch mehrere Zeit feines Nachdenkens ſchenken, und . 


"dann diefelbe erweitert und vervolllommaet vor das Publikum 
dringen. — . 0 


3) Abhandfung über. die Kriſts in den Krankheiten, 
‚son D, Karl Friedrich Ideler. Eine gänzliche 

Umarbeitung und Vermehrung des lat, Originals, 

1796. 2398. 8 . nn \ 


9) Ideler Über die Krifis ber Krankheiten. Heraus. 

. gegeben von Hebenſtreit, überf. von einem praftie 

cirenden Arzte in. Zreslau. ı Bresiau, 1796. 
14688 ..'. | | 


Ä Die Urſchriſt des Vf., welche Rec. nicht geſehen Gar, fand 
in mehreren kritiſchen Zeitſchriften, beſondere In der Salzdur⸗ 
ger med. chirurg. Jeitung, Beyfall. Mar wänfchte da eine, 


4 


7 den Bedäefniffe unſrer Praktiker ängemeflene Ueberfegung. 


Statt einer, erhielten wir deren zwo, von denen die eine vom 
Verf. ſelbſt, die andere, gegen fein‘ Willen und Willen, von 
‚ Jemand anderem veranſtaltet iſt. Die letzte fol, wie Hr. 3. 
behauptet, undeutſch und mangelhaft, mitunter geuz irrig 
und unrichtig ſeyn. Wir können dieß Karte Lrthell weder 
mildern, noch befkätigen, da wir das lateiniſche Original niche 
vor und baden. Gut deutſch iſt fie aber allerdings nicht. Es 
kommen mehrere Säge vor, welche alzu laut an das Eateinla 
Ihe erinnern, welche das Bepräge von dem Quae quom ite 
fiht gar zu wenig verwiſcht, an fi tragen; Saͤtze, wie z. B. 
folgender: Wenn man aber alles diefes, was ich. Hisher seiont 
habe, teiflich überlegt, da bekannt iſt, daß — fo iſt le 

u begreifen u. ſ.w. Dagegen muͤſſen wir ruͤhmen, daß fle 
hey weitem ſchoͤner gedruckt iſt, als die andere. Der Zuſchnitt 
Bes Buchs if im Ganzen diſſertationsmäßig, d. h. etwas 
weitlaͤuftig und gelehrt, mit mannichfaltigen Digreffionen uͤber 
unfruchtbare etymologiſche und philologiſche Zwiſtigkeiten durche 
webt, mit haͤufigen Titatiozien guter und wittelmaßige; Schrift⸗ 
ſteller ausgeihmüdt. Was das Innere der Schrift onlang 


⸗ 


“ 


° 


* 


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158 Atzneygelaheheit oo *— 


fo If det Verf. ich Auätintinen cin Haflakbiener, Fein tele 
‚ner Solidiſt und kein reiner Humdralpatholog; et foriche vi. 
son Reatılon, aim add Ablagerungen von Kräntheitema ' 
terie mit voller Weberzeugung, nimmt Auch Die bisher beſton⸗ 
dene Einchellung der Kraukhelteperioden, Krudität, Kochun 
Abnabate, ꝛc. an. Die Krifen ſelbſt theilt er In Ausleerung 
und Adlagerungskriſen, ia vollkommene und unsolliommene. 
ein" Die Art und Weiſe, wie die Natur durch ihre Reaktio⸗ 
den tine rohe Arankheitsinäcerie fü bearbeite, DAB fie gekocht 
krſchein⸗e, weiß than nice beflfinmt anzugeben. _ Die voltfkäns 
Big abſoidirte Kochung der Krontheit iñ die Höhe Dirfelben, 
deren Folge ſodaun naͤch ihrer Vollendung die Abnahine dere 
ſeilben ſeyn muß. Die Zeichen diefek Periode giebt der Verf. 
*_ ®.90: an: Wird dick diefe Kochung der Kräittheiteoff 


x 


= Sur Hinreigeride Neartiotien if einen oälig gefunden (Wxoff3) - ._ 


mgeandett, (Oellte das fe lecht miöglich ſeyn ?) und ganz une 
hqadlich gemacht! fo bat diefe Handlung bee Traslir den bidhs 
- ‘Ren Grad von Volftändigteit erreicht: Das heißt daft Ly⸗ 
ne, vollketumene Lofung def Krankheit. Sie finder ſtatt bey 

‚ Jelinden and gutartigen Krankheiten; . Im weitſchichtigern 
inne des Worrs Cold man es aber am haͤufigſten bisher 


drauchte) Heiße Lyfis eitie langſaͤme Keifie, welche in fies 


ten’ Krankheiten eintritt. Die erſte Art von Lyſis iſt, before » 
ders bey materieſlen Krankheiten ſeltnet; oͤfterer bleibt etwat 


| {remndartiges Im dettt Krantheitsſtoff, das. keine Kochung vers 
beſſern kann; dad, aber boch jur Audiceidung,; vyer Ablas 


‚derung geſchickt und Beivegtich gemacht worden It. Es kommt 

darin Lrittfche Petturbatſon, und dataus Eritifhe Erſcheinun⸗ 

gen. Kriſen ſinden beh disigen Krankheiten, zuweilen Ting 
rt Bon Kriſe (nicht blotz eine Art von Kriſe, ſondern wahre - 


Kriſe) dep chroniſchen Krankheiten ſtatt. Bey letztern kommte 


med: (die zwote Gattung vor) Loſis, oder ein Mittelding 
zwiſchen Tone utid Kriſe (was doch oft ſturmiſch genug Eh 
feine) vor. Die am bäufigften vorfallenden Kriſett finde 
Man. 115 ff. anfgezäßte und beſchrieben. Waabanderlich ir 
deſtimmte Täge zu Kriſen gieht es nicht. (Wir möchte da⸗ 
wanchem Arzte zurufen: kiear bim!) Man hit an jedeid 
‚age gluͤckliche und ungluͤckiiche Kriſen bemettf, = ou 
den Ipecieiten Beſchreibunaen Eritifcher Ausleerungeh € nie 
bir, ohne A 
„88 fhheint Biefem Theile des Buchs auch an Kritit zu fehlen 
—Meiſtentheils ſindet man bey den Krankheiten ieh a | 
. ro. — * R * “. n 


, 


\ ww; > . ” N 


Uzu meitläufrig zu werden, nichts aͤusziehen. 


v 


Zeyem uhhei⸗ 159 


U. :90 


eine. Reife, — (Ban den Verſetungen, Spetaftafen „iſt 


nut febt wenig, und dieſes nach Tiſſot angegebeh worden.) 


Aus diefem kleihen Auszuge der weſentlichſten Saͤtze 
dleſes Buches kann der Leſer auf das Ganze derſeiben ſchlieſ⸗ 
fen. Er wird eben nicht auf wiele neue Idern floßen; aber 
die. kurrenten wirb er gut anrdetrhgen finden. Das Bronniie 


. fe GSyſtem hat det ganzen Lehre von Reaktion, folglich auch 


+“ 


der Lehre von der Kochung umd Kriſe einen Stoß gegeben: 
Die mianer dürften manchein ber aufgeſtellten Saͤhe des 
Berf. ihre Unterſchrift verſagen, manchen unter einen andern. 


Seſichtopunkt Rellen; dad fann mon aber beim Sf, nicht wit 
Eng tzud Recht in den Buſen ieben, oder zurehnen, da er 
‚das neue Syſtem wahrſcheinlich damals noch nicht Fannie, als. 


| ‚er de Bari ausasbeilst (7 


% x ‘ 
& .- 
- —6 F 
. . 


Worktufge Sahrläten Aber ben n Kuno in — 
von(m) Herrn Hoftath und Leibarat Megler. 3 195 
8. 150 Selten, ZZ Bu PR 

set ein Wiinerähöeffer , mil afler Brite obotetee 

und empfohlen, und dahet täufyend für die Käufer! Dre 

Verf mag fagen, was ri wolle; Sein Lob it werbächtig. Ex 

‚Reber in dem Dienfte des Fürften, dem der Bruinnenott Im⸗ 


onen gehoͤret; aber demohngeachtet flimmen wir in fein wab 


Frl und. erh liches Fuͤrſtenlob (S. 8.) ein: „die deut⸗ 
Sürfien un gewiß alles (Bute, wenn fie nur 
guie Be Hei baben!“ Eder. Haupteinwurf wegen Mineral⸗ 
Brunnen, Baͤder, u. dal. iſt wohl eigentlich darinnen zu ſuchen, 
daß ſie von den Bär. Kammern ‚ale eintehnliche Finanzope⸗ 
ratfonen, betrachtet, and von den Aerzten oͤfters, ohne Wiſ⸗ 
fen und Verſtand, empfohlen werden, um ſich der Krauten 
gu entledigen, und ihnen entweder in ſernem Lande eine ewige 
Ruhe zu verichaffen, oder wenigſtens Dietelben zu Abergeugeny 


daß ihr Uebel unheilbar ſey. Dazu kommt noch die proble⸗ 
matiſche Frage: ob bey den angeblichen Krauken der Brunnen 


mit allen feinen activen Beſtandtheilen gehoifen habe, oder 
vielmehr Bewegung, Zerſtreuung und Vergnuͤgungen, Ent 
fervan von aͤrgerlichen aus. oder Amrsgefgälten, u. art 

ans 


. 


x 


150. -  Yepnepgelaßrhelt: 

Wancher ehtliche Dann bekam 4. ©. feine Frau aus dem 

Karlsbade gefegner zuräc, weit der Brunuen und Geſellſchaf.· 
rer alles in Ordnung gebracht hatten. Zn 


In der erſten Adtheltang : biſtoriſche Nachrichten 


des Tarorts zu Imnau, erhaͤlt der Leſer eine reijende 


Schilderung der Gegend, und der Einrichtung, wie immer, 
um m zu locken, daß wir kommen follen',. ingleichen hiſtori⸗ 
ſche 
geſchichte nicht gehoͤren, imic der, gewbhnlichen Declamation 
des Verf. erzaͤhlt. Die Gebaͤude And zum Trinken und Was 
ben eingerichtet. Der Tiſch wird auf herrſchaftliche Nedinuag 
Vveſorgt, zu dred Tiſchen, nach beſtimmten Preipen: der Un⸗ 
terſchied der Staͤnde iſt unbemerkbar; ordentlicher Ball de 
Sonntaqe unı 7 Uhr, die Vermeidung des Geraͤuſches faͤllt 
in die Monate May bis Mitte des Junius, und nachher wies 
der in den Auguſt. Der jepige Vadewermalter heißt Saleſt 
Sontag, wesen etwaniger Beftellung des Diineralmaflere 11 
er Verf. wird die meiſte Zeit im Sommer, nebſt einem 
Ehirurg, daſelbſt zubringen. Was will man meiri! 


In der zweyten Abtheilung wird: von der phyficalis 
ſchen Beſchaffenbeit des Eroͤbodens um den Beunnel, 
von den Üuellen, von ibrem Gehalte, und von den 
Wuͤrkungen auf den menſchlichen Koͤrper gehandelt; 
ob ganz hefriedigend, das mögen die Kenner eutſcheiden; 
benn der Verf. iſt immet etwas zu Preriös und zu ſchwatzzhaft. 
Nach dem Berichte bes Dergmeifters Selb, folgt auf bie 
Dammerde eine bläutidyte TIhonfihte, von. s Schuhen, 
Bann ein Lager Moor⸗ oder Terferde, endlich ein Kalkgtı 
fehiebe mit mergelartigem Flußfande, die den eigentlichen Das 
bälter der Sauerguelien aucmacht. Die bee Quelle iſt um 
bie Mitte, gegen das Dorf zu. Ringsum iſt eine Vergkette 
von Gpps und Kalkſtein, und in Cutz eine Gatzfole. Dee 
Hauptbeſtandtheil iſt Luftfäure. Ob aber die Theorie der Ente 
ſtehung, wie der Werf. ſichs denkt, die tichtige ſey, laſſen 
tie unentſchieben. Das Verfahren des Waſſers will wegen . 
der Ihlechten Beſchaffenheit der Krüge nicht recht gluͤcken. 
Der aufſteigende Duuft tft erſtickend, ſchwaͤcher beym Nord⸗ 
Oſtwinde, ſtaͤtker beym Suͤdwinde; Licht und Flamme 
verloͤſcht, ſo wie Pulver und Schwefel, ſolglich iſt er dem 
Dunſte in der Hundsgrotte in Neapel und In Pyrtnout 33 


⸗ 


usſchweifungen auf de Fuͤrſten, bie in eine DBrunnen⸗ 


Ücariengelaßefekt 16: 
me rbehliche Regenbogenhaut an · ** 


Nr A Eee BER , . J | 
Die chemiſche Unterſuchung des Waffere von s ver⸗ 
ſchledenen Quellen it, vom Hen. Prof; Klaproth in Berlin 

efhehen. Sollte 88 nicht rarhlamer, geweſen ſeyn, derglel⸗ 
"Km Verſuche an der Quelle ſelbſt anzuſtellen, da bekanntlich 
BEP und nach dem Füllen manche Theile verloren gehen? Das 
Hafer gab mit Lackmustinktur eine fchone rothe Farbe; Fer⸗ 
nambukwaſſer veränderte das rohe Wafler In Violett; Kalk⸗ 
waſſer truͤbte milchweiß, und ſchlug häufige luftſaure Kalkerde 
nieder; concentrirte Mineralſaͤuren entwickelten viele Luftblaͤst⸗· 
chen; luftſaures fluͤchtlges und luftſaures Mineralalkali mach⸗ 
ten einen weißen oder aſchſarbnen Niederſchlagz geiſtige Galle 
aͤpſeltinetur machte in Nor 2: bloß eine ſchwachgelbliche Nuͤ⸗ 
‚anee, in den Übrigen Nrn. einen ſchinutzig purpurfarbenen Nie⸗ 
derſchlag, und an der Waſſer flaͤche eine ind Gruͤnliche ſplelen⸗ 
de violette Farbe 5) guckerſaͤure perusfachte einen ſtarken, ſalz- 
faure Schwererde , eBigfante Schwererde einen ganz gerin⸗ 
gen, reines Witterfalz im voben Waller einen merklichen Nie⸗ 
deeſchlag; falpeterfaure Stberauflbfung machte No. 1. ſchwach 
‚ epalifigend, No, 2. 3. teäbe und bräunfich, No. 4. 5. ſchwaͤrz⸗ 
tich taͤhe mit ſchwarzem Niederſchlage: eBiofaures Bley im 
Yo. 1 — 3. einen weißen, im No. 4. 5.. inen ſchimutzig⸗ heile 
braunen Niederſchlag 3 laufendes NQukbckſilder behielt in jenen 

Teilen hellen Spiegel, In dieſen wurde es ſchwarzlich; Blaͤtt⸗ 

Genſtlher "blieb in jenen unveraͤndert, in dieſen lief es gold⸗ 
farbig an, und wurde nachher kupferfarbig. 


Bey der weitern analutifhen Unterſuchung ergab ſich, vers 
mtttelſt der hydrargo⸗ pnevmatiſchen Grraͤrhſchaft. Folgendes. 
Das entwicelte Gas abſorbirte ſich völlig Im Kalkwaſſer, und 
erzeugte fuftfauern Kalt. Bon 100 Kubikzoll Waffer gab 
No.1, 314 Gran, —* 345 Stan, No. 3. 364 Gran, 
Mora. 393 Gran, No. 5. 38 ran trocknen Ruͤckſtand von 
derſchledenet Farbe, und_das Reſultat aler Verfuche war fol 


‚4 


geudeg:- a —— 
—Noi. enthielt Ditterſalz mit etwas Selenit 5,73 Start 
63: .- Kochſalz — — 0,30 — 

u fatzfaure Bitterſalzerde 0,20 — 


— —— luftſaure Kalkerde 25,00 — 
9 7 un , —— —— — 
IE Ad. B. AL. BL 2. 31,25 Gran 
. — a 3 a . . * 
ey, . x \ J 


— 
1 


Arytteygelahrhatt. 


von vor, Sein FE. UER. 
Kieſelerde 100, um. 
Seel — 2 
Tax Gran. 
. Eufefäure 10% Kusitelt. 
“i%. a. Bitterfal, - Bike) 5,90 Grahj. 
Kochſalz — 030 


ſalzſaute Bien — 6,20 — * 
lufſtſaure Kalkerdhe — 27,75 — 
— — Eiſenerde — 075 —, 


Kieſelede —43,00 - 
Sea — ee 


33,30 san. 

Bafefdnre 105 Kusitel. 

Ne 3. Ditterſaijerde m ' 5,50 @ran.. 
Fr Kochfalg — — 0,0 — 
falzfaure Birterfalgerbe — 0,20 — 
luſtſaure Kalkerde — 28,28 — 

— — Eiſenerd — - 1,00 — 
Kieſelerde — 1,00 7 
Harzſtoff — — —— 


N ATTIʒ; m 
| ufrüiure 112 Kusition, 0 
nie Bitterfalh mm, 6,00 Gran. 
RKochſalz ‚0,30 — 
Bitte efalgerde ‚0,20 — 
iuftſaure Kalkerde — 3600. - 

—— Eiſenerde — 4,50. — 


Kieſelerde — / 1,00 — 

Sara 100 

Bu „40,30 Gran. 
“ Bufefänre 112 2 Kublkzau | 

Nr. 5. —— — 5,75 Gran, 

Kochſal ei "0,30 — 


——— Bitterſalzerde — o0 —- 
uſtſaure Kalkerde — 19,75 — 
— Eilenerde — 1,50 — 
Kieſelerde — 1,00 — 
Harzſtoff m ui 
Luftfänre ı 15 Rubel, | 


-_ 


. Arznepgelaßrheit; 263, 


Sie alſe Die mähfam aufgezeichnete Probe, went den. 
Berk. CE.87.) „manchem Elugicheinenden Uuwißling 1} und’ 
o manchem bölen Maul(e) die Matividtit! Mellen*. wollte, 

n es ſey! wie es die Kraftmanner in Ihrer Kraſtſprache 
auszudräden belieben! Wir wollen glauben, daß das Im⸗ 
nauer Wafler , wegen feiner reichlichen Luftſaure beſſer, wie, 
Bas Pormonter und andere il. Wir haben Eein Famerälifi» 
fches Intere ſſe daben!} Das Waller gebbrt nach Hofe 
mann's Tabellen unter die alkalifch»erdigen Stablonp 


5, Ä 
r Und die medicinifchen Wörkangen? — find kuͤhlend 
and wie Elektricitaͤt, wie Nervenſaft, (iſt das alles erwies 
fen, mern ſichs and det Verf. und Weikard fo denken 7) fäule _ 
nißwidrig, harntreibend, reinigend — alles von wegeh det . 
Luftſaͤure — ſtaͤrkend und eroͤſfnend, Saͤnretilgend, Blähungen 


trelbend, Schleim zerſtoͤrend — von wegen des Eiſen⸗⸗ 


Säure einſaugend und ſteinzermalmend — von wegen bee 
luſtſauren Kalkerde — nicht erſchlaffend and purgirend, von 
wegen der Unbetraͤchtlichkelt der Neutralſalze — gang 
merbediih nach den chemiſchen Praͤmiſſen, und zur biigen 
Weberzeugung der Beler ſeht nun der Verf. (& 101.) Binzus. 
„Das Waſſer zu Imnau ftärkt, belebt, erwärmt, ermun⸗ 
tert „ befördert die Yusdänftung, vermehrt. die Thätigkeit al⸗ 
ler Verrihtungen, zerftört den Schleiin und die Bulle, wi⸗ 
derſtehet der —* „ſtillet das Erbrechen, treibt den Urin, 
dampft und hebt die Guͤure im Magen, und hat eine beſon⸗ 
- Bere Kraft auf die Krankheiten der Urinwege.“ Bart: ſollte 
man glauben, den prablerifchen Kuͤchenzettel eines- Markt⸗ 
ſchreyors zu Es hilft fürn! | 

Endiig koͤmmt noch ein befonderes Verjeichniß dee 
"Brantbeiten, in welchen das Imnauet Waſſer gewißlich 
hiiſt. Dieſe And Schwaͤche, Anſtopfung, Schaͤrfe, kraͤnk⸗ 
Ude Neizharkeit. Das wird nun abeemals weiter, mitunter 
auch w aufgeſtutzt, womit wir die Leſer nie unters, 
Halten wollen. Genug, wir haben trenlih und con amore 
al Jeder nehme, was und wie viel ihm beliebig 


Verſuche und Beobachtungen mit dem Sauerwaſſer 
‚ bey Geilenau an der Jahn, Offenbach, gedruckt 
bey Weiß und Birde. 1195. 8. 84 Seiten. 


N 


N. 


x 


164 Arznehgelahrheit. 


— 


miiſchen Vetſuche und elrilge Beobachtungen mit dem luft⸗ 
Bulle 3a Gellenau, in der Grafſchaft Holzs 


ee 


- verſchiedenentnalen airtet ſucht ‚und gab folgende Beſtand⸗ 





theile: Be nn | 
Mineralgeiſt —In 13 Pfand. or 3 Pf.jn ı Ar, 
00,277 240 Wagen 60 Ungenf20 Unjen 
a 
134 Cnbitzell I sah Egjısk Ci. 
gauiger Ansinfef | ı©. Fr, IC 
Rochfalz — J 97446t. Lı©r' 1 36. 
Waͤßeriger Auszugſtoff 858. I 1% 
Kriſtalliſces Mineralalcaliſ 144 Gr. 1 36 12 
- Buftgefäuertes Eifen ‚ıo@r, I. 23 & 
Luftvolle Kalcherde 16⸗20Gr.! | 45 14 
Sitterſalzerde 42246 Gtr. i 2 
EefteVeftandepelle . - 223-2514 @r.|. s6E | 1874 - 
Obige 248 U. oder 154 €. | 


- nn ze 
‚betragen am. Gewichtſ 262 or |: 08 | 136. .- 


Der, Nugen des Geilenauer Waſſers wird, nach ben 
Beobachtungen des Fuͤrſtl. Leibarztes, folgendermaaßen be⸗ 
ſtimmt: Bey Gefunden befoͤrdert es ben Harnabgang daͤmpft 
die Säure, und bejdrdert bie. Ausduͤnſtung. perit mit Rhein⸗ 
wein und Zucker, wie Champagner, und haͤlt Faulfieber ab 3 


Sry Kranfen ift es heilſam in Nervenuͤbeln, in des Hypochon⸗ 


drie und Hyſterie, in fchlechter Dauung, es löfer die Säfte 


auf, ſtaͤrket die Faſern und Gefäße, bricht die Säure, das. 
Nana der Hppochondriften, erfeichtere den —— 


(fe gegen die Harnſtrenge und den Stein. Das iſt mit e 


nigen Beobachtungen bocumentirt. So weit unfer Referat, 


md zugieich der Wunſch, jur ſteten heilſamen Watkunge 


Joſeph 


rn | 
Ar meygelahrheit. ‚265 


Joſeph Jacob Plenk's — Hygrologie des menſch⸗ 
lichen Koͤrpers, oder chemiſch⸗ phyſiologiſche Lehre 
von den Saͤften des menſchlichen Koͤrpers. Wien, 

bey Wappler. 1795. 8. 164 Seiten. 14 36. 


Das Original iſt in unferer Dibliothak bereite angezeigt wor⸗ 
deu. Wir hätten gewuͤnſcht, ber Ueberſ. oder Verf. haͤtte oe 
x .bort begangenen literariſchen Suͤnden ſtillſchweigend verbeb 
fert, und nice die Fehler in Plan uud Ausführung ungsäst 
dert ſtehen laſſen. So etwas war doch zum Beſten der An« 
Jaͤnger nothwendig. 3. B. der uneriviefene Nervenſaſt konn⸗ 
te hier fo wenig Pag Anden, als die Luft des Darmkanal 
in einer Hygrologie.⸗Auch ſcheint der Berf. mie der antiphlo⸗ 
siftifchen Chemie nicht hinlänglich drientirt zu ſeyn. Sonſt 
„ͤtte er die Beſtandthrile einzelner Säfte deſſer angegeben, 
und die Gasarten wicht untereinander vermengt, nicht Fett⸗ 
fäure und Milchſaͤure für Conſtitutivthelle, Leim für Faſer 
Hoff, Riechftoff für Grundſtoff gehalten, nicht von fichtbaren 
Dünften in den Hirnkammern her lebenden Menſchen geres 
det. Ueberigens iſt die Ueberſezung, einige Wiener Provin⸗ 
glaliſmen abgerechnet, ziemlich lecbat u 
Ä \ | De. 


Sammlung Feiner. akademiſcher Schriften, über 
Gegenſtaͤnde der gerichtlichen Arzneygelahrheit 
und mediciniſchen Nechtsgelehrfamfel®, aus ver» 
ſchiedenen Sprachen überfege und herauscegeben, 
von D. Friedrich Auguft Leis. Zweyter Band. 
St. 1 — a. Altenburg, 1795. 8. 12%. . 


.' 


ir ‚haben bereits bey.der Retenſtou des erften Bandes une 
fer Urtheil gefagt, und begnügen uns hier bloß den Stuhalt 
diefer 2 Stuͤcke anzuzeigen, wobey wir bemerken muͤſſen, daß 
der Herausgeber. auf eine zweckmaͤßigere Auswahl Ruͤckſicht 
genommen bat. : Das ale Otuͤck enthaͤlt folgende Abband⸗ 
lungen: 13 Johann Ludwig von Eckaxts, Saͤchſ. Weim. 
* Kofr., Abh. vowrdolo indirecto, als einer contradi- 
iopie in adje&to pr. von 1794, &.ı = ı2.,, | 
j , Jo “lin, 


a ZZ 23 j 2) 


Sn 


66 Arzneygelahrhelt. 


) &. Abbh. von der Strafe des mit einem dolo indi« 
‚seRo begangenen Todtſchlaas, oder vielmehr eines homicidii 
calpofi, das aus eiuer daloſen Verlegung entftanden. O. 

3 — 41 3 iſt die Fortfegung yon ı. - : 
— 3) D. Jacob’ Wilhelm Perſch, von dem Unterſchleb 

yellchen · dem direkten und indirekten Worfag zu tödten. Eine 

Schrift über das Churfuͤrſtl. ſachſiſche Criminaleecht (als Dir 
fert. zu Leipzig, 1793); S. 21 — 75. Eine wichtige Abhand⸗ 
bung, welche mit No. 1. und =. in Verbindung ſteht. 


4) D. Ehriſtian Friedrich Jäger, Fälle und Bemer⸗ 
kungen bis zur. Beurtbeilung des Lebens neugeborner Kin⸗ 
Ver gehören (von 1780). e 76 — 134. Dos erſte Stuͤck 
anhält Bogen. | 

Im aꝛten Dtuͤcke (von 1796) ſinden fi folgende Ab⸗ 

Bandfungen, als 1) Johann Heinrich Fricks Abhandlung 

son Nachtwandlern, S. 1 — 31 (in wiefern Mord von ſol⸗ 

chen Lauten begangen sc. zu beurtheilen ſey, mit Ruͤckſicht auf 
einen neuerlich (1773) in Kiel ſich zugetragenen Fall; au 

da wie fern es ofg fälfhlich vorgegeben wird). &.31— 57 

folgt als Anhang : Urthell in Unterſuchungsſachen wider Jürgen 

Keil, im Namen der Kielifchen Juriften » Fakultät abgefaßt, 

den gten Febr. 1773. 2) D. Georg Wilhelm Wachsmutbe, 

allgemeine Beobachtungen und Anmerkungen zur richtigen - 

SBeurthellung der Thotlichkelt der Wunden. (Gott. 1790.) 

S. 38 — 108. Wichtig. 3) D. Johann Eph. Pobl, von 
der Todtlichkeit der Wunden der Milz (ven 1777). S. 109 
122: (Kine Abhandlung, welche man auch in des Kern - 

Heransgebers neuen Auszügen finde) Das ste Stuͤck If-S 

Bogen flerf, | 


Wilhelm Saunders, Doftors ber Arzneykunde 

- und Mitglieds des Collegii ber Aerzte, Abhand⸗ 
lung über die Struktur, bie Defonomie und bie 
Kranfpeiten ber Leber, wie. auch über die Eigen 
ſchaften und Beſtandtheile der Galle und ber Gal- 
lenfteine. Aus dem Engl. Dresden und Leip⸗ 
89, in ber Richterſchen Vhichhandlung. 1795. 


— 


a0 Bogen. 88. | 
— Bey 


' 
1 


AMcrzneygelahrheit. , 168 
en der größen Vorliebe vor alles, was engliſche Aerzte 
-beryordrängen, muß man. allerdings zuerſt wohl präfen „ ob 
dev Schrifeitellee überfetst zu werden verdiene, ober nicht. Der 
Gegenſtand, welchen Herr S. abhandelt, ig gewiß jedem Arzt 
ipeeffant; doch wänfchten wir, daß das Anatomiſche etwas 
voliſtandiger, und der praktiſche Theil nicht hie und da pto⸗ 
btematifdy wäre; auch vermißt man das, twad deutiche Aerzte 
| hier bereits geleifter Haben. Ob übtigeng bie lebesfepung ger 
| eren, konnte Kecenfent, da er das Original nicht zur Sand ' 
| Sorte „nice beurcheilen. Doch wir teollen fehrn, wie Hr. S. 
: feinen Segenftand behandelt hat. Im erſten Kapitel lieſert 
er die anatomifche Beſchreibung der Leber: die aber ſehr ober, 
\ ANaͤchlich und mangelhaft iſt; im sten handelt er vonden Ges 
Füßen der Leber, mo man ®. 14 ſtait Kreuzſchlagadern Sranp 
jchlagadern leſen muß; im druten handele er won der Beſchaf⸗ 
Fenheit des durch die Pfortader eirkuiivenden Blutes 00 € 
S. 28 durch Verſuche erweiſt, ı) daß die Milz der Leben nicht 
als verdünnendes Organ dienen fan ; 2) Daß das Blut, le 
Rem es durch die Milz ſtießt, keint groͤßere Neigung zur Fälle 
niß erhält; 3) daß die Galle, welche nach dem Verluſt deu 
Milz abgefondert wird, von der Galle, die ben Dafeyender 
Milz abgefondert wird, nicht verſchieden ſey. Das ate Ka⸗ 
vitel deſchreibt die Leberſchlagadern, und die Verrichtungen des 
in denſelden enthaltenen Blutes, wo er iejenigen widerlegt, 
| welche nicht glauben, daß die Leberſchlagader Blut in. die Le⸗ 
ber, ur Ernährung dieſes Eingeweides, führe. Im sten 
Kapitel beſchreibt er die innere Struktut det Leber, prüft 
- Ruyfcbens und Malpigbis Meinung, und giebt legten den 
Berıng. m Sten Kapitel befhreißt er den Lauf der Salle; 
bier leugnen er ©. 58, daß die Erampfhafte Zufammenziehung 
des gemeinfhaftlichen Gallenganges Uefadge.ber Cribfuchk iedr 
da er nur da trampfhaft zuſammengezogen werden, konn: „ 189 
. er durch die Haure des Zwoͤlftinger darms tritt, und alſo ei⸗ 
gentlich der Sitz dee Krampfes im dem Zwoͤlffinger dat mi⸗ ſey 
©. 63 zeigt er durch ehten. Berſuch daB. Die einſaugenden Ge⸗ 
fäße die Sale aus’ einem Theil der Liber aufuchmest , und 
durch den Mitchbehälter in die Blatmaſſe führen, und 8.65 
:296.d68::Dlut deu Lrberwane Ghulfe-enchmltn;, Damnı ct. Faches 
twelßes Papier am flüchten. Im rum Kapiech handelt ey 
von den igenfehafteswen Malle x ſu fe ohne!feifenartige Flüfe 
7, "flgteit, verbinden mit einer falehmläyten Cieibftauz, YoLEt 
Dre Zahigiei hetroͤhee. - Gr’ßelte: fol Nerſahen min — 
* 84 11 


> 


> 


1 Arpnehgelafrht. 


Abchſengalle an, dampfte eine Portlon ab; mo Sof wäßeriähte 
Theite fortgieugen; waſſerfreyer Weingeiſt beiwuͤrkte eine Ga⸗ 


rinnung, wurde gruͤn gefärbt, und ein weilßer thieriſcher 
Schleim blieb zuruͤck; Salzſaͤure Edagulicte die Galle, wurde ' 


gruͤnlicht, und erhlelt einen bittera Geſchmack, der Ruͤckſtand 
fahe grün, und fchmedte ſehr bitter, Eben fo verhielt ſich 
Vitriol⸗ und Salpeterfäure: Durch. Digekion bis zum Ko⸗ 
chen wurde die Sale von des Salzſaͤure fo zerſetzt, daß der 
Ruͤckſtand gan keine gallichte Eigenſchaften mehr Battle. "Dee 
Ueberrefi war dunkelgrün, fehr birter, und äußerft glutinos, 
und befand aus einem thler iſchen Schleim und einem harziche 


zen Weſen. Dis ſalzſaure Auflöftnggab abgedunftet Kochſatz; 


nach einem angefiellten Verſuch enehält die Sale Feine Balge ' 


ſaͤure. Durch Behandlung mit Salzfaͤure Im Feuer (S. 
75.) blieb eine Moſſe zuruͤck, welche ſich wie Bitumen ver 
hielt, woraus er ſchileßt, daß die Galle Harz enthaͤlt, denn 
Der Ruͤckſtand von Verſ. 7 loͤſte ſich nach Verf. 3 In waſſer⸗ 


ſreyem Weingeiſt auf; der unaufgelöfte Theil ar Schleim: 


Dieſer barzichte Theil, welcher nach &. die Urfache der Bir 


terkzit ber Sale iſt, ließ fih mit Waller aus Welngeift nie⸗ 


derſchlagen. Aus diefen Berfuchen fhließt er, daß die Galle 
Waſſer, Schleim, Eyweiß, — und Mineralalkali enthal⸗ 

te: die ſeifenartige Materie beſtehe aus dem bittern Harz und 
dem Alkali; und zeigt &.77, daß die Galle nicht fo leicht, 
wie das Dlut, faulen koͤnne. Im sten Kapitel bandeit er 
von den Saflenfleinen. Den Unteefchied zwifchen Gallenſtei⸗ 


ner und flüßiger Galle, fegt er darig, daß die Steine etwas. 


erdigte Materie enthalten; das, was der Weingelft davon’ 
aufloͤſt, ſey Harz, die Erde fen Kalkerde; dann enthalten ‚fie 


auch mineraliiches und flüchtiges Alta. (Hier dürfte nun 
wohl die Abhandlung des Herrn Prof. Titius mehrere Aus 


funft geben.) Im Hten Kapitel zeigt. er. den Nugen der Ggzl⸗ 
le. Rach einem Verſuch &. 85, welchen er an einem Kunde - 
‚ anfteflte, waͤre es. zweifelhaft, ob die Galle einen Beſtand⸗ 


theil des Milchſaftes ausmacht; auch fehe man es dar⸗ 
aus, da bey der Gelbſucht die Chyllſtcation nicht geſtoͤrt 


⸗ 


⸗wird. (Dieſes dürfte doch nicht ‚richtig ſeyn, wenn es 


©. nicht vom Anfange der Gelbſucht verſteht; denn im Fort⸗ 
gange der Gelbſacht iridet die Chyfification auf jeden Fall.) 


re Haupevert ichcang fen daß ſie die Därme reize, und die . 


Stelle eines Purgiermitteis vertrete; wegen ihren Bitterkeit 


. 


wuͤrke ie anbifepelfchi bey welcher Gelegenheit er zugleich a 
ze 2 ur - . 1,5 


d 
N 


"Hesen Haighton, Lehrer der Phyſſologie im Guys Hofpita 
” feinen Fr — B— Vorſchub ne en 


Arzneygelahrheit⸗ 169 


er⸗ 
ſuche an. Thieten anſtellen konnte. Nun kommt Fr 'auf Sie 


‚ Krankheiten der Leber, welche von den Verrichtungen derſel⸗ 


ben als einem Abfonderungswerfjeug abhangen. Im ıften Ka⸗ 
pitel folge alfo vermehrte Abfonderung der Galle, dir 
trifft beforders Curopder in beißen Ländern, dieſe miäffen ſol⸗ 


he verlaſſen, und fi in ältere begeben, vor dem Ftuͤhſtaͤck 


laues reines Balıı trinken, auch dos Waſſer von Bath, Bri⸗ 
ftol, Burton; 2) vechnet es Hierher die Cholera, wo er eben⸗ 


falls ı) Verduͤnnung der Galle 2) in fpätern Perioden zur 


Verminderung des Nelzes Opium mit Gewuͤrzen und’ Mo- 
Schus empfiehlt. Ju aten Kapitel handele er von der ver⸗ 
minderten Abfonderung der Galr. Das, Abführungsmitrel 
©. 106, aus Calomel und Scammonium iſt reljend. Brit» 
tes Kapitel, verftopfter Eintritt der Galle In den Zroolffingers 


darm (Selbfucht). Gegen andre Schriftſteller behaupte ©. 


©. 108., dab dem Gelbfüchtigen felten alte Gegenſtaͤnde aelb 
vorfommen; welches aber der Erfahrung widerſpricht. Den 
Abgang der Sallenfteine ſucht er nah ©. 121. dur Brech⸗ 
mittel zu befürdesn, wozu er ſehr richtig Ivekakuanha em 
pfiehlt. tes Kapitel, Krankheiten, welche der Leber mit ars 
bern Organen drüflgter Struktur gemein find; hierher rech⸗ 
net er hitzige und hronifche Entzändungen. Das Queckſilber 


giebt. er nach ©. 157. nur dann in der Leberentzündung, - 


werin die Entzündung bereits gehobeh und nur noch eine 


Schwache zurück iſt; warum fofl man e6 aber nicht einveiben? 


Aus dieſeni Wenigen fiebt man, daB man biefe Särtt, 
einiges abgerechnet, was beſſer hätte feyn Sonnen, mir Nu⸗ 
gen leſen wid. 0.2 


en 
Salomonis Anfikel Thanstologia , five in mortis 
naturam, ‚caufas, genera et fpecies er diagno- 


fin difquifiüones. _ Goettingae apud Die- 
trich. 2795. 15 Bogen 8. 15 &. | 


Wenn der Kerr! B dieler Scrik ingenb rinen wichtigen, 


für die Arneykunde ſowohl, als ur manchen Dumast 
| in, 1a oo. 5: . on, ... 


r 
J 


v 
— 


[4 


70 Arzuengelabrheit. 
hr die Rechtsgelehrſamkeit Intereffanten Gegenſtand twäßlen 

üte: fo war es gewiß die Lehre vom Tode und von den.” 
Kennzeichen deffelben; denn wer weiß nicht, melden Dils- 
verſtaͤndniſſen und Zweldeutigkeiten dieſe Lehre noch unter» 
worfen iſt? obgleich auch durch dieſe Schriſt dieſe Lehre noch 
nicht gam aufgeklaͤrt worden iſt: fo iſt es doch die winzige 
Schrift in dieſer Materie, welche Alles umſaßt, alle Mei⸗ 
wungen pruͤft, und in einem guten, lichtvollen Style geſchrie⸗ 
den iſt. Man muß um unfer Urtheil beftätige zu finden, bie 
Sal: ſelbſt leſen, denn nad) der Kürze des uns vorgefchrieber 
nen Raums find wir bloß im &tande, den Anhalt derfeiben 
anzuzeigen. Die ganze Abhandlung zerfällt in 3 Thelle. Im 
erften Theile, wo er den Begriff vom Tod zu entwickeis kemüßt 
iſt, erzählt er in dein erſten Kapitel die Meinungen der äle 
tern Phllofonhen und Aerzte vom Leben und Tod, vor Ent« 
deckung des Kreislaufss Im 2ten, was die Phliofophen und 
Aerzte feit der Entdeckung des Kreislaufs, feir der allgeme _ 
men Annahme der Lehre von, der Reizbarkeit fih vor einen 
Begriff von Leben und Tor, Befundbeis und Krank. 
beit bildeten Chler achtet er vorzuͤglich Hallers Begriffe von. 
dleſen Gegenſtoͤnden); im dritten Bilder er feinen Begriff von 
Leben, Sefundheit, Krankheit und Tod; nur glauben wir 
anmerken zu müfen, daß der Begriff von Geſundheit &.36. 
etwas zu weltläuftig ii; kuͤrzer kͤnnte man fagen, Befund» 
beit befiche in dem Vermögen alle Funktionen und Aktionen . 
unfses Körpere mie einer gewillen Leichtigkeit zu verrichten, 
und Krankbeit ſey ‚nichts anders als Abweichung vom ger. 
ſunden Zuftande, Vem Ted giebt er &, 40, folgende Des 
- finttion: „eft, fast er, ceflatio aut extinctio facultaris cor- 

ris, qua ad totius integritatem progredientem, cone 

——— ‚ .partos omnes invicem le muniant.“ Dieſe 
Definition ift gar richtig; da aber vorher alles diefes der Le⸗ 
benstraft zugefchrieben wird: fo koͤnute man’ kürzer fagen, Tod 
iſt eine gaͤnzliche und wie wieder zu aͤndernde Unthaͤtigkeit dee 
Lebenekraft. Im zivepten Theile handelt er von dei Hefadhen, 
Gattungen und Arsen des Todes, und trägt Im erſten Kapi⸗ 
:gel Bie Fälle vor, wo die Pebenskraft gleichſam gebunden iſt, 


welcher Zuſtand osoße mie dena Dode hat. Außer“ 


\ 
\ 
—* 


‚wünbige Mrpfplee, : Das: amerte Rayftek befkimam die Gat- 
‚rungen und Arten bes oben, Bier tagt er vorzüglich * 
gen e 


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Hrpiepgelahrheit, , ur; 
gende Saͤte vor.“ 1) Es giebt nur eine Urſache bes Toded, 
‚nur eine Art deflelben, 2) die Arten des Todes find nach def 


Verſchiedenheit der verleiten Theile, und nach der verfahleds 
nen Art, role die Theile die Verlegung ertragen, verſchieden. 


) Man kann drey Urſachen des Todes annehmen: a) Schwaͤ⸗ 


che und Fehler der belebten ſeſten Theile; b) Zu aroße Bafts 
maſſe, welche mit den Kräften der feſten Theile, oder mit 
der ganzen Lonftirution des Körpers nie Im Verbättnig ſteht; 
€) wenn die zum Leben nothivendigen Kräfte verletzt ober de⸗ 
ſtruirt find. Noch erägt.er bier einige Begriffe vor, auf welche 
er fih in dem Folgenden ſtuͤtzt; fe nenne er Harmonia vita. 
lis, wo jeder thieriſche Körper, vermoͤge der Strucktur und 
Textur angemeſſene Kräfte, fein und des ganzen Körpers Le⸗ 
ben zu erhalten, enthält; die Seele, fagt er, befigt ein Ver⸗ 
mögen, freprillig ale Theile des Körpers zu bewegen, und 
aufdiefe Art zu waͤrken; die Seele kann aber- Durch jebem 
Reiz fo angegriffen werden, daB Eine gewiſſe Empfindung 
entſteht. Die Steichhelt diefer Erfolge, ob fle gleich bey jr⸗ 
dem Thiere Start findet, finder do vorzüglich ſich bey 
den Menſchen, md dieſe nennt er Harmonia humana; die 


Gleichheit welche in Anfehung der Bewegung der Saͤſte Gtate 


‚Aindet,, nennt er Harmonia ſuſtentans. In deitten Kapitel 


(8. 68.) handele er 'von einigen das Leben angreifenden 


Dingen, welche bey den Aerzten noch freitlg find. ©. 70, 


. glaube der V., daß wenn man bey Ertruntenen auch feine 
Fluͤſſigkeit findet, doch dergleichen in die Lungen Fomme; af 


⸗Nes diefes ſucht er ung durch Verſache za beweifen, Die wie - | 


Gier nur kurz anführen koͤnnen: fo fand ſich in den Lungen eie 
ner Rabe, die in rothgefaͤrbtem Waſſer getbötet war, eine dhne 


lich gefärbte Fluͤſſtgkeit in den Lungen; fo auch bey einer ans 


dern auf Ähnliche Art getädtergn in den Lungen und der Luft 


Mhre Schaum; auch erfolgte dieſes, wie er einem Mund 3 


YUngen Milch nach gebffneter Luftroͤhre binnen drey Stunden eine 
ſorutzte, nach 33 Stunde athmete er langſamer; fo ſtarb 
auch ein Hund, dem der U. nach und nach3 Unzen Waſſer 
einfprügte, nad 16 Stunden, die Lungen waren zuſammen 


‚gedrückt, weißrothlich, und mit Schaum erſuͤllt. Auf dieſe Ver⸗ 


fuche folgen anbege über bie Wuͤrkungen der phlogiſtiſchen Lufe 


auf den tbierifchen Körper. Die Geſchichte def Meinungen 


über die Urſache des Todes der Erttunknen Hat der V. ©, 90, 


vvollſtaͤndig angeführt,’ und beſtreitet ©. 95. die Meinung 
“ daß die Ertruntnen em Gchlag ſterben, aus guten — | 
. ' | or 


! 


Pr 


\ 


I Lepnengelahrfrik 


Steckangen in der rechten Herzkammer ober in den Lungen 
konnen ebenfalls nicht als Urſache der Todes angeſehen wet⸗ 
deu, auch wicht Mangel der Lebensluft; auch Goodwink 
Melnung ſchelut Ihm nicht wahrſchelnlich Nah S. te7. 
glaubt er nicht, doß die mephitiſchen Luftarten einen Schlag⸗ 
uß bewuͤrten; die mephitiſche Luft wuͤrke vielmehr (S. 1107) 
gerſt auf die Werkzeuge des Athemholens; wird nun das 
themholen ungerbrochen:: fo engfleht ein Zuſtand von Ohn- 
macht, eine Schwäche des ganzen Körpers, bie. endlich in 
Tod übergeht; diefes beweiſe auch die Curart. Den Ted der 
Gehaͤngten (8. « 14.) koͤnne man ebenfalls nicht durch einen 
Schlagfluß erflären, der Strick möge nun fe oder locker 
angelegt worden ſeyn Der Tod als Folge biftiger Leidenſchaf⸗ 
ien (S. a15.J berude auf ſchnellet Anipannung der teigbar 
sn Theile, ind eben fa ſchnelle Erſchlaffung. Nachdem er 
un bisher von deu naͤchſten Urfachen des Todes gehandelt: fo 
— er im aten Kapitel von den entfernten Urſachen deſſel⸗ 
‘ben, wo wir bloß die Weberfchriften herſetzen konnen: (&. 121.) 
Frfle Art des Todes a) Tod ded Kindes im Mutterleibe, b) 
. Tod des Kindes während der Beburt, c) Tod des Kiubeg ganz . 
in den erſten Tagen na der Geburt, d) in den erflen Jah⸗ 
ven der Kindheit, "als Zuruͤckbleiben ‚des Kindespeie ſchaͤd⸗ 
liche Diät der Amme, ſtetes Darreichen der Brüfte, ſchweres 
Bahnen, engliſche Krankheit, krampfigtes Aſthma, Keichhu⸗ 
ken, ©) Tod vor Alter. Zwote Art, Fieber, als Faulfieber, oder 
Gällefieber, das In ein faulichresübergegangen, hektiſches eins 
faces Wedfelficher, anhaltendes Wechlelfiebek, verlarutes Wech ⸗ 
felfieber, Wechſelfieber bey andern Krankheiten, als febris inter- 
mitrens, comirata, Cholerica, dylenterica, ſuberuenta, cardi- 
algica, diaphorerica, fyncopalis, algida, cumatofa, catarrha- 
- is, arthrities , coeca, pleurita und colica; und endlich das 
Kindbettfieber. Dritte Art, Ausſchlagskraͤnkhelten, als Blattezn 
uno die mancherley Abarten derfelben, Peteſchen ‚Mafern, Rofe 
‚- unddie Peſt. Vierte Art, Entzuͤndungskrankheiten als Hirnent⸗ 
‚zändang, Halsentzuͤndung, u. ſ. w. ste Art, Schmerzhafte 
‚Krankheiten, wohin er nach dem Syſtem alle Arten von 
‚Schmerzen, felbft die Nervenkrankheiten und Cachexien rech⸗ 
‚net; nur bemerken wir, daß bey Aſthma und Schwindſucht 
„einige der Unterarten ausgelaffen finds öte Art, Aus: und 
Abfonderungen, ‚die fowohl im Uebermaaß, als in wiefern fie 
anterdruͤckt werden, ſchaden, zu welcher Claſſe er auch bie 
Waſſerſucht und ihrẽ Atten rechnet. 'zfe Art, wo entweder 
7 J Br + Inter 


N 


Arzneygelahrheit. 133 


danetlfich oder Außerflc, etwas am Kötperdeffeniet wird. Hiet 
handelt er von dem: verfhiednen Wunden: und dem Grade fhr 
ter Toͤdlichkeit, der Todesart durch Kohlendampf, gäbtende 
Dünfte, ſtarke Geruche, Dunft vom Kal) und neugetuͤnch⸗ 
ter Gebäude, vom Queckſubet und arfenitatifchen Daͤmpfen; 
von Srubendüuften, den Ausdänftungen der Dundegrctte und 
der Gräber , Degräöniffe, der Drunnen, der Cloake, von 
der Todesart der Srerunfuen und Gehaͤngten, vom Gifttod 
durch Minerälfäuren, Bley, Queckſuiber, Sublimat, Axſel 
nit, Gruͤnſpan, Mohnſaft, Schierling, Eiſenhuͤtchen, Rip 
borbeerwaſſer, Tollbeere, fpanifche Fliegen, bergiftere Pfeile, 
Bipern⸗ und Klapperfehlaugenbiß, vom Tod dur Frende, 
Traurigkeit, Zoen, Furcht, Schrecken, Schaam. Im drite 
ten Theile handelt er von der Zeichen des Todes; und zwar 
im erfien Kapitel, von den leuten Zufäflen, unter weichen 
und hle Lebenskraft verläßt, im zweyten Kapitel zeigt er, daß 
die gewiſſen Kennzeichen des Todes fehlen, wo er viel Wah⸗ 
tes über das zu frühe Begraͤbniß und'das Lebendigbegraben 
fast. Im dritten Kapitel folgen die Zeichen des Todes ſelbſt, 
weiche er alle gehörig prüft, und endlich, ben der noch lgar zu . 
groͤßen Ungewißheit derfeiben, ſchließt, dag man zuerſt Alb 
Mittel anwenden muß, ehe man mit Gewißheit den Tob Her 
ffimme, um fi nicht zu irren; zw welchem Endzweck er vorr 
zuͤglich Leichenhaͤuſer empfiehlt. 
— | A ... Mr. ” 
Schöne Wiffenfchaften und Poeſien. : 
Stunden ber Wahrheit und Tugend, oder einer gluͤck 
Uchen Ehe gelebt. . Zwey Theile. . Mit Kup air 
. Bayreuth, bey Luͤbecks Erben. 8. 1795. TB 
1.319 Öeiten. Th. 2. 326 Seiten, ri 
16. | ET 


Gewoͤhnliche Romanſchreiber fuchen ihrem Machwerke ba 
durch ein Intereſſe zu geben, daß fie anfangs den Geſchichts. 
ſaden ungebuͤhrlich verſchuͤrzen, und ihn zuletzt wieder — 
ckein, ſey es hier und da auch durch Zethauung eines zu ſe 
gezogenen Knotens. Indem ſie ſo die Eindildungskraft 
ſchaͤfftigen, und den kuͤnſtlich erregten Heißhunger der * 

2* gierde 


» 
U 
ro 


‘ 
\ 


x 


a Schöne Wiſſenſcheften. ‘ 


inede hefriebiner, glauben fe, Ihee geneigten Befer, Meftope - 


& in des Regel nur die Zeit chdten wollen, wegen des gaͤnz⸗ 
Uchen Mangele au delehrendem Inhalte, vollkommen entſchaͤ⸗ 
digt zu haben. Gegepwaͤrtige Schriſt hingegen bat, bey dem 


| gehen Reichthume ihies Innern Gehalte, wur fehe wenig Hi⸗ 


iſches; aber fie feſſelt den Lefer dennoch. In einer über» 


aus treuen Copie der Matur ſchildert ſie verfchiedene Faml⸗ 
Uenverhaͤltulſſe; miſcht beylaͤnfig mehrere dahin einſchlagende, 
wohldurchdachte Bemerkungen ein, und zerſtreut den Wahn 
eines jungen Mannes, der durch die Folgen eines übertrieben 


nen Luxus wider den Eheftand eingenummen if. Das Fire 
und Wider wird erfchöpfend gegen einander abgemogen s uud - 
wer über diefen für die Menſchheit immer wichtigen Ghegens 


Rand gruͤndlich belehrt zu ſeyn wuͤnſche, der nehme dieß Buch 
“zur. Hand. Aber auch Eheſtandskandidaten, die bereits. Par⸗ 
they genpmmen hahen, und junge Eheleute werden es mit 
Vergnuͤgen leſen, uud von feiner Weberzigung baaren Gewinn 
bahinnehmnen ; benn es enthält auch für fie einen Schatz von 
eilfamen Winken, von heren Defolgung eheliche Zufrie den⸗ 
eit, und Mehrung der allgemeinen Summe des Menſchen⸗ 
ohls, unzertrennliche Gefährten find. Wenn ſich je ein 
uch für die Toilette unfeer- Damen eignete: fo ift es dieſes. 


‘ 


geme iuſchaftlichen Lebensgiäds aber, noch lange nicht fo allges 
. mein gekannt und behetzigt werden, als.fie es, ihrer Wichtige 
. Belt nad, verbiönen: fo kann ber Verfaſſer die gerechteften 





Anhruͤcht auf der Dank der Mienfchenfreunde machen, da er’ 
dieſe Ideen aufs Neue in Umlauf zu bringen, uud die Auf‘ 


zwerlfamteit auf die kraͤnkelnden Sitten, und auf deu Grund 


bh täglich fih mehrenden mißvergnägten Ehen zu ſchaͤrfen 
Fat. Härten wir lauter Bücher diefer Art: fo wäre viel⸗ 


leicht die einrelßende Leſeſucht nicht mehr unter die Gebrechen 


hafees Zeitalters zu rechnen. Uber leider gleichen Bücher, 
vote das vor uns liegende, immer hoch den einzelnen Frucht⸗ 
körnern, die ſich in einem Bündel Spreu — unter der grofe 
fr Be! 
dem beſcheidetien Verf, dab fein VBaͤchlein vielleicht ganz 


fiberfehen werde, da der Modegeſchmack ‚jest Ritter» und 


Geiſtermaͤhrchen erheiſche. Nein! es giebt noch Immer ein 


J Da ausdauernd gluͤckliche Ehen mir jedem Jahre feltenere Evo. . 
ſcheinungen; geifle bier beruͤhrte Ideen zur Förderung des - 


N 


hl ber meniger guten, oder ganz elenden Meßprobucte. = 
eichte verlieren. : Indeſſen beforgen tote doch) nicht mit 


leſendes Publikum: welches bie ſchalen Romane gern — 


⸗ I 
— 
en 


Ecqyoͤne Wiſſenſchaften. 1175 


laͤßt, und nach der belehrenden Lectuͤre, die zugleich. eh 
iſt, ‚greift, fobald fie nur zu jener Kenntniß gebracht wird. — 
‚Zus: beffern Meberficht des Ganzen iſt jedem Theile eine beſon⸗ 
dere Inhaltsanzeige beygefuͤgt. Allein weder die Reichhal⸗ 
tigkeit deſſelben, noch der Raum erlauben uns, ſie hier mit⸗ 
zutheien. Der Styl iſt gefällig und lichtvoll. Mur einige 
Belege, wie Re uns zuerſt aufftoßen: Th. ı. S. 95. ſchreidt 
. Reinhard feinem gegen die Ehe eingenommenen Freunde: „Sie 
ſehen, ich zweifle nicht, fie endlidy noch von meiner Meinurg 
zu überzeugen‘, wenn ich ben einzigen Foll nicht vorausſetzen 
darf, daß Mode, Ueppigkeit und Libertinage Sie. entner 
bar (haben). Patienten diefer Art find unheilbar, und ge 
wöhnlich ehren fle den Haß, den fie gegen ſich felbft fühlen, 
‚gegen andre um, vermeinen dadurch. eine Schadloshaltung zu 
finden, daß fie, als unbemitleldete Hageſtolze, ‚die Feine Ans 
gehörigen haben, und felbft. Niemanden angehören, verläffen, 
allein den Grabe, und ohne eine Freude des Ledens zufchleichen, 
‚md, nicht einmal Sie Hoffnung haben, dag eine menfchenfteund: 
liche Zaͤhre, ihnen nachgeweiut wird," — &.292 fährreralfg 
Sors: Eben ſo natuͤrlich iſt dem Menſchen der Trieb zut rs 
ſelligkeit, und ihn erſticken, heißt fein Herz austrocknen, und, 
- fi der Anal einer nie erfterbenden Sehnfacht uͤberantworten. 
DVergebens Guben Sie Erſatz auswaͤrts; keine‘ Geſellſchaft, 
‚seine Zerſtrenung füllt die Leere; Slie eilen in die Einſamteit 
zuräd, und finden ſich überall Ihrer Qual uͤberlaſſen, und der. 
Trieb, der Sie begluͤcken fol, ‚wird Ihnen zum graufamften 
Henker. Das größte Gluͤck des Menſchen HE: leben und ges 
fiebe werden, Liebe durchſtroͤmt die gange Schöpfung, und 
"Diebe iſt der Gruudſtof(ſff) ihres Daſeyns und ihrer Erhaltung. 
Der Mamm liebt fein Weib, das Weib lebe den Mann, Bi ' 
de der Eitern umfehlinge die Kinder, und mit Liebe hangen die 
Kinder am ihren Eitern. Welch ein Anblick, eine diebevolle 
Zamllie ſich ſelbſt überlaffen, im“ Genuffe ihres haͤuslichen 
Sluͤcks! Ein Bild — zwar ein ſchwaches Bild — aber doch 
immer ein Bild für unſre eingeſchraͤnkte Vorſtellung von dem 
Water der großen Menſchenſamille.“ — Mur. fetten Aößt 
. man auf Stellen, bie populärer ſeyn ‚follten, z. ®, Th... 
©.38. Noch feltenes auf kleine Nadnäßigkeiten in der 
Echrelbart. Thl. ı. S. 12. „Bein Amt harte er ichs.“ 
— &.67. „bie Kinder wurden aufmerffam — — ſprin⸗ 
gen auf, und hängen ſich — — ©.65. „Er faltete die 
Hände, und feine tiefe Ruͤhrung iſt ihm Wohlgefuͤhl.“ ©. 
„’ I} £ 


N 








176, Schoͤne Wiſſenſchaften. 


127. Pre Verpaden und Verpopeln’ des Kdyfes ble Wär: | 


me vermehren.“ Thl. 2. &.4. Verwäbnung, flatt Ver⸗ 
möhnung- Fr. 1. ©.283 ſteht der ſinnentſte ende Drucks 
fehler: „ich leugnt auch, auſtatt: ich leugne auth nicht. 
so - 
ven Ber = . Va 


Fr) ' 


—— von 5.€: Bangbein. Erf Band. 


Leipzig, bey Voß und. den. 315 ©. 3. Zivepte 
Band. Ebendoſ 119 351 ‚Seit, 8. 2 
er Se nt * 


Dee Verſ. Gabe elner leichten und gefaͤlligen Darftetläns, 
fein guter fließender Erzaͤhiungston, ſind (don aus feiner fr 


x ’ 


bern Schriften diefer. Art bekannt. Et ‚zeichnet fich nicht 


fomsbe durch die Kurif’der Erfindung , durrh finnreiche Ver⸗ 

wickelung and Loͤſung des Knotens aus, dis "ofefniehr durch 

Bas Talent, manche anbedzutende Anetdoie ſo aufzuſtutzen, 
aß fig ie has bedeutendere Anfehen einet Novelle —— Ia 
ter Witz, comiſche Laune, und preinigter Gefchmack, — 

Figenfchaften, die man nun woh 

Maunes eftoarteni durfte, der in diefem Fache ſchot mehrere⸗ 


male ‚nnfgetreten it, fehle‘ diefen Feierabenden idch dar ſeht. 


Die.darkn enthaltenen proſaiſchen und metriſchen Erzäßfiin, 
en fuib pon ſehr verfhledenem Gehalt und‘ Werth. Dis 
Wa bat zu wenig, Seele für den Leſer. 


1er erſte Baud enthaͤlt felgende Städe:. Der ſchoͤne 
Scläfe. Bin Wähechen.: Es fehlt ihm, als Maͤhr⸗ 
ber; nach des Rec. Gefühl, an Siufal, Mord, bey einer 
verſuchten Entführung. Eine Byimlaplgefchichte. 
Hat od —— iaßiges und Sieiſee Die am Schluſ⸗ 
fe angehaͤngte nie pfychologiſche Nutzznwendung iſt zu 
gedehnt: Biſt su dat. Cine. metrifch erzäßfte allzunuͤch⸗ 
kerrce Vademreumsgeſchichter. Die Fledermaus. Das Bes 

ſte iM elften Bande. Mer Batibof. Auch ein Wadern 
* Anetdbecheni in Verſen. 


"Der zivente Bahd mpale: Leben⸗slauf eines v.. 
Dichten, .. Gut erzähle? Das große Coos. ine ſehr 
mittelmaͤtige Vademecumsgeſchichte. Schwänt? eines be 

zühmten Spafmachers. Der berüßriree‘ Späpmagır — be 


in den Gchtiften eines 





/ 


N 


weht.) Ins zweyten Theile ſchreidt der Verf. — Geſchick. 


oo. u 

J 
| Same Wake -— 177 
der Herr von Mau, Sande: wohl belſer haͤtten 
Wer: Emigrant, oader der Paradiesvogel. Der Verf. 


mwacht, vermuthlich Adetl we zu einer Zeit ſchrieb, in der die 


Sn. 


. 


frauzoifehen Emigranten wie ein Heuſchreckenheer das arme 
Deutſchland durchzogen, ans einem Prager Otudenten, dem 
in Altern Anekdotenſanunumgen Bas Geſchiorchen zugeſchrie⸗ 
den ing, einen Craigrauten. Nue dieſe Einkleidung IR news 
das Uedrige aber uralt. Der Adoocat und der Rorh⸗ 
mantel. Merriſch: ſehr mitrelmaͤßig. Der kiuge Anappe, 
Danz artig. Albeer Limbach, oder der Maͤrryrer des 


ſchlechts. Auch gut, Dev, Farın Übrigens nicht 


umdin, dem Darf. Mmehr Aufmerkſamkeit auf Correctheit des 
Wiyis:jw: empfrtaen, — eine: Eigenſchaft, die man von 
Mriftenchiefer: Art zu fördern, um fo.meht benechtiger iſt, da 
weich Eigenſchaft an ihnen das gchßte Verdienſt if. Was 

G. aAu7 des 5. 3b, und an einer andern Otelle — ein 


ebemann?:.:.Brufaeler-mbdre wohl ſchwerlich in dr 


Schrlitjſproche zu dalden ſeyn. S. 300. 1. Th. eine Dame 
Die va Baftpofe bie om Morgen: fiih-vrebält. {aufhälr, ver. 


derey, anſtatt: Seficlichkeit im Naͤhen. 
Dec. zweifelt auch, ob Fenermaner in allen Provingen 
Deutfchlande ein Schornftein der Rauchfang heiße. De 


nr date 


4 


Bd uder (bt Mia denermauer einer Proͤlate u Kuͤcht damvfen 


Nachte dge zu Sutzets 0 gempiner Aprorie ei 
nen Kuͤnſte. Vierten En 
Bud ander dene Die: 0 


‚ 


Charaktere ber voenehmſten Dichter aller Nationen; 


rebſt kritiſchen und Hiftorifeen Abhandlungen Nee 
Gegenſtaͤnde ber ſchoͤnen Künfte und Wiſſenſchaf. 
„ten, von einer Geſellſchaft von Gelehrten. Bier 


ten Bandes erſtes Stuͤck. Leipzig, im Werlage . 


der Dykiſchen Buchhandlung, 1795. 153 Bog. 


Er · I6808. DEE 
“ EADDN, 1. B, .- M J l, Mor 


- 


andes erſtes Stuͤck. 


en 
konnen erzaͤhn werben. Der Kreus. Bugs unbedeutend? 


r 





a A MWaſſenſchaftan. 


1. Mollere. Inn altern Vebegsheffhsaifumgen :diefse 
: Eiaffiichen Luſtſpieldichters der Aranzofen ‚giebt es viele Maͤhr⸗ 
chen und Ancichtigkeiten. - Am zuverlaͤßigſten ind. die Mach⸗ 
ı richten über diefen Dichter und ſeinen Charakter ,, weiche Vals 
taire gefammelt, und die le Bret feiner 1223 In ſechs Baͤn⸗ 
tden heraungegebenen ‚Ausgabe der. Weolierlichen Werke, mit 
»eineta Anhauge verehrt. bepgefügt- bat.’ Gegenwaͤrtige Cha⸗ 
rakteriſtit iſt iwar vornehmlich aus biefer. Quelle gefchöpfes 
‚fie hat aber auch viel Eignes un Lehrreiches dacch die eiuſtcns⸗ 
‚volle. Dehandlung Hres Verſt erhalten. Unter andern wird . 

:die richtige Bemerkung gemacht, daß Moliere weir ghäclir 
cher in der. Anlage und. Verwickelung des Niegedenheitenäunt, 
als in ihrer Auflöfungs. und es iſt auffallend, daß er ıdieias 
mit den komiſchen Dichdern des Alterthams: gemein hatie. 
Kein Dichter har ſonſt fo. menig eere Seenen, aisrer. Im⸗ 
‚mer fand ihm fein Biel vor .Augens ‚mas hen fo.fehe: mn 
dem Plane ber Handlung; als. dem. Weſen der Charcütene 
darchdrungen, ſagt er alleg, mas wahrſcheinlich und noehlgeiſ. 
‚In ihm vereinte ſich eine ſeſtne Stärke: per Cinbildungetraft, 
rine große Richtigkeit des Verftanties „ein feiner Geſchmech 
Scharfſinn, Erfahrung und Fertigkelt, verbunden mir einem 
feſten und edlen Chatakter. Daher. die große Wuͤrkung fehrde 
Stuͤcke in Fraukreich, und in eitrem graßen Kheile von Oo 
we, 3 Sophotles. Auch Hide, wie —— 
gen Charakteriſtik, geht her. Verf. von Det Schilderung bei 
Zuſtandes der Buͤcher vor der Epoche 8* Dichters aus, 
der denſelben ſo merklich verbeſſerte, und beſchreibt ſedann die 
Beguͤnſtigungen des Zeitraums, beſonders fuͤr Athen, in wel⸗ 
‚Men die Bluͤthe Meſeg großen Tragiäere FÜHL, - Dep At Eike. 

wicklung feines.dichteriichen Charakters flieht et theils auf die 
Biſchaͤffenheit der Menſchen, welcheS. Meinen Stäuers 
 pielen aufſuͤhrt, theils auf die Einficht, welche er in der Ente 
wickelung der Leidenfchaft zeigte, und endlich ‘auf die Örkonos - 

wie der Handjung ‚-in.fo fein dieſeibe das Gefuͤhl a⸗ A 
nen und der tragiſchen ahrung Eefordert.: Auch vergleicht 
er ihn mit den beyden andetn berähmteflen Tranikern Grie⸗ 
chenlandes. Hiebey die Bemerkungen, daß imter dem fieben 
noch vorbandenen Tragodien des Sophotfes nut eine einzige 
iſt, in welcher er Das. abfolıtte Intereſſe der. trogiſchen Hand» 
lung durch ein ſublektives Intereſſe des Irationaiftoljes zu 


0 porflärten geſucht hat; ein Hälfsmittel, deffen Aeſchylue ſich 


oͤſtrer, und Euripides am haͤufigſten bediente. — III. Ftans 
. .—2 —E wu Tu - Faspe: 
. f] + 


N 


She Blfepinfan, em. 


Petrarda. Ungernchtet fo Dieter Ochtiſten kberbiefen Anver« 


. geßtichen Gelehrten und Dichter, keunt man Ihn, und den 


"Umfang und Werth feiner Bemühungen, doch Immer noch 
nur unvallkotamen. Man müßte bey der. vollländigen Dars 
. Rellung derfelden von ‚einer gründlichen Schilderung des ge⸗ 


iehtten, ſitilichen und pelitiſchen Zuſtandes feiges Zeitaſters 


ausgehen, und danu erſt das Lehen des Dichters, deſonders 


aus ſeinen, noch nicht genug benutzten, Brieſen, and ducch 
| gleichzeitige Zeugniſſe beſt —D laſſen; den lehzten Abm 


Tchrüiet des Werks aber ſeinen Gonnern und Freunden widmen. 


- Hier war es indeß die Abfiht nicht, fol eine ausfuͤhrliche 


Sonertten vrgiebt, ob ed geil. 


Arbeit zu Neferh; fondern- nur Percarta’a bichretiſche n Chy⸗ 
ratter zu entwerfen, wie er: fa) aus ‚Teiseh Karizonan unb 

1% zu dieſet Abficht hothioen⸗ 
vig wer, einige Bisteungf den Diberr ib, auf die Ges 
Fichte feines Lebens, und auf den Stand der poctiihen Auge 


"Bildung ſJeicet Bpraye jäftelfen.”. Gihe: gar wied ber anfa 


fallende Kontraf; den auf den erſten Aublick P. als Selchte 
Ter, mit P. dern Dichter macht, erlätt, mid Tee wahr gen 


 rgelgt, daß übrrall-öne ſeht vege Phantafte Ben ihn bie Oberm 


Yen, und dabey die gewitz nit leichte 


berrfhärfe ‚amd Anette fine Werte ſichtbar großen Einfluß 
‘harte, Die Verf entwigeſt hierauf dis Mmam.und dußerm 
Urſachen, welche auf ie Boretgioung und beftimmte Sichtung . 


"Feines Weiftes wuͤrtten, halbe «ber. fein -Berhäkenig zur 
Laura, und Aber die Perſon Acſer letztern, feine Bemerkuns 
“gen, Ad: deſonders uͤber di Hate Ok Dereurlpälien, aqt 
platonifchen , Liede, gm —— er eine in Platos 
Phabens vortommertroer Aedeti⸗ vht· reffend· audender. 
Eben fo richtig wird DAR Eigenithaͤmliche der Manier und 
"Wärftöllungsded vieſes ſo yeilloolin’ Dichtets Garäkterifier, 
Die metriſchen Uebeeſchumgen verſchiedner petrarchiſcher Ge⸗ 
‚bite Seiweifen goch mehr, Daß der Verß. In den Getſt und 
‚ig die ganze Wärme det Empfindung feineg: Deehters einzyprine 

anft Serſtand, daß 






RKbolorit felnes Ausdrucks gluͤcklich zu kopiren, Yo weit es nue 


4 


x 2 


Unterfgied beyder Sprachen erlaubte, \ | 
U EDER BEE BES SEE Zee EB TE Tune 

\ DR ** En | j = Ba BI Br ' . u 
ailſa, ein ländlichek Gedicht in drey Idylle, 
2: von-lohann ———— Königsberg, 


 fmmör der bier für den deutſchen Ueberſetzer nr günfige 


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2 | j ‚bey - 


dieſer ‚tubjeit Anzeige bat ed a. 


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:bef- —— 2295: 15 mit Kapfein. 
— e Eur 3: En a. 
5 ee een 3 


elt wehrira Safe Ken het ung St. Hofrach voß Ya 
* ‚Kantturgihen Pufenalmaierped' mit ber Falite bes 
Dfarters, v 75 Bränat bekannt emacht; und jeder Leſer 
—* Geſchmac zaͤhlte die Fohlen, trete die Hänstichen und 
Undlichen Serien dieſer Famille fb roh E und rketzeud fehildete - 
PUR zu. den’ jraſlichſten Arteten dieſes Dichters. Deſto era 
daſchter wird es ihnen feyri, da, ee diefe meiſter haften Ge⸗ 
ide heſonderg Ausgehoben, Und ſie hut, noch cusgefährtee 


| “im „pollchderet, in einer ner Strifaffang aufaeſtellt 


Ben KEN ind‘ u iſt die eg bet, Banane ı 


RE er ai —* ar — da⸗ BER 
u: in % FF „ 5,8 HUT Aannta;.: Fat, J 


— —* Aue aw. hi FR nicht. 
Srihh: ib» —* mir die ‚Miacen!: En Heben. 
Eu | tum Sollen fie auflickn 

Er : oki in der | Aufkrbe,: und-pie Bei 


ppfahn⸗ 
—— den⸗ Kam —* —R 
he Den TEN Bas: apd Kuifp?. on 
> Pr de Dieen. ana. bleibt. Uriritechen? 
a Fun. Bo TI Kae Dittas 
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Ans ein, ‚freundiid. Sekdee:;: Kennt teſte RK Homma! 


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« Bir zrey Fier gelieferten‘ Sören nd: 848 ‚Sen im. 
Moäloe: Ver Beſach undder' Benntabend, Mer ü 


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Sanksfegemätte von Karl ed“ Kübel und feipe 
sig, bey 8. Bohn und Compagnie. 1795. 20 88. 


.. Ber 3. 4 Fre EN — * 


Dad angedendet äuter Dichter auf dem deuiſchem Parnos 
If. inne | fan — ‚mag! + kaum AB bes 
to 


wert. 


\ 


u Schöne Wiſſenſchaften. J 181 


deutſche Vaterland Städt münden, ſeit einiger Zeit mehr als 
einen derſelben auftreten zu ſehn, welcher die Stolle ber alten 
elahiſchen Dichter, welche nunmehr nach und nach ihre Kart 
flen verlaſſen, wieder einnehmen kann. Unter .piefe. gehört 
mit Recht der V. gegenwärtiaer Gedichte. Wenn nicht (dom: 
die hier an den Tag’ gelegten Talente einen guten Dichter ver⸗ 


—5 fü koͤnnte ſchon die Beſchejdenheit, mit welcher er 
er ſeine Arbeiten urtheilt, feine mehrere Mervolltemmnung. . 


yerbürgen. Er felbft gefteht, der Titel fen weniger paſſend. 


Exzaͤhlungen wäre freylich ſchicklicher gewkſen. Aber wer, 
wagt es, ein fo allgemeines Schild noch zu gebrauchen. Der, 


B. "wird mit uns darinne einig ſehn, daß Handlung, Vers 


4 « 


widelung und Entwickelung bey weitem nickt die Hauptſache 


Bey dieſen Erzaͤhlungen ſey. Deſto mehr iſt es die Eintleidung, 


* 


| Ausſchmuͤckung und Schilderung; dem VB. ſteht eine überaus 
lebhafte Phantaſte, wie auch eine reiche und gebildete Spas - 


che zu Gebote. Hierzu koͤmmt eine angenehme. Leichtigkeit, 


vermoͤge welcher Gedanken und Worte fich unter die Geſetze 


des Sylbenmaaßes und Neims gefällig” ſchmiegen. Leicht, 


wird es ihm daher merden, sinige Heine Nochläßtakelten und. 


Haͤrten in Zukunft zu vermeiden, 3. B. Lehnt ihre Wan 


‚ anibr Und greift fle fanft ans Liltenkiunn — und: thuſt 


mir zu viel Ehre (an), mie auch das am Ende oft elldirte e 


She darauf folgenden Bocal. Noch muͤſſen wir den V. bitten. 
| in Abſicht auf ſeine feurige Phanrafte auf ſeiner Hut zu ſeyn, damit 
Re ihn nicht, wie Bier ſchon einige mal der Fall iſt, gedehnter 
Weitſchwelfigkeit hinrelße. Dieß trifft beſonders die E 
den Erzählungen. Dieſe find Mioldoar 5, Befänge.. Die, 
BGleisburg, eine Runde der Vorzeit. 
' bild.” Kuöbert und Druta. Venus und Anchiſes. 
. Pan und die Nimfe. "Der Wiagiet. Einige derſelben haben 


ingänge zu. 


Das Nrarmor⸗ 


fon, im N. T. Merkur eingeruͤckt, den verdienten Beyſall er⸗ 


bdalten.“ Kurz, der V. darf mehr Boten, als die Erfüllung, 


‚ feines beſcheldenen Wunſches: den 
Stunde nicht unangetich 


m auszufuͤllen. — 


Ranſie von einer ehellſchaft von Gelehrten Ex« 
ſtet Band, erſter Theil. A — D. Zweyter 


5 


eſer nur eine muͤbige 


Kurzgefatßztes Handwoͤrſerbuch Über die ſchoͤen 





182 Schoͤne Wilerſceften. 


Thei E—L. Lipzig, by Voß unh Eommegnits: 
: 1795. & 6488. aM. - 


Saon der Litel diefee Wertes ieigt Cilgermaofen, in wie 


ferut +8 von dem Suigertfhen Woörterbuche werihichen ſrynn, 


fl. Man wollte ein Handbuch Hefern,. aus, welchem fü Lieb⸗ 
daber der ſchoͤnen Künfte auf eine kuͤrzere Weiſe Rathes erho⸗ 

ken könnten , als bey dem oft allzumeltiäuftigen und doch nicht 
—* beſtimm redenden Sulzer; aher zu gleicher Zeit 


wolltenan dieſen In her Menge der Artikel übertreffen, nk 


wichts Äbergeben, n der Ruufifprache der eigenzlichen ſcho⸗ 


nen Künfte einer Erklärung beduͤrfeg ſhien. So ift die Gar⸗ 


tenkunſt, weiche ven Outzer faſt ganz Übergangen worden iſt. 


Hier aufgenommen, und über die Declamation find eine beträcht« 
liche Anzahl aruͤndlicher Artikel vom Hrn. D. Loͤbel, welcher ſich 


durch mehrere Schriften in dieſem Fache bekannt gemacht bat, 
eingersebt worden. In Ruͤckſicht auf die muficalifchen Atti⸗ 
Rt,. welche Hrn. Baumbaih zum Werfafter haben, bat man 


fich einer groͤßern Popularicät des Ausdruckes befleißigt, und 


eine Menge von Kunftwörtern erkläre, weiche in dem &. 


terbuche gar nicht vorkommen. Gparfamer IR warn. bins ' 
‚gegen mit den rhetoriſchen Kunftwörtern gemefen ,. theils weit 


fib für diefe Kunſt nur wenige Intereffiren — ein Grund ber 
ung nicht einleuchtet — heile weil die Beredſamkeit nicht 


in dem hoben Sinne fhöne Kunſt if, in weichen diefer Name . 


der Molerey und Dichtkunſt zufommt. (Aber da man deu. 


Beredſamkeit rinmas einen Platz einräumte : io hätten ie 
rechniſchen Ausdrüde eben fo gut aufgenommen ⸗wWerden ſollen, 
als die Kunſtwoͤrter der Muſtt, welche ſich bloß auf den me 
chaniſchen heit derſelben —28 In Ruͤckſicht auf die 


Baukunſt And nur diejenigen Arrikel anfgenemmen worden, 


bie entweder die philsſophiſche Theorie der Kun oder Kunſt-⸗ 


waͤrter betreffen, die im gemeinen Leben bieweilen vorkommen. 
Sie find theils vom Hru. D. Stieglitz ausgearbeltet, theils 


08 der Snenclopädie ber duͤrgerlichen Baukunſt, theils ous 


dem Outzeriihen Woͤrterduche aus agezogen. Diejenigen Ar⸗ 
tikel, weiche bie alten Klaffiker betreffen, And zum Thell vom 
Hrn.D. Blümner, zum Theil vom Sen. Drof. Eichſtaͤdt, zum 

Theil eublid von dein Herausgeber, Hrn D. Großmann, 
verfertige. Von den Lebtern rühren überhaupt die meiſten 


Artikel. her. Die allgemeine pöiefeobiiäe Weorle ft vom 
Sm 


“gen. Pre. Deobenc beapbeiet.. W 


| a Wiheſhame 283 
ga Game, leauich sBle ,"Hönmen dielanigen, für wel⸗ 


“ dieſes Wörterbuch. beRimmt iA. mit der Ausführung des. - 


es zufrdeden ſeyn. Die Erklärungen ſind in den meiften. 

ir deutlich und kurz⸗ der Aucdruck beflimms, und. ohn⸗ 
* allen beygebracht, tung der, welcher nicht tief in bie, 
MWiſſenſchaft eindringen will, uͤber die Gegeuſtaͤnde der. ſchoͤ⸗ 
udn Münfe zu wiſſen bedarf. Daß man dabey ältere Werfe 
beugt, und 3. B aus der Sulzeriſchen Theorie mehrere Artir 
Bel, ofe mit geziuger Veränderung des Ausdrudes , bepbehal⸗ 
sen hat, gereicht de Herausgebern nicht zum Nachtheil; zus 
mai diefes fat nur bey den eechniſchen, ſeltner bey den theore⸗ 
tiſchen and. eritiſchen Artikeln geſchehen iſt. Auch bey den 
ercerpirten Artikein zeige fich fa immer elgnes Nachdenken 
in der veränderten Anordnung, in eingeſchobnen Lirtbeilen; und . 
bieweilen in der Merbefferung der Ausdrucks. (Doc wenn 
es S. a. heißt: - „Denn fewohl durch das Aufreiben dev 
Zube, als auch durch die Preſſe verlieren ſich die feinexn 
ebeidten:“ fo iſt dieß offenbar minder richtig geſagt, als bey 
Sutzer; Sowohl durch das Aufreiden ber Farbe anf die Platte, 
als durch das Preſſen derfelben —. werlieren fich die fein⸗ 
Ken Steiche. und die flärfften werden Rumpf. ..Ie 
dem Art. Anatomie, .. &. 49. IR eine Stelle von Sulzer 
nicht gluͤcklich auf folgende Weile erweitert: „Es hat Mas 
fer urid Bildhauer negeben, vorzüglich. aber unter denen, big 





den Gothiſchen Geſchmack aus den Kuͤuſten vertrieben, und 


giebt deren noch jetzt, weiche das Studium der _ Anatomie 
allzu ſehr lichten , und es in ihren Werken allzu fehr zeigten, 
Man .molt und bilder noch Leinen Herkules, wenn man ei⸗ 
. wem Dianne flarke und robufie Muſteln giebt; ſo wie man 
och feine Venus darſiellt, wenn man einen weiblichen Koͤr⸗ 
ger mit "ganz gerundeten und, Muftelleeren- Silebmaafen 
molt. Ueberladung der Rufteich ik ein eben fo aroßer. Feh⸗ | 
ger, ala gaͤnzlicher Mangel derfeiben* sc. Acdermanu wird dep 
Mangel des legiſchen Zufammeuhanges in diefen Sägen wahr 
nehmen. Es iſt zwar allerdings wahr, daß in Daun mit 
. Parken. Muſkeln darum:noch fein Herkules iſt; aber wenn 
- 26 Küänftlee gegeben bat, die diefes glaubten: fo entfprang 


dieſes nicht daraus, weil Re das Studlum der Anarande In 


ihren lecken. allzu ſehr zeigten, — denn daß die ſtarken 

wRufteln zu dem Sdesle eines (lebenden) Herkules gehören, 

ann niensand bezweifeln — fonderm weil fie nicht wahrnah - 
wmen, daß zar Darſreunng dieſes Se noch etwas mehr * 


u es —R 


thlg fen. So wie aber ber tee mit dem erſten * 
 zufammenhängt; ſe boͤngt wiederum rt dritte mie dem zwern⸗ 
ten nicht zuſammen, da in dieſem von der mangelhaften Due# 
ftedumg Überhaupt ; in jerrem aber akf einmal vun der. Uebern 
treibung in dem Ausdrude der Mufteln gehandelt twizd, 
Weit befler beint es Gen Sulzer:“ Es iſt aber hierbey den 
Kaͤnſtlern zu ratben, daß ſie ihre Kenntniß in dieſem Orhde - 
nicht miſbrouchen. Einige haben, um ihre Kenntniß in der 
natomie zu Jelgen; die Drufteln fo Rare anggedrädt, daB 
re Figuren wie geibunden:ansfehn, - Es muß ir. der Seide 
- nung der Muſkein nichts Uebeririebnes ſeyn.“ - Ein gleiten 
Mangel an loglſchem Zufammerbange finder kh:&. so. „Die 
Steſtungen und Bewegungen Bes menſchlichen Körpers, wel⸗ 
Ge die Mode! angenehm meme, find gewoͤhnlich im hoͤchſten 
Grad affectier und mantrirt. Der. Kaͤnſtler, der dugenehme 
hiſtotiſche Gemaͤlde liefern will, wird elfo die @toffe derſel⸗ 
ben tie ang großen Geſeilſchaften und alänzenden Cirtein? 
fonbern dig Der durch Kunſt und Affectation noch unverdorb 
. nen (noch nicht verderbien) Menſchenetaſſe herboisn müfe - ı 
. fer Grimaſſirende Geſichtezuͤge Tanzmeiſtergeſchmeidiak eit⸗ Fa 
Theatergebehrden führen uns allemat: die Idee von Zwang 
unnausbleiblich herbey, umd erregen nothwendiger Weiſe ein 
vnangenebmes Gefaͤhl. Wir wiſſen nicht, ob es irgendwo 
einen Ork gebe, wo die Mode ſoſche Otelluagen und MWewe⸗ 
gzungen, dis im hoͤchſten Grade affectirt ſind, anges 
dehm nennt; abee ſe viel ſcheiat ung gewiß zu ſeyn, Bahr 
wenn Tanzmeiſtergrazie und theatraliſche Gebehrden noch⸗ 


wæeendiger Welle 'ein unomgenehrues Gefabi erweckten, keine 


Mode dieſelben angenehm finden könne, Nicht beſſer hoͤngt 

es zuſammen, wenn ©..73. vom Atiſtophanes geſagt wirdt 
Er made datin das une unerhörter Ftechheit laͤchesr⸗ 
Th — die Voxrnehmern, die feine Geißel trof, ſuchten —— 
Kinbale‘ zu thun. Vergebens, ‘Unten den Schutze Des 
Volks zaͤchtigt er" u.f.w. Eine ganz falfche Folgerung abe 
macht det Verf. dieſes Are S. 74. Wenn er fast: „Are 

. Mopbanes hätte unter den damaligen Wmfländen ein Mohl⸗ 
thaͤter feiner Mirbürger werden: künnen; uber fo verderbt 

‚ wor der Narlonalcharatter, daß feine Werke nur wonig meizr 
bewuͤrkten, ats Lachen“ 70. Wie konnte Denn Ariſteghanes cin 
Wohlthaͤter ſeiner Mitbuͤrger wetden, wert. fie fuͤr dieſe 
Wohltbaten nie empfaͤnglich waren? und iſt es wohl ein 
Baeweis von der Berderbul des athenlenſichen Br“ 


v - 


Shine Wifrifhafen. org 


deß man übt @täde lachte, die zu lachen machen fliten ?' 
Waͤrse 16 edler und sähmtidger , wenn. fi das Volk durch die 
Laune eines keden Fargeus zu eapliden vendiurgen pinee: 
ortreißen laſſen? 


as une ie diefe Beta am wenigften eefäht, ie ie 
Behandlung ber allgemeinen, Throrie der ſchoͤnen Kuͤnſte. 
Nicht als ob dieſe Artikel an on fie nicht hintaͤnglich ausgrarbeir 
get. oder vernachlaͤßigt wären: ſondern weil fle die einzigen 
find, Mit denen Diejenigen, für 
ſtinunt iſt, nichts anfangen künnen He. "Prof. Heydenreich 
hat fih in denfetben faft durchgaͤngig an die Kantiſche Keitik 
Der Urtheilekraft schalten, und, wir es uns ſcheint, mit vollem 
Fechte, wenn Binmal bie Yoillenfchaft des Befchmads: 
"in ein populalres Handwoͤrterbach aufgenoiwmen.merden folktez 
aber daß rg rathfamer geweſen wäre, biefe Idee ayfangeben, 
beroeifen die, vwole wir glauben, - unäberwindficheh Schwle⸗ 
rigkeiten, welche mit: deu Lericographifchen. Bebandlung , dem 
eiguen Urtheil des Werl. (Weir. &.'XL-8,) zufolge, Berbun 
‚den find, Die Duntelheiten., welche im jodem einzelnen. A 


eitel für den vorkommen müflen, der das Syſtem nicht m 


= Ganzen Eenut, ſind von einer gauf andern Art, als dirjenigen, 


welche bey der Erklärung der Kunſtwoͤrter eintreten und dur 


 Wermiifung: anf-andere Stellen leicht gehoben werden 


nen; da es hingegen, um die phllofopbifchen Artikel gehörig 


zu verfichen, offendat eines Gebrauchszettels bedarf, welcher 


dieſen Theil des Wörterbuches in ein ſoſtematiſches Compen⸗ 
dium verwandelte, mit weicher den Dilettanten «ben nie 
‚mehr, als mir der Kritik der Urtheilskraft felbft, gedient waͤre. 


. Die. ehtpige, In eiriem Werke diefer Art nüßliche Wsarbefrunig 


" foicher. Gegenſtaͤnde, bey denen das bloße Wiſſen nicht gende 


gen kann, fcheint uns bie hiſtoriſche zu ſeyn. Nur dieſe 


dann ihrem Geiſte nach 'mit dem Phone eines Woͤrterbuches 
barmoniren, aus welchem. man nicht ſelbſt denfen lernen, fons 
I dern. vielmehr, was Andre bay einem Ausdrucke ju beten vfle⸗ 
gen;, erfahren wild. SM ein Ausdruck vieldeutig,: verfieht 


man ihn nach. Verfchledenheit der Schulen und Syſteme auf _ 


verſchiedne "Art: ſo iſt es offenbar. für das Dedätfnib des 


Liebhabers nicht hinreichend, zu erfahren‘, was ein Mann, 


ir erade. dieſe Artikel andertraut worden, darüber denkt, 
hr Hz ſoodern ee Bee die: vochhgiaen Du 
. Us 


welche dieſes Wörterbuch bee’ 


. Die heym Leſen zu beobachtende Ordnung angaͤbe, und demnachh 


ax he. 


entungen ‚md bie Meinungen; welcht die groͤßte Celebritc 


eximiten haben, angegeben werben. Will man noch einen‘ 


Scltt weites sehn: fo baun das, was fidh in jeder Erklaͤ⸗ 


gung Unrichtiges findet, kurz angezeigt, und am Ende diejei 
nige Meinung aufgeftellt werden, die man ſelbſt für die 
wahre: hoͤft; Aber“ uımamgäugiäh nechmenbig ift dieſes keines⸗ 
meges. Ein Reatı Wörterhuch foll gerade eben fo zum Ver⸗ 
Kinpuiffe der Gedanken Anderer gebraucht werben, als ein 
Cora: Wörterbuch zum Verſtaͤndniß ber eimelnen Wörter 
Mas hilft es alfo, wenn men In demſelben nicht diejenigen Be⸗ 
drutungen findet, die am meiſten im Gebranch ſind, ſohhten 


Ne auch wuͤrklich keine Realitaͤt baden? Moanche lateiniſche 


Sqriftſteler brauchen einige Aucdruͤcke auf eine fehlerhafte 
Weiſe. Sollte aber darum biefer ihr Sprachgebrauch in «ie 
mem Worterbuche Übergangen- werden 3: - - '- € 

ZZ Fi 


— Ehrasen. 


Wramarifche Werke, von\®. A. v. Halem. Berlin, 


bey Voß. 1794. 19. B. 8 23,9 I 


Pit nicht gemeiner Ermartung gleng Nesenfent an die Les 
Sing der in diefer Sammlung enthaltenen drey Schauſpiele, 
weil ihm ber Name ihres Verſaſſers und feine bisherigen 
Gwrififtellerifhen Werke größtentheils wortheibaft bekannt mer 


zen. In, der dramatiihen Gattung war ihm freylich noch 


nichts von. dieſem Dichter vorgekammen; und bey den vielen 
_ und großen Forderungen, weiche die Kricik an dieſe Gattung 
macht, beirembete es ihn daher nicht fehr, wenn er feine 
vertheilßeiten Erwartungen nicht ganz befriedigt fand. Im⸗ 
mer gehören indeß diefe dramatifchen Werfuche zu den beſſernz 
wenn fie gleich niche ale Werke vom -erften Rauge anzufeben 
‚ Mn. I. Johanna von Lleapel, ein Teniserfpiel in fünf 
eben. euthäle die letzten Schlekſale dieſer werkwuͤrdigen 
onlainn, über deren Charakter die Geſchichtſchreiber in ib» 

zen Würdigungen fo verſchieden find; der man aber gewiß 


große Eigenfchaften der Seele nicht abfpreben kann. Von | 


der ihr Schuld gegebenen Ermordung ihres Semahls ſprechen 
fie ſelbſt ihre Lobtedner nicht frey; und unfer Verf. wählte 


vermuthlich in Hinſicht auf’ disfen Umftand für ſein —* I 


un ee 


.— 


„N 
Theater. 187 


friel das Motte, ans dem Pirgit: ‚ Hüie uni forfin potuie \ 
fuccumbers culpae. Webrigens bat en In: den .biftorifgen - 


Amſtaͤnden manches abgeändert. Zu ihrer Ermordung, die, 


wie befannt, Karl von Durazzs felbft verauſtaltet⸗, iAßt er; 


auf Anjtiften einer Gräfin Maſara, . die auf Karle Biebe zır 
ihr eiſer ſuͤchtig IE, einen Offigler bey dem Meere des Gabime) 
das Werkzeug ſeyn. Man vermißt in diefem Trauerſpiele zu 


. Fehr eine feine und eingreifende Motivirung der Handlungen 


fowohl, ale der Charaktere und Oeſinnungen der handeinden 
Derfouen. - Die Seenen find oft mehr angelegt, als ausge⸗ 
führe, und bie eigeutliche Karaflrophe, der Tod der Königinn, 


esäugnet fich ziemlich übereilt und unnerbereitet. : Dev Mirs - 


Der entellts die am meiſten Interefüreen Perfonen ſtuͤrden am 


Ende nur berbey, und bleiben eben fo verwundert und bes . 
täubt, als der Leſer ader —8 Auch der Dialog that 


uns wenig Genuͤge. Er iſt ſehr ungleich, bald zu feyerlich 
und redneriſch, bald zu flach und gedankenleer, und nur fitle 
lenweiſe treffend und gefühlvoll. Dieß letzte ik er ſehr in der 


kurzen vlerten Scene des dritten Aufzuges: 


„Legat. Viel Gluͤck zu diefer Eroßerung, dle die Krone \.. 


feter auf Eure Schläfe Brädt! W 
- Barl, Cent) Wehl fühl ih den Druck, ihr 
Sreunde!. = 


Stepban, Bon biefer Hode ſchaut St. er auf Fuer 


Relch herab. 
: Barl. (ernſter) Erſtiegſt Du je den Veſuv, Fuͤrſt 


Stephun? Muͤhſam walet man durch ſchwarze Aſche, 


weicht bey jedem Schritt zuruͤck, und ſteht, hat men den 
Bipfel erreicht, — am Schlundeee.... — 


Unter den ſpielenden Perſonen dieſes Stuͤcks find auch 
Petrarka, Boccaz, und der berühmte Rechtslehrer Baldus. 


Der Antheil der beyden letztern an der Handlung iſt ziemlich 


unbedeutend, und ſelbſt die etwas bedeutendere Mole des er⸗ 
fen ſcheint doch ſaſt nur zur Ausfülung da zu ſeyn, und 


flimmt nicht recht zum Tone des Ganzen. 


n. Wallenſiein, ein Schauſpiel in fuͤnf Anffügen. 


Es hat in den Augen des Mec. große, Vorzüge vor dem. von 
hergehenden Stuͤcke, und-verräth,. ben allen Regelloſtgkeien 
und zu tofchen und wieberhnieen Drtsveränderungen , weit 


.\wehr 


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188 Theater. 


. miehe Fleiß und: giäftihe Aeußerung bramatifder Kunft. 


. 
s 


Mus der dritte Alt iſt etwas gebehnt und ſtockend; fonft bat 
die Handlung einen anhaltend thaͤtigen Fortgang, und man 


"yerzeihe es, beym Leſen wenigſtens, dem Dichter leicht, def 


er durch die Zeit ziemlich. zerſchiedene Vorfoͤlle der Geſchichte 
lſo nahe am einander ruͤckt. Bey der Voerſtellung auf der 
Bühne möchte dieß ſchon anflößiger auffallen, Wallenfleing 
Charafter ik von ber beften Seite gefaßt; nur unermeßlicdhd 
Ehrbegierde oder Schwungſucht, wie Poppenheim, ihn 


waruend, es in feiner Tobesftunde nennt, iſt fein berrfhene 
der Fehlet. Der Verf, glaubt, der hiſtoriſche Wallenſtein 
ſey ungefähr der geweſen, ‘den er hier darzuftellem verfucht hat⸗ 


Dies mag ſton; aber in manchen ikm bier beugelögten Ge⸗ 


u " ſinnungen, und mehr noch in vielen ihm in den Mund ger 
legten. Reden verräch fih ein Grad der Kultur, welcher ihm / 


und dem ganzen damaligen Zeitalter ſchwerlich eigen war. Ue⸗ 
berbaunt iſt es eine mißtihe Sache Mit der Sprache, die 


man in unfern vielen aus der Altern vaterländlfchen Geſchichte u 
entlehnten Schaufielen ‚die. handelnden Derfonen reden laͤßt. 


Man kann nicht geung Sorgfalt darauf menden, fie dem Zeite 
‚alter und dem damaligen: Bezirke von Ideen und Kenntalfe 


. fen, und fa auch die Geſinnungen und Aeußerungen derſelben 
dex damaligen Empfieäungsart und Aeußerungsard gemäß zu 


treffen. Nur allzu leicht verirtt Ach deu dramatiſche Schrift⸗ 


ſteller Hier auf einen. von den beyden Abwegen, felne Perſo⸗ 
fieıt entweder zu altdeutſch, oder zu modern denken , empfinden 
und reden zur laffen, Wen befremdet % B. nicht folgende 


ſeyerliche Apoftrophe in Wallenſteine Munde: „Du, der 
"ade wölbteft den Himmel, den Sternen ihre Bahn anwie⸗ 
«feſt, ur lenkteſt die Schickſale der Brerklicken!. Du, gleich 


„gegenwärtig im Thautrorfen, der unter unſern Sahritten 
„ſchimmert, und dort im ſtrahlenden Sirige! Du,, du ſiehſt 
„den Kampf in meinem Innern: Muß ich widerſtehen bier 
„fen Bitten; warum ſtaͤhieſt du nicht mein Herz? Warum 
„entreißeft du ihm nicht die Erinnerung meiner feyerlichen Zus 
„age? — Männer, Genofien meiner Gefahren, id) wid 
nfie hulten dieſe Zuſage. Ich will. mid. euch.meiben, euch 


„ſchaffen den Lohn eurer Thaten mit Gefahr meines und eu⸗ 
wreß Lebens!“ — — Es waͤre zu wuͤnſchen, daß der Verf. . 


wmit dieſem Ochauſpiele eine Wmarbeitung vornehmen, und 


Hmm in feinen Beſtandtheilen mehr Einheit‘ imd Eonfiktenz Ne 


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“ 1 1209 


ehellen moͤchte, ‚um es zu einem day Seflen- Otäde unfker 
| Bühne umzubilitn. 1*t 


| | II. Agamemnon, ein Eranetfpiel nach’ dein Brie 
| chiſchen des Nefchylus. Schon vor nenn Jahten verfuchte 
- ber Verf. zuerſt ee Decsinun) im Deutſchen Mufeum, 
| und fie erhielt auch den Beyfall eines Andekri Recenſenten in 
lieſer Bibliothek. . (BD. LXAXXH, ©, 253.5 &eitemmi u. 
ferte auch Hert Prediger Tenifch in Wertin eine andre Vers 
deutſchung, die weniger Beyſall fand. (S. ebendaf.) in. 
— fer Verf, hat ſeine Arbeit von neugm mit kritiſchem Blick 
Aberſehen; amd fle. har daburch merklich gewonnen. Cr hat 
einige Geſchicheumſtaͤnde dem Leſer ins Gedaͤchtniß vorlaͤufig 
guruͤckgerufen, ft. derſeſbe dem Bange dieſes Drama deſto 
leichter ſolgen koönne, und durch die haͤufig darin vorkeinmen-⸗ 
den hiſtoriſchen Accſpielangen nicht unterbrodyen werde. Zu⸗ 
gleich theilt er die von dem engliſchen Meberfeger ;; Porter, 
| entworfene : Charakteriſtit dieſes Trauerſpiele mie. Proben 
leſer engliſchen Meberfegung findet man B..250, u, a 
‚Ans ber gegehmärtigen: eine Probe:zu gehen, wählen ’isir fols 
genden Anfacig Ser Mede Agdiemnom, ©.ast... — 


—— Zuerſt, die Pfliqht gebeür',.begräß' ich Argee, I 
| end, der Heimath @örter ,. hie Ihe mir... 


ME VE 
fi 
⁊ 


Dean: harrlich ‚fie, Die Üherungdng tabs. . 
N 


| Die Aſche ſernen Dunſt des Reihrhums ann. -. ;- 
DI! lage us. eingedent des Dankes. feyn, -. - „vw 
>... Den wir den Goͤttern (huldig-find.:dahfie - 
Den Feind in unſre Hände. gapen „- dp ET. 
Geraͤchet iſt der. Raub des Weibee, dab. ,- a.“ 
Der Leu won Argos Ilien kerteae.. © 1 0.4. 
Da! ſchrecklich Überfprang er jene Masern, Fe 
Und leckte fg fatt an Eprannenblut. - :.>. 
aan grdant. ich deß, wa⸗ du aorhet 
Erinperteſt; denn Recht haſt du dafan2 


Nur 


190 Theater, 
2 .rNar Verigen vans Selenkraſt wenig: ": 
Des Freundes Süd zu ehren ohne Red2 
ie] fige im Herzen diefer Krankheit Sijtz. 
\ —8 wiefach fuͤhlt der Leidende die Pein. 
= gr drückt die Lak des eignen Ungluͤcks ihn, 
N: Dan. ſeufſet er bepm Aubiick fremden Gluͤce. 


Hdar Vergletchaug wollen wir dieſe Stelle auch aus der —J 
ſetzung des Hrn. Jeniſch hiehet ſetzen 


Erſt will ich Arges und die Gelen8. 
2 Des Bandes süßen, die die Ruͤckkehr mir 
rn 833 und. die Rach', mie welcher ich | 
| a chen Pelam's Bürger deimg . 
, Die Götter brauchten keinen Kläger. nich 
Und keinen Zengen aus: den Wenlchen, dagßg 
Ri unfern Streit beylegten. 
ie warfen. wie ut Einer mb; ba eree J 


GScickſel eutſcheidende in die biutye Ur. 
Vecgebens. nahte Ach die hoffend x 
"Hand nad Ser, andern Urne s denn fie fand In 


Der Looſe auch nicht Eins darin. \ — 
Dad ſwebt nun uͤber der zertruͤmmerten = | 
Stadt der Zerſtoͤrung Rauch; ech Yöirbein iu; 
Zuhtt Simmel Atens‘ Donnerfärme auf. 
Da dampft der Staub, und hauchet abbeide 
Reichthuͤmer Indem letzten Athem auß: 
Deswegen ‚ylemts; - det Whtteen Siielsgefing: 
Hinauf zu Tänens sehn gelungen ſſt 
Die alletgranfarite der TAuſchungen. 
Verwuͤſtet · war ·durch Argos Mordgediß 
Die? Stadt deu: Weibes wegen. Aus dem PR 
Des Thieres Hraͤng die junge Weit Netvor, 
Ein Jeder, Loͤwe niit Bewehr und Pany'z" 
Sie ſprangen uͤber Troja’ Manern ww. 
Und leckten des Dyennnenblutes viel. | oo 
Dich fen der: Worgefang der Hymmd =" a 
Doch, was du dar von mir —2 
Darober ſey dir genden geſoat 
‚Witt ſcheeirin Auge nichr den Gitckiden 
& w.fehn, ward Mehainı Die he —* 

agt einmal soo ihr diaues Giſt, haß am 
HC L Die 
Pe . 


( 


Mit Karte Doypelftonfheit: Dean ih behdt- n 


- Die eigue Ball; und wann en neben — 


- Den Bruder gluͤcklich ſteht, dann ſeuſjet er. 
a TE : En .Edk 


Dr 


*. 


Sämmeliche Schauſpiele von David Bei, Weitgied 


des Kurfuͤrſtl. Nationaltheaters zu Mannheim. 
Erſter und zweyter Band. Zürich und Leipſig, 
bey Ziegler und Söhne, 1794..8. 2MR. . , 


Whu ed Seins, bat man Lie einzelnen Ybdiäctopiejer Schan⸗ 


‚fpie le. nur ‚mit den. bepgelegten allgemeinen Titeln verſeh en. \ 
e 


Jedes Stuͤck Hat feine befondern Seitenzahlen. Dex er 
ad ınthält: Die Samilie Spaden — die Bauner —- 


Dietrich von Äuben; und der zweyte: Liebeumaune , 


Curt von, Spartan — Die Sreyſtatt muͤder Pils 
‚ger. Meiſtens ſind fie ſchon einzeln angezeigt, worden „ und 
„die Manier des Verf. it Kennern des neuen deutichen The 
zers ſchon bekannt genug. Ex beſitzt unſtreitig audı- a 
Schriſtſteller dramatiſches Talent, viele Fruchtbarkeit Dep. 
ſindung, beſonders komiſcher Situationen, und große, ‚fafl 
u stoße, Leichtigkeit in Vercheltung des Geſpraͤcht. Aher mehe 
Wahl, Sorgfalt. und ktitiſche Strenge, wäre. ibm zu wwÄnichen, 
wenn er anders nicht mit dem vorhber gehenden Beyfqu duiris⸗ 


u ſeyn will, der ihm von flüchtigen, und bloß Zeitvertreiß - 


—2 Leſern, und von Zufdanern „ melde den Ochau⸗ 
platz blaß zu ihrer Exholung und Abſranuue Feinden, „nice 
entſtehen wird. en a ur Saure 


« 


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Pr | ne Er? Zu CE B Jen « 


NT RT rg 
Siri Brehe; "der, ’die Neupierigen. . Eih 


" "Schaufpiel'in drey Aufzügen, von Sr. Mäje-. 
.. Stat Guftay dem, Dritten, Könige in Schwe- 


- den, Aus.dem Schwedifchen überferzt von 


J. A. Gruttfehreiber, König. Preuß. Lege . 


. . tionsfekretär in $tockholm.. Berlin, bey Un- 
ge 1794. : 101B, gr. 8, mit des Königl, 
erfaffers Bildnifle von: mole, a6 ge. BR 
oo | an 


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- 


Theatert. a9 


an 


— 


N 1: Y Te  üheater. 


Von dem heher ſcheẽ ſind Yhorisunen zir Geſcichte Sigis 


munds und Carls voraus: geſchickt, in ſofern ſtezum Vers 
ſtaͤndniß der, Meberfegung dirſes Gcheufgiels ‚beitragen: kann, 


in welchen von diefen beyden Fuͤrſten haͤufig die Rede iſt, und 


ihre beyderſeitige Geſchichte den Knoten des Stuͤcks hauptſaͤch⸗ 


ih ange half, ‚Sigismund erlangte, wie befanht, {m 
voor RO ufe des ſechszehuten Hahrhunderts, hald nach einan⸗ 
ibm, ‚onj Caris Veranlaſſung von den ſchwediſchen Staͤn⸗ 
‘pen , ſeines Ueberganges zur Eatholifhen Kirche wegen, ſtpeitig 
gemacht. Er unterzeichnete ihren Schlüß, daß hinfuͤbro Fein 
andres, als dag Augsburgiſche Glaubensbekenntniß in Schwe⸗ 
den geduldet werden ſollte, wurde nun warktich Zum Röntge 
gekroͤnt, and verließ Schweden bald wieder, Hächdeni er ihre 
‘eine, die katholiſche Lehre ſehr beguͤnſtigende, Regierungsform 
Binterfaffen harte. Es entftanden"nene' Winden hierüber, 


np Sigismund jo8, um. ju dämpfen ‚an der Spihe eb 
. eb Biere; von Polen na 


' a Schweden ‚wär Anfange giuck. 
Ad; wurde aber hernach vb i 
‚ya bieten Er reiſete indeß dem ungeaditet In größter Eile 


ady Polen zuruͤcke; und, de alle Anmahnudgen,, ſeldſt nach 
Mockholm Zu kommen, oder wentafteng feinen Sohn. dahin 


maſchicken, vergebliä) waren, wurde er und fehte ganze Nach⸗ 


Fommenſchaft vom ſchwediſchen Throne ausgeſchloſſen, und 


Eari IX.- an felhree Stelle zum Könige erwaͤhlt. — De 
Swauplatz des Städe ſeldſt iſt bey Calmar, auf dem Witte 


— der Oraͤftan Ebba Diele, des verſtorbenen Reichs⸗ 
ren Was Galdenſtern Wirtwen und: ir dem Schloſſe der⸗ 


felben. Die Handlung faͤllt ums Jahr 1611.“ Die Haupk · 


perfon,. Siri Brahe, iſt eine Berwandte und Hausgenoſſinn 
der a —53 — a mit — Guͤldenſtern, 
ohne derſelben, vopmaͤhlt; von ihten Verrarnten abex 
33 Staithalter in — ich Thureſon Bieſte, ver⸗ 
prochen· Der hunge Böldenrflern iſt heimſich zuruͤckgekom⸗ 
men ‚und wagt es nicht, ſich zu zeigen, weil er als ein: An⸗ 
Hänger des vom ſchwediſchen Throne verlagten Königs Aigis⸗ 
und In die Acht erklärt und landesflaͤchtig iſt. Stoſpe, 
ein plter Offizier , nimmt fi feiner an, und verbirgt ihn in 
einem 


* 


Eommt dieſer Verheimlichunz auf die: Dpur, durchſucht das 
| Schloß, 


- - 
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: . . 
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a ig geſchlagen, und mußte miſer 
"andern Friedensbedingungen auch die dingehen, in Schwerin 


- 


— 


N 


\ 


heimiichen Zhmmer des Schloſſes zu welchem ein um - 
 warirsticher Zugang Führe. - Kegel, ein Guͤnſtliug ZarlalX, 


he. Raten, © 183 


Echteß ind Za hen chener. grhelnus Zuſang Vercaheni 
fuͤhrt.er mi Wade Ghidenſternen herauf“. ——* — 
jcheine der ſchwadiſche Kronptichzuoſtav Abolxbyr weh 
der fernern Gewalt, und ifet Ber zangen Knoten dureh" 
nen: für, die Liebenden gluͤcktichen Ausgauig. — Fine 
—gere Kritik mochte; nun froylich wohl: an dieſein Scha 
manches:zu tapeltic-indens..dfe Charattet zeichnung iſt barl 
giemiich: vertiatptäßigen, mb uͤberali, vollende in den-b 


esften Akten, wirb mehzr getedet: ais nehandeit; - Der on 


IR. auch mehr yerfihmien als ee Die Hesgiert en 
rd-.eih. paar. jnge Zrawenzineien ; He: hur ch. Neuaiet Tb 

Nubeſennenheit· in Verroaͤcherinnen watin; : Der Dials he 
wenig Lebhaftigtait und dh - Nedoer Mad zrogtentheils zu‘ dur, 
hie zum Sehainhelgnn. Ar ara Defnnungen IfE wenig Auf 


ſallendes und. Srästes.: : Day bene lich ‚gereicht doch dab - 


Stha feinem getoißz talentnollen Verfaſſer yar Ehre; und det 
Schriftſteller wor immer noch gluͤcklicher, ald der ’Känig., 

Erwas freygebiger find freylich hie ‚Lobtpriiche, welche Hetr 
of bad) I einens beygrfägten Vrieſe an den Tleberh 
feet vieſemn Schaulpiele ertheilt, verbunden mit denen, weh 
checder Koͤnig Als Beſoͤrderer der Ochauſpielkunſt, Ind ber 
— er‘ Dintionaiapre ve wr [ehr verdiente... 


to 
7. Te Kr. 


—JF 
nn J Na 7‘ 4 .. 
Pa 
’ 


vinene Keanſte 


& vichtenn⸗ ausſuhtliche Erklaͤrung ber Bas 
/ gatthiſchen Kupferſtiche, mit. verFleinerten, abet 


5 


Po lärtigen Copien derſelben von E. Riepenhau⸗ 


- fen. Erſte &ieheing. Göttingen, bed Dieres 
"br, 1794 19 B. 8. und ſechs Platten, Fol: 
Zweyte Lieferung, ebendaſi 1793. 1 Alph: 
en 8: und fedig Dasein, Sol. — Dritte 
tieferung, ebenduſ, 1756. 1 Apfabı. 8. unb. 
N acid, Platten, del“. to: RR: *5 


ich ſeht aterkahn ſehn, aͤber den r bärd brizinalen 
we dee —3 a Sc es den ger 





A. 8:20, Hi, a1 8 techten 


— 
FL T 


/ 


\ 


I = S udane Bünfe. 


De u fe... ſchau forzäile Jahre Hindi - 
6. ng, in Mrigland , ſpudern Auch. Hin: Yusiande, und u 
Rentlich. unter: ung Daneben, ‚erhalten haben, über den | 
Kaum won Selehrungiund Vergraͤgen;, den fie nicht nue 

ennern und Liebhaberu der Kunſt ſondern jedem Freunde 

, Menſchenkunhe, grrraͤhren, ‚bp der;Anzeige dieſer / nuceceh 
| abe „und. Erlduterung derfelhen.annfkiwtich..zu-tebanı 

Ay dürfen. wir yoraugfegen:, daß Die. verſchiednen Alu 

una neuen Disgranbjen vsogacib:s:, und die Kenmenture 
Dina Hierte.vor-Eneiindeen; den weiten unfrer Leſer nicht. . 
anbefaunt And: :; Pag mehren under Ihmen:eber werben DR | 
melfterhaften Erkloͤruagen laͤngſt bekannt umd.fhäpban- ſeyc | 
wvelche Here Hoftath Bicrenkerg in verihhiehenen. Jahıgha 

gen des von ihm beſorgtan Böseingifchen Taſchenkolenders, 
nebſt verkuͤrzten sınd, xertleinerten aber ſehr treten und aus⸗ 
druckvollen Kupfern- worn Hru. Riepenbaufen gegeben hat. 

Beyder if auch in-unfeer VBibliothek, bey der Anzeige dieſco 
Kalender, ınit verdientem Lobe gedacht worden; und es was 
allgemeiner Wanſch des beſſern und. gebildetern Publikum 

daß beyde, zu-biefer Arbeit fe ganz bermire,, :-Dahuner eind _ 
größere und vollftändigere Ausgabe ihrer Arbeiten liefen mode | 
ten. Disfen-Wunfchfrheu.sude. nun zeit nellee Beklbigg 
erfüllt ; und ſchon der glückliche bisherige Fortgang diefer ge⸗ | 
wiß nitht kleinen Unternehmung if ein Beweis won der Forte | 
bauer des Beyfalls, den fie in eben dem Grade gefunden, als | 
verdiene hat, Auch ift fle nichts. weniger, als bloße Wirdere 

— und Zuſammenſtellurig Bes bisher einzeln und allmaͤlig 
Gelieferten; ſondern, eben ſo ſehr von Seiten des Ertlärers, 
als des. Kuͤnſtlers, nee Kompoſition. Die zu.geabe Biſchr⸗ 
denheit abgerechnet, mit weicher jeuer in der Vorrede zur 

erſten Lieferung von feiner Arbeit redet, beſtiwint er.in dere 
ſelben ſehr richtig die beyden verſchiedenen Wege für den Aus· 

heger der Hogarthiſchen Werke, denproſalſchen und poetiſchen. 

Dieſer letztere, unſtreitig der ſchwecere iſt min der, welchen 

unſer Verfaſſer — nicht, wie er ſagt leider! ſondern zum 

Gluͤck und mit dem beiten Erfolg, einngeſchlagen hat,” Er hats - 

te darauf Feine Vorgänger, ratder in Deutſchland, no in“ 
England, noch in fonft Krgend einen Lande. Ikxeland's 
Verſuch, diefen Weg zu berreten;, iſt. ſteben Jahre deutb,:nis 
des Berf. erfte Verſuche; das’ Beſte mar von ihm ſchon 8 
than, und der Ton ſchenangegeben? che xt das 
Englaͤnders uͤberhaupt nap.grfüben hatte, . Und web es. gefar 


a her .24. C. = Di, 





. 


‚Biene Käufe. 195 


a Pe auch nut fihchlig Berälicheti hat, witd ohne Bis 


„gen die geoßen,, einleuchtenden Vorzüge der deutſchen Dear⸗ 
— anettenheii: Was hiet Über „I: geſagt wird, daß er 


4a einem Worträge viel, viel zu ferlich. und ausſchweifend 
Se, ik th nur allzuwahr. Mag es Übrlgehs fegn,; daß dab 


—æã aut ber leichteſte Theil des Hogatthiſchen Werks 
yſed; daß alle ſeine Werke von großet moraliſchet Tendenz, und 


enen allein er die Unſterblichtelt zu danken hät ku noch zuruͤck 


find. - Wer ſich fa trefflich gejelgt und angekündigr hät, wie 


unſet Ausleger, bem wird au das Schwerſte nicht zu — 


eyn; und von keinem wird min die Beſiegung dieſet Schwie⸗ 
keit wuͤliſchen, und init ſolchein Rechte erwarten, als von 


g 
Br Einſtimmig ertheilt ihin gewiß das Puhlikum Auf diefe 
Arbeit dad Monoßoh; denn wo twvaͤre der zweyte Schriſtſiellet, 
ae fo viel entſchiedaen Beruf zu ihrer Uebernehmutig und Aus⸗ 


Aübrimg hatte7? Receenſent hat mehrete Engländer / welche 


‚die Lichtenbergiſchen Erluͤuterungen leſen und vetſtehen konn⸗ 


ten, ein gleiches Uriheil fälle, und ihin willig den Pteis 


auier allen den-Mitwerbern aus ihren Landsleuten ertheileli 


hbbren. Eis wuͤnſchten alle, dieſen Kommentar äuch in ib⸗ 
see Sprache zu beſitzen, und hofften und verlangten dann kei⸗ 


Heu beſſern· Wenn obrigens der Beif: vetſichert, daß et liicht 


‚anf eigenen Anttieb, ſondern vielfäch aufgefordert und genö⸗ 


Ahigt/ mit dieſen Bemerkungen bervot -ttete: fo Muß man ſei⸗ 


hen Freunden dieſe Auffordetung, und ihm ſelie, obaleich nicht 
beicht etrungene, Willfaͤbrigteit deſto imneht Dank wiſſen: 


aus in Anfehung der, oft zu freyen and muthwilligen Dar⸗ 


llungen Hogasıh’ 8, bite der Bet tf. tidch In jener Vorre⸗ 
€ beſonders ewaͤhnt, konnte &E fi nicht beſſer benehmen, 


ae gethan hat. Watklich zog er fich hier fo aus der Vers 
legenheit, wie es von jedem Monne won Ehre, det felbft Bas. 
‚tet iſt, nicht bioß erwättet, fotidetn ſtrenge geſordert toerdchl 


konnte; ; Wer hietin, ſagt et ſeht ſchoͤn, wer: bieri leichte 


aflanisern —— hu Ausmalen — faͤhi 


atbaͤt⸗/ verdiente die olge davon in ſeinem eignan Hauſe z 

Zetleben -umd einen großern Fluch fuͤrwaht, ald dieſen, kenne 
üffer Ausfält 
&uf Berfonen, tönze doch ſo HE Gelegenheit geröefen wäre; 


Seitie Abſicht was, allen Leſern, Freuns odet Feind, ein 
Agenehme, und: uicht, wie Ole Hähkiverkäphrafe der Klo-⸗ 

tiſchen Stzule eherhais. lautete, eine ünangenebime Stunde 
. ha. 






Bepeguit wü der Verf. dem geto r 


In 


196 Bildende K unſter — 


ju übereife geinachten Vorwurfe, als hätte «E In Botzartho 
Werken Abſichten geſunden, an die er ſelbſt nie gebacht hätte, 


Dieß mag immer der Fall zuweiſen ſeynz manches mag. der 


ſcharfſichtige, und fo ganz In den Geiſt des Kuͤnſtlers eindrin⸗ 
gende, folglich, wie er, von den Gegeuſtaͤnden begeiſterie, 
Ausleger hinzu gedacht haben, wenn er nur nichts wegge⸗ 
docht oder wegerklaͤrt hat von dem, was dba war. Man dakf 
wuͤrtllch wit boͤchſter Waheſcheinlichkeit annedmen, dah 65. 
Bas Hinzugedachte dieſer Art nicht ie wuͤrde gebilligt, füh« 
dern ſelbſt in feine Darfkellung aufgenommen haben, weil es 
fo ganz in den Geiſt derſelden eingeiff. Auch hat Hr. A, df⸗ 
feubar nicht alles für eine Erklärung gegeben, was fo aus. 
ficht. Er wäre gewiß nicht fo fehr der Mann zu diefen Et⸗ 
Elärungen , wie er es iſt, wenn er nur Immeifort mit dem 
Stäbchen auf die Tafel hingedeutet, nicht auch von Zeit zu Zeit 


dag deutende Stäbchen an die Schulter gelegt, und ſich über 


"die gezeigten Gegenſtaͤnde mit dem Zuſchauer beſprochen hätte, 
Eine Auslegung , dey welcher die Phandaſte ſo fehr mitwuͤrkt, 
"and mitwuͤrken muß, wird allemal ganz anders ausfallen, als 
die Erklärung, bey welcher der bloße Verſtand des Auslegers 
heſchaͤfftigt It, und dem Tehte, ruhlges Schrittes, treu und 
bedächttich folgt. Auf der andern Geite_aber darf. man nicht 


Pr jede Bemerkung für unnatuͤrlich und falſch Haken, weil | 
ſie 


beym erſten Anblick geſucht laͤßt. Man mache ſich erſt 
mit dem Geiſte dieſes ſonderdaren Genies aus dem Ganzen, 
betannt: fo wird man ſie oft ſehr natürlich finden.: Einem 
Kuͤnſtler, der faſt keinen Strich ohne Bedentſamkeit und Abs 
fihe that, und bey dem fo oft dA, wo er ganz gewbhnlich und 


unbefangen zu arbeiten feheint, der Schalk im Hinterhalte 


liegt, kann man nicht anhaltend noch fcharf genug auf die 


Winger fehen, wenn man ihm feine Kuͤnſte ablaufen will. 


Am Schluß der gedachten Vorrede des erſten Theiln 
glebt uns der Verf. noch die gewiß allgemein erwuͤnſchte Hoff⸗ 


tung, eine Einleitung In das Ganze; Gebſt einem Leben des 
Kuͤnſtlers, und eine Schilderung ſeines Kuͤnſtlercharakters 
von ſeiner Hand zu erhalten. Gewiß wird dieſe Biagraßhlo 
und Charakteriſtik ganz anders ausfallen, ale bie, ad ſich 
fehr guten und Örauchbaren, auch, wenn wir nicht irren ,.. ins 
Deutfce Köerfehten biographiſchen Anerdoten. vom Tichois, 
die in England ſchon vier Auflagen-eriehe Haben. Eudlich fine 
det mau hier auch’ noch die Schriften über Fogarth age 
zn j t 


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j . 


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1 


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Bildende Kuͤnſte. 197 
führe und ganz Furz grmöfirbigt, welche ber B. durcham benutzt 
hat. Anffervem bar er ſehr Vieles dem Unterrichte von 
Englaͤndern aus allerled Stand und After zu verdanken, mit, 
denen er Hogarthis Werte‘, in London ſowohl alg in Goͤt⸗ 
tihgen , durchgegangen iſt. "in Deutſchland war Ihm der Hr. 
Hofrath Eſchenburg, zumal für‘ einige der. künftigen Liefer - 
‚zungen, mir eintgen Winken vehuͤlflich. Und fp wünfcht er 
au von mehrern auf das aufmerkfam gemacht zu werden, 
was Ihr etwa bier und da eritgangen wäre. Da, fagt er, 
„Bas:eliizige Paar Augen, das in dieſem Werte deutlich fah, 
„Hunmehr auf ewig geſchloſſen iſt, und meines Willens Kei⸗ 
„nes eyitlirt, das feine Stelle für ſich allein vertreten koͤnnte: 
„tb muͤſſen wie, was. den einzelnen an Kraft abgeht, durch 
eBahfider Paare und Uebermacht zu erfegen fuchen,“ 


In der orſten Kieferung macht die Erklärung‘ des Auf 
ferft reichhaltigen Blattes: Herumſtreichende Romoͤdian⸗· 
gimen , Die ſich in einer Scheune ankleiden (Straling 
Actreſſos drefing in a Barx.) den Anfang. „Vielleicht ift, , 
„ſeitdein Grabſtichel und Pinſel zur Satyre_angervandt wor⸗ 
mden find, nle ſo viel muntre vanne in’einem fo Meinen Rau⸗ 
nme zuſammengedraͤngt worden, als hiex. Man wird ſchwer⸗ 
atich eine Lomnhte-Karte auf bieſes Blatt werfen Ebinen, ohne. 
irgend einen Zug oder ein Paar des drolligſten Spottes dar 
amit an bedecken,“ Aber nicht minder reich ift auch der Era 
guß der Lanne und:des feinften Scharffinns in der Darüber 
gegebenen Erklärung. Die hingeworfene Loitibre » Karte wuͤr⸗ 
De auf: jedem Blatte derſelben von gleiher Wuͤrkung feyn, 
Beylaͤufig ernen wir bied auch den firemgen , unerbittlichen 
Eenſor kennen, dem der Verf, jedes Blatt zu fefen giebt, ehe 
es nach der Diuceren geht; er beißt: Reſpokt vor der ges 
fitteten Welt, — Das jwente Rupferblatt ift ; Die Punſch⸗ 
Geſellſchaft, oder, eine gefellfchaftliche Mitternachts⸗ 
Unterbaltung im neueſten Geſchmack; a miidnight mo- 
dern: Gonversation. Sie iſt ſowohl in England als Deutſch⸗ 
Idmd eine der befanntefter Werke unfers Künftiere. · Daß 
man anch einige Gruppen diefer Darftellung durch Wachsfigu⸗ 
ven in Lebensgroͤße vorgeſtellt, und oft in der Welt herum ges 
führe dar, iſt befannt. Immer mag die große Verkändlice 
tät, im Ganzen wenlaftend , hieran Schuld feyn; dem ges 
meinen Auge iſt doch bisher gewiß mancher Zus entgangen, - 
den das Kennerauge — oder, im beiten Berftande, das 

As Schalks⸗ 


x 


198 - ' Bildende Aüufe: — _ 
‚Schallgange nufere terfflihen Deutersbaringutbedit bat. -Sybar 


entgieng z. B. nicht dep von aflen hisherigen Auslegern «gleich 
fp. vielen gopein, überfehene heffe Fieck anf dem Sifferblarte 
der Uhr, wodurch %..andeutete, daß die Sonns bereits in: 
das Zimmer ſcheine. Dleſer Fleck IR, Sonnenlicht aus hen; 
zweyten Hand, bag yon irgend einer Fluͤbigkeit, au wele⸗ 
cher Hier Fein Mangel iſt, zurüdgewprien wird. — Danu 
noch die vier Tagetzzeiten, in. vier: Blättern... Morgen, - 
Mittag, Abend, und Nacht. Zur Gerne. des Morgens 
wählte 3. weislich den Gemuͤſemarkt, Copentgerden in Lon⸗ 
don. Fuͤt den Mittag eine Straße, ‘die damals Taf ‚gang, 
won fronzoͤſſſchen Flüchtlingen nnd Ihrer Nachkommenſchau 
u. bewohnt wurde, wo er bie hefte Gelegenheit fand, ſtinem Der. 
fannten entſchiednen Franzofenbajle - vollen. Lauf zw.dafien., 
Die Seene des Abends iſt die Gegend pon Islington. einem 
a großen Dorfe in der Nahe von London, und das dortige Ge⸗ 
“ bäude, Giedierspells, Tür öffentliche, Wergmügnugen.mandpe) 
Art beſtimmit. Zur Llacht wählte.er ‚die nach dem agllen; 
Man, ale dem Tage, an weſchem die Wirderbringung dh 
Monarchie und Karlg des Zweyten mis Freudenſeuern uud. - 
Illuminationen gefeyert wird, ° J | 
" . n J he hellen. . 
.. Die sweyte Lieferung giebt und erklaͤri die befannsen 
fechs Blaͤtter, en der. ublerinn, Ths Harlot's, 
Progre/s. Durqh fie hat Hpgarıb hauptſaͤchlich zuexſt Ieie. _ 
‚pen Ruhm gegründet, und der. Beyfall, mit welchen fe. 
‚aufgenommen wurden, iſt unkefbreiblih. „Er. erhielt zwoͤlf 
. nbundere Sobſtribenten dazu; man: bat. fle.gur Bebersigung, ” 
„aut Kaffeetaſſen gebracht, und auf Spnnenfächern -Oprgee; 
altllt, zur Beſchauuug bep det Hige, und zum Daruntere 
 „Beafcicign in der Noch.“ Eibber brachte diefe Berchichte. 
ak Pantomime quf die Bühne, und andre haben ſelbſt ein⸗ 
zelne Vegebenhelteg daraus zu Dperetten ansgelponnen. Im - 
ber Vorredse bemerkt der Verf, dab quter alfeh Hogarchifcgeg: 


” 7 


erken von Werth dieſe ſechs Blaͤtter gerade diejenigen ſind, 
bie die kleinſte Quantikaͤt von eigentlich ſogenannter lachen⸗ 
machender Materie enthalten, weil ſich der Hauptgegen⸗ 
ſtand damit nicht vertraͤgt. Wenn alſo ber Erklaͤrer dieſer 

. Blätter zumellen ſehr ernſtlich ſpricht; Te handelt er dem von , 
dem Kuͤnſtler angegebenen Tonegemäß. Bon Den, Ireland's 
en Tone häls er ſich indeß fehr entfernt; und das 


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wut ⸗ 


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erſehen, welches er fürchtet, hat er, unferm Gefühle Ir 
U — nicht 


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Dildende Küng . 299 


% verſchuldet, nämlich das Wieleid wit dem Ka 
ande bey der —E —— „mebr —R 
erſtickt, als ruhſg abgelegt zu haben. Auch hat er ſich da, wo es 
— Blaͤttern einige ſeltſame und.für den Vohlſtand 
ä bedeukliche Dinge. zu erklären geb, fehr glüdlich aug, 
dem Mandel gejngen;.;uad. imar toeber durch Meberfpringem, 

uoc) dutch direktes Hinweihen, fondern ducch ein welles Marz, 
umberumgeben, und elır Hinwegfehen. mit geſuchter Die 
rettion. An eingeftreuter Laune fehle es auch hier nicht! 
und die moraliſcht Tendehz diefer Blaͤtter ſcheint uns er dem 
von dem Verf: gewählten Wege gerade nuf' oͤſe glaͤcklichſte inð 
Andriugllehſte Att befhrdirt zu fon, ae 


-" ben bieß gift auch von ber Deitten Lieferung, wel⸗ 
de den eg: des Kiederlichen, The Kake’s Proprefs 
auf acht Kufertafeln enthält. Weber die Verdeutſchung der 

Auffchrift erinuert der Berf. ſeht richtig, daß jmar jcher Ra 

kt ein), Kieverlicher; aber nicht jeder Liederliche ein Rah 
- feV.. "Ach bey ver Crtäurerun dieſer Bluͤktet mißte dee! 

Verf. zpuweilen in einem — * — Tone reden; ober gleich 
dee Regel treu blleb, Hogarth's tanlghtem Spotte gegen: 
über'nie ernfihafte Moral predigen zu tollen. Sicherſich I’ 
tun auch bier, bie uͤbekall fen’ Worfag gelungen, ſich Hey‘ 


a dieſen Erklärungen ii öhiem Tome iguszudräden, den, nach 
einer gewiſſen Vorausſetzung, Kogarıb ſelbſt wuͤrde gemäble" _ 
haben, wenn er feine Satyren nicht gemalt, ſondern geſchrie⸗ 


ben hätte, Zur einzigen Probe ſtehe hirt folgende Stelle/ 
. weil RR} in einer Allgemeinen Deutſchen Bibliothek fehr 
an ihrem Orte ftehen wird. Ihre Veranlaflung ift ein are 
mer, Schulden halber im Gefängniffe befindlicher Autor : 
nm He, die ihr, auf hoben Dinfenfolt im Alrer rechnet⸗ 
„tieret her vor den Maxterflupl diefen kaſſerten Genies; es 
stechtete ändy auf dlefen&otd, —  Dieles iſt das Schickſal 
soon Vaufenden: ' Mederikt, theureſte Freunde, daß, ſeit⸗ 


„Ben Ehlamts Auf Bareinifh mehr Heiße, als Halm oder  ' 


nfRobe, auch calamitas mehr. beißt, ale. Hagelſchlag. 
Seitdem jenes — ſogar einen Gaͤnſeklel bedeutet, zieht 

„ch die Zahl der Calamitaͤten für Schriftſteller, und 
„mitunter au: für Zefer,; ins Unendlihe. Bas’ geririge 
„Unhell, das in-den gediegen . merallifchen Zeitaltern dey- 
⸗Welt nur zerknickte Samen fiber einzelne Menſchen bringen 
7 gtonntent, Das dringen jegt In den Tagen Ihrer Verkalchun⸗ 

Te 44 ugen 


8 


- 


UT Arne 'BÄhk, 


„en Die drapatteten Aiderwiſche in —— Shife über 
e Sensratlorien: Bas war dei: iz Ende ein: wein 


—8 gehender Mängel durch: Bade Reis, ‚gegen bie pet ‚ 


gen ewigen Indigeſtlonen burch 4 fdtearies, ſautes 
Xommißbrod der Mufen, woran fo-inänehrr Bürger der ge⸗ 
alehrren Bettletwelt ar bar af —— 


* —8 ui. 


nNut yaat Horte über bie zu dieſan —— 
Kopien der „Dagare 


en Blätter an toeiß fchon.a —*— hen: erwahngen 
Abkürzungen derſelden in den Gottingiſchen Taſchentalendern, 


wie piel Talent dieſer· Kuͤnſtler in dor Wohꝛrhejt der Darſtel⸗ 
lung des Sharaftepiftifchen gezeigt bat, worauf bier fo vien 
odor vielmehe Alles „ankam. , Ehen dief Talent zeigt ch nun 
wc in De m Maaße jr diefen.anggefi eg. und mehr; volſl· 
ee x 
ie es. die, ann gergen un tem; Bon Saubene 
if. dee $ muß hier nicht In (ehr Die, Brape. ſepn, «lg yon 
dam Yuspruf deſſ eben,“ os der Drdgitlannfrit, ‚ber Figuran, 
Und wer die vielen Verſuche kennt, de. bisher mit der Kopie 
zung Par —e— Blaͤtier gewacht find, wird dem gen 
ganmärtigen 009 alen übrigen den Daraus geben. Mit Ziege 
gnuͤgen bemerkt, warn die ſchnellen Fortſchritte, womit ſich dieg 
fer: Künftier der ganzen Manier dee, Engländere näherte 
RR nicht Salehe ſchon vollig. erveißt hat. 
108 er otgorn nr J u Fa. De 


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Neues Mi Air "Kain Und‘ Kunftljebhgr 
“ber,. heraus eb Een VOR, — T2— Georg eur 
fl, Hofsash.ugd Prof, p-Erlangen. . Are, 

Stück. 83 Bu: "Zunge 05 :Stüch. 8 B.. ar 
Stück. ꝗ B, Pierre äh Härk IB. Leipzig, be 
„Voß u’ Comp, ı 704 IS. ‚jedes Stück mie mie 

‚ Fingm Kupfer. gr. 8 ANEI6 ge 


In iner gefänigern und heſchmackvotſern Gellalt arſcheiat 





dd dieſt Witzuch Zeh kn fein. ba der Krieg en Den, - 


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eu: bir aber nur in degg Waeßt vollendrt-find, - 


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| Bildende Künfle. 201 
Ben unruhveten Ufern des Rheinſtrome thegbrängte, So 

Piroie hr nun in dieſer peffeen Form eine recht large Bauer 
mit dem verdie iſtv llen Herausgeber gewuͤnſcht hätten: fü feto? 
iſt es uns, daß fie ſchon mir * vierten Stuͤcke hat anführen, 
und ‘m eine. neue Geſtalt · und cueuen Depjas bar.übergehen 
moͤſſen. Des Haunnlers Echuld if das gewiß wicht, Bram: 
auch diefe vier Brücke zuugen van ſtiner Aufmerffamteit und 
Sorgfalt. Eher mob wohl die, Lqune des. Publifnms: 
Nahe an. fo oͤſtern Meränderungen- fepn...- Fir wollen. nax. 

intereffanteften Auljäge jedes Stüdtgsamgeigem : _ 2 
% % 


; un En . - 307 
‚Aus dem grſten-Heſie gehort vorneynnlich dahin Hinz 
naelfeballs Abhandlung qber, Wachsbildnerey, orig, 
ger Die Frage umgeriuhr wird, mahrg es fommg, Bas; 

aysilatuen jaſt nie quf. Geiſt und Marz: den Cindruck man 


‚Gen, wie Gemolde und Werke der Biſobquerry, und des oͤcy 


Judlick natuͤrlich bekbeideter Wochsbiidar fa immun mit ale, 
m. gewiſſen Schauder verkuuͤpſt zu ‚jene: pflegt? Das, ps. 
ſtere ‚erkläre der Verſitheils ‚dargug „ weil, Wachebildneren 
durch die Yet ihrer Nacho mung! das „Höhe nnd. Goitliche der 
Kunſt gaͤnzlich ausſchlitaeztheils auc ihrer Werbindung bar, 
wuͤrklichen mus dar nachgeabmten, und doch miche völlig ers, 
sichten, Natur. ‚Das Leptere, den-uns key Aablick fojchen; 
Figuren aumandeinden Schauder, leitet ey daher, weil ung 
die Erſchelnung, indem. Ale uns amzirt, durch don Mangel, 
des Lebens zuruͤck ſtͤßt, und gas lejcht Die. in ‚unfoer Denke, 


‚und Gemuͤtbsart tief gewurzelte Borfellung von Erſcheinun⸗ 
.gen'der Geiſter ımd Todten in uns wege nat: — MDiefem 


r felensmerthen Auflage folgen -drey Nenträne von Hrne 
Ahrmmerer: uͤber Ehtiſtus und die zwoͤlf Apostel, von Ras 
hael; uͤder el Landſchoſt, von Gerard Kaireffe, In ber’ 

annheimer Gallerie; und überein ehen daſelbſt befindfichen” 
Semätte von Philipp Wouwersmans. '&ie And mit: 
Kunſteinſicht und! Geſchmack geſchrieben. — Hr. Junker 
flefert eitien Nachtrag zu dem, was er im 23ſten Hefte der 

iſee laneen artiftifhen Inhalts, über die, unter dem Ma—⸗ 
nen dee Schleifers, bekannte antike Statue gefagt har, die: 
er da für ken Schinder des Marſyas hielt. Jetzt nimme er" 
diefe Vermuthung wieder zurück, und nimmt ihn für einen’ 
Schleifer, nicht aber für eintn antiken , fondern fiir die Abb 
bildung des Rotabdore, oder deu fein Meſſer ſchleifeaden und 


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zugleich an der Maurr boshenden Goͤrtners, der eine-Wir- 
E Me Ä 


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7 Seh Kuffägen ſind hie wichtigffen: 


202 Pipende Bine 


ſchwoaͤrung wider ben. Herzog Ceſmo ven Medion zu, en Ä 
e Madıa 


eutbedte, = Noch finder mau Hier eine. biographifche 
sicht von dem Kupferſtecher Eichle zu Yan, j and inanch· 


sry Jane Kunſtnachtichten. 7 


Den Anſang des zweyten Hefts magt eine Athandlum 
yon Hen. Junker, welche die Aebnlichkeit der Bibel mi⸗ 


der Antike zum Inhalte hat, © iſt hier von manchen bild⸗ 


lichen Vorſtellungen im A. T., von det Schlange, dem nr J 


rubim uͤber der · Buureclade den Abbildungen des Schla 
und Todes, uf. f-Dig Rede, und es werden mit den Vor⸗ 


fiellungsarten ähnlicher. Ideen im der griechiſchen Kunf gang 


ſianceiche, wenn stehn richt immer ganz wahrſcheinliche, Du 
rallelen Bezogen. — Unter ben ee und- blographie 
richt von einem 
in Detersburg lebenden deutſchen K uͤnſtler, Georg Heinrich 
RKonig geſchickt in Sfosabdriiken nach, gefhnittenen tele 


nen; und Heuſingers Nachricht won den Lrbensumftänder 
bes zu früh, verſtorbenen talentuoffen ‚Hergegl. ‚braunfchweigle 
ſchen Wuͤngkommiſſars Und: Medallleurs Ebriſtian Seile 

drich Aralf, aus dem Braunſchweigiſchen Magain 


genoͤmmen. Die Verzeichniſſe von den Mitgliedern der Kö⸗ 

gt. "Dänffihen Malerakademie in Koperidagen, und aller 

jest in Dregden lebenden Fünfter, find nicht unerheblich ;: 

und noch weniger IR es die Nachricht von Anton Moller, 

elnem bisher unbefannten Squͤler lorechi Durers, und 
einigen Kunſtwerken you ihm. 

Sm äcitten Staoͤcke Reben zuerſt Gedanken und Wermern, 
eunge ‚Über die Gemaͤlde⸗Aucſteüung der churf. Akademle der, 
Materey zu Dresden im .1794, ‚die im Ganzen nice ſo 
reich And gut, als dig vorj ige, war, . Die Regeln über. 
Das Balarit find eine Verbefferung der jn den Leflingifchen. 
Koßektangen von dem. —— derſelben gelleferten Ueber⸗ 


ſetzung deffen, was Zana In feinem Prodramo alt Arte 


"Maeßra über diefen Gegeuſtand hat ; zugleich aber auch Um-, 
atbeitung, und Berichtigung mancher Speen und Ausdrüde 
- bes Stalleners. Nachrichten findet man Hier von verſchiede⸗ 
nen Tyroliſchen Künftiern, und von dem unlängft in Dress. 
dem. veftorbenen Hofs und Kabinets- Steinſchneider J. G. 

Biest. — Unter der Auffchrift: Labyeintbe in der Ans 


sie, werden hier einige nähere Beftimmungen zur Erklärung 


eiker Kunftiogcke angefangen. Antec deu vermifcheen Nadric- 
I... 


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mm. — — — A nn en. 








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tem. llefert Hr. Prof. Grillo eine Beſchreibung des neuen 


Brandenburger Thores in Berlin. 


| Neberaus angenehm waren uns Ble im vierten Hefte ere 
theiften reichhaltigen Kunſtnachrichten aus der Schweiz, von: 
‚eben ben Verf., welcher Laien ae Städen des äle 
tern Muſenums dergleichen Heferte,, "und dafür Dank und. Bey⸗ 
. . fell: der Kenner erhielt. -Die Abhändiung, Kabyeintbe I; 
der Antike, wird Hier geſchloſſen, und, wie ſich glei: 
aus ber ſehr manierirten Schreibart ahnden ließ, unterjeiche 
net fe Hr. Tanker als ihr Verfall. : +2. 2.0. 


Die vler Bildniſſe, welche als Brantlfpier jedes Hefts, 
dieſer Zeitſchriſt nicht wenig Zierde geben, find Angelika 
Bauffmenn, nah Möglich in Rom, von Bauſe; Reif⸗ 
Ken nach eben dem Zeichner, yon Schulte; Guibal yon 
Boͤttger nach Schenan; und Mienge nah Moͤglich von. 
ullenberg, ro ta u inen " ‚ er . 


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BR. 274 2 5 ee 
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Huverture und Geſaͤnge aus der komiſchen Oper; der! 
Maͤbchenmarkt, vom Herrn Reichsgrafen D. C. 
E. von Kospoth. Leipſig, In der Breichopfiſchen 


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Wer die neuefte italieniſche Operettenmuſik flebt — denn 
man würde: ſehr ſtretg, wenn man ghoubte, die. neuefte ha⸗ 
be. noch viel mit der naiven komiſchen Muſtk eines Piccini 
Sachini, ja ſelbſt Satti und Paiſiello gemein — mer alfe: 
die neueſie italleniſche Operettenmuſit liebt, die ein paſtixio 
pon allen Sıyten Hk, der wird in dieſer vor uns liegenden. ko⸗ 
miſchen Oper. gewiß eben fo angenehme Unterhaltung finden; 
als in mancher ſehr gelobten Muſik derſelben Art mandger: . 
unfrer belichteften deutſchen Theatercanponiſten. Sie und du: 
wird mau ſelbſt ſehr gute Intentionen und auf aͤchten Aus 
druck zielende Unfagen Anden; die aber nie ganz ausgeführt, 
‚yad noch wenliger rein: vollender wurden. Wenn ınan dabey 
bedenft, daß der Eofıpontft ein Reichsgraf iR, und alfo, wie. 
ſichs gehört, über alle harmenifhe, rythmiſche und gram⸗ 
a \ . matls 


E24 





294 J | Mufif. M 


matikalifche Schnzer aller Art chrkurchtsvol oder had 
ſichts voll — je nachdem die Stimmung iſt, — binweofieht #- 
fo ‚wird man fi, am Ende wohl noch mundern muflen, daß 
ein vornehmer Düetant eine. ſo angenehme. und veichhaltige, 
Komppfition zu Stande hrachte, und für dis Zukunft nur dem, 


Verleger und. Käufer zu wuͤnſchen baden, baß es. dem Com⸗ 


poniften gefallen möge, fine Acheit vor dem Druf vun 
ſcautgerechte Haͤnde sehen za laſſen. — 2 


Das | Mädchen von Kola, ein Geſang kan: in 
Muſik geſezt von Ditters von Dittersdorf. 


beiptig in der Breitkopfiſchen Muſikbandluug.*. 


| Pie Rageaefang Oſſtans iſt dieſer aͤberaus augenehmen un 


blichen Melodie son’ Dittersdorf vermuthlich nur untergen - 


legt; denn fie drücke weder den Hauptcharakter der Enpfin⸗ 
dung, die Trauer und Sehpſucht iſt, aus. noch find bie 
Worte fo’ behandelt, tie ein Mann, als Distersdorf, fig ger 
wiß behandelt haben wuͤrde. Auch zeigen ſolche Stellen, wie 
Im 26, 28. 42flen Tuot, Ant die haemoniſche Folge in den 
‚ gebrochnen Accorden, daß der Lomponit den Be 
nit fe; dt Le 


e. * we wer . 

Sonate pour. Ie Piang, Börse avee Violon obi i- 
‚86, compofte par Fr. Latrobe. Leipfic;.au 
„magalin de muhque de : Breitkopf. 15 


Bit. langer Zelt iſt dem Rekenfenten unter vr neuern 
AInſtruimentalſachen keine ‚fo wohlangelegte und fleißig aus⸗ 
| ‚ geacbeitete Compoſition vorgekommen. Mit wahrer Freude 
flieht er .darinnen die Ehrfurcht fürs ſtrenge wehlgegründehe 
Geſetz der. Schule. neben ver: freyen And-jivertmäßigen Bier 
nintzung des Reizes vnd Neichthums des wenern- Iuſteumen⸗ 


taicharatters, ſehr Feunöli nad gefätlig, Hand in Hand, - 


geben ; denn nichts bezeichnet ˖ ſicherer das wahre Kunfttalent, 
ais die Frühe Neigung und Actung- für gefepmäßige Frey⸗ 
beit. Die Elavierfpielee und Spirlerianen werden zwar in 
bieſer · Sonate nicht foaleich bedn erſten Ueberblick und erſten 
Uebungsverſuch, die Leichtigkeit zu glaͤnzen findeg ; fir wer⸗ 
den 1 ohimebe, ehe ie die Gonate mit einem Riöliniften c somme 

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— « 


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il laut —ben fie auch nicht ſoßlehh ‚Ad überall find.h wer⸗ 
den! — durchgeſpielt, und gemeinftaftlich durchgeuͤbt haben, 


kaum kecht wiſſen, was fle webl‘eigentiid üben Sonde 


haben, Gind fie bereits ader einmal einig, und-Irggeh das 
Sanze mit Genguigkeit und Riigtigkelt , mie Einer. vor: fe 
werden Ne dantit auch ein Stuͤck in ihrer Gewalt Haben, wo⸗ 
‚mit fie den wahren Kenner und Runftfreund mehr wie ein» 
mai ergößen t nntn; und ſie werden dann dewiß der Fort 
ſetzung ſolcher Sonaten, gleich dem Rec., mit welt groͤßerein 
Verlangen entgegen ſehen, als den meiſten modiſchen "Ardeie 


ten, die man und Dugendtvelfe zu geben pflegt. .. : 


Recitativo e Rondo. Non teiner stnato bene, 
peril Sopreno e Forrepiano obligato, di HM. 
4. Mozart: Lipfa, nel magazzıno di muß 


⸗ 


cea di Breitkopßß. 


1 .g® BE 0. Pe N ne 
| Mad einem meifterbaft gefühttek und Bröldinirten Recitaiſs, 
igt ein Ronde, das ale Aunehulichkeit und Reize dep 
neuern italleniſchen Singegeidhmadg, ynd „allen Reicht hum 
der ſchoͤnſten bedeutendſten Jnſtruinentalbegieitung, mit, ſo 
viel Wahrheit und Kraft des Auzdrufis vereinigt, als nur 
koer die gluͤcklichſte Anwendung aller jener Zaubetmittel 
felöft dert genlevoliſten Eötgponiften, geſtatten mag. Wer 
dicſes, an. Modulationen, wie aſſe Modartſchen Arbeiten, 
ſberaus reihe Ronds rein und mic Kraft, Ausdruck vot⸗ 
tragt, mag ſagen, dap er fingen kann; und wer das Forte 
pians dazıi, mit eben ſo viel Difererlan als Fertigkeit zu 


accompägiiten vermag, fo bag Sanger und Publikum zu⸗ 


leich mit ihm aufrieden ſeyn können, der mag ſagen, daß ef 
Eortepiafie fpielen kann. Won :tralienifhen Kehlen und Fine 
‚gern fo ınan ep wohl chen nich: oft fo hören ; aber wohl von 
deutfchen ; ia nieht von mehrern deutſchen Dilettänten, Wenn 


die italieniſchen Sänget und Spieler (wohl auch Toinponiften } 


über den Punkt einmal ehtlich mit ih zu Rathe gehen woll⸗ 
ten: watum fle wohl Mozariſche Muſtt nicht ſiugen und ſpie⸗ 


len and verſtehen können: ſo wuͤrden fie manches won ſich ſelbſt 


dabey erfahren, was ſle noch nicht zu willen fheinen: Konica 
Zeit, tm , 


* 


ee 9 


| “ , Muſik. 205 N 


.— 





} 


a DEE Ro mane:. 
EEagen der Vorzeit von Veit Ueber. : Sechfter 
‘Band. Die: heilige Vehme. Berlin, bey 

Maurer 1795. 39268. 11868 


Llageachtet des Wethrauchs, det Hrn. Velt Weber auch in 
Diefer Bibliothek (z. B. Th. 95. ©. 473.: und Th. 117. 
©, 414.) von andern Recenfenten, mit vollen Haͤnden, ges 
freut worden iſt: Eonrien wir body; da jeder gegen den ans 
‚dern aufrichtig Handeln fol, nicht umhin, zu bekennen, daß 
wie nicht unter die Gluͤcklichen gehören, die an feinen Sagen 
Geſchmock gefunden haben, : Immer iſt es uns. ziweifelbait _ 
* Yargelominen,, ob der Glaͤnzenden ever. Nichtglaͤnrzenden in 
feinen Darſtellungen wehr ſey; und ohne uͤbrigens an ſelnen 
Schteckensſcenen, Moͤnchsfabeln und Todrenköpfen ein Aer⸗ 
gerniß zu nehmer, haben wir, ſtatt des Saͤngers det Natur 
und der Wabtheit, oft nichts weitet, als den ſchauet lichen 
Maͤhrchener zaͤbler, gu hören geglaubt. Indeß, fo lange 
es dem Verfaſſet gefiel zu ersäblen, geben wir ihm uns 
fee Ohr noch. immer willfaͤhrig und gern hin. Jetzt abet, 
da et auf den Einfall getoinmen iſt, feine Erzählung in die 
deliebte dialogiſche Fotin zu kleiden, find wir nicht verrmögend 
eweſen, ihm bis ans Ende zu folgen, ſondern haben ums 
ezwutigen geſehhn, In der Mitte des Buches einen plötzlichen 
Stiflſtand zu machen: ſo ſehr fühlen wir und. durch feine 
weitſchweifige und am allem Intereſſe leete Dartſtellung er⸗ 
muͤdet. Hier if ein Stuckchen Dialog, und, mie mir auf 
Ehte verfichern koͤnnen, kein ganz ſchlechtes, für Liebhapen 
1 Zeit von Aspenmu Abt heben feiner Gemahlin Adelgunde ii 
einem Rüftfael; Letztete ſtickt an einem Meßgewande. "„Neit 
von Aſspenau. Ey, wäs ſtickt ihr denn da? Adelgunde. 
Die Himmelfahrt der gebenedeyten Jungfrau. Veit von Aſpe⸗ 
hatt, Wunder ſchön Man moͤchte zugreifen, um die les 
dert Engelein zu Halten, daß fle nicht vom Sammer flie 
. gen; Wie tunftreich ihr doch ſeydd Adelgunde, Ihr habe 
Meine Ardeit tange wicht gelobt , kaum einmal beſchaut. 
Veit von Aspenau. Weil mic das Zipperiefn verdruͤßlich 
fiachte; weil es mit ungemuthlich war, von Aspenau ent⸗ 
ferne zu ſeyu, und weil ich meine Blicke niht zu eurer Ar⸗ 
beit ſenden konnte, one aäuf thraͤnennaſſe Augen zu Reben. 
| eb’ 


| 









En) 


⸗ 


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Vertraut dein, dert- eben, wegen der-äukunft.. nd daft 
sans, bienieden, Fropli und. mir Dagklagung, der Gegen⸗ 
wart genießen. Wollt ihr? Adelgunde umarint deu 
Ritter, Veit von Aspenati, used Weib! Nicht 


” alla; bu miles ‚Adelgunde. . Sort weiß, wie gerne! 


eit von Aspenau. Oo wit uns wollen, dann macht 
Ay alles Teiche. und ſchnell. Könnte mir num auch wohl 
wiedes einen Wappentock ſticen. Adelgunde. (yringt 


uf) Nichts lieber; ſoll gleich zugeſchutten werden. — 


Veit von Aspendu. a? Nun, ende nur dieß vorher, 
Die Heiligen haben die aͤlteſten Briefe: Das Zipperlein ift 
mit Roß und Dann, mit Wagen und Zeug aus ſeinem La⸗ 
ser gezogen. Es, trab't und kollett, zimmert und haͤinmert 
nichte mehr in meinen Fügen. Gebt, kaun ſchon ohne Kruͤ⸗ 
cke gehen. Reit nun, dent’ ich, um die Veſperzeit, ger 

enan heim, imo’ fehtäpf‘, ohn' eure Gefaͤhrde, dieſe 
acht wieder zu euch ins Bette. Adelgunde. Dann ſchiaf 
ich ruhig, ‚dann ſchrecken mich nicht Geſpenſter, und keine 
ande, eiskalte Hand ſtreichelt mir, wie in yoriper Nacht, 

Sie Wangen, Veit von Aspenau. Ey, es iſt -eine 


Maus über euch hingehuſcht, und die würde ihren Naheunge⸗· 


gang um meinetwillen nicht eingeſtellt haben. Freplich, 10 


dc ben euch galegen, waͤte ſie vielleicht der Wallfahrt zum J 


heiligen Opeck überhoben worden. Ich hätte ihr meinen Ch 
ſenhandſchuh nachgeſchleudert, oder mich gar ſelbſt hinterdrelun 


3. wie ich denn nicht fuͤr unweiſe halte, auch gegen ein 


kleines Leid cit großer Heersmacht Feld an zu ziehen, weil 
man es dann doch ſchneller Aus dem Lebendivege wegtaͤumt. 
Wo MM denn Käthe? Jeh ſah fir Heute noch nit, Adels 
gunde, Ben Hobenwart geritten, fegen und kehten zu laſ⸗ 
fen; dort fell ja die Quchzeit ſeyn Veit won Aspenau. 
> Wr Georg? Das ſucht ihr nun ſo zu fügen, Adelgunde⸗ 


Ich glaube aber die beyben Leutlein werden. wicht viele frohe 
Tage unter einem Dade-gäblen: Barum une nicht gar Eins 


dem Andeen hie Gtädsitunden mindert. Adelgund 
Wende find fo gu, Veir'von Ashenau. Wiek Irignet's 


Allein, ſo verſchiedenattig gut, mie zin Eichbaum und ein. 


NRoſenbuſcht, und dieſe, Wurzel neben Wurjel su pflanjen, 
wicchtr dem einen Sicht wahl gedeihn. Katharine iß ſotg⸗ 
los und immet heiter geſinat, dann am einem Schaupfennig 


Behagen finden/ den ich ihr Heimlich in die Galsterte haͤl'le 
nn. es Alten und Jungen aut grobem eviocten wien Ä 


mut 
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Romant. 207 


Ba ne 7 EEE 
| Heer Huber ſey dlehenal Verlaſſer hdet wurklich nur Her» 


308 Homme 
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ſetzt von Sr Huber. Cogkahs uni. keine | 


Feger, feint Eigäßlung ſteht wenigftets feineh übrigen Sarih 
ten an Werth nicht nach. Sie iſt · gut geſchrieben, und {ff 
eich bieſes Verblenft ulcht fo felten mehr aid. ed von dreyl⸗ 
g Jahren war: fo Ät'es doch noch immer sie unerläßtiches 


‘Und empfehlendes, zumal, bey Schriften fie angenehme und . 
Geleßrende Unterhaltung. _ Geine;drag-Weiber find keine thea⸗ 
Yralifge Kiariffen und aufſgeklaͤrte Tugenbichmägerintund 


fondern Weider Aus ber: wirklichen Aelt, wusgewanderse 


Gratzöfiunen, „denen than. gut:jenn müßte, wenn man auch 


im repußtitänifchen Rathe der, Taͤnſhundett ju Paris’ jäße: 


Jebe, yon Bein allgemeinen Ungbid- ihres Warerianbes:'gen 


präde, leidet mit einer Gelaſſerheit. welche man Leichtſinn, 


Wer wahre Moral; oder ſchlaue Politik neünen kann: T 
age läßt: ſich entfuͤhren; die andre koͤmmte wit einem großen 


BSibraude nach Ventichland; die zritte iſt ine graͤſliche Naͤd⸗ 


— 


Finn. ie fie fich in dem Dorke, Altendorſf In; Weſidhalem 


e detlaſſen, und was ſit alles dert degianen, did ſich din 


eine, Smilie, vesrhittelt einer Entführung, im dem Sohnt 


— 


ges i⸗herxu verßindet, verliert An einem Auszugeh ſuns derd 


dient vor Anfange bis zu Ende geleſen zu werarn. Mert bei 
ja Pause ſagt in der Vorreds, er habe dieſt Gahbe oder en 


dichtete Geſchichte, Beh Gelegenbeit einer. Unterredu über . 


I 


‚en tod PiAsbrg,.anhsfhe:, ————— 
u W I 6 en 


— — ter)" als PDeäfuintion, Kon 


J 


domane. | u a0g 
ken fin Aberzengt top irgend ein Pfllfiebestif, welcher T | 


auch fen, und einiges Beſtreben, ihm zu entſprechen, volle 


fomnien zureiche, daß ein Menſch nicht ſutlich verderbe, und 


nicht durchaus veraͤgtlich ſey. . Ein gerader Beutſcher wiirde 
Yo Eins’ ft allerdings‘ vo nicht null, wenn der Menfſch 
Lich zehn Grade moratſchere Gute Haben foßlte. " Ob aber jes 
der gerade Deuffe he, role" diefet' feine Abbe, Luſt und Mur 
ätte, mit jed em Weidte u leden, in deſſen Seele ſigend eig 
griff 'ohn von Pflige eriftiit, "und weiter nichts, das haͤng 


I oh Seh Sb es ſndididuelter — ab. Uebrihens iſt na 

| ee Eiup en die Geſchichte dey weitem ıiehe dag More 
pe 

bit — —A Conftanzie, art den Abse 


hhichender noch ale fe fd die’Söriefe, lwelche 


hrelbt.Vorfuͤglich gt. iſt der fän fte Brief über Schift⸗ 
Ben an abe‘ — imb Freunde, und die Schuͤdttimg 
die Theobaid, ‘der’ Junge Gursherr, ‚Anognpet, 

im a km Umterthäneh Kemmn! iſſe gu verbrelten. Auch 
ıfte Drief, über Mouffean und N — Pi wie dee 

56 FAR die —— ochten Drieſe, md’ ber Che 

des urhelftiichen Lehrers, des Warhemarie, verdienen 
* amteit. Sehr ſinnrrich iſt die Verroschfe une itgeyet 
dben gi ed r; eines don. der Gröflnn‘ % ath thitoe 


| Und ed got der Eapanikr fra frau "Soppit, Mair: wwüßten eine 


vornehmern! Sebint,; ats. diefe, 
& 1; ons 


vegerren; med aͤhnliche, haͤtre Hert Huber, da er ig 
—— guten und ee defle —* Pa 


vr 
in 


ifchen Buchhandiung. 179 3 sn Se 
3566. & ı —8 se ae 


4 


E GR ae Won Hngft gerrunden, Daß Selb Yieranbee ei 


ſchrribern unangerafter naſtErdlich hat ſich der Ver⸗ 
ſſer der: es Piſana felme erbarmt; und ihn water die: 
eder genommen, und wir mällen. jun Steuer der Wahrheit 

dekennen, er har Curtius Sriähians fo * won und. u en 
Nu, 4: 1, B. I. 


Eroberer der Erde, von unfern aled dialogiſirrrden Roman 


Üepanbe der ded Orlhinknds, wen Omi re 
* bee 30 Qu **— in der Schaͤfe⸗ 


— 


a” Komanıı 

dern gewußt , deß · wie. ung „ meuishußunn - 
dee Bi un auch inet mare do —— 
Gichteit Gerechtigkeit pmieherfapren. zu. laffen. ame 
die den Römer In PATH Her — ten... —— 
ttg3), Alpranderg 


fe Bedienen ung des erſaſſere Eigner 
® {u einem an —555 ibi wi u 
en 






file, — wer kaun Tolchen Aufforderü 
ie Bie tern gebe Benn bier, als Eocfpele, Ai Brit se 
m Dialoge , ;den Olpmplas, —8 Ihrer le mi 
en Melbern, und die Prieſter im Mebenzimmer. unter fich 
n: denn — in Macidonlen zu, wie. de,@Pankn A 
wo Ne Standes — au bey der Nicherku 
Kinn ‚ zugegen find. Olympise.', Berd.ic, nid , 
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Bi Ba —* der „mic at ‚uigatten wagt... Sig. 
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piel Leiden machte, — er 4 — 
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ben der Ehe (fi cheuer &) Ber. am 
Liebe za den Kindern Foniigen — 
dige mich, (Be hut einen 
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e uud da... Hate. nur felı 
[er ER N — "darein u 
len Laut den Völkern! Der Obe i 
Odlag oh Kr — Wenn das ein Knabe ift, ſo wird 
wor n. Mpabıtipteme. 
Bbemft, sl 08 und ‚flark. * 8 — — 
ugen ſtart —* "Dei Obcrpriefter, « ‚gehe. 
Nels und!fehe, ob Se Adler ‘tod anf dea' ha, ul bel 
teilen. Ein Bote gehe- an Pilipp ab.: Olympias Lim 
Bere) Wald werd ich mid) erholt haben. Bringt mic das 
Birkıe Ungrheien, "daß ich. frhes: ob e6.Diffen wetzh.iß.inndd 
dep -ausgefbauben... Ibr Poleſter ¶ - Ibt toͤnnt · emrem Kiseige 
den Ausgeng berihsen, Die ierprieftee. Ss ıift. Kai 
nbefohten.: Wir wuͤnſchen wu Chi, Könlainıus:. Ihn 
‚babe dem’ Bande feine Fünftige Ruhe: geſchonkt. Iht mis 
Dan bg Auherung.: Nie: foll ve, Rule; RE 











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Romang. ais 
u ehmutter, ten iſt det wilde Bube! ayım id 
N % bezwingen „ge um ſhn im. dleſe An 38 € 
& iſt ſein Auedn blau vor Born. @xhr, —* ernmit 8 
n und —— und dur die —— mon 
egt, um 'lgrer eut edigt zu t —* keinen dans 
inen, Wlyrpias.: Di: SER Rorr genug 
Ari, Knabe, unn Bhdurdii pw‘ pi NE He du Wohk 
weine Hoffnungen ale taͤnſchen. Seh nur ruhig, Du bit 
mir liebe Dur daſt hyrade dan Geſicht, bas IM dir wuͤufchte. 
Bo füyer dan den Namrn Alexanber. Es geſchiebi mit us 
Konigs Beisikieung ,Priefter : Dodh ge moon Ci 
Leine‘ Probe:öon Se: Mbreare RER waren wir —*8* 
un ſauidig. Mech Vieſe SUR macht, mas horitit: leſen. 
m Ende des an wird — zandera iu um ‚Seibern ni 
Ardela un u 


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7, Berlin Bea Varn· Kt 1 5 }2 8 IR! 


— dan. det Buf. I. — —RE Pr 


—* ſanden dir — Fa Einfirenung;nieticer 
Fehr. treffender Nefepfanen, und mie dern. veldllchen — 
nnes oft Abe auf en: iger. bi Dreh 
| IR folgenden: .»d Fund voflgrmuße. | N Zeug 
aut, Daß: marb. Anden Yeran en Ä 
An Thorhelten. uber ‚Art neben | barheiten 
- Setommmt: man;denn freylich dier viele tb. moencherlen zu eſ⸗ 
‚ubne dep. don gerade der Ynhänfeng derſelde muͤde mird,- 
nicht put die: Abeyraſchenden Wendungen di der Bat, Mey 
Thorhelten zu neben weiß, und ſein guter, lefhter Exrzähr 
fanaston , an weichem allein zuwellen Peberladung wit pr * — 
eangen, und eihg gewiſſe oͤbe rſtxoͤmende, ſich eibt gecn 
eu, —*28 Schwatzhaftigteit, won dem ſichte 
arten Veftzeben anieuaz . feine. Shde-gefammeiker Vyoboge 
7 gungen Aber Weit ;und nd Menſchen auemiſchatten; m. wie, 
203 rg &,306 1.310, —- ‚läftia void} fondeen auch-die - 
feine und mıft un —8 An zu wie de alte: But 
2* 


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31m Romaue. 

2 0 BET? Be 


TR hi Een de 
als sin sohrkilb vortreiflicher Therapevtiler bie Seelenkrank⸗ 


furiöfes Weib , und die andere eine weinerlide Raͤrring wapz 


On ihrer ·Zurechtweiſuntze bald vermitteiſt deregiacklichkeen Ich⸗ 
nie. bald durch jreundſchaftlich ernte Wort/und Thptene 
ok ‚ Me ee en at ung von ut 

eite beſſer gefallen, als die gleich gut angelegte, wie Durchges- 

> Pre bonduottis Garlstlab, die Ber Verf, feine Alb 


. 


ihn ſpielen, und die Tortectiondmittel, durch deren Apptiäah 


tion er dem Unweſen ein Ende werden laͤßt. Es Hi bier ale 


les In der Darſtellung, Dictlen und Handlung unvergleich 


dich gelungen. Man lefe:es ſelbſt nach ©, 255 297." Dr 
‚ Bemerkungen über Catl von Carlsberg unterfägreibennstegerner.  - 


@. 319 f. „ich glaube nit, Daß das Bud: ſchablich ME 
„wenns dem-rechten Mann in die Hände getaͤth, det das Au⸗ 
wendbare vom Romanhaften ſcheidet, dieſes überfchtäge, Hab 
"nes läutert, und in ſeiner Lage zur Bhrtigkein bringe: dar 
wag manchem Fehlerhaften im Kleinen abgehölfeh, und man 
»ches Gute bewerkſtelliget werden.“ Wieder S. 202., Man 
owird durch den unverkennbar guten Willen dee: Berfaifere, 
wnody mehr aber durch taͤuſchende Schwaͤrmereyen van deni 
peinfachen und allein wahren Naturgange fo allmaͤhlig angeführte, 
ddaß maus kaum merkt, wie Man von einem Adentheuer zu 
meinem noch größern übergeht, und ſich In Thimären fo weit 
„verliert, daß man weder Luft noch Kraft behaͤlt, fich ee 
nites Reellen zu beſinnen.“ Won: Sein Apoſtrepheu 
die des Verf bie und da einflihe, und die man PS hr 


[4 


7 


ri St, Catharinen Shan wingefahne =, dgren die eine ein 


— —— — — — —— — 


Romane.“ 213. 


Süiftsgefhlähte ſcwerlich erwarten dürfte, Heben vol für une 
fere Lefer” einiges‘ gie Probe aus, um Me zu überzeugen, daß 
e hier matiches wicht ‚gefuchte antreffen werden, deſſen Les 
Juig fie kaum Hetenen wird. &. 215 fl, „Ic dacte vor 
. peiner Mondet Jahre noche die Verfeinerung der Bitten, 
die Nom und am ſtuͤtzte; und Ihren Helden den Weibets- 
wtoR anzop , folkte an uns Hopfkn und Malz verlieren; und 
„muß e$ fobald erleben, daß der Cchroindeigeift uns nad) der 
„Tour auch anfandelt, nachdem er fi über die drey Haupt · 
‚ntreife (nad) ©, 209. Oberfacfen, Nicderfagpfen,.. Schwa · 
'mberi) gutgebreltet hat, und muß fhrcren: nÄt- Fmmen vpfk 
‚„aberhlg ſo dald nicht järüc, und [egen die Empfindeley und 
„die damit verbundne: afbeitfährue Beichlihkeit fo geihmind 
"wald ab, als ünfee Nachbarin, “Und daräber werden unfere 
xbeſten Nahrungen fu Grunde gehen, Bermalter ynd Prede⸗ 
— 1 ehe Aa ae tun und —79 die uus 
pm Fre ig an die Hand gehen follen, werden 
——8 ieſen — einmal ee Stelle fo bir 
u slichteit nicht ; fle werdene kommoder 
a, wie wit ¶ weil fe Bequemiichtelten 
anderterlew Dedhrfnlfe Erliegen. von 
hören. Die Sitten werden ſet 
erde; aber in den Pfarzeyen Die Wen 
1. Bey din Beſochen romanifcher 
. . Zeit" übrig ſeyn den Bein und die. Ksa 
Ynihengärten jü teinfgens wie äds denn ducı goeifle , Dei. 006 
“aKuhmelten, Sqgaafelcheren Sänfeftopfen, Brouen und 
"Dtennen' tonnigfiden Gefüßlen fo’ wiel- Werichub tdun 
„möätfte, al Blehesbriefe fhreiben, Nomartjen. dihten und 
Nachtigallen belauſchen: daher denn wohl ufre artige Nach. 
" stommenfchaft zu aflen jenen wiechliche y Wefchäftigungen nee 
Zunig Luft,’ Irteb ud Drang behalteh würde, Und was-wird 
„der Nugen unfeer Lefetepet” am Ende ſeyn ? daß mis fanfte 
-— ende DR Im Aüte, ober keine 
m und Ehätipe 

















B 


Weiber, gupe und 
eberfluß, aber. Leine Maͤnner aufate 
er Smpfindfamkeitstrantheit ſtekten 
Dumrant an... Den fubtiien Gift In 
1, Mlilters Gihpiften und Konſor⸗ 
rvis Ratut im fich, uad erſchlaffte. 
en Stäpren uad Da ans DB 
© anfıen; ynd ‚die weiner! 
nn 








j 
„ten ohne Murten „ Was. man on üng verlangte. gaben wll · 
Silo und gern. Ind min Biber Oste vom and Machries- 


“ qöntten wir Loſten und Berdtoirden: uufte brgite Shultein " 


drlckten fie wicht.” Dies pulzige Buch fpiegehg ung Fraben 
een, fe. din 6) u Ben Al ————— 


Zetaumen konnte; tB.uns mit. Sir Karl immer querielde 


r* 





Admane. a 


„nie Beh Vebejtugung ; ale meiſten Negenten der 
: :Tyrammen ;. Die Vorgeſezene Geiſela für die kluͤgern 
' * beſſern Untergebenen; die eittlichen Tareäf e; die - 
ISchullehrer; Hehler fedomiltifgier Sreuel; die Juriſten:; Deo 
ztriiger und Beutelſchneiber; bie Aerzre und Apotheker: pri  - 
„vilegirte Biftmifcher ; die Mllitairperfoͤnen, vom General bie 
um Umerofflcier: Menſchenpeiniger; die Kuͤnſtler und 

Handwerker Spitzbuben und Kanaflien. Wir, die größten 

„Thoren, ſahen die ganze Welt voller Gecke, Bocksbeuttl 
„und Narren, erkannten unfre Reſpektsperſonen dafuͤr, und 

„wo wir und nur hinwenden wellten ; fuͤrchteten wir eitwe⸗ 
„der von den Betruͤgern ausgeſogen, oder von ben Borba⸗ 
„ten ‚gemißhanbeit oder von den Stocknarren gehänfelt za 
„werben. I, purben ringsum lauter’ Nor, Elend und 
„Jammer Arab und fühlten mn das kleine. Bündchen 
„Ungenac als eine gebürgefihwere Laſt. Aller Orfen, wo wie 
„ung nur unter Menſchen ıwirtern ließen, Iud mean uns mebe 
„und immer mehr aufs und die beſten Lente waren die, web⸗ 
„ehe der Unftern am bigigften verfolgte. Gieng man au, 
„um Hoch Ju mildern? wo fing man an? fie ſtarrte uns. 
„grauſend rechts und inks entgegen; die Natlonen waren fe 
„tief gefunken, daB nur vereisigter Mitionen Kräfte fie wie⸗ 

„der langſam zu Ihrer Nafionwuͤrde empor zu haſpelu vermoch⸗ 
„ten. Es blieb uns alſo vorlaͤufig nichts weiter zu thuu 
vuͤbrig, als die Leute Über und wider Gebuͤhr auszukapiteli 
„und anzuſchnauzen, die uns in den kamen, und zwar 

\ ohne Uaterſchied mit Beyſeitſehang der üblichen Hoͤflichteits⸗ 

- „formelns unter bie Blenden Gelb zum Feuſter hiaaus zu 
nfehmeigen, die Stockſchlaͤge und Naſenſtuͤber gar nicht zu 
achtet, We nit uns dabey verdienten, and ung, wenn wie 
„serbft ats Mertler rrben follten ‚.onfe Shinten zu verlaſſen.“ 

as der Verf. in einer andern Ahſchweifung ©. 322 — a 

| der Tauſchung und Wahrheit: bumerkt, enshält . zwar au 

ai Richtiges doch bedarf es noch mancher Einichränfung, 

‚am von vielen alt. für Ketzereh gehalten ju werden. Ver⸗ 
wegen·durfen wir auch nicht, daß dieſes Much von einer , 
Pluth Drurckfehtern uͤberſchwemmt if, die bie und. da von ſol⸗ 

Ber Deſchaffenheit And, daß einem hie: Reftiturign der wahe 

ach Leſeart mur durch eine kritiſche Conſektur moglich wird. 


Da: Me 


' 


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On —— — rn . 


". 


„6 | = Dkomene. 
Louife Duͤval. Seſchichee einer franzoſiſchen Cini 


R grantinh. Weißenfels und Seipzig, bey Severin. 


42795. ' 286 Seiten im 8 1890. 


Emigrantinn wider ihren Willen ; von dein obrifen hal, 
ihrem Vater, einem wuͤthenden Ariſtokraten, dagu gezmuns 


gen. Auherdem ächee Demofratinn, wie ihr Geliebter, Vers 
gnion, aͤchter und edler Demokrat iſt. Beyde nehmen durch 
Grundſaͤtze und Schickſale für ſich ein, ohne daduͤrch Sans⸗ 
cuͤlottiſm zu empfehlen, welcher dem wahren Renublitaner fo 
ganz fremd if, Dec. muß auch überhaupt ‚bejeugen daß der 
Verfaſſer bier. nicht den Polititer macht ,„ und weder. als Res 


‚wolutionsmann ‚.nocd) als Verfechter. ariftoftatifchet oder demo⸗ 


&rariiher-Defpotie erſcheint. Er wollte durch feine, Schrift 
ainterhaltung und Zeitvertreib eben, und biefen Zweck hat 
er mehr, als er reißt. oo. v Ra. 


Bleine Erzähläng en und Skizzen, von Friedrich 
Karl Offezky. Trieft, bey Wage, E leifs u. 
< < Comp. 1795. 2348, 169. 
Et hoffe,“ ſagt der Verf. in dem Vorbericht, „Befefeeunden, 
 nbelondene‘ dem ſchoͤnern Thelle des Menſchengeſchlechte, einen 
Jangenehmen-Dienft zn erweiſen, wenn ich ihnen eine Oamm⸗ 
„tung kleiner ——— ‚Btisgen, Anekdoten, Fabein und 
witziger Einfälle sbeils von-meinen Freunden, sbeils von 
„mir felbfi bearbeiter, theils aus dem Herre veriodiſcher 
Schriften mie Gefecht und: mic Hinſleht auf den größern 
„Ihell der Lefer ausgehoben, nach und nad) vorlege.“ Rec. hat 
bier wenig, dem Herausg. Eigenes; entbecken kͤönnen; Die mel⸗ 
En Erzählungen erinnere‘ er-fich ſchon anderwaͤrts geleſen zu 


aben? Mehrere Sräde ſlud aus Sturzens Siheiften ou 
Mod nicht zu den — ehren — genommen, naͤmlich: 


‚ 'orkSeansofeund Ber Bngländer ; der Pächter Williams; 
eenächiniß;; Die Aufireife. nach Lippise. (in St. 
nach dem Dniſter) ;u.der Philoſoph. Dieöhsigen find, wie 


ſich das von einer folben Sammlung vermuthen läßt, Gutes und 


Mittelmaͤßiges untermiſcht. Bisweilen iſt der Ton etwas leicht⸗ 


fertig, was ſonſt mit dem Charattar⸗der Erzählungen, die mei· 
flens meraliſchen Inhalts And, nicht zuſammenſtimmt. Diefem 
. Sindqen lollen noch ein Paar andre folgen. Gw. = 


— vr Die 


X 


— 


— — — — 


ch nub Vorfaͤlle, werden alich Hier-au 


andies Merkzeichen, als die Namen an einan 


Buche. fiäy finder: fo thäte die Verfaſſe F, nice, ade 
dem Wert eſne Art von Inhatsanzelge Keloͤwme, ‚def was 
... Due ; Ve “ , 2 7 4 O 5 “ B B “ L. Zu | * ihr 


ng un — — — 
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* 


mm sr. 


Lin Familis Hohenſtam: ober Geſchechee chier Mes 
— ———— it 
gſye/ Verfaſſerinn der Gemaͤlde haͤuslicher Sce 
nem Written. Thell. Leipzig, 1295, bey Graͤß 
RI cæc. 


Genau derſelbe Zufchnitt, dieſelbe Behandlungsart, wie {A 
den benden erſten, von uns ſchon angezeigten Theilen. Ling 
de , das menſchliche Leben oft ſauer genug machender Las 
3 Waͤrme 
Fe ‚ und mit. Nutanwendungen fuͤr die Sitellchkeit der 
Seferinusn reichtich ausgeſtattet. Der Redefiug wären Mit« 
—3 nimmt eher zu als ab; und da Ihr Dprtrag.dar 
durch eben nicht tadelhaſter witd: fo hat auch Ker,. nichts das 
gem einzuwenden. Batonifche Sylbenſtecherimmen“aus dem 


! 


weiblichen Chrfhrteipt. machen zu wollen,.twäre hufihlehtes 


Geſchenk für das unfelge! Wie vom Drepfuß herab ſprechen⸗ 
de Frauenzimmer finden. vielleiche-ihre: Bewunderer; Bent 


wds bat: deren milht? :Geveißi aber nur ſehte von weitemz 
ana mit einem ſolgen Abſtand wäre:der Orakelſprecherium am . 


Ende doch auch wenig gedienf! — Bey aller Achtung indeß, 
die Roc, für die ruͤhmliche Abliche der Verfafftrinu Hat, träge 
folcher bach Bedenken, has. Bauch ‚feine Tochtern, wenn eb 


"deren hätte, im die Hand zu gehen. Die fehr enge: Veetrau⸗ 


lichkeit, 3. ©. dee einen Junfers Hohenftans: mit det Toch⸗ 
ser feines Obriſten, Ber nichts. Aarum zu wiſſen ſcheint, bleibt 


allemal xin Anftoß, dem. Frau die fuͤr jange Educe ſchrieb, 


haͤtte ſollen aus dem Wege gehn. Doch wielleicht; wird gera⸗ 


de dieſes zwendeutige Verhaͤuui von det Shriſeſtellerinn 


dazu penupe werden, dag Gefahrvolle derfilben' da der: Folge 
deſto anſchaulcher zn maches; uns. aus:dieſer· Nackſicht mag 


“audi Kritie ſo usage. et. 


"An verter Basd’fotl die Dflht: und. Cittenffude 


ſchließen. Da eine gewaltige Zahl einzeiner ‚Fälle ‚An dieſe 


Cafuiftit Für Lebengweicheit verſtreut Jind.; alle yigE, Theile 
leicht Ju Zweytauſend Seiten anwachſen bielien und kein 
| ec ſchrelbender 

Merfonen deren eg wohl ein Baar Dugend giebt , In: dem 
erfaſſerivn 'gap', nicht, Übel 


‘ 


, ! 
f 


ve Aeotmaus⸗. 


We Küche aria Ou gleltdia Take der füngen ⸗ 
fer zug Alebetfichn deſſen Verhieifen,, was ihr. Seſchlecs · an 
nächflen rigeht , und. meht ;als.eiamal geleſen zu werden dere 
Ungi. Hr lie "ben Leferinnen febft Überlaffene, Wahl, 
warde bet Aergeiähungen - vermerrhlich’zu. viel, -afe fÜhR" am 
untechten Dit, und erſtere am Eude nlir Valle angewiſſer 
machen. * 


Yartnigb Reife durch Holland, In NYoricks Manier, 
, Mir Ehatafter: Skizzen und Anekdoten über bie 
« Siem imd Öebräuche der Holländer. Aus dem 
Englijchen: 8wey Baͤndchen. Zittau und Seife 
la. 1298. den Ehdeeio und ga, :1E, &- 
, and.88 8. 8. Mik einem Kupferftiche won Ger⸗ 
ſer noch Schuberts Zeichnung. 169: ' ° 
8096 deutſcher Elteratut nun'elmmet if, wit allen 
dackt zu werden, was Über Berg und'Mrer; "den geradea 
vder Schteichweg in amſere Du⸗ fand: ſo maß man no 


— 














oe ⏑———— 
ando xfertwar das got kein Betveguutogrund. © 
Bemidge deſchelt dainit heimgufaden 5 denn wo⸗ fißt daraus 
auderg ſich felgern, ale daß in Banden nnd Biel fafechter Being 
unit elnmgl ‚die erfie 
MNuthmaaßung, die baſon · 
da, ſeit mehrern Jahren 
ab die möntkly Revie- 
m exfien Theile ſo zümpk 
mr. Folge gehabt, der wie⸗ 
nd nun drobt der. Verfaſ⸗ 
sucht in die Bchwei: 
vlendE anter der Ari 
ſeyn 





1 


2 


| Romano. 215 
t ein She Abſchnit⸗ 


te, denen der Autor Die diſtarateſten Ueberſchriften giebt, ur 
darumer hinſudelt, was er in oder über Holland nur frgen 


Li 
D 
0 


‚geträumt bat; denn wer diefe Gegenden .aud) nur aus kurzer 


nficht kennt, wird alles fo flach, unbeſtimmt, mit eineng. 


Wert; durgeftalt aus der kult gegriffen inte, Dad ein 


sgeipinnft Dieter, Art eben fa gut in Danzig.gder Riga, als zu 
nkerdom oder Im. Dana fi ‚ausheden läßt.. Bag. der-uns 
toiffende Cilaͤnder, der nie vielleicht feſtes Tarid betrat, von 
Kollands Reglerung fit Begriffe habe, davon trag folgende Apo⸗ 
firopße au defien Einwohner zur Probe dienen: „Habt ihr alles 
Sefuͤhl, jede menſchliche Empfindung verloren ?. —— 
delin son Dr; und. M· Häwielier reihrchäßite amd erhli 
re? u: w.“ — Eier hoflaͤnduſcher Mchriftſteler von au⸗ 
rrta antein Werch; ·wie namich der Lgzündes verſichert, der 
Inder Folge ſehr vettraut mit ihnr wird, bettelt in al⸗ 


ten. Wirthehaͤuſern "un zwed Ducaten 


| Sußfeyiption. für ci 
nes feiner Werke, und fuͤhrt den Bremdesiimehen fu run - 
literariſche Clubbe, mn Das uberkchmadtefie:Beng. zum. Dep 


ſchein kommt. — Daß die Amfterdamer Petitmaitres nicht 


in. glänzenden Wagen fahren dürfen, wird fehr bedauert, 
undin der Note * geſchehe Nein, weil die Stadt 
auf Pfähle gebaut wäre! Equipagen zähle: A. bor Farzer 

eit noch in Menge ; fo theuer auch Ihre Unterhaltung zu ſte⸗ 
"den kam, —*3 tag die ausgebradkie Kevokıtion frege 
Hd wieder den Gebraisth-der Mye fehten. Lines Abende: 


für eine geweſen ſeyn? benn 2X! Hat dereh möhlere, — Doc, . 
Aneht alö zu viel ſchon von einein Buche⸗, Tas Son Anfang bis 


u fee er in die großße Amfterddiner Siehe! Was mag das. 


. "zu Ende den fo eben entlaſſenen Liniverfirätöfchäitet ankündige;. 


"und wo ein Paar 'erträgfiche Einfaͤlle, ſogleich unter den I 
ltr, Aöee, ot hama pre 0, wären! 


7 Nur Arie Klekulgkeib ubche Norttkbraucht auf ſeltier 
franjoͤſiſchen Reſſe, dann und wann Brocken aus dieſer Spra⸗ 
che: aber mit dem Tack bines whigenñ Kopfes: da mir, wo 
dergleichen von anstehende Wirkung, Diefen feinen 
Zunſtgriff nun Afft vas Wehrifäe Imitaßvrigmpecus; ohne - 
Ausnahme, nach; unfer Serwler daher "ach 5: vben ein mite 

ten In Holland; nd was noch ſchmmer if, meiſt ven 7 
ungefdjidt und ferKäiitbeigs nie (me Wbribik Weren-Toffes 

dt: ‚Wo viel Geſchmack follte ein dentſcher Ueberſetzer doch 
⸗ nz . wenig 


— 


12 


20° „ Romang. 


4 Sal gige Earfatup entweder in bi 
Bent ode fen hehe "genug franjong .. Me mi 7 


Saint · Four und Juſtine, oder Geſchichte zweger 

1 Stebenden‘, wie es deren webige giebt. udn dem 
1 rang fheu von Anton’ Aolpp Hayder. Bere 
‘Hin, bey Viewes dem aͤtern· ©: ‚314 u 

na. 


' a rin PR 
* Bahreibert findet Ach auch In diefem ganzer Roman das ge · 
zingke, Man.die goldene Mitemäpigbeitben Ooxan kinder Ser 
feffer aur zu fehe: wor-Nugengehabt: hat, -überfiege. Horaj 
—— an ſrüa Orte damit vollfommmen recht; aber He. Had · 
nächte awerich, mit Biete fr goldenen Opel, 
—— fin Vid⸗ aen za € eiwarıım haben: 5 


— bey Bote). 1798, 3 116 
Nu 408. on ; 


Bar Diäten. Up, he ab Made ni re 
ds. macht ,. und daß man, Rohe und Zufriedenheit oft.dep 
8 Andet, die der goßte Hauße derabſcheut und un. 
ni , zeilkög Fegeher un dje Gefcpichte eines Dazig, 
uch —* — iffen, eines Dopnfgen ohne. Faru -i 
lauben Ken fen. Am digfen zwar. aligeinels hefganten 
Eis Beieheemn durch die Beh. — — — 
alle Eäder: — 7 uforomelt, und 
‚ande: die Meyſchon aufintlären,. Das, — veht.pelf 
— 
MM 16 : F — Dar 
; nem a 
J Weßlehend aucgedtucſt iſt. 
BB SSYEL I! WEIN 7:7 ν M Mathil- 





















\ 


—* ohne den mung verinien arten. auch —RX 


Koimane, | 343 


Vechal⸗, Scäfn, bon Aheiingen. En Gemalde 

Der: Barbarey ten Vorzeit. Seipzia, bay ·Jaco⸗ 

"Bde, 195.8: iS: Boß Do rd 

?n⸗Intriguen kchb Naͤub ber Ritter m 

Mi „fe en —— „der iur mac 9 

trdg mit Ritteransdräden.ausflaffite HR; twas-bey dergiehi 
gr Romanen das Weſinguch ſeyn muß. Vi leicht iſt auch 
fee Machwerk aus’ der tmermldenden‘ Weder -Jenes Verfaß 

"gefloffen‘, ‘der dergleichen zehn ‚his goblf Siack ˖ in einem 


Sabre ang Sicht forbeen kaum Dem Dinge fe; aber Werl 


— 

Der Melancholiſche eine Geſchichie in’ dreh Der 

den, Frey nach. dem Englifchen, von J. F. Juͤn⸗ 

— Ei Berlin u d el. ben Nicolai, 1195: 
Erſter Sol. ©. 430: Rh 


Du Zu 223 


2 Denen —S (a eine guadfe lang 


gewlſſe 
ns dieſes Maͤdchen⸗ —5* Liebe sb micht — 


da Penſon aus einer guten Familie, und” don kinem alten 
ß ein gutac Vermoͤgen zu hoffen.bar,. Kurz dar 


‚Wire die. —S „nad hinterlaͤßt In einen Feltamente eine 


n Ainseriwandten fein —— dit dieſen ver 
erten. —— nden des jut nafn. Wenfen , ande 
3 6 die Geſßnnimngen des Voters der nnp re 

erbindung dlefer Heyden fungen Lehkes die fi 

aber in —8 ſo ziemlich wleder zum Vorthel der Letzter 
ndern. Dep einer ahlerſahrß auf der See, die die Linng 
galt. ihren Aeitern unternimmt, woben fie ich gber ju fehr- 
verfpäten,. ia weit vom Ufer fih entfernen, und vom Sturme 
überiaßen werden, der. ihr Eleines Fahrzrug zertraͤmmert, 
wird Linny, nachdem fi die Uebrigen alle getetter haben, 
qPein vermißt, von deren weitern Schickſalen dieſer erſte 
Band nus auch keinen Aufſchluß mehr giebt Di alſo dieſet 
dioß die Verwicklung der Geſchichte enthält: To. APR ſich dat 
nuutes ſagen. 


1. „on 8. *6 


Der 


‘ r 
Day 


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a Romans, . 
Den Zon des Voen iñ eublend, und seh 

son der Ausgeberinn ; Kr I mad ER SER 
np le‘ * — BRRamie 
ee — BED ri 







Cine Tyler 
Kaum des Titelbii 


wc) gern ihre, für’ beifere Ger 
ihige Pankafte mit dergleichen 
ertreibe:-nähren. Diefe-Eeut# 
hr talentlofe Schriftfieher, die . 
Beiftergefhichten zu Dutzenden 
; ‚di, weh fie bie albern ſter· 
ee Gaben, fe at - 


febulbigeri Eönıte , als "besutftige 
Anübesipen) efne Ah —R 
ẽt ahſte auf efne Weiſe, DIE 
zniqt weniger nei 


if, 


' 


x ' “ r 

. > Bamam. 0m 
antihten, Liehrg feier Ihngm-Dann-ehig andre Siehe 
De uns ee Seat Han 
men Geſeliſchaft, vortrefflige Dienfte. Nach diefem Zuſchnit⸗ 
te iſt auch das vorliegende Werfverfaßt. Um einen gewiſſen 


Ge pimaug⸗ der Au aiot geſtehen teilt, daß ex 
u 





Tätigkeit fo Ficker Menſchen erfordern würden, als din 
Unbedeutender Zweck unmöglich werth iſt. Einige inter he 





12 Van al Ds 

Albers, aber Würkung und Folge menfdifider'sch 
veikhäften und Handlungen. Ein hiſtoriſcher 
Beytrag zur Volks⸗ und Menfchenkunde, Leip⸗ 


Pu ög, 





eſc 
ſerlnnen Tem, . ‚„Bonderbar. it. — Ast in. — 
1 


/ 
\ 


" * | Bank, — 





ben Schuͤelderu, 1795. g8wih Tall‘ mie 


> ihn Stenpabln ‚3066. ö. ‚20 os 


% .* dr; 


Mer: 


Neue Origliat. Komane der Beute ar ab Ä 


j dreyßigſter Band. (!!) 


Schon dee letzie Titel heß - nie vlel due N 
weil diele ganze Sippſchaft mit allem Precht bey her. Krittt in 
übelm Geruche fleht: Und | leider. war feine Ahndung nur zu 
fehr gegründes ! denn ein größeres Gewebe von unwahrſchein⸗ 
lichen Abentheuren und von Unflan aller Art N ſaſt nicht 
zu. fiuden ſeyn. Dock wagt es.der Verf, dieß Machwerk ei⸗ 


Ah hiſtoriſchen Beptrag zur Volfs⸗ und Menfchentunde u 
nennen 2 ‚AMlein,. was wagt el 


1 Nutor nicht, der In WVor⸗ 
vede. das Gedandnig äußert; „mögen mic; die Menfgen 2 
fieheh ‚ .ober.mögen fe «8 nicht; mögen M ben, ‚ni 
meines Büchleins erraten, aber mögen fle bedenkt 

Roͤpfe Ichürteln s zc.“ und ber Rasum. bes: meiblid 


| fale gewiß zu. ſeyn glaubt: well er. Nd.ale ein, jage el I 


Gender, saller Gupplikant demuͤthig nähert. “ 
Heißt doch wohl auf das Haupterfotderniß jedes dern fin 
‚Belfttellers Verzicht thuͤn, hach der alten, Roeoel: 
yult inzelligi. gte. ate. amp bag lebte möchte fehıpr 


tio ‚benevolenrise für g 





zode des.ztpepten Theile. der. Verf. 9 der. Kritlk die 
fen. voiber, ſeſn. elgnes — die Hand — 
denn da fagt er ausdrücklich; „daß bie Komane 


werloren haben, koͤamt daher, well ſo vielei * rd | 


bineinfchreiben, ‚obne. rfabrang, Men chen» und 
Seſchichtskenntniß genug za befitien, um ibre HSelden 


. fo aufsuftellen, wie wir ibres Gleichen wuͤrklich auf 


diefem Erdenrund baben, u. f. w. Ein Adeor, der bieß 
ſchrabon, und wicht in feinen eignen Bufen greifen kann, den 


| a. die Kriti wohl nie beſſern. Sein eignet Ausſoruch mas 


ihn rinnen. - » 0% 2...” ner La 54 # Bis % 
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0 Weitweisheie " 


| Geiſt ber ſpekulativen Philoſophie von Dieterich Tie⸗ 
demann, fuͤrſtl. Heſſiſchem Hofrathe und ordante 
lichein Lehrer der Phiioſophie zu Marburg. Vier⸗ 


ter Band, ‚welcher von den Arabern bie auf Kaps 


v 


and, welcher von Raymundus $uflius bis auf 
CThomas Hobbed geht. Marburg, in der Afader 


‚wilchen Buchhandlung. 1796. 624 Seiten In 


. 8. 2 M 
ya Be Paz 


J Wit haben dereits ben der Anzeige der erſtern Bände Diele 
Werks unfere Lefer mit der Methode dekaunt gemocht, nach 


welcher der beruͤhmte Verf, in demſelben die Geſchichte der 
rhebretiſchen Philoſophte Bearbeitet und erzaͤhlt. Der anhal⸗ 


tende Fleiß und die gioße Treue nun, weiche an den Darftel⸗ 


lungen der theoretiſchen Philoſopheme in den erſtern Baͤnden 


unverkennbar find, zeichnen auch datjentge aus, mas in den 


vor uns fiegenden- Beyden Baͤnden von den Schickſalen tb 
dem’ Geiſte der Beurbeitulig dev- Philoſchhie: bey deu Ares 
bern und Gcholaftifern angeführt worden iſt. Dieſer anbaf 
tende Fleiß ift aber um ſo mehr zu ruͤhmen, da bekanntlich eis 
tes Theile für die Geſchichke dee Philoſophie Bey'den Araber 
ölaftifern von den Altern Geſchicheſchtribern dieſtr 
Wiſſenſchaft big jetzt nut wenig gethan titd vorgearbeitet wop⸗ 


den iſt; Anderd rheils aber auch das Studium der arabiſchen 


und ſcholaſtiſchen Philoſophie Mit fo vielen Schwierigkeiten 


verbunden iſt, fo viele Selbſtverlaͤugnung vorausſezt, 


daß die meiſten und beruͤhmteſten Bearbeiter der Geſchichte 
der Philoſophie davon abgeſchreckt worden And» Die deut⸗ 
ſchen Philoſophen find unlaͤugbar diejenigen , die fich um die 


\ 2232 


muiubus Lullius geht. Marburg, in der Akade⸗ 
miſchen Buchhandlung: 1795. 548 Seiten in 
ER Sr "Er 


Geiſt der ſpekulativen Philoſophie TA Fünfter 


a. 


gruͤndiiche Bearbeitung der Sefchichte ihrer Wiſſenſchaft Die . 


‚meiften Verdienfte erworben haben ; und-diefe Berdienfle unfks 
“ter Station find durch dem- wierten vn funſten VBand ri 
| e 


. A.d. B. A. 1. B. I, 


* 
—— 


236 Weltweisheit. 
Geiſtes der ſoekulativen Philoſophie ung⸗ weis vermehtt worden. 
Denn obgleich die Kenntniß det — der Araber und 
olaſtiker groͤßtentheils nut inen negativen Nutzzen gewaͤhr 
fd gehört fle —* als ein Theil zur KRenntniß der geſammt | 
GSchickſale ber Phnoſophie. — Auch iſt es wohl uibeſtreit⸗ 
— Daß Ans derfelden manche Aufklatuns or dle Geſchichte 
der Phuͤbſenhie in den neueren Zeiten geſchoͤpſt werden an, 
du bekaͤnntlich Carteſius, Keibnitz, u. a. in ihren —D 
pn Saͤtzen und Behäliptunden Fa ‚weiche fie niwe⸗ 
bir Aus der Shöitefohhie der "Araber und ‚Göcläftiter höpft 
hatten, dder zu deren Aufftellung und —— e Mirch 
die Meinungen dieſer Deännet E berainfäße wordeh swuren: Wer 
sodfite eudlich behmantern, daß bie Ginficht der fehlerhaften Rich 
gen, welche bie. philofophireitbe Vernünft in der Ver⸗ 
| Fang ihres Zwecks bey ben Arabern und Schhläffkerh ethal⸗ 
tet bat gar — Nutzen babe? Die Grichichte PH ims 
Such die Aufſtelkung der. Fehler,“ die den anbern begangen 
worden find, witziger und Flüger machen; und ed wäre joohl . 
zu waͤnſen, daß manche unferer neueſten — en durch 
BSas wurnende iel der Ocholaſtiker von leeren 
dm und bloßen ndigkeiten abgeſchreckt würden! Dr 
Bei alſo die Verdienſte, ‚die des beruͤhmte Verf, nu burch 
bierden und fünften Band. bleſer Geſchichte der Philoſo⸗ 
phie erworden bat, weniger trink ;, And-fie doc 


542 did decch feifien Fleiß im dei Stand —2 — die” 
Veſchichte des : Phabiophie ber Araber und aſtiker 
ee verühgen —** team leruen und ſanichen u 
— Cine‘ woaria⸗ WERRE * ton) Sänbeiticde fl 
.:fehe unzweckmaͤßig feyns denn Diejenigen, für welche bieſer 
Suhl &n dus Beruf oder Geſchmack intereiläne iſt, werben gewiß 
Werk ſelbſt leſen. Denjenigen aber, die dieß nicht zit 

* geſomen find, kann os keinen Mugen oͤringen mein 
- wit ihnen auch Sie Maͤnner hernennen, beten Behäuptuitgen 
und Einfalle iR dieſen Baͤnden argegeben worden find, außer 
wert wir von Ben Mei Meitkingen eines —— —— 
Alexander von Hale⸗ Duns Sta, - 
‚is uud anderer detähinter —S * Ding, uͤbeee 
Kr md Ge nn die Weit, über Gott und deſſen Cigen "| 
ace ii ae Aud ſind wir 7* | 


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— 


J ** E - 297 


Dehruptungen bes V⸗ ‚ir Mſehnug 


* wir mit. or MR rear nſtitumen einhen, Einweh 
m vorzuttagen. Man Biebs ſich freylich durch Orrpiels. 
chen Zinmwenkungeh daR Anſ⸗eba Kat eartyehenteit Bier 


allein es ift dom) nichts leichter, als aus einem weiti Me 
And vitunfaflenden biftsriihen. Were manches Aufzufe 


re en fischen ka wehig lehrreichet Tadel a —** 


st. 5, wie dey dem Inhalte des gegenwaͤrtigen 
alas der —* ii, ſo vieles auf per ÄAuclegung rines G 
end: berubit, A ber ver Me * vielleicht ſelbſt nicht deutli 


deſtimmt Auf weniger aber drutlich aucge 
* atte: IRA ei art ir N als eine ziemlichv Anzahl, 


gitgeiben, in A —— man den Ber; 
Bee m ehler anhand Bold Dr wollen 
Dich anf dt a — —* un der ein 
* dyes likumt en 
andern Aberlaffen,. und fügen nur noch Iegente Dana 


| Ben bed, 


22 Wa dem Eſterg Theite vice Worter Würde ven 
Agewein iiber Ben: Oril des Verfs., und beſouders üben die. 
Anita, beren er. ſich häufig-ebient, geklogt. Dielen 








Me Stellen mehr andetroffen, Die nah ich 


_, 1: faft-gät ke 
durch vie: —æã — —— der Wörter Auszriche 


ep. ; ſogat daß der Vortrag des Vf. 


lägen har” dee Verfaſſer fchon vom zweyten Bande an yes 
acht abzuhelfen — wir haben in den vor uns liegenden 


t 


In diefen ben an — Und Anhehinlichteit une 


— zchenonimen hat, bhne doch An der Peatiſton rinzo⸗ 


Ee ſchen Pr vielen Jahren Behrauch ire von 
der Shilofophie" ber Arabet. und Stiyoläffifer tı 

Bi 3. *8 —A Bes mit unter boh —* Er 
bee PT ahL: nicht iauter 








rf. gern rin, und Man kann den Arabern und 
— Hero nicht alles Talent zum Phlhoſpphiren 
abſprechen. Aber bey boͤſe Seit ber das Zeitalter de I 


‚in were bie Ütätineitehten . bar Auf Hr un 
, Sin eine 2 7 1% aha, ind zu Eier mühe: 
, N J haſt 


wwWig⸗ — Bam Oh. Dip ans ben Ochtifth _ 
Ber ‚und Ariſtoteles —8 waren beſtehe, raͤumt 


' 238. | Welewilnheit: 
«Haft aroßen Idee Hat’ ih Fein einziger def — W777 007 


nem m geile der Philsfophie erhoben. Alle dieſe GSpetulatis⸗ 
nen, die wohl manchmal auf einen ‚neuen: und aa 


Bedanten führten, haben daher auch auf die: hortſchrittendes | ”. 


mienihlihen Verftandes im 16 und 17 Jahrhundert fo weifig 


Einfluß gehabt, oder vielmehe diefe Fortſchritte noch viele Jahre 


hindurch aufgehalten. Jetzt können wir freylich das Gute 
‚von dem Schlechten in der ſcholaſtiſchen Philoſophie untere 
ſchelden. Aber wuͤrden wir dieß wohl koͤnnen, —— 
Verſtand nicht durch Syſteme, die ein ganz Anderer Geiſt be 


lebt, als die fcholaftifchen‘, gebildet worden waͤre? und wer 
wolite wohl behaupten, daß dieſe beſſern Syſteme niemals 


ausgedacht worden ſeyn wuͤrden, wenn die Scholaſtiker ve 
de Vorarbeiten nicht Verciaſſuns datzu gegeben hätten? 


MT 
2 A , "za. ’ 
" Ss . 3 


‘ 4 oo. . Y . 
. } « € \ L . 
x J hass ‘ N. 


m· hees a Vahaltath der gantiſchen Phileſorlue ı u 
: hriftlichen Religion und Morul, nach dem nu 
an gethanen Geftänbniffe * felbjl des Sir 
Kants und feiner eifrigften Anhänger, . allen ted⸗ 

lichen Chriſten zum reiſen Bedacht vorgeſtelle 
vom Verfaſſer des Anti⸗Kant. Muͤnchen, ge 


* druckt bey su VE ‚Sranbitmigie. ! „158€ 8. | 


8. 88e. 


.8 
J Ne > u. + . N —D H “wi 


‚ Boeifel und Erimermgn gegen Hrn mnidnud 
‚Kants: phitofophifche Religionslehre... Heraus es 

. geben von Galgmo Gottlob Unger, I 
der Philofophie: und evangeliſchem Prebiger nen übe 


leda an der Loßß. Halberfladt,; in ver Buchhand. 
lung der Großfchen Erben. 1795. 1546. Ins. = 


nebſt einer. Vorrede, die ALvı. Selten bittẽ ägl. 
10% Zr FE 4 


Wir verbinden die Anzeige dieſer heyden en ae B 
dmit einander; weil fe einericz Geiſt athmen / da einerley Aa⸗ 
en; 


Beitorispeit. 0 209: 


| Inter Bingerhbtungtertiteces, der Religien und des Chriſten⸗ 
—* durch dis wenere Philoſophie, be ſonders durch Die Kantiſche, 
. enthalten. In Nr.1. tritt der Vf. des dickleibigen Anti» Kans.: 
auf, und nachdem er von &. 6.an fen Sat, daß in den 
binden Kritiken Kante :eine gang unpbilofopbifche Denkars 
herrſche, und daß diefe Denkart guch bey allen Anhängern - 
der kritiſchen Philoſophie vorhanden ſey (es verfteht fich von 
ſelbſt, daß die wichtigſten diefer Beweiſe aus dem Anti » Kart 
 entiehne find): fo fängt er von ©, 16, an darzuthun, daß 


Kane in der Religion innerhalb. den Grenjen der bloßen Ver⸗ 


nunft, nachdem er ſchon vorher in der Kritik der. reinen Ver» 
Ninſt uͤber die natürliche Religion ſich auf eine ganz unerhoͤrte 
mr ihm allein eigene Art erklaͤrt hatte, uͤber die alle chriſtli« 
che Welt ſo Hoch intereſſire nde Lehre der göttlichen Offenbar 
. rung des Ehriftenshums mit einer Frechheit ſich erkläre, wo⸗ 
von wir nur wenige Beyſpiele chriftlich geborner, abet hernach 
abtränniger, Gelehrten haben. Kant weile nämlich in der 
philsſophiſchen Religlonslehre feſtſehen, jene bloß: natürliche Re⸗ 
sion, die er uns in feiner Kritik der Vernunft in Kompendio 
ehrt har, klecke ſchon vollkommen zur Abſicht dev Aufrecht⸗ 
er der menſchlichen Moralität. Daß nun diefe Lehre 
gefaͤhrlich ſey, alles Chriſtenthum umſtoße, alle Mo⸗ 

J — — und mit den Ausſpruͤchen der allein ſeligma⸗ 
chenden Kirche ſtreite, das iſt es eigentlich, pas in dem ge⸗ 


genwaͤrtigen Werke bewleſen werben fol. Der Verf. bedient: 


ſich dabey der Darier die wir fon aus dem’ Anti: Kant 
Finnen. Er neve die Kantiſchen Behauptungen und bie Des, 
z rt derſelben ſeicht, elend, vermunftteitrig. und beruft, 
flch zur Weftätigung dieſer Urtheile auf feine aͤltern theologi⸗ 


hen und philoſophiſchen — in welchen der eleude 


Ram, den KRani in der philoſophiſchen Religionslehre vorn, 
getragen‘ Habe, ſchon laͤngſt widerlegt key. Zum Beſchluß des 


Werks, und nachdem er die Sehrfäge der philoſophiſchen Reli⸗ 
— stoislehre auf. Die augefuͤhrte Are widerlegt hat, Außert er 


bie Hoffnung, es werde min wohl endlich einmal ein Stille- 

ſchweigen über :das: Kantiſche Syſtem erfolgen, . und die 

yon Kanten verführsen katholiſchen Schriftſteller würden. 

nun anfangen flug zu werden, und -iären Namen 

eh wie immer zu deſſen Krane. Bermeptung 
erden. -— 


De 2 a zu cam an der * 


/ 


ae Weltweiehei. 
uns ſchreibt in ur. a. Über die Relitlen der rnen⸗ 
der divgen Vernunft gerade eben ſo, tote de rund Hächten 
J 
um iſt wa tebangeliſche Dres-, 
I diner nicht ein Dominicanerm inch geworden iſt / er wuͤrhe zu 
Eyren Gottet manchen Ocheiterhoufen angezuͤndet haben 3 
nn man ſieht es feinem gangen Werke an er fen ſebr boſe daxr⸗ 
et; daß die intherlſche Kirche den herzerhebeuden Gebtauch, 
und die Der chriſt ichen Kirche ſo —— Sitte, Keher i 
‚ verbteinen, abgeſchafft habe. Durch Beybebaltung bieſer 
Sitte koͤnnten naͤmlich die verfiuchten neuern Poͤdagogen und. 
Philoſophen, die das Chriſtenthum umzuſtürzetri, und Den, 
 Atheigmus an deflen Stelle zu feßen ſuchen. ‚auf einmal ver⸗ 
tilat werben, und die Lehren des Chriſtenthume in "Anfeben, 
erhaften werden. Der Hauptſatz den er in ſeinem Berfe 
vortraͤgt, if; freylich nur der day das Kantiſche Werk nicht: - 
ſewohl eine phitofophifge Religionslehre, andern vielmehr 
eine Polemik gegen das Chriſtenthum augtiche, und Aus⸗ 
fäle anf Ehrifum Jeſum and deſſen Verehrer euchakte: ‚und. 
wir wollen keineswe ges behaupten „. bafı biejenigen , welche. 
dieſe Ueherjeugung won Kants philefopbifiber Religionslehre j 
; „währen, auch Deminiraner :Gefinnungen begen. Abıc kp | 
diieſem eigmgelifchen Prediger zu Colleda an der Loß geht e 
groͤbſte Unwiſſenheit mit der blindeſten Verketzerungsſucht in, 
der genaueſten Verbindunsg. Den Nyeweis diervon liefert 
genz vorzuͤelich die KLVI, Seiten lange Varrede, in welcher 
er ſeinem über das Unweſen der nenern —— ref 
| 245 I Bag ihm Br Er m be A 
en 
Soanien bey — derſelben eint bravo Ger er — 
ve — * würde, Mir wollen ana dieſer Vortede, die 
würklich iu den Erſcheinungen unferer Zeit gehört, — einie 














iloſophi⸗ 


das neue freye 55 den ersten Een; Den 
— 
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darkeit de —E er in ee die: = Uns 
ſere Bar fannten Religion und Pflicht in der Yosdbı 


Met, ap 
et, un Deut abe Ban rofl Sn Ges 


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ie die man * — *8 ſollte, bie 





rer erg die neuere — nen die Ay 


Ang der dprifttichen Rellgien predigt, ift die Mutter und Er⸗ 


nöhrerinn der Anarchie, wie das ndıe Frankreich und auch 
— —— und‘ des das Mn dan Revolutionuficher dervor⸗ 


boung; 
gnfere modernen Philoſophen ſprechey von Pflicht, Tugend, 
Meliston , gnd veißen alles dieſes nieder: — ir haben 

srofie Philoſophen unter den Chriften gehabt: Wolf, Kein 
win, Daries, hofmann, Erufina; das waren aber chriſt 


liche Philoſophen, und da war uvch gute Zeit für das Chriv . 
ſtenthum und defien Bekenner; au.f.w. a. ſ w. Doch unſern 
Leſern wird das Angeführte fen genügen. "Am Ende 
‘der Vorrebe der Verſ. n 


och eine hen an fine 
Recenſemen, und Le: wenn mein Recenl. ein ebrlichet 
Aigen fepn voll: ſo gehrauche er nicht —— ſode Re⸗ 
eanfenten« @atyre, fondern Argumente, Aber, Heber evange⸗ 


. ‚tifcher im Ehiede du der Loß, wie könnte ih arnter 


‚Mecen!.. gegen being ang dem Dackel des Rectors geſchhpfte 

»Bilehtfämkeit —— Wie koͤnnte ich beine aus den ſym⸗ 

koliſchen Buͤchern der lutheriſchen Kirche und aus dem Kö⸗ 

— weſchorften means der mern 
4 


:339 | Wettweisheif. ig 


— 


‚und der Hantlſchen Religionslehre insbeſandere, beſtreiten · des 
bezweiſeln? Was du uns ſageſt, gab dir ein hoͤherer Geiſt 
‚ein, denn du weißt ja, daß alle Menſchen von Natur Suͤn⸗ 


der find, und dielg Satz in Kanes philoſophiſcher Religions⸗ 
Lehre Bat dir am beften behagt, und ift der einzige, den du is 
dieſem Werke richtig findeft. Wie dürfte ich es allo wagen, mit 


„meiner verfluchten dummen und elenden Vernunſt deine böberg 


Weisheit zu beurtheilen! Ich bedaure nur, daß Dich die ganze 


> 


Ehristenheit nicht zum Groß - Inguifitor ‚gemacht hat denn 


alsdann würde gewiß von der verfiuchten Bernunft, die. jet 


alle Relision und alle Thronen umzuſtuͤrzen fucht, bald nichte 


„mehr unter den Chriſten übrig fegn. "Bas einzige tadele ich, 


daB du Keibnitzen und Wolfen chriftlihe Philosſophen ges 
nannt hal. Das waren foldre arte Beinde des Ebriftens 
thums, ‚als die neueren Philoſophen nur ‚immer fen koͤnnen. 
‚Lies doch nur Langens Eitreitichriften gegen Wolfen , oder 
‚much nur Cruſius Schriften: Da wirft du finden, daß 


.. .Keibnig und Wolf durch die präftabiligte Harmonie, amd 


durch das, was daraus foigt, die Atheiſterey auszubreitem 
‚und alle buͤrgerliche Einrichtung umzuſtoßen ſuchten. Keib 
nitz fuͤhrte zwar einen Deweis für die tatholiſche Lebre vom 
Abendmahl; aber es war ihm mit dieſem Beweiſe kein rech⸗ 
ter Ernſt, und er wollte ſich durch denſeiben nur hey katholi⸗ 
ſchen Furſten und bey den Jeſuiten beliebt machen; hatte daher 
auch nicht Much genug, ihn drucken zu laͤſen. Die Philos 
fopbie taugt Üüberafl nichts, weder die alte. noch die neue, und 
wenn deine gute Abfiche in Anfehung der modernen Philoſo⸗ 
pbie ausgeführt werden fol: "fo müflen ‚alle philoſophiſche 
Schriften; von den Platoniſchen an, verbrannt und vertilgt 
werden, denn in allen mird die verſtuchte Vernunft und der 
Gebrauch derfeiben empfohlen ,,. amd vege gemacht, 


I Zur unſere veſer bemerken wir aber noch, daß der Er⸗ 


jeſuit in München wuͤrtlich eine liberalere Denkungsart beſitzt, 
„als der evangeliſche Prediger in Coͤlleda. Letzterer nennt 


NRouſſeau'n unter denjenigen modernen Philoſophen, die Irre⸗ 
ligion gepredigt, das Chriſtenthum veraͤchtlich gemacht, und 


dadurch die Anarchie in Frankreich hervorgebracht haben. Er⸗ 


ſterer aber ſetzt den Kantiſchen Urtheilen über das Chriſten⸗ 


thum die Urtheile des großen Rouſſeau entgegen, z. B. S. 


104, und findet. dieſe wahr, vortrefflich, und fo 
y v , ' ” | x u ” 








Bis 233 


un inan damit / die Kantiſchen Berhäinmdungen des Chtitn 
ch widerlegen · tan. u SER ⏑— 


2 
U 
. 


* ar 3’ <, . y 4 un“ PER ... “.2o 


"3 A, 


thume hinlaͤngtich 


„+ 


a EZ PP EEE 2 | BE ra FEB 
Naturrecht des’.einzelnen Menſchens, der Befell« 
‚fihaften. und der Völfer.:, Won. D, Ludwig Sup 
lius Friedrich Hoͤpfner; Sechſte rechtmaßige 


‚und vermehrte Äufiage. Gießen, bey Krieger. 


1795. 23B.8. 2086. 


>" ‚biefe -Jechfte Ausgabe fich merklich vor der. vorigen unter⸗ 

ſcheidet: fo wird ea: erlaubt ſeyn, ‚fie etwas weitlauftiger am 
zuzeigen, als ſonſt bey neuen Auflagen in dieſer Bibliotheh 
gewoͤhnlich iſt. 1— 


Sn der Vorrede erklaͤrt der Bexf.. daß. ab er aleich in. ben 
kritiſchen Ppiiofopbie Erin Fremblina ey auch die Schriften Hu⸗ 

. felands, Jacobs, Schaumanns, Mash, Schmalz und. Schmidta 
benußt babe, er ſich doch nicht überzeugen koͤnne, daß das be⸗ 


+. tr 


kannte, von Kant aufgeſtellte Maral⸗Prineip, waͤrttich der 


hoͤchſte Grundſatz aller Pftichten, und die von ihm · und feines 
Schule vorgetragenen Principien des natuͤrlichen Iwangsrechts 
tichtiger, deutlicher und fruchtbaver ſeyen, als die higher 


angenommenen. ¶ Dieß it wehl nicht zu leuggnen. Bey den 


ſtreitigen Fragen, 3. D. durch welche Adt Die Oceupation ge⸗ 
ſchetze; ob, der Cigenthuͤmer feine. Sache vom redlichen Beſi⸗ 
‚ger vindieiren koͤnne7 wem ein nefundener Schatz gehoͤre; ob 
bder Büchernachöru- erfaube:ift.s. ob ich mir obne Bellmacht 
für einen dritten etwas gültig verſprechen laſſen kann; ob ers 
. gmungeneBertröge gelten ?2c.20. hilft wahrlich Das muftilche z 
- beauche die Menſchbeit in andern nicht als blofes 
Mittel, nice weiter, ale das alte, Schlichte: laß einem. je⸗ 
‚Den das Sehne.) Ueberhaupt halte er nicht dafür, daß dns 
Narcurrecht durch die kritiſche Philoſophie an Gewißheit, €» 
.videnz und Brauchbarteit für das Leben viel gewinnen koͤnne. 
Indeſſen haͤlt er es für möglich, daß er dieß letzte Urtheil 
werde zuruͤcknehmen muͤſſen, wenn Kant ſelbſt ein Natur⸗ 
rrecht au ſchteiben ſich entſchließen ſollte. In den bisher aus 


21 


der Kantiſchen Bchule erſchienvn Lehrboͤchern yeisten ſich 
— J Pa. | un 


ı - 





ı bag 

ft; ja dag men 
daven abgehen fönne, fobald may anderes Binpes wird; bag 
ein Ehegatte Fein Zwangorecht auf die Leiſtung bee ebelichen 
Fa Gabe: daß ein Regent nur versfliähtet und Defuar iſt, 
ber daher in Dre (fen Ansaahe par mare Öle mehe 

ber in Diefer iwar m 

befitmmt, manche Lehren weiter entwickelt, an manchen Stel» 


⸗ 
’ 


Pindinen en datin überein.“ Man hat weiter gefegt: „es giebt _ 
mBäde , wo durch eine offenbar unfiteliche ‚bi * 
„dent Bord eines Unſchulbigen ein ganzes Land 
„macht werden kann, und es iſt ——— —* 
Handlung mit dem allgemeinen Veftenlftreit.*: Allein es 
doc) Teig einufchen, daß Ungerecheigkoit mit dem Wohl 
ar eingufehen,, taß bie 


Marine: © erlaube dir ee ee wers du 





me : 135 


dert von allen iygen Beraibtigduie:: Eer allo cite Uns 
= gerechtigfeit zum Veſten des Blanzen brachen will, wuß.se 
Ä — daß er durch fine Handluug dieſes 
wie wolf er dieſes beweilen, wie kann er davon Werzeagt ſeyn d 
Wenn man aus dem obigen 
ſell, daß dieſe oder zene einzelne Hondlutig anmoraliſch ſey 
— ſich freylich In manchen. Bälle: Saw Ierigkeitenn 








4 ihm auch ſcheint, bap-Ihre Webertrerung ba me beſondr⸗ 
ven Falle dem. gemeinen ˖ Beſten vortraͤgli als deren 
— denn dag Gemeinwohl kann mit der Marine: 

ich, darf mie Apanabmen von Dex Pflidr der Gerech⸗ 

tigkeit erlauben nicht beſtehen. 


itiduftig und mie Gruͤnden erklaͤrt ſich d ® r 
"iiber Das —* — “r ne hs 





| : Da, wo warm Äuferia und Innern Neche bi Diebe iſt( 
48) wine 106) folgende — ce 
—* q n zu r | 





vn. ſie wie dei h Dkihen dee he —* 
ige E. 0 in ber dritten Anmerkung von der PR 
der. Rivangepflichten mit meiner eignen Erhaltung ſteht, muß 


+ kenn es dem Soſtem des Werfs. nicht widerſprechen foll, das 


hit abgeändert’ werden. Zuweilen ſcheint es zwar, daß man 


— Din: gegen fi den Hflithren gegen anbere norzichen dürfe, . " - 


» Bin ih nicht, um dem Hungertode zu entgehen, befugt, einem 
twas 7— ſeinem — zu’ nehmen? Allein es ſcheint 
“mac nur fe. Das © Ipenchum des andern bör in dieſem 

! —* auf, $ 48) ” bertrete arfe keine pi Der Gerech 


oa, ci. 
" 
. \ . . N) 
. x 
" . 
- \ 
N \ 





B \ 22* . ur 
e ‚ © 
— = v 
Be 


ui Die Fhfke Anna @: di: gutce Io heiten ſollen? 
Menn uber die vohltammmen Pflichten gegen dieſen Menſchen 
den vnvditonrrarira gegen Lbeudenfelben ſtreiten: fo bire 


Ay nicht befuge, die unvvſikocumenen vorzuziehen. So iſt es 
‚ihr eraubt Mmeinereebiger aus · dem Grunde die Zahiung 


Bi-seriveigeem!, nel welß/ daß er dat Geld verſchwenden 
werde, - Mär! berrandere meeinem Affeet, Ber ihr zu aller 





Webeviegunn- unfätiig‘ machte ’ wollte -fih fh dieſer Leiden 7— 


ganz anlaugdar ungluͤcklich nung na‘ ich konnte mis 


GSewißheit ammdhmen, er werde nach? zuruͤckkehrender Ver⸗ 
ganß ſelbſt wollen, daß ich Ihr nr watt davon abgehab⸗ 
ser hätte! ſo iſt as erlaubt, dieſes zu chun. Der andere bar 


wol: in diefem Yale nicht: mehr als ein moralifches Weſen 
die Zroangspflihten gegen ihn ſins ſaspendirt. Ruͤchſicht 
auf Ins: Gemeinwohl allein darf und, zug mich beſti mmen. 

"Als Princip des Stoangsrechts.rbebätt der, Verf, dem 


| I beleidige niemand, und metkt dabey ©.42 an: 


ö— 


gemerkt. Der 


uerieh hat pnan als Grundfatz ek Iwnangseechre die Re⸗ 


je auforitiet> bebantde ‚die Minfänbeiriin- ändern wis 
—F 


| Mietel, und nacht fe Lahen ertkaͤrr, mate 
denuche enen als; bloßes Miet, wenn Man ihn wides 
Omen Willen beſtimme, ober, wie anderte fagen , wenn 


man don wiltäbetich: b le. Alte: ben andern wid 
der feren‘ Wien Au Beim iR ſo wonig unerlaubt, als - 


oh m ikhügelich zu behandeln, roofaen Ad hm nie nichts vor 
Beh @einigen’ entziehe. Ich beſtanms Ben Welehliger wider 


Heilen: Wilken, In) zu eutſchaͤdigen, Ih heſtnnmne meinen Nuchte 
‚ barıeiberfoinen Willen, ſein Baus zu werkänfeh oder Ji’ähderiiy 


wenn ich ihm das Licht verbaus, io; Und wie kann man Tagen) 


BAD dev Diebwelcher micht böftiehte,S ohne daß ich den Wer: 
luſt merke, der Werläumber, —* um meinen guten 


Damen bringt, ze. mich gegen meinen Wiſſen zu egwas beſtimn⸗ 


‚Sr rich willkuͤhrlich behandle7 


* . nt —W „ri 
ab bisher. upch Nieinayd, eine, fruchtbare. Reafbefinir 


ion de. Mein u Dein habe geben Eönnen, wird &..47 aıy 
. hätte aber die feine Definition einiger Kan⸗ 


kiauer noch anführen. können; was zu dem Sch eines Mieite 
ſchen als Theil oder Mittel,gchbre, heißt,das Seine“. Ar 
5 das Ich. hat Theile! In der Lehre von Sinjurien ntmmf 


. Io. 


der Verf. an. daB ich beſugt Bin, einen für laſterhaft zu er⸗ 


Hären, der eß wuͤrklich iſt (alſo daß veritas Cönvitii, wie mar 


fagt, entſchuldigt) wenn ich nicht wegen deſondrer veicu J 
PV ie, 


— 


⸗ 


tin. ‚oe 


a ———— 
sie . 





Re νm 

. ꝓicð di⸗ re 2 

os Be ohren. — eng 28 
e Derthum * x 

—⏑⏑—— 


Anno. ai ur vie? u 

————— 
ax: J i 

Ace Viedendſchtge wmiug ren, angefähre vnd wider⸗ 


a nn mi ¶u.it 


BOB die rundeigenchiamer DL 
werträge gefehloffen,, und dey Tonftitutionen algin. al 
wie es:bhrd) einen Druckfehler heißt) das Recht der time 
men haben, Hält der Verf. &.208 für mnrichtig: Der wich⸗ 
ar Begriff eines Rebellen wind &. a1 1 beim, Segen 


/ 





"den Bier. ai 
—— 


heit Aräpeteht. Wrimechlein. +; :; <:4 - 


Mad Shttertichtiärk. To rokthrt werben. 
— *38 
——— —— —— 





. Weicvachen. —R 
ehrbuch für den aaſten Cupas der Ppiiefongke,. 
= 
fuͤr Worleſungen auf Academien and Gyimnaſſe 
und für das eigne Studium berſelben, geſchrieben 
von Tarl Heintich Ludwig Politz Mam Pro» 
feſſor der Moral und Geſchichto Am ber Sdirreraru 
demie gu Dresden: Leſpzig Und Gera, bey He 
ſius. 2793. 41068. 108. age 
Wieder ein heues Lehrbu 
48 leider fo viele giebt de 
ann, tie das Pußlichri, 
geworden if: ‚Denn alle, 
Eiche, ohne einlgen Zufag 
sung, eigner Denftraßt,, fi 
Haben dunfeln Sprache, u 
myerisfen: Sunft, Zorttielt 
mehr Qapliäteit {md dic) 
hrauch Der getunhnifchen € 
Kungfotmeln, zu bewůrken 
‚der Erwgttung zur Hand, 
Wortrag Ju. finden, den Ic 
‚aber wir fahden. und, fo 
Ay ; öhnetächtet % 5 
Kt gelpännt hatte, Hier 
— — ſol d 





qwerſall gen, untörl 
Die Polemit, als der wiſſe 
entgegen, gänz bertield 

das letztere nur zu gewiſſen 


‚Im — se 
- aller 


- Yen Finmärfe iſt idt die g 


durch währe Eröbterung, ẽ 

cöpne Ehe wir Dusch ein 
Fr ee dag | 
4 phie mit einander v 
der Dieinung if, der ſchon 
loſophen entiagt haben, Bi 
„Keitiß erſt rechte Seftigfeit 
halten habt. Auch aumer 


ſan gedblich ſprihe Aalkıtl er ©.6 
wilkſchenden and zu hoſſenden Fries 
satann, als daß jeder fein Syſtem 
ıg beſte und zivedmäßigfte aus, den 
tr feirtes Zeitaitets aushebt, Und es 


fie din Gang · ſtluer Unterfuchtiägen 
n 


dk Disß borre mon Feeylich Khan 
—— —— 
Linſt dent gleich im folgenden Abe 
heigt; ic ne ander —8 er 
als es ich glaul aß der ati eiſt, 
wel Reinhold "dad de iet der: Phikofophie angebaut dir, 


‘ in-briigehdes Bedlirfniß (ft unfer Zeitalter‘ Tey, und aüein 
— une Bley, u ae 
iPltekticisin und Synkretism aͤbergehe ud" dadurch 


ben Dogmarism, dem YLaturakism und Superhmurds 
Ward 66h uenim The und Thor 'bifne, 
1 Der Pian bes Wif giebt die Einleitu 
— 
erſelbrn nobſt ihrer Otdnung beftimtht. Die⸗ 
w 5* ai — angenenmmene; in 33 
es ober zu ihm, geht der etwas von il 
%,-um biefen Bei ante u mächen, und. 
helle dee Betzrthellung des Lefers bequemer 
Defnigton ſelbſt voranſchicken. Die Philoſo⸗ 
1} bie Diſſenſchaft des deſtimmten, vonder 
Gänsigett Zufammenhänges bee Dinge. Der 
iſt das eiiijige erkennbare Weſen/ das mit 
ih ſeibſt umdinig 1oerdeh,“ amd Über feine Beſtimmung im’ 
Miberfprnche mit ſich ſtehen Fan. Cr mwütbe aber nicht mit 
ich Jetbf? in Uneinſgteln gerathen könten, wenn ex nicht neben 
feiner fihrftichen Ratur, eine 'geiftige (Vernunft) befäße, die 
Wem’ trieelligihlen Charakter nah, fih einen 'andertt Er 
Au reöfffieeit borgeichtiet, ats die finnliche Natur. Die Sinke 
ae efert bloß ein Mannigfaltiges die Vertunft hings ⸗ 
—— Zuſammenhang und Geſetzmaͤbigteit/ um fie 
tem eghen Boltnen in den Erſcheinungen zu Stande 
bringen· Jurd in Amſehung ihres Zweckes find heyde vetſchi⸗⸗ 
ben: die Gifnlichkeit teachect nad) Stäcfeligteit,, und if den 
. Weanifehen Geſehen det -Körperrbele unterworfen? die Ver · 
Ir Gngegen feleii Oiemgefe aäf, Dad Imbbinge 
* ge 








häßer an, fe 








e Ppilofophie aufftele, und date 





> 


I 


— kann · wicht: wahtgenommen/ feitbern b 


Welrwelchet. "sg 
gie, Pe anf a VDrdingunaen der: Sinnenwele keine 


Auückſicht ummt. Datch dieſe Dichafmonie wird das ſinn⸗ 


üb vernuͤnfcige: Weſen · in bie pelnlichſte Unruhe berſeizt, und 
aes eitſroht ia ihm ein lebaſtes Bedarfniß nach iunerm Frie⸗ 
ven. Dig Meduͤrſmiß iſt Der erſte Afang alles Philoſophl⸗ 


Ehe. din das Cine was der Menſchheit Noth if, das wich⸗ 


ctigſte urtiter alten, was vin bernünftiges Weſen intereſſiren, 
rd: zam Narr denken derahlafen kann, iſt die Entdeckimg und 
VReſtſetrung der letzten, ud als bolche altgemmeingältenden Bründe 


| ——— — und Rechie im dleſeim, undurſeter Cewartungen 


v.das kanfrige Leben] dießlaber bann ·nicht erveiht werden, dis 
den: In dividuum alle Luldgen gleitchfür migeitliwickeit, die 
Zanrtionen dei inf Gemuͤthe enthheat · nen Vernbgen volig er⸗ 
ſchofend dargeſtelle toerden, undrallen Kraͤften, die baraus 
Vſudiven die hoͤchſte und geſetzmaßige Wuͤrkkamteit vorge⸗ 
—— Dieſr gefe hunäßise ſyſt amaitiſche uridnothwen ⸗ 


dig zuſammonhangende Dar ſtelluns der menſchlithen · Vermb⸗ 


gen uud Kräfte, und: der daraus hervorgehenden Reſultate, 


ft das Geſchaͤft einer Wiſſenſchaft, die als VBaſte aller ans 


been gedacht werden muß. Wenn alſo auch die Sinnenwelt 
den Sf zu Borftehängen’tiefett! ſo kann doch nur erſt 
die Die Bernie Einßeit- in: Biefes Mannigfältige- biingen, und . 
die Ars usid a wie das Ding Cder Gegenſtand der'Bore 
ſtellung) ihtt feinen SOrkhaftenheiten,. und anderk' Dingen in 
oß ge⸗ 
Dis Philoſophie iſt daher u ſ w. Die Befer‘ 
nun nun‘ —8 — feben; ob ie Int dieſer —— — den: 
Zuſammenhang finden, den man in ben hluͤſſen anderer,’ 
Befonders älterer Philofopben;, zu fehen-sersohnfi:" sis hat: 
dieß nicht Tondetlichh gelingen woüen - Jo ſehr wiß uns auch ber 
muͤht haben, aus dert Gauge des Werfswiälle Ausweichungen, 
wit welchen er reichlich verſchen iſt, abzufohdern: Vornehnilich J 
will es uns nicht gluͤcken, die Folge von der —— chenden 
inner Einigeeis mil aus feit ‚Auf ben. Bafaline na det 


Dinge und deutlich w machen. a a. 


in 


Aicerdem ſcheint es ans m der wat —* Oh 

——** ſeibſt, einen falfchen: Berbeis der Unrintzkeit nicht 
Voß der Sintlichteit wind Wtıtinft „Pondern der Veknunft 
—* mit fi, gegeben haber Denn eltrerſtith wid gelehet 
ß der Wenſch die einzelnen empiriſchen Death ‚gie ihm bie‘ 


| — zufͤhrt, nieht nat ro © Sefehehringen kennte⸗ 


M. A.d. B. A.i. B.i. wenn 


N 


\ 
) 


242 Meimweihue. 


‚wcanniht it, 
Me wahrnehmendes, ordnendes und verbindendes Semürh, 
iefes Drennifettige zur Einheit zu verbinden, und.die Grſchel⸗ 
nungen ſelbſt auf allgemeicr und sushmendige Geſetze 242ich 
welche eg —e — — ——— n berae 
bringt, zuruckzufuͤhren ſuchte. zufolge aa alle. Shen 
fee der Naiur, wie es au ve ftie Eritik Iehın . 
Machwerke unfers Verfaudes: .. Auf der andern Seite, wird 
X ae — — tr den —5 
igen w oͤrperwelt unternoerfen 
und desmegen die hoͤchſte Gluͤckſeligkeit nicht erxeichen kann 
(3.5). Diele Geſetze konnen feine anderen als die eben 
porher gengunten ſeyn; alſo heißt das ‚- die Finnliche Rate 
ſteht unter den nothivenhigen. miechaniſchen Qefrken der Kir) 
derwelt, die.-blofi die Bernunft vesgeichräben,. ud auch ih⸗ 
te Formen gegeben hat, und Die Doch, wie de Feige⸗beſngh 
von dem Belege der Vernunft, weiches. Be den: meraliſchen 
Handlungen erföreibt wicht nur wiſcheten, ſondern ihw ſo⸗ 
gar. entgegen find. . J 


Der Verf, will den Gerrit Philblephie. Tach Deine 
holds Veyſpiele, ang, der nenkhligen: Natur <{eihfl. ableiten; 
nicht ihn aus dein Sprachgebtrauche uchmen, ‚um ihn fe deſte 
fefter zu ſtellen. Allein da mnſte er nach einem ſeſtetn Fu 
bamente ſich amſehen, ‚da dieſer· Veghiff von. Verſchiedeven ſo 
verſchieden iſt angenggamen. worden, und da er unter dieſen 
en dem Streite gig Ende machen will. Die von ihre zum 
Grunde gelegte —S der -Lxtennenißgueen, we 
fern Verstand, und Vernunft ihre eigenen, „von der Siuns 
iſchteit gaͤnzlich verſchiedenen Formen · habetz, wird, ſo wie der 
©treit-zwildhen Siunlichkeit und PRerhunft in Auſehung der 
ſutlichen Handlungen, der Aus einem der. Vernuuft beywoh⸗ 
nenden, ahſolut — — und vonder Giuͤckſeligkeit ver⸗ 
ie Belgpr. ent fpringen fell, ‚bey weiten nicht von. allen 
itofophen eingeräumt. Ja mag .noch mehr, die Erfahrung, 
widerfpricht auch dieſer Theorie, in fo fern fie annimmt, alles 
| Be ah fen et aus dem Verlangen, und dem Aeduͤrf⸗ 
nille, unlern innern Zwiſt —J bervorgenangen: - Dee 
Ipaprie nach, umuäke die erſte Unterfuchung. der Pbilsfephen . 
aller. Arten unb-Reiten auf die Bemerfumg jenes Zwiſtes ge⸗ 
rundet, u gr auf deſſen Beylegung, heſonders was 
wii, belle Aveliſchen serihtet In. Be 


Weine. . 24 
dr wär Re Aie und nirgends ſondern uͤberad, 100 etwas von 
Philoſophie bisher gefunden ift, bey den-Ömeien mic bey 
‚Den Ehinefern, Hindus und Perſern, geht fie von: kosmogoni⸗ 

ſchen Unterſachungen ana, : Dir erite Ahfang des Denkens 
and Philofophirens fertiet wird bey den Kindern ohne swehe 

dann gemacht, wer fie bie Frage warum? bey jeber Ge⸗ 


nheit anbringen ; diefe Frage aber werfen fie lange vorbei . : - 


auf, ehe fie von jener Uneinigkeit noch die geringfte Ahndung 
haben. Die Eogiter haben bisher geiehit, man müffe, wenig 
aan einen Degriff a priori finden wolle, von dem höhere Sen 
ſchlechte ausgehen, und alles darin Beſtimmliche auffuchen 5 
dieſe Merthede if bie jehzt als. anrichtig nach nicht erwieſemn 
forrden; ‚aber fredlich wenn man -überaf neu ſeyn, um 
Dinge fagen wit die noch ir Feines Menſchen Kopf gekomm 
Inen Ad; muß män'die alten Vorſchriften jur Seite defienz 
und diefe rächen ſich dann- wieder durch die Seichtigkeit des 
zum Trotze hervorgebrachten.· 
Dis heigt die Definition ſelbſt " vos anfhanticen ‚Shoe | 
Erläuterung, die wir. vorunſchicken müßen, um nichts in the 
unrichtig zu verſtehen, lautet for die Philoſonie iſt Wiſſen⸗ 
ſchaft, (©. 17) das iſt Erkenntuiß die aus aligemetnen Pri⸗ 
eipien gefaßt werden Fan’) des beſtinimten Zuſammenhan- 
ges, das iſt, im wie fern er ſich mehts anders denteni 
A nothwendig iſt; des von der Erfahrung unabhaͤngi 
Zuſammenhanuges; die bezelchnet die Quelle der philoſophi⸗ 
(en Erlenntniß, das menſchiche ungsvermoͤgen 
ches indem Riſteſnau Subjeete Zur rfahrung vepau | 
gefeßt wied, und indem es richt ang der Erfahrung 
den Grund deB nothwendigen Zuſa minenhanges allein enthalt. 
— Dur den Ausdruck Ding. Wird in weriterer · Bedeutung 
alles verftanden, was Objert ner Vor ſtellung feyn kann; ine 
engern Ginne bebeutet er die von’ allen biößen Berielungen, 
unterſchiedenen Objeet 
Auch: ſo iſt vie Tettärung von der erforderlichen Be 
ftimmtheit ,- Genauigkeit und Dewlichkeit noch ſehr Elke 
fernt. Won der Veſtiimtheit; denn in welcher Badeu⸗ 
tung foR das Wort Ding jegt genommen werden Wow _ 
ber Deutlichteie, derm der Zuſammenhang ber. ra 
was fol der dedeuten? Soll er ferner bloß auf den 
Bufammenbäng- der Oubieete mid Pradifare, oder auch 
auf. -den ‚Sufätinieihang aller Subjerte gehen? Wer 
der Getiinigkeit, Eu dw. ru Bujammnhang, Ä 


Ze - MWacmeiechait 


das der ——— ſchließer alle: Erfahrangekeuntniſſu 
- won ben Phelophie aus, da dieſe heine Nothwendigkeit, ſelbſt 
wach" dem. Geftänttuffe. der: kritiſchen Dhilofapbie, enthalten, z 
dernoch gehoreu ſolchs nach dem allgenzeinen E macaebraudie 
jan die Philoſnphie, und. der: af nimmtt ſie ſelbſt, z. B. Die, 

veipirſcha Serbenlehre, darin auf Endlich vaßt Diele 
ung. bloß auf die:theovetiſche Phiboſophie als welche den Zu⸗ 
anmenhang der Dinge darlegt; nicht aber auf die praktiſche 
Ho unſern Händkingen, Verſchriften ettheilt, und dieſen Zus 
—— zwar weaueled⸗ aber nicht mindeſſen Darlegung 


Dieß vrheit na mehr, wenn wich toeitene: Anwen 
—88 dieſer en ſchaͤrfer ine Auge Fallen; benn ben 
Berfifucht nun aus thr. wie billig, bien Anpttheie bes. Wiſ⸗ 
nfchaft herzulelten. Dieß geſchieht aber. anf eine ſo Taf un 
ivillkuͤhrliche, gaͤnzlich malaniche Arte daß man Ach wunderg 
mag, wie man mit fo etwas jetzt —5 konnte: uuß 
va nur. das. Aitpafeunte Aix, welches die tritiſchen Philoſo⸗ 
Wen: —— genug haben, ein ſolches Unternehmen ber 

wre iflich machen Wenn, die Philoſophie, fuͤhrt der V. 
©; Fort, die‘ = enfchafe des beſimmten. ‚un * Erfah⸗ 
vang unabhaͤngigen Zuſammenhangen ben ſo muß 
fley.'da done den Stoff der Vorſtellungen mei bin 1 Gehehrun 
‚Walt kein Reſultat über den vothwendigen — sder. 

Dinge Tür Weſen unſerer Gattung moͤglich waͤre won in 

der Erſahrung vorkommenden Wuͤrkungen bes. ink; —9— 
Borſtellnagovermoͤgens beginnen, mm, die Birlnlsete. 
eſeſſe cigenæinſtuß des Gemuͤthes aufı den Sirpreanffeilen 
bie rſachen and Eirivade · dirſes Aufapımenbangee: und wech⸗ 
Jeiſeielgen· Etnfluſſes find oben von wer Erfahrung ungbham⸗ 
io gleich die Wurkungen des denkenden Subjectes 

Ir der Dinnenwelt erſcheinen. „Die Reſultate darüber ent 

haͤlt die empiriſche N fuchofogie , die, da die Geche, die mit 
üuͤrch Sefahtung erkennen, «eis, menſchliche Deele iſt, auch 
aphiloſophiſche Authrappiogie genannt ‚wird, Hirrin liege sur 
verdesoſt rin offenbarer Widerſpruch; eine Wiſſenſchaft des yon 
der Erfahrung: unabhängige. und noch dayıı nothwendigen 
Zulammenhanges der. Dinge, hebt mit Erfahrungen, und 
nicht nothwendigen Lehren anu! Aber die Gründe und Urfas 
hen viefes Zuſammenhanges in den Sagen -bei.emipirifchen 
Plſochd logie, ſind ja doch han der Eefahrung — 






J Oꝛ⸗ find. fir welich; ‚Denn; bafı stapas ‚het; 


De Eu tſa⸗ 





. Beitweinfit, 43 

rfacbe Dt; miober wird as amderdiabgedonmbert, aufs aus dem 
Beyſammenſeyn in Ber rfahrınng ? ; Woher kann. es 

«fibR ne Ber tritiſchen Philofpphis ndees abgeneramen wer · 
Woher koͤnnen /aiſo bier bie Gruͤnderanders als aus 

dr Erfahrene genommen werden? Dann aber liegt hierin 
ge erftaunlicher Spsunt,. den ſchwerlich ergend einer Der-vrften 
fanger- den Berk. cochthun wird; denn wie haͤnge der nocth⸗ 
———— und von der Erſn hrung unabhängige. Ziſammenhaug 
Rt Dinge mit den Erfahrungen. über dar Wuͤrkungen: das 
‚Sirene des Worfiliengknerzügens .zifannmen ? -* Kälte 
«wicht, um hinloͤngliches Licht zu herſreiten, vorher das Ding, 


ↄdann · der Zuſommenhang der Dinge, näher eroͤrtert, und dar ⸗ 


‚aus: das, Debütfniß einer - Erfaheimgsfammnusg .: über die 
ı BBürkungen des Bemuͤches hergeleitet erden müffen-?: Was 
es hädt faßlich. und beſonders dem der den enften — der 


MPhiloſophie bedint und.der. ſogar · bloß durch Leſen aus die⸗ 


m Buche fich fol bebehren koͤnnen, faßlich zu Khratben, 
fcheint der Verf nicht ſonderlich au eoiflen ‚Endlich liegt piete 


a. sänzfi 
Vwie es folgt, deß man bia Pbhilefe; e dee: Auffärtlung der: Res 


fſultate ‚äber : dere. mechfelfeitigen Einftvß des Gemuͤthes hf 
ra Körper arbeben Huf, weil · man’ zuerſt die Wurtengen 

Ber Suhereg des. Vorſdellungevermoͤgens zu behandeln Aut, 
yroill uns- gar wicht einlbeuchten· ¶ Meerwa diefer wechſolſeittge 
cEinfiuß die erſte⸗ oder die einzige, oder die vornchräfte 
WMuͤrkung jenes. Bubjectes ? Ja lehrte biefer Cinſtaß: die 
Kenntniß anderer Gemürhetoirtangen,,? dr. Vorftellungen, 


 "Aflerten," Begierde, ſchon ‚vorans‘, weil dieſeudoch · eigent 
Bach ma auf den Körper werten, umo won. Körper’ gen 


„wohrft et werden? —4. on 
Der, Oedagkernan; dad Oyfemiteh‘ vᷣhile dyhi· Sn; der 
"Seelenießke anheben zu laffen, ift ein fehr guter, und der Ma⸗ 


. zur unferer philoſophiſchen Erkenntuiß angemeflener Gedanfe; 


deß ihm Ber Werf. durch erichenähere Wreftimmungen 

von feirreng Wevrthe dus meiſte wiedet entzieht. Die Anthropo⸗ 
dogie, oder, was er darimter verſteht, Die dehre von wechfelſeiti⸗ 
„980. Eidfiuffe yelichen Koͤrper und Derle, diebicher noch tfie 
Jemand Anthropaisgie'yaumte, weil mag hierunter eine Wiſ⸗ 
.fenfchaft derſtand, die won’ noch groͤßetenn Umfange als: die 
Mhologie iſt/ die Anrhropologie nämlich: iſt gar nicht geki⸗ 
genſchaftet, an: bar Spihe eines Syſtems der Philoſophie zu 
‚Aw, „weites ihr wecſeſter —— und: an: a 
& sund« 


\ 


s 


. 


/ 


VER 


* . Meleweishoit 


Grundſatze fehlt, der aller Philoſophle veranfachen m muß, 


on den fie aus fich allein nicht nehmen kann. Zudem zer⸗ 


ſtoͤckelt der Verf. die Pſychologie; nach Sem. Muſter feinte 
Vorgänger, in mehrere Theile; oder: wielmehr er führt nach 


Ihr etliche Wiſſenſchaften mie beſondern Samen anf, die doch 


im Grunde alle der Seelenlehre angehoͤren. Auf die 4 
po ſoll inter dem Namen der Elementartehre eine Un⸗ 
terſuchung über das menſchliche Gemuͤth nach feinen Faͤbigkei⸗ 
sen, Kräften und. Gefetzen folgen, ju reicher. denn auch die 
Theorie des Borſtellungsvermoͤgens alt Theil; aller Wahrſchein⸗ 
lichkeit nach, gehören ſoll. Ein anderer Zheil dieſer Elemen⸗ 
tarlehre ‚folk die Geſetze des Denkens, unter:dem Namen bir 
Logik enthalten. Auch hierin geht der Verf. von. dem bisher 


x durchgängig angenommenen Begriffe der“ Logik ab, ats:ble 


feine bloß ſpekulative, ſondern vornehmlich eine practifche - 
Wiſſenſchaft iſt/ und kehren ſoll, nicht rockbes die: Geſetze des 
Dentens find, ſondern wie man ſich ihrer zum richtigen Dea⸗ 
ken zu bedienen‘ bat; "Daher denn auch die arme Logit gieich⸗ 
falts eine Theilung erlelden muß; um bat prattiſche derſelben 
nicht sn nn arte nnechen, macht der. Vf. hievaus eine ganz be⸗ 
bendere Wiſſenſcheft, die erſt nachher bey ihm zum Vorſchein 
* Wenn das noch eine Weite fa:fort:geht,; Werden 
wir : fo wiel neue Theile:der Philoſophle bekommen, und miit 


_ sauen: Wiſſenſchalren th fokherm Wange gefegmet werben," daß 


zein eigner Monu- dazu gehören wird, nur dieſe zu faſſen und 
wu khren, und daß daun natuͤrlich auch eine neue befondere 
„Brenn entſtehen. wird⸗ — wir — den Names | 


Bir werden uns, mit Verbeylaftng der Anffropofogke, 
a der Theorie deg Workeflungsvermögens, um hierüber noch 
einiges anzumerben; denn 'afles genau durchzugehen, würde 
au. große Wejtlanftiakeit hervorbringen. MHier ſucht ber: Verf. 
(8. 142} aufocheF fpan:heffimmmen, wie der Grundkatz beſchaffen 
„en muß, derran der Spitze dieſer Theorie, und.der danzen ° 
Philoſophie ſtchen fell, Selbſt dieß enthält einen handgrelf⸗ 
lichenBeweis, wie wenig der Verf. vorjetzt ſich zum Erbuuer 
"due Soſtems · ſchicktonachdetn er ſche⸗ ee langes. und: 
life ⸗ J J ee 


WBeceleweisher. 447* 
"era ber den menſchlichen Körper, Oeganlſation, Schlaf; 


Nachtwandeln und der gleichen phitofophiet hat, fucht er erft eihe 


die gefammte Philofophie Teinen erften Srundfag hat, oder. 


fefte Grundlage der Phitofophie, und fängt alſs an zu Bauen, ' . 


ehe er dem Grund gelegt bat. Daraus folgt alſo entweder, 
daß alles bis Hieher gefagte keinen feſten Boden hat, oder daß 


auch, daß man der, Kenntniß dieſes Grundſatzes zum Philoſo⸗ 
phiren nicht: hedarf. Dennoch heißt es von dieſern Grunde. 
ſatze, ev muß die Elementarphitofopgle urrkittefbar ‚und die 
ganze übrige Philoſophie mittelbar begrüriden, Ihm wer⸗ 
den gufierdem folgende Präbicate beygelegt: der: Grund feis 
sier Rotbivendigkeit muß ganz außer dem Gebiete aller Phir' 


oſophie liegen ; er muß durchaus Feines Raifonnements bedür«' 


fen, um wahr befanden zu werden, und wisfern ein ſolcher 


Sagtz ein Faetum ausdruͤcken kann, muß er ſelbſt ein Factum 


ausdruͤcken. Dieſes Faetum muß allen Menſchen, zu al⸗ 


len Zeiten und unter allen Umſtaͤnden, unter welchen fie dar⸗ 


über relectiren kͤnnen, durch bie bleße Reflexion einleuchten. 


GSs kann alfo daſſelbe in keiner Erfahrung des. aͤußern Sinn, 


nes beſtehen, welche ſich immer auf individuelle Umſtaͤnde 


— 


Bezieht. Dieſes Factum kaun auch nicht in eines: Erfahrung 


aeg innern Sinnes beftehen . in mie fern unse Erfahrung 
fünnliche Wahrnehmung, innere Empfindung verkanden wipd, 
Ile. immer individuell it, und ſich keinesweges allgemein mit⸗ 
cheilen läßt. Dieſes Faetum muß in ung ſelbſt norgeben ı 


a9. kann Deswegen in nichts anderw, als in dem Vewuhtſeyn. 


— 
ii 


.Indem role dieß ofen, fingen wir. an zu ziweifeht, ob 
wir in einer Gern ı oder Schlaraffenwelt, oder in der. bisher 
immer fün zeell gehaftenen ung hefaͤnden; fa fahr duͤnkte ung 
alles wieder einander. zu laufen. Der Grundſatz ſoll Noth⸗ 


wendigfeit haben, And. doc, ein Factum autzdruͤcken! Das ber, 
greifen wir mit unſerem unkritiſchen Verſtande chjechterdinge.. 

nicht; da jeder Satz, ber eine Thatſache, und nichts mehr als 
’ eine, Ihatfache euehält, von aller Nothwendigkeit entfernt iſt. 


Ein Factıim in Verbindung mis feiner Urfache kann als noth⸗ 


wendig gedacht. werden ; aber ein abgeriſſenes Factum, außer aller" 
Verbindung mit feinet Urſache, woher ſoll das Nothwendig⸗ 


keit erlangen? Weiter: was iſt die Phrafis, Ih wieſern ein ſti⸗ 


der Bag hut ein Faktum ansdräden kann, muß er ſelbſt ein“ 
- Zactum ausdruͤcken, andere) u eh —* 
m Ds noch 


* 


.— 


R ⸗ 


noch — ſoll weder in einer Erfahrung des Aufe, 


beſteht ja eben das Weſentliche des Geſchehenden, oder Geſche⸗ 


Vielleicht gilt hierpon, was Lavater in feiner: erhabenen Epra⸗ 
* von andern Dingen fagte: fo tief, ſo lach, fe klug, ſo 
umm! \ m u 


Nach dieſer erhaben dunkeln Vorbereitung erſcheint nun⸗ 
‚der erſte Grundſat ſeibſt, und der if, wie die Leſet ſchͤn 
von ſelbſt erwarten werden, kein anderer, als der Neinhal⸗ 
ſche Satz des Bewußeſeyns? die Vorſtellung wird im Bewuße⸗ 
ſeyn vom Vorgeſtellten und Vorſtellenden unterſchleden, und: 
waf beydes bezogen. (O.143). Hier waͤte es bech:in der 
That nicht bloß nuͤtzlich, fondern für die Begruͤndung bes’ 
Syſtemse, und: die Befoͤrderung der Philoſophie hoͤchſt noth⸗ 
wendig geweſen, wenwber friedlicheride Werf. ein wenig Po⸗ 
lemit hinzugefuͤgt haͤtte. Bekannilich if dieſer Gap vor meho 
reren mit mancherley Gruͤnde angefochten worden, ſo day ſelbſt 
Freunde der kritiſchen Philoſophie ihn aufgeben zu muſſen ges 
glaubt haben.Es waͤre alſo hoch vonnoͤthen geweſen, feitte 
ertheidigung wenigſtens gegen die wichtigſten Anfechtungen 
zu uͤbernehmen; und wenigſtens ihn fo vorzutragen, daß diefe 
baducch abgewieſen wurden, wenn der Verſ. ſichnnicht auge 
deucklich in den Streit einlaſſen wollte. Allein’ ſo etwas er⸗ 
fordere Zeit, und mer in der Geſchwindigkeit viele Buͤcher 
Schreiben will, Bat. Die nicht. Ohne zu wiederholen, was 
fonft fchon geſagt iſt, wollen wir einige Bemerkungen herſe⸗ 
— wir undniche erinnern, anderswo ſchon geleſen zu 
a ei, ” . " BE; 


... Diefer Sag des Bewußtſeyns kann nicht der erfie Satz 
in der ganzen Philoſophie feyn, benn er fagt etwas vom Des 
wußtſeyn aus, ehe noch das Daſeyn des Bewußtſeyns feſtge⸗ 
ſtellt, noch von ihm ausgemacht iſt, ob und wie weit man auf 
das Deroußtieyn. bauen kann. Dieſer Satz gilt. ferner nur 
von Der Borkeßnig, im engen Verſtande; denn von Fra 

W u u u gemachten 





“. En, au nn et —— ” 
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| Welmeishet 249 
gemachten Dichtungen , die im meitern Siune and V 


S vr 7 e ü “2 orſtel· 
Lingen genaͤnnt werden, laͤßt ſich nicht ſagen, daß ſie ein 


Obſeet haben, und baß alſo bey ihnen das Sublect vom 9 | 
jecte und von ber Vorftellung unterſchieden wird, Es iſt das 
ber falſch, mas der Vetf. nachher anfüst, daß er dasjenige 
Ausdrüdt, was Bey ‚allem. Bewußtſeyn vorgeht, da er nur 
das ausſagt, was ‚vorgeht, wenn wir ung einer Vorftelung. 
im engften Verſtande bewußt find.” Damit falen denn euds 
alle die nachher gezogenen Folgerungen hin; daß jene Vor— 
ſtellung eine Materie und’ eine Form bat, und daf die Forza 
von der Materie weſentlich unterichieben iſt, ind dem Gegen» 
ande vor Gemüthe deraeitalt aufgebrudt wird, daß diefe 
Born von der Form des Gegenſtandes abweicht. on 
“ Gleichergeſtalt ift auch das ſalſch, was der Verf. mie 
feinen Vorgänger von dieſem Se mit vollen Baden räbinte 
daß er, ‚in wiefern er nichts als jenes unbezweifeite Factum, 
und folglich nichts über die Matur der Vorftellung , des Vor⸗ 
fieleuden und Vorgeſtellten an ſich feſtſetzt, in wiefern er 
keinesweges angeben ſoll, was die Vorſtellung unabhängig vom 
Obleet und Subjekt, oder was eins von diefen bepden unaßı 


D 


gig vomder Vorftellung fey, weder geläugnet, noch bezweifelt, 
noch mißverftanden werden kann. Geläugnet fann er iverden, 


in fo fern er etwas allem Bewußtſeyn, ‚oder afler Vorftellung - 
eignes ausbrüden foll; mißverftanben abet kann er auf mehrere 
Seife werden, in fo fern bie in ihm: enthaltenen Warte mehr 
als einen Sinn zulaflen, und ihre voßige Beſtimmtheit nicht 


mit fi führen. Denn erſtlich, was heißt das besogen 


werden hier? cheißt es verglichen werden? Oper heipt es, 
als eins dem andern gugehbrig aigefehen werden, fo daß bie 
Borftellung als Vorfiellung des Objeetes und Subjectes im 
Derußtfeyni angenommen wird? Vorſtellung endlich, ütes - 


) 


hier das, was dem Bewußtſeyn vorliegt in dem Augenblicke, 


wo wir einen Schlag auf den Kopf befommen; oder dag, 


deſſen wir, ung beivußt find, wenn wir ein Haus geſehen har 
‚ben, und nachher die Augen verfchließen, oder davon wegwen. 


den; ober iſt es beydes zufammen? u | | 
Hält man hiergegen die nachher Binzugefügten Aeufferuns 


| gen des Vfs., daß das Kriterium dieles Fundamentes (@. ı5 1) 


im Ruͤckſicht auf feine Form das fireng Syſtematiſche deſſei⸗ 
ben, das durchgängige Beſtimmtſeyn feiner Echr » und Foige ⸗ 
füge aus Srundfägen, und die Unterordnung aller -feiner 
Srundfäge unter einem einigen und erſten iſt; ef der 
00 nt > Z Philo⸗ 


- 


‘ 


33808 Weclſiweisheit. 


Philoſophie durch dieſe Begruͤndung und weitere Entwicke⸗ 
FRE bes Fundamentes der Flementer » Pbilofophie 
ſtrengfyſtematiſche Einheit gegeben werden foll: fo kann man’ 
des Lächelng nicht enthalten, Die Nachkommen werden 

einft reichlichen Stoff zum Lachen darin finden, daß ein Zeite- 
alter, welches fid) den ehrenvollen Beynamen des philofo« 
phiſchen gab, und in welchem die Geſchichte der Philoſophle 
fe fleißig Bearbeitet ward, ſo ruhmredig von feinen Entdeckun⸗ 

1 fprechen, und fo feicht fich durch großtönende Worte fonnte 

- Binteißen laflen, | j 0 


3 Mir glauben von dem gegenwaͤrtlgen Buche genug des 
fogt zu haben, um feinen Charakter kenntlich zu machen; was 
hun weiter folgen wird, Eann jeder, der mit der nenen Phi⸗ 
Isfophie einigermaaßen befannt ift, leicht felbft errathen; eine 
fernere forgfälcine Prüfung würde für die Gränzen einer Res - 
- cenflon zu weitläuftig werden; auch wuͤrde es zweckwidrig ſeyn, 
von jedem einzelnen Lehrbuche mit großem Aufwande yon 
Beit und Papier zu reden, da Doch für die Wiſſenſchaft ſelbſ 
daraus kein erheblicher Gewinn exwachſen kann. 


— 


Bacons von Verulam neues Organon, aus dem La⸗ 
teiniſchen uͤberſetzt von George Wilhelm Bartol⸗ 
db, mit Anmerkungen von Salomon Maimom 
Erſter Band. Berlin, bey Nauf. 1793. 305 
68 IM 57 


te Muͤlzlichkeit gegenwaͤrtiger Ueberſetzung zu zeigen, seht - 
ex Ueberfetzer davon Aus; daß das gemeinſame Merkmahl 
aller menſchlichen Entwickelung in der Annaͤherung · zur Frey⸗ 
beit Beftcht. Freyheit aber iſt ihm Unabhaͤngigkeit von allem 
was Natur iſt. Das iſt, einmal von der moraliſchen Seite, 
daß der Menſch bloß nach Geſetzen der Freyheit handelt, die 
fich ſelbſt durch ſeine Vernunft giebt; zweytens von det phy⸗ 
fiſchen Seite, daß er die Rapır beherrſcht, das ift, den Gang. 
der Natur-Begebenhelten durch die Naturgeſetze nach ſei⸗ 
nen Witten kenkt. Das erſtere haͤnat bloß von unſerm Wil⸗ 
len; das letztere Wber''von der genauen Kenntniß der Ranır 


tz} x 6 


⸗ 


— — — — 





Weltwetsheik —X 
‚06. Je mehr wir die Natur kennen lernen, Sefto mehrweb 
den wir ihre Herren. Diele Kermniniß der Matur wird nur 
durch· Erfahrung amd Verſuche erlauat, und hierzu giebt das 
vorliegende Baconſche Werk vottreffliche, ‚nach .richt geung 
Benutzte Anleitung, Te daß alfo eine neue Bekanntmachmig 
defleiben von greßem Nutzen ift, - Gegen den Schlußſatßz bb 
"ben wir um fo weniger etwas einzuwenden, als Baoous lateie 
niſcher Vortraa nice der deutlichſte if, und mithin eine: ver⸗ 
deutlichende Ueberſetzung allerdingo Nuczrn bat, Die Bam - 
derſaͤtze aber kommen uns ein wernig zır übentsieben vor, uml - 
enchalten beynahe das naͤmliche was manche Myſtiker, Res 
ſenkreuzer und" Märtiniiten aus anderen? Gruͤnden behanpert 
haben!: Um gam von allen phyſtichen Toieben, Webinfnifien 
and Reizen unabhängig zu werden, dazu gehort mehr ats tiefe 
ſes Wollen: denn wenn: man auch in einem einzeinen Galle 
durch bloßes Wollen-fid, iber dich hinwedſetzen kanue fokamm 
man es doch nicht anhaltend und immer annd die Folge von dem 
. etften auf das letzte, gie ſo wenig, als wenre Jemand behaupten 
wollte, ich kann in einem einzelnen Hunenbliet gegen den Serom 
ſchwimmen; alſs Bann ich es in allen — kann iich es anbalzend. 


In Anſehung des: zweyten Punktes bARE die Behaipemg 
eben fo wenig richtig erfunden werden,‘ Brit-friräichen Bhik- 
“fophen, zu denen der Werf. ſich geſellt find bekanntlich mit 
‚Ihren Gegnern dayin einig, daß in der Oknrienteeit alles nach 


dem Caufalgeſetze zufammenhängt, mithin :ier; ein Bölkiger 


' Deterininismus ftatt finder. Solltenmun die Menfchen je - 
dahin kommen, den Gang der Natur mad bloßer Willkuͤhr, 
„oder Frepheit zu lenken : fo wurde dieſer Icſammenhang dadurch 
vaͤnzlich aufgehoben werden, indem danadfeurfien Anfänge der 
" Maturbegebenheisen nicht mehr dutch dus Cauſalgeſetz beſiimmt 
"würden. Solche Ueberereibungen knyter one gang gut; fie 
erzeugen aber Phantaſterey ud ungerneffenen Stolz, mithin 
iſt es nicht gutyfich Ihnen zu üb:rläflen.  Hoffenttahh wird der 
:Berf. ſelbſt, wenn die Gluth der Phantaſie ſich mehr geirgt 
"hat, zu der goldenen Mittelſtraße zurückkehten. * Die Weber 
fetzung ſelbſt iſt mir vielem Fleiße gamncht, und laͤft Rcı fehe 
Zut leſen. Tr. ZZ “ . BEE Er: Be 
KL Na GE u | BSR Br m. tee x*X, te, 
, Weil in dem Baconifchen Werke ſehr vleles aus der Ban. 
ſchichte der Miloſophie und Mathematik vorkommt; ſo bat 
Hr. Malmon ia den angehaͤngten Aumcrtungen Die Sorneline 
ſten Lehten der Philoſophen, knrz dergerugen, udn den 
27 I Kern 








} 
* 


| 23 - Weltweisheitr 


Eern der Geſchiche der Matheratik beygefuͤgt. Ein wenig 
ir er:hierhey üben Die. Mraͤnze hinausgegangen; denn er redet 
aaah' von: den: Philoſophen nach. Baro, : nd bringt: mithin 
manches bey, was auf den zu erkiäzenden Schriftfteller. keinen 
Sieciuß Gaben kann. Et erzaͤhlt überdem dieſe Lehren, wie 
IHR berechtet, bloß nach Bruder und einigen Een Goſchicht⸗ 
ſchreibern der Philoſophie, ohne von dem, was nach Dielen 


‚ geleiftet iſt, bie geringſte Motiz zu nehmen. Nun aber weiß - 
ma; daß feit Diefer Zeit fehr wickes andere dk erkläre und 


Beuttheilt reorben ,. mithin Gaben Diele Anmerkungen ſehr er⸗ 
thebliche Fehler. Dazu kommt noch, daß ey ſehr oft die Phi⸗ 
ALoſophen etwas ſagen ‚läßt, was fie feinen Meinung. nach ha⸗ 
Sen ſagen muͤſſen, ber. ſagen Eonnen , ohne ſich darum zu ie⸗ 
tirnmeen; ob fie es wutklich geſagt hahen. Diele Anmerkungen 
nruiſſen daher mit großer Vorſicht gebraucht werden. Reber⸗ 
Haupt pflegen een Philelophen in den Vorgängen 
ar ‚seen etwas ihren Echren Achnlichen zu er blicken, und: dege 
mungen fie, fo oft e& nur einigermaaßen thunlich tft, wach ihren 
Behauptunge⸗n zu .erfiären,. ohne zu forſchen, ob dafür Dies 
binglichee Grund vorhanden ift. Wir begnügen ung, hiernon 


eom Belege ein Dear Veyſpiele oufiuſtellen. Hott iſt dem 


Thules das nochpendige allervollkommenſte Weſen, . eine 
unendliche Vorfielungsfraft, bie auf die Materie murkende 
ermelle, und GEndarſache (S. 17 2). Zugegeben, was noch 
-feßeicheeitig, und aller Analogie nach nicht wohl moͤglich iſt, 
Dub: Thales Gott von der Materie unterſchieden bar ;. ſo er⸗ 
hellt noch noch Bet: weitew nicht, daß er von ihm einen ſo · er⸗ 
chabenen Begriff hatte. Die Nachricht beym Diogenes van 
Laerte, worauf ſich bier allein berufen wird, iſt ſehr unſicher, 
meil ſie keinen ſehr alten Gewähremann hat; aber auch ſelhſt 
viefe. nicht augefochten, erheht doch des Verfs. Behauptung noch 


7 ah Wenn auch; Thales Gott für unerſchaffen erklaͤrte e ſo 


‚harte er Barum noch nicht ben Begriff eines nothwendigen We⸗ 


. fen, den wir Gaben: ſonſt maß auch die Materie ihm Gott 


vönig. gleich ſeyn. Wenn er auch lagte: die Welt iß die bes 
Me: Sa ſagte er damit moch nicht „daß. fin es unter allen moͤg⸗ 
fichen ift; und wenn er auch zum Beweiſe anführt ‚' daß ße 


ein Wert Gottes iſt: fo fagte er damit noch nicht, daß Gott 
derhalb · das allervalkowmenſte Weſen in dem: Meritande 


„if, worin wir Ans. Wort nehmen; er konmtt auch meinen, 
u fey vollkemmener, als alles. was exiſtirt. Vom Pptha⸗ 


di» 


‚gerag wird berichtet, er tonuse.leihtshemerten, daß alle I | 


Weltweisheit. 233 


her uͤdliche Arten zu whilofephiren mtauglich ind: CO. 1303 
Sein Geheimniß beſtand darin, dag die Philcfophie nicht 
hat, an poſitiner Exrkenntniß von ben Dingen außerhalb der 
Grenze der Erfahrung, das des Vorzeigens werth iſt (179) 
Pythagoras it betaunclich mit Thates gleichzeitig; alſo wiele 
Arsen ;au philofophinen: waren Damals noch nicht. üblich, und 
mithin fallt die Baſis weg, auf weicher die Erklärung 7, } 
Samiers zum voͤlligen Eritifchen Pbilofophet :eubt. Diels 
Au⸗ legung ift uͤberdem ganz aus der Luft gegriffen, und wider« 
ſtreitet ben zuverlaͤßigſten Nachrichten von der Pythagoriſchen 
Lehre; als nach welchen des Samier ſich gar viel in den uͤbere 
Nuulichen Regionen auibielt- Die kritiſchen Philoſerhen haben 
ſehr oft Geſchichtſchreiber der Philoſophhie gemißhandelt, weit 
fie nice alles nach ihrem Maaße meſſenz. aber vor ſoſche Aus⸗ 
legungen der Lehre des Alterthums wolle ung der gaͤtige Hin 
mel bewahren! ot | Zr 
In ’ 7 oo. - Er " 
v ET .. A u | 
M. Yarob Theodor Franz Rambachs beutliche-uns 

Cpraktiſche Wernunftiehre für Schalen. Frank⸗ 
NNabt und Leipzig, in ver Kriegerſchen Buchhand⸗ 

lung. 1795. 427 .8. IM... J 


ie Alſicht des Buches giebt die Vorrede dahin an, daß es 
ur Schulen und Gymnaſien beſtimmt iſt, denen es noch an 
eurer Logik zu fehlen (dyien, „die. ganz nach ihnen Zrehürfuiffen 
eingerichtet wäre, wozu der Verf. nicht nur die nothige Voll⸗ 
ſtandigkeit rechnet, fondern auch die mögliääfte Deutlichfeie 
mit Sründlichkeit verbauden, und befondets eine‘ ganz Faßliche 
Anweiſung zur Ausübung, der Vernunftiehre..:-Diefe- Eigene 
ſchafter der gegenwärtigen zu geben, beſtrebten ich wich, fagt . 
er, aus.allen Kräften, Ich hoffe auch fo viel beiwuͤrkt zu de - 
Ben, daß dieſe Vernanftlehre Jelbft bey den Unfähigiten brauche 


bar, und bey Faͤhigeren fogar zum eignen Unterritht Binreichend 


ſeyn wird. Die nähere: Anficht lehrt zur Gtuuͤgen daß der 
Verf. feine Abſichten exreicht has, und mis empfehlen dieſe 
Vernunftlehre zu den angezeigten Zwecken und. Badürfnifien. 
Deutlichkeit der einzelnen Säge, die durch hirlängliche Bey⸗ 
ſpiele fehr erhoben. wird ; nebft einer. feßt" planen-und unge 
daͤnſtelten Schreibart, machen das Werk sorzüglich brauch 


d 


Ts 








216 Weltweisheik. . 


Auf die nenere Kantiſche Eintheilung Harder Verf. keine RE 
ſicht genamen, ob dr ateich in der Anordnuna das Weſent⸗ 
tiche davon befolgt. Von etwas mehr Erheblichkeit ſcheint 
daß von Beſchreibungen, Beobacotungen und Verſuchen 
geſaat iſt, die doc, ſelbſt im gemeinen Leben von nicht 
geringer Wichtigkeit find; fo wie auch, daß dieſe Vernmuitiehre 
—* als Anleitung zum Selbſtdenken mad Erſinden, ſon⸗ 
dern mehr als Aunifung das ſchon Gedachte zu beurcheilen 
vorgetragen if. Die Zerlegung in den theoretiſchen und prak⸗ 
tiſchen Theil will ung auch nicht ganz gefallen ; eigentlich iſt 
dich die Bermunftiehre durchaus prattiſch, und alles Theote⸗ 
sifche was * anmitteldar practiſch gemacht, und als prak⸗ 
tiſche Vorſchriſt vorgetragen werden. Nach einer Einleitung 
von der Philofophie überhannt, die allenfaus Hätte wegbleiden 
Sonmen, und die überhaust ſchicklichet der erfien Seandle⸗ 
gung der Philofophie vorangefchickt wird, handelt der Verf⸗ 
son den Degriffen, Definitionen und Divifionen: dann vor 
den verſchiedenen Arten der Schlüffe, ohue der Säge beſon⸗ 
ders zu gedenken, welches doch, wegen mehrerer Verſtaͤndlich⸗ 
teit der Theorie der Schlüffe,, billig hätte geſchehen MichS 
eher vermuthlich der Trockenheit uͤbergangen ward; 
dann von der Wahrheit, Gewißheit, Wahrkheinlichteit 
Bern Glauben; endlich aber vom —E nid — 
Unterricht und dem Diſputien. 


“ Bm 
« . . 
” ‘ . - 


Marginelier and Regiſtet m. Kants Kritik der Et⸗ 
tenntnißvermoͤgen. Zur Erleichterung und Be⸗ 
ßederun⸗ einer Vernunfterkenntniß der kritiſchen 

lloſephie, von Georg Gamuel Albert Mel⸗ 

in, Jtotgrem Predider der deutſchreformirten Be 
melne zu Magdebutg. Zweyter Tihell. Grund 
legung zur Metaphyſik der Sitten, Kritik ber prak⸗ 
tiſchen Vernunft und Urtheilskraft. Zuͤllichau, 
bey Frommann. 1795. 311 Selten 8. Rebſt 
einer kurzen Anzeige des Inhalts der Grundle⸗ 
sung, ans Vetephont k be, u, Sitten, ber —— 


hie‘ 
» 


BE 5 —7—77*5— 


9 
nd 


Wem. © B55 


guacuſſhan Mernpnft, b.den Rerik ter Uncheiee 


Fraft, welche XIV. ©. beträgt. 1a... 


erfs. zur Kritik Der reinen Vernunft bemerkt, daß fie: für 


- manchen Leſer der Vernunftkeitikeein brauchbares Huͤlfemittel, 


in den Sinn dieſer Kritik einzudringen, ſeyn koͤnnen. Daſ⸗ 
ſelbe muͤſſen wir auch von dem zweyten Theile dieſer Margi⸗ 
nalien ſagen; denn ſie weiſen zum wenigſten den Lefer auf Die 
neichtigerg ‚Duufge in den Raifprmeinemts.der Kantiſchen Schrife 
bi. "Wende Theile aber koͤnnen auch wohl Beil Worten 
fungen über die kritiſche Phlloſophier zum Grunden gelegt 


werhen.. PL 
Sb übrigeng‘ ber Verf: in den SGeiſt Ber krikiſchen Phi⸗ 


loſophie eirgedruftjeh fey, kann Rec. aus diefen Marginalien 
nicht heſtimmen; denn ſie enthalten‘ bloße Auszüge ans den 


Kantiſchen Schriften. Vermoͤge des Titels zum zwohren 
Theile Cder nach einer Anıbeifangen beii Wuchbinder anfbarl 
des vorigen Titels zum erften Theile zu nehmen zu ſeyn, und 


Regentet dar ben der Anheige der Märsinafien. deffefben, 


den’ Inhalt deyder Theile beſtimmen fol; worzu er aber. gan: 


sticht paſſend iſt, weil darauf nur des zweyten Thells und des; 
Inhalttz davon, aber gar nicht beſondere des erſten Theile: 


und deſſen Inhalts Erwaͤhnung geſchieht) darf man wohl das, 


ben. 


Gegentheil vermuthen. Zur Kritik des Erkenntnißvermoͤgens 


gehoͤrt ja ‚nicht die Kritik ber praktiſchen Wernimfe und der 


Urtheilskraft, uns Kant hat ja das Erkenntnißvermoͤgen van 
der Urtheilskraft und won der praftiichen Vernunſt wars ſorg⸗ 


L) 


fältigfte unterihieden, &8. hätten alſo die Marginalien jun: 


Metaphyfik der Sitten, Fur’ Kritik der praktiſchen Vernunſt 
und der Urtheilskeaft nicht alsß ein zweyter Tiyetl vom. dan 


Marginalien zu Kants Kritik der Erkentnißvermoͤgen (welche 
in der Kritik der reinen Vernunft enthalten if) aufgefuͤhrt 
ind angegeben erden ſollen. Faſt follte: man glauben, die 
kritiſche Philofophie fey Auf immer darzu deſtimmt, von ihren: 
eifrigſten Vertheidigern und Verehrern in den allerwichtigſten 
- Punkten mißverftanden zu werden. Zum werigfien berechti⸗ 
gen die allermeiſten Auszüge und Compientarien über die Kan⸗ 


> 


Er . “ , , ‚ 
EEE Sdyſtem 


tifchen Schriften, die bis jetzt erſchienen find, zu dieſem Glaue 


.- 











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ẽ 


naben mih wenn man .ü 


256 | eit welsheit 


- 


Syflem Ber keitiſchen — den Sat des 


Bewußtſehns gegruͤndet. gJohann Neeb, 
der Philoſophie Doctor und öffentlichem ordentli⸗ 
chen Lehrer auf ber Uniperfität zu Bann. Erſter 

Theil. Formale Ahitefophie. . Bay and Frank· 
furt, in der Anbrraͤiſchen Buchhandlung. 1795. 
I Es 


. 


: 27950. 485 Se MEHR 
Uns dieſem Softem der kritiſchen Philolophie haben voir i 


* 
* 


Heron PHroß Nreb eigen Mann Fenneg gelernt der ich mit, 


den Aern and meueen Hpekulationen in der Philoſophie 
fonnfältig befannt gemacht hat... dieſe Spekulatienen in einer 
Maschen Schteikart vorzutragen, fie wieljältig nad) Vernunſt⸗ 
genden and mit Scharffinn zu,präfen, weiß ‚auch eine liber 
euie Denkunssart beige, und daher den Geguern des Sy⸗ 
ferne „dena er ſelbſt zugethan iſt, erechtigkeit wiederfahren 
fäßes . ja.der ſogar fehr oft die hahern Standnunkte erreicht 
Rat; aus denen man die Unternehmungen der, Philoſophen, ein 
uftena. der. Philoſophie zu Staude zu bringen,” betrachtet 

ber, das Verdienftliche, und über den 
Merth dieler Unternehmungen ‚ein richtiges Urtheil fällen roill, 
Kuch ſind wir uͤberzeugt, dab die Verf. durch feine, Vorleſun⸗ 


wei Oures Kiften, feinem Zuhoͤrer mmncherley wichtige. Kennt -· 


„rifle von den verſchiedenen Tpeifen ber Ppilofophie und ihren 
Problemen beybringen, und fie in den Staud ſezen wird, 
im Studie dr Pbilefopbie-Durch eignes Nachdenten größere 
Zettiheitse 'zu chun. ; Da fm Eatholifhen Densiihland noch 
fo viele: Hinderniſſe vorhanden find .. die dag fteyere Nachden⸗ 
ſen aber die, verfchiedenen Gegenſtaͤnde der Philoſophie er⸗ 
ſweren: verdient es um ſo mehr angefuͤhrt und geruͤhmt 


' zu werden, daß dee Verf. dieſe Hinderniſſe mit. fo. vielem.. 


glücklichen Erfolge überwunden. hat, und dahin, fische, durch 
feine Arbeiten auch andere in den Stand zu fegen, dieſelden 
Hinderniſſe mit Erfolg überwinden zu konnen. u 


— DOhnerachtet wir aber dieſes Syſtem der Philoforbi in 
Dr , -Wezier 


N 


Eyſtem der kritiſchen Philoſophie x. Zveyter Theit 


\ 


Beiehung auf die augeſahrten Ruͤckſtchten und Grůn 
ſehr verbdienſtlich und. lobenswuͤrdig erklaͤren: fo koͤnnen wie 


Weltweisheit. 237 
| Ra 


es doch nicht für. ein Produet ausgeben, durch weiches ie 


Wiſſenſchaft der Philoſophie ſelbſt ſehr viel: geiwonnen h 
aber. wodurch das. wahre Syſtem der kritiſchen Philoſoph 
Sersollfommnert worden iſt. Schon 

auf den Sag des Bewußtſeyns ein ganzes Syſtem der Philos 


zu gruͤnden, beweift-hinfänglieh,, Daß er theils von des - 
in der Vernunft, die fie durch in — 


—II will, theils der ——e— 6 

ı Phltofopbie und dem ganzen Unternehmen - berfeiben) 

feine ‚solftändige Tünficht »verkdaft:hafe- Die ganze 
fopie, auf den. Gah bes Bewußttehns geänden,, heiße 





nämlich entiveder,: durch Erklärung des Satzes des Bewufes -. 
ſeyns, und des durch ihn ausgedruͤckten Factums, auch alles - - 


Übrige, er£hären , “man ıktt emoͤthe · angetroffen wirð, ‚und 
waa in.der Mbllofophie-erktärt und beäreiflich- gemacht. werben; 
ſala sober :es heißt, den Satz des Brwußtſeyns für die lehre 
Duelle. allex Erklärungen. anſeben, die in der — 
gegeben werben foden.’. De dehi-einen Behuſe i der Gage 


Bewußtſeyns elle ‚fo unbrauchbar, als zum ‘andern,’ - 
nu das Factum, das Biefer Gas ausdrniekt‘, iſt niche bat . - 
ige Factum, das einer Ertlaͤrung bedarf, oder dasjenige,’ . 
dace Deren Erklärung in der Philoſophie gen : 
7 DB led, in ſich fehläfle::: Den Sath bes Bewußtſehne ner: 


sale uͤbrige 
als. den eberften Erklaruagegrund aller Thatſachen im Cem 
cther gebrauchen. wollen, iſt auch unmöglich; denn bie Ver⸗ 
wunftfann.nie ein Factum im Gemuͤthe als den letzten und: 


abſointen Grund von etwas anſehen, und in ihren Nachfor⸗ 


ſMunden nach den Graͤnden des Waͤrklichen fich dabey Bere 


bie. Abſicht des Vaſ. | 


? : 


Sigen. Doch Recenſ. trägt billig Bedenken, fi auf dieſe 


aterſuchung tiefer eingefallen: denn betannttich Haben ja dee: - ' 


Verf. des Aeneſidemus und, Here Beck in dem aszuge aus: 
ben: kritiſchen Schriften: des Herrn Prof, Kant im 3. Bunde 
deutlich und zur Gerfige dargethan daß.der Dat des Den 
wußtſeyns das gar Aicht ſey, wofuͤr ihn Herr Reinbold ade 


febt / nd auf keinen Seil als Prinkip der geſammten Mhilee 


hie gebraucht. wenden kͤnne. Gewiß waͤrde auch Dere. 


. Stheb eine ganz andere Elnſicht von dem Obfect der Philoſo⸗ 
Hhie, und beſonders von dem Eigentuͤrlichen ber kritiſchen 
Phlioſophie ſich erworben haben wenn er fi nicht unglüde 


liühen. Weiſe durch dir Reinholdiſchen Saqhtiſten hauch gang | 
L J u ir 


0,2, YıD, J 





258 Meleweicheit. 
itte führen deſen. Bern fo wirt daͤchen mir wehl behaupten, 
Beh ;alle Reinheibifchen Scheiften die 





eg d —* Dhiofoppke fängt man jetzt ee 

er kritiſchen an, 

ehe einzufehen, und daher rühet es chen, dag die ehemals 
r wor gerühmte Eletttentarpbilefepbie ein Gegenfland des 

Gelybetes ſelbſt für.bidienigen geworden ME, Die bey ihrer er 

Pen Exfheinung: in.derkiden, und ip Dem beo⸗ 


HR: 


* 
Fer 
zB 







dent ihm an Orunde grlbegtenn Prinein gar wenig 
Lefer wuͤrben Hierdurch gewiß 
wid erbaut werden, und ſelbſt entgen Phüsſophen, 


Kar 1 dbaß fie. ſchon mehrere 
rincipien dee Philoſophle ausgedacht haben. 
igen Verf. dieſes Werkes ſind wir aber Äbrrzeugt, daß 


wiedi 
eg ſich durch ‚ein anhaltendes Studium der Kritik Deo reinen 


sen. 
Theil diefek Soſtems der Philoſophle die Logik 
ntesfuchungen ,. di 


| ie: und. auch Metaph 
enthält, Lim zwenten · Theilt —— ——— nach 


4 








— — — ——— nn 
* 


- 


eis u ns 


Suse Beer beit Epraktiiche Metaphhſtk det Siiten), — 
Der erſte See heit erg entweder mit Pr 
jecten in Veziebung auf den. Anmihenteh ———— 
suis erkennbaren Gegenſtaͤnden; oder mit Odjerten in 

Bis. auf den —— bloß dentharen Vegenſtaͤn⸗ 


den Die M — — —————— 


dere und. böbere Be — Die niedere Metaphyſte 
£ zum Gegenſtande die a priofi etkennbaren Geſetze der Er⸗ 
einungen, und wird abgetheilt: 3, In Den transfceh 


"Cheil, allgemeine —— —— — (Phanomenolb⸗ 


gie) ſte uͤnterſucht die Bedtngungen der Wbalichteit der Na⸗ 


uͤberhaipt; DJ in den angewandten Cheil, allgemeine 
* Kine lebre s bier wied der eihpitiiche Begriff einet beſtimm⸗ | 


——* der materiellen votandgefegt, iend die a priork 
ebfennbaren Geſetze den, Materie unterfudt = Die hb⸗ 
Gere Metaphyſitk beſchaͤftiget ſich mir nach Vernunftfotmen 


| ‚ yonfelberen Segenftänden, mit Noumenen — — 


Du, wird Abgetheilt &.In die immanente Noumenologie, 
Fi: utift Ihre Formen auf einen gegedenen Gegenſtand 
dentende GSubjekt dezieht db. Ir die transſrendentale Are 
eehsttlk;,- it die Lehre von bern immaneuten Srbrirache ber 


en in Brehm nicht auf Objeete, ſondern 


af empiriſche Ertenntpiſſe⸗ überhaupt; c.. if die ‚Kritik. der 
Weansfendematen 6 Baur en "Mile 
HH, — Der zweyte Theil, die Metaphyftt bes durch Fled⸗ 
Geil hervor zudringenden; vird abgetärilet "1 --in Die Lhre von 
. ber Jore und ben Princigiest:einet deinen Willen⸗ ‚Aterhaupt, 
“und ber unbedingten Seieegebung der reinen praftilchen Ders 
nunft aͤberhauyt. 2. in die Lehre der Bedingu ra der. Sefeh 
der reinen praftifchen Beinanfe in Beziehung alif den Willen & 
nes endlichen Weſens. Beyde den ** ns Je einande 
wie die, allgeme —** der uberhaupt, 
Mectaphoſit der körperlichen. Natur.“ — Eiutheil 
Meraphyfit bietet ſchon allein. geuswinien mancherley —* 


der Frage dar: ab wohl ber Verf: dad. 


dur Deantivortung. 
tie —8 und Transſcendentale in der Kritik der 
reinen und praktiſchen Vernunft aufgefaßt und verſtandetn 
habe? zum wenigſten leuchtet dataus ſeht deullich ‚ei, da 
Ber Verf, in ber ee be des kritiſchen Syſtems — febe 
durch die. -Orübeleyen — 6 Hin Yoor 

3. dein Bio u Große ni Man 

I dene en habeu hr gülfe kommin wollen. wi 


— 


sin — | 


alfe- 


a6: Welsweighelt, 


alfo der Weef. zinen: güten Rath annehmen: fp iſt es.der:. 
daß * die Stuͤtzen, womit man das kritiſche se ver⸗ 
ſchen, und. gegen ben Umſturz verwahren wollen, ſaͤmmt⸗ 
fe. und die aͤchten Stuͤtzen deſſelben bloß im den! 
chriften des Koͤnigsbergiſchen Weltweiſen aufſuche. Er' 
wird alsdann bald finden, daß dieſe aͤchten Stägen gar kel⸗ 
ner. neuen Unterlage beduͤrfen, und daß man den Kriticismus? 
nz verkennt, wenn man ihn durch die willkuͤrlich ausge⸗ 


5 
—* Grundſatze des Bewuͤßtſeyns, des Ich und Nichtich, 


des Lebens, u. ſ. w. begruͤnden pill. Hat er nun dieſe wahren: - 


Principien und Gründe des Kritieismus kennen gelernt: fe’ 


wird er auch gewiß Leinen Verſuch machen, bie mguücherley 


einander: wiberfprechenden Gruͤbelehen, die man über den 
Kritieismus ausgebrütet har; mit einander gi vereinigen, 
welche Verſoche den Verf. iri gegenwaͤttigen Wer 

in mancherley Widerſpruͤche verwickelt haben. 


3 


⸗ 


Grundriß der reinen allgemeinen Logik nach Katie 


ſchen Grundſaͤtzen, zum Gebrauch für Vorleſungen 
begleitet mit · einer weitern Auscinanderſehung für - 


diejenigen, die keine Vorlefufigen. barüber hoͤren 


« amd Profeffor der Philoſophie. Zweyte, voͤllig um⸗ 
7 geatheitete und vermehrte: Auflage. Berlin, bey 
lagetde 7795. 379 © 109 age... 


Inholt und Werth dieſer älgemeinen-Sbäif bereite: - 


aus der, erften Auflage derſelden bdekannt. Auch muͤſſen wir 
bezeugen, daß dieſe zweyte Auflage mit Mecht eine umgear⸗ 
Beitete aid: per hrte iſt denannt worden, und Daß der Hert 
Verſß. die Wer 
erauggefonnmen find, zu benuben forgfältig bemüht geweſen 


on den Verbeſſerungen aber, die diefe Logik in 
äiveyten Auflage erhalten: Hat, ' führt Der. Kerr Berl Te | 


biejenigen,. welche die Erklärung. der Natur dee bypo 


ſchen und disjanctiven Urtheile betreffen, in der Vorrede als 
die wichtigften an, und macht deßhalb die Recenſenten darauf: 
iefer Aufforderung des Sn’ Bf: 


eine Genuͤge pi chun ſuchen, amd feine neue Erklärung . 
. «EL o. , * Te der: 


enfinerffam. Wir wollen 


“ 
“ 4 


fe WERE 


e | 
ee, die feit der.erften Auflage Über die’ Lone 


l 


j 


wuird uͤher die Beſtimmung des Unterſchledes der Attbeile hrer 


cerſeſede. der Urtheile in Anſehung ber Relation im Allgemes⸗ 
7. an folgendermaaßen angegeben. I wekchem Di Ä 
Asnnen am Vorſtellungen, deren Werbältnigizut Echrit des 
Bewußtſenne in einem Urtheile angegeben. wird;nunter einas⸗ 
Ber ſtehen? — Die Vorſtellungen ſtehen entweder in sinoms 
ännern sder äußern Perhaͤltsiſſe. Zwey Vorſtellungen ft 


' 
⸗ 


fo del es der Raum eriaubt, einer Pruͤfung unters 
werfen, . Be - en f 


« 
. N 


Im san: denreinen allgemeinen Pogit merden die Un⸗ 





Ben in einem innen, Verhaͤltniſſe, wenn die eine ein Merk 
ww der andern ift, und dann heißt. das Urtheil kategoriſch 
Das aͤußere Verhaͤltniß zweyer Vorftellungen Mann aun toiss 


der von doppelter Art ſeyn/entweder beſtimmt das Setzen 


der tinen Vorſtellung zwar das. Setzen dee andern, ohne doch 


mAmiedem durch das Degen der letzteru ſelbſt beſtimmt sn ſeyn, 
byvotbatiſch⸗ les "oder die Vorſtellungen beſtimmen 


rorbatifche Urtheile s " 
. einander mechfelfeitig, Disinnesios Hrtgeile.4 : niden Kuh 


sun. Aateinanderfesung. ber reinen allgemeinen Logit ©.i2 gt 


Relation nad) Bolgendes beygebracht und angeführt. wu A 
” Ben der Dualität der Urtheile flche man Auf dA Vers 


haͤltniß welches die Worftellühgen in demſelben zur Einheit 


bes Bewndtſeyns haden; bey der Relation hingegen fließt man 


uuf das Verhältniß der Vorſtellungen unter —D En. 


4 


des Berbäftniß ift entweder ein inneres pder ein Außeres. — 
Vorſtellungen ſtehen fn einem Innern Perhaͤltniß wenn die 
eine als in der andern enthalten, mit ihr und in ihr geſetzt. 
vorgefteilt werden fol, So fieht 3. Vernunft init de 


. Begriff Menſch in einem innen Werbälenig ; "dehuf. es wi 


als in demfelben enchaften ‚vorgeftellt. Eine Vorſtellung. 
die ala in einer andern enthalten vorgeſtellt wird} beißt ein 


Merkmal; wenn alfo durch ein Mrtheil beftimint wird, ch 


eine Vorſtellung ein Merkmal der andern fen oder nicht: fo 


Iſt das Verhättnig dieſet Vorſtellung ein Inneres, nnd das 
Urtheil ft kategoriſch, im erſten di es naͤmlich bee 
ah Vorſtellunngen ſtehen. 
hingegen in einem aͤuſern Verhoͤlniſje, wenn fie ſich zwar, 


jahend, im andern verneinend. — 


unter einander beſtimmen, eine durch die andere, aber doch 
nicht mit der andern, in der andern geſetzt wird. Bey die⸗ 
fen auftern Verhaͤltniſſen giebt es me Bälle, das Setzen —* 

ER den 


Weitweishelt. 261 
WER Natur det’ hypothetiſchen und diejunetlven Urtheile, 


Nr 


PLZ . Weltweishein 
eirken Vorſtellung beſtimmt entmeher, hlos des Oeten ahar 
Nichtſetzen ver andern, ohne daß doch bas Setzen der erſterin 
darch das Setzen der letztern ſelbſt wieder beſtinimt wird: 
doer das Segen der einen beſtimmt das Setzen oder Nichtſe⸗ 
gen der andern, / und wird machfefeitig dutch das Sehen der 
Andern wieder Hoſtinimt. Die erſtern Urtheile heißen bye: 
betifcise die andern disjuactive. Oo iſt es 4 Bd Di 
wethetiſches Urtheil: wenn es regnet: fo wird es neb 5. Der 
5 es regnet und es wird naß, ſtehen in vincſ 
aufera Berbitinig,. weil man das Naßwerden nicht als sit 
und in dem, fondem durch den Degen’ gegeben, betrachten 
auf: ferner reich zwar daderch „ daß man ſetzt, ee xegnet 
auch gefebt, daß es neß wird; "abes unnekehre mind nich 
wenn mar feht, daß etwas naß wird. auch gefetze⸗ daB: 68 
gesue, weil das Maßwerden quch von andern Schutt op 
kann... -Beweinen hypothetiſchen Urtheile IR die Ors· 
„ung. oder das Vrerbälenif ber .Atsfolge, — 7 Mr dat 
eben der einen Vorſtelung dat Oetzen der andern Peiiamme), 
and durch dieſe wiedet hefbimme wolod: fe fagt man dir Ba 
Peg ſtehen in Gemeinſchaft. Zur Gemeinlchuſt Mb 
t Einhtit und Mannigfaltiges, die Sinheit giebt. 8 
Bindemittel‘ ab, wehurch das. Mannigfaltige in Gemein⸗ 
ſcaft gebracht wird, Dieſe Einheit iſt in dern désjnnc 
ven Urtheile der Begenſtand ven..dem etwas. a 
win, das Mannigfaltige iſt das,” was von + nen 
Jagt wird, das alfa Ichlechterdingg aus mehreren — 
en, beftehen'mung. Cajusift entweder Eranf oder ni 
in diejundkipes Urtheil denn die Verflelimgen MR 
nichekraut ſtehen mif, einander in Gemeinſchaft in \ofetn . 
yufamimehı bie &phäte der Merkmale ausmachen ,; Die dem 
Kajus ig Rice Te ines Gefundheits zuſtandes bengelegt wer⸗ 
„den fhnyen; "Opfern Eratit und niche Frank Theile einer 
Ephaͤre Foprdinigte Begriffe And, beikimmen fie ſich unter 
‘einander , denn 8 bald dag eine Cfrand) gefetzt wirde fonn 
Zeins von ben Übrigen Chier das übrige ı nicht Frank) veletzt 
weten: u nn Den * eine £ —* Mi * 
ein narigen C bier Das ne ige, ‚Al \ 
—* geſetzt w “ 


Was wir * * fir ne vage ir en 
güslih dolgendes: “ 


nF Veeanntich bet Kun. in ter Krieit der reinen * 
nunft 


& 
[4 


» 


Wendeipelt. ni 
uuoR dar u Pahnibnen dns han Di dei ſcuann- 
en bryotheriſchen 


and diejundeiven Urchellen sum Ecunde 
ken (ten, wenn diefe *22 Verſtaude auf 
gebracht werden Ben: 


die Kategerien 
er der air Seen vier A ur 
erhoben wo un tt 
Big — 3 Urtheile für abget 7. —ã 3. 
bei 6. aber in den dis junctiven Urtheilen, und in, der ihnen zum 
‚liegenden Verſtandesop ctation gar Beine RAN ir R 
* dung. des Begriffe or Wechfelwauͤrkung antreffen wol⸗ 
Ien, nund dadurch die Richtigkeit und Vollſtaͤndigkeit der Tar _ 
ſel der tegpsien in ber Veraunkefritif jweifelhaft zu machen. 
. Seren wir nis mm nichts ſo geht bie Hauptabſicht 
Bet neuen —*8— die der Hr. Verf. von der Natur der 
= Papotbeikien Rx tiven Wetheile gegeben bat, vorzuͤg⸗ 
in, u — 5*— ungen ju entfräften, und die Ber 
bauptungen des Soſtems, ju dem er fid bekennt, in dem 


enen Pu we befratigen 
4, Eollten wir * auf eine alles fefchöpfende Prüfung... 
ver Belkäreng einlaſſen, die der Hr. V. * den hypothetiſchen + 
und disinnrtiven Uotheilen gegeben hat; fo müßten wir ba -. 
bey sion einer-Lnterfuchung der Urtheile überhaupt ausarhen, ; j 
und ærwaͤgen, ob dadurch das Eigenthuͤmliche ber Urtheile hin⸗ 
(äisglih beſtimmt ſey, daß wan won denſelben ſagt, fir ſeyen 
dachenige, wodupch das. Verhaͤleniß zweyer oder en! 
Vorſtellungen zur Einheit des Bewußtſeyns —— wird, 
nie Een Ber: Herr Ber, von den Urtheilen ü er t 
aufſtellt. Dach auch dieſe über dag 
fat der Urtheile überhaupt laße ſich darchun, daß bie Erkl— 
sung des Hru. Verfe., die er von den hypothetiſchen und . 
Here nechrien 90 gegeben hat, das Weſentliche dieſer 
I 
3. Dee Si: Verf nennt das Veeh inall der Vorſtclun⸗ 
gi in — hypothetiſchen und Bisjündtisen — ein aͤu⸗ 
heres. "Diele Wertung des ‚Sg ber Vorſteluu⸗ 
geri in den hypochetiſchen ·Und disjunetinen Urtheilen ift ſehr 
übel gewaͤhlt. Denn wenn geurthellt wirbt ſo werden Vor⸗ 
ſtellungen niemals als außer einander vorhanden betrachtet. 
Kerner ſagt der Hr. Betf: das Verhaͤleniß der Borſtelungen 
im Urtheilen ſey ein inneren, wenn bie vine als Merkmal 
id andern gedacht wird. Eben daher kann man auch dag 
rhaͤltniß det paren vum, Bubjecre im- bishunet 7 
4 Me 


264 Weltwaicheit. 

«helle nicht. fur· eia äußenes ausgehen; ſendeen es RN cha:n 

inneres genannz Werben, „bet beun ‚u Jebam bisinmetiven Une 

le werben Je die Praͤdioate als Merßinele ausefeben, bie 
2* ie Cam. acht. zu —* — dem Subiente‘. 

Was * Bas heißen: Im 6 wethetiſchen Merbeile m wird; 

eine Vorſtellung * die ar aber , nicht mit 

der andern vier und votgeftellt ? — bier der le. 

ifchen dem Dürch, Mit und MWaͤre im 
Fin Urtheile das Conſequens ‚nicht (hen in dern An: 

— nn mit demfelben ar t und —* fo oe 






4 r , 
$. Der Verf. (eine laͤugnen m wohn... bad:bas hepena 
PN Urtheil einer Umkehrung faͤhlg Men u und * darauf 
bie Erklaͤrunq der hypothetiſchen Urtheile Cs fage naͤmſich 
wenn geſetzt wird, daß etwas naß wird, wikd- * auch gem. 
ſetzt, daß es regne, weil: as Naßwerden auch von andern “ 
Gruͤnden herruͤhren kann.) Diele Behouptuug ˖ iſt durchaus 
falſch. Ein Urtheil, das nicht unmelehrs werden kann, ii. 
ein Unding, und nuch alle Huposbatifcge Urtheile —— der 
Umkehrung fähig ſeyn, ſoriſt find ne se Din Wrtheile... 
Urteil: wenn es.zennet: fo wird es naß; Haft —*8* 
umtchren; Aber nicht umplicitor, . per acceidens, und 
ich kann ſagen: einige⸗ —e ruͤhrt vom Regen pers’ 
oder, wenn es ap Rh ſe regnet! es ‚menhmal, 


6) Wenn von den diejunctiven urtbeilen geſagt wird⸗ 
fie- ſeyen Iokhe., in: cihchen das. Seen der einen Vorſtellung 

dag Setzen ver amern.-hektimme: fa paßt hiele Crklaͤrung 

nicht auf bielenigenhlsjugkeiueg Uttheile, deren Ptadicate nicht 


. eomtsabieterifch-omponiete, ſondern nur eontnalte (5.8. foicke, . 


wo dir eine. außer der Negatioscher, andern auch noch pofitide 
Beſtimmungen enthäle) ° mzen ausmachen. In dies 
fen. Urtheilen heſtimmt bt das Segen bes einen Prädicatg,. 
(nämlid) eines euutrairen) das Geben eines andren. - Den, 
Morten nommen Eannte man Diefe Erklärung der Die, 
junetiven Urteile auch auf foiche zulammangeſetzie Urteile aus 
in , wen⸗ 








‘ 


I , da vihden. A. Dede 


enitihe- Beschfe Rute 

Get man z. B. der · Körper bewegt fich uinböift micht in Nuke: 
ſo beſtimmt das Segen ber Vorſtellung der Dewepirie vie @e 
tat der Vorſtelling von dem Nicht in Nahe -fenn , und /durch 
de erſtere wird auch die zweyce seien hr ! 
4 


.* « 2 
‘ 
. 
. ort one u Wb. 4a 
⸗ — 4 “ x . . ‘. } 


D 4 . 
L . . De vu, 


u Weythige h zur Beraßlgung uab Mufflirung üben did 


Feigen Dinge, die dem Menfchep. unangenehm. 
: find, oder ſeyn koͤnnen, und ar nähern Kenut⸗ 
zu der‘ leidenden Menſchhelt. Herausgege⸗ 
den von Johanh Samuel. Feſt, Hrediger zu 
Hoyn und Kreudalz uimweit Leipzig. «einzig in 
ber Weidmanniſchen Vuchhandiung, . Vier ter 
Band erſſes Stuͤck. 1794. ' Zweotes und drſt · 

vu; ch 1. | BZeſannmen 910 Seiten Ing | 
AR. 


| rw zeige Klee die ‚ste Grüde bes Vierten Bandes auäfgig 
af... ©ie enthalten ‚nuher einigen zweckmaßigen Bahr 
mehrere, zum Theil’ michtige, Abhandlungen ,_ die vc —— 
darauf hinarbeisen-, ſtatt gende; and her Stücieligg 
u —*8 die Lehr —* der ‚Eeitiläben. Dhitofsphie aufzufteilen, 
In eine genaue Aeustheflung. der eingeinen ‚Abhandlungen 
einzugehn, erlaubt der Kaum.wict. Nux über eine, glanpg - 
ich mich näher ertlären: zu wüßlen,. nänglich: über die dritte dei 
eten Stuͤcks; Verſuch einer Vertbeidianng des Megerhane 
aus England eingeſandt,“ weil der Herausgeber ihr zz 
viel Gewicht beyzulegen ſcheint. Zuvorderft muß ich bemer⸗ 
ten, daß in der Abhandlung feine nene, in Deutſchland note 
her unbekannte Thatſachen aufgeſtellt ſi ſind, wie der Heraus 
Zeber meint, uud daß deg.Werf, kin Grunde nichts weiten heq 
soiefen has, ader-wielfeiche, fo-fehe er ſich auch, ein andegen gs 
bon. ‚giebt ‚_ nicht mehr bat. beweiſen wollen, als da v 
üſche völlige Aufhebung, des Sklabendandela ſchr nachthe 
* fuͤr * viele Meger- feyn wuͤrde. Hierin wird ihn, Bo 9 
ijeder Unbeſangene Recht eben; aber x6- eg Een 
erſt einen vritläuftigen Vewei br Ye N ae 


ge 


I) 


⸗ 


266 ‚Weitweish iR, . - 
dea Sflauanlantahl ir Betracht bes. dan entfkähensen uuplilefz: 


fahern Scqhickfale der Neger unmerafifch fey, und dann artw: - | 


de bob Vorſchlaͤge an Anden, (O. vor), wedurch nad; und nach 
Ber Otlavenhandel von. felbft unncehia werben, und alſo vum: 


-  felbft auſhoͤren wuͤrde. Denn ift Aufheben dee Stlavenhan 


deis überhaupt unmeorafifh: fo if} es auch das Ienafamfle; 
ſinh jerre ungluͤckliche Folgen davon unzertrennbar: Ip werden 
fie auch Komm fangfamften Aufbeben nach und nach fich zei⸗ 


muͤſſen. Zum Gluͤck beweiſen die angeführten ‚Srübs- .- 


das nicht, was fie nach dem Verf. beweiſen ſollen · Er 
figts: 1... Die Neger haben noch feinen Sinn für Freyhait, 
und find an Eflavtrey grwoͤhnt. - -Bugesebon:: Licat dher 
Die Lufäche im ihrer Orgeniſation, ober-in äußern, yufälligen 
Umftäyden ?. ‚Und 60, fest nach dem. Derf , dns Letztre 
EStart finder: ſollen dieſe Umſtaͤnde, und alfo Ekladenſinn Hd 
Mangel an Frecheits gefuͤhl fortdauern und orhalten werden? 
Eo iſt doch im der. That zin ſonderborer Ochiaßn Werwoch 
Otlavenſinn hat, kann die Freyheit nicht beuuhen; aaa 
erge muß er nicht in drehe anfest reerden. Leider aber Je 
bie Erfahrung, daß Bäufig fo gefchtoffen, und darnach gehan · 
deit wird. Denn iſt es'nicht derſelbe Schluß, womir man 
egen die Aufhebung der zum Theil noch haͤrtern — 
—* auftrat and aufteim; und den man dur 
einige anvorfihtige und · unvorberritete / und daher geſcheiterte 
Bene ‚außer allem Zweifel geſetze glaubte? Wuͤrde abet‘ 
jicht alles Emporkommen, allen FJoretlchreiten des menſchlicher 
Geſchleches im Algemelnen ſowohl ats im Einzelnen vollig ge⸗ 
Bindert. werdey, wenn er gelten ſollte unb könnte. 2. Si⸗ 
haben es unter ben Weißen belſer⸗ ats IR ihrem Vaterlande. 
Kann, je nachdem markes winime, wahr ſeyn; aber was 
eidufbet, pumai der Unaebllbete, nicht alfpe licher, als Entfer⸗ 
hung vom väterlichen Boden, von Verwantzten, von Geſpie⸗ 
tnf_ Bas erquickt mehr, ein Glas unxeines Waſſer frey⸗ 
wilfig genommen / weil man am richte Beſſers gewoͤhnt iſt 
‚ dire ein mir Sewalt und Zwang aufgedrungenes Glas vi 
Mlfihen Meine? : 9. . Die Afrifäner ſint · noch eben Das, 
wvons fie im Anfang. des ſechzehnten Inhrhumderts ware; - 
gund aifo wiirde: Afrika genau in den Zuſtand zuruͤcktre⸗ 
ten, worin e# damals mar; unb alfo würden fhnem, bey - 
uihren beſtaͤnbigen Kriegen, Ihre @tläven zur Laſt fallen; 
zune von ihnen getöbtet- werden,“ Erfleres iſt bed) gewiß 
gu’ viel behaupten: wenigſtens täße ſich Icen = Prior, fi 
. rer \ 


ry 
N 





Fe wolle und konne dich läuginen: ſo ſtage ich Weiter, 
ien die Europaer nur Sklopen, oder auch, Produkte qus 
Afrita7 Mürden alfo die Neger, nad. aufgchogenen auge 
woärtigen, —— hiche i Dre ofen, hate fie zu töhteng 
mehr zum Kultut ihres Bodens und Sewinnung det, jü Bere 
Taufenden Landespradufte benuge müfen, um damit den Kuss 
fall des Profits om &tlavenhandel zu erfegen, da ihnen bereits 
mehrer entopäifche Waaren, z. B. Branntewein, unentbehrlich 
gewoeden find? Gyſcabe Dieß, wie es doch wahrfheiniich if: 
Be dadutch die eur ba Same fo-mie des Beh 
„dar; de frage ich endtidh;, ve —— "par 
are und Dklahe Geſteht 
nit va Bein „daft von den No re —E 
ven aus Luft uud jur Pradt äufig ermprögt merden, Muddaß 
in Kriegen, bie aus Rochſucht gefüher werden, ihnen manche 


Stia· 


R 


Me 
I Me ein Ste 
Maeidem Bedünten 
Mh aa de 
a 
— Role 


heit lg din 
! Fe or 1 


Selavenhandels, und Ale Ei —* — 
u au fordern ſchelnt. m hat mie mie erlaudt 
zur beffecn Veiteeheilung es genannten Auſſatzes zů 

gehen ; die mich aber ſebr mösbig dünksen, weil ſehr ieicht ‚das 
von Anwendung auf europdiiche Enechtſchaft gemacht werden 
ihre, dir diefe, wie ſchon oben’ bemerti To oft aus Ahle 
art Grunden vertheidigt worden iſt. — Daß Übrigens die 
Fe des Sfinvenhändels thn oft zu fchrecktich, und einzelne 
Sana ! u acſideſt dehen⸗ iR bekann und ⸗ “er 


mn 


das‘ tes zu einer "Revolution; von 
—— Bgebar Dovtaz der eb 
‚cha in Hlärkbeng, Jena iund Seipalg;- 60 Sable. 
ty, 12 


1 are fine Ale" De Menfenkie hie Roi 
& ah va "der, Verf. I ht 


— Wiit Recht ſagt et: „fo lange man hicht über. dert 
Amſang und Sie sig der Menſchenrechte ‘einig it, ſo 
iange kaum man auch nl the ‚über bie moralifche Wurdigung der 


Stevalution einig feyn # Die fe Abhandlung verdiene das 
die genhuerte Prüfung: — Sn diefen erften ne 




















jeht der Verf. von der ing aus: “daB um Hecht das 
moraliſche Erlaubtſeyn als — ee 

vduß der Brund deg Rechts‘ allegeit In'der Moral.fiege, un! 
nur van: «und Cintheifung gehöre eigentlidh in die Recht⸗⸗ 
lehre.e jenftand ud die eignen Anſichten des Verf. 
find —— unſern Zeiten ſo wichtig, dag wir fle mit” 
den eignen Worten darſteüen und wit „unfern emerfungen 
oelezentlich begleiten wollen. > 





[2 
. 


. 


Waleweichtc.  a0g 
„Da der Nenſch nur feißf Aber Die Innere Berfiätung 


urtfeileh-Eatın, und die Ausübung der Rechte dirie Gewiſſen 
ſache ift: Tb’ tarin‘ von dem Rechte ein Böchlk ungerechter Ge⸗ 
Brauch) geinacht werden, ohne daß «4 durch pofltive- Gefege 
verhindert werden kaun. Wenn daher eine: Erklaͤrung bon 
aa in der — —— IK J— nie De Aner⸗ 
nnung gepilier Rechte im Sfante Berzuleiten : fo fatır- die 
Ä —— der die —* dieſer Rechte von Seiten 

— der Moral unterworfen iſt nicht in die Erflärung des Rech 


Ü 


eich in die Erklärung. deſſen. 


anfge nommen Werhen,..a fie gleich 


was recht heißch kahn, mit hinein gehört.“ DIE Saͤtz⸗ 
2 » 


ſcheinen einer großern Beſtimmtheit zu beduͤrfen. 


Vreylich werden wid. moraliſchen Weftimmimgerumd Ein 


ſchrankungen gewiſſer Rechte. tm Grnate nicht in die Erkla⸗ 
zung des Rechto Meibaupt aufgenommen werden köͤnnen eben 
weil ja. Beyoiff: det Rechts aͤberhaupt von‘ Alten beſeudern 


- 


ahirt werden muß. Das Recht Überhaupt iſt dag 


bet sieht aberhar 
mdraliſch Mögliche überhaupt. "Ein abſtrakter Vegriff,deſ⸗ 


fen Daſeyn und Wefen Bloß in der Abftraktion beſteht, dem, 


geil ex ſich auf nichts befonders bezieht, auch nichts befpnders 
—— entſprechen kann. "Allein, wird von bes 
‚ köndern Rechten geredet, und müß bes, was recht heißen 


feyn: fo werden eben diefe moraliſchen Einſchraͤnkungen und 


Veſtimmungen 'ald Grund der Moͤglichkelt bieſer befondekt 


echte, ohne welche ſte nicht als wuͤrklich gedacht werbeu 
nen; Wie Merkmale in den Inhalt des Begriffs aufgenom⸗ 
den werden muſſen. Gefegt nun, win einzelner Meiifch, 
. B. ein adeficher Gutsbefiger, machte von den ihm von der 
erahefe verfiehenen echten einen unmoralifchen Se⸗ 

6 


— 6 wuͤrde er fie ſelbſt aufheben, alſo künftig michte 
‚mehr haden Fonnen. Ä 


Denn bad Dedingte Cjene beſondern 
Reechte) fällt iveg, wenn bie Bedingung aufhoͤrt. Freyli 


vwiryde bey der gigemnpaͤrtigen Lage der Minge oft das Gegen-· 


theil wahrgenenmmen werden koͤnnen. Man macht oft vom 


kann, wie der Berf. mit decht fat, burch die Vioral befkimmik 


W 


LVCR— 


Bält fie doc. Wir aber reben jo van Dipcht und;reihelichrg ©: . 
Beftimmangeny won dem, was geſchehen follz. nicht aber wog 
dem, was ieht. 4% D . Fu , \ 


22 75 


„In fo fern jemand ein Recht bat, bleidt ihm feine Vin 


kaͤhr innerhaib dieſes Rechts von außen unbeſchraͤukt. Diß 
" ‘ yo 1 Du EZ Zn 7 nn. ter dene ar m "Bun . 


\, 


270 | Beltweisheic” 


Eumme aller diefer Fäße, in denen 18 va Seßkinbe das 

echt habe, mocht / den Inbegtiff meiner Rechte an6. 

die Moral erlaubt, if zwar recht; aber es iſt des * 
nicht einDiecht„ Das Ichtere wird nur nun Die (be lsebung, 

—ã— J— 


Hier wird der Selrcacdum mehr Sralt ernum 
als, fe wärftid) bat, und haben Fann. Sie ſoll dac, was. 
nach der Moral recht If, zu einem Recht erheden konnen. 
A fie muß, wenn fie will, es duch nicht thun Lünen.‘ 
Aber wenn fie es nicht thut, würden wir dann wohl nicht 
ſagen koͤnnen, daß es ein Recht ſey? =" a, witd mar 
tworden, das; mas. nach der Dioeab rrecht i⸗ das muß die 

-  Befepgebung auch zu einem Hecht erbehthi-.. Wir ſehen, daß 
hr einem moraliſchen Muoͤſſen die Rede: frz; o- die Ge⸗ 
Aber eben:hietaus ecbeet Auch, daß das, we⸗ —* 
* gu einen. Regt erheen wolte/ vorher ſcheu x Ka 


Unterfuht die gieqhtlede Kur, was Mor 
ein Recht feyn kann, und mög wegen dei Ber er as 


de die Nenſchen treten Mület, under) des Entwidelitig.ihe 


zer Kräfte am gllicklichſten und friedlichen mit ‚einander Fin 
Inden, dafür erklärt werden ſoll: fo heißt —— 
immt ſie, was in Einem Staat dafuͤt erkannt wird: fo Heißt 
Rechtegeiahtheit.“ Cite willtührlihe Eintheituug!. Wille 
fübrlich, „weil der Cintheilungsgrund ſelbſt yiäe ‚Aothineudig 
W. Was ein Recht ſeyn foll,. mug nicht bloß eine don * 
nen (i oz va ee I nbern wirkih Tye en } 
Vdem aat), n es ſeyn Toll, — eine Ge 
— kaun ein Hecht Aber und gegen bad. baben, wa⸗ —J— 


Das softiee Seht barftem Natwrtenhe * —* 
Min, weiles dadurch auch gern, die Moral wäre) Aber es 
Mann untor ben im VRaturireht möglichen echten, einige an) 
N deſtimmen, ohne antfcheidende Bründe für did 
Btiswabl su. baben.“ Hierauf grinq et ſich die — 
Moͤglichteit verſchiedener Geſetze in verſchiebenen Green.“ 





* n * Gefeßgebung ſich das Recht imen, deren — 


En beſtimmten Rechten, über, goifchen dem 
can Habıh füllin, ji wählen; ' hat Mi ib 


DT 


⸗ 


Wanveinhen. 374 


‚haupt nicht run Re eñtfcheidende Gruͤnde Tandem. es Tank 


auch nichts als (despotiſche) Waltũht ihre Wahl beitimnieh; 
Denn indem fle ſich anmaaßt, aus Gnaben zu ertheilen, ed 
"fie aus Schuldiqkeit ˖ ertheilen muß, weil’fie fol: ſo macht 


fie ſich, itidem fie’ ſich uͤber Die durch die Natut der prattiſchen 
Bernunft beſt ninte Rechte erhebt, "gu einer eigenmächtigere 
pe Gewalt. Und was lebe ars bie gehörige Si⸗ 
cherhcit/ daß wine ſoſcht Geſetzaebung, welche ung nicht ae 
unfere Rechte, ſondern tut zum Theil nach, —28 ih 
rher berechneten oder vermeinten indivibualen Vortheil 
Maß ertheilt/ uns die willtuhrlich verliehenen auch wieder * 
ſ wulltuͤhrlich entziehn werde? Steht das Maaß des Freche 
mens und Gebens dey ihr: ſo wurde fie hiernnt gar bin 
- unrecht thun. Gleichwohl aber wurden wir alle behan 
Baß fie unrecht thue; denn die Rechte, we tele ffe ung himme 
oder. giebt, find unfere Rechte. die wir vo allem Beben bar 
ben, und nach allem Rehmen behalte tmäflen. — Und wie 
Mann das, was ſelbſt moralifch unmoͤglich iſt, eine Verſchie 







Benbeik der Geſetze um verfäfedehen ‚Spaaten‘ moraliſch 


Hoglich machen? ⸗ — 
yE entſteht die NFrage: ee heſtimimee Rechte dig ig 
mdaß fein Staat, der tliche immoraliich denannt werden if 
TJunterlaſſen fan, fie geſehlich anzuerkennen und ob es 
aͤlle giebt, ih denen meine Willtühr in : der un 
Maffüng, die moraliſch if (und das folleni fie'alle fen), ge⸗ 
„ti anerkannt, ober wenigſtens undefchräntt ſehn muß} 
nic einmal dieſe —— —5 ee 





echte: I * Ra ee —2 en 
der "Ber aus ‚einen, I woll 


MI hen — nur auf Dive 
ae gruͤnden. Hieruͤber fi u. de dem am and 


— Ben Aber. das Moralgeſetz will, Daß die Gelehgebung bem 






nicht einige feiner’ Rechte, welche Re ihm nach Gut⸗ 
en en geben will; Farbeen alle die er ba, in der Ah 
Abitiig‘ fichern -foll,;. Daher der Weich foll den — 


enſch⸗ 


2* 
— 


un In werden fon ‚Bi ö 


er mihe dir Negiectunn/ ſenhern ſi⸗ » Fi . 


— 


272 . - MWeltweisgeit 


Menſchheit zu banken Baken- Er ſorchert vor der Regierung 
nicht Rechte, fie kann ihm keine geben, Die er nicht durch ſich 
durch feine Menſchheit ſchon hat; fondern nur Sicherheit 
am ungeftorten Gebrauch aller einer Rechte. Maaßt ſich 
num, iegend.eine Regierung an, ihm nicht nur nicht die Gar 
yantie aller feines Rechte zu leiften, ſondern aud ihm log 
den Gebrauch einiger davon zu. gefbatten: fo iſt fie, die gegen 
Unterdrücdung fügen ſollte, ſelbſt Unterdruͤckerinn. — Hier⸗ 
qus-ergieht ſich ſchon: daß es nicht Rechte geben. kann, bepgn 
Ebrauch nach Willkuͤhr entzogen, und andere, deren Gebrauch 


ichs nach Willkuͤhr eztzogen werden kann; deun ein Rechz 
ik eben dadurch ein Recht, daß .es wicht. entzogen werdeh 
. Das dicher Geſagte wuͤrde auch noch auf eine ang 


ders Art deducirt werden koͤnnen. 


Soll die Regierung dem Menſchen Rechte entziehen, 
oder auch nach Gefallen, den Bebrauch dieſer Rechte auf um 
Beftimmte Zeiten unterfagen koͤnnen: fo wird Hier ſchon vor 
aus gefeßt, was auch ans andern Gtuͤnden vorausgefeßt wer⸗ 
den muß, daß er ſchon vor aller Segierung Rechte hat und 
Gaben muß. — um eine Regietung haben zu innen. Nan 
- Bann aber die Regierung über den Menſchen Feine Rechte bar 


Gen, als die ‚fie don'dem Menſchen erhalten hat; der Menſch 


Aber kann ihr kein Stecht Über feine Rechte geben, als das ef 


ai Je Degferung fihä mepr habe... 


feibft Hat, nämlich das des Schupes:felipr Rechte; ale Fanıf 


: 1, Was iſt aͤberhaupt · die innere imoung der Sältige 
tet eines Geſetzes? — iſt — nach der etwas ge⸗ 


(eben ſollDae Sollen: befteht-aber -in der eignen Ueber 
geujung, daß eine Vorſchrift meiner ‘tnoralifthen R 
angemeſſen ift, daß ich es als Geſeh dieſer Natar anerkennen 
muß. Die buͤrgerlichen Geſetze, die nicht durch Zwang, ſon⸗ 
dorn durch Gehorſam befolgt werden ſollen, duͤrfen dem Eha⸗ 


daßter der Freyheits geſede nie widerſprechen.“. Dus wuͤrde 


hoch nicht genug ſeyn. Die dürfen ihnen nicht tar nicht zb 


Beripechen, fondern der fehte Grund ihret Befolzung muß 


fo'gar in diefen liegen. — 


va 


ganditer, das wider, die Verrunft iſt wie z. Y. daß der Lande 


man. feine Xeckee nice Durch; einen Zaun ‚par ‚den. verpg. 
— E—— ie || 


Rungen dag Wildes 


» 


alut fo. 


. x 08 wird gipas Wieles ven den Mlefchen. für eih G⸗he 


.. Wetineiohihk 5 


—* eh bie 3 
ne Bid; —* 


mie nad ‚aß, — ‚einem: ae 





tönen. nun vobhl — älleltı ai⸗ 
fe zum Ark en uber nicht das Erfetet 

aber deydes ver bunden In bee erſten Rinrtſiehl find fie DL 
ivraitfche; in det zweyten bargetlich Geſfae veren gZwech 
darin deſteht/ zu — dag -däd- Kaftrk- Hide: Außen 
Wieittennd hewärken. Fönne, ARd:die Zasend darben wifle.® 
rrbedg rtakk die Bärgerlächen Spiele bot Ben), Inhralifchent io 

——— neo ſe werden And alle ;ioraliiche Sen 
fer bürgerliche fegn moſſen / nund det-Unterfähled wi 
init. dieſer ſehn Eonmen, daß, was bet- Fe vorher 
Ada Beſeb —E ta dat, im and ha —— 
sie Sue . wie ti —J Wärkjich, ‚aufge 
cd, 


„Aue Zäle, hen meinet Wittthr Äbeptäffe erben! 
üten, ‚ut, mich ald“ moroliſch 
a ieh tücht an 
«8 dlicch free Wäpl eiriga moranſ 
und wenn nan Diefe Fälle üntet ) 
—— . darf, fein 
ug, hun aber, 
ii — F fe durch 
hen, Bekimme leyn maſſen 16 fe 
ihr, ‚in PN ta 
pi un! jun kat 
aber-thun foll, Alfo aa maß: {6 gebietet es Int hiche'mehet 
>: Alg,Ich mie lbft Sebiete,. und auch vorher als ich hr den @tade- 
—* bin, geboten habe. ih anderes techeliches Botune 
Br ‚gäheb miralifßen Sefenz läpt ſig Aberhaupt ni ee j 


Im. bes Seitenben "wirft unfer; rsf abi bie: Rage auf 
N ae 
= 2.5.2.2. see Br mare u 












57 u "77, 

nn * 
tr 24 m 

moͤgen / Ach nach ſeloſ — eſehen zu beſtimmen. „Dei. 


de Menſchen sieht, bey denen Diefes Vermoͤgen preblematifch 
4 fan die Geſehgebuug, STE bie Gefahr fee 


Moeralitaͤt gu Bevechtigen; 
———. ——— — is Dale Deren y ——— 








Anerkennung vr 55— iſt in eine Meg) . | 


Pehirgung · ber m Saͤltigkei 
Indem 5 thut, ar fie. —* Y es 6 grnifk Gefch 
und durch ge beſtimmte Rechte gießt ‚welche vor jeder | 


Menfchen unwillkuͤhrlich anerfennen fer 
fo au wärtlih anerkennen, — Oben aber wurde behaupe 





u, was nad) der Moral —— fen. nur bon Dr 


gebing iu einem Recht erhoben werden Einne. — .. . 
Menſchenrechte find unter der begnen? 

Ser a ie ser De —ãæ— 

—* nach Einſicht beſtimmt 


| Das Gegentheil MR Beſtim⸗ 
mung dur) frewde illtäht.“ Es erheller (aus dem oben 
ODemerkten Yan. wenn der Graat gehietet, was wir: (als 


moraliſche Perfoneh ) auch ohne di Gebot gethan haben · 
würden), "unfere Willtuhr nach dieſem Gebot nice mehr ba 
ſchraͤntt als ſie ſchon vorher beſchraͤnkt war. ꝛꝛ 


Vie Hothwendigkeit innerer Ueberzeugungen findet ſich 
iu Sewiffensfahen; in fo fern nicht das Betragen in, 
andel ind, Fra fondern mut der Troft für das Her - 
war ihnen abhängt. "=. In Meinungen die tein wiſſenſchaft⸗ 
» find, oder * das uftheũ fiber etwas, und keinen Wors’ 

es zu thun — Di mn mechte heißen Ge⸗ 

ſens u Zwangerechtẽ. he n..ı. fucht der 
—— folgender Eini endung‘ begehen wie koͤnnen und, Ä 
mölten Dteliglönen gedufdet werden, die Feine andere neben 
ſich dulden, ſondern alle andere verdammen 7 Inuß, fh folge 
[19 allgemeine Geröiflensferpheit nicht ſelbſt zu nichte machen 2: 
Er glaubt Die Frage fey mit der eis: muß man die Herrſchaft 
des Aberglaubens dulden? und‘ behauptet folgendes: Mei 
gi kann als ſolche bie bürgerliche Drdnungniche flören.e 

er feine Religion nit um’ fein felbſt willen (tebt , wet. an⸗ 






\ Ben ini U, der fanıı unmöglich von — 
| fe . 


berzeugt a ont "denk -fonft wuͤrde er ih⸗ 
dd: dr Aumacht glauben, und ſich nice anmaaßen,“ 


me une * 6. der 


> 


⸗ 


— une .n ..w a. 


Bine” am, 


® anberufene Dachwalter Gotrer zu Tepn.* Te iſt der 
oten nicht geloſt ———— die hund deſelben wet⸗ 
tee: hinaus geſchoben. Denn fo lange die behauptete Unmoͤ⸗ 
ten nicht aus andern Geinden erwieien:feun’teird, fo lang. 
fie :äberhaupt nicht erwieſen. Die Erfahrung abee wiber⸗ 
. —4 reine der —— Denn lehrt nicht die Geſchiche 
daß das: N bige fie, betein su kommen, ein allen Gele 
ten —3 er W ahlſpruch ſey? Es glauben ja: ale: 
„die Sachwalter Gottes zu ya wenn wir gleich zugeben, dag“ 
fie. unberufene find. „ ©o. viel wir jeher; jo kann er 
gar nicht die Frage feyn, was dig Gleder verichiedener Sehe“ 
sen glauben follten, um alle eben einander ruhig (ohne Re⸗ 
gierung) beſtehen zu Einen; fondern was die über ale Sek⸗ 
ten erhaben fegıi ſollende Negierung heftimmen mäffe ‚ sheiß 
ſich fiber alle zu erheben, cheils.von biefem ihren erhabnern" _ 
Scfihtspunfte ans, die Möglichkeit der Äubern Vereinigung : 
zu einem Staat, ler Verſchledenheit der ‚innen Meinungen 
ohngradtet, vorauszufeben ?1 — Gewiſſeusfreyheit —5 
„uur. dann ſtatt, wenn ich meine, Gedanken, ohne durch & ’ 
efeße deshalb bedrohet zu ſeyn, frey herausfagen kann. , 
nis iſt ein Menſchenrecht, meine Meinung über afles frey Bi“ 
. wmüsfasen zu härfen. Aber hieraus folgt nicht, : 13 
* alles frey herausſagen ſolle Der geſunde Dienfhetid« 
— laͤngſt entichieden, vecß ich nicht unbedingt Wahre» 
zu fügen brauche, Bewenn gewiſſe Wahrheiten nieite - 
find Die Wahrheit IR uur dann Wahrheit, 
——* fie an ſich als Iweck betrachtet wird. Im Gegentheil, 
„weni ſie nur deswegen geſucht wird, weil ſie zu etwas gut⸗ 
„iR: ſe gehoͤrt ſie unter: ee bie Mittel; die alloin nach dein Zweck 
pls beurtheilen find. In dieſen Fällen. Habe! ich ein Richt 
maus: der Wahrheit ein Geheimnig. zu machen, und id) barfrn . 
nfegar eine Unwahrheit ſagen, wenn bie Wahrheit ein Did... 
mat Erreichung eines verwerſtichen Zwecks inne. ‚Wen Einkte::- 
ned 5 Di: gereuen, ‚einem: Menſchen, den ein Aahnorniger ve⸗ 
folgte „.das- Leben badurch h game zu haben, daß er dieſene 
werten andern Weg atigab nis der ‚Merfolgte. za nahm. 
Das Benfplel beweiſt hiet sicht, 88 iſt nanuich die Bram, 
De müffen ſech Menſchen "Wegen andere‘ Merken Die im 
Stande der Rahe, -und ale ſolche Aal —ã—— 
aber wie viſtenaa — degen —ERE an 
_ Bonn? Sm 







ten gegen —— 


/ 


in Watt. iſt vom Werhakten gegen geſundt · 


! 


‘ 
! 


296 Waceihuc. 4 


Imerten Fol iR die Frage · von Puqe md diece ini piege 
sen vop Pelitit. Sitcht oan aus: dielem Geſichtepunkt bie 
Fragen mı.: ſo muͤrde He mit. folgender geichlauten: folk man. : 
** bey geſunden Perſonen feine Zuflucht zu Arzneven neh⸗ 
men? Und die Antwert wuͤrde fm: bie Geſanden ſaduͤren 
du Arztes nicht, a Be 

m Ars wer Pflicht wahrhafi au ſeyn un fd; feinednegeg 
„nie; allezeit meine Meinung zu ſagen, herleiten. Mar! 
„fu unterfcheiden: ih darf alles’ fügett, und ich darf uͤber 

2— meine Meinung ſagen. Sm eeſten Fall Fan ich ein. 





ertäther ſeyn; aber im zweyten urtheile ich nur über einen. - 


maegebnen Fall; und ich Habe allerdings daruͤbet zu ntthei⸗ 
ol rote ich urtheile; derin der Staat har kein Recht, den 
enſchen zu zwinger, fich anders zu ftelien, wie er iſt, denn 
uß vige Ihm feine Herſonlichteit verbietenSoeiue hier, 
ak ber, Widerſpruch gehoben ſeyn ? Alrtheile ich über etwas. 
ſe wird auch das, woruͤber ich uetheile, bekannt. Balls es 
nän, nicht bekannt werden follte: fo Bin ich ein Verrärher — 
— dadurch, daß ich that, was ich zu thun ein Recht 


SDie Ventfrenbeit aahert ſich in der hiſellchaftiichen 
„Anferhaltung, in der Rorvepandenz, in der Preßfreyheit. 
„Die Freyheit dar Korreſpondenz folgt nicht aus der Denifrey⸗ 
hait; dern darags, daß ich meine Meinung ſagen darf, folge. 
nicht, daß ich Seheimniffe genen den Staat haben: darf... 
Es liegt zwar in der Denkfxeyheit —— Recht meisw.. 
edanken mitzutheilen, wenn ich will, und Niemand hat 
„aber dag Recht meine Driefe jun erbrechen, als dre an den, 
fe, gerichtet. ſindz aber es ſetzt diefes auch, Wenn dieß echt . 


» edanken enthalten „ und: Feine. Merck 
⸗⸗ —* nachtheilige Verabredung dadurch —2* 
„wird.“ — Zind nachtheilige Verabreiitungen nicht audi Ge⸗ 
u oder wie ſollen fig. von. dieſen unterſchitden werden7 — 
ex Stat. a moraliiche Perfons fo Barın- er gegen bie. 
en Am. Spas; beine ahdoern Rechte haben, als die 
[hen gegen. einander ‚haben.umd haben Finnen. und bier 


beißs «6: quiliberipragipmiee bonus, Der Ciraatkans fiir . 


alſo auch Feine: Handlungen, „wie . B. Erbreshung dee Khriefe. 
a wodurch — moraliſch noibendiae Votausſhuus · 
au Ebeben. muͤrde. Iſ X v lei: Zee: Beil; a 


No. 
N 


wyegen..den, 35 at gelten, foll., vpraus, dA. meine NWriefe, 


— — — — 


umisgäle. 377 
„delt er pie er ll, ‚fo:tun er mie Dicherheit wuf‘ die oͤffent. 
‚Ice Meinung rechnen, und eben „fa: wenig als ein einzelnör 
— au fürchten hoben. Yuder. Verf. geht uber noch nd 
“ter, er dehauptef; daß im jetztern Fall, im Ball ber vor. 
mutheten Berrätberep, nicht allein der — 2 ſondern ſo⸗ 
‚gar dee Privatmann das Roche habe einen Brief zu Orbit 
gen.“ — Da-man nun nicht vor dm Sröresum wife 
‚Bann, was in: beup-Nrigfe ſtebt; fo wuͤrde nicht Nu kom 
Brief ficher Iren, weil-uuter einem rigen 3 Jeder 
mann jeden würbe erheechen Fomment. —— Doch nicht ges 
nug; poe WBerabrebungen werden —— boß 454 
dern auch mimdlich yenammaıı: ſollte nun Gere 
* * I weh 333 hdaß der Otaat ——— 
u iene halten koͤnnte — Man t au 
Lols Die Unricotiskeit der Webanptung, we J 


sn einem Stagt, der bie Breppeie der. Meinung nicht 
eisſ en bares nie eine Gefahr für mich, daß mein 
« rochen wird, ausgenommen, baf —*8 viele, 
- oroas ih nur einem-Tagem wollte, nun auch denen befannt 
‘wird, die den Brief erbrechen. Diefe Kürfen aber yon 
"„iem, was fie ke feinen andern Gebrauch machen, als r 
„den Staat betriffe, oder Ih e beleidigen hie ——— 
"Aber mie wenn dieſe Menſchen zu Iren Borrheil ebeimen, 
aber uns ſchaͤdlichen Gebrauch machen konnten7? eberhäußt 
aber iſt der Staat ein trauriger Stadt, des bie offentliäie 
Meinung nicht durch recht Handeln für ſich erfhaften, fotis * 
bern, wenn fie ihm nachtheilig iſt, unterdruͤcken till. Das 
Nebel, dag er zu vermeiden ſuchen wi Ha f dus fin Be 
derſtreben nur besbepfähren, 


SIR 1770277 wenn man m —* die Beiefe, 
„die von einem andern: Eiiaat in einen andreh Seht, anf 
ufange und erbricht. . Das ik offenbar unngerecht. Nux eiu 

asegruͤndeter Verdacht kann Am ein Recht dazn gehen; aloe 
Ir iſt auch dann ſchon im Zuſtand der Kriegt mit dem Nas 

en Bun au kein ins ‚dar Fu gehhrhn 
‚ AN unser feinem Vorwand nen, 

Recht und Pig nicht einem. m enden Rohr werden 

ſoll. Wen der Preßifrerheit bemnerkt der Veyſ. mic Recht, daß 

ange: bey Vernngumpfungen her Wert, fich aeunen und feine 

‚ Ausfage beweiſen male, wenn er nicht Verlaͤn r ſeyn w 

When es aber gacta. welche die gear re: acht Ba 

en, 
GE Ze Is 


— 


— an N 7757 


ore aicut 


eu: fe: Nme eg auf Seuͤnde; nicht‘ aufiGchonifle an, und 
‚der Name des Bess. ſey gleichguͤltig. Gewiſſens⸗ und Deyke 
it waͤren nothwendige Bedingungen ber Auftlaͤ 
die Fragen iſt es gut, daß ein Wolk-aufgeflärt werde? ' 

ſey gortlos, wenn ſie nicht avſurd waͤre. Dey die Regieruns 
weiſe: fo müfke ſie sin aufgetlaͤrtes Voll habeh , welches ihte 
Gute eiuſahe; ſey fie es aber tie! ‚gms fie —— 
ein dummes Volk regieren koͤmen; Wahrheiten, Vie 
nicht genug wiederholt werden Yönten: Der Verf. gläubt, 
:wbaß die bieber unterſuchten Menſchenrechte datum nicht Ag 
ꝓdae Gebier Dir Geſetzgebung gehoͤrten, weil ſie keinen tits 
„„mittelbaren Eiufinß auf das Wohl ver Gefefchaft haͤtten, 
aund weil Be; da ihre Ausubung allein von der innern Thaͤ⸗ 
ꝓtigfeit des Menſchen abhängt, kein Eegenſtund eines Geſetzet, 
„welches xderzeit duch Aufere Handiungen vefolat werden 
„fell, fepn konnen. Bent aber nicht die Ausübung and) 
‚Jedes andern Rechts innere Thätigkeit woraus, maß nicht. jr⸗ 
pes ducch Äußere Handlungen befolgt werden? Ferner, A086 
kann wohl einen anmittelbgiern Cinflüß auf das Wohl der Gee⸗ 
ſellſchaft baben, As die Rechte des‘ Gewiſſens und der Denfe 
frevbeir? Auch wir glauben. daß ‚Ne nicht in das Gebiet dyr 
Beſetz ebung gehoͤren aber aus andern Gruͤnden. Die gehoͤ⸗ 
‚gen nicht bi Bas, Geblet der Geſetzgebung, weil fie keine ge ⸗ 
„ben kann, Inder’ fie. zu jeder vorausgeſeht werden; fe 
fein ung nehmen tanu, weil ohne fie Seine würde rechtlich 

eſtehn köͤnnennnn. on or 





. Ur er Ze 
. 38 EN 


6 glybt hoch andere" Menſchenrechte, welche die bye 
"„feßgeburig detwegen anerkennen muß, weil ſte. die Webins 
„sung enthalten, unter welcher bit Menſch ſich überhaupt 
„nur als: moraliſch Welen in ber; Sefeltfehuft zeigen kann. 
Wenn man von einem andern Menſchen begehrte,‘ Daß er 
;wichlechterbings das thun ſollte, was ein anderer nicht unser 
asottlicher, ſondern menfchlicher Auctoritaͤt wollte: fü wurde 
‚man feine Moralitaͤt voͤllig dadurch aufheben, und er waͤrt 
ꝓtein Monſch mehr, ſondern das Werizeng eines andern Men⸗ 
ſchen.“ Aus dieſen und andern ſehr treffenden Gtuͤnden wird 
en den Religione and Gewiſſenszwang geredet, und die 
Nechtmaͤtigkeit auf alles, was noͤthig iſt, mich als moraliſches 
Weſen zu. zsinen, abgeleitet. „Die Veleidigung des Men⸗ 
ſMenrechte, bemertt der Verf. ſehr richtig, iſt leider noch (z. B. 
durch Zwang pam Soldatenſtatid. das Matrofenvrefſen, 
eo an; ’ ẽ 


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8 de Kräfte 4 Sibeldnheken — 
pen.” 3. Unsefärändee Porpbee im Mianpet 


J 
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Ei 


Bortheile mit dndern fich Rechte zu efivetden. 4:8: 

Sebe auch feiner Sehe Rechte, oder das Recht —— —22 — 
—— auf, Lebensgeruß. ( A! Selbe 

Be — ne as 








ig, — 


Eu 


t::f6 dk tam 
mSglich; "IR 
Brundgäfeken 
Ye möglicht 


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9 —— Magen ihm iR: nicht zu heil ni here, 
dauern wÄrden. wir. äh doch.- ‚Dem. war Kin Mevolarion . 
zonralißd;  nppbipendie,. „eK BollaRac- hen eignen m Müshrndh, 
ap ‚Wert, joan’ch Bein vier tonppg ande Beflinmebeit, 
wieraſe ha⸗ abs pbnſich migiab oder vomisich ſcy? di 


[27 . mu) 


Wulweichen. J 


Und lolht enrechte ſich 

} wohl der Edeln 

3 arm 
ri 

tühet m bey einer 

A a —8 


aber dae ĩ in ii) voluifle ver · 
tung. 


Wie —— sinss-eimehn.äne Revolution. {p 
Eenn duch dog Verhalten eiger Mealerung wohrend des Des 
vinnen che —— auch nur nach morahſchen · und nicht 
adj Gruͤnden, entiieden erden. SIR der Zweck 
er Arne: fo.muß fleibn zmit.egreichen hafen; 
6 une; fo. muß 
Se eines Deflern bel 
ten Acwain — — —X sefimm, 
% f —28 * nicht die Menge, Verldiedenden 
ver Drligion nd Nepierung. Kur völigen Defim 
ans —— ra fordern dog dazu auch Die Lies 
Gereinftimmung. Bar @inten, erfordert erde Muter. Site 
—— —— Dveeriff ‚nn Bittlichkeit, das 
. «gehalten yelrd. : den. Bffentlihh Irfarkteen 
Tugend Mearift; : Ein Wolf iR.ilmı „süpe enge Meoihen, 
“dern fahlestive Begriffe von Tugend, in fofern fie auf Gefühl 
gegründet find, übereinftimmen, und zur Regel ihtes Detzar 
und der Beurfheilung deg Werts eines Menfcen, der 
An: Ban Hank " sarperden OR arıb Die Ach Arsıper 
un *. „Die gem Volke unserfdie- 
denen Vornehmen [chen Nat im Berhäll 
tisuen ; Cdne At a die KA nicht im 
ib des Herra zu Diener, (das Koi m Vertres 
porang, ber immer —A—— Tr nice Des Lehrers 
m Pak (em der ea Riem Ühter —5 — 
vniot eit ann Unterfhanen (den diefeg If 
a denken ohne Dan Die Mbrigfeig, welche ihre Autoritäe set 
ae De“ ft voraus harte.) Sollen 


sag 


Fr in ein en gedacht metdem: 
md. 4 inprennen um Maig 
-, gennen: fe — 2 auch de⸗ 


ollen ie 4 + dm Chu SHülz si wer 
A LESE Fe Der 


Itniß des Hertu zum . 


— fe hm anhinoen Ian, up Die ö 


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3°. Woidg 


ırar 





f: be in er vi ara Chriftlan 
ten, nebſi einer 
aa Schmid. , Dei — Ausgabe, 


„dan, in: ‚der Kröferfihen Bub hanklung, 229% 
LAST er 0 
fee! fe Wit grruch erhält Beh jeher aa Aue mr 
\ ai ie, Richtigkeit ui dieſer neu⸗⸗ 
abe erſtreat es fü — —— keiten 
Schriften — die a einigen nn 
‚fiefern konnten. 


Empirismus;; rer pr Te Werdlkhung De 


erfern , wie —“ ee . 


ion Bell, in feinen, Bram fügen der ven POUR, 


L 


j \ 
Welweisgeit. 283 | 


Morgete war bereits Der zweyten Ausgabe des 

— — Sin ‚und iſt bey —— der * 
deſſe ben auch th unſrer SHAB —5 Band 1. St.) ausfühse 
Mdy beurtheilt worden. So viel der Rec., ohne bie vorige 
Auage vergleichen zu Können, ‚davon urebeilen kann, iſt fie 


u a ydne weſentliche Veränderang, wieder 
abged 


— operis (yftemeticl Phitofophiam ei 
” sicam fecundam Rantium expolituri, Hafniae. 
Muccxcv. us Sebaltiani Popp“ 2. 1 
Bogen, 3 en 
er. yon —* Phiie⸗ pr t 
‘ein —— erk “über die geſammte kritiſche gie 
wii an. Er wird daſſelbe lediglich aus Kants ci nen Scheff 
ame He am aus der Kritit der reinen ernunft, ber 
mWMetayhr Sitten, der Kritlt der praktiſchen Vernimft, 
wmide vie nn er Kritik der Urtheilsfraft. Er wählte die 
| :Sateinifähe' Sprache, um fein. Wert aus ändifchen Yhilcophen 
Brauchbar, und es auch ihnen moͤal Ich und leicht ju machen, 
DR kritiſche Phitoſophie, von der fle bisher wenig ober gar 
keine Notig genommen ihrer Aufmerkfamkeit zu würdigen, 
"und zog eisne ſyſteniatiſche Bearbeitung der bloßen 1ieberfegung 
Ver Kantiſchen Schriften vor, weil er auf diefe Art ſtich pracke 
fe, deutlicher und kürzer zu fallen, ut fo manche dem Bra 
‚re der, ben aller muſterhaften Verbindung und Anor 
nzen, im Einzelnen unvermeibfich gewefene Weitlaͤuf⸗ 
aiäfeiten "Wicderholungen,, u d. m. vermeiden zu. können; / 


‘3a er hofft, daß er eben hiedurch einen ſtrengern Zuſammen⸗ B* 


nis und größere Deutlichteit in dns Ganze bringen’ fant). 

R Das Werk fol aus drey Theile beſtehen; im erſten wird dw 
"dag Hauptwert namlich die Kritik der reinen Wernunfe, une 
Kach derſelhen die Unterſuchungeri, Analdif und Darſtellung 

1088 menſchlichon Erkennenißvetmoͤgens; m zweyten nach Dir 
.ritik der praktiſchen Vernunft, und der Vreap der Ole» 
ten, dag Willensverttiögen he feinem a tim enges“ und 


"teaft, die träge der Aeffgetit & en echo, ſofte⸗ | 
wmatiſch vorttagen. Er wird ſich — genan an Ber ' 





2 Mettopeh. 


n; aber theils in kurzen Anmer · 
hen Ertutſionen attes Das, wis 
Nusleges unh 'Wertbeidiger dos 
v.qur Erlänterung Hop Beriditie 


sie. yorgebtadit. haben, attbririgge" " 


Er hoffe, die. Vollendung bi 
n verſprechen — 


David Hume'g Geiſt. Ya-tril tien de A ridiedh. 
que de difpwer, fans fayair un’ mot. de la que- 

z. fion? Yoltaire, Erſtes Baͤndchen: Polis‘, Bon 
ECEdhtiſtian Auguft Fiſcher. teipyig, In der Scho- 
ferſchen Buchhandlung 1795. 8. 2336. Inge. 


Bm Hume irgendho in feinen Schriften die Denker _ 


- „wipep-Rlallen eingheilt, wovon Lie einen, Diegfeite der Wahe⸗ 
Ye chen en har dieſelbe erseichen ‚ju Emmen: die as ⸗ 
dern aber über die Wahrheit binaus gehen, und von dieſen 

> legten wetpeilt,, daß ſie dig ungepähnficifte, ud ben aklen, 
‚pen Yusfemelfungen nd Parador en beuen. fie ſich buidig 
aachen mögen, die nüglichfte und [hägbarite Att von Bchrift: 
gen find, weil fie Ip.mandıes, was gewöhnlichen Ki 

fdht, bemerfen; und brouchbaren Otoff-iur * 

der Wiſſenſchaſten liefern; fo hat er pen diefen. lebtern ſebnã 
. \gentichnen. Denn gbne Zweifsl och map denen, die 
‚bisweilen über die Bahibeit. Hinausarben... mit allem 
> ‚dem bemien gr ſich ole einry'fo wpraüglirhen Deufer, der 6, 
zwo irgen. einer, perbient, daß man die wichtigſten tage 

‚feiner über “fo mannig,ultige wichtige Begenffände verbreitege 

"Denkfraft fannnile, und iq eineyn,. beim Hrafatıg, dem Oeharfe 

‚Ram und der Seindeit jeineg Geiftes einigermaaßen ensiprechene 

„pen Gemälde aufitefle.. ‘Of bey Werl, der angegeigten Sar 

Aus wuttlich eine folche Oröfteseichnung. non Dume arliefer 

„Fake, fpapin tpir ihu nach feinen Vorzugen und. feinen Cipege 








heiten keugen und Ichägen. fernen Fonmen, (Ant fh Io mvenig ' 
ande ie dieles erſten Bandbens +. der. nur ſeine zege \ 
Keen — übe — —— enthaͤlt a . 


ap des Yartapae und. ber Darfkellyug, nach. 
Een Car barbelen. Sa wine Kr A Bye 
= rameirseiaülhk, Und. in ſcinen Geit eingepruugen ji, Fon mu 





Weimwelchen 85 


| un ieh and Bun dere ). wat Kunde in der ſpe⸗ 


wen Phaſvhie geleiſtet hat ſchaͤtzen konnen.Oier hat 
ker 8 vornehmlich ſich in ſeinet ganzen Vorzuͤglichteit ge· 
zeigt, wo er durch die Aufſtellung feines Scepticismug Shohe 
gemacht, und. den größten unſrer ſpekulativen Denberen 
ſeinem eignen Geſtã ndniſſe, Aus. ſeinem doamatiſche Eekkuın; 
mer — und zut Erfindung der kritiſchen Doitufenpe, 
die nächte Veranlaſſutig gegeben hat. Auſh nicht aus. der 
oem diefer Schrift, uder der Manier der abſteilung ven. 
ume’s Geifte, werden wit Mit Defleißeh Eigenthihnkichkriten,; 
® recht bekannt, : wir man es wohl haͤtte teünidyen mögen; „ 
5 dar nämlich dem Vf., anſtatt uns eid polieifches. Gemälde. ' 
38 jeichnen,. worin wit Bie jerſtreuten oder Marinen., 
eites Potitikers, mie Hume War, auf. einmal. tiBerlehen Könde.. 
teh,,. gefallen .. und die wichtigſten ſeinet politiſchen Saͤt⸗ Ip, 
ter gewiſſen Rubriken , und Adgerilfeti,.Aus feinen Bibeiften,, 
auszuziehen. "Diele Rubriken ſind folgende: — — 
erteag — Mriheipien ber Regiehungen — Negierungsfen 
men — Getheingeift — Handel — Partheyen und Zattio⸗ 
nen — Buͤrgerliche Freyheit — Mionalchaatter =. Lu 
zus — Seiſtuchkeit — Poiliſche Atemalien = — mh 
„Di politischen Sehen, , 


Woan ſichet, daß alle Biefe Antilel ——* wen te 
zufammeuhängenden Ganzen machen, und alſo weder Dias - 
Unterhaltungen uoch ben. Unteszicht -detwähten, als.ein, in 
 Sumeg. Seite zuſammetigeſetztes Roͤſnnement über die hier 
Bepährten. weichtigften Gegenftände, hörte verſchaffen Lnnen⸗ 

Indeſſen —— Sebanten und Urtheile bier mite 

Se 1; bach manche Anfpiehinger. auf. die Newett:.pelitte: 
Üben Vorfaͤue, ‚dle Hume nicht eriebre , mit eingeſtreuet ſiud, 
und: di erſtern in jeder Form Außer ——e— beibea 
ſo . wollen wir deut Vetſurhe des” Vf.inen etwan gen Varrihe 
Add Nußen feinesiweges abſprechen. Uehrigene ind dieſe Hoss 


litiſchen Gedariken aug den / beydetz Vaͤnden der politital anch 


zen Kllays.genpmiien, ohne. daß mon auch feine kefäichee 
N sad. wi. doch wohl haͤtte geſchehen bounnen, an Diee.! 
fen Ash denuht hat Voran ſt ein; kurger Abeiß von Hue: 
mes Leben, gappen aus Darid .Hame's die wrinsa: * 
mieHf,, einer turzen Selbſtbiographie, die Ste m 
—— Bar rnm Rabe aufstſeba fairen. V —— 


— . | “ “ , | — 





ſch geordneter 


Son ale: und Daher (betaik de ' En 
altuiſſen fe nothige Ruͤckſicht auf Karitianisuins und’ Scepti⸗ 
Se SiEas befnunt anpeeutet wire. — 


zum weitern Nachdenken genug antreffen wind; term gleich 
Dis eigentlichen Dogmatiker von der einen, und bie bogmatle' 
ſchen Kritiker von ber andern Seite in des Bfs. behutſamer“ 
Art zu philsfonhisen,. und in deren Reſultaten manches aug⸗ 
zufegen finden moͤchten. Wie ſehr Übrigens in Biefem Bee 
Buche auf die. jehige Page philefophifcher Unterfuchungen Mücke : 
‚ ige‘ genommen worden, werden Die Leſer unfeer Biblother· 
| uns der. im rem Bande derielben befinplichen Recen⸗ 
fin der neueſten Ausgabe der phitsfophlftien Aphorismen‘ 
dermuthen, und wir Konnen ihnen die’ Verſtcherung aeben, 
Ba mticht keicht etwas. zur Erbrterunq der nenften-philofopßie?" 
ſchen Fragen und Unterſuchungen Gehoͤriges hier äbergangelt 
werhn; ja, es ‚het diefer ſyſtematiſch geosdiere Auszug I 
oh a 


Bet. Mpborigmens wor. Die keiher aſb ste, 
mandıes. in dieſer Abſi ech und er —2 — 
bare Zugabe, noch man * — de 
mwueſten * oſophiſchen — und ER fortgefchtes 

legenheit gegehen ——“ 
die ſehr —* Anmerkungen we De A auf. ne in’ 





Kurze Darftelung des Natur . und Wotennaen 
zum Gebr der Vorleſungen, van Johanm 
MHeincich Abicht. Bayrenth, bey &ibede Erben. | 
1793: & 15 S. vage W J 


Der bir Panlfk g, be Aöfice und dem Späte Biefer 
ift fügt der Bf. in det Vorrede: ihre anf etlängen, 
theils um meinen Zuhbreen zu einet ieichten Ueberſecht der 


chtegrundſa ( li ich hier einen kur 
3. grun —— efere A it 





uszug Aus dem neuen & yfiem des 

kirten eingefchloflenen $6 bedeuten die ——e *— dieſes 

M. S., weiches ich tum als einen Commentar dieſes Auszugt 
anzufehen bitge. Aus der Vergteihung beyder wird man het 


„dir, daß ich bie und ba die Sig durch eine andre Zufams‘ 


enftellung urib. Bezeichnung faßlicher und ur Üeberzeigung. 
geſchickter ju machen gefircht, nene Saͤtze eingefchaltet, ältere: 
sümeilen genauer beſtimmt, den Wegrfff des Naturrechts des“ 
fonders Ihärfer gefaßt, und vielleicht zur endlichen Entſchei⸗ 
bdung der Sgreitigkeiten,, die wegen ben Verhaitniſſen (der 

Berhäteniffe ) des Natutrechts und der Moral ekregt worden 
ſind, aus der. moralifchen Natur des Menſchen entwickelt und ' 
beſtimmt Habe, ' Daß diefe Grenzbeſtimmung der Zeguzee 
‚in ben Grundfägen, bie ih meinem groͤßern Werke des Dia⸗ 
tuͤrrechts aufgeſtellt würden; feine Aenderung bersürken konn⸗ 
ten, wird man; ohne mein Erinnern, von ſeibſt einfehen, und 
daͤnn diefleiche glanblich finden, daß ich in der Darftellung -- 
jenes Oyſtems das mögliche Verhaͤltniß der Moral Zu der. 
Rechtslehre aus umfrer moraliſchen Natur Inter. gefäßt und” 
feitgehaften ; aber no nit beſtimmt genug angegeben i' fb.. 
sole es hier, and Ihm | Tell auch ſchon in den wie Drie⸗ 
Ten geſchehen ſeyn ang.“ 


, ° 
eu 5 


oa 


Weletweisheic. 89 
Zuerſt ſacht der Verf. bie Streitpunkte Äber den letzten 
Grund der Sittlichkeit, worüber die beyden Hauptpartheyen 
santer den heutigen Philoſophen, welche er Kantianer und Anis 
kantianer nennt, uneins find, ſowohl als dasjenige , worin beyde 
mit einander. überelnftimmen , kurz darzuſtellen, :und findet fo» 
Bann, daß, wenn von ſabjectiver Moralitär die Rede iſt, bie 
reitige Frage fa abzufaſſen ſey: ob die Vernunft den Wil⸗ 
Bea durch Vorſtellung von Gluͤckfeligkeit, eigner oder allge⸗ 
meiner Volltommenheit, ducch Selbſtliebe, Sympathie, oder‘ 
Abethanpt dusch Abſicht und Folge unfrer Handlungen, ale 
materielle. Tehebfedern des Willens — oder ſchlechterdings 
ohne dieſelben, ohne alles Jutereſſe, bloß durch die Form die 
Willens beſtimme? wenn aber vom odjectiven Moralſyſtein 
die Rede iſt, die Otreitſrage ſo laute: ob man bey Entwicke⸗ 
lung irgend eines moraliſchen Syſtems, bey deutlicher Dar⸗ 
ftellaag der Gebote und Verbote der Vernunft, oder ben der 
Dedurtion der befondern Pflichten von dem Drineip ber Selbſt⸗ 
liebe, Gluͤckſeligkeit, Vollkommenheit — des Gegenſtandes 
ober vloß und allein von. der Form des Willens cusdehem 
micſe — ob dem allgemeinen Begriff der Pflicht irgend enp 
andser Begtiff zum Grunde lege, dergeſtalt, daß jener ulyel 
dieſen vollig leer, dingegen jener-auf diefen, bey gennuer Ab. 
witung der beſondern Pflichten ;; beſtaͤndig angewendet werden 
wmwuſſe oder nicht ? — berſteres,“ ſagt /der Verſ., „ſucht man 
‚ et mit neuen Gruͤnden zu: wideriegen, umd letzteres ju 
Abeweiſen.“ a Er a 


Hieranf führe ber: Verf. die Bewelsgrände an, mwomie 
man das Moralprincip der Kantiſchen Philoſophie darchun 
wit. Diefe Deweisgrände fihd Hier, ſo wie fie von dem’ 
Gifte. diefer Philoſophie, und von feinen ..vorzüglidften. 
Schuͤlern vorgebracht find, zwar in der Kurge, abet Doch dent⸗ 
lich und praͤciſe, vorgetragen, ohne daß; ſo weit meine Kennt⸗ 
niß der Kantiſchen Philofophie reicht, irgend eiwas von ı 
Befonderer Wichtigkeit ausgelaſſen Worden. Seine Pruͤfung 
und: Widerlegung diefer Beweisgruͤnde zeugen gleichfalls von 
felner Unpartheplichkeitund feinem philoſophiſchen Scharfitun,- 
obgleihh manchmal Die Antwort etwas anders gefaßt, und noch 
manches hinzugeſetzt werben Lönnre. Wir mollen eins und 
das andere anführen, und einige‘ Anmerkungen hinzuſetzen. 


Aal das von Kant vorgebrachte Argument, Lin der Grundle 


gung jur Metarhyſik der Shren) ; daß -dle Natur, wenn fie e6- 
I. Ard. B. A. 1.8. l. | ü T Der 


ago | Weltweishelr - | 


der Vernunft aufgetragen hätte, die Menſchen zur Glückſe⸗ 
lichkeit zu, leiten, ſchlecht für ung wuͤrde gefergt haben , da fi 
vizimehr weit. ficherer und -beiler dieß Geſchaͤfft dem Inſtincte 
tte auftrages, und die Veruunfs ganz davon entbinden fola 
lan — antıvortet der Pf., daß in der That Die Natut fün . 
die Befriedigung unfrer. erſten, und zur Erhaltung des Indi⸗ 
vidnums und des ganzen Geſchlechts unentbehrlihen Beduͤrß 
niffe durch Inſtinete, oder durch eingeprägte Annkie Gefühle, gan 
forgt , und durch Hunger, Burft und den Geſchlechtstrieb die 
Thaͤtigkeit, die ſchlechterdings nicht fehlen burfte, auch ohne Eins 
würkung der Vernunft vermittelt habe. Duß Aber, wenn 
Aeußerung, TIhätigkeit und Vervollkommuung unfrer weſeut⸗ 
lichen und vorzuͤglichſten Kräfte zu naſerm Wohlſeyn nicht fehe 
len dürfen, wenn wie, unfrer ganzen Natur nad, vollfomme . 
ner und glücklicher werben follen,, die Bermunft, als die ebels 
fie diefer- Kräfte, auch” einen. betraͤchtlichen Antheil. an aum 
Geſchaͤffte unfree Begluͤckung nehmen mußte: Nun alfa, du 
. Ne Natur, oder vielmehr der Urheber der Natur, die Anſtait 
‚getroffen hat, daß theild durch mächtige, aud beynahe anwia 
ſtehliche Iuſfiacte die zur Erhaltung des Lebens, der Ve⸗ 
dheit, u. f io. erforderliche Thaͤtigkeit hervorgebracht, und 
augleich fuͤr genugſamen Seoff zu dieſer Thaͤtigkeit geſorgt wor⸗ 
den; theils daß durch die Bernunft fuͤr die Befriedigungder 
hoͤhern Beduͤrfniſſe geſorgt wärke: fo fcheine bie Natur In dee: 
Chat die vortrefflichfte und bewunderuswuͤrdigſte Einrichtung, 
In dieſer Abſicht gemacht zu haben. — Vielleicht Hätte .erin«, 
nert werden Eonnen, daß es noch die Frage fey, ob eine ſol⸗ 
de zum Wohl» oder Aebelbefinden ganz unthätige und uns 
würffame Vernunft, ment fie ein Vermögen zu-urtheilen und. 
- 33 ſchließen bleiben. folte, ſich überhaupt deuken laſſe. Ss 
dieſem Fall müßte ſte doch die Maximen und Handlungen, in⸗ 
wiefern ſelbige mit chrer eignen Handlungsweiſe, und mit fa 
ren Geſetzen übereinkiunmen. oder. nicht,  beietbeifen , und. die: 
damit übereinftimmendde billigen; die: nicht uͤbereinſtimmen⸗ 
den mißbllligen. Nun:shbe: ſich doch wohl nicht annehmen, 
daß dieſes Urtheil der. Vernunft auf unſre fittliche Handlunqs⸗ 
weiſe keinen Einfiuß habe; und da doch unſtreitig ein geaj 
nauer Zuſammenhang unfers Verhaltens mit unſern Schickſa⸗ 
len Statt findet, die Vernunft auch mittelbarer Welfe auf uns : 
fer Gluͤck oder Ungluͤck wuͤrken müfle, mithin diefelbe fo gang. 
gleichguͤltig und unthaͤtig in Abſicht auf unfer Wohlfenn._oder; 
Uebelbefinden,: alsı8s Kant verlangt, fich nicht bewean Fine 
. .. en em n 


— 


⸗ 
⸗ 


Weltweisheit. 291 


ds Bon dem, wae ber Verf. anf den von dem Mißverthzalt⸗ 
niffe zwiſchen Gluͤckſeligkeit und Sittlichkeit, zwiſchen Wohl⸗ 
verhalten und Wohlſeyn hergerommenen Beweisgrund füs 
die K. Moralphéloſophie antwortet, zeichnen wir dieſe richti⸗ 
ge Beitterfung als: „alle Menſchen, ja die ganze moraliſche 
Wet überhaupt, haben ein allgemeines Intereſſe dabey, daß 
; gute Öeflanungen mehr und mehr Ausgebreitet'werben. Wenn 
Die ganze Weit moraliih bächte und handelte, dann bliebe 
Aichts als die Unannehmlichkeiten übtig, welche in unferer Na⸗ 
dür weſentlich gegründet, oder von der Einmürkung lebloſer 
. Dinge herrühren, und weit fie zu unferm Etziehungszuſtande 
gehören, kelne wahre Uebel ſind, auch“ den untnoraliſchen 
Menſchen nicht weniger, fondern vielmehr noch haͤrter, als 
den Tugendhaften, treffen? quibus ehimſagt Cicero, him 
kil praehdii in 'ipfis efl; ad re&te beatèéque vivendum, 
As omnis aetas odiofa Elt,” Hier Hätte es huch Übergangs 
demerkt werden können, daß die Klageri: über dieß Mißver⸗ 
Valtniß hauptſaͤchlich und in den meiſten Fällen von det Wem 
wechſelung des aͤußern Gluͤcks mit innerer Glückſelſigkeit, und 
der Sinnenluſt mit Zufriedenheit, herrühren , folalich von mus 
vollſtaͤndigen und unrichtigen Begriffen von Btückfefigkeits 
a „Das Nuͤtzliche,“ fahen die Anhänger der Hi M. Philo⸗ 
fophie, „iR nicht allemal das Erlaubte. Die Frage: was ik 
erlaube? muß alfo na einem ganz andern Mmincip beante 
wortet werden.“ Mit Hecht erwiedert der Bf. biöraufs. „dee 
in einzelnen Fällen, ander einem einfeitigen Gefichrepunkte 
nuͤtzlich ſchelnende, iſt freylich aicht Immer‘erlanbt. Aber 
bier iſt die Frage von dem Wuͤrtlichen In den Totalverhaͤltniſa 
fen einer Handlung.“ Wenn we aber hinzuſebt: „die Bey⸗ 
„fpiele, womit man den Untetſchled zioiihen dam Erlaubte 
ad dem Nuͤtzlichen anſchaulich zu machen deſticht hat, be 
„weiſen nichte. Einen Guſt heimtich ermoörden, um ſich 
„dellen Vermögen und Saͤchen zuzueignen 3 "Hin Ärvertrame 
„tes Sat, (depofitum) ben unwiſſenden Etben des depofitaril 
süunterfäfagen, iſt unerlaubte: Aber warum iſt es das? eben 
‚ „destvegen, weildie That weder dem Thaͤter noch andern nuͤtz⸗ 
„fh, ſondern vielmehr ſchaͤdlich IE" == fo koͤnnten die Geg⸗ 
ter, noch immer einwenden? der Fall einer ſolchen Hand _ 
fung, 4 B. Unterfchlagang des anvertrauen Guts, Abanbı - 
in den Folgen „ ſo weit fie von Menſchen vorausgefehen und 
berechnet werden Eärinen, (wenn man Neue und Gewiſſens⸗ 
biffe des Thaͤters, wie auch der Bf. nicht will, nicht In ana 
Ta bring 


w 





292 Weltweisheit. 


- bringt) allerdinge fo gedacht werben, daß weder dem Thaͤter noa 
andern, enden naͤchſten Nutzen überwiegenter Schade hieraus 
erwachle, und wenn alio der aus einer Handlunug zu erwarte 
sende Nutzen der Maaßſtab ihrer Rechtmäßigkeit fey, ein fon _ | 
des Untesilagen des anvertraunen Suts jür erlaubt gehalten 
Werden muͤſſe — Es ſcheint alfo, da man, un alle dete 

ichen Einwendungen gegen das Gluͤckſeligkeitsprincip abite 
weifen , überhaupt bemerken muͤſſe, daß bey der Frage: ob dag, 
was erlaubt ‚und rest if, aus dem Müglichen erkannt und 
heuttheilt werden tonne? nicht nur, wie der Vf. richtig erin⸗ 
wert, auf einzelne Handlungen und Faͤlle, auf das, was eins 
zelnen Perfonen nuͤblich oder ſchaͤdlich, nicht Rückkehr zu neha 
min, fondern ha fachlich dieß zu beachten fen; daß wir von 

nuͤblichen und ſchaͤdlichen Zölgen nidye ſowohl der Hant !ung 
‚ als der Mazimen, nach ‚zeichen fle volldracht werdenj 
geden, naͤmlich aus Diefer Maximen oder Handlungsweilen, 
nicht aber der einzelnen Handlungen ſelbſt, (deren Äplgen ıwig 
and überhaupt bey uniern fo eingefchränften Einſichten nick 
kerecdywen und; Überfeben konnen) Nuͤtziichkeit und Schaͤdl dye 

deit fol erkannt und deurcheilt werden, ob eine Handlung, - 
die nad eines folchen Maxime gethan wird, erlaubt fen oder 
wicht; oder mit andern Worten: daß wir uns, um hierüber. 
arthellen zu können, eigentlich die Frage vorlegen mülfen: 
mas wuͤrde daraus eutflehen, wenn wir alle fo handeiten, 

‚ amd es fuͤt erlaubt hielten, fo zu handeln ? d. h. würde die: 
dem Jotereſſe der ganzen menſchlichen Wefellihaft. gemäß, 
eher entgegen ſeyn, wenn die Maxime, nach welcher die pro». 
Biemasifhe Handlung geſchieht, Die allgemein herrſchende wuͤr⸗ 
de? Diefe Ftage läßt ſich nicht nur ohne Vergleichung leich⸗ 

ter beantworten, alß jene andere; ob Die Solgen einer einzels 
nen deſondenn Dandlung. übermiegend müglich oder ſchaͤdiich 
ſeyn werden ?. ſondern man muß auch, meiner Einficht. nach, 
wenn ber bekannte Rategoriiche. Imperativ vollſtaͤndig, und, 

In allen Fällen auwenddat feyn fol, auf Diefeibe zurück kom | 
men, weit nur aus der Beantwortung derſelbes der letzte 
und vollig deſtiedigende Grund, was uns berschtige, unter 
entgegengeſetzten Maximen, die eine für tauglich zu einer all⸗ 
gemeinen Geſetzgebung, und - Die andete für uurauglih zu 
. erfenmen und anzunehmen, kann besgenommen werden.: . 


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Welt weisheir. 593 


HWiberlegung des demönftrativen Bewelsgrundes für 


"das Daſehn Gottes, uud Darftellung des maralie 

ſchen, in Brieſen abgefaßt, Sed venit hora et 
niunc eft, quando veri adoratores adorabuht in 
ſpiritu et veritate.. Toadn. C.IV. v. 23. Frank. 
furt am Maya, in der Andraͤſchen Buchhandlung, 

1795. 164 S. 10 .:. 1‘ . 


Wenn es fich mit dieſer Schrift wuͤrklich fo verhält, als 
der Verfaſſer in der Morröde vorgiebt, daß er die Briefe, 
worin er" den demouſtrativen Beweiegrund für das Dalepn 
Gottes (eigentlich Be fpeeulativen Beweiſe jür das Daſeyn 
Gottes, nicht nur den ontologifchen , ſondern auch den kos⸗ 
mologifchen und den phoſikotheologiſchen, denn alle dieſe ſucht 


- Ber Vf. zu entkrälten) widerlegen will, an einen nbilofopälfien 


hd gefhrieben bat, um ihn von dem Unqrunde und be® 





ir 
vor Erfindung der Kantiſchen Philsſophie alle an einen Gott 
glaubende Denker, und auch nach Entſiehung derſelben, die⸗ 


er Freund ſelbſt, ſich von dem Daſeyn deſſelben übergenge 
baten: fo Hätte er ſich in aller Abſicht dieſe Mühe erfparn | 
Können, und, nadı des Rec. Einficht, erfparen ſollen. Ware 
um wollte er einem Freunde die Lieberzeugung und Beruhi⸗ 


aung rauden, die derfelbe bisher bey einem ihm genugthuendeit 
Verweiie getroffen hatte „-um ihm einen andern Beweis aufzu⸗ 


dringen, gegen den wenigſtens eben fo viet, und noch hebt, 
* einzuwenden IR, als gegen denjenigen, den ex ſeinem Freuns 
De verdächtig zu machen ſucht, und der, went er Überhaupt 


einige Beweiskraft haben- ſoll, immer das als theoretiſchen 
Grauͤnden erwiefene oder. geglaubte Daſeyn Gottes voraueéſetzt, 
und durch den vorläufigen Glauben an daſſelbe ahererſt einige 
Guͤltigkelt erhalten kann? Stand (aber, feiner Meinung 
nad, dieſer fein Freund etma mehr ale irgend ein andrer 
Bon der unzaͤhlichen Menge derer, die um theoretiſcher Gruͤn⸗ 
de willen an Gott glauben, In Gefahr, durch die unwiderſtehe 


Hide: Evidenz der kritiſchen Einwuͤrfe gegen alle ſpeeulative Des - 
welfe für das Daſehn Sattes, zum völligen Unglauden verlele. : 
ger oder bekehrt zu werden: fo bäste er die Rettung ſeines 
Iingläubigen Freundes der tichtigern und volRändigern Des . 
‚Iehtang des Suffters der Mmakkeotosi and ſeiner ae u 
Fa 3 


— 


sh 
. 
CR * t . 


infänglikeit aller diefer Beweiſe zu überführen, wodurch 


894 Ba 
shera Schuͤler oͤberlaſſen, ihn licher auf der Duke ſelbſt 


Jis aus dem ſeichten und trübeır Baͤchlein, das in dieſen Vrie⸗ 


Yen fliehet, ſchöpfen laſſen ſollen. 
Daß man. aber „in Anſehung der Gewißheit bey Ver⸗ 


auſchung der auf ſpeculativen Gründen ruhetiden Ueberzeu⸗ 
gung vom Dafegn Gottes gegen die Kantiſche Motaliheologle 


nichts gewinne‘, fondern vielmehr verliere, iſt ſchon ausführ« 
lich von din Gegnern gezeigt worden. Der Rec. begnuͤgt ſich 
in dieſer Abſicht noch Kolgendes anzumerken. Den theoreti⸗ 
ſchen Werneilen f. d. D. ©. wird fo, wie der fpetulativen 


‚Theologie uberhaupt, von den Eritifchen Philoſophen, mit der 


- 


nen hierin audy der DBerf. ühereinkimemt,. fübjective. Wahre 


beit zugeſtanden; aber auf mehr kann auch die Meraltheols⸗ 


gie, nach dem Geſtaͤndniß diefer Philoſophen und des Die, 
vice Anſoruch machen; fo wie aud) durchgebends alle Ed⸗ 


Senntniß und Ueberzeugung, fo die Eritifhe Philoſophie aa | 


wehren kanx, nur ſubjectiv iſt, die Sinnen« und Erfahrung 
ertenntniß nicht ausgenommen, Sf es nun in keinem Fu 
erlaubt und gültig, vom dafür gehalten. werden muͤſſen, auf 
das mürklihe Seyn zu;ſchließen: fo glit dieß bey der orale 
tbeotogie nicht weniger, ‚als bey der theoretiſchen. Denn es 


iſt voͤllig einerley, ob ich-fage: Das, was ich nach den urfprünge . 
lichen und allgemeinen Geſetzen, und nach der weſentlichen 


Einrichtung meines Erkermtuiß⸗ nad Denkvarmoͤgens ſchlech⸗ 
terdings nicht andern alg fo henfen, und dafür halten muß, 
das muß auch wüchic fo ſeyn, und ſich verhalten. wie ichs 
denke; oder ob ich fage: das, was ich, wofern ich nicht meis 
ne Vernunft für taͤuſchend, für. inkonſequent und raͤthſelhaft 


halten ſoll, fuͤr das hoͤchſte Geſetz meines Willens, das mis 


unwiderſtehlichem Anſehen gebietet, erkenne, das iſt auch 
wuͤrklich ein ſolches Geſetz, das von mir befplgt werden kann, 


‚ bloß weil es gegeben iſt, und obgleich ich mich von der Würfe 


lichkeit der Dedingungen , unter denen allein die Befelgung 
deſſelben möglich iſt, auf Leine Weiſe überzeugen fann + fg 


muß ich doch auf. das bloffe Anſchen dieſes Geſetzes, und weil. 


Das, was es gebietet, auch mul gefcheben können, die reelle 
Wuͤrklichkeit der zur .Befolgung des Geſetzes erforderlichen 


Bedingungen blindlings glauben, Hier fehe ich nun gar Eels 


nen Unterſchied; wohl,aber befindet ſich zwiſchen beyden Are 
ten der Demeisführung dieſer wichtige Unterſchied, Daß, ehe 


bie moraliſche eis. einigermaßen -gültig aun· angeno xmen \ 


_ m . werden, 


N 


l 


aber nie völlig zu vollendenden, Annäherung zu derfelben ſich 


Withrweishelt 293 


werden, hewiſſe ſeht ſchwierige Vrrautſetzungen ine Reius 


gebracht und bewleſen werden muͤſſen: dahingegen bie: ſpeen⸗ 
Tative entweder gar nichts vorausſetzet, oder dieſen unleugba⸗ 
gu Say, daß eine bedingte und zufällige Weit da If, oder 


daß ‚mein Ich als ein ‚zufälligen, abhaͤngiges ‚und endliches 


Weſen piftirt, Zavorderft muß, wenn das Daſeyn Gottes 
als Poſtulat der praktiſchen Bernunft.auf unſern vernünftigen. 
Slauben irgend einen Anfprucb machen fol, vorher ausge 
madır und betoiefen werden, daß in der Vernunft und durch 
dieſelbe ein folddes Geſetz des Willens in dem Umſange in dee 


Aügemeinpelt, und in der Strenge gegeben werde, als es 
die tritiſche Philoſophie in ihrem Kategorifden Imperativ aufe 


ſtellt — ferner, daß diefes Geſetz das Unmoͤgliche zu fordern 
befugt fen, wider den fonft allgemein zugeltanduen Grunde 


fa: ad impoflihilia nemo. obligatur ; aber Daß es als allgen - 
mein verbindliches Geſetz muͤſſe angeſehen und befolgt werden, 


gbgleich Lie Bedingungen ‚runter denen bie Defolgung deffel« 
ben allein möglich iſt, nicht gegeben ſind, fondern nur praͤſu⸗ 


mir, oder auf bloſſes Hofeben des Geſetzes, und bloß im. 


Raͤckſicht auf daſſelbe, und um deſſelhen tillen angenommen 
werden. Endlich, wenn man auch nur auf das bloſſe Anſe⸗ 


i 


hen den Geſetzes das erſte Peftulat der reinen Vernunft, die 
Unſterblichkeit der. Seele, ohne einige Erkenntnis der Seele, 
gend ohne irgend einen anderweltigen gültigen Beweis für ihre: 


(mmerwährende Fertöaner , glänbig annimmt, und ed auch 


gar nicht in Rechnung bringe, daß auch in diefem Falle das 


Vernunftgeſetz von der Strenge feiner Forderung ein Betraͤcht⸗ 
Uches nachlagr,, indem es ſtatt einer volkkemmnen Angemeſ⸗ 
ſenheit des Willens zur Heiligkeit, mit einer progreſſtven, 


hegnuͤgt, (weiches doch bey weitem nicht gleichgeltend iſt): fo; 


ehlt dach noch ſehr url daran, daß die praktiſche Vernunft, 


aus diefem zugeſtandnen Poſtulat, uun befugt fen, auf das 
würtliche Daſeyn einer Gottheit, (weil durch dieſe allein das 
hoͤchſte voßftändige Gut, oder eine mit der Tugend harmoni⸗ 


sende, and derfelben ‚genau angemeſſene Gluͤckſeligkeit realle 


- pt werden’ köune,) zu bringen oder fontzufchließen. Das 


Net, hierauf zu befkehen., ‚oder das Dafepn Gottes zu. voſtu⸗ 
Urch, (geſetzt, dag man die Kantiſche Theorie von Gluͤckſe⸗ 


ligkeit und vom hoͤchten Gute, wogegen dech mit Grunde ſo 


viel eiugewandt werben kann, gelten ließe) kann die Vernunft . 
up daduich erhalten, dap ſie es iv bemeife , doß die v 


} 


296. ‚Weiſtweishelt. 
‚tar, die ohne eine Gottbeit das Geſetz bes Willens geben, 


es, unſrer Vernunft einpraͤgen, und dem Menſchen das Bere 


mögen verleihen konnte, ſich In der gegenwärtiem Binnen» 
‚ welt der Othdfeltgteit durch Tugendäbung würdig zu macheny 
Khtechterdings nicht das Vermoͤgen babe, ihn In eine kuͤnfti⸗ 
gen Verſtandeswelt, vermoͤge einer ganz natürlichen Verſe⸗ 
Bung In dieſelbe, deri:feiner- Tugend gemäßen Gluͤckſeligkeit 


thelihaftig zu machen. Zu dem erfien, nänilih eine Sinnen⸗ 


welt, mit allem ihren Zubehör, pııd mit allen ihten Einriche 
tungen barzuftellen , dazu iſt nach den Grundfaͤtzen der Eriti« 
fchen Phlloſophie irgend etwas , das Feine Gottheit iſt, noch 


dieſen Namen verdient, ſey es Äbrigens eine mechanifh roürfene 
de Natur, eiu bioſſes Ohngefaͤhr, oder eine blinde Nothwen⸗ 


digkeit, fo viel wir einſeben und beweiſen koͤnnen, vellig bins 
banglich; (denn wäre dieß nicht: fo wäre das‘ Dafeyn Gottes 
ſchon durch den kosmologiſchen und puyfitocheologlihen Beweis 
genugſam dargethan, und wir beddeſten des moraliſchen 

nicht.) Was konnen wir alſo fuͤr einen vernuͤnftigen Grund ha» 
ben, dieſem unbekannten Etwas, von dem wir durchaͤus 
nicht ausmachen Ebunen, was es zu leiſten rermoͤge und nicht 
vermöge, die Kraft und das Vermögen akzufprecken,, eine 
Verfiarideswelr, worin die-Tugend mit der Gluͤckſeligkeit in 
Har monie gebracht werde, zu bewuͤrken und-zu veranjialten ? 
Wenn #8 nun an einem ſolchen Grunde väflig fehle: fo Haben 


wir au feinen vernünftigen Grund, das Dafepn einer im 


dieſem Falle entbehrlichen Sortheit zu poſtuliren — von aflen 
diefen vorläufig erſt zu berichrigenden Schwierigkeiten, und zu 
- beweilenden Vorausſetzungen, fcheint unfer Bf. nichts zu wiſ⸗ 
Ten, ertwähne derfälben mir feinem Worte, noch weniger bringt 
er etwas bey, um den moralifchen Bewels von dieſen Schwie⸗ 
rigkeiten zu befreyen,, und der Moraltheodlogie mehr Evidenz 
. und Eonfequenz zu verfhaffen. Eben fo wenig ziehet er ende 
lich dieß in Betrachtung, daß eben diefe Moraltheologie, die 


er ale die einzige buͤndige und. guͤltige empfichft,, den einzigen 


Grund ihrer Buͤndigkeit und Gültigkeit ſelbſt umſtoͤßt. Die 


objeetive Gültigkeit des moraliſchen Beweiſes beruhet zuletzt 


darauf, daß uns unfte Vernunft in ihrem loglich » richtigen 
Gebrauche, weder in Anſehung ihrer bloß theoretiſchen Schluͤſ⸗ 
fe, noch ihrer praktiſchen Erwartungen irre führen und taͤu⸗ 
ſchen tbnne — fo daß, was ſie ung erwarten, und als unum⸗ 
ganglich nothwendig zu Erreichung ihrer Abſichten — 
heißt, t, wirt fo etutseffe und erfuͤlt werde, wie fit es ſor⸗ 


dert. 


a 


Beige 097 


Bert. Die diefen wie aber von unſter Veinnoſe ne fa dem 
einzigen Fall annehmen, wenn wir durch genugſame und ame , 
, der⸗ woher genommene Beweiſe (die Folglich Das, was tele 

wollen, nicht ſchon vorausſetzen) uns-überführt ha⸗ 
ben, daß -fie nach ihrer weſentlichen Einrichtung, und in ih⸗ 
ren urforünglihen Geſetzen, das Wert einer volllommenften 
unendlichen, nie ierenden noch täufhenden Vernunft ſey. 
Sobvald wir aber das Gegentheil annehmen, oder nur, mit 
Den kritiſchen Philoſophen, es für prohlematiſch beiten, oh 
dieſe Sinnenwelt nicht ein Produkt einer mechaniſch wuͤrken⸗ 
den Natur, eines: bloſſen Ohngefaͤhrs, oder einer blinden 
Nochwendigkolt ſeyn könne, wie-und.mit welchem Nechte koͤn⸗ 
nen wir denn auf die Unfehldarkeit und Zuverlaͤßigkeit einer 
ans vernunfelofen Principien ensfarungenen Vernunft beftes 
ben, wie durchgaͤngige Eoufeguenz von einem Produkt des 
blinden Jufalls, und einer fatalen Nothwendigkeit erwarten? . 

.. wie viel natuͤrlicher if die Vermurbung,, daß diefe Vernunft 
ü ihren ſpeculativen Behauptungen fon! als praftifchen 
Forderungen und Erwartungen eben fo taͤuſchend, inconfes 
quent und vernunftlos fern werde , als in Ihren Urfpeunge 
und der Art Ita Eusftepung! 


| a | Pꝛ. 
Werſech uͤber ie ‚fage des Menfchen. Aus der deut⸗ 
ſchen Monarsfchrife mit Verbefferungen und Zu» 
"fügen befonbers abgedruckt. : Halle, 1795. in der 
Buchh. d. W. H. in C. 108 ©, und der Nach⸗ 
trag XVI. 8. 


ft denn irren und leiden der Haupttheil ber Beftimmung 
e6 Wenfchen ? Toll er das Beßre nur fehn, oder zu ſehn 
nur. wähnen, und nie erreichen? kann er es nicht, oder 
„wird er es nicht ? kann und wird Ihm zu dieſem Zweck irgend 
weine Hilfe Eommen? und von wen? won ihm felbft, oder an⸗ 
mders woher ? wie loͤſt fich das Raͤthſel feines Schickſals? und 
„role erhält feine irdiſche Criſtenz eine milbere Wendung 3% 
„Dieſe und aͤhnliche Fragen kehrten dem Verfafler fole 
„gender kurzen Betrachtungen immer mit nenem Intereſſe 
* und er verfuchte Aber die die Anlagen bes Dimiem, 
„über 


[2 . k 4 


998 Weitweisheit. 
süßer-die Wöhrdigung feines Lebens, üben feine Beſtim⸗ 


„mung und Nedxte, über den Bang — Ausbildung, 


„über die Begründeng ‚des menfchlichen Woblſeyns, 


wüber Religiom:und- andere wichtige Öegenftände , dasjenige, 


„was ihm wahr ſchien, kurz zufammen zu faflen, und in Ord⸗ 


„nung neben einander zu fielen. — Er iß dabey dee Meile 


„uung, daß es ſowohl moͤglich als auch woblgethan fey, 
„GSegenflände, die jeden Menſchen fo nahe angehn, grlmde« 
- „lich, und zugleich in einer fo faßlichen Sprache zu be⸗ 


„handeln, daß jeder Nachdenkende den Vortrag: nicht mur 
„verfichn, fondern au befriedigend finden Eönne, ohne 


“ ıt 1 2 


ꝓ„getade von der Klafle, der ſeientiſiſchen Dpkafepben ſeyn ‚un 
gmäflen.“ 8 1 NE Zr a 
Dieſe Stelle aus: der Einleitung zeige zugleich den In⸗ 


Haft und den Vortrag. Es iſt erquicdend, einen Denter in 


der gewoͤhnlichen Menſchenſprache reden’ zu hören: man krlegt 
der Ismuffe, als Dogmarismus, u. bergl, ‘und anderet 


Soprachunholde in unfern kritiſch⸗phitoſophiſchen Taxen fo 


ſatt! Es iſt einem beym Leſen eines wiſſenſchaftlichen Werke, 
als waͤre man anf einer Mummerey; die bekannteſten Begrifs 


fe erkennt man unter ibret neumodiſchen Verkäfung nicht; 


28. das Bewußtſeyn der Verbindlichkeit echt zu 
bandeln, heißt der kaͤtegoriſche Imperativ, der ih im 
Bewußtſeyn ankündige; und fo mit andern. "Wer fann rar 
then, was folgendes ſeyn fol: ein Durch dns fuͤr den 
handelnden und für andereıbegründere Sittengeſet; 
beſtimmtes Vermögen, Oder Jolgendes: eine Durch 


Vernunft fanctionirte Sceybeit, als Bedingung. jur - 


Erreichung des böchften Zwecks. Oder Folgendes: das 
Praͤdikat, welches einem Subiekte in ſofern zukommt, 
als eine Swangsverbindlichteit gegen daſſelbe vorhan⸗ 
den iſt. Das Wort diefer drey — 2— iſt ein und eben 
daſſelbe: es iſt der Begriff des Rechts. Wer in aller Welt 
Hätte den darunter gefucht! — Wie gefast, man wird herz⸗ 
fih froh, mann man mitunter einmal einen verfländigen 

nn deutfch ſprechen hört. Unſer Verf. geht nicht in den 


etten irgend einer Schulfprache, und feine Gedanken find-- 


das Werk unmittelbarer eigenes "Betrachtung. Te exipa- 

- tjate fres o’er all ıhjs Scene of man, a wighty maze, but 
norw:thout a plan, mer das liebt, der leſe 

die eine der beftem In ihrer Art iit. 


Hin 


diefe Schrift, 





Welmeisget. > 299 


. Hin und wieder finde ich Gedanken unk Ausbruch nicht 
beftimme genüg. 3.8. ©. 21: „Wenn der Menfch Fo han⸗ 
delt, daß er nur das. will, was ihm fein Verfland.alg techt 
und gut vorſtellt: fo würfen feine beyden Grundkraͤſte, Vers 
„itard und Wille, in einer Uebereinſtimmung, deren er ſich 
gniät anders, als mit Rube, Beyfall und Selbfisufrigs 
„Denbeit bewußt ve kann; ein Bewußtſeyn, welches ihn 
„wohl and gluͤcklich macht.“ | 


Hier mäßte es wohl beftiimmeer fo heigen: wenn dee 
Menſch nur das will, was u. f. w. denn. das Aandeln, bie: 
Aastührung des Willens, koͤmmt bier nicht In Betracht. " 


BSG. 637‚ad ſo if Morai Glädfeligkeitslebre, d. i 
„Senndfäge, ben deten Befolgung es der Selellſhaft und 
„den Individuen fo wohl gebr, als es ihnen geben kann,“ 


Das do nicht. Die Moral weiß z. B. kein Nittel 
wider die Peſt und hundert andere Uebel, welche die mercſch⸗ 
liche Gluͤckſeligkeit Koran: men kann fle alfo au wohl. nike 
ausſchließend bie Gluͤckſeligkeitslebre nennen. Ä 


Der Nachtrag zu dieſer Eleinen Schrift enthält einiga 
Gedanken über Dffenbarung, die fih an $. 117. ©.94 
anſchließen. Dieſer Nachtrag wird nicht mir der Schrift 
verkauft. Der Verf, ließ ihn nur einigemal abdrudten, um: . 
ibn einigen Hirerärifhen Freunden und fompetenten Richtern, _ 
deren Urtheil er zu benutzen wuͤnſchte, zut Prüfung vorzules 
gen. Er meint, eine freymuͤthigere Behandlung diefes Ge⸗ 
genflandes vor dem Publikınm. möchte vielleicht nicht mit deu 
Eenfurgefegen des Staats, wo diefe Schrift erfchienen if, zu 
vereinigen ſeun. Wohl möglich; aber warum ließ er nicht 


. andersmo fo viel Abdräde von. dem Nachtrage als von der 


. Schrift machen, und, ivenn es nicht anders feyn fonnte, quch 
anderswo verfaufen ? es it Schade, daß fomander, der nad) 
- Aufklärung des Begriffs Offenbarung: ſeufzt, nicht auch 
Bierüber, indem er des Verf. Schrift lieft, Delehrung von 
ihm erhalten fol, rn .- a 
72.3 wuterfchreibe mit voller Ueberzeugung, was ber Verf. 
em Schluffe fogt, „daß die Menſchheit viel, fehr viel gewine 
„rien würde, wenn man fle endlid von dem dogmatifchen 
38wange der Offenbarung, und was demfelben anhängt, eut⸗ 
odaͤnde, und dagegen eine unferer Natur entfprechende Mo⸗ 


„rt 
. N I) » v 


300 Weltwelshett. | 
tal tmmer mehi entwicelte und auf das Lehen auwen⸗ 


Vielleicht hätte der Verf. nech mehr Gewicht auf die 
Unmöglichkeit einer übernatärlichen oder unmirtelbarens 


Dffenbatung legen können. Was bber-netitrii iſt, deſſen 


iſt ja die menſchliche Natur gar nit empfangtich , das kann 


ihr alfo auf feine Weiſe gegeben werden; und umgekehtt: 


‘alles, was ihr gegeben werden kann, iſt nicht über: natüre 
lich, überfteist nicht das Ballungsvermögen des Menſchen. 
Einer übernatürlichen Offendarung fähig ſeyn, heißt ein übers 
natürliches Faſſungsvermögen haben, und allo mebr ale 
Menſch ſeyn. — Mit dem Begriff einer unmirrelbaren 
Offenb. verhält es fich eben fo; alles, vwoas uns geaflenbart, 
d. I. bekannt gemacht werden Fan, muß es entweder mittele 
unſerer Sinne, oder mittels unferer DBernunft ; alfo durch 
Wahrnehmen vder Nachdenken, werden. Die Geflalt ber 
Erde z. D. kann ung nicht anders befannt werben, als wenn 
wir entweder mir Maupertuls bingehn und meſſen, over mit 
Newton ung hiuſetzen und nachdenken, Schluͤije maden, 
‚ gber von dem, was beyde gefunden haben, Nadcricht erbat« 
ten;' weldyes alleg mittelbar zugeht. — Geſctzt aber, das 
Unmoͤgliche wäre irgend einmal moͤglich geweſen, es hätte ir 
gendmal eine unmittelbare Offenbarung Statt gefunden: ſo er⸗ 
halten wie fle doch immer mittelbar, durdy die Kirchen näme 


Ha , und diefe erhalten fie eben fo mittelbar. durch ſomboliſche 


Buͤcher, Religionsedikte, Feuer und Schwerdt, u. ſ.w. 


Verſuch einer faſsliehen Darſtellung der wich- 
tigſten Wahrheiten der neuern Philoſophie 
für Uneingeweihte; nebſt einem Anhange, 
der einen gedrängten Auszug aus Kants Ki. 
tik der reinen Vernunft, und die Erklärung 
. der wichtigften darin vorkommenden Aus- 
drücke der Schule enthält. .Von 2.G. C. 
Kieftweter, der Weltweisheit. Doctor und 
: Proteflor. Berlin, 1795. bey W. Oehmig- 
ke dem jüngern. 2754 ©. und der Anhang 33. 
1 NE. . . . 0a \ 


— | | | | EDreuer 


> 


on Weltweirheit. 301 
Tteuer und Taßtiher , ats hier , iſt, ſo welt · meine Kenntniß 


xeicht, das Kautiſche Lehtgedaͤude noch hirgends "Därgeftellt 
worden; daher faͤllt auch nirgends das Wahre und Faiſche, 


das Brauchdare und Unbrauchbare deſſelben fo fehr ins Auge, 


als hier. Here K. macht drey Abfchnitte, nad Anleitung 
der drey Kantiihen Fragen: was kann ich wiffen ? was 
fol ich ibun ?. was darf ih boffen? und fchon diefe Au— 
ordnung des Ganzen träge nicht wenig zu dem Lichte. bey, 
worin man bey Leſung dieler Schrift wandelt, Ich bie nur 
Bey wentgen Stellen angeftößen, wo. ſich der Verf. oder der 
Drucker verfehen haben muß. 3.8. ©.34: „Der. Vers 
„Hand giebt ans offenbar Vorſtellungen, Die zu Peiner 
„Mrfabrung gebören, z. B. von der Gortheit.“ Sal 


dente, nach dem Kantiſch⸗Kieſewerterſchen Syſtem fen die 
Gottheit eine Idee, und werde alfg von des Vernunft ger - 


geben. | 
‚8.49. 3.5. v. u. „in dieſer Ruͤckſicht wird das einzelne 

aAUrtheil u, ſ.w.“ wie dieß mit dem. Voͤrhergehenden zufam⸗ 

menhange ſehe ich nicht ein. Noch an einer andern Stelie, 


die ich. aher wicht gieich wifdet finden kann, vermißte ih den 
Zuſammenhang. —. Da 

Bas hun den Inhalt betrifft : fo find , wie (don: ange» 

Beutet worden, die Miderfprühe, oder, wenn man liebe 


. ® 
Li 


will, die Raͤthſel der Rantifchen Philsſophi⸗, bier’ mit Hm 
‚den zu greifen. 3.0. dad wir yon den Dingen-an ſich nichts; 
gar nmichts wiffen, noch wiſſen können, und doch das von ihnen 


. yeiffen, daß wir ſie nicht erkennen, wie fie an ſich felbft ‚fin, 
- föndern wie fie uns in Raum und Zeit. erfheinen; als wenn 
daslhieße, nichts von ihnen wiſſen. S. 247: „Tugend it, 


" „eine Beſchaffenheit des Willens, die dem Menſchen 'al 


„Ding an: fidh jutemmt.“ Das lädt ordentlich, als wenn 


Herr K. das Ding an fih, menſchlicher Wille genannt, 
gefchen habe. - Auch weiß er (S. 186) von ihm, „daß er Mn 
umferer Macht ſtehe.“ Dieß Ding an ſich, diefer menſch⸗ 


liche Wille, von dem er fo beſtimmt ſpricht, muß ihm denn‘ 


doch erſchienen, muß: von ihm wahrgenommen worden 


7 


ſeytd, entweder unmiitelbor durch eine Anſchauung, oder mite 


teibar dur einen Vernunſcſchiuß. 


ten was ſoll ich wollen}: denn nach ©. 136 Fanıı id 


y * 


Die Frage: was fol ih thun? müßte: wohl billig lau⸗ 
Geſetz 


‘ \ 
Bas - 


\ 


vr 


3203 Weitweisheit. 


Geſetz auf wichts weiter, als auf meinen Willen erſtrecken. 
Alſo? ich ſoll — wollen! und was ‚dem wollen ? was 
ich ſoll!!! * ee . 
-... 3 fol CS. 228) nicht lügen, damit nicht nilmand 
mir glanbe; ic fol andern beyſtehen, weil Ich ja auch 
in Notb kommen kann, two id} den Beyſtand anderer 
7 « 'wönfären muß. Nun, wenn das nicht eigennüßige Kiugs 
heit ift, und alſo mit dem formalen Prinzip des Sollens in 
fepnmgeradem Widerſpruche ſteht: fo. giebt es nichts Widers 
ſprechendes mehr ! J BEE m 
Doch genug. Ich will alles Uebrige won dieſer Ark, 

was ich mir, noch angemerkt hatte, weglaſſen; mas kann va 
helſen, hundertmal geſagte Sachen zum hundert And erſten⸗ 
wi wieder zu fagen ?- ein entichiedener Kantianer , wie Hert 


2 


iſt ſchwerlich zu dekehren. 


N 


Ueber das Sittengefetz in Bezug auf Staat: Eine 
„"Replik auf die in der Revilion krinfcher 
" Journale und Zeitungen’ befindliche Recen-« 
fion der Schrift: Freyherr von Mofer und’ 
»- Schlözer über die oberſte Gewalt im Staat, 
- Meiffen , bey Erbſtein. 1795. 108 8. 10 2, ; 
De Verfaffer bricht wie ein. Dann, dem r einklich um 
ahrheit zu thun iſt; mir. iſt es eben fa ernſtlich datum zu 
thun; wir wollen alfo Immer ein Stud Weges mit einander. 
hu; freyllch fo raſch, wie es eine allgemeine Bibllothek 
ddert‘, wo iminer Leiste zu gehn boden — .— >. 
777 Vorlaͤufig muß ich bemerken, daß ich weber. die GSchlo⸗ 
gerfche, hoch die Moſerſche Schrift, noch die unſers Verf 7 
fets, Sch. v. M. u. Schl. über die o. B. im St., ned. 
die Recenſion derfelben in der Leipziger Zeitung noch Die Res: 
‚ cenfion diefer Mecenflon in der Reviſſon der kritiſchen Jour⸗ 
nale gelefen. habe, und meiter nichts davon weiß, ald was ich 
in dieſer Schrift leſe; ich bin alſo in dem Fall, deſſen &. 13 
gedacht wird, daß ich die Akten nicht vollſtaͤndig vor mir ha⸗ 
be, daß ich alſo das Ganze nicht genug zu uͤberſehen vermag. 
Sch mauße mie daher auch tuchts weñiger ‘an’, als zwiſchen 
dem Verf: und ſeinen Gegnern zu entſcheiden; ich trete nit 2 
en N als 


. 
⸗ 
— — — mn ———— — —— — — _ = 


Y 
Welmeise. — 303 


af Richerr ſordern nis Parsbeo aufs Ih prüfe feine Des 
_gelffe, uud ſtelle ihnen die meinigen gegenüber, Auch bin 
ich feiner Schuje zugethan, und babe auf Feines Meifters 
orte. geſchworen; ift das hinreichend zu einer vorurthells 
reyen Kritik, wie fie, den Berf: &. 14 wänfcht: fo wird fein 
Wunſch hier, fo viel an mir iſt, erfuͤllt. on 


3 &.17.: Da. höchf wahgfcheinlicher Weile nie eine 


$ur Möglichkeit eines Staats zufammenhangende Malle 
ver [eben zu. dem Grade der Aufklärung gelangen dürfte, 
r zur Möglichkeit des Staatsvertrags erforderlich 7 
fa.ift eben fa wahrscheinlich u. [ w. | 
BIcqh denke zu dieſem Grade von Auftlaͤrung koͤnne der 
fchwaͤchſte Kopf gelangen. Ein Staat beſteht aus Haͤuſern 
CKFumilien), wie ein Haus aus Individuen. Wenn ich ein 
Housweſen errichten will: ſo darf ich nicht die einzelnen 
menſchlichen Weſen, die ich dazu brauche, Weib, Knecht, 
Magd, u. ſ. w. rauben, d. i. wider ihren Willen in mein 
Haus nehmen, ſondern fd) muß Ihre Einwilligung haben, I 
muß mich mit ihmen über die Bedingungen verfländigen, mit 
eier Worte, ich muß einen Vertrag mit ihnen wachen: 
ever: Menfch, deb niche verrückt iſt, begreift das. Sollte 
ed denn ſchwerer zu begreifen ſeyn, wann diefer Begtiff eines 
Vertrags auf en HAnferwefen, einen Staat angewandt 
wird? Wird es nicht ſedermann ben Augenblick verſtehn, 
warn ich ſage: fü wenig du deiner Perſon eine andere Per⸗ 
on noider ihren Willen unterwerfen darfft, eben fo wenig‘. 
Öhrfft du deinem Haufe andere Haͤuſer wider ihren Willen 
unterwerfen. — O es Heat nicht an dem ſchwachen Vers 
ſtande der beherrſchten Haͤuſer; wenn zwiſchen ihnen und 
* Su, welche Aber fie hetrſchen, kein Vertrag gefchioß 
mug?! Zu 


u ©. 23 ff: Det höchfte durch die auf die Menfchliche 
Ket'kägewandte praktifche Vernunft gegebene Zweck, 
könnte er ein anderer feyn, als Erhaltung ihres Objektsz. 
gen Snbjekte der Meniebbeit ‚ des vernünftigen, entwe- 
er vernunftmälfjgen oder finnlichen Welens, Menſch 
genannt? Erhaltung, lage ich, ilt Möglichkeit der Be- 
folguhg des Vertiunftgeferzes, 0 I 
Dieß ſcheint ſagen zu wollen: wer nicht lebt, kann bad: 


Bernunftgefeg nicht deſoigen; man muß alfo vos allen Du 
ae - j i gen. 





304 Weltweigheit. 

gen fein Leben gu erhalten ſuchen, damit man das Vernunſt⸗ 
gefeß befolgen könne. Wie, wenn cher nun der Fall eintres 
te, daß man, um fein Lehen zu erhalten, dem Vernunftqe⸗ 
fe entgegen handeln müßte: foll man da das Bernunftgefeh 
ätertreten, um es nachher ha'ten zu Einen? Sokrates — 
doc wir wollen unſern Verf. weiter hoͤren. - 


‘Das unmittelbar aus dem höchften Gelerze der auf 
Menfchheit angewandten praktifchen Vernunft abgeleite- 
‚te Geferz kann allo kein anderes feyn, als diefes: u9 
fouft in dir und andern die Men/chheit- erhalten und eve 
halten laſſen, damit du die Men/chheit als Zweck ge- 
brauchen (d.t. des von dem Revifioniften angegebene Sit⸗ 
tengeieh befolgen‘) köusefl ; folglich alle Mittel, ohne wal; 
che die Erhaltung der Menfchheit in dir und andern un- 
möglich feyu würde, gebrauchen und gebrauchen Lffen ; 
folglich die Menfchheit.in dir und andern auf jede Art, 
ohne das ihre Erhaltung nicht möglich feyn würde, 

Calle im Nethfalle) dazu als Mittel gebrauchen und ge- 
brauchen laffen ; (das heißt, die Menſchheit preis geben, 


1) bie Dienfchheit zu erhalten. Aber hier iſt unbeſtimmt gen - 


laſſen, 0b ich meine Menſchheit aufopfern foll, um anderen 
ihre zu erhalten, oder ob Ih anderer Menſchheit der meinl⸗ 
gen zum Opfer bringen ſoll ?) folglich /olll du deine und an- 
derer Vernunftmäßiigkeit und Sinslichkeit (ſollen diefe einct⸗ 
key mit Menſchbeit feon?_e6 liegt allerdings. in dem folg-, 
lich), wenn alıne das die Erhaliung der Menjchheit (va 
wäre denn, der Bernunftmäßigtelt. und Sinnlichkeit) in dir 


und andern nicht möglich wäre, als Mittel dazu gebrau. 


"chen und gebrasschen lajjen. 


N} ‘ 


‚Was iſt zber Gebrauch der :Vörnunftmäfiigkeie a 


Mittel? Antwort: eigene und anderer Ueberredäng 
und Einwilligung (aber dieſe eben nicht Berrunfmsfige 


keit, ſondern Vernunftfaͤhigkeit voraus bey denen, die übgre ' 


redet werden, und einwilligen follen). 3 
Und was iſt Gebrauch der Sinnlichkeit als Mittet? 
Antwort: eigne und anderer Farcht'und Zwang. 
Hier. erklärt Ach alfo der Verf. über die Menlchheit als, 


a3 
— — — — — — — — — — — 


‚Mittel; ſie iſt Neberredung und Einwilligung, Furhe und | 


Zwang. Aber was iſt ihm num Die Menichheit als Zweck? 
daruͤber erklaͤrt er ſich nicht. BE ee u 


Weltweſsheit. 205 


Exꝛ ley mit — ‚das zuletztaus dem höchften.Ge- 
ferze der auf Menfchbeit (hier, ſcheint #6, tönnte manauch 
menſchliches Geſchlecht dafür ſetzen) angewandten prak- 
riſchen Vernunft abgelkiterd Teferz day Polizeygeleiz zu 

nennen, Er ren 


... Nun frägt-fich, ob wohl das von dem Recenfenten 
Cin der Nevifion) abgeleitete Sittengeferz im engen \er- 
Stande (du ſollſt kein vrnüänftiges Weſen blog willkuͤhrlich 

Behandeln ) dem Polizeygelerze untergeordnet fey? Und‘ 


. > jeh .dächte allerdings,. weıl das Polizeygelerz.. befulgt‘ 


- werden muls, damır die Befolgung des Sitrengelerzes‘ 
üperhaupt möglich.werde. | u | 1 j 
Diefes Polijengefeg vun, die Norhwendigkeit, worin, 
Der Verf. es erhlicht, der Rang, den.er ihm über dem. Site 
aenzefen giebt, {die Grundlage feiner Behauptungen, 
2: ag Ift.es run. wahr „.dafs jenes Moralgelerz 
8arch das Polizeygeferr eingelchränkt, und dielem unq 
wergeordnet fer; iv falleg eritlich alle Folgerungen, wels 
ehe_ der Kecenlent aus der Allgemeinheit ſeines Sittenges 
Satzes für die Norhwendigkeit..emer Einwilligung in die 
Unterwürtigkeit uhter Staausgewalt zur Rechimäfllgkeit 
‚der letztem ziehen, :hinweg, und zweytens ift die höch- 
Ne Gewäle im Staate durch die auf Menlchheir angewand-. 
te:praktilche- Vernenft im Polizeygelewze unmittelbar 
begründen: , 3 —8* | ne R » 
AT draucht alſo "role ſich der Verf, iweſter erflärt, nicht 
 nothmendig..dem Staatsverhaͤltniſſe das zum Grunde zu lie⸗ 
— wa) ſiuh ſey lien ‚Im 'Staare kem Rechtayerhält- 
is.denken Hlor,' dap kein." Staatsbuͤrger den ordern Obyam. 
Mane Einvoflligung: als Mictel drauchen pürfe.. Im Polizay- 
geletze finden, nad ©. 30, Gehorfam- und :höchlie Ge- 
yalr.agch,offne einen, Staatsvertrag ihre Grenzen, 
1: 9303 Sat iſt Mnfchenverbiadung zu Erhaltung, 
dir V erbundenen durch Gehox/am unter Herrfchergewalty 
neektoiniig'durch die Cım Rolizeygelerze. gebotene) Ar⸗ 
Kaftimir: des" Mimfchenige/chlechts (ob mit vder ohne: 
Einwiliung der Verbimdenen, dagift, ob dwch \er-. 
ag ode Zwang die Verbindung enrflinden, ob fie; 
Staatsgemeinfchaft oder Staatage enfchaft. ley, iſt ok 
“ \ r ,. a . * Kr 


TERBOB ME 


I 
% 


FE ::: |. > 


.A, an ua. 

das Welen und für en Zweck der Stastiverbisdung . 

Blech). —75 
:. GS. 422 Erhaltung des Menſchengeſchleehts im-wei= | 
teften Umlange des Worts, das ift, nicht blofs feiner. | 
Exiftenz, ſondern auch der möglichen Arten zu exifti- 
ren, der Möglichkeit der Vermehrung, der Möglichkeit 
der Vervollkommnung der Leibes- und Seelenkräfte, u, 
f.w. iſt das höchfte praktifche Naturgeferz (für Men- 

‚fchea) — daher das moralifche Naturvermögen, das na- 

- gürliche Recht and die natürliche Pflicht, nicht blofs fich 
ſelbſt zu erhalten‘, fondern 'auch alle Hinderniffe feinee | 
Selbfterhaltung aus dem Wege za räumen (durch Staata- 
verbindng) : 0.02 To EEE 

BSG.33: Sollen die verfchiedeien Triebe Im Men? 
‚  fchen, Idee Trieb zur Vernunftmiäßigkelt und der Trieb zur 

Ginnlichkeit, wie fle det. Verf. unmittelbar vorher genannt 

bar) und die fo verfchiedenen Lewbes - und: Seelenkäfce 
x... zsehrerer Menfchen. die Erhaltung, zufammenisyanden 

Menfchen nichz hindern, follen die Naturvermügen dus \ 

Meufchen nicht blofs Naturfähigkeiten des (blols ſinnli- 

chen) Thieres feyn: fo muls in der Natur ein Vereinis' 

gungsmittel zwifchen (diefen) zweyen Elemensen, (Sinn- 
lichkeit und Vernunftmäfligkeit) die dich wie Feuer ‚und 

Waller: verhaltess, vorhanden feyn,.und das. iſt \'ereini- 

gung der Willen der Zufammenieyenden, in foferne fich 

. die Willen äuflern, ‚unter Einen (veruanfimäfligen) Wil- 
len — und das iſt Staafsverbindung. ° .. ° 


::" Diefe Auszäge ſtellen hoffemlich jedem Leſet die Lehre | 
ER. ihrem ganzen Lichte dar: wir wollen aun ſehen, nk, 





— — — — —— — 


nu. 


diefe Lehre in der Anwendung Stich Halt, uup,ab. der Vf..mis 
ſich ſeldſt techt einverſtanden iſh. ne.oe; 
S. 40: Hätten 1000 Menfthen'freywälig. Einem 
efagr: herrſche über uns; aber nicht länger als ein Jahr: Ä 
ä hätten jeme nach Ablauf diefes ſahrs dennoch. kei | 
- Recht, von demHertfcher zu fodern, dala er nun. dene | 
Herrfchergewalt niederlegte. Denn der Herricher allein, | 
lmtte, vermöge des. Polizeygefetzes, die. Pflicht, und | 
folglich ein nothwendiges Recht, zu beurtligilen .. pb ea | 
dem Polizeygelerze gemäls fey, ferner zu herrichen, da» 
mit die 1000 Menfchen nicht der Anuchie überinifen 
oo a würden, 


\ 


\ 





e er 


fr 


re: ta banrikeilen, —— — 


gangenuen Saaterertra „ohnerachtet, die Pflicht 
* Nnochſte Gewalt in keinen Hände zu behalten. 
Nach B. Fe air der Gebdeſam tn dem Palljeps 
w iſt et gränjehlos, denn dev —8* 
dar die Pflicht and das Aerht zu deoreheilin. “r wi 
Br Eine das ammen? nn 


Dan Hrrıfäen fol, wech Aslant Der Vertrag 


—* Besum fortfahren dfen and waten ja derrſven dgk 


sade Din soop Menfhren sicht Der. Auarcie Überlaflen würde 
Aber waͤrden fie. das darum fon "werden, went fie ibn y ich 
ara Herrſcher behielten 2 fie könnten ja wieder einen audern 
- Wählen, To gut, wie ſie ihn gewaͤhlt Der würden 
Werdag ‚wicht thun? Waramdenn nice? Es laſſen ſich ine 
 dwey Bälle denken antpeher. weil fie 6, Veducfuß ein⸗ 
— wicht mebt baben, oder weil fie es nicht med 


PAR würden. In dem letztern Sole haben Te Wh in em 


ihmiert 5 ‘vor einem Jahre Vaßten Ar, war Ihrem — * 
ei WE zue nicht mehr; ſte ſind alle Taufend blind geb 
Bern Raufend Menſchen werden in Rindm Jahre, unp 
beberrſcht, und nuch dem Poltzeygeſetz —* 

A am Verſtande fo dlind, vaß ſte witit Mehr einfehen; 
has Ionen ftonmitl @pNe dederrſot wurdem lahen fe ein, 
6 fie befyerrfcht werden mißten, dafs fi der Nat em 
/ereinigandsmittel Zwifthen den beyden Bleitrenzer; 
Sinnlichkeit! und Vernunftmäfligkeit, Fey wüffe, "und 


| Bis de fie Seherefcht viren, art Verftande fehr we 


. Walg'dieles "Mitrel Vereilägung der :Willeri:'der Zufarat 


en yenden unrer ieh veriunitmräfigen: Willen: fey, 
nem lt ehi Jahr fang priter diefem detnunftmaßß 


“ 


eſtehe, dieß macht mich erwas mißtrauiſch gegen den 


hin geſtanden, ſehen ‚fie-von dem allen niehts mehn 


ereiägen, fein Pollzeyheſche Tine Dkdt am fin Dieat, nad | 


—— Jahr Wi ſottzichertſchen. 

wollen hen andehn dall 63 vachdern untere 868 

—5 — — worden en fie das Bedärinig, 

. ——— ju laſſen, —*X nn fih von dem AR: “ 
Iren Mann deherrſchen zu hafleni, dt wehr. 
jetz ie fich denn voch ferner Yon Tam-schitiäe —* "Sr 
vütfen, au min NT Bart, 6er 
1183 BE 


\ 





308 Wel weisheit 


Vebuͤrfniß noch‘ Naben." 462 :Tiidem def Mentinbiiit 
feywillig auf jı jene⸗ Art’unterwifft; verbierer ihm dua De 
liceygeferz 'fernerhin’alle Gleitfihere des Nariveriags? 
. sechts: zwifchen ihn und; dem Iardeher,. alfg auch alle 
Nitrognitian über den.galshiellmen .d’erixag,,. Yalst il 
keins der Rachen zus welches. der „Kagilcente na: 
Naturvertragsrechte aus jedem a ertrage,ha | 
vermöge eines —* A terıale —— 
meht hiben l errf&herlegf' der Slsfitörtrag 
Zwar die Ha ‘denfelbien zu: haften, ; im ſofern vorſelbæ 
dem Polizeypeferze gemäfs ft ‚uaier "überhaupt Kart Jet: 
öhe " Ber She wech denen keit Reche —s wein ih 






Henf. her —— verhaten. follen.. em 


; Da And nun unfere 10p6 Han einer Wbein Zeig ig MR 
daran: fie..habem ifren Willen, eingehäßt. ae He 
konnten fie. freywillig zu, Cinem ſegen: herthde be t 
jest Eönnen ſie das nicht, mehr. Bie fi find, —— 
Bewanten; fin haben Werkgad und-Billen , allo ** 88 
gaas den-Wienfcben: mackt,. verlaren.. Bas. hend 
Die. innechia, inayox:dem Verf, fo_gtaut, ſchlim 8— 
Die iebten ja, eha-Ne ſich he 1er [cher 3 — in. fr 
nacthie; da hatten fie Vexfinnp „um. Ihre Medhfäffe } 
heurtheilen; und. Willen, um. Ahnen abzyhelfen, um, S 
Beſſerſcheinende, dem ——— — 8 
anni Irstie Pre deun ie .. — Re.tt # 

auch wuͤrklich alle raoq ‚fie etben durch d 

ahum aus der Anarchie in die Archie, md. —5— in. * 
größte Shend das Menſchen treffen kaun; fie w eg. e 38 
menſcht. Lin: det Anarchie Maren fie weiſe, IK Auf, * 

Moglichkeit zu been s-:in Per: Hechle werden fie: weniger, als 
Thoren, fle werden Michtintaſchen. Die Anarchie ft .alfe 

nah des Verf. Verausſe Ken etivas —F gutes, und di 

—— etwas 1 I Lil d; ‚und dbech wil er ie «che vor 


X nich m I * — 
Det ag geſchloſſen. haben z. daR ber eine Lehre nye 
delen sarträgt, und fie der Welt durch oͤffentlichen Out ve 
anne 









2 zute warnen. en | 


meht n, man doch 
ya meh 2* * tzygrirag rekti 


Fir (ß. —* * —* e Ben, werden. fe, nicht 
Bam ieh —* * a ie yorcden fagen : mbar 
—— N duch ie felbff. nie Jana jnap mie 


334 
—— Berta Ka gHi verbihiin | 
dieſen — —F ri pa Poltzefteeh 


. —— nich unRen if 1. Ihn al 
a . * — — je —5 — NE 
—— m — — AR wi ven 
r eiden Wi; ee „bie San 
wien ae —5 Bi — — — 
Tdetleben rk ind. Brfliene: 


21 FORT Vetha Ihre yon * ufge · 
hels zu: haben; 4%, N — — — True wis 
A ) Ri 


* vonde lem.andı cn, Viert 
I —* ei ohla JEDER. ER R 1 


| un 
N em von Ten (m Mr Grund ZW den Sa 
ren; mis. we c en bi OR: —3 — om, taatsy rzß 
aueh gewelen I ar; : en 2315 Ka 2 fo 
herren ati le ee Nebel, —* 
der —5 rer bie weientlichen ee an dtr 
aashgten. folk mundi hebemne , daß ich Dielen Ne⸗ 
* —** daer geſſxnden —* —— Velaflen, 
AIhm iſt Staat And oxeoſcher ers rel. 45, 
Ai: ch Recenſent das Staatstect finden, durch die Wi 
> Möhfchäft‘ von’deit!Rechren: der · Bürger gegen den beat 
"und'ides Staaes geßeh: die’. Bürger,‘ file Stat; "Heirkieg 
= als den beftimmtern Ausdturck, gefebt haben. :- ElnTaheheht 
Grundireihum kann:leeylich nights als Nepel erzeugen. 
Der Verfl drn gt beſtaͤndig auf der Unterfchted' zwiſthen 
| emareriel und foemel, zfchen materieltent und ſotmellen 
. Rechte zu Sunſten des erſtern, und frage S 325 IN die 
“Form uch des’Materials willen da, oder umgekehro?: nk 
_ "der: Titalüg ulm des Rechts willea: :öshig, oder umge- 
Siehit? Und wenn mih Reeht ani, fich Recht iſt, iſt doun 
‚träch'eini Tilatds‘ nötnng? . 
Ein Saat, ri nad dem Leif. eine Verbindung il 
— sine Brfänr a Boat une ee eise 


f 
. . , » . 
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⁊ 
—X J 
8* 







N 


x. 4 


—X Weltweisheit | 
Sorın? ind Die matexie weſche murſcn 2 





1 
werden foll, fliud die Menſchen ðhen aka Ro, —— 


Ken urld beherrſcht werden, ſoll der Menſchen 
wilen nk. nd vdoch giebt der Ber! wie wir gefihen' ha 

ben , in ſeinem obigen Bevſpiele Heben 1090 —— 
lt jgne Hertſoform;ſze Volk blelten/ bomie bie 1008 Me 
ſchen aicht im Anarchho 6, i. In ekefthförtnlotsteft" gera⸗ 
then. Seeptich ſucht bier Frm —— Men⸗ 


Khön s über Me Menſched muͤfſetn fick doch Er Diefe —* m 


Fallen “a ‚ee F Ihe SAU Anbei enned MR ie hhffen Tate 


or Fort’ wie i the Ve Jorn um Ihr 
nm ost Fo en * leo er ie che qm 


$ doch 
enttoitten ſet (oem, ik 8 Kent 


. on Fa ie, ie 
ver amd —— jörfdin d 

ö sGegner H ibd er ihn ſacht si 

—— — *— rt —— en 


—* Kar — niert ® a N Trulas, ip 
Bel Granet' das ſormlichs⸗ Rede ware f' Pin —— — 
Poltz bgclez ſind ſon in Format Als fettes Gegntro Sit⸗ 

tengeſetz und Staatsvertrag; und es iſt HAT die Frage, ob 

. nn Masriemadlkehe adondata. winldan, arm Die 

h. 4310 Kae IN UTILT EUR ie 7? 


nut Alte Dat —E — 
si fiir die rechte erkennen kann, fihe die vechte in feinem 
Str, fuͤr Die masewiehrahte wie om jagen. wuͤrde, das iſt, 


= Anden Gerohbaliciten: Wenſchenterache, . für die nöglichfie, 


vominuter ich Se veräche, wodurch vunter allen Umſtaͤnden 
die Erhaltung..sad Vervogto m aans a menlalichen Ge⸗ 
MAb am beſten geirhert wied. eng 


Sind denn’ die Menſchen, in rau Apree Erhafting 


und Vervelltommnung, in Japan und China, in Tibet, h 


ber Tuͤrkey, In Algier, Zunls, Tripoli, im Kirhenflant 
ſ w. beſſer daxan, ale In Hamburg, . Appenzell, In den ver⸗ 


einten Mieder landen, in den. vereinten Staaten von Morde 


amerlta? Befauden -fih die Frankreicher unter dem einen 
Witllen Robespierren deſter, In Hinſicht ihrer Erhaltung * 

weiteſten Sinne des Worts, als war: ‚und nach. dielew 
ſcder? Ich uerneine diefe Fragen; getraut fih der Verf. ee 
dzu beiähen ? wo nicht, fo bat fein Berrf erthum offenbar dem 


eat wertotens kin Be iſt awlenß gemac 8 


—* 


— 


J wehrt werde 


u  morbonendig, 


Beltweiaheitt Br 
hat. Otmatssecht feines Gegners, var dem fieh, wie. ae. 


32 meiat, der .Herifcher noch viel weniger, als vor dem 
Vernunftgeleize, fürchten würde, bat menigiiend den 
Worzug, dab es gar Feine ſolche gefährliche Weſen, als bie 
Derriher des Verf. find, gelten läßt. Freylich werden fie das 
wir nicht aus der Welt geſchafft; aber, wo fle noch nice 
ud, Eünnee „fünen-dad der. Eingang vielleicht, dadurch Ki; 


e fie endhich wanns ihnen zu viek ward, ſich empoͤrten, 


Du 


* 


flaaten %) find zum Wodi der Wichfehbeit durchaus 


2”: gaten Jedrenſt a ade n werftche ich ſoiche mo -eindin 


— 


Ü 


ht zu ſeyn, macht das Anekdod 


sei Weltwelshele. 


Man wuͤßte dieſen Satz, mit allen ben itrigen Voraus⸗ 
—* weraus at entſtauden iſt, dem eblen Aodbow nz 
Berichtigung ausliefern. 


rl} +‘ 
eb, j ’ ” ” . Su " . . u ” . er .. 
* 
en ne . 


Uber Pateitisius; 1795. 1878. 16x. 


Ban’ "gleich der Verfaſſer dieſes reidhbaftige und gemehul« 
Bige Thema bey weitem nicht erfürönht. bat, und nicht fo tief 
Kit.feinen Unterfühungen über den Verfal des Parristhismux, 
deſſen Queſlen, über dig, Mittel ihn zu deben, u. deral. eins 


. gedrungen it, als man zu wünfhen ein ZA, ht "bar: fa wuß 


Bo der Rec. ihn das Zeugniß geben „viele goldene Wahre 
been, in filberaen Bichalen vorgstzagen zu baben. Scade, 
Bad der Sry! fi nicht —8 gleich iſt, bie und da ſpoͤt⸗ 
telnde wird, und vichi mmer der Wuͤrde des Gegenſtandes 
angemeien bleibt. Z. D. S. 7., bey, Melggenhelt einer Des 
grachtung der Democratien,. vog. jeder. "glaubt, Geſetzgeber 
—* von, einem niedern Unl⸗ 

vet ſit atsdienet, dem die Reinigung der XUniverfirätegebäude 

oblaq. und der an einem Promerionstäge, als eı.chen In dies 
Gem Geſchaffte begrißfen par, mit vielbedeutender Mine 
gte; heute machen wir. Magider,. einen unangenebmenn 
Miskand.: Einige-Ausihiveifungen * arka yerac, bie ſich 
der Verf. im Laufe, feiner. Declamation über Patriotismug 
erlaubt, ftören die Aufmerkfamfeit aufs Ganze. ©. ı. 
nimmt der Bel. 3500 Schriftſielter an.“ Sewiß zu weniat — 
Qunderte 'von ibnen Enaueten biäber an den Fedeen, 
und um ſich aussufinnen, über" wao Re ſchreiben wol. 
sen“ _ ‚m nicht gut geſadt. 


* Wir wuͤnſchen indeſſen dieſer Soͤrift dennoch recht vice 


und apfınerkfame Leſer, die das Geleſene auch in einem ſeinen 


And guten Sen heholten moͤgen. — 


D. 
.7 ” . ‘ ' . 


| Leber bie $iebe.: Aden dtöbenben Bongilagen und 


‚Mädchen gewidniet. Leipzig, in ber Schaͤferi⸗ 
ſchen een 3795- 5. | 
Diefes 





— 


—. Weltweicheit. 38 

—A — 
Nieſes nie b lgeſchriedene Wertchei Sache art Briefen, 
welchen ein Vater ſeinem Sohnen auf der Univerſttaͤt Uns 


terricht -errhellez; ber das fo allgemeine, als auch boͤſters fd 


geſaͤhrliche Beduͤrfinß der Liebe. "Er: verbreitet fich über. die 
Mutur, Enrfiebung; verſchiedenen Gang, Nutzen und: Scha⸗ 


ven der Liede, Aber die Mittel fie zu erhalten wie auch “über 


Tb manche hier einſchlagende Materien, z. B. Coquetteriq. 


, Wnvärmery:> Diatondiche Liebe, ie. Alle dieſe bier vorkom⸗ 
wenden Beiniständen find nicht fowohl augsdem Schaten der 
MPhiloſophen, is vielmehr auss Erfahrung und Men | 


Zennitniß geihhofe;;, und in einemleichtim, nathrliden und 


vertraulichen Tone vorgetragen. Wenn fle-aub gleich.für 


den teifern. Denker noch etwas mebr Tiefe baden näßtenis:fo 
Connen fie doch denen; welchen fie zunaͤchſt beſtimmt finds nuͤtz⸗ 


Aich werden, und'uͤberhaupt zu einer. angenehmen: Lektuͤre Bid 
an. Daß ein Juͤngling ſich nicht eher. verfteben’foll,: als tig 
er im Stande iſt, feine Liebe zu veafifiten, if ein Nah, nie 


er fi) leichter geben, ais befotgew. tät: ..- Der Satz daß 


man in ſeinem Leben nur elamat im rechten Sinug Heben’ 


Fönne, iſt uaftteirig etwas. ſchwankend. Wo iſt der. Zange 
Alirg, welcher nicht bey einem ihm aufſtoßenden Segenftantte 
darauf ſchwoͤres ſollte, dieß fen der einzgige, welchen⸗et: lieben 
koune, ob er gleich bald darauf von einem andern Ges 
"genftande es eben fo Herzlich wieder: werſichert? Oder men 


Aießen: auch die Umſtaͤnde diefen einzigen Gegenſtand immer . 


‚finden? oder abwarten? Und mas nrüßte man wol den zwo⸗ 


‚ ten Chen denken? 
7,0. 0 


. 


2 | . u J RS. 
‚Anleitung zu einer neuen upb verbeſſerten Philoſo— 
»phie; oder Sammlung über die: Kantiſche Philos 


‚  forhie und das Dalbergiſche Grundgefetz der Aehn⸗ 


" "fchkeit in der Natur. Sammt einem Anhange 


- Über. die Möglichkeit einer maihernatifchen Meta⸗ 


phyſik. Mit Genehmhaltung des hodwürbigften 


Ordinariats zu. Conſtanz. Erſtes Bändchen, 
Augsburg, bey Riegers ſel. Soͤhnen, 1795. 


Zweytes Baͤndchen, ehendaſelbſt bey ebendem⸗ 
ſelben, 1795. 8. 234 und 472 Seiten. ı 2: 
. 0 us - 3 


- 


* 
* 


Lu 


Lo 


Anwendung des Dalbergiſchen Grundgeſetzes der Mehniichkeit 
1 on . 





313 Bittweicheit, 
rl der Werlegenheit, worin fi der Mec: &finder-, den Ko 

eh der Bibl. von dieſem hoͤchſt ſonderbaren Miſchmaſch vog 
Vernunft und Unvernunft, von verſtaͤndlicher Phileſophie 


und Theologie, und von der wildeſten Schmaͤrmerey, Moyſtik 


and Kabaliſterey, einen setwantgen ‚Begriff gu machen, bh 


er es für das Beſte, Die vorläufige Erinnerung des Werl, bewe 


guieten ; woraus man die Quellen kennen lernt, weraus «2 
gelchöpit.hat, oder gufchonft haben wil. „Keiner: Berrebe,* 
Heiße es, „und anch keiner Enipfehläng Sebaufbiee Sonim 
dans... Es wird genug: ſeyn, wenn man nur die Quellen, 
woraus man geſchoͤpft hat, anzeiget.: Iſt die Quelle reine 
forma das Waſſer auch nicht, unſauber ſeyn. Die Haupt⸗ 
quellen diefer Sammlung find jenes bewundernewuͤrdige, ale 


les umfangende, und in felnee Art Das: erſte und einzige 


Werkchen, der Betrachtungen üben Das Univerſam feinre 
erzkifhäflihen Gnaden von Tauris, des hochwuͤrdigſten Res 
adjutors der Erz⸗ und Bißthuͤmer zu Mainz, Worms and 
Konſtanz. des. Ärepherrm.. von Dalberg, hoͤchſtwelcher wıne 
Epocht in der Phileſophie ruͤhmlichſt gemacht bar: Dies 
fen fo vorsrefflichen Werken find die ſchoͤnſten und 
ſo lieben Scheiſten des tieſdenkenden und berühmten Hofrat 
‚Seren von Mdibarısbaufen, beſonders feine Auiſchluͤſſe 
‚ur Magie und die Sablenlebre der Vatur beygeſetzt wörs 
den „ vorll eben biefe mit dem Geiſte des obigen hochwüͤrdig⸗ 
Men Schriftfiellers gänzlich Barmoniren. Hier find alſo die 
Quellen aufgededit , woraus diefe kleine Sammtung nieiftens 


gefloſſen iſt. Diefe Sammlung hat die wichtiglten Gegez⸗ 


käune der heutigen Literatur zum Zweck. Sie enthält viele 
Wahrheiten, die. erſt nach Wolfen, duch Kant, Dalberg "und 


Eckbartshauſen entdeckt morden find, und eine ganz neue Wege 


“dung unfrer Philoſodhie und Theologie gegeben haben; fe 
wird alſo meinen vorigen Werkchen, die alle auf Wolſens 
Hhiloſorhle ſich genden, ats ein nothwendiger Beytrag zur 


Ergaͤnzng, and als eine Anleitung zu einer neuen und were 


beſſerten Philoſophile jnd Theologie für Anfänger dienen koͤn⸗ 
nen. babe alfd fammien, entwickein und nıken, 
micht aber dadurch Autoe werden weiten: - Webrigens wollte 
‚Ib zualeich bie Kantifchen ‚Auffäge der Herten Schulze, We⸗ 
der und Stuͤgers zu meinem Zwecke benutzen; allen dieſen 


verdanke Ich, meine erſten zwo Sammlungen. Vielleicht duͤrf⸗ 


‚te noch eine dritte Sammlung folgen, naͤmlich eine praktiſche 


fu 


m 


Mehniitel, 313 


Un veeſchlebenen Xufſatzen. - Sollte ih ‚Atuigine mi anbene 
Herrn Rate ya lurz oder zn fang“, ebenfalls aus irriger Meh 
nung, gefunden haben: -fo will ich meine Deinung-für amich 
allein Gehalten, Und dadurch allein beſtimmt rudem ; daß ich 


verſtanden werben kaun, und den wahren Sinn der Worth 


Herrn Kaut uaberaͤhtt aͤberlaſſen. Endlich wird bie zweit 
Banntungtauddiefer erſten entwickelt ſolgen, und die Hau⸗ 


rν öä he re 
«:. „Bilie Bännte uud ſollie aud ae ie won dleſem Tore 


ſes nun alles geſagt.“ ver 
Augbaraı Werke hlemie — Ka 






undienllch Tepe „par dem. Sinn And, Nonſens de 
wir etwas aus dem ement des Verf. Über die Kon 
ſche Delofophie, mitcheiten. (S. 29, ir Band.) „Das ei⸗ 
se Drinchnium allet menſchlichen Kenntniß iſt alſo der Sinn, 
‚bie. Erfahrung, die Wuͤrkung in den Glnn. Das andre altgbs 
- ‚zueine iſt das Geſetz der Aehnlichkeit. das Worf die Vernunſt 






Yhohie susifären Offenbacang uns der Matız äufdeden 


flens aber, viellei 
a ee hoc de aöheen Keuntniß und Saiyıng A Bi | 
‘elae.Ejeine Probe in.arben, In Anfehung bes erſtern wöle 
h aifonn 


Sn 


gengunt, und. bloß unentwickelt gelalfen "hat, welche Ehre 


nun einen Dalberg vorbehalten. war, Und, mag {RR rueht 
die Natur, die Weſenhelt der Vernunft? Nur aus d 


Wuͤtkungen, olfe.a pefleriori können yoir ſagen, wae Vene . 


unnft fen? und mas erfobren wir andere, als eine Madt in 


‚und, Aehnlichkelten zu bemerken. unter fi zu vergleichen, ' 


und vom Aehnlichen ‚zum Aehulichen, oder mhrere Dinge 
wach Aehnlichkeiten unger ſich zu fielen? Und diefe Mache 
beißen wir Vernunfe; nad hiefer einzige Vorzug erbeht ung 
‚über das Thier.“ | | 


Woher. aber eneſpringen unfre Begriffe? Wir Einnem 
"es aufweiſen, daß alle urſpruͤuglich vorn Sinne abſtammen, und 
durch die Vernunft gebildet werden. Ber angebornt, oder 

. andre Begriffe a prior, unabhängig. von allem inne, bes 

haupten mil, muß beweilen. Wir fagen alſo überhanpe:; die 

Welt iſt eins Scheinwelt. Alles IM Anılich, oder nur bloß 

| rinung, Dleſe Erſcheinungen And Wohskangen wah⸗ 

zer Realitaͤten, die zum Grund aßer Etſcheinnngen liegen. 


Diele Wuͤrkungen find. wahrhaft und gewiß, Ohne ;Shefe.die 


ungezweiſelt anzunehmen, IR uns Leine Wahrheit mögtich, 
und alles wurde da ein Nichte zuruͤckfallen. Auf Diele Wäre 
tungen kann muout alfe; ale quf einem ſichern und fehlen Grund, 


Wiſſen⸗ 


15 Waloveichenn. 


lfienfGeftankaunn. In dien Mürkungen ausdaft, 
ulkmerin.z’afleieit, überall, umabänderlig ‚Aus :die Sr 
Ward das. Geſetz Des Mebnlichfeit, ‚ehe welches anzue 
Cote man die Veruuvlt felbft. verleugaen müßte, die Reas 
Alnktis „ das Innere der, Saden feben,mit hicht zeinz nur das 
Henferi; die Schale , ihre Mürfungen.fipd, fuͤhdat und 
Werd: Dieſe Würkungen find ypränderli Veräniy 
nãg Nufrer? es maͤrden olſo ſo wiele und verfhiedene Sdieine 
oder Sinnenwelten, oder die vaͤmliche Beil müßte ſonvio · 
Erſchelnen, ‚fg viele, Sinnesver: inderungen vor« 
Ge unfern"Binnen müßte"äfo die Sceniwele und 
Aigen auföhren‘; "unp DIE Melt wotch Loch Iäter 
ven, wäs fie iſt So 4.B:-bfe Ooittie iff eine CE 
ſie iſt wahrhaft das, mas "fe zu fiyeinet, 
pre. Würfungen bettachten: ſie rdas nicht, 
un ſcheinet / wenn wir von ihrein Aunern/ 
... ft, ‚odet von ihr ſelbſt an ſich teden. Bir viſſſh 
Et Wurtungen det Sonrie , doch wicht alle, wel. noch vieſe 
Andere, nah Verfhiedenhett moͤgticher Sinne und andrer 
Körper. möglich , und and) In andern Plameten ſehn müſſen. 
‚Wir willen abet ipre’fnfiere Naiur · Weſenhelt nicht / deren 
Kenuiniß ung noch vorbehalten dh. #0 
—* I 


° 7 Nun auch noch stwas von dem Stönfenfe, woran es dir ⸗ 
fer neuen und verbeſſerten Philoſophie gleichfalls nicht fehlt. 
Die erhabene, Zahſenlehte des tleſbentenden und berühmten 
"Sin. von Eikbartebaufen kann'utis ‘davon eine Probe ds 
‚ben: „Die Hücfte Wllfenihäfr* (Hefe es S. 201. Bartd 1.) 
niit die Keriumiß der Progreffion der Natut jahlen, denn nur 
nach diefer Progreffion verhalten ſich alle möglichen Geſetzez 
fie attein kann uns daher Über die Grundutſachen aller. Dinge 
+Yufichluß geben. Die Zahlen der Natur-aber find weſentlich 
»von den arichmetifhen unterſchleden. Sie beſchaͤftiget ſich 
wit dem, was den Körpern zum Grunde liegt, und das Zaͤhl⸗ 
bare erſt auemacht ; ſie betrachtet Leinen Körper als-Einheh 
: fondersi nur als ein Zuſammengeſe htes, uͤnd ſucht die Lrfar 






fe 




















schen der Bufammenfegung, Das Barum: in feiner Erſcheinung 


‚jn-den-Progreißgmen einer Eiuheit „auf, die außer der Koͤr⸗ 
derwent liegtz die. Maturgabl, die der Pragseffion der Ein⸗ 
‚beit werhivendig folat, nimmt: weder eing Vermehruug oder 
Rerraigderung an, fondern, ‚bleibt: unveränderlich, nut unter 
der ſchiedenen Berhäktniene ; Die Natattahlen And. ar 
Bohn ” Y je: 


’ or 





" rkam Bloß am Jotciittu⸗l 


Weltweicheit. 3X 

dhfer 152, 3,6,5, 8,98, 9, 39,..08, 
daͤhlt vicht welter 5_ 2 iſt in- der Zadtenlahre 
oefte Zabl;- 2 ift nut die Duelle aller Zahlen; 9 
Re Zahl, und 10 die Voͤlle aller Zahlen, oder. de 
uiß der Einheit mit alien ihren Progpeffionen. Di 
lehre den Matur lehet.zr.ımal ı,.a uadın iſt 2 u. ſ. 
e Zahlen find de Emblemen der. Proareffion: 
inheit; und ſie zaͤhit 2, 3; 4 von der Quelie der 
fahgend ; uhd ſteht dann 5, 6, 7,:87;9.u0d,.10 nur als di 









Wem. Zahlen, doch unge verſchlednen Werhältniffen, ar, ale: u 


dr a Yang iſt: das Erſte oder die Quelle den 








7 PR EEE 
Zahlen tr „das; Gleiche gder — ©,. Bas Unglelche oder — 
a das Gasj aan 4. das Task bes Ganjen wieder 








—— 
“; Qine Zohi zann deu öhnent, 
Bohlen = 1a. , Die erſie Bahl.iff 
Er ans Zahlen. fondern aus. ı und 
Badi.pied..: Das Map aller Zahlen 
wfte Zahl oder. die Vielheit-von,, 
Fey gemefjen twerden.. um 
han ie Bablenlehre ¶ iſt keine zulamamırag 
fie Hecht in der Wefenheit der Dinges- 
Bung-örßebt in der Progrelfion, ‚die die‘; 
werbringss;: Mag, per Zahlerfehre der V 
kunzafst ein Deirtel; auch überfinnkiche. Dj 
wößgermbgen zu Untepiverfen dur; Inu 
Prögreffionsgeiehe ,- wovon fie, Slunb 
grometelihe. Linie, ung die intelektuch: 
einge, usd die Wehrhelt ihr⸗ — Akiomi 
Urn hängt. 
Zebleniehae · der —A— Ar wes 
atueliche Ordaupg und Verbälhifie Ihr 
Ben „ud oue die en Prrareffionen die 
Wärkungen.umd, Folgen .Eennen lernen, 
liegen daher In der Narur vor dem Zahlba 





alfo.ift -i die ie re 
24 ‚nit juſammenne. 
1} 
















> felben,, ader als dad Warum der Dinge.t * 


Endlich tollen, role noch; zur Ueberſſcht des ganzen Werks 
ble Titel der verfäiebenen”Abichnitte:defkiben Herfengem . Dee 
eiſte Bande: . J. Ueber wie-Bantiihe Philo ſophie Überkaupt. 
——— 
un - i * 


ü 


Niase,ikom I, all MR 1 daser) 


en ae! 


EXT. Weleweis heit. 

Medit ihebelendere ¶ 5. 1. Omolsgilche Geunsbeartfe. 

Hi a ont Begriffe. $. HI. —Se 

ans dee Kosmologie. $.1V. Das Srandgefeh der Arunliche 

teiriin der Natur $.V. Vom qgeheimen Treas. $. VI. Grunde 

Kari aus der Anthropoiogle, Meuſch, Thier, Geiſt Seele, 
c 


per. 6. XII. Grunddegriff aus der natütlichen Thrsiogie 
Vũi. Vraͤfong der Veweihr vom Dafeyo Gottes. Anhang 


"und Deſciuß Der pweyte Band Erſtes Kapitel: 5. 5. 


— zroiihen Ger und Matur. 8. U. Detrach 
tüng über die Schöpfung und den G@öpfer. Zweytes Kas 
gel. Dir Epifteng einer Offenbarung. Drires Kapise: Die, 
Erigaftung, urorünglige Güte and Bündenfal des Mens 
fen. Wiertes Kapltel, Die Erlͤſung and Ernewrung des 
efallenen Menſchen. Fünfter Kapktel.” Die Würkung dee 
Gfenbarung auf den Verfiand · 6.1. Brdürfkiffe des 
en.  $.1, Natuͤriiches Licht Jar Offenbarung, 5. LIE 
fequatlorn wiſchen dem gefaßenen md erläfeten Menfhnk 
„IV. Das erite Prinjip der Moralität. $..V. Die Höhen 
Tantiſchen — ber Vernunft and Moralitat. 9. VE 
Kon Go, j. VIL Won Ben Engeln: 6. VEN: Com den 
Sternenbeyohnern, : IX. Dir Menfhwerdung Gores, 
Mur. 8. Xi. Wen der Verch⸗ 
rlens und der Heiligen. $.XIL Von 


m Leiden Chrhti. 5. KIL- Von den 


V. Bon den Heiligen Satranmenten 

tgeburt: 5. Xvi. Bon der Buſfſer 

adigung Gottes. 5. XVIIL Wow 

Duſſe und des Leidens. - 3 Xix 

un . . XX. Von der Ehe: 5, xxt 
Von ken Ju tywartenden Iegten Dingen des‘ Menfben. $ 
EN &h ie Yutthat für den Menfcen. ‚Cocfirs 
& ill: Won der Zeürkung der’ Wfferibarung anf dae Nrrk 
iedentes Kapktel: Bon der Waͤrkung det Offenbarung ig 


* Soft Auf Zeit und Raum. "5. ı. Die Harwene reifen 


Apotalyprit und den Vehebenheiten der Kicche Cprifti, An⸗ 
ange: Zugader Ian £ ‘ ; 
u »OR« 


Sind wir unfterblich? "Zwey ‚Gelpräche von 
-D.1.K.H.A. Sperändo Zeig u, Naum- 
‚:hpitg, bey Heinfe, ira. sube ui ame, 


, 


— — Weinveishei, Sig, 


\ \ > .n - .r 2 7? ı 
ie Sehnde, "die bier domeinem Spiritäatiften, und. einen ’ 
aterialiſten für und wider die Unſterblichkeit der Seele nf 

geſtellt werden ; fliid Die gewöhnlichen, "deren Unzulänglichkeig 
fon hundertmaf dargethan worden iſt. Der —2 
nimmt an, daß unſer Korpet nur die groͤbere, der Nerven, 
geiſt hingegen die feinere Hülle unſeret Seele ausmache, une 
daß die ſehtre auch naͤch dem Tode mit ihr ‚perbunden.hleibe, 
Wer Luft bat; fo etwas zu glauben, der kann ſich damit un⸗ 
terhalten; beweifen wird er es Niemanden. Da wir wede 
Fon dem Weſen einer Kraft, noch von dem Weſen her Marge 
sie an fich betrachtet, etwas zu praͤdiciran im Stande find? 
fü follte man endlich aufhoͤren, feine Gruͤnde für und wider 
die Unſtert lichkeit von der Art und Weiſe, wie die Seele in 
‚ans exiſtiten ſoll, herzunehmen. 33.. C. 
—W N “ a Gm, _. 
—1* Fe Pe EEE EEE EEE 25 
. Weber die einzig möglichen Beweisgrände ge 
ar s, in ; * Delete: . 4. 
" gen:das Dafeya und die GültigKtit. der nd- 
turlichen Rechte. Leipzig'.und Gera, bey . 
“JAeiafus 21795. 117 ©. m 8. 2288. 7 


’ Der Titel dieſes Duchs könnte den, der es Nbſt su leſec 
nice Gelegenheit haben ſollte, heicht verführen, den Verfaß 
N fe „der Ach unse den. Vortrede P. I, A: EFF unterſchreibt, 

und Ad in disfer kleinen Schrift ais einen: geübten Deußen 
zeiet, für, einen Eheamen: der’ nauͤrlichen Rechte zu -Haiteb:: 
Dieß iſt sr .aher wicht ; vielmehr iſt feine Schrift gegen vdieje⸗ 

‚ wigen: gerichtet, welche diefe unneräußeriicherr and unverjähre 
baren Rechte der Menſchheit, und. „ren Gebrauch fiir die 
waͤrkllcha Weln wegraraſouniren Cfie wegzuphiloſophiren märz 
se ihnen wohl ſchwerlich gelingen) ſuchen, beſonders gegen oſt 
neuerfihen Behauptungen des Herrn Rebbergs in feinen 

Unterſuchungt ber Dieftangof. Revolution, weruͤber frey⸗ 
lich unſre Denter ſchons hutch ein bedeutendeg Achſelzucken ent? 

ſqhieden haken, und ſeine Abſicht geht dahin, ihnen den Bü c·· 
weis ihter Wehounsung eeivas ſchwerer gu machen: · 
* + @ede richtig demertt der WB. gleich zu Anfänge, daß mau 
Fü plqht glauben mälfe,, daß jetje Behauptungen und Lehrſoaͤ 
Der Gegner der Menſchenrechte, welche den Adil der menſch⸗ 
lichen Datur zertreten Feine Elnflug'nuf dae wuͤrtliche 


— 





— 


s Belmmeisheit, | j 


nten „daß. ge uns daher Eeineswegee gleicham ⸗ 

1, und —E uns nicht bloß in wife. 

Hlofl ht/ fondern auch wegen ihtes Einfluiles., 

He Wiltangelegen feygq. mil Wir flımmın. 

Mig Hey, ‚und. wänfhen aujeihtig, dab unfre, 

die an. jrnen Einfluß aus zu großem Zuttauen 

e Hache der gefunden ‚Vernunft nicht zu glaus 

weniger Indoleut gegen ſolche Behauptungen 

Leider finden diefe In unferm Deutfhlande- 

29, das fuͤr ſolchen ausge ſtreueten Saamen emn. 

und Ih fo gern zum üppigen Wachethame fürs 

en dem V. daher nicht unwichtig, in diefer Elelo, 

nen Särift nicht allein dig vornehmften Grande, melde gegen, 

das Daſeyn, oder gegen die Gültigkeit und Anmwendbarkelt dee, 

Vernunftrehte (ſo nennt er die natürlichen Rechte, Im Ger 

geſatz der pofitiven, In fofern nämlich die Vernunft Grund 

des Daſeyns und des Erkennens jener Rechte IR) vorgebracht 

worden find, oder doqch vorgebracht werden tünnen, koͤrzuch 

au prüfen, und ihre ‚Uphaltbarteit zu jelgens ſondern aud 

den Weg anzugeben‘, d;n die Gegner ben. unfern jegigen 

Fortfhehtten in der Pbliofophle dur den Kritieiszmus difren 

ten mäffen, werm Ihre Eruͤnde haltbar und von Erfotd- 

follen, und fo die einzia mögliche Seite anfıufuchen,, auf w; 

der die: Vernunftrechte beftricten werden mürfett; '.SIn vieler 

Kinfit Hielt er er zugleich für michie, a6 zeigen, wle!auf 

Wer. andern Seite dev Bewels für dae Daſedn und die Möge 

Inheit den Var nunftrechte gefuͤhrt, und wi⸗e uͤberhanpt die 

BSornunnſere chtowiſſonſchaft fe begründet werden ktnne "Shen 

fen an betretenden Vea wollte er feenlid, Bier: war kn. Algen 

meinen andrusen, wollte hier. nur Winfe daza geben; das 

Gebäude ſelbſt aufzwfügren konnte und wollte er; nach ſeines 

. Bang, nicht: daher er feine Ogrife ſabſt nur ine 

nt DE ESP ze Kite Ba . 

< Bir maͤſſen aus nach dem Zwecke und Mann unfred 

Bill. hier begnügen ‚dert Gang ;:den der 3: bey diefer Uhr 

tetfaımg nimmt; . unfeon Lefern ‚mw: pangı Inn Alla · meineer 

barzufteleng da ſie dpdy;" um die Dchceavigen 585 U ng 








Belichi. gar 

Ute Säche if: Deder wit «s eldin!Eriiifhen Bäkteeen; üle: 

wunchſt für das Gchiet: dar Mhitofonhle dagelgt KGo iber 

Jaſſen müflen., Blefe-groar: Heine chen in Anſebang Iren Ce 

geuſtandes aind Innern Gehatts michige spe Auıfmuz !amrkkir de 

Dirnende — —ã— — ee Dig ale 
«erfuung-.un) I“ ur verſolgen; um: 

Bien und Gründe genau: zu priteo Per 

[N 









Teisifhen Phitefoppee zu deie uchte a 

DEE —8 Mora 
Zuerſt Füßen. der: Verf. auf, weiche: die 

Wbegner der Üirrmanfttechte.vocheingen, nden;bie man,:nad 


feiner Meinung, noch vorbringen Eonhte:s;&s find ſolgender 
3) Bag in.der Erfaprungg 
den ifb, ht recht/ dem H 
Tann diechte gebe. ° 2) 
Medrs: fo müßte e6, da di 
Ein Urthell abet die Rech 
“gerade das Segentheil, "E 

öbeit ·det Kechtsurttelle: 
aus der Vernumfe‘, 
Den en for wigen-fd2:- Ee A, Daher alles eins Recht, 
ans; wolt ‚Auıh. Krsiehung. Bafög; baltanyı ober: obon g⸗ 
rail De m Pin Dice are eR. » Bern 
wupshige allgeme! sghlkige ı der. Wernuuft: ſo 
wuchzirden Weuſch instofero-en. Wermanftibefiht, Ab Deriik 
Sen zberuft-feun .nmncahst, teifft.men chen einigen Yllıyllafan 





Paseilichk find; forteflen-Bo fih.dod nicht eu 
Senden „nu tonuen atmals. Micitien Cpflensen ode 
Iofenen in. Dir umäetllie Bel: Äbengffen, > oßne: umzer "tag 
MReofhm » pin Bpfiad, näurige Bünkanpen -Geeborußrine 
gen. Aus Biden —— ‚golden: ft 
daher, zwar nicht ihr _Dafeyn, ‚aber wol x Anwendbar⸗ 
ki ira Sie und hen LASER ef Anke 
3 zur Widerlegu a 





— nd Taten 

vom Kern Reber vorgebtachten Süpeg, ai 

Man mb hie Bi ab sure aan 

derfelbe von 6 u behanpten wagk, ‚ba 

a Aichen Beikbiwtirdiging, DEE menfäliähen Be 
V. A.d. B. A.u. B. I. X fuͤbre, 


/ 






ı 





ars 
"33°; 
Eizir 





FT: 
2 


=" "Ye Diele gesenfeligen Nrgangente kenchiet 
ag ‚ und de Unfatthaftigkeit ae ju- Sr * 
06 tigen⸗ mit alas und im alle 





| Deren das Dpkeye di erwieſen werden sek 
—8 nach workhenk: —— — — * 


— 5* ‚weldes.den —— * —— 


** —— a, "wenn nit al⸗ 
su. BES aſeyn der Vernunftrecht⸗ nen streifen, a 
—* re — ſeyn. Der Grund für des fegn der⸗ 


in dem Chatakter bir. Berufe liegen, ber he⸗ 


—* m und nn eher denn ſobald wir voransjehen, 


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. En Vene er “ B 4 


u daß es Reqie duth Weraunft gebe: ſo ſaer each, Fr: u 


— — u — . — 
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. ‘ r ‘ v2 
P 2 * 
>... J 4% Pu 4, . ‘ 92 
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Ye Kl} der Eharakker der Vernuh⸗ Bank ——*— 
Ver Richle Ted. Wir brauchen daher nr» das Vernuuftver⸗ 
abge zu unterfuchen‘ une and Dermforbeit wrhl die Brägs 
Ä 2 als“ aueh da⸗ — der Vernnaftechte 


xxtlaſſen· da⸗ > ’ ‚biehucch zu⸗ 
- ana der * F = ne — rech * 


ref 
. Junääft Ag n..binauf;..megbaib er bie Ded 
ction der Pfli en nen behden Deductionen voranſchicke 
. In Hnſtht der Schlußfſolgen dieſer Deduetionen muͤſſen we 
auf die Schrift ſelbſt verweiſen. 


N Vicenigen, Jeet ver WE nah ofen Dielen am FR 
Hinfit, welche das‘ Dafeyat „oßgennriner Werdunfteekte leus 
nen „ können ihren Dan eig: auf keing andre Weiſe, als nue 
—* guͤltig führen, a fie die Principien, aus weichen 
as Dafeyn —2 — durch Vernunft bewieſen wird, oder doch 
nach Erundſahen det’ kritifchen Philoſoohle bewieſen werden 
Jana; widertegen;: pe m en: varerſt Barth, daß es Beine 
Pflichten durch Vernunft 8* und um dieſes zu 8b nun, 
euuffen ie ermehn, daß nicht ſyſtematiſche Einheit For 
Veraun foftemarifche Eindeit die Form „der 
nunft: ur RR ihren; giebt fie Pflichten, und feb 
dleſe zum kan n sch De giebt fie auch Rechte. wis 
‚ud allein auf Mlafsın Wege müflen ße uns dewelſen, daR-rb 
Feine eiwigen, unveränderlihen Rechte und nothiwenbig Ti 


* ni det In Dre, ne r —8 


ar des Cana gebe; 2 dem Seide der ern - 


J E22 Zu 


124 Melaw⸗iehrit 


na, vaſtex, MR 
en * 8 


— nee? — und * —* 





n:unfre Anehe —* Sarıı N sie 

Arten, als milt fültendet: Shhußflekr- wert 

“ynfee auf- fee WhBitzeugurg dauhe wen 

ke; und wopd nsie-unfer iiniges Arten fprde 

AaBe 'fich , ohne eden dem Saerffinne der 

Au treten, behaupten, daß es ihnen wohl nie 

® Srandfänten, UP? weichen das Gebaͤude 

te ertlchtet If, Oder doch wenigſtene mit 

Bemůuͤhen der Selbſtdemer errichten worrdeh 

i die Vernunft· udd ihre "echte zu rrſtõ· 

Sven, und. auf dei‘ Trhntmern det jerniichtere —2 
"dem Diode einen“ feten Tdhꝛ Au erdauen. 











arus Bendawids Werlchon über di Ketit 
 \ber- feinen Wernunſt. . (Mir beppelem Kegifter.) 
Ia feule choſe Aue nous’ he favans Point, eñ 
— ue nous ne pouchui favoir. (tro. 
un Vicaire davoyard.). Wien, 3798. 
9 Gedruckt und. vernge bey Patgoast. 22 2 Bag. 3 











I Vorlelangen über die Seht der. seinen Weihänfe rn 
üse, was man von ihnen’ zu ermarten beredhtiget if. 

FH Aellen-nidt.nür das Opfen der Kritit der reinen Bere 
nunfe vdlftändig, und In feinem matäcligen Sufammenhange 

A ſoudehů le 3 derhtelten 017 Burüßer ſo vieles eicht / 


un 


FR RER 333 
— 


von ſolchen £ı 
j af 


— 
* 


& allen, in 






IR ehr: hieh 
me ne Tane 
Sing fine 
Gate foßre ma 
Say vieſer Ach 

ſeldſt i A Br ® 
nen, Boplefungen. nöthig ‚Hpste glaubte gay enskohurcder Ger 
jabe löcherkih zu werde —* — 8, Berater 
fi& Haben, A — — isch I 

Ber der —AA die yon en 5 denen, neh vd 
tie en und denen die bey 
arm muinca⸗ Ama * 5 uni kung, — 
dadurch zu lang ſcheinen, daß ſie Pa 


Kun hat. ze PETE — — mägtie 
. Aa — * Ve Base 
We 





ge ju.Jöhlen, — 


— a: der — — ie 

uch wiſſen mag, 6 zum BVorti traut. 
Re Mu en eheen Se A a: fe Ei spe 
bin: fo weiß ih doch, dag mir das, waßiik"feht d 
geworden, oft am ſchwerſten fälle, deutlich ala 39 


ſpringe d Hin 
dh een falite — 
und — ratc ‚zu: Vor teh via —* —c— 

‚nie Fassung +; plicchighei 


—E 








i ‚Rt * ai, De I —— 

Aben Bchaen Ieftıen wo Gabe Ich genug , — 

gi viel gelegt. - Dim nen be Bartienfte Ufer Phuelep 

Anzumkbmien,, Arche fo marttefchreperiich aus, daß es den Be 

—— 5 * ſeldſt dich enpfiebit, fa — Augen 
Ben eis , derbe dur Weih 

darq fies Marrandır.“ Aragk MM: 


wEür. Konyer, der kritſſchh ‚Mkliottpise bet. Gabe dd 
ein yaaz Borre binzugufrken,, Die erſten · acht Darngeapbau 
Bus fteylich erſt nach der Widerlegnag des Odealismus 

— ‚werben ; fie find alſo, mir ſich des non ſeihß 
veriteht; mehr Dettararipmen als Definitionen. Aber fie find, 
eben Deßhalb. nit faifch x und ich wollte gerq Yon Arssifien 
ausgeben, die. Hang und gäbe find. zum bie Léſer, ie: vie ich 
En selhrichen, "auf Erözterungen führen au the, a 

nen nicht I geläufig feyn dutſten.“ 


Zweytend habe ich madchnia IR Berpiffe aiden, geile 


wet, als es Kamı nerhän m air iebrint; abye gera⸗ heirach· 


, Mund es eine‘ Beweiſe. 


1" Drigtenghobe ich deu Ohrumiermne.in he Der Ace 


Br der "4 undfäpe aan, ms inte, Arie Ate 
erte eAelb Aa“. J * Pa 25 

Ei 8 ins n —— —— * 

2182 a er Bund es ertäißte und fe 

um: —— * ich beaeguet erden keante "Spike da⸗ 


der dieſe Bearbe unag der Krate Her teindie Vernunft ride 


gan; hfallen : F werde 58 a & Kritit der praktiſchen 
Brenwaft, und allem — iſten 
"es Gangen ons pr r 


mi Aus u hir w I wi Ds —2 


me * 


De co; on Kanriapa, 1 Cnteporlinsm ‚zabula 
fir omnibus numeris ‚ehfoluta.: Exereiranio 


eademica,. quam | Ersefide P. Berah, Siouger, 


Bened. 


m 


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er Ze 


— ⸗— 









Da ©. 


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ne A fö ver Urmel 
Bhubigteit aui. zu erhäruen, 





) 

BE Mensa 
fontis, ex qud.Rstaridiet.,:tabio, ft heben, — Ouedcon- 
gernit.alterum pendum: In. Indiciis malta .ad eorum. ef- 
ntiapf.pertinentia coptineri praeser ka, ex quibus Tate- 
| Boris deductae funr, "inde fit patam;! quod’non pauca 
uius generis in Cideßbrkishm- fabula omiſtàa in medium 
adduci valeant ,:yuse:camin & fruptere. nern proletario haut 
Ya pridem Jins indigara,. prupriis ausdem yerbis, ne ver- 
ſio multiplicem „. aut, a, megte ‚andorig ‚djverfum lenſom 
progignat, äfferenda vanfed, In einem kategoriſchen Ur⸗ 
th:il wird ein Verhaͤltniß gacht ) zwiſchen am Subjette 
und Praͤdikate; zukommen oder nicht zukommen — Be⸗ 
ſnhung über Verndidung v) nähen TemaAubiektbeurifle 
und dern Praͤdikatbegriffe: VDinſtimmung oder Midertireit; 
3) zwiſchen der Sphaͤre vom Subdjzekt, und des Sphäre vom 
Praͤdikat: Einerkeyheit up Verſchitdenbeit. En ergo 
Plura atque oppido diverſoa, 'quae Ipeässs dudicii ſorma 
ad Eiusdem eſſentiam pertineant, ex quibas.tamen nullas 
praster realitatem., er negaiönem.deluftas Cate gorias ea» 
zum tabuta exbiber. — Quoad terrium panftum:  Ea- 
dem ratione oftendi poteſt, inter’ Categbrias in sabula 
extiibitas' Bomplures’efle, à Indiciis deduflzs, in quorum 
fülle‘parte dſſentiali fundarae ſunt. Exempii.loco adıluca 
Categorias Subſanntiur et Commercii, quae quam 
ex Iodicio eategorieo ot disianclirs dedunamtım, exlequen- 
tibus apparebir. In Iudiciis categvricis praedeustum velu- 
ti notan de ſubjecto enuntiart ſtatuit. yhilofophiä critica. 
Non equidem contrudied; ſed quid inde: ſequatut, rogo. - 
FPalam eff, Inquinnt oorteprum fahftantiae ipſa huius Iu- 
dicii fernta fuppeditari.. + Vix aut ne rix:quidem, mea 
faltim opinione. .-:Nym. hoc ut fequarur, neseffe eft, uf. 
, vel’per: fepstent,. vel.praevia demonftfätione 'evincatar, 
präedieätis quibuscungue non enuntiari , niſi actiones aut 
phſſiones, agendive vel pstiendi patentiss.s.nam hae ſo- 
lae notae font, quarum ſSubjecta ſubſtantias oſſe oportet. 
Iam vero hoe un vel perſe / patoaat, vel à quoguam de-. 
moniſtretar, tantum vabeſt; ya.eiusdem canıtadidtodiam 
ihter veritates eridentifiense Iosntır habere mihi videarus,- 
enin negere nemo 'poflr, ‚judisim:cassgorira; effe quam. 
plurimz, querum Sabje@a..ubltantine,.non ſum. Quare 
"vereor, We qui: ſubſtintiain vans Subjecto permutant, vel 
fibt ipſis iwponant, wel aliis importere velint. Idem eo- 
dem iure de Caragosia-Commercii à Iodieis disiundtiyo do- 
—. riv⸗ 


| 


on > Weil. 329 


zivsta videror agugndam „‚ Pofitg enim, quad Commer- 
eium (uti Kantio’ pläcef) A mutua inteF agohtem, et pa- 
tientem eflicientia conſiſtat, intelligi prorſas nequit, quo 
pad inꝰ Iudicio, in quo hon eoncipituf, nifi.conttadito- 
sim ploriym opgofitig ; Categpria Conmmmarcis poſſit eonti- 
geri, , Imprimpis enim liegt. agendi, patiendique concegtus 
‚Abi murup Apponantur, omnem tamen oppofitionem his 
<ohceptibas abfolvi, 'hemo facile dixerit; Deindevero, 
äußl ie extra omnem -Qubii.aleem poſitum fir, miernbra 
eisiundta, ip quam plurimis: iydiejis disumdivis .„nfionem 
Balionemane ändicare;. hac,tamen, fi Categorise à mera 
udiciorum forma abſtrahuntur, 'hihil poffe afferie praefi- 
dit, inde fir manifeftum, quod materiae rationem habere 
har jn calu non fit p rmilum. — . Quod, tandenı artjnet 
ad quartüũm Aundiumf Non folum ex dietis prona conſo- 
gentia fluit, plures Caregorias ; ex omnimoda Indieio- / 
um forına abftrahendäs in tabula praerermiffas fuiſſe, fed 
de Etiam confirmatüf, quia indicia ; quae quantitate di- 
Etepant, non folum Unitotis, Muttitüdinis eı Totalita- 
5 ategorias, quae in tabula recenſentür, fed etiam 
alias, quarũum nulſa fir mentio, y. &. de nguiari er uni- 
ver, ſali, de fuperiorf et inſeriori ſuppeditént, fire quibus 
ſudicia iſla poſiibiſia non ſunt. Sed quid, fi ex ipſa indi⸗ 
ciofum forma, puros quos vocant, fermpork-Fhattigme ind 
tuitus derivarehiceref Fin kafı nor Tötum tabulaml 
Ustegoriafuni-abfblutaft rion effe’ad dcullufi'paterer, (ed 
piaecipuum quoque Philofophiae Kantianze fundamen« 
tuih corrueret. Patiamus periculam, Quos Critiea rarios 
nę purae ad Nabilienitkis Tarekorias iudſeia qusqque corh- 
Schta’in fühfidiumadvodet, eaque, quae illorêm fetmas 
bſant, purot imelledtus-conceptus nominet,: latere ne 
mineni arbitrör. "+.Qüls ‚Sutem ibit infichas, "Inter haee 
compobfitd indieid etiam fefuentia referenda effe: ı) Ubi 
fol sckidit!"tenipore verno , ibi occafus eſt. 2) Quando 
fol oritur,; tude evaneleit ſfelinrum lumen? -Privris wurem 
Judicii fürmae Cateyorra Jpatüi, ‘pofteriotis Categoria tom- 
Paris. ſobeſt; ergo dempus ſpatinmque non puri ſenſuslita- 
tis imtuitus, fed (6 fuperis plater) ınrelleftus‘conceprus 
fünt, ventamque meretor verus ille Stagirita, gürlicer sha- 
pfodica ulus methode, ed tamen Gategoriis adeenlere non 
itavit, : * J PR ae Pe GE . Ge = 


I. . 


aa . Rz - . ‘ ri 
85. (+4 \ .. 2 ı» „u ‘ d. x 4dı 8. . . 


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- — — — mu — — QXR —  _ R — a. u. u ⸗ —X .” 
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S 


. 2 


Matbematit. 
Principiorum ealculi differentislis er integralig 
expoſitio elementaris. Ad normam diſſerta⸗ 


330 


rionis ab Ac. Sc. R. Pruſſi anno 1786: prae⸗ 


“ .mii hanore decoratae, elahorata. Aud. SE 
, mwons Li Huilier, Ac, Sc_R..Per:er$S. R. Lon: 
- din. Soc., Ac. Imp. Petrop. Correſp. Tub: 


ep. 1 
‘ ap. Cortem, 1795, . XXVMII. und 340 Quariſ. 
9 Kupfert. 5 2 nn 


Die 8. preuf. A. verlangte für 1786; un . thäolie' daire 


% precile de l’infiui machemarique, Or. Z erhielt den 
Preis; feine Schrift erfhien unter dem Titel: Expoluon 
tlömenssire des principes des call. fuperieuns 


Berlin bey Deder, 216 Dual. 2 Kupfer. Gegenwaͤrti⸗ 


gg ig eine neue. Bearbeitung. ‚Die Einleitung giebt einige 


Curie hiſtoriſche Nachrichten von, ber. Mehnung. des Unzudlie 
en, ‚und enthält noch maihemqtiſche Unterſuchungen in. vier " 


Sapisein,. A, Algemeiner- elementotiſchet Beweis des.Nciwe 
toniſchen Dinomialfabıs., Cinige kleing Aenderungen und, Ers 
lhͤuterungen quxgenommen, mit ‚gem übereinfimmmnd, was, 


‚ 6r. v. Seguer in den Schriften der K. pr. Akad. 1777 ges 


geben has. , B.. Bon Differenzen werändesticher Größen. Das, 
Geſet nach dem endliche Unterſchiede fortgehen. Bequeme, 


Bezeichn ungen. Summen-der Detzugen in gleichen. Um = 


terſchleden Sortanbender Zahlen. DP. Sinus und Coſinus der 
wielfanen Bogen, und Zerfälung der Ginus in Hactaren, 


Dun das eigeutliche Werk, . 1. C. Groͤrzen der. Größen und 

Bexhaͤlniſſe,, oder Erxbauſtivnemethede. Erklärungen und 

‘einige Saͤtze find aus Kobert ——— de li· 
a Ko 


mitibus quantitatam et rationgen (j erti Sim/an ope-. 


sa quaedam, ‘-- impenlis Pilger Comitis Stashope, cur 


ra dacabi Uloa . .. Glasguae 1376) 1.€. Von Differen« 


viele-und Integralgerhältniffen, Dak Verbältniß der Diffe 


rentlale Verhaͤltalß der verſchwindenden Differenzen iſt. wo⸗ 


bey noch weieslih Herr Ahbe Caluſo Schwierigkeit geſun⸗ 


:, 


den bat. Ill. Taylors Lehrfag. Hr. SL. iſt ayf eben, 


® .# 2 eo 


den Beweis gelemmen, den er nachdem in Baͤſtners u 


| _. WE 


J 


Mutbemoctð 


338 


332 Margenistik, 
Grläbe ; Taufibhnen':he Seruße: "aha Alk Sm Mdchri 
— Wein Veegac⸗ 


des Unendtlhen zu beauden. :%r. 2’; 


" Ertelchtergng des Verſtebens ig es dienlich/ Die 





ers 


u 


ar die er vicht. unzanannt baße. 





Al bralſcher Eommentar. ber das zehige Buch bez 
“1&lemente bes Euklides. Mor Meier Hſch 


1 Berlin, 1794, 173 Bode. g. all 


as jehute Buch de 
men der. Sägen. 
onungen’ader Arte 
b IR die Behandlund 
Jeor mänfelig. Et if 
dites Kunftivört zu be 
nen wortiichen Vortre 
wuldg det Einficht chüh 





“Heffirhmmt worgen, dur 


Ki] 
einjelne Qnehftaben , wenn ‘8 Wethättnißräßten.: find, and 
Producte duůr ch Nechteite darfüpelfen: . Man, ıbitd alfe ig 
ynfern Zeiten die Arithmerit'dpr Iecattoniaten. Rocgten"nicht 
x m Tutildes zu lernen haben, Hnzieite ih note orte 
Hr ganz tichtig bemerkt, das zehnte Vuch rt: &iimen 

as fihnreihfte in dem göhjen Merk, morih, @. fehstert tleffeine 
Brirtgenden Gelft in feinem Aafızen Umfaride zetde.”"Ghiteldt 
MM et in diefem audy Öcläfnat, da I den arometifiher: Bike 
Ser fein Verdienſt meht in der vorttefflihen Anorbuarg, 
ats in der Erfindung ; beiteheit mag.,' Wegen 'der Merhode 
ft Geuͤbten die Eefung des, jeßnten Buche zu —2 — Ki 

nei 

anferer  fömbelifhen Vezelchnungsart einbetten; ide 
Im dle Beweiſe dadurch zu fühtent, oder die Aufläfängen' der 
Aufgafen zu finden. Det ‘die Abfge, wärim mat dub 
Ichnte Buch zur. Hand nehmer mag, kann ur feon, "die 
DMetbode der Alten in der. Arichme tie der frratlonaln Örbpen 
Fennien zu deinen. 77 
Der Commetitat, deu Hr. Hfch gelleftet hat, HE nicht 
Jowoßt eine Erklärung der alten Methode,’ als“ sine‘ Verrans 
fung mit der’ deuern, und Beiciffe ganz aroedmäßlg, nur die 
ſqweren Lehren. "Die verfhießthen Sormen der ittatlonalen 
oncren cxren. ERSTER der cie 




















- 


| — un 835 
Ä elle eben Sntaaieert. Miqnet, 
fr 


Fi hi sarde NE — , in welder die 
ethode gr iepmet Uunte rſu Nor 
— —A— hettr A ‚epklär as Fk Be 


ewelen feyn SR Sl not aber fehl — 


Area ade —— an; I Da Eurlibes die Groͤßen, 

ei er entwidele; ſich. nis Lnien xdrt —*2 

{ —2 Die Alt RS ‚die nn ragen 
gedikert er h, wi 


Me fonft keine a gemeine 
Ausprüde für fie hatten: fo hätten diefe durch Aigen Zeichen 





von den bloſſen Ber Altnißzahlen unterfchieden erden mäflens 





De Wera Krk Br ne Alphabers, bi 





ch (ie. minetn Fi’ befeichhen 9 ‚tn den à Hi 
— A 5 irn Ara, 


dunet z. B 
og? le * A dureh Pr ft 
det cuuanchfurabte durch Vi; nt ſe —S Es 


märe 
Ser forde Sinien durdr a Ph ud b Fl” hei | 


yanisıkale Brapen bedeuten , und daß eine Srhpe unter "eine 
——— he Dat von’ dein Wrade der Wir 
day: Die: Formiiüel Bindinikten (AhiE eir'binis nomlini: 
abe) Garde Se Im TEA nicht richtig agegeßtt Ee 
eng auch Hier ein · Mihperſtand we h ‚der, zü et pr 
inle;. 1 Aejeßige, Won BR zwenten Cia 
Delininendı O6 Rede ift ; HE Eine’ inilonnte Linte, Ya 


ar, re eiun erung/ daB die Bhohſtabenzeſh am H 








dvurch die Biete, oder Arte‘ zur ®e egfehhumg angendinmen | 


viſten Blefie angegebene; nidr‘;aßer. eine ttrationafe, eds 


Eile, ab: Deren Theile, meſſen Häßt, wie die in Def. ‘s, Bek ' 
wer Naudrin Hrhriöndien esnmenfurable. "Die Mr 9 58 


ſ. angenommeſentationalen Tinten find eben fo zu derſte⸗ 
Saab ſoo dienvn as — zu den Binomla⸗ 


dem :::Den: Betveld‘ bes etiten Sates ſcheint der Verf. nicht 
Get vorſtanden zu · haben. Es iſt nicht Bloß der Fall zu es 
wahmnen; DAB —* DE mehr als dreymal größer fepn m 
as C; ſenbern DE tann ym "Iegend ein Vielfaches‘ 'gr rd 
See fen muͤſſein nid. C. Der zweyte Bas hätte au fan ine 


. Erläuterung aölene‘, Fat mehr; als der erſte. 


unsre LehrE dA MEEITdES Dielen Comimientär mit Hi vr 


—— Trek, Al ſte nur “ nicht unbedingt “en 1 


. - ‘1% 
un En PEUR REN er Er Zur 1 Hu e 


en Pau : Rena⸗ 


N 





— Din Yoßmarhbate x —— gruͤnde der 


gr. 8. 20 ee 







er ehe Teil ce anf { | er 4 
Du 3, Gt. pie . Dee zwerte Kinn 


pie der Sen Abhaltung an, 200 ber Aufl (ober. nirkuehe zoR 
Luftgrten). Zuerſt von der — ———* 
dannte deutlich und ——* * 
®. 19, „dient Den aller. zu i 
Binder ih womiſch bamit, fo —* das Baal I ae Bu ws 
fidthar wird.“ Die angefühtsen Verſuche seinen-cineh Bde 


Brit dee % bep vermainderser Mitne, NN. Desum 


ft jene Verbindung nicht wohl eine an Wesunent 1 füRDe 
bern nur eine. Cie arme 3 de bare benackt rupub 
ben mag Verbietung it nun bush 2 ab 
zukunſt Miue dritten eher hu treuntu, und beflcht fin edace 


goes Veränderung der, Tigenfrhaiten und Kräfte duch 


innige —— derfeihen.. — Bag dei 
gas der der 
Gen in E Kran 


—— enipfoblen. werde; — Somit 


en it ct vielmehr nachtheilig. — Ale die, Jirefle und ee 
Art, das Asöre Ach zu verſchaffen, mich (®. 46) maege 
en, daß man geftoßenen Btaunilehnkält -ir ainer yeizellandb 
ven Retorte einer gelinden Wärme augfehe,: uub dad fich su 
le wet bp be han Oinathafan sche 
nicht glädt, weil bey 65 an 
abech arte Salpeterſaͤure und ‚übsriäuestre Audlalifanie 


— vollkoumene. — Die Eytiarungen wnätlang 


sub Con (deinen nicht beſtitmt und deulich nenug is: fepuk 
—— heißt: „wenn Die In- einem * ** Fee 
ingungen wilt eluem. dent DH. 
Gefſchwindigkeit auf einander fo 
„lang hervor, - AR de Geſchwind 


FE 2 
— 9 





4J worte de © 


’ 


re 8,00 4 u Be 
Schwind ſucht sad 


* In Vechta A * J 
* 


L „ J w 
3 » N 


yaypen A ‚fnen, aiihförmig: f a ben Odiel bie 
Benennung eines Tons zu,“ Aber dis Gleichſormigkeit der 
Schwingungen iſt «6, welche den Klang von einem. bloflen 
unterſcheidet; Ton it ein relativer Vegriff, der eine 
—Beargleichung in Abſicht auf Hohe oder Tiefe mit emem ante. 
| Bern Ton⸗e kA flieht. — Das Intervall einet Octave 
\ C®. 75). Eönne.nicht In 12.gleifhe Theile getheilt werden, wei 
:” bie Verbindung der Tanz fonſt ſhuxrend und langwellig für das 
ODhr werden müßte. Was Heißt bier fnrrend, elwa ölffonf- 
xrend?, Wie dadur, langn 
nicht klar. Die Tale in Ber ungleich ſchwebenden Temperq 


< 


zur kommen ja.denen in ber. gleich ſchwebenden ſehr nähe, und 
werdtu auch in der Compoſttion die Thne ‚nicht ans det 
"*  dromatilden Tonleiter, ſondern aus eiper diatoniſchen ge⸗ 
N neminen, Oder fol es. beißen, daB, dadurd det Mufif‘ ain 
Britel zum Ausdruck des Charakters eines Stuͤcks geionthen 
| * 





erde? —. Die Secuuhe und Septlme werden noch zu den 
Couſonanzen, obgleich den weniger behaglichen, gerednet. 
ODrynung und gehuͤhrende Folge der Täne mit der Erfüllün 
-° extechten Jeltgäume bringen Cinch $. 407) Melodie un 
aꝛrmonie hervor. Der Veberfeper aebrguft die Ausdtu⸗ 


| 3 8* 
Rz Naturlehre⸗ 835 


eh die „Duff langweilig werden möge, ig 


D 


ge: Tontreppe (neben dern Tonkiter) —48 e (Mittel- . 


Eine in der Tonleiter der. hatten Tonart), "Sthbfe auf ec 
Monocord für Stege. — Neunter Abſchnitt· Von mal 
“Par. Die Verſuche über Me Fortpflanzung des Gcalles, 
Buche Waſſer milden Chad $. 418) dir Klafkitirät des Waf- 
Ers erwelſen, wetin nicht andere zu dleſem Ende — 

Erſahrungen dazu ſchon binlänylih wätzt. Es werden bier 
e Ablchſchen gemeint ſeyn. Alleit iſt Comoreſſibilitaͤt ud 









igkeit einerley? Konnte das Waſſer nicht dieſe auc 
„haben ? und da jene ungemein gering. IR, muͤßte es d 
Ucht Auch feyni, wend beyden daſſelde wäre, ‚oder ' 
 Selaffenheit abbienge? — Des Koibigifihen Mia 
tosde,. Waſſer mireift Kohlenſtaud tu reinigen und trinkbar 
machen, giebt der Verf. deu Vorzug, felbft bey Seewaſ⸗ 






ja ſey nitht hinreichend, das Waſſer in einen pet 
tuanent luftfoͤrmigen Zuſtand zu verſetzen; dazu werde noi 


e zur Fortpflanzung des Schalleg erſorderiiche —5 
ich od 


oder von efhere '_ 


er. vr "Die Verbindung mit dem Näcmefloff, oder Beh 
allel 


ie Verbindung mit einem andern Koͤrper erforbert, welcher - 


big iſt, es entweder in felne Beſtandtheile zu zerlegen , odet 
vi Tv 


- 


auqh auf eine. uns anbefannte Welſe es Iufefürmig zu. maieh, 
J u u Rn En ee — ee ä w 


336 Naturlehre 


weswegen auch Dis Woſſer Im feinen verſchle denen Verbiader 

gen im tuftfermigen Zuſtande verſchiedene Eigenſchaften zeige. 
e id dem gren‘Tp_ Der Sqhtiften der Kopenh. Gef. d 

un» In Srens, Soyen, der Phoſ. VIII. I. befprieben ſind. 


De Berf. beruf MB desbalb anf feine ſaͤt baren Verſoche, 


Der Sat von der Verwandlung des Waſſers in eine Luftart 


— 


Keine nicht wohl unmittelbar dargethan werden zu können; 
eftlein aus demſelben folgt eine ſeht leichte Erklärung, wie die 
Zuſt fange heiter, bleiben könne, ob fie gleich viel Waſſer ih 
Na Hält; warnum das Barometer bey heiterm Werter gewoͤhn⸗ 
Tich hoq ftehe, und kurz vor einfallendem Megen falle; wars 
um zu einer Zelt der Regen warm), ya einer andern kalt tft; 
wie durch Zerfegund des Luftfermigen Waſſers die dedden Gas⸗ 
arten entfliehen. die durch den Blitz wiedet j Wafler vere⸗ 

ige werden. Da man dur Den ’eleftrifhen Funken Waffe 
In bienubare Luſt und Eehenstufe zerlegt har: fo Fhrnice wohl 
der tufsfdrmige Zuftand des Waſſere dinch die Elekiricitaͤt bei 
wuͤrtt ıwerden.) — Der‘ 6, 193. nicht deutlich genug des 

— Apparat zur Hervorbringung der Lebensluft ind 

reunbaren Luff aus Waffer, if der vom Hen. Gren rfan⸗ 
Bene, und In dem Journal d. Phyſ. I. 2.’ beſchriedene wel⸗ 
dis um deffp freie hier hätte angeführf'merden müflen, da 

Hr. Sren,. wegen der Zerſpringung des Glaschlinders, die 
beabſichtigte Unterſuchung nicht damit hat vollenden koͤnnen. 
Zehnter Abſchnitt. Vom Seuer." Waͤrmeſtoff und Licht 

.443) find fo geyau mit einander verbunden, daß die aͤr⸗ 


me dem Lichte durch durchſichtige Kbtper ſolat, welches fie an 


und vor ſich mie der Geſchwindigkeit des Lichts nicht zu ch 
im Stande it. Auch werde fie mit dem Lichte gebrodgen un 
g⸗ geworſen, Daher die Würkung. der Brenngiäfee und 
rinnſoiegel. Wegen der’ ausgebreſtetͤn Verwahdtſchaft dr& 
je: bald. Das Jay’ vieleicht die Utfade,; warum dis vo 
em Monde und’ den Planeten murücgeichfene Licht nie 
wärme. Allein ein Aſtronom wird ſchwerlich die Berdrtitung 
Des Wärmeltoffs durd die Ahpmelräume zugeben. ent 
aan das Licht ſich als einen materiellen Stoff vorftellt: ſi 
find die Schwierigkeiten bey der Erklaͤrung der Erſcheinungern 
fd groß, daB man das Licht lieber als eine uns unbekannte 
Mürtungsart det Körper anfehen möchte , "urn ’afler Ereiätung 
überhoben. zu ſeyn, eben ſo wie ben, der Schwerkraft, 


Das Leuchten der fogenannten Leuchtfteint (nicht Acht a 
J nz 


4 


Märmerlofie mit Ken Kbrpern verlaſſe derſewe den Se el Ä 


[3 


— — — — — 





ul 0,174 333 


fey ei Achtltichks;; ber fhıbatpent Wertutnahn: - RE 20 
— ihre — Xſ ——— — ‚fie elle Dage ben Licht⸗ 
dusueftgt‘ geweſen Ahb>- 7 man mäffe die Shin. ab 
ſchaben um“ 
netten, Theil Sau 
Verbremen wird Wu 
ſagt, "daß wwentzes Waſſer vie Sharkung dee Ernses *8 
te, indem DRK TUE mndieſem Foue in ſeine Rckauprhailg 

hieden derde; ber Saucſtaffrwotbinde fie mic iger 

erden Korpet, und vermehte Gef: Wurgehrungs. den 
Mifloff Gebe: mie deih: aus: Sr enivſphätiſcarn  Buftsentaundee 







eh Varmeſtoff Walkefoffens, —e— 


gung mic der Amoſphaͤriſchen Bike Pibgiick: zart 
an flebt nicht, roll doe Tıkditdvene. GBuizernff Bi ie 
ı Kung des btentienden Ibrpere Gienießtenläbrine:- näher 
Le man annehmen, daß das HBafley-wurage ale re wis 
. Werde, "and öl Ark Zerfegung ;teibe , wedatch — 
ge der YbindtuftiBhrinebrt und-Die: MOibe werftänktiche * 
fter Abſchniet; WON Ger Etartricitaͤt, mit der, Aumze 
dung off dfe Geboſtter. Der Din enrſtetze Der Dig “r 
oatng der beyden — Eieftrieitärn., woran D 
Woitt die eine, und’Yle ‚Erde Si:undree Gabe» GAlleißs 
ee Blitz faͤhrt 4a nicht immer ——— Es ciſſes 
Unſe aulh zicey often entadhenatitpte ltcdeität nen 
ken. - —2 Auch beyde Gedreticitaten ar derfeihen Wehr 
* vorhanden Teyni; jede mit etaem bafondıpn Bxtofkeı vgrhuny 
den ,' und-dutch_efirönigeictert defbleuen.):. Die. Didwehlaiseg 
en oben wit eiter Doltze verfehlte ſeyn zu denn den Mytzet 
Kt ſpthey Wtißablcheryade Fenitrie durch miifheidende Kurt 
berät keſen Allein Werfache im Meinen Haren Bier nicht⸗ 
chen Ein Rnopf iſt in Abſicht art die großen Semi 
Verbot eh A Iat; wie vine Spiess ra 6 Ars 
Keriög fon „db man Aar Ste Eunden eder eine Sıtanar apa 
bien Fu auf ein Dach vn Gegen de: Ernae gug Dig 
ewitter, welche der BEAT; ee laͤßt Ach:e EN 
n ötttie, heißt ee, Luft·as ne große Klagpiattg 
Atem, worin durh Sen ‚der Euftegeltcben ı ne; dugch 
HB ur Zunahneée der me, oder dacth Auilung Bu 
—— Liextyictate {ep 4 eh Nunetros⸗ 





cheile die weh Eu ttrietat —* 

fan oder m ne ed re der Si 
tt Ian —AXXX u 

2 A. 1, B. l. 9 "de ie 





Ä 


east. nl Me ” Fer, mis m 4 
an —— Ar Pr 


938 | Naturlehet, 


Baetteh’cder ja det Erde eine der Arien € ſeht⸗ 
Elettrioitat zii erregen, und kͤnnen, wegen * dadurch 
Sermehrten Capacitaͤt, eine große Menge Tieftricität aufneh⸗ 
wen ; bis:fiefa groß wird, „daß ſie durch die Ruftplatte et 
And die beyden Elettriitates fi vereinigen. Aber das R 
ben der Lufitheilchen danm kein⸗ Urlache der —— we⸗ 
wigftens nicht auabogiſch up der füngliden fegn, ba 
Ahuliche Körper an einanfer gerieben in mebrern Fäden Kein 
iektrieieät zeigen. Warım bringt Bas Reiben bey Winter⸗ 


en kyine Gewitter mwege Mir Veränderung der 


ſtinm 

Temperatur Elektrieitaͤt grregen —* ne, wird dur das Dey 
ſpolet der Burmelins nicht klar, der ſelbſt einer Erklärung (ehe 
dedatſ⸗ Am meiften wuͤrde Die dritte Urſache genugthun, weug 
noter -Auflöfang. eine Zerfehung des. Iufifdemigen Waſſers 
vrrftauden wird: Die Mergleichung mit. der  Rleififßen Be 
ſche paßt nicht, wnn man mit Dem Verf. die Lufcplarte 
uis ‚geladen vorfbelt, wen ja das Glas bey jener nicht gela 
wird’, (andern die Belegung. . Eher müßte: man ſagen, 
Sufefäsiepee foy nicht elektrikh;, muß werhindere eine ‚Beitlang 


das Zuſammeirkommen der beyden getrennten eieftriichen Ma⸗ 


terien. Nach der Borfiellung des Verf. iſt nicht begreiffich, 


| ‚ Woher die entgegengefehten Kiektriciräten anf beyden Geireg 


der Lafıfhihte entſtehen. . Zwölfter Abſchnitt. 


Magner (nie Magneten). 2. ‚Died Utſache der. magnetifchen . 





tiemus ber Erde ãeã Das rk dann 3 
e er 
einer qualitas occulta feine Zuſſucht nebmen. Warum wär 


die Erde nicht auf jedes im Gleichgewicht Kerpen Eiſen? 


Eher — man — die Erde euthait⸗ Le 


eh * — 


5* ‚pub zwey *8 von mehrerm Dan. * 


. feben, daß rt grobe. "le m. —— — 
erhellet, 3 fie die WBönfungen, welche fie hervorbrechteij 
oder Berner (Alemania Drognetiemus — 

* — a — ER 


—* 


 Matilehre 339 


? 


‚in der Ebbe und Ziurh, wel⸗ 


ſaͤche des Windes ſucht der 


wenn ſie auch ſtaͤrker wäre, als fie wuͤrklich If, tönnite fi 
aa um ihre Age Fanı) Fein Wind entfiehen, weil Die Luft 
dieſelbe Win | at, — Diet 
Elärung ‚des beſtaͤndigen Bffwindes ift mangelhaft, Die hie 


fließen, ſondern ſich ringsherum ausbreiten. ‚Die untere Luft 

ſieht der Bf. als die Fältere an; fie iſt ader die waͤrmſte, we⸗ 

gen der Troflaͤche, da die Luft an ſich nur wenig Waͤrme ven 

der Sonne annimmt. — Die Entflehung des Thaues if. 

ar Aefeirlgen dierflärt, wie der Vf. ſelbſt zu erkennen giebt. 
ie 


wird fih eher nad 


Mitcheite, wofern dieſe ermärmbar iſt 
uten hin wertheilen,, ls daß der cr | 
‚an der Erdflaͤche nach oben Hin entweichen ſollte. Warum‘ 


citaͤt enewickelt? — Die Bewimserregen erklärt der Bf; 
fehe aut aus einer Vereinigung der beyden Veſtaudtheile des 


ſtende Wafler Durch ſtarke Hitze ſchon zerfetzt werde, und daß 
der Sauerftoff an der Erde zuruͤckbleibe. Es kann ja aßer 
ana Bas luftformige Waller zerfent werden. — Noch eins 
endlichen Vorzug vor den flumpfen baden, Wie wenig 


betraͤchtlicher: Theil des Exabodens und dar Haͤuſer elektriſch 
geworben find? Wenn Ableiter: wegen der fpigen Figur den 


cen? fo waͤrre es gefaͤhrſich, Auffangungsſtangen anzubringen, 
und man waͤre befugt, es einem Nachbar zu verwehren. — 


Drfeyjehnter Abſchnitt ßen den Wetegren.. Eine Uta 
e der Mond In der Aeinsiphäre verurſacht. Diefe aber, 


Wärme, welche dle &onne fruͤh morgens der obern Luft. 


mefloff aus der Luft‘ 


nicht bis an die Erdflaͤche exſtrecken, Durch die Umdrehung, 
Winkelgeſchwindigkelt mit per Erde bat. — Die Eb⸗ | 


⸗ 


dere Luft uñter der Sonne wird nicht gerade nad Oſten 


” Has ver BL. nicht die angedeutere Urſache von der Eufteleftrbe - 
Waſſers. ‚Nur über geneigt. anzunehmen, daß das ausduͤn⸗ 
: mal vom Blitze. Die zugefpigten Ableicer follen einen uns 
Einen aber: eine oder einige ‚Spike entladen, wenn eis 


entgegen gelegten Elektricitäten zum Verbindungsmitgel diene · 


Das Wetterleuchten (nicht Heydleuchten) ſey am oͤfterſten 


bloß eine elettriſche Auskramiung ‘and ftark elrttriſtrten Wol⸗ 


-ten. Bat. Aber um zu erklaͤren, warum man das Werter⸗ 


1, DaB. die Auvſtroͤrmmg aufwaͤres gefheht. — 


: Ban —Vierzehntor Adfchnite, Won der Erdkugel — 
an Sorigoni ala m. Brin der Erdflaͤche. Ds Berk, 
— . 0% 


6 


leuchten aur in der Mühe des Horkzonts ſſehe, wäre: binzupe | 


ſeder 
Zodiakallicht Hält der Verf. dem Nordticht versandt: ale . 
gerieiner wird e6 dach der Atmoſphaͤre der. Gonne pageſchrie⸗ 


"nen der Erde aehaßs haben, und wenn T 


'3ho- Sannlihie‘ 


wine Ne, 'und pls Grüd dei Erbe, nie 
des i die uranfänglichen Gebirge find‘ 
ale nigen Caleidbattigen) ud, wfe” 
ja gie de Granfis zeigt. Dem Auedruck“ 
mad) auch in den ranltgebirgen San ei 
worha aß Erdbeben faft nur fü der N 

bes a, 1 einzufiränten. —. Niar; 
Line « Erfinder einer hequertem Seftiltes‘ 


ilon des Seewaſſers, ſondern Poiffönnier In Fronttelc 


elwos fehr unverfäddlih gemacht, dag 
— Mofes fann gar Peine Idee von’ ı 


Weiſe wäre mirgerhtift worden : ſo konnt 

mer verſtehen. Man ſollte fih alfo ga . 

ek verfucht, auf “eine phpRFalife I Erklärung des fuoſaiſchen 

Seinäldes der Enitftebung des Weltallg einlaffen. |. °, 

© Die Ser.and. inter Bicenfien des erſien Kheillgemmde: 

ten Bemertangen eutſpringen · uicht aus Todelſacht, ſendern 

fallen deu mürdigen Verſ. vrr⸗oſſen, dielelben zu präfen,! 
und Überhaupt zur naͤhern Umerſachung den Leſer eigen,“ “ 

= Be verbinden hlemit noch die Anzelge der ung 

ER Idepten Mebirfegung dleſes Theils v ven. re 

oblefen: 2 


des: Herrn EN Hauch, Russe vom: Bone) 
N beog.2c ‚Anfangsgründe der'Erperimerttals Pins: 
' fie. Aus dem Dänifthert tberföge von L. Tor: 

bleſen. Ztoepter Theil, cikenig, bey Roͤbß. 
- 1796. 0 Dt Bun 


Huf eine Bersieiäeng hegore Mebeifeungen kann ih re 
vishe ehnlaffen:r.:där.. Zabiefen Kat: diefem: Zheite fünf Weiten“ 

befleruugen ‚und: Orackſehler fir den erften: Theil augen: 
bängt. -Weum Dusciblättetn: Nefps gintpen Tprils find. dem 
Mic. nibrcumeige: fach aedructte Namen und sehndtyn Fahtenı: 











EEE 


bafıe, Augdräcts.anfgeftoßtg,; : Henn. teerden Docuuklee: . 


Sqhrifiſteller· Dmdeherftgunger Bäbrktantent dns: Cie mite 
Weite, yeßerjian.?- Vad winn Berden Iuonders tier ne 
ıXc 9 


1 





Bey dir Erklärung der Ebbe und Stark O&.2Rc) ie’ . 


„‚Remsgefihidte. . Fris 
Min, — — —— venſtehen? Mög: 


„ten auch die —5 Bucprüder Int rum eine genähe 
Eorrgtur ve LE ve PB 
eiaaty, I: 3 I 3X Er F 7 ” 2 
NE Er TE u nme 422512 


"Verljch "über die’ Schwimmbhfg ge Fifehe. 
„Im :Nameh der. —— Soßiefät’ zu 
en: ‚Leipzig, ! -entwgr fen. von ofthelf Fi ifcheg. 
 keipzig, ia Commiflion bayı Rabenhorit, 
1795. gr-B- 8 az Kup ger 


Eine feine, abe rien unterhaltende, und belehrende Sarik, Ä 
Die jedem Naturforſch vorzüglich aber dem Mare 
ällonnen feyn muß * Der. Reihe, Harir’ Albert 2’ -$ 
ee üe hen en Mei, nah j% 
esbachtungen Der vorz thyoi auf eye Io 
xortheilbaſte Art au bei —— a Se felnfgen — 
alt zu berichtigen oder; u beſtaͤtigen gewußt, “Bar man bier, 
“dt gebrängter Kürze, {OR deulammmza Anter‘, bus jemals 
* Pie er — —8* Gorꝛe Jil 
y e Lygeatheut. Der: rt entbäl ein 
Merian s der Schriſtſteller, die dieſen —* atid * lich 
"Beärdeiter haben, mit turen Bemerkungen 5 den Anhalt, 
und Theorie der: Berl Der zweyre Handelt von den 
Beneynungen, det —59 und —— des Fam al, 
und? aaas nebſt Eirälinung der davea NAD 
dungen." Hier finden wir ſehd vichtige Bemektungen Aber die 
Beſchaffenheit der in dem Füftfad thalernen Luft; ein Ver⸗ 
tichuis der Fiſche, denen der Luſtſack 4aͤnzlich Fehlt 3 daun ſch⸗ 
„art, bey denen die Luftbiaſe einfach, unde beg Denen fie dod⸗ 
efeift; Abweichungen. von dem: vorhfin angehöbenen Baue "der 
dwimmdlaſe und die —— Beſcabeidama veskufte 
—** Auto veſchluf viefes Abſchnitts, der das Berieltniß 
“der Abbidungen der Sawimmblaſe enthält, Hat ver D- auf. 
einer Kupferraf:l, deren duf bem Tirek dee Duchs nicht ger 
dacht iſt, ſelbſt einige Abbildungen von der Sceieimblafe Due us 
Hechts, der Scheihe und dem Wirbelknochen siert; Im 
anlegt folat ein Verzeichniß aller mit einer Schuich 
verſehenen Fiſche. — Des dritte Ahfchnitt zelgt Den NR« 
"sen der. Schwinmblaſe Im Biltdeper. Madden zufors * 
2 DR Eee > Er re 7 


9 2⸗ 
1.. 


343 , Rotursefhichte, 


derſt Die Bieinungen andrrer Shrboelcgen angeführt und Ser 
urtheilt werden, dust ter Der. mit vieler Beſcheidenheit 
Die wichtige Vermuthang, dab die Fiſchbioſe, nächkl dem, 
daß fie des Bikes Bewegungen in feinem Ciemente * 
lie umb erieichtert, ein Abſonderangswerkzeug bes 

Foffs ans der, in arm Waſſer erhaltenen , — — 
Buit (ep, geſchidt, die Dlurmedapg zu vollenden, die iu den 
Kiemen, als unvoltommnenen Lungen, nur unvellkommen au⸗ 
gefangen wurde. Wie empfehlen dieſe reichhaltige Abhond⸗ 
lung allen, denen es u:n DPrüjang und Erſorſchung det Sue 
heit in dieſen Feche zu thun iR, wit Red. 


! « ⸗ 8 


Lexicon entomologicum, ober Entomologiſches Wer- 
terbuch , tm weichem allein diefe Wiſſeaſchaft ein. 
ſcchlagende Begriffe, und die in den Linnéiſchen 
und Fabriziſchen Schriften vorfommende Terminde 
logien übsefege, ‚erklärt , und mit Bepfpielen nad) 
beyden Syſtemen wrläutert werden; von Chr 
- , Rian Heinrich. Maer, Rektor der Raths⸗ udb 
- Predigerfehule in Erfurt. Erfurt, 1795: bey 
‚Role, 8. S. 204. UNE 20 38. —. 


Dir —** zeigt * an, "wos man in diefem Gert e er⸗ 
Warten fol: Der V. will die Terminologie der entomologi⸗ 
ſchen Schriften. des 3 und Fabricius, und nebenher 
einiger andern, erklaͤren, un) fo überfegen, wie fie in den 


genannten Sariften am gewoͤhnlichſten gebraucht reerden und - 
vorkommen. (Ex glaubre um fo eher den Liebhabern der Suites 


mologie dadurch einen Dienft zu eaweiſen, weil. Ainne, 
Fabricius, Schmidlein, Borckhauſen, und andre zwar 
auch ſchon Erklärungen der Terminelogie gegeben; allein ent ⸗ 
weder vuoch viele Begriffe unerklaͤrt gelaſſen, oder von maus 
den nur Umſchreibungen und keine Definitionen gegeben; die 
oſſo nur auf einen und den andern befoudern Fall, nidt aber 
ollewal auf den Begriff im Allgemeinen, er komme vor, wo 
er wolle, paſſeten. Dieſen Mängeln meint er nun dadurch 
abgeholfen zu haben, daß er die Hanptbeariffe.aiphahrtifch ger 
sehner „ diefen die Redensarten, in welchen der Des Ir 

nm, 


, 


L 


D 
R ‘ 
— — 


— — 


De Termim 

sgensähnlichften: ih deer Opfanwen- wei ine Gntreiifus: ni 

andrer —— —— a udguein EHRE 2. 
ageößtencheite: hau einſchra 

der X mit vielen den ei Hi 


Br 


oem fs. ER en Mu, 
Kann, ang jenen Gnpriften v 
Yan, daß er Tiehe deerinven 
‚und die Terminolegi⸗. in nieh 
Täuterungen Erempel vr 
ÜR es dem ®. bey aller feiner. 


een sun Mr, Reine zt 
- »nodßenande For enefötänft „ um. fell 
he @& weferıiin sbollte: denu manche fehıse 
RD dern Beaniffäh 
“ 7 
dem Be 
anderer ci 
kommt, oder al 
„Könmen,. Dey. den 
“ten vermichen ,, w 
indie, fondete. | 
; oft find ‚ade 
vl — mit 
und andre Vegtiff 
ganben'woiden, aufgenommen‘ ‚werben ſeuen · 


R. wichrieigee ve Diefenköehauptungen, wie eißen. 
bey dem Durgilärigen in die Augen gefall.n iſt, als Welege 
anführen, um, wie. * münfht , dadurch Gelegenheit zu ar 
ben, diefe terminolögtiche Arc nit dw unterdrüdeß, fone 

dern 


A Bleibe. 


—E here: ven 
es Ft 98 erwedden: * en 


onseh nee Silpba Sirfpatasnensaegeei> kn 
pPrseehander er N yEEin ehren * 





Winaihenien 3.14.85 8: air Gokabıer-sräher Al 
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97 14 1a ion 

"alty nord, oiyudrasn ,itriantguleciss en bemunk,.. > 


Das Wort:Rnuchhabar:kbide Ach var yſobalig u 
nicht, es komme dem perfuranız zu. —— di 
— «if bete dndenr Gen ni 1,07 Przen] 
SS Präemorfo dena sytra. Fer das vora⸗ 
Ar äpgekiflen Pe, CH heae inte hide . 


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MNaturgeſchlete. 8% 
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— 25 ; erätte such Über aefast: bgebif 
. — gezäbnte Slägeldeden, als abgebiffen and gerähnt ; 
Yen. das. Waxt und führt auf zweyerley Pesriffe. und öl 


ges. muthmaaßen, ein Thell fer angehen, ein. Arrer geaäbng, 
dieſer Fehler Eemmt mehrmalen vor. ‚nur noch. eis 
nen, anführen wil; crenato ſtriata An, geterbte und 
wellrichie Sihaglöedien;. aichts Mat een il. als def 
ma, n die. ——— ſeyn Iraenhı er e — 
wurd auf der. M — geſtricht. — 9 aber: gekerb 
gefteiche, fo werde ich vor diefem Irrthum bewahrt, denn 
Liz wird mir deutlich, daß die Striche zugleich gekerbt find, 
Dir-Srempe von 'Schr.' Beizebul, tibise -Inrermedias . 
'gtevitak;: kaan zwar Hans” getiigt twerbeh, teil "mady Fabt. 
“entom: ſyſt. das Wert elevarse In clavatae geändert wer⸗ 
"den muß. Indeſſen wäre elevarus bier nicht gut: in » 
GSoͤbe gerichtet, verdeutſchet; es haͤrke beigen möäffen: bie 
‚Schienbeine find erbaben. Fe 
Wenm nach dem B. macula unregehhäßig’frhn Kl: wie 
Yin fib dım Aifgeflalte Flecken (maculae' &ifformes)? 
mM. — — den“ ae * de von Dies 


a: arten oder von ein- 
2** —*2 — par 8 Da ia m weld)es man 
a ea dchr a apfigans elf en kann. 
* — ſolum alhum hdite bas allein 
unit wor. Das am —* binter ba Ibige follen 
fett, werden; dein ſage 94 allein. dge Schildchen 
weiß: fo. gene allein, ed heißen; age ih aber: das 
allcẽn iſt weiß: fo kann ich keinbn andern Ver⸗ | 
— —B afedenes hier haben Yoll;; u. 
ch haͤtte R —XRE parte coſtam —— 
— uͤberſetzt: het — des * 
Meran, Dir King ınkelbwann;.. und, nicht, - 
niet Dir Sihgel,, — Hälfte big an hie angeln. 
zende Rippe Duntelbiagn find, \ 


3: Mas derartigatas, heißen wohl abge ſchade glohei 

ba. man aber dieſes nur vpn abgenutzten, varflpgf nen Exem⸗ 

zalgten fagen kann, das Hier der Hall nicht iſt: 4 heißt de= 
eorticatus hier beſſer, unbeſchuppt un gikäubt,. unbetleidet. 


7 Aber ſollte wahl desartirare yary einander antgegen fies 
- benke Bedeutungen zulaſſen 7. Hier find fe; es ſe auch 
heißen: mie mis einer Aipor Dornieben, da.es vorher 

er Ys aͤbſcha⸗ 










Pig 


den Carnofus zu: tin fleiſcherner, oder fleiſchichter 


zas MNaaturgeſchichie. 
abſchaben abſthaͤlen hieße. Das Erenipel don pda 


aquatica verführte den V. dazu.” Linne‘ fagt von-Isr: ber 


sis matutinis per phalanges dscorticat aquas ſtagnantes; 
und dieſes überfekt ver ©. : ganse Heete Inſekten über 
3ieben ftebende Waſſer gleichfam wie mit einer Rinde; 
Bas ift aber raid. ed muß vielmehr beißen: Diefe ſchwarze 
Thierchen, weldye truppweis «uf dem Ueberzug oder 
der Rinde der ſtebenden Waſſer liegen, unterbrechen 
dieſe Rinde, ober, wie Statius Möllee ſagt, Nüreiuen 
fie absufchäumen. 


Bey fixas — hie Erklͤrung san, unfsiglih : Leicht 


on einen andern Theil befeſtigt; denn in den angeſuͤhrten 
Srenveln it gerade dad Gegentheil, mo fixus fell, unbe⸗ 
weglich, und nicht leichte angebefter heißen fann. Pol 
lex fixas bey Cet. tetradaftyla, if ein fefter.,, unbeweglicher 
Daumen; und bey der dritten Abtheilung des Cerambyx L. 
. Spina thorscis fixa eine feſte, unbeweglidge Dorne, sum Uns 
-terichied derer von Der erfien Abtheilung, ‚denen Kinne’ bes 
weglich Dorgen zugeſchrieben hat. 
Eiytra attinuata, find nlcht gut yerdännte 4 


decken überfept; man kann glauben, Me ſehen duͤnnſcha 
‚ale gewoͤhnlich; nicht aber , wie hier, ſchmoͤler in der — *2*— 


Warum gebraucht der B.hler nicht Bas letzere, da er es 


F bey Subaftenusta elytra ſo aur- angebracht bar: etwoas 
finmäler sulaufende Fluͤgeldecken. 
Pedss palmato -digitatas — wetum lappenaxi 
and nicht beſſer bandfoͤrmig + gefingerte Süße? denn com 


«bey Scasiren; ſchickt BR dieſes gu u der Senelt der. Border 


Gerundelt ſchicke ſich * «ſe je rogofin, us m 
ſtrigoſas; denn alae ſtrigoſae ſtud keine gerungelse ı — * 
‚frei ge Flügel. . 


‘ Pons wird richtig binten, bimterwärts gegeben; ; abet 


warnm wird es bey dem Eyempel unter snfertus : dens poue 


medium maxillae inlertus ganz anders gebraucht7 ein gegen 


die Mitte der Kinglade zu eingefuͤgter Zahn. 


“ Da Carsens die Fleiſchfarbe berefinet: f Risk ne 
das Wort leifchern, fleiſchig gar nicht dafür; es ommt 


eo” 
’ 


- 


"Daturgefhiche J 347 
day: Kr. ‚wird tethen⸗· up das net feon u 
fo verhält es ſich mir Corticinus, eindenfarbig; - 


ein ‚die —XRXE find mennicforbig; man verſteht darunter 
die Peruvianiſche Rinde; dieß bau⸗ aſſo muͤſſ ſen in den — 


griff kommen. 


| 


y: 


Fabricius erklärt ſelbſten in der phil, ent. was or Mike. 
‚ger .mucronarus werfiehe: elytra mucrohata; emargina- 
"ta cum mucront in ‚medio-emarginaturae, und’ ıhorax 
Mmurronatps; terminatus finu obtu/o cum mucrone, Tote 
ſchickt ſich aber nun hiezu die Erklaͤrung des V.: dieſe Dolch⸗ 
ſpitze ſtebt an der zugerundeten Spine des Theils, 


. auf dem fie ſich befindet. Barum foll muricatus weich⸗ 


ſtachelich Ben, ba das Gegentheil fih vorfindet? warına 
auch äßerfliihige Worte bey profunde, reticularus, netzfoͤt⸗ 
mig efgegittert; tiefgegutert druͤckt ſchon alles aus. 


Bey Iuhiformes alas eompetenfsemige Sibael, 
Hiem km -Anfepang:drs ErempeisH. Ducaphala erinaret.iwet- 


den folten, daß ns von den Blägein ku: Ruheſtand zu verſte⸗ 
bheu ſey. 


” 


. Diopfis senlais, die Augen liegen anf ben Fuͤblhie 
en) biefe Grtlärung hätte nicht fo gesehen. werben: follen, _ 


. Well fie Bu einem Irrthum fuͤhrt; denn es iſt ausgemacht, -daß 


die = Keifen, langen Kopſaucwuͤchſe, an deren Ende ſich hie 
“Augen befinden , Leine Fuͤhlhoͤrner find; denn diefe ſtehen als 
‘ein feines Hin biater ben Augen, an eben diefen Aus . 


.. 


Foltitulus pilorum adjeus ‚iR berfeg: Ein 26. 


ſchbel Haate ift den Streifen beygefägt. Es wäre genug 


Haare. Da Aber der - 
den Zinne’ Scheine veritändticher machen zu wollen und. 

u zeigen, web er eh — ſo haͤtte er ſagen waffen 

allen Puntten, aus welden die Dereifen beſtehen/ * cin 


ge ‚ ein n beygefügser Buͤſche 


Buͤſchel Hace beygeſugt 


KM) baͤlt es Ach ud mit alas dreulariter paiefern- 
"tes; SI die einen zirkelförmigen bleichgelben Fleck 
baten. © wird es nit leicht ein andrer uͤberſetzen, noch 
weniger verſtehan, wann er es außer dem Bufamnrnbang 
„, elek Barum fine en nicht die Worte des Geoffroi 

yon 


a. Maturgefchldeen 


ie \ 
u B.,busephals richtig.ag: extremo ajs er pigriter. 

le cete: Das Acuferfie des Sande ? —E 

bleichgelb. nt 


Das Erempei thorax maculiſer, finde Ich tocder beym 
Linne noch Sabricius an Lamia —— I Geoffi di 
egtaber von dem thorax, maculit oculiſeris. Sind pie 
Worte mir Fleiß zuſammengezogen — allein in quem ulum? 
oo aber vervechfet ?’ 0. ee. - 
. 5 Sonh haͤtte man noch erwartet, Daß die Benennutj⸗ 
‚gen im Deutfhen wie im Latelnifchen die Vegriffe yon einare 
. ‚her untirfchledeu hätten. Bey verfchiebenen findet diefes der 
Rec. Goltz. Stria, Strich, von Strign, Seceife, = 
‘gut ugterſchleden; allein bey den meiſten iſt «8 näch'yermenat. 
Ö ndarug und undglarus helfen bepde gewellt; tamenzolus 
'pnd pubefcens, feinbaarig ; ‚tentacdla ‘und palpi, Sübl« 
Tpigen x plaga’yd vitig,, Schleyer; lobatus und, lacınia- 
zus, lappicht; falcis, "taenia nd litura, Binde, ‘20. 2. 
‚Andy Fehlt noch manches in Den Warbenbeuennsinsgen, und vie 
Je, füh amore[deiden. GSolche Ertlarungen, und, gename Die -· 
Mimmungen wären. ein großes Verdieaſt sun .;. .. 
.. . Manches Härte der V. ganz zuruͤcklaſſen, auch die Dich» 
der Exemöel bey vielen Wiegriffen „ die beivem Zwittel un. 
aehworfen ſind, und uͤberalt gleich gebraucht werden, ſparen; 
adgegen nmoch ſolche deybringen ſollen, die nicht .unmdgbrig ſtud, 
np feiner Qotgſalt entgangen waren .M. ꝓni gmicoruis. 
Sey! Sphix -Liguftiis alidere bey Sph. Anrotps; pag-- 
mac ascpliatae ; eꝶ/ uccats bey Cimex oprtvedig, Former was 
bem Zinne eine phalaena ruflica fen, was er unterrmagun- 
‚Dada 12.2, 3, €tC. geuflebe; auch ‚viele yon ben Wienern Eutv⸗ 
‚plagen, davon er Doch manche auf gendmmen hat, 5 € 
—— neudogeoiuetra, ete. ER 
- © ‚Außer des vielen Oruckſehlera, bie aichi alle unter den 
rratis Wehen, und ſogar aft den. Dinn verſteflen, ſindee fi 
alich noh giniges, welchos einen: Vexhaflerung brief. | 
gebiren: Leucomelas, weißfledig, weiß; bas iſt es ‚abet 
„Bid aflein , ſondern es iſt auch ſchwatz, denn dag Wort if 
gie Asvaac ynd uerrz zufammengefeht. Auıpid;ephalys 
hu amblpcephalus, von uAjg, Obtufus und night von 
ur bean lactiniſchen amplus geſchrieden und erklaͤrt werden. 
KT IL ra. bean 


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u. ANEREE VO “ 349 


— Einen Kefht nicht -chi fehe werten 
Heer ſondern ein ungeheuer großes, zabirei hes Ser: So 
brauche 96 Fabricius von Cancer. raricola. ' Horridus., 
 Aearunf acht der Verf. von bir cAentlichen Bedeutang des 
Kurs ob, und uͤberſetzt es rauchhaarlg, ftachliche ; Fur nicht, 
elmehr etſchrecklich, fürchterlich, — Es iſt eine 
eneunung ‚Hört der auffallenden es f des Thietes, ohne 
NRüuͤckſicht auf Haare und Stacheln- nn es lebt'auch eine 
Aranea hortida, welche weder Stacheln noch Haate hat. 
—— La heint eine —3 und ntcht jehn⸗ 
ſijbige ande. 


m’; Weun de. Berf. unter oynım hast, bie Dlene gerfertige 
a Bhawruftauh ihre Wachszellen: ſo willen doch alle Mena 
“ Awebaditeru doß der Blumenfiaub zum Futter. der Dienste 
bartvren gebrauchte werde, bie Badeulen aber u Daſer 
von bein Honiq ſeibſt haben. . - 


Nent um iſt er auch der Meinnng gfinfig, d 
on nen. uneolonmene, Weibcen ſeyen, welche 
wuͤrden enttzbichelt haben, wenn ſte groͤßere Zellen und 

ter befommien hätten. Das wird wohl kein aͤchter Natur 
kenner zugeden, daß burch Zuſat jenes ganze wefeneliche Thel⸗ 
u koͤnnten verändert werden,“ 

MWas endlich; der V. unge kentacalatio muchmaaßer, 
I die tentarule einen Einn in fi enshalten: fo möchte 
man wohl fragen, welchen? Denn einige haben bie tentaculg . 
hinter/ den Kopf „ andre über dem After, andre auf tem Rs 
de, noch andre an den Seiten. — Vermuthlich find fig 
— Apiohärenonseeihbe oümehl ug Bugleic Wertieuge , pe 
Feinda wıgge 
sa. e j 6 —* Bu Peb. 

» - 1 = 7 


Ehenie und B. Mineralogie, | 


—— der Meraile, wenn fig in bepflon 
sgiſtiſirter lufft ver Wirfung de Bruch dusgefeße 
werden,” vo Aug. Gottfr. Ludw. Lentin, der 
: Melt, Docter. und Mitgliede der Soc. der Berge 

e Baufumde, : Mit kur Böstingsn, im Wirk 


— 4:9 


359 Chemie, 


hoͤk⸗ und NRudrecheſchen Berlage, 1795; 47 Eli. 


ten, 6 38. 


Si find lehrreiche Verſuche, momit Hr. L. im dieſen wenigen 
ogen das Publikum befanut mache, und wofür ihm dieſes 


- den Dank gewiß nicht fehuldig bleibt. Ihre Nefultare find. 


folgende: daß Bley in dephlogiſtiſteter Luft Celner Luft, die 
man allgemein als das würffamfte VWefbrderungsmittel” der 
Sgmelzung anfiehe) nicht Samelze, wovon ſich der Vf. durch 


gesifmal, In Gegenwart mehrerer ſachverſtaͤndigen 323 
wiederholte Proben uͤberzeugt dat. Das Bley blieb weißgluͤ⸗ 


hend, und verkaitte ſich größtentheils Bey dem zweyten bier 


beſchriebenen Verſuche ſtieß man die weißgiähende Kugel oben 


durch, die atmoſphaͤriſche Luft drang durch die Oeffnung ein, 
ud es waͤhrte nicht lange, fo floſſen die Bleyſtreiſen (es wet 
Tafelbiey) in eine Maffe zufammen. Der ste, ate und ste 
Verfuch lehrt, daß in andern Luftarten, als der amofphärke 
83 firen und brennbaren, jene merkwuͤrdige Erſe einung des 


leyes ausbleibe, dieſes darin alſo ſchelze. Durkg den Ste. 


Verſuch erfahrt man, daß von Rofens leichtſtuͤtigem Metalle, 
edas in5 Theilen Wißmuth, 3 Theilen Zinn, und ⸗ Theile 
Bley befteht, 3 Dradimen Ion volllemmen fläßig wurden, 
als unfer Verf. befhäfftige war, Die argofphäriiche Luft, bey 
einem ſehr gelinden Feuer, zu verdünnen, bey welchem es 
nicht fchmeizen folltes daß er aber niche za verhindern bern 
mochte. Als er inzwiſchen dephlegiflifirte Luft zuſetzte, und 
ſobald diefe die Metorte anfhllte, erbärtete Diele —— 
Metall wieder fo ſehr, daß die ſtaͤrkſte Hitze, die endlich be 
Boben der Netorte zum Schmelzen Bradite, "ale 28. 
war, es wieder in fluͤßigen Zuſtand zu verſetzen; es kam aber 


ſelbſt bey dem Erkalten der Retorte darein, ais man die atmse 
ſphaͤrlſche Luft eine Zeitlang —— ie Tab dem 


zten, Sten und 9ren Verſuch am Stanniol, als das reinfte 


Zum, Zink, und friſch gefeilte dünne Orreifen , von Eiſen- 


blech in dem Gefeiafken Gtähfener , auf gleiche Weiſe, wie 
das Bley behandelt, nicht zum Schmelzen. Ganz abwei⸗ 
 dend von dieſen Verſuchen verhielt ih nach dem ten dee, 
Spießglanstönig, Er ſchmol, nicht nur fehr gefchwind in 
bephlogtftifierer Luft, ſondern blieb auch, während der ganzen 


Öperation, die länger als eine Stunde dauerte, volltemmen 


flbhig ‚und dabey wurde dio Luft mit einer außerondentlichen 
Eambigtei abhſorhirt (oüot verialuce). Der. 118 Verlach 


Fl 
. ‘ » 


® *8 
> 
‘ Chemie. . 35 ER 
“ “ . « 4 ’ ⁊ 


enthält, Dafnidt alein Metolle, ſondert auch andere Ritz 


er, gar nicht, oder doc, [hwerer, in dephlogiftifirter Luft 
Amelzen. In zwey Flaſchen, wovon die eine mit dephlogiſti⸗ 


ter und die andere mic atmoſphaͤriſcher Luft gefüllt war, . 


rachte man ungefähr gleiche Quantitäten Eis, und ſetzte fie 
umgekehrt in eine Schale mit Waffer der Wärme eines Stu⸗ 
benoſens aug, und zwar jo, daß beyde Fiafchen, fo viel wie 
möglich, gleiche Wärme erhielten. Das in.der atmoſphaͤri⸗ 
Shen Luft befindliche Eis war ſchon lange. zu Waſſer worden, 
als an dem In der dephloglſtiftrten nur noch wenige Weränder 
fung zu demerfen war.  _ PO 
Der Verf glaubt, daß außer dem Feuer.ein Stoff, der 
einen Beſtandtheil mepbitticher Luftqrten ausmache, die Fluͤſ⸗ 
ſtateit des Metalle mit beſordere. 

Es iſt zu wuͤnſchen, und Rec. zweifelt nicht daͤran, daß 
dieſe mertwuͤrdigen Verſuche von andern Scheidekuͤnſtlern ge⸗ 
pruͤft, und fie dann pas weite Feld der Chemie, durch wichth, 
ge Aufſchluͤſſe erweitern werden. Der Apparat, worin Die 


Verſuche geſchehen find, iſt dur rin Kupfer abgene, . 
. | PAPER 


* 


F 


Mineraliencabinet, gefammlet und beſchrieben von 


dem Verfaſſer der Erfahrungen vom Innern der 


Gebirge. Ciausthal, 1795, 8. 133 Dog. MR, - 


| Härte ſih der V. auch nicht zu erkennen gegeben, sin Leſer, dei 
mit feinem Fache bekannt it, würde ihn bald errathen Haben: 
fo herrſcht auch hier ber. Geiſt, der ohne die Entdedungen Aus 
derer, oder ihre Verdienſte zu verkennen, ſich an feine Erfah⸗ 
zung hält, und feinen eigenen Weg geht; feine Gedauken und 


4 


eobarhtungen, zu welchen ihm feine Werufsgeichäffte fo vors <- 


zuͤgliche Gelegenheit barbatın, fo wie die Folgerungen, die eg 


daraus zieht, mit dem ganzen Nachdruck feiner Meberjeugung 


Die —— bezu gab ihm ſeine Gammlung von Mi⸗ 
neralien, deren Auardnung und Inhalt zu beſchreiben er ſich 
vorgenommen harte, und daran Skhönhelt, Auswahl, Vollſtaͤn⸗ 


digkeit und gute. Ordnung [ben Hängft Die Bewunderung Dep 


- Benner erregte, Wer Re ſelbſt gefeben Kat, wird ſich dus Diefer 


Beſchteibung dankbar des mannichfalrigen Belehrung erinnern, 


die er darans Khöpfies für audere unſerer keſer durſto wo * 


en gi 


353 Mineralogla 
Anguug ang der Beſchrelbung zu trocken, und ohne kine Zeich⸗ 
nung des Schranks, wie fie hier beygefuͤgt iſt, doch am Ende 
nicht Beuttid, genug feyn. Wir geben daher zu Ben zahlreichen 
und [dägbaren Bemerkungen über, die der V. feiner Beſchtei⸗ 
bung einverleibt dat, und heben einige der vorzüglichften aus. 
Noch kennt auch der Verf. kein ſicheres charakteriſtiſches 
Rennzeichen von der Vulkanltaͤt eines Produkte Lund doch ent» 
ſchelden fle manche Ochriftſteller fo ſchnell). Zu den ausgemach⸗ 
ten Urgebirgen rechnet der V. den Granit, undals eine (doch 
gewiß nach dem Alter unterfdiedene Art deſſelblgen) den Gneus; 
und, well ſich dieſer in den Gneus⸗vV. Sranitgebirgen (auch In 
den urſpruͤnglichen 7 nicht bloß In dein wieder erzeugten ?) einge⸗ 
webt and verwachſen finder, auch den Porphyr. In den Granit⸗ 


fo wie Inden Gneusgebirgen finder fih wiele, zum Theil maͤch . 


Eige, Bände, und auf diefen viele Partien der reichhattlaffeni Erze, 
ſowehl edler; als auch grober Gefſchicke; dorzuͤglich aber unter ers 
ern des Silbers, hier und da auch wohl mit einigem Golde; an 
ehreren Dxten in Sachſen und Boͤhmen gehe der Gneus, Indenf 
- fein Korn immer feiner werde, In Glimmerfchlefer Aber. Ein Ab⸗ 
drud der Zehrwurz und mehrerer ausländifchen Gewaͤchſe, auch 
Grauwaks, die überhaupt in der Naͤhe vom Schiefer am Harze 
. seldg an Abdruͤcken unh Verfteinerhugen ik, "Alte Gangerten 
m vormals in einem flügigenZuftande geweſen; aud find fie - 
faſt inmet in Geſtalt von Tropfteinen oder in derjenigen ven Kris 
fallen. Quarz koͤnne in ben ungatifik. Gedirgen nicht wohl durch 
Elußfpatfäure zerfreflen ſeyn, weil fich in diefen Gebirgen kein 
lußſpat (aber doch in ver marmeroicher Geſpannfſchaft flußſpab 
faure phosphoreſc. Kalkerde) befinde ; währſcheinticher ſey er, 16 
wie bey Clausthat und Zellerfeld, darch verwirternden Kies jere 
freffen. Bey den Schwerſpat find die Tropfleſtalten, beſonders 
am Iberg, nichts weniger als ſelten. In allem hat die Samml. 
4783 Stuͤtke; an Goldſtufen enthaͤlt fie 88 Stärke, welche zur 
farnmen 35 Pf. IgErh. u. J Sucht. waͤgen; an Sitberftufen 
353, welche zuſammen2 40 Pf. 18 ih. 22 Quentib. waͤgen; 
unter andern mertwuͤrdigen Silbererzen eine Stufe von rein mi, 
derben Hoͤrnerz, 233. lang, 143. bteit Und 23. doch, ſtark bes 
Freut mit kleinen Waͤrfelchen des gleichen Erzes. Zwar habe Did 
Knnſt die Umaͤnderung bes Thons in Kalk noch nicht bewuͤrken 
fühnen ; In dee Natur ſehe es inzwiſchen nicht felten ganz | auf, 
his wenn le iht wobl möglich feyn könnte.‘ Zutetzt noch einige 
Batz⸗ ber die Veränderung der Oberflädge der Erde, und deren 
Cegen: , 222 * Fr, n tig, i.4. 2. 


Bora 


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“Ir DE re DI 2 


... . % 
3 TI TREUEN  Wilfenfchaft: DE 
. Foeti d · 2 Dr GE 7 J 7. en 


*" talwelen, geſammelt von E. F. L Rudolph; H'S.⸗ 
* belmarfät, Caminer⸗ Calculator. Zwenter Theil, 
F i OR PR) Va, „ ‘ EEE Te GE > Ge u 

‘x mit Kupfer... Weimar, 1795.. Indiſſteie Tom⸗ 

„ein, +16 Seiten: 8. ohne Borrede aa ge. . : 

.n © . N Se. 


nut BT. NER 5 1" Bu PETE GE ng} 
De weyte Theit dieſer Beuchfläeke efthältz: 1 )belne Boſchrel⸗ 
burg einen nbrrse: oder Saamenmaſchiner am Auskringen 
bau Modetheiz ¶ Saamens ſr) Deantiwortung eier im Bripple: 
ger Intelligenzblatt vom Jahr 1791. geſchehenen Anfeage: 


gerneucn Berkdjanden; © Nölsersfärbrübigig im Bauibifen. 

u Iu der Botrebe droteſtiret der V. gegen’eilich Voiwurß 
, Bit Ahr. : Widänrgen Ih‘ ker emer Reeenſſön u machen ſche i⸗ 
‚Br, als thenn · er viel do! det brand‘ Alıztaitfden Forſttarten 

. Der Hr. Canitner s: Lareutarbe'roollih tin Diefe -for 

ern Forſlkarken den inneren Zufland: des’! Forftes beuinch 

—53 — daß die Forſtwirthſchaft hiernach richtig übers 

Reben iu teigeleitet werden kann: fo iſt es — wie fit aus⸗ 

en: Vermurhtich aber hat ber V. Feine‘ dere mit Fakben 


angelegte Forſtkarten "gefehen, als man in den gedruckten 


genden findet ſolche Schmierereh toftrde aber von jeber‘ 
xſdirretien e toreben, "Be reinlich 
gtFeichnete und cölörkte Katltn zegen Be d Baͤumen ange⸗ 


2. 


fauten Hält: ſo glaubet ee, daß keinem äefinben' Auge der 
WVWecjugder erſteren gegeh’dtt lehiern iwelfeiheft Bleiben kbnne 
AIn der erſien Abhandiung beſchrelbet der. V. eine Mas 
Pr 100 ht ' 
‚geplant und der. Ouame ausgemochet wird, (M. bat fie bei 
| nem Preußit: Ober Forſtweiſter bereits vor 13 Jahren In’ 

Bir Art gefkhen‘,) und 'der, Bau derſelben wird durch wine 


Belt tig ettlaͤret "Sodann berechnee 'er den Wintri DEE’ . 


mi inclinatt, welche ein forhes Bußret Yabkız muß; wenn 
ie Sonnenfrafleh-fenitricit dasauf- film THAT "hy näher” 
en 21.0.8. 41. 8.1 3 ‚ * 


göwarinte Bunte Karten Alt anpreiſen. Rerglauber, daßy 


kauf die Kuͤhnapfel an det Gonne aufs, \ 


.- #8 . 
. ” Pi \ t / 358 
hi ö ' . JS \ 
“ “ 7 .. —2 J -. 
Botanik Witten und Forſt· 
⁊ ⸗— vr. . 5 
DE 2 rn 2 — dr “s FE RI D [Yu [3 . - or er . , 
® r u. .. “ 
3 , I. 


12* — , 2 Eee 2 Fa | 
| Bruchſtuͤcke aus Dem: praltiſchen Forſt⸗ und Games; 


— 


| 
| 
| 
| 
R 
Fie ſind die af —— nfünfte,.von Waldungen zu erfahe 
| ” oder th al — qu hingen?" 5) — eiui⸗ 
ko „ 
| 
| 


354 . Borfeifenfchaf. 


u] 


rer Cripägung Mober er Abder feihR. ein, daß dieſes bey o oft 
ſich ee ie me eine — —— 
bleibet. Von den großen Kühnäpfel - Cionnendarren woriane 
13 bis 20 dergleihen Kaften angebracht find, und worauf 
in’einem Sonimer bie so Wiſpel Kuͤhnapfel aufgepiatzet wer 
Bew konnen, feiner: ihm nichts bekannt zu ſeyn. Die Be⸗ 
rechnung von der Zeit bes Aufplatzens, und wie viel Sas⸗ 
men von den Kühnäpfeln gewonnen wird, {ik ungewiß, de 
dleſes fehr vom Wetter abhaͤnget; welches aber nicht der Fall 
bey Reuerdarren iſt. Die Eintichtung der -Feurrdarten im 
Brandenburgiſchen zu Groß: Schänebe und Nen «Ruppin 
verdlenen wegen ihrer Eiurichtung näher bekannt gemacht zu 
werden, Die Hitze wird moͤglichſt gleich anf bie Horden vers 
thetlet, and das Verbrennen bes Saamens iſt nicht zu be⸗ 
fuͤrchten. on ‘ “ ad 


, . .. 
ab dig smebte Abhandlung betrifft: ifo erden. einige 


Aumacsberecpnungen nah Hin, Dept angeführer, ind der - 


V. beweiſet die Nichtigkeit feirier Berechnung dur Vierenklees 
Daß ſich aͤber dieſe noch wenig bear⸗ 
Deitaie Watezie nicht viel Befriedigend in fo-wenig Diästeen 
ſagen laͤßet, „werben diejenigen, weiche den Umfang dieſer 


WMaterie ermeſſen können, leicht einſehen. Nur kam R. vicht 


umhin, zu beinerten, daß wenn dee V. O. 24, die Elnthei- 
fung der Forſten in Schläge, wie fie Inden Koͤnigl. Preug. Pra⸗ 
vinzen angeorbnet iſt, für zu aͤngſtlich halt, es ſcheige, daß 
er von dem, was dieſerhalb ſeit einigen Jahren verordnet ie 


nicht unzerrichtet ſeyn mouͤſſe, Indem kein Reyier welches mit 


hohem Holz beſtanden, in Schlaͤge, ſondern in, Quadrate, 
und in —— nach Diſtricxen eingetheilet wird. ug 
Schlagholzte 
bürgforften,. wo ſich keine regulaire Schiaͤge anbringen laſſen, 
werden perihledeng Diſtricte zu einer Äbthellung gezogen, 
und nah den ‚Sabren. des angenosumenen Umtrlebes wird 


beſtimmet, wie lange darin geholget werden: Bann... 


Es iſt zu bemerken, daß der D. einen Ball aufäprer, vo 
fa einem Borfte das Holz ſtuͤckkweis herausgezäbter, uud die . 


Abſchaͤtzung doch nicht richtig befunden worden If. Diefeg 


mögen einige tadeifüchrige Egoiften und ſogenaunte Ferfimäns 


ser mohl beberzigen, welche Abfhäsungsmethaden deßhalb 


verwerfen, mell dag Holz dadurch. nicht, ſo tichtig als das 
Geld In bie Iafendeil geräßler werden kann... 


.. ‚ 1 


re werden in Schlaͤge gerhellet, und in Gen - 


. 
PR .„-e.. x “ .. T. 





Be 0): ee; 
Er ze ae de A Aultten. Akfanblund findet man 
nig 


Fark «an — aie 





En — a Gehteüben Zuffgen,.. Die Berge, 
Halt f I bftindalt 
dr By ie find et — Ai malt 





eitt"befannnre "aebwekttiche Aufgaben, 
Augetdem find die Tabellen von dem Kohlenſchwelen vermehs 
nt.d Sa Dee: Auadiungiivon der Koh mrfiibendting 3 


8 Wiauween⸗ Wird: deſoadrts dei. Vitttecauch der Bi 





Unber ·die rehte Behandlung: — —* 
ober Saamenwaldung, von F. £, von Aigieben,* 
VOronen · Mipfactjdjen Oberfotifireifler, und der 


j . ne üuntforſchender Freunde In Berlin” 


jrenmirgliehe. Erſter Theil. —— 
„tung pfleglich erzogener, gut und geſchloſſen ſte⸗ 
Spender, vormals ‚bereits regelmaͤßig behandelter 
Buchwaldungen. lelpzjig, bey Voß u. Lem⸗. 
"1195. 8.3 4 Säten ohne Vorrebe. 


Vter die Vebondlung der Dorhbuenmälder MR tn. neuerh”, 
Belten manches geſchri —F a bier Benannte Schrift, wel · 
[73 u am. © 8 RR Wigleben zum B, hat, zeichnet, 
Bin ER von ändern voripeilhaft:. aus. Die, 
Huf Sack ſchaſt zu — bat den Ken. —— J 

ſſaenemmen, daher sc x derfiben au⸗ 
* Sqriſ 








336 Görftmifenfhafe 
die ya ni bemerfet,’ on, einem Des 
Sen ehe „fin © / ee ee 
Cchapeni von, el 
Sir af a Ka Feen Sncfun ae, 
— 
Diel vice, Aneobun,unb be alt gemeinen ‚ir: 


ad £? 66.8, wis 
—— —— — 


ig vor vn ie Ye 
ei die Behänbrdig, H 
6 licht Seftandenen, 8 
Budwaldes —** fe 
ae, im Buß der’ rene‘ 
ui. wenn er die Zeft der 
sbenierdfrie, Infht 
Lepteres mir zu wanſh 
Weir zutch eine, gütt, S 
"Bad nün egenttic ‚den (mfwiichiänlulken 
Diefer Sgriſt berciffe: fo bat die hier —— — 
weirchfchäffting der Rothbuͤchen ⸗ Revlere viel Gemeinſchaftliches 
Pd der. Methode des a, dorſtmeiſter Hartl nur daß dies 
re au * 
J Das Sondern, Ale 2 —&* ink der: Sat 
399 Syahr an; bemerket aber, daß Diefeg als Fein unmande hda⸗ 
get Orundfag anzufehen iR. Bis zum asien See folen | I 
Bäcenbaue, don der Befaamung an, gefchonei ve! en. Br 
fie’so Jaht oie find, werden -fle dumm erſtenmal —E 
ſordas auf ꝓde Quodretruche nad 4 Ötangru Reben bui⸗ 
B bp I im — Jahte, and 
fen fodann auf jede Quadtatruthe zwey Stämme fichen 
Bleiben; die ste Dütähforfting ſo ir göfken Fohre geiceben, 
Pia die a a 8 etwa auf 4 Quodratruthen 
fäitime ftehen Bleiben. ¶ Die noch’ worhandenen 
adetten Sgamenhau abgrhoher ; und, ma 
sad von s’ Er ſo wie ſich "der Junge 
hu ju laſſen; joder Luft 











TE SE SEE" "OR 
a 


Be 330 

2: Den Zuwacht dei Bachen Seterhlier did Viganſ mäßig, 
und fo, 1ole.es wohl:nilt Beſtand in der Prayle gefcheieri eauũ 

2* der Angabe de 
et wirde To, giebet derſeibe so J Klaſter vonre a — 

Br an Rue von. agiCublffus:, u In Äh N 

g eſwa 50.Rq a Dieles If zwar, ginguter Dee’ 

© R. kenner aber, manchts mit alten Buchen bee 

eß Reuier, wo der "Deorgen oOBe Durchfarſtung F * 


„lat —32*— ehem | if... Diefes find d uͤnde, iv 
1% —*8& — 





Au u Ben —* dep, 


NR: bile Dafhrcheh un. (ii ie Buduirevieren bie 
—— am us EB Angenpminen 


* ung gut en et Kae ‚jpie zu bermuc 


* en und, Be Bug, den Ko 5 


— wenn, ſeln ‚ga ek. huzcagängig 
Er von einer F e nen ik ‚im. — * dm Grund 
b-fülgen ; de mu, Hau 
und Anbau a en ‚Bu Br kin mög Kir 
‚Ertrag dur) ale Nauprperioden ergiehet Were: = ' 

=" 9) Woltein zolr die d Dcchforitinnähi; 16 Hole fe be je 
—7— — —— dam yüd ef Kuna , I sber * 

r der ganze er v ni! e 
—— Dupl Ran Are einfger. — * — —** ße 


- And Verwuͤſtungen faſt unvermeidlich. "Denn wi 


ich die Durchlerſtung In: einer kurzen Belt, mit wenig Peuten, 
auf nicht. grßern Oertern, ol6 der Forſtbedlente uͤberſehecn, 

ah Diez hanende Menge Otangen felln anweiſtu kaun, im 
Rꝛun zu bringen! Geſchiehet dicſes aber nicht, und mau 
zoffl den Houhaueru. den Willen laſſen oſo · iſt gervhiß Schaden 
Ind Diaceheil unvermeidliche icht gu gedenkeny, doß bey Dem 
„erausfchaffen. dieſer· Stangen aus den Dickten manche von 
Fer ‚a goſligen Staugon beſchaͤdiget — 

de Dil 2 0a Bis Kr 


* 8335 Seute 


9 ' Wdaorſtwiſſr uhboßz 
23 Som —B ——— 


‚fa lange eine e daurrt, daß iſt. in 20 Jahren vorge⸗ 
monmen pgrden: wuͤrde zahbrderß eluen audere —* 
nung dee —** vergenemwn werden muͤſſen; es 

‚bie Frage eniſt * kaur. wit —— —— 


ſer in s0:Jabemn dem Ruwbrrischeiget werden? ı ; 1 


4) Feintt iſt es doch ein wyr anane er Sins 

er ehren auten Wiesbfehäft, felbige B einzufeiten, wir ra 
Zelte, ße Sortimente, yaır det Bohn enftange bie zum Dahe 
uns" Sattrinseger Valben, zii finden ſind. Diele It über 
der voriſeſchriebenen Art ber Dürchforſtung nicht inkolich 
zu bewuͤrken, da nur im aanzen Revier von Periode zur Pe⸗ 
son eine ateiche- Holzelaſſe zu findelsfeon: wich. !: Diches kann 
Kader durch ein eichriges: Verhaitutz der Hriztlaſſen gegen’ Eih- 
zander- vom verſoud evem ats. und Gouperigden. enlaagtt 

werden. sata. DIT 


wi xj Ferner iſt e4 nicht mist, Geh diefer —E— 
den Vortheil zu gpiunen, ‚durch hde Hauperlobe einen As 
at aleichen Fe fthd {u erhatten, "Dipfes’yelset auch aus de 
trag jeder Perxie ‘role ihn der Ar. B. Beredindt, heybot. 
ur aögenwärdgeh‘ ’ rhaber er — — * 
serien P⸗ rioden 3 —* werin der Hau 
Seife, "geioinmt der Nachfolger —— 


9 BnbR. Roſtewe ⸗ Houe —* ber biefer Dyribfers 
14. and: re die Kandankebitifuifhe „jo ſange ˖der Hau 
n dein ſchwachen, „Kelae.bayat.; beiredigen nnen ; aber fe 
an ‚au Aeirägulicer Große «. und.mis Och; von verſchie⸗ 
Ötuen. fh Sotlmente — “fepn, : Cs werden 
an * ER Hehe —— | tes anal 
uf.eine Andere, ind von et sshforftung uerichledenen Att 
ot werden muͤſſen. —— na ar 


% 


7) Endlich, v uſ * —* webl moͤnlich, von. dieler Die 

— ⏑⏑ ⏑⏑,———— Foren Gebrauch zu machen, 
wor Huͤtung rohälren. it, und nm kebne · ewige Gehegt Mast 
Bates: Denn iſt de Duͤrchforſtung bisa zur lehren Periede, 
ade den Baamrbıhhu getdr men x feivrimme der VB. an‘, baß 
Dat nachſteheude Holzaa 10 Jahten hernusgehanen wbetien ſell, 
und daß ſod ann. ber Aufſchiag von Matur größtentheilc vara 
hoatiden frun.mäff. Es Kader febapır. gleich bay Anfang des 
Heuss nöthig, daß das se Revier aelponet werde, und 

1.2 F8 un . 


Borkimiffenichaft. — — 
iD nun: die Sodnleter ber Saamenloden ke’ is Jule 
geſchlyſſen bleiben müflen: fp werde in einer Zeit. van 25.:0dek 
30 —* fein Stuͤck Mich In dieſe Revlere getrieben werden 
vVulufes. Dieſes gereiche aber zum offendaren Ruin Der Uns 
terthanen, weise zut Hutung o inem folgen Reviet ber 
Fxchtiget find. Ä 
NT Hieraus folge, deß nur in eigen o hoen, ir 
“In kleinen Buchenrroieren, die zu einer Forſt gehören, welche 
> nit andern Holzarten beſtanden IR, wo man den Huͤtungs⸗ 
j . "Intereflenten einen andern glei großen und ſchicklichen Die 
Prlet antoelfen kann, diefe Durchforſtung im ganzen Revler 
.Seatt finden kann. Jedoech karın diefe Durchſorſtung in Buch⸗ 
Waͤldern, oo das Holz nicht von gleichem Alter, in der are 
und. Item Glaffe nach "Befinden der Umſtaͤnde wohl Amelie 
I... @ung Anden. In der. erften ‚Claffe muß Der Ham aber ſo 
\ . Mage betrieben werben; bis die zivepte das Alter .der.erften eb⸗ 
Ä guicher, zumd nur fo. viel, als. das jährlich zu Hauende Quantum 
- yon dem Fiäeniopalt bey diverſen Helzbeftanden einnimmt, 
| ann in Schonung ‚gelegen. wordens auf fotdse Art hebält die “ 
| »Sätungsintereflene : jederzeit des Reviers bey 20 jähriger 
Eqhonung zur Huͤtung ſrey. Wenn nun durch Sau und. Arte 
Waunein vichtiges Berhaltuiß der Claßen eingelekfet wird: fo 
Anuͤſſen auch zu allen Zelten allg. Odrtiments von Hoͤlzern in 
dDem. Revier zu finden ſeyn, und der Ertrag des Forſtes kam 
auch, nachtem der Forſtwirth Der Sache mehr oder weniger 
gewadſen iſt, eber⸗oder ſpaͤter dabin eingeleltet werden, Laß 
derſelhe. nqachhaltig und möglichft gleich ausſalle. 


J Dieſe Bemerkungen, welche R. bey dieſer Art Hau dar⸗ 
uugtrllen gür Vficht bält," vermindern ben hereits angeruͤhm⸗ 
ten Werth diefer-Schrife nicht, und bleibet felfige dem unge⸗ 
ahter leſenswerth Dergleicen ‚Ausftelungen aber find bey 
Borftbewicchfchafeunden, wovon de Fehler’erft nach‘ beit‘; Zei⸗ 
tet Bea Urhebers fuͤhlat werden, ſowohl nothwendig "ale 
doß ir au. dexe Mehr; kͤunen, ungerechten Tadel üben one 

dere Fotſtwirthſchafften, welche von girem Lleblingeſoſtem 


ein, oder des andern otſtmannes oder ——— pe | 


| meiden; iu eitfenien, J 

| nn. 3 27 35 | Di 

= * 8* RE A EEE BET Tas V.-. 
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ya 7. 


zn 2. Botankl;:?; 


Deurfchlands tryptogsmifche Gewächfe, oder 
botänifches Tafchenibuch: auf däs, fahr 1795 
Nerausg. y..C. S.H. ‚Kunze. Hamburg, 119% 
BORN. Be... 


De Verf. wollte,. wei Ar. Prof. Hoffmanns ventfäi och 
Ar. Kryptogamien wid entbaͤlt, dirſen Mangeleduarch feine 
Schrift erſetzen. Mer Verf iſt aber zu vorellig geweims, au 

die Sache ſeibſt mar So: leicht nicee .. als er ſich may. vorgeſt elſe 
haben. Die Geſchlechter find,,. die Pitze ausgenommen, sang 
Wwach Line‘ angefübst.. In der Cherakteriſtik der Laubınogfe 
Keht noch immer artıhexg du der Medeutung won -Bians” 
das Wort nahm, und worin jetzt Bein Botaniker es ninmks 
‚mus vhdiich Lericck Mb das: lehrhartithe Geſchleot Pottiß, 


man weiß nicht rolenı hieher, noch dapu miit dem Chaxatter 


der Art, ehre Kinoes.Befchishrscherntsers geirucht ai. 
Ber den Pilzen das aidie Geſchlecht er ber Hexren Tode. und 
Wiagers (Weber) aufgenommen. -@e: find). 6F:Licbenzs. A 
Merulü, 22 Agatigiz 3. Fixei onfgeführeshhenbhupt . eruße 
ein Wierehelt aller; bekannten peutſſhen Ergptogamifchen : Qe⸗ 
schäfe. An Kritik, Auswahl der Titaton, u. dat. id niche Ju 
denken, Mee. iſt nicht germ hart in feinein Urtheile; abesc 
geſieht, daß cr qlauben muͤſſe, der Werl. bar dieſe Sariit 
memmworber balb im. Ochlofe zuſammen geſchrieben, edet ar a⸗ 
ducſe noch. waos die erdorvgamiſchen Maren ber "as 
westhr In ben ufangegehunen d vr Oerank, gr 
u. 


—* ‚ei für Beioeil et. „für one o grande: per· 
tie des Jardin de PEnrops, ı795- Auf dem 
Ne enten Fitel mie dem Drydäie, aã mon — 

u 


r Leopplahsig:, prös ds Nienaey' er-fs.yead 


1. a Ulresde chez les:Frerss: Wahhescang 6. 8. 
3 Tame' feronid, ‚® 180) Selten!” " n 


3 
an. einem ändern baden llegenden ! Ar A 
ſaͤtze benannt Melanges dsenen A mai ir 
menväires, Tom. ger 9. Warum der V. von biefer sten 
Auflage feiner. Schrift zuerfi den. 8 und 9Hten Theil heraus⸗ 


guit, Ki bie Urſache, ‚weil, biefe am erſten beseit — 


8 8 


— 


Drud / belordert ja meiden, und wer Wofen Stan sten 
She siär Eauft, —5— auch die Äbrigem 14 nicht, 


Da der V. in Dentſchland lebt, Buch viel von Dürfen | 


.} Bbartenakfagyn fihreite: fo kann man Nefe Aurffäge, ob fie 


gleich in einer: fremden. Sprache gefchrieben find, und in Ber 
Yaadlang der Gegeuſtaͤnde fich von deutſchen Produetetz unters 
ſcheiden doch pohl uater den ec. der A. ® B. eine Stelle 
— te, J a 4: - 
Ran muß berde Thells geleſen Gaben, ee man ein bißle 


* und richtiges Urtheil aͤber dieſe mit vieler Lebhaſeigkeif. 


meilch⸗ Eefondgeg im erſten Theil den V. zuweilen, fort reißet, 
aber. worin Hash: —* und- richtige Beuftheilung de⸗ 
Laͤndlichſoᷣn nnvertennbar find, ſaͤlen kann... 


Weun din Hoher Grad einer dehhafter kind arhitzten Eit · 


. Slbungekraft..icts hun. Maddenken ‚und; Meberie zung in 


Schranken gehalten wird; fo Jäufes- man  Sefabr, die £ She in 
seilkren, — aan zu weilen ip den erſten 
Auffagss.am.. Der: V. ſchaͤet, agwit ſo, wie ‚enge 


J 55 ‚da vortreffliche — des Abbe © En | 


— 


er ‚die Gartenkunſt; als ein Verehrer deſſelben vr ee 
Uudi-derh Abbe bielg Aufſaͤtze; aber in einem Ton, Ver 
Year Ciripfindirng des N, mander für, eine ‚Dertifinge Gatshh * 
nnre, wenn man nicht in ber folge den V. als einen 
rvee Abbes keñnen lernte. Er nennee ihn in ð en Der Des 


ſſationsgedichte einen Apoſtel And’ Areblaconusd der Flore, 


nen Sobenprieflet‘, Capellan, und Beichtvater des Apollo: 
ft & Worte, woimt fich Feine Gedanken Herbinden laſſen, die 
u ins —— bes Abbes als Gartenkuͤnßler Bezug haben, 
zum Ruhm gerelchen, da-fie"ämmslid von dinem 
Ben nie —*28 Vegenſtanbe hergenemment Bier 


“ Beloeil it ein Sandgüt, weiches EN und‘ felne Ar . 
— 8* in Frankriich Sefeffen haben ober W’otrlieht hoch ber 
et ohgleich ſein sheet jetzt im Oeſterreichiſthen Ip, vd 


| Berfeise ” Mäkärdieiiien ſtehet, oder geſtanden bac: Wide 


Pe Bolodil iſt der re, wo der V. feine :Theorie-der‘ ſchoͤnen 
Sartentunft, welche dag Mittel zwiſchen don ngtiſchen und - 
Memaligen franzöfichen Gartenaniagen und ae | 


Boten ſoll in ulnan race bat. 


Jen gi. 


an ia u | 3 3 Bu | og 





453 « Gartenfunft. 
5:37 Mie manche Keiner Throrien mlıhten um 


weht Gerten⸗ 
freunde von aͤchtem Selchmack und richtigem Gerät Be 


man mit einverfkanden feya, 5 B. 


ih 'atoir.de plaifir @ ene smbnrel * panvre 
27 PR et inhıguihene * 


v Je voux voux quaces Jardins font merbits: parts. coug- 


sy. zn zuu.un Maiden (pRas.)ı..i -": 


abge, welche, wenn fle in ber Gartenkunſt aufgensi⸗ 
en werden, gewiß ſehe Leicht zu der uaenicſte⸗ Acnam⸗ 


' fusgen Anlaß geben Sonnten. v 


Faͤr wen Bann en’ Herz, weſches zu ke; kinften- Em 
pfindungen laͤndlicher Schönheit fähig ſt Ad“ eher Affen, als 
für feinen Nebenmenſchen; wambglich kann es ſich nit Harte 
füripe. verkhliräen, und. Thiere deſto Uchen gewinnen. 

' = Plus Pon volr, et malheuresſement Plus’ on e@nnodt 
les hommes, plas on: s’em detache, ct #6 cohlerrant dam 
Tor coeur, que de!’ indulgenc® pour teus, et de l’artachrer 
— tres pdai plus on s’atrache sa bites. (2, 54:3 


1. 2. er Leler mp5 mit. dem V. im felnem Beloeil 7* 





In —* —* fuͤt Geiſt ‚und. PR finden. 


Y,ı at 


7. Muntetunubpr Hk bien, in ginägen EStenes biefer Aufl 
der zallitaleifche Sorsenfrannd..: Einen: General Iägas der 
Jeite Gartenſcenen mit einem fü richtigen Buck, als, bie Trüpe 
pen auf · dew Schlachtfride; vrdurn. Ko fagt.et wog den Sen. 
Laſey „ben Anlage feines ˖ Gaͤrten. mu ey 
EN heiveders font Pack ou il auroit eubli des bar 
teries de Canons —'je fat af vl marquer Ye. jirdme 
Säıyme des camps et des gzcroireꝛ et faire des dilpoü- 
. UONS 


N 


I Br 


BR Teer 


36. Maxen. Ch 134.);: in u 


Nut Wenn dieſe bo ſehr horttſtlinten ——* Hi 

mung ſtehen Köhnten: ſo wuͤrde Friedelh —— * m 
! Ktenianlagen Ser V. ſo viel ade nd wohl weit 
en. Lafey’Alnter ſig gelaſſen haben. Der V. ſaget Ja fe 
hatöre 1 e’mo: ug. des ‚herosTT. u. B 133.) u 






PR Bir Bantäßieen nicht die. Gegenſt ͤnde. wewit u... 


Aaige⸗ Belt Ih Bildung der Garteuſcenen in Vergletch 


‚wit ſtellen füdst; ‚Einmal werden diefe Deenen durch. da⸗ Toup 
gl oœil.militaits des Sen; Lafcy gehlldet; nicht lange aber nach⸗ 
Vir werden ſolche Bartenanlogen mit der teitzruden Geſtait 

ser ſchĩnen Generallun: de Witte verglichen; fe- ;fenn aber - 
| della nicht diegrace de fa. figure,.ia finefle erilos deikis: 


A phylognomie,.i egiement dns ve Sontours ögebch, 


—— 3:44.) J BEE 
Be 3 Bee mern Ei! eathate 8* J BR 


u: hi zeibungen. und, ——“ von in Serfäifedenn Sr 








I ä ankreich Ehglend,. Solland,. reellen, Deuthch⸗ 
Riland, Ungarn und Polen. Diefes "find ſrhr ‚grüe 
—*— zur ſeiner Gartenkunft. Mehrentheils fad die Ve⸗ 


dass prüfen, ale man. muß dem Ort, wormm 


— ebenen Dar, benftheilten Gaͤrten 


Land sel waren 
sale. Pre werben. fie Inden Stagh el werdeg, 


des V. gruͤndlich zu beurtheilen und at vra⸗ 
en. — ben kurzen Sefäreibungen, ‚Rrußte Aid muB. 






nothwendig mur aufden Bezirk, der Ihm als Garten angervies 


fen wurde, einſchroͤuken. Die Gegend um zus bey denſel⸗ 
55 Boote 3* J —— — — — 1; lin van dee, ** 
nheit ven RE, .und den. natuͤr e 
Iben — te ftande zu ein. rain frifft 
— * eſchri ehe: der Oegend und Siten‘ bey 
MPots dam sin, weicher er bey genairer. Kenkenifi meht Ges 


rechtigkeit wiederfahren laſſen würde. Sie iſt in der That durch 


——— — Maſſer ir Anhoͤhi, 


ira and ·Oeipuugen außetorbenetuh, ſchn; und: ——** 





gen u rührt lan sei 117 Bas sin mmehen 


—— —* Mocreia Wei ei Biel 4 


———8 Arthelle kurz; der Werth derſeſben lat 


felbg: kennen, Es wird aber dach wenig Lee. 
und — geben, welche nicht ste. 3 iden Hier 


— 


394 MWartrnkunß. 
„Hohen: Quad die nctͤrlichen Ochbechelten dicſer· Cegad beach 
einen richtigen Geſchmack und Gefühl des Schonen gedrecht 
werden — Auſebung der Gärten bey Dresden ſaͤl⸗ 
Are . ei rich dges Urtheid: den Garten des Weron Ad⸗ 
fertht, bepandeit"dr mit meht. Nachfſicht, als derielde es wer» 
et, te fdget; il p'y a pas de jar a plüs amüfant. 
allen aber iſt auf * Terrain von 1 co Stritt alles 
a wos man in dem groͤßeſten Gaftenanlagen 
‚Ber B. ſaget ſelbſt, daß cuan "damit  vag en 
Enns... "Aber nie in einem groͤßeren adäfeki dern bier; ſie⸗ 
(her alles aus, wie oin Conſect Haffatps.dirfeuäefihmatt aber, 
„wis bereite bey dem erſten Theuretwaͤhnet. ſchelut ber: V. zu 
— n. Jeder Gartenfreund wird gewiß bie vortreffliche Ne⸗ 
eibung ‚des; Gartens vorr Wäriitz misilierguögen leledn fie 
‚seine fich wor allen andern ans, Der B. fuͤhret die Stal⸗ 
‚Äen, aus dan Lehogedicht des Abte Der Lille an, werin * 
- bie Beſchreibung dieſer ſchoͤnen Gartenparthien fiudet, ddr 
vielmehr nach der Empfindung dyß G finden ſoell; welche 
denn freylich nicht durchgaͤngig und schftäblich paſſend fi 
äh: FD vie Belle: Toui'kes rote variam lei & 
Benteigue cime erc; It sten Gefang, poffen nicht: auf 
‚Garten von Wirtik; obglelch jeder Sartenferuiid it 
son dieſern Charakter dem Durchlauchtigſten Beflberibeh 
‘fig wuͤnſchen würde, was wuͤrde von feinem —ãa— 
aſchmach nicht Erhabenes und Feyerfidiee jr erwarten ‚fern. 
Wie iin „role ihtnehmend und Wätg ertegend t 
rdet B.von den Ort, ben olfer ——— —* 
Begraͤbniß emmfhler ai vu {et podr -jerv 
* tombeau dır Bein Rn —* dequoi Te —— 
voe ia mort:· Der iſt —** der —*— we — wi 
toi ngepfitnene TR Bere u 


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Hlarsnzu Ant en. iſſcher Bert won * 
7 Shent. Manſa. :, Seinglg ben 96, "1795.  Bmep 
Bu —— Blätter en eh und.B Kupfern ig quer 


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im ——— Geſchmae giribon vie otleiufte 
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nloeſte Re 1 Deren. SUN rar. 
flichen nicht bepgefüget; fondernhuf eng Vlats And diq A⸗· 
men verfihiedener Holzarten, welche zu Pflanzungen in ende. · 
licchen Sitten: Siencrl) dgebrudtn: af, eidem kefondrrm Ruid) 
wadut ch a denn: Plane ſejn Baͤu⸗ 
me, Lmbbhalzsı Bebüfte, :Uhunenfküdke; hejelchnes, -tuerdrwe:. 
eutiätetz.. Die Plans ſind aut eſtahen undi Buben mis: Fare 
bon enpaiegen: sr FR- Ku , BR 3: 3. Kan 2 | 
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Sanıleai Eeinen ‚befonbern. · Nuben baten. Chur 55 Me: 
— MWaͤrtner,wWeiche fir ‚Ihre: Gruuiheft. eng — 
engifeee; Srärten: anlagen fellen; —— 
nungen zu folchep Gertenvarthien eben · ſo 
ehemals. zu den Pflanzungen der Pſanen — *82 In | 
e.wmit. Bherberlahe a Dorzeininidexhri ans Wr 
Mieraber nach reiher  folchen:- Beichiumg . 
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Bi; ann Riengrs, Thuefäasf; "Commifkensrarie;< 
‚ppll£onitneitfteÖrunpfäge Banahı tet Bienenzucht 
gänzen; . balkam bis mölktel ange yon, * 
Körben;, Kaͤſten und Ktogbäuten, für. große und: 
Peine: Bienentoirche; oder beine, viel verbeffereens - 
mo aßgerit te Alage der Funbainentalgeſeke bon“ 
aa 254 Mn ppgatlrenben Kelänjebienenpfleäe, Zub. 
Nattzen aller: Iandesgegenden.:.;. Mie 4 —A 
Pa — E 195: in. derichurfü 


und 


366 Hauchaltungemiſſenſchaſt. 


—— bey Schon. nr: 
. af: 400 ©.tm$:.: X 


Ei IR dieß Werk Sen, Dem’s aAberd ——— —— 
von einer vortheilhafeen Geile bekannt. Diefe nee Aufage 
bat ihre großen Vorzuͤge, ndemnder Verf Pine neuen Epe: 
ſabrungen und Emdatetıgen derſelben ;ginweifibet hat. EB > 
iR gleichſam ein Extrakt deſſen, was er über diefen Gegen⸗ 
land geſchrieben, und enthält das Wiſſenswurdigſte und No⸗ 
ahigſte für jeden, welcher ſich mit. der Bienemücht "Sefafien, 
ober mit der Netur und Oekondmie des ertwinigktu up: 
nAgtläften Inſetts betauut machen will. Mur. if es auffals:t 
end‘, daß ein Mann weile: Hr. DE. der alcht bloß nachſchreiteN 
und nachſagt, was andere geſchrieben und geſagt Haben ;-eifen 
kein Buch aus andern Bädern uud ang Hoͤrenſagen, :füne-> 
dert: and eigener Erfahrung, wie er. verfichert ;:fcgreiät, noch 
alten, durch bie vielfadgfien- Erfahrungen. iängfd;widerkegten, : 
abet meiten, auf keine richtigen (Erfahrungen: gegruͤndeten Sue’ 
ee fe feif und fer ergeben ſeyn kann⸗daß aud der 
erfaßrenfe Ofenenfteund uam hoffen darf) 





ftl y 
ten re je gaben & Dahin gehören vorzciliche feine. in :; 
mehrern Punkten gang unrichelgen Angabe her dir Seatur3 


und das-Alter des Welſels, Aber", die Brände uhd: Umna hen ır 
Bed Ochwaͤrnens der Bienen, und die sur’ einem blinden: 


. Mai angegebene und von ihm Hinbfinge angenorumane re ) 
von der Begattung, des Welche mit nid -Diskute:: :.;. 


Kr. Man und. Kr. Huͤber feinen es nicht zu wife 
ober nie anzunehmen, dag mit dem V e, der 
nach, ber alte Mrifgl- abfliegt, . Da dach. diefe Wahr: 
Boat —* — F ee y Eve Lane 
MNient. e x an 
der. din ODieyenwirt Na ed einen großen“ Konoranten m 
nenne — wätbe, werm ic ihm Unwiſſenheit 
oder Zweifel In dieſer Sache dußeite. Yind-er hätte ein Reie 
dezu. Denn ohne dieſe Einſicht läßt: fich weder ‚der. wahre 
Seanb von dem Ochmaͤnnen der Blenen angeben, * 
Natur und der Werth des Vorſchwarms nor dem Mache 
ſchwarme beffimmen, . Ar. R bar ih To gewavn⸗t —* 


‚alle Angriffe feiner dypeheſe indem er 'ülfe vernieintlichen 


** oel che ſte vin ſtoſſen. oder auch.ente enntaftea Ehre 


sen; Qrauiß: Slambs; Inn. verä u Sad 
FE 


. der 


grgetelumgepitzath D | 367 


Raum. Air Recenſton erlaudt es nicht, ‚Die — 
teerie alter” eſet ölberiegühgetr” bergerhin. Hut‘ 

F ot 1A anfaͤhren woͤdutch Hd Sr. Kieni — 

I Si! on der wahren Natur der "Sache, welin ee 

gas will, beſehren Bann, VJeber Vorſchwarm DEF zur 
as Reit "abfliegen kann und abfliegt, das ift, ehe die June’ 
en Weiſel anetrichen, „ bar’ ohne als Ausnahme nur einen” 
eiſer untet ſtih, und das if beriatte. " &r durchfuche das 
Iſte! Jaht alle e fine mon ‚währen, zur rechten aut gekommenen 
Vrhabim, u wird '8s°fo' finden: Jeder Bor’ 
ſchwarm iſt nar mit feinem alten und —* teineig jürgen! 
tiel zuſtieden. Kr, R. uedme nur einem wahren Vor⸗ 
pärine ‚uieich had feinem Xbfluge oder Einfaffen feirien mite 
brachten Weile, und gebe ihm einen, zween oder tathrere 
de Weiſel, und er wird erfahren, dag der Schwarm bie? 
ih gegedenen Weiſel entweder todte, oder ſich gar nice um 
fie detuͤmmert, ſondern ſo fort den alten Weifel aͤngſtlich 
ſuche, und wenn er ſhyn ntahe‘ finder, unaufpalshar zu dem 
Muttsrnafe wieder ei lehé Nut’ felten kann man ihn, 
wenn man Ihr alıf acht Tage verjchlieht, und Ihm die Jungen 

Weiſel eingefpirret beybringt, jur Annahme eines derfeiben 

ndthigen. Dagegen nehme. er den Uelfel eine andern Yorn, 

Swarm⸗ und fege ihm dem Vorſchwarnie, dem’ fen 

Welle] genommen iſt, zu, und der. Schwarm wird zuft eben 
n, well er für. einen alten Welfel wieder efnen alten Be: 

L echält. glicat Dei Vorſchworm jr rechten Zeit, das! Ä 
„den eifteln oder zweyten Tag, da die Welſeidrut ver - - 
offen werden, ab: fo kriechen die jungen Weiſel nach 8, 

6 Tagen hervor, laſſen ſich hoͤren, und nun erfolgt der 
Nachſchwarm. In dlefen 8 — ro Tagen iſt alſo kein Wei⸗ 
fel im Stode. Sind die. jungen Weiſel aber erſt da, dan? , 
erlelst jeden ober um ben andern Tag ein Schwarm. "4; 
Die Nasur, der Unteriieh und der Werth eines Vor⸗ 
ſchw Ber vor. dem Nachſchwarme gründet ſich daranf, dag‘ 
er ſchwarm nad st, der Nachſchwarm aber erſt nad 
35 Tagen Vermehrung und Haͤlſe durch Die junge Bruͤt er⸗ 
bält.. Und dieß koͤmmt daher, meil deym Vorſchwarme die 
alte zum Elerlegen reiſe Muiter ſich befindet; der Mache 
ſchwarm aber eine ſunge Mutter hat, die erſt na ı4 Tagen 
m Elerlegen reif wird. Wenn Hr. N. fi von dieſer Wahr⸗ 
eit überzeugen wid: fo nehme er om zweyten Tage aus eld’ 4 
arm, aufgeflelken Bopjanarme die Sapehtr, welche —5 


N > se 


56 Saushaftungswifeufhaft: 


aim erften Tage aebau⸗t hat ud er wird f fon alle voleia⸗ 
te —* mit Dienenelern verſehen finden. Er mache dieß- 

mit einen Nachſchwatine auch fo, und er wird In den et ſten 
10, 124 14 Tagen, nachdem der junge Weiſel ſchon in fein, 
nem Matterſtocke alt oder air ali geworben iſt, ſolche nice. 
vorfinden. Dieſe Probe wird die Wahrheit. befikrigen, dag, 
mic dem Vorſchwarme der alte Welſel aöfliege, und ſich das’ 
bey befinde, Und einer folgen Erfahrung, die Binne und 
Seele Überzeugen muß,-ließe ji denn oda nicht ſer⸗ 
ng BR wibeript ſpre hen. „1: 49 ; 


, "Wenn nm Br. Re dieſe Erfahrung ——* bat: 

wird er feine Meinana don Om Alter des Weiſels, und den 
nde oder der Urſache bed Ochwaͤrmens der Bienen, von’ 
ſAbſt aufgeben. enn ſie kann nicht feruer Stich halten. 
2. Ro. Theorie von der Urſache des Sawwaͤrmens iſt: 
nDer Weiſel erreiot nur ein ‚Ater vom 13 Zdpre, Rirbe in: 
Fruͤhlinge; bie Bieuen e jeugen yon. —— afependen Bieuen⸗ 
eisen junge Weiſel; wenh dieſe grſcheinen, ſo beneiben, ver⸗ 

folgen, —8 beißen fie ſich wegen des Rechts der Regeniſchaft 
ip Ot Hier auf machen ſich die Weiſel Anhang, es eniſte⸗ 
ben —** dieſe treunen ſich vom Mutterſtocke und flehe die 

bles it der Grund ded Sqhwaͤrtrens und das Schwaͤrmen ſelbſt. 
Wleder elne Thesrie ohne Tichfige EtlahrungEs geht ſo erwaßr, 
ſehr —F Bor; aber dfeg Äit nic das.uglärtihe und _regele 
mäßige Schmärmeni, fordern sine Norhnülfe, weiche die Nas‘ 
tur deu Bienen gelehrt hat. "Dies weiß jeder erfahrne Die‘ 
nepiwicth; uns benennt 28 der Natur der Sache gemäß, 
nich: Nothwelſel zieben; und wenn dey dieſer Gelzgerie. 
b ik, das aber nicht ällenaf, ſondern nur ben ſehr volkreichen 
—* geidiebr . ein, 2 ‚ein paar kleine ESchrwärme abflie⸗ 
Nochſchwaͤrme; zun Unterfhirdd bon den ndtärke‘ 
den "und eigentlichen Sbwärten. Gegen oblde "Theorie, 
„Me, laflen ſich abet. voch folgende auf Erfä rung uns. 
—R beſtaͤtigte Wahrheit gebglete Groͤnde vorbringen. 
Me Der Schöpfer der Natir bat die Vervielfältigung dee 
Zu Dinge uf böchit weiſe Wefcge' veripleſen; und gtade bey der 
Vervieifaͤltlgung der Biegen ſollte et Dieß' nicht gethan ha⸗ 
ben? | ſollte blo Ber Zufqll, dder Kine traurige Sto⸗ 
5*8 oder Zerrättilrig pet’ Bade diefelßg befordern at 
Pıäpe fi mit Grunden sick, denken! 2.8 If das Niethe 
—3 — ein wir 1 winenſtca⸗ koeiwer wenn al 


mn m — 





— —— —— 


+ Haushaltungsmiffenfchaft. 


. merkfamen Blenenwirthe nicht veidorgen bleihen kann. Denn, 


- der Stoͤck, dem der Weiſel abſtirbt, wird unruhig, iſt ei⸗ 
⁊nige Zeit traurig, fllegt ſchlecht, ſetzt ſeinen Bau während 
der Zeit der Weiſelloſigkeit nicht fort, wird, da auf 6 ir 
chen wegen Mangel eines zum Elerlegen reifen Weiſels das 
Geſchaͤft des Brutziehens unterbrechen wird, fehr entvoͤlkert. 


Und folder zerruͤttender Vorfall ſellte det Grund des Schwaͤr⸗ 


mens ſeyn! Wenn nun der aufmerkſame Blenenwirth dies 
fen Borgang an einem Stocke in Fruͤhling und Sommer, im 


zweyten Jahte am dem Vorſchwarme, im dritten Jahre an | 
. dem Vorſchwarme von diefem Vorſchwarme, u. f. w. nicht bes 
‚merkt: fo ſebt ficherlich der alte Weiſel in diefen neuen Etös 


cken immer fort. Gr kann auf dieſe Art, ohne daß es der 
aufmerttane. Bienentöfreh bemerket, nicht abſterben. Denn’ 
ftirht er dar im fpäten Herbſt und Winter, 100 feine Bienen⸗ 


eier im Stscke vorhanden find: fo iſt' und bleibt der Stock 
weiſellos und geht ein. Die Weiſel leben alſo der Regel nach 
gewiß länger ‚als ed He. N. behaupten will. 3. So weiß 


auch ein-mittelmäßiner Kenner der Natur und Hefonemie der 
"Wimen , daß das: Weifelergeugen aus Noth und das zum 
natuͤrlichen Schwaͤrmen auf zwo ganz verfchiedene Arten ger 


‚ fbieht. Wenn der Welfel eines natürlichen oder eines unna⸗ 


tuͤrlichen Todes. fickt, und die Bienen fih Nothweiſel ziehen: 
ſo führen ſie die Weiſelzellen oder Doͤrfe, worin dieß geſchiebt, 


an der Seite der Scheibe oder Wabbe, wo dag dazu brauch⸗ 
“böre Bienenet ſich befindet fhone'hervor. Wenn aber Die . 


Bienen natoͤrlich ſchwaͤtmen tollen: To ſezen fle.dle Zellen 
der die Dörfe zu den Weiſeln auf die Kanten der. Schsiben 


‚oder. Wabben, und der alte Weifel lege hoͤchſt wahrſcheinlich 


die Eier ſelbſt dahſnein, wie ers in die Blienenzellen. thut, 
4. Daß die tungen Weiſel ſich einander‘ Jagen, anfagen, und 


— 
[2 


roͤdten, und dadurch das Türen, welches man vor dem Nach⸗ 


ſchwaͤrmen höre, und das Schrwärmen ſelbſt, veranlaſſet wer⸗ 
de, iſt fiherlich niche der Fall. Die jungen Weilel find ſeht 
Friedtich uiter einander. Wenn' auch 6'bis 8 mit eldem 


Nachſchwarme ausziehen: fo toͤdten ſich ſolche Feinesweges eine 


ander, ſondern die Bienen thun dieß, und welcher von ih⸗ 
nen den größten Auhnng hat, der bleibt uͤbrig. Oft wird 


aber auch dieſer von einer Gegenparthey angefallen, und, 


wenn man nicht aufmetkſam auf ſeine Schwaͤrme iſt, getoͤd⸗ 


tet, fo daß: num gar Feiner uͤderbleibt, und der Schwarm 
weifelloe wird, und auf feinen Dintteuftent oder Nachbat rar. 
a ß 


E N. A.d. B. A. t, B. l. 


— 


4 “ 5 . f 


“ 


370 Hauðhaltungswiſſenſchaft. 


7 | 

Die kann man dadurch verbäten, daß men; fo bald ber 
"Schwarm fi unruhig zeigt, Ihn vor ſich auſhebt und in An» 
Mr nimmt. Man wird dann einen Klumpen zuſammenges 
. "drängter Bienen, von den Oroße eines Huͤnereies, gewahr. 
‚Dielen nehme man mit einem Leffel herunter, lege ihn auf 
ein Tuch und fo wie er aus einander laͤuft, wird man einen, 


niemals aber zwey Weiſel, gewahr, der von den Bienen ger 


biſſen wird, daß er fhreit. Iſt foicher nun noth nicht toͤd⸗ 
lich verliebt: fo bringe man ihn in ein Meifelbebälmiß, gebe 
ihn dem Shwarme verichioffen, und laſſe ihn nad ein oder 
zweyen Tagen wieder freu; wo er dann aufs und angenom⸗ 
men, und der Schwarm ‚geretter wird. Dagegen aber fallen 
ſich Junge und alte Weilel, von fie fi finden, einander an, 
und der alte bleibe im Kampfe. Wenn daher, nachdem bie 
Werſelmaden ih aufgerickter, und die Weiſelzellen 10 Tage 
verſchloſſen geweſen, es kein fo nunftiges Wetter ift, daß der 
Vor chwarm abfliegen Eönnen: fo erſcheinen die jungen Weis 
fel, tönten den alten, und damit iſt der eigentliche Vorſchwarm 
dann verloren... Auch wenn duch einen Zufall ein junger 
Weifel zu einem Vorſchwarnie geräth., fo tödter diefer, wenn 
er nicht zuvor, ebe er auf.den alten Weiſel ſtoͤßt, won den Bir 
nen aus dem Wege gefchaft wird, denfelben, und der Bote 
ſchwarm fliege auf feinen Mutterſtock zuruͤck. s. So weiß 
"Ja ein: jeder Bienenkenner — und Wärter, daß das frühe 


vder fpäte, das viele oder wenige Schwaͤrmen der Dieuen 


von der Beſchaffenheit des Fruͤhlinge und Sommers, des 
drockenen oder regnichten Wetters, der guten oder ſchlechten 
Nahrung beftimmt wird; und _alfo nicht von dem zufälligen 


bſterhen bed Welfels, wie Hr. R. will, abhängen kaue. - 
8 giebt Jahre wo durch eine Negeuperiode, eder dur eine 


Unterbrechung der Nahrung, die Schwaͤrme zum Iberhäuften 
, VtutiBiehen und zum Wiederfchwärmen geneigt werden, und 
auch unadhaltſam wuͤrklich Häufig miederihwärmen. Teier 
nun Bier abermal ein Sterben unter den Weiſeln, die erſt 4, 


5 oder 8 Wochen alt fen. follen, oder bey Nachſchwaͤrmen 


wuͤtklich mu find, ein? Weg doch mit allen ſolchen Hypes 
theſen, wo die Erfahrung laͤngſtens zu bekannten unumſtbpli⸗ 


en Wahrheiten geführt hat. Daß fle Hr. R üfgebe, IR 


nicht ſehr zu boffen, weil ee gegen jeden, der. nice feinen 
Meinungen und feinen Hypotheſen zugethan iſt, mit einer Art 
. wnanftändiger Heftigkeit elfern ana; welcher Ton uns heum 

‚an jenem fonft fo guten Werke hoͤchlich mißfaͤlt. Ge zeugt 


* 


‚r D . En 


4% 
. j 


. 


von zu großem Egoismus und bringt ihn in den Verdacht, 
daß er von ſich den Glauben habe, infallihel zu ſeyn. ⸗ 


Was die Befruchtung des Weiſels betrifft: ſo iſt das ein 
Problem „das noch nicht aufgeloͤſet iſt; ſondern es nodı were 


Ben muß. Ken, Hüber’s Entdeckung und "Angabe derfelben 
IR zu unwahrſcheinlich und zu unglaublich. Der Weiſel iſt 


. wegen ſeiner gu ſeinem langen Körper unverhaͤltnißmaͤßig 
Burgen. Flügel zu ſchwerfaͤllig, fo wie dieß auch die Drohne 


if, als daß fle’zu den Inſekten gehören tonnten, die fich im 


Binge begatten. Weder im Herbſte, wo noch Brut gefeßet + 
wird, nad) im erften Fruͤhlinge, wo der Weifel die meiſten Eier 


fegt, Find Drohnen im Stode, und fie ift dennoch dazu frucht⸗ 
br. Grade gegen die Zeit, da die jungen Weiſel erzielt 


werden und da.find, find auch Ole Drobuen.do. Wie möge 


lich, ja wahrſcheinlich iſt es daher, daß der Weiſel zu den 


Juſekten mit gehöre, weiche auf ihre ‚ganze Lebenszeit ber 


fruchtet werden. Werden doͤch nach der Behauptung einiger 


Maturkundigen gewiſſe Inſekten gar auf mehrere Generatio⸗ 
pen srugter. nt | . u u 


Uebrigens gebe der Himmel, dag dis 
über dle Unvernunft und die Grauſamkeit, daß man noch 
immer jählih fo viele fleißige Dienen töste, und fich zu der 


WMagazinbienenzucht nicht verfichen wolle, Im Allgemeinen, - 
Ffruchtlos bleibe. Denn, wenn man in der Lüneburger Haide 


und in Polen, und. auch fonft, von der bisherigen ſim peln 


und der Natur angemeſſenen Art, die Bienen zu warten und 


zu benutzen, abgienge; fo moͤchten wahtlich beyde Produtte, 


>. fo wohl der Honig aid der Wachs, minder gewonnen werden, 


Die Magnzinbienenzuct iſt für den gewoͤhnlichen Landmann 


zur unfländkich, zu fäftig und zu koſtſpielig. Sie paht ih für 
Diele: Lundesgegenden, befonders für die, wo die Dienen nur 
‚im Vor» oder. im Nachſommer Nahrung finden und alfo zu 


einer. Zeit. des Jahrs in andre Gegenden verfahren werden 
maͤſſen, gar nicht. Die Korbbienenzuche hat ihren gewiſſen 
einfohen Bang, Die durchwinterte Staudbiene vervietfacht 
ſich durch das natürliche Schwärnen zu 3, in recht guten 
Jahzren wohl gar zu 4 Stöden. Bon diefen wird im Herb 
wiederum eine Standbiene aufgeſtellt, und die übelaen 2 oder 


"gar 3 Stöcke werden gerädtet. In seht guten Jahren if 

der. legte Schwarm zur Standblene tauglich, und der alte 

Stock und erſte Schramm bare am Honige zu vegan 
as | | | 


\ 


\ 


Haushaltungewiſſenſchaft. 37 


‚beftlge Eifern 


— 
X 


5 


313 Haushaltungewifſenſchaft. J 


Yu mittelmäßfgen Jahren Fann man die mittlern und in 
ſhlechten Jahren muß man die beſten zu Standbienen wäh . 
fen. So bleiben nun aker dech im Durchſchnitte wenigſtens 
Immer zwey Drierehrils Ausbeute. Wer kenn nun aber fas 
‚daß man dem Magazinſtock $ feines Vorraihs nehmen 
könne und er an nem übrigen ieinen Ausſtand haben werde 3 
Sec. wohnt in einer Gegend von Niederlachſen, wo die Bie⸗ 
nen im Nachſommer auf 5 — 6 Meilen weis verfahren wer⸗ 
Ben müffen, und bat neben feinen Korbbienen au) Maqazine: 
Ainder aber na Berfuhen von mehren Jahren, daß beu dem 
jetztern in feiner Lantesgegend gar kein Segen if. In der 
Defonomie lofien fi daher feine allgemeine Regein und Bor 
f&riften geben. Es kommt dabey alles auf Boden, auf Atts 
ma, und auf mandherlev andere Umſtaͤnde an. ud das vor⸗ 
zügıich bey der Dienenzucht. Experientia docet. , 


4 
we» . . ®. 
‘ 


Der wohlerfahrne, geſchwind, ficher und leichehrfende 

Vieharzt für Landwirthe. Erſter Theil. Heil 
bronn am Neckar, inrBeriage ber Claßiſchen 
‚ Buchhandlung. 1795. 14 3. | 


Hiefet Merk It in vier Abſchnitte getheilt. Der erfle bes 
reift die Sefundheltspflege und Krankheitsbeforgung bet 
ferde; der zweyte die des Rindviehes; der dritte die ‘der 

Schaaſe uud Ziegen; und der’vierte' die der Schweine. 


Man follte, fast der Merfafler, fich mehr auf die Eſels⸗ 
zucht legen, theils weil fle mehrere Strapagen aushalten; 
theils weil fie weniger kraͤnkeln, und teil vielleicht auch mit 
der Zeit Ihr Fleiſch zur Nahrung dienes könnte, da man [hen 
jest Wuͤrſte aus Eietsfleifch fo gur:fände. 


S. 221. Wir möchten nach den Erfahrungen des Hr. 
Viborgs nicht mit dem Verfaffer ſagen: das Einimpfen der 
Hornviehſeuche halter für eine gelehrte Speculation , und gebt 
euch lieber nicht damit ab! Sein Nugen iſt nicht fo unge 
zweifelt wie bey Kindern der Mugen vom Einpropfen der Kin 
derblattern. Er giebt folnendes Borbaunugsmitgel gegen did 
Rindviehſeuche an. Nimm anderthalb Loth Aloe, Safran 
anderthalb Auenschen, Zitterwuͤck ein halb Loth, Myrrhen 

Ä Ä drey 


⸗ 
⸗ 





7 gend, wo man wehnet, die Viehſeuche 


% 


> gauspatingsnifnfaft. oo 373 


drehy Quentchen, Euzlan anderthalb Quentchen, Angelikwur⸗ 
zel, weißen Diptam, Tormentilwurz, Campher, jedes a. 
Quentchen, Minds» Nhabarber und Senesblaͤtter ein Lord, 
Ale diefe Species muͤſſen klein geſtotzen und geſchnitten werden, 
bis auf den Campher, welden man zuletzt darunter that. 
Dann wirft man es in eine zwenmäßige Flaſche, aieſet guten 
Drauntewein oder Fuſel darauf, und läßt es zwey⸗bis drey 
Wochen auf einem mäßig gehelzten Ofen digeriren; darauf 
ſchuͤtiet man das Klare oben ſachte ab, fuͤllt die Flaſche voch 


- eiztmal mit Branntewein oder. Kulel, jät es wieder fo kange 


in mäßiger Waͤrme ſtehen, feigt es alsbann durch, und miſcht 


dern eriten und zweyten Extract untereinander Wenn man 


Nochricht hat, daß in der Nachbarſchaft, oder ſelbſt in der Ges 
FA eingefunden bat: fo 

nimmer man Branntewein worinue Weinrute digerirt worden, / 
und giebt davon drey Tage morgens nuͤchtern jedem noch ge⸗ 
nden Ochſen drey Eßloͤffel voll, und darin von obigem Extract 
noch drey Chloͤfftl voll hintennach. Einer Kuh giedt man we⸗ 
niger. Sobaid aber ein Vieh nach dieſem Worbauungsmittel 


das Laxiren kriegt, haͤlt man damit ein, und wartet ohnge· 
fäbt fünf oder fehs Tage das Laxiren ab. Dann aiebt man’ 


jedem Stuͤck einen halben Schoppen guten alten Lanttw. in, der 
uber gewaͤrmt und nackber wieder argekuͤhlt worden. 


Waͤhrend dem Strauch dieſer zwey Vorbannngsmittel 
mus man dem Vieh lauwarmes Wauſſer, worein etliche 
Handvoll gereinigte Habergruͤtze geruͤhrt ſind, zu ſaufen ge⸗ 


ben. Uebrigens zeichnet ſich dieſes Vuq durch ſeine nuͤtzliche 


Borhchriften von vielen andern aus, 
\ ar. 


J 


Hekonomiſches raſchenbuch für Hausäter und Haus 
-„ müttet., Leipzig bey. vor Schneider 1795. 


3.16. 8. 


So wie ein Hausvater oder eine Hausmutter In der Tafche 


"alles unter einander aufbeivahrer, Schnupftuch, Dofe und 


Papier: ſo ift auch in dirfem Taſchenbuche alles unter einan: 
der, und. auf 332 Seiten ale Necpte zuſammen getranen 
worden, die je In Haushaltungs· Calendern gelehret tgerben 

fi 


Aa 3 nd. | 


N\_u7 


N. 


7 





374 Haushaltungswiffenfhaft. 


find. Unter einer fo großen Menge Mecepte kann es nicht 
fehlen, daß nicht auch viele qute ſeyn folten: befonders ſcheint 
der V. ein guter Conditor und Roch zu ſeyn. Aber ei 
Mecept, als S. 208. Wie man ſich felbfi ans dem 
Schlaf weden tann, zu welcher Stunde man ca fidh 
vornimmt: .Ylimm fo viel Lorbeerbläuer, als du 
Stunden ſchlafen willff, ibue fie in ein zartes Cuͤch⸗ 
lein, binde fie recht auf Die Sürten Des Aaupts, und 
lege dich auf die Linke Seite: fo erwacksfi du. gewiß 

‚ um die gemeldete Zeit," Das iſt im Jahr 1795 zu ara! 
Auch mag der Verf. alles nur fo hingeworfen haben, wie ee 

ihm einfiel. Warum S. 6. und ©. 34. und ©. 209, ver⸗« 
ſchiedene Dintenrecepte, und nicht foche hintet einander ? und 
eden fo Seite 32. S. 157 ud ©. 195: weißes Merall 

"oder Kupfer zu bereiten. S. s2 und 104, Augenuittels 
©. 136, wohlriechende Seiſe, davon ©. 244. wieder meh⸗ 
gere vorfommen; und fo til noch viel anderes oͤhne Mühe und 
Nachdenken, role iin wahrer Miſch⸗Maſch unter einander 
geworfen, wenigſtens würde doch hierbey ausgebolfen Haben, 
wenn es ben Verf. gefallen haͤtte, das Werk mit einem Regi⸗ 

- fer, um das, Zerftreute einigermaaßen auffinden-zu können, 
zu verfehen. Auch viele Kleinigkeiten tommen in Menge 
vor,'um Bögen zu füllen, 3.8. ©&. 149. fo gar Miäufes | 
kuͤchlein zu machen und hin und wieder auch manches Wider⸗ 
finnige Zeug, deſſen wir gar nichtgedenken mögen!- Und daun 
Männer, ohne die Quellen zu nennen, z. B. ©. 253, Nr. 
D. Ettmauͤller fpricht von Runzeln. Wo und in welder 
Schrift fpra& ers? doch wohl nicht mit dem Verf. mündlich } 
Endlich kommen dantı gar & 261. bis zu Ende ©, 23%, 
unter Bünften allerband Ungeziefer zu vertreiben, - 
Maulmörfe, Ratten und Mäufe, Nelkenvermeh⸗ 
zung durch Saat, Ausfchößlinge uud Öfufation vor ; 
eben fo Tullpaner ; dann wieder bald Kcch » Tohfitur «ung 
Backkuͤnſte, die alle unter vorheragebende Rubriken hätten 
east merden kürinen, wenn fie Leſern von Nutzen fegn 

ouen. 


— —— — — — - —— 


Ag. 


Gruͤndliche Abhandlung von den Steinkehlen und 
(dem) Torſe(,) von der wahren Benutzung und 
ve 00 . a den 





| 


Hauehaltungswiſſenſchafe. n 375° 


Ben großen Vortheilen daraus, dann von offen, 
. Baumaterialien: Kalk, Baufand, Ziegein und 
Buauſteinen. Für den Sandmann, der fein eigner 


„Bauherr if. Prag, 1795, in der Heli ſchen 
Buchbhandlung. 222 ©. ing. 14 æe. 


His. Berk bat St. Franz Fuß gellefert, der- Setanneki 
Biel’ ſchreiben kann; aber Dad) «in wenig zu viel zu ſchreiven 
anfaͤngt. ‚Wäre über Torf und alles das, was ſchon der Ti⸗ 
. tel zur Gnuͤge anzeigt, nicht bereits genuͤgllch geſchrieben, und 
vorm uns theils umſtaͤndliche, thells Eurze Anzeigen gemade 
worden: fo würden wir- diefes Werk auch ausführlicher beur⸗ 
— nur darum laſſen wir es bey einer legen Aeige 
ewenden. 


— 


. . —P 
2* In u. . . FE Sur Er { .r 
7 . 3e 
N 4 Q 


| . ’ . 1 \: 


+ 


te bie Eorköibatlon ber Bekdaüte, von Fue 


drich Heinrich Harzfeld. Frankfurt am May 
"in der Herrmanniſchen Buchhbandlung 1795 
10%. 8. 10H... . 


‘ Dieſe Conſolidation & der Feldguͤter if, nach den bier vor». 
"getragenen Lehren, dasjenige Geſchaͤft, worurd die bisher. 
einzeln gelegenen und In kleinere Percelen zerſtuͤckelten Laͤn⸗ 
dereyen der Iinterthanen fo vereinigt werben, daß-das Eigen, 
thum ‚eines jeden ein zufammenhängendes Ganzes ausmacht. 
Der V. zeigt zuerſt die Nachtheile, die aus der bisherigen: 


Zerſtuͤckelung der Ländereyen für den Flor der Landwirthſchaft 


erfolgen mußten; und lehrt fodann die großen und wahr N 
Vortbeile, die aus der Eonfolldation für den Unterthan u 
für den ganzen Staat etzwachſen müflen. „Den Vortrag 9 
V. iſt zwar fuͤr ſeine Begend lokal, dieß benimmt ihm aber 
an der Brauchbarkeit nichts; vielmehr ſollten Gegenſtaͤnde die⸗ 
ſer Are immer nur mit Hi 
bearbeitet werden: fo würden fie mehr Nutzen Alften, als 
allgemeine &pekulajloren. Man wird indeffen hier Mans 
des finden, mas auch an andern Orten genutzt werden Fann, 
Den:t die hier vorgeeragenen Wahrhriten Finnen nicht cfi und 
nachdrücklich genug geſagt werden. Rec. kaun alſo dieſe paar 
Aa Bogen 


reiche anf eine befondre Proving 


376. Haushaltungswiſſenſchaft. 


Bogen einem jeben, der uͤber dieſe ſehr intereſſante Materie 
nachdenfen wi, mit gutem Gewiſſen empfehlen. 
» " 3 * 


Ludwig Ehriftian Guͤnthers, ehemaligen F. A. C. 
(Fuͤrſtlich Anhalt Coͤthenſchen ? Cammerrarhs, 
Praktiſche Bemerkungen über Pacht⸗ und Kauf⸗ 
auſchlaͤge, Abnahme, Uebergabe und Verwaltung 
der Domainenaͤmter und Ritterguͤter. Mit An⸗ 
merkungen begleitet von M. F. G. Leonhardi, 
ordentl. Prof. der Oekonomie ꝛc Leipgig, Breit⸗ 
kopf. 1795. 8. 124 S. 10 9.. 


Man man die unter dieſem Titel geſammelten Aufſaͤtze, wel⸗ 
che theils die dalelbſt angegebenen Gegenſtaͤnde insbeſondre, 
theils sie Landwirthſchaft aͤberhaupt und ihre Theile bis ins 
ganz Spee e derſeiben, beireffen, als Abhandlungen, Über ben 
ganzen Umſang. jener Geſchaͤſte anſehen, oder fle für einzdne 
Berträze zu jenen Lehren und zur Aufklärung derſelben gel» 
sen laffen : fo ſiud fie doch’ In der einen Ruͤckſicht viel zu une 
befriedigend und unvollitändig , in der andern find die in ib 
nen vorgetragenen Grundſaͤtze viel zu alltäglidy und bekannt, 
als daß ſte fir ine Bereicherung dieſes Felds der Literatur 
angefehen werden fonnten. Die foarfamen Anmerkungen 
vom Ken. P. 8. bericheisen thells die Behauprungen des. Verf., 
thetit verweiſen fie auf Werke, wo man umfländiichere Ause 
But über die von’ jenem behandelten Gegenflände finden 
0. h 


.. Hm 


Ueber das Duͤngeſalz, befenderg über die zwey Arten 
deſſe!ben, meldye in Sqlzufeln verſertiget werden, 
Eine kurze Nachricht. für die Landwirthe der Grat 
ſchaft tippe und der benachbarten därter, von D. 
George Heinrich Piepenbriug. "Leipzig bey Frie⸗ 
drich Gotthold Jacobaͤer. 1795. gr. 8. 6 . 


Sy 2 . 
Wenn 





F 


Haushaltungewiſſenſthaft. IT. 


Weonn dieſes Buch gleich zunaͤchſt zum Unterricht für Land⸗ 
wirthe beſtimmt iſt, welche iht Duͤngeſalz aus den Salzufel⸗ 
ſchen Salinen holen: fo koͤnnen doch auch andere, welche we⸗ 


gen. der Nachbarſchaſt anderer Saljwerke die Abgaͤnge der ⸗ 


felben zu. Duͤngung ihrer Felder benutzen, ſoiches mit großm 
Mutzen leſen. Wie oft verwendet ein Eaudwirth ans Unknnde 
der Beſtandtheile dieſer Duͤngeſahſe, der Erdarten und der 
Fruͤchte, die ee dadudch erzeugen will', fein Geld’ vergebens,“ 
und hat ſtatt des: gehoͤfften Nutzens' beträchtlichen Schadens 
Hr. D. Pipenbring hat ſich' das! Verdienſt erworben, dem 
ungelehrten Landwirthe einen Leitſaden in die Hand zw geben; 
mittelſt welchem er ohne chemiſche Kenntniſſe wwird beurtheilen ' 
toͤnnen, wenn, wie und wo er dergleichen Duͤngeſalze mit 
Mutzen anbringen kann. Auch Landwirthen, welche wegen 
Entfernung von: Sal;tverken die Abgänge derſelben nicht zuk 
Düngung gebrauchen koͤnnen, lann dieſes-Vuͤchlein nuͤtzlich 


fe, Die wenigften derfelbeh häben ff viet hemifche Kennt⸗ u 


niffe, daß ſte die Beſtandtheile des Behdeüſs, des Saamens 
und. des Duͤngets kennen, daher fo oft der Fall, daß ihre 
gehoffte Erwartung getaͤuſcht wird. Aörkeres Feldbau, che⸗ 
wmiſch unterſucht, iſt wenigen Landwirthen bekannt; Hr. D. 
Pipenbring hat aus ſelbigem In dieſem kleinen Werk von allen 
Getreidearten ud bkonomiſchen Pflanzen die Beſtandtheile 
angegeben: daher es jedem leicht wird, auch ohne chemiſche 
Kenntniffe zu beurtheilen, welche Art des Düngers feinen zu 
erzeugenden Fruͤchten am Bienlichften fey. \ 


Joh. Chriſtoph Gatterers Verſuch einer allgemei⸗ 
nen Weltgeſchichte, bis zur. Entdeckung Ameri⸗ 

: fens. Goͤttingen, im Verlag von Vandenhoͤck 
und Ruprecht, 1793. 2 Alp. n13 Bogen in 8. 


<MR: 88ß. 
Her Hr Hoſrath Bätterer hat um das Studium der Unl⸗ 
verlalgefdhichte unendlich viele Verdienſte, Ip daB gewiſſer⸗ 
maaßen feine Schriften in derfeiden Epoche. machen, Er bar 
fie mit neuen Ideen und Nachrichten bergicert, ihre Graͤnzen 
erweitert, fie ayf Volker ausgedehnt, die fonft gewoöhnlich in 
derſelden iguerirt wuiden, me genaue Deſtimmun⸗ en 
* EEE Y 5 SE er 


* 


3728 Weltgeſchichte. 


ber Lage der alten Länder, und der. abagethellten Zeitekume 
eina.führt , und zuerſt die Liniverfafgefchichte aus dem einge⸗ 
. fdsräntten Umfang: einer trodinen Regenten ⸗ und Wölkerges 
ſchichte heramsaeriffen, und in eine Menſchengeſchichte verwan⸗ 
delt, die die Fortſchritte jedes einzelnen Volkes in jedem Zelte 
raume, In jeder Art von Eultur, Kenniniß, Zunft und Ge⸗ 
werde, mit einer Umſtaͤndlichteit barlege, die man in jedem uni⸗ 


verfalbiftorifchen Handbuch vergeblich fuchen wird. Auch bat. 
feine lange Bekanntſchaft mit der Weltgeſchichte ihn In ben: 


Stand geieht , die bekaunteſten Degebenheiten und Vırfaf- 
füngen alter Voͤlker durch eine wohlgewaͤhlte Vergleichung 


oder neue Benennung in einen unerwarteten neuen Geſichts⸗ 


gunft zu ftellen. Ueberdem vermehren die fehr genauen und 
umftändlihen Inhaltsanzeigen feiner Geſchichtbuͤcher ihre 
Drauchbartkeit ungemein ſehr. Deſto mehr muß man an die⸗ 
fem verdienten Manne eine gewiſſe Veraͤuderlichkeit in feinen. 
onen und Acheiten beklagen , die ihn verhindert, ein einzl- 
ges Hauptbuch zur Vollendung, oder durch fortgefegte Ver⸗ 
beiferungen zur möglichſten Vollkommenheit, zu bringen , wo⸗ 
‚eon fi) diejenigen, die feine geläuterten biftpriicen Einſich⸗ 
ech uußen wollen, einzig halten könnten, - und fie vielmehr 
veranlaßt, mit nicht geringem Koftenaufwand: ch mehrere 
feiner Bücher anzufhaflen, deren jedes durch ein nachfolgen⸗ 
des hum alleinigen Gebrauch unficher gemacht wird. Im Jahr 
1761 gab er fein Handbuch der Univerfalbiftorie nach 
ihrem gefammiten Umfang, von ofchaffung der Welt 
‚bis zum Wefprung der meiften heutigen Keidye und 
Staaten, oder bis zum sten Sabrhunderr nach C. G. ber 
016. Es zeichnete fich hauptſaͤchlich durch eine weitlaͤuftige Fine 
leitung iu die Univerſalbiſtorie überhaupt und ein fehe- bücher 
reiches und desmenen eben nicht gewähltes Verzelchniß aller 





Quellen und Haͤlfsmittel aus, welche auch vor jedem Abe 


ſchnitt befonders angegeben wurden. Bald aber änderte der 
V. feinen Plan, und entſchloß ſich, diefes Handbuch nicht nur 
auf die noch uͤbrigen Furopäifchen Staaten, fondern auch auf 


die Afariichen, Afrikaniſchen und Amerikanlſchen Reiche ſortzu⸗ 


fegen. Davon erfhien 1764 des zweyten Theile erfter Band, 
dem noch zwey andere folgen ſollten. Auch der enthält In eis 
ner Einleitung von 432 Seiten, erſtlich ein Verzeichniß der 
» binefiichen Geſchichtſchreiber, und dann ein chronologiſches Vers 
zeichniß den Geſchichtſchreiber aller Narionen vom sten Jahr 
hunderr bis zum Jahr 1743 5 darauf folst im dreyen Kar 

e 


— 


— 


= Mil Ami 


N‘ 


Weltgeſchichte. | 379 


die Geſchichte der Chineſen, der Coreaner und Tihetaner und 
ber Sjapaner: allein Die verſprochene Fortſetzuyg unterblieb, 
und wurde aud) in der neuen Auflage dieſes Handbuchs 176% 


wit dem Zufag, Les erſten Thelle, nicht wieder erwähnt. In⸗ 
zwiſchen war in eben diefem Johr zum Gebrauch) feiner Vor⸗ 
fefungen,, wozu ey vorher das Handbuch gebraucht hatte, ein 

iß der Univerſalhiſtorie erfchienen, dem mir aber uicht 


vor uns haben. Im folgenden Jahr und 1769 gab er in - 


eben diefer Abſicht die Synopfis hiſtoriae univerlalis lex ta- 
bulis comprehenfa heraus. Da aber bey deten Schraud zu 
Vorleſungen die Zuhörer das rechte Maaß zwiſchen Zuvlel und 
Zuwenig beym Nadhſchreiben nicht zu treffen mußten: fo 
ſchrieb der V. 1771 in mehr als drey Atphaberen die Ein⸗ 
leitung in .die ſynchroniſtiſche Univerfalbiftorie, die 


er ausdruͤcklich eis. Commentar, ja als Dictata über. feine - 
ſouchroniſtiſche Tabellen angeſehen willen wi, &leunterfcheln - 


‚det fi durch einen vorausgefhichen allgemeinen Cheil.den 
Univerfaihiftorie von 164 Selten, worin er erſtlich ‚von Det 
Erde, als Den Schauplatz der Geſchichte, ihren Figur, Srofe, 


mathematifchen Eintheilungen, natürlichen und politiſchen 


Aenderungen, alten und neuen Nabmen Ihrer Hauptlaͤnder, 


Vergleichung der. Länder in der alten und neuen Zelt, von 
Landkarten und Erdkugeln; dena von dem Menfchen, ihrer 
phyſiſchen und moralifchen Verſchiedenheit, ihrer Anzabl, 
ber Art fle zu berechnen, und befonders von der Handlung 
uud Schifffahrt und deren Geſchichte, nach 5 Perioden, und 
. endlid von ihren Sprachen , in einer ſyſtematiſchen Anzeige 
- aller bekannten Sprachen auf der Erde, Nachricht giebt, Er 

'sheilt die U. G. nach den 4 Epochen, der Weltſchoͤpfung, des 
Urſprungs der Stationen, der Völkerwanderung und .der Ente 
deckung von Amerika, Im gleichviele Zeitalter, in das der 
‚biftorifhen Nothmittel (tempgs obſeurnm et fahalofum) 
das Zeitalter der biblifhen und elaſſiſchen Geſchichtſchreiber, 

(tempus hiftoricam,) das Zeltalter der Chroniſten und Urkund⸗ 
fegreiber, (iempus medium) und in das Zeitalter der Sam» 


ler, Aeſthetiker, Kritiker und Pragmatiſten, sder neue Zeit, . 


und führe die Geſchichte dieſer 4 Zeitalter noch acht in dene 


ſelben herrſchenden Nationen aus. Diefen Plan aber eines 
Univerfalgefchichte fehien er bald genug - Grund gefunden zu 
‚haben, zu verlaſſen. Im Jahr 1785 erichien ber' Anfang 
eines ganz neuen hiſtoriſchen Werkes: WOelsgefchichte in 


ihrem ganzen Umfange. Erſter Theil, von Adna bis - 


Cyrus: 


— 


359 Webeeltgeſchichte. 


Eorus; and 1787 der zweyte, von Cyrus bis zur Völker» 
wander eng (wentaſtens dem Titel nach; den eigentlich enchäfe 
dieſer Theil nur die Perſiſche and alei vzeitige griechiiche Seo 
ſchichte) Dean glaubte dieſem Berte, in einer Menge riche 
tigerer Urtheile, » B. über die Sagengeſchichte von der Welt⸗ 
fheniang und Suͤndfluth, und in der vorrůglich fleißigen 

Khrarbeitung der Culturgeſchichte jedes Zeitraums, die Are 
beit Der lagen Hand eines Veteranen anjufeben, und erwar⸗ 
tete drgierig deſſen Vollendung Ar dem dritten Theil (denn 
meht Hatte der B. nicht verſprochen), Ber die Weltgefchichte 
nad gelchehener Veikerwandrrung his anf die Eutdeitung 
Amerita's, und von da bis-auf unfre Zeit Härte ‚liefern ſollen; 
aber wider alles Erwarten und Vermuthen bricht der Verf. 
auch diefe Arbeit unbrendige ab, die allein den Ruhm feir 
ner dteyßigjahrigen Verdienſte um die Univerſalqgeſchichte fuͤr 
die Nachwelt gefichert haben wärde, und ruͤckt nun in gegenwaͤr⸗ 
8tiq⸗m Verſuch einer allgemeinen Weltgeſchichte mir eitter 
Way neuen Bearbeitung derſelben hervor. Er tann ſeibſt nicht 
Umgang nehmen, in der Vorrede dem Vorwurf feiner Leſer zu 

begegnen, daß man die Korti- Kung feines angefangenen groͤßern 
"Werkes über die Weltqeſchichte lieber geſehen haben würde;. 
als den Aufang eines neuen; aber ſchwerlich werden fich Diele 


durch feine Entſchuldigung befriedigt ſehen. Die Husarbeie- 


tung des größeren Werkes‘, bricht er, erfordert noch fo viel 
Zeit, daß er, als ein Mann von 65 Jahren, Geſahr laufen 
Fonne, es unvollendet zu’ binterlaffen. — Alſo an der Wels 
fendung eines zum groͤßern Theil angefangenen Werkes mitt ler 
nicht arbeiten, aus Furcht, es unvolleuder ‚binterlaffen zu 
muſſen — fängt,aber doch ein neues an, das er gleichfalls 
forzzufeßen und NN vollenden verſpricht! Welches war einem 
Manue, mie. Gatterer, der in und neben fich alle Huͤlfs⸗ 
quollen zur Beendigung einer Weltgefchichte, zum Gebrauch 
< Gar, teichter ? einer ſchon meiſterhaft eusgearbeiteten ältern 
Gefchichte die mittiere und neuere, und alle einem unver deſſer⸗ 
lichen Anfang Mittel und Ende anzufnüpfen, als den ganzen 
Umfang der Weltaeſchichte noch einmal aufs neue umzuarbeb 
ten, und die nämliche Schwierigkeit der Fortſetzung übrig zu 
og Behalten. - Man mödste alfo beynahe auf‘ die Vermuthung 
ger athen, der V. wolle uͤberhaupt durch dergleichen Entſchul⸗ 
digunqen feine Leſer hinhaſten, und überhaupt dem dornichten 
Pfad, eine Weitgeſchichte nach dem Umfang, den er ihr ger 
geben has, bie auf felne Zeit ſortzufuͤhren austveihen, 


2 


Eben 


Weltgeſchichte. 381 


Eben ſo verfuhr der. V. au mit.deg-Bengrangie: ‚Im 
FJahr 1775 erfchien fein Ybriß ver Beogeapbis, In Dam, 


- wedurd, dieſes Studinm mit unendlich vielen neuen Ideen, 


®“. 


on W RE Bar Be 
. Iedoch wir müflen nun van gegenwärtigen Verſuch 


Graͤnzbeſtimmungen, Eintheilungen, und. neuen. Ausſtehten 
bereichert worden iſt, fo daß jeder Beſitzer deſſelben der Faet⸗ 


fetzung und, Beendigung deſſelden, es endigte ſich uie Dem. " 
ruſſiſchen Aſien, mit Verlangen entgegen ſahe. Nach Jangam- 


vergeblichen Warken aber erhielten ſie 1789 ſtatt des zweyten 
Theils, ein ganz neues, nach lan und Ausſuhrung von deiy 
erſten vollig interſchiedetes, aber eben fa.fejbft uͤberdachtes und 
priginzlles. Werk, unter dgm Titels. Ausser Begciff Day 
Beograpbie, und der vortrefflihe-Abrip iſt unvolendet ge 


blieben. — 


und von deſſen, Verſchiedenheit von der Weltgefchichte in ikp 


rem ganzen Umfang noch etwas Weniges fagen. Auch bey dert 


flühngiten Ueberſicht wird man wahrnehmen, daß das aeueg . 
Merk von dermigkitern, nah Pau und. Ausſuhrung pollig 


verſchieden, Ind eine ganz. neue Bearbeitung det Geſchichte ht, 


und nur in der Ausdehnung auf alle moͤgliche Wölter. Der Al⸗ 
ten Welt, und in der Umſtaͤndlichkeit der: ſich beynohe auf 
alle nur erdenklichen einzeltien Gewerbe, Beſchaͤftiguugen: und 


Kuͤnſte verbreitenden Culturgeſchichte, mit einander -ubeseins . 


kommen, ‚Die. Abtheiluhg: des Altern Buches erhellt, wie wir 


oben angeführt haben, fihon aus dein Titel. Zudem 'neuerg . 
aber iſt der gatize Umfang des zu bearbeiten übernommeneg 
gröpern Thells der Weltgeſchichte in’ drey Zeitalter, jedes von. 


180@ Jahren, zerichnitten worden, in das Adamiſch-Noachi⸗ 


ſche, von Adam bis. Nimrod, und. dieles iſt ©. 5. ſchon geen⸗ 


digt; In Jäs Aſſyriſch⸗Perſiſche, non Nimrod bis Alexander 
den Gr., und das Macedoniſch⸗Roͤmiſche, von Alexander dem 


Gr. bdis zu Colombo. Jedes Zeitalter wird in Völker. und 


Menſchengeſchichte getheilt. In der. erſten finden alle .eitte 


⸗ 


zelne Völker ihren Platz, deren nur irgend in der Geſchicht⸗ 


- eines jeden Zeitraums Erwähnung geliebt, die befenders In 


dem dritten Zeitalter unendlich viele Klaffificationen und Un⸗ 


terabtheilungen "veruriachen, Die: Menſchengeſchichte ber 


Gewerbe und Handthiefungen, Kuͤnſte, z. B. Geldmuͤnzen, 
Steinſchneiden, Kunſtarbeiten in Metall, Elfenbein und 
Marmor, Malerey, Muſik, Schreibekunſt, Banukunſt, 


BGrammatit, Dichtkunſt, Geſchichte, Naturgeſchichee, u.fır. 
Wuiſſenſqhafteß, a. 9. Philoſophie, Afyonemir, Ehrsnolc: 


te 
a: J ⸗ gie, 


+ 


. 982 Weltgeſchichte. 
gie, reine Mathematik, matbematifche Geogrophle, Me⸗ 


anik, Geographie, Arzneywiſſenſchaſt, Kriegekunſt, Hand⸗ 
tung und Schifffahrt, haͤußliche Verfaſſung, Eheſtand, Skla⸗ 
verey, Luxus, bürgerliche Verfaſſung, Religlon. Man muß 
ſagen, dag der V. Zeitfolge und Gleichzeitigkeit vortrefflich zu 
werbinden gewußt hat. Fahr it es auch, was der B. ia 
des Borrede verfichert, daB er dafür geforgt babe, daß der 


Beſitzer des vorigen Werkes (er nennt es immer dag größere, 


ob das jetzige gleich aicht geringer ift,) die naͤmliche Arbeit 
widge zweymal zu Laufen brauche, und daß er, was jenes 
enthalte, bier fo kurz als möglich gefaßt habe. Dies ſieht 
man befonders aus .der Bearbeitung der aͤtteſten Geſchichte 
bis zur Sündfluch,, die bier nur auf s Seiten einige Reſul⸗ 
cate derfelben auglebt, da fle Hingegen dart mit fehr welfer 


Abfonzerung der Bibelſprache In den Älteften Mofalfen Ure 


runden, die zu fo maadyen ſchiefen Begriffen von ort und 
von erfien Weltbegebenheiten Anlaß geben, den Anfang des 
DBaches machet; fo das wir alſo von diefer Seite das frühere 
Werk nicht entbehren moͤchten, und das gegenwaͤrtige den 


Mitgebrauch von jenem nothwendig macht, ſo wie es auch 


des V. Abſicht iſt, Der. dieſen Verſuch als eine Fortſetzung der 
Wentgeſchichte in ihrem ganzen Umfang angeſehen wiſſen will, 


. Mehrere Verſchiedendeiten beyder Werke In der Anordnung 


ihrer Theile dur Ausziehung des tabellarifchen Indaltsver⸗ 
geichnäffes anzugeben „ verbietet uns die billige Achtung gegen 
den eingefhränften Raum unfrer Bisliochek, den wir durch 
eine foldke Weitläuftigkeit wegnehmen würden. Die meiften 
Wiederholungen haben wir In der Geſchichte der Kultur und 
Auftiärung wahrgenommen; doch auch mit dem Unterſchied, 


daß wir in dem neuern Werk die biblifchen Delege zu jeder 


Angabe In diefer Gefchichte übergangen finden, die in dem aͤl⸗ 
tern, wie billig, ſo forgfältig und genau angegeben worden 
gi. Wir verbinden, des Zuſammenhanges wegen, mit biefet 
zeige noch folgende: BE 


‘ 
0.» 


wvynchroniſtiſche Tabellen der Völkergefchich- 


te, hauptfachlich nach Herrn Hofrath Gatte- 
\rers Verfüch einer allgemeinen Welıge- 
chichte. Erfte Lieferung, vom Urfprung 
Staaten "bis zum Ende der RO ke 


st ® 


| Ä | | 


— ———— 


“ \ 


| -Weltgefhihte 888° 
“:piblik, Freybetg, 1796; in der Gerlachi- . 


*ſchen Buchdruckerey, und in der Crazifchen 


. 


\ 


‘Buchhandlung in Commifhion. 6 B ogen in’ 
..-,Groß-Folio. - Ladenpreis. as. 


Her Hinführe Gatterers Verſach einer allgemeinen Mett - 
geſchichte gebrauchen mied, wird ſchwerlich unterlaſſen, auch 
von dieſen ſynchroniſtiſchen Tabellen Gebrauch zu machen, durch 


Die derſelbe erſt feine vente Brauchbarkeit, wenigſtens Er⸗ 
deichterung dee Ueberſicht des Synchronismus aber der Zeig 


afolge der Begebenheiten erhaͤlt, die im Burhe orale 


häufige Zerſtuͤckeung etwas erſchwert wird. · Der V. gebt 


‚non der ſehr richtigen Vergleichung aus, daſ chronuologiſch 
Tabellen ſich zur Geſchichte eben ſo vechalten mihßten, als 


Landkarten zur Geogranhie. Do wie die letztern du, der Gea⸗ 
graphiaderzu dienen, um die geographiſche Lage der Ort nach 
Länge und Breite, und ihre Entfernung von andern mit-efe 
em Blick zu bemerken, oßne die Zahlen vorher, im -Kopf za 


haben: fo eefparen and cheomologlit Tabellen dem Geſchichtg . 


Liebhaber die Mühe, Jahrangaben und Zeitintervallen miüße 


Sam; zu merten, und. leiflen dem Lefer deu männlichen Die, 


daß er aus dem bloßen Raum erfennen kann, wie nahe oder 
fern eine in der Geſchichte merkwürdige Derfan ober Begeben⸗ 


Belt der ander geweſen ſey. Zu den von. dem V. angefühge 


ten früheren hiſtotiſchen Tabellen Bann au noch diejenige- go⸗ 


rechnet werben, die 2756 zu Berlin im Verlag der Realfihule, 
aunter dem Titels Allgemeine Voͤlkerhiſtorie von Erſchaffung 
der Welt bis auf C. G, In Begleitung eines eigenen Buchen, 


gu ihrer Erläuterung, erſchien. Hauptfächlich aber verdient 
wohl feine Arbeit mit den hiſtoriſchen Tabellen des Hrn. Hofr. 
Batterers felbft verglichen zu werden, die et, wie wir oben 
ſchon erwähnt haben, 1789: unter dem Zirel: Synopfis hifto- 
size univerlalis fex tabulis comprehenla, heraus gab. . Diefe 


„ ſtellen in vier Colummen, nach der Folge der Jahrhundette, 
ben Urſptung der Walker, Reiche und Städte, dem Unter⸗ 
gang derfelßen, die Kirchengefhichte und Literargeſchichte, 


vor. Alſo bloß diefer vierfache Synchronismus iſt beobachtee 
worden; übrigens aber iſt bie Geſchichte tinzelner Völker nicht 
yon einander abgefondert ; ſondern Stiftung und Untergang 
der verſchiedenſten Reiche und Staaten kaufen bloß nach dei 
Geige der Jahre eines Jahrhandertes, in dis fie fielen, hiv⸗ 


t 


\ 0, 


"we 


\ 
34 „WBeltgefhichee. \ 


tereinandee fort. Ueberdem haben die melſten Neiche zwi⸗ 
ſchen ihrem Anfang und Ende doc wohl einen mittlern Zu⸗ 
fand des Flors, der Ri einer Uaiverſalgeſchichte bemerkt zu 
werden. verdient; den man aber aus dieſen Tabellen nicht ler⸗ 
nen kann. Kurz zu einer hiſtoriſchen Karte, um ums des obi⸗ 
gen Bildes zu bedienen, die Zeitfolge und Zeitverwandſchaft 
ber- Voiltergeſchichte im Zufammenbang in einem Blicke dem 
„Ange darfteilen folk, find ſie nicht geeignet. Won diefer Sch 
‚ten alfobaben die genenmärtigen fuuchroniftiichen Tabellen 
bey weitem den Vorzug. Sie find mit unvertennbarer Muͤhe 
and bewundernowuͤrdiger Genauigkeit abaefaßt:, und enthal⸗ 
sen auf mander Tafsl wohl in 20 Columnen deu zeitverwand⸗ 
xen Zuftand von eben fo:vict verichledenen Bölfen und Staa. 


ten, „weiches ſich derimige leicht wird vorſtellen fͤnnen, wer 


die Reichhaltigkeit dee Gattererſchen Witcher in der alten Völ⸗ 
bergeſchichte Kennt. Und ben dieſem Spnchrenismus kann 
man die Jahre zugleich nach allen Jahrrechtungen, nach Er 
ſchaffung der Welt, nach Erbauung Noms, nad Nympladeü 


ind. vori®. G. mireinem mal uͤberſehn: Zeitangaben, die 


nbih angenstgfind, har er befonders unterfehleden; andere :aber, 
die erweißlieh falfb,. aber einmal in ber Zeitrechnung angenorm 
men find‘, hat er, um Verwirrung zu vermeiden, wie biR 

Senbehatten. Wir ragen kein Vedenken, zum Schluß unſret 
Anzeige, den Melpigen.Brrfafler zu Nennen, dem man dieſe 
srauchhere Arbeit zu-wrdanten bat. Es iſt ſolches der ſeit 
90 Jahren an dem Freybergiſchen Gumnaflum ftehende Tom 
‚'gector, Hr. M. Dan.:ıBorıb. Joſeph Kübler, Verfaſſet 
des 1781 erfchimenen derkannten Werthes des ſaͤchſt 

ſchen Bergbauess. — 


Die Weltaeſchichte der neuern Zeiten in Kupfern, 
nad Anleitung ber Schroͤckhſchen Weltgeſchichte 
: fie Kinder. "Des ı Bondes, ı Heft, Nuͤrn⸗ 
„berg, bey. Joh. Eberhard’ Zeh. 1795, 5 Bogen 
‚or & 1036 Ä | 


Dieß iſt eine von den Edriften, deren wir, ſeit Verviel⸗ 
falzisumg der Kupferſtecher, in unſern Tagen, ſonderlich and 


Märnberg und Welmar, fo viele erſcheinen ſehen, die ihre. 


v 


Entfichung der Juduſtrie irgend eines Kupferſtechers ans 
sd j - Bar 


A 
— ‘ 


u Wing 33 


. . . \ 
danken haben, der ſie zar-Beofeisung ſeiner Runflarbeltn u 
itgend einen Buchmacher werdingee: Ce’ werden hier name 
Ikh 16 Meine Aupferchen, nach Ort Größe der, Monatsku⸗ 
pfer unfrer Saſchenkalender, auf einem halben Bogen gele» 
fert, dle-siiigehne Scenen aus der shrmifgen „Raifergefchichen, 
om Auguft-Hi6 Oxtd, vorfiehlen, und worzu diefe kleine Swriſt 

Die Erklärungen liefert. Weil abrr side, um fünfiängen aus⸗ 
zufuͤllen, hicht hinreichend geweſen day wuͤrnanz ſo bat der· 

m. jeder Erklärung, oder Erzahlung einer vongsftellten kaje 
ferligen Handlung, enige andır Erzahlungen wa Rem nänıe 
Atien Kaiſee angehänge, fo ohngefaͤhr, wie man fir in des 
AUniverſalchronit, oder andern aͤhnlichen Buͤchern, angesehen 
findet, Die Arbeit iſt aͤußerſt auerhedlich, und unterſcheides 
A nicht einmal’ dadurch von einer NUtagsſchreiberey, dof 
Ber B. die Quellen der alten Geſchicheſchreiber angeſuher 
bärte; womit jede Erzaͤhlang belegt werden könnte: Deu 
nicht alle laſſen ſich aus dem - Bueronind: ertveifen- : Gleich 
anwichrig, nach Eifindung und Aucftchtung, And denu auge 
die Kupferſtiche Der B. berechnet‘ sovom Seſtertien anf 
vier kaubthaler, und frei tmiiner Elaudienss 1 SD. Greu⸗ 
ſamkeit uns. Abetglaubt Clandleius, ſlatt dos Clandius.. 
F— I... 1. AED Ben 2 DR En J 


i PL Mi u , R 
» ‚ . * 22 'g ’ “ 3. * ir. 


Grundriſs der Geſchichte, Erd und: Alter. 

.  ‚thumskunde, . Literatur:ünd, Kunftder Ro 

- mer, entworfen von Ge. Alix- Rupiri,. RE: 
&tor des Gymnaf.'zu Stade, : ‚Nebft.amen 

Anhange zum Gebtaugh derer, die dies . . 

. Buch. ins. .Lateiniföhe‘. überfetzen wollen. 

Gouiogea, Vandenhöck ‚und Ruprecht, - 

: 1794. % 8925. — ur are Eu 

! ne Er Er Er ae BEE Pe 

Tabulae geneslogicae, ſiue Stemmata nobiliſ 
marum gentium Romanarum,, cohtinnem 
a Ge, Ak Ruperti. Goetlingae, Vandenh. 
et.Rup. 1794. 8. 252 S.Beyde Buͤcher 
ER, 20 ° 2 ME DE 

WB HL ee 77 


—* 


— 





386 Bagefiher, 


Bevde Buͤcher, die 1a einem Mane. giheren, vermehren 
den Vorrath der guten und zweckmaͤßigen Huͤlſsmirtel, ıwoe 
wie die Schulſtudien in der legten Hälfte unſeres gegenmärtis 


gen Jahrhunderts mehr, els je vorher, unterflüht worden. 


find. Die Hauptabſicht des W. mar, die bey dem Lefer der 
Roͤmiſchen iſt ſteller nothwendigen und nuͤtzlichen hiſto⸗ 


riſchen HAlfakenntniſſe in sin Handbuch zuſammen zu faſſen, 


nud alles; was zur genaueren Bekenntſchaft mit den Rö⸗ 


mern ‚dienen: Lann, unter eiuen gemeinſchaftlichen Geſichts⸗ 
puntt zu briamen, and, wie er ſich aucdruͤckt, mit elementa⸗ 
riſcher Boͤftandigkeit und in zmecfmäßiger- Ordnung abzu⸗ 
handeln. Was er jetzt zur Kenntnis der Nömer geleiftet bat, 
deuft er demnaͤchſt, in einem andern Werke, quch an den Gries 


gen zu beweilen, und darch beydes day arüudlichere Studium 


Ber Griechiſchen und Lateiuiſchen Schrifeſteller zu erleichtern 
und zu befördern. Am meiften [heine -den V. zu dieſem Un⸗ 
ternehmen die Verfiellung bewegen zu haben, daß alle vor⸗ 
bergeheude Werke anderes, welche dieſelbe Abjicht harten, 
für Schulen in einem: zu hohen⸗Preiße ſtuͤnden. Darin irrt 


eu; wenn en Efchenbuggg. Handbuch daruster zählt. - Dean. 


wenu- Tugend ein Buch ſich wicht hof durch weckmaͤßige 
"Auswahl, dus Hhroode Ordnung, buch einen zugleich 
gründlichen und populären Vortrag, fondern auch dur ei» 
nen leidiichen Preis gu einem guten Schulbuche qualificirt: fo 
if :e6 gewiß Das vortrefflide Eſchenburgiſche Handbuch ber 
cioſſiſchen Literatur. Haͤtten ivir Diefes noch nicht gehabt: fo 
würde Nüpertiis Grundriß im eigentlichhen Ginne eine Lücke 
des Schuls Untertichts ausgefüßter haben. Aber auch neben 
demſelben nd iEm, da er ſich über dieſtlden Gegeaſtaͤnde, und 
Brfunders.üter die Geſchichte, weiter. ausdreitet, eigenthuͤm⸗ 


liche Votzuͤge nicht abzuſprechen; fo wie wiederum das Eſchen⸗ 


Surgiihe Handbuch eigene für ſih dehaͤlt, fo fern es mehrete 
Segenſtaͤnde der Literattr umfaßt, und wet zweckmaͤßiget 
Kaͤrze fo geoße Deutlichkeit und Vollſtaͤndigkeit verbiuber. 
Der Vortrag der Geſchichte gehöre unter die eigenthuͤmlichen 
Worzäge des. Rupertiſchen Orhulhuchs, nad ia der Alter 


unde IR er umſltaͤndlicher. Wir müllen, um dieß ins 


LAcht zu ſetzen, Die Thelle des Buchs einzeln artieigen. Unſere 
Anzeige wd das Wuc, welches unferem Wanſche gemäß, 
(yon im Gebiauche vieler Seheslen If, nicht erſt in Auſwerk⸗ 


famteit fegen; aber doch wenigſtens in der Aufmerkfarkkeit - 


und Adtung, Die e6 sefanden hat, ad mehr bie 


\ 


1 u 7 v 
Weltgeſchichee. 87 


: Das Werk beſteht aus. zwey Theilen, bapon der erfle . 
die Gefchichte der Römer ; der zweyte aber Oje Roͤmiſche 
Alterthumskunde enıhätt. Ein Theil, wieder andere, iſt 
nach der Art abgehandelt worden, die der V., als.ein erſahr⸗ 
ner Schulmann, zum Gebrauche auf Schulen, und zum 

Privatgebrauche junger Leute, ‚für die dienlichfte erkannt hat, 


"7 Derm erften Thelle, welcher die Geſchichte dev Romeg 
enthält, it eine Einleitung vorgelegt, die eine, Gengrapge : 
(de Worbereitung ausmacht: ı)-Defdreibung ‚der Sie > 
Roni, O.9 — 63. Ziemlich umltaͤnd lich, um mit allem 
merkwuͤrdigen Eintheilungen und Oertern ar made, 
Die fa der Geſchichte felbft vorfommen. Dle Eintheilung daß 
Augufis.nach 14 Regionen.oder Diſtriften llegt babey- zum 
Grunde. 2) Länder und. Provinzen des Roͤmiſchen Reihe, - - 
näch den. bekannten’ dren Weittheilen der alten E oaraphie, - - 
ader mit Ruͤckſicht auf die Roͤmiſche Eintheilung nah. Pros 
vinzen. Zugleich wird die Art der Verwaltung. jeder Pro⸗ 
virnz, bie Hebung der öffentlichen Gefälle oder, Otaats⸗ Eitge 

kuͤnfte, u. f. w. heſchrieben. Der V. bat, um mahr ide 
aber dieſen Geographiſchen Abriß zu verbreiten, nad. dem 

Beyſpiele einiger. andern Gelehrten, alte und neue Sengras 
pbie mit einander verbunden, und uͤberall, wo es ſuͤglich ge⸗ 

fhehen konnte, den alten Namen der. Länder, Oerter, Fläffe, 16, 
ihre nenen Beneunungen aus unferem Zeitalter beygeſetzt. Es 

iſt gar’ Erin Zweifel, daß diefe Methode die Vorſtellung viel 
deutlicher und beſtimmter maͤche. 3) Aelteſter Zuftaud’pog 

Itelien, ©. 63 fi. Eine Macricht von den aͤlteſten Urein⸗ 

- "Foohngen Itoliens und den Pflaugvöllern, welche Italien 
nach and nadı von außen erhielt. Die Geſchichte ſelbſt 
ost, 67, und läuft bie G. 474 fort. Sie iſt nach den 

Hauptirevolutionen in große Perioden abgetheilt, ‚welche dee 

V. Buͤcher ment; jede geoße Pexlode aber mieper in meh⸗ 
rere Heinere Perioden, welche die mehr roiffenfhaftliche Au 
ſchrift, Capitel, führen; und dieſe wieder in einzelne Staatsf⸗ 
Händel, weiche iminer, jeder für ſich, in einer aufommenhäns 
genden Erzählung. beſchrieben, und durch Paragraphen abge⸗ 
ſondert werden. Vor jeder großen und kleinen Periode, das 

‚beißt, vor jedem Buche und Capitel, ſteht immer eine kurze 
Uederſicht der Geſchichte, melde in dem Buche oder Copitel 
umſtaͤndlich erzaͤhlet werden ſoll. (Ein Vortheil für das Auge 
und für die Imagination wuͤrde es geipefen ſeyn, wenn der 

En re v8— 2 VWVeſrſ. 


( 


358 Weiltgeſchickte. 


‚Wert. die veigeſettten Summeneen, welche nicht nur vorbe⸗ 


zeiten, ſo dern auch Ber Bicherkeie: zu Hufe formen, mit 
“anierer Schrift Hätte drucken, und von dem Terte üntörfchele 
sen lan.) Diele aanse Eintidtung eder Mechr?e qewaͤhrt 
eigene Vor theile für den Verflaud und das Gedachtniß, ine 
ſammenhängende Beaebenhriten und in meyrern jahren fort: 
lanfende Sraatshändel leichter zu überiehen und zu fallen. 
Und Ba der B. nie unterlaſſen hat, den geoßin und kleinen 
Perioden, aud den abgeſondert errahlten einzelnen Siaats⸗ 
bändeln die Zeittechnung ihrer Dauer beyzuſetzen, oder An- 
Fang und Ende durch Jahrzahlen zu bemerken‘ fo wird eg 
Sadur teichf gemacht, ſich Immer im Synchronismuß zu er⸗ 
Yoltea , und wahrzunehmen ; weldde Staatsbaͤndel gieichzritig 
waren. Zum eigenen Sridium der Geſchichte, wözu zuglei 
dieß Buch beftimmt iſt, oder zur hiſtoriſchen Pectüre, aber and 
yırm sikenrfichen diſtoriſchen Ünterrtchte, und um damit diſtoriſche 
Examif'hu verbinden; hauptſaͤchlich aber zu der Adſicht, daß 
BGeſchichte nice bloß Gedaͤchtnißgwerk werde, ſondetn auch den 
Ver ſtand augenehm beſchaftige, finden wir Feine Method» beque⸗ 
mer undb Paffender, dis gerade Lie, nad) welcher die Romuche Ge⸗ 
fertante Mr Diefen Buche verartsagen werden ift. Lehrer anf 
Schulen Mören’feift Ben Verſuh machen, das Buch, oder die 
Methode deſſelben, ben ihren: hifkorifchen Unterrichte in Anwen⸗ 
Ehrg guebrinden! Wir zweifeln nicht, dag der Erſolg erwünfcht 
frön, und dert; was wir baum geruͤhmt haben, entiptechen werde. 
Die drohen Perioden (Buͤcher) find folgende: J. Von 
Bert Arten Könige, bis zu den erſten Conſuin. $.R. ı — 
45. B. Chr. 753 — 508. (dutch einen Druckfehler ſteht 
Bude so.) II. Rom eine Ariftotrarie und Demoktatie. 
Ra 727. B. Chr. sog —'27. diefehat Mr une 
tergeordndte Perioden? r. Erſte patriciſche Tonfuin bis erſte 
plebeiſche; 2. — bis erſten Puniſchen Kriegs 3. drey Puniſche 
Kriege ;’"4. Jetſtörung Carthago's bis Ende Der Roͤmiſchen 
Nepublik. In jeder Unterperiode einzelne Staatshaͤndei zu⸗ 
fammenbängend und abgeſondert in einzelnen Paragraphen. 
14, Rom ein Kaiferthum J. R. 727. V. Chr. 27. Abs 
fchn,.ı. Bis zum Untergang des Abendländifhen Reichs fu 
fünf Derloden: 1 — bis Veſpaſſan; tprannifirt. = — bis 
Mare Aurel; mächtig und gluͤcktich unter guten Katiern. 3 — 
Bis Comſtantin; ruinirt durch Wuͤteriche und Taugenichtſe. 
a — bis zur Theflung nad Theodos; erſchaͤttert und, zer⸗ 
truͤimmeto vbitrch Weiqliqhteit der Regenten;, MWergian 
. a. > . es 


a 





- — — — — 


Weilteſchichte. N 


- 


Relistonstilege und: Barbaren. 5 — bis Momyſllus Aue 
ſtulus 476 ;,Untergang des Weftremilchen Reichs. Abſchn. 


®. Geſchichte des Morgenlaͤndiſchen Kaiſerthums Seit dem 


Untergangs. des Abendlaͤndiſchen bis J. 1453. In vier Peris⸗ 
den: 1.80 d. bis Ssuftinian — 537. 2. bis Irene — 
781,13, > bie Alexius Comnenus — 1982... 4. — bie 


Conſtagtin XIV. — 1453. oder die Eroberuan Conſtantino⸗ 


pels durch die Tuͤrken. Aus dem Abriſſe erkennt man dig 
Methede und zugleich den weiteften Imfang, nad) welchem 
"der Br die Roͤmiſche Geſchichte für Schulen bearbeitet bak 


Bie kannfo gar wohl als Fundament der Univerſaihiſtotle ger 
braucht werden, Ä 9J 


Dir Alterbumgkunde, welche den zweyten Theil die 


ſes Werks ausmadır, zeriäßt gach Ihren moncherled N 
122 


da ‚viele Ablſchnitſe: 1. Volksperfaflung,\ &. 477. - X 

Menſchen, welche in Rom-Iebten, nach Ihren vielfachen Un⸗ 
geriihieden.. Fark zu genau von den Sclaven und ihren Die 
nennungen, nad) den Geſchaͤſten, wozu man Ne brauchte. 


Aber ea, läßt ſich rechtfertigen, da eine Mebenahficht des N. 


auf Latinicät gerichtet war; wornach er, jede Geleg:ıffeit be⸗ 
‚wußte. (einen jungen Leſern behül ich zu ſeyn, ſich elnen 
Reichthum in der Sprache zu verſchafffn. ‚Der Uunterſchicd 


zwiſgun Reichen und Armen veraulaßt, von Dem. Geldg, 
Waaß und Gerichte zu ceden. Man wird font diefe Mate⸗ 
ie, die der V. gut und deurlih abhandelt, in dieſem Ah⸗ 


ſchnitte nicht erwarten haben. II. Religiongverfallung, & 
507. Mit vielem hiſtoriſchen und philoſophiſchen Raiſonn⸗⸗ 
ment. Calender und Spiele find bierunter begriffen. Auf 


Tage und Monate und deren. Benennungen hate, Relinion 


vielen. Einfluß. IE Otaatsverſaſſuna, ©. 177. De 
Senat und feine Verſammlungen; Volksveriammlungen. 


Otaatsrecht; Privatrechte in verſchiedenen Verhaͤltniſſen. 
Geſetzgebung. IV, Reaierungsvarfaſſung, S. 617. Staats⸗ 
‚Öwter . Art ihrer Beſetzung, -einzelne Aemter, deren Pflich⸗ 
ten und Vefugniffe. V. Getichtsverſaſſung, ©. 632, Ge 
nauer und deutlicher, alg An gerwöhtzlichen Handbuͤchken der 
Roͤmijden Alterthüͤmer: VdJ. Kriegéeverfaſſung, S. 684. 


VIl. Peivarverfahung, 731. Vieles, mas hieher ge 
hörte, IR in andern Abſchnitten ben aufälliger Veranlailung 


abgehandelt wordn. Hausfrau, Grziebung,  Kincihrung 
206. Hauſes, Beruafhniten., Kietorr, Speifen. und Made . 
i Db 3 


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m. uw. ..- 


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390 Wetgefäigi 


‚iiten, gefelfäaftfiche Sei, Bäder, Leikensebräude. 

AI. Culturverfaſſung, S. 761. Eine kurze Geſchichte 
N roheren Zuſtandes der Römer, mit einem Verzeichniſſe 
der Älteften geſchriebenen Dentmäter 5 hernach uͤmftaͤndlicher 
die Geſchichte der Römifchen Literatur, nad dem erfien Pu⸗ 
niſchen Kriege, Ihre Fortſchritte bis zu einer hohen Vollkem⸗ 


menheit unter Xugaftus, und ihre Arfähe, ‚mit Angabe der 


Urſechen, welche die Wiffenfchaften befürkert oder in Verfall 
"gebracht haben. Auf diefe ollaemeine Literaturgeſchichte folge 
bie Speeialgeſchichte einzelner Zweige der Literatut. r. Ge⸗ 
ſchichte der Lateiniſchen Buchſtab nicheife und Schreiberen 
© 774 ff Nach der Abſicht des Buchs ſcheint es ein Aus⸗ 
wuchs zu ſeyn, daß ein Verzeichniß der gewoͤhnlichen Abkuͤr⸗ 
zungen hier einqeſchaltet worden, das beunafıe zweh Bogen 
ansſuͤllt. Der B. giebt Iteßer ; viel, abs zuwenig... In⸗ 
fAriften, Münzen, Eodiers. .Verzeichniß der Rimifeen 
Sariftſteller, nach einzelnen Wiſſenſchaften und &äriftgers 
tungen. ©, go: ff. Das Literariſche hat ver; V. ſeht 
wweckmaͤßig ausgelloflen , dargegen durch allgemeine · Dar⸗ 
ſtellun des Zuſtandes jeder Biſſen ſchaft und durch einge⸗ 
fkreuel? einzelne Anmerkungen dafuͤr geſorgk, daß kein nee 
ned Namenverzeichniß erwachſen konnte. 3 Künſte. ©, 


8334ff. Mechaniſche und ſchoͤne Kuͤnſte werben unterfäfeden; 


; aber nur die Geſchichte der letzteren, der bildenden Künfte, 
tole auch det Tonfunft, der Tanz: und Schauſpielkunſt, koͤrz⸗ 
lich erzähle, fo dag der Schuͤler deutliche Begriffe von den 
Künften ſelbſt und von den Maſſen, weiche die bildenden 
Künfte bearbeiten, erhalten kaun. 


Das Buch hat zwey Bey! 1, Tsbulae genea- 
‚Jogicae, five Stemmata —* maram- gentium Romana- 
sum. (Götting. 1795. 8.) 252 S. ie haben ein eige⸗ 
nes Titelblatt. betommen‘, damit file audı deſenders verkauft 
werden koͤnnen. Indeſſen wuͤuſcht der Verleger, daß nicht 


Viele fie einzeln begehren mögen... Es iſt kauim zu erwarten, 


daß dieſer Wunſch werde gewoͤhrt werden. Denn wenn das 


uͤbrige Buch für Anfänger and Biazr — beſtimt 


iſt: fo wird hingegen dieſe genen e Zugabe ſelbſt für 
Gelehrte ein fehr geroimfchtes und ſchaͤrbares Haͤlfemittel hey 
den Studinm der Romiſchen Sefhicte und bey dem Leſen 
ber Lareiniſchen Schriſtſteller ſeyn, das fie nun, da man es 
baben km, nicht gern entbehren werden. Durch dieſe Ge 

ur@s 


\ 
Ä 2. Waltgeſchichee. 39% 
nealogiſche Tafeln wird vieles auf die bequeuiſie Art.in das 
Licht goſetzt, auch mancher Verwirrung und Ungewißheit vote 
gebeugt. Die Geſchlechter find nach dem Alphabete geotduet. 
In den einzelnen Tafeln werden jedem Leſer, bey dem erſſen 
‚Arklide,, Laͤcken vorfommen;. Glieder der Geſchlechter, die 
außer dem Gliede ſtehen; einzelne Namen, die In keiner Ver⸗ 
bindung flehen und in keine zu bringen find. Dieſe Mängel, 
. bie in der Natur des Gegenſtandes, vicht in dew Fleiße des 
"Berl. liegen, gereichen den Tabellen ſelbſt zu Leinen Vor⸗ 
wurfe, und zerſtoͤren feines Weges ihre Brauchbarkeit. Sie 
"Bleiben ein allgemein nuͤtzliches Huͤlfsmirtel für die Roͤmiſche 
BGeſchichte und Literalur, wodurch ſich der V. ein ſchaͤtzbares 
Verdlenſt erworben hat. 2. Appendix, latine loquendi for- 
mulae, adſeriptae in ulum iuvenum, qui librum hunce ger- 
manico in latinam convertere conabuntur. 8. 88 &. Die 
Hauptabſicht des V. beyder Abfaſſung des Werks war auf Sachen 
und auf deutliche und richtige Kenntniß von den Sachen ges 
/richtet. Allein da das Buch hauptſaͤchlich für Schulen, bie 
Sünglinge für die Gelehrten Stände bilden follen, beftimmt - 
"war: fe verband er, wie man überall bemerken kann, bamit 
die Nebenobſicht, auch die Kenntniß der Lateiniſchen Sprache 
zu erweitern und zu Öben. Und dahin zieler dieſer zweyte An⸗ 
bang. Es fehle an Büchern, die-Anleitung geben, fi im 
Loteinſchreiben zu üben. Das Buch kann nun deſto will⸗ 
tkommner für Schulen ſeyn, da es neben feiner Hauptbeſtim⸗ 
mung zum Unterricht in der Geſchichte und Alterehumsfunde 
der Romer, zugleich einem andern Mangel auf einige Art abs 
hitft. Es kann ſehr gut zu Schreibe Mebungen und zu Las 
teiniſchen Unserredungen gebraucht werden. In jeder diefer . 
Ruͤckſichten bedarf das Buch nicht erft durch uns nipfohlen 
zu werden, fondern es empfichit ſich ſelbſt. | 
Quellen oder Zeugniffe Lat der V. nicht beygebtocht, und 
er mag dazu feine Urſachen gehabt haben, Aber oft find wie 
doch veranlagt worden, zu wuͤnſchen, daß er durch Anuͤhrung 
‚der Quellen dem Werke einen hoͤhern Grad von Zuperläßige 


kein moͤchte gegeben haben, - 


Ä | Da. 

Julius Auquft Remers, Profeffors der Geſchichte 
und Seatiſtik auf der Julius Carls Univerfirt 
. | 1 


9a Weltgeſchichee. 
in Heiner, Handbuch der altern Geſchichte, com 


Schoͤpfeng der Weit bis auf die graße Völker» 


wanderung. Dritte, durchaus umgearbeitete Auf⸗ 
. Tage. Braunfchweig: in der Schulbuchhandlung, 
1794. 6: XV und 699 ©. ı RE. 88. 


Einrichtung bieſes Buchs kann Recenſent mit Recht ale 
‚detannt vorausfegen‘, und wenn die deyden erfen Husaapen 
das gebührende Lob, das innen ertbeilt wurde, vwerbienten: 
fo tann dieſe Auflage noch gegründetern Anſpruch derauf ine» 
Ken, da der Verſaſſer fo ſichtbaren Fleiß auf die Umarbei⸗ 
tung derſelben gewandt bat; und es If keine leere Vorſpiege⸗ 
fung, wenn der Verfaſſer fie ſelbſt auf dem Titel: eine durch⸗ 
aus umgearbeitete Auflage nennt; das fonute mau aber auch 

it Recht von ihm erwarten, da ſeit ber erſten Yusgebe die 
allgemeine Weitgeſchichte von mehreren vortrefflrchen Kupfen 
sorteefflich bearbeitet, und mehrere einz.ine Materien berich⸗ 
‚sigt und in helleres Licht geſetzt worden find. Der Verfaſſer 
zeigt ſich auch bier als einen Icharffinnigen Geſchichtsforſcher, 


einen fehr beleſenen, richtig, gründlich und freymuͤthig ur⸗ 


iheitenden Gelehrten, und einen fehr guten Geſchichtſchreiber. 
Recenſent will jege nur die Hauptveraͤnderungen dieler Aus⸗ 
gabe gegen bie vorigen kurz berübten. Der Verſaſſer Hat der 
neueiten eine größere Ausdehnung gegeben, ats die zweyte 
hatte, um fie mit feinen andern Handbuͤchern der mittlern 


und neuern Geſchichte In ein gehoͤriges Verhaltniß zu fegen s 


doch bleibt Die erfte Ausgabs.noh immer die aus fuͤhr lichſte, 


er 


and kann als Eommentar über diefe Dritte gebraucht werden. 


Dann bat aud der Verſaſſer dag Kapitel, welches die buͤr⸗ 
gerline Verſaſſung der Staaten in jeder Periode auseinander 
fett, gleich hinter das Kapitel, welches ihr pelltifches Wer 
baltnig gegen einander beſtimmt, geſtellt; weil die Materien 
aufammengebören. . Die Lirerarur bat der Verfäfier mitges 
nommen 5 aber nur da Titaten angeführt, wo beieudere Um 
Bände es zu fordern ſSienen. ) 


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4X 


| Befhlde 393 
Mittlere und neuere, wöfktifche nnd 
.  Kirchengefchichte, 


Se. Andr. Wills, Koiferl. Hofpfälzgr, und aͤlte⸗ 

ſten Profeff, zu Altdorf, Geſchichte und re 

‚bung der Ruͤrnbergiſchen Univerſitaͤt Altdorf. 
Altdorf, Monach-Kußlerſche Buch. 1795. 5. 
480 SEE 3.26. EEE 


y Iniverfität Altdorf and duech die Seitumflände, am 
nde diefes Jahrhuntzerts, kin widriges Schickſal bevor; mit 
dem’ Finanz7WVerfalle der Nexublit Nuͤrnderg ſchien die Anfe , 
hebung dieſer berühmten, und um die Wiſſenſchaften ſehr ver, 
dienten Univerfität defto gewiſſer verbunden zu feon, je mehe 
: ie durch die Stiftung oder Ermelterung anderer Univerſitk⸗ 
ten am’ Ärequenz wertoren harte, und In Hinſſcht auf Kinafs 
‚gen unbedentender geworden war. Durch Eine treue Be⸗ 
chreidung deſſen, was die Unlverſttaͤt in ſich ſchließt, und 
urch eine genaue Geſchichte deſſen, was ſie geleiſtet Hat, konn 
ten vielleicht Geſinnungen, Meinungen und Rothſchlafſe noch 
am leichteſten für dfe Erhaltung dieſer hohen Schule geſtimme, 
"und vom ihrer Aufhebung abaelefter werden. Aus dem, nds 
der V. in dee Vorrede und ©. 265 f. äußert, fan man aufb - 
brutiich abnehmen, daß gerade dieſe Wuͤrkung des Buche 
‘dee Bunich defielben fey. Nach den mreiften und bedeutend⸗ 
fer Stimmen: kounte er nichts anders ahnden,“ als daß man 
bamit umgehe, die Untverfität,, bloß weil fie das niche mehr 
"einzubringen feine, mas fie koſtete, oder vorhin ms Land ges 
“bracht hatte, Bald dufzuheben. Wielleicht wirb hin Bunih 
g 


[4 


in fo fern erfuͤgt, Haß: vie Univerfiche aber kurz oder 
dutch eine Art von Metempſychoſis in eine andere ‚Äbergehtt, 
- "and in derfelben von Meuem auflebet ‚ welches der N, das 
"male, da er dieß Bud, Fhrleb, wohl na nicht vermuthen 
tonnte; jegt aber mit mehr Vertrauen hoffe, ald' die gänzlie 
he Aufhebung fürdten. wird. Inıhllem Werrachte Hk biefe 
Geſchichte, in einer ſo kritiſchen Perlode, zu yechter Zeiter⸗ 
ſqlenen; und ſie wird dlenen, das Audenken dieſer ruhmvol⸗ 
ten Schale zu erhalten, auch alsdann, wenn fi ſelbſt nicht 
mbehr iſt. Außerdem hat ſie aber nädk den allgemeinern Nu— 
Ken; daß Re Dita zu der Geſchichte der Univerfltaͤten über, 
— De | haupt 


.— 


\ _ . 4 


2 SGeſchichte. 


baupt enthaͤle. Wir werden auf le Anfonsengeir t 
Inden wir bie Abſchñitte des a an * 


1. Die Stiftungegeſchichte. Der V. unterſcheidet 4 
‚Perioden: .. Altborf ein Gymnaſtum Fer 15 26 nach Pb. 
Melanchthons Eotwurſe eingericitet. Joach. Camerariüs 
“und Hei. Eob. Heffus lehrten Daran. Das votrtrefftiche Col⸗ 
legium, welches für Das Gpmnafiem aufgebauet wurde, und 
- jeht nach das Univerſitaͤts « Colegĩum ausmacht, IR 1371 — 


3575 aufgebsuet, und am Perri- und Pauli» Tage eingeroeibet - 


worden, baber an diefem Tage jet nadh das Univetſitaͤts⸗ 
3:1? begangen wird. a. Altdref eine Akademie feit 2578. 


Die große Anzahl der Studirenden, woranter viele Grafen 


und Freyherren waren; gab dazu die Veranlafjung. Sie ber 


Fam son dem K. Rudofbp IT. das Privileglum, Baccalaureos. 


‚und Magiftros der freyen Kuͤnſte und der Philsfophie zu crels 
‚gen; doc) fo, daß fie nicht ad nfarpationem privilegiorum 
‚gt jarium, umver/alis Academias ferticreite folte. Es 
ſormirte ſich jetzt ein Senst; die Breicforen, Enberten ſich 
nach vier Fagultäten, and vier Claſſen der Schule machten 
ds Eeminasiim fuͤr die Akademie aus. Dan fiehbt auch 
‚aus diefem Beofpiele, daß nicht bloß eine für fich beftebende 
"peiilegiete Befellfchaft von Lehrern und Lernenden, fons 
‚bern bie Nolliiändigteit der Privilegien, das Wefen ei⸗ 
er Univerſitaͤt ausmachte. 5. Altdorf eine Univerſitaͤt; aber 
nur mie dem eingeſchraͤnkten Kedte „ Licenciaten und. Doctor 
‚zen Der. Kechte und Medicin zu machen; feit 1632. Au 
— ‚und Jena durften Anfangs kein Dectoren in der 
Theologle creiren. Um der Religions⸗Unxuhen Willen er⸗ 
ſoweri es der Kaiſer den Preteſtanten, Theologiiche Doctes 
‚zen zu ernennen, 4. Altdorf als Univerſitaͤt, durch die theee 
logiſchen Doctorprivllegien, vollendet ſeit 1697 (eigentlich 
19 Dec. 1696.) . Dept erſt ward fie Academia univerlalis 
eder Studium univerlale. Dieß erläutert. den Namen und 
ı betätigt die Meinung derer, weiche behaupten, daß eine Uni⸗ 
verſitaͤt niche, bloß Im Juriſtiſchen Siane fo genannt werde. 
Der Kaiſet fügte auch in demſelhen Jahre noch die Comiti- 
vam Lateranenfis Palatk Aulaeque Caelaeze et Impe- 
‚sialis Cooſiſtorũ hinzu. ‚II. Curatoren and Kancellariet 
der Univerfität. ©. 26. Vier Mitgliedag des Kathe der 
Rrichsſtadt Nienbers machen dae Scholacchat oder Curatel⸗ 
Eolegium aus. Mi: Dectoven und Afademifcher Seat 
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Becſſchichee. 896 


©.33.. Bis t620 waͤhlte mag dumeüllen außer dem Eorvue 


der Profeſſoren, votnehme Studirende zu Rectoren, in 


deren Namen alles ausgefertigt wurde, und die auch den Sehr 


fionen beywohnten; ein :Profeflor aber wurde nach der Reihe 
Der Facuitaͤten zum Prorector beſtellt, der, die Function des 
Rectors verwaltete. Des Wechſel blieb: fährig. ‘ Saͤmmtli 
che ıstBentliihe- Drofefloren machten den Senat aus, und ma» 
chen! ihn auch gegenwaͤrtig aus. Zu den Berfammlungen 
felben wird nad etzt sine ganze Viertelſtunde gelaͤutet. Et 


hat das Recht, von den Curstorin zu Rath gezogen zu wer⸗ 


Ben, weni ein neuer Proſeſſor berufen werden ſod. IV, 
Akademiſche Jurisdivtion. ©. st. Alle Atademiei, auch 
von andern: Univerſitaͤten, wenn ſie gleich nicht inſoribirt 
‚find, ftehen unser Ber Alademifhen Zurisdiction, Diſeiplin⸗ 
Dachen ont ſcheidet biettriverfität bis zur Effehtfichen Mriegas 


won‘; weichee erſt von dein Curatoren Beftätise werden muß. _ 
‚‚Eioll aaud) Matrimoniaiſachen Mind ohne Einſchraͤnkung uns 


ner Akademiſcher Juriedietion. An Criminalſachen macht 
das Pflegame det Univerſitaͤt ihre Befugniß ſtreitig, ob fie 
gleich ſolche behaupter und ausgeuͤbet bat, fo daß der Rath 
‚zu Nörnberg. ige ſogat den Scharfrichter zugeſtand. V. 
Prokauzler. 8.61, Das Eancellarlar iſt dep den Scala 
achen, welche aus den Rathsconſulenten einer Prokanzlet bes - 


fehlen, bey dem zu allen Pruͤſungen, Inanguraldiſputatio⸗ 


nen uund Promotionen die Erlaubniß geſucht werden mug, 
VI Proleſſoren. ©. 65. Ordentliche Peofefloren wurden 


ſonſt allemal bey ihrer Inauguration mit einem Faſſe Wein 


beſchenkt. Außerordentlichen wurden die Leetionen, «Tage, 


und ©tunden vorgeſchrieben. Sie genoſſen ſaͤmmtlich mein⸗ 


geſchraͤnkte Cenſurſreyheit; nur die Theologen waren einge⸗ 
ſchraͤntt. Ihre Inauguration geſchieht bloß durch eine Ans 


tritsrede; aber. dilputationes pro loco in Facultate find 
nicht erforderlich. VII. Theologiſche Facultaͤt. &. 69. Sie 


iſt auf 3 Lehrer geflifter‘, Die zugleich Kirchendiener find, und 
als ſolche, naͤmlich als Antiſtites, Archldiaconi und Dias 
coni unter dem’ Pflegamte ſtehen. In einzelnen Fällen war 
ren Profeffören der philof. Fae. zugleich Profeſſoren der Theo⸗ 


logie, und. alsdarn ohne Kirdyenamt, wie ‚Der fel. Seuertein. 
Dieſe Faeultaͤt hat dag Vorrecht, alle Ordinationen im 


Mürnbergifchen Gebiete zu verrichten. Die. Schriften der 
Thesiogen mußten fonft zur Cenſur nad Nürnberg geſchicke 


werden; nachher wurde zollegialifge Cenſur eingefühuts erft 


‚ Doͤdber⸗ 


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396 Befchichte. 


: Dobefiete erwarb Ich das Berbirnf!,, die Zacnirät von bein 
laıtigen Eewfarzmange zu befreyen. WIE. Jariſtiſche Kacab 
tat. &. 80. Die führt den Tirel:.ondo megnificns, weil 
igimer ein Juri dem Rector Magtißens zam Beyſtande 

geordner iſt Sie beſteht us 4 ordentlichen Lehrern. HR 
Mev⸗eeiniſche Zacnleär. S. 59. Hette anfaͤnalich mir =, fe 
1025 aber 3 orbentlihe Muglieder. Dir ibe.find Herrliche 
Anflalten verbunkin, ein anaremiſches Theater, ein chem» 
ſches Yaboraterium, cin ſehr ;gerkumiger :hemuifder Garten, 


ein Vortoth ven irurgifhen -Zufiinmeuten ; die Treawvſche 


Bibliorhet , ein tliniihes Inſtitut. Eiam iR Me, daß alle 
Etudirende der: Medicin ein Mediciniſche Geſell ſchaſt kitden, 
worin fie durch beſondete Geſfeitze verpſuchtet werden. X. 
Philoſohiſche Facultaͤt. O. 96. Sie beſtand ſerſt mit den 
oberſten claſſtſchen Lehrern des Gramafii: u ¶ ordentlichen 
Mitgznedern, nackhet ans 5, anch nur aus 3 ordentlichen 
Proſeſſoren, in weichem Folle einige als außerordentliche Ech⸗ 
rer angelegt waren. Man vrfuchte 1746, dich Erade ber 
philoſophiſchen Wuͤrden zu behaupten: das Woetalaureot, the 
P;centiarar und das Miegifterium; aein die übrigen Focul⸗ 
täten proteſtinten gegen das Recht nes mittleren Grades. 
(©. 98.) Diele Facultaͤt har das Recht der erſten Inſerl- 
ption folder Nenanfommenden, bie noch auf keiner gwdeun 
Yniverfität waren, Man nennt fie Beanen (von Rejaung, 
ein Gelbſchnobel.) Der Drcan ertheilt abſolutionem 2 Bes- 
nismmo und die Befugniß, ſich bey Dem Rector zu Immatrica: 
lien. In jeder Facuitaͤt verzeidenet uud chataktetiſirt ber 
WB. vie vorzöglihften Lehrer. Sle machen eins Gallerie aus, 
die man mit Vergnügen betradstet, weil fie fo viele große 
und: werdienftvelle Männer aufficht. XL Decanen und af 
fentlie Promotionen. ©. 108. Die Dekanen werden an 
einem Tage mit dem Rector in der Socriſtey der Otadtkirche 
gemäbte. Die Brüfungen ber Candidaten in alien Facultaͤ⸗ 
ten Mad dreverley, dag Teramen, bas Eramen rigeroſum 
und dos Examen publicum, deſſen Otelle die Inauguraldifpg: 
tetion-verteitt. Die Doctorwürde koſtet in deu 3 obern Sa 
- euftäten 200 fl.; in der philoſophiſchen so Rehlr. XII. Ları 


‚tionen. ©. rıe. Seit 1733 müſſen fie Halbjährig eingerich⸗ 


ter werden. Vorhin bleiten die Studirenden ein Akademi⸗ 
ſchex D.uinguennium aus. Pandekten dauern ein Jahr. Ju 
atlen übrigen Facultaͤten And beſtimmte Nominal« Deofeffio: 
nen ; nur wicht In der Theslogiſchen, wo die Lehrer Ach unter: 

: . eij⸗ 


( " | . 
Pa | __ ) 897 
VARetD Miet dar, vonder doczoguich Ichren ‚mil, go, ver 


Yleiihen pflegen, Ein ſehe wurde“ Sorkiut behauptet DIE , 


Uniserfitati'in den angeörbnkteht Käufigen. Eircuker : Diſputa⸗ 


. onen, die theils oͤffentiſchezi theits Privaräbungen Mao, und 


af Betr mällten und aufepniidften Uniwei ſitaten Jo vic Statt 


Haven, oder vielmchr gang ‚wirnamhbänize meiden. Alll 


Spi ach! lund Croteitienmeiſter. O. 125. Die: Anpalsen 
hierin? ſins got ſede manggelhaſt. XIV. Preioatle heer. ©. 


13 . Motardlus oder: Detretar der Univerſtraͤt. B. 
133.’ Er iſt zuglelch Actusbtus der Juriſteuſscuitat und, Auf⸗ 
feet‘ dis Edileglume. XMepoſiton, Otudarende und 
Abrege Atademiſche Wnger;1. 139. Ohngeachtet Die Des 


poſitiousceremone feit So J bgaſchafft worden, Diele: doch. 


der Marie und das Ame des Deppfliors. Det Recdor wählt 
Dad iehhen Sised Stüdenden, Weicher dem‘ Fradtiſch genieher, 
imo bon Jehenn Ninzutaminnuite. 1. Subbenheimm. Do 
für mußte die neuen Srüsintan zuer Inſeriptiom führen, ud 
anwelfen, ons le zu leiſten haben Zugleich iſt er verpflich⸗ 
ters die richflätteigen Honoearien einubtiugen. Die Auyapl 
aller don 157% bis 1794 Shmakelculigten ift N,R09. . Sr 


der Stiftung der Univsrliräten zu Halle, Chgteingen und Ey 


Tangeh Bar die Anzahl der Freuaufommenpen abgenommen. 
VIE Gelehtte Goſellſchaften. ©. 148. Ihr . Andenken 
wird Adhaſten, 06 ſis gleich nut- tamporar waren. 1. Dir 
Vedieintſche Veſellſchafr machen ſaͤmmdliche Studitende der 


Medicin aus, die Inteine rigene Matrikei zingefchzieben und 


Auf’slefekigen Geſetze und Ocdnungen verpflichtet werden, Die 
fie bey den botanlſchen Ereutſtonzre, auf der Auntomie, in 
den Circulardiiputariönen gu deobachten haben. <:Biuey Pro» 


viſoren führen Rechuung, und baben den Voerttag. 2. Die - 


Dreienrenterſche phlieivgiiche Gefeifhaft, ein Privarinftingt 
von 1940 BE 17 Die drutſche Geſellſchafe. Hr. 
Drof. BI war 1756 Ihe Stiſter. Sie hat 12 Jahre ge⸗ 
dauert, and eine kleine Bibliothet der Univerſitaͤt hinterlaſſen. 
4. Die Lateiniſche Geſellſchaft. Ihr Stiſter und erfter Ma⸗ 


derator war der feh Prof. Nagel 1762; nach ibm dirigirte 


fie. der fel, Prof. Jaͤger. Die hat ‚mehrere gute Auffäge ge⸗ 
liefert , und dauert noch fort. 5. Die Deutſche Mivatgeſell⸗ 
haft, ‚von einigen EXudicenden 1776 errichtet, und 175% 
wieder aufgehoben. XVII. Beſchreibung der Coflegienges 


häude mit' den darin enthaltenen Wohnungen, Hoͤrſaͤlen und 
Oibliochoeen, * 134. Mie oͤffentlichen Didüdtheken erden 
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398 Veſchithte. 


fo beſrieden, wie fie durch einzelne Vermaͤchtulſe entſ an⸗ 
den und vermehret worden: 1a. Die alte Unlverſitaͤtebibllo⸗ 
tbet, ©. 159. 2. Die Stoͤberleiniſche phllofophifche Biblio⸗ 
thet,, &.-ı70. über roeiche der jedesmalige Senior die Aufe 
Ar führt. 3. Die Treroifche: Wihliochet mic dem Diufeum, 
©. 174. - Die: Bibliothek belebt aus. 34000 Bädern. 4. 


Die Echwarziſche Wiblistfek, ©. 179. : Dez fe. Dısf. Ge. 


Chpb: Schwarz, weicher fie der Univerſitaͤt vermachte, bat 

Iıfonderheit . Eleine Schriften aus dem ı5 und am meilten 

aus der erfien Mäifte des 46 Jahrh. gefammier. Er hinten 

tie bey feinem Tode 11889 Särüten; sıs aus dem ı sten 

Jahrh., und 1n374 aus dem 16ten Jahrh. Durch einen dar 

neben tegieren Fond an Galde wird fig fortdanzend vermehrt. 

Die Schaͤtze ſeldſt, welche jewe vorfichenden Blibliotheken eute 
halten, hat, wie befannt.,:.Se. von Murr ſchon geuaner bes 

fihrieben. "Auer dam _Senatianle,.mehreren Auditotien und 
24 Wohnſtuben für Die Sopne. adelicher Familien aus Nurn⸗ 

Herg, und dem Alumneum für 2 arme Studirende, die ganz 
Irey gehalten werden, verdient noch Erwähnung das anates 
miſche Theatrum, das die Univerſitaͤt ſeit 1650 beſitzt, mit 
vinem anſehelichen Vorrathe van Praͤvaraten, auch einem ber 
ſondern Praͤparirſtuͤbchen; die Sternwarte mit einem meffin« 

genen Quadranten and den noͤthigſten Juſteumenten, yon 

dem Stifter Abdias- Trew, des Trewsthurm gemanat;. feit 
1711 aber in eine neue, (dyoue und praͤchtige Sternwarte 

umgefhaffen, und mit vielen. Inſirumenten vernehtt; das 

chemiſche Laboratorium, im 9. 1682: aus lauter Quaterſtei⸗ 
nen'nru und ſehr geraͤumig erbanet, wit verihledengn Oefen, 

Gefäßen und Inſtrumenten verſehen, fo daß es damals ein-⸗ 

sig in feiner Are war. Durch alle diefe Ankalten haste die 
Untverfirät ſchon in fruͤhern Zeiten ganz eigene Vorzüge , bie 
ſo gar auf größeren Univerfitäten lange vermißt wurden. XIX. 
Anſtalten außer dem Colleglum. ©. 212. Die Apotheke fek 

1588; des botanifhe Garten, 240.8. jaug uud 206 $. 

breit, feit 1626, mit einem Gewaͤchshauſe und einem Gaͤrt⸗ 

ner. Der Drofeffor der Botanik muß unentgeldliche Vorle⸗ 

fangen Halten; Buchdruckereyen und Buchhandel, XX. Wahl 

ehäter def Liniverfitäar und Peivariiiftungen. S. 223. Das 

Verzeichnis iR ganz anjehnlid Solche Verzelchniſſe dienen 
zur Ueberzeugung, wie ſehr Privarperfonen auf öffentlihe . 
gemeinnügige Anftalten mürten können, amd laflen erwarten, 
daß fie zur Nachahmung estoeden. AXL, Vermiſchte ‚Dieb 
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Ä Geſchichte. 94 


waͤldioteiten und wichtige Vegeberihrtern? S 36. Waſuche 
hoher Merſonen. Peſt und. Kriegsgefahren. Das Uaweſen 
des Pennallemus; auch Soriniauiſche und Seſparatiſtenſet- 
ten. Feſtivitaͤten, defonders das mit allen Feyetlicht eiten bes 
agene Univerficäteisselfeh #723.:5 Comemifften: zue Verbefe 
rung der Unterft ität, dm J. 1729. XAII. lebensart, 
Sitten, Trachten. ©; 067. Es iſt angenehm, die Veraͤnde⸗ 
wutigen hierin nach gewiſſen Perioden zu äderſehhen. Eine der 


Univerſitat verſchafte wichtige Bequemlicweeit, daß täglich Bor 
tenwagen und Diligensen nach Sümberg-gegen ,:twird um⸗ 
ftaͤndlich beſchriebhen. Muſtethaft iſt des vorttauliche und 


freundſchaftliche Umgang unter. den Proſeſſaten· KR. Ein 
luß der Univ eſitat auf ale Stadt ©. 276., Die Berzadye 


zung darüber kann leicht anf: Andere — auge⸗ 


wondt werden Aund den Miggern folder Stadt⸗ Montbarteit 
gegen: Die Untwerfäten sinfsgen. XXIV. Monumente und 
Grobſchriften. ©. 284. : Dem Werken find IX Beylagen 


‚angehänges. LIE, Nashsenefcheiungen über daS dee Univer⸗ 


Mat zufichende: jas obfigaandi et inventardi, weun ri 
Mrofefloren zugleich &tadt » Pfärrbienke : hatten, widen 


das Pflegamt; auch wie weit die Gerechtſame der Univerfis 


raͤt in:xaullis wiminzlihus, gehen. Neues Ochuldenmandat 
von 1792. LEs ſcheint dabey Das Credit⸗Edict für die Uni⸗ 
verſitaͤt Gotungen sum Grunde zu liegen.) Die Proſeſſoren⸗ 
mattikel. Die Eldeaforineln der MDertoren, Licrneiasen, 
Magiflir aller Facultaͤten. Die. Geſetze ‚der. Wedleiniichen 
Sorietät. Extracrt aus dem Teſtament des Conſulent Pegers 
von —* fo weit es die Vermaͤcheniſſe fü die Untoerficät 
A Ze in feed | 


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Agemgne Sammlunz u ie forifiher Memeires vom 
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zwölften Jahrhundert bis auf die neueften Zeiten, | 
durch mehrere Verfaſſer überfegt, mic ben noͤ⸗ 

. thigen Anmerfungen werfeheh, and" jedesmal mit 
einer univerſalhiſtoriſchen Heberficht begleitet, her⸗ 
ausgegeben won Friedrich Schiller, Hofrath und 

ro⸗ 


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409 Eeſchichte. 


Pröfeffer der Pſavſophle in Jene. Zueyae Ab⸗ 
qelung . „ Behntee Band. Mit einem Kupfer. 

ena, bey Johann Michael Mauke. 1795. ar. B» 
©. 376 und. LXXII. 1 ME. 9 3. 


_ Difer Band enthält den Anfang der Biograppifäen Aneke 
Boten des Pater von Bourdeille, eren won Zransome, 
Der Verf. mar zwar ein Hoſmann; aber ex gehörte in ſei⸗ 
, ers Zeitalter ungen es Die kleine Anzahl der mehr als: gemoha⸗ 
‚U unterrictten, beleſenen und ſelbſt urtheilenden ſtanzofi⸗ 
ſqen Hoflente Dean er gleich rroſeig kt, und ohne Otd⸗ 
nung MMnziffe,. was ihm zut hepfalli:-fo gſfallt er doch, 
“ and-gewälst Unterhaltung ; Daher auch ſeine Werte als Un 
techeitungsichriften, auf die Toiletten gelommen find, amd 
man fogar mehrede. Tafchenausgaben : von benfelben. bat. 
Urberflüßlge Wiederholungen hat man hie und da. weggeſchnit⸗ 
ten, und wird dieß in Der Beige nach etwas häufiger thun. 
Aber micht.bloi zur Unterhaltung dienen dieſe Anefünten ; fle 
toͤnnen ausintfcleft. von Geſchichtſchreibers als eine Funds 
srube. mancher geheimen Nachricht bemuge werden. So 
manche mertwirdige. Perſen, welche in den Abrigen Dia 
moiren diefts Zeitalters eis‘ oͤffentlich Haudelnd uſtritt, wird 
bier von einem Angenzeugen, celcher fie in unbepachteten 
Augenblicken zu briauſchen Geiegeuheit hatie, verratben. 
Auch findet man bier von Einer Perſon mehreres zuſammen⸗ 
geſtellt, was fonft unter der Menge des Erzaͤhlbaren —5* 
wder. gar vergeſſen wurde. Cikige Aumertungen d, wie 
gewoͤhnlich, am Ende hinzugefugt worden, Sn der Einieh 
tung wird die Geſchichte der Ligue von 1586 bis zur Aner⸗ 
tennung Könige Beinrichs IV. fortgefegt und geendigt. 
——ã— U. Könige von Frankteich Vuͤdniß ziert‘ dieſen 
an 


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—* der Ordelien, Ansbefondere der geehcriie 
‚+ chen Zwepfämpfe in Deutſchland. Ein Bruch 
fü aus der Bere und den Aeechüimers der 
deut⸗ 

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Eeſchichte. 464 


Deurſchen Genchtavetfaſſung, von Friedelch Majer. 
Jenag/ In der afädeiniichen Buchhandlung. 1795. 
ZJı9SB sog J 


In der Vorrede erklärt des Verf, daß er mit der gegenwaͤr⸗ 
en Sehrift ſeine literariſche Laufbahn eröffne, nnd dem Pu⸗ 
likum Die Geſchichte der Gottesurtheile, als feinen erſten ju⸗ 
jenndlicher Verſuch, vorlege. Eine Boſcheidenheit, die ihm um 
o viel mehr zur Ehre gereichet, da ſein Flejß, feine gute Des 
urtheilungskraft, and feine Bekanntſchaft mit den Quellen 
ber Alteften Geſchichte uͤberall hervorleuchten, fo, daß wir uns 


Feen. Leſern, welche yon der alteſten Gerichtoverfaſſung 


Deutſchlands eine genauere Kenntniß zu haben wünfcen, 
dieſes Buch mit gutem Gewiſſen empfehlen koͤnnen. Es zer⸗ 
Fallt in zwey Abſaͤe, wovon der erite (& 1 — ı22) vol 


n GOtdalien oder Urtbeilen Gottes; der vente hinge ⸗ 


gen (&. 123 — 319) von den gerichtlichen Zweykaͤmpfen 

m Deutſchland handelt. Nach einem vorangeſchickten Wer: 
ichniſſe der Schriften, welche über beyde &egenftände vors 

ken find, ſchüdert der Werf. in der Einleitung den ältes 
€ 

i 


n Zuſtand der dentſchen Voͤlker ‚in Hinſicht auf ihre Ges 


chtevetfaſſung, von welcher er dren Gattungen aufſtellt, 


haͤmlich das bausliche, ſchiedsrichtetlicho und Sffenrliche - 


Gericht. Das lebtere wurde: in den -Bolfswerfammiungen, 
nter det Verfig des Fuͤrſten gehalten, und. harte nur Vers 
techen genen den Staat zam Gegenſtand. Der Berveis 


Wonrde anfänglich durch Buͤrgen oder Zeugen geführet, deren . 


\ 


Ausfage der Sache allemal den Ausichlag gab. Almäblig 


derſchwand aber das. Vertrauen ‚gegen die Bürgen, und mat 
peifiel nunmehr. auf die -Ocbalien, welche ihren Hefprung 
(©, 1) in dem Aberglauben und in dem unbegrenaten Vers 
trauen. auf die Gottheiten hatten. -Der Berf, unterfucht 


Perf dte Frage: ob die Ordalien fchon bey’ den heide 


hilchen Deutſchen gewöhnlich gewefen? und. behauptet 
Ans mehrern Bränden die aflırmativam, unter welchen 
— ber, daß ſchon die Saliſchen Geſetze der Probe des beifs 
n Waſſers erwähnen, der wichtigſte ſeyn dürfte: Dieſe 
Art der Gottesurtheile war. daher auch die aͤlteſte; wi 
die Probe des kalten Waſſers noch fruͤher im Gebrauch gewe⸗ 
ſen ſehn mag, und vorzüglich, bey neugehornen Kindern, 


t Unterfuchung des der Mutter angeſchuldigten Ehebruchs 
Ce Statt 


N.Ad. B. A.1. B. J. 


— 


‚402 Beier 


Statt fand. Bey der Sruͤndang der Schuikäen Weawärdie 
wurden die Ordalien, befonders, aber Die Probe des fiedens 
‚von Waſſers, vom neuen beftätiget, ind unter den Merovin⸗ 
ifchen und Garvlingifchen Konigen erhielsen‘ fie manche naͤ⸗ 
te Beſtimmung und Erweiterung, weiche Aus vielen Secel⸗ 
fer der Kapfinlarien angeführt werden. Es gab swar ſchon 
damalen (®. 35) vernünftige Männer, die ſich den Ordalien 
‚gatgegen geſetzt haden; ihre Bemühungen blieben Aber ohne 
MWärfung,. md die Folqe zeiget, daß diele alte Gewohnheit 
auch im Mittelalter ihr Anſehn behauptete, und ſowohl An 
Sachſen als Schwobenſpiegel erneuert wurde. Seitdem 
lernt man ſogar verſchiedene Gattungen vo Ordalien kennen, 
non welchen der Verf, S. 339— 84 genaue Veſchi eibungen 
Kefert, und dis davon beygebrachten Nachrichten theils mit 
Stellen aus den alten Vefetzen, theils mit gleichzeitiger Ges 
ſchichtſchreibern dele get. Es beftanden ſeibige in der heißen 
und talten Waſſerprobe, Feuerprobe, Probe des waͤch⸗ 
Jernen Hemdes, dee glabenden Pflugſchaaren, dee 
Keeuzprobe, Probe Des geweibten Biſſens, von wel. 
"er die noch jedo Übtiche Redensart: daß mir Das Brod 
tm „aife ſtecken bliebe, bertommen fol; Abendmablu. 
probe, und das Babrrecht. Bon der Ausübung biefes 
Sortesurtheile werden mehrere Beyſplele aus der Geſchicht 
angeführer, wodurch diefe Schrift viel Inteteſſe erhält. Ob⸗ 
glei) nicht nur die fie ſchon in früheren Zeiten gegen Diefe 
Gbräuche eiferten, fondern auch die Raifer eine und die 
andere Art der. Ordalien durch Geſehze aufjubeben flüchten: - 
fo findet man doch, daß felbige noch im zaten und 1sten 
—* im Gange geweſen find. Das letzte Depfpiel von dee 
Urt ſchreibet ich vom J. 1436, two der Nath der Stadt 
Hannover, auf ein Yon Heineken von Muͤnchhauſen an ihr er» 
nettes Schreiben (S. 94) auf die Probe des gluͤhenden 
iſens und wallenden Keffeis erfannte Noch in dem Yayeıt» 
legel, der im I. 1509 geſchrieben iſt, gefchiehet ber gluͤhenden 
Eiſenprobe, als eines noch damalen üblichen Beweis⸗ 
mitteie, Erwaͤhmung; and) giebt es in neuern Zeiten Spu⸗ 
ren von der Waſſerprobe bey den Herenproreſſen. Sie hieß 
das Hexenbao, und wär beſonders in Weſtphalen und Nies 
derſachſen gewöhnlich, welches der Verf. durch eine vom Ma⸗ 
giſtrat zu Osnabruck 1636 erläflene Verordnung (@&. ı0r) 
erweistich macht, Dicben nem Hexendad haste a n 


.. Wo... 


2 — 


iden va Wagen die toßgen" Ace 
Verdacht gekommenen Pekjön 
pn Re anfhuldi waten, "ein Auffio Ä 

en ſollten. Irode ſowohl, his % Frei N Di 
a noch im 3. a zu Sjegedin ih Undarii ängeftetit, mE 
efage des bAräßet eejfärteten Verichtg ) futtben , „daB did 
—— gleich einen Pantd 3 dif dem m Waſſer 
zeſwommen "Hin bay win grohes dickes — nicht ineße 
als 14 Sumnilein, ihr Mann, welcher duch nicht von den 
kleinſten war, nut 5 Qdinrleitts die üÜbrigen-aber durchge 
bends entweder Fand Quidtiein, und vs weniger u 
Wöden haben,‘ “ 


Am landſten ei, da N erhaten, woben 
113. ah Ruh — — werden. No fh bis 
jahrhündert empfehlen mehreke Rechtsgelehrte den 
— dieſer Probe; jedoch mit der moͤglichſt Vorſicht. * 
ver Mitte dieſes Juh hunberts wurde fie endiich, imeiſten⸗ 
ne durch 3 EN in Beiiptänd auf“ 


u IX ae er og yy Tor 


Be glee Grundlichtent handen He ven S 
F 319 die Geſchichte der gerichtliche weyktaͤmpfe in 
Deurſchland ab. Den Anfang macht die Kierarar derſel⸗ 
bei, und dann wied in der erſten Abrbeilung dir Geſchlhre 
Wer Inenfämbfe; von ihrer: ntchu —— Big 1, den Zeiten 
der Adfaſſung bes Sachſen ⸗ und Schn —* plegm 1, aut guden 
iſtoriſchen Quellen entwickelt Der kriegeriſche wilder’ 
eutſchen, vorzuglich Aber die: —E er ii 
ch ſeldſt Genugthuung zu verſchaffen, gob dem Kampfgerich 
ei Urſptung Vey den Da hindert — bie getichtiis, 


N e * in Fer nn VSefeebiihe 98 
J — Sn A a — 








gas Gerhihr; 
. yonders um den Cipfihen Kaifern,. bekam er lin. alıri 


ben wieder, 3. men hieit es in &ällen, wo * anderet 
VNeweis du haben War, für ein 82 Ge⸗ 


En, wei air gewiß Mauhte, DAR Ai (Gott sach des Ak 
—ã € 








Tdigen Aniıeht na "und den Wer igen würde, - 

erolirdig i 836 ſogat die Mehtsfrage über das Re 
——— Dre kel vom R.Otto L durch den Zwey⸗ 
fampf entidieden, und als felbiger zu chrein Wortheil ang 
Rei, dieſer Ansfpru als ein immerw und noch jetzo 
gültiges Geſe Au in der ie —— wurde, Vom’ 
dieſem autoeriſirten te leitet nun der. Verf. S. 120 
das nachher ſo ehe —e ab weil. der ſich 
der Stärke feines Arme, oder feiner Geſchi ichkeit in den - 
Waffen bewußt war, fich, zur Selbſthuͤlfe —* zu ſeyn 
glauste. Dader die Entfiehung det großen Meise —8 
ſchloͤſſern, deren man ſich theils zur Vertheidigung 
zur Unterjochung bes. Landmanns bediente. * Obgleich — — 
rere deutfche. Monarchen dieſem Unweſen, durch die im der, 


Geſchichte ey Verordaungen , entgegen arbeiteten: ſo 


waren dach alle ihre Beinhungen Fruchticd, und die enge 


von berafeichen ee ar a den erften Grund 
dem chretlichiten ug vieles atriſtokratiſchen Sami: 


ken, a fich die benachbarten Unterthanen, mit den Waf⸗ 





br in der Hand, unteroleßig machten, und der deutſchen 


ehe deu * Loderto gaden, deſſen Wuͤrkungen noch 
Nach dieſer ſehr gut tachten 
nen —S— dee Verf. Cı HOT: ‚bie Geſchichte 


 Zwertämpfe unser den Sränkifchen Koͤni Ä 
Der at AH — 





heben ß. ts 
nen 


% 


— Veſchichte J on * 


ce an ben kaifrtihen gef, is wiiher üe 
ni —8* Reiche diefer auch ſeyn möge, u eVocdizen, Zu 


Die zweyte Hbsbeilung en reine Gerkehung dee, 
echte und(Bewobnbeiteh bey d gerichtlichen Zwey⸗ 


impfen im Mittelalter. Zufoͤrder Saar die Bälle bes 
mmt, in welchen dag Kampfrecht Staͤtt ei Rec. vermißt 
er noch den Umftänd, daß (nach dem Saͤchſ. Landr. C 

rt. 12) ein Sachſe das Urthel, wodurch er ſich beſchwert zu ion 


aubte, ſchelten/ und mittelſt Provocation Ben dem höchften Rich 


x auf Den Kampf ziehen konnte; „er mußte aber darum 
chten, ſeld abend feiner Seroffen, wider ahdere Sieben.“ — 


)die Art und Weiſe der Aufforderung zum Zweykampf, die gen 


tzlichen Urfüchen, weswegen der Beklagte den Zweykampf aus⸗ 
blagen tonnte; die Beſtimmung der Fälle, in welchen man eis 
um Vorfechter ſtellen durfte ; det Ort und die Zeit des Zwey⸗ 
anpfs ind bie dabey hnlichen Waffen; die Are und Weile 


ner Vollziehung, und. das rechtliche Verfahren, menn den 


hetlagse ſich darzu sicht fellee, int nd von O. 220 — 269 kürp 

ich ertüuters, wart die dahin gehoͤrltgen Beweisſtellen aus. dem 
Dachſiſchen und Schwaͤb ſchen Bandrechte hin mıd mieder eins 
evuͤckt. Zum Beſchluß diefer Sebring, — hefert der Verf, 
roch einige Nachrichten von dem zwiſchen Manz 
md Weib; wohrſcheinlich war. dem Werk bie Würzburgiiche 


icht⸗ Ordnung vom J. 1447 mehrere geſetz⸗ 


Brußenger 

ide Borhkhriften: Über. den gerichelichen Srorgk erpf dieſer Art 
mthaͤlt, sicht bekannt; ſonſt wuͤrde er manchen Umſtand, 
— *22* ‚befeißbern. die —— erden beteffft, näher entwickelt, 


von’jande:, für die —— | 


des mittlern A — Urknnde, ſtehet in Schule 

tes diph des Hauſes Henneb. Th. II. p. 242. woſelbſt 

auch ein vom Fentgerichte zu Benchauſen ertheiltes 

— nel son % 1054 or 201 des urkun 

a uutreſie * iſt PR 
Die dritte: eilung ‚ke ſich mit der 

e der met el Alten 


} 








0 —R 


Alten, ken Brot 12 ea m. ei 
— en — find 
it weiter Yan atu für ‚pvilegia de von evocanda zu ers 


4 er] are einentlices, F8 der Samı 


e in Schwaben, — rn 


ringen mit dera Rechte dele 


huer. de 
€ zröilhen dem Rhein und der Neolei Fümmgfen — 


Ar ‚euch (& 
= im ich ..Qurgloh IT. deu Geraed Heinz dm 
— ſeinet Auffiche hun (el ch 





Pruktun (Duf 
ID Eh. Ca 
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niſchen Bu 
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Brfhihe: . 402: 
te Euck. a7qag casa und © Me 
a J 


n a Urfachen aber gar 3 erfchienen ind: 
ie dieſe ſoll fie von haften Jahren zu halben Jahren, 
we fh. jedoch an gewilfe ſtehende Faͤcher zu binden,’ 
rmiſchte Aujatze liefern, weiche hiſtotiſche, litengrifche: 
ad; ſtatiſtiſche Derchmigbiatetten, insbeſondere auch neuere: 
meinnutzige Anſtaiten und Cireicheumser, her chur⸗ und 
rtide ſachſiſchen Staaten. betreffen: Von alten Urkun⸗ 
nt und Sbandfchriften-follen wur ungedruckte und brauchbare, 
m ſchou gedructen aber nur folche aufgenommen werden/ 
ie eh ihre Seltenheit und’ Meichbaltigkeit: auszeichnen: J 
Ku verſpricht der Hergqusgeber, den ſeheern, vo es noͤthig 
k, -Bufüke: und; Verbeſſerungen beyznfügen. Des erſten 
dades erſtes Stuͤck enthäls folgende Auffäger z. über das: 
enzhalkterintereile bet varerlaͤndiſchen Geſchichte, ie befonde:: 
er Nuchſech auf; die Sächfüicke,. vom Herausgeber feibit. Eine 
uee Unterfuchnng vecdiente es, woher ee komme, DaB Sach⸗ 
nt, bey aller haͤtigkeit und — Dx feiner — 
dehriftſteller; noch immer keine vattrlaͤndiſche Geſchichte hat, 
wer loſtens has. gewahrte mas· B.Rud loff für Medien: : 
we; 0er Bpirtier für Hennover geleiftet haben. 2. Ueber 
— Chavafpen und. Verdenſte, von M. Bauer; 
ine Sans, miſtechafte Biographie; dach werden, nach 
— berieben add, ſoiche den; fe. Morus liebgewinnen 
ah eher, bie. in nicht gekannt: haben. 53, Leber das Gy⸗ 
—— Eirleben. von Proß Boͤpfner; ein ſehr ſchaͤtzba⸗ 
zur Geſchichte vesi Schulweſens in Sachſen, das 
51 —E ſMig: und beduͤrftig iſt. 4. Ueber 
Yeäftinen.einer - en Bien zu Dremleben an der Unſtrut, 
sr De Aue glicʒ Der Verf. verdient allen Dank, die 
— auf dieſes, ihnen ſelbſt ſo Pr oder veitannte, 












\ 


, 


- heiten habe. und daß yermutblich bloß daher, weil 


408 Schicht  - 
Denkınal ber Alteſten Cächfikhen Beutunft aufınertfum > 
madıt zu haben. Mit vieler Wahrkheintichkeit hält er 

Kaifer Otto IL für ven Stifter dieſes grefen und ei 
bandes, dos vor furzem in cin Geireibemasaiie 
worden iſt. 5. Kurze Lebens: und 
N Ichann Wilhelm zu Sachſen, —25 beichen⸗ 
rede auf dieſen FAriien, von Pref. Kobabanı eine aatärkis - 
che und fließende Erzählangı vieleicht aber zu ſehe lobredere⸗ 
rich, 6..Yusjug aus einem noch ungedenckten 

Das Leben des H. Johann Ernſt u ©. Eiſenach betreffend, - 
nebſt einigen b.itoriichen Erläuterungen. vom 2 
enthalt manche nicht unintereſſante adricten von ber Er’ 
ziehung und dem Charakter dieſes Furſtenz nach Ichägberer - 
find die erläuternden und em Theil 
—— J. Ueber die Erborbaung im Bäche 
ſiſch· meißn ſchen Kaufe, von den ältefien Zeiten. bis 1485 3 
iſt eine: an manchen Stellen absranderte Vcherfekumg ven bes: 
Sperausuchers Snauguzel « Difiertasien vom Jaht 3789 5 Me 
Arc tig der befte umd reichhaltige Auflat in dieſem ganzen: 
‚Ode, ©. 185, wo von des Albrechts vom 















Thüringen Landerverkauf die Rede iſt, bazte och —22 


werden moͤgen, daß Albrecht ſich bey dem Verkanf 
singen, für die getringe Summe ven —— Mark, 
wahrfceinlich den Beſitz von Thuͤringen auf Lebenszeit worden - 






- 
L 


wärkic im Defib blich, der Seth *3 





D ni Fire * Stuͤck des erſten 
von SL. au. € 
Banden lisferts +. vom Urſprunge und den Schicſalen bet 
Oberhofgerichts zu Leipzig 3 ein vortreffticher und ſeht gut ge⸗ 
ſchtiebener Auflag des Hrn. Dr. Iachaniä zu * 
yon dem ſich jeder Freund der deutſchen 

—— auf Or —— an rien * 

u men au typ von a wegen: 

Trene aven den Cherlüeſten Johens Grietai von ne: 


! 


Sei 409 


ewerfäi Satz ete Peherſetung der ig anßetannten Difiw 
ation des fel- Boehme: de Philippi Haflor, ‚Principis 
ufpecta erga Ioh.' Frid, EI, Sax. Lipl. 3778. 4 Me 
wrfeger, Hr. D. Weiße, bar einige nuͤtzliche und nöehige Ane 
nerkungen beygefuͤgt. 3. Zertießung, der Hoͤpfneriſchen Ab⸗ 
yandiung über das Gymnafium zu @isteben. 4. Ausjug eis 
te8 "Gutachtens, welches der verfiorbene O. Stadtſchreiher 
Klotzſch zu Freyberg, bey Gelegenheit der 1786 erfolgten Et⸗ 
söhung bes Goldes in den Oeſterreichiſchen Landen, über deren 
Nachahmung in den Soͤchfiſchen ertheilt hat. Klotzſchens Mer. 
nung gieng dahin: Wenn andyeing ſolche Nachahmung für‘ 
den Handel vortheilhaft ſeyn ſollee: fo würde doch diefer See 
wvinn den Schaden nicht aufwaͤgen, weichem dadurch dag 
richt handelnde Publieum, alſe bey tyeitem’ der größte Theil 
bes Ganzen, kloß geſtellt wäre. Beygefuͤgt ſind einige herich 
tigende Bemertungen von einen‘ Ungeriannteii. ’ $. GBGedan⸗ 
een eines Piobinzlafen über das Aurfächfifche Mandat wegen. 
Dualificiruirg junger Leute zu kuͤnftiger Dienſtleiſtung; d. de‘ 
Dresden 37. Febr. 17935 fle zielen alle auf bie Acherere Be⸗ 
oͤrderung des in dem hler abgedruckten ——— Edit? 
abſichtigten Zwecks, und find aller Seberiigung wärbiä. 
6. Hiſtoriſch · Auf ide ueberſicht des Handels der Aurfäc« 
Rhein ade von D.R. Schade, daß der Verf. niche einige 
mmte Data von Mer Einfuhr und Ausfuße, wenigſtens 


r wichtigſten Waaren und Proßhete‘, angeben konnte oder 


wol 7. Verfuch einer Gehhichte Heinriche des Frommen,’ 

H. 3. Sacfen, vom Herausgeber; fär den Ei Sr 
ſhichtſchreiber Sachſens ein: fehe brauchbaͤrer Au dB,‘ wvenn 
er auch nur mehr Hufmerkfamkeit auf diefen‘; im fo mancher· 
Nuͤckſicht merkwuͤrdigen Fuͤrſten erregen foßtte, ‘als man ihm 
bisher zu ſchenken pflegte. 8. B. ©. Weinatts Bemerkim⸗ 
gen über feinen Werfuch einer Literatur der Saͤchſtſchen Sur 
ſchichte und Staatskunde; Supplemente und Berichtigungen 
die manchem Defiker des Weinattſchen Werks ſehr willklome 
men ſeyn werden ; obſchon mehrere ber bier gencw ntn Scen. 
cer ger leiner Erwähnung wereh waren. 


Aus dem Een Se des wweyten Sande —* IR. 
utır folgende Auffähe ansjeichnen 1». Reeeß, die Sefreyung 
der graͤflich · So Herrſchaft Witdenfels von'der Accife 
u u gegen ein ne berreffends u 3. 


‚wo Eeſchichte. 


Apr. 1706: kann hber die Geſchichte der Saͤchſiſchen Bteuer- 
faſſung manches Licht verbreiten. ©, Ueber das ab eſchlieſ- 
* Sitz⸗ und Stimmrecht des alten Churſachſiſchen Adels 


uf Landtagen; eine ungemein ſchaͤtzbare Abhandiunq des qe⸗ 


tebrten und ſcharfſinnigen Hen. D. Fachariä, der fein unbe⸗ 
fanaener Sädıfiicher. Publiciſt und Gefchichtsforiker feine 
Beniiimmung verfagen wird. 3. Urber die kanrswirt 

lichen Verdienite die Churfurften Auauft von Sachſen. vom 
D. Rößig. Willkühr der Stadt Coldis aus dem ı sem 


ZJahrhandert, nebſt einigen Erläuterungen derfelben, nnd ei» 


ner kurzen Geſchichte dieſer Stadt, yon C.A. Jabn: für dem 


Germanüten und Hiſtoriker ein fehr werthes Geſchent. 
9, In wie fern gehoͤrt die Geſchichte der alten Sochſen im 
dee. Geſchchte der heutigen Soͤchſiſchen Staaten ? vom 
Seraussiber, Auch Mec. har die Verkinbung der Geſchichte 
der alten Sachſen mit der Geſchichte der heutigen chut · und 
fürtlich Soͤchſiſchen Stoaten längft für ganz zweckwidrig und 
feblerbaft- gehalten, und freucs fi, daR Hr. D. Merſie bier- 
die Sache wieder zur Sprache gchrat dat. Aus dem zwey ⸗ 
en Süd: ..r),Üebeg die Churlschfücen Leinyendmanuioke. 
turen zu Anfang diekes. Jahrhundertä; ift Der Anhang von 
einer um das Jahr 1798; werfaßten Handſchriſt, die als das 
exite Beyſpiel einer ſyſtematiſchen —*8* des Eile 

ums Sochſen au + U. -. In Der Woreriancrung bes 


wertt „ber „Herausgeber „ ein gewiſſer Hr. Bucher zu Dres⸗ 


- 


\ Ä Wanr- 
nes, Beben, Character" und Vermoͤgendumſtaͤnde vieles eigt 


dan „u. daß man den. Schriftſtellern des.varigen. Jabrhunderts 
Unrecht thue, wenn man fie im. Fach der Statiſtik für une. 
wiſſend, und ol % e ohne Sinn und Gefuͤhl für dieſes Stu⸗) 
dDum hielte, und dab die damaligen Gelehrten nur nicht alles, . 
mas fie dachten und nieberfihrieben,, auch ſogleich um Druck 
beſordern durften. Zum Deweiße führe er aus. einer noch une 

druckten Quehle au: „BAR Knautb, det. Verf: einer zu 
Dresden in ı 2, erkhienchen Veſchreihung des. Meißnerlan⸗ 
des., über. eben, dieſe Matcrie ein groͤßeres und weit ausführs 
licheres Werk. ausgearbeitet, und. im zıpey. deutſchen Tollanten 
berausingeben Will.nsg ah ſolches aeg, alten gs inde⸗ 
Geh. Confiium zur Cenſur ahgegehen, nie wieder zuruͤck, 
fanden. baflr; else Belohnung ‚won ’sen Dalern. mul den 
Titel eineg Shuriöckfiichen Hifteringranhen, erhalten babe.“ 
2. Teſtawent des Dregg, Miniftere Heinc. Goafens v Bruͤbl. 
vom 9. Aug. 3763 verbreitet über dieſes wertwicdigen 


er 


Ka 


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010% a 


Nagug Setup am. rumbfihden 1080,20 Ahlen 
rem Selbe 209,544. Lhle., An. Kammer: Sieuer · wu 
idern Scheinen 121,243 Thlr., on Pretioſit 376,093 - 
bie.; 198. geſticte Kleider, 121 Hemarritte Kleiden „am 
Welcher unmäßige Upterichied zwiſchen dielet und R. Geige 
ichs 11. —8 X Er ee en Activ 
war 2,230,64€ er, bie uvernageng 
ea Thaler; alſo Immer noch ein Nachlaf vou waehe 
 Mipion: T I Pe | jährfichen. Beſoldungen beteue 
4 i — 52,006 Hiſtoriſche Bemerhungen vn 
i  Steuerfenkel * Shane Keraker, © von 
geruͤhmten ſehr woͤrdigen Selehrten * O. 
————* Achte. Freund, der — Ser 
er und Stadtgkunde wird ſich mir uns zu dem Wonſg 
ereinigen, daR es dem thaͤtigen und atriotiſchen Herausge⸗ 
er dieſer mübhſchen Sammlung nie ah um) Unterae 
nn und der a ee of “ — 


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Er TUR Sure: „ia. Bu re r on, * 
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i t3 ”; Bir \ .. 1} te ‘ — 24 u 





Derſug eine | 
Yon dem Ehtritre Het: Srairfeh un bis ee | 
bidwigs XVI. Regierung. Heluiſtaoͤdt bey —* | 
Br Ras; L Ardeba 172 Qogen ar % u 


woblgera mer ** — 

En: * dem. Hergen des "Wurf. en — 

öl eher Wh Diwıge der etiuseigenden Ochrifren 
Sound be Naume — —— Pflicht auf⸗ 


en: u gas nice zu den m | 
—— — Ste wert een ce 

des Duche. im Mülsenyinen / and Dit at 

a wachen. Die Minleitung fans —2 und wahr, 

* die ie bar die Temerzhfiiche Mroelution en m Sax 

en Anzahl Tem überihben IM, ewuͤrke ha⸗ 

een bie Abſteht — er 

wendigkeit, die ufchich onftitutionen 

in San ” fupleren, und berührt dat Refateer d an 














.. we ug °r. . 








au \ Serölihte, 


Mihte ver Peanänfigen Ronftiraeish ‘tiefes Reflet en für. 
Wahr ſchwarzes Gemälde dar: das aber nit überladen iff, 
wie die Darauf fotgende Eritifche ——— nur sur Br 
deutlich beweiſet. Sie jerfälle in eilf Abfchnitte. 
wurde lehrt die Geſchichte der Fransöftfchen Konftitution an 
ven erften Drerovingern. Der zweyte die Veränderung der 
Ronftitueion durch die Bewalt, melde die Majores Domus 
‚ Im erlangen mußten. Der dritte Abſchnitt befchäftigee ſich 
—F den erften Karollügern, unter weichen die hoͤchſte und ges 
ſetzgebende Gewalt in den Händen der Nation wor, die, mit 
Könige amihrer Spihe, fie auf den Maifeldern ausübte — 
flug Karl des Großen auf Frankreichs Konſtitution - 
Durch die bier aufnezählsen Maafregeln, welche diefer bee 
wundernswuͤrdige Dann ergriff, erweiterte er den Umfang 
feiner Gewalt; aber mes war mehr perfönliche Gewalt, ale 
Ausdehnung ber Krontechte, und wenn er in der Geſchichte 
ambergieichbar machtvoller als feine Bergänger erfcheint : fo iR 
biefes eine Folge von feinem überlegenen Genie, und vondeim . 
‚Anfehn „.yeldhes ihm die Weisheit feiner innern Regierung - 
und das Gluͤck feiner Waffen bey der Nation verſchaffte. Dis: 
Fraͤnkiſche Volk ſahe mit Eritaunen auf den Mann, der ſich 
Velen san 3 5% hai deu: Oder uater· 
orfen hatte, d ugu fu. Raucherley Abſtam⸗ 
—* Denkart, Ge ’ Religlon „ Sie ud Sprache 
unter ſeinem Sthorfame zu erhalten wiißte. Es ‚glaubte, daß 
ex in feinen Plane und Unsernehlnunger. wit unglücklich 
Gen, in feinen Vorſchlaͤgen und feinem Rathe nie irven. Eötıne, 
und gewährte ſich, zu den (Erfien ohne Schwierigkeiten die 
Bände zu bieten, and bie Eegem — und Befehl⸗ 
n betrachten, denen men ohne Widerfpruch geborchen.mäßte.: 
an nehme dazu, daß es Karl verfaib, die Menfhen zu 
jetvinnen — — dag er die Geiſtlichkeit, duych Die Ehrerbietig⸗ 
keit, die er exzeigte, hurch die Gemait, die or ihr einraͤumte 
und durch feine Neigung: kuͤr bie Wiſſenſchaften, an ſich 308 3 
Kon die Örußen die Vortheile feiner Unternehmungen mit ihm 
eilten, und daß der gemeine Mann ihm unendlich mehr. #6 
danken hatte... als irgend. einem. feiner Barfahren: fo. wird 
man ſich nicht wundern, wenn man in feinzun Verfahren cine 
—Ee —* die ihm unter den fraͤnkiſchen 
Köonigen der vorbergebenden und naͤchſtfolgenden Seiten al⸗ 
ein, zuzugehören — —— blieb, dach) die geſetzge⸗ 
ude, wie oͤberhaupt alle t Seil ber Baden Seal m den 


| fie u: 5 
BimBed.der Nerion 57 tl bier Auch 30 
3m. vierten Abſchn. ift vom den Karölingern im Verfalle 
ind im fünften von den ſchwachen Kapetingern bis auf Luder. 
wig den VI. gehandelt. Der ſechſte Abſchn. zeige ben Au⸗ 
wache der Eöniglichen Gewalt von Ludewig dem VL an, bie. 
pa: Philipp dem DAEN. . Das Reudals Spfen war nun 
volig errichtet, Die koͤnigliche Gewalt hatte enge Stränge, 
dudewig der VI. fieng an, fie zu vergrößern, und-der ſtaate⸗ 
Eluge, ebrfüchtige, vaftlofe, jede vortheilhafte Gelegenheit 
benutzende Philipp Auguſt erroeiterte fie gar-merklich; Franky 
reich ‚hörte nun völlig auf, ein Wahlreich an ſeyn; Philipp 
Auguſt ſahe die Krane als das Eigenthum des kapetingiſchen 

auſes au, ‚und hinterließ-fie feinem Bohne als fein Erhrheig, 
her gewann die Fonigliche Gewalt noch durch unterichieds 
liche Lehenseitrrichtungen, ‚durch die Verbeſſerung des gericht⸗ 
Uchen Verfahrens, und-Bie Einführung des roͤmiſchen Rechte 
fg. wie der Saupegardebriefe; quch wurden die koͤniglichen 
—E ſehr betraͤchtlich vermehret. Sim ſiebenten 
Abichn. werden die wichtigen Veränderungen: in der Konftitue 


tjon unter Philipp dem IV. und feine Söhnen dargefitliet.. 


Im Anfange dieſer Periode, melde dic. jahre 1283 — 4428. 
begreift, machten dee Adel und die Beittlichkeie noch allein die 
Stände der Nation aus. Jener beftand theile nus regieren 
den Deren, theils aus Baronen des Königs und der Otaͤnde, 
theils aus den vornehmern und geringen Lehenstraͤgern bien. 
fer.;benden letztern. Die Vorſteher des geiftlichen Standes, 
chiſchoſe und Erzoiſchofe, mußten von ihren weitlichen Befle 
gungen eben die Pflichten leiften, welche die Tertitorialher⸗ 
ten. von ihren weltlien Großen forderten. Die Regierungs⸗ 
forin von Frantreich hatte um dieſe Zeit eine Geſtalt gewon⸗ 
n, die an Guͤte mit keiner vorhergehenden, Karls des Gr. 
egierung vielleicht audgenommen, zu vergleichen war, und. 
ie jede nachfolgende, wenigſtens nach des Veris. Meinung, 
uͤberrifft. „Die Gewalt des Koͤnigs war gerade fo großy: 
daß er. das Dife abwehren uud viel Gutes beiviwfen Eonntes 
bie innern Kriege hatten faft ganz und gar aufgehört ; eine. : 
vernänftigeee Eivn · and Rritminalgefehgebung,. fo gut die, 
beit der damaligen Zeit die legte erlaubte, fieng an in den 
4 zu kommen; bie Entfichung der Staͤdte beglinftigte - 
die Bersichfamteit und Induſtrie; dieſe und die damals auf⸗ 
keimenden gelehrten Ketsutnifle ,. und befenders ber Eintritg ı 
unadlicher Perſonen in die Gerichtehoͤfe, verſprachen den 33 
I en, 


⸗ | ” 
‘ 





Naqhſolge bewegen würde.“ ilipſ 

Jortſchrite zur Vermehrung der koni 
hun das Dersien des — 5* 

en, 

VBerfatumiuitg, und die Einführung Ir Ban geneẽraux, —— —* 


die Ertichtung feſtſihender Gerichtshoͤfe 
und Derter, dadurch, da — 


Apanagelaͤnder uur in der mannlichen Linie vererbt werden 
und nach dem Ausſterben derſelden an die Krohe — 
Aten. — Abbtet Abſchnitt: Aenperſte Zerrüttung 


Senats unter den erſten Regenten dus hei 


tanıbfiichen 
Haufe Valbis; wodurch gleichwbhl der Anwachs der Faniglis 
chen Sewält befördert wird. XIeunser Abfchn: :. Ber 
—— der koniglichen Beiwale; die Ariſtokraͤtie des He⸗ 
entſteht; Zeitraum won Ludewig XI. dis auf Seinri 
va Tas, debuter Aura : Grſchichte der Konfkikirion oh 


reud ber Sugenostentriege 5 18 an Das Lnde des Winlſteriumt 


des Narbdinals Richelien. Eilfter Abfchn. : EN Ent 
Data det thaͤtigen Widerſtandes der Oroßen gegen die Eöhitgliche 

Gkizze dee NRegierungen Ludridig des XIV. und 
des xXV. Stänfreich wird eihie —28 in welcher der durch 
bie Mänfe deo Hofarei⸗ Selentt Wille des Königs daß einzige 
Se it it. Zur Probe des Vortraqes Beben wir; Außer beitt 


beten, Folgende eben fü merkwuͤrbdige Als abet 


ilderung aus: „Die ſcheusliche Gertätt, weiche die 
Regierung von dieſer Zeit an Lals bie b’Etiöteß, 

8* iles, wie bier durch einen Schreib⸗ bber ehlet 
br, nachherige Markiſtnn von Pompabbur , Ludewlg des xXV 
Bedieterinn wurde) erhaͤit, nnd bie ſtiaviſche — 

beit aller Staͤnde miter die Deſpotie einer Srupbe von 

Bifen, cheloſen und dverwerſeien Be a 9 Bir Sefaisre 

eis 


GSeſchichee. 2 rag 


Veh: tät "wach" eitimmal: hanbieter ; IR Aur zu brtanm 
Auf dem Throne ſitzt ein Meltüftihtg,; der aus Apathie vor 
en Sefhäften, ober um bie Schmeicheleyen feiner Maͤtreſſe 
u erfaufen, 646 Reich ganz in ihre Haͤnde giebt; es theils 
rlaubt, theile sicht erfährt, Daß alles, was dem Menſchen 
serth iſt, ein Opfer ihres Stolzes, ihrer Herrſchſucht und 
hrer Wolluͤſte wird; einer Maͤtrefſſe ohne Würde und Ein⸗ 
cht; die aber fo ganz und gar Regentinn CRegiererinn, Be⸗ 
errſcherinn) des Staats iſt, daß fie die Miniſter ernemt 
nd verabſchledet, darnach (je nachdem oder fo wie) fi enme 
ber der ander von ihren Leidenfchaften. froͤhnen oder nicht, 
nd in einem ber gefäbrlidyiten Kriege die Yelchiekten Gand⸗ 
stenbruft, die ed wagen, fich ihrer Allmacht zu widericken, 
nd tin ihre Stelle ihre unfäbigen Lieblinge ‚einfchlebp; bi | 
Ib mölich ungeſchickt die Begierden des Koönigs weiter u 
friedigen, nun feine Kupplerinn wird, aus dem ganzen 

jeiye. Opfer der Wolluſt zuſammen ſchleppen, und fie in ein 
arem einſperren laͤßt, deſſen Unterhaltung Staate meh⸗ 
te hundert Milſtenen (verſteht ſich: Tioress nach immer ein 
waitiger, und durchaus keiner entfihusbiguhgagähiner Auf⸗ 
and) koſtet, und. deren ſchaͤndliche «fo ſoll e&mohl beißen, 
att: ſchaͤndlichſte) Ausſchweifungen dennoch nur Vorfpiele 
a weit groͤßern Abfchevlichkeiten find. Denn nachdem Lu⸗ 
wig ohne Bewegung zugeſeden hat; tote. man die Leiche Tele 
r verſtorbenen Liebhaberinn, Freundinn und jwanzigjähri 
n Gefellſchafterinn von dem Schloſſe Wegfehlebpte, fieft 88 
d in die Arme einer gemeinen Luſtdirite, deren Jagend⸗ 
Iche einem gewöhnlichen liederlichen Haile Gewinn ſchaffte 

ergiebt ihr abermals bie völlige Herrſchaft aͤber ſich — 
d uber fein Reich, verſchwerſbet mit ihr ungeheüre, von 
het verhungernden Unterthanen erpreßte Summen, erhebt 
in den hoͤchſten Adel, dringt fie feinen die Tugend ehren⸗ 
1 Rindern zur ðeſeuͤſchefrerimn auf, wird iihr Laduais 
azckai; es iſt ein gutes Deittiches Wort) unter dem nur zu ſyme 
iſchen Namen la Franee, und kocht ihren Kaffee, unterdeſſen 
z fie. und ihre ſchrecklichen Gehuͤlfen den Staat In’ eine 
zweiflungsvolle Bteflung bringen, Det allesihnern Wertht 
lig beraubte Hofadel ſchloß ſich an diefe Sultänintten an. 

e wählten dit Staatsdiener und die Generale, und verga⸗ 
} die Bisthuͤmer und Praͤbenden an die Familien, bie 
in den erblihen Beſihh der Stastsämter und Miniſter⸗ 
rden gejegt hatten, wu nach dem Ausſpruche eines rn 
| Ä Ä | ſtellere 


am Hoſe lauge in Kredit zu halten wei“ Eſft bier der 
Sinn des „le talent connu dans les cours peut fe cönfer- 
ver longtems en credit“. vollig getroffen ?) Seiue Quel⸗ 
{mm und Huͤlfsmittel hat der Verf. treifich genannt, wie es 
den 87 Hiſtoriker Fun Ob en die ee der 
aus ibmeu gezegenen Bolgerungen nicht in ginigen einze 

Zälten etwas einzuwenden feyn möchte , mößen wir. denjenk, 





Als. 


| Sranfreich nor der Revolution, in Beziehung auf 


Regierung, Sitten. und Stände, nebfl einem 
Gemaͤlde der vornehmſten Männer unter: Ludewig 


XVI. Reg . Aus dem Franzoͤſiſchen mit 


Anmerkungen. Braunſchweig, bey Thomas. 1795. 
XVI. und 324 S. 3. 18 | 


Dide, ſchen bey ihrer erſten Erſcheinung it ber Urſprache, 
vom Keuner mit verdientem Beyſalle aufgenemmene Arbeit 
des Herra von Meilban, eines Ausgewanderten, der vor 
ſehr vielen. Dlitgemoflen feines Ungluͤcks fich durch gelehrte 
Kenntniſſe, durch edles und weißes Detragen‘, die Achtung 
und das Wlitleiden feiner deutſchen Gaſtfreunde erworben hat, 
verdiente allesdinge, neben fo mancher unbedeuteriden Flug⸗ 
ſchrift, eine gucolleberfegung. . Hr. Mag. Venturini (demm. 
warum follte Rec. feinen. Namen bey dieſer wohlgerathnen 
Arbeit verfhweisen?) bat ſich, gegen die jetzt einreigende 
Gewohnheit unſerer Ueberſetzer von Profeflion, nicht bloß 
begnügt, fein Original treu und fchon in unfere Sprache zu 
Übertragen ; fondern auch daſſelbe Durch zweckmaͤßige Anmer⸗ 
kungen zu erläutern, zu berichtigen und lolchergeftalt den mit 
. der Gtatiſtik und Geſchichte Frankreichs minder vertrauten 
Leler in den Stand zu ſetzen gelücht, die Winke des Verfs 
beſſer zu verſtehen. Der nicht ganz ungegrünbete Bemurt 
—*8 rer 


rel deres Hanptſtudium Hiefe Materie if, zu beurtheilen 


a an. 
Ytageneheigtiit, wehhente. vi IR: Ye Puadtum 5 
| den. saften Köelten feines etkes zumachen fcheint en 
Nertheidigengand den mehrhuften Hergang der Satche vonn 
Jintxrliegenden: Parthen nicht. hören wahr, daß die Schrif⸗ 
ı Der Königs» nad Hdelß+ Itennhe unterdrfiißt, dagegen die 
mehratiidren. Droſchneetr in allen Zeinfhriften —— 
» empighlefr wurden⸗ deſtinunte de Wbelſeher vorzuͤglich mis 
xUnternehmuug ſriner Arbeit. Nec- iſt mit dem, was Jr ®.. 
Vo der Dorsenginblelet Hinſicht fürt; doͤlig eitiveriiandens: 
yH will nic lager, daß die unterorackta Bleinere Parrhey 
von: deswegen · mwil ſie die untardtuckte iſt, einen rien 
aſpruch auf. unfee Aubmerkieniie une? Depknmune babe; 
mn, es kemmt alles darauſ an, auf wel Seite das Nacht . 
— Day mon ſu aber Höre, ie rtvidigung nicht un. 
hefen. zur —* —** Hhre Erzaͤhlung wom Hergange dee. 
warbenbeiten des Acicuriſamkeit und. Pruſumg wuͤrrtae 
16 300. mindeſten Manıt;fie min Nechte verlangen. KVuiſteu⸗ 
Ri Geſchichte, ME uns 38 keiten, biingt fie Sophi⸗ 
gnenen ‚hatt: Syimar vor, will ſie verjägeer Berurıhelie ale 
sende: Prindpien ur. Beurtheilung DE Mıtherrahßigkeit ober 
rechnnäßinkelt dar ‚diten und neu Dekmniuider Diuge 
uhren , —— fle durch Deolem alirnon an · unſen 
Bel» wenn fie den Verſtand nicht cahrzeugen Main 2” 
ni | — fir He ſelliſt, ſie verdirbt Dververbi) eeig 
x Sache, Aber auf: ihre Ekemtae Funden, itre Sehr 
lndrufen, tor ibe Uncege —— een 2:0 
we. iſt unſre fine Imaıen: - * ‚wir.müflen Reih R ans 
ot to Ang RL] — — 
















WB: —X Anke —* —*2 En die Pr 
Patxh sn duͤrſten ſchwerlich zu vekehren 
eyn. gieht es noch eine dritte Claſſe⸗ —8 
tie-aus —— —— fir Wahrhheid ur Menſchenſceht 
Welehrung hachte mad veſer muß· der apattteviſche Bedbuch⸗ 
ur ine Bemühungen vidman.Alles: borunc Vtebey nd 

S. Kauf. die einige -Daantwehllund Nor Feugen Ar: Hute 

Bir. Marien ein die alteı Menieruisdeforii:u ie 
mp gieng figaben dieſenn Schpitte —— * —— 
ae Be San —* en — 

* 'g 
m. 2 var fördert 






418. Beſmachee 
fordert weiten? pe irenie ie Seine Tone, in- 
alle Propgeseihungen für die Zutunſt, — — je 
ner Sreignitfe auf ausere Otaaten, — ale wäß- 
ih. E XIE. „lieber die Kachernäfigkeit ver ——— 
Nevoluntien entſcheidet allein dae Vaturrecht Cbeſſer, 
allq⸗meine Staatereda, nd die Moral; uͤber ihre Ad 
Wr de. - & 





en.“ as bichnt Surcn 
1) \ Mertes folgnmberuinegen ©. XV. ter 
mi; „Durch eine Ä 


gen Staateverfafiung von: 





ofen ‚dein 
ee Daklitun wilterumen fey.® VDieſer Auszug wirb 
hoffentlich hinreichen, ja eisen, 2 eh 8. Uber den Gegen⸗ 
Rand des zu uͤberſetzenden Werke und gründiig nachge⸗ 
dacht hat, und uͤber den Werth fee uk mit urparthegifcher 
Deſcheidenheit urtheilt Aur wünfchee Rec, Daß rt von dem 
würdigen Verf... der bekanntlich Wis: zum icdten Auguſt179 
in Paris lebte, und den Mercure de Freuce' ‚Berausgab, eb eis 
nige nähere Unſtaͤnde, die nicht jedem feiner Beier befamne 
ſeyn dürften, mies ilt Härte, da’ er -foldhe: feicht Von dem 
ſelbſt kannen. Das Werkſeibſt erahiit, 
* —— — —— Bean ege. der der äls 
RM Id: neuesso Megierum ya "Se 
verſchiehenen ‚Stände: md Veiteklaſſen i- ihter - Ber 


Pa Per ZN bil 








Eeſchichee. 19 


gegen einander; eine ‚edtm —— 13 dee 
en dx8.Hofes, der Einrichtung un] Ph der Stdänte . 
Mal ec Auflagen vr der —8 — Veurtheis, 
rien unter der letzten Regierung, nebſt dügenteis 
8 aub Reſultaten aus disfen Betrachtungen, 
dann folgen Schilderungen einiger Minifter und Schate⸗ 
nnee Ludwigs XVI. et 
Nägleih) die Bemuͤhung des Wfs., Bey diefer Datftellung 
: möglidjfter Unpartheplichteit und SBnhrheitzliebe zu eri 
zu gehen, nicht zu vertennen ifk: fo ergiedt ſich düch bey 
ausser Drifung, daß er hin und wieder zu ſeht ind Schoͤn⸗ 
talt,: manches. feiner Parthey Nacırheilige in’ einem vors 
Ihafren oder minder'anftößigen Lichte zu zeigen geſucht habe 
®. verdient daher Dank, daß er mit Huͤtfr der zuwer⸗ 
gſten Altern und Heuern Schriften, fig feinen Antneteune 
zdiefe Flecken des Originals‘ zu verrofichen Semtübe gi 
iſtz Veſonders Interellant iſt die Schilderung bes Anis , 
Finer ungläfflichen Gemahlin. ” Ma) © 67. hut 
&r6 hinnen neunzehn Jahren ugefäht Brenzehen Millionen - 
xs verchan. Eine deträchtlihe Summe; melde‘ adte: 
ven Theils im. Lande wieder in — tom. Denn 
Varrourf, daß fie ihkem Bruder. Joſeph EI. ‚ größe Geld⸗ 
en babe aufliegen Ialfeh, tvich®.68. mie teiftigen Grm: 
jderleg “ “ u; 


flähtichfteh Begriff: 

He 18° bat, wird kaum 
eiflich fr Fbefagten Bummen 
: geheim Die Lintichtung deb- 
Hpen me Daß unmöglich. das 
nen ten einer beträchttf« 
Anzahl ı —_ wären so oder 
Rillionen x fo Hätten oh. 
ana im’müffen. —- Alte: 
* und fen 1.9. vörgeleaty 
6 ſtre Niemand hat einer 


gabeartifel augeben koͤnnen, beffen Gegenſtand ind Ans 
dung.unbefannt gewelen wäre“ &;73 ff. enthält merke 
dige Nachrichten vom —* der Geiſtlichteit. Man 
te ihre Einkuͤnfte auf so Millionen fhägen, daven 
chtete fie zu den Staatgkoſten ı 1" Millionen, Tate daß, 

Berbältniß des Eierus, zu den Woltsflafien, 7 _ 
Iionen hätten gefteert werden müflen, Geht beichrunk 
De ĩ 3 ln der Abſchuitt über — along de 
u _. — 


— —— NEE REFRAIN 


Ein PAD 
2230 | Geſchichte. 

PS nd F. EEE FR eo 
Einvichtung der ‚ehemaligen Staatsmaſchine. „Der Kanjter 
won -Frantipih wat Chef Aller Tribunale, und Organ des ers 
nialichen Willens bey allen (Herichsshofen ; er tonnte die Sraats⸗ 
ſecretaͤre zu ſich beſcheiden, und Hatte den Vorfik im geheimen 
©tnatzrarhe,. den die Sitaatsräche und Maitres de Reque⸗ 
tes bil..tin. In den Ccxriſeile hatte ve den Vorrang vor 
Herecjen und Palis — siegte unter ſeine Briefe niemals 
das Wort Diener, fiuttete bey Niemanden den Ehrenbeiud 
ab, uud grauexte um keinen Menſchen — man tonnte ihn 


wertoeileu 5 qher nicht abehei.. 
u: ®&. 344,Frantreichs Staats ⸗Verwaltung belebte eine 
ware Kraft, diele Jag in dem Gef aftscifer, ‘der Erfahrung 
er Aufklaͤruug der Subaltern » Agenten’ der Regierung. 
Der von ihr gehrgichte fporteinde Ausdruck: Büreaukrarie, 
iß aubıllig „uda.cH. bey dem Beitändigen Miniſterwechſel unter- 
ben deyden letzten Diegisrungen ein außerordentlidhes Gluͤck 
fiir. den Stagt mar, daß er Männer befaß, die fange in ihrem 
Poſten geſtaudeu hatten, und im Stande ivaren, diche yertor 
diſcuyn Miniſter zu leiten, fe gegeir Berführmg der Neuerer, 
gegen den Epthuſiasmus und die Kuͤnſtgriffe der Projectma⸗ 
her zu beſchuͤtzen. Ver am Sonnabend erwahlte Minis 
ſter konnte des Sonntags, wenn er nut dem Kdnite atbertere, 
den. Faden dee Geſchafte [hun fo ſchoͤn verfolgen, ſo genan 
die kieinſten Untände entwickelh, als märe'er ein Jahr auf 
fine Poſten sewelen. Wleidyes. Sintereffe haben auch die‘ 
Abſchnitte S. 157. über Sig Kaͤuflichkeit dex Acmter , weiche 
Meilhan zu. east uldigen fuchts aber. vom Ueberſetzer gut 
berichtiget wird; ©., 16 1. uͤber Me geheimen Verhaftsbefchle; 
@: 170. über. die Ötaatefhulyen;. ©. 180. uͤber die Auflagen 
vor der Revolutign. S. 88. über die Gelehtten und ihrem’ 
Ginfluß unser der letzten Megierung ; wovon wir Folgendes 
usbeben- Sri 885... Dit der Hegierung Pudınigg XV, oder‘ 
einige Jahre nachbet, verſchwanden auch die berühmten Mäne, 
ner, welve ihr Glanz imd Ruhm negchen hatten. ' Intri⸗ 
shem und sabalen. verſchaften Alembert das Scepter der 
Liceratur; Londorger , welcher ihm in feinem Reiche zu fol⸗ 
gen alle Mühe anwandte kann nicht mit urer den großen 
Schriftſtelleru augeſſihrt vgerden.“ ©: 91. Mic zwey merk⸗ 
wuͤrdige Werke ſirnd anter Ludwiqe XVI. Reaieruug erſchie⸗ 
nen: die Geſchichie Der Entdeckung von beyden Ins 
dien vom Abbe Kaynal, den man als Ietahntmächer von 
andxer Leute Ideen betrgchtet, am die Aeiſe des juͤngern 


a 








ern zugefp | 
2.194. ur ” 
ee and 3 
en, gebalt 
ionnte weg 
mistähmäßi, 
heiten. erde 
Deutſchlau 
ortete Fi 
Ber Ravolu 
vollig mit \ 
nicht. ganz, 
grftaunlich | 
Sach I 


seben wd 





43$ Seſchichee. 


tra za Bearfe gamımn ve. Rem ht em kiemswär: 
trage Tore 3tbondar: U 
Rriaũt m über Zarszciefe, were de erſte Sb mi der 
E u terate kin vun Ftorrn blöcc ste 3) Werde 
:mzarge Brieg Ir die ce_ire Mxtie une Elder, 
sis es nl; Dr ıbır Veartalitüt Estie rrtem are? b) 
Derim dire Machte kb sıS ment onen Erden einlaßen, 
Bei + En die A:ark'ın and ner die Hieaite ıerer Ereberwi: 
971 behalten ?_ Year endid c) Isbald es aui die Zurudsabe 
> von ven Frenme ſen ——— Predenen, eder auf die 
Io.tt zunoa des res niert, Be Kate nit offenbar 
jum Vettteile der jenicen Kretea.ben Parrber, weide die 
weten Huljsquelen far, ben Stun jr tm? SG. 18. 
yeiet der Bari, doß Echwcden, Amerika, tie Edweß, 
un zeach:ut ıbrer Neutralaat, nicht jo eindiich aeweſen een, 
als feıne Geanerinn dieſe Staoten preiſe, nnd der gegerndar⸗ 
tige Krieg Eurova gegen einen anendlich atoͤßern Jamwmen Ss 
hust haße. „Ganz em zückt (heißt es ©. 24., uber die ge⸗ 
maͤtigte Wendung, welche die Aranzfiidhe SAevelutian auf 
einmal nimmt , wird fie (Ar. v. St.) richt inne, daß es virb 
leicht gerade der Krieg it, der fo ſchnell den Zeuyunke 
Berbeuführte, wo die rreolutionären Grindſatze in bei 
Augen ber Franzofen ſelbſt ihren erfien Zauber weisen, 
jenen Zeityuntt, wo fie, um der ganıım Wels gegen diche 
WBrundſaͤtze einem Abfayeu beyzubringen, ihre heilloſen uch 
unſeligen Folgen ſelbſt mit ſo vieler Aufrichtigkeit bekennen, 
eis fie vorhin Eifer bewieſen, dieſelben den fremden Voͤlkern, 
‚ als eine die Belt verjünaende Weisheit, zu predigen.* Diem , 
auf werden einige der auffalendſten Ochildermigen, welche 
dan Convente ſeibſt von den Revolntiougssrucn gemacht wor⸗ 
Ben find, ausgehoben, und ©. 32. die non ben Franzoſen ge: 
gen Genf begangne Treufofigkeit in ihr Achoriaes Ficht ges 
Kelle. Nah ©. 40. ik die Zurüctgabe der franzoͤſiſchen Ers⸗ 
berungen der einzige Burge eines dauerhaften Ariedene.- Die 
Hulf⸗quellen der mie hthabre in Frunkreich zur Kortfegung 
des Krieges find erfchöpft. Dem Weweiſe dieſes Bates ik 

der zweyte Abſchnitt gewidmet: Ueber die Firau · 
cen der Franzoͤſiſchen Republik, deren ganzes Vermoͤgen, Risk 
ı militarifcher Hinſicht, aegenwaͤrtig ausſchließead. in den 
—328 bericht, Reißender Gang des brogteſſ ven Miß⸗ 
eredijs der‘ Letztern. . Naher· nl: Unverineidlicher Reis 
yunft ihrer volligerf Vernichtung.“ — Nicht bloß der Hi 

eits⸗ 


mu. — — — 


X —— 
welcher ohahinijec Anti fie .. 


XXXXGC 
ken hauptſaͤchlich die Erfindung⸗ der Aſſtgnaten begrundete 


Die Nepublih,/ und auf ihnen. ruht ebbausjchließendk die gande 
acht svee Franzoͤſiſchen NRenelution : Nobespirtke kem· ben 
idart en den Aſſtantten dirch die · Gefinda gedes Pihnäerumgg- 





aurid. Echirdens. Ouſtemo muigpäife ı Moch am enn oſſe -· 


90 


wen“ BIOB Wie. Aufdies: und. Cikenheied - Musihäfle. -ihksich | 





6 Miliomen, Bein Robechier ves Date ſantkmit Aufhebung 
Bra: Dragimuns ber Worth der Mffigenten taͤglich tiefer: var 
Ber: Unfug des Amtotitene üherfiegaalteı Grenzen· Gegen 


Daͤs Ende des Jahrkes ı 795° — —2—2 «; XXXILCLCCC Io | 
Herabgeiimien;; daß: fies Bie-Rofben res. Stempying, DRS. . 


it 
orte ihrer Werienbung: unde die Muͤbe des Antaufs vide 
“Steht: udg onen, ab tale Keſc m 


72 dar einchhuliches Gehackſal haben. —2 ff. —** j 
ie vexſchicdenen Eyosbelr: der: Ufehaten- folganbreneBalepe se: 


Eu 





uni * ———— Dagrichy 


55* era — : 


Pluͤndarung Der Bierchen kraıre. n 
nicht mohr als 25 bis 20 Milienen, die Beue⸗ 
—5 *  Gemeciron (Ochutvacceniun von Doris) txus 


wob ey 


' 


Ki 


Beſthichte. 

tet‘ 'R fle es nicht, welche fogax eine Große Zapf 

„ünferer deut (Gen Schriftfteller In ihren Meinungen über die Res 
volution, in Ihren Ausfällen gegen Regierungen und Fürften, 
au fenten (heine? —" „Ich geist? , fährt der Verf S, 216. 
"fort > die Regierung fen, weit von Bedrüdung und hartem 
‚Berfahten” ‚etsfernt, vielmehr gemaͤßigt und ſchwach geweſen. 
Ndoch weit leichter würde mit es werden, den unwiderleglich · 
ſten Beweis’ zu führen, daß in einer durch Vergnugungen 
„aller. Art, veriveihlichten Hauntftadt, in eine Stadt, we 
Keitpeit der Sitten gewoͤhnlich Stoff zum Spaßmachen Yab, 
‚ind ‚aller Hergen von der Gierde nach Reichthum zerfleiſche 
wurden (wie die jegige Wuth der Aciotage seine) die ödwe 
ie dur Greybelt geh ſo fremd war; als eg It Sparta’ tue 
„Immer det sus "fegrt tounte „ Sch erräthe als Franzoſe bie 
großen und reckticheu Veebendeiten a Zeit an ein ſo 
ftivoles Princlp knuͤvfen zu müflens wer aber die Narien 
| 





meiner Meinung 
Geiſte und Eeichtfinn | 
‚ta 'sorfinden, "wre | 
Ü 8* A 
227 ff. 
na in einem fehe : 
ideen. 3.9, | 
Pig im ısten Sale : | 
Vrilliere gelangten ; 
nter Eubwolg XV. u: 
1 & 238. gefdhtfdere 
vtgnömiften ; demun· 
leberſetzers S. 242. 
gar nicht angenehm, 
‚us Rechtſchaffenheit 
rie aber wahre Zeich⸗ 
and ‚@.259. von 
len wi Lee 
je Bei Geint 
d gehüflt, bey Vew. 
erg den Augenblick, 
ufte, erwartet, ©, 
wis de Megane 





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° ⁊ — — —— 


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Sehr hasakteriftilch iR das Urtheil,, weldes,einft Voltaire 


‚üben dieſen Miaan fähte. Man bat feine Meinung uber ein 
Wert von N. Er antwortete: „Ich kenne Yon Kerrn 





Wechſel.“ -&i. 299. Ein ‚nom ,Grgfen Mirabeau 1788 


weſchriebener Srtief zeigt, wie gut er M. und den Darifer Po⸗ 


ek banme: Wir werden „ Cheifit- es da) dieſen Chariatan 


öl ; Chariatan) ver; Konig,dgs Mobeld fegen, dieſer 
der: Poͤbeh) hat bier affein Muth, und konnte ge.den Heren 


Mieien:; fo muͤrde ſich das Spiel damit eudigen, daß cr alles 
ter. Neckers Dicection erwuͤrgte und aufknjpfte.“ Be⸗ 
Ennthich wußte aber in der Folge eine audye Parthie den 


Pie auf ihre Seite zu bringen. ©. 3.17 ffemacht dic Cha⸗ 


nung. des Cardinals yon Brienne, der ſich durc 


vMtergaichnu 

Weiber⸗ Cabalen zur Stelle des. Principalminiſters empgr 
"Shwengy den Beſchluß dieſes in allem Betrachte leſenswuͤr⸗ 
"digen. und, belehrenden Werkes.⸗ Die gusgehobnen Otellen 
ſinde zualaich ein rühmlicher Beweis für die Gute ber Ueberſe⸗ 


hung, fo wie die wirlen enfläreuben und herichtigenden Au⸗ 


merkungen von dem Scharffinne, der. Anpagtheylichkeit und. 


4 Aelleherfehers ©, a75.. nacrulfen emofchln. 


Yıds Eeine Schriften, weldye beiler wären, als feine - 


- 


Der Bekanuſchaft⸗ des Ueberſetzexs. mit · den beſten Schriſten 


Aber · die nengſte Geſchichte und Statiſtik zaugen. Druck und 
AMWer legens Ehre: , - 


Kumade und, der Uneigennutzigkeit des 
v Ve tun, 


Dr 3 


Gedanken über. hy Rrieg:: As Nntwort anf 
Franzeſen gewidimen: — Wem Hertn von Songs 


PL] 


Druckort. 237.8. ge 


sh x Br 7 7 AUUU SEEN oo. , u ji . 
Gr fm „aus ‚andern. Schriften. vühmlich bekannte Berf. 
Toetcher durch die. unglücklichen Auftritte in feiner Vaterſtadt 
‚KBenf;ackh England zu flüchten genothigt wurde, unternimmt 
xs Hien sr. der Frau. upon Stael auf ihre Gedanken ber den 


Jnois. Aus den. Branzöfihen.. 1795:.." OB 


Boleden zu adtzworten und jeder unpartheyiſche Leler wird, 


wenn ex. anch;uicht überall wit ihm ein ſtimmen ſolte, ihm dogh 


IE. 


‚ugefieben, Andıer-habep mir Scharflinn, Feinheit hud Sach⸗ 
5 Sn „mp4... en Lunne 


— 


21 - 


EN — 
ie 
‘+ -Yanferr. über den Frieden, Daun Pitt und den 


(4 


7 Te "> 


‚ande ju Werke gegangen ſey. *Boran geht fine Ienuruke: 
TBige Zufchrift mi feine Gegnerinn. Die Abhandlung” Teiäft 
zerfaͤlt in fünf Hauptſtuͤcke, wovon das’ orſte ſich mir der 
Wrörterung folmerider drey Fragen beſchaftigt 2) War der 
gegenwaͤrtige Krieg fuͤr die eoaiifirten Maͤchte nugluͤcklicher, 
‘als es vieleicht ihte KLeustalicde hätte werben toͤnnen ?: 5) 
Dürfen diefe Drähte ſich auf iegend einen Frieden einlaſſen, 
durch den die Franzoſen auch nur die kleinſte ihrer Eraberand: 
gen behalten ? Lieqt endlich c) ſobald es auf bie Zuruckaube 
der von den Franzoſen eroberten Provinzen, oder auf die 
Fortſetzung des Kriegs antoͤmmt, die Karte nicht off 
zum Vortheile derjenigen‘ ftreitenben Parthey, welche die 
meiſten Hulfsquellen har, den Krieg fortzuſetzen? S. 18 ff. 
zeigt der Berſ., daß Schweden, Amerika, die Schweit, 
ungeachtet ihrer Menrralität, nicht fo glücklich geweſen feyer, 
"als feine Gegnerinn diefe Staaten preife, und ber gegenwaͤr⸗ 
tige Krieg Europa gegen einen unendlich größern Yanıımer ge⸗ 
ſchutzt habe. „Ganz entzuͤckt Cheißt es S. a4.) uber die 96 
maͤßigte Wendung, welche die Franzefiihe Nevelurian auf 
einmal nimmt ‚wird fie (Ar. v. St.) wicht inne, daß es vieh⸗ 
leicht gerade der’ Mrien iſt, der.’ ſo ſchnell den Zeieyunde 
herbeyfuͤhrte, nie die: veuofutiorideen: Schnbfäge in bei 
Augen ber Franzoſen felbft ihren erften Zauber wetiorem, 
nen ‚Zeitpunkt, wo fie; um der ganzen Welt "augen Tiefe 
undfäge einen Abfoyeu beyzubringen, ihre heitloſen uch 
unſeligen Folgen ſelbſt mit fo vieler Aufrichtigkeit betennen, 
als fie varhin Eifer bewieſen, Biefelben den fremden Bolkern, 
als eine die Welt veriiingende Weisheit; ju predigem“. : Niere . 
auf werden eidige der auffcendſten Ochildermuigen, trielche 
dm Convente ſeibſt von den Bevolmeinggezurin gemaht wor 
Bra find, ausgehoben, und S. 32. die yon, den Franzoſen ge: 
gen Genf begangne alone in ihr aͤchoriges Licht ger 
ef. Nah S. 40. iſt die Zurückgabe der franzaftichen Erv⸗ 
_berungen der einzige Bürge eitieg dauerhaften Friedens. Die 
Huͤlfsquellen der Machthaber in Frunkreich mie Fortſetzung 
des Krieges find erſchoͤpft. Dem eweiſe dieſes Satzes iR 
der sweyte Abſchnitt gewidmet: „Weber die Finaug Niſſouv⸗ 
cen der Framzoͤſiſchen Repichlik, deren ganzes Vermoͤgen, ſealbſt 
in militaͤriſcher Hinſicht, gegenwaͤrtig ausſchließend tn den 
Aſſignaten deſteht,Reißender Gang bes 'prögteff'ven Miß ⸗ 
erebigs- berLetztern. ¶. Naher · und· unverineidlicher Reit 
punft ihrer voͤlligen Vernichtung." — Nicht bloß der Seen 
eit6: 


1 


—XRX rn 


vi: Wehen Meg Ant fdubunnnäßft:;- "Tips 


been haudtſaͤchlich die Erfindung der Aſſtgnaten begrundete 


wie Mepublit, und auf ihnen. ruht jetze aure chließend Ic. gamze 
Macht ider Fean zoͤſcſchen Renel ution Robespietbe kam ben 


euren Aſtantatenn durch Dies infinduigrtiss Pianderunge . | 
aid. chirdens: Opens muihälfe ii Da denn oft: 


ru" bloß Sie. Au Nchee⸗ und 

a Milionen. Seit —— Tode fontmit —— 
Be Maximuus ber Woerth der Aſiguaten taͤglich tiefer, vd 
Ber: Unfug des Aocotirerno ülankiehaalte-ı Coenzen- — 
‚die Ende das. Jahres 1795; mar ew'tie Aſſigndten warli ch Ip 


ef. -Herabgeimnben;; s daß: fie, Die-Roflan ıbed Biteupaing, inb, 


See a ihrer Brefenbunig: ab die Mühe:ars: Antaufs nicht 


.» 


eipuiandn, Meadata. 11. . 
ur — eiecikus —* haben. SKaff —* | 







er ink —— nu ontlig 
4 erdalten/ — Die wegen.ihrer Eraiehigkeit 
wor. ** Plaͤnderong sr Kirchen dachte ns 






—— 





yo erabeipigen geſathte wwie.mäffen. eg abee.unfern Erfern 
aſſen, die in mehre als einer Dinficht nuereflante Ve 
ae, mit. deſſen Ausführung arzuſtellan. Der dritte 
"Uni werbeeiser ſich rüber die Birma · Reſſonreen Englanıg, 
* eek, ae! ‚ en Sechulden und Rich 





1 


mie — 5*52 re Afgharen- ng 


s 


tem ſey. . 
te und —— — —R w 


Bit mühe als. sc bis no Milionen, die Deu ⸗ 
eucviiva 


ine Barſtellung 
55*— hat ——— * hie —* Finan⸗ | 


! , wo ey . 


* 


46 —RR — 





chen Ryy cin Zabel über. dab Tngliiche Binumnpuefen vor 
und während bes jetzigen Krieges geliefert wird. Mit vielem 
Scharffinne bemuͤht fi der if. ©. 100 ff. gm zeigen, daß das 
Engliſche Volk, obgleich es dem Anſcheine nach unter allen 
Bolkern bie meiſten Abgaben bezahlt, doch wuͤrklich 2 one 
or — 2 ‚ an wenigſten beſtenert ſey. Vor der 

dolution dacte das fransäfiche Vele ach ProCem von —* 
ſeinen Einsünftern bezahlen ruͤſſen, wogegen die Englaͤuder 
is 3.1792 nur 17 vom. Hundert gefleunet bitten, uud Dass 


ſey ihr Kapital durch die ammmärtige Handelsblianz um Se 


44, 4242 Pf. St. vermiber werden. : &. 126. ziehe der DE 
: Seren Bor ſelbſt in fein: Intereſſe, und zeigt ans deſſen 
0787 gehaltnen Reden, daß er eben ſo handeln weiche, toenze 
te. ai Piets Stelle ſtaͤnde. Vierer Abſchaiet. Unuiberwinb⸗ 
liche Hinderniſſe, die es nicht zulaſfen, daß Brantreih ee 
"Wipubhitbleibt. — Wie ſehr tiefem Gitante öaren seem 
ſeyn muß, ſich mit rinen electiven a oberbper je m vorkten | 
innd F erblichen und gemäßigten Mouarchie — pur Du 

tu. ©. 195.’ „Wie war es moͤglich daß Ente 
‚Schiiftftätterkn ſich die Anfegung eines: 

“anidendbar- fe die Franzofen konnte ? —. Die Ines 





tirt auch und ‚biefe: Srfahrnug kam 
hidht anders als glücklich ausfallen, fe lamgedie. Amerikaner 
aſbington haben werden. — .. Tier mueieich will keine 
——*—— gegen die Moͤglichteit eimwanden, daß bie 
RAAmerikaner ruhig ein gutos Oberhaupt ——— —— 
“fs lange ſie ein kalebluͤtiges, armes, arbeitſames Wolf. bleiben, 
ſnd von keinen gefährlichen uud auf fie Sunfluß habenben Rue 
"Saren werden umgehen. ſeyn. — . Allein .meitie ganze Ver⸗ 
Aunft empoͤrt fich, ‚wenn. ich sie; daß mon dieſes Benſpicl 
"ven Franzoſen un ' Nocepmung vorſchlaͤgt, diefem Weite, 
das noch viele Genies... wie Voltaive, wirk Sernerbeingen 
‚Können, ehe man unter ihm einen Mann wirh geboren wer⸗ 





den, unser Ihm ſich erheben ſehen, den mat: in: Hinſecht de 


:Seiſtes, feines Betragens, in Abfiche der Defiheibenbeit der 
Talente, des richtigen Ss in Die Zukunft, der. Wehuge 
ſamkeir iu ‚km Maabregeln und ter Diäßiguns in. feines 
Gervalt, mit Waſhingten wird verglichen werben können. 
Wahrlich, wenn Frantreich je ein ſolches Phänomen herver⸗ 
peingeni —⁊ — ſo wuͤrde es —— — ohne des 


rd ir Eiern g geruafe wären. = . 


' 





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9 “ i x >. . x. 
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Pa \ . “N t 
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bie und —— BAR, wie die PR FRISTEN bi. 

auf den letzten Augenblick gezeigt baben, Han em nicht mit 

einem Wahl: Öberhaupte vertrage Das Deyfpiel Polens 

kann hier zur Warnung dienen. Fuͤnfter Abſchnitt. lieber 
. einige Vorurtheile der. Fkanzofen in Betreff der Engliſchen 
- Ciapituriun: ""&xı Bf: wich Erden Haufe der Bemein⸗ 


"Se bäufig vemachte Borvurf der Dekhlichteit'näßen Ay 


et, und mit Sachteuntiß erlämerd. Auth die Veſchulzigurj, 
daß Sie Maſſe des Volkes ungleich repraͤſencirt werde, gi 
der Verf. zus: jeigt aber S. 295. daß dieſer Verſtoß gegen 
"Die Therrie der Riyeäfintatiemn in ser Muehbung mich⸗ 
x  zere heillame ee — Kar man. das letzte 





* —** —8 va. 
Ri, r u Bas Parla⸗ 
‚sent er mid fi * RR: neh EM. 
Sehr wahr hrißt es Sana: —— dig 
din Congenit, minal ein rmubfiichen,; Air ehrenthalber nicht 
aus einander: gehen: wrbe "OhnE -ernäts -ahan zu haben? 
Man wuͤrde allh einzig ·mid allen: un euerungen ma⸗ 

chen, um den SAY m vermenen feine Venerungen Mr 
’ eroten m daden. Bi hr 


"Ernte Biene — — — —— Yes Anni. 
| » herung es. Friedens, vog.-einem. biedarn 


2 Dearichen Allen’ .Edeln- uud Großen Gen 


. manietis- (gewidiner, - Peraus davon 
5 E 4 W Zienermen, Holt in 0 Brain | 
a Schweig, 


— 


“ | Geſchichte. 
«  fchweig: ‚Leipzig, in der Schäferifchen 
‘“ Buchhandlung. : vu und 247 Seen in- 8. 


F 16%. 


er Bf. biefer Heinen Schriſt, weiter "nitfregmthiger iin: 
trhenlichreit: und. Achter Vaterlandaliebe einen richtigen vo 
chkunde geleiteten Plich und Enenigen Vortratz verbindet, der⸗ 
:Dient unlern Dank, ob wir gleich beſor gen, daß feine Wuͤhe bed ei⸗ 
‚ mem großen Theile ſeiner Landsleut⸗ verloren ſeyn durfte. Man⸗ 
de wollen nun cinmal durchaus mit eianem Schaden Flug wer⸗ 
den. Dem un geachtet iſt die vorliegende Schrift ein Wort zu ſei⸗ 
‚nee Zeitz und Rec. halt cs für Pflicht, das Publikum auf Ines 
‚yeihtraen Inhalt · derſel den aufaurkſam gın meindyenn,;: Wit demit- 
ſcher Furcht loſigkeie ſtellt dex Vſ. die gegenwartige Lage ber Su⸗ 
Abın ‚Ban, wie er ſie findet, ohne aufıber einen · Seite · dam 
‚Eeblern der Groden zu ſchmeichein, oder mif-der andern ter 
mod iſchen Freyhe tstraumerey Eufabrupg,. Wilkigfeit ‚und 
BWaorheit aufjuopfsen..., .kimben- Bisher danııkten ‚Finflag 
‚der Begebenheuen in Frankeeich auf einen graßen Theil der 
«deuikben Denter und Sprecher geborig zu-beurtbeilen ,- wirft 
Dt Berf. einen Blick im Das Vergopgere. Oo lange war 
Der Deutſche ein pautlimischer deinsuberer : feiner socklichen 
Machbarn. Die frühere Auabildung: dar FZramoſiſchen Opra⸗ 
‚he und ides Geſchmach⸗s der leichtere Witz md Die. Winnie: 
„Petg: den: Fraugpfen , Bein Macheund der Einſtuß ihrer. letzten 
Raise auf. die Curopa ichen, Weicbandels. der Glanz ihrer 
BDaud⸗tſtadt, das. gelollige Aeuſere Franibficher Kunſtpro⸗ 


ducto zogen den Moyfall Dre gegen frine-eigner Gaͤter arfühl- 


loſen Deutſchen auf ich, ah. machten ihm dem Nachbar zins⸗ 


har. ©. ı 4. beißtenn: „ Brankerih, bot mehrere Werke, worin 


‚die Thaten feiner vorzuͤglichen Männer mie Wire und Pomp 
aufgeſtellt werden —r wie Deutichen bingegen, mit alan unſern 
wichtigen Erfindungen, wodurch die Kuftme her geiewgger 
Menſchheit eine andere —— erhielt, ſangen nun kaum an, 
den Mund eufzuthun, un) was koͤnnte man nicht von. einer 
tion fagen, die richt etwa —2* te —— das K 
ſtechen, das Schießpuſver, die Gradierhaͤuſer, die — 52 
‚Be zusopäiihe Poreellan die ‚Eufepumpe, die elettriſche Flaſche, 
‚den Ehzetrophor und bie Deelinarion des Magneten erfand; ſon⸗ 
dern de dytik neu ſchuſ, das wahre Weltyſtem men bernemð 


—3 fr .. ei: 


— — — 


Ole. 


farsında wolte, sale 


Vatlſoqh en umeifiende 
- re dankelvolle oder —— —— 
iratei ruften. Jeden Schtitt der R.B. (heiüt es S. 46) 


gut oder ſchlecht serfündigten fie teils im Pofaumentone, 
sheils in fronmer Theilnahme an der duch Die Vorſicht num 
wiiglih ans dem Nichts herworgegangenen Dienfchheit ; jede 
Sreuelthat des Jacobinisinus ward mit dem Mantel der kĩebe 
augedet." — (©. 53.) „Es gab Lehrer der hohen, niedern 
und höhern Gchulen, weldhe die ihnen ambertrauten jungen Käse 
pie durch jene erhabenen Ausfihten der Franoͤſiſcen Freyheit 
und Gleichheit In Wallung braten. — Glaubt ihr etwa da ⸗ 
ch (8. 55.) feine furdtlofe , mannhafte Jugend zu bilden ? 
{te freche Jugend, die weder für ı 


» Dbe hat, werdet ihr bild-n.”“Lehrt ı 


chkelten des Franzöftfchen Freybeit 
ten der, Mirabeau, Robespierre, o 
den, aß nicht eure Sqculen Bald 
ihrfäle tumulsmarifchen Cottvent 
lid) ‚bald leer, bald angefält, 
she Anfehen da Fehen“ u. E w 
ſnegen umſichereiſens des nen F 
Verf. in den übertriebnen Ideen 


" toelcher, der Denfh fähig it, m 


Männek bewogen worden fegn, al le 
weich ſo ſchreckbar darſtegt, nur als unvermefdfiche Hebergänge 
au einep finmer fellgen Epifteng anzufehen. „Aber, fragt er 
7 etwan die Vertheidiger diefeg blutigen Has 
ie gernler Srankreiche in ihter Gewalt, die) 
ſchen ſelbſt umzukehren, wie fie die Haͤuſer 
umkehten ?“ Hierauf witd der Grundſat 
Herſectibilltaͤt näher beleuchtet und feine Hatte 
ıden aus, der. Geſchichte und der Natur. des 
ten. „&elbf aber auch Ben eingeftanbner 
Inde'e ch zu übereilt feyn, fchon jegt die 
Hlichen’Sefenfepaft, Kegterung und Religion 
id dadurch die gegenmätti 
‚ig aller Reidenfhaften um 
ıtereffe, in Hoffnung auf di 
‚Preis zu geben.® '& 
yeltand; ohne jedoch Die 
unferer Zeiten ſich nicht r 
— ——— ——— 


re , 





ungen. 





. Beſchichae⸗ Te 
mi: Ehe gut tod Bi ars: 


Oueichen dr erklihen, 
warchien entwidelt, und ne dap nicht lie Sewalt, 
ſondern auch Gefühl des Bedurfniſſes dieſe Negierungsforit 


ou mean ARE RSADEEERFRZ 





eyndmet din io , 89 in Den U 
ne ar 


wen: 


7 


ft) Sehchichte. 
uh 3 Berne vo der Uhmilipetätt a BO 
 Soueräniekt 


Von ©. ım. an tene die Erf feinen Daustgwede 
—— — 

nit des“fen! 
Ri aa Frame gen 
OL hs Ueb⸗rge⸗ 
© Sgaid an 'wnfetm Bisherige 
es Theile "der bardariſche Leicht⸗ 
n Regenten das Menſchen · und 
nen erpragten/ ind⸗ß bie ver⸗ 
ſtereſſen aufs Spiel Rum, ans 
keine umd mißtrauiſche Politik, 
. ber unerflärbate Uadank gegen die größten und verbientuts 
"Riten Felddergen ;" nebit 'tinem aflınarasen Vertrauen wuf 
manchen unerfahrten- und Trberrkbaftlicheri--Wefehlchaser. 
gi: dieler Enſicht ſteitt der Verf ©. 195. ff. eine Bergied 
ung der Orantsträfte von Franfreidh ımd! Deurfchlamid nf 
Voraus fich’etstebt, dag Die ſireitbare Mannſchaft des erfterh 
Ab zu De aufn a —* — 7,650,008, oder welt 
Yzaısmı Jabey land. weit anſehnlicherr 
Mütel zur Anterhättimg feiner Heete ¶ Daß ein Beträdenie 
ran an’ baarem Gelbe (nad, dern Verf. toeniaftere 
Mitlionen'Hater) in Maut ip, reigt · der Niedrige Zinge 
der Immer ſtrigende Preis ber Grutidſtũcke, und der 
it der Beickhen Mächte. - Deutfihtande Betreiderusfübe, 
wovon ein großer Thelf nach Frankreich gieng, wird Jährlich 
Arge 0 Millionen Thfe. geidhägt. Auch unfer Bichftapel 
tefert ims Webetfluß, und an Hferden Tplteir wir ebenfalls 
teinen Mangel. Noch während des Rritgs-Tuntde Frantteich 
m en aus Mit wollenen Tuͤchern und Keinwend vers 
„Eben To wenig fehtt,es ins an den kmh Krieae noch⸗ 
Petallene Deſto (himpflicher würde es für Sie 
ſeyn, wenn fle dep Dielen großen Ueder gewichte 
aus Monael an Ehrfgbeit und feſter Enehtoß 
leidet bey den vorigen Briebensfchläffen mit Stand 
dsmal geſchehn · ſich von Deurfchtands Erd feinde 
fh Provinzen abtröhen ließert.' (O.209 7) ‚Mk 
baber „bäs Zauberwort, mas'yns nar aein von 
CS chanpt rettet. . Den eblen und vahrhaft großem 
velden der Verſ. ©, 212. als Deutfplands here 
mans 


nn Geſchichte. 493 
mann ‚mie Recht aufilelt, ohne ſhn zu nennen, wird 
jeder feiche errathen, der die neuere Geſchichte Kennt, Sm. 

„Sehet nur, (fahre der Verf. fort) wie hohnlachend der Feind 

— auf eure Unentſchloſſenheit, auf sure ungläcliche Unverein⸗ 

barkeit. herabſieht, und fchon Aber euer Vermögen das Loos 

geworfen hat. Sehet, wie er Belgien ausnluͤndert, ‚wie er 
gleisnerifch Holland beftichlt ; dennoch geldbte er beyden Freund» 
ſchaft und Volksgluͤck!“ — Sehet nur, moͤchte Rec. hinzu. 

— fegen, wie er die ungluͤcklichen deutſchen Rhein⸗-Provinzen, 
die unter dem Joche des Eroberers ſeufzen, bis auf den letzten 
Blutstropfen ausſaugt, und ſelbſt die. Laͤnder desjenigen 

SGtaates, der mit ihm Friede ſchloß, nicht verſchont! Sollte 

nicht das uͤbrige, von den Verheerungeu des Kriegs frey ge⸗ 

bliebne Deutſchland, nach wiederhergeſtelltem Frieden, es 
für Pflicht halten, feinen unglüdlichen Mitbuͤrgern am Rheine, 

. deu rauſend an den Bettelſtab' gebrachten Familien, durch 
bruͤderliche Beytraͤge den in dieſem von Ihnen nicht veranlaße 
ten Reichskriege erlittnen Verluſt nur einigermanßen zu vergu⸗ 
ten? Fuͤrwahr eine Frage, welche die ernftlichfte Beherzi⸗ 
gung des Reichstags verdiente! ein Vorſchlag, deflen zweck⸗ 
mäßige Ausführung. Eein unwuͤrkſames Mittel zur Wiederer⸗ 

weckung des faft ganz erlofihnen deutſchen Gemeinfitmes, und 
der Vaterlandsliche darbieten wuͤrdel Dieß wuͤrde einmal 

den niedern Volksklaſſen der einzelnen Staaten die Reichsver⸗ 

bindung in einem liebenswuͤrdigern Lichte, von einer vortheils ' 
haftern Seite zeigen, als worin ein großer Theft derfeiben 
fie bisher erblickte, der bloß durch die Reichs» und. Kreise 
ſteuern, durch Roͤmermonate, Kammerzieler, Reichscontin⸗ 
gente, u. ſ. w. auf eine unangenehme Welſe daran erinnert 
wurde, daß er auch zum Reiche gehöre. S. 223 ff. zaͤhlt dee 

- Verf, die großen Nachtheile auf, welche Deutſchland und 

deſſen Regenten durch Weberlaflung des linken Rhein Ufers 
an Frankreich zu beſorgen haben wuͤrden, und beſchließt ſeine 

Schrift mit patriotiſchen Wuͤnſchen und weiſen Maaßre⸗ 
geln, welche er (von S. 239 an) det Fürften, dem Adel, 

den Schriftſtellern und Volksrednern an das Herz legt, 

denen Recenſ. den Wunſch noch beyfuͤgt, daß es nicht, 
dem leidigen Reichsherkommen gemaß, bey bloßen unziel⸗ 
ſetzlichen Vorfchlagen und frommen Wünfchen ſein Bewenden 


bhaben möge, 
NM. Ad. B. A.. 2Z.ĩ. ie Gen 


£ i * and 


*— 


n dieſer jucyten 2 fäet ber Se. Barf. feet, bie 
qichte der Ismizrten, diſes jur feine Glaubens- unb 


Bea: \ensicrgget ſe mathig ſechtenden Belkzs, im un 
f ĩ un 


Frankteich finden. In der Gelchechte der Samilarden fielt 
man bloß reliziefen Fanatismus und religisfe Inteleranz ges 
geu die Aechte der Wenſchheit, die von diefen ſtandhaften 
Detennern ihres Glaubens reilamirt wurden, fämpfen; 
ben den yeuern franzsftichhken Revoutionen dagegegen fieht 


sechte, die Diele wackere Slaubenshelden gegen die Unterdrüs 


cker derfeiben, den Franzoͤſiſchen Klerus und politifhen Defpes 
tismus, verſechten. Hier, bey den Camiſarden, war die uns 
terdruͤckende Parthey, Klerus und Adel, die mächtigere, 
die flegenderes in neuern Zeiten aber mar eben diefelbe die 
Beſiegte. — Suzwilhen liefet man auch hier wieder mit. 
Verwunderung, wie dieſes in feiner Anzahl fo ſchwache, fo 
geringe Voͤlkchen fid gegen die wiel rmächtigern und zahlreichern 
Truppen des Königes , Die gegen fie ausgefandt wurden; wie 
oft nur 1000 Camiſarden ſich gegen 30,000 königliche, wohl: 
diſciylinirte und fehr gut angeführte Soldaten in ihren Gebirgen 
ud Thälern erhielten, und ihren Feinden fo manchen Ab⸗ 
bruch thaten; wie dieſes Beine Haͤuſchen fich oft durch eine 
Menge kleiner Aktionen, Streifzuͤge, Ueberfaͤlle, Ktiegs⸗ 
raͤnke und dergleichen, ſelbſt in den Augen des feindlichen fran⸗ 
hoͤſiſchen Feldmarſchalls, gleichſam zu vervielfaͤltigen und ſaſt 

2... me 


’ 
wo, 


er 


Geſchlchte. 45 


unfbertefadlich.gu machen wußte, ſo daß erfelbe einſtmal⸗ 
ſagte: „Ich glaube dieſe Canaille ſteigt Legionenweiſe ang 
oder Hoͤlle hervor. Je mehr man umbringt, deſto mehr ſind 


„da.“ S. 25. Die vornehmſte Urſache, woraus man ſich ihrem - 
fo heldenmaͤßigen Muth erklaͤren kann, findet man frehlich 


auch, wie bey andern verfolgten Religionsbekennern, in ihrem 


fo brennenden, zuweilen etwas fanatiichen Eifer, den fie für ih⸗ 
ren Glauben hatten, und der eben durch die Verfolgung noch 


\ mehr angefeuert wurde; dennoch aber gab es auch noch andse 


Mittel, wodurch fie ſich von Zeit zu Zeit bey Kräften erhiel⸗ 


ten, und vor der ihnen gedroheten gänzlichen Vertilgung vera: 


wahrt wurden; dergleichen find hauptſachlich ihre zur. Flucht 
und Verbergung fehr günftige Localumſtaͤnde in ihren Gedur⸗ 
gen, Thälern, engen Päffen und Holen, und dann die Er⸗ 


-- gebendeit, die der groͤßte Theil der Languedotiſchen Bauern ' 


und Sandleute, von beten le unger der Hand immer Zufubss 


ren von Lebensmitteln bekamen, für fie hatte. — Wie maͤch⸗ 


tig aber der Geift des religisfen Fanatismus auch auf bie 


Samifarden und ihre geheimen Freunde würfte, das erhellee 


beſonders aus einer Stelle &; 52 ff., da ihr vornehmſter An⸗ 


führer Eavalier ſelbſt unger geroaltigen Convulſionen zu vro⸗ 


phezeyhen anfleng, feinen Brüdern Steg verfündigee, und'den -- 


Untergang des feindlichen Generals, oder vielmehr des unter 
feinem Kommando -fiehenden Korps weiſſagte. „Dieß, tage 


der Verf. , verſchaffte alten übrigen ſtarken Glauben, und er, 


wecte bey feinen Brüdern das allerhoͤchſte Zutrauen auf feine: 
Unternehmung. — Dieß verdrebete dern Tavalier ſeibſt den 


Kopf vollends, und Der Muf eines großen Proßheten-, den 


er dadurch erhielt, ward leiner Parthey deſto vortheilhafter. 


Nicht nur Bauern und andere gemeine Leute machten jetzt 
williger gemeinihiftlihe Sache mit den Camiſarden, one 


dorn auch die Adelichen und wohlhabende Neformirte in Den, 


WESrvennen fchloffen ſich thätiger an fi. Auch in andere 


Provinzen, fogae jenfeit des Meeres, gleng der Geiſt der 


Aufmerkſamkeit und Eifer für ihre Sache über, und dieſe 
vortheilhafte Stimmung feßte die Tamifarden mehr als je in‘ 
den Stand, auf die feſten Verficherungen von Huͤlfe und‘ 


Unterftügung, die von-allen Seiten Cauch aus, England her) 
kamen, ſich muthig zufammen zu halten, und. bie Vers 
ehridigung ihrer Cache fortzufegeh,“ Dep diefen Umſtaͤnden, 
ha die koͤniglichen Verfolger ſahen, daß fie mic Gewalt nichts 
gegen bie armen Camiſarden ausrichten Fonnten, namen Ale 


& 


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⸗ 


436 Geſchichte. 


W 

Zuflucht zur Liſt und Bere ; machten ihnen fehe 
— Friedens vorſchlaͤge, die fie nie zu erfüllen 
gedachten ;-jogen dadurch einen ihrer tapferiten Anführer, den 
Eavalier feibft, von dem Vertrauen, das feine Glaubensbruder 
auf ihn gelegt hatten, zurücke, und Eounten zwar den Muth und 
Eifer dieſer Parthey einigermangen ſchwachen; aber nie gänze 
Hd Gefiogen. Cavalier ſelbſt entfloh zuerſt nach Piemont, 
ſebann nad Holland und Englaͤnd, wo er faft ganz vers 
geſſen Rath. Roland, ein anderer fehr muthuoller und klu⸗ 
ger Anführer der Tamifarden, ward verrathen, umringt und 
geföptet. Ihre übrigen Anführer wurden theils gefangen ges 
nommen, theils gerädert, tbeils Ichendig verbrannt. Und 
da man diefe Unruhen für bengelegt anfah: fo befam der 
Marſchall von Villars im Jahre 17P4 Befehl, aus Langue⸗ 

dot zuruͤckzukehren. u 


Bs. 


Neuere Gedichte der evangelifchen Miffions- Anſtal- 
„ten zu Befehrung der Heiden in Offindien, aus 
den eigenhändigen Auflägen und Briefen der Miſ⸗ 
- fionarter, herausgegeben uch D. Johann Lude⸗ 
wig Schulze, der Theologie, wie auch der grie⸗ 
chiſchen und morgenlaͤndiſchen Sprachen orbenrli- 
chem Profeſſor, ꝛc. Sieben und vierzigſtes Stuͤck. 
Halle, im Werlag des Waiſenhauſes. 1795. 
** | a \ 


Bir zweifeln, daß die Propaganda In Nom etfoas von ihrem 
Metebrungsgefchäfte, turiches fie gewiß noch immer unter den’ 
heidniſchen Nationen fehr emfig treibet, öffentlich bekannt were 
den laͤßt, Um defto verdienſtlicher ift es für die Proteftanten, 
daß Nie von dem Erfolge ihrer Bemuͤhungen, denen , welche 
fie unterftügen, und dem ganzen Publitum Bericht abftarten.. 
% ‚Bon den Miflionen in Ditindien. Zu Tranfenbar find 
im 9,1793. ı7 Heiden zur chriftlichen Religion übergetreten.- 
Der beidnifche, und nachher der Seektieg, bat auch auf Die 
Million üble Folgen gehabt. Die Franzoͤſiſchen Kapers has 
den Natal und Padang Aber ft, und viele Schiffe weg: 

. geuem: 


= 


, Se“eſchichte. a47 


genommen. In der Druckerey iſt der Katechiemus Lutheri 


and ein Spruchbuch herausgekommen. VDibel und, Gebetbuͤ⸗ 


cher werden ſchon in die von Tippo abgetretenen Laͤnder ver⸗ 

breitet. Hrn. Schwarzs Vorträge werben von den Einge⸗ 
bornen ‚mit Aufmerkfomkeit augehört ; aber nicht angenoms 
men, teil, twie fie behaupten, fie fih den Haß ihrer Lands⸗ 


leute und felbft dee Cheiften zuziehen, und fid) um ibren Uns. . 


terhalt bringen würden, wenn fie. Chriften würden. Es iſt 
traurig, daß dieſe Bedenklichkeiten nicht gehoben werden, 
und die Englaͤnder nicht gern Chriſten in ihre Dienſte neh⸗ 


men. Kr. Päsold ruͤhmt die Kultur des Landes imDifttiste - 


von Pondichery, durch welchen er eine Reiſe machte. Seine 
Meifebemerkungen verdienen gelefen Zu werden. Zu Porto 
Novo iſt eine katholiſche Gemeine, hie ihre Geiſtlichen bee 
ſoldet; und dieſe find daher auch von Europa ganz unabhäne 
gig. Die katholiſche Religion findet Beyfall; denn die Pro⸗ 
ceſſidnen und Cerempnien dieſer Kirche haben’ mit dem Hei⸗ 
denthum eine große Aehnlichkeit. Die Brahmanen nehmen 
aus der Zeitgeſchichte Enropens, die fie mit noch größeres 
Degierde in den Engliſchen Zeitungen leſen, als die gebor⸗ 
nen Engländer , Gründe, das Chriſtenthum nicht minder für 
eine ‚Gabel zu halten, als das Heidenthum. Um Tanfıhaue 
find Räuber, Koller, die von dem Könige einen Freybrief 
‚ dazu für Geld einibſen.“ Ein Millionär, König, iſt geſtor⸗ 
. ben; deſto nöthiger war es, ‚daß ein anderer, |&tegmang, 
aus Caſſel, feine Stelle zu erſetzen fi erboten hat. Man 
verlangt aber in Oſtindien noch wiehr Mitarbeiter, die, werm 
die Beyrräge reichlich einlaufen, ſich wohl finden laffen. IT. 
Penſilvaniſche Nachrichten hier zu lefen, war uns unerwar⸗ 
tet. Denn da ſie fett einiger Zeit: gämzlich gefehlt Haben: To 
glaubten wie, daß die ganze Million eingegangen ſey. Zu⸗ 
erſt eine Charakterſchiiderung des, 2787 in Philadelphia ver⸗ 
ſtorbenen Predigers D. Mähtenberg. Die Prediger au din 
ſem Orte wuͤnſchen ſehr, ein deutiches Gymnaſium zu errichs 


ten, damit ſich nicht die deutſchen Kinder in den Engliſchen 


Schulen verlaufen, und ganz von der deutſchen Sprache ent⸗ 
woͤhnt werden. Aber: wird denn⸗dieſes auch ein Schade für 
ſle ſeyn? in katholiſcher Miſſionqr unter den Indianern 
iſt in Neu «Mont zum Lutherthum uͤbergetreien. Bein Plan 
zu einer’ Indianer⸗Miſſion ift dem Congreſſe vorgelegt; der 


aber noch nicht darauf geantwortet hat. "Sim &tänte Mege -" 
| u &e 3 Dat 


—4 


X 


48 - Seſchiche. 


Dort find a3 Gemeinen ohne Prediger, arebentheii well ie 
gu arm find, einen Lehrer zu ernähren. Wenn deunnun ei 
folder tomme, und noch vorher anſaaen laßt, daß er von 
‘den Mitgliedern, die feinen Vortrag anhoͤren, oder ſich von 
ihm die Dakrauuente reihen laſſen, Fein Geſchenk erwartet 
"oder annehmen will: dann finden ich Zuberer in Haufen ein. 
‚Der Hülfe, die von Helmftäde in Verb Carolina angekom⸗ 
"men jr, wirb mit dem Wunſche erwähnt ©. 1033, DEE 
‚man fih aud New -Yorks annehmen möge, Die deutliche 
"Sprade wird in biefem Staate bald ganz ausfterten. Ein 
Ver eichniß der. milden Beytraͤge macht, wie gewoͤhnlich, den 
BVeſchluß. 

Dr. 


Geſchichte Deutſchlands im achtzehuten Jahrhun⸗ 
derte, Ein Nachtrag zu Risbeks Geſchichte der 
Deutſchen, von Proſeſſor Milbiller. Andepter 
hell. Zuͤrich, bey Orell, Geßner, Fuͤßli und 

> Kempadnie, 1795. Ein Alphabet 7 Bogen, 8. 


ıWg. 1238. 


Mit diefern Theile, weicher eine Periode won bernahe sa Jah ⸗ 
xren, namlich vom Tode des Kaiſers Karls VI. im J 1740 au, 
Bis zum Tode des K. Leopold des IL im J.792, enthaͤͤt, 
bir Kr. M. fein Werk geſchloſſen; wider die Erwartung des | 
KRecenſenten, der nıcht vermutbere , daß bier geendiget, noch, | 
. +bati die Erzaͤhlung des deukwuͤrdigen Ereigniffe bes angegebenen | 
‚Beitraums in einen fo mäßigen Band gezwaͤnget werden wuͤr⸗ | 
«be. Indeß iſt nichts von hefimdeter Wichtigkeit unberührt 
gelaſſen, und das Ganze entſpricht fo ziemlich der Abſicht des 
Verſs. Es iſt, bis auf einige bey manchem Leſer vielleicht 
zu viel Bekanntſchaft mit der Sache vorausſetzende Stellen, 
oine, belehrende Geſchichte für den Dilettanten — auf Dielen iſt 
doch bauptſachtlich gerechnet - und kaum zugleich dem Geſchichts⸗ 
kundiaen eine angenehme Wiederholung gewaͤhron. Auch Lies 
‚fer siegte Theil werdime, überhaupt genommen, mebr De 
fall, als Tadel, ſcheint jedoch fluchtiger geacbeitet zu ſeyn, * 


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Gehe 489 
ser eiſte. Dicht · nur trift man eben die Unforrektheiten in der 


werfen; nicht nur lieft man auch hier: Grenadiers, Bau 
taillons, u. dei.m., für. Grenadiere, Bataillonen, ıc ; fons 
dern die Zahl folher Sprach » und orthographiſchen Fehler iſt 
durch andere ähnliche noch merklich vergroßert. So ſteht z. B. 
Cernichef. oder Czernichef. Butterlin, Oeſterreich, Kheven⸗ 
Killer; ſtatt Tſchernuͤſchew, Buturlin, Oeſtreich, Khevenhäl⸗ 


ders der König von Preußen heißt bald: König aus Preußen, 


Bald Koͤnig in Preußen, bald RK. von Pr. „Wie es bey 


einem ſo unerwarteten feindlichen Weberfalle zu erwarten 


war“ iſt nicht gut gefage. „Der Prinz ſah ſich zu dem demuͤ⸗ 


genden Zuftand eines bloßen Vertheidigungskrieges herabge⸗ 
wuͤrdiget“ iſt eine verunglauͤckte Phraſe, und mußte, wenn fie 
ja bleiben follte, Heißen a — ſahe fih zu dem — Zuſtande, 


einen bogen Vertheidigungskrieg führen zu müffen, herabge⸗ 


würdiget. Unmittelbar nach einander wird bald In der vers 

dangenen, batd in der gegenwärtigen Zeit geredet; z. B. „ihre 

alte Eiferſucht — ließ menig Gutes vorausfehen. Schon 

ſchicket der König*u.f.w, Der Kurfürft — erklärte ſich 

für die Art, die man beobachtet hatte. Errläße im -- an⸗ 
ſagen.“ Ben der übrigen Sachguͤte werden dergleichen Sorg⸗ 

ofigfeiten gern überleben, wenn ſie micht häufig vorkommen, 
Iſt aber das der Fall: fo wird man unluflig, das ubi plurk 


nitent &c; nicht fo ganz mit voller Ueberzeugung ausſprechen 
zu Fonnen, Sin der Rubrik ©, ı20 fleht Vikariarsoeds 


‚gleich „ weiches vermuthlich Neutralitaͤtsvergleich heißen 
fol. ©. 173. iſt einerlev zweymal geſagt, und S. ı 89, wird 
etwas wiederholt, was S. 180. ſchon angeführt war. D 
der Jeſuiter · Orden allgemein hochgefefägt geweſen ſey, un 
Saßners Gaukeleyen halb Deutſchland in Saͤhrung geſetzt 
haben, find kleine Uebertreibungen. Der Bau der Kartof⸗ 
feln iſt in Deutſchland nicht durch die bekannten Hungerjahre 


veranlaßet; man bauete ſie ſchon geraume Zelt vorher, nut 
nicht in der Menge, wie ſeit einigen ꝛ20 Jahren. Der wahr⸗ 
heitsliebende Verf. wird übrigens bey genauer Pruͤfung ſelbſt 
finden, daß no Unterſchiedliches mehr in feinem Buche, z. 
"MB. wäs er von den Treffen bey Molwitz und bey Dettingen, 


von ‘der Religionsveränderung des Erbpringen von Heſſen 
Kaſſel, von dem Urfprunge des fiebenjährigen Krieges, ꝛtc ıc. 
anfuhrt, intereflanter, und für ununtersichtete Lefer inſtruk⸗ 
tiper, als, geſchehen ift, vorgetragen werden fonnte, ohne der 

| Ee « zweck⸗ 


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‚fen erleichtert, 


440 Eecſchichte. 


0 


zweckmaͤtigen Peäcifion zu nahe "m! treten. , Düih das 
‚angebhängte Regifter ift der Gebrauch des Werks einigermaaf 


+ 


Ld. 


Die Revolutionskriege ber Schweizer, nad) Johann 

- Müller. Im Winter 1795, jum Vergleiche für um: 
fere Zeiten, aufgeftelt. Bey Klinger in Frank⸗ 
furt. 1795. 107.8. 10%. W 


Pas Neue in bieler Sqrift if bloß ein kurzes Raiſonnement 


von & 4-10 über den Krieg der alliirten Mächte mit den Frans 


goicn, beſonders deflen Gang im Binter 475%, das ohngeſahr 
dahinaus lauft: das Kriegsfoftem der Alliirten zeige fich bey die⸗ 
ſem Anfaffe zu reif, zu ſcholaſtiſch, und zu wenig nach den Um⸗ 
ftänden modificitt. Ein anders fey, werm ein Kabinet mit dem 
andern; cin anders wenn ein Kabinet mit einem Volte Krieg 
führe, das nothgedrungen zu feiner Vertheidigung fireitet. 
Nachdem man endlich die Folgen diefes lehtern Umſtands em⸗ 
pfunden, babe man zu Allianzen feine Zufluht genommen, 
ben denen nie ein gemeinfthaftlicheg lebendiges Intereſſe, viel⸗ 


" mehr wohl gar gegenleitige Rivalitaͤt Statt finde, „Ein Stant 


soll Energie, mit Huͤlfsquellen verſehen, (Heißt es S. 8.) durch 
eine gute Armee vertheidigt, und mit einer anfehnlichen Schatz ⸗ 
kammer für jeden Krieg gedeckt, bedarf nur einer Allianz, 


Die der Regierung mir ihrer Armee und ibrem DoL 


fe." — Die Stimmung der Gemüther und der Enthuſias⸗ 
mus (des Volks und der Armee), Meint der Verf., fey bey 
einem Kriege keine ganz gleichgüftige Sache. - Nec, ift zu wer 
nig Politiker, um bier zu enticheiden, zumal nach einer ſo kur⸗ 


zen Dehandlung des Gegenſtandes! Zum Belege jenee Nö: 
fonnements ift aus Müllers Schweizergeſchichte der Krieg er⸗ 


zaͤhlt, der ‚die republicanifhe Verfaflung der Kantons grün 
Bete, und den. man bier auf einige Bogen wieder abgedrudt 
zwar gern leſen; aber wuͤnſchen wird, dag der Beleg nicht 
Hänger ſeyn möchte, als die Abhandlung. 

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: SGeſchichter ar 


Germania. fätra in provincles 'ecclefiafticas er 


dioecefes diftribure.. Fpiſcopatus Curienfis 


‚ in, Rhactia füb Merropoli Maguntina chrono. 


logice ec diplomatice illuftrarus. Opera er. 


Studio P. Ambrofii Eichhorn, Presbyteri Con- 


gregationis 8. Blaſi. -Cum. permiflione Su: 


periogum. Typis Sanblafianis. 1795. in 4; 
S. XXXII. 368. und Cod. Prob. 204. 


yon erſcheiut der zweyte Wand der Germania Saera. Cf 
begreift das Bisthum Chur, und ift vom P. Ambroflus 
Eichhorn bearbeitet, auch, wie der vorhergehende, im Kloſter 
St. Biofl gedruckt. Mit Recht erinnert der Verf. in dem 
Vorbericht: es ſey faft Erin Bisthum in Deutſchland, von 
welchem ſo wenige Geſchichtſchreiber geſchrieben haben, wie 
von Chur; ſehr ſelten geſchehe deſſelben Erwaͤhnung; in Als 
tern ſowohl als neuern Sammlungen; er habe daher manches 
weggelaſſen, welches anzufuͤhren kaum der Muͤhe werth war; 
die meiſten Denkmale ſeyen zu Grunde gegangen, oder in 
Kriegsunruhen und Auflaͤufen in fremde Haͤnde gefallen; 


das Beſte habe er ſeinem Codex Probationum einverleibt; 
die Luͤcken auszufuͤllen, wolle er den Rhaͤtiſchen Gelehrten 


uͤberlaſſen, die etwa eine Rhaetiam diplomaticam zu fchreis - 


ben Luft haͤtten. Die Ordnung iſt eben. diefefbe,. welche 
Uſſermann befolgt hat. | 777 


Voran ſtehen alſo die Prolegomena, feu differtationes 
praeviae in hiftoriam epilcopatus Curienfis in Rhaetia, 


quibos ftatus zeligionis apa Khaetog primis quatuor ſeen- 


lis a Chrifto nato expenditur. | 
Die, erfte .Differtation haͤndelt vom Lande Rhaͤtien 


überhaupt. : Unter dieſem Dramen begreifeer denjenigen Theil, ' 
der Alpengebirge, der oberhalb des. Comerſees Italien und. 
Helvetien von einander ſcheidet, und daher auch Rhaetia al- 


pet oder Alpina heißt. Wir übergehen die aͤlteſte Ge⸗ 

vermengt. Benennungen, Gewohnheiten und Oncape 

fkätigen dieſe Bermengung; daraus entitand das fo. Au 

derdorbene Stalienifche, oder, toie man diefe Sprache nen, 

Cburwällce, in welcher wir 2: gefchrichene und gedruckte 
‚nes, 


Buͤcher 


ichte des Landes, alles iſt mit Germaniern und Italienern 


be⸗ 
hßerſt 


N 


a4 Genſchiche. 


¶uͤcher haben. Die VNation dehute chre Beſttungen Imre 
acht ans, führte Kriege, erbaute Caſtelle, und von deu 
o:jien Befitzern derſelben ſtammen viele deuckhe Ebelteute, 
von Fhrenfels, v. Baldenſtein, Ortenflein, Schauenſtein, 


w. Walterspugg, v. Werdenberg, v· Bernang, v. Blume 


wegg, u. a. ab. 8 
"Sm achten und den- folgenden Jahrhunderten zeichnet 


ſach das Land durch verſchiebene Namen in den Diplomen 


aus, als Curowalohaun, Cutwalen, Curwalchen. Die Ita⸗ 
liener hießen bey den Deutſchen Waller, Walchen, Wal⸗ 
fdyen, daher hießen die Bewohner von ſthaetia Curienis, 
Churwaͤlfchen, urwallenſe, und ſo unterſchieden ſie ſich 
von den andern Rhaͤtiern. 

Die TIte Diſſertation iſt aͤberſchrieben: de ſidei chri- 


ftianae in Rhaetia urigine er pıogreflu See. I. er II. Hier 


An 


beruht alles auf bloßen Vermuthungen, die mehr oder mitt- 
Ber wahrſcheinlich find ; aber fihere und zuverläßige Beweiſe 
davon faffen ſich nicht angeben, fondern dochſtens muß man 
bey bloßen Moͤglichkeiten beftehen. Hat Jemand dieſe Sa⸗ 
de von allen Seiten erwogen, und aufs ſorafaͤltigſte unters 
fucht: fo iſt es gewiß Kr. Pfarrer Porta in hift. ref. ecd, 
Rkaet. Curiae Rhaetorum, 1771. T.1. p. 21. f., den der 
Mer. Hier micht einmal genannt har. Indeſſen hält doch 
anch B. Eichhorn nicht fehr viel auf die Legende vom H. La⸗ 
sing und feiner Schmeſter Emerita. 

Die Illte Differtation unterfucht den Zuſtand der Reli⸗ 
sion in Rhatien im Ititen und 1Vten Jahrhundert. Kriege 
und Verheerungen der Germanier und anderer Voͤller bike 
derten den Fortgang des Chriſtenthums, und Haben Antag, 
baß unter rohen Eroberern mancher fein Leben yerler. Ob 


es gerade wegen des Cheigenthums geschehen, das ift zwar 


vorgegeben worden; aber bie angeführten Beweiſe find Auf 
ſerſt zweifelhaft. 

Den Urſprung der Stade Chur ſuchen einige in dem 
alten Ebodurnm; bag aber hernach, als Conſtemtiuc fich lange 
mit feinem Heere in diefen Gegenden aufbielt, in Curiam 
vrrnsandeft worden. Dunkel und ungewiß iſt der Urſprung 


des Biethums Chur. Wer der erſte Biſchof alda gewefen, 


tas weiß man auch nicht. Der Bf. behauptet, in der IYten 
“Differtation, dieſe Gegend habe ihr Chriſtenthum ots 38 
u ten 


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Befhichte, . U 445" | 


At bekommen , und vertoieft "Daher. die Fabel, baß der h. 
neius, ein Britanniſcher König, das Chriſtenthum in Rhaͤ⸗ 
en gegruͤndet habe (Er ſetzt daher den Anfang dieſes Bid: 
ſums ein wenig wor der Mitte des Vten Jahrhunderts an, 
nd glaubt, daß es unter dem Metropolitan von Mayland 
ſtanden fen, wolches fich mit guten Gruͤnden darthun läßt, 
Yiefe Unterordnung der Diſchoͤfe von Chur unter Mayland 
arte auch bis in Die Mitte des IXfen Jahrh. Start. 


Chut blieb unter Mayland , fa lange Rbaͤtien mit dem , 
Iniäreicy Italien vereint blieb. Sobald aber Rhättenan 
eutſchland kam: fo wurde diefes Bisthum der deutſchen 
Retropale-von Mainz untergeordnet. Gleich ben der erflen 
heilung bes Reichs von Eart dem Gr. fiel Italien mit dem : 
erjogthbum Chur dem Pipin zu; wer Italien beherrſchte, 
herrſchte auch Rhaͤtien. Weil fich nun die kirchliche Wer; 
‚fung nad) der weltlichen. richtete: fo blieb Chur der Metrb⸗ 
re von Mayland zugerheikt, bis Mhatien im Verduner Very 
09 843 an Deutfchland, und olfo an Ludwig den Deutfchen 
1, Erſt duch den Verduner Vertrag folglich im Auauft 
43, Fam Chur von Mayland ab, und Verendarius erfchien 
1.3. 842 dag letztemal als Suffragan von. Dayland auf 
r Mapländifchen Provincialfynode. Und i. J. 847 erſchien 
jerbrach das erſtemal als Suffragan von Mainz, gerade 
‚, einer Zeit, da Angilbert von Mayland fih wegen feines 
ſtolzes und feiner Herrſchſucht ſich ‚allgemein verhaßr ge: 
acht hatte. u ) v 9 

Die widrigen. Schickſale des Bisthums Chur And auf: 
llend. Im XIVten Jahrhundert war die Schuldenlaft fo 
üdend, daß faft das ganze Bisthum an Juden ‚verpfänder 
erden mußte, Das mag nun alles wahr ſeyn, fo wie es 
r Berf. S. XXI, anführe. Aber Hr. Dorta flieht die Sa⸗ 
e aus einem ganz verfchiedenen Sefihtspunfte an, den D. _ 
ihhorn aus leicht zu errathenden Bermuthungssründen über: 
bt. Unter Begünftigung der Fraͤnkiſchen Regenten, fagt 
orta S. 35. , bat ſich das Bisthum ſehr bereichert; unde- 
omites ipli Curienfes infulam geftare e ve ſua dacebant. 
nare ſiebat, ut.idem in Spiritualibus Antiftes eſſet, qui 
, politieis non uni jurisdigtioni leges dabat, et non naus 
— flium habuit in fade facıa ſueceſſorem, prout 
oc de Paſchali Patre, Victore filio er ‚Vigilio nepote nQ- | 
sum ab hifloricis noſtris eſt. Nec enim lex coelibarus 

en adv 


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44 Geßdichte. 


adhue magni apnd Rhaetos laeca. Daher Tamm es and, 
dag das Caftrum Martiola, das ehemals unter den Roͤmi⸗ 
fhen Procuretoren das Praetorium war, hernach die Woh⸗ 
nung der Grafen wurde, die fie den Biſchöſen zur Wohnung 
mit anfehnlihen Gütern überließen. 


In der Veen Differt. werden die Gränzen und Theile 


des Bischums Chur beflimmt. Diefe Beſtimmung war de 


ſto nothwendiger, da die Bisthuͤmer Trient, Como, Sit: 
‘sen, Briren, nahe an einander flohen. Zu Chur gehoͤrt 
ganz Rhaͤtien, oder die 3 Buͤnde der Griſonen, mit Auf: 
nahme. von Pusclav;- Beltelin, Bormie und Chiavenna ; ein 
Treit von Tyrol, nämlich das Thal Veneſta, von Fiufter 
munz bis nah Meran. Was dazu-am rechten und linfen 
Rheinufer gehöre, wird ©. AXV. genau angegeben. “Der 
Herr Arula it auf diefer Seite die Graͤnze von 4 Bisthü⸗ 
men, Coſtanz, Augsburg, Brizen und Chut. 


Hier folge die Angabe der. Theile, Archidiafsnate, Ar . 


‚rals Kapitel, In welche das Bisthum Chur ehemals einge 
theilt worden ift. Bey dem Anfang des IXten Jahrhunderts‘ 
ebegriff es 230 Kirchen. Um 1486 zählte man 8 Collectar, 
eder Decanate,, ober Kapitel; weiche aber meiftens feine 
"große Anzahl von Kirchen hatten; fo wie aud) zu unfern Zei⸗ 
ten die ganze Dfüces ‚nur 6 Kapitel begreift: Sie iwerden 
alle mit ihren Namen und Unterabtheilungen angeführt, auch 
die reformirten Hauptoͤrter genannt, die fich von dem Di 
ſchofe von Chur abgefondere haben. 


Auf die Pivfenomena folgt mn ber Erſte Tbelt, 
die Annalen der Bifhöfe von Chur enthätt. Der erfte * 
“der h. Aſimo in der Mitte' des Veen Jahrhunderts; nicht 
als ob er der erſte Stifter geweſen, ſondern weil man von 
keinem aͤltern in Urkunden etwas findet. Auch das, was 
man von ihm hat, beſteht meiſtens aus Bermurhungen ; ; nur 


das iſt gewiß, daß er dem Biſchof Abunbantius von Como 


Vollmacht gegeben, auch ihn auf dem vom Eufebio von Mayj⸗ 
laub —— oncilio zu vertreten. Von den vier 
folgenden Biſchoͤſen weiß man eben fo wenig Zuverläßiges, 
{ind man muß daher ihre Eriftenz nur nach einem Ungefaͤhr 
und muthmaaßlich datiren, ſo wie es auch Guler. Sprecher, 
Eſchudi un, gemacht haben, Auch in dieſem Betracht find 
die Bollandiften mehr Berderben, ale Auſtlarer der Bu 

. Se 


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wu Geſchichte. 445 


eſchichte, da man nf auf ihre Legenden wwiecuerdinga mie 
rlaſſen kann. 


Zuverlaͤßiger iſt das). was man vom bh. Valentiano sie” 
m sa8 weiß, der während des Gothenkriegs und der 
ungersnoth all fein Vermögen auf Arme und Elende ges 
ınde hat. - Ihm folgte fein Neffe, Paulinus, der feinem: 
yeim ein Denkmal ſtiftete. Er gelangte 548 zum Bisthü⸗ 


: Chur, und ſoll dem Schisma von Aquileja angehangen 


ben. Aber auch davon weiß man nichts Beſtimmtes und, 
ewiſſes. In der Mitte des Vliten Sabehunderts findet 
in den B. Verendarius I, 


Pacſchalis, um das 3. 680 Diſchof, war Graͤf von 
regenz, ans der Familie der Praͤfeeten von Rhaͤtien, ei 
ıte des Tyhrannen Victor, der den b. Piackdeg von Deſer⸗ 
ıa harte enthaupten laſſen, und der Ältefte Sohn des Praͤ— 
ten Vigilius. Er war zuerft mit der’ Aefopeja ober Epifcor 
3, einer fegmmen Matrone, verheyrathet, mit welcher er: 
een Söhne, den Victor, der hernach Biſchof wurde, and. 
n Jactatus, Praͤfecten von Mhätien, und zwey Töchter, 
igte, ‚die Kloſterfrauen wurden. Als er ju Jahren kam, 
ß er fü WE als Priefter einweiben, und überriahm das. Bis. 
m von Chur. Don feinen Ihaten i nicht viel bekannt, 

; daß er für. feine Gemalinn und Züchter in einem Thal, 
r heut zu Tag Domeſtica, Domleſch genannt wird ‚ein 
ofter zu bauen anfieng. — 


Victor I., am Ende des VIIten un Anfange des VIIT. 
ihrhunderts, folgte: feinem Mater nad: Das Bisthum 
re alſo hundert Jahre- über. ein eiblihes Bisthum, und. 
haͤtien wurde im Geiftlichen und Weltlichen von Einer Fas 
lie regiert‘, von welcher P. Eichhorn viel Loͤbliches ſagt. 
ietor vollendete das von feinem Vater angefangerie Klofter, 
einem Orte, den er Caz nennt. Vom Bigilius, der- 
r 720 Biſchof wurde, wiſſen' wir wenig; das Meifte bes’ 
ht in Vermuthungen. Er war lange Biſchof, indem fein 
achfolger erſt i. J. 750° zum Bisthum gelangte. Mit dem 
igilius iſt das Leben der Heiligen Oibmar⸗ Pirminius, 
rbinianus verflöchten. Br 


N Baldebert oder Adelbert ſoll zuvor Abt vom RI. Faba- 
1, und von 750 bis 254 Silef ‚geraelen, fegn, worauf er 
wieder, 


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246 Geſchiche. 


wieder in ſein gloſter zuruͤckgegangen ſey No immer 
herrſcht in dieſen Annalen viele Ungewißheit. 


Urſteinus II. ſtammte aus dem Geſchlechte der Srafen 
von Chur ab, und ward zugleid mit dem h. Othmar erzogen, 
ward im Kloſter Defertina ein Mönch, allda 730 Abr, und 
hernach auch Biſchof. Er ftard um das Jahr 280. Die: 
Annaliften fprechen von ihm rühmlich. 


Tello iſt einer der würdigften und whehichaticte— Bi⸗ 
ſchoͤfe der Rhaͤtier, der die Rathevrattiche von Char erbaut 
und mit reihen Stiftungen verfehen hat. Da er ans einem 
der teichften Haͤuſet abftammte, deſſen Voraͤltern ſich durch 
die Ermordung des h. Placidus, eines Rhaͤtiſchen Topar⸗ 
chen, verfündige batten: fo ſuchte er. ihre Simden durd 
fromme Stiſtungen wieder gut zu machen. Er flarb 773. 


Eonftantins regierte als Biſchof von 773 bis an das 
Ende den Jahrhunderts, und if Deswegen merkwuͤrdig, weil 
ihm Earl der Gr. nicht nur das. weltliche Regiment von Rhaͤ⸗ 
tien, fondern auch das Bisthum aufgetragen hat. Won die 
fer Zeit an, fo lange’ die Earolinger vegierten , behielten die 
Bifchofe immer zugleich auch die Würde und Mad eines 
weltlichen Statthalters von Rhaͤtien; wie ſchon Porta ht feis 
nein Compendio della Storia di Rezia p. CIV., deffen 
Buch der Verf. garnicht zu Eennen fcheint, ngemerkt bat. 


| Kemigius, der ı9te Biſchof ‚ von 800 bis 820, mar 
ein Schüler und Freund des Aleuinus, von welchem 4 Briefe 
an ihn in Alcuing Werken vorhanden find. Auch ibm war 
das weltliche Regiment über Rhaͤtien anvertraut. Mit feis 
ner weltlichen Negierung aber war Earl der & fehr unzu⸗ 
frieden. Er entzog es ihm auch, und uͤbergab es einigen 
Edelleuten. Man bat von ihm eine Collettionem Cano- 
num, Der Verf, gefteht ein, daß fie ex falla Hidori merce 
betgenommen fen. und ruft doch die Heteradoxos, wie er 
ſagt, auf,. fie follten daraus erſehen, facros religionis ufug 
antignitus eosdem, qui nune vigent. oblervatos fuifie, 
Wer wird ihm das glauben? Er flarb den 27. San. 820 


Victor II. von 820— 833, flel in Zeiten, wo täubetis 
fche Edellente faſt alle Schäge und Guͤter der Kirche pluͤn⸗ 
derten, welches ihn veranlaßte, ſich an Ludwig den Frommen 


ir menden, damit et den: Sirgenräubeergen- ein Ende mach" 
te. 


ex >)” 7 rue 44 


ESeine Magen waren fruchtlss; yon 230 Kirchen bliew 


en dem Biſchofe nur noch 6 Pfarrkirchen und 25 Eleine Ceje 


ellen üübrig; alle andere aber waren geplündert, und es woſr 


ein, Mittel, den Graf Roderich, den aroßen Kirchenräubet, . 
ces hatte fünf Klöfter, 3 Mannstids 


‚u bezähmen. Die Die | 
ter, Zobrenfe, Defertina und Fabaria, und 2 Prauentia 

ker, Schoͤnnenſe und Cazenſe. Die erſten brachten die Eos 
leute in ihre Gewalt, die le&tern waren zu arm, als daß fie 
hätten darnach lüffern werden können. Man raubte die Kib⸗ 
fter fogar auf des Kailers Befehl, und Ludwig I, wußte Fein 


Hort davon. Man Flagte bey ihm, und die Klagen kanten 


nicht vor ihn. Man bat, er möchte einen Commiſſair ſchi⸗ 
en, et gab aud dazu Befehl; der Commiſſair (Mißrus) 


aber kam nicht, Der Biſchof, ein alter Herr, fette ſich eis _ 


neh Bicarius,;und ſchickte ihn im J. 822 nad) Aachen, wo 
er ein halb ah blieb, aber nichts ausrichtete. So from ! 
— oder vielmehr fo ſchwach war Ludwig! ey 


Lotharius I., der im J. 323 vom Nom aus’ Über Rhaͤ⸗ 
"Gen nad) Deutſchland reiſte, traf das Land in den Eläglichs 


en Umftänden an; torinte aber auch nicht helfens gab dem 


Bifchofe den Rath, er füllte mir ihm zu feinem Vater reifen, 


Der alte Mann that es, und trug ben Kaifer fein Anliegen 


in Frankfurt vor. Nach langen Reifen und Borftelungen 
brachte es der. Bifchof endlich dahin, daß er vom Hofe em 
Diplom erhielt, des Inhalts: es follte ihm alles Geraubte 
wieder herausgegeben werden. Uinſtaͤndlich finder man diefe 
Verhandlungen bey Schoͤpflin, und noch umftändiicher bey 
ı Standdidier. Vietor übergab feine Kirche feinem Bicarig 
im I. 833. J—— u 
Vuaerendarius IT. mar dem K. Ludwig 1. gegen feine - 
Soͤhne getreu, und ward deswegen von ihnen des Landes. 
verwieſen; gelangte aber doch wieder zu feinem Site. : Unter 
dem Bilhof Gerbrach (344 849) finden wir auf einer Sys 


ode von Maynz v. 847 den merkwürdigen Canon: ur qui- . ° 


liber epilcopus homilias habeat — er ut easderm homi- 
lias quisgue aperte transferre ftudeat in ruflicam Roma- 


worum linguam et theodilcam. Ruftica Romanorum Iin- . 


eg0 rüftica Romana, Rumonſch, gewoͤhnlich ifts diefer Die 


olect aber ift fo mannichfaltig, dag Leute, die nur ein paar. 


Meilen van einandet entfernt liegen, einander kaum verſte⸗ 


ben 


\ 


Bi it allein für Chur anwendbar, in welcher Diöces noch 


- 


448 ESEefhichte. 
hen. Mer Hauptdialecte find zwey, wovon fle den einen 


Nomanſch oder Rumonfh, Romanam „ den andern Ladin,. 


Latinam, neunen. Wer nicht in dieſer Sprache predigen 
faun, tangt auch nicht zu einem geiftlichen Amte. 


WVom Eſſo (849— 879) haben wir wenige Denkmal⸗ 
Man fieht wohl, daß er es fich fahr augelegen ſeyn ließ, lich 
deu Gnade feines Königs würdig .zu machen, um wider die 
Großen und dei; Adel feine Kirche ficher zu ſtellen. Nothe- 
ius.(879 — 837) enthält toanig Merkwuͤrdiges, als daB die 
geographifche Lage von Vinomna berichtigt wird, dag der Bf. 
: in dee Gegend von Vaduz, Werdenberg, Zeldfich, am 
Rheine ſucht. Thestolphus (887 — 914) kommt auf vielen 
Concilien und unter den Kailern, Karl dem Diden, Arnulf; 
Derengarius nnd Conrad I. häufig wor, die der Verf. aus 


35 Vielleicht ließe ſich noch manches von ihm aufs 
finden. . u 

Walbo J. (914949) war aus einer der angeſehen⸗ 
fien Jamilien, und bey Hofe beliebt, wie er denn auch Die. 


Einkünfte feines DBischinns dur anfehnlihe Schenkungen 
Heintichs 1. und Otto des K fihr vermehrte. Conderbar 
ſcheint es, daß die Forellen in dem Flüßchen Echaz in Honau 
bey Pfullingen im Wirtembergiſchen fo geſucht und beruͤhmt 


waren, daß Otto I, einem ben ibm fehr beliebten Pfarrer, 


der hernach Biſchof von Chur (949 — 968) wurde, feinen 
geößern Gefallen thun zu Sonnen glaubte, als wenn er ibm 
das Recht zu fiihen in Donau verlieh. ' 


Hartbert war einer der. berüßmteften Bifcyofe, .den man 
auch im kaiferlichen Befolge am häufigften als Zeugen antrifft. 
- Er wußte aber auch den Kaiſern zu ſchmeicheln, und erhielt 
fo viele Schenkungen von ihnen, daß feit dieler Zeit das Bis⸗ 
- thum Chur, wegen der fchönen überall zerſtreuten Güter, reich 
: und eines der aufehnlichften wurde. „Daher auch Hiltebold 
(968 — 994) ſich äufterft angelegen ſeyn ließ, nicht nur das, 
was ſein Borgänger erhalten, hatte, zu behaupten, ſondern 
es auch noch zu vermehren, wie dent auch der, Kaifer feine 
Kirche mit dem beträchtlichen Waarenzoll von Chiavenna bee 
ſchenkt, und alfo für die Kaiferlihe Kammer veräußert bat. 
Walde It. (995 — 1002) iſt ungewiß und verworren. Ul⸗ 
eich I. aber, aus dem Haufe der Srafen von Lenzburg (1002 
— 1026) erſcheiut mehrmal im Gefolge der. Kaiſer, und zog 

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9— Meſchichte. 449. 


He Kirche des 5. Zlorinus zu Fremus im Engadin an fih. 
Bartmanı aus.der adelihen Familie von Plaintalr war bep 
Lonrad II. Infpnberbet beliebt. . Sein Ton fälle in das J. 
1939: : Ditmar, ein Graf von Montfort, (1039.— 1070 
ihmeichelte den Kalſern und hen Häbften, um durch fie ſich 
„bereichern; aus eben demfelben Haufe der Grafen von 
ntfort war auch Heinrich LI. (8070-7 1078), ein Kerr 
von vortrefflihen Gaben und großer Geſchicklichkeit in ‚dem 


Sefchäfften, der dem 'D. Gregor: VII. mie Eifer anhieng, 


und fich Als Werkzeug feines Eheverbote und anderer Abe 


fiehrertigebrauchen ließ; Aber hai darüber in Mainz in’ die . 


größte Lebensgefahr gerieth. Es läßt ſich leicht vermutheu, 
was für Folgen diefer Zwiſt im Rhaͤtien nach ſich gezogen ha⸗ 
e.,.da der Biſchof mis. einem Theile der Geiſtlichkeit fuͤr dem 
abft; der große Adel aber für den Kaifer geftimme war, 
und die Anhänger des Pabſtes überall verſoigte. 


2 Die Ferruͤttung war geoß, . Der-in Char eingeſchobene 
3 


ifchof Norbert Fonnte nie. zumruhigen Beſitze ſeines Bis⸗ 
ums gelangen; alle feine, Cinweihungen wurden vernichtet, ‘ 
und er ftarb endlich auch entfernt von Chur, in dem von ihm 
geſtifteten SI. Hajlbach im J. 1087. Chur. bileb alſo erle⸗ 
. Bigt, bis auf die rechtmaͤßige Wahl Ulrichs IT. 1089 — ıRy5) 
deflen Begebenheiten noch nichtganz im Meinen. find. '. 


Eben fo ungewig iſt die Sefchichte des Snido, von dem 
man bie zum S. ı 1a6 feinen en Anben fonn. Sonſt 
war es gin Mann von großem Anſehen, von Ehrlichkeit und 
von vprftefflichen. Gaben, der feinem Bisthume vieles Zu⸗ 
trauen und großen Glanz erworben hat. Er flarb 1122, 


.. - Conrad. I, aus der Familie der Grafen von Biberegg, 
Gti22 = 1136) Befbrderte, fo wie andere Biſchoͤfe, den Praͤ⸗ 
monfiratehferorden; That aber fonft wenig Denkwuͤrdiges 

— Adalgot (1150 — 1160) ward in Claituauf erzogen, 
eelſcheint an den Hoflagern von Friedrich I., und. ordnet bey 
der ganzen Geiſtlichkeit im Churiſchen eine Deflere Diſeiplin 

an, : Seine Reformatton gelang ihm deſto leichter, da der P. 


Eugenius III. fein Mitſchuͤler, der h. Bernhard aber fett , 


Freund war. Man ehrt ihn ale einen Halligen, deflen Re⸗ 
liquien in die neue Kirche zu St. Blaſi verſetzt worden find. 
Esginoꝰ (Ci 160 - 1170) hieng dem Kalſer Friedrich J. 
wider Alexander II an, und daher findet man ihn uͤberall, 
N, d. B. A. DL - Sf rn vos 


\ 


490 Beßchichte. | 


"06 tilam jenen finder. Man jeichnet ihn alfo als eineh 


"Wdyismatiter aus. Aemerius (1200 1209) wär ein ei 
tiger Anhänger vor Otto IV. ; bein er überall folgte. Grin 


Nachfolger aber\, Atnosb IT;, hieng dein K. Friedrich IL de 
ſto eifriger an, und geſtattete Ihm ben Durchzug durch Aha 
rien gegen den Otto. Dieß gab Anlatz zu einem 7)6hrigen 
Krieg mit Como, der erſt 1220 beygelegk wurde. 
Mir koͤnnen die Biſchoſe Heinrich HL, Rubelph 1. uud 
Dirthoid 1. uͤbergehen, und bemerken nur, daß auch in dieſen 


Gegenden die Moralitat durch die Kreugzäge ſchrectuich geiie 


ten Bat: ©. 95, . ’ a 
Unter Nirich IV. und Volrard war die Kirche yon Char 
daurch die beſtaͤndigen Kriege der Weifen und Gibelliner in 
aroßen Verfall gerathen. Begreiflich war es, daß der Ndef 
in jenen Gegenben e® beſtuͤndig mic dem Kaiſer hien 
| Syeinti IV. (1251 1372) aus der Familie der Gra 
fen von Möntfort, Dominicanervrdens, jeichnet fih durch 
ſeinen Fleiß und Eifer in Wiederherſtellung der Kirche von 
Chur und ihrer Einkünfte, und durch: Ole Befeſtigung vieler 
chloͤſſer und Große Verdienſte vorzüglich aus. Ueberhaupe 
ng mit dem Kalſer Hudotpf J. auch in kitchlichen Dingen 
eine beſſere Periode an; welches duch ih Chur unter Eonrab 
Hl. (r122 — 1222) ſichtdat wird. nn 
Jriebrich J., ebenfalls aus bem Montfortiſchen Hauſe, 
1282 — 1290) nahm Antheil an dem Kriege wider die Gra⸗ 
eir von Merderiberg 5 wurde geſchlagen, und ſuß ektt‘ ganzes 
Jahr im Gefaͤngniß, Aus welchem er fliehen wollte; aber 


dſLehen einbüfßte. Dertolde LI. Megierung ifkunbedentend, 


TDigfeid hingegen, aus dem Haufe — macqhte ſich 
durch feine: Kbigheit und Rectſchaffenhet bey dem Kaifen, 
Albert und dem Erzb. Gerhard von Maynz ſehr beliebt, und 
Belt ſich auch meiſtentheils in Muinz auf. Er ſtarb 2521, 
amd ihm folgte Rudolf II. , ein unruhiger Biſchoſ 
.. Auch im dieſen Gegenden hat der Zwiſt zwiſchen dem 
Kaiſ. Ludwig aus Badern, und dem Pabſte Johannes XXIL 
viele Unruhen nach ſich gezogen, und dem B. Johannes im 
J. 1931 das Leben gekoſtet, den einige Edelleute todt geſchla⸗ 
n haben. Ulrich V., der im J. 1355 ſtarb, widmete ſich 





uiche dem Krierchienſt, ale dem Gontesbient, fo. wie dieß 


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| Geſchicheo⸗ 431 
a Ehir Dieter nichhfe war, iiſhiterhet wenn fe and 
ʒem Klofter kumen und aus Drätichen Biſchofe wurden, -@ 
enen em 
Dle Einkaͤlifte des Bischuni wurden Intel immer 
Hehe gefimätert. Die Diſchoͤſe wuren niche on gern Im | 
hur, ſondern lieber it Wien und an Hbfen, Anige verraufde 
en hr Disthum wit andern. Ihe gamnpf mit den macht. 
un Edelleuten wahrte ſlets ſort. Wollten fie Rube-Baben: 
6 mmßten ſie ihnen Dereb adtteten, cder ſich ſonſt niit ihe 
keit abfinden.- Hatte Bi (1390 — 1416), einer der un. 
ahigfteh Birhbfe, werpfänbete fein. Richenditer an bie Zus 
kun Daft 15 Fan hab ah rate mit Jedetmann / 
1; und Ba ehr, daß es fi 
bald nicht mehr erhelen kounte. br, Da es ſich 
Daß und der Wert, &. 1as..niit Dem Formular des Ei. 
d RR, den der B von Ehe, aid Suffragan, dan en | 
inhöfe ven Mainz, als feinem Metropolitan ,' geichinoren- 


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bhamdelt, wie lange er beobachtet wotben? wie er abges 
habfte ſchworen/ aͤbereinſtimme, ober abtwriche / 
hur näch.&,,128. zum Defibe ſo wieleg Derter im Gebiete 
n Phungen im’, Herzogthum Wiriemderg gelangt ſeyn 





452 Veſchichte. 


rialgerichtsbarkeit der Republik anzumaahen. Se neigte ſich 
allmaͤhlich die Verfaflung zu eins Drmoksatie! 
Ein jeder Biſchof demnach, der feine Kirchenguͤter mie 
‚der an fich zu bringen trachtete, veizte den Meid anderer, und. 
machte ſich bey den Cdelleuten verhaßt, welche die Suter ent, 
weber alg Lehen oder unter der Schutadvokatie befeflen hatten, 
‚denn Diefe wollten nun anabhängige Eigenthuͤmer derſelben ſeym. 
Drmpkratie und Ariſtoktatie, jede auf. ihre Weile, unter 
drüdten demnach den, Biſchof, und beraubten ihn aller ſeiner 
Rechta. Ortlieb, der im Z ra91 ſtarb, leiſtete für ſeine 
‚zeit ſo viel er konnte, und brachte wieder rinige Chüter an 
ſich; aber es folgten, bald neue Stoͤße, welche die Biſchoͤfe 
licht mehr empor kymmen ließen. &. 136. Cives, fagt der. 
Verf., hon magis Imperatorem, quam-epiloopum curan- 
tes, peculiare regimen ſua in urbe <onffitmerunt, 
2.77 Wald Brad) em biutiger Krieg aus. Die Tyroler ver 
weigerten dan Rhaͤtiern Die Gerechtigkeit. Wollten dieſe wi⸗ 
der alle Gefahr ſich ſicher ſtellen, und ihre kaum errichten 
Republik behaupten: ſo ſchloſſen fie zuerſt unter ſich, und 
hernach mit ſieben Helvetiſchen Cantonen im J. 1498 in 
Zrich-ein Bändnip, auf den Buß-des. Schwähifdien Dünts 
niſſes; dem aber die Hebbetier keinesweges heytreten wollten. 
Sobald die Tyroler dieſes vernahmen: fo traten fie dem 
BDchwaͤbiſchen Bunde bey, und nun brach der Krieg in velle 
Flammen ans. Der Biſchef Heinrich, fo viele ante et 
fi auch sorgen Wiederherftellung des Friedens gad, mußte, 
es mochte wollen dder nicht, mit dem Bundesheer wider die 
Tyroler ins Feld gehen. Noch auf dem Marfche fuchte er 
über den Braulderg zu entkommen; touede aber von ſeinen 
Freunden zuruͤckgehalten, um von den Rhaͤtiern richt für eis 
en Berrärber gehalten zu werden. Er verbarg ſich in feinem 
Schloſſe Fünftenpurg,...too ihn die Tyroier überfrien,--und \ 
don diefen ließ er ich au, nach- AInshrudtabführen.. Nun | 
war er in den Augen der Möätier ein Verraͤther und Deeineie 
diger „ den fie. verabfrheuten... ©ie gaben nicht mehr zu, daß 
7 ge in fen Bisthum in. Chur wieder eingeſetzt wuͤrde. Ex rer 
—*8 1503 ;. und ſtarb 3509 In Strasburg. 
Untker allen -Wifchöfen aber war wohl Paulus (1503 — 
2543) der undluͤcklichſte. "Sein Name war Ziegler a Ziegel⸗ 
berg, Baron von Bart. Des Rhaͤtiſche Bund ward —* 
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maͤchtiger, und achte die anſehnlichſten Erwerbungen. Velt⸗ 
un kam an den Biſchof und die drey Bünde. Die fünf Ar" 
tikel, unter welchen fie fih ergeben haben, find erft neulich 

vom. Hrn. von Salis in einerigelehrten ſtaatsrechtlichen Ab⸗ 

. „handlung entwickelt worden. Auch unfer- Berf. hat.in feinen: 
God. Proh, noch. einige: dahin gehörige Urkunden ans Licht 
sehtaht. Der U. Paulus ftand nicht nur bey Lep Xu, ſon⸗ 
bern and ben Carl V. in Aniehen, > - 0. 8 


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3. Endlich drang auch die Reformation mit aller Dracht in. 


disfe Gegenden ein, fo daß es, wie. der Bes 1 da, fagt,\ 
PAD behauptet hat... ' en 
nz .. a I * 
Hier. konnte P. Eichh. freylich keine beflere Quelle ge: . 
‚Brauchen, als die Reformationoͤgeſchichte von Rhaͤtien, die; 
der gelehrte und fleißige Dr. Dominicus Roſius de Porta ge— 


ſchrieben hat; Comander, ein inniger Freund des Froingli,, 


wurde als Pfarrer von den Bürgern gewaͤhlt, und in die 
Stadt eingefuͤhrt. Der arme Biſchof hatte vieles Uggemach 


auszuſtehen; die Bauern mißhandelten- ihn mit Echlaͤgen 


und Steinen, und er mußte fh, um fiber zü feyn, ven“ 
Chur entfernen. Ungluͤcklicherweiſe trat: auch dert Wiedettaͤu⸗ 
fer Blaurock, ein entlaufener Mönch, auf, und lehrte Gleich 


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za verwundern if, daß noch irgendiwo die far oliſche Melidton 


beit und Ungehorſam gegen die Obtigkeit; wurde Aber bald" 


unterdruͤckt. — Der Bifchof verlor volfends feine offentli⸗ 
chen Rechte, welche die Bürger und der Senat än ſich riſſen. 

Er war nun fo weit herabgeſunken, daß er als sine gay uns 
bedeutende Perfon geachtet wurde. Er ſaß in Oetingen, und 
ſchien zut Wefignatipon , zum Vortheile dee Johannes, Anger 
[us Dreck, handch Dius IV. , geneigt zu ſeyn, als die ger" 
heime Nñterhalidlung entdeckt wurbe. Der- Abt Theodorus 
8 h, Sicht, der Unterhaͤndler in dieſer Sache, wurde mit! 


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ridern dingekerkert, geſoltert, und 3529 enthanptet. . "Dans \ 


us ſtarb 1541. 


27., wie u vn DR 
. Die Tanoniel wählten den Lucius Yter, der zubor Doms ⸗ 


robſt war, als Biſchof; (1545 — 1549) mußten es aber: 
yeichroören, daß fie nie mehr einen Viſchof ohne Vorapiffen . 
ind Einwilligung des Bundes waͤhlen wollten; Det Bifchof gber 
nußte die Ardikel von 1526 beſchwoͤren. Auf dieſe Weiſe tete, 


ete Lucius das Bisthum und die katholiſche Religiou in Rhaͤr 
je, wo ſchon .eine Parthie Bon die gar feinen Diſchof 
u on. . u Br 13 . me | 


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454 ASDocſhhichte 


mit · hab⸗en wollte. Iudeſſen lebten zoch die-Ratheliten am⸗ 
ter ährem Biſchof, und die Proteſtanten in ſolcher Cintracht, 
daß fie beyderſeits einander zu Gevatter landen, 


Als Thomas gewaͤhlt wurde (1548 1565) To michte 
mar vorher Erlaubhniß vom Senate der Bündtner haben. 
So wurde dann ber weltlichen Macht dag Inſehen der Bi⸗ 
ſchoͤſe immer mehr mterwerien, und Camander -batte voßs 
kommen Recht, wenn er fagte: Epiltepus quidem Demi» 
nes dicitur, ſed ruſtici daminentur. Thomas hatte vieles 
Auszuſtehen; betrug fich aber mit beito mehr Klugheit, je 
bitere Verſuche gemacht wurden, das Disthum gang auſza 
Beben. Die Leiden der ſolgenden Biſchoͤe find immer aͤhnli⸗ 
Ger Art, und auch Beatus (1585 — 1581) ſah ſich endlich 
gejwungen, zu refigniren, und mit einer Penſion von 400 
fl. ſich an hegnuͤgen. nn 

Da es fa fehr an katholiſchen Hrieſtern fehlte, und vielt 

uͤchtlinge aus Stollen hen den Filigltirchen ſich einſchlichen; 
D entichlpß ſich der Zard, Carl Borromes eine nene Reife in. 
Ein Tälern vorzunchmen, und in Mapland ein eigenes, 
ohegium zur Erziehung von 40 jungen Leuten, theils 2 
nerieen, theils Rhätiern, zum Weiten der katholiſchen Kir 
“en in Rhaͤtien auzulegen. Derus IT. aber (ısgı — 1601) 
wurde, wir gewoͤhulich, witer Peſchwoͤrung ber 6 Artikel 
gewaͤhlt, und vom P Gregor XIIL betätigt. Er führte 
aber fein Amp mit Sorgleſigkeit, und erhieis detwegen 
mahnungsichreiben won Card. Carl Borromeo, der Mönche 
in Die Haudtplaͤtze ſchickte, welche ben Abfalß von der Fathes 
liſchen Religion hemmen folgen, Solche Perfuche naͤhrten 
immer mehr die Erbitterung der Proteilanten gegen Die Ka⸗ 
tboliken, und fie hatten den Anſchlag noͤch wicht ganz aufge 
geben, den Katholigisummg aus Rhaͤtien zus verdraͤngen. Ih⸗ 
ve Miniſter verlangten ai agten Aut. 1604 in Chur quf day 
Zuſammenkunft der — Abgeordneten, fie ſouten 
ben Gebrauch der Orgeln, die Litaneyen, und andere katho⸗ 
liſthe Gewohnheiten gänzlich ‚aufheben und verbieten | 
Wh. Jobannes aber eilte herbey, und wibderſetzte Ach mit 
dem größten Nachbrucke. Eben diefer Biſchaf war es, Der, 
afs P. Paul V. bie Republit Venedig mit dem Wanne ber 
legte, es hinderte, daß man den Benetianiihen Truppe 
den Durchmarlch durch Rhaͤtien nice geftattetes ja der, fo 
lange ber venetianiſche Geſandte in der Kirche war, bie Meſ⸗ 


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er. weht, er Kirche ) 
a Ber Mu Hayes F boͤſe, daß der. 17% I 
ſoines Lebens mgbe ſicher war, amd nad Feldrirch sure: 





war. 
floh. ¶ Man erlaubte ſich m Unfug wider den Die 


fo} ‚und feine Abkane, der ze an deu Pobſt herichtete, 


und von ihm ein Ty ejben (1607): and deu Wefehl er⸗ 


hielt, den- Romiſchen alender und Brevier in ſeinem Kite; 
chenſprengel einaufübren, Daß es nieht an graufamen Auer. 


bruͤchen Proreftantifhet Seits fehlte, davon zeugen die Vey⸗ 
ſplete bie der Verf. S.73. Anführt. # 


, Die Jeſaiten, die Sch bereits in Beklin und in: Ahr 
fexihigg,,.. danut fie nicht Preieketen macen koͤnnten. Dar, 
maßte am wiebeubolteneuelen flächtis werden, 


indn vein —5 mar, wie det: MWerf. viefleiche * 


mas zu ßarf ſagt, ©, 182... das beſtaͤndige Beſtreben mie 
nittrorum acatholicgrum. Hoe, fagt er, miniſtrorom 


acatholicorum gꝑus, hir labor fuit, cuiusvis crudelitatis 


pe € Hopatum fundirus delere. Das hieße alſo fundi-, 
tus. delete, wenn man will, der Biſchof ſolle fich den Mes 


raſentanten der Nation unteriperfen, und nicht von einer... 
. ° fleinden''Macır abhangen.“ "DaB aber guf bepden Geiten 


viele Urgerechtigkeiten umb Staufamfeiten berübt Worden, 
Dad: Wird wohi nicht gelaͤugnet werden koͤnnen. Aber Einen’ 
Theil geriz unſchuldig darftefien zu wollen, das ſcheint dem. 


guch nicht Hang unpartheyiſch geurtheitt. 


Das Endurtheil, dag über den Biſchoſ Jelnner gu 
{$üt wurde, fiel-dahin aus;. ex jo0 feiner: Bürde eislegt, ans, 
bu —*— der dren Bünde Bern und profevibitt; ine 


Ki deu ſich behe sbergen;. Aa ven Gub.in: —2 — 


ſetzt, ſoll er dein ihrer —* Yen enthauptet wer⸗ 
8 am ie a der A HE die wu * 


erf. beſonders angeführt erden, eidzuge Dir Oeſter⸗ 


Br melde hie nach 1. ſchien dem Wilhafe . 


‚ fein 


varmıa jellgufcgen angefangen battcy , wurden anf immer pres 


| Dick PER verloren Bichey ihr Leben, unter. wel; 
gen der — Ruſca und der Ca ©. Fidelis vom 


4 ” . 
— TEE An” - 


* 


456 Seeſhiche. 
fein Scahilckſal: erleichtert zu ſehn: Die Gaͤhrung waͤhrte aber 


noch immer fort, und wurde mit vieler Muͤhe durch aus⸗ 


waͤrtige Maͤchte nach und nach beygelegt, und die Freyheit 
der katholiſchen Religion behauptet: "Der Biſchof Johannes 
flarb endlich nach vielem Leiden im J. 1627. Ihm folgte 
Joſeph Mohrus (1627 — 1635), ber manches zum Vorthei⸗ 
ke * katholiſchen Religion 'verfuchtes aber wenig erhal⸗ 
ten bat, 2 Da 67 
Nach 6 Monaten wurde. endlich Johannes VI. (1636- 
1661) gewaͤhlt, der damit anfieng, daß er wieder ein paar 
Jeſuiten zue Erziehung ber uaend ins Fand’ 3095 welche aber 
von den Buͤndtnern ſogleich wieber fortgefkhafft wurden. M⸗ 
ih -VI, (1664 — 1692) iſt ohne Vorwiſſen des Sencgets ge⸗ 
wählt worden, und mußte detwegen einen Revets ausſtellen. 
Heber ebendenfelben Segenfland flritt man dutch dey der Wahl 
von Ulrich VII. 4692 — 1728) Bon den letztern Biſchoͤfen 
hat der Verf. noch Weniges bemerkt. a 


Der zweyte Theil begreift den kirchlichen Zuſtand bes 


. 
. 


VBisthume Chur, und zwar ben weltgeiſtlichen. In bieſem 


handelt das Ifte Kapitel non der Cathedralkirche von Chur. 
Die Weitgeiftlichkeie iſt ſehr ſchwach. Das. Bisthum hat 
eine Eirtzige Coſlegiatfirche. Außer dem Cathedralcapitel find 
alſo die andern in ſehr geringer Auzahl. Den Stifter dieſer 
Krche weiß man ſo genau nicht, - Das Gebäude, aber rührt 
vom B. Bells her. ‚Der obere Theil des Gebaͤudes iſt für. 
die Domherrn beftimmt. Das untere Gebäude macht die 
Dfartöirge aus. - Gegen Weſten iſt der bifchöflihe Pallaſt, 
und um denſelben fliegen die Käufer der Domberren. _ Die 
Stadt ift vom Höfe getrennt, und mit einer Mauer umgeben, 
r Domberren: find nur noch fechs‘, die in Chur reſidiren 
nen, die andern halten fie) fonif! too nuf.' Shed'Pamen’ 
werden alle angefuͤhrt; mie den Pſatteyen » die ſte degleiten. 
Dielen folgen die Erbaͤmter. Auf diefe werben die Proͤbſte 
der Cathedrealkirche, und nach dieſen die Dekane angefuͤhrt. 
Im lten Kap. wird die Colleglatkirche als die einzige 
im ganzen Bisthume angefuͤhrt. Sie bat den Titel des h. 
Wictors in'valle Meſancina. Graf Heinrich von Saceco bat 
fie 1219 geſtiftet, in der Abficht, damit die Chorherren nach 
dem Willen bes Probftes die Seelſorge in dem Mefanciniſchen 


und Calankiſchen Thale Äbernähmen, wo fie auch ben Sehen 
. E | den 


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I. 
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m — — — — — 


din genlchen. Wer’ in biefe"oltegliinh"aufgeomimen "ters - 
I den till, muß aus einem der beyden Thaͤler entiptoflen ſeyn. 


Im Ulxen Map, "folgen Ste Equites hofpfralik 8, To» 


ı . 


Se 451 


Al iſammen: wuͤhlen · den Prokft Rus: ihrer Mitee, die: Auf 
nahnge der: Canoniker ſteht Bay dem Probſt und den Demhera 


ten zugleich Des Collegium ſteht unmittelbar unte: derr 


waͤbſtlichen Stuhl, ter wuͤſſen in der: Kirche S. Vietvria 


—— we · aher in Meſanco, um die Seelſorge gu ver⸗ 
— ..< 


1 Bar Ie Se Fran Bu : RM 


. Hännis in Feidkitch, Die KFeldkircher, weil fle diefeg Haus, 


nicht für’ nüptich bitter, haden es Im I. 1696 an das Wins 


fter Ottobegren für 22cbo fl. abgerteten, deſſen und Me. 
Bel 


& haben: Es wird von a big 4 Mönden bewohnt 
— er 
Der driste, Thaik betrachtet den Aegulan⸗ Kirchen: 


5 +.» x 


auftand "yon Chwr. Dor ere. Khfdmitt handret von iden 
Manngahtehen. Im · Item Bayı semant:idan Qatutkloſter 
Deſertinenſe oder Defertina vor, ‚dag feinen Namen von der 


Öden und rauhen Gegend Bet, Se! egt an der linken Seite 
des Oberrheins hide ine € vom Ürfprimg dellelben, am Fuße. 
Ben Bergs Erispalt. Heut zn Tage masht das Gebiet diefeg 
Kloſters, das ehrmafs ſehr anſehnlich war, einer Theit des 
granen Bundes aus; von Chur gegen Abend, Anfangs folgr 


- te der see it h. Stgebert, der Regel Columbans; es 


tourde aber dirletbe' hernach in die Regel des h. Denedictsvers 
foandelt. —— e aber, was wit ih dieſem Verzeich⸗ 
süffe der Aebte von De | 


aus so Artikeln, welche alle zehen Jahre erneut werden mäfe 
fen.: Nach dem Inhalte deſſelben, den man hey Sprecher 
lieſt, wird alle Sabre auf der Zuſammenkunft im Fruͤhling 
ein neurr Landrichter erwaͤhle. Tron iſt zu dieſer Verſamme 
lung oouſtitutionsmaͤßig verordnet. Der Abt ‚Peter heißt 


deswegen peter patriae, Hbebtatis.vinder ac ligae Griſomm 


anctor. r’Zug Zeit der Reformation traten der Abt: Martin 


und drey Monde der dehre des Zwingli key; und autführten 


einige wichtiga Hsfunden: &. 3507 Seit diefer Zeit nahm 


auch bieles Kloſtor immer. mehr ab; und beſteht zwar annoch; 
aber ohne den vorigen Glam. re werden die Abe, der 
Rn | $ ppaͤhit; 


⸗ 


uſſe der Aebte von Delertign; finden, iſt &. 242. der Ur⸗ 
ſyrung und der erſte Anfang des grauen Bundes, den man, 
dem Abte Peter von Deſertina ji danken hat. Er beſteht 


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458 Gefhichte; 


waͤhlt; aber fie chen in keinem Aufhen, und ihre vorzäge 
lichſte Rechte find verlpren. 

Das a0e Rap. begreift Monafterinm Principate Faba- 
rienſe ardinis S. Benedieti. (Es it nqaͤmlich auf der weſtli⸗ 
hen Seite von Rhaͤtien eine rauhe Gegend Rhucantia, wel⸗ 
de an Sargans ſtoͤßt. Faſt in der Mitte dieſer Gegend iſt 
das ſehr alte :und beruͤhmte Kiofter Fabgria, gemeinigtich 
Pfavers genannt, ein paar Meilen von Chur entfernt. Der. 
Verf. har hier Gelegenheit gehabt, die Antiquitates Faba- 
rienfey des Auguſtin Stokliun, der 5 Sabre uber Dekan in 
dieſem Klafter geweſen, eiuzufchen und zu gebrauchen, daher. 
auch dieſer Artikel vorzüglich fleißig bearbeitet iſ. ©. 266. 
Auch dieſes Kloſter harte mannichfaltige Schickſale, und litt 
zwar Bir; der Neformation; erholte ſich abet auch wieder, als 
es In J. 1605 der Ochweizeriſchen Benediotiniſchen Congres 
gatien beytrat/⸗ welche 1602 unter dem Titel: Conceptig- 
5 B. V. Mariae geſchloſſen, And von Klemens VIII. beftäs 
tigt, ans feit diefer Zeit · von den Pabſten begünſtigt wurde, 


Eh jgen Kap. wird "Monafterium Montis S. Meærias 
in Valıe Venuſta Od. $: Benediäti Hiftoxifch entwickelt. 
Dirres Aioffer liegt im Vinſtgau, nicht fern von dem Urfprung 
des. Eefchfluffes bey dem Dorfe SBurghaufen. - Diele Abtei 
heißt ſonſt quch Marienbera. Es iſt dieſes Kloſter am Jahr. 
1146 von Mönchen von Ottobeuren geſtiftet worden. Der 
Verf. iſt vom Abte dieſes Kloſters mit biftoriihen Denkmas 
len und W rkunden unterftüßt worden. N Auch bier entjiand 
Streit, 25 das Kloſter niimittelbar ſey, welcher der B. von 
Ehur wderſprach, bis wan füh hierüner pesglich. Die Aeb⸗ 
te gengjen ct Schug vom Heſterreich, theils wider Aboeca 
ten, theils wider allzugierige Edelleute. J 


San folgen im unß Kon. Siifer von anderh Orden, 
und zwar das Kloſter S. Kucii Prämonficatenferors 
dena. Es iſt vor der Mitte des Viton Jahrhunderte« vom 
h. Walentiano, Biſchof yon Char, angefoat,, und zwar Ans 


fangs von Minden ſchwerzen Ordens, nach Auguſtins Re 


gel befekt worden. Zu dor Volge wurde de den Miinchen 
von Fabaria Abeıfragen, Denen es auch noch im Xten Jahrh. 
zugebörte. Die Lage des Kloſtere ifk fehr angenehm. Man 
hat da die Ausſicht nicht nuc über die Stadt Chur, fordern: 
J auch uͤber die -gange Veren Dir weobeten zuerſt Cerici, 

die 


x 


. Baſchicher — 
"Die bes. 6. Buſentiaegerndrdt und viucckeke hacce, daher 


men es auch das, Kloſter G. Valentiani nannte, hernach Desi 


nedictiner von Fabaria, und —8 Canoniei Pramonſtra⸗ 
tenſerordens, die der Biſchof Conrad von Bibereck von Thur, 


aus Roggenbürg hieher verfetzt hatte. So ward alſo dag: 


fer eine Sanpnig, der Proͤbſie vorftanden. . Das Vera, 
aan derſelben liefert der Verf., und hängt ihnen das Ver⸗ 
zeichniß der Aehte an. Dann auf einem Generalçapitel 1453 . 


een fie. die Erlaubnſßß die Wurde als ebte zu be⸗ 


kleiden. 


. Bier feine de der Darf, Yen Porta in fiiser Möctifihen 
Kiehenbiftorie widerlegen gu wollen, weicher vom Abt Thes⸗ 


datus Stchlegat wicht :günkeig geurtheilt heben mag. Unſer 


gleichzeiti Ochrifskeller, un, die in der That Achtung ver⸗ 


dient. Grauſam bfeiht immer die Behaudlung dieſes Abtes. 


Aber ägntihe Sranfamkriten run mar wohl pon benben, 


nis Goenobium print! 


— —— Solche Fruͤchte brachte der. Geiſt jener 
‚Hebrigens iſt biefeg Kloſter mannichfaltigen Nngluͤcks· 
den Zůſtande gelangen konnte. 


len Zusgeſetzt geweſen ſo DAB es faft nie in einem Bläßen:, 


Sn denn Aigen: Atlannt fehreite. der. Bert, zu 9— 


J Sragentläftern fort; A ı fen Kapitel -Beizeikt. st Schoe-; 
Nuhilium erdinis'S. Auguftimi.- 


. Es liegt noͤmlich Wiſchen dem Bier und Wallenſtebeer 
See obarbalb Uznach In cotttis rhamuicıg ein ſehr altes adelir: 


fürftlichen Aebtiſſnn wehnen. Dir Naue: des Orts heißt- 
choͤnis Schiyais, Scandium ‚ Scenifium. Man ae 


nidit mehr alg 6 Darkieti auf, welche von beyden @eiten 16° ° 


Ahnen Sa men. Die jegige Arbtiſſinm und Fuͤrſtinn 


WMarxia Anna von Eytingen dem Verf735 die Urkun⸗ 


den zugeſchickt, die den Kloſter nah wieder eten Sign 

noch uͤßrig blieben; welche aber zu einer vo uſtaͤndigen 

FR: nicht binreid end Fiat.” Der Stifter des one Par 
nfrid Sraf vpn Iſtrien umd dem Ehnrifdien Rhaͤtien bir: 

daſſelbb am 809 zur (Ehre tes Kreuzes ind des fh: Erbafti- 


‚ aus 78 (Er lehte noch um 323, da Ihn’ Ludwig I; mit! 


dem Abte Abahına nach Rom ſchiete, um die Sache zreilchen 


ches Fraurnkloſter, in welchem 6 adeliche Frauen unter einez 


Berf. legt daher S. 325. eine wichtige Urkunde non einem - 


⸗ 


Peſqa un den men u menden, rs dieler Klo⸗ | 


n | | nn fer 


z 
- 


460 Geſchichte. 


ſter war ben Plackereyen der Schirnwoͤgte beſtaͤndig ausge⸗ 
ſetzt, welche die Einkünfte deſſeiben ſchwachten. 


Das 2te Rap. iſt uͤberſchrieben? Cacium vulgo Carz, 
SS. Apofl. Petri et Pauli aıdinis 5, Auguftini. Die Lage 
deſſelben giedt der Verf. alfo an: Ad pedes montis Hein-. 
zeni in valle Domeftica Thofianae jerisdi&ionis parte. 
Man nenne das Kloſter Tab oder Kaͤtzis. Der erite Stifter 
deſſelben war Pafchal, Biſchof ven Chur; die Geſchichte dei: 
feiben aber bat ftarfe Luͤcken. Das Klofter if 1570 unter 
gewiſſen eigennüstaen Leuten vertheilt worden, die man nach‘ 
der Meinung der Menſchen als Räuber, anſah, umb die fi 
dadurch ihr Ungluͤck vorbereiteten, das fie in der Folge betraf. 
Als man es, fo aut als moglich, wieder berfielite fo. wurde 
es nun durch Prioriſſinnen tegiert. 


Das zte Kap. lieſert uns die Schickſale der Edelfrauen 
des h. Johannis des Taͤufers, gemeiniglich Muͤnſter genannt, 
Benedictinerordens. Muͤnſter, das Earl der Gr. angelegt 
haben folle, verbiudet das Thal von Tyrof mit Graubuͤndten, 
wo Taufers, Tubersum, fiegt. Daher beißen auch). in den 
Urkunden des Mittelalters die Aebriffinnen: Abbriffie sg 
Taufers im tYTünitersbal ob der Kalfa gelegen. Ctiva 
fiegt auf einer Ebene, die durd eine Schlacht: zwiſchen den 
Deiterreihern und Rhaͤtiern beruhme. geiuorden iſt. Das 
Ktoiter ift in einem übten Zuftand, und fann feine Urkunden 
liefern, aus welchen fi neue Entbdeckungen machen ließen, 
Bey der Wahl einer neuen Aebtiffinn find zmeen Commiſſa⸗ 
rien zugegen, ein Defterreichiicher und ein Buͤndtneriſcher, 

weil bas Kloſter u unter dieſer zweyfachen Advocatie ſteht. 


Der Jllte Abfchnitt enthält, wie der Verf. ſagt, Mo- 
.  nallerja minora. Im ıfien Kap, werden bie Drannseiiiter 
durchgegangen, als. ı) das Klofter Eurwalden, Praͤmonſtra⸗ 
tenfecordens, fleht unter der Abtey Roggenburg. In der 
Kirche von Curwalden halten Reformirte und Katholifen, nur 
durch eine Zwiſche nwand getvennt „- ruhig ihren Gottesdienfk. 
Kür die Katholiken verfieht den Gottesdienſt als Pfarrer ein 
Canonicus, der vom Ki. Roggenburg dahin gefandt ıpird, 
welcher den Namen als Adminiftrator führt. j 


2) Das Kloſter des h. Jacobs, eine Prämbnfraten: 
ſerprobſtey in Rhaͤtigow, oder Bretigen, wie es in der ge⸗ 


meinen Sprache heißt; gemeiniglich Kloͤſterle genannt. 
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a 460 


er Buff ganz eingegangen und —B 


en worden: &. 360. . 


) Die Carthauſe in Sqnos, alle hen Endet getan; \ 


veiche aber vom K. oſeph IL aufgehoben worden iſt 


a) Das ODominikauerlloſter vom $; Nicolaus in Cars 


—— 1548 eingegangen iſt/ Als Der teſormitte Gores. 
bienſt · in Chur zu hexrſchen begann. 
5) Der Berg bes h. Vietot; Otd. Ne 5; Franeifäi 
Die Frangiſeaner leiſteten den Pfarrern umn Feldkirch gut 
"Dienfte. Soleph:H. ſchaffte ſie ab," und ſebte ſtatt Ariel 
nen Weltgeiſtlichen. ne: 
T =) Mons.S. Iofephi'(hey Hera) Eremitarum. ade 
ie S..Hietonyni, a wor 4 ee ı Fe 


— 3) ° Capazinertib er'in Tour; Meels, Felbkirch Pi; | 


—ñ— 


[4 


denz, Meran, Schla anders Muͤaſtet, Zarahh⸗ Engadin, 


Mals In Vinſtgow, u. a. 


ı. Im ten Kap: :folen. die diaenliſter von rigen 


Madontung, alei; vi: 

hy, Vallis Domtriartth (eu Velden. online 5. ‚Chic, 
bey deiotir hen. Joſeph in fie eg aufhebeu u 

| BB Aceupadt y..ein. : Grausptloßet Sprintaner 


ir 
FE En 


3) —— —— Pan vcw⸗· "Binden 
ördinis 8. Dominiei. | 
.4) Göen. Monialintn Vefenir aa; in Satan 
cin Wieden) ‚ordinis S. Benedilli, ”. 


2.9 -Bion oder Gauen, gPrämofftvatenferordens , eine 


Deiftung ve RN "won Viſchof vom Chur 78 se u 


Bit. 

Eingegan a find die trauentühea— n Merand * 
Pa im, / rl auf Befehl van. Sofepp IT., „einige in 
Fhur auf dein. Berg, das S. Hilarii außer den Stadtmau⸗ 
zen:won- Chur, Siedercurmatden. Und fo endigt füh mir 

367. bie. Paginatur bes zweyten Theile. . Denn der Cor 
54 Probationum: hat ſeine eigene. Pahinatur, an weiche 
mw das Bean ana Ba rlanenhuch en haͤlt * 


« 


463 Seſchichte. ur | 
landen von einer gedoppelten · Art, erſtiich fire, Die ſhon | 
anderswo gedruckt zu finden find; hernach feldye, ‚Die das 
erſtemal im Drucke ericheinen. - Die den erſtern gedenken | 
wir uns nicht aufguhalten, außer menn der Verf. eine beflere \ 
Abſchriſt aus — 28— liefert. Dieß iſt ber Fall von Nr. H. 
va der Verſ. das Teſtament des Tello aͤcht lieſert, und mit 
gaffenden Aiıterfungen bönleitet. Wer bie Rhdrifche Anße | 
art, und ve Eigenbeiten * Ente verfiel; „fer an 
ches weit beiler. erklaͤren, als ein anderer, Dem diefe Mund⸗ 
nee unbefanng If. Dieß verihaffte dem D. Eichhorn offem | 
bar manchen Vorzug por andern Diplomatiterrm. 


Ob das Diplom von Carl dem Sr.,' das Aus dem At⸗ 
uise ven Chur gezogen it, "Ne. Til, ſich behaupten: laſſe, \ 
daran zweifelt Rec. defto mehr, da er findet. Daß: auch dem | 
Verf. ander Zwetfel dabey eptſtanden iſt. Aus dem Ars | 
* dive von Pfeffeps find Ne. IV. V. ans Licht gebracht worden. | 
Sind ed bloße Abſchriften: fo kann mancher Fehler im Ib 
ſchreiben eingeſchlichen ſeyn, und wir toͤnnen uns alfb hie 
decht batauf Verlaifen.. Örisihateifiad doth au Hier. etwag 
ſelten. Indeſſen ud wir dein Merf. für Bas, Was: er ame | 
zohtgpıy.hetunpaningent, anmer vorzüglien Danp fehulbi. ; 
ie find nun Öaleiet, was in den Archiven don Chur, Pfeh | 
fere, u. a. bisher verborgen Tag, und koͤnnen alſo berechnen, 
Wie viel unfere deutſche Geſchichte dntch dieſen Teil der Gera 
wania ſoↄera gewonnen hat. Am meiſten ſcheint auch duech 
die Aumereuũaon deh Veri. dia Erbheicseibung Des Mittel· 
alters im Vezug auf jene Gegenden aufgeheilt ju ſeyn. SE 
iſt z. B. Nr. XVI. Plũcenes, Blutentum, Pludenz bie Haupt | 
| 
| 


N 
\ 


ade im Walgbib, oder Ih Valle Drufiana, wo Drufus Kei 
eführt hat. Ne; LXI. wird dde Diſplom K. Heinrichs V 
ch. welches er dei" Rupert, Abt von Fabaria als Reichs⸗ 
fürfüeit erklart bat. aus einer Abſchrift He ß. Klöfters Anger 
„Imp. quo Conras 
Fabarien 2 suda traduntur iM. Majd 
to; Ne. CV. Schreiben des Biſch Aliens von: Chur in 
‚er Eheſcheidungsſache bes Grafen Johannes voll: Throl und 
bet Margaretha ſeinet Frau, 30. Map’ 1349. Ne. CXII 
Fragmente and den Metärionett Goswins, Ptiors von Marks Ä 
guberg, am Enbe bes XII. Jahrh. kufümmerigetragen: ‚ir i 
. für dle beutſche Geſchichte Jerter Zeit ſehr — Stach 
Me. Cuutt. Diplom bey Röm. Kbn. Raperto, mean. 
Cr; - . e 


t 


füßrt. Nr. XCV. Diploma Henrici V 
R ‚Abbaii .Fabarienfi- regalia fenda 


x 


77 Geſchichte. “ »65 
der Abtey von Pfaͤffers Redemtinnem Adtnenine bern. 
‚6. Jal 140g. NESCXX. Balls Concilfi Baltecnks, qua 
difpenfatur luper deſectu elefionis Abbatis Wilhehti .de 
Mosbeim. =. Sept. 1435, Nr. CXXVIIT. Sthlöffer, tele, 

&e ehemals dent ©. von Chur. zugeboͤrt haben. Nr. CRLI. 
Tredecim pagorum Helveticorum hortarotise Ad Rhaetog, 


at epifeopum Curienfern divexare deliftant. 4. Mai 1575. 


Die legte Urkunde ift ein Daukfägungsichreibeit des Wurf. Mm 
den Heren Diſchof von Chur für alle die Gnddendezeugiingen, 
die er ihm waͤhrend feines Aufenthales in Chut ermieh, und 
fuͤr die Unterſtuͤtzung feiner. hißerifthen Unterſuchungen ig 
den Archiven. Pehn freylich Immer einige gelehrte Männek 
aus &. Blaſt ausgehen, und auf einen fo beitithihren Fe 
itterarifche Reiſen machen :, fo verlprechen wir üns viel Guter 
von der Germania ſaera, welche doch ud) immer unerwar. 
tete Schwierigkeitzu fiiden darfte. Indeſſen macht diefee 
Band dem P. Eichhorn Ge, wenti wir auch fchon hob 
manches hinzu wuͤnſchen möchten, das zu erfülleh miche im⸗ 
iner in der Maqt eines Schriftſtellers Rebe: _' 
Lk 


Erdbeſchreibung, Reiſebeſchreibung und 
SGtatiſtit. * 


Geographiſche Beſchreibnng der Landvogtey Ortenau 
und der in dieſem Landesdiſtrikt liegenden Kloͤſter, 
Tdäaler, Fluͤſſe, Seen, Straßen und nierkwuͤr⸗ 
digen Gegenden, dann von ben drey Reichsſtaͤdten 
Dffenburg / Gengenbach und Zell am Harmet⸗ 
ſpach. Endlich von dem Fleiß und Nahrungs⸗ 
ſtand der Einwohner, dem Viehſtand und deg 
vornehynſten Merkwuͤrdigkeiten. Carlsruhe, iA 
Maklots Hofbuchhandlung. 1795. 9 Bog. ing. - 
gyH. | ' Po 
we | | Br 


. Balt, Und der Verf. hat gegeben, was er geben kounte; 


464 u Erdbeſchreibung. | 
ex lange Titel zeigt hinreichend ‚an, was das Buh ente 


Pogleich der Statiſtiker von der Bevölkerung und Anzahl der 
Menſchen ih diefem Diftrifte, von’ den H 

andern‘ Gewerben, von der Denkungsart, Cultur, dem 
wiſſeuſchaftlichen Zuſtande umd dergleichen, hoch gerne ges 


nauere Nachrichten gelefen hätte. Die Geſchichte dieſer Ge⸗ 
gend iſt zierhlich umſtaͤndlich mitgenommen worden; aber _ 


Teeplich in einem Style, der nicht der ängenehmſte it, und ber 
dem Turlatftple. ähnlicher fieht, als dem teinen hiſtoriſchen 
Stufe. Auch fehlt es nicht an Unrichtigfeiten und ſpgar ad 
Miderfprächen; 3. B. Graf Kutbard har noch S. n06. 


dax Klofter in der Stadt Gengenbach 736 — und 
doch iſt es ſchon durch die Verwuͤſtungen bes. 
verabgewuͤrdigt worden!!! Mat lieſt bier auch manches 


ttila weit 


Deus, z. DB. daß nach der Ausſage älter Maͤnner der Mar⸗ 


ſchall von Turenne im Jahre 1076 it von einer Katios 


>‘ 


nenkugel getoͤdtet worden, ſondern daß ein großer Af, den 


die Kugel von dem Nußbaume, als er unter demſelben den 


taiſerlichen General” Montecukiculli beobachtete, abſchlug, 
‚feinen Leben ein geſchwindes Ende gemacht hätte, Das er⸗ 
ſtere waͤre nur Vorgeben der Franzoſen. Des großen Ges 
nerols —— —* ie — 

y Unterchern befinden.; dieß iſt dem gatzen framzdſiſchen 
Aare jeder, dem durchreiſt, geht Binein, und ſehr 


viele bringen den Eingerdeiden. ihres Helden worben Wein - 


und Brode zum Öpfer!!i In Anfehung der Koboltfas 
brike, welche in der Benedictinerabted Gengenbach in reu⸗ 


‚gm Beiten eef,angelege worden if, bat dr Verf.-niht ange | 


geben, ob der Kobelt der dortigen Gegend eigenthuͤmlich iſt, 


oder ed er von anderh Orten hergeholt wird, um bort die 
* Bane Farbe zu verfertigen. Der Kobolt wird aber eigents 


lich mit: güoßen Koſten auf der. Achſe, mit. Mauleſeln und 


Pferden/ theils aus — theils aus bern Walliſerlande 


aͤnd dem Piemonteſiſchen geholt. Solche:genaue Nachrichten 
erwartet und ſucht man deth. vorzüglich in ſolchen ſpeciellen 


Beſchdeibungen eines gewiſſen Diſtrikte. 


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anufäkturen unb 


en fi in einer Kapelle des beit. Niklas 


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Erbbeſchreibung, 465 


Bentrage zur Kenntniß vorzuͤglich des Innern von 
England und feiner Einwohner. Aus den Brie⸗ 
‚ „fen eines Freundes gezogen von dem Herausgeber. 
Zwoͤlftes und dreyzehntes Stuͤck. reipzig, in 
der Dykiſchen Buchhandlung. 1795. 260 S. 
8. 183. EEE Zu u 


Den größten Theil diefer beyden Stücke fällen nach dic Nach: 
„sichten, von dee Univerſitaͤt Orford aus, Den Anfang mache 
‚die -Defchreibung von Chriſt Eburch: Collegium, dem 
ı ‚größten und wichtigften unter. allen Collegien. „Es ift eine 
Fleine Stadt, und twürde, wenn man es aufallen Serten 
umgehen . konnte, ohngefaͤhr eine halbe Dieile im limfange 
„baten, innerhalb welchem auch mehrere Gärten liegen.“ . 
‚Der eigentliche Stifter diefes Collegiums war der Kardinal 
Wolſey, deſſen Statue auch beym Haupteingange ibm zum 
Andenken aufgeftelle ift.. Mach feiner Idee follte die Anlage 
noch größer gemacht werden; aber Heinrich VIIL fand es für 
gut, Re ein hischen zu befchneiden. Die Kirche des Eollegiumg 
iſt zugleich die Kivche des Bisthums von Orford, — Won 
der eigenthämlichen Verfaſſung deflelben Jemanden einen 
deutlichen Bgriff zu geben, fage dev Verf., ift äußerit ſchwer, 
wæveil es fo gar nahe an mehrere Dinge grängt, die es doch nicht 
aſt, fo daß immer eins mit dem andern verwechſelt wird. 
„Chrit Church,“ Heißt es, „if kein Collegium, ob ich es 
ſchon die ganze Zeit Über fo genannt habez es iſt aber auch 
nicht: des biſchoͤſtiche Sitz von Oxford, denn der Biſchof hat 
sigentlich nichts damit zu thun. Es iſt eine Sefelichaft, eine 
Stiftung für einen Dechant, acht Domherrn, 101 Studente, 
acht Kapläne ‚einen Organiften, acht Clerks, at Chotkna⸗ 
ben, und außerdem noch zwoͤlf bis vierzehn Servitors.“ — 
Die Biſchoͤfe von Orford find zugleich batd Domberrn, bald 
Dechante von Chriſt⸗Church. Agiren fie als Biſchoͤfe: fo 
—* fie nichts mit dem Collegium zu thun, außerdem be⸗ 
upten fie nur den ihnen im. Collegium zufommenden Rang, 
und ſo kann ber Biſchof, wenn er, wie es gegenwärtig den 
Bat ijjt, ein Domherr ift, bey vielen Gelegenheiten unter det . . 
Dechanten fien. Der Dechant iſt das des Colles 
iums, und wird vom Kimige gewählt, Sein Anſehen utid die 
hrerbietung, die man ihm erzeigt, {ft ungemein groß. Der 
MAd. B. A.i. B.i. 8 begen⸗ 


066, . Grökefiheibung. 


- . gegeutehetige,. Mares Jackſon, vormaliger Grlicher Des 
Prinzen von Wallis, if einer der gebildetſten, gelehrteſten 
und bravſten Märmer. Geine Unpartheylichkeit bey Berges 
dung der Stellen geht fö weit, daß er ſelbſt auf Empfehlun⸗ 
gen von der Einiglihen Familie niche Iminer Ruͤckſicht 
nimmt. — Die Domberren werben gleichfals vom Könige 
ernannt. Sie haben nebft dem Dechanten die Regierung, die 
WMacht und die Verwaltung der Einkünfte des Collegiums in 
Haͤnden. — Was in andern Kollegien Fellows heißen, 
nennt man bier Students. Ihre Anzahl beträgt toı. Die 
Stellen werden vom Kapitel vergeben, und dieſes uͤberlaͤßt 
bie Wahl 1 größtentbeil bem Dechanten allein. Hat man ein⸗ 
mat ein Studentſhip erlangt: ſo kann mar zeitlebend wenig» 
ſtens vor Mangel gefichert feyn. — Sin dem Gpeifefadi 
pder der Halle vond Chriſt Church ſpeilen täglich ungefaͤhr 
'ı50 Perfonen; dieß macht Taum die Häffte der Geſellſchaft 
“aus; Die jedoch auch, weun fie vollſtaͤndig iſt, den ungeheuren 
- Saal nieht ausfuͤllt. ne 


Das Collegium AU. Souls if das ſehenswuͤrdigſte 
naͤchſt Chriſt Church. Es befteht aus dem Haupte (Warden) 
40 Fellows, 2 Kaplaͤnen, 3 Clerks, und 6 Chorknaben. Die 
Mitglleder ſind groͤßtentheils aus adelichen Familien. Sie 
‚werden von den Fellowe ſelbſt durch die Majoritaͤt gewaͤhlt: 
es kann aber Niemand dazu vorgeſchlagen werden, der nicht 
Einige Jahre in einem andern Collegium geweſen iſt. Man 
Setrachter Re daher ſchon als Maͤnner, bie ihre Erziehung 
nicht erſt zu erhalten noͤthig haben. Für die Wahl eines Wars 
den hat jeder Fellow eine Stimme. Sie erwaͤhlen3 Kandi⸗ 


daten, aus denen der Erzbiſchof von Canterbury einen, ge _ 


wöhnlich den, weicher oben an ſtehet, ernennt. Das Colle⸗ 
gium hat eine ſchoͤne Kapelle mit einen Altargemälde von 


S 


Menge; und eine Bibliothek, die nach der Vodleyiſchen viele - 


[eiche die wicgeigfte iR: 


. Die fünf „allen. därfeh nicht mit Ben Opetfeflfeh det 


Collegien verwechſelt werden. Sie Haben zwar mit den Cole 
legien im Grunde den naͤmlichen Zweck; haben aber keine 
Gtiftungen, folglich auch keine Fellowz. Außer dem Prirte 
cipal, Vieeprineipal und Tutor enthalten fie bloß unabhängige 
—* die ganz für ihr Geld leben, uud zu keiner Otif⸗ 
tung gehören. J F 


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Bug. 


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- Dach diefer Beſchreilung der ‚einzelnen Sohgien fommt. 

ber Verteiler mıf die Beſchreibung der Univerfität, als ein 
"Korpus betrachtet. „ch kann, fagt er, eine enalifche Unis- 
verfität nicht beſſer vergleichen, ale mit gewiſſen Schweizer⸗ 
Republiken, Lie einen großen un kleinen Rath haben.“ Ohn⸗ 
erachtet ein ‚jedes Tollegiun Tür: Sc, umubhängig iſt: ſo bat 


doch wieder ein jedes einen Drpytiuugg, und die ſe machen zu⸗ 


ſammen das aus der Depuurten (che Honle of Delega- 
ner) ; fie heiſen auch ihe Heads of.Houfey, weil jedes Haus 
der Collegium feilt Oberhaupt deputiet: Amdhrer Spige haben 
«fie den Vicekanjler und die beyden Pegctors Sie machen gleich 
ſam den kleines Rath aus ,. dagtgen die Magifter den großen 
ausmachen, Nichts kann ver dieſen ‚gehracht werhen, MMag 
nicht vorher bey jenem durchgegangen it. „Wein die Heade . 
‚of Houfes und die Mägifter zuſammen fißen: fo find fle der . 
ESoiweram, und Ihre Verſammlung heiße the Comwokation, 
fa mie dag Haus, worin fie ſich verfanımeln, the. Gonvotg- 
tion - houſe.:.. Mie Magiſter Finnen durch die Mebcheir:iiuer 
Stimmen alles, verwerfen ; aller ſelbſt nichts vorkihilageru Wiek 
sen fie alle in den Convocation etwaͤs durchſetzerrt fmäffenfie 
vg vother vor Die .heads of haufes brütge; wo es · ĩn dyr ei 
ſten Inſtanz verworfen werden kann.“ — "Die Nechte und ° 
die Gewalt dee Convocation’ ſins ſehr:ausgedehnt. Sie iſt 
es, weiche. die verſchiedenen Brade giebt ; a8 Düctor,. Mi 
giſter, ic; eine Menge Profeſſuren befegt, bie-jiwep,Mepede 
fentänten für das ‚Hans der Gemeinen waͤhlt, afle der Unis 
verſituͤt gehoͤrende Stellen vergießt bisweilen kleifie Agad 
nuflegt, neut Geſetze macht und tilte yeräriert. Und im allet 
vieſen Dingen iſt ſle ganz unnbhingi/ erkenne keineß hohern 
Verichtshof und Arie Appelldrloh: Mie mand Mar der 
Univerſitaͤt zu beſehlen, als das genteine Recht, das heißt, 


die Geſehe des Landes, die ſuͤr jeden Enhlaͤnder die naͤmti⸗ 


hen find.“ Nicht alle zur Comoeation gehoͤrlge Peffonerl 
erſcheinen in jeder Sitzung; oft me wenige. Iksbeſondre 
geſchieht die Erthellang der gewbhnlichen uͤnd rehelmaßlgen 
Stade von einem Ausſchuß, the Congregation genannt, 
welche aus dem Vicetanzler, den © Prostors Ind 9 regent 
Mmalters beſteht.. ET Aa 


Das rdigentlicht Hatpr be beit Bag’ 
ihr ſelbſt gewaͤhlt wird, iſt dei Ran (Chareellor)} del 
= | Pe wvoͤhn⸗ 


“ J 
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J u 35 


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— 9* 


468 ¶Erbbeſchreibung. 
woͤhnlich "eine der erſten Petſonen des Reichs; der aber 
felbſt keine Geſchaͤſte hut; ſondern einen Wicktanzier ſetzt, 
weiches ſaſt allemal ein Doctor und Haupt eines Kolleginms 
fe ⸗Rnigh · Steward iſt eine Chrenſtelle bey det Univerſi⸗ 
tät}. mir der jetzt ziemlich gar Peine Att von Geſchaͤften ver⸗ 
burden iſt. Der Viecekanzlet ift; der Sache nad, das Haupt 
der Univerfitaͤt. Er wird alle Jahr, soder-alle aueh bis drey 
gahr nen gewaͤhlt. Er iſt zugleich ein Yeiedenstichter und 
unterhäft. einen Gerichtshof, in welchen Dinge, die nicht 
von großer Wichtigkeit ſind, abgethan werden. — Außer 
dem· Bicekanzler giebt es nöch vier Pro Vitelanzlers , die 
nichts ‘anders :als. Beyhuͤlfen des BVicefanzlers Ifiud, oder 


«auch feine Stelle vertreten; in Fall er krank oder abweſend 


wire 
ar u. Die zwey Progtore find gewiſſermaußen als die tribunl 
inuader die. Greunde der Magiſter zu b 9 


nt 

li biegt ihnen das Polizeyweſen der Univerſitaͤt ob. Lin 

x von ihnen wählt ſich 2 Proproctors als Gehülfen- 
Ayra'@iezhle dauert ein Jhbe., -— Die Officiaaten der unb 
werftänfind:- der Almiwerfitäens Redner, ‚ben Bibliotba 
Bax der Bodl. Bibl. der Axchivarius, ‚der Aufleber ‚des 
Aſhmoliſchen Muſeums, der Bibliothekar der Radeliffſchen 


Bibl., der Regiſirator, die, Sedeile der Clerk, der Ver⸗ 


ger (eine Art von Anterlaͤſter) 

9 AKußer.den Lehrern, De zu einem jeden Koflegium ine⸗ 

belondrergehören, giebt.ed;andere, die für, die ganze Univer- 

“ find. Sie theilen fih, in Enigliche und gemeine Pros 
eſſoren ein. Die erfkerif merden vom Könige gefegt und ber 


zahlt " Ihr Gehalt, der urſpruͤnglich gering (40 — so Pf.) . 


war, ift nach und nad) ſehr anſehnlich Dadurch erhöht worden, 
aß man allerızy dazu ſchlug Sie halten dafür feine Vorle⸗ 
. Ingen , fondern dieſe werden befonders bezahlt. Die Pro⸗ 

feffur ift die ſchlechteſte, fie träge nicht yeine soPf. — Si 
— Profeſſuren find Privatſtiſtungen und natuͤrlich mit 


Phr verichiedenem, Gehalte verknuͤpft. Diele Stellen werden 


von ber Univerfitat, d.i. von den Magiftern nach der Mehr⸗ 
heit der Stimmen vergeben. — G.55. findet man ein Vers 


je, der lamtlchen Veeſeſſoren zu Oylord aud gu Cam 


btidge. . 
ee Zu . Er . o Ten 
! £ . 4: — | Dr 


no. 


[2 


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DEE Er 


Daß jede der deyden Univerſttaͤten zwey Mitglieder zum Pas 
hament ſchickt, iſt bekannt. ¶ Bon der aladenrifchen Tracht. 
ze Kaffe von Mitgliedern der Univerfitäe hat ihre befondre 
leidangsſtuͤcke, ohne die ſich eigentlich Niemand öffentlich fp 
Hen Laffen darf. Indeſſen wird es auf Spabiergängen,- Land». 
parthien, ꝛtc. fogenau nicht genommen; in dem Lniverfitätsges 
bäude aber kann man ohne diefelbe nicht erfiheinen. —. Von 
Den ‚bey der Akademie hblichen Ceremonien, — Vom 
Gottesdienft. — Uebrigens verdient noch bemerkt zu wer⸗ 
den‘, daß alle wuͤrkliche Glieder der "Uniperfität von der die ' 
Ichoͤflichen Kicche feyn muͤſſen. Diffencers koͤnnen wohl auch 
da fludieren; aber nie einen Antheil an der Univerſitaͤt 
erlangen. —  - Ä EZ 
Die Art zu ſtudieren iſt auf den. enalifchen Umiverfitkten 
ganz verfihieden von ber in Deutſchland uͤblichen. Den Haupt⸗ 
unterricht empfängt der junge Menſch von feinem Tutor, und 


— 


den vornehmſten Gegenſtand deſſelben macht die claſſiſche Ge⸗ 


kehrſamkeit. Nebenher werden wohl einige Vorleſungen der 
Profeſſoren beſucht; aber nicht in der Abſicht eine Fakultaͤts⸗ 
Wiſſenſchaft zu erlernen; dazu find die Vorleſungen gar nicht 
geeignet. Oie machen gewoͤhnlich einen Curſus von etlichen 
und zwanzig bis dreyßig Srundes aus, und ſollen bloß dazu 
dienen, dem Zuhoͤrer einen allgemeinen. Bigriff von dem 


| ‚Segenftande zu geben: Fakultaͤts Wiſſenſchaften find eine 


Sache des Peivarkeißgs, .. Zu einem. Geiftlichen wird In 
England "gar nicht das. erfordert," was den uns Ju einem 
Theologen gehört: : Fein. Hebraͤiſch, keine Dormatik, kej⸗ 
de Polemik, feine Parriftil ,..g. ıc Alle Arten der ligera⸗ 


riſchen Profefionen findet man nuter der Geiſtlichteit: 


3 Gg 3: “ Aerzte, 


v 


470 &rbbefchreibung. 
Jerzte, fehle Geiſter, Mathematiker: ſelbſt Soldaten treten 
In dieſen Stand, — Die Techtogelabrbeit wird zu Lori⸗ 
don unter praktiſchen Rechtsgelehtten und in den Gerichtshoö⸗ 
fen erlernt. Die Mechrägelehrten haben bier eine Art von 
Zunft‘, Inn ol Law in. die Jich einer einſchreiben laſſen muß, 
ehe er das Recht au plädiren erhält. — Mitder Arzueye | 
| 


Funde iſt es miche viel andersz fig wird ebenfalls am 
— unter. Auleiting praktiſcher Aerate In. Sonden, für 


Der engliftben Univerfitäten, in Sinſicht der ibnen -gw 

\ machten Vorwoͤrfe und ibres Minfiuffes auf Staata- 
verfaffung, Sitten, x. Der Verf. vertheidigt die enalie 
Auen Univerfiräten , und, unſerer Meberzeuguns nach, anf 
fehr auten Gründen, 


Anbang. Heben die dentſche Sprache und Ks 
geratur zu Oxford - über den Gebrauch. der Vene 
ſchen Ausgaben griechifchee and lateiniſcher Klaſſiket 

An England. u u N 


| Dreyzehntes Stuck. Anfeben, Würde un» 
Stand der Belebrren in England. Ich hatte noch nicht 
lange Die Inſel betreten,“ Tagt der Verf, „und mar nur 
noch in wenige Geſellſchaften gekommen, als ich [don fand, 
daß der engliſche Gelehrte, in Ruͤckſicht ſeiner buͤrgerlichen Ex⸗ 
iſtenz, ein fo ganz andres Weſen ſey, ale der deutſche, und 
daß hierin ein Unterſchied ſich finde, der, faft mochte ich ſa⸗ 
gen, keine Vergleichung aushaͤlt.“ Der Grund baden liegt 
vornehmilih in dem Wohlſtande, in weichem ſich ber Ge⸗ 
lehrte dort ‚befindet, In der Regel widmet fich ſchon Nie⸗ 
miand dem gelehrten Stande, der nicht eignes Vermögen 
Vdaͤrte. Diejenigen, die dey der Univerſitaͤt bleiben, genießen 
Burd) die Stiftungen eine Unterſtuͤtzung, die ihnen auch⸗bey 
einem kleinen vaterllchhen Vermoͤgen und einer mittelmaͤßigen 
Stelle ein anftändiges Auskammen nerihaflt. Das Studium 
der Arzneykunde iſt ſehr koſtbar, ſchon darum, weil es mei⸗ 
.ſtene in Londen getrieben werden anß, und es widmet ſich 
daher Niemand dieſer Wiſſenſchaft, der. nicht ein ziemliches 
Vermoͤgen befitzt. Jeder Veſuch eines Arztes muß eigentlich 
wmie einer Guinee degahlt werden. Werliämte Aekzte bringen 
"08 In Lenden jaͤhrlich auf 6 — 8 tauſend Pfund. Wegen Ye 


’ \ 8 f} 
. 
. 
.. 


Berwachtun gon über die Latuvr und das Weſon | 


— 
- 
[4 
N: 


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an De 


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EErrbbeſthreibung. 41 or. 
| Sau BE —. 
Koſtbarkeit nehmen ſehr viele Leute in Krankheiten ihre Zue,. ⸗˖ 
7 fluche zum Apotheker, den man auch den Doctor nennt, wpe 
gegen der eigentliche Arzt zum Unterfchled der große Dos 
‚ctor beißt. Der letztre wird dartn nur in der hoͤchſten Noth - 
Berbengeholt, und der Patient fieht es wohl als fein Todes⸗ 
aͤrtheil an, wenn der erſcheint. Man höre daher öfters far. _ 
gen: ir is all over with him, for ıhe great Decror hag 
been fent far. = Nicht weniger Eoftbar.ift das Erudium 
| ber Rechtsgelabrbeie — aber auch nech einträglicher, wenn  * 
‚es einem gelingt. Rechtsgelehrte von Ruf gewinnen jaͤhr⸗ 
lich 3, 5, 7 und gtaufend Df., „in man fagt, heißt es bier, 
daß es Fälle ‚gebe, in denen einer, befonders SErsfine, 
zehntauſend Pf. und darüber in einem Jahre gewonnen habe.“ - 
Die NRecdhrsgelahrbeit führt fogar zum Adelfbande; denn man 
bedarf im Oberhaufe einer gewiſſen Zahl yon Rechtsgelehrten 
! dan l.ords), und hierzu werden faft nie Pairs genpmmen, ° 
ondern homines novi. — Auch die Geiſtlichkeit genicht eines 
a Auszeichnenden Wohlſtandes. Bloß in einigen entlennen 
Provinzen, mie Cumberland, Weftmpreland, Wallis giebt 
! es fchlechte Pfarreyen, und mithin arme Geijtlihe. Es 
“ verſteht ſich ührisens von felbft, daß das, was hier von dem 


Wohlſtande ber engliſchen Gelehrten geſagt iſt, feine Angnah- 
men leidet. | | u 


iſtso riſcho Erklaͤrung der verſchiedenen Arten von 
Rechtsgelehrten in England, Zuerſt eine kurze Geſchicht 
des gemeinen und des edmifchen Rechts in England. Das 
gemeine Recht, (the common Law) welches den Srundpfeis 
fer der engliſchen Freyheit ausmacht, eriftirt. feit den fruͤheſten 
Zeiten, und bar, wie fie der Verf. dufert, feinen Urſprung 
“in den Wäldern der alten Sachen erhalten. zer beftehr es 
aus dem gefchriebenen und nicht gefchriebenen Geſetz, 
won welchen jenes Die fpätern Berordgungen, Parlamentss- ' 
acten, zc. begreift;. Diefes aber die von Alters her beobachteten 
Wehräuche und rechtlihen Gewohnheiten enthäft.. Die. legs - 
| tern find zwar auch vielfaͤltig niedergeſchrieben und commen, · 
: tirt; aber nie von Obrigkeits wegen gefammeft; und in einen 
Codex zuſammengetragen worden, der die Sanetion der Res 
gierung erhalten hätte. Das roömiſche Recht konnte durchaus 
| nicht alldemein in England eingeführt twerden, fegdern wurde 
J bloß von der Geiſtlichkeit und den Univerſitaͤten aufgenom⸗ 
mens weßwagen auch zu Orford eine Profeſſur deſſelben er⸗ 
u Sa . rich: 


n 


r 


/ 


472 Eröbefchrelbunge . 
richtet iſt. Wefprung der Iuns o/ Court und af Chaucery. 
Seitdem der allgemeine Gerichtshof für die Angelegenheiten 
der Unterthanen (che Common pleas) auf immer an einen ber 
ſtimmten Ort, nad) London, verlegt war, verfammelten ſich 
auch dafelbft Die Anhänger und, Vertheidiger des gemeinen 
Rechts, und bildeten nicht nur eitien eigenen Körper von 
Rechtsgelehrten, fondern errichtefen auch eine Schule des ge⸗ 
meinen Rechte. Und das iſt der Urſprung der fogenannten 

. Inus of Court und of Chancery. ‚Diefe Inns waren nichts 
anders als fo viele .verichiesene Tollegien, deren ein jedes, fo 
wie auf den Univerſitaͤten, eine eigene Sefellihaft ausmachte, 
feine Gelege, gemeinihaftlihen Tafeln, Kapellen, sc. hatte, 

y- und in welchen das gemeine Recht inaller Form gelefen wurde. 

.Hier wurden auch Uebungen und Eramina gehalten, und end» 
lich gab ıhan fogar Grade, fo aut als auf dei Univerfltäten, 
Die Grade heißen Barrifler und Sergeast. Jetzt werden 
nicht mehr eigentliche Kollegia gelelen, fondern, wie ſchon 

vorhin berichtet worden, muß ein jeder, der die Rechte. erler⸗ 
nen will, unter Anleitung eines Rechtsgelehrten für. ſich ſtu⸗ 
dieren. — " Die große Menge der Mitglieder der Inns, 

of Coutt, die von einigen auf 40,000 angegeben wird, er⸗ 

Fläre fich dadurch, daß viele junge Leute aus begüterten Fa⸗ 
milien nach London kommen, Anfangs in der Abficht um die. 
Mechte zu ſtudieren, die ſich alfo in eine Inn eiufchreiben laſ⸗ 

fen; aber bald ihren Vergnuͤgungen nachgehen, und fich um 

dic Rechte nicht weiter befümmern, — Die Rechtsgelehrten 
theilen fich in drey Hauptklaſſen: ı) Advokaten, diefe find 
entweder Specialpleaders , welche die Prorefie ausarbeiten . 

‚ und einleiten; oder Barrifters, welche die Proceſſe in den 
Serichtshöfen führen. 2). Richter, deren England zwoͤlfe 
hat. 3) Inbaber verfchiedener Aemter und Stellen, 
Zu diefen gehören erftens ; der Attormey- general, Solicitor« 

- general und Recorder ; zweytens die ſogenannten Civilians, 
und drittens mehrere zur Kanzley gehörige Perſonen, alg 
der Großkanzler und einige andere. — Zum Belchluß eine 

. . Erklärung was Atltorneys und Conveyancers find, und was 


. 


lawyer bedeutet. 


ee 43: 


Haudbuch ber fchweizerifchen Erdbeſchreihung zum 
Unterticht der Jugend. ‚Non Johann Eafpae 
Faͤſi, Profeſſor der Geſchichte und Erdbeſchrei 
bung auf der Kunſtſchule in Zoͤrich. Erſteg 

Baͤndchen. Welches nepft der. Haupteinleltüng 

die XIII. Cantone enthält. Zürich, um Berigge 
bes-Verfoflers, 1795. 8. 326 ©. 18*æ8. 


ngsinkiturs , an dem der Verf. als biffentlicher Lehrer ht, 
und durch das Zutrauen des. Eumire, welchem won der Mer 


sierung die nähere Aufſicht über daſſelbe aufgetragen ift, vers  _ 


anlaßt. Der Verf, hat. daher vornehmlich auf die künftige 
Beſtimmung feiner Zuhörer Rüdfiht genommen, und au 
den Eahton Zuͤrich umftändlicher beſchrieben; doch ohne bey. 
den Übrigen Cantonen irgend einen vorzüglich wichtigen Ger 
genſtand und Dre vergeflen zu haben. “Diele Erdbeſchreibung 
iſt mit Fleiß bearbeitet, und zweckmaͤßig eingeriditet, und ver« 
dient in den ſchweizeriſchen Schulen beym Unterrichte in ‚der 
. baterländifhen Erdbefhreibung zum Grande gelegt zu wer⸗ 
den. Auch fuͤr/ den Auslaͤnder iſt ſie nuͤtzlich und lehtreich, 
indem bes’ Verfaſſer alles gemamyand gruͤndlich vorgetragen 
EZ 2 


dat. | 
nn Bf 
Hiſtoriſch ⸗ geogtaphiſche Beſchteibung , von ganz 
Frankreich nad) feiner jetzigen Eintheilung in 93 
Departements. Dresden und Leipzig, ih der 
Richterſchen Buchhandlung. 1795. 390 Geirtn 


. 


Hit wahrſcheinlich eine Ueberſetzung aus dem Franzbſiſchen, 
igenchtet weber der Titel noch eine Vorrede daruͤber Aufichtuf 
‚giebt, (etwa von Geographie hiftorique ot literaire de la 
France, ıc. wovon 1795 eine-ste Auflage und 1796 die fe - 
‚ Aufl. unter dein Namen des Verfs. Melsngere erſchien) 


voran flebt eine Einleitung, welche die gewoͤhnlichen VBorkenne, · | 


niſſe von der Groͤße, den Grenzen, Fluͤſſen, der Eitheilumg, u, 
838«4 mw. 
. 





— 


/ 
434, Erdbeſchreibung. 


f. to. enthält. Dieſe allgemeine Beſchreibung iſt ſebr kurz, . 
oder vielmehe nar allen kurz: deſto umſtaͤndlicher hingegen iſt 
der V. ig den Beſchreibur gen der einzelnen Orte, in welchen. 
außer den Merkwürdigkeiten, nicht nurbie Hauptbegebenheiten - 
Eerfelhen angeführe, fonbern auch die dort gebornen berühmten 
Merfonen und Gelehrten genannt, und zum Theil kurz charaftes 
riſtro werden, doch nicht mit biftorifcher und literarifher Ge⸗ 
nauigfeif; wie denn uͤberhaupt der B. Bier und da mir ziemlicher 
Fluͤchtigkeit gefihrieben zu haben fcheint. Die neufranzöfifche 
Schreibart hätte der Ueberſetzer wohl etwas abändern kennen ; 


‚auch hatte er mehr für dis Reinheit und Nichtigkeit des Aus» 


Drucks forgen follen. Ein fehe mefentlicher Mangel bes Buche 
if, bey der Folge der Departements nach den verſchiedenen 
Gegenden des Landes, ein Regiſter. or 
* Emb. 


Bemerkungen eines Afademikers über Halle und deſ⸗ 
fen Bewohner, in “Briefen, nebft einem Anhange, 
enthaltend die Sfatuten und Gefrge der. Frie⸗ 
drichguninerfisät, ein Idiotikvn ber Burſchenſpra⸗ 
he, und deu fogenannten Burſchenkomment. 
Germanien. 1795. XII. und 546.8. 


.w 


- 


E⸗ find bereits zwanzig Jahre verſtrichen, ſeit iv) dieſe Aka 
demie beſuchte; und mehrere der hier geſchilderten Lehrer fenne 
ich perſonlich. Mein nachheriges Amt verſchaffte mic oͤſters 
ash in der Folge mancherley Nachrichten, ſo daß ich glaube, 
auch in meiner jeigen Entſernung, mit volligeg Ueberzeugung 
uͤder vorliegende Schrift urtheilen au kͤnnen. Und da muß 
ih denn zum Ruhm des Verf., dee wahrfcheinlich aus Ders 
lin iſt, und ih H.W.K.....g unterſchreibt, feeylich beken⸗ 
nen , daß er nicht zu denen jungen Afademifern. gehört , die 
bie genoflenen Wohlthaten init. Undank vergelten, tie wir 
feit einiger Zeit fo manche traurige Beyſpiele erlebt haben. 


Denn er führt nur diejenigen Lehrer an, die er loben, unb 


ſchweigt von denen, Die er nicht preilen eher beurtheilen fan, 
weil er ein Theologe if. Und Bas iM ſͤblich. Aber von der 


‚andern Beite dringt. fh der Gedanke unwiderſtehlich auf, daß 
‚her Verf, dieſe Schrift geſchricben habe, un einen Theil feer 


vo 


% 
Li 


 Erobefhreibung. ’ | 415° 


Univerfitdtsausgaden dadu wieder un erhalten. Denn feine 
Bemerkungen find groͤßtencheils oberflaͤchlich; fein Styl if 
waͤßrig; der Wiederh en find fo viele, daß durch Weg⸗ 
laſſung derſelben, ſo wie der Auszüge ans Dreyhaupt‘, m 

zere Bogen hätten erfpart werben koͤnnen, und die oefälkten 
Urtheile fo wenig ſeſt, daß fie nur zu ſehr den jungen Atade⸗ 
mifer verrathen. — Für ben indeß, der Halle noch gar nicht 
femme, und beſonders für die ſtudierende Jugend, kann diefe 
Erik immer von Nuten ſeyn, da fie daraus manches gleich 


von der lächerlichen @eite kennen lernt, was oft für fehr reiche 
tig gehalten wird. . Einige Nachrichten find gewiß unrichtig. 


ds müßten denn feit kurzer Zeit Veränderung vorgefallen fen; 


Eltern und Vormuͤndern, Die etwa bey Lefung dieſer Schrift 


- möchten beforgt werden, kann idwauf Ehre und Gewiſſen die 


Werficherung geben, daß fchen zu meiner Zeie ein Süngling; 


der Luft zu lernen hatte, recht gut in Kalle leben konnte, ohne 


daß er noͤthig gehabt hätte, wein er nicht in Händel gerne 


then wollte, fi) nach dem Burien» Kommene zu richten ; 


wie viel leichter muß es alſo jetzt augehen. da der Siudenten⸗ — 


ton To merklich verfeinert ih, 


> “ . . — 
XP.— wu. 


* Chriſtoͤph Moaiers d. W.W. M., Deflrel Ä 
ung von Venedig. Zwevter Theil. Zweyte, 


v 


h durchaus vermehrte und verbefferte Aufloge. Mit 
Grundriſſen und Kupfern, Leipzig, bey wong Ä 


1795, 424 ©. 8- 


Die Stgatsverfaſſing von Venedig, fine yeinliche und sör 


Ferliche Gerichtsverfaſſung, Finanzen, Policey, Berenhnen, 
Aderbau, Prosufte, Handel, Fabrik⸗ und Manufakturwe⸗ 
fen, Münzen, Sitten, Literatur und Künfte — dieß ſind 


bie reichheitigen Begenftände, bie ber 2te Theil dlefes treffli⸗ 


- chen Werkes, in 8. Büchern umfaßt, und wovon 1 wie hier 
eine allgemeine Ueberſicht mittheilen. 


Mit vielem Fleiße iſt im 7ten Buche (als dem erſten 


Abſchnitte bieſes Theils) die Geſchichte der venetianiſchen 
Siaats perfaſſung tobcinteiet vorgetragen, und ihr be 
' tig 


£ 
— 
« N 


a 416 Erdbeſchreibung. 
7 digen Zuftand/ nach ihrer Außern Jorm und nach hren ins 
P, nırn Verhaͤltniſſen, auseinandergeſetzt. — Die duch die 
u Einfälle nordiſcher Barbaren in Italien, im fünften Jahr⸗ 
Bunderte, vom feften Lande vertriebenen Beneter ſetzden fich 
auf den Laguneninſeln des adriatiihen Meeres feft, und er⸗ 
— richteten dort, unter dem Schutz der Natur, einen kleinen 
Freyſtaat, welcher ſich dald, durch die Ankunft neuer Fluͤcht⸗ 
finge vom feſten Lande, vergrößerte. - Durch ſelhbſtgewaͤhlte 
Oberhäupter, Tribunen genannt, ward der Frepflaat ans 
fangs regiert; bald aber waͤhlte man ein ber Nation verant. 
wortlihes Oberhaupt, (Dux oder Doge). — . Diemanmig- 
faltigen Boltsgährungen wurden von den vornehmern Fainilien 
ſchlau benugt, um fich bald aus dem Stande der Sieichheit ihrer 
Mitbürger empor zu heben, und ihr Uevergewicht, durch allmäh- _ 
Itges Verdraͤngen der abfolut vepußlifanifchen Berfaflung geltend 
zu machen. Die abwechſeind ermählten Volksrepraͤſentanten 
mußten fich ihre Aemter zu erhalten; aus den edlern Ges 
ſchlechten ward der. groſie Raih formirt; dieſer beſetzte bald 
die neuen Stactsaͤmter allein, und erreichte feinen ehrgeitzi⸗ 
gen Zweck, ſich feine Würde erft Iebenslänglich beyzulegen, 
und dann erhlich zu machen. Der Dose verlor fein Anſehn 
als Oberhaupt einer freyen Nation; das Patfiziat ward ger... 
ftet, — die Ariſtokratie fleste. — Der Verf. gebt vom 
dieſem zu ſehr concentrierten Eingang fogleich zur Eniwicke⸗ 
lung det jetzigen Staatsverfaſſung Venedigs und zur Beſchrei⸗ 
bung des großen Rarbes über, und handelt ausführlich, von 
der Gewalt diefer fouverainen Mache des Staates, von feie 
nen Verhandlungen, Aemterbefegungen und fogenannten, 
Wahlen; toben aber dag Verdienft wenig, und Familien- 
verhaͤltniſſe, Reichthum und perfönlihes Anfehen alles ents 
fcheiden, und das Loos durch Cigennutz von der einen, 
and durch‘ Beſtechungen von der andern Seite geleitet 
wird. — ' Pateisier. Landadel. Boldnes Buch. — 
» Der Senat ber Progadi, dem bie Ausübung der höchften 
BGewalt in den wichtigſten Staatsangelegenheiten übertragen 
. #5 beflen Verfaſſung und Staatsmarimen in der Behand⸗ 
dung’ des — Volke und des bedruͤckten Landadels. 
Die tyranniſche Bedruͤckung ber Mesierung dieſer ſetztern, 
fo wie ber vornehmſten Städte des feſten Landes, und des 
Gros der Nation, bie man mit tuͤcklſcher Schlauheit über 
’ hen Intereſſe einzufläfern weiß, find unerhört. — 
0 Arablegung der Aleriſey und des pähftlichen a en 


— 


—— — — 


Erdbeſchreibung. 477 


Gqhlechte Militairverfafzung Seeweſa. Heben Art: 


ſtokraten gegen jedes’ hervorſtechende, Ihrem Otolz und ihrer 
Hexrſchſucht gefährlich ſcheinende Verdienft. — Botbſchafter 
‚der Republik. Der Staat ordert won ihnen einen großen Auf⸗ 
wand im Auslande; vergutet ihnen aber Baum den vierten oder 


fünften Theil ihrer Ausgaben. Sie ſtehen unter ſchärfer Genfer, 


Sogar die von auswärtigen Höfen erhaltenen Abſthiedegeſchen⸗ 
ste muͤſſen indem Staate opfern, und die Zuruckgabe derſeiben 


nur ala eine beſondre Gnade vun dem Sermate-erwarten.: — 


Megier Ang der Provinzen und Brädte. — Das Rollegium 
oder der hoͤchſte Kabinetsrarh -und deflen Berfaffung. (Er ik’ 


‚der Netv der Megierung und hat ſehr ausgedehure Gewait 


amd Vorrechte. In fonderbarem Consraft mit dieſer Mache, 
Kehr das pghtiiche Schattenbild Doge genannt, und es läßt 
ſich kaum erklären, wie ein Mann von Charakter, Geiſt und 
Much , wie z. B. Paul Renier war, fih zur Betderbung der 
gehoͤrnten Mäse hat herabwuͤrdigen mögen. lm das Votk 


ANu ·btinſtigen, wird die Wahl und das Begraͤbniß des Doge ⸗ 
7 „mit vielem Pomp gefeyert. —Die durhlauchtigfte Signo- 


‚via ober der Fleine Rath, welcher mit den Saui und der Cos- 
‚falta das Collegium ſormirt. — Die neun Profuratoren 
von 8. Mareo. —. Dis grauſame Verfahren der Inquiſition 


gegen den ungluͤcklichen Procuratar Piſani, weicher ſeit 1779 


‚indem Staatsgefaͤrigniſſe des Schloſſes von Verona ſchmachtet, 


nſt von: dem V. hier nicht in fein gehoͤriges Licht geſtellt. Wer 


r 


aerreifernen Gittern biefes Kerkers war es, wo Rec. einſt von. 


won gedruͤckten Unterthanen, mit der Geſchichte jenes ungluͤckli⸗ 
chen Schlachtoyfers der Ariſtoeratie, laute und gerechte Klagen 
Aber den Deſpotismus der Regierung vernahm, gerade in einer 
Setunde, wo eine der herrlichſten Ausſichten in SJtelign, die 


man. von ber Anhoͤhe, anf welcher dieſes Schloß liegt, genicht, 


- 


ah entzückte, Sein YUngtücksgefährte Contarini, warb nach: - 


Caitaro verwieſen, wo bald darauf die ungefunde Luft ihn 


" ‚töbtete. Aber dieſe Strafe ſchien ben grauſamen Inquiſito⸗ 


een für Vettor Piſani zu gelinde — er muß fein Leben im. 
engen: Kerker verſchmachten! — Die Cenſoren; ein ehr⸗ 

udiges Amt, wenn es noch wäre, was es binſt war und 
Pier ee wa en war und 


⸗ 


ztes Buch. Peinliche und buͤrgerliche Beridtuuen. .' 


faffung. Der Ratb der Zebnen und die Staats inquiſition 

= Oberappellasionsgerigise, ‚die Baaainien,- Fee 

ı  « . o.\ . u Sep 
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+28 ı ‚Erbbefchteibußg. 


tetorduuag, Mwolaten, Auditoren, Adoogadoren, 
VNatergerichte, u. ſ.w. Die Geſchichte des Uriprimgs bee 

Nechte, Gewalt und Uſurpationen, und die, des oft erhobe⸗ 

nen Kampfes der Gegenpartheyen ungeachtet, unerſchuͤtterli⸗ 

che Fortdauer, der beyden erſt genanusen furchtbaren Tribus 

nale, wird von dem Verf. ausfuͤhrlich vorgetragen. Wer 

wird dns Syflem Des Schreckens noch eine Erfindung 
Nobes⸗pieeros nennen? In Venedig kennt und duldet man 

es ſeit Jabrhunderten! Man leſe das verabſcheuungstwur⸗ 

dige Verſahren gegen bie. beyden von dieſen Zribunalen un⸗ 

ſchuldig ermordeten Forcarini, uud gegen andre edle Ve⸗ 

detianer, und ſage dann: ob Frankreich waͤhrend den heftigſten 
Revolutlionsſtuͤrmen und unter eines Robespierre’s blutiger 

Regierung ſchaͤndlichere Thaten ſah? Die —— 

Verfs., daß in unfern Zeiten dieſe Tribunale mit mehr Milde 

wie wordem herrſchen, und der Deyſpiele ihrer Grauſamkeit 

zochige find — wird durch die unlaͤngſt erſchirnenen merk⸗ 

wirdigen Memoires hiftorigues et politiques [ir ia rtpubl- 
que de Venife widerlegt. Man fieht Hier, aus unverdaͤchti⸗ 
gen Zeugmiflen bes verfolgten edlen Verfaſſere dieſes Werkre, 
And in den neueſten Beiten, noch. genug Beyſpiele vor der Un⸗ 

gerechtigteit, Grauſamkeit, Treuloſigkeit und Verfolguigsſeche 

ziefer Tridunalr: und es exiſtixt doch wohl kein hoherer Grad 

der Unbilligkeit und Niedertraͤchtigkeit, als der von Hen. M. 

RS. 118. uf. erzählte Vorſau. wo die Inquiſttion, deren 

| ſtrenge Gerechtigkeit man noch zu rͤhmen wagt, i. J. 1777 ein 
ſchaͤndliches oͤffentliches Pasquill des Grafen Gozzi auf den 
damagligen Sestetalt des Senats Grattarvi, ſelbſt autoriſirtr, 
mit. ſeiner ganzen Macht in Schutz nahm, und, um feine 
eigne Infamie zu krbnen, dem Beleidigten, als er, um dem 
Gelaͤchter des Publikums auszuweichen, Venedig verließ, die 
Verbannungsſentenz nachſandte, dhue daß er much nur den 
Schein eines erweidlichen Verbrechens begangen harte, — 
In der That, man. kann nach allen dieſen Beyſpielen der un⸗ 
erhoͤrteſten Grauſamkeit, welche dieſe Tribunale ſich zu Schub’ 
den kommen laſſen, den Staat nur bedauern, und bie 
Marimen. der Regierung verobſcheuen, melde die Geb 

— er folcher barbariſchen Gerichtshoͤfe zur Erhaltung Het 
x. Werfaflung und feines, fogenännten Städs , für nothwendig 

. ‚halten. ee BE | 
2 Wa. Ber tee Sinanʒ verfaſſung. Vey 
— J en | eine 


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v. | 
Eraberhnitnd |; aöp 
einer geisfehaitrn Verwaltung der Finanzen, RE die ge 
venetianiſchen Ariſtokraten iſt, sürde der. Staat ein Dritttheil 
‚on Eintünften. mehr, gewinnen,“ umd die ‚Stagtsnusgäben 
"würden, wie der: Berf. meint, um die Halfte () weniger. Br. 
sragen, als es jetzt der Fall iſt, wo die Beamten bey ihren kurz 
Sanernden: Verwaltungen, ſich ſeibſt Auf” Rn des-&täntes, 
‚enorm bereichern. Die Haupteinnahmen ſind: Die verpach 
teten Zoͤlle auf Sonfumgisilien,, jabrlic 4 DIR. Dukaten; die 
prerſobnlichen und ordentlichen Güterfteuern und Auflagen, 
| jährlich 4 Millionen. Das Lotte wirft jährlich ı 5o,odo 
Dukaten abs und in. beh Jahren 727 bis 1789 brachte es im 
25 Jahr 66.1,876 Dukaten ein, Die Binsgrmdftädejählih ° 
a46,000 Düfaten: Aus. biefen und andern —A 4 
’ Einnahmen beftehen die anſehnlichen Saatseinkuͤnfte 
een Staatsausgaben betragen 3,05 1958 Dutarm . 
rlich. - 


u 10tes Buch. politeyverfaſſung re Mingel find 

behy jedem Schritte in Venedig auffallend, ind die ufgeheue _ 
Menge von Bettlern und öffentlichen Luſtdirnen, die Un— 
ſicherheit der Saffen, und die Meuch « norde (im Auguſtmö⸗ 
mal 1783 zählte muͤn sy Ermordete) Beweiſe davon. 


Das rite Buch Baffifieist die Einwohner imd) den 
verſchie deuen Ahſtufungen, des vornehmen und geringen: A⸗ 
deis,, des’ Bürgerflandes, der Klerifey, Rnufleute, Hande — 
werker und Fremden — Juden, Griechen, Armierianen, Ä 
Deutfche, Proteſtanten und Tuͤrken. Auf die Wevsiterung - 
Venedigd kann man 150,000 MMenfchek rechiien, und 
die ganze, Voltsmenge des Staates beiäuft fs auf : 3; 
800,008. . 


„, rates Bad, Ackerbau, Produicte, Kandel, Ha⸗ 
britweſen Maͤnzen, Gewich und Mad. Der Acker⸗ 
bau iſt in ziemlich gutem. Staude, die Bichzudit ſchlecht, dat | 
N Forſtweſen befönders wichtig, die —— find unerheblich, | 
der Handel ift von feinem vormaligen Fler berabgefunten, das, _ 
Deanafosu und Sabeifwefen | in einzelnen Artiseln gut 
orgt. | 


rztes Buch. Sitten und Gebräuche, Der Cha 
takter der Venetianer, die Caſini, der Cieisbeat, das Frauen⸗ 
zimmer, die Kleidertrachten, das. Karneval, die Inproviſato⸗ 
A Sqhanſpiele, Meſſen affentlich⸗ eyerlichkeiten und u 
» ” 5 





Ex 


a 





480 se u Eerbeſchreibung. 


VDerguuͤqungen, Landleben, Erziehung, Heurathen; u. ſ.w. 

find die mannichfaltigen Gogenſtaͤnde dieſes ſehr unterhaltenden 

Abſchnittes, worin der Verf. feine vielhaͤhrige Kenntniß und 
ſcharfſichtige Beurtheilung Venedigs beweiſet. 


Das ıgte Buch iſt der venetianiſchen Sprache, der 
‚ Hiterarse und den Rünften gewidmet. Ohne befondre par⸗ 
cheyiſche Vorliebe fin die Diation‘, kann man den Veneti«⸗ 
nen auch nicht einmal einen jmittelmäßigen Grad der Aufs - 
elaͤrung und dee Kultur ber Wiflenichaften zufchreiben. Bey 
allen nicht mangelnden Huͤlfemitteln, fehle ihnen durchaus 
Geſchmack an der Literatur, Wenige Gelehrte und Schrift⸗ 
fieler zeichnen ſich jetzt aus. “Der Bibliothekar der Mar⸗ 
eusbibliothek Morelli verdient unter ihnen vorzüglich ge⸗ 
nannt zu werden. Die geringe Achtung fuͤr Gelehrte, ihre 
geringe Aufmunterung, bie Chikanen der Cenſur, der Vers 
jet des Buchhandels, die unverihämte Diebshande ber Nach⸗ 
drucker, welde an Schaamloſigkeit diefe deutſche Bubenzare 
noch übertrift, — diefes find, wie in Stalien überhaupt, fo 
auch in Beneßig, die Hinderniffe der Kultur der Wiſſenſchaf⸗ 
ten. Geſchichte und Staatskunſt find die einzigen Kennts 
nilfe, die der Adel kultivirt. — Als Tontünftler und Kom⸗ 
goniit zeichnet fih Giambattifla Cimador aus, und die bes 
Sannten Eonferpatorien find noch immer Pflanzfäufen gutet 
Stimmen; aber nicht guter Bitten. " Was’ der Verf. über 
den nächtlichen reißenden Geſang der Barkarolen fagt, iſt 
Schon und wahr. — Die bildenden Künfte find, die Kupfer 
ſtecherkunſt etwa ausgenommen, nichts weniger ale bluͤhend. 
Es fehle den Künftiern an Aufmuhterung , und die Akademie 
der Künfte kommt mit ihren Bemuͤhungen nicht weiten — 
Die venetianiſche Kunfgekhichte wird von dem Verf, nach 
Zanetti ausführlich vorgersagen, und damit. diefer Baud 


‘ 


Jeſchloſſen. 
‚Ra. 





FR . . 48: 
Fünften, Nachtrags erfte Abtheilung zu der 
: vierten Ausgabe. des gelehrten Deurfchlan- 


des von-Johans'Georg Miu/el, Hofrath und 
*" Profeffor zu Erlängen.- Lemgo, iã der Mey: 


 erfchen Buchhandlung‘, 1795. . 1028 Seiten J 


Ein mn ;Zweyte-Abtheilung, . ebenda: 
feiblt. 1795. XXIV.» und 640 Seiten in.& 


PRICE |... Br 
—2 — hoſſhentelt 
acht 


tages zu dieſem fo fleiti⸗ 
Ligen Hülfemiteel der deutig⸗ 
on. neuen ‚Schriftfielern u 
Schriſten der ältern-fo raus 
r. M. ausdruckt. bas.lorg| 
er nicht in einen literariſch 
fondrrn,. deren: . step aufitı 
des: größer Theils dieies 
Krieg bat nicht , wie man h 
heure Zahl deutlicher Buͤchern 
ehrt, Gr fepte deſto zu 
mit fo vielen volitiſchen Sol; 
Gen, das man fie a 
ſchlucken konnte, ‚ohne ſich d 
ausſehen. Auch der firengei 
ung nichts wiehmehr- ift zu f 
gange:des jegigen Jahthunder 
als.Säeiftfteler, In der deut 
+ MB. it Wilens, alle ih 
n Tribunale kuͤnſtig viell 


fig, der mit dem, Buͤcherrich 


wird/ deſto beffer beurtheile nu ewunen. we wu voye 


vn 
dag man ihm reiht viele auotytifche Retenſenten und ans ⸗ 
womifhe Schrifefteller überhaupt Aufjägen und —X mige. 


Sep dieſer Gelegenheit aͤußert er unftänblicher ſelne Gedan⸗ 
ten/ in wie fern ihm ben feinem Inſtitute die Cutlatvung 
folcher Schtrift ſeüer erlaubt fey, und deingt’däher die verfäiee 
ADD A.. B. .. 5 denen 


Ds 


48» Gelehrtengeſchlchee. 


denen Kiaſſen nina‘ eine Tabelle.” FR, giebt ganz 
und bald anenpmilhe Gchriftfeller. Jene find anonym 
der. Aus gegründeten, ober sans. ‚nsegränbeten Ure 
fadon ; die erſtern ans gutem ober boͤſem Bee 
iſſen, wohey Die * wieder — 

Abamen, De Ingteru haben ennoeder phofifche, 
Don lehttet Art if wahre oder (ehe 


— 
fin. Fl den Halbanonymen 
Ya es feine Ben ganz m nennen ; und bey⸗ 
nahe verält he — denen, — 


Mfonhen ipte Nomen verhtenehgen Bey fahen, bie es aus 
bi iR fogar die Enthüllung D 
Kr —— — Be 


ch 
HH 
8 —* 
SHHFH, 


feines 
vet mit Verfügung feiner 
Neicht fiterarifche Benin 


x 


2 nun iii Br 7 
I Zawache neuer 


uw, 


Samen noch muß Ps m. feine elayen über de FRE 
lofigkeit und Unwillfahrigkeit —— die in einigen Ger 
genden Deutichlandes,, afler feiner Bitten und Vorſtellungen 
Andeachter, in Anſehung Biefes 44 muͤhſamen, und gerofß 


* ſehr verdienſtlichen Juſtitute noch iminer fortdanert, 
atholiſche 


\ u 


dafters mancher Autoren. 
Er. Auffüge fo wieler Autoren in det Üenae von des 


Sn n Ländsen iſt die dummer nach vorzäglid, und 
5 jet meht wie ehedem , der Fall. Unter den am Sal 
Ne moeyten Bandes: genannten neun ned:funfiig B 
ern binhes Nachtrages find nur fieben Katheilken. nr 
| Be Puch die — feiner Unfirnehmens von 
perigb 






auffordern moͤchten; beſonders auch wegen det 

ie der Geburtgoͤrter und Geburtsjahre, auch wegen da 
bekannt gewordnen oder veränderten Standes und Cha⸗ 
Auch bittet er, daß man ibm die 


n Zeitfchriften uhd in Den. Merken ber Aendewien- Det 
—*X anzeigen und nachweiſen moͤge, da 


wird ınan dabey auf bie zu dem Gelehrten Deusfchlande p 


2 In Fe nicht alle zu Geſicht kommen koͤnnen. A 
- Sonden Artikel Ruͤckſicht nehmen, nicht ihıri, wie es ſchon 


* oeſchehen iſt. jeden tlelnen ſehr aeringfuͤgigen Auffag, 


SH einzelne kleine Gedichte in dieſer Abfics anzeigen. ⸗ 
u 


ß dieſer ae ante erkundigt ſich der e Ber. 
zn namentlich aach verſchiedenen Schrifeſtellern, von denen 
Lange nichts zu feiner Renntnif — ** ‚ über deren Lehen; 
der A Ic, oder Schriften er nicht unterrichtet iſt. 


betreſſen jeboch dieſe, ſchon im der Vorrdde zum 


— 
vierten Nachtrag angefangene Fragen nur einige Autoren, 


deren Namen mit den Buchſtaben & und 2 D anfangen. — 
Wie gewoͤhnlich, iſt am-Schluffe noch ein Verzeichniß der im 
dem fünften Drama ana Jeperen Seife, 


x 


4 


Pa 7 
—⸗ 
[2 


Blaͤttern ihrer Provinzen oder 
le Bepträgen zum Gelebrten 


u Selehrtengeſchicha 

Ans ine Aujelge verſchiedner dohtend Dee Vrncke bekahu 
wordener Todesfälle bengefägr. — Wie wir hören, erfü 
ſchon cine neue Auflage und Ilmrarbeitung des ganzen We 
Fin dieler wirt) der unermüßdete für dieß fo gemeinmügige Sm 
fitur chärige Herausgeber gewiß alles thun ; was irgend mod 
zu feiner Derichtigung und Veliffändigfeit beytragen kant 
Zu wuͤnſchen aber waͤre noch, daß das Aeußere einmal feine 
ungefälige Geſtalt verlieren moͤhte.. 

Be .: on] 
Uteratur des Franenzimmers, eber Eutwurf zu eines 

‚auserlefenen Frauenzimmerbibliothel. 

Ffurt und deipgig. 1794. 438.8. 3ge. -: ” 
Iſ Blog eine etwas tweitläuftigere Nusfägteng des Entwarft 
Zu einer Damen⸗VBibliothek in 'den (von Adinsmann) her⸗ 
nuggegebenen Feyerſtunden der Grazien, die eben ſo ſchlech 
it, als dia Grundlage. Außer der ſehrgtziceten Eimeituing 
non Heinzmann findet man hier faft michts weiter als ein 
Werzeichnig von Titeln unter verſchiedenen zientlich willkiten 
den Rubriken; uͤbervollſtaͤndig einerfeits durch Auffſihruug 
mehrerer. Bücher, die in einer auserlaſenen Bibliothek richt 
ſtehen foflten ; unvollſtaͤndig duch Weglaſſung mehrerer, die 

. Bier eine Stefle verdient härten. Ueber fo ein Buch mehr zu 

Sagen, wäre beym Mangel an Raum Ouͤnde. E 

Compendium der deutſchen Litergrur - Ge- 

. Schichte von den älteften Zeiten bis auf Lefs 
ng Tod 00, 00 
OOder nach einen zwedten Stel? 

. Grundriß einer Geſchichte der Sprache und 

' "Literatur der. Deutfchen — von Zrduin Iu- 

Iims Koch, Doctor der Philofophie und Pre: 

„. diger an der Marien-Kirche zu Berlin. Er. 

fir Band, Zweyte verinehrte und besich- 


. 7 


“ 


VGelehrteugeſchichte. 485 


r Ftißte Ausgabe. Berlin, im Verlage. der Kö: 


r Bogenin 200, 


as Buch if ı 720 zum erfienmale berausgefommen, und 
daraufin der A. D. B-. LXXXXVII. G. 236, angezeigt wor⸗ 
ben, Bon den Vermehrungen diefer zweyten Ausgabe zeigt 
bie ftärfere Seitenzahl, da die erfte 267, biefe aber 340 
Seiten zählt; wie es ſich ohnedem bey einem Buche, deflen. 
Verdienſt Vollſtaͤndigkeit literariſcher Notizen if, und bedy 
einem auf die Verbeſſerung deſſelben aufmerkſamen Verf. von 


ſelbſt verſteht. Eigentlich ſcheint uns weder Compendium | 


ned): Grundriß der. angemeflene Titel des Buchs zu ſeyn, 
bas mehr die Materiglien und Denkmale deutſchen Fleißes 
enthaͤlt; die den Stoff zu einer Geſchichte der deutſchen Lite⸗ 


detaumelt, daß das Puch unter. jedem Titel dankenswerth iſt, 
wit deſſen Inhalt wir nun den Leſer bekannt. zu machen ſu⸗ 
chen wollen, Eine vorausgelchickte Einleitung giebt erſtlich 
den Begriff won. deutfcher Literatur, und. deren Geſchichte an; 
Erſtire ift ihm dee SJubegriff von Ben wiſſenſchaftlichen Kennt⸗ 
niflen, weiche die: deutſche Nation in Schriften bearbeitet 
und aufbewahrt bat, und ihre Geſchichte muß nicht mit dee : 
Geſchichte der deutſchen Sprache, und der Geſchichte der ges: 


ratur abgegeben. Dieſe find aber auch mir fo vielem Sir ' 


famımtem deutſcum, Gelebrtem « Kultur verwechſelt werden. 


Sodanun ſolgen ihre Theile, ihr Zweck und Nugen, Quellen und. 
Hulfemiteel. Die-tenten kb antweder allgemeine oder beſon⸗ 
dre. Die, allgemeinen betreffen entweder die Geſchichte der 


Sehriftſteller, ober don Wiſſenſchaften, oder die Buͤcherkennte 


niß Unter jeder Rubrik werben nun die dazu gehörigen Wüchen 
fahr genau und vollſtaͤndig angeführt. Beij der Geſchichte 
Ser Wiſſenſchaften aßer nennt der Verf. bloß Sabricius Hiſt. 
Der Gelehrſamkeit, und. Walds Geſchichte der Kenntniſſe. 
Fand er ſonſt kein literarhiſtoriſches Werf.bemerfensiverth 7 
Unter den Reiſebeſchteihungen, die —V Buͤcherno⸗ 


gi; liefern, nennt er auch KTicolai’s Reiſen, die doch darauf , 


— nicht den mindeften Anſpruch machen, ſondern ganz andre 
Sefichtspunkte haben. Die befondern Hulfgmittel, die ſich 
bloß auf deutſche Literatur einſchraͤnken, betreffen wieder theils 
die Geſchichte deutſcher Schriftſteller, theils die Geſchichte 
‘ser Kruntniſſe und Sprache der Seutiän, (die angeläbrten 
FE 3 r 


“ 


. 


N 


* 





a en 
Fre ab) theils die literarifchen Auflalten der D 
auch Hier iſt die Literarnotiz etwas’ bäritig: es hätte‘ 
ger andern, außer den akademiſchen“ und ſcholaſtiſhen A⸗ 
dreßtkalendern, die eine Zeitlang in Erlangen: herauskamen, 
such Ludonici hiftoria Rectorum , Gymdsfiarutin; Schols- 
“ sumque celebriorum, Lips. ı7 10. 3 Partei, angeführt: wer 
den Eonnen.) Den letzten Theil der Einleitung machen aw 
tiquariſche Kenntniffe aus, unter weichen Titel die Schrliten 





gar Geſchechte des Urforangs und dir erfien Bildung derdeub 
ſchen Sprache, —— bes des fräheften 


verbunden mit einer 

Bussi kanies der deutichen Nation, wie auch zur Geſchichte 

deutichen Haupt⸗ und Nebenmunderten , augeführt wer⸗ 
en. Das Bud) ſelbſt beſteht aus zwey Theilen, sonen der 
erſte eine chronologifche Ueberficht der deutſchen LAiteratar⸗ 
and Sprachgefchichte liefert. Es geſchieht dieſes in funf Der 
stoden: ı) von ‘der erften Entſtehung deutſcher — 
ven bis auf Karl den Sroßen, 1de Jahr wer C. Geb. 
262 nach C. G. 2) Bon Karidem ———— 
biſchen Kaiſer, 762 — un in drey Abfihnitten. 3) Ben 
den Schwaͤbiſchen Kalten bis auf die Mitte des 14 

Abfchnirten. +) Bon der Mitte des Taten 

Bis auf die Reformation; 1347 — ı5ı9, wieber. in * 


——————— 
Led, 1sı9—ı78t. 1) Bon Luthern Bis auf Opik.. 2519 m 


3619. 3) Won Dpis bis anf Leibninens Tod; «716, and 

da dis auf Leſſnas Tod. Warum rt aber Seffings‘ Tod zum 

Graͤnzpunkt feiner Literaturgeſchichte angenotyinen. bat; davon 

giebt er in der Vorrede zur Urſache an;: weil er einer Grund 
abe, die letzte Buchhaͤndlermeſſe ats Epoche drutſcher Literra ⸗ 
rgeſchichte gelten au zu laſſen, und weil er in den anderthalb 


Decennien nach Leſſings Tod durchaus kein literariſches Ze 


etum gefunden habe, welches Epochen haͤtte mathen koͤmen 
und fogar feit diefen Zeitraume unfre Literatur eine Meigung 


zum Sinken genommen babe, der man erſt ein Pace Decen 


hien zuſehen maſſe, ehe er eine neue: Evoche in feiner Lite 
raturgeſchichte feſtſetzen ohne. Uns aber fcheinen biefe Ur⸗ 
‚Sachen nicht hinreichend zu ſeyn, um dieſe Seſchicht e ſunfzehn 
gabe früher ju ſchlleßen. So unvergeßlich die Verdienſte 

eſſings um unſre deutſche Literatur find: fo macht dach fein 
Tod keine Epoche; feit demſelbenſind manche Eiaffche- dent 
ſche Schriftſteller aufgetreten sr Setannteg geworden un 


A 


' 
| 


Bitibrenscktuhen OR: 


| - \ 
daher In diefer Geſchichte eatweder zar nicht , ober nat. ihren 
:unerheblichften Schriften‘ erwähnt werden konnten, als. der 
verehrungswuͤrdige Dalbeyg, Herder, Bichiller, von Mieg 
lay, Voß 4 Matthiſon, und ſehr viele andere, Mon bann 
. dem Verf. zugeben, daß unſre Literatur, nach manchen Gef 
ten, zu ſinken anfange (das teifft hauptſaͤblich die drama⸗ 
tiſche Dichtkunſt und die philoſophiſche Proſa ſeit Einführung 
der fchelaftiich - barbariſchen Sprache Keutiſcher Schüler im 
Sdchriften zur allgemeinen Leckuͤre); allein ſelbie dieſen verdieme 
nicht übergangen zu werden. Die chronologiſche Ueberſicht 
ſelbſt der beutſchen Literatur⸗ und Gpracharichichte hat fale 
gende Einrichtung, daß erftlih in jeher Periode Ind drreß 
‚ einzeln Abfchnitten alle zur deutſchen Literaturgeſchichte eine 
ſchlagende Data; als Regierungsantritt ber deutſchen Kaiſer 
und anderer für Die deutſche Literatur wohlgeſinnter Negenten, 
Setiftungen von Akademien, Schuler, selehrten Geſellſchaf⸗ 
ten und Bibliotheken, Flor oder Todesfälle deutſcher Schrift · 
ſteller, merkwuͤrdige Kriegszuͤge und andere, auch mur: auf 
entfernte Art auf deutſche Litrratir einfließende Begebenheiten, 
nad) der Jahrfolge tabellariſch angegehen; und.dann jimentries 
‘ Hinter einer jeden Periode, bie aus derſelden noch vorhandenen 
 @:prachtenkinale verjeichnet werden. So nennt der Verf. 
nämlich die deutſchen Schriften, die Aus jeder Periode zu 
ans gefommen find, fle mögen ans Ghedichten, Chroniken, 
- Legenden, Rittergeſchichten, Ueberſetzungen ober Geſetzen ber 
eben, im Bibliorheten bie und da als Handſchriften verbor⸗ 
Gen liegen , ober, e& fen einzeln oder in Sammlungen ,. abge⸗ 
druckt ſeyn, mit Anführung der Schriften, wo von ihnen 
Nachricht ertheile wirb.. Und dieſe Werzeichniffe machen bey wei⸗ 
tem'den roichtigften Theil des Buchs aus, das fchon um diefer 
einzigen Urſache willen jedem Freund ‚der vaterlaͤndiſchen Lite⸗ 
xratur und Sprache nichtig feyn muß. . Wir haben uns babey- 


off über den Fleiß und bie Genauigkeit dee Verfs, in Auf- - 


-fanmelung und. Zuſammenſtellung diefer literariſchen Nach⸗ 


richten verwundern mäflen. Bon Sprachdenkmalen aus dem 


‘s3ten und dem Anfang des 1 öten Jahrhunderts Fünnten wir 
noch mandye Nachtraͤge liefern... Jedoch ba der Verf. zur 
Bollſtaͤndigkeit feiner literariſchen Motizen Pansers Annein, 
in, Anfehung der erften deutlichen Drucke nice bar gbftbieiben 
wollen, fondern nur darauf verwieſen hat; und es allo fran 
Tonnte, daß er manche dentſche Schriften, bie wir ihm ‚ange. 
ben wollten, ſchon gekannt, aber ie übergangen an: 

Pe“ x on. IR :4 2.2.00... 


3 





zu. dem Berf. einige Zulage. Eylhards von Hohbergen 


Triſtrant, das der Verf. als Handſchrift anführr, iſt auch ohne 


des Dichters Namen, unter. dem Titel: Kurzweilige Hiſtorie 
von Heren Triſtrant und der Ichonen Iſalden von Irlond, eines 
Köonigs Tochter, zu Straßburg 5 10, 4. gedruckt erſchienen. Auch 
geboren hierher: Yon dem allerfünften weygand Herr 
; Dietsich von Bern und von hiltenrand, ſeynem treuen 
Meyſter — eine alte deutſche Nittergeſchichte in Werfen, 
Heydelberg, von Heinrich Knobloch, 1490, El. Fol.; imglei⸗ 
den folgende Deldenromane: Ein lioplichs Acfen und ein 
j ftige Hyfiorie, wis einer, der Da bieß Hug 


chapler, und war Metzgers Geſchlecht, ein gewals 


tiger Bönig su Frankreich ward — Straßburg, dutch 
Haus Bräningern, 1508. Biſtorie von zwey treuen Go⸗ 
fellen, Diwier, eines Koͤnigs Sobn aus-Caitilien, und 

Arto, eines Räniga Sohn aus Algarbien; und von 


swey Bruͤdern, Valentin und Orſo, deren Parer ein ! 


Baifer su Conſtantinopel was — aus fcanıdl. . Zunge 
ins Deutf durch Wilheim Ziely von Bern, ı522 gedruckt 
du Dafel durch Adam Petri ven Langendorf. Kerner ein Ser 
dicht/ von eines Königs Tochtor von Srankreich, Die 


der Bönig felbfl zur Ehe baben wollte, umd die dam 


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Gelehttengelchichte. 480 


über viel Truͤbſal lit, und zuletzt Königin in England 
wurde — Gedruckt durch Gruͤninger, 1908. Und eine 
deutſche Nittergefchichte vom Leben und Ebentbeuer Wil, 
beims von; Orleng in Sranfreich, die fih nach Hrn. Prof. 
Walchs Nachrichten von alten deutſchen Büchern, als 
Handſchrift in der Bibliothek zu Schleufingen befindet. 3. 
Komiſche Epopee, — 22 Dichter; zwey ausgenommen, alle 
‚aus diefem Jahrhunderte. 3. Epilche Gedichte vermilchten 
Inhalts (Romanze, Ballade, Volkslied, hiſtoriſches Ges 
dicht). 4. Satyre. — Eine zahlreiche Klafle won.ı 30 Dich⸗ 
‚sen. 5. Epigramme, —. Hier fehlt der: Perersburgfche 
Nicolay. - 6. Lehrgedicht. 7. Poetiſche Epiftel. 3. Zabel 
end moraliſche Graählung. 9. Drama. a) Komödie, — &s 
verſteht ſich, dag nicht die Legion vom Luſtſpielen, die feit ges 
‚gaumer Zeit jede Mefle,. wie ein Sturm, ans Land wirft, 
hat aufgezeichnet werden koͤnnen; fondern e8 werden nur die 


vornehmſten Theaterdichter mit ihren Arbeiten aufgeführt: Die 


‚Altern verdienen größtentheils ihren Plaß nicht. Warum 
aber ‚wird: vor. den vielen Holbergilchen Luſtſpielen dloß ber 

. politische Kannengießer erwähnt, und zwar noch darzu in bie 
nifcher Sprache ? da der ruͤſtige Komoͤdieuſchreiber von Ko⸗ 
zgebue übergangen worden iſt, folgt aus den Öränzen, bie 
‚fid) der Verf. geſteckt hat. b) Tragödie. Auch bier gift es, 
daß einzeine Trauerfpiele , deren Verſ. unbekannt find, feine 

: Erwähnung finden, AHenfals hätte aud des Lebergangs 
vom heroiſchen Trauerſpiel der Alten zum. bürgerlichen ge⸗ 
dacht werden Fonnen, den ſich die deutſchen Dichter erlaube 
‚haben. c) Oper. d) Schäferfpiel. ©) Operette, oder ko⸗ 
miſche Dper, 5) Baller — billig hätte doch Dielen verſchie. 
„denen Arten der drqmatiſchen Dichtlunft, ein kurzer, aber 
. deutlicher. Begriff derſelben vorausgeſchickt werden follen. g. 
« Ernfihaftes Schaufpiel oder Drama voriugsweile genannt. 
h. Monodrama und. Duodrama. Den Schluß machen einige - 
Zufäpe und Berichtigungen und zwey Megifter.. 

* Sn dem folgenden Bande, deffen Erfcheinung von dem - 
Bevfall abhängen foll, mit welchem der gegenwärtige auf 

" genommen werben wird, und den wir daher gewiß erıpangen, 
fol erſtlich die Geſchichte des Drama über die noch übrigen 
Gattungen deſſelben, namlid) das Vorſpiel, Nachſpiel, und 
vie dramatiſche Poſſe (ſollte dieſes noͤthig ſeyn?) fortgeſetzt 
werden, und dann die Geſchichte der übrigen Dichtungsars 
ten folgen, und zwar 10) die Geſchichte der lyriſchen Dichte 


x 


— 


‚ten fowohl, als philofopbifhen und marbematifchen Willen 


498 Gelehrtengeſchichte. 


kunſt, in folgenden Aütheilangen, a) der Symmus, b) die . 


Dder ©) has Lied s beybe mit ihren Untergattungen. (Der 
Bert, ſcheint ſehr die Vervielfältigung der Gatttungen zu 
ieben), d) der Dithvrambus. e) Elegie, f) die Heroide 
(find beydes —— der lyriſchen Dichtkunſt?) g) die 


den konnte. 15) Der Roma. 16) Gemiſchte Gedichte. 
Hierauf foll der zweyte Abſchuitt ber Geſchichte der ſchoͤnen 
Wiſſenſchaften. 1. Die Geſchichte der Wohlredenheit und 
Beredſamkeit liefern. und zwar in folgenden Abſchnitten: 


1) Geſchichte des ſchoͤnen deutſchen Sthis; a) des hiſteriſchen. 


b) des Rednerſtyls, co) des Hosmatifchen, u) ‚des Dialog⸗ 
ſtiſchen, e) des Briefſtyls. 2) Die Geſchichte des ſchoͤnen 
Styls in fremden Sprachen, ſofern ibn Deutſche ſchriftlich 
Bearbeitet haben. Ungewiß macht er auch noch Hoffnung ing 
fünftige eine Gefchichte der hoͤhern oder fpreulativen Wiſſen 
fchaften zu liefern, und zwar in folgender Ordnung x 1) Ge⸗ 


ſchichte der Drodroiffenfchaften, 2) Sefchichte der hiſtoriſchen 


Wiſſenſchaften, 3) der philoſophiſchen und mathematifchen 
Wiſſenſchaften, 4) Geſchichte der Sprachen, um weiche ſich 


die deutfchen verdient gemacht 'haben , und 5) Belchichte des 


deutſchen Journaſweſens. Wir halten diefen Plan für fo 
weitauefehend und vielumfaflend, daß er den Verf. verhindern 
muß, weder diefem Bereits ausnearbeiteten Theil, noch dieſem 
veriprochenen bie arbbrige Vollkommenheit jun geben. Ueber⸗ 
dem waͤre eg zur Geſchichte der fogenannten Brodwiſſenſchaf⸗ 


ſchaften noch weniger hinreichend, die bloßen Titel der dar 
in geſchriebenen Altern umd neuern Buͤcher hinzumerfen. 
Mir. 
"Michaelie: Denifi, a Cons. Aul. Aug: & Primi 
*Bibciothecae Aug. Cuſtodis, Suffragium pro 
Johanne de Spira primo Venetiarum Typo- 
. grapho, Viennae, typis Nob,de Tratinern. 
1194. 65 5... A 
n e in 


hy 


Oele hriengeſtchichte.  ayı 


\ , 
in zu Venedig, ‚obgleich der Ort nicht angegeben if, fi 
E gedrucktes Quartbaͤndchen, Decur Puellarum . ie 
Übrigens italienisch gefchrieben , und am Ende mit der Jahr⸗ 
dahl 1461 verſehn, hat unten Bücherfennern oder Liebhabern 
zu allerhand Streitigkeiten Anlaß gegeben. Daß bey befag- 
ger Jahrzahl ein Drustfehler obwalte, und flatt LAT, 
wmuͤſſe geleſen werden, harten bey der Mache uninterefliste 
Vingit ſchon geglaubt, weil Nikolaug Jenſon, fo heißt der 
Drucker des Mertens, zwar treffliche Lettern ſchnitt und 
uchte, bey. Datirung aber feiner Preßerzeugniſſe mehr als 
ainen dergleichen Verſtoß ſich zu Schuld kommen laſſen. Wie 
‚ denn audy Herr. D, darthut, dag wenn man an die Nach: 
der. Unterichräften des Mannes ſich ihren wollte, ſolcher 
xeinen 80 Jahr alt geworden ſeyn muͤſſe. Ochon der Ums 
Kand, daß aus eben dieſes Jenſons Preſſe nur nach neun 
Jahren erſt wieder etwas dekannt iſt, machte das obige 
3461. mehr als zu verhaͤchtig. Alles das hielt indeß den Ab⸗ 
hate Boni, Verfafler eines zu Veuedig, 1793, ı2. gedruck— 
gen Quadro. Critica tipografica nicht ab, beſagte Jahrzahl 
in Schutz & nehmen, und mit wälfcher Spigfündigfeit den 
shrlihen. Nik. Jenſon fo gar zum erften nach Venedig gee 
kommen Buchdruder zu aheben | 
Daß. Letzteres noch viel weniger der all feyn Fonne, be⸗ 
wie unlängft der gelehrte Morelli; durch. Abdruck des auch 
in diefes Suffragium eingerückten,, ſehr mesfwürdigen Privis 
legii, welches die Signoria di Venezia am ıgten WBept. 
2469.. dem Johann de Spira ertheilt. hat, und big dieſe 
Stunde noch .in ihren Megifwaturen aufbewahren läßt. In 
dieſem Privilegio nun, wodurch dem 1,d.$S. fünf Jahrelang 
allein in V. zu drucden erlaubt wird heißt es ausdruͤcklich, 
daß ars imprimendi libros zuerſt durch folchen nach V. ges 
‚bracht, und ſeine durch faubern Druck der Briefe Eicero's, 
und, der Naturgeſchichte Plinii ſchon bewieſne Geſchicklich⸗ 
keit auf alle Weiſe zu unterſtuͤtzen ſey, u. ſ. w. Zwar kam. 
das auch ſonſt leſenswerthe Privilegium unferm Landsmann 
nicht zu Statten; weil ſalchet kurz darauf unvermuthet ſtarb; 
ber Hauptpunkt aber,. wer nämlich in Venedig zuerſt gedruckt 7 
wird doch dadurch eutfchieden. Bein. Bruder Wendelin 
ſcheint ebenfalls zeitig genug ſich eingefunden zu haben, um 
auf gleiche Begünftigung Anſpruch machen zu dürfen; allein 
die kluge Signoria ſah der Kuͤnſtlir meht ankommen, und 
fand alsdann Concurrenz fuͤrs Gange vortheuhalr·n als 
Fr HONG 


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493 Sealehrtengeſchichte. ku, | 


Monopol! — Bekanntlich ter fhon im Sabt rast 


Stalien ein La&antius gedrudt worden; im Kloſter Sobiaeo 
nämlich, unfeeit Rom. Wie kam es, daß eine Damals noch 
fo blühende Handelsſtadt, wie Venedig; auf dergleichen Er 
werbezweig nicht früher fpekulierte, als das unbedeutende 
Klofter im Kirchenſtaat? Vermuthlich weil der Abt des letz⸗ 
tern durch feine Confratres am erften davon Wind gehabt, 
und die beyden Drucker ausdruͤcklich aus Deutſchland kommen 
laſſen; die denn bald einſahn, daß in dem benachbarten Rom 
mehr als. unter Moͤnchen für fie zu thun ſeyn würde; mie 
wohl die guten Leute Bierin ſich betrogen, das Ding zu raſch 
angriffen, und beyde an deu Bettelſtab getiethen. 7 
Unter den Künftlern, die ſich gleich nach ken Brüdern 

de Spira in V. ihr Glaͤck verfüchten, mag Nik. Jenſon 


(woher der Mann eigentlich Bam, iſt bie dieſen Augenblick 


noch nicht ins Klare gebracht) allerdings geweſen ſeyn. Daß 
die Jahrzahl 146: indeß für nichts weiter als Druckfehlet' zu 
halten , erhellet ſchon daraus, daß es noch vier andre Tea 


F ctaͤtchen giebt, die wie der Decor Puellarum den frommen 


Carthäufermönd; Ioh. de Deo zum Autor haben, itafienifch 
geſchrieben, und durchans von gleichem Format und Druck 
find. Drey davon zeigt Jenſon ſelber au im Jahr 1471 
gedruckt zu haben; "und im Decor P. kommen Stellen vor, 
too der Autor auch die übrigen Producte feiner Feder zu leſen 
empfiehlt ;: die alfo ſchon unter der Prefle mußten geweſen feyn. 
Doch Hierüber und vieles andre noch, verweiſet Rec. an das 
‚Suffragium ſelbſt, wo marı außer dem netten, von Hrn. D, 
ſchon gewohnten Latein, bie ihm ebenfalls eigne Kunſt Bründ« 


lichkeit mit Anmuth zu verſchwiſtern von neuem antreffen wird· ⸗ 


Ein kurzes Parergon noch! Rec. bat ſo eben die aus "Jens 


ſon's Offiein 1470 gekommnen Epiftolas Cic. ad Articum . 


.&e., auf Dergamen abgedruckt, vor ſich liegen, Keine edlere 
ſimpliciorque mundities fäßt fi wunſchen, als die Bey den 
"Hierzu gebrauchten Lettern. Und doch konnte ein paar Jahr 
fpäter bin der Mann fi damit groß machen, die beilipfen- 
kleinen Gothiſchen' in Venedig eingeführt zu haben! Bes 
ſchmack alfo war es nicht, dem wir die herrlichen roͤmiſchen 
Typen zu danten Haben; fondern dem Ungefaͤbr, das der« 
afeichen veingezeichnete Handſchriften ben erſten italieniſchen 


* 7 


Druckern in die Haͤnde ſpielte. D 


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N. 2. 


- tr. u. B_a_ 0m. . — — —— — 


wugsburghſche 
* lirerariſches 


— Gachriengechiches — 423 


bliothek. Ober hiſtorſſch. trick 
erzeichniß aller Schriften, weiche 
‚die. Stade. Augsburg. anpehen,. und beten Gen 
‚fhiehte ertäntern, Ein Vorſuch von GAB. Zapf, 
* ae Au Heheimen Rath; u:f. iv: «Zmeg 
nde. "Mugsburg, bey Lotter und Compagnie) 
#1995: XXXVI; ra. md ıı 18 durch beyde Seile 
‚.Tortiufende Seiten in Ds Bed am 


er einigen Verif daven bat; wie Abe eine En von 

:fohher und anhaltender Cultur rings umher 

—** mußte,; wirh die Geſchichle derſelben ai) für das" 
Orig Deutfhland als: lehrreih anerkennen. Seib 

Aße: Vecheichniß ber zu ſoicher Dasfteflutig nötigen u —9— 

ndnen Huͤffsmittel, iſt mit Dank anzunehmen stdenis . 









verhe 
w⸗⸗ viel Zeit und Muͤhe wird dein Hiſtoriker durch die An⸗ | 


e erſpart, wo und wie letztre: zu „Anden. find ! gZwar bug 
gene an:Paut von Stetten deni Aeltern, warkiich 


fon einen Erſchicheſchreiber gehabt, dergleichen feine Nrich _ 


| fſudt, Hamburg ietenht ausgenommen, ſich ruͤhmen har 
Heim angerechnet, baf es feinem Werke noch fehr:an hiſtos. 


riſcher Kurt, Geſchmaͤck alſo und Leben fehle, geht ſolches 


nicht weiter als bis 1649, und ſieht w⸗ nmer eine forte 


’ genden Hand entgegen. 


Bis alle Gemand ben Math Gabe wird, nicht tus 


— is Fehlende ‚za ergänzen, fendern, mas noch. ruͤhmlicher 


woäre, mit dem: bereits angeführten auf eine Art. zu verſchmet⸗ 
u, die den firengeen Forderungen unſrer Seit Genuͤge teiffe; 
t Hr. 3. durch "Angabe und Caſſtſteirung der. Materialien- 

e Mufe gan nicht übel verwenden An ken: —— J— 


von Will's Bibliocheca. Noriea, reicht die von Augaburg 


feeylich noch nicht; das aber wär von einem Verſucht kaum 
au zu verlaugen. Mißlich genug Übrigens, wenn ſoiche 
Vexzeichniſſe ohne freyen Zutritt zum Stadtarchiv, der des⸗ 
halb nicht. unbeſcheiden zu ſeyn braucht, unternoumen wer⸗ 

ben! In Ermangelung dieſer Huͤlfsquelle benutzte Hr. Z. die 


wohlverſehenen Gammlungen der daſigen Herren von Stet⸗ 


een, von Bailder, und andrer aufs beſte. Zu einigen bieher 
* — Bor " wa dem ne u Anden. an 


Bu 
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| 4 initehrült, was er. mar irgend auf dem Oetzen het 


494 Gelehrtengeſchichto 

eigner, dicht unberaͤchellder Vorrath wir, vor mir 
sehn. Jahren. ſchon „in einer Anwandlung han | 

durch n ſelbſt Ken warden — Hit ohne Grund 

derfpräßht er aus öffentlichen Vidliotheken Deutichlande ſichh 

nad) manihen erheßtichen Weytrag. Bee: — Se | 


| ‚m-Ülienberg und Augsburg, „als. bamal — 
en von Bücher + und Kunpfeltenbeitent, —— 
— die nach dergleichen ſich umſehen mu 
gewiß manches 5 — was nunmehr un 





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Augsburge Geſchichte zum: —2 machen, * bir 
Diule ver Verliebe eines —28 auſopſern ſel. 


n Nagh eine ſehe ‚unftäntlichen Weorein a ten 


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xichner aus daſiger Gegend; Beim in entfermtere 
Antuͤndigung des Buchs gar nicht. gebrumgett zu ſwn. 

Kasuenefi.dea ganzen Werks füllt vice aubre Wäätters : 
ee. hat gegen den hier angegebenen Plan um fe weniger 
was einzuwenden / da es wohl keinen einiger geben 
we nice meht oder meileber Willtſchtliches unterliefe. 
dieß har Hr. 3. für Dappelte, ruehr Ale bier. Mhasen 


ichen 
ler haben, daß, um ſiher zu u gehen, man hicht felten in bey 
den fü wird ümfepen- märfen, toie Bec.-gfeich beym erſten 
BGebremch: erfuhr. . Lebenssefihreiiungen namlich beräkiriteg 
Te erde 
' ‚ Der a m. 
we $ Bruders uiter Stetten; Musculus * 
— oder maſſen dm zwennmn Regiber aufgeht vote" 


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‚Wicher, Txast Blaͤtter, wich 
anch nur muthenaglich,, —*8 daB „A hc, — 
bdeerage, läßt von zwey ſolchen Wind N 
Borzeichniß der Genealogien und —æú— ſo wie: * 
Auczaͤge daraus, en allein mehr als ei Drittel. dei 
wen nz and Rec wi dae u * 
en, 


politiſche und. Gelehrsengekbichte biefer Stadt eine Menge 


Perfonen aufnimmt, die bloß eine Zeit iang darin verweiten u 


| ausgedehnt. Hutten z. B. iſt ein paurmal in A. geweſen, 


ia einer Augeburgiſchen Bibliothet ſuchen wird. VDaß di⸗ 
werd: und aljo.Sntolerangpredigten eingeroͤckt wurde, laͤßt ſich 
oder entfuldägen; weil ſchon Die bloßen Uederſchriften derfel⸗ 
ben mehr als rinen hiſtoriſchen Aufſchluß peben.. © 


Bil Hr. J. Für einen Buͤrger Mugeburhs: fo Darf mar 

. lm nice werühele, die Lifte auch feinse ſammtlichen fites 
rrtichen Erzengüiffe hier eingetragen zu haben. Wer it allen 
Welt aber erwartet ein alphabetiſches ſieben Dlätter lange⸗ 
Berzeichniß ins und auslaͤndiſcher Gelehrten, womit der tha⸗ 
tige Mann feit 1773 in Briefwechfel ſtand?  Dreigig Foue⸗ 
Bände ſtart iſt dieſe gegen 4700. Sendſchreiden enthattende 
Eammlung! Deſto duͤrftiger ſieht es. unter andern Rubriken 
ang, wo man. von einer Stadt, wie A, ſich ganz andre 
 Hölfsmittel verkpkächen bätze.. Des jämgern. rn, von Srer⸗ 
ren. Berfud) über dafige Kunſt und Gewerbe ſtellt frepfich- ein 
Reſultat auf, das lehrreich genug iſt, um das Verzeichniß 
des hierzu gebrauchten Materials entbehrlich zu machen. 
Kaum einen Bogen aber, in eigner von A, bandelnder Bir 
hliothok diefem Zweige gewidmet zu fehn , iſt doch gar zu uns 
befriedigend. Man müßte denn die unter dem Titel: Bes 
fegebung in ziemlicher Anzahl aufgeführten Statuten, Ver⸗ 
ordnungen, u. ſ. iv. zu Hülfe nehmen; wo allerdings uͤber 
As. ehemalige Betriebſamkeit mancher dem Statiſtiker nuͤtz⸗ 
liche Wink ſich befinden mag. — Eine noch armſeligere Fi⸗ 
gar⸗ machen die unter der Rubrik: Peioamoielieibeten be⸗ 
I ” nd⸗ 


496 Eelehetengeſchichee. 


aindiichen Auctioncverzeichniſſe; die wärklii fo ſparſam und 
unbedeutend And, daß man ſich wundern A Zu Fidei⸗ 


commiſſen wurden dergleichen Sammlungen und Muſea auch 


nicht; denn ſeht wenig Familienbibliotheten find daſelbſt vor⸗ 
handen, unb dieſe ſogar aus neuerer Zeit erſt. Zn 


Den Umstand, daß Hr. 3. nicht uflter die correrteren 
Gchriftſteller Deutſchlands gehert , hätte Ree. bey Anzeige 
eines Werts ſehr gern unberuͤhrt gelaflen! Aus diefeng 
angel aber an Beftimmehelt -und Zuſchnitt, erwuchs ein 
nened Gebrechen, das dem Werke, wo mit jedem Worte 
hätte gegeigt werben follen, zu nachtbeilig ward, um bier 
ganz ungerügt zu bleiben; eine Weitſchweifigkeit nämlich, und 
ein Hang zu Allotrien und @eitenfprängen,, denen der Er⸗ 
zaͤhler ſich jeden. Augenblick überläge. Auf keine Weile zu 
wiel geiagt ifts, dag, Bey nur einiger Aufmerkſamteit für dies 


fen dem Schriftfteller unerlaßlichen Pemft, beyde, wie man 


fieht, nicht ſchwache Bände , fuͤglich in einen ſich drängen 
illeßen; ‘und ohne daß ber Leſer irgend etwas von Belang 
dabey verlor ! Wird die Befolgung des gonen: Quod.fiers 
poteſt per pauca, etc. immer denn nur frommer Wunſch 

bieibeh? Unfte oberdeuefihen Landsleute, Im Ganzen genom⸗ 
mien, richten fi leiderl am wenigſten bartiah! — Ge 


eben liegt der Schluß des Werks dem Rec. vor Augen. Ser 


Prof, Biäpfel zu. Freyburg, verſpricht da eine Lebensbe⸗ 
ſchreibung bes Contr. Ceites; die dem dentſchen Literätor gas 
wiß wil kommen ſehn wire” Da er indeß über bie Schwie⸗ 


rigkeit des Unternehmens klagt, warum wird der treffliche 


Denis nicht um Unterſtuͤtzung erſucht, der in feinem Flache: 
trage zu Wiens Buchdruckergeſchichte, ſchon 1793 eine 
Sawmlung von drittehalb Dundere an Celtes geſchriebener 
Briefe anzeigt, die in kaiſerlicher Bibliothek ſich befinden, 
und zur Geſchichte des wackern Mannes ſo manche brauchbare 
Notiz darbieten muͤſſen? Zu zur 


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T. das —— 
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gen, ſagt er —8 ten fen Zieed nie _sanj ergehen, men 

nicht den Beble 6. Gedachtniſſe⸗ worgebeugt. und. glei 





se ebene N re zu eignem ; Denken, Er ** 


as ge halle Nachſchreide ben die dag wall * 
and. das letzterẽ werde ran hlerdurch verhi dert; Der * 
er Zuhbrer fe Fra usferue: feinen: ‚Fahrers: banae.,_ anf . 
m — Sion einer. Stelle ünnehme „‚abne: je. sie 
nen Verſuch ju ann, ob es ihm gelinge, ſelb den. Siun 
dexſelben beſtimmen zu kinnen. Große Bücher, meint:er. 
e doch wohl der Ötupisende nicht nachſchlagen; und waͤren 
Diele auch nicht u Eoftbar. fuͤr ihnm: ſo würden fie fin,ipe Dadge 
bald allzu gelehrt, d. h. unverffändlich (ei „und -bald. wäre 


Khndie ge ber etlärungy üher die er ja 
urtheilen im Sta derwiteen. Um angehe 
| Kein ju eine gi eictigen — — ‚guzuführen ,., wöffe: —* 


ec ſorgen, DaB Ihnen Die Woribedentangen im Ahgemeie 
Yen, und in beſondern Fällen beſtimmi befannt wärden; Dany 


můſſe men fie en, Tel Verſuche zu. machen ob 
at aͤlfe de —— und · des ont a 


chriftſtelere auffinden Eönnten; maͤſſe ihnen dann ‚eine! 
—* vorlegen, die ſie mit Der Ihrigenpergleichen koͤnn⸗ 
ten; dann wuͤrden fie ihre Uriheile bnid-befiätigt, -beip: durch 
neue Gruͤnde umerſüte finden, Bald wuͤrden ‚m aber auch 


nz — die na Dr. — a void. un) 


ei WBribliſche Philologie, 


get —ã Io ee ae Sehnnt Be | 


des Colleglum⸗ e der Zahzrer nicht 
zugleich den Be Run: DUE m. —E 


Gißleriihen Nachrichten ,. Mu Den here bekannt. 
acht, — und doch audit den Stand.hefeps iverden, fetb 

v bie ikiken. ind ihre Stände zu urphellen.‘. Dean fols 

R —8 dem ee Buch MU en, weiches 


210 "sand bhe: (RR ——— 
uf el de rifeftels 
EU da Fig Durch * aſf⸗ ee 
foße man ihn nun exegetifche Vorlefungen bören ale, "und 
das, was er nun vom Catheder höre w zur R 
tirlon bald jur weitten Belehrung, rt Hi. ndch Bu buin 
6; 6a que Stärung feines urtpeite dienen”, © 


2 er“ gr. darchha t dleſer — und ſo "viel 
jeab fir gründlihes Studium der Eregeſe die vor une 
. Hegende Arboft, zuk Erreickung deffelben auch auf. den ‚erften 
Jnblick (einen ag} P moqhte Boch alles, gennuet ändiyfirt 
eh Hatvangfeyıt..: Diefer Eiäviv: fol -alfe inte den — 
Kenntäfffen and Wortbedeutuügen · den — ehenden Exegeten 
Beta nVe -nBthi I den’ &tatih frheneſt ſeihſt über 
bir. Gewanken des Gditifüitellere naczupent WR zbe er die Er⸗ 
kearung des Ababemiſchen Lehters hart; 7 al "wer biefl 
Kenutniſſe noch nicht beſſtzi, nicht von — mitdtingt. 
und woch Eride akademlſchen "Borlefurigen beſuchen moßen: 
an einem ſolchen muß man dıcds ein ſoſches Hutfemitte/ 
sat in neun aberflächlihen. Witten‘; ober biefmehr tri feiner 
—— t deſtaͤrken. Aber, wenden wir ns Ibß in die 
Seele ves Bf, ein/ eh möree ide Sriechiſche Der Pros 
fnufrsibenten „ein mdires Her Schriftfköller des N. To 
gern wir dieß pugtben: ‘rohr glelch der Bf. , wie wie "unten 
Nigen werden, dies cihr- zum Aauptgefichtsßuntte madie,) 
ſo reſcht doch ein Uavis, wenn er Clavis Bleiben, und nicht 
Vaußptſchlaͤßet werben‘ fell; zut Ertaͤntetutig die Sprochge 
brauche des N. T. nicht bins er wird vielmehr. dem ange⸗ 
* Vaterpteten ſchadiſche wenlaſtens eeſcheint er Überflüfe 
ſig Jac cinen Vabis wird dach nur“ die Bedeutung ı angeger 
ben; die’ Wobt in der vorliegenden Stelle hat!’ dder wenn 
eich. alle Bedeutungen auſgezaͤhlt werden: fo iſt doch der 
Srun mb ter apfammaanpeng be des ee 
nn unter 


\ 





\ 





— 


unter einander. nicht · angegeher Mas ernt nah der Lſere 
Voeabeln nichts weiterz andieij wird irre, menu er bemerkt, 
DaB ‚ein.und daſſelbe Wort Gerd. sie, dort: jene Bedeutung 
Kate fol: Weoden.abir. airiinenfdgichenen:Sd edeutumgen dolle 
fandig verzeichnet , wird Srikkögumb Zefanuiseihang berfeilien. 


⸗ 
J 
⁊ 


wegen: G dleist ·der Clavicrmicht. wahr: EChavisi.fühdere \ 


—2 Uudble den Gebrauch, eines Leficenszumal 
da unsIchleuſtuer ein cin mander . Hinſtcht vgeziglihi 
geſchentt hat, würden: wir Anfängern in der Exegeſe umgiri . 
mehr nenipfehlen ;- Als einon Clavis. Denn hey meiten de 
mmeheorſten Worte find ihm doch bekannt) td muße ahm: CH 

- au ſeyn, wenn er fi. an dieß Stadium / machen iu: gg 
zusaffe Diele,:gtrichfen zu ‚feiner Ryeldekstrung, hier in A » 


Tlavis nod einmal leſen? Die minder bekannten, oder im 


Das Tr dech · in einen ıhıgemöhntiigen: Sinue gerdiiinenen 
Woͤrter ſiüd teiche im: Lepidqn nachgefucht· : Bier. finder ch 
amuu ale Bedeutungen beyfammen, ſiteht ande eime aus der an⸗ 
dern entſteht,r0. ‚tu: if dief· aicht meht Bockbklulerneg, 
ſandern, Sprachſtudium. Non wire auch ſein Nachdenken 
angltiä richt geſcharft, weiche von ben ;Amgegebrhen. Dede 
rungen. in der; vorliegenden Gteile .Gmatt haben möge, cat 
wenn er’ ding in· dem lavis Icon en finder’: Day 
Betrachter alfe einem Ciawis über dad MT. für akndemiſche 
Süngtirige „in weichen Umfange man wolter- fo. erſcheint: 
| wonigſtens üserflügig.; ».Eim andres war es freylich als das 
Ri Rind auf Schulen, ale das erſte, wo nucht eihzige *. 
cheſche Buch brtrachtet wurde (was ieider noch jetzt hin. unb 
winder deſchlezey, was mar Juͤnglingen In. die: Hände: gat, 
von. Stlehifh. darnais „gar brieriien.. ::Damar es· fü unrecht 


ale „:berht Anfänge imder grischticen,&pnkrhe witien-Einig 


uͤbor das M. T. vorerſt in die Bänder Fü geben,damit er: micht 
durch dag; ihm chendrein wielleicht noch wicht: gehufie Nach⸗ 
Gern gen nedes einzelen Boreus ermüne. - Ser folder: Ziten 
feitute:.ein. Bunolline: fein. —5 — ‚made, sand) mäßte. las 
GSeill en die: Berehrinng.der jungen: Leute haben: Nicht ſo ve 
Zöndfingen auf Akadreien Wir ſehen daher michet ein. Wig 
der Vf; Ahne weiteren Bewels, ſo geradehin vhauoton kann / 
Bond cin · ſolcher Clavis ken M. T. noch weit geößeren Bas 
doͤcſaiß ſey als ana AD Nein, brym letztern. iſt in dem 
‚Eharsber Jall wanj andets Das: Studhurl: ber. hebraͤtſchen 
Gpanle Bflege für: Akadamenverſpart zu: werden. Durch 
eim her gehoͤetre Epndamihnäle — OR: ver tea 


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.T.Vorleſungen über tunte, ohne bep 
Dem Werte zu haben, wa 
Aicht erınäber.  Sier tſma ‚ein Eiavis.-fehr za 
angeführten Grknben, nie: eis deſtandiges Burrogar des 

. uns nad, iſt eine 


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nicht etwan winmal angefüher, nein, 
wiederhalt. Man vers. 3. B. S.53 mit ©. 163 
Die mnß:dein jungen ; in: Schuiwiſſenſchaften aur einiger⸗ 


f 
„dergleichen zu M 
jafeeft gedemüchigt, da 


awar zus feiner Entfchuldigung „ „etrreiffe aus Erfahrung, wie 
wenig vorbereitet mancher Studitende Die Atademie beziehen 
muͤſſe; — HE. PD. Paulus babe daſſelbe gethau; — und: hier 
ſey es Immer beſſer etwas zu viel, als ju wenig.“ Allein 
ſo vᷣ geſt Oleqt vorbereiteten: Outictsa ft auch Diefe Date, 


Blbithe Phitofogie , ya 


tus zum Studiren it leider mig an Bork,, ieht, oft 
BE SER REINE 
chen guten 10 md, Profeffloniften,,, der in -Dirfer Lage . 





micht Gutes geftlftet, und Tethnt atichlidet"gelebt Gaben würs , 
dẽe / lalz in der Hehnlichen Lage des Hälbgelehrten.- Wadrlich, 
man ng fon ‚Die Wohl des wiflenfhaftlichen Faches 
auf den Stolz, als Gelehrter zu glänzen, aber auch auf bie, 
oplfellpeie der Friernung diefes Crrorubsmittelß, gu berech⸗ 
ah, Wuch Varhaunu 5 Studtums der win 
3 aſ⸗ 


Be 1:7.7°°73 


[3 


© feheften ng, ls eheutlingen ntgt, 
—* —ãA hen ee Propheten,” 
b) alle alttefamentlichen Ba ne He eifte Vedeu ⸗ 
tung {f vielmehr: fedex unter. —* SEinflüffen,.oder, _ 
dm näbern Umgange mit dev. Bottbeir ſtebende 
Wodurch ſich dieß num Sußere,.und In welchem fpeciellen. 
Sinne drum Propbei bald hier. bald ha genen 
. Te, muß der Zuſainmenhang ige, Med, 


\ P Kin und } 








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—RE Be > Su 
—— der Ahnen: ode enuna 

1 Mlepis and ep s BT. —8 der 
— Woebhier gehen,“ da drei glih 


—7— Bde —5 — mit —s ei 
ap Y i 4 Pr witd —— 


b) det re Vieo 






—— BE ügemeinda Dedeutung usa 


GN agivuc Onichoi, ps fo viel iſt als -omae ich god. 
nahen 
ahzben Bott, Rei soh Menfiben, in Venrgtendl Narr 
Mdaugen — Kies, bat es auch werigüißne Berctne . 
TE ET Yeaten: —. Hiernachinußre? 
—3* Eng von mie be B. —D medien 
“ ae Hop durd „U Ungeräitiä beit gImmmravn 


ln — ——— aA Sei in -CbaWb 
2 Mrantnißbei-wahren Got⸗ 


= —— — bebeufr "einer Erinnerung:! 
rungon/ aus. dem devtdiſchen Sprachge⸗ 

a hfänget nicht ger Hingetviefeh wers: 
Kerfänme; z Dr —W— war! 

te Kanrdcı nen ee, a Any? 

ann | udhevkoyaress Au wey —* nah 4 
h on —— dep‘ neben —— — 
Ne etr. ja deräteichen x“ — su 
Fr edel ah hebt Höhen Ardensarten bey“ 
| — — hr geſorgt sorrben 
> — —5 — man ben Me‘ 


taten kann. 







u; — —— — — mit * 
er A Beefehen —* —— ſonſt a bie‘ ‚Kehräle ' 


——— Ana in 


Tre — My: Ind de Bad — 
Sn LM 33 e er. 


das, was der Pf. v n,aupf; &.7;. —R ©. 8; wis Yısıa ꝰ 


uhh" WÜEULETINDG , 10; ya), ©! 14 fagt, mit beit —— 
vpifchen Excurſen Ant dieſe Auͤsdruͤcke; dern dieſe Bm 

dyaug biet anpuftelen ‚oiiede uns am weit Tühten. auf 
dr andern Beite Arid die Bedentuungen, oft ı wiedet of ars: 


vertinzelt. Mand veiſtleiche wisics' ) Auch hatten 


Die vertvandten Wörter mepr zulammen genommen, we. B. 


a a) mit KISEUEIF, \MISEVOYTEG , dinausocvv? zu⸗ 
Si gleich 








ſtaott darauf. fol ſeyn 
—— fe —* — wir gew Kr —3. 


0 Ditliſche Pefiofapfe. 


gell mit dranun: , dag I, — ade asleife: ut Johan 
en exe. erklärt werden. _ Dann solrft eins auf das andrea 
icht ,. dadurch wird wahre Kuͤrze A und bedurch ken 
tönt der Leſer, was din Hquotſeche If, ainen richtigen 
Ueberblick Äher die geme inſchaftlichen Idren, die bey- allem, 
Bau verwandten Worten zum Grunde Uegen; nicht zu geden⸗ 
ken, da * bodurch auch dem Gedachtniſſe ‚ungemein. zu 
Huͤtfe Bey dieſer Behandlungéart der wichtigen. 
M. T. fo Sfr vorkommenden Worte, hatte es baum . feinem, 
großen Nutzen, wenn der Sf. , mg ‚Diefefben Worte wieder 
Seetsmmen, ‚auf die im Vordergehenden poll 
Kıklärungen zuruͤckwies. Mun werden besakidien.nfter ter. durch⸗ 
getyſan, und der Laſer macht ſich 3 de Reihe der Urs. 
Beusumgen deſto befanntes „. ad feine Weumtheilungstraft, 
de:der. eine für allemal angegebenen a enkeen 
oder dert Siatt babe... wird gar ſchr 
len aber, wo die Bedeutung des Marts niit. Pr, der a 
noch einmal bingefept, werhen konnte wen. Knie 
thig war ) laden wir das Zuruͤckweſen Auf andre © 
minder zweckdienlich. » * wie der Vf. von der A 
te wandes zu bekannte Wort in feinen -lavis aufaimmg: fe: 
üheraeht er auf der andern Seite wieder andre „ bie einer Er, 
wog voürdig wagen, 3. D. mauac,. 195: su) ebenk,; 


* es In den. dedenaarten av re. sueyyalaı, au Ta Jehln 


# für zura ſteht, u. ſ th. Much Ferinen.sole es nicht bil⸗ 
figen, daß er ht Sinn“ ber —— et — 
ma et er 


der. Bf. mit — der. hiſgoriſchen Buͤcher, wordber ı 
Der angehende Interpret eber u hören bichen wich, ale über, 
bie Briefe, den Anfang gemacht haben moͤchte 

er fich, nicht gendchigt fchen.,.. ber jenen auf. diefe zu verweiſenn 
oder, wenn er das u 24 wild, 9 fter "daffelhe ‚zu soleberholen:.. 


Doc vieleicht ecke ſich Ne ganze. Aa: des BE. bloß anf, 
Die Driefe dee N 


Wir find in Benni. mg dieſer Stellt nach lhrer Dantt⸗ 1 


abſicht ſchon zu. weitläufig geivarden ; fpnf würden noir ums. 


fern Leſern noch einige Proben eigner Srflärungen des Ugf.n, 


vonranf er. In der Vorrede befanders aufmerklom macht, um [6 ; 
* Dr Im fe. dem eigen Sorkhen des Berl. . 


ee LE 


4 u. s . >. x [2 , * 
d x. s .' .. ‘ ee... 
un _ _ \ , 
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Ku %. n 
⸗ 
* . 


— — — — 


dann würde, I 


7 


RBB Phlloleghe. cr 


. San: Beide: Narkı Mori; kheol. — 


gerdales ir — 5 — Paulinas ad Galatas 
Eypheſios. Li Liphae, furmtibusKöchleri. * 
‚RBB. — * — DL Eee TE BEZ 2 


er fe. Merus: hatte fie uouseficfte Säcke Inder, ro | 


sen Philologie. Durch fiö wurde er auch der treffliche I 


et des N.T.Viellelcht, menn er nerb:tänger am Leben 
ehlieben waͤre, hätte er: Feib noch manche ſeiner exegeti⸗ 


63 — durch den Druck bekannt gemacht, die er 


xch ſeine: Suhbrer in Umlauſ beachte, . Dleſen 
WVerluſt enden pe erfegen, find’ ſchon mehrere Sen ihm 


gehdrte Werlefungen von feinen-Schätern , nach ſeiuem Ras 
‚ dp Drude herausgegeben, is. über. die Xp. Geſch. un 


s 


Brief anı.die ev. Hierd haben wir denn: auch feine rung 


ſen ber Dapli, Dsiefeun die; Galater und Epbeflte- won une 


lagen, deren, ungenaunter Herausgeber... M, Eicdufläpet 

Felguls ſeyn folk... Dicfe ‚:oder wer fohfıber Heraucgeberr 
RA verſſchart, ein im Jahre 1289 nachgeſchriebenes ⸗ 
Heſft ſarglaltig mis. einem: andern ſeines: Greündes vergli 


‚Ar und nyr vollſoͤvdiat zu haben, um alles ſe wieder zu:ger} 


Ban ,ınole es Morus: maͤndiich vortrug. Abkuͤrnmgen babe. 


u deswegen mihtinelaubt „am die gamze Aucerpretatiensẽ 


wnander —— jet. ports veſto beſſen ertemen und bewetheiln,n 
Vergleichung dieſer Wörlefungen wit Der‘ Dogmatik 


— —*— deſto mehr Min und näheren Wıficatug ſchoͤ pfen 
Nir den Grund tafen wir ungern, daß der Her⸗ 


 apiapher durch Atfuͤmung dem Verleger ſchiecht, berathen ha⸗ 


ben würde!) ‚Rigene, beſonders Hterariiche . Anmerkungen,: 


‚bar, er we mwanige: heygebennhe, und dieſe durch [) von dem, 


Lebrigen ab geſopdert . -Dem tellen ‚ber welche der fel> 
orus fpäten:etiyas fchrtebs und feine mändtich vorgetrar, ' 
gene Melnung refonmiste, hat..der Herausgeber mit Recht 


Ir ve Schrift beipt.n Bey. D. dam Epb.i4, 1 — 170: 


die. giſſert. priorem ad:lorum: epiftolse Baxlinse, Epb. 4.. 
Lipl, 1792, — Dleß waͤre ungefähr dier-Abfirht und Ger: 
— in welcher wir dieſe Vorleſangen Det Je morus 


Aber nun üben beobe⸗ beſtimuu u "arbeiten, ir au 
meße als giner Urfache fchiwer. Wenn teft and dem Bunfchp. 
ne —*8 den vielen ſertlaufenden —— — in welchen 


53 13 noch» 


296 Dibuſche Ppitetegie: 

mothwendig Anssiey zum Etel ofe.wrrfonnmah um; art 
Meue ausgeboben, und als reineg Being für das- Felodder 

Segeſe, den Interpreten von Profeffion gegeben, und Ihnen 

dadurch die · Maͤhe des‘ Aufſuchens erſoret Tepn mochte; wenn 

wir, ſage ich, auch dieſen Wurſch durch Sie billige Derbüch⸗ 
sung bewogen, aufgeben, daß auch die Manier im Erklären, 
Beiehrend. und müiterhaftrfen: fe:dringen (ich doch, beb Beu⸗⸗ 
sheilung ber Acbeit ſelbſt, wie: fie da Alegt, viele ſchwet: zir 


entſcheidende Fragen anf. ©o.; SB. in Anſehung des Dos . 


senten: war ee nicht vieleiche darch vinen zu Farzen., zur 
Belienvugg der Berlifung. auqewieſentu⸗ Zeltr cum einge⸗ 
ſchrantt, um ſich uͤbceale ſo aucfuͤhrtichi verbreiten zu" koͤn⸗ 
neu, als es Die: Natur der Sache weil vorlangee? Setzté 
Docent nicht vieleicht mouches aus andern: Werfefungen_ als 
bekannt voraus? . Ließ er, mir. Dem Sehkhmade-und den 5EF 
higteiten feines Zuberer. bekanut, wicht vießriche manches noch 
fedtochwentiige mer, weil er wußte, vaß kr dadurch nut ermär 
Berz.riche wuͤrkliche Belehrung . befürbres und verbreitete er! 
fih nicht über mauches, was nur eineü Fingerzeige bedurfte,’ 
weitiqaͤuftiger, bloß weil Ihn, (wie.es mehtetern akademiſchen· 
Lehrrern gebt) eine gewille Aengſtlichkeit Begteitite , ob auch“ 
feine: Meinung wohl uilgemein verſtaͤndtich geworden ſcy 3 
Sieit eine gewiſſe edle Behutſamkeit, und Furcht var Mßver⸗⸗ 
Mändniffen uns ſchiefem Gebrouche nicht Vielleicht den Do⸗ 
caten, hin und wirder:sucäd,, ſeine Meinung geruder hete 
auszuſagen7 u. ſ. w· In Anfehang bes Hercusgeberdaber! 
VDoabee er uch, bey allem Sifer im Nachſchreiben/ alles anf" 
vdec eutgieng ihm uranches? oder ließz err canches, is ihn: 
geiäufig „ces „mens aber bach zur: Verſtaͤndſichkelt fe naeh 
rere Juͤnglinge, von verfchiedenen Faͤhigkeitrit, nörbie: ode, 
ud, in diefer Hiaſtcht, aun im Somaerntare :dtmigk wird 
Faßte er auch, bey noch fo viele agcler Einſſcht, a les richtig 
auf? Können miärnebrachte:eigue Ideen, kunn ſeibſt ‘Die be⸗ 


fannılih ſchwache Otimme des... leiden faſt immer kraͤnkti⸗ 


den Decenten,“ wirbt Mißßverſtaͤndaiſſe veranlaßt haben? 
Konnen nicht ſelbſt Etlelchterumemittel im Neachſchreiben 
den Cemmentar Hin und wieder etwas entſtellt, und . B. 
- yerantaft haben, daß waͤrklich citirte hebraͤiſche Formeln, die’ 
im Schreiben aufhalten, weggelaſſen; vielleicht griechiſch ge⸗ 
gibene Aufkfadgem 'fchterefäliger · Stellen, mit, leichter zu 
ſchreibenden, ia en veruauat wurden? u. w· 
„” ENTE st NIT RAT — 


4. | \ —21 Dieß 


PR | 


r 


— — F 


un 


Meliſche Vhildlogie | Fr 1" 


Dieß.Mickten wir mit. Fleis, als Mitderaus re - 
! ‚uatans, ‚den wir demnaͤchſt , ‚in aiefer und Jet Dieheits 

nach unfrer iieberzeugung, werden äufßeen müflen. . Sed ala 
fen zu rägenden. Mängeln aber zu unterfuchen, ob Docent 

r Mesmugpgber-fie perſchuldee danken moͤchte, und aud wel« 
der d ber vorhin. ‚amgegebenen, 1 oder anderen Urſachen 7 das wärs 
de zu weiräufg, nnd murfiens: unthunlich ſeyn. Wir neb⸗ 
un Das FA mielancht sole es da Ilegt... EEE \% 


ti te Wiarichtanig " beffelben- AESeÄFTTI Die: daß jeden 
Briefe ulgenseihd! Notizen zum Wetfländniffe deffelben voraits’ 
gefchiet Arnd Y VAR! ſodanu abſchuitweiß lateiniſche Ueberfehum? 
ba MN ARE, baͤld wenlgeter Verſe, poraugẽſchickt 
‚a Biefen"öle® uAtungen nal: werden/ ER ® 
re pen, 
I. 7 * 
Sin. m — Ae bike 
ſim Warke doß — Scharſinn ‚des fel. Morus herver 
Rex oft Hapı- —* nt, iu fäneterigen Bitellen 
fujbet, wo ihn, wie man. glauben. —RRX jeder hätte Ruben: 
“ follen ; ‚nd. doch nicht fond. .:Gp:3-D. gib Sak 1, 1. ma 
man iu dem. ——— — und Sum Ipwras wereveig,t 
was-alige., 1.73 wie wenig .. finden weilte, une wee Morua BR 
fchs matichi&. Haranf bezleht, Daß ztie.mebreften Lehrer van; " 
Der. ganzen Boweine, einige jeboch ‚and ‚von einzelnen ans 
geſehenen Deäuperu, wie 3. Da Twretbans und, Tieut den, 
Marls gu Lehrern erwaͤblt md eingafuͤhrt wurden. Ay; 
* olalch ‚Folagppen Denen: 3 Bat JH FRTROG » TE SYBIPEVAL 
VE UaupnH, den man hisber noch am natürkiche- 
fir 0 gt Kebaung. der Manier, Yauli Ihaieb „.allentbalten,n 
84 ‚ar der Zuſinmenhang erlhacht her ihm fo wichtigen 


rſtehang Jeſu. zu ermähnen,) giebt er ARurch Dje Vemere⸗ —0 


Supg noch 






DR: akkung , in dieſer Verbindung, daß mad: 
mehreren; Stellen, Chriſtus durch die Auferkebung;: für: 
Seile ers emeine —— — als in Welcher Ei⸗ 
— (eben. kopnen, wife. Das 
den —R den Zuſammenhang iie aus .deu Augen, und.ı 
es ſo ganz in. feiner. Gewalt den Zuhoͤrer und Beier gır- 
sen Zeit:solcher Darauf. hinguimellen, wo diefe ihn, einges» _ + \ 
x J bener Zwiſchenge danken wegen, leicht aus. den Augen ver⸗ 
Hegen moͤchten. Dieſe Kunſt verdient beſondets, Ihm abge⸗ 
lernt zu werden; unb vorzüglich in dleſer Hinſicht bat der 
Sotuansiudeg Arankanden Anterpteten, Sie unbetuͤmmert um 
nung den 


7 






’ 


Sch Bibliſche Philotegie’ 


Den Sifamıiıenfaris,, nur-gar zu’ gern Gen geleheteh Mortere 


Sätungen ſtehen bleiben, mit dieſem Commentate ein Tchäße 
bares Geſchent geuscht. — u. 
Ssdo ehrwuͤrbig aber auch der Name, und bie Verdienſte 
des fel. Moxus, namentlich aud) um diefen Cominentar, deut 
Rec. find: fo kann er dach folgende "Mäligef deffelben nicht 
gut heißen: 1) Die Einleitangen find zu tirfrucheber,, und 
nicht vorbereitend genug auf den Inhalt detz Briefrs. Haupt⸗ 
lic vermißten wir nähere Beſchreibungen ber Lage un 
des. Reclihen Zuftandes der Gemeinen, an weiche die Briefe 
gesichtet. find, als wodütch der ‚Zuhörer ua, Leſer vorzuͤglich 
auf den rechten Standort geſtelt wird, von weichem aus &er, 
Brief aͤngeſehen ſehn will? ſobaum aber. auch eine verangen 
ſchickte allgemeine Stiagraphle des Inhalts, wodurch man 
ſich, wäßrend der Leetuͤre⸗/ immer In bem Inhalte zu orientie 
Ber 'weißi " Denn nichts ermuͤbet ſo⸗ ſchr, dis hir immet von! 
Ablſchnier zu Abſchnitt, bey noch fo gut angegebenem Zaſam⸗ 
menhange der: einzelnen Ideen, weiter zu lefen, dag‘ 
Gonze vorher einmal überblicdt zu haben. 3) Die loteiniſche 
Weberferzung giebt fait durchweg den griechiſchen Zert bioß 
wvbetlich wieder, und bat, rach unferm Urthelle, um Were‘ 
denutlichung faſt gar kein Vetdienſt. 3) Was den Commen⸗ 
tar betrifft, At ſofern ſich dieſer mit grammatiſcher Eat 
widdung des Sinnes beſchaͤfftigt: fo iſt der Bf. hier vor⸗ 
zugtich zu’ Kaufe, und unftreitig iſt dieß der lehrreichſte Theil 
feineg Commentars. Aber folgende Maͤngek koͤnnen wir nicht 
ungeruͤgt laſſen: a) der hebraͤlfche Spraͤchgebtauch iſt nicht 
genug zu Rathe geſogen. Bo’ wird o zaulseixc Tuzc', Gul. 
1,6. zwar giemiich äigtig dur ch qui infituendös' voR' cur=' 
vit; Aberfepe ;' aber mir’ Zuratheziehung der hebraͤtſchen Be⸗ 
nemmung der ‚Afrnetiten " ments hätte es noch dentlicher er⸗ 


klaͤrt werden ſollen. (Vergl. Pott Exe. jn'ben Biden Des! 


eh) — Auf av var; , Sal! ı,'a. söfede bie Verglel⸗ 


dung des Hebt. mirta hy aid kin Es noch wiehr Eicht gewor· 
fen Haben. — Bey suayyaAcoy ‚Gil. 1,6. verdiente'das hebr. 
[w3 vorzägliche Riafiht:— '; Bey wpnswrdv AnuBavew, 
Sal.2, 6. vermißgen wife vie" Wergtehdiung-bee‘ Sebeätfehen 


E315o mD> wovon dieß griechtſche Wort, fannrt den verwand⸗ 
ten Ausdruͤcken, bloß toßrrlicje Lieberfeßung iſt. — So war 


auch wohl der Auodruck Kere ru bFoav usysdıev,, 
. Sal; 3, 13, akt eigentlich Heyzußehalcdh ;' feitbern Aue einer 
ng , ann 


wen — Dun — — 


‚RUE Piloten. 36d 


betannun Hebralcums DI 15". und hr andern Serie 
Cosrgl.. die LXX.) durch utiıconfueradine -aficujus;, zu. iwer⸗ 
».. fegen se Die Bonftruetlom say -Uiv, Gal. 3, ı. konnte 
ztad durch Das Hebt. ans V verdeutlicht werden; — und 
er wien, Gal. 3, 2. rohre Den Verleihung des Bebr. 
m. eye audh vielleicht anders gefaßt: b) Bey Erklaͤrun an⸗ 
dret Seelen ſpricht wohl das Sorten, oder. zu große Vehuts 
ſamtrit, au ſehr: mit ein. So wird +4. ©. über die Worte 
2, 2. why ds ara aroxuiuyıy, an aved: 
Mey .aureis TO.Sumyiyakloy, folgende Bemerkung gemarht: 
Kira arenaiugpıv e revelatioke, h: e. monitn.qundam. pe- 
wuliari diesmo. Hoc ne videatur novam, afluniendus Id. 
cus.ek All; 16, 6: abi habe ſegantar: cum peragraffemug 
yginm errG@alariam, impediti’fumus —3 — in Aſia ul 
F terius progredi er dotere Quum veniflemus (ih) My. 
fiam ‚.vedannds:adire Birhyniam ;' fed non permifie' nobis 
fpiritus. : "Ergo venimus Troada; ibi nottumum viſuti 
Baulo cöntigit. - Quippe: per ſomnium monitos eft, Ma- 
cedonium potius sdire. Hoc igitur eſt exempidmi mond 
tus’ ptuslianis divini; et in’exerhplö eft: monitus per - 
ſomnium. Ex A&.ıs.pater, orta difpütatione couſtituiſ- 

fe-Chriftianos,' ur Paulus et Barnabas iter facerent Hiero- 
. Solyma. Igitur € deoweto ommium, qui -aderäht,: hac ſtot 


fuſcepit. Sed h. ]. monitd ditino id fatum dieirm, Igim . 


zur ad Alud desresuim ooetus totius potuit accedere moni» ı 
, kur divinus, veluti fomnium, ‚ury'quae res deerera eſſet 
Confeoly ommeium, ew.munc. wonitt divino' comprobaretur; 
qua. megis este Paulunin [e-fuleiperer. : Wir find in der 
That. gentigeer amunchmen, daß ber fel. Morus fih aus 
einer VDrhutfamkeit nicht weiter über dieſe Wache here 
auceß ala daß. eu wirkliche monitas divinos per. ſomnia 
angeminmen haben follte:, dis es ſo Anerit leicht fit, Der gan⸗ 
zen Vorſtellang des Alterthums, über Gbttlichtelt der Trans 
me, aufban Grund, und mithin anf den Ungrund, zu bil 
ckeun. — ‚Men Eph. 4,9. 10, To de aveßı, Tr asıys m. ung 
OT x naTafr EIG Ta KOTWTERRAEEN TYC YNCH; 6 RarTan 
Bar, avrassssı as Ö1ayaßles: Urapavo TayTa) Twy sam. 
zu med .die ſo ganz nad dem Syſteme ſchmeckende Bes 
mertung beugebracht : de reliqub conftar, defcribi hie duplis 
.eem, Chrifti Astum:-devenit in terras (fpeckes:: lepairug 
. et) b. E. fuit in itis terris Immilis, deinde rediit ad cng- 
Igi, :h..o;.0raltatur q; Andee Stellen, die eine nähere ". 


— 





⸗ 


+ . 


so SGibliſche Philrlogh. 
Grfäuterung verdlenten, nd gu ſchnell von’ det Hab gemler 


fen, 3. B. Gal. 1,6, u, ayyalog af ovpayan wu 
ayyslıgeras vv, verdiente, ans juͤdiſchen Engelideen ent⸗ 
widelt, und als bloßer Ausdtuck der Lebhoftigkeit dasgeſtellt 
zu werden. — Fey Sal »,39. Inuwßocs 6 adeAWor ra 
zupıs , beißt es bloß im Allgemeinen ; vel frater domini,: vel 
‚con[obrinus. eius. Wie verdenken dem BL. biefe Iweelhaf⸗ 
te Äeuperung nicht, da er die Sache für mürklich. zueifetgaft 
halten mochte; auch das nicht, def er bier ſich nicht. meites 
darüber auslich, fo wichtig au diefe Stelle für Enefcheidung 
Der ganzen Otreitfrage uͤber die verſchiednen Iacobes im N. 
T. iſt; eber eine Nachweiſung, mo die Zuhbrer mehr daruͤber 
nachleſen könnten, (als Gerders Briefe zweener Brüder 
Jeſu, Port Einleitung zum Briefe Jacobi) waͤre doch wohl 
zu erwarten geweſen. Der Zuſatz aber: diſtingnitat hoe 
sögnomine, quod faepins.oscarcit, a,duobua: als Iaca» 
big, ‚Alpkaei altero, altero Zebedasi; filio ,-: iſt wellende 


unbeftiimms,. Deun hält man den luunßoc, o.ndehPac TR . 


Kuois für <onlobrinus Chrifti, fo wird ær durch dieſen Zu⸗ 
fag nicht ſowohl vom Jaeobus Alphaͤi Sohne unterſchieden; 


fondern iR vielmehr. mit ihm. einerley, und adalPo; uͤberſetzt 


man dann eben, wie das Hehe: rm, durch Confabrinus. :— 
Im gleih folgenden 20ſten Vetſe, witd evumıly ra’ Ose 
_ nicht weiter erläutert, als durch den Zufag „mi ah,“ 


Aus, der Aeberfegung ſieht man, baß dee Deccat Bien für 


formula aßeverandi ae, und das mit NMechtz: aber wie 
dieſe wieldeutige Formel Betheurung abgeben dsmie, beburf⸗ 
ta einer kurzen Erläuterung. — Bey al . wupmug &ı9 
xevov rpaKa.y sdp&Lon, mist beybes richeig durch /a- 
borare, operari, gegeben ; ‚aber es hätte. beinerke uw werden 
verdient, daß beyde Ausdriide:yom Wettrercien ber Alten 
entiehnt feven. — . Der Aurdruck uNo⸗, Sal =;9. If: gang 
in dey Erklaͤrung übergaugen..— : Die angefochtene Otelle 
Gal. 2, 3-—5. aAı ude: Turogs 0 wuu ara, SAAyy wu; 
yvaysasııy mepırundyvas dım de vui hapeweälrss adeir 
Dec —.—: 616 ade mpoc:cpuıl umauer. Tg Ürosuyy ete 
fagt Norus, unter Weglaſſung von dus, mit mehrern In⸗ 
terpreten, ſehr gut fo: Indese Titus quidem:; comes me 
‚us, eıfi Greecus'erat, cosactus eft circomeidi,.:fed potius 

papier: irceptitios ſalſos doctores —: -\ tie per horz® 
quideng :mpmentunn ceſſimus. obediendo;:. ‚Uber, außer 
. dm, daß er auf innert Cruͤnde für Die Weglaſſang "von «6:0 

En: Bu zu 


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⸗ 


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— — — —— — — — — — — 







Ä — Die de Ber air: de Say argam 
| NH er bey⸗ tung. mon di ** 
— 5 fa. fFaſſene. ins non Tordus- —— 
. ——— —⏑⏑ Dar, geibupmikil sellmap Nu. 
ji, 92. orylicg Ansputus ‚gune: verbamam .cghagsenugf, 





IR; weun mem ae —— —— Bernie 
pr ihut ee valenbenn 9 istejbar, zum ; 
—— 3. Asapgan 7 06 duͤß AIR genommen. U 
wmiion ade ein net Sa angefangen. Kun. vSch- :908 
hicht zu, daß Tieug. 4: Pac daß er. Grieche „- zur veſchnei⸗ 
fing genbtbigt. waärde, und zwar [d4) der felichen, Lehrer 


wegen Vielmehr, ALT TH Ab mich yadı,.dieken —A 


4.4 AA0y ade, etc. Jaaych- nicht. durch die ‚geringfte- N 


ber.“ „Auf diefe. Kg ift ‚aerdängs . ‚vapbarım cohserentig 
merbanden, und. der @äing, mit dem, wie hur Morus gie 


ieht „ganz einerley.4) Start, den arigchäldhen, Aurflöfungeg 
weg fätliger Stellen, ‚findet. man gewöhnſich (nteinifchr.. Sp 
—— TREVNVMSOuou- Gale 5——— Üben 


ii nl: 


® 


+,concreditym ib; eiievangelium. ‚Aber —— — 


ber- wird ‚diefer Bun, ı en man. aumerkt.,. daß: zer, bey j 


Sy yedvas duppfist iperden, mäfleny; NERSCHaT ee var 


fen:Jann Sprich. le mem. To svanychun and Dleh,ciig . 
gewöhnliche Snverfiun , für narewggsuru ya aa augyvelg 


) So wenig wig dafut finp., In ‚erademlichen Vorlefunges 
alle Dreinungen andre Antgepreten.ohne. Ausmaht mitzutheie 


—J — rdigen „gas ſehr hiele aht goe nicht Verbieneng ' 


W iR Reh jur —5 — gner. — Are 
ng -un fl und vorzuͤglichſten 
Fe über Inn Bun — Aber dieß vermil⸗ 


fen wir dey den meiſten ſcaweren Stellen, als· Gal. a a 


8 erhalteye zu haben.) By 


—X —— andre: — Kahn jadoch durch 
die. gegebene 


ſonders, hätte. die, One Meinung; Kies diejenigen, an 
welibe-ker fogenannte Brief: an die Ephefer zafghriehen fen, 
eine. fosgfältigere Dr ng xꝓerdient⸗ zumgl.dmder Verf. dee 


— — — Rotſtle ‚gimen ——— ix eidd 


Burke. Belt: der -Sintetpreratien,, beruber. d 
—R A Erweife..aus vs Spmadigebr * 


auche, - 
en fe.per Spradhe,.ig welcher rin —X ſchreibt, uͤber⸗ 


enpt oder dem eigenen Köhrifiiellersinsbefondere ,. ect 


ı  Wimlid,. was danp.aug Nergleihung umhrerer feiner € 


| RN, em; Kon Ba one ws * 


* he BE 





— 
ſeyn wi, welche von den mehreren Dedrutungrn gerade hier 
Statt ade; erft-Deu.follre der: Jüterpret ja andern. unsere 
geordneten SHhifsmirteles feine Zuflucht neigen, als da fiabi 
—— Zuſammenhang, Gegenſaͤtze, ıc.2e.- Aber uufer 
.. der, in feinen kleineren exegetiſchen Schriften, diefe 
je c einzig eichtig anerkannte Metbebe ſo genen befolgt, ſchlaut 
diefen Vorlefungen meiſtens den umgekehrten Weg ein. Ex 
zrläutert hauptſaͤchlich nur durch dee Rebenhälfsimittel, unB 
wur felten aus Zeugniſſen andter Schelfeſteller. ' 


Fredlich MR" 
dene Manler lebchter faßliher, unterhaftender ; ; aber auch 


‚die doch dar —* 


soinde überzeugend, und unzurelchend- 3u- gelehrter Bildung 
Vorichngent 
—— — S. B. bey Eob. 5; 13. giebt er den erſten 


Theil des Berufes Ta de Fritz eRsyyolkya do Ta Prrags 


Qavepæræc, ohae weiteres für ein Spruͤchwort aus, des 
Binnes: das Tageslicht bringt alles Jam Vorſchein; 
am wun ben folgenden Gab danelt_ zu: berkinigens rer Tue 
vo Puvapsıevov Pic ei, wimahe er zur philoſophiſchen Deo 
wenſtration feine Zuflucht, wie fie mohl- Paulo ſchwerlich In 
den Olan gekemmen ſeyn mbchtr:' „Den entdeckte Koͤrper if 
Doc) nice das Bit, und "die Quelitaͤt meiner Garibluingeli 
. 0b nice Die deſſeve ufißk, fe jenst dur via Der befe 
zen Einficht“ Die Erklärungs verfebre Ion num in die 
Nothwendigkteſt, entweder Parepkusvoy :älß depenens zu 
nehmen, wag doch im unmittelbar Vothergehenden pellive 
gebraucht war, oder zu verlangen, HAB miau Statt deilen — 
unbsfümmert ; was die Kritit daju Täge'/-dds aktivumı Pe- 
vegev leſen nihfle.. "Br" :oied dlefe Erklaͤrung Ueberzeuaung 
ähren ? talk def... Hätte: der -Uf. dem Pauliniichen 
achgebrauche durch Betgieianng sen Phil: 1; 13. ı Eos 
14, 24. 85. 2c. nachſpuͤren, und deſondets den kurz vorberges 
Senden achten Werd, wo der Vf. die ahrilichen Worte i-yre 
ap were anoras, .vuv-dei Pag üy Kaiser, fo-chätig ci? 
Hlärt, und den gieldh folgenden vierzehnten Vers, wo 
Panlus duch die Werke: arPavcsi'coi6-Xpısoc, 
rn, bergteſchen follen, wo ihn dann Yin Zweiſel * 


9— 


x 


DS 


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8 


— 7T— 
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4 x * 1. 


⸗ 


gehllletan fen wuͤrde, daß Pac vne fo viel ſed, ala: et. ge⸗ 


langt zu deſſeret, Einſicht.“ — Bey mehreren anderen Stel⸗ 
ten , nimmt der Vf, zwaͤr mehr auf den Oprachgebrauch Rück 


ſecht ſo 5.0. erflärt.er Sal. 3, 19. (vones) dinraycız du’ 
. #yyeiyy dich in praeſentia angelaorum, was er durch 
Km, 2, dyunaeas vap’ aus Ösm Toiliny Kuprupap, ' | 


berveift ; aber es gluͤckt ihm nicht immer,. die Kasıpı » Paral⸗ 


tstftelen aufjufinden , "welche Bann bey der vorliegenden Otel⸗ J 


le wohl unbezweifelt Hebr. 2, 2. ſeyn moͤchte, wo es heißt: o 
di ayyekaı. AaknJeız Aoyos, und do aus dem Geqenſatze 
Aaıyda; die Ta Kupıs Deutlich genug wird, wie di ayyaAwy 
ginge ſeyn wolle: \ | IN: 


Was noch denjenigen Theil feines Commtentars betrifft, OT 


der ih mit der Kritik Des Tertes beſchaͤfftigt: fo laͤßt er ſich, 


dem Zweckr atadrmifcher Vorlefungen gemäß, nut dann dar» 


auf ein, we ihm die gewöhnliche Lesart feinen Sinn zu ges 
ben ſcheint, oder mo er Beyfpiele von Enrftelungen des Terr 
‘tes durch wirlfache Ersarten geben will, um zu zeigen, wie , 
ber jetzige Text endlich Daraus hervergegangen ſey. Aber 
meiſtens entſcheibet er nach argumentis internis für irgend 


‚ eine Lesart. Wie eichtefte‘, diejenige, die ihm den faßlichiten 


ESinn liefert, ſcheint ihm auch die richtigere, da doch, eaete⸗ 


sis paribus, nach einer gang vernuͤnftigen Regel der Kritik, 
die ſchwerere den Vorzug verdient; da es immer denkbaren if, 


daß eine ſchwerere Lecart, mis einer teichtern, als umgekehrt 


E vertauſcht ſeyn moͤchte. Wo dieſe Regel unanwendbar iſt, 


pflegt er diejenige Lesart zu verwerfen, beren Urſprung er 


| eher zeigen kann, Wis den eier andern. : Weniger gelten ihm 


[2 


—. 
J 


argumenta externa, wotauf doch die Hauptſache in der Kri⸗ 
sie derudet. Am melften benutzt er noch alte, deſonders la⸗ 
teiniſche Uebedſetzungen; aber außerſt felten entſcheidet er usch 

dem Anſehen und der Zahl alter Handſchriften, welche dieſt 


ddet jene Lebatt begänftigen.- Am wenigften {ft an Abwä⸗ 


* 
4 
J 
{3 


‘ 


k 


|- 
} 


‚gung der Enticheldungsgrände für Oder wider zwey einanden 
e naht tommende Lesarten gu denken. Gleichwohl iſt 


bdoch auch gruͤndliche Uebung in der Kritik mit der Eyegere zus 


verbinden, wen dieſe ohne jene ein Roht iR, was der Wind 
Bin and ber weht. Man vergleiche Mit Dem, mas wir über 


bes Berf. kritiſche Behandiungsart des Tertes fagten, feinen 


—— De © La, —— — um Stellen, 
“woran] tele deylaͤuſig ae ink gaben. 
TUE ‚DB un 


s 
i 





514 Bibliſche Philologie. 


Wir Lemerken nur noch, Daß der Commentot uͤber den 
Brief an dr Eph. den Über den Brief an die Sat: au Ge⸗ 
auigkeit, Vollſtaͤndigtelt, umd überhaupt. an errgetiihems 
Beide weit überteifft,, und wahrſcheinlich eine fnätere Revifion 
des Bi. erfuhr. : Alles Geſfagte fell Übrigens nicht dazu die 
nen, die Berdienfte des Bf. um Bibelerklaͤrung zu ſchmaͤlern. 


Miemand kann diefe, wie: feinen perfordichen rechifchaffenen 


Charatter, mehr ſchaͤtzen, als Nee. Und aus dieſer allgemes⸗ 
nen, Dankbarkeit und Liebe erzeugenden, Werthſchaͤtzung ſeü 
nes Charakters ik wohl befonders die Erſcheinung gu etklfaͤt en 
daß fo viele werteifern, durch Aekaantmacrung feiner Vorle⸗ 
fungen fein Andenken noch mehr bey der Nachwelt zu bes 
den, was man bey andern, um die Gelehrſamkeit gleich ver» 
dienten Männern wenkger beinerkte. Vielmeht follten unfce 
Bemerkungen dazu dienen, angehenden Juterpreten zu zeb 
gen, was fie fih von Morus aregetifiher Mantet eigen zu 
machen haben möchten, was nichts wo fie ihm folgen dürften, 
oder wo fie andre Hülfe ſachen müßten Debey halten wie 
uns fet überzeugt, daß diefe Kommentare in einer gang am: 
dern Geſtalt ins Publikum gekommen fenn möchten, wenn der 


Bf.ſelbſt fe bekannt gemacht hätte. Ein akadentiſches Audio: 


tium und das Publikum bleiben Immer jwegerkey. 
| | | | Ra. 


Differtationes theologicae et philologicae. Veri · 
pöt D. Sam. Fr. Nath. Morus. Volum II. 
Liplias, 1794. 8. min. „350 P3gB«. 168. 


Di in diefem zweyten Bande geſammleten akademiſchen Ges 
ſegenheiteſchriften des ſel Morus, zeichnen ſich durch (ggiſche 
Srdnung in der Entwicklung bibliſcher Begriffe, durch eine a⸗ 
benswuͤrdige Beſcheidenheit, mit welcher der ſymboliſche Lehr, 
Begriff der lutheriſchen Kirche in Schutz genemmen told, 
ducch Genauigkeit in’ der grammatiſchen Interpretgtion dee 
RT. , und durch eine reine Latinltaͤt, welche in unfern Ta⸗ 
gen ſelten zu werden anfängt, zu ihrem Vortheil aus. Allein 
Hefe‘ Vorzüge werben duch mehrere Unvollkommenheiten, 
weiche manı bier, wie in allen theolagifdren Schriſten diefes: 
verſtorbenen Gelehrten antrifit, gar ſehr vardunkelt. Nir⸗ 
gende wird anf die Forſchuusen Ask neuern/ fs gr 
Eee u... | a2. AB 


y 


ö— —— — — 52 
‘ 


Seiſt und die Denkart der Altern‘ ihriäebitberen W 
ſlcher Bibelſtellen, deren 


She Delle. 15 


agt ſo wihelgen, Phrdfop tt genommen and 


—* susterheehen nicht felfen et als eriisien, 
Voräusinifeße und aufeſteilt, gegen welche der phliofophirende 


Lhrotoge ärdrlindete Einwendungen machen kann.“ Im Ten 
exegetiſchen Abhanblungen verkil län deu undef, nen’und 
vdeartheilefre yen Selbftfotfäer;' der ſich mie Sid ‘in, ben 
verſe 
&:n wußte;“und findet da egene weitſchwweißge ſtionen 
ER poit ſelbſt klar iſt, oder Wie⸗ 
dertbſungen Allgenein bekannter Spfaddemmerkungen, bie jes 
den Eifer, der richt alles Gedruckte für neu haͤſt, ermineh 
muͤſſen. Der Spraͤcht ſedtr es, bey aller Puritaͤt, an elhe 
geſaͤſligen Per iobdenbau; die ganze Daiſt⸗ ung iſt ohne — 
derd Leben und hat nichts bon“ den Reigen, wodurch eln 


Swriftfleler, zumal bey bekannten md oft eek anzelten. 


©& Yenftänden, die Auſmerkſamkelt feiner Leſer zu ſeſein ſuchen 
Nmuß. Diẽcß letztere fühlte det Verf. ſelbſt/ und ſahe ſich 
der zuweilen genoͤthigt, feinen diffufen Vortrag nadh eine 


vvorausgeſchickten: fi’gtiis haec arktihs comprelienſa capiat, 


zu konrent en, „And dadurch ‚de Uleberſcht des Banen J 


etielchtern· Pe 
Die theils wiedet aigedeucten, theild —* Aennaa 


—— die an. (der du einaeder Ars 


find folgende! - , e > 


I: De: rengionn nocitia, int rebse spertenttad 
bails et ĩn facto pofitis-copulata 5 fänf in ven Jahren 1786 


md 1787: einzeln erfchlenene Progrummen. Biltig haͤtte 


die Ueberſchtiſt ſo lauten mäflen:’ de‘ relig Siottis — 2 
notitias denn der Verf; ſchraͤnkt ſtch Inder * Abhand⸗ 
hung auf die Behallptang ein, daß Gott ſich neben den Hnttiis 
telbaten, der Vorzeit etthzeüten Belehtungen, von ben Fri 
beiten Zeiten an n gerofie finnlid) wahrtehmdatet Zoerfuchen 
Bediertt abe, um Haburch die religloͤſen MWapcheiten ;; 


durch eine unmitteldarr Offenbarung bekannt srmadı, worde 


veiren, zu beftaͤtigen und zu verſinnlichen. Zu dem End⸗ geht 


Ber Bf. die heitigen Schriftſteiler der Mefhe nach dutch, hedt 


ans ihnen die Veſchichte einzelner Menſchen der Borröplk, 
des Häyifhen Volks, und’ des Reformgtots des Judentbuine 


heraus, und zeige, dag man nicht A ‚ber —— 


dieſer Begebenheiten verweilen air foñ eine 


| Mar Derfülfung‘ er ten moͤſſ⸗, im 


/ 


ss '  ibliche-Ppioingie, 
db an jene Begebenheiten in ber Dinnenwelt, nach Eettes 
bfiht, zeligiefe Degrilfe haͤtten angeknuͤpft werden. fellen, 
odglelch es nich immer geſchehen ſey. — Fuͤr den papulaͤten 
Gebroauch der biblifhhen Geſchichte beym Volkeuntet richt mag 
die Auſtcht der Geſchichte, wie fie unſer Werf. giebt, ganz 
brauchbar ſeyn, und dazu if fie auch ſchos laͤngſt von Altern 
- und.newern Homileten, welche bie bibiiiche Geſchichte für ein 
branhbaree Vehikel seligisfer Bohiheiten hielten, angewandt 
worden ; auch iſt fie, was wenlgſtens die Geſchichte Jeſu an⸗ 
langt, alletdinge bibliich.. Ob aber nicht der Verf. ſich zuwei⸗ 
ten in der Deuntung der altteſtamentlichen Seſchichte in bie 
Regionen einer ſpielenden Typoisgie verliere, mil Rec. hier 
nice unterfuchen, weil ihn dieß zu weit führen würde. — ⸗ 
Die bekannte Stelle ı Mol, 3, ıs-wird noch als Protmam | 
elium ertjärt. — tereilanter wärbe gewiß die ganze Abe. 
Bandlung ausgefallen ſeyn, wenn der Berf. das Thema, wel⸗ 
es die Uebirfchrift ansieht, nach feinem ganzen Umfauge 
Ausgeführt, die Thatſachen, welche die Religion begründen, 
In dem Menſchen felbft aufarfucht, aus der Anfage des Men⸗ 
en zur Moralitäe die Wreglichkeit, wie er ſchomin den fruͤ⸗ 
eften’ Zeften die Erſcheinungen und Begebenheiten der Sins. 
neuwelt für Symbole der fo ganz hetrogenen religiüfen Wahre 
beiten Gabe halten können, deducirt, und fodann nicht bloß 
in Dex eingeſchraͤnkten bibliſchen Gefchichte, ſondetn auch auf 
dem großen Gebiete der fo viele Data dazu lieſeruden Profan⸗ 
ichte bie Begebenheiten und finnii wahrnehmbaren That⸗ 
: facdhen auüfgeſucht yind zufammengeftellt hätte, in denen ber 
euſch, von feiner morallſchreligloͤſen Naturaulage gedrune 
"gen, eine Verſinnlichung und Symboliſtrung der aus feiner, 
wenn gleich noch nicht guggeblideten praktifhen Wernunft her 
vorgeßenden moraliſchen und religiafen Vegrifſe finden zu 
mblen glaubte. Ä 


-® N. Maſtratut locus Ev. Ioannei XII, 36— 50; ein 
rogranım vom J. 1788. Johannes beſchließt, nach des 
ichtlgen Bemerkung des Verfaffers, feine Erzaͤhlung von den 
Bunberthaten und den Belehrungen Jeſu, ehe er zu der Ge⸗— 
ſchichte der leuten Lekenswoche Jeſu übergeht, mit einem 
peesmatifehen Dialfenuemene über Die Utſachen, warum bie . 
ehre Jeſu fo wenig Ayiall gefunden babe. Dieſem zu dol⸗ 
ge wird bemerkt, Daf.iıan.®. 44 — 50. nicht mit ber vorber« 
gehenden Mede Zefy in Verbindung fegen, ſondern fi für eins 
| Er Zune Bu : TON \ ummas 


« + 
* 


—— Mr Phillvgkie911 
‚ Satmmarkicie Wiederholung des Inhalts ber Echte Feſu Halten 
Meile, Bey retu@Aunsn WS. 46, foll’aus: dent Konteste Ö 
ches Rec: ſehr gerpungen finde, 3537 
.? a Er J.. . .“. . Be ug 2 
. „IE De hamine.fubmittente fe Deo: 5 Provt. von 
- ben Jahren 1788 und ı789.. Die wenteſtamentl. Redensatt 
Tareıvgy. £ayroy Evanıy Fa. Men, beißt, ı) Achzüberzeuge 
halten, daß Gott alles, wac deam Weuſchen begegnet, frohe 
owohl.als wideige Schickſale, nach den Geſetzen der hoͤchſten 
Weisheit und Guͤte lenke and Äberafl yon. dem lebhaften Ger 
fühle der Abhängigkeit von--Bogt. duedrungen .fey. 2) . 
. Den Vorlqhtiſten More gehorchen. 3) Nach dem. Hebr. 
3ER). ſeine Suͤnde erkennen und bekennen. Der Verf. 
aäbte die: Gitellen auf, wo dieſe verfchiehnen Bedeutungen: 
vorkommen, und zeigt ſehr umjtändlich , wie der Homilet die⸗ 
fe qriſtlichen Püicken vorzutragen habe. Man glaubt bier 
Fragmente ans Predigten, vor einem nicht fehr aufgeklärten, _ 
Auditorium gehalren, In einer lateiniſchen Ueberſetzung wor. 

ſich zu haben. 
..IV; v. Ad. eum epiſt. Ebel, IV, 11 —ı7, Zwey 
Droge..weon 292.. Diele Abhaqublung ſcheint uns unter den. 
exegetlſchen die heſte zu ſeyn. Die ganze Stelle wird, ia Hin⸗ 
Abt auf grammatiſche Interpretatlon, ſehr umſtaͤndlich erläy« 
tert, sole denn die Unterſuchung Über zuBese, V. 14. allen 
32 Seiten’ (p, 225-234) einnimmt. Am Ende der Abhand- 
lang zieht der Verf. aus der erbirerten Stelle einige Regeln 
für chriſtl. Neligiongiehrer, die Rec. ihm herite geſchenkt hät» 
te; denn Dir Verhaltingsregein des Religionslehrers laſſen 
ſich offenbar ungezwungener und Überzengender aus dent Der 
griffe einer moraliſchen Religion, ale aus einer iſolirten Bl⸗ 
beiſtelle, bie bloß auf die verſchiednen Klaſſen von Religions⸗ 
behreen in den erften Zeiten des Chriſtenthums Rüdfict nahm, 


feiten. oo. 


ViIiI. Los Ephef. I, 13 — II. vir. diale@ice tracſta- 
tor, Dieſer Auffag. mar von.dem fel. Verfafler zum Oſter⸗ 
zramm beſtimmt, und erfcheine hier zum exfienmal. Der 

ef. bemerft, man muͤſſe ſich bey einem alten Schriftſtellet 
nicht bloß mit der grammatiſchen Interdretation beguügen, 
fondern ihn auch, wenn es die von ihm behandelte Materie 
erlaube, dialektifch erktären, den Hauptſatz, den x F 
—W 3 . . \ ifen 


\ . 


— 


AL Die: Phur tone 
weiſen wolle, aufſuchen, die Arguminte wi deze 4 

fen ‘Sag unterſtuͤtze, dervorjlehen, und dayn..temwohl d 
Waprheit des ie erwellenden Satzes, als auch die Puͤndig⸗ 
keit der einzelnen Argumente unbefangen.prüfen. Wie num, 
eine ſolche dijalektiſche Behandſung einer Bibelſtelle vorzuneb⸗ 
men ten, zeigt der⸗ Verf. Hier an Anem Mevſpidle ſeht um⸗ 
ſtaͤndlich ·Lanaft ſchok haben alle guten Ausleger des WR, 

T. zualvich beb der aͤrammatiſchen Interpretation auf die 
Hauotatze, werche die ——— vottragen/ wid anf dir 
Beittv angeführten Beweiſe Aufmorkfänr gemnucht; nur wuͤnſcht 


1 
l 


ſuo. ad loann. V, ‚ar-- 47, era gleichialfs zum erſtenmale abe 


Ree. findet in ihm durchaus nichts Bemerkenswerthes, —X 4 


ben fonnen. 


LG 


[2 


terſucht Dielen Gegenſtand, nick in ſeiner Allgemeinheit, fone. 


ter findet, noch immer einlges Intereſſe haben: 

X, Difl, de commendatione.veri, fubtiligatis. aceele. 
fine; eine ar bey der Hebernahme giner außere. 
prdentlichen philoſophiſchen Lehrſtelle. Hier wird. gezeigt, Beh 
| En 7; 


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“ Selnfich iſt dieſe Abhandlang d 


7777 vribleche 81989 


uw PR N in Ben fe afelhen Untertiche 
tät wit einer trocknen Analqe der feiner Wiſſenſchaft 

Aus Greendi liegenden Begrifſe, wird niit blojfen Dymionftrde . , 
— Die für Viele etivns Abſchr ckendes haͤtten, degnuͤgen, 


ſeridern auch der Wahtheit, die er ſpſtematiſch beweiſe, auf 


ine andre Art Empfehlung nn muͤſſe: "Dieß koͤnne 
gnchen:, weim ıitan 'c) ſeige, daß die Hemente ' aller noch. 
fü. aditbaßten Wiffenkhaften rinfache Wahrheiten ſeyn, die ſeldſt 
der Zemrine Menſchenverſtand anerkenn? em, quae difei« 


“mes, humanam ofle), und 3) ſo viel’ möglich mit dem de⸗ 
—* Unterrichte, auch die Oeſchichte ver A 


een ſelbſt, und ihrer allmaͤhligen —— verbinde aht» 
als geſchrieben, als eine 
demoriſtrirende theoſxgiſche Lehrmethode in Leipzig die Ober⸗ 
band gewbanen hatte, unde mag daher ein Wort, zu rechter 
Bingefprögen, en fein. , 10. 


glaſtllbe griech in und lat. Philelogie, nebſt 


den dahin gehoͤrigen Alterthuͤmern. 


Auflãtze poͤdagogiſchen und philologiſchen Spalte: von 
M. J. H P. Seidenſtuͤcker Helmſtaͤdt, bey 
Bee gr. 8. 195; VIL und 130 Seiten, 


ge. 


Di Bein diefer Yale, Seren Jahl ſich auf fünf belduſt 
die, bis auf einen, über die Batrachompomachie fich auf 
die Verbeflerung des Schulunterrichts in alten Sprachen 
und in der Geſchichte, bejssben, Hat dem Brurtheiter ſehr 
viel ; erguügen gemacht, uud ihm,den Verſaſſer derfeiben, 
als einen fehr wackern und sinfhtsvollen S&rulmann: kennen 
lernen. ‚Der erſte handelt von latelniſchen Stiluͤbuggen auf 
Schulen. Es bedarf ohngefaͤhr eines. Zeitraums von⸗6 Jah⸗ 
ten um batein zu lernen- Die erſten Jivep Jahre mob viel 
gelefen, declinitrt uad conjugirt werden, ohne za ſchreiben. 
De zwey folgenden wird das Leſen mit der Sorachlehre, und, 
mit Ueberſetzungen aus dem Deneſchen ing Lateiniſche, zur Er⸗ 
Tanguag grammatifcher Richeigken verbdunden, «Die beyden 
k 4 


tebtern 


s‘ 
x 


320 Klaffiſche Ppkotose 
letztern inb dem Leſen mit abwechſenden ſferyrn Auderkaktun- 
gen und Ueberſetzungen zur Bileung des Stils: geruhmet. 
Soll aber der Seil warklich derch Die iegtern Uchmngeneine 
hoͤrige Bildung erlangen : fo muͤſſen täglich wonigſtens sim. 
aar Blaͤtter lateriſch gefchrieben werben. -Da Diefe Me⸗ 
thode große Schwierigkeiten, wegen der Korrekturen , zu bes 
ben ſcheint: fo thut der Verf. auch ſehr gute Vorſchlaͤge, wie 
diefe nicht nur an ſich nüglicher semebt, fondern auch mit 
weniget Zeitverluft beforge werben koͤnnen. Der zueyte Auf⸗ 
foß betrifft den Geſchichterartrag auf Schulen. Auch aus. 
dieſem lernt man den Verf. als einen denkenden Gchulwenn 
tennen, wenn sr behauptet, und aus pfochologiſchen Oruͤnden 
erweifet, daß auf der einen Seite der Lehrer der. Geſchichts 
nicht diktiren, nicht vorleſen, ſondern frey erzählen; ut auf 
ber andern her Schüler nicht Schreiben, nicht vorleſen, fone 
dern zuhören , und das Gehoͤrte zu Haufe nicderichreiten mſe 
fe. Die Wiederholungen ſollen cheils in mündlicher ſreyet 
Erzählung des Vorgetragenen, theils in Ablefung der darüber 
zu Daufe verfertigren Auffäge beftehen , und zugleich zu deute 
ſchen @ritäbungen dienen. Endlich führe er noch den gan; 
wicht verwerflichen Gedanken aus. daß die Geſchichte nah ei⸗ 
nem aphorikiichen und tabeflariichen Handbuche, welches dem 
Juͤnglinge zur Vorbereitung und Wiederholung diene, müfle. 
vorgetragen merden, Kin ſolchee Handbuch fey aber Leider 
noch nicht vorhanden, und daher zu wuͤnſchen, daß ein 
Mana, welcher dieſer Sache gewochſen waͤre, die Mühe 
Aber ſich naͤhme, und ein ſolches Geſchlchtekompendium fuͤr 
Schulen ausarbeite. Um hiezu zu veranlaſſen, theilt er ſeibſt 
eine kleine ‘Probe mit. Der dritte Auſſatz beikäfftiger ſch 
mit der Batrachomyhomachie, und -foricht fie dem Homer aus 
innern Gründen ab, Allein fo vortrefflich er Übrigens auch 
its fo würde dach ein und Das andere Urtheil etwas anders 
‚ ausgefallen fepn, hätte der Verf; Goels de Batrachamynma- . 
chia Homero vulgo adſeripta zur Sand gehabt, und 
ſehen. Br beyden ledtern Aufläge enthalten Unterſuchungen 
über die Blldung bes bebräifgen und griechiſchen Cotijugation, 
und beyde gebgu Beweiſe von dem tieſſindringenden Scharfe 
ſinne des Verſaſſere Sin jener wird die Entſtehung und Bil⸗ 
dung ber Zeiten und Perſonen, nebſt ihrer Bedeutung, pie 
cboſogiſch und grammatiſch entwickelt, freylich wohl nicht abe 
alle Spitſindigkeit, und in. dieſer der Anfang. gemacht, die . 
noch Iumrer-dunfie, verwickelte sutb ſchwierige Lehre - der 
E 7 ger 


— 


⸗ 





- Rlaſae Pifeligie: ger 
.. arte: Bedeutung. Der seinponkmn- ‚ünte ahuchädum - 
dor —* Conjugation in ‚ein helleres Licht zu ſetzen, 
und ihr mehr Vefkinsmeheit zu geben. Der gegenwärtige er⸗ 
| k reckt ſich mur- erff, über fünf Zeiten, Über den Aor. Lund IL. 

ber das perfedum unh piasquamperfeftum, und über das 
‚imperfeftum, Alle vergangene, Handlungen -und.egedene, 
hejten auf die Gegenwart bejogen, m ſſen durch dag perfs · 
m ausgedruͤckt werden; Sfndlungen und Begebenheiten 
aber, welche von der —* ausgefchtoffen „und hlotß 
pr Besangenbei ebörig dargefke —5 — durch den Aor. 
Det Aor. Id. iſt ein⸗ eigene ur Üich hefkehende ,. und vo 
—* and aar. T. der Bedeutung und Bezeichnung nach vers. 
fAledene Form. Er iſt das plüsquäinperf, des Aor. L, deizn 
- fo wie das perfeffum, das elue vergangene Handlung auf,. 
| Nie Hammars bezieht, ſein plusquamperf, hat; ſo muß auch 
der vergangene —E von der Gegenwart 

——— ſein Zuge nampeorf. haben z.und dieſes dat er in 
dem Aor. mperfectum ſoll elgentli nur Zwi⸗ 
ſchenſaͤtze ——*— d. ſolche Saͤte, welche andern S den, 





@is gleichzeitig gekdyehen , eingeſchoben, und durch ein Konma 


eingefhloffen werben. Das Plusgquamperf. iſt der Begleiter 
- des perfedi, und In fofern Bude es alle Handlungen aus,‘ 
welche vor am Handlung, Sie durche Perfectam ausgedruckt 
wetden, vorhergegangen finds. und tell es mit dem pᷣerbeci. 
eiaetley Matur Yarı ſo druchi es alle laͤngſt vergangene Hands 
Unngen aus, wenn dadey nicht die Handlung ſelbſt, we sun: 
Der. darauf erfolgte: Zuſtand in Wesracht komme, - ’ 
terer MWeberſicht des Geſagten giebt der Verf. — 
mular, wotin alle dieſe 5 beſtimmten Formen dir VBergan⸗ 
genheit, ‚ua. ihner eigenthaͤrnlichen Vezeichnung angebracht 
yarcden. Kamen. Endlich IM mein Freund N. N. geſtorben, 
radvyns; nadıkem fein Körper durch mehrere Krauiheiten. 
welche daufelben zugleich druͤckten, öu.dmwasygero, ganz frafte 
los geworden war, ayeveuyru. Die tetzte Zeit lie: ou mich 
oft. zu ſich ran, uhren, ans ihn die Aerzte verieſſa 


* | 
| .& 2 


Neues * für Schullehrer; hersusg | 
j br von @ 3. 4, Rugerti und M. „ne 
Ni Drit: 





Sn Suite Pikclisik 


Dritten: Baudes "Erfies‘ Stück: Breihen, r 
" Wilmens. 1794. 


& ehutt ganz die mistien Koffer; vel das zweyte 
Volumen der von ung bereite (im erſten Stuͤce des ı9tem 
Bandes Biefer Neuen Bibiiothek S. 19.) angezeigten Com- 
mentationes philologicae ausmachen. Ein doppeltes Titels 
Blatt; wie jetzt in Der Mode iſt, möchte Immer die Verlags: 
handiung nach Belieben dem Werte vorlegen. Wir ſehen 
aber nicht ab, wern ey dienen fell, die Buchantinugen durch 
—ã* einerley Wertes zu verſchiedener Zeit mit, 
veränderfichen Titel au verwirren. Bi laſſen alſo hier 


fügen?  . j we ... 37 une . ur dan 


Neues Magazin, für. Schullehrer, v. Lw. Dri. 
„ten Bandes‘ Ataeyles Stück. Bremen, 1795 
74 Bop. in 8. m 

Linse den gehn Auffägen Biefes —R od achse San. 


(@sistlih.-eimsegeben: zwey ſind bereits gedruckte Gelegen⸗ 
beitsicheiften: Die tebtermbepen:find: - 


ns. abademiſchet Drogramın.v won- Jahre . 


‚ No, 4 

1794, PR "bells internæcinis emrumgas: sauffzi st. ereaßts.: 
Drucchous.lefeusmwürdig ,. und voll beſcheiden urd ſchon mehagr“ 
tee freymuͤthiger Aeußerungen ‚<rde: alle die Parallelen, Die‘ 
Heyne bisher im dergleichen ‚Selegenbiitsfhriftent. au ‚dur: Ale: 
taren Goſchicbte des Greechen und Noͤmer :undben: rihıezen 
Beirbegeßenheiten aushob: * Des Werf.-Gefühl.fkr Hecht, für’ 
Wadhrheit, für Humganitaͤt, begleitet ihn in ui feinen Stu⸗ 
Biss, „Mir. Unwillen beruͤhre er Med fteyheitmordrndeil *8 

F Roͤmer non dieſer Art, z. Baden driten. Pusiſchen, dom 
rieg, graen die Juden, ‚die Le: ans Berzmnlleiwad "über" 
das tnrannäfhe Joch: remiſcher Procurateren zu denDaffen 
gritſen Dig Scemen; Frfensiihendie- Morten abr TVierbo, - 
meliora expeftamus tempora; quam. aüktrı hahemer 

peris mani hiſtoriam, inhumanitatis eft hiltoria, — 
Bund. N verum ef (freylih verum eft, wiewohl es noch 
Ki — in der petit bezweifelt, verſpottet, geleugnet 

) aibit. efle ſon — lo —XR wie nee: 
— *2 ro nos ftabile,,.nia, mod 'fit ung —8 
couantom iu Mm aueh ve vere noinine  digaäm u 


I i J. 
t 


- 
— — — — — MO — ——— — —— 


Steine Dhkotesin. , 122 


‚affe Ape humgnitafz : migum -efie. naquit. ↄulla a: Roy 
apıs aut alio populo crudelitatis exemplum-editam eflg, 
od. non in ipfarum. damaum.et exitixm verierit, Und: 


"wird es fommen,, ferius, Pansl 2... hr 


„No. 4 De ragiane; qua aft,critica pinlofophis. ad in- 
terprefationgm librorum, inprimis facrarım;: eln Schut 
progegimn von Ge, Sam, Franke. Diele, Abbanblung, dies 
faft 4 Bogen einnimmt, hätte füglih, den kaufenden und (es 
finden Schullehrern erſpart werden Fonnen. Der Eñdzweck 
iſt, zu dehaupten, daß die trififche ode Ranrifhe Pbtofopoh| 
der grammatiſchen Auslegung derältern Schriftfteffer, And der 
bistifchen Vuͤcher insbeſondere, feine Defnhr Sringe, Zu den 
Endewird ſehr wdit ausgeholt und ganze Paragraphen aus 
der "Keil der. reinen Vernanft werden In Latein uüͤberſetzten 
Aber wenn ſchon Kants Stil und Terminoloͤgie im deutſchew 
Oꝛigiuale mühfam.ze foflep- mir zu uͤbabſoban iſt: , fo: fuͤhlt 
man. piefe, Mühe in dem Fomden altan Aleide druvelt "Ita 
ſchwert. „ Auch hat das Räfonnemeut und die Schreidart in 
Bieter Ahpatrdlung'einen‘ fp fhmerfälligent, fteifgn nnd tweit, 
ſchweiñgen Gang, daß ich den ſehen wilf, der den Kuffog! | 
mit Wepufd auslieſet, und am⸗Ende geftehet,' er Habe ihn - 
. weipiögeauägen , ‚ımls Sugeg geleſen, Es eputimnkrcieib, ‚Bin: 
fes mein Urtheil fagen zumzuſſen: denn ich vrffenine die Muͤ⸗ 
be night, die es dem Hrn. Rertor zu Huſum gemacht haben: 
muB, in diefer Meiner dem Geſchmack der herrſchenden 
eihule zu heltigen, Aber wahrlich/ er Härte eiwas Nimhli. 
etes für die Huſumer [hreißen Ehanen, enn” er es auch 


dr 


hätte deufſch ſchreiben mülfen. 


4— 2 


„Die bandſchriſtlichen Bebtraͤge find. weiſtens der vbild⸗ 
logiſchen Hritik gewidmet, und ſolgende: 
Na. a. Gbfervatignag in quaedani ̃oetarum Graeco- 
rum luca, von Aug. Maubhia: enthalten manche aunehm⸗ 
liche Verbeſſeruͤngen und gluͤckliche Conjecturen. 100 
Na, 3. Varietas lectionis ex editione Horatii carmie 
num Iyricoram vetere excerpia, In der Bihliothef des 
. Domes " Magdeburg iſt eine alte Ausgabe des Lucanus, 
weichem Die g. licher der Oben des Horaf angehängt And} 
Debde abıte Jahtzabßz nd Ott, und wie es Seine, auf eis 
merken ‚Offiein;, aber beyde aesiß fohr. at, Naddem Hr, 
Gurliet den Lucan für deſſen künftigen Herqusgeber, mn 
ty 


— 


x . 


434 Klaffiſche Phlielogie 
tynt Loauna, veralichen hatte: fo machte er Ach auch cu die 
Horaziſoen Oben, zumal da er bemerkte, daß in bei Jane 
ſcheu Edition nad kein Gebrauch davon semadt wat. Se 
ſcheint die Ausbeute nicht zu ſeyn. 

No. 3: Diffettationis de Cydope Euripide, 


ni, omatt fcenico, sdione et confilio fabellae, Pars IH. 
auct. M, Io. Geo- Chrift. Hospfserb, ConreX. Istebienfi. 


Ne. 6. Obleryationum criticargm et philologicarum 
in Silium Italicam. Specimen Il, editum a Geo. Alex. 
Ruperti, Gymn. Stad. Rediore. Da wenigſtens das erſte 
Velumen der.ganzen Ausgabe des Sitius yom Hru. Net, 
Vuperti ſchan in dem nämlichen Jahre 1795 erſchienen Aft: fo 
{ft nicht abzuſehen, warum die Raterialien dazu bier immer. 
fortgeleget werden; ' 

No, 7. Commensatiodeloce duodam Theoerifi (Idyli.: | 


YEIL, veſ. 48550) and. M. Chrift. Iul. Wilh. Mofche. | 


"Na. 8. Specimen II. ‚Annotationum in Homer: | 
Hymnum ia Venerem; and. Ang. Matithiar. FE 
No, '9. Schlichthorſts Schreiben an den Recenſen⸗ 

ten feines Handbachs der alten Erdbeſchreibung In der vene⸗ | 
(en Aug. Lit. Zeitung: eine Antifrirkt. | 
Na. 10. ®, €. L. Camerer ee kei. 
Befferungen , bie Erneſti in feiner Ausgabe von 
fopbifhen Schriften vorgeſchlagen Hat. Micht, wie A gi 
ſchrift ſagt, über Die philoſophiſchen Schriften, fendern über 
Stellen der rhergrifchen de inrentione und de oratare er⸗ 


ſtreckt ſich dieſe Deurtheilung von angleichem 


VDollſtaͤndige lateiniſche Grammatik fuͤr Särin und 
Gymnaſien, von A. F. Bernbardi, tehrer am 
Friedrichswerderſchen pmnafium au Berlin; 


such unter dem Titel: 


Meue verbeſſerte un vollſtaͤndig⸗ Dactiſche lateini· 
ſche Grammatik sun Gebrauch der Schulen und 
Symnalen. —— Thell, die eigentliche ee 


Maͤrkiſche lat. Syammarif fe 


j Shaftiihe- Philcloßhe. 32 


Achre enchaltend. Berlin und Lepzig, bei Nies⸗ | 
“ Il, 8795. 2 Bogen innss. 


Dee zweyte Theil dazu, der zu Folge einer bengefliaten 
MNachricht des Verlegees, in der Michselismeſſe des naͤmli⸗ 

chen Jahres erſcheinen ſollte; unſers Wiſſens aber noch nicht 
erſchienen iſt, ſoll eine Chreſtomathie, ſammt ‚einem kleinen 
Worterbuche und andern praktiſchen Uebungen enthalten. 
Nach dem Titel ſoll diefer.erfte Zbeit. eins neue vollſtaͤn dige 


bes Bi, ſoll er nur pin Keitfaden ſeyn, um ſich in der grotzen 
— Grammalik zurecht finden za konnen: ein Wider⸗ 


jpeuch, über ‚den vieleicht der Verleger eher Rede. fichen 


ann, als der Verſaſſer. Wenigſtens trifft es ſich oft, dag 
feſtere al. Pathen, auch gern dem Kinde den Mamen mis 


u geben. wollen. 


" u Par j \ 


t x 


Die Sprasblehre ſelbſt zerfäße Hier in drey Thelle, 1) 
den Elementartheil, der Die einfachften Theile der Spra⸗ 
he, die Buchladen und Sylben, nebft-der Rechtſchreibung 
genaner beftimmen fol ;_und obgleich die Profodie, wodurch 
le Rechtſprechuug der. Spiben ınir beffunmt.:wird, ebenfalls 
ieher gehörte: fo hat ſie doch der Vf., wie billig, erf hinter 
ble Syntaxis verwleſen, weil fie ſchon etymologiſche Kennts . 
niß der Worter vorausſetzet; 2) in den etymologiſchen und 
3) Synraksiichen Theil. nn — 
„ Ueberall ſieht man, daß der Vſ. den Vortrag der Gram⸗ 
matit bat verbeſſern wollen, und als Gelebrtex und Schrift⸗ 
ſteller ſelbſt daruͤber gedacht hats aber es ſcheint, als habe 
er als Kehrer noch nicht gehörig die Methode wuͤrdigen 
Können. Er will — dieß iſt ſein Zweck — in moͤglichſter 
Kuͤrze das vortragen, was etwa ein Secundater oder Tertias 
ner eines Gymnaſtums davon gu wiſſen nöthlg Bar. Aber 


ble Srängen des: Zuviel und Zumenig find nice immer genau 


gehalten, und die Kürze wird zuweilen unverſtaͤndlich, fo 
wie auch die Erfparang des Raumes dem Vebürfniß junger 


Aute nicht angemiffen ſchelnt, mit reicher er zuweilen in Eis 


Bent’ Patagraph mehrere grammatiſche Obfervationen und Ne⸗ 


geln dicht an einander reihet, ohne fle, damit fie der Jugend 


deutlicher ins Auge ſielen, abjufegen oder zu nunetiten 
»Er geht von’ Definitionen dus, und fest die Definittes 

den. Die, iſt auch unle ihm einverſtanden, daß fie ein wie 
2 ne EIN ee iger 


off, und tach der Vorree 


"326 | Miafſiſche. NMielogie. | | 


alger Theil der Unterrichts, und ein Beduͤrfuſſ Beäriticher 
Methode find. Aber dach ſcheinen ſie zu gehäuft, wenn,d B. 
glei in der Einleitung und in dein @lementartheile Spre» 
hen, Sprache, Volk, lebende, tadte, gelehjrte 
Sprache, Buchſtab/ Sylbe, Alphabet, Wort, a, fr 
Definirt wich, . —W u Br 


Es war noͤthig zu erinnern, daß nach gewiſſen puren 
Se Aucſprache mancher Buchſtaben ju den Zeiten der Admer 
von nnfeser heutigen Ausſprache abwich. Aber wenn Hr. B. 
darunter tethnet: „AB ward weich, faft wie d geleſen: 
fo weiß man nicht, was er damit meint, oder mo er das br: 
dat. Sollte er das wus der Bewechſelnng bes duelum mil 
bellum abſtrahitt haben mollen?: Aber in der Regel gilt, 
was Duinchftan Clib, 1, cap.7) ſagt: Cum dido oblinuit; 
fesundami B 1erärh- ratio pefeit:, 'aüfes 'magis atniunı P5 
was Scautus de Orthographıa fagt: B cum P corifentit. 
Daher auch populus und publicus, Höhen einander, gud im 
ten Denkmaͤlern die Verwechſelung von oples mic obles, 
und dergleichen, vorkömmt. Fetatih wurde das B nick 
weich , und nie Fat wie d geleſen. — Gun, fage er fer⸗ 
der, wurde ſehr weich, und wicht wie ng geleſen. Allein 
us It bekannt, daß g überhaupt harte wie e gefprochen wurde, 
baher z.B. niegotiam (aus ner ötidim‘), quingenti (ftert 
‚Quincenki, wie ſexeenti). gFolgtich mag auch wohl magirar, 
freytich nicht mangnus, aber doch nicht ſebt weith, ſendern 
im Gegentheif ſebr hart, wie maenus gekeſen ſehyn. — S fol 
wie im Fean oͤſtſchen ausgeſptochen frpii; wis ſoll das ers 
käutern? - " ' or oo. 
. Nachdem er in bee Etymologle erit Die gewoͤhnliche Ahr 
thellung der Medetheite- vorgettagen hat: fegt et eine andere 
ſeſt und legt ſie zum Grunde. Naͤmlich es ‚sicht abſolut⸗ 
und relative Kepetheile, . Die abſeluten geben für Ach dark 
wenigſtens einen iff5,,dIE relativen erhalten, etſt durch 
Verbindung ‚einen Sinn. Zu den erſten gehoͤren mömen, 
pronemen, verbüm, perticipidtn , adrerbium; zu Den legs 
Kern praepolitio und eoniuncdio. Die ·abſolaten bezetchnen 
entweder Dinge (luhftartiya), oder Eiqenſchaften ber. Dinge 
‚ Kattributiva),, Die Dinge oder Subſtauzen werden entwedet 
durch ein eigenes (algentlich⸗ fubftantiva ) ‚ odet fRellyertres 
tendes "Wort (profubltantiva: ader gepnogins) bezeichnet: 
Day den eigentlihen Suͤbſtantlven werben wide peoptid 
w | appe 


| 


zen 


‚Mr Bart; genen. 


‚Mae Wiioloche.. ar 
appollatia unkibey den letztern Condzera,. ſtuadaa, Vol» 
lectiva, partitiva, und materislia, unterſchieden. Das Allee 
iR zwar * Spftematiid ; aber laͤßt nach bey Knaben manche 
VPerwirrung zu. Deng es iſt nicht grſagt, wie Me nun lab» 


ftantiva.abfirada, die doch auch nur Wigenſchaſten tined Din⸗ 


ch quadruchen, ‚van. den aterihatirĩs unterſtheſden -felien, 
ingegen iſt ber Begriff des Sprachgeſchlechtes Qetuo) ſehe 
Ei entwidelt, wie es fih für allgemeige uhnd phlofegäifche 

prähbegtiffe , tweldhe" miszutheilen Der. Berl, zugleich die, Abe⸗ 


31 Fa | . 


S. 29. bey der Beftimmung der caluum Heißt @W „dee 
„Benttio drüdt pen Punkt Aug, von wo zin Ding fphge Er⸗ 
„teinbarkeit erhält, und iſt Daher Kaſus für eine Meile Wer 
mbälrulgbegtiffe, als Vater, Sohn, ie? Was Heifit das: 
ein Punft, von wo ein Ding feine Brfennbäskeit er⸗ 
bäte? Wiſſen wir nun, was ein Genitlv iſt, und hat Hr. 
B. hier wohl die Faſſungskraft ſeiner Schuͤler betechnet? 

BS. 343. Anmerkung » „fi vergaflen , den alten Geittis 
ber erſten Declination in as mit anzufuͤhren, da dot: Liefer 
Ashalfuns in.- paterfamilias noch im Sebrauche Kris 


©. 49 heißt es: die Pronomina würden componfrt hit 


ſich ſelbſt, mie .nominibus(?), verbis (7), w.f.w.; und mit, 


außer dee Compafition niots ‚bebentenden , Syibere, inet 


und ce; und Daß bey allen dieſen componitten prononsinibtns 


nur das pronomen allein, nie aber das Bingugelegie. WE 
oder Syibe detliniret werde; mosquisqus ausgernnnen, 
Ich wuͤnſchte, es hätte Hrn. B.gefallen, Exempel der Com⸗ 


poſition mit nominibus, mir verbis, hinzuzuſetzen, unus 


quisque und gailiber etwa ausgenommen. — 
„Diejenigen abſoluten Redethelle, welche Beſtimmung 


„an, den Subſſanzen bezeichnen, heißen attributiva, . Sie be— 


ftimmen die Subſtanz entweder mittelbar (adverbia) , oder 
„unmittelbar. Im febtern Falle bezeichnen fie entweder 
„Kraftaͤußerungen, Handlungen ini tveiteren Sinne (verbp), 


oder nur die Beſchaffenheit und Größe einer Subflag; CAdı 
„iettiva). Demnach iſt Adieivum ein Wort, welches 


„Größen und Beſchaffenheiten der Sudſtanz bezelchnet ; bez, 
„ſchon an ihr befindlich, ſchon mir fhr verbunden; Verbuug 
druckt Hanblungen der Sublſtanz thit dem diebenbegeh De 
“ J 4 


“ » * 
— — 


Ph 


Ä / 
sa __ Rtafffche Philelogle 
„Belt ent; Def wit ala fen Im-der Subſtan Seflntiit 


aid mit {he verbundene, fondern verbindet erft Dirfe Hand» — 


„tung mit der Gubflengs Participium bezeichnet Handlungen 
„ber Subkanı mit dem Tiebembesriffe der Zeit; aber eben 
Tre Crtlärungen und Orkan Kia 

t r er der "und « 
wörtlige Exklärungen Aud. ——— 


“©: 58. bey der Bemerkung, daß die Adlektiven auf 
ivas' nicht comparirt warden, hätte feftivus wenigſtens aus. 
— werden muͤſſen, weil man ſeilirior und feſtiviſ- 
us davon hat. sn. — 
> @&,67. wo der Verf. den Begriff des Paſſtvnm erklaͤren 
voll, ſagt er: „Die Waͤrkung der geäugerten Kraft bleibe 
" „bey ber aktiven Subſtanz, und fie wird zugleich die paffie 
„we* Rolf; In dem Falle iſt fle ja keine thaͤtige oder acti⸗ 
ve Subflanz, und kann alfo nicht zugleich, fondern nur als 
lein eine yalfide ſeyn; 3. B. ich werde verlaͤumdet. Zwar ers 
tlaͤrt er es uf ber folgenden Gelte richtiger, ein verbum 
> gafbvum fey, mo der paſſive Gegenſtand Hauptgegenſtand if. 


Mech faßlicher würde es frya, zu fagens. wo der paffive 


Gegenſtand (oder das Object der Handlung) das logis 
fibe Subject des Satzes wird. , 


Das MWichtigſte, was uns der Bf. mitzutheilen glaubt, 
‚iR ane aene Theorie der tempbrum, $. 28 und 29 des zwey⸗ 
son Theils. „Eine jede Gaudiung (ſagt ec) kann ich mir ums 
veer drey Beſtiimungen, die ganz unabhängig von der Zeit 
Aind, denten; zuerſt dauerud, oder. während, ſodanu voll 
„endet, und endlich noch nicht angefangen.“ (Adio in- 
focla, perfeßa, und adhac peragenda.) „Dieß find drey 
„Darftellungsarten der Handlung, welche die Genauigkeit im 
„Oprechen nothwendig erfordert.” — Gut, und ridstig bee 
merkt; aber wohl nicht ganz genau ausgedrädt, wenn ed 
beine, dieſe Beſtimmungen fegen gans von der Seit unab⸗ 
Angie. 34 kann mir keine Handlung, ale noch nicht 
angefangen z. B., denken, ohne daß diefes nicht ſchon für 


& eine Zeitbeftimmung til N ſchloͤſſe Aber, nach des Verf, i 


heorle giebt es nun eine Zeitbeſtimmung In Boppelter Rüde 
Ahr, erftlich In Räclse deffen, oB id mir bie Bandlung 
an 


als dauernd (gegenwaͤrtig), vollendet oder kuͤnftig 


Denke, any In Raͤcſ chi deſſen, ob. ich mir Die voledung 


22 —* 1 


— — ———— — — — — — — 


—RKrlaſſiſche Philologie. 329 
der dauernden, vergangnen oder kuͤnftig zu vallendenden Hand- 
" Ling noch gegenwaͤrtig, vergangen oder ‚zukünftig denke, 
Bielleicht dräcke,ich mich auch in dieſer ſubtilen Zeitenſpaltung 
nioch nicht ganz gluͤcklich und genau ang. Aber immer bedarf 


« 


eß doch noch einer deutlichern Beſtimmung, als der Verf. 34. 


gehan gemußt, ‚pder für aut gefunden hat, nenn man fi 
hey feineg, erſten dreyfachen Beſtimmung ganz und gar Feine 


. Ahbängigfeit von dem Zeithegriffe denken fol. , Er ſaͤhrt her⸗ 


rw f 
‚ nach fort; R 7 RF 


[Ann Eu En Ze 


‘ 


"227.5 Die ZeitLann une dredfach fon: de gegenmerige, | 
f 


verqaugene und-jukünftige.: Da nun jedes Verbum in Ri 


"Re der Handlung unter drey Gefichteptinkten dargeſtellt 


„werden kann, und jeder dieſer drey Geft vtepunkte wieder 
„durch Die dreyfache Zeit dreyfach mobifteirt wird: fo entftchen 


=" „norpiwenbig.neue Tempora : 1) ABO infela a) praeſens: 
„ano; b) praeteritum:; amabam; ‚c; futurum: amabo. - 


2) Aitio perfsita, a) praelens; amavi; b) praeteritum: 
 samaveram; <)futusum: amavero. 3) Altio adhuc per» 
„ügenda, a) praelens: amaturus (um ; b) praeteritum‘: 

| „ämaturus.eyam; c) Tuturum: amatarus ero.“ Diefer 
JScharffinn in der Zerlegung neun verſchiedener aeltforimen, 
bringt allerdings neues Licht. in. die Grammatik, und fehet 
z geuaner die, Beſtimmung des Imperfeiti und Plusquamper- 
deiti: Aber mas ift denn nun amatyrus fui, und amaturns 
ſueram; was doc) auch gefagt werden kann? Die Theorie 
en erfcläpfe aͤlſo ngch nicht die möglichen Combinationen. Ferner 
iſt es Schade, daß fir im Sprachgebrauche nicht allenthalben 
guschfft und beachtet wird. Denn, wenn andere. die Eonjuns 


* 


ctiven diefer temporum den Indicativen In Abſicht der Jeit⸗ 


form entfpeedyen oder analog fein ſollen: fo ſindet fi hinge⸗ 
. gen oft, daß der. Konjunctiv des Plusquamperfedi (und fo 
ehterer temporum ), weicher doch die vergangne Zelt einer 


ſchon vollendeten Handlung auspräden foll, von einer noch - 
niicht angefangenen Handlung ben den. com. Gcheiftftelern 
geſaogt wird. 23.8. Cic. de offic. lib. 2: Si fe confulem 
Frcijfent, brevi. tempore aut vivum aut mörtuum lugur- 

. than. ſe in ꝑotoſtatem populi_R, redadturum ; u, fo oft. 


Jedsch einer Note zu Folge, macht. der Sr. VE daraus 
| noch ein Seheimmiß, wis diefe.tempora. nach dieler Theorie 
A, Im Coniaunctiro, und durch das Paflivum gẽdildet worden, 
das er fo fange verſchweigen muß, bis Den dt Prof; Molf 
' j l 


. H, D. B. ui. ».1. ! oo. 


7 ‘ — 
⸗ 


* — 


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- — —2— — . 


4“ 
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se Mafitche Philologie. 


ie Halle (deffen Eigenthum eigenttich dieſe Theorke ſeyn v 
die Welt mir den Anmerkungen zur philoſophiſchen Gramma⸗ 


sie von Harris deſchenken wird. Er wärde fein Gtiffchioes 
n (das ſich Doch der, Hr. Drof. nicht von den Zuhoͤrern feiner 
Rorieumgen wird angeloden-taffen) nicht gebrochen, und auch 
dieß Wenige nicht eingeruͤckt Haben, wenn nicht Ar. Koch 
in feiner Hodegetik, und Sülleboen in feiner Theorie des 
lateiniſchen Stiis dieſe⸗ ſchon bekannt gemacht hätten. Und 
fo iſt es denn zu bedauern, daß Hr. Drof. Wolf, nachdem er 
ſchon fo mandyes fremde Schriftſtellerwerk herausgegeben bat, 


ans auf feine eigenthämlichen Anmerkungen dazu, die er gleich⸗ 


falls verſprach, fs lange warten läßt. An Aufmuntgrangm 
der Verleger müöte es ibm dach nicht fehlen. ' 


In der Syntar, welche Hr. B. in die Fyntaxin con- 


venientise et re&ionis eincheilt, folgt er ganz der Ordnung 


der Märkiihen Grammatik, dränger die Regein und Obſer⸗ 
vetionen zuſammen; {ft aber um der Kürze willen gar zu ſpar⸗ 


ſam mit Bepfplelen, die jeden Satz erläutern follten. Auch 
“Bier wäre mandes zu erinnern; aber auch neben dem, was 
er auf die Autotitaͤt anderer gebräuchlichen Grammariten 
nachgeſchrieben hat, iſt virles Eigne, felbft Durcht achte und 
beſſer Exläuterte: fo daß diefe Sprachlehre, wenn gleich noch 
nicht als Schulbuch, doch den anqehenden Lehrern bfefes Kar 
ches und. dem reifen Shöler empfohlen werden kann. 


Ta 


Sanmniung der neuelten Ucberfegungen der griech 


ſchen profaifchen. Schriſtſteller. Dritten Theil 


Sechſter Band. Plutarchs Echriften, ſechner 


Band. Öranffurt < am ae; ben Derman, 
2795- 772S. 8. 


Mu) unter dem beſondern El: 
Plutarchs moralifche Abhandiungen, aus dem Gele 


chiſchen Überfege von Joh. Ze: Sal. Kaltwaſſer, 


| — hm Gymnaſ. zu Gotha. Sechſter Band 
rankf "r m. — | 


u Bu 
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} B 
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b 
[2 
2 


Bi dem, Aber den mertichen Werth und Vorzůge Diele 
eberſehung Plutarchs in dieſer Bibliothetk Nhon mehrmals 


> ne Zr J u a 
. . 14 2 —E 
| Eiaſſiche Pfltstogle : - 55 
“ ‚ 


gefälten Uctbeile, weiß der Res. , der für ip kein unange 


nehmeres Geſchaͤfff kenns, als bey einer foldyen Arbeit nach 
n ju nehmen. Derfelbe Fleiß, deu ber 


- 2 Jaleben sleep hans 
‘ Weberfepee Bisher auf feine Arbeil toendere, und den das Pu⸗ 
. Wilkum auch nicht verkannt bar, iſt auch. hier fichtbar, und 
Mrd auch bier nicht verfanne werben. . Rec. beanügt ſich bar 


ber. bloß noch den Iuhalt diefes Bandes anzuzeigen ‚ der. fol» 


: gende Abhandlungen Piutarchs enthält. ) Lifchreden, 


1-9.BuG. 2) Ueber die Kiebe, 3) Ersäblung eini 
‚ger anglüdlichen Kiebesbegebenbeiten. 4) Daß ein 
Phitofopb vornebmlich niit Fuͤrſten fich unterbalten 


Bönne? 7) Politifche Yorfchriften, 6) Weber Mo⸗ 
narchie, Democtarie und Oligarchie. 9) :Daß: man 
ich bäten muß, Beld auf Finſen su borgen 0) Le⸗ 
ben der zeben Redner. . 11) Drey den’ Achbenern vor« 

efchlagene Decrete. 12) Vergleichung swifchen Ari⸗ 


 .. Stopbanes und Mienander. 13) Ueber das bämifhe. 
und boabafte Bettagen zerodoıe. . 


vJ ‚Tg. | 


Uebungen in d Ciceronianiſchen Schreibart, voi⸗ 
zuͤglich in Hinſicht auf Numerus und Perioden⸗ 


+ bau. Ein Verfuch nach einigen Briefen des Ci 
cero, nebſt einer Abhandlung über den Perioden⸗ 


bau und Numerus, nach Cicero und Quinctilian. 
Von M. Fr. Wi. Hagen. Erlangen, Palm, 
1795. 8. 868. 8. 


em Titel na werden vlelleicht mehrere Befer, wie wit, 


Du: diefer Schrift ſuchen, das Me nit finden; naͤmlich 


Anffäge zum’ Lateinſchreiben, mit dienlichen Fingerzeigen, 
Bemerkungen und Erinnetungen aus Cicero s Schteibart. Oer⸗ 


einjzelnen Uarichtigkelten zu balchen, nichts Weſentliches hinzu-· 


 möfle.. 5). An einen ‚(hlechruntestichteten Sürhien, 
6) Ob ein Greis die Verwaltung des Staats führen 


nn 


gleichen enthaͤlt dieſe Schrift keine; ſie kann indeſſen für Leh⸗ 


rer and Ochuͤler, die eu noͤthig baben, zum Deyſpiel dienen, 
er | 9 \ 5 wie 


I 
di 


! - 





533 Klaſſiſche Philologie. 


wie fie Beichtendd Nebungen im Lateinfchreiten anſtellen koͤn⸗ 
sen. Die veraeihfaaene Uebung iſt die vorhin ſchon befanns 
9 Rüdbberiezung, die det @hüler allenfalls für ih und 
oe Lehrer aoſtel · kann, wenn er zwießt feine Arbeit mis 
dem gewählten Muftet vergleiche, und Äber die Unterſchiede 
to ver Wahl un? Stellung der Worte nachdenkt, Und Grund⸗ 
füge findet, wonach er feine Schreibart aͤndert und beſſert⸗ 
Bas der B. geleiiter hat, iſt Folgentes: 1) Eicero’s Brief 
ad Famil. B. 2. Dr. ı. In einer ziemlich guten, obaleich deß 
latelnifchen Wortſelge aus guter Urſache zugleich ſehr ange⸗ 
paßten deutſchen Ueberſetzung. 2) Darauf folgt eine aus dem 
Deutſchen gemachte lateiniſche Ueberſetzung, and der Originas 
brief des Cicero in ziwey Coluunen neben einander. 3) Nebee 
Dee lateiniſche Ueberſetzung fiellt nun der Verf. eine Vergleie 
chung mit dem Oriqinale an, und zeigt, we entweder der 
Ausdruck oder die Wortfolge und der Periodenbau -fehlesgfaft, 
wenigftens ſchlehter, ats Im Originale, iſt. Es wird Hier 
mehr auf die Wahl’ des Ausdrucks, 'als auf die Rändung db 
Deriode, Ruͤckſicht geaummen. 3% Leber - Gedanken und. 
Wendungen in dieſem Briefe. Eine hiſtoriſche Einleitung 
in die Zeitumſtaͤnde und perſonliche Verhaͤltniſſe, unter weis 
chen der Brief aͤbgefaßt worden Ifl-, um daraus die Gedau⸗ 
ten und Wendungen des Briefs zu erläutern... Uns iſt bie 
Weitſchweifigkelt, mit weiber alles gefagt wird, läfig und 


ermüdend geworden. 5) Cicero's Brief ad ſamil. B. 2. 


Dr. 5. ganz nach derfelben Methode: als sine zweyte Nebung. 
6) Eine Abhandlung Über den Perloden 
In der roͤmlſchen Beredfamkeit. Die Meinung; welche der 
VBlaͤnßert, als ſey das Periodiſche, die Voͤlle und Raͤudung 
der Periode, der latein iſchen und griechiſchen Spree derge⸗ 
Malt eigen, daß unſere geuetn gebildeten Speachen davon aus, 
geſchloſſen bleiben‘, iſt unfehlbar uͤbertrieben nud unwahr. 
„Die neuesn Sprachen, ſagt er, werden zu ſehr von dem Gei⸗ 
fle der Deutlichkrit, der ruhigen and pruͤfenden Unterſichung 
beberrfcher, als daß Eunftvoll zufammengefehte Saͤtze nach 
althetiodiſcheni Maaße und Regeln bey ihnen ihre Nechnurfig' 
Anden Esunten.“- Unſere beten Oqriftſteller Im Deurfcen, 
und Englifchen haben ja allerdings jenen Vorzug, na dem 
MWuſter der Alten; fich.eigen gemacht! Gesners Idyllen will 
ich nicht erwaͤhnen, die doch gewiß auch als vorzuͤgliche Mu⸗ 
ſter einer numeroͤſen Phraſe angeführt werben. Finnen, und 


wenigſtens zeigen, welches Vollkommenheit die deutſche —* 


N 


“a und Numeras - " 


x 


7 


ge Atterdeffen iſt Ki nur ein Nebenumſtanb. 
Es fotgt hernach die Thesrie der. lateiniſchen Petiode ſelbſt 
nad) Cicero, Quinetilian, Erneſti, Scheller und Adehung. 


Die Hauptſache hatte Scheller ſchon ſehr gut gefaßt uud aus 


einantergeſetzt, der auch bey. dieſer Schrift nicht entbehrlich 


iſt.« Hingegen har der V. das Verdieuſt, Manches im Scheb 


ler zur erften Tinterweifung und Uebung erleichtert zu haben. 


‘- Antretenden Eehrern, weiche Uebungen im Lateinfchrriben 
auftellen ſollen, kanu die Schriſt dienlich feyn, um auf das 


aufmerkſam zu ſeyn, und ihre Schüler aufmerkſam zu -MA« 
an was erftlich zur Auswahl des einzelnen Ausdrucke er⸗ 
vbert werde, bamit er beftimmt, und dem Gedanken oder 


der Sache in allen Nebenideen angemeffen fey; dann abet 
aAaAuch, was der Periodendau , die Zufammenftelking ber Wor⸗ 


te zu einer Periode für Regein babe, damit dadurch Deut: 
Ychteit und Anmath erreicht. werde, Was der Werf: wider 


Scheller erinnert, wonn dieſer dehauptet, Cicers, dev Mei⸗ 


Fler und das Urbitd im Periodenbau, Habe ſelbſt keinen deut⸗ 


Achen Begriff von der Pebtode gehabt ; iſt voͤllig gearuͤndet. 


&icero hat ſreylich keine logiſche Definitivn von der Periode 


Akben wollen; das hindert aber nicht, daß er demohngeachtet. 
Gen Vegriff son dir Perlode auf das genaueſte kr feinen „chen. 
dorſſchen Schriften entmidele;- Die Borftellung iR alſo ganı 


falle ‚die Schellor, und mit Ihm Adekung, gemacht batz 
Cidero.ipfe nutneros oratorids non &xplicnit in ‚ordtore } 


ſod ibi lögsitur.de iisitamı värie er-ineonftänter ‚ar, quid. 


Proprie ubique velit /vel maxiine attenfüs mon coniiciatz: 


quod asgumentoeh, [arpe hominſm aliquid praeclareı. 


fiire et ufurpare,: son tamen accurate. explicare pofft: 


Ertwas auͤber die Geſchicher der Periode briugt der V. noch dei), 


das unzureichend iſt. "Much: in der Ausdruck nicht paſſendd 


Iſokrates werde fuͤr denr Stifter des Perſodenbaues gehalten. 
Me Periode iſt keiner Auſtalt, die einen Geiler hat, Allein 
Sup alles And obneden nur Nebenbetrachtungen geweſen. 
Neberall aber erkennt. man in dem: V. eien wuͤrdigen Schule: 


ehzrer, der ſelbſt denke, Die Begriffe für junge Leute faßlich zu 


newickeln ſucht, und auf Mittel finne, Me in Hebung zu 
fegen. | 5 


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KBleſßſche Dfitelogie 534° 


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fhretbun. des haus :sem, getterzieeftlichen,, fstte 
wiffertd-ofte 


ser: Ze: aisern uud Voller chaften Zum Ed:ule 
geb/ auch and Beibflunterr.de. Zwerter Theil, 
bira-ısgegeben mb fortaefept vor M 
Gerrg Cheiſtiaan Höptner, Conte cot am Öyeme- 
fo zu Eisleben, u.. w. Erfurt, bey Kepler 


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namhaft zu machen; fonbern es konnte nur ganz kurz exine 
wert werden, daß Jupiters Blitze freventlid Anmaabunsen 
und Uebermuth zu Seftrafen pflegen. Diefer N:kerfiu wird 
vorzuglih daun beſchwerſich, wenn Lie Scaenflände, wie «6 
wehl bin und wieder geſchehen iſt, nicht gebbrig geordnet find, 
So wird S. 32. erſt Die Herrſchaſt des Hades, ſein 


⸗ 
— 


NRubrik: Inpiten. 


— — — — 


| Klaſſiſche Photos. 338 
Charakter, dann wieder ſeine Wohnung, dann feine Eqick⸗ 
fale, dam twiedtr etwas von feinem Charakter, und endlich 
zoisder feine Wohnung erwähnt. Beynamen der Hütter wer⸗ 
ben, unſers Beduͤnkenſs, der Abficht dieſes Werkes zu Folge, 
noch immer zu viele angeführt. ie glauben, daß alle die 
fenigen fuͤglich hätten Übergangen werden können, welche nur 
ein rinzigesmal bey alten Schrifeftellern, vorfommen, und an 
der Stelle, wo ſie ſtehen, binlänglich erklärt werden; <6 müßte, 


denn ſeyn, daß ſie etwa ein vorzuͤgliches Licht aufdie Borflellung | 


von dem Gotte wuͤrfen. So war es unndthig be Juplter Mo⸗ 
wine, ah Erostus die Jund Bunaͤa und Aegephaga, u. a. 
zu erwaͤhnen. Bey der Behandlung der Fabein konnen wir es 


. wir ganz billigen, daß auf ihren hiſtorifchen oder allegöriichen | 


Sinn, de, wo er In die Augen fällt, keine Ruͤckſicht genom⸗ 
- wen wird; und man muß ee‘ ‘bedauern, daß, wenn ber ver. 
bene Nitſth vielle icht allzuviel Ralfonnemenr eintvebte, fein 
chſoiger in das entgegengeſetzte Extrem verfallen ifl. Bey 


* en Gotthelten iſt eine Entwickelung der ihnen zum Grun⸗ 


| genden Begriffe verſucht worden. Aber ſchwerlich wied 

Mr, welcher den Jupiter aus dem bier ©: 44. aufgeftefiten 
Semaͤhlde kennen lernt, Ihn im Homer und Srröder wieder 
Anden , wo er weit entfernt iR, als ein fo vollkommenes und 


erhabenes Weſen zu erfcheinen. Zwar frıb einige Zäge defiee 


Yen ans dem Homer ſelbſt entlehut; aber allin einſeitig aus⸗ 
gewaͤhlt, ats daß man durch dieſelben, ſo wie fie hier mit dem 
. geretnigten Vorſtellungen des Stoiker Cleanth von dem hoͤch⸗ 
Sa Weſen ——— find, ein treues Did von 


dem Juplter der — und der nicht phileſophirenden 


Griechen bekommen koͤnnte. Wenn Homer an einer. Stelle, 
fagt: Jupiters Macht ſey Die hoͤchſte; er Ehrne thun, was 
ihm gat dunke: fo ſagt⸗ er dagegen an einer andern eben ſo 
ausdruͤcklich: ſeine Mache ſey beſchraͤnkt, und er ſey dem Wil⸗ 
kon des Schickſals unterthan. Saar Eleanıh? Aupiter ver⸗ 
leihe den Menſchen Weisheit: fo glaubte: das Alterthum, und 
wohrſcheinlich nach das Bott zu Cleanthe Zeit, Jupiter be 
thore die Menſchen, wenn © ee ins Ungluͤck ſtuͤrzen weile. 
-Yus den Worten Di. &. 545. folgt nicht gerade, daß ntemand 


+ 


Jupiters Rarbfiäffe zu durchdringen vermöges je die Sache 


ſeibſt zeige vielmehr , daß andre Sirter die Atfihten, bie er 


perfteden will, dennoch errathen koönnen. Ziemlich unbefrie 
Digend iſt ©. 1,5. die Entwickelung des Begriffes vom Apol-⸗ 


te, es Amer fan bärfer ir tzaen. wie ſich der Berf. den 
| Zujem- 


+ 1. 


” 


336 Klaſſiſche Philologie, 


Zuſammendang mt Die Ableitung der dieſem Gotte Kepgrfige 


ten Eigenſchaften gedacht habe. - Wen den merften Setterm 
aber vermißt man diefe Entwidelungen ganz und gar. - Bir 
Bönnen endlich nicht ganz. unbemerkt laſſen, daß der Vf. bias 
weilen aus dem trockneu Vortrage, der einem ſolchen Buche 
om beften geziemt, unerwarter in. eine luͤßliche, gezierte 
Schreibort verfallt. Was foll man 3. B. dazu ſagen, wenn 
er, gegen den Schluß feiner Notizen über die Venus, anbebt: 


„Meine Leſer werden verzeihen, /daß ich fir fo fange bey diefer _ 


Goͤrtinn aufgehalten babe; Aemar aber.zu ſchoͤn, als daß ich 
fie fo bald hätte. verlaffen kennen: ih wuͤnſchte, Ich könnte au 
(rer Hand noch länger wandeln ; aber ich muß eilen, daß ich 
den Abſchnitt voſlende“ . Nichtigkeit, Beſtimmtheit und 
Deutlichkeir des Ausdruckes find in einem Werke Diefer Are 
Die einzigen Tugenden des Stils, Die man fordern kann, uud 
Kr. H. bat gezeigt, daB er fie beſttzt; er folite fich alſo am 
deſto mehr einer Art von Verzierung enthalten, weſche ei 

funder Geſchmack auf keine Welfe bilıgen kaunn. Den De 

luß dieſes Abſchnitts, in welchem eine: ausaebreitete Deies 
fenheit ſichtbar iſt, machen einige Nachrichten uͤber die Per⸗ 
ſonen, welche bey dem Gottesdienſte her Griechen gebraucht 


werden, In dem fünften Buche wird von den Sitten and 


der Denkungsart der Griechen gehandelt , mo der Vf. zu zei⸗ 
gen fucht, was der-allgemeinen: Meinung des Volkes nacı.für 


edel und unedel, für. anfländig und vnanſtoͤndig gehalten wur 
de. Man begreift wohl, dab die Beautwortung dieſer Fra⸗ 


gen dey einer Natien, die einen fo langen Zeitraum hindurch 
wichtig geblieben iſt, und in fo viele kleine Theile zerſtuͤckelt 
war, mir mandesi:y Schmierigkeiten: verbunden iſt. Der 
DS. fängt. dempach, wie er auch ‚Im dem. vorhergehender Ab⸗ 
fehnitten unp in den rbmifchen Alterthuͤmern gethan hat, mit 
einer Geſchichte der Sitten und Denfungsart der Griechen 


. 00, in welcher er drey Perloden annimmt „ non denen die er⸗ 
ſte bls auf den Lyokurg; die zweyte bis auf hie Anterjokung 


Griechenlands durch die Römer ; die dritte bis auf das Ende 
des dritten Jabrhunderts nach C. G. gebt.- Auf eine chronqt⸗ 


logiſche Angabe derjenigen Ereigniſſe, durch welche die griechl⸗ 
ſche Cultur votzuͤglich beſoͤrdere wurde, folge eine allgemeine 


Schilderung der griechiſchen Sitten und Dentungsart.: Recht 


gut werden die Quellen der Einfalt, welche einen Hauptzug 


Bes griechiſchen Nationalcharattors ausmacht, aufgedeckt ; aber 


das, mag uͤber die herrſchenden Votfielungen. von den Guoͤt⸗ 
J I = ut | J tern 


4 


4 


rllaſſſche Polbafogie. · 37 
| wird gehoͤrte ‚nicht hieher, und ik zum. Thal 5 
Wiederholung defien, mas ſchon in dem vierten Buche gefagt 


voorden. Zweckmaͤßig iſt der Abſchnitt von der religibſen Aufe 


taͤrung der Grlechen, wo richtig homerkt wird, daß diefe Na⸗ 
sion von Anfang an, über. die Religjon dachte, und: daß eg 
eine Zeit gab, wo man diefes Nachdenken für geſchleſſen und 


beendige:anfah. Worin die griechiſche Freyheit befand, Ihe. 


. Gutes und ihre Mängel, wird ziemlich befriedigend‘, wenn 
ſchon nicht mit ‚aller der Präcifion gezeint, die man bey Ge⸗ 
genſtaͤnden Dieſer Her fardern darf. ‚Dit Thatigkeit det Grie⸗ 
chen im Handel, in nuͤtzlichen Erfindungen, in Reiſen, bey 


* 


‚ deyen es bald Auf Handelsvortheile, bald auf. Erweirerumg 


der Kenntniſſe abgelehen war, ift hier nicht ibergangen, Fin 
eigner Abſchnitt iſt ihrer Vorllebe für Schönheit gewidmet. 


Auf die allgemeinen Betrachtungen folgen Bemerkungen über . 


die einzelnen Nationen, Griechenlands, die Athenienſer, die 
.  WBöotier, die Phocler, Loerer und: Theffalier , die Epiroten, 
Aetolier und Acarnanier, die Einwohner. des Pelsponneg; 
vorzäglich:die Spartaner ; endlich auch über Die Eretenfer und 
die aſiatiſchen Griechen. Daß hier nicht alles gleich veichhattig, 
nicht alles mit der größten Schärfe abgefchnitten ſeyn kang, 
folge aus: der Natur der Sache von ſeibſt. Das ſechſte 
Buch ift der Beſchreibung der Staätswerwaltung: der Gries 
"dien ges dinet. Dev. Bf. fucht zuerſt in Ihrer Geſchichte die 
Gruͤnde ddr mannicfäidigen Veränderungen auf, roriche. bie 
Berfollang ber Ratio in Allgemeinen erlitten hat, und fetzt 
in dieſer Ruͤckſicht vier Perioden fell‘, von denen die effte die 
Griechen unter'den Konigen bAreift,, "bis anf Den teojanifchen 
‚Kriegs die zweyte bis auf den Solon; die-dritte bis auf Die. 
Scdhlacht bey Chaͤronea; und die vlerte bis auf die Zerftörung _ , 
Corinths geht. Daß bey der Geſchichte der bepden erſten, 
fo überaus dunkeln Perioden die "Elnblldungsfraft des Dfs. 
bisweilen ausgefüllt Hat, was in der Geſchichte mongelte, iſt 
zwar nicht gerade zu loben; aber Doc leicht zu entſchuldigen. 


Auch haben feine Vorſtellungen groͤßtentheils viel Wahrſchein-⸗ 


Aichkeit. ‚Die Geſchichte der. dritten und vierten Perlode hät 

. ‚Re ſo ausfuͤhrlich nicht erzähle werden follens das, wag zub 
Kenntniß der. Staatsverwaltung barans zu wiſſen noͤthig war, 
‚forderte_ diefe Umſtaͤndlichkeit keinesweqs; obſchon, wenn 


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. man diefe.Rücliche bey Seite febt, die deutliche Darftelluuß 
.. des Zufammenhangs der Begebenheiten Griechenlande Bey . 


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faß verdient, Den. Brihluß Diefes Wandıs wiacht.die Be⸗ 
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vEpidemie zu lauerı) ſey. 


. 207. 4Aber boͤſe heile, Berwbhnung und Abrrelan 
mben, nebſt gaͤnzlicher Unwiſſenbeit in £efen und Schreiben, 


5338  Crsiehungsfchriftem 

freibung ber Gtaatsverfaffung Athens. Wir märflien, 
daß dieles nuͤtzliche Werk in demſelben Geiſte mit Vermel⸗ 
dung der Weitſchweifigkeicen und Wiederholungen, vor des 
nen ſich der verſtorbene Nitſch nicht genug huͤtete, and auch 
wohl nicht immer Euf harte ſich zu haͤten, ſortgeſetzt werden 
tnöge. u en 


| ‘ Erziebungsfäriften. | 


Seſchichee meiner Schulen, von F. E yon Rochow 
am Reckan ꝛc. Nebſt vier Beylogen. Schles⸗ 
wig, bey Roͤbßß, 1795. 960. 8. 


„His in den Jahren 1771 and 1772,* fo erzähle der Verf, 
„lebe naſſe Sommer einfielen, viel Heu und Getreide ver⸗ 
„darb, Theurung entſtand, auch todtlihe Krankheiten unter 
„Menfchen und Vieh würeten, da that id} nad meiner Obrige 


 nkeitspflicht mein Moͤgliches, den Landleuten auf ale Meiſe 


„wit Rath und Thar beyzuſtehen; ich nahm einen ordentli⸗ 
oben Arzt fuͤr die Einwohner auf meinen Gütern an, ber 
„unentgeldlich von ihrer Seite, fie, gegen ein jäßr! bes Bes 
whait von mir, mit freper Medicin verſehen und heilen ſollte. 
Sie erhielten fchriftliche Anmwelfungen und münslihen Rath, 
„tote durch allerien Vorkehrungen und Mittel (wobey fle frey⸗ 
wich auch ihrer Weits.thäcg ſeyn mußten) dem Fortgang der 


„machten faft alle meine guten: Abfihten frudtios. Sie em⸗ 
„rflagen zwar die Mittel, die ich bezahlte; nahmen fle ader 
„uhr ein, und ſcheueten fogar bie Muͤhe, dem nar eine Kleine 


Meile in Brandenburg wohnenden Arzte von dem jedesma⸗ 


„Zlichen Zuftande der Pasienten ze. Nachricht zu geben. Die 


deinfachſten Vorkehrungen und Meinisungsanftaften , die ich 


- eihnen muͤndlich und ſchriſtlich empfohl, waren Ihnen chris 


„in muͤhſam, theils- hatten fle folde vergeſſen, und dos 
Schriftliche fonnten fie nicht fefen. Dagegen brauchten Re 


„hetmtich die verkehsteften Mittel, llefen zu Quackſalbern, 
Wunderdoktorn, fogenangten Mugen Frauen, Gchäfeen und 


Abde⸗ 


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Ä Ertziehungeſchriftenn. U 
Mähren, Erzaßiten dort reichlich, und ſtarben häufig 
1.1 EEE 
2, sa tiefes Demuth moͤchte ich an diefem kundbaren Beh⸗ 

nfpiel den Regenten und Landeswätern ber. Völker den hoben 

and unſchaͤtzbaren Werth der Aufklärung durch. beſſere Schu⸗ \ 

„ter hier nochmals ans Herz Segen. : Schon bieß won Sciten 

„der Sinanz betvachtet, die durch Entvoͤlkerung der Lärıder a 

verliert, ynd ben Wohlſtand ung Erhaltung nuͤtzlicher An⸗ 

„dlviduen gewinnt, fallen alle Einmürfe der Auftiärungsfeins 

„de dahin; oder aehört etwa nicht zu jedem Thun und Laſſon 

und Gewerbe Nachdenken und Vordenken, damit es ger 

‚linge? Der Dumme dentt aber nicht gehbrig weder nach 

. „no vor, weiß ſich nicht zu helſen, kann quten Rath nicht 
vwuͤrdigen, und wird eben darum: ein Dpfer der Ereignifie.t 


In bittern Gram verfenft Über diefe ſchrecklichen Folgen 
„der Dummheit und Unwiſſenheit, ſaß ich einſtmais (es mr 
mar iaten Februar 1772) as meinem Schreibtiſche, und 
Fheichnete einen Löwen, ber in einem Nee verwickelt da liegt. 
»— So, dacht ich, liege auch bir edle, Fräftige Gottesgabe, 
„Wernumfe, die dach jeder hat, In ein Gewebe von Vera 
swihellen und YUnfinn Bermangen verſtrickt, daß fie Ihre Kr —— 
a wenig, wie bier der Löwe die feinige, brauchen Fan. 
Ah, menn doc eine Maus wäre, die einige Mafchen die 


— 


pfes Netes jernagte, visleicht würde dann dieſer Lowe feine - 


oo oRrafı Außen, und fi losmachen Föunen! Und num zeiche. 


Zuete ich, gleichfalls als Gedankenſoiel, auch bie Maus bin, -. 
zhie ſchon einige Maſchen des. Netzes, worin der Lhwe verwi⸗ | 
„echt liege, zermagt bar. Wis sin Blitzſtrahl fuhr mir ber 
Gedanke hurch bie Seele: wie, wenn du Diefe Maus . 


= upohrdeft?" 


9 und nun enthälte ſich mie bie ganze Kette von Urſa⸗ 
Sen und Wärkungen,, warum ber Sandmann fo ſey, wie 
Zer iſt. Er waͤchſt als ein Thier Inter Tieren. Sein | 
." „Unterricht kann niits Gutes wuͤrken. Der grobfte Mecha⸗ 
„nidmus'herifht in feinen Schulen. ein Prediger ſpricht — 
ahoch » und er plattdeutſch: beybe verfiehen fih nicht Die Dre 
ige iſt eine zuſammenhaͤngende Blebe, die er, wie zus. Froh⸗ 
one, hört, weil fie ihn ermüder, Inden er an Aufmerken 
xund Periodenbau nicht gewöhnt, tür nicht felgen kann 3 te 
Ifelbſt, wenn ſie gut iſt, (und wie oſo iſt fie das ) das win: 
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540 Erʒiehungs ſchriften,/ 


mbige derſelben Bey ihm nicht Uehetzeugung wuͤrkt. Niemaxt 
vbemuͤht ſich die Seelen feiner nn ju veredein. Ihre 
„Lehrer find gewöhnlich, wie Chriftug es nennt, blinde Leis 
„ter, und fo leidet benn der Staat bey diefem Zuftaude der 
Sachen (nach welchem fein Flor fi in ‚einem -beftändigen 
„Kriege gegen die verheerende und zerflörende Dummheit ben - 
finder) mehr Verluſt als in der blutigſten Schlacht.“ 


BGott! dachte ich, muß denn-das fo ſeyn? Kann der 
„Landmann, dieſe eigentliche Staͤtke des Graatskürpers, 
„ide auch verhaͤltnißmaͤßig gebildet, und zu allem guten 
Werk geſchickt gemacht werden? Wie viel tuͤchtige em 
oſchen Hätte 4. B. ich in dieſen Jahren nicht meinem Vater⸗ 
„lande gerettet, die jetzt ein Raub ihrer entſetzlichen Stupidi⸗ 
mtät geworden find! Ja, ich will die Maus ſeyn. Get 
vhelfe mir!“ | nl: 

- Ber kann dieß ohne die innigfle Ruͤhrung leſen 7 - Edker 
Mann, welchen Lohn mub dir das Bemußtfegn dieſes mens 
ſchenfreuudlichen Entſchluſſes, und der, fo eifrigen , To uner⸗ 
madeten Ausführung deflelben.gemähren!. . - 


Run fchrieb H. 6. Rgleich denſelben Diotgenn die Titel 
der dreyzehn Kapitel, woraus, fein Schulbuch für bie Lehrer 
ber. Landieute beſtehen föllte, nieder, und zwar auf bie am. 
dere Seite des Blatts, worauf der Lore, das Nep und bie 
Mausftand, welches Blatt er zum Andenken .aufberahrts 
(auch diefe Bibliothek fol dns Andenken ari diefes Blatt erhal 
ten belfeg: wer weiß, welchem Mäuschen es uͤber kurz oder 
lang zu gute koͤmmt) zu Mittage zeigte H. y. R. feinen Plan . 
feinen neuen und verffändigen- Prediger, Heren Rudolf, 
der ihm billigte, und des Theologiſchen wegen, fe darin vor. 
fäme, mit Hrn. O. K. R. Teller in Berlin Ruͤckſprache is 
nohmen gieth, welchor bie ‚Agbait: ee ezes und 
Hru. v. R. edelwmuͤthigſt mit gutem Nash unterste, . Oftern 
3772 esichien der Verſuch eines Schulbuche für Kin⸗ 
. der der Kandleute. In, der Vorcede verwandte, fich Gr. v. 
M, beſonders für Die Lehrer der Landleute, deyen mancher et 
wa a2 Kehle, jährlich einzunehmen, haste, „Waͤhrend nun 
Hr, v. R. nicht ohne die Bangigkeit eines neuen Schriftſtel⸗ 
. Tere, wie er. ſagt, erwartete, wie Das Publikum über feine 
‚Söprift urtheiten wuͤrde, erhält ex einen Brieſ von dem Hrn, 
von vedlitz, damaligen Chef dey geiſtlichen und Oberian 
. ß 





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u Behspingeilhen. 344 


aehattanuu »Diefer Btief; der hier mit abge wor · 
vo, iſt die Grundiage von Allem, was nachhere dur cy den 
Ken. v. R. Im Schuifache gefhehen IB... Der Miniſter bee 


vxkrachtet ihn als einen Mann; der ihm zur Weforderung der 
geofen Abſichten des Koͤnigs in Verbeſſerung des Untertichte 
Zn Landjugend: kraͤftige Behhuͤlfe leiſten koͤnne, und Putrio⸗ 


tismis genug Babey' dieren Beyſtand Teiften zu wollen; meld 
Vet ihm, daß der Rimig die Sntereffen eines Napitäte: son 


4b0000' Rehlt...ju -Salarirımg der Dorffchutmetfter ‘in dep 
Karmark ausgefeht Habe, und vornehmlich wuͤnſche, Echul⸗ 
meiſter aus Sochſen heruͤber zu: dekommen; Nun entioane 
ſich eine weitlaͤuſtige Korreſpondenz zwiſchen dem. Miniſter 
and H. v. R über. Schulſachen. Der Miniſter erſtattete dem 


Koͤnige Bericht von dem, Bosnien Schulbuche md der 
Fe} der damals, ‚pie Hr. v. Re ‚bemerti, mie‘ Einf: an. 


acif ifcben, deſſerer Landfdufen ‚d at, befahl, 
CE dur Hr. v. ich (he Schumeiſter ins —* hejacn. 
und die Laudſchulen od ‚Jelnem Plan eingerichten werden fofl m 


‚© Nester,“ ſagt / H. v. R Rdnete die Votſehung 
meh kleines Senſtorn, daß es dald ein Bäumchen wurde. 


* 


„Denn ich, dem kurz vorher ein in dergleichen/ neue’ Eiurich⸗ 
atungen ſwerlich einſtimmender Prediger, und eben damals 


„der Alte Sthullehrer in Reckan Durch den Tod Platz mach⸗ 


„ten, Tonnte nun von allen Hinderniſſen von oben ber beſreot⸗ 
„an. die Eineichtung einer neuen Schule denken,“ 
An diefe neue Schule feßte num ader Hr. von R. einen 
| Ash fehen Schulmeiſter — wider deren E nfähryng er aus 
mancherley Gruͤnden, vornehmlich aus dem yon der Unbe⸗ 
kanutfchaft der Sachſen mit der piattdeutſchen Sprache, ſtritt 
und ſtegte —" ſondern den bekannten echtwuͤrdiger Bruns, 
einen geweſenen Primaner aus der Halberſtaͤdtiſchen Dom⸗ 
ſchule,/ der ſeit fee: Jahren in dem Rochowſchen Kaufe als 
Muſikus und Schieiber geweſen wär, dem Hr. von R 
Manches von feinen Ideen über: Swulſaen mitgechrilt. 
{hr manches Heſt, auch von dem, was nicht zum Druck be⸗ 
ſtimimt war, abſchreiben laſſen, ihn beſtuͤndig an Teinem Tifch 
gehabt, und ihhm den frepen Gebrauch Teiner Bibliothek ver⸗ 
„ fartei Hatte, woburch ber Geiſt des Inugen Mannes fehr kul. 
tlwirt werden war. 
Ich reiße mich mit Dewalt von ſernerm Ausjießen. (08, 
‚Se Breund. der Denſchen und der Sqhultu og 28: um Ber 


2 


— 





ĩ 
* 
* 


dechſaren Kbt 3 wie der nicht bloß Der geiükh 
de, ſerdern and als i erdınara der leibli⸗ 
&e Arzt feiner Gemeine IR; wie die Jrau von R. ſchen ſeit 
wielen Jabren eine Art von Snbufirieichuie errichtet hat, 
a.fw. nie j 
Aber das kann ich nicht u bemerken, wie 


gen) unpartheyifh 6.0. R. über feine Santverbefferans, biefes 
©dyeoptind feims Herzeus und Kopfb, und dem afle Fick, 


_ angejogen von ſeinem wahrhaft großen Werth, tichkofer, wit . 


\ 


angeblendet er ſelbſt daräber merheit. 

©. 27 ff. „Bann meine Schule von Beſuchern (id 
„berufe mich auf das Zeuguiß der noch lebenden 
MDerliner Oberkbufiiceisieäche) den größten Ryeyfall er: 
„biet: fo gefielen fie mir nicht: und ich haͤtte bey man 
„chem weinen’ .. 


obe 
„siebung, im dentſchen Dinieo. beweiſt, war ein ganz a 
nderes Ideal won Schulvo Utommenheit ‚in meiner Seele 
„Fur aber, weit ich ſoiche Lehrer zu finden oder zu bilden, 
„verzroeifeln mußte, die die Landiggene in Feld und Wei 


 afhgruen, fie bey nützlicher Derufsacbeit,tidnig Des 
„ben leberen 


,, und durgb die Natur anfänglich Siau 
„aller Boacher, recht hören, techt ſehen, aufmerken, beob⸗ 
„achten, vergleichen, unterſcheiden, dann urtheilen, ruͤck 
„und vorwaͤrts Re ſchließen lebrten, u.f.w. - — Do ich 


Jnun dieſes mein Marimum nicht erreichen kohnte: ſo ver⸗ 


2 


fiel ich anf mein Minimum, d. i. auf den jetzigen Zuſtanb. 
„Dapı taugten nochdaͤrftig meine Lehren, und fo viel wurde 
„nie damals vergbnnt, bie Rinder Denken zu letuennn— 
Die Yeltern (und, wollte Bote nur. die Aeltern allein) hal 
„ten das Lernen nöslicher Arbeit [re if. vom Siricken 
„in der Schule die Rede, wozu die Aeltern die Meareriae, 
„Hen uide herarben wollen] noch nicht für Schulſache, 
„fonören bloß das des auawendig ne | 
" | 2 8 Pae⸗ 


⸗ 





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an J 


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ff « 
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| enihungercm ‘ 543 
agoienöhum!“ fegt H. v. I. Hinzu, „role lange wird 


aD Pap 
—* Regiment auf Erden noch dauern?! 


Wohl ung des Mannes, der das Beſſere zu than: vide 


‚verfgmäßktr , ob er glei fah, daß .e6, nicht das Beſte war. 
"Möchte er doch viele Nachfolger finden in allen Ländern, 
ov es noch erlaubt iſt, Rochowiſche Bahr zu betteten! 


1) Burtoas Vorleſungen über. weibliche Erziehung = 
and Eitten: Aus dem Engl. Zweyter "Band: 
Mit zwey Kupfern, das Frauenzimmer als Mur 
‚ter und Matrone darffellend.. Leipzig — Srf— 
1795. 314 ©. ' (Auch ſind die beyden Kupfer 
für den erften Band dabey. Sie fieflen das, 
Frauenzimmer als Kind und Jungfrau dar.) ı NE: 


2) Eriopungstarhlemus für Bürger und Bauers⸗ 
leute ꝛc. von J. G. Paul. Zweyter Abſchnut. 
Dudiffin — Marpid — 1795. 10 90 “ 


> Ouftav oder der Popagey. Eine Geſchichte fuͤr 
Kinder, um ſie uͤber den Dep der Dinge zu 
beiehten; gefchrieben von M. G. E. Fiſcher. Mm, 
K. leipzig — Leo — 1795. 2708. 2298. 


4) Erzählungen für die Jugend, als ein Beytrag 

. zur Bildung ihres Werftandes und zur Vered⸗ 
Aung ihres Herzens. Von F D E. Scher⸗ 
winsky, Rector in Oberberg. Berlin — ra⸗ 
garde — 1795. 224©. 1688. | 


Fu Hinſicht der beyden erſten Nummern, ‚bezieht ſich Be. 


auf das Urtheil, daß er über die erſten Theile dieſer Strip 


sen gefällt bat. 
Mo 3. at = mir, etwas J gerathen; dat aber 


vie nuͤtzlicht 


be .. 


u ® | ® ’ 2 . 
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544 —XX 


No. 4. fell für Kinder von sehn Bis hen 
ſeyn. Der Inhalt der Erzaͤhlungen fell *2* „die Juaend 
AR audy das Alltägliche als eine Schule 
eisbeit und Tugeno mit geböriger Aufmerk⸗ 

famfeit zu beobachten. Was fehen Rinder biter,“ (führt 
der Berf. fort) „als dem Himmel mit feinen Geſtirnen, als 
„Bros, Blumen aad Bäume, als die wechſeinden Bilder 
„ber Jahrszeiten, als verfchiebent Inſekten und andere Thie⸗ 


wre des Erdbodens? Was finden Kinder. in tarem Haufe 


„häufiger , als Drodt, Obſt, Gartenfruͤchee u. bergi. mehr? 
„Wear man nun mt diefen Gegenſtaͤnden der ſichtbaren Welt 
„und des gemeinen Lebens Anpralifhe Wahrheiten verbindet, 
„und diefe ‚eben fo, wie die Ghegenflände felbft: den Simen 
„nahe Tegen, auch dent: Berflande und Herzen näher bringt: 
„fo. muß die Jugend überall Stoff zum Baapeuten und 
„aamen zu edeln Sefinnungen finden.“ — 
Aber bie Aüisführung deucht mir nicht durchgehends gut gera⸗ 
then. Manchmal iſt der Vortrag, nach meinem Gefuͤhl, zu 


worfteih, z. B. in No0.5. Der'reizende May; - und Re. 


a6, Sturm and Ungewittet. Manchmai fliege die Lehre 


nicht natürlich aus der Erzählung, 3.9. Ne. ı. Das be⸗ 
zaubte Rind; No. ⸗20. Die verfiimmte Orgel, Auh 


Die Herefehafe, we tmmer ſorglaͤleig gewählt, z. B. ©. ı. 
fe Herrſchaft, weiche ſich in dem ‚Wagen befand, " 


Feherſtunden. Ein Geſchenk fuͤr Kinder zur ange⸗ 
nehmen und nuͤtzlichen Unterhaltung. Altenburg, 
ind. Richterfchen Buchhandl. 1795. 168 ©, 12%. 


Ein brauchbares Buch nad Materie und Form. Es ent⸗ 


ortrefflich! 


—— an —— Mm... 


halt 1) wunderbare Erzählung eines Reiſenden, nach Bar 


. teis Reifen uͤber (?) Kalabrien and Sicilien. 2) Sa 


Züge aus dem Leben Friedrichs II. Königs von Preußen ; aus 


befannten Quellen. 3) Der fleine Eſſenkehrer; eine Ei 


lung, aus dem Franzäfifchen frey uͤberſetzt. 4) lieber We 
Btiergefehte in Spanien; Briefe eines Kelfenden an feine 
kleinen Vetter In Deutſchland. 5) Nachrichten von dt 
Miederlaflung der Engländer in Neubolland; nech Poll, 
Hunter und. Zend. 

ober kommen de fig Setenahen anede zu 
Patrsameige?, 


wird ebenfalls mA echt von 5, SH; getadelt: Co, auch * 
d 
kr⸗ 


Erxmehansoſchrifren. u 


Dewnag zum. Derihrigung einiger Vegtife Über €» 


sehung und Erpiehungstunft, „von J. H. G. 
Heufinger. Yale — Gebauer — 17 —* 8 


u und AV. S. 18.8. © .. 


, N 5 a . oe, ro. 
Kiefer VDeytrag verdient Aufſmerkſamteit. Er (beſteht aus 


ſieben Abhandlungen, 


I Weber den Begriff der esichung.” Griiefung 
iſt, nach H. H. Meinung — denn für ———— 
er fie bis jetzt nicht — Beförderung der Wrickelgn 

der 'menfchlichen Rräfte in den Jahren ver nothwwend⸗ 


‚gen moraliſchen Unmändigkeit, Könnte man dafür. nihe 


Fürzer und für bag Ohr behaglicher fagen: Uebung der ju⸗ 
gendlichen Kraͤfte Das Wort jugendlich ſchließt fonähf, 


das Menſchliche, ale die Jabre der porbwendigen mo 


t 


zalifchen Unmänoigteit ein; und tebung bat agthwen⸗ 


bdig Entwickelung zut Abſicht wie zus Folge —* 


. Mi Recht, obgleich nicht durchgäüngig aue den. regten 
Gründen, beſtreitet H. H. ©. 1.1 ff. die Trappiſche Defini⸗ 
tion der Erziehung, daß fie Bildung des Menſchen zur Gluͤck 


ſeligkeit ſey. Ueberhaudt iſt ver Vecfisch reiner Pädagogik, 
worin jche Definition feht, in mehr: ails- einer Hinſicht 'ein- 


mißlungener Verſuch. — Ob aber das Prihcip der Gluckſo⸗ 
ligkeit auch als Zweck Des Menſchen betrachtet verweeflich 
fen, wie ©, 16. behauptet wird, das Ik eine andere Bragey 
und dieſe Frage iſt durch alles, was Kant und feine Schule 


Daruͤber geſagt haben, ihrer Entſcheidum um nichts wahr) 


ebradt. Wann Kant wil, das‘ man nicht nadı Gluͤckſe⸗ 


—** dem letten Ziele, ſondern nach. de Wuͤrdigkei⸗ 


glauͤckſelig zu ſeyn, ſtreben folle, macht er da nidt die 


Bluͤgſelizteit offauber., zum Zweck, amd die Waͤrdigkeit zum 


Mittel? Er behanptet, das -Prinsip der. Gtädfeiigteie fey 


ein meteriales Princip: als nem: Prindip und: materiaf 


nicht zwey Degriffg wären, meyon der eine nothwendig · Dem 


ddern aueſchließt. Aber Ich kann mich hiebey nicht ianger 
aufhalten. 4 Zu . BE 


Die Greilingfche Deftuklon der Erzlehung GSi 
Schuderofſche S. aa. Sales Eiimmie H. D. beulä auf 
KDD on ‚ nn 


{ 


546 Eeiehungskhrifeen: 
‚Alnterroeifung' dep den Breinnüfikn Des ebeli 
den Lebens, wie ers nennt. Wider dicſe Unrmitng 
abe 8. Schuderof Hörtreiflich und ganz zu. ©. 
Feitdigeng geſpkoͤchen; wer vor dem ſechzehnten SJahrr fei- 
nem Zoͤglinge dieſen Unterricht gäbe, chue andy feiner Ueber⸗ 
deusung Unrecht, mad morde die kindliche Unſchuld durch 
Aos Mittel, das Bin: ber elazige Weg ſie zu erbaiten 
bien. Ungeachtet dieſer Ueberzeugung, die nicht ſchwan⸗ 
—5— ſeyn ſcheint, „giaube nun aber N. N. (©. 26° f.) 
baß die Aufketiiig des Dtreits für und wider die Untermweis 
Jang bee Kinder in den Geheimniſſen der Erzeugung, wie exe 
Heat, doß der geßndliche, Beweis der Meinung des. 9, 
Shuderof, —ES Widerlequug. feines Gegners, 
aus Prämifien erfolgen wird, in beten Wefig noch Fein 
Padagogiker unſers Zeitalters Calle H. H. auch nicht) if, 
— Ihh bekenne, daß ſch mich in hiefe. Art zu philoſophiren 
tiſcht finden kann. 5-5. iſt. überzeugt ‚dep H. ©. Necht 
Base, 'and doch glaubt er, daß der gründliche Beweis der 
Schuderofihen Meinung noch erit wi;d gefunden wer: 
"den. - Er fickt alle das, Ungebndliche der Sch. Meinung 
ein, und IN doch davan überzeugt! und worauf gründet 
Aut feine Finfihe in die Ingrändtichleit der Sch. Meinung? 
Auf Aen Glauben, daß dis gruͤndliche Dewels jener Mei⸗ 
Aug erfolgen werde, ans Prämilfen die noch erſt ſollen 
gefunden. werden, Aber wie wenn dieſe Praͤmiſſen num 
nicht gefunden werden ?: Wie weon man Praͤmiſſen fände; 
"woraus ſich das Gegensbeil ergaͤde? Das kann ja die an) 
dere Parahey eben: jo gut glauben, wenn überall ein ſolchts 
Glauben am Grunde einer: bereits vorbandenen Lieberens 
gung.Iiegen kann... Das: iſt mir aber eben undegreiflich. Ba 
ih vor ennas übergeugt s fe.big ich es aus runden, Die ich 
Gabe, die: Ich. nicht. eek. zu finden hoffe. Ich kann mich ir⸗ 
ea, ich dann Schelngründe für wahre. Grhtide nehmen, ich 
- muß alfe bed meinen Behauptungen der Moͤglichkeit zu it⸗ 
ya eingedent bieiben; atee das. ijkiöffenbar etwas arbers; 
gls, uͤherzeugt ſeyn aus Otuͤnden, oder gruͤndlichen Wewelfen, 
die mas: noch nichat bat, die erſt fölen- gefunden werde; 
und zu deren Aufſuchung man einladet. — Weir fälle babe 
ein gewiſſer Katechismus ein, wo die Wabrheit der kirchll⸗ 
Lehren auch erwieſen wird aus den Weiſſagnugen, wel 
he noch werden erfallt werdeen. 
—RWRV — an u NN IE Ye 


”. 


N 


| Ar BE PD sc 
Da Erziehungeſchriften. 0.837 
II, Über. den Zweck der Erziebung und ihr Ver, 
bältniß Zum Zweck ‚der Menſchbeit. "Hier wird mehr 
ale einmaſ das Kuie vor dem Stifter der kritiſchen Gchule 
gebeugt, . Breplich iſt es von jeher, feit Kirchen und Schus . 
ien find, fo gewefen, daß man fid) da am bäufiaften und ' 
‚ läureflen auf das Anfeben feines Herrn und Meiſters beruffy 
wo man ſich mit Gruͤnden, unabhängig von diefem Anightn, 
‚am wenigſten fertig zu werden gereaur. So gieng es au 
bier Herrn H., gewiß ohne daß er es ſelbſt wußte. Schade,“ 
daß es Ibm, und feines gleichen, ſo gehr: er kann, das firhe 
“ man offenbar „- aus eigener Beraunfe und: -Kraft denken ı und 
feine Gedanken in einer ſehr lichtvollen und gefäligen Schreib», 
art darſtollen. Aber die Demunderung des Unerhörten und 
des raͤthſelhaft Vorgetragenen, dann. dag geheime Verlangen, 
von einer Kirche oder Schule, die herrfchend zu werden droht, 
Die zu der Verehrung ihres ‚Gottes darf lauten laſſen, als 
Mrictglied anerkannt zu werden, und als ſolches ju glänzen, 
verſuͤhren ſo manchen guten Kopf, verderben fo mandr ſchoͤne 
| Eder! Es geht mit. den apetalyptifhen Schriften Kants 
ste mie den Offenbarung Johannis: fie finden Ihre Leſer 
üerfpannt, oder. machen-fig jo; und am. Ende. enthalten fie 
wie diele (nach Eichhorns Ider) ‚ein Diema,, das im 
Himmel ſpielt. Man ſieht wohl, von welchen Kanti⸗ 
bwen Idern ich hier rede: von allem, was ei über, Gluͤckſe⸗ 
Ngxeeit ſagt, deren wir bier woͤrdig und erſt dort theil⸗ 
"baftig werden ſollen; alſo auch von dem kategoriſchen Im⸗ 
Hotrativ und von allem, was damit zufammenhängt. 


u. „Raum iit es begreiſtich, fagt H. H. (©.:32.), wie 
nbet Serante ‚ dab Gluͤckſeligkeit der Endzweck unfers Das 
wenns fey, in dem Kopf eines Beybachters kommen und haͤn. 
„gen bleiben konnte.” Wir ift es unbegreiflih, wie irgend... 
‚ Jemand dieß unbegteiflich finden kann. Seibſt Kant gefteht . 
ja zu — uud die unter andern in einem $. der Keitit der 
Urtheilckraft, den H. H. naher ſelbſt anfuͤhrt — das Glaͤck⸗ 
ſeligkeit der eigene letzte LNaturzweck des Menſchen ſeyz 
nur fen fie nicht Zweck der Freyheit. Angenommen, daß es 

mit dieſer Unterſcheidung feine Wichtigkeit habe (ich bin aber. 

- Weifentfernt, fie gelten zu laffeu) fa toäre ja das, mas H. 9. 
Saum begreiflich finder, recht ſehr begreiflich; man fah, dem 

Naturzweck yor Augen, ad ‚vermechlelte ihn bloß mit Dem, 
was Kant dei Soc der Zeeybeit nennt. Mid hıbalich 

2 Mus and 


’ 


[3 


548. Erziegungskhriften... 


und begreiflich iſt nicht eine Verwechſelung, und eine ſolche 
Verwechſelung! — And am Ende, wie ich fhon vorhin 
bemerkt habe, macht ja Kant und ſelne Schule eben fo gut 
wie wir andern die Gluͤckſeligkeit zum letzten Ziel aller menſch⸗ 
Uchen Beſtrebungen: bean, der Gluͤckſeligkeit wuͤrdig zu 
werden trachten ſollen iſt, nenn es einen Stun haben Io, 
gär nicht das Gegenthell wol der Gloͤckſeligkeit theilhaft 
38 werden trackten follen ; es fagt nichts weiter, als was 
alle gute und verſtaͤndige Menſchen bisher gefagt Haden: 
Neve putes alium fapienre bonoque beatum. 


Es glebt das Mittel an die Hand, aͤcht « menfchlicher Gluͤck⸗ 
ſellgkeit theilhaft zu werden; es iſt alſo eine Klugheitstegel und 
tein Sittengeſetz, Kant mag (Kr. d. t. B. ate Aufl. ©, 
834.) ſagen was et will. Der ganze ˖ Unterſchied zwiſchen 
Kant und andern Erdenſoͤhnen; die uͤber die Beſtimmung des. 
Menſchen nach aebacht haben, iſt der, daß jener bier auf 
Erden keine Gluͤckſeligkeir wilt gelten loſſen. Statt deſſen 
laͤßt er und mit dem radikalen Böſen behaftet ſeyn, und giebt 
uns den mehr als eghptiſchen Frohnvogt, den kategoriſchen 
“Imperativ, der ung ohne Aufhoͤren zurufe: Du ſollſt; ohne 
Das wir erfahren, was wir denn füllen; denn das wäre ja 
etwas Materiales, und könnte nur aufdemempieifchen Wege 


zu uns gelangen ;’ und was noch ſchliimmer wäre, wir könne 


ten diefen was lieb gewinnen, und. fo techt geen than wols 
len, was wir febe ungern thun folles, und Datum fehe 
ungern thun füllen, um ja’bier auf Erden keinen Tropien 
Glaͤckſeligkeit zu genießen, fondern nur der Wiürdigkelt einer 
kuͤnftigen GSloͤckſeligkeit nachzuſtreben; welche kuͤnftige und 
aderirdiſche Gluͤckſeligkeit wohl von allen den Vorwürfen 
ſrey ſeyn muß, welche Kant der gegenwaͤrtigen, der. irdiſchen 
macht, z. B. daB man nice willen koͤnne, worin ſte beſtehe: 
daß jeder ſie in etwas anders ſetze (man ſehe unter andern 
Grundlegung zue M. ð. S. ıfle Aufl, &. 46.) dena 
maͤre jene Gluͤckſeligkeit, der wir Kantiſch wuͤrdig zu wer 
den ſtreben ſollen, ein eben ſo wetterwendiſches Ding, ale 


wozu Kant diejenige macht, der wir andern menfchlicher 


Weiſe cbeilbafe zu werden“ ſuchen: ſo laͤßt ſich, mit dem 
Menſchenverſtande, gar nice einſehen, wie fle als 


u .. 
" din’ Preis der Wuͤrdigkeit aufgefteflt werben kͤnne, de 


man ja alsdann gar ide weiß, und nicht willen. kann, was 
das für ein Zuſtand iſt, deſſen man ſich wuͤrdig zu madıen fi 


® ? & — * 





REITER: 
Erjiegüngsfehriften, n Ei 
eat © 
" Aphoh ri nullz cupido:, ran uns. dedh. Prag 
* * w⸗ » diefe feine Sticheligkeit beſteht; lonſt entſaga 
ſch auf der ‚Stelle allem Beffreben, mich ihrer würdig zu ma⸗ 
ben. * Entfagen ?. Da babe Ib mich fekehr: ausge 
druͤckt: Ian, dem ‚in Streben. nit entfegen, a lange, ib nicht 
Arebe; (dh “tan night eher fireben.. bie ich nerlange; ich 
Bi nich N ex, verlangen. his ich kenne. Rein ‚kasegure 
| Jinbetallv in Ber Weir kann ef eine aueniceunan 
um aͤndern. 


Su »g! 


ihr widt:, 
PR als urn. ſo —* waß dein es 
u... pe gebeut. 


iſt mein ferner Spa. Der Banifte 
u 


m fer — Um us. wi Be feunı, - a 
| färe. dich doch weiter. — 

je u four‘ 2 ſollſt Du ſollſt! Du ſouf 

P wie, ‚ Du Baͤrenbaͤuter: 


xAant ale für orattffen Philoſophie if: Heilen, 
Bit. dle Offenbarung: Johanni ge klärt. — Aber es iſt geit, 
daß Id zu H. H· zur ckkehre. me 


De Bebraud) der Belfte, ber aus Ihre‘ eu 


| erfehende: ebrauch derfelben iſt der Zweck der? Eizle — | 


Dawider if. nie eingamendem;:: Mac bin ich mie N. H. 
. eimverflanden, daß die Borſtellung bon der Brauchbarkelt 
vver Tauglichkeit der Kraͤfte zu den ſchon In Ihrem Begtiffe 
achten Warkungen allein zureichend ſey, "das Geſchuſt der’ 
ziehung pt leiten, undı das: der Erzieher nicht möchte habe‘ 
feener zu fragen, zu weicher Abſicht dem Kinde Diele Kräfte 
gegeben Aand und wie es ſie als Mann brauchen folle. Wenn 


per 5. H. gegen H. Greiling behauptet, daß die Erziehung 


Se den ganzen Menschen zum DObiect habe, weil fonft die 
. Erziehung bis ans Grab, ja auch noch in ber Ewigkeit forte. 
dauern muͤſſe, weil der Menſch nle ganz werde, fo lange er 
noch an feinen Kräften zu beffern habe: fo kann ich ihm nicht: 
—A Es iſt zweyerley: den ganzen Menſchen, 'd.i. 
enſchen nach allen feinen Kräften üben, und: den 
—*X bie ganze Zeit feines Daſeyns hindurch uͤben. 
Mms Melde 


N 


\ 


\ 


* . 


12 Ergfeßungsfeseiften, 


welche. Kräfte des Kindes follten denn von ber M 
en. werden‘, wenn Me nicht Alle geäßt werden I nude 


‚oerden Me aber alle grüßt: fo wird der ganse junge — 


geabt, ohne das man darum mit der Erzlehung über d 
Jahre der Kindhelt hinans geht. H. H. bat nicht eich 
bag er das zwevte Mal das Wort ganz — der Menfäj wiıh 


- wir gang —in einem andern Sinne nahm, Als das erſte Mal, 


Bas jene Mol bebeuter es ‚offenbar volkommen, de 
Yarai, Menſch, gemäß. bu 


Nah S. 38. fol die Sprache des Umgangs zit. unter 
Sive d Endzweck untetſcheiden. Freylich braucht man 
bäufig Fweck/ wo man Endzweck (Finjs) fagen mäßte ; aber 
follte mian auch: umgekeher Endzweck brauchen, "mo man 
‚Swed , Abjiche, verſteht? Ich zweife. 


Daß der Menſch, überhaupt ein endlichen 8We 
(S. 40.) keinen Endzweck fol baben koͤnnen, weil ee 
da er_sine Süea.fin, nie gem; mub vollfläsoig arseicen 
Eönne, iſt wohl eine unbedeutende Kantiſche Subtitität, und 
wodurch. dem Sprachaebrauc Gewalt angethan wied: B. H. 
wart ſich ſeibſt den Eimeurf: „aber iſt nicht Die Erreichung 
des Ideais des moraliſchen Geſetes ung geboten?“ und ant⸗ 
wortet keines weges, fondern nut das Streben darnach "Gut: 
fo darf man denn ja auch wohl nach der Erreichung einet 
Endsweds. ungeadptet er eine Idee iſt, ſtreben. Und, 
br lar * eſagte dauͤrſte men denn ja and wohl: nach det 
ai eit ſtreben, Ale noch Kant (Mr. der Urtheitsträft 
—* ‚Die bloße Ider eines Zuſtaudes iR. Kant verbiete 
Hvar dieſes streben ; aber. ich kehre mich an ein Kautiſchec Ber: 
Bor vicht ſo angſtlich. ale H. H.: Ich mehr. die Glact ſeligkein 
oder, wie es ein bekannter maegenlaͤndiſcher Weiſer ausdruͤckt. 






-Das Leoben und uplie (irtige baben, zu meinem End⸗ 


swedi, und Rabe was ich kann, ihn. zu erden. Der 


©prahgebraud it auf. meiner Sehe, und muß wis gegen 
Die Kritiſche Schule ſchuͤtzen. 


Was nun das Verbalinig der Erziehrug sum 


Iwed ‚deu Menſchbeit betrifft: fo feßt H. H. daſſelbe in 


die Vorbereitung zur mora ifiben Zultur, oder Aul 


sur zur Steybeir, (wie es bie Kantiſche Schule nenne) alt 


dem legten Zweck des Deeſgen, oder dem Zweck der Drofer 
eit. 


=. 
. 
» . >», * 
Fu) . 
. 
. . 
\ B 
‚p \ , * - eier 
©“ . 
- , - 


oo. 
u ESzlehimgsſchrifcen. 58 
&° Dilet plane HH! verſchledenen Misverftändiitfien vorzu⸗ 
Bauen, &. 45: - „Dife Kultur, könnte man einwenden, iſt 
Sache des Wilken. 2 fet- muß als ein feeyes Vermoͤgen 
„Bedadıt werden, bas —* Natureinwuͤrkung von außen 
„erhaben iſt. Folgglich kann weder der Erzleher, noch ſonſt ein 
Menſch, gu dieſer Kaltur in der Perſon eliies dritten beytra⸗ 
 pgeng®- Deren H. Antwort ehut mir nicht Gnuͤge. „Ma 
„muß, ſagt er, Be Vorſtellung der Freyheit des Willens hiet 
„ben Seite ſetzen, unb die Handlung eines Menſchen ats durch 
„Naturnothwendegkeit hervorgebracht Denken (dieſes Den⸗ 
„Een iſt in der Heufingetſchen Schtiferaroß gedruckt); wel⸗ 
ads zur embikifchen Beurtheilung gar wohl erlaubt und 
„norhmendig iſt.“ So? aber wann iſt denn die empiriſche 
Beurtheilung erlaubt und nothwendig ſeyn? H. H. fucht 
MR Bud eine Stelle aus Kants Ashandiang uͤber das: radi⸗ 
Fate Wbfe zu decken; aber weber diefe Stelle, noch die ganje 
AMAdhandlung, woraus fie genommen iſt, noch alles was Kaut 
ſenſt uͤber dieſe Materie ſagt, (z. in dee Grundl. zur Met« 
de Sieten S.ra vif. und Re. d. praktiſchen Bern. ©. 271 f.) 
(ft: das Raͤthſel, das ſich die kritiſche Schule und ihr Stiſte 
Bier aufgeben; bag aber? efnen;, “der nie an ben kategori⸗ 
ſchen Impedatlv glaubt; nichts angeht - © 
7 “a ve; Te En 1 * . a LP | 
6. 47. laͤßt He Han fih.dle Frage thun; „it ‚aber 
nicht diefe Vorbereitung zur Huliur. Zwed der Erziehung ?“. 
Es iſt unnoͤthig antwortet, er, ‚ihr dieſen Zweck vorzuzeich⸗ 
menu. ſ. w. Nacd fernem Begriff von moraliſcher 
*— und von. Vernunft mag er vielleicht recht haben: 
ch müßte anders antwarten. Aber ich darf mich datauf hier, 
megen Mangel. des Raums, nicht einlaſſen. y 
= I. Was 'beiße Erziebung zum Mienfchen and 
Baͤrger sugleich? Diefe Abhandlung iſt überaus leſens⸗ 
würdig, Es wird gezeigt, dab Erziebung sum Buͤrger 
‚ein Wort ohne Sinti if, wenn man den Begriff der Erziebung 
tm engften Sinne ninimt, wo esnämfich das Eimmürken auf die 


Keäftesgines Bindes jur Entwickelung diefer Kräfte be - 


deutet. — Die abermalige Kniebeugung vor Kant, am‘ 
Schluß, hätte meinetwegen Immer wegbleiben konnen: ich! 
finde in der Stelle, die hier aus der Kantiſchen Abhandlung 
hber den murbmasflichen Anfang Der Menſchenge 
ſchichte, Rouſſeau'n betreffend, angeführe wird, nidte. 
beſonders; nichts was H. H. ſelbſt vorher. nicht ſchon beſſer 
J a Mmua geſagt 


— 


>) Ku Eraubanssichriften: 


geſaat haͤtte. Zur Eineftung in dieſe Seelle ſagt H. 2. das 
fie in mehr als einer Rückſicht dem Erzieber der Biss 
der wichtig ſey. Hinterher aber ſagt er: „eine Außer ine 
whaltreihe Erle; Die aber für die Erzieher der Miene 
„ichen, für Scheififieler und Kegenten weis lebrrei« 
„cher iſt, als fürden SErsieber Der Binder.“ Ich finde 
Weder das eine noch das andere, und babe dag Herz dieß zu 
fagen, unaeachtet H. H. in einer Mose den Schriftftellerg 
berbe den Text lie, „welche auch dieſer Wink eines fo tiefe 
nfinrigen und gründlichen Denkers nicht zu genaueren Pruͤ⸗ 
„fung und Versieihung ber Webauptungen des beräbingen 
„Schweizers veraulaßt bat: Sie fahren fort, fegt ex hin⸗ 
zu, Widerſpruͤche in Rouſſeau's Werken zu finden; fahren 
afort ihm au widerlegen; fahren fort, fi diefe Widerſprͤ⸗ 
„he in dem Syſtem eines großen Mannes aus feinem Cha⸗ 
„rakter, aus feinen Schickſalen, aus feiner Lebensart, aus 
„leinem Menſchenhaß, aus der Verkehrtheit feines Kopfes zu 
merklären — ohne diefe Stelle Kanes zu :widerlegen, bi h. 
„ohne zu beweifen, daß Rouſſeaus Syſtem mürtlig Biber 
fprüche entyalte.* Man ſieht, H. H. giebt noch viel auf 
Autorität: ſobald einer für einen großen Mann gilt, fell 
man aufpaffen, mas ein anderer großer Hfann von ihm ur⸗ 
theilt, eb man fih erlgubt ihn zu tadeln; und ſtimmen die 
beyben großen Männer überein, fo ſoll man es mit beyden 
zugleich aufnehmen, -: Das iſt aber wuͤrtlich für einen kleinen 
Mann ein zu ungleicher Kampf. Da daͤcht ich wartete er 
lieber gor, bis ein dritter großer Mann kaͤme, und einen Wink 
gaͤbe, dal jene zen ſich beyde geirrt hätten. — Ich 
men nun abder anfangen, wann der große Kant nicht mit dem 
großen Rouſſeau Abereinfiimme?_ R. weiß 5. ©: nichts vor 
einem radikalen Böfen ; nichts davon, day der Menſch im 
Brunde feiner Maximen verderbt fey: er fagt vielmehr 
(Rev W. XIV. 137.) „es giebt tief In den Seelen ein ange 
„bornes Princip Der Gerechtigkeit und Tugend, nad 
wivelhem wir, troß unferer eigenen Grundſaͤtze, unfere und 
„anderer Handlungen als gut oder bhfe. heurtheilen.“ Hinge⸗ 
gen, fennt R. eine Bindicligfeit biex auf Erden, die 8, 
nicht gelten laͤßt, die, welche aug dem BDewußtſeyn der Rechte 


- „ fhaffenpeit entſteht; er ſagt (eb. daſ. @, 135): men wohnt 


„beine Freude im Junern des Rechtſchaffenen.“ Mad ©: 
384, 2b. dal, ziehe PM. die —— I fin Thun nit 

aus Grundſaͤtzen einer erbabenen Pbilofopbie; Ionen 
.. n 


\ 


— — — — 


Ergiehungsſchrifcen. 153 
ſendetſle von der Natur mit ungusloͤſchlichen Dgen tief ſei⸗ 
nem Herzen eingegraben. Das iſt ſo empiriſch, wie m 
fich: was wird der aprioriſcho Kant dezu ſagen? wie il 
er fein formales Prineip, feinen kategoriſchen Amperativ gg 
gen R. retten ? Moch *ine merkwuͤrdige Steſte <XIK, 3561) 

gehoͤrt hieher: „ich mwärbe-verfüchen zu jeigen,: wie aus De 
aerſten Bewegungen Des Herzens die erfien Stimmeg 
„des Gewiſſens ſich aubehen; ‚und wie aua der. Einpfin⸗ 
„dung des Liebe und des Haſſes die erſten Begrifftz 
„vom Guten und Boͤlen entſtebu. Ich wuͤrbe geigen,- daß 
Gerechtigkeit und Guͤte mit bloß abſtrakte Worte, niche 
wbioß moraſiſche von dem Verſtande geblidete Weſen find; ſon⸗ 
wbern wabre Affectionen der durch die Vervunſt —— 
„ten Seele; weiter nichts als eine geordnete fortſchre 
tende Entwickelung unferer erſten uefprühgliden Affectis⸗ 
ntenz daß durch die bloße Vernunft allein. — 
„arrigite aures, Rant et Familia Kantiana! — unabhärs 
nälg. vom Gewiſſen, man Bein Daſeyn eines natlrlichen 
“Befesges annehmen Eaun; und daß das ganze Recht ber 
„Natur niches als ein Hirngeſpinſt iſt, wenn man es nicht . 
paaf ein Dom menſchlichen Herʒ ca natuͤrliches Bepürfs 
„nift grivide „Hat... Hier. recht, fa gute Nacht tyra 
ſeendentale Freyheit, welche als Unabbängigkeis von 
allem Empiriſchen ‚und alle von der Patur übers 
aupt gedaſdt werden muß (Rt. d. pi. P. S. 173); fo .. 
Hört der Unterſchied auf unter den vorbereitenden Anleir 
tungen (eb. dal, ©, 371.) weburd ein entweder. noch 
ungebildetes oder auch vermildertes Gemuͤth zuerſt ins Giels 
* des. Moralifch «guten fol gebracht werden dürfen, und: dem 
zeinen morslifchen Bewegungsgrund, der nachher an 
. be Seele gebracht werden fol; fo finb jene fein Maſchi⸗ 
ſenwerk, kein Bängelband mehr, und dieſer iſt nicht 
mehr der einzige, weicher einen Charakter — praktiſche kou⸗ 
feauente Denfungsatt noch unperänderlichen Maximen — 
gruͤndet; fa ift es nichts weniger als gewiß, (Grundl. zur 
Met. d, Sitten ©. ı23.) daß das moraliſche Gefeg nicht 
darum für uns Gaͤltigkeit Gabe, weil es Intereffier; viel- 
mehr iſt altdann nichts gewiſſer, als das dieſes Beleg nun 
Darum Ghaͤltigkeit für uns habe, weil es uns intereſſirt, und 
baß es ein Hirngeſpinſt  arrigite aures! — ſeyn 
wuͤrde, wenn es uns nicht intereffirte s 3 iſt die Heteronomie 
de, fammt der Abhängigkeit m praftifenen Bernunft 
n Wem I von 


e . ⁊ / ” x  ; 


ui . ' 


558 | Ersiefungsfäniften, | 


von der Siunlichkeie; nämiic nem zum Grunde Legen 
Den Gefuͤhl, und die praktiſche Vernunft I nicht mehr. m _ 


dem Kantiſchen Siehe, ſittlich geſetzgebend; unfer Wille 
ms Intelligens iſt dann nicht mehr. unſet eigentliches Seibſt, 
ſondern iſt von dem Beduͤrfniß unſers Herzens abhaͤnai; die 
Vernunft maaßt Ab nicht mehr an, Das, was zur bloßen 
Bifcheinung'nebört, der· Beſchaffenheit der Sache au 


fiib felbſt "(wovon wir ja auch ohnehin, wie Kant lehrt, 


nichts wiſſen und. verſtehen koͤnnen) aterzuordnen; turj, 
ber Eategorifchre “Imperativ wied ·zu Geabe getragen, und 


vos formale Princip begleitet ihn. "u: 


. . 


"le kam es, daß Herr H. ſich durch diefen Wink des 
beruͤbmten Schweizets, und den et, was noch mehr ſagen 
lat fand, der. Kaueifchen Philoſophle ſchärfer In die Augen 
zu fehn?. „Daß er hoch immer ihrem kategorlſchen Impera⸗ 


‚ihrem (prmalen Princip anhängt, ohne jene Stelle Rouſ⸗ 


aus zu widerlegen, d. 6. ahne ju.beweifen, daß jener 
—* mehr als ein Hirugeſpinſt —95 53 
TV. Ueber Orzichung und Unterricht. Welches 
iſt das unterſcheibende Merkmal zwiſchen isziebung 
nd Une 7 
Iſch weiß nicht, ob ich irre; aber mis deucht, H. H. 
hätte ſich dieſe Unterſuchung, über deren Schwiet igkeiten er 
Eagt, ſehr erleichtern fonnen, wenn er anders gefragt hätte, 


ämiid ſo: ı) in ‚wie fern If Unterrichten ein Zwelg dee 


ziehungsgeſchaͤftes? Antwart: in fo fern es bie Denkkraft 
der Rinder uͤbt und entwickelt. 2) Welke Form müß ed 
zu diefer Abſicht haben? Antwort: nice die wiflenfchaftlis 
«be, fonbern bie freye, die Ihre Vorichriften in den Beduͤrſße 


niilen des Zäglings, des Stoffs, der Zeit, des Orts findet, 


Dielen Fragen könnte man noch andere bepfügen, z. B. 3) 
Nach melhen Regeln muß der Stoff gewählt und geordnet 


werden? 4) Wie benutzt man zweckwidrigen Stoff, den man 


nicht entfernen fonn,? 5) Darf während der Kindhele gar 
kein andrer Unterricht: in wiſſenſchaftlicher Form gegeben, darf 
Beine Kunſt regelmäßig gelehrt werden? Und wenn dieß ger 
fihehen darf, kann denn. nicht 6) der Erzieber und der Leb⸗ 
rer in einer .Derfon, dem Erziehungsgeſchaͤfte unbeſchadet, 
vereinigt fegn? — Se, deucht mur, leße ſich alles beſſet 
Aber⸗ 


⸗ 


4. 


— — — — — — 


| seit. steht 


“- 
» 


- 


IX bhfa. oferte Appendinns, wuͤrde # — a 
Debeitte ur... nn 


GSo RM RE. NN "Brade ſtelt un we er —* 


Weit le nntereichtda jem Sinn des Werts von dran 
ziehung ausgeſchloſſen. Wean ich "aber nicht ſehr itre? fo ge 


ſtatiet ey nauandrouch bey Une ævricht eben ſa wie bed 
Hebuag-rinammweitern ‚Binde Woeta, und ie Pirfam 
tera Binn bedeutet es abſichtliche Uebung der Danftroft, 
Rilke aef- irgend ein, Kunſi oder Wiheuſchaft, Dig 
12 geleeng werden ſoll. ¶ Wellte · man es: dajky nicht. gei⸗ 


top. | affen::, Hoimaägee men fün-das, was Mh. Ho. 
m Ainde 


Brariffe Ideen, Ynfcsunngen und Doc; 


ellungen. allay Arı.gebep „ .naar.in-ibm.-yeranlaffen, 
—F ‚einen jandesn: Aucthuck ſachen: wir Sal keins u 


ditencecfnan tbanta. 
SEE manchen Wehküptungen in Dfcfem"Kuffa 
ed a bon — 


——— als ein — ittel zu Befoͤr, 
derung unferer Kube und Gluͤckſ eligkeit vorgeſtellt 7 
So? „Wo lſt denn diele Gluͤckſeligkeit ? iſt ie bey den Koni⸗ 
an? iq zuweiſte: fie haben vft ſeht frühe Tage um Nhtafofe 
„Machte; - Haben fie die Kürfterr und Edellute? - Woher der 
* ar ind: die - —S ihren —5— 
vbat der .Gtabtbemohner ? es Tanbmana?. ‚Woher 
denn die eigen —* über" — Zelten, ?* — 
td, 5 genen. Wogten ©; 42. ich frage weiter; 
ann denn heflimmen, worin wir. anfere —S 
r0g6 wie ya unferer Glaͤckſe ligkeit eechnen, da. es keinen. 
nsemein.angenommenen Ürggägah für menfblice — 
‚he kaun daher Überhaupt ein. Meuſch ein 
endlice ies Geſchoͤnl 3 überuehmen, | für-die Gruͤn⸗ 
„dung, der "Slhdieligteit. .eingg andern zu forgen ? Heber, gut⸗ 


—* 





—XXX 8ss 


4 


—R aber kurjſichtiger Mann! einſt am Rande deines 


ebent wirft geſtehn mäfien, ‚da bei du dein eigenen Gluͤd 
noch nicht gegruͤndet, vielwenigee.beiefliget- haft: und du 


— ꝓwiliſt wagen für die Gluͤckſeligkeit ‚eines audern zu forgen ? 


wiver bet dir die Kraͤſte, mer die Pfliche. eben 7“ 
Fe Hrn, H. Worte ©. 164, - —* 


Auchin dieſer Abbandlung ſelbſt heiße es ©. 1233 „jebe 


Enge: wel anspehelih Miet, er Mini I nue 


/ 


— 


356 Erslitiesufhrifen, 


vda am "Siäkkfeligkeie gu geulehen; —ã 
„Gut; die Geſetze Der Vernunft wären nur 
mdie.: ar der Gluͤckſeligteit —— m. Ihe 2 ide 

n — fee Aa “aa bem % mnügigen. 


wTriebe das ‚int 


Ä ae riet Mr Ak 119): 
. „fan wen Erziehung ſchon während des Enerickefung dieſet 
vbedden Kräfte (der Vernunſt und Eintilichkeit) dazu bey⸗ 
„tragen, daß die Vernunft entweder ſoqleich Die Oserbatt 
„über die Ginnlichkelt erhalte oder daß es ihr werlgerie leich⸗ 
„ter wied, tu dem Kampfe nit‘ der Sinnlichkeit, der wahr⸗ 
sfehrintich'nfe zur Ende get, den Worthel auf Irre Ekirs m 
sub! fo kamn dieErjkehiing Ale in woͤrkſames: Mittel zu 
„Defötdeiund 'unferen Gone? and Gluckfeligkent mir Recht 


wangefehen werden. Dean fe toitd Burh-Kierftellang: des rei 


„ten Werhätsniffes unter nnferur Kräften. 5 rare 


„bg motalifden Elenpes verltorft haben.“ 
9. 5. was, Glaͤckſeligkeit it, mo und mie fie 5 ae nik. 
Er bat din —*8 gifunden, den oben * gt er 


aber" Airraftchrige Mann hit kannte. 
0. Nu &, ır3.. in einer. andern Abhandky 


K. B. die achte und wahre Gluͤckſeligkelt, — er * 


da, dot Rouſſean fie in der genen Heloiſe gezeichnet. babe, 


- Een -_-. —— nn — —— 


- —— —— — 


Und'S. ı75. beitt es: „ee iſt die Beſtimmung der nach⸗ zn 


foldeten Crörterungeit, Nouſſeaus Behauprungen fiber 
das, was Gluͤckſeligkeit bienieden genannt zit werben ver⸗ 
„dient, zu prüfen, umd das, wong er Aber die Erziehung⸗ 
„als' Vorbereitung zu diefet Giädfeligkeit- deb Ze 
. „bens, geſagt hat, in ein helleres Licht zu Reflen. Wer 
able alfgemeingültigen Prämiffen zu unwiderlegharen Brunds 
- wfägen und Regeln der Erziehungskunſt entdecken wird, wird 


vwahrſcheinlich dieſe Ptuͤfung zu einer Rechtfertigung, und 


bdieſe Beleuchtung zu demonſtratriven Beweiſen; der Rich⸗ 
„tigkeit Der Xourſſeauiſchen —— ‚erheben. * 
@&s! vermöge diefer Beetffagurig Finnen wir atfo effiem Der 
monfteativen Berpeife, daß Ronffenuifche Meesiebung 


Vorberedtung zu des aͤchten wahren Blörkfeligteie bie | 


nieden iſt, entgegen febn. 


Wie iſt nun das alles, was wir bier für und wider 
GSlaͤcſeuigeit geleſen haben, mit einander zu vereinigen? a 


J 


[4 


b 


Euiehaug gſibriften. 57 


inas der Henml söifen. mad wochte kchlet af: Beni Bieter 


Een, komnmten, D,-$ fühle ſich von den beyden geoßen: Mär: 
‚ nern, Kant und Rouſſeau, ‚mechfeisweife;in zangezuget, daß ıw 
bald ſich um den einen, bald um den atidern, als am seine: 
Sonne drehe, bald zit jenem das Principe: der. GOluͤckſeligkeit 
ſchelte, bald mit dieſemn das naͤmſiche Princiv gut heiße. So⸗ 


qach ſchiffte er ſich wit der fünften Abhandlung aus der Kae 


tiſchen in die Rouſſeauiſche Haba: hinüber. 


ge rn DM INDIE. DRIN. 
', Vi, Veber Kouffeann. Vegriff von Eixjebhng, 
Am Eingange ſtoͤßt H. H. auf die bisberigen Pidngogiter: 


— denn —8 man, nach-Aem, Miethammerſchen philoſo⸗ 


vjliſcheir· Ivurnaf (Stuͤck 2. S. 80) eigentlich die nennen, 


Die Eeind Kantiſche Termitiolohle drauchen — die für und mie 


der R. geichrieben haben. H. H. glaubt, fle hätten ihn bey⸗ 
derſeits ichs ganz und genau denug verſta uden. Das glaube 
ich auchs nur wurde Ich afıhe mit D. H. ſagen, daß die dee 
ruͤhmten Paͤdagegiker unſers Waterlandes ; worunter er, wie 


man nachher fieht,, die Kommeiratoren des: Emils ins Revi⸗ 


flonswerke verſteht, Den. Behauptangen des ſchweſzeriſchen 


Phlinfophen miderſorochen hätten; denn: ſie haben ja nicht 


allen, ſondern nur manchen, ‚amd einige unter ihnon · une 
wenigen feiner Behauptungen widerſprochen; und dieſe lege 


tern wesen mit Entzuͤcken von den großen theuern Wahrheiten, 
movon er voll fen; unterfchreiben feine weſentlichſten Be⸗ 


- ‚bauptungen, ‚widerlegen ihre Cyllegen, „bie fie nicht untere 
ſchreiben, und zeigen: dadurch offenbar, Daß fie Ih den Geiſt 
feiner Erziehungsweiſe eingenfungen find, und fo wie 5. H. 
eingefeben haben, daß R. wolle, man folle bey der Erziehung 


PR jedem abdern Belhäfte, Der. Klaus der Sache 


dem verfahren; man ſolle alſo In dem Rinde, in dem We⸗ 
fen se6 meaſchlichen Natur, in der natuͤrlichen Beſtim⸗ 
mung.kes Miniden, die Urtegeln feiner-Erziehung aufſu⸗ 
den. Ob fle da, wo Re, Bi, ımic.fir ſeldſt im Widerſpruch 
finden, wo fie von Ihm abiveihen, 3. SD. in Anfehung der. 
yoftiven und negativen Kralehnng, ‚des Raͤſonnirens mir Kin⸗ 
hen, u. d. gl. fo gang Unrecht haben, in mie fern ſie es has 
- ben, und ia wig fern H. Gihnen Unrecht thue, das zu 


ptuͤfen, wuͤrde mich bier viel zu weit führen. Es ift fehr gut, - 
das H. H. die. Sache wieder zus Sprache bringte er wird es: 


nicht Unrecht finden, daß ich die Widerſpruͤche, worin er 
mie mit ſich ſelbſt verfahen, au feyn. ſcheint, ebenfalls, zur 





—W 


— 


58, Erzichangeſchriften 
Eorace gedracht habe. Niemand kann nweyen Herten ile⸗ 
nen, am wenigſten zweyen Herren wie Kant und Rouſſeau. 


Sant ſagt wie der Erzbiſchof Beaument: der Menſch iſt von 


e 


Natur bäfe: Mouſſeau ſagt dem E. B. unter die Nafe: der 
Beni iſt von Natur gut. N. ſindet das — der Sitt⸗ 


lichkeit na pricri, and (hen. if. es eine Überfchwengti de Idee: 


; findet dieſes Geſetz a poſteriori, umb ihm iſt es ein na⸗ 
caͤrliches Beduͤrfniß des meiſchlichen Herzene. KR: rofl nichts 
von Pr auf Erden willen: Rouſſeaus Erziehung ift, 
wie & H. ſeibſt ſagt, Vorbereitung m einer ſotchen Sliet 
feigfeit. nie Rhodus! 


"VII. Pröfung einiger Sichen des Kööffeauifchen. 
* Dieſe Abhandindg iR. gleiches ‚Sbaike, mit dee 
vorigen. 

9.8 wolle mir zu Gute fommen laſſen, was er in der 
—88* für ſich fest, * —— ſein Buch beſtaͤ⸗ 
tigt, „daß nur Liobe zut Wohrheit und Kürze die Utſache der 
obedhaſtigkei meiner — gegen fein Behauptun⸗ 
„gen iſt.“ Ich bin mit ihm der Meinung, daß man in An⸗ 


——— der Wobrhelt gerade und fig, und vhne Anſe⸗ 


den des Perſen ſprehen u. | 
| in 
= Deutſche und andere lebende 
Sorachen. 


Nacherag und Berichtiaungen jun "augübenben 
Tbeile der Campiſchen Preigſchriſt über. die Rei⸗ 
nigung und Bereicherung ber deutſchen Sotache. 
gr. 8. Braunſchideig, nö. na) 

Den Inhalt dieſet Ocht iſt aiebethe The bon bielüngtich 


an. Kr. Campen fetzee naͤmlich theils fein eigenes fortgeſetz⸗ 
tes Nachdenken über Die Gegenſtaͤnde feiner Verſuche der Art, 


| —8* and vornehmllch abet die Prüfung ſeiner Worterſamm⸗ 


lung durch Hen. Eſchenbarg in den Stand, und legte ihm zus 
gleich: die Berpflichtung auf, einige ſeiner Urttheile über die 
von aim deſammleten Woͤrter zu Bere andere zu: —* 

Be igen, 


‚iA 


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“ir 

. 

, « 
J 


i Sornthlehre. 380 
sigen ;_ und mdderum andere, wach. splanpıter Norichtiskeit 
detſelden, oͤſſentlich zarb au nehmen, - Don, Bellt ey in Dies - 
ſem jeinen Nachtrege nicht bloß. Berichtigmigen jener „fol 
Beru auch ech eine Sabrmiung ‚neuen; oder: Im; unverdient⸗ 

Bergeſſenheit gerachener alaer Woetet beſonders aus der ltr 

bderdautſchen Mandactgux offenslihen Beurtheilung auf, 
Auch diefe Nachleſo ſtallte er abermals vornehmlich in Ruͤch⸗ 
Get auf-das Adeluugiſche Wörterbuch an. Lammiete ſol⸗ 
‚he: Wörter, die amtipeben darin noch fehltenu,gder mit Une 
recht, wie es ihm ſchien, Aus der allgemeinen deusfchen 
Scqchriſtſprache, ader auch: Nur aus der, edlrken Schriftart, in 
die niedrigen Spradasıen verwieſen gwargn. Daß Anzeiget 
dieſe Schrift mit Auſmerkſamteit gelcſen, und viel Gutes dar⸗ 
har geleener habe, wofür er Hrn. Carpe fo wohl., ale Ken, 

- > Efgenburg, hier öffentlich danket, ‚mögen folgende wenige Be⸗ 
merkungen, Die: ihm waͤhrend dem Leſen kamen, beweiſen. 
5.3. wird abonniten ven Hen. Campe durch unterzeichnen, 
und das, Standwort (ſabſtontirvam) abennement- durch Uns 
eerzeichnung aͤberſedt. Dagegen mache Hr. Eſchenburg die 
Einwenbung , dauß dirſe Woͤrter nicht. hieß Unterzeichnung, 
fondern auch Vorausbezablung ſchienen einauichlisßen 3 deda 

N weit der Einſchraͤnkuug, daß. der Begtiff, fit anbeifchig 
made, vornehmlich daben zum Grunde liege, Kr. Camps 
—— daß grrade, a — 
Srunde liege, anterzeichnen und Unsssseichnung die red 
sen Wörter dafuͤt waͤren. und Beurihalier muß geſtehem 
daß Hr. Campe voſikemmen Recht bat ,, weil wuͤrklich das 
Wort abomiren den Begriff des Vorqusbezahlens gar niche 
in ich Schließe ; ſondetn nur allen den: des, Anbeiſchigma⸗ 
chens oder unterkcheifelichen. Gutſagans bey einer Sack; 

doren Ertrag znſaͤllig iſt; um für den einen Theib einen gewiſ⸗ 
| Fr feften Ertrag, '.für den andern aber ringe Biligera 

rei zu eihalten; Barriere fagt He. Eſchenburge wird nicht - 
Stoß für den Theil, den. wir Schlagbaum ‚nenarg „. fondern 
and) für das ganze. Gebege gebraudg Ban) vet; aber 
falſch IR der Zuſatz, daß man bey Barriere mehr. ag in eifet« 
nes Gitter denke. Iſt dieß der Fall: fo. iſß er es doch mug. 

in Deutſchland; in Frankreich aber ficher nicht, wo die 

Bert eine allgemeine Berechnung ſowohl für Schlagbaym 
eis Gebege una Befriedigung jeder Art iſt 3 Aber nur aus 
 Kolz,. beſonders eine Einfaffung aus zufammengefchlegeren 
Wrerten. Se Gphrabing. von wahnich eivlih Br 


, 


\ N 


guder none Gulden 
_ 1i R . 
[2 


s60 Sprachlcher 

tiere mit Barre, weiches ein langes ſchmales Ocuck Holz oder 
Eiſen iſt. DB es über auch durch Gatter uud Gattertbor, 
wie At. Taripe in das Deutſche überfegt werden kou⸗ 
ne, daran zweifelt Deurcheiller, weil dieſe Bedeutusg das 
Wort in der Sprache der Neufranuken wohl ſchwerlich Haben 
dürfte, da fie dieſen Begriff vielmehr durch treillis und treil- 
lage audsrnden. Dampfhorn. Das vorgeſchlagene einfa- 
de Bert Daempfor tann nicht wohl Start Raben, weil dieß 
ſchon ſchlechthin von einem Werkzeuge, mit dem man bem 
Ton der Geigen, Hörner und Trommpaten daͤmpfet oder mäfe 
figet, gebraucht wird; alle Kichtdampfer. ©. 32. Bey Ge⸗ 
kegenheit des Wortes Zweyſang, wobey Sr. Scan gef 
batte , daß es nur die einzige Aehnlichteit von Zwieback Fi 
fih habe, macht Hr. Campe die Bemerkung, daß Ar. Stug 
dermuthlich nicht daran gedacht habe, daß Sang ein Im Mie⸗ 
derdeutſchen uͤbllches, auch ſchon von hochde utſchen Dichtern 
ziemlich oft gedrauchtes Wort ſey, dahingegen bad, fo viel 


er volfie, in keiner Sprachart ats ein eigenes Dachwort ges 


Brause werde. Abein Bier tert Kr. Campe, denn in bee 
Sprtachart der Thüringer wird es wuͤrklich als Sachwort ner 


fort bereitet. ©, 130. KAmerrhoiden — die goldene 
der; frehlich ehnunpalfender , aber nun ein ſchon ganghas 
ter Ausdencdh, fagt Kr. Campe. Und fährr for: kan 
Hätte die bteierne fagen ſollen, well das angehäufte und Ries 
ckende Bihr , bevor ed zum Finſſe kommt, Den armen Krane 


‚Ben, wie Diey, emtpfiwdfich zu praden :pflegt. Waͤre tiefen 


Ausdru@ wuͤrklich, wie Hr. Campe meine, von der Schwere 
Des ſtockenden Dlutes und deſſen Drucke ‚bGergmommen, fs 
wãre doch wärtiih goldene Ader nechdruͤcklicher, als bleierne 
geſagt, da Solid bikanarlich ſchweret als Wiey if. Allein 
dieß dürfte wech! Äberbaupt ſchwerlich der Fall ſeyn, indem 
man auch gälden Pflaſter / ein Pflaſter aus menſchlichen 
gang nennt, Xordnette. ©. 1610 Zernalas, Opera 

| ſchlecheweg · Die beyden Icktern ae 


. [4 . . N} 


ce se. 
igen m zu uubeſtimet, und Fönnten bie Zweddeurlgkeit 


‚ berbepführen, daß man eine Perfon darunter varſtuͤnde, fü 
wie ınan in Hamburg einen Roͤſtenkieker hat, d. i. eine 
Perſon, die von Obrigkeits wegen beym Hochzeitimaſe nad 
fleht, ob man auch mehr Berichte giebt, als nad dem Geſetz 
erlaubt if. ‚Warum nicht Guckglas, welches wuͤrklich ſchoh 
im Gebrauch if, und die Sache vollfommen ausdruckt? 
Manual. ©. ı70. In der Bedeutung, wo dieſes Wort | 
bey der Orgel dem Pedal entgegengeleget wird-, und wo Hr. 
Campe Beine Verdeutihung anzugeben. mußte, ſchlagt Beur⸗ | 
‘| 





theiler Handgetatte und Sußgerafte, oder Handgetaͤſte 
und Fußgetaͤſte vor. Das letzkere zum Unterſchied von dem 
Horte Berafte, womit Sr. Engel das feine Gefuͤhl benaunt 
hat, welches die urſpruͤnglichen Figeuichaften der‘ Dinge 
wahrnimmt. ı Bey Guinen, (Buineen &, 203. härte an 
gemerkt werden follen, daß die Ausſprache kuͤmen lautes wie - - 


Pd 


"auh, daß das Uniſtandswort Cadjektivum) kuͤm z. B. he | 
für kam ut, nice nur von Menſchen, die von langwierige "  - | 
Krankheit ſchwach und malt find, und befonders an einer aus · 0 


gehreuden Krankheit leiden, gebräuchlich fey, fondeen auh 
won Fiſchen, die abfiehen oder flerben wollen, gefagt werde, 
fe füne kuͤm. 


R. 
Beytraͤge zur Befoͤrderung der fortſchreitenden Aus⸗ 
bildung der deutſchen Sprache, von einer Geſell⸗ = 
ſchaft von Sprachfreunden. Erſtes Stil 2106. 
Zwehtes Stuͤck 198 ©. - Drittes Stud 200.6; . 
in gr. 8. 1795. Braunſchweig in der Schulbuch⸗ 
‚ handlung. ‚Jedes St, 12 98, _ 


Dr nächte Zweck dieſes Werbe, wie ihn Hr. Shutad - 
Esmpe, der Herausgeber deſſelben, angiebt, iſt, unfere bes 
"often deutſchen Schriften In Anſehung der Sprache öffentlich 
zu muſtern. Ihn zu erreichen, vereinigte er ſich mit einer 
Anzahl deutſcher Maͤnner, welche großtentheils ſich ſchon Vers 
Bienfte um ihre Mutterſprache erworben hatten. Das rk 
erſcheint 5 gebehkanen — er —E FAN 
und die Geſellſchaft, dir Übrigens Feine geichloflene if, ſondern 

st. 2.0.28, 2. I, DL Na ß alle 


- 











362 Sdrachlehre— 


alle zu ſich citladet, bie ihren Zweck für nüͤtziich halten, und 
zue Erreichung deſſelbes beytragen mollen, giebt ihm folgende 
Einrichtung, + Jedes Stuͤck defirtken wicd fünf Hauptfaͤchet 
oder Hauprüberfihriften entbalten. Naͤmlich: ı) Fortlau⸗ 
fende ausführliche Beurtbeilungen, worin man die, in 
Hinſicht auf Sprachtreinigkeit und Oprachrichtigkeit zu mu⸗ 
ſternden Werke unſerer beſten Schriſtſteller vom Anfange bis 
zu Ende prüfend durchgehen wir =) Gelegentdiche 
Sprachberichtigungen, worin die einzelnen Sptachfehler 
und GSprachverfalſchungen, die einem aufinertfamen Lefer zu⸗ 


gällig aufftoßen, angemerkt. und mit Vorfchlägen zu‘ Berbeffe 


sungen begleitet werden ſollen. Hiebey wird nicht gerade. auf 
Mufterfhrlften , ſondern meht.auf Häufig gelefene Werte, auf 


amfere beten Zeitfchriften und groͤßern geleßiten Tagebücher, - 
vreurthellenden Inhalts gefeben werden. 3) Gegenurtheile 
worin ein Mitarbeiter dem andern, und jeder, der da will, 


einem jeden, in dieſem Werke gefällten, ihn perfönlich ange 
Bender oder nicht angehenden Urtheile, feed, und zidar , wie 
bey allen Auſtalten diefer Ark die Billigkeit und das gemeine 
Beſte es verlangten‘, unentgeldlich widerfprechen darf. 4) 
Ausfhbelibe Sprachunterſuchungen. ie follen ſich 


mehr im Ganzen mir dem noch Schmwankenden, Ungewiſſen, noch 


nicht Kaltbaren, kurz mit den Fehlern und Mängeln unferer 
Sprache befhäftigen , fie mogen-auf oder ohne nähere Veran⸗ 
(affung angeſtellt werden. 5) Seagen über zweifelbafte 
Sälle, Antworten darauf,’ Eurzgefaßte Vorſchlaͤge Nach 
zichsen, u. f. w. unter der Ueberſchrift Vermiſchtes. Fin 
‚der endlich diefe Unternehmung fo viel Beyfall und Unterſtuͤ⸗ 
ung, als au einer ‚ununterbrocenen Ausführung derfelben 
erfordert wird: fo wird man eine ſechſte Abrheilung hinzufuͤ⸗ 
gen, worin das Adelungiſche Wörterbuch, nach der neuen 
Nüsgebe, genau gemuſtert werden fol, um es .nod mehr 
vervoßtommmnen zu helfen. Br Be 

7: Was aber die Gegenſtaͤnde betrifft, auf welche die Geſell⸗ 
.. fdaft.dey ihren Bemerfungen , Beurtheilungen und Unterfüs 

ungen achten voll: fo find es folgende: 


5 Ale und’ jede Bebler gegen den ‚anerkannten, und ia - 


aer Matur der Sprache, oder, welches eben daſſelbe fagt, in 
. der Sprachaͤhnlichkeit gegründeten Sprachgebrauch. . 


“ 2) Die vielen noch. in der Frage ſchwebenden Bälle, über 


welche unſer biäheriger Sprachgebrauch, in fo fern er —* 
J [| annt 


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tanye iſt nad gr nis ennicleden hat; und Äbet: Die daher 


noch geſtritten werden -fann. 


5) Ale diejenigen Ungehbrigkeiten fit deutſchen Auge 


drucke, die der bisherige Sprachgebrauch, aboͤr ohne Zuftims 


mung der Gprachaͤhnlichkeit, alſo bloß nach einer angemaaß- 


‚ten, nicht verfaſſungsmaͤßigen Macht vollteinmenheit in Schutz 
genommen har; die aber, wenn man ſie auflößt, oft du Un⸗ 
gereimeheiten, Widerſpruͤche und Unfinn zerfallen, und die 


daber einem: folgen Sprachgebraud zum Trebe- vor dem hoͤ⸗ 


hern Richterſtuhle den’ Vernunft und der ——æ | 
verurtheilt, und ans dem Gebiete unſerer 


um | prache verbannt 
zu merden verdienen. | © | 
| 


9 Me Odtachverunreinigungen duch: Elamlſchung 
Fremder und fremdartiger Wörter, Wortfügungen und J 


densarten; und 


5) Die neugebildeten oder aus den alten Dentmälern 


und den verſchiedenen Sprecharten unferer Sprache hervor. 
‚ gezogenen Wörter und Hedensarten, dir man In den Hier zu 


‚peüfenden Werten unferer guten Schtiſiſteller Anden wird. 
. Noch legt Campe in der das erſte Stü @ eröffnen, 


den. Abrede und Einladung alle Die Grundſaͤtze dar, welche 


die einzelnen Glieder der Geſellſchaft bey ihren Unterfuchuns 


‚gen und Abhandlungen. befolgen, werben, dieſe nämlich: daß 
8 der größten Strenge zugleich die noͤcbige Billigkeit, die 
son aller Machtſprecherey und Vachbeterey, oder ges 
lebrten Herrſcheley und Anechteley glei weit entfernte iſt, 


7/7 


and bey dem Tadel. der Gare doch die möglihke Schonung 


der Derfon beobachten werben folle. — — Geſchieht dieß mürks - 


lich, wie nach dein gemachten Anfang: mu Stunde zu hoffen 
‚Mehr: fo Fähre der Nugen, den diefe Ainftalt nothwendig ftif» 
zen muß , in das Auge, und fie wisd einem Beduͤrfniſſe abe 


helfen, das man ſchon laͤngſt hätte fühlen er und ein 


am gegen die immermehr eindeingende: Fluth fremder 
und aus allen Sprachen. der Erde zuſammen geleiteten Woͤr⸗ 


ter und Redensarten werden, die, wenn fie nicht bald abqe⸗ 


Mitet wird, unfee Sprache faſt ganz zu erfäufen drohet. De 
Inhalt der drey Stuͤcke, die Anzeiger. diefer Schrift e 


wer ſich hat, und uͤber deren Beurtheilungen, die fie enthal⸗ 
sen, ev keine neuen Deurtheiltagen zu ſchreiben gedenkt, if 


' 


When. 1. Ansführlise Beurtbeilang. dep Deuifchen 
. J nz." ° Mufles 


w_ . \ 


464 ..  Epradhiehet, 


Wurlerfäpriften in Aufebung der Sprache Im ı 
@:rd-: 2a) Epiedbem- "tungen über von Dellere Ged chee 
und b) über Eturjene Schriſten, von Sta. Eihenturg c) 
Ucher Wirlouts fannuniihe Werke won ru. Rüdiger . Sm 
.2 Stücke: 3) Herders Ideen zur Pblloiophle der Se 
ſchichte der Menichbeit, von Hra. Ciudius, mit reichen Zufä- 
ges von Kru. Campe. b) Phueſophiſche Forſchungen tiber 
die Natur und Weſenheit der Sorache, von Hrn. Auton. Im 
3 Stuͤcke: üder Withe fs Gedichte, son Heu. Eſchenburg. 
II. Gelegentliche Sperachberidssigungen. Sm ı Er, 
3) Der. neue dentſche Merkur; Senner 1795, von Hru. 
E⸗mpe. Im ⸗ St. 2) Neue Bibliothet der fhanen Wiſ⸗ 

ſchaften und der fregen Kuͤnſte, des 54 B. ı Et. von 
Ecendemſelben. b) Berliniſche Monetefgrift, Detober ı 794. 
yon Ebendemſelben. Im 3 St. a) Bermifchte Bemerkans- 
gen, von rm. Ebert. b) Zum 83 St. der Aunalen der Pk, 
-fofophie und des vhiloſoohiſchen Geifes 1795. 20h Drn. Campe. 
Ill. Spredyunterfudyungen. Sm ı St. a) lieber die 
Sprachfehler Claſſiſcher Scheiftfieler, ven Hrn. Gepnap. 
b) Leber einen vigenen Vorzug der deutfchen Sprache, für 
den Geſchichtſchreiber und Erdbeſchreiber, von Hrn. Fiſcher. 
e) Bemerkung einige Sachwoͤrter betreffend, von Hrn. Ein» 
dus. q) Bemerkungen über die Bezeichnungen des Seyns, 
von Hrn. Madenfen. e) Bas iſt hochdeutſch? In wie ° 
fern und von wem darf und muß es weiter ausgebildet wer⸗ 


dm, von Hrn. Campe. Im 2 St. a) Ueber den Ba 


ſchichtſtyl, ven Hrn. Mackenſen. b) Was iM hochdeutſch7 
vr. Hrn. Campe. Beſchluß der im erflen Stuͤck angefange⸗ 
nen Abhandlungen. e) Können amd dürfen Sprachgelehrte 
zur Verbefferung der Sprache etwas beytragen? von Hru. 
Tludius. HI Phitslonhifche. Forſchungen uͤber die Natur 
und Wefenheit der Sprache, von Hrn. Mertian. Im 3 ©t. 
8) Ueber den falfhen Witz in ber Sprache, von Hrn. Ma⸗ 
ckenſen. bRueber das Bedärfniß eines neuen Kunſtwoͤrter⸗ 
ſyſtems für die Sprachkunde, von Kran. Mertian. (Eine 
vortreffliche Abhandlung. Es wäre zu wuͤnſchen, daß dieſe 
nenen Kunftwörter allgemein anerkannt und eingeführt wuͤr 
den, wodurch alles In dieſem Städe bisher obwaltende 
Schranken und Dunkel auf einmal ein Ende Haben würde.) 
©) Ueber das Fuͤrwort, Es, von Hrn. Gedike. d) Lieber 
die aus Umſtandswoͤttern gebfideren Beywoͤrter, von Krr, 
Wagner. ED Ueber ebendenfelben Gegenſtand, von gen 
u — we. 


⸗ 


Sprahleßee . 565. 


Bwe. ff) Uber das Mar! entſprechen, von Ehendemſel⸗ 
en. 8) Orthograpbiſche Auffoͤtze 1. von Verdoppelung det, 
Mitlauter 2. über die Verwechſelung des g und ch 3. Über 
b, th, ph, sb. von Ken, v. Winterfeld. h) Kicpftoste‘ 
:merkungen Über die Wortvereinung, mit Zufägen ven. Hrn, 
ampe. . IV. Begenuribeile. Im ı '&t. a) Weber ela 
nige in Campens PDreisfhrift befindliche, Berdeutfhungen, 
- von Hrn. Anton. b) An Herren Schultath Campe von 
Ken. Lowe Im 2.8: 3) Ein Paar Bemerkungen‘ zu 
dem ıflen St. diefer Mepträge, von Hrn. Cludius. Sm 
3 ©t. 2) Ueber den Titel diefes Werts. Mit diefem drit« 
sen Stüde iſt derſelbe dahin abgeändert worden, dab er flatt 
Beyrräge zur Befoͤrderung der fortſchreitenden Aus: 
bildung der deuiſchen Sprache, jegt Beytraͤge zutr 
kweitern Ausbildung der, d. Spt. lautet, b) Nachſeſt aut. 
Swaͤtzung einiger deuten und. fremden Porter; au Cams 
wens Wörterfommiang. ; ©) Demerkungen..über das erße 
Stuͤck diefer Beytraͤge, von Sin. Eludkus,. V. Vermiſch⸗ 
ge5. Zur erſten Gt. Bemerkung einiger ‚fehlerhaften, Ans? 
deöde, von Hr. Madenfen. Im 3 St. , Anmerfungen zu 
Hin. Hilwers Bemerkungen zur. Berichtigung der deuffchen - 
Sprache 31 Kap. von, Ebendemſelden. Im 3 Se. über die, 
Woͤrter hochgebletend und hochzugebletend, non Hrn. Gedike. 


... Jeber Deutſche, det feine Dratterfprache llebet, wird und 
muß-fich Über. die fo unverhoffte Erſcheinung diefes Werket 
freuen ; ſich freuen, daß Hrn. Kerders Aufruf an das deutſche 
Geſammtweſen, feine Sprache zu fihern , ausjubilden, und 
zu bewahren, fo ſchnell und fo kräftig würfte, und daß Hrn. 
Campen es ſchon jet gelang, eine Anzahl Sprachforicher, von 
A größte Theil bereits einzeln Kih Verdienſte um une 
jore Sprache. erwarb, zu einer Geſellſhaſt zu vereinen, 
mmit verbundenen Kräften auf diefen hohen ung edeln Zweck 
. ‚Iosiuarbeiteht den Zeſetzteſten Muth und’ waͤrmſten Eifer: bes 
weifet. Damit aber dieſe ‚Ötende dauerhaft und hleibend age 
. macht werde : ſo wird auch jeder dieſen Beiauͤhungen im Die 
Ausbildung, Reinheit, Nichtigkeit, Beſtimmtheit und. Zeine - 
„heit .uuferer Sprgehe „ diejenige Aufmerkfamkelr widmen . und 
nad Kräften. und. Lage bey dem ganzen deutſchen Gemeinwe⸗ 
‚fen ſuchen zu erragen, die fie nicht. ne mit Recht in hohem 
BStade ‚verdienen, ſondern auch am ihrer Fortdauer behürie 
- Und wahrlich werdienge je Tine arte Unterneßmung beftze 
ur , May | ert 


— 


N 


5668 Eprachlehre. 


dert und unterſtũtze zu werden: fo verdient es bie gegentules 
tie Zwar klagt Hr. Campe, daß dieſer Unternehumng im 
bein verflofferien erſten halben Jahre die Aufmertſamkeit noch 
nicht aꝛworden ſey, bie ihre Fortdauer ſichete; allein wir hof⸗ 
fen, daß dieß nicht Feige der Gleichgültigkeit gegen dieſelbe, 
fondern bloß der noch nicht. binfänglihen Bekauntſchaft mit 


derſelben war. Deutſchlande Schutzgeiſt wird über fie mer . 


en, und fle reich und geiegnet an glädlichen Erfolgen ſeyn 
loffen. Und dann, welch eine frohe Ausfiche in die Zukunft! 
Wie viel reiner wird in einigen Jahren unfere Sprache er» 
Elingen,, wie viel Dunkles wird in Licht geſetzt, wie monch 
Zweiſßelhaftes beſtimmt ſeyn, und daburch bey der Geſellſchaft 
ſelbſt mehr Uebereimtinmung in den Meinungen und Gtund⸗ 
ſatzen derrichen. Denn fo ſehr auch, Kraft ihrer Geſetze, je⸗ 
der Mitarbeiter ganz unabhängig von dem andern feine Meis 
nung für ſich bebaͤlt? ‘to wird doch jeder, bey- gleichem Eifer 
für die Wahrheit und Vollendung unferer Sprache, dasjenige 
in feinen Vortrag ‘aufnehmen, : was einmal von allen ols 
zecht und wahr und beftimme und mobltlingend ausgemacht 
und anerkannt worden IR; und and fo durch fein gutes Bey⸗ 
(Hlel würfen, wie bisher das Schlechte gewuͤrkt Hat. Beſon⸗ 
ders aber wuͤnſcht Anzeiger dieſer Schrift, daß fie ſich ball 
und zaerſt zu efnens uͤbereinſtimmigen Gebrauch der Konft⸗ 
Wörter der Oprachlehre vereinige. nd follten nicht Die von 
Hrn. Mertian bereits vorgeſchlagenen em mehrfien dazu ges 
eigner feyn?. Kine nohmalige Prüfung berfefden von ans 
dern Mitarbeitern dürfte dieß bald entſchelden. 
oo. X. 


Handlungs · Finanz « und Pollzeywiſſen⸗ 
| ſchaft, nebſt Technologie. > 
Europa in feinen polltifchen und Finanz · Verhälmnif- 


fen. 1795. 8. erſtes Heft. 128:©. . gwevieß 
Heft. 113 6. drittes. Heft. 149 © ı ME. 48. 


iefe Zeitſchrift wird en dann noch Werth behaktın, wenn 


nftig die Gefichtsyuntte der Gegenſtaͤnde fh verändern. 
Ohrer⸗ 


— 


| 


v 
\: 


h 
Sinangwiſſeyſchaſt 567 


HDhnerachtet der Verlaſffer durch Eifer-für ſein Varer⸗ 
land hingeriſſen hin und wieder zu viel’ Schatten oder zu viel 
Licht ausıheite, nachdem ihm ein ausmärsiges Gtaatsinte 
reſſe gegen: oder für Preußen zu ſeyn ſcheint: fo ſchreibt 
doch mie Würde und Auftand. | 


Scharfſinn und viel Kenneniß der Politik und Finanzen - 
charakteriſtren feine Arbeit. Des Reellen iſt darin fo vie, 
‚und folgt fo gedrängt auf elnander , daß ein Auszug deſſelben 
Hier zu viel Raum einnehmen wuͤrde, wir mollen Deswegen 

“Anus Einiges ausheben. ' Ä | 


In dem erfien Heft erſcheint unter der: Abtbellung Fi⸗ 
nanzen eine neue Art Operation, wodund drm Staat eine | 
Summe verſchafft wird, (ſoviel als $ der Scaatseinkuͤnſte 
betragen) -weldhe fich feld ohne Capital⸗Exrſtattung wieder 
einlößr. DE 

| Diek Flnanzproblem wird vornehmlich durch Niederls⸗ 
gung 6 pro Tent jaͤhrlicher Zinfen in eine Bank, wovon 

mit 2 pro Cent verzinßt werden, gelößt. Die Summe, wel . 
ihre der Staat erhält, befteht in Staatspapieren, die er ausfe 
tigt. Vornehmlich Hier Gewißheit ihrer Eiulöfung verſcha 


ihnen allgemeinen Credit innen 20 bis 40 Jahren geſdiebt ( 


die Einisfung durch die Zinfen, wodey verfchiedene Wege 
zeingeſchlagen werden konnen ; welche deutlich defchrieben , und 
berechnet ſind. Die Vorthelle jeder Manler werden uͤberze⸗ 
gend vorgelegt. .- , 


SG. 20 ıc. über dns Sammeln eines Scharfes, ent: 
‚hält eine Ceitik der Maxime der vorigen dreußiſchen Nepie- 

- zung, wornach der. geſammelte Schatz todt liegen blieb. Frey 
Handel und Importation war damit unvertraͤglich. Eine atj⸗ 
dere noch merkwuͤrdigere Beurteilung ließe men ©. 76 25. 
. Aber die Einthellung der preußifchen Flnanzzweige in Devat« 
tements, deren jedes feinen elgenen Minifter hat. Durch den 
Amaginairen Centraipunte Im Staaterath wird dleſer Fehler 
nicht verbeffere. Der Verfaſſer will einen Generalintendan⸗ 
“ren. Dagegen laͤßt ſtch indeſſen auch Manches erinnern, fo 
viel Gutes ein ſolcher ſtiften kunn, wenn er iſt, was er ſeyn 
ſoll, ſo viel Uebles, wenn er das nicht iſt. Sollte nicht eine 
gute Ceutralt echnung, und eine zwedimäßig ergamdfirte gut ge⸗ 
leitete Oberrechenkammer den Staatsrath, und damit Den - 
Diegeuten ſelbſt in ſoider oriv Ucherſicht — * 
I n-4 N 


+ 


\ 





5368 — ° " Binangwiffenfcheft. | 
das Wagſtuͤck mit einem Imtenbardten überfiißig‘ machte? 
So etwas wollte einft Sraf Sinzendorf ie. Wien bewürfen. 


Im zweyten Zeft fcheint Stesenfenten die Abhandlung 
Über die franzöfihen Affignaten ein Metfterftäd zu fepn. 


Der Fehler des Convents, daß er den Aſfignaten die Ma⸗ 
tionaldemainen (16 Milliarden) ale allgemeine Hwypothek 
untergab, ſey noch jetzt wieder gut zu machen, Mur Srtede, 
Drdnung im Yunern der Firanzen, fleben Jahre richtiger 
Abtrag der Staatsatgahen, Befolgung bes vorgeſchlage nen 
Plans, und die Affiguasen würden mehr gefucht werden als 
baans Geld; dann würden auch die Abgaben der Nation zu 
erleichtern ſeyn. Die Zahl der Affiguaten fey, nur ſcheiu⸗ 
bar geqen Ras Numeralt zu groß, nice gegen die Hypothek. 
Die Urſache des Fallene dieſet Papiere liege nicht ſowohl im 
ihnen ſelbſt, als in dem Umſtand, daß Franukteich gensthige 
geweſen, deren mehrere in Lauf au bringen, als das Vet haͤlt⸗ 
niß des allgemeinen Staatsbedärfnifies bey dem ſtockenden Hau⸗ 
dei bebärft Habe. Hätte es eben ſoviel Münzen geprägt: fo 
würden auch diefe im Werth gefallen — oder‘, was däfleibe 
M, dir Waaren um fo theuer germorden fon. Daß aber der 
Undwerth allein die Aſſignaten getroffen hätte, beruhe auf der 
geringen Quantität Münze und auf Vorurtheil. 


Die Nationaldomeinen ſollten heilig unveräußerfic ſeyn; 


fe ſollten geſchaͤtzt, und zus'nro Cent verpachtet werden. Dies 


fer Pacht wäre zur Einibſung zu deſtimmen. "Bine Nationafe 


Hopothekenbant wäre zur Beſorgung dieſes Geſchaͤfts zu er» 
rivten. Die dahin einkommende Aſſignaten ſeyen jede mit 
der Nummer einer Specialhopothek zu verfeßen. Ein Theil 
waͤre zu ſundiren, d. i. verzinglich zu machen, mit ı5 bis. s 
pro Sehe; ein anderer bliebe anfangs unfundirt; erbielte aber 
doc gleich feine Specialhypothek. In ſechs Jahren wuͤrden 
"2400 Millivnen unfundirte Obligationen getilgt ſeyn, und 
dann kaͤmen die unſundirten auch zur Funditung. Die Frage, 
welche von den in einer gewiſſen Friſt einkommenden Alfigna⸗ 
ten zu fundiren oder unfundirt zu laſſen waͤren, iſt wicht bes 
“antwortet: Recenſent glaubt, daß ein Glüdsfpiel daruͤdet 
entſchelden muͤſſe. 


Zn fee Jahten bezieht die Want 3360 Millenen 
- Wade, Damit werden auf ein oder andere Art eben fo viel 
Aſſlaneten Werth ans dem Vriustdeng in dan Noelon⸗ begh 


— 


* — 
Bahn} 


gebracht. 
* 


— — — — — 


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genden iſt. 


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-.-. Ze ke 7 — — 
° . 


Ichaͤft volendet. 


| Bnongoifenfhaf: 0568 - 
. gehtadt. Dafuͤr zahit die Bänf- zwey pro Ent jur Ver 


zinſung der dann zu infundirenden Obligatienen. Eigentlich 
zablen diefes die Schuldner ber: VDant. ‚ welche zum allgemei⸗ 
nen Beſten auslehnt. 


Nach dem fechften Jaht follen ſchon 250 Milionen Abs 


gaben erlaffen werden, und 310 Millionen zu Conſolidixrung 
- der Merine, Anlage der Candle, ıc. bereit ſeyn. Des Pacht⸗ 


von 560 Milllonen bedürfe man von da an nicht mehr zur 
Schuldentllaung. Nach eilf Jahren waͤre das ganze Ge⸗ 


—* 


"Allerdings iſt es aufſallend, wenn man bedenkt, welche 


J ungeheure Geſdmaſſe in( einem folhen Reich in Werth und. 
‚Umtauf gebracht und darin erhalten: werden Fann, in jo fera 


nur das Gouvernement richtigen Grundſaͤtzen folgt. 


Noch find Hier auch einige angebrachte Seitenbllcke 
auf die Finanzen anderer Staaten merkwwuͤrdig. 


Diefer Abhandlung folgt ein Aus zug. ous einem Patiſer 
Brief, worin die jegigen dortigen Finanzmänner Fein gutes Lob 
erhalten — ferner eine Wideriegung der Schrift: Reichs⸗ 


integritaͤt, ſodann weſentliche Brundfüge der. beſell 


* 


Aeußerungen verfuͤhrt haben mag, J. B. ©. 


ſchafilichen Ordnung x, 


Das dritte Heft iſt fat duechaus volitiſchen gInhalte, 
geſchrieben zur Zeit des: franzoͤſiſchen Uebergangse über den 
‚Mheln, weiche Ereigniß den Verfafler zu einigen gewagten 
57. „wer, wie 
aich, Gelegenheit gehabt hat, letztere (die oͤſterreichiſche Ar⸗ 
„imee) mit eigenen Augen zu ſehen, der. wird. an der Serie 
„beit nie zieifeln, daß fle überall geſchlagen werden muͤſſe, ¶ 
Li fie ſich den Republitanern entgegen ſtellt!! 


| HA Wochen fpätet ; nÄd der Verfaſſer gäne dleß ger 
w 


sefäridten. Ein Veweis wie mißlich bat prophe· 


Dieſe einzige Arlelt erlaubt ſich Kezenfent Im olkiiden 


| 5, und überläge das Hebzige dem Leſer. 


. 70. 


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570: Binengmiffenfchafr. 


Deoträge zur Geſchichte der Erfindungen, von Jo⸗ 
bann Beckmann. Vierten Barideserftes Stuͤck, 
— zwevies Stuͤck. Leirzig im Berl, P. ©. Kum⸗ 
mers; 1795. Zufammen 203. 8 16% 


Befles Stack. Ä 
1. Die Seife. Der deutſchen und gallſchen Beife erwähnt 


fon Plintus. Sie wurde aber nur zu Färbung der Haare 
und als Mevlcament gebraucht. Die Römer liegen mit Aria 
waſchen, weshalb es In allen Gallen Behälter agab — ſtatt 
daß bey ung die Kirch⸗ und andere Mauern .bamit- werberbt 
werden. Das niedrige Geſchaͤft des Waſchens, fo wie andy 
das Walkens war bie Bade der Sullonen. Die Mergers 
länder hrauchten eine felfenartige Pflanzenwurzel, deren 
Name noch nicht ganz ausgemacht iſt, wenigſtens zum Bes 
an det Wolle: Griechiiche Sunitwörter zur Appretur der 
her; — 


8. Jirberruche. Iſt das Erythrodanum oder Eren- 


thodanum des Diofcorides. Im Jahre 736 watd die foh- 
derbare Eigenſchaft der Färberröche bekannıt,\ daß fie die Kno« 
en der Thiere‘, nachdem diefe einige Tage das Kraut, die 
Wurzel oder den Abfud davon genoffen, roch färbt; f. unter 
andern Joh. Ben). Boͤbmers -Diiiertar radieia rubiac ef- 
ſectus in corpore animali. Lipf: 175ĩ. Diefe Bemertang 
ſteht aber fon: in Lemmil  occulte naturae. rmigacula im 
4 Due. Auch das Galium thut diefe Wuaͤrkung. 


3. Taſchenſpieler. (Seiltaͤnzer und Balancirer, 

Pferde⸗ und Hundeabrichter et id genus alii) Der Verf. 
glaubt, es ſey beſſer, eine ſolche beluſtigende, und wahrlich 
nicht brodloſe Kunuſt zu ergreifen, eis zn betteln und zu ſteh⸗ 
fen 5 da die nüglichen Gewerbe alle mit Bubjekten überfegt 
. Segen, Schöne Stele aus Mainal in der Note ©. 52. 

bie die Gewerbe elaffficiet, und den homme de lettre ſchaͤtzt. 
— Ein abgericteres Pferd wurde 1601 in Liſſabon zu 
Beer verdammt. — Alte Geſchichte ber Taſchenſpielerey 
unter dem Namen der Zauberey. — Senertänfte, Die 
Prieſter waren die größten Taſchenſpieler. ©. 72. wird aus 


Stränden vermutbet, daß auch die Feuerprobe eine ihrer Gau⸗ 


Eeleyen gewefen. — Becherkuͤnſte. — Leute, bie ihre na» 
tuͤrlich⸗ große Stärke wie Vortheil zum Exhaunen 7 
* 


Ä Ä E 971 
bee: wi rn Paramidin von Aber · ein. 
ander fichenden Menſchen > Werihiedene Balancirer in 

dm Zeiten. ‚Abrichtiatg.der Elephauten; der Hunde; der 
Dienen in neuen Zeiten, Menſchen die mit den Fuͤßen 
Haͤndearbeit verrichteten. Moarionetten, Antomaten: dieſt 
Pd wahr ſcheinlich zugleich mit Erfindung ei Mulſter⸗ Uber 
aufgekommen. Baucenfouifebe Automaten won ı738 an, ber 
ſonders die Ente. Diele. ifk nicht die erſte thieriihe Auts⸗ 
mate. Medende und muficitende Siguren, Lbineſſhis 

Schattenſpiel. — 

N .. Wachrwächter.. Die Noechtwachter der Alten ioas 
em Sauer und Allarn:mächter; Nachtfinibenrufer oder viele 
ineht Zeitenfer hatten fie nur im Krirge, und warum nicht 
auch in feteötichem Staͤdten? Nur am Tage: ließen fich die 
Bornehmen b ch befondre Diener die Stunden nach den oͤf⸗ 

apeen anlagen; denn erſt ſpaͤt ſchafften ſich 
Be Großen auch in ihren prächtigen Wohnungen dergleichen 
been. Mad gefchebener Einführung der Stadt⸗Schlaguh⸗ 
Ben. erſchienen die Machtwaͤchter als Stundenrufer md zwat 
de Deutſchland zuerſt. An Ende des ı6ten Jahrhunderte 
wunderte ſich der zeifende Monta ame, und zu Ende des ı Tten 
Mabillon über dieſe deutſche — Thurmwächter: 
dleſe ſcheinen ebenfalls deutſchen —ES zu ſehn, wenige 
@ens in Anfehung des Ausblafens der Stunden, Es gab 
Sim ine Belt, wo den beftändigen und auf Ren Thärmen wohnen« 

Ä teen verwehrt wurde, ihre Weiber bey fi) zu has 
Ben, damit die Rirhe n icht perunreinigt werde! 
Scriptor. rer, Suevic, Ulmae. 727. p. 79. Die Ipurme 
waͤchter auf den adelichen Schloͤſern und Burgen. — In’ 
Vielen Gegenden des Morgenlandes werden die Otinden auf’ 

Sreyhängende Breter gefhlagen, und, in Petersburg anf ders 

gleichen Eifenplatten. u 


5. Kalender. (Zufag mu Th. i. G. 108) Ein Mads 
rag —8* Kalender aus dom Anfange des 16ten Jahrhuu⸗ 
»Derts Uus deſſen Ende könnte Rec. ©, 145 zehn Kolen⸗ 
Der fürs Jahr 1598 und ſiebzehn fürs J. 1409 oinſdieben, 
2 er vor ſich hat. Die erſtern And: ) einer v. M. Georg 
os, Plarrern zu Burkbernheim. Nuͤrnberg, mit Laie 
Fer. Privi 2) —— — —— zu 
ruhen en. : *X 3 d von 5aꝰ durch 
D4. Albisum Molierum von Otraupis, Lalstiam, . Theo. 





logum 


573 Otnonzwiffenfhaf: 
logum und Aftronomum. - 4) Dur& D. Lumm Batho- 
dium, Fuͤrſti. Pfahzgraſiſchen Medicum zu Simmern. 
Strasburg, 1598. 5) Die große Praftica Aftrologica anf 
bas J. 1598, gutherzigen Chriften zu trewer Warnung in 
den jährlichen Zeiten geftellet, burch M. Ich. Paul Sutorium, 
Ecclefiee Miniftruns und Mathematicum zu Nürnberg auf 
die dortige laritudo won 49° 24° calculirt, mit taiſetl. Pri- 
vilegio. 6) Durch Marchiam Fiſcher in der Vergſtadt 
Ocladenwald. Mit kaiſerl. Privilegio. 7) Dergleiches 
auf die Polhoͤde von 52° 1 (für Braunfſchweig » Wolfen 
buͤtteſ). 8) Dergleichen für einige Heſſiſche Provinzen; In 
Zulda gemacht. 9) Auf die Polhoͤhe von 50° 6‘. zu Uhrbach 
an ber Bergfirage gemacht und zu Erfurth gedrudt. 10) 
Deetgleichen won Leonhord Thurneggern zum Thurm, auch ja 
Erfurt gedruckt. 


Mir Recht wird S. 151. Ber Staatskalender:? Starus 
yarticularis regiminis Ferdinandi II. als merkwuͤrdig gerührt. 
Dec. hatte die gleiche Empfindung ben deffen Durchblaͤtterung; 
uud kennt die bodaͤndiſche und dentihe Ausgabe. Jerne iR 
im Leiden bei den Elzevieren gedrudt, daher der. Umſtand, 
daß fie flets unter den Elzedieriſchen Republiken erſcheiut. 


Zu ©, 147. dieſes vierten, und zu 119. des erſten 
Bandes fügen wir noch bey, daß wit von dem dort ermähns - 
‘ ten Almanach nova per lohannem Stoefllerinum *) erc, | 
die Ausgabe von 3507. Venetiis, impreflit Petrus Liech- 
tenftein Colonienfis Germanas,, aus einer äffenttihen Bi⸗ 
bliorhet vor uns haben, und auch deffen Fortſetzung, oder 
Die Kalender » Tabellen von 1532 bis 1552 unter ebembdeflel- 
ben Stöfdlerse Namen. Tübingae, 1532. ingleichen: Al- 
. manach novum Petri Pitati Verouenfis, Superadditis an- 
nis s. Supra ultimas hactenns in lucem editas Iohannis 
Stoeffieri ephemerides, a 1531 ad furur. ann, 1556 et. 
Tübingse, 1544, .: Bepde in 4. und endlich diefes Petri Pi- 
‚rati Almanach ad annos XII. abanno ısse usque ad ısa 
Tübingae, 1553 und mehreren dergleichen Werfen mit Te 
‚fein ie um J. 1653 calaalier. -. 

3Juw 7. 


2 ſo Ki: oh. om 


r 


„Fuer Stöd. .- . Sn, 


Gefcorene Speifen. Ranſtud er Bis, Der 
——— des Schnees zu Abkühlung der ‚Setränkt 
wird in den aͤltſten Büchern und ſchon in den Sprächiostrern 


Salomonis gedacht. — Abgefottenes und in der Gonne 


warm gewordenes Waſſer wird chef iu Eis. — Heliogaba⸗ 
Ius ließ ganze Schneeberge Herbeyiühren, um die Luft abzu⸗ 
fühlen. — Eisgruben gab es im J. 1553 In Brankreich noch 
nicht; aber. in Conſtantinopel, auch in. Italien; und das 
franz. Wort glaciere ſteht noch nicht in Monets Woͤrterbuche 


von 1635. — Doc bediente man ſich des Schnees und, Ch 


 Binänpofffeüfchaft, m ö 


. 


fes fchon an Heinrich 111. Hofe, wie aus der Isle des Ara | 


maphrodites und andern farprifchen Piecen auf diefes Könige 
Megierungsperiode zu fehen iſt. Barro und Bucaro, ein Ge⸗ 


faͤß aus reinem befondern wohlriechenden, der Siegelerde aͤhn⸗ 


lichen Thon, der aus Indien (d. h. Weſiindien oder Amertfa) 


and Portugal koͤmmt und das Trinfwaffer kalt erhält. Von 
dieſem Thon und feinen Eigenfchaften ift nachzuſehen der Graͤ 


finn d' Aunoy Reiſe durch Spanien 11. ©. 92 und 109. 
(In Recenſentens franz. Original 4 la Haye, 1693. 13. 

(kehrt deſſen Beſchteibung tome II, ©. 143.) Gegen Ende 
‘des ı zten Jahrhunderts wird iu Frankreich der Alleinhandel 

mir Schnee und Els ſchon verpachtet? — Abkühlung der 

Getraͤnke durch Salpeter wird gegen 15 30 in Rom uͤblich. — 

Die Kunſt allerley wohlſchmeckende Säfte gefrieren zu mas 

hen, übten ‚die Franzoſen zuerſt ‘gegen Ende des vorigen Jahr⸗ 
dhunderts, und unſre teutiche Köche lernten ſolche in der Mitte 

des gegenwärtigen nachahmen, ob man. glei ſchon Spuren 


daven in Varclche Arsents, ifo aus ‚dem Anfang des ı 7ten 
antrifft. —E 

Uns Safe 1660 erfand ein Slorentiner, (rocope Eon» 
teaux, das Kunſtſtuͤck kuͤhlende Getraͤnke ganz in Eis zu ver⸗ 
wandeln, und dieſe Waare machte ums J. 1670 ben vor⸗ 
nehmſten Theil des Abſatzes der innungemäßigen Cimona⸗ 
diers in Paris aus, deren es 250 dafribft gab. Gefrorne 
Butter wird 1774. nit Hälfe des‘ Düc de Ehartres Mode... 


e, Caliberſtab. Guſab zu Th. 2. S. 462) 


3. Blaͤtterſtelette. Man verfuchte fie um, die Mitte 

Dre vorigen Jahrhunderes zuerſt zu machen. Procedur· Fria⸗ 
derich Aurich brachte die: .Bunk.ie Boltsmmenpelt. De 
er: 


‘ 


- + 
& 


. 


574 Rnanzwiffenſchaſt. 


Verfoßrungsart hat er 1723 ſelbſt gedruckt heransgegeben. 
Die innere Bildung einer. Birne beſoreibt J. Bou Kamel 
1727. Oeligmenns Blaͤtterſkelette kommen 1748 heraus, 
Bleiben aber unvollendet. Kunft aus Blaͤttern Bäume zu ers 
ziehen; aber nur aus Eitronenblättern. — 

4. Tuͤrkiſches Papier. Das beißt mermerirtes; wie 
«6 gemacht wird. SB wahricheinlich, trop dem Namen, 
ine deutſche Erfindung. Man ſehe unter andern die franz. 
Encyclopedie Artifel: Marbreur de papier, 


s. Waſſerwage, Salsfpindel, Senktwage; Lat. 


. hydrometram, hydrafcopium, baryilion etc, Ihre aͤlteſte 


Erwähnung in einem Briefe des Syneflus an die Oypathie. 


Erklarung einer Dunkeln Stelle diefes. Driefs. Ein gewiſſet 


Priſcian hat die Senkwage des Syneſtus metriſch befchrieben, 


amd das Gedicht ſteht in Wernsdorf puetis minvsibus p. 


5:0, — Pie war im Sten Jahthundert bekannt ; wurde 


aber wieder vergefien. Nm 1644 befthreibe fie der Sefult 


—* 


Cabeus, weicher ſie aus Thoͤldens, Pfannerherrn zu Fran⸗ 
kenhauſen, Haligrophia zu kennen geſteht. A, Kircher hat 
das meiſte zu ihrer Bekanntwerdung beygetragen. Sle wur⸗ 
de mun in Närnberg verfertigt, und weit. umder verſchickt. 
Verbeflerungen der Senkwage durch Moncenys, Corner 
lius Mayer ugd Robert Boyle. — | 


6. Eau de Luce, Eine flüßige, fluͤchtige Seife von 


- Sehe ſtarkem angenehmen Geruche und. milchichtem Aufehen, 
. aus flüchtigem , kauſtiſchen, flüßigen Alati und dem hoͤchſt⸗ 


gereinigtem Bernſteinol zufammengefege. Eine gründliche 
Nachriot von deſſen Zubereitung gab ber Engländer Doſſia 
in dem 1758 gedradten Elaboratory laid open, deutſch 
überfepe unter dem Titels Das geöffnete Kaboratorium. 
Altenburg, 1760. 8. Das Ältefte Eau de Luce fol von 
2743 , und deflen Erfinder ein Apotheker Luce in Ryſſel ger 
welen feyn, wiewahl die franzöflichen Schriftſteller es in Pas 
sis erfunden glauben. Zu bemerken if, daß ein ins "Auge 
gefallener Tropfe blind macht; weiches befouders denen zut 


u Warnung diene, die es wider Ohnmachten brauchen. 


1. Ananas. " (Zufag zu h. 1. ©. 434.) Diefer 


Feucht wird zuerſt erwähnt in der audenten Decade des Peter 


Mariyrs, des erften und zuverläßigften Geſchichtſchreibers von 


Amerika. Lisevamhonig von dieſem Merte, die man * 
u 


„ 


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— _ Bm _ mu 1  -_ 


Smanynifiafhef? Bar: Te 


auf, = Macher 1578 Hat ein Wundarzt Ehehevb⸗ Aeoſta 
die Ananas ſpaniſch beſchrieden und abgebildet. Man weiß 
nichi ganz gewiß, bb dieſe Pflanze aus Amerika nach Oſtindien 
virſeht worden, oder ob fie in dieſem letztern Erothell auch 
rinhemifch ſey. Wenigſtens waͤchſt fie jet dort wild. In 
Sialien war dieſe Frucht 1646 noch nicht, und in Frankreich 
noch nicht im 3. 1682; In England. wurde fie zuerſt 1699 
\ zezogen. Vieretley Arten ber Ananad. — 
3. Schreibfedern. . (Zuſatz zu Th. 3. ©: 12). Ibr J 
Gebtauc fol bis ins fünfte Jahrhundert hinauffleigen. De 
Koͤnig der Oſtgethen Theodorich war fo unfähig ſchreiben zu 
Jernen, daB er em tech ih machen heß, im welchem 4 Buch⸗ 
ſtaben ausgefchnitten waren, in diefe Deffnungen zeichnete 
gr mit der Jeder (penna,) Am achten Jahrhundert war 
die Schreibſeder ſicher bekannt. Ein Oachſe Althelmus 
oder Adelhemus, deſſen Schriften in der Bibliotheca maxi- 
ma patrum ſtehen, bat ein Gedicht de peuna fcriproria ges 
macht. Alcuin gedentt gleichfalls der Schreibfedern. Ob _ 
geachtet ihrer Verzüge vor den Schreibroͤhren, hat man 

ſich dennoch noch lange der legten, zumal zu geeber Schriſt, 
und bie ins ſechzehnte Jahrhundert, bedient, wie aus einem 
Briefe Reuchlins an B. Pirtheimer, und. einem dergleichen 

von Erasmus an Neuchlin zu jeben iſt. Gegen das J. 1433 
garen Federn und Tinte einmal fehr xar!!. Die heften 
Schreibroͤhre kommen aus den ſuͤdlichen Provinzen Perliens. 


9. Wechſelweſen. Verordnung vom J. 1394. we⸗ 
gen der Aceeptation der Wechſel, weiche beweißt, daß das 
MWechſelweſen ſchon im vierzehuten Jahrhundert vollkommen | 
eingerichtet war, und feine Kunſtwoörter wir jest harter Die 
Nachricht ftammt aus einer ſehr ſchaͤtzbaren ſpaniſch geſchrie⸗ 
denen Geſchichte des Seehandels und der. übrigen Gewerdbe 
der Diadt Barcellona, Aus den Archiven der Stadt: Me- 
moriad biltoricas ſohre la märina, commercio y artes de 
la antigua ciugad de Barcellona esc. por D. Antonio de , 
Capmany y de Montpalau, Madrid, 1779. In 2 Bänden 
a. Das Du iſt zur Geſchichte des Handels in den mittlern 
Zeiten von der größten Wichtigkeit. Hr. Hofrath von Mars 
‚ers will ſich der verdienſtlichen und nicht leihen. Arbeit un⸗ 
terziehen, es zu uͤberſetzen. 

20) Intelligenzblaͤtier. (Zufap u 2.% e. 291.) 
Die oxiten Hamdburgiſchen find 1740 erſchienei. In der eine 
De 


.. 


' 


576 Finan zwiſſenſchaft. 


kandigung wird gemeldet daß man dergleichen fon ia Lon. 


den, Paris, Wien, und feit etligen Jahren in Srautfurt 
eingeführe Habe. In Hanau begannen ie 1725. In Dres 


Bean 1732, und ohngefaͤhr auch um diefe Zeit in Mannovwer. | 


Man muß auch In Athen Intelligenzblaͤtter gehabt haben, wie 
ans Aucians Erzählung vom Philoſophen Demenaz erhellet. 


rc. Buchweizen. (Zufag zu Tb. 2. ©. 533.) Muß 
(don im ısten Jahrhundert in Dertſchland flark gebaut wor⸗ 
den feyn. In einer plartteurfhen Bibel von ı522 kommt 
cfatä 28, 25. Boekwete vor, meldes Luther durch 
pelz üderfept. Dafypodius in feinem WB. vom 1337 
nicum, Butzwéeyft. Iſt in England 1597 ſchon gebauet 
orden, und wird es auch von ben Ruſſiſchen Landieuten. Ja 
©ibirien beſaamt er fi ſelbſt auf.a bis5 Jahre. Waͤchſt 
bey Darmſtadt jetzt wild. 
Bir. 


WMuͤnzwiſſenſchaft. 


Doctrina Numorum veterum, conferipta a Iof. 
Eckhel. Pars II. De Monera Romanorum. 


Volumen V, continens Numos Confulares 
et Familiarum, ſubjectis Indicibus Vindo- 
bonae, typis Kurtzbtikianis. 1795. 4, ©. 
364 ENR SH. _ | 


Wenn man diefes Werk noch nice Eennt, und den Til 
bief«s Dandes allein wor ſich har: fo ſollte man glauben, Daß 
bloß von dem zweyten Theile fhon vier Volumina erſchienen, 


und diefes der fünfte wäre; nicht aber, daß diefes das erſte 


Wolumen vom zweyten Theile’ wäre. Nach des Rec. Mei 


nung hätte dieſer Band ſchicklicher als das erfte Volumen vom 


zweyten Theile angegeben werden follen. 

Diefer Band enthaͤlt zween Hauptabſchnitte, movon- der 
erſte die Namos confulares, der zweyte die Namos Familia- 
sam abbandelt. Conſulariſche Münzen And, nach unferm 
Verfaoſſer,, ſolche, die zu den Zeiten der roͤmiſchen Republik 
unter den Eoufuln geſchlagen wurden, und auf denen u. 

u ” 0% 


ö— — — — 


— — 


Moapwiſſenſchaft. 37 


'eltren Hamen'von irgend einer tömifchen Bamallle findet; Bar 
nitienmüngen hingegen’ ſolche, auf welchen man. bergleichen .. _ 
N amen finder, daher fie auch von den Bauen diefer Gamie 
Aeıı Numi Familiares, ober. Familienmuͤnzen, genennt wer⸗ 
ben. Letztere wurden befonders: zu den Zeiten der. Mepublif 
zeptaͤggt. BE Zu 

ans bit. Kanfnlariihen Münzen. hetrifft: fo rechner par 
Hr. Verf. alle Altes hierher; aber mit was für Necht, weiß 
lch nicht. Er ſelbſt führe Stellen ans. den Alten an, worin⸗ 
nen gefagt wird. daß ſchon Servius Tullius Kupfermünzen 
ſchlagen ließ. Ich glaube allo, dag man fie nicht allein chem " 
fo gut als Münzen der bendentegten Könige betrachten kann, 
fordern auch als Muͤnzen ber Republik und der Kalfer, und 
zwar nicht bloß des Auguſts, ſandern auch. der folgenden, der 
zen Kupfermünzen erſter Größe ohnſtreitig ben Werth der 
Alftum hatten. Ueberhaupt ſcheint der Name Confularifche 
Munzen fehr ſchwankend zu ſeyn, wenn man ihn nicht als 
funeuym mit der Denennung Samlilienmönsen betrachtet, 
deren gewiß ſehr viele, wo nicht die meiſten, unter den Con⸗ 
füln geſchlagen wurden, ünd daher mis eben dem Rechte Cou⸗ 
falariiche Münzen geuennt werden können, wie jene. 

Ferner waͤnſcht Wrc,,. daß bey einem ſolchen Werke, wel⸗ 
ches gewiß in Zukunft von manchem Muͤnzſammler (und nicht 
mit Unrecht] als Orakel gebraucht werden wird, auch auf bie 
genauere Beſtimmung der verſchledenen Arten der Aſſium 
NRALscht genommen „ und dlefe gatzze Sache in eine gewiſſe 
Ueber ſicht zufammen geftellt worden wäre, damit der Samm⸗ 
ler , oder Überhaupt jeder Dilettante im Intiquarifchen, der 
in feinem Fache immer ein Gelehtter von vorzuͤglichezn Nange 
feun Kann; aber Welleicht en ie Befnäfte, die mie 
dieſer Wiſſenſchaft nicht in dir geringftin Verbindung flehen, 
nicht Zeit hat, ſich ins Detail der aiten Numismatik, bie 

er bloß zu ſeinem Vergnuͤgen treibt, einzulaſſen, ſich Rathhe 
erholen Könnte, wenn Ihm Alles von verichiehener Att, oder 
Theile derfelden von verſchiedner Groͤße oder Gewicht vorkom⸗ 
men; uuf denen aber doch eineriey Werth mugegeden IR. | 

Ich weiß es wohl, Münzen verlieren durch die Länge 
der Zeit etwas vom ihrer Schwerg, beſonders wenn fie ans 
fo frähen Zeiten find, wie die Als: aber, darauf kann und 
maß man auch, bey dem Gebrauch ver Wange, Ruͤchſicht neh⸗ 
wen. Judeſſen iſt es doch bey dieſer Art Münzen näthig, 

dieſe zur Hand zu nehmen, wenn man auf eine gewifle Art. \, 
” By RO} A. 1. B. 8 % deſtim⸗ 


—2 


I 


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1. » 


- 


518 Manzwiffenſchaft. 


beſtiuimen will‘, za welcher Einffe bieſes oder jenes Stuͤck ge 
Dörr; und es er Sawere in befaster Ueberficht angegeben Im zu 
dhaben, wuͤrde oem Lebhaber der alten Numismatit ange 
nehme geweſen Um dieſe Idee beutlier. zu machen, 
will ich fie in. € er Tabelle vorlegen, :die ich für:nichts am» 
Ders ausqgebe, als kr einen rohen Gedanken, der um wieles 
derbeſſert/ bericptigt und etrochert werden mei - 


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78. 


"Minpeifinfgh. 129 


Aunter den eigenglichen: Fhı mängen hat Ar. &..a: 
ste Name Gran mir —X ag Bon Met u 
Kotell noh nit ei Tr 
bemertt; Autronia, nel 
zechnet ;. Barbatia,. weld 
— von Familiı 
Hält; Cagia; Tanidıa, ı 
milia Eee rechnen FE 
Turullie Die Münze m 
Meg niet. zu den Famili 
on Smytua ſo ınie.die 
ılia Maevis op Ar. E. 
Wrauritaniſchen Kbnizs g 
.. Die’ eberſicht von ter fpeeiehlern ‚ MaefAtsung „des 
Sarijen iR: ſolgrude: VSceltio 2. dev Namig. Tod/mlaribus, 
Cap. I. Numorum Romanorum, tum canfularium origo 
ec antiguitas. II. De monetq aenea Romanorum, $. ı, 
de Afle et ejus partibus. ‘2. de atfis diminutione, 3. 
Cheradeieg moneag, aemeae ‚confularis.; 4. ‚Catalogus 
monetae "alrieas‘ cohfufatis,‘ “ML. De’ Moheia argentea 
Romanorum.. '$, ı. de exogdiis monetae-orgengeae ejb 
“que.dirttione, #. de-Denario , &jusque! poridäre ’ado- 
tie. ee anni jysque: notis. x. ne ejos · 
qus notie 9. terum.numerandi ig, tiis. 
de valore ſeſtertũ cı 4 te ad — —E 
——— 
reale, pondere valore, 2)'$itne moneta-aurea flante 
-rep: en’ lege ordinaria-figaata?: V. Catalogus aumbrum 
‚anlaliam:. VJ. Je.numis peregrinis inlsipuf BgMA, 
ı, Numi peregrini aurei inferiptü. ROMA. . : ö 
Ze argentei nm 
8. Be ne ii 


























Be DZ. Za.. 

iuſccipti ROMANO vel ROMANOM.: 

Ir. de humis Familiarum, Prolegomena, Cap. L 

m de utilitate numorum Familiarum, U, de nomie 

nibus in numis Familiaram. III. de magiftratibus in na- 
mis Familiaram. ‚_ IV, de Illviris et 1Vviris monerg« 
Ubus. V, An ad folos III viros pertinuerit monetae nee 

tum? "VI. An, et’a quibus extra urbem fignati numi 

Kom I, deEpigraphe in namis Familiacumb, VII. 

2 TE ur de 








x 





ual ’ Te” 
58° Krlegswiſſenſchaſt. 

AA. ie PERS BER 
"Und ae typig in num amiliarum, in genere. 'IX. Ki 
capiibas partis adverfae. X. de capite muliebri gales- 

U uis. „XII. de typis laadum dome- 
f III, de typis cum adlufione ad nd- 
' s folitarüis. XV. de typis pemio 

ı Terratis. ‘ XVII. de numis reftitu- 
‚htonologia numorum Fäaniliarum. 
gei numos Femiliarum ilfüflrarag. 
ns —  Numi Familiarum deferipti, 
IN it} Volumen V. 1) Cognomi- 
ium. 3) Rerdm. ' Das erde ab 
arm Saumater ſeht atigenehm fejh, 
‚erfelben‘, denn er auf einet ihm uns 








\ we nur oöngefähr ein. Woer beraustrin 
«geh kamiheſich manche derſelben leicht entziffern wird. \ 
Kriegswiftenſchaft. 


Detrachiungen über den Feldzug, welchen die all 
tem dkemeen im Jahr 1794, In ben Niederlanden ' 
fahren tberden. —Geſchrieben im Monat Mit) 
des Jahres 1794. voneinem . ....,Offieiet; 
der in der, Echlacht bey Fleuruͤs den 26ſten Jum 
(1734) fein Leben verlor, — Gedruckt im Me, 
RE 795. —Mit zwey Kupfentafeln, 
ins. 160 Seiten ..: EEE 27 


ö )iefe Betrachtungen, die ſchon gu Anfang des Jahres 1794 
m Ani Chfekreihifchen )- Officier geichrieben ſehn ſeln 
‚den, dem Titel zu Folge, In der Soladt bey Fleurüs 

tet worden ſey · — haben wenig Geſterteichiſches an fd. 
Mahriceinli find fie auch nicht zu jener Zeit ſchon mis b 
„gend einer Feder, einer hfterreihilhen oder Preußiihen — 

„ gefloflen, fondern fie find das Produkt einer ſpaͤteru Perlodt, 
und Ihre elgentliche Äb ſicht If keine andere, als eine befkek 
dene, aber freymůthige KeitiE des Feldzages ; den die Heſte. 
‚seidjer , Engländer und Hollander im Jufr 1794 RA We 





on Ketegeniffenfhafe.. - 588 


WViederlanden wuͤrklich gefuͤher haben, zu machen, und zugleich 
einen Opetationsplan fuͤt eben dieſen Feldzug anzugeben, der beſ⸗ 
. fere Refultate verfgrechen ſollte. Diefe Kribik und dieſer Opera⸗ 
tiensplau ſcheinen aber die Arbeit eines preußifchen Offielers 
a ſeyn, der Ach damals, — gewiſſer Urſachen halber, — 
key der großen oͤſterreichiſchen Armee in den. Niederlanden 
befunden. haben mag. ⸗ Im Ganzen verraͤth dieſes Berl. 
große Lokalkenntniſſe, und eine reife, von den wahren Grunb⸗ 
fägen des Krieges geleitete, Beurtheilungskraft. — Recena 
fent wiß nicht entfhelden „ob es ein Gluͤck für die Sache der 
wahren Freyheit iſt, daß die Heere der Alliirten im Jahr 
1794. dieſen fpeeulativen Operationsplan nicht. befolgt. ha⸗ 
ben ; fo viel aber ſcheint gewiß, daß alsdenn, nad) jener für. 
die Siederfande errungenen Graͤnbartiere Zraukreih nicht‘ 
auf der. Stufe des Gluͤcks und der politiichen Groͤße ſtehen 
wuͤrde, auf der es heute fteht. Sin jedem Bulle aber har die. 
Sache der Wiſſenſchaft, wenn auch jerie Betrachtungen nur 
als Spekulation da ſtehen, durch diefen Krieg febr gewonnen. 
und gewiſſe Grundſaͤtze des Krieges find durch dein Krieg 
ſelbſt im ejn beſſeres Licht geſetzt wrden. 


kam möchte es dem fehlgeſchlagenen und — fehlethaf⸗ 

ser. Markſchen Operationsplane, der wahrſcheinlich mehr das. 
Kinb irgend eines politiſchen Queerkorfs. als das Kind eines: 
militairiſchen Kopfes, wie Mac ſeyn ſoll, iſt, Dank willen, 
daßier dem Verfaſſer Veranlaſſung zu dieſen Betrachtungewn 
u. ſ. w. gegeben bat. "Was. Mecenfentm dazu verleitet, ir⸗ 
gend. vinem politischen KLueerkonfe diefe Sünde aufzubürden). . 
ER: weil er während. des ganzen ‚Krieges rlichrmale bemerkt 
Hat, daß die Politiker alle Immer nur Parls ſahen, alle ti 
either. geben der. drey erfteg Campagnen, nur, auf elnem ana 
dern Wege, darauf hinapbeitetgn. . Ganz ivje aus meinen, 
Seele genommen iſt daher dasjenige, , as in det Anmend 
tung ©. 121 und ı22 über die Verbindung der Politik 
und Bieiegeswiflenichafs gefagt wird: · ¶So iſt ebenfalls 
und gewiß in unfeen Zeiten von dem 'guögerii Nutzen das gar 
ſe Kapitel, von dem ſtrikten and often VBercheidigungskriegl 
Dieß, and was Dre: Verſaſſer an einem anderk Orte uͤber die 
Bertheidigung der Niederlande, nuch der vomn Kaiſer Joſeph 

votdenommenen Sehleifung der Varrierplaͤze, ganz vortreff⸗ 
ich auseinanderſehe, Rad Wahrhelten, die man nicht oft ges 
aug wiederholen dache; beſondors ſtad us’ Verfaſſers BDemer⸗ 
en 0] O0 kungen 

. or 


- l Y 


98 Kriegewifſenſchaft . 
Burgen uͤher das Soſtem dee Defenslinien, an dem ua, vo 
an einer Leimruthe, klebt, und im deſſenwillen man die Trup⸗ 
per, wie zu einem Peflcorden „ zerſtreut, fehr leſenswuͤrdig3 
weil diefes Soſtem bey einem. nur. einigermaaen geſchickten 
Geguer jedesmal mit dem Ruin der ſich vercheidigenben Armeen 
verdunden If; — Indeſſen weicht des Recenſenten Meiung, 
Über die in ben Miederlanden zu führende Offener , gung 
yon ber Meinung des Verfaflees, die er in Diefem Werke Aufo 


‚— ab. 


Recenfemt glaubt naͤmlich, dog, nachdem Dalentlennes, 
Eonde‘ und le Quesnoy im. Jahr 1793 einmal genommen 
waren, und man die Eroberung von Maubeuge In demſelben 
Jaht nicht mehr⸗durchſetzen tonnte, "es im Jaht 1794 beſſer 
geweſen ſehu würde, zioiſchen der Schelde und Maaß, — 
defenſive —. jzwiſchn der Schelde und Lys aber offenſive, 
‚auf Killes und oh der Lys vis zum Meere wieder, langf 
ber von dem Verfaſſet angegebenen zweyten Vertheidigungsli⸗ 
nie, die von Menin na Mieupore läuft, defenfive zu geben. 
Hier, in Kurzem des. Recenfeuten Sruͤnde für. diefe Mel⸗ 
vn eriper ».000neg . _.o 
3). &rhelor, nach der Ferrariſchen Karte, (denn nur 
nach dieier: vorerefflichen Karte, niche nady eigenen militairke 
ſchen Befidstigungen‘; baurtheilt Reeenſent jenes Kriegesthea, 
ser ) das Terrain zwiſchen der Scheide, oder von Ot. Amand 
an gerechnet , zwißchen der Soarye mıd Manfi; laͤngſt dem 


a 


— — — — —— — — —— — 


Uleen der Sambre durchſchnittener, dls das Terrain zwiſchen 


der Searve und Los; für die Defenſtoe alſo jenes, für dir 
Offenſine dieſes ·geſchlaͤterr. 


*) Verurſacht dieß dur chſchnitente Lerraln dem Zeinde, 
ibegen der von ihin zu beſoͤrchtenden Offenſive von dieſet Bel: 
te, aus eben dern Grunde mehr Sctoierigfelten , ale "jenes, 


... 32. Weyn Namur, Charlerod uud More im Jahr 1794 
wur In ‚einigem Verpbeidigungeftand geſetht worden find:.fe 
bar; man. bier, gewiſſer maatzen zwey Osängbartieren, nämlich 
ee nathsliche — die ber Bambre, uwb: ine Fünfiliche, 
Die der ferien Mate Namur, Chatlerdv⸗ Meng, Eonde‘, 
Waleneienneg — Recenſent würde dahet die firitte Defen⸗ 
fion von Namur, Aber Charleror hinter der Sambre weg — 
ziehen; Sie, Merrheidigungsiiniefeläft. aber. von Comerun Day 
BE . W 4 


— — — — 


9 
ae nt Valenciennes nehmen. Bon, Mons bis. Valene 
eienues hinter den. bemerkten Fluͤſſen würde ey wieder eine 
Eriste Defenfive beobachten; In ‚der Gegend von Binch aber 
gin Corps zur aktiven. Defenfive aufftelfen ,. welches die feinde 


fidge Seftung Maubeuge von Zeit zu Zeit bedro en; und 
gleich die Straffe von Mons nach Beaumont, und die ver⸗ 


ſWiednen Webrrgänge Über die Sambre bie Merchlenne alt 


Yont, Bandely, AD. d’Alnes, Thin, Merbes le Eh 


Bote, Rocq a fm. beobachten müßte : fo «Eünnte gielttfaßs 
ein kleines Corps In der Gegend des Waldes von WDiangist 


uufgeſtellt werden, um Mons von det See von Bavayzu— | 


beden ‚ und Maubrirge von diefem Punker aus zu beobachten. ; 
4 Wenn der Feind etwas gegen dieſe Defeiffive verſu⸗ 
wen follte: fo feine diefe Art, Die Defenftve anzuordnen * 
Ber von dem Verfaffer vorgefchriebenen Methode einige Bemı 
Fheite zu haben. Denn angenommen: daB der Feind von 
Maubeuge aus, nach Mons, dasjenige unternehmen wollte; 
was er bey der Defenfive des Verfaffers zwiſchen der Scat 


md Eps-unfehibar tum voied., nämiich ſelbſt offenfive nach 
MDeenin hinzugehen: — fo kbommt er von Maubeuge aus, 


wiht.nur in den Wuͤrkungskreis der. um ihn herun liegenden 
Seftungen. Londe', Valenciennes, Auegnop und Charſeroy· 
fondern ihm bleiben auch ein Fluß im Ruͤcken. und große 
Waldungen in den beiden Flanken liegen.“ Diele verbergen, 
unfere Manoewuges, und ſenen muß er, wenn fein Un. 


sernehmen nicht giuͤckt, yon ums verfolgt, vepafliren. DEE 


ginnt aber der Feind , wie der Verſaſſer vgrausfeßt , feine Ofe 


feufive von Lille aus: fo: bat er nicht nur den Vortheil, daB 


feine Operatiohslinte.längft einem Fluße⸗ nämtich läriofl det 
Eys, hinlaͤuft; fondermi auch, da ihm Leine Woldungen In 
Den Flanken liegen bleiben; daß er nicht in den Würfungse 
Breis feindlicher Fehungen eimerletz fendern,. das ihm feine 
eigenen Feſtungen,Lille und Doumv, diefrochte Flanke und 
Ben ‚Müden decken; lauter Vortheile, die ihm bey dieſer 
„on dem Necenfenten; angenommenen Deſenſive entzogen 
Sböllte der Feind aber bey Charleropden Uebetgang 


J J. 590 


über die Gambre verfuchen: fo iſt das große dey Binde aub⸗ 
gefteflte Defenftochrps hintänglich, ihm diefen Vebergang 100 
nicht zu verwehren; euch ſehr befchwerlich zu machen. 

| Doa . 92 


Ktiegemiſſenſchefh 38. 
Mens; von da hluter der Halte — 3 


— 





— 
v ‘ 


z22 elegswiſſenſchefn. 


9) SM Has Terrain zwiſchen Ser’ Searpe Ind Eys ober 
die Offenfivlinie bey weitem nicht fe ausgedehnt, als. die große 
ſchen der Scarpe und Maaß; nnfere Kräfte ind alfe metge 
onzentrirt; wie knuen mithin größere Coups wagen, unb 
3 Morhlal felbR mehr Zeuppen zur Defenfive abgehen 
sin, / u 

6) Geben dle Eye und Schelde bis Menin und Tours 
ey bin große Erfeichterungen zur Rriegs» und Mundverpfle⸗ 
gang der in dieſer Gegend verſammleten Hauptmacht an die 
Bands Erleiterungen, die man, wenn ble Hauptmacht, 
nach des Verfaſſers Plan dey Maubeuge verfanmiler wird, 


cehenſalls entbehren muß. 


7) Hat man an Menin, Couttrod, Tournay, Conde 


und Baleneiennes, in Verbindung mit der Schelde, gewiſſer⸗ 


maaßen eine Operationsbaſte, von weicher man, bey dem 

Anfange der Operationen ausgeben, und auf welche man fi& 
dwerſen kann, im Fall man genäthiger werben follte, dis 
laderung von Lille aufheben zu muͤſſen. 

.y) Sollte man Lille nicht belagern wollen, weil man 

dleſe Feſtung immer mit zu ſtarker Macht beſetzt, und mit ei⸗ 

stem ſechsmonatlichen Vorrath aller Beduͤrfniſſe verfeben 


ndet; follee_man alfo ben Entſchluß faſſen, diefe Feſtung 


loß zu Blofiren, weil man fie durch Einſchließung eben fo ge 
wind und noch ſicherer, als durch eine ſoͤrmliche Velagerung 
ur Uebergabe zu zwingen Hoffe: fo iR man, wegen der Hirt 
önzenteirten größten Offenſtokraft, im Stande, Armentie 
zes und la Baſſée zu nehmen, und flarf zu befegens ber 
Hauptarmee aber eine feite, unangrelfbare Stellung an dem Lie 
forung der Marque anzumelfen, und alſo dem von Douad 
um Entſatß berannabenden Feinde, ‚jedesmal die Spitze zu 


ieten. Diefe Poſition mäßte auf den Höhen von Earvin, mit _. 


dem linken Pfügel gegen den Urſprung der Marque, mit dem. 


rechten gegen die Deile genommen werden. Bioß die Vor⸗ 


polen tmÄßten an dem Canal von Dauay fichen; die Armeen 
aber etwas rackwaͤrts, um der uͤber dieſen Canal gehen mol 
lenden franzoͤſſſchen Armee, im Augenblick ihres Enmeiketne, 


Aufmarſch haͤtte kummen Ehnnen, Mon ſelbſt verſtebt es ſich 
Übrigens, daß der panir&- vendd, pont maudit, pont · a⸗ 
Sault, potzt dAuby, bei Zeiten haͤtten ruinitt werden Pf 
. . ‘ u. .. " eh 


en. S. 


uf don Hals au fallen, 8, 5, fie anzugreifen, ehe Re zum . | 


x 


 ‚aufufleften , um das von Donay aus vom Melde befepte gm - | 


\ 


(. 


5 .Arlegewiſſenſchaſte.  8p. 
fan, Und wahrſcheinlich würde es ſeht norhzenendig geweſen 


ſeyn, in der'&egend’von Roſt oder Belle: Fort ein ſtocke 


be Scarpes zu beobachten. 
Drleß ſind alſo | 
plan ‚abzugehen, und den Feldzug 1794. eher mit der Bela 
—* von Lille ‚lg mit ber Belagerung von Maubeuge zu 
eröffnen.‘ Hiezu Eimmt no, daß man, wenn man- feine 
Kräfte noch beyſammen hat, wohl thut, das Schwere zu. 
exit, und das Keichte nadıber iu Anternehmen, weil man. 
fonft ſeine Krhfte bey den :geringern ‚Unsernehmungen fon 
abnuhzt, Diek iſt naͤmlich beſonders von den phyſiſchen Kräfe 
ten der Menſchen nnd Pferde zu verſtehen, die bey Fleinen - 


.- Yuternehmüngen eben fo gut, wie ‚bey großen," verinter ges, 


hen, — Gleich nach der Eroberung von Lille aber wuͤrd⸗ 


J Meeenſent für die Belagerung von Maubeuge geſtimmt har. 


den. Denn allerdings mußte Oefterreich in den Nieder 


. landen eine feſte Graͤnz⸗Barriere erobert eben ivenn dies 
fer Klieg fuͤr die Verbuͤndeten ruhmvolle Def 


ftate lefern 
lite. -—.. u 


« 


Die Methode , wie der Veiſaſſer die Belagerung von 


| Danbeuge. durch eine befonders aufgefteflte Obfersationsarmee 


Anweiſung zu neuen Evbolutlonen, ober Entwurf eis 


deckt, und wie er. dem diefe Armee anführenden Feidherrn - 


plsglkh von’ der Defenfive zur entſcheidendſten Offenfive. überges 


ben läßt; fein-eutworfener Maerſch durch den ‚beis.da jony 


— erben gewiß mit Vergnügen : und Mitzen . gelefen 
erden, Du ee 


re | 
Es befinden fl bey biefer Schrift zwey ſauber geſtochene 


Plaͤne; dei eine ſiellt die Seftung Manbeuge, der andere die - 


Segend yon; Waubenge vor, — Dep dem erſten Plan fehle 
ble Erklärung der Buchſiad |" | 


nes taftifchen Lehrbuchs für leichte Infanterie, 
von H. Henrichs. — Tiensburg , in der Kors 
tenſchen Buchhandlung, 1795. — in 8, 260 
Seiten, mis 16 Kupferiafeln, sg 8. - 


N DE 


die Gründe, welche ben Recenfenten bei 
wogen haben, von des Verfaflers vorgeſchlagenem Operating. 


— 


ss* Krigeöfui 
as Vaue Dice Erolutionen beſteht Dark, daß der Ben 
diefeniaen Bewegungen, welde- bisher bauch Schmwens 
ung der (Blieder gemabt werden fihd, Durch An» oder 
Ablaufen mie Rotten ausgeführt willen wil. — Wir 
glauben nicht, daß der Verfaſſer durch dieſe fogenannte neue 
Methode eine Revalution id der Takttik bewuͤrken werde. — 
Yiebeigens fagt dar Verfaſſer in feinem Vorbericht manches 
Gute über die Bekleidung und Bewaffnung des leichten In 
fsuteriden, and. in der That iſt dieſer Vordericht das Beſte 
am ganzen Schriſichen. _ —6 


Melanges militeires, Litteraises et Sentimets- 


taires. Tome premier. — Prejuges militai- 


res. Tome Second. — Fantailies militaires. 

"3795. a ınon refuge für le Leopoldberg pres 
de Vienne, er fe venda Vresde chez les frères 
Walther. — Inkl. 8. Der erfte Theil ent⸗ 

haͤlt 261 Selten; der zweyte Theil — 230. 


fe beyden erſten Thelle dieſer neuen Ausgabe der Werke 
ded Pringen von Liane, welche ven dem Hertn von Bren⸗ 
Benboff bereits im Jahr 1782 ober 1783 überfeße murdeı, 
Arıd in dein aten Stuͤck des Soften Bandes der deurfhen Di 
Btiöchet von einem andern Mecenfenten angezeigt worden. 
Bag dort darüber yefällıe Urtheil iſt vom einer; ſolchon feſten 
‚daB es auch von dem jebigen. Regenſenten nicht 
anders abgefeßt , fondern mit vollkammener Urberzeugung uns 
terfcheiehen ‚ werden muß. Es läßt fih.über die mancherley 
yaradoren Meußetungen und Dedauptungen bes erlaudhten 
Werfafiers in der That weiter nichts fagen, als was ber 
neber eger der beyden erſten Theile, und jener Recenfent bes 
geitg datuͤber gefagt baden. — | | 


. Wir wollen uns daber.Sier Stoß auf dia f genden Bände. 


aber Toeile Biefes Werket-einjaflen, und urfer frepmäthiges 
Urtheil daruͤbet faͤllen. J ’ 2 | 
u rr x " Plz. 


‘4 


- 


Arxiegswiſſenſchafð. 337 
Won der Kiſlchesbaukunſt für die koͤniglichen thebdreti. 
ſchen Schulen der Artitlerie und Fortiffkatton. Er 
ſtes Buch, ‚in welchem die regulatre Fortifikation 
abgehandeit wird. Er. Sardiniſchen Mejeftät 
gewidmet vom Ritter Alexander Victor Papa- 
cino d Antoni, Brigadier der Infantetie, Gene⸗ 
neral⸗Adjutant ber Armee, und Generaldirektor 
der, befogten thxoretiſchen und: praktiſchen Schulen. 
Aus dem RKalieniſchen überſetzt, von einem Oſ- 
ficier des koͤnigl. preuß. Ingenieurkorps.“ Im 
Verlag des Ueberſetzers. Berlin, 1794. gedruckte 
e ben Hayn. 8. 340 G. 23 Kupfertafein. Ag 
OHR Ne. use ME 


Has ganze Werk ſoll aus fecht Buͤchern beſtehn, wovon das 
vor ung liegende erſte Buch die regulaire Fortifikatlon in fünf 
Theilen enthaͤltz und zwar: im erften Theil verfchiedene Con⸗ 
“ frutrionen für ben Kauptwell; im zweyten, die Vertheldigung 
des Hauptwalls iu verſtaͤrken; im dristen die Regeln für bie 
Außenwerte;-im vierten, Anweiſungen zu den Zortifitationg. 
zeichnungen ; und: im fünften die Lehre von den bombenfeften 
Webaͤuden. Voran ſchickt der Verfafler eine Einleitung in, 
die militairiſchen Wiſſenſchaften Überhaupt, in welcher ‚man 
‚auch insbeſondere Einiges, die. Geſchichte und Litteratur der 
Kriegesbaukunſt Betreffendes, autrifft. Jedoch iſt dieſe Ma⸗ 
terie keinegweges vollſtaͤndig vorgetragen, und nur in ſofert 
intereſſant, als man hier mit der itolieniſchen Literatur dieſer 
Wiſſenſchaft bekannter wird. Der Ueberſetzer ſucht zwar die⸗ 
ſem Mangel durch eingeſtreuete Anmerkungen abzuhelfen; 
A vermiſſen wir einige wichtige Schtifefieller, 3.8. Sturm, 
aͤſch, ꝛe. Meberbaupe find ſaͤmmtliche Anmerkungen des 
Ueberſetzers unbedeutend; auch iſt zu wuͤnſchen, daß esdem⸗ 
ſelben gefallen haben möchte, das Rheinl. Maaß in den Text 
ſelbſt zu feßen, ſtatt die Verwandlung des iralienifhen 
Maaßſes in Rheinlaͤndiſches in den Anmerkungen vorzuneh⸗ 
| Bin Denn der Ueberſetzer arbeiter Doch wobt fuͤr deutſche 
er u . m Linn . . 
» So ‚viel. Gruͤndliches und gut Iulommengeefiteg and 
Üprigeng dich Buch enthaͤlt fo fehlt Ihm doch ganz dos eis 
nn gent⸗ 


9* 


4 


' 
F 


3 Kriegsmiffenihaft: 


gentliche Pragmatiiche, Die Genteij -I Jagenienr 
gaben es fo und fo, u.f.w, muß allen denjenigen aus 
doits feyn , welche dieſe Seren nice für infaillible halten, 
Bade prägt ſich dem Gedaͤcheniß bes Aufängere tiefer 
ein, wenn Die Gründe davon angegeben ſtud. Wec. glaubt 
Baer, daß Gtruenfees Kriegesbautnnft, ala Lehrbuch betrach⸗ 
tt, ‚Immer noch dicfem Werke des Ritters D'Antoni vorzus 
ziehen fen, oßmerachtet auch jenes — für Lehter und für Lehr⸗ 
ing — feine großen Mängel hat. — Noch IR alfo dem 
atoßen Bebürfai: eines Deucfchen Lybes und HKand⸗ 
budıs der Reiegesbaufunft — auch "durch. dieſe Ueber⸗ 
tregung bes Italienets — nicht abgeholfen. 


Der Soldat, eder compendioͤſe Bibliothek alles 
Wiſſenswuͤrdigen über militaͤriſche Gegenſtaͤnde. 
Heft J. und II. Eiſenach und Halle, bey Ges 
bauer, 1795. 8. 178 Seiten. 12 3. 


er Verfaſſer, der in diefer eompendioͤſen Bibliothek alles 

iſſenswuͤrdige über militaͤriſche Gegeuflaͤnde vortragen will, 
nimmt den K. K. Dienſt zum Muſter der militaͤriſchen Eins 
richtungen eines Staates; und bearbeitet, — dieſes Muſter 
beſtaͤndig vor Augen habend — folgende Gegenflände: A. 
Von dem Soldatenſtande überbanpt. B. Verſchie⸗ 
dene Arten der Bewaffnung, und daraus folgender 
finterfcbied des Angriffe und der Vertbeidigung C: 
Wiſſenſchaften, die sur Bildung des Officiera gebe» 
ren, der fidh su böberen Stellen empor ſchwingen 
will; und D, Befcbäffte und Bbliegenbeiten des Pers 
ſonals, das zur Verpflegung und Rleidung der Ars 
mee angeftelle' wird, Sin dieſem Heft liefert der Verfaſſer 


einen idealifchen Abriß des volllommenen Soldarn; 


und zwar nach feiner förperlichen und Serlenbiſdung; ferner 
einen Abriß der phyſiſchen, moraliſchen, intellectueflen und. 
buͤrgerlichen Lage des Krieges; sr handelt von dem Urſprung 
des Soldatenſtandes, und dem allgemeinen Begriff des Wor 
ses; Soldat. Endlich wird der Soldstenftaud Überhaupt, 
und zwar unter folgenden Rubriken betrachtet: a) Eintritt in 


deuſeihen; b) Bildung .deffeiten, wo wir die Befhreibum - . 


ver Cadettenhaͤufer von Wieneriſch⸗Neuſtadt, Coſſel und 
ie, tn 9* . 48 "Dresden 


Retegenifenfaf, Bu 58 


Dresden eißälteh ; "eo Arfserie” aus hemſelden, und, a) Su 
"forgung na ‚deinfelben. F 


Da der Verfaſſer, wie berehe erwähnt, den E. * Dienſ 
vor Augen hat, und fich aller Betrachtungen enthält, alfo 
Bio das. anzeisb, was würklic if: jo muͤſſen wir, da erſt 
der 'geringfte Theil feines vorgeſteckten Plans bearbeitet iR, 


thells auch, da wir von dem innere Detail des K. A. Dien» " 


ſtes nicht ganz genan untertichter find, unſer: Urtheil überdies 
ſe compendisfe, Bihliorbet,, hir zur Erſcheinung mehterer Heſ⸗ 
te auſſchieben. Inubdeſſen Lann man an den hier beſcheteße⸗ 
«nem Ehnrkduungen des 8. K. Militeirs nicht zivelfeln, da: der 
Verfaſſer aus dep richtigſten Quetlen gefchöpft, und. ale Ros- 
‚male und erſchienene Veror dnungen über dieſen Gegeuſtend 
benust hat. Eiutgen eigenen Aufſaͤtzen des Werfaflere, wo 
„er nicht als bloßer Abſchreiber auftrittt, Tonnen, mir. zwar 
unſern Wegfa nit verfagens. tie. ED. ©; 149. Anbang 
. bber Dis movaliſche Befferung des gemeinen. —— 
‚Dagegen; glauben wir aber auch mehrere. urichigs m, y 
folſche Raiſonnements; rügen zu mäffen, 3. B. Fer 
- beißt 86:1 „Mac den verſchiedenen Staaten, in welchen ver 
⸗Vodot dient⸗ iR fein: Nahrung auch verſchleden; in Königl. 


Preub⸗ Dienſten z. D. bekͤmment man ſich in Friedena⸗ 


„3eitsa: gar nicht darum, ob der Soldat ordentlich 


warm eſſe; in K. K. Dienſten ꝛc. wird der Gemeine unge 


-„halten, in der Megage zu.effen.“ Der Berfaffer kenut 
der That den peruß. Dienſt im geringften nicht, und. re 


‚zerfängt er ſich, dergleichen Dinge in die Belt hinelugufchrefe 


‚den. "Der Tompag. Ehef iſt in —* Dienſte, mehr wie in 


jeden andern, der Vater ſeinet Compagnie. Des Capitains 


‚eigenes Intereſſe iſt zu ſehr damit verknuͤpft, als daß er hier 
ſein —— vernadlaͤſigen könnte; er leider ſelbſt, 
wenn die Burſche krank werden, und noch mehr, wenn fie 
durch einen unezdeatlihen Lebenswandel, Gedanken zum De⸗ 
fertiren. bekommen, und endlich felbft ausführen, weil er gr« 
zwungen if, den Defertirten aus feinem Beutel Ju:erfegen. 
Ein preuß. Compag. Chef mender gewiß alle Mittet an: feine ' 


he geiund, und. de einem ordentlichen Srbrnrennbel zu 
erhalten. 


Zwar if die Lintichtang dieſer Menage nice. mit der 


ängftlich pedantiſchen Ordnung, wie. tim KK. Dienft, doͤß 


ein Barſae denn Koſtbeutel fuͤhrt, ein Anderer Ionen, Se 
tte 


N 


N 


390 Kriegswiſſenſchaft. 
dritte Holz bolen, der vierte Die Teller abwaſchen muß, und 
fo jede Vertichtung nach der Tabulatur verzeichnet. Nichts 
deſtoweniger wird aber ſtrenge darauf gehalten, dag im Preuß. 
Dienſt jeder Soldat in dee Menage eilen nruß; nur daß bier, 
ba er in Caſernen oder bey dem Bürger Im Quartier liegt, im 
erſten Fall ſich eine Soldatenfrau jenem Geſchaͤfften unter 
‚giebt, im lehten Fall aber der Bürger ihm für das eingeleg⸗ 
‚te. Menage⸗Geid kochen uß. G. 32 finden wir unter den 
AUrſachen des Mangeisan Moralitaät, bie in den Verhaͤltniſ⸗ 
- fen des Soldatenſtandes fetbft ihren wand. haben, eine 
Stelle , die uus einen.febr geringen. BDegriff von Des Verfaſ⸗ 
ſers Beurtbeilungstraft gegeben Sat; Wir feben dieſe ganze 
Geelle hieher: „Gewohnt“ — heißt es O. 31 — „ar den. 
„Grdmirken won Tapferkeit und Sieg, der dus hoͤchſte Ideal 
Meiner Ehre ausmacht, mirb er mit dem Gedanken (des Ool⸗ 
ꝓdaten) von Wienfchenmord' fo: wertraut, daß fein Herz 
tale und unempfindlich fwr’alles iſt, was nicht dahin zielet. 
„Ber begreift aicht, daß hier: alles: Gefuͤhl von Archt und 
„Unrecht na und nad verſchwinben müſſe? Nup!eints 
‚„bieibe uͤbrig, das Recht des Starkera, oder das Fauſtrecht, 
„und Die Stufe, auf die er zum Ziele feines: Gluͤcks hinan 
„Himmen kann; — Wienfchen Mord? , Erik freulie 
in aothwendiges Urhel z’vap im Kriege Menſchen getoͤdtet 
«werden mÄflen,, wenn Man zu ſelnem Zwecke gelangen wid, 
weil einmal die Menſchen nicht nachgeben, wenn fie nicht die 
Schwere des Atıns ihres Gegners juͤhlen. Aber dieſes Tin . 
gen einen Mord zu nenrien, und zwar in einem Werke dies : 
fe Art, — das ift eine hoͤchſt ſeitſame Behauptung. : Ku 
et ſich der Verfafler gewaltig. wenn er glaubt, der Krieg 
verfchlimmere die Moralitaͤrt des. Soldaten. Gerade das Ge⸗ 
gencheit finder Start, wenn man gut ersögene. Soldaten 
betrachtet, — . Bölewichter nischen freylich überall Aucnah⸗ 
men. Man lerne im Kriege das menſchliche Eiend zu genau 
kennen, man bat felbft zu großen Antbeit duran, als daß 


man fjuͤhllos werden follte.. Weder im Wohlleben, noch hits 


ter dem: Kamine, noch aus Carl von Carisberg, letnt man 
menfchliches Elend und Ungluͤck kennen, wie in diefer großen 
prattiſca· cragiſchen Schule. Die ‚erzeugt Handlungen, die 
rinen Timen mic den Menſchengeſchlecht wieder ausſohnen 
konnten. Recenſ. glaubte, fi bey dieſer Stelle verweilen 
90 muͤſſen, weil die compendioͤſe Dibllothek in vielen. Kar | 
Pa EEE Due: Da er | 


. ” x 8 
ey . 
z 


Vermiſchte Schriften. 598 


, and er es für Pflicht haͤle, de Vrrbreftung- rohen grund ? 


delihen Begriffe gu verhindern, 


. Falſch iſt es auch, wenn der Verfaffer © 69. fage: 98 

König. Preuß. Landen, hänge die Stellung der inlaͤndiſchen 
WRekruren vom Kapitain ab, da doch ſolches bloß vom Regler . 
wentd- Chef, mit Zuztehung der Londraͤthe, geſchehen Eark 

©®.\si. floßen wir auf eben dieſen ſalſchen Sup, und hiet 
“ wird noch beygeſetzt: „die Ausländer werden mei im Reich 
wanggroorben, fregmillig oder durch Ueberliſtung“ We 
Herder Werfaffer fein? Machrichten von dem Känigt. Prien 


Dienſte haben mag? Wenn -feine Nachrichten vom’ Dekew 


reichiſchen Dienſt nicht richtiger waͤren: fo wuͤrde in dieſch 


we Dibiiothet die Wabrheu ſebr sompendidb 
yn, | 


Vermiſchte Schrift, 


2») Bupptemente zum Archiv nublicher Endung 

+ And wichgger Enideungen in Künften und Wir 
u ‚fenfeharten,. von M. Johann Epriftopp Vollbee 
"ding, Diafonus zu Luckenwalde. teipgig, * 
— 1795, 8. 333 ©. Er 2 


) Verſuch eines Handbuchs der Erfindungen, ** 

G. C. B. Buſch, Pfarrer bey der neuen Kirche 
zu Acnobt. Fuͤnfter Theil. P, D und R 
Eiſenach, bey Warckind, 1794: 8. 434 Seiten. 
1 ME. | | f 


Beo der Beurthellung von Nr. . mn ı coit um fo inehi 


auf das Werk ſelbſt, au welchem dieſe Supplemente, gebbten, 


zuruͤckjehn, als wir davon ‚in unfrer Bibliothek noch Feine 


Nachricht auffinden. Diefes Archiv ent Bit allerdings. eine 
ſchaͤtzbare Sammlung von Nachrichten Über bie Entſtehung 

und Vervollkommnung mancher Kuͤnſte und —S— 
und ihrer einzelnen Theile und Gegenſtaͤnde. ‚Allein das, 


was wu Berl theils aus. vn Sräfen, theils durch | 


\ \ 


l 


⸗ 


J 


‚593 . Vermiſchte Schkiften. 
reichhaltigen Beytraͤge einiger Freunde (vorzuͤglich bes Hertn 
M. Binderling) leiſtet, ſcheint uns dennoch nicht vorſtechend 
genug, um neben dem Buſchiſchen Handbuch der Erfindungen, 
einer nenuen Arbeit das Daſeyn zu geben. In dem ungleidy 
größern Theil der in dem Vollbedingiſchen Archiv ſich finden⸗ 
den Artikel trifft man nur auf das, was VBuſch uber dieſe - 
Gegenſtaͤnde auch beybringe ; und die würklig neuen Bemed⸗ 
funzen würden daber, als befondere Beytraͤge zur Geſchichte 
Ber Künfte und Wiſſenſchaften, gewiß viel willlommener ge 
weſen ſeyn: dieß vielleicht nach mehr, wenn es beyden fleißi⸗ 
gen Sammiern gefallen hätte, ſich mit einander zu verein 
gen, um jener gemeinſchaftlichen Arbeit (dem Buſchiſchen 
Dandbuch,⸗ als dee Ältern Unternehmung) deſto größe Bele 
kommenheit zu ertheilen. Allein eine ſolche Vertraͤglichkeit 
iſt unter den Schriftſtellern feltenz ſie ahmen den Bienen oͤfte⸗ 
zer In ihrer ſtechenden, ale in ihrer geſelligen Natur, nach. 
Auch die vor. uns liegenden Werke find nicht ohne gegenſeitige | 
f@iefe Biide geblieben. | 


Dis jeigt gebührt wohl unfreirig nach dem Handbnch der 
Erfindungen von Buſch, bed allen Mängeln diefer Arbeit, 
Die. wir mehtmals gerügt Haben, der: Vorzug; is tft, ſelbſt 
Pa Weglaſſung der Artikei, die man vlelleicht uͤberſtuͤßiq fine 
don chte,.teicher an der Zahl dee Gegenflände; Die einzel 
nen Artilel And. mehr zu einem Ganzen verarbeitet, und ei⸗ 
nen defondeen Vorzug geben ihm die bey unbefanntern Ob⸗ 
jekten vorausgeſchigten Erklätungen, die man beo Vollb. oftuns. 
gern vermißt: Wenn jenes aud daran mängelbafe bleidt eb 
es za Belegen nur die naͤchſten Durkfen braucht: · fo vetnißt | 
man dagegen bey Vallbeding ſehr oſt diefe Angaben ganz, | 
wo man am erſten auf eine Autoritäe begierig iſt. Endlich 
iſt auch Buſch, in Anfehung der äußern Einrichtung, forgfäls - 
tiger in Aufzählung der Synonymen, und Verweiſung von dem 
“einen auf das andre Wort; und durch Einfhaltung der Ma⸗ 
men der Erfinder, volso gleichfalls dem Gebrauch des Werte 

- eine nicht geringe Erweiterung verſchafft. Diefe Wörzäge 

werden durch die fe,r ſchaͤtzbaren Bemerkungen, die dem 
Vollb. Archiv eigen find, durch Weglaſſung vieler Hey Buſch 
vorkommender unpaſſender Artikel, und durch den hier und 
da ſichtbaren Gebrauch der eigentlichen und entſcheidendern 
Quellen und Angabe derfeiben , die doch zuweilen wiederum 
au welt in ans Geld der Literatur eingreift, —— 

en . Br einiger · 


m 


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—8 — 


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Beine Schriten. :993 


einer, aber nnd. feinensigen“ yon). a 
wogen. 


Alles, was von em Atal eis allt, iR auch von den 
Eipplemenien zu fagen. Sioe geben, gleichfalls dieſer Arbeit 


noch nicht die Boliftändigkelt, die ihr nad) dem Grad ünfeer _ 


Kenntniſſe eigen gemacht werden koͤnnte: ſie ſtellen eben ſo 
leles ohne Beweis auf, und tragen auch da, we ſie nicht if 
—8 zu ‚dem Archiv beſtehen, noch zu ſehr die Spuren 


Der Compilation, indem fie mehr neben einander, als zufange 


mengeftellt find. Einige ungefuchte Bemerkungen, die tie 
Bier einſchalten, bey weichen wir uns jedoch, wie ich von ſelbſt 


perſte „bloß auf die Quppleimente einſchraͤnken, werden eir 


nige eiten genaust angeben ‚von welchen. vol, glaiiben , 
das Archiv mehr Bollfommenpeit erhalten. kontze 


- x“ . 


Abweichung: der. Magsetnadel: "Di ———ù lan \ 


Chabot für. den erſien gehalten wird, deu:t6 ee Erichei⸗ 
mg brobadıtete ; und daß John Churthmann, ein Amrtika⸗ 
Wer , in diner Im Jahr 1790. Ijeransgeheßenem; und von. dein 


Entwurf einer Charte, wie die Ab veichung ſich mn Br das. 
derhalten werde, begleiteten Schziſt. eine arue Theorie dare 


uͤber aufitelte, baum die died gegebonen Zuſtitze billig enthal⸗ 
sen ſolen. — Bergbehrer. Dieſet Artikel: iſt woͤrtlich 
aus Buſch entichne, und ungtaͤcklicher Weſſe iſt er eben einer 
Ber unbeſtiedigendſt en. Die Meſchteibung des Bergbohrers 


et eine ſehr unvollſtaͤndige ber, und gang unrichtig ia 


baß er eine Erfindung von Kehmann ſey. Dafkr':giebr. ihn 
dieſer, im ſeiner im Habe 1724. hernusgekommenen Vrſchrei⸗ 
bung ſelbſt nicht aus; vielmehr ſpricht er an mehrern Stelle 
deutlich von · einem vortzer. ſchon taͤdlichen Gebrauch. hHeuß,/ 
Bet im %. 1770. eine newe Boſchreibung des angeblich vor 
verbefferten,, Im Weſentlichen aber ganz des alten Berga⸗ 
ets, derausgab (Wien. 3,), führt an, daß: Fauihaben 
Cein Shrifelelter , der im Anfang des ı 7ten Jahrh. tebte,). 
des Dergbohrrrs bereits gedeuke. Allein er giebt nicht ars 
wo? Lnmöglich wäre es nicht, - daß das Bohren zum 
Beießen mit dem eigentlichen. Bergbohreun verwechſelt worden... 
dohre ;. und worth wäre es wohl, dieſer Angabe in Faulhabers 
Sthtifton die Rec. nicht zur Hand hat, nähee nachzuſor⸗ 


.—Nrach Calvdes Maſchinenweſen, P.IL p. 27: 


ea Am: 1683, ci Vorſchieg zum: Abfiuken, der viele 
Beulen mit dem Vergbehren hat, und in eben dem lGent 
5% d. B. Li Del. Dp | wird 


N 
\ 


ss 





39 — — 


lag als die Eehmansiihe iR; jedoch Doc im — | 


und in der Dabıy beoachteten Procedus damit äbereintömmt, 

Woher bat der Berf. bie Nachticht entiehnt, 
w die — — eine Erfindung der Thüringer 
wären, bie im den Anfang des ı zen Jahthundetis falle? 


Siſchof von Brandenbarg ingeſchrieben werden? Naq 
Schluͤters Unterricht von —E— G. 51. war es ein 
Biihef vun Bomberg. — Im Aralo wurden fle dem Nuͤrn⸗ 
Berger N | Lobfinger, ingefsrichen f} und ins Sabre 1550, 
geleht. Kr find dreverley Angabe: wie foll man ſich da 
ohne Autoritaͤten herausfinden? — Bley. Bleyerʒ Die 
3 Zellen, die dieſen Artikel ausmachen, find ganz Äberflüßig. 
en durchgangig anfuͤhren. wer und wo man Bier 
Pr —— —— —— 
Bi Torte, mu — 
Melpbbäun unter bie fiberhaltigen Bleyerze zu ſetzen, duͤr ſt⸗ 


Waſſexbiey Im eine befomdere. * ſedte. —- kom 
ckerpreſſe. Die von Hany um 1786, erfandene Dreſſe zu 

Hervorbriugung erhabener, md von Blinden durchs —* 

zu lefender Muchſtaben, iR unbemerkt geblieben. — 

Se foll nad einigen in der Otabt Tarcafione in Epanien 
‚seiunden worden fepn, und ‚Daher ihren Namen haben, — 
Ciavius. Das diefer Merhemntiter im J. 1618 von einem 
wilden Ochſen gerhötet wurde, iſt eine zur Geſchichte der TH, 
ſenſchaft zu unwichtige Bemerkung, als daß le hier bärte 


Ihren Plat nochmals finden follen, nachdem fie. ſchon a | 


v, bieß mit Ausleflung der Jahreszahl, Ach Ander. SE 

eine. Achard machte bemerkenswerthe Entdeckungen, über 
die Hervorbrlugung won känftlähen Edelſteinen. — „Klekıri 
„sche Piftolen find eine Erfiudung des beräpimten Ange 
obeuß, Volta, Schäfer und Wißhofer,“ iſt wenigſtens nicht 
. gut ausgedruͤckt. Jeder von dieſen Maͤnnern, weichen and 
— be iR, erfand eine eine befondre Gattung von 
Piſtolen. — . Sarben: Clavice Eoßeis Erkudung 
Lam fo viel wir an nicht am a. und ſaͤllt nicht erß 
In Die Jahre ſeit 1759, Anden ius Sr 7, wo F * 


— — — — 


Birmiphre Scheiften 3 


Erfinber zuerſt ange, — Sroſtableiter. Alles, was Dies 
fer Artikel enthaͤlt, koͤmmt ſaſt wörtlich ſchon Im Archiv vor. 
— (Blasfchleifen. Die ganz Übergangenen Punkte der Ser 

ſchichte dieſer Kunſt, deren Entſtehung mat in dym Zeitraum: 

det Erfindung der Drillen aufſucht, und die im ı 7ten Jabrh. 
Yorzüglich Befanne zu werden anfleng, hat Buſch ziemlich 
wolltändig angegeben. —. Gradierhaͤuſer. Wenn im Ar 
chiv Die Erfindung derfelben, wahrſcheinllch nach Buſch, dem 

Arzt Matthaͤus Mesh zu Langenfalza zugeſchrieben wird: fe 
iſt dieß nicht rihılg. Dedimann, anf welchen ſich Buſch Bes 
sieht, ſagt dieſes auch niche, fanbern nur, daß die erſten Gra⸗ 

‚ Dierhäufer diejenigen geweſen wären, welche im J. 1979. zu 

< Nauheim, und 1599. von einem Arzt zu Langenfalza M. M. 
zu Köfchau im Wisrfehurgifchen erbaut worden wären. Dieß 
- Sagt auch Langsdorf Abhandl. von Salzwerken, 5. 131., der - 


die Erfindung den gedachten Meth ausdruͤcklich abfpricht, und - 


wahrſcheinlich macht, daß er ſolche von Noubeim entlehnt 
Babe — Den merkwürdige Punkt ber Einführung von 
Dornwaͤnden follte nicht fehlen. — Barmonika. Bag, 
was von der Meyeriihen Harmonika gefagt iſt, giebt einen 
ſehr unvolllommnen Begriff von diefen Inſttrument. — Und 
sie merkwuͤrdlg mag es wahl für Die Leſer ſeyn, daß ander 
| _ $Sarımonica von Nicolal, der Clavierdauer Welfe aus Herms⸗ 
| Boef die Tiſchlexrarbeit gemacht habe? — Bolzfloͤſſe, ent. 
haͤlt bloß eine Verweiſung auf Beckmanns Geſchichte der Er⸗ 
|  Anbuugen. Dieſes entſpricht dein Zwecke eines Archivs nicht! 
— Bolzmoſaik. Ein: moſalſche Arbeit aus Fraueneis wird 
male angeführt, und dabey auf Volkmanns Nachrichten vers 
wielen ; denncch bar Dich der Werf. näher, da er biefe Arbeit 
unten Frauenels ſelbſt beſchreibt. — Hegrometer. Wenig 
* eine Erwähnung hätte das Lowitziſce verdient. — Bas 
meen. Aus Muſchelſchaalen mat man zu Trapani Kameen 
ungemein taͤuſchend nad. Odedels algem Journ. d. Handl. 
aſter Bo iſtes Heſt. = Kanonen. Daß fie ſchon bey det 
Belagerung son Day Guillaumes gebraucht worden wären, 
daͤlt man mic Waprfpeinitchteie. für einen Irtthum, der das 
ber enıfland, daß man die Kationen mit Röhren verwechſel⸗ 
 2e, welche im Branzöfiihen gleichfalls Canons Beißen. — 
 Kedergerben. Wiachride fomdhi, als Seguin erfanden 
neuerlich zwey Methoden , bie in kuͤrzeret Zeit gutes lohgah⸗ 
res Leder Hefern follen, @iche Davon: Sorflen, von Ber 
beſſerung der Lohgetberey. Sale, at 8.3 welqqet mu 


598 Vermiſchte Schriften. | 


wvriden, ui: Sildebrandt chemiſche Vettathiung ber kob · 


gerberch, Erlangen, 1795. welcher Seguins Methode ber 
fgreibt. — Kertern. Durch einen Druckfehler ficht Dides 
tot für Didor. — Licht. Wfdeutlicher kann kaum etmaf 
ſeyn, ats die Darficlung von Römers Ideen über das Licht: 
u Pombard. Das erfte wurde, nach den von Beckman 
efammelten Nachrichten, zu Peruſa, durch einige wohlthaͤti⸗ 
' de Bürgers daͤs zweyte durch Sixtus V. in Savona, 1479. 
errichtet. Nuͤrnberg erhielt bon 1498 vom Kaiſer Moxim⸗ 
“Ran ein Privlleglum ſur Anlegung eines Lembatos. — 
Maͤnzweſen. Wie paßt die fich bier findende Aufzaͤblu 
numiſmatiſchet Bücher zu dem Zweck des Verf.? — Mid 
viſche Kunſt, gehoͤrt offendar zu den Artiket Mofa’t.. Sm 
rchiv iſt auch darauf unter jenen Wort ausdruͤcklich verwir⸗ 
fin. —Papier. Bey Erwähnung des Papiermachers 


Stoß zu Arnftade, und feiner Erfindungen, nwird S. 197. 


fene Stadt zweymal ins Darmſtaͤdtiſche verfegttt — Pa⸗ 
piermüble. Nichts, als eine Verweiſung auf das Journaf 
für Fabriken, her Frankreichs Papiermäßlen. — Eueck⸗ 


filder. Sein Gebrauch In mediciniſcher Ruͤckſicht iſt älter, ale 


das Archivs anziebt. Girtanger bringe Stellen aus dem 5 ten 
Jahrhundert Bey, die deſſelben in veneriſchen Krankhekten ae 


denten. — Rechenmaſchine/ Die ältern Verſuche, vor 


gti die Leibnitziſchen, find ganz Übergangen. — Kefeda 
uteold. Ein blog erflärender Artikel, der für Die Geſchichte 
der Erfindungen keine Spfbe enthält. — Eben fo findet ſich 
ünter der Rubrit Ring nichts als eine Nachweiſung auf Kirch- 
mann de annulis liber fingularis. — Saflor, wiederum 


Bloß von feinem ofonomffchen Bau, nad auf gleiche Art Salı 


peter, Salpetergeift, Salpetertuft,. Salperernapbrbe; 
als, bloß in natuchifkorifher Räder behandelt. — “Die 
Kubrik Salzquelle, ſtellt eine ungemein große geegraphiſche 

erirrung auf. „Das neueſte In Sochſen betriebene Sal 
„werk iſt za Duͤrtenberg im Jahr 1703. entbeckt worden. 
„(Nicht weit davon iſt dag Saſzwerk zu Hallein, 2 Meilen 
„von Salzburg.)* Arnſtadt im Darmſtaͤdtiſchen! und Duͤe⸗ 
renberg in Sachſen, zwey Meilen von Hallein im Salzbur⸗ 


— — 


giſchen! Bald werden wir nicht mehr Über die geographi⸗ 


fcheu Irrthuͤmer unfter neufraͤnkiſchen Nachbarn ſpotten duͤr⸗ 
fen. Hallein liegt allerdings nahe beym Dürtenberg, einer 
Salzgrube; aber es hätte doch den Verf: eher einfalſen muͤſ⸗ 
fen, daß es zweh Dürrenberge gebe , ale daß dr Sachſen 
utreuder 


⸗⸗ 
= 


Y 


“ 


Vewiſſchte Sthelſten7 


die Sting von Salzburg haͤtte verſetzen ſollen. — Salz, 
Saure, dephlogiſtiſirte, giebt bloß den Titel des Tenner 
zifcben Buchs an. — Der Scherz bey Skaphander: „wer 


„weiß, cb Moſes am rorhen Meer nicht auch ſchon die Kork 


„hofen gekannt hat?“ ſteht dier gewiß nicht an der rechten 
Stelle. — Schreibekunſt. Schube, Beyde Artikel 
theilen bloß literatiſche Nachweiſungen mit. — Schwatze 
Bunft. Der Engländer Ehriſtoph Wren durfte unter Ben 
erften Meiftern diefer Kunſt nicht vergeflen werden. — Wa⸗ 


| . zum wird Schwimmeleid vom Skaphander getiennt ? — 


Siegellad. Weder in dem Archiv nod) in den Supplemen⸗ 


. ten finden mir etwas über die älteften Spuren von Siegel⸗ 


materie, der Siegelerde, bie die Völker früherer Zeiten ano 


wendeten. — Zu Peſt bar Hr. Martin Schwartner 
Odlatenſiegel entdeckt, die aͤlter ſind, als das hier angegebene 


'ältefte von 2674. — Oft wird der Vartrag des Verf. ſehr 
unlogiſch: ſo 4. B. im Artikel Stabl heißt es: „Da Der 
‚„englifhe Stahl unter allen Gattungen, welche bieher fabri⸗ 


‚„eirt worden find, den erfien Rang in der Qualität behauptet 


„bat: fo ift es dow Hrn. Markwort, dem Juͤngern, ges 


æsluͤckt, einen Stahl zu erfinden x.“ — Tombak. Nie 
Binſpeck, ſondern Pinchbeck wird der Erfinder der fenem - 
. Kompofltion gefchrieben, die unter dieſem Namen befannt iſt. 


— Torf, deſſen Verkohlen iſt von Becher Im J. 1669. zu⸗ 


efſt vorgeſchlagen worden — Trugſtein. Kann man wohl 


atwas verwirtter darſtellen, als folgendergeſtalt: „Aus dieſem 
‚„Salbmetalle zogen. Scheele und Bergmamn ein neues Halb⸗ 
„metall, welches die Gebruͤder de Lutart anus dem Wolfram 
‚nehielten.“ So erfährt man nicht einmal den Namen des 


Halbmetalls. — Waid. Gar nicts vom feiner älteın Ge 
ſchichte. , Tollow- voask; ſollte Yelßen ‚Yellow- vak, 


4 


wahrſcheiulich ein Drüdfepker..— 


Um uͤber die Vollſtaͤndigkeit des Vollbedingiſchen Werks 


curtheilen zu laſſen, führen wir nur aus den drey etrſten Buch⸗ 
ſtaben die Artikel an, die wir ſowohl indem Archiv, als im 


dem Oupplementenband nach vermtiien: Ablarte, CAufber 
wahrung ihrer. @thunpen im Weingeiſt,) Abrreiben Des 
Silbers, Adjuſtirwerk, Neolsbarfe, Aetber, Anil, 


Aranea, Argiegide „ Artiſchocke, Aſtrodittium, Aſtro⸗ 


gnoſtiken, Automate, ‚Ballet, Bandmuͤhle, Baroma⸗ 
crometen, Narometrograph, Basxelief, Baſſeliſſe 
Pp3 Baſti 


‘ 


\ 


P 46 


| s08 Wermifchte Schriften. 


I 


Battion, Briefpoft, Cacao, Capelle, Eatorfaare, Co 
ſtorhuͤte, Chagrin, Chauſſee, Eondutror, Coralle. Um 
ganz gerecht zu ſeyn, bemerken wir noch, daß bie -graßer 
gedrudten Artifel auch ben Buſch fehlen = 


Diefer letztre Sahriftſteller fährt auch in der Fortſetzung 
feiner Arbeit, No. 2, feet, dem Fleiß und der Betrieblamkeit zu 
ihrer VBervoltommmung treu zu bleiben, und es bleibe uns 
bey diefem Theil far michts, als die Wahl befriedigenberer 
Quellen zu wuͤnſchen übrig. Zur Vollſtaͤndigkeit mangelt 


nur unoch wenig; folgende Artikel allein vermiſſen wir, ats hie⸗ 


beraehorig: / Papieumacht,, Pelswerf, Preffpäne, Que⸗ 
ckenegge Queckſilberſablimat, Reif, Xbabarber, Küs 
ſten der Erze, Köftofen, Daß indeſſen noch ein höherer 
Grad won Aufmerkſamkeit auf Pruͤfung und Auswahl der ges 


ſommelten Nachrichten nörhig fey, mögen dem Verfafler fele 
- gende Anmerkungerr beweiſen: 


Palmträgerinn, Die Entdeckung einzelner, dem Nas 


. uf _. + _ 


surforfeher bloß ale Syſtematlter, merkreärbiger Körper, maß - 


der Berf. nothwendig zur Seite llegen Jaffen, wenn ee fich 


wicht In ein unüberfebbareg Feld verlieren , und eben auf Dem 
Bes, mo er Volftänpizkeit ſucht, mangelhaft werden weil, 


— Papier. - Barum geſchieht wohl der Erſindung des Eis ' 


nenpapiers , und dar ans davon Übrigen Gpuren, Feine Erwäh- 
nung? — Parfumitrunſt. Denn wir dem Verf. fagen, 
daß er in dieſem Artikel vinen Eleſbanten in ben König Zw 
a umgefchaffen herz fd wird er dieß gewiß ſchwet glauben, 


und doc if wiches wahrer, Er führe einige Stellen an, we - 


der Salbenhaͤndlerinnen (unguentarise, Rauchmwerterianm 
nennt fie Immier der Werf.) gedacht wird, und unter andern 


MD ML — — — 


ſegt ers . König Jaba liebte eine Rauchwerkerinn.“ Deine 


Autoxitat iſt Plin H. N. VIII.3. Meungierig, im welcher 


Verbindung Plinius diefes an Ach. bhhkaleichafitige - Facium 


— — — 


erzähle habe, ſchlug Mre. die Stelle nal, und findet, deß 


Ber Soriftſteller von der Naturqeſchlchte ber Elephanten, und 
von ihrer oft ausgezeichneten Neigung zu den Menſchen ſpricht. 
Ma einigen Beyſpielen, die er angieht, fähre Plin. fort: 
Et onguentariam quandam diledam, Jnba tradit. — Auf 
elne ähnliche Weiſe vertirte jener. Küfter das: Aurora muſ⸗ 
amica, in die Demerfung: bes Morgens fegiäft ich's am be 
Ren! — Unrichtig IR au in Pfeife das Allegat aus eben 


⁊ 


J 


—32 


biefem Sqchriftſteher, VI, 56 (muß 5 7 beißen vum 33 | 


Vermiſchte Schriften. . 5 


Kein —* bey allen Citaten dieſes Eapfteie vor): denn 
on dieſem Ort ſteht nicht eine Sylbe davon, daß Merkur. 
De Pfeife beym Beiden der Rinder des Apollo erlanden habe.! 
Das Allehat gehört virimehr zu dem, mas der Berk. in der 
Felge anführt, daß Pan, Metkurs Soßn, dee Erfinder ſey⸗ 
= Pflaftern der Straiſen. Wie konnte der Verf. unter⸗ 
laffen, bey dieſem Artikel die vorzuͤglichſte Quelle, Beckman⸗ 
In der Geſchichte der Erfindungen,abzugeben7 — Pfla⸗ 
ſter in der Zeilkunde. Ob ſich der Verf. durch die.uns - 
ſeuchtbare Aufzählung der Aerzte, die dieſe oder jene Art Pfla⸗ 
Res erfunden, ein Verdienſt erworben habe, zweifein wie Bile:.. , 
Hr — Pflug Abermals eine Unrichtigkeit auf Autoritaͤt 
6 Diinius, der in H. N. XVII, 48 (nihe XVIH, 18; 
- wie bier ſteht) keinesweges fast, daß man nur in Selina Rh, 
der an den Pflug zu machen pflege , fondern, daß mon 
Verbeſſerung vor nicht langer Zeit dalelbſt erfunden habe. — 
Phosphoteſcenʒ. Auch hier muß das Alleger aus Piintas ww 
nicht IX , 6, fondern IX, 87 beißen. Das angeführte Lench⸗ 
un des % ms if wohl mehr else elektriſche Erſcheinung, als 
N Piernborge cenz 5 es iſt bekannt, daß Waſſer Aberhanpt, und _ 
Insbefondere der Regen, unter die vorzuͤglichſten Eleterleitaͤts⸗ 
leiter gehbrt. Pinſel; man tefe Plin. H. N. IX, 69, 
Rat IX, 54. _ Podswert,. Xuf dan Harz fol an bie: 
Stelle des In aͤltern Zelten Ablichen Zermalmens der Erze welt 
reinen , ‚unter Heinrich dem jängern , Das Pochen vbn Des 
ser Philips erfunden worden ſeyn, und zwar zuerſt mit Ei⸗ 
nem Stempel. Shcherz Naturgeſth des &. si. 
ans Sonemann Alterthametn dee Marzes, IL, 115. — * 
Jellan. ©. 433. Der eigentliche Nerichtiger der ierigen 
Meinung von Den Valıs murshinis iſt Velrheim ; er erklärt 
Pl für Ehinefifhen Gpedftein. G. 242, Die Stellung, 
40 weiche bie Jahrikon zu Hochſt, Gotha, Almenau, Augu⸗ 
* uf w. gebracht find, "fdpeine ihnen ven Rang 
weis unter dan Berliiur, Babenſchen, Brantentbäler, *2— 
bie nor ihnen genaumt werben, anzuweiſen. Das verdient 
wentaftens das Gothaiſche Porzellan nicht; wenn es auch Im 
der Maſſe noch dem Meißner nachſteht; fa errricht es. Ay 
Defio hößern Grad des Worzugs in des Makeren. Beikft Int’ 
Preußiſchen ‚und in Gachfen findet es ungemeinen 
ch N, der eng * gegen jene —** | 
en auf, den Namen verpionen. —— Deo 
bre/v der Ohrtefen — Seine Dur 
J 4 ar 





x 


‘ 


600 Bermifäie Schriften. 


arbeitung iſt aiches weniger, ale nen; fir fand ſchon bey den 
Alten haͤufig ſtatt, nud iſt auch in Thuͤringen ſeht / alt und 
ſehr ausgebseitet. — Rechtsgelebrſamkeit. Diefen gan 
zen Artikel mit Anmerkungen zu begleiten, mürde Necenf. zu 
eh führen; er bleibt Daher bey einigen Stellen ſteben die 
es beweiſen moͤgen, daß der Verf, nicht mit gehoͤriger Ge⸗ 
— —8 zu Werke gegangen iſt. — Nicht ohne Unterſchied 
heinen die Unter den Koͤnisen zu Rom gegebenen Geſetze: 
Leges curiarae und cenruriafae. . Den erſten Namen führe 
ten nur die unter dem Romuins- in den comitiis euriatis vers 
fertigten Geſetze; aber nicht in fofern fle durch Eönigliche Aus 
loritaͤt ſancirt waren, fondern von jenen Berfommiungen, die 
fie errichteten. — Des Papirius Sammlung betraf ‚nicht 
das ganze Recht, fondern ‚allein bie Lege: de rebus ſacris. 
— Wenn ‘per Vesf., wo er von.den Belegen der zwölf. Ta⸗ 
fein fariche, ſagt: „Dann fügten. die Decemviri sigeusmächtig 
„noch zwey andre Gefebtafeln bey, werau« die Geſetze der 


nt2 Tafeln entſtaunden, und die Quelle dee roͤmiſchen Rechte⸗ 
aagelehtſamkeit wurden:“ fa iſt dieſes nicht mit gehoͤriget Ge⸗ 


wauiqteit angegeben. Denn die Decemviri,. welche die zwey 
legten Geſetztafeln abfaßten, waren. nicht die zur Semetun 
der zehn erſtern Tafeln beftellten, -fondern im %.303.,0.R. E. 
meugemwäbite: and fig ſammelten nicht eigenmächtig, fonderg 
nach vorheraegangener Wahl, und ihre Sammlungen win⸗ 
den vom Volt beftätigt, — L 


Doch genug! — Noch yärften nwed Lheile, um der 
Handduch zu endigen, etſcheilien. ir ermumern ben Verf. 
ihre Herausgabe fo welt; als es ohne Schaden der Arbeit ſaſbſt 
ARE kann, zu. befehfeunfgen: denn bey einem lexigraphi⸗ 


en Werke iſt es immer höchſt unangenehm, das Ende zu 


lange erwarten —— ‚ein? Erfadrung, die die: Beſitzer 
bes Adelungiſch Woͤrterduch 3 ber a Sprache tägl 
mom — Be 

. Ä u = . 
* ——— und guten, haupt fachnch " 
ckſicht ihres Einfluſſes auf bürgerlichen Wohl, 
ar sMienberg‘,. in der Kafpefchen. Yuchhande 

I — RA ‚269 Seiten, 8 12 öl. 


PR en 
Tour > Der J Der 


— 
— 


| \ Waiſhte Schriften, . > wi) 


Der Kefafker iſt Eein blinder Anhänger der Anden, und- 


Bonute es auch wegen feines richtigen politiſchen Blickes wicht 
feyn. Deswegen ‚darf ‚man ihm, aber Feinesweges den Vor⸗ 
gourf einer menſchenfeindlichen Jutoleran, machen. : @ein 
Buch iſt nicht leidenſchaftlich, nicht für ſeln Volk partheyiſch, 
fonderg unterſuchend geſchrieben. Gehe richtig ſagt der Verf. 
gleich anfangs — „mich dünft, das Modewort Toleranz hat 
einen zu hoben Cours, und man yerbindet Begriffe damit, 
‚bie gar niet darin liegen. Gemeiniglidy verſteht man datutj⸗ 
‚ ser im fubjectiven Sinn diejenige Modification der Geſetzge⸗ 

bung, ‚die jedem einzelnen . Einwohner‘ und jeder kirchlichen 
Geſeliſchaft im Staate verſtattet, Gott nad) ihrer Weife zu 


verehren. Wenn man diefe [nad des Verf. Meinung jalſche) 


Definition annimmt, und tolerirt man den Hebraͤer: fo iſt 
freyiich. alle weitere Frage Über die jJuͤdiſche Geſetzgebung uͤber⸗ 
AKaäbig, und die juͤdiſchen Schriftſteller, die für. ihre eigene 
Mation feit einiger Zeit fo viele Apologien fchreiben , verwei⸗ 


ken fehr gern bey diefer Freyheit der Vottesverebrung, und - 


‚.büten fi forgtältig, den gemeinen Begriff der Toleranz zu 
‚bezweifeln, Allein diefer Begriff muß. durch eine Kluge Poll: 
zey, damit der Staar nicht in Noth und Gefahr gerathe, 
durchaus befshränkte werden, Indem die Toleranz am Ende im» 


‚ner darauf hinausläuft, daß das Geſetz ein für allemal nur . 


‚Diejenigen Handlungen einzelner Menſchen, oder ganzer Ge⸗ 


5 fellfchaften modifichet ‚"die einen mittelbaren oder unmittelbar 
ven Einfluß auf das Wohl der übrigen Einwohner "haben, 


ader. haben fönnen.“ Won diefem Otandpuntte iſt der Ver⸗ 
kaſſer vornebmlicd ausgegangen. Er denkt fi den Juden 
‚nicht im iſoltrien Zuftaude, fondern in den mannichfaltigen 
Modificatlonen feiner Nation Überhaupt. Er behaupter mit 
‚allem Recht, daB man den einzelnen Juden als einen recht⸗ 
ſchaffenen, elufichtsvollen, edein Mann betrachten tönne; 
‚aber auch ihm äugleich in feingr-religiöfen politiſchen Perbin⸗ 
‚dung mit_ganz andern Augen anfehen müfle. Im legten 
Fall komme es ‚nicht auf Individuen, — ſondern lediglich 
af den Geiſt Ihrer Verbihdung, und auf Dasjenige an, op» 
durch fie im Ganzen dieſe oder jene. Würkung auf ven Staut 
oder ihre Mitbürger haben. Der Verfaſſer verfpricht diefe 
Bemerkungen dur Tharfachen zu beweilen, und gebt nady 
‚Aufzählung. einiger Über den nämlichen Segenftand geſchriebe. 


„ner Düder zu dem eigentlichen Inhalte ſeiner Schrift febſ u 


über, >. ie 
. F et, . “id .. . ö My x | run Krfies 


um 


— 


— 


— 


J 


603 Vermiſchte Echriften. . 


"Erflss Capitel. GSeſichtspunks, aus welchem 
Die Juden als Buͤrger im Staate beurtbeilt werden 


mäffen, Der Verfaffer Bar gar nidıts darider, dag mau _ 


bey ſolchen Unterſuchuugen von dem Grundfaße aussche, baß 
die Juden im Staate ale Menſchen behandelt werben mäf 
fen, und daß Neligionemeſnungen feinem Zwange unterwor⸗ 
fen ſeyn können} allein er will nicht, daß man, tie bisher 
elle Sachwalter der Juden gethan haben, aus einem febe 


wahren Vorderſatze falſche Folgerungen jiche.. „Es fey vie⸗ 


manden verbsten, fein: Dbilofophle aus dem Talmud oder aus 
Karıs Kricht der reinen Vernuft zu ſchoͤpſen, — fo lange es 
wur um das Denken, und nit um das Handeln, nad ge: 
willen Natlonalgefegen , zu thun iſt.“ „Aber Die Mechte bes 
einziinen Menſchen hören auf, Rechte zu ſeyn, ſobald fie mit 
den Rechten der ganzen buͤrgerl. Geſellſchaft in Colliſton kemmen, 
od. das Recht des Menſchen ift bem Nechte der bürgeri. Befeläfch. 
untergeordnet. Die Freyheit zu Denken hört da auf, wo des 
„handeln nad) diefen oder jenen Örundfägen anfängt, und hier 
fänge auch die Befuqniß der bürgerlichen Geſellſchaft an, nicht 
den Meinungen ſelbſt, fondern den Handlungen, bie aus dies 
fen Meinungen entfpringen, Sränzen zu ſezen.“ Nach dies 


fen Ertäurerufigen, Vie mit einer großen Klarhett der Begrif- 


fe auseinandergefegt And, soirft der Verf. am Schluß biefeg 


- Eapitels die Frage auf: „IR eribas in den Nationalgefegen - - | 


der Juden, und in ifrem daraus durch bie Länge der ein ge« 
bildeten eigenthuͤmlichen Charakter, wodurch biefes Bolt mu: 
fähig wird , in. einer buͤrgerlichen Geſellſchaft bey gleichen 
Rechten gleiche Pflichten zu erfüllen? oder: fann der Jude 
als Jude jemals mit feinen chriſtlichen Mitbuͤrgern fo zuſam⸗ 
menſchmelzen, daß er, mir Weybehalsung feiner moraliſch⸗ 
rellgibfen Grundfäge und, Gewohnheiten, alle Rechte der 
Übrigen Bürger im Staate genieße, und alle ihre Pflichten 
erfülle ? — 0b, um noch beflimmter zu fragen, in einerh 
Lande (wie z. B. Gallizien, welches der Werf. voruehmiig 
zu felnem Augenmert gemacht bat) zweymol Hunderttauſend 

uden neben und unter drey Millionen anderer Menfchen, 
ohne Nachtheil der letztern, wohnen Einnen?* Die Erfeh⸗ 
rung fchreper, nach des Verfaſſers Meinung, laut wider eine 


“ beiabende Behauptung dieſer Fragen, weßwegen num eine 


zwente Frage beantwortet werben mäfle, — was nämtid dee 
Staat für Maafregein gegen eine Gattung von Menſchen 
iu nehmen babe, die mit dem Volke, unter dem fe Ken 


Wrermiſches Sehrifän, ; og 


“ \ y "u / un 
war gleiche Rechte, über zuglelch Aus nab inen VOR dep wel 
in Sürerelichen Pflichten fordere Di folgenden —* ca⸗ 
#el fchlen die e gurhung Seen Bragen —E I 
Imeytes tel, on einigen po) iſch/religis. 
ſen Grundfägen der Inden,| in Beziebung Fr 
bürgerliche (Befellfchafs überhaupt, „Bine 


„von. 
eigenes 


gen (deinen, gerade entsegeuſteht. — 


Auptr 
‚ Bu9 In dem Eparakter der Juden iſt ihre abı 


ee zwedie 
fibtliche Aofon, 


Died IR ein Seuptgrundfag der Aidifhen Beligiongpoiiit. 
"Dürd denfelben. und — wird Die Nation mis 
Heiden, wasfie HR, Cr gründe fic vornehmlich auf di. Se 
vung eines Pomnienden Meffas, und einer dereinftigen dir 
“  beeaufeichfung des jüdifsgen Reide.. Die (dem an — w 
«6 felßft fo mädtig mürfende Nationalzefeg ir aderde a. 
— von Bons eis, 2 8 Feen —** hr I 
Angebeure Menge Klejnfi ee Eermpnislvgrfprift en sn 
Be erfärke worden, Dur una DEN = 
Bedote und Berbose Anider der Jude aufjedem € 
Bernlife, fi feinem Wirbärger as Menfeh ! 
un man and hlergegen einsenden wollte „ 1 
IR nenern Zeiten aufgetldrrges Iypem $eı 


‚‚@mfangen werde.) „Der auf die Made des Derrm il 


6 
It nathipendi, ge MR . Das more ⸗ 
Ina mus In in ee, Bere; M 
Irkigen Zuſto 


an einen Stand der Sehens m 


- Statum ın 


an 


604 Vermifchte Schriften. 


Sefangener aber glaubt gemeiniglich Feine morallſche Verblud⸗ 
ſichkeit gegen feineu Herrn zu haben. Aber noch mehr. Aus 
jenet Grille einer etugeblideten Theoftatle, aus jenem Na⸗ 
slontftolz And. Menſchenhaß entfleher ein ganz eigener Eſprit 
de corps', der die Juden, trotz aller ihrer Zerſtreuung, weit 
fefter mit einander verbindet, als je eine bürgerliche Geſell⸗ 
ſchaft unter fi) verbunden gewefen if. Durch nichts in der 
Welt kann er zerſtoͤrt werden, ſo wie er auf der andern Sei⸗ 
ge dieß Wolf, wo es irgend zahlreich iſt, in den Stand ſetzt, 
Statır zu mahen. Der Jude ſelbſt kann durch 
Keine Wohlthat an den Staat gefeflelt werden; well er Kein 
Vaterland har, iſt er nirgends zu Haufe, und jede Revolution 
in feinem Wohnorte iſt ihm gleichguͤltig.“ (Auch die, wobey 


fein Volksglaube, ſein Eigenthum, feine Freunde, ſeiue Hoff⸗ 
nungen und Ausſichten leiden? Hier hat der Verfaſſer, fo 


wie in mancher andern Stelle feines ſonſt ſehr igbaltsreihen 


Buchs, zu allgemein und zu einfeitig raiſonnirt. Diefe Ein 


feitig£eit bemerken wir auch In ber etwas lieblofen Behadfprung 


S. 36, wo dem Juden ohne weitere Einſchraͤnkung alles Se 
“fünf für Bürgerlide Ehre und Schande, und aller Reiz _ 


allem, was das Leben angenehm und froͤlich machen kaun, 
obgeſprochen wird. Es iſt falſch, daß ber Zuftand der Skla⸗ 


| verey alles Geſuͤhl für Ehre und feohen Lebensgenuß: erflict ; 


‚So ſalſch, daß wie nicht begreifen können, wie fih der Verf. 


„Darauf etwas zu Gute thun konnte, diefe Charafterzüge der 


Juden zuerſt bemerkbar gemacht zu haben.) Wichtiger If 
bas, was der. Verf. zum Beſchluß des zweyten Capitels fagt, 
aber doch wohl auch nicht fo geradehin angenommen merden 
Kann. — „Laßt einen Juden, beißt es S. 63, eine nad 
‚ben Sandesgefegen noch fo ſtraſbare Handlung begehen; laßt 
ihn im Handel und Wandel betrlegen, Richter beftechen, und 


falſch ſchwoͤren; laßt ihn beflvaft werden, — und er wird 


ch anusgeftandener Strafe won, feiner, Sarullie, feiner Ge⸗ 


meine und vom ganzen Welke Iſcael als ein Märtyrer, fär 
die ‚gute Sache angefehen, unterftüge und wohl gar geehrt 


Werben. 


Drittes Eapitel. Art und Weife, wie die Brund: 
ſoaͤtze der Juden auf die buͤrgerliche (Befellfchaft über 


baupt wuͤrken. Der Berf. will hier nun das durch Thate 


ſadqyen und a pofteriori erweifen, mas er vorher nur a priori 


‚aeihiofen hatte, Gelb von der fo hechgeruͤhmten und 5 
BE N En \ 


\_ Pr 


. | | Zermifthte Schriften, | | 60 


—Vx Aufklaͤrung der Juden, verfgriche fich de 
Berfafler zur Ablegung ihrer National» und Religionsvori 
‚helle, nicht viel Gutes, und beweift dieß aus dem Beyſpiel 
des großen Mendetsfohn, der bey aller Belligkeit und Aue 
breitung feines philofephifchen Geiftes denne mit ſtiaviſche 
Aengſtlichkeit an den Bitten und Gebraͤuchen feiner Natio 
 bieng, und durch feine eigenen Handlungen den Separatismu 
zwiſchen Juden und Chriften eher befordern, als vermindern 
half. Der Verfaffer entfchuldige zwar den gtoßen Mann 
aber er wollte auch nur zeigen, role fehr das Judenthum bei 
Menſchen von unfern Bürgerlichen Verfaffungen trenne, un 
wie wenig Annäherung zu ıdı8 man vollends von jenen Tan 
fenden erwarten konne, die tweder Mendelsſohns Kopf nad 
Herz deſaͤßen. Seibſt in dem neuen Frankreich, wo Man a 
ten Menfchen gleiche Rechte geaeben bat, bat jene Anndhı 
Kung micht vollendet werden koͤnnen, — auch dort bleibt jet 
Der Jude immer noch Jude, wenn auch einzelne Beufpiel 
‚ Bas Segentheil zu Beweifen feheinen. Won &. 76 an geh 
Ger Verfafler , In Abficht des jädifchen Separarismug „In ei 
ned; genaueres Detail hinein. „Wenn, fagt er, in eine 
Stadt 24006 Ehriften und 12000 Juden find : fo kann maı 
nicht fogleich fagen: diefe Stade hat 36000 Einwohner, f 
wenig, als man fagen kann: 10 Scheffei Weizen ynd 
Scheffel Korn machen 15 Scheffel Weizen aus. In beyder 
Kalten find ganz’ beretogene Größen zufammen gefegr, un 
Biele tonnen kein homogenes Ganze ausmachen. Ulebera! 
drängt fich die jüdiſche Marionalpglicey zwiſchen behde. Unte 
der gedachten Anzahl von Menichen, tft lange nicht fo vie 
wechſelſeitiges Beduͤrfniß, folglich nicht fa viel wechfelfettige 
Berdienft , als es’ bey einerlen Nationalintereſſe und einerle 
Nationalbegriffen Tepn würde. In einer ſoichen Stadt kan 
es nicht eine fo große Anzahl brauchbarer Kuͤnſtler und Haht 
werker geben, als wenn fie von 36000 Ehriften bewohn 
wuͤrde. Die Juden haben eine. Menge Feyertage, wo fi 
wicht arbenen dürfen, fle liefern weniger Hausgeſinde für ihr 
chriſtlichen Mitbürger, fle verhindern die größere Cireulatis 
Des-Srldes für den gemeinen Mann, weil fie nicht Haͤnt 
genug jur Arbeit liefern, und erfegen durch ihren Mandel dr 
Bürgerlichen Geſellſchaſt keinesmegs den Verluſt, den fie dur 
Ihre Entfernung von denjenigen Arbeiten feiden,, die eine aut 
Dauernde körperliche Anfttengung erfordern, — fetbft der eb 
liche Kandel der Juden kann niemals anders, als mit ne 
oo. v ‘ ' 





oos Bermifchte Scheiſten. 
thheil der baͤrgerlichen Geſellſchaft gefliäre werden.“ Dich 
tlingt freylich ſehr hart; aber Der Verfaſſer beweiſt ſeinen Sch 
‚ aus dem aufgehobenen äußern uud Innern Gleichgewicht deß 
qriſtlichen und jüdifgen buͤrgerlichen Lebens. Der Jude giebt 
dem Publito Ihmer weniger, als er empfängt, dadurch wird 
die Dilanı des gegenfeitigen Verkehrs durcaus aufgehoben, 
und fein gänzlider Mangel am Gefäpl für basjenige, mas 
wir point dhbonneur nennen ,. erlaubt ihn jeden Handels⸗ 
ig an ih zu reißen.“ Wenn man andy biefes Gefühl den 
uden mit unferm Verſaſſer nicht abfpredden will: fo ver⸗ 
dient doch alles dieß viele Weherzigung, was er van dem ganz 
elgenthämlichen Handelsgeiſt des, Juden und ihrer Ach darauf 
Begiehenden Denkweiſe fagt. 
| Viertes Eapitel. Yon dem. politifchen Zuſtande 
Der Juden. in Ballizien, and ihrem Kinfluſſe auf den 
Landmann, den fiädtifchen Bürger und die Äbrigen 
Elaffen der Einwohner. Dieb Gemälde iſt in vieler Rüde 
ficht traurig und fuͤrchterlich. In Galizien leben, much dei 
Verf. Berechnung , über 200000 Juden. (Eine Bolksmenge, 
Die auf den ſittlichen und phyſtſchen Zußand der Einwohner 
den ſtaͤrkſten Einfluß haben muß, und ven bertigen Landmans 
in einer immerwaͤhrenden brüdenden Arnmth erhält. Daß der 
Zude in Solliflen durch den Verkauf des vielen Brandtweins 
So gleichſam zum Deſpoten über den Landmann amd deſſen 
Geldbeutel macht, mag wahr feyn; aber würde man dieſet 
fehädlide BSetraͤnk dert nice gleichfalls eingeführe Haben, 
wenn es auch Beinen eigen Höfen Scheulwirth im Lonte 
gäbe? — Man fünnte diefe Frage bey vielen andern Des 
hauptungen des Verf. wiederhelen, wo er in andern Ruͤckſich⸗ 
ten alles Elend des polniſchen Landmanns von der. dortigen 
Beitsmenge der Juden ableitet. So groß bie Localkenntniß 
des Verf. auch Immer ſeyn mag: fo wenig darf dee gemauete 
Menſchenbeobachter jene Uebel nur einer Ueſache zaufchreiben. 
Der Verf. geftcht ja ©. 166 ſelbſt, daß Trägheis, Trunken⸗ 
beit, und andere Lafter Ken polniſchen Landmann verhindern, 
zu einem gewiſſen Wohlſtande zu kommen. Iſt es nicht far 
ner bekannt genug, daß bie pötnligen Edelfeute die Bampyre 
dee armen Daueru find, und diefe Vampyre in den ſchaͤnd⸗ 
lichſten Weitshedrädtern gebönen ? Würde die Tyrantıen die 
fes grreinnfächtigen Adels aufbhren, wenn fi and keine Ju⸗ 
ben als Inſtrumente dazu gebrauchen liefen? Eine ganz am. 
dere Frade IR fechlich dies ob es vortheithaſt, oder nicht * 


— 


14 * 


— 


— 


* 


werwiſchte Scheiften. 607 


“ 
I 


goenbeſ für das Sand /feyn wgebr; den peiniidien Jeden ii 
einen Land» und Adermann umzuſchaffen, — in welchem 


ledtern Fall man, nach dee Verf. Meinung, den, einen Grund 


 Befigenden „ Juden alle Gemeinfhaft und alles audermeltige 


Handelsverkehr mit den Bauen abſchneiden fl. 5 
Faͤnftes Capitel. Min Paar Wortehber Dobms 
Burgetliche Verbeſſerung der Jaden. Aus allen bishe 
zigen: Aenperungen des Verf. wird man [don Im im Voraus 
abnehmen toͤnnen, daß diefe Resenflon der Dohmſchen Schrift. . 
Für disfen großen Stariftiker Ye ſehr vortheilhaft ausfallen - 
Bone. So ſehr auch der Verf. ben Werth jeties menſchen⸗ 


freundl. Buchs zu ſchaͤtzen welß: fo wenig Kenntniß von der 


polniſchen Judenfchaft will er darin aufgefunden haben, Er 
meint, daß darin nur alles in Hinſicht auf den preuß. Stant, 
worin faum 36000 Juden Ieben, gefihtieben ſey; daß es bey 
gleichen, den Juden zu ertheilenden Menſchentechten nicht 
auf Bernunftfchläfle, ſondern auf aus Erfahrungen abgezogene 


Refultate ankomme; daß der Jude als Jude eine gaͤnzliche 
Einvetleibung in die chriſt⸗buͤrgerl. Geſeliſchaft nicht wünfche, 
‚und nicht waͤnſchen Einne: dag der Sag: die Keligipn ven - 


WBernunft fey auch die des Juden, einer großen Einichräntung - 
bedärfe,. ıc. Am wenigſten will dem W. der Dohmſche Gab 


„gefallen, daß, wenn in so Jahren der größere Theil der, Juden 
a0 Landbauern, Handwerkern und Künftlern umzufchaffen wäre, _ 


das Problem Ihrer buͤrgerl. und ſittl. Verbeſſerung ganz aufge 
töft ſeyn wuͤrde. „Nimmermehr, fagt der Verſ., wuͤrde Herr 
won Dohr fein Problem. auf dieſe Aufloͤſung verwiefen Haben, 
wenn er die entferuteſte Kenntniß von Poſen and Galltzien ge " 
Habt hätte, Indem man in beyben Ländern im Ganzen genom⸗ 


ma noch bis auf den heutigen Tag gewiß 10 juͤdiſche Kuͤnſtler 


and Handwerker gegen einen cheifl. findet. Auch die Dobm« - ' 

ſche Widerlegung des Einmandes von der Zweydeutigkeit des 

Juͤdiſchen Eides her teine Gnade vor den Augen unferes Verf, 

Benben Können, d, wie uns duͤntt, ans nicht unrichtigen 
den 57 a 


7 &echfies Cap. Anwendung des Vorheräsbenden 


waf die jhoifche Gefeggebung in Gallisien- Nach Auf 
ſtellung einer Menge von Zweifeln ob ber Jude, als Jude jo 
besmal eln guter Buͤrger Im Staͤate zu werden fähig ſey, 
kommt der Werfaffer nun zu einer Hauptfrage feiner Ilnterfus 
gen, — wie man .es nämlich anzufangen hatt, um dene 


‚gungen 
.antgen Theil der Ciawohner In Galltzien, der nicht vum polo 
| . on N —8* 


— 


rnwiſtt ommen ſeyn wird. 


608 Vermiſchte Schriſten. | 
guten Bärger erdodet rderdehrsbann, wenioſt ens unidahnch zu 


machen? Dieſe Frauge faut, nach ſeiner Beſtimmung, in swen 
Hauptprobleme: 1) im die Auifidrumg ein Mittel, die Juden das 
Bin zu Bringen, fich mit Befeitiaung aller ihrer Nafionalgewoöhn⸗ 
heiten, Sitten, Vorurtheile und Gelege in allen geſellſchaftlichen 
und bärgerlichen Birbäitmiffen der herrichenden Nation des Lan⸗ 
des, worin ſie leben, alcich zu machen? Dder kann 2) die Re⸗ 
sierung oh gewultiainen Zwang, diefe Blrichfärmigtett durch 
Geſetze hervorbrinzen? 28:5 den erſten Punkt betrifft: . fo wird, 
nach jeiner Meinung, die Auftldrung des Juden durchaus auf die 
allmaͤhliche Verminderung des Vorurtheild von der Goͤttlichkeik 
and Ver bindlichkeit der jüdischen Nationalgefege hinaustaufen imuͤſ⸗ 
fen. Die Mittel dazu könhen'nue folgende fen: — entweder 
a) Unterricht dee, Tugend in allerley Kenntniffen und 'Wiffenichafe 
ten, die nicht in dem Kodes ded Juden, oder in feiner Univer⸗ 
fals Encnelopddie, dem Talmud, enthalten find, kurz, Schul: 
kenntniſſe, mir Ausſchließung aller (judiſchen) Theofogies oder b 

unmittelbare Bemuͤhung, der Jugend eine Art Gleichpuͤltigke 

gegen angeesbte Meinungen, Voruttheile und Grundfüge dryzu⸗ 
bringen; ober c) oͤffentiicher Unterricht in andern, jenen entgegetia 
gelegten Meinungen und Begriffen, d. i. Unterricht in einer. aus 
dern, der jüdifihen entgegengeiegfen Theologie. Jeder aufınerk 
fame Leſer, der mit loginpen Eintheitungen bekannt iſt, wird frens 
lich bemerken, daß dieſe Abichnitte etwas verworren uftereinand 
der laufen, deſſen ungeachtet zeigt der DB. ſehr gut, werben Schwie⸗ 
sigkeiten eine allgemeinere Auftlaͤrung unter den Iuden unterwor⸗ 
fen, und wie viele. bimdriſches damit verbundenfey. „Rec halt dieſeß 
Stuͤck des Yuchö türelusder inte: eſſanteſten, und es Documentirte die 
gry6e Sachkenntniß des V. in Abfıcht der wurkl. Denkweiſe des Ju⸗ 
den, ex mag gelehrt, oder nicht geiehrt heißen. Wie wenig ſich der 
Staut . onden Juden zu verſprechen habe, wenn man fie zu Indiſſe⸗ 
rentinen machen wollte, und wie ſchwierig dieß Ding von allen Seiten 
ſehn warie, wird S. 2315234 auf eine ſehr einleuchtende Art gezeigt, 
— Sie heucheln Eifer fürdus Geſetz, ſagt der ® , —— 
klaͤrten Ziracliten, wenn es ihr Vortheil erfordert, und gaukeln Auftich 
rung uno freye Geſinnungen, wenn fie einen gatmüthigen Nichtjuden 
blenden wollen.“ Dir B. grundet f.in Uetheil wiederum aufErfae 
sungen, ob es gleich etwas ruhiger ausgedtuͤckt werden mußte. Kung 
alle Auftidrung ſcheint dem B. ein unzuverlaßiges Mittel zu fegn, Fri 
buͤrgerl. Berbefferung der Juden zu Etande zu britrgen; dagegen wil 
ee dicien Endzweck durch — Policeygefege zu erbolten fuchen. 
Der Hauptaruindi::g bey der jüd. Gefenocbung nıÄfe mmer dieſet 

ſeyn: Erſuͤlle gleiche Pflichten, fo ſollſtdu gleiche Rechte genießen 
Wie dieſe Staatsrefoem in Gallizien eingerichtet werben ſolle, nid 
nun bis zum Beſchluß des Buchs gewieſen, dad wir unfern Leſern, fer 
ner vielen Wiederholungen ungeachtet, ald das Leſenswuͤrdigſte und. 
Brauchbarſte empfeblen, was jeit vielen Jahrrn über dieſen merkwuͤr⸗ 
digen Gegenſtand nefchrieber worden int. Dem Beſchluſſe des nanzeh 
Werks iſt ein Verzeichniß der merkwuͤrd. dlteen Verordnungen ſuͤr die 
poln. Juden angebdngt, weiches dem Hiſtoriter nnd ghaiiter nich 


- Annas 


= 


rer Eee 17 Du 


Annalen bee Ieibenden Meufhfelt. ‚m jreangfofen 
Heften. Altona, bey Hammerich. 1795. . Er 
ſtes Heft. 26 Bogen, Bwenus Heß. au 5 | 
8. 286 168. 


Wer den Druc, unter: weichen: noch bien: —X | 
beit ſeufzt; wer ſelbſt da, wo edle Fuͤr ſten r 

Branch. der Macht, den boͤtgeſtunte, hei tige ımd hab⸗ 
ſuͤchtige Unter : Tyranııen fi) Dann erlauben, wenn fie ungen - 
ahndet und. unentdecht hanbein zu Kinnen hoffen; wer den 
Wetrug, ben die Heucheley Ipiekt , ben Berfolgungsgeift des 
politiſchen und zeligieien Banatiemus , die Schleichwege des 
Eigennutzes, des Meides, und kurz, wer bie Raͤnke der Ber 


E . aunft und Wabhrheits· Feinde an das Licht zieht und entlarvt 3 


Der erwirht fich ein -vielfaches. Vetdienſt um feime Mitmenſchen. 
(Er erleichtert Me Mittel ‚, Wurch welche den, von Schmeich⸗ 
lern und verſchwornen Boſewichten getaäuſchten Regenten bie 
Augen gedͤffnet werden, und die Klagen, bie ſonſt in Mente 
tehen und Empoͤrungen ausarten, bis zu ihnen durchdringen 
. Sonnen. Er erweckt das Miegeſahl —— 
zum Vortheile, zur. Huͤlfe ihter gedruͤckten Wrüber.. 
endlich auch manchen Schem, ber wenigſtens die Publ Gent 
feheuet, von größern Unthaten durch ‚med, Frey⸗ 
lich muß ein ſelcher Sammier , wenn er wörtlich Shamfit. 


‚ten wi, nur unleugbar wahre, ein allgemeines Sntercfiebn 


ende Thatſachen, in .eiuer, des Wahrheitrsfreandrs ward 
gen, nicht bon Vorurthellen, Partheygeiſt und Privat : Leb⸗ 
denſchaft zeugenden —* vortragen; allein auch dann, 
wenn er dieſen Weg verfehlt, ſchadet er doch bey Weitem 
wicht fo viel, wie die FH der Dublickät gern vorgeben 
möchten, Er ſchadet eigentlih, nur ſich und feinem erke, 
indem er das Zutrauen verliert; der öffentlich Angeklagte bins‘ 
gegen kann ja fich eben fo Hffentiich vertheidigen und feine! 
Unſchuld dasthun, wenn fein, von dem beflern , ihm wichtle: 
gen Theile des Publitums.allgemein. aneofannter edier Cha⸗ 
rakter ihm nicht ſchon gegen allen Vortacht fichert, weiches 
bey Maͤnnern von wahrhaftern Werthe faſt immer der Fall 
iſt. Da wo hingegen der Publicitaͤt Hinderniſſe in den Weg 
gelegt werden, iſt mehrentheils die heimliche — | 
um. fo Geige und 2 unendlicy mehr Ungi Ans ' 
ielem Geſichtspumkte muß ten, . wen man * 
IB: ‚1.8, a ß J 


2 


610 Bermifdke. Sthriften 


will, die Abſicht des Herqusgebers der vorliegenden Annalen 
beurtheilen. So yiel Rec. dieß zu beurtheilen im Stande iſt, 


glaubt er die eben angegebenen Bedingungen hier erfuͤllt zu 


fehen, amd fo viel er hat erfahren koͤnnen, iſt zwar 'vfelfältig 
KR age über die Kuͤhnheit erhoben , -mitder bier einige Werke 
der Finſterniß an das Licht gezogen finds Boch aber noch von 
Miemanddie Wahrheit und Aechtheit· det mitsetbeilten Nach: 
richten. und Attenſtuͤcke geläuanet-worden. Wir wollen bier 
mir den Inhalt der Auffäte kürzlich ähtzeigen, ohne ung Bes 


mertkungen dariiber zu erlauben, dle einzige ausgehomment, 


day es uns anffahkend und Fränfend geweſen iſt, in dieſen 


beyden Heften’der. Aunalen Jerate' fo viel unangenehme Bor: - 


gänge aus einem Lande berichtet zu finden, welches man nod) 
in der erſten Hälfte diefes Jahrhmdereg, feiner: milden ’und 
gerechten Nenierung wegen, als Muſter aufzufteilen ‘pflegte 
Erites Heft: 1 Noch ein Wort über Srantreichs 
Revolution, hefonders für Zeitangsſchreiber und Le⸗ 
fer. Ernſthafte Rüge der Wahrheitsverdrehungen, welche 
fih der Partheygeiſt. bis jetzt ertaubt hat, um dem Pablied 
und den beteogenen Fuͤrſten die Augen über die wahre Ber 


(haftenheit-diefes unſeligen Krieges zu blenden. II. Swey . 


Bittſchriften ober Gefangenen in Koͤnigſtein und des 
verhafteten Winkelmauns, jene an den Eburfürften 
von Mayns, diefe an den Koͤnig von Preußen. - Sie 
ſchildern iht Elend, die ungefegmäßige Art ihrer Behandlung, 
ud dringewauf Unterſuchung ihrer Verbrechen. 111. Reichs⸗ 
gutachten vom :asfien Sebv. 1793, mit Anmerkungen 


von Winkelmann, Der Here von Winkelmann ſucht Wi⸗ 


berfprüiche. in.diefem Neichsgutachteri bemerklich zu machen, 


und die Unſchuld feines Verfahrens darzuthun. IV. Einige 
Bemecku 


ngen fiber eine neue Zeitſchrift, die unter dem 


Liansen der Riegenden Blätier-beraustömmt. Es wird 


Bier. der wuͤthende Werfolgungsgeift, den diefe, tun vetgeſ⸗ 
ſene Blaͤtter athmen, bemerklich gemacht, zugleich etwas 
uͤher, das: Geſpenſt ber. Propaganda und über die, den 
Illuminaten Schuld ‚gegebenen; aufruͤhreriſchen Grundſaͤtze 
hinzugefuͤgt. V. Ueber die Feanzöfifche Republik. Ver⸗ 


ablaßt durch einige: Aeuſſerungen des Herrn Wieland im deut“ 
ſchen Mercur , empfiehlt der Verf. vernünftige und beſchei⸗ 
‚ bene Vorſichtigkeit in Beurtheilung folder Weltbegebenheiten, 


über deren geheimere Teiebfedern uns erſt die Zukunft auf: 
klaͤren kann. VW. ‚Sorsfchrisse in des Auftlaͤrung cin 
ae ee jpoli⸗ 


— 


| Vermiſchte Schriften.” Sır- 
gottitäee Kalfonnehient_aus der Verlinifden Monarafätife 


wird bier allen frommen Seelen zur Beherzigung empfohlen. 

Viil. Derbe Stellen ans Autbers Schriften, Es ift 
Igraus deurlich zu erfehtt „ daß es ſchon zu damaligen Zeiten 
heimliche Jacobiner, Propagandjften und Illuminaten geges 
en hat, und’ daß Luther einer von irren geweſen feyn muß. 
VNI. An den Kandprediger, im Kevolutions: Alma« 
hädh von 1794,, Det Landprediger, welcher die Auftlarung 
geräte satte, wird Jurecht geroiefen., Welches wohl bey den 
andptedigern, "die am Revolutions: Alinanach mitarheiten,‘ 
derlorne Mühe” feyn möchte. IX. Wie unterfcheidet fi$ 
Theorie von’ fer Praris? ‚Der Satz, dag eine vollkom⸗ 
men richtige Thebrie fi auch in Praxi bewaͤhrt eigen muſſe, 
wird negen den Herrn Genz in Sthuß'gehommen. X. or . 
-  Denbergiche Jagdſachen betreffend. Die Herren Gebruͤ⸗ 
der von Hodenderg dringen bey der Reglerung in Hannover 

auf Inquiſition gegen die’ Einmohner der Gemeine Eickeloch, 
weiche fih untetflanden haben’, nicht Teiden zu fooflen, daß 
öte hochadelichen wilden Schweine ihne Felder verwuͤſten Die 
Gemeine Vertheidige fich maͤnnlich; wird aber’ in die Schranz 
. ken der Unterxthaͤnigkeit verwieſen. Als jedoch der Wildſcha⸗ 
den unterſucht unb documentirt worden; wird den Herren von 
Hodenberg angedentet — DaB, eine Criminal⸗Unterſuchung 
gegen die Gemeine nicht wohl Statt finden koͤnne. Ob wei⸗ 
ter etwas zu Erleichterung der armen Bauern geſchehen iſt, 
daruͤber findet ſich hier keine Nachricht; vielmehr erhellt, daß 
den Herren von Hodenberg noch iſt erlaube worden, ihre 
Sad in dem Wege Rechtens auszumuchen. Xi. Einige 
ctenftüde‘, “die "Suspenjion des Börgermeifiers 
Moller in Munden im Bannoͤverſchen, betreffend, 
ee Buͤrgermeiſter Meofler veranlaßt die Bereinigung 
einiger. Städte im SKHannövrrfhen, um, in beftheidenen: 
und patriotiſchen Ausdräden, ein Geſuch um Abfhaffung 
verſchiedener Mißbräuche In der Landesverfaffung einzureichen. 
Daruͤber 'geräch er in Special » Snguifition. Er vertheidigt 
ſich, und begruͤndet fein Recht zu dem Schritte, den er gethan 
bat. Nun wird auf richterliches Erkenntniß zwar die Oper 
efatinqulfttion aufgehoben; er aber, weil er doch etwas unters 
naommen babe, das der Regierung mißfällig gervefen fey, auf 
ein Jahre feines Amts entſetzt und in die Koſten verurtheilt. 
Er wendet dagegen die Appellation ein. Wie was für Er⸗ 
- folge, daruͤber If Gier nichts berichtet. XII. Actenſtucke, 
—* — beruf 


rk 


- 


. 


Mände, bey dem Könige auf verhältniimäße — Ver⸗ 
theilung der Abaaben, Aufdebung der Jinmenitäten, iweck⸗ 
mäßizere Reptalentation und 1Temti + » Redhenichait ven Bere 
wendung der Ernars- Einkünfte enzuttagen. Die hierüber 
eingefammelten Vota der Rürterihait gehen im Weicnriichen 
darauf hinaus: dab dieſe Berficllung dem berrichenden 


dieſen Votis die adeliche Sotache, welche der Schatztach vom 
Alten, und noch mehr die, welche der Laudearh Freyherr von 
Marenholz führt. Die Vota der Praͤlaten und der Staͤdte 
HMinzen viel gelinder. Sie wollen, da die Vorftellung der 
Birmänner in fo beſcheidenen Ausdrüden verfaßt iR, nicht 


nicht berechtigt — aber erden, daß, wenn die —SæS 


deru Qurien geneigt ſeyn ſollten, etwas you ihren 
nachzulaſſen, and die ihrig⸗ ſich deſſen 32 n. — 
Im Ganꝛen finden ſie iu der Vorſtellung der —— 
nichts. —eã—— Nah mancherley Debatten, 
Ben Viermaͤnnern geantwortet: „Dan balse ſich nicht Ger 
tigt, ohne vorherigen Vortrag Bey der gefammen. Lantfchait,, 
in Aufebung der Aufhebung der Privilegien des Adels den 
gſten Schritt zu thun. Was die Publicität der Lande. 
aftlichen Rechnungen betzäfe: fo fen ınan dazu gar nick 
verpflichtet; doch aber nicht abgerteigt, den Wiermänneru zn ger 


. Ratten, won den Deputieten ſich Erläuterutigen won der Art. 


au erbitten. Endlich mas bie Veränderung der Repraͤſenta⸗ 
tion angienge: fo kenne. die Pandfchaft darüber allein nichts. 
5 Bl $ are fe uubrin, 38 bedenten, welche Fol 

2 vor gen, 


Bermöfchte Schriften. 7 


cgen, felbſt für die Staͤbte entſtehn wuͤrden, wenn man ber ‘ 

ſten Grund aller Vorrechte genau zu unterſuchen anfangen‘ 

wollte.“ Zugleich wurde dann ein Bericht (jedoch ohne den, 
don den oben genannten beyden Juntern vorgeſchlagenen in- 
iſitoriſchen Antrag) aͤber dieſen Vorfall an die Regietung 

rlaſſen. Hierauf erfolgte ein Reſtript, des Inhalts: „daß 

man gewuͤnſcht hätte, die Landſchaſt möchte Die Sache, vorher, 

&he fie den Biermaͤnnern geantwortet, einberichter haben. 
DSßSoch ſey man mit der Aritwort zifrieden. Da man zugleich 
‚ efebe, daß die Nitterfchaft derm’pod bereitwillig ſey, unges 
| zwungen Eituftig zu den allgemeinen Abgaben verhaͤlenißmaͤßlger. 
als bisher, mit zu contribuiten, welches daum auch bey der jetzi⸗ 

gen Stimmung des Zeitalters ſehr anzurathen ſey; 1b ertvarıe 

- man, daß diefer Gegenſtand auf dem nädıften eigemene 

 Bandtage ernfflich vorgenommen werde.“ XI. Nachfchri 

bierzu, Bemerkungen des Herausgebers. KıV. Des 
Grafen Schmertdw Brfläcung an den Rönig von Dis 

=. nemarf, den, ibm vorgeworſenen Mißbtaud der Pre 
Freyheit bereeffend. "XV. XNoch eine dergleichen, 
denſelben Begenftand angsbend. Die verdrießlihen 

| Vorfälle, die dem Brafen Schmettow wege der Hetqus⸗ 
gabe feiner patriotiſchen Bedanten eines Dänen ꝛc ber 
* degnet find, werden dem groͤßten Theile des renden Publi⸗ 
ums’ fhom aus ſeiner eignen gedruckten Erzaͤhlung, aus ei⸗ 
gen Journalen, und aus des Herrn Kammerherrn a 
miings Duell: Geſchichte hekannt fern. XVI. Reponje à 
out; petit. colloque (diglogue) entre un Senateur alle- 
2 smandt et unn Republicain frangois. Der Franzoſe, Ein eis 
friger Nepubticaner, Vertheidigt die frauzoͤſiſche Revolution 
= Überhaupf,; "und rechtfertigt feine Marlon und ben Convent 
gegen die vielfachen-Befchufdigungen, die man in dem uͤbri⸗ 
gen Entopa auf die Meuftanten mälze. Er thut dieß mit 
einer Wärme, die. ihn, auch dann, wenn einige feiner 
Gruͤmde überzeugend und uniderfprechlich find, doch bald 

‚ gu Ueberereibungen hinreißt, welche feinem Geguer gewon⸗ 
nenes Spiel geben würden, wenn Diefer nicht ſchon heimlich 

| geneigt wäre, ſich überzeugen zu laſſen. Haͤtte der Hr. 
—Senator aber damals in die Zukunft, daß heist, in unſte 
‚letzigen Zeiten, in welchen ſich fo Manches ganz anders ent⸗ 
| wichelt und aufgeklärt hat, vorausbliden Tannte: fo wuͤrde 
ber Republikaner wohl einen etwas ſchwereren Kampf mit 
0 Min’ beſtrhen gehabt Baden: X VIE Befchidste meinen 
' Deus Ver⸗ 


614 Vermiſchte Schriften. 


Vertreibung aus Keipzig. Herr Demengem, Doctor 
der Weltweisheit, erzahlt bier, auf weiche ungerechte „ jedes, 
Gefuhl der Billigkeit empoͤrende Weife , er durch die Jace⸗ 


biner⸗Jagd, die in einigen deutfchen Ländern mit fo viel Un 


fua getrieben wird, aug Leipzig, wo er ein ruhiges, den 


Wiſſenſchaften gewidmetes Leben geführt babe, tumultuarifd 


fen fortgejagt worden. Er fordert jedermann auf, die Wahre 
beit feiner Erzahlung au beftveiten, und ihn eines einzigen Ber 
gehens zu zeugen, durch welches er fein Schickſal verdient 

ben koͤnnte. So viel Necenfent davon weis, bat noch 

icmand dieß unternommen. Zweytes Ahcft: Dit 
ſchrift des Oberamtmanns Wedemeier zu Eldagſen, 
der ſeine Stelle reſignirt bat, und auf feinen Guͤtern 
leot. In einer kräftigen, männlichen, dach anftändigen 
Cprace, führt der Hr. Oberamtmann der banmoverfchen 
Regierung den Unfug au Gemuͤthe, den die Jaͤgerey, Troh 
den wiederholten Befehlen, In Hegung des verheerendes Bil, 


Des treibt ; zeigt, mie wenig überhaupt im Hannoͤverſchen die 


Landeswerordnungen befolgt und die Mißbraͤuche abgeſchaft 
werden, woraus dann endlich, allaemeine Unzufriedenheit ers 
folgen müfle, die leichte in öffentliche Unruhen ausbrechen 
Fonne, wozu das vielfache Elend, welches in_manchen Segen: 
ben des Landes herrfche, und das er lebhaft Ichildere, Veran 
laffung genug gäbe, ohne daß man zu dem Glauben an die 
franzoͤſiſche Propaganda feine Zuflucht nehmen dürfe: Sn 
einer Anmerfung wird gefagt, dlefe Birtichrift Tey unbeant⸗ 


wortet geblieben, "I. Nerfabren gegen angebliche Hoch 
verräcber in Mancheſter welche mit Ehren freyge 


ſprochen wurden. Diefe und ein Paar Proceſſe aͤhnlicher 
Art, welche Eürzlich dem Publico bekannt geworden find, eve 
wecken eben nicht die größte Bewunderung der Weisheit ung 
Gerechtigkeit Des gro brittanniſchen Miniſteriums. LIT. Dee 


— — — — — —— — SZ 5 ei — — 


— — — ——— — — ——— 


ſchwerden gegen Druckfreybeit einer Entſcheidungg 


bbor oͤffentliche Angelegenbeiten. Der. Dirextor und dit 


uͤbrigen aͤdelichen Mitglieder der luͤneburgiſchen Landſchaft zei 


gegn der koͤniglichen Regierung den Unfug an, den der Heraus⸗ 


gehen, diefer Annalen durch oͤffentliche Bekanntmachung ihrer 
Vota (Erſtea Heft, Xlı,) begangen habe; verſichern, dag 
fie und ihle Dfficianten (welches man ihnen auch wohl auf 
hr. Wort glauben kann) an Mittheilung diefer Actenſtuͤck⸗ 


unſchuldig ſeyen; hoffen, Ban die Stifter und Städte dafleiiy 


mögen erflägen Lönnen, und überlaflen des Regierung die * 


\ 


Vermiſchte Säriftin. = 6 


dern abthtgen Verfaͤaungen. IV. Ariſtalraten und Wiw⸗ 
mer. Eine witzige Vergleichung, artig genug durchgeführte. — 
Wenn doch aber der Hr. Herausgeber die Aufſaͤtze nicht mie 
ſvichen Namen untetzeichnen wollte, wie 3... Civicus, 
Atiſton, Eunomus, Philadeipbos, Mesapanthes, Der. 
sidioas; in. ſ.w. — das ſchmeckt doch ein weing nach der al⸗ 
sen Orheipedantsren ; uud einzelne Buchſtaben, oder andere‘ 
Zeichen thun ja diefeiben Dienſte. V. Schreiben eines’ 
sSeiſenden, mit Seylagen, -den Amts : Ueceffiften? 
Afheim betreffend. Gutche .ärgerliche politifhe Inquiſi⸗ 
. Hans ⸗·Puoceſfe, als. wovon bier die Rede ift,. und. bergleichen, 
jege: im nlien. Ecken won- Deutſchiand an das: Licht Eommen,S 
wverden/ einſt nicht ‚den ehrenvollſten Theil, der Staatenge⸗ 
ſfſchechte · unſrer Zeiten ausmechezn. VI. Die Krieger. Eine! 
Wirvdte nes Schhilterihen Gedichtsr De Bäntile: VIL: 


. Im Angeſichte don Kom. Etnpfindungen eines franzöfle: 


ſchen Republikaners; 679 dem Anblicke diefer Otadt, in Vers 
fen, die dicht ohne poctiſchen Werth find. VII. Juſti Sins. 
ceri vrchelich⸗· Mieinungx, Deytrag zur Auftlärung‘ 
iR juriſtiſchen Sachen ui, Rbeinfteobme. Mit nice 
gemeinet ——R nd Beleſenheit wird hiep: 
din Lehre von den Plthtenetder Bewohner beſiegter Laͤnder 
ans Ptovinzen, gegen dir Eroberer, die num ihre Obrigkeit 
ae ſind befonders mit Anwendung anf die Brhand⸗ 
Ting einiger Mahnziſchen Staatsbürger auseinandergeſetzt. 
Beni nur die Schreibart in dieſem Aufſatze nicht, durch Ein⸗ 
miſchunge einer. fo zahlloſen Menge halbframzoͤſiſcher Wirter, 
ſo buntſchaͤckig geworden ware! - 1X. Nachtrag su:XTr. I. 
BL des Hofgerichts im Eee in der Wilb⸗ Frag: Angeles 
beit. Es: wird zwar ‚eingeräumt , daß des Schaden und 
nähen erwirſen ſeyen; weil “aber uicht dargethan⸗ 
werdet; daß die Herren von Hodenberg dieſen Schaden durch 
Hegung des Wildes veranlagt haben (77) und ohnehin ein 
Jagbhert zuckeinen. Verguͤtungen von det Art ˖ verbunden ſey: 
far werden die Kläger abgewieſen, und noch obendrein, 
weiliſte: ihr KCigenthum gegen das Wild thaͤtig vertheidigt har 
Von Pu Geldſtr afe ddernrtheltit + Bravo! X. Mine Rede 
—— Lid behaupteten Yöutralitas, Eruſt⸗ 
Burg —— erbte DEE Orieges md Liber den Stand 
eines Mdihissis XI. Mei’ die allgemeinen Hrfarhen‘ 
der eucopiſcn Kriege, undi Abbe Dan gageriuöärtigen, 
Ks dem deacaobichec. but” Welttegeheuhe en — 
RE 4 | RXR 


616 Bermifdre Schriſn 
hire ia eine Drbuums aufocftelit, Lie eben nice fo nen it, das 
aus dreſem Gefichtspuntte uberzaichende Kiefultate hervortra⸗ 


Beytraq zur Schil⸗ 
derung der Juſtizyflege in Deutfchland. XVII. Weber Des. 
—— Des Bringen anf Die Caltur, x. Der Krieg if Bier: 

bargefislit, wie er, beſenders menn 
ige Wuͤrkungen 





Betumgen , wie bie Dierue Der Eoadpr an br Dun Hand. giebt: 
—— Ans dieſe, unfern aufgetlaͤrten Zeitrr 


Begebenheit, iſt ausführlicher: 
gel —** Schrift, von dem Manne, den Ne berroften, 
umter dem Titel; Meine „ dem; Publish 


gleichen Scriften ienelich ne pi machen tesuben bien 
Brände sufsfeie. KA. Beridicigeng. — 


4 
Fa 
“ 
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J 


 Werneifihte Sthetfren, | 617 
u Mifelinke NRab iofus iher Leite; FF Zugabe zudem; 
was in dem erften «“efle De; XVII geſagt If. XXHE 
ufruhr in America, Weritht des Präftdenten Vaſ hing⸗ 
sin dariiber ,. an den: Cougreß, in einer edeln, würdigen und 
beſcheidenen Biprtsche:.. Am Ende iſt eine —5 zwiſchen 
dem Tone, darin dleſe Anpreffe geſchrieben iſt, und dem; 
welcher in gewiſſen andern Manifeſten ud Proclamen bersfcht, 
aus der Phitabelnbis- Zritung angehaͤngt. V. Iwey 
ee re die wohl nicht EDE —* | 
worden; —— frevlich ſchon oft geſagte, “aber 
darum mod ‚witt in Thaten übergangene Wahrheiten * 
balten. XXV. Unvorſichtigkeit und Bewak. Eine 
Anetdote, die beweiſt; zu welchen ſchaͤnblichen Seenen ber 
„pstitifcpe arthengeift in auſern Tagen Beranleifung si 
Mecklenburg. Der vormalige ek 
Dauptann von Mecklenburg —— des Herrn 
won Buͤlow, hat, was hier erzähle iſt, auch ausfuͤhrlich 
ia einer ‚eignen Druckſchrift bekannt gemacht, und dar⸗ 
in, weil: er ein Auslaͤnder ift, die dadey intereſſirten 
Perſonen mit weniger Schonung, als der Herr von Wär _ 


laow, behandelt. Der Rec. dat nur hiermit den Haupt 


Inhalt diefer beyden Hefte der Anmafen kuͤtzlich angezeigt, 
- mb billige Leſer werden ihm nicht Schuld geben‘, daß ex dar⸗ 
ara. Parthey vor oder gegen die bier angetlagten Perſonen 
Babe ergreifen ‘umb. erwecken wollen. - Sollten einige ber ers 
‚sablten Thatſachen, durch einfeitige Darſtellung, in eisen 
falſchen ———— odet wichtige Nebenumftände 
Ä — 18* denn; fe 4 a Ki: zu wünfchen, daß dieß bald 
ne 3 die klare Wahrheit an den Tag: 
- ——* won m den { Pubheitat ‚Belsgenbeit geben 
m 


| Fine Eurife gemeinnögigen gebontt von * | 
.* Hann Stuve. Nach dem Willen bes Verſtorbe⸗ 
nen gelammlet und herausgegeben, von feinent. 
txrauernden Breunde, J. H. Cam Zwey 
Theile. Braunſchweig, in ber —— — 
lung. 194. Mit dem ,. nicht ganz; getroffenen⸗ n 
Babnßs hes Ver ſoſſers. N DL EEE 
” Meder 


6° Wermiſchte Schriften. 


Ueber den ſel. Otuve,? als Menſch und als Schriſtſteller fon 


trachtet, war immer; Maweir ich hoͤren kounte, nur eine 
Stimme: Geradheit und. Anſpruchloſigkrit, Wahrheitsſinn 
und Gemeingeiſt, geſtand man ihm einmuthig zu. Man gab 


ihm, wie in der Vorrede bemerkt wird, überall, wo er perſonlich 


gerennt roar, als Härte eine allgemeine Verabredung daruͤber 
Statt gefunden , den Beynamen des Ehrlichen, wie Ariſti⸗ 
bes einft den des Gexechten erhielt. Schriften, die einer 
ſolchen Geift athmen, die zualeih von denri heiten , Kopfe 
zeugen, deren Inhalt ſo gemeinnuͤtzig, Degen Ausdruck eben 
fo lichtvoll als Eräfrig und gedränat ift, verbienen. ficher.die: 
Aufmerkfamfeit der Miteund Nahwelt.’! . “ - { 
= Der erfie Theil enthalt». über die Erzichung. 2. Ueber 
die Eorperliche Erziehnug. 3. Weber dns Cihahwelen. 4. 
Vorſtellungen an Eitern, die ihte Kinder in öffentliche Schu⸗ 
few ſchicken. 5. Weber bie Richtigkeit des Unterrichts in der 
Lehre vom Mienfchen-mif öffentlihen Schulen. Saͤmmtlich 
neh in Neu⸗Ruppin gefchrieben. Die beyden erſten Abhand⸗ 
lungen find nachher umgearbeitet in das Reviſionswerk ein: 

rückt. — ZE —— 
ge Zweyter Theil, i. Vorſchlaͤge zur Beforderung ber 
Soldaten⸗Ehen. Aus der Berliniſchen Monatſchrift, Maͤrz 
1785.2. Wider das Lateinſchreiben. An Herrn Gedife. 
Aus: der Berliner M. &. Oktober. 1783. 3. Von: Ar⸗ 
menſchulen. - Aus den gelehrte-Weyträgenzzu den Braun⸗ 
ſchweigſchen Anzeigen. 1787. 4. : Ueber den Gebrauch der 
Wilder. beym jugendlichen Unterricht. A. d. rk Bi zuden Br. 
Anz. 1787. 3. Einige Gedanken über den Einfluß geheimen 
Geſellſchaften auf das Wohl der Meuſchheit, von eihem Un⸗ 
geweihten. Aus dem Brauuſchmeig. Zaurnal, April. 1788. 
6. Ueber den Vorſchlaa: die künftigen Landgeiſtlichen in eini⸗ 
gen Haupitheilen der Arzneykunſt zu unterrichten; nebſt eis 
. nem bieher gehoͤrigen Brüchftücke, aus einem dazu beftimtnten, 

unvollendet gebliebenen Lehrbuche des Oberbergraths J. J.G 


Goldhagen. Aus dem Br. J. Jenner 1789.7. Schreiben 
2 den H. P, Trapp. über die Mittel das Latein durch Sore⸗ 


en zu lernen, und über die Einführung diefer Methode in 
dis Gffentlihen Schulen. Aus dem Braunſchw. I. Jenner 


u Hornung 1789. : 8. .Ucher Herrn Rants Gruudle⸗ 


-guag zur. MetapppAf ber Bitten, Ans dem P. J. Mai und 
Aut "1789, , 9, Weber, gine Htelle in Hrg. G. K. S. Mehr 
ierga Aufſatz im Apräftüch der Berliner M. B. 1789. 
33 


« 


⸗ » 


+ 


x 


4 


Werwuſchte Schriften. 619. 


. dem Br %. Run; 1789. 10. Antwort an den Herrn Pro⸗˖ 


rektor Snell auf feine Erinnerungen gegen den Aufſatz: uͤber 


‚ Heren Kants Srundlegung zur M.d.&. Aus dem Br; 


5. Dezember 1789. 17. Weber ein weſentliches Hinderniß 
der zweckmaͤßigen Einrichtung öffentlicher Stadtſchulen. A. 
d. Br. J. Juli 1789. 12. Weber des Herrn von Dohms 
Entwurf der Konſtitution der Stadt Aachen. A. d. Br. J. 
Juni 1791. 13. Ueber. die Luͤtticher Revolution. A. d. Br. 
J. September 1790. 14. Ueber die Rechte der. Mienfchheit; 
A. d. Br. J. April 1791. 15. Einige Bemerkungen über 
Hrn. H. R. Meiners Schilderung von Hopenzell Außer⸗Rho⸗ 


den. A. d. Br. J. December 1791. 16, Ueber die Schrift 


des H. G. K. S. Rehberg: Prüfung der. Erziehungskunſt. A. 


= 9. Schleswigſchen ehemals Br. J. November 1792. 17. Was 


A 
“ 
“ 


Bepnde find, ann den anern Richter in dir gicht zum Echwei⸗ 
Zu | Tom 


. 








620 Vermiſchte Scheiſteu. u 


gen bringen, kann nicht den Frieden und bie Ruhe bed Her⸗ 
ns gewähren, die nur die Frucht unt der Kohn der Seibſt⸗ 
ſchaͤtzung fiund, die ſich auf Bas lirtheil deiner eigenen Ver⸗ 
sunft und deines Gewiſſens arunden. — Aler auch beym 
Volke bewuͤrkt Heutheley, Gewiſſenszwang und Schwaͤrme⸗ 
vey nicht das, was nur Vernunft und Gewiſſen bewuͤrken 


koanen, Inproteſtantiſchen Lägdern Lonne ihr duech Heu. 


cheley and Schwaͤrmerey auch die roheſte Volksklaſſe nit _ 

br Blenden; es ſteht in der Bibel: an ibren Schehten 

Ur ibe fie erkennen. — Päbftifh macht ihr ung wicht 

wieder; es gehe nicht. Aber eins koͤnnt the: Die ganze Sffente 
liche Religion und den fogenaunten Gottesdienſt veraͤchtlich 
und zum Ekel machen. Gebt Schwaͤrmern, einfältigen 
Santaften und ſcheiuheiligen Betruͤgern bie erſten kirchlichen 
Otellen im Lande, laßt dieſe über Die ganze übrige Geiſtlich⸗ 
Reit herrſchen und gebieten , laßt. fie alberne Formulare , wi⸗ 
derfinnige und unwuͤrdige öffentliche Gebete, Neiglong+ und 
Geſangbuͤcher, Katehismen, u, f. w. verfertigen, und unter 
eurem Namen mit Gewalt und Bwang den Menſchen aufs 
Hürden ; laßt die denkenden, gewillenhaften und in Affertfichem 
Anſehn ſtehenden Religionslehrer ſchikaniren, druͤcken, ven) 
ſolgen, ihres Aums entſetzen; laßt die. neu anzuſetzenden 

Geiſtlichen dom verruchten Meineid ſchwoͤren, daß fie befei 

nen und predigen wollen, was fie nicht glauben, u. f. w. 5 

ihr werdet Wunder ſehn im Zeitraum von wenigen Jahren. 

Ihr werdet ſehn, wie iht die Religion und mit ihr die Sitt 
lchkeit in den Kerken der Menſchen ſo mächtig erſtickt Habt; 
und wie der Slanbe an Sort unb Kie Tugend fo gänzlich das 
hingeſchwunden. Und dann wehe euch ! Schreckt euch nicht 
Frankreichs Veyſotel? denn das Tone doch gerade im den 

Batle,* , - | . z 
5. Der Auſſat aͤber den, Laskron if aus einem Schreiben 
an Hrn. H.R;Schüg genammen, und bebt fo an: „es iſt 
8 gan) unge; tömbet, was- Winfelmann' und audere lagen) 
| aß Seelenſchmerz⸗Jammer über die Kinder, Ymmurh set 
Klagen gegen den. Himmel, nn. ſew. in der Figur ijnd dem Ce 

feht bes Laakoon ansgebradt fep. Es iſt nichts darin aid 
Ausdruck bes hoͤchſten koͤrverlichen Schmerzes, der ſchon an 
„der aͤußerſten Grenze ſtebt, des Erſchlaffens, Hi ſiſinkens und 

Zuſlammenfallens der ganzen Organtlatien und Paſchine, 
dem alle Auftrengung der Seelenkraͤfct, Nachdenken, 
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DR, moralische Mitleidsgefuͤhle u. ſ. w. unmoͤg⸗ 


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- ch Start finden koͤnnen. — Sch molite zeigen, daß es an 


und für fich unmöglich. iſt, daß der hoͤchſte Grad dog Körpers 
ſchmerzes und die Heuflerung von Gewiſſenskraft und’ Sets 


kenſtaͤrke in efnerm Bußjeste zugleich exiſtiren toͤnnen; daß ee, 


[6 zu ſagen, noch unmöglicher iſt, br*de zugleich, Im Gemälde 


oder in der Starte auszudrucken ; daß m Laufopn würklidg 


yon Letztern ſchlechtet dings nichts zu fehen it, weil ſogar die 
offenbarften Züge des Krampfs, und def.an die Bewußtloſigkeltz 
grenzenden Erfchaffung im Gefichte liegen. Dann wollte ich 


auc, zeigen, Daß Durch die ittigen Voraucſetunden vom Lage 


’ a 


kosu irrige Folgerungen und Negeln für die Kanſte entflan 
ben find; inſonderheit die ſehr Ungluͤckliche yon Herabſeben, 


Mildern des natuͤrlichen Ausdrucke, u. f.w.dig Keffing ange 
1 ee den 


. Die Letztere, Leſſing betreffende, nimmt der Berf. in ei⸗ 
nem zweyten Briefe an Herin Schuͤtz zuruͤck; oder vielmehr 
er berichtigt es dahin, daß L. geſagt oder gemeint habe, der 
Kuuſtier ſolle den Brad der Leiden ſchaften herabſetzen. 


. Mebrigens weicht er in mehreren Puutten von 2. ab, und 


das aus fehr guten Gruͤnden; die ich aber Hier nicht vorführen 


will, um Oturens Urtheil über, das Kunſtwerk undden Ränfi 


ter ganz herfegen zu können, 


u Det Meifter des Laokvon iſt der Netn vetffonmen 


> 


tieu geblieben. — — Er bar wahrlich nicht den Water ih . 


bem ganz frifchen Schuterze, der ihn zum lauten Schreien, 
der Natur gemaͤh, noͤthigen mufte,,. darſtellen woen, und . 
ihm durch feine Kunſt ben Mund geſtopft. Das wäre eine 


hüchſt uugluͤckliche dee geweſen, und wir wuͤrden wahrlich 


Anen erbaͤrmlichen Laokoon haben. Nein, er waͤhlte den 


Moement, wo das heftige Gefuͤhl des Schmerzes ſchon an⸗ 


gefangen hat in eine Art von Beräubung uͤberzugehen, wo die 


Maturkraft erſchoͤpft, und des heftigen, ſchneidenden, fchreiett: 


den Schmerzes nicht mehr fahig iſt, der Menſch nicht mehr 


ſchreien kann, und ſelbſt dey Mund ſich ſchon krampfhaft 


Tverzieht, fo daß in den beyden Ecken deſſelben ſich eine runde 


Oeffnung befindet, die etwas durchaus Unwillkuͤhrliches ift. — 
Noch find alle weichen Theile in der ſtaͤrkſten Anſchwellung, die 
eine. Folge des dußerſten Schmerzes und ber feärtften Natur⸗ 
Anftrehgung iſt; ader man fiebt darin den gleich darauf er⸗ 


folgenden- Momene der Exrſchiaffung⸗ und des Zuandarn 
3 >. IT 


r 





B) 


623 Vermiſchte Schriften. 


lens augeniheiniich ſchon voraus; der Zuſtand, in dern ſich 
die ganze Maſchine befinder, FE nicht die WBuͤrkung des 
nod) gegenwärtigen Leidens und Anftrengens, fordeen nue 
mechaniſche Folge des ſchon Voruͤbergegangenen. Daher 
ſteht und empfindet man, alles, was der Mann gelitten bat, 
aber man ſieht ihn nicht mehr im vollen Leiden. Alles Wir 
Brige, HloB Entſetzen und Schrecken oder gar Ekel Erregende 
fat daher weg, umd es bleibt nur die allerinnigfte, tieffte 
Muͤhrung, und efne Tanfte jtille Wemuh zuruͤck. Alles was 
Sen momentanen jehigen Zufland des Innern ausdrückt, vor⸗ 
zuͤglich im -Muge und Munde, zeigt une unmiderfprechlich, daß 


er ausgelirten habe. Daraus entfpringt das aflerhächfte In 


teveffe; welches uns ber Künftler einzuflogen im Stande tar, 
das Verweilen bey dem Anfchauen, u.f.w. ' n 

„Noch muß ich Ihchn ſagen, daB es gar nicht gegruͤn⸗ 
det it, daß Laokoon die Augen gen Himmel richtet; fie find 
vielmehr ſchon niedergeſenkt, und nur der Kopf ift nach mes 
chaniſch durch den Krampf etwas in die Höhe gezogen. Auch 
giebt, fo viel mir zu Gefichte gefommen „ fein Kupfer und 
kein Model uns den Lapkoon wahr und ren.“ - 


Verfüuch einer Eucyciopädie der Leibes- Ue. 
bungen. Von G.UD..A. Vietk, öffentlichen 

.* Lehrer der Matliematik zu Deffau. Zweyter 
Theil. Mit Kupfern. Berlin, bey Hart- 
mann, 1795. 558 ©.8. ıMiR. 18.38. 


er erite Theil ift ip dem 2 iſten Bande diefer Bibliothek &. 
552 angezeigt worden: er enthielt Benträge zur Befgbichte. 
der Leibesaͤbungen; bier folgt nun die ſyſtematiſch⸗ genrdnete 
Oh der Leibesübungen felbit, im zwey Abthellungen. 
ie erfte handelt von den Leibesübungen überhaupt unter 

“ folgenden ficben Weberfhriften: Bedeutung des Worte: Klofe 
ſtfikatlon; Nutzen; Unterricht; Koͤperbau; Ueberſicht der der 

‚ wegungen; Kleidung. Ä | ur 
Die zwehte handelt von den Leibesuͤbungen insbefondere. 

Sie werden in die pafliven und activen getheilt. Jene find 


das Liegen ımd Sigen, Schaufeln, Tragen, Fahren, Baden, . 


- Keiben, Abhärtung des Körpers. Die Activen haben zwey 
BGattungen die Hehungen. der Sinne, - und bie Uebungen 
- 2 “ J I r 


— —— — — —— — — — — — 


Bermiſchee Schriften: 6335 


N ı 


‚ dei Glieder. Diele eh tere Gattung theilt fiht in 1 jtoen Arten, 


Die erſte enthält die Webungen, moobey: eg auf Haltuns und 
Bewegung "den eigenien KRhrperg arköntint. Dieſe ‚find. fies 
ben, gehen, laufen, Klettern, {r/bungle ie dem Schwang ⸗ 
feile, balaͤnciren, ſpringen, voltig ren, ſchwimmen, Eige 
fauf , "tanzen , "dermifthte Aebun: a, Vals das Bockſptingen 
(im Platdeutſcheͤn Buͤck fa: — das Laͤufen im: Self, 
eine der vorigen aͤhmiche Lebung‘,' w au dir drey Perfonen gehor 
ten, ‘das Springen Aber einen ki ei &tok, den ınan' an 
beyden "Enden anfaßt und‘ horizontal vor fich haͤlt, ande⸗ 
res Stock⸗-Springen, u. ſ. w. Es werben dieſer Uebungen in 
allem 19 angegeben. x Ar LTE EAN: 


"Die Avenfe X, enthaͤlt de "uebungen“ "wobey es.auf 
PR aEn fremder Rörper, ankoͤnimt. Sie find fragen, u. 
ſ. w., balanciren fremder: Körper, werfen and ſchießen, rin⸗ 
gen und Fauſtkampf, fechten, reiten, vermiſchte Uebunge 


als. das Trögiiem das Fahneſchroͤririen das Bauſſpiel, da⸗ 
Billardſpiel, u. ſ. w. In allem — worunter die dred. letztaa 


Nummern manche Arbeiten der Handwerker, das Spielen 
mancher muſifaliſchen Juſtrumeme⸗ nid endlich de Sagt 
mitzäßten, KR 


Dieſe Uebungen A fi nd nun fümtkich fo beſcheleben, daß 
than fichl einen vo Itändigen Begriff davon machen, uͤnd fie, 
wenn ſonſt nichts im Wege iſt, mit feinen Zoͤglingen vorneh⸗ 
then’ kann, wovon man —8 die eigentlichen, oder wenn 
man lieber will, zuſammengeſetzten Kuͤnſte, als Kelten, Fech 
ten, Tanzev, ausnehmen muß, die man nicht gut lehren Fantı, 
wenn man fich nicht felbft eine gerqu utne Zeit darin geuͤbt hat; 
zugleich iſt ‚dev Beſchreibung die Litekatur, wo €6,eine giebt, 
beyarfit Ueherhaupt iſt She BE nach, Materie und. 
Form ganz ſeinem Zweck angemeſſe und kann "tg inem 
Kaufe, wo mah ſich Erziehung 34 eier Angelegenheit. macht, 
nicht ‚fügtich enthehtt, mus kein „Afberes ganz, erſetzt 


werben. 


Bun 
23* i 


... Ohne die Olympiſchen Spiele der Griechen, oder die 
Circenſt ſchen uud amphitheatraliſchen der Roͤmer in ihrer vor⸗ 
maligen Groͤße wiederherſtellen zu wolen, welches aus meh⸗ 
rern Gruͤnden jetzt nicht zu bewerkſtelligen ſeyn moͤchte, koͤnnte 
man doch etwas Aehnliches im Kleinen veranſtalten, welches 
ohne Zweifel, wenn man es anders nicht gan ungeidise ans 

na 


634 Bernifhte Scheiſced 


Befall erhalten * . Ye Frankreich wi 
en vertändigen, denkt ran auf f6 en 
umd bat Bereits den Anfang gemacht: aber da betreibt es Die 
Nesierung und bat Ihre guten Gründe dazu. In Herren⸗ 

Be Sri 


Göttinger Taſchen · Calender für bas Jahr 1795; 
Ben Dietrich. MisKupf. Dfne der Kalender 
a30 S. in 12. geb. CHE. Ze 


So lange He. Hoft· Atchtenberg ber Heravgabe Diefes Tas 
ſenbuchs getreu bleiben wird, ſo lange wird es ſeinen ausgezeich⸗ 
neten Rang unter | bern uam Belehrung und Ergd⸗ 
gung des Publieums wicht werlieten. In dieſen Sabre gehoͤren 
foigende Auffäge zu den interellanteften: Geologiſche Phan⸗ 
Aen; das Luftdad; Aber Gewitterſurcht und. Blitzadles⸗ 
tung; über das Eſelslehn und die ehemalige Weiberpolizey in. 
Darmſtadt) der Vaterſtadt bes Herausgebers; Miſcellaneen, 
veih an Witz und Lane beſter Arts neue Entdeckungen, 
phyſlkaliſche und andre Merkwuͤrdigkeiten. Vorzuͤalich an⸗ 
iebehd war uns aber die fortsefehte Erklaͤrung Hogarthi. 


{per Kupferſtiche, mit Bigaren von Hrn. Riepenbaufen;, 


bießmal die Dieraaffe umd das Branntweingaͤßchen. Die 
Dronarskupfer md ‘yon. Hrn. Schubert in Meiffen er 
fünden und geleidnet, Die erfien fehe And harakteri: 
life Darftellangen des Zuftiednen und Unzufriedenen, 
Angenehmen und Unangenehmen, Klugen und Unklugen. 
Fe letzten enchalten Seenen aus der polniſchen Ge⸗ 


Edk. 


.