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Full text of "Neue Denkschriften der Allgemeinen Schweizerischen Gesellschaft für die Gesammten Naturwissenschaften"

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]\EUE  DEIVKSCHRIFTEIV 

DER 

ALLG.  SCHWEIZERISCHEN  GESELLSCHAFT 

FÜR    DIE 


DE  LA 

SOCIETE  HELVETIQUE 


SCIENCES  NATÜRF^LES. 


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Band  I.  mit  X  Tafeln,     f 


NEUCHATEL, 

IN  DEPx  BUCHDRUCKEREI  VON  PETITPIERIir 

185  7. 


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.    ]\EÜE  DENKSCHRIFTEIV 

DER 

ALLG.  SCHWEIZERISCHEN  GESELLSCHAFT  ^ 

FÜR    DIE  , 

Qt&ammttn  \Xatnvmi&&in&cl)a{tnx. 


DE  LA 

SOCIETE  HELVETIQUE 


DES 

SCIENCES  NATURELLES. 


Band  I.  mit  X  Tafeln. 


IVEUCHATEL 

IN  DER  BUCHDRUCKEREI  VON  PETITPIERRE. 

185  7. 


REGISTER. 


Fauna  helvetica.  Wirbelthiere  von  P' Schinz.     ......     21  Bog.  und  i  Taf. 

»  »  Mollusques  par  M'  de  Charpentier.      .     .     .      3  '/z  B.  und  2  Taf. 

Die  Gebirgsmasse  von  Daves  von  P'  Studer l^h^-  ""d  ^ Taf. 

Neue  europ.  Froschgaltung  von  D'  Otth i  B.  und  i  Taf. 

Monographie  der  Schweiz.  Echsen  von  Tschudi     ....      5  '/j  B.  und  2  Taf. 


ODER 

VERZEICHMISS 

ALLER  BIS  JETZT  IN  DER   SCHWEIZ  ENTDECKTEN   THIERE. 


DEB  ALLGEMEINEN 

SCHWEIZERISCHEN  GESELLSCHAFT 

FÜR  DIE 

gcsammtfu  Uatiirroteöcnscljaften 

ENTWORFEN. 


VERZEICHNISS 


m  DER  SCHWEIZ  VORKOMMENDEN 


IVIRBELTHIERE, 


Professor  H.  R.  SCHINZ , 

ALS  ji.  lA'l.  • 

erster  ^l)cil 

AUF    VERANSTALTUNG    DER    ALLGEMEINEN    SCHWEIZERISCHEN    GESELLSCHAFT    FÜR    DIE 
GESAMMTEN    KATURMISSENSCH\FTEN    ENTWORFENEN 

FAUNA  HELVETICA. 


VORWORT. 


Im  Jahr  i833  bescliloss  die  schweizerische  Gesellschaft  für  die  ge- 
sammten  Naturwissenschaften  in  ihrer  Versammlung  zu  Lugano  ein  ge- 
naues Yerzeichniss  aller  in  der  Schweiz  vorkommenden  Thiere  zu  sam- 
meln und  unter  dem  Namen  einer  Fauna  der  Schweiz  herauszugeben.  — 
Sie  forderte  deshalb  ihre  Mitglieder  auf,  gemeinschaftlich  zu  diesem  Werke 
beizutragen. 

Für  die  Wirbelthiere  waren  die  Schwierigkeiten  nicht  sehr  gross,  da 
schon  darauf  hinzielende  Arbeiten  vorhanden  sind,  und  die  Zahl  sämmt- 
licher  Wirbelthiere  eben  nicht  sehr  gross  ist.  Auch  bietet  dieses  Land  in 
seinen  jetzigen  Grenzen  kaum  ein  ganz  unbekanntes  Wirbelthier  dar,  es 
wäre  dann  unter  den  Fischen,  von  welchen  einige  Arten  vorkommen, 
die  wirklich  neu  sind ;  wie  auch  eine  Spitzmaus.  Aber  auch  diese  wenigen 
möchten  der  Schweiz  kaum  eigenthümlich  seyn ;  es  lässt  sich  vielmehr 
erwarten,  dass  die  Fische  wenigstens  in  den  Gewässern  der  benachbarten 
Länder  sich  vorfinden  werden,  wenn  man  dieselben  besser  kennt.  Als 
in  einem  kleinen  Lande,  welches  in  allen  seinen  Theilen  gar  sehr  bevöl- 
kert ist,  fehlen  dagegen  mehrere  Arten,  welche  selbst  im  benachbarten 


6  WIRBELTHIERE 

Deutschland  vorkommen,  und  die  theils  ausgerottet  worden,  theils  wirk- 
lich nicht  vorhanden  zu  seyn  scheinen.  Der  letztere  Fall  möchte  unter 
den  Säugethieren ,  wohl  besonders  bei  den  Arten  der  Fledermäuse  und 
Spitzmäuse,  vielleicht  auch  der  wahren  Mäuse  der  Fall  seyn,  von  denen 
mehrere  europäische  noch  nicht  bei  uns  entdeckt  werden  konnten. 

Aus  der  Classe  der  Yögel  aber  vereinigt  die  Schweiz ,  ihrer  Lage  we- 
gen, viele  Arten,  welche  sonst  nur  im  südlichen  oder  nördlichen  und 
nicht  in  Mittel-Europa  vorkommen.  Diese  Classe  ist  am  sichersten  be- 
kannt, und  nur  bei  wenigen  können  Zweifel  über  ihr  Vorkommen  ent- 
stehen. 

Wenn  die  Wirbelthiere ,  schon  durch  ihre  beschränkte  Zahl ,  wenige 
Schwierigkeiten  darbieten,  so  ist  diess  nicht  der  Fall  mit  der  zahllosen 
Menge  der  Insekten.  Die  verschiedenen  Climate,  welche  unser  Vaterland 
einschliesst,  die  höchsten  Gebirge  Europas  in  Verbindimg  mit  den  tief  ein- 
geschnittenen Thälern  besonders  des  WaUis  und  des  Tessin ,  geben  der 
Fauna  der  Insekten  ein  eigenes  Gepräge  und  eine  solche  Mannigfaltigkeit, 
dass  die  Darstellung  der  Arten  sehr  schwierig  wird ,  um  so  mehr  da 
viele  derselben  in  der  Höhe  und  in  der  Tiefe  vorkommen,  aber  dabei 
manchen  Veränderungen  in  der  Farbe  unterworfen  sind.  Man  wird 
erstaunen,  wenn  die  Anzahl  derselben  bekannt  wird.  Zwar  ist  auch  hier 
schon  etwas  vorgearbeitet  worden ,  aber  dennoch  ist  man  gar  iveit  vom 
Ziele  geblieben  5  ja  aller  Mühe  der  neueren  Forscher  ungeachtet ,  wird  diese 
Arbeit  kaum  je  vollständig  werden  können ,  wohl  aber  auf  annähernde 
Vollständigkeit  immer  mehr  Anspruch  machen  dürfen.  Es  mag  hier  ge- 
nügen, anzudeuten,  dass  das  Verzeichniss  der  ihm  bekannten,  in  der 


DER    SCHWEIZ. 


Schweiz  vorkommenden  Insekten  von  Caspar  Füssli,  Zürich  und  Win- 
terthur  1775,  (mit  den  Rrustenthieren  und  Spinnen)  nur  i2o3  Arten  an- 
giebt;  dass  dagegen  das  von  unserer  Gesellschaft  besorgte  Yerzeichniss 
blos  an  Käfern  ein  Paar  Tausend  Arten  enthält.  Die  Zahl  der  Zweiflüg- 
ler und  Hautflügler  möchte  auch  nicht  viel  geringer  seyn,  so  dass  die 
Bekanntmachung  derselben  ungemein  grosse  Schwierigkeiten  darbietet. 

Die  Arbeit  für  die  Fauna  überhaupt  wurde  aber  dadurch  ungemein 
erleichtert ,  dass  seit  dem  Anfang  dieses  Jahrhunderts  viele  Sammlungen 
neu  entstanden  sind,  andere  aber  sich  sehr  vervollständigt  haben.  Nur 
was  in  diesen  Sammlungen  sich  vorfindet,  werden  wir  bestimmt  als 
Schweizerbürger  anerkennen;  die  wenigen  zweifelhaften  Arten  werden 
jedoch  auch  aufgeführt,  aber  als  solche  besonders  bezeichnet  werden  und 
bei  allen  Classen  sollen  die  Quellen  genau  angegeben  werden,  aus  wel- 
chen geschöpft  worden. 

Diese  Fauna  soll  einen  Beweis  liefern,  dass  die  Gesellschaft  der 
schweizerischen  Naturforscher  zuerst  darauf  hin  arbeitet,  das  Land, 
welches  sie  bewohnen,  so  genau  kennen  zu  lernen,  als  es  immer  möglich 
ist,  und  dass  alle  ihre  Mitglieder,  von  dem  Bestreben  dazu  beseelt,  ein- 
müthig  ihrem  Ziele  nachstreben. 

Was  dieSprachelanbelangt,  so  ist  für  die  meisten  Abtheilungen  der  Fau- 
na das  Deutsche  gewählt  worden,  weil  einerseits  die  Mitglieder  der  fran- 
zösischen Schweiz  gröstentheils  deutsch  verstehen  ,  anderseits  die  deut- 
schen Schweizer  weit  die  Mehrzahl  der  Bevölkerung  unsers  Vaterlandes 
ausmachen.  Die  lateinische  Sprache  wurde  nur  für  die  Terminologie  bei- 


WIRBELTHIERE. 


behalten,  weil  in  unseren  Tagen  eine  Menge  Forscher  auch  unter  den 
Classen  der  Gesellschaft  sich  gebildet  haben ,  welche  die  alten  Sprachen 
weniger  betreiben,  und  weil  diese  selbst  überhaupt  viel  weniger  als  die 
einzigen  Bildungsmittel  erkannt  werden ,  wie  ehemals. 

So  viel  im  Allgemeinen  über  diese  schweizerische  Fauna,  ihren  Zweck 
und  die  Mittel  aus  denen  sie  hervorging.  Bei  jeder  einzelnen  Classe,  wird 
das  Nöthige  noch  besonders  angeführt  werden. 


ERSTE  CLASSE  DER  WIRBELTHIERE. 


Saeugethiere.  Mammalia.   Mammiferes. 


Die  Säugethiere  sind  bei  uns  die  am  wenigsten  zahlreiche  Glasse  in 
Hinsicht  der  Gattungen  und  Arten ,  wie  es  wohl  in  einem  Lande  nicht 
anders  seyn  kann,  wo  entweder  die  Jagd  ganz  frei,  oder  nach  Einlösung 
von  Patenten  jedem  Bürger  erlaubt  ist,  in  einem  Lande,  wo  die  Bevöl- 
kerung immer  zunimmt,  wo  die  Agricultur,  wenn  auch  im  Vergleich  zu 
unseren  Bedürfnissen  noch  nicht  allenthalben  zu  einer  wünschbaren 
Yollkommenheit  gelangt,  doch  sehr  wenige  unbebaute  Gegenden  übrig 
gelassen,  sondern  den  culturfähigen  Boden  überall,  bis  in  die  höhern 
Gebirge  der  Bearbeitung  unterworfen,  in  einem  Lande  endlich ,  wo  keine 
bedeutende  Waldungen  vorkommen ,  und  mithin  das  Wild  keine  Schlupf- 
winkel mehr  findet.  Eben  diese  Cultur,  so  nothwendig  zur  Hervorbring- 
ung der  nothwendigsten  Lebensmittel ,  hat  auch  zur  Vertreibung  imd 
Ausrottung  aller  der  Säugethiere  beigetragen,  und  führen  müssen,  welche 
dieser  Cultur  Eintrag  thun,  wie  zum  Beispiel  das  Roth-  und  Schwarz- 
wild, oder  welche  die  Heerden  anfallen,  wie  die  Raubthiere.  Die  letzten 
haben  sich  aber  aller  Verfolgungen  ungeachtet ,  noch  mehr  erhalten ,  als 
die  Grasfressenden ,  welche  leichter  zu  jagen  und  zu  fangen  sind  und  we- 
niger umherstreifen. 

Noch  am  Ende  des  vorigen  Jahrhunderts  waren  Hirsche  in  verschie- 
denen Gegenden  der  Cantone  Zürich,  Aargau  und  Bern  anzutreffen,  jetzt 
sind  sie  ganz  verschwunden,  und  selbst  das  Reh,  noch  vor  wenig  Jah- 
ren häufig,  wird  immer  seltener.  Wölfe,  Bären  und  Luchse  hausen  dage- 


10  WIRBELTHIERE 

gen  immer  noch  in  den  Cantonen  Graubündten,  Tessin,  Uri,  Wallis, 
Bern,  und  die  Wölfe  auch  im  Jura.  Ganz  verschwunden  ist  der  Steinbock 
aus  den  Gebirgen  der  Schweiz  und  hauset  nur  noch  in  der  Alpenkette 
des  Rosa  und  Montblanc.  Gewiss  ist  es  ,  dass  einst  der  Biber  an  unseren 
Gewässern  wohnte,  seine  Spur  ist  ganz  verschwunden.  Das  wilde  Schwein 
allein  hat  sich  unter  den  grasfressenden  Thieren,  welche  zur  hohen  Jagd 
gerechnet  Averden ,  gleichsam  aufs  Neue  einstallirt  und  scheint  sich  ver- 
mehren zu  wollen,  was  aber,  des  grossen  Schadens  wegen,  um  des- 
willen es  auch  in  Deutschland  geächtet  ist ,  nicht  von  Dauer  seyn  kann . 

Was  die  kleinen  Säugethiere  betrifft ,  so  sind  bis  dahin  mehrere  Ar- 
ten, welche  in  den  benachbarten  Ländern  vorkommen,  bei  uns  noch  nicht 
entdeckt  worden,  namentlich  mehrere  Fledermäuse,  Spitzmäuse  und 
wahre  Mäuse ,  ebenso  fehlen  das  wilde  Caninchen ,  der  Hamster ,  die 
Wasserratte ,  wogegen  die  schädliche  Wanderratte  sich  immer  mehr  ver- 
breitet und  die  schwarze  Hausratte  vertreibt. 

Grosse  Veränderungen  werden  in  Beziehung  auf  die  einheimischen 
Säugethiere  wohl  wenige  in  der  nächsten  Zeit  vorgehen,  nur  etwa,  dass 
die  grossen  Raubthiere  sich  mehr  vermindern  werden. 

I.   ORDNUNG. 
Raubthiere.  Carnivora.  Carnivores. 


I.    Familie.     Handflügler.     Chiroptera.    Chiropteres. 
I.Genus.   Fledermaus.    Vespertilio  h.    Vespertilion. 

Aus  dieser  Gattung  sind  viele  in  Deutschland  und  Frankreich  vorkom- 
mende Arten  bei  uns  noch  nicht  bemerkt  worden.  Die  Entdeckung  der 
\rten  ist  aber  bei  dieser  Gattung  sehr  schwer,  und  meist  dem  blossen 
Zufall  unterworfen  ,  da  ihre  nächtliche  Lebensart ,  und  ihr  schneller  Flug 
sie  dem  Beobachter  leicht  entzieht. 


•  DER    SCHWEIZ.  H, 

1.  Die  rattenartige  Fledermaus.  Vespertilio  murinus  L.  Chauve-souris  ordinaire. 

Die  gemeine  Fledermaus.    Das  grosse  Maeuseohr.  Die  mausartige  Fledermaus.    Das  kleine 
Mseuseohr.  Fesperiilio  Mjolis  Bechstein. 

In  den  ebenern  Gegenden  der  Schweiz  die  gemeinste  Art  in  Städten 
und  Dörfern.  Sie  ist  die  grösste  unserer  Fledermäuse ,  nährt  sich  allein 
von  Insekten  und  gewiss  nie  von  Speck.  Lebt  auf  Rirchböden  oder  alten 
verlassenen  Gebäuden,  Scheunen,  Thürmen  in  grossen  Gesellschaften; 
wirft  nur  ein  Junges,  und  verschwindet  schon  nach  den  ersten  kalten 
Herbsttagen ,  ohne  dass  bis  dahin  ihr  Winteraufenthalt  bei  uns  entdeckt 
werden  konnte. 

2.  Die  frühfliegende  Fledermaus.   F'espertilio  proterus  Kuh\.   La  Noctule. 

f^esperiilio  Noctula  Erxleben.    f^esperlitio  lasiopterus   Schreb.  —  Sie  hat  keinen  eigenen 
Namen  bei  uns. 

In  Städten  und  Dörfern,  auch  in  Wäldern,  meist  in  hohlen  Bäumen 
oder  hinter  Fensterladen;  häufig. 

5.  Die  kurzmaeulige  Fledermaus.  Vespertilio  Barhastellus  Schreb.  La  Barbastelle. 

Hinter  Bretterverschlägen,  Fensterladen  und  an  ähnlichen  Orten 
nicht  selten. 

4.  Die  Zwergfledermaus.  Vespertilio  Pipistrellus  Schreb.  La  Pipistrelle. 

Die  kleinste  Art.  Sie  findet  sich  häufig  in  der  Nähe  des  Wassers ,  be- 
sonders der  Seen  und  Teiche,  wo  man  sie  bei  stillem,  ruhigem,  warmem 
Wetter  gleich  bei  einbrechender  Dämmerung  über  dem  Wasser  schwe- 
ben sieht,  da  sie  sich  von  Wasserinsekten  nährt.  Am  Tage  bewohnt  sie 
Dachböden,  oder  kriecht  hinter  Fensterladen. 

5.  Die  langohrige  Fledermaus.    Vespertilio  auriiusL.  L'Oreillard. 

Plecotus  aurilus  Geoffr.  Langohr. 

In  Städten  und  Dörfern  auf  Rirchthürmen  nicht  selten. 


12  WIRBELTHIERE 

6.  Die  ohrrandige  Fledermaus.  Vespertilio  emarginatus  Geofir.  La  Chauve-souris  k 
oreilles  echancrees. 

yespertilio  murinus   Leisler. 

Bei  Neuchätel,  nach  H.  Coulon.  Im  Museum  daselbst. 

7.  Die  zweifarbige  '?\eAeTm?i\is.\VespertiUo  discolör  Natt.  La  chauve-souris  bicolore. 

Ropf  und  Hals  schwarz,  Bauch  weiss,  Rücken  braun.  Diese  Fleder- 
maus wurde  von  H .  Coulon  Vater  in  der  Gegend  von  Neuchätel  gefun- 
den und  zwar  lebend.    Weiter  ist  nichts  von  ihr  bekannt. 

2.   Genus.  Hufeisennase.  Rhinolophus  GeofFr.  Rhinolophe. 

1.  Die  grosse  Hufeisennase.    Rhinolophus  ferrum  equinum  Leach.    Le  grand  fer  h 
cheval. 

Rhinolophus   unihastatus    GeofFr.   —    f^espertilio  ffippocrepis    Herrn.   —   f^.  ferrum  equi- 
num  Lin. 

Im  Ganton  Uri,  bis  dahin  allein  vorgekommen.   (Hr.  D"^  Lusser.) 

2.  Die  kleine  Hufeisennase.  Rhinolophus  Hipposideros  Leach.  Le  petit  fer  acheval. 

Rhinoloph.  bihastatus  Geoffr.  —  Noctilio  Hipposideros  Bechst. 

Bei  Baden  im  Aar^au.  (Schinz).  Im  Ganton  Uri  (D^  Lusser).  Wahr- 
scheinlich auch  noch  an  andern  Orten. 

II.  Familie.  Insektenfresser.  Subterranea  111.  Insectivores. 
I.  Genus.  Igel.  Erinaceus  L.  Herisson. 
I .  Der  europäische  Igel.   Erinaceus  europceus  L.  L'Herisson  ordinaire. 

Allenthalben  bis  ins  Hochgebirge  hinauf ,  aber  nirgends  häufig, 
2.  Genus.   Maulwurf.    Talpa  L.    Taupe. 
1 .   Der  europccische  Maulwurf.    Talpa  europcea  L.  La  Taupe  commune. 
Schaer  im  Canton  2üricL. 

Allenthalben  in  der  ganzen  Schweiz  ,  nicht  blos  in  den  ebenen  Gegen- 
den, sondern  auch  hoch  im  Gebirge,  sogar  im  Urseren-Thal.  Unbegreiflich 


DER  SCHWEIZ.  13 

ist  es,  wie  er  durch  die  SchöUenen  durch  sich  hinauf  arbeiten  konnte. 
Nicht  selten  ist  eine  erbsgelbe  Varietät,  seltener  eine  graue  dunkler  ge- 
fleckte. Obschon  er  den  Wiesen  nicht  schädlich  ist,  so  wird  er  doch  sehr 
verfolgt. 

3.   Genus.   Spitzmaus.  Sorex  L.   Musaraigne. 

1 .  Die  gemeine  Spitzmaus.    Sorex  araneus  L.  La  Musette. 

Im  Canton  Zürich ,  Mutzger. 

Allenthalben  häufig,  meist  in  der  Nähe  der  Häuser,  im  Sommer  in 
den  Gärten;  nistet  in  Mistbeeten.  Im  Winter  zieht  sie  sich  in  die 
Häuser. 

2.  Die  weisszahnige  Spitzmaus.  Sorex  leucodon  Herrn.   Musaraigne  leucodonte. 

Sorex  cunicularius  Bechst. 

Etwas  seltener  als  die  vorige  aber  an  denselben  Orten. 

3.  Die  Alpenspitzmaus.   Sorex  alpinus  Schinz.  Musaraigne  des  Alpes. 

Toto  corpore  unicolore  schislaceo,  pilis  longioribus  mollissimis. 

Diese  schöne  neue  Art  gehört  zu  den  grössern  europäischen  Arten ,  sie 
hat  einen  schlanken  gestreckten  Körper ,  die  Haare  fallen  leicht  aus ;  die 
Ohren  sind  im  Pelze  verborgen.  Die  Schnautze  sehr  spitzig  und  verlän- 
gert. Die  Farbe  ist  durchweg  dieselbe,  schwärzlich  schiefergrau.  Die  ganze 
Länge  ist  5  Zoll,  wovon  der  Schwanz  2  Zoll,  3  Linien.  Genauer  be- 
schrieben in  Fröbels  und  Heers  Mitthlg.  Bd.  L 

Diese  Art  wurde  bis  jetzt  nur  auf  dem  Gotthardspasse  gefunden,  und 
ihre  Entdeckung  haben  wiV  dem  fleissigen  Naturforscher,  H.  Nager  zu 
verdanken  ,  welcher  sie  in  denselben  Höhen  fand,  wo  auch  Murmelthiere 
vorkommen.  Wahrscheinlich  ist  sie  auch  auf  den  hohen  Alpen  anderer 
Gebirge  anzuti-effen.  Wovon  sie  sich  in  den  langen  Wintern  auf  diesen 
Höhen,  nahe  an  der  Schneegränze ,  ernährt,  ist  schwer  zu  sagen. 

4.  Die  Wassersptizmaus.   Sorex  fodiens  Schreb.  La  Musaraigne  d'eau. 

An  Bächen  und  Flüssen ,  besonders  an  erstem  nicht  selten ,  und  zwar 


14  WIKBELTHIERE 

hoch  in  die  Alpen  hinauf.  Sie  ernährt  sich  von  Wasserinsekten  und  Fisch- 
eiern. 

III.  Familie.  Eigentliche  Raubthiere.    Carnivora.   Carnassiers. 
1.   Genus.   Baer.   Ursiis  L.   Ours. 
I.  Der  braune  Brer.  Ursus  Arctos   L.  L'Ours  brun. 

Noch  immer  hauset  der  Bär  auf  unsern  Alpen,  ja  er  scheint  sich  eher 
zu  vermehren  als  zu  vermindern,  so  sehr  er  auch  seines  Schadens  wegen 
verfolgt  wird.  Rein  Jahr  vergeht,  wo  nicht  mehrere  Bären  in  den  Can- 
tonen  Wallis,  Bündten,  Tessin,  Uri  gesehen  und  geschossen  werden. 
Im  November  i835  wurden  zwei  bei  Romainmotier  im  Canton  Waadt, 
andere  im  Wallis  imd  einer  in  Bündten  geschossen.  Nicht  selten  errei- 
chen sie  ein  Gewicht  von  4oo  sogar  bis  5oo  Pfund.  Der  braune  und  der 
schwarze  Bär  sind  ganz  gewiss  nicht  verschiedene  Arten,  sondern  nur 
nach  der  Jahreszeit  etwas  verschieden  gefärbte  Thiere  einer  Art.  Herr 
Bovelin  in  Bevers  hat  sogar  einen  im  Engadin  geschossenen  ganz  weissen 
Bären  erhalten ,  der  ebenfalls  nur  eine  Varietät  des  gemeinen  Bären  und 
keineswegs  ein  nordischer  Eis-Bär  war. 

2.   Genus.   Dachs.    Meles  Briss.   Blaireaü. 
I.  Der  gemeine  Dachs.    Meles  vulgaris  Desm.  Le  Blaireaü  d'Europe. 

Allenthalben ,  doch  nirgends  sehr  häufig,  da  er  zu  sehr  verfolgt  wird. 
Er  steigt  selbst  in  die  hohen  Alpenthäler  hinauf,  und  war  noch  vor  we- 
nig Jahren  im  Urserenthal,  nach  den  Nachrichten  H.  Nagers,  gemein^ 
jetzt  ist  er  aber  daselbst  selten.  Die  irrige  Meinung,  dass  es  Hundedachse 
und  Schweinedachse  gebe,  ist  unter  Jägern  und  Landleuten  noch  allge- 
mein verbreitet. 

5.  Genus.   Wiesel.   Mustela  L.  Marie. 
I.  Die  Hausmarder.    Mustela  Foina.  ^t\ss.   La  foine. 

Der  Hausmarder  ist  allenthalben  in  Städten  und  Dörfern  sehr  häufig. 
Mitten  in  Städten  bewohnt  er  Fruchtböden,  Heumagazine,  Zeughäuser 


DER  SCHWEIZ.  15 

und  andere  imbewohnte  Gebäude.  Er  steigt  auch  hoch  in  die  Alpenthäler 
hinauf  und  ist  auch  im  ürserenthale  nicht  selten. 

2.  Der  Edelmarder.  Mustela  Maries  L.  La  Marte. 

Edelmarder,  Baummarder,  Goldmarder. 

In  den  Tannenwäldern  der  ganzen  Schweiz ,  aber  nicht  so  hoch  im 
Gebirge ,  wie  der  Hausmarder.  Er  ist  nicht  selten;  wird  aber  seines  kost- 
baren Pelzes  wegen  immer  sehr  verfolgt. 

3.  Der  Iltis.   Mustela  Putorius  L.  Le  Putois. 

In  Städten  und  Dörfern« häufig.  Im  Sommer  streift  er  umher  und  geht 
hoch  ins  Gebirge  hinauf,  im  Winter  zieht  er  sich  in  die  Dörfer  und  Städte 
zurück.  Auf  dem  Lande  hält  er  sich  meist  auf  den  Heuljöden  und  den 
Viehställen  auf,  und  wird  beschuldigt ,  das  zu  frühe  Werfen  der  Rühe 
zu  verursachen. 

4-  Das  Hermelinwiesel.  Mustela  Erminea  L.    L'Hermine. 

In  Gärten,  Wiesen,  Mauerlöchern,  Zäunen  oder  in  felsigen  Gegen- 
den. Streift  im  Sommer  umher  und  ist  selbst  schon  auf  den  Gletschern 
gesehen  worden.  Man  hat  den  Wahn,  dass  wenn  im  Frühjahr  noch 
weisse  Wiesel  erscheinen,  es  noch  kalt  werde ^  allein  das  Weissbleiben 
ist  Folge  der  vorhergehenden  Temperatur,  nicht  Vorzeichen  der  folgen- 
den ;  in  späten  Frühlingen  bleiben  sie  deswegen  länger  weiss ,  weil  die 
kältere  Temperatur  die  Veränderung  der  Haarfarbe  verzögert. 

5.  Das  kleine  Wiesel.   Mustela  vulgaris  Briss.    La  Belette. 

Man  findet  dieses  niedliche  Thierchen  ebenfalls  in  der  ganzen  Schweiz 
in  Städten  und  Dörfern,  auf  Ebenen  und  im  Gebirge  bis  hoch  hinauf.  Auf 
dem  Gotthard  kommt  zuweilen  eine  weisse  Varietät  vor ,  Hr.  Nager  in 
Ursern  erhielt  mehrere.  Vielleicht  ist  dies  Folge  des  kältern  Aufenthalts, 
sonst  wird  dies  Wiesel  bekanntlich  nicht  weiss. 


16  WIRBELTHIERE 

4.   Genus.   Fischotter.    Lutra  Raj.    Loutre. 
I.  Der  gemeine  Fischotter,    Lutra  vulgaris  Erxl.  La  Loutre  commune.' 

An  Flüssen,  Seen,  Waldbächen  bis  ins  Gebirge  hinauf.  Es  ist  nir- 
gends selten,  doch  auch  nicht  sehr  häufig.  In  Zürich  kommen  die  Ottern 
oft  in  die  Stadt  hinein  und  halten  sich  am  Tage  unter  den  Mühlbetten 
und  deren  Bretterverschlägen  auf.  Vor  einigen  Jahren  schoss  ein  Jäger 
drei  Stück  mit  einem  Schusse  in  der  Limmat,  die  Mutter  mit  zwei  Jungen. 
In  katholischen  Gegenden  ist  der  Genuss  seines  Fleisches  in  der  Fasten- 
zeit erlaubt.  Wäre  die  Lebensart  des  Fischotters  nicht  so  nächtlich  und 
verborgen,  und  daher  die  Jagd  desselben  schwer,  sein  kostbarer  Pelz  und 
der  Werth  seines  Fleisches  hätten  schon  lange  seine  Ausrottung  herbei- 
geführt. 

5.    Genus.  Hund.  Canis  L.  Chien. 

I.   Der  Haushund.    Canis  familiaris  L.    Le  Chien  domestique. 

Alle  Varietäten  der  Haushunde  kommen  bei  uns  vor.  Besondere  lässt 
sich  darüber  nichts  sagen ,  als  was  die  Hunde  auf  dem  St.  Bernhards- 
berge betrifft.  Diese  Hunde  werden  bekanntlich  zum  Aufsuchen  verun- 
glückter Menschen  abgerichtet,  und  durch  sie  jährlich  viele  Menschen 
gerettet.  Es  sind  diese  Hunde  eine  Mittelrace  von  der  englischen  Dogge 
und  dem  spanischen  Wachtelhund.  Nach  einer  andern  Nachricht  soll  ein 
neapolitanischer  Graf  Mazzini  die  Stammmutter,  eine  dänische  Dogge,  von 
einer  Reise  nach  Norden  mitgebracht ,  und  diese  sich  mit  wallisischen 
Schäferhunden  begattet  haben,  woraus  diese  Race  entstand.  Es  sind 
grosse  starke,  langbehaarte  Hunde,  denen  daher  die  Kälte  nichts  schadet. 
Der  letzte  Abkömmling  der  ächten  Stammrace  rettete  bei  vierzig  Men- 
schen das  Leben  und  ist  auf  dem  Museum  zu  Bern  aufgestellt. 

Unsere  Hunde  werden  sehr  oft  von  der  Wuth  befallen.  In  den  Alpen 
ist  der  Jagdhund  ziemlich  entbehrlich,  und  wird  weder  auf  Gemsen  noch 
auf  Hasen  gewöhnlich  gebraucht,  wohl  aber  in  der  Ebene  auf  letztere, 
wie  in  andern  Ländern.  In  der  italienischen  Schweiz  werden  auch  Hunde 
zum  Trüffelsuchen  abgerichtet. 


DER    SCHWEIZ.  17 

2.  Der  Wolf.    Canis  Lupus  h.   Le  Loiip. 

Im  Innern  der  Schweiz  und  den  östlichen  Gegenden  kann  der  Wolf 
als  ganz  ausgerottet  angesehen  werden.  Gar  nicht  selten  aber  ist  er  noch 
in  der  südlichen  Schweiz ,  im  Canton  Tessin  und  dessen  nördlichen  Thä- 
lern  Yerzasca,  Maggia,  Lavizzara,  von  wo  aus  sie  oft  gegen  Bellinzona 
hin  streifen.  In  Bündten  ist  er  seltener,  in  Uri  noch  seltener,  dagegen 
in  den  Walliser-  und  Berner  Oberländer-Alpen  nicht  sehr  selten.  Häufi- 
ger jedoch  in  den  an  Fi'ankreich  grenzenden  Cantonen  Waadt,  Neuen- 
burg, Solo thurn  und  Basel.  Im  Pruntrut  werden  fast  alle  Jahre  junge 
Wölfe  gefunden,  welche  in  kalten  Wintern  weite  Streifereien  in  die 
Kantone  Basel  und  Solothurn  machen,  wo  ihnen  aber  meist  bald  Einhalt 
gethan  wird.  Sollten  sie  avich  im  Pruntrut  einmal  ausgerottet  seyn,  so 
kommen  immer  neue  Rekruten  aus  dem  Elsass  und  aus  den  benachbarten 
französischen  Provinzen.  Spuren  von  wüthenden  Wölfen  hat  man  in 
neueren  Zeiten  keine  gehabt.  * 

3.  Der  Fuchs.    Canis  P'ulpes  L.    Le  Renard. 

Allenthalben  häufig  auf  Bergen  und  Thälern ,  in  der  Nähe  der  Dörfer 
und  Städte.  In  den  Verschanzungen  Zürichs  sah  man  sie  im  Winter  oft 
am  Tage.  Die  Wuth,  oder  eine  derselben  ähnliche  Krankheit,,  wobei  sie 
Menschen  und  Hunde  anfallen,  und  ganz  dumm  in  die  Dörfer  kommen, 
wo  man  sie  leicht  todtschlagen  kann^  rafft  viele  weg.  Doch  folgt  selten 
Tollheit  auf  ihren  Biss. 

6.  Genus.    Katze.   Felis  L.  Chat. 
I.  Der  Luchs.  Felis  Ljnx  L.  Le  Lynx. 

Nicht  selten  in  den  Alpen  der  Cantone  Graubündten,  Wallis,  Tessin, 
Bern  und  Waadt,  seltener  in  Freiburg  und  noch  seltener  im  Jura.  In 
den  Cantonen  Uri  undSchwyz  ist  er  ganz  ausgerottet,  wenigstens  wurde 
im  Jahre  i8ii  der  letzte  am  Axenberge  unweit  Brunnen  geschossen; 
man  hatte  in  diesen  Gegenden  aber  seit  dreissig  Jahren  keinen  mehr  ver- 
spürt.   In  Bündten  werden  jährlich  mehrere  geschossen.    Ihr  Schaden 


18  WIRBELTHIERE 

bezieht  sicli  besonders  auf  die  Schaafe,  deren  sie  oft  mehrere  in  einer 
Nacht  erwürgen. 

2.  Die  Hauskatze.  Felis  domestica  Briss.  Le  Chat  domestique. 

Allenthalben  als  Hausthier.  Hin  und  wieder  wird  auch  die  angori- 
sche  Ratze  erzogen,  aber  nicht  häufige  da  sie  zwar  sehr  oft  trächtig 
Avird,  aber  selten  mehr  als  drei  Junge  wirft,  und  diese,  so  Avie  die  alten 
zart  sind  und  leicht  zu  Grunde  gehen.  Man  hat  auch  zuweilen  tolle 
Ratzen  bemerkt,  doch  ist  an  ihren  Bissen  niemand  gestorben. 

3.  Die  wilde  Katze.    Felis  Caius  L.   Le  Chat  sauvage. 

Sie  kommt  nicht  häufig  in  unsern  Wäldern  vor,  und  scheint  immer 
seltener  zu  werden-,  jedoch  vergeht  kein  Jahr,  avo  nicht  hin  und  wieder 
welche  geschossen  werden.  Im  Canton  Zürich  wurden  in  den  lezten  Jah- 
ren mehrere  geschossen,  worunter  ein  Rater  von  1 5  Pfund.  Verwilderte 
Hauskatzen  sind  nicht  mit  ihr  zu  verwechseln,  da  die  wilde  Ratze  nicht 
die  Stammrace  der  Hauskatze  ist.  Versuche,  diese  zu  zähmen,  sind  nicht 
ganz  gelungen.  In  den  Wäldern  am  Jura  soll  sie  noch  am  häufigsten  sein. 


II.  ORDNUNG. 
Mager.  Rasores.  Rongeurs. 


I.  Genus.   Murmelthier.    jirctomys  Schreb.    Marmotte. 
I.  Das  Al|)enmurmelthier.    ^rclomjs  3Iarmoila  Schreh.   La  Marmotte  des  Alpes. 

Auf  allen  liöheren  Alpen  häufig ,  immer  über  die  Region  des  Holz- 
wuchses hinauf.  Im  Sommer  schiesst  man  es  vor  den  Höhlen,  im  Herbst 
wird  es  ausgegraben  und  frisch  oder  geräuchert  gegessen.  Der  Alpen- 
bewohner hält  sein  Fett  für  eine  Universalarznei  sowohl  innerlich  als 
äusscrlich.    Aus  seinem  Pelz  macht  man  Handschuhe.    Sic  kben  unter 


DER    SCHAVEIZ.  19 

sich  gesellig,  sind  aber  gegen  andere  Thiere  böse  und  fressen  wohl  auch 
Fleisch ,  wenigstens  in  der  Gefangenschaft,  wo  sie  Hühner  tödten  und 
auffressen. 

2.  Genus.   Schlafmaus.    Mfoxiis  Schreb.    Loir. 

1.  Der  SiebenschlDcfer.   Myoxus  G/w  Schreb.    Le  Loir.       ' 

Nicht  sehr  selten  in  Wäldern,  welche  viel  Unterholz  haben,  wird 
aber  als  ein  nächtliches  Thier  weniger  bemerkt.  Man  findet  ihn  nur  in 
den  Subalpinischen  Gegenden,  nicht  hoch  in  den  Alpen.  Man  isst  ihn  bei 
uns  nicht. 

2.  Die  grosse  Haselmaus.    Myoxus  Nitela  Schreb.    Le  Lerot. 

Diese  Schlafmaus  ist  seltener  als  der  Siebenschläfer,  und  ward  bis 
jetzt  nur  in  den  alpinischen  Gegenden  bemerkt.  Hr.  Nager  in  Ursern 
fand  sie  mehrmals  in  den  SchöUenen  am  Gotthardt  und  erhielt  sie  auch 
lebendig,  wo  sie  sich  sehr  wild  benahm,  doch  nicht  wilder  als  der  Sieben- 
schläfer, der,  wenn  er  alt  gefangen  wird,  immer  knauert  und  beisst. 
Hr.  Professor  Heer  fand  eine  solche  todt  am  Wege  im  oberen  Engadin. 
Professor  Schinz  bekam  sie  nie  aus  den  ebeneren  Gegenden. 

3.  Die  kleine  Haselmaus.    Myoxus  Muscardinus  Schreb.   Le  Muscardin. 

Dieses  niedliche _,  zärtliche  Thiercben  ist  in  verschiedenen  Gegenden 
gar  nicht  selten,  geht  aber  nicht  über  die  subalpinischen  Gegenden  hin- 
auf. Man  findet  es  zur  Zeit  der  Reife  der  Haselnüsse  auf  den  Haselstau- 
den, wo  es  mit  grosser  Schnelligkeit  herumklettert;  überhaupt  hält  es 
sich  in  jungen  Holzschlägen  und  in  dichten  Zäunen  und  Gebüschen  auf. 
Im  Herbst  findet  man  es  beim  Ausstocken  der  Zäune  unter  den  Wurzeln. 
Es  überwintert  in  einem  warmen  Nestchen ,  welches  es  aus  Blättern , 
Moos  und  Haaren  sich  ofenförmig  baut.  Es  erstarrt  schon  bei  lo  Grad, 
lässt  aber,  wenn  man  es  dann  in  die  Hand  nimmt,  ein  Jeises  Zischen 
von  sich  hören. 


20"  WIRBELTHIERE 

5.  Genus.    Maus.   Mus  L.  Auct.  Rat. 
I .  Die  ^^^ande^^atte.    3Iiis  decuinanus  Fall.   Le  Surmulot. 

Noch  nicht  in  allen  Gegenden  der  Schweiz,  verbreitet  sich  aber  immer 
weiter.  Im  Jahre  i8og,  als  Römer  und  Schinz  die  Naturgeschichte  der 
schweizerischen  Säugethiere  hei-ausgaben ,  war  sie  noch  Avenig  oder  gar 
nicht  bekannt.  Jetzt  hauset  dieser  durch  seinen  Schaden  furchtbare 
Nager  bereits  in  den  Cantonen  Schaffliausen ,  St.  Gallen,  Thurgau,  und 
kam  in  den  letzten  Zeiten,  durch  welchen  Weg  ist  unbekannt,  auch  nach 
Luzern;  im  Canton  Zürich  wurde  sie  noch  nicht  bemerkt.  Wohin  sie 
kommt,  verschwindet  die  schwarze  Hausratte  vor  ihr,  aber  so  schädlich 
diese  auch  ist,  ist  diess  kein  Gewinn,  da  die  Wanderratte  viel  schädli- 
cher und  gehässiger  ist,  und  sich  auch  viel  mehr  vermehrt.  Sie  kündiget 
ihre  Ankunft  meist  dadurch  au,  dass  sie  junge  Hühner  todtbeisst  oder 
anderes  junges  Geflügel  angreift.  In  den  höheren  bewohnten  Alpthälern , 
wie  in  Ursern,  ist  weder  die  schwarze  Hausratte,  noch  die  Wanderratte 
anzutreffen. 

2.  Die  sclnvarze  Hausratte.    Mus  Ratlus  L.    Le  Rat  ordinaire. 

Allentlialben  in  Dörfern  und  Städten ,  wo  die  Wanderratte  noch  niclit 
ist,  doch  nicht  in  den  liöheren  Alpthälern.  Die  weisse  Varietät  ist  selten. 

5.  Die  Hausmaus.    Mus  Musculus  L.    La  Souris. 

Allenthalben  zu  Berg  mid  Thal,  wo  nur  der  Mensch  wohnen  mag. 
Weisse  Mäuse  sind  selten,  werden  aber  hier  und  da  gehegt. 

1.  Die  Waldmaus.   Mus  sylvalicus  L,    Le  Mulot.   Buff. 

Häufig  in  Feldern  und  Wäldern.  Zur  Erndtezeit  lässt  sie  sich  in  den 
Garben  häufig  in  die  Scheunen  fahren  und  bleibt  da  den  Winter  über. 
Der  xiberglaube  deutet  ihr  häufiges  Erscheinen  in  den  Häusern  auf  bevor- 
stehende Hungersnoth. 

5.  Die  Brandmaus.   Mus  agrarius  Fall.   Le  Rat  a  bände  noire. 

Nach  Berichten  des  Hrn.  Schindler  in  Wallis  soll  diese  Maus  vor  eini- 


DER    SCHWEIZ.  _       '  21 

o^en  Jahren  dort  nicht  selten  gewesen  sein,  jetzt  aber  nicht  mehr  vorkom- 
men, Dass  sie  an  anderen  Öi'ten  in  der  Schweiz  vorkomme,  ist  nicht 
bekannt. 

4.  Genus.    Feldmaus.    Hypudceus  lUig.  Campagnol. 
(Arvicola  Lac.  —  Lemnus  Linck.^ 

1 .  Die  Wiesenmaus.  Hypudceus  terresiris  Sdainz  C\xy .  Le  Campagnol.  Scheermaus. 

Scharrmaus.  Reutmaus.  Nestmaus.   Erdwolf.  Nullmaus. 

Diese  Maus ,  welche  schon  Gessner  sehr  gut  kannte,  und  Linnee  eben- 
falls wohl  unterschied,  wurde  von  den  späteren  ^Naturforschern  lange  mit 
der  Wasserratte  verwechselt.  Römer  und  Schinz  berichtigten  zuerst 
diesen  Irrthum ,  und  Friedrich  Cuvier  gibt  in  seiner  Naturgeschichte  der 
Säugethiere  imter  dem  Namen  «Ze  Sclieennausn  eine  gute  Abbildung. 
Sie  ist  eine  der  schädlichsten  Mäuse,  bewohnt  vorzüglich  Wiesen  und 
Gärten,  vermehrt  sich  sehr  stark,  da  sie  mehrere  3Iale  im  Sommer 
sieben  bis  neun  Junge  wirft.  Sie  gräbt  sich  tiefe  Löcher  in  die  Erde  und 
legt  darin  Magazine  von  allerlei  Wurzeln,  Haselnüssen,  Nüssen  und 
Blumenzwiebeln  an.  Sie  geht  ungescheut  in's  Wasser,  selbst  im  Winter, 
und  kommt  oft  am  Tage  zum  Vorschein.  Da  sie  oft  kleine  Erdhaufen, 
wie  der  Maulwurf,  aufwirft,  so  verwechselt  sie  der  Landmann  oft  mit 
diesem,  und  gibt  ihr  den  Namen  Scheermaus.  Sie  benagt  auch  in  harten 
Wintern  oft  die  Wurzeln  der  jungen  Bäume ,  wodurch  diese  krank  wer- 
den.   Zuweilen  findet  man  weisse  und  gescheckte  Varietäten. 

2.  Die  Wasserratte.   Hj-pudceus  amphibius  Brants.  Le  Rat  d'eau. 

Diese,  in  ganz  Deutschland  bekannte  Maus,  scheint  in  der  Schweiz, 
wenigsten  diesseits  der  Alpen,  nicht  vorzukommen ,  alle  Nachfragen  nach 
ihr  blieben  verneint.  Nach  Vermuthung  soll  sie  im  Canton  Tessin  vor- 
kommen, daher  führen  wir  sie^  aber  als  sehr  zweifelhafte  Art,  an. 

3.  Die  Feldmaus.   Hypudwus  arvalis  Br.   Le  Campagnol. 

Allenthalben  auf  Feldern  und  Wiesen,  in  Rleeäckern  und  an  sonnigen 
Rainen,  auf  Berg  und  Thal,  bis  in  die  höchsten  Alpen  hinauf  sehr  häufig, 


22  AVIRBELTHIERE 

doch  nicht  so  wie  an  manchen  Orten  in  Deutschland,  wo  sie  zur  Land- 
plage Avird.  Schinz  und  Römer  haben  diese  Maus  als  inus  ceconomus  und 
ar^'flZj5  beschrieben ,  da  es  fast  unglaublich  schien,  dass  dieselbe  Maus 
auf  den  höchsten  Alpen  und  in  den  tiefsten  Thälern  vorkomme,  und  die 
Lebensart  mit  der  der  sibirischen  Würfelmaus  des  Pallas  übereinkommt. 
Die  Würfelmaus  und  die  Feldmaus  nach  der  Schreber'schen  Abbildung 
sind  zwar  etwas  verschieden  j  aber  doch  schwer  zu  unterscheiden.  Genaue 
Untersuchung  vieler  Exemplare  aber  lässt  uns  nicht  den  geringsten 
Unterschied  wahrnehmen.  Sie  legt  auf  Ebenen  und  Bergen  3Iagazine  an. 
Schinz  fing  diese  Maus  auf  der  höchsten  Höhe  des  Gotthardtpasses  in  den 
ersten  Tagen  des  August  in  einer  Gegend,  wo  unterhalb  noch  durch 
liauvinenschnee  eine  Brücke  über  die  Reuss  gebildet  wurde.  Sie  müssen 
in  diesen  hohen  Orten  wenigstens  neun  Monate  lang  unter  Schnee  verbor- 
gen liegen.  Hier  legen  sie  für  ihre  Grösse  beträchtliche  Magazine  von  ver- 
schiedenen Wurzelarten  an,  welche  man  im  Frühling  oft  noch  in  grossen 
runden  Haufen  angehäuft  findet.  Diese  Wurzeln,  von  denen  man  wenig- 
stens drei  Arten  unterscheiden  kann,  sind  mit  Grashalmen  vermischt. 
Auf  dem  Gotthardt  suchen  arme  Rinder  sie  begierig  auf  und  essen  diese 
Wurzeln.  In  unsern  Feldern  bestehen  diese  Magazine  aus  Feldfrüchten, 
und  dieselbe  Maus  kann  neun  bis  zehn  Monate  lang  immer  aus  ihrem 
Loche  ausgehen  und  neue  Nahrungsmittel  suchen.  Wenn  sie  zu  häufig 
werden,  giesst  man  an  manchen  Orten  Jauche  in  ihre  Löcher,  was  sie 
tödtet.  Im  Ranton  Bern  kommt  eine  ganz  schwarze  Varietät  dieser  Maus 
öfter  vor,  auch  ganz  weisse  findet  man  zuweilen. 

5.  Genus.   Eichhorn.  Sciurus  L.    Ecureuil. 
1.  Das  gemeine  Eichhorn.    Sciurus  vulgaris  L.    L'Ecureuil  commun. 
Eicher.  EicVierli.  Eichhorn,  Acher.  Achhorn. 

Sehr  häufig  in  allen  gemischten  Waldungen  zu  Berg  und  Thal,  bis 
in  die  Arven-Wälder  der  Alpen  hinauf.  Die  schwarze  Varietät  ist  so 
liäufig  wie  die  rollie,  an  denselben  Orten,  ja  in  demselben  Neste  findet 
man  rothe  und  schwarze,  sehr  selten  weisse.  GeoITroy  und  Cuvier  bilden 


DER    SCHWEIZ.  23 

ein  schwarzes  Eiclihorn  aus  den  Pyrenäen  unter  dem  Namen  Sciunis 
alpinus  ab.  Auf  unseren  Alpen  kommt  auch  das  schwarze  Eichhorn  vor, 
aber  es  macht  ganz  sicher  keine  eigene  Art  aus;  es  ist  sehr  zu  bezweifeln, 
dass  die  Pyrenäen  eine  eigene  Art  ernähren ,  die  Abbildung  zeigt  wenig- 
stens gar  keine  Abweichung.  Unser  Eichhorn  schadet  zuweilen  durch 
Abnagung  von  Baumknospen. 

6.  Genus.  Hase.   Lepus  L.   Lievre. 

1.  Der  gemeine  Hase.    Lepus  timidus  h.    La  Lievre  commun. 

"ungeachtet  alle  Jäger  und  Jägerlinge  dieses  Thier  verfolgen,  ist  es 
doch  noch  allenthalben  zu  finden ,  da  seine  Fruchtbarkeit  es  vor  Vertil- 
gung schützt.  Es  geht  aber  nicht  hoch  in  die  Alpen  hinauf. 

2.  Der  verfcnderliche  Hase.  Lepus  variabilis'VaM.   Le  Lievre  variable. 

Auf  allen  höheren  Alpen  häufig,  gewöhnlich  liegt  er  in  Steinhöhlen 
oder  im  Alprosengebüsche,  im  Winter  auf  dem  Schnee,  so  dass  ihn  im 
Sommer  seine  Erdfarbe ,  im  Winter  seine  Weisse  vor  Entdeckung 
schützt.  Sein  Sommerkleid  bekommt  er  im  Mai,  wird  Anfangs  silber- 
grau, später  röthlichgrau ,  im  November  weiss,  wie  der  reinste  Schnee. 
Man  jagt  ihn  selten  mit  Hunden,  sondern  fährtet  ihn  auf  dem  Schnee  aus. 
Im  Winter  geht  er  nur  in  die  höheren  Alpenthäler  herunter. 

3.  Das  Caninchen.   Lepus  Cuniculus  L.    Le  Lapin. 

Nirgends  wird  das  Caninchen  in  der  Schweiz  wild  angetroffen ,  son- 
dern nur  gezähmt. 


24  WIRBELTHIERE 

III.  ORDNUNG. 
Dickhaeiiter.   Pachydermata.   Pachydermes. 


1 .  Genus.   Schwein.    Sus  L.    Sanglier. 
I .  Das  « ilcle  Schwein.    Siis  Scrofa  L.    La  Sanglier. 

Das  wilde  Schwein  war  lange  nicht  mehr  eigentlich  in  der  Schweiz 
einheimisch,  allein  es  kommen  von  Zeit  zu  Zeit  wilde  Schweine  von  jen- 
seits des  Rheins  herüber  und  halten  sich  längere  oder  kürzere  Zeit  diesseits 
auf,  so  dass  kein  Jahr  vergeht,  wo  man  nicht  eines  oder  einige  bemerkt. 
Gegenwärtig  hausen  viele  im  Canton  Aargau,  und  im  Jahre  i835  sollen 
mehrei'e  Säue  dort  geworfen  haben  und  bedeutenden  Schaden  anrichten. 

Von  zahmen  Schweinen  werden  in  verschiedenen  Gegenden  ver- 
schiedene Varietäten  gehalten.  Im  Canton  Schwyz  und  zum  Theil  im 
Ranton  Zürich  sind  die  Schweine  dunkeirothfalb,  die  Haut  wenig  borstig, 
der  Kopf  lang,  die  Ohren  breit  j  sie  mästen  sich  sehr  gut.  Die  Unter- 
waldner  Schweine  sind  dunkelrothbraun,  stark  borstig,  mit  grossem 
länglichem  Kopf  und  breiten  langen  Ohren ;  sie  werden  leicht  fett.  Die 
Luzerner  Schweine  sind  weiss,  schwarz  gefleckt  oder  ganz  weiss.  Ebenso 
sind  die  Schweine  in  den  Cantonen  Bern,  Solothurn  und  Basel.  Im 
Bisthum  Basel  gibt  es  viele  ganz  schwarze  Schweine,  ebenso  sind  sie 
im  Wallis,  in  Uri  und  im  Berner  Oberland  meist  schwarz,  in  Bündten 
roth,  im  Tessin  schwarz.  Im  Ganton  Luzern  ist  die  Schweinezucht  sehr 
bedeutend. 

2.  Genus.    Pferd.    Equiis  L.    Cheval. 
I.  Das  Pferd.   Equus  Caballus  h.   Le  Cheval. 

Die  Schweizerpferde  zeichnen  sich  vor  den  schwäbischen  und  deut- 
schen Pferden  aus  durch  stärkere  Knochen ,  breitere  Brust  und  Rreuz , 
und  viel  mehr  Dauer  an  Stärke  und  Zug.   Dagegen  haben  sie  einen  schwe- 


DER    SCHWEIZ.  2S 

ren  Gang-,  es  gibt  wenig  gute  Reitpferde,  aber  starke  Zug-  und  Rutschen- 
pferde. Waadt  und  Bern  verwenden  viel  aufbessere  Pferdezucht;  Frei- 
burg liefert  schöne  Zug-  und  Kutschenpferde.  Auch  Einsiedeln  hat  eine 
nicht  ganz  unbedeutende  Pferdezucht. 

2.  Der  Esel.    Equiis  Asinus  L.    L'Ane. 

Der  so  nützliche  Esel  wird  in  der  ganzen  östlichen  und  nördlichen 
Schweiz  nur  selten  gehalten,  desto  mehr  in  der  westlichen  in  den  Gan- 
tonen Waadt  und  Genf,  ferner  in  Wallis  und  Tessin,  wo  auch  die  Maul- 
thierzucht  betrieben  wird.  Man  bedient  sich  dieser  Thiere  mit  sehr  gros- 
sem Vortheil  zum  Waarentransport  und  Reiten.  Sie  sind  zwar  stettig 
und  launig,  aber  verti-aut,  dauernder  als  die  Pferde,  daher  stehen  sie 
auch  in  höherem  Preis,  obschon  sie  schlechter  aussehen.  Es  wäre  zu 
wünschen,  man  würde  auch  in  der  östlichen  Schweiz  mehr  Esel  halten, 
da  häufig  Milchkuren  von  Eselsmilch  gemacht  werden,  wozu  man  Esel 
aus  Schwaben  kommen  lassen  muss. 


IV.  ORDNUNG. 
Wiederkäuer.   Ruminantia.   Ruminans. 


I.  Genus.   Hirsch.    Cervus  L.    Cerf. 

1 .  Der  Edelhirsch.    Cervus  Elaphus  L.    La  Cerf. 

Dieses  schöne  Thier  wird  wohl  nirgends  mehr  wild  in  der  Schweiz 
angetroffen,  es  müsste  etwa  ein  Streifer  über  Rhein  kommen.  Da- 
gegen wird  es  in  den  Stadtgraben  von  Bern  und  Luzern  noch  gehalten. 

2.  Der  Damhirsch.    Cervus  Dama  L.    Le  Daim. 

Nur  in  dem  Stadtgraben  zu  Bern. 


26  WIRBELTHTERE 

3.  Das  Reh.    Cennis  Capreolus  L.    Le  Chevreuil. 

In  der  ebeneren  Schweiz  wird  das  Reh  nocli  allenthalben  angetroffen, 
ist  aber  seit  i83o  viel  seltener  geworden,  da  einige  Stellen,  wo  es  gehegt 
wurde ,  freigegeben  worden ,  so  dass  auch  dieses  niedliche  Thier  endlich 
ganz  ausgerottet  werden  dürfte. 

2.  Genus.   Antilopen.    Antilope  Fall.    Antilope. 
I .  Die  Gemse.    Antilope  Rupicapra  Fall.    Le  Chamois. 

Auf  allen  höheren  Alpen  noch  ziemlich  häufig ,  in  Truppen  von  fünf 
bis  zwanzig,  selten  mehr.  Immer  nur  auf  den  höchsten  Alpen,  im  Som- 
mer an  der  Grenze  des  ewigen  Schnees,  aber  nicht,  wie  man  wohl  ange- 
geben hat,  auf  Gletschern,  ausgenommen  es  werde  verfolgt  und  könne 
sich  auf  keine  andere  Art  retten.  Aus  sicheren  Quellen  scheint  erwiesen, 
dass  die  Gemse  sich  zuweilen  mit  Ziegen  begattet  und  fruchtbare  Bastarde 
entstehen.  Hr.  Rastenhofer  bezeugt^  dass  er  Bastarde  von  Gemsen  und 
tibetanischen  Ziegen  erhalten  habe.  Die  Alpengemse  der  europäischen 
Centralalpen  weicht  von  der  Gemse  der  Pyrenäen  in  etwas  ab.  Diese  ist 
schlanker,  zarter,  etwas  kleiner,  die  Hörner  sind  unten  gerader,  weichen 
aber  oben  mehr  nach  Aussen  und  bilden  einen  schärferen  Haken.  Das 
Sommerkleid  ist  mehr  rotligelb  und  der  schwarze  RückenstreiO  der  unsere 
Gemse  ziert,  fehlt  ihr.  Im  Winter  ist  unsere  Gemse  fast  schwarz,  mit 
sehr  langen  und  groben  Haaren,  die  Pyrenäen-Gemse  dagegen  fast  mause- 
grau, an  den  Schultern  falb.  Der  Streif  durch  die  Augen  ist  bei  der 
Schweizergemse  dunkler  zu  allen  Jahrszeiten,  bei  der  Pyrenäengemse  da- 
gegen verloschener.  Auch  auf  den  persischen  Gebirgen  soll  es  Gemsen 
geben,  welche  von  beiden  abweichen.  Jung  lässt  sich  die  Gemse  leicht 
zähmen ,  allein  die  Böcke  werden  bald  wild  und  selbst  gefährlich ,  wenn 
sie  älter  werden. 

3.  Genus.    Ziege.    Capra  L.   Clievre. 
1 .  Der  Alpensteinbock.    Capra  Ihex  L.    Le  Bouquctin. 

Obschon  der  Steinbock  ganz  gewiss  in  den  zur  Schweiz  gehörigen 


DER  SCHWEIZ.  27 

Alpen  nicht  mehr  vorhanden  ist,  so  glauben  wir  ihn  doch  anführen  zu 
müssen,  da  er  noch  vor  nicht  langer  Zeit  Bewohner  der  Schweiz  war, 
und  noch  Gebirge  bewohnt,  welche  mit  den  unserigcn  zusammenhängen. 
Verfolgung  verjagte  ihn  von  unseren  Gebirgen ,  Verfolgung  auf  denen 
wo  er  jetzt  lebt,  kann  ihn  wieder  innert  unsere  Grenzen  bringen.  Jetzt 
bewohnt  er  die  Rette  der  Montlilanc-  und  Rosa-Thäler ,  die  Gebirge  um 
Aosta,  Cogne,  Courmajeur.  Er  kann  dort  niclit  so  selten  seyn,  als  man 
annimmt,  da  seit  einiger  Zeit  wieder  oft  Steinböcke  zum  Verkauf  ange- 
boten werden.  Der  hohe  Preis,  welchen  die  Naturforscher  für  diese 
Bälge  bezahlen ,  trägt  besonders  zu  seiner  Verminderung  bei ,  und  die 
Habsucht  spottet  allen  Verboten.  Im  Sommer  ist  der  Steinbock  dunkel- 
grau ,  im  Winter  röthlich  und  sein  Haar  dann  sehr  weich ,  dicht  und 
wollig.  Lange  wurde  unser  Steinbock  mit  dem  sibirischen,  den  Pallas 
beschrieb,  vei'wechselt ,  und  ihm  ein  Bart  zugeschrieben,  den  er  nie  hat. 
Gessner  und  Ridinger  stellen  ihn  mit  einem  Bart  vor.  Wie  diess  Gessner 
thun  konnte j  ist  unbegreiflich,  da  zu  seiner  Zeit  der  Steinbock  ein  ge- 
meines Thier  war,  und  er  mehrere  gesehen  haben  muss.  Der  Bau 
der  Hörner  sowohl,  als  der  Bau  des  ganzen  Körpers  bei  dem  sibiri- 
schen und  schweizei'ischen  Steinbock  sind  so  verschieden,  dass,  wer 
beide  gesehen  hat,  sie  niemals  verwechseln  wird.  Die  Hörner  des  sibiri- 
schen sind  dünner,  aber  länger,  am  Ende  hakenförmig  gekrümrat  und 
mit  den  Spitzen  weit  auseinander  stehend,  der  Bart  sehr  lang  und  braun, 
das  Haar  sehr  w^ich,  feiu  und  von  ganz  anderer  Farbe.  Es  scheint  auch 
ausgemacht,  dass  der  Steinbock  der  Pyrenäen  wieder  eine  ganz  andere 
Art  ist.  Sollte,  wie  es  wahrscheinlich  ist,  der  kretische  Steinbock,  den 
seitBeker  niemand  mehr  sah,  auch  eine  eigene  Art  seyn,  so  hätten  wir 
drei  Arten  Steinböcke  in  Europa. 

2.  Die  gemeine  Ziege.    Capra  Hircus  L.    La  Chevre. 

Die  Ziege  wird  in  allen  unseren  Alpen  in  Menge  und  oft  ihrer  Ver- 
wüstungen wegen,  welche  sie  an  jungem  Holz  anrichtet,  mehr  zum 
Schaden  als  zum  Nutzen  gehalten.  Dadurch  nämlich,  dass  sie  Gesträuche 


WIRBELTHIERE 


abbeisst,  welche  nachher  zu  Grunde  gehen  und  absterben,  trägt  sie  viel 
dazu  bei,  dass  der  Boden,  der  ohnehin  nur  spärlich  auf  dem  felsigen  Grunde 
mit  Erde  bedeckt  ist,  und  nur  durch  die  Wurzeln  jener  Gesträuche  ge- 
halten Avird,  welche  selten  mehr  nachwachsen,  beim  Pvegen  rutscht  oder 
sich  spaltet,  und  so  nach  und  nach  Bergschlipfe  vorbereitet  werden.  Dieses 
Schadens  wegen  ist  es  auch  auf  den  Ebenen  in  vielen  Dörfern  verboten, 
Ziegen  auch  nur  an  Zäunen  weiden  zu  lassen,  und  Aver  sie  halten  will, 
muss  sie  im  Stalle  halten,  wodurch  die  Milch  einen  unangenehmen  Ge- 
schmack erhält.  Auf  den  Alpen,  wo  die  Ziegen  frei  herumlaufen,  hat 
weder  das  Fleisch  noch  die  Milch  diesen  unangenehmen  Geschmack.  In 
den  Alpenthälern  aber  hat  man  im  Sommer  meist  wenig  oder  gar  keine 
Rühe,  sie  werden  auf  die  Alpen  getrieben,  daher  sind  es  die  Ziegen, 
welche  die  nöthige  Milch  den  Bewohnern  der  Dörfer  geben,  und  diese 
werden  dann  jeden  Tag  ausgetrieben  und  kommen  Abends  wieder  nach 
Hause.  Die  Alpenziegen,  Avelche  nur  selten  in  Ställe  kommen,  haben 
ein  viel  munterers  und  schöneres  Ansehen  als  die  Hausziegen  ;  sie  haben 
oft  eine  braune  Farbe  und  sehen  von  weitem  den  Gemsen  nicht  unähn- 
lich. Sie  klettern  mit  bewundernswürdiger  Leichtigkeit,  und  zeigen  dass 
sie  geborne  Bergthiere  sind.  Sie  sind  fast  alle  gehörnt  und  sehr  men- 
schenfreundlich. Oft  begleiten  sie  den  einsamen  Bergwanderer,  den  sie 
meckernd  begrüssen,  Stunden  weit. 

]\ur  im  Berner  Oberlande  wurden  von  Hrn.  Rastenhofer  Versuche 
gemacht,  Cachemir-  und  Angoraziegen  einzuführen,  welche  als  sehr 
gelungen  gelten  könnten,  da  sie  recht  gut  fortkommen  und  ihre  Wolle 
sehr  schön  und  fein  wird.  Aber  ein  Umstand  ist  ihrer  Einführung  bis 
jetzt  hinderlich  gewesen,  der  nämlich,  dass  sie  nicht  mehr  Milch  geben, 
als  zur  Ernährung  ihrer  Jungen  nöthig  ist.  Da  nun  der  Ertrag  der  Haare 
und  Wolle  allein  die  Rosten  ihres  Unterhalts  nicht  deckt,  und  nur  durch 
die  Menge  bedeutend  wird ,  so  ist  dieser  Umstand,  wenn  er  nicht  gehoben 
werden  kann^  was  nur  durch  fortgesetztes  Melken,  vielleicht  erst  in  der 
zweiten  oder  dritten  Generation  geschehen  kann,  der  Einführung  ganz 
entgegen.    Die  Bastarde  von  beiden  Piacen  sind  so  lebhaft  und  stark,  und 


DER    SCHWEIZ. 


29 


geben  so  viele  Wolle,  dass  sich  hoffen  lässt,  durch  neue  Kreuzungen 
endlich  doch  eine  milchgebende  Race  hervorbringen  zu  können.  Junge 
Ziegen  und  Schafe  werden  häufig  eine  Beute  des  Geier-Adlers  und  des 
Steinadlers. 

Die  Versuche,  den  Steinbock  wieder  einheimisch  zu  machen,  indem 
man  zahme  Steinböcke  in  der  Gefangenschaft  sich  fortpflanzen  liess,  um 
hernach  die  Jungen  wieder  frei  zu  lassen ,  sind  alle  gescheitert ,  da  die 
Steinböcke  bald  starben.  Dagegen  erzeugten  sie  grosse  und  schöne  Ba- 
starde, welche  aber  einen  so  bösartigen  Charakter  annahmen,  dass  sie 
unerträglich  wurden.  Sie  griffen  Menschen  und  Thiere  an ,  und  wurden 
ihrer  starken  Hörner  wegen  gefährlich.  Ein  solcher  Bastardbock  von 
ungemeiner  Grösse ,  der  zuerst  auf  dem  Hausberge  bei  Interlacken  einen 
Sennen  fast  umgebracht  hatte,  und  nachher  auf  der  Grimsel  die  Rei- 
senden angriif,  steht  auf  dem  Museum  zu  Bern  ausgestopft. 

4-  Genus.    Schaf.    Oi>is  L.    Brebis. 

I .  Das  gemeine  Schaf.    Ovis  ^ries  L.    La  Brebis. 

Obgleich  das  Schaf  in  der  Schweiz  allgemein  bekannt  ist,  so  ist  doch 
die  Schafzucht  im  Ganzen  sehr  unbedeutend,  da  sie  in  einem  so  bevölker- 
ten Lande,  wo  der  Boden  in  ganz  kleine  Parzellen  vertheilt  ist,  nie  ge- 
deihen kann.  Die  Schafzucht  verlangt  weite  Triften  und  W  eiden,  welche 
wir  nicht  haben.  Daher  auch  die  Aufmunterungen  und  Prämien,  welche 
von  verschiedenen  Cantonsregierungen  auf  die  Vermehrung  derselben 
gesetzt  wurden,  niemals  bedeutenden  Anklang  fanden.  Auf  den  Alpen 
aber  werden  immer  bedeutend  viel  Schafe  gehalten,  und  besonders  som- 
mern auf  den  Alpen  Graubündtens ,  welche  an  der  italienischen  Grenze 
liegen,  viele  tausend  Schafe,  welche  niemals  in  einen  Stall  kommen, 
und  sich  ganz  an  die  Alpenluft  gewöhnen.  Im  Hei'bst  ziehen  sie  wieder 
in  die  Thäler  herunter.  Oft  trifft  man  auf  den  Alpen  kleine  Schafheerden 
ohne  Hirt  an,  welche  Tage  lang  umherirren  und  nur  zuweilen  wieder 
aufgesucht  werden.   Wo  Lämmergeier  oder  Adler  hausen,  bringen  diese 


50  WIRBELTHIERE 

ihre  Jungen  selten  auf.  Ueberhaupt  wäre  die  Schafzucht  noch  vieler  Ver- 
besserung fähig  und  könnte  in  manchen  Alpgegenden  noch  mehr  er- 
tragen. 

Die  Vai'ietäten,  welche  in  der  Schweiz  gehalten  werden,  sind: 

1 .  Die  Landschaft-  oder  schwäbischen  Schafe. 

Die  gewöhnliche  Schafrace^  welche  man  durch  die  Schweiz,  Schwa- 
ben und  Thüringen  findet.  Sie  sind  von  mittelmässiger  Grösse ,  die  Farbe 
weiss,  seltener  schwarz  oder  rostbraun ,  auch  wohl  gefleckt.  Die  Hörner 
gross  und  schraubenförmig,  nach  Aussen  gedreht.  Die  Wolle  im  Gan- 
zen schlecht. 

2.  Die  fla;mmischen  oder  holländischen  Schafe. 

Sie  sehen  den  Landschafen  sehr  ähnlich,  haben  aber  längere  und 
feinere  Wolle. 

3.  Die  Bergamasker-Schafe. 

Sie  sind  sehr  hochbeinig  und  gross,  meist  von  weisser  Farbe,  sehr 
selten  schwarz.  Sie  haben  ein  schlechtes  und  hartes  Fleisch,  geben  viel 
aber  schlechte  Wolle.  Sie  wei'den  gemolken  und  aus  ihrer  Milch  Käse 
gemacht.  Es  sind  diess  diejenigen  Schafe,  welche  jährlich  aus  den  Thä- 
lern  von  Bergamo  und  Brescia  nach  den  Engadiner  Alpen  ziehen  und 
dort  den  Sommer  zubringen. 

4.  Die  spanischen  Schafe. 

Sie  Averden  nur  hin  und  wieder  gehalten  um  die  Schafzucht  zu  ver- 
bessern-, die  schönsten  Heerden  findet  man  in  der  Gegend  von  Genf. 

5.  Genus.    Ochs,    ßos  L.    Boeuf. 
I .   Der  gemeine  Hausochse.    Bos  Taunis  L.    Le  Boeuf. 

Die  Viehzucht  hat  in  der  Schweiz  seit  mehreren  Jahren  besonders  in 
den  ebeneren  Gegenden ,  seit  dem  alle  sogenannten  Allmenden  vcrthcilt , 


DER  SCHWEIZ.  Sl 

die  Brache  und  der  Weidgang  aufgehoben  und  die  Stallfütterung  allge- 
meiner geworden  ist,  ungemein  zugenommen,  in  den  Alpen  ist  sie  dagegen 
sich  gleich  gebheben,  da  hier  noch  keine  Verbesserungen  Eingang  fanden. 
Auf  den  Alpen  weiden  eine  grosse  Menge  Rühe,  deren  Zahl  sich  bald 
vermindert  bald  vermehrt,  je  nachdem  die  Winterung  reichlicher  oder 
sparsamer  ist.  Im  Entlibuch  weiden  im  Sommer  etwa  9000  Stücke:  in 
den  Glarner  Alpen  loooo,  in  Unterwaiden  12000,  in  Appenzell  i4ooo, 
in  Bündten  80000,  in  Wallis  80000,  in  Schwyz  loooo,  im  Berner  Ober- 
land 20000,  in  Freiburg  34ooo.  Auf  den  Centralalpen  im  Ganzen  etwa 
3oo,ooo.  Auf  dem  Jura  ist  die  Viehzucht  ebenfalls  sehr  bedeutend,  und 
man  kann  rechnen,  dass  in  der  ganzen  Schweiz  sieben  bis  achtmal- 
hunderttausend  Stücke  Hornvieh  von  allem  Alter  ernährt  werden.  Die 
Ausfuhr  mag  sich  auf  40  bis  5o  Stücke  belaufen,  so  dass  der  Ertrag  von 
Milch,  Butter,  Käse,  Fleisch  und  Häuten  ausserordentliche  Summen 
ausmacht. 

Wir  können  hier  nur  die  Hauptracen  angeben. 

Das  Vieh  von  Oberhasli  und  an  den  Ufern  des  Thuner-  und  Brienzer- 
Sees  ist  klein,  nicht  hübsch  gestaltet,  von  magerem  Aussehen.  Die  herr- 
schende Farbe  schwarzgrau  oder  schwarzbraun,  mit  einem  weissgrauen 
Strich  über  dem  Rücken.  Die  Hörner  klein,  mit  den  Spitzen  gegen  ein- 
ander stehend. 

In  Grindelwald:  klein,  aber  von  schöner  runder  Gestalt,  von  man- 
cherlei Farben,  oft  gefleckt.    Hörner  kurz.    Sehr  milchreich. 

In  Fnitigen:  gross,  wohlgestaltet,  proportionirt  und  wohlbeleibt. 
Von  mancherlei  Farbe. 

In  Simmenthai ,  Saanen,  Freiburg:  die  grösste  und  schönste  Vieh- 
race;  im  Durchschnitt  fünf  bis  sechs  Centner  wiegend.  Farben  roth  oder 
schwarzbraun,  Hörner  verschieden  geformt.  Es  artet  in  anderen  Gegen- 
den bald  aus. 

Im  Äargau,  Basel  und  Solothum:  mittelmässig  gross,  schön  gestal- 


52  WIRBELTHIERE 

tet,  liefert  gute  Zugochsen.  Im  ehemaligen  Freienamt  ist  es  meist  weiss 
imd  roth  gefleckt,  mit  grossen  Hörnern.    Schönes  Vieh. 

In  Zug  und  Schwjz:  sehr  gross  und  schön,  die  Rühe  wiegen  fünf 
bis  sechs  Centner,  haben  längere  und  dünnere  Hälse  und  nicht  so  ochsen- 
artige Köpfe  Avie  die  Simmenthaler-  und  Freiburger-Rühe.  Die  Zuger- 
Rühe  haben  höhere  Beine  als  die  Schwyzer. 

In  Glariis,  Urij  Unterwaiden:  Rühe  ziemlich  klein ,  aber  wohl- 
proportionirt,  milchreich,  höchstens  zu  vier  Centner;  je  höher  im  Ge- 
birge, desto  kleiner. 

In  Zürich:  längs  den  Seeufern,  um  die  Stadt  herum  und  an  der 
Keuss  sehr  schönes  und  ausgezeichnet  grosses  und  starkes  Vieh,  von  zehn 
bis  eilf  Centnern.  In  Wehrthal  und  Regensberg  schön  und  gross;  in  den 
Rbeingegenden  schlecht,  schwarz  und  unansehnlich.  Gegen  die  Almann- 
kette schlecht,  falb,  sehr  klein,  aber  sehr  milchreich. 

In  Thurgau  und  Schaff  hausen:  schlecht,  klein,  aber  milchreich;  es 
wird  häufig  aus  Schwaben  angekauft. 

In  Appenzell :  von  mittlerer  Grösse ,  grau  oder  auch  schwarz  und 
weiss,   schön  gestaltet  und  milchreich. 

In  Bündten :  im  Prättigau ,  Davos ,  Schalfick  und  Churwalden  sehr 
gross,  schwarzbraun  oder  grau;  um  Mayenfeld,  Chur,  im  Domleschg, 
Oberhalbstein  und  Unterengadin  klein  aber  milchreich,  von  verschiede- 
ner Farbe.   Die  Gemeinde  Seevis  soll  das  schönste  Vieh  haben. 

In  Rheinthal,  St.  Gallen,  Toggenburg:  klein  und  unansehnlich, 
aber  sehr  milchreich,  daher,  da  es  wohlfeil  ist  und  wenig  Nahrung 
braucht ,  als  Milclivieh  von  armen  Bauern  sehr  gesucht ,  aber  als  Zug- 
11  nd  Schlachtvieh  nicht  vortheilhaft. 

In  Tessin :  klein  und  mager,  keine  schönen  Formen,  die  Farbe 
meist  roth. 


DER    SCHWEIZ.  ÖÖ 

In  Waadt  und  Genf:  schönes  Vieh ,  wird  meist  aus  Freiburg  und 
Simmenthai  bezogen. 

Im  Oberwallis:  klein,  schön  und  milchreich,  von  verschiedenen 
Farben.  Das  Unterwalliser  ist  grösser  und  nähert  sich  schon  dem 
Freiburger. 

In  Neuenburg  und  Bisthum:  mittelmässig  gross,  aber  schön  und 
milchreich. 


ZWEITE  CLASSE  DER  WIRBELTHIERE. 


Vögel.    Aves.    Oiseaux. 


Die  Säugethiere,  welche  nicht  fliegen  können,  sind  in  Hinsicht  ihrer 
Existenz  weit  mehr  der  Gefahr  unterworfen  in  einer  Gegend  ausgerottet 
zu  werden  als  die  Vögel ,  w  eiche ,  wenn  auch  an  einem  Orte  ihre  Zahl 
sich  vermindert,  von  einem  andern  her  wieder  einziehen.  Säugethiere, 
welche  einst  zahlreich  waren ,  sind  in  der  Schweiz  und  in  einem  grossen 
Theile  von  Europa  nicht  mehr  vorhanden,  wie  der  Biber,  der  Auerochse, 
der  Wolf ,  der  Luchs,  der  Bär,  der  Hirsch.  Von  den  Yögeln  kommen 
noch  immer  dieselben  Arten  alle  vor,  welche  schon  vor  vielen  Jahr- 
hunderten vorkamen;  alle  Jahre  kommen  im  Herbst  von  Norden  her 
Schnepfen,  Sandläufer,  Drosseln,  Enten,  theils  nur  als  durchreisende 
Gäste ,  theils  um  auf  unseren  Seen  und  Flüssen  sich  den  Winter  durch 
aufzuhalten.  Werden  ihrer  auch  Tausende  gefangen,  jeder  Herbst  bringt 
sie  wieder  in  vollzähligen  Schaaren,  und  im  Frühjahr  beginnt  der  Rück- 
zug, und  mit  ihm  kommen  auch  die  lieblichen  Sänger  wieder  an,  welche 
ihr  wahres  Vaterland  bei  uns  haben,  und  nachdem  sie  den  Winter  in 
milderen  Gegenden  zugebracht  haben,  vom  Heimweh  nach  ihrem  Ge- 
burtsort getrieben,  wieder  in  die  Heimath  zurückkommen.  Aber  diese 
nützlichen  Thierchen  sind  bei  weitem  nicht  mehr  so  häufig  wie  ehemals, 
weil  ihrer  im  schönen  Italien  der  Netze  zu  viele  harren,  in  welchen  sie 
hängen  bleiben  und  um  schnöder  Lust  willen  den  Tod  finden.   Wahrlich 


WIRBELTHIERE   DER    SCHWEIZ.  35 

es  bedarf  wohl  gefühlloser  Menschen,  welche  Nachtigallen,  Grasmücken 
und  andere  herrliche  Sänger ,  sogar  die  Schwalben ,  welche  der  biedere 
Deutsche  als  seine  Hausgenossen  pflegt  und  schützt,  zu  Tausenden  hin- 
würgen, um  sie  duzendweise  zu  verschlingen.  Das  Tödten  und  Fangen 
dieser  nützlichen  Thierchen  ist  das  Bestreben  jedes  Italieners.  Selbst  der 
Raufmann  vergisst  das  Rechnen  und  ergibt  sich  dem  Vogelfange  schon 
vom  August  an  bis  Ende  Oktobers.  Diese  Barbarei  der  Italiener  liat  denn 
auch  in  der  That  die  insektenfressenden  Vögel  in  den  meisten  Theilen 
der  Schweiz  gar  sehr  vermindert,  so  dass  man  in  den  schönen  Frühüngs- 
lagen  kaum  hier  und  da  den  angenehmen  Gesang  noch  von  einzelnen 
Vögelchen  hört,  welche  den  Netzen  entgingen.  In  der  einzigen  Riviera 
cVOrta  am  Langensee  Averden  jährlich  bei  60,000  Sänger  gefangen,  bei 
Verona,  Bergamo,  Brescia,  Millionen.  Nur  in  der  Lombardei  sollen  bei 
achttausend  Jagdpatente  ertheilt  werden ,  wovon  mehr  als  die  Hälfte  nur 
für  den  Vogelfang  angewendet  werden.  Schon  auf  dem  Gotthardt  fängt 
das  Spiel  an,  und  dort  isst  man  im  August  schon  Hunderte  von  Sängern 
und  Steinschmätzern,  welche  dort  vorüber  ziehen,  während  dem  man 
die  nistenden  Vögel  schont.  Tessin  ist  auch  ungemein  arm  an  Sing- 
vögeln; selbst  die  anderwärts  in  so  grossem  Ueberflusse  vorhandenen 
Sperlinge  sind  dort  eine  Seltenheit.  Man  sieht  aber  auch  dort  allenthal- 
ben alte  und  junge  Müssiggänger  mit  der  Flinte  umherlaufen,  und  selbst 
die  Priester  haben  oft  kaum  das  Messgewand  abgeworfen,  so  hängen  sie 
den  Waidsack  um  und  laufen  herum  um  Vögel  zu  schiessen  oder  zu 
fangen. 

In  der  deutschen  Schweiz  tödtet  kein  Mensch  eine  Schwalbe,  einen 
Sänger,  eine  3Ieise;  nur  etwa  die  Knaben  schiessen  nach  Sperlingen 
oder  andern  kleinen  Vögeln.  Lerchen  werden  nur  an  wenigen  Orten 
gefangen,  wohl  aber  Drosseln  und  Waldfinken,  die  mit  Ende  Septembers 
in  grossen  Zügen  anlangen  und  bei  uns  überwintern.  Die  Nester  auszu- 
nehmen ist  allenthalben  verboten,  und  ungestört  lässt  man  die  Vögel 
brüten.  Was  von  Knaben  geschossen  oder  an  Nestern  zerstört  wird,  ist 
unbedeutend. 


56  WIRBELTHIERE 

Der  Enlenfang  ist  nur  auf  dem  Bodensee  von  Bedeutung ,  auf  anderen 
Seen  werden  nur  sehr  wenige  geschossen ,  da  die  Seen  zu  wenig  Rohr 
haben,  um  den  Jäger  unbemerkt  zum  Schusse  kommen  zu  lassen.  Die 
Zahl  der  Enten  ist  im  Winter  sehr  gross  und  ihre  Züge  bedecken  oft  fast 
die  Gewässer,  aber  doch  scheint  ihre  Zahl  etwas  abgenommen  zu  haben, 
wahrscheinlich  aus  demselben  Grunde,  warum  die  Sänger  und  kleinen 
Vögel  sich  so  sehr  vermindern,  weil  der  Entenfänger  in  Holland  und 
an  den  Rüsten  der  Nord-  und  Ostsee  so  viele  sind,  dass  weniger  zu 
uns  durchkommen .  Man  will  auch  Abnahme  in  der  Menge  der  Wald- 
schnepfen bemerken;  es  ist  diess  möglich,  aber  zwischenein  gibt  es 
Jahre,  wo  wieder  viel  mehr  kommen  als  in  andern.  Wer  weiss,  wie 
diese  Schnepfen  ziehen,  den  wird  es  nicht  wundern,  wenn  bald  viele, 
bald  wenige  im  Durchzuge  bemerkt  werden;   es  ist  diess  blosser  Zufall. 

Ganz  anders  aber  verhält  sich  dieses  mit  den  eigentlichen  Sumpf- 
vögeln. In  einem  Lande,  wo  die  Bevölkerung  und  mit  ihr  die  Cultur  zu- 
nimmt, muss  auch  jeder  Erdfleck  benutzt  werden.  Immer  mehr  ver- 
schwinden die  Sümpfe,  da  man  sie  auszutrocknen  sucht,  immer  unruhi- 
ger werden  die  Ufer  der  Flüsse  und  Seen ,  und  bieten  den  Durchreisenden 
oder  Bleibenden  weder  Nahrung  noch  Schutz.  Diese  ziehen  daher  in 
andere  Gegenden  und  sind  schon  viel  seltener  geworden.  Wenn  einmal 
das  jetzt  ernstlich  betriebene  Projekt  der  Austrocknung  des  sogenannten 
grossen  Mooses  ausgeführt  wird,  so  werden  dort  manche  Yögel  nicht 
mehr  vorkommen,  welche  jetzt  noch,  Avenn  auch  nur  als  seltene  Fremd- 
linge zuweilen  diese  Gegend  besuchen,  und  das  Rhonethal  des  Wallis 
wird  noch  allein  den  südlichen  Fremdlingen  offen  bleiben,  da  die  an 
Sumpfvögeln  reichen  Gegenden  des  Bodensee's  bei  weitem  nicht  so  häufig 
von  südeuropäischen  Yögeln  besucht  werden,  als  die  westlichen. 

Die  Schweiz,  als  ein  Mittelland  zwischen  Süden  und  Norden,  erhält 
Zuzüger  aus  beiden  Gegenden,  welche  sich  selten  mehr  südlich  oder  nörd- 
lich verlieren,  dagegen  häufiger  hier  sich  noch  einfinden.  Als  Beispiele 
von  südlichen  Yögeln,  welche  die  Schweiz  zuweilen  besuchen,  können 
angeführt  werden  der  grosse  und  kleine  weisse  Reiher,  Ardea  Egretta 


DER    SCHWEIZ.  57 

nnd  Garzettaj,  der  Rallenreiher,  Ardea  mlloideSj  der  Sichelschnäbler, 
IbisFalcinellus,  der  isabellfarbe  Läufer,  Cursorius  isabellinuSj  die  kleine 
Trappe,  Otts  Tetrax,  die  weisschwingige  Seeschwalbe,  Sterna  leucoptera. 
Alle  diese  Yögel  kommen  zwar  auch  im  südlichen  und  westlichen  Deutsch- 
land vor,  aber  schon  viel  seltener-,  so  scheint  die  weissschwingige  See- 
schwalbe nicht  über  den  Bodensee  hin  nördlich  zu  gehen.  Auch  der 
fahle  Geier  ist  häufiger  in  der  Schweiz  vorgekommen  als  in  Deutschland. 
Dagegen  ist  der  graue  Geier,  Vultur  cinereus,  nocli  nie  in  der  Schweiz 
vorgekommen,,  wohl  aber  im  östlichen  und  südlichen  Deutschland.  Aber 
ein  grosser  Irrthum  ist  es,  wenn  es  in  einigen  älteren  Werken  heisst, 
der  Geier  sei  ein  Bewohner  unserer  Gebirge.  Allerdings  kommt  der 
fahle  Geier  über  die  Gebirge  aus  Italien  zu  uns,  durchzieht  aber  mehr 
die  ebenen  Gegenden  als  die  Gebirge;  ausser  einem  Beispiel,  wo  ein 
solcher  auf  dem  Axenberge  geschossen  worden ,  wurden  die  drei  anderen 
in  den  Thälern  angetroffen.  Der  schmutzige  Aasvogel  scheint  am  Saleve 
bei  Genf  seinen  nördlichen  Endpunkt  gefunden  zu  haben  und  ist  weiter- 
hin noch  nicht  vorgekommen.  Ebenso  die  Blauamsel,  welche  nur  am 
Saleve  und  im  Tessin  sich  findet.  Yon  den  aus  Norden  kommenden 
Vögeln  scheinen  mehrere  Enten  und  Taucher  hier  ihr  südliches  Ziel  er- 
reicht zu  haben,  und  nur  höchst  selten  weiter  nach  Süden  zu  wandern. 
Die  Eiderente  findet  sich  nicht  in  den  Yerzeichnissen  der  italienischen 
Vögel.  Die  rothköpfige  Haubenente  aus  Sibirien  und  dem  östlichen  Asien 
zieht  mehr  östlich  und  kommt  alle  Jahre  gar  nicht  selten  auf  den  Boden- 
see, viel  seltener  auf  den  Genfersee.  Die  Eisente  scheint  nicht  über  den 
Bodensee  hinauszugehen,  wo  sie  äusserst  selten  ist.  So  könnten  noch 
viele  Beispiele  angeführt  werden,  welche  in  dem  Verzeichnisse  selbst 
bemerkt  werden  sollen. 

Sehr  bemerkenswerth  ist  es,  dass  das  Steinfeldhuhn,  Perdix  saxati- 
lisj  bei  uns  nur  auf  den  hohen  Alpen  vorkommt,  nirgends  in  Deutsch- 
land, dagegen  aber  im  Avarmen  Italien  und  sogar  in  Griechenland  vor- 
kommen soll.  Ebenso  kommt  der  Citronfink,  Fringilla  citrinella,  nur  auf 
den  Hochalpen  vor,  und  nur  im  Durchzug  auf  den  Ebenen,  dagegen  in 
der  Provence  und  Italien. 


58  AVIRBELTHIüRE 

lieber  den  Durchzug  der  Yögel  über  die  Alpen  haben  wir  sehr  wenig 
Beobachtungen;  es  wäre  zu  wünschen,  dass  auf  den  Alpenpässen  mehrere 
Beobachter  wären,  wie  Hr.  Nager  in  Andermatt  im  Drsernthale;  von 
ihm  wissen  wir  unter  anderm ,  dass  SjUna  orphea  auch  bei  uns  vor- 
kommen muss,  da  sie  alle  Jahre  über  den  Gotthardt  zieht,  ebenso  Lanius 
minor,  dass  die  Rauchschwalbe  alle  Jahre  auf  dem  Zuge  dort  vorkommt, 
die  Hausschwalbe  dort  brütet,  die  Uferschwalbe,  Felsenschwalbe  und 
Segler  aber  einen  anderen  Weg  nehmen  müssen  oder  nicht  bemerkt  wer- 
den, weil  sie  einzeln  oder  nächtlich  durchziehen,  dass  die  Steindrossel, 
Turdiis  saxatilis ,  sogar  in  dieser  Höhe  noch  brütet. 

Ganz  eigene  Vögel ,  welche  nicht  auch  in  anderen  Gegenden  Europa's 
vorkommen,  hat  die  Schweiz  keine,  aber  die  hohen  Alpen  haben  Bewoh- 
ner, welche  ausser  den  Gebirgen  der  Centralkette  selten  oder  gar  nicht 
vorkommen.  Man  würde  sich  aber  sehr  täuschen,  wenn  man  sich  die 
Alpenhöhen  sehr  belebt  von  Vögeln  dächte.  Meist  herrscht  hier  öde 
Stille,  und  nur  die  kleineren  insektenfressenden  Vögel  sind  etwas  häufig. 
Der  schöne  Mauerläufer,  Ticliodroma  phoenicoptera,  klettert  im  Sommer 
emsig  an  den  schroffsten  und  steilsten  Felswänden  der  höchsten  Alpen 
auf  und  ab,  und  sucht  sich  Spinnen  und  Insekten  aus  den  Felsritzen;  nur 
im  Herbst  nnd  Winter  verlässt  er  die  Gebirge  und  schwärmt  in  den 
Thälern  herum.  Der  Schneefink  lebt  meist  auf  den  hohen  Kuppen,  die 
etwas  vom  Schnee  entblösst  sind,  und  in  der  Nähe  des  ewigen  Schnees, 
und  sucht  auf  denselben  die  Insekten ,  welche  vor  Kälte  umgekommen 
sind.  Der  weissbauchige  Alpensegler  und  die'Felsenschwalbe  jagen  in  den 
Lüften  den  fliegenden  Insekten  nach  und  lassen  ihr  lautes  Geschrei  hören. 
Die  beiden  Arten  der  Rothschwänzchen,  Sylvia  Tithys  und  Phoenicunis, 
gehen  sehr  hoch  in  die  Alpen  über  die  Holzvegetation  hinauf,  der  Flüli- 
vogel  und  der  Wasserpieper  lassen  ebenfalls  noch  über  der  Holzregion 
ihren  angenehmen  Gesang  ertönen;  auch  der  graurückige  Steinschmätzer, 
Savicola  Oenanthe,  geht  hoch  hinauf.  Alle  finden  im  Sommer  überall  in 
den  fliegenden  und  kriechenden  Insekten  ihr  reichliches  31ahl.  Geschwä- 
tzig und  immer  zankend  und  doch  immer  gesellig,  fliegen  grosse Schaaren 


DER    SCHWEIZ.  59 

von  Alpendohlen,  Corvus  pyrrliocorax ,  an  den  Felsenwänden  umher, 
sicher  Regen  oder  Schnee  verkündend,  wenn  sie  im  Sommer  in  die  Thäler 
herunterkommen.  Nur  selten  erhlickt  man  unter  ihnen  die  rothschnäbe- 
lige  Steinkrähe,  Corvus  Graculus.  Unter  vorragenden  Felstrümmern  oder 
in  Alprosengebüschen  nistet  und  verliirgt  sich  das  Alpenschneehuhn, 
schwarz  im  Sommer,  grau  im  Herbst,  weiss  im  Winter,  und  in  ödem 
SteingeröUe  das  Steinfeldhuhn.  Auch  bemerkt  man  wohl  zuweilen  noch 
in  diesen  Höhen  den  Birkhahn.  Im  Krummholzgesträuche  singt  die  Ring- 
amsel, und  an  den  Lerchen  und  Arven  oder  Tannen  hämmert  der  drei- 
zehige  Specht.  Hoch  über  alle  Gebirge  schwebt  in  majestätischem  Fluge 
der  König  der  Alpen,  der  bärtige  Geieradler  öder  der  Goldadler,  und 
spähen,  wo  sie  eine  weidende  Gemse  oder  eine  junge  Ziege,  ein  säugen- 
des Lamm,  ein  Murmelthier  oder  einen  Hasen  erhaschen  können.  In  den 
einzelnen  Tannengruppen  zwitschert  der  Citronzeisig  um  sein  verborge- 
nes Nestchen. 

Dieses  sind  ungefähr  die  befiederten  Bewohner  der  Hochalpen,  denn 
nur  im  Mittelgebirge  hauset  der  Auerhahn,  der  Thurmfalke,  der  Wander- 
falke, der  Mäusebussard,  der  Nussheher,  der  Rabe;  in  jene  Höhen  über 
dem  Holzwuchs  kommen  sie  sehr  selten. 

Was  die  Ankunft  oder  den  Wegzug  der  Vögel  betrifft,  so  stimmt 
dieser  natürlich  ganz  mit  Deutschland  zusammen. 

Zu  den  Standvögeln  gehören  auf  den  Gebirgen  die  sämmtlichen 
Hühnerarten,  der  Schneefink,  die  Flühlerche,  der  Adler  und  Bartgeier. 
Die  Flühlerchen,  Schneefinken,  Bergdohlen  und  Spechte  gehen  bei 
hartem  Winter  mehr  in  die  Thäler  herunter  oder  nähern  sich  den  Woh- 
nungen der  Alpendörfer.  Mehrere  Yögel,  welche  in  den  Ebenen  Stand- 
vögel sind,  werden  in  den  Gebirgen  zn  Streichvögeln,  und  zwar  von 
einigen  nur  die  Weibchen.  So  zum  Beispiel  verlassen  die  Finkenweibchen 
die  Höhen  von  Gais,  während  die  3Iännchen  bleiben.  Standvögel  der 
Ebenen  sind  der  Haus-  und  Feldsperling,  der  Buchfink,  die  Goldammer, 
der  Grünfink,  der  Hänfling,  der  Kirschkernbeisser,  der  Gimpel,  der 
Zaunkönig,  die  verschiedenen  3Ieisen  ,    das  Goldhähnchen,   der  Holz- 


40  WIRBELTHIERE 

heller,  die  Spechte,  der  Baumläufer,  die  Schwarzdrossel,  die  Elster,  die 
Rabenkrähe,  der  Eisvogel,  der  Wasserschmätzer.  Alle  diese  Vögel  blei- 
ben immer  bei  uns ,  streifen  aber  im  Winter  oft  in  weitern  oder  engern 
Bezirken  umher  und  besuchen  Dörfer  und  Städte.  Die  Dohlen  ziehen 
ebenfalls  in  grossen  Zügen  lautschreiend  von  Bezirk  zu  Bezirk.  Nur  ein 
Theil  der  Rabenkrähen  bleibt  im  Lande,  andere  ziehen  weiter,  ebenso 
die  weisse  Bachstelze,  von  welchen  man  im  Winter  immer  nur  wenige 
an  Quellen  und  offenen  Flüssen  antrifft,  dagegen  bleibt  die  Ruhstelze, 
Motacilla  boarula,  welche  im  Sommer  sich  mehr  in  den  Gebirgen  aufge- 
halten, im  Lande,  und  ist  besonders  an  den  Ufern  der  Seen  und  Flüsse 
anzutreffen.  Auch  der  Mauerläufer,  Tichodroma  pJicenicopteraj  zieht 
in  den  Ebenen  und  Bergthälern  herum  und  sucht  an  den  Mauern  der 
Kirchen ,  Städte  und  an  Häusern  Fliegen  auf,  kommt  auch  wohl  selbst 
in  die  Zimmer  der  Schlösser,  oder  durch  zerbrochene  Fenster  in  die 
Kirchen.  An  Bächen  und  Flüssen  zieht  einzeln  oder  zu  mehreren  Stücken 
der  Wasserpieper  umher,  der  aber  wieder  verschwindet,  sobald  der 
Schnee  weggeht.  Auch  der  grosse  Würger  ist  Standvogel  und  treibt  sich 
an  Strassen  und  Zäunen  herum.  Von  der  Amsel  bleiben  meist  nur  die 
Männchen,  die  Weibchen  ziehen  weg. 

Bei  uns  überwintern,  aus  Norden  kommend,  die  sämmtlichen  Arten 
von  Enten,  Steissfüssen,  Tauchern,  die  Lachmöve ,  die  Sturmmöve, 
selten  die  dreizehige  Möve  und  die  gelbfüssige  Möve;  die  Sägetaucher, 
die  Wachholderdrosseln  und  die  Waldfinken.  Einige  Rallen  und  graue 
Reiher  bleiben  auch  immer  zurück ,  so  wie  auch  zuweilen  der  Rohrdom- 
mel. In  harten  und  schneereichen  Wintern  kommen  auch  die  Seiden- 
schwänze, die  Nebelkrähen  und  die  Saatkrähen.  Zu  diesen  kommen  oft 
schon  gegen  Ende  Februar  die  Staare  und  die  Feldlerchen. 

Von  Raubvögeln  bleiben  der  Habicht,  der  Sperber,  der  Mäusebussard, 
der  Uhu,  die  gemeine  Nachteule,  die  mittlere  Ohreule,  die  Schleiereule. 
In  harten  Wintern  kommen  aus  Norden  der  rauhfüssige  Falk ,  der  Bein- 
brechcr,  Falco  albicüla ,  der  Kornweih  und  selbst  zuweilen  die 
Schnee-Eule  ? 


DER    SCHWEIZ.  41 

Im  März  kommen  die  Waldschnepfen ,  die  wilden  Tauben ,  die  Bach- 
stelzen, die  Bamnlerchen,  der  Thurmfalke,  die  Milane,  die  kurzöhrige 
Ohreule,  welche  selbst  zuweilen  überwintert,  der  Storch,  die  meisten 
Arten  von  Sumpf-  und  Wasserläufern,  Strandläufern.  Im  April  kommen 
schon  in  den  ersten  Tagen  mehrere  Sänger,  die  Steinschmätzer,  selten 
schon  die  Rauchschwalbe,  gegen  den  zehnten  erscheint  der  Rukuk,  und 
mit  ihm  auch  die  Singdrossel,  die  Ringdrossel.  Etwas  später  der  Wied- 
hopf  und  die  Pieper.  Gewöhnlich  auch  erst  jezt  kommen  die  Schwalben 
an,  und  gegen  Ende  des  Monats,  oft  auch  schon  in  der  Mitte,  die  sämmt- 
lichen  übrigen  Sänger.  Die  überwinternden  Vögel,  Enten,  Taucher, 
Wachholderdrosseln,  sind  abgezogen  und  der  Durchzug  der  Schnepfen, 
Strandläufer,  hat  grossentheils  aufgehört.  Erst  gegen  das  Ende  des 
Monats  kommen  die  Nachtigall,  die  Nachtschwalbe,  die  Fliegenfänger, 
der  Wendehals,  und  erst  in  den  allerletzten  Tagen  der  Alpen-  und 
Älauersegler ,  welche  mit  ihrem  Geschrei  die  Luft  erfüllen  und  fröhlich 
ihre  Ankunft  verkünden. 

In  den  ersten  Tagen  des  Mai  ziehen  durch  der  grosse  und  kleine 
Silberreiher,  der  Rallenreiher,  der  Nachtreiher,  der  Purpurreiher ,  und 
die  Wachteln  und  Wachtelkönige  kommen  an ,  so  wie  der  Pirol  und  die 
3Iandelkrähe. 

In  der  Schweiz  brüten  sämmtliche  Standvögel,  ferner  von  Raubvögeln 
der  Schreiadler,  der  Schlangenadler,  dieser  letztere  ungewiss,  der  Fluss- 
adler, die  beiden  Milane,  der  Wespenbussard ,  der  Sumpfweihe?  Der 
Wanderfalke,  der  Baumfalke,  der  Röthelfalke,  der  rothfüssige  Falke? 
alle  Eulen,  ausser  der  kurzöhrigen  und  Schnee-Eule,  alle  Würger,  alle 
Raben,  ausser  der  Nebel- und  Saatkrähe,  der  Rukuk,  der  Wiedehopf , 
der  Pirol,  alle  Spechte,  der  Wendehals ,  der  Kleiber,  der  Eisvogel,  die 
beiden  Kreuzschnäbel,  alle  Finken  ausser  dem  Waldfink,  dem  Zeisig 
und  dem  gelbschnäbehgen;  alle  Ammern,  die  Misteldrossel,  die  Sing- 
drossel, die  Ringdrossel,  die  Steindrossel ,  die  Blaudrossel,  die  Schwarz- 
drossel, der  gefleckte,  der  schwarzrückige  und  der  Ilalsbandfliegenfän- 
ger ,  sämmtliche  Bachstelzen ;  wahrscheinlich  alle  anzuführenden  Sänger 

6 


42  WIRBELTHIERE 

und  Pieper,  die  Steinschmätzer,  die  Feldlerche,  die  Baumlerche,  alle 
Meisen,  ausser  der  Bartmeise ,  alle  Schwalben,  alle  Tauben,  alle  Hühner. 

Von  Sumpfvögeln  der  weissstirnige  und  kleine  Regenpfeifer;  der  graue 
Reiher,  der  kleine  Reiher,  der  Rohrdommel,  der  weisse  Storch,  der 
grosse  Brachvogel,  einzelne  Paare  der  Waldschnepfe  und  der  Heer- 
schnepfe, des  Streitstrandläufers ,  des  trillernden  Strandläufers ,  der  ge- 
haubte  Kiebitz,  die  Ralle,  der  Wachtelkönig,  die  Rohrhühner,  das 
Wasserhuhn;  von  eigentlichen  Wasservögeln  der  gehaubte  Steissfuss, 
der  kleine  Steissfuss,  die  gemeine  und  schwarze  Seeschwalbe,  die  Lach- 
möve,  die  Stockente  und  zuweilen  die  grosse  Tauchgans.  Nicht  unwahr- 
scheinlich ist  es ,  dass  zuweilen  einzelne  Paare  der  Rosenamsel  und  der 
Mandelkrähe  hier  brüten,  da  man  von  der  ersten  ein  Weibchen  im  Mai 
mit  einem  vollkommen  weissen  Ei,  von  der  letzten  Exemplare  mitten  im 
Sommer  antraf;  auch  glaubt  man,  dass  der  Bienenfresser  zuweilen  im 
Wallis  brüte. 

Den  Anfang  mit  Wegziehen  im  Herbst  machen  der  Storch  und  die 
Mauerschwalbe ,  ihnen  folgen  im  September  die  übrigen  Schwalben  und 
bis  Mitte  des  Octobers  sind  alle  Sänger  weggezogen,  welche  blos  von 
Insekten  leben,  ebenso  die  weissen  Bachstelzen,  die  Steinschmätzer,  die 
Würger  und  die  Pirole,  die  Kukuke,  die  Nachtschwalben,  die  Wachteln, 
die  Drosseln.  Der  Abzug  fängt  also  schon  im  August  an  und  endet  mit 
dem  October,  wo  dann  auch  die  Staare  und  Lerchen  abgezogen  sind. 
Mit  Ende  Septembers  aber  kommen  schon  aus  Norden  die  Rothdrossel  ^ 
die  Wacliholderdrossel,  doch  diese  meist  später,  die  Waldfinken,  die 
Zeisige,  die  Leinfuiken  und  gelbschnäbeligen  Finken,  und  schon  jetzt 
beginnen  auch  einzelne  Züge  von  Saatgänsen ,  wilden  Gänsen ,  Enten 
und  Tauchern,  und  die  Durchzüge  sämmtlicher  Sumpfvögel.  Der  Durch- 
zug der  Kraniche  geschieht  selten,  und  wenn  er  geschieht,  so  sind  es  nur 
einzelne,  fast  immer  im  Frühjahr,  selten  im  Herbst. 

Viele  Vögel  erscheinen  einzeln  oder  in  kleinen  Truppen,  bloss  zu- 
fällig und  zu  unbestimmten  Jahreszeiten,  es  sind  verirrte,  verschlagene 
Vögel,  die  irgend  ein  Zufall  von  ihrem  Wege  abgebracht,  oder  am  Brüten 


DER    SCHWEIZ.  43 

gehindert  hat.  Dahin  gehören  die  Flamhigos,  Austernfresser ,  Sichel- 
schnäbler,  Säbelschnabler,  Läufer,  Trappen,  Löffler,  Sturmvögel,  Peli- 
kane, oder  die  arctischen  und  Eistaucher,  welche  einzeln  im  Sommer 
vorkommen . 

Alle  Yögel,  welche  einmal  in  der  Schweiz  bemerkt  wurden,  haben 
wir  in  unserem  Yerzeichniss aufgezählt,  denn  was  einmal  vorkam,  kann 
wieder  vorkommen,  und  die  Vögel"  kann  man  nicht  auf  ein  so  enges  Vater- 
land beschränken,  wie  die  Säugethiere.  In  der  Luft  sind  keine  Schran- 
ken, welche  der  Vogel  nicht  zu  durchschneiden  vermag,  alle  Länder  sind 
ihm  zugänglich;  seine  Schwingen  tragen  ihn  über  Länder  und  Meere, 
über  Gebirge  und  Ebenen. 

Die  Sumpfvögel,  welche  sich  zweimal  mausern,  zeigen  sich  bei  uns 
meist  nur  im  Wintergewand  oder  im  Uebergange ,  sie  haben  schon  ihr 
Herbstkleid  angezogen ,  wenn  sie  zu  uns  kommen ,  und  das  hochzeitliche 
Kleid  bekommen  sie  erst  in  ihrem  Vaterlande.  Die  abziehenden  Vögel 
haben  dagegen  meist  noch  nicht  gemausert,  wenn  sie  abziehen,  und 
kehren  im  hochzeitlichen  Kleide  wieder,  wie  die  Schwalben;  andere 
ziehen  erst  nach  der  Mauser  weg. 

Die  zufällig  zu  uns  kommenden  Arten  sind  fast  immer  entweder 
Weibchen ,  oder  junge  Männchen ,  sehr  selten  kommen  alte  Männchen 
von  einigen  Arten  an.  So  ist  z.  B.  die  Eiderente  mehreremal  zu  uns  ge- 
kommen, aber  immer  waren  es  Weibchen,  von  den  Sammetenten,  Berg- 
enten, Sägetauchern,  sieht  man  auf  20  Weibchen  oder  Junge  kaum  ein 
altes  Männchen .  Von  den  Raubmöven  und  den  grossen  Mövenarten  kom- 
men fast  immer  nur  junge  unausgefärbt  an. 

Vögel,  welche  unserem  Clima  gar  nicht  angehören,  können  nicht 
unter  die  Vögel  des  Landes  gezählt  werden,  wenn  auch  schon  zuweilen 
einer  vorkommt,  da  es  verflogene  Vögel  aus  Menagerien  sind.  So  erhielt 
Professor  Schinz  im  Jahre  i835  im  Sommer  einen  Reisfinken,  Fringilla 
orizyvora-j  der  bei  Chur  geschossen  wurde,  und  sich  mehrere  Wochen 
da  herum  aufgehalten  hatte ;  aber  offenbar  ist  dieser  Vogel  nur  aus  der 


44  WIRBELTHIERE 

Gefangenschaft  entflohen  und  konnte   sich  den  ganzen  Sommer  durch 
wohl  ernähren. 

Bei  jedem  solchen  seltenen  Vogel  werden  wir  die  Zeit,  wann  er  er- 
schienen ist,  bemerken,  auch  wo  er  erschienen  ist. 


I.  ORDNUNG. 
Raubvögel.    Accipitres.    Oiseaux  de  proie. 


I.  Familie.    Geierartige  Raubvögel.    f'''ulturini.    Vautours. 

I.Genus.    Geier.    VulturViW^.   Vautour, 

I .  Der  fahle  Geier.    Vidlur  fulvus  lAn.    Le  Vautour  Griffon. 

Vuhur  leucocephalus  Meyer.     Fultur  Percnopterus   Gniel.    Liiin.     Fultur  Irencalos   Bechst, 
Le  Percnoptere  Buff.    Le  Griffon  BufT.    Der  Alpengeier. 

Dieser  Geier  wurde  in  dem  Verzeichniss  der  Schweizervögel  von 
Meissner  und  Schinz  mit  dem  Aasvogel  verwechselt,  da  er  damals  als  in 
der  Schweiz  vorkommend ,  unbekannt  war.  Den  Namen  Alpengeier  ver- 
dient er  in  der  Schweiz  gar  nicht,  denn  er  ist  so  wenig  ein  Alpenvogel, 
als  ein  Vogel  der  Ebene,  da  er  keine  von  beiden  bewohnt,  sondern  nur 
als  verirrter  Fremdling  zuweilen  zu  uns  kommt.  Wir  kennen  mit  Ge- 
wissheit nur  vier  Exemplare,  welche  in  der  Schweiz  diesseits  der  Alpen 
vorkamen.  Im  Jahre  1812  wurde  ein  solcher  amAxenberge  beiSchwyz 
bemerkt  und  geschossen;  dieser  befindet  sich  in  der  Sammlung  des  Hrn. 
Ziegler-Steiner  in  Winterthur.  Einige  Jahre  darauf  bemerkte  ein  Knabe 
einen  andern  nahe  bei  Lausanne,  der,  weil  er  sich  ganz  vollgefressen  hatte 
und  nicht  auffliegen  konnte,  mit  einem  Stein  verwundet  und  gefangen 
wurde.  Dieser  kam  in  die  Sammlung  der  Herren  Bonjour  in  Ouchy.  Um 
Pfingsten   1827   bemerkte  man   zwei  Stücke  auf  dem  Schindanger  bei 


DER    SCHWEIZ.  45 

Altorf ',  der  eine  wurde  geschossen  und  kam  in  die  Sammlung  von  Pro-' 
fessor  Schinz  nach  Zürich,  der  andere  wurde  einige  Tage  nachher  im 
Canton  Bern  erlegt,  und  ist  im  dortigen  Museum.  Die  beiden  letzten 
waren  junge  Yögel.    Ob  sie  im  Tessin  häufiger  sind,  ist  unbekannt. 

2.  Genus.  Aasvogel.    Cathartes  Illig.   Catharte. 

I.  Der  schmutzige  Aasvogel.    Cathartes  Percnopterus  T!emxa.    L'Alimoche. 

Nur  bei  Genf,  wo  er  mehreremal  am  Saleve  gebrütet  hat,  in  der 
übrigen  Schweiz  kam  er  nie  vor. 

3.  Genus.    Geieradler.    Gypaetus  Storr.    Gypaete. 
1.  Der  bärtige  Geieradler.    Gfpaetus  barbatus  Guy.    Le  Gypaete  barbu. 

Gfpaelus  leucocephalus  et  melanocephalus  Meyer,   f^ultur  barbatus  Lath.  Falco  barbatits  Gmel. 
Vautour  doie.    Goldgeier.    Bartgeier.   Lämmergeier. 

Dieser,  an  Ausdehnung  grösste  aller  europäischen  Raubvögel  be- 
wohnt immer  noch  imsere  Alpen ,  wird  aber  immer  seltener  und  zu  fünf- 
zig oder  sechszig  Gulden  von  den  Liebhabern  bezahlt.  Noch  am  häufigsten 
ist  er  auf  den  Hochalpen  Tessins,  Bündtens  und  Wallis.  Nie  verlässt  er 
die  Gebirge,  und  seine  Naturgeschichte  ist  noch  nicht  hinlänglich  er- 
läutert und  von  falschen  Sagen  gesichtet,  so  viel  man  auch  schon  dar- 
über schrieb. 

Sein  Körperbau  steht  mit  seiner  so  gerühmten  Kühnheit  und  Kraft 
in  Widerspruch.  Seine  Klauen  sind  klein,  wenig  gekrümmt  und  stumpf, 
zum  Anfassen  nicht  sehr  geschickt,  und  ganz  geierartig;  die  Schenkel 
ebenfalls  schwach,,  und  weder  diese,  noch  die  Fänge  mit  denen  des 
Adlers  zu  vergleichen;  dagegen  mächtig  und  stark  der  Schnabel,  unge- 
mein gross  die  Mundöflfnung,  und  wunderbar  die  Yerdauungskraft  seines 
Magens.  3Iit  grosser  Leichtigkeit  verschluckt  und  verdauet  er  schnell 
die  grössten  Knochen,  sie  mögen  auch  noch  so  eckig  seyn.  Er  scheint 
diese  Knochen  wirklich  dem  Fleische  vorzuziehen,  und  hat  immer 
Appetit.    Die  starke  3Iuskelhaut  des  Schlundes  dehnt  sich  sehr  aus,  und 


i6  WIRBELTHIERE 

der  viele  stinkende  Schleim,  mit  welchem  Schlund  und  Magen  dicht  über- 
zogen sind,  schützt  diese  Theile  vor  den  Spitzen  und  Ecken  der  Knochen, 
welche,  einmal  verschluckt  und  hinuntergewürgt,  schnell  ihre  Ecken 
verlieren  und  schichten  weise  sich  auflösen.  Ein  zahmer  frisst  alle  Tage 
ein  oder  ein  Paar  Pfund  Knochen,  und  befindet  sich  dabei  ganz  wohl. 
Kleine  Thiere,  wie  junge  Katzen,  Ratten,  verschluckt  er  mit  Haut  und 
Haare,  ohne  ein  Gewölle  von  sich  zu  geben.  Einige  wollen  zwar  zu- 
weilen ein  solches  bemerkt  haben,  allein  in  allen  Fcällen  wo  er  Haare 
mitfrisst,  gibt  er  sicher  keine  von  sich.  Mit  seiner  Wildheit  und  Kühn- 
heit im  Freien  kontrastirt  auf  eine  merkwürdige  Art  seine  Feigheit  und 
Zahmheit  sobald  er  gefangen  ist.  Ein  erwachsener,  in  einer  Fuchsfalle 
gefangener  Vogel  wurde  bald  so  zahm,  dass  er  seinen  Fütterer  erkannte, 
ihm  entgegenhüpfte,  die  dargebotenen  Knochen  ganz  sachte  aus  der  Hand 
nahm  und  sogleich  verschluckte.  Er  liess  sich  streicheln,  wobei  sein 
herrliches  Auge  funkelte.  Es  ist  übrigens  ein  träger  Vogel,  der  Stunden 
und  halbe  Tage  lang  an  einem  Orte  sitzt  und  seine  Mahlzeiten  ganz  ver- 
daut, ehe  er  sich  die  Mühe  gibt,  auf  neue  Beute  auszugehen. 

Er  bewohnt  ganz  gewiss  auch  die  Appeninen,  die  Pyrenäen,  Corsika, 
Sardinien ,  Afrika  und  Sibirien.  Die  afrikanischen  und  sardinischen  Vögel 
dieser  Art  sind  aber  viel  kleiner  als  diejenigen  unserer  Alpen.  Ein  junger^ 
jedoch  ausgewachsener  Geieradler  aus  Sardinien  misst  kaum  8  Fuss 
Flügelweite ,  da  der  Geieradler  unserer  Alpen  wenigstens  g  V-  Fuss  misst. 
Kopf  und  Schnabel  sind  am  schweizerischen  um  einen  ganzen  Zoll  länger, 
und  die  Länge  des  Körpers  einen  halben  Fuss.  Die  Beine  des  sardini- 
schen sind  auch  gar  so  schwach,  man  dürfte  ihm  ruhig  die  Hand  hin- 
halten. Ob  man  nicht  eine  eigene  Art  aus  diesen  machen  sollte?  diess 
müsste  eine  Vergleichung  der  Befiederung  in  den  verschiedenen  Alters- 
perioden wohl  am  besten  zeigen.  Unser  Alpengeieradler  mag  wohl  erst 
im  vierten  Jahre  seine  vollständige  Farbe  erhalten;  er  scheint  mit  jedem 
Jahre  am  Unterleib  weisser  zu  werden  uud  das  Gelbe  zu  verlieren.  Je 
jünger  der  Vogel,  desto  dunkler,  und  im  ersten  Jugendkleide  ist  er  bei- 
nahe ganz  braunschwarz,  daher  Meier  und  Wolf  aus  diesem  eine  eigene 
Art  machten,  und  G.  inelanocephalus  nannten. 


DER    SCHWEIZ. 


47 


II.  Familie.    Falken.    Falcones.    Faucons. 
I .  Genus.   Adler.    Jquila  Briss.    Aigle. 

1.  Der  Steinadler.    Jquila  fulva  Meyer.    L'Aigle  royal. 

Falco  niger  Gmel.    (Junger  Vogel.)    Falco  chrysaetos  Linn.    (Alter  Vogel.)     Aigle  commun. 
Steinadler.   Goldadler. 

Dieser  Adler,  der  alt  Goldadler  heisst,  aber  nicht  mit  dem  Kaiser- 
adler, der  in  der  Schweiz  nicht  vorkommt,  verwechselt  werden  darf^ 
ist  auf  allen  unseren  Alpen  nicht  selten.  Je  jünger  der  Vogel,  desto 
dunkler,  je  älter,  desto  heller,  bis  er  endlich  im  Alter  zum  hellbraun- 
köpfigen  Goldadler  wird.  Man  findet  in  seinem  Neste  meist  zwei  Eier, 
aber  selten  zwei  Junge;  die  Eier  sind  bläulich  weiss,  braungefleckt,  ob 
zuweilen  auch  ganz  weiss,  davon  ist  in  der  Schweiz  nichts  bekannt. 

2.  Der  Beinbrecher.    Aquila  albicilla.    Le  Pygargue. 

Falco  albicilla  Gmel.    Falco  ossifragus  Gmel.    Falco  albicaudus  Gmel.    Le  grand  Pygargue. 
L'Orfraie.   Fälschlich  Steinadler ,  richtig:  grosser  Fischadler. 

Dieser  Adler  ist  kein  Gebirgsvogel ,  sondern  bewohnt  die  Ufer  der 
Flüsse  und  Seen,  da  er  vorzüglich  von  Fischen  lebt.  Es  ist  ein  Zugvogel, 
der  nur  im  Winter  zu  uns  von  Norden  her  kommt  und  nie  bei  uns  nistet, 
wenigstens  ist  kein  Beispiel  bekannt.  Wenn  man  von  Adlern  spricht, 
welche  in  den  ebeneren  Gegenden  der  Schweiz  geschossen  oder  gefangen 
worden  seyn  sollen,  so  ist  es  allemal  dieser  Adler  und  nicht  der  Stein- 
adler, der  die  Berggegenden  nicht  verlässt.  Zwar  geht  der  Beinbrecher 
auch  zuweilen  in  bergige  Gegenden  hinauf,  bleibt  aber  nie  da.  Meist 
sind  es  nur  junge  Vögel ,  welche  zu  uns  kommen ,  ganz  alte  mit  weissem 
Schwänze  sind  noch  keine  mit  Gewissheit  angetroffen  worden ,  dagegen 
jüngere  in  der  ganzen  ebenen  Schweiz  nicht  selten  sind.  Sie  sind  leichter 
zu  schiessen  als  die  Steinadler. 


48  WIRBELTHIERE 

5.  Der  Schreiadler.  Aquila  naevia  Meyer.    L'Aigle  criard. 
Falco  naevius  Gmel.  Aquila  fusca  Brehrn.  Gefleckter  Adler. 

Sehr  selten  und  mehr  in  den  subalpinischen  Gegenden,  als  im  eigent- 
lichen Hochgebirge;  im  Canton  Bern  ist  er  öfters  vorgekommen,  dagegen 
in  der  östlichen  Schweiz  selten  bemerkt  worden.  Im  Mai  i836  wurde 
auch  ein  alter  Vogel  bei  Glarus  geschossen ,  und  von  daher  erhielt  ihn 
auch  Steinmüller. 

4.  Der  Nalternadler.    Aquila  hrachydactyla  Meyer.    L'Aigle  Jean  le  blanp. 

Aquila  leucamphoma  Borlt.    Falco  leucopsis  Bechst.    Falco  gallicus  Gmel.    Jean  le  blanc  BulF. 
Adler  mit  weissem  Augenkreise.  Kurzzehiger  Adler. 

Einer  der  seltensten  Raubvögel  in  der  Schweiz  und  wohl  nirgends 
häufig.  Es  sind  nur  etwa  drei  Exemplare  bekannt,  welche  in  der  Schweiz 
geschossen  wurden.  Zwei  aus  der  Gegend  vom  Stockhorn,  einer  aus 
Glarus.  Im  Wallis  möchte  er  häufiger  vorkommen,  da  er  fast  nur  von 
Reptilien  lebt,  welche  in  der  Schweiz  dort  am  häufigsten  sind.  Im  Juni 
18 18  wurde  ein  solcher  Vogel  bei  Altorf  geschossen. 

5.  Der  Flussadler.    Jquila  Haliaelus  Meyer.    L'Aigle  Balbuzard. 

Pandion  Haliaelus  V.    Aquila  anataria.    Le  Balbuzard.    Kleiner  Fischadler.  Fiscligeier. 

Dieser  schöne  Adler  scheint  sich  nur  von  Fischen  und  etwa  beiläufig 
von  Wasservögeln  zu  ernähren.  Er  findet  sich  den  Sommer  durch  an 
allen  unseren  Flüssen,  vom  März  an,  und  streift  auf  die  benachbarten 
Seen,  wobei  er  täglich  zu  gewissen  Tagszeiten  bestimmte  Bezirke  um- 
kreiset und  in  Untiefen  spielende  Fische  mit  grosser  Geschicklichkeit 
erhascht,  mit  seinen  ganz  dazu  eingerichteten  rauhen  Füssen  und  furcht- 
baren Klauen  fasst  und  durch  die  Luft  auf  einen  Baum  trägt,  auf  welchem 
er  gewöhnlich  seine  Mahlzeit  hält.  Er  nistet  auf  hohen  Bäumen  am  Ufer 
der  Flüsse  in  waldigen  Gegenden. 


DER  SCHWEIZ.  49 

2.  Genus.    Milan.    Milvus  Bechst.    Milan. 

1 .  Der  rothe  Milan.    Milvus  regalis  B.    Le  Milan  royal. 

Falco  milvus  L.    Gabelweihe.   Scbwalhenschwanz.  Scheeischwänzel.  Furkligeier. 

Gemein  in  der  ganzen  Schweiz,  doch  mehr  in  den  Ebenen,  nicht  auf 
'^en  Alpen,  höchstens  in  den  Voralpen.  Man  sieht  ihn  oft  in  der  Nähe 
der  Flüsse  und  hoch  über  die  Felder  in  Kreisen  schweben. 

2.  Der  schwarzbraune  Milan.    Milvus  fusco-ater  B.    Le  Milan  noir. 

Hat  keinen  besonderen  Namen  und  wird  mit  dem  vorigen  von  Unkundigen  verwechselt. 

Er  ist  viel  seltener  und  nur  an  den  Ufern  unserer  Seen  und  Flüsse, 
da  seine  Hauptnahrung  aus  Fischen  besteht.  Er  zieht  wie  der  vorige  im 
Herbst  weg. 

3.  Genus.    Bussard.    Buteo  Bechst.    Buse. 

1 .  Der  Mäusebussard.   Buteo  vulgaris  B.   La  Buse. 

Falco  Buteo  L.    Moosweib.  Hühnerweih.  Hühnerdieb.   Le  Boujeat,  Canton  Freiburg. 

Der  häufigste  aller  unserer  Raubvögel ,  zu  Berg  und  Thal ,  in  Gebirgs- 
Waldungen  und  Ebenen.  Ein  sehr  nützlicher  Vogel,  der  unzählige  3Iäuse 
vertilgt  und  mit  Unrecht  verfolgt  wird. 

Auch  die  unter  dem  Namen  Falco  albidus  bekannte  Varietät,  welche 
man  lange  für  eigene  Art  hielt,  kommt  vor,  doch  etwas  seltener.  Im 
Museum  in  Zürich  ist  eine  sehr  schöne  ganz  brandgelbe  Varietät. 

2.  Der  rauhfüssige  Bussard.    Buteo  lagopus  B.    La  Buse  pattue. 

Falco  lagopus  L.     Wird   oft  mit  dem  vorigen  verwechselt  und  hat  die  gleichen  Provinzial- 
namen. 

Im  Sommer  kommt  dieser  Vogel  niemals  bei  uns  vor,  da  er  im  Norden 
seine  Heimath  hat.  Allein  im  Winter,  besonders  bei  vielem  Schnee, 
kommt  er  nicht  selten ,  und  sitzt  meist  auf  Zäunen  oder  grossen  Steinen 
auf  dem  Felde  ab,  wo  er  auf  Mäuse  lauert,  welche  seine  Hauptnahrung 

7 


oO  WIRBELTHIERE 

ausmachen.    Er  ist  daher  ein  sehr  nützlicher  Vogel,   den  man  sclionen 
sollte. 

5.  Der  ^^'espenbussa^d.    Buteo  apivorus  B.    La  Bondree. 

Falco  poliorhynchos  Beeilst.    Pernis  apivorus  Cuv.    Moos«ei!i.   Mäusegeier.    L;iufrerfalke. 

Nicht  gemein,  doch  allenthalben;  mehr  in  den  ebeneren  Gegenden 
als  im  Hochgebirge,  aber  auch  in  grossen  Bergwaldungen.  Unter  allen 
Raubvögeln  unseres  Landes  lässt  er  sich  am  leichtesten  zähmen ,  scheint 
aber  auch  bei  weitem  den  andern  an  Intelligenz  nachzustehen,  daher  auch 
nicht  sehr  scheu  zu  seyn.  Es  sind  Beispiele  bekannt,  wo  solche  Yögel 
mit  Steinen  von  Knaben  verwundet  wurden ;  andere  liessen  sich  sonst 
leicht  fangen.  Er  ändert  sehr  nach  Alter  und  Geschlecht  in  der  Farbe. 
Seine  Hauptnahrung  scheint  in  der  Freiheit  aus  Insekten  zu  bestehen, 
daneben  aber  frisst  er,  was  sonst  kein  Raubvogel  thut,  Getreide  und 
sogar  mehrere  Arten  saftiger  Früchte.  Professor  Schinz  fand  im  Magen 
von  geschossenen  keimendes  Getreide,  und  ein  zahmer  zog  saftige  Früchte, 
namentlich  Feigen  und  Aprikosen,  allem  andern  vor,  ohne  die  Wespen 
zu  fressen,  welche  an  diesen  Früchten  waren.  Er  schrie  unaufliörlich 
mit  heiseren  Tönen  und  folgte  auf  den  Ruf  seines  Herrn.  Er  lief  frei  im 
Garten  herum,  und  machte  gar  nicht  Versuche  wegzufliegen.  Steinmül- 
ler fand  in  seinem  3Iagen  Ueberreste  von  Käfern,  Raupenbälge,  Sumpf- 
gräser und  Tannennadeln.  Er  soll  aber  auch,  wie  Steinmüller  behauptet, 
den  Haushühnern  nachstellen ,  und  auf  den  Sümpfen  im  Rheinthal  und 
am  Bodensee  unter  den  Kiebitzen  und  Riedschnepfen  grosse  Niederlagen 
anrichten.  Im  Iiheinthal  und  Appenzellerlande  brütet  er  in  Vorhölzern 
auf  hohen  Tannen,  wobei  er  sehr  eifrig  ist.  Ein  brütendes  Weibchen 
liess  sich,  nachdem  es  früher  den  Nachstellungen  entgangen,  auf  den 
gleichen  Eiern  mit  Schlingen  fangen.  Man  findet  ihn  oft  noch  im  Novem- 
ber, allein  dann  zieht  er  weg,  und  kommt  im  April  wieder. 


DER  SCHWEIZ.  31 

4-  Genus.    Weihe.    Circus  Bechst.    Busard. 

1.  Die  Sumpfweihe.    Circus  infus  Briss.    Le  Busard  harpaie. 

Falco  ruf  US  \j\nn.   Falco  aruginosus  Latli.    Falco  arundinaccus  Jiechat.    Falco  Krameri  Kiam. 
Am  Bodensee  Miihrenteufel. 

Ziemlich  selten  und  nur  im  Sommer,  in  sumpfigen  Gegenden,  wo  viel 
Rohr  wächst,  auf Gebüsclien  und  in  Hecken,  nicht  in  den  Gebirgen  oder 
in  dichten  Waldungen,  sondern  nur  in  den  Ebenen.  Am  Bodensee^  im 
Rheinthal ,  um  Bern  längs  der  Aar ,  und  in  Basel  und  im  Frickthal  am 
Rhein  u.  s.  \v. 

2.  Die  Kornweihe.     Circus  cjaneus.    Le  Busard  St.  Martin. 

Falco  cfaneus  Mont.    Falco  rufus  Gmel.     F.  pjgargus  Ginel.    F.  monlanus  Gmcl.    F.  bo- 
hemicus  Gmel.    F.  albicans  Gmel. 

Wie  der  rauhfüssige  Falke  ein  nordischer  Yogel,  welcher  nur  im 
Herbst  und  Winter  zu  uns  kommt  und  sich  dann  auf  den  Feldern  umher- 
treibt, wo  seine  Hauptnahrung  Mäuse  ausmachen.  In  Wäldern  findet 
er  sich  nicht,  wohl  aber  in  seiner  Heimalh  auf  Fruchtfeldern ,  daher  der 
Name  Kornweihe. 

5.  Die  Wiesenweihe.    Circus  cineraceus.    Le  Busard  Montagu  Temm. 
Falco  cineraceus  Mout.    Falco  strigiceps  Nillson.   Die  langflügelige  Weihe. 

Viel  seltener  als  der  vorige ,  mit  welchem  er  lange  verwechselt  wor- 
den ist.  Man  findet  ihn  aber  an  denselben  Orten,  da  er  dieselbe  Lebens- 
art hat. 

5.  Genus.  Edelfalken.    Falco  Bechst.    Faueon. 

I.  Der  isländische  Falke.    Falco  islandicus  Lalh.    Le  Gerfaut. 

Falco  candicans  Lath.    Falco  gyrfalco  G\ne\.    Falco  j-atcr  Gmel. 

Aeusserst  selten.  Er  ist  ein  nordischer  und  kein  Vogel  unserer 
Alpen.    Nach  einer  Nachricht^  welche  der  selige  Sprüngli  mittheilte. 


52  WIRBELTHIERE 

soll  ein  solcher  Vogel  im  Jahre  i644  bei  Murten  auf  dem  Durchzuge  ge- 
fangen -syorden  seyn.  Ebenso  soll  ein  solcher  im  Forst  bei  Winterthur 
geschossen  worden  seyn. 

2.  Der  Würgerfalke.    Falco  lanarius  L.    Le  vrai  Lanier. 

Dieser  ungemein  seltene  Vogel  wurde  bei  Fussach  unweit  Rheinegg 
geschossen,  kam  nachher  in  die  Sammlung  des  Hrn.  Major  Schäffer  in 
Bregenz,  und  ziert  jetzt  die  herrliche  Sammlung  von  Hrn.  Oberst  Frey 
in  Aarau. 

3.  Der  Wanderfalke.    Falco  peregrinus 'L.    Le  Faucon  pelerin. 

Falco  gentilis  Gmel.  F.  abictinus  Bechst. 

In  unseren  Gebirgen  nicht  ganz  selten ,  auch  zuweilen  auf  dem  Zuge 
hin  und  wieder  in  den  Ebenen.  Es  ist  kaum  eine  Gegend,  wo  er  nicht 
schon  vorgekommen  wäre.  An  mehrei'en  Orten  bemerkte  man  sein  Nest 
auf  Felsen. 

4.  Der  Baumfalke.    Falco  subbuteo  Linn.    Le  Hobercau. 

Allenthalben  in  der  ebeneren  Schweiz  und  in  den  Alpthälern,  aber 
nirgends  häufig;  in  Feldhölzern,  in  gebirgigen  und  ebenen  Wäldern. 
Er  zieht  im  Winter  weg,  doch  bleiben  in  gelinden  Wintern  oft  einzelne 
im  Lande.  Sie  nähren  sich  mehr  von  Insekten  als  von  Vögeln,  stossen 
aber  im  Herbst  zuweilen  auch  auf  Finken  und  werden  mit  diesen  ge- 
fangen. 

.").  Der  Blaufalke.    Falco  caesius  Meyer.    L'Emerillon. 

Falco  lilhofalco  Gmel.    Falco  a:salon  Temm.    Le  Rochier.   Steinfalke.  Zwergfalke. 

Ein  ziemlich  seltener  Vogel,  der  aber  doch  hin  und  wieder  vorkommt. 
Man  fängt  ihn  zuweilen  im  Herbst  auf  dem  Finkenheerd. 

6.  Der  Thurmfalke.    Falco  Tinnunculus  Lin.    La  Cresserelle. 

Wannenwedel.     Wanner.    Wannenweher.    Wanneli.    Wanderli.    Flühwanderli.    Wenderli. 
Schüsser.  //  Canibello.   Cheppio.  Fetliventc. 

Häufig  auf  Bergen  und  Vorbergen,  auf  hohen  Felsenwäaden,  in  alten 


DER   SCHWEIZ.  o3 

Schlössern,  auf  Rirchthürmen.  Er  durchstreicht  im  Herbst  und  Früh- 
jahr flache  Felder  und  Weinberge.  Im  Winter  streicht  er  weg,  doch 
bleiben  oft  einzelne  zurück,  wenn  der  Winter  gelind  ist.  Er  soll  junge 
Alpenhasen  angreifen  und  verzehren^  die  Hauptnahrung  aljer  besteht  in 
Reptilien  und  Mäusen ,  und  nur  in  der  Noth  scheint  er  sich  an  Vögeln 
zu  vergreifen. 

7.  Der  kleine  Thurmfalke.    Falco  tinnunculoides  Natt.    La  Cresserellette. 

Falco  Cenchris  Nauni.   Falco  xanlhonix  Natteier.   Röthelfalke.  Sicilianischer  Thurmfalke. 

So  viel  mit  Sicherheit  bekannt  ist,  kam  dieser  kleine  nette  Falke  in 
der  Schweiz  nur  ein  einziges  Mal  vor.  Dieser  wurde  bei  Morges  im  Can- 
ton  Waadt  geschossen.  Es  ist  aber  wahrscheinlich,  dass  er  besonders  in 
der  westlichen  Schweiz  nicht  so  selten  ist,  aber  mit  dem  Thurmfalken 
verwechselt  wird,  dem  er  allerdings  ähnlich  sieht. 

8.  Der  rothfüssige  Falke.    Falco  rufipes  Bechst.    Le  Faucon  ä  pieds  rouges. 

Dieser  kleine  Raubvogel  gehört  unter  die  Seltenheiten ,  welche  wahr- 
scheinlich bloss  auf  ihrem  Zuge  zu  uns  kommen.  Alle  Exemplare  wurden, 
so  viel  bekannt,  spät  im  Frühjahr  in  den  letzten  Tagen  des  April  und 
Anfangs  Mai  bemerkt.  Sie  scheinen  in  Schaaren  zu  wandern.  Wenn 
Meissner  nicht  so  gewiss  angäbe ,  er  niste  in  der  Gegend  von  Meiningen, 
so  möchte  man  fast  glauben ,  es  sei  eine  Yerwechslung  mit  dem  Thurm- 
falken geschehen,  da  das  Weibchen  dem  Thurmfalken  von  weitem  ähnlich 
sieht,  so  sehr  auch  das  Männchen  verschieden  ist.  Als  ein  fast  nur  von 
Insekten  lebender  Vogel  muss  er  wohl  mehr  den  westlichen  und  südli- 
chen Gegenden  angehören,  als  den  Hochgebirgen. 

6.  Genus.   Habicht.    Astur  Bechst.    Autour. 
I .  Taubenhabicht.    Astur  palumbarius  B.    L'Autour. 

Falco  palumbarius  Gmel.   Falco  gallinarius  Gmel.  Taubendieb.  Taubensperber.  Taubenfalke. 
Taubengek.   Hühnervogel.  Hühnerweih.  Hühnergeier. 

Sehr  gemein.  Ein  wilder  und  grausamer  Räuber,  der  Schrecken  der 
Tauben,  und  der  einzige  Raubvogel,  der  in  den  ebeneren  Gegenden  wirk- 


o4  WlftBELTHIERE 

lieh  unserer  Oekonomie  einigen  Schaden  thut,  den  aber  seine  Schnellig- 
keit, List  und  Gewandtheit  nur  selten  zum  Schusse  oder  Fang  kommen 
liisst,  wenn  er  auch  mitten  in  Städten  und  Dörfern  raubt.  Man  hat  Bei- 
spiele, dass  er  eine  Henne  bis  in  die  Rüche  verfolgte  und  daselbst  er- 
schlagen wurde.    Auch  in  Taubensclxlägen  wurde  er  oft  gefangen. 

2.  Der  Sperber.    Jsiur  Nisus  B.    L'Epervier. 

Falco  Nisus  Gmel.  Stechvogel.   Sperbeili.   Sparviere. 

Sehr  häufig  in  Feldern  und  Wäldern,  in  Dörfern  und  Städten.  Raubt 
oft  die  vor  den  Fenstern  hängenden  Singvögel,  verfolgt  die  Sperlinge  bis 
in  die  Häuser,  wohin  sie  aus  Angst  sich  flüchten.  Da  er  fast  nur  von 
kleinen  Yögeln  lebt,  so  wird  er  auch  am  häufigsten  mit  solchen  auf  dem 
Finkenheerd  gefangen.  Der  gemeine  Mann  verwechselt  diesen  Yogel  mit 
dem  Rukuk,  und  glaubt  der  Rukuk  werde  zum  Sperber  oder  umgekehrt. 
Die  Aehnlichkeit  der  Gestalt  und  Farbe  täuscht.  So  wird  auch  der  roth- 
braune Rukuk  mit  dem  Thurmfalken  verwechselt ,  mit  Avelchem  er  aller- 
dings auch  Aehnlichkeit  hat. 


III.   Familie.    Nächtliche  Raubvögel.    Strigidce. 
Oiseaux  de  proie  nocturnes. 


Genus.    Ohreule.    Sirix  L.    Hibou. 


I .  Die  grosse  Ohreule.    Strix  Buho  lÄ\m.    Le  Grand-Duc. 
Dci  Uhu.    Goldcule.    Schuhu.    IIuu.    Hu.    Heuel.    HuivogeL     Bei  Weidenberg  Faulenz.    In 
Appenzell  Steineule.    Im  Canton  Luzern   Steinkauz  oder  Puivogel.    In  Bern  Chuuz.     In 
Biindten  Huber. 

In  allen  Gebirgsgegenden ,  doch  nicht  eigentlich  häufig.  Er  ist  ein 
Standvogel ,  der  aber  in  kalten  Wintern  auch  umherstreicht  und  sich  oft 
Städten  und  Dörfern  nähert,  auch  oft  gar  nicht  scheu  ist.  Er  sieht  am 
Tage  recht  gut  und  ist  ein  gewaltiger  Räuber,  besonders  zur  Brütezeit. 


DER    SCHWEIZ.  OO 

Man  fand  im  Magen  eines  Uhu  ein  grosses  Stück  von  einem  Igel  mit  den 
Stacheln,  Der  Hauptaufenthalt  ist  im  Mittelgebirge,  doch  steigt  er  auch 
hoch  hinauf  und  kommt  z.  B.  im  Urserenthale  vor.  Man  weiss  ein  Bei- 
spiel, dass  ein  Paar  Ohreulen  in  der  Gefangenschaft  brütete. 

2.  Die  mittlere  Ohreule.    Sirix  Otus  L.    Le  Moyen  Duc. 

Kleiner  Uhu.   Horneule.  Olirenhcuel.  Chille.  Ohicbuuz  in  Bern. 

In  Waldungen,  sowohl  gebirgigen,  als  ebenen,  wo  sie  hohle  Bäume 
bewohnt;  dass  sie  in  Schlössern  oder  Kirchen  wohnt,  sind  uns  keine 
Beispiele  bekannt.  Sie  ist  häufig  und  auch  im  Winter  anzutreffen,  docli 
scheinen  die  meisten  auszuwandern.  Sie  gehört  zu  den  besten  Mäuse- 
vertilgern.    Nistet  in  hohlen  Bäumen. 

.5.  Die  kurzöhrige  Eule.    Strix  hrachyotus  Lath.    Le  Hibou  brachyotc. 
Strix  palustris  Siem.    St.  tripennis  Sehr.    Sunipfeule.    Schnepfeneule. 

Diese  Eule  ist  ein  nordischer  Vogel,  welcher  nicht  bei  uns  brütet  und 
mit  den  Schnepfen  zieht.  Man  findet  sie  nicht  in  Wäldern,  sondern  in 
Sümpfen  oder  auch  in  Aeckern ,  wo  sie  sich  am  Tage  aufhält ,  und  vom 
Hühnerhunde  so  gestellt  wird ,  wie  eine  Schnepfe ,  daher  auch  oft  vom 
Jäger  statt  der  Schnepfe  aus  Versehen  geschossen  wird.  Sie  überwintert 
in  gelinden  Wintern  bei  uns. 

4.  Die  kleine  Ohreule.    Strix  Scops  L.    Le  Hibou  scops. 

Ohrkäutzli.   Ohrheueli.    Im  Wallis  Jokkein.    In  Biindten  Todlenrogel.     Im  Tessin  Cirelia 
cornuta.   In  Mailand  Schissh'6. 

In  den  ebeneren  Gegenden  der  Schweiz  sehr  selten  oder  gar  nicht;, 
häufiger  in  den  unteralpinischen  und  mittelalpinischen  Wäldern  in  Bünd- 
ten,  Wallis,  Tessin.  Im  Tessin  und  Italien  wird  sie  häufig  zahm  gehal- 
ten und  zum  Vogelfang  als  Lockvogel  gebraucht.  Sie  soll  selbst  in  der 
Gefangenschaft  sich  fortpflanzen.  In  Bündten  heisst  dieser  Vogel  Todten- 
vogel  oder  vielmehr  Toddenvogel,  nicht  weil  der  Aberglaube  wähnt,  sie 


56  WIRBELTHIERE 

zeigen  den  Tod  an,  sondern  weil  ihr  Geschrei  Tod  Tod  oder  Tod  lautet. 
Sie  lässt  es  besonders  in  mondhellen  Nächten  oder  bei  der  Morgen-  und 
Abenddämmerung  im  Frühjahr  häufig  hören.  Am  liebsten  bewohnt  sie 
Baumgärten,  wo  sie  auch  nistet.  Sie  sitzen  am  Tage  in  dichten  Baum- 
zweigen und  schreien  oft  schon  vor  Sonnenuntergang.  Nahrung  Insekten 
und  Mäuse.    Im  Winter  zieht  sie  weg. 

2.  Genus.   Kautz.    Ulula  Cav.   (5j/-m«m  Sav.)  Chouette. 

1.  Der  gemeine  Kautz.    Strix  ^luco  h.    La  Chouette    Hulotte. 

Stiix  stridula  Gmel.  Strix  macrocephala  Meissner.  La  Hulotte.  Nachtheuel.  Heuel.  In 
Glarus  Wiggezer,  auch  Wiggler,  Wiggerlein.  Im  Berner  Oberland  Hauri,  Nachthuuri. 
Im  Tessin  L'Alocco. 

Sehr  häufig  in  Waldungen,  welche  nahe  an  Dörfer  grenzen,  oder  in 
Baumgärten  in  hohlen  Bäumen.  Im  Winter  besucht  sie  Dörfer  und 
Städte.  Ihre  Hauptnahrung  sind  Mäuse  und  kleine  Vögel,  doch  frisst  sie 
auch  Insekten  und  Regenwürmer.  Meissner's  Strix  macrocephala  oder 
grossköpfiger  Kautz  ist  gewiss  keine  eigene  Art.  Sie  lässt  sich  leicht 
zähmen  und  sogar  zum  Ein-  und  Ausfliegen  gewöhnen,  entweicht  aber 
dann  zur  Begattungszeit.  Da  die  Farben  sehr  abwechseln,  so  gab  diess 
Anlass  zu  systematischen  Verwirrungen.  Hauptsächlich  bemerken  wir 
eine  fuchsrothe  und  eine  blasse  Varietät.  Sie  findet  sich  nicht  in  den 
höheren  Alpthälern. 

2.  Der  Schneekautz.    Strix  nyctea  L.    La  Chouette  harfang. 

Das  Vorkommen  dieses  hochnordischen,  sowohl  europäischen  als 
asiatischen  und  amerikanischen  Vogels  bei  uns,  beruht  einzig  auf  der 
Aussage  Hrn.  Ziegler-Steiner's  in  Wintei'thur ,  welcher  behauptet,  ihn 
auf  einer  Jagd  auf  dem  Rehzerfelde  angeschossen  und  deutlich  erkannt^ 
aber  nicht  bekommen  zu  haben.  Da  er  schon  bis  in's  nachbarliche  Deutsch- 
land streifte,  so  wäre  sein  Vorkommen  bei  uns  gar  wohl  möglich;  er 
gehörte  dann  zu  den  seltenen  Fremdlingen,  welche  der  Zufall  oft  weit 
von  ihrer  Heimath  verschlägt. 


DER    SCHWEIZ.  57 

5.  Die  Schleiereule.    Strix  flammea\i.    L'Effraie. 

Kircheule.  Kilchüle.  Kirchkäutzlein.  Peileule.  Goldeule.    In  Tessin :  la  Fressaia. 

Man  findet  diese  schöne  Eule  zwar  allenthalben ,  da  sie  einer  von  den 
Vögeln  ist,  welche  am  weitesten  auf  der  Erde  verbreitet  sind.  Aber  sie 
ist  bei  uns  nicht  allenthalben  häufig.  Im  Canton  Zürich  ist  sie  Professor 
Schinz  noch  nicht  vorgekommen ,  obschon  sie  wahrscheinlich  nicht 
mangelt.  In  Ronstanz  scheint  sie  am  häufigsten  in  den  alten  Kirchen  zu 
seyn  und  dort  zu  nisten.  Sie  findet  sich  nie  in  Wäldern.  Bei  uns  kommt 
sie  nur  mit  blassgelbem  Unterleib  vor,  in  südlichen  Gegenden  mit  rein 
weissem. 

4.  Der  kleine  Kautz.    Strix  passerina  Auet.    La  Cheveche. 

Strix  noctua  Retz.    Petite  cliouette.    Steinkautz.   Käutzlein.    La  Cwella  piccola. 

Diese  kleine  Eulfe  soll  nach  Meissner  bisweilen  sogar  in  der  Stadt  Bern 
vorkommen.  In  der  östlichen  Schweiz  ist  sie  entweder  gar  nicht,  oder 
doch  sehr  selten ,  obschon  sie ,  wie  gewiss  ist,  in  den  benachbarten  deut- 
schen Gegenden  nicht  selten  ist.  Wenn  Meissner  und  Schinz  in  ihrem 
Verzeichniss  der  Schweizervögel  angeben,  sie  sey  in  der  Gegend  von 
Chur  und  im  Wallis  nicht  selten,  so  beruht  dieses  auf  einem  Irrthum, 
nach  welchem  diese  Eule  mit  dem  verwandten  kleinen  rauhfüssigen 
Rautz,  oder  gar  mit  der  kleinen  Ohreule  verwechselt  wurde.  Im  Tessin 
ist  sie  dagegen  allerdings  vorhanden.  Diese  Aufklärung  haben  wir  Hrn. 
Conradi  von  Baldenstein  zu  verdanken.  Im  Tessin  benutzt  man  sie 
häufiger  zum  Vogelfang  als  die  kleine  Ohreule. 

5.  Der  rauhfüssige  Kautz.    Strix  dasypus  Bechst.    La  Chouette  Tengmalm. 

Slrix  Tengmalmi  Linn. 

Diese  kleine  Eule  scheint  in  den  Berggegenden  gar  nicht  selten  und 
Avenigstens  im  Sommer  die  Gebirgswaldungen  zu  bewohnen,  und  sich 
den  wahren  Alpenvögeln  anzureihen.  Sie  kommt  in  allen  Alpengegenden 
der  östlichen  und  westlichen  Schweiz  vor.  Mehrmals  erhielt  sie  Professor 


o8  WIRBELTHIERE 

Schinz  aus  Bündten.  Auf  dem  Gotthardt  nistet  sie  alle  Jahre.  Hr.  Nager 
fand  im  Urserenthale  ihre  Eier  in  einem  Felsenloche  und  zwar  sieben  an 
der  Zahl.  Diese  Zahl  ist  wohl  die  grösste,  welche  ein  Raubvogel  legen 
kann.  Da  die  Mäuse,  von  welchen  sie  sich,  neben  Insekten,  nährt,  auf 
den  höchsten  Höhen  vorkommen,  so  findet  sie  immer  Nahrung,  Im  Win- 
ter scheint  sie  in  die  Thäler  zu  gehen.  Der  selige  Steinmüller  erhielt  sie 
aus  dem  Rheinthal,  aus  Sargans,  aus  den  Vorbergen  von  Bregenz  u.  s.  w. 
im  Winter.  Sie  ist  wohl  häufiger  als  man  glaubt,  wird  aber  als  Nacht- 
vogel wenig  bemerkt,  und  ihr  Daseyn  meist  durch  das  Geschrei  kleiner 
Vögel  verrathen.    Sie  ist  gar  nicht  scheu,  und  lässt  sich  leicht  zähmen. 

6.  Der  Zwergkaulz.    Strix  pj-gmwa  Bechst.    La  Chevechette. 
Slrix  acadica  Gniel.  Kleiner  Kautz. 

Das  Daseyn  dieser  niedlichen  kleinen  Eule,  welche  übrigens  sehr 
weit  verbreitet  ist,  gehört  für  die  Schweiz  zu  den  neueren  Entdeckungen. 
Die  ersten  zwei  bekam  Hr.  D'  Lüsser  in  Altorf  aus  dasiger  Gegend,  dann 
entdeckte  sie  Hr.  Thomas  Conradi  von  Baldenstein  in  Bündten.  Sie  ver- 
rieth  sich  durch  ihr  Geschrei ,  welches  dem  der  kleinen  Ohreule  ähnelt, 
und  Töd-tö-tö  oder  Töö-tö-tö-tö  lautet.  Man  findet  sie  in  den  Alpen- 
wäldern, wo  sie,  nach  Hrn.  Conradi's  Beobachtung,  wohl  auch  nistet. 
Sie  ist  vielleicht  weniger  selten,  als  man  glaubt,  aber  als  nächtlicher 
Vogel  wird  sie  ihrer  Kleinheit  wegen  selten  entdeckt.  Ihren  Aufenthalt 
verrathen  am  Tage  ebenfalls  die  kleinen  Vögel  durch  ihr  Geschrei.  Sie 
Ijrütet  im  Juni.  Es  sind  etwa  vier  Exemplare  von  dieser  Eule  bis  jetzt 
gefangen  worden. 


DER    SCHWEIZ.  59 

II.  ORDNUNG. 
Sperlingsartige  Vögel.    Passeres.    Passereaux. 


I.  Familie.    Allesfressende  Vögel.    Omnivorce.    Omnivores. 
I .  Genus.  Raben.    Corvus  L.    Corbeau. 

1 .  Der  Rabe.    Corpus  Corax  L.    Le  Corbeau  noir. 

Rabe.  Rapp.  Galgenvogel. 

In  allen  unseren  Gebirgsgegenden  gar  nicht  selten,  meist  im  Mittel- 
gebirge, auch  auf  dem  Jura. 

2.  Die  Rabenkrähe.    Corvus  Corone  L.    La  Corneille  noire. 

Krähe.  Schwarze  Krähe. 

Die  Rabenkrähe  ist  in  allen  unseren  Thälern  und  Ebenen ,  im  Sommer 
und  Winter  häufig.  Einige  mögen  auswandern,  aber  die  grösste  Zahl 
bleibt  und  nistet  in  Dörfern  und  Städten,  auf  hohen  Bäumen,  Linden, 
Pappeln,  Nussbäumen  u.  s.  w. 

5.  Die  Nebelkrähe.    Corvus  Cornix  L.    La  Corneille  manlellee. 
Graue  Krähe. 

Nur  im  Winter,  und  meist  nur  in  harten  Wintern  kommt  diese 
Krähe  zu  uns,  und  mischt  sich  mit  den  Schaaren  der  Piabenkrähe.  Meist 
ziehen  sie  dem  Strande  der  Flüsse  und  See'n  nach,  wo  sie  Wasserinsek- 
ten oder  kleine  todte  Thiere  finden. 

4.  Die  Saatkrähe.    Con>us  ß-ugilegus  h.   La  Freux. 
Steinkrähe.-  Feldkrähe.  Nacktschnabel.   Grindschnabel. 

Ebenfalls  nur  im  Herbst  und  Winter,   doch  soll  sie  auf  den  grossen 


60  WIRBELTHTERE 

Rornfeldern  bisweilen  in  grossen  Schaaren  vorkommen.    Bei  Lausanne 
wird  sie  im  Herbst  in  Garnen  gefangen  und  gegessen . 

5.  Die  Thurmkrähe.    Corvus  Monedula  L.    Le  Choucas. 

Dohle.  Dulle. 

In  manchen  Gegenden  sehr  häufig,  in  alten  Thürmen,  Schlössern 
oder  auch  in  Felsen.    Im  Winter  schwärmen  sie  in  grosser  Zahl  herum. 

6.  Die  Steinkrähe.    Corvus  Graculus  Gmel.    Le  Coracias. 

Pj-rrhocorax  Graculus  Cuv.  Corcus  sylvaticus ,  Eremita  et  Cornubia;  Gessner.  Steindohle. 
Alpendohle.  Alpenrahe.  Steinsage.  Corneille royale  in  den  Ormondeigebirgen.  Corneille 
imperiale  am  St.  Bernhardsberg.   Corracia  alpina  ,  Tessin. 

Dieser  Vogel  gehört  immer  unter  die  seltenen ,  da  seine  Heimath  auf 
die  hohen  Alpen  beschränkt  ist  j  er  kommt  aber  bei  weitem  nicht  in  allen 
Alpengegenden  vor.  Saussui'e  fand  ihn  auf  dem  Col  de  Geantj  1763  Toisen 
über  dem  Meer,  und  auf  dem  Bon  homme ^  i']55  Toisen  über  Meer.  Sie 
erscheinen  im  October  auf  dem  Bernhardsberge  beim  Kloster  in  grossen 
Schaaren.  In  Bündten  nistet  er  auf  einigen  sehr  hoch  liegenden  Dörfern 
auf  Rirchthürmen.  In  den  Gebirgen  von  Faucigny  nisten  sie  an  steilen 
Felswänden.  Dieser  Vogel  mag  zum  Theil  Zugvogel  seyn,  viele  bleiben 
aber  den  ganzen  Winter  und  ziehen  mit  den  Schneekrähen  umher.  Sie 
nähren  sich  von  Aas,  Beeren,  Insekten,  lassen  sich  jung  eingefangen  gar 
leicht  zähmen,  sind  aber  immer  unruhige  und  zänkische  Vögel.  Ihre 
Herren  lernen  sie  leicht  kennen ,  nicht  bloss  seine  Stimme ,  sondern  auch 
seine  Schritte,  und  fliegen  ihm  allenthalben  nachj  sie  nehmen  mit  allem 
verlieb,  was  vom  Tische  kommt. 

7.  Die  Schneekriihe.    Corvus  Pyrrhocorax  Gmel.    Le  Choquard. 


PyrrJtocorax  Pyrrhocorax  Cuv.  Alpenkrähe.  Bergdohle.  Täsin.  Flüetäsin.  DSsi.  Dähe.  Chasi 
im  Oberhasli.  Hächti  im  Adelboden.  Alpkray  in  Glarus.  Schnee-Tase  in  Schwyz.  Schnee- 
kray  und  Bergdule  in  Appenzell.  Bernen  in  Biindten.  Pefor,  bei  BcUinzona  ,  Alpnach  , 
Choca?  in  Wallis.    Nicster  im  Entlibuch.    La  Tsuvat ,  Tchuat  im  Canton  Frclburg. 

In  allen  Gegenden  der  hohen  Alpen  sehr  gemein,  schaarenweis,    ge- 


DER    SCHWEIZ. 


61 


seilig,  doch  immer  zankend,  immer  schreiend,  unruhig,  scheu.  Im  Win- 
ter in  den  Alpenthälern  umherziehend  und  sich  von  Beeren  und  Aas 
nährend.  Nisten  in  den  höchsten  und  unzugänglichsten  Felsenwänden. 
Im  Sommer  sind  Insekten  und  Kirschen  ihre  Hauptnahrung. 

8.  Die  Elster.    Corms  Pica  L.    La  Pie. 

Angerst.    Aegersten.    Agernist.    Atzel.    Agasse,   Waadt.   La  Fondeigeat,   Freiburg.  Berta, 
Tessin.  Pica  melanoleuca  Wagler. 

Ueberall  in  der  ganzen  ebenen  Schweiz  in  Städten  und  Dörfern  ge- 
mein.   In  grossen  Waldungen  und  auf  den  Alpen^ist  sie  nicht. 

9.  Der  Eichelheher.     Corvus  glandarius  L.    Le  Geai. 

Heher.  Hetzler.  Herrenvogel.  Gäkser.  Jäck.   Gagia,  Tessin. 

Ebenfalls  sehr  häufig  in  allen  ebenen  Theilen  der  Schweiz,  im  Som- 
mer und  Winter. 

2.  Genus.   Nussknacker.    Nucifraga  Briss.    Casse-noix. 
I.  Der  gefleckte  Nussknacker.    Nucifraga  cnryocatactes  Briss.    Le  Casse-noix. 
Tannenbeher.  Birkheher.  Nussbeher.   Le  Casse  alogne ,  Freiburg. 

In  Buchen- und  Eichenwäldern  der  alpinischen  Gegenden  gemein, 
im  Herbst  kommt  er  tiefer  herab.  Die  Nahrung  besteht  aus  Eicheln, 
Haselnüssen,  Buchnüssen,  welche  er  zum  Theil  ganz  verschluckt. 

5.  Genus.    Backe.    Coracias  L.    Bollier. 
I .  Die  Blauracke.    Corracias  garrula  L.   Le  Kollier. 
Mandelkräbe.  Birkbeher.   Blauheher. 

Allenthalben  sehr  selten  und  nur  auf  dem  Durchzuge  im  Herbst  und 
Frühling.  Meistens  sind  es  nur  junge  Yögel,  welche  bei  uns  vorkom- 
men. Den  21 .  Juni  i836  erhielt  Professor  Schinz  ein  altes  schönes  Männ- 
chen vom  Wallensee  her.  Es  ist  daher  sehr  wahrscheinlich,  dass  ein- 
zelne Paare  bei  uns  nisten. 


(iO  WIRBELTHIERE 

4.  Genus.   Pirol.    Oriolus  Temm.    Loriot. 
1.  Der  europäische  Pirol.     Oriolus  Galbida  h.    Le  Loriot. 
Goldamsel.  Golddrossel.  Buloii.    Galpe,  Tessin. 

Dieser  Yogel  ist  ziemlich  häufig,  Avenn  auch  schon  nicht  gemein  zu 
nennen.  Er  findet  sich  fast  in  allen  Laubhölzern,  welche  Wasser  in  der 
Nähe  haben.  Da  er  spät  ankommt,  wenn  die  Jagd  schon  geschlossen  ist, 
und  im  Herbst  sehr  früh  wegzieht,  kennen  ihn  viele  Jäger  nicht. 


11.  Familie.    Insektenfressende  Yögel.    Insectimrm.    Insectivores. 

(Eigentliche  Singvögel.     Oscines.    Chantenrs.) 

1.   Gruppe.    Drosseln.     Turdoides.    Melles. 
I .  Genus.    Würger.    Lantus  L.    Pie-grieche. 

1 .  Der  graue  Würger.     Lantus  Excubitor  L.    La  Pie-grieche  grise. 

Dornägeist.   Grosse  Dornägerst.  Neuntiider.   Haagagerst.  Secerlo  im  Tessin. 

In  den  ebeneren  Gegenden  ziemlich  gemein,  doch  eigentlich  nicht 
häufig.  Er  bleibt  den  ganzen  Winter  bei  uns.  Er  ist  auch  auf  dem  Gott- 
hardt  vorgekommen. 

2.  Der  schwarzstirnige  Würger.    Lantus  minor  L.    La  Pie-grieche  a  poitrine  rose. 

keine  Provinzialnanien.  • 

Sehr  selten  und  unbekannt;  ein  einziges  Mahl  erhielt  Professor  Schinz 
im  September  einen  solchen  Vogel  aus  der  Gegend  von  Zürich  lebend. 
Allein  alle  Jahre  werden  welche  auf  dem  Golthardt  beim  Durchzuge  ge- 
fangen. In  Walclmer's  Ornithologie  des  Bodenseebeckens  heisst  es,  er 
komme  am  obern  und  untern  Bodensee  nicht  selten  vor. 


DER    SCHWEIZ.  65 

5.  Der  rothUopfige  Würger.    Lanius  rufus  Briss.    La  Pie-grieche  rousse. 

Hin  und  wieder  in  einzelnen  Jahren  ziemlich  häufig  in  steinigten  oder 
mit  Dorngebüsch  bewachsenen  Gegenden.   In  andern  Jahren  selten. 

4.  Der  rothrückige  Würger.    Lanius  Collurio  Briss.    La  Pie-grieche  Ecorcheur. 

Lanius  spinitorquus.   Kleiner  Neuntöder.  Kleine  Dornägerst.   Haagspatz.  Haagägerst. 

Ueberall  gemein  in  Dornhecken,  an  Wegen  oder  in  kleinen  Ge- 
büschen und  Gehölzen. 

2.   Genus.   Drossel,    Turdus  L.    Merle. 

1,  Die  Misteldrossel.     Turdus  t^iscicorus  L.    La  Draine. 

Mistler,   Schnarre,  Ziemer.    Fiscado  im  Tessin. 

Diese  Drossel  ist  in  Wäldern  nicht  selten  und  bleibt,  wenigstens  zum 
Theil,  im  Winter  bei  uns.  Selten  hält  man  sie,  ihres  Gesanges  wegen, 
lebend. 

2.  Die  Wachholderdrossel.    Turdus  pilaris  L.    La  Litorne. 

Crametsvogel.    Habvogel  (so  heissen  auch  alle  Crametsvögelarten).    In  Zürich :  Reckholder- 
vogel.  In  der  Waadt:  Lepied  noir. 

Im  Spätherbst  und  Winter.  In  gelinden  Wintern  ziehen  sie  den  gan- 
zen Winter  herum,  in  harten  gehen  wohl  viele  südlicher,  allein  man 
fängt  doch  viele  gerade  bei  der  grössten  Kälte.  Sie  halten  sich  meist  in 
starken  Schaaren.  Im  Anfang  Aprils  verschwinden  sie  wieder  und  ziehen 
alle  nach  Norden  zum  Brüten.  Zwar  soll,  nach  Hartmann's  Verzeich- 
niss  der  Vögel  des  Cantons  Säntis,  zuweilen  ein  Paar  in  den  Appen- 
zellergebirgen  brüten.  Unmöglich  ist  es  nicht,  aber  nirgends  konnte  man 
darüber  Bestätigung  erhalten. 

5.  Die  Singdrossel,    Turdus  musicus  L.    La  Grive. 

Trostel.   Singdrostel.  Tröstler.   Weissdröstler. 

Ein  Zugvogel,  der  im  Anfang  Aprils  bei  uns  ankommt,  durch  seinen 
herrlichen  Gesang  unsere  Wälder  belebt  und  als  Stubenvogel  sehr  beliebt 
ist.   Im  Herbst  wandert  er  weg. 


"  64  WIRBELTHIERE 

4.  Die  Rothdrossel.    Turdus  iliacus  L.    Le  Mauvis. 

Weindrossel.  Rothdrossel.  Rebvogel.  Winzer.  Güger.  InderWaadt:  La  Vendangette. 

Im  Herbst  häufig  auf  dem  Zuge ,  verweilt  bei  uns  bis  nach  dem  Ein- 
sammeln der  Trauben;  man  findet  sie  dann  am  häufigsten  in  Wäldern, 
welche  an  die  Weinberge  stossen.  Im  April  oder  Ende  März  ziehen  sie 
wieder  nach  Norden. 

5.  Die  Schwarzdrossel.     Turdus  Merula  L.    Le  Merle  noir. 

Amsel. 

In  allen  Laubwaldungen  häufig  und  allgemein  als  schöner  Sänger  be- 
liebt und  bekannt.  Die  Weibchen  wandern  im  Herbst  meist  alle  weg, 
die  3Iännchen  schwärmen  im  Winter  herum,  und  kommen  bei  hartem 
Frost  wohl  in  die  Gärten,  selbst  der  Städte,  um  Beeren  zu  suchen;  be- 
sonders gehen  sie  dem  Feuerbusch  f  Mespüus  pjraca?ithaj,  den  man 
seiner  schönen  Beeren  wegen,  die  er  im  Winter  behält,  zieht,  gerne 
nach  und  fressen  diese  Beeren. 

6.  Die  Ringdrossel.     Turdus  torquatus  L.    Le  Merle  ä  plastron. 

Ringamsel.   Schildamsel.   Bergamsel. 

Häufig  in  den  alpinischen  Gebüschen  bis  zum  Aufhören  des  Holz- 
wuchses hinauf,  nistet  nicht  selten  auf  der  Rrummholztanne ,  Piniis 
niughus.  Im  Herbst  zieht  sie  weg;  in  den  ebeneren  Gegenden  werden 
während  dem  Zuge  nur  selten  einige  gefangen,  in  den  höheren  Gegen- 
den mehr. 

7.  Die  Felsenamsel.    Turdus  saxatilis  Lath.    Le  Merle  de  röche. 

Steinrotheli. 

Hin  und  wieder  in  felsigen  Gegenden,  z.  B.  in  Bündten,  bei  Biel, 
Aigle ,  Aubonne ,  am  Saleve  bei  Genf,  im  Wallis  und  Tessin ,  auch  im 
Neuenburgischen,  doch  immer  nur  einzelne  Paare.  Sie  brütet  sogar  im 
ürserenthale  an  der  sogenannten  Bethwand.  Sie  scheint  in  der  gegen 
Süden  hin  doch  häufiger,  wie  in  Tessin  und  weiter  nach  Italien. 


DER    SCHWEIZ.  65 


Die  Blauamsel.    Turdus  cyanus  Gmel.    Le  Merle  bleu. 


ßlaudiossel.  Einsame  Drossel.   Passere  solitario. 

Dieser  schöne  Vogel  ist  in  der  deutschen  Schweiz  nie  beobachtet 
worden,  dagegen  beobachtete  ihn  Hr.  Necker  am  Saleve,  wo  er  brütet. 
Nicht  selten  ist  er  bei  Lugano,  Bellinzona,  Locarno. 

Es  ist  möglich,  ja  wahrscheinlich,  dass  auch  Turdus  Naumanni  und 
selbst  Turdus  atrogularis  bei  uns  vorkommen,  aber  bis  jetzt  hat  man  sie 
noch  nicht  entdeckt;  man  sollte  deswegen  die  auf  den  Markt  kommenden 
gefangenen  Drosseln  jedesmal  näher  besichtigen. 

3.    Genus.    Viclvogel.    Pastor  Temm.   (Acridotheres.)  Martin. 
I.  Die  Rosenamsel.    Pastor  roseus'Ye.vcmx.   Le  Martin  roselin. 
Rosendrossel.   Merle  couleur  de  rose.   Pätre  roselin. 

Sehr  selten,  doch  vielleicht  häufiger  als  man  glaubt.  Hin  und  wieder 
kam  sie  zu  verschiedenen  Zeiten  vor.  Im  Jahre  1774  wurde  ein  Paar  am 
Thunersee  geschossen.  Im  Juni  18 10  erhielt  das  Berner  Museum  ein 
Männchen  aus  dem  Simmenthai.  In  demselben  Jahre  Professor  Schinz 
ein  Männchen  vom  Hall wy  1er see.  1817  wurde  im  Mai  ein  Weibchen  bei 
Winterlhur  geschossen  mit  einem  völlig  reifen  Ei  im  Leibe,  das  hätte 
also  dort  gebrütet;  18 14  sah  Meissner  selbst  zwei  dieser  Vögel  in  der 
Enge  bei  Bern.  Im  Juni  i833  wurde  ein  Männchen  bei  Seedorf  im  Gant. 
Uri  von  D'  Lüsser  lebend  gefangen. 

4-   Genus.    Slaar.    Sturnus  L.    Etourneau. 
I .  Der  gemeine  Staar.    Sturnus  vulgaris  L.    L'Etourneaw. 
Staar.   Stirren.  Rinderstaar. 

Allenthalben  häufig,  zieht  sehr  spät  erst  im  November  weg,  und 
kommt  mit  Ende  Februars  schon  Avieder.  Im  Canton  St.  Gallen  und 
Appenzell  lässt  man  sie  an  den  Häusern  nisten,  indem  man  eine  Art  von 
irdenem  Krug  an  die  Häuser  hängt,  in  Avelchem  die  Staare  ihr  Nest 
machen,  oder  man  macht  OelFnungen  in  die  hölzernen  Häuser,  zu  wel- 

9 


66  AVIRBELTHIERE 

chen  man  von  aussen  und  innen  gelangen  kann  5  hier  nisten  die  Staare 
und  man  sieht  vom  Zimmer  aus  nach  der  Brut  und  nimmt  die  Jungen  der 
ersten  Brut  weg,  wenn  sie  bald  flick  sind,  um  sie  zu  essen;  die  zweite 
Brut  lässt  man  dann  ungestört.  Das  thut  man  an  solchen  Orten ,  wo 
keine  Bäume  mehr  wachsen,  denn  wo  hohle  Bäume  sind,  ziehen  die 
Staare  diese  vor. 

5.   Genus.    Seidenschwanz.  Bombycilla  Temm.    Jaseur. 

I.  Röthlichgrauer  Seidenschwanz.    Bombycilla  garrula  Temxn.    Grand  Jaseur. 

jimpelis  garrulus  Linn.    Bombj'ciphora  garrula.    Böhmer.    Bühnili.    Sterbevogel.    Todten- 
vogel.   Pestilenzvogel.  Le  Jaseur. 

Weder  alle  Jahre ,  noch  alle  sieben  Jahre ,  sondern  zu  ganz  unbe- 
stimmten Jahren  kommt  der  Seidenschwanz  zu  uns,  und  die  Chroniken 
erwähnen  ihrer  oft  als  Vorboten  grosser  Unglücksfälle.  Beispiele  davon 
führen  wir  an:  Im  Jahre  1570  kamen  viele  fremde  Vögel,  darauf  erfolgte 
grosse  Kälte,  Hungersnoth  und  eine  gefährliche  Rebellion  im  Luzerneri- 
schen.  Man  hat  sie  auch  vor  dem  Concilio  zu  Constanz,  dessgleichen 
vor  dem  Waldmann' sehen  Auflauf.  Ebenso  im  Jahre  i5ig,  darauf  er- 
folgte ein  Sterben  vmd  eine  Theuerung;  im  Jahre  1628,  darauf  erfolgten 
schädliche  Wassergüsse,  zornige  Strahlwetter,  ein  flammender  Komet, 
Untergang  von  Plurs,  böhmische  Verfolgungen,  bündtnerische  Unruhen 
und  der  dreissigjährige  Krieg.  In  späteren  Zeiten  findet  man  ihre  Er- 
scheinung angezeigt  in  den  Jahren  1779,  1784,  1787.  Im  Dezember 
1806,  bei  sehr  gelindem  Winter,  fanden  sie  sich  in  der  ganzen  ebenen 
Schweiz  bis  Genf  in  ungeheurer  Menge^  und  seit  dieser  Zeit  melireremal, 
aber  niemals  mehr  so  häufig.  Sie  haben  aber  in  unseren  Zeiten  das  Ver- 
mögen der  Prophezeihung  verloren ,  sonst  müssten  sie  1797,  181 2  und 
i83o  erschienen  seyn. 

6.   Genus.    Schmätzer.    Cinclus  Bechst.    Cincle. 
I .  Der  Wasserschmätzer.    Cinclus  aquaticus  Bechst.    Le  Cincle  Plongeur. 

Wasseiamsel.  Wasseiliühnli.   Wasserstaar.  Merle  d'eau. 

Allenthalben  an  laufenden  Wässern,  an  Flüssen,  Mühlbächen  und 


DER    SCHWEIZ.  67 

hellen  Waldbächen  bis  hoch  hinauf  auf  die  Alpen,  vorzüglich  an  Wasser- 
strudeln, Wasserfällen,  Mühlenwehren 5  singt  mitten  im  Winter  in 
der  strengsten  Kälte  und  taucht  in  die  ärgsten  Strudel  unter.  Immer 
aber  sieht  man  nur  ein  Paar  in  einem  Revier. 

7.   Genus.    Fliegenfänger.    Muscicapa  L.    Gobe-mouche. 

1.  Der  gefleckte  Fliegenfänger.    Muscicapa  grisolaLin .    Gobe-mouche  gris. 

Fliegensilinapper.  Müchenschapper.  Fliegenvogel. 

Gar  nicht  selten  in  den  meisten  ebenen  Gegenden  der  Schweiz,  in  der 
Nähe  der  Häuser,  in  den  Gärten  der  Städte  und  Dörfer,  kommt  erst  im 
Anfang  des  Mai  an  und  brütet  im  Juni  an  den  Spalieren  der  Obstbäume. 
Ist  äusserst  zutraulich  und  ein  dummer  Vogel,  der  keinen  Gesang  von 
sich  gibt. 

2.  Der  schwarzrückige  Fliegenfänger.   Muscicapa  atricapilla  Jacq.  Le  gobe-mouche 

ordinaire. 

Gemeiner  Fliegenfänger. 

Im  Sommer  in  Gärten,  Baumgärten  und  Wäldei'n.  Auch  er  kommt 
spät  an  und  geht  früh  weg. 

5.    Der   Halsband-Fliegenfänger.     Muscicapa  collaris  Bechst.     Le   gobe-mouche  ä 
coUier. 

Sie  wird  nur  auf  dem  Durchzuge  bemerkt,  mag  aber  wohl  hie  und  da 
bleiben. 

4.  Der  schwarzgraue  Fliegenfänger.    Muscicapa  muscipeta  Bechst.  Le  gobe-mouche 

Bec-figue. 

Molacilla  ßcedula  Gme\.    Le  Bec-figue,  Brisson. 

Es  ist  noch  nicht  ausgemacht,  ob  dieser  Vogel  vom  Schwarzrückigen 
verschieden  sei.    Er  kommt  häufiger  vor  als  jener. 

5.  Der  kleine  Fliegenfänger.    Muscicapa  parva  Bechst.    Le  gobe-mouche  rougeätre. 

Dieser  seltene  Vogel  ist  bis  dahin  einzig  im  Canton  Genf  auf  dem 


68  WIRBELTHIERE 

Durchzuge  gefangen  worden.    Er  scheint  überhaupt  sehr  selten  zu  seyn, 
nicht  bloss  in  der  Schweiz,  sondern  in  ganz  Europa. 

8.   Genus.    Bachstelze.    Molacilla  Lath.    Bergeronette. 

1 .  Die  weisse  Bachstelze.    Motacilla  alba  L.  La  Bergeronette  grise. 

Wasserstelze.    Weisse  Wasserstelze.    Bachstelze.    Le  brinscuat,  Cant.  Freiburg.    La  Lavtn- 
diere,  Cant.  Waadt.   Ire  macova,  Tessin. 

Den  ganzen  Sommer  durch  sehr  häufig  auf  Aeckern  und  an  den  Ufern 
der  Flüsse,  sie  wandert  im  Herbst,  aber  immer  bleiben  einige  zurück,, 
welche  man  an  den  Ufern  der  Flüsse,  Seen  und  offenen  Quellen  antrifft. 

Die  schwarzrückige  Bachstelze,  Motacilla  lugubris  Pall.^  ist  noch 
nicht  angetroffen  worden,  dagegen  ganz  weisse  Yarietälen. 

2.  Die  graue  Bachstelze.    Motacilla  boarula  Gmel.    La  Bergeronette  jaune. 

Motacilla  sulphurea. 

Sie  lebt  im  Sommer  mehr  in  gebirgigten  Gegenden  an  Bächen  und 
kleinen  Seen  bis  hoch  in  die  Alpen  hinauf.  Im  Winter  findet  man  sie 
nicht  selten  an  den  Ufern  der  Flüsse  und  Seen  der  ebeneren  Schweiz. 

5.  Die  gelbe  Bachstelze.    Motacilla  ßava  L.  La  Bergeronette  printaniere. 

Motacilla  chrysogaslra.  Le  brinscuat,  Freiburg. 

Häufig  im  Sommer,  besonders  auch  auf  Viehweiden  und  am  Wasser, 
selten  im  Winter  j  die  meisten  wandern  aus. 

4.  Die  schwarzköpfige  Bachstelze.    Molacilla  melanocephala    Lichtst. 

Motacilla  Feldcggii  Miclialielles. 

Ohne  hier  darüber  einzutreten,  ob  diese  in  Dalmatien  und  den  südli- 
chen Gegenden  häufig  vorkommende  Bachstelze  eine  eigene  Art  oder  nur 
eine  klimatische  Varietät  sei,  wie  etwa  der  italienische  und  spanische 
Sperling,  ist  zu  bemerken,  dass  diese  Bachstelze  auch  im  Canton  Neuen- 
burg vorkommt  und  wenigstens  ein  Mal  dort  geschossen  worden  ist. 


DER    SCHWEIZ.  ,  69 

g.  Genus.    Sanger.    Sylvia  Lath.    Bec-fin. 
1.  Sippschaft.    Grasmücken.    Currucce.    Sylvains. 

1.  Die  Nachtigall.    Sylvia  Lusciinal^aih..    Le  Rossignol. 

An  manchen  Orten ,  welche  sich  nach  ihren  Verhältnissen  zu  ihrem 
Aufenthalt  eignen  sollten,  gar  nicht;  so  fehlt  der  Gegend  von  Zürich  und 
fast  dem  ganzen  Canton,  obschon  wasserreich,  die  Nachtigall  ganz,  häufig 
dagegen  ist  sie  in  der  Gegend  von  Roblenz,  bei  Windiscli  und  dort  herum, 
im  Wallis  in  der  Gegend  von  Sitten,  in  Bündten  in  der  Gegend  um  Mi- 
lans, Zizers,  Mayenfeld  u.  s,  w.    Sie  wird  zu  häufig  weggefangen. 

2.  Der  Sprosser.    Sjdvia  Philomela  Bechst.    Le  Bec-fin  Philomele. 

Le  grand  Rossignol. 

Viel  seltener  und  mehr  in  den  wärmeren  Gegenden,  im  Wallis,  Tes- 
sin  und  Waadt. 

3.  Der  Schwarzkopf.    Sylvia  atricapilla  Lath.    Le  Bec-fin  ä  tele  noire. 

Schwarzblättchen.    Schwarzkopf.    Mönch.    Fauvelle  «  tele  noire.    Le  moinnerat,  Freibuig. 
Capo  nero  in  Bündten. 

In  jungen  Hainen,  Gebüschen  und  an  Bächen  gemein;  er  erscheint 
gewöhnlich  in  der  ersten  Hälfte  des  Aprils  und  verlässt  uns  mit  Ende 
Septembers.    Ein  beliebter  Stubenvogel. 

4.  Der  Gartensänger.    Sylvia  hortensis  Bechst.    Le  Bec-fin  Fauvette. 

Grosser  Dornweih.    Grosser  Haagspatz.    La  Fauvetle  grise.    Sardina,  Tessin. 

An  denselben  Orten ,  wo  der  Schwarzkopf,  nicht  selten ,  kommt  zu 
gleicher  Zeit  an,  und  verlässt  uns  zu  derselben  Zeit. 

5.  Der  Meistersänger.    Sylvia  orphea  Temm.    Le  Bec-fin  Orphee. 

Dieser  Sänger  soll  alljährlich  in  der  Gegend  von  Genf  brüten,  und 
auf  dem  Zuge  nicht  selten  seyn.    In  den  übrigen  Theilen  der  Schweiz 


70  WIRBELTHIEBE 

wurde  er  bis  anhin  nicht  bemerkt.  Es  ist  aber  sehr  wahrscheinlich,  dass 
er  da  sey,  weil  er  jährlich  auf  dem  Zuge  auf  dem  Gotthardt  gefangen 
wird. 

6.  Der  fahle  Sänger.    Sylvia  cinerea  Lath.  Le  Bec-fin  grisette. 

Grasmücke.  Haagschlüpfeili. 

Häufig  den  Sommer  durch  in  Hecken  und  Gebüschen,  auch  in  engli- 
schen Gartenanlagen. 

7.  Der  geschwätzige  Sänger.    Sylvia  curruca  Balh.  ■  Le  Bec-fin  babillard. 

WüUerchen.  Haagschlupfer.   Haagspatz.  Fauvelle  babillarde. 

Eben  so  häufig  in  Hecken  und  Gärten ,  kommt  mit  dem  vorigen  an , 
und  reiset  Anfangs  October  weg. 

2.  Sippschaft.    Rohrvögel.    Arundinacece.    Riverains. 

8.  Der  Heuschreckensänger.    Sylvia  locustella  Lalh.   Le  Bec-fin  locustelle. 

In  sumpfigen  Gegenden  im  Anfang  des  Mai  nicht  selten;  er  lässt  dann 
seinen  Heuschreckengesang  hören,  läuft  sehr  geschwind  durch  die  Sumpf- 
Fräser  und  Seggenarten,  setzt  sich  zuweilen  auf  niedriges  Gesträuch  aber 
nicht  auf  Bäume.  Erscheint  nicht  bei  uns  zu  brüten,  da  man  ihn  nur 
etwa  i4  Tage  hört. 

g.  Der  Binsensänger.   Sylvia  salicaria  Bechst.    Le  Bec-fin  aquatique. 

An  den  Seen  und  schilfreichen  Sümpfen  im  April  und  Mai.  Ob  er 
auch  bei  uns  brütet  ist  ungewiss. 

10.  Der  Schilfsänger.    Sylvia  phragmitis  Sechst.    Le  Bec-fin  phragmite. 

An  denselben  Orten  und  zu  denselben  Jahrszeiten  wie  jener,  ist  aber 
auch  wenig  bekannt  und  beachtet,  da  er  kaum  bei  uns  nistet  und  nur 
durchzuziehen  scheint.  Ohne  Zweifel  sind  diese  Yögelchen  in  den  Sümpfen 
an  der  Rhone  nicht  selten  und  brüten  wohl  dort,  allein  noch  ist  kein 


DER    SCHWEIZ.  71 

sicherer  Beobachter  daselbst,  und  jene  Sümpfe  sind  auch  schwer  zugäng- 
lich. Sehr  wahrscheinlich  müsste  auch  der  Seggensänger,  Sylvia  cariceti 
Nauni. ,  bei  uns  zu  finden  seyn. 

11.  Der  Rohrsänger.    Sylvia  arundinacea  ha\h.    Le  Bec-fin  des  roseaux. 

Rohrspatz. 

Sehr  häufig  den  ganzen  Sommer  durch  in  allen  mit  Schilf  bewachse- 
nen Gräben,  Teichen,  an  See'n  und  Flüssen,  wo  nur  dichtes  Rohr- 
gebüsche ist;  den  ganzen  Tag  hörbar  aber  nicht  sichtbar.  Er  kommt 
spät  im  April  an. 

12.  Der  Sumpfsäuger.    Sylvia  palustris  Meyer.    Le  Bec-fin  des  marais. 

Bis  anhin  ist  dieser  herrliche  Sänger  nur  am  Vierwaldstädter-See,  bei 
Brunnen  und  Flüelen  bemerkt  worden,  wahrscheinlich  findet  er  sich 
auch  noch  anderswo.  Man  findet  ihn  in  Menge  in  den  Hanfgarten 
zwischen  Brunnen  und  Schwyz ,  wo  er  sich  im  Hanf  verbirgt ,  wie  der 
Rohrsänger  im  Schilf.  Allein  sehr  häufig  setzt  er  sich  oben  auf  eine  Hanf- 
staude, auch  wohl  auf  eine  Aehre  oder  Bohnenstange  und  singt  sein  fröh- 
liches ,  herrliches  Lied ,  welches  sehr  abwechselnd  und  ganz  verschieden 
von  dem  eintönigen,  langweiligen  Gezwitscher  des  Rofirsängers  ist,  dem 
er  im  Aeussern  sehr  ähnlich  sieht. 

1 5.  Der  Drosselsänger.  Sylvia  iurdoides  Meyer.    Le  Bec-fin  Rousserolle. 

Turdas  arundinaceus.  Rohrdrossel.  Grosser  Rohrspatz.  La  Rousserolle.  Merle  de  roseaux. 

Am  Bodensee,  im  untern  Rheinthal,  an  der  Thur;  häufig  an  den 
italienischen  Seen,  besonders  bei  Megadino  und  Locamo.  Im  Herbst 
erhielt  ihn  Prof.  Schinz  einmal  lebend ,  und  ein  Paar  Hess  sich  ganz  nahe 
bei  der  Stadt  in  einem  Sumpf  einige  Tage  lang  hören.  In  der  deutschen 
Schweiz  aber  scheint  sie  immer  selten  zu  seyn.  Im  October  i836  wurde 
ein  Sänger  dieser  Art  beim  Dorfe  Andermatt  in  Ursern  gefangen. 


72  WIRBELTHIERE 

3.  Sippschaft.    Wurmfresser,    yermivorce.    Vermivores. 
14.  Der  rothbrüstige  Sänger.    Sylvia  Rubeculu'LdA\i.   Le  Rouge-gorge. 
Rothbrüstli.   Waldrötheli.  Rothkehlchen. 

Allenthalben  in  der  ebeneren  Schweiz ,  kommt  schon  früh  im  April 
oder  Ende  März  an ,  und  ist  ein  liebes  zutrauliches  Vögelchen  und  ange- 
nehmer Sänger. 

i5.  Das  Blaukehlchen .    Sjlvia  cyanecula  Meyer.    La  Gorge-bleue. 

ßlaubrüstli.  Nachtigallenkönig.   Syh'ia  suecica  Latli.  Sylt/ia  IVolfii  Brehm. 

Wir  halten  noch  immer  das  schwedische  und  das  Wölfische  Blau- 
kehlchen für  eine  Art.     Beide  kommen  bei  uns  vor. 

16.  Der  schwarzbauchige  Sänger.    Sylvia  Tithys  Scop.    Le  Bec-fin  Rouge-quene. 

Hausrothschwänzchen.   Hausrötheli.  Rothhäuseli.   Le  Cuatrazon. 

Allenthalben  gemein  in  Städten,  Dörfern,  alten  Schlössern,  Stadt- 
mauern, Felsen,  tief  im  Thal  und  auf  hohen  Bergen  in  der  Heimath 
des  Flüevogels  und  des  Schneefinken.  Er  erscheint  mit  Ende  März 
oder  Anfang  Aprils,  und  verlässt  uns  im  October. 

17.  Der  schwarzkehlige  Sänger.    Sylvia  phoenicurus  Laih.    Le  Bec-fin  des  Murailles. 

Gartenrothschwänzli.   Hausrötheli.  Baumrütheli.   Rothhäuseli. 

Wo  der  vorige,  steigt  eben  so  hoch  auf  die  Alpen.  Meissner  sah 
ihn  am  obern  Aargletscher. 

4.  Sippschaft.    Laubvögcl.    Muscifora-.    Muscivores. 

18.  Der  gelbbauchige  Sänger.    Sylvia  hippolais  Lath.    Le  Bec-fin  ä  poitrine  jaune. 

Haagspatz.  Bastardnachtigall. 

In  den  dicksten  Gebüschen,  ziemlich  häufig.  Nur  durch  seinen  an- 
lialtendeuj  lieblichen  und  mannigfaltigen  Gesang  verräth  er  sich,   sonst 


DER   SCHWEIZ.  73 

würde  sein  Daseyii  niemand  bemerken;  man  kann  ihn  halbe  Stnnden 
lang  hören  ohne  ihn  entdecken  zu  können. 

Herr  v.  Baldenstein  führt  noch  einen  Vogel  an,  der  diesem  sehr  ähn- 
lich ist,  den  er  S.  hippolais  italica  nennt,  er  ist  etwas  kleiner  als  der 
gelbbauchige,  hat  aber  einen  dunkleren  Oberleib,  etwas  gelberen  Unter- 
leib und  gelbe  Füsse;  bis  jetzt  ist  die^e  Art,  wenn  es  eine  ist,  noch  nicht 
in  der  Schweiz  entdeckt  worden. 

19.  Der  grüne  Sänger.    Sylvia  sihilatrix  Bechst.    Le  Bec-fin  siffleur. 

Weidenzeisig.  Laubvögeli. 

Er  kommt  im  April  an  und  verlässt  uns  im  October ,  und  hält  sich  in 
Feldhölzern  und  jungen  Schlägen  auf. 

20.  Der  Weidenlaubsa'uger.    Sylvia  Trochilus  Lath.    Le  Bec-fin  Pouillot. 

Weidenzeisig. 

In  Weidengebüschen  an  den  Ufern  der  Bäche  und  Flüsse,  geht  nicht 
hoch  auf  die  Berge ,  kommt  schon  im  April  an  und  zieht  schon  im  August 
wieder. 

21.  Der  Waldlaubsänger.  Sylvia  riifa  ha\h.    Le  Bec-fin  veloce. 

^j/fia  nemorojß  Baldenstein.  Tilltälple  in  Bündten.    Fetli-vetto,  italienisch. 

Der  kleinste  unserer  bekannten  Laubsänger.  Er  ist  allenthalben  ge- 
mein ,  und  unterscheidet  sich  leicht  durch  seinen  Ruf:  Zipp-Zapp ,  oder : 
Till-Teil.  Er  brütet  wohl  bei  uns,  soll  dagegen  in  Ober-Italien  nicht 
brüten.  Er  kommt  schon  im  März  bei  uns  an. 

22.  Der  weissbauchige  Laubsä'nger.    Sylvia  NaitereriTemm .    Le  Bec-fin  Natterer. 

Sylna  albicans  Baldenstein? 

Es  ist  wohl  kaum  einem  Zweifel  unterworfen,  dass  der  weissbauchige 
Laubsänger,  Sylvia  albicans,  des  Hrn.  Conradi  nichts  anderes  als  dieser 
Vogel  sey.  Dass  er  auch  in  der  deutschen  Schweiz  angetroffen  wird,  ist 
gewiss.    Professor  Schinz  erhielt  ihn  aus  der  Gegend  von  Zürich.    Sein 


74  WIKBELTHIERE 

Gesang  besteht  nur  in  einem  kurzen  trrren,  der  Lockton  ist  Tuit  oder 
Tüüd.  Er  kommt  erst  gegen  den  Mai  an  und  ist  in  Bündten  nicht  selte- 
ner als  die  übrigen  Laubsänger.    Auch  bei  Genf  kommt  er  vor. 

25.  Der  Buschlaubsänger.    Sylvia  sylvestris  Meissner.    Le  Bec-fin  sylvestre. 

Diese  neue  Art,  wenn  sie  eine  solche  ist,  haben  wir  der  Entdeckung 
des  sei.  Meissner  zu  A^erdanken  (siehe  Annalen  der  allgemeinen  schwei- 
zerischen Gesellschaft  für  die  gesammten  Naturwissenschaften,  Bern, 
1824,  S.  16G).  Er  bewohnt  niedrige  Gebüsche  in  Wäldern,  wo  er 
immer  beweglich  und  lebhaft  aus  -  und  einschlüpft.  Nur  im  späten 
Herbst,  kurz  vor  dem  Wegziehen,  zeigt  er  sich  in  den  Wiesen.  Der 
Schnabel  ist  schwach,  an, der  Basis  niedergedrückt,  ohne  eingebogene 
Ränder.  Oberschnabel  etwas  länger  als  der  untere,  an  der  herabgezoge- 
nen Spitze  schwach  gekerbt.  Beide  Kiefer  braun,  an  den  Rändern  etwas 
heller,  mit  scliAvarzen  Wimpern.  Nasenlöcher  länglich  schmal,  Füsse 
braun,  Nägel  dunkelbraun.  Farbe  obenher  dunkelgrünlich-grau.  Von 
den  Nasenlöchern  zieht  sich  ein  schmaler,  undeutlicher,  gelbweisslicher 
Streif  über  das  Auge,  der  sich  nach  hinten  gegen  den  Nacken  verliert, 
ein  matter,  schwarzgrauer  aber  durch  das  Auge;  Schläfen  olivenbraun, 
Kehle  weiss,  Brust  graulich  weiss,  gelb  gemischt;  Bauch  und  Steiss 
blassgelblich  überlaufen,  Flügel  am  Gelenk  gelb,  ungefleckt.  Die  zweite 
und  dritte  Schwungfeder  sind  die  längsten  und  gleich  lang.  Schwanz- 
federn grau,  an  der  äussern  Fahne  grün  gesäumt. 

10.  Genus.    Goldhähnchen.    Regulus  Cuv.    Roitelet. 

1.  Das    gelbköpfige   Goldhähnchen.     Regulus    crococephalus  Brehm.     Le  Roilelet 

ordinaire. 

GoldhSmmerli.  Goldliiihnli. 

Häufig  in  Tannenwäldern ,   im  Sommer  und  Winter. 

2.  Das  feuerkö|)flge  Goldhähnchen.     Regulus  ignicapillus  Brehm.    Le  Roitelet  triple 

bandeau. 

Wo  das  vorige,  doch  etwas  seltener.    Es  ist  diess  eine  der  wahren 


DER    SCHWEIZ.  7S 

Entdeckungen    Brelim's,    imd    fast  unbegreiflich,    dass  diese   Art    den 
Ornithologen  so  lange  unbekannt  l>lieb. 

II.  Genus.    Zaunkönig.     Troplocljtes  Cuv..    Troplodyle. 

I,  Der  europäische  Zaunkönig.    Troplodytes  europmus  Cuv.  Lc  Tro|iloclyle  orciinaire, 

Zaunschlüpferli.    Haagsclilüpfeili.     Kingli.    Le  Rilalel ,  le  rouze  iorse-rnuze  l/nisson ,  Canion 
Fieiburg  und  Waadt. 

Sommer  und  Winter  im  Lande ,  im  Sommer  in  Wäldern ,  im  Winter 
in  Zäunen,  Gärten  der  Dörfer  und  Städte,  wo  es  alle  Winkel  durch- 
kriecht, um  Fliegen  zu  suchen,  und  in  der  grössten  Kälte  seinen  lauten, 
lieblichen  Gesang  hören  lässt.  Nur  der  Zaunkönig  und  der  Wasserschmä- 
tzer  singen  um  diese  Zeit. 

12.   Genus.    Steinschmätzer.    Saxicola  Bechst.    Traquet. 

1.  Der  weisschAvänzige   Steinschmätzer.     Saxicola  Oenanthe  Bechst.     Le   Traquet 

Moteux. 

Weissschwanz.    Im  Simmenthai :  Bergnachtigall ,  grosser  Steinschmätzer.    Le  Cul-blanc. 

Ein  Zugvogel,  der  im  April  ankommt,  dann  eine  Zeit  lang  auf 
Aeckern  umherläuft,  endlich  in  die  mittleren  Berggegenden  zieht,  wo  er 
vorzüglich  auf  Torfboden  sich  aufhält  5  im  October  sieht  man  ihn  wieder 
auf  den  Ebenen ,  dann  zieht  er  weg. 

2.  Der  braunkehlige  Steinschmätzer.  Saxicola  Rubetra  Bechst.    Lc  Traquet  Tarier. 

Braimkehkhen.  Krautvügeli.  Steinfletsch. 

Aufwiesen  der  Yoralpen  sehr  häufig,  eben  so  in  den  Ebenen  auf 
etwas  sumpfigen  Wiesen ,  wo  er  sich  auf  Doldenpflanzen  und  Saudisteln 
setzt;  auch  setzt  er  sich  zuweilen  auf  die  Spitze  der  Bäume  und  fliegt  nach 
Insekten.   Er  nistet  zweimal,  und  kommt  im  April  bei  uns  an. 

5.  Der  schwarzkehlige  Steinschmätzer.    Saxicola  mbicola  Bechst.    Le  Traquet  Patre. 
Seltener  als   der  vorige,  wird  aber  doch  hie  und  da  in   steinigen 
Gegenden  ,  doch  auf  den  Alpen  nur  im  Durchzug  angetroffen.    Er  kommt 
zugleich  mit  ihm  an  und  zieht  ebenso  weg. 


7G  WIRBELTHIERE 

111.  Familie.    Körnerfressende  Vögel.    Granit'orce.    Granivores. 

1.    Gruppe.    Meisenartige.    Paridcc.    Mesanges. 
I.  Genus.    Äleise.    Parus.    Mesangc. 

1 .  Die  Kohlmeise.    Par-us  major  L.    La  Mesange  Charbonniere. 

Spicgelmeise.   Spiegeli.  Parascimla,  Tessin. 

Allenthalben  in  Hölzern  und  Obstgärten  gemein  und  jedem  Knaben 
bekannt. 

2.  Die  Tannenmeise.    Parus  ater  L.    La  pelite  Charbonniere. 

Waldmeise.   Kleine  Kohlmeise. 

Häufig  in  Tannenwäldern  der  Ebenen  und  Berggegenden ,  bis  hoch 
hinauf. 

3.  Die  Blaumeise.    Parus  coeruleus  L.    La  Mesange  bleue. 

Blaueli.   Mesange  bleue.    MoningheUa,  Tessin. 

So  häufig  beinahe  wie  die  Kohlmeise,  in  Gehölzen  und  Baumgärten, 
in  den  Städten  nur  im  Spätherbst. 

4-  Die  Lasuimeise.    Parus  cyarms  Fall.    La  Mesange  aiuree. 

Bis  jetzt  hat  niemand  diese  Meise,  welclie  auch  im  südlichen  Deutsch- 
land kaum  vorkommt,  unter  die  Vögel  der  Schweiz  gezählt.  Hr.  Schind- 
ler in  MoUis,  ein  tüchtiger  Ornithologe,  behauptet  aber,  diese  Meise 
ganz  bestimmt  einmal  in  seiner  Jugend  unter  Blaumeisen  gesehen  zu 
haben,  von  welchen  sie  sich  durch  Farbe  und  Stimme  auszeichnete. 

5.  Die  Suniplmeise.    Parus  palustris  Linn.    La  Nonnette  cendree. 

KoLlnieise.  Külhcli.   Käteli.  KöUeili.  Nonnenmeise.    Mesange  de  marais. 

Häufig  in  sumpfigen  Gegenden,  in  Weidengebüschen  und  Zäunen, 
im  Herbst  und  Winter  in  Hanfgärtcn  und  Obstgärten. 


DER  SCHWEIZ. 


Der  treffliche  Beobachter,  Hr.  Thomas  Conrad!  von  Baldenstein  be- 
schreibt im  zweiten  Band  der  neuen  Alpina  eine  Meise,  von  welcher  er 
glaubt,  sie  sei  von  der  Sumpfmeise  verschieden.  Er  nennt  sie  Panis 
cinereus  montanus.  Sie  ist  etwas  grösser,  dicker,  hat  einen  grösseren 
Kopf,  längere  Flügel,  Schwanz  und  Schnabel,  und  sieht  aschgrauer  aus. 
Der  Schwanz  ist  tief  schwarz^  die  Füsse  bleigraublau.  Die  Federchen 
über  dem  Schnabel  braun,  Stirne,  Ober-  und  Hinterkopf ,  Nacken  und 
Kehle  schwarz,  weiter  hinab  als  an  der  gemeinen  Sumpfmeise,  und  am 
Vorderhalse  lassen  die  Federchen  ihre  schwarze  Farbe  unter  den  zer- 
faserten weissen  Spitzen  durchblicken.  Die  Backen  reiner  weiss,  und 
diese  Farbe  ausgedehnter,  Brust  und  Unterleib  weiss,  etwas  schmutzige 
zu  beiden  Seiten  gelbbraun,  und  diese  Federn  besonders  lang.  Oberleib 
aschgrau,  in's  grünliche  spielend,  imter  der  Backe  etwas  gelblich,  die 
Steissfedern  sehr  weich  und  heller  als  am  Rücken.  Schwanz  und  Flügel- 
federn eisengrau,  ntit  braunschwarzen  Schäften ,  die  der  ersten  Ordnung 
feiner,  die  der  zweiten  breiter,  aschgrau,  in's  Grüne  schillernd,  ver- 
brämt. Aufenthalt  häufig  in  den  Gebirgswaldungen  Graubündtens,  auch 
in  den  höchsten,  bis  an  die  oberste  Grenze  der  Hölzer;  hier  an  lichten 
Stellen,  am  Saum  der  Wälder,  welche  Alpen  und  Bergwiesen  begrenzen. 
Sie  verlassen  diese  Gegenden  nur  bei  grosser  Kälte  und  hohem  Schnee , 
und  streichen  anderswo,  nicht  in  den  Bündtnerthälern  umher,  nisten 
später,  nähern  sich  nie  den  Wohnungen  der  Menschen  tuid  singen  ganz 
anders  als  die  Nonnenmeise.  Dieses  alles  scheint  in  der  That  Hrn.  Con- 
rad! zu  berechtigen,  eine  eigene  Art  aus  ihr  zu  machen. 

6.  Die  Haubenmeise.    Pariis  cristalus  L.    La  Mesange  huppee. 

Schopfineise.  Haubenmeise.   Huppimeise.   Tschuppimeise.   Huppi. 

Häufig  in  Tannenwäldern,  oft  in  Gesellschaft  der  Tannenmeise  und 
des  Goldhähnchens. 

7.  Die  Schwanzmeise.    Fants  caudatus  L.    La  Mesange  ä  longue  queue. 

Pfannenstiel. 

Häufig  in  Laub-  und  Nadelhölzern;    im  Herbst  und  Winter  ziehen 


JQ  WlUBELTHIERE 

Gesellschaften  von  20  bis  3o  Stück  von  einem  Gehölze  oder  von  einem 
Baumgarteu  zum  andern ,  "kommen  in  Städte  und  Dörfer,  in  eiliger 
Hast  die  Bäume  durchsuchend  und  dann  schnell  weiter  ziehend. 

8.  Die  Bartmeise.    Parus  liarmicus  L.    La  Mesange  moustaclie. 

Diese  bei  uns  sehr  seltene  Meise  kommt  zuweilen  in  kleinen  Gesell- 
schaften im  Spätherbst  und  hält  sich  im  Rohr  auf.  Alan  fand  sie  am 
Bodensee ,  am  Zürichersee ,  am  Neuenburgersee,  aber  zu  sehr  ungewissen 
und  entfernten  Perioden. 

2.   Gruppe.    Lerchenartige.    Alaudida.    Alouettes. 
2.  Genus.    Flühvogel.    Accentor  Bechst.    Accenteur. 

1 .  Der  Alpenflühvogel.    Accentor  alpinus  Bechst.    L' Accenteur  des  Alpes. 

Fluhlerche,  Blumtridli  (Oberland).  Blütlig,  Gadenvogel  (Gla«us).  Bergtrostler  (Wesen). 
Flühspalz  (Luzern).  Beigspatz  (Appenzell).  Blümtvogel  (Ablenschen).  Blumthürlig, 
Bluratuteli,  ßlümlidiiteli  (Sieggrisw.).    L'Ortolan  (Aigle).    Le  Pegot. 

Ueberall  auf  den  höheren  Alpen ,  über  der  Region  des  Holzwuchses , 
zwischen  Steinblöcken  und  auf  denselben.  Im  Herbst  und  Winter  auf 
den  Vorbergen  und  in  den  Alpenthälern ,  geht  auch  wohl  in  die  ebeneren 
Gegenden  in  der  Nähe  des  Gebirges,  gewöhnt  sich  leicht  an  die  Gefangen- 
schaft und  singt  angenehm. 

2.  Der  schieferbrüstige  Flühvogel.    Accentor  modularis  Ciiv.    L' Accenteur  Mouchet. 

BrauncUe.  Prunell.  Herdvögeli.   Traine-buisson. 

Nicht  selten  in  Hecken  und  Gebüschen,  wird  jährlich  beim  Zuge  auf 
dem  Gotthardt  gefangen. 

5.  Genus.    Pieper.    Anthus  Bechst.    Pipit. 
1 .  Der  Baumpieper.    Anthus  arboreus  Bechst.    Lc  Pipit  des  buissons. 
Spies-,  Heide-,  Greuth-  und  Baumlcrclie.    Alouette  Pipit. 

In  Ebenen,  auf  Vorbergen  und  Alpen  bis  zur  Schneeregion  hinauf; 


DER    SCHWEIZ.  79 

im  Herbst  auf  sumpfigen  Wiesen;  im  October  zieht  er  weg.  Er  belebt 
mit  seinem  melodischen  Gesang,  wie  die  Flühlerche,  die  Stille  der 
Alpen,  und  nistet  in  den  niederen  AlpAveiden  unter  Sträuchen. 

2.  Der  Wiesenpieper.    Jnlhus  pratensis  Bechst.    La  Pipit  Farlouse. 
Wiesenlerclie.    Sumpf-Pip  und  Wasseilerche.  Meisseli.   Giver. 

Auf  nassen  Wiesen  und  Sümpfen,  findet  sich  nicht  oft  auf  den  Alpen, 
im  October  zieht  er  schaaren weise  weg. 

5.  Der  Wasserpieper.    Anthus  aquaticus  Bechst.    Le  Pipit  Spioncelle. 
Wasser-,  Sumpf-,  Moor-  und  Kotlilerclie.   Giver,  Weissei,  bei  Zürich. 

Das  Wort  Weissei  kommt  von  dem Provinzialwort  weissen,  laut  und 
rein  schreien,  stärker  als  singen.  Ein  Alpenvogcl ,  welcher  den  ganzen 
Sommer  auf  den  Alpen  zubringt,  zweimal  mausert,  daher  in  zwei  ver- 
schiedenen Kleidern  erscheint.  Im  Herbst  geht  er  in  die  Alpenthäler  an 
Bäche  vuid  Flüsse,  im  Winter  aber  sobald  Schnee  fällt,  oder  es  gefriert, 
kommt  er  an  die  Seen  und  FlüssCj  in  sandige  und  sumpfige  Gegenden , 
watet  im  seichten  Wasser  hervmi  und  suclit  sich  Nahrung.  Es  ist  scheu, 
sitzt  auch  auf  Bäume ,  verschwindet  aber  sogleich  bei  warmer  Witterung 
wieder.  Man  findet  diesen  Yogel  auch  in  Amerika ^  dagegen  fehlt  er  in 
vielen  Gegenden  Deutschlands.   Er  nistet  hoch  auf  den  Alpen. 

4.  Der  Brachpieper.    Anthus  campestris  Meyer.    Le  Pipit  Rousseline. 

Brach-,  Gereut-,  Heide,   Spiess- und  Krautlerche.   Auffleugerli. 

Wohl  der  seltenste  Pieper,  da  Heiden  bei  uns  so  selten  sind.  Er 
findet  sich  auf  Heiden  und  trockenen  Grasplätzen,  auch  auf  Brach- 
feldern, wo  es  deren  noch  hat. 

5.  Der  Sumpfpieper.    Anthus  palustris  Meissner.    Le  Pipit  de  marais. 

Kleiner  als  Anthus  pratensis ^  und  schlanker.  Der  Oberkiefer  ist  län- 
ger als  der  untere,  und  braun,  beim  Weibchen  ist  der  Unterkiefer  heller; 
der  Oberkiefer  nach  der  Spitze  hineingedrückt  und  zusammengezogen. 


80  WIRBELTHIERE 

Vom  Oberkiefer  zieht  sich  ein  schwacher  weissUcher  Streif  über  das 
Auge  hin,  vom  Unterschnabel  ein  breiter  über  die  Wangen.  Die  Schlä- 
fen sind  graulich  braun,  Scheitel  und  Nacken  dunkelgrau-braun,  mit 
schwarzen  Längsflecken;  der  Rücken  bedeutend  dunkler,  die  einzelnen 
Federn  heller  grau  gesäumt,  auf  dem  Bürzel  verläuft  sich  das  Braune 
mehr  in's  Grünliche.  Die  Kehle  schmutzig  weiss,  die  Brust  röthlich 
weiss,  mit  vielen  braunschwarzen  länglichen  Flecken,  welche  mitten  auf 
der  Brust  in  einen  grossen  dreieckigen  Schild  zusammenfliessen.  Die 
Seiten  sind  braun  gefleckt,  Bauch  und  Steiss  w^eiss  und  ungefleckt;  über 
den  zusammengelegten  Flügeln  keine  weissen  Streifen.  Die  äusserste 
Schwanzfeder  zur  Hälfte  nach  Innen  weiss ,  die  zweite  mit  einem  keil- 
förmigen weissen  Fleck.  Die  Fasse  braun,  die  Hinterklaue  lang,  wenig 
gekrümmt. 

4.  Genus.    Lerche.    Gianda  L.    Alouetle. 

1 .  Die  Feldlerche.    Alauda  an'ensis  L.    L'Alouette  des  champs. 

Codola,   Tessin. 

Auf  allen  Feldern  und  Wiesen ,  welche  an  Felder  stossen ,  selbst  in 
bergigten  Gegenden  sehr  häufig.  Sie  ziehen  sehr  spät  weg,  und  nicht 
selten  bleiben  im  Waadtland  Schaaren  über  Winter. 

2.  Die  Baumlerche.    Alauda  arhorea  L.    L'Alouette  Lulu. 

Jlatida  nemoTosa  Gme\.    Lc- GujcUcr.    La  Courlat,  Freibnrg.    Baumierche.    Buschlerclie. 
Holzlercho. 

Ebenfalls  allenthalben  häufig  in  kleinen  Holzungen  in  der  Nähe  unbe- 
bauter Plätze.  Doch  nicht  sehr  hoch  in  die  Alpen  hinauf,  nur  noch  auf 
den  Yorbergen. 

3.  Die  Haubenlerche.    Alauda  cristata  L.    L'Alouette  Cochevis. 

Edellerche,  bei  Basel.   Huppleiche  bei  Cliur.    L'Alouette  liuppee. 

An  den  meisten  Orten  sehr  selten ,  doch  ist  sie  bei  Basel ,  bei  Chur 
und  im  Waadtland  bemerkt  worden. 


DER  SCHWEIZ.  81 

4.  Die  Berglerchc.    Alauda  alpestris  L.    L'Alouette  ä  hausse-col  noir. 

Winteilerche.  Alpenlerclie. 

Man  will  sie  einzig  bei  Winterthur  bemerkt  haben,  wo  sie  gefangen 
wurde? 

5.  Die  kurzzehige   Lerche.     Alauda   hrachjdactyla   Temm.     L'Alouette   a    doigts 

courts. 

La  Calandrdlc. 

Wurde  bei  Genf  mehreremale  bemerkt  und  gefangen. 

6.  Die  Calanderlerche.    Alauda  Calandra  L.    L'Alouette  Calandre. 

Ihr  Daseyn  in  der  Schweiz  ist  noch  zweifelhaft;  sie  soll  in  der  Waadt 
vorgekommen  seyn ,  und  Prof.  Schinz  glaubt  sie  einmal  in  seiner  Jugend 
am  Wege  im  Winter  gesehen  und  geschossen  zu  haben  5  es  war  gewiss 
eine  grosse  Lerche,  aber  damals  kannte  er  sie  noch  nicht.  Wahrschein- 
lich kommt  sie  auch  im  Tessin  vor. 

3.   Gruppe.    Finken.    Fringillidcc.    Gios-becs. 
5.  Genus.    Kreuzschnabel.    Loxia  Briss.    Bec-croise. 

1 .  Der  grosse  Kreuzschnabel.    Loxia  pyliopsiüacus  Bechst.   Le  Bec-croise  des  sapins. 

Tannen-Papagei.  Chreuzvogel. 

Seltener  als  die  folgende  Art;  vorzüglich  in  Tannenwäldern,  aber  bei 
weitem  nicht  alle  Jahre,  und  bald  im  Sommer,  bald  im  Winter,  je  nach- 
dem die  Tannenzapfen  reifen.    Ob  er  bei  uns  nistet,  ist  ungewiss. 

2.  Der  kleinschnäbelige  Kreuzschnabel.     Loxia  curvirosira  L.    Le  Bec-croise  des 

pins. 

Kreuzschnabel.  Kreuzvogel.   Le  Bec-croise.   Becco  in  crocc,  Tessiu. 

Viel  häufiger  als  der  vorige,  aber  oft  in  zwei,  drei  Jahren  nicht,  dann 
wieder  in  grosser  Menge ;  es  hängt  von  der  Menge  und  Reife  des  Tannen- 


82  WIEBELTHIERE 

6.  Genus.    Kernbeisser.    Fringilla  Illig.    Gros-bec. 
1.  Sippschaft.    Dickschnäblei'.    Laliconcv.    Laticones. 

1 .  Kirschkernbeisser.    Fringilla  Coccothraustes  Temm.    Le  Gros-bec. 

Kiischfink.  Dickschnabel.   Kviesiklöpfer.  Kriesischneller.  Frissone,  Tessin.  Le  Gios-bcc. 

Ziemlich  gemein  in  Laubwaldungen,  besonders  in  gebirgigten,  im 
Herbst  treifen  sie  in  grossen  Scbaaren  umher  und  suchen  Buchenkerne 
und  Hainbuchensaamen  auf;  im  Winter  kommen  sie  in  die  Gärten  und 
thun  wohl  an  den  Blüthenknospen  Schaden. 

2.  Der  grüne  Kernbeisser.    Fringilla  Chloris  Temm.    Le  Verdier. 

Grünfink.    Grünlinjji    La  P'crdonnat,  Freiburg. 

Im  Sommer  in  kleinen  Laubliölzern,  auch  bei  Zäunen  und  Baum- 
gärten.  Im  Herbst  wird  er  zuweilen  auf  den  Finkenheerden  gefangen. 

•i.  Der  Girliz.    Fringilla  Serinus  L.    Le  Serin. 

Ilirngrill.   FädeuiU.  Schwäderli,  in  Biindten.    Gros  bec  eint. 

Dieser  niedliche  kleine  Vogel  ist  hier  und  da  sehr  gemein ,  während 
er  in  benachbarten  Gegenden  gar  nicht  ist.  Es  ist  ein  unerklärlicher 
Trieb,  der  ihn  bewegen  mag,  gewisse  Gegenden  auszuwählen,  andere 
zu  fliehen.  Im  Canton  Zürich  z.  B.  ist  er  ganz  unbekannt.  Professor 
Schinz  sah  während  4o  Jahren  ein  einziges  Weibchen  auf  dem  Markte 
lebend,  und  der  Vogelfänger  sagte  ihm,  es  sei  ihm  noch  nie  vorgekom- 
men. Niemals  hörte  er  in  der  Gegend  von  Zürich  seinen  Gesang,  dagegen 
vier  Stunden  Limmat  abwärts,  bei  Baden,  in  demselben  Thal,  in  dem- 
selben Culturzustand ,  bei  denselben  Pflanzen ,  hört  man  ihn  auf  jedem 
Baum  singen.  See  aufwärts  bis  nach  Wallenstadt  ist  er  unbekannt,  da- 
gegen wieder  in  allen  Gärten  um  Älalans,  Marschlins  u.  s.  w.  Bei 
Aarau ,  Schinznach  und  Basel  ist  er  ebenfalls  häufig.  Auch  jenseits  der 
Alpen  soll  er  bei  Bellenz  in  Baumgärten  häufig  seyn.  Im  Winter  ist  er 
nirgends,  er  muss  also  auswandern.    Man  findet  ihn  vorzüglich  in  Städ- 


DER    SCHWEIZ.  85 

ten  und  Dörfern  in  Baumgärten  und  Gärten,  da  er  sehr  gerne  auf  Garten- 
bäume  sein  niedliches  und  künsthchcs  Nest  macht.  Sein  Gesang  will 
nicht  viel  sagen,  aber  er  empfiehlt  sich  durch  seine  Kleinheit,  Munter- 
keit und  häufiges  Singen  als  Stubenvogel. 

4.  Der  Gimpel.     Fringilla  Pyrrlmla.    Le  Bouvreuil. 

P/rrhula  vulgaris.    Blutfink.  Gimpel.  Rothgiinpel.   Giigger.   Rolligugger.    Kicker.   Kukei'. 
Le  Pivoine,  in  der  Waadt.    Le  Pccamlan,  Freiburg. 

Häufig  in  kleinen  Gehölzen  im  Sommer,  im  Herbst  zieht  er  den  Vogel- 
beerbäumen nach;  im  Winter  zieht  er  sich  auf  die  Promenaden  der 
Städte  und  in  die  Gärten,  und  ist  einer  des  schädlichsten  Yögel,  da  er 
sich  denn  vorzüglich  von  Blüthenknospen  nährt.  Ganz  still,  ohne  einen 
Laut  von  sich  zu  geben ,  setzt  er  sich  besonders  auf  die  Spaliere  und  frisst 
die  Knospen  der  Aprikosen  und  Pfirsichbäume  oft  rein  weg,  ohne  dass 
man  ihn  bemerkt;  nur  die  am  Boden  liegenden  Hüllen  verrathen  ihn. 
Seiner  Zahmheit  und  Gelehrigkeit  wegen  ist  er  als  Stubenvogel  beliebt, 
doch  wird  er  selten  künstlich  abgerichtet. 

2.   Sippschaft.    Sperlinge.    P/rgila:.    Moineaux. 

5.  Der  Ilaussperling.    Fringilla  domeslica  L.    Le  Moineau  franc. 

Spatz.   Hausspatz.   Le  Moineau. 

Allenthalben  unendlich  gemein,  und  oft  grossen  Schaden  anrichtend. 
Ob  der  italienische  Sperling,  Fringilla  italica,  oder  cisalpina  Tein- 
mink^  mit  rothem  Kopf,  im  Tessin  vorkommt,  ist  unbekannt;  die  dort 
bemerkten  Sperlinge  waren  von  den  unsrigen  nicht  verschieden. 

G.  Der  Feldspatz.    Fringilla  montana  Linn.    Le  Friquet. 
Feldsperling.  Feldspatz.    Baumspatz.   Moineau  friquet. 

In  Baumgärten  und  Weidengebüschen  oder  Pappeln,  in  deren 
Löchern  er  nistet,  häufig,  im  Herbst  und  Winter  in  grossen  Schaaren. 


Ö4  WIRBELTHIERE 

7.  Dci-  Graufiuk.    Fringilla  pelronia  L.    Le  Soulcie. 

Steinenk. 

Sehr  selten;  mit  Sicherheit  ist  bekannt,  dass  er  im  Jura,  namentlich 
bei  Neuenbürg  und  den  umhegenden  Felsen,  vorkommt. 

3.   Sippschaft.    Finisen.    Fringilla:.    Pincons. 

8.  Der  Buchfink.    Fringilla  Coelehs  L.    Le  Pincon. 

Gemeiner  Fink.  Buchfink.  Edelfink.    Pincon  ordinaire. 

Allenthalben  häufig.  In  den  Berggegenden  wandern  die  Weibchen 
aus.  Im  Herbst  streichen  sie  und  werden  in  Menge  gefangen.  Im  Winter 
gehen  sie  in  Dörfer  und  Städte j  und  nisten  im  Frühjahr  in  den  Gärten. 

g.  Der  Bergfink.    Fringilla  montifringilla  L.    Le  Pincon  d'Ardennes. 
Gägler.  Tannenfink.  Waldfink.  Bergfink.  Montana,  im  Tessin. 

Im  Herbst  und  Winter  kommt  er  oft  in  grossen  Zügen  an,  und 
wird  dann  viel  häufiger  auf  dem  Finkenheerd  gefangen  als  der  Buchfink. 
Im  Frühjahr  geht  er  nach  Norden  zurück.  Ob  er  je  bei  uns  brüte,  ist  zu 
zweifeln,  es  müsste  ein  verirrtes  Paar  seyn. 

10.  Der  Schneefink.    Fringilla  nivalis  L.    La  Niverolle. 

Sclineefink.    Pincon  de  neige. 

Nur  in  den  höheren  Alpen,  aber  allenthalben  dort  häufig,  fast  immer 
über  der  Holzregion.  Beide  Geschlechter  haben  von  der  Herbstmauser 
an  hellweissgelbe  Schnäbel  und  Aveissliche  Kehlen,  im  März  wird  der 
Schnabel  schwarz  und  die  Rehle  wird  graulich  oder  schwarz  gefleckt, 
nie  ganz  schwarz,  da  das  Schwarze  immer  unter  weisslichen  Spitzen 
verborgen  ist  und  nur  hie  und  da  durchschimmert.  Gegen  Ende  April 
oder  Anfangs  Mai  nisten  sie  in  den  Ritzen  der  höheren  oder  niederen 
Felswände,  oder  in  den  Löchern  der  Mauern  und  unter  den  Dach- 
platten der  Alpengebäude,  z.  B.  auf  der  Grimsel,  auf  dem  Simplon  im 
Hospitz,  auf  dem  Bernhard  in  den  Mauerlöchern  des  Hospitz,   wo  sie  in 


DER    SCHWEIZ.  85 

den  Gängen  aus-  und  einfliegen,  und  im  Winter  mit  Reis  und  anderen 
Ssiamen  genährt  werden.  Im  Sommer  nähren  sie  sich  mehr  von  Insek- 
ten, im  Herbst,  Frühjahr  und  Winter  von  Sämereien.  Meistens  findet 
man  ihn  im  Sommer  nur  paarweise,  im  Winter  und  Frühjahr  aber  in 
kleinen,  selten  grösseren  Gesellschaften  an  Saumwegen  oder  Fahrstrassen, 
wo  sie  aus  dem  Mist  der  Saumpferde  wohl  den  unverdauten  Hafer  auf- 
picken, oder  herausgefallene!^  Reis  aufsuchen.  Man  findet  im  Winter 
sehr  oft  Reis  in  ihrem  Magen.  Sie  sind  bald  sehr  scheu,  bald  aber 
zahm  und  dumm.  Hr.  Conradi  beschrieb  zuerst  das  West  und  die  Eier 
des  Schneefinken.  Es  ist  sehr  gross  und  dicht  aus  Grashalmen  gebaut, 
und  enthält  meist  fünf  ganz  rein  weisse,  grosse  Eier. 

4.  Sippschaft.    Hänflinge  und  Zeisige.    Linotles  et  Tarins. 

1 1 .  Der  gemeine  Hänfling.  Fringilla  cannabina  L.    La  Linotte. 

Hänfling.   Bluthänfling.  Fenele,  Tessin. 

Im  Sommer  in  bergigten  Laubhölzem,  im  Herbst  auf  dem  Striche 
in  Erlengebüschen  oder  Distelgegenden.  Sie  ziehen  dann  in  Schaaren 
umher. 

12.  Der  gelbschnä'belige  Hänfling.     Fringilla  montium  Gmel.    La  Linotte  de  mon- 
tagne. 

Fringilla  /lavirostris. 

Sehr  selten  im  Herbst  auf  dem  Striche,  doch  ist  er  bei  Zürich  und 
Genf  vorgekommen.    Professor  Schinz  hat  ihn  lange  lebend  gehabt. 

1 3.  Der  Distelfink.    Fringilla  carduelis  h.    Le  Chardonneret. 

Distelfink.   Stieglitz.  Distler.  Disteli.  Äacan'no,  im  Tessin. 

In  der  ganzen  ebenen  Schweiz  häufig,  findet  sich  aber  auch  in  den 
Bergen,  wie  z.  B.  im  ürserenthale  im  Sommer. 


8(>  WIRBELTHIEP.E 

14.   Der  Erlenfink*    Fringilla  Spinus  L.    Le  Tarin. 
Zeisig.  Zeischen.  Ziesli.  Züesli. 

Im  Herbst  und  Frühjahr  ungemein  häufig  und  in  grossen  Schaaren. 
Man  will  ihn  auch  im  Sommer  in  den  Schwarzwäldern  angetroffen  haben, 
dennoch  hat  man  noch  nie  ein  Nest  gefunden. 

i5.  Der  Citronzeisig.    Fringilla  citrinella  L.    Le  Venluron. 

Citionenfin!;.    Citrinchen.     Citiunli.    Schneevögcli.     Cipiiolin.     Scrin  tV Italic,    Canaria  da 
Mountagnia. 

In  der  Schweiz  ein  wahres  Alpenvögelchen ,  Avelchcs  den  ganzen 
Sommer  an  den  Grenzen  des  Tannenwuchses  und  der  Nadelhölzer  sich 
aufliält,  und  die  Dickichte  der  zähniern  Thäler  nur  im  Frühjahr  und 
Herbst  besucht.  Im  Winter  sollen  sie,  nach  Gonradi's  Beobachtungen, 
in  den  uiiteren  Gebirgsgegenden  umherziehen.  Dann  kommen  sie  auch 
im  Herbst  und  Frühling,  doch  bei  weitem  nicht  alle  Jahre  in  die  ebene- 
ren Gegenden;  im  Winter  sind  sie  da  nie  bemerkt  Avorden,  und  es 
scheint  wohl,  dass  die  meisten  in  wärmere  Gegenden  ziehen.  Nach  den, 
sichersten  Nachrichten  kommt  dieser  Vogel  auch  in  Italien  und  in  der 
Provence  vor  und  soll  daselbst  nisten,  was  seiner  Lebensart  als  Alpen- 
vogel gar  nicht  entspricht.  Er  kommt  auch  im  Jura  vor.  Er  ist  als 
Stubenvogel  beliebt,  aber  viele  sterben  bald  nach  ihrer  Gefangenschaft 
und  können  sich  nicht  eingewöhnen ;  sind  sie  aber  einmal  gewöhnt,  so 
werden  sie  oft  alt.  Es  sind  Beispiele  vorhanden,  dass  sie  zehn  und  zwölf 
Jahre  in  der  Gefangenschaft  lebten. 

16.  Der  Leiufink.    Fringilla  linaria  L.    Le  Sizerin. 

Flachsfink.  Beigzeisig.  Rebschössli.  Blutschüssli .  Schossli.    Petile  LlnoUc  des  vignes. 

Im  Herbst  und  Winter  schaarenweise  auf  Heiden,  Brachfeldern,  aber 
nicht  alle  Jahre,  manchmal  in  grosser  Menge,  manchmal  mehrere  Jahre 
arar  nicht.     Bei  Biel  und  im  Wallis  sollen  sie  brüten? 


DER    SCHWEIZ.  157 

y.   Genus.    Ammer.    Emberiza  L.    Biuant. 

1.  Der  Goldammer.    Emberiza  citrinellah.    Le  Bruant  jaune. 

Emmeiling.  Gilberig.  Emmeiiz.  Spajardo,  Tessin.  -    . 

Im  Sommer  allenthalben  in  Gebüschen  und  Laubwäldern,  im  Winter 
sobald  Schnee  fällt  auf  den  Strassen  und  in  Dörfern  und  Städten  unter 
den  Haussperlingen.  Sobald  aber  der  Schnee  wieder  schmilzt,  so  ver- 
schwindet er  wieder ,  und  ist  dann  in  Baumgärten  und  Gebüschen  anzu- 
treffen. 

2.  Der  Grauammer.    Emberiza  miliaria  L.    Le  Bruant  Proyer. 

Gerstamnier.  Grosser  Ammer.   Doppelter  Gilberig. 

Meissner  sagt  von  diesem  Ammer,  er  zeige  sich  gewöhnlich  nur  im 
Herbst  einzeln,  wie  in  Schaaren.  Mit  Gewissheit  kann  man  diesen  Vogel 
nicht  unter  die  bei  uns  vorkommenden  zählen,  da  seiner  nirgends  er- 
wähnt wird. 

5.  Der  Rohrammer.    Emberiza  schoeniclus  L.    Le  Bruant  de  roseaux. 
RoluspaU.  Rohrammerling.    Care,  Tessin.    Ortolan  de  roseaux. 

In  sumpfigen  Gegenden  an  See'n,  Teichen,  auf  Weiden  und  in  Rohr- 
gebüschen nicht  selten.    Mitten  im  Winter  sieht  man  ihn  nicht. 

i^.  Der  Gartenammer.    Emberiza  hortulana  L.    L'Ortolan. 
Ortolan.    L'Orlolan  des  gourmans. 

Sehr  selten;  er  kommt  in  der  Gegend  von  Neuenburg  und  Genf  vor, 
vielleicht  häufiger  im  Wallis? 

5.  Der  Zaunammer.   Emberiza  Cirliis  L.    Le  Bruant  zizi. 

Zaunammer.  Heckenammer.  Pfeifammer.   Frühlingsammer.   Zaungilberig.   Waldainnieliz. 
Bruant  de  haie.    Emberiza  eleathorax  Bechst. 

Auf  Wiesen ,   in  Zäunen  oder  am  Rande  der  Laubhölzer  nicht  ge- 


{{}i  WIRBELTHIERE 

mein ,   doch  kommt  er  alle  Jahre  vor.    Er  kommt  im  April  an  und  zieht 
im  Herbst  weg. 

6.  Der  Zipparamer.    Emberiza  Cia  L.    Le  Bruant  fou. 

Wiesenammer.   Bartammer.  Wiesenemmeriz.  Steinemmerling.   Bruant  des  prds. 

Selten  in  den  meisten  Gegenden-,  bei  Zürich  wurde  er  im  Frühjahr 
und  Herbst  gefangen.  Iln  Herbst  zieht  er  weg.  Er  scheint,  wie  der 
Zaunammer,  mehr  ein  südlicher  Yogel  zu  seyn. 

8.  Genus.    Sporner.    Plectrophanes  Meyer.    Eperonnier. 

1.  Der  Schneesporner.    Plectrophanes  nivalis  Meyer.    Le  Bruant  de  neige. 

Emberiza  nifalis  L. 

Dieser  hochnordische  Vogel ,  der  ja  nicht  mit  dem  Schneefink  zu  ver- 
wechseln ist,  kommt  nur  in  sehr  kalten  Wintern  zu  uns,  doch  soll  er 
auch  zuweilen  im  Herbst  vorkommen.  Es  wurden  welche  bei  Vevey  und 
Yverdon  geschossen.  In  dem  sehr  kalten  Winter  1829  auf  i83o  kamen 
viele  im  Rheinthale  vor.  Der  sei.  Steinmüller  erhielt  damals  mehrere. 
Auch  bei  Winterthur  wurde  er  gesehen. 

2.  Der  Langsporner.     Plectrophanes  calcaratus  Meyer.    L?  Bruant  eperonnier. 

Emberiza  calcarata  Temm. 

Auch  dieser  hochnordische  Vogel  verirrt  sich  zuweilen  zu  uns.  Bei 
Genf  soll  er  mehrmals  mit  den  liCi-chen  gefangen  worden  seyn.  Hr.  Necker 
erhielt  einen  solchen  im  October. 


IV.  Familie.    Schwalbenartige  Vögel.     Chelidones.     Hirondelles. 
I.  Genus.    Schwalbe.    Hirundo  L.    Hirondelle. 
I .  Die  Rauchschwalbe.    Hirundo  rustica  L.    L'Hirondelle  de  cheminee. 

Schwalbe.  Schwälbeli.  Hausschwalbe.    Rundine,  Tessin. 

Allenthalben  in  Städten  und  Dörfern,  in  den  Bauernhäusern.    Sie 
kommt  zu  Ende  März  an ,   wenn  oft  noch  kalte  Tage  kommen ,   wo  sie 


DER    SCHWEIZ.  89 

dann  mit  der  folgenden  Art  oder  allein  in  imgeheuren  Schaaren  an  den 
Ufern  der  See'n  und  Flüsse  und  über  das  Wasser  ganz  niedrig  fliegend 
umherzieht  vuid  an  Häusern  und  Mauern  Mücken  und  Fliegen  sucht. 
Dauert  die  Kälte  zu  lang,  so  verschwindet  sie  wieder  oft  für  mehrere 
Tage  ganz.  lu  der  Mitte  Septembers  zieht  sie  weg,  und  verschwindet, 
allein  oft  sieht  man  bis  Mitte  und  Ende  Octobers  plötzlich  wieder  eine 
Menge  erscheinen  und  namentlich  über  Felder  und  Sümpfe  nahe  an  der 
Erde  hinfliegen,  aber  schon  nach  einem  oder  zwei  Tagen  verschwinden. 
Diess  wiederholt  sich  zuweilen  mehrere  Male.  Es  sind  diess  durch- 
reisende, aus  Norden  kommende,  welche  einen  Ruhelag  zu  machen 
scheinen,   ehe  sie  über  die  Alpen  hinziehen. 

2.  Die  IlausscliAvalbe.     Hiriindo  urhica  L.    L'Hirondelle  de  fencire. 

Fensterschwalbe.   Giebelscliualbe.   Aeussere  Hausschwalbe.    Rundine,  im  Tessiii. 

Eben  so  häufig  wie  die  vorige,  kommt  aljer  meist  etwas  später  an 
und  zieht  etwas  früher  weg,  hat  aber  sonst  dieselben  Sitten.  Sie  scheint 
indess  zärtlicher,  denn  man  sieht  sie  bei  kalten  Frühlingstagen  ebenso 
ängstlich  umherfliegen,  aber  weit  öfter  trifft  man  dann  erfrorene  an, 
und  oft  flüchtet  sie  sich  dann  in  die  Häuser  und  in  die  Zimmer  und  lässt 
sich  mit  Händen  greifen.  Auf  ihren  Wanderungen  idjernachten  beide 
Arten,  besonders  aber  diese,  oft  im  Rohr.  Die  Tessiner,  welche  alles 
verfolgen  und  essen  was  Federn  hat,  fangen  sie  dann  mit  Nachtgarnen 
zu  Hunderten  und  essen  sie.  In  der  deutschen  Schweiz  geschieht  diess 
nie,  und  der  Landmann  hält  es  für  eine  halbe  Sünde,  eine  Schwalbe  zu 
tödten . 

3.  Die  Uferschwalbe.    Hirundo  riparia  L.     L'Hirondelle  de  rivage. 

An  den  Ufern  der  Flüsse,  welche  steile  Ufer  haben,  häufig,  aber  oft 
auch  weit  von  den  Flüssen  und  See'n  entfernt,  in  den  sogenannten  Gries- 
gruben,  wo  man  GeröUe  für  die  Strassen  nimmt,  wenn  sie  starke  Ab- 
hänge haben.  Da  diese  Schwalbe  an  diesen  steilen  Ufern  nistet,  und 
ihre  Nester  in  horizontallaufende  Gänge  anlegt,  welche-  sie  selbst  gräbt, 


90  WIRBELTHIERE 

SO  sind  solche  steile  Halden  oder  auch  Mauern  ihnen  nolhwendig  zum 
Aufenthalt.  So  nisteten  am  Schanzen  graben  in  Zürich  immer  eine  Menge 
und  drangen  nach  und  nach  zwischen  die  Mauerdeckel  ein,  um  ihr 
Nest  zu  machen,  so  dass  man  kaum  begreifen  kann,  wie  sie  mit  ihren 
schwachen  Füsschen  diess  bewerkstelligen  können.  Sie  kommen  meist 
etwas  später  an  als  die  beiden  übrigen  Schwalben ,  und  verlassen  uns 
auch  oft  schon  im  Anfang  Septembers. 

4.  Die  Felsenschwalbe.     Hirundo  rupestris  L.    L'Hirondelle  de  rocher. 

Diese  erst  in  neueren  Zeiten  bei  uns  entdeckte  Schwalbe  ist  in  eini- 
gen Gegenden  häufig,  und  zwar  in  sehr  von  einander  entlegenen  anzu- 
treffen. Z.  B.  bei  Malans  in  den  Felsen,  welche  den  Eingang  ins  Prätti- 
gau  bilden,  bei  Baldenstein  im  Domleschg,  bei  Altorf  im  Canton  Uri,  an 
der  Gemmi  im  Wallis,  und  wahrscheinlich  an  vielen  Orten,  wo  sie  noch 
nicht  beobachtet  wurde.    Sie  nistet  in  Felsenspalten. 

2.  Genus.    Segler.    Micropus  Meyer.    Martinet. 
i .  Der  Mauersegler.     Micropus  tnurarius  Meyer/    Le  Martinet  de  muraiile. 

Mauerschwalbe.  Steinscliwalbe.  Spyischwalbe.   Spyr.  Sbirro,  Tessin. 

Häufig  in  Städten  auf  Thürmen  und  in  Häusern,  w^o  sie  unter  den 
Dächern  nistet.  Sie  kommt  immer  in  den  letzten  Tagen  des  Aprils  oder 
den  ersten  des  Mais  an,  bezieht  ihre  alten  Nester  und  lässt  sich  sogleich 
durch  ihr  Geschrei  hören.  Schon  im  August  verschwindet  sie  wieder 
unmerklich.  Bei  warmen,  wenn  auch  dunkeln  Nächten,  noch  mehr  aber 
bei  heiteren,  hört  man  sie  die  ganze  Nacht  in  den  Lüften. 

2.  Der  Alpensegler.    Micropus  alpinus  Meyer.    Le  Martinet  a  ventre  blanc. 
Grosser  Spyr.    Bergspyr.   Hirundo  melba. 

In  den  Felsenwänden  der  westlichen  Alpen ,  auf  der  Gemmi ,  an  den 
Felsen  um  das  Bad  Leuk,  im  Lauterbrunnenthal,  im  Oberhasli.  Auf  den 
Rirclithürmen  von  Bern,  Freiburg,  Solothurn,  Lausanne,  Genf,  Burg- 


DER    SCHWEIZ.  91 

dorf.  Sie  erscheinen  mit  Ende  März,  und  brüten  zu  Ende  Mai,  aber  nur 
ein  Mal  im  Jahr.  Zu  Anfang  October's  ziehen  sie  weg.  Es  sind  sehr  leb- 
hafte Yögel,  wie  die  Spyrschwalben.  Ihr  Geschrei  hat  viel  Aehnliches 
mit  dem  des  Thurmfalken. 

5.  Genus.    Ziegenmelker.     Caprimulgus  L.    Engoulevent. 
I.  Der  gedüpfelte  Ziegenmelker.   Caprimulgus  punctatus  Meyer.  L'Engoulevcnt. 
Geismelker.   Nachtschvvalbe.  Nachtschatten.    Le  crapaud  volant. 

In  ebenen  und  gebirgigten  Waldungen  eben  nicht  selten,  aber  als 
Nachtvogel,  und  da  er  spät  im  Frühjahr  ankommt,  wenn  die  Jagd  schon 
geschlossen  ist,  so  bemerkt  man  ihn  seltener,  und  meist  nur  im  Herbst. 
Er  kommt  im  April  an  und  geht  im  Anfang  October  weg ,  wo  er  dann 
äusserst  fett  ist. 


III.  ORDNUNG. 
Klettervögel.    Scansores.    Grimpeurs. 


I.  Familie.     Spechtartige  Vögel.     Picoidce.     Pics. 

I .  Genus.    Specht.    Picus  L.    Pic. 

1 .  Der  Schwarzspecht.    Picus  martius  L.    Le  Pic  noir. 

Bergspecht.  Tannroller.  Waldhahn.  Waldgüggel.  Holzgüggel.  Le  Piat  de  monlagnc,  Fre'i- 
burg.    Pico  nero,  Tessin. 

In  Tannenwäldern  nicht  selten.    Im  Winter  zieht  er  herum. 

2.  Der  Grünspecht.     Picus  viridis  L.    Le  Pic  vert. 

Zimmermann.    Grünspecht.    Le  Piat  i>ert,  Freiburg.    Pico  verde,  Tessin. 

Sehr  gemein,  besonders  in  Eichen  und  getnischten  Laubwäldern.   Im 


92  WIRBELTHIERE 

Herbst  und  Winter  zieht  er  allenthalben  herum,  und  besucht  die  Baum- 
gärten, geht  aber  ganz  gesunde  Bäume  nicht  an. 

3.  Der  Graugrünspecht.    Picus  camis  Gmel.    Lc  Pic  cendre. 

Picus  viridicanus  Meyer.    Kleiner  Grünspecht.    Grauspecht.    Bcrggriinspecht.     Norwegi- 
scher Specht. 

In  vielen  Gegenden  fast  so  häufig  als  der  vorige,  z.  B.  um  Zürich;  er 
soll  aber  seinen  Hauptaufenthalt  in  den  subalpinischen  Gegenden  haben. 

4.  Der  grosse  Buntspecht.    Picus  major-  L.    Le  Pic  Epeiche. 

Schildspecht.    Agerstspecht.    Grosser  Bollcnbicher.     Pic  roiigc,  Waadt  und  Freiburg.    Le 
Piatrozou,  Freiburg. 

In  Laubliölzern  allenthalben  gemein  j  im  Herbst  und  Winter  in 
Baumgärten,  er  geht  selbst  zuweilen  an  niedrige  Gartenl)äume. 

5.  Der  Weissbunlspecht.    Picus  medius  L.    Le  Pic  Mar. 

Schildspecht.  Halbrothspecht. 

Etwas  seltener  als  der  grosse,  mit  dem  er  übrigens  in  Aufenthalt 
und  Lebensart  ganz  übereinkommt. 

6.  Der  kleine  Buntspecht.    Picus  minor  L.    Le  Pic  Epeichette. 

Kleiner  Buntspecht.  Kleiner  Rothspecht.  Bauinspech tli. 

Nicht  selten  an  denselben  Orten,  wo  die  andern  Buntspechte,  oft 
kommt  er  im  Winter  in  die  Dörfer  und  selbst  auf  Bäume  in  Städten 
und  Gärten. 

7.  Der  dreizehige  Specht.     Picus  tridaclylus  L.    Le  Pic  tridacljle. 

GelbUopf.   Le  pic  ä  trois  doigis. 

Der  seltenste  unserer  Spechte,  und  für  Sammlungen  sehr  gesucht. 
In  den  mittleren  Alpwaldungen  ist  er  hin  und  wieder  nicht  sehr  selten, 
so  findet  man  ihn  in  liabchern,  in  der  Gegend  des  Brienzersees,  im  Sim- 
menthal,  in  Appenzell  und  im  Rheinthal,  im  Brauberge  bei  Altorf,  in 
Bündten  u.  s.  av.    Sehr  selten  ausser  den  Alpthälcrn. 


DER    SCHWEIZ.  95 

2.  Genus.    Wendehals.     Yimx  L.    Torcol. 
I.   Der  bunte  Wendehals.     Vunx  Torqiiilla  h.     La  Torcol  ordinairc. 
Dielihals.  Natterwendel.  Marzenhülle.   Nattervogel.    Slorlo  collo,  Tessin. 

El'  ist  im  Sommer  gemein  in  Baiimgärten,  wo  er  seine  Ankunft  im 
Frühjahr  durch  sein  beständiges  Geschrei  bald  verräth. 


II.   Familie.     Sammfingerige.     Anisodactjlce.     Anisodactyles. 
I .   Genus.    Spechtmeise.    Sitta  L.    Sitelle. 
I.  Die  blaue  |Spechlmeise.  Silta  ccesia  Meyer.     Sitelle  torchepot. 
Balkenbicker. 

Sehr  gemein  in  Hölzern  und  Baumgärten. 

1.   Genus.    Baumläufer.     Cerlhia  L.     Grimpereau. 

I.  Der  graubunte  Baumläufer.     Certhia  familiaris.    Le  Grimpereau. 

Baumlauferli.  Baumchlän.  Baumchrämerli.    Gruger.    Le  Piat  borret,  Freiburg.    Rhamphi- 
giro,  Tessin. 

In  Gegenden,  wo  es  viele  Weiden  und  Pappeln  hat,  in  Laubwäl- 
dern, auf  Promenaden,  in  Baumgärten,  Gärten,  kurz  allenthalben  Som- 
mer und  Winter. 

5.    Genus.    Mauerläufer.     Tichodroma  Illig.    Tichodrome. 

I.  Der  rothflügelige  Mauerläufer.     Tichodroma  phcenicoptera  Hemm.    Tichodrome 
Echelette. 

Mauerspecht.  Mauerklette.  Mauerchlän.  Alpenspeclit.    Tichodrome  ä  alles  roiiges. 

Im  Sommer  in  den  hohen  Alpen,  allenthalben  wo  steile  und  hohe 
Felsenwände  sind,  an  welchen  er  beständig  mit  halb  ausgebreiteten 
Flügeln  herumklettert.     Immer  setzt  er  sich  ganz  unten  an  die  Felsen- 


94  WinBELTHIERE 

wand  und  läuft  nun  hüpfend  bis  zu  oberst  hinauf,  wobei  er  sehr  oft 
wieder  an  denselben  Ort  zurückkommt.  Im  Winter  verfliegt  er  sich  oft 
weit  in  die  Ebenen  \  so  ist  er  in  Zürich  bei  grosser  Kälte  nicht  selten 
einzeln  an  Häusern,  Mauern,  Thürmen,  kletternd  zu  sehen,  und  einmal 
sah  Professor  Schinz  sogar  einen  am  Ende  März  an  dem  Stadtbibliothek- 
gebäude klettern,  der  schon  die  schwarze  Kehle  des  Frühlingskleides 
hatte.  Sie  nisten  in  Felsritzen,  z.  B.  an  der  Felsenwand  beim  Bade 
Pfäfers,  an  der  GoUern  bei  Varn  gegen  Leuck,  an  der  Wand  der  Eben- 
alp und  beim  Wildkirchli. 

4.   Genus.    Wiedehopf.    Upupa  L.    Huppe. 
I .  Der  gebänderte  Wiedehopf.    Upupa  Epops  L.    La  Huppe. 
Kothhahn.  Wiedhopf.   Pupula ,  Tessin.    Le  Puput. 

In  waldigen  und  bergigen  Gegenden,  besonders  avo  sie  an  Wiesen 
und  Viehweiden  grenzen,  nicht  selten.  Auch  in  ebenen  Gegenden  kommt 
er  alle  Jahre  hin  und  wieder  vor.  Er  kommt  schon  Anfangs  April  an 
und  zieht  Ende  Septembers  wieder  fort. 


III.  Familie.    Alcyonen.     Alcyones.     Alcyons. 

1.  Genus.    Bienenfresser.    3Ierops  h.    Guepier. 
I.  Der  gelbkehlige  Bienenfresser.    Merops  Apiasler  L.    Le  Guepier  vulgaire. 
Imnienwolf.  Bieoenwolf. 

Er  gehört  zu  den  seltenen  und  höchst  unregelmässigen  Erscheinungen, 
doch  ist  fast  keine  unserer  ebeneren  Gegenden ,  wo  er  nicht  schon  vorge- 
kommen wäre.  Im  Wallis  soll  er  am  häufigsten  seyn  und  bisweilen  im 
März  Schaaren  von  Hunderten  durchziehen ,  sogar  sollen  bei  Sitten  schon 
Avelche  gebriitet  haben,  was  gar  wohl  glaublich  ist. 


DER    SCHWEIZ.  ^  95 

2.  Genus.   Eisvogel.    Alcedo  L.    Martin-Pecheur. 
I.  Der  gemeine  Eisvogel.    Alcedo  ispida  L.    Le  Martin-Pecheur  Alcyon. 

Kiinigsfischer ,  in  Chur.     Ischvogel,    in  Bern.     La  Jerse,  Waadt.     La  Zerche,   Freibuig. 
Martina  pescatore,  Tessin. 

Allenthalben  nicht  selten  an  allen  Flüssen  und  Seen ,  doch  in  sofern 
nicht  häufig,  als  in  einem  Revier  immer  nur  ein  Paar  wohnt,  da  sie 
einander  nicht  leiden  können. 


IV.  Familie.    Kukuke.    Cuculi.    Coucous. 
I.  Genus.    Kukuk.     Cuculush.    Coueou. 
I.  Der  europaische  graue  Kukuk.     Cuculus  canorus  L.    Le  Coueou  gris. 
Gugger.    Le  Coueou. 

In  der  ganzen  Schweiz,  nur  nicht  auf  den  hohen  Alpen,  ausgenom- 
men zur  Zugzeit.  Er  kommt  gewöhnlich  mit  Ende  März  oder  in  den 
ersten  Apriltagen  an.  Dass  der  rothbraune  Kukuk,  der  auch  bei  uns  vor- 
kommt, keine  eigene  Art  sei,  ist  nun  eine  ausgemachte  Sache. 

IV.  ORDNUNG. 
Tauben.     Columbce.     Pigeons. 


I.   Genus.    Taube.     Columba  L.    Pigeon. 
I .  Die  Piingeltaube.     Columba  Palumhus  L.    La  Ramier. 

Grosse  Holztaube.   Wilde  Taube.   Pifione  seh'aUca ,  Tessin.    Le  Colon,  Freiburg. 

Häufig  in  grossen  mit  Nadelholz  bewachsenen  Waldungen.    Sie  er- 
scheint mit]  Ende  März  und  verlässt  uns  mit  Ende  October. 


96  WIRBELTHIERE 

2.  Die  Holztaube.     Colomba  Oenas  L.    La  Colombe  Colombin. 
Lachlaube.  Blautaube.    Le  Colon,  Fieiburg. 

Häufig  an  denselben  Orten,  wo  die  Ringeltaube.  Sie  kommt  ungefähr 
mit  der  vorigen  an,   zieht  aber  etwas  früher  weg. 

5.  Die  Haustaube.     Cohunba  Inna  L.    La  Colombe  Biset. 

Bekanntlich  die  Stammtaube  der  zahmen  Tauben,  welche  man  Feld- 
flüchter  nennt.  Es  ist  ungewiss,  ob  sie  bei  uns  irgendwo  wirklich  wild 
vorkomme,  aber  häufig  verwildert  von  ehemaligen  Sclilaglauben ,  und 
kaum  zu  unterscheiden  von  der  eigentlichen  wilden  Taube. 

'i.   Die  Turteltaube.    Cohunba  TiirtarVi.     La  Tourferelle. 
Turteltaube.  Tuiteli.   Wegtaube.    Torlorella,  Tessin. 

Sie  ist  die  seltenste  unserer  Tauben,  kommt  im  April  an  und  verlässt 
uns  im  September.  Ihr  Aufenthalt  sind  Eichen-  und  Buchenwälder.  In 
der  westlichen  und  südlichen  SchAveiz  ist  sie  häufiger  als  in  der  nördli- 
chen. Sie  wird  vom  gemeinen  Mann  mit  der  Lachtaube,  Col.  risoria, 
verwechselt,  welche,  eigentlich  aus  Afrika  stammend ,  hin  und  wieder 
zahm  gehalten  wird,   weil  man  glaubt,  sie  ziehe  die  Gicht  an  sich. 


V.  ORDNUNG. 
Hühner.     Gallinacece.    Gallinaces, 


Wir  führen  nur  die  wilden  Arien  an,  die  zahmen  werden  aucli  bei 
uns  gehalten,  namentlich  das  Hausludin,  Perlhuhn,  der  Truthahn  und 
der  Pfau.  Fasanen  haben  wir  nicht,  und  was  man  auf  den  Bergen, 
z.  B.  in  Uri ,  so  heisst,  sind  Birkhühner. 


DER    SCHWEIZ.  97 

1.  Genus.     Waklhuhn.     Tetrao  L.     Tetras. 

1.  Das  Auerualdhuhn.    Tetrao  Urogallush.     Le  Telras — Auerliahn. 

Auerbahn.  Uihalin.   Urhenne.   Waldhahn.    Gugellialin.    ^/o/cio,  Tessin.    Sloho,  Slolga, 
Stolcho,   Bündten.    Lc  grand  Coq  de  Brufire. 

Nicht  selten  im  Unter-  und  Mittelgebirge  der  Bergeantone.  Doch  ge- 
hört es  nicht  unter  die  gemeinen  Vögel ,  und  geht  bei  weitem  nicht  so 
hoch  in  die  Gebirge  hinauf  als  der  Birkhahn ,  und  niemals  über  die  Region 
des  Holzwuchses.  Er  findet  sich  am  Gotthardt  nicht  höher  als  Mosen. 
Im  Berner  Oberlande  in  den  Gebirgen  am  Thunersee,  in  Habclicrn ,  im 
Grindelwald,  in  Frutigeu,  Simmenthai  u.  s.  w.  In  den  Cantonen  Uri, 
Schwyz,  Unterwaiden,  sehr  selten  im  Canton  Zürich,  dann  aber  auch 
im  Jura,  im  Tessin  und  Wallis. 

2.  Das  mittlere  Waldhuhn.     Tetrao  medius  Mejer.  Le  Tetras  RahUelhan  Temm. 

Ohne  in  den  Streit  einzugehen,  der  es  immer  wahrscheinlicher 
macht,  dass  das  mittlere  Waldhuhn  ein  Bastard  vom  Auerhuhn  und 
Birkhidin  sei ,  muss  hier  nur  auf  den  Umstand  aufmerksam  gemacht  wer- 
den, dass  das  Birkhuhn  meist  höher  im  Gebirge  vorkommt  als  das  Auer- 
huhn. Nur  zweimal  ist  das  mittlere  Waldhuhn  in  Uri  vorgekommen, 
Avo  es  durch  Hrn.  D'  Lüsser  in  Altorf  entdeckt  wurde.  Das  eine  dieser 
Exemplare  befindet  sich  im  Museum  zu  Zürich,  das  andere  in  dem  von 
Turin.  Vielleicht  ist  es  weniger  selten,  wurde  aber  von  Unkundigen 
mit  dem  Auerhuhn  verwechselt,  was  auch  ziemlich  leicht  geschehen 
kann,  obschon  es  sich  leicht  durch  seinen  halb  gabeligen  Schwanz,  durch 
das  schön  Violette  seines  Unterleibes  und  durch  die  geringere  Grösse 
unterscheidet.  Beide  Exemplare  waren  Männchen  und  unterschieden  sich 
durch  nichts  von  einander.  Weibchen  sind  noch  keine  vorgekommen; 
hier  ist  aber  die  Verwechselung  noch  viel  leichter ,  und  es  bedarf  einer 
genauen  Untersuchung  und  Vergleichung  von  Kennern. 


9t{  WIRBELTHIERE 

5.  Das  Birkhuhn.     Tetrao  Tetrix  L.    Le  Tetras  Birkhan. 

GabelschwSnziges  Waldhuhn.     Bhkhuhn.    Laubhahn.    Beiglasan.    Spillhahn.    Spillhuhn. 
Das  Weibchen:  Laarhenne,  Schildhalin,  Grigelhahn.    Coq  de  Bruyere  ä  queue  fourchue. 

Dieser  schöne  Vogel  kommt  in  den  Waldcantoncn  unter  dem  Namen 
des  Fasans  häufig  vor.  Er  ist  überhaupt  viel  häufiger  als  der  Auerhahn, 
und  kommt  bis  an  die  Grenzen  des  Ilolzwuchses  hinauf  vor,  höher  als 
der  Auerhahn;  auch  im  Urserenthale  kommt  er  noch  vor.  Nie  kommen 
diese  Hühner  in  die  Ebenen ,  doch  wurde  einst  eine  Henne  bei  Winter- 
thur  geschossen,  obschon  man  vorher  im  Canton  Zürich  nie  eine  Spur 
dieses  Vogels  hatte.  Im  Winter  ziehen  sie  sich  tiefer  in  die  Mittel- 
waldungen herab;  sie  werden  dann  auf  dem  südlichen  Abhang  der  Ober- 
ländergebirge im  Wallis  häufig  gefangen.  Auch  im  Jura  und  jenseits  im 
Tessin ,  sind  -sie  häufig. 

;.  Das  Haselhuhn.     Tetrao  Bonasia  L.    La  Gelinote. 
Das  Haselliuhn.   5erni>one,  i'Wrra,  Tessin. 

Es  bew'olmt  dieselben  Gegenden  wie  der  Auerhahn,  und  ist  in  den 
Vorwälderii  der  Alpen  und  in  den  Mittelgebirgen  nicht  selten.  Es  steigt 
sogar  in's  Urserenlhal  hinauf,  und  ist  dort,  was  merkwürdig  ist,  im 
Winter  im  Wäldchen  oberhalb  Andermatt  anzutreffen ,  im  Sommer  sehr 
selten. 

5.  Das  Schneehuhn.     Tetrao  Lagopus  L.    Le  Ptarmigan. 
Schneehuhn.   Steinhuhn.   Weisshuhn.  L'Orbene. 

Ungemein  häufig  in  allen  Alpen  bis  zur  Grenze  des  ewigen  Schnee's, 
aber  nicht  im  Jura.  Sie  scheuen  die  Sonnenwärme  und  das  blendende 
Sonnenlicht,  daher  findet  man  sie  mehr  auf  der  Nordseite  der  Gebirge, 
zwischen  Fclsenstücken  und  Alprosengebüschen.  Im  Herbst  und  Winter 
gehen  sie  tiefer  herab,  bis  in  die  höheren  Alpenthäler,  steigen  aber  an 
heitern  Wintertagen  wieder  höher  hinauf.  Im  Winter  soll  es  auf  dem 
Saleve  bei  Genf  vorkommen,  wie  Necker  angibt.  Ob  unser  Schneehuhn 
vom  norwegischen  und  isländischen  verschieden  sei,  lässt  sich  nur  durch 


DER     SCHWEIZ.  99 

^       nor- 


genaue  Vergleichung  und  durch  die  Lebensart  ausmilteln.  Das 
wegische  ist  kleiner  und  hat  längere  und  weissere  Nägel.  Dass  das 
Morasthuhn,  Tetrao  Saliceti,  ein  ganz  andei-es  Huhn  sei,  ist  unbestrit- 
ten; es  ist  ein  nordischer  Yogel.  Ebenso  kann  das  schottische  Waldhuhn, 
Tetrao  scoticus,  ungeachtet  neuerer  Einwürfe  dagegen,  wohl  sicher  als 
eigene  Art  angesehen  werden,  da  es  sich  nie  verändert  und  Sommer  und 
Winter  sein  braunes  Kleid  behält;  wenn  es  eine  klimatische  Yarietät 
wäre,  wäre  es  viel  eher  eine  Varietät  des  Morasthulins. 

2.   Genus.    Feldhuhn.    Perdix  Lalh.     Perdrix. 

1.  Das  gemeine  Feldhuhn.     Perdix  cinerea  Lalh.    La  Perdrix  grise. 

Rebhuhn. 

In  der  ebenen  Schweiz  gemein,  doch  eben  nicht  häufig,  da  die  öftere 
Jagd  es  allenthalben  seltener  gemacht  hat;  und  nur  seine  starke  Ver- 
mehrung verwahrt  es  gegen  gänzliche  Ausrottung.  Da  wo  Buchweizen 
gebaut  wird,   soll  es  häufiger  vorkommen.     In  den  Gebirgen  nirgends. 

2.  Das  Stcinliuhn.    Perdix  saxatilis  Meyer.     La  Perdrix  Partavelle. 

Steinhuhn.  Pernise.  Peinissh.   Pernice.   Perdrix  grecque  Temm. 

Auf  allen  hohen  Alpen  in  den  felsigen  Berghöhen  ob  der  Ilolzregion. 
Im  Urserenthale  findet  man  sie  da& ganze  Jahr  durch.  Nur  im  Winter 
gehen  sie  tiefer  herab,  aber  nicht  in  die  Wälder,  da  sie  nie  auf  Bäume 
sich  setzen,  sondern  auf  die  mehr  oder  minder  begrasten  Schutthalden, 
welche  sich  oft  tief  in  die  Thäler  herunterziehen.  So  trifft  man  sie,  nach 
Steinmüller,  bei  Quinten  und  Masen  am  W  allersee  oft  bis  zu  den  Häusern 
am  See  an.  Sie  leben  gesellig  in  Gesellschaften  von  lo  und  mehr  Stücken, 
welche  Gesellschaften  sich  aber  zur  Begattungszeit  in  Paare  trennen.  In 
der  Gefangenschaft  Averden  sie  in  der  kürzesten  Zeit  sehr  zahm,  allein 
wenn  man  mehrere  beisammen  hält,  so  streiten  sich  die  Hahnen  unter 
einander  bis  zum  Tode.  Am  Jura  hat  man  sie  niemals  bemerkt.  Zwar 
sagt  Necker,  dass  sie  am  Fusse  des  Jura  bei  Genf  vorkämen;  allein  es 
ist  doch  wahrscheinlich  eine  Verwechslung  mit  dem  Ilothhuhn. 


400  WIRBELTHIERE 

Mit  diesem  Vogel  geht  es  wie  mit  dem  Citronfinken^  er  ist  in  der 
Schweiz  ausschliessend  ein  Alpenvogel  j  kommt  nie  in  den  wär- 
meren Regionen  vor,  und  doch  soll  er  ein  Bewohner  Unter-Italiens, 
Siciliens  und  Griechenlands  seyn.  Bonaparte  bildet  ihn  in  seiner  Fauna 
italica  so  deutlich  ah,  dass  keine  Verwechslung  hier  möglich  ist,  da 
Perdix  petrosa  jener  Gegenden  ein  ganz  anderer  Vogel  ist.  Unser  Stein- 
huhn findet  sich  auch  am  Caucasus. 

5.  Das  rothe  Feldluihu.    Perdix  rubra  Briss.    La  Perdrix  rouge. 

Nach  Sprüngli  und  Necker,  am  Fusse  des  Jura  in  den  Cantonen 
Waadt  und  Genf.  Sprüngli  erhielt  zwei  lebende  aus  der  Gegend  von 
Nyon.   Sie  sollen  ehemals  aus  Frankreich  hier  versetzt  worden  seyn. 

f.  Die  Wachtel.     Perdix  Coturnix  Lalh.     La  Caille. 
La  Quaglia,  Tessin. 

In  allen  ebeneren  Gegenden  der  Schweiz  gemein ,  aber  auch  in  'den 
Alpenthälern ,  welche  schöne  Wiesen  haben,  so  im  Urserenthale. 


VI.   ORDNUNG. 
Laufvögel.    Cursorii.    Coureurs. 


I.  Genus.    Trappe.    Otis.     Outarde. 
1.  Der  grosse  Trappe.    'Otis  tarda  L.    L'Outarde  barbue. 
Trappe.  Trappgans.  Trapphuhn.    La.grande  Outarde. 

Selten,  meist  in  kalten  Vi^intern,  in  kleiner  Anzahl,  zwei  bis  zwölf 
Stück,  doch  auch  einzeln.  Man  findet  solche  in  zwei  oder  drei  Jahren 
gewiss  einmal,  aber  nur  in  Ebenen. 


DER    SCHWEIZ. 


101 


3.  Der  kleine  Trappe.    Otis  Tetrax  L.  L'Oularde  Canepetiere. 
Zwergtrappe. 

Hin  und  wieder  im  Winter  einzeln,  und  immer  nur  Weibchen  oder 
junge  Männchen.  Solche  werden  geschossen  im  Canton  Zürich,  Luzern, 
bei  Ronstanz,  Bern  u.  s.  w.,  allemal  im  Januar. 

2.   Genus.    Steiuwa'lzer.     Oedicnemus  Tenim.     Oedicneme. 
I.  Der  Steinvvälzer.     Oedicnemus  crepitans  ^emm.     L'Oedicneme  eriard. 
Brachvogel. 

Nicht  ganz  selten  im  Herbst ,  oft  bis  im  November  und  December , 
auch  im  Frühjahr  im  März  und  April,  auf  Brachfeldern  oder  haidenartigen 
Gegenden,  deren  wir  aber  wenige  haben,  auch  an  den  Ufern  der  Flüsse. 

3.  Genus.    Läufer.     Cursorius  Lath.     Court-vite. 
I .  Der  isabellfarbige  Läufer.     Cursorius  isahellinus  Meyer.     Le  Court-vite  isabelle. 

Dieser  Vogel  ist  eigentlich  im  nördlichen  Afrika  zu  Hause,  allein 
unbekannte  Ursachen  bringen  ihn  zuweilen  nach  Europa,  wo  man  ihn 
einzeln  oder  paarweise  in  sehr  verschiedenen  Gegenden  angetroffen  hat. 
Es  sind  solche  Vögel  in  England,  Frankreich,  Deutschland  und  Italien 
gefangen  worden.  In  der  Schweiz  wurde  der  erste  bekannte  im  Septem- 
ber i'^^Si  hei  Yverdon  geschossen,  und  kam  in  die  Sammlung  des  Hrn. 
Pfarrer  Sprüngli  in  Bern,  wo  er  bis  auf  die  letzten  Jahre  als  der  einzige 
seiner  Art  blieb.  Den  13.  October  i833  wurde  ein  zweiter  bei  Lasarraz 
am  Fusse  des  Jura  im  Canton  Waadt  auf  einem  Hügel  bemerkt  und  er- 
legt; und  zwei  Jahre  später,  den  i3.  October  i835  bemerkte  man  aber- 
mals zwei  Läufer  zwischen  Lasarraz  und  Aubonne,  ebenfalls  am  Fusse  des 
Jura,  wovon  aber  nur  der  eine  geschossen  wurde.  So  kennen  wir  also 
vier  Beispiele  vom  Vorkommen  dieses  seltenen  Vogels,  alle  im  Umfange 
des  Cantons  Waadt,  alle  in  derselben  Jahreszeit.  Der  im  Jahre  i833 
getödtete  Vogel  ist  im  Allgemeinen  blasser  und  durchaus  ungefleckt,  mit 


102  WIRBELTHIERE 

Ausnahme  eines  grossen  schwarzen  Fleckens  an  den  Seiten,  welcher  aher 
durch  die  Flügel  grosscntheils  bedeckt  wird.  Die  Streifen  am  Ropf  sind 
Aveniger  stark,  das  Weisse  ist  etwas  schmutzig,  und  der  Schwanz  nicht 
tiefschwarz,  sondern  rostfarb  überlaufen.  Zu  bemerken  ist  von  diesem 
Vogel,  dass  bei  ihm  die  Schwungfedern  mehr  abgestutzt  sind  als  bei  den 
andern;  ob  diess  eine  Folge  von  Altersveränderungen  sei,  müsste  durch 
mehrfache  Ycrgleichungen  ausgemittelt  werden.  Der  Yogel  in  Bern 
scheint  ein  jüngeres  Thier  gewesen  zu  seyn,  wie  sein  mehr  geflecktes 
Ansehen  zu  beweisen  scheint. 


VII.  ORDNUNG. 
Sumpfvögel.     Grallatores.     Echassiers. 


I.  Genus.    Regenpfeifer.     Charadrius  L.     Pluvier. 

1.  Der  Goldregenpfeifer.     Charadrius  auraius  Such.     Le  Pluvier  dore. 

Heidepfeifer.    Plume  cCor.    Charadrius  apricariiu.    Ch.  pluvialis  Gmel.  Linn. 

In  manchen  Jahren  häufig,  in  anderen  selten.  Er  erscheint  bei  uns 
im  Herbstmonat,  zieht  in  kleinen  Schaaren  auf  nassen  Wiesen  und  Brach- 
feldern nach  Insekten  umher.  Bisweilen  findet  man  einzelne  im  Decem- 
ber  und  Januar.  Aeusserst  selten  bemerkt  man  ihn  im  hochzeitlichen 
Kleide,  mit  schwarzem  Unterleib  in  den  letzten  Tagen  ihres  Zuges. 

2.  Der  Mornell-Regenpfeifer.     Charadrius  Morinellus  h.     Le  Pluvier  guignard. 

Dummer  Regenpfeifer.    MorncU. 

Gegen  Ende  März  erscheint  dieser  Regenpfeifer  zuweilen  auf  seinem 
Rückzuge  nach  Norden,  häufiger  im  Herbst  auf  Brachäckern.  Er  gehört 
zu  den  seltenen,  nicht  regelmässigen  Erscheinungen. 


DER  SCHWEIZ.  105 

3.  Der  Halsbandregenpfeifer.    Charadrius  Hiaticula  L.    Le  graiid  Pluvier  ä  collier. 
Grössere  Seelerche.   Strandläufer. 


\ 


Im  Frühjahr  und  Herbst  an  den  Ufern  der  FUisse  und  See'n,  einzehi 
oder  in  klehien  FUigen.  Man  sieht  sie  noch  spät  im  Frühjahr,  doch 
nisten  sie  kaum  hei  uns,  aber  schon  im  Anfang  Augusts  sind  sie  wieder 
da ,  und  verschwinden  im  September. 

4.  Der  kleine  Regenpfeifer.     Charadrius  minor  Meyer.     Le  petit  Pluvier  a  collier. 

Ch.  curonicus  Gniel.    Ck.  ßmuaüUs  Bechst. 

Zu  gleicher  Zeit  und  an  denselben  Orten.  Er  hat  auch  den  gleichen 
Namen . 

5.  Der  Regenpfeifer  mit   unterbrochenem  Halsbande.      Charadrius  caniianus  Lath. 

Le  Pluvier  a  collier  interrompu. 

Charadrius  albifrons  Meyer.    Charadrius  alexandrinus  Gmel.     Ch.  liuoralis  Bechst. 

Viel  seltener  als  die  beiden  vorigen.  So  viel  bekannt,  wurde  er 
einige  Male  am  Genfersee  geschossen. 

2.   Genus.     Sanderling.     Calidris  Illig.    Sanderling. 
1 .  Der  graue  Sanderling.     Calidris  arenaria  Illig.     Le  Sanderling  variable. 

Arenaria  Calidris  Meyer.    Charadrius  Calidris  Gmel.   Arenaria  grisea  Bechst.    Tringa  are- 
naria Gmel.   Sandläufer.     f^endangeUe  blanche. 

Dieser  kleine  Sandvogel  gehört  imter  die  seltenen  Erscheinungen. 
Er  erscheint  im  Frühjahr  und  Herbst  an  den  sandigen  Ufern  der  See  u 
und  Flüsse,  meist  in  kleineren  Truppen. 

5.    Genus.    Lofiler.    Platalea  Linn.     Spatule. 
I .  Der  weisse  Löffler.    Platalea  leucorodia  L.     La  Spatule  blanche. 
Loffler.  Lüfielgans.  Schustler.   Le  bec  de  cuillcre. 

Sehr  selten,  nur  zuweilen  kommt  er  im  Spätsommer  an  den  Ufern 


104  WIRBELTHIERE 

der  Flüsse  und  See'n  und  auf  Sümpfen  vor.     Seit  vielen  Jahren  ist,   so 
viel  bekannt,  keiner  mehr  getödtet  oder  gesehen  worden. 

4.   Genus.     Reiher.     Ardea  L.    Ileroii. 

1.  Der  graue  Reiher.     Ardea  cinerea  Lalh.    Lc  Heron  cendrc. 

Reilier.  Reigel.  Fischrcigel.   Heran  gris.  Ardea  major. 

Allenthalben  an  See'n  und  Flüssen,  das  ganze  Jahr  durch ,  doch  im 
Winter  weniger,  als  in  den  übrigen  Jahrszeiten.  Am  häufigsten  am 
Wallersee  und  am  obern  Tlieil  des  Vierwaldstädtersee's,  wo  er  in  Felsen 
nistet.    Auch  an  der  Aar  und  Limniat  ist  er  häufig. 

2.  Der  Put-purreiher.    Ardea  purpurea\J\nn.     La  II<5ron  pourpre. 

Braunreigel.   Zimmetreigel. 

Viel  seltener  als  der  vorige,  und  nur  auf  dem  Zuge  in  den  letzten 
Tagen  des  Aprils  und  den  ersten  des  Mai's.  Im  Oetober  t836  wurde  ein 
Purpurreiher  beim  Dorfe  Andermatt  im  ürserenthale  geschossen. 

"?>.  Der  grosse  Silberreiher.     Ardea  Egretta  Linn.     Le  Heron  Aigrelte. 
Grosser  weisser  Reiher.    La  grande  Aigrelte. 

Einer  der  seltensten  Vögel,  von  welchem  nur  zwei  Exemplare  als 
in  der  Schweiz  vorkommend  bekannt  sind.  Beide  wurden  zu  Sprüng- 
li's  Zeiten,  der  eine  im  Oetober  bei  Murten,  der  andere  im  December  bei 
Yverdon  geschossen. 

Die  Synonyme  Ardea  leuce ^  Ardea  Candida,  passen  nicht  auf  diesen 
Vogel,  sondern  auf  den  amerikanischen  weissen  Reiher,  der  von  diesem 
verschieden,  und  viel  kleiner  ist. 

4.  Der  kleine  Silberreiher.    Ardea  Garzetta  L.     Le  Heron  Garzelle. 
Straussreilier.    La  petite  Aigrelte. 

Selten,  aber  viel  häufiger  als  der  grosse.  Er  scheint  ziemlich  regel- 
mässig fast  jedes  Jahr  im  Mai  bei  uns  durchzuziehen,  und  wurde  an  sehr 


DER    SCHWEIZ.  lOS 

verschiedenen  Orten  gesehen.  Den  4-  und  5.  Mai  1817  wurden  zwei 
Männchen  am  Zürchersee  geschossen,  welche  dort  einige  Tage  sich  auf- 
gehalten hatten. 

Auch  dieser  Vogel  ist  nicht  mit  dem  amerikanischen  kleinen  Silber- 
reiher, Ardea  nivea,  zu  verwechseln,  welcher  kleiner  ist.  Der  unserige 
kommt  auch  am  Cap  vor,  und  ebenso  auf  den  Sundinseln. 

5.  Der  Rohrdommel.     Ardea  stellaris  L.    Le  Heren  grand  Butor. 

Rohrrind.     Moosstier.     In  Zürich:   Larind.     Lou   boau  de  marels ,    Freiburg.     Tarabuso, 
Tessin.   Le  Butor. 

In  Sümpfen  und  an  schilfreichen  See'n  nicht  selten.  Er  brütet  wahr- 
scheinlich bei  uns.  Er  scheint  im  Winter  meist  zu  bleiben,  denn  man 
erhielt  ihn  in  allen  Wintermonaten,  aber  dann  nur  Männchen;  die 
Weibchen  scheinen  auszuwandern. 

6.  Der  Nachtreiher.     Ardea  Nycticorax  L.    Le  Bihoreau  ä  manteau  noir. 

Schildreiher.  Quakreiher.  Nachtrabe. 

Fast  alle  Jahre  wird  er  in  den  letzten  Tagen  des  Aprils  und  Mai's 
angetroffen  5  er  scheint  aber  bei  uns  nicht  zu  brüten.  Es  ist  einer  der 
weit  verbreitetsten  Vögel,  und  auch  in  Nordamerika  häufig. 

7.  Der  Rallenreiher.     Ardea  ralloides  Scopoli.    Le  Heron  Crabier. 

Schurkereiher.     Gelber  Crabbenfresser.     Spanischer  Reiher.     Jungherli.     ^rdea   comala. 
Ard.  caslanea.     Crabier  de  Mahon. 

Er  kommt  beinahe  regelmässig  in  den  ersten  Tagen  des  Mai's  bei 
uns  auf  dem  Durchzuge  vor.    Doch  scheint  er  nicht  bei  uns  zu  brüten. 

8.  Der  kleine  Rohrdommel.     Ardea  minuia  L.    Le  Heron  Blongios. 

Staudcnreiherh.    Blongios  de  Suissc. 

Dieser  kleine,  niedliche  Vogel  ist  wirkUch  gar  nicht  selten,  und 
brütet  bestimmt  bei  uns.  Ein  Exemplar  wurde  einst  im  Garten  des  Prof. 
Schinz  in  Zürich,  mitten  in  der  Stadt,  von  einem  Baume  geschossen. 

14 


106  WIRBELTHIERE 

5.   Genus.    Storch.     Ciconia  L.    Cigogne. 

1.  Der  weisse  Storch.     Ciconia  alba  Bellon.     La  Cigogne  blanche. 

In  einigen  Gegenden  häufig,  in  anderen  gar  nicht 5  im  Ganzen  haben 
viele  Dörfer  und  Städte  keine  Storchennester  mehr,  welche  ehemals 
solche  hatten.    Im  Aargau  und  Rheinthal  sind  sie  noch  am  häufigsten. 

2.  Der  schwarze  Storch.     Ciconia  nigra  Bellon.     La  Cigogne  noire. 

Selten  auf  seinem  Zuge  im  Frühjahr  und  Herbst,  einzeln.  Bei  Genf 
soll  er  fast  alle  Jalire  im  Herbstzuge  nicht  selten  seyn,  im  Frühjahr  da- 
gegen seltener.  Im  Herbst  suid  es  meist  junge  schwarze  Störche  welche 
durchziehen,  und  noch  das  braune  Jugendkleid  tragen.  Er  nistet  nie 
bei  uns. 

6.  Genus.    Kranich.     Grus  Fall.     Grue. 

I.  Der  graue  Kranich.     Grus  cinerea  Bechst.    La  Grue  cendree. 

Er  gehört  zu  den  seltenen  durchziehenden  Yögeln.  Nur  im  Frühjahr 
lassen  sich  einzelne  Kraniche  hier  oder  da  nieder.  Am  Bodensee  ge- 
schieht diess  indess  fast  alle  Jahre,  und  ebenso  am  Neuenburgersee. 
Bei  Zürich  sehr  selten;  doch  sind  mehrere  Beispiele  vorhanden,  aber 
keines  ist  noch  im  Herbst  vorgekommen. 

7.  Genus.    Ibis.    Ibis  Lacep.     Ibis. 
I.  Der  braune  Ibis.    Ibis  Falcinellus  Temm.     Ibis  Falcinelle. 
Lc  Courlis  Verl.    Ibis  sacre  Tcmm. 

Selten  in  der  westlichen  Schweiz ;  doch  ist  dieser  schöne  Vogel  seit 
einigen  Jahren  öfters  an  den  See'n  von  Biel  und  Neuenburg  vorgekom- 
men. Fast  immer  im  Frühjahr.  Doch  erhielt  man  in  Bern  auch  einige 
im  Januar  und  Juli.    Vielleicht  haben  sie  da  gebrütet. 


DER   SCHWEIZ.  107 

8.  Genus.    Brachvogel.    Numenius  Briss.    Courlis. 

1 .  Der  grosse  Brachvogel.    Numenius  Arquata  Lath.    Le  grand  Couriis  cendre. 

Doppelschnepfe.  Gruser.  Griel,  am  Bodensee.  Louis,  bei  Zürich,  seines  Geschreis  wegen. 
Le  Courlis. 

Nicht  sehr  selten  im  Frühjahr,  seltener  im  Herbst.  Sogar  trifft  man 
zuweilen  einzelne  in  gelinden  Wintern.  Man  findet  ihn  auf  Feldern  und 
an  See'n  und  Flüssen.  Seine  gewöhnliche  Sti'ichzeit  ist  in  den  letzten 
Tagen  des  Augusts,  der  VViederstrich  im  April.  Einzelne  mögen  auch 
bei  uns  brüten. 

2.  Der  Regenbrachvogel.     Numenius  phceopus  h^ih.    Le  Courlis  Courlieu. 

Kleiner  Bracher.    Wirgeier,  am  Bodensee.    Halblouis,  bei  Zürich.    Petit  Courlis. 

Tax  gleicher  Zeit  und  an  denselben  Orten  wie  der  vorige,  aber  un- 
gleich seltener.    Auch  er  kommt  bisweilen  im  Winter  vor. 

g.   Genus.     Schnepfe.    Scolopax  lUig.    Becasse. 

1.  Die  Waldschnepfe.    Scolopax  rusticola  Linn.    La  Becasse  ordinaire. 

Im  October  oder  Ende  Septembers  und  im  März,  auf  den  Wanderun- 
gen; das  eine  Jahr  häufiger  als  das  andere.  Viele  Paare  bleiben  auch  zum 
Brüten  zurück,  doch  nicht  alle  Jahre.  Sie  brüten  bei  uns  sehr  früh 5  es 
sind  Beispiele  bekannt,  wo  noch  in  der  Lösezeit  brütende  Schnepfen^  die 
vom  Neste  aufflogen,  geschossen  wurden.  Sie  ziehen  des  Nachts,  nie- 
mals in  grossen  Schaaren,  sondern  in  kleinen  Truppen. 

2.  Die  Doppelschnepfe.    Scolopax  major  L.    La  grande  Becassine. 

Becassine  double.    Lombarde,  double  Sourde. 

Im  September  auf  dem  Strich,  aber  nur  für  kurze  Zeit;  häufiger  im 
Frühjahr,  aber  auch  in  manchen  Jahren  gar  nicht;  in  den  ersten  Tagen 
des  Aprils. 


108  WIRBELTHIERE 

5.  Die  Heerschnepfe.    Scolopax  Gallinago  L.    La  Becassine  ordinaire. 
Rindschnepfe.  3Ioosschnepfe.  Becassine.  La  Chevrette,  Cant.  Waadt. 

Vom  August  bis  November  häufig  in  Sümpfen,  in  Graben,  auf  nassen 
Wiesen;  dann  wieder  im  März  und  April.  In  gelinden  Wintern  bleiben 
immer  einige  da;  viele  brüten  auch  bei  uns,  die  meisten  ziehen  jedoch 
nördlich. 

4.  Die  Moorschnepfe.    Scolopax  Gallinula  L.    La  Becassine  sourde. 

Haarschnepfe.  Zuckerschnepfe.  Stumme  Schnepfe.  Halbschnepfe.  WüschU.    La  Sourde. 

Ebenfalls  häufig  in  Sümpfen.  Sie  werden  ihres  Fleisches  wegen  sehr 
gesucht. 

10.   Genus.    Sumpflaufer.    Limosa  Briss.     Bärge. 

1.  Der  schwarzschwänzige   Sumpfläufer.     Limosa  melanura  Leissler.     La  Bärge  h 

queue  noire. 

Grande  Bärge. 

Ziemlich  selten  im  Frühjahr  und  Herbst  auf  dem  Zuge.  £s  ist  nicht 
unwahrscheinlich,  dass  einzelne  Paare  hier  nisten,  da  man  einzelne 
Vögel  den  ganzen  Sommer  durch  angetroffen  hat. 

2.  Der  rostrothe  Sumpfläufer.    Limosa  rufa  Briss.    La  Bärge  rouge. 

Sehr  selten,  und  nur  im  Durchzuge.  Sprüngli  erhielt  ihn  im  3Iai  im 
Frühlingskleide  vom  sogenannten  grossen  Moos.  Im  Herbst  kommt  er 
schon  im  Winterkleide  an.  Den  Meyer'schen  Sumpfläufer,  Limosa 
Meyeri,  halten  wir  für  den  jungen  Vogel. 

n.   Genus.    Wasserläufer.     Totanus 'Sechst.    Chevalier. 
I.  Der  grünfüssige  "Wasserläufer.     Tolanus  Glollis  Sechst.    Le  Chevalier  Aboyeur. 
Totanus  chloropus  Meyer.    T.  fislulans  Sechst. 

Nicht  häufig  auf  dem  Durchzuge,  im  Frühjahr  und  Herbst  an  den 
steinigen  Ufern  der  Flüsse  und  See'n,  weniger  in  Sümpfen. 


DER    SCHWEIZ.  109 

2.  Der  Teichwasserläufer.     Totanus  stagnaülis  Bechst.    Le  Chevalier  stagnatile. 

Selten ,  doch  fast  alle  Jahre  in  der  westlichen  Schweiz,  in  den  Can- 
tonen  Neuenburg,  Waadt  und  Genf. 

3.  Der  rothfüssige  Wasserläufer.     Totanus  Calidris  Bechst.    Le  Chevalier  Gambette. 

Tringa  Gambetta.    Chef  alier  ä  pieds  rouges. 

Im  Frühjahr  und  Herbst  nicht  selten  in  Sümpfen,  sumpfigen  Wiesen 
und  an  den  sandigen  Ufern  der  See'n.  Er  zieht  schon  im  August,  und  mit 
Ende  Septembers  ist  er  schon  weg.  Man  trifft  ihn  meist  in  kleinen 
Gruppen  an. 

4.  Der  punktirte  Wasserläufer.     Totanus  ochropus  Temm.    Le  Chevalier  Cul-blanc. 

Le  Cul-blanc. 

Nicht  selten  an  den  Ufern  der  Flüsse  und  See'n  vom  Ende  März  bis 
im  September.    Er  brütet  also  bei  uns. 

5.  Der  Waldwasserläufer.     Totamis  Glareola  Temm.    Le  Chevalier  sylvain. 

Im  März  und  April,  seltener  im  August  und  September,  an  den  Ufern 
der  See'n,  Flüsse  und  in  Sümpfen  in  kleinen  Gesellschaften.  Wahr- 
scheinlich brütet  er  bei  uns. 

6.  Der  trillernde  Wasserläufer.  Totanus  hj-poleucus  Temm .  Le  Chevalier  Guignette. 

Seelerche.  Lysliker.  Pfisterlin.    La  FendangeUe. 

Den  ganzen  Sommer  durch  an  den  Ufern  der  See'n  und  Flüsse;  er 
zieht  schon  im  August,  und  kommt  in  den  ersten  Tagen  des  Aprils  hier 
an.  Er  ist  der  gemeinste  der  ganzen  Gattung.  Man  hört  sein  Geschrei 
oft  tief  in  der  Nacht. 

12.   Genus.    Strandläufer.     Tringa  Briss.    Becasseau. 
I.  Der  graue  Strandläufer.     Tringa  cinerea  \Aim.    Le  Becasseau  Maubeche- 
Tringa  ferruginea  Meyer.    Tringa  islandica  Gmel.    La  Maubeche  tachelee  Buff. 

Aeusserst  selten  im  Frühjahr  und  Herbst  an  den  Ufern  der  Flüsse 


110  WIRBELTHIERE 

und  See'n,  aber  wohl  nur  als   Tringa  cinerea  ^  das  heisst  im  Herbst- 
und Winterkleide. 

2.  Der  Meerstrandläufer.     Tringa  maritima  Brunn.    Le  Becasseau  violet. 

Tringa  Calidris  Linn. 

Jährlich  auf  dem  Zuge  im  Frühjahr  und  Herbst  am  Neuenburger-  und 
Bielersee. 

3.  Der  bogensclinäbelige   Strandläufer.      Tringa  subarquata  Temm.     Le  Becasseau 

Cocorli. 

Namenius  ferrugineus  Meyer.  Scolopax  subarquata. 

An  den  Ufern  der  See'n  und  Flüsse  oder  Bäche,  im  Frühjahr,  Spät- 
sommer und  Herbst,  meist  in  kleinen  Truppen,  mehr  im  Winter-  als  im 
Sommerkleide. 

4.  Der  plattschnäbelige  Strandläufer.     Tringa  plalyrhyncha  Temm.     Le  Becasseau 

platyrhynque. 

Scolopax  pygmaa  Gm.    Numcnius  pusillus  ßeclist. 

Sehr  selten  am  Bodensee  und  andern  See'n,  ist  bei  uns  meist  im 
August  vorgekommen. 

"i.  Der  veränderliche  Strandläufer.     Tringa  variabilis  Meyer.    Le  Becasseau  variable. 
Tringa  alpina.  Alouetle  de  mcr  ä  collier. 

Im  Frühjahr  selten,  häufiger  im  August  und  September,  am  Ufer  der 
See'n  und  Flüsse,  selbst  im  Gebirge. 

G.  Der  langbeinige  Strandläufer.     Tringa  longipes.    Le  Becasseau  ä  longs  pieds. 

Totanus  Juscus.     Tringa  alra  Gmel.     Totanus  natans  Bechst.     Totanus  maculatus   Bechst. 
Chevalier  arlcquin  Temm.    La  Bärge  aux  pieds  rouges. 

Im  Frühjahr  und  Herbst  an  See'n  und  Flüssen ,  selbst  an  der  Reuss 
im  Urserenthale ,  in  allen  seinen  Kleidern,  doch  nicht  eben  häufig. 


DER  SCHWEIZ.  Hl 

7.  Der  Schinzische  Strandläufer.     Tringa  Schinzii  Brehm.     La  Becasseau  Schinz,. 

Seltener  als  der  vorige,  aber  an  denselben  Orten. 

8.  Der  Temmink'sche  Strandläufer.      Tringa    Temminckii  Leisler.     Le  Becasseau 

Temmia. 

Selten  im  Frühjahr  und  Herbst  an  den  Ufern  der  Flüsse  und  See'n. 

g.  Der  kleine  Strandläufer'.     Tringa  minuta  heisXer .    Le  Becasseau  echasses  Temm. 
Zvvergstrandlaufer. 

Auch  selten,  an  denselben  Orten  wie  der  Temmink'sche. 

10.  Der  Kampfstrandläufer.     Tringa  pugnax  hmn.     Le  Becasseau  combattant. 
Machetes  pugnax  Cuv.    Le  Comhatlant. 

Im  Frühjahr  und  Herbst  auf  seinen  Zügen  nicht  selten,  aber  meist 
noch  im  Winterkleide,  seltener  im  hochzeitlichen  Kleide.  Er  brütet  aber 
doch  hin  und  wieder,  wie  z.  B.  im  Rheinthale,  aber  nur  einzelne  Paare. 

i3.   Genus.    Steinwälzer.    Strepsilas  Illig.    Tourne-pierre. 
I.  Der  Halsband-Steinwälzer.    Strepsilas  collaris  Temm.    Le  Tourne-pierre  ä  coUier. 
Tringa  interpres  Gmel.    Couland-chaud.  Steindreher. 

Sehr  selten,  auf  seinem  Zuge  im  April  und  September  einzeln  an 
den  Ufern  der  See'n  und  Flüsse.  Junge  Steinwälzer  wurden  auch  im 
September  1816  und  im  April  18 18  an  den  Ufern  des  Genfersee's  gesehen. 

14.   Genus.    Kiebitz.     Vanellus  Briss.     Vanneau. 

I .  Der  gehaubte  Kiebitz.     Vanellus  cristatus  Meyer.    Le  Vanneau  huppe. 

Kiebitz.  Gyriz. 

Ungemein  hcäufig  auf  seinem  Durchzuge  im  Frühjahr,  oft  schon  im 
Februar,  dann  auf  Feldern.  Im  October  verlässt  er  uns;  doch  wird  er 
oft  noch  im  November  und  December  einzeln  angetroffen.    An  manchen 


112  WIRBELTHIERE 

Orten  nistet  er,  doch  nicht  in  bedeutender  Menge,  und  nur  sehen  werden 
die  Eier  aufgesucht. 

•>..    Der   schwarzbauchige   Kiebitz.      Vaneüus    melanogaster   Bechst.      Le   Vanneau 
pluvier. 

Tringa    helveüca.     f^anettus   kelfclicus.     Tringa    Squatarola    Gmel.     Tringa    varia    (Iniel. 
Vanneau  suissc. 

Selten  im  Herbßt,  öfter  im  Frühjahr,  und  am  seltensten  im  Sommer- 
kleide. Er  findet  sich  an  See'n,  auf  Sümpfen  und  Brachfeldern.  Auf 
dem  grossen  Moose ,  zwischen  dem  Neuenburger  -  und  Murtncrsee ,  er- 
scheint er  alle  Jahre  im  Mai  auf  dem  Durchzuge  in  Menge. 

i5.    Genus.     Säbelschnabler.     Recurvirostra  L.     Avocetle. 

I.  Der  europäische  Säbelschnabler.    Recurvirostra  AvoceUa  L.    L'Avocette  ä  nuque 
noire. 

Ueberscbnabel.  Meer-Chevalier.   L'Avocette. 

Selten  auf  dem  Zuge  im  Frühjahr  und  Herbst  5  doch  erhielt  Sprüngli 
mehrmals  einige  im  Sommer ,  im  Juni ,  und  fand  beim  Weibchen  ziemlich 
gi'osse  Eier ,  so  dass  es  leicht  möglich  wäre ,  dass  er  zuweilen  bei  ims 
brüten  würde.  Immer  gehört  er  bei  uns  unter  die  sehr  seltenen  Vögel 
und  findet  sich  am  Ufer  der  Seen  und  Flüsse. 

16.  Genus.    Austernfischer.    Hcematopus  L.    Huitrier. 

I.  Der  rothfiissige  Austernfischer.     Hwmatopus  Ostralegm  L.     L'Huilrier  Pie. 
Meerelster.  Austernfresser.  Austerndieb.   L'Huilrier. 

Selten  und  meist  nur  im  Sommer  auf  Sümpfen  oder  an  den  Ufern  der 
See'n  und  Flüsse.  Bei  Yverdon  wurde  auch  einer  im  October  geschossen. 
Bei  uns  brütet  er  sehr  wahrscheinlich  nicht. 


DER    SCHWEIZ.  115 

17.   Genus.    Strandreuter.     Ifimaniopus  Briss.    Echasse. 

I .  Der  schwarzflügelige  Strandreuter.    Himantopus  melanopteriis  Meyer.    L'Echasse 
a  manteau  noir. 

Strandreuter.  Riemenbein.   Stelzenläufer.    L'Echasse. 

Aeussersl  selten  und  nur  auf  seinem  Durchzuge  gewöhnlich  Anfangs 
Mai ,  viel  seltener  im  Spätsommer.  Sprüngli  erhielt  ihn  zu  verschiedenen 
Zeiten,  im  Frühjahr  oft  mit  stark  entwickelten  Eierstöcken,  so  dass  er 
zuweilen  hier  zu  brüten  scheint.   Man  findet  ihn  meist  auf  Sümpfen. 

■  18.   Genus.     Giarol.     Glareola  Briss.     Glareole. 

1 .  Der  Halsband-Giarol.     Glareola  torquata  Meyer.    Le  Glareole  ä  coUier. 

Gemeines  Sandhuhn.    Halsbandsandhuhn.      Glareola  austriaca.     Hinindo  pratincola  Linn. 
Pcrdrix  de  mer. 

Im  Frühjahr  und  Herbst  an  See'n  und  Flüssen,  sehr  selten  und  immer 
einzeln  ,  im  Sommer  im  August. 

ig.    Genus.    Ralle.    Rallus  L.    Räle. 
I.  Die  gemeine  Wasserralle.     Rallus  aquaticus  hinn.     Le  Räle  d'eau. 
Ralle.  Grosse  Wasserralle.    Le  Pantalon,  C.  Waadt. 

Im  Schilf  an  See'n  und  Flüssen  oder  in  sogenannten  Riedtwiesen 
oft  häufig,  oft  seltener.  Sie  erscheint  schon  im  März  und  zieht  im  Octo- 
ber  weg;  einzelne  bleiben  auch  den  ganzen  Winter  an  warmen  Quellen, 
wo  man  sie  halb  verhungert  antrifft. 

■2.  Der  Wiesenschnarrer.    Rallus  Crex  Gmel.    Le  Räle  de  Genet. 
Wachtelkönig.    Crex  pratensis.  Poule  d'eau  de  genet.  Roi  des  Cailles. 

In  einigen  Jahren  sehr  häufig,  in  anderen  dagegen  selten,  auf  feuch- 
ten Wiesen. 


114  WIRBELTHIERE 

20.  Genus.    Rohrhuhn.     Gallinula  Lath.    Poule  d'eau. 

1 .  Das  grünfüssige  Rohrhuhn.    Gallinula  chloropus  Lath.    La  Poule  d'eau  ordipaire. 

Rothblässchen.    Wasserhühnli. 

Häufig  im  dichtstellenden  Schilf  an  See'n  und  Flüssen.  Es  kommt  im 
April  an  und  verlässt  uns  im  October ,  und  nistet  in  schilfreichen  Teichen. 

2.  Das  punktirte  Rohrhuhn.     Gallinula  porzana  Lath.     La  Poule  d'eau  marouette. 

Heckenschnarrer.   Eggescher,  bei  den  Jägern.   I.a  Camerone««,  C.  Waadt. 

Im  dichten  Schilf  auf  nassen  Wiesen  und  in  Sümpfen  nicht  selten. 
Es  kommt  im  April  an,  nistet  bei  uns,  und  zieht  im  October  fort. 

5.  Das  kleine  Rohrhuhn.     Gallinula  pusilla  Bechst.    La  Poule  d'eau  poussin. 
Kleine  Ralle.  Kleiner  Heckenschnarrer.   Rälelon.  Poule  d'eau  noire. 

An  denselben  Orten,  aber  seltener.  In  seiner  Lebensart  kommt  es 
ganz  mit  den  Rallen  überein. 

4-  Das  Baillonische  Rohrhuhn.     Gallinula  Baillonii  Vieill.    La  Poule  d'eau  Baillon. 
Ebenso,   aber  noch  seltener. 

21.  Genus.    Flamingo.    Phoenicoptei^us  h.    Fiammant. 

I.  Der  europäische  Flamingo.     Phoenicopleriis   antiquorum  Temm.    Le  Fiammant 
des  anciens. 

Phoenicopterus  ruber  Ginel. 

Dieser  südeuropäische  und  afrikanische  Vogel  verirrt  sich  äusserst 
selten  von  den  Seeküsten  her  zu  uns.  Am  Langen- und  Louganersee 
soll  er  nach  den  Nachrichten  des  Hrn.  Amoreti  zuweilen  vorkommen. 
Nordwärts  der  Alpenkette  ist  sein  Vorkommen  fast  etwas  unerhörtes.  Im 
März  1793  wurde  ein  Fiammant  in  dem  Sumpfe  am  Neuenburgersee , 
nahe  bei  Granson  gesehen  und  angeschossen,  lebendig  gefangen.  Necker 
erwähnt  seiner  auch  unter  den  Vögeln ,  welche  im  Canton  Genf  vorkom- 


DER    SCHWEIZ.  115 

men,  und  im  Jahre  1811  will  man  auch  einige  dieser  Fremdlinge  am 
Bodensee  gesehen  haben,  von  jenen  21  ^  welche  sich  nach  Deutschland 
verflogen  haben,  von  welchen  mehrere  geschossen  wurden. 


VIII.  ORDNUNG. 
Wasservögel.     Natatores.     IVageurs. 


I.  Familie.    Schlitzfüssige.     PinnatipedcE.     Pinnatipedes. 

I .    Genus.    Wassertretter.     Phalaropus  Briss.    Phalarope. 

\.   Der  rothhalsige  Wassertretter.     Phalaropus    hyperhoreus    Lath.      Le  Phalarope 
hyperbore. 

Steinliühnli.   Steinschnepf.    Tringa  hyperborea.  Lobipes  hj-perboreus  Cuv. 

Aeusserst  selten;  Necker  erhielt  im  August  1806  einen  solchen  Vogel, 
der  auf  dem  See  herumschwamni.  Steinmüller  erhielt  zwei  aus  der 
Gegend  von  Rheineck ,  wovon  einer  sich  im  Museum  in  Zürich  befindet, 
beide  im  Winterkleide.  Auch  in  der  Sprünglischen  Sammlung  in  Bern 
ist  ein  solcher. 

2.  Der  plattschnabelige  Wassertretter.    Phalaropus  platyrhyncus  Tevam.     Le  Phala- 
rope platyrinque. 

Selten,  doch  weniger  selten  als  der  vorige,  er  kommt  aber  nur  in 
seinem  grauen  Winterkleide  bei  uns  vor.  Hr.  Necker  erhielt  einen  solchen 
im  November  18 17  vom  Genfersee,  zwei  andere  wurden  im  September 
i8ig  daselbst  geschossen,  und  der  Jäger  versicherte,  einmal  im  Winter 
eine  bedeutende  Zahl  mit  einander  auf  dem  See  gesehen  zu  haben.  Hr. 
Vaucher,    einer  unserer   ei'fahrensten  Forscher ,    tödtete   mehrere  am 


116  WIRBELTHIERE 

Neuenburgersee,   wo  er  fast  alle  Winter  vorkommt.    In  Deutschland  ist 
diese  Art  seltener  als  die  vorige. 

2.  Genus.     Wasserhuha.     Fidica  Briss.     Foulque. 
I.  Das  schwarze  Wasserhuhn.     Fulica  atra  Linn.     La  Foulque  macroule. 
Blassliuhn.  Bolcb.  BoUeiie.  IMtihre.   La  Foulque,  ou  Morclle. 

Häufig  in  Sümpfen  und  See'n,  Teichen  und  Sumpfgraben.  Im  Winter 
oft  in  ganzen  Schaaren  auf  dem  Züricher-  und  Bodensee,  wo  es  dann 
sehr  scheu  ist.  Einzeln  im  Rohre  angetroffen,  ist  es  gar  nicht  scheu. 
Häufig  werden  sie  lebend  gefangen  und  laufen  in  Hühnerhöfen  mit  den 
Hühnern  herum  5  wenn  sie  aber  noch  so  zahm  sind,  so  fliegen  sie  im 
Herbst  doch  davon.  In  Luzern  Averden  sie  gehegt  imd  schwimmen  oft 
zu  Hunderten  luiter  den  Brücken  herum  und  schnappen  nach  Brodt, 
welches  man  ihnen  gibt:  oft  finden  sich  auch  Bohrhühner,  Gallinida 
chloropus,  mit  ein,  und  schwimmen  unter  ihnen. 

3.  Genus.    Steissfuss.     Podiceps  Lath.    Grebe. 

1.  Der  gehaubte  Steissfuss.     Podiceps  crisla/us  Laüi.    Le  Grobe  huppe. 
Düpel.    Rheindüpel.    Ruccli,  am  Bodensee.    Colymbus  urinator. 

Im  Winter  auf  allen  unseren  See'n  gemein,  viel  seltener  im  Sommer; 
am  Bodensee  nisten  indess  jährlich  einige  Paare,  zuweilen  auch  am 
oberen  Zürichersee.  Sie  kommen  gewöhnlich  in  der  Mitte  Novembers 
einzeln  an,  und  verschwinden  zu  Ende  des  März  wieder.  Im  Winter 
sieht  man  oft  grosse  Schaaren  bei  einander.  Auf  dem  Neuenburgersee 
werden  sie  auch  jetzt  noch  gewissermassen  par  force  gejagt,  indem  man 
sie  zwingt,  jjeständig  unterzutauclien,  bis  sie  endlich  bei  ihrem  Hervor- 
kommen durch  Schüsse  getödtet  oder  auch  wohl  so  ermüdet  werden,  dass 
man  sie  mit  der  Hand  ergreifen  kann.  Oft  aber  dauert  eine  solche  Jagd 
mehrere  Stunden. 


DER  SCHWEIZ.  117 

2.  Der  graukehlige  Steissfuss.    Podiceps  subcrislatiis  Jacq.     Le  Grebe  jou-gris. 

Bei  den  Jägern  in  der  Waadt :   Grison. 

Viel  seltener  als  der  vorige,  und  nicht  alle  Jahre.  Sprüngli  ver- 
muthete,  er  ziehe  bei  uns  nur  im  Herbst  und  Frühjahr  durch,  weil 
man  vom  December  an  selten  den  Winter  durch  einen  bekommt  oder 
sieht. 

3.  Der  gehörnte  Steissfuss.     Podiceps  cornutus  Lath.  Le  Grebe  cornu  ou  esclavon. 

Sehr  selten,  und  fast  immer  nur  die  jungen  Vögel;  sie  ziehen  im 
Frühjahr  früh  wieder  weg.  Nur  die  genaueste  Untersivchung  zeigt  den 
Unterschied  zwischen  dieser  und  der  folgenden  Art  als  jung;  doch  ist 
der  alte  Vogel  auch  schon  geschossen  worden.  Das  Museum  in  Bern 
besitzt  ein  Exemplar,  das  auf  dem  Murtnersee  geschossen  wurde,  und 
ein  Pärchen  eben  daher  erhielt  und  untersuchte  Meissner. 

4.  Der  geöhrte  Steissfuss.    Podiceps  auritus  Lath.    Le  Grebe  oreillard. 

Ohrentaucber.  Goldohr. 

Sehr  selten,  wenigstens  als  alt,  doch  ist  er  auch  schon  auf  dem 
Neuenburger-  und  Murtnersee,  aber  nur  im  Winter,  vorgekommen. 

5.  Der  kleine  Steissfuss.     Podiceps  minor  Lath.  Le  Grebe  castagneux. 

HaarenUi.    Muderli.    Tunkentli.   Pimpeli.   Gründruch,  am  Bodensee.    Tugeli,  bei  Zürich. 
Käferenth ,  in  Bündten.    Le  Castagneux. 

Häufig  auf  Teichen  und  See'n  das  ganze  Jahr.  In  Bern  sieht  man  im 
Winter  und  Frühjahr  immer  einzelne  Pärchen  schwimmen  und  tauchen. 
Auch  am  Obersee  des  Zürichersee's  sind  sie  das  ganze  Jahr  und  am 
Vierwaldstädtersee  ebenfalls. 


118  AVIRBELTHIEBE 

II.  Familie.    Taucher.     Columbi.    Plongeons. 
I.  Genus.     Lumme.     Uria  Briss.     Guillemot. 
I.  Die  dumme  Lumme.    Uria  Trolle  Latli.  Le  Guillemot  ä  capuchon.   , 
Dummes  Taucherhulin.    Colymhus  TroHc. 

Aeusserst  selten  auf  den  Gewässern  der  Schweiz ,  da  sie  ein  wahrer 
Meervogel  ist.  Zuverlässig  ist  es  aber,  dass  im  Jahre  1812  ein  solcher 
Vogel  bei  3Iilden  auf  der  Broye  lebendig  gefangen  wurde;  auch  auf  dem 
Luzernersee  soll  er  schon  vorgekommen  seyn ,  wenn  es  nicht  etwa  eine 
Verwechslung  mit  dem  Wasserhuhn  war. 

a.  Die  schwarze  Lumme.   Uria  Gryüe  Lath.    Le  Guillemot  ä  miroir  blanc. 

Dieser  Vogel,  ein  Bewohner  des  hohen  Nordens,  wurde  mitten  im 
Sommer  im  Frickthal  auf  dem  Lande  gefangen  und  kam  in  die  Sammlung 
des  Hrn.  Pfarrer  Martin  in  Eixel;  jetzt  ist  er  wahi'scheinlich  im  Museum 
zu  Freiburg  im  Breisgau. 

5.  Genus.     Alk.    Jlca  L.    Pingouin. 

I .  Der  Klukalk.     Jlca  Torda  L.  Le  Pingouin  macroptere. 

Ein  einziger  Vogel  dieser  Art,  ein  junges  Thier,  wurde  auf  dem 
Genfersee  bei  Vevey  geschossen,  sonst  ist  dieser  hochnordische  Vogel 
niemals  bei  uns  vorgekommen. 

4.  Genus.    Seelaucher.     Colymhus  Lath.    Plongeon. 
I .  Der  Eistaucher.   Colymhus  glacialis  Linn.    Le  Plongeon  imbrin. 
Grosser  Ducbel.    Rheintuchel. 

Gar  nicht  selten  im  Winter  auf  fast  allen  unseren  See'n,  aber  äusserst 
selten  in  seinem  Prachtkleide.  Rein  Vogel  ändert  in  Hinsicht  der  Grösse 
so  sehr,  wie  die  Seetaucher.  Er  bleibt  bei  uns  vom  November  bis  März 
tind  verschwindet  dann  wieder.  Nicht  selten  fängt  man  ihn  am  Schweb- 
angel lebendig.    Professor  Schinz  bekam  mehrere  sowohl  von  diesem  als 


DER    SCHWEIZ.  119 

auch  von  deu  folgenden  Arten ,  und  einmal  auch  den  gehaubten  Steiss- 
fuss  lebend.  Sie  sind  sehr  böse  und  beissen  furchtbar  mit  ihren  spitzigen 
Schnäbeln,  und  lassen  oft  ein  lautes  Heulen  von  sich  hören.  Setzt  man 
sie  auf  die  Erde,  so  stehen  sie  nie  auf  ihre  Füsse,  sondern  rudern  mit 
Füssen  und  Flügeln  und  schieben  sich  so  auf  dem  Bauche  fort.  Ihre 
Stimme  ist  Giööh.  Nur  einzelne  Exemplare  sind  im  Winter  in  ihrem 
Alterskleide  vorgekommen,  mehrere  im  Uebergange.  Den  22.  Juli  i8i5 
wurde  auf  dem  Zürichersee  ein  völlig  ausgefiedertes  altes  Männchen  be- 
merkt und  geschossen,  und  steht  im  Züricher  Museum.  Ein  wenigstens 
um  ein  Drittel  grösseres  aus  Norden  zeigt  wie  verschieden  diese  Yögel  an 
Grösse  seien.  Die  Luft  war  beim  Vorkommen  des  Vogels  warm  und  ge- 
witterhaft, wahrscheinlich  war  es  ein  ungepaartes  Männchen,  welches 
desshalb  herumzog,  während  seine  Gattungsverwandten  im  Norden  auf 
den  Bergseen  brüteten. 

2.  Der  arktische  Seelaucher.     Colymhus  arcticus  L.     Le  Plongeon  Lumme. 

Alles,  was  vom  Eisseetaucher  gesagt  worden  ist,  gilt  auch  von  diesem ; 
er  ist  eben  so  häufig,  eben  so  abwechselnd  in  der  Grösse,  und  kommt 
eben  so  selten  im  Alterskleide  bei  uns  vor. 

3.  Der  rothkehlige  Seetaucher.     Colymhus  mfo-gularis  Meyer.     Le  Plongeou  cat- 

marln. 

Coljrmbus  septentrionalis  Gmel.    Coljmbus  stellalus  Gmel.    Colymhus  borealis  Brunn. 

Auch  von  diesem  gilt,  was  von  den  beiden  vorigen;  er  ist  am  Avenig- 
sten  selten  unter  den  drei  Arten,  variirt  in  Grösse  und  Farbe.  Professor 
Schinz  erliielt  einen,  der  auf  dem  Rücken  ganz  rein  graugrünlich  schwarz 
ist,  Breh'ms  Coljmbus  balticus.  Im  Sommerkleide  war  er  ganz  unbe- 
kannt in  der  Schweiz;  im  Juli  1828  aber  erhielt  Prof.  Schinz  ein  Männ- 
chen im  schönsten  Prachtkleide  vom  Bodensee. 


120  WIRBELTHIEHE 

III.  Familie.     Langschwingige.    Longipennce .    Longipennes. 
I.Genus.    Meerschwalbe.    Sternah.    Hirondelle  de  mer. 

1.  Die  Caspische  Seeschwalbe.  Slerna  caspica  Pallas.  L'Hirondelle  de  mer  tschegrava. 

Slerna  mcgarhynchus  Meyer. 

Dieser  König  der  Seesclnvalben ,  wie  sie  Naumann  nennt,  gehört 
unter  die  seltensten  Reisenden  in  der  Schweiz.  Eine  solche  wurde  im 
April  1812  im  Hafen  von  Yersoie  getödtet,  wo  sie  mit  einer  Schaar  ge- 
meiner Seeschwalben  herumflog.  Ein  zweites  Individuum  konnte  nicht 
erreicht  werden.  Rein  Jäger  kannte  den  Vogel.  Er  befindet  sich  jetzt 
im  Museum  zu  Genf. 

2.  Die  rothfüssige  Seeschwalbe.  Sterna  Hirundo  L.  L'Hirondelle  de  mer  pierre  garin. 

Kleiner  Gyriz ,  bei  Zürich . 

Den  ganzen  Sommer  durch  häufig  auf  allen  unseren  See'n.  Sie  kommt 
im  April  an  und  zieht  schon  Ende  Augusts  wieder  weg.  Auf  dem  Bieler- 
see,  in  der  Gegend  von  Nidau,  ist  sie  sehr  häufig.  Eben  so  zahlreich  am 
oberen  Zürichersee ,  nur  bei  Südweststürmen  erscheint  sie  am  Untersee 
für  einige  Zeit,  verschwindet  aber  bald  w^ieder.    Sie  brütet  bei  uns. 

5.  Die  sohwarzgraue  Meerschwalbe.     Sterna  nigra  L.    L'Hirondelle  de  mer  epou- 
vantail. 

Häufig  auf  den  meisten  unserer  See'n  den  Sommer  durch;  sie  kommt 
in  den  ersten  Tagen  des  Mai's  an,  und  zieht  Ende  Augusts  unvermerkt 
wieder  fort. 

4.  Die  weisschwingigte  Meerschwalbc.     Sterna  leucoptera  Schinz.     L'Hirondelle  de 
mer  leucoptere. 

Häufig  auf  den  See'n  des  Cantons  Tessin ,  jährlich  auf  ihrem  Zuge 
am  Genfersee,  gewöhnlich  zu  Ende  Augusts.  Auch  auf  dem  Bodensee 
Avurde  sie  geschossen,  und  das  dort  erlegte  Exemplar  befindet  sich  in 
der  Sammlung  des  Ilrn,  Ziegler  in  Winterthur. 


DER    SCHWEIZ.  121 

5.  Cantische  Seeschwalbe.     Sterna  caniiaca  Gmel.     L'Hirondelle  de  mer  caugek. 

Sterna  canescens  Meyer. 

Auch  diese  Seeschwalbe  kommt  zuweilen  bei  uns  vor ,  und  wurde  auf 
dem  Genfersee  geschossen. 

6.  Die  kleine  Seeschwalbe.    Sterna  minuta  L.    La  petite  Hirondelle  de  mer. 

Sehr  selten;  sie  ist  indess  am  Bodensee,  am  Genfersee  und  am 
Greifensee  auf  ihrem  Zuge  gesehen  und  geschossen  worden. 

Noch  ist  die  englische  SeeSchwalbe,  Sterna  anglicaj  die  im,  benach- 
barten Bayern  häufig  vorkommt,  bei  uns  nicht  gesehen  worden. 

2.  Genus.    Move.     Larus  h.    Mauve. 
I .  Die  Mantelmöve.    Larus  marinus  L.     Le  Goeland  k  manteau  noir. 
Larus  ncevius  Gmel. 


Sehr  selten  am  Bodensee ;  ausgefiedert  im  Alterskleide  ist  sie ,  so  viel 
bekannt,  nie  vorgekommen,  dagegen  erhielt  sie  Prof.  Schinz  jung  von 
daher  5  auch  soll  sie  auf  dem  Sumpfe  bei  Orbe  und  am  Genfersee  in  diesem 
Kleide  vorgekommen  seyn. 

3.  Die  Silbermöve.     Larus  argentatus  Brunn.     Le  Goeland  ä  manteau  bleu. 
Larus  glaucus  Gmel.   Linn. 

Es  ist  sehr  zu  zweifeln,  dass  der  alte  Vogel  je  zu  uns  komme,  wohl 
aber  kommt  der  junge  in  seinem  gefleckten  Kleide  einzeln  im  August  und 
September.    Ist  aber  leicht  mit  der  folgenden  Art  zu  verwechseln. 

3.  Die  gelbfüssige  Möve.     Larus  flavipes  Meyer.    Le  Goeland  a  pieds  jaunes. 
Larus  fuscus  L. 

Nicht  selten  am  Bodensee  zu  derselben  Zeit  wie  die  vorige.  Eine  alte 
ausgefiederte  ist  Prof.  Schinz  von  da  nie  zugekommen,  wohl  aber  junge, 
welche  auch  auf  anderen  See'n  sich  zuweilen  einfinden. 

16 


122  WIRBELTHIERE 

4.  Die  graue  Move.    Laras  canus  L.    La  Mouelte  a  pieds  bleus. 

Latus  proccUosus.    Larus  cyanorhynalus  Jleyer. 

Sie  erscheint  fast  alle  Jahre  am  Bodensee,  seltener  an  anderen See'n, 
und  nur  in  kalten  Wintern  häufiger.  Auf  dem  Genfersee  soll  sie  eben- 
falls alle  Jahre  vorkommen. 

5.  Die  dreizehige  Möve.     Larus  tridactylus  Lath.     La  Mouette  tridactyle. 

Biju.  Bezolel,  am  Genfersee. 

Sie  gehört  zu  den  Seltenheiten;  am  Zürichersee  ist  sie  nie  bemerkt 
worden,  wohl  aber  auf  dem  Boden- imd  Genfersee. 

6.  Die  Polarinöve.     Larus  eburneus  L.    La  Mouette  blanche  ou  Senateur. 

Diese,  dem  Polarkreis  sonst  eigene  Möve,  welche  ilur  den  äussersten 
Norden  bewohnt,  ist  ein  einziges  Mal  in  ihrem  gefleckten  Winterkleidc 
auf  dem  Genfersee  vorgekommen ,  und  von  den  eifrigen  Jägern  und  Natur- 
forschern Bonjour  in  Ouchi  geschossen  worden,  in  deren  Sammlung  sie 
aufgestellt  wurde,  und  als  eine  der  grössten Seltenheiten  anzusehen  war. 

7.  Die  Lachmöve.    Larus  ridibundus  Leisler.    La  Mouette  rieuse. 

Gemeine  Miive.  Fischmöve.  Halbrad.  Pialf.  Gyriz,  am  Züricliersce.  Alienbock ,  am  Boden- 
see.   Le  Bijou  (i  la  Vaud).   Le  Bezolel  (ä  la  Cöte).   La  Quincaire  (Yverdon). 

Die  einzige  Möve,  welche  das  ganze  Jahr  bei  uns  bleibt.  Im  Sommer 
findet  sie  sich  am  Bodensee,  wo  sie  brütet,  im  Winter  auf  allen  See'n 
und  Flüssen  oft  in  grosser  Menge.  In  Zürich  erscheint  sie,  sobald  Schnee 
fällt,  und  hält  sich  dann  oft  in  grosser  Menge  zwischen  der  unteren 
Brücke  und  dem  Mühlsteg  auf,  um  das,  was  aus  dem  Schlachthaus  ab- 
fällt, zu  erhaschen;  von  da  geht  sie  auf  den  See,  wo  sie  die  Nacht  zu- 
bringt und  schwimmend  schläft.  Im  Januar  i83o  waren  ihrer  oft  bei 
Hunderten,  alte  und  junge.  Der  Hunger  machte  sie  damals  so  zahm, 
dass  sie  den  Fleischern  die  Gedärme  fast  aus  den  Händen  rissen.  Ueber- 
haupt  sind. sie  im  Winter  eben  nicht  scheu.  Im  März  verschwinden  sie 
vom  See  und  Flusse  und  gehen  auf  die  Aecker.  Nie  sieht  man  im  Winter 


DER    SCHWEIZ.  125 

«me  mit  braunem  Kopf,  wohl  aber  viele  noch  im  gefleckten  Jugendkleide. 
Im  März  bekommen  alle  einen  braunen  Ropf,  und  das  Jugendkleid  ist 
verschwunden. 

8.  Die  kleine  Möve.     Lat-us  minutus  Pallas.    La  Mouette  pygmee. 

Aeusserst  selten.  Ein  Exemplar,  bei  Yverdon  im  Jahre  1770  im 
Januar  geschossen,  steht  im  Museum  zu  Bern.  Ein  zweites  erlegten  die 
Gebrüder  Bonjour  bei  Ouchi  am  Genfersee,  und  ein  drittes  Exemplar 
wurde  sogar  auf  dem  Gotthardt  angetroft'en  und  kam  in  die  Sammlung 
des  Hrn.  Nager  in  Andermatt. 

3.  Genus.  .  Raubmöve.     Lestris  Illig.     Stercoraire. 

1.  Die  Büff'onische  Raubmöve.     Lestris  Buffoni.    Le  Stercoraire,  Buffbu. 

Bis  jetzt  ist  dieser  Vogel  nur  zweimal  in  der  Schweiz  vorgekommen; 
beide  Exemplare  befinden  sich  in  dem  Berner  Museum,  wo  sie  mit  Lestris 
parasiticus  bezeichnet  sind.  Allein  diese  ist  nie  in  der  Schweiz  vorgekom- 
men. Das  eine  Exemplar  wurde  im  September  1797  am  Thunersee  ge- 
schossen j  das  andere  im  Juli  1808  lebendig  bei  Brienz  gefangen. 

2.  Die    breitschwa'iizige   Raubmöve.      Lestris    Pomarinus    Temm.      Le   Stercoraire 

pomarin. 

Diese  Raubmöve  kommt  fast  alle  Jahre  einzeln  auf  unseren  See'n, 
meist  im  September  vor.  Prof.  Schinz  erhielt  eine  solche  im  Juli  i834 
lebendig;  sie  wurde  am  Zürichersee  wahrscheinlich  wegen  grosser  Er- 
mattung, lebend  ergriffen ,  lebte  aber  nur  einige  Tage.  Alle,  die  vor- 
kamen, sind  junge  Vögel. 

5.  Die  Schmarotzer-Raubmöve.     Lestris  parasitica  Boie.    Le  Stercoraire  parasite. 
Aeusserst  selten,  und  dann  meist  im  August  einzeln. 

4.  Genus.     Sturmvogel.     Procellaria  L.    Petrel. 
I.  Der  kleinste  Sturmvogel.    Procellaria  pelagica  L.    Le  Petrel  tempete. 

Aeusserst  selten  verirrt  sich  dieser  über  fast  alle  Meere  verbreitete 


124  WIRBELTHIERE 

Vogel  zu  uns,  doch  wurden  Exemplare  auf  dem  Boden-  und  Genfersee 
geschossen,  und  das  letzte  befindet  sich  im  Museum  zu  Bern.  Ein  anderes 
wurde  bei  Donaueschingen,  also  an  unserer  Grenze,  geschossen,  und 
steht  im  Museum  zu  Zürich. 

1.  Der  Puffin.    Procellaria  Puffinus  L.    Le  Petrel  Puffin. 
Pujjtmis  cincreus.   Petrel  cendre. 

Ein  Vogel  dieser  Art  wurde  bei  Morsee  am  Genfersee  geschossen. 


IV.  Familie.    Sägeschnäbler.     Lamellirostrce.     Lamellirostres. 

I.  Genus.     Schwan.     Cjgnus  Meyer.     Cygne. 
I.   Der  Singschwan.     Cygnus  musicus  ^ec\i%l.     Le  Cygne  a  bec  jaune. 
Le  0)ffnc  sauvagc. 

In  kalten  Wintern  nicht  sehr  selten.  Im  Jahre  17/10  zeigten  sich  zehn 
mit  einander  am  Neuenburgersee;  im  Jalu-e  1766  erschienen  mehrere 
auf  dem  Genfer-  und  Thunersee;  im  Februar  1779  wurde  einer  bei 
Bipp  im  Canton  Bern  geschossen;  im  gleichen  Jahre  zeigten  sich  solche 
am  Genfer- und  Bielersee 5  1789  bei  Interlacken,  wovon  einer  gefangen 
wurde.  Im  Jahre  i8o5  erschienen  zwei  alte  und  acht  junge  auf  dem 
Thunersee,  ebendaselbst  im  Jahre  i8i5  vier  Stück j  im  December  18 16 
erschien  eine  Schaar  nahe  bei  Zürich  und  wurde  geschossen;  im  Januar 
i83o  wurden  am  Bodensee  mehrere  gesehen  und  geschossen,  und  so  mag 
kaum  ein  kalter  Winter  vergehen,  dass  nicht  einige  bei  uns  erscheinen, 
dagegen  ist  der  liäckerschwan  oder  zahme  Schwan  nie  bei  uns  wild 
gesehen  worden. 

2.   Genus.    Gans.     Anser  Briss.    L'Oie. 
1 .  Die  wilde  Gans.    Jnser  cinereus  Meyer.    L'Oie  cendree.  ' 

Schneegans. 

Im  Winter  in  grossen  Zügen ,  aber  selten ,  viel  seltener  als  die  Saat- 
gans ;  selten  lässt  sie  sich  bei  uns  nieder. 


DER    SCHWEIZ.  12S 

2.  Die  Saatgans.    Jnser  segetum  Meyer.    L'Oie  vulgaire. 

Schneegans.  Bohnengans. 

Sehr  häufig  im  Spätherbst  und  Frühjahr  auf  ihren  Zügen.  Sie  lässt 
sich  aber  sehen  bei  uns  nieder.  In  dem  kalten  Januar  i83o  Avurden  aber 
sehr  viele  geschossen.  Selten  lässt  sie  sich  auf  den  Seen  nieder,  dagegen 
gewöhnlich  auf  Saatfeldern. 

3.  Die  Blääsengans.    Anser  albifrons  Meyer .    L'Oie  rieuse. 

Lachgans.  Weissstirnige  Gans.    L'Oie  ä  front  blanc. 

Viel  seltener  als  die  vorige;  sie  fliegt  oft  mit  der  Saatgans,  und 
kommt  vielleicht  öfter  als  man  weiss.  Es  sind  nur  wenige  Beispiele  be- 
kannt. Eine  steht  im  Museum  zu  Zürich,  welche  in  der  Umgegend  ge- 
schossen wurde. 

4.  Die  Ringelgans.    Anser  Bernicla  Meyer.    L'Oie  Cravant. 

Anser  torquatus  Fr.    Anser  Monachus  Bechst.    Le  Cravant. 

Ein  Exemplar  wurde  vor  etwa  3o  Jahren  auf  demBielersee  geschossen 
und  kam  in  die  Sammlung  des  Hrn.  Benoit  in  Ponts.  Ein  zweiter  junger 
Vogel,  der  noch  kein  Halsband  hatte,  wurde  vor  8  bis  10  Jahren  bei 
Sursee  am  Sempachersee  geschossen  und  steht  im  Museum  der  Gantons- 
schule zu  Aarau. 

Von  den  übrigen  in  Europa  vorkommenden  Gänsen  ist ,  so  viel  bekannt, 
keine  Art  noch  bei  uns  angetroffen  worden.  An  unserer  Grenze  soll  aber 
auch  die  Schneegans,  Anser  hjperboreuSj  einmal  geschossen  worden 
sein,  und  im  Verzeichniss  der  Vögel  Würtemberg's  von  Ludwig  Land- 
beck (Stuttgart  1834)  heisst  es:  die  weisswangigte  Gans  und  die  Ringel- 
gans, Anser  leucopsis  und  Bernicla  kommen  im  October  und  November 
zuweilen  auf  den  Bodensee.  Die  letztere  erschien  manchmal  unter  den 
Saatgänsen.  Es  ist  allerdings  wohl  möglich,  dass  sie  es  sei,  aber  Gewiss- 
heit haben  wir  keine. 


126  WIRBELTHIERE 

5.  Genus.    Ente.    Jnas  L.    Canard. 
1.  Die  Purpurente,    yinas ?  purpiireo-viridis  Schinz.    Le  Canard  pourpre. 

Kopf  und  oberer  Theil  des  Halses  sind  dicht  mit  Federn  besetzt, 
welche  auf  dem  Nacken  einen  Busch  bilden.  Von  der  Seite  betrachtet, 
ist  die  Farbe  dieser  Federn  ein  dunkles  Grün ,  unter  gewissem  Lichte 
aber  spielt  sie  in's  Purpurroth;  Hinterhals  dunkel  braunroth,  jede 
Feder  etwas  heller  gesäumt;  Rücken  dunkelgrün  mit  Metallglanz. 
Die  grossen  Deckfedern  der  Flügel  heller  grün,  der  grosse  Spiegelfleck 
glänzend  kupfergrün,  am  unteren  Rande  ein  schmaler,  rein  Aveisser 
Saum.  Der  Schwanz  zugespitzt,  die  Deckfedern  desselben  glänzend  grün 
mit  metallischem  Glänze.  Unterhals  vorn  und  Brust  hellrothbraun ,  jede 
Feder  leicht  weisslich  gesäumt.  Bauch  weisslich,  allein  da  die  Federn  in 
der  Mitte  grau  sind,  so  scheint  er  gefleckt.  Die  Seitenfedern,  welche  bis 
über  die  Schenkel  laufen,  hellbraun,  in  die  Quere  mit  weisslichen  Wel- 
lenlinien. Die  unteren  Deckfedern  des  Schwanzes  sind  röthlich.  Die 
Hinterzehe  hat  einen  häutigen  Flügelansatz ,  Beine  schwarz ,  Schnabel 
gelblich,  mit  einer  schwärzlichen  liinie  über  dem  Rücken.  Nagel  schwarz. 
Iris  gelb. 

Diese  Ente  hat  die  Grösse  der  Bisamente  oder  sogenannten  türkischen 
Ente.  Die  erste  wurde  den  8.  Apx'il  i8i5  am  savoyischen  Ufer  des 
Genfei'see's,  bei  Hermences,  unter  einem  Trupp  Stockeuten  bemerkt  und 
getödtet,  und  lange  für  einen  Bastard  von  der  gemeinen  Ente  und  der 
Bisamente  gehalten,  bis  Hr.  Profess.  Lichtenstein  sie  für  eine  afrikanische 
Ente  erkannte,  welche  er  aber  damals  nicht  nennen  konnte.  Den  22. 
März  182/1  wurde  abermals  eine  solche  Ente  unter  einer  Schaar  Stock- 
enten bemerkt  und  getödtet.  Sie  hat  dieselbe  Grösse,  dieselbe  allgemeine 
Gestalt  und  Farben,  nur  sind  sie  weniger  glänzend,  und  am  Halse  trägt 
sie  einen  weissen  Ring.  Offenbar  ist  es  ein  jüngeres  Thier  in  der  zweiten 
Mauser. 

Eine  ganz  ähnliche  Ente  erhielt  Hr.  Oberst  Frey  in  Aarau  vom 
Bodensee,  wo  auch  noch  eine  zweite  gesehen  worden  seyn  soll.   Es  kann 


DER    SCHWEIZ.  '  127 

daher  kaum  einem  Zweifel  unterworfen  seyn,  dass  diess  eine  eigene  Art 
sei,  welche  für  Europa  neu  ist. 

Beschrieben  ist  diese  Ente  in  keinem  der  bekannten  Werke,  daher 
musste  ihr  ein  Name  gegeben  werden. 

2.  Die  Trauerente.    Anas  nigra  L.    Le  Canard  Macreuse. 

La  Macreuse. 

Eine  der  allerseltensten  Enten,  welche  nur  dann  und  wann  in  kalten 
Wintern  bei  uns  vorkommt,  namentlich  am  Boden-  und  Genfersee. 
Professor  Schinz  hat  sie  in  fünfunddreissig  Jahren  nie  aus  der  Schweiz 
erhalten. 

3.  Die  weissköpfige  Ente.    Anas  leucocephala  Lath.    Le  Canard  couronne. 

Anas  mersa  Pallas. 

Noch  seltener  als  die  vorige  Art.  Im  Februar  i8o3  wurde  ein  Männ- 
chen auf  dem  Rhein  geschossen,  welches  sich  jetzt  in  der  Sammlung  des 
Hrn.  Ziegler  in  Winterthur  befindet. 

4-  Die  Brillenente.     Anas  perspicülata  L.    Le  Canard  Marchand. 

Ein  Männchen  dieser  Ente,  welche  Temmink  nicht  unter  die  europäi- 
schen zählt,  wurde  im  April  1818  am  Genfersee  geschossen,  und  befindet 
sich  in  der  Sammlung  des  Hrn.  Morin  in  Genf. 

5.  Die  Eiderente.    Anas  mollissima  L.    Le  Canard  Eider. 

Eidergans.   Eidervogel. 

Nur  das  Weibchen  dieser  Ente  ist  bisher  bei  uns  vorgekommen.  Im 
Jahre  1799,  im  December,  erhielt  Prof.  Schinz  vom  Hallwylersee  ein 
solches.  Ebenso  wurde  ein  Weibchen  im  Jahre  1808  bei  Vivis  geschossen 
und  befindet  sich  in  der  Sammlung  des  Hrn.  Chavannes  in  Lausanne. 

6.  Die  Eisente.    Anas  glacialis  L.    Le  Canard  de  Miclon. 

Auch  diese  Ente  ist  äusserst  selten,  doch  wurde  sie  zweimal  auf  dem 
Bodensee  und  eine  junge  auf  dem  Genfersee  geschossen. 


128  WIRBELTHIERE 

n.  Die  Kragenente.     Anas  hislnonicaXj.l    Le  Canard  a  collier. 

Sie  soll,  nach  Walchner's  Verzeichniss  der  Vögel  des  Bodensee- 
Iieckens,  am  unteren  Bodensee  vorkommen,  und  dort  Lettente  oder 
Zwergente  heissen.     Es  ist  diess  wohl  in  Zweifel  zu  ziehen. 

8.  Die  Sammetente.     Anas  fusca  L.    Le  Canard  double  Macreuse. 

Moorente.  Maderente.  Rheinmoor,  am  Bodensee.    La  double  Macreuse. 

Gar  nicht  selten  und  alle  Winter  auf  unseren  See'n  anzutreffen ,  aber 
fast  immer  nur  Weibchen  und  Junge.  Das  alte  Männchen  ist  äusserst 
selten.    Sie  zieht  im  März  wieder  nach  Norden. 

9.  Die  Kolbenente.     Anas  riifina  Pallas.     Le  Canard  siffleiir  huppe. 

Bismettente,  am  Bodensee. 

Diese  in  Sibirien  brütende  schöne  Ente  kommt  alle  Jahre  auf  den 
Bodensee  im  October  und  bleibt  da  bis  zu  Ende  März  oder  April.  Je 
östlicher  das  Land,  desto  häufiger  ist  sie,  da  ihr  Zug  östlich  geht;  auf 
dem  Bodensee  ist  sie  regelmässig  alle  Jahre,  auf  dem  Zürichersee  viel 
seltener,  und  noch  seltener  auf  dem  Genfersee.  Meist  zeigt  sie  sich  nur 
paarweise,  selten  in  grösseren  Truppen. 

IG.  Die  Schellente.     Anas  clangula  L.    Le  Canard  Garrot. 

Quakente.   Goldäugli.  Klinger.    Canards  souchet. 

Gemein  den  ganzen  Winter  durch,  vom  November  an.  Im  März  ver- 
lässt  sie  uns. 

II.  Die  Bergentc.     Anas  marila  h.     Le  Canard  milouinan. 
Alpenenle. 

Etwas  seltener  als  die  vorige,  aber  doch  alle  Jahre  den  ganzen  Winter 
durch,  aber  sehr  selten  alte  Männchen,  welche  auch  bei  den  Schellenten 
viel  seltener  sind  als  die  Weibchen.  Jung  kann  sie  leicht  von  Unkundi- 
gen mit  dem  Weibchen  des  Bothkopfes  oder  der  Reiherente  verwechselt 
werden. 


DER    SCHWEIZ.  129 

i2.  Die  weissaugige  Ente.    Jnas  leucophthalmus  Bechst.    Le  Canard  a  iris  blanc  ou 
nyroca. 

Braunkopf. 

Sie  gehört  zu  den  seltenen  Arten,  erscheint  nur  dann  und  wann  in 
kleinen  Truppen,  selten  im  Herbst  oder  harten  Wintern ,  sondern  im 
Frühjahr,  oft  noch  spät  im  April. 

1 3.  Die  Tafelente.    Anas  ferina  h.    Le  Canard  Milouin. 

Rothkopf.  Rothmoor,  am  ßodensee. 

Vom  November  an  häufig  auf  unseren  See'n,  docli  selten  in  grossen 
Schaaren.     Sie  verlässt  uns  im  März. 

14.  Die  Schnatterente.    j4nas  strepera  L.     Le  Canard  Chipeau  ou  Ridenne. 

Selten,  und  weit  öfter  im  Frühjahr  als  im  Herbst;  sie  scheint  süd- 
licher zu  überwintern. 

1 5.  Die  Brandente.    Anas  Tadoma'L.    Le  Canard  Tadorne. 

Sehr  selten,  und  nur  in  kalten  Wintern  in  kleinen  Truppen.  Im 
Januar  1799  wurde  ein  altes  Männchen  bei  starker  Kälte  auf  dem  Bieler- 
see  geschossen;  im  Jahre  181 1  zeigten  sich  in  demselben  Monat  7  Stück 
auf  dem  Neuenburgersee ,  von  welchen  drei  erlegt  wurden,  alles  junge 
Vögel,  auch  am  Bodensee  ist  diese  Ente  vorgekommen. 

iG.  Die  Spiessente.    Anas  acuta  L.    Le  Canard  ä  longue  queue. 

Schwalbenente,  Männchen.  Lerchente,  Weibchen.    Am  Bodensee:  Pfeilschwanz. 

Alle  Winter  in  kleinen  Schaaren ;  sie  bleibt  den  ganzen  Winter  bei 
uns,  ist  aber  im  Frühjahr  häufiger. 

17.  Die  Stockente.     Anas  Boschas  L.  Le  Canard  ordinaire. 

Wilde  Ente.   Stutzente.    Stossente.   Grünhals.   Sturzente,  bei  Zürich.    Spiegelente ,  Moos- 
ente, Blas£nte,  am  ßodensee. 

Die  einzige  Ente,   welche  alle  Jahre  regelmässig  bei  uns  brütet  und 

'7 


130  WIRBELTHIERE 

das  ganze  Jahr  bei  uns  wohnt.    Sie  ist  auf  allen  See'n,  in  Flüssen,  auf 
Mooren  und  Teichen  anzutreffen. 

18.  Die  Pfeifenle.    Jnas  Penelope  L.    Le  Canard  siffleur. 

Weisssinn.  Mittleier  Rothhals. 

Seltener  im  Herbst  und  Winter,  häufiger  im  Frühjahr  auf  dem 
Wiederstrich;  überhaupt  aber  nicht  häufig. 

19.  Die  Löffelente.    Anas  cljpeata  L.    Le  Canard  souchet. 

Schildente.  Bieitschnabel. 

Im  Herbst  und  Frühjahr,  vom  März  bis  Mai,  selten  im  Winter.  Im 
Wallis  soll  sie  auf  dem  kleinen  See  unweit  Siders  den  ganzen  Sommer 
angetroffen  werden  und  dort  brüten. 

20.  Die  Knäckenle.     Anas  querquedula  L.     Le  Canard  Sarcellc  d'cle. 

Kläseli.  Sarcelle.  Kruzeli,  am  BoJensee.  Bisamentli,  bei  Zürich.    La  Sarcclle  d'cic. 

Häufig,  besonders  im  Frühjahr  im  März  und  April  auf  See'n  und 
Teichen  in  kleinen  Schaaren. 

21.  Die  Rriechente.    Anas  crecca  L.     Le  Canard  Sarcelle  d'hirer. 

Spiegelente.  Bisanienlli. 

Noch  häufiger  als  die  vorhergehende,  im  Herbst  und  Frühjahr,  aber 
auch,  nur  seltener,  im  Winter. 

22.  Die  Reiherente.    Anas  fuligula  L.    Le  Canard  Morillon. 

Schleusente,  am  Zürichersee.    Straussmohr,  am  Bodensee.   Noinette ,  double  Ccrcelle  odei- 
Cercelle  capie^  bei  Grandson. 

Vom  October  an  bis  im  März  sehr  häufig  auf  unseren  See'n,  in 
Schaaren  von  10  bis  4o  Stücken. 


DER   SCHWEIZ.  151 

25.  Die  rothe  Ente.    Anas  rutila  Pallas?    Le  Canard  casarka. 

Diese  sibirische  Ente  soll,  nach  Landbeck's  Verzeichniss  der  Vögel 
Würteniberg's,  zuweilen  auf  dem  Bodensee  vorkommen.  Es  ist  diess 
aber  gewiss  sehr  zweifelhaft. 

4.  Genus.    Säger.    Mergiis  L.    Harle. 

1 .  Der  Gänsesäger.    Mergus  Merganser  L.    Le  grand  Harle. 

Seerachen.  Seekatze.  Seegans ,  am  Bodensee.  Aeschente.   Grosse  Eisente. 

Nicht  gar  selten  im  Winter  auf  unseren  See'n,  ja  selbst  mitten  im 
Sommer  zuweilen;  Professor  Schinz  bekam  mitten  im  Juni  ein  schönes 
Männchen,  und  in  den  Jahren  1812  und  18 13  nistete  ein  Paar  bei  Bre- 
genz  in  einer  Pelskluft ;  ein  ganz  Junges  aus  dieser  Brut  befindet  sich  im 
Museum  in  Züiich. 

2.  Der  langschnäbelige  Säger.    Mergus  Serrator  L.    Le  Harle  huppe. 

Schwarzkopf.  Seekatz.  Sägente  am  Bodensee. 

Viel  häufiger  als  die  vorige  Art,  aber  fast  immer  nur  Junge  oder 
Weibchen,  alte  ölännchen  sind  äusserst  selten.  Den  ganzen  Winter 
durch  sind  sie  bei  uns. 

5.  Der  weisse  Säger.    Mergus  albellus  L.    Le  Harle  piette. 

Weisse  Nonne.  Nönneli.  Eisenth.  Rheinenth.  SeegansU ,  am  Bodensee. 

Alle  Winter,  vom  November  bis  März,  selbst  bis  Anfangs  Mai,  in 
kleinen  Truppen ;  auch  bei  dieser  Art  sind  alte  Männchen  viel  seltener 
als  Junge  und  Weibchen. 


132  WIRBELTHIERE 

V.  Familie.     Pelikane.     Pelecani.     Pelicans. 
I.  Genus.     Pelikan.     Pelecanus  L.     Pelican. 
I.  Der  gemeine  Pelikan.     Pelecanus  Onocrotalus  h.    Le  Pelican  blanc. 
Kropfgans. 

Die  älteste  Nachricht  vom  Vorkommen  dieses  Vogels  in  der  Schweiz; 
gibt  Gessner,  indem  er  berichtet,  es  sei  ein  Pelikan  am  Zugersee  zu 
Ende  Februars  gefangen  worden.  Ein  anderer  wurde,  nacliLardomi, 
auf  dem  Zürichersee  getödtet;  ein  dritter  wurde  1642  im  Juni  auf  dem 
Äloose  bei  Yverdon  getödtet,  und  ein  anderer  wurde  dort  gesehen.  Im 
Juli  1768  erschien  ein  Zug  von  i3o  Pelikanen  auf  dem  Bodensee  bei 
Lindau,  wovon  einer,  am  Flügel  verwundet,  lebend  gefangen  wurde. 
Sie  kamen  in  hohem  Fluge  über  die  Gebirge  von  Süden  her,  und  den 
6.  Mai  1806  wurde  ein  einzelner  bei  Fussach  flügellahm  geschossen  und 
gefangen;  auch  am  Genfersee  wurde  ein  Pelikan  bei  Thonon  geschossen. 

2.  Genus.    Scharbe.     Carho  Meyer.    Cormoran. 
I.  Die  Krähenscharbe.     Carho  Cormoranus  Meyer.    Le  grand  Cormoran. 
Wasserrabe.  Seerabe.  Heldenente,  am  Bodensee. 

Ziemlich  selten,  doch  wird  sie  zuweilen  im  Sommer  und  Winter  auf 
unseren  See'n  angetroffen.  Sprüngli  erhielt  eine  im  Juni  1768  vom 
Bielersee-,  im  Sommer  181 2  wurde  ein  Weibchen  auf  dem  kleinen  Mauer- 
stock bei  Sempach  geschossen.  Im  Januar  18 13  kam  ein  Weibchen  vom 
Zugersee  todt  auf  den  Markt  zu  Zürich,  und  im  gleichen  Monat  18 14 
erhielt  das  Museum  in  Bern  ein  schönes  altes  Weibchen  vom  Brienzersee, 
und  so  könnte  man  noch  mehrere  Beispiele  anführen.  Auch  am  Boden- 
und  Genfersee  kommt  der  Vogel  zuweilen  vor,  aber  nur  ist,  so  viel  be- 
kannt, nie  ein  altes  Männchen  gesehen  worden. 

Dass  auch  die  Ilaubenscharbe,  Carho  graculusj  auf  dem  Genfersee 
soll  vorgekommen  seyn,  scheint  auf  einem  Irrthum  zu  beruhen,  und  eine 
Verwechslung  mit  der  Rrähenscharbe  zu  seyn. 


DER    SCHWEIZ.  153 

Hiemit  endiget  unser  Verzeichniss  der  inländischen  Vögel,  welches 
3ii  Arten  enthält.  Schwerlich  wird  dieses  Verzeichniss  noch  viel  ver- 
mehrt werden  können,  da  es  die  meisten  Vögel  Europa's  in  sich  fasst; 
vielleicht  dass  etwa  die  Sperbereule,  oder  der  zweibindige  Kreuzschnabel, 
oder  ein  südlicher  Sänger,  oder  die  Rragentrappe  sich  einmal  zu  uns 
verirrt,  wie  nach  dem  mittleren  Deutschland.  Wenn  aber  die  Aus- 
trocknung der  grossen  Moser  einmal  beginnt,  so  wird  mancher  Vogel 
seltener  werden ,  der  es  jetzt  noch  nicht  sehr  ist. 


DRITTE  CLASSE  DER  WIRBELTHIERE 


Reptilien.     Reptilia.     Reptiles. 


Diese  Classe  der  VVirbelthiere,  welche  überhaupt  in  Europa  nicht 
zahh-eich  ist,  ist  es  auch  in  der  Schweiz  nicht,  und  kaum  können  einige 
Arten  mehr  aufgezählt  werden,  als  in  dem  benachbarten  Deutschland 
vorkommen.  Nur  in  der  wärmeren  Schweiz,  im  Wallis  und  imTessin  sind 
sie  zahlreicher,  und  namentlich  die  Eidechsen  in  gar  grosser  Menge. 

Die  Abtheilung  der  Schildkröten  fehlt  ganz ,  denn  was  man  vom  Vor- 
kommen der  gemeinen  Schildkröte  und  der  griechischen  Schildkröte 
sagt,  beruht  auf  gar  keiner  Autorität*).  Es  soll  zwar  eine  gi'iechische 
Schildkröte  einmal  im  Bremgartenwalde  bei  Bern  gefunden  worden  seyn, 
allein  es  war  ganz  gewiss  nur  eine  verlaufene  aus  irgend  einem  Garten , 
wo  man  sie  zuweilen  hält ,  oder  eine  von  einem  Savoyarden  oder  Lom- 
bardenknaben verlorene,  da  diese  viele  herumtragen  und  oft  verkaufen. 
Höchst  merkwürdig  ist  eine  Stelle  in  Wagner's  Helvetica  curiosaj  Avorin 
er  sagt,  bei  dem  kleinen  Weidensee  im  Canton  Zürich  gebe  es  Schild- 
kröten. Wenn  es  auch  einmal  dort  gab,  was  sehr  zu  bezweifeln  ist,  so 
müssen  sie  ganz  ausgestorben  seyn,  denn  niemand  aus  jener  Gegend 
weiss  jetzt  etwas  davon. 


Nach  brielliclien  Mittbeiluugen  des  Hrn.  F.  I.  Nager  in  Urseren,  soll  im  Reusthale  Emjrs  lu- 
laria  W.  sclion  mehrmals  gefunden  worden  seyn.  Es  scheint  nicht  wahrscheinlich ,  dass  diese 
nur  entlaufene  Exemplare  waren.  In  einem  Landgute  in  der  Nähe  von  Altorf  lebt  eine  Test. 
grceca  schon  gegen  hundert  Jahre  frei,  ein  Zeichen,  dass  unser  Glima  diesen  Thieren  nicht 
zu  rauh  ist.  Tsch. 


WIRBELXHIERE     DER    SCHWEIZ.  135 

Die  Abtheilung  der  Saurer,  wohin  die  Eidechsen  gehören,  ist  eben- 
falls nicht  zahlreich  an  Arten,  wohl  aber  sind  diese  oft  sehr  zahlreich 
an  Individuen.  In  der  ganzen  östlichen  Schweiz  kommt,  so  viel  bekannt, 
nur  die  gemeine  Eidechse,  Laceita  agilisj  und  die  Bergeidechse,  Lac. 
montanaj,  vor,  aber  beide  nicht  sehr  häufig.  In  der  westlichen,  nördli- 
chen und  südlichen  Schweiz  ist  dagegen  die  Mauereidechse,  Lacerta 
muralisj,  ungemein  häufig.  Schon  an  den  Felsen  am  Schlosse  Lenzburg 
findet  sie  sich,  dann  bei  Rheinfelden  und  Basel  j  an  den  Mauern  welche 
die  Weinberge  des  Cantons  Neuenburg  umschliessen ,  an  denen  des  Can- 
tons  Waadt,  an  den  Felsen  im  Wallis,  und  an  den  Strassen  Tessins  findet 
sich  diese  Eidechse  in  unzählbarer  Menge,  und  mit  jedem  Schritte  sieht 
der  Wanderer  an  sonnigen  Tagen  sie  mit  ungemeiner  Schnelligkeit  sich 
in  ihre  Löcher  flüchten.  Im  Ganton  Waadt ,  noch  mehr  aber  im  Wallis 
und  Tessin,  lebt  neben  ihr  an  Mauern,  Felsen  und  anderen  warmen 
Stellen  die  smaragdgrüne  Eidechse.  Prangend  mit  allen  Schattierungen 
des  Grünen,  je  nach  der  Jahrszeit  und  dem  Häuten,  gewährt  dieses 
schöne  Thier  einen  herrlichen  Anblick,  aber  niu-  dem  ruhigen  Wanderer, 
denn  auch  sie  entschlüpft  blitzschnell  dem  Auge,  und  es  bedarf  vieler 
Hebung  und  Geduld,  sie  zu  fangen.  Anfangs  sind  die  gefangenen  wild 
und  bissig,  aber  bald  gewöhnen  sie  sich  an  den  Menschen,  und  nehmen 
bald  ihrem  Fütterer  die  Fliegen  aus  der  Hand,  und  lassen  sich  sogar 
streicheln.  Wenn  man  aber  solche  überwintern  will,  müssen  sie  im 
Herbst  gut  gefüttert  werden;  auch  verlangen  sie  keine  warmen,  aber 
vom  Frost  geschützte  Schlupfwinkel,  und  erstarren  dann  den  Winter 
durch,  ohne  Nahrung  zu  sich  zu  nehmen.  Diese  Art  ist  in  der  nördlichen 
und  östlichen  Schweiz  nie  bemerkt  worden.  Neben  diesen  beiden  Arten 
ist  aber  die  gemeine  Eidechse  seltener  und  überhaupt  am  wenigsten  zahl- 
reich an  Individuen. 

Die  Abtheilung  der  Schlangen  beschränkt  sich  diesseits  der  Alpen 
nur  auf  wenige  Arten.  Die  gemeine  Natter  ist  nirgends  selten,  wird  aber 
sehr  verfolgt,  und  von  vielen  gefürchtet,  obschon  sie  keinen  Schaden  an- 
richtet.   Da  sie  Frösche  und  wahrscheinlich  auch  Fische  frisst,  so  findet 


156  WIRBELTHIERE 

sie  sich  an  Wassern,  an  Teichen,  See'n  und  Flüssen,  überschwimmt  die 
breitesten  See'u  sehr  oft,  taucht  vortrefflich  und  kriecht  oft  auf  dem 
Boden  unter  Wasser  herum.  Die  andere  Art  der  Gattung  Natter,  die  so- 
genannte östreichische  Natter,  ist  eben  so  unschädlich;  sie  lebt  nicht  am 
Wasser,  obschon  sie  auch  schwimmen  kann,  sondern  an  trockenen 
Orten.  Sie  ist  böse  und  bissig,  allein  ihr  Biss  ist  von  keiner  Bedeutung. 
Die  gemeine  Ringelnatter  beisst  dagegen  ungemein  selten,  zischt  aber 
desto  mehr  und  fährt  scheinbar  wüthend  auf  den  Angreifer  los. 

Die  andern  drei  vorkommenden  Arten  der  Nattern  finden  sich  nur 
in  den  Cantonen  Waadt,  Wallis  und  Tessin. 

Die  Blindschleiche  ist  allenthalben  sehr  gemein,  wird  aber  von 
Hunden,  Ratzen  und  vielen  Vögeln  verfolgt. 

Giftschlangen  haben  wir  in  der  Schweiz  nur  zwei,  in  sofern  man 
nämlich  die  schwarze  Yiper  nicht  für  eine  eigene  Art  hält.  In  den  ebene- 
ren Gegenden  der  östlichen  Schweiz  scheint  die  Kreuzotter  oder  gemeine 
Viper  gar  nicht  vorzukommen.  Im  Canton  Zürich  ist  sie  diesseits  des 
Albis  niemals  vorgekommen,  wenigstens  ist  kein  Fall  bekannt,  wo  jemand 
wäre  gebissen  worden.  Aber  schon  auf  dem  Albis  und  dann  jenseits 
kommt  sie  vor.  Aber  noch  häufiger  auf  den  eigentlichen  Alpen,  wo  sie 
im  Sommer  auf  Höhen  bis  über  6000  Fuss  ist  angetroffen  worden,  und 
zwar  die  schwarze  Varietät  fast  eben  so  häufig,  und  diese  nur  in  be- 
deutender Höhe,  während  die  gemeine  Kreuzotter  auch  viel  tiefer  vor- 
kommt. 

Niemals  ist  dagegen  die  Redische  Viper,  so  viel  bekannt,  auf  bedeu- 
tenden Höhen  angetroffen  worden.  Sie  ist  hauptsächlich  dem  Jura  eigen, 
und  von  Schinznach  an  bis  Genf  dort  anzutreff'en ;  aber  auch  im  Canton 
Waadt,  wo  der  Fälle  von  gefährlichem  Biss  mehrere  bekannt  sind,  ist 
sie,  so  wie  im  Wallis,  nicht  selten.  Sie  erreicht  eine  bedeutende  Grösse 
und  ändert  sehr  in  der  Grundfarbe,  weniger  in  der  Zeichnung. 

Welche  Art  im  Tessin  die  häufigere  sei,  und  ob  beide  dort  sich 
finden ,  konnte  bis  anhin  nicht  mit  Bestimmtheit  ausgemittelt  werden , 
aber  dass  die  Redische  Viper  sich  auch   dort  findet,   ist  gewiss.    Die 


DER    SCHWEIZ.  137 

Kreuzotter  hauset  aber  eben  so  gewiss  auch  auf  den  Gebirgen  Tessins. 
Man  hat  dort  viele  Sagen  von  den  schrecklichen  Folgen  und  der  Tödt- 
lichkeit  des  Vipernbisses,  dennoch  aber  scheinen  die  Fälle  auch  selten, 
und  die  Tödtlichkeit  nur  bei  Vernachlässigung  einzutreten.  Ebel  sagt 
vom  Berg  Salvador  bei  Lugano,  es  habe  dort  eine  so  grosse  Menge 
Vipern,  dass  sogar  einige  Wohnungen  am  Fusse  dieses  Berges  verlassen 
worden  seien,  da  die  Vipern  die  Gegend  so  imsicher  machten.  Dieses 
scheint  durchaus  unrichtig.  Professor  Schinz  gab  einst  einem  berühmten 
Schlangenfänger  den  Auftrag,  ihm  solche  Vipern  von  dort  zu  senden. 
Nicht  lange  nachher  erhielt  er  eine  blecherne  Büchse  mit  Schlangen  an- 
gefüllt ,  von  diesem  Menschen ,  mit  der  Aufschrift :  Tutti  veventi.  Voll 
Begierde  öffnete  er  die  Büchse  und  fand  darin  fünfzehn  Stücke,  aber  auch 
nicht  eine  einzige  giftige.  Alle  diese  Schlangen  wurden  als  Würfel- 
nattern anerkannt,  wobei  einige  schwarze  Varietäten  waren.  Allerdings 
gibt  es  Würfelnattern,  welche  selbst  von  Rennern  in  Farbe  und  Zeich- 
nung nicht  leicht  von  der  Redischen  Viper  unterschieden  werden  können, 
aber  die  Bildung  des  Kopfes  und  namentlich  die  grossen  Schilder  auf  dem- 
selben, unterscheiden  sie  sehr  leicht  von  der  Viper,  deren  Kopf  schuppig 
ist,  und  auch  eine  andere  Form  hat.  Schinz  weilte  mehrere  Male  in 
Lugano,  bestieg  den  Salvador,  aber  weder  er  noch  seine  Reisegefährten 
haben  je  eine  Viper  dort  gesehen.  Damit  ist  nicht  behauptet,  es  gäbe 
dort  keine,  aber  doch  bewiesen,  dass  sie  nicht  so  häufig  oder  gefährlich 
seien,  wie  Ebel  angibt.  Wahrscheinlich  fürchtete  man  die  ganz  unschul- 
dige Würfelnatter,  indem  man  sie  für  eine  Viper  hielt. 

Die  Klasse  der  froschartigen  Reptilien  bietet  ebenfalls  keine  neue  Art, 
als  vielleicht  den  Alpenfrosch.  Es  ist  bekannt,  dass  unter  allen  Reptilien 
diese  am  weitesten  nach  Norden  gehen ,  und  dass  man  sogar  in  Grönland 
noch  einen  Frosch  antrifft.  In  den  Alpen  trifft  man  Frösche  bis  zu  6000 
Fuss  Höhe  an.  Der  fälschlich  sogenannte  Todtensee  auf  der  Grimsel, 
welcher  nur  von  Mitte  Juli  an,  und  diess  nicht  alle  Jahre,  vom  Eise  frei 
ist,  wimmelt  von  Fröschen,  welche  sich  dort  fortpflanzen,  und  im 
Larvenzustande  zum  Theil  überwintern.    Diese  Frösche  sind  mit  dem 

i8 


138  WIRBELTHIERE 

Grasfrosch  nahe  verwandt,  und  scheinen  nur  eine  durch  das  Clinia  ver- 
änderte Varietät  zu  seyn.  Der  Oberalpsee  auf  dem  Gotthardt,  in  wel- 
chem man  auch  viele  Forellen  findet,  hat  ebenfalls  viele  Frösche,  welche 
besonders  schmackhaft  seyn  sollen  und  häufig  gegessen  werden.  Profes- 
sor Heer  fand  auch  hoch  im  Gebirge  eine  kleine  Kröte,  welche  eine  eigene 
Art  zu  seyn  scheint,  und  ebenfalls  sehr  hoch  hinauf  steigt  der  schwarze 
Salamander,  der  ein  wahres  Alpenthier  ist*). 

Diess  ist  alles,  was  wir  im  Allgemeinen  über  diese  Classe  sagen  können. 

1.    ORDNUNG. 
Saurier.    Saurii.    Sauriens. 


I.Genus.    Eidechse.    LacertaL.    Lezard. 

1 .  Die  gemeine  Eidechse.    Lacerta  agilis  Merr.    Le  Lezard  des  souches. 

Eidechse.  Eidechsli.  Syn.  Seps  muralis  Laur.  Lacerta  stirpium  Daud.  Seps  terrestris  Lauv.  Seps 
argus  Laar.   Lacerla  arenicola  DaMd.    Seps  stellatus  Schvanli.   Seps  erythronotus  Sehr.  Vir. 

An  Hecken,  sonnigen  Rainen,  Erdwällen,  gemein,  doch  nicht  sehr 
häufig,  da  das  niedliche  Thier  vielen  Verfolgungen  von  Menschen, 
Hunden  ,  Ratzen  und  Vögeln  ausgesetzt  ist.  Sie  liebt  die  tieferen  Thäler, 
und  geht  nicht  hoch  in's  Gebirge. 

2.  Die  Mauereidechse.     Lacerta  murales  St.     Le  Lezard  des  Murailles. 

Lacerta  velox.    Lacerta  fusca  et  agilis.   Lacerta  Brongniardi  DAud.   Lacerta  varicgala.   Po- 
darcis  muralis  Wagler. 

Diese  Eidechse  kommt  unter  manchei'lei  Abänderungen  in  der  Farbe 
in  der  westlichen,   nördlichen  und  südlichen  Schweiz  vor,   in  der  östli- 


•)  Die  von  Hrn.  Professor  IJeer  auf  der  Mühlebacli-Alp,  im  Canton  Glarus^  in  einer  Höhe  von 
6200  Fuss  gefundene  Kröte  ist  nach  genauer  Untersuchung  nur  ein  junges,  etwas  dunkelgefavb- 
tes  Exemplar  von  Bujo  cinereus  und  fälschlick  von  Prof.  Schinz  in  seiner  Naturgeschichte  der 
Amphibien  als  eine  eigene  Species  aufgestellt.  Das  vom  schwarzen  Salamander  bemerlae  gilt 
nicht  für  die  ganze  Schweiz,  da  er  in  einigen  Gegenden  schon  bei  2500  F.  ü.  M.  sein  Maximum 
der  Individuenanzahl  erreicht.  Tsch. 


DER    SCHWEIZ.  159 

eben  dagegen  ist  sie  noch  nicht  bemerkt  Avorden.  Die  ersten  zeigen  sicli 
an  den  Felsen  und  Mauern  des  Schlosses  Lenzburg,  dann  bei  Pxheinfel- 
den.  In  der  grössten  Menge  aber  an  den  Mauern,  Avelche  die  Weinberge 
von  Neuchätel  und  Waadt  umschliessen ,  an  den  Felsen  des  Wallis  und 
des  Cantons  Tessin.  Auch  sie  geht  nicht  hoch  in's  Gebirge  hinauf.  Sie 
ist  sehr  scheu  und  äusserst  schnell,  und  lässt  sich  weniger  leicht  zähmen 
als  die  gemeine  Eidechse. 

5.  Die  grüne  Eidechse.     Lacerta  viridis  Daud.    Le  Lezard  vert. 

Laccrta  smaragdina  Meissner.    Seps  varius  viridis ,  sericeus.    Jung:  Lac.  bilineala  Daud. 

Da  unter  dem  Namen  der  grünen  Eidechse  auch  die  im  wärmeren 
Europa  lebende  grosse  Eidechse  vorkommt,  welche  ein  ganz  verschiede- 
nes Thier  ist,  so  könnte  man  ihr  den  Namen  L.  smaragdina  geben.  Sie 
ist- nur  in  der  wärmeren  westlichen  und  südlichen  Schweiz  anzutreffen, 
in  den  Cantonen  Genf,  Waadt,  Wallis  und  Tessin.  In  diesen  aber  an 
Mauern,  Strassen,  Felsen  häufig,  doch  bei  weitem  nicht  so  häufig  als 
Lacerta  mnralis.  Man  findet  sie  je  nach  der  Jahrszeit  oder  je  nachdem 
sie  sich  bald  häuten  will  oder  gehäutet  hat,  von  allen  Nuancen  von  Grün', 
vom  hellsten  bis  zum  dunkelsten,  auch  in's  Braunliche  übergebend.  Sie 
erreicht  eine  Länge  von  i  Fuss,  ist  äusserst  scheu,  lebhaft,  und  lässt 
sich  selten  auf  einen  Schritt  nahe  kommen,  sondern  eilt  mit  Blitzes- 
schnelle in  ihren  Schlupfwinkel,  gewöhnlich  eine  Mauerlücke  in  den 
lockeren,  bloss  aus  Steinen,  ohne  Mörtel,  verfertigten  Mauern,  oder 
unter  Steine  und  Moor,  wo  sie  auch  in  der  Erde  überwintert.  Gefangen 
beisst  sie  Anfangs  heftig,  wird  aber  bald  zahm,  und  frisst  die  Insekten 
aus  der  Hand  ihres  Besorgers.  Sie  trinkt  viel  Wasser  und  Milch,  leckt 
mit  ihrer  gespaltenen  Zunge  nach  gehaltener  Mahlzeit  den  Mund  sehr 
behaglich,  und  ist  überhaupt  ein  sehr  artiges  Thier.  Sie  ist  schwer  in 
der  Gefangenschaft  zu  überwintern. 

Die  junge  Eidechse  wurde  lange  für  eine  eigene  Art  gehalten,  sie  ist 
verhältnissmässlg  etwas  schlanker,  oben  braun,  mit  zwei  weissgelben 
Parallelstreifen,    welche  über  den  ganzen  Rücken  geben.    In  Schinz's 


140  Wir.BELTHlERE 

Reptilien  ist  sie  unter  dem  Namen  Lacerta  bistriata  auf  Tafel  3^ ,  Fig.  i, 
abgebildet,  und  ebenso  in  Meissner's  Museum  der  Naturgeschichte 
Helvetiens. 

4.  Die  Bergeidechse.    Lacerla  monlana  Mikan  *). 

Lacerta  pyrrhogaslra.    Lacerta  crocea  Sturm. 

In  bergigen  Gegenden  bis  hoch  in  die  Alpen  hinauf,  wo  sie  unter 
Felsstücken  oder  altem  Holze  sich  verbirgt.  Der  Unterleib  ist  bald  heller, 
bald  dunkler  gelb.  Bestimmt  ist  sie  eine  von  der  gemeinen  Eidechse  ver- 
schiedene Art. 

5.  Die  schwarze  Eidechse.    Lacerla  nigra  Sturm. 

Auf  den  Alpen,  oft  hoch  hinauf.  Der  sei.  Hr.  Professor  Studer  fand 
eine  solche  auf  der  Wengeralp,  Prof.  Schinz  eine  junge  am  St.  Gotthardt. 
Wahrscheinlich  ist  sie  nur  eine  Varietät  der  vorigen. 

2.  Genus.    Schleiche.    Jnguis  L.    Orvel. 
I.  Die  Blindschleiche.     Anguisfragilish.    L'Orvet. 
Blindschleicher.    Blindenschleicher. 

Diese  Art,  welche  den  Uebergang  von  den  Eidechsen  zu  den  Schlan- 
gen im  nördlichen  Europa  bildet,  ist  allenthalben  auf  Wiesen,  an  Rainen 
und  Zäunen  anzutreffen ,  geht  aber  nicht  hoch  in's  Gebirge  hinauf.  Sie 
überwintert  in  Erdlöchern  in  Gesellschaft,  und  ist  lebendgebärend. 


")  Diese  Species  ist  durchaus  nicht  als  blosse  Varietät  oder  Synonym  von  Zootoca  pyrrhogastra 
Wagl.  zu  betrachten,  sondern  ist  eine  genau  geschiedene  Art,  die  in  der  Fauna  nicht  aufgeführt 
wird.    Hingegen  ist  Lacerta  nigra  Wolf,  nur  Varietät  von  Zoofoca  monMna  T.  Tscli. 


DER    SCHWEIZ.  14] 

II.  ORDNUNG. 
Schlangen.    Serpentes.    Serpents. 


I.  Genus.    Natter.     Coluber  L.    Couleuvre. 

1.  Die  Ringelnatter.    Coluber  Natrix  L.    La  Couleuvre  ä  coliier. 

Nalrix  vulgaris  Laurent.    Tropidonotus  Natrix  Wagl. 

In  der  ganzen  Schweiz  nicht  selten ,  an  manchen  Orten  häufig ,  und 
selbst  hoch  im  Gebirge.  Man  findet  nicht  selten  fast  ganz  schwarze  oder 
schwarzblaue.  Sie  erreicht  zuweilen  eine  Länge  von  4  Fuss,  Es  mag 
wohl  eine  solche  gewesen  seyn,  mit  welcher,  nach  Scheuchzer's  Phjsica 
Sacra,  einst  ein  Landvogt  von  Greifensee  einen  greulichen,  doch  gewiss 
gefahrlosen  Kampf  bestanden.  Sie  wird  wohl  von  Unkundigen  gefürch- 
tet, ist  aber  durchaus  unschädlich  und  höchstens  den  Fröschen  oder 
Fischen  gefährlich.    Sie  schwimmt  oft  über  See'n ,  Flüsse  und  Bäche. 

2.  Die  östreichische  Natter.     Coluber  ausiriacus.    La  Couleuvre  lisse. 

Coluber  lafis.   Coronella  austriaca  Laur.  Zacholus  Icevis  Wagl. 

Nicht  selten,  und  namentlich  auch  um  Zürich  ziemlich  häufig.  Sie 
geht  nicht  in's  Wasser,  beisst  leicht,  doch  hat  ihr  Biss  nichts  zu  be- 
deuten. 

3.  Die  Würfelnatler.     Coluber  tcssellalus.    La  Couleuvre  a  laches  carrees. 

Tropidonotus  tessellatus  Wagl. 

Im  Tessin  und  Wallis  nicht  selten.  Sie  kann  leicht  mit  der  Redi- 
schen Viper  verwechselt  werden,  da  sie  in  Farbe  und  Grösse  ihr  sehr 
ähnlich  ist,  und  man  nur  in  der  Nähe  den  Unterschied  des  Kopfes  wahr- 
nehmen kann.    Ihr  Kopf  ist  klein,  mit  grossen  Schildern  bedeckt,  und 


Ii2  WIRBELTHIEP.E 

der  Hals  nicht  zu  imlerscheiden ;  dagegen    wohl    bei  der  Viper,  deren 
Kopf  mit  Schuppen,  und  nicht  mit  Schildern  versehen  ist. 

4.  Die  schwarzgrüne  Nifttcr.  Coluber  atrovirens  Metaxa.  La  Couleuvre  verte  et  jauiie. 

Zamcnis  alrocirens  Wagl.    Col.  viridis-ßavus  Lacep.    Col.  luleo-slriatus  Gmel. 

Diese  sehr  schöne  Natter  findet  sich  nur  im  Wallis  und  Tessin,  aber 
nicht  häufig. 

5.  Die  gelbliche  Natter.     Coluber  flavescens.    La  Couleuvre  fauve. 

Coluber  Selmanni.   Col.  pannonicus.    Col.  ScopoUi  A.\ictov. 

Eine  schöne  schlanke  Schlange,  obenher  braun,  unten  gelblich.  Es 
ist  die  längste  unserer  Schlangen,  sie  wird  mehr  als  vier  Fuss  lang.  Sie 
lebt  im  Wallis  und  Tessin ,  aber  nicht  häufig. 

2.    Genus.  Viper.     Vipera.     Yipere. 

1.  Die  gemeine  Viper.    Vipera  Berus  Daud.    La  Vipere  commune. 

Pelias  berus  Merr.    Vipera  chcrsea  Sturm.    Vipera  terra  Lent. 

In  der  östlichen  Schweiz  bis  zum  Fusse  des  Albis  scheint  sie  zu  feh- 
len. Dagegen  ist  sie  wahrscheinlich  in  allen  Alpen  der  Centralkette  ver- 
breitet. Im  Canton  Zürich  findet  man  sie,  auf  den  Höhen  ob  Zug  bei 
Rappel,  dann  bei  Maschwanden  und  Richterschwyl.  Man  fand  sie  auf 
den  Alpen  Bündtens,  Glarns,  im  Oberland  auf  der  Grimsel,  auf  dem 
Gotthardt,  auf  Höhen  von  6000  Fuss  und  noch  höher;  nie,  so  viel  be- 
kannt, im  Jura.  Da  sie  sehr  trag  ist,  und  nirgends  zahlreich  vorkommt, 
den  Menschen  flieht,  so  hört  man  selten,  dass  Leute  oder  Vieh  von  ihr 
gebissen  werden.  Es  ist  kein  Beispiel  bekannt,  dass  der  Biss  tödtliche 
Folgen  gehabt  hätte ,  doch  folgen  ihm  immer  einige  Tage  Krankheit. 

2.  Die  schwarze  Viper.     T'ipera  prester.    La  Vipere  noirc. 

Es  ist  wahrscheinlich,  dass  diess  nur  eine  schwarze  Yarielät  der 
Kreuzotter  sei;  sie  findet  sich  an  denselben  Orten,  doch  ist  kein  Beispiel 


DER    SCHWEIZ.  143    \ 

bekannt,  wo  sie  in  niedrigen  Gegenden  vorkam,  sondern  immer  hocli  in 
den  Alpen.    Sie  ist  indess  seltener. 

3.  Redische  Viper.     Vipera  Redii.    La  Vipere  rouge. 

Coluber  aspis  ISvaa.    Col.  Vipera.  LatreiU.   Col.  berus  ^w.s- 

Hauptsächlich  im  Jura,  von  Schinznach  an  bis  nach  Genf,  dann  aber 
auch  in  den  Cantonen  Waadt,  Wallis  und  Tessin.  Sie  wird  bedeutend 
gross  und  dick,  hat  immer  eine  gelbliche,  oft  fast  kupferrothe  Grund- 
farbe, nie  ein  zusammenhängendes  Zackenband,  wohl  aber  schwarze 
Flecken.  Auch  von  ihrem  Biss  sind  keine  tödtlichen  Folgen  bekannt', 
aber  mehrmals  folgten  sehr  schwere  und  gefährliche  Zufälle,  welche 
selbst  dem  Leben  Gefahr  drohten,  und  die  Wiedergenesung  gieng  langsam 
von  Statten. 

III.  ORDNUNG. 
Froschartige  Reptilien.    Batradiia,    Batraciens. 


I.  Genus.  Frosch,  ßana  L.     Grenoiiille. 

1 .  Der  grüne  Wasserfrosch.    Rana  esculenla  L.     La  Grenouille  verte. 

In  der  ganzen  Schweiz  sehr  häufig,  in  allen  Teichen,  Bächen,  Flüssen 
und  stehenden  Wassern.  Er  Avird  in  den  meisten  Gegenden  sehr  häufig 
gegessen.   Man  findet  ihn  auch  hoch  in  den  Alpen. 

2.  Der  braune  Grasfrosch.     Rana  temporaria  L.    La  Grenouille  brunc. 

Ebenfalls  allenthalben.  Er  steigt  noch  höher  in  die  Alpen  hinauf  als 
der  grüne.  Im  Museum  in  Zürich  befindet  sich  ein  Exemplar  mit  fünf 
Füssen,  ein  Fall,  der  nicht  selten  vorzukommen  scheint. 

3.  Der  Alpenfrosch.     Rana  alpinal    La  Grenouille  des  Alpes. 

Nur  mit  einem  Fragezeichen  machen  wir  diesen  Frosch  zu  einer 


l-ii  AVtRBELTHIERE 

eigenen  Art.  Der  fälschlich  sogenannte  Todtensee,  ganz  nahe  am  Grim- 
selspital,  ist  voll  dieser  Art  Frösche,  obschon  er  auch  in  warmen  Jahren 
vor  31itte  Juli  fast  nie  von  Eis  entblösst  ist,  und  oft  mit  Ende  August 
oder  Anfangs  Septembers  wieder  gefriert.  Die  Larven  haben  daher  nicht 
Zeit,  sich  in  einem  Jahre  vollkommen  zu  verwandeln,  sondern  über- 
wintern im  Larvenzustande  «nd  entwickeln  sich  erst  im  folgenden  Jahre. 
Der  Frosch  ist  dem  Grasfrosch  sehr  ähnlich,  hat  aber  immer  einen  sehr 
lebhaft  orangegelben  Unterleib  *). 

2.  Genus.    Kleber.    Hfla.    Rainette. 
I.  Der  Laubkleber.    Hyla  arborea.    La  Rainelle  verte. 

Dcndrohyas  arborea  Wagl.    Laubfrosch. 

Allenthalben  sehr  häufig  in  den  ebeneren  Gegenden.  Er  wird  oft  in 
Gläsern  lebendig  gehalten  und  für  einen  Wetterpropheten  angesehen. 
So  lebt  er  mehrere  Jahre,  und  wird  mit  lebenden  Fliegen  gefüttert. 

3.  Genus.    Kröle.    Biifo.    Crapaud. 

1.  Die  gemeine  Kröte.    Bufo  vulgaris.    Le  Crapaud  ordinaire. 

Kröte.  Krott.  Toosche.  Toosdikrott.  Rana  vulgaris  L. 

Sehr  gemein  und  in  der  ebeneren  Schweiz  allenthalben.  Sie  wird  von 
vielen  sehr  gefürchtet  oder  vielmehr  verabscheut  und  mit  Unrecht  ver- 
folgt, da  sie  durch  ihre  Nahrung  sehr  nützlich  ist. 

2.  Die  Kreuzkröte.    Bufo  portentosus.    Le  Crapaud  des  Jones. 

Grüne  Kröte.    Stinkende  Kröte.    Kreutzkröte  Sturm. 

Sie  hat  den  Namen  der  vorigen  Art.  Nicht  ganz  so  häufig  als  die 
gemeine,  aber  an  denselben  Orten. 


*)  Diese  Species  wurde  von  Fitzinger  im  VerzeicLniss  der  Reptilien  des  Wiener  Museums  als  An- 
hang 7.U  seiner  Classification  der  Amphibien  im  Jahre  1826  unter  der  Bezeichnung  Rana  alpina  m. 
aufgeführt.  Beschreibung  und  Abbildung  sind  bis  jetzt  von  dieser  Art,  die  sich  von  Rana  temp. 
leicht  unterscheidet,  noch  nicht  gehefert.  Tsch, 


DER    SCHAVEIZ  145 

5.  Die  veränderliche  Kröte.    Bufo  variabilis.    Le  Crapaud  variable. 

Man  liat  diese  Kröte  bisher  nur  im  Tessin  gefunden,  wo  Hr.  D'  Ottli 
von  Bern  sie  entdeckte. 

4.  Die  Feuerkröte.     Bufo  bomhina.     La  Crapaud  a  venire  jaune. 

Unke.Hausunhe.    Guggerniüili,  bei  Zürich.   Bomhinator  igneus. 

Häufig  in  Teichen,  besonders  aber  in  den  Dörfern,  wo  Mistlachen 
sich  finden.  ^ 

5.  Die  eiertragende  Kröte.     Bufo  ohslelricans.    Le  Crapaud  Accoucheur. 

Alyles  ohstclricans  Wagler. 

Am  Bieler-  und  Neuenburgersee.  Zuerst  machte  Studer  sie  bekannt, 
welcher  sie  in  der  Gegend  von  Gottstadt  fand,  dann  fand  Hr.  Professor 
Agassiz  Ariele  bei  Neuenburg,  und  im  Herbst  i835  entdeckte  sie  ein  junger 
eifriger  Erpetolog,  Hr.  Tschudi,  auch  bei  Zürich,  im  sogenannten  Zürich- 
berg in  Erdlöchern  im  October,  wobei  bemerkenswerth  ist,  dass  sie  noch 
Eier  trug.  Diese  wären  wahrscheinlich  erst  im  Frühjahr  ausgekommen. 
Hr.  Agassiz  hat  über  die  Lebensart  dieser  Kröte  viel  Aufschluss  gegeben. 

6.  Die  AlpenUröte.    Bufo  alpinus  Schinz.    Le  Crapaud  des  Alpes  *). 

Dorso  nigra  verrucosa,  venire  alba  nigroque  marmoralo ,  palmis  penladaclylis  Verruca  magna 
inslruclis. 

Diese  kleine  Kröte,  welche  i  Zoll  3  Linien  lang  ist,  scheint  eine 
eigene  Art  zu  seyu.  Sie  unterscheidet  sich  durch  ihre  viel  dunklere 
Farbe  und  durch  den  weissen ,  schwarz  marmorirten  Bauch  von  der  ge- 
meinen Kröte.  Die  Ohrdrüse  ist  viel  kleiner  und  die  Hinterbeine  ver- 
hältnissmässig  länger  als  bei  der  gemeinen  Kröte.  Deutlicher  und 
charakteristischer  aber  ist  die  grosse  Daumwarze  an  den  Hinterfüssen. 
Das  Exemplar  befindet  sich  im  Museum  zu  Zürich  und  wurde  von  Hrn. 
Professor  Heer  dahin  gegeben,  der  sie  hoch  auf  den  Alpen  fand.  So 
lange  nicht  mehrere  Exemplare  verglichen  werden  können,  kann  nicht 
leicht  entschieden  werden,  ob  es  eine  eigene  Art  sei. 

*)  Sielie  Note  p.  138. 

19 


146  WIRBELTHIERE 

4-   G^nus.    Salamander.    Salamandra.    Salamandre. 
! .  Der  gefleckte  Salamander.    Salamandra  maculata.    La  Salamandre  tachetee. 
3Iokb.  Feuermolch.   Lacerta  salamandra  Linn. 

Häufig  an  schattigen  Orten,  in  feuchten  Wäldern,  auch  in  kalten 
Quellen. 

2.  Der  schwarze  Salamander.    Salamandra  atra.    La  Salamandre  noirc. 

Sehr  häufig  auf  den  Alpen  an  feuchten  Orten  unter  Steinen,  sehr  hoch 
hinauf,  his  über  den  Holzwuchs;  auch  in  feuchtem  Moose.  Man  trifft 
oft  mehrere  in  einem  Loche  beisammen  an.  Ohne  Feuchtigkeit  stirbt  er 
sehr  bald. 

5.   Genus,    Molch.     Triton.    Triton. 

1 .  Der  gefleckte  Molch.     Triton  marmoratus.     Le  Triton  marbre. 

Triton  Gessneri ,  Laurcntii. 

Hr.  D'  Otth  fand  diesen  schönen  Molch  in  der  Gegend  von  Bern  an 
Teichen ,  ausserdem  ist  er  unbekannt. 

2.  Der  gemeine  Molch.     Triton  cristatiis.    Le  Triton  crete. 

Lacerta  palustris  Linn.  Lac.  aqualica  Gmel.  Lac.  lacastris  Bhinienbach.  Lac.  porosa 
Retz.  Salamandra  cristata  et  pruinata  Sehn.  Salam.  plat/ura  Encyclop.  Salam.  lati- 
cauda  Monnai.   Molge  palustris  Men.    Salam.  aquatica  B.!iy.    Salam.  americana  Sebsi. 

Häufig  in  kleinen  Teichen  und  sumpfigen  Bächen,  fast  allenthalben. 

5.  Der  wurlbeinische  Molch.     Triton  TFitrfbeinii.    Le  Triton  ä  flancs  tachetes. 

Triton  alpeatris.  Tr.  lacustrls.  Tr.  salamandroides  Wurfb.  Tr.  gyrinoides.  Salamandra 
ignca. 

Eben  so  häufig  als  der  vorige,  und  in  dessen  Gesellschaft. 
4-  Der  Teichmolch.     Triton  palmaius.    Le  Triton  palmipede. 

Triton  parisien.  Triton  tceniatus.  Tr.  parisinus.  Tr.  palustris.  Salamandra  taniata,  pal- 
mata,  palmipes,  punctata,  elcgans,  exigua.    Molge  punctata  et palmata  Merr. 

An  denselben  Orten,  in  Gesellschaft  beider  vorigen  Arten,  in  viel- 
fachen Yarictätcn. 


DER    SCHWEIZ.  147 

5.  Der  olivenfarbige  Molch.    Triton  carnifex.    Le  Triton  bourreau. 

Lacerla  lacuslris  Gmel.    S alamandra  carnifex  Schneid.    Bonat. 

Seltener  als  die  vorigen,  aber  an  denselben  Orten. 

6.  Der  kleine  Molch.     Triton  exiguus.     Le  petit  Triton. 

Teichsalamander.    Salamandra  exiguahsiUT.     Lacerla  vulgaris  Linn.    S alamandra  laniata 
Bechst.     Salam.  abdominalis  Daud.    Molge  cinerea  Merr. 

Auf  der  Erde,  nicht  im  Wasser,  unter  Steinen,    im  Moos,  unter 
Baumrinden.     Er  bleibt  sehr  klein  und  ist  nicht  häufig. 

7.  Der  Lappenmolch.     Triton  lobatus.     Le  Triton  lobe. 

Bei  Bern,   wo  Hr.  D'  Otth  ihn  entdeckte. 


VIERTE  CLASSE  DER  WIRBELTHIERE. 


Fische.    Pisces.    Poissoiis. 


In  einem  Lande,  welches  so  viele  See'n,  Flüsse  und  Bäche  hat,  wie 
die  Schweiz,  kann  es  nicht  an  Fischen  fehlen,  und  wirklich  sind  zwar 
der  Arten  nicht  sehr  viele,  aber  die  Individuen  sind  zahlreich,  und  die 
Fischerei  nicht  ganz  unbedeutend. 

Die  Gewässer  der  Schweiz  können  in  vier  Becken  abgetheilt  werden. 
Das  grösste  und  bedeutendste  ist  das  Rheinbecken,  welches  nebst  dem 
Rhein  alle  See'n  und  Flüsse  der  Länder  diesseits  der  Alpen  enthält,  mit 
Ausnahme  des  Genfersee's.  2)  Das  Rhonebecken  enthält  ausser  der  Rhone 
nur  den  Genfersee  und  seinen  Ausfluss.  3)  Das  Becken  des  Po's  begreift 
in  der  Schweiz  nur  den  Tessin  und  den  Theil  des  Langensee's,  der  auf 
dem  Gebiete  des  Cantons  Tessin  liegt.  Man  muss  aber  dazu  auch  noch 
den  Corner-  und  Lauisersee  rechnen.  4)  Das  Becken  des  Inn's,  welches 
die  Quelle  des  Inn's  im  Engadin  enthält,  und  mit  dem  Donaubecken  zu- 
sammenfliesst.  Jedes  dieser  Flussgebiete  hat  seine  eigenen  Fische.  Doch 
liaben  das  Rhein-  imd  Innbecken,  so  weit  sie  zur  Schweiz  gehören, 
nichts  eigenes,  wohl  aber  sind  die  Fische  des  Rheinbeckens  von  denen 
des  Tessinbeckens,  welches  zum  System  des  Po's  geliört,  wesentlich 
verschieden. 

Die  ungefleckten  Salmen  (CoregonusJ ,  welche  im  Rheinbecken  in 
den  See'n  so  häufig  vorkommen  und  die  schmackhaftesten  Fische  sind, 


DER    SCHWEIZ.  140 

fehlen  im  Tessinbecken  ganz  und  werden  daselbst  durch  keine  andere 
vertreten.  Dagegen  kommt  im  letzteren  die  Alse  vor,  welche  im  Rhein- 
becken durch  die  Agone  vertreten  wird.  Im  Tessin  kommt  der  Stein- 
beisser,  Colitis  Tceniaj,  vor,  Welcher,  so  viel  bekannt,  im  Rheinbecken 
nicht  vorkommt.  Er  soll  zwar,  nach  Hartmann,  bei  Basel  im  Rhein 
vorkommen 5  diesem  wird  aber  widersprochen,  und  ebenso  dass  er  am 
Ausfluss  der  Bäche  in  den  Genfersee  bei  CuUi  und  Yevey  vorkomme,  Avie 
im  helvetischen  Almanach  bemerkt  wird.  Auch  der  Stör  und  die  Lam- 
prete, welche  beide  Fische  zuweilen  im  Rliein  bis  Basel  hinaufsteigen, 
fehlen  im  Tessinbecken,  so  wie  im  Rhone-  und  Innbecken. 

So  wichtig  auch  die  Fische  in  ökonomischer  Beziehung  für  die  Schweiz 
sind,  so  ist  doch  über  dieselben  noch  sehr  wenig  richtiges  geschrieben 
worden.  Das  Wichtigste  darüber  hat  Hartmann  in  seiner  Beschreibung 
des  Bodensee's,  und  später  in  seiner  helvetischen  Ichthyologie  (Zürich 
1827)  geUefert,  aber  es  haben  sich  in  sein  Werk,  so  sehr  er  auch  andere 
tadelt,  dennoch  mehrere  wesentliche  Irrthümer  eingeschlichen.  Jurine 
beging  ebenfalls  noch  einige  Fehler  in  seiner  Geschichte  der  Fische  des 
Genfersee's,  und  Schinz,  indem  er  die  Fische  der  Schweiz  besonders  in 
seiner  Uebersetzung  des  Thierreichs  von  Cuvier,  anführte,  fehlte  aucli 
in  Bestimmung  einzelner  Arten,  aber  nicht  darin,  wie  ihn  Hartmann  be- 
lehren wollte,  dass  er  den  Ritter  und  die  Rothforelle  zusammenbrachte, 
denn  diess  ist  ganz  richtig,  sondern  in  Bestimmung  einiger  anderer  Arten. 
Der  treffliche  Ichthyologe  und  Naturforscher,  Professor  Agassiz,  hat 
das  Yerzeichniss  der  Schweizerfische ,  welches  wir  hier  geben ,  durch- 
gesehen und  berichtiget,  und  so  scheint  es  kaum  noch  vervollständiget 
w^erden  zu  können.  Merkwürdig  sind  die  Irrthümer*),  welche  sich  Cuvier 
in  der  letzten  Ausgabe  des  Thierreichs  zu  Schulden  kommen  liess,  da  er 
von  einem  Salino  lemanus  im  Genfersee,  als  einem  ganz  eigenen  Fische, 
spricht,  ferner  Salmo  pimctatus  und  Salmo  marmoratus,  auch  Salmo 
Salmarinus  zu  eigenen  Arten  macht.  Die  erste  Art  ist  eins  mit  Salmo 
Tnitta,  die  ZAvei  folgenden  mit  Salmo  Fario  und  die  letzte  mit  Salmo 

')  Siehe  Agassiz  Notiz  in  Loiul.  and  Edinb.  philos.  Mag.  1834. 


läO  WIRBELTHIERE 

Salvelinus.  Der  Hakenlachs,  Salmo  hamatus  Cuv. ,  ist  nur  das  Männchen 
von  Salmo  Salar  zur  Laichzeit,  und  der  Rheinlanke,  welchen  Hartmann 
ganz  richtig  Salmo  lacustris  benennt,  ist  eins  mit  Salmo  S chiefermülleri. 
Die  Gravenche  des  Genfersee's,  welche  Jurine  Coregonus  hjemalis  nennt, 
ist  kein  eigener  Fisch,  sondern  vermuthlich  eine  Art  mit  dem  Jiilchen, 
den  wir  nach  Hartmann  Coregonus  Marcena  media  genannt  haben,  wenn 
die  Alhula  des  Zürichersee's  nicht  Coregonus  Marcenula  ist,  wie 
Agassiz  behauptet. 

Besonders  wichtig  für  die  Bewohner  des  Bodensee's  ist  der  Fang  des 
Blaufelchen  in  seinen  verschiedenen  Altersperioden ;  täglich  werden  im 
Sommer  mehr  als  3ooo  Stücke  gefangen.  Nicht  unwichtig  für  die  Be- 
wohner des  Zürichersee's  ist  der  Fang  des  Weissfelchen ,  der  das  ganze 
Jahr  durch  fortdauei't,  so  dass  der  Fisch  selten  auf  dem  Markte  fehlt. 

Im  Canton  Tessin  kann  die  Wichtigkeit  der  Fischerei  daraus  geschlos- 
sen werden,  dass  jährlich  gegen  4ooo  Centner  Fische  ausgeführt  wer- 
den ,  und  der  Canton  selbst  viel  verbraucht. 

Da  alle  Alpenbäche  bis  hoch  hinauf,  und  viele  Alpsee'n  voll  Fische 
sind,  so  ist  der  Verbrauch  in  den  von  Fremden  besuchten  Thälern  auch 
sehr  beträchtlich  und  der  Nutzen  gross,  den  diese  Classe  der  Wirbel- 
thiere  gibt. 

Der  Rhein  liefert  seinen  Anwohnern  den  ganzen  Sommer  durch  vor- 
treffliche Salmen ,  und  in  den  ersten  Wintermonaten  ist  der  Lachsfang 
nicht  unbedeutend.  Die  grossen  Forellen  in  den  See'n  erreichen  häufig 
ein  Gewicht  von  12  bis  16  Pfund,  selten  aS  bis  3o,  geben  aber  ein  ganz 
ausgesuchtes,  gesundes  und  vortreffliches  Gericht. 

Durch  unkluge  Benutzung  der  Fischerfreiheit  hat  die  Menge  einiger 
Arten  an  verschiedenen  See'n  und  Flüssen  abgenommen,  und  man  will 
bemerkt  haben,  dass  die  Dampfschilffahrt  der  Fischerei  schade,  wahr- 
scheinlich weil  dadurch  das  Laichen  gestört  wird.  Indess  ist  diese  Be- 
merkung doch  noch  zu  neu,  als  dass  man  auf  ihre  Gründlichkeit  bauen 
könnte. 


ÖER    SCHWEIZ.  lo'l 

I.  ORDNUNG. 
Stachelflosser.    Acanthopterygii.    Acanthopterygiens. 


1.  Familie.    Barschartige  Fische.     Percoidei.     Percoides. 
i.  Genus.    Barsch.    Percah.    Perche. 

I.  Der  Flussbarsch.    Perca  fluviaiilis  h.  La  Perche  fluviatile. 

Am  Bodensee  heisst  er  im  ersten  Jahre  Hürlig ,  im  zweiten  Jahre  Fernderling  oder  Kretzer, 
im  dritten  Slichling,  Schaubfisch,  Rauliegel,  später  Barsch,  EgU.  Am  Zürichersee  im 
ersten  Jahre  Hürlig,  im  zweiten  EgU,  später  Rechhng.  In  den  meisten  Gegenden  der 
deutschen  Schweiz  Egh.  In  Glarus  Lutz.  In  der  franzosischen  Schweiz  la  Perche.  Im 
Tessin:  Perscgo,  Persico.  In  Genf  ganz  jung :  la  Vive  oAer  Mille-Canton;  ebenso  am 
Neuenburger-  und  Murtnersee. 

Dieser  Fisch  findet  sich  in  grosser  Menge  in  allen  Se&'ri  und  deren 
Ausflüssen,  in  der  ganzen  Schweiz.  Selten  wird  er  zwei  Pfund  schwer. 
Davon  ist  verschieden :  Perca  vulgaris  ^c\\k^. ,  welche  in  der  Schweiz 
nicht  vorkommt.  (Agassiz.) 


» 


2.  Genus.    Kaulbarsch.    Acerina  Cuv.    Gremilie. 
Der  gemeine  Kaulbarsch.    Acerina  cernua  Cuv.    La  Gremilie  ordinairc. 
Häufig  im  Rhein  bei  Basel  im  Winter,  unter  dem  Namen  Kutz. 


Hartmann  führt  unter  den  Schweizerfischen  auch  den  Strebei-,  Aspro 
vulgaris,  als  im  Rhein  und  der  Rhone  vorkommend,  an.  Man  kennt 
ihn  aher  in  Basel  nicht,  und  nach  Hrn.  Professor  Agassiz's  Beobachtun- 
gen kommt  er  überhaupt  im  Rheinbecken  nicht  vor,  wohl  aber  in  der 
Donau  und  Rhone,  aber  nicht  oberhalb  der  Perte  da  Rhone,  also  nicht 
in  der  Schweiz. 


132  WIRBELTHIERE 

3.  Genus.    Stichling.     Gasterosteus  L.    Epinoche. 
I .  Der  gemeine  Stichling.     Gasterosteus  pungitius  L.    L'Epinoche. 

Häufig  im  Rhein  und  in  der  Birs  bei  Basel.  Das  Daseyn  eines  Stich- 
lings  in  der  Schweiz  ist  erwiesen,  aber  ob  dieses  der  Pungitius  sei,  ist 
nicht  ganz  mit  Sicherheit  erwiesen.  Im  Rheinbecken  kommen  die  drei 
Arten,  Gasterosteus  trachuniSj  gyinnurus  und  pungitius  vor,  daher  wahr- 
scheinlich auch  in  den  Bächen  und  Flüssen,  welche  sich  dahin  ergiessen. 

4.  Genus.    GroppGsch.     Cottus.    Chabot. 
I .  Der  gemeine  Groppfiscli.     Cottus  Gohio  L.    Le  Chabot. 

In  der  französischen  Schweiz :  Le  Chabot.    Am  Neuenbuigersee :  Le  Chassol. 

Häufig  in  allen  See'n ,  Flüssen  und  Bächen ,  bis  hoch  in  die  Alpen 
hinauf. 

II.  ORDNUNG. 
Weichflosser.    Malacopterygii.    Malacopterigiens. 


I.  Familie.     Rarpfenartige.     Cjprinoidei.    Cyprins. 
I .  Genus.    Grandel.     Colitis  L.    Loche. 

1 .  Die  Bartgrundel.     Cobitis  barbatula  L.    La  Loche  franche. 

Grundeli.    Percepiere,  am  Neuenburgersee. 

An  den  Ausflüssen  der  See'n,    und  in  hellen  Flüssen  und  Bächen 
liäufig. 

2.  Der  Steinbeisser.     Cobitis  Twniah,  La  Loche  de  riviere. 

yicanlhopsis  Tienia  Agassiz.    La  Loche  groumclicrc. 

Soll  bei  dem  Ausfluss  der  Bäclie  zwischen  Culli  und  Vivis  im  Genfer- 


DER  SCHWEIZ.  155 

see,  auch  bei  Basel  im  Rhein  vorkommen?  Zuverlässig  aber  findet  er  sich 
im  Langensee  und  im  Tessin,  woher  wir  viele  erhielten. 

3.  Der  Schlammpitzger.     Cobitis  fossilis  L.    La  Loche  des  elangs. 
Meergrundel,  bei  Basel. 

Bei  Basel  im  Rhein. 

2.   Genus.     Karpfen.     Cjprinus.    Carpe. 

I.  Der  gemeine  Karpfen.     Cjprinus  Carpio^onA.     La  Carpe. 
Carpa,  Tessin. 

In  den  meisten  unserer  See'n ;  im  Aegerisee  soll  es  keine  Karpfen 
geben,  im  Zürichersee  war  der  Karpfen  ehemals  viel  häufiger  als  jetzt, 
im  Genfersee  ist  er  dagegen  häufig,  ebenso  in  der  Glatt,  am  oberen  Theil 
dei'selben,  wo  sie  aus  dem  See  fliesst.  Auch  in  den  Sümpfen  um  Neuen- 
burg ist  er  häufig.  Gehegt  werden  die  Karpfen,  ^venigstens  im  Grossen, 
nirgends. 

Der  Spiegelkarpfen,  Cjprinus  macrolepidotus ,  ist  nur  eine  Varietät, 
welche  durch  Haltung  dieser  Fische  in  Teichen  entstanden  ist;  sie  soll 
nie  im  Freyen  vorkommen,  wenn  schon  Hartmann  ihn  unter  den  Fischen 
des  Bodensee's  anführt. 

3.  Gcr!M5. .  Barben.    Barhus  "Pt-onA.     Barbeau. 
I.  Die  Flussbarbe.     Barbus  fluviatilis  Cuv.     Cuv.     Le  Barbeau  de  riviere. 
Barbe.    Cyprinus  Barbus  Linu.    //  Barbio  ,  Barho. 

In  fast  allen  unseren  Flüssen  sehr  gemein,  im  Winter  werden  oft  in 
einem  Tage  mehrere  Centner  zwischen  den  Brücken  gefangen.  In  die 
See'n  gehen  sie  nicht,  sind  aber  an  ihren  Mündungen  am  häufigsten.  In 
der  Rhone  sollen  sie  selten  seyn. 


154  WIRBELTHIERE 

4.  Genus.    Gründlinge.     Gobio  Rond.    Goujon. 
I .  Der  Gründling.     Gobio  fluvialilis  Cuv.    Le  Goujon. 

Cfprinus  Gobio  lAnu.    Grundel.   Gräsling,  bei  Zürich.    Im  Berner  Oberland :  Emel  oder 
Gütscher. 

In  Flüssen ,  welche  aus  See'n  kommen  5  er  lebt  in  grossen  Schaaren 
zusammen.  Im  Winter  aber  vereinzelt  er  sich,  und  verkriecht  sich  unter 
Steine  oder  in  Uferlöcher,  und  geht  dann  auch  tiefer  in  die  See'n. 

5.  Genus.    Weisslische.    Leuciscus  Klein.    Leucisque. 
I.  Die  Ehe.    Leuciscus  Dobula  Kl.  Le  Chevenne. 

Cjrprinus  Cephalus  lÄnn.    Alet.   Landalet.   C/jei/enne  Meunier.    Filain.    Im  Tessin  :  II  Ca- 
redine,   Carezole,   Cephalo. 

Ip  fast  allen  unseren  Flüssen  und  an  den  Mündungen  der  See'n.  Er 
erreicht  eine  bedeutende  Grösse.  In  Zürich  fängt  man  zur  Rirschenzeit 
nicht  selten  diesen  Fisch  mit  Kirschen  an  der  Angel.  Er  ist  zu  sehr  mit 
Gräthen  besetzt,  und  wird  wenig  geachtet. 

3.  Der  Kühling.    Leuciscus  Idus  Cuv.    L'Ide. 

In  keinem  Schweizersee  nördlich  der  Alpen,  wie  Hartmann  fälschlich 
angibt,  aber  wohl  in  den  See'n  vom  Tessin. 

3.  Der  Grünling.    Leuciscus  prasinus  Agass.     Le  Vengeron. 

(Mimoires  de  la  sociüe  d'histoire  naturelle  de  Ncuchätel.) 

Im  Neuenburgersee.  Ist,  nach  Agassiz,  der  diesen  Fisch  zuerst  be- 
schreibt, immer  mit  L.  Idus  und  rutilus  verwechselt  worden.  Er  wird 
etwa  8  bis  10  Zoll  lang,  geht  selten  in  die  Flüsse.  Sein  Fleisch  ist 
schlecht  und  wird  wenig  geachtet. 

4.  Der  Hasel.    Leuciscus  rodens  Agass.    Le  Ronzon. 

{Mimoires  de  la  sociiti  d'histoire  naturelle  de  Neuchdlel.) 
Der  Hasel.   Häsling.  Iläseli.    Cyprinus  leuciscus  Linn. 

Dieser  Fisch  kommt  nicht  bloss  im  Neuenburgersee  vor,  sondern  in 


DER    SCHWEIZ.  153 

den  meisten  See'n  und  Flüssen  der  Schweiz.    Sein  Fleisch  wird  wenig 
geachtet. 

5.  Der  Maifisch.    Leuciscus  majalis  Agass.    Le  Poissonet. 

Le  Poissonet,  in  Neuenburg.  {Mem.  de  la  soc.  d'hist.  nal.  de  Neuchätel. 

Dieser  Fisch  ist  wahrscheinlich  am  Zürichersee  mit  dem  Hasel  ver- 
mengt worden.  Die  ganze  Beschreibung,  welche  Hr.  Agassiz  von  ihm 
gibt,  passt  auf  unsern  Häseling,  wie  er  bei  uns  heisst,  besser,  als  auf 
den  vorigen.  Auch  seine  Kanten  sind  ihm  ganz  ähnlich,  daher  scheint 
er  auch  in  anderen  See'n,  nicht  im  Neuenburgersee  allein  vorzukommen. 

6.  Die  Plötze.     Leuciscus  erfthrophthalmus.    La  Rosse. 

Schmal,  am  Ziirichersee.  Form,  Furm,  Schneiderfisch,  am  Bodensee.  Am  Genfer-  und 
Neuenburgersee:  La  Plattelle  ou  le  rotengle.     Cyprinus  erylhophtalmus  Linn. 

In  fast  allen  See'n  und  Flüssen  der  Schweiz.  Er  wird  selten  über 
IG  Zoll  lang,  lebt  gern  im  Schlamme,  laicht  in  den  Bächen  welche  in 
die  See'n  fliessen,  und  wird  zur  Zeit  der  Fortpflanzung  ganz  rauh- 
schuppig. 

6.  Genus.    Uklei.    Aspius  Agass.     Ableite. 

1.  Der  Uklei.    Aspius  alburnus  Agass.    L'Ablette.  ' 

Cfprinus  alburnus  Lian.  Agrus,  Laupeli,  .am  Züricher-,  Vierwaldstädter- und  Zugersee. 
Minger,  am  Bielersee.  Ischer,  am  Murtner- und  Thunersee ,  auch  Blauhng.  Am  Genfer- 
see:    VAble,  leRondin,  la  Sand  ine.    ImTessin:  Arborelle  ,  Slrigio ,  Strigione. 

Dieses  kleine  zarte  Fischen  kommt  in  allen  unseren  See'n  in  un- 
glaublicher Menge  vor. 

2.  Die  Alandblicke.    Aspius  hipunctatus  Agass.    Le  Spirlin. 

In  Zürich :  Bambeli. 

In  den  Flüssen,  wie  in  der  Sihl,  Limmat,   sehr  häufig  in  grossen 


156  WIRBELTHTERE 

Schaaren.   Das  Fleisch  ist  etwas  bitter;   man  isst  ihn  aber  nur  in  Butter 
gebacken.    Auch  im  Neuenburgersee.   (Ag.) 

7.  Genus.    Nase.     Chondrostoma  Agass.    Nase. 
I.  Die  Nase.     Chondrostoma  Nasus  Agass.     Le  Nase. 

Cyprinus  Nasus  hiun.  Nase.  Nasenfisch.  Am  Thaneisee :  Breitlin.  Am  Bieleisee:  Biaggli. 
Französisch:  Nazc.   Italienisch:  Naretta. 

In  fast  allen  unseren  See'n  und  Flüssen ;  in  der  Pihone  soll  sie  selten 
seyn.  Der  Fisch  ist  sehr  gräthig,  und  wird  nur  vom  gemeinen  Mann 
gegessen.  Da  sein  Bauchfell  schwarz  ist,  so  wird  er  zuweilen  für  giftig 
gehalten,  aber  ohne  allen  Grund.  Während  der  Laichzeit  wird  er  unter 
andern  in  der  Limmat  und  der  Tös  oft  zu  vielen  Hunderten  in  Wurf- 
garnen gefangen. 

8.  Genus.    Ellrilzen.    Phoxinus  Agass.    Veron. 
I.  Die  Ellrilze.     Phoxinus  varius  Agass. 

Cyprinus  phoxinus  Linn.  Bambeli.  Bachbambeli.  Butzli.  Butt,  ßaclibutt.  Welling.  Wet- 
ling.    VeTon.   Vainn.  Le  Blavin.    Itahenisch:  Scanquirello,   f^airone? 

In  allen  klaren  Bächen  in  grossen  Schaaren ,   und  kaum  über  3  Zoll . 
lang. 

9.  Genus.     Brachsen.     Abramis  Rond.     Breme. 

I.  Der  Brachsen.    Abramis  Brama  Cuv.    La  Breme. 

Cyprinus  Brama  Linn.  Brachsen.  Brachsmen.  In  der  Jugend  am  Bodensee :  Schnitteier 
oder  Bhck.  Bei  Basel:  Bräsen.  Am  Thunersee :  Breitelen.  Am  Murtenersee :  Brachsein 
oder  Platten.    Am  Neuenburgersee :    Cormontant.    iiaiiemsch:  ScardaoAet  Scardote. 

Ist  sehr  häufig  in  allen  unseren  grössern  See'n  und  deren  Mündun- 
gen, und  kann  ein  Gewicht  von  fünf,~  ja  sechs  Pfund  erreichen. 


DER    SCHWEIZ.  157 

2.  Dei"  Güster.     Abramis  Blicca  Cuv.    La  Platelle. 

Cfprinus  Blicca  Linn.    Am  Vienvaldstädtersee  :  Bliengge  oder  Blienge.    Am  Zürichersee  : 
Fliengg.    Bei  Basel:  Plunken.    Französisch:  Bandeliere.    Am  Neuenburgersee :  Platelle. 

Im  Vierwaldstädter-,  Zuger-  und  Neuenburgersee,  auch  bei  Basel 
im  Rhein. 

10.  Genus.     Schleihen.     Tinea  Rond.     Tanche. 
I.  Der  Schleiche.     Tinea  ehrjsitis  Agass.    La  Tanche. 
Tenca.     Cyprinus  Tinea  L. 

In  allen  unseren  See'n,  die  schlammigen  Grund  haben;  im  Winter 
verbergen  sie  sich  im  Schlamm.  Im  Rhein  kommt  die  Varietät  der  Gold- 
schleihe  auch  vor. 


II.  Familie.    Welsartige.     Siluroidei.     Silures. 

I.  Genus.    Wels.     Silurus.    Silure. 

I .  Der  gemeine  Wels.    Silurus  Glanis  h.     Le  Salut. 

Scheidfiscli.    Weller.    Am  Murtnersee;   Salut;  ebenso  am  Neuenburgersee,    wo  er  auch 
Glane  heisst. 

Im  Bodensee,  aber  nur  auf  der  deutschen  Seite.  Es  soll  auch  einer 
im  Jahre  1601  bei  Alpnach  im  Vierwaldstädtersee  gelangen  worden 
seyn.  Man  machte  auch  einen  Versuch,  diesen  Fisch  in  den  Zürichersee 
zu  verpflanzen ,  aber  alle  eingesetzten  wurden  wieder  gefangen.  Inder 
Schweiz  findet  man  ihn  nur  im  Murtnersee  und  in  der  Broye  am  Neuen- 
burgersee.   Er  kann  bis  100  Pfund  schwer  werden. 


I 


lo8  WIRBELTHIEBE 

III.  Familie.    Häringsartige.     Clupeoidei.    Clupes. 
I.  Genus.     Häring.     Cliipea  L.     Clupe. 

1 .  Die  Alse.     Clupea  Jlosa  L.    L' Alose. 

L'Agone.   Cobbiano,  ytnteßno,  Scioppo,   Chiepa  Cioep,  im  Tessin. 

Im  Langen-,  Corner-  und  Louganersee,  in  welche  er  im  Mai  aus  den 
Flüssen  aufsteigt.  Er  geht  auch  in  den  Tessin  und  ist  ein  sehr  geschätz- 
ter Fisch.   Junge  werden  den  ganzen  Sommer  gefangen. 

2.  Der  Maifisch.     Clupea  Pinta  Cuv.    La  Finte. 

Bei  Basel:  Maifisch,  auch  Weissfisch. 

Im  Rhein  bei  Basel  und  bis  Laufenburg  hinauf. 


I^ .  Familie.     Quappen.     Gadoidei.     Gades. 
1 .  Genus.     Quappe.     Lola  Cuv.     Lote. 

I.  Die  gemeine  Quappe.     Lota  vulgaris  Cav .    La  Lote. 

In  der  deutschen  Schweiz  :  Tiüsche ,  Trische.  In  der  französischen :  La  Lotte.   Im  Tessin  : 
Botrisio. 

In  allen  unseren  See'n  und  Flüssen,  welche  aus  See'n  kommen.    Im 
Zürichersee  wurde  ein  solcher  Fisch  von  9  Pfund  Gewicht  gefangen. 


DER  SCHWEIZ.  lo9 

V.  Familie.     Hechte.    Esoces.     Esoces. 

I.  Genus.    Hecht.    Esox  L.    Brochet. 
I .  Der  Flusshecht.    Esox  Lucius  L.  Le  Brochet. 
11  Luzzo  oder  Lucio,  im  Tessin. 

In  allen  See'n  und  Flüssen  der  Schweiz  häufig,   doch  nicht  in  den 
Alpensee'n.    Er  wird  oft  sehr  gross,  selten  bis  3o  Pfund. 


VI.  Familie.     Forellen.    Salmones.     Saumons. 
I.  Genus.    Forelle.    Salmo  L.    Saumon. 
I.  Der  Lachs.    Salmo  Salarh.    Le  Saumon. 

Im  Sommer  heisst  sie  Salm,  im  Herbst  Lachs.    Das  Männeben,  bei  Zürich:  der  Hacken: 
das  Weibchen;  die  Ludern:  Jung:  Sälbhng.    ^5".  hamatus  Cuv.    >5'.  GtEc^enü  Bloch. 

In  allen  den  Flüssen,  welche  mit  dem  Rhein  in  Verbindung  stehen. 
Er  laicht  im  Spätherbst  um  Martini  herum,  den  ganzen  November  durch, 
steigt  dann  nicht  bloss  in  die  grösseren  Flüsse  aus  dem  Rhein,  sondern 
auch  in  die  kleineren,  wenn  sie  genug  Wasser  haben.  In  denjenigen, 
welche  aus  See'n  kommen,  steigt  er  in  diese,  weilt  aber  nicht  in  den 
See'n,  sondern  durchschwimmt  sie  ganz.  So  steigt  er  z.  B.  durch  die 
Reuss  in  den  Vierwaldstädtersee,  durchschwimmt  ihn,  und  steigt  bei 
Flüelen  wieder  in  die  Reuss,  geht  dann  bis  Altorf  und  weiter  hinauf. 
Durch  den  Zürichersee  geht  er  in  die  Linth ,  durch  diese  in  den  W^aller- 
see  in  die  Seetz  oder  in  den  Walliser-Ranal.  Im  ersten  Jahre  nachdem 
die  Linth  in  den  jWallersee  geleitet  Avorden,  kamen  viele  Lachse  ins 
alte  Linthbeet  und  wurden  da  gefangen.  Nur  einige  gingen  in  den 
Walliser-Ranal  durch  den  See ,  das  folgende  Jahr  kamen  keine  mehr  in 
die  alte  Linth,   alle  stiegen  in  den  Walliser-Ranal.     Nach  Bericht  des 


160  WIRBELTHTERE 

Hrn.  Nager  in  Urseren  soll  sogar  im  Jahre  i833  eine  Lachsforelle  in  der 
Keuss  im  Urserenthale  gefangen  worden  seyn.  Wie  diese  dahin  gekom- 
men seyn  mag,  ist  wohl  schwer  zu  erklären. 

2.  Die  Grundforelle.    Salmo  lacustris  L.    Le  Saumon  argente. 

Salmo  Schiefermülleri.  Salmo  lUanca.    Rheinlanke.  Innlanke.  lUanke. 

Im  Bodensee  und  Rhein  oberhalb  dem  See.  Harünann  hat  Unrecht, 
die  Illanke  mit  der  Seeforelle  zu  vereinigen.  Die  lUanke  bildet  eine 
eigene  Art,  welche  aber  nicht  bloss  im  Rhein,  sondern  auch  in  anderen 
Flüssen  vorkommt.  Hr.  Agassiz  sah  sie  auf  den  Märkten  von  London, 
Newcastle  und  Paris.  Das  Männchen  bekommt  zur  Laichzeit  einen 
Haken,  wie  der  Lachs. 

5.  Die  Seeforelle.    Salmo  Trutta  L.    La  Truite. 

Sal.  lemanus  Cuv.    Sal.  albus. 

Wird  bis  4o  Pfund  schwer  und  ist  in  allen  unseren  See'n  gemein  und 
sehr  geschätzt.  Sie  kommt  aber  aucli  in  die  Flüsse  und  geht  bis  in's 
Meer. 

/,.  Die  Flussforelle.    Salmo  Fario  L.    La  Truile  de  ruisseau. 

ßergforelle.  Goldforelle.  Weissforelle.  Schvvarzforelle.  Bachforelle.  Steinforelle.  Wald- 
forelle. Bei  Basel  und  in  Solothurn:  Ameli.  In  der  französischen  Schweiz:  Truite, 
Truite  des  ruisseaux.  Im  Tessin :  Tro/M ,  Torentina.  Im  Romenischen:  GnVw.  Syn. 
Salmo  syhaticus  Schrank.  S.  punctatus  Cuv.  S.  alpinus  Bloch.  S.  marmorattts  Cuv. 
S.  crylhrinus  Linn. 

In  Flüssen  und  Bächen,  bis  hoch  in  die  Alpen  hinauf.  In  den  Alp- 
bächen Avird  sie  besonders  schön  roth  gefleckt,  und  ist  daneben  schwarz, 
in  Flüssen  mehr  gelb,  mit  weniger  rothen  Flecken.  Sie  kommt  noch 
im  Oberalpsee  hoch  vor.  Im  Grimselsee  dagegen  nicht.  Die  Farben 
wechseln  gar  sehr  nach  dem  Wasser  und  Aufenthalt. 


DER    SCHWEIZ.  i61 

5.  Die  Rothforelle.    Salmo  Salvelinus  L.    L'Ombre  chevalier. 

Ritheli.  Rötheli.  Winterröthel.  Im  Französischen:  Äonjan  Syn.  S.  Salmarinus.  S.Umbla. 
S,  alpinus  Linn.   Dagegen  ist  die  von  Bloch  abgebildete  nur  eine  gemeine  Forelle. 

Sie  kommt  in  allen  Schweizersee'n  diesseits  der  Alpen  vor,  aber  nicht 
jenseits  im  Tessin,  geht  in  die  höchsten  Alpen  hinauf,  bis  in  die  See'n. 
Man  findet  sie  auch  in  Schweden,  Schottland,  selbst  im  Meer. 

In  unseren  See'n  wird  sie  gewöhnlich  nur  etwa  5  Zoll  lang ,  selten 
erreicht  sie  ein  Gewicht  von  einem  halben  Pfunde,  noch  seltener  von 
einem  Pfunde;  doch  wurde  einst  im  Zugersee  eine  von  3  Pfund  gefangen. 
Im  Genfersee,  wo  sie  den  Namen  L'Ombre  chevalier  hat,  wird  sie 
grösser,  und  bis  2  und  3  Pfund  schwer,  daher  man  sie  für  eine  eigene 
Art  hält.  Im  Züricher-  und  Zugei'see  fängt  man  sie  meist  im  Winter, 
die  Farbe  ist  dann  oben  schön  orangegelb,  am  Bauche  gelb,  die  Flossen 
roth.  Sie  ist  äusserst  zai't,  hat  sehr  kleine  Schuppen  und  fault  schnell. 

2.   Genus.    Aesche.     Thjmallus  Cuv.     Onibre. 
I .  Die  gemeine  Aesclie.     Thymallus  vexillifer  Agass.    L'Ombre  d'Auvergne. 

Salmo  thymallus.  Coregonus  ihymallus.  Aesch.  Aescher.  Aesche.  Im  ersten  Jahre  an  eini- 
gen Orten  Krestling.  im  zweiten :  Knal  oder  Ischer.  In  SchafFhausen  :  Mieller,  erwachsen 
Aesche.  Am  Thunersee,  die  grössern:  Brandäschen.  In  der  Waadt  und  Neuchätel: 
L'Ombre  d' Auvergne.    Im  Tessin:  11  Temolo. 

In  allen  Flüssen  mit  hellströmendem  Wasser,  unter  und  ob  den 
See'n ;  in  der  Reuss  geht  sie  in  Uri  bis  über  Amsteg  hinauf.  Sie  geht 
auch  in  die  kleinen  Flüsse,  wie  in  die  Thur  und  Töss. 

3.   Genus.     Marä'nen.     Coregonus    Coregone. 
I.  Die  grosse  Maräne.     Coregonus  Marwna  Cuv.    Le  grande  Maraine. 

Adelüsch.  Adelfelchen.  Sandfelchen.  Weissfelchen.  Miesadler.  Blauling.  (In  Zürich  auf 
dem  Marhte:  Bratfisch;  bei  den  Fischern:  Blauhg.)  Baichen.  Ballen.  Krautbalchen. 
Schweinbalchen.  Steinbalchen.  Edelbalchen.  (Felchen  heissen  sie  im  Bodensee.)  Baichen 
am  Vierwaldstädter-,  Zuger-,  Hallwyler-  und  Sempachersee.  La  Palcc  am  Murtner- 
und  Neueuburgersec.   La  Fcra  im  Genfersee. 

In  allen  unseren  Seen  diesseits  der  Alpen,  jenseits  fehlen  alle  Arten 


162  WIRBELTHIERE 

der  Maränen.  Sie  haben  das  Eigene,  dass  sie  fast  alle  dieselbe  Grösse 
erreichen.  Von  dieser  Art  ist  gewöhnlich  einer  i  Pfund  schwer;  es  ist 
sehr  selten,  grössere  anzutreffen;  eine  von  3  Pfund  ist  eine  grosse  Selten- 
heit. Man  fangt  sie  das  ganze  Jahr,  bald  mit  der  Angel,  bald  in  Garnen. 
Im  Zürichersee  fängt  man  sie  am  leeren  Angel ,  der  nur  mit  einem 
schAvarzen  Pferdehaar  versehen  ist;  sie  halten  sich  in  einer  Tiefe  von 
■i  bis  3  Klaftern  auf. 

2.  Der  Küchen.     Coregonus  Marcena  media  Hart. 
Küchen.  Kirschfiscb.  Kropfselchen. 

So  heisst,  nach  Hartmann ,  ein  Fisch  im  Bodensee.  Es  ist  sehr  zu 
vermuthen,  dass  es  der  Fisch  sei,  den  man  im  Zürichersee  Albulen 
nennt ,  der  mit  der  kleinen  Maräne  verwechselt  wird ,  und  immer  unter 
dem  Namen  Salmo  marcenula  angeführt  wurde.  Da  nach  Hrn.  Agassiz 
die  wahre  Marcenula  Linn.  gar  nicht  in  der  Schweiz,  sondern  nur  im 
Norden  vorkommt,  so  ist  ungewiss,  was  Hartmann  unt*  »^  ^em  Namen 
Rüchen  beschreibt  und  was  er  Marcenula  nennt.  Diese  \  uche  sind 
überhaupt  sehr  schwer  zu  unterscheiden,  aber  alle  Arten  weicHu  in  der 
Grösse,  die  jede  Art  erreicht,  sehr  wenig  ab,  so  dass  man  zum  '  ispirl 
von  den  Albulen  des  Zürichersee's  weiss,  dass  so  und  so  viel  auf  ein 
Pfund  gehen.  So  lange  wir  den  Rilchen  nicht  mit  der  kleinen  Maränen 
oder  der  Albulen  vergleichen  können,  müssen  wir  an  der  Existenz  als 
eigene  Art  zweifeln,  und  die  Albulen  und  Rilchen  für  einen  Fisch  halten. 
Der  Rilchen  wäre  dann  mit  der  Albulen  des  Zürichersee's  und  dem 
Gangfisch  des  Bodensee's  einerlei,  und  vermuthlich  auch  mit  cler  Besole 
und  Gravenche  des  Genfersee's,  und  käme  somit  in  allen  See'n  diesseits 
der  Alpen  vor. 

5.  Der  Hegling.     Coregonus  Fibula  Ag&ss.    La  Bondelle. 

Heisst  im  Ziiriclier-  und  Ilallwylersee:  Hägling.  Im  Brienzersee:  Brienzling.  Ist  eins 
mit  der  Bondelle  des  Neuenburgersee's.  Bei  den  Fischen  des  Genfersee's  ist  ihrer  nicht 
gedacht. 

Dieses  Fischchen  wird  kaum  über  7  Zoll  lang,  und  wird  gewöhnlich 


DER    SCHWEIZ.  165 

im  December  und  Januar  bis  März  gefangen,  wobei  meist  auch  Pvötheli 
mit  gefangen  werden.  Man  fängt  sie  in  grossen  Zuggarnen.  Es  gibt  auch 
unter  den  Fischessern  gewisse  Moden ;  so  wurde  der  Hegling  zu  Gess- 
ner's  Zeiten  und  später  als  der  beste  Fisch  des  Zürichersee's  angesehen, 
und  es  durften  sogar  keine  auf  dem  Markte  verkauft  werden,  bis  eine 
gewisse  Zahl  an  einige  obrigkeitliche  Personen ,  Seevögte  genannt ,  abge- 
liefert worden  waren.  Jetzt  kennt  man  diesen  Fisch  wohl  als  einen  sehr 
guten  Fisch,  aber  setzt  keinen  grossen  Werth  auf  ihn,  so  dass  er  wohl- 
feil verkauft  wird.  Im  Sempacher-  und  Hallwylersee  heissen  sie  auch 
Ballen;  diese  Fischchen  sind  aber  so  zart,  dass  sie  aus  diesen  See'n  nie 
frisch  nach  Zürich  getragen  werden ,  sondern  immer  abgesotten ,  da  sie 
sich  sonst  nicht  halten  würden. 

4.  Der  Blaufelchen.     Coregonus  TVartmanni  Cuv. 

_  Im  ersten  Jahre  heisst  der  Fisch  Seele,  Heuerhng,  Meidel-  und  Midelfisch ;  im  zweiten 
Stulpen ,  im  dritten  Gangfisch  ;  im  vierten  Ranken,  in  den  folgenden  Jahren  Teichen  oder 
Blaufelchen.    Im  Thunersee:  Albock.    Im  Vierwaldstädtersee :  Edelfisch. 

Es  ist  der  gemeinste  und  doch  vielleicht  der  beste  Fisch  des  Boden- 
see's,  der  dort  das  ganze  Jahr  gefangen  wird.  Es  ist  merkwürdig,  dass 
er  sich  im  Yierwaldstädter-  und  Thunersee  findet,  im  Züricher-, 
Neuenburger-,  Genfer- und  Murtnersee  nicht.  Der  Feichenfang  ist  für 
die  Fischer  des  Bodensee's  nicht  weniger  wichtig,  als  der  Häringsfang 
auf  dem  Meere.  Jeden  Abend  gehen  den  Sommer  durch,  nach  Hart- 
mann ,  sechszehn  bis  siebenzehn  Schiffer  auf  den  Feichenfang.  Jeder 
bringt  im  Durchschnitt  i5o  Stück  nach  Hause.  Die  jungen  oder  Gang- 
fische werden  bei  vielen  Tausenden  geräuchert  und  versendet.  Auch  im 
Thunersee  ist  der  Allenbockfang  noch  immer  von  grosser  Bedeutung. 

Der  Schnägel ,  Coregonus  LavaretuSj  kommt  in  der  Schweiz  gar 
nicht  vor. 


164  WIRBELTHIEBE 

III.  ORDNUNG. 
Knorpelfische.     Condrojiterygii.    Chondropterygiens. 


I.  Familie.    Störe.    Acipenset^es.    Esturgeons. 

I.  Genus.    Stör.    Acipenser\j.    Esturgeon. 

I .  Der  gemeine  Stör.    Jcipenser  Sturioli..    L'Esturgeon. 

Der  Stör,  welcher  in  allen  europäischen  3Ieeren  zu  Hause  ist  und  in 
die  Flüsse  steigt,  um  zu  laichen,  steigt  auch  in  den  Rhein  und  kommt 
zuweilen  bis  Basel  herauf,  es  sind  aber  selten  Ausnahmen  j  doch  hat  man 
mehrere  Beispiele.  So  wurde  im  Jahre  i8i5  ein  Stör  \'on  70  Pfund  Ge- 
wicht bei  Basel- Äugst  gefangen. 


II.  Familie.    Kreismäuler.     Cyclostomi.    Cyclostomes. 

I.   Genus.    Pricke.     Petromfzon  L.    Lamproie. 

1.  Die  Lamprete.    Pelromyzon  marinus  L.    La  Lamproie. 

Eben  so  selten,  wie  der  Stör,  kommt  sie  im  Rhein  vor,  und  steigt 
bis  Basel  und  Rheinfelden  hinauf.  Sie  ist  so  selten,  dass  man  sie  für 
Geld  sehen  lässt. 

2.  Das  Neunauge.    Petromyzon  fluviatilis  L.    La  petite  Lamproie. 

Le  Percepierre ,  am  Neuenburgersee. 

Man  findet  diesen  Fisch  in  grösseren  und  kleineren  Flüssen,  beson- 
ders auch  am  Ausfluss  der  See'n  oder  an  den  Mündungen  der  Bäche, 
welche  in  die  See'n  fliessen.    Im  Rhein,  in  der  Reuss,  der  Thur.    In 


DER    SCHWEIZ.  163 

der  Limmat  am  Ausfluss  aus  dem  See,  aber  selten,  und  meist  nur  einzeln, 
so  dass  sie  vielen  Fischern  nicht  einmal  bekannt  ist.  Auch  in  den  Buchten 
der  See'n  soll  sie  vorkommen.  Nach  Hartmann  sollen  die  meisten  und 
grössten  im  Vierwaldstädtersee  in  der  Bucht  gegen  üri  vorkommen.  Im 
Bodensee  und  obern  Rhein  soll  es  nicht  vorkommen.  In  der  Lent  im 
Ganton  Zürich  fanden  sich  ehemals  sehr  viele,  so  dass  jährlich  viele  ge- 
fangen wurden ;  jetzt  ist  es  seltener.  Im  Genfersee  soll  es  nur  an  den 
Mündungen  der  Flüsse  auf  der  savoiischen  Seite  vorkommen. 

2.   Genus.    Querder.    j4mmoccetes  Dumer.    Lamproyon. 
I.  Der  Querder.    J mmocoetes  branchialis  DumerW.    Le  Lamproyon. 

In  mehreren  Flüssen  und  Bächen  der  Cantone  Luzern  und  Zürich. 


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.-     -20,  1.1  von  unten,  lies  MoUis  st.   WaHis. 
••     22,  1.5  und  6,  Wes  ff''urzelniaus  st.  H'üifclmaiis. 
..     27 ,  1.  26 ,  lies  Bclon  st.  Bchcr. 
»    34,  1. 13,  lies  ä-600  st.  40-30. 
..     Si,  l.li,  lies  rrchnihal  St.  n'chrthal. 
..     38,  1.  3  von  unten,  lies  Saxicola  st.  Sai'icola. 
"     40,  1.2,  lies  ff'^asscrscliwcvlzcr  St.  ifasscrschmalzcr. 
..     43,  1.1,  \ies  Auslernßschcr  St.  Austcrnfresscr. 
>.     48,  1.12,  lies -Dicr  St.  rfrei. 
..     51,  lies  Nilsson  St.  Nillson. 
..     tii,\.\<ä,\iessMeiringen.  St.  Meiningen. 
..     53,  1.3  von  unten,  lies  Taubenhabicht  st.  Taiibengck. 
>•     55,   1.21,   lies  Jobbeinst.  Jokkein. 
..     56,  1.5  von  unten,  lies /{fl/jcr  St.  i?c/i;cr. 
..     60,  1.  9,  lies  Sleinrabe  st.  Steinsäge. 
<■     65,  1.  10,  lies  Fiehfogcl  st.  Vielnogcl. 
..     66,  1.16,  lies  sahst,  hat. 

u     66,  1.  3  und  4  von  unten,  lies  i'cAuwfjCT- sl.  5fAm(T/cer. 
..     69'  1.  8,  lies  Malans  st.  Milans. 

..     1.21,  lies  Dornreich  st.  Dornweih. 
,.     71 ,  1.  5  von  unten,  lies  Magadino  st.  Mcgadino. 
„     75,  1.3  und  4,  lies  Troglodytes  st.  Troplodyles. 
..     89,  1.  4  von  unten,  lies  Grien  st.  Gries. 
,,     1.3  von  unten,  lies  slcile  st.  starke. 

„     94,  1.  8,  lies  Gallerie  st.  Gollern. 

„     97,  1.  8,  lies  7f"(T.fenst.  3/a.fen. 

.,     99    1.  8  von  unten,  lies  Jf^'esen  st.  Masen  und  ff  allcnsce  st.  //  allerscc. 

..   105',  1.  9  von  unten,  lies  i'i/uaAo  St.  5e/i«r/i-. 

..  107,  1.8  von  unten,  lies  Birszeit  st.  Lasezeit. 

"   109,  1.  9,  lies  Truppen  st.  Gruppen. 

"   115    1.1>  von  unten,  lies  Vouga  st.  Taucher. 

'■   116'  1-  11  von  unten,  lies  Düchel  st.  DSpel. 

..  118*  1.  16,  lies  Klubalk  st.  Kluckclk. 

"  121  '  1.  1 7  lies  Kentische  st.  Cantiselw. 

..  122',  1.  13,  lies  Holbrod  st.  Halbrad. 

>•   123',  1.  14,  lies  i>(a/«  m'e  st.  ;><  nie. 

).   124     1.  19)   lies  einer  davon  wurde,  st.  unrf  wurde. 

..  128*  1.6,  lies  ilfoffcrcnrc  St.  ilfa</ercn<c. 

"    130'   1.4,  lies  IVeissstirn  St.  Jf^cisssin. 

■■   132'  1.7,   Cardanus  St.  Lafdomi. 

..     ).   '  1.  10  von  unten,  lies  Mauensec  st.  Mauerstock. 

..   137     1  11,  lies  Tulli  vencvati  St.  Tutti  vei'enli. 

..  159    l.  6  von  unten  bis  unten  allenthalben  lies  7lfo«,>r  st.  fralhser  and  fJ  alUnsce  st.  /i  allerscc. 


REGISTER. 


Vorrede,  pag.  ä.  _ 

Säugethiere,  p.  g. 

Piaubthiere  —  Handflügler,  p.  10. 

Vespertilio ,  p.  10.  —  Rbinolophu«,  p.  12. 
Insectenfrcsser,  p.  12.  —  Erinaceus,  p.  12.  — Talpa,  p.  12.  .—  Sorex,   p.  13. 
Eigentliche  Raubtliiere,  p.  14.  —  Ursus,  p.  14.  —  Meles,  p.  14.  —  Muslcla,  p.  14.  — 
Lutra,  p.  IG.  —  Canis,  p.  16.  —  Felis,  p.  17. 

.\ager,  p.  i8. 

Arctomys,  p    1-    —  Myoxus,  p.  19.  —  Mus,  p.  20.  —  Hypudaus,  p.  21.  —  .Sciurus, 
p.  22.        I  'pus,  p.  2."?. 

Dickhäuter  ^. 

Sas,  [j    : ).  —  Equus,  p.  24. 
Wied-irl'.nuer,  p.  25. 

( •    vus,  p.  25.  ^  Antilope,  p.  26.  —  Capra^  p.  26.  —  Ovis,  p:  29.  —  Bos,  p.  .30. 

\  ogel,  p-  54. 

Raubvögel,  p.  44- 

Vultur,  p.  44.  —  Cathartes,  p.  4.5.  —  Gyjiaetos,   p.  4.3.  —  Aqiüla,  p.  47. — iNIilvus, 
p.  19.  — Butco,  p.  49.  —  Circus,  p.  51.  —  Falco,  p.  51.  —  Astur,  p.  53.  =  Strix. 
p.  54.  —  Ululap,  p.  56. 
Sperlingsartige  Vögel,  p.  Sg. 

Corvus,  p.  .59.  — Nucifraga,  p.  61.  —  Coracias,  p.  61.  —  Oriolus,  p.  62.  =  Lanius, 
p.  62.  —  Turdus,  p.  63.  —  Pastor,  p.  65.  —  Sturnus,  p.  62.  —  Bombycilla,  p.  66.  — 
Cinclus.  p.  6ö.  —  Muscicapa,  p.  67.  —  3Iotacilla,  p.  68.  —  Sylvia,  p.  69.  —  Regu- 
lus,  p.  74.  —  Troplodytes,  p.  75.  —  Saxicola,  p.  75.  =  Parus,  p.  76.  .^  Accentor, 
p.  78.  —  Anthus,  p.  78.  —  Alauda,  p.  80.  —  Loxia,  p.  81.  —  Fringilla,  p.  82.  — 
Emberiza,  p.  87.  —  Ptectroplianes ,  p.  88.  =  Hirundo,  p.  88.  —  Micropus,  p.  00.  — 
Ceprimulgus,  p.  91. 
Klettervögel,  p.  gi. 

Picus,  p.  91.  —  YuDX,  p.  93.  =  .Sitta,  p.  93.  —  Ccrthia,  p.  93.  —  Ticbodroma,  p.  93.  — 
Upupa,  p.  94.  =  Merops,  p.  94.  —  Akedo,  p.  95.  =  Cuculus,  p.  95. 


Tauben,  p.  gS. 

Columba,  p.  95. 
Hühner,  p.  96. 

Tetrao,  p.97.  —  Perdix ,  p.  99. 
Laufvögel,  p.  100. 

Otis,  p.  100.  —  Oedicnemus,  p.  101.  —  CursoriuS;  p.  101. 
Sumpfvögel,  p.  102. 

Charadiius,  p.  102.  — Calidris,  p.  103.  —  Plalalea ,  p.  103.  —  Avdca,p.  104.  —  Ciconia, 
p.  106.  —  Grus,  p.  106.  —  Ibis,  p.  106.  —  Numenius,  p.  107.  — ^Scolopax,  p.  107.  — 
Limosa,  p.  108.  —  Totanus,  p.  108.  —  Tringa,  p.  109.  —  Sticpsilas,  p.  Hl.  — 
Vanellus,  p.  111.  —  Recurvirostra,  p.  112.  —  Hsematopus,  p.  112.  —  Himantopus, 
p.  113.  —  Glareola,  p.  113.  —  Rallus,  p.  113.  —  Gallinula,  p.  114.  —  Phcenkopterus, 
p.  114. 
Wasservögel,  p.  n5\ 

Phalaropus,  p.  115.  —  Fulica,  p.  116.  —  Podiceps,  p.  116.  =>  Uria,  p.  118.  —  Alca, 
p.  118.  — Colymbus,  p.  118.=  Sterna,  p.  120.  —Laras,  p.  121.  —  Lestris,  p.  123. — 
Procellaria,  p.  123.  =  Cygnus,  p.  124.  —  Anser,  p.  124.  —  Anas,  p.  126.  —  Mergus, 
p.  131.  =Pelecanus,  p.  1.32.  —  Garbo,  p.  132. 


134. 


ßeptilien, 

Saurier,  p.  38. 

Lacerta,  p.  138.  —  Anguis,  p.  140. 
Schlangen,  p.  141. 

Coluber,  p.  1 11.  —  Vipera,  p.  142. 
Froschartige  Reptilien  ,  p.  i45. 

Rana,p.  143.  —  Hyla,p.  144.  —  Bufo,pag.  144.  —  Salamandra,  p.  146.  —  Triton,  p.  146. 

Fische,  p.  148- 

Stachelflosser,  p.  i5i. 

Perca,  p.  151.  —  Acerina,  p.  151.  —  Gasterosteus,  p.  152.  —  Cottus,  p.  152. 
Weichflosser,  p.  iSa. 

Cobitis,  p.  152.  —  Cyprinus,  p.  153.  —  Barbus,  p.  153.  —  Gobio,  p.  154.  —  Leuciscus, 

p.  154.  —  Aspius,  p.  155.  — Chondrostoma,  p.  156    —  Phoxinus,  p.  1.56.  —  Abranu  s 

p.  156.  —  Tinea,  p.  157.  =  Silurus,  p.  157.  =  Clupea,  p.  158.   =  Loti,  p.  158.  = 

Esox,  159.  =  Sahno,  p.  159.  —  Tbymallus,  p.  161.  —  Coregonus,  p.  161. 

Knorpelfische,  p.  164. 

Acipeuser,  p.  164.=  Petroniy^on,  p.  164.  —  Ainmoccetcs,  p.  165. 


^  V/^^ '      ,/  //////^^r  >      t  ^-  (?  I  n  V 


v^^//t'/,>//uY^UUr--  /Y/u^i     Scii. 


MUSEUM   OF   COMPARATIVE   ZOOLOGY, 

CAMBRIDGE,   MASS 

SoptTib-^r   ;',    11;';.:;,. 
J.iar--!   C.    Laue, 

Harvard   CollPe.^   Library, 
C arib r i  cl  ^e  ,   !; ?, s s  . 
r  ;r.    L?iup- 

Lüuis    A.f.^aHSi.'^ '  E    copy    of    Charp^n- 
r   fcXV'^F,   no    indiration   as    to    rtate    of    oublira- 
II   otix°r   'ihan   Ibl?,    and    the    sjune   is    true   of    th^ 
y   t.iat   v/as    in    t}.e   J)e   Koninck  library. 

I    ai:i   sorry   that   none    of  Louifs   A^assiz's 
Oijoaii  rranuscriatr,   f.rp    iri    tlip  Ihis^um. 


O'IEIS^ 


Y o u  r  c   vp  ry    t  rui  y , 


GATALOGUE 

DES 

ET  FLUVIATILES 

DE  LA  SUISSE-,     . 

PAR 

JEAN    DE    GHARPENTIER. 

FORMANT  LA  SECONDE  PARTIE 

DE  LA  FAUNE  HELFETMQUE 

PUBLIKE   PAR   LA    SOCIETE    HELVETIQUE   DES   SCIENCES    NATURELLES.      . 


DES 

MOLLUSQUES  TERRESTRES  ET  FLUVIATILES 


I"  Genbe  :  ARION  Fer. 

1 .  ARION  EMPiRicoRUM  Fer. 

Limax  ater  Draparnaud,  Hist.  nat.  des  Mollusques'de  la  France;  pl.  g, 
flg.  3 — 5.  Limax  rufus  Drap.  pl.  9,  fig.  6. —  Ferussac,  Hist.  nat.  generale 
etpart.  des  Mollusques;  pl.  i;  pl.  2.  fig.  i  et  2;  pl.  5,  fig.  2. 
Vulgaire  dans  les  lieux  frais  de  la  plaine  et  des  montagnes  :   Bex , 
Vevey,  Sovabelin. 

2.  ARION  ALBUS  Müll. 

Fer.  pl.  2,  fig.  5. 
Assez  rare.  Forets  des  Alpes  :  Sollalex,  les  Finshauts.  • 
5.     ARION  HouTENsis  Fer. 

Fer.  pl.  2,  fig.  4—6;  pl.  8  A,  fig.  2—4. 
Par-ci  par-la  dans  les  jardins.  Devens. 

II--^  Genre  :  LIMAX  Fer. 

4.  LIMAX  ANTIQUORUM  Fer. 

L.  cinereus  Drap.  pl.  g,  fig.  10.  —  Fer.  pl.  4;  pl.  8  A,  fig.  i ;  pl.  8  D ,  fig.  2. 
Commun  dans  les  bois  de  toute  la  Suisse. 

5.  LIMAX  ALPiNus  Fer. 

Fer.  pl.  4A,  fig.  5— 7. 
Observe'  par  M.  Studer  dans  les  forets  des  Alpes. 


4  MOLLUSQUES    TERRESTRES 

6.  LIMAX  VARIEGATUS  Drap. 

Fer.  pl.  5,  fig.  i — 6. 
Frequent  dans  les  jardins  et  les  forets. 

7.  LIÄIAX  AGRESTis  Zin. 

Drap.  pl.  9,  flg.  g.  —  Fer.  pl.  5,  fig.  7 — 'lo. 
II  n'est  que  trop  commun  dans  les  jardins ,  oü  il  cause  de  grands  de- 
gäts  dans  les  annees  pluvieuses. 

III-»  Genre  :  VITRINA  Drap. 
Helicolimax  Fer.  Hyalina  Studer. 

8.  VITRINA  DiAPHANA  Drap. 

Drap.  pl.  8,  fig.  58  et  Sg. —  Helicolimax  vitrea  Fer.  pl.  g,  fig.  4- 
Rare.  Sons  les  boispourris  des  forets  des  Alpes  et  Sous- Alpes  :  Gutta- 
nen,  Randersteig,  Sallin,  le  Jura  au-dessus  de  Soleure. 
g.     VITRINA  pellugida  Müll. 

Fer.  pl.  g,  fig.  6. —  Rossm.  pl.  i,  fig.  28. —  V.  heryllina  Pfeiffer. 
Sous  les  bois  et  les  pierres  dans  les  forets  :  Sollalex ,  Sallin ,  Bagne , 
Jura  entre  Valorbe  et  le  Pont. 

10.  VITRINA  ANNULARis  Venetz. 

Fer.  PI.  g,  fig.  7. 
Vallee  de  Bagne ,  Sollalex ,  Sallin ,  sous  les  pierres  et  sous  l'ecorce  de 
sapins  fralchenient  detacbee.  Tres-rare. 

NB.  VITRINA  ELONGATA  Drap.  Citee  par  Studer  dans  la  Suisse  Orientale;  parait 
ne  pas  s'y  trouver. 

IV^  Genre  :  SUGCINEA  Drap. 

Tapada  Stud.  Cochlohydra  F(5r. 

11.  SUCCINEA  AMPHiBiA  Drap. 

Drap.  pl.  3,  fig.  22,  25.  —  Helix putris  Lin.  —  Fer.  pl.  11,  fig.  4 — io>  i5j 

pl.  2  A,  fig.  7-10.  —  Tapada putris  et  T.  succinea  Stud. 
Wous  n'avons  certainement  qu'une  especc  de  Succinea  cn  Suisse.  Cette 
espece  est  frequente  sur  les  plantes  qui  croissent  le  long  des  fosses  pleins  I  \ 
d'eau,  et  autour  des  ctangs  et  des  sources. 


ET    FLUVIATILES.  3 

12.  SüCCINEA  oBLONGA  Drap. 

Drap.  pl.  5,  fig.  24,  25.  —  S.  eloiigata  Fer.  pl.  11,  fig.  i,  2,  3;  pl.  11  A, 
fig.  2,  3,  II. 
Sion  et  Pissevache.  Plus  rare  que  la  precedente,  et  plus  petite  que  les 
exemplaires  de  cette  espece  que  l'ontrouve  en  Saxe,  pres  de  Dresde. 

¥•=  Genre  :  HELIX  Auct. 

1"  Sous-genre  :  Helix  Fitz.  (Helicogena  Fer.J 

1 3.  HELIX  POMATIA.  Lin. 

Drap.  pl.  5,  fig.  20.  — Fer.  pl.  21 ,  22,  25;  24,  fig-  2. 
Commune  dans  toute  la  Suisse. 

hj  quinquefasciata  (H.  Lucorum  Stud.,  non  Müll,  et  Fer.). 
Cette  jolie  variete  est  fort  rare.  Je  dois  ä  l'obligeance  de  feu  M.  Wyt- 
tenbacli  l'individu  jeune  Irouve  par  lui  au  Saleve,  et  cite  par  M.  Studer. 
J'en  possede  encore  trois  exemplaires  trouves  par  M.  Yenetz  et  moi  entre 
Sion  et  Sierre  :  Fun  d'eux  a  entierement  acheve  sa  crue,  et  est  plus  ca- 
racterise  que  celui  du  Saleve. 

cj  contraria  (Fer.  pl.  21,  fig.  7,  8). 
Depuis  1827,  on  en  a  trouve ,  dans  les  environs  de  Bex ,  une  trentaine 
d'individus  tournes  ä  l'inverse. 

dj  scalaris  (Fer.  pl.  21 ,  fig.  g.  —  Drap.  pl.  5,  fig.  21 ,  22). 
Cette  monstruosite  est  fort  rare ;  je  n'en  connais  que  trois  exemplaires , 
dont  Tun  a  ete  trouve  a  Monthey ,  et  les  deux  autres  a  Bex. 

Obs.  Le  Helix  Pomatia  s'eleve  depuis  la  plaine  jusqu  ä  5ooo  pieds 
au-dessus  de  la  mer;  etä  l'inverse  des  autres  especes,  eile  augmente  devo- 
lume  au  für  et  a  niesure  qu'elle  s'eleve.  J'ai  un  echantillon,  trouve  a  4ooo 
pieds  (Jorogne) ,  qui  a  5o  millimetres  de  diametre  et  58  de  hauteur. 

2"  Sous-genre  :  Cryptomphalus  Ag.  (  Msc.  ) 

i4-     HELIX  ARBUSTORUM  Lin. 

Drap.  pl.  5^  fig.  i8.-Fer.  pl.  i'j,^«.  5-8;  pl.  27  A,  fig.  8-io;  pl.  SgB,  fig.  0-4. 
Commune  dans  les  haies  et  les  lieux  frais.  II  y  en  a  une  quantite  pro- 


6  MOLLUSQUES    TEHRESTRES 

digieuse,  dont  ranimal  est  i'emarquablement  noir,  sur  la  pelouse  hiimec- 
tee  par  la  Pisseva  che. 

bj  alpicola  mihi  (Fer.  pl.  Sg  B,  fig.  4)- 
Elle  est  beaucoup  plus  petite  que  la  variele  ordinaire,  etsetrouve  dans 
toutes  les  Alpes,  ou  eile  monte  jusqu'a  luie  hauteur  de  6800  a  7000  pieds. 
Je  ne  connais  pas  d'espece  qui  s'eleve  plus  haut.  On  la  trouve  indistinc- 
tement  sur  les  roches  feldspathiques  et  talqueuses,  et  sur  le  calcaire. 
cj  albinos  mihi. 
Rare  :  par-ci  par-la  dans  la  plaine  et  sur  la  montagne.  Bex,  Valorbe, 
vallee  du  lac  de  Joux. 

dj  contraria  (Fer.  pl.  2g,  fig.  3). 
L'exemplaire  que  M.  de  Ferussac  a  fait  dessiner,  et  qui  est  dans  ma 
collection,  est  le  seul  que  l'ou  connaisse  jusqu'ici.  II  a  ete  trouve  vivant 
au-dessus  de  Gryon. 
i5.     HELIX  ASPERSA.  Müll. 

Drap.  pl.  5,  fig.  23.  —  F^r.  pl.  18,  ig,  21  B,  fig.  6,  7;  pl.  24,  fig.  5. 
Frequente  autour  de  Lausanne  et  de  Geneve ;  acclimatee  ä  Berne ,  et  de- 
puis  dix-huit  ans  aux  Devens  et  au  Bexvieux.  Elle  ne  s'eloigne  pas  des  habi- 
tations,  et  ravageles  jardinsj  c'est  l'espece  la  plus  vorace  de  nos  escargots. 
16.     HELIX  SYLVATICÄ.  Drap. 

Drap.  pl.  6,  fig.  1,2.  —  Fer.  pl.  5o  ,  fig.  4>  6,  7,  8;  pl.  Sa  A;  fig.  6-8. 
Commune  dans  toute  la  Suisse,  mais  rare  ailleurs. 

bJ  alpicola  mihi  (Fer.  pl.  5o,  fig.  5-g;  pl.  52  A,  fig.  5). 
De  moitie  plus  petite  qu'a  l'ordinaire.  Elle  s'eleve  aussi  haut  que  VH. 
arbustorum  ,•  et  on  la  trouve  dans  toutes  les  Alpes. 
cJ  albinos  mihi. 
Sion,  Sierre,  Bouillet  au-dessus  des  Devens. 

dJ  scalaris  (Fer.  pl.  32,  fig.  7). 
Je  possede  l'exemplaire  figure  par  M.  de  Ferussac  j  il  a  ete  trouve  pres 
de  Sion  par  M.  Venetz. 
ej  contraria. 
Le  seul  (ichantillon  connu  de  cette  anomalie  a  ete  trouve  pres  de  Hue- 
moz  au-dessus  d'OUon.  l 


ET    FLUVIATILES.  7 

17.     HELIX  NEMORALis  Lin.  (i) 

1°  Major.  Peristome  brun  fonce.  {H.  nemorälis  Auct.) 
Drap.  pl.  6,  f5g.  3,  4,  5.  —  Fer.  pl.  33  et  54. 
Commune  dans  les  haies  et  sur  les  murs  qui  bordent  les  chemins.  — 
On  ti'ouve  en  Suisse  presque  toutes  les  varietes  connues ,  dont  il  serait  fas- 
tidieux  de  faire  ici  renumeration ;  je  me  bornerai  a  citer  les  trois  saivantes , 
qui  sont  les  plus  interessantes  : 
aj  maxima. 
Peristome  rose.  —  Lausanne. 

cj  alhinos.  {Yiv.  pl.  33,  fig.  i,  2  et  3. ) 
Bouche  blanche;  bandes  jaunätres  et  transparentes;  fond  jaunätre 
clair.  —  Georgette  pres  Lausanne,  sur  les  murs  de  vigne. 
dj  sexfasciata. 
J'ai  trouve  aux  Devens  deux  exemplaires  de  cette  variete,  qui  est 
fort  rare. 

2°  Minor.  Peristome  blanc  (Ä".  hortensis'^vA.'). 
Drap.  pl.  6,  fig.  6.  —  Fer.  pl.  35. 
Dans  toute  la  Suisse ;  mais  plus  frequente  dans  la  plaine  et  dans  la  Suisse 
Orientale  que  sur  les  montagnes  et  dans  la  Suisse  Orientale.  Parmi  ses 
nombreuses  varietes,  je  citerai  comme  les  plus  remarquables  : 
h)  montana  mihi. 
Couleur  de  chair  uniforme.  On  la  trouve  isolee  sur  les  montagnes  de 
Bex  ■,  eile  est,  dit-on,  tres-commune  dans  les  petits  cantons.  Elle  ne  monte 
guere  plus  haut  qu'a  3ooo  pieds. 

c)  contraria. 
Trouvee  parM.  Studer. 

d)  Scolaris  (Fer.  pl.  28  B,  fig.  10). 

Trouvee  par  M.  Studer  aux  environs  de  Berne. 

(1)  Des  observations  suivies,  faites  avec  tout  le  soin  possible ,  nous  ont  prouve  que  les  Heikes 
designees  sous  les  noms  d'//.  nemorälis  et  H.  hortensis ,  sont  de  simples  yarietes  d'une  meme  es- 
pice.  M.  Rossmsessler  les  a  meine  vues  accouplees. 


8  MOLLUSQUES    TERRESTRES 

3°  Sous-genre  :  Chilostoma  Fitz. 

i8.     HELIX  CINGULA.TA  Stud. 

Fer.  pl.  68,  fig.  3-6.  —  //.  luganensis  Schintz.  —  Meisner. 
Dans  les  fentes  de  rochers  et  sur  les  murs  de  cloture  du  mont  Salva- 
dore  pres  de  Lugano.  —  Decouverte  par  M.  le  D'  Schintz.  —  Cette  espece 
ne  se  trouve  que  sur  le  calcaire. 
ig.     HELIX  zoNATA  Stud. 

Fer.  pl.  68,  fig.  7;  pl.  69  A,  fig.  3,  4  et  6. 
Montagnes  granitiquesj  Jamals  sur  le  calcaire.  Elle  n'existe  en  Suisse 
qu'a  Gondo,  oii  eile  a  e'te  decouverte  par  M.  Venetz. 
hjfoetem  Stud.  (Fer.  pl.  68,  fig.  8  et  10). 
Mont  Catogne  au-dessus  de  St-Branchier  en  Vallais.  Tres-commune 
dansla  valle'e  d'Aoste,  et  en  gene'ral  dans  les  vallees  du  Piemont,  mais  tou- 
jours  sur  des  roches  feldspathiques  ou  talqueuses.  —  Cette  Hdice  n'est, 
a  mon  avis,  qu'une  variete  de  la  zonata,  dont  eile  ne  se  distingue  que 
par  un  epiderme  plus  lisse. 

c)  Scolaris  (Fer.  pl.  68,  fig.  g). 
Je  dois  cet  exemplaire  unique  a  l'obligeance  de  M.  Em.  Thomas,  qui 
l'a  trouve  pres  de  St-Marcel  dans  la  vallee  d'Aoste. 

20.  HELIX  PULCHELLA  Müll. 

Drap.  pl.  7,  fig.  35  et  34. 
Sous  les  pierres  et  le  bois,  dans  toute  la  Suisse. 

4"°  Sous-genre  ;  Trigonostoma  Fitz. 

Helicodonta  F6r. 

21.  HELIX  PERSONATA  Drap. 

Drap.  pl.  7,  fig.  26.  —  Fer.  pl.  5i,  fig.  i. 
Dans  les  Alpes  et  le  Jura,  sous  les  pierres  et  le  bois  mort.  Peu  com- 
mune, et  jamais  en  grand  nombre  a  la  fois.  —  Sollalex,  Sallin,  Valorbe, 
Weissenstein.  Assez  frequente  a  la  source  du  Toleure  (  Monnard.  ) 

22.  HELIX  HOLOSERICEA  Slud. 

Fer.  pl.  5i ,  fig.  5. 
Rare ;  forets  des  Alpes  granitiques ;  vallee  de  Bagne,  vers  Fionney 
Guttannen. 


ET    FLUVIATILES.     '  9 

Obs.  Je  ferai  remarquer  en  passant,  quc  cette  espece ,  que  je  ne  trouve 
pas  dans  les  auteurs  allemands  que  j'ai  eu  occasion  de  consulter,  se  trouve 
cependant  dans  la  vallee  de  Tharand  pres  de  Dresde.  Je  la  rencontrai,  en 
aoüt  1821,  dans  la  foret  situee  sur  la  rive  droite  de  la  Weistritz ,  entre 
Tharand  et  Heilsberg. 

25.      HELIX  OBVOLUTA  Müll. 

Drap.  pl.  7,  fig.  27 — 2g.  — Fer.  pl.  5i  ,  fig.  i\. 
Commune  sous  les  pierres  et  le  bois  mort,  dans  toute  la  Suisse. 

5"'  Sous-genre  :  Carocolla  Lam. 

24.  HELIX  LAPiciDA  Liu. 

Drap.  pl.  7,  fig.  55 — 57.  —  Fer.  pl.  66,  fig.  6. 
Ca  et  la  sur  les  murs,  dans  toute  la  Suisse ;  ordinairement  en  grand 
nombre  ensemble. 

bj  albinos  mihi. 
Entre  St  Maurice  et  Bex  ;  Lausanne. 

cj  scalaris. 
Echantillon  unique,  que  j'ai  trouve  pres  de  Villeneuve. 

6""°  Sous-genre  :  Conulus  Fitz.  (  Helicodonta  Fer.  ) 

25.  HELIX  UMDENTATA  Drap. 

Drap.  pl.  7,  fig.  i5.  ' 

Trouvee  dans  la  Suisse  Orientale  par  M.  Hartmann. 

26.  HELIX  EDENTULA  Drap. 

Drap.  pl.  7,  fig.  14. 
Sur  les  feuilles  pourries,  dans  les  forets  de  hetres  des  Alpes  et  du 
Jura.  Sallin ,  Verrossaz,  Jura  du  cote  de  St  Joseph  et  de  Carandolin  5  vallee 
du  lac  de  Joux  vers  le  mont  de  Cir.  —  Pros  de  Rolle  (  Monnard.  ) 

27.  HELIX  FULVA  Müll. 

Drap.  pl.  7,  fig.  12,  i5. 
Pas  rare.  Sous  les  pierres  et  le  bois,  dans  des  lieux  frais  et  ä  l'omljre  . 
Sallin,  Sollalex,  Fondement,  Verrossaz^  vallee  du  lac  de  Joux. 


10  MOLLXJSQUES    TERRESTRES 

7""'  Sous-genre  :  Helicella  Fitz  et  Ag.  (  Msc.  ) 

38.     HELIX  ACULEATA  Drap. 

Drap.  pl.  7,  fig.  10,  11. 
Dans  la  mousse  aux  endroitssecSjmaisal'ombre.  Devens,  Pres-Nove, 
Gryon,  Valorbe. 
29.     HELIX  ciLiATA  Venetz —  Fer. 

Michaud,  pl.  24.  fig.  28 — 2g. 
Tres-rare  en  Suisse.  Elle  a  ete  trouvee  par  M.  Venetz  dans  les  en- 
virons  de  Vercorin  (Haut-Valais.  ) 

Obs.  J'ai  recu  cette  jolie  espcce  du  Tyrol,  des  bords  du  lac  de  Come, 
de  Nice,  d'Angleterre  et  de  Portugal. 
5o.     HELIX  viLLOSA  Drap. 
Drap.  pl.  7,  fig.  18. 
Commune  dans  toutes  les  forets  des  Sous-Alpes  et  du  Jura.  On  ne  la 
trouve  guere  au-dessous  de  2000  pieds. 
bj  depilata. 
Bois  du  Bouet  et  de  Genet. 

cj  albinos. 

Memes  localites. 

dj  scalaris. 

J'ai  trouve  cette  monstruosite  au  mont  de  Cir,  au  dessus  de  Valorbe. 
3i.     HELIX  SERicEA  Drap. 

Drap.  pl.  7,  fig.  16,  17. 
Commune  dans  les  cbamps  et  les  jardins  de  tout  le  canton  de  Vaud  et 
du  Valais.  — •  Elle  se  distingue  de  VH.  hispida  par  son  ombilic  plus  res- 
serre  et  sa  spire  plus  elevee. 

hj  depilata  (  —  glabella  Drap.  pl.  7,  fig.  6.  —  rufescens  Stud.) 
cJ  albinos  ( —  albula  Stud.  ) 
Ces  deux  varie'tes  ne  sont  pas  rares  dans  nos  environs. 
3p.     HELIX  HISPIDA  Drap. 

Drap.  pl.  7,  fig.  20 — 22. 
Environs  de  Geneve  (M.  Prevost),  et  de  Berne  (  M.  Studer.  )  Elle 
est  tres-commune  en  France  et  en  AUemagne. 

bJ  depilata  (  //.  plebeja  Drap.  pl.  7,  fig.  5.  —  //.  rudis  Stud.  ) 


ET    FLUVIATILES.  1  1 

Je  ne  Tai  trouvee  qu'une  seule  fois,  mais  en  grand  nombre,  par  un 
jour  de  pluie,  entre  St  Maurice  et  la  Barmaz. 

53.  HELIX  c«LA.TA  Stud. 

Parmi  les  pierres  dans  le  Jura ;  en  abondance  au  Weissenstein ,  a 
Moütiers  et  ä  Valorbe. 

54.  HELIX  MONTANA  Stud. 

H.  circinata  Stud.  et  Fer. 
Tres-coramune  dans  toute  la  chaine  du  Jura  5  mais  je  ne  l'ai  pas  vue 
dans  les  Alpes. 

h)  minor  Stud.  (montana.J 
Vallee  du  lac  de  Joux,  en  abondance. 

55.  HELIX  STRiGELLA  Drap. 

Drap.  pL  7,  fig.  i ,  2  et  ig. 
Commune  autour  de  Bex ,  dans  les  pres  maigres. —  Rolle  (  Monnard.  ) 
bj  albinos  Devens. 
36.     HELIX  FRUTicuM  Müll. 

Drap.  pl.  5,  fig.  16,  17. 
Commune  dans  les  pres  maigres  et  dans  les  haies  du  canton  de  Vaud 
et  du  Valais,  oii  eile  a  ordinairement  une   teinte  rougeätre  qu'elle  ne 
presente  pas  chez  nous. 
hj  fasciata. 
Vouvry  en  Bas-Yalais,  et  la  Condamine  pres  d'Ollon. 
57.     HELIX  cARTHusiANELLA  Drap. 

Drap.  pl.  7,  fig.  5,  4- —  t^-  Olivieri,  var.  minor  Fer. 
Dans  les  haies  et  sur  les  buissons  des  bords  du  lac  Leman ,  aux  en- 
virons  de  Gleyroles,  de  Lausanne  et  de  Geneve. 
38.     HELIX  iNCARNATA  Drap. 

»Drap.  pl.  6,  fig.  5o. 
Commune  dans  les  forets  des  Alpes  et  du  Jura.  On  ne  la  trouve  pas 
en  grand  nombre  ensemble. 

59.      HELIX  ERICETORUM  MüU. 

Drap.  pl.  6,  fig.  16,  17. 
Commune  dans  toute  la  Suisse,  dans  les  pres  maigres  et  les  lieux 
chauds. 


12  MOLLUSQUES    TEllRESTRES 

h)  tota  alba. 
Frequente  dans  les  basses  montagnes  de  nos  environs. 

40.  HELIX  cANDiDULA.  Stud. 

H.  Thymorum  \.  Alten. 
Expositions  chaudes  et  lieux  arides.  Devens,  Bex ,  Lausanne,  Bon- 
villars, Oi'be,  Sion  et  tout  le  Valais. 
h)  major  (  H.  graiiosa  Stud.  ) 
Tourbillon ,  Devens. 

41.  HELIX  STRIATA  Drap. 

Drap.  pl.  6,  fig.  19,  20.  — i  H.  strigata  Stud. 
Apportee  de  Nice,  eile  s'est  acclimatee  depuis  six  ans  dans  mon  jar- 
din  aux  Devens. —  M.  Studer  l'indique  dans  le  jardin   du  chäteau  de 
Vevey. 

42.  HELIX  cENisiA  mihi. 

Teslä  calcareä,  crassä,  depressä,  subcarinalä,  superne  sulcato-rugosä  ; 
peristomate  subincrassato  ;  umbilico  patente. 
J'ai  troiive  cette  coquille,  enjuin  1827,  sur  la  sommite  du  Mont-Ce- 
nis,  prcs  de  la  grande  cascade  du  cote  de  l'Italie.  Elle  etait  en  grande 
quantite  sur  la  pclousc. 

8"'°  Sous-genre  Delomphalus  Ag. 

45.      HELIX  ROTUNDATA  Müll. 

Drap.  pl.  8,  fig.  4 — 7-  F^r.  pl.  79,  fig.  2 — 5. 
Commune  dans  les  forets  et  endroits  frais,  dans  toute  la  Suisse. 

44-       HELIX  RUDERATA   Stud. 

Fer.  pl.  79,  fig.  6. 

Sous  les  pierres  et  le  bois  mort,  dans  les  Alpes.  Tres-rare.  —  Vallee 
de  Bagne,  Sollalex,  au  dessus  de  Bex;  Frütigen,  Ober-Hasli.  —  Espece 
bien  distincte  de  la  precedente. 
45.     HELIX  PYGMEA  Drap. 

Drap.  pl.  8,  fig.  8—10.  —  Fer.  pl.  80,  fig.  i. 
Dans  la  mousse  sur  les  pierres.   Tres-i-are,  ou  plutöt  tres-difficile 
trouver,  a  cause  de  son  extreme  petitesse.  —  Les  Devens,  Jorogne. 


ET    FLUVIATILES.  15 

9""  Sous-genre  :  Hyalinia  Ag.  (  Msc. ) 

46.  HELIX  GLABRA  Slud  et  Fer. 

H.  lurida  Stud.  Cat.  (  sans  les  synonymes.  ) 
Au  pied  des  murs  et  dans  lesjardins.  Rare.  Lausanne,  Geneve,  Bex. 

47.  HELIX  NiTENS  Mich,  et  Fer. 

Mich.  pl.  i5,  fig.  I,  2,  3.  —  H.  cellaria  Slud. 
Sous-Alpes  de  Bex. 

48.  HELIX  NiTiDULA  Drap. 

Drap.  pl.  8,  fig.  21,  22.  H.  nilidosa  Fer. 
Commune  dans  les  forets  de  la  plaine  et  des  montagnes,  et  meme 
sur  les  Alpes.  Sollalex,  Pont  de  Nant  j  forets  d'Antagne  ;  bois  de  la  Che- 
naux ;  vallee  de  Bagne,  Sion  5  mont  de  Cir  au  dessus  de  Yalorbe. 

49.  HELIX  viTRiNA  Fer. 

Espece  tres-rare,  trouvee  dans  la  vallee  de  Bagne  par  M.  Venetz. 

50.  HELIX  LUCIDA  Drap. 

Drap.  pL  8,  fig.  11,  12.  —  II.  nitida  Fer. 
Sur  les  plantes  au  bord  des  fosses  et  des  fontaines  (peu  commune.  ) 
Commun  de  Brouet  au   dessus  d'Ollon,    Lausanne,  Valorbe.  —  Rolle 
(  Monnard.  ) 
5i.     HELIX  CRYSTALLINA  MülL  Slud. 

Drap.  pl.  8,  fig.  18 — 20.  — ■  H.  hyalina  Fer. 
Commune  dans  toute  la  Suisse,  sous  les  pierres  et  les  bois  morts. 

52.  HELIX  DIAPHANA  Stud. 

H.  crystallina  Fer.  —  Drap.  pl.  8,  fig.  i3 — 17. 
Commune  dans  toute  la  Suisse,  surtout  aux  environs  de  Bex. 

VI--^  Genre  :   BÜLIMÜS  Auet. 

1"  Sous-genre  ;  Polyphemüs  DM.  (  Cochlicopa  Fer.) 

53.  BULIMUS  AcicuLA  Müll. 

Drap.  pl.  4,  fig-  25,  26. 
Ca  et  la  dans  la  mousse  et  la  terre.  Je  ne  Tai  jamais  trouve  vivant;  ce 
qui  me  fait  penser  que  son  genre  de  vie  est  analogue  ä  celui  des  Testa- 


I  A  MOLLUSQUES    TERRESTRES 

Celles.-  Bex,  Devens,  Sion,  vallee  du  lac  de  Joux,  Payerne  (M.  de 
Dompierre.  ) 

2-  Sous-genre  :  Folliculus  Ag.  ( Msc. )  (  CochlicQpa  Fer.  ) 

54.     BULIMUS  LUBRicüs  Müll. 

Drap.  pl.  4>  fig-  ^4-  ^  , 

Commun  dans  toute  la  Suisse,  sous  les  pierres  et  surtout  sous  les 

planches,  dans  des  pres  humides. 

5-^  Sous-genre  :  Buumulus  Leach.  (  Cochlogena  Fer.  ) 

55..    BULIMUS  RADiATüs  Drap. 

Drap.  pl.  4,fig-2i.-^-'^^'"'"^Stud. 
Pres  maigres  et  chauds.  La  Posse,  au  dessus  de  Bex ;  Berne  ,  bion  , 

St  Pierre. 

b)  radiatus  (Fer.  pl.  142,  ßg-  6.  ) 
Ardon,  St  Pierre.  En  abondance. 

c)  albinos  (fer.  pl.  142,  %•  5.  ) 

J'ai  trouve  quelques  individus  de  cette  jolie  variete  a  Champsausm 
pres  de  la  Posse  au  dessus  de  Bex. 

dj  major  (  unicolor  Fer.  pl.  142,  ßg-  7- ) 
Meme  localite.  Cette  variete  a  17  miUim.  de  longueur. 
56.     BULIMUS  oBscuRus  Müll. 

Drap.  pl.  4»  fig-  25.  ,^      .  „ , 

Assez  rare.  Lieux  frais  :  Bouet,  Bexvieux,  Gryon,  Mart.gny  ^  vallee 

du  lac  de  Joux. 

bj  albinos. 
Sallin,  au  dessus  d'Ollon. 
57.     BULIMUS  MONTANUS  Drap. 

Drap.  pl.  4,  fig.  22. 
Commun  dans  les  forets  des  Alpes  et  du  Jura. 

bJ  albinos. 
Bouet ,  au  dessus  des  Devens. 


ET    FLUVIATILES.  lo 

VlI"^  Genre  :  PUPA  Drap. 

Cochlodonta  Fer. 

i"  Sous-genre  :  Eucore  Ag.  (  Msc.  ) 

58.      PUPA  TRIDENS  Müll. 

Drap.  pl.  3,  flg.  Sy. 
Peu  commune.  Pres  secs  et  an  pente  :  Devens,  Pres-Nove,  Aigle. 

Sg.      PUPA  QUADRIDENS  MüU. 

Drap.  pl.  4)  fig-  3- 
Frequente  dans  les  pres  maigres  et  chauds.  Devens,  Foully ,  Sion, 

Yvorne. 

a'""^  Sous-genre  :  Sphyradium  Ag.  (Msc. ) 

60.  PUPA  EDENTULA  Drap. 

Drap.  pl.  5,  fig.  28,  29. —  T'ertigo  nitida  Fer. 
Tres-rare.  J'en  ai  trouve  quelques  individus  au  Bexvieux. 

61.  PUPA  muscorum  Drap. 

Drap.  pl.  3,  f.  26,  27.  —  P.  minuta  Stud.  —  Vertigo  cylindrica  Fer. 
Environs  de  Sion. 

62.  PUPA  UNIDENTATA  Stud. 

Bexvieux,  sur  les  murs  en  ruine. 

63.  PUPA  DOLioLUM  Drap. 

Drap.  pl.  3,  f.  41,  42- 
Rare.  Dans  lamousse  al'ombrej  Sallaz,  Devens-,  valleedulacde  Joux. 

64.  PUPA  UMBiLicATA  Drap. 

Drap.  pl.  3,  fig.  Sg,  40. 
Suisse  Orientale,  d'apres  M.  Hartmann. 

65.  PUPA  sEMPRONii  mihi. 

Tesiä  Cornea,  nitida,  cylindrica,  ohtusä ;  aperturä  unidentatä;  perislo- 
mate,  albo ,  reflexo,  piano;  umbilico  patulo. 
Luisante  et  d'un  tiers  plus  petite  que  la  precedente ,  a  laquelle  eile 
ressemble.  —  Elle  a  ete  trouvee  par  M.  Venetz  sur  les  rochers  grani- 
tiques  des  environs  de  Gondo,  sur  le  revers  meridional  du  Simplon- 

66.  PUPA  MARGiNATA  Drap. 

Drap.  pl.  3,  fig.  36 — 38.  —  P.  muscorum  Auct. 


16  MOLLUSQUES    TERRESTRES 

Dans  la  mousse  et  sous  les  bois  morts.  Pas  rare.  Devens,  Sion ;  le  Jura. 
G-.     PUPA  ALPicöLA  mihi. 

Uli  peu  plus  grande  que  la  precedente.  Tres-rare.  Mont  Gedroz,  val- 
lee  de  Bagne  (  M.  Venelz.  ) 

08.    PUPA  TKIPLICATA  Stud. 

Dans  la  mousse.  Rare.  Vallee  de  Bagne,  au  dessus  de  Lourtier ; 
Bexvieux. 
('>g.     PUPA  Doi.iüM  Drap. 

Drap.  pl.  5,  fig.  45- 
Tres-commune  dans  tout  le  Jura,  niais  ne  se  trouve  point  dans  les 
Alpes. 

5"°  Soiis-genre  :  Chondrus  Cuv.  (  Torquilla  Stud.  ) 

70.  PUPA  GRANüM  Drap. 

Drap.  pl.  5,  fig.  45,  46. 
Lieux  secs  et  chauds.  Rare.  Rochers  de  Tourbilion. 

7 1 .  PUPA  AVENA  Drap. 

Drap.  pl.  5,  fig.  47,  48. 
Sur  les  murs  et  sur  tous  les  rochers  calcaires  des  Alpes  et  du  Jura. 
—  C'est  une  des  especes  les  plus  communes. 

72.  PUPA  SECALE  Drap. 

Drap.  pl.  3,  fig.  49»  5o. 
Rochers  calcaires  du  Jura  et  des  Alpes. 

75.       PUPA   HORDEUM  Stud. 

Rare.  Rochers  calcaires  :  Devens,  Pierre  a  Besse. 

74.  PUPA  FRUIMENTUM  Drap. 

Drap.  pl.  3,  fig.  5i ,  52.  , 

En  abondance  dans  les  pres  maigre.s  et  les  vignes  de  Bex ,  d'Ollon  et 
du  Valais. 

75.  PUPA  vARiABiLis  Drap. 

Drap.  pl.  5,  fig.  55,  56.  —  P.  mutabilis  Fer. 
Pres  maigres  et  en  pente ;  Ollon,  Aiglc,  Bex,  la  Posse. 


\ 


ET    FLUVIATItES.  17 

VIII"«  Genre  :  CLAÜSILIA  Drap. 

Cochlodina  Fer.  —  Pupa  Drap.  (  en  partie.  ) 

76.  CLAÜSILIA  PERVERSA.  Lin.  ' 

Pupa  fragilis  Drap.  pL  /^,  fig.  /^. 
Forets  des  Alpes.  Rare.  Vallee  de  Bagne,  Sollalex. 

77.  CLAÜSILIA  BIDENS  Drap. 

Drap.  pL  /^,  fig.  5.  —  Cochlodina  derugaia  Fer. 
Commune  sous  les  pierres  et  le  bois  mort,  dans  les  Alpes  et  le  Jura. 

78.  CLAÜSILIA  DioDON  Stud. 

Terrains  granitiques.  —  De'couverte  par  M.  Venetz  dans  la  vallee  de 
Bagne  et  au  Simplon. 

79.  CLAÜSILIA  vENTRicosA  Drap. 

Drap.  pL  4>  ßg-  i4'  —  ^'  ventriculosa  Fer. 
Frequente  sous  les  pierres,  dans  les  environs  de  Bex. 

80.  CLAÜSILIA  siMiLis  mihi. 

Rossm.  Tab.  2,  fig.  3o. 

Testäfuscescente,fusiformi,  suhventricosä,  striata;  columellä  hilamellatä ; 
lamellis  approximaiis  ;  plicä  dorsali  prominidä. 
Environs  de  St  Gall  (  M.  Hartmann.  ) —  Cette  espece  est  commune 
en  Saxe,  a  Heidelberg,  a  Bude  et  en  Angleterre. 

81.  CLAÜSILIA  PLicATULA  Drap. 

Drap.  pl.  4>  fig-  17»  18. 
Fort  commune  dans  toute  la  Suisse  occidentale. 

82.  CLAÜSILIA  DUBIA  Drap. 

,  Drap.  pl.  4,  fig.  10.  —  Cl.  roscida  Stud. 

Frequente  dans  les  forets  du  Jura  5  plus  rare  dans  les  Alpes.  Vallee 
de  Bagne,  Sallin,  Früttigen. 
85.  CLAÜSILIA  plicata  Drap. 

Drap.  pl.  4>  fig-  i5  ,  16.  —  C.  plicosa  Fer. 
Berne  (  M.  Studer  )  ;  St  Gall  (  M.  Hartmann.  )  —  II  paralt  qu'elle  ne 
se  trouve  pas  dans  la  Suisse  occidentale. 
'  84.     CLAÜSILIA  cRuciATA  Stud. 

Tesld  Cornea,  fasiformi,  abbreviatd,  striata;  columelld  bilamellatd,  la- 
\  mellis  convergentibits. 


18  MOLLüSQUES    TERRESTRES 

Rochers  calcaires  des  bains  de  Loesch. 

85.  CLAUSILIA  rugosa  Drap. 

Drap.  pl.  4j  fig.  19,  20. 
Indiquee  en  Valais  par  M.  Studer  5  mais  je  ne  Tai  jamais  trouvee  en 
Suisse.  Elle  est  fort  commune  dans  1  Ouest  de  la  France. 

86.  CLAUSILIA  parvula  Stud. 

Frequente  dans  la  mousse  et  sous  le  bois  mort,  dans  toute  la  Suisse. 

IX-=  Geare  :  VERTIGO  Müll. 

Pupa  Drap. 

87.  VERTIGO  PYGM^A  Fer. 

Pupa  pygmwa  Drap,  pl.5,  fig.So,  3i.  — Pupa  quadridentala  et  quinque- 
dentata  Stud.  —  J^.  similis  Fer. 
Sierre  en  Valais. 

88.  VERTIGO  septemdentata  Fer. 

Pupa  octodenlata  Stud.  —  P.  anti-verligo  Drap.  pl.  5,  fig,  32,  35. 
Bex,  Sion. 
.H9.     VERTIGO  pusiLLA  Müll. 

Pupa  vertigo  Drap.  pl.  3,  fig.  34,  35. 
Fort  rare  dans  la  mousse ,  au  Montet  pres  de  Bex. 

90.  VERTIGO  vEivETzii  mihi  et  Fer. 
Plus  transparente  et  plusluisante  que  la  precedente.  —  Environs  du 

lac  de  Geronde,  pres  de  Sierre  en  Valais. 

X-  Genre  :   CARYGHIUM  Müll. 

91.  CARYCHIUM  MiMMUM  Fer. 

Auricula  minimaDrap.  pl.  3,  fig.  18,  19. 
Commune  sous  le  bois  mort  et  dans  la  mousse,  par  toute  la  Suisse. 


XI-'  Genre  :  CYCLOSTOMA. 

1"  Sous-genre  :  Pomatias  Stud. 


92.     CYCLOSTOMA  maculatum  Drap. 
Drap.  pl.  I,  fig.  12. 


i 


ET    FLUVIATILES.  19 

I  Commune  dans  les  lieux  ombrages  de  tout  le  canton  de  Vaud.  —  II 

differe  du  C.  patulum  que  j'ai  de  Blontpellier. 

a"""  Sous-genre  :  Cyclostoma  Auct. 

95.     CYCLOSTOMA  elegans  Drap. 
Drap.  pl.  I,  fig.  5,  6,  7. 
Dans  les  haies  des  environs  du  lac,  depuis  Vevey  a  Geneve. 

XII""=  Genre  :  PHYSA  Drap. 

94.  PHYSA  HYPNORUM  Drap. 

Drap.  pl.  3,  fig.  12,  i3.  —  Ph.  turrita  Stud. 
On  trouve  cette  espece  dans  les  marais  des  environs  de  Bex ,  St  Tri- 
phon, Yverdon,  Sion.  A  la  pointe  d'Allamand  (  3Ionnard.  ) 
bj  major  mihi. 
Cette  jolie  variete  est  plus  grande  que  la  figure  citee  de  Draparnaud, 
et  se  trouve  dans  un  petit  marais  au  hord  du  Rhone,  pres  du  hameau  du 
Diabley  en  Vallais. 

95.  PHYSA  FONTiNALis  Drap. 

Drap.  pl.  3^  fig.  8,  g. 
J'ai  trouve  cette  espece  l'annee  derniere  en  abondance  dans  le  lac 
Majeur  au  port  de  Locarno.  M.  Studer  I'indique  dans  les  environs  d' Aar- 
berg et  de  Ringenberg. 

XIII»^  Genbe  :  LIMNEUS  Lam. 

96.  LIMNEUS  PALUSTRIS  Drap. 

Drap.  pl.  2,  fig.  40 — 42;  pl-  3,  fig.  i,  2. 
Commun  dans  les  eaux  stagnantes  de  toute  la  Suisse:  se  trouve  aussi 
dans  les  lacs  des  Alpes. 

97.  LIMNEUS  STAGNALis  Drap. 

Drap.  pl.  2,  fig.  38,  3g. 
Les  grands  lacs  et  les  fosses  qui  y  aboutissent. 

bjfragilis  Liu. 
Lac  de  Joux. 

c)  lacustris  Stud. 


20  MOLLUSQUES    TERRESTRES 

Lacs  de  Neuchätel  et  de  Morat.  Frequent  pres  de  Faoug. 

98.  LIMNEUS  MiNUTus  Drap. 

Drap.  pl.  3,  fig.  5— 7. 
Petits  lacsj  marais  des  basses  montagnes.  Plambuit  au  des.sus  d'Ol- 
loii,  la Posse;  frequent  eii  Yalais. 

99.  LIMNEUS  PEREGER  Drap. 

Drap.  pl.  2,  fig.  54 — 57 
G'est  l'espeee  la  plus  commune  de  toutes  les  Limnees  •,  on  la  trouve 
dans  presque  tous  les  fosses,  les  marais  et  les  lacs. 

100.  LIMJNEUS  ovATUs  Drap. 

Drap.  pl.  2,  fig.  00,  5i. 
Fosses  du  voisinage  de  nos  grands  lacs. 

hj  fontinalis  (^^iuA.) 
Ruisseaux.  —  Differe  a  peine  des  petites  varietes  du  L.  ovatus. 

c)  auricularius  (Drap.  pl.  2,  fig.  28,  29.) 
Fosses  de  Villeneuve. 
dj  acronicus  (Stud.) 
.  Lac  de  Constance;  tres-commun  dans  celui  du  Brenet  pres  du  Pont, 
vallee  du  Lac  de  Joux. 

e)  Hartmanni  (Stud.  —  Papilla  Hartm.) 
Lac  de  Constance.  —  La  coquille  est  un  plus  epaisse  que  dans  les 
autres  varietes. 

Toutes  ces  varietes  presentent  des  passages  si  insensibles  de  l'une  ä 
l'autre,  que  si  on  les  admettait  comme  autant  d'especes,  l'on  serait  sou- 
vent  bien  embarrasse  de  classer  certains  individus. 

XIV--^  Genre  :  PLANORBIS  Müll. 

i"  Sous-genre  :  Bathyomphalus  Ag.  (Msc.) 

loi.  PLANORBIS  coNTORTus  Drap. 
Drap.  pl.  I,  fig.  59—41. 
Marais  de  St  Triplion,  de  Roche  et  de  Yilleneuve. 


ET    FLUVIATILES.  21 

2"""  Sous-genre  :  Planorbis  Ag.  ( Msc. ) 

102.  PLANORBIS  spiROKBis  Drap. 

Drap.  pl.  2,  fig.  8,  g.  — PI.  gyrorhis  et  spirorhis  Stud. 
Commun  dans  tous  les  marais  des  environs  du  Rhone. 
io3.  PLANORBIS  VORTEX  Drap. 

Drap.  pl.  2,  fig.  4 — 7-  ^o-  —  PI-  ienellus  Stud. 
Geneve  (M.  Mayoi'  et  M.  Prevost.) 
104.  PLANORBIS  CARINATUS  Drap. 

Drap.  pl.  2,  fig.  i3,  i4  et  i6.  —  PL  umbilicatus  Stud. 
Marais  de  Villeneiive.  II  y  en  a  de  beaux  individus  dans  le  lac  Majeur, 
au  port  de  Locarno. 
io5.  PLANORBIS  interjiedius  mihi. 

PI.  carinalus  Stud.  — Drap.  pl.  2,  fig.  12. 
Fosses  des  environs  de  Delemont. 

106.  PLANORBIS  MARGiNATus  Drap. 

Drap.  pl.  2,  fig.  II  et  i5.  —  PI.  complanatus  Stud. 
Fosses  et  marais  de  la  plaine,  dans  toute  la  Suisse. 

3™'=  Sous-genre  :  Gyraulus  Ag  ( Msc. ) 

107.  PLANORBIS  HispiDus  Drap. 

Drap.  pl.  2,  fig.  45—48.  —PI.  albus  Stud. 
Marais  de  Plambuit  et  du  Luissei  pres  de  Bex. 

108.  PLANORBIS  suBCARiDATUs  mihi. 

PI.  corneus  Stud.  (non  Lin.  et  Drap.) 
Testä  glabrä ,  albidä,  ulrinque  umhilicatä,  subcarinatd. 
Lac  de  Gonstance. 
log.  PLANORBIS  iMERicATus  Drap. 
Drap.  pl.  I ,  fig.  49. 
Dans  un  petit  marais  derriere  la  campagne  Moret ,  sur  la  reute  de  Bex 
ä  St  Maurice.  Environs  deBerne  (M.  Studer.) 
110.  PLANORBIS  CRisTATüs  Drap. 
Drap.  pl.  2,  fig.  I — 3. 
Habite  en  abondance  les  marais  de  Plambuit  au-dessus  d'Ollon.    Ün 
le  trouve  aussi  dans  les  environs  de  Berne,    ainsi  qu'ä  Walperswyl  et  a 
Gerlier(M.  Studer). 


22  MOLLUSQUES    TERRESTRES 

4""'  Sous-genre  :  Hn>PEUTis  Ag.  (Msc.) 

111.  PLANORBIS  coMPLANATus  Drap. 

Drap.  pl.  2,  fig.  2o — 11.  —  PL  lenticularis  v.  Alten  et  Stud. 
Marais  de  Plambuit ;  Berne. 

112.  PLANORBIS  NITIDUS  Drap. 

Drap.  pl.  1,  fig.  17 — 19. 
Environs  de  Berne  (M.  Studer). 

XV-^  Genre  :  VALVATA  Müll. 

m5.  VALVATA  oetusa  Pfeiff. 

Pfeift',  pl.  4>  fig-  ^2.  —  Cyclostoma  obtusum  Drap.  pl.  i ,  fig.  14. 
Lac  de  Joux;  lac  3Iajeur,  a  Locarnoj  Luissei,  pres  de  Bex.   Lac  de 
Bray  (  Monnard.  ) 

h)  scalaris,  simulqiie  contraria. 
J'ai  trouve  en  i8ig,  a  l'extre'mite  Orientale  du  lac  du  Brenet  (valle'c 
du  lac  de  Joux)  ,  un  individu  presentant  cette  monstruosite  rare  et  reniar- 
quable. 

1 14.  VALVATA  spiRORBis  Drap. 

Drap.  pl.  I,  fig.  52,  55.  — •  /^.  pulchella  Stud. 
Fosses  des  environs  des  lacs  de  Morat,  de  Neuchatel  et  de  Bienn 

11 5.  VALVATA  PLANORBIS  Drap. 

Drap.  pl.  I  ,  fig.  54,  55.  —  V.  cristata  Müll,  et  Stud. 
Marais  de  la  plaine  et  des moutagnes ',  Bex,  Villeneuve,  Foully,  Sion, 
Plambuit ;  environs  de  Berne. 

XYI-^  Genre  :  PÜPÜLA  Ag.  (Msc.) 

116.  PUPULA  LiNEATA  mihi. 

Auricula  lidieala  Drap.  pl.  5,  fig.  20,  21.  —  Carychium  Cochlea  Stud. 

Fort  rare.  Devens,    dans  la  mousse;  Berne  etBelpberg  (M.  Studer).! 

—  J'ai  distincteinent  reconnu  que  cette  espece  a  un  opercule ,    et  qu'elUl 

n'est  point  par  consequent  un  Carychium.. 


ET    FLUVIATILES.  25 


XYII-"^  Genre  :  PALUDINA  Lam. 

117.  PALUDINA  ACHATINA  Drap. 

Drap.  pl.  I,  fig.  18. 
Frequente  dans  le  lac  Majeur ,  ä  Locarno; 

118.  PALUDINA  viviPARA  Drap. 

Drap.  pl.  I,  fig.  16. 

Environs  de  Bäle  ? 

On  pourrait  croire  que  ces  deiix  coquilles  ne  sont  que  de  simples  Va- 
rietes d'une  meine  espece,  tenant  a  la  presence  ou  a  l'absence  des  ma- 
tieres  calcaires,  puisque  l'on  trouve  la  P.  acliatina  dans  des  eaux  bordees 
par  des  roches  calcaires;  tandis  que  la  P.  vünpara  ne  se  rencontre  que 
dans  des  rivieres  dont  le  lit  et  les  bords  sont  du  sable  ou  des  roches  sili- 
ceuses,  et  qu'en  ge'neral,  la  nature  du  terrain  influe  beaucoup  sur  le  test 
des  coquilles.  Cependant  M.  Kossmaessler  fait  remarquer  que  leur  nucleus 
presente  deja  des  differences  constantes. 

119.  PALUDINA  iMPURA  Drap. 

Drap.  pl.  I ,  fig.  20.  (La  fig.  ig  parait  etre  une  autre  espece.)  ■—  P.  Jcicula- 
üor  Müll,  et  Stud. 
Commune  dans  les  fosses  et  les  lacs  de  toute  la  Suisse. 

XVIII-^  Genre  :  NERITINA  Lam. 

120.  NERITINA  FLuviATiLis  Lin. 

Drap.  pl.  I,  fig.  I — 4- 
Cette  espece  n'a  pas  encore  ete  trouvee  sur  le  territoire  suisse ,  mais 
bien  dans  son  voisinage.  M.  Prevost  m'en  a  envoye  un  exemplaire  venant 
du  lac  du  Bourget,  en  Savoie. 

XIX»^  Genre  :  ANGYLUS  Geoffr. 

121.  ANCYLUS  FLUVIATILIS  Drap. 

Drap.  pl.  2,  fig.  25,  24. 
On  le  trouve  fre'quemment  attaclie  aux  roseaux  de  nos  grands  lacs  et 
des  fosses  qui  y  aboutissent. 


24  MOLLUSQUES    TERRESTRES 

1 22.  ANCYLUS  LAcuSTRis  Drap. 
Drap.  pl.  1,  fig.  25 — 27. 
Je  le  trouvai  en  1817  dans  iin  petit  marais  ä  Chamblande  pres  de  Lau- 
sanne 5  mais  depuis,  a  ce  qu'on  m'a  dit,  ce  marais  a  ete  desseche  et  comble'. 
Amsoldingen  (M.  Studer)..  \ 

XX"^  Genre  :  ANODONTA  Brug. 

125.  ANODONTA  cYGNEA  Lam. 

PfeifiF.  Sect.  I;  pl.  6,  fig.  4. 
Commune  dans  nos  grands  lacs,  sur  la  vase  et  le  sable. 

1 24.  ANODONTA  anatina  Drap. 

Drap.  pl.  12,  fig.  2. 
Dans  nos  grands  lacs,  comme  la  precedente. 

125.  ANODONTA  INTERMEDIA  Pfeiff. 

Pfeiff.  Sect.  Ij  pl.  6,  fig.  5.  .         ' 

Villeneuve,  vers  les  Grang«ttes. 

XXI°-  Genre  :  UNIO  Brug. 

12Ü.  UNIO  TUMiuus  Retz. 

U.  rostratus  Stud.  —  Pfeiff.  Sect.  I;  pl.  5,  fig.  8. 
Lacs  de  Geneve  et  de  Neuchätel. 

127.  UNIO  LiMosus  Nilss. 

U.  Pictorum  Pfeiff.  Sect.  I;  pl.  5,  fig.  g,    10.  —r  U.  inßatus  et  planus  Stiul. 
Lac  de  Neuchätel . 

1 28.  UNIO  BATAVUS  Lam. 

Pfeiff.  Sect.  Ij  pl.  i,  fig.  14.  —  U.  dilatatus  Stud. 
Tous  nos  lacs. 

bj  ovatus  (Stud.) 
Variete  foncee,  dont  les  Bandes  obliques  sont  a  peine  visibles.  — 
Thielle  (M.  Studer);  lac  de  Neuchätel. 

c)  sinualus  (Stud.  non  Lam.) 

Testd  oblong ä ,  sinuald,  crassä,  fuscä;  extremitatibus  obtusissiniis ,  postice 

dilatato-compressis. 
Environs  de  Thoune;  lac  de  Neuchätel. 


ET    FLUVIATILES.  25 

dj  squamosus  mihi. 

Inflatus;  iestä  crassissimä,  fiiscä,  squamato-slriatä ;  extremitatihus  obtu- 
sissimis.  — Long.  38millim.;  larg.  yS  millim.;  haut.  3o  millim.j  poids,  34grammes. 
J'ai  trouve  cette  variete  remarquable,  en  1817,  dans  un  fosse  abon- 
tissant  au  lac  de  Geneve  pres  de  Noville. 

XXII-  Genre  :  CYCLAS  Brug. 

!"■  Sous-genre  :  Cyclas.  \\ic\. 

129.  CYCLAS  RivALis  Drap. 

Drap.  pl.  10,  fig,  4>  5.  —  C.  Cornea  Lam.  et  Pfeiff.  pL  5,  fig.  i ,  a. 
Fosses  pres  de  Yilleneuve ;  petit  lac  de  Mont-d'Horge  pres  de  Sion  ; 
Yverdon. 
i3o.  CYCLAS  NUCLEus  Stud. 

Frequente  dans  le  lac  de  Joux. 
i3i.  CYCLAS  LAcusTRis  Drap. 

Drap.  pl.  10,  fig.  6,  7.  —  PfeifF.  Sect.  I;  pl.  5,  fig.  6,  7. 
Lac  du  Brenet ;  lac  de  Bienne ;  environs  de  Berne  (M.  Studer). 
i32.  CYCLAS  CALYCULATA  Drap. 

Drap.  pl.  10,  fig.  14,  i5.  —  PfeifF.  Sect,  I;  pl.  5,  fig.  17,  18. 
Abonde  dans  les  fosses  pres  de  la  Pissevache.  —  Marais  derriere  la 
campagne  Moret;  fosses  de  Geneve? 

2""=  Sous-genre  :  Pisidium  PfeifF. 

i33.  PISIDIUM  oBLiQUüM  PfeifF. 

PfeifF.  Sect.  I;  pl.  5,  fig.  ig,  20.  —  Cyclas  palustris  Drap.  pl.  10,  fig.  17, 
18.  —  C.  amnica  Stud. 
Laos  de  Joux  et  du  Brenet. 

154.    PISIDIUM  FONTINALE  Pfeiff. 

Pfeiff..  Sect  I;  pl.  5,  fig.  i5,  16.  —  Drap.  pl.  10,  fig.  9,  10. 
Dans  une  source  pres  de  la  Posse ,  au  dessus  de  Bex . 
i35.  PISIDIUM  MiMMUM  Stud. 

Drap.  pl.  10,  fig.  II,  12.  — P.  obtusaleYieiS.  Sect.  I;  pl.  5,  fig.  21,  22. 
Dans  un  fosse  sur  le  commun  du  Brouet,  au  dessus  d'OUon.  —  Muri, 
et  Gümligen  pres  de  Berne  (M.  Studer). 


EXPLICATION  DES  PLANCHES 

QUl  ACCOMPAGNENT  LE  CATALOGUE  DES  MOLLUSQUES  TERRE8TRES  ET  FLUVIATILES  DE  LA  SUISSE  , 
PAR   M.    J.    DE    CHARPENTIER. 


L'auteur  apnt  enumere  plusieurs  especes  entierement  nouvelles  et  un  grand  nombre 
de  Varietes  qui  n'ont  point  encore  ete  figurees,  il  a  parii  necessaire  de  les  faire  repre- 
senter  pour  suppleer  ä  la  brievete  des  indications  que  la  forme  d'un  catalogue  exigeait. 

TAB.  I. 

Fig.  I.     Helix  pomatia  L.  h)  quinquefasciata  de  Charp. —  Cat.  pag.  5. 

Fig.  2.      Helix  arbustorum  L.  c)  alhinos  de  Charp. —  Cat.  pag.  6. 

Fig.  5.     Helix  sylvatica  Drap,  c)  alhinos  de  Charp. —  Cat.  pag.  6. 

Fig.  4-     Helix  sjlvatica  Drap,  e)  contraria  de  Charp. —  Cat.  pag.  6. 

Fig.  5.     Helix  nemoralis  L.  a)  maxima  de  Charp. —  Cat.  pag.  7. 

La  Variete  d)  sexfasciata  que  M.  de  Charpentier  avait  communiquee  ä  feu  M.  de 

Ferussae,  a  ete  perdue  a  la  mort  de  ce  dernier. 
Fig.  6.     Helix  hortensis  Müller  ^)  montana  de  Charp. —  Cat.  pag.  7. 
La  varietd  c)  contraria  ne  se  trouve  pas  dans  la  coUection  de  M.  de  Charpentier. 
Fig.  7.     Helix  iapicida  L.  d)  alhinos  de  Charp. —  Cat.  pag.  9. 
Fig.  8.     Helix  Iapicida  L.  b)  Scolaris  de  Charp. —  Cat.  pag.  g. 
Fig.  9.     Helix  villosa  Drap,  h)  depilata  de  Charp. —  Cat.  pag.  10. 
Fig.  10.  Helix  villosa  Drap,  c)  alhinos  de  Charp. —  Cat.  pag.  10. 
Fig.  II.  Helix  villosa  Drap,  d)  scalaris  de  Charp. —  Cat.  pag.  10. 
Fig.  12.  Helix  sericea  Drap,  c)  alhinos  de  Charp. —  Cat.  pag.  10. 
Fig.  i3.  Helix  caelata  Stud. 

a)  en  profil,  h)  d'en  haut,  c)  d'en  dcssous. —  de  Charp. —  Cat.  pag.  1 1 . 
Fig.  14.  Helix  montana  Stud. —  de  Charp. —  Cat.  pag.  11. 
Fig.  i5.  Helix  montana  Stud.  h)  minor  Stud. —  de  Charp. —  Cat.  pag.  1 1 . 
Fig.  16.  Helix  strigella  Drap,  h)  alhinos  de  Charp. —  Cat.  pag.  11. 
Fig.  17.  Helix  fruticum  Müll  h)  fasciata  de  Charp.— Cat.  pag.  11. 
Fig.  18.  Helix  ericelorum  Müll,  h)  alba  de  Charp. —  Cat.  p.  12.  ' 


Fig.  ig.  Helix  candidula  Stud.— 

a)  en  profil,  b)  d'en  haut,  c)  den  dessous.  de  Charp. —  Cat.  p.  12. 
Fig.  20.  Helix  candidula  Stud.  b)  major  de  Charp. —  Cat.  pag.  12. 
Fig.  21.  Helix  cenisia  de  Charp. —  Cat.  pag.  12. 

a)  en  profil,  b)  d'en  haut,  c)  d'en  dessous. 
Fig.  22.  Helix  glabra  Stud. —  de  Charp. —  Cat.  pag.  i3. 

a)  en  profil,  b)  d'en  haut,  c)  d'en  dessous. 
Fig.  23.  Helix  vitrina  de  Fer. —  de  Charp. —  Cat.  pag.  i3. 

a)  en  profil,  b)  d'en  haut,  c)  d'en  dessous. 

TAB.  II. 

Fig.  I.     Bulimus  obscurus  Müll,  b)  albinos  de  Charp. —  Cat.  pag.  l/^. 
Fig.  2.     Bulimus  monlanus  Drap,  b)  albinos  de  Charp. —  Cat.  pag.  14. 
Fig.  5.     Pupa  unidentata  Stud.  —  de  Charp. —  Cat.  pag.  i5. 

a)  en  face,  b)  en  profil,  c)  indique  la  grandeur  naturelle. 
Fig.  4.     Pupa  Sempronii  de  Charp. —  Cat.  pag.  i5. 

a)  en  face,  b),  en  profil,  c)  indique  la  grandeur  naturelle. 
Fig.  5.     Pupa  alpicola  de  Charp. —  Cat.  pag.  16. 

a)  en  face,  b)  en  profil,  c)  indique  la  grandeur  naturelle. 
Fig.  6.      Pupa  triplicata  de  Charp. —  Cat.  pag.  16. 

a)  en  face,  h)  en  profil,  c)  indique  la  grandeur  naturelle. 
Fig.  7.     Pupa  Hordeum  Stud. —  de  Charp. —  Cat.  pag.  16. 

a)  en  face,  b)  en  profil,  c)  indique  la  grandeur  naturelle. 
Fig.  8.     Clausilia  diodon,  Stud. —  de  Charp. —  Cat.  pag.  17. 

a)  en  face,  h)  en  profil,  c)  indique  la  grandeur  naturelle. 
Fig.  g.     Clausilia  cruciata  Stud. —  de  Charp. —  Cat.  pag.  17. 

a)  en  face,  b)  en  profil,  c)  indique  la  grandeur  naturelle. 
Fig.  10.  Clausilia  parvula  Stud. —  de  Charp. —  Cat.  pag.  18. 

a)  en  face,  b)  en  profil ;,  c)  indique  la  grandeur  naturelle. 
Fig.  II.  Vertigo  Venetzii  de  Charp. —  Cat.  p.  18. 

a)  en  face,  b)  en  profil,  c)  indique  la  grandeur  naturelle. 
Fig.  12.  Physa  hypnorum  Drap,  b)  major  Ae  Charp. — -Cat.  pag.  ig. 

a)  en  face,  b)  en  profil. 
Fig.  i3.  Limneus  stagnalis  Drap,  b)  fragüis  \S\n. —  de  Charp. —  Cat.  pag.  ig. 
Fig.  14.  Limneus  stagnalis  Drap,  c)  lacusiris  Sind. —  de  Charp. —  Cat.  pag.  ig. 
Fig.  i5.  Limneus  ovatus  Drap,  b)  fontinalis  Slud.—  de  Charp. —  Cat.  pag.  20. 


2« 


Fig.  i6.  Limneus  ovatus  Drap,  d)  acronicus  Stud. —  de  Charp. —  Cat.  pag.  20. 
Fig.  17.  Limneus  ovatus  Drap,  e)  Hartmanni  Stud. —  de  Charp. —  Cat.  p.  20. 
Fig.  18.  Planorbis  subcarinatus  de  Charp. —  Cat.  pag.  21. 

a)  en  profil,  b)  d'en  haut ,  c)  d'en  dessous. 
Fig.  ig.   Valvata  obtusa  PfeifF.  b)  scalaris  contraria  de  Charp. —  Cat.  pag.  22. 
Fig.  20.  ünio  batavus  Latn.  b)  ovatus  Stud. —  de  Charp. —  Cat.  pag.  24. 

a)  la  valve  gauche  par  sa  face  exlerieure,  b)  la  charniere  vue  en  dedans. 
Fig.  21.  Unio  batavus  Lam.  c)  sinuatus  Stud. —  de  Charp. —  Cat.  pag.  24. 

u)  la  vaKe  gauche  par  sa  face  exterieure,  b)  la  charniere  vue  en  dedans. 
Fig.  22.  Unio  batavus  Lam.  d)  squamosus  de  Charp.  —  Cat.  pag.  25. 

rt)  la  valve  gauche  vue  par  sa  face  exterieure,  b)  la  charniere  vue  en  dedans. 
Fig.  23.  Cyclas  nucleus  Stud. —  de  Charp. —  Cat.  pag.  25. 

rt)  en  profil  par  le  cote  gauche,  b)  d'en  haut,  c)  d'en  dessous. 


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DIE 

GEBIRGSMA88E 


\  ^|(n  ^^'ortrrtij. 


GEHALTEN  IN  DER  GEOLOGISCHEN  SECTION  DER  VERSAMMLUNG  DER  ALLGEMEINEN 

SCHWEIZERISCHEN  NATURFORSCHENDEN  GESELLSCHAFT  IN  SOLOTHURN, 

DEN  2G.  JULY   1856. 


Prof.  B.  STJUDER. 


DIE  GEBIRGSMASSE  YON  DAVOS. 


Unter  allen  noch  im  Gebiete  der  Schweiz  liegenden  Gebirgen  sind  die 
Bündtneralpen  bis  jetzt  am  meisten  vernachlässigt  worden.  An  maleri- 
schen Schönheiten  weit  ärmer  als  die  nahe  liegenden  Schweizergeljirge  , 
und  kaum  auf  den  Hauptstrassen  nach  Italien  die  Bequemlichkeiten  dar- 
bietend ,  die  gegenwärtig  der  Reisende  in  den  Alpen  zu  linden  gewohnt 
ist,  liegen  sie  ausserhalb  dem  Caravanenzuge  der  englischen  Pilger  ,  und 
man  darf  sich  rühmen  die  Schweiz  gesehen  zu  haben  ,  wenn  man  auch  , 
weder  von  den  alten  Erzgruben  des  Rothhorns,  noch  von  der  Todten-Alp 
zu  erzählen  weiss. 

Andere  Gründe  mögen  die  Geologen  von  einer  genaueren  Untersuchung 
dieser  Gebirge  abgeschreckt  haben.  Die  vorhandenen  Karten  von  Graubünd- 
ten  sind  so  fehlerhaft,  dass  man,  um  die  Beobachtungen  einzutragen  und 
zu  Orientiren,  durchaus  sich  eigene  Karten  erst  zeichnen  muss.  Die  be- 
suchteren Thäler  sind  ferner  meist  bewachsen  und  geben  wenig  Auf- 
schluss  •,  die  wichtigsten  Tliatsachen  finden  sich  dagegen  im  Innern  und 
auf  dem  Rücken  der  Gebirge ;  allein  die  Einwohner  selbst  sind  mit  ihrem 
Lande  so  wenig  bekannt ,  sie  sind  des  rauhen  Lebens  der  Gebirgsreisen 
so  ungewohnt ,  dass  man  oft  vergebens  sich  nach  kundigen  und  aus- 
dauernden Führern  umsieht.  Zu  diesen  Schwierigkeiten  gesellt  sich  eine 
Verwicklung  der  orographischen  und  geologischen  Gebirgsstructur,  wie 
sie  vielleicht  kein  anderer  Theil  der  Alpen  darbietet.  Die  Gesetze ,  die 
man  sich  aus  dem  Studium  der  angrenzenden  alpinischen  Gebiete  abstra- 


-1  DIE  GEBIRGSMASSE 

hirt  hatte ,  finden  hier  keine  Geltung  mehr  •  nur  AnomaUen  drängen  sich 
iiherall  hervor  :  keine  weit  fortsetzenden  Ketten  ,  sondern  vereinzelte 
oder  regellos  verschlungene  Gebirgsstöcke,  kein  Parallelismus  der  Schich- 
tung mit  dem  allgemeinen  Streichen  der  Alpen,  keine  deutlich  hervortre- 
tende Centralkette,  keine  Regel  im  Auftreten  der  krystallinischcn  Bil- 
dungen. Gerade  als  ob  man  aus  den  Alpen  sich  in  ein  ganz  fremdartiges 
Gebirge  versetzt  sähe  ,  muss  das  geologische  Studium  in  Bündten  von 
Neuem  angefangen  werden. 

Aeltere,  für  unsere  Zeit  wenig  brauchbare,  vorzüglich  bergmännische 
Nachrichten  über  Bündten  finden  wir  in  Ilacquet's  Alpenreisen.  Yielc 
werthvoUe  Angaben  und  Zusammenstellungen ,  besonders  von  Ulysses 
vonSalis j,  sind  theils  im  Bündtnerischen  Sammler,  theils  in  der  Alpina 
enthalten.  Auf  vielen  Preisen  in  allen  Theilen  von  Bündten  hatte  auch 
Escher  einen  grossen  Reichthum  von  geologischen  Beobachtungen  gesam- 
melt, sie  aber  leider  nie  zu  einem  Ganzen  verarbeitet.  Einen  Theil  der- 
selben finden  wir  in  Ebels  Schriften  wieder  mit  denjenigen  Ebels  selbst 
verbunden,  und  gegenwärtig  hat  IL  A.  Kscher  die  verdienstvolle  Ar- 
beit unternommen ,  die  Tagbücher  seines  Täters  geordnet  und  durch  Zu- 
sätze bereichert  in  der  Zeitschrift  von  Fröbel  und  Heer  herauszugeben. 
Geistvolle  Andeutungen  und  wichtige  Beiträge  zur  Geologie  dieser  Gebirge 
hat  uns  H.  von  Buch  in  seinen  beiden  Profilen  über  den  Bernina  und 
den  Splügen  mitgetheilt ,  und  wir  müssen  nur  bedauern ,  dass  es  ihm  nicht 
gefallen  hat,  diesen  Theil  der  Alpen,  eben  so  wie  das  südliche  Tyrol,  zun 
Gegenstand  einer  ausgedehnteren  Arbeit  zu  machen. 

Die  Untersuchung  der  Bündtnergebirge  ist  die  letzten  vier  Jahre  hin- 
durch das  Hauptziel  meiner  geologischen  Reisen  gewesen.  Nachdem  icl 
im  Jahre  i833,  aus  den  wenig  bekannten  Thälern  der  Bcrgamaskeralpen 
ins  Veltlin  übergestiegen  und  durch  BergcU  nach  dem  Ober-Engadin  ge- 
kommen war ,  trat  mir  am  Silsersee  und  später  in  Obei'halbslein  zuerst 
das  hohe  Interesse  dieser  Gegenden  lebhaft  vor  die  Augen.  Ihnen  vorzüg- 
lich und  den  angrenzenden  Gebirgen  von  Avers,  Albula,  Davos  wurden 
mehrere  "N'Vochcn  des  folgenden  Sommers  gewidmet.  In  den  zwei  letzten 


VON  DAVOS. 


Jahren  habe  ich  diese  Untersuchungen  gemeinschaftlich  mit  Herrn  A. 
Esclier  von  der  Linth  fortgesetzt ,  und  meinem  Freunde  allein  verdankt 
man  das  Kärtchen  und  zum  Theil  auch  die  Zeichnungen ,  die  ich  hier  zu 
erläutern  suche.  Eine  vollständige  geologische  Beschreibung  von  Grau- 
bündten  zu  geben,  ist  uns  ,  ungeachtet  dieser  mehrjährigen  Anstrengun- 
gen ,  nicht  möglich  geworden  5  bald  hat  früher  Schnee  ,  bald  unsere  zu 
geringe  Kenntniss  der  Gegend  ,  in  diesem  Sommer  auch  die  Choleraqua- 
rantaine  die  weitere  Ausdehnung  und  den  Abschluss  unserer  Arbeit  ge- 
hemmt. Es  ist  daher  nur  ein  Bruchstück ,  das  wir  vorlegen ;  indem 
wir  uns  einstweilen  auf  denjenigen  Theil  des  Cantons  beschränkt  haben, 
der  uns  am  genauesten  bekannt  geworden  ist ,  und ,  seiner  höchst  auffal- 
lenden geologischen  Beschaffenheit  wegen ,  vor  Allem  eine  genauere  Er- 
forschung zu  verdienen  schien. 

Zwischen  dem  äussersten  Ausläufer  der  Gotthardter-Gebirgsmasse , 
im  Hintergrunde  von  Lugnetz ,  und  den  wenig  bekannten  granitischen 
Gebirgen  an  der  Grenze  von  Tyrol,  scheint  eine  Unterbrechung  der  Cen- 
tralkette  der  Alpen  Statt  zu  finden ,  welche  mit  dem  anomalen  Charakter 
des  mittleren  Bündtens  in  naher  Yerbindung  stehen  mag.  Nach  den  Beob- 
achtungen von  Escher  zeigt  sich  noch  im  St-Peterslhale ,  zwischen 
St-Martin  und  Vals ,  die  fächerförmige  Schichtenstellung ,  welche  den 
Gotthardt  auszeichnet ;  weiter  östlich,  von  DomlescJig  bis  Oberhalbstein 
und  Dm'oSj  finden  wir  sie  nicht  mehr,  und  erst  au{ Scaletta  und  Fluela 
fallen  wieder  die  Schichten  beider  Abhänge  dem  Innern  zu ,  und  in  der 
Axe  der  Rette  tritt  auf  der  Höhe  der  Pässe  Granit  hervor.  Herr  von  Buch 
hat  diese  Unterbrechung  auch  im  südlichen  Bündten  nachgewiesen,  indem 
er  vergebens  in  den  Gebirgen  des  Bernina  und  Julier  sich  nach  einer 
regelmässig  fortsetzenden  Centralkette  umsah. 

Gewiss  nicht  blosser  Zufall  ist  es,  dass  gerade  diese  fast  senkrecht  die 
Alpen  durchschneidende  Lücke  sich  durch  das  Auftreten  von  Gesteinen 
auszeichnet,  die  in  den  angrenzenden,  regelmässig  streichenden  Gebirgen 
vermisst  werden.  Schon  oberhalb  Sondrio  findet  man,  statt  des  gewohn- 
ten Glimmerschiefers  ,  dife  Abhänge  bedeckt  mit  Blöcken  von  Serpentin 


6  DIE  GEEIRGSMASSE 

und  Syenit,  die  ganz  aus  der  Nähe  herzustammen  scheinen.  Tiefer  hinein 
im  Alalenkerthal ,  von  Tone  aufwärts  bis  an  den  Fuss  des  Muretovasses, 
ist  Serpentin  die  herrschende  Steinart,  der  mächtige  Gebirgsstock  der  M. 
delle  Disgrazie  besteht  fast  ausschhesshch  aus  Serpentin,  und  weiter  öst- 
lich finden  wir  ihn  allgemein  verbreitet  bis  in  den  Hintergrund  des  Lan- 
teniathales.  Man  möchte  ihn  für  ein  regelmässiges  Glied  der  Schichten- 
folge in  dieser  Zone  der  Alpen  halten,  denn  auch  westlich,  in  dem 
Masinothale  soll  Serpentin  in  grossen  Massen  vorkommen ;  w  ir  finden  ihn 
noch  sehr  mächtig  bei  Chiavannaj  und  doch  verschwindet  derselbe  sogleich 
bis  auf  die  letzte  Spur,  sobald  Avir,  in  den  Querthälern  von  Poschim'o  und 
Misocco,  in  die  Meridiane  der  deutlich  entwickelten  Centralkette  treten. 
Steigen  wir  aus  jenen  südlichen  Thälern  in  das  Bergell  und  in  Ober-En- 
gadin  herüber,  so  treffen  wir  auf  die  prachtvollen  Granite  von  Bondo,  den 
Serpentin  des  Septimer,  die  räthselhaften  Granit-Syenite  des  Julier  und 
Albida.  Durch  ganz  Oberhalbstein j,  bis  nach  Tiefenkasten,  drängt  sich, 
sowohl  im  Ilauptthal  als  in  den  Seitenthälern ,  Serpentin  durch  die  Ralk- 
und  Schiefergebirge  hervor ;  mit  ihm  verbindet  sich  der  schöne  Gabbro 
von  Manuels ,  der  hellgrüne  Schiefer  von  Molins ,  der  rothe  Jaspis  von 
Rofnaj  und  auch  die  Gypse  von  Tinzen,  Val  Nandrb  und  Tiefenkasten 
dürften  wohl  in  einer  nahen  Beziehung  stehen  zu  diesen  anomalen  Ge- 
steinen. 

Sehr  treffend  setzt  Herr  A.  Escher  das  Auftreten  der  Serpentine,  in  die- 
ser langen  von  Süd  nach  Nord  streichenden  Zone ,  in  Verbindung  mit 
der  höchst  auffallenden  Schichtenstellung  in  den  westlich  angrenzenden 
Gebirgen.  Dem  Gesetze  von  Saussure  gemäss ,  dass  die  geschichteten  Bil- 
dungen gegen  die  Axe  der  ungeschichteten  einfallen,  müssen  wir  in  jenem 
Theile  von  Bündten  östliches  Fallen  erwarten ,  denn  an  die  Stelle  der  die 
Schichtung  sonst  beherrschenden  alpinischen  Centralkette  ist  hier  eine 
rechtwinklicht  sie  durchschneidende  secundäre  Hebungsaxc  getreten. 
Und  so  finden  wir  es  auch.  Vom  Madrispasse  aus  ,  der  von  Avers  nach 
Chiavenna  führt,  durch  alle  w^esllicheren  Thäler,  im  Jakobsthaie ^  in  Mi- 
socco, ja  bis  über  das  Livenerthal  hinaus,  in  den  Thälern  von  f^erza^ca 


VON  DAVOS.  / 

und  Maggia,  lierrsclit  östliches  und  nordöstliches  Fallen,  und  auch  nörd- 
lich von  diesen  Thalern ,  im  Rheinwald  und  im  Hintergründe  von  Lugnetz 
ist  diese  den  Alpen  fremdartige  Fallrichtung  bereits  im  Anfange  dieses 
Jahrhunderts  von  Herrn  von  Buch  beobachtet  worden. 

Das  lange  Querthal  des  Comersees  und  die  durch  ihre  Porphyre  ausge- 
zeichnete Val  Bremhana  scheinen  eine  weitere  Fortsetzung  unserer  Ser- 
pentinzone gegen  Mittag  anzudeuten.  Verfölgen  wir  sie  ,  so  treffen  wir , 
jenseits  der  Lombardischen  Ebene,  merkwürdig  genug,  auf  die  Serpentine 
und  Gabbro  von  Genua  und  der  Parmesanischen  Appeninen .  Die  Gesteine, 
mit  denen  hier  die  Ophiolithe  am  nächsten  in  Verbindung  treten ,  sind 
dieselben  Fucoidenschiefer,  die  wir  in  Bündten  allgemein  verbreitet  finden  5 
sie  zeigen  in  der  Nähe  des  Serpentins  die  nämliche  Umwandlung  in  rothe 
Jaspis,  in  glänzende  Thon-  und  Talkschiefer,  und  ,  wie  Herr  Pareto  ge- 
zeigt hat,  streichen  auch  hier  wieder  die  Schichten,  senkrecht  auf  das 
Streichen  der  Kette,  von  S.  S.  W.  nach  N.  N.  0.,  parallel  mit  der  Linie 
der  Serpentineruptionen.  In  Bündten  scheint  jedoch  die  Serpentinzone 
eher  von  S.  S.  0.  nach  N.  N.  W.  oder  von  S.  nach  N.  zu  streichen,  daher 
auch  die  westlichen  Gebirge  nordöstlich  und  östlich  nicht  südöstlich , 
einfallen. 

Die  Richtung  des  Comersees  oder  vonS.aöW.  nach  N. 26  0.,  die  sich 
auch  in  mehreren  ausgezeichneten  Retten  der  Bündtneralpen  wiederfin- 
det, ist  zugleich  diejenige  der  westlichen  Alpen ,  deren  Hebungsepoche 
nach  Herrn  Elie  de  Beaiimont  eine  frühere  als  die  des  Hauptzuges  der 
Alpen  sein  soll.  In  Bündten  scheint  eher  die  entgegengesetzte  Ansicht 
sich  aufzudringen,  dass  der  Hauptzug  der  Alpen  durch  die  Serpentine  zer- 
rissen und  mannigfach  verworfen  worden  sei ;  und  auch  die  Richtung  von 
S.  S.  0.  nach  N.  N.  W.  wiederholt  sich  in  den  Thälern  von  Oberhalbstein 
und  Churwalden,  Schams  und  Domleschg,  und  in  vielen  Thälern  der  süd- 
lichen Alpen.  Unsere  Kenntniss  der  Bündtnerischen  Gebirge  ist  indess  bis 
jetzt  noch  zu  ungenügend,  und  es  treten  bei  jedem  Versuche,  ihreStruc- 
tur  von  allgemeinen  dynamischen  Principien  abzuleiten,  zu  grosse  Schwie- 
rigkeiten entgegen,  als  dass  wir  uns  erlauben  dürften,  aus  unserer  Arbeit 


8  DIE  GEBIRGSMASSE 

Folgerungen  für  oder  gegen  die  Theorie  des  Ijerühmten  französischen  Geo- 
logen zn  ziehen. 

Am  nördlichen  Ende  der  Serpentinzone ,  die  wir  in  Bündten  his  Tie- 
jenkasten  verfolgt  haben,  finden  wir  einen  isolirten,  einer  Insel  ähnlich 
fast  ganz  von  Wasser  iniiflossenen  Gehirgsstock,  in  welchem  sich  die  auf- 
fallenden Verhältnisse  dieser  Gegenden  besonders  gehäuft  zu  haben  schei- 
nen. In  beschränktem  Räume  ist  eine  Mannigfaltigkeit  von  Gebirgsarten 
zusammengedrängt,  wie  nirgends  sonst  in  den  Alpen,  und  die  Lagerungs- 
verhältnisse bieten  so  unerwartete  Yerwicklungen  dar,  dass  der  Reiz, 
eine  Lösung  der  dem  Geologen  hier  gebotenen  Fragen  zu  finden,  sich  im- 
mer höher  steigert,  je  vertrauter  man  mit  ihren  Schwierigkeiten  wird. 

Der  merkwürdigste  Theil  dieses  Gebirgsstockes  gehört  der  Landschaft 
DavosdiW,  und  das  Dai'05e/'-Za«</wö55er  begrenzt  ihn  gegen  Osten ,  bis 
wo  es  sich  mit  der  Albula  vereinigt;  durch  diese  wird  die  natürliche 
Grenze  des  Gebirgsstockes  gegen  Mittag  fortgesetzt  bis  Sils  in  Domleschg; 
dann  bildet  der  Rhein  die  westliche  Grenze  bis  zur  Zollbrück,  wo  die 
Landquart ,  die  unser  Gebiet  nördlich  umfliesst,  sich  mit  ihm  vereinigt. 
Von  seinem  Ursprung  bis  zur  Zollbrück  durchläuft  demnach ,  unter  ver- 
schiedenen Namen,  das  Davoser-Landwasser  mehr  als  drei  Viertheile 
einer  Peripherie  •,  zunächst  an  seinen  Quellen  aber  entspringen  Zuflüsse 
der  Landquart ,  und  auch  hier  ist  ^  sowohl  durch  die  äusseren  Formen , 
als  durch  die  geologischen  Verliältnisse  die  Trennung  von  den  östlicheren 
Gebirgen  so  stark  ausgesprochen,  dass  man  weniger  noch  als  wo  das 
Wasser  die  Grenze  bildet ,  einen  engeren  Zusammenhang  mit  derselben 
annehmen  kann.  An  einigen  Stellen  dagegen  tritt  allerdings  der  Fuss  der 
Gebirge,  welche  durch  unsere  AVassergrenze  getrennt  werden,  sehr  nahe 
zusammen.  In  den  Zügejij  zwischen  Glaris  und  JViesen,  fliesst  das  Land- 
wasser in  einer  Spalte ,  über  welche  sich  der  eigentliche  Thalboden  wohl 
bei  looo  Fuss  hoch  erheben  mag,  so  dass  er  kaum  tiefer  als  die  Wasser- 
scheide von  Ober-Laret  eingeschnitten  ist.  Von  Alvenschein  nach  Solls 
führt  eine  Brücke  über  die  Albula,  deren  Höhe  über  dem  Wasser  auf 
3öo  Fuss  geschätzt  wird ;  und  weiter  abwärts  hebt  sich  der  Thalboden 


1 


VON  DAVOS.  9 

noch  mehr,  so  dass  die  Strasse  selbst  in  die  Spalte  eindringt  und  in  dem 
Schjn,  Avie  in  der  nahe  liegenden  Via  mala,  längs  furchtbar  hohen 
Felsabstürzen  sich  durchwindet. 

*  Nicht  weniger  als  zwölf  zum  Theil  berühmte  Mineralquellen  bezeich- 
nen fast  eben  so  genau,  als  die  natürlichen  Einschnitte,  den  äusseren  Um- 
fang dieser  Gebirgsmasse :  im  Prättigau  die  Schwefelwasser  von  Klosters, 
Senieus  und  Jenatz  und  das  Sauerwasser  von  Fideris;  bei  Chur  die 
Sauerwasser  von  Araschga  und  Behedere;  in  Domleschg  die  Sauer- 
wasser von  Rezuns  und  Tomils,  das  Eisenwasser  von  Rothenbiunn ;  im 
Thale  der  Albula  inid  des  Landwassers  das  Sauerwasser  von  Tiefen- 
kasten und  die  Schwefelwasser  von  Alveneu  und  Glaris. 

Die  Gebirge,  die  sich  innerhalb  unserer  Wassergrenze  befinden,  bilden 
drei  deutlich  getrennte  Gruppen. 

Ein  breiter,  meist  beAvachsener  Rücken,  dessen  Gipfel  sich  wohl  gegen 
8000  Fuss  erheben  mögen ,  trennt  das  Domleschg  von  dem  Thale  von 
Churwalden  und  Lenz,  und  gehört,  nach  seiner  Gesteinsbeschaffenheit, 
zu  derselben  Gebirgsmasse,  die  auf  der  anderen  Seite  des  Rheins  denHein- 
zenberg,  und  gegen  Mittag  die  Gebirge  zwischen  Schanis  und  Oherhalh- 
rfem  bildet,  mit  welchem  er  auch  durch  die  Thalerhöhung  des  Schyns 
zusammenhängt.  Nur  Erosionsgraben,  mit  dem  Schutt  der  leicht  zer- 
störbaren Gebirgsart  angefiUlt,  greifen  tiefer  in  diesen  Rücken  ein,  so 
hinter  Churwalden,  und,  auf  der  entgegengesetzten  Seite,  hinter  Ro- 
thenbnmn ;  aber  auch  durch  sie  wird  das'  Gebirge  nicht  in  mehrere 
Glieder  zerspalten. 

Auf  der  Nordseite  dehnt  sich  ein  weit  breiterer  Rücken  gegen  die 
Landquart  aus ,  und  bedeckt  den  ganzen  Raum  von  Chur  bis  Davos , 
zwischen  der  Plessur  und  der  Landquart.  Die  Steinart  des  grösseren, 
westlichen  Theiles  desselben  unterscheidet  sich  nicht  wesentlich  von  der- 
jenigen des  vorigen  Rückens ,  und  am  Ausfluss  der  Plessur  sieht  man  die 
Schichten  des  einen  Ufers  mit  gleichem  Streichen  in  das  andere  Ufer  über- 
setzen. Eben  so  deutlich  ist  der  unmittelbare  Zusammenhang  der  Ge- 
steine auf  beiden  Seiten  der  Landquart,   und  man  darf  wohl  als  zuver- 

2 


10  DIE  GEBIRGSMASSE 

lässig  annehmen,  dass  zwischen  den  Gebirgen,  welche  das  Prättigau  vom 
Schalfik  trennen,  und  denjenigen  des  Rhätikons,  die  es  nördlich  begren- 
zen ,  keine  wesentliche  Formations  -  oder  Altersverschiedenheit  Statt 
finde.  Flache  und  beweidete  Gehänge,  nur  stellenweise  unterbrochen 
durch  hohe  Felsabstürze,  verleihen  auch  dieser  Gruppe  einen  ziemlich 
düsteren,  einförmigen  Charakter.  Jeder,  der  Chiir  besucht,  wird  sein 
Auge  den ,  stets  neuen  Einsturz  drohenden  Felsmassen  des  Hohwangs 
zuwenden,  inid  weiter  östlich,  oberhalb  Conters,  trägt  ein  ausgedehntes 
Revier  den  Namen  Aes  Faulen,  d.  h.  lockern  Gebirges ,  und  verursacht 
durch  seinen  Schutt,  der  die  Landquart  anschwellt,  öftere  Verheerungen 
im  vorderen  Prättigau,  dessen  Thalboden  gegen  den  Ausgang  zu  nur  eine 
breite  Geschiebfläche  darbietet.  Nur  am  östlichen  Ende  dieses  zweiten 
Rückens ,  wo  derselbe  am  Strelapasse  sich  an  unsere  dritte  Gruppe  jin- 
schliesst,  treten  neue  Steinarten,  und  mit  ihnen  ein  neuer  Charakter  der 
äusseren  Formen  hervor:  deutlichere  Zertheilungnämlichin  einzelne  Stöcke 
und  kurze,  aber  steile,  felsigte  Ketten;  grössere  Erhebung  auch,  so  dass 
auf  dem  TVeissliorn  immerwährender  Schnee  liegt;  zugleich  aber  eine  Un- 
fruchtbarkeit, auf  die  man  durch  den  Namen  der  Todten-Älp  zwar  vorbe- 
reitet wird,  die  aber  doch,  wenn  man  die  düstere,  von  aller  Vegetation 
und  allem  Leben  ganz  verlassene  Gegend  betritt,  das  Bild,  das  man  sich 
gemaclit  haben  mag,  weit  übertrifft. 

Weit  grössere  Mannigfaltigkeit,  in  der  äusseren  Gestaltung,  wie  in  der 
Steinart,  zeigt  die  dritte  Gruppe^  oder  der  südöstliche  Theil  der  Gebirgs- 
insel.  Ein  hoher  und  breiter  Wall  umschliesst  beinah  ringförmig  die  ein- 
samen Weidgründe  von  Erosa,  aus  denen  man  nur  über  hohe  und  i'auhe 
Pässe,  oder  durch  die  Schluchten  der  Plessur  in  eines  der  benachbarten 
Hauptthäler  gelangen  kann.  In  einer  steilen  Felswand  erhebt  sich  dieser 
Wall  über  das  Thal  von  Parpan  und  die  Lenzerheide;  ihr  höchster  Punkt, 
das  Parpaner-Rothhom,  in  alter  Zeit  berühmt  durch  reiche  Silbergru- 
ben, steigt  bis  auf  8goo  Fuss,  der  Gebirgskamm  zwischen  dem  Roth- und 
Weisshorn  auf  7940  Fuss. ')  Aber  noch  höhere ,  rings  von  wilden  Berg- 

')  Die  erste  Angabe  ist  aus  der  Karte  von  Keller  entnommen,  die  zweite  beruht  auf  einer  mit 
Zürich  verglichenen  Barometer-Beobachtung  von  II.  A.  Escher. 


VON    DAVOS.  11 

Schluchten  und  kleinen  Gletschern  umgebene  Gipfel  erheben  sich  mehr 
einwärts;  vor  allen  das  Lenzer-Rothliorn ,  das  man  auch  von  der  Albula- 
strasse  aus,  oberhalb  Bergüu,  über  die  ganze  Gruppe  hervorragen  sieht 
und  als  den  Hauptstamm  derselben  betrachten  kann.  Nördlich  von  dem 
Rothhorn  macht  sich  das  fVeisshom  bemerklich,  das  wir,  um  vor  Ver- 
wechslung mit  demjenigen  der  Todten-Alp  zu  schützen,  das  Parpaner- 
JVeissliorn  nennen  wollen.  Als  ein  zerrissener,  zum  Theil  mit  Schnee 
bedeckter  Felskamm  erstreckt  sich  dasselbe,  als  ein  innerer  Wall,  ost- 
lich. Zwischen  ihm  und  der  parallelen  Rette  des  Rothhorns  liegt  das  ein- 
same, öde  Thal  der  Eroser^Schaafalp,  aus  der  eine  felsigte  Stufe  nach 
Erosa  führt;  noch  mehr  gegen  Mittag  zu  folgen  die  felsigten  Thäler  des 
TVelschtobels  vind  der  Lenzer-Alp ,  und  nun  erst  gelangt  man  an  den 
äusseren  Wall,  dessen  breiter,  südlicher  Fuss  von  dem  Landwasser  und 
der  Albula  umflossen  wird.  Yon  Lenz  her^  wo  er  sich  an  die  Felswand 
des  Rothhorns  anschliesst,  und  nur  durch  eine  schmale  Spalte  den  Ge- 
wässern der  Lenzeralp  einen  Ausfluss  gestattet,  folgt  dieser  Wall  erst  der 
Richtung  von  West  nach  Ost,  krümmt  sich  dann  gegen  Nordost  und  er- 
streckt sich,  in  stets  gleicher  Mächtigkeit  und  nirgends  unter  7000  Fuss 
1  eingeschnitten,  bis  an  die  Strela.  Mehrere  tiefe  Tobel  dringen  vom  Land- 
il  Wasser  her  in  diesen  Wall  ein,  unter  denen  besonders  die  zwei  von  Gla- 
!  ris  aufsteigenden,  das  Bärentohel  und  der  Kummerberg  eine  bedeutende 
Länge  erreichen.  Auch  auf  dem  oberen  Rücken  bietet  die  grosse  Breite  der 
j  Rette  Pvaum  dar  zu  Alpgründen,   die  sich  im  nördlichen  Theile  meist 

gegen  Davos,  im  südlichen  gegen  das  Welschtobel  öffnen. 
I  Ungeacht  der  Thaleinschnitte,  welche  unsere  drei  Gruppen  trennen, 
I  oder  im  Innern  der  letzten  Gruppe  vorkommen,  muss  doch  das  von  den 
vier  Strömen  kreisförmig  umschlossene  Gebiet  als  eine  einzelne  Gebirgs- 
masse  betrachtet  werden,  und  die  Yereinigung  der  drei  Gruppen  zu  einem 
Ganzen  nicht  als  willkührlich  erscheinen.  Mit  Ausnahme  der  Thalerhö- 
hung von  Laret  bis  in  die  Züge  bleibt  die  äussere  Begrenzung  überall 
unter  3ooo  Fuss  Meereshöhe,  während  das  Thal  von  Churwalden  bis  Lenz 
das  Niveau  der  höheren  Juragipfel  erreicht,  Erosa  $700  F.  hoch  liegt,  und 


12  DIE    GEBIRGSMASSE 

auch  der  Thalboden  des  hinteren  Schalficks  eine  Höhe  von  4ooo  F.  be- 
hauptet. Auf  solchen  Höhen  findet  man  in  Bündten  noch  die  ansehnlich- 
sten Dörfer,  und  die  massiven,  schlossartigen  Gebäude  von  Parpan  er- 
innern an  italienischen  Kunstsinn  und  städtische  GeAvöhnung. 

Nach  den  mit  corrcspondirenden  in  Zürich  verglichenen  Barometer- 
Beobachtungen  von  H.  A.  Escher  erhalten  wir  nämlich  für  die  absolute 
Höhe  der  angeführten  Punkte  folgende  Angaben : 

Parpan,   Wirthshaus, 454(>  franz.  Fuss. 

Erosa,   i5o  F.  unter  der  Kirche      ....     5774      ,, 
,,        See  unter  der  Schaafalp       .      .      .      .     SqSq      ,, 

,,        See  auf  der  Schaafalp 6763      ,, 

Ijongwies ,  Kirchhof,   (8  Beob.)     ....     4234      ,, 
Höhe  zwischen  Klosters  und  Davos       .      .      .     49Ö0      ;> 

Davos,  Rathhaus  am  Platz , 47^5      ,, 

Majenfelder-Furggeli 755o      ,, 

Kalkgrind,  südwestlich  v.  vorigen       .      .      .     9000      ,, 


KALK  UND  DOLOMIT. 


Der  ganze  südlich  von  Chur  gelegene  Thcil  von  Bündten  liegt  nicht 
mehr  im  Streichen  des  Kalkgebirges,  das  die  Alpen  auf  ihrer  Nordseite 
begleitet;  sogar  die  östliche  Verzweigung  der  Gebirgsmasse  des  Finster- 
aarhorns  bleibt  noch  nördlich  vom  Vorderrhein,  und  keilt  sich  aus  in  den 
Graniten  der  Dödikette.  Wenn  wir  dagegen  von  den  Davosergebirgen 
aus  eine  Linie,  dem  allgemeinen  Streichen  der  Alpen  parallel,  nach 
Westen  ziehn,  so  treffen  wir  auf  die  mittäglichen  Ausläufer  des  Gott- 
hardts  und  die  südlichen  Thälcr  des  Wallis.  Mächtige  und  regelmässi 
fortsetzende  Kalkketteu  dürften  auf  dieser  Linie  kaum  erwartet  werden 
und  doch  ist  in  der  Zusammensetzung  jener  Gebirge  dem  Kalk  keine  un- 
Avichtige  E.oUe  zugetheilt,  und  durch  das  Auffallende  seiner  äusseren  Fo) 


tt- 

■I 
1 


VON    DAVOS.  15 

men  macht  er  sich  sogleich  bemerklich.  Nur  im  südlichen  Tyrol,  oder 
N^in  Rärnthen  hat  man  ähnliche,  furchtbar  nackte  und  zerrissene  Felsen 
gesehn,  und  lebhaft  drängt  sich  sogleich  der  Gedanke  auf,  dass  es  auch 
hier  wohl  grösstentheils  Dolomit  seyn  möchte,  der  die  Stelle  der  Kalk- 
bildungen vertrete. 

Die  mächtigste  Ralkpartie  zeigt  sich  im  südlichen  und  südostlichen 
Theile  unserer  Gebirgsmasse.  Nackte,  aber  deutlich  geschichtete  Ralk- 
tafeln  bilden,  mit  starker  südlicher  Einsenkung,  die  nördliche  Thalwand 
des  TVehclüoheh.  Die  Südseite  des  Thaies  zeigt  bis  in  mittlere  Hölie  die 
Schichtenköpfe  dieser  Bildung,  mit  lothrechtem ,  uuersteiglichem  Ab- 
stürze ,  dann  liegt  rother  Sandstein  auf,  und  auf  diesem ,  die  äussere  Be- 
kleidung des  Gebirgs  gegen  die  Albula  zu  bildend,  wieder  Ralk,  von 
dem  tieferen  nicht  verschieden.  Es  ist  ein  graulich  schwarzer,  seltener 
hellgrauer  dichter  Ralk;  iniRleinen  sehr  feinsplittrig;  der  Bruch  uneben 
ins  Muschlige ;  hier  und  da  von  feinen  Spathäderchen  durclisetzt ;  zuwei- 
len Schwefelkieswürfeichen  einschliessend.  Von  organischen  üeberresten 
ist  mir  keine  Spur  vorgekommen.  Zwischen  Alveneu  und  Schmitten 
wurde  früher  in  diesem  Ralk  auf  Bleiglanz  und  Eisen,  zwischen  Schmit- 
ten und  TViesen  auf  Rupfererz  gebaut.  Die  Bleiglanzgruben  sind  kürzlich 
von  dem  St-Galler-Bergwerksvereine  wieder  aufgenommen  worden.  Das 
Erz  findet  sich  beinahe  auf  der  Höhe  des  Gebirgskammes  nesterweise  im 
Ralk  und  liefert  einen  theils  grob-,  theils  feinkörnigen,  wahrscheinlich 
silberhalteuden  Bleiglanz. 

Im  südöstlichen  Theile  der  Lenzeralp  kehrt  der  Ralk  dem  Alpkessel 
senkrechte  Fels-  und  Schuttwände  zu.  In  der  Höhe  bestehen  diese  Felsen 
aus  Rauch wacke,  oder  durchlöchertem  und  jjorösem  dolomitischem  Ralk, 
theils  stark,  theils  schwächer  aufbrausend,  hellgraue  und  bräunlichgelbe 
Partien  mit  einander  verwachsen,  die  Hauptmasse  dicht,  die  Zellen 
und  die  feinsten  E.isse  mit  mikroscopischen  Rrystallen  ausgekleidet. 
Tiefer  folgt  bis  an  die  hohen  Schutthalden  schwarzer  Mergelschiefer. 
Wo  das  Gebirge  gegen  Lenz  und  die  Heide  abfällt,  erscheint  die  Stein- 
art als  ein  grauer  feinkörniger  Dolomit ^  der  in  nackten ,  zackigten  Felsen 


14  DIE    GEBIRGSMASSE 

hoch  gegen  das  Lenzenhorn  zu  ansteigt  und  durch  leichte  Zertrümmerung 
den  tieferen  Gehängen  gefährlich  wird.  Eine  noch  beträchtlichere  Dolo- 
mitmasse, ebenfalls  keine  Spur  von  Vegetation  tragend,  umschliesst  den 
östlichen  Hintergrund  der  Lenzeralp  und  scheidet  dieselbe  von  der  Alve- 
neueralp  und  dem  Wclschtobel,  auch  diesen  ganz  nackte,  furchtbar  rauhe 
Felswände  zukehrend. 

Die  mächtige  Ralkdecke,  die  von  der  Alveneueralp  bis  nach  Glarisj, 
nur  bei  JViesen  von  einem  Tobel  unterbrochen,  die  äussere  Bekleidung 
unseres  Gebirgsstockes  bildet,  ist  grossentheils  mit  dichtem  Hochwald, 
und  in  der  oberen  Höhe  mit  Grasweiden  bewachsen.  Aber  schon  nörd- 
lich von  Wiesen  fangen  die  oberen  Gipfel,  besonders  die  am  inneren  Rande 
des  Walles  liegenden,  wieder  an,  die  Vegetation  zu  verlieren  und  sich 
in  einzelne  Felsgruppen  zu  zerspalten.  Am  Rummerberg,  bei  Glaris,  er- 
scheint der  östliche  untere  Theil  der  Ralkdecke  plötzlich  wie  abgeschnit- 
ten. In  vertikalen  Felswänden  erhebt  sich  der  Ralk  noch,  mit  südlichem 
Fallen ,  auf  der  linken  Seite  des  Tobeis ;  derselbe  Absturz  wiederholt 
sich  auch  in  dem  anstossenden  Bärentobel  \  aber  nördlich  vom  Rummer- 
berg trägt  der  Abhang  diese  Decke  nicht  mehr ,  und  andere ,  weniger 
zur  Felsbildung  geneigte  Steinarten  treten  an  ihre  Stelle,  bis  nach  Laret 
hin.  Die  Ralkmasse  ist  ganz  an  den  inneren  Rand  des  hohen  Gebirgs- 
walles  zurückgedrängt.  Furchtbar  zerborstene,  ganz  nackte  Felsstöcke, 
umschlossen  von  stets  sich  erneuernden  Trümmerhalden ,  reihen  sich  an 
einander,  bis  nach  der  Todtenalp  hin,  und  nur  an  zwei  Stellen  gestattet 
das  rauhe  Gestein  einen  Pass  vom  Davoserthal  nach  Erosa. 

Mit  diesen  Gestalten ,  diesen  Zacken  und  Aufblähungen  ist  das  Gestein 
gewiss  nicht  aus  dem  Wasser  niedergefallen;  auch  das  mechanische  Auf- 
brechen einer  horizontal  liegenden  Sedimentfolge  kann  diese  Wirkung 
nicht  haben;  die  Rräfte,  die  hier  thätig  waren,  haben  die  Masse  des 
Gesteins  selbst  ergriffen  und  seine  Aggregation  wie  seine  äussere  Form 
verändert. 

Die  Steinart  dieser  weissen,  von  fern  beinahe  wie  Schneegebirge  aus 
sehenden  Fclsstöckc  ist  Dolomit;    im  Bruche  schwarzlich  grau,  ver 


VON    DAVOS.  ^  i5 

waschen  mit  hellgrauen  und  weissen  Partien ,  an  der  Sonne  stark 
schimmernd^  es  sind  äusserst  kleine  Rrystalle,  zu  einer  harten  Masse 
verwachsen ,  die  nicht  selten  von  weissen  oder  gelblichen ,  sehr  zarten 
Braunspathadern  durchzogen  wird.  Ist  die  Umwandlung  weiter  fortge- 
schritten^ so  ist  das  Grau  heller,  die  späthigen  Partien  vermehren  sich 
und  sind  deutlicher  ausgebildet,  es  zeigen  sich  feine  Spalten  nach  einer 
Menge  durcheinander  laufenden  Piichtungen,  und  diese  Spallbarkeit 
nimmt  endlich  so  sehr  zu,  dass  es  unmöglich  wird ,  grössere  Stücke  zu 
erhalten,  indem  bei  dem  geringsten  Schlag  der  Stein  in  kleine,  eckige 
Trümmer  zerfällt.  Die  Aussenfläche  der  Felsen  bedeckt  sich  in  der  Ver- 
witterung mit  einem  fest  anschliessenden  Staub  ;  diejenige  der  letzten 
zerspaltenen  Abänderung  ist  durch  die  Menge  A^on  Rissen  und  heraus- 
tretenden Ecken  wie  zerhackt,  und  auch  tiefer  hinein  haben  sich  oft  die 
Spalten  so  weit  geöffnet,  dass  sich  neuere  Adern  von  durchsichtigem 
Ralkspath  darin  ausbilden  konnten. 

Zwischen  diesem  Dolomit  und  dem  früheren  Kalk  besteht ,  so  weit 
man  nach  den  Lagerungsverhältnissen  urtheilen  kann,  keine  Alters- 
verschiedenheit, sie  gehören  beide  derselben  Formation  an  und  bilden 
nur  eine  Masse.  Am  nämlichen  Gebirgsstock  sieht  man  beide  in  unmit- 
telbarem Zusammenhang,  Ralkpartien  treten  mitten  in  der  Dolorait- 
masse,  selbst  der  höchsten  Gipfel,  auf,  und  umgekehrt  Dolomitmassen 
im  Kalk;  es  hat  sich  endlich  neben  den  Spalten  im  Dolomit  meist  noch 
die  Schichtung  erhalten,  und  diese  stimmt  ganz  mit  derjenigen  des 
Kalks  überein. 

Das  Sclieieliorn,  an  der  Nordseite  des  Strelapasses  ist  der  letzte  Stock 
in  dieser  langen  Dolomitreihe.  Auf  der  anderen  Seite  aber  der  Todtenalp 
erhebt  sich  viel  nackter  noch  und  zerrissener  das  TFeisshorn.  Man  muss 
ihm  nahe  kommen,  um  sich  zu  versichern,  ob  man  wirklich  Stein,  oder 
eine  Gletschermasse  vor  sich  habe,  so  grell  ist  der  Gegensatz  seiner 
blendend  weissen,  nicht  von  den  geringsten  Flechten  bedeckten  Fels- 
zacken und  Steinflächen  gegen  das  düstere  Rothbraun  der  angrenzenden 
Gesteine.    Es  steht  das  Weisshorn  ganz  isolirt;   allein  man  mag  sich 


16        ,  DIE    GEBIRGSMASSE 

kaum  der  Vermuthung  erwehren,  dass  es  ursprünglich  mit  der  nahe  lie- 
genden Dolomitmasse  des  Scheiehorns  zusammenliängend  gewesen  und 
gewaltsam  durch  das  Eindringen  fremdartiger  Gesteine  davon  losgerissen 
worden  sei.  . 

In  der  mächtigen  Stufe,  die  östlich  von  der  Dolomitkette  sich  nach 
den  Chureralpen  ausdehnt ,  und  den  Thalkessel  von  Erosa  gegen  Norden 
abschliesst,  hat  das  Gestein  wieder  den  Charakter  von  gewöhnlichem 
schwarzem  Alpenkalk  angenommen.  Zwischen  hohe  Felswände  einge- 
dämmt, hat  die  junge  Plessur  nur  mit  Mühe  einen  Ausfluss  aus  den 
See'n  von  Erosa  nach  Schalfick  gefunden,  und  die  lothrechten  Abstürze 
mit  schmalen  Felsstufen,  die  zwischen  dem  überall  Fuss  fassenden  Tan- 
nenwald hervortreten,  erinnern  an  Scenen  aus  dem  Ilaslilhal  oder  den 
Umgebungen  des  Yierwaldstädtersee's. 

Eine  neue  Ralk-  und  Dolomitpartie  tritt  auf  zAvischen  Erosa  und  dem 
Rothhorn.  Es  ist  die  kurze  Rette  des  Parpaner-Weisshorns,  das  den 
gleichbenannten  Stock  in  Schalfick  an  Rauhheit  der  Formen  und  gänz- 
licher Nacktheit  noch  übertreffen  mag.  Der  Abfall  gegen  Parpan  wird 
von  einer  mächtigen  Trümmerhalde  grosser  Blöcke  und  kleinerem  Schutte 
von  Dolomit,  Rauch wacke  und  Ralk  umschlossen,  und  in  der  Nähe  des 
Gipfels  liegen  die  Felsen  so  lose  aufeinander,  dass  man  unten  durch- 
gehend deutlich  das  Getöse  vernimmt,  welches  der  Wind  in  jenen  leicht 
bewegten  Massen  hervorbringt.  Auch  gegen  das  Urdenthal  und  die 
Eroser-S chaafalp  zeigt  die  Rette  gleiche  Zerstörung  und  Entblössung , 
und  leicht  kann  man  sich  erklären,  wie  in  früherer  Zeit  diese  einsame 
Gebirgsgegend  zu  einem  unheimlichen,  gespensterhaften  Rufe  gelangen 
konnte. 

Ungeachtet  der  geringen  Regelmässigkeit  in  dem  Auftreten  dieser  Ralk- 
und  Dolomitmassen  lässt  sich  doch  ein  allgemeines  Streichen  derselbenj 
von  S.  W.  nach  N.  0.  nicht  verkennen.   Die  Streichungslinie  neigt  siel 
etwas  mehr  dem  Meridian  zu ,  als  diejenige  der  Alpenkettc ,  deren  Ricl 
tung  uns  durch  den  Lauf  des  Vorderrheins  dargestellt  wird ;  sie  ist  dage 
gen  parallel  dem  Lauf  des  Davoser  Landwassers,  oder  der  Scaletta-  un^ 

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VON    DAVOS.  17 

Fermuntkette.  Nördlich  scheint  ihr,  jenseits  der  Landquart,  noch  das 
dolomitische  Madrishom  oberhalb  Mezzaselva  anzugehören ;  ihre  südwest- 
liche Fortsetzung  finden  wir  im  Piz  Bei>erm  und  den  mächtigen,  fürch- 
terlich wilden  Dolomitgebirgen  des  hinteren  Savienthales. 

Die  Schutthalden  des  Weisshorns  sind  die  einzigen  Stellen,  an  denen 
wir  bis  jetzt  organische  Ueberreste  in  dem  Ralk  dieser  Gebirge  gefunden 
haben.  Sie  sind  leider  nicht  zahlreich  und  nicht  mit  Genauigkeit  zu  be- 
stimmen : 

1.  Sarcinula  (?)  parallele,  cylindrische  Stämme j  krystallinisch  in 
dichtem  Ralk,  und  durch  diesen  getrennt;  von  der  Dicke  eines  Feder- 
kiels;  ohne  fernere  Spuren  von  Organisation. 

2.  Abdrücke  kleiner  gerippter  ^zVaZve/z,  der  Venericardia  imbricata 
ähnlich,  ziemlich  flach,  i6 — 20  Rippen,  i  —  3  Linien  lang,  die  beiden 
Ränder  des  stark  nach  der  einen  Seite  hin  liegenden  Schlosses  sich  un- 
gefähr unter  einem  rechten  Winkel  treffend.    In  Menge  durcheinander 

I  liegend,  mit  Abdrücken  ganz  flacher  kleiner  Pectinitenschaalen  und  glatter 
'  Bivalven. 

3.  Rry stallinische ,  runde  Durchschnitte,  die  entweder  von  Encri- 
nitengliedern ,  oder  von  Echinitenstacheln  herrühren. 

4-  I"  einem  Block  glaubte  ich  den  Längendurchschnitt  eines  Belem- 

|j  niten  zu  erkennen. 

'  Das  Vorkommen  von  Petrefacten  in  diesem  Ralk  ist  von  hohem  Inter- 
esse. Wenn  auch  eine  nähere  Formationsbestimmung  durch  dieselben 
nicht  möglich  wird,  so  heben  sie  doch  jeden  Zweifel,  dass  es  Avirklich 
eine  neptunisch  entstandene  Ralkformation  sei,  die  hier  mitten  im  Strei- 
chen der  Gneis  -  und  Glimmerschiefergebirge  auftrete. 


18  DIE  GEBIRGSMASSE 

BUENDTNERSCHIEFER . 


Eine  ausgedehnte  Scliieferbildung,  die  wir  einstweilen  mit  dem  in 
der  Ueberschrift  stehenden  Namen  bezeichnen  wollen,  setzt  fast  aus- 
schliesslich unsere  zwei  ersten  Gruppen  zusammen  und  hat  sich  auch  in 
der  dritten  nicht  ganz  verdrängen  lassen. 

Allen  Verhältnissen  zu  Folge  kann  dieser  Schiefer  von  dem  vorigen 
Kalk  nicht  getrennt  werden:  er  liegt  bald  unter  dem  Kalk,  bald  bedeckt 
er  ihn,  und,  wie  wir  sehen  werden,  wechseln  mit  dem  Schiefer  selbst 
Kalklager ,  die  sich  von  dem  in  grossen  Massen  auftretenden  Kalk  nur 
durch  ihre  geringe  Mächtigkeit  unterscheiden. 

Esclier  und  Ebel  beschreiben  diese  Bildung  als  ein  Thonschiefer-  und 
Grauwackegebirge  der  Uebergangszeit,  das  nach  der  Höhe  in  Kalk  und 
Ralkschiefer,  nach  Unten  in  Glimmerschiefer  und  Gneis  übergehe.  Der- 
selben Ansicht  tritt  II.  von  Buch  bei,  in  seinem  Profil  des  Bernina. 
Neuere  Untersuchungen  haben  uns  indess  bei  Altersbestimmungen  des 
alpinischen  Sedimentgel)irges  so  behutsam  gemacht  ^  dass  wir  jenen 
Autoritäten,  die  sich  allein  auf  den  mineralogischen  Charakter  der  Stein- 
art und  die  allgemeinen  Lagerungsverhältnisse  stützen,  nicht  unbeding- 
tes Vertrauen  schenken  dürfen. 

Die  Bildung  ist  vorherrschend  aus  folgenden  Steinarten  zusammenge- 
setzt, ohne  dass  sich  in  der  Lagerfolge  derselben,  oder  in  dem  Vor- 
herrschen der  einen  gegen  die  anderen  ein  constantes  Gesetz  nachweisen 
Hesse. 

I.  Schwarzer  und   schwärzlich  grauer  Mergelschiefer,   stets  mit 
Säuren  brausend,  aber  von  sehr  verschiedenem  Kalkgehalt,  zum  Theil 
ganz  in  Kalkschiefer , übergehend,  zum  Theil  mit  stärkerem  Kiesel-  im 
Thongehalt.    Hiernach  die  Festigkeit  sehr  verschieden.    Durch  Verwitt 
rungoder  künstliche  Erhitzung  Averden  die  einen  bläulich  grau  gebleicht 
andere  erhalten  eine  bräunliche  oder  gelblich  graue  Färbung.  —  Der 


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erl 


VON    DAVOS.  19 

Glanz  steigert  sich  vom  beinah  Matten  bis  zum  Seideglanz,  und  mit 
höherem  Glanz  ist  gewöhnlich  leichtere  und  diinnblättrige  Spaltbarkeit, 
wohl  auch  geringerer  Ralkgehalt  verbunden.  Eine  nicht  seltene  Ab- 
änderung nähert  sich  dem  bekannten  Fischschiefer  von  Matt  in  Glarus, 
und  tiefer  gehende  Anschürfungen  würden  ohne  Zweifel  an  mehreren 
Stellen  Lager  von  ähnlicher ,  fester  und  doch  leicht  spaltbarer  Beschaf- 
fenheit auffinden  lassen.  Noch  häufiger  indess  bilden  sich  Uebergänge 
in  schwarzen  Tbonschiefer,  den  man  früher  unbedenklich  für  primitiv 
erklärt  haben  würde;  oder  es  scheiden  sich  auf  den  Ablösungen  glimmer- 
ähnliche Partien  aus,  so  enge  mit  der  übrigen  Masse  verwachsen,  dass 
man  sie  weder  mechanisch,  noch  selbst  mit  dem  Auge  scharf  davon 
I  trennen  kann;  oder  nach  Festigkeit,  Glanz  und  Farbe  müssen  wir  end- 
j  lieh  den  Schiefer  für  einen  Avahren  Glimmerschiefer  erkennen.  —  Dass 
!  diese  krystallinischen,  glänzenden  Schiefer  häufiger  in  der  Tiefe,  die  ge- 
wöhnlichen Mergelschiefer  in  der  Höhe  vorkommen ,  haben  wir  nicht 
bestätigt  gefunden;  vielmehr  findet  das  Gegentheil  statt. 

2.  Schwärzlich-grauer  Äa/A;  unebener,  sehr  feinsplittriger  Bruch, 
worin  in  der  Sonne  äusserst  feine  Spathpünklchen  schimmern;  ohne  be- 
deutenden Rückstand  auflöslich;  häufig  von  wenig  dicken  Spathadern 
durchzogen ;  auch  in  Nestern  und  feinen  Trümmchen  ist  Ralkspath  aus- 
gesondertj  mit  Neigung  zu  dickschiefriger  Absonderung;  in  dünnschief- 
rigen  Abänderungen  sich  an  den  vorigen  Schiefer  anschliessend.  — 
Zwischen  diesem  Ralk  und  dem  im  vorigen  Abschnitt  beschriebeneu 
scheint  kein  wesentlicher  Unterschied  angenommen  werden  zu  können; 
ihre  minei'alogischen  Charaktere  sind  dieselben ,  und  wir  haben  im  An- 
fange bemerkt,  dass  wir  auch  in  Hinsicht  der  Lagerungsverhältnisse 
zwischen  dem  in  grossen  Massen  vorkommenden  Kalk  und  dem 
Bündtnerschiefer  keine  scharfe  Trennung  zugeben  können. 

3.  Schwärzlich-grauer  Sandstein;  meist  ein  klein-  und  feinkörni- 
ges Gemenge  von  eckigen  und  gerundeten  Quarz-  und  Ralkkörnern, 
ohne  deutliches  Bindemittel;  es  scheint  dasselbe  aus  dem  fein  zerriebenen 
Ralk  der  Römer  zu  bestehen  und  sich  enge  an  dieselben  anzuschliessen ; 


20  DIE    GEBIRGSMASSE 

die  Qiiarzkörner ,  tlieils  glasglänzend ,  dunkelgrau ,  tlieils  hornsteinähn- 
licli,  liellgrau  ins  Weisse,  bilden  meist  den  vorherrschenden  Theil  der 
Masse;  nicht  selten  sind  Glimmerblättchen  eingemengt,  oder  es  hat  sich 
Thonschiefersubstanz  beigemengt,  und  auch  wohl  selbstständig  auf  den 
Ablösungen  ausgesondert.  Gewöhnlich  zeigt  auch  diese  Steinart  Neigung 
zum  Schiefrigen,  oder  geht  in  wirklichen  Sandsteinschiefer  über;  dann 
vereinigen  sich  häufig  die  Quarzkörner  zu  dünnen,  fast  ganz  reinen  Stra- 
ten, die  mit  den  Thonschieferblättern  abwechseln,  und  wenn  die  letzte- 
ren sich  zum  Glimmerschiefer  hinneigen,  oder  wirklich  in  denselben 
übergehen,  so  entstehen  Abänderungen,  die  täuschend  an  quarzführende 
Glimmerschiefer  erinnern . 

Nicht  selten  sieht  man  mit  diesen  Schieferarten  Lager  von  Quarz  ab- 
Avechseln;  dicht,  durchscheinend,  grau  oder  weiss,  auch  wohl  eisen- 
schüssig, von  der  Mächtigkeit  weniger  Zolle  bis  zu  der  eines  Fusses.  So 
wie  die  Schiefer  selbst  sind  auch  diese  Quarzlager  oft  stark  gekrümmt, 
wellenförmig ,  oder  in  Zikzak  gebogen ,  und  in  den  häufigen  Abstürzen 
und  Tobein,  welche  der  leicht  verwitternde  Schiefer  bildet,  stehen  diese 
gewundenen  Quarzlager  oft  mehrere  Fuss  weit  entblösst  aus  den  steilen 
Halden  oder  überhängenden  Felswänden  hervor. 

Unsere  erste  Gruppe,  das  Gebirge,  durch  welches  Domleschg  von 
Churwalden  getrennt  wird,  gehört  ausschliesslich  dieser  Bildung  an. 
Der  steil  S.  und  SS  0.  fallende  Schiefer  mit  Quarznestern,  auf  welchem 
Chur  steht,  ist  ein  wahrer  Glimmerschiefer,  der  jedoch  ohne  scharfe 
Trennung  mit  gewöhnlichem  glimmerigen  Mergelschiefer  abwechselt. 
Im  Ansteigen  von  Chur  nach  Malix  zeigt  sich  nur  südlich  fallender 
Kalk  und  Kalkschiefer,  abwechselnd  mit  glimmerigen  Sandsteinen  und 
Mergel  schiefern,  die  besonders  bei  Strasherg  allgemein  herrschend  wer- 
den, und  Lager  A'on  Quarz  einschliessen.  Der  Bach  des  tief  eingeschnit 
tenen  Tobeis  westlich  von  Churwalden  bringt  keine  anderen  Gestein 
ins  Thal  herunter.  Yorzugsweise  ist  aber  der  enge  Durchschnitt  d 
Schjns  geeignet,  den  Charakter  dieser  Bildung  dem  Gedächtniss  so  fe 
einzuprägen,  dass  pian  später  sie  nicht  leicht  verkennen  wird.    Durcht 


it- 

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VON  DAVOS.  21 

endlos  wiederkehrende  Tobel  windet  sich  die  Strasse  aus  der  Tiefe  nach 
der  Höhe,  von  dieser  der  Tiefe  zu,  bald  einwärts,  bald  auswärts;  bei 
jedem  stärkeren  Regenguss  stürzen  grössere  Strecken  derselben  über  die 
steile  Halde  in  den  mehrere  hundert  Fuss  tiefen  Tobelgrund,  und  weit 
überhängende  Felsen,  gestützt  durch  hervorragende  Quarzlager,  scheinen 
selbst  bei  ruhiger  Witterung  Gefahr  zu  drohen.  Las  graue,,  zwischen 
Kalk-,  Thon-  und  Glimmerschiefer  schwankende  Gestein  ist  auch  hier 
herrschend 5  mit  ihm  wechselt  feinkörniger  Kalk  und  dichter  Quarz,  oft 
sonderbar  gewunden  und  in  stark  gebogenen  Wellen  vielfach  gekrümmt. 
Das  Fallen,  obgleich  immer  noch  südlich,  hat  sich  mehr  dem  Ostpunkte 
zugewendet.  Die  nämlichen  Steinarten,  mit  gleichem  schwankenden 
Charakter,  zeigen  sich  durch  ganz  Domleschg,  und,  im  Thalgrunde  des 
Vorderrheins,  von  Reichenau  bis  nach  Cliur. 

Nur  der  kleine  Hügel  des  Rotelser-Bühel ,  der  sich  ganz  isolirt  etwa 
40  Fuss  über  die  Rheinebene  erhebt,  erscheint  als  eine  merkwürdige 
Ausnahme  mitten  in  dieser  Einförmigkeit  der  Gesteine.  Er  besteht  aus 
einem  pistazien-  oder  hell  graulich  grünen  Schiefer;  bald  einem  ver- 
härteten dickblättrigen  Talkschiefer,  bald  schiefrigem  Serpentin,  bald 
schiefrigem  Thonstein  ähnlich;  theils  stark  aufbrausend,  theils  von 
Säuren  nicht  angegriffen;  vor  dem  Löthrohr  mehr  oder  weniger  leicht 
zu  schwarzem  Glase  schmelzend.  Es  ist  diess  in  unserem  Gebiete  die  ein- 
zige Stelle,  wo  dieses  räthselhafte  Gestein  auftritt;  seine  Schichten  fallen 
steil  westlich.  Weiter  südlich,  bei  Molins,  und  am  Silser-See,  erhält 
dasselbe  grosse  Bedeutung  und  steht  in  merkwürdiger  Beziehung  zu  dem 
dortigen  Serpentin,  ohne  jedoch  seine  enge  Yerbindung  mit  dem  Bündt- 
nerschiefer  aufzugeben. 

Auch  in  unserer  zweiten  Gruppe  zeigt  sich  der  Bündtner schiefer  als 
beinah  allgemein  herrschende  Steinart.  Am  Hohwang,  in  den  Um- 
gebungen von  Fiderisj,  oberhalb  Conters^  durch  das  ganze  untere  Prätti- 
gau,  in  den  Tobein  von  Schalfick^  zeigt  sich  überall  dieselbe  Einförmig- 
keit, dasselbe  Schwanken  zwischen  Mergelschiefer  und  Glimmerschiefer, 
dieselben  Sandstein-   und   Ralksteinschiefer.    Aus  solchem  Sandstein- 


22  DIE    GEBIRCSMASSE 

schiefer  bestehen  die  Felsen  des  Engpasses ,  durch-  welchen  die  Land- 
qiiart  aus  dem  Prättigau  heraustritt;  er  wechselt  mit  dickeren  Sandstein- 
lagern und  glänzend  schwarzem  krummblätterigem  Thonschiefer ,  und 
wird  von  vielen  Quarzadern  durchsetzt;  das  Fallen  ist  regelmässig  mit 
3o°  nach  S.  70  0.  Bei  Schiers  muss  man  den  anstehenden  Schiefer 
Avohl  Glimmerschiefer  nennen.5  seine  Straten  sind  wie  Seidenbänder 
zusammengekräuselt,  so  dass  auf  die  Länge  eines  Zolles  oft  mehrere 
Biegungen  kommen,  die  nur  einen  Zoll  Höhe  haben.  Das  Fallen  wird 
hier  nordöstlich  und  dreht  sich  bei  Küblis  local  sogar  nach  N.  W.  um. 
Auch  im  Antönien-Tobel  ist  das  Fallen  nördlich.  An  dem  steilen  Ge- 
birgsdurchschnitt  zwischen  Chur  und  der  Zollbrücke  sieht  man,  zu- 
nächst auf  den  noch  südlich  fallenden  Mettenberg,  an  dessen  Fuss  die 
Stadt  liegt,  mehrere  Retten  folgen,  deren  Schichten  nördliches  Fallen 
zeigen;  wahrscheinlich  streichen  hier  die  Gesteine  durch,  die  im  mittle- 
ren Prättigau  mit  gleichem  Fallen  auftreten;  bei  Trimmis  folgt  eine 
muldenartige  Ümbiegung,  durch  welche  im  Sommer  über  Forno  eine 
Verbindung  zwisclien  Chur  und  den  Ortschaften  des  Rheinlhales  mit 
dem  mittleren  Prättigau  statt  findet ;  von  da  an  wird  wieder  südliches 
Fallen  herrschend,  und  bis  an  den  Ausfluss  der  Landquart  befindet  man 
sich  in  dem  nördlich  ansteigenden  Schenkel  der  Mulde. 

In  unserer  dritten  Gruppe  erscheint  diese  Bildung  dagegen  sehr  zu- 
rückgedrängt, und,  mit  Ausnahme  der  an  das  Schalfick  anstossenden 
Gegenden  von  Tscliiertschen  und  der  Clmreralpen  ,  gelangt  sie  nirgends 
zu  einiger  Selbstständigkeit.  Wir  werden  einzelne  Punkte  ihres  Vor- 
kommens später  anzuführen  Gelegenheit  finden. 


Hält  man  die  Beschreibung,  die  wir  so  eben  von  dem  Biindtnerschiefer 
gegeben  haben ,  mit  der  anderswo  versuchten  Charakteristik  der  Niesen- 
schiefer,  des  Simmenthaler-Flysch,  der  Schiefer  und  Sandsteine  des 
Entlebuchs  zusammen,  so  lässt  sich  eine  grosse  Aehnlichkcit  zwischen' 
allen  diesen  Bildungen   nicht  verkennen.     Auch  der  Bündtncrschiefer  • 


VON    DAYOS.  laO 

scheint  den  in  unseren  Alpen  so  wichtigen  und  allgemein  verbreiteten 
Flyschlinsen  anzugehören. 

Die  Grenzen  dieser  Linse  können  noch  nicht  mit  einiger  Genauigkeit 
angegeben  werden.  Gegen  Mittag  setzt  der  Bündtnerschiefer  hei  Tiefen- 
kasten und  in  dem  Schyn  nach  Oberhalbstein  und  Scliams  über ;  man 
findet  ihn  noch  sehr  verbreitet  bei  Tinzen^  und,  an  der  Älbulastrasse , 
oberhalb  der  Bergüner  Afajejiscessej^a.  selbst  im  Ober-Engadin  ,  kommt 
er  noch  fleckweise,  am  Silser-SeeunA  oberhalb  Samaden,  vor;  va.  Avers 
bildet  er  den  Thalgrund  von  Jo^  bis  weit  unter  Crestaj  in  der  Via  mala 
hat  der  Pihein  im  Bündtnerschiefer  den  fürchterlichen  Schlund  einge- 
fressen, durch  den  er  nach  Domleschg  ausströmt;  dasselbe  Gestein  ist 
allgemein  verbreitet  in  ScJiains  und  in  Rheinwald j,  und  setzt  von  da 
nach  Savien  und  Lugnetz  über,  um  sich  ohne  bedeutende  Unterbre- 
chung über  das  Vorder-Rheinthal  und  das  Bündtnerisclie  Oberland  aus- 
zubreiten. Mit  dieser  letzteren  Schiefermasse  steht  diejenige  von  Dom- 
leschg  und  Churwalden  unmittelbar  in  Verbindung;  von  der  südlicheren 
Älasse  wird  sie  theilweise  getrennt  durch  grössere  Kalkstöcke,  oder 
durch  Serpentin. 

Ein  höchst  auffallendes  Resultat  ergiebt  sich,  wenn  wir  die  südliche 
Grenze  des  Bündtnerschiefers  an  solchen  Stellen  aufsuchen,  wo  gegen 
Mittag  zu  Glimmerschiefer  und  Gneis  auftreten,  wie  z.  B.  im  Madris- 
thaie j  oder  in  Rheinwald.  Da  nämlich  das  Streichen  der  Schichtung  in 
diesen  Gegenden  allgemein  von  N.  nach  S.  geht,  so  kann  man  sich  kaum 
weigern  anzunehmen,  entweder,  dass  der  Bündtnerschiefer  sich  zwischen 
dem  Glimmerschiefer  auskeile,  oder  dass  die  nämlichen  Schichten,  die 
mehr  nördlich  sich  als  gewöhnlichen  Bündtnerschiefer  zeigen ,  in  ihrer 
südlichen  Fortsetzung  in  vollkommen  ausgebildeten  Glimmerschiefer 
übergehen  und  Gneislager  zwischen  sich  aufnehmen. 

Bei  der  herrschenden  Neigung  des  Bündtnerschiefers  zum  Glimmer- 
schiefer und  dem  nicht  seltenen  Wechsel  beider  Steinarten,  wird  es  sehr 
schwierig,  die  Frage  mit  Sicherheit  zu  entscheiden.  Eben  diese  stete 
Annäherung  spricht  aber  für  die  zweite  Lösung,  für  ein  inniges  Ver- 


24  DIE    GEBIRGSMASSE 

schmelzen  der  sedimentären  und  krystallinisclien  Schiefer  zu  einer  ein- 
zigen Bildung,  die  nördlich  mehr  jenen,  südlich  mehr  diesen  Charakter 
trägt,  ohne  schärfere  Grenzen  zwischen  heiden  Arten  des  Vorkommens. 

Gegen  Morgen  und  Abend  scheinen  sich  diese  Verhältnisse,  und  mit 
ihnen  die  Region  des  Bündtnerschiefers  so  weit  zu  erstrecken,  als  die 
Unterbrechung  der  Centralkette  anhält,  also  vom  Scalelt apasse  bis  auf 
die  Disniter-Scheidecke  im  Hintergrund  von  Lugnetz.  Auf  der  Parallele 
von  Chur  finden  wir  auf  beiden  Seiten  des  Bündtnerschiefers,  im  Hinter- 
grund von  Prcettigau,  und  am  Dcedi,  Gneis  und  Granit  als  herrschende 
Steinart,  und  eben  so  in  den  mittäglichen  Gebirgen.  Eine  scharfe  Be-i 
grenzung  dürfte  aber  auch  nach  dieser  Seite  unüberwindliche  Schwierig 
keiten  finden.  Besonders  nach  Westen  hin  scheinen  schmale  Streifen  von 
Bündtnerschiefer  bis  mitten  in  die  Gotthardter-Gebirgsmasse  einzugreifen 
und  sich  aufs  Engste  den  krystallinisclien  Schiefern  anzuschliessen. 

In  dem  Thale  von  Reichenau  bis  Chur  sieht  man  die  Kalk-  und 
Dolomitmassen  des  Galanda  südöstlich  fallen ,  wie  die  Bündtnerschiefer, 
welche  die  andere  Thalwand  bilden.  Im  Thale  von  Vcettis  und  Pfeffers 
und  an  der  Strasse,  die  vom  Bade  nach  Ragaz  führt,  findet  man  aber 
allgemein  verbreitete  Schiefer  und  schiefrige  Sandsteine,  die  ich  auf 
keine  Weise  von  dem  Bündtnerschiefer  zu  untei'scheiden  wüsste,  und 
auch  diese  Schiefer  fallen  südöstlich  und  östlich.  Der  Kalk  und  Dolomit 
des  Galanda  scheint  demnach  als  eine  mächtige  stockförmige  Einlage- 
rung in  unsere  Bildung  betrachtet  werden  zu  müssen,  und  wirklich 
stimmen  die  Steinarten  der  Hauptmasse,  sowohl  in  Handstücken,  als 
nach  ihrem  Vorkommen  im  Grossen ,  mit  dem  Ralk  und  Dolomit  der 
Davoser- Gebirge  so  auffallend  überein,  dass  man  schon  durch  diese 
petrographischen  Charaktere  auf  einen  sehr  engen  Zusammenhang  dieser 
Kalkgebirge  vorbereitet  wird. 

Wo  endlich  die  nördliche  Grenze  des  Bündtnerschiefers  zu  ziehen  sei , 
wage  ich  ebenfalls  nicht  zu  bestimmen.  Betrachtet  man  von  Mayenfeld 
aus  die  beiden  Thalseiten,  so  wird  man  sehr  versucht,  die  Rhcetikonr 
kette  mit  den  Gebirgen  von  Pfeffers  in  Verbindung  zu  bringen.  Die  Steint 


I 


VON    DAVOS.  123 

arten  sind  nicht  wesentlich  verschieden,  zum  Theil  wirklich  identisch, 
und  im  Prättigau  sieht  man  sie  von  der  einen  Thalseite  nach  der  anderen 
übersetzen  und  einen  so  vollständigen  Zusammenhang  zwischen  den  Ret- 
ten des  Hohwangs  und  der  Scesa  Plana  vermitteln,  dass  wohl  niemand 
in  dieser  Gegend  eine  Formationshegrenzung  suchen  wird. 

Und  welcher  geologischen  Epoche  sollen  wir  wohl  diese  Schiefer-  und 
Sandsteine,  diese  Kalk-  und  Dolomitmassen  beiordnen? 

In  den  Schutthalden  bei  Vättis  findet  man  Turrilites  Berget  i  j  oder 
einen  ihm  sehr  ähnlichen-,  bei  Pfeffers  sind  ganze  Bänke  mit  grünen 
Körnern  gedrängt  voll  Nummuliten .  In  der  ganzen  Kette,  die  das 
Vorder-Rheinthal  von  Glarus  scheidet,  finden  sich  Nummuliten j,  so- 
wohl in  den  tiefsten  gegen  Glarus  ausgehenden,  als  in  den  Schichten 
der  höchsten  Gebirgskämme.  II.  Escher  hat  sie  am  Passe  des  3Iartins- 
lochs  gefunden,  zugleich  mit  den  Pectiniten  und  Echiniten,  die  bei  Ein- 
sledlen  vorkommen.  Zunächst  bei  der  Goldgrube  von  Felsberg  am 
Galanda  sahen  wir  früher  Belemniten  und  Austern,  vielleicht  zu  Ostrea 
carinata  gehörend. 

Die  Sammlung  von  Chur  enthält  Stükce  von  dunkelblauem  Mergel- 
schieferaus der  Alp  Partnun  im  Prättigau  (in  St.  Antonien)  mit  Fucoiden- 
Abdrücken,  welche  mit  Fucus  cequalis  Er.  und  Fucus  Targioni  Br. 
grosse  Aehnlichkeit  haben.  Den  ersteren  Fucus  hat  II.  Escher  auch  im 
Hintergrund  des  Weisstannen-Thals,  auf  dem  Ritschlipasse  zwischen 
dem  Weisstannen-  und  Ralfeuserthal ,  auf  dem  Trinserfurkeli  zwischen 
dem  Hintergrund  des  Kalfeuserthales  und  den  Trinseralpen  aufge- 
funden. 

Denselben  Fucus  (fig.  6)  fanden  wir  sehr  ausgezeichnet  in  dem 
Schiefer  von  Peist,  im  Schalfick,  östlich  vom  Dorfe;  ferner  in  dem- 
jenigen, der  auf  Persenna,  oberhalb  Laret^  unter  den  nördlich  vor- 
liegenden Kalk  einfällt,  und  nach  Stücken  in  der  Churer- Sammlung 
kommt  er  auch  in  den  Alpen  von  Erosa  vor. 

Die  petrographische  Identität  der  Schiefer,  die  im  Innern  unserer 
i Gebirgsmasse  auftreten,  mit  denjenigen  von  Glarus  und  Pfeffers,  scheint 


26  DIE    GEBIRGSMASSE 

also  hier  nicht,  wie  so  oft  in  den  Alpen,  in  Irrthum  zu  führen.  Der 
Bündtnerschiefer  und  der  mit  ihm  verbundene  Kalk  gehören  wirklich 
derselben  Formation  an ,  die  sich  über  einen  so  grossen  Theil  der  östli- 
chen und  mittleren  Schweiz  ausbreitet,  der  Formation  des  Nummulilen- 
kalks  und  der  Fucoidenschiefer,  derselben,  welche  bei  Matt  die  berühm- 
ten Fischabdrücke,  bei  Einsiedlen  Inoceramen  und  Exogyren,  und  am 
Sentis  Turriliten  und  Hippuriteri  enthält.  Es  lassen  auch  diese  organi- 
schen Ueberreste  über  die  Stelle  dieser  Formation  in  der  geologischen 
Altersreihe  keine  Wahl ;  wir  müssen  sie  der  unteren  Kreide  beizählen , 
so  sehr  wir  uns  auch  sträuben  mögen,  eine  der  gegenwärtigen  Epoche 
so  nahe  liegende  Sedimentbildung  mit  Charakteren  des  Uebergangsgebir- 
ges,  d.  h.  übergehend  in  Glimmerschiefer  und  Gneis,  auftreten  zusehen. 
Hat  man  indess  in  der  Tarentaise  und  im  Wallis  einen  solchen  Ueber- 
gang  für  den  Lias  zugegeben,  und  hiemit  anerkannt,  dass  die  krystal- 
linischen  Schiefer  auch  mit  anderen,  als  mit  den  ältesten  Sediment- 
bildungen, in  die  engste  Verbindung  treten  können,  so  muss  das  Resultat 
unserer  Untersuchung  nicht  als  eine  gegen  fest  eingewurzelte  Glaubens- 
sätze anstürmende  IXeuerung,  sondern  als  eine  erwünschte  Bestätigung 
einer  bereits  seit  Jahren  in  die  Wissenschaft  eingeführten  Thatsache 
erscheinen . 

Von  einer  anderen  Seite  her  liesse  sich  indess  selbst  auch  eine  Vereini- 
gung des  Bündtnerschiefers  mit  dem  Lias  der  Tarentaise  geltend  machen. 
Die  Schieferbildung,  welche  durch  das  TVallis  streicht  und  allgemein 
als  eine  Fortsetzung  der  Tarentaiseschiefer  betrachtet  wird,  scheint 
petrographisch  sich,  weder  in  den  Charakteren  des  herrschenden  Ge 
Steins,  noch  in  ihren  Verbindungen  mit  Kalk  und  Glimmerschiefer,  von 
dem  Bündtnerschiefer  zu  unterscheiden  ^  nur  hat  man  bis  jetzt  nocl 
keine  Fucoidcn  darin  gefunden.  Die  Wallisergesteine  setzen  aber  an  dei 
Südseite  des  Gotthardts,  wo  sie  auf  der  Nufenen  Belemniten  einschlie: 
sen,  gegen  den  Lucmanier  und  Scopi  über,  und  breiten  sich,  in  dei 
Gegenden  von  la  Greina  und  Disrut,  nach  Bündten  auSj  als  schwarze 
Thonschieferj  die  sich  bald  mehr  dem  Glimmerschiefer,  bald  gewöhn- 


)n 

i 

ze^ 


VON    DAVOS.  27 

lichem  Bündtnerschiefer  verwandt  zeigen.  Obgleich  nun  kaum  zu  läug- 
nen  ist,  dass  das  Durchführen  der  Tarentaisebildungen  zwischen  den 
Gneis-  und  Granitmassen  der  Centralalpen  nach  Waliis  und  Bündten 
keine  ganz  leichte,  und  noch  weniger  eine  bereits  gelöste  Aufgabe  sei, 
so  ist  andererseits  auch  die  Verbindung  des  Bündtnerschiefers  mit  der 
Kreide  von  Glarus  und  St.  Gallen  nicht  über  jeden  Zweifel  erhaben^  und 
es  wird  sich  erst  nach  weiter  vorgeschrittener  Renntniss  des  alpinischen 
Sediraentgebirges ,  oder  nach  der  Entdeckung  charaktferistischer  Petre- 
facten  im  Bündtnerschiefer,  entscheiden  lassen,  welche  von  den  beiden 
Ansichten  über  das  Alter  dieser  Bildung  den  Vorzug  verdiene. 


GLIMMERSCHIEFER,   QUARZIT  UBfD  HORNBLEND- 
GESTEIN. 


Nur  ungern  trenne  ich  diese  Bildung  von  der  vorhergehenden ;  denn 
durch  die  häufigen  Uebergänge  des  Bündtnerschiefers  in  Glimmerschiefer, 
und  das  Vorherrschen  des  Quarzes  in  dem  Sandstein,  vorzüglich  aber 
durch  die  Lagerungsverhältnisse,  wird,  wie  wir  so  eben  gezeigt  haben, 
eine  schärfere  gegenseitige  Begrenzung  derselben  unmöglich.  Da  wir 
1  indess  vorhin  diese  Schieferbildung,  vorzugsweise  in  ihrer  ersten  Phase, 
als  ein  Erzeugniss  neptunischer  Sedimente,  berücksichtiget  haben,  so 
müssen  wir  nun  auch  den  Gegensatz,  die  letzte  Ausbildung  krystallini- 
scher  Gesteine  hier  besonders  hervorheben.    Wir  zählen  dahin 

1.  Glimmerschiefer,  vollkommen  entwickelt,  graulich  grün, 
bräunlich  und  grünlich  grau,  stark  glänzend;  zusammenhängende  Stra- 
ten von  Glimmer  abwechselnd  mit  dünnen  Quarzblättern,  oder  der 
Schieferung  parallel  liegende  Quarzknoten. 

2.  Quarzit ,  aus  dem  Glimmerschiefer  hervorgehend  durch  Vor- 
herrschen des  Quarzes,  meist  noch  dickschiefrige  Structur  und  Bei- 
mengung von  Glimmer  behaltend.    Der  Quarz  graulich  weiss,  durch- 


28  DIE  CEBIRGSaiASSE 

scheinend,  mit  Fettglanz,  auf  Kluftflächen ,  oder  in  Drusen  meist  un- 
deutlich au  skrystallisirend;  der  Glimmer  in  dünnen,  meist  zerrissenen 
Blättern  den  Quarz  durchziehend,  oder  nur  in  vereinzelten  Schüppchen 
die  Absonderungen  bedeckend.  Nicht  ganz  selten  sieht  man,  bei  auf- 
merksamer Betrachtung,  in  dem  Quarz  einzelne  Aveisse  Blättchen  schim- 
mern, die  hier  und  da  zu  grösseren  krystallinischen  Partien  anwachsen 
imd  sich  als  Feldspath  zu  erkennen  geben.  Auf  diese  Weise  bilden  sich 
Uebergänge  in  Gneis;  doch  bleibt  diese  Steinart  neben  dem  Glimmer- 
schiefer und  Quarzit  immer  nur  sehr  untergeordnet. 

3.  Hornblendgestein  j  theils  grobkörnige  Aggregate  verworren 
durch  einander  liegender  Hornblendkrystalle  von  mehreren  Linien  Länge 
und  bis  zu  einer  Linie  Breite,  mit  deutlichem  Blätterdurchgang,  schwärz- 
lich grün ,  stark  glänzend ;  theils  äusserst  feinkörnige  Aggregate  kurzer 
haarförmiger_,  durcheinander  liegender  Nadeln;  theils  zu  einem  beinah 
dichten,  schwarzgrünen  Gestein  verwachsen.  Zuweilen  von  Epidotadern  . 
durchzogen,  der  auch  wohl  die  Rluftflächen  bedeckt.  Die  Schichtung 
der  grobkörnigen  Abänderungen  undeutlich ;  an  ihrer  Stelle  vertikale 
Spalten ,  durch  welche  der  Fels  in  dicke  Tafeln  zertheilt  wird ,  die  man 
leicht  mit  Schichten  verwechseln  könnte;  die  feinkörnigen  Abänderun- 
gen als  Avahrer  Hornblendschiefer,  oder  doch  mit  deutlicher  Anlage  zu 
schiefriger  Structur. 

Der  Glimmerschiefer  und  die  beiden  mit  ihm  verbundenen  Gebirgs- 
arten  sind  vorzüglich  in  den  Umgebungen  des  'Rothhonis  entwickelt  und 
verbreiten  sich  von  diesem  Punkte  aus,  einerseits  gegen  das  UrdeiUhal 
und  Tschiertschen  _,  andererseits  gegen  die  Lenzeralp.  Eine  zweite, 
Hauptpartie  tritt  zu  beiden  Seiten  und  am  Fuss  des  Scheiehonis  auf. 
Kleinere  Massen  findet  man  in  den  Umgebungen  von  Erosa  und  auf  deri 
Alpen  Casanna  und  Cotschna. 


Man  wird  kaum  bezweifeln ,  dass  man  im  Ansteigen  von  Chur  nach 
Malix  die  wahre  Grundlage  dieser  Gebirge  kennen  gelernt  habe;  denu 


•     VON  DAVOSr  -     .  .  29 

regelmäsisig,  wie  rings  um  Chur  herum,  fallen  die  Schichten  nach  S. 
und  SO.,  und  die  Felsartist  der  allgemein  verbreitete  Bündtnerschiefer. 
Um  so  mehr  ist  man  überrascht,  oberhalb  Churwalden  Blöcke  von  Horn- 
blendfels, Glimmerschiefer  und  Gneis  zu  finden,  die  man  wohl  für  Fünd- 
linge  aus  den  südlichen  Hochgebirgen  halten  möchte,  wenn  ihre  Menge 
und  die  wild  zerrissenen  Felsen  der  östlichen  Thalseite  nicht  einen  weit 
näheren  Ursprung  verriethen.  Wird  die  Rothhornkette  von  der  Abend- 
sonne beleuchtet,  so  findet  man  noch  mehr  Grund  zur  Ueberraschung 
in  der  auffallenden  Ansicht  der  Lagerungsverhältnisse,  die  sie  darbietet 
(v.  fig.  i).  Wie  in  einer  colossal  ausgeführten  Copie  der  Blauen-Kuppe, 
oder  des  Ziegenberges  greifen  die  dunkeln  Gesteine  des  Rothhorns  aul" 
beiden  Seiten  über  die  weissen  Ralkfelsen  des  IVeisshorns  und  Valbella- 
liorns;  man  kann  diese  fast  bis  in  die  Axe  des  Bothhornstockes  verfol- 
gen, und  dass  es  wirklich  Urfelsgesteine  sind,  die  den  Ralk  bedecken, 
bezeugen  eben  die  Blöcke^  von  denen  man  sich  umgeben  sieht.  Nur 
ungünstigen  Lichtverhältnissen  ist  es  wohl  zuzuschreiben,  dass  die 
berühmten  Geologen,  die  in  den  ersten  Jahren  dieses  Jahrhunderts 
wiederholt  die  Strasse  von  Parpan  durchwandert  haben,  diese  Verhält- 
nisse unbeachtet  liessen,  sonst  wäre  gcAviss  das  Parpaner-Rothhorn 
und  nicht  Chrisdania  oder  Predazzo  die  Wiege  der  Hebungstheorie 
geworden. 

Mit  dem  freudigen  Muthe,  der  aus  der  Erwartung  wichtiger  Ergeb- 
nisse hervorgeht ,  stiegen  wir  von  Parpaxi  aus  die  steilen  Weiden  und 
Waldgehänge  aufwärts  nach  der  terrassenartigen  Yerflächung,  die,  be- 
reits über  der  Holzgrenze,  den  Fuss  des  Rothhorns  bildet.  Die  etwas 
nördlicher  eingeschnittenen  Graben  und  die  wenigen  Anschürfungen 
zeigen  auch  in  dieser  Höhe  noch  den  gewöhnlichen  nach  SO.  fallenden 
Bündtnerschiefer,  und  bis  mitten  in  die  Schutthalden  des  Weisshorns 
treten  keine  anderen  Gesteine  hervor.  Yom  Rothhorn  her  breiteten  sich 
indess  Trümmerhalden  von  Hornblendfels  und  Glimmerschiefer  aus ,  und 
durch  diese  setzten  wir  den  Weg  aufwärts  fort,  um  anstehenden  Fels 
und  AYO  möglich  den  Gipfel  selbst  zu  erreichen.    Die  tieferen  Felsen, 


50  DIE    GEBIRGSMASSE 

ZU  denen  wir  gelangten,  zeigten  Hornblendfels  und  Hornblendschiefer, 
nach  der  Höhe  zu  abwechselnd  mit  Glimmerschiefer,  auf  den  wieder 
grössere  Massen  von  Hornblendfels  folgten.  Mühsam  zwischen  den 
Spalten  in  die  Höhe  kletternd,  gewannen  wir  etwa  die  Mitte  des  Ab- 
sturzes; höher  zu  steigen  war  von  dieser  Seite  unmöglich.  Die  vorigen 
Gesteine  hatten  uns  bis  oben  begleitet,  und  der  nahe  Gipfel  zeigte  keine 
anderen,  unter  den  Trümmern  der  Höhe  fand  sich  hellgrauer,  krystal- 
linisch  schiefriger  Kalk,  verwachsen  mit  Quarz  und  Talkj  ferner  Gneis 
mit  vielem  Quarz  und  eingesprengtem  Magneteisen,  in  Säuren  schwach 
aulbrausend;  beide  wahrscheinlich  von  Nestern  oder  untergeordneten 
Lagern  herrührend,  doch  aber  eine  engere  Yerwandtschaft  der  Fels- 
artepi  des  Rothhorns  mit  dem  angrenzenden  Ralk  andeutend. 

In  diesen  Felsen  soll  in  alter  Zeit  der  wichtige  Bergbau  auf  Silber 
statt  gefunden  haben,  durch  welchen  die  Wertemate-Franci  in  Plurs 
zu  grossem  Reich thum  gelangten,  und  noch  zeigt  man  die  Mundlöcher 
der  alten  Stollen.  In  den  Manuscripten  von  Escher  finden  sich  Nach- 
richten von  einer  Reise,  die  er  zur  Untersuchung  dieser  Erzgruben 
unternommen  hatte,  aus  denen  wir  Folgendes  ausheben: 

«Den  aS.  Juni  1806  morgens  früh  verliessen  wir  Parpan  um  das  nahe 
Rothhorn  zu  besteigen,  welches  ich  schon  vor  i3  Jahren  als  dem  ür- 
gebirge  angehörend  beti-achtet  hatte.  Wir  stiegen  lange  über  schwach 
begraste  Schutthalden,  deren  Gesteine  meist  aus  Gneis,  Glimmerschiefer 
und  Hornblendschiefer  mit  zeisiggrünem  Strahlstein  (Epidot?)  bestanden. 
Schon  hoch  über  Parpan  findet  sich  auf  der  Höhe  dieses  Gebirgsabsatzes 
eine  ziemlich  ausgedehnte  Ebene,  in  welche  sich  die  finstere  Felsen- 
masse des  Rothhorns  steil  absenkt;  doch  sind  noch  einige  von  diesem 
ausgedehnten  Gebirgsstock  ausragende  Felsgräte  mit  steilen  Schutthalden 
bedeckt;  über  einen  derselben  stiegen  wir  gegen  die  seit  Kurzem  at 
dieser  Westseite  des  Rothhorns  wieder  eröffneten  Kiesgruben  am  of 
schauerlich  steilen  Abhänge  aufwärts.  Hier  fand  sich  die  erste  an-*  j 
stehende  Gebirgsart,  in  dick-  und  uneben  blättrigem  Glimmerschiefer 
mit  untergeordneten  Quarzlagern,  steil  SO.  fallend.   Das  mühsame  An- 


VON    DAVOS.  51 

steigen  über  diesen  steilen,  grösstentheils  verwitterten  Felsrücken  dauerte 
ziemlich  lange,  und  erst  wo  derselbe  sich  an  die  fast  senkrechten  zackig 
zerrissenen  Wände  des  Rothhorns  anschloss,  fanden  wir  eine  elende 
Hütte  bei  den  neuen  Erzgruben.  An  dieser  Stelle  steht  ein  bläulich 
grauer,  versteckt  flasriger  Quarz  an,  der  sich  einem  Gneise  nähert. 
Die  ziemlich  deutlichen  Schichten  fallen  nicht  steil  östlich ,  und  werden 
von  einer  2—4  Fuss. breiten  Rluft  durchschnitten,  die  sich  steil  östlich 
in  die  Masse  des  Rothhorns  einsenkt  und  von  dem  früheren  Abbau  eines 
Erzganges  herzurühren  scheint.  Die  Sohle  des  Stollens,  der  den  Gang 
horizontal  ins  Gebirge  hinein  verfolgte,  ist  so  ganz  bedeckt  mit  herabge- 
stürzten Felsen  und  zusammengeschwemmtem  Thon,  dass  ich  den  Feldort 
nicht  erreichen  konnte.  Längs  den  Wänden,  der  Rluft  steht  Glimmer- 
schiefer an,  gelb  und  braun,  leicht  zerfallend  und  eine  ocherartige  Erde 
bildend.  Diese  leichte  Verwitterung  scheint  von  Schwefelkies  herzu- 
rühren, den  man  an  einigen  weniger  verwitterten  Stellen  bemerkt.  Es 
blieb  mir  aber  vmdeutlich,  ob  diese  ochrigen  Seitenwände  der  Rluft  noch 
zu  der  ehemaligen  Gangmasse  gehören,  oder  nur  die  verwitterten  Ab- 
lösungen des  Nebengesteins  sind.  Eben  so  blieb  ich  ungewiss,  ob  der  alte 
Bergbau  nur  auf  diesem  Schwefelkies  haltenden  Schiefer  oder  auf  einer 
anderen  Gebirgsart  betrieben  wurde  ').  An  einer  höheren  Stelle  ist  noch 
eine  zweite  verlassene  Grube,  die  wahrscheinlich  auf  einem  vom  vorigen 
verschiedenen  Gang  angelegt  war;  die  Steilheit  des  Felsabsturzes  hinderte 
mich,  sie  auch  zu  besuchen;  die  Arbeiter  brachten  mir  folgende  Stufen 
herab:  i)  blass- isabellfarbene  Thonerde,,  als  Ueberzug  von  stark  zer- 
klüftetem Quarz;  2)  grosskörnig  granitartiges  Gemenge  von  weissem 
Quarz  und  einem  fleischrothen  Mineral ,  das  dichtem  Flussspath  (oder 
Andalusit?)  gleicht;  3)  Braunspath,  verwachsen  mit  Quarz;  4)  bläulich 
grauen  Thonschiefer,  dickschiefrig,  dem  Ilornblendschiefer  genähert, 
mit  vielem  Schwefelkies.  —  Wir  befanden  uns  bei  diesen  Gruben  schon 
so  hoch  am  Abhänge  des  Rothhorns,  dass  wir,  statt  des  mühsamen  und 

')  Zufolge  dem  Bündtn.  Samml.  1806  wurde  fiülier  am  Rotliliorn  nicht,  wie  Escher  zu  glauben 
scheint,  auf  goldlialtendcn  Schrvefelkies,  sondern  auf  Silberglanz  gebaut. 


DIE    GEBIRGSMASSE 


1 


inm  Theil  gefährlichen  RücliAvegeSj  den  Versuch  vorzogen,  die  Höhe 
zu  gewinnen.  Durch  die  Steilheit  des  Ahhanges  und  die  oft  herabrollen-  ! 
den  Steine  wurde  auch  dieser  \A'eg  kritisch  genug.  In  der  engen  steilen  h 
Schlucht  ist  Hornblendschiefer  anstehend,  dunkelbläulich  und  schwärz-  ', 
lieh  grün,  häufig  von  Quarztrümmchen  durchschnitten;  neben  ihm  ij 
zeigt  sich  diain-  und  geradflasriger  Gneis,  feinkörnig,  fest,  der  Feld-  . 
Späth  nur  undeutlich  aus  dem  vorherrschenden  Quarz  hervortretend.  ; 
Das  Fallen  ist  stets  unter  geringem  Winkel  östlich.  Mit  vieler  Mühe  } 
kletterten  wir  über  den  immer  steiler  werdenden  Schneeabhang  hinauf  j 
und  erreichten  endlich  die  Kante  der  Gebirgsmasse,  deren  höchste  Kuppe  * 
uns  südlich  lag.  Die  Gebirgsart  dieser  Kuppe  ist  dünn-  und  geradblättri-  lii 
ger  Glimmerschiefer  mit  vielem  Quarz  und  stahlgrauem,  oder  silberT-  u 
weissem,  oder  auch  tombackbraunem  Glimmer,  immer  nach  SO.  fallend.« 

Auf  dem  Kamm  zwischen  dem  Rothhorn  und  Weisshorn  überzeugt 
man  sich  bis  zur  Evidenz,  dass  die  Auflagerung  der  Gneise  und  Horn- 
blendgesteine auf  den  petrefactenführenden  Kalk,  die  man  von  Parpan 
aus  zu  sehen  glaubt,  keineswegs  auf  Täuschung  beruht. 

Nachdem  ich  über  den  Gyps  und  die  hohen  Trümmerhalden  des  Kalks 
jene  Einsattlung  des  Gebirges  erreicht  hatte,  fand  ich  hier  folgende 
Steinarten.  Die  Hauptmasse  des  Weisshorns  besteht  aus  dem  früher 
beschriebenen  Dolomit,  furchtbar  zerspalten,  die  Schichten  mannigfach 
gekrümmt  und  gewunden,  zum  Theil  ganz  verwischt;  zwischen  dem 
Dolomit  bandartige  Nester  von  glänzend  schwarzem,  grünem  und  rothem 
Thonschiefer  und  rothem  Rieselschiefer.  In  grösserer  Höhe  bemerkt 
man  einen  bräunlich  verwitternden ,  mit  dem  weiss  verwitternden  Dolo- 
mit enge  verwachsenen  Kalk,  dunkelgrau,  fein  krystalUnisch,  mit 
ßäuren  stark  brausend  und,  Avie  es  scheint,  w^enig  oder  keine  Talkerde 
enthaltend.  An  der  Südseite  des  Weisshorns  herrscht  wieder  regelmässi 
ges  südliches  Fallen,  dem  Rothhorn  zu;  es  ist  schiefriger,  stark  auf-^ 
brausender  Kalk.  Mit  gleichem  Fallen  liegt  auf  ihm  grünlich  grauer 
Thonschiefer,  auf  diesem  rother  Thonschiefer ,  dann  weisser,  stark  auf 
brausender  Kalkschiefer,  und  nun  fast  weisser,  feinkörniger  dolomiti 


VON    DAVOS.  OO 

sehe  Ralk.  so  zerspalten,  dass  sich  kaum  ein  Stück  schlagen  lässt;  immer 
südlich  fallend.  Dieser  Ralk  wird  unmittelbar  bedeckt  von  ausgezeich- 
netem Glimmerschiefer,  der  schwarze  Turmalinnadeln  einscliliesst  und 
bereits  der  Hauptmasse  des  Rothhorns  angehört.  Weiter  südlich  zeigen 
sich  keine  anderen  Gesteine,  als  Glimmerschiefer,  Gneis  und  Hornblend- 
gestein, mit  rothbrauner  Yerwitterung^  aber  in  der  Tiefe  sieht  man 
unter  ihnen  durch  den  Ralk  noch  beträchtlich  weit  gegen  Mittag  fort- 
setzen. 

Auf  der  Nordseite  des  Weisshorns  wird  der  Dolomit  nnterteuft  von 
graulich  schwarzem  Ralkschiefer ,  der  von  schwarzen,  glänzenden  Thon- 
blättern  durchzogen  wird;  es  ist  gewöhnlicher  Bündtnerschiefer,  in  dem 
man  bei  längerem  Suchen  leicht  Fucoiden  entdecken  dürfte,  dasselbe  Ge- 
stein, das  man  im  Ansteigen  nach  Malix  und  in  den  Graben  oberhalb 
Parpan  gesehen  hatte.  Etwa  hundert  Fuss  unter  dem, Grate  tritt  auf 
beiden  Seiten  desselben  ein  mächtiger  Stock  von  Serpentin  hervor,  auf 
ähnliche  Weise,  wie  der  Gypsstock  auf  der  Südseite  des  Weisshorns. 

Verfolgt  man  den  Grat  noch  weiter  nördlich,  dem  Schwarzhom  zu, 
so  erscheint  unter  dem  Bündtnerschiefer  eine  neue  Steinart.  Mächtige 
Tafeln  liegen,  besonders  auf  der  Ostseite  des  Passes  nach  Erosa,  lose 
auf  einander,  oder  umgestürzt,  und  ihre  Trümmer  bedecken  weithin 
den  Abhang.  Weisser  Quarz  und  i'other  Jaspis  ist  mit  rothem  und  grü- 
nem Thonschiefer  zu  einem  bunten  schiefrigen  Gemenge  vereinigt,  dessen 
Elemente  zum  Theil  die  Grösse  melirerer  Fusse  erreichen  und  nester- 
weise sich  gegenseitig  durchziehen.  Ein  wahrer  Galestro,  wie  ihn  Hoff- 
mann aus  den  Apuanischen  Alpen  beschreibt,  als  eine  Abänderung  des 
Macigno  oder  Fucoidenschiefers,  die  in  der  Nähe  altvulkanischer  Ge- 
steine vorkomme.  Der  Quarz  behauptet  meist  das  Ueberge wicht,  und 
etwas  nördlicher  erscheint  auch  wirklich  Quarzit,  aus  vorherrschendem 
Quarz  mit  wenig  Glimmer  bestehend.  Dann  entwickeln  sich  auch  Feld- 
spathkrystalle  in  der  Masse,  es  bildet  sich  wieder  Gneis  aus,  und  in 
ähnlichem  Wechsel  setzen  diese  Steinarten  noch  weiter  gegen  Gürgel- 
etscli  fort,  dem  Thal  von  Churwalden  die  felsigten  Röpfe  der  nach  SO. 

5 


34  DIE    GEBIRGSMASSE 

fallenden  Schichten  zukehrend.  In  dem  tieferen  Theile  des  westlichen 
Ahhanges  treten  unter  ihnen  überall  gewöhnliche  Bündtnerschiefer  her- 
vor ,  und  in  der  Nähe  des  Tschiertscher-Jochs  ist  der  Quarzit  und  Glim- 
merschiefer so  innig  mit  dem  anstossenden  Ralk  verwachsen,  dass  noth- 
wendig  ein  sehr  naher  Zusammenhang  zwischen  diesen  Bildungen  ange- 
nommen werden  muss. 

Die  Lagerfolge  kann j  diesen  Verhältnissen  zufolge,  kaum  anders  auf- 
gefasst  werden,  als  dass  wir  auf  den  Bündtnerschiefer  von  Malix  und 
Churwalden  den  Quarzit  und  Gneis  ^  auf  diesen  wieder  gewöhnlichen 
Bündtnerschiefer,  dann  den  Dolomit  und  Ralk  des  Weisshorns  und  hier- 
auf den  bunten  Thonschiefer ,  auf  diesen  endlich  den  Glimmerschiefer 
und  die  Hornblendgesteine  des  Rothhorns  folgen  lassen.  Gewisö  eine 
höchst  auffallende,  den  Systemen  der  Handbücher  wenig  entsprechende 
Lagerfolge  I  zugleich  aber  eine  schöne  Bestätigung  unserer  früheren  In- 
duction  über  die  enge  Verbindung  der  sedimentären  mit  den  krystallini- 
schen  Schiefei-arten.  So  wie  hier  der  Dolomit  des  Weisshorns  zwischen 
zwei  Massen  von  Quarzit  und  Glimmerschiefer,  so  liegt  der  Ralk  des 
Galanda  eingeschlossen  in  Sandstein  und  Bündtnerschiefer. 

Es  war  wichtig,  die  Verhältnisse  der  Rothhornmasse  zum  Ralk  auch 
auf  der  Südseite  der  Hornblendgesteine,  am  Eingang  zur  Lenzeralp  zu 
untersuchen.  —  Ein  steiler  Felspfad,  in  den  Ralk  des  Lenzerhoms  ein- 
geshnilten ,  führt  zu  dem  schönen  Alpboden ,  der  in  mehreren ,  stark 
ansteigenden  Nebenthälern  bis  in  die  innerste  Axe  des  Gebirges  eindringt. 
Bald  war,  an  der  äusseren  Rante  des  Valbellahorns ,  die  Trennung 
zwischen  dem  Ralk  und  den  Hornblendgesteinen  erreicht.  Das  Fallen 
war  östlich,  dem  Horizontalen  nahe,  und  noch  deutlicher,  wo  möglich, 
als  am  Weisshorn ,  erschien  die  ganze  Masse  der  Glimmerschiefer  und 
Hornblendgesteine  regelmässig  dem  Ralk  aufgesetzt  und  mit  gleichem 
Fallen  wie  der  Ralk  über  den  Hintergrund  der  Lenzer- Schaafweiden 
ausgebreitet.  Durch  tief  hinuntersetzende,  weit  klaffende  Spalten  ist  der 
Hornblendfels  in  klafterdicke,  vertikale  Tafeln  zerspalten ,  die  dem  äusse- 
ren Absturz  des  Gebirges  parallel  stehen.    Die  vorherrschende  Steinart 


VON    DAVOS.  ö5 

aber  ist  der  Glimmerschiefer.  Er  ist  es,  der  auch  hier  unmittelbar  den 
Kalk  bedeckt,  und  östlich  von  dem  Ramm  der  Rothhornkette  scheint  er 
ausschliesslich  zu  herrschen. 

Yon  der  Lenzerheide  aus  sieht  man  den  Kalk,  durch  den  man  in  die 
Alp  aufsteigt,  sich  noch  viel  weiter,  unter  dem  Hornblendgestein  durch, 
gegen  das  Rothhorn  forterstrecken,  als  die  Zeichnung  es  darstellt. 

Zunächst  dem  Lenzer- Rothhorn  wird  der  Glimmerschiefer  wieder 
bedeckt  durch  den  Kalk,  welcher  mit  lothrechtem  Abfall  die  Lenzeralp 
umschliesst,  und  den  Hintergrund  des  Welschtobels  bildet.  Dieselbe 
Auflagerung  sieht  man  in  der  Eroser-Schaafalp  von  der  Nordseite.  Im 
vorderen  Theil  aber  des  Thälchens  scheint  dieser  aufgesetzte  Ralk  nur 
Eine  Masse  zu  bilden  mit  dem  Ralk  des  Weisshorns,  der  von  dem 
Glimmerschiefer  des  Rothhorns  bedeckt  wird,  und  auf  ähnliche  Weise 
schliesst  sich  der  Ralk  im  Hintergrund  der  Lenzeralp  unmittelbar  an 
denjenigen  an,  der  am  vorderen  Absturz  derselben  sich  unter  den  näm- 
lichen Glimmerschiefer  hineinzieht,  welcher  weiterhin  ihn  unterteuft. 
An  eine  regelmässige  Lagerfplge  ist  also  allerdings  hier  nicht  zu  denken. 
Bündtnerschiefer  und  Glimmerschiefer  bilden  die  wahre  Grundlage  des 
Gebirges  und  zugleich  die  Hauptmasse  desselben;  auf  ihnen  liegt  der 
Ralk  und  Dolomit,  und  an  vielen  Stellen  greifen  die  Schiefer  über  den 
Ralk  hinüber,  bedecken  ihn  und  umwickeln  seine  Massen.  Zu  ähnlichen 
Piesultaten  hat  uns  die  Untersuchung  der  Flyschmassen  in  den  westli- 
chen Alpen  geführt.  Die  Fucoidengesteine  erscheinen  auch  hier,  bald 
im  Liegenden,  bald  im  Hangenden  des  Ralks,  wie  ein  zäher  Teig,  in 
welchen  die  auseinander  gerissenen  colossalen  Trümmer  der  alten  Ralk- 
decke  eingesunken  sind.  Aber  in  Bündten  ist  Alles  weit  deutlicher, 
weil  der  Gegensatz  der  Gesteine  besser  vor  Yerwechslung  schützt,  und 
die  Naktheit  der  Felsen  ein  ununterbrochenes  Yerfolgen  der  Lagerungs- 
verhältnisse gestattet. 

Vollkommen  analoge,  aber  durch  grössere  Mannigfaltigkeit  der  Stein- 
arten noch  verwickeitere  Erscheinungen  finden  wir  in  den  Umgebungen 
des  Strelapasses.  Das  Thälchen  fim  Tlicelij ,  das  zwischen  Serbün  und 


56  DIE    GEBIRGSMASSE 

dem  Strelapasse  gegen  die  Todte~Alp  ansteigt,  wird  von  der  Dcerfli- 
Schaf alp  durch  einen  sehr  felsigten  Gebirgskamm  getrennt,  der,  unge- 
fähr in  der  Richtung  des  Meridians,  dem  Scheiehorn  zuläuft  und  auf 
beiden  Seiten  von  steilen  Trümmerhalden  umgeben  ist.  Der  nördliche 
Theil  desselben  besteht  aus  Serpentin  und  gestattet  einen  beschwerlichen 
Uebergang  von  der  oberen  Fläche  der  Todten-Alp  nach  der  Schaafalp. 
Wo  aber  diese  beiden  gegen  Mittag  zu  sich  tiefer  senken,  erhebt  sich 
zugleich  der  sie  trennende  Rücken  in  rauhen,  meist  unersteiglichen 
Felsen;  und  dass  es  eine  andere  Steinart  sei,  die  hier  den  Serpentin 
begrenze,  erkennt  man  aus  der  Yegetation,  die  hier  und  da  Fuss  fasst, 
während  der  Serpentin  stets  nakt  bleibt. 

Es  gelang  uns  mit  einiger  Mühe,  diesen  Ramm  bis  nahe  an  das  Scheie- 
horn zu  verfolgen.  Die  frischen  Trümmerhalden  an  beiden  Abhängen 
zeugen  von  der  stets  fortschreitenden  Zerstörung ,  und  ein  Felskopf 
stürzte  zusammen ,  während  wir  an  dem  westlichen  Abfall  durch- 
kletterten. 

Der  Serpentin  setzt  noch  ziemlich  weit. unter  den  Steinarten  dieser 
Felsen  südöstlich  fort  und  bildet  hier  ihre  Grundlage  (fig.  2).  Unmittel- 
bar auf  ihm  liegt,  nur  wenige  Linien  dick,  mit  45°  östlichem  Fallen 
(hora  2)  hellgrauer  Ralk,  feinkörnig  in's  Dichte,  stark  aufbrausend,  von 
Talkblättern  durchzogen  und  hiedurch  schiefrig.  Dann  folgt  mit  gleichem 
Fallen  in  grosser  Mächtigkeit  Glimmerschiefer  und  Gneis,  mit  unvoll- 
kommen ausgebildetem,  grünem  und  braunem  Talk,  der  nur  theilweise 
lialbmetallischen  Glanz  erreicht  und  fast  den  Thonblättern  im  Bündtner- 
schiefer  ähnlich  sieht;  der  Quarz  mit  Fcldspath  zu  einer  bläulich  und 
grünlich  grauen,  kleinkörnigen  Masse  verwachsen.  Abwechselnd  mit 
diesen  Felsarten  erscheint  ein  grünlich  graues  Gestein ,  das  man  wohl 
Diorit  nennen  möchte,  wenn  die  Hornblende  sich  deutlich  erkennen 
liesse:.  ein  sehr  feinkörniges  Gemenge  von  weissem  Fcldspath  und  einer 
grünen,  talkähnlich  weichen  Substanz,  die  vor  dem  Löthrohr  zur  schwar- 
zen Schlacke  schmilzt;  der  Fcldspath  zum  Theil  in  krystallinischen  Punkt-' 
eben  deutlich  ausgesondert,  die  dunkle  Grundmasse  blättrig,  stark  ver- 


VON    DAVOS.  O/ 

wachsen.  Neue  Gesteine  machen  sich  von  fern  bemerkbar  durch  eine  bis 
mitten  in  die  Schaafalp  sich  erstreckende  Halde  grosser  weisser  Blöcke, 
die  von  einem  stark  hervorragenden  Felskopf  herstammen.  Das  Gestein 
ist  Granit.  Weisser  Feldspath  ist  vorherrschend,  aber  auch  Quarz  fehlt 
nicht j  nur  sparsam  ist  grüner  und  silberweisser  Talk  beigemengt; 
schwarze  Prismen  und  kurze  Nadeln  von  Turmalin  liegen  in  der  Masse 
zex'streut.  An  dem  Felskamm,  der  die  Schaafalp  nördlich  begrenzt,  glaubt 
man  die  Fortsetzung  dieser  Einlagerung  zu  bemerken.  Durch  Ueber- 
gänge  vei'läuft  sich  übrigens  dieser  Granit  so  allmählig  in  den  Gneis  und 
Quarzit,  dass  man  ihn  nur  als  eine  Abänderung  dieser  so  mannigfaltig 
auftretenden  Gesteine  wird  betrachten  können.  Noch  öfters  wechseln 
fussdicke  Lager  dieses  Granits,  oder  grobkörnige  Gemenge  von  Feld- 
spath und  Quarz  mit  dem  herrschenden  Schiefer;  'dann  folgt  eine  neue 
Einlagerung:  dolomitischer  Kalk,  breccienartig,  mit  gelber,  staubiger 
Aussenfläche,  und  rother  Thonschiefer  erheben  sich  in  einer  meist  be- 
wachsenen Pyramide  mitten  aus  den  vorigen  Gesteinen,  und  nach  dem 
beschwerlichen  Herumklettern  an  den  granitischen  Felsabstürzen  findet 
man  hier  einen  erwünschten  Ruhepunkt.  Als  Abänderung  der  früheren 
Schiefer  und  dioritartigen  Gesteine  folgt  nun  wieder:  Hornfels,  mit  An- 
lage zum  Schiefrigen,  bräunlich  oder  grünlich  grau^  die  Quarz-  und 
Feldspaththeile  nur  im  Querbruch  nicht  durch  die  zusammenliängenden 
Talkschüppchen  verhüllt;  oder,  ohne  schuppigen  Talk,  dunkelgrüne 
Gemenge  von  Feldspath  und  jener  Speckstein-  oder  talkartigen,  wenig 
harten  Substanz;  oder  endlich  eine  ganz  homogen  scheinende  Steinart, 
hell  grünlich  grau ,  splittrigem  Hornstein  ähnlich ,  durch  das  Löthrohr 
geschmolzen  eine  der  vorigen  ähnliche,  sehr  feinkörnige  Zusammen- 
setzung zeigend;  in  Nestern  und  Adern  ist  in  diesen  letzteren  Gesteinen 
ein  grobkörniges  Gemenge  von  erbsegrossem  kugligem^,  blass-blauem 
Saussurit  und  stark  verwachsenem  tombakbraunem  Talk  ausgesondert, 
der  Saussurit  auch  wohl  in  grössern  Nestern  sich  anhäufend. 

Immer  höher  und  wilder  steigen  diese  Gesteine  empor,  je  mehr  man 
sich  dem  Dolomit  des  Scheiehorns  nähert,  und  bald  wird  das  weitere 


58  DIE    GEBIRGSMASSE 

Vordringen  zwischen  den  Felszacken  des  Kammes  so  gefährlich,  dass 
man  umwenden  und  die  Untersuchung  in  der  Tiefe  fortsetzen  muss. 
Und  welche  überraschende  Ansicht  bietet  sich  hier  dar ,  wenn  man  von 
der  vorderen  Schaafalp  aus  das  Gebirge  im  Profil  betrachtet  I  Ein  bei 
3o  Fuss  hoher  Keil  von  Kalk  ist  zwischen  Gneis  und  Glimmerschiefer 
eingeklemmt,  die  breite,  abgebrochene  Basis  dem  Scheiehorn,  das 
Keilende  der  eben  verlassenen  Gegend  zugewendet  5  der  Kalk  spröde 
und  schiefrig ,  stark  aufbrausend,  dunkelgrau  mit  hellgrau  verwaschen, 
feinkörnig  ins  Dichte  5  unter  ihm  rother  Sandstein ,  der  mit  Rauch wacke , 
Glimmerschiefer  und  Hornfels  wechselt,  in  der  Tiefe  nur  Glimmerschie- 
fer; über  dem  Kalk  die  früheren  gneis-  und  hornfelsartigen  Gesteine. 
Das  Stück  ist  ganz  isolirt ;  durch  eine  weite  Spalte  von  dem  vorliegenden 
Kalk  des  Scheiehorns  getrennt ,  und  gegen  Mitternacht  vollkommen  aus- 
gekeilt. Dennoch  wird  niemand  bezweifeln,  dass  ursprünglich  ein  Zu- 
sammenhang zwischen  diesen  Kalkmassen  statt  gefunden  habe ,  und  dass 
es  ein  Theil  des  Scheiehorns  selbst  sei,  der  hier  keilförmig  sich  in  dem 
krystallinischen  Gebirge  endige.  Im  Kleinen  wiederholt  sich  hier  also, 
was  wir  an  der  Jungfrau  und  durch  das  ganze  Berner  Oberland  bis  an 
das  Reussthal  überall  sehen,  wo  der  Kalk  an  die  Feldspathgesteine  an- 
grenzt j  ein  keilförmiges  Eindringen  des  Kalks  in  die  letzteren ,  ein  un- 
unterbrochener Zusammenhang  der  krystallinischen  Grundlage  und  des 
gleichartigen  Daches  jenseits  dem  Keilende.  Dieselbe  Ansicht  der  Ver- 
hältnisse hat  sich  uns  in  den  Umgebungen  des  Rothhorns  aufgedrängt, 
sie  hat  sich  bis  jetzt  noch  überall  bestätigt,  wo  der  Contact  der  beiden 
Steinarten  in  den  Alpen  mit  Sorgfalt  und  in  hinreichender  Ausdehnung 
beobachtet  worden  ist. 

Auch  auf  der  anderen  Seite  des  Gebirges ,  am  steilen  Abfall  d*er  Strela 
gegen  Schalfick,  sieht  man  den  Glimmerschiefer,  Hornfels  und  Gneis  mit 
südöstlichem  Fallen  sich  Aveit  unter  dem  gleichfallenden  Dolomit  des 
Scheiehorns  durchziehen.  Es  ist  dieselbe  Masse,  die  wir  erst  dem  Ser- 
pentin der  Todlen-AIp  aufgelagert,  dann  mit  Granit  in  engster  Verbin- 
dung, und  zuletzt  auf  der  Schaafalp  am  Kalk  abgebrochen  und  unter  ihn 


VON  DAVOS.  59 

eingesenkt  gesehen  haben.  In  ihr  erkennen  wir  daher  die  Grundlage  der 
ganzen  Dolomitkette,  die  sich  südlich  nach  dem  Welschtobel  hinzieht, 
und  in  der  Gegend  der  See'n  von  Erosa  steht  diese  Grundlage  vielleicht  in 
ununterbrochenem  Zusammenhang  mit  dem  Quarzit  und  Glimmerschiefer 
der  Rothhornkette,  so  dass  die  Weisshorn-Dolomitmasse  wirklich  ganz, 
isolirt  wäre.  Die  Schutthalden  der  Eroser-Schaafalp  verhindern  die  gänz- 
liche Aufklärung  dieser  Verhältnisse.  —  Und  eben  so  deutlich,  beinahe 
eben  so  mächtig,  erscheint  der  Glimmerschiefer  und  Gneis  auch  über  dem 
Dolomit.  Steigt  man  vom  Platz  am  südlichen  Abfall  des  Scheiehorns  durch 
nach  der  Höhe  der  Strela,  so  hat  man  beständig  links  Hügel  und  tiefe 
Graben  mit  röthlichen  Halden,  die  von  verwittertem  Glimmerschiefer 
gebildet  werden.  Auf  dem  Gipfel  der  Rüpfenfluh  sieht  man  den  Glimmer- 
schiefer, in  einer  Mächtigkeit  von  wohl  loo  Fuss,  dem  Dolomit  aufge- 
lagert, wie  dieser  dem  Schalfick  einen  lothrechten  Absturz  zukehrend, 
und  bis  in  die  Nähe  von  Frauenkirch  ist  diese  Decke  über  den  ganzen 
östlichen  Abfall  des  Dolomitgebirges  gezogen.  An  der  südlichen  Grenze 
des  Glimmerschiefers,  SMi  Erbenberg ,  zunächst  an  der  hier  frei  hervor- 
ragenden Dolomitkette,  ist  dem  Glimmerschiefer  in  einer  sehr  zerrisse- 
nen Felskuppe  Hornblendschiefer  mit  vielen  Epidotadern  aufgesetzt. 

Auch  am  See  von  Davos  findet  man  steil  südöstlich  fallenden  Glimmer- 
schiefer und  Gneis.  Eine  Ralkpartie  in  stark  gewundenen  und  äusserst 
zerspaltenen  Massen  erscheint  noch  am  Eingang  des  Flüelathales.  Aber 
tiefer  hinein,  und  so  auch  in  Dischma,  verliert  man  ihn  ganz,  und  süd- 
östlich fallender  Glimmerschiefer,  abwechselnd  mit  Gneis  und  Hornblend- 
schiefer, herrscht  ausschliesslich  bis  auf  die  Höhe  der  östlichen  Haupt- 
kette. Die  den  Dolomit  unterteufenden  und  die  ihm  aufgesetzten  krystal- 
linischen  Schiefer  haben  sich  in  diesen  östlichen  Thälern  wieder  zu  einer 
einzigen  Masse  vereinigt,  und  ein  Durchschnitt  derselben  von  Schalfick 
bis  Dischma  müsste  eine  ähnliche  Auskeilung  der  Dolomite  des  Scheie- 
horns uns  der  Rüpfenfluh  entblössen,  wie  wir  sie ,  nur  in  weit  kleinerem 
3Iaasstabe,  auf  der  Schaafalp  gesehen  haben. 

Ueberall  in  diesen  Gegenden ,  im  Grossen  wie  im  Rleinen ,  bewähren 


40  DIE  GEBIRG  SM  ASSE 

sich  also  diese  sonderbaren  Verhältnisse  in  einer  Allgemeinheit,  die  jeden 
Gedanken  an  zufällige  Anomalien  nnd  locale  Ueberstürtzungen  durchaus 
abweist.  Und  dieser  eingeklemmte  Kalk  führt  organische  Ueberreste,  er 
ist  auf's  innigste  verbunden  mit  Fucoidenschiefern  und  Sedimentfolgen, 
die  wir  der  Kreide  unterordnen!  —  So  lange  nur  noch  Porphyr,  Granit, 
Syenit  auf  petrefactenführendem  Kalk  beobachtet  worden  war ,  mochte 
man  allenfalls  mit  der  Erklärung  sich  zufrieden  geben,  dass  jene  Gesteine 
in  feurigem  Fluss  aus  der  Tiefe  gestiegen  und  über  das  aufgebrochene 
Sedimentgebirge  weggeflossen  seien.  Aber  hier  ist  offenbar  «ine  ganz 
verschiedene  Erscheinung.  Die  krystallinischen  Steinarten ,  welche  die 
Sedimentbildungen  umschliessen,  sind  selbst  auch  geschichtet.  Und, 
wenn  man  vielleicht  den  Folgerungen,  die  uns  bedrängen ^  durch  die 
Annahme  entgehen  wollte^  dass  die  Absonderungen  der  Glimmerschiefer, 
Hornblendschiefer,  Gneise  u.  s.  w.  nicht  Sediment-  sondern  Krystalli- 
satiojis-  oder  Erkaltungs-Absonderungen  seien,  so  wird  uns  dieser  Aus- 
weg sogleich  abgeschnitten ,  durch  die  häufige,  der  Schieferung  parallele 
Abwechslung  verschiedenartiger  Gesteine,  durch  den  Wechsel  des  Glim- 
merschiefers mit  dünnen  Kalklagern  an  der  Grenze  beider  Bildungen, 
durch  den  Parallelismus  seiner  Schiclitung  mit  derjenigen  der  Kalk-  und 
Dolomitmassen,  und  das  öftere  Schwanken  des  Schiefers  zwischen  ge- 
wöhnlichem Bündtner  -  und  wahrem  Glimmerschiefer.  Offenbar  ist  hier 
zwischen  den  umhüllenden  und  den  umhüllten  Gesteinen  eine  viel  engere 
Verwandtschaft  vorhanden,  als  zwischen  Laven  und  den  von  ihnen  ein- 
geschlossenen fremdartigen  Trümmern ,  und  es  hiesse  den  klarsten  Ana- 
logien, die  ims  die  Natur  darbietet,  sein  Auge  verschliessen,  wenn  man 
die  Umwicklung  des  Dolomits  und  Kalks  durch  Glimmerschiefer  und 
Gneis  als  eine  Erscheinung  ganz  anderer  Art  erklären  wollte,  als  die  Um- 
wicklung von  Kalkstöcken  durch  die  Flyschbildungen.  Was  diese  in  der 
Zone  der  Kalkalpen,  das  sind  jene  in  der  Zone  der  krystallinischen 
Alpen. 

Es  ist  nicht  nöthig,  die  grosse  Wichtigkeit  dieses  Resultates  für  die 
ganze  Geologie  der  Alpenkette  noch  besonders  hervorzuheben.  Wir  haben 


in  diesem  Sommer ,  um  jeden  Zweifel  zu  beseitigen  ,  auch  die  Einkeilun- 
gen im  Urbachthale  und  Grindelwald  noch  einmal  besucht,  und  uns 
vollkommen  von  der  Identität  der  Verhältnisse  im  Berner  Oberland  mit 
denjenigen  in  Bündten  überzeugt. 


GYPS. 


Die  Folge  der  selbstständigen  geschichteten  Bildungen  unserer  Gebirgs- 
masse  ist  mit  den  im  vorigen  Abschnitt  betrachteten  abgeschlossen ;  die 
später  noch  aufzuführenden  stehen  mit  abnorm  auftretenden  Gesteinen 
in  so  enger  Verbindung,  dass  es  naturwidrig  wäre,  sie  davon  zu  trennen, 
und  wir  eröffnen  nun  die  Reihe  der  letzteren  mit  derjenigen  unter  ihnen, 
die  zwar,  wie  der  Glimmerschiefer  und  Quarzit,  noch  einen  gemischten 
Charakter  trägt,  aber  doch  mehr  schon  sich  den  abnormen  Gesteinen 
anschliesst. 

Die  drei  Punkte ,  auf  welchen  der  Gyps  in  unserer  Gebirgsmasse  zu 
Tage  geht,  bezeichnen  ziemlich  genau  die  Grenzen  unserer  südöstlichen 
Gruppe,  oder  desjenigen  Gebiets,  das  vorzüglich  durch  seine  mannig- 
faltigen Verhältnisse  sich  auszeichnet. 

Bei  Tiefenkasten  findet  man  den  Gyps  auf  dem  rechten  Ufer  der 
Albula,  an  der  Strasse  nach  Alvaschein.  Er  ist  bei  iSFuss  mächtig  dem 
Bündtnerschiefer  untergeordnet  und  fällt  mit  diesem  östlich.  Ueber  ihm 
liegt  Kalk.  Die  genauere  Bestimmung  seiner  Grenzen,  wie  sie  auf  dem 
Kärtchen  angegeben  sind,  verdanken  wir  der  gefälligen  Mittheilung  von 
Hn.  Baptist  V,  Salis. 

Eine  zweite  Gypsmasse  bricht  oberhalb  Parpan  in  der  Nähe  des  Ge- 
birgsjoches,  an  der  Südseite  des  Weisshorns ,  hervor,  und  bildet  eine 
steile  Halde  an  der  mittäglichen  Grenze  dqß  Ralks,  dessen  Hauptmasse 
über  ihm  weg  südlich  fortsetzt  (s.  Prof.  i).  Unmittelbar  auf  dem  Gyps 
liegt  Rauchwacke,  auf  dieser  und  in  der  Basis  des  Gypses  Ralk. 

6 


42  DIE    GEBIRGSMASSE 

An  beiden  Stellen  erscheint  der  Gyps  feinschuppig  in's  Dichte,  vor- 
herrschend weiss,  auch  wohl  durch  grauen  Thon  oder  Eisenocher  ver- 
unreinigt. Ob  es  nur  epigenirter  Gyps  sei,  der  im  Innern  den  ursprüng- 
lichen Anhydrit  umschliesse,  wie  es  sich  bis  jetzt  noch  überall  in  den 
Alpen  gefunden  hat,  wo  genauere  Untersuchungen  angestellt  Averden 
konnten,  liess  sich,  bei  den  ganz  oberflächlichen  Anbrüchen ,  nicht  ent- 
scheiden. 

In  weit  mannigfaltigeren  Verhältnissen  erscheint  die  Gypsmasse  auf 
Casanna  und  Cotsclina,  oberhalb  Klosters,  an  der  nordöstlichen  Ecke 
unseres  Gebietes. 

Eine  Menge  trichterförmiger  Vertiefungen  oberhalb  der  Hütten  von 
Casanna  lässt  eine  bedeutende  Verbreitung  des  Gypses  in  dieser  Gegend 
vermuthen;  allein  A'on  wirklich  anstehendem  Gestein  fanden  wir  nur 
Spuren  in  grösserer  Höhe,  nahe  an  den  steil  abgestürzten  Dplomitfelsen 
des  Persennagebirges.  Die  Wassergraben  führen  daselbst  Stücke  von 
schuppigem  Aveissem  Gyps  (Wallstein  in  der  Volkssprache),  und  die 
Alphirten  bestätigten  uns  das  Vorkommen  von  Anbrüchen  dieses  Ge- 
steins. Es  scheint  der  Gyps  zwischen  dem  Quarzit  und  Serpentincon- 
glomerat  und  dem  aufgelagerten  Dolomit  vorzukommen.  Die  ersteren 
Steinarten,  aufs  Engste  verbunden  unter  sich  und  mit  talkigen  Schiefer- 
arten, ziehen  sich  unter  dem  Dolomit  des  Persennagebirges  noch  be- 
trächtlich weit  östlich,  und  auch  auf  der  oberenFläche  des  Alpbodens  sieht 
man  den  Quarzit  unter  dem  Dolomit  des  Weisshorns  hervortreten  und 
sich  von  da  gegen  Fondey  ausbreiten. 

Verfolgt  man  von  der  Casannahütte  aus  den  nördlichen  Abfall  des  Ge- 
birges, so  gelangt  man  über  die  Z,niattalp  auf  Cotschna.  Der  Weg 
durchschneidet  anfänglich  den  Quarzit  und  talkigen  Schiefer  von  Ca- 
sanna ,  bis  die  Schutthalden  des  in  der  Höhe  aufgesetzten  Dolomits  den 
anstehenden  Fels  bedecken.  In  der  INähe  von  Cotschna  verrathen  die 
Herabrollungen,  dass  die  bislierige  Grundlage  sich  beträchtlich  gehoben 
habe,  indem  aus  grösserer  Höhe  als  bisher  Trümmer  vorkommen,  die  der 
Quarzitbildung  angehören.  Dieselljen  tragen  indess  nicht  den  gCAVöbnli- 


VON    DAVOS.  43 

chen  Charakter.  Wir  glauLten  Fündlinge  aus  den  granitischen  Sardasca- 
und  Fermuntgebirgen  zu  sehen,  als  wir  zuerst  zwischen  diese  Blöcke 
traten.  Man  darf  aber  nicht  lange  fortschreiten,  so  befmdet  man  sich 
wirklich  im  Anstehenden  dieser  Gesteine,  die  man  sogleich  für  identisch 
mit  den  räthselhaften  Felsarten  anerkennt,  welche  den  Ramm  zwischen 
Thäli  und  Dörfli-Schafalp  bilden.  Dunkel  bräunlich  grüne,  imvollkom- 
men  ausgebildete  Talk  -  und  Dioritschiefer  wechseln  in  vertikaler  Schich- 
tenstellung mit  Glimmerschiefer  und  Gneis;  dann  erscheinen,  ebenfalls 
vertikal,  dickere  Lager  von  Granit  mit  vorherrschendem  weissem  Feld- 
spath  und  häufigen  Turmalinprismen  •,  noch  mehr  östlich,  brauner  bitumi- 
nöser Kalk  und  weisser  Gyps ,  immer  noch  dem  herrschenden  Schiefer 
untergeordnet.  In  einer  Breite  von  ungefähr  i  7-  Fuss  zeigt  sich  dieser 
in  eine  hochgelbe  und  röthliche  mürbe  Substanz  zersetzt ,  wahrscheinlich 
von  verwittertem  Schwefelkies  angegriffen ,  und  an  diesen  veränderten 
Schiefer  grenzt  nun  die  Hauptmasse  des  Gypses,  die,  wohl  mehr  als 
5o  Fuss  mächtig,  östlich  fortsetzt,  bis  das  Profil  durch  neue  Schutthal- 
den unterbrochen  wird.  Weiter  östlich  ist  Dolomit  anstehend.  Wie  ein 
mächtiger  Gang  steigt  der  Gyps  senkrecht  in  die  Höhe,  die  blendend 
weissen  Felsen  lassen  sich  in  die  tieferen  Weidgehänge  hinab  verfolgen , 
bis,  noch  weiter  abwärts,  der  Wald  den  ganzen  Abhang  umzieht.  Zu- 
nächst bei  Klosters  findet  man  in  beträchtlicher  Verbreitung  Rauch- 
wacke  und  Kalkbreccie,  als  ziemlich  sichere  Zeugen,  dass  der  Gyps  bis 
in  den  Thalgrund  niedersetze.  Hoch  über  imserem  Standpunkte  schien 
sich  die  Masse  erst  westlich,  dann  östlich  umzubiegen  und  zuletzt,  nahe 
am  Kamm  des  Gebirges ,  horizontal  gegen  Casanna  fortzustreichen 
(s.  fig.  5).  Ob  sie  mit  dem  Gyps  dieser  Alp  in  ununterbrochener  Ver- 
bindung steht,  mussten  wir  unentschieden  lassen.  Die  wild  zerrissenen 
Felsgipfel  und  Zacken,  die  der  Gyps  in  oberer  Höhe  bildet,  lassen  sich 
von  dieser  Seite  des  Gebirges  nicht  ersteigen;  es  mag  selbst  ein  längerer 
Aufenthalt  unmittelbar  unter  ihnen  nicht  ohne  Gefahr  sein,  da  die 
frischen  Trümmerhalden  und  der  lockere  Zusammenhalt  der  anstehenden 
Felsen  genugsam  von  der  rasch  fortschreitenden  Zerstörung  zeugen.    So 


44  DIE    GEBIRGSMASSE 

wie  Quarzit  und  umgewandelter  Schieler  den  Gyps  umschliessen ,  so 
findet  man  sie  auch  in  grossen  Nestern  mitten  in  seiner  Masse ,  theils  mit 
noch  deutlicher  Sandsteinstructur,  theils  zu  fester  Quarzmasse  verhärtet. 
Besonders  zeichnen  sich  in  der  weissen  Felswand  mächtige  Nester  von 
rothem  Sandstein  und  Conglomerat  aus,  die  der  Gyps  gleichsam  mitzu- 
schleppen scheint,  ganz  übereinstimmend  mit  den  Gesteinen,  die  wir  im 
nächsten  Abschnitt  werden  kennen  lernen. 


PORPHYR  UND  ROTHER  SANDSTEIN. 


Wenn  man,  von  £'ro5a  herkommend,  aufder  Höhe  des  tief  eingeschnitte- 
nen Jochs  der  Mayenf  eider-  Furgge  aus  der  Dolomitkette  heraustritt  ^ 
so  befindet  man  sich  auf  einer  meist  mit  Felsschutt  bedeckten,  nur 
schwach  gegen  Davos  abfallenden  Alpfläche,  die  zur  Rechten  von  loth- 
recht  abfallenden  Kalkwänden,  zur  Linken  von  einer  Reihe  pyramidaler 
Felsen  begrenzt  wird.  Yon  den  letzteren  vorzüglich  stammen  die  vielen 
Blöcke  her,  welche  diese  oberste  Stufe  des  Kummerbergs  verwüstet 
haben.  Die  Trümmerhalden  steigen  gegen  zerrissene  nackte  Felsgipfel 
auf,  die  sich  aus  einer  ebenfalls  schroffen,  aber  in  leichteren  Schutt  zer- 
fallenden Masse  erheben ,  und  die  ungewöhnlichen  Formen  dieser  Gipfel, 
so  wie  die  Farbe  der  angrenzenden  Felsen  lassen  ganz  andere  Steinarten 
vermuthen,  als  den  sonst  allgemein  verbreiteten  Glimmerschiefer  des 
Strelapasses.  Nur  plutonische  Bildungen  durchbrechen  auf  gleiche  Art 
das  Sedimentgebirge j  nur  Porphyre  und  analoge  Gesteine  sind  von  so 
hochgerötheten  Massen  umschlossen. 

Es  ist  wirklich  Porphyr j,  der  diese  Felspyramiden  bildet.  Auf  drei 
Linien,  parallel  dem  Dolomitgebirge,  steigt  er  aus  ^em  Abhang  empor, 
und  zwischen  ihm  und  dem  Dolomit,  zwischen  den  Porphyrreihen  selbst 
und  über  den  ganzen  vorderen  Abfall  gegen  das  Ilauptthal  finden  wir 
rothen  Sandstein  verbreitet. 


VON    DAVOS.  40 

Blassgrüner  dichter  Feldspath  mit  unebenem  Bruch  bildet  die  Haupt- 
masse des  Po/t^/jj-^ä.  Feldspathkrystalle  sind  nicht  ausgesondert,  dafür 
aber  dichte  Theile  von  verschiedenen  Nuancen  so  in  einander  verwach- 
sen, dass  man  Handslücke  mit  mechanischen  Gemengen  verwechseln 
könnte.  Theils  mit  dem  Feldspath  verwachsen,  theils  in  sechsseitigen 
Blättchen  auskrystallisirt,  erscheint  dunkel  grünlich  grauer  Glimmer; 
danuj  ebenfalls  in  sehr  kleinen  Partien  verwachsen,  oder  in  feinen  Adern, 
röthlich  gelber,  stark  brausender  Bitterspath 5  als  Hauptgemengtheil  end- 
lich ,  stark  glasglänzender  Quarz ,  theils  in  Körnern ,  theils  deutlich 
krystallisirt  und  auf  den  Bruchflächen  hexagonale  Durchschnitte  zeigend. 

Der  rothe,  fleckweise  auch  grüne  Sandstein  zeigt  auffallende  Aehnlich- 
keit  mit  dem  norddeutschen  Rothliegenden.  Eckigte  und  runde  Römer, 
vorherrschend  aus  Quarz,  sind  verkittet  durch  bläulich  rothen  Thon  5  die 
Körner,  von  ungleicher  Grösse,  ohne  Regel  durch  einander  liegend; 
auch,  nesterweise,  Conglomerate mit  baumnussgrossen  runden  Geschie- 
ben von  Quarz,  dunkelfarbigem  Hornstein,  Glimmerschiefer,  Gneis. 
Feinkörnige  Abänderungen,  mit  sehr  vorwaltendem  Bindemittel,  wer- 
den durch  eine  grosse  Menge  fein  zertheilter  grauer  Glimmer-  oder  Talk- 
blättchen  schiefrig;  in  noch  anderen  sind  diese  Blättchen  so  innig  mit 
der  Grundmasse  verschmolzen ,  dass  man  einen  rothen  oder  grünen  Talk- 
schiefer zu  sehen  glaubt;  zuweilen  endlich  ist  die  ganze  Masse  in  ein 
homogenes  blaurothes  dichtes  Gestein  übergegangen,  mit  Anlage  zum 
Schiefrigen ,  vor  dem  Löthrohr  mit  Mühe  an  den  Kanten  zum  weissen 
Glase  schmelzbar. 

Dieser  Sandstein  ist  den  äussersten  östlich  fallenden  Dolomitschichten 
aufgelagert,  richtet  sich  dann  mehr  und  mehr  auf,  scheint  aber  doch 
noch  sehr  steil  gegen  die  erste  und  höchste  Porphyrkuppe  einzuschiessen. 
Zwischen  dem  Porphyr  stehen  die  Sandsteinlager  nahezu  vertikal;  in 
der  Nähe  des  Porphyrs  zeigt  sich  jedoch  stets  Neigung,  demselben  zu- 
zufallen und  auch  an  dem  äusseren  Abfall  des  Berges  ist  das  Fallen ,  so 
weit  die  Vegetation  es  zu  sehen  gestattet,  öfters  westlich. 

In   dem  nördlich  an  den  Rummerberg   anstossenden  Alpkessel  des 


46  DIE    GEBIRGSMASSE 

Staffelberges  zeigt  sich  der  Porphyr  in  beiden  Ausläufern  der  Uauptkette, 
von  welchen  die  Alp  eingeschlossen  wird  5  nur  scheinen  die  zwei  äusseren 
Linien,  auf  welchen  er  am  Rummerberg  auftritt,  sich  hier  zu  einer  einzi- 
i^en  vereinigt  zu  haben.  Weiter  nördlich  setzt  er  nicht  fort.  In  dem 
tiefen ,  sogar  die  Dolomitkette  stark  erniedrigenden  Einschnitt  des  Erben- 
berses  zeigt  sich  Porphyr  und  rother  Sandstein  nur  noch  in  dem  südli- 
chen Ausläufer;  die  gegenüberstehende  Thalseite  besteht  bereits  aus 
Glimmerschieferhügeln ,  die  bis  Strela  fortsetzen. 

Auf  der  Südseite  des  Rummerberges  lagert  sich  über  den  Porphyr  und 
rotlien  Sandstein  die  mächtige  Decke  von  schwarzem  Ralk ,  in  welcher 
das  Bärentobel  eingeschnitten  ist,  und  die  schon  von  der  Gegend  des  Da- 
voser-See's  her  in's  Auge  fällt,  durch  ihre  hohen  Abstürze  und  ihr  Vor- 
dringen gegen  die  linke  Thalseite,  als  ob  sie  die  Landschaft  auch  von 
dieser  Seite  ganz  abschUessen  wollte.  Der  Porphyr  tritt  indess  noch  heraus 
am  Bache  des  Rummerberges;  über  ihm  ist  der  rothe  Sandstein  gelagert, 
den  man  sogleich  rechts  gewahr  wird ,  wenn  man  von  Erosa  aus  die  Höhe 
des  Passes  erreicht,  und  dieser  Sandstein  wird  bedeckt  von  zum  Theil 
dolomitiscliem,  höher  aber  reinem  scliAvarzem  Ralk.  Von  hier  aus  süd- 
lich, über  Altein,  lässt  sich  der  Porphyr  und  rothe  Sandstein  in  der  Höhe 
mit  geringer  Unterbrechung  bis  an  den  Sandhubel  verfolgen ,  und  auch  in 
der  Tiefe,  gegeiiüber  Schmelzboden,  in  den  Zügen ^  treten  diese  Gesteine 
unter  dem  Ralkplateau  hervor.  Sie  bilden  hier  sehr  zähe ,  porphyrähnlich 
zerspaltene  Felsmassen,  von  blassgrüner  oder  rother  Farbe ,  theils  splitt- 
rigem  Hornstein  ähnlich ,  theils,  mit  verworren  schiefi'iger  Anlage,  wie 
innig  verwachsener  Talkschiefer  aussehend,  theils  Uebergänge  bildend  in 
sehr  harten  deutlichen  Sandstein  von  kleinem  und  grobem  Rom. 

Wie  ein  Trachytkegel  der  Anden  steigt  aus  der  breiten  Rette ,  die  das 
Thal  des  Land wassers  vom  Welschtobel  trennt,  der  Sandhubel  auf.  Sein 
(üpfeF  gewährt  eine  der  ausgedehntesten  Aussichten  über  das  Labyrinth 
der  Bündtnerischen  Gebirge,  und  ist  zu  einem  Hauptpunkte  der  schweize-t 
rischen  Triangulation  ausgewählt  worden.  Der  ganze  Lauf  der  Plessur, 
von  ihren  Quellen  im  Hintergrund  des  Welschtobels  bis  nach  Schalfick, 


B  VO>'    DAVOS.  47 

die  Alp  weiden  von  Erosa,  die  Rothhornkette,  und  südlich  eine  zahllose 
Menge  von  Pizzes,  die  hohen  Ralkstöcke  des  Tinzerhorns,  und  die  ver- 
gletscherten Retten,  welche  das  Engadin  umschliessen,  sind  vor  uns  aus- 
gebreitet. Es  ist  jedoch  etwas  Düsteres  in  dem  Eindruck,  den  eine  Fern- 
sicht in  diesem  Theile  der  Graubündtnerischen  Gebirgswelt  erweckt.  Es 
fehlen  grössere  Massen,  die  dem  Auge  Ruhepunkte  gewähren  könnten, 
es  fehlt  Regelmässigkeit  in  der  Vertheilung  der  Gebirgszüge;  das  Wasser 
liegt  meist  verborgen  in  den  tiefen,  waldigten  Thalgründen;  nur  an  weit 
auseinander  gelegenen  Berggehängen  vermag  man  Spuren  menschlicher 
Thätigkeit,  eine  Gruppe  von  Alphütten,  oder  ein  vereinzeltes  Dorf,  zu 
entdecken;  Wald,  Schneeflächen  und  Felstrümmer  bilden  die  Haupt- 
partien in  dem  unerfreulichen  Panorama,  nach  welcher  Seite  des  Horizonts 
man  sich  auch  hinwende. 

Nachdem  man  von  JViesen  durch  einen  steil  ansteigenden  Wald  die 
Hütten  der  Wiesenalp  erreicht  hat,  findet  man  sich  am  Fuss  eines  mit 
vielem  Steinschutl  bedeckten  Abhanges,  an  dessen  Seite  man  ohne  Mühe 
auf  den  oberen  Ramm  des  Gebirges  gelangt.  Yon  dem  auch  hier  steil 
abfallenden  Ralkplateau  der  Züge  wird  man  während  des  Ansteigens 
durch  den  Tobel  des  Wiesenbachs  getrennt;  links  über  sich  sieht  man 
zerrissene  Felsgipfel,  im  Hintergrund  steigt  der  Sandhubel  auf,  nackt, 
von  einzelnen  Schneeflecken  bedeckt,  in  einer  weiten  Umgebung  von 
.Trümmern.  —  Der  ganze  Abhang  von  Wiesen  bis  hieher,  die  Felsen  in 
der  Höhe  und  der  Sandhubel  selbst  bestehen  aus  rothem  Sandstein.  Durch 
j  die  Zerstörung  der  Ralkdecke  ist  ihre  Grundlage  hier,  wie  am  Abfall  des 
Rummerberges,  entblösst  worden. 

Der  Sandstein  der  zerrissenen  Felsmassen,  welche  die  Wiesenalp  mit 
ihren  Blöcken  übertreut  haben,  ist  so  hart  und  quarzreich,  dass  man  ihn 
wohl  Quarzit  nennen  möchte,  wenn  die  deutlich  mechanische  Aggregat- 
structur  irgend  einen  Zweifel  gestattete.  Das  Cement  ist  so  zurückge- 
drängt, dass  die  weisse  Farbe  der  Quarzkörner  zuweilen  fast  vorwaltet; 
auch  sind  diese  oft  wie  in  einander  verschmolzen,  und  ziemlich  häufige 
Nester  und  Adern  von  Quarz  zeugen  wirklich  für  einen  zum  Theil  flüssi- 


48  DIE    GEBIRGSMASSE 

gen  Zustand  dieser  Substanz;  dennoch  ist  der  Stein  eher  grob-  als  fein- 
körnig zu  nennen,  und  zwischen  kleineren  Römern  liegen  Quarzge- 
schiebe von  mehreren  Linien  im  Durchmesser. 

Andere  Abänderungen  findet  man  am  Sandhubel.  Kleine  schiefrige 
Triunmer  bedecken  seinen  Gipfel  und  alle  seine  Abhänge.  Die  meisten 
sind  schiefrige  Aggregate  blassgrüner,  auch  wohl  rother,  talkähnlich 
schimmernder  Blättchen,  welche  zahlreiche  eckigte  und  krystallisirte 
Körner  von  glasglänzendem  Quarz  umhüllen.  Es  ist  jedoch  nicht  Talk- 
schiefer, obgleich  wirkliche  Talkschüppchen  als  Beimengung  vorkommen; 
denn  die  vorherrschenden  grünen  Thpile  sind  nur  unvollkommen  blättrig 
und  vor  dem  Löthrohr  schmelzen  sie  ziemlich  leicht  zu  einem  weissen  Glase; 
eher  möchte  man  das  Gestein  Porphyrschiefer  heissen.  —  Die  rothen, 
dichten  Gesteine,  mit  einzeln  eingesprengten  Körnern  und  Krystallen 
von  Quarz,  die  wir  schon  auf  Kummerberg  gefunden  hatten,  fehlen 
auch  hier  nicht;  sie  enthalten  eingesprengten  Bleiglanz,  und  bekräftigen 
unsere  Ansicht  über  den  wahren  Charakter  dieser  Bildung.  Allein  in 
nicht  geringer  Menge  erscheinen  nun  wieder  rothe  schiefrige  Stücke,  die 
man  durchaus  für  Sandstein  und  sandige  Thonschiefer  anerkennen  muss, 
und,  wie  in  den  Zügen  und  auf  dem  Kummerberg,  sind  die  chemischen 
u*nd  die  mechanischen  Produkte  durch  so  allmählige  Uebergänge  verbun- 
den, dass  keine  scharfe  Trennung  möglich  ist. 

Es  bilden  hier  diese  Gesteine  eine  mehrere  hundert  Fuss  mächtige  Ein- 
lagerung zwischen  den  beiden  Kalkma3sen,  die,  wie  sie,  südliche  Ein- 
senkung  zeigen  und  gegen  das  Welschtobel  zu  in  lothrechten  Felsen  ab- 
gestürzt sind.  Die  untere  derselben  bildet  in  ihrer  nördlichen  Fortsetzung 
die  Dolomitkette  der  Furgge  und  Strela,  und  hängt  unmittelbar  zusam- 
men mit  der  Kalkmasse  im  Hintergrund  der  Lenzeralp  und  auf  beiden 
Seiten  der  Eroser-Schaafalp.  Die  obere  ist  die  westliche  Fortsetzung  des 
von  dem  Wiesentobel  unterbrochenen  Kalkplateaus  der  Züge.  In  der 
Gegend  des  Kummerbergs  und  der  Lenzeralp  scheint  indess  die  obere 
mit  der  unteren  Kalkmasse  nur  Ein  Ganzes  zu  bilden,  ohne  durch  ein 
Zwischengestein  getrennt  zu  werden,   und  der  rothe  Sandstein  muss 


VON  DAVOS.  49 

daher  als  eine  viele  Stunden  lange,  von  dem  Kalk  umschlossene  Linse 
betrachtet  vi^erden. 

Noch  an  mehreren  andei'en  Stellen  tritt  der-  rothe  Sandstein  in  ganz 
isolirten  Massen  auf,  meist  unerwartet,  in  mannigfaltigen  Lagerungsver- 
hältnissen, wie  man  es  sonst  nur  von  Gesteinen  plutonischer  Erzeugung 
zu  sehen  gewohnt  ist. 

Ein  solches  keilförmiges  Stück  von  rothem  Sandstein  zeigt  sich  auf  der 
Südseite  der  Lenzeralp,  zwischen  dem  Glimmerschiefer,  der  sich  hier 
von  Nord  her  eindrängt,  und  dem  höheren  Kalk  und  Dolomit.  —  Auch 
im  Ansteigen  von  Erosa  nach  der  Majenfelder-Furgge  stösst  man  auf 
eine  solche  Menge  Trümmer  von  rothem  Sandstein_,  dass  man  fast  glauben 
möchte,  der  Boden  selbst,  über  Avelchen  der  Weg  führt,  bestehe  ans 
diesem  Gestein.  Doch  könnten  die  Trümmer  auch  von  der  Höhe  her- 
stammen. Auf  Dcerfli-Schafalp  liegt  rother  Sandstein  unter  dem  von 
Glimmerschiefer  und  Gneis  eingeschlossenen  Ralkkeil.  —  Des  Vorkom- 
mens von  rothem  Sandstein  mit  dem  Gypse  auf  Cotschna  haben  wir  so 
eben  erwähnt.  Die  Lenzeralp  und  Cotschna  bezeichnen  aber  gerade  die 
zwei  Endpunkte  unserer  Dolomitkette,  der  Hauptkette  des  Davoser- 
gebirges,  und  in  der  Linie,  die  sie  vei'bindet,  liegen  auch  der  SandhuJjel, 
die  Porphyrfelsen  des  Rummerberges  und  die  Schafalp.  In  meinen  Tag- 
büchern von  iSaS  finde  ich  bemerkt,  dass  auch  am  Ausgang  des  Schla- 
pinerthales  viele  Blöcke  von  rothem  Gonglomerate  liegen.  Es  scheint  dem- 
nach die  Porphyrlinie,  wie  die  Dolomitkette,  jenseits  der  Landquart 
gegen  Mitternacht  fortzusetzen,  beide  parallel  der  Centralkette,  die  Davos 
und  Prättigau  vom  Engadin  scheidet,  parallel  einer  Linie,  die  nach 
N.35.0  streicht. 

DIORIT. 


Während  sich  um  den  äusseren  Rand  unserer  Gebirgsraasse  Quarz- 
porphyre mit  den  gewöhnlich  sie  begleitenden  rothen  Sandsteinen  er- 

7 


50  DIE    GEBIRGSMASSE 

heben,  finden  wir  im  innersten  Schoosse  derselben  mehrere  Gruppen  von  [i 
Diorit.  Mit  den  Hornblendgesteinen ,  die  dem  Glimmerschiefer  und 
Quarzit  untergeordnet  sind,  dürfen  sie  nicht  zusammengestellt  werden; 
ihre  mineralogische  Beschaffenheit  ist  Avesentlich  verschieden,  und,  ob- 
gleich zum  Theil  von  Glimmerschiefer  überlagert,  oder  sonst  mit  demsel- 
ben in  Berührung,  scheinen  sie  doch  mehr  selbstständig,  und,  nach  Art 
der  abnormen  Gesteine,  in  isolirten  Kuppen  aufzutreten.  Eine  auffallende 
Aehnlichkeit,  oder  besser  Identität,  zeigen  diese  Diorite  mit  denjenigen, 
die  am  Kcerpfsiock  in  Glarus,  und  oberhalb  Sannen  in  der  westlichen 
Schweiz  unter  analogen  Yerhältnissen  aufgefunden  worden  sind. 

Die  westliche  Kuppe  steigt  im  obersten  Hintergrund  des  Urdenthales 
aus  dem  Quarzit  und  Schiefer  auf,  der  die  nördliche  Fortsetzung  der  Rolh- 
hornkette  bedeckt.  Man  sieht  sie,  wenn  man  von  Parpan  her  gegen 
ürden  übersteigt,  als  eine  schwarze,  sehr  zerrissene  Felsmasse,  an  deren 
Fuss  sich  eine  Halde  grosser  Blöcke  ausbreitet.  Der  äusserst  zähe  Stein 
ist  ein  feinkörniges  Gemenge  von  Albit  und  Hornblende,  der  Albit  blass- 
grünn,  in  kleinen  krystalünischen  Blättchen  und  Nadeln,  die  in  jeder 
Richtung  durcheinander  liegen,  die  Hornblende  undeutlich  verwachsen , 
beide  Gemengtheile  in  ungefähr  gleichem  Verhältnisse. 

In  grösserer  Mannigfaltigkeit  und  Verbreitung  erscheint  der  Diorit  in 
dem  Gebirgsrücken ,  der  dar  Urdenthal  von  Erosa  trennt.  Zunächst  an 
der  nackten  Dolomitkette,  von  welcher  jener  Rücken  gegen  Nord  ausläuft, 
findet  man,  von  Urden  herkommend,  beträchtlich  ausgedehnte  Felsen 
von  Diorit,  welche  von  Schiefer  und  Sandstein  überlagert  werden.  Der 
Diorit  als  ein  graulich  grünes,  scheinbar  homogenes  dichtes  Gestein,  in 
welchem  nur  der  unebene  Bruch  und  die  verschiedene  Nuancirung  der 
Farbe  ein  Gemenge  vermuthen  lassen ;  vor  dem  Löthrohr  zum  schwarzen 
Email  schmelzend;  hie  und  da  mit  ausgesonderten  Albitblättchen  und 
Hornblendkry stallen,  nicht  selten  mit  eingesprengtem  Schwefelkies;  über- 
gehend und  innig  verwachsen  mit  einem  röthlich  und  grünlich  violetten 
dichten  Gestein ^  das  ebenfalls  zum  schwarzen  Glase  schmilzt;  kurze 
Adern  und  Nester  enthalten  Kalkspath ,  und  nicht  selten  hat  sich  dieser 


|x  VON    DAVOS.  51 

auch  in  grössere  und  kleinere  Mandeln  zusammengezogen.  —  Der  auf- 
gelagerte Schiefer  stimmt  mit  gewöhnlichem  hraunem  und  grauem  Fucoi- 
denschiefer  üherein;  er  geht  in  thonigen  Ralkschiefer  über,  und  enthält 
untergeordnete  Lager  von  Sandsteinschiefer,  deren  Ablösungen  ein  ge- 
frittetes  Aussehen  haben. 

Einige  hundert  Schritt  weiter  nördlich  erhebt  sich  aus  demselben 
Rücken  das  Äe/viZiV,  ein  zahnähnlicher  Felsstock,  nackt ^  zerrissen,  nur 
von  der  Südseite  zu  ersteigen ,  an  seiner  Ostseite  mit  einer  weit  gegen 
Erosa  hinunter  verbreiteten  Trümmerhalde.  Auch  dieser  Felsstock  ist 
Diorit.  Der  vorige  grüne  und  violette  Aphanit  bleibt  vorherrschend,  ein- 
zelne Rluftflächen  sind  dicht  bedeckt  mit  deutlichen  Z^villingskrystallen 
von  Albit.  Andere  Abänderungen  nähern  sich  dem  krystallinischen 
Diorit  des  Urdenthales.  Mit  jenen  verbindet  sich  Mandelstein ,  von 
dunkel  violetter  dichter  Grundmassc,  worin  man  mit  Mühe  äusserst  zarte 
!  Hornblendnadeln  entdeckt;  die  Mandeln  von  der  Grösse  eines  Stecknadel- 
I  knopfes  bis  zu  der  einer  Erbse,  gerundet  und  mit  Kalkspatli  ausgefüllt. 
Besonderes  Interesse  gewährt  das  Vorkommen  von  Variolith  ^  eine 
dunkelgrüne,  oder  violette ,  verhärtetem  Thon  ähnliche  Grundmasse,  mit 
schiefriger  Anlage,  kleine  Kugeln  einschliessend  von  der  Grösse  einer 
kleinen  Erbse,  im  Innern  dicht,  hellbräunlich,  am  Rande  hellgrün; 
sowohl  die  Grundmasse  als  die  Kugeln  zum  schwarzen  Glase  schmelzend. 
Das  Gestein  dieser  Variolithe  bildet  Uebergänge  in  den  herrschenden 
Aphanit  und  ist  nesterweise  damit  verwachsen.  Die  hellgrünen  oder  fast 
weissen  kreisrunden  Flecke  in  dem  dunkelgrünen  Grunde  machen  das 
Gestein  sehr  auffallend;  doch  stehen  die  Kugeln  nicht  über  die  Grund- 
masse hervor,  und  ihre  Härte  scheint  von  derjenigen  des  übrigen  Steins 
wenig  verschieden.  — •  Auch  nördlich  von  dem  Hörnli  ist  der  Rücken  mit 
bräunlichem  Mergel-  und  Kalkschiefer  bedeckt,  welcher,  wie  alle  noch 
weiter  nördlich  folgenden  Gesteine,  südlich  gegen  den  Diorit  einfällt. 
Unter  ihm  steigt  Glimmerschiefer  und  Quarzit  auf,  und  diese  ihrerseits 
bedecken  grauen  feinkörnigen  Dolomit. 

Eine  dritte  Dioritmasse  endlich  erscheint  an  dem  westlichen  Ufer  des 


52  DIE    GEBIRGSMASSE 

kleinen  See's,  neben  welchem  man  von  Erosa  her  gegen  die  Schafalp 
aufsteigt.  Der  Aphanit  zeigt  hier  ein  sehr  reines  Grün  und  frischen, 
schwarz  schimmernden  Bruch  ^  er  ist  durchzogen  von  stark  glänzenden 
Ralkspathnestern  und  Piotheisensteinadern,  die  auch  wohl,  durch  innige 
Mengung  mit  der  Grundmasse,  dieser  eine  röthlich  violette  Färbung  er- 
theilen.  Auch  Mandelstein  und  Variolith  fehlen  nicht;  die  Kugeln  des 
letzteren  sind  kleiner  als  am  Hörnli,  von  der  Grösse  eines  Hanfkornes, 
aber  dichter  gedrängt  und  zum  Theil  in  einander  zu  unregelmässigen  grös- 
seren Massen  verflossen.  —  Ueber  diesem  Diorit  durch  erstreckt  sich  der 
Ralk  der  Weisshornkette  weit  nördlich  gegen  Erosa  zu. 


SERPENTIIV. 


Wenn  irgend  eine  der  normal  auftretenden  Steinarten  Anspruch  machen 
kann,  die  Grundmasse  dieser  Gebirge  zu  heissen,  so  ist  es  der  Serpentin*. 
Der  GUmmerschiefer  und  Quarzit,  wie  der  Bündtnerschiefer  und  Ralk 
werden  von  ihm  unterteuft,  und  wo  er  auch  in  der  Höhe  und  andere  Ge- 
birgsarlen  überlagernd  auftritt,  geschieht  es  unter  Verhältnissen,  die 
eher  an  ein  gangartiges  Durchbrechen  derselben  und  ein  üeberströmen 
der  flüssig  hervorgequollenen  Masse,  als  an  regelmässige  Auflagerung  er- 
innern. In  grossen  zusammenhängenden  Massen  sehen  wir  ihn  an  den 
Abhängen  vmd  im  Grunde  des  Erosakessels,  auf  der  Hochfläche  der 
Todten-Alp  und  an  der  Thalstufe  von  Laret;  aber  auch  kleinere  Massen 
treten  oft  an  die  Oberfläche,  wo  man  sie  am  wenigsten  erwartet,  mitten 
im  Kalkgebirge,  im  Quarzit,  als  isolirte  Flecke  von  wenig  Schritten  im 
Durchmesser,  rings  von  anderen  Gesteinen  umschlossen,  aber  nach  der 
Tiefe  zu  von  unbekannter  Erstreckung. 

Die  Serpentinzone  durchsetzt  unser  Gebiet  ungefähr  in  der  Richtung 
des  Ilauptstreicliens  der  Alpen,  von  Parpan  nach  Luret ^  selbst  der 
Rotel ser-Bühel  am  Rhein,  dessen  Gesteine  wir  nach  Analogie  der  Ver- 


VON    DAVOS.  33 

hältnisse  im  südlichen  Bündten  mit  dem  Serpentin  in  Yerbindung  bringen 
müssen,  kann  noch  in  diese  Zone  eingetragen  werden.  Dennoch  möchte 
diese  Linie  keine  Hauptrichtung  anzeigen,  da,  wie  wir  im  Eingange  be- 
merkt haben ,  der  Serpentin  sich  weiter  östlich  und  westlich  nicht  mehr 
findet,  wohl  aber  in  der  Richtung  des  Meridians  bis  in's  Yeltlin  fortsetzt. 

Der  Serpentin,  der  nördlich  vom  Weisshorn  auf  beiden  Seiten  des  ober- 
sten Rückens  heraustritt,  scheint  das  Ausgehende  eines  mächtigen,  aus 
der  Tiefe  gestiegenen  Ganges.  Der  Schiefer,  und  zwar  wenig  glänzender 
grauer  und  schwarzer  Kalk-  und  3Iergelschiefer ,  zieht  in  der  Höhe  über 
ilim  weg  und  zeigt  sich  eben  so  am  tieferen  Abhänge  gegen  Parpan.  Selbst 
das  steile  südliche  Fallen  dieses  Schiefers  ist  nicht  merklich  gestört.  Der 
Serpentinstock  zeigt  felsigte  Abstürze  von  3o  bis  4»  Fuss  Höhe,  und  er- 
streckt sich  noch  beträchtlich  weit  unter  dem  Kalk  durch.  Die  Grenze 
gegen  den  Schiefer  ist  leider  des  Schuttes  und  der  zwar  ärmlichen  Vege- 
tation wegen  nicht  sichtbar.  Das  Gestein  ist  ein  schwarzgrüner,  gemei- 
ner dichter  Serpentin,  mit  glänzenden  Ablösungen  und  Neigung  zum 
Zerbröckeln  in  kleine  eckigte  Bruchstücke.  Sowohl  die  grösseren  Spalten, 
als  die  feinsten  Risse  sind  mit  weissem  Ralkspath  ausgefüllt,,  dessen 
dickere  Adern  meist  wieder  Stücke  oder  Sand  von  Serpentin  einschliessen, 
und  so  innig  ist  der  Serpentin  an  einigen  Stellen  von  Ralk  durchdrungen, 
dass  man  kein  erbsegrosses  Stück  erhalten  kann,  worin  nicht  mehrere 
weisse  Aederchen  glänzten. 

Auf  der  Ostseite  des  Rückens  gibt  sich  der  Serpentin,  zunächst  am 
Ralk  des  Weisshorns,  durch  rothbraune  und  schwarze  Halden  zu  erken- 
nen, doch  scheint  er  hier  weniger  ausgebreitet.  Ist  man  aber  über  die 
Rette  des  Hörnli  in  das  Weidland  der  Eroseralpen  übergestiegen,  so  tritt 
der  Serpentin  an  so  vielen  Stellen  hervor,  dass  man  wohl  glauben  möchte, 
er  allein  sei  hier  die  herrschende  Steinart,  wenn  der  reichliche  Gras- 
wuchs nicht  auf  eine  andere  Grundlage  hindeutete,  die  auch  wirklich  an 
mehreren  Stellen  als  Ralk  und  Schiefer  sichtbar  wird.  In  geringer  Ent- 
fernung nördlich  vom  Hörnli  bricht  der  Serpentin  unter  dem  Quarzit  und 
Dolomit  hervor,  und  ist  in  einzelnen  Anschürfungen  von  da  bis  zu  den 


o4  DIE    GEBIRGSMASSE 

Häusergruppen  von  Erosa  zu  erkennen.  Ein  anderer  isolirter  Fleck  zeigt 
sicli  am  Absturz  der  Schafalp ,  zunächst  am  Diorit ,  von  Kalk  und  Quarzit 
umschlossen.  Auch  auf  der  obersten  Höhe  der  Mayenfelder-Furgge  er- 
scheint Serpentin  mitten  im  Wege,  wie  man  glauben  muss,  gangartig  aus 
dem  rothen  Sandstein  hervorbrechend. 

Da,  wo  die  über  das  ganze  Weidgelände  zerstreuten  Wohnungen  von 
Erosa  am  dichtesten  sind,  ist  der  Serpentin  vorzüglich  mächtig,  und  eine 
lange  Folge  schwarzer  nnd  rothbrauner  Halden  bilden  das  nördliche  Ufer 
des  Baches,  der  von  der  Hö;:nlikette  her  der  Plessur  zuströmt. 

Die  beiden  Male ,  da  wir  Erosa  besuchten  (26.  Juli  i834  und  i5.  Aug. 
i835),  fiel  unsere  Durchreise  leider  mit  der  Heuerndte  zusammen.  Um 
keinen  Preis  waren  die  auf  den  Wiesen  beschäftigten  Thalbewohner  zu 
bewegen,  einen  Augenblick  die  Arbeit  zu  verlassen,  um  uns  ein  Haus  zu 
öffnen.  Der  Eigenthümer  des  sogenannten  Wirthshauses  blieb  so  uner- 
bittlich als  alle  anderen.  Nachdem  wir  von  Parpan  her  die  Rothhornkette 
überstiegen  hatten,  musste  am  gleichen  Tage  noch,  bei  drohendem  Ge- 
Avitterhimmel,  das  eine  Jahr  Davos  über  die  Furgge,  das  andere  Jahr 
Langwies  längs  der  Plessur  auf  leicht  zu  verfehlenden  Fusspfaden  erreicht 
werden.  Eine  Detailuntersuchung  aller  Verhältnisse  des  Serpentins  in 
dieser  Gegend  musste  desshalb  aufgegeben  werden. 

Folgt  man  dem  Auslaufe  des  Thaies,  auf  dem  linken  Ufer  des  Wassers, 
so  bleibt  man  erst  einige  Zeit  im  Serpentin^  der  als  grössere  Masse  die 
Nordseite  des  Thalkessels  von  Erosa  bildet;  dann  erscheint  Ralk  und 
glimmeriger  Quarzit,  und  nun  wieder  Serpentin  in  grosser  Ausdehnung. 
Auch  auf  dem  rechten  Ufer  treten,  nur  wenig  nördlich  vom  Weg  nach 
der  Furgge,  Felsen  und  Schutthalden  von  Serpentin  hervor,  welche  die 
ganze  untere  Gebirgsstufe  und  die  Grundlage  des  Dolomitgebirges  bilden. 
Ungefähr  in  der  Mitte  zwischen  Erosa  und  Langwies  hat  die  Plessur  die 
mächtigen  Ralkfelsen  durchbrochen,  welche  von  der  Rette  der  Rüpfen- 
fluh  nach  den  Churer- Alpen  übersetzen.  Der  Serpentin  überlagert  zum 
Theil  diesen  Ralk,  indem  er  sich  zwischen  ihn  und  den  höheren  Dolomit 
eindrängt;  bald  aber  zeigt  er  sich  auf  dem  rechten  Ufer  von  Neuem  als 


VON    DAVOS.  o5 

das  Tiefste.  Er  wird  liier  von  ungefähr  20  Fuss  mächtigem  rothem  Jaspis 
bedeckt,  aufweichen  eine  Thalstufe  folgt;  im  Hintergründe  dieser  Stufe 
erscheinen  Kalk-  oder  Dolomitfelsen.  Bis  nahe  an  Langwies  sieht  man 
diese  Yerhältnisse  fortsetzen,  und  der  Ralk  tritt  auch  wohl  an  den  vorde- 
ren Rand  der  Stufe,  so  dass  man  ihn  dem  Jaspis  unmittelbar  aufgelagert 
sieht. 

Von  Serbün,  am  Fusse  der  Strela^  steigt  man  durch  das  Thceli  steil 
aufwärts  zwischen  dem  Dolomit  des  Scheiehorns  und  des  Weissliorns ; 
zuerst  über  Weiden ,  dann  über  den  Schutt  der  beiden  Thalwände ,  bis 
man  den  unteren  Rand  der  Serpentinhalde,  den  Fuss  der  Todten-Alp , 
erreicht.  Röthlichbraune  und  schwarze  Schollen  bedecken  von  hier  an 
den  Gebirgsabhang  bis  auf  die  Höhe ,  wo  der  Rücken  sich  nach  der  Ca- 
sannaalp  hinübersenkt.  Auf  der  östlichen  Seite  dieses  steil  ansteigenden 
Thaies  sind  in  der  Höhe  der  Dolomit  und  die  ihn  unterteufenden  Quai'zite 
zurückgeblieben,  und  der  Serpentin  allein  bildet  auch  den  Ramm,  der 
das  Thäli  von  der  Schafalp  scheidet.  Auf  der  Westseite  grenzt  der  Ser- 
pentin an  die  gletscherähnlichen  Dolomite  des  Weisshorns. 

Reine  Gegend  in  den  Alpen  hat  diesen  Eindruck  der  Zerstörung  und 
düsterer  Einsamkeit  auf  mich  gemacht  j  wie  die  Todten-Alp j  wenn  man 
auf  der  oberen  Höhe  derselben  ihre  ganze  Ausdehnung  mit  einem  Blick 
umfasst.  Die  dunkle  Färbung  der  halbverwitterten  Trümmer  und  Schol- 
len, die  allgemeine  Dürre  des  tief  aufgelockerten  Erdreichs,  das  jeden 
Wassertropfen  begierig  einsaugt,  das  gänzliche  Ersterben  aller  Vege- 
tation wohl  fünf  Meilen  im  Umkreise,  die  zerborstenen  Gestalten  der 
Felskämme,  das  ist  nicht  gewöhnliche  alpinische  Natur  und  ruft  eher 
vulkanische  Schlackenfelder  in  die  Erinnerung  zurück.  Doch  wusste 
Escher  aus  Italien  und  Sicilien  keine  so  öde  Gegend  zu  nennen,  und  selbst 
zwischen  den  Puy's  der  Auvergne  fühlt  man  sich  nicht  so  einsam ,  so 
weit  entfernt  von  allem  organischem  Lehen. 

Die  rauhe  warzige  Aussenfläche  der  Serpentinschollen  lässt  kein  ein- 
faches Gestein  erwarten.  Wirklich  zeigen  sich  im  frischen  Bruche  in  der 
dichten  dunkel  schwärzlich  grünen  Grundmasse  hellere  grüne  Partien  von 


56  DIE  GEBIRGSMASSE 

blättrigem  Diallag ,  die  an  der  Aussenfläche  mit  bronzefarbiger  Yerwitte- 
rung  hervortreten  5  die  schlackenähnlichen  Warzen  dagegen  sind  im 
Innern  dicht  und  verrathen  durch  stärkere  Anziehung  der  Magnetnadel , 
als  die  übrige  Masse  äussert,  einen  grösseren  Gehalt  an  Magneteisen,,  das 
wir  jedoch  nirgends  deutlich  ausgesondert  fanden.  Spaltungsflächen  sind 
häufig  mit  fettartig  glänzendem,  grünlich  und  bläulich  weissem  Piki'olith 
bedeckt.  Einzelne  Stücke  erscheinen  gegen  die  Aussenfläche  hin  durch- 
scheinend, wachsglänzend,  und  gehen  in  eine  milchweisse  oder  ziegel- 
i'othe  Rinde  über ,  die  man ,  wenn  die  geringe  Härte  es  gestattete ,  für 
Chalcedon  halten  würde. 

Auf  dem  Kamm ,  der  von  der  obersten  Höhe  und  dem  Mittelpunkte 
der  Todten-Alp  sich  gegen  das  Schwarzhorn  zu  erstreckt,  werden  die 
Verhältnisse  mannigfaltiger.  Mehrere  Serpentinblöcke  zeigen  eine  höchst 
auffallende  Aussenfläche  (fig.  7).  Geradlinigte  gelbe  Adern  von  74  Linie 
Breite  zerthellen  sie  in  grössere  und  kleinere,  meist  drei-  und  vierseitige 
Figuren,  jede  Ader  ist  von  schwärzlich  grauen  Saalbändern  umgeben,' 
die  Fläche  der  Figuren  wird  von  feinen  Rissen  zerschnitten  und  trägt 
warzige,  gelblich  verwitternde  Erhöhungen.  Die  Hauptmasse  dieses 
Ueberzugs  scheint  Thonschiefer ,  die  gelben  Adern  aber  zeigen  sich  im 
Innern  als  Serpentin.  Ob  wohl  diese  Steinart,  wie  das  Wasser,  im 
Erstarren  eine  Ausdehnung  erleidet,  die  früher  gebildete  unreine  Kruste 
wieder  zerbricht  und  in  Spalten  und  Warzen  nach  Aussen  dringt? 

Mit  dem  Serpentin  verbindet  sich  nun  auch  stark  aufbrausender  hell- 
grauer und  weisser,  zum  Theil  auch  kirschrother  körniger  Kalk.  Grössere 
und  kleinere  Blöcke  sind  im  Serpentin  eingeschlossen,  der  seinerseits 
auch  von  weissen  Spathadern  nach  allen  Richtungen  durchsetzt  wird. 
Bald  tritt  noch  rother  Jaspis  als  neuer  Gemengtheil  hinzu,  in  Blöcken 
und  vielfach  gewundenen  Lagern,  oder  mit  Kalk  und  Serpentin  so  sehr 
verwachsen,  dass  es  unmöglich  wird  zu  entscheiden,  welche  Steinart 
die  umhüllte,  welche  die  umhüllende  sei.  In  dem  ganzen  fürchterlich 
zerrissenen  Felskamm  bis  zum  Schwarzhorn  ist  der  rothe  Jaspis  die  vor- 
herrschende Steinart;  in  locker  aufgethürmten  Massen  erhebt  er  sich  als 


VON    DAVOS.  57 

eine  schmale,  immer  mehr  zerfallende  Mauer  aus  weit  verbreiteten 
Trümmerhaufen. 

Wie  sonderbar,  dass  gerade  die  vom  Serpentin  umschlossenen  oder  an 
ihn  angrenzenden  Ralkmassen  keine  Talkerde  enthalten ,  während  rings 
um  die  Todte-Alp  herum  der  Dolomit  so  ausgezeichnet  auftritt!  Und 
ebenso  fanden  wir  es  obei'halb  Parpan,  und  in  den  Umgebungen  von 
Erosa;  ja  selbst  auf  Dörfli-Schafalp  besteht  der  Reil,  den  das  Scheiehorn 
zwischen  die  krystallinischen  Schiefer  hineindrängt,  aus  Kalk,  das  frei- 
stehende Scheiehorn  aber  aus  Dolomit.  Auch  der  Galestro  erscheint  nur 
auf  dem  oberen  Rücken  und  die  tieferen  Massen  sind  Bündtnerschiefer 
geblieben.  Es  ist  eine  Thatsache,  die  sich  in  der  ganzen  Ausdehnung  der 
Alpenkette  wiederholt,  in  der  Avestlichen  Schweiz,  in  Glarus,  in  Tyrol, 
dass  die  Umwandlung  vorzugsweise  die  äussersten  Massen  der  Sediment- 
gesteine ergriffen  hat. 

Die  Rauhheit  der  Formen  und  die  grausenerregende  Zerstörung  er- 
reicht endlich  ihren  höchsten  Grad  in  dem  Scliwarzhovn  ,  das  von  allen 
Seiten  wild  zerborstene  schwarze  und  rothe  Felsen  zeigt.  Weiter  nörd- 
lich folgt  ein  Gebirgsjoch,  das  die  Casanna-  von  der  P ersenna- Alp 
scheidet,  und  in  diesem  zeigt  sich  der  Serpentin  wieder  rein  von  aller 
Beimengung;  er  bildet  schwarze  Halden  und  tritt  nicht  mehr  in  Felsen 
liervor.  Auch  gegen  Laret  hin  und  unter  dem  Glimmerschiefer  und  Quar- 
zit  der  Schafalp  durch  bis  nach  Dörfli  zeigen  sich  noch  häufige  Halden, 
in  denen  bald  Serpentin,  bald  rother  Jaspis  und  Schiefer,  bald  Gemenge 
dieser  Steinarten  sichtbar  werden.  Im  Streichen  des  Fucoidenschiefers 
von  Persenna  findet  man  etwas  tiefer,  ganz  von  Serpentin  umschlossen, 
eine  beträchtliche  Partie  von  rothem  Schiefer  und  Quarzit,  die  man  wohl 
ohne  Bedenken  als  umgewandelte  Bündtnerschiefer  anerkennen  wird. 

Die  Casanna-Alp  war  in  alter  Zeit  berühmt  wegen  grossem  Goldreich- 
thum.  Der  ganze  Berg  hiess  es,  sei  voll  Adern  gediegenen  edlen  Metal- 
les. Nach  der  Analogie  anderer  Gegenden ,  in  denen  Serpentin,  Diorit, 
Quarzit,  Glimmerschiefer,  mit  diesem  eigenthümlichen  Formationstypus 
vorherrschen,  den  wir  in  den  Umgebungen  der  Todten-Alp  wiederfinden. 


38  DIE    GEEIRGSMASSE    VON    DAVOS. 

nach  den  Verhältnissen  am  Ural  z.  B.,  dürfte  die  Sage  allerdings  nicht 
ganz  grundlos  sein,  und  es  würde  in  der  Wissenschaft  keineswegs  als 
eine  isolirte  Thatsache  erscheinen,  wenn  sich  aus  den  Zuflüssen  der  Land- 
(juart,  des  Landwassers  und  der  Plessur,  die  in  jenen  Gebirgen  entsprin- 
gen, Gold-  und  selbst  Platinsand  auswaschen  liesse.  Nach  Aussage  der 
Alphirten  auf  Casanna  soll  eine  alte  Goldgrube  sich  beträchtlich  hoch  über 
den  Hütten  am  nördlichen  Abfall  des  Persennagebirges  befinden.  Ob  im 
Dolomit,  oder  im  Serpentin?  konnten  wir  nicht  ausmitteln ,  doch  blieb 
Letzteres  die  wahrscheinlichste  Annahme. 


ERRLAERUNG  DER  TAFELN. 


Tab.  I. 

Die  Hauptpunkte  des  Kaertchens  sind  aus  den  Karten  von  Keller  und  TFcerl  eingetragen, 
die  Gebirgszüge  und  das  übrige  Detail  des  Terrains  nach  eigenen  Situationszeiclinungen 
skizzirt  worden.  Der  noerdlichste  Theil  des  in  der  Beschreibung  dargestelhen  Gebietes,  wel- 
cher die  verschiedenen  Ausifeufer  der  Hochwangkette  gegen  die  Landquart  umfasst,  ist 
weggelassen  worden,   weil  er  in  geologischer  Hinsicht  geringes  Interesse  darbietet. 

Tab.  II. 

Fig.  I.  Diese  Ansicht  stellt  das  Uebergreifen  des  Glimmerschiefers,  Quarzits  und  der 
Hornblendgesteine  über  den  Petrefacten  führenden  Kalk  des  Weisshorns  und  der  Lenzeralp 
dar.  Der  letztere  erstreckt  sich  betrcechtlich  weiter,  als  die  Figur  es  darstellt,  gegen  das 
Rothhorn  zu,  so  dass  er  vielleicht  unter  demselben  durch  mit  dem  Kalk  des  Weisshorns  zu- 
sammenhoengt.  Dieses  erscheint  im  Verhaeltniss  zum  Rothhorn  zu  niedrig,  weil  die  Ansicht 
vom  Thalgrunde  aus  gezeichnet  wurde,  wo  die  hoeheren  Felsen  des  Weisshorns,  eben  so 
wie  die  Fortsetzung  des  Rothhorns  und  das  hoehere  Lenzer-Rothhorn ,  zurücktreten. 

Fig.  2.  Dieses  Profil  zeigt  am  linken  Ende  die  merkwürdige  Einlagerung  des  Dolomits 
der  Strela  zwischen  Glimmerschiefer ;  weiterhin  dann  die  Einkeilung  von  Kalk  zwischen 
(ineis  und  Glimmerschiefer,  sehnlich  den  Einkeilungen  im  Berner  Oberland.  Es  folgt  nun 
die  mannigfaltige  Reihe  dioritischer  und  gneisartiger  Gesteine,  die  bis  an  den  Serpentin  fort- 
setzen, der  ihre  Grundlage  bildet.  Der  Gedanke  liegt  nahe,  diese  Gesteine ^  so  wie  die 
BUccke  von  Kalk  und  rothem  Jaspis ,  die  im  Serpentin  selbst  vorkommen ,  als  umgewandelte 
Fucoidenschiefer  zu  betrachten,  und  vielleicht  ist  der  Serpentin  selbst  nur  ein  Produkt  der 
weiter  fortgeschrittenen  Umwandlung.  Am  ncerdlichen  Ende  des  Profds  ist  der  gangartige 
Gyps  von  Catschna  angedeutet  worden.  Sein  Verhaeltniss  zum  Serpentin  wurde  unbestimmt 
gelassen;  es  wird  indess  kaum  bezweifelt  werden,  dass  die  schwefelsauren  Fumarolen, 
denen  er  seine  Entstehung  verdankt,  aus  dem  naemlichen  Heerde  aufgestiegen  seien ,  in 
welchem  die  Umwandlung  der  übrigen  abnormen  Gesteine  dieser  Gegenden  vorbereitet 
worden  ist. 

Tab.  III. 

Fig.  3.  Dieses  ideale  Profil  ist  den  Profilen  von  H.  v.  Buch  über  Süd-Tyrol  nachgebildet. 
Der  Serpentin  tritt  in  der  ganzen  Gegend  an  so  vielen  Punkten  hervor ,  dass  man  an  seiner 


60 

allgemeinen  Verbreitung  in  der  Tiefe  nicht  wohl  zweifeln  kann.  Der  Diorit  ist  als  eine  i\Iodi- 
fication  des  Serpentins  betrachtet  worden.  Dagegen  haben  wir  nicht  gewagt,  den  Quarz- 
porphyr des  Kummerberges  mit  dem  Serpentin  in  Verbindung  zu  bringen.  Es  scheint  der- 
selbe hier  in  Bezug  auf  den  Serpentin  dieselbe ,  noch  problematische  Rolle  zu  spielen  ,  wie 
der  rothe  Quarzporphyr  zu  Lugano  und  Predazzo  in  Bezug  auf  den  dortigen  schwarzen 
Porphyr. 

Fig.  4-  Es  schneidet  dieses  Profil  das  vorige  beinahe  rechtwinklicht.  Auf  der  linken 
Seite  desselben  zeigt  die  regelmoessige  Auflagerung  von  Glimmerschiefer  und  Quarzit,  der 
oft  in  Gneis  übergeht,  auf  gewoehnlichen  Kalk  und  Fucoidenschiefer.  Der  Quarzit,  derauf 
der  rechten  Seite  des  Serpentins,  unter  dem  Kalk  und  Dolomit  des  Welschtobels  heraustritt, 
kann  vielleicht  als  die  Fortsetzung  des  vorigen  betrachtet  werden,  so  dass  hier  eine  sehnliche 
Trennung  der  Kalkmasse  durch  Quarzit  statt  fcende,  wie  am  Ende  des  Profils  durch  den 
rothen  Sandstein.  Es  ist  diesem  hier  ein  Kern  von  Porphyr  gegeben  worden,  obgleich  deut- 
licher ,  massiger  Porphyr  am  Sandhubel  nicht  hervortritt. 

Fig.  5.  Das  Vorkommen  des  Gypses  auf  Cotschna  ist  so  ausgezeichnet ,  dass  eine  be- 
sondere Darstellung ,  von  Mitternacht  aus  genommen ,  nicht  überflüssig  schien.  Die  Ge- 
steine, durch  welche  der  Gyps  aufsteigt,  sind  die  naemlichen,  die  wir  in  Fig.  a  dem  Ser- 
pentin aufgelagert  sehen.  Zugleich  erscheint  rother  Sandstein ,  so  dass  man  auch  auf  die 
JW-ehe  von  Porphyr  schliessen  kann. 

Fig.  6.  Dieser  Fucus  ist  das  charakteristische  Petrefact  für  die  Formation  des  Bündtner- 
schiefers  und  findet  sich  sowohl  in  der  Gegend  von  Erosa  und  im  Schalfick,  als  im  Prstligau 
und  in  den  Glarner  -  und  St.  Galler- Alpen.  Ob  er  als  identisch  mit  Fucus  aequalis  Brg. 
oder  einem  der  andern  Fucoiden  der  Kreide  zu  betrachten  sei,  wagen  wir  nicht  zu  ent- 
scheiden. 

Fig.  7.  Die  Figur  stellt  die  aufiTallende  Aussenflacche  mehrerer  Serpentinnester  auf  der 
Todten-Alp  dar.  Dieselben  zeigen  einen  thonschieferartigen  Ueberzug ,  der  nach  allen  Seiten 
zerborsten  ist ,  und  durch  diese  Sprünge  dringt  der  Serpentin  an  die  Oberfläche. 


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Tschicr.|scl.en 


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BESCHREIBUNG 


EINER 


NEUEN  EUROPAISCHEN 


FROSCHGATTlJ]\G, 

DISCOGLOSSUS. 


VON 

A.   OTTH, 

DOCT.    MED.    ET    CHIR.    IN    BERN. 


BESCHREIBUNG 

EINER  NEUEN  EUROPÄISCHEN  FROSCHGATTUNG. 
DISCOGLOSSUS  PICTUS. 


Auf  einem  aus  Wien  erhaltenen  Verzeichniss  sicilianischer  Reptilien 
fand  ich  zu  meiner  nicht  geringen  Yerwunderung  einen  Frosch  unter 
dem  in  keinem  mir  bekannten  erpetologischen  Werke  angeführten  Namen 
Pseudis  picta.  Obgleich  ich  aus  derselben  Quelle  mehrmals  sehr  will- 
kührlich  benannte  Reptilien,  z.  B.  unter  dem  Namen  Dendrolijas  sarda 
den  gemeinen  Laubfrosch  erhalten  hatte,  so  trieb  mich  dennoch  die  Neu- 
gierde, mich  selbst  zu  überzeugen,  ob  wirklich  in  der  europäischen 
Fauna  ein  Repräsentant  jenes  merkwürdigen  Geschlechtes  vorkomme, 
dessen  einzige  bisher  bekannte  amerikanische  Art,  nämlich  Pseudis  para- 
rfoxaWagl.,  dXs  Rana  paradojca  hinn.  und  Rana  piscis^lerian,  den 
altern  Naturforschern  so  viel  zu  schaffen  machte.  Ich  erhielt  bald  den 
fraglichen  Frosch,  und  obgleich  ich  die  von  Wagler  angegebenen  Renn- 
zeichen der  Gattung  Pseudis  nicht  alle  vorfand,  so  überzeugte  ich  mich 
dennoch  bald,  dass  ich  nicht  nur  eine  interessante  neue  Froschart,  son- 
dern wirklich  ein  neues,  im  System  zwischen  Rana  und  Pseudis  zu 
stellendes  Genus  vor  mir  hatte.  Von  den  wahren  Fröschen  unterscheidet 
sich  der  meinige  durch  die  scheibenförmige ,  nur  am  Rande  etwas  gelöste 
Zunge,  und  durch  das  verborgene  Trommelfell,  von  Pseudis  Wagl.  durch 
das  Vorhandenseyn  des  untern  Augenlieds  und  vorzüglich  durch  die  ganz 
verschiedene  Bildung  der  Füsse,  indem  an  den  Yorderfüssen  nicht  der 


NEUE  EUROPAEISCHE 


Daumen  den  drei  übrigen  Fingern  entgegensteht,  und  an  den  Hinter- 
füssen  die  drei  äussern  Zehen  nicht,  wie  bei  Pseudis,  von  gleicher  Länge 
sind.  Diese  auffallenden  Merkmale  berechtigen  neben  andern  weniger 
wichtigen  hinlänglich  zu  der  Aufstellung  einer  neuen  Gattung,  deren 
genauere  Beschreibung  hier  folgt. 

Ich  erhielt  den  Frosch  in  zwei  Exemplaren,  wovon  das  eine  ein  Mänii- 
chen,  und  wahrscheinlich  zur  Zeit  der  Begattung  getödtet  worden  ist, 
da  an  den  Vorderfüssen  ähnliche  schwarze  rauhe  Schwielen  befindlich 
sind,  wie  sie  im  Fi-ühling  besonders  an  unserm  braunen  Grasfrosch  be- 
obachtet werden.  Das  andere  scheint  ein  Weibchen  zu  seyn;  ersteres 
ist  schlecht  erhalten  und  ganz  entfärbt,  mochte  aber  auch  lebend  weniger 
deutlich  gefärbt  gewesen  seyn  als  das  Weibchen.  Schon  die  Rörperform 
weicht  von  der  unserer  beiden  gemeinen  Frösche  ab,  indem  der  Leib 
ziemlich  plattgedrückt ,  ohne  auffallenden  Höcker  auf  dem  Rücken ,  sich 
fast  gleichförmig  gegen  die  Schnauze  und  gegen  den  After  zuspitzt,  so 
dass  der  Kopf  vom  Rumpfe  nicht  unterschieden  ist.  Die  Vorderfüsse 
sind  sehr  kurz,  mit  vier  schlanken,  vorn  in  ein  callöses  Rnöpfchen  sich 
endigenden  Zehen,  wovon  der  zweite  von  Aussen  der  längste  ist.  Die 
Zehen  liegen  alle  in  einer  Fläche  einwärts  gekehrt.  Unter  der  Hand- 
fläche liegen  drei  länglichrunde,  wie  die  übrige  Handfläche  gefärbte  glatte 
Schwielen.  Beim  Männchen  ist  die  innere  dieser  Schwielen  beinahe  von 
der  Grösse  einer  Linse,  schwarz  und  rauh-,  die  innerste  Zehe  ist  eben- 
falls schwielig  aufgetrieben  und  an  der  Aussenseite  schwarz  und  rauh ; 
an  der  zweiten  Zehe  liegt  gegen  die  erste  hin  ein  nicht  erhöhter  schwarzer 
kleiner  Flecken.  Die  hintern  Extremitäten  sind  verhältnissmässig  kurz , 
die  Füsse  hingegen  lang,  die  Zehen  schlank,  beim  Männchen  beinahe 
bis  zur  Spitze  durch  Schwimmhäute  mit  winklich  eingeschnittenem  Rande 
verbunden;  beim  Weibchen  reichen  die  Schwimmhäute  nicht  bis  zur 
Hälfte  der  Zehen.  Die  Haut  ist  mit  wenigen  körnerförmigen  Wärzchen 
besetzt,  welche  gegen  den  After,  an  den  Oberschenkeln  und  an  der 
Stelle  der  Parotiden  dichter  stehen  und  etwas  grösser  sind.  Das  Trom- 
melfell ist  unter  der  Haut  verborgen  und  nur  als  eine  kleine  Yertiefung 


FROSCHGATTUNG.  5 

bemerkbar.  Die  Augen  sind  kleiner  und  bilden  weniger  erhabene  Höcker 
auf  dem  Kopfe  als  bei  unsern  Fröschen;  das  untere  Augenlied  ist  vor- 
handen, das  Sehloch  rund.  Die  Zunge  ist  scheibenförmig ,  rund,  hinten 
ein  wenig  abgestutzt,  mit  der  ganzen  Fläche  auf  dem  Kinn  angewachsen, 
nur  am  Rande  ein  wenig,  besonders  an  den  Seiten  und  hinten  abgelöst, 
so  dass  sie  wahrscheinlich  nicht  ausstreckbar  ist.  Ihre  Oberfläche  ist 
mit  deutlichen  Papillen  bedeckt.  Gaumen  und  Oberkieferzähne  sind  wie 
beim  gemeinen  Frosch,   der  Unterkiefer  zahnlos. 

Die  Färbung  der  in  Weingeist  aufbewahrten  Exemplare  mag  wohl 
bedeutend  von  derjenigen  der  lebenden  Thiere  verschieden  seyn ,  wahr- 
scheinlich sind  die  grauen  Stellen  ursprünglich  grün ,  und  die  weisslichen 
gelblichgrün ;  die  Beschreibung  und  Abbildung  bezieht  sich  indessen  nur 
auf  das  durch  Weingeist  entfärbte  Thier.  Die  Grundfarbe  ist  gelbüch- 
weiss ,  von  der  Nasenspitze  zu  jedem  Auge  läuft  ein  breiter  schwarzer 
Strich;  von  jedem  Augendeckel  läuft  eine  allmälig  breiter  werdende  asch- 
graue, mit  unregelmässigen  schwarzen  Flecken  eingefasste  Längsbinde 
über  den  Rücken,  die  sich  über  dem  After  wieder  zuspitzt.  Zwischen 
beiden  Binden  bleibt  ein  von  der  Nasenspitze  anfangender,  auf  derStirne 
ein  Kreuz  bildender  weisslicher  Strich  über  die  Mitte  des  Rückens  herab. 
Hinter  jedem  Auge  steht  ein  länglicher  breiter  Ohrenflecken,  als  Anfang 
einer  Reihe  allmälig  undeutlich  werdender  schwarzgrauer  Seitenflecken. 
Vorder-  und  Hinterfüsse  graulichweiss,  mit  schwärzlichen  unregelmässi- 
gen Flecken,  die  zum  Theil  unvollkommene  Querbinden  bilden.  Bauch- 
seite einfarbig,  gelblichweiss. 

Von  der  licbensart  ist  mir  nichts  bekannt.  Vaterland :  Sicilien  und 
Spanien,  wahrscheinlich  auch  Unter- Italien. 

Grossenverhältnisse:  des  Männchens,  des  Weibchens. 

Von  der  Schnauze  bis  zum  After     2  Zoll    6    Lin.  —  2  Zoll    4    Lin. 

Länge  des  Kopfs 87-  -  —                   7V2  - 

Breite  des  Kopfs loV^  -  —                  gV^  - 

Vordere  Extremitäten      ...i-      3      -  "  —  i-      i 


6  NEUE    EUROPAEISCHE 

Grössenverhältnisse :  des  Männchens,  des  Weibchens. 

Hintere  Extremitäten       ...     3  Zoll    4    Lin.     —     3  Zoll     i    Lin. 
Hinterfuss  von  der  Ferse  bis 

zur  Spitze  der  2ten  Zehe        .i-8-        —     1-7- 
Wahrscteinlich  übertrifft  im  ausgewachsenen  Zustande  das  Weib- 
chen das  Männchen  an  Grösse ;  die  angegebenen  Dimensionen  beziehen 
sich  nur  auf  meine  zwei  Exemplare. 

DIAGNOSE. 

Genus:    DISC OGLOSSUS. 

Similis  Rance,  sed  caput  minus  minusque  distinctiim j,  rostrum  sub- 
acutum;  truncus  ovatus  depressus;  antipedes  hreves  digitis  4  Uberis , 
scelides  breviores  digitis  5  palmatisj  secundo  longissinw ,  tribiis  interiori- 
bus  sensim  minoribiis ;  tympanuin  latens;  palpebra  inferior  conspicua^ 
dentes  maxill(B  et  palati,  mandibulce  nulli;  lingua  circularis  integra, 
mento  toto  adnataj,  margine  solnm  soliita. 

Species  DISCOGLOSSÜS  PICTUS. 

Corpore  papillis  parvis  sparsisj  in  palmarum  basi  tuberculis  tribus 
callosis;  sceliduni  digitis  vix  semipahnatis  in  femina,  membrana  fere 
ad  digitorurn  apicem  producta  in  mare.  Colore  fin  spir.  uin.J  dorsi 
obscuro  Seriebus  quatuor  macularwn  irregulariwn  nigrarum,  linen 
albida  a  fronte  cruciata  usque  ad  anum  in  medio  dorsi  descendente , 
lateribus  pedibusque  albidis  nigromaculatis ,  parte  inferiore  unicolore 
albido. 

An  diese  Beschreibung  schlicssc  ich  noch  eine  Muthmassunj,' ,  die, 
wenn  sie  sich  bestätigen  sollte,  die  Verwandtschaft  dieser  Galtung  mit 
Pseudis  noch  vergrössern  würde.   Durch  mündliche  Mittheilung  vernahm 


FROSCHGATTUNG. 


ich ,  dass  sich  im  August  im  Agnanosee  bei  Neapel  eine  Art  schon  ziem- 
lich grosser  Frösche  mit  starkem  Schwänze  in  Menge  finden.  Sollte  viel- 
leicht diess  Thier,  das  ich  leider  noch  nicht  erhalten  konnte,  die  ihrer 
letzten  Verwandlung  nahe  Larve  meines  Frosches  seyn,  so  hätte  derselbe 
auch  die  Eigenschaft  mit  Pseudis  paradoxa  gemein,  den  Schwanz  noch 
längere  Zeit  im  sonst  vollkommenen  Zustande  zu  behalten.  In  Daudins 
Abbildung  von  Rana  paradoxa  fand  mein  Bruder,  der  das  Thier  bei 
Neapel  beobachtet  hatte,  Avenigstens  auffallende  Aehnlichkeit  mit  demsel- 
ben. In  Kurzem  hoffe  ich  mich  selbst  von  der  Richtigkeit  dieser  Ver- 
muthung  überzeugen  zu  können. 


IVACHTRAG. 


Es  ist  hier  vielleicht  der  passendste  Ort,  die  Beschreibung  einer  zweiten  Species 
des  von  Hrn.  D''  Otth  in  der  vorhergehenden  Arbeit  aufgestellten  Genus  Discoglossus 
zu  geben,  die  ich  unter  mehreren  sardinischen  Reptilien,  die  Prof.  Gene  aus  Turin 
nach  Zürich  für's  dasige  Museum  sandte,  in  zwei  Exemplaren  fand.  Sie  waren  im 
beigelegten  Verzeichniss  unter  dem  Namen  Rana  Sarda  Gene  aufgeführt. 

In  Bern,  Neuchätel  und  Genf  hatte  ich  Gelegenheit,  mehr  als  ein  Dutzend  Exem- 
plare von  Discoglossus  pictus  Otth  zu  untersuchen ,  und  kann  daher  der  generischen 
Diagnose  noch  beifügen,  dass  die  Anzahl  der  Gaumenzähne  bei  Discoglossus  zahl- 
reicher ist  (8  —  g)  und  dieselben  nicht  auf  zwei  Haufen  zusammengedrängt  sind,  wie 
beim  Genus  Rana.  Die  Oeff'nungen  der  Nase  in  den  Gaumen  sind  gerade  vor  den 
Reihen  der  Gaumenzähne  und  nicht  neben  denselben,  wie  es  bei  den  Fröschen  der 
Fall  ist. 

Das  Exemplar,  nach  dem  ich  die  Beschreibung  entwerfe,  ist  ein  ausgewachsenes 
Männchen,  das  ziemlich  gut  erhalten  ist.  An  den  Vorderfüssen  befindet  sich  die 
sammtartige  schwarze  Schwiele,  Zeichen  der  Begattungszeit,  aber  nicht,  wie  bei 
Rana  temp.  grösstentheils  auf  dem  Daumen,  sondern  vorzüglich  auf  der  innersten 
Handschwiele.    Bei  meinem  Exemplare  ist  die  Schwiele  so  stark  entwickelt,  dass  sie. 


8  NEUE    EUROP.    FROSCHGATTUNG. 

ohne  genauere  Untersuchung,  als  fünfte  Zehe  betrachtet  werden  kann.  Die  Lage  der 
übrigen  Handschwielen  ist  wie  bei  Aljtes  obstetricans .  Die  Schwimmhaut  der  Hinter- 
füsse  reicht  beim  Männchen  nicht  so  weit  hinauf^  wie  bei  Discoglossus  pictus. 

Die  Haut  des  ganzen  Körpers  ist  mit  Körnchen  bedeckt,  die  ähnlich  denjenigen 
sind,  die  wir  bei  mehreren  Tritonen,  z.  B.  Triton  nycthimerus  Mich,  ganz  ausge- 
zeichnet finden.  Auf  dem  Rücken  und  an  den  Seiten  liegen  mehrere  grössere  und 
kleinere  Drüsen;  einige  von  der  Grösse  einer  Linse. 

Die  Farbe  (im  Weingeist)  ist  dunkelbraun,  besonders  gegen  den  After,  mit  klei- 
nen, unregelmässigen  schwarzen  Flecken.  Das  Hinterhaupt  ist  hell  gefleckt.  Bauch 
wie  bei  Rana  temporaria  L.  Es  scheint  mir  fast  das  nämliche  Verhällniss  bei  dieser 
Species  in  Vergleich  zu  Discoglossus  pictus,  wie  zwischen  Rana  esculenta  und  tem- 
poraria statt  zu  haben. 

Die  Zunge  ist  gefurcht,  am  hintern  Rande  etwas  mehr  frei  als  bei  Diso,  pictus , 
aber  durchaus  zum  Herauswerfen  nicht  tauglich.  Die  Grösse  und  die  äussere  Gestalt 
zeigt  bei  beiden  Species  solche  Verschiedenheit,  dass  sie  nicht  leicht  mit  einander  ver- 
wechselt werden  können. 

Grössenverhältnisse.    (Par.  Zoll.) 

Von  der  Schnauze  bis  zum  After i  Zoll  5  Lin. 

Länge  des  Kopfes 4    - 

Breite  des  Kopfes .         .         .  5    - 

Vordere  Extremitäten 1 1     - 

Hintere  Extremitäten  .         .         .         .         .         .         .         .  a-2- 

Hinterfuss  von  der  Ferse  bis  zur  Spitze  der  zweiten  Zehe  .  i    -      i     - 

Vaterland:  Sardinien,  wahrscheinlich  auch  die  übrigen  mediterranischen  Länder. 

Species  DISCOGLOSSUS  SARDUS. 

Corpus  dense  granosum,  glaudulisque  sparsam,  dorsum  fuscum  parvis  macu- 
lis ,   abdomen  ex  albo  flavicans.     Trunci  longit.   1  Z.  5  Z. 

J.  J.  TSGHUDI. 


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MOI^OGRAPHIE 


SCHWEIZERISCHEN  ECHSEN. 

VON 

d.  J.   TSCHVDI^ 


MONOGRAPHIE 

DER  SCHWEIZERISCHEN  ECHSEN. 


Es  scheint  vielleicht  manchem  Natm-forschei'  überflüssig ,  dass  hier 
noch  einmal  schon  längst  bekannte  Thiere  aufgezählt  und  beschrieben 
werden  sollen.  Diesem  Vorwurfe  zu  begegnen,  mögen  folgende  Gründe, 
die  mich  bewogen  haben  diese  Arbeit  zu  unternehmen,  hinreichend  seyn. 
Ich  gehe  nämlich  vor  allen  Dingen  von  der  Ansicht  aus,  dass  die  zoolo- 
gische Fauna  der  Schweiz,  die  mit  so  vieler  3Iühe  und  Aufopferung  von 
einigen  unserer  Naturforscher  bearbeitet  wurde ,  um  so  höheres  Interesse 
gewinnt ,  wenn  nach  und  nach  Monographien  einzelner  Familien  der  ver- 
schiedenen Thierclassen  geliefert  werden ,  und  auf  diese  Weise  eine  voll- 
ständige schweizerische  Zoologie  mit  der  Zeit  vollendet  wird,  welche 
diejenigen  Lücken  ausfüllt,  die  nothwendig  bei  der  blossen  Aufzählung 
der  Thiere  hin  und  wieder  entstehen  müssen. 

Für  die  Classe  der  Reptilien  besitzen  wir  schon  einen  schönen  Anfang 
in  dem  »Essai  sur  l'histoire  naturelle  des  serpents  de  la  Suisse,  par  J.  F. 
Wyder,  Lausanne  iSaS,»  der,  wenn  auch  nicht  tadellos  in  jeder  Be- 
ziehung, seiner  getreuen  Beschreibungen  wegen,  von  Werth  ist. 


M0K0GRA.PH1E 


ZAveitens  wünschte  ich  kritisch  genau  die  schweizerischen  Echsen 
zusammenzustellen,  um  auch  vorzüglich  auf  mehrere  Irrthümer,  deren 
sich  in  neuerer  Zeit  einige  Naturforscher,  besonders  in  Beziehung  auf 
Synonymik,  haben  zu  Schulden  kommen  lassen,  aufmerksam  zu  machen, 
und  endlich  einige  Entdeckungen  und  Beobachtungen  dem  bereits  Be- 
kannten beizufügen. 

Ohne  mich  lange  durch  Aufzählung  aller  Schriften,  in  denen  von 
Echsen  gehandelt  wird,  bei  der  Litleratur  aufzuhalten,  mache  ich  nur 
auf  die  trefflichen  Arbeiten  über  die  Eidechsen  von  Milne-Edwards  und 
Ant.  Duges  in  den  Annales  des  sc.  nat.  T.  16,  aufmerksam.  Erstere  Ab- 
handlung (Cahier  de  janvier  1829*)  ist  besonders  interessant  durch  die 
Ansichten  des  Verfassers  über  den  Werth,  den  die  Kopfschilder  der 
Eidechsen  bei  der  Charakteristik  der  Species  haben,  während  letztere 
sich  durch  so  genaue  Beschreibungen  der  einzelnen  Gattungen  auszeich- 
net, dass  fast  nichts  davon  zu  wünschen  übrig  bleibt.  Die  Abbildungen 
yon  Echsen  werde  ich  bei  jeder  einzelnen  Species  citiren. 


fc 


DER    SCHWEIZ.     ECHSEN. 


I.    EIKLEITEl^DE   BEMERKUI\GEI^ 

ÜBER  DIE  ECHSEN. 


Die  Echsen  fSaurij  haben  einen  mit  Schildern  bedeckten  Kopf,  die 
Zähne  sind  an  der  innern  Seite  des  Riefers  angeheftet,  theils  hohl,  theils 
dicht,  lind  mit  einer  Rinne  an  der  äusseren  Seite  versehen.  Die  Zunge 
ist  ziemlich  schlank,  bei  einigen  mehr  plattgedrückt,  ausdehnbar  und 
an  der  Basis  frei;  vollständige  Rippen  und  ein  Brustbein  sind  vorhan- 
den. Der  Körper  ist  bei  allen  ablang,  cylindrisch  und  mit  Schuppen 
bedeckt,  die  sich  bei  einigen  am  Bauche  zu  Schildern  entwickelt  haben. 

Dieses  sind  die  wesentlichen  Charaktere  einer  Familie  der  Rep- 
tihen ,  die  bei  uns  nie  eine  dem  Menschen  furchtbare  Grösse  erreichen , 
wie  es  bei  den  verwandten  Familien  in  den  südlichen  Himmelsstrichen 
der  Fall  ist.  Die  grössten  Exemplare,  die  wir  finden,  haben  eine  Länge 
von  22  —  24  Zoll  und  höchstens  i  72  Zoll  Breite.  Die  kleinsten  Species 
sind  ausgewachsen  nie  kleiner  als  3  Y2  Zoll. 

Der  Kopf  dieser  Thiere  ist  gewöhnlich  ein  wenig  zugespitzt,  etwas 
breiter  als  der  Hals,  der  Körper  länglicht,  rund;  der  Schwanz,  die 
Länge  des  Körpers  oft  bedeutend  übertreffend,  walzig  und  gegen  sein 
Ende  zu  sich  allmähg  verdünnend.  Der  Rumpf  ist  oben  immer  mit  klei- 
nen Schüppchen  bedeckt,  die  bisweilen  ganz  dicht  an-  oder  übereinander 
liegen,  und  eine  glänzende  platte  Fläche  bilden. 

Bei  den  meisten  unserer  Saurer  scheinen  die  Sinne  vortrefflich  ent- 
wickelt zu  seyn,  während  dem  sie  bei  andern  einen  sehr  bedeutenden 
Grad  von  Stumpfheit  verrathen.  Die  Zunge,  welche  bei  den  Echsen  wie 
bei  den  Schlangen  Tastorgan,  mithin  vollkommenstes  Gefühlorgan  ist, 
befindet  sich  in  steten  schwingenden  Bewegungen.    Gesicht  und  Gehör 


6  MONOGRAPHIE 

sind  bei  den  wahren  Eidechsen  sehr  fein,  was  durch  die  Nahrung,  die 
sie  vorzüglich  zu  sich  nehmen,  bestimmt  ist.  Sie  besteht  aus  Mücken, 
Fhegen,  SchUipfwespen ,  Heuschrecken  etc.  bei  diesen,  bei  denen  mit 
weniger  scharfen  Sinnen  versehenen  aus  Schnecken,  Würmern  und 
platten  Raupen.  Alle  Echsen  gebrauchen  die  Zähne  nur  zum  Festhalten, 
nie  zum  Kauen;  nur  selten  habe  ich  bemerkt,  dass  Eidechsen  grössere 
Rerfen  entzwei  bissen  und  dann  verschluckten. 

Da  grösstentheils  Thiere  ihre  Nahrung  ausmachen,  die  nur  an  heitern 
und  warmen  Tagen  herumschwärmen,  so  erscheinen  die  Echsen  auch  nur 
an  solchen  Tagen.  Bei  einem  heranziehenden  Gewitter  oder  bei  trübem 
und  regnerischem  Himmel  halten  sie  sich  unter  Steinen  verborgen.  Im 
Herbste  aber  verkriechen  sie  sich  in  Erdlöcher,  wo  sie  den  Winter  in 
gänzlicher  Erstarrung  zubringen.  Frühe  im  Frühling,  oft  schon  im  3Iärz, 
fangen  sie  an,  noch  ganz  staubig  und  kothig,  sich  zu  bewegen  und  träge 
an  die  Sonne  zu  kommen.  Erst  etwa  lo  bis  12  Tage  nach  ihrem  Er- 
wachen fängt  ihre  frühere  Lebhaftigkeit  und  sommerliche  Lebensweise 
an,  wenn  nicht  etwa  ein  später  Frost  sie  wieder  unter  die  Erde  treibt. 
Am  leichtesten  sind  daher  diese  Thiere  in  den  ersten  Frühlingstagen  zu 
fangen,  wenn  noch  gänzliche  Erschlaffung  sie  gebunden  hält 5  nur  ist 
es  bisweilen  schwierig,  sie  ihres  staubigen,  erdfarbigen  Aussehens 
wegen  zu  erkennen. 

Was  das  psychische  Leben  dieser  Thiere  betrifft,  so  steht  dem 
Forscher  kein  weites  Feld  zur  Bearbeitung  offen.  Nicht  in  hoher  Potenz 
besitzen  sie  den,  die  ganze  Natur  durchdringenden  Geist;  er  zeigt  sich  bei 
ihnen  wie  bei  den  übrigen  Classen  der  Reptilien  auffallend  vermindert  im 
Vergleich  mit  der  an  sie  angränzenden  höhern  Classe  der  Markthiere, 
und  deutlich  können  wir  die  Annäherung  desjenigen  Momentes  fühlen, 
wo  er  die  mit  einem  vollständigen  Nervensysteme  organisirten  Geschöpfe 
verlässt,  um  uns  bei  den  niedern  Thieren  als  Instinkt  mit  willkührlicher 
Bewegung,  entgegenzutreten. 

Da  das  Gehirn  der  Echsen  zu  den  relativ  grossesten  der  Reptilien^' 
gehirne  gehört,   so  finden  wir  auch  bei  ihnen  am  meisten  Intelligenz, 


DER    SCHWEIZ.     ECHSEN. 


die  bedeutendste  Denkkraft  unter  den  Reptilien;  wir  finden  sogar  bei 
einer  Abtheilung  von  ihnen,  wie  ich  weiter  unten  zeigen  werde,  Kunst- 
trieb, wenn  ich  nämlich  mit  diesem  Namen  das  unvollkommene  Resultat 
vielfacher  Anstrengungen  belegen  darf,  die  einzig  dahin  zielen ,  das  Leben 
dieser  Thiere  für  eine  Zeit  zu  sichern,  während  der  es  ohne  diese  Für- 
sorge wahrscheinlich  unwiederbringlich  verloren  ginge. 

Die  ausserordentliche  Schnelligkeit,  verbunden  mit  der  grossen 
Furchtsamkeit  der  Echsen  erschweren  es  dem  Naturforscher  sehr,  diese 
Thiere  lebendig  zu  erhalten,  denn  bei  dem  geringsten  Geräusch  ent- 
fliehen sie  und  verstecken  sich  in  die  Erdlöcher.  Um  sie  zu  fangen,  be- 
dient man  sich  am  besten  eines  Stockes ,  an  dessen  Ende  eine  Angel 
befestiget  ist.  An  diese  Angel  steckt  man  eine  lebendige  Mücke  und 
nähert  sie  langsam  der  Echse,  die  sogleich  nach  der  Lockspeise  springt 
und  sich  fängt. 

Einige  Verschiedenheit  bieten  uns  die  Saurer  in  Beziehung  auf  die 
Fortpflanzung  dar.  Die  Begattung  geht  im  April  oder  Mai,  an  sehr 
schönen  und  warmen  Tagen  vor  sich,  und  ist  entweder  nur  ein  momenta- 
nes Festhalten  oder  ein  langandaurendes  umschlingen.  Die  Eier  beste- 
hen aus  einer  zähen,  häutigen  Schaale,  einem  trüben  Eiweiss  und 
schwachgelbem  Dotter.  Bei  den  kleinern  Spezies  werden  sie  nur  so 
gross  wie  eine  grosse  Erbse ,  da  die  der  grössern  Exemplare  die  Grösse 
der  Taubeneier  erreichen.  Sie  werden  im  Juni  2  bis  3  Zoll  tief  in  weiche 
Erde  verscharrt  und  von  der  Sonne  bis  Mitte  August  ausgebrütet.  Um 
diese  Zeit  ist  der  Foetus  völlig  ausgebildet  und  sprengt  die  EihüUe,  um 
sogleich  für  seine  Nahrung  zu  sorgen.  Man  findet  daher  sehr  oft  um 
diese  Zeit  an  sonnigen  Erdstellen  verlassene  Eihüllen  in  bedeutender  An- 
zahl umherliegen.  Einige  Gattungen  lassen  jedoch  die  Eier  nicht  durcli 
unmittelbare  Einwirkung  der  Sonne  sich  entwickeln,  sondern  die  Weib- 
chen behalten  sie  so  lange  im  Leibe,  bis  der  Embrio  reif  ist.  Dann  erst 
legen  sie  dieselben,  und  die  Jungen,  durch  äussere  Einflüsse  geregt, 
fangen  an ,  sich  heftig  zu  bewegen  und  die  sie  umschliessende  Hülle  zu 
zerreissen.    Doch  lässt  sich  bei  den  einzelnen  Gattungen  dieser  Punkt 


8  MONOGRAPHIE 

besser  betrachten,  und  ich  will  jetzt  noch  einen  Blick  auf  das  merk- 
würdige Vermögen  dieser  Thiere ,  verloren  gegangene  Rörpertheile 
wieder  zu  ersetzen,  werfen,  und  daran  einige  Bemei-kungen  über  Krank- 
heiten, denen  sie  ausgesetzt  sind,  und  über  ihre  physische  Lebens- 
kraft, anschliessen. 

Wir  finden  nur  bei  wenigen  Ordnungen  der  Reptilien  ein  so  bedeu- 
tendes Reproduetionsvermögen,  dass  sich  verloren  gegangene  Organe 
wieder  vollständig  nachbilden ,  und  bei  ihnen  selbst  ist  diese  Gabe  nicht 
einmal  in  gleich  grossem  Maase  vorhanden.  Am  bedeutendsten  zeigt  sie 
sich  unstreitig  bei  den  geschwänzten  Fröschen,  weniger  stark  bei  den 
Echsen,  obschon  bei  diesen  wieder  mehr  als  bei  den  übrigen  Reptilien. 
Sie  beschränkt  sich  bei  ihnen  bloss  auf  die  Ergänzung  des  Schwanzes,  da 
bei  den  Tritonen  und  Salamandern,  ausser  dem  Schwanz,  die  Glied- 
massen, sogar  die  Augen  wieder  nachwachsen. 

Die  bedeutende  Kürze  der  Muskeln ,  die  die  einzelnen  Schwanzwirbel 
unter  sich  verbinden,  der  lockere  Zusammenhang  der  Wirbel  selbst,  und 
der  Umstand,  dass  die  Schwanzhaut  nicht  eine  einzige  fest,  zusammen- 
hängende Bedeckung  wie  bei  dem  übrigen  Körper  bildet,  sondern  nur  aus 
Quirlen  besteht ,  die  unter  sich  durch  ein  dünnes  Häutchen  zusammen- 
hängen, von  denen  jeder  einzelne  aus  zart  verbundenen  Schüppchen  be- 
steht, verbunden  mit  der  oft  ausgezeichneten  Länge  des  Schwanzes 
selbst,  setzt  diese  Saurer  täglich  der  Gefahr  aus,  den  Schwanz  ganz  oder 
theilweise  zu  verlieren.  Oft,  indem  sie  sich  spielend  durch  die  Dorn- 
gebüsche herumtreiben  oder  unter  Steine  sich  verkriechen,  besonders 
aber,  wenn  man  sie  beim  Fangen  am  Schwänze  fasst,  bricht  dieses 
Organ  entzwei ,  wahrscheinlich  ohne  bedeutenden  Schmerz  für  das  Thier. 

Der  Blutverlust  dabei  ist  sehr  gering,  oft  kaum  bemerkbar.  Das  ab- 
gebrochene Stück  bewegt  sich,  an  die  Sonne  gebracht  oder  auf  eine 
andere  Weise  heftig  aflicirt,  oft  noch  12  Stunden  nach  der  Trennung. 
Die  Wunde  an  der  Echse  trocknet  zu ,  die  Muskeln  schrumpfen  zusam- 
men ,  und  die  Muskeln  der  Reihe ,  vor  der  der  Bruch  statt  hatte ,  legen 
sich  nach  innen,   und  das  Nachwachsen  des  weggenommenen  Stückes 


DER    SCHWEIZ.     ECHSEN. 


9 


fängt  allmälig  an ,  indem  sich  zuerst  eine  grauliche ,  lederartige  Masse 
bildet,  von  der  ¥orm,  die  das  künftige  Stück  haben  wird.  Diese  ge- 
winnt immer  mehr  an  Consistenz,  indem  sich  im  Innern  derselben  ein 
Knorpel  bildet,  welcher  zuei-st  ganz  innig  mit  den  ihn  umgebenden 
Muskeln  zusammenhängt.  Wohl  zu  bemerken  ist,  dass  nie  die  ganze 
Länge  des  Schwanzes,  die  er  im  normalen  Zustande  hatte,  wieder  näch- 
erzeugt wird.  Je  näher  der  Schwanz  am  Körper  gebrochen  wurde,  desto 
länger  wächst  er  wieder  nach.  Nach  anhaltenden  Beobachtungen  habe 
ich  gefunden ,  dass  er  daselbst  sich  sogar  bis  auf  zwei  Drittel  der  ehe- 
maligen Länge  regenerirt,  Avährend  er,  in  der  Mitte  gebrochen,  nur 
zwei  Drittel,  und  am  Schwanzende  oft  nicht  einmal  die  Hälfte  der  frühe- 
ren Länge  erreicht. 

Man  kann  sogleich  einen  einmal  gebrochenen  Schwanz  erkennen ,  da 
er  vom  Bruch  an  gegen  das  Ende  schnell  dünner  wird,  und  die  Schuppen 
sowohl  in  Länge  als  Breite,  den  früheren  bedeutend  nachstehen.  Ueber- 
haupt  ist  die  Beschuppung  der  nacherzeugten  Schwänze  gewöhnlich  sehr 
unregelmässig  und  willkührlich.  Die  einzelnen  Schuppen  sind  oft  in  den 
gleichen  Ringeln  sehr  verschieden ,  und  stehen  krumm  und  schief  neben 
einander. 

Der  Ansicht  vieler  Naturforscher,  die  diese  Wiedererzeugung  für 
höchst  unvollkommen  halten  und  die  sagen,  diese  neuen  Schwänze  be- 
stehen nur  aus  verlängerten  Sehnenbüscheln  der  Muskeln  von  dem  Wirbel 
vor  welchem  der  Bruch  statt  fand,  und  der  sich  also  noch  am  Schwänze 
befindet,  kann  ich  nicht  beistimmen.  Es  ist  Avahr,  die  anatomische 
Untersuchung  zeigt  bei  ihnen  nicht  den  vollkommenen  Bau,  wie  bein 
Schwänze  im  normalen  Zustande,  doch  immerhin  keine  ganz  einfachen. 
An  der  Stelle  der  Wirbel  entsteht  ein  knorpliger  hohler  Cylinder, 
welchen  zähe  3Iuskelfasern  umhüllen ,  die  der  ganzen  Länge  des  neuen 
Schwanzstückes  hinreichen ,  mit  sehr  feinen  Nerven  und  unbedeutenden 
Blutgefässen  durchzogen  sind.  Wir  haben  hier  also  ganz  die  nämlichen 
Theile,  wie  beim  vollkommenen  Schwänze,  mit  dem  einzigen  Unter- 
schiede,  dass  die  knorplige  Röhre  und  die  Muskelfasern  nicht  in  ein- 


10  MONOGRAPHIE 

zelne  Wirbel  und  Wirbelmuskeln  abgetheilt  sind,  sondern  in  langen, 
ganzen  Strängen  auslaufen.  Sehr  selten  verlieren  die  Echsen  einen  Theil 
des  nachgewachsenen  Schwanzes,  indem  durch  den  bedeutenden  Zu- 
satiimenhang  der  einzelnen  Theile  dem  Ganzen  mehr  Verbindung  gegeben 
ist;  es  braucht  sogar  Gewalt,  einen  solchen  completirten  Schwanz  zu 
zerreissen. 

Bricht  der  Schwanz  einer  Echse,  ohne  dass  ein  Stück  davon  verloren 
geht,  so  wachsen  beide  Stücke  wieder  zusammen,  aber  es  entsteht  eine 
wulstige  Anschwellung,  die  sogleich  die  Stelle  des  Bruchs  erkennen  lässt. 
Spaltet  man  den  Schwanz  der  Länge  nach  und  verhindert  das  Zusammen- 
wachsen der  beiden  Theile,  so  rundet  sich  jeder  von  ihnen  ab,  und  es 
bilden  sich  auf  diese  Weise  zwei  Schwänze.  Diese  Theilung  kann  auch 
natürlich  seyn,  und  es  ist  keine  Seltenheit ,  Eidechsen  mit  einem  doppel- 
ten oder  dreifachen  Schwänze  zu  sehen.  Es  sind  bis  jetzt  noch  keine  ge- 
nügenden Untersuchungen  angestellt  worden ,  ob  diese  neuen  Schwanz- 
enden primitiver  oder  secundärer  Bildung  seyen.  Professor  Duges  fAn. 
des  sc.  not.  T.  XYI,  p.  368)  glaubt,  sie  entstehen  durch  gleichzeitige 
J-Viedererzeugungj,  indem  er  annimmt,  dass  da,  wo  doppelte  Schwänze 
vorkommen,  der  Rest  des  Schwanzes  bei  seiner  ersten  Theilung  oder  bei 
seinem  Bruche  durch  irgend  einen  Zufall  tief  in  die  Länge  eingefurcht 
wei'de.  Moquin  (^An.  des  sc.  nat,  ibid.  p.  36g,  note)  will  bei  einem 
nur  halb  gebrochenen  Schwänze  schon  Spuren  eines  neuen  zweiten 
Schwanzes  an  der  Stelle  des  Bruches  gesehen  haben.  La  Cepede  spricht 
auch  von  vollständigen  Wirbeln  in  einem  der  beiden  Schwänze. 

Ich  glaube,  Duges  3Ieinung  darf  nicht  unbedingt  angenommen  wer- 
den, da  es  auch  Exemplare  von  Eidechsen  gibt,  die  einen  gedoppeltea 
Schwanz  haben,  bei  dem  offenbar  nie  ein  Bruch  statt  hatte.  Ich  erkläre 
mir  die  verschiedenen  Ansichten  so:  es  kann  sehr  leicht  möglich  seyn, 
dass  durch  eine  Längenspalte  an  einem  Schwänze  und  durch  verhindertes 
Zusammenwachsen  der  gelrennten  Theile ,  ein  doppelter  oder  dreifacher 
Schwanz  entstehen  kann ,  von  dem  ein  Theil  secundärer  Bildung  anzu- 
gehören scheint,  und  der  andere  offenbar  primitiver  Formation  ist,  oder 


DEU    SCHWEIZ.     ECHSEN.  11 

auch,  dass  alle  Theile  die  Struktur  der  nachgebildeten  Schwänze  zeigen. 
Es  kömmt  vorzüglich  darauf  an,  wie  die  Spaltung  statt  findet;  trennt 
der  Schnitt  die  Wirbelkörper  in  der  Mitte ,  so  verwachsen  auf  der  Seite, 
wo  der  Schnitt  geschah,  die  Theilungen  der  einzelnen  Wirbel,  und  bei 
oberflächlicher  Untersuchung  scheinen  sie  nur  unarticulirte  Cylinder  zu 
seyn,  oder  der  Schnitt  kann  die  Wirbel  ganz  wenig  oder  nicht  berühren, 
wodurch  das  Resultat  La  Cepede's  zum  Vorschein  käme,  dass  nämlich  ein 
Schwanzende  vollständige  Wirbel  hat,  da  das  andere  spätere  Eildung 
zeigt.  Wir  finden  gewöhnlich,  dass  ein  Schwanzende  stärker  als  das 
andere  entwickelt  ist,  was  also  wieder  der  Yermutlmng,  als  sei  ein 
Stück  primitiver  Bildung,  Raum  gibt.  Es  sind  mir  noch  nie  Exemplare 
vorgekommen,  bei  denen  alle  Schwanztheile  gleichzeitiger  Bildung  waren, 
ich  will  damit  nicht  sagen,  dass  diese  Abnormität  nicht  möglich  sey ,  wo 
sie  aber  dann  Abnormität  im  wahren  Sinne  des  Wortes  ist ,  wie  wir  sie 
ja  auch  zuweilen  bei  Säugethieren  finden. 

Andere,  vollkommenere  Organe  als  der  Schwanz,  z.  B.  die  Extremi- 
täten etc.,  regeneriren  sich  nicht  mehr  vollständig  bei  den  Eidechsen; 
ein  abgeschnittener  Fuss  wächst  nie  mehr  nach,  aber  auch  nicht  ganz 
stumpf  zu,  sondern  verlängert  sich  in  eine  Spitze  und  zeigt  auf  diese 
Weise  wenigstens  eine  Neigung  zur  Complettirung  des  verloren  gegange- 
nen Theils.  Was  die  Regeneration  einzelner  Nerven  betrifft,  so  habe  ich 
eine  Reihe  von  Versuchen  gemacht,  die  alle  ein  günstiges  und  schnelles 
Resultat  zeigten.  Im  Allgemeinen  habe  ich  gefunden,  dass  sich  die  Ver- 
suche über  Wiedererzeugung  am  besten  gegen  das  Ende  Juni's  und  im  Juli 
anstellen  lassen,  wenn  man  die  Echsen  wohl  nährt,  und  ihnen  besonders 
das  Wasser  nicht  abgehen  lässt,  dessen  sie  in  dieser  Zeit  mehr  als  die 
unverwundeten  gebrauchen.  Bei  schlechtem  Wetter  oder  spärlicher  Nah- 
rung verzögert  sich  jedoch  die  Ergänzung,  ganz  auffallend  aber  wo  beide 
hindernden  Umstände  sich  vereinigen,  und  man  bemerkt  oft  nach  3  Mona- 
ten kaum  eine  Spur  vom  neuen  Organ ,  während  unter  günstigen  Ver- 
hältnissen sich  in  i8 — 'lo  Tagen  bedeutende  Stücke  regeneriren. 


12  MONOGRAPHIE 

Nur  zwei  Mal  hatte  ich  Gelegenheit,  krankhafte  Affectionen,  die  nicht 
von  früheren  Verwundungen  herrührten ,  zu  beobachten ;  das  eine  Mal 
nämlich  einen  krätzenartigen  Ausschlag  über  den  ganzen  Körper  des 
Thieres,  der  sehr  hartnäckig  lange  dauerte  (bei  Podarcis  muralis).  Das 
andere  Mal  fand  ich  einige  Eidechsen  (Lacertoe  agiles J,  die  mit  dem 
Rotze  behaftet  schienen.  Es  zeigte  sich  um  die  Nasenlöcher  eine  scharfe, 
zähe,  kleberige,  weisslich-braune  Flüssigkeit,  die  fortwährend  in  sehr 
geringer  Quantität  aus  der  Nase  floss.  Die  Echsen  waren  träge  und 
schlaff,  luid  zogen  sich  immer  in  entfernte  Ecken  des  Gefässes  zurück, 
wo  sie  sich  mit  geschlossenen  Augen  ganz  still  verhielten ;  sie  frassen 
nichts,  tranken  hingegen  häufig  und  starben  nach  einigen  Tagen.  Zwei 
andere  Eidechsen,  die  ich  im  nämlichen  Gefässe  hatte,  und  die  früher 
ganz  munter  waren,  wurden  offenbar  von  den  Kranken  angesteckt,  denn 
sie  gingen  in  kurzer  Zeit  am  nämlichen  Uebel  leidend  drauf.  Die  leben- 
den, vorzüglich  aber  die  todten  Exemplare,  verbreiteten  einen  höchst 
unangenehmen  süsslichen  Geruch,  so  dass,  bevor  mehrfache  Reinigung 
mit  dem  Gefässe,  worin  sie  sich  aufgehalten,  vorgenommen  wurde,  sich 
kein  Thier  mehr  in  demselben  wohl  befand.  Zu  bemerken  ist,  dass  ich 
diese  Eidechsen  in  einer  Erdhöhle  auf  torfigem  Boden  fand. 

Hin  und  wieder  findet  man  Eidechsen  mit  schorfigen  kleinen  Aus- 
wüchsen am  vordem  Theile  des  Körpers,  die  von  Parasiten  herrühren, 
welche  sich  auf  den  Eidechsen  aufhalten.  Diese  Parasiten,  die  zu  dem 
Genus  Ixodes  Latr.  fCjnor/Ketes  Herrn. J  zu  gehören  scheinen,  sitzen, 
gewöhnlich  am  Halse  oder  unter  den  Vorderschultern  der  Eidechsen, 
wahrscheinlich  damit  sie  von  der  Schnauze  dieser  Thiere  nicht  erreicht 
oder  weggestossen  werden  können.  Ich  habe  zwei  Species  dieser  3Iilben 
in  bedeutender  Individuenzahl,  vorzüglich  auf  Podarcis  muralis  gefun- 
deu,  was  auffallend  ist,  da  sich  diese  Species  fast  nur  an  kahlem  Gemäuer 
aufliält  und  sich  weit  seltener  auf  Gebüsche  oder  in's  Gras  wagt,  als  die 
andern  Gattungen. 

Es  ist  bekannt,  dass  die  Echsen  ein  sehr  zähes  Leben  haben,  und 
nach   heftigen  Verwundungen,    nach    der  Wegnahme  sehr   wichtiger 


DER    SCHWEIZ.     ECHSEN.  15 

Organe ,  sogar  nach  gänzlicher  Zertheilung  oft  noch  unbegreiflicfi  lange 
vegetiren,  um  so  merkwürdiger  ist  es  daher,  dass  sie  gegen  Hitze,  Kälte 
und  Gifte  so  empfindlich  sind.  Yon  einer  Menge  von  Versuchen  und 
Beobachtungen  die  ich  über  diesen  Gegenstand  angestellt  habe,  will  ich 
nur  einige  Resultate  herausheben.  Die  Eidechsen,  die  bei  gehörigem 
Luftzuge  ganz  leicht  die  bedeutendste  Hitze  ertragen  können ,  sterben  in 
einem  Glase ,  wo  die  Luft  nur  von  einer  Seite  Zutritt  hat ,  bei  +18  — 
22°  R.  an  der  Sonne.  Schon  bei  +17°  werden  sie  schlaff  und  sitzen  mit 
geschlossenen  Augen  still;  steigt  "die  Wärme  um  einige  Grade,  so 
I  scheinen  sie  ohnmächtig  zu  werden  und  in  diesem  Zustande  zu  sterben ; 
''  denn  ausser  einem  Zungenherausstrecken  habe  ich  auch  nicht  die  ge- 
ringste Bewegung  wahrnehmen  können,  die  dem  Tode  vorherging, 
nachdem  die  Thiere  einmal  in  diesen  Zustand  der  Betäubung  gefallen 
waren . 

Von  4-  7°  —  2°  R.  fallen  sie  in  Erstarrung;    einer  grösseren  Kälte 

ausgesetzt,  müssen  sie  unterliegen  *).    Die  Kälte  aßicirt  diese  Thiere  um 

so  mehr,  da  sie  einen  so  geringen  Grad  eigenthümlicher  Wärme  besitzen. 

Es  ist  eine  mei'kwürdige  Erscheinung  bei  der  Classe  der  Reptilien,   dass 

die  beiden  grossen  Abtheilungen,  in  die  sie  zerfallen,  die  Harthäuter  auf 

der  einen ,  die  Schleimhäuter  auf  der  andern  Seite  sidh  gegen  Hitze  und 

Kälte  so  auffallend  verschieden  zeigen.    Indem  die  ersteren  immer  bei 

—  5°  sterben,    können  die  letzteren  ohne  den  mindesten  Schaden   bei 

9  Monaten  im  Eise  eingefroren  bleiben ,  und  nicht  nur  die  erwachsenen 

Individuen,    sondern  auch  ihre  Larven  in  den  ersten  Stadien  der  Ent- 

i    Wickelung;   was  in  der  That  schwer  zu  erklären  ist,    wenn  wir  nicht 

j'  annehmen,    dass  bei  diesen  Thieren  beim  Eintritt  der  Kälte  eine  be- 

ii  deutendere  Schleimabsonderung  statt  habe,  als  gewöhnlich,   welche  als 


Völlig  muss  ich  hier  der  Ansicht  des  Hrn.  von  Charpentier  beistimmen,  der,  als  Haupt- 
ursache, warum  die  grüne  Eidechse  {Lacerla  viridis  Daud.)  seit  einigen  Jahren  nicht  mein 
so  häufig  wie  sonst  zu  Bex  vorkommt,  den  strengen  Winter  von  1829  auf  1830  annimmt, 
während  welcher  Zeit  gewiss  eine  grosse  Anzahl  Thiere  dieser  besonders  gegen  Kälte  empfind- 
lichen Species  in  ihren  Lochern,   wenn  sie  nicht  tief  genug  gegraben  waren,   erfroren. 


li  MONOGRAPHIE 

eine  dichte  Schicht  das  ganze  Thier  umgibt,  und  ohne  Z^veifel  ein  be- 
deutender Wärmehalter  ist. 

Die  Empfindlichkeit  gegen  die  Gifte  anbelangend,  bieten  sich  uns 
einige  interessante  Yerhältnisse  dar.  Blausäure  und  Arsenik  zeigen  nicht 
entfernt  die  nämliche  Wirkung,  wie  bei  den  höheren  Thieren.  Eine 
starke  Dosis  concentrirter  Blausäure,  wovon  V'^'el  eine  Ratze,  V^oiel  einen 
Adler  tüdtete,  liess  längere  Zeit  keine  Einwirkung  auf  Echsen  spüren, 
und  erst  nach  mehreren  Stunden  erfolgte  der  Tod.  Dasselbe  Verhältniss 
findet  bei  Arsenik  etc.  statt.  Tabakssaft,  Schnupftabak,  Tollkirschen, 
Schierlingsaufguss,  tödtet  sie  viel  schneller,  am  wirksamsten,  aber  sind 
die  thierischen  Gifte.  Schon  Laurenti  stellte  über  diesen  Punkt  Versuche 
an,    die  ich  wiederholte  und  grösstentheils  bestätiget  fand. 

Ein  Viperbiss  tödtet  Eidechsen  fast  momentan.  Einige  Lacertcn  agiles, 
die  ich  nöthigte,  Tritonen  zu  beissen,  oder  denen  ich  den  ätzenden 
Schleim  der  Haut  dieser  Thiere,  oder  von  Salamandern  und  Unken  in  den 
Gaumen  brachte,  bekamen  Schwindel  und  Lähmungen,  und  starben 
immer.  Andere  Eidechsen ,  denen  ich  Milch  aus  den  Parotidendrüsen 
von  Bufo  cinereus  L.  einimpfte,  wurden  sogleich  unwohl  und  starben 
an  Zuckungen  in  Zeit  von  wenigen  Stunden.  Wir  sehen  also  das. auf- 
fallende Resultat,  dass  auf  diese  Thiere  die  animalischen  Gifte  den  gröss- 
ten  Einfluss  haben ,  dann  die  vegetabilischen ,  und  in  dritter  Reihe  erst 
die  mineralischen.  Eine  vergleichende  Berechnung  der  Wirkungen  zeigte 
mir,  dass  wir  die  Verhältnisse  der  Wirksamkeit  dieser  Gifte  ungefähr 
dui'ch  die  Zahlen  ausdrücken  können  1:8:7. 

Ich  will  hier  noch  einige  Worte  über  die  geographische  Verbreitung 
der  Echsen  und  über  ihr  Verhältniss  zu  den  übrigen  Ordnungen  der 
schweizerischen  Reptilien  hinzufügen. 

Die  horizontale  Verbreitung  der  Echsen  bietet  uns  wenig  Auffallen- 
des im  Allgemeinen  dar,  und  es  ist  vor  der  Hand  genug,  zu  wissen, 
dass  sie  in  der  ganzen  ebenen  Schweiz  vorkommen.  Das  Vorherrschen 
oder  Zurücktreten  der  einzelnen  Genera  nehme  ich  besser  bei  der  An- 
gabe derselben  vor.    Sie  bilden  ungefähr  einen  Vierttheil  der  gesamraten 


DER    SCHWEIZ.     ECHSEN.  lo 

Reptilien  der  Schweiz,  und  einen  Fünftel  derjenigen,  die  in  der  Ebene 
vorkommen.  Wichtiger  aber  ist  ihr  verticaler  Verbreitungsbezirk;  denn 
sie  steigen  unter  allen  Ordnungen  dieser  Classe  am  höchsten  in  die  Alpen 
hinauf.  Während  die  Nattern  ungefähr  in  einer  Höhe  von  45oo  Fuss, 
die  Vipern  und  Kröten  bei  6200  F.,  die  Frösche  und  Molche  etwas  über 
7000  F.  Höhe  zurückbleiben,  so  findet  man  immer  noch  Eidechsen  auf 
sonnigen  Rainen  sitzen  und  sich  nach  spärlicher  Nahrung  umsehen.  Die 
bedeutendste  Höhe,  von  der  wir  mit  Bestimmtheit  wissen  dass  noch 
Eidechsen  vorkommen,  ist  von  Hrn.  Profess.  Heer  ausgemessen  worden. 
Er  fing  nämlich  oberhalb  Sponda  longa,  in  der  Nähe  des  Umbrells,  in 
einer  Höhe  von  9184  F.  ü.  M.  eine  Zootoca  pjrrhogastra  Wagl.  Nicht 
gar  selten  finden  wir  die  nämliche  Species,  die  sowohl  Bewohnerin  der 
collinen  Region  als  auch  der  Hochgebirge  ist,  in  einer  Höhe  von  7  bis 
8000  F.  Wenn  wir  bedenken,  dass  bei  9000  F.  Höhe  mehr  als  9  3Ionale 
tiefer  Schnee  liegt,  und  dass  sich  Mücken,  Fliegen  und  Coleoptern,  die 
ihre  Nahrung  ausmachen,  nur  selten  hier  herauf  verirren,  so  ist  es  nicht 
leicht  zu  begreifen,  wie  diese  Thiere  ihr  kümmerliches  Dasein  fristen 
können,  da  sie  in  der  Ebene  mit  den  ersten  warmen  Frühlingssonnen- 
strahlen erscheinen  und  bis  im  October  munter  bleiben.  Von  einer  Höhe 
von  3ooo  F.  an  bilden  die  Echsen  etwas  weniger  als  einen  Drittel,  bei 
4000  F.  einen  Sechstel,  in  der  Höhe  von  6000  F.  einen  Fünftel,  in  der 
Höhe  von  7000  F.  die  Hälfte  aller  Reptilien,  und  von  8000  F.  an  treten 
sie  uns  nur  einzig  noch  entgegen.  Die  Individuenzahl  steht  mit  der  Höhe 
in  umgekehrtem  Verhältnisse,  daher  finden  wir  sie  in  den  Hochgebirgen 
nur  einzeln  und  ziemlich  selten*). 


Bis  jetzt  gehen  uns  gäiizlicli  Untersuchungen  über  die  geographische  Verbreitung  der  Rep- 
tilien ab,  obgleich  wir  durch  sie  zu  sehr  schönen  Resultaten  geführt  werden,  besonders 
^^enn  wir  sie  relatiy   7,uin   geographischen  Vorkommen  der  übrigen  Thiere  nehmen. 


16  MOJNOGBAPHIE 

II.    SPECIELLER    THEIL. 


BESCHREIBUNGEN   DER   ECHSEN. 

Die  schweizerischen  Saurer  zerfallen  in  zwei  sehr  natürliche  Grup- 
pen, die  sich  wieder  durch  ihre  Rörperform  auffallend  von  einander 
unterscheiden ;  daher  leicht  mit  wenigen  Worten  charakterisirt  werden 
können. 

1.  Gruppe.    WAHRE  EIDECHSEN.    (Lacerta.) 

Die  Schuppen  sind  vom  Körper  abstehend,  der  Schwanz  ist  deutlich 
unterschieden.    Vier  Füsse. 

2.   Gruppe.    SCHLEICHECHSEN.     (Anguis.) 

Schuppen  fest  am  Körper  anliegend,  sehr  platt,  Kopf  und  Schwanz 
nicht  unterschieden.    Keine  äussern  Gliedmaassen. 

Von  jeder  dieser  Gruppen  haben  wir  nur  ein  Genus,  von  letzterem 
Genus  sogar  nur  eine  Species. 

Das  Genus,  welches  die  erste  Gruppe  bildet,  heisst  Lacerta;  der 
Name  ist  gewiss  allen  Naturhistoiikern  bekannt,  da  mit  demselben  Linne 
alle  Amphibien,  vom  Grocodill  bis  zu  den  Molchen  (Frösche,  Schild- 
kröten und  Schlangen  ausgenommen),  bezeichnete,  und  er  überhaupt  in 
den  meisten  Naturgeschichten  für  Schulen  und  den  altern  Faunen  in 
einer  ungebührlich  weiten  Ausdehnung  genommen  wird.  Erst  wissen- 
schaftlich strenge  wurde  dieser  Name  von  Cuvier  und  Daudin  den 
wahren  Eidechsen  beigelegt.  Da  der  Zahnbau  bei  ihnen  ziemlich  ver- 
schieden ist,  glaubte  Wagler  (System  der  Amphibien),  dieses  Genus  ia 
mehrere  Geschlechter  trennen  zu  müssen,  und  bildete  daher  die  Generaj 
Lacerta,  Zootoca,    Podarcis.     Da  jedoch  die  angegebenen  Charaktere 


DER    SCHWEIZ.    ECHSEN. 


nicht  scharf  genug  sind,  um  wirkliche  Genera  festzustellen,  so  lässt  man 
sie,  wie  es  Wiegmann  f Herpetologia  mexicana)  that,  besser  unter 
einem  Genus  Zßcer/ö  vereiniget,  und  macht  die  Wagler'schen  Sippen  zu 
Subgenera. 

I.  Genus.    LACERTA  Cuv. 

Der  Kopf  ist  oberhalb  mit  grossen  Schildern  bedeckt,  an  der  Seite 
mit  kleinen  oder  mit  Schuppen.  Der  Unterkiefer  ebenfalls  mit  zwei 
Reihen  grosser  Schilder,  die  nach  vorn  convergiren.  Die  Rehle  ist  be- 
schuppt, kann  aufgeblasen  werden,  und  ist  vom  Thorax  durch  eine  Haut- 
falte geschieden,  die  durch  8  bis  lo  kleine  Schildchen  gebildet  wird. 
Die  Nasenlöcher  liegen  seitlich  weit  nach  vorn.  Der  Mund  steigt  gegen 
das  Hinterhaupt  zu,  stark  empor.  Das  Trommelfell  ist  sichtbar,  der 
Rücken  mit  nebeneinander  liegenden  Schuppen  bedeckt;  der  Bauch  mit 
6  Reihen  Schildern,  wovon  die  beiden  innersten  und  äussersten  die 
kleinsten  sind.  Der  Schwanz  besteht  aus  Schuppenquirlen.  An  jedem 
Fasse  sind  fünf  Zehen,  wovon  jeder  mit  einem  starken  Nagel  versehen 
ist.    Sie  haben  Schenkelwarzen  *). 


*;  Alle  früheren  Herpetologen ,  oft  jetzt  noch  die  französischen  Naturforscher,  legten  einen  sehr 
grossen  Werth  auf  die  Anzahl  der  sogenannten  Schenkeldrüsen  bei  den  Eidechsen,  und 
gebrauchten  sie  immer  als  specifisches  Kennzeichen ,  besonders  finden  wir  diess  in  Merrem's 
Classification  der  Amphibien,  der  auf  ein  so  veränderliches  Kennzeichen  sehr  grosse  Rück- 
sicht nahm,  und  die  Farbe,  die,  wie  ich  an  einem  andern  Orte  zeigen  werde,  bei  den 
Eidechsen  ein  Hauptmoment  ist ,  durchaus  unbeachtet  liess.  Da  die  Zahl  dieser  Warzen  bei 
verschiedenen  Individuen  einer  einzigen  Gattung  um  6  bis  7  differirt,  so  ist  leicht  einzu- 
sehen, dass  bei  der  Diagnosis  der  Eidechsen  kein  Werth  darauf  zu  legen  sei.  Ueber  den 
Zweck  dieser  Organe  finden  wir  schöne  Beobachtungen  von  Hrn.  D"^  Otth  in  Bern,  in  Tiede- 
mann's  Zeitschrift  für  Physiologie,  Bd.  5,  101  ff.,  niedergelegt,  wo  er  die  Ansicht  aus- 
spricht, diese  Organe,  die  von  vielen  Physiologen,  vorzüglich  von  Cuvier,  Lej.  d'anat. 
comparee,  fälschlich  für  Flüssigkeiten  absondernde  Drüsen  gehalten  werden,  dienen  dem 
Männchen  während  der  Begattung  zum  Festhalten  an  der  glatten  Haut  des  Weibchens.  Er 
weist  die  Construction  dieser  Papillen  nach,  die  aus  einem  ge.wöLbten,  in  der  Mitte  durch- 
bohrten Schildchen    und    einem    darunter   liegenden  kleinen   festen    Körperchen   bestehen. 


18  MONOGRAPHIE 

1.  Suhgenus.    LAGERT A  Wagl. 

Die  Schläfen  sind  mit  unregelmässigen  Schuppen  bedeckt ,  die  Bauch- 
schilder rhombisch,  fest  anliegend.  (Vordere  Zähne  am  Zwischenkiefer- 
knochen 9,  im  Oberkiefer  38,  im  Unterkiefer  5o  Zähne.  Im  Gaumen 
sind  22  —  24  einfache  konische  Zähnchen.   Wagl.) 

1.  Species.    LAGERT A  FIRIDIS.    Daud. 
Die  grüne  Eidechse. 

Der  Ropf  dieser  Eidechse  ist  von  mittlerer  Grösse ,  und  verhält  sich 
zum  Rumpfe  wie  2  :  5  bis  i  :  3,  seine  Breite  zur  Länge  wie  1:2.  Die 
Schilder  sind  stark  ausgedrückt,  das  Stirnschild  bedeutend  entwickelt, 
das  Hinterhauptschild  klein,  verschwindet  oft  gänzlich.  Die  Schuppen 
zAvischen  den  Augen  und  den  Ohren,  besonders  in  der  Augengegend, 
wachsen  zu  Schildern  an.  Unterkieferschilder  sind  fünf  Paare,  von 
denen  das  dritte  Paar  zu  divergiren  anfängt.  Das  Halsband  besteht  aus 
8  bis  9  rautenförmigen,  unbedeutend  gezähnelten  Schildern,  von  denen 
das  mittelste  das  grösste  ist. 


Beim  Weibchen  ist  dieses  Körpeichen  von  Aussen  nicht  sichtbar,  beim  Männchen  hin- 
gegen ragt  es  kegelförmig  zugespitzt  aus  der  Oeffnung  des  Schildchens  heraus,  wächst  kurz 
vor  der  Begattung  an,  nach  welcher  es  sich  wieder  allmäUg  zurückzieht.  Während  der 
Begattung  selbst  klammert  sich  das  Männchen  vermittelst  dieser  Erhabenheiten  fester  an  das 
Weibchen. 

Auffallend  ist  es  jedoch,  dass  sich  bei  mehreren  Genera  von  Echseu,  (.lie  eine  viel  glattere 
Korperbedeckung  als  die  Eidechsen  haben ,  sich  heine  Schenkelwarzeu  vorfinden ,  bei  andern 
keine  an  den  Schenkeln,  sondern  nur  wenige  am  After  oder  am  Ende  des  Bauches,  wieder 
bei  einigen  nur  einzelne  an  den  Schenkeln  und  nicht  in  langen  regelmässigen  Reihen,  wie 
gewohnlich ,  was  mich  alles  auf  die  Ansicht  führte,  als  seien  die  stärker  entwickelten  Sclienkel- 
warzen  bei  den  männlichen  Individuen,  als  bei  den  weiblichen,  während  der  Begattungs- 
zeit, weniger  positiv  nützende  Organe  als  Zeichen  der  Brunst,  wie  wir  diess  bei  vielen 
Vögeln  in  der  starken  An3ch\vellung  des  Kammes  oder  dem  Vorhandenseyn  zierlicher  Schwanz- 
federo,  und  bei  den  männlichen  Tritonen  i«  der  Gegenwart  des  Rüchenkamms  während 
dieser  Zeit  finden. 


DER    SCHWEIZ,     ECHSEIS-.  |9 

Die  Schuppen  am  Rücken  sind  viereckig,  stumpf  gekielt  über  ein- 
ander hegend.  Die  Brustschilder  sind  fünfeckig  und  polygonisch,  die 
Bauchschilder,  gewöhnlich  in  sechs  Reihen,  sind  viereckig.  Die  Schwanz- 
wirbel bestehen  an  der  Schwanzwurzel  aus  lanzetförmigen ,  kaum  merk- 
hch  gekielten  Schuppen,  die  gegen  die  Mitte  und  das  Ende  zu  eine  regel- 
massige, länglichte,  fünfeckigte  Gestalt  haben.  Die  Spitze  der  vorher- 
gehenden bedeckt  immer  die  Basis  der  nachfolgenden.  Der  Schwan, 
übertrifft  die  ganze  Länge  des  Körpers  um  mehr  als  das  Doppelte.  Die 
grüne  Eidechse  ist  gewöhnlich  8-10  Zoll  lang,  doch  erreicht  sie  eine 
Grosse  von  15-17  Zoll  und  ist  die  grösste  Form,  unter  der  uns  die 
schweizerischen  Eidechsen  entgegentreten.  Ihre  Farbe  besteht  aus  einem 
sehr  schonen  Smaragdgrün  über  den  Rücken  und  die  vordere  Hälfte  des 
Schwanzes,  die  hintere  geht  in's  Grauliche  oder  Braune,  der  Bauch 
und  die  untere  Seite  der  Extremitäten  in's  Gelbliche  über.  Die  Färbun- 
ist  jedoch  nicht  sehr  constant;  wir  kennen  mehrere  genau  getrennte 
Varietäten.  ^ 

ite  Varietät:  ist  blaulichgrün  oder  apfelgrün. 

3te  Varietät:  Bei  dieser  sind  nur  die  Extremitäten  von  oben  und  der 

Seite  gelb,  der  Bauch,   überhaupt  die  ganze  untere  Seite  ist 

grünlich,  Kopf  und  Schwanz  braun.    Rücken  sehr  schön  grün. 

3te  Varietät:    Auf  schmutzig  grünem  Grunde  über  den  Rücken  und 

den  Kopf  sind  eine  grosse  Menge  kleine  periweisser  Punkte. 

Bauch  gelblich. 

4te  Varietät:  Oben  grün,  unten  weisslich;  auf  dem  Rücken  sind  grosse 

tiefschwaize  Fldcken,  die  Querbänder  bilden.   Der  Schwanz  ist 

^  schwärzlich.    Diese  Varietät  ist  eben  so  schön,  als  selten. 

Ae  Varietät:  Obenher  braun,  an  den  Seiten  und  der  innern  Seite  der 

Extremitäten  grünlich ;  Bauch  gelblich.     Von  jeder  Seite  des 

Kopfes  läuft  zum  Schwänze  hin  eine  weisse  Linie,  auf  deren 

jeder  Seite  ein  aus  grössern  oder  kleinen  schwarzen  Punkten 

bestehender  Strich  läuft.    Diese  Eidechse  wurde  fälschlich  von 

Schinz  (Naturgesch.  der  Amphibien  pag.  100,  Tab.  37.)  als 


20  MONOGRAPHIE 

.   eigene  Species  untei*  dem  Namen  Lacerta  bistriata  aufgeführt. 
Sie  ist  nur  sehr  constante  Varietät. 
6te  Varietät.  Blassgrün,  oft  schwärzlich  grün  auf  dem  Rücken,  weiss-' 
lieh  grün  am  Bauche,  mit  vier  weissen  Längestreifen  längs  des 
Rückens  und  der  Seiten,   die  bis  an  die  Mitte  des  Schwanzes    i 
hinreichen.     Die  Zunge  ist  schwärzlich.     Die  von  Duges  ge- 
machte Bemerkung  fand  ich  bestätiget,  dass  diese  Varietät  nur 
bei  weiblichen  Individuen  bemerkt  werde.  Nur  glaube  ich  noch 
beifügen  zu  müssen,  dass  ich  der  Ansicht  bin,  dass  die  grossen 
Exemplare,  die  von  dieser  Varietät  gefunden  werden,  dennoch- 
junge  Individuen  sind ,   die  unter  gewissen  günstigen  Verhält- 
nissen schnell  heranwuchsen;  denn  die  Beschuppung  des  Kör-, 
pers,  die  Schilder  auf  dem  Kopfe,  den  Extremitäten  und  dem 
Bauche  zeigen  in  ihrer  Consistenz  noch  die  nämliche  Weich- 
heit  und    Ilalbentwicklung,    wie    wir  diess    bei  den  jungen 
Thieren  dieser  Familie  finden;   oder  wenn  das  nicht  ist,  so 
sind  es  vielleicht  zur  Fortpflanzung  untüchtige  Weibchen.  Doch. 
möchte  ich  die  Zoologen  aufmerksam  machen,  meine  Ansicht 
näher  zu  prüfen  und  in  ihren  Sammlungen ,  besser  aber  noch  in 
der  freien  Natur,  Untersuchungen  darüber  anzustellen.   Dieses 
sind  die  in  der  Schweiz  vorkommenden  Varietäten  der  Lacerta 
viridis  D.   Andere  führt  noch  Duges  Z.  c.  p.  874  seq.,  an. 
Im  Weingeiste  werden  fast  alle  durch  Häutung  bläulich,  und  bei  dei 
eigentlichen   Lac.    viridis    kommen   nach  Wegnahme   des   Epidermii 
schwarze  nnd  weisse  Punkten  zum  Vorschein. 

Nur  in  der  südlichen  Schweiz  linden  wir  diese  Eidechse,  wo  sie  dal 
Maximum  der  daselbst  vorkommenden  Lacerten  bildet,  wie  im  Tessinj 
Wallis,  Waadt  etc.  Sie  lebt  aber  nicht  nur  einzig  an  sonnigen  Hügelnj 
wie  einige  fälschlich  glaubten,  sondern  sie  steigt  ziemlich  hoch  in  di# 
Berge  hinauf,  bis  zu  einer  Höhe  von  4000  Fuss,  also  beinahe  bis  in  di« 
subalpine  Region. 

In  der  Schweiz  ist  sie  auf  der  nördlichen  Seite  der  Gotthardt-Gebirgs 


i 


DER    SCHWEIZ.    ECHSEN.  21 

kette  noch  nie  gefunden  worden.    Ihre  Fortpflanzung  ist  noch  nicht  ganz 
genau  beobachtet,  wird  jedoch  nichts  Abweichendes  zeigen. 

Die  Nahrung  der  Lacerta  viridis  besteht  vorzügUch  aus  Fliegen, 
Heuschrecken,  Schwebfliegen,  Kerfen,  sogar  Schnecken  und  Würmern^ 
auch  frisst  sie  andere  junge  Eidechsen. 
Synonima : 

Lacerta  viridis.  Gessn.,  Aldrov.,  Ray,  Daud.  und  die  neuern 

Autoren. 
Seps  variiiSj  viridis,  sericeus.  Laurenti. 
Seps  ccendescens.    Seba  thes. 
The  green  Lizard.   Gray. 

Ldzard  a  deux  raies.  L.  veH  piquete.  L.  sojeux.  Daud. 
Lacerta  tiliguetta  Cet.  Lacerta  chloronotus  Fitz.  Lac.  sicula, 

sind  alles  nicht  constante  Yarietäten. 
Die  grüne  Eidechse.  Sturm. 
Zu  den  besseren  Abbildungen  gehören  folgende:  die  in  Sturm's  Fauna, 
in  Buonaparte's  Fauna  italica^  in  Meissner's  Museum  für  Natur- 
geschichte N"  6,  Daudin's  hist.  nat.  des  rept.  etc.  Schlecht  sind 
sie  hingegen  in:  Razumofski  hist.  nat.  du  Jorat  1.  Desmarest 
Fauna  francaise  (hier  ist  auch  die  Ldzard  soyeux  sehr  schlecht 
abgebildet).    Schinz  Naturgesch.  der  Amphibien  Taf.  87.  etc. 

2.  Species.     LACERTA  AGILIS.  Linii. 
Die  gemeine  Eidechse.  Götz. 

Der  Ropf  dieser  Echse  ist  kürzer  und  gedrängter  als  bei  der  vori- 
gen ,  sein  Verhältniss  zum  Rumpfe  wie  2:7,  das  der  Breite  zur  Länge 
5  :  8.  Die  Schnauze  ist  ziemlich  rund,  von  oben  schief  abgeplattet.  Das 
Stirnschild  ist  gross ,  das  Hinterhauptschild  klein ,  aber  immer  vorhan- 
den ,  wenn  auch  nur  rudimentär  *) .    Die  Schläfen  sind  mit  Schildchen 

''  Wie  wenig  durchgreifend  constante  CharalUere  die  Kopfschilder  darbieten,  zeigen  Fig.  1.   2. 
der  Tafel  I.    Bei  Fig.   1  fehlt  das  scutum  internasale  gänzlich ,   die  sculo  fronlo-nasalia  sind 


22  MONOGRAPHIE 

und  Schuppen  bedeckt  und  stark  hervortretend.  Das  Ohr  liegt  weiter 
nach  unten  als  bei  den  vorhergehenden.  Das  Halsband  besteht  aus 
8 — lo  unregelinässigen  Schildchen.  Fünf  Paar  Unterkieferschilder, 
deren  Convergenz  beim  dritten  beginnt,  sind  da.  Halsfalte  oft  unmerk- 
lich. Brust  und  Bauchschilder  wie  bei  der  vorigen  Species.  Die  Rücken- 
schuppen sind  sehr  unregelmässig,  ablang,  meistens  stumpf,  oft  fünf- 
eckig, schwach  gekeilt  und  neben  einander  liegend.  Seitenschuppen 
regelmässiger,  viereckig,  in's  Ovale  übergehend.  Schwanzschuppen  völlig 
wie  bei  Lacerta  viridis  D.  Der  Schwanz  selbst  ist  zweimal  so  lang  wie 
der  Körper,  und  rasch  sich  zuspitzend.  5  —  6  Zoll  ist  die  gewöhnliche 
Länge  dieser  Eidechse,  die  jedoch  bis  auf  8  V^  Zoll  steigen  kann.  Die 
Männchen  sind  immer  dicker,  stärker  und  kürzer,  da  die  Weibchen  uns 
hingegen  mehr  die  schlanken  und  zarten  Formen  darbieten ,  die  die  Eid- 
echsen charakterisiren . 

Auch  die  Farbe  ist  bei  beiden  Geschlechtern  sehr  verschieden.  Das 
Männchen  ist  auf  der  oberen  Seite  des  Kopfes,  gewöhnlich  nur  bis  ein 
wenig  vor  die  Augen,  über  den  Rücken  .und  den  Schwanz  hin  und  an 
der  obern  Seite  der  hintern  Extremitäten  graulichbraun ,  in's  Röthlich- 
braune  übergehend,  mit  zwei  hellen  Streifen,  die  diese  Farbe  begränzen; 
auch  ist  gewöhnlich  das  breite  Rückenband  mit  dunkelbraunen  oder 
schwarzen  Flecken,  die  in  regelmässigen  Reihen  liegen,  bedeckt.  Die 
Schnauze,  die  vordem  Extremitäten,  die  vordere  innere  Seite  der  Hinter- 
füsse  und  die  Bauchseiten  sehr  schön  grün,  vom  Gelblichgrünen  in's 
Schwärzlichgrüne  spielend,  mit  vielen  schwarzen  Punkten.  Die  Kehle, 
der  Unterleib  und  die  untere  Seite  des  Schwanzes ,  die  jedoch  immer  ein 
wenig  bleicher  ist,  hellgrün,  schwarz  gefleckt.  Das  Weibchen  ist  am 
ganzen  obern  Körper  und  an  den  Seiten  röthlichbr^un ,  gegen  den  Bauch 
hin  in's  Graulichblaue  übergehend;  über  die  Mitte  des  Rückens  hin  läuft 
ein  dunkler  Streifen,  der  sich  am  Schwänze  fortsetzt,  längs  diesem  ist 


sehr  stall;  entwicUclt,  das  scut.  nccipilale  wird  nur  durch  drei  Schuppen  angedeutet.  Fig.  2. 
ist  das  sculum  internasale  gedoppelt.  Das  scMum  occipilale  el}enfalls  stark  entwickelt.  BeMe 
Exemplare  finden  sich  in  der  Privatsamnilung  des  Hrn.  D'  Otth  in  Bern. 


DER    SCHWEIZ.     ECHSEN.  23 

wieder  ein  heller  Strich,  auf  den  ein  dunkler  folgt.  Alle  diese  Streifen 
setzen  sich  am  Schwänze  fort,  sind  aher  nicht  auffallend  hervortretend. 
Diese  braune  Farbe  ist  mit  vielen  unregelmässigen  kleinern  und  grös- 
sern dunkelbraunen  und  schwarzen  Flecken  untermischt.  Bauch  und 
Kehle  sind  grünlichgelb,  oft  sehr  schön  schwefelgelb.  Das  Innere  der 
Füsse  ist  schmutzigbraun.  Schon  die  Jungen  der  Lacerta  agilis  lassen 
ihrer  Farbe  nach  auf  ihr  Geschlecht  schliessen.  Die  Farbe  der  männli- 
chen Exemplare  ist  tiefgrün,  der  weiblichen  gelblichbraun.  Beide  sind 
aber  durch  eine  grosse  Menge  runder,  heller  Flecken,  die  von  einem 
dunklen  Ringe  umgeben  werden,  über  den  Rücken  charakterisirt.  Da 
die  Farben  dieser  Species  äusserst  mannigfaltig  sind  und  sehr  verschie- 
dene Abweichungen  und  Uebergänge  zeigen,  so  ist  es  schwierig,  so  be- 
stimmt geschiedene  Varietäten,  wie  bei  der  vorigen  Gattung  aufzustellen, 
und  ich  kann  mit  Bestimmtheit  nur  eine  einzige  mehrmals  genau  von  mir 
beobachtete  Varietät  angeben. 

V^arietcet:  Ropf  oben  braun,  über  den  Rücken  läuft  ein  tiefschwarzes 
Band,    das  von   zwei   weisslichgrauen   Streifen   eingeschlossen 
wird.    Die  Seiten  sind  schwarz,  am  Bauch  in's  Tiefgrüne  über- 
gehend,   mit  einer   Reihe    weisser    Punkte  und   Ringe.     Der 
Schwanz  ist  mit  8  Längestreifen  von  abwechselnd  dunkler  oder 
heller  Farbe  bedeckt,  Kehle  und  Bauch  sind  schmutzigweiss. 
Diese  sehr  schöne  Varietät  fand  ich  nicht  selten  im  Canton  Glarus, 
aber   immer    nur    an   männlichen  Individuen.     Ob    der   Seps  stellätus 
Schrank,   Lacerta  erythronota  St.,   wie  Carl  Buonaparte  in  der  Fauna 
italica  annimmt,  nur  Varietät  von  Lacerta  agilis  ist,  wage  ich  nicht  zu 
entscheiden,  da  mir  die  Gelegenheit  fehlte,   erstere  zu  untersuchen.    Ist 
sie  nur  Varietät,  so  muss  man  sie  jedenfalls  unter  die  constanten  Varie- 
täten zählen  *) . 

Als  Abnormität  besitze  ich  von  Lacerta  agilis  ein  männliches  Exem- 


*)  Erst  vor  Kurzem  sah  ich  in  Neuchatel  den  Seps  stellätus,  und  l;onnte  mich  von  der  richti- 
gen Ansicht  Buonaparte's  volÜsommen  überzeugen. 


24  MONOGRAPHIE 

plar,  bei  welchem  der  ganze  hintere  Theil  des  Kopfes  statt  mit  Schil- 
dern, mit  Schlippen  bedeckt  ist.  Der  Weingeist  verändert  die  gemeine 
Eidechse  bedeutend,  da  durch  Häutung  im  Branntwein  das  Dunkelgrüne 
in's  Gelblichgrüne,  das  Braun  in  Grau,  das  Grün  in  Blau  sich  um- 
wandelt. 

f^oigt  gibt  in  seiner  Naturgeschichte  3te  Abtheil.,  spec.  Zoologie, 
AmpViibien,  p.  38  ff".,  an,  die  Lacerta  agilis  komme  in  vielen  Farben- 
varietäten vor,  wesshalb  man  irrig  mehrere  Arten  (montana,  atra, 
crocea,  arenicola  etc.)  daraus  gemacht  habe.  Ferner  sagt  der  nämliche 
Naturforscher  l.  c.  p.  89  von  der  Mauereidechse,  sie  sei  bisweilen 
lebendiggebärend,  und  setzt  p.  56  die  gemeine  Blindschleiche  zu  den 
Schlangen. 

Solche  Irrthümer  und  Nachlässigkeiten  würden  keine  Beachtung, 
noch  weniger  eine  Widerlegung  verdienen,  wenn  sie  sich  nicht  in  einem 
Werke  vorfänden ,  das  in  den  Händen  eines  grossen  Theils  des  gebilde- 
ten Publicums  ist,  und  das  zur  Belehrung  und  zum  Nachschlagen,  nicht 
aber  bloss  zur  Belustigung  durch  Aufzählung  von  Anekdoten  dienen 
soll,  so  will  ich  hier  nur  mit  kurzen  Worten  zeigen,  dass  der  Verfasser 
mit  ein  wenig  mehr  üeberlegung  die  angeführten  üniüchtigkeiten  hätte 
vermeiden  können. 

Die  Lacerta  montana,  atra  und  crocea  bilden  zusammen  eine  Gruppe 
von  Eidechsen,  die  sich  ganz  auffallend  durch  die  Beschuppung  des 
Körpers  von  der  gemeinen  Eidechse  unterscheiden ,  vorzüglich  aber  durch 
die  relativen  Körperverhältnisse.  Erstere  drei  haben  nie  Gaumenzähne, 
da  Lacerta  agilis  deren  bis  auf  24  besitzt;  eben  so  ist  auch  der  Aufent- 
haltsort, so  wie  ihre  geographische  Verbreitung,  besonders  aber  die 
Fortpflanzung,  wie  wir  weiter  unten  sehen  werden,  bei  diesen  Eid- 
echsen durchaus  verschieden. 

Lacerta  muralis  gebährt  durchaus  nie  lebendige  Junge ,  sondern  legt 
immer  Eier.  Wahrscheinlich  ist  hier  eine  Verwechslung  mit  der  Lacerta 
crocea  vorgegangen.  •  I 


DER    SCHWEIZ.    ECHSE>-.  25 

Was  noch  die  Stellung  der  Blindschleichen  bei  den  Schlangen  be- 
trifft, so  ist  es  wirklich  unbegreiflich,  dass  ein  Naturforscher  in  unsern 
Zeiten  noch  ein  Thier,  das  mit  den  Schlangen  durchaus  weiter  nichts 
gemein  hat,  als  einen  cylinderförmigen  Leib,  dahin  setzen  konnte.  Mit 
dem  nämlichen  Rechte  kann  der  Regenwurm  bei  den  Schlangen  seinen 
Platz  finden  und  die  Walle  zu  den  Fischen  gezählt  werden. 

Die  Lacerta  agilis  ist  nur  Bewohnerin  der  Ebenen  und  der  coUinen 
Region  und  findet  sich  vorzüglich  in  der  nördlichen  und  mittleren 
Schweiz  häufig  an  Hecken  und  Steinen,  wo  sie  ihrer  Nahrung,  die  aus 
Fliegen  und  Heuschrecken  etc.  besteht,  nachgeht.  In  der  südlichen 
Schweiz  findet  sie  sich  vorzüglich  in  Wiesen.  In  Dorngebüschen  treiben 
sie  sich  besonders  gern  umher,  wobei  ihnen  der  lange  Schwanz,  den  sie 
als  Balancierstange  gebrauchen,  vorzügliche  Dienste  leistet  5  sie  gebrau- 
chen ihn  auch,  trotz  seiner  grossen  Gebrechlichkeit,  als  Wickelschwanz. 

Bei  schlechtem  Wetter  halten  sie  sich  verborgen  und  verkriechen  sich 
im  October  in  etwa  2  Zoll  lange  und  einen  Zoll  breite  Röhren,  die  sie 
von  Innen  mit  Gras  und  Erde  verstopfen.  Es  ist  mir  nie  gelungen,  mehr 
als  ein  Individuum  in  einer  solchen  Röhre  zu  finden,  und  zwar  nur  alte 
Thiere;  ich  kann  daher  nicht  sagen,  wie  und  in  was  für  Höhlen  die 
Jungen  überwintern.  Im  Frühling  kommen  sie  frühe  zum  Vorschein j  so 
hat  es  schon  Jahre  gegeben,  dass  ich  deren  in  der  ersten  Woche  des 
März  fand;  andere  musste  ich  in  der  nämlichen  Zeit  ausgraben,  die  ich 
kreisförmig  daliegend,  den  Kopf  beim  After,  noch  halberstarrt  sah.  Im 
April,  gewöhnlich  aber  erst  im  3Iai,  begatten  sie  sich  an  sonnigen  Tagen. 
Im  Juni  legt  das  Weibchen  die  Eier.  Die  Zahl  derselben  fand  ich  nie 
unter  9,  nie  über  i3.  Gewöhnlich  sind  es  10 — 'ii  ziemlich  grosse, 
an  beiden  Enden  abgestumpfte  gleichförmige  Cylinder. 

Ich  glaube  das  Eierlegen  geschieht  gewöhnlich  während  der  Nacht 
oder  am  3Iorgen  früh,  wenn  die  Erde  noch  stark  vom  Thau  befeuchtet 
ist,  da  die  trächtigen  Weibchen  bei  mir  in  der  Gefangenschaft  sich  immer 
während  dieser  Zeit  ihrer  Eier  entledigten ,  und  mir  von  einem  genauen 
Beobachter  versichert  w^urde,   eine  weibliche  Lacerta  agilis  habe  erst 

4 


26  MONOGRAPHIE 

ihre  Eier  gelegt,  nachdem  sie  mit  dem  Munde  eine  bedeutende  Quantität 
Wasser  auf  den  Boden  des  Gefässes  getragen  habe.  Zur  Entwickehmg 
des  Eies  ist  eine  massige  Feuchtigkeit  durchaus  nothwendig,  sonst 
schrumpfen  sie  zusammen  und  trocknen  auf.  Die  Beobachtung  ,  dass  die 
frischgelegten  Eier  im  Finstern  phosphorisziren ,  fand  ich  bestätiget.  Die 
Bemerkung  Septfontaine's  in  La  Ceped's  Naturgeschichte,  dass  die  Lac. 
agilis  lebendige  Junge  gebäre,  findet  nicht  auf  diese  Species  Anwendung. 
In  der  Gefangenschaft  werden  sie  oft  sehr  zutraulich ,  so  dass  sie  sich 
füttern  lassen,  und  in  einem  wohleingericliteten  Behältnisse  ihre  Lebens- 
weise wie  im  Freien  fortführen.  Sie  jjegatten  sich  daselbst  und  legen 
auch  Eier.  Bei  alten  Männchen  hält  die  Zähmung  schwer,  mir  ist  sie  nie 
gelungen;  sie  bleiben  immer  scheu,  und  beisseu  gern.  Dass  ihr  Biss  nicht 
schmerzhaft  und  ohne  Folgen  sei,   brauche  ich  hier  kaum  zu  erwähnen. 

Synonima : 

Seps  terrestris  Laur.    Seps  stellatus  vor.  Laur.    Seps  ruber.   S. 

Argus  pull.  Laur. 
Lacerta  Laurenti  Daud. 
Lacerta  agilis  Linn. 
Lacerta  scepiwn,  Lac.  stirpiuin  Cuv. 
Lacerta  erjthronota  St. 
Le  Lizard  gris,  le  Le'zard  ardnicole  Daud. 
Le  Lizard  des  souches  Cuv. 
Grüne  Eidechse  Götz.    Rleinaugige  Eidechse  Sturm. 

Gute  Abbildungen  sind  in  Sturm  (besonders  vom  Weibchen),  in  Buona-  , 
parte  Fauna  ital.  etc. 

2.  Subgenus.    ZOOTOCJ  Wagl. 

Die  Schläfen  sind  mit  unregelmässigen  Schuppen  bedeckt,  Bauch- 1 
Schilder  in  sechs  Reihen  quadratisch  neben  einander  liegend.  Zwischen- 1 
kieferzähne  7,  Oberkieferzähne  34,  Unterkieferzähne  [\o  (Wagl.).    DiCj 


DER    SCHWEIZ.    ECHSEN.  27 

Gaumenzähne  fehlen  ganzlich.    Die  Weibchen  dieses  Subgenus  gebären 
lebendige  Junge. 

1.  Specics.     ZOOTOCA  PYRRHOGASTRA  Wagl.  nob. 

Die  gedrängte  Form  des  Kopfes  der  Lacerta  agilU  L.  geht,  wie  die 
ganze  übrige  Gestalt  des  Körpers  bei  den  Zootocis,  in  zartere  und  feinere 
Formen  über,  und  ich  möchte  sie  als  Typus  unserer  Eidechsen  betrach- 
ten. Der  Kopf  ist  klein  und  verhält  sich  zum  Rumpf  nur  wie  i  :  4i 
und  läuft  von  den  Seiten  zu  der  Schnauze  nicht  rasch  zu,  da  sich  die 
Breite  zur  Länge  3  :  5  verhält.  Die  Kopfschilder,  wie  die  Beschuppung 
an  den  Schläfen  stimmt  mit  der  der  gemeinen  Eidechse  überein.  Die  Ohr- 
öffnung liegt  ein  Avenig  weiter  vorn,  als  bei  der  frühern.  Das  Halsband 
besteht  aus  9  regelmässigen  viereckigen  Schildchen,  die  Halsfalte  ist 
kaum  zu  unterscheiden.  Es  sind  3  Paar  Unterkieferschilder  vorhanden, 
bei  denen  constant  das  dritte  Paar  noch  verwachsen  ist  und  erst  unter 
demselben  die  Divergenz  beginnt.  Die  Beschuppung  des  Körpers  ist  sehr 
regelmässig;  der  Nacken  wird  von  kleinen  eirunden,  anliegenden  Schup- 
pen bedeckt;  längs  des  Rückens  laufen  einiger  Reihen  länglichter,  schma- 
kr,  ebenfalls  neben  einander  liegender  stumpfgekielter,  hexagonaler 
Schuppen,  die  sich  zu  beiden  Seiten  in  grössere  ovale,  mehr  in  die  Breite 
gezogene  Padden  abändern.  Die  erste  Reihe  jeder  Seite  der  Bauchschil- 
der besieht  aus  rhombischen,  die  übrigen  aus  quadratischen  Schildern. 
Die  Beschuppung  des  Scliwanzes  ist  wie  bei  den  frühern  Species,  nur 
sind  die  einzelnen  Schuppen  stumpfer  und  tiefer  gekielt.  Der  Schwanz 
selbst  ist  lang,  di'all  und  verdünnt  sich  allmälig  gegen  die  Spitze  zu. 

Diese  Eidechse  erreicht  die  Länge,  nicht  aber  die  Breite  der  Lacerta 
agüisj,  und  erscheint  desshalb  viel  kleiner  als  sie  in  der  That  ist;  5  bis 
6  Zoll  ist  im  Durchschnitt  das  gewöhnliche  Mass  des  ganzen  Thieres. 

Auch  hier  unterscheiden  sich  die  beiden  Geschlechter  durch  die  Fär- 
bung, jedoch  nicht  so  auffallend  wie  bei  der  vorhergehenden  Gattung. 
Das  Männchen  ist  oberhalb  nussbraun,  holzbraun  bis  in's  Röthlich- 
braune.    Yoni  Hinterhauptschild  an  läuft  über  den  ganzen  Rücken  ein 


28  MONOGRAPHIE 

schwarzer  Streif;  ihm  parallell  auf  jeder  Seite  eine  Reihe  schwarzer 
Punkte,  die  oft  zu  einem  Strich  zusammenschmelzen,  die  gewöhnlich 
seitlich  an  eine  graue  Linie  anstossen.  Die  Kehle  ist  hlaulich,  in's  Rosa- 
farhe  schillernd.  Der  Bauch  und  die  untere  Seite  der  Füsse  grünblau, 
mit  vielen  schwarzen  Flecken.  Das  Weibchen  ist  auf  dem  Rücken  und 
Scheitel  rothbraun 5  die  schwarzen  Punkte  und  Streifen  treten  mehr  in 
den  Hintergrund,  und  die  graulichen  Linien  fallen  weg.  Die  obere  Seite 
ist  dunkler;  der  ganze  untere  Körper  ist  schön  gelb,  oft  safranfarbig,  an 
den  Seiten  röthlich.  Die  ünterkieferschilder  sind  weisslichgrau ,  die 
Kehle  lilafarbig,  in's  Gelbe  und  Rosenrothe  spielend.  Bei  einigen  Indi- 
viduen treten  die  weissen  Striche  mehr  hervor,  bei  andern  die  braunen, 
daher  finden  Avir  viele  Nuancen  in  der  Färbung  dieser  Thiere.  Die 
Jungen  unterscheiden  sich  nur  dadurch,  dass  bei  ihnen  die  Farbenzeich- 
nungen nicht  so  deutlich  hervortreten. 

Die  gewöhnlichste  Veränderung,  die  diese  Thiere  im  Weingeist  er- 
leiden ,  besteht  in  einem  Blauwerden  der  braunen  Farbe ;  auch  ^ie  hell- 
blaue Farbe  ändert  sich  in  eine  bleichweisslichgelbe  ab. 

Von  Varietäten  kenne  ich  nur  diejenige,  die  Individuen  einschliesst, 
die  auf  dem  Rücken  graubraun  mit  gelben  Flecken,  an  den  Seiten  kupfern 
roth,  am  Unterleib  blassgelb  sind. 

Sturm  bildete  diese  Varietät  in  seiner  Fauna  Deutschlands  ziemlicl» 
gut  ab. 

Wir  finden  die  Zootoca  pyrHiogastra  sowohl  in  der  coUinen  Region/, 
als  auch,  wie  früher  bemerkt,  auf  den  höchsten  Gebirgen,  wo  sie  siclb. 
wahrscheinlich  fast  ausschliesslich  von  Coleoptern  nährt.  Ein  Exemplar ^ 
das  ich  von  einer  Höhe  von  7902  Fuss  besass,  in  die  Ebene  hinunterge 
bracht,  wollte  keine  Nahrung  zu  sich  nehmen,  die  der  gemeinen  Eid-i 
echse,  bei  der  sie  im  nämlichen  Behälter  vvar,  sehr  behagte,  und  Start 
daher  vor  Hungör. 

Der  eigentliche  Verbreitungsbezirk  dieser  Eidechse  ist  die  montanel 
Region,  daher  sie  im  Herzen  der  Schweiz,  in  den  Cantonenünterwalden,j 
Schwyz,  einem  Theil  von  üri,   ziemlich  häufig  vorkommt.    In  solche 


DER    SCHWEIZ.     ECHSEN.  29 

Anzahl,  wie  die  Lacerta  viridis  oder  agilis  wird  sie  sehr  selten  bemerkt. 
Sie  lieben  trockene  Tannenwälder,  wo  sie  sich  unter  den  abgefallenen 
Tannennadeln  Löcher  scharren,  in  welche  sie  sich  bei  annähernder  Ge- 
fahr flüchten ;  oft  finden  sie  sich  aber  auch  in  dunklem  feuchtem  Wald- 
grunde. 

Die  Begattung  geht  im  Mai  vor  sich  und  findet  wie  bei  andern  Eid- 
echsen statt.  Das  Weibchen  trägt  seine  Eier  bis  Mitte  oder  Ende  Juli  im 
Leibe,  legt  sie  dann,  und  nach  einigen  Minuten  (5 — lo)  zerreisst  das 
vollkommen  ausgebildete  Junge  die  Eihülle,  in  der  noch  ein  Avenig  gelber 
Dotter  zurückbleibt. 

Dieses  Phänomen  hat  unter  den  Naturforschern  sowohl  Aufsehen  als 
auch  Streit  veranlasst.  Wir  besitzen  über  das  Lebendiggebären  und 
Eierlegen  der  Eidechsen  in  besonderer  Beziehung  auf  das  Genus  ZootocUj 
eine  treffliche  Abhandlung  von  D'  Th.  Cocteau,  D.  M.  P. ,  «Notice  sur 
un  genre  peu  connu  de  Lezard  vivipare  fZootoca  WaglerJ  et  sur  une 
nouvelle  espece  de  ce  genre  » ,  in  der  letzten  Lieferung  des  5ten  Jahr- 
ganges von  Guerin's  Magasin  de  Zoologie  j  aus  dieser  hebe  ich  in  weni- 
gen Zeilen  das  Geschichtliche  der  Zootoca  pyrrhogastra  Wagl.  heraus, 
und  hoffe  am  Ende,  die  Verwirrung,  aus  der  uns  auch  Cocteau's  ge- 
diegene Arbeit  nicht  ganz  erlösen  konnte ,  zu  heben.  Jacquin  war  der 
erste  der  eine  Eidechse  beobachtete,  die  seiner  Meinung  nach  lebendige 
Junge  gebar,  und  benannte  daher  diese  Eidechse,  die  mit  Linne's  Lac. 
agilis  nicht  übereinstimmte,  in  den  ]Yoi>a  Acta  Helvet.  Vol.  L,  p.  Sai, 
Tab.  \.,  Lacerta  vivipara.  Leuckart  machte  die  nämliche  Beobachtung 
,an  Eidechsen,  die  er  dem  Professor  Nitzsch  in  Halle  mittheilte,  und  be- 
nannte die  Thiere  ebenfalls  Lacerta  vivipara.  Wolf  beschrieb  vorher 
in  Sturm's  Fauna  eine  Lacerta  crocea,  die  in  der  Färbung  dieser  Lac. 
vivip.  entsprach.  Schulze  (Verzeichniss  der  Dubletten  des  Museums  zu 
Berlin,  p.  33)  behauptete,  Lacerta  crocea  lege  Eier,  und  hielt,  wie  ich 
mich  aus  seiner  Beschreibung  überzeuge,  höchst  unrichtig,  wie  auch 
spätere  Herpetologeu  diese  Eidechse  von  Jacquin  und  Leuckart  identisch 
mit  Lac.  mur.  L.  oder  agilis,  oder  betrachtete  eine  Varietät  der  muralis 


50  MONOGRAPHIE 

irrig  für  Lac.  crocea,  Guerin  fand  auf  einer  Excursion  im  Walde  von  Eu 
eine  solche  Eidechse,  die  ihm  lebendige  Junge  gebar.  D'^  Cocteau  theilte 
diese  Beobachtung  und  die  Beschreibung  des  Thieres  der  Pariser  Academie 
mit,  und  erklärte  es  für  eine  neue  Species,  des  Genus  Zootoca  Wagl. 
Auszugsweise  ist  diese  ölittheilung  in  Institut  i835  und  in  Froriep's 
Notizen,  November  i835. 

Schon  früher  beobachtete  v.  Baer  und  D'  Otth  das  Lebendiggebären 
dieser  Eidechse  genauer.  Letzterer  hatte  die  Güte,  mir  Eihüllen  und 
Junge  mitzutheilen,  nnd  später  hatte  ich  Gelegenheit,  die  nämliche  Be- 
obachtung zu  machen  an  einem  Weibchen,  das  mir  einige  Wochen  früher 
aus  Wolfenschiess,  Gant.  Unterwaiden,  zugekommen  war,  nachher  noch 
mehrere  Mal  an  Exemplaren,  die  ich  in  der  Umgegend  von  Zürich  fand. 

Genaue  Untersuchungen  haben  mir  gezeigt:  i.  Die  von  Jacquin  be- 
schriebene Lacerta  vivipara  ist  eine  neue,  bis  auf  seine  Zeit  noch  nicht 
gekannte  Species  von  Eidechsen,  die  den  Typus  von  Wagler's  Genus 
Zootoca  bildet.  2.  Die  von  Wolf  beschriebene  Lacerta  crocea  in  Sturm's 
Fauna  ist  die  nämliche  Species,  wie  Lacerta  vivipara  Jacq.  3.  Schulze's 
untersuchte  Lacerta  crocea  war  wahrscheinlich  Lacerta  miiralis  var. 
4.  Leuckart's  Lacerta  vivipara  ist  identisch  mit  Jacquin's.  5.  Merrem's 
Lacerta  pjn-hogastra  ist  Aveibliches  Exemplar  von  Lacerta  crocea 
(wie  oben  bemerkt,  haben  die  weiblichen  Zootoca  pjrrhog.  immer  eine 
grellere  Farbe  am  Bauch  als  d-ie  männlichen).  6.  Die  Zootoca  de  Gncrin 
Cocteau  ist  nur  eine  Varietät  von  Zootoca  pyrrhogastra  *).  Da  ich  Ge- 
legenheit hatte ,  gegen  hundert  Exemplare  von  Zootoca  pjrrhog.  genau 
zu  untersuchen,  so  ist  es  begreiflich,  dass  ich  die  verschiedenartigsten 
Abweichungen  dieser  Eidechse  von  der  allgemeinen  Färbung  gefunden 
habe,  und  nicht  selten  begegnete  ich  der  Varietät,  die  Cocteau  /.  c. 
unter  dem  angeführten  Namen  beschrieb*^).  Die. treue  Beschreibung  und 

')  Zootoca  pyrrhogastra  schien  mir  der  passendste  Name  für  diese  Gattung  des  Waglci'scIieD  | 
Genus  Zootoca,  da  es  die  Färbung  sehr  genau  bezeichnet.  Zootoca  vivipara  ist  Unsinn,  da, 
beide  Namen  das  Gleiche  bedeuten.  ' 

**)  Im  letzten  Hefte  des  zweiten  Jahrgangs  von  Wiegmann's  Archiv  ist  im  Jahresbericht  von 
1835  vom  Ref.  die  niindichc  Ansicht  ausgesprochen. 


DER    SCHWEIZ.    ECHSEN,  31 

die  Abbildungen  lassen  sogleich  die  Zootoca  pjrrJiogastra  Wagl.  er- 
kennen. Das  gleiche  Färbungszeichen  findet  sich  bei  beiden,  nur  sind 
bei  Zootoca  de  Guerin  einige  Linien  mit  einander  verschmolzen,  Avas 
wir  nicht  selten  linden;  im  Uebrigen  nähert  sie  sich  der  Yarietät  von 
Lacerta  crocea  W.,  die  Sturm  abbildete.  Die  Anzahl  der  Jungen  be- 
läuft sich,  wahrscheinlich  weil  vollständige  Entwickelung  im  Mutter- 
leibe statt  hat,  nie  so  hoch,  wie  bei  Lacerta  agüis.  Guerin's  Exemplar 
legte  y,  die  meinigen  6,  und  Exemplare  aus  dem  Weingeist,  die  ich 
öffnete,  hatten  5  oder  6  Junge.  Es  lässt  sich  also  die  Anzahl  von  5  bis 
7  festsetzen.  Auch  der  Vermehrung  dieser  Species  scheinen  die  Raub- 
vögel Einhalt  zu  thun.  Wolf  (siehe  Sturm's  Fauna)  fand  im  Magen  von 
Falco  buteoy  Falco  apworus  und  Ardea  minuta  mehrere  beinahe  noch 
unversehrte  Individuen. 

Synonima : 

Lacerta  vmpara  Jacqilin.  iVbc.  Act.  Helv.  T.  I. 

Lacerta  crocea  Wolf.  Leuckart. 

Lacerta  pyrrliogastra  Merr. 

Lacerta  imicolor?   Ruhl   (nach  Wagler  ein   entfärbtes   junges 

Männchen.??) 
Lacerta  a^dura  Scheppard. 
Lacerta  de  Jacquin  Cocteau. 
Lacerta  Isidore  Geoffroy  Saint-Hilaire  pull.  ? 
Lacerta  Guerin  Cocteau,  var. 
Zootoca  pyrrliogastra.  nob. 
Die  gelbe  Eidechse.  Wolf  in  Sturm. 

2.  Species.    ZOOTOCA  MONTANA  nob. 

Die  Breite  des  Kopfes  verhält  sich  zu  seiner  Länge  fast  wie  3  :  4- 
Kopf  zum  flumpf,  I  :  5.  Diese  auffallenden  relativen  Grössenverhält- 
nisse  bei  der  Zootoca  montana  unterscheiden  sie  sogleich  ihrem  Aeussern 
nach  von  der  vorhergehenden  Species.    Der  Kopf  ist  sehr  klein,  stumpf. 


52  MONOGRAPHIE 

und  hinten  breit,  wodurch  sich  diese  Eidechse  wieder  der  Lac.  agilis 
nähert.  Die  Beschuppung  am  Unterkiefer,  an  den  Schläfen  und  auf  dem 
Ropf  wie  bei  der  vorhergehenden  Galtung.  Der  Pvücken  ist  sehr  unregel- 
mässig lieschuppt.  Vom  HinterhauptscMlde  aus  streicht  eine  Reihe  dün- 
ner, länghchter  Schuppen,  die  oft  mehr  hervortritt,  oft  stückweise  fehlt, 
und  durch  Querreihen  grösserer  rhombischer  Schuppen  ersetzt  wird ,  die 
bald  sich  nähern  und  einander  berühren,  bald  wie  an  den  Seiten  in 
horizontalen  Relhen.liegen ,  und  oft  bedeutende  Räume  zwischen  sich  las- 
sen. Am  Nacken  sind  die  Schuppen  pentagonisch,  dicht  neben  einander 
liegend  und  ohne  Kiel.  Die  Bauchschilder  sind  in  sechs  Reihen  und 
wieder  mehr  rautenförmig.  Durch  diese  Schuppenbildung  verbindet  die 
Zootoca  montana  die  beiden  Subgenera  Zootoca  und  Lacerta,  und  zwar 
durch  Lac.  agilis,  da  die  vorbeschriebene  Species  sich  innig  an  das 
folgende  Subgenus  anschliest.  Die  Extremitäten  und  der  Schwanz  sind 
auffallend  kurz ,  letzterer  gleich  dick  bis  in  die  Mitte ,  dann  rasch  gegen 
die  Spitze  zu  abnehmend. 

Die  Farbe  ist  grünlich-grau  auf  dem  Rücken,  durch  schwarze  und 
weisse  Reihen  von  Punkten  unterbrochen.  Die  Seiten  sind  wenig  dunkler. 
Der  Ropf  oberhalb  ist  hellbraun ,  Brust  und  Bauch  beim  Weibchen  gelb- 
lich, beim  Männchen  grünlich.  Der  Schwanz  und  die  untere  Seite  der 
Extremitäten  sind  mit  schwarzen  Punkten  bedeckt.  Diese  Eidechsen 
werden  im  Branntwein  fast  immer  blaulich. 

Als  bestimmt  geschiedene  Varietät  kenne  ich  nur  die  einzige  Lacerta 
nigra  Sturm.  Da  die  Abbildung  in  Sturm's  Fauna  von  dieser  Eidechse  nur 
ein  Phantasiegemälde  nach  einer  gegebenen  Beschreibung  zu  seyn  scheint, 
so  habe  ich  das  einzige  bis  jetzt  bestimmt  gekannte  Original-Exemplar, 
welches  Hr.  Professor  Meissner  in  Basel  mir  mitzutheilen  die  Gefälligkeit 
hatte,  zum  ersten  Male  treu  abbilden  lassen.  Lacerta  nigra  ist  weder 
Varietät  von  Zootoca  pyrrhogastra,  noch  viel  weniger  eine  eigene 
Species;  sie  unterscheidet  sich  von  Z^oot.  montana  durchaus  nur  durch 
die  Farbe,  die  bei  ihr  ganz  die  nämliche  wie  bei  Vipera  prester  ist.  Sie 


i 


DER    SCHWEIZ.     ECHSEN.  33 

ist  wahrscheinlich  das  seltenste  schweizei'ische  Reptil,  daher  sie  noch 
nie  genauer  untersucht  werden  konnte. 

Wie  der  Name  schon  anzeigt,  so  ist  die  Zootoca  montana  eine  Ge- 
birgsbewohnerin, aber  ich  kann  nicht  bestimmt  angeben,  l)is  zu  welcher 
Höhe  sie  hinaufsteigt.  Sie  ist  nicht  häufig,  wesshalb  wir  bis  jetzt  über 
ihre  Lebensweise,  Nahrung  und  Fortpflanzung-  noch  nichts  Bestimmtes 
wissen ;  sie  wird  in  diesen  Stücken  im  wesentlichen  mit  der  pjrrhogastra 
übereinstimmen.  Ob  die  Eier  durch  die  Sonne  oder  im  Mutterleibe  ausge- 
brütet werden,  ist  nicht  entschieden;  in  letzterem  Falle  wäre  die  Be- 
nennung des  Subgenus  Zootoca  höchst  unrichtig,  und  es  müsste  ein 
eigenes  Subgenus  gebildet  Averden,  welches  im  Zahnbau,  Beschuppung 
etc.,  nur  nicht  in  der  Fortpflanzung  mit  den  Zootocis  übereinstimmte. 

Synonima : 

Lacerta  montana,  Mikan  in  Sturm's  Fauna. 

Lacerta  nigra  Wolf  an  eben  dem  Orte.  var. 

Zootoca  montana  nob. 

Die  Bergeidechse  Wolf. 
Zu  diesen  eben  beschriebenen  beiden  Species  finden  wir  in  Sturm's 
Fauna  die  besten  Abbildungen ,  woraus  sie  in  Schinz's  Reptilienwei'k 
schlecht  copirt  wurden.  Einzig  ist  die  Lacerta  nigra  schlecht  colorirt. 
Ich  habe  von  diesem  Subgenus  nur  zwei  Species  angeführt,  obschon 
ich  die  Ueberzeugung  habe,  die  Schweiz  besitze  noch  eine  dritte  Species, 
nämlich  eine  Zootoca  alpina.  Ich  sehe  diese  Gattung  an,  als  von  den 
Formen  gebildet,  die  uns  in  den  Hochgebirgen  entgegentreten  und  die 
ich  hier  mehrmals  unter  dem  Namen  Zootoca  pjrrhogastra  angeführt 
habe.  Bei  den  wenigen  Exemplaren  die  mir  von  den  beiden  beschriebe- 
nen Gattungen  bis  jetzt  zu  Gebote  standen,  habe  ich  bedeutende  Abwei- 
chungen gefunden,  wage  aber,  ehe  ich  eine  bedeutendere  Anzahl  dieser 
Echsen  untersuchen  kann,  noch  nicht  fest  auszusprechen,  ob  es  wirklich 
eine  neue  Species,  oder  nur  alpine  Form  sei. 


54  MONOGRAPHIE 

5.  Suhgemis.    PODJRCIS  Wagl. 

Die  Nasenlöcher  liegen  an  der  Spitze  der  Schnauze  über  dem  ersten 
Lippenschild.  Die  Schuppen  sind  klein,  körnig,  anliegend,  Bauch- 
schilder in  sechs  Reihen. 

Zwischenkieferzähne  6.  Oberkieferzähne  S/j..  Unterkieferzähne  44 
(Wagl.)   Die  Gaumenzähne  sind  ganz  klein,  stumpfkegelförmig  (VViegm.) 

1.  Species.  PODARCIS  MURALIS.  Wagl. 

Bei  den  männlichen  Exemplaren  ist  der  Rumpf  dreimal  so  lang  als 
der  Kopf,  bei  den  weiblichen  etwas  mehr.  Die  Breite  des  Kopfes  ver- 
hält sich  zu  seiner  Länge  fast  wie  1:2.  Das  Stirnschild  des  schön 
gebildeten  Kopfes  dieser  Eidechse  ist  vorn  viel  breiter  als  hinten,  und 
verlängert.  Das  Hinterhauptschild  ist  ziemlich  klein.  Die  Schläfen  sind 
stark  entwickelt  und  mit  kleinen  Schuppen  bedeckt,  in  deren  Mitte  ein 
grosses  Schild  fSciitum  inassaturinum J  liegt.  Die  Ilalsfalte  ist  sehr  deut- 
lich. Das  Halsband  aus  8  bis  10  ganzrandigen,  fünfeckigen  Schildern 
gebildet.  Das  Ohr  liegt  mehr  nach  Hinten  als  bei  den  frühern.  Die 
beiden  mittleren  Reihen  der  Bauchschilder  bestehen  aus  quadratischen, 
die  übrigen  aus  rautenförmigen  Schildern.  Die  Beschuppung  des  ganzen 
obern  Theils  des  Körpers  ist  regelmässiger,  als  bei  allen  übrigen  Eid- 
echsen, und  besteht  aus  Querreihen  kleiner,  runder,  sehr  scliAvach  ge- 
kielter, aufliegender  Schüppchen,  die  zu  den  Bauchschildern  keine,  zu 
den  Schwanzschuppen  unbedeutende  Uebergangsformen  zeigen.  Die 
Schwanzschuppen  selbst  sind  stumpf,  viereckig,  lang  und  seitlich  über- 
einanderliegend; Der  Schwanz  ist  lang  und  gleichmässig  gegen  die  Spitze 
dünner  werdend.    Die  Mauereidechse  wird  gewönhlich  6 — 7  Zoll  lang. 

Wie  wir  es  bei  mehreren  frühern  Eidechsen  gesehen  haben,  so  tritt 
auch  hier  der  Fall  ein,  dass  sich  die  beiden  Geschlechter  auflallend  in  der 
Farbe  unterscheiden  und  daher  sogleich  erkennen  lassen.  Das  Männchen 
ist  auf  dem  Rücken  graubraun,  an  den  Seiten  schwärzlich  und  auf  dem 
Kopf  nussbraun.    Vom  Hinterhauptsschild  an  läuft  schlangenförmig  ein 


DER    SCHWEIZ.    ECHSEN.  o6 

schwarzer  Strich  nach  dem  Schwänze,  der  jedoch  nicht  immer  deuthch 
ausgedrückt  ist,  sondern  durch  mehrere  Pveihen  unregehnässiger  Punkte 
ersetzt  wird.  Die  schwarzen  Seiten  sind  von  zwei  weisshchgrauen  Strei- 
fen eingeschlossen,  und  durch  runde,  oft  unbestimmte  Aveissliche  oder 
hellbraune  Flecken  unterbrochen.  Die  Schläfen  sind  dunkel,  Kehle, 
Brust  und  Bauch  gelblich,  bei  alten  Exemplaren  orangengelb,  mit  himmel- 
blauen Flecken  eingcfasst;  der  Schwanz  ist  oben  gininlichblau ,  mit  weis- 
sen Reihen  und  Punkten,   unten  gelblich. 

Das  Weibchen  ist  heller  als  das  Männchen,  auf  dem  Rücken  sind 
mehrere  halbverwischte  Zeichnungen,  die  weissen  Streifen  an  den  Seiten 
sind,  am  Nacken  besonders,  stark.  Die  Seiten  selbst  einfarbig  schwarz 
bis  röthlichbraun.  Oft  sind  auch  an  den  äussersten  Schilderreihen  des 
Bauches  schöne  azurblaue  Flecken.  Der  Bauch  schillert  in's  AVeisse, 
Gelbliche  und  Rosafarbe,  vorherrschend  ist  ein  schwaches  Goldgelb. 
Obgleich  die  beiden  Geschlechter  in  ihrer  Grundfarbe  völlig  überein- 
stimmen, so  bekommen  sie  doch  durch  die  abweichende  Zeichnung  ein 
'ganz  A'erschiedenes  Aussehen,  so  dass  sie  von  einigen  Herpetologen  als 
getrennte  Species  aufgeführt  wurden.  Ganz  irrig  finden  wir  in  Sturm's 
Fauna  das  Männchen  als  Weibchen  und  umgekehrt  bezeichnet.  Ich 
muss  hier  nur  bemerken,  dass  die  angeführten  Farbenunterschiede  auf 
"der  einen  Seite  als  Geschlechtsverschiedenhciten,  auf  der  andern  als 
Varietät  betrachtet  werden  könnten;  denn  fast  durchgehends  stimmt  in 
unsern  Gegenden  das  Geschlecht  mit  den  von  mir  beschriebenen  Färbun- 
gen überein,  und  doch  haben  mir  anatomische  Untersuchungen  dreimal 
Abweichungen  davon  gezeigt,  indem  die  weiblichen  Exemplare  die  ge- 
wöhnliche Farbe  der  männlichen  zeigten.  Im  Canton  Tessin  und  der 
nördlichen  Lombardie  wurden  von  Hrn.  D'  Otth  häufig  Exemplare  mit 
dem  Colorit  der  männlichen,  keine  mit  dem  der  weiblichen  Mauereid- 
echse gefunden.  Ich  glaube  daher  annehmen  zu  dürfen,  dass  an  gewis- 
sen Localitäten,  vorzüglich  in  der  nördlichen  Schweiz,  Deutschland  und 
Oesterreich,  die  Färbung  constant  mit  dem  Geschlecht  übereinstimmt, 
da  in  südlichen  Ländern  die  Geschlechtsverschiedenheit  weniger  durch 


56  MONOGRAPHIE 

die  Färbung  ausgedrückt  ist;  wie  man  auch  aus  der  Angabe  der  Varie- 
täten, die  Duges  1.  c.  aufzählt  und  die  in  Frankreich  vorkommen,  ersieht. 
Ich  kenne  von  dieser  Species  keine  Varietät,  die  beständig  vorkommt,  da 
selten  zwei  Exemplare  gefunden  worden ,  die  in  Farbe  und  Zeichnung 
vollständig  übereinstimmen. 

Merkwürdig  ist  die  geographische  horizontale  Verbreitung  dieser  Eid- 
echsen in  der  Schweiz ;  sie  scheint  der  ganzen  mittlem  Schweiz  zu  fehlen, 
und  daselbst  von  Zootoca  pyrrhogastra  und  montana  ergänzt  zu  werden , 
die  da  zurücktreten  wo  Podarcis  muralis  vorkommt.  Nach  meinen  bis- 
herigen Untersuchungen  hat  der  ganze  Canton  Zürich,  die  kleinen  Can- 
tone  und  der  südliche  Theil  von  St  Gallen  keine  Mauereidechsen.  Wahr- 
scheinlich fehlt  sie  auch  dem  grössten  Theil  des  Cantons  Graubündten.  In 
grosser  Anzahl  kommt  sie  dagegen  in  der  südlichen,  westlichen  und  nörd- 
lichen Schweiz  vor,  in  Tessin,  Waadt,  Bern,  Aargau,  Basel  etc.,  der  Jura 
besitzt  sie  in  sehr  grosser  Menge. 

Ueber  die  verticale  Verbreitung  ist  zu  bemerken ,  dass  sie  bis  zu  38ooF. 
vorkömmt. 

Die  Begattungszeit  fällt  in  Mai,  Das  Weibchen  legt  9 — 13  Eier;  da- 
her ist  leicht  zu  begreifen,  dass  sie  an  vielen  Orten,  z.  B.  in  Weinbergen 
Steinhaufen  und  ölauern  so  häufig  vorkömmt. 
Synomina  : 

Seps  arguSj  Seps  terrestris,  Seps  muralis.   Laur. 

Seba  thes.  II.   I.  4,  fig.  4? 

Lacerta  taurica^  Lacerta  pardus.   Pall.  ? 

Lacertafusca,  Lac.  agilisj  Lac.  bioginardii?  Daud. 

Podarcis  muralis  Wagl. 

Lacerta  muralis  Cuv. ,  Mer.,  Duges  et  aut.  cet. 

Lezard  gris.  La  Cep.  quadr.  ovip. ,  p.  298. 

Scalj  lizard.    Britt.  Zool.  III.,  p.  i3,  tab.  I. 

Tlie  little  brown  Lizard.  Edw.  Glean.  I ,  p.  28,  tab.  225. 

Mauei'eidechse.    Sturm's  Fauna. 

Die  menschenfreundliche  Eidechse.    Merr. 
Sturm  bildete  diese  Eidechsen  recht  gut  ab. 


DER  SCHWEIZ,    ECHSEN.  37 

2.   Gruppe.  SCHLEICHEN.  (Anguis). 

Bis  auf  die  Zeit ,  wo  man  einsah ,  dass  ,  um  eine  natürliche  Classifica- 
tion durchzuführen ,  die  Renntniss  des  Innern  Baues  der  Thiere  durchaus 
nothwendig  sei ,  nahm  diese  Gruppe  immer  in  den  herpetologischen  Syste- 
men eine  ganz  falsche  Stelle  ein,  indem  sie  zu  den  Schlangen  gezäldt 
wurde,  denen  sie  nur  die  äussere  Form,  und  auch  diese  nur  oberflächlich 
betrachtet  beisetzte.  Die  Anwesenheit  des  Brustbeins,  Budimente  des 
Bekens  und  der  Extremitäten,  das  Columella,  vollständige  Augenlieder, 
doppelte  Lungen  etc.  weisen  ihnen  unbestreitbar  ihren  Platz  unter  den  Eid- 
echsen an,  und  es  ist  unbegreiflich,  dass  es  jetzt  noch  Naturforscher 
giebt,  die  sie  an  ihrer  alten  Stelle  stehen  lassen.  Die  Angues  sind  mit 
den  Genera  Ophiosaurus  Dum.  Ophiodes  Wagl.  Pygodactylus  Fitz.  etc. 
zu  verbinden,  mit  denen  sie  nach  dem  Gutdünken  des  Systematikers  als 
Bindungsghed  oder  Uebergangsform  gebraucht  werden. 

I.  Genus.    ANGUIS. 

Die  Nasenlöcher  liegen  unterhalb  der  Schnautzenspitze.  Die  Beschup- 
pung des  Körpers  ist  gleichartig.  Das  Paukenfell  unter  der  Haut  verbor- 
gen. Aeussere  Glieder  sind  keine  vorhanden.  Zwischenkieferzähne  9, 
Oberkieferzähne  18,  Unterkieferzähne  28,  Gaumenzälme  fehlen. 

1.  Species.  ANGUIS  FRAGILIS.  Lin. 

Der  Kopf  ist  klein,  stumpf,  fast  zweimal  so  lang  als  breit.  Das  Zwischen- 
scheitelschild sehr  stark  entwickelt  und  bildet  gewöhnlich  ein  gleich- 
schenkliges Dreieck.  Das  Stirnschild  ist  ebenfalls  sehr  gross.  Zwischen 
dem  Nasen-  und  dem  Stirnschild  sitzen  zwei  schmale,  länglichte  Schild- 
chen, die  die  Stelle  der  vordem  Stirnschilder  der  Nattern  vertreten.  Die 
Schläfen  sind  von  der  nämlichen  Beschuppung  wie  der  übrige  Körper, 
ünterkieferschilder  sind  fünf  Paare ,  deren  Divergenz  schon  beim  ersten 
Paare  beginnt.    Halsfalte  und  Halsband  fehlen  gänzlich.    Piücken  und 


38  MONOGRAPHIE 

Bauch  sind  mit  glatten,  glänzenden,  fest  anliegenden,  sechseckigen  Schup- 
pen bedeckt,  die  an  der  Seite  breiter  werden,  und  nach  vorne  seitlich 
übereinander  liegen.  Die  nämliche  Beschuppung  zeigt  der  Schwanz  der, 
nur  wenig  dünner  als  der  Röiper,  sich  in  eine  harte  Spitze  endigt. 

Die  gewöhnliche  Länge  der  Blindschleiche  beträgt  12  bis  14  "doch 
soll  sie  auch  2  '  lang  und  darülier  werden.  Bei  keiner  der  beschriebenen 
Species  ändert  die  Farbe  so  mannigfaltig,  wie  bei  dieser,  daher  ist  es 
scliAvierig  eine  eigentliche  Färbung  festzusetzen.  Gewöhnlich  sind  sie 
bleigrau ,  an  den  Seiten  röthlichhraun  und  am  Bauch  bläulichschwarz  mit 
gelblich  weissen  Punkten.  Bei  andern  Individuen  sind  eine  Menge  dunk- 
ler und  gelber  Streifen  voi'handen,  nach  andern  sind  einfarbig  kupfer- 
roth  auf  dem  Rücken,  glänzendschwarz  am  Bauch  u.  s.  f.  Die  ganz  jungen 
Thiere  sind  Aveiss  mit  einem  schwarzen  Längestreich  auf  dem  Bücken  und 
tiefschwarzem  Bauche.  Die  Iris  ist  rölhlich-goldgelb.  Der  Weingeist 
greift  diese  Thiere  ganz  unbedeutend  an. 

Hin  und  wieder  finden  wir  Blindschleichen  mit  schönen,  grössern 
oder  kleinern  hellblauen  Flecken.  Fälschlich  sind  diese  Thiere  für  Va- 
rietäten gehalten  worden ,  denn  es  liegt  eine  ganz  natürliche,  einfache, 
Ursache  dieser  Färbung  zum  Grunde.  Da  ich  solche  Exemplai'e  imme 
nur  ausgewachsen  fand,  und  nur  an  Gebüschen,  Wegen  und  unter  Stei 
nen,  nie  aber  auf  Wiesen  oder  an  grasreichen  Hügeln,  so  untersuch! 
ich  die  Beschuppung  genauer  und  fand ,  dass  die  Schuppen ,  wo  blau 
Flecken  liegen ,  immer  verletzt  sind,  was  leicht  geschehen  kann,  wen 
sich  die  Blindschleichen  zwischen  Steinen  oder  Stauden  hindurchwinde; 
wollen ,  wobei  eine  heftige  Beibung  statt  findet.  Die  blauen  Flecken  lie 
gen  gewöhnlich  in  Längesreihen  über  den  Bücken  hin ,  selten  an  den  Sei 
ten ,  nie  aber  am  Bauche ;  verlieren  sich  am  Schwanz  und  da ,  wo  de 
Körper  dünner  wird,  also  da,  wo  bei  eingeklemmtem  Durchkriechen  scho^ 
die  meisten  Schwierigkeiten  überwunden  sind.  Ich  versuchte  an  lebe 
den  Exemplaren  und  löste  ihnen  einzelne  Schuppen  ab ,  an  deren  Stelk 
in  einigen  Tagen,  l)lauc  Flecken  erschienen.  Nach  der  fünften 
sechsten  Häutung,  je  nachdem  die  Schuppen  mehr  oder  weniger  tief  a^»T 


DER    SCHWEIZ.     ECHSEN.  o9 

gelöst  wax'en,  verschwanden  die  Flecken.  Junge  Individuen  sind  weniger 
diesen  Verletzungen  ausgesetzt,  da  sie  leichter  als  die  allen  einen  Zu- 
fluchtsort finden  können.*) 

Man  kann  fast  mit  Bestimmtheit  annehmen,  dass  das  horizontale  und 
verticale  A^erbreitungshezirk  der  Anguis  fragilis  und  der  Lacerta  agilis  die 
nämlichen  seien,  nur  möchte  in  den  Ebenen  die  Blindschleichen  an  meh- 
reren Orten  vorkommen  ,  als  die  gemeinen  Eidechsen ,  denn  man  findet 
sie  beinahe  auf  jedem  Wege  vmd  allen  Wiesen,  so  dass  sie  Avährend  der 
Heuerndte  zu  Hunderten  durch  die  Sensen  ihren  Tod  finden.  Ueberhaupt 
werden  sie  fast  überall  mit  einer  tollen  Wuth  zu  todt  geschlagen,  da 
man  von  der  falschen  Ansicht  ausgeht,  diese  Thierchen,  die  unsere  Fel- 
der von  schädlichen  Raupen  befreien  ,  seien  giftig. 

Yon  2000'  an  verschwindet  die  Anguis  fragilis,  daher  wir  sie  in  kei- 
nem der  höher  gelegenen  Schweizerlhäler  mehr  finden..  Die  Begattung 
geht  im  Mai  und  Juni  an  sonnigen  Stellen  unter  inniger  Ümschlingung, 
wie  bei  den  Nattern,  vor  sich  und  dauert  einige  Stunden. 

Das  Weibchen  gebährt  zu  Anfang  Septembers  wie  die  Zootoca  pyr- 
rhogastra  10 — 1 4  Junge  ,  die  schon  drei  Zoll  lang  aus  der  Eihülle,  in  der 
sie  spiralförmig  gelegen,  ki'iechen.  Die  Nahrung  dieser  niedlichen  Thier- 
chen besteht,  wie  ich  aus  Exemplaren,  die  ich  öffnete  fand,  aus  Fliegen 
und  Räupchen.  Die  Alten  fressen  in  der  Gefangenschaft  schwierig,  die 
Jungen  gar  nicht,  daher  sterben  ei'stere  nach  3 — 4  Monaten,  letztere 
schon  nach  i — 2  Wochen.  Sie  theilen  dem  Gefäss,  in  dem  sie  gelegen, 
durch  ihre  Excremente  einen  sehr  wiedrigen  Geruch  mit. 

Bisher  war  über  die  Oeconomie  dieser  Thiere,  besonders  wie  sie  den 
Winter  zubringen,  weiter  nichts  bekannt,  als  was  Friedwaldski  (und  mit 
ählichen  Worten  Latreille  Hist.  nat.  des  reptiles)  in  seiner  Monographia 
serpentum  Hungariae  §  27,  p.  3o  sagt :  Cavitates  terrae,  quas  ipse  rostro, 
fodias  petere  solet.  Hiemne  somno  detinetur. 

Voriges  Jahr  glückte  es  mir  über  diesen  Punkt  einige  nähere  Auf- 
klärung zu  erhalten. 


*)  Diese  FlecUen  sind  zuweilen  ganz  dunlielblau,  sogar  schwarz.  Es  fragt  sich,  ob  die  von  Bibi'on 
bescliiiebene  Anguis  punctalissimus  (Descript.  de  la  Moree  Livr.  36)  nicht  eine  solche  Anguis  ist. 
Ich  habe  jene  Species  nie  gesehen. 


40  MONOGRAPHIE 

An  einem  Hügel,  an  welchem  ich  im  Sommer  und  Herbst  häufig 
Blindschleichen  in  Löcher  kriechen  sah,  grub  ich  im  Februar  bei  war- 
mem Wetter ,  um  den  Winteraufenthalt  dieser  Thiere  kennen  zu  lernen , 
neben  einem  Loche,  in  welches  ich  früher  Blindschleichen  häufig  sich 
verstecken  sah,  imd  welches  ich  nur  an  einem,  im  Herbste  von  mir 
daneben  eingesteckten  Stück  Holz  wieder  erkennen  konnte,  eine  kleine 
Höhliuig,  um  das  Loch  selbst  genauer  untersuchen  zu  können.  Es  war 
rund,  schlauchförmig  und  hieng  etwa  vier  Zoll  tief  schräge  in  die  Erde 
und  Avar  von  innen  mit  Gras  vuid  Erde  zugestopft.  Yon  dieser  Röhre  lief, 
horizontal  mit  dem  Profil  des  Hügels  ein  halber  Schuh  tief  unter  der 
Oberfläche  der  Seite  des  Hügels  ein  2  Zoll  hoher ,  i  1/2  Zoll  breiler  Stol- 
len, 34  Zoll  lang  mit  mehreren  Krümmungen  nach  oben  und  unten  und 
einer  seitlichen  Biegung  nach  aussen  über  einen  grossen  Stein  hin,  in 
eine  stumpfe  Spitze  aus.  Die  Seitenwände  des  Stollens  waren  glatt  und 
fest,  die  Decke  mit  vielen  Findrücken  versehen.  Im  Schlauche,  gerade 
beim  Eingang  lagen  mehrere  Junge,  etwa  halb  Jahr  alte,  oder  noch  jün- 
gere Blindschleichen.  Auf  diese  folgten  ein  wenig  ältere  und  grössere, 
und  so  lagen  durch  den  ganzen  Stollen  fast  immer  grössere  Exemplare, 
als  die  A'orhergehenden.  Hinten  in  der  Yerengung  lag  ein  altes  Weib- 
chen, das  die  Aeltermutter  der  ganzen  Familie  zu  seyn  schien,  und  wel- 
ches auf  ein  blaupunktirtes  Männchen  folgte.  Der  Kopf  und  ein  Theil  des 
Rumpfes  des  Weibchens  waren  enge  von  den  Wandungen  umschlossen, 
so  dass  die  Erdscholle  vollkommen  den  Abdruck  des  vordem  Theils  der 
Blindschleiche  zeigte.  Die  Zalil  der  hier  offenbar  in  einer  absichtlich  ge- 
grabenen Wohnung  zum  Winterschlafe  versammelten  Individuen  belief 
sich  auf  23  junge  und  alte,  die  theils  zusammengerollt,  theils  in  einander 
verschlungen  oder,  gerade  gestreckt  in  tiefer  Erstarrung  lagen. 

Es  sclieint  im  ersten  Augenblicke  schwierig  zu  ei'klären,  wie  Thiere 
ohne  einer  Spur  äusserer  Extremitäten  solche  Stollen  graben  können ,  und, 
zwar  nur  mit  der  stumpfen  Schnautze.  Betrachten  wir  aber  einmal  die 
Gänge  und  Wohnungen ,  die  der  gemeine  Regenwurm  (Lumbricalis  ter- 
restris  L.)  macht,  und  das  Quantum  Erde,  das  er  dabei  aufwirft,  ver- 
gleichen dann  die  unterirdischen  Gänge  die  ich  bei  Anguls  fragilis  L.  fand; 


DER    SCHWEIZ.     ECHSEN,  41 

ziehen  dann  die  Muskelkraft  und  äussere  Bedeckung  beider  Thiere  in 
Betracht,  dort  ein  Weichthier,  hier  einWirbelthier,  so  fühlen  wir  leicht, 
dass  es  möglich  ist,  dass  diese  fusslosen  Echsen  künstliche  Wohnungen 
graben.    Ich  erkläre  mir  die  Sache  folgendermassen  : 

Im  Herbst  begiebt  sich  eine  Anzahl  Blindschleichen  in  ein  geräumiges 
jedoch  nicht  allzugrosses  Loch.  Ton  diesem  aus  gräbt  die  Aelteste  und 
Stärkste  der  Versammlung  mit  der  Schnautze  In  der  Erde  vorwärts,  was 
mit  keiner  Schwierigkeit  verbunden  ist ,  so  lange  der  Boden  feucht  und 
weich  bleibt.  Beim  Graben  findet  das  Thier  von  allen  Seiten  Wider- 
stand und  krümmt  sich  desshalb  um  denselben  zu  überwinden.  Gewöhn- 
lich sind  aber  die  Bewegungen  der  Schleichen,  um  von  einem  Orte  zum  an- 
dern zu  gelangen,  ein  sich  krümmen  von  der  rechten  zur  linken  Seite,  man 
sollte  deshalb  glauben,  der  Stollen  hätte  in  seiner  Breite  die  grösste  Aus- 
dehnung, dem  ist  aber  nicht  so.  Legt  man  in  der  Gefangenschaft  eine 
Blindschleiche  zwischen  zAvei  Bretter,  so  dass  die  seitlichen  Bewegungen 
gehemmt  sind,  und  legt  ihr  einen  Widerstand  vor  den  Kopf,  so  dass 
sie  daran  anstösst,  so  bewegt  sie  sich  vertical.  Solche  verticale  Bewegun- 
gen haben  beim  Graben,  da  der  Kopf  immer  aufgehalten  wird,  wahr- 
scheinlich häufiger  statt,  als  horizontale,  daher  der  Stellen  höher  als 
breit.  Wenn  der  Vorarbeiter  eine  Strecke  weit  gekommen  ist,  so  folgen 
ihm  die  andern  nach,  und  durch  ähnliche  Bewegungen  erhält  die  Höh- 
lung eine  regelmässigere  Gestalt  und  die  Wände  Festigkeit.  Je  nachdem 
Kälte  eintritt ,  oder  der  Boden  hart  wird ,  so  muss  die  Arbeit  unterlassen 
werden  und  Erstarrung  tritt  ein ,  weslialb  wir  die  Stollen  nach  vorn 
spitzig  und  von  der  Gestalt  der  arbeitenden  Anguis  finden,  hört  die  Ar- 
beit frühe  auf,  so  müssen  die  Jungen  in  der  Eingangsröhre  bleiben,  dauert 
sie  länger  an ,  so  können  sie  ihre  Zuflucht  ebenfalls  im  langen  Gange  fin- 
den, wo  die  Wärme  unstreitig  Bedeutender  ist.  Im  FrühUng  suchen  sie 
die  verstopfte  Oefnung  zu  lichten  und  herauszukriechen ,  was  ich  in  der 
zweiten  Woche  des  Aprils  im  Canton  Glarus  zu  sehen  Gelegenheit  hatte^ 
als  eine  solche  Colonie  sich  langsam  ans  Tageslicht  begab.  Der  Stollen, 
den  ich  auch  da  sogleich  bioslegte,  zeigte  mir  eine  ganz  ähnliche  Beschaf- 
Wheit,  wie  die  früher  untersuchten. 


42  MONOGRAPHIE  DER  SCWEIZ.   ECHSEN. 

Obgleich  die  Blindschleiche  unter  allen  bekannten  Amphibien  sehr 
leicht  erkannt  wird,  so  hat  sie  dennoch  dem  fast  allgemeinen  Loose  der 
Reptilien  eine  Anzahl  Synonima  zu  haben,  nicht  entgehen  können. 

Synomina  : 

Anguifi  eryx  L. ,  junges  Individuum. 

Anguis  lineatus  Gmel.  Laur.,  ganz  junges  Thier. 

Eryx  clivicus  Daud.,  altes  Thier. 

Anguis  punctatissimus  Bibron? 

L'oivet. 

The  slow-worni. 

Blindschleiche  L. ,  gemeine  Bruchschlange. 


ERRLAERUNG  DER  TAFELN. 


Taf.  I. 

Fig.  I.  Kopf  von  Lacerta  agilis  Lin.,   von  oben.    Das  Scut.  internasale  fehlt,  die 

fronto-nasalia  sind  sehr  stark  entwickelt,  ebenso  das  interparietale,  während 

das  Sc.  occipitale  nur  durch  3  Schuppen  angezeigt  wird. 
Fig.  2.  Kopf  von  Lacerta  viridis,  von  oben.   Das  Scutum  internasale  ist  gedoppelt, 

die  übrigen  Schilder  sehr  regelmässig,  aber  abweichend  gebildet. 
Fig.  5.  Zootoca  montana  nob.  Die  schwarze  Varietät,  die  Wolf  in  Sturm's  Fauna 

unter  dem  Namen  Lacerta  nigra,  abgebildet. 
Fig.  4-  Dieselben  von  unten. 
Fig.  5.  Kopf  derselben  von  oben. 

Taf.  IL 
Zur  Oeconomie  der  Blindschleichen, 
a  a,  aa.  Durchschnitt  des  Hiigeltheiles ,  in  welchem  sich  die  Wohnung  befindet, 
b  b.  Stollen  im  Durchschnitt. 

c.  Oeffnung  der  Eingangsröhre. 

d.  Eingangsröhre. 

ee.  Hintere  Wand  des  Stollens. 

l'f.  Untere  Wandung  desselben. 

g.   Stein  über  den  der  Stollen  seinen  Weg  nimmt. 

h.  Ende  des  Stollens,  in  welchem  das  arbeitende  Individuum  lag. 

i.  Querdurchschnitt  des  Gangs. 


TAB.  / 


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NEUE  DEIVRSCHRIFTEN 

ALLG.   SCHWEIZERISCHEN  GESELLSCHAFT 

FÜR     DIE 

ijföammteu  ttrttunui00fnöfl)aftfu. 


SOCIETE  HELVETIQUE 


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SCIENCES   NATDREIXES. 


Band  II.  mit  IX  Tafeln. 


IVEUCHATEL , 

IN     DF.K     EUCHDRUCKEREl      VO\     PETITPIERHF.. 

1B38. 


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IVEUE  DE]VKSCHRIFTE]\ 

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ALLG.   SCHWEIZERISCHEN  GESELLSCHAFT 

FÜR    DIE 

cjceammtcn  ltnturu)iö6fnöcl)aftcn. 


SOCIETE  HELVETIQUE 


SCIENCES    NATURELLES. 


Band  II.  mit  IX  Tafeln'. 


NEUCHATEL , 

IX     DER     BUCHDRUCKEREl      VON     PETITPIERRE. 

1838. 


^./■2ä/.:B 


TABLE 

DES    MATIERES. 


Bemerkungen  übei-  die  Arten  der  wilden  Ziegen,  von  Prof.  H.  R.  Schinz.—    (3  'ji  feuilles  et  4  pl.l 

Untersuchungen  der  Badequellen  von  Meltingen,  Eptingen,  und  Bubendorf,  von  Ch.  Stähelin.  — 

(lV4feuille.) 

Die  Käfer  der  Schweiz,  von  Prof.  Osvv.  Heer.  Erster  Theil.  Erste  Lieferung.   ( 12  'ji  feuilles. ) 

Die  Käfer  der  Schweiz,  von  Prof.  Osw.  Heer.  Zweiter  Theil ,  Erste  Lieferung.  ( 7  '/t  feuilles. ) 

Mittel  und  Hauptresultate  aus  den  meteorologischen  Beobachtungen  in  Basel,  von  1826—1836, 
vonP.  Merian  ;  in  Bern,v.  1826-36,  von  T.  Trechsel ;  in  St  Gallen,  von  1827-1832,  vonD.  Meyer. 

(  8  '/i  feuilles. ) 

Observations  Geologiques  sur  le  Jura  soleurois ,  par  A.  Gressly.  ( 14  feuilles  et  5  pl.) 

( En  tout  47  '/'  feuilles  et  9  planches. ) 


BEMERKUNGEN 


UEBER  DIE 


ÜIB^ISSr  IDUm  WHILIDIBe  2I!IB(BIBe^ 


BESONDERS  MIT  BEZIEHUNG 


DEN  SIBIRISCHEN  STEINBOCK,  DEN  STEINBOCK  DER  ALPEN  UND  DEN 
STEINBOCK    DER    PYRENÄEN. 


Professor  H.  R.  SCHIXZ. 


i; 


BEMERKUNGEN 

ÜBER  DIE  ARTEIV  DER  AVILDEN  ZIEGEN. 


Die  Untersuchungen  über  die  Stammracen  und  den  Ursprung  unserer 
Hausthiere  sind  in  verschiedenen  Beziehungen  sehr  wichtig.  Die  Ge- 
schichte der  Cultur  und  der  Sitten  der  Völker ,  der  Grad  ihrer  Civilisatiou 
hängt  mit  der  Zähmung  der  Hausthiere  zusammen.  Die  Sitten  mussten 
sich  ändern,  sobald  der  Merisch  unter  seinen  Mitgeschöpfen  sich  Gehilfen 
erwarb ;  sie  sind  ihm  zur  Beförderung  seiner  Bequemlichkeit  unentbehr- 
lich ,  sie  binden  ihn  an  feste  Wohnsitze  oder  zwingen  ihn  zu  einem  no- 
madischen Leben ;  sie  machen  es  ihm  möglich  in  beschränktem  Umkreise 
sich  ernähren  zu  können,  da  sie  auf  der  einen  Seite  den  Ackerbau  beför- 
dern, auf  der  andern  Seite  ihm  die  Jagd  ersparen  oder  wenigstens  als 
Mittel  zum  Lebensunterhalt  entbehrlich  machen. 

Höchst  wahrscheinlich  nährten  sich  die  ersten  Menschen ,  als  Bewoh- 
ner wärmerer  Rlimate,  anfangs  nur  von  Pflanzen.  Allein  bald  wurden 
sie,  um  sich  vor  den  fleischfressenden  Raubthieren  zu  schützen,  ge- 
zwungen Waffen  zu  erdenken;  nicht  immer  gab  ihnen  auch  das  Pflanzen- 
reich genug  Nahrung,  sie  fiengen  an  das  Fleisch  der  erlegten  Thiere  zu 
kosten  und  machten  es  mit  Hilfe  des  Feuers  essbar.  Nicht  alle  Thiere 
aber  zeigten  sich  feindlich  gegen  den  Menschen,  einige  gesellten  sich 
bald  zu  dem  Menschen  und  suchten  bei  ihm  Schutz  gegen  den  gemein- 
schaftlichen Feind,   die  Raubthiere ,  und  so  ergab  sich  die  Idee^  diese 


UEBER    DIE    ARTEN 


gänzlich  zu  zähmen,  von  selbst.  Allein  es  bedurfte  bei  den  mehrern 
viele  Generationen,  ehe  sie  ganz  Hausthiere  wurden  und  erst,  nachdem 
sie  mit  dem  Menschen  in  andere  Rlimate  gewandert  und  den  Einfluss  der 
grösseren  Wärme  oder  Kälte  erfahren  hatten,  veränderte  sich  auch  ihr  Aues- 
seres  so,  dass  man  die  Urrace  kaum  oder  gar  nicht  mehr  erkennen  konnte, 
Lange  wahrscheinlich  blieb  ein  Theil  der  Urrace  frei ,  bis  endlich  die 
Vermehrung  der  Menschen  auch  diese  ausrottete  oder  unterjochte.  So 
geschah  es  dann,  dass  man  diese  Urrace  nicht  mehr  auffinden  konnte. 
Nicht  selten  aber  geschah  es  auch  umgekehrt ;  längst  gezähmte  Arten  ver- 
wildeten  wieder,  behielten  aber  in  manchen  Beziehungen  ihr  äusseres 
Ansehen. 

Ganz  gewiss  ist  der  Stand  des  Jägers  der  ältere ,  der  Hirtenstand  der 
spätere,  und  vielleicht  trat  der  Hirtenstand  erst  ein,  nachdem  die  zuneh- 
mende Bevölkerung  die  Jagd  weniger  erträglich  gemacht  und  die  Jagdge- 
biete eingeschränkt  worden  waren  ^  wie  dies  nun  bei  den  nordamerika- 
nischen  Nationen  der  Fall  ist.  So  wurden  aus  Jägern  nach  und  nach  Hirten. 

Asien,  ohne  Zweifel  der  erste  Wohnort,  wenn  nicht  der  ganzen  Mensch- 
heit, doch  gewiss  des  Stammes  ,  den  wir  Raucasier  nennen,  hatte  gerade 
die  meisten  Thiere,  welche  der  Zähmung  fähig  waren,  Pferde,  Esel, 
Rameele,  Schafe,  Rinder,  Ziegen  und  Hunde  waren  ursprünglich  asiati- 
sche Thiere  und  wurden  schon  frühe  der  Zähmung  fähig  befunden,  daher 
reichen  hier  die  Spuren  des  Hirtenstandes  in  die  ersten  Zeiten  der  Meii- 
schen  hinauf  und  nach  der  Bibel  war  sthon  Abel,  der  Sohn  Adams,  ein 
Schäfer.  Die  Geschichte  der  Hausthiere  ist  daher  wesentlich  mit  der  Ge- 
schichte der  Menschheit  verbunden.  Den  besten  Beweis  giebt  uns  Ame- 
rica. America  hatte,  ausser  dem  Lama,  vor  der  Eroberung  durch  die  Spa- 
nier kein  Hausthier.  Die  Einführung  des  Pferdes ,  des  Rindviehs  und  der 
Schafe  änderte  die  ganze  Lebensart  der  Einwohner.  Dieselben  Völker, - 
deren  Vorfahren  einst  in  ganzen  Heeren  von  einigen  Reitern  der  Cortes  I» 
undPizarros,  welche  sie  für  Gentauren  hielten,  die  Flucht  ergriffen  ,  sind 
jetzt  die  geschicktesten  Reiter  der  Erde.  Dem  Chilener,  dem  Patagoner, 
dem  Columbier  ist  das  Pferd  alles,  er  wird  so  zu  sagen  auf  dem  Pferde  ge- 
boren und  stirbt  mit  dem  Pferde.  Wie  der  Araber  die  Ränder  der  Wüste, 


DER  WILDEN  ZIEGEN.  5 

SO  durchflieht  der  Bewogner  der  Ufer  des  Platastromes  die  unermesslichen 
Pampas  und  Llanos,  diese  fast  unbegrenzten,  weglosen  Ebenen,  in  be- 
ständigem Galloppe  mit  seinen  Pferden.  Selbst  die  wilden  Stämme  der 
Nordamerikaner,  die  Otoos,  Pawnis,  Greeks  u.  s.  w.  am  Missuri  und 
Mississippi  durcheilen  die  weiten  Prairien  und  verfolgen  die  Heerden  der 
Bisonten  zu  Pferde. 

Nur  durch  diese  nützlichen  Hausthiere  sind  auch  die  Llanos  am 
Orenoko ,  auf  welchen  einst  kaum  einige  Hirscharten  sich  aufhielten ,  für 
den  Menschen  bewohnbar  geworden,  und  ernähren  zahllose  Heerden  von 
Pferden  und  Rindvieh.  Ebenso  gross  ist  die  Yeränderung,  welche  diese 
Thiere  für  die  Bewohnbarkeit  Neuhollands  gehabt  haben.  Da,  wo  einst 
noch  vor  wenigen  Jahrzehenden  eine  äusserst  sparsame  Bevölkerung  oft 
vom  Hunger  litt,  haben  die  Heerden  Ueberfluss  verbreitet,  und  geben 
selbst  Europa  von  ihren  Produkten  ab. 

Dem  philosophischen  Beobachter,  so  wie  dem  Geschichtschreiber  ist 
daher  die  Forschung  wichtig,  in  welchen  Gegenden  einst  die  Stammra- 
cen  der  Hausthiere  lebten,  ob  sie  noch  vorhanden  seyen  und  welche  Ar- 
ten diese  seyen  ?  Ob  sie  noch  unverändert  sich  erhalten  haben  oder  wel- 
chen Einfluss  die  Zähmung  auf  sie  gehabt  habe.  Die  Veränderungen  sind 
in  der  That  bei  den  meisten  so  gross,  dass  man  Mühe  hat,  die  Urracen 
aufzufinden  und  mit  Gewissheit  zu  erkennen. 

Nur  über  die  Ziege  soll  in  diesem  kleinen  Aufsatz  gesprochen  und  diese 
7.U  einigen  Andeutungen  benutzt  werden,  um  eine  neue  Art  bekannt  zu 
machen,  welche  als  solche  bis  jetzt  ganz  verkannt  wurde.  Die  Ziege  ist 
eines  der  ältesten  Hausthiere  der  alten  Welt,  ihrer  wird  auch  schon  in 
den  ältesten  Urkunden  gedacht.  Aber  erst  in  den  neuern  Zeiten  hat  man 
die  wilden  Ziegen  oder  Steinböcke  näher  kennen  gelernt,  welche  auf  den 
verschiedenen  Gebirgen  der  Erde  vorkommen.  Man  ist  auch  so  ziemlich 
darüber  einig,  dass  die  Bezoarziege  des  Raucasus  die  Stammrace  der 
Hausziege  sey,  deren  Yarietäten  sich  über  fast  die  ganze  Erde  verbreitet 
haben.  Die  Bezoarziege,  Capra  Aegeagrus ,  hat  Hörner,  die  auf  dem* 
Obertheile  mit  einer  scharfen  Erhabenheit  versehen,  auf  der  Aussenseite 


UEBER  DIE  ARTEN 


aber  ausgehöhlt  sind  und  keine  Knoten  oder  Runzeln,  sondern  blos  einige 
wellenförmige  Erhabenheiten  an  der  Oberfläche  zeigen.  Sie  bewohnt  den 
Raucasus,  aber  diesen  nicht  allein,  sondern  fast  alle  Bergketten  von  ganz 
Asien.  Wenn  aber  wirklich  diese  Ziege  Hauptstammrace  der  Hausziege 
ist,  so  ist  es  nicht  unmöglich  ,  ja  sogar  wahrscheinlich,  dass  auch  andere 
wilde  Ziegen,  welche  fast  alle  mit  den  zahmen  Ziegen  sich  fruchtbar  be- 
gatten ,  zu  den  vielen  sehr  verschiedenen  Varietäten  der  Hausziege  mit- 
gewirkt haben  können. 

Die  Hausziege  verräth  ihren  Ursprung  als  Bergthier  durch  ihre  Vor- 
liebe für  bergichte  Gegenden,  durch  ihre  Behendigkeit  und  Geschicklich- 
keit im  Klettern,  in  welchen  sie  fast  der  Gemse  und  dem  Steinbock  gleich- 
kommt, und  durch  die  Geneigtheit,  mit  welcher  sie  sich  selbst  überlassen, 
wieder  verwildert. 

Schon  lange  ist  es  bekannt,  dass  der  Steinbock  der  Centralalpeu 
Europas,  der  savoyische,  ehemals  schweizerische,  Steinbock,  sich  leicht 
und  in  völliger  Freiheit  mit  der  Hausziege  begattet  und  fruchtbare  Ba- 
starde zeugt.  Dadurch  ist  die  nahe  Verwandtschaft  der  beiden  Thiere 
bewiesen.  Man  hat  in  den  Gegenden,  wo  der  Steinbock  noch  lebt,  nichl 
selten  solche  Beispiele  gesehen,  wo  zahme  Ziegen,  welche  sich  verlaufen ; 
hatten,  von  Steinböcken  befruchtet  nach  Hause  kamen.  Es  ist  bekannt, 
wie  viele  Bastarde  von  den  Steinböcken,  welche  man  in  Bern  hielt,  um 
dieses  schöne  Thier  wieder  in  unsern  Alpen  fortzupflanzen ^  entstunden. 
Eben  so  leicht  begattet  sich,  nach  Pallas  Nachrichten  ,  der  sibirische  Stein- 
bock mit  der  Ziege  und  zeigt  dadurch  ebenfalls  seine  nahe  Verwandt- 
schaft. Pallas  bemerkt,  dass  sehr  viele  jung  eingefangen  werden,  und 
dass  fast  unter  jeder  Heerde  der  Hirtenvölker  jener  Gegenden  solche  Stein- 
böcke sich  finden.  Einen  solchen  gezähmten  Steinbock  sah  er  in  Oren- 
burg,  welcher  von  den  Kirgisen  gekauft  worden.  Dieser  führte  eine 
Heerde  Ziegen  als  Sultan  an  ,  mit  welchen  er  häufig  fruchtbare  Bastarde 
erzeugte.  So  sagt  auch  Belon  von  dem  Steinbock  auf  Kreta 5  er  wurde 
Jung  eingefangen  und  mit  zahmen  Ziegen  erzogen.  Ob  auch  der  pyre- 
näische  Steinbock  dieses  thue,  wissen  wir  nicht  gewiss,  aber  es  ist  sehi 
Avahrscheinlich. 


DER  WILDEN  ZIEGEN. 


3Ierk\vürdig  ist  es,  dass  die  männlichen  Bastarde  vom  Steinbock  der 
europäischen  Centralalpen,  wie  man  in  Bern  die  Erfahrung  gemacht  hat, 
eine  ungewöhnliche  Grösse  erreichen  und  grösser  werden,  als  beidersei- 
tige Eltern.  Der  auf  dem  Museum  zu  Bern  aufgestellte  Steinbock  be- 
weist dieses  ,  und  sein  langer  Bart  giebt  ihm  viel  Aehnlichkeit  mit  dem 
sibirischen.  Auch  der  Charakter  dieses  Thieres  war  viel  bösartiger,  als 
der  seiner  Eltern.  Es  ist  bekannt,  wie  viel  Spectakel  er  früher  in  Bern 
selbst,  nachher  in  Interlachen  und  auf  der  Grimsel  anrichtete,  so  dass 
man  um  der  persönlichen  Sicherheit  der  Pveisenden  willen ,  welche  er 
ungereizt  anfiel,  ihn  endlich  tödten  musste.  Eben  so  merkwürdig  ist  es, 
dass  er  in  Hinsicht  seiner  männlichen  Kraft  keinem  zahmen  Ziegenbock 
nachstand ,  eine  zahlreiche  Nachkommenschaft  hinterliess ,  und  einen  so 
unausstehlichen  Bocksgeruch  verbreitete  ,  dass  man  ihn  lange,  nachdem  er 
schon  ausgestopft  war,  aus  dem  Berner  Museum  entfernen  musste.  Auch 
der  sibirische  Steinbock  verbreitet  einen  solchen  unausstehlichen  Geruch, 
der  jetzt  noch  an  Händen  und  Kleidern  haftet;  dagegen  ist  dieser  Geruch 
an  der  Haut  des  pyrenäischen  nicht  so  merkbar. 

Durchgehen  wir  nur  die  jetzt  bekannten  Arten  der  Steinböcke,  so  wer- 
den wir  finden ,  dass  es  mehrere  ganz  bestimmt  verschiedene  Arten  der- 
selben giebt,  über  deren  Dasein  erst  in  den  neuern  Zeiten  genaue  Nach- 
richten bekannt  wurden.    Man  hat  in  frühern  Zeiten  die  Arten  nicht  so 
genau  geschieden  und  für  Varietäten  gehalten,  was  wirkliche  Arten  sind; 
in  unsern  Tagen  ist  man  freilich  auf  das  entgegengesetzte  Extrem  gefallen 
und  macht  eher  zu  viele  Arten ,  als  zu  wenig.    Lange  verwechselte  man 
den  sibirischen  Steinbock  des  Pallas,  mit  dem  unserer  Alpen,  und  fand 
daher  die  Schreberische  Abbildung,   welche  den  Sibirischen  vorstellen 
sollte,  auch  gar  zu  schlecht.  Der  Irrthum  wurde  um  so  eher  fortgepflanzt, 
'   als  die  altern  Abbildungen  auch  unserm  Steinbock  einen  langen  Bart  zu- 
•   schrieben^  den  er  gar  nicht  hat.  Dieser  Irrthum  ist  auf  eine  sonderbare 
^  Art  bis  auf  unsere  Zeiten  fortgepflanzt  worden  ^    bis  Meissner  denselben 
'  wiederlegte  und  zeigte,    dass   der  alte  Steinbock  gar  keinen  Bart  habe, 
'  denn  ein  Paar  längere  Haare  am  Kinn  kann  man  noch  nicht  einen  Bart 


8  UEBER  DIE  ARTEN 

nennen,  wie  ihn  ältere  Schriftsteller  alle  angeben,  dass  er  bei  unserm 
Steinbock  gefunden  werde.  Gessners  Abbildung  des  Steinbocks  ist  zu 
schlecht,  als  dass  man  darüber  etwas  anderes  sagen  könnte,  als  er  habe 
nie  einen  Steinbock  gesehen,  welche  doch  seiner  Zeit  auch  häufig  waren. 
Seiner  Abbildung  nach  sollte  man  meinen ,  der  Steinbock  habe  einen  Bart. 
Ridingers  Steinböcke  sind  alle  mit  langen  Barten  versehen ;  der  Verfasser 
dieses  Aufsatzes  selbst,  giebt  (in  der  Naturgeschichte  der  schweizerischen 
Säugethiere  von  Schinz  und  Römer,  Zürich  1809.)  dem  alten  Steinbock 
noch  einen  Bart,  der  aber  nicht  über  zwei  Zoll  lang  werden  soll;  man  hat 
die  etwas  längeren  Haare  am  Rinn,  die  im  Winterkleide  sich  zeigen,  da- 
für genommen.  Girtanner  giebt  dem  Steinbock  einen  sehr  langen  Bart, 
und  Berthoud  von  Berchem  will  einen  kleinen  Bart  au  dem  zahmen  Stein- 
bock in  Aigle  gesehen  haben;  auch  diesen  täuschte  wahi'scheinlich  das 
Winterhaar.  Seitdem  hat  der  Verfasser  viele  alte  männliche  Steinböcke 
gesehen,  aber  nie  einen  Bart  an  denselben  bemerkt,  bei  einigen  nur  etwa 
ein  halbes  Dutzend  längere  einzeln  stehende  Kinnhaare. 

Schon  Girtanner  sagt  indess  bestimmt,  der  Steinbock,  der  auf  den  Al- 
pen wohnt,  ist  wesentlich  von  den  wilden  Ziegen  verschieden,  welche 
man  auf  den  Pyrenäen ,  auf  den  Bergen  Griechenlands  und  den  Inseln  des 
Archipelagus  antrifft,  welche  alle  Schriftsteller  Steinböcke  nennen. 

Alle  Arten  der  Steinböcke  bewohnen  die  hohen  Gebirge  und  halten 
sich  im  Sommer  in  der  Nähe  der  Schneegrenze  auf.  Sie  können  daher 
nicht  blosse  klimatische  Varietäten  seyn,  da  sie  alle  in  derselben  Tem- 
peratur und  Umgebung  leben ,  sie  mögen  in  diesem  oder  jenem  Theil  der 
Erde  vorkommen.  Sie  sind  stellvertrettende  Arten,  Wiederholungen  un- 
ter ähnlichen,  doch  bestimmt  verschiedener  Formen,  wie  wir  sie  so 
häufig  unter  allen  Thieren  wahrnehmen.  So  finden  wir  in  Asien  Affen 
nur  mit  schlanken  Ghedern ,  welche  an  den  Vorderhänden  statt  des  Daums 
eine  Warze  haben.  Die  Schlankaffen,  (Semnopithecus)  ;  in  Africa  werden 
sie  durch  die  Stummelaffen  (Colobus)  representirt ;  in  America  durch  die 
Klammeraffen  (Ateles) ,  welchen  beiden  Gattungen  ebenfalls  der  Daum 
fehlt.    So  finden  wir  in  allen  Welttheilcn  Füchse,   aber  nicht  dieselben 


DER  WILDEJJ  ZIEGEN.  9 


Arten,  und  so  noch  bei  vielen  andern  Säugethieren.  Unter  den  Vögeln 
findet  sich  eine  schwarze  Krähe  in  Europa  (Corvus  corone),  eine  andere 
in  Nordamerica  (Corvus  ossifragus)  und  wieder  eine  andere  in  Java  (Cor- 
vus Enca);  alle  drei  schwarz,  aber  alle  als  Art  verschieden.  So  bilden 
sich  von  denselben  Gattungen  geographische  Gruppen,  an  welchen  der 
Forscher  sogleich  den  Welttheil  erkennt,  woher  sie  stammen. 

Diese  Vergleichung  auf  die  Gattung  des  Schafs  und  der  Ziege  ange- 
wandt, finden  wir,  dass  beide  Gattungen  unter  allen  Rlimaten,  wo  sie 
wild  vorkommen,  Bergthiere  sind  ,  sich  in  zwar  ähnliche,  aber  doch  ver- 
schiedene Arten  trennen. 

Von  Schafen  kennen  wir  den  Argali,  Ovis  Ammon  ;  in  Sibirien,  den 
Mufflon,  OvisMusimon,  in  den  Gebirgen  von  Korsica  und  Sardinien;  das 
kamschadalische Bergschaf,  Ovis  nivicola  Eschholz;  das  californische  Schaf, 
Ovis  californiana ;  das  nordamericanische  Bergschaf,  Ovis  montana ,  und 
das  africanische  Bergschaf,  OvisTragelaphus;  von  Ziegen  oder  Steinböcken. 

1.  Den  sibirischen  Steinbock.  Capra  Pallasii. 

Capra  sibirica. 

In  den  Gebirgen  Sibiriens,  Kamtschatkas  und  der  Tartarei. 

2.  Den  Steinbock  der  europäischen  Centralalpen.  Capra  Ihex. 

Ehemals  auf  allen  Gebirgen  der  europäischen  Centralalpen,  jetzt  nur 
noch  in  der  Kette  des  Montblanc  und  Monte  Rosa ,  vielleicht  noch  in  den 
Pyrenäen  und  den  Gebirgen  von  Granada  ? 

3.  Den  pyrenäischen  Steinbock.    Capra  pyrenaica. 

In  den  spanischen  Pyrenäen,  auf  den  Gebirgen  der  Sierra  de  Pxanda 
und  des  Königreiches  Granada. 

4.  Den  kaucasischen  Steinbock.    Capra  caucasica. 

In  der  Gebirgskette  des  Raukasus  und  der  höchsten  Alpen  des  süd- 
lichen und  gemässigten  Asiens. 


10  UEBER  DIE  ARTEN 

5.  Die  Bezoarziege.    Capra  Jegagrus. 

Auf  den  hohen  Bergknappen  von  Ossetien  und  Rachetien ,  um  den  Ur- 
sprung der  Flüsse  Terek  und  Kuban  und  auf  den  unbewohnten  Hügeln 
von  Laar  und  Chorasan  in  Persien. 

6.  Den  Beden.  Capra  arabica. 

j4egoccros  Beden  Schreb  Wagn.  Capra  JalaXinS^ih.  Capra sinailica  Ehrcnb.  Symb.  pbysicsc. 
Capra  nuhiana  Fisch.  Synopsis. 

Auf  den  Gebirgen  Nubiens  undOberegyptens. 

7.  Den  abyssinischen  Steinbock.   Capra  T-Falie  Riippel.  Neue  Wirbellhiere. 

Auf  den  Gebirgen ,  welche  sowohl  östlich  als  westlich  das  rothe  Meer 
einfassen.  Er  hat  allerdings  viel  Aehnlichkeit  mit  Capra  arabica  und  wird 
von  Ehrenberg  für  eine  blosse  Varietät  gehalten,  scheint  aber  doch  ver- 
schieden. Rüppel  giebt  die  abweichenden  Puncte  an,  wodurch  er  sich 
unterscheidet.  Er  bewohnt  die  Gebirge  Abyssiniens  bis  zur  Schneeregion. 

8.  Den  Jharal.    Capra  JharalUodgson. 

Auf  den  Gebirgen  des  Himalaja  in  Nepaul. 

g.  Die  Knoppernziege.    C apra  tuhericornis .  \ 

^egoceros  cossus  Blainville.  Smith  in  Griffiths  animal  Kingdom. 

In  der  Provinz  Jemlah  in  Indien.  Zwischen  den  Quellen  des  Sarge\ 
und  Sampor ,  in  den  westlichen  und  südwestlichen  Zweigen  des  Himalaja! 

10.  Die  americanische  Ziege.    Capra  americana. 
Im  Rocky gebirge  von  Nordamerica. 

1 1.  Den  kretischen  Steinbock.    Capra  cretica. 
Auf  den  Gebirgen  von  Kreta.    Ungewiss  als  Art. 
So  sehen  w'ir  die  Form  der  Steinböcke  auf  den  meisten  hohen  Gebirge 

der  Erde,  welche  bis  zur  Schneegrenze  reichen  und  sich  in  verschieden^ 
Arten  wiederholen.  Nur  die  Anden  haben  keines  dieser  Thiere,  esmüss 
dann  die  Capra  Tudu  der  Chilischen  Anden,  von  welcher  Molina  spricht 


DER  WILDEN  ZIEGEN.  11 

eine  wirkliche  Ziege  seyn.  Auch  in  Neuholland  mangelt  diese  Form  ganz, 
so  wie  überhaupt  diesem  Welttheil  alle  wiederkauenden  Thiere  mangelten, 
welche  nun  aber  dort  sowohl  gedeihen,  dass  schon  jetzt  die  neuhollän- 
dische Wolle  in  Concurrenz  tritt. 

Der  sibirische  Steinbock  ist  allerdings  von  Pallas  gut  beschrieben 
worden,  aber  die  Abbildung,  die  wir  von  dieser  Art  haben,  ist  sehr 
schlecht  und  unkenntlich ;  daher  glauben  wir  eine  bessere,  nach  dem  zwar 
schlecht  erhaltenen  Exemplare  des  Museums  in  Zürich,  geben  zu  dürfen, 
vorzüglich  um  zu  zeigen,  dass  die  Verschiedenheit  zwischen  ihm  und  dem 
Alpen-  und  Pyrenäen-Steinbock  bedeutend  sey. 

Der  sibirische  Steinbock  unterscheidet  sich  vom  Steinbock  der  Cen- 
tralalpen  durch  längere,  aber  schmächtigere  ,  und  besonders  an  der  Spitze 
mehr  gekrümmte,  Hörner.  Sie  biegen  sich  von  einander  ab,  an  der 
Spitze  aber  wieder  etwas  einwärts.  Das  Hörn  unseres  Bockes  hat  1 6  Kno- 
ten, und,  im  Bogen  gemessen,  eine  Länge  von  2  Fuss,  10  Zoll,  3  Linien; 
der  Diameter  des  Bogens  ist  i  Fuss,  6  Zoll.  Das  grösste  Hörn,  welches 
Pallas  in  Sibirien  gesehen,  mass  nach  dem  Bogen  2  Fuss,  9  Zoll,  5  Linien 
und  hatte  16  Knoten;  unser  Exemplar  ist  also  eines  der  grössten.  Der 
Hals  ist  ungemein  stark ,  dick  und  musculös  ;  der  Kopf  ist  gross  und  die 
Hörner  schwer ;  die  Schenkel  kurz,  aber  stark ;  die  Ohren  klein.  Der  ganze 
Körper  ist,  so  wie  der  Kopf  mit  weichen,  krausen  wolligen ,  Haaren  dicht 
besetzt.  Diese  Wolle  ist  so  weich  und  fein,  dass  sie  dem  Haar  der 
Raschemirziegen  wenig  nachgiebt  und  sie  gewiss  zur  Verfertigung 
ähnlicher  feiner  Zeuge  gebraucht  werden  könnte,  wenn  es  gelingen  würde, 
den  starken  Geruch  zu  verdrängen,  der  aber  bei  der  Ziege  wohl  nicht 
vorhanden  ist.  Die  Haare  am  Hinlerhalse  sind  lang,  grob  und  weiss  und 
bilden  fast  eine  Mähne;  sie  reichen  bis  auf  die  Schultern.  Die  Nasen- 
gegend ist  schön  braun;  Ohren  und  Backen  schmutzig  weiss.  Die  Wolle 
dieser  Theile,  so  wie  an  der  Stirne ,  ist  mit  Braun  und  Weiss  gemischt. 
Die  Gegend  hinter  den  Hörnern ,  Backenbart  und  Bart  schön  braun ;  Sei- 
ten des  Halses  ebenfalls  aus  Weiss  und  Braun  gemischt ;  vorderer  Hals 
braun ;  über  die  Schultern  läuft  ein  breiter  brauner  Querstreif,  und  von 


12 


UEBER  DIE  ARTEN 


ihm  aus  geht  ein  solcher  brauner  Streifen  über  den  Rücken  weg  bis  zum 
Schwanz,  der  auch  mit  langen  dunkelbraunen,  fast  schwarzen  Haaren 
den  Schwanz  beendigt ,  dessen  Seiten  und  unterer  Theil  aber  weiss  sind. 
Die  Seiten  des  Körpers  sind  mit  feiner  Wolle  dicht  besetzt  und  spielen 
ins  Isabellfarbe.  Der  Bauch  und  der  untere  Theil  der  Hinterschenkel  und 
Beine  braun  j  die  Unterschenkel  hinten  etwas  weisslich.  Die  Hörner 
haben  einen  breiten  Rücken ;  die  Knoten  bilden  zu  beiden  Seiten  keine 
Wülste ;  weniger  tiefe  Furchen  umreifen  das  ganze  Hörn  bis  zur  Spitze. 
Der  Umfang  des  Hornes  an  der  Wurzel  ist  gerade  so  dick ,  als  bei  einem 
Steinbockshorn  der  Centralalpen  von  20  Knoten,  allein  das  Hörn  wird 
im  weitern  Verlauf  mehr  zusammengedrückt  und  schmächtiger.  Das 
ganze  Ansehen  dieses  Steinbocks  ist  plump  und  schwerfällig ,  wozu  die 
grossen  Hörner,  der  dicke  Hals  und  die  kurzen  Schenkel  beitragen.  Die 
Yerhältnisse  seiner  Theile  sind  folgende  : 


Länge  der  Hbrner  im  Bogen     ....... 

Diameter  des  Bogens 

Abstand  der  Hörnerspitzen  von  einander      .     .     . 

Umfang  der  Hörnerwurzel » 

Länge  von  der  Schnautze  bis  zur  Schwanzwurzel 

Des  Schwanzes  ohne  Haar 

Kreuzhöhe ' 

Schulterhöhe       . 

Längste  Schwanzhaare 


Die  Lebensart  des  sibirischen  Steinbocks  stimmt  ganz  mit  der  Lebens- 
art unseres  Steinbocks  überein.  Wie  dieser  hält  er  sich,  im  Sommer,  in 
der  Nähe  der  Schneegrenze  auf,  und  im  Winter  zieht  er  sich  gegen  die 
Thäler  hinab.  Die  Tartaren  erzählen  von  ihm,,  dass  er  sich  bei  grosser 
Gefahr  ohne  Schaden  in  Abgründe  stürze  und  die  Hörner  dabei  vorhalte. 
Dasselbe  erzählt  man  bekanntlich  auch  von  unserm  Steinbock;  man  hat 
dieses  bezweifelt,  allein  die  Sache  ist  gar  wohl  möglich,  da  die  starken 
Hörner  einen  sehr  starken  Stoss  aushalten  können. 

Aus  dieser  Beschreibung  und  Abbildung  sehen  wir,  dass  der  ganze 


DER  WILDEN  ZIEGEN.  15 

Bau,  die  Färbung,  die  Beschaffenheit  der  Haare  und  nicht  bloss  die  Hör- 
ner ihn  gar  sehr  von  dem  unserigen  auszeichnen  und  ihn  nicht  bloss  zu 
einer  Varietät,  sondern  zu  einer  ausgezeichneten  Art  machen. 

Eben  dies  glauben  wir  nun  auch  vom  Steinbock  der  Pyrenäen  mit  der 
vollsten Ueberzeugung  zeigen  zu  können.  Es  ist  unbegreiflich,  dass  Rüppel 
gegen  die  Identität  der  Art  noch  Zweifel  hegt,  da  auch  der  Nichtnatur- 
forscher  sogleich  die  grosse  Verschiedenheit  wahrnehmen  muss.  Die 
gänzliche  Uebereinstimmung  des  Baues  der  Hörner,  sowohl  als  auch  der 
Färbung  bei  allen  bis  jetzt  bekannten  Exemplaren,  stimmt  dafür,  und 
wenn  auch  der  Bau  der  Höruer  ihn  vielleicht  der  Hausziege  mehr  nähert, 
als  dem  Steinbock  der  Alpen,  so  zeigt  der  ganze  übrige  Bau,  dass  er  kein 
Bastard  ist.  Würden  wir  ein  einziges  Exemplar  kennen,  so  wäre  aller- 
dings unsere  Renntniss  nur  einseitig;  allein  der  Verfasser  ist  im  Fall  durch 
Hülfe  seines  Freundes,  des  rühmlich  bekannten  Zoologen,  Hn.  Notar 
Bruch  in  Mainz,  noch  die  Beschreibung  und  Zeichnung  von  drei  andern 
Exemplaren  erhalten  zu  haben ,  und  die  Abbildung  des  Bocks  und  der 
Ziege  geben  zu  können.  Da  Hr.  Bruch  mehr  Pyrenäen-Steinböcke  ver- 
gleichen konnte  als  ich,  so  führe  ich  seine  eigenen  Worte  an. 

(( Die  Hörner  dieser  Art  sind  nach  vorn  abgerundet ,  haben  nach  hin- 
»  ten  eine  scharfe  Kante  und  sind  also  im  Durchschnitt  birnförmig  5  auf 
»  ihrer  ganzen  Länge  sind  sie  mit  vielen  scharfen  Rippen  und  Kanten  in  un- 
»  gleicher  Form  und  Zahl  versehen.  Bei  dem  abgebildeten  Exemplar  hat 
'.  das  eine  Hörn  22  solcher  Rippen,  während  bei  dem  andern  nur  i5  deut- 
» lieh  ausgedrückt  sind.  (Das  Hörn  des  Bocks  unserer  Sammlung  hat  nur  i  o 
»  deutliche  Knoten.)  Die  Höi'ner  steigen  anfangs  aufwärts,  biegen  sich  dann 
»  nach  aussen,  indem  sie  sich  zugleich  umschlagen,  so  dass  die  anfangs  nach 
))  hinten  gerichtete  scharfe  Kante,  nach  oben  zu  stehen  kommt.  Mit  dieser 
>  Biegung  nach  aussen  senkt  sich  das  Hörn ,  nimmt  dann  aber  wieder  die 
»  Richtung  aufwärts ,  indem  sich  zugleich  die  Spitze  nach  innen  umbiegt. 
"  Diese  sonderbare  Gestalt  der  Hörner  macht,  dass  bei  einem  schiefen  An- 
))  blick  das  eine  Hörn  dünner  und  anders  gebogen,  als  das  andere  erscheint, 
»  was  doch  nicht  der  Fall  ist.  Die  zersplitterte  Spitze,  so  wie  überhaupt 


14  UEBER  DIE  ARTEN 

»  das  verwitterte  Ansehen  der  Hörner  zeigen ,  dass  das  Thier  von  hohem 
»  Alter  ist.   Ihre  Farbe  ist  braunschwarz. 

»  Die  Hauptfarbe  des  Thieres  am  Hinterhals  und  der  Seiten  ist  bräun- 
» lieh  aschgrau,  die  Seiten  des  Kopfes  schwarzbraun;  der  Bart,  ein  Strei- 
»fen  über  den  ganzen  Rücken,  der  obere  Theil  des  Schwanzes,  der  ganze 
»  Vorderhals,  die  vordere  Seite  der  Füsse  mitden  Schenkeln,  und  ein  brei- 
»  ter  Streifen  von  der  Brust  bis  zum  Hinterschenkel  schwarz.  (Beim  Exem- 
))  plar ,  in  der  Sammlung  in  Zürich,  ist  die  Brust  mehr  schwarzgrau,  da 
))  einzelne  graue  Haare  miteingemischt  sind.  Auch  ist  der  Rückenstreif 
»  undeutlich;  wahrscheinlich  ändert  sich  die  Farbe,  wie  bei  unserm  Stein- 
»  bock  und  der  Gemse  nach  der  Jahreszeit.)  Der  Bauch. ,  die  Geschlechts- 
»  theile ,  der  untere  Theil  des  Schwanzes  und  ein  Längsstreifen  um  den 
»  hintern  Theil  der  Füsse,  weiss;  die  Ohren  gelbbraun. 

.  »  Ein  zweiter  Bock  ,  der  mit  der  Bemerkung  eingeschickt  wurde,  dass 
»  er  der  Senior  des  ganzen  Stammes  sey  und  dass  man  nie  einen  grössern 
»  gesehen  habe ,  ist  dem  andern  im  ganzen  sehr  ähnlich ,  doch  die  Farbe 
»  mehr  rothbraun,  und  an  Grösse  übertrifft  er  jenen  um  einige  Zoll  in  der 
»  Länge ;  die  Hörner  sind  aber  schwächer  undhaben  ein  frischeres,  jugend- 
»  licheres  Ansehen,  daher  er  wahrscheinlich  jünger  ist,  als  der  andere. 

»Bei  der  Ziege  sind  die  Hörner  nach  vorn ,  wie  nach  hinten,  abge- 
»  plattet,  nur  schwach  gerippt  und  laufen  in  einer  einfachen,  krummen 
))  Linie  gegen  die  Spitze  auswärts.  Die  Hauptfarbe  des  Thieres  ist  jener  des 
»  Bocks  ähnlich,  und  der  Vordertheil  derFüsseund  der  Schwanz,  schwarz- 
»  braun;  der  Bauch  wie  bei  dem  Bock  weiss.  Die  Jüngern  Männchen  sind 
)i  der  Ziege  ähnlich,  doch  sind  die  Hörner  beim  jungen  Bock  schon  im  An- 
»  fang  verhältnissmässig  dicker;  der  Umfang  der  schwarzbraunen  Zeichnung 
»  bald  grösser  und  deutlicher.  Der  Schädel  hat  die  grösste  Aehnlichkeit 
»mit  jenem,  der  im  südlichen  Europa  vorkommenden  Hausziege.  Selbst 
»  die  Hörner  zeigen  mehr  Aehnlichkeit,  als  die  Hörner  des  wahren  Stein- 
»  bocks.  » 


DER  WILDEN  ZIEGEN. 


lo 


AUSMESSUNG. 


DER  BOCK  IN  MAINZ. 


Von  der  Schnauze  bis  zur  Schwanz- 
spilze      

Des  Kopfes 

Des  Schwanzes 

Schulterhöhe 

Kreuzhijhe 

Hörner  in  gerader  Linie     . 
Hörner  in  der  Krümmung       .     .    . 
Bart 


DIE  ZIEGE  IN  MAINZ. 


Länge  des  Kopfes 
Ganze  Lange  ohne  Schwär 
Des  Schwanzes     . 
Schulterhöhe  .... 
Kreuzhöhe      .... 
Hörner  gerade     .     .     . 
Krümmun"-     .... 


Fuss.   Zoll.|  Lir 


DER  BOCK  IN  ZÜRICH. 

Fuss.  I  Zoll. 

5 


Nach  dieser  Ausmessung  ergiebt  sich,  dass  der  Bock  im  Museum  in 
Zürich  nicht  bedeutend  kleiner  ist,  als  der  in  Mainz,  obschon  die  Hörner 
viel  kleiner  sind. 

Die  Entdeckung,  dass  in  den  Pyrenäen  ein  Steinbock  lebe,  ist  gar  nicht 
neu.  Es  wird  eines  Steinbocks  in  diesen  Gebirgen  in  mehrern  alten  Wer- 
ken erwähnt,  unter  anderm  durch  Gaston  Phoebus,  im  Jahr  i6i4,  und 
später  durch  Buffon  selbst.  Wir  haben  auch  schon  gesagt,  dass  Gir- 
tanner  in  seinen  Beiträgen  zum  Steinbock  ausdrücklich  sagt,  der  Stein- 
bock unserer  Alpen  sei  nicht  zu  verwechseln  mit  den  wilden  Ziegen  der 
Pyrenäen  und  der  Inseln  des  griechischen  Archipels,  Hr.  Bruch  glaubt, 
das  junge  Thier,  welches Cuvier  in  seinen  Sau gethieren  abbildet,  gehöre 
unbezweifelt  hieher.  Dagegen  wurde  dieser  Steinbock  nirgends  als  eigene 
Art  beschrieben ,  und  diese  Art  ist  also  neu. 


16  TJEBER  DIE  ARTEN 

Leider  wissen  wir  von  seinen  Sitten  sehr  wenig.  Dieses  Thier  lebt  in 
den  Pyrenäen,  und  zwar  ist  es  nach  der  einmüthigen  Aussage  aller  Jäger 
in  den  französischen  Pyrenäen  gar  nicht  mehr  vorhanden ,  sondern  nur  auf 
der  zu  Spanien  gehörigen  Seite.  Der  Botaniker  Pi cot  de  laPeyrouse  hatte  im 
Sinne  eine  Fauna  der  Pyrenäen  herauszugehen  und  dieselbe  wirklich  an- 
gekündigt, aber  sie  kam  nie  heraus.  Wahrscheinlich  sind  in  dessen  hinter- 
lassenen  Papieren  auch  nähere  Nachrichten  über  diese  Thiere  enthalten. 
Da  im  Museum  zu  Paris  ein  solcher'  Steinbock  sein  soll ,  so  ist  es  un- 
begreiflich, dass  weder  Georg  noch  Friedrich  Cuvier,  noch  Blainville 
dieses  Thieres  erwähnen.  Lessonin  seinem  Manuel  de  Mammalogie,  sagt 
vom  sibirischen  Steinbock  :  «Une  variete  distincte,  qu'on  pourraitpeut-etre 
erigeren  espece,  est  le  bouquetin  de  Siberie,  qui  offre  des  nuances  assez 
differentes  dans  le  pelage  »  ;  aber  kein  Wort  erwähnt  er  von  einem  Stein- 
bock der  Pyrenäen.  Eben  so  wenig  wird  in  den  angegebenen  Schriften 
des  Steinbocks  von  Kreta  erwähnt,  den  Belon  beschrieben  hat,  und  doch 
sollte  es  nicht  sogar  schwer  für  die  französischen  Naturforscher  seyn,  von 
Kreta  aus  ein  solches  Thier  zu  erhalten ,  das  nach  der  wunderlichen  Ab- 
bildung Belons  wohl  als  eine  eigene  und  ausgezeichnete  Art  angesehen 
werden  dürfte  ,  bis  nähere  Angaben  uns  eines  andern  belehren.  Risso  in 
seiner  Naturgeschichte  des  südlichen  Europa ,  in  welcher  einige  ganz  un- 
bekannte und  zweifelhafte  Thiere  vorkommen ,  sagt  kein  Wort  von  einem 
Steinbock  in  den  Pyrenäen.  Ebenso  wenig  Marceil  de  Serres  in  seinem 
Essai  pour  servir  a  l'histoire  des  animaux  du  midi  de  la  France.  In  dem 
sonst  gediegenen  Aufsatz  des  Hn.  Tilesius  über  die  zahme  Hausziege  und 
wer  ihre  Stammeltern  gewesen,  Isis.  i835,  wird  sogar  der  sibirische 
Steinbock  noch  mit  dem  Steinbock  der  europäischen  Centralalpen  ver- 
wechselt, oder  vielmehr  als  eine  blosse  Varietät  angesehen,  indem  ganz 
einfach  vom  Steinbock  bemerkt  wird  :  der  Steinbock  bewohnt  in  Europa 
die  karpatischen  und  europäischen  Gebirge  und  die  hohen  Gegenden  der 
Sierra  de  la  Randa  in  Granada,  die  Eis-  und  Schneegletscher  der  Wal 
liser-  und  Graubüntner-Alpen.  Von  den  Karpathen  wissen  wir  nichts 
bestimmtes,  ob  und  welche  Art  noch  dort  sey.  Aus  Graubünten  und  Wal- 


DER  WILDEN  ZIEGEN.  17 

lis  ist  er  leider  verschwunden  und  hat  nie  die  Gletscher  bewohnt,  denn 
auf  Gletschern  kann  kein  Thier  wohnen  und  auf  den  Pyrenäen  wohnt  ein 
anderer  Steinbock,  was  zu  beweisen  der  Zweck  dieser  Denkschrift  ist. 
Ob  der  Alpensteinbock,  wie  einige  Nachrichten  sagen,  neben  dem  pyre- 
näischen  auch  noch  dort  wohne ,  und  welche  der  beiden  Arten  oder  ob 
gar  eine  dritte  die  Gebirge  von Ronda  bewohnt,  das  alles  wissen  Avir  nicht. 

Alle  Nachrichten  über  den  Steinbock  der  Pyrenäen  sind  sehr  dürftig 
und  man  kann  mit  Recht  sagen ,  die  Pyrenäen  seyen  für  den  Naturfor- 
scher noch  eine  terra  incognita,  von  welcher  der  Schleier  nicht  gehoben 
werden  kann,  bis  der  verderbliche  Bürgerkrieg  aufgehört  hat.  Dann  aber 
ist  von  dem  Eifer  der  Naturforscher  zu  erwarten ,  dass  dieser  Theil  Eu- 
ropas auch  noch  genau  erforscht  werde.  Granadas  Gebirge  werden  noch 
lange  im  Dunkeln  bleiben,  denn  wer  die  Gefahren  und  Mühseligkeiten 
der  Reisen  im  Innern  Spaniens  in  abgelegenen  Gegenden  kennt,  wird  sich 
wohl  abschrecken  lassen. 

Hr.  Moquin  Tandon,  unser  geehrtes  Mitglied,  Professor  der  Botanik 
in  Toulouse,  welchem  das  Züricherische  Museum  seinen  Steinbock  ver- 
dankt, schreibt,  er  kenne  die  Existenz  des  pyrenäischen  Steinbocks  nur 
an  einem  einzigen  Orte,  nahe  bei  dem  Passe  Maladetta ,  aber  auch  da  seien 
die  Steinböcke  sehr  selten  und  sehr  schwer  zu  bekommen.  Hr.  Bruch 
schreibt  darüber:  die  französischen  Gemsenjäger,  welche,  begünstigt 
durch  die  gegenwärtigen  Unruhen  in  Spanien,  freilich  unter  mancherlei 
Gefahren,  monatliche  Streifzüge  nach  Spanien  machen,  behaupten,  dass 
dieser  Steinbock  nicht  mehr  in  dem  französischen  Theile  der  Pyrenäen 
sich  vorfinde.  Dass  er  aber  auch  in  dem  spanischen  Theile  zur  grossen 
Seltenheit  geworden  sei,  erhellet  daraus,  dass,  obgleich  er  seit  einem 
Jahre  im  Preise  gestiegen,  da  grosse  Nachfrage  darnach  geschah,  also  die 
Jäger  Grund  genug  hatten ,  ihn  aufzusuchen ,  der  letzte  Streifzug  kein  ein- 
ziges Stück  geliefert  hat,  ja  selbst  die  spanischen  Gemsenjäger,  mit  wel- 
chen die  Franzosen  sich  in  Yerbindung  gesetzt  haben ,  keinen  auftreiben 
konnten.  Es  ist  daher  zu  befürchten,  dass  dies  schöne  Thier  noch  früher 
ausgerottet  werde,  als  der  Steinbock  der  Centralalpen.  Zwar  erhielt  ich 

3 


iö  UEBER  DIE  ARTEN 

auch  Nachrichten,  nach  welchen  man  scliliessen  soUte,  er  sei  noch  nicht 
so  selten.  Da  diese  Nachrichten  aber  zeigen,  wie  schwer  es  gerade  jfetzt 
sei,  darüber  etwas  bestimmtes  angeben  zu  können,  so  führe  ich  die  eigenen 
Worte  eines  Briefes  darüber  an.  Der  Verfasser  sagt  :  «Meine  Yorliebe 
für  die  Naturgeschichte  trieb  mich  in  die  spanischen  Pyrenäen  •,  ich  wäre 
aber  bald  ein  Opfer  meiner  Neugierde  geworden.  Als  Spion  eingefangen, 
durch  eine  rohe  Soldateska,  schleppte  man  mich  von  Gefängniss  zu  Ge- 
fängniss  und  misshandelte  mich  auf  die  vielfachste  Art.  Endlich  konnte  ich 
mich  mit  Hinterlassung  alles  meines  Gepäckes  doch  glücklich  retten.  Allein 
da  diese  Gegenden  für  den  Naturforscher  zu  viel  Reiz  haben ,  und  unbe- 
kannt sind,  werde  ich  wieder  dahin  zurückkehren,  sobald  es  nur  immer  die 
Umstände  erlauben.  Ich  sah  hier  selbst  Steinböcke  und  verspreche  Ihnen 
dann  einen  von  mir  selbst  getödteten.  Dieses  Thier  schien  mir  nicht  so 
pelten  in  den  Fichtenwäldern  der  spanischen  Pyrenäen.  Soweit  dieser 
Freund.  In  der  That ,  wenn  man  weiss,  dass  im  vorigen  Jahr  auf  ein- 
mal, so  viel  mir  bekannt  ist,  fünf  Steinböcke  in  die  Sammlungen  kamen, 
so  scheint  er  wirklich  nicht  so  selten  zu  seyn,  als  andere  Nachrichten 
sagen.  Der  erste  ist  im  Museum  zu  Zürich  ;  drei  erhielt  das  Museum  zu 
Mainz,  einen  fünften  das  Museum  in  Lille.  Noch  findetsich  einer  in  St.  Ber- 
trand, einem  kleinen  Städtchen  in  den  Pyrenäen,  in  der  Sammlung  eines 
Naturforschers,  der  ihn  sehr  theuer  kaufte  und  grosse  Stücke  daraufhält. 
Yielleicht  mag  noch  einer  etwa  in  einer  Sammlung  unbekannt  stecken  ; 
wenigstens  im  Pariser  Museum. 

Dies  ist  alles,  was  wir  über  dieses  Tliier  wissen.  Allen  Nachrichten 
zu  Folge  hat  er  die  Sitten  unsers  Steinbocks,  ist  wild  und  flüchtig,  scheint 
jedoch  auch  in  die  Bergwälder  hinabzusteigen.  Seine  Jagd  ist  mühsam 
«nd  ebenso  gefährlich,  als  die  Steinbock-  und  Gemsenjagd.  Gaston Phoe- 
bus  hat  indess  über  den  wilden  Bock  der  Pyrenäen  folgendes  gesclirieben, 
welches  wir  in  seiner  eigenen  Sprache  geben. 

Gaston  Phoebus  sagt  :  <<  11  y  a  (  dans  les  Pyrenees)  deux  sortes  de 
»boucs,  les  uns  s'appellent  boucs  sauvages  et  les  autres  ysanus  (chamois). 
'iLcs  boucs  sauvages  sont  aussi  grauds  cju'un  cerf;  mais  ne  sont  si  longs, 


DER  WILDEN  ZIEGEN.  19 

»ne  si  enjambes  par  haut,  ores  qu'ils  aient  autant  de  chair;  ils  ont  an- 
»  taut  d'ans  que  de  grosses  raies  qu'ils  ont  au  travers  de  leurs  cornes. 
)ills  ne  portent  que  kurs  perches,  lesquelles  sont  grosses  comme  la 
»Jambe  d'un  homme,  Selon  qu'ils  sont  vieils.  Ils  ne  jettent  point  ni  ne 
»muent  leur  tetes ,  et  tant  plus  ils  ont  des  raies  en  leurs  cors  (cornes) 
»et  plus  leurs  cors  sont  longs  et  plus  gros,  tant  plus  vieils  sont  les  boucs. 
» Ils  ont  grande  barbe  et  sont  bruns,  de  poil  de  loup  et  bien  velus,  et 
» ont  une  raie  noire  sus  l'eschine  et  tout  au  long  des  fesses ,  et  ont  le 
»venire  fauve,  les  jambes  noires  et  derriere  fauves ;  leurs  pieds  sont 
»comme  des  autres  boucs  prives  ou  chievres;  leur  ti'acessont  grosses  et 
»grandes  et  rondes  plus  que  d'un  cerf;  leurs  os  sont  ä  l'advenant  d'un 
»bouc  prive  et  d'une  chievre,  foi-s  qu'ils  sont  plus  gros.  Ils  naissent 
» en  Mai ;  la  biche  sauvage  faonne ,  ainsi  qu'une  biche  chievre  ou 
»daine,  mais  eile  n'a  qu'un  bouc  a  la  fois  et  l'allaite  ainsi  que  fait  une 
»chievre  privee.  Ils  vivent  d'herbes  comme  les  autres  betes  douces.  Leurs 
»fumees  retirent  sur  la  forme  des  fumees  d'un  bouc  prive.  Les  boucs  vont 
»  au  rut  environ  la  toussaints  et  demeurent  un  mois  en  leurs  chaleurs. 
»Puisque  leur  rut  est  passe,  ils  se  menent  en  ordre ,  et  par  ensemble  des- 
»cendent  les  hautes  montagnes  et  rochers  oii  ils  auront  demeure  tout  l'ete, 
»tant  pour  la  neige  que  pour  ce  qii'ils  ne  trouvent  de  quoi  viander  la  fus; 
»non  pas  en  uii  pays  piain,  mais  vont  vers  les  pieds  des  montaignes  que-" 
»rir  leur  vie ;  ainsi  demeurent  jusques  vers  Päsques  et  lors  ils  remontent  es 
»plus  hautes  montagnes  qu'ils  ti'onvent,  et  chacun  prend  son  buisson,  ainsi 
«que  fönt  les  cerfs.  Les  chievres  alors  se  separent  des  boucs  et  vont  de- 
»meurer  pres  des  ruisseaux  pour  faonner  et  ils  demeurent  tout  le  long  de 
»rete.  Lorsque  les  boucs  sont  hors  d'avec  les  chievres,  attendant  que  le 
"temps  de  leur  rut  soit  venu  ,  ils  courent  sus  aux  gens  et  bestes  et  se  com- 
»battent  entr'eux,  ainsi  que  les  cerfs,  mais  non  de  teile  maniere  ;  car  ils 
»chantent  plus  laidement.  Le  bouc  blesse  d'un  coup  qu'il  donne,  non  pas 
»du  bout  de  la  tete,  mais  du  milieu,  tellemerit  qu'il  rompt  les  bras  et  les 
»cuisses  de  ceux  qu'il  atteint,  et  encores  qu'il  ne  fasse  point  de  plaie.  Si 
»est-ce  que  s'il  acule  un  homme  conlre  un  arbre  ou  contre  terre ,  il  le  tuera. 


20  UEBER    DIE    ARTEN 

.)Le  bouc  est  de  teile  nature^  que  si  un  homme,  quelque  puissant  et  fort 
»qu'il  soit,  le  frappe  d'une  barre  de  fer  sur  Teschine,  pour  cela  il  ne  bais- 
»sera  ne  ployera  l'eschine.  Quand  il  est  en  rut,  il  a  le  col  gros  a  mer- 
»veilles ,  voire  est  de  teile  iiature ,  que  encores  qui  tomba  de  dix  toiscs  de 
»haut,  il  ne  se  fairait  aucun  mal.  (Gaston  Phoebus ,  Yenerie  de  Dufouil- 
»loux,  p.  65  et  6g.)» 

Nach  den  bekannten  Exemplaren  scheint  er  ein  hohes  Alter  zu  er- 
reichen. Hr.  Moquin  Tandon  schätzt  den  unsrigen  auf  vier  bis  fünf  Jahre, 
nach  diesem  müssten  die  Böcke  in  3Iainz  wenigstens  fünf  bis  lo  Jahre  alt 
seyn.  Es  wäre  wirklich  Schade ^  wenn  der  bedeutende  Preis,  der  für 
diese  Thiere  für  Sammlungen  bezahlt  wird ,  die  Ausrottung  dieses  schö- 
nen Thieres  herbeiführen  würde.  Aber  unstreitig  haben  die  hohen  Preise 
zur  grossen  Verminderung  des  savoy'schen  Steinbocks  beigetragen  ,  wie 
zu  der  des  Lämmergeiers ,  denn  auch  hier  wagt ,  getrieben  durch  schnöden 
Gewinst j  der  Jäger  alles,  der  schweren  Yerbotte  und  der  grossen  Gefah- 
ren ungeachtet,  solche  Thiere  zu  jagen. 

Aus  der  genauen  Bestimmung  der  Arten,  wie  sie  unsere  Zeiten  dem 
Naturforscher  zur  Aufgabe  machen,  ergeben  sich  wichtige  Resultate  für 
die  Belauschung  des  Ganges ,  den  die  Schöpfung  bei  ihren  Creaturen  be- 
folgte. Es  geht  daraus  die  üebcrzeugung  hervor,  dass  sie  sich  bei  weitem 
nicht  so  sehr  wiederholte,  als  man  früher  wohl  glaubte.  Man  findet  zwar 
an  den  verschiedendsten  Orten  wohl  dieselben  Hauptformen  von  Ge- 
schöpfen ,  wenn  sich  diese  Orte  in  ihren  anderweitigen  Verhältnissen  T 
gleichen ,  aber  die  Nebenformen  sind  unejidlich  verschieden ;  sie  machte 
es  sich  gleichsam  zum  Geschäfte  immer  etwas  abzuändern.  Wir  bemer-j 
ken  dieses  bei  Pflanzen  und  Thieren,  abgesehen  von  den  Verändenuigen,! 
welclie  der  Standort  und  der  Boden  für  die  ersten,  und  die  klimatischt 
Verhältnisse  für  die  Farben  der  Thiere  hervorbringen. 

Um  bei  der  Gattung  der  Ziegen  stehen  zu  bleiben  ,  so  haben  wir  ge 
zeigt,  dass  sich  anfallen  hohen  Gebirgen  der  allen  Continente  Stcinböcl 
finden,  Avelche  sich  in  Bau  und  Sitten  ähnlich  und  doch  specifisch 


DER   WILDEN  ZIEGEN. 


schieden  sind.  Diese  kann  man  aber  wohl  nicht  blosse  klimatische  Varie- 
täten nennen,  da  die  Rlimate  auf  allen  Hochgebirgen,  welche  in  den 
gemässigten  Erdstrichen  liegen,  dieselben  sind  ,  wenn  wir  die  vergleich- 
baren Höhen  annehmen.  Einen  grossen  Unterschied  machen  allerdings  die 
hohen  Länder ,  wo  die  untern  wärmern  Luftschichten  die  ohern  beständig 
mildern  und  daher  nur  unmittelbar  an  der  Schneegrenze  dieselbe  Tem- 
peratur herrscht,  da  umgekehrt  in  den  kdten  Ländern  es,  weit  von  der 
Schneegrenze  entfernt,  dennoch  kälter  seyn  muss.  Aber  die  Steinböcke, 
die  wir  angegeben  haben,  sind  im  Sinne  der  Systeme  wirklich  verschie- 
dene Arten.  Der  Satz,  obwohl  er  vielfachen  Widerspruch  erlitten  hat, 
scheint  doch  unveränderlich  fest  zu  stehen,  dass  die  Natur,  da  wo  der 
Mensch  nicht  durch  Kultur,  Verpflanzung  oder  Zähmung  eingegriffen  hat, 
sich  in  ihren  Schöpfungen  vom  ersten  Geschöpfe  der  Art  an,  gleich  und 
standhaft  geblieben  ist,  dass  weder  Thiere  noch  Pflanzen  Metamorphosen 
erlitten  haben;  dass  keine  allmälige  Umgestaltung  selbst  im  Laufe  der 
Jahrtausenden,  welche  die  Erde,  während  ihres  Daseins,  in  ihrer  jetzigen 
Gestalt  durchlaufen  hat,  in  ihren  Geschöpfen  Statt  hatte;  dass  der  Fisch 
nicht  etwa  allmälig  zum  Reptil ,  dieses  zum  Vogel  und  so  weiter  fortge- 
schritten sei.  Wohl  sind  Schöpfungen  zu  Grunde  gegangen,  wohl  sind 
Thiere  und  Pflanzen  verschwunden ,  welche  einst  die  Erde  bevölkerten  ; 
wohl  erinnern  die  Ueberreste  jener  ungeheuren  Saurier,  jener  Riesen- 
haie, deren  Zähne  überall,  namentlich  in  der  Jui'aformation  zerstreut  sind, 
an  eine  Schöpfung,  welche  andere  Formen  zeigte.  Jene  Megatherien,  Di- 
notherien,  und  wie  sie  alle  heissen^  sind  Formen  einer  frühern  Schöpfung, 
welche  unbekannte  Erdrevolutionen  vertilgten,  aber  aus  ihnen  sind  nicht 
die  Formen  der  jetzigen  Schöpfung  entstanden.  Okens  Idee  von  einem 
Urschleim,  an  welchem  alles  sich  bildete,  kann  nur  in  so  fern  angenom- 
men werden  ,  als  es  eine  erste  Materie  bezeichnet,  aus  welcher  die  Natur 
die  Geschöpfe  bildete ;  ein  Elementarstoff ^  der  jedenfalls  vorhanden  seyn 
musste,  wenn  Organismen  sich  bilden  sollten.  Aber  diese  einmal  gebil- 
deten Organismen  änderten  sich  nicht  mehr,  sie  pflanzten  sich  so  fort, 


22  UEBER  DIE  ARTEN 

wie  sie  waren,  und  alle  ihre  Nachkommen  glichen  ihnen,  lieber  ihre  erste 
Entstehung  aber  wissen  wir  nichts  und  werden  nichts  erfahren. 

Unsere  Nachkommen  werden  einst,  Avenn  sie  auch  Naturforscher  sind, 
darüber  streiten,  ob  die  Steinböcke,  deren  Ueberreste  sie  vielleicht  finden 
werden,  deren  Arten  aber  A'erschwunden  sind,  dieser  oder  einer  frühern 
Schöpfung  angehört  haben,  wenn  unsere  Nachrichten  und  Sammlungen 
nicht  auf  sie  kommen.  Der  Mensch  zerstört  viele  Nitur  producta.  Sowie  wir 
uns  über  den  Yogel  Dudu,  der  von  kaum  einigen  Jahrhunderten  verschwun- 
den ist,  oder  über  den  Riesenhirsch  stritten,  so  werden  Steinböcke, 
Hirsche,  Faulthiere,  Ameisenfresser,  Renguhrus  vielleicht  in  wenigen 
Jahrhunderten  verschwinden ,  da  ihr  Dasein  mit  der  Kultur  der  Menschen 
unverträglich  ist. 

Je  nach  den  Umständen ,  nach  der  Lebensart  und  der  Organisation  eines 
Thieres  bat  es  sich  über  einen  grössern  oder  kleinern  Theil  der  Erdober- 
fläche verbreitet.  Einige  Arten,  wie  der  Hund,  können  alle  Rlimate 
ertragen,  andere  haben  eine  beschränktere  Verbreitung,  wenn  auch  noch 
eine  sehr  weite,  und  wieder  andere  eine  sehr  enge.  Zu  den  letzten  ge- 
hören die  Bergthiere,  welche  nur  in  den  Höhen  der  Gebirge  leben,  die- 
selben niemals  verlassen ,  folglich  niemals  in  den  dazwischen  liegenden 
Ebenen  vorkommen.  Dazu  gehören  die  Steinböcke,  Gemsen,  wilden 
Schafe  und  Alpenmurmel thiere.  Die  letzten  als  schlechte  Läufer  sind 
nur  auf  sehr  engen  Raum  beschränkt,  den  sie  weder  im  Sommer  noch  im 
Winter  verlassen,  da  sie  den  langen  Winter  verschlafen.  Obschon  die 
Hauptformen  der  Steinböcke  sich  auf  den  entlegensten  Gebirgen  wieder- 
holen ,  so  sind  die  Arten,  wie  wir  gesehen  haben ^  doch  sehr  verschieden. 
Aber  alle  haben  seit  ihrer  Entstehung  da  gelebt,  wo  sie  jetzt  noch  leben. 
Nie  hat  der  Steinbock  der  europäischen  Centralalpen  in  den  sibirischen 
Alpen  gelebt  vmd  umgekehrt.  Beide  sind  ursprüngliche  Arten,  keine 
Varietäten  oder  durch  klimatische  Einflüsse  verändert;  sie  sind  nach 
meiner  Meinung  Urspecies,  und  werden  sich  nicht  verändern  ,  so  lange 
sie  existieren.  Ob  alle  angegebenen  solche  sind,  das  kann  bei  der  wenig 
genauen  Rcnntniss  einiger  nicht  mit  Gewissheil  behauptet  werden.   Bei 


DER  WILDEN   ZIEGEN.  25 

der  leichten  Verbastardung  der  Arten  unter  einander  und  mit  der  Haus- 
ziege,  und  bei  dem  Umstand,  dass  die  Bastarde  wieder  fruchtbar  sind, 
könnte  wohl  eine  neue  Art  sich  gebildet  haben  ,  wie  wir  dies  bei  Hunden 
sich  ereignen  sehen,  und  so  wäre  es  möglichj  dass  der  Pyrenäenbock,  des- 
sen Hörner  mehr  denen  der  Ziege  sich  nähern,  als  die  des  Alpensteinbocks, 
eine  solche  aber  nur  constant  gewordene  Bastardrace  wäre ,  woran  aber 
sehr  zu  zweifeln  ist;  die  bestimmten  Farben,  die  wir  bei  allen  jetzt  be- 
kannten Pyrenäenböcken  und  Ziegen  finden,  machen  esunwahrscheinlicJi. 
Bastarde  wechseln  in  den  Farben, 

Die  verwandte,  vielleicht  mit  der  Ziege  zu  vereinigende  Gattung  des 
Schafes,  giebt  eine  Parallele  zu  den  Steinböcken.    Der  sibirische  Argali, 
der  sardinische  Moufflon  ,  das  americanische  Bergschaf,  das  kamtschada- 
lische  Schneeschaf  von  Fschholz  ,  das  californische  Schaf,  das  africanische 
Mähnenschaf  und  das  indische  Bergschaf  verhalten  sich  gerade  so  zu  ein- 
ander,  wie  die  Steinböcke.   Sie  sind  durch  zu  weite  Räume  getrennt,  als 
dass  sie  sich  hätten  zusammenfinden  und  vermischen  können.    Sie  leben 
«nter  denselben klimatischea  Verhältnissen,  und  wenn  Bastardracen  ent- 
j  standen  sind ,  so  war  hier  das  zahme  Schaf,  dort  die  zahme  Ziege,  welche 
(iin  eben  diesen  Gegenden  verbreitet  sind,  das  Yerbindungsglied. 
t'      Selbst  die  Gemse  könnte  als  Beispiel  angeführt  werden,  aber  ihre  Ver- 
i  breitung  ist  weniger  weit,  als  die  der  Ziegen  und  Schafe;  auch  sie  be- 
wohnt weit  von  einander  entlegene  Gebirge,  wie  die  Centralalpen  Euro- 
I  pas,  die  Pyrenäen,  die  persischen  Gebirge  und  wird  zwischea  diesen  nir- 

I  gends  angetroffen.    Die  Pyrenäengemse  zeigt  einige  wesentliche  Yer- 

II  schiedenheiten  von  der  Gemse  der  Centralalpen ,  doch  sind  sie  nicht  so 

II  bedeutend,  dass  beide  Gemsen  als  verschiedene  Arten  angesehen  Aver- 
1  den  können.   Im  Museum  zu  Zürich  stehen  beide  Varietäten  im  Sommer- 

III  und  Winterkleide.  Der  Isard  oder  die  Pyrenäengenise  ist  etwas  schlan- 
i  ker ,  die  Hörner  sind  schmächtiger  und  kleiner ,  auch  etwas  anders  ge- 
u  formt-,  ob  dies  aber  bei  den  vorhandenen  Exemplaren  bloss  Zufall  ist 
:  oder  immer  vorkommt,  müsste  durch  Vergleichung  sehr  vieler  ausge- 
ji  mittelt  werden.   Das  Sommerkleid  des  Isard  ist  mehr  fuchsroth,  das  der 


24  ÜEBER  DIE  ARTEX 

Alpengemse  falb  ,  diese  hat  einen  schwarzen  Rückenstreif,  dem  der  Isard 
fehlt. 

Die  Farbe  der  Alpengemse  im  Winter  ist  dunkel ,  fast  schwarz ,  die 
des  Isard  mäusegrau  und  die  Behaarung  kürzer.  Aber  die  Alpengemse  ist 
fast  ieden  Monat  anders  gefärbt  und  behaart ,  wir  müssen  daher  bestimmt 
den  Zeitpunkt  wissen ,  in  welchem  die  Isards  getödtet  worden  sind ,  um 
vergleichen  zu  können.  Die  persische  Gemse  ist  mir  nicht  bekannt.  Nach 
Menetrier,  Catalogue  raisonnedesobjetsde  Zoologie  du  Caucase  et  des  fron- 
tieres  actuelles  de  la  Perse ,  fehlt  sie  im  Raucasus ,  aber  der  Correspondenl 
des  Züricherischen  Museums  aus  jener  Gegend,  Hr.  Missionair  Hohnacker, 
von  welchem  es  zwei  sehr  wichtige  Sendungen  erhielt,  erwähnt  ihrer, 
und  Georgi  sagt,  die  Gemse  finde  sich  in  Podolien,  in  den  Rarpathen, 
in  Taurien,  Georgien,  im  Raucasus,  in  Sibirien  oben  am  Ischim.  Die 
Grösse  dieses  sparsam  vorkommenden  Thieres  sei  die  einer  Ziege.  Die 
Farbe  oben  braunrolh,  unten  an  der  Rette  und  das  Innere  der  Ohren 
weisslich,  der  Schwanz  sehr  kurz-,  im  Winter  verberge  sie  sich  in  Höh- 
len. Es  wäre  zu  wünschen,  aus  allen  diesen  Gegenden  genauere  Beschrei- 
bungen zu  bekommen,  um  urtheilen  zu  können. 

Die  den  Hochgebirgen  eigenen  Thiere  geben ,  so  wie  die  Thiew, 
welche  nur  auf  Inseln  vorkommen ,  den  unumstösslichen  Beweiss ,  dass 
sie  da  von  ihrer  Erschaffung  an  gewohnt  haben  und  nirgends  her  eing&i 
wandert  seyn  können.  Nie  hat  man  sie  in  den  Zwischenländern  bemerkt; 
nie  hat  man  sie  ausser  ihrer  Heimat  gesehen.  Die  zwischenliegenden  Län- 
der trennen  sie  so  gut  als  Meere.  Der  sibirische  Steinbock  konnte  nie  aui 
die  Centralalpen,  der  Pyrenäensteinbock  nie  auf  die  Gebirge  von  Ronda 
oder  nach  Greta  kommen. 

Alle  diese  Thiere  sind  also  da  entstanden,  wo  man  sie  itzt  antrifft.  Aul 
den  Höhen  des  Raucasus  wohnt  auch  ein  Murmelthier ,  welches  dieselbe 
Lebensart  hat,  wie  das  unsrige,  aber  es  ist  eine  andere  Art;  Me'netriö 
nennt  es  Archamy's  Musicus,  da  es  sehr  angenehme  Töne  von  sich  ge- 
ben soll.  Ob  unser  Murmelthier  ausser  der  Centralkette  noch  irgendw 
vorkommt,  ist  unbekannt. 


DER  WILDEN  ZIEGEN.  2ä 

Die  angegebenen  Thatsachen  sind  für  die  zoologische  Geograpliie  sehr 
wichtig  und  selbst  in  den  neuesten  Zeiten  nicitt  gehörig  gewürdigt  wor- 

I  den  und  die  genaue  Untersuchung  und  Bestimmung  der  Arten  verdient 
alle  Aufmerksamkeit  und  wird  uns  noch  zu  neuen  Entdeckungen  und 
merkwürdigen  Resultaten  hinleiten.  Daher  scheint  jeder  Beitrag  zu 
näherer  Renntniss  dieser  Arten  für  den  Forscher  von  Bedeutung  "und 
dürfte  ihm  willkommen  seyn.    Selbst  in  den  bekanntesten  Ländern  kön- 

i  nen  noch  solche  Entdeckungen  gemacht  werden. 


ERKLÄRUNG  DER  TAFELN. 


Tafel  I. 


Grcessere  Figur :  Capra  pyrenalca.  Bock. 

Kleinere  Figur :  Capra  Pallasil.  BocU.  •         •,   , 

Obere  Figur  rechts  :  Vordere  Ansicht  des  SchKdels  von  Capra  pyrena.ca  mit  dem 

Fortsatz  für  die  Hörner. 
Obere  Figur  links :  Vordere  Ansicht  des  Schädels  von  Capra  H.rcus,  zur.Vergle.chung. 

Tafel   II. 

Hauptfigur  :  Capra  pyrenaica.  Ziege. 

Darüber  :  Die  Ilörner  des  BocUs  von  Capra  pyrenaica  von  innen  und  von  aussen  ge- 
sehen, mit  Angabe  der  Länge  des  äussern  Bogens  und  der  Sehne  derselben. 

Rechts  oben  :  Die  Hbrner  von  Capra  Ibex,  dem  Alpensteinbock,  von  innen  und  vor 
aussen  gesehen,  mit  Angabe  der  Länge  des  äussern  Bogens  und  der  Sehne  der 
selben.  '      .  , 

Rechts  unten  :  Die  Hörner  von  Capra  sibirica  ebenfalls  von  innen  und  von  ausse 
gesehen,  und  ebenso  gemessen. 

Tafel  IU. 
Seitenansicht  des  Schädels  der  Capra  pyrenaica. 


Tab.l. 


€i^IP]B^  ]?TIEISSNl'iiHrSi^. 


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l'  II" 


AL  HiSTS^ 


l  iqwii  IWremmeiißsmm*. 


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^MmL  wirmmMZA: 


U]¥TERSUCHIJ]\G 

"bfr  l^ittifqupllfn  uon  illcltincjfu ,  Cpttniiicn  uuD  Öubcntiorf, 

IM  SOMMER  1826. 


(gmiEH^ifcDiPin  ^ifüigmisiLirs! 


VORBEMERKUNGEN . 


Der  Gasgehalt  der  "Wasser  wurde  nicht  untersucht. 

Die  Bestimmungen  der  Bestandtlieile  geschahen  nach  folgenden  An- 
nahmen :  100  schwefeis.  Baryt  =  34,37  Schwefelsäure  (Berzelius)  100 
Hornsilber  =  19,097  Salzsäure;  100  kohlens.  Ralk  =  50,39  Kalk-  imd 
43,61  Kohlensäure;  100  geglühte  phosphorsaure  Ammoniak -Magnesia 
=  38  3IagnesiaStromeyer;  ferner  (nach  Berzelius)  1  OOsalzs.  Ralk=  50,90 
Kalk-  und  49,04  Salzsäure,  100  schwefeis.  Magnesia  =  34,02  Magnesia 
und  65,98  Schwefelsäure,  100  schwefeis.  Kalk  =  41,53  Kalk-  und  58,47 
Schwefelsäure.  —  Die  gefundene  Menge  Magnesia  wurde  als  schwefel- 
saure Magnesia  berechnet ,  der  Rest  der  Schwefelsäure  mit  der  entspre- 
chenden Menge  Kalk  als  zu  schwefelsaurem  Kalke  verbunden  und  die  Salz- 
säure mit  der  entsprechenden  Menge  Kalk  als  zu  salzsaurem  Kalk  verbunden 
angenommen,  und  der  Rest  des  Kalkes  als  kohlensaurer  Kalk  berechnet. 

Die  Abdampfung  der  Wasser  zur  Bestimmung  der  trockenen  Rückstände 
geschah  bei  gelinder  Hitze  ,  ohne  die  Flüssigkeit  zum  Kochen  zu  bringen 
und  mit  den  gehörigen  Vorsichtsmassregeln  zur  Yermeidung  des  Hinein- 
fallens  von  Asche  u.  s.  w. ,  in  einer  Silberschale  so  lange,  bis  das  meiste 
Wasser  verdunstet  war;  das  Residuum  wurde  dann  in  einen  Platintiegel 
gebracht,  bis  zur  Trockenheit  abgedampft,  im  Platintiegel  gewogen  und 
geglüht. 

Die  Analysen  wurden  in  Basel ,  also  mit  transportirtem  Wasser  vorge- 
nommen. 


L^TERSUCHU^G  DER  BADEQUELLEX 

BAD  MELTINGEN  (Cant.  Solothurn). 


A.   allgemei]N"ert:s. 

Die  Temperatur  des  Wassers  war  am  1  1 .  Juni  1  826  Morgens,  \  1  1/4°1\., 
Lei  einer  Lufttemperatur  von  11  1/2° R.  Es  findet  keine  merkbare  Gas- 
entwickelung aus  dem  Wasser  statt:  ein  Licht,  so  weit  wie  möglich  in  die 
Mauerspalte  ,  durch  welche  die  Ablaufrinne  aus  dem  gewölbten  Sammler 
kommt ,  gehalten ,  brannte  fort  ( in  den  Sammler  selbst  kann  man  nicht 
gelangen).  BeimGiessen  aus  einem  Gefösse  in's  andere,  Schütteln  u.  s.  w. 
verhält  sich  das  Wasser  nicjit  merklich  von  anderem  gewöhnlichen  Was- 
ser verschieden  ;  auch  zeigt  es  weder  besondern  Geruch,  noch  Geschmack. 
Frisch  geschöpft  ist  es  äusserst  klar  und  durchsichtig-,  im  Stehen  trübt  es 
sich,  und  durchs  Rochen  wird  es  milchig.  Im  Kessel,  in  welchem  es  in 
der  Badanstalt  erwärmt  wird ,  setzt  es  einem  weisslichen ,  zum  Theil 
blassröthlichgelben  Stein  in  grosser  Menge  ab  ;  dieser  zeigt  sich  bei  der 
Analyse  als  bestehend  aus  schwefelsaurem  Kalk ,  kohlensaurem  Kalk ,  et- 
was Eisenoxyd  und  etwas  Kieselerde.  —  In  der  Abflussrinne  bildet  sich 
ein  starker,  rother  Bodensatz,  der  oft  weggeschafft  werden  muss,  und  zum 
grossen  Theil  aus  Eisenoxyd  besteht ;  interessant  wäre  es  daher,  das  Was- 
ser ,  so  Avie  es  sich  im  Sanimiergewölbe  selbst  befindet ,  zu  imlersuchen , 
indem  dort  vielleicht  jener  Eisenschlamm  noch  nicht  ausgeschieden  wäre. 
Dieser  rothe  Bodensatz  löst  sich  in  Salzsäure  mit  Rücklassung  eines  schwar- 
zen Pulvers  auf  ^  nähere  Untersuchung  erlaubten  mir  die  Umstände  nicht. 

B.     QUALITATIVE   ANALYSE. 

1 .  Das  Wasser  trübt  sich  stark  beim  Erhitzen,  und  auf  der  Oberfläche 
bildet  sich  eine  Haut. 

2.  Lakmus-,  Curcuma-,  und  mit  Bleizuckerauflösung  getränktes  Papier 


VON  MELTIKGEN,   EPTINGEN   UND  BUBENDORF.  ä 

pier  erleiden,  weder  durch  das  frische  Wasser  an  der  Quelle,  nocli  durch 
das  gekochte,  eine  Veränderung. 

3.  Blutlaugensalz  brachte,  auch  nach  zweimal  vier  und  zwanzig  Stun- 
den ,  keine  Reactiou  hervor. 

4.  Auch  mit  Galläpfelauszug  zeigt  sich  keine  Reaction. 

5.  Mit  salzsaurem  Baryt  giebt  das  Wasser  einen  sehr  starken,  weissen 
Niederschlag,  der  sich  beim  Zusatz  von  Salzsäure  nicht  auflöst. 

6.  Wasser,  das  mit  Salpetersäure  angesäuert  worden,  erleidet  durch 
salpetersaures  Silber  eine  weisse  Trübung. 

7.  Aetzammoniak  bringt  einen  weissen,  im  Uebermaas  des  Fällungs- 
mittels nicht  auflöslichen  Niederschlag  hervor. 

8.  Eben  so  Aetzkali. 

9.  Mit  neutralem  sauerkleesaurem  Kali  entsteht  ein  starker  weisser 
Niederschlag  ;  die  von  diesem  Niederschlag  abfiltrirte  Flüssigkeit  wird 
durch  Aetzammoniak  nicht  getrübt,  wohl  aber  bei  nachherigem  Zusatz  von 
pliosphor säur em  Natron . 

1  0.  Gekochtes  und  dann  filtrirtes  Wasser  verhält  sich  auf  gleiche  Art. 

1  1 .  Rückstand  von  zur  Trockenheit  abgedampftem  Wasser ,  wurde  mit 
destillirtem  Wasser  ausgelaugt  5  die  erhaltene  Auflösung  reagirte  völlig 
neutral,  und  enthielt  Schwefelsäure,  Salzsäure,  Kalk  und  Magnesia  ;  die 
im  Wasser  unauflöshchen  Theile  lieferten,  mit  Salpetei'säure ,  unter  Auf- 
Ijrausen,  eine  Auflösung  die  durch  Blutlaugensalz  blau  gefärbt  wurde. 

1  2.  Rückstand  von  abgedampftem  Wasser  wurde  mit  dihiirter  Schwe- 
felsäure Übergossen;  und  etwas  Salmiak  und  Goldblättchen  dazugebracht; 
das  Gold  wurde  nicht  angegriffen. 

C.    QUANTITATIVE  ANALYSE. 

1 .  70G,52  Gramme  Wasser,  zur  Trockenheit  abgeraucht,  lieferten  eine 
grauliche,  blättrige  Masse,  ohne  erkennbare  Rry stallform ;  ihr  Gewicht 
war  nach  schwachem  Trocknen  1,598,  geglüht  aber  1,370  Gramme. — 
Während  des  Ahrauchens  und  Trocknens  Avar  kein  besonderer  Geruch 
wahrnehmbar. 


t»  UNTERSUCHUNG  DER  BADEQUELLEN 

2.  Dieser  Rückstand  wurde  mit  destillirtem  Wasser  ausgelaugt,  filtrirt; 
der  unaufgelöste  Theil  wog,  nachdem  er  geglüht  worden,  0,622  Gr. 

3.  Die  in  2.  erhaltene  Auflösung  wurde  wieder  zur  Ti'ockenheit  ab- 
gedampft und  das  Residuum  geglüht,  wobei  keine  Schmelzung  stattfand; 
das  Gewicht  desselben  betrug  0,753  Gr. 

Anmerkung.  Die  Bestimmung  auflöslicher  und  unauflöslicher  Bestandtheile  ist  na- 
türlich keine  scharfe,  da  wo  schwerauflösliche  Salze  vorhanden  sind,  wie  schwefel- 
saurer Kalk;  denn  beim  ersten  Aussiissen  schon  wird  ein  Theil  des  Gypses  mit  fort- 
geführt, und  allen  Gjps  durch  Aussüssen  wegschaffen  zu  wollen,  wäre  eine  unnütze 
Bemühung. 

4.  Die  in  2.  erhaltenen  0,622  Gr.  unauflöslichen  Theile  wurden  im  li 
Platintiegel  mit  Salpetersäure  übergössen  ,  und  dann  zur  Trockenheit  ab-  |j 
geraucht;  ein  ührglas,  das  dabei  den  Tiegel  bedeckte,  wurde  nicht  an-| 
gegriffen;  im  Wasser  sind  also  keine  flusssauren  Salze  vorhanden.  —  Die  | 
trockene  Masse  wurde  dann  mit  destillirtem  Wasser  und  Salpetersäure  || 
behandelt;  auf  dem  Filtrum  blieb  eine  grauliche  Rieselerde ,  die  durchs  i 
Glühen  ganz  weiss  wurde,  und  an  Gewicht  0,0025  Gr.  betrug. 

5.  Die  in  4.  erhaltene  salpetersaureAuflösung  wurde  mit  Aetzammoniakji 
übersetzt  und  fütrirt;  das  Filtrum  zeigte  an  einigen  Stellen  eine  gelbe ie 
Färbung ,  hatte  aber  nicht  bestimmbar  an  Gewicht  zugenommen.  ij 

6.  689,14  Gr.  Wasser  wurden  mit  salzsaurem  Baryt  gefällt,  der  Nie-iJ 
derschlag  betrug  ,  getrocknet,  2,319  Gr.  ;  er  wurde  mit  Salzsäure  über- ;i 
gössen,  erwärmt  ,  fdtrirt,  und  hinterliess  nun  2,212  Gr.  schwefelsauren k 
Baryt.  i 

7.  Eine  gleiche  Menge  Wasser,  mit  Salpetersäure  stark  angesäuert  undi: 
mit  salpetersaurem  Silber  gefällt,  gab  0,010  Gr.  Hornsilber. 

8.  323,1  Gr.  Wasser  wurden  mit  neutralem  oxalsaurem  Rali  gefällt, 
der  Niederschlag  unter  Zutritt  der  Luft  stark  geglüht ,  dann  auf  bekannte 
Weise  durch  Uebergiessung  mit  kohlensaurem  Ammoniak  und  Abdünstung 
in  kohlensauren  Kalk  verwandelt  und  stark  getrocknet;  er  wog  nun 
0,360  Gr. 


VON  MELTINGEN,   EPTINGEN  UND  BUBENDORF.  7 

0.  Die  vom  Oxalsäuren  Ralke  von  8.  abfiltriite  Flüssigkeit  vv^urde  mit 
Aetzammoniak  und  phosphorsaurem  Natron  gefällt,  und  der  Niederschlag 
geglüht;  so  wurden  erhalten  0,179  Gramme  geglühte  phosphorsaure  Am- 
moniakmagnesia . 

1  0.  282,8  Gramme  Wasser  wurden  mit  Salpetersäure  stark  angesäuert 
und  mit  salzsaurem  Baryt  gefällt;  der  Niederschlag  vollkommen  mit  heissem 
Wasser  ausgesüsst  und  dann  getrocknet,  wog  0,937  Gr;  0,844  Gr.  davon 
geglüht,  verloren  0^028  Gr.  an  Gewicht;  es  beträgt  also  die  Menge  des 
erhaltenen  schwefelsauren  Baryts  0,906  Gr. 

11.  Die  vom  schwefelsauren  Baryt  von  10.  abfiltrirte  Flüssigkeit  in 
einer  verschlossenen  Flasche  mit  Aetzammoniak  etwas  übersetzt,  zeio^te 
nach  24  Stunden  keinen  Niederschlag.  Also  Abwesenheit  von  Phosphor- 
säure im  Wasser. 

Es  sind  also  in  1000  Gewichtstheilen  Wasser  durch  Abdampfung  er- 
halten worden  : 

Feste  Bestandlheile  getrocknet .    .     .     .     2,2618. 
Feste  Bestandlheile  geglüht     ....      i,93ni. 
Hiebei  ist  zu  bemerken,  dass  die  Gewichtsbestimmung  solcher  getrock- 
neter Rückstände  nicht  immer  sicher  ist,  indem  beim  Trocknen,  ohne 
Glühen ,  sie  nicht  in  allen  Fällen  den  ganzen  Wassergehalt  verlieren.  Beim 
Glühen  geht  mit  dem  Wasser  natürlich  auch  die  Kohlensäure  weg. 

Als  Resultat  der  Analyse,  mittelst  der  Fällungsmittel,  ergeben  sich  in 
4000  Gewichtstheilen  Wasser  :  *) 

Schwefelsaure  Magnesia  0,6188  [=o,4o83  Sws.  o,2io5  Magn.] 
Schwefelsaurer  Kalk  .  1,1866  [=0,6938  Sws.  0,4928  Kall;.] 
Salzsaurer  Kalk  .  .  0,0057  [=0,0028  Szs.  0,0029  Kall;.] 
[;:  Kohlensaurer  Kalk  .  o,2352  [=  0,1026  Ks.  0,1326  Kalh.] 
Kieselerde  ....  o,oo35 
Eisenoxjd    ....     Spur 

2,o4g8. 

•)  Der  Gehalt  an  Schwefelsäure  ist  nach  dem  Mittel  aus  den  Versuchen  6.  und  10.  berechnet. 


UNTERSUCHUNG  DER  BADEQUELLEN 


II.  BADEPTIIVGEN    (Cant.  Basel). 


A.   allgemeineres. 

Die  Temperatur  der  Quelle  war  am  14.  Juni  1826  Nachmittags  5,2°R. 
bei  der  Lufttemperatur  von  22°  R.  im  Schatten.  Das  Wasser  hat  Aveder 
besondern  Geschmack,  noch  Geruch,  und  verhält  sich  im  Aeussern  wie  ge- 
wöhnliches Wasser.  Es  führt  einen  feinen  schwärzlichen  Sand  mit  sich, 
von  diesem  Avurde  es  ,  ehe  zur  chemischen  Untersuchung  geschritten 
wurde,  abfiltrirt. 

B.    qualitative  ANALYSE. 

Gleiche  Reactionen  ,  wie  im  Meltingerwasser  i3.  1 — 10.  pag.  4  und  5. 

C.     QUANTITATIVE  ANALYSE. 

1 .  Im  Rückstand  der  Abdampfung  von  1  207,1 7  Grammen  Wasser  wai 
keine  Krystallform  erkennbar;  er  wog  getrocknet  1,1225  Gramme,  ge-' 
glüht  1,0425  Gramme.  Während  des  Abdampfens  und  Trocknens  wai 
kein  besonderer  Geruch  Avahrnehmbar. 

2.  Durch  Auslaugen  und  Filtriren  wurden  aus  diesem  Rückstande  er- 
halten 0,025  Gramme  unlösliche  Salze,  die  nach  dem  Glühen  0,9033  Gr. 
Avogen. 

3.  Die  durch  Abrauchen  der  Auslaugeflüssigkeiten  von  2.  erhaltenei 
auflöslichen  Salze,  wogen  getrocknet  0,1 95,  und  geglüht  0,1  83  Gr. 

4.  Von  den  unauflöslichen  Salzen  Avurden  0,570  Gr.  in  einem  Platinr 
tiegel  mit  Salpetersäure  übergössen  und  zur  Ti'ockenheit  abgeraucht.  Eil 
Uhrglas,  das  Avährend  der  Operation  den  Tiegel  bedeckte,  Avurde  nicht  att 
gegriffen.  Der  trockne  Rückstand  wurde  mit  Salpetersäure  und  Wass« 


VON  MELTINGEN,  EPTINGEN  UND  BUBENDOnF.  9 

aufgeweicht  und  filtrirt.  Da  nun  aber  zum  gänzlichen  Wegschaffen  des 
Gypses  durch  blosses  Aussüssen  sehr  viel  Zeit  erforderlich  gewesen  wäre, 
so  wurde  der  auf  dem  Filter  befindliche  Rückstand  getrocknet  und  ge- 
wogen; er  betrug  0,224  Gramme,  von  diesen  wurden  0,132  Gramme  im 
Platintiegel  mit  kohlensaurem  Natron  gekocht  und  dann  fdtrirt.  (Auf 
dem  Filter  blieben  0,094  Gr.,  die  sich  gänzlich  in  Salzsäure  auflösten.) 
Die  durchs  kohlensaui-e  Natron  erhaltene  Flüssigkeit  wurde  mit  Salzsäure 
übersetzt,  zur  Trockenheit  abgeraucht,  mit  Wasser  und  etwas  Salzsäure 
aufgeweicht  und  filtrirt.  Es  blieben  auf  dem  Filter  0,007  Gr.  einer  grau- 
lichen Rieselerde,  wovon  0,004  Gr.  durchs  Glühen  ganz  weiss  wurden 
und  0,003  Gr.  an  Gewicht  verloren.  Es  kommen  also  auf  die  1 207,1  7  Gr. 
Wasser  0,0047  Gr.  Rieselerde. 

5.  Die  durch  Salpetersäure  erhaltene  Auflösung  der  unlöslichen  Salze 
wurde  mit  Aetzammoniak  übersetzt  und  filtrirt.  Das  Filter  zeigte  eine 
gelbe  Färbung,  die  Gewichtszunahme  war  aber  nicht  bestimmbar. 

6.  Durch  salzsauren  Baryt  wurden  aus  291,912  Gr.  Wasser,  denen 
zur  Ansäuerung  Salpetersäure  zugesetzt  worden,  0,397  Gr.  Niederschlag 
erhalten.   Von  diesen  wurden  0,310  Gr.  durchs  Glühen  zu  0,297  Gr. 

7.  Die  von  diesem  schwefelsauren  Baryt  abfiltrirte  Flüssigkeit  wurde 
in  einer  verschlossenen  Flasche  mit  Aetzammoniak  versetzt  und  nach  24 
Stunden  filtrirt.  Das  Filter  war  zum  Theil  gelb  gefärbt,  hatte  aber  nicht 
wägbar  an  Gewicht  zugenommen ,  also  keine  merkbare  Anwesenheit  von 
Phosphor  säure  im  Wasser. 

8.  308,3  Gr.  Wasser  wurden  mit  Salpetersäure  stark  angesäuert  und 
mit  Salpetersaurem  Silber  gefällt;  es  Avurden  erhalten  0,010  Gr.  Horn- 
silber. 

9.  307,2  Gr.  Wasser  mit  neutralem  oxalsaurem  Rali  gefällt,  gaben 
nach  Glühung  und  Behandlung  des  Niederschlages  mit  kohlensaurem  Am- 
moniak 0,153  Gr.  kohlensauren  Ralk. 

10.  Die  vom  Oxalsäuren  Ralke  von  9.  abfiltrirte  Flüssigkeit  lieferte, 
mit  Aetzammoniak  und  phosphorsaurem  Natron  versetzt,  einen  Nieder- 
schlag von  phosphorsaurer  Ammoniakmagnesia ,  der  geglüht  0,0858  Gr. 
wog.  2 


10  UNTEBSUCHUNG  DER  BADEQUELLEN 

Durch  Abdampfung  wurden  also,  nach  1.,  aus  1000  Gewichtstheileu 
des  vom  mechanisch  beigemengten  Sande ,  abfiltrirten  Wassers  erhalten  : 

Feste  Beslandlheile,  gelrocknet  0,9299 
»  geglüht       0,8635, 

und  aus  der  Analyse  mittelst  der  Fällungsmittel  ergiebt  sich ,  dass  in  1  000 
Gewichtstheileu  filtrirten  Wassers  enthalten  sind  : 

Schwefelsaure  Magnesia  o,3i'2o  [=0,2059  Sws.  0,1061  J^lag"-] 
Schwefelsaurer  Kalk  .  o,4i37  [=0,2419  Sws.  0,1718  KalU.] 
Salzsaurer  Kalk  .  .  0,0126  [=0,0062  Szs.  0,0064  Kalk.] 
Kohlensaurer  Kalk  .  0,1819  [=0,0795  Ks.  0,1026  Kalk.] 
Kieselerde  ....  0,0059 
Eisenüxjd    ....     Spur 

0,924 '• 


III.  BAD  BUBENDORF  (Gant.  baseiV 


A.     ALLGEMEINERES. 

Die  Temperatur  der  Quelle,  welche  in  einer  Wiese,  sehr  nahe  bei  der 
Oberfläche  des  Bodens,  hervorkömmt,  war  am  15.  Juni  182G  Morgens 
10°R. ,  bei  einer  Lufttemperatur  von  20°  R.  im  Schatten.  Das  Wasser 
ist  klar,  durchsichtig.,  farblos,  ohne  besondern  Geruch  und  Geschmack, 
überhaupt  im  äussern  Verhalten  wie  gewöhnliches  Wasser. 

B.    QUALITATIVE  ANALYSE. 

1 .  Durch  Kochen  wird  das  Wasser  trübe. 

•2 .  Curcuma ,  Lacmus ,  Rhabarber-  und  mit  Bleizuckerauflösung  ge-r 


VON  MELTINGEN  ,   EPTINGEN  UND  BUBENDOKF.  l  1 

tränktes  Papier  erleiden  im  Gekochten,  so  wenig  als  im  frischen  Wasser, 
eine  Veränderung. 

3.   Galläpfelauszug  verändert  das  Wasser  nicht. 

A.  Blutlaugensalz  bringt  auch  nach  zweimal  24  Stunden  keine  Reaction 
hervor. 

5.  Durch  salzsauren  Baryt  wird  das  Wasser  nicht  getrübt. 

6.  Mit  Salpetersäure  angesäuertes  Wasser  erleidet  durch  salpetersaures 
Silber  eine  weisse  Trübung. 

7.  Neutrales  oxalsaures  Rali  bringt  einen  starken,  weissen  Nieder- 
schlag hei'vor. 

8.  Die  vom  Oxalsäuren  Kalk  Aon  7.  abfiltrirte  Flüssigkeit  giebt  mit 
Aetzammoniak  keinen  Niederschlag ,  auch  nicht  wenn  dann  noch  phos- 
phorsaures Natron  zugesetzt  wird. 

9.  Aetzammoniak  bewirkt  einen  weissen  Niederschlag,  der  sich  im 
Uebermaas  des  Fällungsmittels  nicht  auflöst. 

10.  Mit  kohlensaurem  Kali  entsteht  ein  weisser  Niederschlag,  dieser 
löst  sich  im  Uebermaas  des  Fällungsmittels  auf,  aber  nach  einiger  Zeit 
trübt  sich  die  Flüssigkeit  nach  und  nach  wieder. 

Anmerkung.  Kalksalze  zeigen,  wie  ich  gefunden,  mit  kohlensaurem  Kali  und  koh- 
lensaurem Natron  diese  Erscheinung. 

1 1 .  Aetzkali  bringt  eine  schwache  weisse  Trübung  hervor. 

1 2.  Gekochtes  Wasser  zeigt  mit  den  Reactionen  2 — 9.  die  gleichen  Er- 
scheinungen, wie  das  Ungekochte  j  durch  kohlensauren  Rali  hingegen 
wird  es  nicht  getrübt. 

C.    QUANTITATIVE  ANALYSE. 

\.  Der  Rückstand  der  Abdampfung  von  1402.502  Gr.  Wasser  wog, 
nach  ganz  schwachem  und  kurzem  Glühen  0,43G  Gr. ;  er  bildete  eine 
theils  weissliche,  theils  grauliche  Masse  ohne  Rrystallform. 

2.  Dieser  Rückstand  mit  Wasser  ausgelaugt ,  hinterliess  auf  dem  Filter 


12  UNTEESUCHUNG  DEK  BAUEQUELLEN 

0,427  Gr.  unlöslicher  Salze.  Von  diesen  verloren  0,396  Gr.  durchs  Glühen 
0,009  Gr.  an  Gewicht,  es  beträgt  also  die  Menge  der  geglühten  unlösli- 
chen Salze  0,4173  Gr. 

3.  Die  Auslaugeflüssigkeiten  wurden  im  Platintiegel  abgedampft,  das 
Residuum  wog  getrocknet  0,025  ,  geglüht  0,01  7  Gr. 

4.  Die  unlöslichen  Salze  von  2.  wurden  im  Platintiegel  mit  Salpeter- 
säure übergössen^  zur  Trockenlieit  abgeraucht ,  dann  mit  Wasser  und  Sal- 
petersäure begossen  und  ßltrirt.  Es  blieb  auf  dem  Filter  ein  graulicher  Rück- 
stand, der  nicht  zu  wägen  vmd  wahrscheinlich  vegetabilischer  Natur  war. 

5.  Die  in  4.  erhaltene  salpetersaure  Auflösung  wurde  mit  Aetzammo- 
niak  übersetzt,  und  der  Zutritt  der  Luft  abgeschlossen;  es  zeigte  sich  aber 
nach  mehr  als  24  Stunden  kein  Niederschlag. 

6.  308,48  Gr.  Wasser  mit  Salpetersäure  angesäuert  und  mit  salpeter- 
saurem Silber  gefällt,  gaben  0,009  Gr.  Uornsilbcr. 

7.  308,48  Gr.  mit  neutralem  oxalsaurem  Kali  gefällt,  gaben  nach  dem 
Glühen  und  Behandeln  mit  kohlensaurem  Ammoniak  des  Niederschlags 
0,094  Gr.  kohlensauren  Ralk. 

8.  Die  vom  Oxalsäuren  Ralk  von  7.  abfiltrirte  Flüssigkeit  zeigte,  mit 
Aetzammoniak  und  phosphorsaurem  Natron  versetzt ,  nach  Verlauf  von 
24  Stunden  auf  dem  Boden  des  Gefässes  einige  weisse  Pünktchen ,  die 
nicht  zu  sammeln  möglich  waren,  und  daher  nicht  mit  Bestimmtheit  auf 
Magnesia  schliessen  lassen. 

DasResultat  der  Abdampfung  von  1  0  00  Gewichtstheilen  Wasser  sind  also 

feste  Bestaudtheile  0,5109, 
welche,  nach  2.  und  3. ,  ergaben  : 

geglühte  auflösliche  Salze     .     o/3t2i 

geglühte  unauflösliche  Salze      0,2975 
0,5096 
und  die  quantitative  Analyse  durch  Reagentien  weis't  in  1  000  Gewichts- 
theilen Wasser  nach 

Salzsäuren  Kalk      o,oii4  [=  o,oo56  Ss.  o,oo58  K.] 

kohlensauren  Kalk  0,2944  [=  0,1284  ^s.  0,1660  K.] 


VON  JIELTINGEN,    EPTINGEN   UIND  BUBENDORF. 

SPAETERE  ZUSAETZE. 


1 .  Die  numerischen  Resultate  der  vorstehenden  Analysen  sind  schon 
in  den  Yerhandhmgen  der  Schweiz,  naturforsclicnden  Gesellschaft  von 
1  827  p.  80  angegehen,  wo  aber  einige  Druckfehler. 

2.  Zu  I.A.  — Ein  anderes  Beispiel  einer  Quelle,  die  Lei  ihrer  Berührung 
mit  der  Luft  eine  eigenthümliche  Eisenverbindung  absetzt  und  dann  auf 
der  Stelle  fast  gänzlicli  eisenfrei  ist,  erhielten  wir  früher  durch  Hn.  Pa- 
genstecher in  seiner  interessanten  Analyse  des  Wassers  von  Grünen  (Ver- 
handlungen der  Schweiz,  naturforsch.  Gesellsch.  in  ihrer  Versammlung  von 
1826,  S.  100  und  101),  die  mir  bei  meinen  Untersuchungen  noch  nicht 
zu  Gesicht  gekommen  war. 

3.  Zu  II.  B.  1  0.  Anm.  —  Ver.  Actes  de  la  soc.  helv.  des  scienc.  nat.  Ge- 
neve1832,  p.  09. 

C.  SUvhelin. 

Anmerkung.  Die  Quellen  von  Mellingen  und  Eptingen  entspringen  aus  Muschelkalk, 
welche  im  Norden  des  höchsten  Gebirgsgrates  des  Jura,  der  die  Kantone  Basel  und 
Solothurn  scheidet,  sich  hinzieht,  und  in  einer  geringen  Entfernung  westlich  von  Mel- 
tiugen  sich  ausUeilt.  Dolomilische  Abänderungen  des  Muschelkalks  herrschen  in  der 
Nähe  bei  den  Quellen  vor.  Bei  der  Eptinger-Quelle  umschliesst  der  Kalk  iiberdiess  ein 
Gj'pslager. 

Das  Bubendorfer  Badewasser  entquillt  einem  Eisenrogensteine,  welcher  den  untern 
Abiheilungen  der  Juraformation  angehört. 

P.  Merlan. 


DIE 

KAEFER  DER  SCHWEIZ, 


MIT  BESONDERER  BERÜCKSICHTIGUNG 


IHRER  GEOGRAPHISCHEN  VERBREITUIVG , 


ZUSAMMENGESTELLT 


Pr.OFESSOR  DER   NATURGESC1I1CH11E  IN  ZÜRICH. 


DriTIEr.    TllEIL    DER  AUF    VERANSTALTUNG   DER   ALLGEMEINEN  SCBWEIZEBISCHEN    GESELLSCHAPT 
FUB    DIE    GESAMMTEN    NATUBWISSENSCHAFTEN    ENTWORFENEN    FAUNA    HELVETICA. 


Erster  Theil.  Erste  Lieferung. 


VORWORT. 


M,.  Vergnüge,,  habe  ich  der  Aufforderung  der  schweizerischen  „atur 
orsc  enden  Gesellschaft,  ein  Verzeichnis»  der  helveüschen  C  L  "  er  „" 
u  entwerfen    entsprochen  „nd  in  Folge  dessen  einen  Theil  „.einer  Ze    a  ," 
d,e  he,„„sche  Fauna  verwende,,  um  n,ir  das  nöthige  Material  für  dfc  eZ 
tT  ""f '«"f '^"^  durchforschte  ich  selbst  u^nsere  Berge  uud  Th  ,t 
he,ls  suchte  rch  dasjenige,  was  von  Anderen  gesammelt  worden    durch 
uarhcten     setzte  n,ieh  daher  mit  allen  unseren  Entomologen  in  V  r 

dungnnd  besuchte  Uherdicss  im  Frühhng  und  Herbst  .SalaSePun 
der  Schwcz,  an  denen  bedentendere  Sammlungen  sich  vorfinden  .™ 
..cht  nur  e,„  möglichst  vollständiges  VcrzeichLs,  sondern  n  je" 
Art  auch  d,e  geograplnschc  Verbreitung  geben  zu  können.  Bei  *" 
d  esen  Untersnchnngen  leistete  mir  die  überaus  schöne  und  reicl  e 
Wlungdes  Hn    Eseher  ZoUikofcr  den  grössten  Vorschub  „nd  g 

Ze,.e„  als  Normalsammlung  für  die  helvetische  Kafer-Fauua  hetraeh,: 
we  den  kann,  „,e  memen  Zweck  erreichen  könnte.  Trotz  dieser  H-s 
-«el  ,st  aber  en.c  solche  Arbeit  sehr  schwierig  „nd  ausser  eit„ 
bend,  der  grossen  Masse  und  Kleinheit  der  FoLn  ,  wie  g^     e"; 

Wrnng  wegen,  die  durchgehends  in  der  Nomeuclatur  herrsclftZ 

*  .eh  gewunsch.  und  gehoffl  habe,  was  mich  veranlasst    e„  Lff  r  e! 


rungeil  meiner  Freunde ,  diese  Arbeit  in  mehreren  Abtheilungen  heraus- 
zugeben, Folge  zu  leisten.  Erst  wenn  aber  das  Ganze  vollendet  ist,  kann 
ich  eine  allgemeine  Uebersicht  der  insectogeographischen  Yerhältnisse 
liefern,  wobei  ich  dann  zugleich  ausführliche  Nachrichten  von  allen 
schweizerischen  Entomologen  und  Sammlungen  geben  werde,  durch  deren 
Beihülfe  allein  dieses  Werk  möglich  wurde. 

Mit  der  inneren  Einrichtung  wird  man  sich  wohl  leicht  zurecht  finden; 
die  Zahlen  auf  der  Seite  geben  die  verticale  Verbreitung  an ,  nach  den 
Regionen ,  die  ich  in  meiner  Arbeit  über  die  Vegetationsverhältnisse  des 
CantonsGlarus  angenommen  habe  ^;  wiedorthabe  ich  auch  hier  durch  zwei  ^ 
Zahlen  das  mehr  oder  weniger  häufige  Auftreten  zu  bezeichnen  gesucht, 
durch  die  erste  Zahl  das  Vorkommen  im  Allgemeinen  ,  die  zweite  die  Ver- 
theilung  der  Individuen  ,  so  dass  also  durch  i.  lo  ausgedrückt  wird,  dass 
eine  Art  im  allgemeinen  sehr  selten  sei ,  aber  wo  sie  einmal  auftrete ,  diess 
in  Masse  geschehe,  lo.  i  dagegen ,  dass  ein  gemeines  Thier  ganz  vereinzelt 
vorkomme.  Unter  den  Namen  wurde  die  horizontale  Verbreitung  angegeben 
und  zwar  habeich  hierauch  bei  ganz  gemeinen  Thieren,  von  denen  man  an 
nehmen  kann,  dass  sie  in  der  ganzen  Schweiz  sich  finden,  die  Punkte  be- 
zeichnet, wo  sie  bis  jetzt  beobachtet  worden  sind ,  weil  man  bei  einer 
ersten  Arbeit  der  Art  nicht  genau  genug  zu  Werke  gehen  kann  und  sich 
nicht  mit  allgemeinen  Phrasen  begnügen  darf.  Bei  jeder  Localität  ist 
wenigstens  bei  allen  weniger  häufigen  Arten,  der  Name  dessen  angeführt, 
der  sie  dort  gefunden  und  zwar  deuten  die  Abbreviaturen  auf  folgende 
Namen  : 

Amst.  V.  —  Dr.  Amslein  von  Malans. 

Amst.  j.  —  Arastein  Sohn      id. 

ßgn.  —  Bugnion  in  Lausanne 

Br.  —  Bremi  in  Zürich. 

Bwn.  —  Brown  in  Thun. 

Chav.   —  Chavannes,    Pfarrer  in  Echallens. 

Chv.  —  Chevrier  in  Genf. 


")  Vergl.  Frühel  und  Heer  Mitthciluiigeii  aus  flcui  Gebiete  der  tlicoietisdicn  EidUundc.  I.  pag.  351 


Coul.  —  L.  Couloii  in  Neuchätel. 

E.  Z.  —  Escher-Zollikofer  in  Ziirich. 

A.  Esch.  —  Alfred  Escher  Stud.  jur.  in  Zürich. 
I  .        Fs.  —  Fiissli  in  Zürich. 
f         Fei.  —  Felix,  Pfarrer  in  Nufenen. 
^  G.  —  Godel  in  Neuchätel. 

H.  —  0.  Heer. 

Hm.  —  Hartmann,  Mahler  in  St  Gallen. 

Imh.   —  Dr.  Imhofi'in  Basel. 

Jur.  —  Jurine;  war  in  Genf. 

L.  —  Lasserre  in  Genf. 

Mrn.  —  P.  Merian,  Professor  in  Basel. 

M."  —  Mellet,  Pfarrer  in  Pomy,  jetzt  in  Concise. 

Mch.  —  Dr.  Münch  in  Basel. 

Mr.  —  Meyer,  Apotheker  in  St  Gallen. 

Mg.  —  Dr.  Mieg,  Professor  in  Basel. 

V.  0.  —  von  Ougsburger  in  Bern. 

P.  —  Dr.  PertVj  Professor  in  Bern. 

S.  —  A.  Seiler  in  Schaffhausen. 

St.  —  Sluder;  war  Professor  in  Bern. 

Sttl.  —  Schuttleworth  in  Bern. 

V.  —  Venetz,  Ingenieur  in  Sitten. 

Z.   —  Dr.  Zollikofer  in  St  Gallen. 

Zw.  —  Zwicky,  Stud  theol.  von  MoUis. 
Aus  später  anzuführenden  Gründen  habe  ich  die  Schweiz  iii  drei  Reiche 
abgetheilt,  das  Noerdliche^  welches  dieCantone  am  Nordabhang  der  Alpen, 
das  Südliche ,  welches  den  Canlon  Tessin  und  das  Mittlere ,  welches 
Bünden,  Ober-Uriund  das  Wallis  umfasst,  und  hierauf  beziehen  sich  die 
Buchstaben  a.  h.  c. ,  welche  vor  den  angegebenen  LocaUtäten  stehen. 

Die  kritischen  Bemerkungen  und  Beschreibungen  der  neuen  Arten  habe 
ich  nicht  in  das  Verzeichniss  bringen  mögen,  da  dieses  dadurch  an  Ueber- 
sichtlichkeit  verloren  hätte.  Sie  bilden  einen  zweiten  Theil  des  ganzen 
Werkes,  und  sollen  ebenfalls  mit  dem  Yerzeichnisse  lieferungsweise  er- 
scheinen. In  der  vorliegenden  Lieferung  sind  45  neue  Laufkäfer  und  2 
neue  Wasserkäfer  beschrieben,  einige  anderen  neuen  Arten,  die  von  mei- 


nen  Freunden  den  Hrn.  Chevrier  und  Lasserre  aufgefunden  wurden  ,  wer- 
den von  diesen  selbst  beschrieben  werden,  daher  ich  ihnen  hier  nicht 
vorgreifen  wollte. 

Ich  übergebe  diese  Arbeit  meinen  Wissenschaftsgenossen  mit  dem  Be- 
wusstsein  grosse  Sorgfalt  und  Mühe  darauf  verwendet  zu  haben ,  bin  aber 
weit  entfernt  zu  glauben ,  dass  sie  frei  von  Mängeln ,  geschweige  denn  voll- 
ständig sei.  Sie  kann  aber  ein  Anhaltspunkt  für  Aveitere  Forschungen 
werden ,  indem  nun  leicht  jeder  seine  Beobachtungen  an  die  gegebenen 
anreihen  kann.  Ich  wünsche  nichts  mehr,  als  dass  jeder  dies  thun  und  die 
Resultate  seiner  Untersuchungen  ebenfalls  hier  niederlegen  möge.  Es  wird 
dadurch  neues  regeres  Leben  unter  uns  erwachen  und  venu  dieses  meine 
Arbeit  bald  überflügeln  wird,  soll  diess  die  grösste  Belohnung  für  meine 
vielen  Mühen  sein. 

Zürich  ,  den  1  0.  December  1  837. 

Dt\  Heer. 


I.  Classe.  GEODEPHAGA  m.  l. 


Familie.  CICINDELINA  Bur 


I.    CiCINDELA  L. 


.   Campestris  L.  et  Auct. 

Fussli's  Verzeichniss.  17.  Miltheilungen  von  Trcebel  und  Heer 
I.  C9  und  154. 

Gemein  durch  die  ganze  Schweiz.  Steigt  bis  zu  6000 
m.  hinauf.  An  trockenen,  sandigen  Stellen,  Wegen. 
Vom  Frühling  bis  zum  Herbst,  doch  vorzüglich  häufig 
im  Frühling. 

a)  Schaffhausen  ,  Basel ,  durch  den  ganzen  Jura ,  Genf. 
St  Gallen,  Glarus,  Matt,  Zürich,  Bern,  Waadtland.  Tanalp  am 
Tiths,  am  Faulhorn,  Mettenberg,  bj  Bünden,  häu6g  bei  Ma- 
lans,  Chur  u.  s.  w. ,  im  Oberland,  im  Engadin,  Val-Livino, 
Rheinwald,  an  der  Furca.  cjTessin,  Faido. 

Var.  a)  Jffinis  Bceber. 
Hier  und  da  unter  der  vorigen.  Canton  Zürich ,  Matt ,  Val-Li- 
vino, Rhein  wald. 

Var.  p)  Connata  Heer.  Maculis  albis  mediis  connatis. 
Ziemlicli  selten ;  im  Engadin ,  Flössalp ,  bei  Basel. 

Var.  7)  Nigrcsccns  Heer. 
Selten  in  den  Alpen;  Flossalp  bei  6000 's.  m.  Betzberg,  im  ür- 
serenthal ;  Val-Bedretto ,  im  Tessin . 

2.  Maculata  de  Geer. 

(C.  hybrlda  Ol.  Panz.) 

'    Mit  ihren  Variet.  von  der  Ebene  bis  zu  65oo/  s.  m. 
hinauf. 


Cam- 
peslre. 

S'; 

IHr 

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'^\£ 

bls^ 

"i'.u 

=  5oo' 

1,000' 

55oo' 

55oo 
bis 

sE, 

S5oo 
bis 

.5     8.5     6.5     3.3     2.2 


—     3,3     3.3     3.3 


2.2     2.2 
2.2     2.2 


DIE  RAEFER  DER  SCHWEIZ. 


1.    C.  HVBETDA  Dej. 

Sehr  sehen,  a)  Neuchälel  (von  Ougsburger).  b)  Malans  (A 
stein). 

Var   «)  elvlronim  lunitla  humeralis  inlcrrupta. 
Sehr  sehen;  an  sandigen  Stellen,  im  Sommer.  Dazio  grandc 
iraTessin  2822' s.m.  (Heer). 

Var.  ß)  id.  etfascia  media  clytrorum  rccliuscula,  clylns  ta- 
bcrculalii. 
Sehr  sehen;  amFrelaGOOO'  s.m.  (Heer). 

II.  C.  RiPARiA  Meg.  Dej. 

C.  hjbrida.  FussU's  Verz.  17.  Mittheilungen  I.  GO. 
Durch  die  ganze  ebene  Schweiz  verbreitet.  An  sandigen  Stel- 
len   BachufeL  ;  vom  Frühling  bis  zum  Herbste.   «J  Schaffl.u- 
en    Basel,  amUferdesRbeinesundanUemerenF^ssenw.^^ 
der  Bits,  der  Wiese;  im  Jura,  Pomy,  m.  ganzen  Waadtlande 
iLein.  Neuchätel,  Genf.   St  Gallen,  Glarus,  Matt,  Zur.ch, 
Bern.  6;  Bünden,  Malans  häufig  (Amst.).  cj  Tessm. 
Var.  f)  Transversalis.  Zgl.  Dej.  Col. 
Selten; Basel (Imhoff),  Bern(v.Ougsburger),  Genf  (Lasserre). 
Var.  V)   Monücola  Heer.  C.   rectilinea.   Mitheilungen.   I 
p.  66  und  154. 
C.  reetilinea.   Mittheilungen.   I.  p.  GC  und  164. 
In  Berg- und  Alpengegendcn  bis  6500'  s.  m.  a)  Glarnerland, 
TJrnerboden  (Heer),    Berneroberland,    Alp  Stuffstein  an  der 
Jungfrau  (Mad.).iJ  Im  Oberengadin  (Heer),  Bagnethal  (Allr. 
Escher),  c)  Manigorio  Alp  im  Tessin  (Heer). 

Var.  5)  Elylris  tuberculatis ,  elytr.  faseia  media  recta. 
Bagnethal,  im  Wallis  (Alfr.  Escher). 
5.  Syhicola  Meg. 

Hyhrida.  Dft.  —  Campestris.  SuUer.  Kenz.  Tab.  v.  fig.  37. 

Sehr  häufig  durch  die  ganze  Schweiz;  in  derVar.  P) 
blszuGooo's.m.  hinaufsteigend.  An  sandigen  Stellen, 
"Wegen,  besonders  in  Wäldern. 

aj  Schaffhausen,  Basel,  doch  erst  auf  den  Vorbergen  des  Jura, 
Genf-  in  ßerggegendcn  des  Waadtlandcs.  St  Gallen,  Zürich 
Glarus   Wäggithal,  Bern,  Thun.  b)  Bünden,  im  Prätt.gau;  bc 


_      l.I      — 


2.2    2.2 


DIE  RAEFER  DEP,  SCHWEIZ. 


Var.  p)  Tulcrculala  Heer. 
In  Beiggegenden  und  Alpen.  ajMatt,  am  Pilatus,  ä^  Durchs 
ganze  Engadin,  von  Fetan  bis  Beyers;  Vals,  Alveneu.  cj  Val- 
Bedretto,  StGiaconio  (Heer). 

Var.  -A  Multo  minor,  tiwracc  angustiori,  autennis ,  elylris- 
que%bscunoribus . 
Beyers  in  Engadin. 

4.  Alpesiris  Heer. 

Mittheilungen.  I.  p.  1 54.  (C.  Cliloris  Dej.  *)  C.  4-limala  Lasserre.) 

In  den  Alpen  des  mittleren  und  südlichen  Gebietes 
von  5ooo  —  7000' s.  m.  Auf  trockenen  Hügeln,  in 
Wegen. 

a)  Beyersertbal,  Lavirunis ,  Val-Livino  (Heer),  an  der  Furha  ; 
Finnelalp  (Alfr.  Escher),  ob  Leuck,  Gemmi,  Chevrenon(Perty), 
in  den  Alpen  ob  Bex  (Bugnon).  b)  Val-Bedretto;  mt.  Canioghe 
(Heer). 

Var.  |3)  Bilunala  Heer. 
Finelalp  im  Wallis  (Alfr.  Escber). 

5.  Sylvatica  L. 

Clairv.  Entom.  lielv.  II.  1 G 1 .  —  Jurlne  in  der  Alpina.  II.  GG. 

Sehr  selten.  Man  findet  sie  auf  Sandboden  in  Wäl- 
dern, vorzüglich  in  Forren- Waldungen.    Clairv.  i.  c. 

b)  Chamouny  (Jurine).  cjTessin. 

6.  Sinuata  F.  Dej. 

Clairv.  Em.  helv.  II. 
sch.T.VI.,f3g.  12 

Sehr  selten;  im  Flusssande. 
bj  Ragatz  (Füssli),  Malans  (Ainstein).  cj  Misox  (Seiler). 

Lugdunensis  Dej. 
Sehr  selten;  an  Flussufern. 

aj  Genf,  au  den  Ufern  der  Arve  (Chevrier).  ij  Wallis  (Cha 
Tannes,  Venetz). 


11.  —  C.  litterata  Sulzer.  Abgekürzte  Ge- 
-  C.  arenaria.  Füssli'sVerzeichniss,  p.  17 


*)  Der  Name  Chloris  wurde  schon  früher  an  eine  indische  Art  yerge 
ben.  Cf.  Synopsis  of  the  new  Species  of  Nepaul  insects  in  den  Zoologica 
miscellany  v.  Gray  I.  4. 


2.2     3.4     2.2 


DIE  RAEFER  DER  SCHWEIZ. 


Cam-  1    Col-  I  Mon-  |  Suh-  i 
pestre.l   linc.  |  tane.  |  alpine. 


8.  Flexuosa  F. 

Jurine  in  der  Alpina  II.  CG. 

Sehr  seilen. 

b)  Blonay  (Bugnon),  Mavtigny  (Las.),  Cliamouny  (Jurine). 

9.  Germanica  L. 

Fiissli  Verzelcliniss.  17. 

la  der  ganzen  Schweiz,  auf  trockenen  Hügeln. 

a)  Im  Jurazuge  niclit  selten;  Schaffhausen ,  Basel ,  doch  nicht 
in  der  Ebene,  sondern  auf  Anhühen,  Neuchatel,  Pomy,  Genf. 
In  Zürich  und  Bern  seltener;  Waadtland.  i;Walhs.  Im  unteren 
Rheinthal  häufig,  bei  Malans(Amst.).  cjTessin,  bei  Stalvedra 
(Seiler). 

II.  Familie.  CARABODEA  Burm. 

Trib.  I.  BRACHINIDA  Mac.  L. 


I.  Drypta  f. 
1 .  Emarginaia  F.  Ol. 

Clairv.  Ent.  helv.  II.  1 1 5. 

Sehr  selten. 
Genf  (Chevrier). 

II.  PoLYSTicHius  Bon.  Dej. 

Zuphium  Latr, 

J.  Fasciolatus  Ol.  F. 

Galerita  fasciol.  Ent.  helv.  II,  3. 

Selten.  Unter  Steinen,  an  Pflanzenwnrzehi.  Schon 
im  Februar  und  März. 
Genf  (Chevrier.  Lasserre).  Nyon  (Mellet). 


DIE    RAEFER    DER    SCHWEIZ. 


III.  Cymindis  Latr. 

Tarus  Clairv. 


\.  Humeralis  F.  Ol. 


Clair.  Ent.  hei.  II,  87. 
theilungen.  I,  154. 


3.5     3.5     3.5     2.4    2.1 


C.  Dianse  F.  Ent.  syst.  Panz.  ■ 


Ziemlich  häufig,  besonders  in  den  Centralalpen,  bis 
Z.U  6ooo'  s.m.    Unter  Steinen,  an  trockenen  Orten. 

a)  Im  Jurazuge ;  Schaffhausen  (Zwycki)  Basel.  In  Berggegen- 
den  um  Genf  (Lassene).  ijEngadin;  Lavin,  Val  Camogasco, 
Livino ,  im  Wallis  bei  Leuk  und  am  Finnelgletscher.  c)  Calan- 
keralpen  (Heer.) 

Var.  p)  Diana  Dahl. 
Unter  der  vorigen. 

2.  Homagrica  Duft. 

Ziemlich  selten;  unter  Steinen. 

aj  Genf  (Lasserre,  Chevrier).  bj  Bünden. 

5.   Cingulata  Ziegl.  Dej. 
Sehr  selten. 
a)  Saleve  (Lasserre).  ÄjAmSimplon  (Biederm.  Chevrier). 

4.  Coadunaia  Dej. 
Nicht  sehr  selten. 

ij  Im  Jura  von  Basel  bis  Genf  (Munch.  Mellet.  Lasserre).  Am 
Saleve  (Chevrier).  b)  Ata  Balmhorngletscher  im  Wallis;  ob- 
Leuck  (Perty). 

5.  Angularis  G3II. 
Sehr  selten;  unter  Steinen  an  trockenen  Stellen. 
h)  FetanimUnterengadin  5000's.  m.  (Heer). 

).  Punctata  Bon. 

Mittheiluagen.  L  154.  —  C.  Basalis.  Gyll.  St. 

Unter  Steinen  ah  trockenen  Abhängen. 


DIE    RAEFER    DER    SCHWEIZ. 


aj  Häufig  in  den  Centralalpeii  von  6000'  bis  8600'  s.  m., 
im  Avers  bei  6200 ' ;  aber  auch  noch  auf  dem  Passe  von  Scaradra 
8600' s.m..  Häufig  auf  beiden  Alpenketten,  die  das  Engadin 
umschliessen,  wie  denen  um  das  Münsterthal  herum,  besonders 
gemein  auf  dem  Bernina  von  6500  bis  7000 's.m.;  seltener  im 
Rheinwald  und  Urserenthal,  häufiger  wieder  in  allen  Walliseral- 
pen  bis  zum  Montblanc ,  besonders  auf  dem  St  Bernhard. 

IV.  Dromius  Bon. 

Subg.  1.   Demetrias  Bon.  Dej. 

1.  Unipunctatiis  Creutz. 
Sehr  seilen. 

Bern  (Perty). 

2.  Jlricapillus  L.  Gyll.  Dej. 
Sehr  sehen;  unter  Laub. 
Malans  (Amstein). 

3.  Elongaiulus  Zenker.  Dej. 

(Car.  atricapUlas  Ol.) 

Sehen;  unter  Laub,  aber  auch  Bäumen. 

Im  ganzen  Jurazuge,  Schaffhausen  (Seiler),  Basel  (Imhoff)^ 
Genf  (Chevrier.  Lasserre),  Bern  (v.  Ougsburger). 

Subg.  2.  Dromius  Dej. 


4.  Linearis  Ol.  Dej. 

Hier  und  da  in  der  ebenen  Schweiz.    Unter  Baum- 
rinden. 

Zürich  (Bremi),  Basel  (Imhoff),  Genf  (Chevrier.  Lasserre). 

5.  Melanocephalus  Dej. 
Sehen. 

Basel  (Imhoff),  Pomy  (Mellet),  Genf  (Chevrier). 

6.  Sigma  Rossi.  Dej. 

(Fascialus  Dft.) 

Sehr  sehen;  unter  Rinden. 

Genf  (Lasserre). 


DIE    KAEFER    DER    SCHWEIZ. 


7.  ^  —  signatus  Dej. 

Sehr  selten ;  unter  Rinden. 

Genf  (Lasserre.  Chevrier),  Thun  (Brown). 

8.  Bifasciatus  Perraud.  Dej. 

Sehr  sehen ;  unter  Platanenrinden. 
Genf  (Lasserre). 

g.  Fasciaius  F.  Gyll. 

Selten  in  der  westlichen  Schweiz. 

Genf  (Chevrier). 

10.  l^  —  notatus  Panz.  Dft.  Dej. 

Nicht  selten  in  der  ganzen  ebenen  Schweiz.  Unter 
Baumrinden. 

Zürich.  In  Bern  gemein  ( v.  Ougsb.),  Basel,  Genf. 

11.  l^—maeulatus  F. 

Ziemlich  häufig  bis  zu  4000'  s.m.  Unter  Steinen, 
am  Fuss  von  Bäumen;  auch  unter  Baumrinden  (v. 
Ougsburg.). 

Schaffhausen,  Basel,  Genf,  ZiüicL,  Matt,  Bern, 

12.  Agilis  F.  Gyll. 

Ziemlich  häufig;  doch  in  der  bstUchen  Schweiz  sel- 
tener, als  in  der  westlichen. 

a)  Schaffhausen  sehr  selten  (Seiler),  Zürich,  Matt,  Basel, 
Bern.  Im  Jura  und  Genf  häufig. 
Var.  a)  Feneslratus  F. 
Jura,  Vallorbes  (Mellet),  Bern(Perty,  v. Ougsb.). 
Var.  p)  Bigultatus  Clairv.  Ent.  Helv.  II.  31. 
(D.  bimaculatus  B.  Laf.  Dej.) 
Pomy  (Mellet). 

i3.  Marginellus  F. 

Sehr  selten ;  auf  dem  Harz  f'rischgelällter  Tann- 
bäume. 

I    Bern  (v-  Ougsburger). 


Cam- 1    Col-  I  Mon-  I  Sub-  1    AI-    |  Sub-  1     Ni- 


—      4.4     5.5     —      —      — 


5.5     5.5     3.3     — 


DIE    RAEFER    DER    SCHWEIZ. 


|S:|. 


i4».   Glahratus  Dft.  Dej. 
In  der  westlichen  Schweiz  nicht  sehen;  unter  Steinen. 
Lausanne  (Mellet),  Genf  (Laserie ,  Chevrier). 

Var.  ^)  Pygmccus  Chevrier. 
Genf  sehr  selten  (Chevrier). 

i5.  PunctaleUus  Dft.  Dej. 

(Fo-veola  Gyll.) 

Ziemhch  sehen ;  unter  Steinen. 

Schaffhausen  (Seiler),  Zürich  ( Heer ) ,  Bern  (Pert.  Ougsb.), 
Genf  (Las.  Chevrier),  Waadtland,  Pomy  (Mellet). 

16.  Truncatellus  F.  Gyll. 

HäuHg  durch  die  ganze  ebene  Schweiz.  Unter  Stei- 
nen^ nach  V.  Ougsburger  auch  unter  Baumrinden. 
Schafihausen  ,  Basel,  Zürich,  Bern,  Genf,  Waadtland. 

17.  Quadrillum  Dft.  Dej. 

Selten.  Unter  Steinen,  besonders  an  feuchten  Seeu- 
fern. 

a)  Am  Neuchatelersee  (Mellet),  besonders  bei  Vaumarcus 
(von  Ougsburg),  Genf  (Chevr.  Las.),  b)  Malans  (Amstein.  j.). 
Var.  p)  Bipunclatus  Heer. 
Neuchäteler  See  (Mellet). 

"Var.  7)  Striatulus  Heer. 
Neuchäteler  See  (v.  Ougsburger). 

V.  Lebi.4.  Latr. 

Subg.  1.  Laufbiis  Bon. 

I.   Cyanocephala  F.  Gyll. 

Mittheilungen.  I,  G.  — Carab.  gen.  Fiissli  Verzeichniss.  p.  19.— 
Clairv.  Ent.  heW.  II.  39. 

Durch  die  ganze  Schweiz  verbreitet  bis  zu  4000 '  s.  m. 
hinauf.  Unter  Steinen^  Rinden,  auch  auf  Bliithen. 

aj  Schaffhausen,  Basel,  Jura,  Genf,  Glarus,  Matt,  Zürich, 
Bern,  Thun.  i;  Bunden  (FüssU),  Malans  (Amstein  j.),  Brigels 
(Heer). 


DIE    KAEFER    DER    SCHWEIZ. 


2.  Chlorocephala  Gyll. 

Mittheilungen.  I,  69. 

Selten;  bis  5ooo'  s.  m.j  unter  Steinen. 
Basel  (ImhofF,  Münch),  Jura,  Pomy  (Mellet),  Genf  am  Saleve 
(Chevr.  Las.) ,  Matt  (Heer) ,  Bern  (v.  Ougsburg). 

Subg.  2.  Lebia  Bon. 

3.  Hcemorrlioidalis  F. 

Sehr  seilen;  unter  Platanenrinden  und  auf  Bäumen. 

a)  Genf  (Las.),  Pomy  (Mellet).  bj  Wallis  (Perty). 

4.  Cyathigera  Rossi. 

Sehr  selten,  und  nur  in  der  südwestlichen  Schweiz; 
unter  Steinen. 

Jura ,  mt.  du  Vouache  en  face  le  fort  de  l'Ecluse  (Laserre). 

5.  Criix  minor  L.  F.  Gyll. 

Ent.  helv.  II,  31.  Mittheilungen.  I,  69. 

Durch  die  ganze  Schweiz  verbreitet  und  bis  Gooo' 
s.  m.  hinaufsteigend;  unter  Steinen. 

a)  Basel  (Lnlioff),  Zürich  (Bremi,  Heer),  Bern  (Perty),  Matt 
( Heer),  Uri  bei  Altorf  (v.  Ougsburg).  bj  Im  Rhein^^ald  (Felix). 

Var.  f)  Elytris  rufotestaceis ,  fascia  media,  lata,   dentala, 
nigra. 
Dübendorf  (Bremi). 

6.  Turcica  F. 

Sehr  selten  und  nur  in  der  südwestlichen  Schweiz ; 
unter  Rinden. 

Genf  (Chevr.  Las.) 

7.  /i—maculata  Dej. 

Sehr  selten;  unter  Baumrinden,  im  März. 
Genf(Clicvr.). 


10 


DIE    KAEFER    DER    SCHWEIZ. 


VI.  Br-vchinüs  "Weber.  F. 

1 .  Crepilans  L.  F. 

Fiissli  Verzeicliniss ,  p.  19. 

Durch  die  ganze  ebene  Schweiz  verbreitet  ^  doch 
schon  bei  aSoo 's. m.  verschwindend;    unter  Steinen. 
a)  Schaffhausen,  Basel,  Poniy ,  Genf ,  Lausanne ,  Zürich,  Gla- 
ruSjBern,  Thun.   ä^  Bünden  (Füssli). 

Var.  ß)  Pedum  anleriorum  femora  nigra. 
Dübendorf  (Bremi). 

Var.  y)  Anteimis  immacitlatis. 
Dübendorf  (Bremi). 

2.  Immaculicornis  Dej. 

Sehr  selten  in  der  westhchen  Schweiz. 
Genf  (Laserre). 

3.  Obscurus  Heer. 
Sehr  selten. 
Glarus  (Jac.  Tschudi). 

4.  Explodens  Duft. 

Häufig  in  den  wärmeren  Theilen  der  Schweiz;  unter 
Steinen,  im  Frühling. 

a)  Scbaffliausen  ,  Basel ,  Pomy  ,  Lausanne  ,  Genf,  bj  Bex 
(Perty),  Wallis  (v.  Ougsburger). 

5.  Glabratus  Bon. 

Sehr  selten  in  der  westlichen  Schweiz;  unter  Steinen. 
Genf  (Laserre,  Cbevrier). 

6.  Psophia  Sauritale. 
Sehr  selten;  unter  Steinen. 
Genf  (Cbevr.  Las.) 

Var.  ß)  Femoribus  bmnneo-maculatis . 
Dübendorf  (Bremi). 

7.  Sclopeta  F. 

Ent.  helv.  n.  41. 

Sehr  selten. 

Genf  am  Salevc  (Laserre,  Chcvrier),  Jura,  Poutarlier(Mellct). 


BEGIOH. 
'Cain-  1   Col-  1  Mon-  1  SuL-  |    Al- 

Sub- 

nivale 

jiir 

3.10  5.10    _      _      — 

— 

— 

DIE    RAEFER    DER    SCHWEIZ. 


11 


Var.  p)  Suluralis  Dej.  cat. 
Im  östlichen  Theil  des  Ct.  Zürich  (Biemi). 


Tiib.  II.  SCyiRITIDA  Dej. 
Subtr.  ß.  Cltvikida  Heer. 


I.  CuviNA  Lalr. 

Subg.  a. 

I.  Fossor  L.  Gyll. 

(Tenebrio  L.)  —  Scarites  arenarius  F.  Ol.  —  Tenebrio  fossor 
Füssli  Verz.  1 9.  —  CUtIii.  arenaria.  Ent.  helv.  II,  54.  —  Mit- 
theilungen I,  G9. 

Häufig  in  der  ganzen  SehAveizbis  zu  3ooo '  s.  m.  Un- 
ter Steinen,  an  sandigen  aber  feuchten  Stellen,  vor- 
züglich im  Friihling. 

a)  Schaffhausen,  Basel,  Jura,  Pomy,  Genf,  StGallen,  Zürich, 
Matt ,  Wäggithal ,  Bern,  bj  Malans. 
Var.  ß)  Sanguinea  Leach. 

An  denselben  Stellen ,  doch  seltener. 


2>  Collaris  Herbst,  Panz. 

C.  fossor  L.  var.  IlUg.  Seh.  Dej.  —  C.  gibbicolhs  Meg. 

Ziemlich  selten,  in  der  ebenen  Schweiz.  An  sandi- 
gen, trockenen  Stellen,  im  Friihling. 

Zürich  an  der  Sihl  (Heer),  AVSggithal  (Alfr.  Escher) ,  Genf 
(Laserre). 

Var.  ß)  Discipcnnis  Meg. 
Unter  der  vorigen. 

Subg.  h.  Dychikius  Bon. 

3.  Nigra  Ahrens. 

Selten;  an  sumpfigen  Stellen  unter  Steinen. 
Am  Neuchätelersee  (Mellet). 

4.  Nitida  Dej. 
Selten;  unter  Steinen. 
Genf  (Las.  Chevr.) 


Cam-  I   Col-    I  Mon-  1  Sub- 


Col-      Mon-  I  Sub-  1     M-    |  Sub-  |    Ni- 
I  linc.  |lanc.  |.V.ne.|  pinc.  |nWale.  |  vgl. 


12  DIE  RAEFER  DER  SCHWEIZ. 


5.  Aenea  Zgl.  Dej. 
Selten. 

Bern.  v.  O.  Genf.  CSiv. 

6.  Aerea  Ahrens. 

Seilen ;  unter  Steinen  besonders  an  sandigen  Ufern, 
bis  3ooo'  s.m. 

Zürich,  Matt.  H.  Pomy.M.  Genf,  an  den  Ufern  der  Arve. Cliv. 

7.  Punctata  Dej. 
Sehr  seilen. 

Pomy.  M. 

8.  Gracilis  Heer. 

Mittheiluogen.  I,  09. 

Sehr  selten;  bei  2600'  s.m. 
Matt.  H. 


9.  Minima  Ahrens. 


Cl.  glbba.  Illg.  Panz.  (aber  nicbt  Fab.) 
58.  —  MiuheiluDgen.  I,  CO. 


,  Ent.  helv.  II, 


Ziemlich  häufig  in  der  ganzen  Schweiz  bis  5ooo 
s.m.  besonders  im  Frühling,  an  feuchten  Orten  unter 
Steinen,  Laubmoos,  in  der  Erde. 

Zürich,  Glarus,  Malt,  Bern,  Basel,  Genf. 


Subtr.  b.   Cepha 


Heer 


II.  Leiochiton  Curtis. 

Scanics  Pk.  —  Clinna  Sehn.  G3II.  Dej. 

1.  Ar  Oticus  Pk. 

Mittheilungen  I,  154.  —  Oncoderus  cbalconotus.  Stepbens, 

Sehr  seilen  in  den  räthischen  Alpen ;  bis  jetzt  nur 
an  einer  einzigen  Stelle  am  Beruina  6800 's.m.  von 
mir  gefunden  im  August  i853  und  i855;  unter  Stei- 
nen an  trockenen  Abhangen. 


DIE    KAEFER    DER    SCHWEIZ. 


15 


III.  Cephalotes  Bon. 


I.  Vulgaris  Bon. 


Mittheilungen.  I,  G9.  —  Car.  Cephalotes  L.  F.  —  Füssli  Ver- 
zeichniss.  p.  18.  —  Scarites  Cephalotes  Ol.  Illg.  Panz.  Ol.  — 
Broscus  Cephal.  Panz.  • —  Harpalus  Cephal.  Em.  helv.  II,  7 1 . 

Nicht  selten  bis  3ooo'  s.m. ;  in  trockenem  Sande  in 
HbUen. 

a)  Basel  selten.  Imli.  Jura.  M.  Genf.  L.  Zürich,  an  der  Sihl. 
Matt,  am  Seeufer.  H.  Hasli,  im  Grund.  A.  Esch.  Bern.  v.  O. 
Thun.  Bwn.    h)  Malans.  Amst.  j. 


Trib.  III.  CARABINA  Burm. 

Simpliclpedes  De]. 

I.  Cychrüs  f. 

Teneirio  L. 

1.  Italiens  Bon. 

Hageiibach  Symbol.  Faun.  Ins.  Helv.  p.  14. 

Sehr  sehen. 

c)  Am  Gotthard.  D.  Küchlln. 

2.  Bovelinii  Heer.    ' 
Ungemein  sehen;  unter  Steinen. 

Nur  im  Beverserthal  im  Engadin  bei  6600'  s.m.  von  mir  ge- 
funden. 

3.  Elongatus  Hoppe.  Dej. 

Subcarinatus  Meg. 

Sehen  von  1200  bis  2000' s.m.;   in  faulem  Holz, 
besonders  Buchenstöcken. 

Dübepdorf.  B.  Bern.  v.  O.   Genf.  Chv. 
4-  Rostralus  L.  F. 

der  Alpina.  II,  GG.  -  Mitthei- 


Helv.  Ent.  II,  119.  —  Jurine 
lungen.  I,  G9  u.  154. 

In  Berggegenden  nicht  selten  und  zwar  von  aSoo 
s.m.  bis  7000'  hinauf;  unter  Steinen. 

a)  In  der  Jurakette  vom  Randen  bei  Scbaffliausen  bis  Genf; 
auf  dem  Paschwang  und  Himmelberg  bei  Basel,  Mrn.  und  an- 


14 


DIE  RAEFER  DER  SCHWEIZ. 


deren  Jurabergen  Irah. ,  am  Saleve,  im  Jorat.  Alpenzelleralpen, 
auf  allen  Glarneralpen,  auch  noch  bei  Matt,  auf  dem  Rigi, 
Pilatus ,  Beineroberland,  b)  In  den  rhätischen  Alpen  seltener  : 
im  Beverserthal,  Averno,  an  der  Strela,  im  Urserenthal,  den 
Walliseralpen ,  im  Chamouni. 

Var.  f)  Angustatits  Dahl. 
Lavirums  und  Yal-Livino  bei  6000'  s.  m. 

Var.  '/)   Confcxus  Meg. 
Berneroberland  v.  O. 

5.  Allenuatus  F. 

Ent.  helv.  II,  121.  — Millheiluugenl,  1Ä4.  —  C.  proboscideusOl. 
Jurine  in  Alpina  II,  CG. 

Viel  sellener  als  Rostratus,  von  1700  bis  55oo'  und 
in  der  Var.  ß.  bis  7000'  s.m.  liinauf. 

aj  Im  Jura.  M.  Cliasseral.  P.  Bern.  v.  O.  Auf  dem  Pasch- 
wang  bei  Basel.  Mrn.  In  den  Waadtländeralpen.  M.  Am  Sa- 
leve. L.   Am  Pilatus.  H.  b)  Chamouni.  Jur. 

Var.  §)  Intermedius  Heer. 
In  den  Centralalpen  von  5800  bis  7000' s.m.    Unter  dem 
St.  Annagletscher  im  Urserenthal  (5800'  s.  m.).  An  der  Flössalp 
bei  7000' H. 

6.  CordicolUs  Chaudoir. 

Annal.  de  la  soc.  de  Franc.  —  C.  Mellyi  H.  Miuheilungen. 
I,  154.  —  C  glacialis  Cristofori. 

Sehr  selten;  in  den  Centralalpen  von  6000  bis  7000' 
s.m.;  unter  Steinen. 

b)  Paradis  im  Rheimvald.  IL   Bernina,  M.Rosa.  L. 

II.    C.4.RABUS  L. 

Subg.  a.    PHOCBtJSTES  Bon. 

1 .  Coriaceus  L.  F. 

Suher  Kennzeidien.  Taf.  6,  fig.  44-  —  Füssli  Verzeiclin.  18.  — 
Razoumowsky  hist.  natur.  du  Jorat  I,  IGG.  —  Miuheilungen. 
I,  CD. 

Gemein  durch  die  ganze  Schweiz,  bis  zu  55oo's.m. ; 
unter  Steinen,  in  Kellern,  an  schattigen  leuchten  Or- 
ten, vom  Frühling  bis  zum  Herbst. 


—     2.1    3.1    3. 


6.6    7.5     7.5     3.3 


DIE    KAEFER    DER    SCHWEIZ. 


16 


a)  Von  Schaffhausen ,  Basel  durch  den  ganzen  Jura  bis  Genf. 
SlGallen,  Glarus,  Matt,  Ochsesfitterenalp ,  Zürich,  Bern,  Thun, 
Hasenniatl  bei  4500 ',  Rosenlaui,  Waadland.  b)  Bünden  bei  Chur, 
Malans. 

Subg.  b.   CARABUS  Bon. 

2.   Catenulatus  F.  Dej. 

Füssli's  Verzeichniss.  19. 

Im  Allgemeinen  selten,  häufig  aber  im  Jurazuge  von 
I200  bis  5ooo'  s.  m.;  unter  Moos  und  faulem  Holz 
in  Nadelhölzern 

a)  Zürich  sehr  sehen.  B.  Basel  in  Berggegenden.  Iinli.  Rigi. 
Nasgeli.  Bern  ziemlich  gemein,  v.  O.  Im  Jura  häufig.  BI.  Chas- 
seral,  Hasenmatt.  Sttl.  Genf.  L.  h)  Bünden.  Anist. 

5.  Monilis  F.  Dej. 

Von  1000  bis  55oo's.m.  Sehen  in  der  Ebene,  sehr 
häufig  aber  im  obern  Theiie  der  Collinenrcgion  (bei 
circ.  aooo's.m.),  besonders  im  Jura  und  bei  St.  Gal- 
len; sehr  selten  in  der  inuern  Schweiz  und  den  Cen- 
tralalpen  ganz  fehlend;  unter  Steinen. 

aj  Bei  Basel  selten.  Imh.  Sehr  häufig  im  Jura.  M.  Solothurn, 
Neuchätel,  am  Chasseral.  Stil.  SchHchenthal,  Ct.  Uri,  Zürich 
besonders  am  Hüttliberg,  Weisstannen.  H.  Rud.  Bossh.  Bern 
selten  V.  0.,beiThun,  Interlachen,am  Stockhoru.  Sttl.  &^ Ma- 
lans. Amst. 

Var.  p)   Consitus  Holfmausegg. 
Unter  dem  vorigem,  besonders  im  Wäggithal,  am  Ganterisch, 
[  am  Weissenstein,  Rigi. 

Var.  v)  y4ffirds  Sturm,  Panz. 
Unter  Monilis ,  auf  der  Hasenmatt. 

Var.  3)  Pedibus  ferrugineis. 
Jura  sehr  selten.  M.  Genf.  L. 

4-  Helvelicus  Escher. 
Sehr  seilen;  unter  Steinen. 
Guttanen  Ct.  Bern.  Esch. 

').  Seilen  Heer. 

Sehr  selten. 
'   Schaffhausen.  S. 


.3     6.6     2.2     1.1 


—      2.2     2.2 


16 


DIE    KA.EFEII    DER    SCHAVEIZ. 


G.  Ars>ensis  F. 

Unter  Steinen,  von  2000  bis  7000 's.  m. 
Im  Allgemeinen  selten ,  häufig  aber  im  Jura  und  den  Bergen 
des  Waadtlandes.  M.  Feldberg  bei  Basel.  Saleve.  L.   Auf  dem 
Pilatus,  noch  auf  dem  obersten  Punkte  des  Esels.  H.   Bürgten 
in  der  StockbornUette.  Stil,   h)  Pfeffers,  Malans.  Arast.  j. 
A'ar.  p)  Pomcranus  Ol. 
Am  Pilatus.  H. 

Yar.  7)  Aereus  Zgl. 
Pilatus.  H. 

Var.  S)  Alpkola  Zgl. 
Pilatus.  H. 

7.  Cancellatus  Illg.  Gyll.  Dej. 

MillheiluDgen  I,  69.  —  C.  granulatus  F. 

Gemein  durch  die  ganze  Schweiz,  aber  nicht  über 
5ooo's.m.  hinaufsteigend;  am  häufigsten  zwischen 
1200  bis  2000'  s.  m.;  unter  Steinen,  in  der  Erde, 

a)  Scbaffliausen,  Basel ,  Neuchätel ,  Pomy ,  Genf,  Waadtland, 
Bern,  Thun,  Zürich,  St  Gallen,  Glarus,  Matt,   b)  Malans.  Chv. 
Var.  p)  Tuberculatus  Meg. 
Genf.  L. 

Var.  7)  Nigricornis  Zgl. 
Genf.  L. 

Var.  0)  Verrucosus  Meg. 
Bubilion,  Ct.  Zürich  in  einem  faulen  Stock.  A.  Esch. 

8.  Granulatus  L.  Gyll.  Dej. 

Razoumowsky  hist.   nat.  du  Jo 
I,  G9.  —  C.  Cancellatus  F. 

Unter  Steinen,  in  Getreidefeldern,  in  Wäldern,  bis 
zu  Sooo's.m.  Sehr  gemein  besonders  in  Berggegenden 
der  östlichen  Schweiz;  in  der  westlichen  seltener. 

aj  Scbaffhauscn,  Basel,  Pomy,  Jorat,  Genf  selten.  St  Gallen, 
Glarus,  Matt  gemein,  Zürich,  Bern,  Thun.   bj  Malans,  Wallis 
Var.  p)  Pedibusferrugincis. 
Hier  und  da  unter  dem  vorigen. 


t.  I,  1C7.  —  Mittlieilungen 


- 1    Col-  I  Mon-  I  Sub-   I    AI-    1  Suh-  1 


2.2     3.6     3.6     2.3 


8.8     —      — 


DIE    KAEFER    DER    SCHWEIZ. 


17 


Var.  ■/)  InlerstitiaUs  Dft.  St. 
Einsiedlen.  II. 

g.  Nodulosus  F.  Dej. 


■iiiealpina.  11,66.  —  C.  Wei- 


Sehr  selten. 

Genf  am  Saleve.  L.  Bei  dem  Doife  les  Ouclies  einmal  gefun- 
den. Jur. 

10.  Clalhralus  t. 

FüssliVerzeicliniss  18. 
Blinden.  Amst.  V. 

1 1 .  Auratus  L. 

FussU's  Verz.  18.  —  Razoumowsk.  bist.  nat.  du  Jorat.  I,  1C8.  — 
Jiirine  in  der  Alpiua.  II,  66.  —  Mittheilungen  I,  C9. 

Sehr  gemein  durch  die  ganze  Schweiz  bis  zu  4000' 
und  mit  den  Variet.  p.  und  y.  bis  5ooo's.m.  hinauf; 
unter  Steinen ,  in  der  Erde,  auf  Wiesen ,  Feldern  und 
Garten . 

a)  Im  ganzen  Jurazuge  von  Schaffhausen  bis  Genf,  St.  Gallen, 
Glarus,  Matt,   Zürich,  Bern,  Thun,  Waadtland.    h)  Malans, 
Chur,  Leul;  in  Wallis  ,  Chamouni. 
Var.  ß)  Honoratii  Banon. 
Im  Ct.  Glarus  in  den  untern  Alpen  H.    Auf  dem  Saleve.  L, 
I  Var.  p)  Elytrorum  costis  contorlis.   Miltheilungcn.  1 ,  69. 

I      Krauchthal  und  Miihlebaclialp  Ct.  Glarus  bei  4500 '  s.  m.  H. 

I12.  Escheri  Dahl. 
Sehr  selten. 

Zermatt  im  Wallis.  P.  Nach  Melly  auch  an  der  Grimsel. 
i5.  Aiironitens  F. 

Mittheilungen.  I,  09. 

Häufig  in  Berggegenden  und  den  Alpen  der  nörd- 
lichen Schweiz  von  1200  bis  7000' s.m.;  fehlt  aber 
den  Centralalpen  gänzlich. 

a)  Im  Jurazuge  und  Randen.  S.  Mitteljura.  M.  Hasenmatt, 
Chasseral.  P.  Sttl.  Atif  dem  Ilummelberg  bei  Basel.  Meli.  Mm. 


.5     8.5     —     — 


18 


DTE  RAEFER  DER  SCHWEIZ. 


Ueberliaupt  auf  allen  hüheren  Bergen  des  Basier  Juia.  Imli. 
Saleve.  Chv.  L.  Appenzelleralpen.  Z.  Matt ,  in  allen  Glarnei- 
alpen  hSufig,  Pilatus,  Zürichbcrg  H.  Engelbergerjoch.  A.Esch. 
Berner-Oberland.  V.O.  Am  Ganteriscb,  Bürglen,  Faulhorn, 
Gemmi,  RuedCt.  Aargau.  Bsh. 
Var.  p)  Aliatus  H. 
Glarneralpen,  Gantstock.  H.  Pilatus.  Imb.  Auf  dem  Saleve.  L. 

Var.  y.   Zwiklin. 
An  einem  Hügel  bei  Scbaflliausen.  Zw. 

j4.  Purpurasceus  F. 

In  der  ganzen  Schweiz ,  doch  im  Allgemeinen  selten; 
unter  Steinen. 

a)  Basel  ziemlich  liHufig.  Imb.  Mrn.  Im  Jura  selten.  IM.  Ha- 
senmatt. Sttl.  Solotburn.  In  Bern  selten,  v.  O.  Tl.un.  Bwn. 
Genf  am  Saleve.  L.  i;  Bünden.  S.  c;  Tessin.  Bdm. 

i5.  Exasperatus  Hh. 

Ziemlich  selten  in  der  westlichen  Schweiz. 

Im  Jura  im  Val  du  lac  de  Joux  nicht  selten.  M.  Genf  am  Sa- 
leve. Chv.  L.  Im  Berner-Obcrland  auf  dem  Hogant.  M. 

16.  Violacem  L.  F. 

FüsslI  Veizeichniss.  18. 

Ziemlich  häufig  his  55oo'  s.  m. ;  unter  Steinen  be- 
sonders in  Wäldern, 

Schaffhausen,  auch  auf  dem  Randen.  S.  Auf  Hügeln  bei  Ba- 
sel. Imb.  Mrn.  Am  Chasseral.  Sttl.  Genf.  L.  Thurgau ,  Zürich, 
auf  dem  Hacken  Ct.  Schwyz.  H.  Rigi.  W.  St  Gallen.  M.  Bern, 
v.o.  Tbun.  Bwn.  Berneroberland  in  der  StockhornUette  ,  ober- 
halb Rosenlaui.  A.  Escb. 
Var.  <(j)   Glabrcllus  Mg. 

c)  Sit.  Generoso  Ct.  Tessin.  L. 
Var.  7)  Marginalis  lUg.  K.  Jur. 

Ct.  Zürich. 

17.  Neesü  Sturm.  Hoppe.  Dej. 

Selten  in  der  Schweiz,  und  zwar  vorzüglich  in  der 
südwestlichsten  von  5ooo— 7000 '  s.  m. ;  unter  Steinen. 

a)  Auf  dem  Brienzergrath.  Klausen  b)  Im  Engadin ,  bei  Fetan, 
Beyers,  Val-Levarone,  SluUa.  H. 


I  Col-   I  Mon-  I  '^Sub-   I 
..|  n,.a.   I   i;,,e:  lalpiücl  1 


2.2     3.3     —      — 


DIE  RAEFER  DER  SCHWEIZ. 


19 


Var.  ß)  Kunzei  H. 
Bernihabei  7000' s.m. 

i8.   Glabraius  F. 

Mittheilungen.  I.  70  u.  1  5i. 

Kommt  durch  die  ganze  Schweiz  vor,  aber  immer 
ganz  vereinzelt,  vorzüglich  von  4000  —  6000' s.m., 
doch  bis.  1700' hinabsteigend;  unter  Steinen,  tiefer 
unten  besonders  in  Wäldern. 

aj  Bergli,  Miililebaclialp  Ct.  Glarus.  H.  Bei  Bern  ziemlich 
häufig  in  Wäldern  und  Gälten  besonders  im  Herbst,  v.  O.  Im 
.Iura.  L.  b)  Urserenthal  am  Betzberg,  Rheinwald.  H.  Glaris  in 
Bünden.  A.  Escb.  Malans.  Amst.  j. 

19.  Hortensis  F. 

Füssli  Verzeichniss.  18.*)  —  C.  nemoraUs.  lUg.  Gjll. 

Sehr  gemein  durch  die  ganze  Schweiz,  ich  sah  ihn 
noch  nie  über  2000'  s.m.;  im  Jura  soll  er  indess  bis 
circ.  4000 's.m.  hinaufsteigen;  unter  Steinen,  in  der 
Erde. 

a)  Sehr  häufig  im  ganzen  Jtjrazuge  von  Schaffhausen  bis  Genf, 
so  auch  dem  Innern  der  Schweiz,  um  Zürich  ,  Aargau,  Bern,  im 
Waadtlande ;  in  St.  Gallen  und  Glarus  selten ,  in  Matt  nicht 
mehr,  b)  Malans.  Amst.  j. 

20.  Convexus  L.  F. 

Miltheilungen.  I.  70. 

In  Berggegenden  nicht  selten  von  i4oo — 5ooo's.ni. 
Unter  Steinen ,  am  Fuss  von  Bäumen ;  im  April  und 
Mai. 

a)  Auf  dem  Randen.  S.  Basel  auf  Hügeln.  Imh.  Im  Jura, 
Chasseral.  P.  Häufig  an  den  Beigen  des  Val  de  Joux.  M.  Sa- 
leve.  Chv.  L.  Glarus,  Matt.  H.  Am  Zürichberg.  B. 
ten.  V.  O.    Am  Stockhorn.  Sttl.   b)  Malans.  Amst. 


Jiel  sel- 


*)  Gehort  hierher,  ni< 
bene  Vorkommen,  wie  d 
welche  deutlich  den  Cir 


hortensis  L.,  wofür  sowohl  das  angege- 
;  Schäffersche  Figur  (Tab.  XI.  2)  spricht, 
sis  F.  darstellt. 


:ara-  I  Col-   I  Mon-  I  Sub-  I     AI-    1  Suh-    I 
.■,l,e.|  lino.   I  l.,na.  |.lpi„e.|  pinc.  |nivalc.|  . 


2.1     2.1     5.1     4.1     — 


-      AÄ    5.5     - 


20 


DIE  KAEFER  DER  SCHWEIZ. 


21.   G einmat US  ¥,J)c'y  , 

Miltheilungen.  I.  70.  —   Hortensis  L.  Gyll.  —  Razoumowsky 
hist.nat.  I.  1G7. 

Ziemlich  seilen  in  Berggegenden  und  Alpen  von 
aSoo — 5ooo's.m.;  unter  Steinen,  im  Frühling  und 
Sommer. 

aj  Randen.  S.  Beige  um  St.  Gallen.  Mr.  Matt  und  untere 
Alpen  des  Ct.Glarus.  H.  Im  Berneroberland  selten.  v.O.  bj  La- 
vin im  Engadin,  Hospeudal ,  Ct.  Uri ,  Nufenen  im  Rheinwald.  H. 

.22.  Hoppei  Sturm. 

Sehr  selten. 

Gemmi.  P. 
^5.  Sylvestris  Hellwig.  Panz.  F. 

Mitllieilungen.  I.  70  et  151. 

Häufig  besonders  in  den  mittleren  und  nördlichen 
Alpen  von  aSoo  bis  8000'  s.  m.  hinauf,  tiefer  unten 
schön  metallisch  glänzend,  höher  oben  schwärzlich, 
ja  zuweilen  bis  ins  gelbbraune  übergehend.  Unter  Stei- 
nen und  in  feuchtem  Moose. 

Var.  a)  Syh'cslris  genuinus  Hellwig. 

Ziemlich  selten  in  Berggegenden  und  den  unteren  Alpen  ;  sehr 
selten  in  der  Alpeuregion.  aJ  Im  Jura  sehr  selten.  M.  Auf  der 
Dole.  L.  Bei  Matt  aber  sehr  selten.  H.  Engelberg.  A.  Esch. 
Berneroberland.  v.  Ougsb.  Schwarrebach  Sttl.  Aj  Glaris  in  Bün- 
den. A.  Esch.  Stalla,  Beverserthal.  H. 
Var.  ß)  Nivosus  Godet. 

Sehr  häußg  besonders  von  6000— 7000'  s.  m.  in  vielen  Varie- 
täten ,  sowohl  hinsichtUch  der  Sculptur  der  Elytren  als  Farbe ,  in 
hohem  Regionen  meist  schwärzlich,  ajinden  Glarneralpen,Gant- 
stocU,  Seeloch,  Wiedersteinerloch.  Br.  Berneroberland,  Gemmi. 
bJ  Ueberall  in  den  rhätischen  Alpen  vom  Orteier  bis  Gotthard 
AmKanalpass  8000's.m.  Splügen.  Avers,  Julier,  Beverserthal, 
Caraogaskerthal,  TJrschein,  Flüssalp,  Bernina,  Bevers,  Fluek 
Strela,  Rheinwald,  Urserenthal.  cjMt.  Camoghe Ct. Tessin. 
Var.  7)  Anguslalus  Sturm.  Panz. 

Hier  und  da  unter  dem  vorigen,  z.  B.  auf  der  Gletscherinsel 
des  Roseggio.  II. 

Var.  (5)   Thoracis  lalcribus  rolundalis. 

Hexeneck  Ct.  Glarus  7400 's.  m.  H. 


•      Col-     Mon-     Su 
=.|    lipc.  I  l:mc.  lalpi 


REGIOlf. 

""  Su£^ 


„Ui;, 


DIE    KAEFER    DER    SCHWEIZ. 


21 


24-  Alpinus  Bon. 

Mittheilungen.  1. 154. 

Seilen  in  den  rhätischen  und  Tessineralpen ,  von 
6ooo  bis  7600'  s.  m. ;  in  höheren  Regionen  schwarz. 

h)  Flüssalp ,  Beveisertlial ,  Rheimvald.  H.  Susten.  v.  O.  Wal- 
liseralpen  L.  Chv.,  besonders  häufig  im  Saastbal.  Am  Rlionen- 
gletscher.  A.Esch.  Auf  dem  grossen  St.  Bernhard.  Imh.  cj  Si)lü- 
geu  am  Südabhang,  aniMt.  Camoghe,  Mt.  Uccello,  auf  der  Alp 
TVIanigorio.  II. 

25.  Alpesiris  Zgl.  Sturm. 
Mt.  Generoso.  Comalli. 

26.  Laireillii  Bon. 
Sehr  selten. 

Um  den  3It.  Rosa  herum.  L.Saasthal,  Zermatt.  A.  Esch.  Sinz. 

27.  LinneiMeg. 
Sehr  selten. 

Soll  nach  Hu.  v.  Ougsburger  auf  dem  Faulhorn  und  am  Ro- 
senlaui  vorkommen. 

28.  Intricatus  L.  Gyll. 

C.  cyaneus  F.  Dej.  —  Miitlieilungen  I.  70. 

Durch  die  ganze  Schweiz  verbreitet,  doch  überall 
selten  von  looo  bis  53oo'  s.  m.;  die  var.  p)  bei  85o ' 
s.  in. ;  unter  Steinen  besonders  in  Wäldern. 

aj  Schaffhausen  in  Berggegenden.  S.  Crenzacherberg ,  Blut- 
tenzerljerg  bei  Basel.  Mch.  Imh.,  einmal  in  Basel  selbst,  wohl 
nur  durch  die  alten  Ilolzstocke,  in  denen  er  sicli  befand,  herbei- 
geschlept.  Imh.  Im  Jura,  Pomy.  M.  Am  Saleve.  L,  Chv.  St.  Gal- 
len. Mr.  Matt,  Pfeffers,  Bern  selten.  V.O.  ä;  Beyers  im  Enga- 
din  und  Andermatt  Ct.  Uri.  H. 
Var.  (5)   Gigantciis  H. 

Lugano  II. 

29.  Depressits  Jur.  Bon. 

Mittheiliingen  I.  I5i. 

Der  die  Centralalpen  vom  Orteier  bis  Montblanc  am 
meisten  charakterisirende  Repräsentant  dieser  Gat- 
tung; von  55oo  bis  7000'  s.  m.;  unter  Steinen. 


22 


DIE  RAEFER  DER  SCHWEIZ. 


b)  Wallis, 
1  Montanvert.  Jiir. 


Var.  c.)  Dcprcssus  gcnuiniis. 
Selten  und  besonders  in  den  westlichsten  k\\» 
Chamouni.  L.  Chv.  Häufig  auf  dem  Wege 
St.Beinbard.  Inih.  Zmult  ob  Zeimatt.  A.  Escli.  Im  Rheinwald, 
Geschinen.  H.  a)  Mt.  Camoghe ,  Val-Canaria  Ct.  Tessin.  II. 
Var.  b)  IntermccUus  II. 
HSufig  besonders  in  Bünden ,  in  allen  Engadineralpen ,  wie 
auch  im  Thalgrund  des  obern  Engadins ,  Flüelen ,  im  Rhein- 
wald, Zaportalp  besonders  im  Paradis,  Aversthal ;  im  Urseren- 
thal  häufig  bei  Andermatt ,  Hospendal.  Zmutt. 
Var.  7)  Bondlii  Sturm.  Dej. 
Ziemlich  selten  unter  den  vorigen.  Engadin.  H.  Scaletta  A.E. 
Rheinwald,  Urserenthal,  im  Wallis.  L.  Chv.  Finnelalp  und  im 
Saasthal.  A.  Esch. 

3o.  Fabricil  Meg.  Panz.  St. 

Selten;  von  5ooo  bis  7000'  s.  m. 
Pilatus.  Imh.  H.  Rigi,  BernerobcrlandamSusten.  P.  Niessen 
und  Faulhorn.  L.  Sttl. 

Var.  p)  Hcerii  Germar.  Faun.  Europ. 

Selten  von  6000  bis  7000'  s.ni.  ;  unter  Steinen.  Vorziighch  in 
deuGlarneralpen,  z.  B.  :  Wiedersteinerloch,  bei  der  Wcissmeil, 
am  Rrauchkamm ,  Klausen ,  am  Pdatus.  H.  Engelhergerjoch.  A. 
Esch.  Am  Susten.  P.  Wäggithal.  J.  Escher  fand  ein  Exemplar 
bei  3000' s.  m.,  im  Mai  1836,  welches  indess  wohl  nur  durch 
Zufall  so  tief  herunter  gerathen. 

5i.   Irregularis  F. 

Helv.  Entom.  p.  i27. 

Selten,  von  2000'  bis  circ.  55oo's.m. 
aj  Im  Jura  L.,  ob  Eschallens  Chav.  Berneralpen  v.  O.  M. ,  am 
Stockhorn  B«n.   bj  Ob  Flims  S.    BrezonL. 
Var.  I(j)  SculptlUs  Andr.  Dahl. 
Selten.  «;  Am  Saleve,  Niessen.  b)  Brezon  L. 

III.  CA.L0S0MA  Web.  F. 
I .  Sfcophanta  L. 

Snlzer  ahgek.  "Gescliichte.  p.  02.  —  Füssli  Vera.  ig.  —  HeW. 
Eilt.  II.  1.35.  —  Razoumowsky.  I.  1C9. 

Zicmlicb  seilen  und  nur  in  tiefern  Regionen;   auf 
und  an  Bäumen;  auf  Elchbäumen.  Mrn. 


.Cam- 

Col- 
line. 

BEGIOX. 

Mon-  1  S.ib-  1     AI-    1 

Sub- 
ivale. 

Ni- 

— 

~ 

2.2     3.3     - 

" 

- 

- 

-    6.6   u.r> 

- 

- 

- 

- 

-      3.3     2.2 

- 

- 

- 

- 

-     2.4     2.1 

- 

- 

DIE    KAEFER    DER    SCHWEIZ. 


a)  Zürich.  E.  Z.  In  Basel  ziemlich  häufig.  Min.  Am  Thunei- 
see.  V.  O.  Im  Jorat,  in  Genf  nicht  selten.  Chv.  L.  b)  Im  Wallis 
häufig  V.  O.  Aigle  M. 

2.  Inquisitor  E. 

Eüssli  Verz.  19.  —  Zürcher  Neujalirkupfer  v.  1813.  Cg.  19. 

Nicht  selten  in  der  ebenen  Schweiz  in  Wäldern. 

a)  Schaffliausen.  S.  Diessenhofen  Ct.  Thurgau ,  in  Basel  häufig 
Imh.,  in  Genf  dagegen  sehen  Chv.  Lausanne;  in  den  Wäldern 
um  Pomy  nicht,  aber  im  Jura  M.   bj  Blinden  Amst. 

5.  Indagalor  F.  Ol.  Dej. 

C.  Sericeum.  Clairv.  Eni.  helv.  II.  130.  *) 
c)  Italienische  Schweiz.  Clairv. 

IV.  Leistus  Fröhlich. 

1.  Ccerideus  Ciairr.  Sturm.  Latr. 

Helv.  Ent.  II.  148.  —  Car.  Spinibarbis  F.  Panz.  —  Manticor 
pallipes  Juriiie.  Panz. 

Selten  und  nur  in  der  westlichen  Schweiz;  unter 
Steinen. 

Am  Saleve.  L.   Im  Jura.  M.  Chv. 

Yar.  (i)  Femoribus  brunneo-nigris. 
Am  Saleve. 

2.  Fulvibarbis  Hoffg.  Dej. 
Seilen. 

Am  Saleve.  L.  Vallorbes  sehr  selten.  M. 

3.  Nitidus  Duft. 

Sehr  selten;  unter  Steinen. 

aj  Auf  dem  Saleve.  L.  bJ  Auf  der  Gemmi  auf  der  Malhser- 
I  Seite.  V.  O.  Im  Rheinwald.  Felix. 

4.  Rhceticus  Heer. 
Sehr  seilen. 

Im  Camogaskenhal  6000 '  s.  m.  II. 


elbu 


und  Abbildung  der  C. 


ator  F. 


I ,  in  der  Ent.  helv- 

„         „ , J  bestärkt  mich  auch 

der  Umstand  ,  dass  Clairville  in  semem  Manuscript  einer  Monographia 
Adephagorum,  Oliviers  Tab.  8.  fig.  88  zu  seinem  Sericeum  cilirl.  Ich 
liabe  übrigens  dieses  Thier  nie  aus  der  Schweiz  gesehen. 


I  Mon-  I  Sah-  1    AI-    1  Suh-  |     N 
|..,ne.  [alpine  |pin.-|niv.,le.|  VC 


24 


DIE    RAEFER    DER    SCHWEIZ. 


5.  Spinilahris  F.  Dej. 

L.  rufescens.  Clairr.  Eat.  lielv.  II.  151.  —  L.  testaceus  Frahl. 

Durch  die  ganze  Schweiz  verbreitet,  nur  selten  aber 
bis  in  die  montane  Region  heraufsteigend;  unter  Stei- 
nen, Moos,  besonders  im  Frühling. 

a)  Schaffliausen,  Basel,  durch  den  Jura,  Genf,  Zürich ,  Bern. 
e)  Bernhardin  ain  Siidabhang.  S. 

Var.  ß)  Fusco-ccneus  Juriiie,  Panzer. 

Genf.  Jur. 

6.  Analis  F.  Dej. 

Mitttellungen.  1.  70  und  151,  —  (C.  FroBl.lichii.  Dft.  St.) 

Selten  in  den  Alpen  von  6ooo  bis  7000'  s.  m. 

a;Glarneralpen,  besonders  im  Freiberg,  Berglimatt,  Küh- 
bodenalp. H.  Waadtländeralpen  ob  Montreux.  Chv.  a)  Am 
Bernhardin  auf  der  Alp  Yiun.  H. 

V.  Nf.bria  Latr. 
I.  Picicornis  F. 

Mittheilungen.  I.  70.— 155.  —  (N.  erjthrocephala  F.  Dft.) 

Ziemlich  häufig  in  der  ganzen  Schweiz  von  900  bis 
7000'  s.m.  hinaufj  an  Fliissufern  unter  Steinen. 

a)  Genf  gemein.  Chv.  L.  Lausänne  am  Seeufer.  Bgn.  Basel 
Imh.  Zürich  an  der  Sihl,  Matt  am  Sernf.  H.  Am  Ufer  des 
Neuenburgersees.  v.O.  b)  Beyers  aminn,  Camogaskerlhal,  Za- 
portalp  im  Paradis  6800'  s.  m.  H. 

Var.  p)   Capite ,  femoribusquc  piccis. 

Im  Paradis.  II. 

2.  BrevicolUs  F. 

Ent.helv.  II.  143. 
Fehlt  in  der  Innern  Schweiz,  selten  in  der  nördlichen;  Schaff- 
bausen.  S.   Basel.  Imh.  Bern.  v.O.   HäuQg  dagegen  in  der  west- 
lichen, in  Genf,  am  Saleve.  Chv.  L.  Lausanne  in  Wäldern  Bgn. 
im  Jura,  aucli  in  Berggegenden.  M.  AmCliasseral.  P. 

T).  Jokischii  Sturm.  Dej. 

Mitiheilungen.  I.70U.  154. 

Selten  von  58oo  bis  8000 '  s.  m. 


2.3     .3.5     3.5     2.4     l.< 


DIE    KAEFER    DER    SCHWEIZ. 


25 


a)  Am  Klausen  H.  Im  Beinerobeilaiid  am  Susten.  L.  b)  Un- 
ter dem  St  Annagletscher  Ct.  Uli.  H.  Fm-ca.  A.  Escli.  St.  Bern- 
hard. M.  Im  Beverserthal,  Scaletta  auf  der  Höbe  des  Passes. 

4.  GjUenhalii  Seh.  Gyll. 

Mittheilungen  I.  70  und  (54. 

Gemein  in  den  Centralalpen,  doch  nach  Osten  hin 
seltener  werdend,  so  nicht  mehr  im  Samnaun;  von 
35oo  bis  7000's.m.,  nur  sehr  seilen  bis  25oo'  hinab- 
steigend. Unter  Steinen,  besonders  in  Schueethälchen. 
a)  Selten  in  den  nördlichen  Alpen  und  vorzüglich  an  den 
Grenzpunhten,  z.  B.  Klausen.  H.  Am  Faulhorn.  L.  Am  Stock- 
horn.  Sttl.  Bei  Schwarzwald  im  Berneroberland.  A.  Esch.  Auf 
dem  Brieuzergrath.  Kommt  nach  Chavanne  auch  im  Jorat  vor, 
und  steigt  h\cr  vielleicht  unter  2500'  herunter;  ein  Exemplar 
^vurde  von  mir  merkwürdigerweise  im  Tössthale  am  Fuss  des 
Tössstoches  bei  circ.  2500's.ni.  gefunden.  Häufigauf  der  Bründ- 
lenalp,  am  Pilatus.  Imh.  ÄjUeberall  in  den  rbätischen  Alpen; 
im  Engadin  im  Thalgrund  und  auf  den  Alpen  :  Beyers,  Bernina, 
Roseggio,  Julier,  Val-Leverone  u.  s.  w. ;  Fluela,  im  Rheinwald, 
Paradis;  La  Greina  auf  der  Höhe  des  Passes;  im  Urserenthal, 
schon  bei  Geschinen  auftretend,  häufig  aber  bei  Andermatt, 
Hospendal  u.  s.  w.;  in  den  Walliseralpen,  den  Alpen- ob  Bex. 
cj  Splugen  am  Südabhang  sehr  häufig,  im  \al-Canaria ,  Alp  Ma- 

■   nigorio ,  nicht  aber  auf  den  südlicheren  Tessineralpen. 

r  Var.  p)  ArcticaDe]. 

I  Nicht  selten  unter  der  vorigen ,  ist  aber  nicht  einmal  eine  Va- 
rietät derselben ,  sondern  sie  nur  im  jüngeren  Zustande. 

5.  Nwalis  Pk.  Gjll. 

bj  Am  Mt.  Rosa.  Chv.  (In  den  Savoyeralpen.  L.) 
|6.  Rubripes  B.  L.  Dej. 
Sehr  selten. 
Savoyeralpen  aber  im  Gebiete  des  Genferseebechens.  L. 

7.  LaticolUs  Bon. 
Seilen. 

*;  Furka.  Coul.  Im Saasthal,  St. Bernhard.  L.   Mt.  Job.  Chv- 

8.  LafrenayeiYie]. 

N.  helvetica  Clievrier. 

Sehr  selten. 

Mt.Gries  im  Wallis.  Chv. 


.1     2.3     5.8     6.8 


26 


DIE    RAEFER    DER    SCHWEIZ. 


g.   Foudrasii  Dej. 

Sehr  selten  und  nur  in  der  v  estlichslen  Schweiz  bei 
Avenches.  M. 

10.  Escheri  Heer. 

Miltlieilungen.  I.  151.  —  N.  Lafrenayei  Peiroleri. 

Selten  in  den  Cenlralalpen  von  Gooo  bis  8700 '  s.  m.j 
unter  Steinen  in  Schneethalchen. 

bj  Am  St  Annaglelscher ;  am  Canalpass  noch  bei  8600'  s.  m.  H 

1 1 .  Germavii  Heer. 

MittlieJluiigen.  1.70.  — (Neb.  elungata  Las.  — N.  Laserrei  Chd.) 

Ziemlich  selten;  vorzüglich  in  den  östlichen  Alpen, 
von  6000  bis  8700'  s.  m. ;  unter  Steinen  in  Schnee- 
thalchen. 

a)  Am  Gläiniscli,  auf  der  Mühlebachalp  Ct.  Glaius  H.  b)  Alp 
Mischum  ,  zu  ohcrst  auf  der  Scaletta.  H.   Auf  der  Fluela  sehr 
häufig.  A.  Esch.   Zaportalp ,  Kanalpass  bei  8000'  s.  m.  und  auf 
dem  Scaradrapass  bei  8600's.m.  H.   Saasthal,  ftIt.Moro.  L. 
Var.  p)  Thorace  angustiori. 

Urschein  Ct.  Bünden.  H. 

12.  Crenaiosiriala  Bon. 

N.  fossulata  Lasserre. 

Sehr  selten. 

bJ  Am  Mt.  Rosa,  im  Saasthal,  Rh. Moro.  L.  KüU. 

i5.  Analis  Lasserre. 
Sehr  selten. 
Auf  demBrevent  circ.6000's.ni.  L. 

14.  Depressa  Lasserre. 
Sehr  selten. 

Mt.  Joly  bei  circ.  6000'  s.  ni.  L. 

15.  Castanea  Bon.  Dej. 

MitthelluEgen.  I.  70  and  I6i. 

Häufig  in  allen  Alpen  von  55oo  bis  8000 '  s.  m. ;  un- 


■  I   Col-   IMon-:|  Sub-  I     M-    |   Sub-   |    Ni 
,.|   linc.  |lanc.  |.,lpinc.|  pinc.  |mvale.|  v.l 


Steinen,  in  Schneethalchen. 


—      2.8     2.8 


5.10  5.10  -- 


DIE    RAEFER    DER    SCHWEIZ. 


27 


Meist  Kastanienbraun  (N.  castanea  Bon.),  zuweilen 
indess  auch  ganz  schwarz  (N.concolor  Bon.),  jüngere 
Exemplare  braun,  oder  braungelb  (N-ferruginea  Bon.); 
alle  unter  einander  lebend. 

a)  In  allen  Glanieralpen  besonders  von  6000  bis  7000' s.m. 
Berglimatt,  Fiugmatt ,  Mühlebacliliämmli ,  Seeloch,  Klausen, 
u.  s.  w. ;  auf  dem  Pilatus,  Rigi ,  am  Titlis,  im  Berneioberland, 
Gemmi,  Faulhoni,  nocli  auf  der  Spitze;  Doseuhorn,  Seidelhorn. 

b)  In  den  Centralalpen  vom  Orteies  bis  Montblanc.  Ziemlich 
häufig  in  den  Engadineralpen ,  JVIischum,  ßeverseralpen,  Floss- 
alp, Urschein,  Albula;  Bernina  noch  bei  7900',  Val-Leverone, 
Roseggio.  Im  Avers  schon  zwischen  Canipsut  und  Cresta  auftre- 
tend imd  hier  in  Waldern  unter  Steinen  ,  dann  bis  auf  den  Stal- 
laherg  ;  im  Rheinwald,  Zaportalp  ,  auf  dem  Creutzlipass,  auf 
den  Alpen  ob  Surein  ;  im  Urserentlial  am  St.  Annagletscher,  in 
den  Walliseralpen,  den  Alpen  ob  Bex.  c)  Mt.  Uccello  und  Ma- 
nigorioalp.  H. 

Var.  p)  Picea  Dej. 
Ebenfalls  nicht  selten ,  sowolil  in  den  nördlichen  als  Central- 
alpen auf  denselben  Localitäten  und  selben  Höhen,  unter  der 
N.  Castanea  lebend,  z.  B. :  Miihlebachalp,  Panixerpass,  Klausen 
auf  dem  Pilatus ,  im  Berneroberland,  Dosenhorn,  Schwarzwald, 
alp  ;  im  Jura  aber  sehr  selten.  M.  Zaportalp,  Avers,  Val-Leve- 
rone, Flossalp,  Urschein. 

Var.  y)   Umbrina  Germar. 
Nicht  selten  in  den  rhätischen  Alpen ,  z.  B.  Urschein ,  Roseggio 
auf  der  Gletscherinsel,  Paradis  im  Rheinwald. 

i6.  Angiisticollis  Bon. 
Sehr  sehen. 
Mt.  Job,  St  Gervais.  L.  Chv. 

ly.  Angustala^Qt]. 
Sehr  selten. 
Im  Saasthal  bei  circ.  8000'  s.  m.  L. 

i8.  Chevriei'üYieer. 

N.  angusticolUs  nob.  olim.  —  Mittheilungen.  I.  154. 

Selten  in  den  Centralalpen ,  besonders  auf  den  Alpen 
M  um  die  Quellen  des  hinlern  Rheines,  von  7000  bis 

00'  s.  m. 


I  Mon-  I  Sub-  I    AI-     I  Suh-   t    Ni- 


—    2.5    2..^    — 


28 


DIE  KA.EFER  DER  SCHWEIZ. 


b)  Paradis  ,  Valsciberge ,  zu  oberst  aiif  dem  Scaiadrapass , 
Kanalpass.  H.  Kreutzlipass.  c)  Calanl.eralpcn. 
Var.  p)  Thorace  angustiori. 
Urscbeinalp. 

Var.  7)  Duplo  minor,  thorace  angustiori,  ctytris  profundius 
p  unctatis. 
Scaradra. 


Bremii  Heer. 


Germar  fauna  Europse.  fasc.  14.  —  N. 
1,70.  154. 


nguslata.  Miltlieilungen 


Sehr  selten;  von  6000  bis  8000'  s.m. 
o^  Müblebacbalp  unter  der  Weissmeil  bei  7000' s.m.  Bcrgli- 
inatt,  Frugmatt,  auf  dem  Habnenstock. 
Var.  f)  Major,  thorace  paulobrefiori. 
aj  Glarneralpen.  b)  Paradis. 

Var.  7)  Id.  antcnnis  nigromaculatis. 
cj  Calanheralpen. 

VI.  Omophron  Latr. 

Scolpus  F.  Clairv. 

1.  Limhahim  F. 

Ent.  helv.  II.  168.  —  Carab.  dubius.  Herbst. 

Selten;  an  Bachufern  nur  in  der  ebenen  Schweiz. 

Basel  bei  der  Wiesenbrücl;e.  Wtbm.  Genf,  an  den  Ufern  der 
Arve.  L.  Am  Ufer  des  Sees  bei  Lausanne.  Bgn.  M.  (Hünin- 
gen. Mg.) 

VII.  Blethisa  Bon. 
I.  Multipunctata  L.  F. 

Sehr  selten;  in  Sümpfen. 

AmDoubs,  beiBrenets,  Ct.  Neucbätel.  Coul.  M.  (Pontarlier). 

VIII.  Elaphrus  f. 
I.  Uliginosus  F. 

Selten ,  in  der  ebenen  Schweiz, ;  in  Sümpfen  und  auf 
Icuchlem  lettigem  Boden. 

Am  Tiirler  und  Greiffensee  ziemlich  häufig.  H.  Basel.  Mni. 
Genf  sehr  selten.  Chv. 


Cam-  I  Col-    I  Mon-  1   Suli-  1     AI-    |  Suh-  1    Ni- 
eitre.l  line.   |   tODC.  |alpine.|  pinc.  |nival«.|  ^ale 


DIE  KAEFER  DER  SCHWEIZ. 


29 


2.  Cupreus  F. 

Sehr  selten;  in  Sümpfen. 
Pomy.  M. 

3.  Riparius  L.  F. 

Füssli  Verz.  17.  —  Ent.  helv.  II,  166.  —  Mitlheilungen  I,  73. 

Hier  und  da  durch  die  ganze  Schweiz,  von  800  bis 
5ooo'  s.  m.   In  Sümpfen  und  feuchtem  Sande. 

a)  Am  Greifensee,  Dübeudorf,  Matt,  auch  auf  der  Krauch- 
thalalp, Bern,  Basel,  Pomy,  Genf.  ÄjMalans. 

4.  Lilloralis  Meg.  Dej. 
Sehr  selten. 
«jGenf.  Chv.  cjTessin. 

IX.  NoTioPHiLUS  Dumeril. 

1.  Aquaticus  L. 

(Cicindela  L.)  —  Em.  lielv.  II,  1 G7.  —  Mittliellungen.  I.  73.  1 5G_ 

Ziemheh  häufig  in  der  ganzen  Schweiz  von  goo  bis 
8ooo'  s.m.;  in  höhern  Regionen  schwärzlicht  gefärbt. 
Unter  Moos  und  Steinen,  in  Wäldern  und  an  feuchten 
Stellen. 

a)  Schaflhausen ,  Basel,  Jura,  Genf,  Bern,  Thun,  Zürich, 
Matt ,  Glarneralpen  ,  Pilatus,  b)  Ueberall  in  den  rhsetischen 
Alpen  :  am  Stelvio ,  Flossalp ,  Camogaskerthal ,  Maloja ,  Bernina 
bei  7800'  s.  m.;  Zaportalp,  am  St  Annagletscher;  im  Wallis, 
c)  Frela  beim  Seeli  ob  St  Giacomo ;  auf  den  CalanUeralpen  noch 
bei  8000' s.m. 

2.  Bigultatiis  F. 

MilthelliingeD.  I.  73.  —  C.  Semipunclatus  F. 

Ziemlich  selten;  von  iioo  bis  7000'  s.  m. 

a)  Schaffhausen.  S.  Im  Jura.  M.  Bei  Genf  häufig.  Chv.  L. 
Bern.  V.O.  P.  Zürich  selten.  Matt,  auch  in  den  Alpen,  Pilatus. 
b)  Malans. 


.5     4.4     .^.3     l.I     — 


—      ,3.4     2.3     2.3 


30 


DIE  KAEFER  DER  SCHWEIZ. 


Tiib.  IV.    CHLM.NIDA  Heer. 
Palellimanes  Dej. 

I.  Panageus  Lalr. 
I .   Criix  major  L.  F. 

Fussli's  Verzeicliniss.  1 9. 

Nicht  häufig-  in  der  ebenen  Schweiz  von  goo — 2000 ' 
s.  m.  Unter  Steinen,  zwischen  Baumwurzehi ,  beson- 
ders an  feuchten  Stellen. 

Basel  seilen.  Imli.  Poniy  ziemlich  bäuflg  M. ,  so  auch  in  Genf. 
Chv.  L.  StGallen.  Hm.  Zürich  sehen.  B.  H.  Bern  häufig.  v.O.  P. 
Thun.  Bwn. 

Var.  ß)   4  —  Piistulaliis  Sturm.  Dej.   —  Gar.   crux  major. 
Clairv.Ent.helv.il.  101. 
Wie  voriger.  Schaffhausen,  Basel,  Poniy,  Genf  selten.  StGal- 
len, Zürich,  Glarus. 

Var.  y)   Trimaculalus  Dej. 
Sehr  selten ;  im  Juni  unter  Steinen.  Genf.  Chv.  L. 

II.  LonicERA  Latr. 
1 .  Pilicornis  F. 

Ent.  helv.  II.  53. 

Ziemlich  selten  j  an  feuchten,  sumpfigen  Stellen  ,  be- 
sonders in  der  nördlichen  und  ebenen  Schweiz ,  doch 
in  der  Var.  p)  bis  zu  63oo'  s.  m.  hinaufsteigend. 

a)  Schaflfhausen  selten;  am  Randen.  S.  Müusterthal  Ct.  Bern. 
Imh.  Ziemlich  liiiufig  bei  Murten  und  am  lac  de  Joux.  M.  In 
Genf  selten  L. ,  so  auch  in  Bern.  v.  O.  P. 

Var.  j3)  yllpinaHeev,  minor,  elytrorum  striis  profundius 
punctatis  ,  punctis  sex  profundius  impressis. 

b)  Im  Roseggiothal  bei  den  Alphütten  von  Misem  6208 's.  m. 
in  einem  Sumpfe.  H.  Val  de  Sixt.  Chv. 


III.  Callistus  Bon. 


1 .   Lunatum  F. 


abgekür; 


minor.  —  Füssli  Verz.  19.   - 
Gescliichte  p.  63. 

Im  Allgemeinen  selten  ,  doch  an  einzelnen  Punkten 
häufig;  nicht  über  2000 's.m.;  schon  im  April,  un- 
ter Steinen. 


Cam-  I   Col-    I  Mon-  |  Sub-  |     AI-    1  Sub-   | 
peslre.l  linc.  |  lane.  |alpiDe.|  pine.  |iiivale.|  v 


I 


DIE    KAEFER    DER    SCHWEIZ. 


ajSchaffliausen  hSufig.  S.  Basel.  Imli.  Im  Jura  nicht  selten.M. 
Genf  an  der  Arve,  aber  ziemlich  selten.  L.  Chv.  Bern  häufig. 
V.  O.  P.  Thuu.  Bwn.   i;  Bei  Malans  ziemlich  häufig  Anist,  j. 

IV.  Chl^nius  Bon. 

1.  f-^elitlinus  Bi^l.Hej. 

Selten  und  nur  in  der  westlichen  Schweiz;  an  feuch- 
len  Stellen. 
Genf  hier  und  da.  Chv.  L. 

2.  Jgrorum  Ol. 

Sehr  selten  und  nur  in  der  westlichen  Schweiz. 
Lausanne.  Bgu.  Pomy.  M.  Genf.  Chv. 

3.  f'estiliis  L.  F. 

Selten ;  in  der  ebenen  Schweiz,  nicht  über  2000  's.  m. 
An  feuchten  Stellen  unter  Steinen  und  Laub. 

«;  Schaffhausen  S.  Basel.  Imh.  Häufig  am  Neuchätelersee.  M. 
Am  Murtnersee.  Sul.  In  Genf  selten,  an  der  Arve.  L.  Am  Zü- 
richberg  sehr  selten.  Td.    b)  Unter  Wallis.  P. 

4.  Schrankii  Dft.  Dej. 
Selten. 

Grenzacherberg  bei  Basel.  Mch.  Iq  Genf  sehr  selten.  Chv.  L. 
Türlersee ,  Ct.  Zürich.  H.   Bern.  v.  O. 

5.  DIelanocornis .  Zgl.  Dej. 

Selten,  doch  bis  zu  44oo'  s.  m.  hinaufsteigend. 

Im  Jura.  M.  Genf  ziemlich  selten.  Chv.  L. ,  so  auch  in  Bern. 
V.  O.  Thun.  Bwn.  Ilachen  Ct.  Schwyz  bei  4400',  Rrauchthalalp 
Ct.  Glarus.  H. 

6.  Nigricornis  Pk.  F. 
I     Sehr  selten. 

i     a)  Genf.  Chv.  Am  Saleve.  L.   Bern.  P.    b)  Wallis.  P. 

7.  Tibialis  Dej. 

Mitlheihingcn.  I.  70. 

Sehr  häufig  in  der  ganzen  Schweiz  von  looo  bis 
3ooo'  s.  m.;  unter  Steinen,  in  Aekern. 


Cam-  I  CuU  I  M 


I  CüU  I  MOD-  I  Sub-  I    AI-    I  Sub-  I 
I  line.  I  lanc.  |;.lpTne|pina-|„i>alc,| 


•2.2     -2.2     1.2 


32 


DIE  RAEFER  DER  SCHWEIZ. 


aj  Schaßhausen  ;  bei  Basel ,  nach  Imboff  nicht ,  dagegen  im 
Müusteitbal ,  im  Jura,  bei  Genf,  St  Gallen,  Zürich,  Glarus, 
Matt,  im  Waadtlande;  bei  Bern  selten,  b)  Malans ,  Unter- 
wallis'. 

8.  Holosericeus  Pk.  F. 
Sehr  selten;  in  der  westlichen  Schweiz,  an  feuchten 

Stellen. 

Am  Neuchätelersee.  M.   Bei  Genf.  Cbv.  L. 

9.  Sulcicollis  Pk.  Dej. 
Sehr  selten  ;  an  feuchten  Stellen  im  Mai. 
Bei  Genf.  Chv. 

V.  OoDES  Bon. 
1.  Helopioides  F. 

Sehr  selten;  an  feuchten  Stellen,  Bachufern,  im 
Röhricht. 

Bern.  v.o.  Genf.  Ch.  L.  Yverdon.  M.  An  der  Wiese  bei  Basel 
im  Frühjahr.  Imh. 

VI.  LiciNus  Latr. 
:.   Cassideiis  F.  Dej. 

Ent.helv.n.  105.  —  Zürcher  Neujalirskupfer  von  1813.  fig.  13. 

Selten. 

oj  AmSaleve.  L.  Bei  Genf.  Chv.  A;  Malans.  Amst.  j. 

a.  Depressus  Pk. 
(Selten.) 

Var.  ß)   Helvelicus  QoAel.   (L.  thymaloides  Dhl.) 
Nicht  selten  im  ganzen  Jurazuge ;  ^n feuchten,  nach  Imhoff 
.iber  eben  so  gut  auch  an  trockenen  Stellen.    Randen  bei  Schaff- 
liausen.  S.  Basel.  Imh.   Am  Jura  bei  Neuchatel.  G.  Am  Lac  de 
.Toux.M.  AmChasseral.  Sttl.  Genf.  Chv.  L.  Bern,  v  O. 

5.   Hoffmanseggii  Vanz.  St.  Dej. 

Selten;  besonders  im  Jura  von  1400  bis  5oüo'  s.  m. 

a)  Bern  sehr  selten  v.  0.  Im  Thal  des  lac  de  Joux.  M.  Im  Jura 
bei  Genf  und  auf  dem  Saleve.  Chv.  bj  Dent  de  Jaman  ob  Bex.  L. 


DIE    KAEFER    DER    SCHWEIZ. 


Var.  ß)  Nebrioides  Sturm. 
Beige  zur  Seile  des  Hauensteins..  Imli. 

VII.  Badister  Clairv. 

1.  Cephaloles  Bej. 

Ziemlich  selten,  bis  zu  Sooo's.m.;  unter  Steinen. 
Zürich ,  Matt.  H.   Am  Saleve.  L. 

2.  Bipustulatus  F. 

Clairv.  Ent.  helv.  II.  93.  —  Mittheiluiigen.  I.  73. 

Nicht  selten;  in  der  ganzen  Schweiz  bis  3ooo'  s.  m. 
«j  ScliaffLausen,  Basel,  Poniy,  Genf,  Zürich ,  Glarus ,  Matt, 
Bern,  Thun.    4;  Malans. 

3.  Lacertosiis  Knoch.  St.  Dej. 

Sehr  selten  in  der  östlichen  Schweiz. 
Dühendorf.  B. 

4.  Pellatus  Panz. 

Sehr  selten;  in  der  westlichen  Schweiz. 
Poray.  M. 

5.  Humeralis  Bon.  Dej. 

B.  sodalis  Sturm.  —  C.  dorsiger  Dft. 

Seilen;  unter  Steinen  an  feuchten  Stellen. 
Zürich,  Bern.  v.  0.   Pomy  ziemlich  liäufig.  M.    Genf  selten. 
L.  Chv. 

Tnb.  II.  PTEROSTICHINA  Heer. 

Feroniens  Dej. 

I.  Patrobus  Meg.  Dej. 
I.  Rufipes  r. 

Mittheiluiigen.  I.  70. 

Unter  Steinen ;,  besonders  an  feuchten  Orten.  Nicht 
selten  in  der  nordlichen  Schweiz  von  900  bis  7000' 
s.  m.;  vorzüglich  im  Jurazuge. 


3.5    3.5    —     — 


34 


DIE    KAEFER    WER    SCHWEIZ. 


SchafChausen.  S.  Zw.  Basel.  Imh.  Im  Waadtlande.  Selten  in 
der  Ebene ,  ziemlich  häufig  aber  im  Jura.  M.  Bern.  v.  O. ; 
Mühlebachalp  im  Ct.  Glarus.  H.  Rigi.  A.  Esch. 

2.  Hyperboreus  Westerm.  Dej. 

Selten  von  6000 — 7000'  s.  m.;  unter  Steinen. 
Pilatus  nicht  selten ,  auf  dem  Esel  mid  Tomlishorn.  H.  Brien- 
zergralh. 

3.  Septentrionis  Schh.  Dej. 

Sehr  selten. 

Genf  am  Seeufer  und  an  der  Rhone,  bain  LuUin.  Chv.  L. 

II.  DoLicHus  Bon. 
I .  Flavicornis  Pk.  F. 

Sehr  selten;  unter  Steinen. 

b)  Bei  Lcuk  im  Wallis.  Lafr.   Aix.  L. 

III.  Sphodrus  Clairv. 
I.  Leucophlhabnus  L.  Ulg.  Gjll. 

Car.  planus  F.  —  Sphod.  planus.  Clair.  St.  Dej. 

ZiemUcli  sehen ;  an  dunklen  schattigen  Orten ,  in 
Kellern. 

Basel.  Irah.  Zürich.  B.  St  Gallen,  lim.  Genf.  L.  Pomy.  IM 
Lausanne.  Bgn. 

IV.  Priston Ycrius  Dej. 

1.  Terricola  Ol.  Dej.  (aber  nicht  Fab). 

Car.  subcyaneus  Mg.  Gyll.  St. 

Sehr  selten;  an  dunklen  Orten,  in  Erdlöchern.' 
St  Gallen.  Hm.   Genf  in  Häusern.  L. 

2.  Coeruleus  Bon. 

Sehr  selten;  unter  Steinen. 

b)  Am  Simplon,  Mt.  Rosa  Chv.   Walliseralpen.  M. 

5.  Jmethfsünus  Dej. 

Sehr  selten;  unter  Steinen. 
b)  Bernina,  Gries.  L. 


DIE    KAEFER    DER    SCHWEIZ. 


V.  Calathus  Bon. 
I .  Cisteloides  Hellw.  Panz.  Illg. 

Mittheilungen.  I.  70  und  153.  —  C.  frigidus  Sturm. 

Häufig  in  der  ganzen  Schweiz  und  bis  zu  6000 '  s.  m. 
hinaufsteigend  ;  unter  Steinen  an  trockenen  Stellen. 

I.  Genuinus. 
Besonders  in  den  untern  Regionen,  aj  Schaffhausen,  Basel 
häufig;  Genf  ziemlich  gemein;  Pomy,  Lausanne  häufig.  Zürich 
ziemlich  selten;  Bern  gemein,  Thun  ;  Glarus,  Matt  selten, 
St  Gallen,  bj  Ziemlich  häufig  in  Bünden  M.,  auch  noch  im 
Rheinwald ;  im  Wallis. 


A  ar.  ß)  Antennis , pedibusquc  obsi 
jlten  ,  unter  vorigen. 


■  Car.  obscurus .  Msh , 


II.  Thoracc  basi  apiccque  eadem  laütudine  ,  lateribus 

non  reclis  ,   antennis  pedibusque  ferrugineis  ,    vct 

obscuris. 
Häufig  in  Berggegenden,  a)  Matt.   bJ  Rheinwald  selir  häufig, 
Stalla,  am  Stelvio,  St  Annagletscher  Ct.  Uri.  H.    cj  Ob  Isone 
Ct.  Tessin,  Misocco,  Manigorioalp.  II. 

III.  Thorace  exacte  quadralo  ,  piano  ,  lateribus  reclis, 
antennis  pedibusque  plerumque  obscuris. 

Selten;  in  Berggegenden,   a)  Matt,   b)  Im  Rhein\\ald,  am 
Stelvio.    c)  Mt.  Camoghe  ob  Isone. 


IV.  Elytris  profundii 
impressus  H. 
Dübendorf;  sehr  selten.  B. 


stnalis,  punclatisque. 


Cal. 


,  Fuhipes  GyW.  (F.?) 

Sehr  häufig;  besonders  in  Berggegenden  bis  7000' 

m.;  im  Friihling  und  höher  oben  im  Sommer. 

a)  Schaff  hausen ,  im  Jura  häufig.  M.  Am  Chasseral ,  Genf 
leiten;  St  Gallen,  Zürich,  Glarus,  in  Matt  ungemein  häufig, 
lern  selten ,  Thun  ,  ßerneroberland.  bJ  Bünden ,  Malans ,  im 
Iheinwald  bis  ins  Paradis  herauf;  am  Julier,  Bernina,  Bevers, 
Lvers  ,  Val-Livino ,  Stelvio ;  im  Urserenthal ,  Nicolailhal ,  ob 
!mutt.  c)  Val-Canaria,  Faido  Ct.  Tessin. 
Var.  p)  Antennis ,  pedibusque  obscuris. 

Beverserthal.  H. 


6.6     5.5     2.2     2.2 


—      .3.3     6.6     2.2     - 


2.2     4.i     6.8     6.5     4.4 


DIE  RAEFER  DER  SCHWEIZ. 


Var.  v)  Multo  minor. 
Selten;   in  Beiggegenden.    />)  Beyers,  Julier,  Val-Livino. 
<■)  ObFaido.  H. 

3.  Fuscus  F. 

Mittheilungen.  I.  70.  —  Car.  ambiguus  Pk.  Ol. 

Selten  j  am  Nordabhang  der  Alpen  nur  bis  3ooo' 
s.m.^  am  Südabhang  aber  bis  Sooo's.m. 

a)  Matt  sehr  selten.  H.  Pomy  id.  31.  Genf  selten.  L.  Chv. 
ä;  Wallis.  P.  Bei  Sitten.  Mt.  3Ioro  Malans.,Amsl.  j.  c;  Val- 
Canaria.  H. 

4.  Microcephaliis'De'].   (Zgl.?) 
Selten;  im  Jura  M. 

5.  Micropterus  Dft.  St.  Gyll. 

Mitlheilungen.  I.  70. 

Nicht  selten  in  den  untern  Alpen  von  4000  bis 
6000'  s.  m. 

o^  Geisstaffelalp  Ct.  Glarus.  H.  Berneroberland.  v.  O.  Susten, 
Chasseral.  P.  b)  Häufig  im  Engadin  unter  Steinen ,  in  Lerclien- 
wäldern  besonders  hei  Beyers.  H.  Glaris  in  Bünden.  A.  Escli. 
Ob  Filisur  :  Nicolaithal,  Zmut  im  Wallis  A.  Esch. 

6.  Ochropierus  Zgl.  Dej. 

Mittheilungen.  I.  155. 

Sehr  selten. 

J;  Walliseralpen.  L.  Scaletta.  A.  Esch.  cjSpliigen  Südabhang. 

7.  Melanocephalus  L.  F. 

Fiissli  Verz.  19.  —  Mittheilangen.  I.  70  und  155. 

Sehr  gemein  in  der  ganzen  Schweiz ,  bis  zu  7000 ' 
s.  m.;  unter  Steinen  an  trockenen  Orten. 

I.  Gcnuinus. 
a)  Schaffliauscn ,  Basel,  Jura,  Chasseral,  Pomy,  Genf,  St  Gal- 
len, Zürich,  Matt  wie  in  allen  Glarneralpen ;  Bern  und  Ober- 
länderalpen, an  der  Jungfrau ;  Engclbergeralpen  ,  Pilatus  ,  Rigi 
b)  Malans,  Chur,  in  allen  Bündneralpen,  Engadin,  Filisur 
Rheinwald ;  im  Urserenthal  und  den  Walliseralpen.  c)  Am 
Bernhardin,  M.  Uccello,  Splügen,  am  Mt.  Camoghe,  Val-Ca- 
naria. 


Cam-  I    Col-  I  Mon-  |  Sub-  |    AI-    1  Sub-  |     N 
pcstre.l  liae.  |  lane.  lalpioe  |  pine.  |nivalo.|  val 

—      —      3.3     2.2 


8.G     8.Ö     8.0     8.0     0.5 


DIE    KAEFER    DER    SCHWEIZ 


Var.  (3)   Thorace  obscuro. 
Selten ;  in  den  Engadineralpen ,  Fuiha. 

II.   Multo  minor. 
Ziemlich  selten;  in  den  Alpen,    a)  Gemmi  A.  Esch.  b)  En- 
gadineralpen, Julier,  INufenen.  H.   c)  Im  Tessin. 
Var.  ß)   Thorace  obscuro  —  Cal.  ^Ipinus  Dej. 
Selten  in  den  Alpen.  a)Panixevpass.  H.  Gemmi.  V.O.  A.Escli. 
Ä;St  Bernhard.  L.  Bagnetlial.  A.Esch.  Stalla,  Flüssalp,  Bernina. 

8.   Glahripennis  Sturm. 
Sehr  selten  bei  56oo's.m. 
Beyers.  H. 

VI.  Synuchus  Gyll. 

Taphria  Bon.  Dej. 

I.  Tlvalis  IWg.  Gyll. 

Mitllieilungen.  1. 70. 

Ziemlich  selten,  iihrigens  von  goo  bis  8000' s.m. 

aj  Basel  selten.  Imh.  Genf  id.  Chv.  Am  Saleve.  L.  Jura.  M. 
Zürich.  In  Bern  gemein,  v.  O.  Thun.  Bwn.  Matt,  bj  Malans. 
Amst.  j.  Saasthal.  c)  Scaradraalp  Ct.  Tessin  bei  8000'  s.m.  H. 

VII.  Stomis.  Clairv. 
I.  Pumicatus.  Panz. 

Clairv.  Ent.  helv.  II.  51. 

Ziemlich  selten,  doch  durch  die  ganze  Schweiz  ver- 
breitet und  von  900  bis  7000'  s.m.  hinaufsteigend; 
unter  Steinen  an  schattigen  Orten. 

Schaffliausen  selten.  S.  Zw.  Baselid.  Imh.  Im  Jura  vom  Fusse 
der  Berge  bis  an  die  Spitzen.  M.  Waadtland.  Bgn.  Genf.  Chv.  L. 
Zürich,  Mühlebachalp  Ct.  Glarus.  H. 

VIII.  Anchomenus  Bon. 

Subg.  1.   Ahcuomekus   Bon.  Dej. 

I.   Ohlongus  F. 

Mitlheilungen..  I.  70  —  A.  tceniatus  Hellw.  Panz. 

Ziemlich  selten  ,  doch  in  einem  grossen  Theil  der 
Schweiz  bis  zu  5ooo '  s.  m. ;  unter  Steinen  an  feuchten 
Stellen,  besonders  See-  und  Bachufern. 


2.2    3.3     2.2     1.1     T.l     l.I 


3.3    3.3    3.3     2.2    2.i 


3.4     3.4     2.3    —     —      —      — 


>8 


PIE  KAEFER  DER  SCHWEIZ. 


Scliaffliausen,  Basel,  im  Juia  selten,  Lausanne  und  Genf  id. ; 
Zürich  am  See  und  am  Greifensee  ziemlich  hSu6g ;  Watt. 
Var.  p)  Minor. 
Genf  sehr  selten.  CUv. 


2.  Pallipes  F.  Dej. 


6.6    6-6     4.4     — 


Slitlhellungen  I.  70.  —  Car.  alblpes.  lUg.  Gyll.  St.  —  C.  pavi- 
dus  Zenk.  Panz. 

Ziemlich  häufig  in  der  ganzen  Schweiz  bis  zu  3ooo' 
s.  m.;  unter  Moos  und  Steinen,  an  feuchten  Stelleu. 

a)  Schaffhausen,  Basel,  Neuchätelersee ,  Pomy  ,  Genf,  Lau- 
sanne.  Zürich,  Zugersee,  Matt,  Bern. 

5.   Prasinus  F. 

Sehr  gemein  in  der  ebneren  Schweiz ,  meist  in  Gesell 
Schaft  mit  den  Brachinen,  doch  nicht  iiber  2000 's.m 

Schaffhausen,  Basel,  Pomy,  Genf,  Zürich ,  Bern ,  Thun ,  Lau 

sänne. 

Subg.  2.   Plitykus  Bon. 

4.  JngusdcolKs  F. 

Mutheilungen.  I.  70.  -  Car.  junceus  Scop.  -  Füssli  Verz.  19. 

Häufig;  besonders  in  Berggegenden,  doch  nicht  iiber 
Sooo's.  m.;  unter  Steinen,  Moos,  in  faulem  Holz, 
an  feuchtet!  Orten. 

a)  Basel  im  Jura ,  Genf ,  Lausanne ;  Matt  sehr  häufig ,  Wäg- 
gilhal ,  St  Gallen ;  in  Bern  ziemlich  hSußg.  b)  Malans ,  Martigny , 
Val  de  Sixt.  c)  Dazzio  grande  im  Tcssin. 

5.   Complanatus  Bon.  Dej. 
Sehr  selten. 
Am  Mt.  Rosa.  L.  Chv. 

G.  Depressus  Lasserre  Dej. 

Sehr  selten. 
Am  Mt.  Rosa.  L. 

IX.  Agonum  Bon. 
T.  31arginatum  h.  ¥ . 

FüssU  Verzeichniss  1 9. 

Nur  in  der  ebneren  Schweiz  und  auch  da  nur  Stel- 
lenweise ;  unter  Steinen  und  Pdanzcnüberresten  an 
feuchten  Orten,  besonders  Sceufern. 


3.3    4.4    6.6 


—    2.2? 


2.2?    —     — 


DIE    RAEFER    DER    SCHWEIZ. 


59 


a)  Basel  selten.  Imh.  Am  Neuchatelersee  häufig.  M.  Genf  an 
der  Arve.  L.  Chv.  Lausanne  am  See.  Bgn.  Am  Greiffensee  häu- 
fig. H.  b)  Bünden.  Amst. 

2.  Impressum  Kugelan.  Panz.  St.  Dcj. 
Sehr  selten. 

Walliseraliicn.  Chv. 

3.  Austriacum  F.  Dej. 

i       Sehr  selten;  unter  Röhricht  im  April. 
\^       Basel  an  der  Wiese.  Imh. 

.  4-  Modeslum  Sturm.  Dej. 

^.  Car.  nigricoruis  Panz. 

f      Selten;  in  der  westlichen  Schweiz. 
I      Genf.  Chv.  L.  Am  Neuchatelersee.  M. 

[|5.  &—punctatum  L. 

f.  Füssli  Verzeichniss.  1 9.  —  Miltheilungen.  I.  7 1 .  und  1 55. 

I       Häufig  durch  die  ganze  Schweiz  von  900  bis  7000' 
1  s.  m.  hinauf;  am  häufigsten  von  2000  bis  5ooo';  un- 
ter Steinen,  Moos,  in  Wiesen,  Feldern  und  Wäldern 
vorzüglich  im  Frühling. 

I.  Genuinum. 

aj  Sdialfhausen ,  Basel ,  im  Jura,  am  Neuchatelersee ;  bei  Genf 
in  Berggegenden.  St  Gallen ,  Glarus  ,  Matt ,  Zürich  ,  Bern  im 
1  Oberland,  Rosenlaui.  bj  Im  Rheinwald  häufig,  bei  Malans,  im 
I  Wallis. 

Var.  p)  Ericeti  Knoch.  Panz.  St. 
Ziemlich  selten.  Nufenen  im  Rheimvald ,  Beyers  im  Engadin. 

Var.  7)  Montanum  Chv.  —  A.  Ericeti  Var.  ß.  Sturm. 
Im  Rheinwald;  Bagnethal  im  Wallis.  Chv. 

II.  Bifoveolatum  Sahlb.  Dej.  —  Mittheilungen.  I.  155. 
Paradis  an  der  Zaportalp  bei  6800'  s.  m. 

5.  Parumpunciatum  F. 

Jurine  in  der  Alpina  II,  6G.  —  Mittheilungen.  I.  71  und  155. 

Sehr  häufig  in  der  ganzen  Schweiz  von  900  bis  7000 ' 


.m: 


3.3    i/i    6.6    6.6    —     — 


—  3.3 

—  2.2 


S-.6     8.6     8.6     3.3 


40 


DIE    K.AEFER    DER    SCHWEIZ. 


a)  Schaffhausen ,  Basel ,  im  ganzen  Jura ,  Genf,  S(  Gallen  ,  Zü- 
rich ,  Glarus ,  Matt ,  Bern,    b)  Malans ,  Rheinwald ,  Beyers  ,  Ge- 
schinen,  im  Wallis,  Chamonni. 
Var.  ß)   Tibialc  Ziegl. 
a)  Auf  dem  Hacken  Ct.  Schwyz,  Matt,   b)  Paradis  an  der  Za- 
portalp. 

Var.  v)  Mellelii  Heer. 
Sehr  selten.  Vall-Orbes.  M. 

7.  Elongalum  Dej. 

(A.  liilare  Zgl.  —  A.  Lasicorne  Chv.) 

Sehr  selten. 

aj  Genf.  Chv.  Yverdon.  M.   i)  Malans.  Amst.  j. 

8.  Vidmim  Kugelan.  Panz. 

Mitllieilungen.  I.  71. 

Ziemlich  häufig  von  900  bis  5ooo'  s.  m. ;  an  feuch- 
ten Stellen,  besonders  an  Seeufern,  unter  Steinen  und 
Pflanzeniiberresten 

a)  Schaffhausen.  S.  Basel,  Pomy.  M.  Genf  Chv.  An  der  Glatt 
B.  Am  Greiffensee  und  am  Hörn.  H.  Matt,  Bern.  Au  dem 
Hacken  Ct.  Schwyz.  Ä)BündenS.  Nufenen,  Hospendal  mUriH. 
Var.  ß)  Moeslum  Oft.  —  Mittheilungen.  I.  71. 

Matt,  Genf.  Ch. 

9.  Lceve  Zgl.  Dej. 

Sehr  selten;  unter  Steinen, 
Genf  in  Berggegenden.  L. 

10.  Lugens  Dft. 

Sehr  selten;  in  Wäldern. 
Genf.  L.  Chv. 

11.  Emarginatum  Gyll.  Dej. 

Selten. 

Im  Jura.  M.  Genf.  Chv.   Bern.  v.  O,   Matt.  H. 

12.  Luguhre  Dej.  (Andr.  1) 
Seken. 

Pomy.  M.   Genf.  Chv.  L. 


—      1.1     — 


3.6    2.4    1.-2 


2.2     — 


33 


DIE  KAEFEn  DER  SCHWEIZ. 


41 


i3.  Nigrum  Dej. 
Sehr  selten;  unter  Steinen  Im  Frühling. 
Auf  dem  Hacheu.  H.   Genf  Chv. 

14.  Pelidnum  Dft.  St.  Dej. 
Sehr  selten. 
Genf  an  den  Ufern  der  Arve.  L.  Chv. 

X.  Olisthopus  Dej. 

I.  Rolundalus  Pk.  Gyll. 

Ziemlich  selten ,  doch  durch  die  ganze  nördliche 
,  Schweiz  verbreitet  und  von  1100  bis  zu  6000'  s.  m. 
hinaufsteigend.    Im  Frühling  unter  Steinen. 

Schaffhausen.  S.  Im  Jura.  Imh.  M.  Genf.  Chv.  Bern.  P.v.O. 
Auf  dem  Pilatus  ,  im  Wäggithal. 

XI.  Argutor  Meg. 

1.  /-'erHö/w  Panz.  F. 

Mittlieilungen.  I.  71. 

Gemein  in  tieferen  Regionen,  doch  auch  bis  zu  55oo ' 
s.  m.  hinaufsteigend.  Im  Frühling;  unter  Steinen, 
Moos  ,  in  der  Erde  etc. 

a)  Im  ganzen  Jurazuge  von  Schaffhausen  bis  Genf.  Thurgau, 
StGallen,  Zürich,  Glarus,  Matt,  Krauclithalalp,  Rigikulm.  Bern, 
Waadtland.  b)  Bevers  im  Engadin,  amStelvio. 

2.  Politus  Heer. 
Sehr  selten. 
Jura.  v.o. 

3.  Intersünctus  Sturm. 

Platysma  St.  —  Fer.  erudita  Meg.  Dej. 

Nicht  ganz  selten  in  der  ebenen  Schweiz;  unter  Stei- 
nen, im  Moos,  besonders  an  Zäunen. 
Schaffhausen,  Pomy,  Genf,  Zürich. 


8.6     8.6     8.6     2.2 


DIE  RAEFER  DER  SCHWEIZ. 


4.  Strenuus  Panz.  Dft.  Gyll.  Dej. 

Millheilungeul.  71.. 

Häufig  in  der  ganzen  Schweiz,  doch  nur  bis  45üo' 
s.  m. ;  unter  Steinen,  an  Zäunen,  in  Getreidefeldern, 
in  der  Erde. 

a)  Im  ganzen  Jurazuge  vou  Schaffliausen  bis  Genf.  Ct.  Tliui- 
gau,  St  Gallen,  Ziiiicli,  Glarus,  Matt,  Krauchthalalp,  in)\\'ag- 
githal,Bern.  äJ  Glaris  Ct.  Bünden,  Uiseienthal. 

5.  Depressas  Dej. 

Sehr  selten;  in  der  westlichen  Schweiz. 
Genf.  Chv.  L.  ;  an  den  Ufern  der  Brois.  M. 

6.  JVanus  Heer. 

Sehr  selten;  unter  Steinen. 
Auf  dem  Rigi  bei  5400'  s.  m.  H. 

7.  Spadiceus  Dej. 

Mittheilungen  I,  71. 

Nicht  ganz  selten  von  4000  bis  7000  's.  m.  doch  auch 
bis  1800  s.  m.  hinab;  im  Jura  und  den  nördlichen 
Alpen  ,  fehlt  aber  den  Centralalpen. 

Im  Jura.  M.  Cli.  Coul.  Chasseral.  P.  Auf  dem  Pilatus  und 
den  Glarneralpen.  H.  Bern.  v.  O. 

8.  Suhsinuatiis  Dej. 
Im  Jura.  Chv. 

q.  yllpestris  Heer.- 

Arg.  uncttilatus.  —  Mlttheilungen.  I.  155. 

Nicht  selten  in  den  Centralalpen  von  4000  bis  7000' 
s.  m. ;  unter  Steinen,  besonders  an  feuchten  Stellen. 

b)  Im  Engadin  bei  Beyers,  auf  dem  Bernina,  Flössalp,  Ur- 
schein,  Stall»,  Fluela.  Im  Rheinwald,  Urserenthal,  so  bei  Hos- 
pendal,  am  Betzberg,  am  St  Annagletscher. 

lo.  Jpenninus  Dej. 
Sehr  selten. 
Wallis  am  Grics.  Chv. 


AA    —      — 


DIE    RAEFER    DER    SCHWEIZ. 


43 


XII.  Pterostichus  Bon. 

Subg.  1.  PoeciLus  Bon, 

1.  Punclulatus  F.  Gyll. 
Sehr  selten. 

Ein  einziges  Mal  am  Saleve  bei  Genf  gefunden  von  Lassene. 

2.  Cupreus  L.  F. 

Fussli's  Verz.  19.  —  Mittlieilungen.  1.  71. 

Sehr  gemein  durch  die  ganze  Schweiz  von  800  bis 
65oo's.  m.;  unter  Steinen,  IMoos,  feuchtem  Holz,  in 
der  Erde  etc. ;  besonders  häufig  im  Frühling. 

I.  Cupreus  genuinus. 

a)  Gemein  im  Jurazuge  von  SchalTliausen  bis  Genf.  St  Gallen, 
Zürich,  Glaius,  Matt;  Bern,  Thun,  Waadtland.  bj  Bünden  :  bei 
Malans,  Chur,  im  Rheinwald,  Davos,  Bevers;  im  Wallis.  cjTes- 
sin,  Faido. 

II.  Versicolor  Stmm. 

Grün,  metallisch,  bläuliclit,  schwärzlicht  und  ganz  schwarz. 
Häufig  in  Berg  und  Alpengegenden,  a)  Im  Rrauchthal  Ct.Gla- 
rus.   b)  Im  Rheinwald ,  Engadin,  im  Avers,  im  Urserenthal. 

III.  Cupreoides  Andr.  —  Mittheilungen.  I.  15.5. 
Metallisch ,  bläulicht  und  schwärzlicht.   Ziemlich  selten ;  in 

Alpenthälern.    a)  Auf  der  Krauchthalalp.    bJ  Im  Rheinwald, 
Engadin,  im  Urserenthal. 

3.  Affinis  Sturm. 

Varians  Ahrens?  Mittheilungen.  I.  71. 

Sehr  selten. 

Auf  dem  Zürichberg  im  Wald  ,  unter  Moos.  B.  Matt.  H. 

4.  Cursorius  Dcj. 
Sehr  selten. 
Genf  am  Saleve.  L. 

5.  Dimidialus  Ol. 


F. 

Panz. 


Harpalu 


Selten. 

Diibendorf.  B.   Genfr 


1  Saleve.  L.  Chv.   b)  Wallis.  Yen. 


—      —      3.3     2.2 


4i 


DIE  K.AEFER  DER  SCHWEIZ. 


6.  Fiaticus  Bon.  Dej. 
Selten;  in  der  wärmeren  Schweiz  doch  his  zu  4000' 

s.  ni.  ,„     .    ■ 

a)  Scbaffbauseu.  S.  Genf.  L.   ÄJ  Wallis.  Bgu.    c)  Tessm  > 
Livinerthal  und  bei  Belleuz ;  Alp  Manigono.  II. 

7.  Lepidus  Payk.  F. 

Mitlhellungen.  I.  7 1 . 

Gemein  in  der  ganzen  nbrdhchen  und  mittleren 
Schweiz  von  800  bis  zu  4000'  s.m.  hmauf,  selten  ui- 
dess  bis  zu  55oo'  hinaufsteigend;  in  den  tieferen  Re- 
oionen  meist  Erzfarben,  höher  oben  blau,  Kupferfar- 
ben, blaulichtsclwarz  und  kohlschwarz.  Unter  Stei- 
nen, auf  Aekern,  Wiesen  und  Waiden,  besonders 
vor  Sonnenuntergang  umherschweifend. 

a)  Im  ganzen  Juiazuge  von  Scbaffhausen  bis  Genf.  St  Gallen, 
Zürich,  Glarus,  Matt,  K.aucbtl.alalp.  Bern,  Thun,  amSusten; 
Waadtland.  ä;  Bünden ,  Malans ,  Cbur.  ImWalli3,  ZmuU. 
Var.  ß)  Transalpinus  Heer. 
Gemein  jenseits  der  Centralalpen  von  600  bis  5000 '  s.  m. ;  aucb 
,„it  denselben  Farbennnanfen  wie  Lepidus.  cj  Bei  Belhnzona, 
Lugano,  am  Mt.  Camogbe,  im  ganzen  Livinerthale ,  Auolo  im 
Val-Bedretto.  Seltener  in  den  Centralalpen  selbst ,  z.  B.  :  aul  der 
Albula ,  bei  Ilanz ,  im  Saaslhale. 

8.  Puncticollis  Dej. 

G.  crenatostriatus  Steven. 

Sehr  selten. 
Lausanne.  M. 

Subg.  2.  PTEnosTicHjjs  Bon. 

g.   OUongopunctalus  Payk.  F. 

Millbeilungen.  I.  71. 

Durch  die  ganze  Schweiz  verbreitet  und  bis  zu  Gooo ' 
s.  m.  hlnaufsieigcnd,  doch  nirgends  sehr  gemein.  Unter 
Steinen,  Moos,  besonders  in  Waldern. 

a)  Scbaffhausen  selten.  S.  Auf  dem  Passwang  vereinzelt.  Imh. 
Im  Jura  und  Waadtlande  nicht  selten.  31.  Lausanne.  Bgn.  Genf 


1.6     9.6     5.4     2.2 


5.5     5.5     6.6     8.6 


,.3     5.3     3.3     1.1     -     — 


DIE    RAEFER    DER    SCHWEIZ. 


45 


hier  und  da.  L.  Cliv.  Glarus,  Matt  ziemlich  selten.  Zürich.  In 
Bern  gemein.  P.  v.  O.  b)  Nufenen  nicht  selten,  Andermatt  im 
Urserenthale.  c)  Manigorioalp  im  Ct.  Tessin. 

Var.  §)   Talus  niger. 
Am  Mt.  Camoghe  Ct.  Tessin.  H. 

Var.  7)  Aeneus,  thorace planiori,  postice  angustiori. — Mit- 
theilungen. I.  71. 
Matt  selten.  H. 

10.  Picimanus  Creulz.  Dfl.  Dej. 

Ziemlich  selten,  doch  fast  in  der  ganzen  nördlichen 
Schweiz  von  900  bis  oooo '  s.  m. 

aj  Basel  selten,  hnh.  Genf  am  Saleve.  Cliv.  L.  Zürich  sehr 
selten ;  am  Zürichberg.  B.   Matt  hier  und  da.  H. 

11.  Truncatiis  Bon.  Dej. 

Sehr  selten;  in  den  südlichen  Alpen. 
Wallis  Bit.  Gries.  Cliv.  P. 

12.  Parumpunctatus  Dej.  Germ. 

Hier  und  da  in  der  nördlichen  Schweiz  von  goo  bis 
3ooo^  s.m.;  vorzüglich  im  Jurazuge. 

oj  Jura  bei  Basel.  Imh.  Jura,  Pomy.  M.  Genf  am  Saleve.  Chv. 
L.  Hüttliberg  H.  Zug.  L.  Am  Lowerzersee.  A.  Esch.  Gurten 
bei  Bern.  P.  v.  O.  bj  Wallis.  L. 

i5.  Micans  Lasserre. 

Sehr  selten;  in  der  südlichen  Schweiz. 
Mt.  Generoso.  L. 

lA.  Honoratii  Dej. 
Selten  und  nur  in  der  Avestlichen  Schweiz. 
Jura.  L.  Saleve.  Chv.  Am  Chasseral.  P. 

i5.  Hagenbachii  Sinvm. 

Feronia  rufipes  Dej. 

Ziemlich  selten  und  nur  im  Juragebiet. 
Muttenzerberg  bei  Basel.  Hg.  Passwang.  Imh.  Ct.  Neuchätel. 


Imh,  Im  Waadtländer-Jü 
hier  und  da.  L.  Chv. 


1,  Vall-Orbes.  M.  Im  Jura  bei  Genf 


46 


DIE  KAEFER  DER  SCHWEIZ". 


i6.  Femoratus  Beaud.  Laf. 

Selten;  in  der  westlichen  Schweiz. 

Jura.  Chv.  L. 
17.  PanzeriMe^. 

Panz.  fauna  Germ. 
Ziemlich  Läußg  in  den  Alpen  der  nürdlichen  Sclnveiz.  Unter 
Steinen. 

I.  Gcnuinus. 

Nicht  selten  in  den  äusseren  Alpen  von  3000  bis  7000'  s.  m. 
Rigi  auf  dem  Kulm;  Pilatus  auf  dem  Esel;  Glarneralpen.  H. 
Wäggithal.  A.  Esch.  Chasseral.  P. 
Var.  7)  Pedibus  rufis. 

Wäggithal.  A.  Esch. 

II.  Intermedius  Mannerheim  in  litter.  —  Pt.  parum- 

punctatus.  —  Mittheilungen.  1.71. 
HauGg  in  den  nürdlichen  Alpen  von  3000  bis  7000'  s.  m.  Im 
Blattenberg  ob  Matt ;  Glarneralpen ,  besonders  im  Mühlebach- 
thal sehr  häufig,  auch  im  Freiberg,  Berglimatt,  Frugmatt;  auf 
dem  Klausen  H.  Engelbergerjoch,  Gemmi.  A.  Esch.  v.  0.  Met 
tenberg,  Stuffstein  an  der  Jungfrau. 

18.  Rugulosus  Heer. 
Sehr  selten. 

Mühlebachalp  bei  6500'  s.  ni. 

19.  //eem'Esch. 

Miltheilungen.  I.  71.  —  Ph.  ha;matopus  Germ,  in  ülter. 
Funalp  Ct.  St  Gallen  bei  6000  s 

Var.  fj)  Pedibus  nigris. 
Idem. 

20.  Peirolerii  Heer. 

Pterost.  Spinolae.  Pelrol. 
Rosenlauigletscher.  v.  O. 

21.  f^agepunctatus  Hon. 

Elegantulus  Chv. 
Wallis  Mt.  Gries;  sehr  selten.  Chv 


Cam- 

HEGION. 

Cul-    1  Mon-  rSuCpAU 

m. 

\:;^: 

1 

8.3    —      -      - 

1.  Sehr  selten.  H. 


DIE    KAEFER    DER    SCHWEIZ. 


47 


22.  Pinguis  Bon.  Dej. 

Selten ;  in  den  südlichen  Alpen. 

Am  ]Mt.  Rosa.  L.  Chv.  Soll  im  Berneioberland  vorkommen. 
V.O. 

25.   Cribratus  Bon.  Dej. 

Nicht  sehr  selten  in  den  südlichen  Alpen. 

b)  Walliseralpen.  P.    Simplou.  L.  Chv.    c)Bernliarditi  Süd- 
abhang. S.  Häufig  am  Südabhaiig  des  Mt.  Rosa.  A.  Esch. 

2/^.  Rutilans  Bon.  Dej. 
Nur  in  den  südlichen  Alpen. 
Mt.  Rosa.  L.  Simplou  Bgn. ;  wohl  nur  an  den  Südabhängen. 

25.  Auratits  Meg. 

Sehr  selten;  unter  Steinen. 
Mt.  Rosa.  Chv. 

26.  PrevostiiYic]. 

Ziemlich  häufig,  aber  nur  im  Jura. 

Sehr  gemein  im  Jura  des  Waadllandes,  doch  nur  in  einer  ge- 
wissen Höhe,  nie  am  Fusse  der  Berge.  M.  v.O.  Im  Jura  bei  Genf. 
L.  Chv.  Ct.  Neuchätel.  Coid.  Chasseral.  P.  Am  Muttenzerberg, 
früh  im  Frühling  ziemhch  tief  unten  am  Berge,  Ende  Juni  auch 
auf  den  hohem  Stellen  des  Basler  Jura.  Imh. 
Var.  ß)  DufalWüe]. 

Unter  dem  vorigen. 

37.  Externepunctalus  Sturm.  Dej. 
Selten. 
Im  Jorat  Ct.  Waadt.  L. 

Yar.  ß),  Sinuatopunclatus  Bon. 
Jura,  WaadtlSnderalpen.  L. 

28.  Jurinei  Panz. 

Miuheilungen.  I.  155. 

Häufig  in  den  Centralalpen,  fehlt  dagegen  den  nörd- 
lichen gänzlich;  mit  der  Var.  p)  von  4000 — 8000  's.  m . 


■lA    6.6    — 


48 


DIE    RAEFER    DER    SCHWEIZ, 


bj  Engadineralpen  :  Beyers,  JuUer,  Albula    Bernma    Ui- 
schein,  Flüssalp;  Avers,  hier  besonders  häufig;  Stalla;  Rhe.n- 
u-ild-  Strela,  Fluela,  Scalelta,  Kreutzlipass ;  im  Urserenthal , 
Ilospendal;  Malgenttuh  im  Lungereathale ;  Walhseralpen. 
Var.  p)  ZahWruckncrü  G)-ss. 

Vi.  cupripennis  Meg.  -  Pt.  chloromelas  Zg1.  Villa  ? 

Nicht  selten  in  den  hbheren  Alpen ,  in  allen  Ueber- 
oängen  zum  Jurinei. 

j;  Stallaberg,  Zaportalp,  Fhissalp,  Beverserlhal.  Scalelta, 
Strela,  St  Aanagletscher.  cj  AlpManigono  Ct.lcssm. 

ag.  Heidenii  Findel. 
Sehr  selten. 
Sustenberg.  V.O. 
5o.  Bicolor  Peiroleri. 
Sehr  selten. 
Gemi.  P. 
3i.   Obtusus  Sturm.? 
Sehr  selten. 
Engadineralpen.  H. 

52.  Multipunciatus  Dej. 

Miaheilungen.I.71undl55. 

Häufio-  in  allen  Sclweizeralpen  von  4ooo  bis  7800 
s.  m .  Unter  Steinen  besonders  an  etwas  feuchten  Stellen. 
I.    Genuinus. 

a)  Glarneralpen  :  Wiedersteinerloch ,  Seeloch     Hexeneck 
Funalp.  H.    Berneroberland.  v.  0.   ^e™,  Grunsd,  Susten   P 
SollsichauchimJurafinden,  doch  wurde  er  von  Hn.Mclletm^^ 
gesehen,  b)  Häufig  auch  in  den  Centralalpen   in  allen  Engad  ne  - 
Len:  Flössalp,  Urschein ,  Fetaneralpen    Aret ,  Beverser  ha 
Brrnina.    Bevers ,  Roseggio,  Laviru.ns     Stalla;  »«  Averstha 
von  Ferara  bis  luf  sehr  hHufig.  H.  Strela  ,  Fluela.  A.  Esch    In 
Rheimvald,  Nufenen  ,  Zaportalp ,  im  Parad.s  ,  urserenthal 
St  Anna;  Kreut.lipass.  H.    In  den  Walhseralpen.  L.  Cliv.   I  n- 
nelalp.  A.Esch.  St  Bernhard.  Dcj,  RhonengletscherP.  c)bplu. 
gen  Südabhang ;  Mt.  Ucccllo ,  Alp  Manigorio.  H. 
Var.  p)  Purpuratus  Lasserre. 

Nicht  selten  unter  dem  vorigen. 


—      3.4     3.4 


—      '2  4 


2.4 


_      4.4     8.8     — 


3.3 


DIE    KAEFER    DER    SCHWEIZ. 


49 


Yar.  7)  Spimla  Dej. 
a)Glarneralpen.  Ä)Beinina,  Scaletta,  Flössalp,  Stelvio.  StAn- 
nagletscLer. 

II.  Mullo  minor. 
Hier  und  da,  doch  ziemlich  selten.   Flössalp,  besonders  aber 
auf  der  Aretalp  im  Unterengadin ;  BeTnina  ,  St  Annagletscher , 
Strela. 

Var.  ß)  ^iralus. 
Zaportalp  im  Paradis. 

Var.  7)  Marginepunctatus  Heer.    Elytris  margine  tantum 
punctatis. 
Aretalp.  H. 

55.  Flavofemoratus  Bon.  Dej. 
Selten. 
Siniplon.  Chv. 

Var.  ß)  Pcdihus  iiigris. 
Simplon  id. 

5-^.    I^vaTiüBej. 

P.  billneipunctatus  Bon.  Peirol. 
Simplon.  Chv. 

55.  Maurus  Dft.  Dej. 

PI.  conformis  St. 
Var.  ß)  Planus  Sturm. 

Pt.  biseriatus  Germar.  —  Miltheilungen.  1.71. 
Mit  schwarzen  und  rothen  Beinen.  Häufig  in  den  nördbchen 
Alpen  ,  besonders  im  Glarnerlande  von  6000  bis  7000'  s.  m. ; 
unter  Steinen,  vorzüglich  an  feuchten  Orten.  Mühlebachalp, 
Wiedersteinerloch,  ScelocU  ;  Berglialp ,  Klausen,  Funalp,  Pa- 
nixerpass,  Pilatus.  H.  Bründlealp.  Imh.  Susten  im  Bernerober- 
land. P.  V.  O.  Engelbergerjoch ,  Gemmi.  A.  Esch. 

56.  E scher i  Heer. 

Mitlheilungen.  I.  71. 

Sehr  sehen. 

Muhlebachalp  Ct.  Glarus,  Klausen  bei  6500' s.m.  H, 


—      —     2.2?    —     — 


2.2.'   —      — 


oO 


DIE  KAEFER  DER  SCHWEIZ. 


57.  Metallicus  F.  Dej. 

Jurinein  der  Alpina.  II.  GG.       Miuheilungen  I,  71. 

Ziemlich  hKufig  durch  die  ganze  Schweiz  von  1200 
bis  55oo'  s.m.  Unter  Steinen,  Moos,  faulem  Holz,  be- 
sonders in  'Wäldern. 

I.  Genilinus. 

a)  Schaffhausen  auf  Hügeln.  S.  Im  Ju.a  hier  und  da.  M.  L. 
Saleve,  Jorat.  M.   St  Gallen ,  Glarus  ,  in  Matt,  sehr  häufig ,  m 
Bern  gemein.  V.O.  P.  LSgeren ;  Lungern  Ct. Unterwaiden.  H. 
hj  Malans.  Chamouui. 
Var.  p)  Alratus. 

c)Glarnerland  in  unteren  Alpen,  Biiindlenalp  amPilatus.  Imh. 
b)  Samnaun  Ct.  Bünden.  H. 

II.  Burmeistcri  H.  —  Mittheilungen.  I.  71. 
Matt  sehr  selten.  H. 

Subg.  3.  An.vx  Bon. 

58.  Striola  F. 

Miltbeilongen.  I,  7 1 . 

Häufig  in  der  ganzen  nördlichen  Schweiz  von  1 200 
bis  4500'  s.  m.  Unter  Steinen  besonders  an  schattigen 
und  feuchten  Orten. 

a)  Schaffhausen  am  Randen.  S.  Basel  auf  den  Abhängen  des 
Jura  häufig.  Imh.  Im  Jura  gemein.  M.  Genf  in  Berggegenden. 
Chv  L  St  Gallen ,  Pfeffers ,  Zürich  ,  üfter  auf  den  Hügeln ,  Hut- 
liberg  und  Zürichberg,  als  in  den  Thalsohlen  ;  Righi.  Mattauch 
noch  bei  4500'  im  TJeblithal,  Wäggithal.  Bern  sehr  gemein, 
Thun,amSusten.  i)  Glaiis in  Bünden  A.Esch.  Malans. 

39.  Carinatus  Dft.  Dej. 
Selten;  unter  Steinen. 
Bern.  v.  O.   Im  Basler  Jura.  Imh. 

40.  Ovalis  Dft. 

MiltheiluDgen.  I.  71. 

Häufig  in  der  nördlichen  Schweiz  von  1 200  bis  3ooo ' 
s.  m.  Unter  Steinen  ,  besonders  an  schaltigen  Orten, 
Wäldern,  Gebüschen. 


2.2    6.6    —     —     — 


4.4     6.6     —      —      — 


DIE    KAEFER    DER    SCHWEIZ. 


51 


a)  Im  Jura  bei  Basel.  Imh.  Waadtland,  liäuflg  im  Jura  und 
auch  in  der  Ebene.  M.  Saleve.  L.  Unlere  Alpen.  Chv.  Matt  sehr 
häufig.  H.  Züiich  sehr  selten  in  den  Bergschluchten  beim  Dii- 
belstein.  B.  AmHornli.H.  Alp  Fitznau,  Baden.  Tsd.  Um  Bern 
häufig.  V.  O.   b)  Malans.  Anist,  j. 

4i.  Parallelus  Dfl. 

Unter  Steinen  besonders  in  Wäldern,  doch  mehr  an 
trockenen  Stellen.  Ziemlich  häufig  in  der  ebneren  be- 
sonders ostlichen  Schweiz,  doch  nicht  über  2000 's.m. 

aj  Schafthausen.  S.  Basel.  Imh.  Im  Jura  selten.  M.  Chv.  Zü- 
rich häufig,  Lägeren.  H.  Um  Bern  sehr  gemein,  v.  O.  ÄJ  Wal- 
lis. P.    Malans.  Amst.j.   c)Mt.  SalvatoreCt.  Tessin.  H. 

Subg.  '1.  Platysma  Heer. 

42.  Niger  \\. 

Mittheilungen  I.  7 1 .  —  Crassus  Lasserre  —  Maura  Meg.  Dhl. 

Nicht  sehr  häufig  in  der  Schweiz. 

a)  Basel,  Zürich,  Matt.  äJ Savoyerberge am  Genfersee.  cjBel- 

43.  Distinguendus  Heer. 

Car.  leucophthalmus  Panzer  (non  F.  et  L.). 

Unter  Steinen,  an  Hügehi  und  in  Wäldern.  Gemein 
von  900  bis  3ooo'  s.m. 

Schaffhausen,  Basel,  im  Jura,  Genf,  St  Gallen,  Zürich,  Gla- 
rus,  Matt,  im  Wäggithal ,  Bern,   i)  Randa. 

Subg.  5.  Ohaseus  Zgl. 

j-i.   Melanarius  Illg. 

Miltbeilungen  I,  71  und  155.  —  C.  leucophthalmus  F. 

Unter  Steinen,  Moos,  feuchtem  Holz  u.  s.w.,  in 
Wäldern  und  freien  Plätzen,  in  Sand  etc.  Sehr  gemein 
in  der  ganzen  Schweiz  bis  zu  7000 's.  m. 

Schaffhausen ,  Basel ,  Jura,  Wadtland,  Genf,  St  Gallen,  Gla- 
rus,  Matt,  Pfeffers ,  Wäggithal ;  Zürich,  Bern,  Entlibuch ,  Pila- 
tus, Rigi;  Thun,  Grindelwald, 'Engelberg,  Alp  Tuffstein  an  der 
Jungfrau,  b)  Urserenthal,  Furlia  ;  Nufenen  ,  Paradis  (bei  6800'), 
Malans,  Zmutt.   cj  Airolo,  Livinerthal. 


62 


DIE  KAEFER  DER  SCHWEIZ. 


I   Col-    I  Mon-  I  Sub-  I     M-    |  Sub-   1    Ni- 


Var.  p)  Lcucophthalmus  Dhl.  —  P.  nigenimaMeg.  Sturm? 
Hier  und  da  in  der  Schweiz,    a)  Zürich  gemein,  WäggilUal, 
]\Iatt,  Enthbuch.  cj  Val-Bedretto. 

Var.  f.  Nemoralis  Latr.  in  litter. 
Ziemlich  selten  in  den  Alpen. 
Mühlebachalp  bei  6800'  s.  m. 

Var.  S) 
Grosse  ScheidecUe  im  Berneroberland.  A.  Esch. 

45.  Melas  Creutz.  Dft.  Dej. 
Selten. 

Saleve.  L.   Jura.  Imh. 

46.  Nigrita  F. 

Mittheilungen.  I.  71. 

Unter  Steinen  ,  Moos,  fiiulem  Holz,  in  der  Erde  be- 
sonders an  etwas  feuchten  Stellen.  Sehr  gemein  in  der 
ganzen  Schweiz  bis  zu  4000 's.m. 

aj  Schaffhausen,  Basel,  Val-Orbes,  Pomy,  Genf,  St  Gallen, 
Glarus,  Matt,  Wäggithal,  Zürich,  Bern,  bj  Bünden.    • 
Var.  p)  Multo  minor. 

Geschinen  Ct.  Uri.  H. 

47.  Anlhracinus  Illg. 

Miltheilungen.  I.  71. 

Nicht  selten,  auf  denselben  Lokalitäten  in  der  nörd- 
lichen Schweiz  bis  zu  3ooo' s.  m. 

Schaffhausen.  S.  Zürich,  Matt.  H.  Wäggithal.  A.  Esch.  Bern. 
V.  O.  Genf.  Chv.  Saleve.  L.  Pomy.  M. 

48.  Gracilis  Sturm.  Dej. 
Neuchätel.  G.   Im  Jura.  v.  O. 

49.  Rhcelicus  Heer. 

Sehr  selten;  unter  Steinen. 
Nufenen  im  Rheinwald  II. ,  bei  5000'  s.  m. 

50.  Minor  Sahlb. 

Selten ;  bis  zu  aSoo '  s.  m. 

Basel.  Imli.  Genf.  Chv.  Lungeren  Ct.  Unterwaiden.  11. 


DIE    RAEFER    DER    SCHWEIZ. 


55 


5i.  Jterrinus  Pk.  F. 

Sehr  selten;  in  der  westlichen  Schweiz. 
Jura.  L.  Am  Ufer  des  Gcnfersees.  M. 

Subg.  G,   Steropus  Meg. 

52.  Aelhiops  Kugelann.  Panz. 
Unter  Steinen  und  Laub  in  Wäldern  und  an  freien 

Plätzen.    Ziemlich  selten  von  1400  bis  5ooo'  s.  m. 

Pilatus  auf  der  Seite  von  Altorf.  Imh.  Auf  der  Lauberenalp, 
Rigi.  H.  Waggitlial.  A.Escb.  Bern  nicht  selten.  v.O.  P.  Cbas- 
seral.  P.  Thun.  Bwn.  Saleve  selten.  L.  Im  Jura  sebr  selten.  M. 

53.  Concinnus  Sturm.  Dej. 

Car.  madidus  var.  femoribus  nigris  Fab. 

Unter  Steinen  ,  Laub.  Häufig  durch  die  ganze  nörd- 
liche Schweiz  bis  zu  Sooo's.  m.' 

Sdiaffbausen.  S.  Basel  bäufig.  Imh.  Val-Orbes,  Pomy  gemein. 
M.  Am  Cbasseral  P.  Genf  häufig.  L.  St  Gallen.  Z.  Hm.  Zürich 
gemein.  B.  H.  Lageren,  Baden ,  Klösterli  am  Rigi.  H.  Bern  ge- 
mein P.  v.O.  Thun.  Bwn.  Grindelwald,  an  der  Gemmi.  A.Esch. 

54.  Madidus  F.  Ahr.  Dej. 
Sehr  selten. 

Im  Jura  L. 

Xin.  MoLOPS  Bon. 

1.  Flatus  F.  St.  Dej. 

Ziemlich  seilen ,  und  nur  an  den  äusseren  Theilen 
der  Schweiz. 

Im  Thurgau,  bei  Sdiaffbausen.  S.  Bei  Basel,  indess  nicht  in 
der  Ebene  ,  sondern  auf  dem  Jura  und  zwar  den  höheren  Punk- 
ten, z.  B. :  Passwang.  Imh. 

2.  Terricola  F,  Gyll.  Dej. 

Mittheilungen.  I.  70  —  Carab.  madidus  Pk. 

Unter  Steinen,  in  Wäldern  und  an  freien  Plätzen, 
besonders  an  trockenen  Orten.  Häufig  durch  die  ganze 
nördliche  Schweiz,  doch  nur  von  iioo  bis4ooo's.in. 


Cam-  I    Col-  I  Mon-  1  Sub-   1    AI-    1   Sub-  I     Ni- 


—      5.5     7.5     2.2 


34 


DIE  KAEFER  DER  SCHWEIZ. 


a)  Schaffbausen.  S.  Basel  in  Beiggegenden.  Imh.  Jura,  am 
Chasseral.  P.  Genf.  L.  Chv.  Lägeren,  Zürichberg,  Baden,  Wäg- 
githal ,  am  Hacken ,  Matt ,  St  Gallen,    b)  Malans. 

Var.  f)  Monlanus  Heer.  —  Mitlheilungen.  I.  71. 

Matt  nicht  selten  H.  Im  Jura  gemein.  M.  (In  den  unteren 
Alpen  von  Savoyen.  L.) 

XIV.  Zabrus  Ciairr. 
I.   GibhiisY. 

Clairv.  Ent.  lielr.  II.  82. 

In  Aekeriij  in  der  Erde.  Ziemlich  selten;  in  der 
ebneren  Schweiz. 

a)  Schaffbausen  selten.  S.  Basel ,  einmal  an  einem  Abhänge 
des  Jura ,  wo  Getreide  gebaut  wird.  Imh.  Pomy  selten  M.  Genf 
liier  und  da  L.  Chv.  Zürich  selten.  B.  H.  In  Bern  ebenfalls.  P. 
V.  O.  Thun.  Bwn.  bj  3Ialans.  Amst. 

XV.  Amara  Bon. 

Subg.  1.  Pebcosia  Zimmerm. 

1.  Patricia  Creutz.  Dft. 

Mitlheilungen.  I.  71, 

Selten;  unter  Steinen,  doch  bis  zu  Gooo'  s.  m. 

a)  Basel  in  der  Ebene  nur  sehr  einzeln.  Imh.  Jura  M.  Saleve 
Chv.  Bern.  V.O.  Ä)  Nicolaithal.  A.  Esch. 

Var.  p)  Plebeja  Dft. 
Selten;  Matt.  H. 

Var.  y)  Zabroides  Dej.  Col. 
Zmutt  im  Wallis.  A.  Esch.  Mt.  Gries.  Chv. 

2.  Dilatata  Heer. 

Unter  Steinen,  in  trockenen  Lerchenvvälderu.  Sehr 
selten;  von  45oo  bis  6000 '  s.  m. 

b)  Nufenen  im  Rheinwald  in  der  alpinen  Region  Fei.  Lerchen- 
wald bei  Randa  im  Wallis.  A.  Esch.  c)  Am  Mt.  Camoglie  Ct.  Tes- 
sin.  H. 

Subg.  2.  Cblii  Zimm. 

T.  Ingenua  Creutz. 
Selten;  unter  Steinen. 
Bassin  de  la  Breis.  M.  Genf  in  Montosis.  L.  Bern,  t- O. 


AA    .3..3    — 


r-      —      2.2 


DIE    KAEFER    DER    SCHWEIZ. 


ää 


ungen.  I.  7 1  und  155.  —  Am.  punctulata.  Dej.  —  A.  vul- 
der  meisten  sch-vveizerischen  Sammlungen. 


4.  Modesla  Dej. 
Sehr  selten. 
Am  Juliei- bei  6800'.  H. 

5.  Erratica  Dft.  St.  Zimmerm. 

Mitth 
gar: 

Sehr  häufig  in  der  ganzen  Schweiz  von  4000' bis 
8000 's.  m.;   doch  auch  bis  zu  1 100' hinabsteigend. 

Genuina. 
a)  Matt.  Glaineralpen,  Miililebacli,  Freiberg  etc.  H.  Klausen. 
Genf.  Chv.  Im  Jura.  M.  b)  Häufig  in  den  rhätischen  Alpen. 
Beyers ,  Beverserthal ,  Pass  nach  Livino ,  Camogaskerthal ,  Strela, 
Fluela,  Scaletta ;  Rheinwald,  Paradis.  ürserentbal ,  Furca, 
St  Annagletscber;  in  den  Walliseralpen.   cj  Mt.  Uccello. 

Var.  a)  Lahro ,  mandibuUsque  riifis.  —  A.  rufilabris.  Heer. 
Mittheilungen.  I.  155.    . 
Bei  Cresta  im  Avers  6300 '  s.  m. 

Var.  ß)  3Iandibulis  rufo-maculatis. 
Slalla  ,  St  Annagletscber  im  Ürserentbal. 

Var.  y)  Mullo  minor,  elytris prvfundius  striatis. 
St  Anna,  Bernina. 

Var.  i5)  Elf  Iris  riigulosis. 
Am  St  Annagletscber. 

Var.  s)  Elytris  Icet'issimis ,  ecneo  micantibus. 
Stalla,  Beyers. 

Var.  ^)   FersicolorW. 
Ürserentbal,  Andermatt,  St  Anna,  Engadin. 

Var.  t)  Melanaria.  Heer. 
Häufig  in  den  höheren  Regionen,  aj  Guiderstock  Ct.  Glarus. 
'0  Beverserthal ,  Lavirifmserberge,  Frela,  Julier,  Bernina,  Avers. 
*aradis  ,  St.  Annagletscber.   cJ  Manigorio  ,  Velllineralpen  ob 
tormio. 

■.  Brunnicornis  Heer. 

Sehr  selten  von  5ooo  bis  7000 's.  m. 

Lavirumseralp  im  Engadin.  H.  Im  Rbeinwald  in  der  subalpi- 
en  Region.  Fei. 


—  1.1 

2.2  2.2 

—  2.2 

—  2.2 
2.2  — 
2.2  2.2 


66 


DIE    RAEFER    DER    SCHWEIZ. 


7.  Graculus  Heer. 

Mittheilungen.  1.155. 

Sehr  sehen. 
Mt.Uccello  bei  7200'  s.  m.  ob  Bernliardin.  H. 

8.  Monticola  Zimm.  Dej. 

Quensclii  Seh.  —  Mittheilungen.  1. 72.  und  155. 

Häufig  in  allen  Schweizeralpen  ,  von  4000  bis  8700 ' 
s.  m. ,  sehr  selten  bis  55oo  hinabsteigend. 
Gcnuina. 

a)  Glaincralpen,  z.  B.  :  BergUmatt,  Mülilebach;  Pilatus.  H, 
Gemmi.  v.  O.  Siisten.  P.  b)  Rbäiische  Alpen  :  Flüssalp ,  Livinc 
ia  der  Thalsohle  ,  besonders  hSufig  im  Camogaskerthal ;  Julier, 
Bernina,  Bevcrserthal,  Bevers,  Stalla,  Kreutzlipass.  Averslhal, 
Rheinwald,  Lagreiua  ;  Geschinen,  Andermatt,  Fuiha,  Rhone- 
gletscher, Zmutt  im  Wallis,  ^vie  überhaupt  den  Walhseralpen. 

Var.  p)  Muho  minor. 
Paradis  an  der  Zaportalp ,  Bernina  über  den  unteren  Glet- 
schern ;  am  St  Annagletscher. 
Var.  y)  Rufopicea. 
Paradis. 

Var.  i)  Piceo-nigra. 

b)  Pass  vom  Val-Camogasl;o  nach  Livino  8700'  s.  m.  Ob  Ber- 
nina, Roseggio  auf  der  Gletscherinsel,  c)  Alp  Manigorio,  Süd- 
ahhang  des  Stelvio. 

Var.  e)  Elylris  profundius  striatis ,  thorace  rugidoso. 
St  Annagletscher. 

Var.  <f)   Thorace  angusliori. 
Zmutt  im  Zermatt.  A.  Esch. 

Var.  t)  Marginata,  thorace  planiori ,  flavo  marginato. 
Geschinen  Ct.  Uri.  H. 

Var.  y)  Thorace  viridi  vel  subcyaneo,  flavo  marginalo  ,  ely- 
lris subcfaneis ,  profundius  striatis. 
Lagreina  Ct.  Bünden.  H. 

g.   Ougsburgeri  Heer. 
Sehr  sehen. 
Bern.  v.  O. 


—      1.1     — 


DIE  RAEFER  DER  SCHWEIZ. 


10.  Bifrons  Gyll. 

Miltheilungeu.  I.  155. 

Selten,  von  i  loo  bis  65oo's.  m. 

ö)Genf  nicht  ganz  selten.  Chv.  Pomy.M.  b)  Urseienthal,  An- 
deirnatt,  Nufenen  im  Rheinwald ,  Urscheinalp.  Tl.  Saasthal.  A.  E. 
Var.  ß)  Major ,  ely Iris  planioribus. 
Andermatt,  Paradis  an  der  Zaportalp. 

1 1 .  Afpnis  Dej . 

Sehr  selten. 
Genf.  Chv. 

12.  Grandicollis  Dej.  Cat. 

Zimmerm.  im  Fauiius  I.  29.  —  Mittheilungen  I.  72  und  155. 

Häufig  in  allen  Schweizeralpen  von  6000 — S700  's .  m . 

I.  Genuinns  Ziinmermanni. 

a  )  Glarneialpen ,  z.  B.  :  Berglimatt ,  Seeloch ,  Wiedersteiner- 
loch  ;  Klausen ,  Berneroberland,  h)  Rhätische  Alpen  :  Urschein, 
Flussalp,  Beversertlial,  Lavirums,  Camogaskertlial,  Avers,  Rhein- 
AvalJ,  Urserentlial ;  Wallis,  Zmutt,  Furka,  Rhonengletscher. 

II.  Seileri  Heer. 

a)  Glarneralpen.  bj  Camogasliertlial ,  Lavirums  ,  St  Anna- 
gletscher, Bernina,  Paradis.   c)  Sudabhang  des  Stelvio. 

III.  Oreophilalmh. 

bJ  Julier,  Pass  vom  ValTCamogasko  nach  Livino  bei  8700' 
Bernina ,  Valserberg ,  Paradis ,  Nicolaithal ,  Zmutt ,  St  Bernhard, 
c  1  Calankeralpen  ;  am  Stelvio. 

IV.  Thorace  planiori, 
Nicolaithal  im  Walhs.  A.  Esch. 

i5.  ZimmermanniHeer. 

Miitheilungen.  I.  72. 

Sehr  selten. 

iMiihlebachalp  Ct.  Glarus  bei  circ.  6500'  s.  m. 
Subg.  .2.   Amaba  Zimmerm. 

I  |.    Tricuspidata  Sturm.  Dej. 

An  Grashalmen. 

Basel.  Imh.  I 


6.5     5.5     2.4 


58 


DIE  RAEFER  DEU  SCHWEIZ. 


Matt,  Bein.  P.  O. 


i5.  Plebeja  Gyll. 
Ziemlich  seilen. 
Zürich  ,  Matt.  II.  Genf.  Cliv.  L.   Enllibuch.  A.  Esel 

16.  Lapidicola  Heer. 

Sehr  selten. 

Camogasheithal  bei 6800' s.  m. 

17.  Lepida  Zim. 
Sehr  selten. 
Bern.  v.  O. 

18.  Siinilata  Gyll- 

Blillbellungeu.  I.  72. 

Ziemlich  selten,  bis  5ooo'  s.m. 
a)  Basel.  Imh.   Genf  Iiicr  und  da.  Chv 
cj  Faido  Ct.  Tessin.  H. 

19.  Ohsolela  Dft. 
Ziemlich  selten. 

aj  Zürich  ,  Genf.  Chv.  L.  Jura.  M.  Bern.  v.  ü.  l>)  Malans, 
Malstrilserberg.  Amst.  j. 

20.  Acuminala  Pk.F.  Gyll. 

(C.  eurynolus  Kugel.  P.inz.  Dej.) 

Ziemlich  häufig  und  biszu  Sooo's.  m.  hinaufsteigend. 

a)  Basel  selten.  Imh.  Bern  gemein,  v.  O.  P 
häufig.  M.  Genf  nicht  geraein.  Chv.  L. 
Rheinwald.  Fei. 

21.  rnV/a/w  Dft.  Gyll.  Dej. 

Mittheilungen.  I.  72. 

Die  gemeinste  Amara,  in  der  ganzen  Schweiz,  und 
bis  zu  5ooo' s.m.  hinaufsteigend. 

d)  Schaffhausen  ,  Basel,  Genf,  im  Waadtlande  ,  Bern,  Zürich, 
Glarus,  Matt,  i;  Im  Rheinwald ,  Malans.  r)  SalvatorCt  Tessin. 

22.  5/Jrc/ü!  Zimm.  Dej. 

Mittheilungei).  I.  72. 

Sehen. 
Matt.  II. 


ST 

REGIO». 

Co)-   IMon-|  Sub-TAl- 

\^:\^. 

3.3    2.2    —      — 

Im  Waadtlande 
ijFetau  im  Engadin.  H. 


3.1     5.2     -2.2     2.2 


8.5     8.5     8.5     3.3     — 


DIE    KAEFER    DER    SCHWEIZ. 


S9 


25.   f 'u/gar isL.F.GyW. 

Selten,  und  die  Wahre  bis  jetzt  nur  in  der  subalpinen 
Region. 

Bei  Nufenen  nicht  selten  bei  5000 's.  m.  Fei.  Uiseienthal.  A.  E. 

24.  Communis  Kugel.  Panz.  F.  Dej. 

Mittheilungen.  I.  72. 

Sehr  häufig  in  der  ganzen  Schweiz  bis  zu  5ooo  '  s.  m. 
a )  Schaffliausen  ,   in  Basel  nicht  häufig  ,   Genf ,  Lausanne. 
St  Gallen,  Glaius,  Matt ;  Ziiiich,  Bern,  Thun.  b)  Malans,  Rhcin- 
wald.  An  der  Furha.  G. 

Var.  |i)  Fcrrea  Sturm. 
Matt. 

Var.  •/)  yleneaMe^. 
Rlieinwald. 

Var.  S)  Jirala. 
Rlieinwald. 

Var.  e)  yflpicola  Heer. 
Nufenen. 

25.  Poeciloides  Heer. 
Sehr  selten. 

Im  Camogaskertlial  bei  6800  s.  m.  H. 

■2G.  Montivaga  Sturm.  Zimm. 
Nicht  ganz  selten. 
Diibendorf.  B.   Bern.  P.  v.  O. 

27.  Curla  Dej. 
Sehr  selten. 
Basel.  Imh. 

28.  Familiaris  Creutz.  Dft. 

Mittheilungen.  I.  72.  (Cursor  Slurin.) 

Ziemlich  häufig  bis  zu  55oo'  s.  m. 

a)  Schaffhausen,. Basel,  Genf.  Zürich,  Matt,  Bern,  i; Malans. 


Col-  I  Mon-  I  Sub-  I    AI-    1 
lioe.  I  lane.  [alpme  |  pine.  |n 


60 


DIE    KAEFER    DER    SCHWEIZ. 


Var.  p]  ^trata  Heer. 
b)  Engadin.  H. 

29.    Gemina  Zimm. 

A.  Cvanella  Meg.  Dhl. 

Ziemlich  selten. 
Bern.  v.  O. 

5o.   Tibialis  Pk.  Gj-ll. 
Yar.  F'iridis  Sturm. 
Nicht  sehr  selten.   Bern.  v.  O. 

Subg.  4.  Bradvtus  Stephens. 

5i.  Zß/rt  F.  Gyll.  (L.?) 

Fussli  Verz.  19.  ?  (A.  consularis  Dft.  St.  Dej.) 

Ziemlich  selten,  doch  bis  zu  56oo'  s.m. 
a)  Bern.  v.  O.   Genf.  Cliv.  L.  Im  Jura.  Tscli.  b)  StlMoritz  im 
Engadin.  H. 

52.  Apricaria  Pk.  F. 

Mittheilungen.  I.  72. 

Ziemlich  selten,  doch  durch  die  ganze  Schweiz  und 
zwar  von  i  loo  bis  zu  7000  's.  m. ;  in  dieser  Hohe  aber 
liohlschwarz. 

a)Bernsehr  selten,  v.o.  Genf  hier  und  da.  Chv.  L.  Pomy.  M. 
Matt  uicLt  h,iuCg.  H.  Ä;St  Moritz  im  Engadin.  L.  Im  Wallis.  P. 
Saasthal.  A.  EscL. 

Var.  ß)  RhMica  Heer. 

Selten.  Im  CamogasUertlial  bei  6800' s.  m.  und  auf  der  Alp 
Brüne  bei  7000' ,  vie  auf  der  Gletscherinscl  von  Roseggio.  H. 

55.   JricUpennis  Heer. 

Selten  von  circ.  3ooo  bis  45oo'  s.  m. 

a)  Hasli  im  Grund.  A.  Esch.  b)  Andermatt  im  Urscrenthal.  H. 
3./,.  Flava  Degeer.  Kug.  Gyll. 

Mittheilungen.  1.72. 

Nicht  selten  bis  5ooo  s.  m. 

a)  Jura  niclit  sehen.  M.  In  Genf  ziemlidi  selten.  Ciiv.  L.  Lau- 
sanne. Bgn.   Matt  selten  II. ,  so  auch  in  Bern.  v.  O. 


I  Mon-  I  Sub-  I     M-    I  Suli 
I  laoe.  |alp-,nc.|  r.nc.  |„„.l 


2.2     3.3     3.3     2.2 


-      4.4     4.4     - 


DIK    RAEFER    DER    SCHWEIZ. 


61 


Subg.  5.  Leikus  Meg.  Ztmm. 

55.  Aidica  Kugel.  Panz.  Illg. 


Unter  Steinen  aufwiesen,  in  Getreidefeldern  j  klimmt 
des  Abends  an  den  Halmen  empor,  besonders  auf  Rog- 
gen ß. ;  in  Berggegenden  sah  ich  sie  öfter  auf  Distel- 
biüthen.  Ziemlich  häufig  in  der  ganzen  Schweiz  bis 
zu  63oo'  s.  m. 

«^  Schaffhausen ,  Basel,  Genf.  L.  Auf  tiem  Saleve.  Chv.  Lau- 
sanne ,  Zürich ,  Matt ;  in  Bein  selten,  v.  O.  b)  Malans ,  Cresta  im 
Avers  bei  6300 ' s.  m. ,  Fetan  im  Unteiengadin ,  Uiseienthal.  H. 

36.    Cardid  Dej. 

(Carduicola.  Lasserre.) 

Selten. 

l)  Savoyen,  in  dem  Gebiete  des  Genferseebeckens.  L.  (Häufig 
am  Südabhang  des  Mt.  Rosa.  A.  Esch.) 

Trib.  VI.  HARPALIDA  Heer. 
Harpaliens  Dej. 

I.  Harpalus  Latr. 

Subg.  1.  Ophohus  Zgl. 

1.  Columhinus  Germar. 

Selten ;  unter  Steinen ,  nicht  in  der  innern  Schweiz. 
Basel  sehr  einzeln.  Imh.Pomy.  M.  AmSaleve  bei  Genf.  Chv;  L. 

2.  Sabulicola  Panz. 

(Obscurus  Dft.) 

Unter  Steinen,  Baumwurzeln.  Nicht  selten  in  der 
ebneren  Schweiz. 

a)  Basel.  Inih.  Schaffhausen.  S.  Lausanne.  M.  Genf  am  Sa- 
leve. L.  Diibendorf.  B.  In  Bern  gemein,  v.  O.  P.  b)  Malans. 
Amst.  j. 

5.  Monticola  Dej. 

Nur  in  der  äusseren  Schweiz. 


5.5     5.5     4.4     3.3     3.3     —     — 


62 


DIE  KAEFEU  DER  SCHWEIZ. 


Am  Saleve  bei  Geni  nicht  sehr  sehr  selten.  L.  Pomy.  M.  An 
tiefern  Abhängen  des  Basler  Jura.  Imh. 

4.  Obscurus  F.  St.  Dej. 

(Rotundicollis  Dej.  Cat.) 

Nicht  sehr  sehen  in  der  ebneren  Schweiz. 
SchafFliausen.  S.  Basel  sehr  selten.  Imh.  Pomy.M.  Genf.  L. 
Chv.  Diibendorf.  B. 

5.  Punctatuliis  Dft.  St.  Dej. 
Selten  in  der  westlichen  Schweiz. 
Genf.  L. 

Var.  f )    Obscurus ,  thorace  eljlrisquc  sulililius  punctatis. 
Lavin  im  Engadin  bei  4300'  s.  m.  H. 

G.   Laticollis  Mannerh.  Dej. 

(O.  punclatulus  Chevrier). 

Selten;  bei  circ.  Sooo's.  m. 

Am  Brienzergrath ,  Nufcnen  im  Rheinwald.  II.  ^Vallis  Val 
d'Entremont.  Chv. 

7.  Chlorophanus  Zenker.  Panz.  St.  Dej. 

Unter  Steinen,  besonders  an  Bachrändern.  Häufig 
in  der  ebneren  Schweiz  bis  2000'  s.  m. 

aj  Um  SchafFhausen  und  Basel  gemein.  S.  Imh.  In  Genf  häu- 
fig. L.  Chv.  Im  Waadtlandc.  M.  Zürich,  Diibendorf,  Bern,  Thiin 
ebenfalls,   b)  Malans.  Amst.  j. 

8.  Azureiis  111.  Mag.  Dej. 

In  der  westlichen  Schweiz. 
Um  Genf  nicht  selten.  Chv. 

9.  Cordatus  Dft.  Dej. 


■  I    r.c.l-  I  Mon-  I  Sub-  1     AI-    I  Sub-  I    Ni. 


Scopol!  und  Fiissli  Ver- 


Seiten in  den  lieferen  Regionen. 

Schaffhausen.  S.  Genf  nicht  gemein.  Chv.  Poniy  ,  Val-Orbes. 
M.  Bern.  P. 

10.  Subcordalusjic']. 

(Gracilis  Zgl.  St.  —  Nigripennis  St.) 

Nicht  selten  in  den  unteren  Regionen. 


DIE    RAEFER    DER    SCHWEIZ. 


63 


Scliailhausen.  Zw.  Basel  ziemlich  häufig.  Imh.  Uiu  Genf  hiei 
und  da.  Chv.  L.  Im  Waadtlande.  M.   Um  Zürich.  B.  H. 

11.  Punclicollis  Pk.  F.  Gyll. 

Ziemlich  häufig  j  in  den  tieferen  Regionen. 
a)  Basel.    Irah.  Neuchälel.  BI.  Geuf.  Chv.  L.   Zürich.  B.  H. 
In  Bern  gemein.  V.O.   bj  Wallis.  P. 

12.  BrevicolUs  Dej. 

Mittheilungen.  I.  71.  —  O.  puncticollis  Sahll). 

Nicht  sehr  selten  bis  zu  5ooo'  s.  m. 
Schaffhausen.  S.  Baselhier  und  da.  Imh.  Genf  amSaleve  Chv. 
Malt.  H.  Bern  selten.  V.O.  Im  Jura.  M. 

i3.  Melle lii  Heer. 
Sehr  selten. 
Val-Orbes. 

i4-   Maculicornis  Rleg.  Dft. 

(O.  interstitialis  St.) 

Unter  Steinen,  lockerem  Sande,  Schilfrohr  und  un- 
ter Moos  im  Frühling.  ZiemUch  selten  in  der  ebneren 
Schweiz. 

Basel.  Imh.  Lausanne.  M.  Bern,  v.  O.  Ct.  Zürich  an  der 
Glatt.  B. 

i5.  SignaticornisMeg.Wl. 

Selten;  in  der  westlichen  Schweiz. 
Genf.  L.   Bern.  v.  O. 

i6.  Planicollis  Sanvit.  Dej. 

Sehr  selten. 

Dübendorf  auf  einem  der  östlichen  Hügel.  B. 

17.   Germanus  Yi.Y.O\. 

Füssli  Verzeicbniss.  19. 

Selten;  in  den  tieferen  Regionen ,  in  Getreidefeldern. 
'  a)  Basel.  Imh.  Genf,  auch  am  Saleve.  Chv.  L.  Bassin  de  la 
Broys  häufig.  M.   c)  Locarno.  L. 


64 


DIE    KAEFEU    PER    SCHWEIZ. 


Subg.  2.  HiariLus  Zgl. 

i8.  Ruficomis  Pk.  F. 

Miltheilungen.  I.  72. 

Sehr  häufig  in  der  ganzen  Schweiz.,  doch  nicht  über 
55oo's.m.  hinaufsteigend.  Unter  Steinen,  in  der  Erde; 
in  Sommernächten  zuweilen  hauftenweise  in  der  Luft 
herumschwärmend.  B. 

a)  Im  ganzen  Jurazuge:  Schaffliausen,  Basel,  Solothurn,  Neu- 
chätel,  Waadt,  Genf.  Zürich,  Glarus,  Matt,  St  Gallen,  Bern. 
Thun,  am  Stockhorn  ,  am  Susten.  b)  Bünden,  Malans,  Pfeffers. 
cj  Val-Bedretto  im  Tessin,  4400'  s.  m. 

ig.   Griseus  Kugel.  Tanz. 

Mittlieilungen  I,  72. 

Gemein  durch  die  ganze  Schweiz;  in  Berggegenden 
aber  seltener,  doch  bis  6000 's. m.  hinaufgehend. 

a)  Im  ganzen  Jurazuge,    Scliaffhausen  ,  Basel,   Solothurn, 
Waadtland,  Genf.  Zürich ,  Glarus,  Matt,  Bern,   l)  Bünden,  Ma- 
lans. Urserenthal,  Wallis  c)  Val-Bedretto. 
Var.  ß)   Glahralus  H. 

cJ  Val-Bedretto  und  am  Mt.  Camoghe.  H. 

20.  Aeneus  F. 

Mitlkeilungen.  I.  72  und  1  .'iG. 

Sehr  häufig  durch  die  ganze  Schweiz;  bis  zu  .'35oo' 
s.  m.  hinaufsteigend. 

I.    Genuinus. 
Sehr  gemein,   a)  Schaffhausen ,  Basel ,  Waadtland ,  Genf .  Zü- 
rich, Glarus,  Matt,  Bern  ,  Thun;  Hasli  im  Grund,  bj  Bünden, 
Urseren,  Wallis,   c)  Tessin,  Bellinzona. 
Var.  ß)   yiridi-aneus ,  sed  non  nilens. 
Ruis  und  Lavin  Ct.  Bünden,  3000  und  4300 's.  m. 

Var.  •/)  Aeneus,  capilc,  thoraceque  nigris. 
Dissentis ,  3540'  s.  m. 

Var.  o)   Thoracc,  elylrisque  atraüs. 
Nufenen  im  Rlicinwald  5000'  s.  m. 

Var.  e)  Mullo  minor,  anciu  et  ciiprciu. 
Andermatt  Ct.  Uri ;  Nufenen. 


5.5    2.2     —      — 


8.5     8.5     6.5     3.3 


DIE    KA.EFER    DER    SCHWEIZ. 


60 


II.    Confiisus  Dej. 
Ziemlich  häuGg.  Basel.  Inih.  Waadt.  M.  Genf.L.Chv.  Zürich 
Var.  ß)   Mullo  minor ,  fcmoribus  nigris ,  tibiis,  tarsisquefer- 
rugineis,  interdum  tarsis  tantiim  ferrugincis. 
a)  Dübendorf.  B.  Bern.  v.  O.  b)  Zerniatt.  A.  Esch.  Urseren- 
thal.  H.  c)  Mt.  Camoghe.  H. 

Yar.  7)   Cceruleo  niger,  tibiis,  larsisque ferrugincis ,  thoracis 
angulis  posteriuribus  paulo  prominulis. 
Urserentlial.  H, 

21.  Distinguendus  J)Ü. 

Mittheilungen.  I,  72. 

Ziemlich  häufig  bis  zu  3ooo'  s.  m. 

Schaffhausen.  S.  Um  Basel  häufig.  Irah.  Um  Genf  nicht  selten 
Chv.  L.  Im  Waadtlande.  M.  Ct.  Zürich  nicht  selten,  besonders 
an  Bachufern.  B.  H.  Bern.  P.   Matt. 

22.  HonesCus  Andr.  DU. 


Ziemlich  selten,  doch  bis  zu  6800  's.  m. 

aj  Schaffhausen.  S.  Im  Jura.  M.  Weissenstein.  Imh.  Genf, 
Saleve.  L.  Chv.  Matt.  II.  bj  Bernina  bei  6800'  s.  m  H.  .  Unter- 
wallis. P.  Nicolaithal.  A.  Esch.  Malans.  Amst.  j. 

23.  Siilphuripes  Kor.  Germ. 
Sehr  selten. 

a)  Dübendorf  in  Laubwäldern,  unter  Moos  und  Steinen.  B. 
Genf  am  Saleve.  L.  Chv.  b)  Am  Mt.  Salvatore  bei  Lugano.  II. 

24.  Duftschmidii  Meg.  Sturm. 

Perplexus  Gyll.  Dej. 

Selten. 

Zmutt  im  Zermatter  circ.  6500 's.m.  Nicolaithal.  A.  Esch.  Im 
L'nlerwallis.  P.  Genf  hier  und  da.  Chv. 

Var.  |j)  Atratiis, 
IJeni. 


:am-  I   Col-    I  Mon-  1  Sub^  |    AI-    1  Sub-  1    Ni- 
slre.l   line.   |  t„ne.  |alpino.|  pin..  |nivale.|  ,al. 


3.3     2.2     2.2     2.2 


2.2     2.2     - 


3.3     —      _      1.2 


66 


DIE    RAEFER    DER    SCHWEIZ. 


25.  Calceatus  Creiitz.  Dft. 

Miltheilungen.  I.  72. 

a)Schaffliausen  selten.  S.  Basel.  Imli.  Jura,Val-Oibes,Pomy 
M.  Genf  und  am  Saleve  nicht  selten.  Chv.  L.  Lausanne.  Bgn 
Matt  häuGg.  H.   bj  Geschinen ;  im  Wallis  ;  Malans. 

26.  Hottenlotta  Dft.  Dej.  Col. 

(Conformis  Dej.  Cat.) 

Ziemlich  seilen. 

a^  Basel  Imh.  Genf,  und  am  Saleve.  Chv.  Las.  i^  Untei- 
ivallis.  P.  Malans.  Amst. 

27.  4  —  piinctatus  Dej.  Col. 

Mittheilungen.  I.  72.  —  (H.  seriepunctatus  Gyll.) 

Nicht  ganz  selten  in  Berggegenden. 
aj  Basel.  Imh.   Juia  Ct.  Neuchatel.  G.  Ct.  Base).  Imh.    Im 
Ct.  Argau.  Tsd.  Genf  am  Saleve.  Chv.  Matt.  11. 

28.  Limbatus  Dft.  Gyll. 

Mittheilungen  I.  72. 

Sehr  gemein  in  Berggegenden  von  1 100  bis  zu  6000 
s.  m.  hinaufsteigend. 

aJ  Im  Jura  häufig.  M.  Imh.  Am  Saleve.  L.  Chv.  Bei  Lau- 
sanne. Bgn.  Im  Wäggithal,  Zürich ,  Dübendorf,  Baden  ;  in  Matt 
sehr  gemein ,  Mühlebachalp ,  am  Susten ,  Mettenberg,  b)  Malans, 
amStelvjo,  Nufenen  im  Rheinwald ,  im  Unterwallis.  Im  Saas- 
thal,  Münster. 

Var.  ß)  Flavü'entris  Sturm. 
Matt.  Unterwallis. 

Var.  y)  Fulfipes  Sturm  ? 
Nicht  .selten  unter  dem  Limbatus.   Mall.  Bern. 

29.  Luleicornis  Dft.  St. 

Miltheilungen.  I.  72. 

Ziemlich  selten. 

Dübendorf.  B.  Im  Jura  .Ct.  Basel.  Imh.  Am  Saleve.  L.  Cliv. 
Matt.  H. 


Cara-  I   Col-    I  Mon- 


1-    I  Sub-  I     N: 


< 


DIE  KAEFER  DER  SCHWEIZ. 


67 


5o.  Lccvicollis  Dfl.  Sturm. 

H.  Montanus  Sturm.  —  Mittheilungen.  I.  72. 

Ziemlich  häufig,  vorzüglich  in  den  nördlichen  Alpen, 
besonders  von  4000  bis  7000',  doch  bis  zu  2600 'hin- 
absteigend. 

aj  Bei  Matt  sehr  selten  ;  in  den  Glarneralpen  dagegen  ziemlicli 
häufig.  H.  In  den  Berneralpen  selten,  b)  Nufenen  im  Rheinwald, 
Beverseralpen,  Laviriims.  Urserenthal.  H. 
Var.  ß)  Flam-limbatus  Heer. 

Sehr  selten  bei  3000'  s.  m.  Lageren.  H.    Wäggithal.  A.  Esch. 
Var.  y)  Alpestris.  Ilccr.  —  Mittheilungen.  I.  l.')6. 

Sehr  selten  ;  bei  6000' s.  ni.  —  Am  St  Annagletscher  im  Ur- 
serenthal. H. 

3i.  Satyrus  Knoch.  Sturm. 

Mittheilungen.  1.72. 

Nicht  selten  von  aSoo  bis  5ooo'  s.  m. 

I.  Gcnuinus. 

Selten  :  Matt.  Berneralpen.  v.  O.  Pilatus,  auf  dem  Jura.  Inih. 

II.  ylnlcnnis  bnmneis. 

Ziemlich  häufig,  a^  Blatt,  Pilatus.  H.  Im  Jura  häufig.  M.  Auf 
dem  Saleve.  L.   äJ  INufenen.  Fei.  Saasthal,  Randa. 

III.  Thoracicus  Hagenbach  in  litt. 

Im  Jura.  Tsd.   Wäggithal.  A.  Esch.    CtGenf.  L. 

52.  Nitens  Heer. 

Mittheiliingen.  I.  72. 

Ziemlich  häufig  von  aooo  bis  3ooo'  s.  m. ,  doch  bis 
zu  n 00 '  hinabsteigend. 

.Schaffhausen  sehr  selten.  S.  Lageren.  IL  An  der  Glatt  Ct.  Zü- 
rich sehr  selten.  B.  Bern  ziemlich  selten,  v.  O.  In  Matt  sehr 
'  häufig.  H.   St  Gallen.  Hm. 

55.  Rubripes  Creulz.  Dft.  Gyll. 

Mittheilungen.  I.  156. 

Häufig  und  bis  7000'  s.  ni.  hinaufsteigend. 


2.2    4.4    5.5    —      — 


68 


DIE    RAEFER    DER    SCHWEIZ. 


a;  Scbaffbausen.  S.  Basel  in  Beiggegenden.  Imh.  ImJuiaM. 
Iral).Genf,auchamSaleveelc.L.Chv.  ImCt.ZüiklihaufigB.H., 
so  auch  um  Bern.  v.  O.    bj  Nufenen  im  Bheinwald.  Fcl.   Pa- 
ladis  an  der  Zaportalp  bei  6800 '  s.  m.  H.   Unlerwallis.  P. 
Var.  ß)  Femoribus  nigro-piceis  Gyll. 
l)  Nufenen.  c)  Mt.  Camoghe  Ct.  Tessin.  II. 

Var.  c)  jizuTcus  Slurni. 
Lavin  im  Engadin,  Nufenen. 

54.  Jmcenus  Heer. 
Selten. 

Nufenen  in  Subalpinis.  Fei.  Finnelalp  Ct.  Wallis.  A.  Esch. 

55.  Depressus  Dft.  Sturm. 

Ht  Coryus  Dft.  St.  —  H.  Serniviolaceus  Brogn.  Dej. 

Häufig  in  der  ebneren  Schweiz,  doch  nicht  über 
20oo'  s.  m. 

Um  Basel  gemein.  Imh.  Am  Fusse  des  Jura  nicht  selten.  M. 
Bei  Genf  häufig  L.  Chv.  ,  so  auch  um  Zürich  B.  H. ,  und  bei 
Bern  v.  O.,  bei  Thun  B.  und  Lausaune.  Bgn. 

Var.  b)  Melampus  Dft.  St.  —  H.  latus  Chv.  in  litt. 

Ziemlich  selten.    Ct.  Zürich.  B.   Am  Saleve  sehr  sehen.  Chv. 

56.  P/^er  Dft.  St.  Gj'll. 

(NeglectusDej.Col.?) 

In  der  ebneren  Schweiz. 
Ct.  Zürich.  H.  Genf.  Chv.  L. 

Sy.  Impiger  Meg.  Dft.  St. 

Millheilungen.  I.  72. 

ZiemUch  selten. 
Bern.  v.o.  Matt.  H. 

58.   Tenebrosus  Dej. 

Selten;  in  der  westlichen  Schweiz. 

aj  Genf  in  Berggegenden,  auf  dem  Saleve.  Cliv.  Las.  b)  Un- 
terwallis. P. 

Var.  p)  Thorace  basi  pmfundius  impresso. 

Zrautt.  A.  Esch. 


I  Sub-  1 


2.2      —        — 


—      3.3     3.3     — 


DIE    RAEFER    DER    SCHWEIZ. 


69 


Zg.  Liligiosus  Dej.? 
Bünden.  Imli. 

40.  Pumilus  Dej. 
Genf.  L. 

41  •    Tardus  Gyll. 

Mittheilungen.  I.  72. 

Ziemlich  häufig  bis  3ooo 
noch  bei  6000'  s.  m. 

oj  Schaffliausen.  S.   Basel  einer  der  häuflgsten.  Imli.   Im  Jun 
nicht  selten  M.  Bei  Genf  ziemlich  häu6g.  L.  Chv.  Im  Ct.  Zürich, 
Matt,Sarnen,Haslithal.  Ä)Unterwalhs.  P.  cj Mt.  Salvatore.  H. 
Var.  ^)  3Iajor,  ely  Iris  plus  parallelis. 
Stelvio  bei  6000 's.  m.  H.  Zmutt.  A.  Esch. 


Die  Var.  p)  indess 


42.  Chevrierii  Heer. 

(H.  Scaritoides  Chv.  —  H.  fuliginosus  Dft.  Sturm?  —  H.  mo- 
destus. —  Mittheilungen.  I.  156. 

Ziemhch  häufig  in  den  Centralalpen  von  4000  bis 
7000  s.  m. 

Lavin,  Beverserthal ,  Lavirums,  Camogaskerthal,  Livino,  Nu- 
fenen  im  Rheinwald.  H.   Im  Walhs.  Chv. 

43.  Rugidosus  Heer. 

In  den  Alpen  ziemhch  selten  von  5ooo  bis  7000 's.m. 
a)  Glarneralpen,  Mühlebach.  J)  Frela  obSt  Giacomo.  e)  Am 
Südabhang  des  Stelvio.  H. 

44.  Segnis  Dej. 
Selten. 

Basel.  Imh.  Bern.  v.  O. 

45.  Modestus  Dej. 

Selten;  in  der  westlichen  Schweiz. 
Im  Jura  bei  Genf.  L. 

46.  Serripes  Dft.  Sturm. 

Nicht  häufig,  nur  in  der  ebneren  Schweiz, 
a)  Bern.  v.o.  Im  Jura  selten.  M.  In  Genf  dagegen  häufig.  Chv. 
L.  Ä)  Unterwallis.  P. 


Cam-  I   Col-   I  Mou-  1  Sub-  1     AI-    |  Sub-  |    Ni 
,eslre.|  hne.  |  laoe.  |alpine.|  pine.  |nivale.|  val 


DIE  KAEFER  DER  SCHWEIZ. 


47.  Fuscipalpis  Zgl.  St. 

Selten. 

Neuchätel.  G.  Zürich.  H. 

48.  Jnxius  Dft.  Gj'U.  St. 

Nicht  selten  in  der  ebneren  Schweiz. 

a)  Basel  häufig.  Imh.  Bei  Genf  nicht  selten.  L.  Bern.  v.  O. 
b)  Unterwallis.  P. 

49.  Servus  Creutz.  Dft.  Gyll. 

Am  Saleve.  Chv.   Im  Nicolailhal.  A.  Escli. 

50.  Flavitarsis  Sturm.  Dej. 
Schaffliausen.  S.  Genf.  L. 

5i.  PicipennisMeg.Dit. 
Ziemlich  selten. 
Basel.  Irah.   Genf  hier  und  da.  L.  Chv.   Lausanne.  M. 

II.  Anisodactylus  Dej. 

1.  Signalus  Kugel.  Panz.  Meg. 
Selten  ;  iu  der  westlichen  Schweiz. 
Genf,  auch  am  Saleve.  L.  Chv. 

2.  Binotatus  F.  et  Aiict. 

Mittheilungen.  I.  72. 

Unter  Steinen  in  der  Erde,  klimmt  indess  zuweilen 
an  Pflanzen  herauf.  Häufig  durch  die  ganze  ebnere 
Schweiz,  doch  auch,  obwohl  selten,  in  Berggegendcii 
und  bis  zu  65oo '  s.  m.  heraufsteigend. 

b)  Schaffliausen,  Basel,  Jura,  Genf.  Zürich,  Glarus,  Matt  ; 
Bern,  im  Oberland,  Hashthal.  b)  Camogaskerthal  im  Engadin 
bei  6,500'.  Malans. 

3.  Spurcaticornis  Zgl.  Dej. 

Ziemlich  häufig  in  der  ebneren  Scfiweiz.  Klimmt 
manchmal  in  Masse,  im  Juni,  auf  Brachäckern,  an  den 
Pflanzen  empor.  B. 


I  Mon-  I  Sub-  I     AI-    I  Sul-   |     Ni- 


■I.h    7.5     5..5     3.3     2.2 


DIE    RAEFER    DER    SCHWEIZ. 


71 


Basel,  hier  und  da  ;  in  Genfund  Bern  häufig;  iniCtZi 
bald  häufig,  bald  selten. 

4.  Gilvipes  Zgl.  Dej. 
Ziemlich  selten. 

a)  In  Basel  hier  und  da  Imb. ,  so  auch  in  Genf.  Chv.  In  Zü- 
rich selten,  in  Bern  dagegen  häufig,  v.  O.  b)  Malans  Amst.  j. 

III.  Stenolophus  Meg.  Dej. 

1 .  T'aporariorum  L.  F.  et  Auct. 

Fussli  Verz.  19.  —  Mittheilungen  I.  73. 

Nicht  häufig ,  doch  durch  die  ganze  Schweiz  ver- 
breitet bis  zu  4000'  s.  m.  hinauf. 

a )  Schaffhausen ;  Basel,  im  Jura  ziemlich  häufig,  in  Genf  sel- 
ten, so  auch  im  Ct.  Zürich,  in  Glarus,  Matt,  h)  Bünden. 

2.  Melanocephalus  Finde!.  Sturm.  Cat. 

Sehr  selten. 

a)l  Bern.  v.  O.  l)  Savoyerberge  im  Gebiete  des  Genfersce- 
bcckens.  L. 

5.  Discopliorus  Fischer. 

( St.  centromaculatus  Meg. ) 

Sehr  selten. 
Bern.  v.  O.  Thun.  B. 

H-   l'esperiinus  Kugel.  Panz.  Meg. 

Sehr  selten. 

Dübendorf.  B. 

Var.  |3)  Zic»/m' Meg.  Panz. 

In  Genf  selten.  Chv.  Pomy.  M. 

5.  Marginaius  Dej. 

Sehr  selten. 
Lausanne.  M. 


IV.  AcupALPUS  Latr 

Trcchus  Clairv.  St. 

.  Placidus  Gyll.  Dej.  Col. 

(T.  affinisDej.  Cat.Sahlb.) 
Martigny.  Chv. 


Dej. 


Cam-  I  Col-   I  Mon-  |   Suli-  |     AI-    |  Sub-  1    N,- 
pc-are.l  linc.    |  lapc.  |jlpinc.|  pine.  |nivale.|  valc. 


5.5     5.5     4.4 


72 


DIE  RAEFER  DER  SCHWEIZ. 


2.  Conspulus  Dft.  Dej. 

(H.  epliippiger  Gyll.) 

Sehr  selten. 
Dübendoif.  Br. 

5.  Dorsalis  F. 

Nur  in  der  Mcstlicheu  Schweiz. 

Im  Jura  nicht  seilen.  M.  Genf  hier  und  da.  L. 

4.  Meridianus  L.  Ol.  Gyll. 

Clairv.  Ent.  helv.  II.  25.  —  (C.  cruciger  F.  St.) 

Ziemlich  häufig  durch  die  ganze  ebnere  Schweiz. 
Schaffliausen ,  Basel,  Val-Orbes,  Pomy,  Genf,  Zürich,  Bern. 

5.  Nigriceps  Dej. 
Sehr  selten. 

Neuchätel  und  Pomy.  M. .'  Bern.  v.O. 

6.  Harpalinus  Dej. 
Sehr  selten. 
Pomy.  M. 

Var.  ß)  CoTTUsCusKaoch. 
Bern  ziemlich  selten,  v.  O. 

7.  CollarisVV.  Gyll. 

Seilen,  und  zwar  bis  jetzt  nur  bei  noo's.  m.  und 
bei  6800' gefunden. 

o)  Genfan  der  Arve.  L.  b)  Im  Camogaskerthal  im  Engadin.  H. 

8.  Similis  Dej. 

Sehr  selten  von  6000  bis  7000'  s.  m. 
Camogaskerthal,  Flüssalp  Ct  Bünden  H. 




^K  -  Subulipalpes  Latr.  Dej. 

m  I.  Trechus  Clairv. 

Div.  I.  Bleäius  Zgl. 

I  .  Discus  F. 
Sehr  seilen. 
Genf.  Chv.  Basel.  Imh.  Wallis.  V. 

2.  Micros  Herbst.  Panz. 

Ent.  helv.  II.  27. 
Winterthur  im  September.  Claiiv. 
5.  Longicornis  Sturm. 

(Bl.  liltoralis  Zgl.  Dej.) 

Sehr  seilen;  am  Genfersee. 

Genf.  Cliv.   Lausanne.  M. 

Div.  2. 

4.  Paludosus  Gjll.  St. 
Selten. 

Bein.  P. 

5.  Ochrecitus  Dej. 

ISehr  selten;  in  den  Walliseralpen. 
Mt.  Gries.  Chv. 

6.  Rubens  Clairv. 


DIE    R.\EFER    DER    SCHWI 


Helvet.  Ent.  II.  27.  —  Mitlheilungen  1 
Schrank.  —  Bemb.  4  Striatum  Gyll. 
Panz. 


73. -Carab.  4.  Striatu: 
-  Gar.  tempestivus  Zenk 


Häufig  durch  die  ganze  Schweiz  bis  zu  3ooo'  s. 
Schwärmt  im  Frühling  in  der  Luft  umher. 

Schafiliausen ,  Basel ;  im  Jura,  Genf.   Zürich,  Bern  ,  Glarus, 
Matt. 

7.   Castanopterus  Heer. 

(Tr.  croallcus.  -  Milthcilungen  I.  73.) 

Selten  ,  von  aSoo  bis  45oo'  s.  m. 
a)  Matt,  b)  AnJermatt.  H. 


74 


DIE    RAEFER    DER    SCHWEIZ. 


8.  Jssimilis  Heer. 
Sehr  selteu. 
Dübendorf.  Br.   Lägeren.  H.  Bein.  v.  O. 

g.   Glacialis  Heer. 

Mitthelluugen.  I.  73. 

Nicht  sehr  selten  in  den  nordlichen  Alpen  von  7000 
bis  8000'  s,  m. 

Alpen  von  Mühlebach,  Panixeipass  (7400'),  auf  Glelschei- 
inseln  um  den  Käipfstock  herum  (7800')  Pilatus  auf  dem  Esel.  II. 

10.  ProfundoslriatusUeev. 
Sehr  selten. 
Panixeipass.  H. 

1 1 .  Macrocephalus  Heer. 

Selten ,  in  den  Centralalpen  von  6000  bis  7000 '  s.  m . 
Urschein  und  Flüssalp,  Ct  Bünden.  H. 

12.  Pertyi^ecv. 

(Tr 


Mitthellungen  I.  73.  und  1 5C.  —  Tr. 


.imacodes. 
i  Perty.) 

Unter  Steinen  in  Schneethälchen.  Ziemlich  häufig 
von  55oo  bis  zu  8700'  s.  m. 

a)  Auf  der  Genimi  beim  Taubeisee  P.  Rigi.  H.  Ä)  Val-Emmet, 
Flössalp  Ct.  Bünden.  II. 

Var.  ß)   Paulo  minor,  thorace  basi  minus  impresso. 

Pass  zwischen  der  Alp  Scaradra  und  Sureden  8760'  s.  m.  II 

i3.  Lcevipennislieer. 

T.  limacocles.  —  Mittlieilungen.  I.  73  und  150. 

Unter  Steinen  in  Schneethälchen.  Nicht  selten  in 
den  höheren  Alpen  von  6000  bis  8000'  s.  m. 

a;  Auf  der  Bcrglimatt,  Frugmatt,  Tschingel,  auf  Gletsclicr- 
inseln  am  Käipfstock,  auf  dem  Klausen,  dem  FauUiorn.  II 

14.  Seealis  ?k.T. 
Ziemlich  selten. 
Bern.  P.  Genf  in  Berggegenden  L. 


DIE    RAEFER     DER    SCHWEIZ. 


75 


II.  Bembidium  Lalr. 

Ocyf/romus  Clalrv. 
Subg.  1.   Blemus  Meg. 

1.  Jreolaium  Creutz.  Dft. 
Ziemlich  selten;  an  Ulern. 
Neuchätelersee.  v.  O.   Genf  hier  und  da.  L.  Chv. 

Subg.  2.  Tachys  Meg. 

2.  Bistritilum  Meg.  Dft. 

An  Bachufern  unter  Steinen.  Ziemlich  häufig  in  der 
ebneren  Schweiz. 

Zürich  an  der  Sihl.  H.  An  der  Glatt.  B.  Bern  v.  O.  Im  Jura, 
Poniy  häufig.  M.    Genf  häufig.  Chv.  L. 
Var.  ß)  Pallens  Dej. 

c)  Bex  im  Waadtlande.  L. 

3.  Rufes cens.  Hoffg.  Dej. 
Sehr  selten. 

Genf  ander  Arve.  L. 

4.  PiimiUo  Dft.  St. 

(B,  quinqueslrlatum  Gyll.) 

Nicht  sehr  selten;  unter  Baumrinden. 
Genf.  Chv.   An  der  Arve.  L.   Poniy.M.   Dübendorf.  B.  Bern. 
V.  0.  Avenches.  M. 

5.  Silaceum  Dej. 
Genf.  L. 

G.  Nanum  GjU. 

(B.  4-striatuni  St.  —  Eloplirus  miiiimus  Bit.) 

Unter  Baumrinden.  Ziemlich  selten. 
BernP.  Im  Jura  hier  und  da.M.  Genf.L.  Untere  Alpen  Cliv. 

7.  /^  —  Signatum'Cveulz.  Dft. 

Mittheihmgen.  I.  3 1 . 

An  sandigen  Bachufern,  unter  Steinen.   Nicht  selten 
bis  zu  3ooo'  s.  m. 

Zürich  an  der  Sihl,  Matt.  II.  Genfan  der  Arve.  L.  Chv. 


—      .3.0     .-J.C     —     — 


76 


DTE  RAEFEU  DER  SCHWEIZ. 


8.  Angustaium  Dej. 

Selten. 

Pomy.  M.  Um  Genf  nicht  seilen  Chv. 

9.  Parvulum  Dej. 

Sehr  selten. 

Genf.  Chv.  Pomy.  M. 

10.  Hcemorrhoidale  Dej. 
Sehr  selten. 
Val-Oibes.  M. 

Subg.  3.  NoTiPHUS  Meg. 

1 1.  Undulatum  Sturm. 

(B.  majus  Gyll.) 

Selten;  an  Ufern  unter  Laub  und  Steinen. 
Genf.  L.  Yveidon.  M. 

12.  Ustulatum  L.  Dft.  Dej. 

(Carab.  varius  Ol.) 

Selten;  auf  denselben  Localitaten. 
Genf.  L.  Yveidon.  M. 

i3.   Obliquum  Sturm  Dej. 

(B.  ustulatum  Gjll.) 

Sehr  selten  ;  an  Ufern  in  feuchtem  Sand. 
Genf.  Chv. 

Subg.  4. 

i4-   PaludosumVanz.'Dix. 

Sehr  selten;  an  feuchten  Stellen. 
Echallens  Ct  Waadt.  Chv. 

15.  Foraminosiim  Sturm. 
Selten. 

Genf  hier  und  da.  L.  Chv. 

16.  Striatum  F.  Erichs. 

(Orlchalcicum  Dft.  St.) 

Selten;  an  Ufern. 
Yverdon  am  Seeufer.  M. 


•  I  Col-    I  Mon-  I  Siib-  I     AI-    I  Suh-  | 
;.|  lioc.  I  lane.  |alp-„,c.|  p.nc.  |nival,.|  , 


DIE    RAEFER    DER    SCHWEIZ. 


77 


Subg.  5. 

17.  Aerosum  Erichs. 

(Striatum  St.  Dej.) 

Ziemlich  selten  ;  unter  Steinen  ,  feuchtem  Sand. 
Sehr  selten  an  den  Ufern  der  Glatt.  B.  Häufig  am  GreiffenseeH. 
und  am  Neuchätelersee.  IM.  Bei  G  enf  ziemlich  selten.  Chv.  L. 

18.  Bipunctatum  L.  F.  et  Aiicl. 

Mittlieilungen.  I,  73  und  15G. 

I.  Genuinum. 

Das  wahre  B.  bipunctatum  L.  nur  in  der  ebneren 
Schweiz  und  sehr  selten. 
Schafibausen.  S.   Basel.  Inih.  Pomy.  M.  Malans.  Amst.  j. 

II.  jViVn/e  Godet. 

Häufig  in  allen  Alpen  von  4500  bis  8000'  s.  m.  hinauf.  Unter 
Steinen,  im  Moos  am  Rande  des  Schnees  und  in  Schneetliälchen. 

a)  Sehr  gemein  in  allen  Glarneralpen  :  Mühlebach  ,  Seeloch, 
Heustock ,  Wiedersteinerloch ,  am  Bergliseeli,  Panixerpass,  Klau- 
sen. H.  Im  Berneroberland,  Brienzergrath  ,  Dosenhorn,Gemrai. 

b)  Stalla ,  in  allen  Engadineralpen ,  an  der  Frela ;  im  Rheine  ald, 
Paradis;  im  Urserenthal,  Andermatt,  St  Anna,  am  Rhonen- 
gletscher,  Furca.  H.  Amst.  j.  Walliseralpen.  L.  Chv.  St  Bern- 
hard. G. 

Var.  (5)  Atratum  Heer. 
Unter  dem  vorigen ,  doch  nur  in  den  liöhern  Regionen. 
a)  Glarneralpen,  Guiderstock,  Kärpfstock  etc.    b)  In  den  rhäti- 
schen  Alpen,  Bernina,  St  Anna  etc. 
Var.  -j)  Sexpunctatum  Heer. 
Flüssalp  im  Uuterengadin.  H. 

Var.  5)  Rufobmnneum  Heer. 
WaUiseralpen.  A.  Esch. 

19.  Glaciale  Heer. 

Mittlieilungen.  I.  73. 

Viel  seltener  als  Nivale  God. ,  doch  auch  durch  alle 
Alpen  verbreitet,  von  6000  bis  8800'  s.  m. ;  in  höhe- 
ren Regionen  blaulicht  oder  schwärzlicht  gefärbt. 

a)  Ziemlich  häufig  in  den  Glarneralpen ,  z.  B.  :  Frugmatt,  See- 
loch, auf  Gletscherinseln  um  den  HausstocU,  Wiedersteinerloch, 
Heustock,  Berglimatt,  Panixerpass.  Brienzergrath,  Dosenhorn, 


.5     6.8     G.8     — 


78 


DIE  KAEFER  DER  SCHWEIZ, 


Engelbergeijoch.  i;  So  auch  in  den  rhätischen  Alpen  :  V^al-Em- 
met,  Slallaberg,  Pass  von  Camogasko nach  Livino bei  8800 's.m. 
Im  Beverserthal ,  am  Stelvio ,  Zaportalp  und  überhaupt  den  Al- 
pen des  Rheinwaldes,  im  Avers.  H. 

20.  Rhceiicum  Heer. 

Mittheilungeo.  L  1 56. 

Selten ,  und  nur  in  den  Centralalpen ,  von  7000  bis 
8200 's.  m. 

Am  Bernina  bei  7S00',  auf  dem  Stallaberg  8140' s.  m.  Flüss- 
alp. H. 

Subg.  G.  Peryphus  Meg. 

21.  Eques  Sturm. 

Seilen;  in  der  westlichen  Schweiz.  Unter  Steinen  im 
Sand. 

Genf.  Chv.  An  den  Ufern  der  Arve.  L. 

22.  Tricolor  F. 

B.  varicolor  Schh.  —  Mittheilungen  I.  73. 

Unter  Steinen  im  Sand,  an  Ufern.  Ziemlich  seilen, 
von  iioo  bis  4000'  s.  m. 

a)  Zürich  an  der  Sihl,  Matt  am  Sernf.  H.  St  Gallen.  Hm.  Am 
Pilatus.  Ng.  An  den  Ufern  des  lac  de  Bret,  Echallens  in  der 
Waadt.  M.  Genf.  L.  Chv.    c)  Locarno.  L. 

25.  Mode$lum  F. 

Ent.  helr.  II.  21. 

Seilen. 

Genf  an  der  Arve.  L.  Chv.  Waadtland.  M.  An  den  Ufern  der 
Broye. 

24.  Lunatum  Dft.  St.  Gyll- 
Selten. 

Avenches.  M.   In  Berggegenden  um  Genf.  L. 

25.  Rupeslre  lUg.  Gyll.  St. 

Mittheilungen  I.  73. 

Unter  Steinen,  im  Sand,  an  Bachufern.  Gemein 
durch  die  ganze  Schweiz  bis  zu  65oo'  s.  m. 


—     2.3    2.3 


2.2     -2.2     —      — 


DIE    RAEFER    DER    SCHWEIZ. 


79 


u)  Schaflhausen ,  Basel ,  im  Jura ,  Waadtlande ,  Genf.  St  Gal- 
len, Glaius ,  Matt,  Zürich,  Bern.  i^Geschinen,  Andermatt. 
CtUri. 

Yar.  fi)  Humemle  Meg. 
a)  Kleintbal  Ct  Glarus.  bj  Beyers  im  Engadiu. 

Var.  7)  Maculis  humeralibus  nullis. 
Bevers«m  Inn,  im  Beversertlial ,  von  5500  bis  6500'  s.  m. 

26.  Fluviatile  Dej. 
Selten. 

Genf.  L. 

27.  Femoratum.  Dej.  St.  Gyll. 
Das  Wahre  ziemlich  selten. 
Bern.  v.  O.    Matt.  H.  Genf.  Chv.  L. 

Var.  ß)   Crucialum  Dej. 
Ziemlich  häufig  und  bis  zu  6000'  s.  m.  Matt,  Zürich.  Zwischen 
dem  Grimselspital  und  dem  Unteraargletscher  am  Fusse  des  Zin- 
kenstockes. A.  Esch.  Genf.  L. 

28.  Saxaiile  Dej.  Gyll. 
Genf.  Chv. 

29.  Obsoletum  Dej. 
Ziemlich  selten. 

Matt.  H.   Pomy.  M.  Genf.  Chv.  L. 

30.  Pfeiffii  S»\\\hevg. 

(R^irensGyll.) 

Selten. 

Genf.  Chv. 

3i.  Fasciolatum  Meg.  Dft. 

Nicht  selten  und  bis  zu  53oo'  s.  m. 

aj  Zürich  an  der  Sihl,  Matt.  H.  Genf  an  der  Arve.  L.  Chv. 
Bern.  P.  b)  Bevers  im  Engadin.  H.  5300'  s.  m. 

52.   Tihiale  Meg.  Dft. 

Mittheilungen.  1.73. 
a)  Matt,  Zürich  an  der  Sihl.  H.  Basel.  Imh.  Bei  Neuenburg 
am  See.  v.  O.  Thun.  B.  Genf.  L.  Chv.   h)  Nufenen.  Fei. 


5.5     4.5     2.2     2.4 


3.3     \A     2.3     2.3 


80 


DIE  RAEFER  DER  SCHWEIZ. 


Var.  ^)   Geniculalum  Heer. 

B.  perplexum.  —  Miltheilungen  I.  ilC. 

In  den  ihätiscben  Alpen  von  4000  bis  8800'  s.  m.  Calankei- 

alpen,  Bevers,  Val-CamogasI;o,  Pass  von  Livino  bei  8800',  Stalla, 

Nulenen.  Geschinen,  Andermatt ,  am  St  Annagletscher.  H.  Flue- 

la.  Alf.  Escb.  Nufeneralpen.  Fei.  Finnelalp  im  Wallis.  A.  Esch. 

35.   Coendeum  Dej. 

Ziemlich  selten. 

Bern.  V.  O.  Thun.  B.  Genf.  Cbv.  L.  Am  Neuchätelersee  bäu- 
ßg.  M. 

54.  Complanatum  Heer. 

Bei  Matt  CtGlarus  häufig  H.  Am  Sernfer. 

55.  Decorum  Zenk.  Panz. 

Basel  bSufig.  Imh.  Jura.  M.  Genf  am  Seeufer  und  der  Arve, 
L.  Chv.  Matt.  H. 

56.  Distincium  Dej. 

B.  picipes  Sturm.  F.  Deutschi.  VI.  pag.  —  B.  lapidicola.  —  Mit- 
theilungen  I.  73. 

Selten;  von  iioo  bis  2600'  s.  m. 

a)  Genfan  der  Arve.  Chv.  L.  Matt.  H.   bj  Malans.  Amst.  j. 

37.  Fmcicorne  Dej. 
Sehr  selten. 
Val-Orbes.  M. 

38.  Rufipes  Meg.  Gyll. 

MUtheiUuigen.  I.  72. 

Unter  Steinen  vorzüglich  an  Ufern  ;  ziemlich  häufig 
durch  die  ganze  Schweiz  bis  zu  4000'  s.  m. 

Schaffhausen,  Basel,  Genf.  St  Gallen,  Zürich,  Matt,  Mühle 
bach.  Bern. 


59.  Alpinum  Dej. 

(B.  nivale  Peiroleri.) 

Selten. 
a)  Vcvcy  am  Ausfluss  der  Vevaise.  P. 


'•)  Savoyeralpen,  im 


Gcnfersccgebiet.  L.  c)  Mt.  Gcncroso.  L. 


5.5     5.5     5.5     2.2 


2.2    —     —     2.2? 


DIE    KAEFER    DER    SCHWEIZ. 


81 


40.  Brunnipes  Meg.  Dej. 
Selten. 
Zürich,  Matt.  II.   Genf  in  Berggegenden.  L. 

/^l.  Alhipes  Sturm. 

(B.  Stomoides  Dej.) 

Selten. 

Genf.  Chv.  Vall-Orbes.  M. 

42.  Crenatum  Dej. 
Sehr  selten. 
Genfan  der  Arve.  L. 

43.  Elongatiun  Dej. 
An  Ufern,  im  Sand. 

Zürich  selten  an  der  Sihl,  Matt.  H.  Genf  am  Seeufer.  Cli 
Pomy  nicht  selten.  M. 

Subg  7.  Leja  Meg. 

44-  Pfgm(eum  F.  Sturm. 

C.  orichalceum  Kug.  Panz. 
copterum  Zgl.  Dej. 

Unter  Steinen,  zwischen  Baumwurzeln 
ten  bis  zu  4000'  s.  m. 
Zürich  häufig.  Urnerboden.  Pomy.  Genf. 

45.  Celere  F.  et  Auet. 

Mittheilungen  I.  73.  —  Elnph.  pygmteus.  Illg. 

Ziemlich  häufig  durch  die  giinze  Schweiz  an  densel- 
ben Loliali tüten,  bis  zu  5ooo'  s.  m. 

a)  Basel,  im  Jura,  Genf.  Ct  Zürich ,  Glarus,  Matt,  St  Gallen 
b)  Unterwallis. 

46.  Felixianum  Ileer. 
Selten;  bei  5ooo'  s.  m. 
Nufenen  im  Rheinwald.  Fei. 

47.  5<Mrw2iV  Panzer. 
Selten;  an  Ufern. 
Pomy.  M.  Genf.  Cliv. 


2.2     2.2     —      — 


E.  orichalcicum  Meg.  —  B.  clial- 

Nicht  sei- 


82 


DIE  RAEFER  DER  SCHAVEIZ: 


48.  Normannum  Dej. 

Sehr  selten,  in  der  westlichen  Schweiz. 
Genf.  Chv. 

49.  Dubium  Chevrier. 
Selten. 

Genf.  Chv. 

50.  Pusillum  Gyll. 
Nicht  selten. 

a)  Bern.  v.  O.  Pomy.  M.  Genf.  Chv.  L.  b)  UnteiwalUs.  P. 

5i.  Pulchrum  Gjll. 

(B.  bellum.  Dahlb.) 

Sehr  selten. 
Genf.  Chv. 

52.  Doris  Kugel  Panz.  lllg. 
Ziemlich  selten. 

Bein.v.O.P.   Neuchaiel.  G.  Genf.  Chv. 

53.  Hypocrita  Dej. 
Sehr  selten. 
Genf.  Chv. 

54.  Assimile  Gyll. 

Selten,  doch  noch  bei  56oo'  s.  m. 
a)  Genf.  Chv.  h)  ßevers  am  Inn.  H. 

55.  Obtusum  Dej.  St. 
Sehr  selten. 

Bein.  V.  O. 

56.  GutUila  F.  et  Auct. 
Selten;  an  feuchten  Stellen. 

Matt.  H.  Bern.  V.O.   Pomy.  M.  Um  Genf  häufig  Chy.  L. 


Col-    I  Mon-  I  Sub-  I     AI-    I 
lioc.   I  laue.  |alpinc.|  pine.  |ii 


_      2.4    2.4     -      -      - 


\ 


DIE    RAEFER    DER    SCHWEIZ. 


85 


57.  Biguttatuni  F. 

Ziemlich  selten  ;  an  Flussufern. 
Pomy.  M. 

Var.  |5)  Fuscipcs  Dej.  Cat. 
Genf.  Chv. 

58.  l^idneratum  Dej. 

(B.  biguttalum  St.) 

In  der  westlichen  Schweiz. 
Pomy.  M.   Genf  uicht  selten.  CIiv. 

Subg.  8.  Lorn.1  Meg. 

59.  Quadriguttatum  Pk.  F.  et  Auct. 

Unter  Steinen  in  der  Erde  ,    besonders  trockenen 
Aeckern.  Ziemlich  häufig  in  der  ebneren  Schweiz. 
a)  Zürich,  St  Gallen,  Jura;  um  Genf  häufig.  ijMalans. 

60.  Laterale  Dej. 
Selten. 

Bern.  v.  O. 

61.  Quadripustulatum  Dej. 
Selten;  in  der  ebneren  Schweiz. 

.    a;  Genf.  Chv.  L.   i)CtTessin. 

62.  Quadrimaculatum  L. 
Häufig  in  den  liefern  Regionen. 

Ct  Zürich  an  den  Ufern  der  Glatt,  am  Greiftensee ,  Bern.    Im 
Jura,  Genf. 

.63.  jdrticulatum  Panz.  F. 

(Leja  Poecila  Dej.  Cat.  —  L.  Subfasciata  Dahl.) 

Ziemlich  häufig  in  der  ebneren  Sclnveiz  an  Uflsrn. 
AraDürlerundGreiffensee  häufig.  H.  Bern.  v.O.  P.  Pomy.M. 
Genf.  L.  Chv. 


84 


DIE  KAEFER  DER   SCHWEIZ. 


Subg.  9. 

64.  Caraboides  Ol. 

(ElaplirusOl.)  B.  picipesMeg.  Dft.St.  Dej.  —  WittheilungeD. 
1.73. 

Nicht  sehr  selten  von  1200  bis  zu  55oo'  s.  m.;  im 
Sand  an  Ufern. 

o)  Zürich  an  der  Sibl ,  Matt  am  Sernf.  II.  Genf.  Chv.  L.  Ä;Ma- 
lans.  Amst.  j.  Am  Innbei  Bevers.  H.  Im  Wallis.  V. 

65.  PalUpes  Meg.  Dft. 

Mittbeilungen.  I.  73. 

Ziemlich  selten ,  doch  von  i  loo  bis  zu  6000 '  s.  m. 

QylMatt.  H.  Diibendorf.  B.  Bern.  v.u.  Zwiscben dem  Giim- 
selspital  und  Aarglelscher  am  Fusse  des  ZinkenstocUs.  A.  Esch. 
Schaffliausen.  S.  Genf.  Chv.  L.  Pomy.  M.  b)  Bevers.  II.  Ma- 
lans.  Amst.  j. 

66.  Flavipes  L.  F. 

Füssli's  Verzeichniss.  <7.  (Cicindela).  —  Mittbeilungen.  I.  73. 

Nicht  selten,  bis  3ooo'  s.m. 

a)  Matt,  Zürich,  Bern,  Waadtland,  am  Ncuchätelersee,  Genf, 
Basel.  4;Malans. 


Cam-  I  Col-   I  Mon-  1   SubH 
peslrc.l   line.    |  laue.  [.Ipine.] 


—     3.4     3.4    2.3    —      — 


II.  Classe.  HYDROCAMTHARIDA  latr. 


Hydrodephagae  M.  L. 


III.  Familie.  DYTICIDA  Leach. 

(^Dj-licea  Erichs.) 
Tiib.  I. 

I.  Cybister  Curtis.  Erichs. 

Dphcus  F.    Trogm  Leach.    Trochalus  Eschh.  Dej. 

I.  RoeselUY. 

FüssliVerzeichniss  18.  —  (D.  dispar.  Ahr.) 

In  Teichen  und  Seen.    Ziemlich  selten. 
Katzensee  Ct.  Zürich.  F.  H.   Bern.  v.  O.   Genf.  Chv.  L.  Lau- 
sanne, Murtensee,  Neuchätelersee.  M. 

II.  AciLius  Leach.  Erichs. 

Dyiiscus  L. 

I .  Sulcatus  L,  et  Auct. 

Füssli  Verzeichniss  f  8. 

Sehr  gemein  in  allen  Schweizerseen. 
Ziirichsee ,  Katzensee,  Basel,  Bern.  Neuchätelersee,  Genfersee, 
Lausanne. 

III.  Hydaticus  Leach.  Erichs. 
1.   einer eus  F.  ' 

Ziemlich  selten;  in  Graben  und  Teichen. 
Zürich,  bei  Bern  gemein.  P.  v.  0.   Lausanne.  Bga.  M. 


86 


DIE    KAEFER    DER    SCHWEIZ. 


2.   Transversalis  F. 
Selten;  in  Gräben. 
Schafihausen.  S.  Genf.  L. 

5.  Hjbneri  F. 

Seilen. 

a)  Genf.  Chv.  L.   Pomy.  M.    Bern.  P.    Bei  Basel  selten.  M. 
b)  In  einem  Meinen  Teiche  zwischen  Dissentis  und  Hang.  M. 


IV.  Dyticus  GeofFr. 

Dyl,-sc„s-L. 

Latissimus  L.  F. 

FüssU  VerzeicUniss.  18.  —  Sulzer  Gesclii 
tab.  1 9. 

Ute  der  Ins.  p 

In  Seen  und  Gräben;  sehr  selten. 
Katzensee,  Bodensee.  F.  Basel.  Frey. 

2.  Puncliäalus  F. 

Selten. 

Waadtland.  Chv.  Bgn.   Lausanne,  Aigle.  M.  Jura,  < 
Bern.  v.  O. 

5.   Circumflexus  F. 
Sehr  selten. 
Lausanne  in  Teichen.  M. 

/j.  Marginalis  F.  F. 

Mas  et  Fem.  Esclier  Beschreibung  des  Ziirichsces  1C92,  p. 
139.  —  Fussli  Verz.  18.  —  Sulzer  Verz.  t.  8.  42.  —  Rzaou- 
mowsky  bist.  t.  du  Jorat.  II.  134.  —  Mittheilungen  I.  77. 

Fem.  Conformis  Kunz.  —  Circutnductus  Zgl. 

Sehr  häufig ;  in  tler  ebneren  Schweiz  bis  zu  5ooo ' 
s.  m. 

ajSlGallen,  SchalThausen,  Ncuchätelersee,  LacdeJoux,  Genf 
in  Gräben  ,  nicht  aber  im  See  ,  Matt,  im  Katzensee,  Diibcndorf, 
Bern.  (Die  Form  D.  conformis  Keg.  selten  und  nur  bei  Bern 
beobachtet  von  P.)  4)  Malans. 


HE6I0M. 

Cam-  1   Col-  1  MoD-  |  Sub-  1    AI-    |  Sub-   1    Ni- 
pcs.re.|  linc.  |  tanc-  |.ilpi„c.|  piuc.  |nivalo.|  vule. 

_       2.2      —       —        _       _      _ 
_      3.3    _     1.1      _      _     _ 

1.2     1.2      -      —     -      -     — 

_     3.3    -      -     -     -      - 
_      2.4    —      -      -      -     — 

7.7    7.7    2.4    — 


i 


DIE  KAEFER  DER   SCHWEIZ 


5.   Circumcinctus  Ahr. 

Mas  et  Fem. 
Mas.  Dubius  G)  11.  —  Circumscriplus  Dej. 

Selten. 

Im   Katzensee.   H.   Der  D.  dubius  Gyll.  bei  Colombier  im 
Waadtlande.  Bgn. 

T.ib.  II. 

V.   CoLYMBETES  Clairv. 

Subg.  1.  CrMAToPTEnus  Esch.  Dej. 

1 .  Fuscus  L. 

Nicht  selten;  in  Bächen. 

Bern.  P.  v.o.  Neuchätel.  M.  Genf.  L.  Chv. 

Subg.  2.  Rastus  Esch. 

2.  A dsper sus  F. 
Ziemlich  selten. 

Bern.  P.    Genf.  Chv. 

5.   Collaris  Pk.  Gyll. 

(D.  adspersus  Tilg.) 

Selten. 

Neuchätel.  M.  Bern.  v.O. 

4.  Agilis  Panz.  F.  Pk. 
Selten. 

Bern.  P. 

5.  Notatus  F. 

Nicht  selten;  in  der  ebneren  Schweiz. 
a)  Zürich.  H.  Bern.  P.  v.O.  Genf.  L.  Chv.  Im  JuraM.  5)Ma- 
lans.  Amst. 

I  6.  Consputus  Sturm. 
Selten. 
Bern.  P. 


I 


88 


DIE  KAEFEn  DER  SCHWEIZ. 


VI.  Ilybius  Erichs. 

Cohmbetes  Aucl. 

1.  Jler  Kugel.  Panz.  F. 

(Tenestratus  Pk.) 

Ziemlich  häufig. 

<j;ScliaffliausenindeiLettginbe.  S.  YverJon.  M.  Genf.  Chv. 
L.  Zürich ,  Dubendoif.  B.  H.    Bein.  P.O.  ä;  Malans.  Amst.  j. 

a.  Fenestratus  F.  Gyll. 

Aeneus  Kug.  Pauz.  Illg. 

Ziemlich  selten. 

An  den  mit  Binsen  angefüllten  Stellen  des  Kriesbaches,  Katzen- 
see. B.   Yverdon.  M.  Bern.  v.  O. 

5.  Fuliginosus  F. 

(Lacustris  Kug.  Panz.) 

Ziemlich  häufig. 

a)  St  Gallen,  Zürich,  in  Wassergräben  an  der  Glatt,  Bern, 
Jura,  um  Pomy  häufig,  Genf,  b)  Malans.  Amst.  (Im  angrenzen- 
den Savojen  auch  in  Subalpinis.)  L. 

4.   Gültiger  Gyll. 
Selten. 
In  kleinen  Bächen  am  Zürichberg.  B.   Bern.  v.  0. 

VII.  Agabus  Leach.  Erichs. 

Colpnhelei  Auct. 

1.  NigarlW^. 
Ziemlich  selten. 

Bern  häufig  v.  O.  Genf.  L. 

2,  Bipuslulalus  L. 

Miulieilungea  I.  77. 

Häufig;  in  der  ebneren  Schweiz  bis  zu  3ooo'  s.  m. 
In  Quellen,  Gräben,  Secnj  im  Sommer  fliegt  er  oft  in 
Brunnenbeete. 

a)  Zürich,  Katzensee,  Diibendorf.  Matt,  Bern,  imWaadtlande 
Jura  häufig.  Genf,  bj  Malans. 


DIE    KAEFER    DER    SCHWEIZ. 


89 


3.  Alpesiris  Heer. 

(Splendens  Crist.) 

Häufig  in  Alpenseen  ,  von  6000  bis  7600'  s.  m. 

a)  Glarneralpen  ;  Bergliseeli,  Seelocli,  Frugmatt,  Wiederstei- 
neilocL.  äJ  AlpPiunella,  auf  demFrelapass7200's.ni.  H.  Wal, 
liseialpen.  Bgu.  Seeli  auf  dem  St  Bernhard.  M.   7100' s.m. 

4.  Sturmii  Schh. 
Ziemlich  selten. 

Genf.  Chv.  Vall-Orbes.  M.  Bern  häufig.  P.  v.O, 

5.  Bipunctatus  F. 
Ziemlich  selten. 

Genf  in  Graben.  Chv.  L.   Am  Jura.  M.  Bern.  v.  O. 

6.  Maculalus  L. 

Ziemlich  häufig  durch  die  ganze  Schweiz. 

a)  Schaffhausen ,  Genfersee  bei  Rouen.  Chv.  Genf  in  Gräben, 
auch  in  den  Alpen  L.  Zürichsee,  Seeriittisee  CtGlarus.  H.  Um 
Bern  gemein,  v.  O.  bj  Aigle.  M. 

7.  üliginosus  L. 

Füssli  Verzeiclin.  1  li. 

Selten. 

Bern.  P.  Zürich  in  Sümpfen.  F. 

8.  Femoralis  Pk. 
Selten. 

Genf.  Chv.  Alpen  des  Ct.  Genf  L.  Bern.  v.  O. 

9.  Congener  Pk. 

Mitlheilungen.  I.  77. 

Selten;  in  Alpenseen  von  6000  bis  7000'  s.  m.  Al- 
pen des  Ct.  Genf.  L. 

a)  Glarneralpen  ,  Bergliseeli ,  Frugmatt,  Wiedersteinerloch. 
b)  Alp  Prünelle  im  Engadin.  H. 
Var.  ^)  Gyll.  (Fem.  ?) 
Sehr  selten.  Bergliseeli,  Priinellalp. 


—      2.2     2.4     — 


■~      3.4 


90 


DIE    KAEFEK    DER    SCHWEIZ. 


o.  Paludosus  F. 

Im  Allgemeinen  selten,  häufig  aber 
raben. 

Dübendorf.  B.   Bern. 


1  Torf. 


.  O.  Vall-Oibes.  M. 

11.  Chalconatus  Kus(t\.  Vam. 

Ziemlich  selten. 

Bern.  v.o.  Yvcrtlon.  M.   Genf.  Cliv.  Auch  in  den  Alpen.  L.     i 

12.  GlUlalUS  Pk. 

Mittheilungen.  I.  77.  —  (D.  'i-Guttatus  Ol.) 

Ziemlich  .seilen,  doch  durch  die  ganze  Schweiz  ver- 
breitet und  bis  zu  ySoo'  s.  m.  hinaufsteigend. 

ä)  Schaffliausen.S.  Zürich,  unten ainHüttliberg in einerQuelle, 
Matt,  Bergliseeli,  Frugmatt.  H.  Bernv.O.  Yverdon.  M.  Genf 
in  Gräben.  L.  Am  Fusse  des  Jura  bei  Genf.  Chv.  b)  -Seeli  auf  dem 
St  Bernhard.  M.   Malans.  Amst.  j. 

i3.   Ohlongus  Illg.     ^ 

(Llopterus  oblongus  Esclih.  Dej. 

Ziemlich  häufig  durch  die  ganze  ebnere  Schweiz. 

Bern  hSußg.  P.  v.  O.  Jura ,  Pomy  ge- 


Katzensee.  K.  Indi 
mein.  M.  Genf.  L.  Cl 


_      .3.3     -     1. 


3..5     S..'!     2.1     2.4 


YIII.  L.VC0PH1LUS  Lcach. 

1.  Minulus  L. 
In  Gräben  und  Teichen.    Sehr  gemein   durch  die 

ganze  ebnere  Schweiz. 

SchaRhausen.  S.  Im  ganzen  Ct  Zürich  in  Seen  und  Teichen  1?. 
H.  Bern.  P.  v.  O.  Neuchätel,  AVaaddand,  Jura.  M.  Genf.  L.  Chv. 

2.  Interruptus  Panz. 

Sehr  häufig  in  den  Torfgräben  des  Katzensecs  15. 
5.   Variegatus  Knoch. 
Sehr  selten. 
Dübendorf,  Katzensec  in  Torfgriihen.  B.  Am  Gcnfersee.  M. 


DIE    KAEFEK    DEU    SCHWEIZ. 


91 


IX.  NoTERus  Clairv. 

1.  Crassicornis  F. 

In  Gräben.  Ziemlich  häufig  in  der  ebneren  Schweiz, 
a)  Dübendorf.  B.  Katzensee  H.  ßeiu.v.O.  P.  .Tuia,  Waadt- 
Jand.  M.   Genf.  Chv.  L.   b)  Malans,  Amst.  j. 

2.  Capj'icornis  Herbst. 
Ziemlich  selten. 

Dübendoif  in  der  Glatt  boi  der  unteren  Mühle.  B.  Bern  sel- 
ten. V.  O.   Genf.  Cliv. 

Trib.  TU. 

X.  IIyphydrus  lUiger. 
I .   Oi>atus  L. 

Fussli  Verzelclin.  1 8.  —  OvaUs  F.  Mas.  —  Gibijus  F.  Fem. 

Ziemlich  häufig  in  tieferen  Regionen;  in  reinem  ste- 
hendem Wasser. 

Diibendorf  selten.  B.  St  Gallen;  Bern  ziemlich  Läufig.  v.O.P. 
Pi.iiiy,  Waadtland.  M.  Genf  ziemlich  selten.  Chv.  L. 

XI.  HvDROPORüS  Clnirv. 

1 .  Depressus  F.  Pk. 

Var.  p;  Pallidus  Heer. 
Sebr  selten ;  im  Lac  de  Joux.  M. 

2.  Castaneus  Heer. 

Sehr  selten;  im  Lac  de  Jou.k.  M. 
5.  Areolalus  Illg. 

Ziemlich  selten;  in  Gräben. 

Schaffliausen.  S.  Diibendorf  in  grossenTorfjjräben.  B.  Matt  H. 
Genf  Auch  in  den  Alpen.  L. 

4-  jissimUis  PI;.' 

Mittheilungen.  I,  77. 

Selten,  bei  2600  und  bis  zti  C200  's.  m. 
Matt,  Wiedersteinerlocb.  H. 


92 


DIE  K.AEFER  DER  SCHWEIZ. 


5.  Slriolatus  Dej. 
SehT  selten. 
Genf.  Chv. 

6.  Griseosirialus  De  Geer.  Gyll- 

Mitlheilungen.  I.  77. 

Nicht  selten  in  Alpenseen  des  Glarnerlandes  von  6000 
bis  7000 's.  m.,  z.B.: 
Bergliseeli,  Secloch.  H. 

7.  Picipes  F. 
Ziemlich  häufig. 

Bern.  v.  O.  P.   Waadtland,  Jma.  M.   Genf.  L.  Chv. 

8.  Sexpustulatus  F. 

(Dyt.  palustris  L.) 

Häufig  durch  die  ganze  Schweiz. 
In  Gräben  um  Zürich.  Diibendorf,  Bern;  im  Juia,  Waadt 
lande,  Genf,  auch  in  den  Alpen.  L.  Basel.  INIrn. 

9.  Erythrocephalus  L.  F. 

Ziemlich  häufig. 

Dübendorf  in  Torfgräben.  B.   Bern.  P.   Pomy,  Waadt.  M. 
Genf.  L.  Chv. 

10.  Planus  Y. 
jNicht  selten. 

aj  Zürich  in  Gräben.  H.  Bern.  v.O.  P.  Genf.  Chv.  L.  Lac  de 
Joux.  M.   b)  Malans.  Amst.  j. 

Var.  p)  Paulo  major,  clytris  minus  parallcUs. 
Bern.  v.  O. 

11.  Pubescens  Gyll. 

(PuUus  Dhl.) 
Selten. 
Bern.  v.  ü.   Genf.  Cliv. 


—     2. 


_     5.5 


—      6.8 


—      4.6 


DIE    RAEFER    DER    SCHWEIZ. 


95 


12.  Inediius  Chevr. 
Sehr  selten. 
Aigle  in  einem  Gialion  der  Rhone.  Chy. 

i3.  Morio  Dej. 

Miltheilungen.  I.  77.  —  Nigrita  Gyll. 

Ziemlich  häufig  in  den  Alpen  von  6000  bis  7000' 
s.  m. 
a)  Bergliseeli ,  Klausenpass.   h)  Piünnellalp  im  Engadin.  H. 

14.   Nigrita  F. 

(Melanocephal.  Var.  Gyll.) 

Häufig  durch  die  ganze  Schweiz. 

Zürich,  Diihendoif  ziemhch  selten.  B.  H.   Yveidou,  Murten- 
see  häufig,  Lacde  Joux.  M.  Genf.  Chv.  Basel.  M. 

i5.    Tristis  Pk. 
Selten. 
Genf.  Chv.  Dübendorf.  B.  Lausanne.  M. 

16.  Granularis  F. 

Dytiscus  minimus  Scop.  —  Füssli  Verzeichniss.  p.  19. 

jNicht  selten;  in  Graben  und  Seen. 
ojBern.v.  0.,P.  Yverdon,  Pomy.  M.  Geiif.  L.,  Chv.  i; Bün- 
den. Amst.  V. 

17.  Flavipes  Ol. 
Ziemlich  selten. 

Genf.  L.  Bern.  v.  O.   Zürich.  H. 

18.  Tarius  Dej. 
Selten. 

Bern  v.  O. 

19.  Pictus  F. 

Arcuatus  Sturm. 

Ziemlich  selten. 

Bern,  v.o.,  P.   Yverdon.  M.  Genf.  Chv. 


HEGIOM. 
Cam-  1  Col-  I  Mon-  1  Sub- 


-  I  Col-  I  Mon-  I  Sub-  |    AI-    1  Sub-  | 


—      —      —     3.6 


94 


KAEFER    DER    SCHWEIZ, 


20.  Geminus  F. 

C.  trifidus  Panz. 

Häufig  in  der  ebenen  Schweiz. 

aj  Diibendorf  sehr  gemein  in  Teiclien  15.  Jicni  ebenfalls,  v. 
O.,  P.  Yverdon  31.  Basel  Min.  Genf.  Cliv.,  auch  in  den  Alpen. 
Las.  b)  Malans.  Amst. 

21.  Bicarinatus ,  Clairv. 

Clairv.  Ent.  helv.  I,  1S5.  -   H.  cristalus  Dej.  —  Ciucialus  Dlil. 

Selten ;  in  Graben. 

Zürich.  Clairv.  Genf.  Jur. ,  Las.  Nicht  selten  in  den  Sümpfen 
ä  la  Bolette ,  am  Genfer-Seeufer  im  März  Chv.  Payerne.  Domp. 

22.  Unistriatus  Gyll. 
Ziemlich  selten. 

Bern.  P.  v.  Genf.  Chv.  Yverdon.  M. 

25.  Linealus  F. 

D.  yersicolor.  Razoumoivskv  bist.  nal.  du  Jorat.  11.  106  ? 
Pomy.  M.  Bern.  V.O.  P. 

24.  Conßuens  F. 
Ziemlich  selten. 

Pomy,  lac  de  Joux.  M.  Bern  v.  O. 

25.  IncequalisY.G-^W. 

D.  Reticulatus  F. 

Ziemlich  häufig  in  der  ganzen  Schweiz. 
Glarus,  Zürich,  Dübendorf,  besonders  im  Frühling.  B.  Bern. 
P.  V.O.   Waadtland ,  Pomy.  M.   Genf  in  Graben.  L.  Chv. 

Trib.  IV. 
XII.  Hygrobia.  Latr. 

Piclobhis  Schli. 


.  Hennanni  F. 
Sehr  sehen. 
Genf.  L. 


Cam-  I   Col-      Mon- 1  Sub-  1    AI-    I  Sub-    |    Ni- 
>estre.|  linc.  [  tanc.  [alpine. |  pinc.  jnivale.     vale. 


—      .■.5      — 


I 


DIE    K.AEFER    DER    SCHWEIZ. 


93 


XIII.  Haliplus  Latr. 


1.  Elevalus  Panz. 

Sehr  selten;  in  Graben. 
Genf.  Cliv.  Payerne.  Donip. 

2.  ObliquLis  F. 
Ziemlich  häufig. 

Dübendorf,  häufig  in  alten  Toifgräben  ,  besonders  solchen  die 
mit  Chara  flexilis  angefüllt  sind.  B.  Bern  selten  v.  O.  Pomy  M., 
so  auch  in  Genf.  Cliv. 

5.   Ferrugineus  L. 

Füssli  Verzeichniss  18. 

Ziemlich  häufig. 
Bern.  V.  O.,  Jura,  Vall-Orbes,   Lac  de  Joux ,  Neuchatel.  M. 

(ienf.  Chv. 

Var.  ß;  Gyll. 
l'omy.  M. 

4.  J-ariegatus  Dej. 
Nicht  selten. 

Um  Dübendorf  selir  selten ,  in  Wassergräben  bei  den  Meier- 
hüfen.  B.  In  Bern  gemein.  v.O.  In  Genf  weniger  häufig.  Chv. 

5.  Badiiis  Ullrich. 
Sehr  selten. 

Diibendorf,  in  einem  grossen  Teiche,  b.  Wallis  L. 

G.  1  inpressus  F.  ' 

Häufig;  in  Gräben  und  Teichen. 

a)  Im  ganzen  Ct.  Zürich  ziemlicli  häufig,  bei  Bern,  im  Jura, 
Pomy,  Genf,   h)  Malans 

jy.  Linea{ocollis  Mshm  Gyll. 

I  (Bistriolatus  Dft.) 

Selten. 

Genf.  Chv.  Pomy.  M. 


—      3.r)     1.2 


96 


DIE    RAEFER    DEK    SCHWEIZ. 


Var.  7)  Dorsalis  Knocli. 
Genf  in  der  Rhone.  Chv. 

XIV.  Cnemidotus  lUg.  Erichs. 
I .   Coesus  Dft. 

(Exsculptus  Paiu.) 

Ziemlich  häufig  in  Gräben. 

Bei  Zürich,  Dubendorf,  Bera  etwas  sehen.  B.  v.O.   Bei  Genf 
dagegen  nicht.  Chv. 


BESCHREIBUIVGEIV 

NEUER  SCHWEIZERISCHER  COLEOPTEREN,  NEBST  KRITISCHEN 

BEMERKUNGEN  ZUM  VERZEICHNISSE  DER  HELVETISCHEN  KAEFER 

VON  D'  Osw.  Heeb. 


I.  Cl.  GEODEPHAGA.  m.  l. 
I.  Fam.  CICINDELINA.  Burm. 

1.  ClClNDELA.  L. 

2.  C.  maculata.  De  Geer. 
Dejean  hat  in  seinem  beUannten  WeiKe :  Species  general  des  Coleopteres  I.  pag.  64 — 67 


Cicindelen  (C.  hybrida,  tiansversalis,  ripaiia  und  maritima)  beschrieben,  die  er  allein  durch  die 
^^  as  grösseren  oder  kleineren ,  mehr  oder  weniger  gebogenen  oder  zusammenhängenden  Flecken  zi 
unterscheiden  weiss.  Es  lohnt  sich  daher  wohl  der  Muhe,  zu  untersuchen,  in  welcher  Beziehung  diese 
vier  sogenannten  Arten  zu  einander  stehen.  Eine  solche  Untersuchung  führt  uns  nun  zunächst  auf  zwei 
Hauptformen;  bei  dereinen,  zu  der  die  C.  maritima  Dej.  gehurt,  finden  wir  ganz  den  Typus  der  C. 
campestris  L.,wir  haben  dieselben  kürzeren,  mehr  abgerundeten  Flügeldecken,  die  nur  etwas  gewölb- 
ter sind  ;  bei  der  anderen  aber,  welche  die  C.  hybrida  Dej.,  riparia  und  transversalis  umfasst,  sind 
diese  länger,  paralleler  und  das  ganze  Thier  grösser.  Innerhalb  dieser  letzteren  Form  haben  wir  aber  %vie- 
der  eine  Menge  von  Varietäten,  von  denen  Dejean,  Megerle  und  Ziegler  einige  zu  Arten  erhoben  haben ; 
allein  die  angegebenen  Unterschiede  reichen  zu  Begründung  von  solchen  nicht  hin ,  da  die  mehr  oder 
weniger  dunkle  Färbung  der  Flügeldecken,  die  mehr  oder  weniger  gebrochenen  Mittelbänder  und 
Schulterflecken  ungemein  variren  und  die  unmerklichsten  Uebergänge  zeigen.  Wir  haben  hier  allein 
auf  die  Körperform  zu  sehen,  wornach  wir  sie  allerdings  wieder  in  zwei  Gruppen  bringen  können  :  bei 
der  einen  nämlich  sind  die  Flügeldecken  fast  ganz  parallel ,  sie  erweitern  sich  nach  hinten,  beim  Weib- 
chen und  Männchen,  fast  um  nichts  und  dies  ist  die  wahre  C.  hybrida  Dej. ;  bei  der  andern  dagegen 
erweitern  sie  sich  um  etwas,  namentlich  beim  AVeibchen.  ;  bei  dieser  sind  sie  gewöhnlich  etwas 
dunkler  gefärbt.  Hieher  gehören  die  C.  riparia  Meg.  Dej.  und  die  C.  transversalis  Zgl.  Dej. ,  die 
sich  allein  durch  die  Mittelbänder  von  einander  unterscheiden ;  viel  wiclitiger  aber  ist  die  Sculptur 
der  Flügeldecken ,  wornach  wir  wieder  zwei  Formenreihen  bekommen.  Bei  den  einen  nämlich  sind 
die  Flügeldecken  ganz  mit  eingedrückten  Punkten  übersäet ,  die  sich  bei  starl;er  Vergrösscrung  als 
Höhlungen  ergeben,  an  deren  oberer  Seite  ein  Höckerchen  steht.  Wir  wollen  solche  Elyuen  punctu- 
/i>(e  nennen  (Elytr.  punctulata.)*).  Dies  die  Ebenenformen . 

*)  Die  Flügeldecken  der  Cicindelen  bestehen  aus  einer  msesslg  dicken,  neissgelbiichen  Lederhaut,  die   bei 
allen  Ebenenformen  aus  der  Gruppe  tou  C.  maculata  de  G.  voller  rundliclier  oder  auch  mehr  oder  weniger  sechs- 


2  ^  SCHWEIZERISCHE   COLEOPTEREN. 

Bei  andern  dagegen  sind  die  Grübchen  verwischt  und  nur  die  Hücl;erchen  geblieben ,  daher  die 
Flügeldeclien  gekörnt  sind.  (  Elytr.  granulata.)  Dies  die  Bergformen. 

Bei  beiden  wechselt  die  Form  der  Flecken  sehr,  wornach  wir  sie  dann  weiter  abtheilen  können , 
wie  wir  nachher  versuchen  wollen. 

Da  wir  nun  aber  nicht  nur  liinsichtlich  dieser  Flecl;en ,  sondern  auch  hinsichtlich  der  Sculptur  der 
Flügeldecken ,  wie  der  allgemeinen  Form ,  wornach  wir  die  C.  hybrida  Dej.  und  die  C.  riparia  Meg.  un- 
terschieden haben,  die  oftenbarsten  Uebergänge  finden,  so  dass  es  unmöglich  ist,  scharfe  Grenzen  zu 
ziehen ,  bringen  wir  alle  diese  Formen  zu  einer  Art  zusammen,  der  wir  die  C.  maritima  Dej.  gegenüber- 
stellen, von  der  wir  noch  keine  Uebergänge  zur  hybrida  Dej.  gesehen  haben. 

Nach  Stephens ,  dessen  Illustrations  of  the  British  Entomology  ich  aber  leider  nicht  vergleichen 
konnte,  soll  nun  aber  die  kleinere  Form ,  die  C.  maritima  Dej. ,  die  wahre  C.  hybrida  L.  sein.  Wahr- 
scheinlich hat  indessen  Linne  beide  Formen  darunter  begriffen ;  dagegen  stellt  offenbar  De  Geer's 
( Vgl.  Abhandlungen  zur  Geschichte  der  Insekten  IV.  70.)  C.  maculata  die  C.  hybrida  Dej.  vor,  wie  das 
gerade  Band  auf  den  Flügeldecken,  ihre  parallelen  Seiten,  die  gestrecktere  Form  beweisen  (Vgl. 
Fig.  8.  Tab.  IV. ) ,  daher  ich  den  De  Geer'schen  Namen  hergestellt  habe  und  nach  Stephens  die  mari- 
tima Dej.  für  die  hybrida  L.  nehme. 

Nach  dem  bis  jetzt  Gesagten  hätten  wir  nun  die  Cicindelen  aus  dieser  Gruppe  auf  folgende  Weise 
zusammenzustellen  : 

I.   C.  hyhrida.  L.  Stephens  *) 
(C.  maritima  Dej.) 
Pronolo  quildrato,  elytris  ovatis  postice  rotundatis,  convexiiisculis,  granulalis,  lunula 
humerali  apicalique  integris,  fascia    media  flexuosa  abbreviata  albis. 

eckiger  Grubchen  ist;  diese  sind  ungemein  fein  punktirt ,  dieZwischenrjeume  runzlich  und  von  unregelm^ssigen  Li- 
nien durchzogen.  In  ho?heren  Regionen  venvisciien  sich  nun  diese  Gruben  in  der  Lederhaut  und'es  entstehen  dann 
meist  unregelmiessige  Runzeln,  oder  sie  wird  fast  ganz  glatt,  nur  die  Hoickerchen,  welche  auch  hei  den  Ebenen- 
formen an  der  Oberflacche  der  Gruben  liegen,  bleiben  und  machen  die  Elytren  koernig. 

Üeber  dieser,  oben  also  sehr  unebenen  Lederhaut  liegt  eine  krustige,  schcea  gcfairbte  Decke,  welche  als  die 

Schleimhaut  zu  betrachten  ist,  die  nach  Srauss-Durkheim  bei  den  Coleopteren  immer  aus  zwei  Schichten  besteht, 

1  denen  die  untere  braun  oder  schwarz,  die  obere  aber  Grund  der  mannigfaltigen  Fairbung  ist.  Bei  starker  Ver- 


grcEsserung  bemerken  wir  nun ,  dass  diese  Decke  oben  eine  Masse  kleiner  Grübchen  bildet ,  welche  von  einem  erha- 
benen Rande  umgeben  sind,  so  dass  sie  ein  netzfoermiges  Gewebe  darstellen.  Wenn  wir  diese  gefoerbte  Kruste  von 
der  Lederhaut  abheben,  koennen  wir  oft  dieses  Gewebe  beobachten  :  schneidet  man  niclit  zu  tief  ein  horizontales 
Bla:ttchen  von  der  Kruste  ab,  so  bekommt  man  ein  durchlöchertes  Gewebe,  da  die  Boden  derHcehlen  dann  fehlen 
und  nur  die  Rainder,  welche  die  einzelnen  umgeben,  übriggeblieben.  In  hoeheren  Regionen  nun  ist  diese  fajrbende 
Kruste  nicht  so  dick  aufgetragen,  dalier  denn  die  zweite  dunklere  Schicht  durchscheint;  es  scheint  daher  eine 
mangelhafte  Krustenbildung  (Schleimhaut)  der  Grund  der  anderen,  dunkleren  Fxrbung  zu  sein.  Dafür  sprechen 
offenbar  auch  die  in  den  Alpen  dunkler  gefserbten  Garaben.  Jedermann  weiss ,  dass  bei  den  Caraben ,  deren  Flügel- 
decken mit  hervorstehenden  Rippen  versehen  sind,  diese  Rippen  eine  dunklere  Fa:rbung  zeigen,  besonders  wenn 
sie  scharfe  Kanten  bilden,  wie  z.  B.  bei  Gar.  auronitens ,  C.  Escheri,  Solieri,  festivus  ,  bei  denen  die  Kanten 
ächwarz  sind  ,  washrend  die  Zwiscbenra;ume  von  den  herrlichsten  Farben  ergla:nzen.  Hier  hat  die  zweite,  fterbende 
Schicht  der  Kruste  die  Kanten  nicht  überzogen,  wohl  aber  die  erste,  die  schwarze,  wofür  auch  der  Umstand' 
spricht,  dass  die  gefärbten,  stumpfen  Rippen  des  C.  auratus  L.  dunkler  gefserbt  werden,  weun  man  sie  abschabt. 
Bei  dem  schwarzen  C.  auronitens  der  Alpen  sind  die  Rippen  braungelb  gefxrbt ,  die  Zwischpnrffiume  zwischen  den 
Rippen  aber  sind  schwarzbraun,  hier  und  da  mit  einzelnen  grünen  Schüppclien  bestreut,  vorzüglich  gegen  den 
Rand  hin,  wo  sie  bei  der  letzten  Furche  einen  grünen  Schimmer  hervorbringen;  aucli  der  Vorderrücken  ist  schwarz, 
und  nur  an.  Rande,  da  wo  er  runzllcher  ist,  zeigt  sich  ein  grüner  Anflug;  offenbar  hat  sich  hier  die  obere,  fär- 
bende Schicht  der  Schleimhaut  nicht  ausgebildet,  und  an  den  Rippen  auch  die  unlere  nicht  oder  doch  nur  unvoll- 
kommen, so  dass  die  Lederhaut  durciischeint.  Gerade  so  verhielt  es  sich  auch  mit  dem  Gar.  alpinus  und  sylvestris; 
sie  werden  zuerst  schwär/.,  d.  h. ,  die  obere  Schicht  der  Schleimhaut  bildet  sich  nicht  aus,  und  in  noch  hoeheren 
Regionen  braungelb,  durch  Zurücktreten  der  unteren  Lage  und  Durchschimmern  der  Lederhaut. 
')  Ob  es  auch  C.  hybrida  F.  (System.  Eleut.  I,  234.)  sei,  laisst  sich  nicht  entscheiden. 


[ 


SCFrwElZERISCHE    COLEOPTEREN. 

Wie  Dejean  es  angiht,  ist  bei  dieser  das  Mittelband  stärker  und  hachenfürmig  nach  hinten  geboge 
Diese  kommt  in  der  Schweiz  nicht  vor. 


2.   C.  maculata.  De  Geer. 
Pronoto  quadrato,  elytris  longioribus,  parallelis  vel  subparallelis ,  lunula  vel  maculis 
duabus  humeralibus  apicalibusque,  fascia  media  sinuala  abbreviata  albis. 

7.  Elytris  marium  paralellis,  fceminarum  paulo  apicem  versus  lalioribus. 
Bei  dieser  sind  die  Flügeldecken  beim  Männchen  ganz  parallel  und  auch  beim  Weibchen  hinten 
nur    sehr   wenig  erweitert ;  das   ganze  Thierchen  ist  etwas    gestreckter.  Es  ist  meist   kupferfarben', 
mit  Grün  überlaufen ;  das  Mittelband  ist  in  der  Mitte  gebrochen  und  bildet  eine  Bucht. 

C.  hybrida.  Ol.  Panz.  *)  Dej. 

aj  Elftris  punclulatis. 

a)  Lunula  humerali  integra. 
Bis  jetzt  nur  bei  Neuchätel  und  Malans  gefunden. 

|3)  Lunula  humerali  interrupta.  Dazzio  Grande. 
b)  Elylris  granulatis  et  fascia  media  clftrorum  rectiuscula. 
Weicht  auch  sonst  etwas  von  den  übrigen  ab.  Die  Flügeldecken  sind  zwar  ganz  parallel ,  aber  etwas 
breiler  als  bei  den  ersten  Formen,  hinten  zugerundet  wie  bei  der  hybrida  Dej.,  nicht  etwa  wie  bei 
C.  soluta  Meg.  Da  das  Mittelband  wenig  gebogen  ist,  nähert  sie  sich  bedeutend  der  C.  transversalis  Zgl.; 
allein   die  Form  der  Flügeldecken  bestimmt  mich  sie  hieher  zu  bringen.  Sie  ist  als  Alpenthier  dunider 
gefärbt  und  hat  gekörnte  Flügeldecken. 
Am  Frela. 

II.  Eljtris  latioribus,  marium  subparalleis,  fceminarum  apicem  versus  latioribus. 
Die  Flügeldeclien  erweitern  sich  etwas  mehr  nach  hinten ,  so  dass  sie  im  Allgemeinen  etwas  rund- 
licher erscheinen. 

Die  Färbung  ist  meistens  dunkler ,  die  Flecken  und  Bänder  variren  aber  sehr.  Die  3  bis  4  ersten 
Glieder  der  Fühler  sind  meistens  blau  mit  röthhch  goldenen  Flec];en  oder  auch  einfach  blau;  bei  der 
hybrida  Dej.  sind  sie  meist  noch  golden,  doch  oft  auch  blau  mit  rolhgoldenen  Flecken;  die  äusse- 
ren Glieder  sind  bei  der  ganzen  Gruppe  schwärzlich. 

Cic.  riparia.  Meg.  Dej. 
C.  hybrida.  Füssli  Verzeichii.  p.  17. 
Ich  ziehe  diese  letztere  hieher,  weil  mir  die  citirte  Schäffer'sche  Figur  (Tab.  xxxv.  10.)  diese  dar- 
zustellen scheint. 

a)  Elf  Iris  punclulatis. 
Der  halbmondförmige  Fleck  an  den  Schultern  ist  meistens  unterbrochen,  doch  bei  einigen  (so  bei 
Exemplaren  von  Manigorio  im  Tessin)  auch  zusammenhängend ;  das  Mittelhand  ist  meistens  etwas  we- 

*)  Panzers  Abbildung  gclicert  ohne  Zweifel  hierher,  der  langer  gestreckten,  mehr  parallelen  Elylren  wegen; 
!  scWieriger  ist  es,  die  \on  Olivier  zu  deuten,  da  sie  (wie  alle  Olivier'schen)  herzlich  schiecht  ist;  auch  die  Be- 
!  Schreibung  (Coleopt.  11.  13.)  hilft  nicht  aus  ;  Illigers  Beschreibung  der  C.  liybrida  (K<efer  Preussens  pag.  220.) 
I  passt_auf  alle  Cicinde.'en  dieser  Gruppe,  da  aber  diese  nur  in  Miltelpreussen  \orkommt ,  ist  wohl  sie  gemenit. 

!i 


4  SCmvEIZERISCHE     COLEOPTEREN. 

niger  gebogen  und  oben  olme  Zahn',  doch  haben  wir  Uebergänge  bis  zum  Band,  genau  wie  bei  der 
hybrida  Dej. 

Die  Farbe  varirt  nicht  wenig ;  [die  meisten  sind  röthUch  erzfaiben,  doch  zuweilen  auch  bläulich 
oder  grün  bläulich. 

ß)  Das  Mittelband  gerade,  dies  die  C.  transversalis  Zgl.  Dej. 
Die  Basler  Exemplare  haben  die  Färbung  der  gewöhnlichen  C.  riparia,  die  Berner  dagegen  sind 
schön  grün  bläulich ,  auch  sind  diese  etwas  kleiner. 
bj  Elytris  granulatis. 

Bei  den,  der  vorigen  am  nächsten  stehenden,  Formen  sind  die  Elytren  runzlicli  und  mit  Ideinen 
Hückerchen  überstreut ;  von  diesen  haben  w  ir  eine  Menge  Uebergänge  bis  zu  solchen  ,  bei  denen  über 
die  sonst  ganz  glatte  Fläche  eine  Masse  kleiner  HöcUerchen  hingesäet  sind,  welche  Elytren  dann  aussehen 
wie  die  der  C.  campestris  L. 

C.  moniicola  mihi.  C.  rectilinea.  Mittheilungen  i.  6g  u.  i54.  *) 
Berg  und  Alpenform,  daher  durchgehends  dunkler  gefärbt  als  a,    vom  bläulich  grün  bis  fast 
zum  schwarz.  Auch  hier   kommen  Exemplare  vor  mit  zusammenhängendem    und  unterbrochenem 
Schulterfleck,  mit  mehr  oder  weniger  gebuchtetem  Mittelbande.  Bei  einem  fast  schwarzen  Exemplar 
aus  den  Glarneralpen  ist  das  Mittelband  bis  auf  einen  halbmondförmigen ,  kleinen ,  weissen  Fleck,  et- 
was hinter  der  Mitte  der  Elytren,  verschwunden. 
ß)  Das  Mittelband  fast  gerade. 
Diese  Form  ist  ganz  analog  der  transversalis  Zgl. 
5.    C.  syhicola.  Meg. 

C.  campestris.  Sulzer  Kennzeichen  Tab.  V.  Fig.  Sy. 
Schönherr  zieht  die  C.  campestris  Sulz.  (cf.  Synonyraia  Insectorum  I.  240.)  zurC.  sylvatita  L.,  allein 
gewiss  mit  Unrecht;  sie  gehört  ohne  Zweifel  hieher;  denn   erstens  kommt  diese  am  häufigsten  im  Canton 
Zürich  vor,  zweitens  sagt  Sulzer  sie  sei  grün  und  drittens  stimmt  auch  die  Zeichnung  viel  mehr  mit  ihr 
über  ein. 

Wir  haben  indess  auch  hier  zwei  Hauptformen. 

aj  Elytris  punclulalis. 
Die  Form  der  tieferen  Regionen. 

b)  Elytris  granulatis. 
In  Berg-  und  Alpengegenden. 

ß)  Um  ein  Drittel  kleiner,  der  Vorderrücken  schmäler,  die  Fühlerund  Elytrendunkler gefärbt. 
Bevers,  imEngadin. 

4-   C  alpestris  Heer. 
Bei  diesem  so  schönen  Thiere  sind  die  Elytren  gel;örnt.  Es  unterscheidet  sich  von  der  Sylvicola 
Meg.   durch  den  etwas   kürzeren,  mehr  viereckigen,  glätteren  Vorderrücken,  die  verhältnissmässig 
etwas  kürzeren  und  rundlicheren  Elytren  und  die  so  schön  grüne  Färbung,  die  freilich  in  höheren  Re- 
gionen ins  Schwärzliche  übergeht. 

*)  Die  C.  rectilinea  Meg.  ist  nicht  wohl  von  der  riparia  Meg.  zu  trennen.  Der  VoiderrücUen  ist  zwar  etwa» 
weniger  tief  eingedrückt  und  eher  etwas  langer;  im  Uebrigen  aber  stimmt  sie  ganz  überein. 


SCHWEIZERISCHE    COLEOPTEREN.  3 

ß)  Bilunala,  H.  Luuula  humerali  maculaque  basali  integiis. 
Bei  einem  Exemplare,  vonderFinelalp,  das  ohne  allen  Zweifel  hierher  gehört,  waren  die  Flecken, 
auf  der  Schulter  und  Spitze  der  Flügeldecken,   verbunden,   während  sonst  bei  allen   den  vielen 
Exemplaren  ,  die  ich  gesehen  habe ,  diese  Flecken  ganz  unterbrochen  sind ,  so  dass  vi^ir  auf  jederFlügel- 
decl;e  eine  Mittelbinde  und  vier  weisse  Flecken  bekommen. 

h.  C.  Sjlvatica.  L. 
Razoumowsky  giebt  sie  in  seinem  Werke  Histoire  naturelle  du  Jorat  (II.  291.)  auch  im  Waadl- 
lande  an,  da  sie  aber  weder  Bugnlon  noch  Mellet  da  gesehen,  beruht  diese  Angabe  ohne  Zweifel  auf 
einem  Irrthum.  Ueberhaupt  ist  Razoumowsky  eine  ganz  unsichere  Autorität  und  kann  nur  für  ganz 
bekannte  Thiere  gebraucht  werden.  Diese  C.  Sylvatica  L.  gehört  daher  noch  zu  den  weniger  sichern 
Schweizerthieren ,  obschon  ich  Exemplare  von  Biedermann  habe,  die  er  im  Tessin  gesammelt  zu 
haben  versichert,  und  Jurine  sie  aus  dem  Chamouny  angiebt,  das  ich,  aus  später  anzuführenden 
Gründen ,  noch  in  unser  Bereich  hineingezogen  habe. 

7.  C.  lugdunensis.  Dej. 

Bei  einem  Exemplar  aus  dem  Wallis  von  Venetz  haben  wir  statt  des  Mittelbandes  nur  einen 
kleinen  Bogendeck  in  der  Mitte  der  Elytren.  Eine  genaue  Vergleichung  dieses  Thieres  mit  der 
Sulzerschen  Abbildung  der  C.  litterata  (abgekürzte  Geschichte  der  Insekten  Tab.  vi.  12.)  hat  mii 
gezeigt,  dass  Sulzer  offenbar  das  Unsrige  vor  Augen  gehabt  hat,  daher  der  alte  Sulzersche  Name 
herzustellen  ist.  , 

Auch  die  C.  sinuata  Clairv.  Ent.  Hei.  II.  161  gehört  hierher  und  nicht  zur  C.  sinuata  F. 

II.  Fam.  CARABODEA.  Burm. 

Tiib.     I.  Brachinida.   M.L. 
II.  Cymindis.  Latr. 
1,   C.  humeralis.  F. 

ß)  Diana:.  Dahl.  minor,  elytris  paulo  profundius  striatis  punctatisque. 

IV.  Dromiüs.  Bon. 
13.  D.  marginellus.  F. 
Das  Exemplar  das  ich  gesehen,  stimmt  ganz  mit  den  osstreichischen ,  »on  Dahl,  überein,  und 
auch  mit  Dejeans  Beschreibung  (Species  gener.  I.  243)  bis  auf  den  Vorderrücken,  welcher  keineswegs 
breiter  und  kürzer  als  der  von  D.  agilis  ist;    dagegen   weicht  dieser  marginellus  durch  die  mein 
parallelen  und  längeren  Elytren  bedeutend  vom  agilis  ab. 
14.  D.  glabratus.  Dft. 

ß)  Pfgmmus.  Chevr.  ist  bedeutend  kleiner  als  glabratus,  namentlich  ist  der  Kopf, 
auch  verhältnissmässig,  etwas  kleiner,  doch  stimmt  er  im  Uebrigen  so  ganz  mit  demselben 
überein ,  dass  ich  ihn  nicht  zu  trennen  wage. 

17.  D.  Quadnllum.  mi. 
Dieser  varirt  bedeutend  in  Grösse  und  hinsichtlich  der  Flecken ,  indem  die  hinteren  zuweilen  fast 
ganz  verwischt  sind;  auch  die  Streifen  auf  den  Elytren  sind  bald  mehr  bald  weniger  tief. 


b  SCHWEIZERISCHE   COLEOPTERF.N. 

Am  meisten  weicht  eine  Form  vom  Neuchatelersee  und  dem  Tessin  ab.  Die  Elytren  sind  vei- 
liSltnissmässig  langer  und  schmäler ,  die  Zwischenräume  auf  denselben  glatt ,  die  Färbung  ist  dunlder, 
die  hintern  Flecken  sind  vüllig  verschwunden  und  das  ganze  Thierciien  ist  bedeutend  kleiner. 
(O.  Striatulus.  m. ) 

VI.   Brachinus.  Web. 
3.  B.  ohscurus  mihi. 
lUilo-ferrugineus;  elytris  ttigro-coeruleisplaniusculis,  sublitvibus;  anlennaruin  articulo 
tertio  quartoque  apice,  abdomineque  obscuris.  Lang  4'/*  Lin. 

Der  Kopf  ist  schwach  punktirt,  zwischen  den  Augen  eingedrückt,  der  Vorderriicken  herzförmig, 
etwas  kürzer  als  bei  B.  crepitans,  und  hinten  weniger  zusammengezogen;  in  der  Mitte  eine 
ziemlich  tiefe  eingedrückte  Linie,  aber  fein  punktirt;  die  Mittellängslinie  ist  tiefer  als  bei  crepitans, 
während  die  Punkte  seichter  sind.  Die  dunkelschwarzblauen  Elytren  erweiteren  sich  nach  hinten  zu 
bedeutend,  runden  sich  dann  plötzlich  zu  und  sind  gerade  abgeschnitten;  sie  sind  sehr  schwach 
!>efurcht  und  sehr  fein  punktirt,  und  wie  der  Hinterleib  mit  feinen  Härchen  bestreut.  Die  zwei  ersten 
Fühlerglieder  sind  roth,  das  dritte  und  vierte  braun  gefleckt,  die  übrigen  braunlicht.  Bis  an  dieAugen 
ist  der  Kopf,  so  auch  der  Vorderrücken  und  die  Beine,  hell  röthlich  gelb;  das  Abdomen  aber  und  das 
Metasternum  sind  schwärzlich  Inaun. 

Er  hat  fast  die  Grösse  des  B.  crepitans,  ist  aber  breiter  und  nähert  sich  durch  die  (lächeren 
Elytren  etwas  dem  immaculicornis  Dej.,  von  dem  er  sich  aber  durch  die  gefleckten  Fühler,  wie 
die  noch  plattern  Elytren ,  den  kürzeren  Vorderrücken  hinreichend  unterscheidet.  Die  Flügeldecken 
nähern  ihn  dem  glabratus ;  allein  der  Vorderrücl;en  und  Fühler  lassen  ihn  leiclrt  von  demselben 
unterscheiden. 

J.  J.  Tscliudi  entdeckte  ihn,  im  März  1836,  bei  Riederen  ob  Glarus. 

Trib.     II.  ScARiTiDA.  Dej. 

Der  Hauptcharakter  dieser  Gruppe  scheint  mir  darin  zu  liegen,  dass  der  Mesotliorax  als  ein 
cylinderformiger  Körper  zwischen  dem  Prothorax  und  den  Elytren  deutlich  liervortritt  daher  er  eine 
Art  von  Stielchen  bildet,  das  den  Prothorax  mit  dem  Metathorax  verbindet.  Dies  ist  um  so  mehr 
in  die  Augen  fallend,  da  die  Elytren  auf  der  obern  Seite  sich  zurunden,  wie  auch  der  Vorderrücken 
nach  hinten  sich  verengt.  Das  Schildchen  tritt  zwar  meistens  deutlich  liervor,  aber  es  ist  nicht 
zwischen  die  beiden  Elytren  eingekeilt.  Diess  alles  nun ,  wie  die  meist  grossen  Köpfe ,  die  Imrzgliederigen 
Fülder  geben  diesen  Thieren  eine  eigenthümliche  Tracht.  Bei  allen  ist  das  erste  Fühlerghed  das 
dickste,  häufig  auth  das  längste;  die  Beine  sind  massig  lang  und  stark,  namentlich  die  Schenkel 
verdickt,   die  Vorderschienen  verbreitert  und  tief  ausgerandet.  bei  manchen  gefingert. 

Ist  nun  aber  dicss  der  wahre  Charakter  der  Scaritiden,  so  müssen  wir  auch  die  Gattung  Cephalotes 
zu  ilinen  zählen,  deren  Arten  in  der  That  auch  in  der  Tracht  mit  ihnen  übereinkommen,  wie  auch 
in  der  Lebensart,  da  auch  sie  in  Erdlöchern ,  an  sandigen  Stellen  sich  finden;  auch  sie  laufen  nur 
langsam  umher  und  scheinen  mehr  den  Thierciien  aufzulauern,  als  dieselben  aufzusuchen.  Mii 
scheinen  daher  Olivier,  Panzer,  Hliger  ganz  recht  daran  getlian  zu  haben,  dass  sie  diescilien  unter 
Scarites  stellten,  Wie  man  diese  Gattung  damals  fasste,  wenn  schon  manche  diess  sehr  missbilligt 
haben.  (Vergl.  Clairville  bittere  Bemerkungen  liehet.  Entomolog.ll.  65.  lö.Anm.")  Weber  observat. 
cntomolog.  p.  15.) 

*)  Welche  Verwirrung  »h-igciis   friihcr  bei   diesem  Ccplinlotes  herrschte,  zeigt   uns  Piiiizcr  in  Vocl.  Ucbcr- 


SCHWEIZERISCHE     COLEOPTEREN.  i 

Am  meisten  niiiclite  vielleicht  gegen  eine  solche  Stellung  der  Gattung  Cephalotes  der  Umstand 
sinechen,  dass  beim  Mannchen  die  Tarsen  erweitert  sind;  allein  auch  he\  Apotomus  sind  die  drei 
ersten  Glieder  bei  den  Männchen  um  etwas  breiter  als  bei  den  Weibchen ,  und  auch  bei  manchen 
Ditonien,  wie  D.  robustus  Par.,  scheinen  sie  mir  bei  den  Männchen,  freilich  nur  sehr  schwach, 
erweitert.  Auch  die  Schienen  können  keinen  Grund  gegen  unsere  Ansicht  geben ,  denn  eine  ganze 
Zahl  von  Gattungen ,  die  Dejean  unter  seine  Scaritiden  stellte,  haben  keine  gefingerten  Schienen. 

Es  kann  ferner  bemerkt  werden,  dass  auch  bei  den  Clivinen  das  erste  Fiihlerglied  keineswegs 
das  längste  ist ,  dass  das  Kinn  bei  Cephalotes  wie  bei  Scarites  und  Clivina  nur  einen  Zahn  hat , 
und  dass  die  Palpen  mit  denen  von  Scarites  besser  übereinstiinmen,  als  diejenigen  der  Clivinen.  Noch 
mehr  aber  bestärkt  uns  in  unserer  Ansicht  die  Gattung  Leiochiton,  welche  in  der  Tracht  ganz  mit 
manchen  Clivinen  übereinstimmt,  und  doch  sind  auch  bei  ihr  die  Tarsen  erweitert  und  die 
Schienen  nicht  gefingert. 

Nach  diesen  Schienen  nun  können  wir  die  Scaritiden  in  zwei  Unterabtheilungen  bringen  : 

a)  Clinnida^  tibiis  digitatis,  tarsis  niaris  non  dilatatis. 
Hierher  gehören  folgende,  mir  bekannte,  Gattungen  :  Scarites  F.,  Acanthoscelis.  Latr.,  Pasimachns. 
Bon.,  Oxystomus.  Dej.,  Comptodontus.  Dej.,  Chvina.  Latr. 

bj  Cephalolida.  mihi,  tibiis  non  digitatis ,  tarsis  maris  interdum  plus  miuusve  dilatatis. 
Hierher  :  Morio,  Latr.,  Ozaena.  Ol.,  Siagona.  Latr.,   Trychina.  Klug  (Coscinia.  Dej.),  Metenus. 
Dej.,    Ditomus.    Bon.,    Apotomus.    Hoffg.,    Paramecus.    Dej.,    Daptus.   Fisch.,  Cephalotes.    Bon., 
Leiochiton.    Curt. 

A.    Clivinida, 
I.  Clivi>a.  Latr. 

1.   C.  fossor.  L.  (Cl.  arenaria.  F.  Dej.) 
Unter  dieser  werden  zwei  Arten  zusammengeworfen.    Wir  haben  hier  uämlich  eine  grössere, 
meist  schwarze  Form  und  eine  kleinere,  meist  braun  gefärbte. 

Diese  kleinere  form  hat  etwas  glättere  Elytren,  die  weniger  tief  punktirt-gestreift  sind,  der 
Vorderriicken  ist  glätter,  die  Runzeln  sind  nicht  so  tief  eingedrückt ,  er  ist  auch  etwas  viereckiger, 
die  beiden  Punkte  auf  den  beiden  Hinterecken  sind  tiefer,  so  auch  die  vier  Punkte  auf  der  dritten 
Streife  der  Elytren. 

Die  grössere  Form  ist  meist  schwarz ,  doch  bisweilen  auch  rothbraun  ;  xmd  diess  ist ,  wie  ich 
glaube,  die  Sanguinea  Leach.  Die  kleineie  Form  dagegen  habe  ich  noch  nie  schwarz  gesehen, 
gewühnhch  hat  sie  einen  dunkelbraunen  Vorderrücken  und  bellbraune,  zuweilen  gelbe  Elytren; 
ich  halte  sie  für  den  wahren  Carab.  collaris  Herbst  (cf.  Füsslis  Archiv  V.  pag.  141.  Tab.  29.  fig.  15.}, 
da  sowohl  Grösse  als  Färbung  gut  übereinstimmen.  Was  Dahl  als  Cl.  discipennis  und  Cl.  discicollis 
g.  eingeschickt  hat ,  gehört  ebenfalls  zu  dieser  collaris  Herbst.  Wir  haben  also  : 

I  1 .  <?.  fossor.  L. 

Nigro-picea;  pronoto  quadrato;   elytris  elongatis,  parallelis,  punclato-striatis,  punptis 
qualuor  impressis;  anteniiis  pedibusque  rufis.  Long.  5  Lin. 
&)  Pronoto  atrato;  elytris  ferrugineis.  Cl.  Sanguinea.  Lcacli. 


8  SCHWEIZERISCHE    COLEOPTEREN. 

2.  C.  collaris.  Herbst. 
Minor,  rufo brunnea ;  pronoto castaneo,  quadrato ;  elytris elongatis,  planioribus,  parallelis, 
punctis  quatuor  profundius  impressis.    Long.  2^« — 2^2  Lin. 
(c.  gibbicoUis.  Mg.) 
ß)  Discipennis.  Mg.  elytris  nigromaculatis. 
8.  C.  gracilis.  mihi. 

Nigra,   nitida;    pronoto  suborbicnlato,    gibbo;  elytris  ovatis,  leviter  punctato-striatis 
apice  margineque  Irevissimis,  sterno,  abdomine,  pcdibusque  rufis.   Long.  iy2L. 

Kopf  ziemlich  gross  mit  stark  hervorstehenden  Augen  und  Mundtheilen ,  die  Stirn  an  der  Seite 
mit  tiefen  LangseindrücUen ,  in  der  Mitte  glatt;  die  drei  ersten  Glieder  der  Fühler  gelbroth,  di( 
übrigen  bräunlich;  der  Vorderrüchen  fast  kreisrund,  nur  vorne  etwas  schmäler  als  hinten,  gewölbt, 
glatt,  glänzend,  mit  sehr  schwacher  Mittellinie;  die  Flügeldecken  eiförmig,  gewölbt,  schwach  punktirt 
gestreift;  hinter  der  Mitte  verschwinden  diese  Streifen ,  so  auch  gegen  den  Rand  hin. 

Die  Oberseite  ist  schwarz  glänzend,  die  Unterseite ,  der  Mund  und  Beine  braunroth ,  die  Vorde 
schiendornen  sind  lang  und  stark. 

Sie  ist  wenig  kleiner  als  Cl.  «enea.  Dej.,  aber  viel  schmäler,  der  Vorderrücken  grösser,  die  Elytren 
eiförmig  und  viel   schwächer  punktirt;  in  der  Form  nähert  sie  sich  sehr  der  Cl.  minima.  Ahr., 
aber  länger,  schwächer  punktirt  gestreift,  die  Streifen  verlieren  sich  früher. 

Ich  fand  sie  bei  Matt. 

II.  Scariles  haben  wir  in  der  Schweiz  keine ,  obschon  in  allen  altern  Werken  einer  aufgeführt 
wird;  für  einen  solchen  haben  wir  nämlich,  ohne  allen  Zweifel,  den  Carabus  Spinipes ,  Sulzer 
abgekürzte  Geschichte  der  Ins.  pag.  62,  und  Füssli  Verzeichniss  pag.  19  zu  halten.  Sulzer's  Fig.  4 
Tab.rii.  zeigt  uns  deutlich  einen  Scarites  aus  der  Gruppe  von  sublerraneus,  arenarius  und  terricola, 
welcheArten  die  älteren  Entomologen  unter  dem  Sc.  subterraneus  begriffen  haben,  daher  dann  diesem 
sowohlEuropa  als  Nordamerica  zum  Vaterland  gegeben  wurde.  Der  wahre  Subterraneus.  F.Bon,  kommt 
aber  nur  in  Nordamerica  vor,  daher  der  Car.  Spinipes  durchaus  nicht  zu  ihm  gezogen  werden  kann, 
wie  diess  Füssli  (Magazin  der  Entomologie  I.  187)  vermuthet  hat,  und  dem  dann  Fabricius  (Mant. 
Insect.),  Illiger  (Ka?fer  Preussens  I.  111)  und  Schcenher  (Synonymia  Ins.  I.  127)  gefolgt  sind.  Die 
Sulzer'sche  Beschreibung  und  Figur  scheint  uns  am  besten  auf  den  Scarit.  terricola.  Bon.  Dej. 
passen ,  kann  aber  keineswegs,  wie  Clairville  diess  angenommen  hat  (cf.  Helvet.  Entomol.  II.  65),  zum 
arenarius.  Ol.,  gezogen  werden ;  nicht  allein  die  Grösse,  sondern  auch  die  gefurchten  Elytren  sprechen 
dagegen.  Eben  so  wenig  kann  es  der  Cephalotes  vulgaris.  B.  sein,  wie  Olivier,  Gcetze  (Entomolog. 
Beiträge  zu  Linnee's  Naturreich  I.  636)  und  Ilarrer  (Verzeichniss  der  Insekten,  welche  Schaeffer  abge 
bildet  pag.  132)  vermuthet  haben,  wogegen  schon  Füssli  mit  Recht  auf  die  ganz  andere  Sculptur  der 
Elytren  anfmerl;sam  gemacht  hat. 

Hinsichtlich  des  Vaterlandes  desSulzerschen  Ksefers  hat  sich  ohneZweifel  einirrthum  eingeschlichen. 
Sulzer  und  auch  Füssli  (cf.  Clairville  1.  c.  und  Füssli  Verzeichniss)  erhielten  ihren  Carab.  Spinipes  1 
Genf,  wie  auch  Clairville  seinen  Sc.  arenarius.  Ol.  Da  aber  beide  Arten  von  den  Genfer  Entomologen 
nie  gefunden  wurden,  stammen  sie  ganz  sicher  aus  dem  südlichen  Frankreich.  Auch  ich  bin  geneigt 
mit  Illiger  (Krfer  Preussens  I.  112)  anzunehmen,  dass  Sulzers  Worte  «man  findet  ihn  auf  Kornähren» 
aus  Scopolis  (Carneol.  267)  entlehnt  seien ,  dessen  Carab.  Spinipes  aber  ein  ganz  anderes  Thier  ist ,  odör 
Sulzer  verwechselte  den  Scarit.  terricola  B.  mit  der  Amara  aulica,  die  um  Winterthur  öfter  auf  Korn- 
ähren vorkommt,  die  aber  freilich  auch  keine  entfernte  Aehnlichkeit  mit  dem  Scarites  hat.  Wie 
aber  die  älteren  Entomologen  diese  Thiere  verwechselt  haben ,  zeigt  auch  der  Umstand ,  dass  Schellen. 


SCHWEIZERISCHE     COLEOPTEREN.  9 

beig  in  seiner  Handschrift  «  gemalte  Insekten  mit  deroselben  scliriftlich  angemerkten  Eigenschaften  » 
von  1753  den  Argutor  vernaUs  als  Carab.  spinipes  dargestellt  hat. 

Trib.  III.  Carabina  B. 

1.  Cychrus  f. 

2.  C.  Bovelinii  mihi. 

C.  elongatns,  niger,  nitidusj  pronoto  orbiculato,  non  marginato,  postice  contracto; 
elytris  oblongis  subparallelis,  depressis,  granulatis,  lineis  tribus  cateniformibus 
obsoletis.  Long.  7 Vi"  LaL  2-/3". 

Die  Beschreibung,  welche  Dejean  (Spec.  II.  7.)  von  dem  C.  angustatus  Hoppe  giebt,  passt, 
bis  auf  einige  weniger  wichtige  Punkte,  auf  mein  Exemplar,  daher  ich  nicht  anstehen  würde,  ihn 
dafür  zu  halten,  wenn  die  Abbildung,  welche  Hoppe  giebt  (vgl.  Nova  Acta  physico-medica  Acad. 
Ca;sar.  Leopold.,  Carol.  XII.  Tab.  XLV.  fig.  1.)  besser  damit  übereinstimmen  würde.  Der  Kopf  ist  bei 
unserem  viel  langer,  so  auch  die  Elytren,  die  zudem  schmäler  und  viel  paralleler  sind,  auch  sind  sie 
gröber  gehörnt.  Hoppe  giebt  ferner  dem  seinigen  einen  Thorax  marginatus,  während  beim  unserigen 
der  Rand  ganz  abgerundet  ist.  Wir  haben  daher,  bis  die  Sache  ausgemittelt  ist,  ihm  einen  andern 
Namen  gegeben,  dem  wir  nachfolgende  Beschreibung  beifügen. 

Der  Kopf  ist  sehr  schmal  und  lang,  der  Vorderrücken  quer  runzUch,  die  Stirn  runzlich  punktirt, 
der  Kopfschild  glänzend ,  mit  ein  Paar  flachen  Eindrücken ;  die  beiden  Lappen  der  Oberlippe  sehr  lang, 
die Mandibulen  sehr  lang  gestreckt,  vorn  scharf  zugespitzt,  an  der  Innenseite  mit  zwei  langen  scharfen 
Zähnen  versehen;  der  Vorderrücken  fast  kreisrund,  stark  gewölbt,  an  den  Seiten  abgerundet;  statt 
des  Randes  nur  eine  eingedrückte  Linie,  nach  vorn  und  hinten  zugerundet,  hinten  etwas  verlängert; 
Mittellinie  deutlich  ;  vorn  eine  Querreihe  von  Punkten;  hinten  ein  Quereindruck  ,  der  tief  punktirt  ist. 
Die  Elytren,  an  der  Basis  von  der  Breite  des  Vorderrückens,  erweitern  sich  dann  ziemlich  schnell  und 
laufen  parallel  bis  nach  liinten ,  wo  sie  sich  zurunden ;  oben  sind  sie  ziemlich  flach ,  über  und  über 
gleichmässig  grob  gekörnt,  drei  Reihen  längerer  Höckerchen  stehen  nur  schwach  hervor.  Das  ganze 
Thier  ist  glänzend  kohlschwarz. 

Ich  fand  nur  1  E,xemplar  im  Beverserthal  im  Engadin,  im  August  1834;  spätere  Nachsuchungen 
blieben  fruchtlos. 

h.   C.  rostraius  L. 
Varirt  bedeutend,  und  zwar  können  wir  vorzüglich  zwei  abweichende  Formen  unterscheiden. 

1)  angustatus  JihL ,  ist  etwas  länger,  namentlich  ist  der  Kopf  und  der  Vorderrücken  mehr  ver- 
längert, aber  etwas  schmäler. 

2)  Dieser  ist  kürzer  als  der  gewöhnliche  rostratus,  der  Vorderrücken  etwas  breiter  und  mehr 
zugerundet.  Dahl  schickte  ihn  als  C.  convexus  Meg. 

5.   C.  aüenualus  F. 

Var.  inicrmedius  mihi  Long.  5'/; — 6  Lin. 

Er  weicht  von  der  Normalform  in  folgenden  Punkten  ab  :  1)  ist  er  bedeutend  kleiner, 
2)  der  Vorderrücken  schmäler,  .3)  der  Eindruck  zwischen  den  Augen  seichter,  4)  die  Elytren  etwas 
convexer.  Er  nähert  sich  dem  cordicollis  Chaud. 


10  SCII^^'EIZERISCHE    COLEOPTEREN. 

II.  Carabus.  L. 

Subg.  aj  Procrustes  Bon. 
Man  wird  sich  vielleicht  darüber  wundern ,  dass  ich  eine  so  allgemein  angenommene  Galtung 
wieder  aufgegeben  habe.  Die  Gründe  sind  folgende  :  Die  Procrustes  stimmen  in  Tracht  und  Lebensart 
so  sehr  mit  den  Caraben  überein,  namentlich  wenn  wir  die  südlichen  Formen,  z.  B.  Proc.  fossulatus 
Klug.  Pr.  Foudrasii  etc.  vergleichen,  dass  wichtige  Charaktere  dasein  müssten,  um  diese  Thiere  von 
den  Caraben  zu  trennen.  Nun  aber  weiss  man  bekanntlich  nur  die  dreilappige  Oberlippe  und  den 
zweilappigen  Kinnzahn  anzugeben.  Der  erste  Charakter  ist  allerdings  vorhanden,  allein  nicht  von 
grosser  Bedeutung,  der  zweite  aber  irrig,  denn  die  Form  des  Zahns  varirt  bei  diesen  Thieren  sehr. 
Er  ist  allerdings  meist  grosser  mid  namentlich  breiter  als  bei  Carabus,  allein  nicht  selten,  selbst 
bei  dem  Pr.  coriaceus  ungethellt,  und  zwar  namentlich  bei  dem  Weib;  bei  Pr.  spretus,  grfficus 
Foudrasii,  ist  er  vollends  immer  ganz;  oder  doch  nur  vorn  schwach  ausgerandet.  Untersuchen  wir  nun 
auch  die  Caraben  in  dieser  Beziehung ,  so  zeigen  auch  sie  manche  Abweichungen ,  so  ist  er  z.  B.  beim 
Car.  Gebleri  fast  ganz  verschwunden. 

Subg.  bj  Carabus  Auct. 

6.   C.  arvensis.  F. 
Von  diesem  haben  wir  3  Hauptformen. 

1)  Den  gewöhnhchen  arvensis  F..  in  den  tiefern  Regionen;  eine  Variat.  mit  rothen  Beinen  ist 
der  C.  pomeianus  A. 

2)  Den  Seilen  bei  Schaffhausen.  Dieser  weicht  bedeutend  vom  arvensis  F.  ab.  Er  ist  grös- 
ser, flacher,  und  zwar  sowohl  der  Vorderrücken ,  wie  die  Elytren.  Der  Erstere  ist  verhältnissmässig 
breiter  und  kürzer ;  die  Elytren  bedeutend  grosser  und  namenthch  breiter ,  zeigen  aber  diestelbe 
Sculptur.  Die  Beine  sind  rostroth,  während  Kopf,  Vorderrücken  und  Elytren  schön  grün  erzfarben. 

1)  C.  alpicola.  Ziegler  hat  den  dunkel  gefärbten  Exemplaren  des  arvensis  diesen  Namen  gegeben, 
den  ich  aber  überhaupt  auf  die  Alpenformen  ausdehnen  möchte.*)  Alle  Aelpler  sind  nämhch  kleiner, 
als  der  wahre  arvensis ,  haben  einen  etwas  convexern,  dabei  glättern  Vorderrücken,  etwas  kürzere, 
mehr  eiförmige ,  convexere  Elytren.  Die  Rippen  stehen  etwas  weniger  hervor ,  dagegen  die 
Tuberkeln  etwas  mehr.  Als  Alpenform  zeigt  sie  uns  meistens  eine  dunklere  Färbung.  Ein  Paar 
Exemplare  zeigen  rothe  Schenkel.  Erzfarbige  Exemplare  schickte  Dahl  als  Car.  aircus  Zgl. 

Dieser  kömmt  besonders  auf  dem  Pilatus  vor ,  aber  auch  den  höhern  Punkten  des  Jura , 
z.  B.  Hasenmatt. 

Den  zweiten  Bogen  des  Cataloges  (p.  9—16)  habe  ich  leider  nicht  zur  Correctur  erhalten,  daher 
dieselben  nicht  nach  den  Resultaten  späterer  genauerer  Untersuchungen,  die  icli  über  diesen  Carabus 
anstellte,  verbessert  werden  konnte.  Diess  aucii  der  Grund,  warum  der  Car.  helveticus  am  unrechten 
Orte  steht  und  C.  Schartowii ,  den  ich  erst  diesen  Herbst  erhielt,  nicht  aufgenommen  ist. 
7.    C.  cancellatus  Illg. 

rl)   verrucosus  Meg. 
Ist  kleiner,  der  Vorderrücken  etwas  schmäler,  die  Beine  ganz  kohlschwarz. 

8.  C.  granulatas  L. 
Der  Car.  granulatus  Füssli,  Verz.  pag.  18. ,  kann  zu  keiner  bestimmten  Art  citirt  werden.  Die  altern 
Entomologen  haben  C.  monilis,  cancellatus  und  granulatus  mit  einander  verwechselt;  so  gehört  die 

*)  Zu  oberst  auf  dem  Brocken  im  Harzgehirge  fand  ich  ziemlich  haeußg  eine  niedliche  Form  des  C.  arvensis, 
die  aber  nicht  zu  diesem  gebeert.  Er  ist  zwar  auch  ganz  dunkel  gefacrbt,  aber  viel  schmscler  und  gestreckter. 


SCHWEIZERISCHE    COLEOPTEREN.  ll 

von  Füssli  citirte  Schseffer'sche  Figur,  (tab.  VIII,  6),  offenbar  zu  C.  cancellatus  lUg. ,  die  Sulzersche 
dagegen  (Geschichte  der  Insekten  (tab.  VII.  2),  wie  mich  bediinlu,  zu  C.  monilis.  Wie  sehr  diese 
Thiere  früher  mit  einander  verwechselt  wurden,  beweist  der  Umstand,  dass  Schellenberg  in  seiner 
Sammlung  von  Abbildungen  den  Car.  hortensis  F.  als  C.  granulatus  purpurascens  aufführt,  während 
er  den  C.  granulatus  L.  als  C.  leucopthalmus  bezeichnet  hat,  worunter  früher  auch  ein  ganzes  Heer 
von  schwärzlichten  Caraboden  zusammengeworfen  wurden. 

8.  b)  C.  SchartowiimxMx. 
Pronoto  convexiusculo ,  ruguloso,  angulis  posticis  productis;  elytris  elongato-oblongis 

parallelisj  convexis,  postice  aeuminatis  inlegris,  lineis  tribus  tuberculisque  oblongis 

elevatis  triplici  serie.  Long.  87^  Lat.  5Y4  Lin. 

Hat  einen  massig  grossen  Kopf,  dessen  Mundtheile,  wie  ganze  Fühler,  kohlschwarz  sind;  auch 
der  auf  beiden  Seiten  mit  tiefen  Eindrücken  versehene  Kopfschild  ist  ganz  schwarz,  während  sonst 
der  runzlichte  Kopf  grün  kupferfarben.  Der  Vorderrücken  hat  die  Form  des  monilis,  weicht  da- 
her sehr  von  dem  der  übrigen  Arten  dieser  Gruppe  ab ;  es  sind  nämlich  die  z\vei  hintern  Ecken 
ziemlich  weit  herabgezogen,  die  Seiten  sind  hinten  nicht  im  Geringsten  ausgebuchtet,  und  von  der 
Mitte  an  biegen  sie  sich  etwas  gegen  den  Kopf  zu.  Die  Ränder  sind  besonders  nach  hinten  etwas 
umgebogen;  oben  ist  er  über  und  über  mit  feinen,  doch  ziemlich  tiefen  Runzeln  bedeckt ;  die  Mittel- 
längslinie ist  ganz  flach  ausgedrüclU.  Die  Flügeldecken  sind  ziemlich  schmal  und  lang ,  hinten  nicht 
ausgeschweift ,  aber  zugespitzt.  Die  Höckerchen  auf  den  Decken  sind  ziemlich  gross  und  nahe 
zusammengerückt,  nicht  auseinanderstehend  wie  beim  cancellatus  Illg.,  und  nicht  vorn  und  hinten 
sich  zuspitzend,  wie  beim  granulatus  L.,  sondern  mehr  gerade  abgebrochen.  Die  Zwischenräume 
sind  runzlich ,  die  erhabenen  Linien  glatt.  Der  Rand  ist  runzlich  und  mit  kleinen  Hiickerchen  besetzt. 

Die  Unterseite  ist,  bis  an  die  metallisch  schimmernde  Brust,  tief  schwarz,  so  auch  die  Beine; 
Vorderrücken  und  Flügeldecken  sind  grünlich  erzfavben. 

Dieser  Carabus  hat  den  Vorderrücken  und  die  Tracht  des  C.  monilis  F. ,  muss  aber  der  Sculptur 
der  Elytren  wegen  in  die  Nähe  des  C.  cancellatus  und  granulatus  gestellt  werden.  Er  ist  übrigens 
gar  viel  kleiner  als  monilis  und  cancellatus,  indem  er  die  Grösse  des  granulatus  L.  hat.  Er  unter- 
scheidet sich  also  vom  C.  cancellatus  Illg.  ,  durch  die  geringere  Grösse,  convexeren  und  anders- 
geformten, runzhchten  Vorderrücken ,  ganz  schwarze  FiUder  und  kleinere,  aber  dichter  beisammen 
stehende  Höckerchen  auf  den  Flügeldecken ,  vom  C.  granidatus  L. ,  ebenfalls  durch  die  Form  des 
Vorderrückens,  der  hinten  nicht  einwärts  geschwungen  ist,  dessen  Hinterecken  viel  mehr  hervor- 
stehen, durch  die  Elytren,  die  bei  weitem  nicht  so  flach  sind. 

Herr  Schartow  in  Bern  entdeckte  ihn  im  Jura. 

II.  C.  aitralus  L. 
Var  7).  Es  ist  merkwürdig,  dass  bei  den  meisten  Exemplaren  ,  die  ich  in  den  unteren  Alpen  sah, 
wo  er  indess  nur  selten  vorkömmt,  die  Rippen  der  Elytren  nicht  gerade  herunterlaufen,  sondern 
öfters  sich  verzweigen,  und  zwar  besonders  die  auf  der  linken  Flügeldecke.  Meistens  läuft  die  erste 
Rippe  gegen  die  Nath  zu  und  verliert  sich  oberhalb  der  Mitte  der  Flügeldecke;  die  zweite  spaltet 
sich  ziemlich  weit  oben  in  zwei  Rippen  ,  die  dann  weiter  gegen  die  Nath  zu  laufen ,  öfters  aber  der 
Nath  nach  herunter  bis  zur  Spitze  der  Elytren  gehen;  bei  andern  laufen  die  Rippen  an  der  Nath 
gerade  herunter  und  nur  die  Aeusserste  verzweigt  sich  ,  immer  aber  weichen  in  dieser  Beziehung 
jdie  beiden  Decken  von  einander  ab. 

I         Meistens  ist  cliess  Thier  dunkler  gefärbt ;  die  Beine  sind  etwas  stärker  und  die  Schenkel  ,  wie 
aussen  die  Schienen,  dunkelbraun. 


12  SCHWEIZERISCHE    COLEOPTEREN. 

13.  C,  auronitens  F. 

7)  Zwickii  mihi. 

Er  weicht  vom  auronitens  F.  bedeutend  ab  und  nähert  sich  dem  C.  Escheri  Dhl.  Da  aber  Dejean 
(Spec.  Col.  II.  118)  das  Verhältniss ,  in  welchem  der  C.  Escheri  zum  C.  auronitens  steht,  nicht 
gehörig  angegeben,  haben  wir  hierüber  noch  Einiges  nachzuholen.  Der  Vorderrücken  (thorax  Auct.) 
von  C.  auronitens  varirt  sehr;  bald  ist  er  allerdings  (und  zwar  bei  beiden  Geschlechtern)  vorn  mehr 
zugerundet  und  hinten  nur  schwach  ausgebuchtet,  bald  aber  auch  eigentlich  herzförmig,  obsclion 
nie  im  Verhältniss  zur  Breite  so  lang,  wie  beim  Escheri;  auch  bei  unserm  Zwiclsii  nun  ist  der  Vorder- 
riichen  ganz  herzförmig  und  hinten  ziemlich  stark  ausgebuchtet.  Bei  dem  Escheri  sind  ferner  die 
Elytren  nicht  viel  breiter  als  das  Pronotum,  erweitern  sich  aber  dann  und  erreichen  ihr  Maximum  erst 
hinter  der  Mitte  der  Elytren,  von  wo  aus  sie  sich  wieder 'zurunden ;  beim  C.  auronitens  F.  aber  sind 
die  Elytren  etwas  kürzer  und  breiter ;  sie  sind  in  der  Mitte  am  breitesten  und  runden  sich  nach  vorn 
und  hinten  jjleichmässig  zu  ;  sie  sind  daher  oval ;  nur  sehr  selten  kömmt  es  vor,  dass  sie  etwas  hinter  der 
Mitte  am  breitesten  sind ,  wie  diess  bei  dem  Zwickii  der  Fall  ist ;  dieser  nähert  sich  daher  auch  darin 
dem  Escheri,  wie  auch  in  den  Rippen  der  Flügeldecken,  die  eher  noch  weniger  hervortreten,  als 
beim  Escheri ,  und  prachtvoll  golden  erglänzen,  wie  auch  der  Vorderrücken.  Ein  nicht  unwichtiger 
Unterschied  von  C.  Escheri  und  auronitens  F.  scheint  mir  auch  darin  zu  liegen,  dass  bei  Ersterem 
die  Beine  etwas  dünner  und  länger  sind  als  bei  Letzterem /namentl.  die  Schienen.  In  dieser  Beziehung, 
wie  denn  den  mehr  gewölbten  Flügeldecken,  stimmt  der  Zwicl;ii  mit  dem  auronitens  überein.  Hin- 
sichtlich der  Palpen  finde  ich  die  von  Dejean  angegebenen  Unterschiede  nicht.  Das  letzte  Glied  ist  in 
der  Regel  bei  auronitens  eben  so  beilförmig  wie  beim  Escheri. 

Leb.  Z^vicki  fand  diese  scböne  Form  bei  Schaffliausen. 

13.  b.  Carah.  niiens  Jl. 
Diesen  führen  Füssli  (Verzeichniss  pag.  18)  und  Sulzer  (Geschichte  der  Insekten)  als  Schweizer- 
bürger auf,  und  Sulzers  Abbildung,  tab.  VII.  fig.  13.,  stellt  ohne  Zweifel  den  wahren  dar.  Dessen 
ungeachtet  glaubeich,  dass  sie  ihn  mit  dem  C.  auronitens  verwechselt  habeii,  da  dieser  von  ihnen 
nirgends  erwähnt  wird ,  während  der  nitens  F.  von  keinem  einzigen  Entomologen  neuerer  Zeit  in 
der  Schweiz  gesehen  wurde.  Sulzer  hat  wahrscheinlich  die  Abbildung  aus  einem  andern  Buche  ent- 
lehnt und  unseren  C.  auronitens  mit  ihm  für  identisch  gehalten.  Scopolis  Gar.  nitens  (Carniol.  p.  85) 
gehört  sicher  zum  C.  auronitens. 

4.   C.  heheticus  Escher. 
üblongo-ovatus,   aeneus;   pronoto  riiguloso,  basi  linea  fransversali  impresso;  elytris 
profunde  crenato-striatis.  Long,  ii'/*  Lin.,  Lat.  47*  L. 

Hat  ganz  die  Grösse  und  Form  desmonihs,  die  untere  Seite,  Fühler  und  Beine,  wie  Mundtheile, 
sind  liohlschwarz ,  Kopf,  Thorax  und  Elytren  erzfarben  ;  die  letztern  mit  einem  schwachen  grünlichten 
Anflug. 

Die  Oberlippe  hat  vorne  einen  tiefen  Eindruck ,  der  mit  einem  Haarbüschel  besetzt  ist ,  einen 
zweiten  Eindruck  bemerken  wir  hinter  der  Nath  auf  dem  Clypeus,  zwei  tiefe  runzlichte  Langsein- 
drücke laufen  zu  beiden  Seiten  des  Kopfes  von  der  Stirn  bis  zum  vordem  Ende  des  Clypeus  hervor. 
Alle  diese  Eindrücke  sind  viel  tiefer  als  beim  monilis.  Der  Vorderrücken  ist  breiter  als  lang ,  fast  vier- 
eckig ;  die  Seiten  sind  nur  schwach  nach  vorn  und  hinten  gebogen.  Er  ist  glatt ,  nicht  punktirt ,  wie 
beim  monilis,  aber  ganz  von  feinen  Rünzelchen  durchstrichelt,  die  gegen  den  Rand  hin  tiefer  werden. 


SCHWEIZERISCHE     COLEOPTEREN.  13 

Oberhalb  seiner  Basis  zieht  eine  ziemlich  tiefe  Querlinie  durch ,  welche  an  beiden  Enden  durch  einen 
tiefern  Eindruck  begränzt  wird  ;  seine  Ränder  stehen  viel  weniger  hervor  als  beim  monilis ;  auch 
ist  er  bedeutend  convexer.  Das  Schildchen  ist  sehr  lilein.  Die  Elytren  sind  sehr  tief  gestreift;  ja, 
man  kann  sagen ,  es  durchziehen  sie  acht  gleich  starke  Rippchen ;  die  Zwischenräume  sind  runzlich 
und  diese  viel  stärker  erzfarben,  als  die  Rippen;  der  ganze  Rand,  besonders  aber  gegen  die  Spitze  der 
Elytren  hin ,  ist  sehr  stark  runzlich.  Hinsichtlich  der  Form  sind  diese  Elytren  an  der  Basis  wenig 
breiter  als  der  Vorderrücken,  verlängert  eiförmig  und  ziemlich  flach.  Sie  sind  etwas  länger  und 
schmäler  als  die  von  monilis. 

Dieses  ausgezeichnete  Thier  muss,  der  Sculptur  der  Elytren  wegen,  in  dieselbe  Abtheilung  wie 
purpurascens  gebracht  werden ,  von  dem  es  sich  aber  sehr  leicht  durch  die  Form  des  Vorderriickens 
und  der  Flügeldecken  unterscheiden  lässt. 

Herr  Escher-ZoUikofer  fand  ein  Exemplar  bei  Guttannen  im  Berner  Überland. 

17.  C.  iVec^jV  Hoppe. 

Sehr  schone  Formen  mit  dunkelblauen  und  violett  rüthlichen  Rändern  der  Flügeldecken  und 
des  Vorderrückens  fand  Hr.  Alf.  Escher  auf  dem  Klausen. 
|3)  Kanzel  mihi. 

Unterscheidet  sich  zwar  dui'ch  den  mehr  viereckigen  Vorderrücken,  dessen  Ränder  viel  weniger 
aufgeworfen,  vorne  mehr  berabgebogen  und  ganz  schwarz  sind,  wie  die  etwas  schmälern,  glättern, 
schwarzbraunen  Flügeldecken,  deren  Ränder  keine  Spur  von  jener  blaugriinen  Färbung  zeigen,  leicht 
vom  C.  Neesii;  da  ich  indessen  nur  1  Exemplar  gefunden,  bringe  ich  ihn  einstweilen  als  Varietät 
unter,  wozu  mich  besonders  auch  der  Umstand  bestimmt,  dass  diess  Exemplar  von  einer  bedeutenden 
Höhe  (7000/  s.  m.)  stammt;  daher  auf  die  Färbung  wie  die  glättern  Elytren  kein  Gewicht  zu  legen  ist. 

18.  C.  glabratus  F. 

Die  Alpenbewohner  haben  einen  etwas  breileren  und  kurzem  Vorderrückcn  als  die  der  tiefern 
Regionen. 

23.  C.  sylvestris  Hellw. 

Mit  dem  wahren  C.  Sylvestris  Hellw.  des  Brockens  und  des  Harzes  stimmen  die  des  Jura  und  der 
tiefern  Regionen,  so  die  von  Matt  überein;  die  der  höheren  Alpen' aber  sind  durchgehends  kleiner, 
die  Flügeldecken  etwas  flächer  und  tiefer  gestreift,  bei  den  Exemplaren  aus  den  rhätischen  Alpsn  fast 
gekerbt,  und  dann  stehen  gewöhnlich  die  Rippen  zwischen  den  Punkten  mehr  hervor.  Auch  diese 
Aelpler  variren  übrigens  wieder  sehr,  bald  sind  sie  kupferfarben,  bald  aber,  und  zwar  in  höhern 
Regionen ,  schwarz  oder  sogar  in  der  Mitte  braungelb ,  zuweilen  in  der  Mitte  schwarz  und  an  den 
Rändern  metallisch,  oder  auch  grün  bläulicht.  Sehr  schön  zeigen  uns  hier  die  braungelblichten 
Formen  der  höhern  Alpen,  dass  Mangel  an  färbender  Krustenbildung  Grund  dieser  veränderten 
Färbung  ist ;  der  Vorderrücken  ist  bald  hinten  zusammengezogen ,  bald  aber  auch  fast  gleichmässig 
nach  vorne  und  hinten  zugerundet ,  oder  auch  nach  vorn  nur  schwach  verbreitert  und  bekömmt  dann 
eine  mehr  viereckige ,  schmälere  Form ;  ich  halte  diesen  für  den  C.  angustatus  Sturm  ;  alle  diese 
;  Alpenformen  fassen  wir  aber  unter  dem  Namen  nivosus  zusammen ,  worunter  Godet  nur  die  schwarzen 
verstanden  hat. 

Den  Car.  concolor.  F.  Panz.  würde  ich  unbedenklich  für  einen  schwarzen  C.  sylvestris  H. 
halten,  wenn  Panzer  nicht  sagen  würde,  er  komme  in  Gärten  vor,  vielleicht  gehört  er  daher  eher 
zum  C.  catenulatus. 


14  SCIn^'EIZERISCHE    COLEOPTERF.N. 

24.    C.  alpinus  Bon. 

Variit  ungemein,  nicht  allein  in  der  Färbung,  die  ebenfalls  je  nach  der  Höhe  vom  grünen, 
erzfarbigen,  bis  zum  kohlschwarzen  und  braunlichten  übergeht,  sondern  auch  der  Sculptur  der 
Elytren.  Hat  man  nur  wenige,  deutlich  ausgesprochene  Exemplare  vor  sich,  so  liisst  er  sich  sehr 
leicht  vom  C.  sylvestris  unterscheiden ;  ich  habe  aber  über  hundert  gesehen  und  bei  vielen  wurde  mir 
die  Bestimmung  nicht  leicht;  denn  die  meisten  Unterschiede,  die  Dejean  (II,  166)  angiebt,  reichen 
nicht  aus  ;  der  einzige,  der  mich  hier  zu  leiten  vermochte,  war  der  auf  die  Flügeldecl>en  gegründete. 
Bei  C.  sylvestris  nämlicli  sind  diese  immer  convexer,  und  beschreiben  von  der  Basis  zur  Spitze  hin 
einen  Bogen;  bei  alpinus  dagegen  sind  sie  flacher,  und  senken  sich  erst  bedeutend  hinter  der  Mitte 
herunter,  meistens  sind  sie  auch  paralleler,  dann  mit  tiefern  Grübchen  versehen ;  die  Streifen  sind 
unregelmässiger,  bei  vielen  ganz  verworren.  Zwischen  den  Grüjjchen  haben  wir  bei  vielen  hervor- 
stehende Hockerchen.  Doch  varirt  diess  ungemein;  ich  sah  Exemplare  (aus  dem  Saasthale)  mit 
ganz  zarten  Streifen  und  kleinen  Grübchen ,  gerade  wie  beim  sylvestris  und  ohne  Spur  von  jenen 
Hockerchen,  andere  mit  selir  deutlich  hervorstehenden  Hockerchen  und  dabei  doch  ganz  zarten 
sehr  regelmässigen  Streifen ;  bei  den  Formen  mit  sehr  tiefen  Grübchen  sind  immer  die  Streifen  am 
meisten  verworren,  am  häufigsten  unterbrochen. 

Auch  in  der  Grosse  \veicht  er  sehr  ab;  so  kommen,  namentlich  in  den  südlichen  Alpen,  sehr 
kleine  Formen  vor;  aus  dem  Saasthale  sah  ich  mehrere,  die  nicht  grösser  als  C.  Latreillii  sind;  zwei 
von  diesen  haben  gewölbtere  Flügeldecken  und  nähern  sich  ausserordentlich  dem  C.  sylvestris. 
Es  müssen  daher  noch  weitere  Untersuchungen  zeigen,  ob  C.  sylvestris  und  alpinus,  wie  C.  alpestris  Zgl. 
und  vielleicht  sogar  G.  Latreillei  als  Arten  fortbestehen  mögen. 

2.0.   C.  alpestris  Zgl.  St.  (C.  amplicollis  Villa.  C.  castanopterus  Villa). 

Ovalus,  supra  nigro-seneus ,  pronoto  subquadrato,  ruguloso;  elylris  convexiusculis, 
striatis,  striis  crenulatis,  plerisque  intcrruptis,  foveolisque  profundis  quadratis 
triplici  Serie.  Long.  yY*  Lin. 

Er  sieht  aus  wie  ein  kleiner  C.  alpinus,  mit  dem  er  gewöhnlich  verwechselt  wird,  unterscheidet 
sich  aber  durch  die  mehr  gewölbten ,  weniger  parallelen ,  (daher  mehr  runden  Flügeldecken ;  der 
Vorderrücken  ist  etwas  schwächer  punlairt. 

Vom  C.  Hoppii  Sturm,  zu  welchem  Dejean  (col.  III.  164)  den  alpestris  Z.  gebracht  hat,  unter- 
scheidet er  sich  durch  die  Form  der  Flugeidecken ,  durch  die  tiefern  Streifen  und  Punkte  und  den 
viel  runzhchtern  Saum  derselben.  Er  hat  fast  die  Form  der  C.  sylvestris,  ist  aber  viel  kleiner  und 
zeigt  die  Sculptur  der  Elytren  wie  alpinus  Bon. 

Auf  dem  Mt.  Generoso  cf.  ComoUi  de  coleopteris  novis  ac  rarioribus  minusve  cognitis  Provinci« 
Neocomi  Mil.  pag.  9. 

In  den  nördlichen  Alpen  haben  wir  nur  den  C.  sylvestris;  in  den  Centralalpen,  besondfers 
Südabhängen,  herrscht  der  alpinus  B.  vor;  in  den  südlichen  Tessiner-  und  Velthneralpen  dieser 
alpestris.  , 

26.  C.  Latreillei  Bon.  .' 

Auch  dieser  varirt  sehr  und  nähert  sich  in  manchen  Formen  bedeutend  Ideinern  Exemplaren 
des  C.  alpinus  B.  Er  hat  durcligchends  noch  glättere  Flügeldecken  als  dieser;  die  Streifen  stehen 
weiter  aus  einander  und  verlieren  sich  gegen  den  Rand  zu  früher ;  die  drei  PunlUreihen  sind  unregel- 
mässiger ;  die  Zahl  der  Punkte  aber  varirt  sein-;  gegen  die  Spitze  der  Flügeldecken  zu  haben  wir 


SCHWEIZEKISCHE    COLEOPTEREN.  18 

mehr  als  voine ,  sie  sind  tiefer  eingedrückt  als  beim  alpinus ;  der  Vorderrücken  ist  in  der  Mitte  weniger 
punlairt. 

Männchen  und  Weibchen  weichen  übrigens  bedeutend  von  einander  ab.  Das  letztere  hat  einen 
etwas  kurzern  Vorderrücken  und  weniger  parallele  Flügeldecken ;  auch  sind  sie  etwas  weniger  flach 
als  beim  Männchen. 

Meine  lieben  jungen  Freunde  Alfred  Escher  und  C.  Sinz  fanden  mehrere  auf  der  Betta  Furca, 
Col  d'Ollon ,  am  Turlo  und  Moro ,  aber  auch  im  Hintergrunde  des  Saasthales  und  ob  Zermatt  im 
Wallis. 

28.  C.  intricaius  L. 

ß)  giganleus.   Long.  15  Lin. 

Er  ist  bedeutend  grosser  als  der  intricatus  und  hat  einen  etwas  breitern  Vorderrücken  und  etwas 
flachere  Elytren.  In  Oberitalien  soll  aber  meistens  diese  Form  vorkommen. 
Ich  fand  ihn  im  Juli  bei  Lugano. 

2g.   C.  depressus  Jiir. 

Sturm  und  Dejean  trennen  von  diesem  die  Form  mit  breiterm  Vorderrucken  als  C.  Bonellii, 
allein  alle  Unterschiede,  die  angegeben  werden,  sind  nicht  constant.  Es  giebt  allerdings  Formen, 
die  wir  sehr  leicht  unterscheiden;  bei  den  Einen  ist  der  Vorderrücken  länger,  in  der  Mitte  nicht  so 
stark  erweitert  und  etwas  convex ,  wo  dann  der  Seitenrand  nicht  so  stark  hervorsteht  (depressus 
Jur.  Bon.);  bei  andern  dagegen  ist  der  Vorderrücken  kürzer,  in  der  Mitte  etwas  breiter,  oben  mehr 
platt  und  der  Seitenrand  mehr  unigewölbt  (C.  Bonellii  St.) ;  allein  zwischen  diesen  beiden  Extremen 
giebt  es  eine  solche  Menge  von  Zwischenformen,  dass  ich  bei  vielen  nicht  zu  entscheiden  wagen 
w  ürde ,  zu  welcher  sie  eher  zu  bringen  seien  und  diese  Zwischenformen  sind  in  den  rhätischen  Alpen 
viel  häufiger,  als  jene  Extreme. 

Die  übrigen  von  Dejean  angegebenen  Merkmale  sind  alle  zu  Artunterschieden  nicht  zu  gebrauchen, 
und  gerade  hier  sehr  schwankend.  Die  Farbe  geht  bei  beiden  Formen  vom  schönen  Grün  bis  ins 
kupfererzfarbene ,  ja  bis  zum  Schwarz  über;  die  Schienbeine  junger  Individuen  sind  gelb,  dann 
braun.  Wir  haben  C.  Bonellii  mit  schwarzen  Schienen  und  Mundtheilen,  wie  den  depressus  mit 
rostfarbenen. 

30.    C.  Fahricii  Meg. 

IT  p)  //ccm  Germar  Fauna  Insectorum  Europrc.  fascic.  16.  fig.  1. 

Ist  etwas  kleiner  als  der  Fabricii ,  der  Vorderrücken  etwas  kurzer  und  breiter,  hinten  etwas 
» eniger  zusammengezogen  ,  die  Flügeldecken  fast  immer  etwas  kürzer  und  mehr  einförmig ,  die 
Grübchen  auf  denselben  sind  weniger  tief  eingedrückt  und  geringer  an  Zahl,  bei  einigen  ganz 
verschwunden.  Beim  Fabricii  sind  beim  Weibchen  die  Streifen  auf  den  Elytren  fast  ganz  verschwunden, 
sie  sind  mehr  lederartig;  bei  unserem  aber  sind  sie  bei  Männchen  und  Weibchen  gleich.  Bei  allen 
ist  der  Vorderrücken  glätter ;  bei  einigen  Exemplaren  aus  höhern  Regionen  auch  Kopf  und  Flügel- 
decken; sie  sind  wie  abgerieben  und  dann  schwärzhch  gefärbt,  oder  doch  dunkler.  Der  Hauptunter- 
schied scheint  mir  im  kürzern,  mehr  viereckigen  Vorderrücken  zu  liegen,  doch  giebt  es  Formen, 
die  uns  zeigen,  dass  wir  hier  auf  alle  diese  angegebenen  Unterschiede  keinen  zu  grossen  Werth  legen 
dürfen ;  daher  ich  es  für  rathsamer  gehalten ,  dieses  Thier  wieder  mit  dem  C.  Fabricii  zu  vereinen. 


16  SCHWEIZERISCHE    COLEOPTERE\. 

Germar  legt  einen  Werth  darauf,  dass  die  Schienbeine  schwarz  seien ,  allein ,  wie  beim  depressus 
Bon. ,  varirt  auch  hier  die  Färbung  derselben  sehr;  doch  sind  sie  häufiger  hellbraun  als  schwarzbraun 
gefärbt. 

31.   C.  irregularis  F. 

Mann  und  weib. 

(5)  Sculptilis  Andr.  Long.  10  '/ä  Lin. 
Ist  beträchtlich  grösser  als  der  irregularis,  hat  namentlich  einen  grössern  Kopf ,  kürzern,  breitern 
Vorderrücken  und  rundlichtere  Flügeldecken.    Die  Extreme  sind  eben  so  leicht  zu  unterscheiden , 
wie  C.  Bonellii  und  depressus,  allein  auch  hier  haben  wir  Uebergänge,  die  mich  verhindern,  sie 
als  Arten  zu  trennen. 

IV.  Leistus  Fröhl. 
4.  L.  rhceticus  mihi. 
Supra  Icete  esesius,    fronte  planiuscula  punctata;   pronoto  cordato;  elytris   subparal- 
lelis  punctato-strialis ,  interstitiis  planis;  ore,  anlennis  peclibusque  rufis.    Long. 
37*  L.  Lat.  1V2L. 

Die  Mandibulen  sehr  breit  und  hellgelb,  die  Maxillen  mit  sehr  langen  gegliederten  Borsten 
besetzt;  die  Oberlippe  ist  ziemlich  breit,  gelb  und  mit  einigen  langen  Haaren  versehen  ;  der  Kopfschild 
schmal  und  breit,  viel  schmäler  als  beim  L.  nitidus.  Die  Stirn  ist  ziemlich  flach,  mit  Punkten 
überdeckt ,  welche  besonders  gegen  die  Augen  hin  tiefer  werden.  Der  Vorderrücken  ist  herzförmig  , 
liinten  ziemhch  stark  zusammengezogen ,  die  hellgelben  Ränder  sind  umgewölbt  und  punktirt.  An 
der  Basis  und  so  auch  vorne  haben  wir  einen  dreieckigen ,  tiefen  und  häufig  punktirten  Quereindruck 
und  eine  ziemlich  tiefe  Mittellangsfurche ;  die  Zwischenfelder  sind  nicht  glänzend  glatt,  wie  beim 
L.  nitidus,  sondern  matt  und  mit  feinen  Punkten  überstreut.  Die  Flugeidecken  sind  verlängert 
eiförmig ,  die  Seiten  ziemhch  parallel,  ziemlich  tief  punktirt  gestreift  und  die  Zwischenräume  glatt. 

Er  ist  mit  Leichtigkeit  von  allen  bekannten  Arten  zu  unterscheiden ;  am  nächsten  steht  er  noch 
dei)i  L.  nitidus  Dft. ,  von  dem  er  sich  aber  erkenntlich  macht : 

1.  durch  seine  beträchthchere  Grösse;  er  ist  fast  so  lang  wie  L.  cceruleus  GL,  aber  bedeutend 
.schmäler. 

2.  durch  den  flacheren ,  punktirten  Kopf;  bei  L.  nitidus  ist  die  Stirn  ganz  glatt  und  gewölbt  und 
namentlich  hinter  den  Augen  glänzend. 

3.  den  Vorderrücken ,  der  hinten  nicht  so  stark  zusammengezogen ,  nicht  glatt  und  glänzend 
ist ;  die  Elytren  haben  zwar  dieselbe  Form  und  Sculptur,  aber  die  Zwischenräume  zwischen  den 
Streifen  sind  flacher. 

4.  ist  die  Farbe  eben  ein  schönes  aber  blasses  Blau,  wie  sonst  bei  keinem  Leistus. 

Es  verdient  noch  bemerkt  zu  werden,  dass  die  Maxillen  stärker  nach  vorne  gekrümmt  und  mit 
längeren  Borsten  besetzt  sind. 

Ich  fand  nur  ein  Exemplar,  unter  einem  Stein ,  im  Camogascerthal. 

16.  L.  analis  F. 

In  den  nördüchen  Alpen,  z.  B.  denen  des  Cantons  Glarus,  ist  er  durchgehends  etwas  kleiner 
als  in  den  Centralalpen  und  in  Oostrcich.   Andere  Unterschiede  konnte  ich  aber  keine  herausfinden. 


SCHWEIZERISCHE  COLEOPTEREN.  17 

V.  Nebria  Lalr. 

4.  N.  Gyllenhalii  Schh. 

b)  arclica  Dej. 
Ganz  frisch  ausgesclilofene  Exemplare  haben  gelbe  Elytren ;  später  werden  sie  bräunlich  und 
endlich  schwarz ;  bei  manchen  aber  scheint  auch  die  bräunliche  Färbung  zu  bleiben,  wenigstens  findet 
man  zuweilen  welche  unter  den  braunen,  deren  Flügeldecken  schon  ganz  erstarrt  sind.  Aus  diesen 
braun  gefärbten  Individuen  bildete  Dejean  seine  Nebr.  arctica,  denn  andere  Unterschiede  werden 
teine  wesentlichen  angegeben.  Es  ist  Zetterstedts  var.  b.  cf.  Fauna  laponica  I.  13. 

5.  N.  nivalis  Pk. 

Ich  gestehe  diese  allein  durch  die  rothen  Beine  und  die  etwas  tiefer  gestreiften  Flügeldecken, 
deren  Zwischenräume  etwas  weniger  flach  sind,  von  der  Gyllenhahi  Seh.  unterscheiden  zu  können; 
denn  die  Punkte  auf  den  Flügeldecken  sind  keineswegs  constant,  wie  auch  Zetterstedt  (Faun,  lapon. 
I.  14)  bemerkt  hat.  Dieser  setzt  den  Hauptunterschied  in  den  Umstand,  dass  bei  Gyllenhalii  die 
Seiten  des  Vorderrückens  gepunktet,  bei  der  nivalis  gerunzelt  punktirt  seien;  allein  ich  kann  diesen 
Unterschied  bei  unsern  Formen  nicht  finden.  Da  nacli  Zetterstedt  auch  die  nivalis  zuweilen  ganz 
schwarze  Beine  haben  soll,  müssen  weitere  Untersuchungen  zeigen ,  ob  diese  beiden  Arten  ferner 
bestehen  mögen. 

Zu  bemerken  ist,  dass  unsere  N.  Gyllenhalii  gewöhnlich  etwas  grösser  ist,  als  die  lappländische. 

9.  N.  Lafrenayei  Dej.  (Helvetica  Chevr.) 
Die  N.  helvetica  Chevr.  stimmt  gut  mit  pyrenäischen  Exemplaren  der  N.  Lafrenayei  überein , 
nur  ist  sie  etwas  kleiner  und  der  Vorderrücken  ein  wenig  schmäler,  doch  so  unbedeutend,  dass  diess 
keinen  Artencharakter  hergiebt. 

\\.  N.  Escheri  mihi. 
Nigra,  pronoto  hreviore  cor Aa\.o,  glabrato,    elylris  elongato-ovatis,  punctato-siriAhs; 
antennis  pedibusque  rufo-bruiineis.  Long.  /^  Lin. 

Hat  ganz  die  Grosse  und  Gestalt  der  N.  laticoUis  Bon,  Der  Kopf  ist  gross,  hinten  ganz  glatt  und 
glänzend,  röthlich  braun ,  zuweilen  indess  auch  schwarz;  vorn  zwischen  den  Augen  haben  wir  zwei 
breite,  doch  flache  Eindrücke,  die,  wie  der  Aussenrand  des  Kopfes  bis  zurOberlippe  hervor,  runzlich 
sind.  Mundtheile,  wie  Fühler,  sind  rothbraun.  Der  Vorderrücken  ist  verkürzt  herzförmig,  vorn  ist  er 
schwach  ausgebuchtet;  die  Ecken  stehen  etwas  hervor,  die  Seiten  sind  gerundet,  hinten  sind  sie 
stark  einwärts  geschwungen ;  dort  ist  der  Vorderrücken  am  schmälsten ,  verbreitet  sich  dann  ziemlich 
schnell  und  erreicht  seine  grösste  Breite  etwas  oberhalb  der  Mitte,  rundet  sich  dann  aber  nach  vorne 
wieder  zu ;  oben  ist  er  glatt,  an  der  Spitze  und  Basis  aber  haben  wir  zwei  ziemlich  tiefe ,  doch  auch 
glatte,  Quereindrücke,  wie  eine  Mittellängslinie  über  den  Rucken  herunter. 

Die  Flügeldecken  sind  verlängert  eiförmig ;  in  der  Mitte,  oder  doch  wenig  hinter  derselben , 
haben  sie  ihre  grösste  Breite  und  runden  sich  dann  nach  vorne  und  hinten  zu.  Sie  sind  ziemlich  tief 
punA-nVf  gestreift;  diese  Streifen  sind  überall  so  ziemlich  gleich  tief. 

Beine  und  Fühler  sind  fast  immer  rothbraun,  seltener  die  Beine,  namentlich  die  Schenkel, 
braunschwarz. 

Von  der  N.  laticoUis  B.,  mit  welcher  diese  leicht  verwechselt  werden  kann,  unterscheidet  sie 
sich  durch  den  etwas  schmälern  Vorderrücken,  die  etwas  längern  und  namentlich  punktirl  gestreiften 
Flügeldecken. 


18  SCHWEIZERISCHE  COLEOPTEREN. 

12.  N.  G ermarii  \m\\i. 
Prouoto  longiore  cordato,  ruguloso,-  elytris  elongatis  obovatis,  striatis,  strils  subtilissime 

punctatis ;  antennis  pedibusque  rufo-brunneis.  Long.  4 — 4V-  ^''''• 

Nalie  mit  voriger,  wie  mit  N.  Lafrenayei  verwandt. 

Der  Kopf  ist  gross,  zwischen  den  Augen  haben  wir  zwei  breite,  doch  nicht  sehr  tiefe  Ein- 
drücke; der  ganze  vordere  Theil  des  Kopfes  istrunzUch,  wahrend  der  hintere  glatt  und  glänzend 
ist,  schwarz  oder  bräunlich,  besonders  in  der  Mitte  heller,  wie  bei  fast  allen  Nebrien  aus 
dieser  Abtheilung.  Der  Vorderrücken  ist  länger  als  der  von  N.  Escheri  und  N.  laticolUs,  hinten  mehr 
zusammengezogen;  er  erweitert  sich  dann  allraählig,  erreicht  seine  grösste  Breite  in  der  Nähe  der 
vordem  Ecken,  während  bei  den  vorigen  etwas  oberhalb  der  Mitte.  Die  Ränder  sind  etwas  aufge- 
worfen, die  Quereindrücke  deutlich  ausgedrückt,  wie  die  Mittellängslinie,  allein  diese  ist  ganz 
ruuzlich,  welche  Runzeln  sich  von  der  Linie  gegen  den  Rand  hin  ausbreiten.  Die  Flügeldecken  sind 
länger  als  beim  N.  Escheri,  etwas  mehr  parallel,  erreichen  ihre  grösste  Breite  hinter  der  Mitte, 
und  runden  sich  dann  zu.  Sie  sind  ziemlich  tief  gestreift,  allein  diese  Streifen  nur  mit  sehr  feinen 
Punkten  besetzt,  welche  gegen  die  Spitze  der  Flügeldecken  zu  sich  verlieren.  Die  Farbe  varirt,  die 
meisten  Individuen  sind  braunschwarz,  junge  gelb;  einige  etwas  grössere  pechschwarze  Exemplare 
fand  ich  auf  der  Scaletta. 

Durch  die  fast  unpunktirten  Flügeldecken ,  den  längern ,  schmälern  Vorderrücken ,  und  die 
bedeutendere  Grösse,  namentlich  Länge,  von  der  N.  Escheri  zu  unterscheiden.  Von  der  Lafrenayei , 
der  sie  auch  sehr  nahe  steht,  unterscheiden  sie:  1)  die  tieferen  Eindrücke  zwischen  den  Augen 
2)  die  Form  des  Vorderrücl;ens,  welcher  bei  N.  Lafren.  etwas  oberhalb  der  Mitte  am  breitesten  ist 
.3)  die  schwächer  punluirten  Streifen  der  Elytren  und  A)  die  braungelben  Beine. 

In  der  Sammlung  des  Hrn.  Lasserre  sah  ich  sie  als  N.  elongata,  in  derjenigen  von  Herrn  Godet 
als  N.  Lasserrei  Chaudoir.  Vielleicht  gehört  auch  N.  nigricornis  Villa  Lieber. 

16.  N.  caslanea  Bon. 

Ein  sehr  variables  Thierchen ,  sowohl  in  Hinsicht  der  Färbung,  wie  der  Form.  Wir  können, 
mehr  oder  weniger  deutlich  ,  drei  Hauptformen  unterscheiden  : 

1)  Eine  schmälere,  deren  Vorderrücken  etwas  länger  und  schmäler  ist.  Die  Flügeldecken  sind 
ebenfalls  etwas  mehr  gestreckt.  Bei  einigen,  so  namentlich  zwei  Exemplaren  von  der  Alp  Urschein 
ist  diess  sehr  in  die  Augen  fallend ;  und  diese  weichen  um  so  mehr  ab ,  da  sie  zugleich  kleiner  sind. 
Allein  andere  zeigen  deutliche  Uebergänge  zur  folgenden  Form.  Die  Jüngern  Exemplare  sind  kastanien- 
braun, die  altern  pechschwarz.  Germar,  dem  ich  nur  jüngere  überschickt  hatte,  nannte  sie  N. 
umbrina. 

2.  Vorderrücken  und  Flügeldecken  etwas  kürzer;  ersterer  ist  vorne  etwas  mehr  erweitert  ak 
bei  voriger;  die  Flügeldecken  sind  mehr  eiförmig.  Diess  die  wahre  A'^.  caslanea  Bon.  Junge  noch 
hellbraune  Exemplare  beschrieb  Bonelli  (M^moir.  acad.  de  Turin  1811.  pag.  76.)  als  N.  ferruginea, 
ganz  schwarze  als  IN.  concolor. 

Diess  die  gewöhnlichste  Form  in  unsern  Alpen. 

3)  Etwas  grösser,  der  Vorderrücken  noch  etwas  breiter,  wie  auch  die  Flügeldecken.  Die  Farbe 
wechselt,  wie  bei  den  vorigen  Formen,  nach  dem  Alter  der  Individuen.  Ich  fand  gelbe,  hellbraune; 
dunkelbraune  und  pechschwarze  Individuen.  Was  die  Streifen  auf  den  Flügeldecken  anbetrifft,  sind 
diese  bei  allen  ziemlich  tief,  doch  bald  etwas  mehr,  bald  weniger;  auch  sind  bei  manchen  Exemplaren 
die  Punkte  etwas  tiefer,  bei  andern  seichter,  ohne  dass  man  diess  Gxiren  könnte.  Dejean  nannte  die 
dunkel  gefärbten  Individuen  dieser  Form  N.  picea. 


SCHWEIZERISCHE  COLEOPTEREN. 


19 


ig.  N.  Chevrierii  Heer. 
Bi-unnea;  pronoto  longiore,  subcordato;  elytris  e/owg'ato-ora^w;  convexiusculis,  cre- 
nalo-striatis;  antennis  pedibusque  ferrugineis  vel  piceis.  Long.  37* — 47*  ^in. 

Der  Kopf  ist  wenig  schmäler  und  kürzer  als  der  VorderrücUen  ;  die  Stirn  gewölbt  und  glatt,  die 
Eindrüclie  zwischen  den  Augen  und  an  der  Seite  des  Kopfes  sind  seicht.  Der  Vorderriicken  ist  etwa 
so  lang  als  breit  und  schmal,  schwach  herzförmig;  er  ist  an  der  Basis  am  schmälsten,  erweitert  sich 
dann  allmälig ,  erreicht  seine,  grüsste  Breite  etwas  oberhalb  der  Mitte  und  rundet  sich  dann  nach 
vorne  wieder  etwas  zu.  Die  Vorder-  und  Hinterecken  sind  zwar  scharf,  aber  stehen  niclit  hervor; 
der  Saum  ist  etwas  eingewölbt ,  die  MittellSngslinie  ist  ziemlich  tief,  oben  und  unten  bemerken  wir 
einen  Quereindruck ,  der  untere  ist  mit  Punkten  besetzt,  der  obere  zuweilen  etwas  runzlich.  Die 
Flügeldecken  sind  verlängert  eiförmig,  in,  oder  doch  nur  wenig  hinter  der  Mitte  am  breitesten, 
ziemlich  punktirt  gestreift;  die  Punkte  werden  nach  hinten  zu  spärlicher. 

Das  ganze  Thier  ist  bis  auf  die  schwarzen  Augen  unc|  Oberlippe  braun  oder  rothbraun.  Beine 
und  Unterseite  sind  gewöhnlich  etwas  heller.  Auch  diese  Nebria  zeigt  ims  ein  Paar  auffallende 
Varietäten;  so  fand  ich  auf  der  Alp  Urschein  ein  Exemplar  mit  schmälerm  Pronotum,  und  auf 
Scaradra  bei  8700'  s.  m.  zwei,  die  zudem  um  die  Hälfte  kleiner  sind,  und  etwas  tiefer  punktirte 
Flügeldecken  haben.  Mit  dieser  N.  Chevrierii  sind  drei  andere  unserer  Alpen,  nämlich  N.  angusti- 
coUis  B.  ,  N.  angustata  Dej.  und  N.  Bremii  H.  sehr  nahe  verwandt.  Um  Verwirrungen  zu  verhüten, 
wollen  wir  die  wesentlicheren  Charaktere  dieser  vier  Arten  neben  einander  stellen  : 


Neb.  angdsticollis  Bon. 
Kopf. 
Ganz  glatt,  ohne  Ein- 
drücke. 

yorderrücken. 
Ist  am  längsten,  hin- 
ten nur  wenig  verschmä- 
lert, an  den  Seiten,  be- 
sonders vorne  ,  etwas 
nach  unten  gebogen,  in 
der  Mitte  glatt  und 
glänzend. 

Flügeldecken. 
Stark  verlängert,  hin- 
ter der  Mitte  aber  fast 
um  nichts  erweitert ; 
die  Punktstreifen  über- 
all ziemlich  gleich  tief. 


N.ANGDSTATADej. 


Ebenfalls  hinten 
nur  wenig  ver- 
schmälert ,  aber 
die  Vorderecken 
noch  mehr  nach 
unten  gebogen, 
wodurch  er  vorn 
etwas  gewölbt 
wird. 

Lang,  hinter  der 
Mitte  stark  ver- 
breitert ,  etwas 
gewölbter  ,  die 
Streifen  etwas  we- 
niger punktirt. 


N.  Chevrierii  Heer. 

Zwischen  den  Augen 
zwei  seichte  ,  etwas 
runzliche  Eindrücke. 

Kürzer,  hinten  meiir 
verschmälert  ,  nähert 
sich  daher  mehr  der 
Herzform ,  die  Ecken 
nicht  herabgebogen. 


Kürzer ,  oval ,  in  oder 
wenig  hinter  der  Mitte 
am  breitesten  ,  nach 
vorne  und  hinten  sich 
zurundend ,  doch  nach 
hinten  mehr  als  nach 
vorn  ,  et\\  as  gewölbter 
tiefer  punkti  rt  gestreift. 


N.  BuEMii  Heer. 

Diese  beiden  Eindrucke 
näher  beisammen,  stossenbei 
manchen  fast  an  einander. 

Von  derselben  Länge ,  aber 
vorn  mehr  verbreitet  und 
platter,  die  Vorder-  und  Hin- 
terecken stehen  mehr  hervor, 
die  Mittellängslinie  ist  tiefer 
undderSaum  ist  etwasbreiter. 


Kürzer  als  die  zwei  ersten, 
nach  hinten  zu  sich  verbrei- 
ternd, und  dann  stumpf  hinter 
der  Mitte  sich  zurundend  :  sie 
sind  platter  ,  von  allen  am 
schwächsten  gestreift;  gegen 
die  Spitze  hin  werden  die 
Streifen  schwächer  und  die 
Punkte  verlieren  sich;  auch 
die  Seitenstreifen  sind  seich- 
ter, zuweilen  nur  an  einander 
gereihte  unterbrochene  Punk- 
te. Die  Zwischenräume  sind 
flach  und  glänzend. 


20 

Neb.  ANGDSTicoLUsBon. 
Frrrbung. 
Biaunschwaiz. 

Fühler  und  Beine. 
Rostfarben. 


SCHWEIZERISCHE  COLEOPTEEEN . 


N.  ANGUSTATA  Dej. 

Heller  rothbraun. 
Rostfarben. 


N.  Chevrierii  Heer. 
Braun  oder  rothbraun. 
Rostfarben. 


N.  Bremii'  Heer. 

Pechschwarz. 

Rostfarben ,  mit  Ausnahme 
derSchenlicl,  die  pechschwarz 
sind. 

Die  N.  angustata  Dej.  ist  von  allen  die  grösste,  die  übrigen  drei  sind  so  ziemlich  gleich  gross, 
von  N.  Bremii  hommen  häufig  hleinere  Individuen  vor. 

20.  N.  Bremii  m\\\i. 

Beschrieben  in  Germars  Faun.  Europ.  fasc.  14. 

Ich  hielt  sie  spater  mit  Hr.  Prof.  Germar  für  die  N.  angustata  Dej. ;  Exemplare  von  der  angustata 
Dej.  aber,  die  ich  bei  Hrn.  Lassene  in  Genf  gesehen,  haben  mich  eines  Bessern  belehrt;  und  in 
voriger  Zusammenstellung  glaube  ich  für  Imnftig  einer  solchen  Verwechselung  vorgebaut  zu  haben. 

Zwei  abweichende  Formen  dieser  Nebria  verdienen  hier  noch  einer  besondern  Erwähnung  : 

Die  Eine  nämhch  ist  etwas  grösser,  die  Eindrücke  auf  der  Stirn  sind  verwischt,  der  Vorder- 
rüchen ist  etwas  kürzer  und  breiter  und  hinten  etwas  weniger  punktirt;  die  Flügeldecken  tiefer 
punktirt  gestreift. 

Die  Andere  hat  dun];el  gefärbte  oder  auch  braune  Fühler  mit  schwarzen  Flecken. 


Trib.  IV.  Chl«nida  mihi. 
I.  Panageus  Lalr. 

I.  P.  Criix  major  L. 

Der  P.  quadripuslulalus  Sturm  und  der  trimaculatns  Dej.  unterscheiden  sich  fast  allein  durch  die 
Färbung  der  Eiytren ,  welche  aber  so  sehr  wechselt ,  dass  sie  nicht  hinreichen  kann ,  um  Artencharaktere 
darauf  zu  gründen.  Der  Vorderrücken  ist  zwar  bei  P.  Crux  major  gewöhnlich  etwas  breiter,  als 
beim  P.  quadripustulatus ,  und  etwas  schwächer  punktirt;  allein  es  giebt  Formen,  die  offenbare 
Uebergänge  zeigen. 

II.  LoKicERA  Latr. 

1 .   L.  pilicornis  F. 

Nur  sehr  selten  kömmt  diese  in  den  Alpen  vor,  und  hier  ist  sie  etwas  kleiner;  die  Punkte 
in  den  Streifen  der  Flüfjeldecken  sind  tiefer,  namentlich  sind  auch  die  drei  Grübchen  auf  dem 
vierten  Streifen  tiefer  eingegraben. 

VI.  LiciNus  Latr. 
2.  L.  depressus  Pk. 

f)  heli'eücus  Godet. 
Der  VorderrücI;en  ist  hinten  und  vorne  etwas  weniger  zusammengezogen  und  daher  viereckiger 
auch  etwas  flacher,  als  bei  österreichischen  Exemplaren.  Die  Weibchen  weichen  indess  bei  diesen  Licinen 
bedeutend  von  den  Mannchen  ab.    Der  Kopf  ist  etwas  tiefer  punktirt,  der  Vorderrucken  an  deo 


SCHWEIZERISCHE    COLEOPTEREN. 


Seiten  etwas  flacher;  die  FliigeldecUen  etwas  glatter.  Vergleichen  wir  ein  solches  Weibchen  mit 
einem  Männchen  des  wahren  depressus  PU. ,  wie  diess  Hr.  Godet  gethan  hat,  so  glauben  wir  in  der 
That  zwei  Arten  vor  uns  zu  haben.  Eine  Vergleichung  der  Individuen  desselben  Geschlechtes  lasst 
mich  aber  diesen  L.  helveticus  nur  als  Varietät  anerkennen. 


Trib.  V.    Pterostichida  mihi. 
Feroniens  Dej. 

1.  Patrobus  Meg.  Dej. 

2.  P.  hyperhoreus  Westerniann  Dej.  III.  pag.  3o. 

Er  unterscheidet  sich  vom  P.  ruQpes  vorzüglich  durch  den  hinten  weniger  zusammengezogenen 
Vorderrücken,  die  mehr  parallelen,  etwas  flachern  Flügeldeclien,  deren  Streifen  viel  weniger  tief 
gestreift  sind,  durch  die  flachen  Zwischenräume,  welche  bei  starker  Vergrosserung  gestreifelt  sind, 
während  beim  rufipes  glatt,  glänzender  und  nicht  flach.  Er  ist  ferner  in  der  Regel  bedeutend 
grösser  als  rufipes,  doch  kommen  auch  Individuen  von  derselben  Grosse  vor;  oben  ist  er  ganz  dunkel, 
matt  pechschwarz.  In  allen  cUesen  wesentlichen  Punkten  stimmt  der  Unserige  genau  mit  den  von 
Hrn.  Westermann  aus  Grönland  überschickten  Exemplaren  überein,  weicht  aber  darin  ab,  dass 
bei  unserm  die  Beine  dunkel  rostfarben  sind,  während  beim  hyperboreus  gewöhnlich  pech- 
schwarz; die  Fühler  sind  bei  unserm  dunkelbraun,  beim  nordischen  fast  schwarz.  Die  Länge  des 
Vorderrückens  varirt  etwas ,  bei  mehrern  Exemplaren  aus  unsern  Alpen  ist  er  ein  wenig  länger  als 
bei  den  Grönländern. 

Nach  Zetterstedt  (in  litteris)  soll  sein  P.  picicornis  (Fauna  lapponical.  33)  zu  diesem  hyperboreus 
Westni.  gehören;  die  Beschreibung  scheintauch  in  der  That  diess  zu  bestätigen;  dagegen  kann  ich 
ihe  Exemplare,  die  Zetterstedt  von  seinem  picicornis  Herrn  Escher-Zollikofer  geschickt  hat,  nicht 
vom  P.  rufipes  unterscheiden. 

V.   Calathus  Bon. 

I.   C.  cisieloides  Ilellw.  Panz. 

Dieses  gemeine  Thier  zeigt  eine  Menge  von  Varietäten;  zunächst  varirt  die  Grösse  sehr;  es  giebt 
Exemplare,  die  kaum  grösser  sind,  als  der  C.  fulvipes  und  andere,  die  um  einen  Drittel  länger  und 
breiter;  ferner  auch  die  Färbung;  der  Vorderrücken  ist  meistens  etwas  glänzend  schwarz ,  während 
die  Flügeldecken  ganz  matt  schwarz ;  bei  manchen  indess  haben  auch  die  letztern  diesen  Glanz , 
namentlich  zeichnen  sich  einige  Rheinwalder  Exemplare  durch  den  schönen  schwarzen  Glanz  aus  , 
der  über  Kopf,  Vorderrücken  und  Flügeldecken  sich  verbreitet.  Die  Streifen  sind  (wie  diess  aber 
bei  den  meisten  Thieren  dieser  Gruppe  der  Fall  ist)  bei  den  Männchen  etwas  tiefer  als  bei  den 
Weibchen ,  die  Zwischenräume  weniger  glatt.  Die  wichtigsten  Unterschiede  bietet  aber  der  Vordei- 
riicken  dar ,  wir  können  darnach  folgende  Formen  unterscheiden  : 
a)  cisieloides  gcnnimis. 

Der  Vorderrücken  \vird  nach  vorn  zu  etwas  schmäler ;  der  Rand  ist  nicht  gerade ,  sondern  bildet 
eine  schwache  Bogenlinie. 

Diese  Form  kömmt  am  häufigsten  in  den  tiefern  Regionen  vor. 


'A'i 


SCHWEIZERISCHE    COLEOPTEREN. 


p)  mit  dunkleren  Beinen  und  Fühlern . 
Diess  wohl  der  Cal.  ohscurus  Mshm. 

b)  Der  Vorderriicken  vorn  und  hinten  gleich  breit,  ganz  vorn  sich  etwas  zu- 
rundcnd ,  die  Seiten  bilden  eine  schwache  Bogenlinie. 

Die  Beine  sind  rostfarben ,  häufiger  aber  schwärzlich ,  das  erste  Fühlerglied  ist  lebhaft  braun- 
roth ,  die  übrigen  dunkler. 

Häufig  in  den  mittlem  Alpen. 

c)  Vorderrücken  viereckig,  platter,  vorn  und  hinten  fast  gleich  breit,  die 
Seiten  ganz  gerade.  Rand  und  Basis  etwas  tiefer  und  mehr  punktirt, 
bräunlich.  Die  Beine  sind  meistens  braunschwarz,  die  Flügeldecken  etwas 
tiefer  gestreift. 

Hier  und  da  in  Berggegenden. 

d)  imprcssus  mihi. 

Der  Vorderrücken  zwar  im  Allgemeinen  viereckig ,  doch  nach  vorn  zu  eher  etwas  breiter  werdend, 
die  Mittellangslinie  ist  ungemein  schwach,  vorn  ist  er  ganz  glatt  und  glänzend,  nicht  mit  jenen 
Runzelchen  versehen,  die  wir  beim  cisteloides  sonst  wahrnehmen.  Die  Flügeldecken  sind  tiefer 
gestreift,  in  der  zweiten  Linie  haben  wir  zwei,  in  der  dritten  vier  und  in  der  fünften  sechs  tiefe 
Punlite ;  die  zweite  hat  überdiess  noch  drei  kleine  Punkte.  Er  ist  glänzend  schwarz. 

Wurde  nur  einmal  am  Zürichberg  von  Hr.  J.  Bremi  gefunden. 

Diese  vier  Formen  sind  zwar  ziemlich  scharf  ausgesprochen;  doch  glaube  ich  nicht,  dass  sie  als 
besondere  Arten  festzustellen  sind. 

1.  b.  C.  glabricollisVWv.  Dej.  befand  sich  unter  den  Käfern,  die  Biedermann  im  Wallis  gefun- 
den haben  will,  doch  ist  die  Autorität  zu  unsicher,  um'ihn  aufzunehmen. 

2.   C.  fah'ipes  Gyll.  (flavipes  St.) 

Kömmt  zuweilen  um  einen  Drittel  kleiner  vor ;  solche  Exemplare  schickte  S  türm  als  C.  flavipes, 
daraus,  dass  er  aber  (Fauna Deutschlands  V.  112)  sagt,  dass  sein  C.  flavipes  grösser  als  C.  fuscus  sei, 
sieht  man,  dass  er  nicht  nur  solche  kleineren  Individuen  unter  demselben  verstanden  wissen  will. 

Der  Vorderrücken  ist  bald  ganz  schwarz,  bald  an  den  Ecken  und  hinten  rothbraun;  der  metal- 
lische Schimmer  auf  den  Flügeldecl;en  tritt  nicht  bei  allen  gleich  deutlich  hervor. 

4-  u.  5.  microcephalas  Dej.  und  C.  viicroptcrus  St.  Gyll. 

Diess  scheinen  mir  zwei  verschiedene  Arten  zu  sein.  In  den  Alpen  Iiaben  wir  den  wahren  C.  micro- 
plerus  Sturm  Gyll. ,  von  dem  Gylleuhal  sagt,  dass  sein  Vorderrücken  länger  sei,  als  beim  C.  melano- 
cephalus  L. 

Beim  C.  microcephalus  Dej.  dagegen  ist  er,  (vgl.  Dejean  spec.  Col.  III.  79.)  etwas  kürzer.  Ich  sah 
Exemplare  aus  dem  Jura  ,  welche  mir  den  wahren  C.  microcephalus  Dej.  darzustellen  scheinen.  Er  hat 
einen  kürzeren ,  viereckigen  Vorderrücl>en ,  während  er  sich  beim  C.  micropterus  Sturm  (wie  auch 
die  Sturmsche  Figur,  Tab.  CXXII.  c.  ganz  gut  angiebt)  vorn  etwas  zusammenzieht.  Die  Elytrcn  sind 
ferner  etwas  kürzer  und  breiter  und  die  Streifen  zeigen  nur  wenige  und  nicht  deutlich  hervortretende 
Punkte;  er  ist  mehr  matt  schwarz,  während  der  micropterus  auf  Vorderrücken  und  Flügeldecken 
immer  einen  schönen  Glanz  hat. 

Wie  die  Beschreibungen  zeigen  auch  die  Abbildungen,  dass  sich  Dejean  geirrt  haben  müsse; 
denn  die  Fig.  B.  Tab.  CXXII.  in  Deutschlands  Fauna  kann  doch  wohl  kaum  dasselbe  Tliier  darstellen 
wie  Fig.  3,  Tab.  112,  der  Sonographie  von  Dejean.   Freilich  dürfen  wir  hierauf  nicht  allzugrosse« 


SCHWEIZERISCHE     COF.EOPTEEEN.  23 

Gewicht  legen ;  denn  die  Figuren  in  der  Iconographie  sind  fast  durchgehends  sehr  schlecht  gezeichnet , 
die  Stuimschen  sind  im  AUgempinen  viel  getreuer  und  kernhafter. 

Zu  welcher  Form  Duftschmids  C.  niicropterus  gehöre,  ist  mir  zwelfelliaft ;  da  auch  er  ihm 
einen  Imrzcrn  Vorderriicken  giebt  als  den  verwandten  Arten  (cf.  Faun.  Austr.  II.  128.). 

7.   C.  melanocephalus  L. 
Wir  können  von  diesem  sehr  gemeinen  Thierchen  zwei  Hauptformen  unterscheiden  : 

1.  Eine  grössere,  welche  in  tiefern  Regionen  am  häufigsten  vorkömmt,  doch  auch  in  die  obern 
Alpeu  heraufsteigt. 

2.  Eine  bedeutend  kleinere,  die  aber  im  Uebrigen  mit  der  \origen  übereinkommt;  nur  ist  der 
Vorderrücken  häutig  nicht  so  schön  gelbroth,  sondern  schmutzig  röthlich  gefärbt,  in  vielen  Ueber- 
gängen  bis  zum  schwärzlichen.  Diess  ist  der  C.  alpinus  Dej.  Zuweilen  kömmt  indess  diese  dunk- 
lere Färbung  des  Vorderriickens  auch  bei  der  grössern  Form  in  den  Alpen  vor.  Bemerkenswerth  ist , 
dass  bei  den  grossen,  wie  kleinen  Aelplern  die  Flügeldecken  gewöhnlich  etwas  paralleler  und  dann 
hinten  stumpfer  zugerundet  sind,  als  bei  denen  der  tieferen  Regionen,  dass  ferner  bei  der  kleinern 
Form  zuweilen  der  Vorderrücken  etw  as  gewölbter  ist  und  die  Flügeldecken  kürzer  sind ;  doch  giebt  es 
viele  Zwischenformen,  die  uns  diese  Charaktere  nicht  gehörig  fixiren  lassen. 

■  Beim  Männchen  sind  die  Streifen  auf  den  Flügeldecken  etwas  tiefer  als  beim  Weibchen. 

I  8.   C  glabripennis  Sturm. 

Passt  gut  zu  Sturms  Beschreibung  (v.  119.);  doch  ist  er  kleiner  und  namentlich  schmäler  als 
C .  melanocephalus ;  der  Vorderrücken  ist  etwas  gewölbt  und  die  Seiten  mehr  bogenförmig.  Es  ist  der 
kleinste  Calathus ,  den  ich  kenne ;  vielleicht  ist  es  indess  nur  eine  Variet.  des  C.  micropterus  St. , 
denn  ausser  der  Grösse,  dem  etwas  gerundeteren  Vorderriicken  und  den  schmäleren  Flügeldecken 
kenne  ich  keine  Unterschiede. 

VIII.  Anc.homenus  Bon. 

Die  Platyni  und  Anchonieni  unterscheiden  sich,  nach  meinen  Untersuchungen,  nur  dadurch, 
dass  bei  Platynus  das  dritte  Fühlerghed  läuger  ist  als  das  erste,  bei  Anchomenus  aber  gleich  lang, 
dass  bei  Platynus  das  letzte  Glied  der  Lippenpalpen  aussen  ganz  schwach  abgestutzt  ist,  bei  Anchomenus 
zugespitzt  und  etwas  kleiner ;  doch  reichen  diese  Charaktere  nicht  bin ,  sie  als  Gattungen  zu  trennen, 
daher  wir  beide  unter  Anchomenus  vereinen,  zugleich  aber  gestehen,  dass  auch  die  jetzige  Gattung 
jigonum  kaum  erhalten  werden  darf.  Dejean  giebt  zwar  noch  mehrere  Unterschiede  an ;  allein  sie 
sind  nicht  haltbar,  so  die  von  den  Flügeln  hergenommenen.  Man  weiss  ja,  dass  oft  bei  derselben 
Art  die  Flügel,  von  denen  bei  allen  Caraboden  wenigstens  ein  Ansatz  vorhanden  ist,  sich  entwickeln 
oder  zurückbleiben  (z.  B.  Platysma  nigra);  es  sollen  aber  ferner  nach  Dejean  die  Fühler  «plus  longues, 
plus  minces  et  presque  setacees»  sein;  allein  eine  auch  nur  oberflächliche  Vergleichung  des  Ancho- 
menus oblongus  mit  Platynus  depressus  oder  complanatus  wird  zeigen  ,  wie  unrichtig  diese 
Behauptung  ist. 

Zu  verwundern  ist,  dass  Dejean  den  Carab.  angusticollis  F.  unter  die  Anchoraenen  gestellt  hat, 
da  sowohl  die  oben  angegebenen  Charaktere,  wie  dann  die  ganze  Tracht,  ihn  unter  die  ehemaligen 
Platynen  verweist. 

j  1.    J.  oblongus  F. 

Hr.  Chevrier  fand  bei  Genf  sehr  kleine  Formen ,  die  indess  in  allen  wesentlichen  Punkten  mit  den 
grössern  übereinkommen. 


24  SCHWEIZERISCHE   COLEOPTEREN. 

6.  A.  depressiis  Lasserre. 
Steht  dem  complanatus  Bon.  sehr  nahe;  der  Hauptunterschied  hegt  in  den  Fühlern,  die  milt- 
leru  Glieder  sind  etwas  dicker  als  bei  complanatus ;  auch  ist  er  etwas  kleiner ;  die  Streifen  der  Elytren 
sind  tiefer  ;   allein  der  Vorderrücken  ist  keineswegs  kürzer ,  wie  unrichtig  Dejean  sagt  (cf.   Spec. 
col.  V.  718.) 

IX.  Agonüm  Bon. 

5.  A.  sexpimctatum  L. 
Tritt  in  zwei  Hauptformen  auf : 

1.   A.  sexpunctalum-genuinum. 

In  hohem  Regionen  finden  wir  sehr  schöne  Farbenanderungen,  so  ist : 

ß)  Der  Vorderrücken  grün  bliiulicht,  zuweilen  auch  etwas  kupferfarben,  die  Elytren  grünUcht 
kupferfarben,  oder  auch  grünlich.  Diess  ist  das  A.  Ericeti  Knoch. ,  Panzer  Faun.  Germ.,  Sturm 
Deutschlands  Fauna  V.  209.  Ich  halie  Exemplare  von  Dahl  (von  dem  sie  auch  Sturm  erhalten)  der 
sie  auf  dem  hohen  Harz  gesammelt,  vor  mir,  und  finde  sie  ganz  übereinstimmend  mit  den  Unsrigen. 
Die  Unterschiede ,  die  Sturm  angiebt,  sind  sehr  schwankend  und  können  nur  aufgestellt  werden,  wenn 
man  wenige  Exemplare  verglichen  hat.  Hinsichtlich  des  vom  Vorderrücken  hergenommenen  ist  zu  be- 
merken, dass  derselbe  bei  manchen  alpinischen  Formen  allerdings  weniger  rund  und  verhäUnissmässig 
schmäler  ist,  als  beim  sexpunctatum,  allein  diess  ist  immer  nur  beim  Männchen  der  Fall,  welches  auch 
beim  sexpunctatum  einen  etwas  schmälern  Vorderrücken  hat  als  das  Weibchen.  Die  Dahlschen  Exem- 
plare haben  deutlich  6  Punkte  auf  den  Elytren,  dagegen  fand  ich  bei  uns  welche,  bei  denen  nur 
4_5  Punkte  deutlich  sind,  was  aber  auch  beim  gewöhnlichen  sexpunctatum  zuweilen  vorkömmt,  bei 
dem  überdiess  auch  die  Stellung  der  Punkte  nicht  sehr  constant  ist. 
•/)  A.  monlanum  Chevrier. 

Bei  diesem  ist  der  Glanz  der  Elytren  fast  ganz  verschwunden ;  sie  sind  schwärzlich  gefärbt  und 
haben  nur  einen  schwachen,  grünlichten  Schimmer;  sie  zeigen  uns  gewöhnlich  6  Punkte,  doch 
zuweilen  auch  nur  4. 

Diess  das  A.  Ericeti  b.)  Sturm. 

In  den  Alpen. 

2.   J.  bifoveolaUim  Sahlb. 

Etwas  länger  und  schmäler ;  die  Farbe  auf  Vorderrücken  und  Flügeldecken  viel  dunkler ,  bald 
mehr  grünlicht,  bald  erzfarben. 

Es  weicht  allerdings  ziemlich  bedeutend  vom  sexpunctat.  ab ,  kann  aber  dennoch  durch  kein 
scharfes,  constantes  Merkmal  von  demselben  getrennt  werden. 

6.  A.  parumpunctalum  F. 

|3)  tihialc  Zgl. 
Unter  diesem  Namen  schickte  Dahl  die  bläulichen ,  dunkelgrünen  oder  schwärzlichen  Individuen, 
die  auch  in  unsern  Alpeu  sich  finden. 

•j)  A.  Mellctii  mihi. 
Ist  kleiner,  der  Vorderrücken  etwas  schmäler  und  mehr  viereckig,  bläulicht;  die  Flügeldecken 
luirzer  und  rundlicher,  blaulich  schwarz;  Schenkel  schwarz ,  Schienbeine  gelb,  Tarsen  braun. 
8.  A.  viditum  Kiig. 
Es  kommen  Formen  mit  etwas  längerem  und  schmälerem  Vorderrücken  vor. 
A.  subccncum  uadfuliginosum  Knoch.  brachte  Biedermann  angeblich  aus  dem  Wallis. 


SCHWEIZERISCHE  COLEOPTEREN.  2J5 

Feronia.  Dej. 

Es  ist  bekannt,  dass  Dejean  unter  diesem  Namen  mehrere  von  Bonelli,  Megerle  und  Ziegler 
aufgestellten  Gattungen  wieder  vereinigt  hat,  indem  er  es^fiir  unmöglich  hielt,  ihnen  bestimmte 
Charaktere  anzuweisen  (vgl.  Species  gener.  III.  201).  Es  ist  nun  zwar  nicht  zu  läugnen,  dass  alle 
diese  Thiere  sehr  nahe  mit  einander  verwandt  sind ,  dennoch  aber  glaube  ich  ,  dass  hier  drei  Gruppen 
ausgesprochen  seien ,  welche  den  übrigen  Carabodengattungen  gleich  gestellt  werden  können  ,  die  erste 
umfasst  Argutor  Meg.,  die  zweite  Poecilus  Bon.,  Pterostichus  Bon.,  Omaseus  Zgl.,  Platysma  nob.  und 
Abax  Bon.,  die  dritte  Molops  Bon. 

Wir  charakterisiren  dieselben  auf  folgende  Weise  : 

1.  Argutor  Meg. 

Oberlippe  viereckig,  vorn  abgestutzt;  Kinnbacken  massig  gross,  an  der  Basis  gezähnelt ;  der 
Kinnladenpalpen  letztes  Glied  von  der  Länge  des  dritten  oder  etwas  länger,  schwach  verlängert 
eiförmig;  die  Lippenpalpen  vorn  fast  zugespitzt;  die  Zunge  vorn  abgestutzt,  die  weissen ,  häutigen' 
Nebenzungen  von  derselben  Länge ;  der  Kinnzahn  sehr  kurz,  stumpf  und  ausgerandet.  Die  Vorder- 
tarsen  der  Männchen  erweitert,  herzförmig.  Die  Fühler  massig  lang,  fadenförmig,  fast  überall 
gleich  dick;  die  Glieder  fast  von  gleicher  Länge ;  das  zweite  das  kürzeste,  das  dritte  aber  wenig  oder 
nitht  länger  als  die  folgenden. 

Kleine,  ziemlich  behende,  schwarze  oder  braune  Thierchen,  mit  bald  schmalem,  hinten 
/usammengezogenem,  bald  aber  auch  breitlichem  Vorderrücken. 

Zeichnen  sich  besonders  durch  ihre  Fühler,  durch  die  längeren,  vorne  mehr  zugespitzten, 
Itl/lcn  Palpengheder  aus,  wie  auch  durch  ihre  Tracht. 

2.   P leres tichiis  Bon.  mihi.  *) 

Oberhppe  viereckig ,  vorn  abgestutzt;  die  Kinnbacken  massig  gross ,  stark,  an  der  Basis  inwen- 
dig gekerbt;  das  letzte  Glied  der  Kinnladenpalpen  ist  kürzer  als  das  dritte  ,  cylinderisch ,  vorn  abge- 
stutzt ,  das  zweite  ist  das  läng.ste;  die  Zunge  ist  vorn  abgestutzt,  die  schmalen  häutigen  Nebenzungen 
sind  bald  von  derselben  Länge,  bald  überragen  sie  selbe;  der  Kinnzahn  ist  ausgerandet.  Die  Vorder- 
tarsen  der  Männchen  erweitert.  Fähler  fadenförmig,  schwach  zusammengedrückt,  nach  aussen  zu 
dünner  werdend  ,  das  erste  Glied  das  dickste,  bald  von  der  Länge  des  dritten,  bald  länger  ,  das  dritte 
länger  als  die  folgenden. 

Behende  Thiere  von  mittlerer  Grösse,  bald  schwarz,  bald  metallisch  glänzend,  mit  ziemlich 
langen  Fühlern  und  Beinen. 

3.  Blolops  Bon. 
Oberlippe  lang,  vorn  ausgebuchtet,  die  Vorderecken  zugerundet;  die  Kinnbacken  massig  gross, 
stark  ;  das  zweite  Glied  der  Kinnladenpalpen  dick  und  cylinderisch ,  das  vierte  länger  als  das  dritte 
oder  doch  von  derselben  Länge,  schwach  cylinderisch ,  vorn  abgestutzt ;  die  Zunge  vorn  abgestutzt; 
die  Nebenzungen  schmal  und  fast  von  derselben  Länge ,  von  ihr  abstehend;  der  Kinnzahn  ist  oben 
ausgehöhlt  und  schwach  ausgerandet.    Die  Vordertarsen  der  Männchen  erweitert.  Fühler  fast  schnur- 


•)  Den  Namen  Pterostichus  habe  gewählt,  weil  die  Gruppe,  welcher  Bonelli  diesen  Namen  beigelegt  hat,  die 
meisten  Arten  umfasst,  daher  am  wenigsten  Namen  Tersendert  werden  müssen.  Feronia  ist  unpassend,  da  dieser 
Name  schon  la:ngst  an  eine  Pflanzen- und  Thiergattung  vergeben  ist. —  Ich  habe  erst  lange  nachdem  Obiges 
geschrieben  ,  die  Kaifer  der  Mark  Brandenburg  von  Erichson  erhalten  und  daraus  ersehen,  dass  er  auf  alle  Feronien 
Dej.  den  Namen  Pterostichus  ausgedehnt  hat. 


26  SCHM'EIZERISCHE  COLEOPTEHEN. 

förmig,  das  erste  Glied  das  dickste  und  längste,  das  zweite  kugliclit,  das  dritte  von  der  Grosse  des 
vierten  aber  kürzer  als  das  fünfte,  sechste  und  siebente,  die  zudem  breiter  sind,  daher  die  Fühler 
in  der  IMitte  am  breitesten  sind,  sie  sind  zusammengedrückt  und  spitzen  sich  nach  aussen  nicht  zu; 
die  Glieder  sind  kurz  und  breitlich. 

Durch  die  Fühler,  wie  das  letzte  Palpenglied  scheinen  sich  diese Thiere  von  denen  der  vorigen 
Gruppe  zu  unterscheiden  ,  ferner  aber  auch  durch  die  Tracht;  sie  haben  immer  einen  gedrungeneren 
Körperbau,  grössere  Köpfe,  hinten  mehr  zusammengezogenen  Vorderrücken,  kürzere,  gewölbtere 
Flügeldecken  und  dickere,  kürzere  Beine,  daher  sie  bei  weitem  nicht  so  schnell  laufen  können. 

XI.  Argutor  Meg. 

2.  polilus  mihi. 
Oblongus,   niger,  politus;    pronolo  subquadrato,   nitido,   postice  ulrinqiie  profunde 
unistriato,  punctato;  elylris  subparallelis  leviter  striatis,   striis  subtiliter  punctatis; 
femoribiis  nigris,  tibiis  tarsisque  brunneis.    Long.  3  Lin. 

Kopf  glatt,  glänzend,  zwischen  den  Augen  zwei  sehr  seichte  Eindrücke ;  Fühler  massig  lang,  das 
erste  bis  dritte  Glied  röthlich,  die  äusseren  schwärzlich;  der  Vorderrücken  hinten  fast  gerade  abge- 
schnitten, vorne  schwach  ausgebuchtet,  die  Seiten  schwach  bogenförmig;  er  ist  hinten  am  schmälsten 
und  verbreitert  sich  nach  der  vorderen  Seite  zu,  vorne  rundet  er  sich  aber  wieder  etwas  zu;  er  ist 
oben  ganz  glatt  und  glänzend  ,  hat  eine  schwache  Mittellängsfurche ,  hinten  aber  auf  jeder  Seite  einen 
tiefen,  gepunkteten  Eindruck.  Die  Elytren  sind  ziemlich  parallel,  hinten  aber  zugerundet,  schwach 
gestreift;  auf  der  zweiten  und  dritten  Streife  bemerkt  man  einen  tiefen,  eingedruckten  Punkt. 

Die  Beine  haben  ziemlicli  dicke  ,  schwarze  Schenkel  und  braune  Schienen  und  Fussglieder. 

Erbat  die  Grösse  des  A.  vernalis,  ist  aber  schmäler  und  mehr  von  der  Gestalt  des  A.  strenuus 
Dft.;  er  zeichnet  sich  von  allen  durch  die  verhältnissmässig  ziemlich  langen,  schmalen,  mehr  parallelen, 
schwach  und  glatt  streifigen  Flügeldecken  aus. 

Hr.  V.  Ougsburger  fand  ihn  im  Jura. 

6.  ^/.  nanus  mihi. 

Flavo-brunneus,  capite  obscuriorej  pronoto  quadrato,  basi  utrinqne  profunde  bistrialo, 
angulis  posticis  rectis;  elytris  ovatis,  striatis,  striis  obsolete  punctatis^  punetis 
duobus  profundis  impressis.  Long.  2  Lin. 

Kopf  massig  gross,  glatt,  zwischen  den  Augen  zwei  tiefe  Eindrücke;  Vorderrücken  fast  ganz 
viereckig;  die  Seiten  sind  fast  gerade,  bilden  nach  vorne  zu  nur  eine  ganz  schwache  Bogenlinie, 
hinten  ist  er  gerade  abgestutzt ,  vorn  ausgebuchlet ,  oben  glatt  mit  stark  eingedrückter  Mittellängs- 
furche ;  hinten  auf  jeder  Seite  zwei  tiefe,  punktirte  Eindrücke;  die  Flügeldecken  sind  eiförmig 
vorne  nur  wenig  breiter  als  der  Vorderrücken,  dann  erweitern  sie  sich  gegen  die  Mitte,  spitzen  sich 
aber  nach  hinten  zu,  sie  sind  tief,  und  zwar  hinten  und  vorne gleichmässig,  gestreift,  dagegen  sind 
die  Streifen  gesjen  die  Nath  hin  tiefer  als  die  äusseren ,  sie  sind  schwach  punktirt ;  auf  dem  Zwischen- 
räume der  zweiten  und  dritten  Streife  haben  wir  zwei  sehr  tiefe  Punkte,  welche  die  ganze  Breite 
desselben  einnehmen,  einer  ist  in  der  Mitte,  der  andere  hinter  der  Mitte  der  Elytren.  Bis  an  den 
dunkleren  Kopf  ist  das  ganze  Thierchen  gelbbraun. 

Steht  dem  A.  spadiceus  Dej.  am  nächsten,  unterscheidet  sich  aber  von  diesem  : 
Erstens  durch  den  Vorderrücken ;  beim  spadiceus  ist  er  hinten  immer  etwas  zusammengezogen 
die  Vorderecken  sind  ziemlich  spitzig,  hier  aber  ist  er  fast  viereckig,  hinten  nicht  zusammengezogen 


I 


SCHWEIZERISCHE  COLEOPTEREN.  27 

Jie  Voideiecl;en  stumpf  und  mehr  nach  unten  gebogen  ;  er  ist  ferner  verliältnissmässig  etwas  luirzer, 
hinten  sind  die  Eindrücke  tiefer  und  an  den  Seiten  meiupunktirt. 

Zweitens,  die  tiefer  gestreiften,  mit  zwei  tiefen  Punkten  versehenen  Flügeldecken. 

Drittens,  Färbung  und  Grosse;  er  ist  fast  um  ein  Drittheil  kleiner. 
,       Ich  fand  ihn  um  Pfingsten  auf  dem  Rigikulm. 

8.  A.  spadiceus  Dej. 
Wir  haben  zwei  Formen,  eine  grössere,  die  ich  bis  jetzt  nur  in  den  Alpen  gefunden  habe,  und 

eine  kleinere,  mit  etwas  kürzeren,  hinten  etwas  mehr  zugerundeten  Fhigeldecl;en ,  welche  in   den 
Alpen  ,  im  Jura  und  bei  Bern  lebt. 

9.  j4.  alpestris  mihi. 

A.  apterus,  brunneus  vel  nigro-piceus,  pronolo  piano  subquadrato,  postice  noii 
sinuato,  angulis  poslicis  rectis,  ulrinque  bistrialo,  punctato;  elytris  brevioribus 
obtusis ,  striatis ,  striis  obsoletissime  punctatis ;  antennis  pedibusque  ruHs. 
Long.  5  lin. 

Der  Kopf  klein,  glatt,  nur  an  beiden  Seiten  der  Stirn  mit  einem  ziemlich  tiefen  Längseindruck. 
Der  Vorderrücken  breit ,  flach,  nur  an  den  Voiderecken  herabgebogen,  fast  viereckig,  von  hinten 
bis  vor  die  Mitte  gleich  breit ,  dann  nach  vorne  sich  zurundend  ,  die  Ilinterecken  bilden  einen  scharfen 
rechten  Winkel,  er  ist  glatt  und  hat  eine  deutliche  Mittellängslinie,  die  aber  nicht  bis  zur  Basis 
hinabreicht;  hinten  ist  er  besonders  an  den  Ecken  ziemlich  tief  punktirt,  hat  auf  jeder  Seite  einen 
breiten  Längseindruck,  näher  der  Ecke  einen  zweiten  seichteren,  kürzern.  Die  Flügeldecken  sind 
vorn  von  der  Breite  des  Vorderrückens ,  schon  vor  der  Mitte  verschmälern  sie  sich  und  runden 
sich  hinten  stumpf  zu;  sie  sind  ziemlich  tief,  überall- gleichmässig  gestreift,  die  Streifen  aber  unge- 
mein fein  punktirt;  an  der  äussern  Seite  der  dritten  Streife  bemerkt  man  zwei  tiefer  eingedrückte 
Punlite.   Er  ist  braun  oder  braunschwarz ,  unten  hell-  oder  auch  dunkelbraun. 

Steht  dem  Carab.  unctulatus  Creutz.  Dft.  und  der  Feronia  apennina  Dej.  am  nächsten,  unter- 
scheidet sich  aber  vom  unctulatus  : 

Erstens  durch  den  Vorderrücken,  bei  jenem  ist  er  nämlich  hinten  etwas  zusammengezogen 
(besonders  beim  Männchen)  und  schwach  ausgeschweift ,  bei  unserm  dagegen  verengert  sich  derselbe 
hinten  nicht,  auch  sind  die  Eindrücke  an  der  Basis  tiefer. 

Zweitens,  die  Elytren,  sie  sind  beim  alpestris  eiförmiger,  übrigens  auf  gleiche  Weise  gestreift; 
doch  sind  die  Streifen  viel  weniger  und  seichter  gepunktet. 

Von  der  Fer.  apennina  Dej.  unterscheidet  er  sich  ebenfalls  durch  den  Vorderrücken,  welcher 
(vgl.  Dej.  Spec.  col.  S.  760)  bei  jenem  etwas  länger  und  schmäler  ist,  als  bei  der  unctnlata,  während 
beim  alpestris  eher  kürzer  und  breiter  ,  ferner  ist  er  beim  apenninus  hinten  ausgeschweift. 

Dahl  schickte  zwei  Argutor  als  inunctus  Meg. ,  von  denen  der  Eine  zum  unctulatus,  der  andere 
zu  unserm  alpestris  gehört. 

XII.  Pterostichus  Bon. 
Die  Alten  dieser  Gattung  können  wir  wieder  auf  folgende  Weise  zusammengruppiren  : 

1.   Pcecilus  Bon. 
Das  dritte  Fühlerglied  deutlich  das  längste;  das  Kinn  mit  breitem  ,  kurzem ,  schwach  ausgerande- 
tem  Zahn.  Sehr  behende,  meist  geflügelte  grün  oder  metallisch  gefärbte  Thiere,  mit  hinten  zusammen- 
gezogenem Vorderrücken. 


28  SCHWEIZERISCHE    COLEOPTEUEN. 

2.  Pterostichus  Bon. 

Das  dritte  Fühleiglied  von  der  Länge  des  ersten,  aber  länger  als  die  folgenden;  der  Kinnzalin 
schmal,  länger,  vorn  ausgeraudet  mit  spitzigen  Ecken. 

Massig  "rosse,  tbeils  schwarze,  theils  metallisch  gefärbte  Thiere,  mit  mehr  flachen  mit  Iiäufigeru 
eingedrücUten  Punkten  versehenen  Flügeldecl.en  und  meist  herzförmigem  Vordenücken. 

3.  Jbax  Bon. 

Bas  erste  Fiihlerglied  das  längste,  das  dritte  etwas  länger,  als  die  folgenden  ;  der  Kinnzalin 
ziemlich  breit,  tief  eingekerbt  mit  scharfen  Ecken  ;  die  Oberlippe  ist  vorn  ganz  schwach  ausgebuchtcl, 
und  die  Vorderecken  derselben  sind  zugerundet. 

Glänzend  schwarze,  flügellose  Thiere ,  mit  breitem,  flachem,  meist  fast  viereckigem  Vorder- 
riicken  und  breiten,  flachen  Flügeldecken. 

4.  Platysma  m. 
Die  Oberlippe  etwas  länger  und  schmäler,   der  Kinnzahn  schmal,   ziemlich  tief  ausgerandet  mit 
stumpfen  Ecken. 

Ziemhch  grosse,  schwarze  Thiere,  mit  schmälerem  Vorderrücken. 

5.   Oinaseus  Zgl. 

Das  erste  Fühlerglied  das  längste  und  dickste,  das  dritte  wenig  länger,  als  die  folgenden; 
Kinnzahn  wie  bei  Pterostichus. 

Glänzend  schwarz  gefärbte  Thiere,  mit  länglichen,  ziemlich  schmalen,  mehr  gewölbten  Flügel- 
decken ,  die  Seiten  des  Vorderrückens  gerundet. 

Subg.  I.  PoEciLus  Bon, 
2.  P.  cupreus  L. 
Der  ^vahre  cupreus  kömmt  in  höheren  Regionen  etwas  sehener  vor,  um  so  häufiger  aber 
el«as  kleinere  Formen,  die  verhältnissmässig  etwas  schmäler  sind  ;  in  den  Alpen  finden  wir  aber 
unter  diesen  noch  aufl'allendere  Formen  ,  die  um  ein  Drittel ,  ja  die  Hälfte  kleiner  sind ,  als  die  der 
tieferen  Regionen,  und  den  wir  von  Dahl  als  P.  cupreoidej  Andr.  erhielten.  Wir  können  demnach 
(hese  Thiere  in  drei  Gruppen  bringen  : 

1;  die  grosseren  Formen.    Länge  h'-j-i   bis  6  Lin. 

P.  cupreus,   genuinus. 
2;  die  mittleren.    Länge  4'/»  bis  47*  Lin. 

P.  versicolor  Sturm. 
Ein  oben  Iiohlschwarzes  Exemplar  aus  den  Rheinwalderalpen   hat  glättere  Flügeldecken ,  die 
Streifen  sind  weniger  tief  und   die  Zwischenräume  flacher. 
.3)  die  kleinen.    Länge  4  bis  4'/^  Lin. 

P.  cupreoides  Andr. 
Bei  allen  diesen  v.irirt  der  Vorderrücken  in  Länge-  und  Brei^teverhältnissen  bedeutend,  ohne 
ilass  man  aber  diese  Unterschiede  fixiren  kann;  eben  so  veränderlich  ist  die  Färbung,  besonders 
bei  den  mittleren  Formen ,  die  seltener  grün  metallisch  sind,  sehr  häufig  blau  angelaufen,  oder 
grünschwärzlich  oder  blauschwarz,  ja  zuweilen  oben  kohlschwarz,  seltener  kommt  diess  beim; 
cupreoides  vor. 


SCHWEIZERISCHE  COLEOPTEREN.  29 

BemerUensvverth  ist,  dass  bei  diesen  dunklen  Varietäten  die  untere  Seite  keine  Farbenänderung 
zeigt,  auch  der  nach  unten  umgeschlagene  Theil  der  Flügeldecken  behält  seine  metallische  Farbe  bei. 

7.  P.   lepidus.   Pk. 

Wir  Laben  zwei  Formen,  erstens  die  gewöhnliche,  die  wieder  in  der  Färbung  sehr  varirt,  indem 
er  zuweilen  blau,  blauschwarz  und  schwarz  vorkommt,  und  zweitens 

den  Iransalpinus  mihi. 
Dieser  unterscheidet  sich  vom  gewöhnlichen  lepidus,  erstens  durch  den  Vorderrücken,  dessen  Seiten 
hinten  etwas  ausgeschweift  sind,  daher  denn  die  hinteren  Ecken  mehr  hervorstehen  und  schärfer 
sind,  als  beim  P.  lepidus  ;  die  MittellSngslinie  reicht  gewöhnlich  nicht  bis  zur  Basis,  an  der  wir  viele 
feinen  Runzehi  bemerken ;  zweitens,  die  Flügeldecken,  diese  sind  gewöhnlich  etwas  breiter,  oben 
platter ,  übrigens  gleich  gestreift  und  gepunktet ,  beim  Männchen  (wie  beim  lepidus)  viel  tiefer  als 
beim  Weibchen  und  bei  diesem  die  Zwischenräume  flacher.  Sie  sind  meist  blaugrün  gefärbt,  zu- 
weilen schwärzlicht,  ganz  blau,  metallgrün,  bei  einigen  herrlich  metalliscli ,  während  die  Ränder 
blaulich  golden  schimmern. 

Häufig  in  den  rhätischen  Alpen,  besonders  an  Südabhängen. 

2.  Pterostichus  Bon. 

9.  P.  obloiigopunctatus  Pk. 

Var.  ccneus  mihi ;  der  Vorderrücken  ist  etwas  länger,  flaclier  ,  und  hinten  etwas  mehr  zusammen- 
gezogen, die  Flügeldecken  sind  erzfarbiger  und  wie  der  Vorderrücken  glänzender. 

12.   P.  Hagenbachii  Starm. 

Unterscheidet  sich  vom  Honoratü  Dej. ,  vorzüglich  durch  die  etwas  längern,  dunnern  Fühler, 
den  platteren  Vorderrücken  der  hinten  und  vorn  etwas  weniger  zusammengezogen  ist.  Er  hat  mei- 
stens braunrothe  Beine,  doch  zuweilen  auch  schwarze. 

Dejean  beschrieb  dieses  Thier  als  Feronia  rufipes  (vgl.  Spec.  gener.  III.  345)  und  zieht  irrig  den 
Pterostichus  Hagenbachii  St.  zu  seiner  F.  Honoratü,  wogegen  die  Beschreibung  spricht  die  Sturm 
(Fauna  Deutschlands  V.  10)  gegeben,  wie  auch  der  Fundort,  indem  man  auch  jetzt  noch  den 
F.  rufipes  Dej.  auf  dem  Muttenzerberg  findet,  wo  sie  Hagenbach  zuerst  entdeckt  hat. 

17.  P.  Panzeri  Meg.  Panz. 

In  unsern  nördliclien  Alpen  finden  wir  nicht  selten  einen  Pterostichus ,  den  ich  hier  unterbringe. 
Ich  habe  hunderte  von  Exemplaren  gesammelt  und  mit  aller  möglichen  Sorgfalt  untersucht  und 
dennoch  gestehe  ich ,  dass  ich  immer  noch  nicht  ganz  siclier  bin ,  ob  es  der  wahre  Panzeri  Meg.  sei , 
obschon  allerdings  die  Abbildung  von  Panzer  und  die  Beschreibung  von  Sturm  ganz  gut  auf  einige 
Exemplare,  die  man  also  als  die  Typen  betrachten  kann ,  passen.  Diese  haben  einen  fast  herzförmigen, 
fein  geränderten  Vorderrücken ,  dessen  Ränder  sich  aber  nach  hinten  verbreitern  und  flach  absetzen ; 
die  Vorderecken  sind  stumpf  und  zugerundet ;  die  Hinterecken  stehen  nicht  hervor.  Die  Flügeldecken 
sind  (wie  auch  Panzers  Abbildung  deuthch  ausdrückt,  nicht  ganz  parallel ,  sondern  verbreitern  sich 
ein  wenig  nach  hinten  und  runden  sich  dann  stumpf  zu. 

Diese  Normalform  kömmt  besonders  auf  dem  Rigi  und  Pilatus  vor ,  doch  aucli  im  Wäggithal 
und  den  Glarneralpen. 

8 


50  SCHWEIZERISCHE    COLEOPTEREN. 

Eine  schöne  Vaiiet.  mit  rotheo  Beinen  fand  Alf.  Escher  im  Waggithal. 

Als  eine  Form  des  Pt.  Panzeri  betrachte  ich  aber  ferner  ein  Thier,  das  häufig  in  manchen 
nördhchen  Alpen  vorkömmt.  Es  ist  bedeutend  grosser,  oft  um  einen  Drittel ;  der  VorderrücUen  ist 
breit,  übrigens  von  derselben  Form,  aber  die  Ränder  sind  breiter,  flacher  abgesetzt;  er  varirt  übrigens 
in  der  Form  sehr,  bei  den  Einen  ist  er  ziemlich  lang  ;  nach  vorn  zu  sich  erweitend  ,  bei  andern  dage- 
gen kürzer  und  breiter;  die  Flügeldecken  sind  breit,  flach,  aber  gestreift  und  gepunktet  wie  beim 
Panzeri. 

Ich  hielt  dies  Thier  früher  für  Pt.  parumpunctatusDej. ,  Peiroleri  erklärte  es  für  P.  Honoratii  De]., 
Germar  und  Chevrier  für  den  Dufourii  Dej.*)  und  Graf  Mannerheim  für,  eine  neue  Art,  für  die  er 
den  Namen  P.  intermedius  vorschliigt.  Da  aber  viele  Mittelformen  zwischen  ihm  und  dem  Panzeri 
vorhanden  sind,  würde  ich  es  nicht  wagen,  eine  eigene  Art  daraus  zu  machen. 

i8.  P.  i-ugulosus  mihi. 

Pt.  apterus,  nigcr;  pronolo  cordato,  ruguloso,  postice  unistrialo;  elytris  planis  paral- 
lelis,  subliliter  siriatis,  striis  obsoletissime  punetatis,  interstilio  terlio  punclis  tri- 
bus  impresso.  Long.  6  "/s  Lin. 

Kopf  massig  gross,  glatt ,  zwei  schwache  Quereindrücke  auf  der  Stirne;  Vorderrücken  herzförmig, 
hinten  ziemlich  stark  zusammengezogen,  doch  die  Seiten  nicht  ausgeschweift,  daher  die  Ecken  nicht 
hervorstehen;  die  Mittellängshnie  schwach,  ziemlich  tief  dagegen  der  Quereindrucl;  an  der  Basis, 
jederseits  mit  einem  verwischten  Längseindruck ,  dieser  wie  die  ganze  Basis  mit  Runzeln  bedeckt,  so 
auch  die  vordere  Seite  und  zum  Theil  dieMittellängslinie ;  die  Flügeldecken  sind  flach,  parallel,  hinten 
stumpf  zugerundet,  schwach  gestreift,  in  den  Streifen  undeutliche  Punkte,  die  mehr  als  stellenweise 
schwache  Erweiterungen  der  Streifen  erscheinen  (wie  beim  Panzeri) ,  auf  dem  dritten  Zwischenraum 
drei  eingedrückte  Punkte.  Er  ist  kohlschwarz,  nur  die  Fühler,  vom  vierten  Gliede  an,  sind  grauschwarz 
und  die  Schienen  und  Fussglieder  mit  röthlichen  Borsten  besetzt. 

Hat  ganz  die  Grösse  des  intermedius  Mhni. ,  dem  er  überhaupt  am  nächsten  steht,  ist  aber  durch 
den  l;ürzeren  Kopf,  den  kürzeren  ,  hinten  mehr  zusammengezogenen  ,  daher  mehr  herzförmigen  ,  vorn 
und  hinten  ganz  mit  Runzeln  überdeckten  Vorderrucken,  zu  unterscheiden. 

Ich  fand  ihn  nur  in  den  Glarneralpen. 

■19.  P.  Heerü  Escher. 

Pt.  apterus,  niger,  pronoto  subcordato ,  basi  subsinuato,  bistriato,  angulis  poslicis 
acutis;  elytris  planis,  parallelis,  subliliter  striatis,  striis  obsoletissime  punetatis^ 
interstitio  tertio  punctis  4 — 5  impresso;  antennis  nigro-piceis,  articulis  primis 
pedibusque  ferrugineis.  Long.  6  Lin. 

Kopf  massig  gross,  ziemlich  lang,  glatt  mit  zwei  Längseindrücken  auf  der  Stirn;  Vorderrücken 
schwach  herzförmig,  hinten  wenig  zusammengezogen,  aber  etwas  ausgeschweift,  daher  die  Ilintcr- 
ecken  schärfer,  auch  die  Vorderecken  stehen  etwas  mehr  hervor,  oben  flach,  glatt,  hinten  jeder- 
seits mit  zwei  Längseindrücken,  die  an  der  Basis  zusammenschmelzen  ,  diese  fast  glatt  ;  Flügel- 
decken parallel  ,  hinten  stumpf  sich  zurundend ,  flach  ,  schwachgestreift  und  sehr  undeutlich 
gepunktet;  der  dritte  Zwischenraum  mit  4—5  eingedrückten  Punkten.  Er  ist  kohlschwarz  und  hat 

*)  Dieser  ist  hinlaenglich  durch  den  unten  herzfocrmigen  und  nicht  so  flachen  Vorderrücken  verschieden. 


SCHWEIZERISCHE  COLEOPTEREN.  31 

rostrothe  Beine  und  erste  Füblerglieder ;  ein  Exemplar,  das  ich  auch  hierher  rechne,  hat  indess 
Schwarze  Beine ,  dies  bildet  die  var.  ßj  antennis  pedibusque  nigris. 

Von  der  Grösse  des  Panzeri,  dem  er  sehr  nahe  steht,  allein  der  Kopf  etwas  länger  und  glätter, 
der  VorderriicUen  etwas  länger  ,  vorne  weniger  erweitert,  die  Seiten  daher  \veniger  gerundet,  die 
Vorder-  und  Hinterecken  mehr  hervorstehend;  die  Flügeldecken  flacher,  sie  wölben  sich  weiter 
hinten  nach  unten  ;  die  Schenkel  sind  roth ,  die  Schienbeine  und  Fussglieder  rostfarben. 

Ich  fand  ihn  bis  jetzt  nur  auf  der  Funalp  im  Ct.  St.  Gallen. 

30.  P.  Peirolerü  mihi. 

Pt.  Spinolcc  Peirol. 

Pt.  apterus,  niger;  pronoto  breviore  subcordato,  convexiusculo,  basi  bistriato;  elytris 
oblonge  -  ovatis  ,  planis  ,  strialis  ,  slriis  obsolete  punclatis  ,  interstilio  tertio 
3 — Gpunctato.  Long.  5Y«  Lin. 

Kopf  glatt,  mit  zwei  Längseindrücken  auf  der  Stirn;  Vorderrücken  sehr  schwach  herzförmig, 
vorn  und  hinten  zugerundet,  schwach  gewölbt,  glatt,  an  der  Basis  jederseits  zwei  Längseindrücke , 
fein  gerändert ,  welche  Ränder  nach  hinten  sich  nicht  verbreitern ;  die  Flügeldecken  flach ,  massig 
tief  gestreift  und  schwach  gepunktet,  der  dritte  Zwischenraum  bald  mit  drei,  bald  sechs  ziemlich 
tiefen  Punkten. 

Etwas  kleiner  als  Panzeri ,  und  von  allen  vorigen  durch  den  kürzern  Vorderrücken  mit  mehr  zu- 
gerundeten Seiten  und  tiefern  Streifen  auf  den  Flügeldecken  zu  unterscheiden. 

Peiroleri  schickte  ihn  als  Spinolce  Dej. ,  allein  diesen  halten  wir  nur  für  schwarze  Variet.  des 
Pt.  multipunctatus.  Er  unterscheidet  sich  von  diesem  leicht  durch  den  Vorderrücken.  Dieser  ist  nem- 
lich  sehr  schwach  herzförmig,  an  den  Seiten  fast  gleichmässig  zugerundet,  die  Seiten  bilden  eine 
Bogenlinie ,  die  hinten  nur  wenig  stärker  sich  zuzieht ,  als  vorne ;  die  zwei  Eindrücke  an  der  Basis  sind 
tief,  schmelzen  aber  hinten  zusammen,  während  sie  beim  multipunctatus  scharf  geschieden  sind.  Er 
ist  gewöhnlich  etwas  grösser. 

Bis  jetzt,  bei  uns,  nur  im  Berneroberland  von  Hr.  v.  Ougsburger  gefunden. 

31 .  Pt.  vagepunctatus  Bon. 

{Elegantulus  Chevr.) 
Pt.  apterus,  niger;  pronoto  subcordato,  piano,  basi  bistriato,  angulis  poslicis  acutis; 
elytris  oblongo-ovatis,  profunde  striatis,  interstitio  tertio  foveolato,  externe  intri- 
catis.   Long.  6  Lin. 

Hat  ganz  die  Grösse  und  Gestalt  des  Pt.  Heerii ,  zeichnet  sich  aber  durch  die  Sculptur  der  Flügel- 
declien  aus,  indem  die  äussern  Streifen,  von  der  vierten  an,  ganz  verworren  sind,  so  dass  die  Elytren 
dort  mehr  tief  runzlich  erscheinen. 

Nur  in  den  WaUiseralpen. 

aS.   Fl.  auratus  Meg. 

Scheint  mir  von  rutilans  Bon.  hinlänglich  verschieden;  er  ist  nicht  nur  grösser,  sondern  die 
Elytren  sind  etwas  flacher  ,  erweitern  sich  ein  wenig  nach  hinten  und  runden  sich  stumpf  zu ,  während 
sie  beim  rutilans  schon  von  der  Mitte  an  nach  hinten  sich  verschmälern ;  die  Zwischenräume  der 
Streifen  sind  etwas  weniger  glatt;  das  Weibchen  hat  einen  kürzern,  breitem  Vorderrücken. 


52  SCHWEIZERISCHE  COLEOPTEEEN. 

28.  Pt.  Jurinei  Panz. 

ß)  Zahlbruckneri  Gysselen. 

Genau  genommen  bilden  eigenllicli  diese  dunliler  gefärbten  Individuen  den  wahren  Typus  des 
Carabus  Jurinei  Panzer,  denn  er  hat  diese  abgebildet  und  beschrieben. 

Pt.  Cristoforü  Peirol. ,  den  Cristofori  Herrn  Escher-ZolliUofer  übersandte,  weicht  nicht  im 
Geringsten  vom  Pt.  Jurinei  ab. 

29.  Pt.  Heydenii  Findel. 

Scheint  sich  mir  durch  den  flachern ,  hinten  etwas  weniger  zusammengezogenen  VorderriicI;en , 
die  flachem ,  hinten  sich  stumpfer  zurundenden  Flügeldecken,  die  viel  glätter,  glänzender  und  deren 
.Streifen  viel  weniger  tief  sind,  während  die  Gruben  tiefer,  vom  Jurinei  zu  unterscheiden. 


31. 


Pl,  obtusus  Sturm  Deutschlands  Fauna  V.  22. 


Stimmt  mit  der  Beschreibung  und  Abbildung  von  Sturm,  bis  auf  die  Punkte  der  Elytren,  ziemlich 
TUt  überein;  er  hat  fünf  eingedrückte  Punkte  im  dritten  Zwischenraum.  Er  ist  übrigens  sehr  nahe 
mit  dem  Pt.  Jurinei  verwandt ;  es  scheint  mir  indess  ,  dass  der  Vorderrücken  ,  der  nach  hinten  nicht 
so  stark  zusammengezogen,  die  Elytren ,  die  mehr  parallel  laufen  und  über  der  Mitte  nach  hinten  eher 
etwas  breiter  werden,  dann  aber  stumpf  sich  zurunden,  während  sie  beim  Jurinei  von  der  Mitte  an 
sich  zurunden,  und  die  schwächer  eingedrückten  Punkte,  ihn  unterscheiden  lassen. 

32.  Pl.  muliipunctatus  Dej. 

I.  Die  gewöhnlichen  Formen  ;  aus  blaugefärbten  Individuen  bildete  Lasserre  den  purpuratus 
und  aus  schwarzen  Dejean  den  Pt.  SpinoL-e. 

II.  Bedeutend,  oft  um  ein  Drittel  kleiner;  der  Vorderrücken  verhältnissmässig  etwas  länger,  im 
Uebrigen  stimmt  er  aber  ganz  mit  dem  vorigen  überein;  auch  hier  kommen  dunkler  und  schwarz 
gefärbte  Individuen  vor. 

Var  -j)  margine-punctatus  m. 
Bei  diesem  sind  die  Flügeldecken  nur  an  den  Seiten  punktirt,  die  Streifen  sind  unterbrochen, 
daher  die  Flügeldecken  etwas  runzlich  erscheinen. 
Ich  fand  ihn  auf  einer  Alp  im  Unterengadiu. 

33.  Pt.  flavofemoratus  Bon. 

Vom  nahe  verwandten  Pt.  maurus  Dft.,  vorzüglich  durch  die  Punctatur  der  Flügeldecken  zu 
unterscheiden.   Eine  merkwürdige  Varietät  mit  schwarzen  Beinen  fand  Herr  Chevrier  in  den  Wall! 
alpen  ;  das  ganze  Thier  ist  etwas  breiter ,  stimmt  aber  im  Uebiigen  gut  mit  flavofemoratus  übcrom 

55.  Pt.  maurus  Dft. 

DerwahreC.  maurus  Dft.  soUnur  die  3  gewühnlichenPunkte  auf  den  Flügeldecken  haben")  (vgl. Dft. 
Fauna  Austria;  II.  161),  allein  von  den  hunderten  von  Exemplaren  die  ich  gesehen,  haben  alle  Punlste 
auf  dem  dritten  und  fünften  Zwischenraum ;  immer  bin  ich  daher  noch  nicht  ganz  sicher ,  ob  dies  in 
allen  nordlichen  Alpen  häufige  Thier  zum  maurus  Dft.   gezogen  werden  kann.    Dejean    (III.  315) 

')  Dejean  (III.  3t'i)  giebt  ihm  ')  und  dem  daziigezügcnen  confurmis  Sturm  3. 


SCHWEIZERISCHE  COLEOPTEREN.  33 

blinkt  auch  den  Pt.  planus  Sturm  cat.  hierher,  welcher  ebenfalls  auf  dem  dritten  und  fünften 
Zwischenraum  gepunktet  sein  soll;  der  Unserige  (dem  Germar  den  Namen  bistriatus  gegeben)  würde 
daher  zu  dieser  Form  gehören ,  doch  muss  bemerkt  werden ,  dass  bei  dem  unserigen  die  Streifen 
nur  sehr  undeutlich  gepunktet  sind. 

Individuen  mit  rotlien  und  schwarzen  Beinen  leben  untereinander,  bei  einem  jungen  Exemplare 
sind  die  Schenkel  schon  gelb,  die  Schienen  und  Fussglieder  schwarz. 

36.  P.  Escheri  mihi. 
Pl.  aplerus,   niger,   pronoto  subcordato,   utriuque  bistriato,  angulis  posticis  reclis, 
elj'tris  brevioribus  convexiusculis,   subparallelis,  leviter  striatis,  interstitio  tertio 
quartoque  foveolato;  pedibus  ferrugineis  vel  brunneo-nigris.   Long.  4V''  Lin. 

Kopf  massig  gross,  glatt,  mit  zwei  deuthchen  Längseindrücken  auf  der  Stirn;  Vorderrücken 
eben  so  lang  als  breit,  schwach  herzförmig,  hinten  etwas  zusammengezogen  und  schwach  aus- 
geschweift, daher  die  Ecken  spitzig,  ziemlich  gewölbt,  hinten  der  ganzen  Quere  nach  eingedrückt, 
beiderseits  mit  zwei  tiefen,  glatten  Längseindrücken  versehen,  Mittellängslinie  schwach;  die 
Flügeldecken  ziemlich  parallel,  schwach  gewölbt,  hinter  der  Mitte  sich  stumpf  zurundend  und  dort 
nur  sehr  schwach  ausgeschweift,  die  Streifen  nicht  tief  und  gleichmässig,  undeutlich  gepunktet;  die 
Zwischenräume  flach,  der  dritte  mit  4  bis  5 ,  der  fünfte  mit  3 — 4  Grübchen.  Das  ganze  Tbier  ist 
glänzend  schwarz  ,  die  Beine  rostrotli  oder  braunschwarz. 

Hat  die  Gestalt  und  Grösse  des  vorigen,  unterscheidet  sich  aber  durch  die  Form  des  Vorder- 
rückens;  dieser  ist  nemlicli  verhältnissniässig  länger,  hinten  an  den  Seiten  schwach  ausgeschweift , 
daher  die  Ecken  etwas  mehr  hervorstehen ,  die  Flügeldecken  sind  etw  as  gewölbter,  übrigens  auf  selbe 
Weise  gestreift  und  gepunktet. 

Ich  fand  ihn  in  den  Glarneralpen. 

37.  P.  metalUcus  F. 

II.  Burmeisteri  mihi. 
Ist  zwar  bedeutend  kleiner ,  als  metallicus ,  der  Vorderrücken  hinten  etwas  zusammengezogen , 
dalier  weniger  viereclug;  dennoch  ist  er  nicht  wohl  als  Art  vom  vorigen  abzutrennen;  er  ist  theils 
glänzend  metallisch ,  theils  schwarz  gefärbt. 

37.  b)  P.  iransversalis  Dft.  Dcj. 
Herr  Lasserre  fand  ihn  auf  dem  Mt.  Lcgnone  im  Veltlin,  sclir  wahrscheinlich  kömmt  er  daher 
auch  im  Canton  Tessin  vor. 

4.  Subg.  4-  Platysma  m. 
42.  Pt.  niger  Auct. 

Unter  diesem  werden  allgemein  zwei  Formen  begriffen,  die  mir  specißsch  verschieden  scheinen, 
uämlich  eine  mit  einem  schmälern,  längern  Vorderrücken,  und  eine  mit  einem  breitern  mit  mehr 
gerundeten  Seiten,  da  Gyllenhal  (Ins.  Suec.  II.  87)  von  seinem  Harpalus  niger  sagt,  thorax  latitudine 
fere  longior,  habe  ich  ersterer  den  altern  Namen  gelassen  und  nenne  die  letztere  Pt.  dislingucndus. 

Zum  Voraus  muss  bemerkt  werden,  dass  bei  beiden  das  Männchen  etwas  Ideiner  und  namenthch 
schmäler  ist  als  das  Weibchen,  dass  ferner  die  Flügeldecken  beim  Männchen  etwas  paralleler,  gewölbter 
und  tiefer  gestreift  sind. 

9 


34  SCHWEIZERISCHE    COLEOPTEREN. 

Beim  Pt.  niger  ist  nur  beim  Männchen  und  Weibchen  der  Vorderrüchcn  schmäler,  fast  ganz 
vierechig,  während  beim  distinguendus  nach  hinten  mehr  zusammengezogen,  die  Seilen  etwas  mehr 
geriuidet,  daher  er  bei  manchen  fast  schwach  herzförmig  ist;  beim  niger  ist  er  ferner  bei  beiden 
Geschlechteru  länger ,  die  Vorderechen  viel  schwächer  zugerundet. 

Wir  können  diese  beiden  Thiere,  die  wohl  durch  ganz  Europa  vorhommen,  durch  folgende 
Diagnosen  bezeichnen : 

Pt.  niger  lUg.  Auct. 
Niger,  pronoto  quadralo,  utrinque  leviter  impresso,  bistriatoque^  angulis  posticisrcctis; 
elytris  oblongis,    subparallelis ,   profunde  strialis,    interstiliis  convexis,   punctis 
tribus  impressis.  Long.  7Y2 — 8  Lin. 
Pt.  distinguendus  mihi. 
jNiger;  pronoto  subquadrato,  breviore,  postice  utrinque  leviter  impresso  bistriatoque, 
angulis  poslicis  subrectis ,    elytris  oblongis,    punctis   tribus   impressis.     Long. 
7V.— 974  Lin. 
Da  beim  Panzerschen  Carabus  leucophthalmus  der  Vorderrücken  breiter  als  lang  und  an  dea 
Seiten  gerundet  ist,  gehört  er  hierher. 

Subg.  5.   Omaseus  Zgl. 
44-  P-  melanarius  lUg. 

[Car.  leucophthalmus  F.) 
(5)  leucophthalmus  Dhl. 
Bedeutend  grösser,  oft  um  ein  Drittel,  die  Elytren  etwas  mehr  zugerundet. 
Hierher  vielleicht  auch  Platysma  nigerrima  Meg.  Sturm.  V.  41. 

■j)  ncmoralis  Latr.  in  litt,  nach  Peiroleri. 
Von  gewöhnlicher  Grösse,  aber  der  Vorderrüclsen  etwas  länger  und  schmäler,  hinten  etwas  mehr 
zusammengezogen,  die  Elytren  etwas  tiefer  gestreift. 

i5)  Matt  schwarz,  oben  ohne  allen  Glanz,  die  Zwischenräume  der  Streifen  auf  den  Elytren  flacher. 
Wie  voriger  in  den  Alpen. 

45.  P.  melas  Creuz. 
Maurus  Sturm;  ob  auch  Carabus  maurus  Fabric.  I.  178? 

48.  P.  gracilis  Sturm  Dej.  IIL  287. 
Die  freihch  ungemein  kurze  Beschreibung  von  Dejean  passt  gut,  bis  auf  die  Bemerkung,  dass 
er  vielleicht  Varietät  vom  minor  sei ;  denn  diess  kann  bei  unserem  Thiere  nicht  der  Fall  sein.  Er  ist 
zwar  kleiner  als  nigrita,  aber  doch  bedeutend  grösser  als  minor';  hat  einen  verhältnissmässig  breitern 
Vorderrücken,  dunklere  Fühler  und  Füsse. 

49-   P.  rhceticus  mihi. 
Oblongus,   ater;  nitidus;  pronoto  quadrato,  utrinque  leviter  impresso  punctulato  bi- 
striatoque, angulis  posticis  obtusiusculis ;  elytris  oblongo-ovatis ,  profunde  stria- 
tis,    Stria  secunda   profunde   bifoveolata,    interstitiis   convexiusculis ;    antennis , 
pedibusque  nigris.  Long.  4'/*  Lin. 

Der  Kopf  ziemlich  gross ,  mit  schwachen  Eindrücken  zwischen  den  Augen;  die  Fühler  schwarz, 
«ucli  das  erste  Glied;    der  Vorderrücl;en   ist  hinten  bedeutend  zusammengezogen,   und  rundet  sich 


•  SCHWEIZERISCHE     COr.EOPTEREN.  53 

vorne  zu,  er  wird  dadurch  schwach  herzfürmig;  die  Seiten  fallen  wie  beim  minor  fast  gerade  auf  die 
Basis  ;  die  Ecken  stehen  etwas  hervor  ;  hinten  jederseits  ein  flacher  punlairter  Eindruck,  doch  sind  die 
Punkte  nicht  über  die  ganze  Basis  zerstreut ,  wie  beim  minor ;  die  Flügeldecken  länglicht  eiförmig 
und  tief  gestreift,  nicht  punktirt,  nur  auf  dem  zweiten  Streifen  sind  zwei  tiefe  Punkte,  einer  in  der 
Mitte,  ein  anderer  hinter  derselben,  die  Zwischenräume  der  Streifen  sind  ziemhch  gewölbt,  die 
Beine  schwarz ,  Fussglieder  mit  braunen  Haaren  besetzt. 

Ich  fand  ihn  bei  Nufenen  im  Rheinwald ,  Alfred  Escher  am  Turlo  im  Piemont. 

i3.  MoLOPS  Bon. 
2.  M.  terricola  F. 

p)   M.  montanus  mihi.  Long.  5'/ä — 5'/''  Li"- 

Er  ist  durchgehend«  grösser,  und  zwar  Männchen  und  Weibchen ;  die  Flügeldecken  sind  verhält- 
nissmässig  etwas  kürzer  in  der  Mitte  etwas  mehr  erweitert  und  gewölbter,  aber  weniger  tief  gestreift. 
In  Berggegenden  nicht  selten. 

15.  Amara  Bon. 

Zimmermann  hat  die  Amaren  und  Zabren  als  besondere  Familien  von  den  Feroniens  Dej.  abge- 
trennt; der  einzige  Charakter  aber  der  die  Zabroiden  vor  den  Amaren  auszeichnen  soll,  liegt  in  den 
drei  Spornen  der  Vorderschienen  (vgl.  Monographie  der  Zabroden  I.  1.  und  über  die  bisherige 
Gattung  Amara  im  Faunus  I.  6.)  und  wie  er  weiter  hinten  (Zabroden  I.  6.)  noch  angibt,  in  den 
kürzern  letzten  Gliedern  des  äussern  Kinnladentaster.  Mir  scheint  aber  die  Anwesenheit  eines  Domes 
an  den  Schienen  nicht  zu  Unterscheidung  einer  Familie  hinzureichen,  und  zwar  hier  um  so  weniger, 
da  der  zwischen  dem  Innern  und  äussern  liegende  Dorn  der  Zabroiden  (welcher  den  Amaren  fehlt) 
äusserst  klein  ist.  Von  der  Unzweckmässigkeit  einer  solchen  Trennung  überzeugt  uns  namentlich 
auch  die  Gattung  Acorius  Zimmerm.  (Zabroden  pag.73).  Der  Acorius  metallescensDhl.  ist  so  nahe  mit 
Amara  fulva  verwandt,  dass  es  im  höchsten  Grade  unnatürlich  vorkömmt,  sie  in  verschiedene  Familien 
zu  bringen,  um  so  mehr,  da  sie  im  Bau  der  Palpen  ganz  übereinkommen,  während  dagegen  aller- 
dings der  Acorius  3  und  die  Amara  fulva  nur  2  Dornen  an  den  Vorderschienen  hat. 

Die  Gruppen  aber,  in  welche  Zimmermann  die  Amaren  zerfällt  hat,  scheinen  mir  sehr  gelungen, 
daher  wir  diese  annehmen.  Wir  können  sie  aber  nicht  den  übrigen  Carabengattungen  coordinirt  be- 
trachten, daher  wir  sie  alsSubgenera  aufführen. 

I.  Subg.  Percosia  Zimm. 

1 .  A.  patricia  Creutz. 

•))  Zabroides  Dej.  III.  506  ist  zwar  grösser  als  patricia,  und  unsere  Exemplare  haben  einen  mat- 
tern Glanz  auf  den  Flügeldecken,  doch  stimmt  sie  im  Uebrigen  so  mit  derselben  überein,  dass  wir 
sie  nicht  als  Art  sondern  können. 

2.  A.  dilataia  mihi. 

Nigropicea;   pronolo  subqiiadrato,    angulis  posticis  reclis,  basi  punctulato,  ulrinque 

bifoveolato;  elytris  parallelis  fortius  punclulato-striatis.  Long. /jV*-  Lat.  2'/«Lin. 

Der  Kopf  an  seiner  Basis  etwas  runzlich  und  von  einer  eingedrückten  Linie  rings  umzogen  ;  der 

Vorderrücl;en  hinten  gerade  abgeschnitten  mit  scharfen  Ecken ,  dort  am  breitesten  und  von  da  nach 


,»(>  SCHWEIZERISCHE    COLEOPTEREN. 

vorn  zu  sich  verschmälernd,  der  Rand  starU  aufgeworfen,  die  Mitte  ziemlich  gewölbt,  Miltelllnir 
schwach ,  vorn  etwas  punUtirt ,  stärker  aber  an  der  Basis  und  hier  mit  zwei  kurzen  aber  breitlicheii 
Längseindrücken ,  schwarz  mit  rothbraunem  Rand ,  der  sicli  nach  hinten  verbreitert ;  die  Flügeldecken 
vorn  wenig  breiter  als  der  Vorderrücken  ;  nach  liinten  laufen  sie  dann  fast  parallel  und  runden  sich 
stumpf  zu ;  sie  sind  massig  tief  und  überall  gleichmässig  gestreift;  diese  Streifen  sind  mit  vielen  deut- 
licii  hervortretenden  Punkten  besetzt.  Beine  und  Fühler  roth. 

Steht  der  A.  patricia  Cr.  nahe,  ist  aber  noch  grösser  als  die  Form  zabroides  Dej.  ;  der  Vorder- 
rücl;enist  etwas  länger,  nach  vorn  zu  mehr  verschmälert,  die  Seiten  aber  weniger  gerundet,  die 
Elytren  sind  viel  paralleler  und  runden  sicli  \\eiter  hinten  und  zwar  stumpfer  zu ;  die  Streifen  sind 
tieferund  melir  punktirt,  Vorderrücken  und  Fliigeldecken  sind  mit  einem  breiteren  Rande  umgeben. 

In  Alpengegcnden  der  wärmeren  Schweiz,  doch  überall  sehr  selten. 

2.  Subg.  Celia  Zimm. 
Bei  den  Amaien  sind  die  Ilinterschiencn  der  Männchen  mit  einem  Rinnchen  versehen  und  diess 
Kinnchen  ist  bei  einigen  ,  wie  bei  A.  acuminata,  ganz  mit  einem  IlaarQlz  überzogen ;  allein  bei  andern 
ist  diess  viel  weniger  der  Fall ;  auf  der  andern  Seite  haben  wir  auch  Celien  (z.  B.  monticola  Zimm.)  bei 
denen  wir  zwar  keinen  Haarfdz,  aber  doch  eine  Menge  sehr  feiner  Borstchen  dort  finden,  daher  der 
llaarfilz  keinen  sehr  scharfen  Charakter  zu  Unterscheidung  der  Amaren  und  Celien  liergiebt. 

4.  J.  erratica  Dft. 

In  der  westlichen  Schweiz  findet  sie  sich  in  allen  Sammlungen  als  A.  vulgaris  L. ;  allein  ich  bin 
sicher,  dass  diess  die  wahre,  wenigstens  von  Zimmermann  (Faunus  I.  24.)  beschriebene,  C.  erratica 
ist ;  theils  stimmt  damit  die  Beschreibung  genau  überein ,  theils  hat  Zimmermann  selbst  meine 
Exemplare  bestimmt,  allein  es  ist  nicht  zu  läugnen,  dass  Gyllenhals  und  Sturms  Beschreibung  von 
A.  vulgaris  auch  auf  diese  passen ,  der  Umstand  indess ,  dass  Gyllenhal  sagt :  thoracis  angulis  retrorsum 
productis  acuminatis ,  macht  mich  doch  glauben ,  dass  er  nicht  diese ,  sondern  unsere  vulgaris  vor  sich 
gehabt  habe. 

Diese  C.  erratica  varirt  erstaunlich  in  der  Farbe  ;  am  häufigsten  ist  sie  erzfarben  mit  mehr  oder 
weniger  Glanz,  in  hühern  Regionen  blau  mit  rüthUchem  Schimmer  (versicolor  mihi)  oder  auch  kohl- 
schwarz (melanaria  mihi). 

Bemerkenswerth  ist,  dass  die  Mandibulen  ,  welche  gewöhnlich  schwarz  sind,  zuweilen  auch  bei 
erzfarbigen  Exemplaren  an  der  Basis  einen  rothen  Flecken  haben  ,  im  Aversthal  fand  ich  ein  Exemplar 
mit  ganz  rothen  Mandibulen  und  bräunlichter  Oberlippe,  (rufllabris  ni.) 

Auch  die  Grösse  varirt,  wie  die  mehr  oder  weniger  tief  gestreiften  Elytren  ;  bei  einigen  Exem- 
]>laren  sind  die  Streifen  unterbrochen,  so  dass  die  Decken  fast  runzlich  werden. 

5.  A.  hrunnicornis  mihi. 

Oblongo-ovaia ,  supra  nigro-Eenea  vel  nigra,  pronolo  subquadralo,  angulis  anlicis 
poslicisque  aciilis,  basi  obsolete  utrinque  impresso  ;  clvtris  levitcr  slrialis,  im- 
punctatis,  antcnnis  basi  rufis^  pcdibus  nigris,  libiis  tarsisque  nigro-brunneis. 
Long.  27:^^2 Y»  Liu. 
Der  Kopf  glatt,  die  Eindrücke  zwischen  den  Augen  kaum  bemerkbar;  die  ersten  drei  Fühlcr- 
glieder  roth,  die  übrigen  braun;  der  Vorderrücken  weniger  gewölbt  als  bei  A.  erratica,  und  die 
Vorderecken  viel  weniger  lieiabgebogen  und  spitzig  ,  sie  stehen  viel  mehr  nach  vorn  hervor  ;  die 


SCHWEIZERISCHE  COLEOPTEREN.  57 

Hinterecken  ebenfalls  scharf  und  rechtwinklig;  er  ist  glatt,  hat  nur  eine  schwache  Mittellängslinie ; 
und  hinten  beiderseits £jnfin,  kaum  bemerkbaren,  Eindruck  ;  die  Flügeldecken  sind  etwas  kürzer,  die 
schwaclien  Streifen  werden  nach  hinten  zu  etwas  tiefer  und  sind  unpunktirt.  Die  Schenkel  sind  schwarz, 
die  Schienen  und  Fussglieder  braunschwarz ;  das  ganze  Thier  ist  bald  dunkel  erzfarben  ,  bald  schwarz. 
Sie  ähnelt  auch  sehr  der  A.  plebeja,  von  der  sie  aber  unter  anderm  ,  der  kürzere,  hinten  unpunk- 
tirle  Vorderrucken  unterscheidet,  von  der  A.  familiaris,  der  sie  noch  näher  steht,  imterscheiclet  sie 
sich  durch  die  spitzen  Ilinterecken  des  Vorderrückens ,  wie  die  Farbe  der  Beine. 

6.  A.  gracidus  mihi. 

Oblongo-ovala,  supra  nigra,  pronoto  subquadralo,  angulis  posticis  obtusrusculis,  basi 
utrinque  bisiriolato  y  elytris  obsolete  striatis,  impunctatis ,  antennis  brunneis, 
basi  rufis,  pedibus  peneo-nigris  tibiis  tarsisque  brunneis.  Long.  1'^ (2  Lin. 

Ebenfalls  der  A.  erratica  Dft.  nahe  stehend ,  allein  verhältnissmässig  kürzer ;  die  Flügeldecken  viel 
feiner  gestreift  und  unpunktirt. 

Der  Kopf  glatt,  die  Eindrücke  zwischen  den  Augen  schwach,  die  Palpen  und  erstes  Fühlerglied 
dunkelroth,  die  folgenden  drei  Fühlerglieder  schwarz,  die  übrigen  braun  ;  der  Vorderrücken  schwach 
viereckig,  die  Vorderecken  wenig  hervorstehend  und  zugerundet,  die  hinteren  etwas  abgerundet, 
oben  ziemlich  gewölbt,  die  Mittellinie  ziemlich  tief,  an  der  Basis  jederseits  zwei  seichte,  unpunktirte 
Längseindrücke;  die  Flügeldecken  ziemlich  gewölbt,  sehr  schwach  gestreift,  die  Streifen  unpunktirt, 
die  Zwischenräume  ganz  flacli  und  fein  gerunzelt.  Oben  ist  sie  kohlschwarz,  unten  schwarz  mit 
schwachem  Metallschimmer,  die  Schenkel  sind  schwarz  mit  Erzglanz,  die  Schienen  und  Fussglieder 
dunkelbraun. 

7.  A .  moniicola  Z'ixnm. 

Ich  hielt  sie  früher  für  A.  Quenselii  Schh. ,  allein  der  Vorderrücken  hat  einen  zwar  feinen  aber 
lungestülpten  Rand,  während  er  bei  Quenselii  (lach  abgesetzt  ist  (vgl.  Zetterstedt  fauna  lapponica  I.  22;. 

Es  ist  übrigens  ein  sehr  variables  Thierchen ;  wir  können ,  mehr  oder  weniger  deutlich ,  folgende 
Varietäten  unterscheiden. 

1.  Etwas  kleiner,  im  Uebrigen  aber  mit  der  Normalform  übereinstimmend. 

2.  Rothbraun,  Kopf  und  \ orderrücken  sind  braun,  Flügeldecken  rothlich  braunschwarz,  mit 
schwachem  metallischem  Schimmer. 

3.  Braunschwarz ,  mitunter  kommen  auch  fast  ganz  schwarze  Exemplare  vor. 

A.  Die  Flügeldecken  etwas  tiefer  gestreift,  der  Vorderrücken  schwach  runzlicht. 

5.  Der  Vorderrücken  etwas  schmäler  und  länger  und  so  auch  die  Flügeldecken. 

6.  Der  Vorderrücken  flacher ,  mit  breitem  braungelbem  Saum ,  an  der  Basis  mehr  punktirt ,  die 
Flügeldecken  bräunlich  und  ebenfalls  flacher.  A.  marginata  mihi. 

7.  Der  Vorderrücken  grün  oder  bläulicht,  gelbgesäumt,  die  Flügeldecken  bläulicht.  Die  Fühler 
sind  hier  öfter  dunkler  braunschwarz  und  die  Flügeldecken  etwas  tiefer  gestreift. 

8.  A.  Ougsburgeri  mihi. 

Oblongo-ovata ,  obscure  aenea  ,  pronoto  subquadralo, minusculo,  angulis  anticis  rotun- 

datis ,  basi  utrinque  bifoveolato  ,  punctulato  ;  elytris  obsolete  punctato-striatis, 

antennis  brcvioribus  antrorsum  paulo  crassioribus,  rufo-brunneis.  Long.  5'/4Lin. 

Kopf  ziemlich  klein,  zwischen  d«n  Augen  zwei  flache,  punktirte  Eindrücke  ;  der  Vorderrücken 

um  ein  Drittel  kürzer,   als  breit,   fast  viereckig,  vorn  etwas  zugerundet,   die  Vorderecken  nicht 


38  SCHWEIZERISCHE  COLEOPTEREN. 

Lei-vorstehend  und  ganz  rundlicht;  die  hinteren  dagegen  einen  rechten  Winkel  bildend;  die  Mitlel- 
längslinie  und  die  bogenförmige  Querlinie  am  Vorderrande  ziemlich  tief,  die  Basis  mit  zwei  ilachen 
Eindrücken;  diese,  wie  überhaupt  die  ganze  Basis,  punluirt ;  die  Elytren  vorn  etwas  breiter  als  der 
Vorderrücken,  sie  erweitern  sich  etwas  nach  hinten  zu  und  runden  sich  zu  hinterst  stumpf  zu, 
sie  sind  fein  punktirt  gestreift,  hinten  sind  die  Streifen  nur  wenig  tiefer,  als  vorne,  aber  viel  weniger 
punktirt.  Die  Farbe  ist  ein  Braunschwarz,  mit  schwacliem  metallischem  Schimmer,  die  Mittelbrust 
ist  ganz  glatt;  die  Fühler  sind  kurz,  braunroth,  vom  vierten  Gliede  werden  sie  nach  aussen  etwas 
dicker;  die  Schenkel  sind  braunschwarz.  Schienen  und  Fussglieder  braun. 

Steht  der  A.  monticola  Zimm.  am  nächsten,  ist  aber  an  den  kürzeren  Fühlern,  dem  schmäleren 
Vorderrüchen ,  den  kürzeren ,  nach  hinten  sicli  erweiternden  Flügeldecken  leicht  zu  erkennen. 

Herr  von  Ougsburger  fand  sie  bei  Bern. 

9.  A.  hifrons  Gyll. 

Bald  gelb,  bald  dunkelbraun,  bis  ins  schwärzliche,  doch  immer  mit  metallischem  Schimmer  ; 
ganz  dunkelbraune  Exemplare  fand  ich  in  Nufenen  und  auf  der  Alp  Urschein ,  etvras  grossere  mit 
flacheren  Flügeldecken  im  Paradies  und  Urserenthal. 

1 1 .  A.  grandicollis  Zimmerm.  (Dej .  cat.  ?) 

Da  Zimmermann  nach  meinen  Exemplaren  seine  A.  grandicollis  beschrieben  hat  (Faunus  1. 1 .  p.29), 
unterliegt  keinem  Zweifel ,  dass  dies  die  wahre  Zimmermann'sche  Art  sei,  ob  aber  auch  die  von 
Dejean  in  seinem  Catalog  erwähnte,  ist  weniger  sicher,  da  dieser  sie  später  mit  der  A.  brunneaGyll. 
vereinigt  hat,  von  der  sie  wesentlich  verschieden  ist;  vielleicht  ist  es  A.  rufocincta  Mannh.  Dej.,  die 
freihch  Zimmermann  nur  als  eine  Form  seiner  grandicollis  aufführt. 

Wie  schon  Zimmermann  bemerkt  hat,  variirt  das  Thier  sehr,  wie  können  bei  uns  folgende 
Formen  unterscheiden  : 

1)  Genuinus. 

Braun,  mit  schwachem  Erzglanz  mit  etwas  tiefer  gestreiften  Flügeldecken. 

2)  Seileri  mihi. 

Mehr  erzglänzend  ,  und  elwas  weniger  tief  gestreifte  Flügeldecken. 

3)  Oreophila  Immh. 

Pechbraun,  übrigens  in  der  Grosse  sehr  vanirend,  bald  so  klein  wie  Seileri,  bald  bedeutend 
grosser,  die  Flügeldecken  mehr  oder  weniger  tief  gestreift. 
Die  gemeinste  Form  in  höheren  Regionen. 

A)  Der  Vorderrücken  an  den  Seiten  etwas  weniger  herabgebogen ,  daher  flacher. 

12.  A.  Zimmermanni  mihi. 

Ovata,  picea;  pronoto  brevi,  subquadrato,  basi  utrinque  bifbveolato,  foveis  profunde 
punclatis,  angulis  anlicis  oblusis,  poslicis  subrectis;  elytris  convexiusctilis,  ob- 
solete punctato-striatis;  antennis  pedibusque  rufis.  Long.  5  Lin. 


i* 


Der  Kopf  ziemlich  gross,  glatt,  zwischen  den  grossen,  hervorstehenden,  schwarzen  Augen  zwei 
seichte  Eindrücke  ;  der  Vorderrücken  viel  kürzer  als  lang,  hinten  gerade  abgeschnitten,  die  Seiten  nach 
vorn  zu  nur  wenig  schmaler  werdend,  aber  vorn  zugerundet,  die  Ecken  nicht  hervorstehend;  die 
MittellängsUnie  und  die  vordere  bogenförmige  Querhnie  ziemlich  stark  eingedrückt ,  doch  reicht 
erstere  nicht  bis  zur  Basis  herunter,  an  dieser  jederseits  zwei  sehr  seichte,  mit  wenigen  tiefen  Punkten 
besetzte  HäcUchen  ,   oberhalb  der  hinleren  Grube  noch  mehrere   tief  eingedrückte  Punkte  ;    die'    Hili 


SCHWEIZERISCHE  COLEOPTEREN.  59 

Flügeldecken  eiförmig  ,  gewölbt,  besonders  hinter  der  Mitte ,  schwach  punUtirt  gestreift;  die  Streifen 
\verden  nach  hinten  zu  tiefer,  sie  sind  hinten  eben  so  tief  wie  bei  grandicollis ,  vorn  viel  seichter ;  die 
Mittelbrust  an  der  Basis  punUtirt. 

Kopf  und  Vorderriicken  ist  braun,  die  Flügeldecken  braunschwarz  gefärbt,  Fühler,  Palpen  und 
Beine  sind  rotli. 

Ein  ausgezeichnetes Thierchen,  das  der  A.  grandicolhs  Zinim.  am  nächsten  steht,  aber  durch 
den  grossem  Kopf ,  den  kürzern  Vorderrüchen ,  der  hinten  nur  in  den  Gruben  punhtirt  ist,  und  die 
gewölbteren  Flügeldecken  sich  leicht  unterscheiden  lässt.  Es  ähnelt  auch  der  A.  modesta  Dej.,  hat 
ganz  ihre  Grösse  und  kurzen  Vorderrücken ,  allein  nicht  allein  Färbung ,  sondern  auch  tiefer 
gestreifte  Flügeldecken  etc.  machen  es  kenntlich. 

Ich  fand  sie  auf  der  Mühlebachalp. 

Subg.      5.   Amara. 
15.  A.  lapidicolamWn. 
Oblongo-ovata,   viridi-renea;   pronoto   basi  utrinque  bifoveolato,  punclulalo,   an^ulis 
posticis  aeutis;  elytris  striatis,   striis  apicem  versus  profundioribus,   antennaruni 
articulis  Iribus  primis  tibiisque  rufo-lestaceis;  tibiis  anticis  spina  apicali  Iriciispi. 
Long.  47*  Lin. 

Ist  etwas  grösser  als  A.  plebeja,  verhältnissmässig  etwas  länger  und  hinten  mehr  zugespitzt,  die 
Flügeldecken  tiefer  gestreift. 

Der  Kopf  klein ,  ganz  glatt,  vorn  ist  der  Schild  durch  eine  starke  Linie  abgeschieden,  von  der 
Mitte  der  Augen  bis  zu  dieser  Linie  stehen  zwei  schwach  eingedrückte  Gruben ;  der  Vorderrücken  ist 
wenig  kürzer  als  breit,  die  Seiten  runden  sich  nach  vorne  etwas  zu,  laufen  aber  in  ziemlich  scharfe 
Ecken  aus,  auch  die  hintern  Ecken  sind  scharf  und  ein  wenig  nach  hinten  gezogen;  an  der  Basis 
haben  wir  zwei  ziemlich  grosse,  doch  nicht  tiefe,  aber  ganz  punktirte  Gruben ,  die  äussere  ist  etwas 
kleiner,  als  die  innere;  die  Mittellängshnie  ist  ziemlich  stark  ausgedrückt,  besonders  in  der  Mitte ; 
die  Flügeldecken  sind  so  breit,  wie  der  Vorderrücken,  erweitern  sich  daijn  etwas,  und  runden 
sich  nach  hinten  wieder  zu;  dort  ist  aber  jede  ziemlich  stark  ausgebuchtet,  sie  sind  tief  gestreift, 
die  Streifen  werden  nach  hinten  tiefer,  in  ihnen  bemerkt  man  ziemlich  viel  seichte  Punkte,  besonders 
auf  der  vordem  Seite. 

Sie  ist  grün  metallisch  gefärbt,  die  Palpen  sind  braun,  Fühler  bräunlich,  die  ersten  Glieder 
schön  gelbroth,  Schenkel  braunschwarz,  ihre  Basis  wie  Schienen  und  Fussglieder  gelbroth;  der 
dreidornige  Sporn  der  Vorderschienen  kurz. 

Ich  fand  sie  im  Camogaskerthal  auf  dem  Maiensäss  des  Ilrn.Orlandi. 

22.  J.  vulgaris  L. 

Unterscheidet  sich  von  der  A.  erratica  Dft.,  durch  den  etwas  langem  Vorderrücken ,  dessen 
Vorderecken  mehr  hervorstehen  ,  der  vorn  tiefer  ausgebuchtet  ist ,  durch  die  hintern  Ecken  ,  die,  w  ie 
Gyllenhal  bemerkt,  nach  hinten  etwas  hervorstehen,  so  dass  er  hinten  nicht  gerade  abgeschnitten 
ist,  die  Eindrücke  an  seiner  Basis  sind  weit  weniger  tief;  die  Streifen  der  Flügeldecken  vertiefen  sich 
Bach  hinten  zu.  Bis  jetzt  habe  ich  nur  erzfarbige  Exemplare  gesehen,  und  bei  allen  ist  nur  das 
erste  oder  das  erste  und  zweite  Fühlerglied  roth,  oder  rothbräuclich,  nie  das  dritte,  wie  Sturm 
gesehen  haben  will. 

Unsere  Exemplare  stimmen  volH;ommen  mit  denjenigen  überein ,  die  ich  von  Zimmermanu 
erhalten  habe. 


40  SCHWEIZERISCHE    COLEDPTEREN. 

Der  Carabus  vulgaris  Füssli  Verzeicbn,  pag.  19  kann  nicht  hielier  gehören,  da  er  Schseffer  Ratisl). 
Tab.  18  ,  Fig.  2  citirt,  der  wohl  aber  zum  Pterostichus  melanarius  gehören  mag.  Die  älteren  Entomo- 
logen scheinen  übrigens  unter  C.  vulgaris  eine  Menge  ähnlicher  Käfer  zusammengeworfen  zu  haben. 

Panzers  Car.  vulgaris  sclieint  mir  auch  etwas  zweifelhaft,  die  Abbildung  in  der  Fauna  german. 
passt  eherauf  A.  erraticaDft.,  als  die  vulgaris  L. 

Bis  jetzt  nur  in  Subalpinis  gefunden. 

25.  A.  communis  Kugel. 

e)  alpicola  mihi. 

Ist  bedeutend  kleiner  als  A.  communis  (Long.  Vj*  Lin.)  und  hat  einen  ganz  matten  Erzglanz ;  da 
aber  die  A.  communis  ein  sehr  variables  Thier  ist,  wage  ich  sie  niclit  davon  als  Art  zu  trennen. 

Der  Kopf  hat  auf  der  Stirn  zwei  flache  rundliche  Eindrücke ;  der  Vorderrücken  hat  dieselbe  Form 
wie  der  von  communis,  aber  die  Hinterecken  sind  spitzig,  an  der  Basis  ist  er  ganz  glatt,  hat  keine 
Punkte  und  aucli  die  gewöhnlichen  zwei  Eindrücke  sind  bei  einem  Exemplare  gänzlich ,  bei  zwei 
andern  fast  ganz ,  verschwunden;  die  Mittellinie  reicht  nicht  bis  zur  Basis,  dort  aber  bemerken  wli 
eine  Zahl  feiner  Strichelchen  ;  die  Flügeldecken  sind  kurz  eiförmig ,  liinten  stumpf  zugerundet  ,  die 
Streifen  Averden  nach  hinten  zu  etwas  tiefer;  oben  ist  sie  matt  erzfarben  ,  unten  schwarz,  die  Schienen 
^vie  die  zwei  ersten  Fühlerglieder  sind  gelbroth. 

Herr  Pfarrer  Felix  schickte  sie  aus  dem  Rhein walde. 

24-  A.  Poeciloides  mihi. 
Obloiigo-ovala ,  viridi-senea,  capite  bifoveolato,  pronoto  convexiusculo,  angulis  anlicis 
acutis,    poslicis  rectis,    basi  bifoveolato;    elytris  profunde  strialis ,    slriis  apicem 
versus  profundioribus;  anlennis  articulisduobus  primis  ferrugiueis,  pedibusnigris. 
Long.  5  \'2  Lin. 
Der  Kopfschild  ist  durch  eine  schwache  Linie  vom  Kopf  getrennt ,  auf  beiden  Seiten  dieser  Linie, 
zwei  ziemlich  tiefe  Grübchen;    die  Fühler  braunschwarz,    die  ersten  zwei  Glieder   röthlich;    der 
Vorderrücken  breiter  als  lang,  etwas  hinter  der  Mitte  am  breitesten,  nach  hinten  zu  sich  etwas 
zurundend,  doch  vielmehr  auf  der  vordem  Seite,  doch  stehen  die  Vorderecken  scharf  hervor,  vorn 
ist  er  ziemlich  tief  ausgebuchtet,  ander  Basis  fast  gerade  abgeschnitten,  die  Hinterecken  sind  recht- 
winkelig, an  jeder  Seite  zwei  ziemlich  tiefe,   aber  nur  sehr  schwach  punktirte  Grübchen;  die  Mittel- 
linie ist  tief;   die  Flügeldecken  sind  vorn  so  breit,  wie  der  Vorderrücken ,  fangen  sich  bald  hinter 
der  Mitte  an  zu  verschmälern,  sie  sind  daher  nicht  so  stumpf,   wie  die  von  A.  vulgaris;  sie  sind  tief 
gestreift,  und  (Ue  Streifen  nehmen  nach  hinten  an  Tiefe,  zu,  zeigen  aber  keine  Spur  von  Punkten  ; 
sie  i.st  grünlich  erzfarben,  glänzend,  die  Beine  schwarz  ,  die  Schienbeine  und  Fussglieder  mit  braun- 
Uchen  Borsten  besetzt. 

Sie  steht  Aer  A.  vulgarisl^.  nahe ,  ist  aber  durch  den  schmäleren,  gewölbteren  Vorderrücken , 
dessen  Seiten  mehr  gerundet,  durch  die  tieferen  Grübchen  an  seiner  Basis,  die  tiefer  gestreiften ,  mehr 
gewölbten,  hinten  nicht  so  stumpfen  Flügeldecken,  nicht  unschwer  zu  unterscheiden;  von  der  v^. 
rommunis  aber  schon  durch  die  tieferen  Streifen  auf  den  Flügeldecken  und  die  schwarzen  Schienen. 

Subg.  /i.  Bradytus  Steph. 
.30.  J.  apricaria.  PU. 

f)  Rhcctica  mihi. 

M'eicht  von  der  Normalform  durch  den  etwas  längern,  hinten  mehr  verschmälerten  Vordcr- 
vücken  ab ,  daher  dann  die  Hinterecken  etwas  mehr  hervorstehen  ;  die  Basis  ist  bald  über  und  über 


SCHWEIZERISCHE   COLEOPTEREN.  -41 

mit  tiefen  Punkten  besetzt,  bald  nur  an  den  Seiten;  die  Fliigeldechen  sind  etwas  tiel'er  punhtiit 
gestreift ;  wie  bei  der  A.apricaria  nehmen  aber  die  Punhte  gegen  die  Spitze  zu  ab  und  verschwinden 
endlich  gänzlich ;  sie  ist  bald  braunschwarz  gefärbt  mit  Metallschimmer,  bald  aber  auch  braun  ;  bei 
einem  Exemplar  ist  der  Vorderrücken  braunschwarz,  die  FlügeldecUen  metallisch;  ein  Exemplar 
aus  dem  Camogaskertbal  ist  bedeutend  kleiner  und  schmäler. 

3J.  A.  iridipennis  tiyAxi. 

üvata,  ferruginea,  aeneo-micans;   pronolo  basi  piinctato,   uUinque  bistrialo,  angulis 
posticis   aciitis,    productis ;     elylris   striatis,    striis   obsolete  punctulatis.     Long. 

574— 4Lin. 

Der  Kopf  gross ,  zwischen  den  Augen  zwei  grosse  rundliche  Eindrücke ,  sonst  glatt ;  der  Vordcr- 
rücUen  breit,  hinten  gerade  abgeschnitten,  vorn  ganz  schwach  ausgebuchtet,  die  Seiten  gerundet, 
nach  hinten  zu  etwas  eingebogen ,  die  Hinterecken  spitzig  und  nach  aussen  etwas  vorgezogen ;  die 
JMittelhnie  stark  ausgedrückt,  vorn  etwas  gepunktet,  an  der  Basis  zwei  tiefe  Eindrücke,  die  ganz 
mit  Punkten  bedeckt  sind ,  diese  breiten  sich  aber  über  die  ganze  Basis  des  Vorderrückens  «us , 
während  bei  der  fulva  die  Mitte  glatt  ist;  die  Flügeldecken  sind  wie  bei  fulva,  nur  kleiner  und  die 
Streifen  werden  nach  hinten  zu  etwas  tiefer.  Farbe  ganz  wie  bei  fulva ,  nur  tritt  der  metallische 
Schimmer  auf  den  Flügeldecken  mehr  hervor  und  schillert. 

Sie  steht  der  A.  fulva  De  G.  sehr  nahe,  ist  aber  fast  um  ein  Drittel  kleiner,  der  Vorderrücken  ist 
verhältnissmässig  länger,  etwas  breiter  gerandet,  die  Hinterecken  stehen  mehr  hervor,  und  die  Basis  ist 
mehr  punktirt. 

Im  Herbst  1829  fand  ich  in  der  Lüneburger  Heide  (bei Flinten)  ein  Exemplar  von  der  A.  fulva, 
das  eben  so  klein  ist,  wie  die  iridipennis,  allein  die  übrigen  angegebenen  Charaktere  lassen  sie  leicht 
erkennen. 

Ich  sammelte  die  ersten  Exemplare  1834  im  Urserenthale ,  bei  Andermatt,  Alfr.  Escher  eben- 
daselbst 1837  und  im  Hasli. 

Subg.  5.  Leirus  Meg. 
33.  yl.  auUca  Kugel. 

Das  Männchen  ist  immer  etwas  kleiner,  namentlich  schmäler,  luid  hat  einen  vorn  mehr  puuktirten 
Vorderrücken.  Dahl  schickte  es  als  A.  alpestris  ein,  und  ich  liielt  sie  früher  für  die  A.  convexiuscula 
Mshm.  Ich  fand  es  in  Fetan  auf  der  Blüthe  von  Cirsium  Eriophorum  L .  in  Begattung. 

Schoenher  zieht  zum  Carab.  aulicus  Kug.  den  Carab.  spinipes  L.  mit?  Schaller's  Fig.  8.  Tab.  108 
kann  aber  nicht  hieher  gehören,  von  welcher  Harrer  (p.  132)  glaubt,  dass  sie  den  C.  spinipes  L. 
darstelle.  Es  mag  vielleicht  Abax  striola  sein. 

Trib.  VI.  Harpai.id.\. 

I.  Harpalus  Latr. 

I  4.   H.  ohscurus  F. 

Bei  Bern  und  im  Jura  kommt  eine  etwas  kleinere  Form  vor,  die  Berner  ist  oben  blau,  die  aus 
I  dem  Jura  grünlich  gefärbt. 


42  SCHWEIZERISCHE  C0LEOPTERE^ . 

ü.   H.  laticollis  Mannerh. 

Stimmt  gut  mit  Sibiiischen  Exemplaren  uberein  ,  ist  nahe  mit  punctulatus  Dft.  verwandt,  allein 
lueser  ist  grünlich,  laticollis  blaulich,  der  VorderrucUen  ist  schwächer  punlitirt  und  die  Vordereckcn 
stehen  weniger  hervor. 

Centralalpen. 

i;5.  H.  Melletii  m\\n. 
Oblongo-ovatus  j    pronoto    subcordato,    profunde    punclato ,    brunneo-nigro ,    flavo 
margiuato;  elytris  piceis,    striatis,    interslitiis  punctulatis  antennis,   pedibusque 
rufo-testaceis.  Long.  aY^Lin.  lat.  i  Lin. 

Kopf. ziemlich  gross,  punktirt,  besonders  um  die  Augen  herum,  Palpen,  überhppe  und  Fühler 
röthlich  gelb,  die  Augen  stark  hervorstehend  ;  der  Vorderrücken  etwas  breiter  als  lang,  an  der  Basis 
gerade  abgeschnitten,  die  Seiten  nach  vorn  hin  sich  etwas  erweiternd,  dann  wieder  zubiegend,  die 
Vorderecken  ganz ,  die  hinteren  ziemlich  zugerundet ,  Mittellängslinie  schwach ;  über  und  über  mit 
tiefen  Punkten  übersäet,  die  aber  an  der  Basis  und  ganz  vorne  etwas  dichter  stehen ,  braunschwarz , 
mit  braungelbetn  Rande ;  Flügeldecken  eiförmig,  an  der  Basis  etwas  breiter  als  der  Vorderriicken ,  dann 
erweitern  sie  sich  noch  ein  wenig  und  runden  sich  hinten  zu ,  ziemlich  schwach  gestreift ;  die  Streifen 
nach  hinten  zu  tiefer  werdend,  die  Zwischenräume  flach  und  ganz  mit  feinen  Punl;ten  bedeckt ;  Kopf 
und  Flügeldecken  scliwarz,  Vorderrücken  braunschwarz,  Beine  braungelb. 

Herr  Pfarrer  Mellet  fand  ihn  zu  Vallorbes  im  Jura. 

20.  H.  (eneus  F. 

Von  diesem  gemeinen  Thiere  habe  ich  eine  ganze  Reihe  von  Varietäten  beobachtet,  die  mir 
zeigen,  dass  H.  contcmptusDej.  nicht  als  Art  beibehalten  werden  kann.  Es  wurden  diese  Varietäten 
in  dem  Cataloge  selbst  (pag.  65)  charakterisirt,  wozu  ich  nur  noch  bemerke,  dass  Var.  II.  •/  vielleicht 
eigene  Art  sein  möchte,  indem  die  hinteren  Vorderrückenecken  etwas  hervorstehen,  da  ich  aber 
nur  ein  E.xemplar  gefunden,  habe  ich  ihn  nicht  trennen  mögen. 

28.  H.  hmbaius  Dft. 

Die  Weibchen  haben  immer  viel  matter  schwarze  Flugeidecken  als  die  Männchen. 

Zuweilen  ist  der  Aussenrand  des  Vorderrückens  nicht  loth  und  das  ist  wohl  H.  fulvipes  Sturm 
IV.  55;  er  ist  gewöhnlich  etwas  grösser,  lebt  aber  mit  ihm  zusammen ;  ^ch  H.  subsinuatus  Sturm 
'Tab.  85.  Fig.  B.)  möchte  vielleicht  hieher  gehören. 

34.  H.  atncenus  mihi. 
Oblongo-ovalus,  pronoto  basi  prolündius  punctato,  utrinque  leviter  impresso,  angulis 
posticis   subrectis;    elytris    striatis,   convexiusculis;    antennis   pedibusque   rufis. 
Long.  57*  Lin.  Lat.  17=  Lin. 
Maslaete  vel  obscure  viridi-peneus;  fa>mina  capile  pronotoque  subcyaneis  vcl  nigris; 
elytris  opacis  nigris. 

Ist  sehr  nahe  mit  H.  rubripesCreutz.  verwandt,  aber  kleiner,  der  Vorderrücken  verhältnissmässig 
etwas  länger,  hinten  mehr  punktirt,  die  Flügeldecken  gewölbter  und  tiefer  gestreift.  Der  Kopf  glatt, 


SCHWEIZERISCHE  COLEOPTEnEN.  45 

zwiscben  den  Augen  zwei  flache  EindiücUe  ;  der  Vorderrücken  ist  vieieckig ,  die  Seiten  schvvacli 
gerundet,  die  Voidei-ecUen  stumpf,  die  hinteren  dagegen  fast  rechtwinkehg,  doch  auch  nicht  spitzig, 
die  Mittellängslinie  ziemlich  lief,  die  ganze  Basis  mit  tiefen  Punkten  überstreut,  jederseits  eingedrückt, 
sonst  ganz  glatt,  nur  vorn  ein  schwacher  bogenförmiger  Quereindruck  ;  die  Flügeldecken  eiförmig, 
ziemlich  gewölbt,  tief  gestreift,  nach  hinten  werden  die  Streifen  etwas  tiefer,  neben  der  zweiten 
Streife  hinten  ein  eingedrückter  Punkt;  Mundtheile,  Fühler,  Beine  roth,  Vorderlücken  dunkelblau, 
oft  mit  gelbem  Rand,  Flügeldecken  glänzend  grünblau ;  ein  Exemplar  von  derFinelalp  ist  fast  schwarz. 

Die  Weibchen  sind  etwas  dunkler  gefärbt  und  ihr  Vorderrücken  ist  an  der  Basis  etwas  weniger 
punktirt. 

In  den  Bundner-  und  Walliseralpen. 

30.  H.  IcEvicollis  Meg.  Dft. 

Sturm  hat  aus  den  Harpalen  dieser  Gruppe  drei  Arten  gemacht,  die  er  als  H.  satyrus  Kn.,  mon- 
tanus  und  laivicoUis  Meg.  aufführt;  eine  Vergleichung  seiner  Abbildung  uiid  Beschreibung  von  H. 
Isvicolhs  und  montanus  zeigt  aber  eine  solche  völlige  Uebereinstimmung ,  dass  wir  diese  beiden  nicht 
zu  unterscheiden  vermögen ;  dagegen  weicht  sein  H.  satyrus  (Tab.  96.  Fig.  c)  so  in  seiner  ganzen  Form 
und  Farbe  von  diesem  tevicoUis  ab ,  dass  wir  Sturm  doch  nicht  wohl  eine  solche  gänzliche  Verzeichnung 
zumuthen  und  beide  für  synonym  halten  dürfen,  wie  diess  Dejean  gethan  hat. 

Ich  habe  eine  Menge  Harpalen  rus  dieser  Gruppe  auf  unseren  Bergen  und  Alpen  gesammelt , 
um  über  sie  ins  Reine  zu  kommen.  Sie  zeigen  mir  deutlich  drei  Hauptformen,  die  ich  als  drei  Arten 
betrachte  : 

Erstens  eine  kleinere  Form  mit  mehr  glattem  Vorderrücken,  verlängerten,  mehr  parallelen 
Flügeldecken  und  braunrothen  Beinen. 

Diesen  halte  ich  für  den  H.  la-i'icollis  und  montanus  Sturm. 

Zweitens  eine  etwas  grössere  Form  mit  etwas  gewölbterem  \  orderrücken ,  verhältnissmässig 
urzeren,  in  der  Mitte  erweiterten,  daher  mehr  eiförmigen  Flügeldecken. 

Diesen  halte  ich  für  H.  satyrus  Kn.  St. 

Drittens  eine  noch  grössereForm,  mit  kürzerem,  hinten  mehr  zusammengezogenem  Vorderrücken, 
iförmigen  Flügeldecken,  braunschwarzen  Beinen  mit  pechschwarzen  Schenkeln. 

Dieser  wurde,  wie  ich  glaube,  bis  jetzt  übersehen  ;  ich  nenne  ihn  H.  nitem. 

Doch  wir  wollen  diese  noch  etwas  näher  charakterisiren  : 

1.  H.  l(ei>icollis  Meg.  Dft.  II.  io3.  Sturm  IV.  112.  H.  montanus  Sturm  IV.  95. 

Oblongus,  nigro-piceus;  pronoto  subcordato,  basi  utrinque  parce  punctulato,  obsolete 
impresso,  planiusculo,  angulis  posticis  reclis,  acutis;  elytris  anthracinis  sub- 
parallelis,  striatis,  interstitio  tertio  puncto  impresso;  antennis  basi  pedibnsque 
rufo-teslaceis.  Long.  3'/*  Lin. 

Stimmt  vollkommen  mit  Sturms  Beschreibung  und  Abbildung  uberein ,  so  auch  mit  der  Duft- 
schmidischen ,  die  indess  zu  allgemein  gehalten  ist. 

Der  Kopf  ist  etwas  kleiner  als  beiniH.  satyrus,  der  Vorderrücken  an  der  Basis  weniger  eingedrückt, 
aber  mit  mehr  Punkten  besetzt,  die  Vorderecken  sind  etwas  weniger  herabgebogeu  ;  die  Flügeldecken 
sind  ziemlich  parallel  und  etwas  gewölbt.  Es  ist  glänzend  pechschwarz,  oben  mit  metallischem 
Schimmer. 

Ich  kenne  von  ihm  zwei  Varietäten  : 


\Ii  SCHWEIZERISCHE    COLEOPTEREN. 

v)  FUwolimbatus  mihi.  Die  Flügeldecken  sind  etwas  gerundeter,  die  Fühler  gelbrolli,  ungefleckt, 
Kopf  und  Vorderrüchen  braun,  Flügeldecken  braunschwarz  mit  gelbem  Rand. 

Ich  fand  ihn  im  Mai  183-1  und  1835  zu  oberst  auf  der  Lägeren  beim  Wachthäuschen;  Alfr.  Escher 
im  Wäggithal. 

^)  alpesiris  m\h.i.  Bedeutend  kleiner,  der  Vorderlücken  hinten  etwas  tiefer  eingedrückt,  der 
Kopf  glatt  ohne  Eindrücke,  die  Fühler  schwärzlich.   Long.  Vfi  Lin. 

.\m  Anna-Gletscher,  Kanton  Uri. 

2.  H.  saljTus  Knoch.  Sturm  IV.  122. 

Oblongus,  castaneus  vel  piceus;  pronoto  subcordalo ,  convexiore,  basi  ulrinque 
punctulato,  impresso,  angulis  poslicis  reclis  aeutisj  elytris  ovatis,  strialis , 
antennarum  basi  pedibusque  rufo-testaceis.  Long.  3  ^/s  Lin. 

Stimmt  zwar  auch  nicht  vollliommen  mit  der  Abbildung  iiberein ,  die  Sturm  gegeben ,  die 
braunliche  Färbung  und  die  mehr  zugerundeten  Flügeldecken  machen  mich  aber  glauben ,  dass  er 
zu  ihm  gehöre ;  zu  dem  habe  ich  genau  diess  Tliier  von  Herrn  Schüppel  in  Berlin  als  H.  satyrus 
erhalten  und  es  selbst  im  Harz  (dem  Sturm'schen Fundort)  gefunden,  wo  ich  den  H.  l<evicollis  nicht 
bemerkte.  Merkwürdig  ist,  dass  bei  diesem  die  Flügel  sehr  kurz  sind,  kaum  bis  zur  Hälfte  des  Hinter- 
leibes herabreichen,  während  sie  bei  H.  la;vicollis  und  nitens  die  gewöhnliche  Grösse  haben. 

Wir  können  aber  hier  wieder  drei  Formen  unterscheiden  : 

Erstens ,  solche  deren  Fühler  ganz  gelbbraun  sind ,  wie  es  Sturm  angiebt ;  diese  sind  meistens 
iiellbraun  gefleckt. 

Zweitens,  die  äusseren  Fühlergheder  bräunlich  in  vielen  Nuancen,  der  Vorderrücken  braun- 
schwarz, die  Flügeldecken  mehr  oder  weniger  tief  schwarz  mit  Metallschimmer. 

Diese  bei  uns  am  häufigsten. 

Drittens,  bedeutend  grösser  (L.  4  Lin.)  und  braunschwarz.  Diess  der  H.  thoracicus  Hagenbach 
in  litter. 

3.  H.  nilens  mihi. 

Oblongus,  nigro-piceus  nitidus;  pronoto  breviore,  cordato,  basi  utrinque  punctalo, 
impresso;  elytris  ovatis,  striatis  seneo-micantibus,  femoribus  nigro-pieeis ,  an- 
tennarum articulo  primo  rufo-brunneo,  eceteris  tibiisque  nigro-brunneis.  Long. 
37;  Lin. 

Der  Kopf  ziemlich  gross,  zwischen  den  Augen  mit  zwei  flaclieu  Eindrücken,  glatt,  braunschwarz, 
.^lundtheile  gelbbraun ,  das  ersteGlied  der  Fühler  gelb  oder  braunroth,  die  folgenden  braunschwarz,  das 
zweite  und  sechste  an  der  Basis  mit  schwarzen  Flecken ;  Vorderrückeu  etwas  kürzer  als  bei  dem  vorigen, 
vorn  breiter,  hinten  mehr  zusammengezogen  und  ausgeschweift,  daher  mehr  herzförmig,  ziemhch 
sUrk  gerändert,  die  Hinterecken  scharf  rechtwinkelig,  jederseits  ein  flacher  Eindruck  der  mit  vielen 
Punkten  überstreut,  welche  sich  indess  gegen  die  Mitte  verlieren  ,  während  sie  die  Ecken  ganz 
.lusfüllen;  die  Flügeldecken  eiförmig,  ziemlich  flach  und  glatt,  massig  tief  gestreift,  der  Zwischen- 
raum glatt. 

Oben  ist  er  dunkel  pechschwarz  mit  Metallschimmer,  die  Schenkel  ebenfalls  pechschwarz, 
während  die  Schienen  etwas  beller,  die  Gelenke  sind  liellgelb. 

Dieser  hält  sich  immer  an  tiefere  Regionen. 


SCHWEIZERISCHE     COr.EOPTEREN.  AH 

38.   II.  tenehrosus  Dej. 
Vai-.  p)  Ist  etwas  schmäler,  der  VordeiriicUeii  hinten  auf  jeder  Seite  mit  einem  tiefen  Eindruck, 
die  FliigeldecUen  tiefer  gestreift. 
Ich  sali  nur  ein  Männchen. 

41.  H.  iardus  Gyll. 

DerUnsrige  stimmt  genau  mit  schwedischen  Exemplaren  von  Zetterstedt,  wie  mit  Gyllcnhars 
und  Dejean's  Beschreibung  überein  ;  dagegen  scheinen  mir  die  Gyllenhal'schen  Citate  zweifelhaft ; 
der  C.  tardus  F.S.  E.  I.  194  möchte  vielleicht  eher  zum  limbatus  Dft.  gehören,  thorax  omni  raargine 
tenuissime  ferrugineo,  pedibus  testaceis ;  der  tardus,  Kugelan,  Panzer  37.  24.  scheint  mir  auch  nicht 
hieher  zu  gehören,  wenigstens  w.ire  dann  die  Abbildung  sehr  schlecht  gerathen.  Dagegen  möchte 
^vohl  der  caffer  Dft.  Sturm  IV.  32.  die  von  Gyllenhal  erwähnte  Varietät :  pedibus  rufo-testaceis , 
darstellen. 

Eine  etwas  grössere  Form ,  mit  mehr  glänzend  schwarzen  und  etwas  paralleleren  Fliigeldeclien, 
l;ommt  in  den  Alpen  vor. 

43.  II.  Chevrierü  mihi. 
Oblongo-ovatus,     niger  ;    capite  magno,    pronolo   subqiiadralo ,    apice  profundius 
emarglnalo ;,   lateribus  rotundatis,   angulis   poslicis   obtusis  ,   basi   utrinque  im- 
presso leviter  punctato;    eljtris  striatis,   interslitio  tertio  impunclato,  antennis, 
palpis,   libiis  larsisque  ferrugineis.    Long.  37* — 4V'Lin. 

Ivopf  gross ,  lioLlscluvarz ,  zw ischen  den  Augen  jederseits  ein  nicht  sehr  tiefer,  öfter  verwischter 
Eindruck,  sonst  ganz  glatt,  Palpen  und  Fühler  braungelb  oder  rostroth ,  die  äusseren  Glieder 
pubescirend.  Vorderrüchen  breit,  hinten  gerade  abgeschnitten,  vorn  ziemhch  tief  ausgeschweift. 
Vorderecken  stumpf,  die  hinteren  ganz  abgerundet,  die  Seiten  sind  gerundet  und  hinten  etwas 
mehr  eingezogen,  als  vorne  ;  die  Mittellinie  schwach  ,  die  beiden  Eindrücke  an  der  Basis  sehr  flach  , 
die  ganze  Basis  mit  feinen  Punkten  überstreut;  die  Flügeldecken  vorne  kaum  so  breit,  als  der  Vorder- 
riicken ,  wo  er  am  breitesten  ist ,  dann  aber  erweitern  sie  sich  etwas  gegen  die  Mitte  "und  runden 
sich  hinten  stumpf  zu ;  sie  sind  ziemlich  tief  gestreift,  die  Streifen ,  wie  die  Zwischenräume  glatt, 
nur  neben  dem  zweiten  Streifen  liegt  an  der  hinteren  Seite  ein  ziemlich  tiefer  Punkt. 

Vorderriicken  und  Flügeldecken  sind  kohlscliwarz  mit  wenig  Glanz,  die  Schenkel  schwarz. 
Schienen  und  Fussglieder  rotbbraun,  nur  die  Spitze  der  Schienen  ist  geschwärzt.  In  der  Grösse 
variirt  er  ziemlich. 

Er  ist  zwar  mit  dem  H.  tardus  Gyll.  verwandt,  allein  leicht  von  demselben  zu  unterscheiden  : 

Erstens  hat  er  einen  grösseren  Kopf,  zweitens  ist  der  Vorderrücken  viel  grösser,-  vorn  tiefer 
sgebuchtet  ,  und  nach  hinten  etwas  zusammengezogen ,  die  Flügeldecken  dagegen  sind  etwas 
itipsürzer  und  schmäler. 

Vielleicht  gehört  hieher  der  H.  fuliginosus  Dft.  II.  93.   Sturm  IV,  91 ,  den  Dejean  (Spec.  col. 

JV.363)  wohl  mit  Unrecht  zum  H.  tardus  zieht,  der  grosse  Kopf  (Tab. 92.  Fig,D.  vonSturni),  der  vorn 

stark  ausgeschweifte  ,  gerundete,  hinten  etwas  schmäler  werdende  Vorderrücken  stimmen  gut  zu  dem 

Unsrigen,  weniger  dagegen  passt  die  Beschreibung,  zudem  fand  ich  den  Unsrigen  immer  nur  in  den 

i\lpcn  ,  während  Duflschmid  den  Seinen  um  Linz. 

Herr  Chevrier  nannte  ihn  H.  scaritides,  allein  es  giebt  schon  einen  Harpalus,  der  diesen  Namen 
ii^iät.  Cf.  Sturm  IV.  81. 


46  SCHWEIZERISCHE    COLEOPTEUKN, 

45.   II.  rugulosus  mihi. 
ObloDgo-ovatus ;  capile  magno,  pronoto  subquadrato  ruguloso,  laleribus  subrotundatis, 
angulis  posticis  obtusis^   basi  crebre  punctulato ;    eljtris  nigro-piceis ,    striatis, 
interstitio    tertio   unipunctato,    anteunis ,    palpis,    pedibusque    flavo-brunneis. 
Long.  3'/*  Liu. 

Kopf  gross,  zwischen  den  Augen  zwei  tiefe,  runde  Eindrücke,  ganz  mit  feinen Rünzelclien 
überstreut,  schwarz,  Mundtheile  und  Fühler  braungelb ,  Vorderrücken  breiter  als  lang,  vorn  stark 
ausgeschweift,  die  Vorderechen  stark  hervorstehend,  aber  schwach  abgerundet,  hinten  gerade 
abgeschnitten ,  die  Hinterecken  abgerundet ,  die  Seiten  von  den  Vorder-  bis  Hinterecken  einen  schwa- 
chen Bogen  beschreibend  ;  Mittellängslinie  kaum  bemerkbar  ,  die  Basis  sehr  schwach  eingedrückt , 
nber  ganz  mit  feinen  Punkten  übersäet ,  feine  Runzeln  sind  über  den  ganzen  dunUelpechschwarzen 
Vorderrücken  ausgestreut ,  besonders  deutlicli  um  die  Mittellinie  herum ;  die  Flügeldecken  wenig 
breiter  als  der  Vorderrücken ,  die  Seiten  fast  parallel,  hinten  sich  stumpf  zurundend,  die  Streifen 
sind  massig  tief  und  zwar  überall  gleichmässig  ;  die  Zwischenräume  sind  flach ,  und  ganz  fein 
gerunzelt ,  hinten  an  den  Elytren  bemerkt  man  neben  der  zweiten  Streife  einen  ziemlich  tief  ein- 
gedrückten Punkt  ;  die  Flügeldecken  sind  pechschwarz,  glänzend,  die  Unterseite  ist  braungelb,  bei 
älteren  Exemplaren  indessen  auch  schwarz;  die  Beine  sind  ganz  gelbbraun. 

Ist  dem  H.  lentus  Sturm  IV.  28.  der  aber  sicher  weder  mit  dem  flavicornis  noch  segnis 
vereinigt  und  eher  noch  mit  dem  tardus  zusammengestellt  werden  kann,  nahe  verwandt,  und  hätte 
ich  nur  Fig.  A.  Tab.  82  von  Sturm  vor  mir,  wäre  ich  nicht  ungeneigt,  ihn  dafür  zu  halten  ,  nur  sind 
die  Flügeldecken  nicht  so  breit  und  paralleler  ;  aber  in  der  Beschreibung  passen  mehrere  Punkte 
nicht ,  so  dass  ich  ihn  als  eigene  Art  aufstellen  muss,  die  dem  H.  Chevrierii  am  nächsten  steht. 

Es  ist  ebenfalls  ein  achtes  Alpenthier. 

II.  Stenolophus  Dej. 

2.  S.  melanocephalus  Findel.  Sturm  Catal.  (nigrieeps  Ziegler.) 

Dejean  (Col.  Spcc.  IV,  407)  zieht  ihn  mit  Unrecht  zum  vaporariorum  F.;  ausser  dem  Mangel 
des  Flecks  auf  den  Flügeldecken  unterscheiden  ihn  die  vorderen  Ecken  des  Vorderrückens,  die 
etwas  mehr  hervorstehen  und  die  etwas  tiefer  gestreiften  Flügeldecken ,  zudem  sind  die  Eindrücke 
an  der  Basis  des  Vorderrückens  fast  ganz  verschwunden. 

Trib.   VII.  Trechoda. 
I.  Trechus  Clairv. 
6.    T.  castanoplerus  mihi. 

Aplerus,    oblongus,    castaneus,  antennis  rufis  pedibusque  testaceis;  pronoto  trans- 
verso,  subrotundato,    ruguloso,  angulis  poslicis  rotundatis;   elytris  ovatis,  bre- 
vioribus,  obtusis,  striis  duabus  primis  profundioribus.  Long,  i  Y2Lin. 
Steht  dem  T.  rubens  sehr  nahe ,  unterscheidet  sich  aber  von  demselben  in  wesentlichen  Punkten 


Der  Vorderrücken  ist  gerundeter  und  gewölbter,    beim  rubens   ist  er  fast  viereckig,  die  Sei 
sind  schwach  gebogen,  und  zwar  biegen  sie  sich  nach  hinten  mehr  zu  als  nach  vorne,  er  ist 


S| 


L 


15 


SCHWElZEPaSCHE  COLEOPTEREN.  47 

vor  der  Milte  am  breitesten  ;  beim  Unsrigen  dagegen  ist  er  in  der  Mitte  am  breitesten ,  und 
die  Seiten  biegen  sich  nach  den  hinteren  und  vorderen  Ecken  gleichmässig  zu ;  er  ist  ferner 
gewölbter  ,  die  Riinder  stehen  weniger  ab ,  die  Hintereclien  stehen  gar  nicht  hervor ,  die 
Eindrüclic  an  der  Basis  sind  ziemhch  tief  und  glatt,  über  den  ganzen  Vorderriichen  sind 
eine  Menge  feiner  Rünzelchen  zerstreut;  die  Elytren  sind  etwas  kürzer,  etwas  mehr  zugerundet, 
daher  stumpfer ;  die  zwei  Streifen  zunächst  der  Nath  sind  ziemlich  tief,  der  dritte  viel  seichter  und 
mit  zwei  Punkten  versehen,  der  erste  oberhalb,  der  zweite  unterhalb  der  Mitte,  dieser  dritte  Streifen 
beginnt  erst  beim  oberen  Punkte  und  wird  vom  zweiten  Punkt  nach  hinten  zu  viel  tiefer  ;  die  übrigen 
Streifen  sind  verwischt ,  nur  vom  fünften  ist  ein  ziemlich  tiefer  Ansatz  an  den  Schultern  ,  der  Rand 
liinten  und  vorn  mit  tiefen  eingedrückten ,  zusammenhängenden  Punkten ,  die  aber  in  der  Mitte 
sich  verheren.  Von  Flügeln  sind  nur  schmale  Ansätze  vorhanden,  welche  kaum  bis  zur  Hälfte  des 
Leibes  lierabreichen. 

Flügeldecken  und  Vorderrücken  sind  dunkel  castanienbraun ,  der  Kopf  dunkler,  Fühler  rüthlicli- 
braun,  die  Beine  heller. 

Nur  in  Berggegenden. 

7.  T.  assimilis  mihi. 

Apterus,  nigro-castaueus ;  mandibulis  brevioribus  incurvatis;  pronoto  transverso^ 
lateribus  rotuiidatis,  angulis  posticis  minutis  acutis^  prominulis;  elytris  planius- 
culis  ovalis,  striatis,  striis  5 — 4  dorsalibus  profundioribus ,  antennis  rufb- 
brunneis,  pedibus  testaceis.  Long,  i  '/b  Lin. 

Der  Kopf  schmäler  als  der  Vorderrücken ,  glatt,  die  Eindrücke  rings  um  die  Augen  tief,  be- 
sonders auf  der  vordem  Seite,  die  Fühler  bis  über  die  Schultern  herabreichend,  braunroth,  alle 
Glieder  gleichgefärbt  und  ganz  schwach  behaart;  der  Vorderrücken  wie  bei  T.  glacialis,  nur  die 
Mittellinie  und  die  Eindrücke  an  der  Basis  weniger  tief,  auch  die  Bogenlinie  an  der  Vorderseite  viel 
seichter;  die  Flügeldecken  eiförmig,  ziemlich  flacli,  von  der  Basis  an  erweitern  sie  sich  schnell  und 
werden  viel  breiter  als  der  Vorderrücken ,  nach  der  Mitte  zu  aber  nur  wenig,  hinten  runden  sie  sich 
ganz  stumpf  zu  und  zwar  ist  jede  Flügeldecke  für  sich  abgerundet ;  die  Streifen  sind  massig  tief  und 
zwar  alle  bis  an  den  Rand  ausgedrückt,  doch  sind  die  3 — 4  ersten  viel  tiefer  als  die  äusseren,  der 
dritte  hat  zwei  niclit  tief  eingedrückte  Grübchen,  das  erste  ist  hinter  der  Schulter,  das  zweite 
etwas  unterhalb  der  Mitte ;  die  Beine  sind  schalgelb,  der  ganze  Korper  unten  hellbraun,  oben 
dunkel  castanienbraun  ,  zuweilen  fast  schwarz ,  der  Kopf  immer  dunkler.  Dem  T.  glacialis  nahe 
stehend,  allein  der  Kopf  etwas  kleiner,  die  Streifen  auf  den  Flügeldecken  etwas  tiefer,  die  Mandibulen 
kürzer  und  mehr  gebogen. 

In  tieferen  Regionen. 

8.  T.  glacialis  mihi. 

Aplcrus,  nigro-castaneus ;  pronoto  transverso,  lateribus  rotuiidatis,  angulis  posticis 
minutis,  acutis,  prominulis;  elytris  subparallelis  convexiusculis ,  inrequaliter 
striatis,  striis  ti-ibus  dorsalibus  profundioribus,  marginalibus  obsoletis;  antennis 
fuscis,  articulis  primis  pcdibusque  testaceis.  Long,  i  Y^ — i'/sLin. 
Der  Kopf  ist  sehr  gross,  fast  so  breit  als  der  Vorderrücken ,  er  hat  zwei  lange,  tiefe  Eindrücke, 
n  L-lche  die  Augen  ringsumgeben ,  besonders  tief  sind  sie  auf  der  vordem  Seite  zwischen  den  Augen , 
auf  dem  Zwischenräume  zwischen  diesen  Eindrücken  und  den  Augen  ist  noch  jederseits  eine  ziemlich 


48  SCHWEIZERISCHE  coleopteren. 

liefe  Grube  ;  die  Kinnbacken  sind  slarU,  gerade,  und  braunrolh  ;  die  Füliler  reichen  bis  zur  Hälfte 
des  Leibes  herab ,  die  drei  ersten  Glieder  sind  schalgelb ,  die  übrigen  dunUler  braun  und  mit  vielen 
Härchen  besetzt;  der  Vorderrüchen  ist  gerundet,  hinten  gerade  abgeschnitten,  vorn  schwach  aus- 
gebuchtet ,  die  Seiten  nach  vorn  zu  erweitert  und  da  sich  ganz  zurundend ,  so  dass  die  Ecken 
nicht  hervorstehen;  auch  die  Hinterecken  sind  zugerundet,  doch  steht  auf  jeder  Seite  eine  ganz 
kleine  Ecke ,  auf  der  ein  feines  Borstenhaar  befestigt  ist,  etwas  hervor  ;  die  Basis  jederseits  mit  einem 
tiefen  Eindruck;  die  Flügeldecken  sind  ziemlich  lang,  an  der  Basis  erweitern  sie  sich  schnell  über 
den  Vorderrücken  heraus,  dann  laufen  sie  aber  bis  hinten  ziemlich  parallel,  zu  hinterst  runden 
sie  sich  stumpf  zu,  sie  sind  massig  gewölbt,  ringsum  deutlich  gerändert,  bald  mehr,  bald  weniger 
tief  gestreift,  und  die  Streifen  abwechselnd  bald  seichter,  bald  tiefer,  wodurch  sie  wie  punktirt 
erscheinen;  alle  Streifen  sind  übrigens  ausgedrückt,  doch  werden  sie  bald  von  der  dritten,  bald 
vierten  Streife  an  nach  aussen  zu  seichter  ,  auf  der  dritten  stehen  zwei  tiefe  Griibchen.  Jede 
Flügeldecke  ist  hinten  für  sich  zugerundet. 

Kopf  und  Flügeldecken  sind  dunkel  castanienbraun ,  Vorderrücken  braun ,   Beine  schalgclb. 

Nur  in  den  höheren  Alpen, •vorzüglich  im  Glarnerland. 

9.  T.  profundestriatus  mihi. 

Apterus,  nigro-castaneus;  pronoto  subqiiadralo,  rugiiloso,  augulis  poslicis  minutis 
prominnlis;  elytris  obovatis  profunde  undique  striatis ,  antennis  fuscis,  pedibus 
rufo-teslaceis.  Long,  i  -/i  Lin. 

Der  Kopf  gross ,  ^venig  schmäler  als  der  Vorderrücken ,  übrigens  wie  beim  glacialis  ,  doch 
die  JMandibulen  mehr  gebogen;  die  Fühler  braunschwarz,  jedes  Ghed  an  der  Basis  heller,  oben 
dunkler,  das  erste  und  vierte  ziemlich  glatt ,  die  äusseren  mit  vielen  Härchen  besetzt  ;  der  Vor- 
derrücken vorn  und  hinten  ziemlich  gerade  abgeschnitten ,  nach  vorn  zu  schwach  erweitert , 
die  Vorderecken  stumpf,  die  hinteren  wenig  hervorstehend  ,  die  Mittellinie  nicht  tief,  die  Ein- 
drücke hinten  schwach ,  aber  ganz  mit  Runzeln  bedeckt ,  besonders  am  Rande  ;  die  Flügeldecken 
sind  umgekehrt  eiförmig ,  werden  nach  hinten  zu  et«as  breiter,  sind  tief  gestreift  und  zwar  alle 
bis  an  den  Rand  hinaus ,  doch  sind  die  in  der  Mitte  etwas  tiefer ,  auch  sind  sie  an  der  Nath 
eingedrückt ,  der  dritte  Streifen  hat  zwei  Grübchen.  Er  ist  oben  und  unten  dunl;el  schwarzbraun, 
glänzend,  die  Beine  sind  röthlicli  schalgelb. 

Steht  dem  T.  glacialis  am  nächsten,  ist  aber  durch  den  mehr  viereckigen,  glatteren,  runz- 
lichcn ,  hinten  schwächer  ausgedrückten  Vorderrücken  ,  die  umgekehrt  eiförmigen ,  tiefer  gestreiften 
Flügeldecken  leicht  zu  unterscheiden. 

Ich  fand  ihn  bis  jetzt  nur  auf  dem  Panixerpass ,  zwischen  dem  Kanton  Glarus  und  Gr.^ubünden , 
imd  zwar  ganz  auf  der  Höhe. 

10.  T.  macrocephalus  mihi. 

Apierus,  castaneiis,  capite  maximo ;  pronoto  tenue  marginato  transverso,  lateribus 
subrotundatis,  anguUs  poslicis  acutis  prominulis;  elytris  ovatis,  obsolete  strialis,- 
striis  tribus  vel  qiialuor  dorsalibus  paulo  profundioribus,  antennis  fuscis,  arliculis 
primis  pcdibusquc  lestaccis.  Long.  1^2  Lin. 

Der  Kopf  fast  von  der  Breite  des  Vorderrückens  und  sehr  lang ,  die  Eindrücke  zwischen  den 
Augen  sehr  tief,  die  Zwischenräume  zwischen  den  kreisförmigen  Eindrücken  und  den  Augen  mit  > 


SCHWEIZERISCHE  COl.EOPTEREN.  49 

mehreren  Grübchen  besetzt,  die  Mandibulen  gekrümmt,  die  Fühler  reichen  bis  zu  den  Schultern, 
die  ersten  drei  Glieder  schalgelb  und  glatt,  die  äusseren  dunkler  und  behaart;  der  Vorder- 
rucken fast  gerade  abgeschnitten,  nach  vorne  zu  sich  etwas  erweiternd,  doch  nicht  so  stark,  ^vie 
beim  T.  glacialis,  die  Vorderecken  ganz  zugerundet,  die  hinteren  dagegen  etwas  hervorstehend, 
der  Rand  weniger  flach  abgesetzt,  die  Eindrücke  übrigens  wie  beim  glacialis;  die  Flügeldecken 
erweitern  sich  von  ihrer  Basis  aus,  in  der  Mitte  sind  sie  am  breitesten,  und  runden  sich  nach  hinten 
stumpf  zu,  sie  sind  ziemlich  gleichmässig  aber  schwach  gestreift,  die  Streifen,  von  der  Dritten  mit 
zwei  Grübchen  versehenen  an,  sind  aber  seichter,  doch  deutlich  ausgedrückt. 

Ist  ebenfalls  nahe  mit  dem  glacialis  verwandt ,  aber  kleiner,  der  Kopf  langer,  der  Vorderrücken 
weniger  gerundet,  die  Flügeldecken  eiförmig. 

Ich  fand  ihn,  bis  jetzt,  nur  in  den  rhätischen  Alpen. 

11.    T.  Perlyi  mihi. 

Apterus,  brunneus;  pronolo  subcordato,  angulis  posticis  reclis ,  acutis;  elytris  rotun- 
dntis,    striis  quatnor  profundioribus,  antennis  brunneis  pedibus  pallidis.    Long. 

TV.-.'/.Lin. 

Kopf  gross,  vorgestreckt,  die  Eindrucke  wie  beim  T.  glacialis,  der  Hals  etwas  langer;  der  Vor- 
derrücken fast  herzfürmig,  ziemlich  gewölbt,  hinten  gerade  abgeschnitten ,  vorn  schwach  ausgebuchtet, 
nach  vorn  zu  bedeutend  breiter  werdend,  die  Vorderecken  ganz  stumpf  und  zugerundet,  die  Hinter- 
ecken dagegen  sind  scharf  rechtwinklig,  die  Seiten  sind  dort  einwärts  geschwungen;  Mittellinie 
tief,  die  ganze  Basis  flach  gedrückt ,  an  den  Seiten  ein  ziemlich  tiefer  Eindruck  ;  die  Flugeidecken 
in  der  Mitte  am  breitesten ,  nach  vorn  und  hinten  sich  zurundend ,  die  ersten  4 — 3  Streifen  deutlich  , 
obschon  nicht  sehr  tief ,  der  erste  am  tiefsten,  die  übrigen  werden  seichter  und  die  äussersten  sind 
verschwunden;  sie  sind  hellbraun,  Nath  und  Ränder  schalgelb. 

Fühler  hellbraun,  die  Beine  ganz  blass  gelblich. 

Dieser  und  der  folgende  unterscheiden  sich  von  allen  vorigen  durch  den  etwas  längeren ,  hinten 
mehr  zusammengezogenen  Vorderrücken. 

Ich  hielt  ihn  früher  für  T.  limacodes  Zgl.  Dej.  V.  23,  allein  da  Dejean  ihm  drei  eingedrückte 
Punlite  auf  den  Elytren  ,  und  nur  drei  tiefere  Streifen  giebt ,  ist  er  wohl  davon  verschieden.  Dejean's 
Beschreibung  ist  übrigens  zu  kurz,  um  zu  einem  sichern  Resultat  zu  gelangen. 

Ist'  nicht  selten  in  unseren  Alpen.  Eine  kleine  Form ,  deren  Vorderrücken  an  der  Basis  schwächer 
cingedi-ückt  ist,  sonst  aber  vollkommen  mit  dem  vorigen  übereinstimmt,  fand  ich  zu  oberst  auf  dem 
Pass  zwischen  Scaradra  und  Sureden  in  einer  Höhe  von  8760  F.  über  Meer. 


12.    T.  Icevipennis   mihi. 

Apteriis,  castaneus;  pronoto  subcordato,  breviori,  angulis  posticis  acutis ;  eljtris 
Ipevibus  striis  omnibus  obsolelis^  Iribus  dorsalibus  paulo  profundioribus;  antennis 
brunneis,   pedibus  pallidis.    Long,  i  7« — lYaLin. 

Kopf  gross,  der  Eindruck  um  die  Augen  sehr  tief,  und  weiter  hinaufreichend  als  beim  vorigen, 
dl  von  der  Mitte  der  Augen  an  viel  seichter  ;  der  Vorderrücken  ganz  wie  beim  Pertyi,  doch  etwas 


OO  SCHWEIZERISCHE  COLEOPTEREN. 

hüizer;  die  FlügeldecUen  kurz  ,  eifürmig,  ungemein  schwach  gestreift,  auch  die  drei  ersten  Streifen 
jiur  angedeutet,  der  dritte  mit  zwei  Grübchen ;  die  übrigen  sind  fast  ganz  verschwunden  ;  dieZwisclien- 
räume  zwischen  den  Streifen  glatt  und  flach  ;  der  Vorderrüclien  ist  castanienbraun  ,  Kopf  und 
Flügeldecken  gewöhnlich  etwas  dunkler. 

Fühler  braun,  Beine  blass  gelblich. 

Er  ist  nahe  mit  dem  T.  Pertyi  verwandt,  aber  etwas  schmäler,  der  Vorderrücken  etwas  kurzer, 
die  Flügeldecken  schwächer  gestreift. 

Ebenfalls  in  den  höheren  Alpen  unter  Steinen  in  Schneethälchen,  oder  in  der  Nähe  der  Gletscher, 
wie  alle  vorigen. 

Einen  sehr  schonen  Trechus ,  den  ich  für  den  T.  Longhii  Crist.  (cf.  de  coleopteris  novis  ac 
rarioribus  minusve  cognitis  provincia;  Novocomi  Auct.  Comolli  pag.  13)  halte,  fand  Hr.  Alfr.  Eschei 
;uif  dem  Monte  Moro,  aber  schon  ausserhalb  der  Schweizergrenze,  am  Südabhauge  des  Berges. 

II.  Bembidium   Latr. 

17.  B.  hipunctatum  L. 

ß)  nivale  Godet. 
Weicht  auf  ziemlich  auflallende  Weise  vom  hipunctatum  L.  ab,  und  mochte  wohl  eigene  Art 
sein,  wofür  auch  seine  ganz  verschiedene  Heimalh  spricht;  es  ist  etwas  grosser,  der  Vorderrücken 
ist  vorn  und  hinten  viel  tiefer  punktirt,  die  Flügeldecken  tiefer  punktirt  gestreift.  In  höheren  Re- 
gionen kommen  ganz  dunkel,  ja  fast  schwarz  gefärbte  Individuen  vor;  ein  oben  schon  rothbraun 
gefärbtes  Exemplar  fand  Hr.  Alfred  Escher  im  Saasthale ;  eine  noch  auffallendere  Form  fand  ich 
auf  der  Flüsalp  im  Unterengadin  ;  bei  diesem  ist  der  Kopf  zwischen  den  Augen  flacher  und  ganz 
mit  tiefen  Punkten  übersäet,  der  Vorderrücken  ist  über  und  über  mit  Punkten  und  Uunzeln  besetzt, 
die  nach  dem  Rande  tiefer  werden  ;  die  Flügeldecken  haben  seclis  Grübchen  und  sind  hläulidi 
gefärbt. 

18.  /)'.  glaciale  mihi. 

Orichalcicum  vel  nigro-;rneum  ;  proiioto  subcordato^  subla'vi  j  elytris  oblongo-ovalis, 
planis,  Isevlter  punctato-striatisj  bilbveolatis,  antcnnis  pcdlbtisque  ,Tneo-nigris. 
Long.  i7*  —  aLin. 

Der  Kopf  massig  gross,  zwischen  den  Augen  zwei  ziemlich  tiefe  aber  meist  ganz  glatte  Ein- 
drücke ,  während  sie  beim  hipunctatum  ganz  mit  tiefen  Punkten  besetzt  sind ;  der  Vorderrücken 
ziemlich  flach,  hinten  gerade  abgeschnitten,  nach  vorne  zu  erweitert,  die  Seiten  hinten  etwas  ein- 
wärts geschwungen,  docli  nicht  so  stark,  wie  beim  hipunctatum,  daher  der  Vorderrücken  an  der 
Basis  etwas  breiter,  die  Hinterecken  stehen  schwa<h  hervor,  die  VorderecUen  dagegen  sind  ganz 
abgerundet,  er  ist  glatt,  nur  an  der  Basis  mit  nicht  sehr  tiefen  Punkten  schwach  besetzt,  an  beiden 
Seiten  eingedrückt;  die  Flügeldecken  sind  verlängert,  an  der  Basis  breiter  als  der  Vordei  rücken, 
dann  laufen  sie  bis  gegen  die  Spitze  hin  fast  parallel  und  runden,  sich  dann  stumpf  zu,  sie  sind 
flach  und  nur  schwach  punktirt  gestreift ,  zu  hinterst  werden  die  Streifen  seichter,  doch  verschwinden 
sie  nicht  ganz,  die  zwei  Grübchen  auf  der  dritten  Streife  sind  sehr  seicht.  Er  variirt  in  der  Farbe 
sehr,  gewöhnlich  ist  er  erzfarben,    zuweilen   indcss  auch  blau  oder  bläulichschwarz,    selten  gaia 


SCHWEIZERISCHE  COLEOPTEREN.  Sl 

sdiwaiz,  Beine  unil  Fühler  sind  immer  dunkel  metallisch.  Auch  Grosse,  wie  Punktatur  der  Elytren. 
ist  nicht  constant;   Ich  habe  Exemplare  gesehen,  bei  denen  die  Fingeldecken  fast  glatt  geworden. 

Ist  durch  den  breiteren,  kürzeren,  hinten  weniger  zusammengezogenen,  schwächer  punktirten 
Vorderrüclien,  den  glätteren  Kopf,  glätteren,  viel  weniger  tief  punktirt  gestreiften  Flügeldecken 
vom  B.  bipunctatum  zu  unterscheiden. 

Es  ist  ein  achtes  Alpenthier. 

19.   B.  rha'ticum  mihi. 

Orichalcicum  vel  nigruni ;  pronoto  subcordato  basi  iitrinque  foveolato  ;  elytris  ovalis, 
convexiusculis,  subliüssime  punctalo-slriatis,  subbifoveolatis;  antennis  pedibusque 
a'neo-nioris.    Long,  i  '/=  Lin. 

Steht  dem  vorigen  sehr  nahe  ,  ist  aber  bedeutend  kleiner ,  hat  rundlichtere ,  gewölbtere , 
glättere  Flügeldecken. 

Z^vischen  den  Augen  zwei  nur  schwach  punktirte  Eindrücke ;  der  Vorderrücken  von  derselben 
Form ,  \sie  beim  B.  glaciale ,  aber  verhältnissmässig  etwas  grösser  und  zwar  etwas  länger  und 
In  Liter,  hinten  jederseits  ein  tiefer  Eindruck,  die  Basis  nur  schwach  punktirt ;  die  Flügeldecken 
rrw  eitern  sich  schwach  gegen  die  Mitte  hin  und  runden  sich  hinten  stumpf  zu  ,  sie  sind  sehr  fein, 
ijii  1  überall  gleichniässig,  punktirt  gestreift,  häufig  sind  die  Punkte  fast  ganz  verwischt,  auch  die 
/\\i:\  Gruben  auf  der  dritten  Streife  sind  nur  schwach  ausgedrückt. 

Es  ist  ebenfalls  bald  erzfarben,  bald  blau,  bald  schwarz,  die  Fühler  und  Beine  sind  dunl;el 
metallisch. 

Ich  fand  es  nur  in  den  Bündneralpen,  dort  aber  an  verschiedenen  Stellen. 

24.   B.  rupestre  Illg.  Gyll. 

(b)  Die  rothlich  braunen  Flecken  kleiner:  B.  humeialc  Weg. 

7)  Die  Schulterflecken  versehwunden,  es  ist  ganz  erzfarben  und  hat  nur  hinten  einen  halb- 
mondförmigen Flecken.  Es  nähert  sich  sehr  dem  B.  lunatum  Dft.,  ist  aber  von  der  Grosse  des 
B.  rupestre,  und  der  gelbe  Flecl;  reicht  nicht  bis  an  die  Spitze  der  Flügeldecken. 

31 .  B.  lihiale  Meg.       ■ 

(3)  gcniculatuniKiA\\.    Long,  l'/* — a'/aLln. 

Es  ist  etwas  kleiner  als  B.  tibiale  und  gewölbter,  die  Streifen  der  Flügeldecken  schwächer, 
aber  viel  stärker  punktirt.  Der  Kopf  hat  zwei  tiefe  Eindrücke  zwischen  den  Augen ,  jeder  Ein- 
druck ist  aber  besonders  tief  auf  der  vordem  Seite  der  Augen ;  der  Vorderrücken  \^'ie  bei  tibiale  ;  die 
Flügeldecken  eiförmig,  ziemlich  gewölbt,  gestreift,  die  Streifen  bis  zur  Mitte  mit  feinen  Punkten 
besetzt,  hinter  der  Mitte  aber  glatt,  doch  reichen  zuweilen  die  Punkte  bis  an  die  Spitze,  sie 
werden  indess  nach  hinten  immer  seichter,  der  dritte  Streifen  hat  zwei  ziemlich  tiefe  Grübchen, 
nach  dem  Aussenrand  werden  die  Streifen  seichter;  schon  der  sechste  ist  fast  verschwunden.  Es 
ist  glänzend  grün  erzfarben,  die  Trochanteren ,  Kniee  ,  Fussglieder  und  Schienbeine  gelbbraun, 
Schenkel  schwarz.  Ein  Exemplar  mit  grünlichem  Vorderrücken  und  seh« arzen ,  nur  scliwach  grün- 
lich schimmernden,  Flügeldecken  fand  ich  auf  dem  Livinerpass  8S00'  u.  BI. 


o'i  SCHWEIZERISCHE    COLEOPTEREN. 

33.  B.  complanatum  mihi. 

Supra  coerulcum ;  pronoto  cordato,  basi  utrinque  impresso,  obsolele  bistrialo,  angulis 
anticis  rolundalis,  poslicis  reclis;  elylris  ohlongo-ohovatis,  complanalis,  striatis, 
slriis  punclulatis;  anteniiarum  articulo  primo  tibiis  tarsisque  testaceis.  L.  5Lin. 

Kopf  nie  beim  B.  tibiale  Meg. ,  der  Voidenücken  etwas  kurzer  und  breiler,  namentlith 
auf  der  vordem  Seite  mehr  erweitert  und  an  den  Ecken  mcbr  zugerundet;  die  Flügeldecken 
sehr  verlängert  eiförmig  ,  nach  hinten  zu  etwas  sich  erweiternd ,  ganz  flach  von  tiefen  Streifen 
durchzo»en  ,  die  bis  an  die  Spitze,  wie  den  Aussenrand  hinreichen;  die  Streifen  sind  sehr  dicht 
mit  feinen  Punkten  besetzt,  die  nur  mit  der  Loupe  gesehen  werden,  gegen  die  Spitze  hin  ver- 
lieren sich  dieselben,  der  dritte  Streifen  hat  zwei  Grübchen.  Üben  ist  es  dunkelblau,  unten  schwärz- 
lich, Fühler  und  Beine  sind  wie  beim  tibiale. 

Es  ist  dem  tibiale  Meg.,  mit  dem  ich  es  früher  verwechselt  habe,  nahe  verwandt,  aber  von 
diesem,  wie  vom  B.  cceruleum  Dej.,  besonders  durch  die  flacheren,  hinten  zu  etwas  sich  erwei- 
ternden, schwächer  punUtirten  Flügeldecken  zu  unterscheiden. 

Häufig  in  Matt  am  Sernf. 

.j.l.  B.  pfgniceum  F.  S.  E.  I.  210.  Sturm  VI.  1.^2. 
C.  orichalceus  Kugel.  Panz.  38.  11. 
Elaphr.  orichalcicus  Illg.  Kcef.  Preuss.  I.  228. 
B.  chalcopterum  Zgl.  Dej.  V.  i54. 

Daran,  dass  das  Bemb.  chalcopterum  Zgl.  Dej.  und  B.  orichalcicura  Illg.  zusammengehören, 
ist,  wie  ich  glaube,  nicht  zu  zweifeln;  nicht  nur  passt  die  Panzerische  Abbildung  vollkommen 
gut ,  sondern  eben  so  auch  die  Beschreibung  von  Uliger  in  den  Käfern  Preussens,  und  beide  stim- 
men dann  wieder  mit  dem  B.  pygmseum  "F.  überein,  nach  der,  freilich  sehr  kurzen,  Beschreibung 
die  Fab.  (Entom.  System.  II.  J67)  giebt,  zu  schliessen. 

44-  ^-  celere  F.  I.  210.   Sturm  VI.  140. 

Hicher  gehört  sicher  der  Elaphrus  pygma;us  lUiger  Käfer  Preussens  I.  229.  obschon  Fab. 
1.  r.  ihn  zu  seinem  pygmsus  citirt. 

45.  B.  j^elixianum  mihi. 
Aeneum,  nilidum;  pronoto  cordato,  convexiusculo,  basi  profunde  foveolato,  angulis 
posticis  rectis  ;  elytris  ovatis,  striis  profunde  punctatis,   postice  evanescentibus, 
sex-punctisque  duobus  interslitio  tertio  iinpressis;  anlennis  basi  pedil)us(juo  tes- 
taceis. Long.  i^^Lin. 

Sehr  nahe  mit  dem  B.  celere  F.  verwandt,  allein  kleiner,  der  VorderrücUcn  gewölbter, 
glätter,  hinten  etwas  melir  zusammengezogen  und  mit  tieferen  Gruben  versehen  ;  die  Flügeldecken 
hinten  und  vorne  mehr  zugerundet  und  etwas  tiefer  punktirt ;  die  Beine  ganz  gclbroth. 


SCHWEIZERISCHE     COLEOPTEREN.  i)0 

Der  Kopf  um  die  Augen  mit  einem  tiefen  Eindruck ,  auf  dem  Kopfschild  jederseils  ein  tief 
eingedrüchter  PunUt,  die  ersten  Glieder  der  Fuliler  roth,  die  übrigen  schwärzlich.  Der  Vorder- 
rücken  herzförmig,  hinten  stark  zusammengezogen,  vor  der  Mitte  am  breitesten,  dann  nach 
vorne  sich  ganz  zurundend ,  gewölbt ,  ganz  glatt ,  die  BaSis  eingedrückt  und  gestrichelt ,  jeder- 
seits  mit  einem  tiefen  Eindruck,  die  Hinterecken  rechtwinkelig;  die  Flügeldecken  eifünnig,  hinten 
und  vorn  sich  zurundend  ;  sie  haben  ,  wie  beim  B.  celere ,  sechs  tiefe  punktirte  Streifen  ,  die 
nach  hinten  zu  seichter  werden  und  dann  verschwinden. 

Herr  Pfarrer  Felix  fand  es  bei  ]\ufenen  im  Rheinwald. 


Als  zweifelhafte  Caraboden  habe  ich  hier  noch  zu  erwähnen  : 

1.  Carabus  buprestoides  L.  S.  N.  (ed.  Gmel.)  IV.  449  bei  Genf  Füssli  Verzeichniss  pag.  19.  Ein 
räthselhaftes  Thierchen  (cf.  Sch&nherr  Synonymia  insectorum  I.  224),  das  auch  ich  nicht  zu  deuten 
vermag. 

2.  Carahus  cceruleus  Füssli  Verzeichn.  pag.  19,  ist  wohl  PcBcilus  lepidus  Auct. ,  nach  der  citirten 
Schffiffer'schen  Figur  zu  schliessen. 

3.  Carabus  arenarius  Scop.  Füssli  Verz.  19,  ist  weder  Nebria  arenaria  noch  CUvina  arenaria  F., 
vielleicht  Byrrhus  arenarius  F. 

4.  Carabus  vulgaris  Razoumowsky  Histoire  naturelle  du  Jorat.  1.169.  Ist  auf  keinem  Fall  die 
Amara  vulgaris;  vielleicht  etwa  Poecilus  cupreus. 

.').   CaraÄ«.;  ^a/cÄe/fof  Razoumow.sky  bist.  nat.  I.   170. 
C.   Carabus  i'iridissimus  Razoumowsky.   I.   170. 


II.  Cl.  HYDROCANTHARIDA  Lati . 
III.  Fam.  DYTICIDA  Leach. 

6.  Ilybius.  Erichs. 

2.  I .  fenestratus  F. 
Var.  ß)  multo  minor,  subtus  piceus.   Er  ist  um  ein  Drittel  kleiner  und  unten  dunkler  gefärbt. 

7.  Agabus  Leach. 

3.  A.  alpestris  mihi. 

Ovatus,  niger,  nitidus  vel  nigro-brunneus,  siibtihter  longitudinahter  slrigosus;  pio- 
noto  elytrisque  planiusculis,   pedibus  plceis.  Long.  4 — 4V-  ^'"• 
Dieses  Thier,  das  sehr  häufig  in  allen  unsern  Alpenseen  vorkommt,  scheint  mir  vom  A.  bis 
pustulatus  L.   verschieden  zu  sein ,    obschon  scharfe  Unterschiede  schwer  anzugeben  sind ;    es  ist 
fast  immer  kleiner  und  vorzüglich  schmäler ,  die  Flügeldecken  sind  paralleler ,  der  Vorderrücken 


i}4  SCHWEIZERISCHE    COLEOPTEREN'. 

glätter  und  samint  dem  Kopfe  nicht  so  stark  herabgebogen,    wie  beim  A.  bipustulatus,  das  Hin- 
lerbrustbein  (metasternum )  ist  vorne  viel  schwächer  ausgerandet. 

Der  Kopf  ist  fein  gestrichelt,  an  den  Seiten  mit  zwei  seichten  Eindriichcn ,  hinten  zwei  rotheii 
flecken,  rothbrauner  Oberlippe,  Palpen  und  Fühler;  der  Vorderrücken  ist  ziemlich  kurz,  und 
nur  schwach  gewülbt ,  hinten  zwar  am  breitesten  aber  nach  vorne  nicht  sehr  stark  sich  ver- 
schmälernd ,  die  Vorderecken  sind  scharf  und  hervorstehend  ;  die  Flügeldecken  verlängert  eiförmig, 
auf  der  vordem  Seite  nicht  erweitert ,  auch  nicht  mehi-  gewölbt  als  hinten ,  ganz  mit  feinen 
Längsstrichelchen  bedeckt ,  die  drei  punktirten  Längsstreifen  sind  kaum  bemerkbar.  Die  ganze 
Oberseite  ist  bald  glänzend  schwarz ,  bald  aber  matt  braunschwarz ;  die  Unterseite  glänzend 
schwarz ,  jedes  Segment  mit  braunem  Rande.  Die  Schenkel  sind  dunkel  braunschwarz ,  die  Fuss- 
glieder  hellbraun,  wie  auch  die  Schienen  auf  der  untern  Seite,   die  Vorderschienen  aber  ganz. 

9.  A.  congener  PU. 

Alle  unsere  Exemplare  sind  etwas  grösser  als  die  nordischen,  einige  sogar  wenig  kleiner  als 
die  vom  A.  maculatus  L.,  die  beiden  rothen  Punkte  des  Kopfes  sind  bei  manchen  verschwunden, 
auch  die  Farbe  der  Flügeldecken  wechselt  sehr ;  bei  manchen  sind  sie  ganz  braungelb ,  bei  andern 
in  der  Mitte  dunkelbraun  mit  hellerem  Saume  und  wieder  bei  anderen  ganz  schwarz ,  wie  der 
Vorderrücken. 

Var.  ß)  Gyll.  Die  Flügeldecken  sind  tiefer  punktirt,  sie  haben  niclit  den  Glanz,  wie  beim 
congener,  sind  ganz  matt,  braunschwarz  mit  hellerem  Saum.  Nach  Gyllenhal  (cf.  Insecta  suecica 
IV.  382)  soll  es  das  Weib  sein. 

II.  Hydroporus  Clairv. 

1 .  H.  depressus  F. 

Var.  |5)  pallidus  mihi.  Der  Kopf  blassgelb,  so  auch  die  Flügeldecken  und  auf  dem  Vorder- 
rücken nur  an  der  Basis  eine  schmale ,  schwarze  Querlinie.  Bei  einem  Exemplare  sind  auf  den 
Flügeldecken  vier  abgebrochene ,  sehr  schmale ,  schwarze  Linien ,  die  aber  nur  selir  wenig  her- 
vortreten. 

Herr  Mellet  fand  ihn  im  Lac  de  Joux. 

2.  //.  castaneus  mihi. 

Ob.scure-castaneusj    pronolo  transverso  angulis  posticis  subreclis,   punclato;    elytris 
ovatis  irregulariter  et  sat  profunde  punclatis.  Long.  2  Y«  Lin. 

Er  steht  dem  IL  depressus  nahe,  ist  von  derselben  Grösse  und  Form,  doch  etwas  breiter 
und  leicht  durch  die  dunkel  braune  Färbung  aller  Theile,  wie  die  viel  tieferen  Punkte  zu  unter- 
scheiden. 

Der  Kopf  ist  glatt,  hat  nur  vorne  zu  beiden  Seiten  zwei  flache  Eindrücke,  die  mit  wenigen 
Punkten  besetzt  sind;  der  Vorderrücken  kurz,  breit,  die  Vorderecken  spitzig  und  stark  hervor- 
stehend ,  die  Minterecken  zwar  etwas  abgestumpft ,  doch  fast  rechtwinkelig  und  mit  ziemlich  tiefen 
Punkten  überstreut;  die  Flügeldecken  eiförmig,  hinter  der  Mitte  am  breitesten  imd  dann  sich 
zuspitzend  ;  sie  sind  über  und  über  mit  ziemlich  vielen  massig  tiefen  Punkten  überstreut ,  die 
aber  nicht' in  Längsreihen  stehen. 

Herr  Pfarrer  Mellet  entdeckte  ihn  im  Lac  de  Joux. 


SCHWEIZERISCHE  COLEOPTEREN.  Ö5 

7.  H.  planus  F. 

Var.  y)    Etwas  grösser,  die  Flügeldecken  etwas  gewölbter,  die  Seiten  weniger  parallel ,  hinter 
der  Mitte  am  meisten  erweitert ,  dann  aber  etwas  mehr  sich  zuspitzend. 


Zweifelhafte  Hydrocantharideii  : 

1.  Eujiectes  griseus  F .  (Dytiscus  F.). 

Herr  Pfarrer  Mellet  glaubt  diesen  im  Waadtlande  im  Wasser  gesehen  zu  haben. 

2.  Colymbeles  glacialis  Cristof. 
Helvetia  Cristofori  catalogus.    pag.  14. 

3.  Hydroporus  marginicollis  Dej, 
Helvetia  ?    Dejean  Catal.    2.  edit.    pag.  56. 

A.    Halyplus  glabralus  Villa. 
Tessin.    Comolli  de  coleopteris  novis  ac  rarioribus  Provinc.  Novocomi.   pag.  13. 
5.    Dytiscus  minimus  Scop.  Fiissli  Verzeich.  pag.  18. 


» 


f^xiid  ttttb  ^^mfiX(i$xxiUU 


METEOROLOGISCHE!^  BEOBACHTUIXGE«! 

VON   1826  BIS   1856, 

ANGESIB1.LT  TON  P.  MERIAN. 

asr  saai! 

VON    1826   BIS    1836, 

ANGESTELLT  TOB   F.  TRECHSEL. 

VON   1827  BIS   1852, 

ANGESTELLT  YO«   DANIEL  MEYER. 


MITTEL  UND  HAUPTRESULTATE 


METEOROLOGISCHE!^  BEOBACHTUMGEM 

VON    182  6   BIS    1836, 


PETER  MERIAN. 

Haus  N"  .iS.  —  Slochi'.  2".  —  67  Paris.  F„ss  iihcr  d,m  Nul/pmih  des  Rhein 


[ACHTUNGEN  IN  BASEL    1826. 


Öaromctcr-ötanli 

aii/'O"  R.  leduciert,  in  Pariser  Zoll  und  Linien. 

' 

Mittlerer  Stand. 

Unlerscl.ied  über  Stand 
von  3  Uhr  Abends. 

Monatliche  Extreme. 

— «1                         ^.^m-- -^ 

^- —  1       -       II    — 

Jan^ 

9  Vbi-  Morg. 

x->  Uhr. 

3  U    Ab     1  lo  U   Ah 

r,  U.   M. 

.7  ll.r. 

.0  U.  A. 

Minima 

Maiima. 

Untcrsch. 

Febr 

Mcerz. 

^,21 

I 

April. 

27.    4,-48 

3,86 

0,62 

0,35 

Mai. 

..     2,75 

2,53 

2,26 

0,49 

0,27 

Juni. 

.,     5,28 

5,07 

4,87 

0,41 

0,20 

\juli. 

..      3,92 

3,74 

3,52 

0,40 

0,22 

Aug. 

..      1,42 

4,26 

3,95 

0,47 

0,31 

Sept. 

..     3,88 

3,63 

3,39 

0,49 

0,24 

Ort. 

..     4,12 

3,92 

3,70 

3,94 

0,42 

0,22 

0,24 

Noi'. 

..      1,98 

1,96 

1,83 



0,15 

0,13 

0,07 

Die. 

..     3,62 

3,53 

3,50 

— 

0,12 

0,03 

0,13 

Mittel 

1 

1 

Hcechsler  Barometer-Stand  im  Jahr 

Tiefster             ..              „              „              

Groessler  Unterschied                                 

............................. . . ....^^... . . , „ 

fiift-^cmpfi'atur. 

Thermometer  R. 

' 

NB. 

\A 

Groesste  monatliche 

IN 

Jan. 

„Lbr. 

3  Ullr  A. 

.oU.A. 

Minima. 

Unisc 

Minima. 

Haxima.  |Unlsc. 

B.S" 

Febr. 

Ma:rz. 

- 

Zf 

+ 

8,0 

+ 

10,2 

+ 

10,8 

10,0 

12.8 

13,3 

Juni. 

14,7 

17,1 

17,6 

Juli. 

17  2 

19,5 

20,0 

Aug. 

m\~ 

20,1 

20,7 

Sept. 

13,1 

16,2 

16,7 

Oet. 

9,0 

11,3 

11,6 

+ 

8,5 

Nov. 

2,7 

3,7 

4,1 

2,2 

Dec. 

- 

1,0 

- 

2,4 

- 

2,5 

1,0 

v 

— 

- 

— 

— 

- 

— 

- 

— 

- 



— 

— 

Mittel 

Ha:chster  Thermometerstand  im  Jahr  +  27°, 2  {den  3.  Aug. ). 

l 

NB.  Die  hrglichcD  Minima  und  Jlasima  miUcUl  Hcgi.lcr-Tlicimomcler  aussemilli-ll. 

i 


• 


BEOBACHTUNGEN  IN   BASEL 


1826. 


Otanti  tifö  Ul)finf6  bft  Tum*  ül)dnbrüdif, 

in  neuen  Schiveizer  Fuss  zu  d,  3  Meier. 


Jan. 

Febr. 

Mcvrz. 

^pril. 

Mai. 

Juni. 

Juli. 

Aug. 

Sept. 

Oct. 

Nov. 

Dec. 


IltEchsler  Stand 


-j.aa,  1. 

5,6  ..  2-2. 

4,3  ..  7. 

5,0  »  30. 

8.6  ..  25. 

9.7  »  9. 
4,3  >.  26. 

9.3  ..  1. 
6,5  ..  8. 

7.4  ..  5. 
6,0  ..  16, 
8,2  ..  9. 


2,7  d.  31. 

2.6  .-  16. 
3,1  "  28. 
3,1  ..  8. 
5,0  ..  2. 

6.7  ..  1. 
7,0 
6,2 

3,4 
3,2 
3,3 


27.  u.  28. 
25. 

2i.  u.  26. 
9. 
30. 


Hoechsler  Rheinstand  in 

Tiefster 

Grocsster  Unterschied    . 


141,3  (d.id  Juli). 
2',6  {d.  Iß  Febr.) 


Die  Beobachtungen  des  Ilbeinstandes  sind  un 
tagangestcllt;  nur  bei  cle:r.J!uUrlichenhcecb3!en Stand 
sind  auch  die  Beohacblungen  an  audern  Tageszeitei 


des  llbeinstandes  angestellt.  Der  niedrigste 
Wasserstand,  \velcbfr  \vrLbrend  dieser  Zeit 
\vabrgenonimi;ii  wordei:  ist,  trat  ein  am  4 
Febr.  i83o  mit  ■  ■  •  •  _ 

Grassier  UDlers.bicd       ■  •  •  _ 

Die  grcessle  mittlere  Wasserbcebe  seit  dem 
Anfange  der  regelnncssigen  Beobachtung  fand 
ilalt  im  Jahr  iSiGmit 


BEOBACHTUKGEN  IN  BASEL    182i 


'                                 Öaromftcr-ötitntJ 

aitfO"  R.  reduciert,  in  Pariser  Zoll  und  Linien. 

Ai;fil«,.o^  et,.,J                          1    Unterscliied  über  Stand 
Muilerer  Stand.                                 von  3  Uhr  Abends. 

Monatliche  Extreme. 

. — —^     ^     — — . 

\Jan. 

9ÜhrMo.-s. 

u  Uhr. 

3  U.  Ab. 

.oU.Ah.   1    f,U.  M 

uUhr. 

■  oU.  A. 

Minima. 

Maxima. 

Unlorsch. 

27'.'  2,66 

2:57 

2':43 

0,2: 

0,'i4 

0,06 

26."   8,02 

27'."  T'A'g 

ii",i7 

Febr. 

»     3,63 

3,55 

3,42 

0,2 

0,13 

0,24 

26.  10,42 

..      8,08 

9,66 

Mtrrz. 

..     2,79 

2,70 

2,61 

0,1E 

0,09 

0,48 

26.    7,36 

..      8,29 

12,93 

^  April. 
^Mai. 

..     3,66 

3,55 

3,26 

3,60       0,4C 

0,29 

0,34 

26.    9,56 

..     6,63 

9.07 

..     2,23 

2,03 

1,75 

2,02       0,41 

0,28 

0,27 

26.  11,03 

..     4,79 

5,76 

Juni. 

»     3,25 

3,12 

2,94 

3,25 1      0,31 

0,18 

0,31 

27.    0,62 

..     5,23 

4,61 

Juli. 

"     5,1.5  \      4,99 

4,72 

0,4; 

0,27 

0,39 

27.    2,82 

..     7,09 

4,27 

Aug. 

..     3,99 

3,80 

3,59 

0,4f 

0,21 

0,32 

27.    0,05 

..      7,11 

7,06 

iep. 

..     4,41 

4,14 

3,80 

0,6 

0,34 

0,24 

26.  11,22 

..     6,60 

7,38 

..     2,70 

2,47 

2,-33 

0,37 

0,14 

0,21 

26.  10,27 

..     6,50 

8,23 

No^: 

..     4,27 

4,13 

3,97 

4,20       0,30 

0,16 

0,23 

26.  11,67 

..     9,36 

9,69 

Dec. 

..     4,60 

4,58 

4,48 

4,74 

),12 
),34 

0,10 

0,26 

26.    9,24 

..    10,23 

12,99 

Millel 

27.    3,61  1      3,47 

3,27 

1     ( 

0,19 

0,28 

26.  10,69  1  27.    7,26 

8,57. 

Hccchsler  Barometer-Stand  im  Jahr         27".  10"',24  (<i.  26  flcc.  It  </.  J»f.) 

Tiefster            ..              ..                .,            26.       7,    ^Q  {d.  17  MairzlO  U.  A.)       , 

Urcesster  Unterschied 14,    88. 

......  «««^«;^....„,»^„,,^,,«,«„^,,„„^„^^^.^^^^^^,^^^.,..,........,.^.,...^,,„„„^^ 

£uft-a^fm))fratur. 

Thermometer  R. 

NB. 

s   4. 

Groesste  monatliche 

'^"^; 

n 

Aenderung  des  Tlierm 

ih 

.,UhrM.  1     „Uhr. 

S.Uhr  A. 

toUbrA. 

Minima. 

HaiLima. 

Unisc. 

Mi,.c>.~ 

MinimTtM'aCi^ 

UnUc 

sr- 

Jan. 

_ 

1,4 

0,0 

_ 

8,1 

1,6 

88,0 

Febr. 



4,0- 

5,1  + 

1,3 



0,9 



3,3 

M<crz. 

+ 

7,0 

+ 

6,8 

+ 

4,8 

84,0 1 

lA/mL 

+ 

9,1  +  12,0 

+ 

12,5 

';,H 

74,0 1 

Mai. 

+ 

12,9  +  15,8 

+ 

16,2 

__ 

1,1 

72,0 

\juni. 

+ 

14,2  +  16,4 

+ 

16,9 

__ 

2,5 

75,5 

[Juli. 

+ 

17,8  +  20,3 

+ 

il,0 

+ 

6,2 

67,0 

Au^r. 

+ 

15,3  +  17,2 

17,0 

+ 

3,3 

73,0 

.Sept. 

+ 

11,7  + 

14,9 

__ 

15,2 

+ 

1,0 

74,5 

+ 

H,'-i  + 

10,7 

__ 

11,0 

+ 

7,9 

83,0 

+ 

1,7  + 

3,3 

+ 

3,5 

+ 

l'° 

87,0 

Dec. 

+ 

JU|+ 

7,8!+ 

iötii+ 

6,0 
10,3 

$- 

85,5 

Mittel 

7,1 

1 

78,8 

Hcechstcr  Thcrmomctcrsland  im  Jahr  +  28M  {den  30  Jul    3  U.  Ab.)                                                             M 

[l^cfster                 .,                                »    16,  8  (</<;«  18  Fei/-.)                                                                          M 

j  Liuerschied 44", 9.                                                                                                        Il 

1        NB.  Die  l.-,5licl,c„  Minima  und  Maxim,  m.llclu  Kcei.Ur-Tl.crmomctcr  .-.u^ecmilldt.                                                                                            Ü 

BEOBACHTUKGEN  IN  BASEL 


182: 


ttJtttfnmg. 

tltfl)tung  tics  iDinticö  umiHitt. 

Anzahl  der  Tage  an  «eichen  statt  gefunden. 

Zu  den  Beobachtungen  der  Windesrichlung  dient  1iauptsa;chlich 

Jan. 

10 

1 

10 

=  11 
4 

4 

-!i 

>'i 

gl 

i 

22 

Jan. 

N. 

5 

NO. 
1 

0. 

so. 

s. 

sw. 

vv. 

NW. 

2 

3 

_ 

2 

14 

4 

Febr. 

5 

6 

3 

1 







8 

Febr. 

:• 



11 

6 

5 



2 

1 

März. 

17 

6 

2 

1 

] 

] 

18 

März. 

2 

6 

2 

3 

1 

11 

5 

£"■ 

10 

1 

_ 

_ 

1 

6 

April. 

3 

8 

4 

5 

1 

4 

1 

1f> 





— 

2 

3 

7 

10 

Mai. 

2 

8 

— 

1 

1 

11 

4 

Juni. 

?1 

^ 







5 

.'; 

7 

Juni. 

8 

2 

^    1 



2 

6 

10 

Juli. 

8 









3 

.'S 

2 

Juli. 

5 

3 

1 

2 

2 

7 

6 

Aug. 

16 

_ 

_ 

— 

— 

4 

1 

7 

Aug. 

fc 

— 

2 

2 

3 

8 

7 

Sept. 

7 



— 

— 

— 

3 

4 

4 

Sept. 

7 

5 

4 

2 

— 

5 

2 

Oc. 

1i> 

— 

— 

— 

> — 

— 

— 

10 

\Oct. 

S 

1 

— 

Nov. 

11 

7 

4 

1 







18 

Nov. 

^ 

— 

5 

7 

— 

1 

11 

2 

Vee. 

11 

— 

— 

— 

— 

1 

1 

8 

Dee. 

'J 

— 

5 

12 

— 

3 

b 

3 

Sum. 

147 

30 

14 

2 

3 

20 

31 

120 

Sum. 

52 

25 

60 

53 

21 

16 

88 

50 

NB.  Die  Regen-  nnd  Schneelage  sind  mit  ma.glichster  Sorgfalt  aufgezsehlt.  Auch  ganz  schwache  Regen  sind  angemerkt.  Ill  ist  schon  in 

I  und  H  enthalten,  chonso  IV  ia  III.   VII  enthielt  alle  Gewitter,  welche  Ihcils  am  Beohachlungsorte  selbst  stallgefunden ,  the.U  m  einiger 

Entfernung  vorübergegangen  sind  ;  VI ,  nur  diejenigen  am  Eeobachtungsorte  selbst. 

Die  AufzKhlungcn  in  VII  sind  der  Natur  der  Sache  nach  einer  gewissen  Unbestimmtheit  unterworfen.   Die  Ruhrick  IV  enthalt  ausser 

dem  eigentlichen  Riesel,  auch  den  gefrornen  Regen,  ein  von  dem  Riesel  oder  beginnenden  Hagel  verschiedenes  Phienomen.   (In  diesem 

Jahre  geboeren  beide  Beobachtungen  dem,  erst  in  den  untern  Schichten  der  Alhmosphiere  gefrornen  Regen  an.)  In  VIII  sind  alle  Tage 

aufgezählt,  an  welchen  bei  den  vier  taglichen  Beobachtungen  bedeckter  Himmel ,   oder  bei  drei  bedeckler  und  bei  einer  bewcelkter 

Himmel  angegeben  ist.                                          , 

ötitnti  Xrfö  Hljnnfö  bfi  Ufr  Ul)nnbrüfkc 

in  neuen  Schweizer  Fuss  zu  0,3  Meter. 

Jan. 

Hcechstcr  Stand. 

Tiefster  Stand. 

Mittel. 

ll's  d.  12. 

3',3d.    7.U.    8. 

4',99 

Febr. 

3,8  ..     2.  u.    3. 

2,7  ..  27. 

3,30 

Ma^rz. 

13,5  ..  1.5. 

5,7  ..     1. 

8,61 

April. 

9,2  ..   16. 

7,5  ..     3. 

8,21 

Mai. 

10,4  ..  26. 

8,1  ..     l.u.    2. 

9,14 

Juni. 

13,5  ..     8. 

8,9  ..     1. 

11,15 

Juli. 

10,2  ..     6. 

7,6  ..  30.U.31. 

8,92 

Aug. 

10,2  ..  29. 

7,2  ..  21. 

7,96 

Sept. 

8,1   ..     1. 

4,8  ..  30. 

6,12 

Ort. 

6,2  ..  31. 

3,8   ..  11. 

4,79 

Nov. 

7,3  ..  13. 

4,5  »  29.U.30. 

5,66 

Dec. 

12,5  ..  24. 

4,4  »  22. 

6;60 

7,12 

Ha;chster  Rheinsl 

and  im  Jal 

r    13',5  (rf.  15. 
2',7  [d.  27. 

Mmrz  u.  8. 

Juni.) 

Tiefster 

" 

Febr. ) 

\Gro!sster  unterschied   .     .     .     10 ',8. 

BEOBACHTUNGEN  IN  BASEL 


1828. 


öai'omftcr-ötanti 

aufQ"  R.  reduciert,  in  Pariser  Zoll  und  Linien. 

Mitüerer  Stand. 

Unterschied  über  Stand 
■von  3  Uhr  Abends. 

Monatliche  Extreme. 

_- — ^.^      •..           1 

^ —«■ — ''■ — -•        ~~^ 

^' -». — ^   ■  1  -" — ^ 

Jan. 

9  Uhr  Morg. 

.5  Uhr. 

3  U.  Ab. 

.oU.Ab 

1   9U.  M. 

la  Uhr. 

.oU.  A. 

Minima. 

Maxima. 

Untersch. 

27'.'  Ö.'SI 

5','i6 

5','(i0 

5';25 

o':^i 

o'ie 

0,25 

26.'  li',.38 

27.     9,99 

10,61 

Febr. 

..      2,46 

2,28 

2,01 

2,30 

0,45 

0,27 

0,29 

..       5,82 

..      9,07 

MCBTZ. 

„      3,20 

3,01 

2,78 

3,09 

0,42 

0,23 

0,31 

..       7,92 

..      8,19 

ti' 

..     2,81 

2,54 

2,26 

2,55 

0,55 

0,28 

0,29 

..       8.80 

..      7,21 

..     2,81 

2,62 

2,34 

2,71 

0,47 

0,28 

0,37 

..     11,60 

"      ^'^l 

6,51 

Juni. 

.,     4,42 

4,25 

4,00 

4,32 

0,42 

0,25 

0,.32 

27.     0,12 

«      7,08 

6,96 

Juli. 

„     2,38 

2,25 

2,11 

2,38 

0,27 

0,14 

0,27 

26.   10,74 

..      5,06 

6,32 

Aug. 

..     3,43 

3,22 

3,05 

0,38 

0,17 

0,33 

.,     11,09 

6,61 

7,52 

..      4,18 

3,98 

3,72 

3,97 

0,46 

0,26 

0,25 

27.     0,23 

..       8,76 

8,53 

...     5,35 

5,23 

5,03 

5,34 

0,32 

0,20 

0,31 

..       0,44 

..      9,08 

Noi'. 

..     4,39 

4,23 

4,04 

4,36 

0,35 

0,19 

0,32 

26.    11,81 

..      7,74 

Dcc. 

..      5,95 

5,81 

5,58 

5,75 

0,37 

0,23 

0,17 

..     11,86 

,.    10,03 

Mittel 

27.    3,891      3,71 

3,49 

0,40 

0,22 

0,29 

26.    10,65 

27.     7,91 

9,26 

Hcechslcr Barometerstand  im  Jahr     n"  10,22"/  (d.  12.  Dcc.  um  10  U.  M.) 

Tiefster             ..              "              "         26       5,41        {d.  11.  Feir.  ö  U.  AO"  yib.) 
Gicesster  Unlersehied     .              .                  16,81 

JVC.  Die  4te  tegl.  BeobachtuDg  Ul  in  ilicsem  Jahr  vom  Jan.  bis  Aug.  um  lo  lihr,  im  Sept.  um  9  Uhr,  und  von  Od.  bis  Dec.    um 

I9  i/j  Uhr  Abends  angcslclit. 

»«•••<«•«>«••>•••••>«•«£«>£.<  D«  «»9  »si«!«««»!«««!«««  «9  >s  IS  ceo«i.ao«o«>e>«iies«««<«oe<>«>ai«:«»>«««i>«>e>«ra««ie<* 

£uCt-tfm|)frrttur. 

Thermometer  R. 

^ 

Groesste  monatliche 

1^^ 

Aenderung  des  Therm. 

iS 

Jan. 
Febr. 

nUhrM. 

„Uhr. 

3UhrA. 

,„U.A. 

Minima. 

Maiima. 

Unisc 

Mittel. 

Mmima. 

Max,ma.  ,1 

nisc. 

=  ^" 

+ 

1,6 

1,7 

+ 

3,7 
4,1 

+ 

4,4 

4,7 

+ 

2,2 
1,9 

86,0 

179,5 

Mwrz. 

4.6 

7,2 

7,4 

4,0 

76,5 

April. 

8,3 

11,1 

11,6 

7,3 

71,0 

Mai 

12,2 

I4,tl 

15,5 

10,5 

70,5 

Juni. 

15  0 

17,1 

18,5 

13,2 

67,0 

Juli. 

15,1 

17,1 

17,7 

13,9 

72,5 

yfug. 

12,9 

15,4 

16,3 

12,8 

|74,5 

Sept. 

11,4 

13,9 

14,9 

10,4 

77,5 

Ort 

7,;^ 

9,9 

10,2 

v,o 

79,5 

Nov. 

3,:i 

5,6 

5,9 

3,5 

85,0 

Dec. 

1,8 
~7^ 

- 

3,4 
10,3 

- 

3,9 
10,9 

- 

2,2 

- 

— 

- 

85,0 

Mittet 

7,4 

— 

77,0 

Ha;chster  Thermometerstand  im  Jahr  +  ■2:}", 1  {denXS.  Juli). 

Tiefster                      •>                 »      ..     —    7",7  (den  8.  Ma:rzJ. 
■^                                          Unterschied  33»,4 

NB.    Die  Iscglichen  Minima    und  Maiima  millcUt   Regisler-Thcrmomcter  ausgcmillell.    Leber    den  Zeilpunkt    der  /,lcn    liEglichcn 
Beobachtung  in  diesem  Jahr  s.  die  obige  Bemerkung. 

BEOBACHTUNGEN   IN   BASEL    1828. 


lDittirnmc|. 

Elf  l)tun0  tifö  tiJintrfö 

um  iHitt. 

Anzahl  der  Tage,  an, 

1            -      1        3     '  1 

velchen  stattgefund 

en: 

K. 

NO. 

0. 

so.  1   s. 

sw. 

VV. 

KW. 

^ """Ti 

.fan. 

1 



14 

8 

1 

1 

6 

_ 

Jan. 

Febr. 

-1 

^1 

m 

ä.i 

.| 

^1 

m 

Febr. 
Mcerz 
April 

2 

1 

1 
1 
1 

11 
5 

2 
1 

'l 

1 

3 

1 

9 
15 

.3 

5 
5 

11 

2 
6 

- 

— 

- 

11 

16 

Moerz. 

1.3 

5 

2 

1 



_ 

_ 

14 

Mai. 

2 

4 

4 

1 

2 

— 

■12 

6 

Juni. 

IS 

2 

_ 

_ 

— 

_ 

9 

Juni. 

6 

_ 

5 

_ 

_ 

1 

12 

6 

15 
11 

- 

— 

- 

1 

3 
3 

4 
4 

9 
4 

Juli. 

2 

- 

6 

2 

- 

- 

14 

7 

Juli. 

_ 

_ 

_ 

8 

10 

11 

Aug. 

8 

3 

— 

1 

3 

1 

13 

2 

Aug. 

16 

_ 

— 

_ 

— 

4 

4 

5 

Sept. 

5 

3 

2 

4 

^ 

2 

7 

2 

Sept. 

13 

— 

— 

— 

5 

5 

5 

Oct 

2 

10 

1 

') 

8 

c 

No^. 

1 

1 

1') 



No^. 

1 

— 

18 

2 

3 

2 

4 

— 

Dec. 

9 

1 

- 

— 

— 

— 

16 
121 

Dec. 

1 

— 

17 

2 

1 

1 

8 

1 

Sum.  •    154 

18 

4 

31       3 

24 

28 

Sum.\\     35 

13 

98 

24 

19 

13 

119 

45 

•)  Gefrorner  Regen. 

NB.   Die  Regen-  ond  Schnee-Tage  sind  mit  mceglicLster  Sorgfalt  anfgezaihlt.  Auch  ganz  schwache  Hegen  sind  angemorkt.  III  ist 

schon  in   I.  und  II.  enthalten,  eben  so  IV  in  III.    VII.  enthalt  alle  Gewitier,  welche  theils  am  Beobachlungsort 

e  selbst 

slattgefunden 

thcils  in  einiger  Entfernung  Torüber  gegangen  sind ;  VI.  nur  diejenigen  am  Beobachtungsorte  selbst. 

ötanti  "ötö  lll)finfö  bei  tfct  Ul)cinbrüfkf, 

in  neuen  Schweizer  Fuss  zu  0,  3  Meter. 

Jan. 

Ho!chster  Sland. 

Tiefster  SlMd. 

Mittel. 

7,1  d.    13. 

4',0d.  31. 

.5' 48 

Febr. 

5,9  ..     4. 

3,4  ..  28.  u.  29. 

4,22 

Ma-rz. 

6,8.  ..  23. 

3,4  ..     1.    3.  u.    9. 

4,«3 

April. 

7,2  »  24. 

5,3  ..     6.    S.u.  13. 

6,24 

Mai. 

8,8  ..     6. 

7,0  ..     l.u.    2. 

7,68 

Juni. 

10,7  ..  26. 

7,4   ..  14.  16.  u.  17. 

8,37 

Juli. 

11,0  »  21. 

9,0  ..     4.    5.  u.  19. 

9,.')9 

Aug. 

11,0  ..  24. 

8,5  ..     6. 

9,48 

Sept. 

10,5  ..  17. 

6,4  ..  .30. 

8,09 

Od. 

6,5    r,      9. 

3,7  »31. 

5,11 

Nov. 

4,4  ..  14. 

3,1   .,     8. 

3,.58 

\Dcc. 

6,2  ..  21. 

2,9  ..     6.    7.  u.    8. 

3,88 

6,38 

Hoechster  Rheinstand  im  Jahr       n',0  {d.n.  Juli  u.U.  Aug.) 

Tiefster             -                ..               i', 9  (d.  6—8  Dec.) 

i\Grcesster  Unterschied    ...        8',1. 



' 

10 


BEOBACHTUNGEN  IN  BASEL   1829. 


i3aromftcr-6tanti                                  i 

aitfO"  R.  reducieri,  in  Pariser  Zoll  und  Linien.                               1 

Jan. 

9 

Mittlerer  Stand 

"^h 

Unterschied  über  Stand 
von  3  Uhr  Abends. 

Monatliche  Extreme. 

Unlersch. 

Dhr  Morg. 

uUhr. 

3U 

AL 

9L 

9U.M 

.,Uhr.    1    .0U.4. 

Minima. 

Masima. 

27'.'  6^95 

6',75 

0,'7I 

Ö,'90 

o':^4 

0,04 

0,19 

26.'    7,92 

27'.'    4',85 

8:63 

Febr. 

.,     4,77 

4,65 

4,47 

4,76 

0,30 

0,18 

0,29 

26.    9,47 

1.     9,63 

12,16 

März. 

„     -1,49 

1,30 

l,0f 

1,29 

0,4« 

0,30 

0,29 

26.    7,10 

..     5,38 

10,28 

\  April. 

>.     0,57 

0,42 

0,16 

0,63 

0,41 

0,26 

0,47 

26.    7,87 

..     4,04 

8.17 

,Ma>. 

..     3,30 

3,14 

2,82 

3,15 

0,48 

0,32 

0,33 

27.    0,52 

..     6,29 

5,77 

\juni. 

..     3,84 

3,71 

3,52 

3,76 

0,32 

0,19 

0,24 

26.  11,18 

..     6,47 

7,29 

JuU. 

.-     3,45 

3,27 

3,05 

3,29 

0,40 

0,22 

0,24 

27.    0,03 

..      7,21 

7,18 

Aug. 

..     3,95 

3,73 

3,.56 

3,81 

0,3£ 

0,17 

0,25 

27.    0,53 

..     6,62 

6,09 

Sept. 

..     2,60 

2  58 

2,46 

2,76 

0,1'! 

0,12 

0,30 

26.    9,39 

..     5,73 

8,34 

loa. 

..     4,45 

4,39 

4,13 

4,31 

0,32 

0,26 

0,18 

26.    7,25 

..     9,15 

13,90 

Noi'. 

..     4,01 

3,67 

3,97 

0,34 

0,22 

0,30 

26.    8,73 

"     7  62 

10,89 

Dec. 

..     4,58 

4,46 

4,38 

4,62 

0,20 1     0,08 

0,24 

26.  11,14 

..     9,42 

10,28 

Mittel 

27.    3,16 

3,02 

2,83 

3,10!i     0,341      0,20 

0,28     26.    9,76 1 

27.    6,87 

9,11. 

Hoeclutcr  Barometer-Stand  im  Jahr        27".    Q"'ßZ  [d.  1  Febr.  \0  U.  Ab.)     ||  J 

Tiefster             .,               -                 .,             

26.      7,    03(<f.  6  0c«.  4  U.M."*)         1  1 

Groessler  Unterschied 

14,    60 

III 

f             •;  Früher  wahrscheinlich  noch  tiefer. 

iTuft-^mpcnttur. 

Thermometer  R. 

NB. 

s   4 

Grcesste  monatliche 

f=< 

iM 

Aenderung  des  Therm. 

N^ 

.LhrA. 

Minima. 

IJDISC. 

Miltcl. 

Minima. 

Ma«ima. 

Untsc. 

Sil 

88°5 

Jan. 

_ 

2,7 

- 

1*2 

1°,4 

3,0 

_ 

4°8 

_ 

0,2 

4,6 

2,5 

1l"l 

_ 

12,f 

4- 

0,8 

20°,9 

Febr. 

+ 

1,1 

+ 

0,9 

+ 

1,5 



1,4 



4,5 

3,1 

6,6 

— 

1,2 

11,4 



15,: 

8,9 

22,2 

80,5 

}Ma;rz. 

+ 

3,6 

+ 

6,4 

+ 

■^,0 

+ 

3,9 



1,3 

-- 

7,7 

9,0 

+ 

3,2 

12,3 



8,f 

14  8 

23,7 

74,0 

Aprä. 

+ 

8,2 

+ 

10,2 

+ 

11,0 

+ 

7,4 

+ 

4,9 

1,9 

7,0 

+ 

8,^ 

11,3 

+ 

0,1 

18,5 

IS,-! 

59,0 

Mai. 

+ 

11,5 

+ 

14,1 

+ 

15,1 

+ 

10,5 

+ 

6,8 

6,1 

9,3 

+ 

11,' 

14,7 

+ 

1,? 

19,9 

18,6 

53,5 

Juni. 

+ 

13,4 

+ 

15,0 

+ 

15,7 

4- 

+ 

7,9 

7,3 

9,4 

+ 

12,6 

14,7 

X 

2,f 

23,4 

21,^ 

68,0 

Juli. 

+ 

15,7 

+ 

17,3 

+ 

17,8 

+ 

13,0 

+ 

0,1 

8,9 

8,8 

+ 

14,5 

14,6 

ft,: 

23,9 

18,7 

67,5 

lAuff. 

+ 

13,9 

+ 

15,9 

+ 

16,0 

+ 

11,5 

+ 

9,2 

7,0 

7,8 

4- 

1.3,1 

12,5 

X 

4,( 

22,6 

18,0 

59,0 

^Sept. 

+ 

10,7 

+ 

12,2 

+ 

12,3 

+ 

9,8 

+ 

8,0 

3,1 

5,1 

+ 

10,6 

10,9 

'i,f 

19,1 

14,2 

S2,5l| 

4- 

ij,«,+ 

8,0 

+ 

8,8 

+ 

6,4 

+ 

4,2 

:: 

9,5 

5,3 

X 

6,8 

9,7 

2,f 

15,2 

IV, 2 

79,ol| 

Nov. 

+ 

l,ti  + 

3,7 

+ 

3,7 

+ 

1,7 



0,0 

4,3 

4,3 

2,2 

8,7 



7,f 

9,8 

16,8 

»l'^ll 

Dec. 

+ 

m 

2,3 

+ 

2,3 

+ 

1? 

+  ' 

5,2 
2,9 

T 

1,3 
9,7 

3,9 

6,8 

+ 

3,3 
6,3 

8,1 
TÜ7 

E 

12,6 

+ 

3,8 

16,4 

84,5jl! 

Mittel 

15,7 

18,9 

75,d|IL 

Hcechster  Thermometerstand  im  Jahr  +  23«,9  {denVc  Jul  )                                                                         W'^ 

Tiefster                 .,                      ,.         „    15,  .3  (c/c«  12 /Vir.)                                                                        'W 

\Unterschied 39%2.                                                                                               '  Ht 

1        Ml.  Die  I.Tsl.chcn  Minima  und  M.ixima  millelsl  RLgislor-Thermomelcr  amgomillclt.                                                                                         '  H 

BEOBACHTUNGEN  IN  BASEL    1829. 


11 


tUtttfrun0. 

Ulf  l)tun0  t>f  0  tUmtif  0  um  illttt. 

Anzahl  der  Tage  an  welche 

1  statt  gefunden. 

Zu  den  Beobachtungen  der  Windesrichtung  di.ut  hauptsiechlich 
die  Windfahne  auf  der  Prediger  Kirche. 

Jan. 

4 

4 

i 

2 

2») 

4 

1 

1 

*  s'S 
~19 

Jan. 

N. 

NO. 

o. 

so. 

s. 

svv. 

vv. 

NW. 

3 



12 



3 

3 

7 

3 

Febr. 

5 

9 

1 







U 

Febr. 

1 



14 

1 

1 

1 

8 

2 

Mcerz. 

10 

3 









1 

\-\ 

März 

3 

3 

13 





1 

7 

4 

tf- 

21 

\ 

1 

3 







9 

April 

6 



6 





2 

15 

1 

7 









4 

5 

6 

Mai. 

h 



7 

2 

1 

— 

« 

7 

Juni. 

19 





j 

3 

6 

10 

10 

Juni. 

2 

4 

1 

3 

1 

10 

2 

7 

Juli. 

19 







5 

5 

9 

Juli. 

7 

3 

5 



7 

4 

5 

Aug. 

15 





_ 

_ 

11 

Au^. 

2 

4 

_ 

2 

1 

15 

4 

3 

.Sept. 

24 









1 

1 

20 

Sep\. 

1 

6 

1 

4 

— 

8 

6 

4 

Ort 

11 

1 

1 

1 



1 

1 

n 

Oct. 

( 

— 

9 

1 

— 

2 

13 

— 

Nov. 

9 

4 

3 

1') 





16 

Nov. 

1      i 

1 

11 

1 

2 

1 

8 

1 

üec. 

Sum. 

4 

— 

— 

— 

— 

— 

17 

\Dec. 

f 

— 

15 

— 

— 

1 

3 

6 
43 

144 

33 

8 

8 

4 

17 

23 

164'i  Sum. 

41 

25 

92 

19 

9 

51 

85 

■)  .  Gefrorner  Regen  im  Jan.  und  .  im  Nov. 

NB.  Die  Regen-  und  Schneclagc  sind  mit  mtsglichsler  Sorgfalt  aufgoziclill.  Auch  ganz  schwache  Hegen  sind  angemerkt.   lU  ist  schon  in 

lund  11  enthalten,  ebenso  IV  in  III.   VII  enthajlt  alle  Gewitter,  welche  Ihcils  am  Bcohathlungsorte  selbit  stattgefunden,  theiU  in  einiger 

j;nlfcrnung  vorübergegangen  sind  ;  VI ,  nur  diejenigen  am  Beobachtungsorle  selbst. 

Bei  den  Windesbeohaehtungen  ist  zu  bemerken,  dass  die  Beobachtungen  der  4  Monate  Juni  bis  Sept.  in  etwa  1/2  Stunde  vom 

gowahnlichen  Beobachtungsorle    in  Binningen   angestellt  sind,     -welches   in  demselben  Thale  liegt  wie  Basel,    wo  aber,  der  geringen 

Entfernung  ungeachtet,  der  herrschende    Regenwind  nach  ■wiederholten  Untersuchungen  aus  SW.   bliest,    statt  aus  W.,  wie   an    der 

übrigens  sehr  beweglichen  und  hoch  stehenden  Windfahne  auf  der  Predigerkirche  ,  welche  im  Hause  No.  58  in  der  St.  Johann  Vorstadt  zu 

den  Boobacblungco  diente. 

jötrtnti  t»fö  Hl)fhtf0  hii  Ufr  Uljchtlirückf 

in  neuen  Schweizer  Fuss  zu  0,3  Meier. 

Höchster  Stand. 

Tiefster  Stand.                    J 

littet. 

Jan. 

e'sd.  31. 

2,0  d.  24.  u.  25. 

2'89 

Febr.      4,9  ..     1. 

2,3  »  12.  14.  u.  17. 

3,02 

März.    7,3  ..  15.  u.  24. 

2,9  ..     8. 

4,75 

April.     7,4  ..  28. 

5,0  ..  14. 

6,01 

Mai.       7,5   ..     9. 

6,3  »     7.U.29. 

6,S0 

Juni.      8,5  ..   13. 

6,1  ..    3. 

7,34 

Juli.      9,3  ..11. 

7,5  ..     9. 

8,15 

Aug.      8,7  ..     7. 

6,1    ...28. 

7,03 

Sept.    14,7  ..  26. 

6,6  ..     6. 

9,60 

Oct.     12,6  ..     9. 

6,5  ..  29.U.31. 

9,64 

Nov.      7,5  ..  16.  u.  30. 

5,5  ..  27. 

«„W 

Dec.       5,8  ..     4. 

2,7  ..  30.U.  31. 

4,16 

6,32 

Ha:chstei  Rheinsland  im  Jahr    14 ',7  {d.  26.  Sept. ) 

Tiefster          ..                  ..             2',0  ((/.  24.  «.  25. /a«. ) 

\Gr<xssler  unterschied   .     .     .     12 ',7. 

12 


BEOBACHTUNGEN  IN  BASEL   1850. 


jOitromftn'-ötanti 

aufQ°  R.  reduciert,  in  Pariser  Zoll  und  Linien. 

Mittlerer  Stand. 

Uiilerschied  über  St.and 
von  3  Uhr  Abends. 

Monatliche  Extreme. 

^'— II            ,  _ — . 

^ •■"         — •'^ — -\. 

^ ~-  1  ■   ^ — —i— ^ 

Jan. 

fl  Llir  Murg. 

.1  Ubr. 

3  U.  Ab. 

9./»  U  Ab 

1    g  U.  M. 

■  aUbr. 

9,/.XJ.A. 

Minima. 

- 

Maxima. 

Unlcrscb. 

27.'  .i'^O 

3':26 

3,07 

i'M 

0,33 

6"l9 

0,27 

26.'    8^28 

7.'    9',00 

12,72 

Febr. 

„     3,55 

3,50 

3,30 

3,67 

0,25 

0,20 

0,37 

..     10,02 

..      7,92 

9,90 

März. 

b,lb 

5,4C 

5,67 

0,58 

0,35 

0,27 

27.     1,31 

..      9,-16 

8,15 

t;'- 

,.     3,08 

2,89 

2,66 

2,91 

0,42 

0,23 

0,25 

26.   11,07 

..      5,99 

6,92 

.,     2,90 

2,80 

2,59 

2,83 

0,31 

0,21 

0,24 

..       9.69 

"      7,17 

9,48 

Juni. 

2,73 

2,55 

2,75 

0,27 

0,18 

0,20 

..     10,46 

..      7,28 

8,82 

Juli. 

..     4,22 

4,09 

3,88 

4,18 

0,34 

0,21 

0,30 

>.     10,64 

..       6,31 

7,67 

Aug. 

,.     .3,15 

2,96 

2,82 

3,02 

0,33 

0,14 

0,20 

27.     0,28 

..       6,42 

6,14 

IT 

„      3,02 

2,88 

2,61 

2,76 

0,41 

0,27 

0,15 

26.     9,45 

..       7,84 

10,39 

..     6,68 

6,46 

6,15 

6,56 

0,53 

0,31 

0,41 

27.     1,62 

..       8,90 

7,28 

Nov. 

»      4,30 

4,14 

3,92 

4,14 

0,38 

0,22 

0,22 

26.   11,98 

..      7,31 

7,33 

Deo. 

»     0,51 

0,27 

0,24 

0,47 

0,27 

0,03 

0,23 

..       4,87 

15,11 

Mittel 

27.    3,631      3,48 1      3,27 

3,53 

0,37 

0,21 

0,26| 

26.    10,47 

27.     7,63 

9,16 

Hoeckster  Barometer-Stand  im  Jahr    27'/     9,  "M6  {d.  27.  März  um  10  U.  M.) 

Tiefster             »              »              >.         26       4,     87    [d.  9.  Dec.  3  U.  M.) 

Groesster  Untersehied     .              .                  16,     59 

€uÜ-%em\ismUiv. 

Thermometer  R. 

-._ 

Groesste  monatliche    1 

■^  =< 

Jan. 

1^1 
o-s, 

Aenderung  des  Therm.| 

m 

flUhrM. 

.>Ubr. 

3  Üb,.  A. 

<,./»U.A. 

Minima. 

Ma.i.a. 

Unisc 

Miltel. 

Minima. 

Maxima.  lUnlsc! 

7,2 

5,0 

4,4 

7,1 

9,4 

3,6 

5,°8 

6:5 

9,0 

17,7 

+ 

3,7  21,4 

83,0 

Febr. 

2,5 

+ 

0.2 

+ 

1,1 

1,4 



4,4 

+ 

2,1 

6,5 



1,7 

10,3 



21,6 

13,8  85,4 

78,5 

März. 

+ 

5,2 

8,9 

9,7 

+ 

5,2 

+ 

2,0 

10,2 

8,2 

4- 

6,1 

13.3 



3,4 

17,4  20,8 

63,5 

April. 

9  6 

11,8 

12,7 

9,2 

6,2 

13,5 

7,3 

9,^ 

11,8 

+ 

1,4 

18,2  16,8 

69,0 

li 

115 

14,0 

15,3 

10,7 

7,4 

16,0 

S,f 

11,7 

1.3,1 

3,9 

22,2  18,3 

63,0 

Juni. 

13  2 

1,5,9, 

16,1 

12,2 

9,0 

16,9 

7,^ 

13,0 

12,9 

4,2 

24,2  20,0 

68,0 

Juli. 

16,0 

18,4 

19,1 

14,5 

11,0 

19,9 

8,( 

1,5,.'- 

11,6 

8,7 

24,5  15,8 

64,5 

Aug. 

14,3 

16,3 

16,6 

11,E 

9,2 

17,9 

8,7 

n,'. 

14,9 

4,0 

25,6  21,6 

Sept. 

10,5 

12,2 

12,5 

9,5 

7,6 

13,6 

6,P 

10,f 

11  8 

4,6 

20,0  15,4 

o", 

6,1 

9,6 

10,5 

6,2 

3,8 

11,1 

7,; 

7,5 

11,1 

0,8 

13,3  14,1 

Nov. 

4,4 

6,4 

6,7 

4,a 

3,0 

7,3 

4,3 

5,1 

9,0 

0,8 

12,3  13,1 

81,0 

'Dec. 

0,7 

1,7 

2,0 

0,4 

— 

1,3 

4- 

1,3 

2,fc 

0,0 

12,7 

— 

12,7 

Mittel 

+ 

6,8 

+ 

"^ 

+ 

9,8 

+ 

"M 

+ 

3,7 

+ 

10,5 

6,fc 

+ 

7,1 

11,8 

— 

2,5 

+ 

16,9  19,5 

72,3 

Hceckstcr  Thermomclerstand  im  Jahr  -\-  25°,6  (den  5.  Aug.). 

Tiefster                     «               «     »    _21°,6'^)   (den  Z.  Febr. J. 

Unterschied  47°,2 

•;  Dcrlicfslc  TbcrmomelersUnd  ,  %vtlchcr  iu  Hasel  wcnigslcas  soLl  i;SS  boobacblct  worJcn  isl. 

.NB.    Die  lipslichen  Minima  und  Mjxiin.i  milleUt  lieBislc.-Tbirmomi-ler  ausgcmillcll. 

BEOBACHTUNGEN  IN  BASEL   1830. 


13 


tt)tttmin0. 

Ute l)tunö  tifö  iDiitlifö  um  itlitt. 

Anzahl  der  Tage,  an  welche 

n  stattgefunden : 

N. 

NO. 

o. 

so.  1     s. 

s\v. 

VV. 

NW 

i      ■•  i    s„- 

.lan. 

_ 



19 

_ 

9 

1 

6 

3 

Jan. 
Febr. 

4 

=1 

=  |l 

-■| 

'*! 

n 

=3 

Febr. 
Ma:rz 
April 

2 
3 

1 

~1 

12 
10 

- 

" 

- 

15 
16 

1 

1 

7 

6 

7 

] 

1 

— 

- 

- 

14 
15 

März. 

10 

1 

_ 

_ 



_ 

5 

Mai. 

1 

10 

— 

— 

— 

^-'^ 

4 

April 

19 



j 

2 

2 

12 

Juni. 

1 

1 

8 

— 

— 

2 

18 



Mai. 

17 

_ 

_ 

— 

3 

3 

3 

10 

3 

4 

') 



1 

17 

3 

'>0 







1 

'' 

i 

K 

Juli. 

11 





1 

5 

3 

Aug. 

b 

— 

2 

Au^. 

14 

_ 

_ 



4 

9 

Sept. 

1 

4 

6 

— 

2 

7 

10 

— 

Sept. 

'iO 

— 

— 

— 

1 

1 

17 

Ort. 

7 

2 

13 

— 

2 

_ 

5 

2 

No^: 

b 
11 

— 

r) 

z 

z 

— 

12 

Noi'. 

- 

- 

19 

- 

- 

- 

11 

- 

Dec. 

Sunt. 

9 

148 

9 
23 

1 
3 

1 

■"Ti 

_ 

20 

Dec. 

2 

1 

IV 

1 

1 

— 

V 

2 

41       5 

■'  17 

134 

Sunt. 

28 

16 

134 

5 

9 

24 

129 

20 

■)  Gefrorner  Regen.                                                                                                                                                                                                                11 

NB.    Die  Regen-  und  Schnee-Tage  sind  mit  moeglichsler  SorgMl  aufgeztrhlt.  Auch  ganJ  schivache  Regen  s 

nd  angemerkt,  m  ist  1 

schon  in    I.  und  II.  cnlhallen,   eben  so  IVin  III.    VII.  onthieU  alle  Geivitler,   welche  Iheils  am  Beobachtungsorle 

selbst 

stattgefunden. 

Iheils  in  einiger  Enlfernung  vorüber  gegangen  sind  ;  VI.  nur  diejenigen  am  Beobachlungsorte  selbst. 

Vom  M.  Juli  bis  d.  .0.  Sept.  sind  die  Beobachtungen  in  Binningen  angestellt.  Vergl.  die  Bemerkung  luden  vorjtehrigcnBeobiichtungsn.  11 

ötitnli  tifö  Uljfinfö  bst  "ön  Hl)finbrüfkf , 

in  neuen  Schweizer  Fuss  zu  Q,  3  Meter. 

Jan. 

Mittel. 

2,8  d.     1.    3.    u.    6. 

1,5  d.  31. 

2'35 

Febr. 

6,5  ..   10. 

0,9  ..     4. 

2,79 

März. 

5,3  ..     2. 

3,2  ..     9.  u.  11. 

3,85 

April 

10,4  ..  21. 

3,7  ..     1. 

6,80 

^ 

Mai. 

8,2  ..   11. 

6,4  »     9. 

7,17 

Juni. 

10,9  ..  24. 

6,5  ..     7. 

8,56 

Juli. 

14,0  »  18.  u.  20. 

8,7  ..  31. 

0,68 

Aug. 

10,4  »  18. 

7,0  ..  30.  u.  31. 

8,35 

Sept. 

'l2,5  ..  23.                         6,2  ..     2. 

8,33 

Oct. 

8,8   ..     1.                        ^,4  ..  26.  U.28. 

6,04 

Nov. 

6,8  »  12.                         4,4  ..     7. 

5,15 

Dec. 

•4,7  ..  30.                        3,2  ..  21. 

3,96 

1 

6,17 

Hoechster  Rheinstand  im  Jahr       14',0  {d.  18.  u.  20.  Juli.) 

Tiefster        ■     „               ..               o',9  {d.i.Febr.*} 

Graisster  Unterschied    .     .     .     13 ',1. 

•)  Der  tiefste  stand  seit  dem  Anfange  der  rcgclmajssigen  Beobachtungen  des  Rheinmessers  im  Jahr  iSuS.                                                 1 

li 


BEOBACHTUNGEN  IN  BASEL 


1831. 


Öiiromftcr-ötanTr 

<7;//0°  R.  reduciert,  in  Pariser  Zoll  und  Linien. 

Mittlerer  Stand 

J^^J^JCl.^^^ 

Jan. 

SL-hrMorg. 

.7  Uhr. 

3  U.  Ab. 

0../-.U.Ab 

9  ü.M. 

.jUhr. 

9.;,r.A.    j       Minima. 

Masima. 

Unlench. 

2?'.'  i'so 

^',21 

2,13 

2;37 

o','i7 

0,08 

0,24     26.'    8,29     27'.'    8,85 

i2;^6 

Febr. 

»     4,18 

4,02 

3,78 

4,00 

0,4( 

0,24 

0,22     26.    9,58 

..     8,96 

11,38 

März. 

„     3,36 

3;24 

2,97 

3,23 

0,.3{ 

0,27 

0,26     26.11,55 

..     5,27 

5,72 

\lf 

,,     0,68 

0,37 

0,10 

0,44 

0,58 

0,27 

0,34     26.    8,05 

..     4,27 

8,22 

..     2,51 

2,44 

2,17 

2,41 

0,37 

0,27 

0,24     26.  10,82 

>.     5,28 

6,46 

Juni. 

,.     3,58 

3,48 

3,33 

3,61 

0,25 

0,15 

0,28     26.11,77 

..     6,58 

6,81 

.Mi. 

»     4,09 

3,95 

3,73 

3,90 

0,36 

0,22 

0,17     27.    1,00 

..     6,24 

5,24 

Aug. 

.,     3,08 

2,92 

2,74 

3,01 

0,3^1 

0,18 

0,27     26.11,30 

..     6,12 

6,82 

Sept. 

..     3,44 

3,30 

3,07 

3,34 

0,37 

0,23 

0,27     26.  11,48 

..     7,00 

7,52 

Od. 

..     4,91 

4,75 

4,50 

4,86 

0,il 

0,25 

0,36     26.    9,74 

.,     7,92 

10,18 

No^. 

..     4,24 

4,07 

3,85 

4,14 

0,39 

0,22 

0,29     26.    9,79 

..     8,11 

10,32 

Dec. 

>.     3,44 

3,40 

3,29 

3,54 

( 

),15 
US 

0,11 

0,25     27.    0,15 

..     6,57 

6,42 

Mittel 

27.    3,32 1      3,18 

2,97 

3,23 

( 

0,21 

0,27     26.  10,63     27.    6,76 

8,20. 

Hcechster  Baiomcier-Stand  im  Jahr        27".    9,"'<d%{d.\\Fcbr.9U.M.)        || 

Tiefster            «             »                »            

26.       7,    8Q,(d.Z0Aprin  U.  Ab.)       \ 

Grcesster  Unterschied 

13,    10. 



iTuft-^cmpfratur. 

Thermometer  R. 

NB. 

s  4 

Grccssle  monatliche 

jy 

^i.i  A 

enderung  des  Therm. 

_- ^.^      ^       ^^ 

gi;^ 

9./,  U.A. 

Unlsc. 

MUld. 

o    a    j 

Iininia. 

Maiima. 

B.S"- 

Jan. 

_ 

1,8 

+ 

0,1 

+ 

0,4 

1,8 

_ 

3,2 

+ 

1,0 

4,2 

j-j 

8,0  - 

-  1.3"7 

4-    7,9 

21,6 

78°,2 

Febr. 

+ 

1,4 

4,0 

4- 

4,5 

'i,5 



0,6 

4- 

5,0 

5,6 

+ 

2,2 

9,0  - 

-  11,1 

^10,7 

21,8 

76,7 

März. 

ö,9 

8,3 

+ 

«,5 

5,4 

+ 

3,1 

9,1 

6,0 

4- 

6  1 

9,3  - 

-    2,2 

12,9 

15,1 

69  1 

April. 

8,8 

11,6 

+ 

12,1 

8,0 

+ 

5,0 

3,1 

8,1 

+ 

9,1 

12,6  - 

-    0,5 

18,5 

18,0 

66,3 

Mai. 

13,2 

+ 

14,1 

+ 

10,0 

+ 

7,1 

4,9 

7,8 

+ 

11,( 

12,1  - 

-    2,4 

19,7 

17,;- 

55,7 

Juni. 

13,4 

15,3 

+ 

15,6 

+ 

12,1 

+ 

y,4 

4- 

6,8 

7,4 

4- 

13,1 

13,7  - 

-    5,9 

22,1 

16,2 

65,8 

Juli. 

16,1 

17,4 

+ 

18,0 

4- 

13,9 

+ 

1,3 

9,1 

7,8 

+ 

15,2 

11,9  - 

-    8,3 

23,3 

1.5,C 

66,7 

Aue;. 

14,3 

16,9 

+ 

17,5 

+ 

13,3 

4- 

0,8 

8,4 

7,6 

4- 

14,6 

10,6- 

-    7,1 

22,0 

14,9 

68,0 

Sept. 

10,5 

13,0 

+ 

13,5 

+ 

10,0 

+ 

7,5 

4,3 

6,8 

4- 

10,9 

11,3  - 

-    2,1 

19,8 

17,4 

75,3 

Oct. 

9,8 

13,1 

+ 

13,9 

+ 

9,9 

4- 

7,4 

4,3 

6,9 

4- 

10,8 

10,8  J 

-    4,7 

17,7 

13,0 

74,8 

Nov. 

4,0 

5,6 

+ 

5,9 

+ 

4,1 

+ 

2,2 

6,4 

4,2 

+ 

4,3 

8,4  - 

-    6,8 

14.8 

21,6 

81,1 

Dec. 

+ 

1,4 

3,1 
10,1 

+ 
+ 

3,4 
10,6 

+ 

2,0 

7,4 

4- 
+  " 

0,1 

+ 

3,5 
11,3 

3,4 
6,3 

^ 

1,8 

7,4  - 

-    8,6 

11,0 

19,6 

85,5 

Mittel 

7,8  + 

8,2 

10.4- 

-    0,9 

4-16,7 

17,6 

72,8 

Nächster  Thermometerstand  im  /oÄr-f-  23»,3  {den  8.  Jul.) 

Tiefster                  ..                        ..          .,    n-,7   {denll.  Jan.) 

Unterschied 37»,0. 

NB.  Die  licglidicn  Minima  und  Masima  milteljt  Rcgi.tcr-Tbcrmomcler  ausscmillclt. 

BEOBACHTUKGEN  IN  BASEL 


1851 


tDittfrung. 

Etf  I)tun0  tifö  iOintirs  um  illitt. 

Anzahl  der  Tage  an  welchen  statt  gefunden. 

Zu  den  Beobachtungen  der  Windesrichtung  dient  hauptsächlich 

4 

4 

^a 

>'  i 

4 

J 

^}l 

N. 

NO. 

0. 

so. 

s. 

svv. 

w. 

ivvv. 

Jan. 

4 

8 

1 

_ 

_ 

_ 

_ 

10 

.Tan. 

1 



21 



_ 

_ 

9 

_ 

Febr. 

10 

5 

2 

j 







15 

Febr. 

2 



15 

] 



1 

6 

3 

Merz. 

14 

1 

1 

1 

_ 

_ 

— 

15 

Ma:rz 

2 



4 

1 

2 

— 

20 

April. 

14 



— 



1 

1 

1 

9 

April 

2 

— 

8 

1 

— 

1 

15 

3 

Mai 

9,1 







1 

7 

8 

i:^ 

Mai. 

3 



6 

1 

— 

19 

2 

Juni. 

17 









4 

6 

11 

Juni. 

2 



4 





— 

21 

3 

Juli. 

17 









8 

9 

7 

Juli. 

2 

3 

6 





1 

17 

2 

Aug. 

15 









4 

7 

7 

/lue. 

5 

2 

5 



1 

3 

11 

4 

Srp>. 









3 

3 

9 

Sepl. 

.' 



14 



1 

— 

11 

1 

Ojf. 

8 











1 

10 

Od. 

0 



19 

1 

1 

1 

8 

1 

Nov. 

15 

2 

1 









20 

Nov. 

2 



5 

0 

2 

2 

19 

— 

Dec. 

11 

3 

— 

— 

— 

— 

— 

12 

Dec. 

1 

— 

21 

1 

— 

— 

8 

— 

\sum. 

161 

19 

5 

2 

2 

27 

35 

ISS'Sum. 

1     25 

5 

128 

6 

7 

9 

164 

21 

Nordlicht,  d.  ;.  J.n. 

NB.  Die  Rogen-  und  Schneetage  sind  mit  mccgiichster  Sorgfalt  aufgezshU,  Auch  ganx  schwache  Regen  sind  angemerU.  III  ist  schon  in 

I  und  U  enthalten,  ebenso  IV  in  III.  VII  enthielt  alle  Gewitter,  welche  Iheils  am  Beobachtungsorte  selbst  stattgefunden,  theils  in  einiger 

Entfernung  vorübergegangen  sind  ;  VI ,  nur  diejenigen  am  Beobachtungsorte  selbst. 

jötrtnii  iTfö  lll)ctnfö  bn  ^tx  tVl)ftnbrürkf , 

in  neuen  Sclnveizer  Fuss  zu  0,3  Meter. 

Jan. 

Höchster  Stand. 

Tiefster  Stand.                  I 

Hittcl. 

4'4d.     1. 

2',6  d.  22.  u.  ff. 

3' 16 

Febr. 

8,5  ..  28. 

2,5  »     1.  u.    3. 

5,08 

Mcerz. 

10,9  »     1. 

6,0  »  27. 

7,87 

April. 

7,3  ..  16. 

5,5  ..  30. 

6,51 

1 

Mai. 

11,0  '•  15.  u.  28. 

6,0  ..     2. 

8,52 

Juni. 

14,5  »     8. 

10,5  ..1. 

2,20 

Juli. 

13,0  ..     2.  u.  3. 

9,9  ..  11.  U.26. 

1,12 

Aug. 

14,8  ..  10. 

9,1   ..  28. 

1,07 

Sept. 

17,5  ..     5. 

7,9  ..  29.                       1 

1,83 

Ort. 

8,7  ..     4. 

4,6  ..  27.  29.  u.  30. 

6,32 

Nov. 

11,0  ..  22. 

4,3  »     2.  u.  3. 

7,23 

Dec. 

9,5  .,  16. 

4,3  »  30.U.  31. 

6,27 

1 

8,10 

Hachsler  Rheinsland  im  Jahr    17  ',8  {d.  5.  Sepl. ) 

Tiefsler          ..                  »             2',5  (<£.  1.  u.  3.  fein ) 

Groesster  Unlerschied   .     .     .    15 ',3. 

16 


BEOBACHTUNGEN  IN  BASEL   1852. 


■Öaromftcr-ötrtitti                                 || 

aufQ"  R.  reducierl,  in  Pariser  Zoll  und  Linien. 

Mittlerer  Stand. 

1    Unterschied  itber  Stand 
■von  3  Uhr  Abends. 

Monatliche  Extreme. 

. -^_^       .             ,11     ■ ^. 

^ -~~ — ■'■ — — , 

Jan. 

9  L-hr  Morg. 

.aUhr. 

3  V.  Ab. 

<lU.  Ab. 

c,  V.  u. 

la  Uhr. 

0  V.    A. 

Minima. 

Maxima. 

üntersch. 

27.'   ^,'36 

^,25 

4','l'2 

<30 

0','24 

(5;i3 

o','l8 

26.'  ö;^5 

27'!    9','^8 

ii:^'3 

Febr. 

.,      4,66 

4,50 

4,30 

4,65 

0,36 

0,20 

0,35 

..     10,64 

1.      8,03 

9,39 

März. 

.,      3,36 

3,15 

2,90 

3,19 

0,46 

0,25 

0,29 

.1     10,75 

n       7,32 

8,57 

ff- 

„      3,43 

3,20 

2,87 

3,28 

0,56 

0,33 

0,41 

9,81 

1.      9,28 

11,17 

.,     3,60 

3,35 

3,17 

3,40 

0,43 

0,18 

0,23 

..     10,93 

„      7,28 

8,35 

Juni. 

„     3,23 

3,13 

2,89 

3,25 

0,34 

0,24 

0,36 

1.     10,48 

1.      7,15 

8,67 

Juli. 

.,     4,67 

4,45 

4,27 

4,54 

0,40 

0,18 

0,27 

27.     2,97 

1.      6,46 

3,49 

ylug. 

..     4,35 

4,08 

3,84 

4,10 

0,51 

0,24 

0,26 

0,21 

„       6,94 

6,73 

Sept. 
Oct. 

.,     5,98 

5,76 

5,47 

5,84 

0,51 

0,29 

0,37 

1.       2,48 

1.       9,34 

6,86 

..      6,12 

5,90 

5,65 

5,95 

0,47 

0,25 

0,30 

1.       1,19 

,.       8,61 

7,42 

Nof. 

11     3  68 

3,63 

3,47 

3,68 

0,21 

0,16 

0,21 

26.   11,77 

.1      7,28 

7,51 

Dec. 

.1     4,99 

4,94 

4,72 

4 

,97 
,26 

0,27 

0,22 

0,25 

«     11,50 

,1      8,82 

9,32 

Mittel 

27.    4,371     4,19 

3,97 

4 

0,40 

0,22 

0,29 

26.    11,71 

27.     7,98 

8,27 

Hcechsler  Barometer-Stand  im  Jahr     27'/     9,  "34  {d.  24.  Sept.  um  9  U.  M.) 

Tiefster             "              •>              »         26       9,     81    {d.  30.  yipril  9  U.  M.) 

Groesster  Unterschied     .              .                  O,     53 

lunjen  angeslelU.  Das  barometr.  Millcl  dieser  g  Monate  ist  um  gi/a  U.  Ab.  um  o,"'oi  bo'ber  .ils  um  ij  Uhr  Ab. 

iTiift-^cmpfratur. 

Thermometer  R. 

u     _^      Groesste  monatliche    1 

-  s** 

s-ig  Aenderung  des  Therm 

f.  «  "         — ,^  °  .     ^ 

m 

Jan. 

OUhrM. 

,,Uhr. 

SUhrA. 

„t;.A. 

Minima. 

Maxima. 

üntsc 

Mittel. 

5^^i=^ 

Maxima., 

nisc. 

0,8 

+ 

1  0 

-f- 

1,4 

o> 

2,5 

2,0 

4°5 

0,2 

^'l  - 

7,7 

+ 

10,°6 

8:3 

86,0 

Febr. 

4- 

0,4 

3,4 

4,2 

+ 

0,7 



0,1 

+ 

4,7 

4,8 

+ 

2,3 

10,9  — 

6,2 

>8,» 

März. 

3,0 

5,5 

5,9 

3,2 

+ 

0,3 

6,8 

6,5 

3,6 

11.6- 

80,5 

April. 
Mai. 

8,0 

11,1 

11,9 

7/ 

3,3 

12,7 

9,4 

8,( 

14,0- 

16,3 

08, 

10,8 

13,4 

13,3 

9,6 

5,9 

14,8 

8,9 

10,4 

14,5  + 

0,3 

20,1 

72,1 

Juni. 

13,4 

15,0 

15,8 

12,1 

9,0 

16,9 

7,ü 

12,t 

13,5 

Juli. 

15,6 

18,6 

19,4 

14,6 

15,6 

Aug. 

17,0 

19,3 

19,9 

15,3 

16,7 

Sept. 

10,4 

14,7 

15,7 

10,6 

12,1 

21,1 

76,7 

Ort 

6,3 

10,1 

10,8 

6  4 

3,6 

11,5 

8,2 

7,6 

11,3- 

Nov. 

3,0 

4,7 

4,8 

3,3 

1,5 

5,5 

3,(1 

3,: 

8,3  — 

3,0 

12,6 

^'''i 

Dec. 

1,0 

2,5 

1,2 

— 

0,5 

+ 

3,4 

3,S 

1,5 

6, 1  — 

5,2 

9,6 

F?4 

Mittel 

+ 

7,3 

+ 

9,9 

+ 

10,5 

4- 

7,0 

+ 

+ 

7,8 

+ 

|/6,2 

Ha;ch.ttcr  Thermomelerstand  im  Jahr +27'>,1   (denll.Jul.)                                                                                | 

Tiefster                     >•                »      .. 

—    7°,7   fd 

en  3.  Jan.J 

Unlersch 

ied  34%8 

NB.    Die  lieglichen  Minima  unJ  Maxinia  mitleUl  Regislci-Thermomcler  ausgemillclt.    Die  ilrei  Mitteltcmperaluicn  für  Juli,   Aug.  || 

und  Sept.  sind  mit  Hülfe  der  vier  Mittel  für  die  vier  Tageszeiten  ,  nach  Anleitung  der  drei  vorhergehenden  Jahre  inlerpolirl. 

» 

BEOBACHTUNGEN  IN  BASEL   1852. 


17 


tUittfrung. 

Htf  Ijtmijg  iJfö  ttliniJfS 

um  Mxtt. 

Anzahl  der  Tage ,  an  wel 

hen  staltgefund 

Sj 

N. 

»0. 

0. 

so.  1   s. 

sw. 

\\. 

MW. 

Jan. 

1 

_ 

16 

3 

_ 

1 

10 

_ 

Jan. 
Febr. 

4 

"1 

m 

>  s 

>l 

1 

=  l| 

Febr. 
Mmrz. 
April. 

3 
3 

7 

22 
8 
12 

2 

— 

- 

5 

17 
9 

1 
1 

2 

7 

2 

1 

— 

— 

14 
9 

2 

- 

Mcerz. 

11 

9. 

2 



j 

1 

18 

Mai. 

6 

— 

9 

2 

— 

1-1 

1 

April 

_ 

1 

2 

3 

5 

Juni. 

4 

3 

4 

_ 

— 

4 

13 

2 

Mai. 

13 

— 

— 

1 

1 

5 

6 

12 

5 

6 

j 

2 

.3 

Juni. 

18 

<■} 

V 

Juli. 

_ 





_ 

- 

2 

6 

Aug. 

3 

2 

— 

1 

11 

Au^. 

13 

_ 

_ 



1 

2 

3 

5 

Sept. 

6 

1 

7 

9 

— 

2 

5 

— 

Sept. 

5 

— 

— 

— 

— 

1 

1 

3 

Ocl. 



4 

9 

8 



7 

2 

Od. 

10 
10 

~ 

z 

1 

z 

— 

1 

4 
15 

Nov. 

2 

2 

15 

3 

- 

- 

Dec. 

9 

ö 

2 

— 

1 

1 

15 

Dec. 

2 

19 

13 

- 

— 

V 

2 

Sum.\    Uli       9 

5 

3        4 

15 

20 

115 

Sum. 

36 

122 

38 

10 

H 

116 

14 

•)  Gefrorner  Regen. 

NB.    Die  Regen-  und  Schnee-Tage  sind  mit  nKeglichster  SorsfUt  aufgcziehlt.    Auch  gani  schwache  Regen  si 

d  angemerkt.  III  ist 

schon  in    I  nnJ  II  enlhallen,    ebenso  IV  in    III.  VII  enlhrit  alle  GewiUer,    welche  Iheils  am  Beohachlungsorte 

Ihcils  in  einiger  Entfernung  vorüber  gegangen  sind;  VI  nur  diejenigen  am  Bcobachüingsorte  selbst. 

ötanti  tifö  lll)fmrö  \>n  tr^r  Jll)cmbrüirlvf , 

in  neuen  Schweizer  Fuss  zu  0,  3  Meter. 

Jan. 

HocehsterSland. 

Tiefster  Stand. 

Mittel. 

8',5d.  11. 

3,3  d.  31. 

4',72 

Febr. 

3,7  ..     8. 

2,4  ..  29. 

3,10 

ßfwrz. 

4,6  ..  21. 

2,2  ..     6. 

3,06 

April. 

5,0  ..     6. 

2,7  »  17. 

3,71 

Mai. 

5,9  ..  28. 

3,2  ..     1. 

4,78 

Juni. 

9,5  ..  24. 

5,4  "     1. 

7,16 

Juli. 

7,3  ..     1. 

5,4  ..  31. 

6,39 

\Aug. 

6,0  ..  26.  u.  30. 

4,8  ..     5. 

5,46 

Sept. 

6  0  ..     1. 

3,5  ..  30. 

4,85 

Ocl. 

3,7  ..  15.  -  17. 

2,2  ..  22.  U.23. 

2,93 

Nov. 

6,1   ..     5. 

2,3  ..     1. 

4,05 

Dee. 

6,5    n      2. 

3,2   ..  31. 

4,19 

4,53 

Bcechster  Rheinstand  im  Jahr         9',5  (d.  24.  Juni.) 

T:^  frier-                    «                         .,                        9 '  <)    Cfi      M,^,-,     00     «OS     f)\ 

Groe.tster  Unterschied    ...        7  ',3. 

1 

•)  Seit  dem  Anfange  der  regclmfcssigen  Bcobachlu 

ngen  des  Rhei 

nmessers  im  Jahr  .808  ist  diebeobachte 

e  mit 

lerejrtrliche 

Rhunh^ 

'  ""• 

IJ^ 

c  scn 

S,    J 

"' 

J 

1 

18 


BEOBACHTUNGEN  IN  BASEL    1833. 


öaromftcr-JötanTr 

aufQ"  R.  reduciert ,  in  Pariser  Zoll  und  Linien. 

Mittlerer  Stand. 

II    Unterschied  über  Stand 
von  3  Uhr  Abends. 

Monatliche  Extreme. 

,-— ~      ~"^*~^      --^ — ^ 

, — -          ^       .1 

Jan. 

0  Uhr  Morg. 

— 

Uhr. 

3U.  Ab 

QU. Ab. 

':z^ 

„  Uhr. 

9  U.A. 

Minima. 

Maxima. 

Untersch. 

27'.'  e'M 

;',39 

6,19 

6;34 

6'M 

o',20 

0,"l5 

26.'ld,'^7 

27'.'  10,78 

1^',21 

Febr. 

.,     2,15 

2,05 

1,81 

1,94 

0,3- 

0,24 

0,13 

..      8,47 

»     6,14 

9,67 

März. 

«      1,58 

1,48 

1,26 

1,.59 

0,32 

0,22 

0,33 

..      8,75 

..     5,40 

8.65 

£'■ 

„     1,95 

1,77 

1,61 

l,8f 

0,3- 

0,16 

0,27 

..      8,19 

..     6,19 

10,00 

»     5,00 

4,66 

4,30 

4,66 

0,70 

0,36 

0,36 

27.    1,99 

..     6,96 

4,97 

Juni. 

,.     3,56 

3,34 

3,05 

3,29 

0,51 

0,29 

0,24 

26.11,10 

..     6,98 

7,88 

Juli. 

..     3,93 

3,73 

3,57 

3,84 

0,3b 

0,16 

0,27 

..    11,86 

..     6,95 

7,09 

Au^. 

..     3,46 

3,26 

3,07 

3,32 

0,39 

0,19 

0,25 

»      8,69 

..     6,18 

9,49 

Sept. 

,.     2,75 

2,62 

2,52 

2,88 

0,2; 

0,10 

0,36 

..      8,50 

>.     6,11 

9,61 

Oct. 

..     3,26 

3,00 

2,77 

3,10 

0,49 

0,23 

0,33 

..      9,79 

..     5,57 

7,78 

^Dec. 

..     4,71 

4,53 

4,36 

4,61 

0,35 

0,17 

0,25 

..     10,50 

..     8,31 

9,81 

..     4,24 

4,02 

3,77 

3,94 

0,47 

0,25 

0,17 

..     10,11 

..      8,77 

10,66 

Mittel 

27.    3,59 1      3,40 

3,19 

3,45  il     0,40 

0,21 

0,26 

26.  10,04 

27.    7,03 

8,99 

Hoechster  Barometer-Stand  im  Jahr        27".  10"',78  frf.  8.  ■'an.  10  t/.  v^Ä.)        || 

Tiefster            »             »               •>           

26.       8,  19 

(d.i.  April 9  U.M.)          J 

Grcesster  Unterschied 

14,  59 

" 

£\iÜ-%cmp(uiiMV, 

Thermometer  R. 

NB. 

^ 

Groesste  monatliche 

^'<l 

I^S 

Aenderung  des  Therm. 

hJ 

„Uhr. 

SUhrA. 

»U.A. 

Mip,™a. 

Maxima. 

Untso. 

M.Ucl. 

Minima. 

Malima. 

X»-. 

Jan. 

3,6 

1,5 

1,0 

3,0 

<8 

0,3 

4"',5 

2,6 

9°  4 

11,2 

+ 

6,7 

17,9 

86°,3 

Febr. 

+ 

4,4 

+ 

6,6 

+ 

6,6 

+ 

4,3 

+ 

2,0 

+ 

8,0 

6,0 

+ 

5,0 

8,9 

2,;: 

11,6 

13,9 

78,2 

März. 

2,5 

5,0 

ij,4 

2,6 

0,2 

6,4 

6,2 

3,3 

10,3 

3,2 

13,5 

16,7 

82,3' 

ylprü. 

6,5 

8,9 

9,1 

5,9 

3,2 

0,3 

7,1 

6,7 

11,9 

+ 

1,1 

15,1 

14,0 

74,4 1 

Mai. 

14,0 

18,1 

19,1 

3,8 

8,4 

9,8 

11,4 

14,1 

14,1 

2,i 

21,6 

21,7 

63,4 

Juni. 

15,1 

17,7 

18,5 

3,9 

9,6 

9,4 

9,8 

14,5 

1,5,1 

4,7 

25,0 

20,3 

72,2 

Juli. 

13,7 

16,1 

16,5 

2,9 

9,7 

7,5 

7,8 

13,6 

12,8 

7,2 

21,1 

13,9 

69,5 

Aug. 

12,7 

15,7 

16,1 

1,8 

8,4 

7,0 

8,6 

12,7 

12,4 

4,8 

20,0 

15,2 

65,8 

Sept. 

10,2 

12.8 

12,9 

0,0 

8,0 

4,0 

6,0 

11,0 

12,4 

3,0 

18,2 

15,2 

76,5 

Oct. 

7,1 

10,6 

11,0 

7,2 

4,y 

i,v 

6,8 

8,3 

11,6 

2,3 

15,4 

13,1 

76,1 

Nov. 

3,3 

5,7 

6,0 

3,8 

1,9 

6,8 

4,9 

4,.■^ 

9,1 



3,f 

12.2 

15,2 

81,3 

Dec. 

5,3 

6,3 
10,2 

+ 

6.3 
10,5 

+ 

5,5 

7,4 

+ 

3,1 

4,5 

+  " 

^ 

4,5 

+ 

5,3 
8,0 

7,6 

TTTs 

= 

1,1 

+ 

11,2 

12,3 

83,4 

75,8 

Mittel 

+ 

7,6 

+ 

16,2  15,8 

Hoechster  Thermomelersland  im  Jahr  +  25°,0  {den  il.  Jun.)                                                                         || 

Tiefster                  «                       ..          .,    ll^i  {denll.  Jan.)                                                                             II 

\  Unterschied 36",2.                                                                                                  |l 

NB.  Die  LTglLchcn  Minima  und  Maiima  mitlcUt  Rcgislcr-Thei-momclcr  ausgcmitlclt.                                                                                        || 

BEOBACHTUNGEN  IN  BASEL 


.  IUI 


19 


lllittcrung. 

Eicl)tun(j  t»r$  iDintJrs  um  illttt. 

Anzahl  der  Tage  an  welchen  statt  gefunden. 

Zu  den  Beobachtungen  der  Windesrichtuog  dient  bauptsajchlich 

Jan. 

4 

in 

4i 

4 

4 

4 

gl 

i| 

Jan. 

N. 

NO. 

o. 

so. 

s. 

sw. 

w. 

NW. 

3 

4 

1 

_ 

_ 

_ 

14 

3 

1 

18 

3 

_ 



3 

3 

Febr. 

14 

3 

2 

1 







13 

Febr. 

1 

7 

3 



3 

14 



Mwrz. 

10 

3 

1 







18 

Mcv.rz 

5 

2 

9 

2 

1 



9 

3 

ylpril. 

18 

1 

_ 

_ 

_. 

13 

April 

3 

3 

7 

1 

_ 

— 

14 

2 

Mai. 

ti 

— 





— 

2 

7 

1 

Mai. 

1 

12 

3 

— 

— 

4 

Juni. 

17 









4 

6 

4 

Juni. 

3 



9 







18 

— 

Juli. 

15 









2 

6 

Juli. 

7 

2 

5 







16 

1 

Aug. 

13 







1 

3 

3 

3 

Aug. 

6 

3 

3 

2 





14 

3 

Sept. 

17 

_ 

— 

_ 

_ 

2 

15 

Sept. 

b 

2 

5 

3 

1 

— 

11 

2 

Oc. 

7 

— 

— 

— 

— 

— 

— 

K 

(kl. 

3 

2 

15 

4 

— 

— 

6 

1 

Nov. 

10 













11 

Nov. 





8 

12 

1 

1 

6 

2 

üec. 

17 
T47 

3 

18 

4 

2 

1 

~T2 

~2Ö 

17 
123 

Dcc. 

-i 

~16 

"~98 

3 
36 

7 

12 
~T6 

8 
123 

1 
22 

Sum. 

NB.  Die  Rogm-  und  Schoeelage  sind  mit  mo-glichsler  Sorgfalt  aufgezählt.  Auch  ganz  schwache  Rogen  sind  angemerkt.   III  ist  schon  in 

I  und  II  enthalten,  ebenso  IV  in  III.  VII  enthielt  alle  Gewitier,  welche  Iheils  am  Beobachtlingsorte  selbst  stattgefunden  ,  theils  in  einiger 

Entfernung  vorübergegangen  sind  ;  VI,  nur  diejenigen  am  Bcubacblungsorle  selbst. 

«^«.*..»»..»««„....»««», ««„^»»«.a«^^»..^»..«»»^«-««««««"«-.»- 

ötanTr  trcö  tll)finfö  l)fi  titr  lll)ftnbrüdvc, 

in  neuen  Schweizer  Fuss  zu  0,3  Meier. 

Jan. 

Hccchster  Stand. 

Tiefster  Stand.                  1 

ttittel. 

s'.od.    1. 

2^0  d.  22.26.  u.  28. 

2',35 

Febr. 

8,5  ..     5.  u.  6. 

2,2  »     1.  u.    2. 

.5,15 

Ma:rz. 

5,6  ..  19. 

3,7  1.  17.  u.  28. 

4,34 

April. 
Mai. 

8,6  ..     4. 

5,0  ..     2. 

6,61 

9,6  ..  20.  u.  27. 

6,2  .1     3. 

8,,50 

Juni. 

9,5  ..  22. 

7,5  ..  12.  u.  30. 

8,13 

Juli. 

10,9  ..  17. 

7,4  .1     1. 

9,00 

Aug. 

8,8  ..     3. 

6,0   .1   )5. 

7,19 

Sept. 

14,8  ..  20. 

6,0  ..  15.  u.  19. 

7,66 

Ort. 

8,6  1.     1. 

4,7  ..  31. 

6,11 

Nov. 

0,0  ..     9. 

4,0  .1  19.  26.  u.  28. 

4,55 

Dec. 

12,6  ..  24. 

4,2  ..1.                      7 

,97») 

6,46 

Hcechster  Rheinstand  im  Jahr    14 ',8  {d.  20.  Sept.  ) 

Tiefster          ..                  ..             2',0  (^.  22.  26.  —  28.   /««.) 

Groesster  Unterschied    .      .     .     12',8. 

■"•"""'-'""'"""'"■"""""""""■""■-■"■                   .             1 

20 


BEOBACHTUNGEN  IN  BASEL 


1854. 


jOaromftfr-jStauii                                 | 

aiifQ°  R.  reduciert,  in  Pariser  Zoll  und  Linien.                               | 

Mittlerer  Slaud. 

1    Unterschied  über  Stand 
von  3  Uhr  Abends. 

Monatliche  Extreme. 

Jan. 

;,  Uhr  Mors 

,a  Lhr. 

3  U.  Ah. 

pU.  Ab 

1   9  ü.  M 

13  Uhr. 

gU.    A. 

Minima. 

Maxima. 

Untersch. 

27.'  \'M 

3':9: 

3','85 

^,0^ 

0,3( 

)       0,'o8 

o''l9 

26.'    9;26 

27.      7,86 

III 

10,60 

Febr. 

>.      6,7C 

6,4e 

6,28 

6,65 

0,4 

0,18 

0,37 

27.     3,09 

..     10,03 

6,94 

März 

..     6,46 

6,1" 

5,85 

6,15 

0,6 

0,32 

0,30 

..       0,56 

..     10,23 

9,67 

April 

..     Afi% 

4,3C 

3,98 

4,.37 

0,65 

0,32 

0,39 

26.   11,39 

..      7,52 

8,13 

Mai. 

..     4,0S 

3.83 

3,57 

3,sn 

0,5S 

0,26 

0,32 

«     11,37 

„      8,44 

9,07 

Juni. 

..     4,56 

4,3C 

4,16 

4,36 

0,4C 

0,23 

0,20 

27.     0,27 

>.      7,51 

7,24 

Juli. 

..     3,79 

3,43 

3,16 

3,43 

0,63 

0,27 

0,27 

.       0,84 

>,      6,28 

5,44 

Aug. 

..     3,06 

2,80 

2,62 

3,02 

0,4- 

0,18 

0,40 

26.   11,76 

..       5,17 

5,41 

Scpl. 

-.     5,31 

4,9' 

4,64 

4,99 

0,67 

0,30 

0,35 

27.     0,95 

,.       7,33 

6,38 

Oc,. 

..     5,10 

4,81 

4,54 

4,89 

0,5f 

0,27 

0,35 

26.     9,09 

„       9,66 

12,57 

Nor. 

..      3,75 

3,42 

3,31 

3,63 

0,44 

0,11 

0,32 

..     11,45 

„      7,56 

8,11 

Dec. 

..      7,31  1     7,08 

6,96 

,31 

",73 

0,35 

0,12 

0,35 

27.     0,62 

..    10,61 

9,99 

Mittel 

27.    4,91 1     4,63 

4,41 

^ 

0,50 

0,22 

0,32 

26.    11,89 

27.     8,18 

8,30 

Hmehster Baromeler-Sland  im  Jahr     27'/  10,"'61  {d.  28.  Dee.  um  9  U.  Ab.) 

Tiefster             «              «              «         26       9,     09    (rf.  17.  Oet.  2  U.  Ab.) 

Grcessler  Unterschied      .               ■                   -13,      52 

NB.  Es  müssen  o,.  i  zu  den  Baromcterslirnden  addirl  werden  ,  um  dieselben  nuf  den  frühem  Slandpunkt  in  No.  58  zu  reducircn. 

«••••«<«•«••  np  ••••«•>«  M»«  »«»«es«  «««»«MisMiasi«»»»«»«»«««««»«»«»«»«»»«!«»«  •«>«••  !«<«>•>•  <>««•<»«  IX  ««CSC« 

■Ciift-^cmpfratur. 

Thermometer  R. 

^ 

NB. 

m 

Aenderung  des  Therm. 

m 

Jan. 

nUhrSI. 

..Uhr. 

3  Uhr  ,V, 

OU.A. 

Minima. 

Maxima. 

Unisc. 

Mittel. 

Minima. 

Maxima. 

U„,.c. 

-f 

4,2 

+ 

6,4 

-f 

6,6 

4- 

4,9 

+ 

2,8 

+ 

7,5 

4,7 

+ 

ö,°l 

9,5 

3,\ 

+ 

13,4 

16:4 

75,8 

Febr. 

1  '■} 

48 

4,9 

■^f 

(1,7 

5,7 

6,4 

2,5 

12,1 

12,5 

März. 

13 

8  4 

8,2 

3,9 

-f 

0,9 

9,2 

8,3 

5,1 

12.9 

3,' 

14,2 

17,t 

66,9 

tf 

6  5 

0  3 

10,3 

6,2 

2,1 

11,5 

9,4 

6,8 

14,2 

1,^ 

r/,0 

18,4 

70,9 

13.4 

7,3 

17,4 

2,8 

8,5 

18,5 

10,0 

13,5 

15,7 

+ 

3,( 

24,5 

20,9 

70,8 

Juni. 

70 

18,1 

4,1 

10,4 

19,5 

9,1 

15,0 

14,1 

5,( 

25,2 

19,6 

72,2 

Juli. 

17  4 

?,0  8 

20,9 

6,5 

3,2 

22,2 

9,0 

17,7 

13,4 

8,t 

27,1 

18,8 

68,5 

Aug. 

15,8 

9,2 

19,2 

5,0 

1,8 

20,4 

8,6 

16,1 

11,9 

V,l^ 

24,0 

16,2 

72,5 

Seft. 

13,0 

8,2 

18,?, 

3,.' 

9,8 

!9,2 

9,4 

14.5 

13,2 

4,. 

24,5 

20,2 

71,7 

7,5 

1,5 

11,5 

7.6 

4,9 

12,7 

7,8 

8,8 

12,3 



0,i 

18,6 

J8,8 

77,1 

Nov. 

3,6 

6,5 

6,4 

4,2 

2,1 

7,2 

5,1 

4,7 

9,9 

3,5 

14,5 

'^f 

84,8 

Dec. 

+ 

0,1 

'8;ö 

+ 

2,1 

2,1 
12^0 

+  " 

0,5 
M 

+ 

1,3 
5,4 

+ 

2,8 
13,0 

4,1 

7,7 

+ 

0,8 
9,2 

6,8 
12,2 

+ 

6,V 
0,S 

+ 

8,V 

15,4 

90,1 

Mittel] 

T9+I 

18,7 

18,2 

74,7 

H(cchster  Thermometerstand  im  Jahr  4-  27°,1   {den  18.  Jul.)                                                                          || 

Tiefster 

..    —    6°,7   (d 

en  25.  Dec.J 

Untc 

schied  33°,  8 

1 

NB.   Die  tiglichcn  Minima  und  Maxima  miUebl  Regislei-Tliermomcler  ausgemiUelU                                                                                  1 

BEOBACHTUNGEN  IN  BASEL    1834. 


21 


llltttfruncj. 

Uif l)tu«0  iJfö  iUtntifö  um 

iHitt. 

Anzahl  der  Tage ,  au  welchen  stattgefunden : 

N. 

KO. 

o. 

so.       s.     sw. 

vv. 

iVW. 

Jan. 

1 

_ 

8 

6 

2 

3 

8 

3 

Jan. 
Febr. 

.| 

"1 

nj 

>||>| 

^1 

gl 

m 

Fcb 
Mn-T 

l. 

2 

- 

6 
6 

1 
1 

4 
2 

1 
1 

1 

8 
8 
4 

3 
13 
14 

u 

A 

1 
1 

— 

— 

— 

— 

16 

7 

Apr 

März. 

A 

3 

_ 

_ 



_ 

6 

Mai. 

1 

— 

4 

— 

1 

— 

10 

15 

April 

6 

3 

_ 

_ 

_ 

— 

.Tuni. 

_ 

_ 

3 

2 

— 

3 

14 

S 

\Mai. 
Juni. 

10 

- 

— 

— 

- 

4 

6 

2 

4 

8 

Juli. 

- 

- 

C 

2 

1 

3 

10 

9 

Juli. 

17 

_ 



_ 

11 

12 

5 

Aug. 

- 

— 

1 

1 

9 

Aug. 

12 

_ 

_ 



— 

4 

5 

7 

Sept. 

2 

10 

4 

— 

_ 

4 

10 

Sept. 

5 







— 

1 

3 

3 

Oel. 

-i 

13 

3 



4 

n 

3 

Od. 

Noi: 

11 

7 

^ 

- 

- 

- 

— 

— 

10 
16 

Not: 

2 

— 

10 

_ 

2 

4 

4 

Dec. 

5 

6 

1 

_ 

_ 

— 

_ 

14 

Dec. 

— 

9 

ü 

2 

3 

5 

3 

Sum.  i    110 

16 

-1 

1 

22 

28 

101 

Sum. 

91       3 

88 

37 

14 

22 

98 

94 

NB.    Die  Hegen-  und  Schnee-Toge  sind  mit  merglichstcr  Sorgfalt  aufgeza-hlt.    Auch  ganz  schwache  Regen  sind  angemerkt.  III  ist|| 

schon  in    I  und  II  enthalten,    eben  St.  IV  in    III.  \1I   enthielt  alle   Gewitter,  welche  Iheils  am  Bcohachtungsorte  selbst 

stattgefunden. 

theils  in  einiger  Entfernung  vorüber  gegangen  sind ;  VI  nur  diejenigen  am  Beobachtungsorte  selbst. 

Zu  den  Beobachtungen  der  Windesrichtung  dient  die  Windfahne  auf  dem  Spahlenthurm. 

^< ^««»«^„»».««^^» »«^«».a««««».««^»»*»»^««»«^^»^«^« 

C*««l^  >«<«<« 

JötttttTr  7fs&  %\)('ms&  bfi  trcr  t\I)finbrüflvf, 

in  neuen  Schweizer  Fuss  zu  0,  3  3Ieler. 

Jan. 

HcEchstcr  Stand. 

Tiefster  Stand. 

Mittel. 

m',5  d.  20. 

7',1  d.  16. 

9'43 

Febr. 

7,4  ■>     1. 

4,2  «  27. 

5,55 

Ma:rz. 

4,9  ..     2.  u.  4. 

3,3  ..  23.  u.  29. 

3,96 

April. 
Mai. 

4,5  -.     2.  7.  u.  30. 

2,7  ..  19. 

3,77 

7,8  ..  26.  u.  27. 

•1,2  ..     1. 

6,86 

Juni. 

8,2  ..  29. 

6,3  ..     6. 

6,74 

Juli. 

7,9  ..  10. 

6,5  »  31. 

7,13 

Aui;. 

7,4  »     5. 

5,4  ..   22. 

6,34 

Sept. 

6,9  ..     1. 

3,8   ..  29.U.30. 

5,31 

Oel. 

10,6  ..  24. 

2,3  .-  16. 

4,26 

Nov. 

5,3  ..     1. 

3,2  ..  22. 

4,14 

Dec. 

4,2  ..     3. 

2,2   ..   26.   28. 

2,99 

5,54 

Hecehster  Rheinstand  im  Jahr        14',5  (d.  20.  Jan.) 

Tießler             »                »               2 ',2  (26.-28.  Dec.) 

Grcesslcr  Unterschied    .      .      .      12 ',3. 

22 


BEOBACHTUNGEN  IN  BASEL   1833. 


1                                i3aromftfr-Jötant» 

au/Q"  R.  reducieri,  in  Pariser  Zoll  und  Linien. 

Jan. 

Mittlerer  Stand. 

U.Ah 

Unterschied  über  Stand 
von  3  Ulir  Abends. 

Monatliche  Extreme. 

Untersch. 

nUhrMorg. 

ir.  Uhr. 

3U.  Ab 

9 

9  u.  M. 

.lUhr. 

9    U.A. 

Minima. 

Masima. 

27.'  ö"98 

.5',73 

5,68 

5;94 

0,30 

0,05 

0,'26 

26.'  10,'24 

27'.'ll','44 

li','20| 

Febr. 

>,     4,32 

4,09 

4,04 

4,46 

0,28 

0,05 

0,42 

..      9,77 

..    10,25 

12,48 

Mmrz. 

>.     4,03 

3.66 

3,51 

3,92 

0,52 

0,15 

0,41 

..      9,55 

..     8,01 

10,46 

April. 
\Mai. 

»     4,78 

4,45 

4,21 

4,. 53 

0,57 

0,24 

0,32 

-.      9,15 

..     9,37 

12,22 

..     2,84 

2,61 

2,46 

2,81 

0,38 

0,15 

0,35 

..    11,04 

..     5,80 

6,76 

[Juni. 

..     4,18 

3,88 

3,64 

3,89 

0,54 

0,24 

0,25 

27.    0,17 

..     6,95 

6,78 

Juli. 

«     4,51 

4,17 

3,98 

4,21 

0,53 

0,19 

0,23 

..      2,66 

>.     5,60 

2,91 

1  ^«o  ■ 

,.     3,64 

3,34 

3,12 

3,45 

0,52 

0,22 

0,33 

..      0,0  0 

..     6,73 

6,75 

Sept. 

..     2,93 

2,62 

2,39 

2,62 

0,54 

0,23 

0,23 

26.    9,92 

..     5,96 

8,04j 

Oct. 

..     2,95 

2,84 

2,79 

3,18 

0,16 

0,05 

0,39 

..       6,54 

..     7,20 

12,66 

\Noi'. 

..     4,44 

4,23 

4,09 

4,37 

0,35 

0,14 

0,28 

..     11,45 

»     6,88 

7,43 

Dcc. 

,.     5 

88 

5,66 

5,55 

5,99 

ü,3 

3 

2 

0,11 

0,44 

27.     0,30 

..     9,25 

8,95 

Millel 

27.    4,21 

i3,94 

3,79 

4,111!     0,4 

0,-15 

0,33 

26.  10,73 

27.    7,79 

9,06] 

Hoßchsler  Barometer-Stand  im  Jahr        27".  n"',44  (rf.  2.  7an.  10  f/.  ^Ä.) 

Tiefiter            >.             ..                ..            26.       6,    54  {d.  10.  Oct.  3  U.  Jb.)        . 

Grcesster  Unterschied 16,   90. 

NB.    Es  müssen  o,'".  j  zu  den  BaromelerslienJen  addirl  werden  ,  um  dieselben  auf  den  frühem  Standpunkt  in  N"  58    zu  reduciren. 

iTuft-^finpfratur. 

Thermometer  R. 

1 

14 

Grcesste  monatliche 
Aenderung  des  Tlierm. 

ilii 

uUIir. 

3  Uhr  A. 

9  U.A. 

Minima. 

Ma^ima. 

Lnlsc 

Mittel.   ] 

Minima. 

Mas^ima. 

Unlsc. 

xä,'- 

Jan. 

+ 

o 

+ 

2,7 

+ 

2,6 

_ 

1,1 

0,8 

+ 

3°,6 

4,4 

+ 

1,4 

8,0 

8,3 

+ 

8,3 

16°,6 

86°0 

Febr. 

2,9 

5,0 

4,6 

+ 

2,7 

+ 

1,0 

5,8 

4,8 

3,4 

9,9 

4,2 

11,2 

15,^ 

86,8 

hlarz. 

3,8 

6,8 

6,6 

4,3, 

1,7 

7,5 

5,8 

4,6 

10,6 

1,6 

12,7 

14,3 

76,8 

Apnl. 

7,0 

10,5 

10,5 

6,7 

3,0 

11,8 

8,8 

7,4 

14,6 

0,9 

17  2 

18,1 

J8.0 

Mai. 

11,5 

14,6 

14,4 

1,0,5! 

7,7 

15,4 

7,7 

11,6 

12,8 

+ 

3,0 

20,3 

17,3 

72,5 

Juni. 

13,6 

17,9 

l/,7 

3,2 

9,2 

19,1 

9,9 

14,2 

12,8 

4,6 

21,2 

19,6 

67,1 

Juli. 

16,8 

21,0 

ilj 

6,1 

1,5 

22,3 

10,8 

16,1 

15,0 

5,; 

26,0 

20,7 

32,5 

Au^. 

14,4 

18,2 

18,2 

4,0 

1,1 

19,7 

8,6 

15,4 

13,1 

5,6 

25,5 

19,9 

69,6 

Sept. 

11,6 

15,5 

15,6 

1,4 

8,5 

16,7 

8,2 

12,6 

11,6 

4,J 

20,8 

16,0 

70,4 

Oct. 

6,1 

9,1 

9,0 

6,3! 

4,4 

10,1 

5,7 

7,3 

9,6 



0,2 

15,0 

15,2 

80,0 

Nov. 

0,6 

'i,5 

2,6 

0,6- 

0,8 

3,3 

4,1 

1,3 

6,4 

6,6 

7,7 

83,6 

Dec. 

+ 

2,9- 

-7,2  + 

0,2 

— 

0,1 

+ 

2,2J 
7,1!  +  ' 

4,1 
4,4 

+ 

0,5 
11,3 

4,6 
6,9 

^ 

1,8 

7,9 

- 

10,8 
0,8 

+ 

9,5 

20,3 

84,6 

Mittel 

+(10,2 

7,9 

11,0 

16,5 

17,3 

75,7 

Hoechster  Thermometers tand  im  Jahr  -f-  26», 0  {den  17.  Jan.)                                                                             II 

Tiefster                 ..                      ,.          ..   10»,8  (c/c«23. /Jec.)                                                                         1 
{Unterschied 36",8.                                                                                                        1 

Nn.  Die  l.Tglichen  Minima  und  Maicima  raillclst  Kcsislcr-Tbcrmomolcr  ausecmllUlt.                                                                                      jj 

\ 


BEOBACHTUNGEN  IN  BASEL    1855. 


25 


ti)tttfrun0. 

Eif l)tun0  tJfö  lUintifö  um  iititt. 

AQzahl  der  Tage  an  welchen  statt  gefunden. 

Zu  den  Beobachlungen  der  Windesiiebtung  dient  hauptsiehlich 

^-. 

die  Windfahne  auf  der  Prediger  Kirche. 

Jan. 

-1 

4 

2 

4_ 

4 

_^L 

■^1 

11 

.Tan. 

N. 

NO. 

o. 

so. 

s. 

sw. 

w. 

JVW. 

2 

2 

9 

10 

1 

_ 

4 

3 

Febr. 

16 

5 

3 



_ 





16 

Fe.hr. 

1 



1 

7 

2 

6 

10 

1 

Mcerz. 

LS 

4 

3 



_ 





14 

Ma^rz. 

'i 

1 

9 

1 

1 

4 

7 

6 

April. 

g 

4 

2 

1 

_ 





10 

April. 





2 





2 

9 

17 

Mai. 

15 







_ 

1 

1 

11 

Mai. 





3 

1 



3 

13 

11 

Juni. 

19, 







_ 

-        4 

H 

4 

Juni. 

2 







— 

14 

13 

Juli. 

10 







6 

7 

1 

Juli. 

1 



1 





12 

10 

Aug. 

16 







3 

5 

7 

Au,'. 

1 



2 

2 

1 

7 

14 

Sept. 

12 

_ 

_ 

_ 

_ 

-        2 

4 

7 

Sept. 

— 

_ 

14 

2 

_ 

2 

4 

Ort. 

U) 

2 

2 

1 

— 

'2 

2 

15 

oJt. 

1 

— 

3 

1 

4 

11 

4 

Nov. 

6 

1 

j 



_ 



16 

Nov. 

1       1 

•    

11 

g 



2 

5 

3 

üec. 
Sum. 

1 

4 

— 

— 

- 

-      — 

— 

Dec. 

1 

— 

9 

y 

— 

4 

5 

3 

1.37 

26 

13 

2 

18 

27 

123 

Sum. 

1     12 

3 

77 

44 

7 

28 

105 

89 

NB.  Die  Regen-  und  Schneelage  sioi  mit  mreglichster  Sorgfalt  aufgeja^hlt.  Auch  ganz  schwache  Hegen  sind  angemerkt.  III  ist  schon  in 

I  und  11  enthalten,  ehcnso  IV  in  11).  VU  cnlhajlt  alle  Gewitter,  welche  Iheils  am  Beobachlungsorle  seihst  stattgefunden ,  thciU  in  einiger 

Entfernung  vorühergcgangen  sind  ;  VI,  nur  diejenigen  am  Beohachtungsorte  selbst. 

ötrtttti  tres  tll)duf0  bsi  Hn'  W)n\xbni(kc, 

in  neuen  Schweizer  Fuss  zu  0,3  Meter. 

Jan. 

Hcechster  stand. 

Tiefster  Stand. 

Mittel. 

Regenhcrhe 
plr.ZoU. 

4'8  d.  21. 

2'3d.    S.u.  10. 

2'96 

0,59 

Febr. 

5,2  »  24.  u.  25. 

2,6  ..     1.  u.    3. 

3,78 

1,17 

März 

6,1  ..   17. 

3,7  ..  28. 

4  51 

0,85 

£' 

6,8  ..     5.  u.  12. 

4,4  ..  26. 

5,.59 

0,85 

10,3  ..  20. 

5,2  ..     2.  u.  3. 

7  9r 

2,05 

Juni. 

9,0  ..     1.2.  u.  8. 

7,8  ..  23. 

8,M 

0,83 

Juli. 

8,0  ..     1. 

6,7  ..  31. 

7,16 

2,59 

Aug. 

9,6  »  27. 

5,8  ..  14.  u.  15. 

6,93 

2,05 

Sept. 

7,5  ..  15. 

4,9   ..  30. 

6,24 

1,97 

Od. 

9,7  ..  12. 

4,5  ..     1.  u.  4. 

6,32 

3,48 

Nov. 

10,7  ..     7. 

4,1   ..  27. 

5,79 

2,00 

Dcc. 

4,6  ..     1.  u.  2.             1  2,1   ..  31.                     1 

3,14 

1,24 

1                                        1 

5,74 

Summe      19,67 

Hachsler  Rheinstand  im  Jahr    10 ',7  {d.  7.  Nof. ) 

Tiefster          ..                  ..             2,1  {d.  31.  Dec.) 

. 

Groesster  Unterschied   ...       8  ',6. 

1 

Die  Messungen  der  Regenhoehe  sind  in  diesem  Jahr  noch  ziemlich  roh.                                                                                                              U 

— 1 — 

— S5i5 

— 

B^S^ 



=5 

a^s— ^ 

■■■"" 



24 


BEOBACHTUNGEN  IN  BASEL   1856. 


Öitromctfr-iötant«                               | 

aiifO°  R.  reduciert,  in  Pariser  Zoll  und  Linien. 

Mittlerer  Stand. 

Unlerschied  über  St.nnd 
von  3  Uhr  Abends. 

Monatliche  Extreme. 

Jan. 

9  Uhr  Morg. 

Ilühl. 

3U.Ab. 

9Ü.  Ab. 

1   9  ü-  M 

laUbr. 

gV.   A. 

Minima. 

Maxima. 

Unlerscb. 

27'.'  6''65 

5,95 

5,85 

5','89 

0,2(] 

0,10 

0,04 

26.'    6;  11 

^.   1,^7 

in 
17,66 

Febr. 

..     2,8J 

2,77 

2,57 

2,82 

0,2C 

0,20 

0.25 

..       6,67 

..     10,51 

15,84 

Mcerz. 

..      2,70 

2,45 

2,26 

2,54 

0,44 

0,19 

0,28 

..       8,11 

»      9,77 

13,66 

tt 

..     2,-19 

2,31 

2,15 

2,40 

0,34 

0,16 

0,25 

..     10,07 

»      5,86 

7,79 

'     ..     4,0f 

3,87 

3,64 

4,02 

0,44 

0,23 

0,38 

..       9,16 

..      8,00 

10,84 

Juni. 

..     4,71 

4,41 

4,22 

4,56 

0,49 

0,19 

0,31 

27.     1,46 

••      7,70 

6,24 

Juli. 

»     4,7S 

4,54 

4,34 

4,48 

0,44 

0,20 

0,14 

..       0,24 

..      8,10 

7,86 

.4ug. 

,.     4,A4 

4,09 

3,93 

4,03 

0,51 

0,16 

0,10 

1,87 

..       7,61 

5,74 

Sept. 

..     3,71 

3,57 

3,38 

3,67 

0,33 

0,19 

0,29 

26.   11,16 

..       7,81 

8,65 

Ort. 

..     .3,72 

3,50 

3,39 

3,68 

0,33 

0,11 

0,29 

..       9,66 

..      8,03 

10,.37 

Noi-. 

..      2,34 

2,19 

2,13 

2,55 

0,21 

0,06 

0,42 

>.       8,42 

..      7,62 

11,20 

Dec. 

..     3,05 

2,92 

2,82 

>,94 
,63 

0,23 

0,10 

0,12 

..       7,22 

277 

8,70 

13,48 

Mittel 

27.    3,74 1      3,55 

3.39 

1     0,.35|      0,16 1 

0,24 

26.     9,68 

8,4611 

10,78 

Hackster  Barometer-Stand  im  Jahr     <i7'l  11,  "^77  {d.  2.  Jan.  um  9  U.  M.)*) 

Tiefster             > 26       6,     11    {d.^0.  Jan.  7  U.  M.) 

Grmsster  Unterschied     .              .                  1 7,     66 

•)  Der  hachsle  heohachlele  BaromolersUnd  seit  dem  Aufang  dieser  Beobüchlungsreibe. 

NB.  Es  müssen  o  '",o3  von  den  Baroraotcrhcrheii  abgezogen  werden,  um  dieselben  auf  den  frübern  Standpunkt  in  No.  58  zu  leduciren. 

iiuft-^nnijcratur. 

Tliermometer  R. 

^ 

Grtesste  monatliche 

n 

Aenderung  des  Ther 

-  m 

Jan. 

OUbrM. 

nm.r. 

3I]hi-A. 

„U.A. 

Minima.  |  Maxima. 

ünlse. 

Millcl. 

ISiniraa 

Maxima.  |Un 

0,7 

+ 

0.8 

+ 

]°5 

+ 

0,1 

_ 

«Vi 

2,2 

4°5 

+ 

0°0 

9,7 

13, 

2  + 

9,3  22 

°A?>i,7 

Febr. 

+ 

0,5 

2,3 

2,6 

0,9 



3,4 

4,5 

11 

8.8 

7, 

J 

6,9  14 

,4182,6 

Ma:rz. 

6,8 

9,7 

9,8 

6,7 

+ 

3,7 

10,9 

7,2 

7,3 

12,7 

1, 

4 

17,8  1£ 

,2  74,8 

April. 
Mai 

6,6 

9,8 

9,7 

6,6 

3,9 

10,9 

7,0 

7,^ 

13,2 

+ 

0, 

3 

17,8  17 

,576,1 

9.1 

12,7 

13,0 

9,1 

4,8 

13,9 

9,1 

9,4 

14,3 

0, 

6 

20,9  2C 

,3  71,0 

Juni. 

13,8 

17,5 

17,8 

13,5 

9.9 

18,8 

8,9 

14,3 

14,1 

6, 

1 

25,0  n 

,9  70,6 

Juli. 

15  7 

18  8 

19,3 

14,2 

10,6 

20,C 

y,4 

15,; 

15,1 

6, 

6 

26,0  1{ 

,4 

Aug. 
Sept. 
Oct. 

11  4 

18  1 

18,0 

13,( 

11,0 

19,3 

8,? 

15,1 

12,7 

5, 

6 

23,5  r 

,9 

106 

13,2 

13,1 

10,2 

8,0 

14,1 

6,1 

11,0 

11,8 

5, 

0 

22,0  V 

,0 

7,3 

10,7 

10,9 

7,7 

5,2 

11,4 

6,2 

8,i 

10,8 



3, 

4 

17,3  2C 

,V  82,5 

Nov. 

.3,4 

5,4 

5,8 

4,0 

1,7 

6,3 

4,6 

4,0 

8,3 

3, 

') 

13,5  17 

,0 

Dec. 

+ 

1,5 

+ 

2,8 
10,1 

+ 

2,6 

iö;3 

+ 

1,6 

T4 

+ 

0,3 
4,6 

+ 

3,3 
11,2 

3,0 
6,6 

+ 

1,8 
~7^ 

5,2 
11,4 

z; 

7, 

T, 

h 

10,9  18 
17,6  18 

4r- 

Mittel 

Ha^chster  Thermomelfrstand  im  Jahr -\- iO," ,0  [den  12.  Jul.) 

Tiefster                       "                "      ■•     —  Vi,  1    fdcn  %  Jan.J 

Unterschced  39»,2 

m.    Die  liglicbcn  Minima  und  Maxima  millelsl  Begisle.-Thermomcler  ausgemillell. 

BEOBACHTUNGEN  IN  BASEL   1856. 


23 


IDtttfrunö- 

Ilifl)tun9  t»f0  tDitttrfö  um  ittttt. 

An? 

ahlderTage.anv 

velchen  staltgefunden : 

1        ii    1        ,!    1       3- 

N. 

KO. 

o. 

so.  1    s.   _  svv. 

w  . 

NW. 

3     -1 

Jan. 

1 

1 

11 

7 

1 

3 

5 

2 

Jan. 
Fehr 

-■1 

=  J 

=  |l 

^14 

ö 

^1 

m 

Febr. 
Ma:rz 
April 

- 

8 

4 
6 
5 

1 

6 
2 

4 
9 

6 
2 
13 

5 

P 

2 
3 

—^ 

— 

- 

12 

Mmrz. 

13 

2 

2 

1 

_ 

_ 

_ 

14 

Mai. 



— 

4 

^      - 

2 

AdtU 

16 

3 

2 

_ 

1 

1 

14 

Juni. 

— 

— 

9 

5        1 

2 

8 

5 

Mai. 

10 

1 

•1 

1 

— 

2 

2 

7 

1 

3      — 

15 

12 

Juni. 

5 

6 

<i 

Jnli 

7 

_ 

_ 

3 

3 

Aug. 

— 

1 

— 

— 

8 

Auir. 

14 

_ 

_ 

_ 

— 

3 

9 

Sept. 

— 

— 

5      - 

5 

13 

2 

Sept. 

19 

— 

— 

— 

— 

1 

1 

10 

Ort 



J 

12 

10        1 

5 

j 

1 

Od. 

Noi: 

18 

2 
3 

1 

— 

~ 

— 

— 

20 

Nof. 

- 

1 

l 

9        l 

12 

2 

- 

Dec. 

12 

7 

_ 

— 

— 

1 

17 

Dec. 

— 

— 

_i 

15 

i 

Sum.  1    141 

32 

11 

61       1 

14 

23 

130 

Sum. 

1 

4 

68 

70        5 

59 

85 

■M 

NordlkUl  ,1,  .S.   Oct. 

NB.    Die  Regen-  und  Schnee-Tage  sind  mit  mo-gliclisler  Sorgfalt  aufgeza-hlt.    Auch  ganz  schwache  Regen  sind  angemerkt.  lU  ist 

schon  in    I  und  il  enthalten,    ehen  so  IV  in    III.  VII  enlbajlt  alle  Gewitter,    welche  theils  am  Beobachtungsorte  selbst  stattgefunden. 

Zu  den  Beobachtungen  der  Windcsrichtung  dient  die  Windfahne  auf  dem  Aeschenthurm. 

ötitni)  tTfö  tll)ftnfö  bei  i»n'  tll)ctnbrückf, 

in  neuen  Schweizer  Fuss  zu  0,  3  Meter. 

Jan. 

Hcechster  Stand. 

Tiefster  Stand. 

Mittel. 

Par.°Zoll. 

4.',0A.  13. 

2,0  d.     9.   10.  u.  23. 

2^61 

2,235 

Febr. 

4,5  ..     2. 

2,0  .-  27. 

2,88 

0,791 

Mairz. 

8,0  »  16.  u.  17. 

2,1    ..     1. 

6,27 

1,603 

April. 
Mai. 

7,8  ..     2. 

5,7   ..  21. 

6,57 

2,284 

7,5  ..  26. 

5,2  ..  15. 

6,32 

1,285 

Juni. 

10,5  ..  21. 

6,3  ..     3. 

8,17 

2,597 

Juli. 

8,5  ..     3.  u.  6. 

5,7  ..   31. 

7,47 

0,720 

Au^. 

6,8  ..  17.  U.31. 

5,4  ..     4.6.11.28.29. 

5,80 

'        2,457 

Sept. 

9,2  ..  15. 

6,1   ..     2. 

7,11 

3,555 

Oci. 

7,2   ..     5. 

4,0  ..  30. 

5,75 

1,498 

Nov. 

13,5  ..     6. 

3,8  ..     3. 

6,77 

5,324 

Dec. 

14,5  ..     2. 

5,7  ..  31. 

9,42 

4,504 

6,26 

Summe    28,853 

Hcechster  Rlieinstand  im  Jahr       14',5  [d.  2.  Dee.) 

Tiefster             »                «                 2,0  (9.10.23./fl«.27.  FeÄr.) 

Großsster  Unterschied    .      .     .        12 '5. 

1 

MITTEL  UND  HAUPTRESULTATE 


[  IUETEOROLOGISCHEIV   BEOBACHTUIXGEIV 


VON    1826    BIS    1836 


F.  TRECHSEL. 

Hans  N°  317.  —  Stockw.  2",  —  28,2  Pariser  Fuss  über  dem  Münster-Platz.  —  80,75  Pariser  Fuss 
unter  der  Sternwarte  (Boden). 


28 


BEOBACHTUNGEN   IN  BERN    1826. 


i3aromftn*-ötrtnTr 

aii/'Q"  R.  reducierl,  in  Pariser  Zoll  und  Linien. 

Jan. 

Mittlerer  Stand. 

.Ab. 

Unterschied  über  Stand 
von  3  Uhr  Abends. 

Monatliche  E.vtreme. 

9  Uhr  Jloi-g. 

ij  Uhr. 

1   3  U.  Ab. 

.aU 

9  U.M.     1     uUhr. 

,oU.a7 

Febr. 

Mmrz. 

. 

- 

April 

\Mai. 

26.    5,51 

5,32 

5,05 

5,33 

();46 

0,22 

0,28 

25.    10,50 

26.     9,26 

10,76 

..      3,85 

3,65 

3,50 

3,76 

0,35 

0,15 

0,26 

26.     1,52 

..       6,41 

4,89 

Juni. 

»      6,52 

6,37 

6,19 

6,64 

0,33 

0,18 

0,45 

"       3,49 

»       7,97 

4,48 

Juli. 

..      5,56 

5,42 

5,23 

5,60 

0,33 

0,19 

0,37 

»       3,04 

..       8,00 

4,96 

Aug. 

..      6,0s 

5,93 

5,67 

5,96 

0,41 

0,26 

0,29 

"       3,82 

»       8,36 

4,54 

\Sepl. 

..      5,48 

5,28 

5,03 

5,15 

0,45 

0,25 

0,12 

..       2,22 

..       8,13 

5,91 

Oct. 

..      5,57 

.5,40 

5,22 

5,33 

0,35 

0,18 

0,11 

25.   11,91 

7,91 

]No^: 

..      3,20 

3,11 

2,99 

3,60 

0,21 

0,12 

0,61 

>.       8,88 

..       7,07 

10,19 

^Dec. 

..      4,87 

4,68 

4,67 

4,82 

0,20 

0,01 

0,15 

..     10,74 

>.      9,08 

10,34 

Mittel 

1 

\  Hoechster  Baromeler-Sland  im  Jahr        26".    9"',26  (rf.  14.  ^onV. 

Tiefster            »              ..                ..            ..-..,..     25.       8,    88  (<£.  14.  AV.                        , 

Grassier  Unterschied 12,    38. 

«...^.....««,««^».*.*..«.*^.«^«..,^^„^«„«..,....^„„^^...^„.,^.<.^„..^.,. ...,.,..»! 

iTuft-^cmpfratur. 

Thermometer  R. 

1 

- 

•r,     .= 

Grcesste  monatliche 

ii<' 

«■ä? 

Aenderung  des  Therm. 

i=i| 

uLhi. 

3UbrA. 

.,U.A. 

Minima. 

Ma.ima. 

rnlsc.l    Mil.cl. 

u     ;. 

Minima. 

Maxima. 

X.S- 

Jan. 

0 
0,6 

4,3 

oL 

7,5 

1,5,7 

19,^ 

+ 

9,2 

.M 

Febr. 

2,7 

+ 

4,3 

7,0 

+ 

0,8 

11,0 

6,i 

11,0 

17,2 

März. 

+ 

0,6 

7,6 

7,0 

4,1 

14,7 

6,^ 

12,2 

18,5 

Aprd. 

+ 

b,9 

+ 

9,4 

+ 

9,9 

+ 

5,5 

1,6 

10,2 

8,6 

5,9 

15,0 

2,' 

16,3 

19,0 

Mai. 

y,2 

11,4 

11,7 

7,6 

3,9 

12,6 

8,7 

8,2 

13,3 

0,. 

17,8 

i8,:i 

[Juni. 

13,5 

15,4 

15,9 

11,0 

7,0 

6,4 

9,4 

11,7 

14,6 

+ 

V 

23,0 

21  ,c 

\juli. 

15,8 

17,7 

18,0 

13,4 

9,4 

.8,5 

9,1 

13,9 

15,0 

5,1 

25,7 

20,1 

Au/r. 

16,3 

18  8 

19,5 

14,4 

9,9 

9,9 

10,0 

14,9 

16,5 

6,( 

) 

25,5 

19,5 

Sept. 

12,3 

15,5 

15,8 

11,5 

7,9 

10,1 

8,2 

12,0 

12,3 

3,i 

19,0 

15,8 

Od. 

7,6 

10,3 

10,6 

7,3 

4,6 

10,5 

5.9 

7,5 

9,5 



i,c 

15,0 

16,0 

Nov. 

1,8 

3,4 

3.2 

1,4 



0,4 

3,3 

3,7 

1,4 

8,0 

5,( 

7,7 

12,7 

Dec. 

0,(1 

- 

1,4 

1,6 

~ 

0,1 

%0 
2,4 

+ 

1,4 
9,7 

3,4 



0,3 

7,5 
12,8 

- 

7,C 
2,( 

+ 

6,3 

13,3 

Mittel 

ll+l 

7,3|+|  6,0 

15,7 

18,3 

\Hoechslcr  Thermomelersland  im  Jahr+^5',7  (den  6.  Jul.) 

\Ttefster                 ..                      „          „    190,2  {den  IG.  Jan..) 

Unterschied -14°,9. 

|m.lgclheill;  .lieMaiima  sind  nacli  BcubacbluDgcn  von  Ebcnücnuelhen  um  5  Ubr  NachmittaB>  an  einem  gulcn  Quecksilbcr-Tbcrmomcli-i. 

BEOBACHTUNGEN  TN  BERN    1826. 


29 


lltrljtung  tifö  UHntifö  um  iUtttag  *). 

!      *■'■ 

NO. 

o. 

so. 

s. 

s\v 

w. 

NW. 

Jan. 

j      - 

_ 

— 

— 

_ 

_ 

_ 

_ 

Febr. 

1      — 

_ 

_ 

— 

_ 

_ 

_ 

_ 

Mccrz. 

— 

_ 

_ 

— 

_ 

_ 

— 

_ 

yipril. 
Mai. 

5 
2 

12 

4 

5 

4 

- 

i 

3 

r, 

Juni. 

:, 

18 

3 

2 

_ 

1 

_ 

1 

Juli. 

1      _ 

4 

3 

:■) 

5 

3 

8 

Aus- 

1        1 

9 

3 

2 

2 

3 

7 

4 

Sept. 
Od. 

•'i 

-'i 

8 

7 

4 

1 

3 

10 

2 

2 
3 

Nor. 

1        1 

9 

3 

4 

2 

-i 

3 

4 

Dee. 

- 

6 

6 

7 

3 

9 

— 

— 

Summen. 

1 

■)  Nach 

Jus  des  Rauches  und  der  Wolken ,  und  dem  (nicht  sehr  beweglichen)  Zeichen  auf  dem  Blünsterlhurra. 

.»». — .,..„« ._.,..»»=..:,«.,„.,.,.....„_ 

iHitt^runjg. 

Jan. 

Febr 

Anzahl  der  Tage,  an 

welchen  stattgefunden  : 

^1 

.  i 

4 

.| 

4 

n 

'  - 

- 

- 

- 

- 

_ 

- 

- 

Mmrz. 

tf 

Juni. 
Juli. 
Aug. 

s 

!) 

i) 
10 

i 

] 

^  * 

2 

3 
2 
3 
2 

— 
ö 

4 
4 

10 
7 
0 
9 

Sept.       \ 
Oct. 
Nov. 
Dee. 

5 
() 
4 

-„ 

^ 

- 

- 

- 

1 

4 
9 
lö 

Summen. 

1 

NB.    DieR 
scbon  in    I  und 
Ihcils  in  einiger 

egen-  und  Schnee-Tage  sind  mit  raceglichsler  Sorgfalt  anfgeziehU.    Auch  ganz  schwache  Regen  sind  an 
I  enthalten,    ebenso  IV  in    III.  VII  euthrit  alle  Gewitter,   welche  theils  am  Beobachlungsorle  selbst 
Enlfernuns  vorüber  gegangen  sind;  VI,  nur  diejenigeo  am  Beohachtungsorte  selbst. 

gemerkt.  III  ist 
slallgefundeu , 

30 


BEOBACHTUNGEN   IN   BERN    182i 


l3aromctfr-6tanl> 

aufQ"  R.  reduciert,  in  Pariser  Zoll  und  Linien. 

Mii.l^r^r  Sr»n^                        II   Umerschied  über  Stand 
Mutlerer  Stand.                                 von  3  Uhr  Abends. 

Monatliche  Extreme. 

.,— -^^-^  ^>         II        ~-  l|  , — ~ — '..^^ -^ 

^- -■!               -                 1- -^ 

Jan. 

.)  Uhr  Morg. 

.J  Uhr. 

3  U.  Ab. 

.0  ü.  Ab.Ji   9  U.  M. 

.^itJhr. 

.0  U.A. 

Minima. 

Maiijiia. 

Untcrsch. 

26'.'  i'M 

3,58 

i'h 

3,'71 

0,32 

6%<d 

0,22 

25.     i%b 

iL  7'M 

11712 

\Febr. 

..      4,56 

4,44 

4,31 

4,31 

0,25 

0,13 

0,00 

..     11,69 

..   8,95 

9,26 

März. 

..      4,39 

4,31 

4,16 

4,44 

0,23 

0,15 

0,28 

..       9,63 

..       8,84 

11,21 

April. 

..     5,15 

4,95 

4,75 

5,16 

0,40 

0,20 

0,41 

..     11,25 

..       7,73 

8,48 

Mau 

..     3,83 

3,64 

3,41 

3.84 

0,42 

0,23 

0,45 

26.     0,66 

>.      8,66 

8,00 

Juni. 

..     4,71 

4,47 

4,44 

4,88 

0,27 

0,03 

0,44 

..       2,40 

»       6  68 

4,28 

\juli. 

..     6,40 

6,23 

6,04 

6,68 

0,36 

0,19 

0,64 

..       5,00. 

..      8,66 

3,66 

..     5,57 

5,42 

5,31 

0,29 

0,14 

0,03 

..       2,54 

..       8,27 

5,73 

Sept. 

..     5,91 

5,70 

5,56 

5,78 

0,35 

0,14 

0,22 

..       1,22 

,.      7,8C 

6,58 

Oa. 

..     4,15 

3,94 

3,81 

4,05 

0,34 

0,13 

0,24 

..       1,01 

..       7,70 

6,69 

Nor. 

..     5,52 

5,29 

5,19 

5,34 

0,33 

0,10 

0.15 

1,14 

..     10,4^ 

9,30 

Dec. 

>.     6,03 

5,86 

5,82 

6,04 

0,21 

0,04 

0,22 

25.  11,22 

..     11,07 

11,85 

Miuel 

26.   5,00 

4,82 

4,69 

4,96 

0,31 

0,13 

0,27 

26.     0,53 

26.     8,54 

8,01 

Hcechsler  Barometer-S land  im  Jahr     26'/  11,  ".'07  [d.  25.  Dec.  um  10  U.  M.) 

\  Tiefster             »              ..              "         25       8,     55    (rf.  22.  Ja«.  3  t/.  M.) 

Graesster  Unterschied     .              .                 14, '"52 

^^^.«.,~.-«i-~««..«.«.....-.««..«««-*.»«,..«««>^^^...««.-..»..«.^~«««..*..~»^~..^« 

inÜ-Zsmpnatnv. 

Thermometer  R. 

iTü: 

Aenderung  des  Therm. 

m 

Jan. 

qUhrM. 

.I.Uhr 

3UhrA. 

.oU.A. 

Minima. 

Unlsc 

Millel. 

0    a 

Minima. 

Ma..ma.  | 

Jn.sc. 

2,0 

0,5 

0,7 

2°0 

3°7 

0,8 

2,°9 

2,3 

10°,2 

14,5 

+ 

3,8 

18,°3 

Febr. 

4,4 

1,4 

0,8 

3,;- 

6,7 

0,8 

5,9 

3,8 

10,7 

16,5 

6,5 

23,0 

\Ma;rz. 

+ 

3,7 

+ 

5,7 

+ 

5,9 

+ 

3,1 

+ 

0,3 

+ 

5,9 

5,6 

+ 

3,1 

11,7 

4,5 

11,7 

16,2 

\  April. 

7,9 

10,7 

11,1 

6,7 

2,6 

11,2 

8,b 

6,9 

14,0 

2,5 

r;,o 

19,5 

Mai. 

12,5 

14,4 

14,9 

10,1 

2,7 

15,2 

12,5 

9,0 

14,3 

+ 

2,2 

21,2 

19,0 

\juni. 

13,3 

15,3 

15,4 

ll,b 

li 

15,9 

8,1 

11,8 

15,0 

4,3 

21,3 

17,0 

\juli. 

17,2 

19,5 

20,1 

14,1 

20,5 

10,^ 

15,1 

13,7 

7,0 

26,6 

19,6 

\Aug. 

13,6 

15,9 

16,5 

11,6 

8,3 

16,5 

8,2 

12,^ 

13,1 

1,7 

24,7 

23,0 

,Scpt. 

11,0 

13,8 

14,4 

9,7 

5,5 

14,6 

9,1 

10,0 

13,7 



0,7 

19,7 

20,4 

Ort. 

7,8 

10,0 

9,8 

6,< 

3,8 

10,5 

6,7 

7,2 

10,5 

2,0 

14,5 

16,5 

Nov. 

0,5 

2,6 

2,3 

0,7 



1,9 

2,3 

4,2 

0,2 

10.0 

10,3 

7,0 

17,3 

Dec. 

+ 

1,6 
"0:6 

+ 

4,5 

4,3 
-9^ 

+ 

2,0 

+ 

1,0 

4,4 
■9:6 

5,4 
T3 

+ 

1,7 

"5;9 

9,3 
12,2 

ZI 

6,2 
3,5 

+ 

7,5 
IM 

13,7 

isje 

fMittel 

9,2!+ 

2,31  + 

flachster  Thermometerstand  im  Jahr  +  26%  6  ( den  30.  Jul.)                                                                         \\ 

]  Tiefster                    »              ..     .. 
1                                               Unlersct 

—  16,5   rd 

ea  18.  Febr.J 

ied  43°,  1 

1 

I          NB.  Dielieglichcn  Minima  durch  cia  genau  verglichenes  RcR.slcr-Thcrmomcter  nuäsemillell,    (ind  von  Herrn  Em.  fVrd-r  BefalligJl    II 

[  milgelbeill ;  die  Milima  sind  nach  Bcokicbtungen  von  Ebendemselben  um  j  Uhr  NacbmiltaE»  an  einem  gulen  Quecloilbcr-Thermorocler.   1 

SEOBACHTUNGEN  IN  BERN    1827. 


Hifljtutiöi  iJfö  U)tntif0  um  illttta0  *). 


Jan. 

Febr. 

März. 

April. 

Mai. 

Juni. 

Juli. 

Aug. 

Sept. 

Od. 

Nov. 

Dec. 


Summen.   |1  5 


.ichtung  des  Zeichens  auf  dem  Münster. 


lUittfrung. 


Jan. 

Febr. 

Ma:rz. 

April. 

Mai. 

Juni. 

Juli. 

Aug. 

Sept. 

Ocl. 

Nov. 

Dec. 


Anzahl   der  Tage,   an  welchen   staltgefunden 


>s1 


NB.  Die  Regen-  ond  Scbneelage  sind  mit  mcegUchsler  Sorgfalt  aufgezählt.  Auch  ganz  schwache  Regen  sind  angemerkt.  III 
and  II  enthalleD,  ebenso  IV  in  III.  VII  enlhslt  alle  Gewitter,  welche  Iheils  am  Beobachtungsorte  scibit  stattgefunden,  thoi 
Entfernung  vorübergegangen  sind  ;  VI ,  nur  diejenigen  am  Beobachtungsoite  selbst. 


32 


BEOBACHTUNGEN   IN  BERIV    1828. 


i3aromftfr-$tanT» 

aiifO"  B.  reduciert,  in  Pariser  Zoll  und  Linien. 

Mittlerer  Stand. 

Unterschied  über  Stand 
von  .3  Uhr  Abends. 

Monatliche  E.xlreme. 

Jan. 

gUhrMorg. 

„Uhr. 

1   3  U.  Ab. 

loU.Ab. 

pU.M. 

„  Uhr. 

,„U.A. 

Minima.                Ma.ima. 

Unlersch. 

26.    6,57 

6:36 

6,34 

6:^5 

6;23 

6,02 

0',21 

26.     'l"57    26.    Il','l2 

9,55  1 

Febr. 

..      3,62 

3,41 

3,25 

3,47 

0,37 

0,16 

0,22 

25.     6,87 

10,00 

1.5,13 

3TaTz. 

..      4,46 

4,26 

4, IC 

4,41 

0,36 

0,16 

0,31 

..     10,24 

9,04 

10,80 

April. 

"      4,20 

3,95 

3,76 

4,06 

0,4^ 

0,19 

0,30 

..     10,48 

8,76 

10,28 

,Mai. 
Juni. 

\juli. 

..      4,25 

4,09 

3,80 

4,21 

0,45 

0,29 

0,41 

26.     0,92 

6,91 

5,99 

..      5,79 

5,72 

5,58 

5,83 

0,21 

0,14 

0,25 

..       2,21 

8,94 

6,73 

..      4,26 

4,17 

4,07 

4,33 

0,19 

0,10 

0,26 

..       1,96 

6,86 

4,90 

Aug. 

..      5,15 

5,01 

5,15 

0,29 

0,15 

0,29 

..       0,42 

8  14 

7,72 

\sepl. 

..      5,87 

5,70 

5,52 

5,79 

0,33 

0,18 

0,27 

..       2,67 

9,74 

7,07 

Od. 

..      6,72 

6,52 

6,47 

6.64 

0,25 

0,05 

0,17 

..       3,15 

9,97 

6,82 

liVo.'. 

..      5,87 

5,56 

5,48 

5,79 

0,39 

0,08 

0,31 

..       1,51 

9,22 

7,71 

Dcc. 

..      7,26 

7,05 

6,91 

7,03 

0,35 

0,14 

0,12 

..       1,15 

11,25 

10,10 

Mitlcl 

26.    5,35 

5,15 

5,01 

5,27 

0,34 

0,14 

0,26 

26.     0,59    26.     9,16 

8,57 

Nächster  Baromeier-Stand  im  Jahr        26".  11 '",25  (rf-  12.  Dcc.  9  6^  J»/.) 

Tiefster            ..              ..                ..            .     .     7     .     .     .     .     25.       6,    87  (d.  H.  Febr.  Z  U.^.)         . 

Grcesster  Unterschied 16,    38. 

«».^««^^^.^„«.,..«^..^.,«,«,^.«„„^..„^«.,«.^««„,„„„....«.„««.^«^^«....,..~,^» 

iTuft-^cmvcratur. 

Thermometer  R. 

NB. 

Grcesste  monathche 

-   3<! 

1 

111 

Aenderung  des  Therm. 

Jll 

jLhrM. 

„Uhr. 

BUhrA. 

roU.A. 

Minima. 

Unlsc 

Mi.tel. 

0      B 

Minima.  { 

E.S" 

Jan. 

+ 

o;o 

+ 

2,7 

+ 

3,3 

+ 

0,9 

2,3 

+ 

3,1 

5,4 

+ 

0,4 

9,0 

5,5. 

J_    6,5  12,0 

89,0 

\Febr. 

0,3 

3,0 

3,2 

0,7 

2,3 

3,1 

5,4 

0,4 

10,7 

8,3 

^    7,515,8 

84,0 

KMmrz. 

3,3 

6,5 

ü,6 

2,9i 

0,8 

6,7 

7,5 

2,9 

13,0 

11,5!23,0 

80,0 

April. 

7,4 

10,1 

10,4 

6,0 

+ 

1,6 

0,5 

8,9 

6,1 

16,2 

3,0 

18,521,5 

75,0 

\Mai. 

12,3 

14,6 

14,7 

10,1 

5,2 

5,2 

10,0 

10,2 

15,3 

+ 

1,2 

19,0117,8 

73,0 

Juni. 

14,9 

16,9 

17,1 

.2,7! 

7,7 

7,4 

9,7 

12,5 

14,7 

2,5 

23,5 

21,0 

';3,0 

'juli. 

15,4 

17,2 

17,4 

.3,1 

0,1 

7,4 

8,3 

13,2 

14,7 

2,7 

25,2 

22,5 

77,0 

Aug. 

13,7 

15,9 

16,3 

11,9 

7,4 

16,4 

9,0 

11  9 

14,3 

3,5 

21,5 

18,0 

77,0 

Sept. 

11,8 

14,4 

14,8 

:o,(ii 

6,6 

5,0 

8,4 

10,8 

12,0 

0,5 

19,5 

19,0 

83,0 ! 

Od. 

6,9 

9,ö 

9,2 

6,6 

2,9 

0,0 

7,1 

6,4 

12,5 



6,0 

16,0 

22,0 

86,0, 

Nov. 

2,4 

5,2 

5,1 

2,4 

_ 

0,4 

5,4 

5  8 

2,5 

10,0 

4,7 

9,5 

14,2 

88,0 

Dec. 

— 

0,3 

1,9 
9,8 

+ 

2,0 
10,0 

+ 

0,ll 

2,1 

1,8 
10,2 

3,9 

0,1 

7,8 

z; 

5,7 
2,8: 

f  15:5 

13,4 
18,3 

92.0 1 

m 

\  Mittel 

+    7,3 

+ 

6,5+1 

2,7+1 

■7,5|+ 

6,4||12,5 

Hoechster  Thermometers land  im  /a/ir-}-  25»,2  (den  1.  Jul.) 

Tiefster                 ,.                      „          „    IP.ö  {denS.  Mccrz.) 

Unterschied .SG",?. 

NB.  Die  In^qlichtn  Minima,  durch  ein  genau  verglichenes  negisler-Therraomeler  »usgemittelt,  sind  von  Hrn.  Em.h;,cler  gcMlipl 

BEOBACHTUNGEN   TN   BERN    1828. 


tlif l)tmti3  tfc^  ttJiiiticö  um  iHtttag  *). 

1           N. 

KO. 

0. 

so. 

s. 

svv- 

w. 

KW. 

Jan. 

_ 

11 

5 

_ 

_ 

9 

C. 

_ 

Febr. 

2 

11 

] 

3 

7 

5 

_ 

Mwrz. 

3 

10 

_ 

2 

12 

2 

1 

April. 

1 

12 

1 

— 

— 

13 

2 

1 

Mai. 

1          '^ 

10 

1 

_ 

_ 

14 

2 

2 

Juni. 

1        - 

9 

2 

— 

13 

2 

3 

Juli. 

2 

3 

— 

— 

18 

5 

3 

Aug. 

5 

— 

3 

— 

17 

2 

Sept. 

10 

2 

— 

3 

12 

1 

— 

Oet. 

13 

1 

— 

— 

9 

1 

3 

^o^^ 

12 

_ 

_ 

2 

13 

2 

—         ■ 

Dec. 

14 

_ 

1 

7~~ 

ö 

10 

— 

— 

Summen . 

120 

12 

15             147 

"    30 

14 

•)  X.ch 

Jus  von  Rauch 

ndW„,keu,unaRK„.u„g  des  Zeichens  ..ta.™Mu„sUr. 

ti)tttfnt«jg. 

Jan. 

7- 

Anzahl  der  Tage,  an  welchen  stattgefunden 

^J 

% 

>} 

s 

5 

4 

1 

_ 



_ 

_ 

14 

Febr. 

6 

4 

1 









12 

Mcerz. 

10 

5 

2 



_ 

— 

— 

13 

April 
Mai. 

9 



— 



_ 

— 

— 

11 

]1 









2 

2 

13 

Juni. 

5 









2 

2 

4 

Juli. 

10 









3 

4 

10 

Aug. 
Sept. 

8 









— 



9 

7 









3 

3 

7        1 

Oet. 

12 









— 



11 

Noi.. 

6 

2 



— 







11        ' 

Dee. 

1        Summen. 

4 

1 

— 

— 

— 

— 

14        1 

93 

l.j 

4 

— 

10 

11 

129 

,..„.. 

egen-  and  Seh 

ee-Tage  sind  mit  mceglichstcr  Sorgfalt  aufgcziehlt.     Auch  gani  schwache  Reg 

D  sind  an 

gemerkt.  111  ist 

H.cho„i„    ln„a 

lenlhallcn,   d 

Slallgefunden,    ! 

M  theiU  in  einiger 

Entfernung  von 

liber  gegangen  sind;  VI,  nur  diejenigen  am  Beohachtungsorte  seihst. 

04 

BEOBACHTUNGEN 

IN  BERN    1829. 

Öaromftfr-ötitnTi 

aitfO"  R.  recluciert,  in  Pariser  Zoll  und  Linien. 

^.„1         c,     j                        II    Unterschied  über  Stand 
Mittlerer  Stand.                                 von  3  Uhr  Abends. 

Monatliche  Extreme. 

\jan. 

n  Lhr  Mors. 

ij  Ubr. 

3  U.M.. 

,0  ü.  Ab.(|    g  U.  M. 

iiUhr. 

,o  V.  A. 

Minima. 

2 

Masima. 

Unlerscb. 

26.'   1,96 

i':75 

l',69 

1,88 

0,27 

o!o6 

0,'l9 

25.       %A.% 

6.     5','49 

8^01 

Febr. 

..      5,67 

5,51 

5,38 

5,63 

0,29 

0,13 

0,25 

»     11,25 

»       9,71 

10,46 

März. 

..     2,72 

2,50 

2,24 

2,50 

0,48 

0,26 

0,26 

..       8,82 

»      5,91 

9,09 

April. 

..     2,10 

1,92 

1,85 

2,28 

0,25 

0,07 

0,43 

..       9,48 

..       6,37 

8,89 

Mni 

..      4,63 

4,54 

4,26 

4,60 

0,37 

0,28 

0,34 

26.     1,95 

..       7,77 

5,82 

Juni. 

,.     5,47 

5,34 

5,18 

5,53 

0,29 

0,16 

0,.35 

..       1,23 

..       7,95 

6,72 

Juli. 

„     5,26 

5,0V 

4,98 

5,16 

0,28 

0,09 

0,18 

..       2,40 

..       8,58 

6,18 

Aug. 

>.     5,52 

5,34 

5,22 

5,55 

0,30 

0,12 

0,33 

..       2,57 

"      7,86 

5,29 

Sept. 

.,     4,26 

4  18 

4,16 

4,42 

0,10 

0,02 

0,26 

25.  11,01 

»      6,73 

7,72 

Or, 

..     5,79 

5,59 

5,47 

5,61 

0,32 

0,12 

0,14 

..       8,77 

..       8,02 

11,25 

No^. 

„     5,17 

4,96 

4,84 

5,17 

0,33 

0,12 

0.33 

»       9,81 

»      8,38 

10,57 

\Dec. 

„     5,24 

5,21 

5,02 

5,24 

0,22 

0,19 

0,22 

26.     0,36 

..    10,41 

10,05 

Mittel 

26.    4,48 

4,32 

1,19 

4,46 

1     0,29 

0,13 

0,27 

25.  11,43 

26.     7,77 

8,34 

Nächster  Barometer-Stand  im  Jahr     26"  10, '"41  (rf.  12.  Dec.  um  10  U.  Ab.)                                      | 

,  Tiefster 

25       8,     77 

{d.i.  Od.  W  U.M.)                                              1 

Grasster  Unterschied      . 

13,"'61 

1 

Ciift-^fmpfnttur. 

Tliennoineler  R. 

»TT>                                                                   S          -= 

Grtesste  monatliche 

j  g^ 

\n 

Aenderung  des  Therm. 

sis 

^-,.^.--- -— — -  i^l 

Jan. 

9Ul,rM. 

,1.  Uhr 

3  Ubr  k. 

,„U.A. 

Minima. 

Maximo. 

Unlsc 

Mit.el.    ||0     B 

M.n.ma. 

ntsc 

Xt" 

4,0 

2,4 

2,5 

3,6 

,5,4 

2,°3 

3,°1 

10,5 

+ 

4,0  1 

4°5 

89,0 

Febr. 

2,6 

+ 

0,6 

+ 

1,0 

2,1 

4,6 

+ 

1,2 

5,J 

1,7    9,3 

15,5 

7,5  i 

3,0 

79,5 

Ma^rz. 

+ 

3,2 

5,9 

6,5 

4- 

3,1 

0,2 

6,6 

6,8 

+ 

3,2  13,2 

7,7 

12,5  'J 

0,2 

76,5 

April. 

7  9 

9,9 

10,2 

«,:■ 

+ 

2,4 

10,0 

7,6 

6,2  12,3 
9,2  16,0 

2,5 

18,0  i 

0,5 

68,0 

Mai. 

11,1 

13,6 

13,8 

9,8 

4,1 

14,2 

10,1 

0,5 

17,5  1 

8,0 

65,0 

Juni. 

12,5 

14,6 

14,9 

10,7 

6,4 

l5,-2 

8,^ 

10,8  16,5 

+ 

1,0 

22,7  i 

1,7 

67,0 

Juli. 

14,7 

17,2 

17,8 

13,0 

8,8 

18,1 

9,3 

13,4  14,5 

3,V 

24,0  Ü 

0,3 

67,0 

Aug. 

13,5 

15,5 

15,6 

11,5 

7,0 

16,0 

9,0 

11,5  14,0 

3,0 

21,0  1 

8,0 

71,0 

Sept. 

10,3 

11,9 

12,0 

9,5 

6,4 

12,3 

5,9 

9,4  12,5 

1,7 

17,0  1 

5,8 

81,5 

Oet. 

5,4 

8,2 

8,2 

5,4 

2,0 

8,0 

6,0 

5,0  10,0 



2,5 

18,5  Ü 

1.0 

80,5 

[Mov. 

0,8 

2,6 

2,6 

0,5 



0,9 

2,4 

3,3 

0,7  10,0 

10,7 

9,0  1 

9,V 

82,5 

\Dec. 

— 

4,3 

— 

2,6 

— 

3,0 

— 

4,1 

5,9 



3,4 

2,5 



4,6    6,5 

15,0 

1,2  1 

6,2 

83,0 

Mittel 

+ 

5,7 

+ 

7,9!+ 

8,1 

+ 

5,0 

+ 

1.7 

+ 

8,2 

6,5 

+ 

5,0  11,9 

— 

4,7 

+ 

14,4  1 

9,1 

75,8 

Hmchster  Thermometerstand  im  Jahr  -f  24»,  0  {dcnlb.  Jul.)                                                                         81 

Tiefster                     •■                ..     .,     _  15,  5   (den  12.  Febr.)                                                                    II 

1                                                Unterschied  39»,  5                                                                                                  || 

NB.  Die  txilictaen  Minima  durch  ein  genau  vercLichcacs  Registei-Thcrmometer  auseemiltclt,  sind  von  Herrn  Em.  Fiietcr  ccla:llig9t  II 

BEOBACHTUNGEN  IN  BERN    1829. 


53 


Eifl)tunjg  ttce  iUintifö  um  iltttta0  *). 

N. 

NO. 

o. 

so. 

s. 

sw. 

w. 

MW. 

Jan. 

2 

11 

1 

5 

1 

7 

3 

1 

Febr. 

1 

10 

3 

5 

2 

8 

_ 

_ 

Mwrz. 

2 

14 

1 

— 

— 

12 

1 

1 

April 

— 

4 

1 

— 

3 

15 

5 

2 

Mai. 

3 

18 

2 

1 

— 

7 

— 

_ 

Juni. 

— 

10 

1 

— 

3 

1  1 

2 

_ 

Juli. 

1 

3 

_ 

_ 

3 

19 

2 

3 

Aug. 

_ 

4 

_ 

2 

2 

20 

2 

1 

Sepl. 

— 

3 

5 

2 

18 

1 

1 

Oct. 

1 

15 

2 

1 

2 

9 

— 

— 

Nov. 

1 

12 

1 

— 

— 

13 

2 

1 

Dec. 

— 

15 

— 

1 

3 

8 

1 

3 

Summen. 

II       11 

119 

12 

20 

21 

150 

19 

13 

■)  NacU 

Zug  des  Rauches  und  ilei' Wolken ,  und  Richtung  des  Zeichens  auf  dem  Münster. 

iDittfning. 

»«a»<ass>e»« 

Jan. 

Anzahl   der  Tage,   an  welchen 

stattgefunden  : 

^}i 

4 

^1 

M 

4 

>'^ 

3 

10 

_ 

_ 





— 

19 

Febr. 

2 

5 

1 









9 

Mcerz. 

8 

\ 









— 

12 

April. 

9 

3 



1 



2 

2 

12 

Mai. 

4 



2 

6 

Juni. 

8 









3 

4 

13 

Juli. 

11 









3 

4 

8 

Aug. 

8 

_ 

_ 

_ 

_ 

— 

7 

Sept. 

18 

— 







— 

— 

22 

Oct. 

7 

3 

1 

1 







12 

Nov. 

6 

5 







10 

üac. 

— 

3 

-t 

— 

— 

— 

— 

18 

Summen. 

84       1        31 

2 

2 

-      1          9 

12 

148 

NB.  Die  Reg 

n-  und  Schneetage  sind  mit  mreglichster  Sorgfalt  aufgozajhlt.  Auch  ganz  schwache  Regen  s 

nd  angemerkt 

III  ist  schon  in 

n,  ehenso  IV  in  III.  VII  enthalt  alle  Gewitter,  welche  theils  am  Bcobachtiingsorte  selbjt 

lattgcfunden, 

theils  in  einiger 

EulfernuDg  vor 

■hergegangen  sind  ;  VI ,  nur  diejenigen  am  Beohachtungsorte  seihst. 

36 


BEOBACHTUNGEN  IN  BERN    1830. 


Öarornftcr-ötant» 

aitfO"  R.  reducierl,  in  Pariser  Zoll  und  Linien. 

Mittlerer  Stand. 

Unterscliled  ül>er  Stand 
von  3  Uhr  Abends. 

Monatliche  Extreme. 

Jan. 

0  Uhr  Morg. 

la  Uhr. 

3  U.  Ab. 

loU.Ab. 

';'^r^Z7^uhr.  i.ou.':^' 

Untersch. 

26.    Ah 

3:87 

3,75 

3:96 

ok 

0,12 

0,21 

2^'.    '9;71 

^i     i'h 

Il,'l6| 

Febr. 

..     4,54 

4,42 

4,51 

4,84 

o,o; 

0,07 

0,33 

..     10,09 

..       9,35 

11,26 

März. 

..      7,24 

6,96 

6,75 

7,04 

0,5C 

0,22 

0,.30 

26.     3,93 

..     10,06 

6,13 

^pril. 

..      4,67 

4,56 

4,35 

4,59 

0,32 

0,21 

0,24 

..       1,03 

"       6,51 

5,48 

ißfai. 

..      4,34 

4,27 

4,19 

4,43 

0,15 

0,08 

0,24 

25.  11,18 

..       8,77 

9,59 

Juni. 

..      4,52 

4,36 

4,25 

4,53 

0,27 

0,11 

0,28 

26.     0,58 

..       8,67 

8,09 

Juli. 

..      5,88 

5,74 

5,63 

5,97 

o,2r 

0,1? 

0,34 

..       1,19 

..       7,51 

6,32 

Au^. 

..      5,23 

5,08 

4,90 

5,14 

0,33 

0,18 

0,24 

..       3,92 

..       6,71 

2,79 

Sept. 

..     4,51 

'i,38 

4,36 

4,41 

0,18 

0,02 

0,05 

25.  11,00 

..       7,93 

8,93 

Oct. 

..      7,87 

7,59 

7,50 

7,81 

0,37 

0,09 

0,31 

26.     3,33 

..     10,19 

6,86 

Noi'. 

..      5,67 

5,50 

5,35 

5,57 

0,32 

0,15 

0,22 

..       1,71 

..       8,15 

6,44 

^Dec. 

n         1,86 

1,54 

1,51 

1,52 

0,35 

0,03 

0,01 

25.     6,53 

..       8,26 

13,73 

Mittel 

26.    5,03 

4,85 

4,75 

4,98 

0,28 

0,10 

0,23 

26.     0,35 

26.     8,41 

8,06 

höchster  Barometer-Stand  im  Jahr        26".  10"',19  (</.  22.  Oc«.  9  f/.ilf.) 

Tiefster            ..              » 25.       6,    53  {d.  9.  Dec.  ZU.A.)          . 

Groesster  Unterschied 15,    66. 

iTuft-^cmpfratur. 

Thermometer  R. 

NB. 

^ 

Grcesste  monatliche 

^i<l 

sr»" 

Aenderung  des  Therm. 

Nsi 

_ -«^      ^      — ^ ~- 

tS~ 

»^s 

Jan. 

TjUhr. 

3  Ihr  A. 

.„U.A. 

M  nima. 

Untsc 

Mi.tel. 

O      B 

Minima. 

Maxima. 

Untse 

_ 

7,4 

5,0 

_ 

4,5 

7.0 

9,0 

4,9 

4,1 

6,9 

10,2 

i5",r 

+ 

2,3 

17°,6 

82,0 

Febr. 

3,5 

0,4 

+ 

0,4 

2,6 

6,2 

+ 

0,4 

6,6 

2,9 

10,3 

20,^ 

11,0 

31,5 

79,0 

Ma^rz. 

+ 

4,9 

+ 

8,5 

8,5 

+ 

4,1 

0,4 

8,6 

9,0 

+ 

4,1 

14,5 

4,r 

16,2 

20,7 

63,5 

\Aprd. 

9,0 

11,6 

lt,7 

8,6 

+ 

4,0 

11,7 

7  7 

7,9 

12,5 

0,' 

15,7 

16,4 

67,5' 

Mai. 

11,8 

13,8 

14,2 

9,9 

5,6 

13,9 

8,3 

9,7 

14,0 

+ 

i,c 

19,0 

18,0 

65,0 

Juni. 

13,1 

15,2 

15,3 

11  2 

7,7 

14,7 

7,0 

11,2 

13,5 

2,1 

22,7 

20,V 

63,0 

Juli. 

15,7 

18,2 

18,2 

13,9 

0,0 

17,9 

7,9 

14,0 

12,0 

6,- 

22,5 

15,8 

66,0 

Aug. 

15,1 

16,8 

17,1 

12,4 

8,7 

16,9 

8,2 

12,8 

11,5 

3,C 

23,3 

20,3 

66,5 

Sept. 

10,0 

12,6 

11,4 

8,9 

6,2 

11,1 

4,9 

8,7 

11,5 

3,C 

16,0 

13,0 

75,0 

Oct. 

5,9 

9,7 

9,6 

5,6 

9,7 

7,5 

6,0 

13,0 



'i,( 

13,8 

15,8 

l72,5 

Nov. 

2,9 

5,4 

5,8 

2,8 

0,4 

5,6 

5,2 

3,0 

10,7 

3,f 

10,5 

14,0 

82,0 

Dec. 

— 

1,5 

0,3 
8,9 

+ 

0,9 

+ 

0,8 

— 

3,2 

+ 

0,3 

8,8 

3,3 

— 

1,5 

11,0 

+ 

14,( 

+ 

4,0 

18,0 

83,0 

Mittel 

+ 

6,3 

+ 

5,6!|+| 

■  6,6|+ 

5,5||12,1 

14,8 

18,5 

172,1 

Hcechster  Thermometerstand  im  Jahr -{■  1> ,'i  [den  5.  Aug.)                                                                         j 

Tiefster                 ..                      ,.         ..   20°,5  (</e/i3.  Fc*r.) 

Unterschied 43°,8. 

NB.  Die  licBlichen  Minima,  durch  ein  genau  verglichenes  Register-Thermomcler  ausgcmillelt,  sind  von  Hrn.  Em.Fueler  geficllisst 

railgelheiU  ;  die  Maxima  sind  nach  Beobachlungen  von  Ebendemselben  um  -.  Uhr  Nacbroillags  an  einem  gulen  Quecksilber-Therraomelcr. 

BEOBACHTUNGEN  IN  BERN   1850. 


57 


llicl)tmi0  trfö  ti)intif0  tim  illttta0  *). 

N. 

^O. 

0. 

so. 

s. 

s\v- 

w. 

NW. 

Jan. 



13 

2 

5 

2 

7 

2 

Febr. 

1 

14 

1 

5 

1 

4 

— 

2 

Mcerz. 

1 

10 

1 

4 

2 

12 

1 

_ 

April 

1 

4 

_ 

5 

_ 

20 

_ 

Mai. 

— 

12 

_ 

3 

— 

14 



2 

Juni. 

— 

3 

_ 

4 

_ 

21 

2 



Juli. 

— 

14 

_ 

— 

2 

14 

— 

1 

Aug. 

— 

11 

1 

1 

— 

15 

3 

_ 

Sept. 

.— 

3 

_ 

— 

1 

24 

1 

1 

Od. 

1              '^ 

20 

2 

1 

_ 

4 

— 

2 

Nou. 

1           _ 

4 



7 

1 

16 

1 

1 

Dec. 

!    _ 

8 

—~- 

2 

_ 

19 

2 

Summen. 

1          5             116 

37 

9             170 

10 

11 

■)  Nach 

ug  von  Rauch  und  Wolken,  und  Richtung  des  Zeichens  auf  dem  Hünsler. 

— 

.„«, „. ^.»««... »»». „^»^. ^.. 

^»„»,_ 

— -- 

lUittcrung. 

Anzahl  der  Tage,  an  welchen 

tattgefunden  : 

--_ 

" 

. 

. 

" 

-~             u 

Jan. 

■-1 

s| 

m 

q 

>} 

^1 

Hi 



7 

_ 

1 



_ 

13 

Febr. 

3 

4 

1 

2 







9 

Mmrz. 

6 

\ 











5 

April 

11 







2 

— 



10 

Mai. 

14 









— 



10 

Juni. 

13 









— 

1 

11 

Juli. 

7 









2 

2 

6 

Aug. 

7 









I 

2 

5 

Se^t. 

11 

— 

_ 

— 

_ 

2 

3 

13 

Oct. 

3 

— 

— 

— 

— 

— 

1 

6 

No,: 

8 













9 

Dec. 

Summen. 

5 

9 

1 

— 

— 

— 

— 

16 
113 

88 

21 

2 

3 

2 

5 

9 

NB.    Die  B 

egen-  und  Schnee-Tage  sind  mit  niccglichster  Sorgfalt  aufgezajhlt.     Auch  ganz  schwache 

Regen  sind  an 

gemerkt.  III  ist 

schon  m    I  und 

lenlhalien,   ebenso  IV  in   III.  VII  enthalt  alle  Gewitter,  welche  theils  am  Beobacht 

ungsorte  selbst 

stattgefunden. 

Ihcils  in  einiger 

Entfernung  vorüber  gegangen  sind ;  VI,  nur  diejenigen  am  Beobachlungsorte  selbst. 

38 


BEOBACHTUKGEN  IN  BERN    1831. 


Öitromftfr-ötunl) 

aitfO"  R.  reduciert,  in  Pariser  Zoll  und  Linien. 

Mittlerer  Stand                        II    Unterschied  über  Stand 
Mittlererstand.                                 von  3  Uhr  Abends. 

Monatliche  Extreme. 

^- "     IUI         -          II -^ 

Jan. 

r,  Uhr  Morg. 

.=  Uhr. 

3  U.  Ab. 

.0  U.  Ab.j    9  ü.  M. 

.2  Uhr. 

.o  U.  A. 

Minima. 

Masima. 

Untersch. 

26.'  3,37 

3','28 

3','l'9 

3','39 

0,18 

o'b9 

0,20 

25.     9,'99 

4.  8':f9 

10^80 

Febr. 

..     5,47 

5,33 

5,14 

5,39 

0,25 

0,19 

0,25 

..     11,68 

"     10,60 

10,92 

Mmrz. 

..     4,71 

4,58 

4,41 

4,05 

1     0,30 

0,17 

0,24 

26.     1,24 

„      6,50 

5,26 

April. 
Mai. 

..     2,07 

1,87 

1,73 

2,05 

0,34 

0,14 

0,32 

25.  10,66 

..      5,20 

6,54 

..     4,04 

3,90 

3,75 

3,96 

0,29 

0,15 

0,21 

26.     0,56 

»       6,26 

5,70 

Juni. 

.,     5,23 

5,09 

4,98 

5,37 

0,25 

0,11 

0,39 

..       1,95 

-,       8,23 

6,28 

Juli. 

..     5,85 

6,59 

5,47 

5,67 

0,38 

0,12 

0,20 

..       2,89 

..       7,61 

4,72 

Aug. 

..     4,74 

4,60 

4,48 

4,82 

0,26 

0,12 

0,31 

..       1,03 

..      7,35 

6,32 

Sept. 
Od. 

.,     5,26 

5,16 

5,04 

5,33 

0,22 

0,12 

0,29 

..       2,47 

>.      8,11 

5,64 

..     6,78 

6,35 

6,27 

6,81 

0,51 

0,08 

0,54 

..        0,14 

>.      9,00 

8,86 

No^. 

..     5,55 

5,37 

5,40 

5,63 

0,15 

0,03 

0,23 

25.   11,55 

»      9,08 

9,53 

Dec. 

>.     4,71 

4,66 

4,63 

4,83 

0,08 

0,03 

0,20 

26.     2,14 

..      7,17 

5,03 

\  Mittel 

26.    4,81 

4,65 

1,54 

4,82 

1     0,26 

0,11 

0,28 

26.     0,69 

26.     7,82 

7,13  j 

Hoechsler  Barometer-Stand  im  Jahr     26"  10,  "'60  [d.  10.  Febr.  um  9  U.  Ab.) 

Tiefster             25       9,     99    {d.  2.  Jan.  10  U.  M.) 

Groesster  Unterschied     .              .                 12, '"61 

«..»«.««^..«.«^^.^^o.^^««-...««.««.««,««,,.»..»«.*^^«,^^«.«..^««.».,^««,^^..»..«... 

fuft-^finpfratur. 

Thermometer  R. 

NB. 

s    ^ 

Groesste  monatliche 

.■;s< 

ä-ää 

Aenderung  des  Therm. 

Ms 

Jan. 

qUhrM. 

11.  Lhr 

3  Uhr  A. 

Minima. 

Ma.iima. 

Unlsc 

Miltel. 

Minima. 

Maxima.  ,1 

nisc. 

£..„ 

4,1 

1°,7 

_ 

o>- 

3,7 

5,8 

1,3 

4°5 

3,5 

9.5 

17,0 

+ 

5,5  S 

2,°5 

77,0 

Febr. 

0,7 

+ 

2,6 

+ 

'i,5 

+ 

0,3 

3,5 

+ 

2,7 

6,2 

0,4 

12,5 

11,5 

9,0 'J 

0,5 

76,0 

Ma:rz. 

+ 

4,9 

7,4 

V,6 

4,5 

4- 

1,1 

7,2 

6,1 

+ 

4,1 

12,2 

5,0 

12,5 

7,5 

69,0 

April. 

8,4 

11,0 

11,2 

7,0 

2,1 

11,2 

9,1 

6,7 

13,5 

0,5 

17,0  1 

7,5 

65.0 

Mai. 

11,0 

13,2 

lo,4 

9,4 

i>,2 

13,1 

7,9 

9,1 

12,2 

+ 

0,7 

17,2  1 

6,5 

Juni. 

14,0 

15,8 

15,9 

1 1  6 

15,4 

8,3 

11,2 

15,0 

2,7 

22,2  1 

9,5 

62,0 

Juli. 

15,4 

17,5 

17,5 

13,4 

9,0 

17,8 

8,t 

13,4 

14,2 

6,0 

21,2  1 

5,2 

64,0 

AU!^. 

14,8 

17,1 

17,2 

12,7 

9,0 

16,9 

7,9 

12,9 

12,5 

5,0 

22,2  1 

V,2 

65,0 

\Sc,,t. 

10,1 

12,3 

12,6 

9,'i 

5,0 

13,1 

8,1 

9,(; 

12,7 

1,0 

20,0  : 

9,0 

73,0 

Oel. 

8,9 

13,0 

13,1 

7,9 

4,2 

13,1 

8,9 

8,7 

13,0 

1,0 

16,2  1 

5,2 

65,0 

77,0 1 

I  Nov. 

3,3 

5,1 

4,5 

3,2 

2,1 

4,5 

2,^ 

3,3 

8,7 



7,5 

12,5  Ü 

0,0 

\Dec. 

+ 

0,0 
8,0 

+ 

1,9 

"9^8 

+ 

0,3 
6,3 

+ 

1,6 

1,5 

3,1 

0,0 
6,2 

6,0 
11,8 

- 

10,0 

1531 

8,0 

8,2 

83,0 
70,0 

Mittel 

9,6  + 

2,8|+' 

9,6!  6,81+ 

2,9  + 

Ha:ckster  Thermometersland  im  Jahr  +  22«,  2  (den  20.  Jun.  u.  9.  Aug.) 

Tiefster                      «                *      ..     —  17,  0   C den  31.  Jan.) 

Unterschied  39°,  2 

1          NB.  Die  Ifcglichen  Minima  durch  »in  genau  verglichenes  Rcgislci-Th«rmom»lcr  ausgeniiucll,   sind  v„u  Herrn  Em.  Fm-'er  gcfelligst 

milgelheilt;  die  Maiima  sind  nach  Beobachtungen  von  Ebcndemsulljcn  um  3  Ihr  NachmilUigs  an  einem  gulen  Quecksilber-Tbormomclor. 

BEOBACHTUNGEN  IN  BERN    1831. 


59 


Hif l)tun0  T»fs  iDintife  um  illittag  *). 


Jan. 

Febr. 

Mc€rz. 

April. 

Mai. 

Juni. 

Juli. 

Aus. 

Sept. 

Od. 

Nov. 

Dec. 


iDittfrung. 


Jan. 

Febr. 

Mccrz. 

April. 

Mai. 

Juni. 

Juli. 

Aug. 

Sept. 

Od. 

Nov. 

Dec. 


Sumn 


Anzahl   der  Tage 


welchen  stattgefunden 


87 


22 


17 


NB.  Die  Regen-  und  Schneetage  sind  mit  ma?glicbstcr  Sorgfalt  aufgezfehlt.  Auch  gani  schwache  Regen  sind  angemerkt.  III  ist  s 
lund  II  enthalten,  ebenso  IV  ia  III.  VII  enlhEelt  alle  Gewitter,  welche  theils  am  Beobachtungsorle  selbst  stattgefunden,  theils  in 
Entfernung  vorübergegangen  sind  ;  VI ,  nur  diejenigen  am  Beobachtungsorle  selbst, 
ti.  September  7  halb  Uhr  Ab.  Erdi^loss. 


40 


BEOBACHTUNGEN  IN  BERN   1852. 


i3aromftfr-6tantr 

aufO°  R.  rediiciert ,  in  Pariser  Zoll  und  Linien. 

Jan. 

9 

Mittlerer  Stand. 

Unterschied  über  Stand 
von  .3  Uhr  Abends. 

Monatliche  Extreme. 

Minima.                Maxima. 

tJntersch. 

Lbr  Morg. 

.:=  Uhr. 

1   3U.  Ah. 

.oU.Ab. 

9  U.M.,    .,t,hr. 

,0U.A. 

26.  ^:h 

5;37 

5;32 

5,52 

ö;25 

0,05 

0,20 

25.   l'i;02 

//      in 
26.    10,51 

11,49  1 

Febr. 

..      5,76 

5,54 

5,25 

5,77 

0,51 

0,29 

0,52 

26.     0,62 

»       8,98 

8,36 

Mttrz. 

..     4,47 

4,41 

4,14 

4,50 

0,.33 

0,27 

0,36 

..       1,06 

II       8  11 

7,05 

£'■ 

r,         4,71 

4,44 

4,31 

4,69 

0,40 

0,13 

0,38 

25.  11,34 

..     10,34 

11,00 

..      5,04 

4  88 

4,60 

5,15 

0,4^ 

0,28 

0,55 

26.     0,32 

..       9,61 

9,29 

Juni. 

..      4,76 

4,59 

4,48 

4,93 

0,2s 

0.11 

0,45 

..       0,50 

..       8,25 

7,75 

Juli. 

..     6,13 

5,96 

5,83 

6,20 

0,30 

0,13 

0,37 

..       4,06 

»       8,10 

4,04 

Au^. 

..      6,01 

5,74 

5,59 

5,91 

0,42 

0,15 

0,32 

..       1,62 

..       8,52 

6,90 

Sept. 

.,      7,43 

7,15 

7,18 

7,29 

0,26 

0,03 

0,11 

>.       4,47 

..     10,84 

6,37 

Oct. 

»      7,38 

7,11 

6,99 

7,25 

0,39 

0,12 

0,26 

»       2,85 

..       9,77 

6,92 

iNoi: 

.,      4,99 

5,01 

4,75 

5,05 

0,2'i 

0,26 

0,30 

,.       0,87 

..       7,80 

6,93 

Dec. 

..      6,16 

5,99 

5,83 

6,16 

0,33 

0,16 

0,33 

..       1,42 

..       9,88 

8,46 

Mittel 

26.    5,70 

5,52 

5,36 

5,70 

1     0,34 

0,16       0,34 

26.     1,35 

26.     9,23 

1     7,88 

Hcechsler  Barometer-Stand  im  Jahr        26".  10"',84  (rf.  24.  ^c^<.  9  [A.itf.) 

Tiefster             ..               .. 25.      11,     O'i.  [d.l .  Jan.lO  U.  A.) 

Grcesster  Unterschied     . 11,    82. 

iTuft-^cmpcratur. 

Thermometer  R. 

NB. 

S     -5 

Grcesste  monatliche 

^=< 

i5T„2 

S^S 

^ — — ^       ^ ^ 

i^-r 

^cgP 

OUhrM. 

.,Uhr. 

3  Uhr  A. 

,nü.A. 

Minin,,. 

Maxima. 

Untsc 

M„tel. 

Mmima 

Ma..ima.  |l 

nlsc. 

X.S" 

Jan. 

1,8 

+ 

0,0 

+ 

o> 

u 

3,7 

4- 

0,2 

3,9 

1,7 

0,5 

_ 

9". 

>  + 

8,01 

7°  5 

79,0 

Febr. 

0,6 

'2.Ü 

3,8 

0,2 

3,4 

3,0 

6,4 

0,2 

12,0 

7,( 

7,7 1 

4,7 

68,0 

Mmrz. 

+ 

2,3 

5,0 

5,5 

+ 

2,4 

0,3 

5,4 

5,7 

+ 

2,5 

11,7 

5,( 

10,5 1 

5,5 

70,5 

^  April. 

7,4 

10,1 

10,8 

6,0 

+ 

2,0 

10,7 

8,7 

6,4 

12,3 

2,. 

15,3  1 

7,8 

.56,0 

Mai. 

10,5 

12,4 

12,8 

8.3 

4,4 

13,0 

8,6 

8,7 

15,2 

1,' 

18,5  2 

0,2 

62,5 

Juni. 

13,4 

15,0 

15,2 

11,1 

7,3 

14,9 

7,6 

11,1 

I3,2l 

+ 

4,( 

19,7  1 

5,7 

64,0 

Juli. 

16,0 

18,8 

18,9 

13,V 

8,1 

19,5 

11,4 

13,8 

15,5j 

3,' 

26,5  2 

3,3 

58,0 

Aug. 

17,1 

19,6 

19,7 

14,6 

9,4 

20,0 

11,6 

14,7 

16,3 

6,( 

24,5  1 

8,5 

58,5 

Uept. 

11,1 

14,8 

14,8 

9,6 

4,6 

15,2 

10,6 

9,9 

16,0 

2,( 

19,2  1 

7,2 

62,0 

Oct. 

6,2 

9,8 

9,8 

5,9 

2,5 

9,8 

7,3 

6,2 

10,8 



2, 

16,5  1 

9,2 

71,5 

Nov. 

2,3 

3,8 

3,7 

2,61 

0,5 

3,3 

2  8 

1,9 

5,7 

3, 

10,0  1 

3,8 

85,0 

\Dec. 

+ 

0,2 

2,0 

1,9 
9,8 

+ 

o,i'|- 

1,9 

1,3 

9,7 

3,2 
7,3 

+ 

0,3 

7,5 

~ 

10, 
2, 

i  + 

8,0  1 

8,0 
7,6 

83,0 
68,2 

Mittel 

7,0!+ 

9,6 

+ 

2,4'  + 

6,1||11,9 

Hcechster  Thermometerstand  im  /aAr-f-  26»,  .5  (den  11.  Jul.)                                                                          1 

Tiefster                 ..                      ..          ..      9°,5   {den  3.  Jan.) 

Unterschied 36°,0. 

NB.  Die  länglichen  Mioima,  durch  ein  genau  verglichenes  Hcgislcr-Thermomeler  ausgomitlcU,  sind  von  Hrn.  Em.Fi.elir  gefalliqst 
mitgelheill ;  die  Masima  sind  nach  Beobachlungen  vgn  Ebendemselben  um  2  Uhr  Nachniillags  an  einem  julen  Quecksilber-Thermomeler. 

BEOBACHTUNGEN  IN  BERN   1852. 


41 


Htf l)tun0  t»fö  iDinlJfö  um  MxtUxQ  *).                   || 

N. 

NO. 

o. 

so. 

s. 

svv. 

w. 

JVW. 

Jan. 

Fchr. 

Mcerz. 

April. 

Mai. 

Juni. 

Juli. 

Aug. 

Sept. 

Oct. 

Nor. 

Dec. 

2 
1 

1 
1 

11 

16 
13 

17 
11 
8 
11 

;■ 

13 
16 

2 

1 

1 

1 

1 
2 

1 

4 
4 
1 

2 

3 
2 
18 

3 

2 

14 
9 
1.'» 

8 
14 
15 
14 
16 

13 
11 
10 

2 

3 
2 
3 

1 

Summen. 

8 

IM 

10 

9             150 

14 

7 

■)  Nach  Zug  von  Rauch  und  Wollen ,  und  Richtung  des  Zeichens  auf  dem  Münster. 

ttJtttfrung. 

Jan. 
Febr. 
Mmrz. 

£' 

Juni. 
Juli. 
Aug. 
Sept. 
Oct. 
Nor. 
Dec. 

Anzahl  der  Tage,  an 

welchen  stattgefunden  : 

„•1 

^J 

4 

"i 

4 

4    n 

hN 

3 

5 
6 
6 
8 
2 
9 
3 
9 
10 
5 

1 
1 
5 

3 
3 

^ 

^ 

— 

2 

2 

2 

12 

16 
6 

12 
S 
3 

7 
13 
11 

Summen. 

66 

14 

1 

— 

— 

6 

7 

97 

-\E.    Die  Regen-  und  Schnee-Tage  sind  mit  mceglichsler  Sorgfalt  aufgcza^hlt.    Auch  ganz  schwache  Regen  sind  angemerkt.  III  in 
schon  in    I  und  11  enthalten,   ebenso  IV  in    III.  VII  enthielt  alle  Gewitter,   welche  theils  am  Beobachtungsortc  selljst    slal  t  gefunden  , 
theils  in  einiger  Entfernung  voruhcr  gegangen  sind  ;  VI,  nur  diejenigen  am  Beobachlungsorle  seihst. 

i 

42 


BEOBACHTUNGEN  IN  BERN   1833. 


Öaromctcr-ötanti 

aiifO°  R.  reduciert,  in  Pariser  Zoll  um 

i  Linier 

. 

Mittlerer  Stand. 

II    Unterschied  über  St.-uid 
von  3  Uhr  Abends. 

Monatliche  Extreme. 

,— 1          _-•-..    ^^w— 

Jan. 

,,  Uhr  Morg. 

11  Uhr. 

3U.  Ah. 

.0  ü.  Ab.(,   9  V.  M. 

la  Uhr. 

.0  U.  A. 

Minima. 

2 

Monima. 

Unlersch. 

26.'  7','37 

7','i7 

6',95 

7','i9 

0','42 

Ö;22 

0','24 

A  6:m 

k  i/:(5 

10;55 

Febr. 

..      3,81 

3,59 

3,39 

3,70 

0,42 

0,20 

0,31 

25.  10,40 

.       7,11 

8,71 

Mcerz. 

..     2,77 

2,64 

2,44 

2,99 

0,33 

0,20 

0,55 

..     10,04 

..      6,60 

8.56 

t!' 

..     3,34 

3,29 

3,09 

3,37 

0,25 

0,20 

0,28 

»     10,18 

.1      7,39 

..     6,42 

6,20 

5,98 

6,34 

0,44 

0,22 

0,36 

26.     3,52 

..       7,31 

3,79 

Juni. 

..     5,20 

1,97 

4,78 

5,06 

0,42 

0,19 

0,28 

»       0,99 

.-       8,18 

7,19 

Juli. 

..     5,41 

5,28 

5,16 

5,49 

0,25 

0,12 

0,33 

..       2,12 

..       8,34 

6,22 

Aug. 

„     4,93 

4,92 

4,69 

4,92 

0,24 

0,23 

0,23 

25.  10,45 

..      6,89 

8,41 

Sepl. 
Oct. 

..     4,21 

4,11 

3,99 

4,38 

0,22 

0,12 

0,39 

..     10,73 

..      7,31 

8,58 

,.     4.85 

4,47 

4,32 

4,64 

0,.53 

0^15 

0,32 

..     11,69 

..       7,28 

7,59 

Nof. 

>.     6,01 

5,80 

5,51 

6,22 

0,50 

0,29 

0,71 

26.     1,37 

..      9,35 

7,98 

Dec. 

>.     5,90 

5,73 

5,62 

5,55 

0,28 

0,11 

0,07 

..       0,65 

,.      8,98 

8,33 

Mittel 

26.  5,02 

4,85 

1,65 

4,99 

1     0,37 

0,20 

0,34 

26.     0,06 

26.     7,99 

1     7,93 

Hceehsler  Barometer-Stand  im  Jahr 

26"  11, '"15  (rf.  8.  Jan.  um  10  Cf.  Ab.)                                        || 

Tiefster 

Grcesster  Unterschied      . 

25      8,     67   (d.  1 

.  Apr.  10  U.  Ab.)                                              1 

14,"'48 

..»»».»^.....•..»■««•«•••«•••••••^ 

..«.>«.«««««««<««..,»  »..»«►.«.»w^<«.«.«..~««...-.»— •••—•••• 

Cuft-'^cmpfratur. 

Tliennonieter  R. 

-    -■ 

S-3>2 

Aenderung  des  Therm. 

isä 

Jan. 

OUhrM. 

n.  Uhr 

3  Uhr  .\. 

U.A. 

Minima. 

Maiima. 

Unlsc 

Miltel. 

O      p 

Minima. 

M  x.ma.  1 

ulsc. 

E^" 

3,7 

1,9 

1.6 

.3°,6 

5,3 

_ 

1°2 

4,°1 

_ 

3,°2 

7°2 

_ 

13,5 

+ 

.3,0 

6°5 

84,0 

Febr. 

+ 

2,8 

+ 

5,6 

+ 

5,4 

+ 

2,6 

+ 

0,3 

+ 

5,8 

5,5 

+ 

3,(J 

8,2 

4,7 

8,5 

3.2 

77,0 

Mwrz. 

2,n 

4,0 

4,4 

1,8 

1,2 

4,5 

5,7 

11,0 

5,5 

11,5 

April. 

6,4 

8,0 

7,8 

4,7 

+ 

1,2 

8,4 

4,8 

12,0 

1,5 

12,0 

3,5 

68,0 

Mai. 

14,5 

17,0 

17,8 

12,1 

6,6 

18,3 

11,7 

12,'' 

16,0  + 

1,0 

20,5 

9,5 

70,0 

Juni. 

15,0 

17,4 

18,0 

12,9 

7,8 

17,7 

9,1 

12,8 

15,0 

3,5 

24,1 

20,6 

72,0 

Juli. 

1,^,5 

15,4 

15,2 

11,7 

7,7 

15,8 

8,1 

ll,*- 

12,5 

4,0 

19,5 

5,5 

70,0 

Aug. 

130 

15,3 

16,0 

11,1 

7,0 

16,3 

9,; 

11,( 

14,0 

3,5 

19,5 

16,0 

72,0 

\Scpt. 

10,4 

12,5 

12,2 

8,9 

6,6 

13,0 

6,4 

9,b 

14,2 

1,'^ 

16,5 

5,3 

77,0 

[Ort 

6,9 

10,4 

10,3 

6,4 

3.1 

10,6 

7,3 

6,^ 

13,0- 

1,0 

15,0 

6,0 

'A'ov. 

2,3 

4,7 

4,8 

2,3 

0,7 

4,7 

4,0 

2,' 

9,5 

2,0 

11,5 

3,5 

84,0 

\Dec. 

+ 

3.6 

7,3 

+ 

4,7 
9,4 

+ 

4,5 

3,3 
6,2 

+ 

2,0 

5,3 

3,: 

3,1 

8,7 

iTsi: 

1,8 

10,7 
14,4 

2,5 

"5;8 

87,0 
TM 

Mittel 

9,61+ 

3,01  + 

9,91  6,91+ 

1,4+ 

Höchster  Thermometersland  im  Jal 

r+24»,l(rfa«11.7««.) 

l  Tiefster                      »                •      » 

—  13,  5   (den  12.  Jan.) 

Untenc 

kied  37°,  6 

NB.  Die  la,'clKhen  Minima  durch  ein  üen 
mitgelhrilt  ;  .lieMaxima  sintl  nach  licobachlun 

u  verglichenes  Rcgislcr-Thcrmomclcr  ansseitiittcll,  sind  von  Herrn  Em.  Fiieler  geficlliglt 

cn  von  Ebendemselben  um  i  Uhr  Nachmittags  an  einem  guten  (Juecksilber-Thermomelor. 

BEOBACHTUNGEIN  IN  BERN    1853. 


Htf l)tun0  tfis  iDintifö  um  illittag  *). 

N. 

NO.                      O. 

so. 

s. 

svv. 

w. 

NW. 

Jan. 

15                 3 

5 

_ 

5 

1 

1 

Febr. 

_ 

4                 3 

2 

— 

15 

3 

1 

Mccrz. 

13                 1 

4 

1 

11 

_ 

_ 

AprU. 

ß 

1 

7 

— 

l'i 

— 

Mai. 

15 

2 

7 

— 

6 



Juni. 

10 

1 

— 

— 

lü 

— 

Juli. 

1 

12 

2 

— 

— 

15 

— 

Aug. 

2 

11 

— 

— 

— 

IG 

1 

Scpl. 

3 

7 

2 

1 

1 

14 

1 

Od. 

2 

17 

4 

1 

— 

7 

— 

— 

Nov. 

_ 

9 

3 

4 

_ 

10 

3 

1 

Dec. 

1        - 

3 

— 

1 

4 

20 

2 

1 

Summen. 

1        13 

122 

22 

32 

6 

H9 

15 

6 

■)  Nach  Zug  des  Rauches  und  der  Wolken  ,  und  der  gul  beiveglichcn  Blechfahnc  auf  dem  Zeilglocke 

nlhurm. 

tUtttfrung. 

Anzahl   der  Tage,   an  welchen  staltgefunden  : 

Jan. 

.  i 

=  1 

it 

>| 

■  1 

SS 

^1 

1 

3 

1 

_ 

_ 

_ 

_ 

14 

Febr. 

13 

8 

4 









8 

März. 

10 

9 

2 

1 







13 

April. 

16 

4 

2 

_ 

— 

— 

13 

Mai. 

3 

— 

— 

— 



2 

5 

2 

Juni. 

11 



^ 





4 

11 

7 

Juli. 

16 









4 

4 

10 

Aug. 

12 









3 

4 

7 

Sept. 

17 



— 







— 

14 

Oct. 

7 

2 

— 





— 

— 

<i 

Nov. 

8 













9 

üec. 

16 

4 

1 

— 

— 

1         _ 

— 

18 

Summen. 

133 

30 

10 

2 

-      1         13 

24 

121 

NB.  Die  Reg 

n-  und  Schneelage  sind  mit  mceglichster  Sorgfalt  aafgeriehU.  Auch  ganz  schwache  Regen 

ind  angemerkt 

III  ist  schon  in 

I  und  II  enlhall 

n,  ehenso  IV  in  III.  VII  enthajlt  alle  Gewitier,  welche  Ihcils  am  Beohachtungsorte  selb.t 

slallgefunden, 

theils  in  einiger 

1  Entfernung  vor 

iLcrgegangen  sind  ;  VI ,  nur  diejenigen  am  Beobachtungsorle  selbst. 

44 


BEOBACHTUNGEN  IN  BERN 


1834. 


i3oromftfr-6tantr 

1                               aufQ"  R.  reduciert ,  in  Pariser  Zoll  und  Linien. 

»Uttlerer  Stand. 

Unterschied  über  Stand 
von  3  Uhr  Abends. 

Monatliche  Extreme. 

_^ '              V 1           

^--^ —  "      ---.^— —      -^ 

Jan. 

9  Uhr  Morg. 

.aLhr.    1  3U.  Ab. 

loU.Ab. 

,JU.M.    1    .aUbr. 

loU.A. 

Minima. 

Ma.ima. 

üntersch. 

26.    5:74 

5,55 

5,51 

6,83 

Ö,'l3 

0,04 

.    0,32 

25.   lÖ|69 

26.     9,71 

11,02 

Febr. 

..     7,72 

7,54 

7,39 

7,71 

0,3S 

0,15 

0,32 

26.     4,58 

..     11,42 

6,84 

März. 

..     7,29 

7,15 

7,00 

7,29 

0,29 

0,15 

0,29 

»       1,54 

..     11,02 

9,48 

.tt 

»      5,65 

5,51 

.5,17 

5,50 

0,4? 

0,34 

0,33 

..       1,40 

..       8,07 

6,67 

..      5,69 

5,45 

5,20 

5,.'i6 

0,4£ 

0,25 

0,36 

»       1,51 

..       9,57 

8,06 

Juni. 

..     6,25 

6,13 

5,91 

6,17 

0,,34 

0,22 

0,26 

..       2,39 

..       8,92 

6,53 

Juli. 

..      5,61 

5,41 

5,17 

5,70 

0,44 

0,24 

0,53 

"       2,70 

..       7,92 

5,22 

Au^. 

..      4,90 

4,73 

4,58 

4,98 

0,32 

0,15 

0,40 

..       1,71 

..       6,92 

5,21 

\sept. 

..      6,91 

6  68 

6,44 

6,69 

0,47 

0,24 

0,25 

..       3,07 

..       8,73 

5,66 

Oct. 

..     6,65 

6,42 

6,18 

6,56 

0,47 

0,24 

25.  11,59 

..     10,.37 

10,78 

..      4,98 

4,72 

4,72 

4,91 

0,26 

0,00 

0,19 

26.     0,94 

..       9,42 

8,48 

Dcc. 

..      8,27 

8,07 

8,02 

8,19 

0 

,25 
736 

0,05 

0,17 

..       2,06 

..     11,80 

9,74 

Mittel 

26.    6,30 

6,11 

5,94 

6,26 

0 

0,17       0,32 

26.     1,68 

26.     9,49 

7,81 

Hcechster  Barometer-Stand  im  Jahr        26".  11 '",80(^.28.  I>cc.  10  f/.^Ä.) 

Tiefster            «             »                ..           25.     10,    69  (d.  8.  Jan.  10  U.  A.) 

Graesstertfnlerschied 13,    11. 

••»••W ••••■«««•••.>•<•<« ««••.•^»»«»••«I«««««.SMMMM.<>««.iI«<>«MC9>«>«<«<«0«0«<SM.«  <«••.••« <•»»•••«•«•••• 

iTuft-tfmpfratur. 

Thermometer  R. 

1                      ^^' 

S     .=      Grasste  monatliche 

il-: 

sug  Aenderung  des  Therm. 

nJ. 

1 1  Ihr. 

i  l'hr  A. 

■  „U.A.  il  Minima. 

Masima. 

Untsc 

Mi.lel. 

<J      S     Minima. 

Ma.ima.  |I 

=^" 

Jan. 

+ 

2,3 

+ 

5,0 

+ 

i. 

4- 

2,8  — 

1°8 

+ 

5,6 

7,4 

+ 

l",9 

8,6   — 

4,4 

+ 

12,8 

7,2 

\Febr. 

0,1 

4,2 

4,7 

0,7 

1,'' 

4,7 

6,4 

1,5 

10,2 

6,0 

10,2 

6,2 

\Ma:rz. 

+ 

1,6 

6,1 

7,7 

2,7| 

o,c 

7,5 

7,5 

3,7 

12,0 

5,0 

13,0 

8,0 

\tt 

5,7 

8,2 

8,8 

4,6  4- 

1,«1 

8,9 

7,0 

5,4 

13,9 

4,0 

16,0 

iO,0 

13,9 

16,0 

16,8 

11,6t 

7,^1 

16,6 

9,2 

12,0 

12,4  + 

3,2 

21,5 

8,3 

Juni. 

15,6 

17,6 

18,1 

13,6: 

8,9 

18,2 

9,3 

13,5 

14,1 

4,3 

24,7 

J0,4 

■Juli. 

17,3 

19,2 

19,7 

14,7 

11,8 

i3,2 

11,4 

17,5 

9,9 

7,0 

25,0 

8,0 

Au^. 

15,6 

18,5 

18,7 

13,71 

10,4 

19,1 

8,7 

11,7 

12,9 

7,0 

22,7 

5,7 

\Sept. 

14,6 

17,7 

18,5 

12,91 

8,4 

18,5 

10,1 

13,5 

13,4 

3,0 

22,8 

9,8 

Oct. 

7,4 

11,0 

10,7 

6,.5 

3,5 

11,2 

7.7 

7,:' 

16,6  — 

1,3 

17,0 

8,3 

Nov. 

2,6 

5,0 

5,0 

2,4 

0,7 

5,5 

4,8 

3,1 

11,1 

3,7 

11,9 

5,6 

Dec. 

+ 

0,8 

0,7 

+ 

0,7 
11,2 

+ 

"7:1!!+ 

2,9 

0,8 

rT;6 

3,7 

— 

1,0 

12,4 

10,5 
0,9 

+ 

6,9 
17,0 

7,4 

— 

\  Mittel 

8,0  + 

10,8 

3,9  +1 

7,7l4- 

7,8iil2,3||- 

Hoechstcr  Thermometerstand  im  Jahr  +  'ib-fi  [den  18.  Jul.) 

Tiefster                 ..                      „          »   10°,5  (</<;«  2.5.  ZJec.) 

\Unterschied .35°,.5. 

1            NB.  Die  litglichcn  Minima  sinj  ausEcinilleU  an  BeoLaclilunccn  um  -  Uhr  i'Morecnsl  im  Winlcr  und  um  0  L'lir  im  Summer  ,  mil 
angcbr,cl.t,rC„rL.io„  von-  .",5  (im  jfi.tel)  für  die  Monale  uJ'^^lT,  iuliAugusruni  September;  dieMa.ima  Mnd  nach  Be.bach- 

BEOBACHTUNGEN  IN   BERN 


1854. 


45 


Htfl)tun0  trce  iDtntifö  um  ilittta0  *). 

N. 

NO. 

o. 

so. 

s. 

sw. 

vv. 

NW. 

Jan. 

!       _ 

2 

2 

4 

2 

19 

2 

_ 

Febr. 

1 

17 

1 

2 

_ 

7 

— 

_ 

Mmrz. 

2 

19 

_ 

2 

1 

7 

— 

— 

ylpril. 

— 

20 

1 

3 

— 

6 

— 

— 

Mai. 

1 

14 

_ 

— 

1 

13 

2 

— 

Juni. 

7 

13 

j 

— 

— 

10 

— 

— 

Juli. 

— 

8 

— 

7 

2 

12 

— 

2 

Aug. 

1 

10 

2 

5 

~ 

11 

2 

— 

Sept. 

1 

19 

_ 

1 

— 

8 

— 

1 

Oel. 

_ 

9 

_ 

3 

— 

16 

1 

1 

Mov. 

_ 

12 

1 

3 

1 

13 

— 

— 

Dec. 

1 

16 

8^ 

2 
32 

— 

11 

— 

1 

Summen. 

14 

159 

7             133 

7 

ö 

■)  Nach 

ug  von  Rauch  und  Wolken,  und  Fahne  auf  demZeitglockenlhurm. 

UJtttfrmiig. 

Anzahl  der  Tage,  an  welchen  stattgefunden  : 

Jan. 

-  1 

^j 

4i 

>  1 

4 

-1 
"1 

10 

3 

_ 

_ 



_ 

10 

Febr. 

1 

1 











7 

Mcerz. 

8 

1 





— 

— 

3 

April 

2 

6 







— 

— 

3 

Mai. 

4 









4 

."j 

7 

Juni. 

9 









-[ 

1 

7 

Juli. 

7 









8 

9 

8 

Aug. 

7 

_ 

_ 

— 

_ 

4 

5 

7 

Sept. 

2 



— 

~- 

_ 

— 

2 

2 

Oct. 

9 

2 

1 

— 

— 

— 

— 

9 

Noi'. 

6 







_ 



13 

Dec. 

3 

3 

— 

— 

— 

— 

— 

12 

J      Summen. 

68 

16 

2     1        -    " 

— 

17 

22 

88 

ItI             NB.   Die  K 

gen-  nnd  Schnee-Tage  sind  mit  raoeglichsler  Sorgfalt  aufgezählt.    Auch  ganz  schwache 

Regen  sind  an 

gemerkt.    III  Ist 

^  iLlon    in    I  uud 

H  enthalten,   ebenso  IV  in   III.  VII  enlhielt  aUe  Gewitter,  welche  theils  om  Beobach 

slaltgefunden. 

'       theils  in  einiger 

Entfernung  vorüber  gegangen  sind;  VI,  nur  diejenigen  am  Beobachtnngsortc  selbst. 

46 


BEOBACHTUNGEN  IN  BERN   185tJ. 


ßixi'ometn-^tawtt 

aufQ"  R.  reduciert,  in  Pariser  Zoll  und  Linien. 

«''''-' s-o-       p^-r^tü^rn^s!"' 

Monatliche  Extreme. 

Jan. 

9  Ihr  Morg. 

.=  Uhr. 

i  V.  Ab. 

.0  V.  Ab 

9  U.  M 

„Uhr. 

Minima. 

- 

Maxinla. 

UnUrsch. 

26.'  7,00 

6,73 

6,74 

6,92 

0,26 

0^01 

0,16 

26.     0,25 

iL  tl'M 

1  l"Ö7 

Febr. 

..     5,.36 

5,29 

5,19 

5,70 

0,17 

0,10 

0,51 

..       0,84 

..     10,61 

9,77 

Mmrz. 

..     5,23 

4,89 

4,73 

5,11 

0,50 

0,16 

0,38 

25.  10,92 

..      8,67 

9,75 

April. 

..     5,87 

5,71 

5,56 

5,79 

0,31 

0,15 

0,23 

»     11,21 

..     10,06 

10,85 

Mai. 

..     4,35 

4,21 

4,08 

4,46 

0,27 

0,13 

0,38 

26.     1,00 

"      6,95 

5,95 

Juni. 

..     5,73 

5,.57 

5,33 

5,68 

0,40 

0,24 

0,35 

..       2,00 

..       8,65 

6,65 

Juli. 

..     6,20 

6,08 

5,85 

6,13 

0,35 

0,23 

0,28 

..       4,63 

.,      7,26 

2,63 

Aug. 

..     5,34 

5,12 

9,11 

5,32 

0,4J 

0,21 

0,41 

n        1,95 

..      8,09 

6,14 

Sept. 

..     4,66 

4,43 

4,24 

4,46 

0,42 

0,19 

0,22 

25.   11,77 

-.      7,67 

7,90 

Od. 

..     4,34 

'1,28 

4,26 

4,61 

0,08 

0,02 

0,35 

..       9,20 

..       8,13 

10,93 

No<.'. 

..     5,23 

5,03 

4,97 

5,37 

0,26 

0,06 

0,40 

26.     1,30 

..      8,09 

6,79 

Dec. 

.,     6,44 

6,25 

6,21 

6,47 

0,23 

0,04 

0,26 

n 

1,15 
0,68 

n       9,56 

26.     8,75 

8,41 

Mittel 

26.   5,48 

5,30 

5,17 

5,50 

0,31 

0,13 

0,33 

26. 

8,07 

Hoechster  Barometer-Stand  im  Jahr     26"  11, '"32  (d.  2.  Jan.  um  10  U.  Ab.) 

Tiefster             «             »              "         25       9,     20    (d.  10.  Oct.  3  U.  Ab.) 

Grasster  Unterschied                    .                  14, '"12 

iTuft-^rmpfratur. 

Thermometer  R. 

NB. 

S      Ji 

Groesste  monatliche 

iH 

1-»2 

Aenderung  des  Therm. 

Üi 

Jan. 

OUhrM. 

lo  U.A. 

Unlse 

Minima. 

i-um 

1,0 

+ 

0°,8 

+ 

0,8 

0,4 

_ 

2,4 

+ 

0,9 

3,°3 

0,7 

8°,0 

8,5 

+ 

6,5 

15,0 

Febr. 

+ 

2,3 

3,4 

2,4 

+ 

1,0 

0,0 

3,5 

3,5 

+ 

1,8 

8,3 

8,0 

8,0 

16,0 

Motz. 

2,6 

4,8 

5,1 

2,6 

+ 

0.6 

4,9 

4,3 

2,7 

9.5 

2,5 

11,5 

14,0 

Aprä. 

b,7 

8,8 

9,2 

4,9 

1,7 

9,5 

7  g 

5,6 

13,1 

1,2 

16,0 

17,2 

Mai. 

11,8 

13,6 

13,8 

9,5 

6,3 

13,7 

7,4 

10,0 

11,5 

+ 

1,5 

16,5 

15,0 

Juni. 

14,2 

lb,4 

16,7 

11  2 

7,9 

17,7 

9,8 

12,8 

12,:^ 

3,2 

20,8 

17,6 

Juli. 

17,9 

19,9 

20,8 

14,8 

9,7 

20,8 

11,1 

15,2 

11,7 

4,0 

23,2 

19,2 

Aug. 

14,6 

16,8 

17,6 

12,7 

9,4 

17,8 

8,4 

13.6 

14, ■! 

.4,2 

23,6 

19,^ 

Sept. 

11,5 

14,1 

14,4 

10,1 

7,6 

14,4 

6,8 

11,0 

11,8 

4,5 

19,5 

15,0 

Od. 

5,1 

7,6 

7,7 

5,f 

3.8 

V,9 

4,1 

5,S^ 

8,1 



12,6 

13,7 

Nov. 

— 

0,2 

1,8 

1,6 



0,4 



0,9 

1,8 

2,7 

0,5 

6,7 

6,8 

6.2 

13,0 

Dec. 

+ 

^..0 
6,8 

+ 

1,9 

+ 

4f 

+ 

3,2 
5,6 

+ 

4,8 

2,1 

2,7 

_ 

3,4 
6,2 

fö7i"i 

- 

10,7 

7,4 

18,1 

— 

Mittel 

3,2;+| 

9,2|  6,0J+ 

1,8  + 

14,3  16,1 

Hccchslcr  rlicrmomelcrstand  im  Jahr  +  23°,  6   (rfen  12.  Aug.)                                                                            1 

Tiefster                     «               ..      ..     _  10,  7   fden  25.  Dec.)                                                                        1 

Unterschied 34%  3                                                                                                    | 

1          NB.  Die  iKglichen  Mmlma   sLnd  ausecniiUclt  an  Bool.srhlangca  um  ■,  Uhr  (Morgcnsl  im  Winivr,   und  liLhr  im  Summer,  mit  nKge-      1 
brachlcr  CorrectioD  von  -  ■",  5  (im  Mill  J)  für  ,lie  Monate  Ma, ,  Juni ,  Juli ,  August  und  September  ;  die  Mjsima  sind  nach  Beobjchlungen      ■ 

j 

BEOBACHTUNGEN  IN  BERN    1855. 


47 


tlt(rl)tun(j  iJfö  iDtniJfö  um  ilttttag  *). 

IV. 

NO. 

o. 

so. 

s. 

s\v. 

vv. 

NW. 

Jan. 

_ 

10 

1 

3 

4 

13 

_ 

_ 

Febr. 

— 

5 

_ 

2 

1 

19 

1 

_ 

März. 

1 

2 

3 

— 

11 

2 

1 

April. 

1 

16 



3 

— 

9 

1 

_ 

Mai. 

— 

0 

1 

— 

3 

19 

2 

_ 

Juni. 

1 

12 

_ 

1 

— 

13 

3 

_ 

Juli. 

4 

18 

_ 

4 

_ 

4 

_ 

1 

Aug. 

_ 

10 

1 

2 

2 

15 

1 

_ 

Sept. 

1 

9 

— 

2 

— 

16 

1 

1 

Oet. 

_ 

4 

_ 

2 

3 

20 

2 

_ 

Nov. 

_ 

9 

2 

1 

2 

15 

1 

_ 

Dec. 

3 

13 

1 

_ 

1 

12 

1 

Summen. 

11 

123 

8 

23 

16 

166 

4 

•)  Nach 

Zug  des  Rauches  und  Wolken,  und  Fahne  auf  dem  Zeitglockenlhurm. 

— ^ 

lüittfrung. 

Jan. 

Anzahl   der  Tage,   an 

welchen   stattgefunden  : 

Ti  1 

a 
^1 

^1 

m 

4 

4 

o 

5 

3                 2 

_ 

_ 

_ 

10 

Febr. 

9 

6 

1 









13 

Mwrz. 

10 

5 

4 









14 

If 

4 

5 

2 

1 







9 

12 



. 

4 

4 

11 

Juni. 

9 



— 





2 

3 

5        ' 

Juli. 

6 









1 

1 

1        1 

Aug. 

15 









7 

8 

8 

Sept. 

10 







2 

2 

10 

olt. 

13 

3 

2 







15 

Nov. 

5 

4 









17 

Dec. 

1 

3 

_ 

— 

— 

— 

12 

Summen. 

99 

29 

10 

1 

— 

16 

18 

125 

NB.  Die  Rege 

n-  und  Schneelage  sind  mit  mcegUchster  Sorgfalt  aufgezsehU.  Auch  ganz  schwache  Regen  sind  angemerkt 

III  ist  schon  in 

lund  II  enthalte 

n,  ebenso  IV  in  MI.   VII  enlhrelt  alle  Gewitier,  welche  Iheils  am  Beobachtungsorte  selbst  slatlgcfunden. 

Iheils  in  einiger  1 

EnlfernUDg  vorü 

hergegangen  sind  ;  VI,  nur  diejenigen  aoj  Beobachtungsorte  selbsl. 

48 


BEOBACHTUNGEN  IN  BEBN   1836. 


Öaroittftfr-ötanT» 

mt/O"  R.  rechicierl ,  in  Pariser  Zoll  und  Linien. 

Minierer  Stand. 

Unterscliied  ül)er  Stand 
von  3  Uhr  Abends. 

Monatliche  Extreme. 

Jan. 

SUbrM 

26.    6 

'%■ 

.5  Ib.. 

3  U.  Ab. 

■  oU.Ab. 

9  U.M.   1    .=  lbr. 

.oU.A. 

Minima. 

Ma.ima, 

Unlerscb. 

,75 

6,69 

6,55 

4'M 

0^20 

0,14 

0,09 

25'.     7;49 

26.    11,06 

15,57 

Febr. 

..      3,40 

3,32 

3,18 

3,56 

0,22 

0,14 

0,38 

..       7,03 

..     10,65 

15,62 

Mcerz. 

..      3,83 

3,75 

3,66 

3,89 

0,17 

0,09 

0,23 

..     10,04 

..     10,72 

12,68 

£' 

..      3,33 

3,23 

3,11 

3,19 

0,22 

0,12 

0,08 

..     10,88 

..       6,81 

7,93 

..      4,91 

4,86 

4,81 

5,10 

0,10 

0,05 

0,29 

..     10,13 

..       8,75 

10,62 

Juni. 

..      6,14 

5,99 

5,79 

6,22 

0,35 

0,20 

0,43 

26.     3,13 

..       8,83 

5,70 

Juli. 

..      6,52 

6,35 

6,16 

6,43 

0,36 

0,19 

0,27 

"       2,37 

-.       9,84 

7,47 

Aug. 

..      6,10 

5,87 

5,71 

6,00 

0,39 

0,16 

0,29 

..       3,76 

..       8,99 

5,23 

Sepl. 

..      5,20 

5,02 

4,90 

5,19 

0,30 

0,12 

0,20 

..       2,62 

..       8,63 

6,01 

Od. 

..      5,04 

4,89 

4,79 

4,99 

0,25 

0,10 

0,20 

25.  10,41 

»       8,96 

10,55 

Noi: 

>.      3,70 

3,59 

3,52 

3,80 

0,18 

0,07 

0,28 

..     10,11 

..       8,52 

10,41 

Dcc. 

..      4,09 

3,85 

3,79 

3,86 

0,30 

0,06 

0,07 

..       7,57 

..       9,67 

14,10 

Mittel 

26.    4,92 

4,78 

4,67 

4,91 

1     0,25 

0,11 

0,24 

25.  11,13 

26.     9,29 

10,16 

Hoechsler  Baromet 

r-Stand  im  Jahr        26".  ir",06(<^.  2.  7a«.  10  J/.^i.)         f 

Tiefster 
Groesster  Unterscli 

ed 

25.       7,    03  (d.  26.  Febr.  12  U.  M.)     \\ 

16,    03 

£uft-^fm;)fratur. 

Thermometer  R. 

NB. 

i    4 

Grcesste  monatliche 

i^-jl 

||| 

Aenderung  des  Therm. 

^S^ 

•  ' 

.„U..4. 

Mi„,„,.. 

Malimo. 

ünisc. 

Mill.l. 

Minima. 

Mas.ma. 

Untsc. 

Jan. 

_ 

2:3 

0,4 

0,1 

» 

3°,7 

0,4 

3,3 

2,1 

6,8 

13:5 

+ 

•M 

17"  6 

Febr. 

+ 

0,6 

+ 

1,V 

+ 

1,8 

1  0 

'i,3 

+ 

1,5 

3,8 

0,4 

10,5 

9,7 

5,4 

15.1 

\Ma:rz. 

4,7 

6,3 

8,1 

+ 

4,0 

+ 

1,9 

8.0 

6,1 

+ 

5,8 

10,0 

6,5 

15,0 

21,5 

April. 

6,4 

8,3 

8,4 

4,8 

3,0 

8,5 

5,5 

5,7 

,10,5 

0,2 

15,9 

16,1 

Mai. 

9,6 

11,6 

11,7 

7,8 

1,7 

Juni. 

14,7 

16,7 

17,3 

12,3 

7,6 

Juli. 

16,3 

18,4 

18,9 

!3,8 

9,2 

Aug. 

15,1 

17  7 

18  2 

13,9 

.8,7 

Sept. 

10,5 

12,9 

12,5 

8,4 

3,5 

Oct. 

6,6 

9,5 

10,0 

6,1 

2,7 

10,4 

7.7 

6,5 

8,3 

3,0 

15,4 

18,4 

Nov. 

2,6 

4,1 

4,3 

2,4 

0,5 

4,4 

3,9 

2,t) 

8,6 

9,0 

10,5 

19,5 

Dec. 

+ 

0,5 

2,4 
9,1 

+ 

2,1 

0,4 
5,9 

~ 

1,6 

2,2 
-976 

3,8 

0,3 

6,4 

- 

11,0 

- 

(0,0 

21,0 

— 

Mittel 

7,1!+ 

o,V+| 

+1 

1 

II 

Hoechsler  Thermom 

ctcrstand  im  Jahr+  23», 8  (den  12.  Jul.) 

Tiefster 

.>    13",5   (dcnS.  Jan.) 

Unterschied    . 

37",3. 

NB.  Die  la-glichenl 

BEOBACHTUNGEN  IN  BERN   1836. 


Jlifl)tuni3  tifö  lUtnticö  um  iHtttitg  *). 

N. 

NO. 

o. 

so. 

s. 

sw. 

w. 

KW. 

Jan. 

- 

11 

2 

_ 

_ 

IG 

2 

_ 

Febr. 

9 

_ 

_ 

2 

I^ 

1 

1 

Mterz. 

— 

6 

_ 

_ 

3 

20 

2 

— 

April. 

[              1 

9 

2 

3 

1 

10 

3 

Mai. 

1 

IG 

2 

— 

_ 

11 

1 

— 

Juni. 

2 

8 

_ 

1 

2 

15 

1 

1 

Juli. 

2 

16 

3 

— 

— 

8 

2 

— 

Aug. 

1 

11 

1 

1 

14 

2 

Sept. 

3 

6 

— 

1 

1 

15 

3 

Od. 

1 

11 

1 

2 

— 

16 

— 

— 

Noi'. 

_ 

5 

1 

6 

1 

17 

— 

— 

Dec. 

— 

3 

2 

4 

2 

14 

2 

4 

Summen. 

12 

111 

13 

18 

13              171 

17 

11 

•)  Nach 

Zug  von  Rauch  und  Wolken ,  unj  Fahne  auf  dem  Zeilglockenlhurra. 

lütttfrunjcj. 

Anz 

ahl  der  Tage,  an  welchen 

tattgefundcn  : 

•  i 

.i 

/ai 

>-i 

-^•1 

-.=                SS 

=  lt 

Jan. 

-i 

A 

=  P 

-2 

^1                ^1 

Ht 

3 

6 

2 

_ 



_ 

_ 

12 

Febr. 

2 

<{ 

1 









12 

März. 

11 

3 

2 









13 

t- 

8 

5 

3 





1 

17 

5 

2 

1 





1 

11 

Junt. 

11 









4 

10         1 

Juli. 

4 









3 

5 

Aug. 

10 









4 

10 

S4t. 

14 



— 

„ 

_ 

— 

_ 

Od. 

4 

3 

— 





— 

— 

8 

Nov. 

12 

ö 

2 









20 

Dec. 

7 

7 

1 

— 

— 

— 

— 

13 

Summen. 

91 

39 

12 

— 

—       1          10 

13 

144 

NB.    DicR 

gen-  ond  Schnee-Tage  sind  mil  mccglichster Sorgfalt  aufgeza'hlt.    Auch  ganz  schwache  Regen  sind  an 

gemerkt.    III  ist 

schon    in    I  und 

Ilenlhallen,    ebenso  IV  in    III.  VII  enlhadt  alleGewiUer,  welche  theils  am  Beobachtungsorle  seihs 

slattgefundcn,    j 

IhcUs  in  einiger 

Enlfernung  vorüber  gegangen  sind;   VI,  nur  diejenigen  am  Beobachlungsorte  seihst. 

! 

^ 

MITTEL  UND  HAUPTRESULTATE 

AUS     DEN 

METEOROLOGISCHEIM   BEOBACHTUKGEIV 

VON    1827    BIS    1832. 


DANIEL    MEYER. 

Haus  N"  —  Siockw.  2",  —  15  Pariser  Fuss  über  der  Strasse  [Speissergasse.) 


52 


BEOBACHTU^GEN  IN  ST .  GALLEN   1827. 


öttromctfr-ötrtUiJ                                 1 

aufQ"  R.  reducicrt,  in  Pariser  Zoll  und  Linien. 

Mittlerer  Stand. 

II    Unterschied  über  Stand 
von  3  Uhr  Abends. 

MonatUche  Extreme.     1 

IUI                                    -.-^ 

, — .      -        1 .^  1 

Jan. 

,  Ihr  Mors 

.,  Uhr. 

3  U.  Ah 

oU.  Ab 

gU.  M. 

„  Uhr. 

oU.  A. 

Minima. 

Malima. 

Unlcrsch. 

25'.'lo','2f 

10,'i 

lo',07 

(üh 

0,'b4 

25.'     3',63     2a     4'h\ 

8:99 

Febr. 

..    11,1-, 

11,    ' 

11,02 

0,12 

0,05 

..       6,33 

„       3,77 

9,44 

Mccrz 

..    lO.SC 

10,7 

10,5; 

0,33 

0,18 

..       4,99 

»      3,46 

10,47 

£! 

..    11,92 

11, 82 

11,69 

0,23 

0,13 

..       6,17 

..       2,75 

8,58 

,.    10,7C 

10,5? 

10,34 

0,36 

0,19 

..       7,28 

.       1,28 

6,00 

Juni. 

..    11,53 

11,47 

11,30 

0,23 

0,17 

..       9,41 

.       1,02 

4,61 

Juli. 

26.    1,66 

1,51 

1,37 

0,29 

0,14 

..     11,63 

.      3,51 

3,88 

^ug. 

..     0,34 

0,1S 

0,12 

0,22 

0,07 

..       8,80 

.      2,79 

5,99 

Sept. 

..     0,62 

0,50 

0,31 

0,31 

0,19 

"       8,77 

.      2,51 

5,77 

Oct. 

25.  10,91 

10,68 

10,58 

0,-33 

0,10 

..       7,10 

.       2,47 

7,37 

Nov. 

..    11,86 

11,79 

11,61 

0,25 

0,18 

..       7,11 

.      4,45 

9,34 

Dec. 

26.    0,57 

0,53 

0,46 

0,11 

0,07 

5,70 

.      5,S 

8 

10,88 

Mittel 

25.  11,70 

11,58 

11,45 

0,25       0,13 

Hcechsler  Barometer-Stand  im  Jahr     26"    5,  '"88  {d.  26.  Dec.) 

Tiefster             ..              »              ..         25       3,     63  (d.  22.  Jan.) 

Grasster  Untcrsehied      .               .            1"    2, '"25 

Cuft-^fmjjfrrttur. 

Thermometer  R. 

5    ^ 

Groesste  mouatliehe 

i5< 

w 

Aenderung  des  Therr 

:-yi 

Jan. 

gUhrM. 

.U.A. 

Unlsc. 

Miltel. 

Mnima.  1 

Unt 

c.  c^" 

_ 

1°5 

_ 

o',5 

0°7 

10,0- 

f  4;5 

14 

5 

Febr. 

3,0 

1,1 

0,9 

12,0 

8,6 

20 

6 

Ma:rz. 

+ 

5,2 

+ 

6,3 

+ 

6,4 

1,0 

12,0 

13 

0 

April. 

8,b 

9,9 

10,5 

+ 

1,8 

15,6 

13 

1^ 

Mai. 

12,4 

14,0 

14,5 

6,0 

20,3 

14 

.1 

Juni. 

13,5 

14,8 

15,3 

6,0 

20,6 

14 

S 

\juli. 

16,7 

18,6 

18,7 

1 1  5 

24,3 

12 

i 

Auf;. 

13,6 

15,2 

15,4 

7,0 

21,4 

14, 

4 

Sept. 

11,1 

13,0 

13,8 

2,0 

18,2 

16 

2 

Oct. 

8,2 

10,1 

10,1 

2,2 

1.5,2 

13, 

Nov. 

ü,6 

2,3 



4,7 

6,5 

11, 

Dec. 

+ 

3,1 

T4 

+ 

4,7 

+ 

4,6 
9,1 

- 

— 

- 



— 

- 

2,4 

10,6 

13, 

Mittel 

1' 

r 

Hacktter  Thermometerstand  im  Jahr-{-  24°,  3    {den  30.  Juli.) 

Tiefster                      «                „      „      —12,    0    (den  iS.  Febr.) 

Unterschied 36°,    3 

NB.  Die    länglichen  Minima  und  Maxinin  millcljl  Ucsisicr-Thcrmomcicr  ausgcmillcll. 

BEOBACHTUNGEN  IN  ST.  GALLEN 


182^ 


33 


tVif l)tun0  iJfö  iDtniTfö  \m  iSTitttag 

1           N. 

NO. 

O. 

so. 

s. 

svv. 

vv. 

NW. 

Jan. 

_ 

1 

8 

3 

9 

5 

5 

_ 

Febr. 

_ 

5 

9 

3 

5 

2 

_ 

März. 

_ 

_ 

_ 

9 

10 

8 

_ 

ylpril. 

— 

1 

13 

8 

2 

3 

— 

Mai. 

_ 

1 

16 

7 

1 

4 

_ 

Juni. 

2 

2 

12 

7 

3 

2 

— 

Juli. 

1 

1 

15 

4 

5 

3 

1 

^iig. 

_ 

2 

8 

2 

5 

8 

2 

Sept. 

1 

_ 

14 

3 

9 

_ 

3 

— 

Od. 

_ 

1 

14 

3 

5 

4 

4 

— 

Nor. 

_. 

2 

7 

1 

8 

4 

8 

— 

Dee. 

t 

— 

4 
~120 

3 

15 

6 

2 

— 

Summen. 

■          5 

16   . 

33 

86               50 

52 

3 

"-*---« 

•™—~ 

lUittfrung. 

«— «-" 

»-"«-"» 

Anzahl  der  Tage,  an  welchen  stattgefunc 

en: 

j 

III. 

VIII. 

Jan. 

Regen. 

Schnee. 

"Se^ 

Kiesel. 

Ilagel. 

Gcwillcr. 

Donner. 

bedeckt. 

5 

u 

19 

_ 

_ 

_ 

_ 

16 

Febr. 

2 

7 

9 

_ 



_ 



9 

McBrz. 

8 

10 

18 







2 

15 

April. 

10 

12 

1 

1 

1 

1 

10 

MIai. 

12 

— 

12 

\ 

1 

4 

6 

7 

Juni. 

20 



20 



1 

3 

5 

11 

Juli. 

7 



7 



1 

1 

5 

2 

Aug. 

16 

— 

16 

_ 

— 

6 

9 

11        1 

Sept. 

8 

— 

8 



— 

1 

1 

8 

Oct. 

1 1 

1 

12 





— 

2 

9 

Noi>. 

7 

9 

16 





— 



20 

Dee. 

8 

9 

1 

— 

— 

— 

Summen. 

114 

44 

158 

3 

4 

16 

31 

125 

NB.    Di»R 

Sen-  ond  Seh 

ee-Tüge  sind  mit  mceglichsler  Sorgfalt  aufgezahlt.    Auch  ganz  schwache 

Hegen  sind  an 

emorkt.    III  ist 

schon    in    I   und 

11  enlhallen,   c 

heu  so  IV  in    111.  VII  eulba;lt  alle  Gewitter ,  welche  theils  am  Beobach 

ungsorte  selbst 

stattgefunden, 

Iheils  in  einiger 

:nlfei„un5  vor 

lier  gegangen  sind  ;  VI,  nur  diejenigen  am  Beobachtangsorte  selbst. 

34 


BEOBACHTUNGEN  IN  ST.  GALLEN    1828. 


i3aromftfr-6tanIr 

aiifO°  R.  reduciert,  in  Pariser  Zoll  und  Linien. 

Mittlerer  Stand. 

Unterschied  über  Stand    11      Mnnntlirh.  Fv.rem. 
Ton  3  Uhr  Abends.               MonatUche  Extreme. 

^-— '      ^■^^..^-     ~-^— ^-"      — --. 

Jan. 

gUhrMorg. 

i^ühr.       j   3U.  Ab. 

oU.Ab 

c,  V.  M. 

1    „Uhr. 

o  U.  A.           Minima. 

Ma:.ima. 

Unlersch. 

26.    {',[& 

1,08 

0,99 

6;i7 

6,09 

25.     8,00 

4.  l'M 

9,51 

Febr. 

25.  10,32 

10,20 

10,02 

0,30 

0,18 

..       2,50 

..       4,32 

11,62 

März. 

»    11,14 

11,03 

10,91 

0,23 

0,12 

..       5,09 

,.       3,82 

10,73 

tl- 

..    11,00 

10,83 

10,60 

0,4( 

0,23 

..       5,46 

..       3,66 

10,20 

..    11,13 

11,00 

10,83 

0,30 

0,17 

..       8,08 

,.       2,29 

6,21 

Juni. 

26.    0,79 

0,70 

0,57 

0,22 

0,13 

..       9,46 

..       3,29 

5,83 

Juli. 

25.  11,05 

11,03 

10,98 

0,07 

0,05 

..       7,92 

,.       1,65 

5,73 

Aug. 

"    11,98 

11,80 

11,71 

0,27 

0,09 

1    "       7,70 

.,       2,80 

7,10 

Sept. 

26.    0,74 

0,58 

0,41 

0,33 

0,17 

..       9,58 

..       481 

7,23 

Oct. 

"      1,48 

1,41 

1,28 

0,2C 

0,13 

..       9,13 

,.       5,07 

7,94 

Nor. 

..      0,60 

0,43 

0,28 

0,32 

0,15 

..       8,19 

..       3,71 

7,52 

Dec. 

..      1,77 

1,69 

1,62 

0,15 

0,07 

.-       8,24 

..       5,82 

9,58 

Mittel 

26.    0,10 

25.11,98      11,85 

0,25 

0,13 

Hcechstcr  Barometer-Stand  im  Jahr        26".     5"',51  (rf.  19. /an.) 

Tiefster            «             ..                ..            25.       2,    50  {d.  22.  Febr.) 

Groesster  Unterschied 1".   3'/',01. 

«.~~»~»«^^<«^^^»«>»>».<H>»..  .«>«».«»,,«.«  »,.«,>.»^»»»^„„„„„,„iW„,»^,«»..»».»»MMJ 

£\xÜ-ZtmpsYat\iY. 

Thermometer  R. 

NB. 

S    -3 

Grcesste  monatliche      ii<| 

itl 

Aenderung^d^sjherm.  ||| 

oU.  A. 

Ma:.in,a. 

Dntsc 

Miltel. 

Minima 

Maxima. 

Unlsc.  £-.S" 

Jan. 

+ 

1,5 

+ 

3,3 

+ 

3,5 

5,"^ 

+ 

8,3 

14°,2 

Febr. 

1,7 

3,1 

;h.2 

2,- 

8,1 

10,8 

Mcerz. 

3,9 

5,7 

5,5 

12,C 

11,6 

23,6 

April. 

7,6 

9,1 

9,8 

+ 

1,C 

16,9 

15,9 

Mai. 

12,1 

13,8 

14,3 

7.1 

18,7 

11,5 

Juni. 

14,1 

15,3 

15,9 

10,.- 

22,6 

12,3 

Juli. 

15,y 

17,0 

17,0 

10,- 

24,8 

11,1 

Au^. 

13,4 

14,7 

15,4 

9,f 

22,2 

12,^ 

Sept. 

11,7 

14,0 

14,2 

3,( 

19,2 

16,2 

Oct. 

7,0 

8,5 

8,8 



2 : 

15,3 

17,6l 

Nov. 

3,5 

5,3 

5,6 

1,1 

12,6 

13,7 

Dec. 

+ 

1.1 

2,5 

2,7 

- 

7,^ 

7,7 

15,1 

Mittel 

7,8  + 

9,3 

+ 

9,6 

1       1 

1 

1 

Hoechster  Thermometerstand  im  Jahr  +  24°,8  {deni.  Jul.) 

Tiefster                 „                      „         „    12°,0  [den  8.  Mcerz.) 

Unterschied .36°,8. 

\B.  Die  UrgUchen  Minima  un.l  Mavinia  raillcUt  licsisltr-Tl.crmomulcr  aussomiUcll. 

BEOBACHTUNGEN  IN  ST.  GALLEN   1828. 


Sä 


Etcl)tutt0  tifö  iDtnlJfs  um  illtttng. 

N. 

KO. 

o. 

so. 

S. 

SIV. 

w. 

NW. 

Jan. 

_ 

_ 

5 

6 

15 

3 

2 

_ 

Febr. 

1 

_ 

1 

3 

12 

4 

8 

_ 

Mcvrz. 

1 

1 

4 

3 

9 

4 

9 

_ 

ylpril. 

1 

2 

7 

1 

10 

5 

4 

— 

Mai. 

_ 

1 

15 

3 

2 

3 

6 

1 

Juni. 

_ 

2 

12 

2 

5 

4 

5 

_ 

Juli. 

1 

— 

5 

1 

3 

8 

13 

_ 

Aug. 

— 

1 

13 

— 

3 

4 

10 

— 

Sept. 

1 

1 

12 

1 

7 

7 

1 

— 

Od. 

_ 

3 

13 

— 

5 

5 

5 

— 

Nov. 

_ 

_ 

6 

3 

18 

3 

_ 

— 

Dec. 

1 

2 

5 

5 

12 

6 

— 

— 

Summen. 

6 

13 

98 

28 

101 

56 

63 



tUittfrun0. 

Anzahl   der  Ta^e,    an  welchen  staitgefu 

nden  : 

III. 

^ 

— 7i 

VII. 

VIII. 

Jan. 

Regen.               Schnee. 

'scCe.- 

Riesel. 

Hagel. 

Gewitter. 

Donner. 

Fast  ganz 
bedeckt. 

6 

5 

11 

_ 

_ 



_ 

8 

Febr. 

2 

11 

13 









10 

Motz. 

5 

11 

16 









18 

April. 

12 

3 

15 

J 



1 

2 

10 

Mai. 

16 



16 





1 

2 

7 

Juni. 

17 



17 





7 

11 

11 

Juli. 

20 



20 





5 

12 

12        1 

Aug. 

18 



18 



1 

5 

8 

13 

Sept. 

13 



13 





2 

5 

8 

Oct. 

10 

1 

11 







1 

13 

Nov. 

7 

2 

9 









10 

üec. 

8 

2 

10 

— 

— 

— 

— 

20 

Summen. 

134 

35 

169 

1 

1 

21 

41 

140 

NB.  Die  Regen-  und  Schneetagc  siad  mit  mceglichsler  Sorgfalt  aufgezahlt.  Auch  ganj  schwache  Regen  5 

ud  angemerkt 

III  ist  schon  in 

lund  n  enlhallen,  ebenso  IV  in  HI.  VII  enthailt  alle  Gewitter,  welche  Ihcils  am  BeobaLhtungsorte  selbst 

tatlgefundcn, 

theils  in  einiger! 

Entfernung  vorübergegangen  sind  ;  VI ,  nur  diejenigen  am  Beobachtungsorle  selbst. 

56 


BEOBACHTUNGEN  IN  ST.  GALLEN    1829. 


öaromctfr-ötituti 

aufQ"  R.  reducierl,  in  Pariser  Zoll  und  Linien. 

Mittlerer  Stand. 

ÜDlerscliied  über  Stand 
von  3  Uhr  Abends. 

Monatliche  Extreme.     ||                || 

- — »■                   .«- -~^ 

^ — «                  — -^ 

Jan. 

gührMorg. 

.»  Uhr. 

3U.  Ah. 

oU.Ab 

U«.M 

.,  Uhr. 

oU.  A. 

iMinima. 

Maxima. 

Untersch. 

25'f    8,61 

s:4 

i         8','4 

0','] 

5       o'oi 

25!      4','27 

//         /// 

25.  11,99 

7;72 

Febr. 

26.    0,36 

0,2 

4          0.18 

0,1 

5       0,06 

,.       6,28 

26.     4,68 

10,40 

M^rz 

25.    9,63 

9,5 

-)          9,31 

0,3 

0,19 

»       3,51 

n       1,23 

9,72 

ATni 

..      8,85 

8,7 

2          8,63 

0,2 

-       0,09 

,.       4,12 

..      0,45 

8,33 

..    11,52 

11,4 

1        11,22 

0,3( 

)       0,21 

,.       9,25 

..      2,43 

Juni. 

26.    0,10 

0,0 

125,11,97 

0,U 

0,07 

„       7,23 

..      2,50 

7,27 

[Juli. 

25.  11,96 

11,8 

7        11,75 

0,2 

0,12 

..       8,62 

n       3,40 

6,78 

Aug. 

26.    0,37 

0,1 

)          0,02 

0,3i 

0,17 

„       9,21 

..       2,70 

5,49 

\scpu 

25.  11,01 

10,9 

r       10,94 

0,07 

0,03 

..       6,28 

..       1,51 

7,23 

Oct. 

26.    0,36 

0,2 

0,14 

0,22 

0,11 

„       3,90 

..       4,25 

1.0,35 

No^. 

25.  11,76 

11,6 

11,50 

0,26 

0,14 

..       4,88 

..       2,86 

9,98 

Dcc. 

26.    0,00 

25.11,9 

11,84 

0,16 

0,09 

..       7,01 

..      5,02 

10,01 

Mittel 

25.  11,21 

11,1c 

10,99 

0,21 

0,11 

1 

Hcechster  Barometer-Stand  im  Jahr      26"    ."j,  "'02  («f.  13.  Dcc.) 

Tiefster             »              .,              ..         25       3,     51  {d.  31.  März.) 

Groesster  Unterschied     .              .           1"    1,'"51 

£uft-^fm|)fratur. 

Tliermometer  R. 

u         ^ 

Groesste  monatliche 

i3< 

Jan. 

illel. 

1^1 

Aenderung  des  Therm 

B 

gUhrM. 

„Vhr. 

3Ul.rA. 

oU.A. 

Minima. 

Maiima. 

Unlsc. 

M 

Minima. 

Maiima. 

Unlsc 

_ 

3,1 

_ 

1,8 

_ 

2,1 

_ 

lo'c 

+ 

4,8 

14,°8 

Febr. 

0,9 

+ 

0,8 

+ 

0,3 

12,( 

8,5 

20,5 

Mcerz. 

+ 

3,0 

4,5 

5,4 

4,5 

11,5 

16,0 

April. 

\Mai. 

7,9 

9,5 

9,6 

1,C 

1(S,3 

17,a 

10,7 

12,4 

3,4 

+ 

3,f 

16,4 

12,S 

Juni. 

12,6 

13,7 

3,9 

.5,(1 

20,5 

15,5 

Juli. 

15,6 

16,3 

6,5 

7,(1 

22,4 

15,^ 

Aug. 

13,3 

M,7 

5,1 

5,C 

20,5 

15,5 

Sept. 

10,9 

12,0 

1  8 

4,0 

16,9 

12,9 

Oct. 

6,0 

7,5 

7,5 



1/ 

1.5,3 

16,S 

^JVov. 

1,0 

2,5 

2,2 

9,3 

8,8 

18,1 

Dcc. 

— 

4,4 

— 

3,2 
"7,5 

T 

3,1 

- 

-- 

— 

- 



— 

- 

14,0 

- 

2,0 

16,0 

— 

Mittel  + 

6,0 

+ 

]     ; 

Ha:chster  Thermomelerstand  im  Jahr-^  22»,  4    (den  15.  Juli.) 

Tiefster       _              »               „     „     _  14,    o   Cdcni9.Dec.) 

Unterschied 36°,    4 

NB.  Die  täglichen  Minima  und  Mwima  millelsl  Rcgiitcr-Thermomclcr  ansgcmilleH. 

BEOBACHTUNGEN  IN  ST.  GALLEN   1829. 


Uirl)tuncj  tire  Uüntifö  um  iUitta0. 

N. 

IVO. 

0. 

so.       1          s. 

svv. 

IV. 

NW. 

Jan. 

_ 

3 

10 

8 

7 

_ 

3 

_ 

Febr. 

2 

— 

12 

— 

10 

3 

1 

_ 

Mcerz. 

— 

3 

9 

5 

9 

3 

1 

1 

ytpril. 

— 

1 

6 

4 

8 

2 

9 

— 

Mai. 

— 

1 

22 

2 

3 

_ 

3 

_ 

Juni. 

1           1 

2 

8 

2 

4 

s 

5 

_ 

Juli. 

1 

1 

8 

5 

5 

2 

9 

— 

Aug. 

— 

— 

6 

1 

« 

9 

7 

— 

Sept. 

1 

1 

5 

1 

12 

3 

7 

— 

Oet. 

_ 

— 

6 

2 

10 

5 

8 

— 

Nor. 

— 

— 

8 

7 

9 

6 

— 

— 

Dee. 

— 

3 

15 

2 

7 

1 

3 

— 

Summen. 

ö 

15 

115 

39 

42 

56 

1 

iDtttfntncj. 

............ 

^ 

Anzahl  der  Tage,  an 

welchen  stattgefunden  : 

VIII. 

11. 

III. 

IV. 

V. 

VI.                    VII. 

Rogen. 

Schnee. 

Rfgen  und 

Riesel. 

Hagel. 

Fast    ganz 

Jan. 

2 

9 

11 

_ 



_ 

_ 

21 

Febr. 

3 

9 

12 









12 

Mmrz. 

6 

2 

8 









12 

April. 

11 

6 

17 

_ 

_ 

— 



13 

Mai. 

8 

1 

9 





3 

3 

6 

Juni. 

18 



18 

] 

__ 

2 

5 

12 

Juli. 

16 

_ 

16 

1 

1 

2 

5 

Aug. 

17 



17 





1 

2 

10       1 

Sept. 

19 

, 

19 

1 







18 

Od. 

5 

12 

. 



1 

1 

15 

Nor. 

9 

4 

13 







19 

Dee. 

7 

7 

— 

— 

— 

— 

19 

Summen. 

116 

43 

159 

3 

l 

9 

16 

168 

NB.    DlcR 

gen-  and  Sehn 

ce-Tage  sind  mit  miüglichster  Sorgfalt  aufgezsehlt.    Auch  ganz  schwache  Regen  sind  an 

schon    in    I  und 

II  enthalten,  e 

benso  IV  in    III.  VII  enthailt  alle  Gewitter,  welche  thcils  am  Beobachtungsorle  selb» 

stattgefunden, 

Ihcils  in  einiger 

Entfernung  yon 

her  gegangen  sind  ;  VI,  nur  diejenigen  am  Beobachlangsorte  selbst. 

^ 

58 


BEOBACHTUNGEN  IN  ST.  GALLEN   1830 


Öarornftcr-ötantJ 

aiifO"  R.  reducierl,  in  Pariser  Zoll  und  Linien. 

Mittlerer  Stand. 

Unterschied  über  Stand 
von  3  Uhr  Abends. 

MonatUche  Extreme. 

Jan. 

9  ühr  Morg. 

,=  Uhr. 

1  3  U.  Ab. 

„U.Ab. 

9  U.M. 

.,  Uhr. 

oU.A. 

Minima. 

Maxima. 

Unterscb. 

25.  10,71 

10:47 

10,39 

ö;32 

6,' 18 

25.        5,28 

26.     .3,64 

10,36 

Febr. 

..    11,17 

11,01 

10,91 

0,26 

0,10 

..       5,46 

..       3,78 

10,32 

März. 

26.    1,96 

1,80 

1,56 

0,40 

0,24 

..     10,36 

..       5,51 

7,15 

£'■ 

25.  11,33 

11,22 

11,06 

0,27 

0,16 

..       7,68 

..       1,96 

6,28 

"    11,21 

11,20 

11,10 

0,11 

0,10 

..       5,84 

..       2,47 

8,63 

\juni. 

..    11,24 

11,19 

11,05 

0,19 

0,14 

..       7,04 

..       3,63 

8,59 

Juli. 

26.    0,77 

0,59 

0,52 

0,25 

0,07 

..       7,49 

..       2,62 

7,13 

Aug. 

..     0,11 

25.11,9! 

11,76 

0,35 

0,22 

..       8,95 

..       2,00 

5,05 

Sept. 

25.  11,31 

11,22 

11,06 

0,25 

0,16 

..       6,31 

..       3,49 

9,18 

Od. 

26.     2,68 

2,5C 

2,32 

0,36 

0,18 

«       9,42 

..       5,00 

7,58 

jYor. 

..      0,41 

0,23 

0,21 

0,20 

0,02 

..       8,31 

..       3,06 

6,75 

Dcc. 

25.     8,49 

8,32 

8,31 

0,18 

0,01 

..      2,59 

..       3,16 

1.0,57 

MUlel 

25.  11,78 

11,64 

11,52 

0,26 

0,12 

Hcechster  Barometer-Stand  im  Jahr        26".    b" ' /o\  {d.  ^1 .  Ma:rz.) 

Tiefster            «             ..                ..            25.       2,    59  (d.  9.  Dec.) 

Grassier  Unterschied 1".   2"',92. 

iTuft-^cmpfratm*. 

Thermometer  R. 

NB. 

^     . 

Grcesste  monatliche 

"-  = 

Aenderung  des  Therm. 

^is 

OLhrM. 

..i-l,,-. 

BUhrA. 

oU.  A. 

Minima. 

Maxima. 

Unlsc 

Milld. 

0     B 

Minima. 

Maxima.  | 

ntsc. 

s^- 

Jan. 

_ 

«;. 

4,5 

_ 

5,0 

14,0 

+ 

5,0 

7°,0 

Febr. 

'i,3 

0,2 

+ 

0,1 

17,0 

11,5 

J8,5 

Ma^rz. 

+ 

4,9 

+ 

6.8 

7,4 

3,0 

14,7 

7,7 

April. 

9,4 

11,2 

1,5 

+ 

4,9 

15,9 

1,0 

Mai. 

12,2 

13,5 

3,9 

1,7 

20,5 

8,8 

Juni. 

13,4 

14,6 

5,0 

4,0 

21,3 

7,3 

Juli. 

15,6 

17,8 

7,7 

10,3 

22,2 

1,9 

Aug. 

14,5 

16,5 

6,5 

5,0 

23,2 

8,2 

Sept. 

10,2 

1,6 

3,0 

17.6 

4,6 

Ocl. 

6,7 

8,9 

9,1 



0,3 

12,2 

'i,6 

Nov. 

4,2 

5,9 

5,7 

5,0 

11,2 

6,2 

Dec. 

— 

0,4j 

1,4 

1,3 

10,3 

8,6 

8,9 

Mittel 

+ 

6,8!+ 

8,0 

+ 

8,7 

II 

Hoechster  Thermometerstand  im  Jahr  +  23<',2  (den  5.  Aug.) 

Tiefster                 «                      »          ..    17\0  (den  2.  Febr..) 

Unterschied 40°,2. 

NB.  Die  la-glichcn  Minima  und  Maxima  milleUl  Rcgislcr-Thcrmomclcr  ausgcmiltcll. 

BEOBACHTUNGEN  IN  ST.  GALLEN   1830. 


39 


tlifl)tunig  l»fe  iDintifö  um  itttttag.    -                ] 

N. 

KO. 

O. 

so. 

s. 

svv. 

w. 

NW. 

Jan. 

_ 

2 

14 

7 

4 

3 

1 

Febr. 

— 

16 

— 

4 

6 

2 

— 

März. 

_ 

15 

3 

1 

2 

10 

_ 

April. 

3 

1 

7 

— 

4 

3 

12 

— 

Mai. 

3 

1 

13 

2 

1 

1 

10 

— 

Juni. 

3 

1 

11 

1 

3 

6 

5 

— 

Juli. 

1 

3 

15 

— 

3 

2 

6 

1 

Aug. 

— 

2 

11 

— 

4 

— 

12 

2 

Sept. 

— 

2 

9 

— 

1 

7 

10 

1 

Oct. 

2 

2 

20 

2 

1 

1 

3 

— 

Nov. 

_ 

1 

4 

4 

15 

6 

— 

— 

Dec. 

1 

1 

8 

2 

12 

4 

3 

— 

Summen. 

13 

16 

143 

21 

.    53 

41 

74 

4 

.*.««-«»»•  c^»- «»•-«•»»»••- 

ti)tttfrun0. 

"" 

^-— 

ilnzahl   der 

Tage,   an 

welchen 

stattgefu 

Qden  : 

VII 

^11 

n. 

III. 

IV. 

V. 

VI. 

Regen. 

Schnee. 

Rogen  u. 

Hagel. 

Gewitter. 

Donner. 

Fast  ganz 

Jan. 

Schnee. 

_ 

7 

7 

_ 





_ 

13 

Febr. 

6 

.{ 

10 









9 

MCCTZ. 

% 

j 

9 









8 

April. 

17 

1 

18 



_ 

2 

2 

13 

Mai. 

12 

— 

12 





— 

— 

6 

Juni. 

19 



19 





4 

5 

14 

Juli. 

17 



17 



1 

7 

7 

3 

Aug. 

11 



11 





6 

6 

6        II 

Sept. 

19 

_ 

19 

_ 



2 

2 

16 

Od. 

3 

1 

4 





— 

— 

Nov. 

6 

2 









10 

üec. 

1 

9 

10 

— 

— 

— 

— 

12 

Sununen. 

119 

25 

144 

_ 

1 

21 

22 

115 

NB.  Die  Regen-  und  Schnee 

nd  angemerkt 

III  ist  schon  in 

lundllenthallen,  ebenso  IV  ■ 

j  III.  VII  enthielt  alle  Gewitter,  welche  Iheils  am  Beobachtlingsorte  selbst 

lattgetunden, 

tlieils  in  einiger 

Enirernung  voiiiLergegaogen  si 

ad  ;  VI,  nur  diejenigen  am  Beobachtungsorte  selbst. 

60 


BEOBACHTUNGEN  IN  ST.  GALLEN   1831. 


BaromtUY-^tanb 

aiifO°  R.  reduciert,  in  Pariser  Zoll  und  Linien. 

Mittlerer  Stand. 

Unterschied  über  Stand 
von  3  Uhr  Abends. 

Monatliche  Extreme.     11 

1    , — a.^ j -^ 

Jan. 

gUhrMorg.         ,,   Uhr. 

3U.Ah. 

oü.Äl 

.     SU.  J 

.         .=  Uhr. 

oU.A. 

Minima. 

Maiima.          Untcr.ch. 

25'!  lo'ie 

10,08 

10,05 

0,'l' 

1      d'o3 

25!    5',17 

26^    3,97     l6:ko 

Febr. 

26.    0,35 

0,09 

0,06 

0,2 

3       0,03 

..       5,86 

"      5,45     11,59 

Mcerz. 

25.  11,52 

11,42 

11,35 

0,1 

7       0,07 

..       8,19 

..       1,19       5,00 

April. 

..     9,10 

8,86 

8,70 

0,4 

)       0,16 

..       4,59 

..      0,22       7,63 

Mai. 

..    11,05 

10,98 

10,82 

0,2 

3       0,16 

"       7,63 

"       1,65       6,02 

Juni. 

26.    0,07 

25.11,96 

11,90 

0,1 

7       0,06 

..       8,46 

.-      3,20       6,74 

Juli. 

"     0,73 

0,62 

0,52 

0,2 

0,10 

..       9,80 

..      2,80       5,00 

Aug. 

25.  11,71 

11,56 

11,46 

0,2. 

)       0,10 

..       7,92 

"      2,55       6,63 

Sept. 

..    11,95 

11,81 

11,68 

0,2- 

0,13 

..       8,78 

..      3,52       6,74 

Oct. 

26.     1,56 

1,41 

1,26 

0,3( 

0,15 

..       7,08 

"       4,21       9,13 

Noi'. 

»     0,28 

0,11 

25.11,95 

0,31 

0,16 

..       6,26 

..      3,74       9,48 

Dec. 

25.  11,56 

11,52 

11,52 

i      0,0^1 

0,00 

»        8,77 

"      2,22       5,45 

Mittel 

25.  11,67 

11,54 

11,44 

I!     0,23  1      0,10 

Hcechster Barometer-Stand  im  Jahr      26'/    !S,<"Ah  {d.  id.Febr.)                                                                   \ 

Tiefster             ..              ..              ..         25       4,     59  [d.  30.  April.)                                                             \ 

Grassier  Untersehied      . 

1"   0,"'86 

i 

fiift-^nnpfi'rttur. 

Thermometer  R. 

NB                          1 

u         ^ 

GrcESSte  monatliche 

ig< 

NB.                        |; 

S^i 

Aenderung  des  Therm 

N  =  s 

Jan. 

gUhrM. 

..Uhr. 

SUhrA. 

0  U.  A. 

Minima. 

Malima. 

Untsc. 

Mittel.    1 

Minima. 

Ma:iima. 

tJnlsc 

B-S" 

-    2,1 

0,4 

1°1 

12,C 

+ 

6,0 

18,0 

Febr. 

■f    1,8 

+ 

3,9 

+ 

3,2 

8,J 

9,6 

18,4 

März. 

5,0 

6,6 

6,5 

'i,' 

11,7 

14,1 

April. 

9,3 

11.0 

11,2 

+ 

2.5 

17,5 

15,0 

Mai. 

11,1 

12,8 

13.0 

3,C 

17,3 

14,3 

Juni. 

13,0 

14,5 

14,6 

4,0 

20,4 

16,4 

Juli. 

15,K 

17,3 

17,1 

9,2 

21,0 

11,8 

Aug. 

14,8 

16,7 

16,7 

7,0 

21,8 

14,8 

Sept. 

10,6 

12,2 

12.2 

3,5 

18,6 

15,1 

Oct. 

10,0 

12,5 

12,6 

5,0 

19,3 

14,3 

JSov. 

3,6 

4,8 

4,4 



6.5 

12,5 

19,0 

Dec. 

0,8 

+ 

2,3 

9,3 

-- 

— 

~ 

- 

— 

— 

~ 

— 

Mittel 

9,5 

+ 

9,3 

Hcechster  Thermometerstand  im  Jahr  +  21°,  8    {den  4.  Aug.) 

Tiefster                      »                »      ..      —12,    0    (den  ZI.  Jan.) 

Unterschied 33%    8 

NB.  Die   licglichen  Minima  und  Maiima  mittelst  Reeiilcr-Thcrmomelcr  auseemittcll. 

BEOBACHTUNGEN  IN  ST.  GALLEN 


1831 


61 


lltrl)tun0  iJfö  ti)tntrf0  «m  iHittag. 

1            '•■ 

NO. 

0. 

so. 

S. 

SVV. 

vv. 

NW. 

Jan. 

1            - 

1 

3 

1 

18 

7 

1 

_ 

Febr. 

2 

— 

4 

3 

13 

5 

1 

— 

Marz. 

_ 

_ 

14 

_ 

4 

5 

8 

_ 

ylpril. 

1 

2 

12 

3 

2 

3 

7 

— 

Mai. 

2 

1 

15 

1 

1 

4 

5 

2 

Juni. 

— 

— 

10 

— 

3 

3 

13 

1 

Juli. 

2 

3 

14 

1 

2 

2 

7 

—         1 

Aug. 

2 

2 

18 

2 

3 

_ 

4 

— 

Sept. 

— 

2 

17 

1 

2 

5 

3 

— 

Od. 

— 

2 

12 

6 

5 

5 

1 

— 

No^. 

1 

1 

4 

1 

9 

8 

6 

— 

Dec. 

1 

3 

6 
129 

2 

10 

7 

2 

— 

Summen. 

11 

17 

21 

72               54 

58 

3 

— 

— 

ÜJitt^rung. 

»^..«^„^ 

-^ 

Anzahl  der  Tage,  an 

welchen  stattgefunden  : 

VIII. 

II. 

III. 

IV. 

1         .V. 

VI 

VII. 

Rceen. 

Schnee. 

Kiesel.        1        Hagel. 

Gewitter.     1       Donner. 

Fast    ganz 

Jan. 

Schnee. 

1 

1 

1 

6 

7 

_ 

_ 

_ 

_ 

10 

Febr. 

4 

7 

11 









9 

Ma:Tz. 

11 

5 

16 









14 

April. 

11 

1 

12 





3 

4 

11 

Mai. 

18 



18 





2 

4 

12 

Juni. 

17 



17 





4 

5 

10 

Juli. 

16 



16 



1 

10 

10 

5 

Aug. 

16 



16 





5 

5 

5 

Sept. 

15 



15 





2 

2 

9 

Oct. 

5 



5 





— 



4 

Noi'. 

8 

10 

18 





— 



13 

Dee. 

5 

5 

10 

— 

— 

— 

— 

14 

Summen.] 

127 

34 

161 

— 

1 

26 

30 

116 

NB.    DicK 

gen-  nndSchr 

ce-Tage  sind  mit  mceglichster  Sorgfalt  aufgczKhlt.    Auch  ganz  schwache  Regen  sind  an 

emerkt.    III  ist 

schon    in    I  und 

Ilenlhallon,    e 

lenso  IV  in    III.  VII  enlhajlt  aUe  Gewiller ,  welche  theils  am  Beobachlungsorle  selbs 

stattgefunden, 

Iheils  in  einiger 

:nlfernung  von 

62 


BEOBACHTUNGEN   IN  ST.  GALLEN    1852 


öttrornftcr-ötani» 

aiifO"  R.  reducierl ,  in  Pariser  Zoll  und  Linien. 

Jan. 

- 

Mittlerer  Stand. 

Ab. 

Unterscliied  über  Stand 
■von  .3  Uhr  Abends. 

9  U.M.    1     ..Uhr.    1     oU.A. 

Monatliche  Extreme. 

Unlersch. 

■hr  Morg. 

„  Ihr.      1   3  U.  Ab. 

oU 

II         lll 

2ö.    0,30 

0',18 

0,14 

0^16 

0,04 

25.     6,34 

26.     4,92 

10,58 

Febr. 

..      0,68 

0,50 

0,46 

0,22 

0,04 

..       7,55 

..       3,59 

8,04 

März. 

25.  11,36 

11,23 

11,01 

0,35 

0,22 

..       6,31 

..       2,96 

8,65 

zt 

..    11,72 

11, 5( 

11,36 

0,36 

0,14 

..       6,48 

..       5,50 

11,02 

»11,98 

11,79 

11,70 

0,28 

0,09 

..       7,42 

..       3,70 

8,28 

Juni. 

..    11,72 

11,57 

11,49 

0,23 

0,08 

..       7,22 

..       3,42 

8,20 

Juli. 

26.    1,11 

0,98 

0,84 

0,27 

0,14 

..     11,23 

..       2,85 

3,62 

Au^. 

..      1,01 

0,79 

0,63 

0,38 

0,16 

..       8,88 

..       3,6C 

6,72 

Sept. 

..      2,19 

2,05 

1,93 

0,26 

0,12 

..     10,79 

..       5,44 

6,65 

Od. 

..      2,19 

2,06 

1,88 

0,31 

0,18 

..       9,68 

..       4^57 

6,89 

Noi: 

25.  11,71 

11,67 

11,61 

0,10 

0,06 

»       7,94 

..       2,91 

6,97 

Dcc. 

26.    0,80 

0,71 

0,61 

0,19 

0,10 

..       7,25 

..       4,25 

9,00 

Mittel 

26.    0,.56 

0,42 

0,31 

0,25 

0,11 

Höchster  Barometer-Stand  im  Jahr        26".     £,"',M(d.  4.  April.' 

Tiefster            ..              ..                ,.            25.       6,    31  {d.  20.  ßja-rz.) 

Grasster  Unterschied 0".11'/',19. 

£u{t-Zcmpcvatviv, 

Thermometer  R. 

1 

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Orcess^e  monatliche 

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1 

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Aenderung  des  Therm. 

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3  Uhr  A. 

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Minima. 

Maxima. 

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Mittel. 

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Ma...ima.  |l 

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Jan. 

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2'l 

0,3 

_ 

0,2 

8,0 

4- 

6,5 

4",5 

Febr. 

0,2 

+ 

2,2 

+ 

2,1 

5,0 

4,8 

9,^ 

Mccrz. 

+ 

3,0 

4,8 

5,2 

3,2 

10,6 

3,8 

April. 

7,3 

9,8 

0,3 

3,0 

14,4 

7,^ 

Mai. 

9,0 

11,9 

1,9 

1,0 

20,3  i 

i,;r 

Juni. 

13,4 

15  1 

4,4 

+ 

7,0 

19,9 

2,i 

Juli. 

15,5 

17,6 

7,8 

10,0 

24,0 

4,0 

Aas;. 

16,7 

18  3 

8,1 

8,2 

23,2 

5,0 

Sept. 

11,3 

13,5 

3,4 

4,2 

16,6 

2,4 

üct. 

7,0 

9,1 

9,3 

0,5 

1.5,7 

5,2 

J^ov. 

2,9 

3,(1 

3,6 



1  2 

10,0 

1,2 

Uec. 

+ 

0,1 

1,6 
9,0 

+ 

1,5 

6,0 

9,2 

5,2 

Mittel 

v:+ 

8,9 

1 

(1 

Hcechster  Thermometerstand  im  Jahr  +  24°,0  (den  14.  Jul.) 

Tiefster                   .                       „          _    8°,0  {den  2.  Jan.) 

Unterschied 32'',0. 

NB.  Die  Kcglichen Minima  uucl  M..xima  miltcUt  KcBister-Tlicrmonielcr  amgemUWt. 

BEOBACHTUNGEN  IN  ST.  GALLEN   1852. 


63 


HifljtunQ  t»f0  tUtttlifö  um  iHittag. 

N. 

NO. 

0. 

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NW. 

Jan. 

2 

1 

10 

6 

3 

6 

3 

_ 

Febr. 

1 

— 

15 

2 

11 

— 

_ 

_ 

März. 

_ 

2 

12 

1 

6 

6 

4 



April. 

1 

5 

16 

2 

1 

3 

2 

_ 

Mai. 

2 

3 

16 

_ 

2 

1 

6 

1 

Juni. 

1 

3 

7 

5 

3 

3 

8 

— 

Juli. 

— 

3 

12 

1 

— 

2 

11 

2 

Aug. 

1 

2 

15 

2 

— 

5 

6 

— 

Sept. 

— 

1 

17 

.      2 

— 

4 

6 

— 

Oct. 

_ 

_ 

16 

4 

8 

1 

2 

— 

Nov. 

_ 

2 

19 

_ 

1 

3 

5 

_ 

Dec. 

1 

_ 

7 

1 

13 

6 

3 

— 

Summen. 

9 

_22_ 

162 

26 

48 

40 

56 

3 

ti)ittfrun0. 

An 

zahl   der  Tage,   an  welchen 

stattgefunden  : 

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-      ' 

11. 

III. 

IV. 

V. 

VI. 

VII. 

Schnee. 

Regen  u. 

Kiesel. 

Gewitter. 

Donner. 

Jan. 

3 

4 

7 

_ 

- 



_ 

7 

Febr. 

1 

2 

3 







1 

März. 

4 

7 

11 









8 

April. 

8 

1 

9 

_ 

_ 

1 

2 

^        1 

Mai. 

12 

3 

15 





6 

7 

6 

Juni. 

17 

17 



l 

5 

5 

8 

Juli. 

7 



7 





4 

6 

6        1 

^«?- 

11 

_ 

11 



1 

8 

11 

5 

Sept. 

8 

— 

8 

— 

— 

— 

2 

6 

Oel. 

8 



8 







— 

5 

Nov. 

6 

4 

10 

_ 



_               _ 

24 

üec. 

5 

8 

13 



— 

—               — 

12 

Summen. 

90 

29 

119 

— 

2 

24              33 

92 

NB.  Di»  Regen-  und  Schneelage  sind  mit  mreglichsler  Sorgfalt  aufgczaihlt.  Auch  ganz  schwache  Regen  sind  angemerkt 

III  ist  schon  in 

I  u„a  H  enlhalleD ,  ebenso  IV  in  III.  VII  enlhajU  alle  Gewitter,  welche  theUs  am  Beobachtungsorte  selbst  stattgefunden , 

Entfernung  yoiubergegangcn  sind  ;  VI ,  nur  diejenigen  am  Beohachtungsorte  selbst. 

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OBSERVATIONS   GEOLOGIQliES 


JURA    SOLEUROIS, 


\nZ'7, 


COUP-D'OEIL  GENERAL 


SCR    LA    CONFIGURATTON    GEOGRAPHIQUE   ET    LA   CONSTITUTION  GEOLOGIQUE    DU 
CANTON    DE  SOLEURE  ET    DES  CONTREES    LIMITROPHES. 


Avant  d'exposer  le  resultat  de  mes  observations  geologiques  sur  le  Jura 
soleurois  etlescontrees  limitrophes,  j'ai  pense  qii'une  esquisse  succincte  de 
la  configuration  geographique  et  de  la  Constitution  geologique  de  ces  re- 
gions,  serait  d'autant  plus  indispensable,  que  la  carte  geologique  qui  est 
destinee  a  accompagner  ce  travail,  nepourra  etre  publice  que  dans  un  pro- 
chain  volunie  des  Memoires  de  la  Societe  helvetique  d'histoire  naturelle. 

Le  Canton  de  Soleure,  situe,  d'apres  M.  l'ingenieur  Walker,  entre  les 
47»  4'  So'^et  47''3o'lat.  nord.,etles  5"3'47'^  et  S'' 4o'  48,8"long.  or.  de 
Paris ,  comprend  un  espace  d'environ  i4  milles  cai'res,  dont  les  limites  pre- 
sentent  des  contours  fort  irreguliers ,  et  dont  trois  parties ,  le  Steinhof, 
le  Leiraenthal  et  Lützel,  sont  meme  entierement  isolees  entre  les  cantons  de 
ßäle  et  de  Berne  et  le  territoire  francais.  On  peut ,  en  y  ajoutant  quelques 
parties  limitrophes  des  pays  voisins,  pour  completer  l'etendue  veritable  du 
Jura  soleurois,  porter  a  20  milles  carres  la  surface  du  pays  sur  lequel 
s'etendent  mes  recherches. 

Le  Jura  soleurois  est  borne,  au  nord,  par  le  plateau  de  Bäle-campagne  et 
le  grand  bassin  alsatique,  au  sud,  par  le  bassin  de  la  basse  Suisse,  dont 
il  est  separe  par  1' Aare,  qui  baigne  le  pied  des  chaines  jurassiques  les  plus 


2  OBSERVATIOiNS  GEOLOGIQUES 

meridionales,  depuis  Orange  jiisqu'a  Aarau.  A  Test,  i!  confine  aiix  Can- 
tons  de  Beine,  deBäle  et  d'Argoviej  a  l'ouest,  au  Jui'a  bernois  ou  a  l'an- 
eien  eveche  de  Bäle. 

Cette  surface  ne  presente  ni  un  niveau  egal,  ni  une  Constitution  geolo- 
gique  semblable^  dans  le  sol  qui  la  compose.  Loin  de  la,  la  partie  la  plus 
considerable  est  traversee,  dans  toute  sa  longneur  du  nord-est  au  sud-ouest, 
par  une  vaste  serie  de  chaines  de  montagnes,  qui  oceupent  en  meme 
tenips  sa  plus  grande  largeur.  Ces  chaines,  en  apparence  paralleles,  de- 
croissent  en  hauteur  dans  la  direction  de  Test  a  l'ouest,  et  sont  couron- 
nees,  dans  toute  lenr  etendiie,  de  nombreuses  clmes  s'elevant  de  600  a 
1  4  00  metres  et  davantage  au  dessus  du  niveau  de  la  mer ;  de  meme  aussi  tout 
le  sol  sabaisse,  a  quelques  exceptions  pres,  de  Test  a  l'ouest,  ou  du  bassin 
suisse  vers  le  bassin  alsatique.  Les  principales  de  ces  chaines  sontles  cinq 
suivantes : 

1°  La  cliaine  du  moi}t  Terrible  ou  du  Lomont ,  qui  iiait  pres  de 
Regensberg ,  sur  les  confins  des  cantons  de  Zürich  et  d'Argovie ,  oii  eile 
porte  le  nom  de  Lajgern,  et  traverse,  en  ligne  directe  de  Test  a  l'ouest^ 
l'Argovie  ,  en  passant  par  Baden ,  Schinznach  (Gyslifluh  2383'),  pres 
d' Aarau  (Wasserflnh  2880'),  pres  de  Waldenbourg  (Wysenberg  3110'), 
de  Reigoldswyl  (Wasserfalle  2844'),  de  Ramstein  (Vogelberg  3578'),  de 
Bajrschwyl,  de  Delemont,  de  Rangiers,  öii  eile  forme  le  Mont  Terrible 
proprement  dit  (2G78')  ,  et  plus  loin  la  Roche  d'or  (2832')  et  le  Lo- 
mont (2872'),  dans  le  De'pt.  du  Doubs,  et  va  expirer  aux  environs  de 
Besancon,  apres  un  trajet  d'environ  40  Heues.  De  ce  tronc  principal  de  notre 
Jura  naissent  successivement,  a  peu  de  distance  l'une  de  l'autre,  entre 
Aarau,  Ölten,  Eptingen  et  Waldenbourg: 

2°  La  chaine  du  Blauenberg  (2G52'),  au  nord  de  la  precedente,  entre 
le  bassin  alsatique  et  le  val  de  Laufon.  Elle  se  perd,  apres  un  trajet  de 
9  a  II  lieues  environ,  dans  les  collines  du  plateau  jurassique  de  l'Ajoie, 
aux  environs  de  Porrentruy. 

3"  La  chaine  du  Passwang  (Passwang  3692^;  Rothmatte  3733'),  au 
sud  de  la  chaine  du  Mont  Terrible,  entre  la  vallee  de  Bcinwyl  et  le  val 


SÜR  LE  JURA.  SOLEUROIS.  5 

de  Mummliswyl.  Elle  nait  a  Eptingen  et,  apres  uii  trajet  de  7  a  8  Heues, 
donne  naissance  aux  chaines  de  Courrendelin  et  du  Raimeux,  qui  se  dis- 
tribuent  dans  le  Jura  bernois. 

4°  ha  chaine  du  Ilauenstein ,  au  sud  de  la  precedente,  entre  le  Yal  de 
MummliswyL  et  le  Val  de  Balstall  et  de  Matzendorf.  Elle  nait  ä  la  Scbaaf- 
matte  ,  prcs  d'Olten,  porte  les  cimes  des  deux  Hauenstein  (3138'  et 
2268')  le  VVannenberg  (334o'),  la  montagne  de  Laupersdorf,  le  Gray- 
tery  (3028'),  le  Moron  (41 5 1),  et  se  perd  enfin  dans  le  plateau  des 
Franches-Montagnes. 

5°  La  chaine  du  TVeissenstein.  Elle  prend  son  origine  sur  le  versant  sud 
de  la  pre'cedente,  pres  de  Ilägendorf  aux  environs  d'Olten  et  est  couronnee 
des  plus  liautes  sommites  du  Jura  soleurois  (Röthefluli  4432''  et  la  Haase- 
matte  (4488').  Cette  chaine  borde  le  bassin  suisse,  sur  iine  etendue  d'en- 
viron  1  0  a  1  2  lieues  et  se  partage,  pres  de  Grange,  en  trois  chaines,  dont 
l'une  forme  le  Chasseral,  et  dont  les  deux  autres  se  perdent,  l'une  au  bord 
du  lac  de  Bienne,  et  l'autre  dans  le  plateau  des  Franches-Montagnes. 

De  toutes  ces  chaines  se  detachent  des  rameaux  plus  ou  moins  conside- 
rables,  qui  disparaissent  bientot  apres  leur  naissance^  sans  influer  sen- 
siblement  sur  la  configuration  topographique  du  pays. 

Les  chaines  principales  encaissent  desvallees  longitudinales  profondes, 
peu  larges  en  ge'neral,  s'evasant  vers  leur  milieu  et  se  resserranl  vers  leurs 
deux  extremites,  au  point  de  ne  former,  entre  leurs  parois  abruptes,  que 
des  gorges  etroites  qui  servent  de  communication  entre  les  vallees  longitu- 
dinales. Des  cluses  diverses,  tres-tortueuses  ,  coupent  en  outreles  chaines 
perpendiculairement  a  leurs  axes,  et  ne  laissent  souvent  qu'un  passage  ä 
peine  süffisant  pour  les  toi'rens  et  les  routes  de  l'interieur  \  telles  sont  les 
cluses  de  Balstall,  de  Mummliswyl,  de  St.  Joseph,  d'Erschwyl. 

Les  diverses  vallees  longitudinales  du  Jura  soleurois  appartiennent  a 
trois  bassins  hydrographiques  differens. 

Le  premier  est  le  val  de  Laufon,  entre  la  chahie  du  Blauenberg  et  la 
chaine  du  Mont  Teriüble ,  vallee  a-peu-pres  circulaire,  qui  communique 
par  les  gorges  de  la  Birse,  d'une  part,  avec  le  bassin  de  Delemont  et 


I 


4t  OBSERVATIONS   GEOLOGIQUES 

(l'autre  part,  avec  le  grand  bassin  alsatiqiie,  qiii  comprend  encore  les  alen- 
tours  de  Bale.  La  vallee  tres-irregulicre  de  Beinwyl  s'y  rattache  par  la 
cliise  d'Erschwyl  et  lui  amene,  au  iiioyen  de  la  Lussel,  toiites  les  eaux  du 
versant  sud  du  Passwang ,  qui  forme  dans  ces  regions  la  ligne  de  partage 
entre  le  bassin  suisse  et  le  bassin  alsatiqiie.  Le  val  de  Laufon  i-ecoit  en  outre 
les  ruisseaux  des  vallees  de  soulevement  de  Meltingen  et  de  Baerschwyl 
au  sud. 

Le  second  bassin  est  celui  de  la  vallee  de  Mummliswyl,  situe  entre 
les  cliaines  du  Passwang  et  du  Hauenstein.  La  vallee  de  Goldenthal  n'en 
est  que  le  prolongenient  occidental  qui  comniunique  par  le  col  de  Solter- 
scliwand  avec  le  Moutier-grand-val,  appartenant  au  Systeme  hydrogra- 
phique  de  la  Birse. 

La  cluse  de  Mummliswyl  ouvre  vers  le  sud,  a  travers  la  chaine  du 
Hauenstein,  une  communication  direcle  avec  un  troisieme  bassin,  celui  de 
Balstall,  situe  entre  les  chauies  du  llauenstein  et  du  Weissenstein.  H 
s'etend  a  Test  vers  Holderbank  et  Bärenwyl  j  ä  l'ouest,  il  communique 
avec  la  valle'e  de  Welschenrohr ,  qui  n'en  est  qu'une  dependance  separee 
du  bassin  principal  par  l'etranglement  deHerbetswyl,  et  qui  communique 
elle-meme,  par  la  cluse  de  St.  Joseph,  avec  le  Moutier-grand-val.  Enfin, 
le  bassin  de  Balstall  debouche  par  une  cluse  tres-remarquable,  dans  le 
bassin  suisse,  auquel  il  amene,  au  moyen  de  la  riviere  de  la  Dünneren, 
'es  eaux  de  toute  la  partie  moyenne  du  Jura  soleurois. 

L'elevation  de  ces  divers  bassins  et  de  leurs  annexes  depend  plutot  de 
leur  Situation  plus  ou  moins  rapprochee  de  la  chaine  centrale  du  Pass- 
wang, qui  forme  la  ligne  de  partage  ge'neral  entre  les  bassins  alsatique  et 
suisse,  que  de  la  hauteur  absolue  des  chaines  interceptantes.  Cependant 
eile  suit,  en  these  generale,  la  loi  d'abaissement  general  du  pays  et  de  ses 
montagnes,  dans  la  direction  de  Test  a  l'ouest  ou  du  bassin  suisse  vers  le 
bassin  alsatique.  Ainsi,  la  vallee  de  Laufon  est  elevee  de  1  0G5'  ä  1 .300'  au 
dessus  du  niveau  de  la  mer,  ou,  d'apres  les  observations  de  M.  Merian,  de 
.313'  a  548'  au-dessus  du  zero  du  Rhenonietre  de  Bäle ,  qui  est  a  752'  et 
le  point  le  plus  bas  de  la  Suisse.    Le  bassin  de  Mummliswyl  est  eleve 


SUR  LE  JURA  SOLEUKOIS. 


en  soll  point  le  plus  bas,  a  1686' 5  et  celui  de  Baistall  s'abaisse  jusqu'a 
1 493 '.  Enfin,  la  plaine  entre  Soleure  et  Oeningen  varie  entre  1  I  80' et  1 31  0^ 

On  concoit,  d'apres  cette  esquisse,  que  des  terrains  de  nature  tres-diverse 
doivent  affleurer  dans  des  regions  aussi  accidentees  et  traversees  par  des 
chaines  aussi  norabreuses,  a  pentes  habituellement  tres-escarpees ,  roclieu- 
ses,  et  assez  souveut  depourvues,  presqu'en  entier  vers  leurs  cimes,  de 
cette  riebe  Vegetation  forestiere  qui  pare  les  flaues  de  nos  montagnes.  Tous 
les  terrains  qui  paraissent  a  la  surface,  offrent  des  caracteres  tranches, 
comme  nous  le  verrons  par  la  suite^  et  deja  au  premier  coup-d'oeil  ou 
remarque  leur  Separation  en  deux  grandes  series  distinctes. 

Dans  la  premiere,  les  coucbes  des  terrains  se  presentent  constamment 
dans  une  position  anormale;  redressees  et  tourmentees  de  mille  manieres, 
elles  constituent  la  charpente  de  nos  montagnes.  Toutes  appartiennent  aux 
formations  secondaires  du  Trias  et  des  Oolithes,  et  sont  caracterisees 
par  tous  leurs  pbenomenes,  comme  des  depöts  marins  du  vaste  ocean  qui 
recouvi'it  autrefois  de  ses  eaux  toutc  l'Europe,  sauf  quelques  lies  et  Hots 
plus  ou  moins  considerables,  tels  que  les  Vosges  et  la  Foret-Noire  dans 
notre  voisinage. 

La  seconde  de  ces  series  deploie  ses  terrains  aux  alentours  de  notre 
Jura  et  dans  les  valle'es  longitudinales  interieures ,  qu'encaissent  les 
diverses  chaines  jurassiques.  La  stratifieation  est  generalement  dis- 
cordante  avee  celle  des  terrains  de  la  premiere  serie,  ou  ne  co'incide 
qu'accidentellement  avee  eile;  et  par  suite  de  perturbations  poste'rieures. 
Ces  terrains  ne  produisent  en  outre  Jamals  ni  les  points  culminans,  ni 
autres  accidens  hardis  des  chaines  jurassiques;  ils  ne  recouvrent  pas 
non  plus  de  plateaux  eleves,  ou  ils  pourraient  cependant  se  maintenir, 
malgre  leur  peu  de  consistance,  s'ils  y  avaient  jamais  existe' ;  ils  rem- 
plissent  au  contraire ,  en  general,  le  fond  et  les  sinuosites  de  la  plaine 
et  des  valiees  longitudinales  et  se  distinguent  des  terrains  precedemment 
cites  par  tous  leurs  caracteres  petrographiques  et  paleontologiques.  Ce 
sont:  le  terrain  du  minerai  de  fer  en  grains  (^Bohnerz)  ,  la  molasse, 
les  calcaires  d'eau  douce  et  les  de'pots  diluviens  et  modernes. 


6  OBSEUVATIONS  GEOLOGIQUES 

M.  Tlmrmami  a  demontre  d'une  maniore  frappante,  dans  ses  notes  sur 
la  distribution  phytographique  et  dans  son  itineraire  du  Jura  bernois,  en 
tout  si  analogue  au  Jura  soleurois,  combien  cette  distribution  des  terrains 
et  la  configuration  topographique  cjui  en  est  le  residtat,  influent  sur  le 
caractere  d'un  pays,  sur  ses  produits  naturels,  et  meme  sur  les  dispo- 
sitions  physique  et  morale  de  ses  habitans.  Les  hautes  chaines  se  dis- 
tinguent  par  une  flore  subalpine  et  une  population  presqu'exclusivement 
pastorale,  dispersee  dans  ses  chälets  et  hameanx,  etconservant,  gräce  a  son 
isolenient,  la  simplicite  de  ses  moeurs  antiques  avec  les  idees  et  lesprejuges 
du  moyen  äge.  Les  coUines  tertiaires  des  vallees  et  de  la  plaine  nourrissent 
im  peuple  plus  agricole,  A'igoureux,  habitue  aux  fatigues  de  ses  travaux 
ruraiix,  jaloux  de  ses  libertes  et  plus  incline  aux  innovations  de  la  civili- 
sation  et  de  l'industrie  modernes.  Les  parties  basses  enfin  de  la  plaine, 
coniposees  de  depots  tertiaires,  diluviens  et  modernes,  abondent  en  cereales 
et  en  prairies  grasses  ou  montrent  un  sol  tourbeux  riclie  en  combustibles , 
mais  peu  productif,  sous  le  rapport  agricole,  quoique  susceptible  d'ame- 
liorations. 

Ces  diverses  considerations  m'engagent  a  diviser  cette  description  geo- 
logique  du  Jura  soleurois  en  plusieurs  parties,  d'apres  les  diverses  grandes 
series  des  phenomenes  qu'il  presente. 

üne  premiere  partie  coniprendra  la  description  des  terrains  qui  furent 
deposes  avant  le  premier  soulevement  principal  de  notre  Jura,  et  qui 
forment,  par  consequent,  la  charpente  de  nos  montagnes. 

Une  seconde  partie  comprendra  la  description  des  divers  phenomenes 
que  presentent  les  chaines  du  Jura  soleurois,  sous  le  rapport  orographique. 

Une  troisieme  partie  comprendra  la  description  des  divers  terrains 
posterieurs  au  premier  soulevement  jurassique. 

Une  quatrieme  partie  ,  enfin  ,  comprendra  la  description  des  modifica- 
tions  orographiques  qu'ont  eprouvees  les  chaines  jurassiques  apres  la  de- 
position  des  molasses. 


SUR  LE  JURA  SOLEUROIS. 


J'appliqueral ,  dans  une  seconde  livraison,  qui  sera  accompagnee  d'une 
carte  geologique  du  Jura  soleurois,  les  lois  gcologiques  qui  resultent  de  l'en- 
semble  des  phenomenes  que  presente  notre  Jura  a  un  exanien  statistique 
de  la  geologie  des  regions  que  nous  allons  etudier  dans  leur  generalite. 
Une  foule  de  details  interessans  que  j'ai  du  passer  sous  silence  dans 
l'expose  des  caracteres  generaiix  ^  pour  ne  pas  nuire  par  des  faits  isoles 
et  des  descriptions  incoherentes  a  l'unite  de  l'impression ,  qui  doit  guider 
le  geologue  dans  ses  recherches,  s'ofFriront  a  nos  yeux,  quand  nous  exami- 
nerons  plus  en  particulier  chaque  chaine,  chaque  vallee  et  chaque  localite 
qui  offre  quelque  interet. 


OBSERVATIONS  GEOI.OGIQUES 


PREMIfiRE  PARTIE. 


DESCRIPTION  DES  TERRAINS  COMPOSANT  LA  CHARPENTE  DES  CHAINES  JURASSIQUES 
DU   CANTON  DE  SOLEURE  ET  DES  CONTREES  LIMITROPHES. 

Les  chaines  de  montagnes  qui  traversent  le  Canton  de  Soleure  et  tout  le 
nord-ouest  de  la  Suisse,  sont  composees ,  comme  dans  le  Jura  bernois  et 
francais,  de  couches  compactes  et  incoherentes,  calcaires  et  marneuses, 
qui  altei'nent  entr'elles  et  renfei-ment  des  assises  accessoires  moins  impor- 
tantes  de  mineraux  siliceux ,  ferrugineux  et  autres.  Le  nombre  des  ter- 
rains  representes  par  ces  coucbes  est  plus  considerable,  notammentaunord 
du  canton  et  dans  les  regions  voisines  du  Jura  argovien  etbälois,  que  dans  le 
reste  du  Jura  suisse.  Outreles  divers  groupes  oolithiques,  on  y  voit  aflleurer 
les  terrains  plus  anciens  de  la  fonnation  triasique,  qui  montrent  les  tran- 
ches  de  leurs  couches  redressees.  Les  terrains  souleves  comprennent  ainsi, 
dans  ces  regions,  toute  la  serie  secondaire,  depuis  le  gres  bigarre  jus- 
qu'au  portlandien ,  qui  se  succedent  de  bas  en  haut  de  la  maniere  suivante  : 

L  Formation  triasique  ou  conchylienne ,  qui  comprend  les  terrains 
suivans  : 

1 .  Terrain  du  gres  bigarre. 

2.  Terrain  conchylien  ou  3Iuschelkalk, 

3.  Terrain  keuperien  ou  marnes  irrisees. 
IL  Formation  jurassiqiie  ou  oolithique. 

A)  Croupe  liasiqite,  divise  en  : 

1 .  Lias  infcrieur  (gres  du  Lias  et  calcaire  a  gryphees  arqut-cs). 

2.  Lias  superieur,  ou  marnes  liasiqucs. 


SUI\  LE  JUR\  SOLEUROIS. 


9 


B)  Croupe  jurassique  ou  oolithique  inferieur ,  divise  en  : 
■1 .   Marlysandstone  et  oolithe  ferrugiaeuse. 

2.  Calcaires  compactes  et  subcompactes  ou  Dogger. 

3.  Dalles  nacrees  ,  calcaires  roiix  sableux  ,  great-oolite  et  marnes 
a  ostrea  accuminata. 

C)  Croupe  jurassique  moyen  ou  oxfordien,  divise  en  : 

1 .  Marlies  oxforcliennes  ou  Oxford-clay. 

2.  Terrain  a  chailles. 

D)  Croupe  jurassique  ou  oolithique  superieur ,  divise  en  : 

1 .  Terrain  corallien ,  et 

2.  Terrain  portlandien. 

Cette  Classification  m'a  paru  la  plus  naturelle  et  la  plus  favorable  a 
l'etude  des  terrains  secondaires  redresses  des  regions  qui  nous  occupent, 
parce  qu'elle  etablit,  par  des  coupes  plus  larges,  des  divisions  constantes  et 
evite  des  subdivisions  trop  artificielles  ou  purement  locales.  Enfin,  eile 
permet  de  faire  ressortir,  mieux  qua  tout  autre  Systeme  descriptif  plus 
complexe,  les  caracteres  essentiels  de  nos  terrains  et  leurs  veritables  rap- 
ports  avec  les  analogues  des  pays  etrangers.  En  elTet,  un  Systeme  descrip- 
tif quelconque,  emprunte  a  des  grologues  etrangers  et  applique  stricte- 
ment  a  Tetude  dun  pays  souvent  tres-eloigne ,  peut  entrainer  des  inconve- 
niens  graves  qu  il  est  surtout  facile  de  prevoir  pour  le  Jura  suisse^  et  que 
l'experience  a  deja  constates  maintesfois.  Souvent  ce  qui  est  parfaitement 
vrai  pour  une  etendue  considerable  de  pays,  peut  fort  bien  ne  pas  conve- 
nir  du  tout  a  teile  autre  region,  qui  n'en  est  que  peu  eloignee,  et  ce  n'est 
quen  etudiant  sous  tous  les  rapports,  le  plus  minutieusement  possible  , 
im  espace  plus  ou  moins  limite,  et  en  comparant  les  donnees  de  plu- 
sieurs  regions  examinees  de  cette  maniere,  que  l'on  arrive  enfin  ä  des 
resultats  generaux  qui  peuvent  faire  apprecier  d'une  maniere  raisonnec 
la  Position  geologique  et  le  parallelisme  plus  ou  moins  probable  de  teile 
ou  teile  roclie,  de  teile  ou  teile  assise,  et  servir  de  base  solide  a  une 
connaissance  parfaite  et  fructueuse  dumode,  des  conditions  et  des  lois  de 
formation  de  ces  meines  roclies  et  assises. 


10  OBSERVATIONS  GEOLOGIQUES 

Dans  les  regions  que  jai  etudiees ,  peut-etre  plus  que  partout  ailleurs, 
des  modifications  tres-variees  ^  soif  petrographiques ,  soit  paleonlolo- 
giques,  interrompent ,  a  chaque  pas,  runiformite  uniA'erselle  que  l'on 
a  prc'tee  jusqu'ici  aux  differens  terrains  daus  les  differeiis  pays.  EUes 
reparaissent  meine  successivement  dans  plusieurs  terrains,  et  frappant 
d'etonnement  le  geologue  qui  veut  etudier  la  nature  de  nos  chaines 
jurassiques. 

Souvent  il  s'arretera ,  avec  surprise ,  devant  des  forniations  qu'il  croyait 
bien  connaitre  depuis  long-temps.  Egare  par  une  foi  trop  confiante  aux 
dognies  geologiques  recus,  qui  generalisent  souvent  des  faits  purement 
locaux,  il  se  meprendra  peut-etre  sur  des  caracteres  qu'il  a  vus  jusqu'ici 
n'appartenir  qu'a  tel  ou  tel  terrain  et  a  teile  ou  teile  division  en  particu- 
lier-,  il  sera  meme  tente  de  confondre  completement  plusieurs  terrains^  et 
ira  jusqu'a  douter  de  leur  existence. 

Cependant  un  nouvel  examen  plus  attentif ,  plus  prolonge  et  surtout  com- 
paratif ,  lui  fera  reconnaitre,  combien  la  structure  de  notre  Jura  presente 
encore  de  faits  ignores,  faits  qui  ouvriront  une  route  nouvelle  aux  reclier- 
ches  ge'ologiques  et  dont  la  portee  ne  sera  calculable  que  quand  celles-ci 
auront  atteint  tout  leur  developpenient  et  que  les  resultats  auxquels  elles 
conduisent  auront  ete  generalement  apprecies  a  leur  juste  valeur. 

Mon  intention  etait  d'appliquer  a  la  contrec  que  j'habite  les  lois  geologi- 
ques que  M.  Thurmann  a  verifiees  avec  tant  de  talent  et  de  bonheur  sur  les 
terrains  du  Jura  bernois  voisin;  mais  je  me  vis  bientot  force  de  modifier 
successivement  ces  lois,  d'apres  les  regions  diverses  qui  composent  le  Jura 
soleurois,  et  l'etude  de  ces  diverses  regions  a  necessite  de  ma  part  un  Systeme 
de  recherches  different  de  celui  qu'on  pratique  generalement.  Au  lieu  de 
me  contenter  d'un  certain  nombre  de  coupes  verticales  prises  comme 
types  descriptifs,  j'ai  poursuivi  chaque  terrain  dans  son  etendue  hori- 
zontale, aussi  loin  que  possible,  afin  d'en  etudier  toutes  les  modifications. 

Je  suis  parvenu,  de  cette  maniere,  a  reconnaitre,  dans  la  dimcnsion 
horizontale  de  chaque  terrain,  des  modifications  diverses,  bien  determi- 
nccs,  qui  offrent  desparticularites  constantes  dans  leur  Constitution  petro- 


SUR  LE  JURA.  SOLEUROIS.  H 

graphique  aussi  bien  qiie  dans  les  caracteres  paleontologiques  de  l'en- 
semble  de  leurs  fossiles,  et  qui  sont  assujetties  a  des  lois  propres  et 
peu  variables. 

Et  d'abord  il  est  deux  faits  principaux,  qui  caracterisent  partout  les 
ensembles  de  modifications  que  j'appelle  facies  ou  aspects  de  terrain  :  Tun 
consiste  en  ce  que  tel  ou  tel  aspect  pdtrographique  dun  terrain  quel- 
conque  suppose  necessairement  j  partout  ou  il  se  rencontre,  le  nienie  en- 
senible  paleontologique  ;  Vautrej  en  ce  que  tel  ou  tel  ensemble  paldon- 
tologique  exclut  ligoureusement  des  genres  et  des  especes  de  fossiles 
frequents  dans  d^autres  facies. 

S'il  arrive,  par  liasard,  que  certains  genres  et  especes,  propres  a  un 
facies,  se  retrouvent  dans  un  autre  facies,  c'est  une  regle  constante  que 
les  individus  de  ces  genres  et  especes  sont  beaucoup  plus  rares,  bien 
moins  developpe's  et  moins  caracterises  que  dans  le  facies  ou  ensemble 
general  auquel  ils  appartiennent  en  propre.  De  meme  c'est  toujours  la 
eil  les  caracteres  geognostiques  des  facies  sont  le  mieux  developpes,  que 
les  ensembles  paleontologiques  se  prononcent  le  mieux,  que  les  genres  et 
les  especes  sont  le  plus  nonibreux  et  les  individus  le  mieux  caracterises, 
\h  mieux  developpes  et  souvent  dans  un  etat  de  conservation  parfaite.  — 
Si  les  facies  presentent  des  modifications  intermediaires,  a  caracteres  geo- 
gnostiques mixtes,  les  fossiles  participent  aussi  de  ces  caracteres  indecis. 
Ils  sont  alors  generalement  peu  frequens,  mal  conserves,  mal  develop- 
pes, et  appartiennent  a  des  genres  et  des  especes  peu  nombreux;  nean- 
moins  on  y  rencontre  parfois  des  fossiles  bien  conformes ,  qui  appartien- 
nent alors  a  des  especes  pour  la  plupart  differentes  de  celles  des  facies 
principaux,  ou  qui  ne  se  trouvent  que  rarement  dans  ces  derniers. 

J'appuierai  sur  ces  faits  curieux  dans  la  description  de  chaque  terrain 
que  nous  etudierons  successivement  \  car  ils  me  paraissent  repeter ,  sur  une 
autre  echelle  et  sous  d'autres  rapports,  une  loi  semblable  a  celle  qui  re'git, 
en  general,  les  grandes  divisions  geologiques.  Ils  jouent,  a  l'egard  des 
differens  aspects  d'un  terrain,  dans  sa  dimension  borizontale,  le  role  que 


12  OBSERVATIONS  GEOLOGIQUES 

reniplissent,  ä  l'cgard  des  grandes  forniations,  dans  la  dimension  verticale, 
certains  fossiles^  tels  que  rAmmonite  noueiise,  la  Gryphee  arquee,  lesBa- 
culites,  etc.,  qui  los  caracterisent  d'iine  manicre  si  precisc. 

Je  pense  que  les  modifications,  soit  petrographiqiics ,  soit  pak^ontolo- 
giques,  qu'eprouve  un  terrain  dans  son  etendiie  horizontale,  sont  provo- 
quees  par  les  dilTerentes  stations  et  autres  circonstances,  qui  influent,  de 
nos  jours  encore,  si  puissamment  sur  les  differeus  genres  et  cspeces  d'etres 
organises  qui  peuplent  l'Ocean  et  les  mers  actuelles.  Au  moins  ai-je  ete 
souvent  etonne  de  retrouver  dans  la  distribution  de  nos  fossiles  les  lois 
d'associations  organiques,  et  dans  l'ensenible  des  caracteres  pctrographiques 
et  geognostiques  correspondans ,  les  conditions  d'existence  qui  regnent 
dans  le  mondc  sous-marin. 

J'indiquerai ,  dans  la  siiite  de  la  description  de  nos  terrains,  mon  opi- 
nion  sur  tel  ou  tcl  facies  que  je  presume  etre  un  depot  littoral,  ou  de  bas 
fond,  ou  un  depot  pclagique  ou  de  haute-nier,  sans  attacher  neannioins 
a  ces  indications  plus  de  valeur  que  les  faits  observes  ne  leur  en  donnent 
eux-menies;  car  je  prevois  la  possibilite  de  devoir  les  modiiier  plus  tard 
en  quelques  points,  quand  je  connaitrai  tout  l'ensemble  des  terrains  de 
notre  Jura,  dans  son  etendue  depuis  le  Randen,  dans  le  canton  de  Schaff- 
house,  jusque  dans  les  derniers  enibrancliemcns  des  chaines  jurassiques  au 
dela  de  Geneve,  et  depuis  le  bassin  suisse  jusqu'au  pied  des  Vosges  dans  les 
de'partemens  francais  du  Doubs,  du  Jura  et  de  la  liaute-Saone. 

Je  me  reserve  donc  de  revenir  plus  tard  sur  le  developpcment  plus 
precis  de  ce  sujet,  lorsqu'une  elude  plus  approfondie  de  tous  les  details 
de  la  Constitution  paleontologique  de  nos  terrains,  d'une  part,  et  des  phc- 
nomenesqui  se  passent  encore  sous  nos  yeux  dans  les  mers  d'aujourd'hui, 
d'autre  part,  me  permettra  de  les  juger  avec  plus  d'assurance  et  d'cmettre 
une  opinion  plus  molivee  sur  leurs  relations. 

En  attendant,  il  ne  sera  peut-etre  pas  deplace  d'indiquer  ici  brieve- 
ment  ma  manicre  actuelle  d'envisager  la  correlation  qui  existc  entre  la 
Constitution  ge'ognostique  des  terrains  et  les  associations  d'organismes 
fossiles,  qu'ils  renferment. 


SUR  LE  JURA  SOLEUROIS.  15 

D'abord,  toutes  les  roches  des  terrains  sedimenlaires  de  notre  Jura 
presentent.denx  types  de  formations  differens  : 

a)  ou  lesroclies  annoncent,  par  leur  structure,  iine  origine  essentielle- 
nient  niecnnique,  au  milieu  d'une  mer  agite'e,  telles  que  les  roches  brechi- 
formes,  les  oolitlies  grossieres  et  les  lumachcUes  ; 

h)  ou  hieu  ces  roches  annoncent^  par  leur  structure,  une  origine 
principalement  chhnique,  dans  une  mer  paisible,  telles  que  les  roches 
inarneuses,  marno-calcaires  et  les  ealcaires  compactes,  a  päte  plus  ou 
moins  homogene,  plus  ou  moms  finement  pisoolithiques,  ä  pisoolithes 
confluentes  avec  la  päte. 

Ces  deux  types  de  formation,  tantot  purs,  tantot  plus  ou  moins  confon- 
dus,  constiluent  deja  par  leurs  caracteres  petrographiques,  en  se  modi- 
fiant  Selon  les  stations  littorales  ou  pe'lagiques,  des  facics  fort  distincts. 
Leurs  caracteres  paleontologiques  ne  sont  pas  moins  distinctifs,  et  corres- 
pondent  toujours,  jusque  dans  les  moindres  uuances,  aux  caracteres  petro- 
graphiques et  geognostiqueSj  comme  nous  le  verrons  par  la  suite,  en  trai- 
tant  de  chaque  terrain  en  particulier.  Je  n'indiquerai  ici  que  les  facies 
principaux  et  invariables  pour  tous  nos  terrains,  aussi  loin  que  j'en  con- 
nais  l'etendue  par  mes  propres  observations,  d'autant  plus  que  les  sous- 
facies  locaux  et  transitoires  plus  ou  moins  nombreux  se  laissent  rattacher 
facilement  aux  facies  principaux. 

Les  roches  de  nature  brechiforme  „  les  lumachelles  j  les  oolitlies  et 
pisoolithes,  pour  la  plupart  grossieres,  constituent  le  facies  corallien  et 
les  depots  qui  en  derivent,  tels  que  les  charriages  et  les  passages  plus  oü 
moins  immediats  aux  facies  vaseux.  Ces  roches  se  caracterisent  toujours 
comme  des  depots  littoraux  ou  de  bas-fond,  et  renferment  seules  l'en- 
semble  des  fossiles  caracteristiques  des  bancs  coralliens  et  de  leurs 
annexes,  compose  principalement  de  coraux  fixes,  ä  axe  calcaire  mas- 
sif  ou  branchu,  resistant  au  choc  des  vagues  et  dont  les  genres  et 
especes  vivans,  tels  que  les Agaricies,  les  Astrees^  les  Oculines ,  les  Caryo- 
phyllees,  etc.,  construisent  encore  de  nos  jours,  dans  les  mers  intertropi- 
cales,  les  bancs  et  les  recifs  coralliens,  si  dangereux  aux  navires.    Ces 


14  OBSEUVATIONS    GEOLOGIQUES 

polypiers  sont  toujours  accompagnes  d'autres  organismes  habituels  aux 
recifs  coralliens,  qui  paraissent  se  plaire  dans  les  eaux  continuellement 
agitees  et  renouvelees,  et  presentent  aussi  toujours  un  liabitus  fort  propre 
a  resister  au  choc  des  vagues,  les  uns  etant  fixes  inebranlablement  au  sol, 
les  autres  etant  doues  d'une  structure  tres-elastique ,  qui  ccde  et  flechit 
devant  l'impetuosite  des  vagues,  mais  reprend  a  ^'instant  son  assielte  na- 
turelle, et  sort  victorieuse  du  combat  incessant.  Les  formes  exte'rieures 
des  organismes  et  la  disposition  de  leurs  organes  ne  sont  pas  moins 
appropriees  aux  circonstances  qui  conditionnent  leur  existence.  Souvent 
aussi  toutes  ces  proprietes  se  reunissent  pour  atteindre  le  but  propose. 

On  y  rencontre  comme  caracteristiques  les  divers  Crinoides,  qui  sont 
soutenus  sur  iine  longue  tige,  rendue  elastique  et  plus  ou  moins  flexible 
par  une  infinite  d'anneaux  calcaires  articules,  fixes  les  uns  sur  les  autres 
par  des  fibres  ligamenteuses ,  tres-souples  et  contenues  dans  une  forte 
gaine  cpidermique  commune.  Ils  se  cramponnent,  presque  tous,  par  une 
base  large  et  infiniment  ramifiee,  ou  par  des  bras  onguicules  au  sol 
sous-marin  et  aux  corps  qui  y  gisent.  Les  Echinodermes  ,  surtout  ceux 
a  coquille  spheroidale ,  et  ä  disque  aplati,  composes  d'une  multitude  de 
plaquettes  epaisses,  engrenees  les  unes  dans  les  autres,  et  tout-a-fait 
propres  a  amortir  les  chocs ,  y  abondent  en  especes  fort  variees ,  tels  que 
les  genres  Cidaris,  Diadema  et  les  Clypeastres.  Les  Spatangoides  a  co- 
quille mince  y  manquent  au  contraire  presque  entierement. 

On  remarque  parmi  les  Acephales  des  genres  dont  un  grand  nombre  se 
fixent  solidement  au  sol  et  aux  autres  corps  immobiles.  Dans  ce  cas  sont  les 
Ostrees  et  les  Spondyles,  a  base  d'attache  large,  et  a  coquille  fortement 
plissee  ou  dentelee,  pourvues  d'cniinences  multiples  crochues,  aptes  a 
embrasser  de  pres  les  divers  objets  gisant  au  fond  de  la  mer.  D'autres,  a 
coquille  plus  faible,  se  logeaient  dans  des  cavites  accidentelles,  ou  creusees 
par  cux  dans  les  corps  les  plus  durs,  et  les  plus  resistans.  Cc  sont  les 
Arcacecs,  et  les  genres  perforans,  tels  que  les  Litliodomes  et  les  ana- 
logues  desSaxicavcs,  des  Venerupis,  etc.  D'autres  cnfin  se  garantissaient 
contre  les  injures  des  vagues,   soit  en  se  cacbant  dans  des  endroits  plus 


SUR  LE  JURA  SOLEUROIS.  13 

vaseux  et  abrites  par  les  Coraux ,  et  les  Crino'ides ,  comnie  les  Astarles 
et  leurs  analogiies ,  soit  par  im  developpement  excessif  de  la  masse  cal- 
caire  de  leur  coquille^  comme  les  Tricliites,  les  Chaniacees  (Diceras)  les 
Fernes  et  quelques  autres  especes  transitoires  des  facies  vaseux.  D'autres 
enfin  eludaient  les  efForts  destructeurs  de  l'Ocean  par  Textreme  elasticite  de 
leur  coquille,  tels  que  les  Peignes,  les  Limes  et  les  Terebratules,  ces  der- 
nieres  etant  soutenues  en  outre  par  une  forte  attache  ligamenteuse  en  forme 
de  tendon  elastique. 

Les  Gasteropodes  du  facies  corallien  possedent  des  proprietes  caracte- 
ristiques  identiques  avec  celles  de  l'ordre  precedent.  On  y  distingue  sur- 
tout  des  Turbo,  des  Trochus,  des  Pleurotomaires ,  certaineslNerinees 
et  un  assez  grand  nombre  d'especcs  de  genres  analogues  aux  Mono- 
dontes,  Patelles,  Buccins,  etc.  Les  Crustaces,  sans  etre  frequens,  ne 
manquent  cependant  pas,  surtout  ceux  qui  se  rapprocbent  des  Pagures, 
et  dont  on  ne  trouve  guere  que  les  fortes  pinces.  Les  Cephalopodes,  au 
contraire,  et  les  poissons,  sont  rares;  les  reptiles  paraissent  manquer 
en  entier ,  et  lorsqu'ils  s'y  trouvent ,  ce  n'est  qu'accidentellement.  Les 
Serpules  incrustent  abondamment  tous  les  corps  soit  organiques,  soit 
inorganiques. 

ün  caractere  tres-important  et,  pour  ainsi  dire,  universel  de  tous  les 
organismes  du  facies  corallien,  c'est  d'etre,  en  general,  munis  d'un  test 
souvent  enormement  epais,  et  toujours  fortement  accidente  par  des  cötes, 
des  stries,  des  piquans,  des  noeuds  et  autres  ornemens  qui  leur  donnent  une 
physionomie  toute  particuliere ,  bizarre ,  tres-saillante  et  precieuse  pour 
la  determination  desstations  qu'occupaient  les  organismes  fossiles,  dans  un 
ocean  disparu  depuis  long-temps  de  la  surface  de  nos  terres  continentales. 

Le  facies  corallien  comprend  dans  ses  limites  plusieurs  sous-facies  qui 
varient  dans  les  differens  terrains  et  regions  de  notre  Jura ,  et  dont  la 
connaissance  n'est  pas  indifferente  pour  l'etude  des  lois  de  la  distribu- 
tion  des  ensembles  paleontologiques.  En  liant  entre  eux,  par  des  passages 
graduels,  les  differens  facies  principaux,  ces  sous-facies  s'expliquent  les  uns 
les  autres  et  fönt  apprecier  les  plus  legeres  nuances  dans  les  conditions 


16  OBSERVATIONS  GEOLOGIQUES 

d'existence  d'un  monde  organique  enseveli  dans  la  croute  terrestre.  Ainsi, 
Ics  lumachelles  reimissent  petrographiqnement  par  un  lien  intime  le  facies 
purement  corallien  au  facies  purement  vaseux,  en  passant  par  les  oolithes 
et  les  pisoolithes  aux  formes  sableuses  et  graveleuses  des  facies  vaseux.  Des 
passages  analogues  d'un  ensemble  pale'ontologique  a  l'autre,  accom- 
pägnent  constamment  ces  transitions  petrographiques,  et  ce  sont  toujours 
les  formes  gracieuses  qui  y  predominent. 

Les  depots  de  charriage,  quoique  se  rattachant  intimement  au  facies 
corallien,  duquel  ils  paraissent  naitre  principalement,  accompagnent  et 
lient  entrc  eux  tous  les  facies^  et  nc  posscdent,  excepte  quelques  genres 
de  fossiles  qui  tous  recherchent  les  sols  peu  consistans,  aucun  ensemble 
zoologique  propre.  11s  empruntent  suivant  les  circonstances  aux  divers 
facies,  avec  lesqiiels  ils  sont  en  contact,  une  partie  de  leurs  caracteres,  en 
recevant  d'eux  les  depouilles  solides  de  divers  organismes,  qu'ils  reduisent 
SHccessivement,  en  raison  directe  de  leur  plus  ou  moins  grande  distance 
des  foyers  de  vie  organique,  en  debris  de  plus  en  plus  menus  et  enfin  a 
1  etat  oolitbique  ou  entierement  decompose.  En  me  reglant  sur  l'observa- 
tion  de  ce  fait,  je  suis  arrive  plus  d'une  fois,  en  suivant  les  directions 
d'apres  lesquellcs  les  debris  augmentent  successivement  en  nombre  et  se 
montrent  mieux  conserves,  a  des  emplacemens,  oii  se  concentre,  comnie 
dans  des  foyers  de  vie,  le  developpement  organique  des  divers  facies.  La 
on  rencontre  les  fossiles  en  place,  repandus  avec  une  profusion  vraiment 
prodigieuse,  dans  un  etat  de  conservation  tel,  qu'on  peut  en  etudier  jus- 
qu'aux  plus  minutieux  details  l'organisation  et  l'ensemble  caracteris- 
tique,  les  moeurs  et  les  habitudes,  conmie  nous  le  verrons  dans  la  suitc 
des  descriptions  particulieres  de  nos  terrains. 

Les  roches  de  nature  xmseuse ,  telles  que  les  marnes  ,  les  calcaires  com- 
pactes et  subcompactes  ,  finement  grenues,  subcristallines ,  avec  peu  d'oo- 
lithes  fines,  qui  passent  insensiblement  aux  pisoolithes  concentriques, 
confluentes  avec  la  pate,  les  gres,  les  sables,,  etc.,  forment  un  second 
facies  principal,  non  moins  important  que  celui  que  je  viens  de  caracteriser , 
soit  par   son  ctendue    dans   notre  Jura ,    qui   depasse   mcme   de   beau- 


SUR  LE  JURA  SOLEUROIS.  17 

coup  Celle  du  facies  precedent,  solt  sous  le  rapport  de  ses  ensembles 
paleontologiques ,  qui  sont  diametralement  opposes.  II  se  distingue,  sous 
le  rapport  ge'ognostique  ,  par  sa  puissance  mediocre  ,  surtout  dans  les 
formes  de  littoral  immediat,  par  la  Constitution  tres-variable  de  ses  de'pots 
cedant  toujours  a  l'influenced'actions  locales,  qui,  dans  plusieurs  terrains, 
ont  donne  lieu  ä  des  divisions  fort  nombreuses  ,  qui  n'ont  de  l'interet  que 
pour  les  details  de  regions  restreintes  et  uniformes.  On  n'y  voit  presque 
point  de  coraux,  si  ce  n'est  quelques  genres  et  especes  spongieuses, 
incrustantes  et  generalement  sans  base  fixe  bien  apparente  ou  ä  base  tres- 
faible ,  lorsqu'elle  existe.  Les  Crinoides  sont  rares,  epars,  et  appartiennent 
generalement  a  des  genres  libres.  Les  Ecliinides  le  sont  un  peu  moinSj 
surtout  les  vrais  Echinus  et  les  genres  voisins.  Les  Spatangoides  accom- 
pagnent  partout  les  roches  vaseuses,  niais  plutot  Celles  de  nature  graveleuse^ 
subsableuse  que  les  vases  proprement  dites.  Les  Asterides,  tels  que  les 
genres  Asterias  et  Saccocoma  y  sont  caracteristiques  pour  les  vases  propre- 
ment dites,  aussi  bien  que  pour  les  fins  graviers  et  les  sables.  H  y  a  sou- 
vent  une  quantite  prodigieuse  d'acephales  libres,  surtout  des  Solens,  des 
Pholadomyes,  desMyopsis  (Ag.)  des  Jambonneaux,  des  Tellines,  des  3Iy- 
tiles,  des  Modioles,  des  Corbules  et  les  analogues  des  Isocardes,  des  Cu- 
cuUees,  etc. ;  un  grand  nombre  d'Ostracees,  parmi  lesquelles  on  distingue 
des  huitres  plates,  faiblement  attachees  ou  libres,  et  des  Gryphees  et  Exo- 
gyres  entierement  libres  ou  adherentes.  Parmi  les  Gasleropodes  on 
rencontre  le  plus  frequemment  des  Rostellaires,  des  Pteroceres,  des 
Natices ,  et  les  analogues  des  Turritelles  et  des  Fasciolaires ;  parmi  les 
Cephalopodes ,  quelques  Nautiles ,  des  Ammonites  tres-variees  et  des 
Belemnites,  tous  rares  ou  frequens,  sulvant  les  terrains  et  les  sous- 
facies.  Les  Serpules  sont  plus  rares  que  dans  le  facies  precedent.  Les 
crustacees  offrent  le  genre  Glyphea  et  ses  analogues.  Les  poissons  a  dents 
en  pave  sont  des  habitans  bien  caracteristiques  pour  les  vases.  Les  rep- 
tiles  s'y  montrent  surtout  avec  frequence  dans  les  terrains  jurassiques 
superieurs,  mais  ils  sont  plutot  restreints  a  quelques  regions  et  empla- 
cemcns  isoles  que  repandus  generalement.    Leurs  debris   caracterisent 

3 


» 


18  OBSERVATIONS  GEOLOGIQUES 

surtout  les  lisieres  des  littoraux  immediats  de  tous  les  terrains  juras- 
siques  et  siiivent  alors  moins  strictement  les  lois  de  facies,  sans  abonder 
cependant  si  ce  n'est  daus  le  facies  littoral  vaseux. 

Un  caractere  general  et  constant  de  tous  les  ensembles  paleontolo- 
giques  des  facies  a  type  vaseux ,  c'est  qua  les  genres  et  especes  d'orga- 
nismes  qui  y  regnent  sont  pourvus  de  tets  bien  moins  propres  a  resister 
aux  effets  destructeurs  du  charriage.  Les  coquilles  eutre  autres  sont  ordinai- 
rement  fortminces,  beaucoup  plus  lisses,  moins  accidentees  et  moins  ornees 
de  proeminences  variees  que  dans  le  facies  precedent ,  oii  elles  portent 
im  caractere  de  massivite  resistante  tres-prononce .  Cependant  on  y  rencontre 
quelquefois  des  genres  et  especes  pourvus  d'une  coquille  fort  epaisse,  mais 
qui  pre'sente  im  tissu  tres-peu  elastique  et  se  deteriore  facilement  par  le 
frottement. 

Ges  phenomenes  se  prononcent  d'une  maniere  tres-saillante  dans  les  genres 
et  especes  transitoires  du  type  corallien  au  type  vaseux  :  ainsi  les  Tri- 
cliites,  les  Fernes  et  plusieurs  autres  genres  offrent  dans  le  facies  corallien 
une  coquille  souvent  enormement  epaisse,  tandis  qu'ils  n'ont  dans  les 
vases  qu'un  tet  relativement  fort  mince;  de  meme  aussi  les  Limes  et  les 
Peignes,  differemment  ornes  de  cotes,  de  stries  et  d'epines  dans  le  corallien, 
sont  generalement  presque  lisses  dans  les  depots  vaseux ,  sans  parier 
d'autres  differences  remarquables  relatives  a  leur  maniere  d'etre  dans  les 
differentes  stations,  oii  des  actions  locales  encore  trop  imparfaitement 
connues  pour  etre  enoncees  d'une  maniere  plus  precise  influent  puissam- 
ment  sur  la  distribution  et  la  structure  des  organismes  fossiles. 

Un  autre  caractere  distinctif  des  fossiles  vaseux  est  celui  d'appartenir 
presque  exclusivement  a  des  genres  et  especes  libres.  Les  Pentacrines  meme 
qui  s'y  rencontrent  ne  m'ont  jamais  montre  des  traces  de  leurs  racines, 
soit  que  leur  tige  plus  ou  moins  longue  s'enfonce  simplement  par  son 
extremite  inferieure  dans  la  vase  ou  ne  s'y  implante  que  par  des  fibrilles 
bissiformes  tres-te'nues  ou  embrasse  de  la  meme  maniere  d'autres  corps 
organises  gisant  sur  le  fond  marin.  Les  polypiers  spongieux  paraissent 
etre  dans  le  meme  cas. 


SUR  LE  JURA  SOLEUROIS.  19 

Un  autre  facies  du  type  vaseux  est  celui  des  regions  subpelagiques  et 
pelagiques,  qui,  quoique  possedant  des  caracteres  petrographiques  tres- 
analogues  au  littoral  vaseux  ,  differe  cependant  de  celui-ci  par  son  en- 
semble  caracteristique  d'organismes  fossiles  et  par  ses  phenomenes  geo- 
gnostiques. 

Les  depots  pelagiques  sont  tres  -  uniformement  constitue's ,  de  nature 
homogene,  regulierement  stratifies,  en  bancs  tres-continus  ou  en  massifs 
d'une  puissance  excessive  et  d'une  structure  fort  obscure ;  cependant  ces 
caracteres  sont  aussi  assujetlis  a  certaines  exceptions  locales ,  par  exeniple 
quand  les  depots  du  charriage  provoquent  des  perturbations  plus  ou  moins 
considerables  et  rendent  les  phenomenes  plus  difficiles  a  demeler.  D'autres 
causes,  etrangeres  aux  actions  neptuniennes,  qui  ne  se  laissent  encore  que 
soupconner,  paraissent  egalement  avoir  grandement  modifie  ces  sedimens 
pendant  leur  deposition. 

Ce  qui  caracterise  le  mieux  ces  depots ,  c'e^t  le  manque  presque  complet 
de  fossiles  sur  de  vastes  etendues.  En  fait  de  polypiers,  on  n'y  rencontre 
que  des  debris  de  coraux  fixes  mutile's  et  use's  par  le  roulage,  ou  des  in- 
dividus  totalement  rabougris ;  en  plus  grand  nombre  des  polypiers  spon- 
gieux,  a  tissu  fibreux ,  lache  et  mou.  On  admet  assez  generalement  que  ces 
polypiers  peuplent  habituellement  de  grandes  profondeurs,  cependant 
il  reste  encore  des  doutes  a  resoudre  ä  ce  sujet.  Dans  nos  terrains, 
ils  se  rencontrent  plutot  sur  le  passage ,  entre  les  facies  de  haute  mer  et 
les  facies  littoraux  que  dans  le  facies  pelagique  proprement  dit.  Quel- 
ques regions  et  localites  meme  me  fönt  penser  que  ces  zoophytes  peu- 
plaient  aussi,  dans  des  circonstances  donnees,  les  fonds  vaseux  de  localites 
abritees  contre  les  grosses  vagues,  telles  que  les  golfes  etroits  et  ensables 
et  les  emplacemens  derriere  les  recifs  coralliens.  Dans  ce  cas,  ils  sont 
toujours  accompagnes  d'une  quantite  plus  ou  moins  considerable  de  fos- 
siles caracteristiques  du  littoral  vaseux  et  subcorallien ,  comme  de  coquiiles 
libres  et  de  certains  Crinoides  (Eugeniacrinus)  et  Echinoides  parti- 
culiers.  On  pourrait  separer  cet  ensemble  du  facies  pelagique,  sous  le 
nom  de  facies  subpdagique  a  polypiers  spongieux.  ölais  cette  Separation 


20  OBSERVATIONS  GEOLOGIQUES 

sera  toujours  plus  ovi  moins  diflicile ,  au  moins  dans  notre  Jura ,  parce  que 
ce  facies  se  lie  intimement,  par  des  passages  insensibles,  au  facies  pela- 
gique  proprement  dit,  si  toutefois  celui-ci  a  pu  se  developper  dans  les 
oeeans  presque  universels  des  anciennes  epoques,  qui  etaient  assurement 
bien  moins  profonds  que  l'Ocean  et  les  mers  d'aujourd'hui.  — Quoi  qu'il 
en  soit,  il  est  certain  qu'avec  l'apparition  des  polypiers  spongieux  les  fos- 
siles des  facies  littoraux  disparaissent  successivement,  a  mesure  qu'on  s'e- 
loigne  des  anciens  rivages  vosgiens  et  herzyniens.  En  revanche,  les  Belem- 
nites  et  lesgrandes  especes  d  Ammonites  commencent  a  s'y  montrer  en  abon- 
dance.  Mais  ce  sont  alors  des  especes  tres-differentes  des  especes  littorales, 
appartenant,  quant  aux  Ammonites,  pour  la  plupart  aux  familles  des  Planu- 
lates  et  Macroce'phales ,  tandis  que  Celles  des  facies  littoraux  vaseux  sont 
des  Falciferes ,  des  Arietes ,  et  des  Ornes.  Les  Belemnites  montrent  des  mo- 
difications  semblables,  mais  moins  sensibles  dans  leur  coquille,  qui  est 
peu  accidentee.  De  tous  les  autres  organismes  si  abondans  dans  les  facies 
littoraux,  coi'alliens  ou  vaseux,  il  ne  se  trouve  plus  que  quelques  Tere- 
bratules,  quelques  Ostracees  et  autres  semblables,  qui  paraissent  s'accom- 
moder  de  chaque  Station  donnee,  en  subissant  neanmoins  des  modifica- 
tions  plus  ou  moins  notables,  dont  l'etude  detaillee  me  parait  pouvoir 
conduire  dans  la  suite  a  des  resultats  assez  interessans  sur  les  lois  biolo- 
giques  des  anciennnes  creations. 

Apres  avoir  determine  les  principaux  facies  qui  regnent  dans  nos  ler- 
rains  jurassiques,  il  nous  reste  a  jeter  un  coup-d'oeil  sur  les  lois  qui  leur 
servent  de  base,  et  qui  regissent  leur  distribution ,  soit  dans  le  sens 
vertical,  soit  dans  le  sens  horizontal. 

II  resulte  des  faits  que  je  viens  d'indiquer  pre'cedemment,  cette  pre- 
miere  loi  : 

Que  chaque  facies  cTun  terrain  quelconque  presente  des  cavacteres, 
soit  petrographiques  et  geognostiques ,  soit  pale'ontologiques  propres ^  bien 
distinctSj,  qui  sont  en  Opposition  directe  avecles  caracteres  quon  suppose 
generalement  au  terrain  et  a\>ec  les  caracteres  des  autres  facies  du  meme 
niveau  giologique . 


SUR  LE  JURA  SOLEUROIS.  21 

Cette  loi  contribuera  a  rectifier  la  Classification  de  certains  terrains  et 
de  leurs  subdivisions,  en  precisant  leur  position,  et  empechera  par  la  des 
erreurs  graves  dans  la  determination  du  niveau  geologique  de  localite's 
Separees  des  grands  massifs  affectant  des  caracteres  particuliers. 

Une  seconde  loi  est  intimement  liee  a  cette  premiei-e  : 

Les  facies  de  meine  nature  petrographique  et  geognostique  affectentj 
dans  les  dißerens  terrains,  des  caracteres  paleontologiques  tres-ana- 
logues  et  se  succedent  meme  generalement  a  travers  une  sdrie  plus  ou 
moins  nonibreuse  de  terrains  superpose's  les  uns  aux  autres. 

Cette  loi  me  parait  presenter  im  grand  interet,  sous  le  rapport  des 
determinations  zoologiques  des  fossiles  et  de  l'application  que  Ton  en  fait, 
pour  caracterisei'  paleontologiquement  les  terrains  et  leurs  divisions  secon- 
daires.  II  existe  souvent  une  grande  ressemblance  dans  les  formes  organi- 
ques  des  fossiles  de  facies  analogues ,  quoique  appartenant  a  des  terrains 
tres-divers,  et  cette  ressemblance  est  en  grande  partie  cause  que  Ton  a 
identifie  bon  nombre  de  fossiles  de  terrains  differens ;  ce  qui  a  conduit 
ä  l'opinion  assez  recue,  qu'il  se  trouve  des  fossiles  identiques,  non  seule- 
ment  dans  des  subdivisions  et  groupes  distincts  de  terrains,,  mais  meme 
dans  des  formations  separees  souvent  l'une  de  l'autre,  dans  la  se'rie 
verticale  de  rechelle  geologique,  par  d'autres  formations  tres-vastes. 
ün  exemple  frappant  de  cette  nature  nous  est  offert  entre  autres  par  les 
polypiers  et  les  Echinodermes,  qui,  quoique  tres-ressemblans  au  premier 
coup-d'oeil,  montrent  cependant  a  l'oeil  exerce  du  zoologiste  anatomiste 
des  differences  tres-marquees  pour  chaque  groupe  et  chaque  terrain  de 
notre  Jura.  Sans  vouloir  trancher  la  question  de  savoir  s'il  existe  des  fos- 
siles qui  passent  d'un  teri-ain  et  meme  d'un  groupe  a  l'autre,  je  crois 
devoir  appeler  ici  l'attention  sur  un  fait  important,  peu  apprecie  jusqu'ä 
present,  base  sur  ce  principe  que  la  surface  exterieure  des  etres  orga- 
nises  est  toujours  en  rapport  intime  avec  le  milieu  dans  lequel  ils  vivent , 
ainsi  que  M.  Agassiz  l'a  demontre  avec  tant  de  perspicacite  dans  ses  lecons. 
Ce  que  j'ai  dit  de  la  succession  verticale  des  facies  n'est  cependant  point 
sans  exception,  et  il  est  bien  naturel  que  cette  loi  se  modifie  d'apres 


22  OBSERVATIONS  GEOLOGIQUES 

l'aspect  petrographique  et  geognostique  des  roches  et  terrains  :  ainsi  on  ne 
devra  pas  etre  surpris  de  trouver  dans  une  roclie  de  nature  vaseuse, 
superposee  ou  sousjacente  a  une  röche  corallifere,  les  fossiles  qui  habitent 
la  vase  5  mais  ces  fossiles  vaseux  n'indiqueront  pas  moins  que  les  coraux, 
un  depot  de  bas-fond  ou  littoral,  quoique  ces  roches  presentent  un  type 
different,  quant  aux  circonstances  de  leur  deposition. 

La  distribution  des  facies,  seit  dans  le  sens  horizontal,  soit  dans  le  sens 
vertical,  est  soumise  encore  a  d'autres  lois  non  moins  importantes. 

Tantot  les  divers  facies  se  limitent  hrusquemeiit ,  dans  le  sens  horizontal, 
tantot  ils  passent  Vun  a  lautre  par  des  varidtis  intermMiaii^s ,  a 
caracteres  vacillans ,  mal  prononces  ,  et  par  Vejfet  des  charriages  qui 
melangent  les  produits  des  divers  facies  et  rendent  ainsi  les  recherches 
tres'difficiles. 

Les  passages  brusques  se  remarquent  particulierement  entre  le  facies  a 
coraux  tres-prononces  et  les  vases  pures,  surtout  quand  les  bancs  de 
coi'aux  sont  circonscrits  dans  des  depots  subpelagiques  ou  pelagiques. 
D'autres  fois  ce  passage  se  fait  plus  lentenient  et  d'une  maniere  bien  moins 
sensible.  C'est  ce  qui  a  lieu  particulierement  entre  les  facies  littoraux, 
coralliens  et  vaseux ,  qui  le  plus  souvent  se  perdent  Tun  dans  l'autre , 
comme  par  une  irradiation  de  leurs  caracteres,  depuis  les  centres  ou 
foyers  de  developpement  riches  en  organismes,  jusqu'ä  la  peripherie  qui 
ne  montre  que  des  debris  mutiles,  ou  un  certain  nombre  peu  considerable 
de  fossiles  mal  developpes  et  indifferens. 

La  diversite  des  facies j  dans  le  sens  vertical j,  augmente  dans  tonte 
la  sdrie  souleve'e  de  has  en  haut  et  diminue  de  meine  graduellement  en 
sens  inverse.  Cette  loi  presente  des  phenomenes  fort  curieux  ;  dans  le  bas , 
les  facies  pelagiques  du  type  vaseux  predominent,  et  les  autres  ne  com- 
mencent  a  se  montrer  d'une  maniere  distincte,  qu'a  partir  de  l'oolithe 
inferieure,  qui  n'offre  encore  que  des  caracteres  ni  pelagiques  ni  littoraux, 
mais  bien  un  melange  obscur  de  tous.  Nous  verrons  bientöt  a  quoi  tient 
ce  phenomene. 


SUR  LE  JURA  SOLEUROIS. 


Enoutre,  il  peut  aussi  se  faire  qu'apres  im  vaste  depot  pelagique,  les 
facies  littoraux  apparaissent  tout  d'un  coup ,  presqiie  sans  passages  inter- 
mediaires  prealables.  Ce  phenomene ,  quoique  peu  frequentj  s'ob- 
serve  ,  comme  le  premier,  a  partir  de  l'oolithe  inferieure.  II  coincide  avec 
le  passage  brusque  ou  lent  des  facies,  dans  le  sens  horizontal  des  tei^rains, 
que  je  viens  d'indiquer. 

La  diver sitä  des  facies  augmente  ou  diminue  suivant  les  re'gions. 
Elle  augmente  dans  les  regions  oii  a  lieu  le  passage  entre  le  Jura  francais 
et  bernois  et  le  Jura  argovien  et  wurtembergeois ;  mais  cette  limite  une 
fois  passee,  eile  diminue  snccessivement ,  a  mesure  que  Ton  s'en  eloigne. 
C'est  ainsi  que  les  chaines  jurassiques  occidentales  presentent  des  va- 
riations  plus  nombreuses  dans  leur  Constitution  essenticllement  littorale, 
que  Celles  qui  bordent,  vers  Test,  le  bassin  suisse  et  qiii  sont  de  nature 
plus  particulierement  pelagique.  Une  ligne  que  l'on  tracerait,  en  partant 
du  Randen,  dans  le  canton  de  Schaffhouse,  jusque  vers  le  Chatelu,  dans 
le  canton  de  Neuchätel ,  parallelement  aux  pieds  de  la  Foret-Noire  et  des 
Yosges,  diviseraitj  presque  rigoureusement,  les  facies  littoraux  et  les 
facies  pelagiques  en  deux  zones  jurassiques  paralleles,  tres-distinctes. 
L'une,  qui  est  occidentale  et  plus  large,  comprend  la  majeure  partie  de 
l'Argovie,  le  Canton  de  Bäle,  les  cliaines  occidentales  du  Blauen  et  du 
Mont-terrible  dans  le  Jura  soleurois  et  bernois,  une  partie  des  chaines 
entre  Delemont  et  Montier,  et  le  plateau  des  Franches-montagnes  pres- 
qu'en  entier.  De  la,  cette  bände  s'e'tend  vers  la  Chaux-de-Fonds,  le  Cha- 
telu oii  eile  perd  en  partie  ses  caracteres,  ne  formant  plus  qu'une  limite 
extreme,  tres-de'coupee  entre  les  depots  pelagiques  et  la  grande  baie  juras- 
sique  des  departemens  du  Doubs  et  de  la  Haute-Saöne,  qui  est  occupe'e 
presque  entierement  par  des  depots  littoraux ,  qui  decroissent  snccessive- 
ment en  puissance,  depuis  la  frontiere  suisse  jusqu'au  pied  des  Vosges,  et 
indiquent  dans  tous  les  terrains  des  caracteres  paleontologiques  de  plus 
en  plus  littoraux. 

L'autre,  la  zone  pelagique  nait  dans  l'Argovie  et  forme  une  bände 
moins  large  comprenant  les  chaines  du  canton  de  Soleure  et  du  Jura  her- 


24  OBSERVATIONS  GEOLOGIQUES 

nois,  qui  borde  le  bassin  suisse  et  les  vallees  tertiaires  qui  y  aboutissent. 
Cette  bände  se  developpe  davantage  dans  le  canton  de  Neuchatel  et  parait 
compreiidre  dans  ses  limites  tout  le  Jura  vaudois  et  genevois ,  qui  ne  pre- 
sente  presque  que  des  domes  portlandiens  d'une  puissance  enorme  avec 
tres-peu  de  fossiles. 

Le  facies  subpelagique  est  intermediaire  a  ces  deux  bandes  littorale  et 
pelagique ,  et  forme  un  passage  et  un  lien  plus  ou  moins  intime  entr'elles. 
Dans  le  canton  de  SchafFhouse  et  dans  l'Argovie  ce  facies  pre'domine  sur 
les  precedens  et,  tantöt  plus  littoral,  tantot  plus  pelagique,  il  y  regne, 
depuis  le  portlandien  jusque  dans  roolithe  inferieure,  a  travers  le  terrain 
corallien  proprement  dit  et  les  deux  terrains  de  l'oxfordien.  II  se  montre 
dans  le  canton  de  Soleure,  d'une  maniere  tres-distincte ,  et  oflfre  partout 
ses  nombreux  Cnemidium,  Tragos,  Scypbia,  etc.  On  le  retrouve  caracte- 
rise  de  la  meme  maniere  dans  le  Jura  neuchätelois,  etc. 

II  est  tres-remarquable  que  toutes  les  decoupures  qui  entament  cette 
iigne,  correspondent  a  des  decoupures  semblables  dans  les  rivages  juras- 
siques  le  long  de  la  foret  noire  et  des  Yosges.  II  suflit  de  rappeler  celles 
du  facies  pelagique  vis-a-vis  du  golfe  alsatique^  et  de  la  baie  de  la  Haute- 
Saone. 

Cette  maniere  detudier  et  d'envisager  la  Constitution  des  terrains  me 
parait  presenter  les  avantages  immediats  suivans  : 

1 "  de  reduire  des  phenomenes  paleontologiques  tres-varies ,  epars 
comme  au  hasard  et  sans  coberence  apparcnte,  ä  des  lois  peu  nombreuses, 
tres-simples,  intimement  liees  entrc  elles  et  en  rapport  avec  la  partie 
mecanique  de  la  petrographie  et  de  la  geognosie. 

2"  d'expliquer  tous  ces  faits  petrograpbiques  et  geognostiques  que  pre- 
sentent  les  roches  sedimentaires  et  de  les  rendre  profitables  a  la  science, 
en  les  reportant  du  domaine  d'une  mineralogie  sterile  dans  le  domaine  de 
.la  geologie,  et  en  demontrant  leurs  rapports  avec  le  developpemcnt  pro- 
gressifde  la  vie,  tel  qu'il  s'est  manifeste  aux  differentes  epoques  de  lliis- 
toire  de  notre  planctc. 


SüR  LE  JURA  SOLEUROIS. 


3°  De  pouvolr  determiner  avec  assez  d'exactitude  le  relief  du  fond 
marin  a  diverses  epoques,  jusqu'a  son  surgissement  au  dessus  du  niveau 
des  eaux,  et  les  divers  accidens  qui  ont  eu  lieu  dans  I'Ocean  et  ont  influc 
avec  plus  ou  moins  d'energie  sur  les  terrains  et  les  facies. 

4°  De  preciser  les  epoques  des  divers  soulevemens  qu'a  subis  une  chalne 
de  montagne  ou  un  Systeme  de  chaines,  au  moyen  du  caractere  littoral  des 
terrains  posterieurs  qui  s'y  adossent. 

II  me  reste  maintenant  encore  a  dire  quelques  mots  sur  la  maniere  dont 
je  traiterai  les  descriptions  speciales  de  chaque  terrain. 

Une  methode  petrograpliique  basee  plutot  sur  les  phenomenes  geologi- 
ques  et  les  lois  qui  les  regissent,  que  sur  des  caracteres  purenient  minera- 
logiques,  me  paraitrait  la  plus  desirable;  mais^  dans  l'etat  actuel  de  la 
science,  une  teile  methode  est  encore  inipossible  ou  serait  du  moins 
tres-hasardee.  Je  suivrai  autant  que  possible  le  Systeme  descriptif  adopte 
par  M.  Thurmann,  dans  son  excellent  Essai  sur  les  soulh'emens  j'iiras- 
siques  du  Porrentniy ,  sauf  quelques  modifications  exigees  par  la  na- 
ture  des  localites  que  j'ai  ä  decrire.  En  procedant  ainsi  d'apres  un  plan 
uniforme,  il  sera  permis  de  considerer  la  suite  de  memoires  qui  paraissent 
successivement  sur  la  geologie  des  Monts-Jura,  comme  un  seul  grand 
ouvrage,  execute  par  des  hommes  reunis  dans  un  seul  et  meme  but,  celui 
d'eclaircir  de  plus  en  plus  les  phenomenes  interessans  de  la  geologie  de 
notre  Jura,  devenue  depuis  quelques  annees  si  importante  a  la  science. 

Je  diviserai  les  roches  par  formations,  par  groupes  et  par  terrains,  en 
admettant,  selon  le  besoin,  des  divisions  ulterieures.  Toutes  ces  divi- 
sions  nettement  caracterisees,  et  sous  le  rapport  petrograpliique,  et  sous 
le  rapport  paleontologique,  seront  intime'ment  liees  entr'elles.  Une  ca- 
racUristique  succincte  precedera  la  description  des  formations,  et  de 
meme,  un  signalement  caracterisera  brievement  chaque  groupe  et  chaque 
terrain  avec  ses  divers  facies.  Les  synonymes  nous  indiqueront  les  ter- 
rains, les  divisions  et  les  facies  paralleles  des  pays  etrangers,  s'ils  y  exis- 
tent et  s'ils  ont  ete  clairement  designes  par  les  geologues.  La  distribution 

4  ' 


26  OBSERVATIONS  GEOLOGIQUES 

indiquera  l'etendue  des  difFerens  terrains  dans  notre  pays.  Eufin,  nous 
examinerons  les  roches  elles-memes  sous  deux  points  de  vue,  l'un  petro- 
grapliique  et  Tautre  gdognostique.  Nous  aurous  ainsi : 

a)  une  description  petrographique  qui  traitera  de  la  composition  minera- 
logique  et  des  caracteres  petrographiques  de  nos  roches^  tels  que 
la  structurej  la  cassure,  les  couleurs,  le  cinient,  la  päte,  etc.  Ces 
caracteres ,  qu'iine  fausse  application  a  rendus  par  fois  tres-nuisibles 
au  progres  des  connaissances  geologiques ,  n'en  sont  pas  moins  d'une 
haute  importance  dans  la  determination  des  divers  facies  que 
presentent  une  formation  entierc ,  un  groupe ,  un  terrain  ou  meme 
une  simple  couclie^,  ainsi  que  nous  l'avons  vu  precedemment,  en  jetant 
un  coup-d'oeil  rapide  sur  la  Constitution  petrographique  des  facies. 

b)  une  description  geognostique j  qui  traitera  des  plie'nomenes  de  nos 
roches  dans  leur  ensemble,  tels  que  leur  stratification,  leur  puis- 
sance,  etc.  Ces  phenomenes  indiquent  dune  maniere  ä-peu-pres 
constante  les  divers  facies  ;  ainsi ,  une  grande  puissance  designe  tou- 
jours  un  facies  pelagique  ou  de  charriage,  une  moindre  puissance 
est  caracteristique  pour  le  littoral. 

La  paleontologie  nous  offrira  les  principaux  caracteres  des  grandes 
divisions  et  des  facies.  L'examen  de  la  fossilisation  des  corps  organiques 
et  des  substances  qui  l'effectuent,  l'etat  de  conservation,  la  distribution 
des  fossiles  et  leurs  ensembles  donneront  lieu  a  des  observations  et  a  des 
rapprochemens  curieux  avec  les  caracteres  petrographiques ,  comme  aussi 
entre  les  differens  groupes  et  terrains,  et  les  diverses  localites. 

L'utilite  des  roches  et  des  mineraux  accidentels  de  chaque  terrain ,  soit 
en  technologie,  soit  en  agriculturCj  et  leur  exploitation,  ne  seront  point 
oublies,  quoique  le  cadre  de  cet  essai  geologique  ne  nous  permette  point 
d'entrer  dans  de  longs  details  a  ce  sujet. 


SUR  LE  JURA  SOLEUROIS.  27 


FORMATION  TRIASIQUE  OU  CONCHYLIENNE. 


hes  terrains  les  plus  anciens  qui  affleurent  dans  le  nord-ouest  de  la  Siiisse, 
sont  le  gres-bigarre ,  le  terrain  conchylien  ou  le  Muschelkalk,  et  le  ter- 
rain  keuperien  ou  marnes  irrise'es,  composes,  comme  l'indique  leur  nom, 
lepremier  d'un  gres  riche  en  oxydes  de  fer,  le  second  d'un  calcaire  gris- 
brunätre,  et  le  troisieme  de  marnes  argilo-calcaires  tres-differemment 
colorees. 

M.  d'AIberti,  qui  a  si  bien  etudie  ces  terrains  dans  le  Wurtemberg, 
les  a  reunis  en  une  seule  formation  ^  a  laquelle  il  a  donne  le  nom  de  Trias, 
parce  qu'elle  se  compose  effectivement,  dans  le  Wurtemberg  comme 
dans  notre  Jura,  des  trois  terrains  qua  je  viens  d'indiquer.  Toutes  les 
observations  faites  dans  notre  Jura  m'ont  conduit  a  adopter  cette  reu- 
nion,  qui  me  parait  d'autant  plus  naturelle,  qu'elle  est  basce  sur  un  type 
de  developpement  tout  particulier,  caracterise  par  les  Notosaures,  les 
Ceratites,  les  Myophories,  les  Cypricardes,  etc.  Ces  fossiles  rattachent 
par  un  lien  intime  les  anciennes  creations  de  la  Grauwacke  et  de  la 
houille  a  celles  plus  recentes  des  epoques  secondaires  jurassique  et  cretacee , 
se  rapprochant,  d'un  cöte,  du  type  des  fossiles  anciens,  par  leurs  formes 
exterieures^  et  se  liant,  d'un  autre  cote,  aux  creations  plus  recentes,,  par 
leurs  caracteres  generiques.  Dans  le  Jura  suisse,  cette  formation  est  gene- 
ralement  recouverte  par  les  depots  des  terrains  jurassiques,  et  eile  ne  se 
montrea  decouvert  que  dans  les  vallees  desoulevementlesplus  considerables, 
oii  l'on  ne  voit  cependant  que  les  deux  terrains  superieurs  de  cette  formation. 
Elle  manque  absolument  dans  cette  partie  du  Jura  suisse  qui  s'etend  depuis 
Geneve  jusqu'au  Jura  bernois.  Dans  cette  derniere  region,  lesmarnes  irrisees 
affleurent  dans  quelques  localites,  mais  ce  n'est  que  dans  le  nord  du  canton 
de  Soleure  et  dans  les  cantons  limitrophes  d'Argovie  et  de  Bäle  et  au  pied 
de  la  Foret-noii'e  meridionale  que  la  formation  se  developpe  dans  toute  sa 
p'uissance  et  sur  des  espaces  plus  etendus.  C'est  aussi  dans   ces   der- 


28  OBSERVATIOKS  CEOLOGIQUES 

nieres  regions  qu'elle  a  pu  etre  etudiee  d'une  maniere  complete  et  avec  le 
plus  de  facilite.  Les  strates  s'y  presentent  souvent  dans  une  position  a- 
peu-pres  normale  et  a  decouvert,  sur  d'assez  grandes  distances.  Des  vallees 
de  fracture  et  d'erosion  profondes  et  prolongees  la  coupent  frequemment 
et  reveleiit  ainsi  a  l'observateur  des  faits  plus  nombreux,  mieux  lies  entre 
eux  et  bien  moins  compliques  que  dans  les  chaines  de  montagnes  situees 
plus  au  sud-ouest,  oii  rafflenrement  trop  partiel,  trop  interrompu,  trop 
circonscrit  et  bouleverse  des  terrains,  ne  permet  pas  d'en  poursuivre  les 
strates  et  d'en  reconnaitre  les  detalls  et  la  connexion.  On  n'y  saurait  dis- 
tinguer,  avec  precision,  les  caracteres  essentiels  et  les  plus  saillans  des 
phenomenes  accidentels  uniquement  dependans  de  l'influence  d'agens 
posterieurs,  etrangers  a  leur  formation  primitive,  mais  qui  n'en  ont  pas 
moins  profondement  derange  les  rapports  et  fre'quemment  altere  les 
caracteres  des  terrains  triasiques.  II  serait  par  consequent  presque  im- 
possible  de  se  former  une  idee  juste  de  la  Constitution  reelle  et  des  relations 
d'ensemble  des  terrains  qui  composent  la  formation  triasique  de  notre  Jura, 
si  Ton  ne  voulait  considerer  que  les  terrains  qui  affleurent  dans  les  sou- 
levemens  du  Jura  soleurois. 

Nous  serons  donc  obliges  d'e'tudier  les  terrains  de  cette  formation  dans 
des  regions  pour  la  plupart  en  debors  de  Celles  dans  lesquelles  je  me 
suis  babituellement  renferme :  tels  sont  les  cantons  de  Bäle  et  d'Argovie , 
sur  lesquels  les  travaux  de  MM.  ölerian  et  Rengger,  et  surtout  ceux  du 
premier,  nous  ont  donne  tous  les  renseignemens  desirables. 

Ayant  ete  a  meme  de  constater  l'exactitude  des  faits  observes  par  le  pre- 
mier de  ces  geologues ,  je  ne  crois  pouvoir  mieux  faire  que  d'appliquer  les 
resultats  de  leurs  observations  aux  phenomenes  que  presente  la  formation 
triasique  dans  les  cbaines  soleuroises.  En  completant  ainsi  l'histoire  de  cette 
formation ,  nous  nous  bornerons  a  une  esquisse  generale ,  sans  entrer  dans 
tous  }es  details  locaux,  d'autant  plus  que  cette  formation  tres-limite'e  ne 
joue  qu'un  role  fort  subordonne,  et  ne  differe  en  rien,  dans  ses  caracteres 
principaux,  des  depöts  equivalens  des  pays  etrangers. 


SUR  LE  JURA  SOLEUROIS. 


1.    TERRAIN  DU  GRES-BIGARRE  OU  DU  GRES-ROUGE. 


29 


Signalement :  Gres  quartzeux,  d'un  rouge  tres-nuance  de  teintes  viola- 
cees,  diffe'remment  bariole,  avec  des  conglomerats  dans  lebas  et  des  inter- 
calations  argilo-marneuses,  qui  le  divisent  en  strates  bien  distincts.  As- 
pect:  roux,  plusou  moins  clair,  rocheux.  Fossiles:  Calamitesarenacens. 

Synon.  Angleterre  :  New-red  sandstone.  France  :  Gres-bigarre  ou 
Gres-rouge.  Allemagne  :  Bunter  Sandstein.  Foret-noire  meridionale  : 
Rother  Sandstein  de  M.  Merian.  Suisse  (Cantons  de  Bäle  et  d'Argovie) : 
Äelterer  Sandstein  du  meme  auteur. 

Distribution.  Les  assises  les plus  anciennesde  cette  formation  n'affleurent 
point  dans  le  Jura  Suisse,  mais  reposent,  d'apres  les  observations  de 
MM.  Merian  et  Rengger,  a  peu  de  distance  des  fronlieres  suisses,  imme- 
diatement  sur  les  roclies  plutoniques  de  la  Foret-noire,  ou  sur  des  conglo- 
merats avec  lesquels  elles  se  confondent  frequemment.  Ces  conglomerats 
et  ces  assises  inferieures,  qu'on  retrouve  egalement  en  Angleterre  et  sur 
d'autres  points  du  continent  europeen,  peuvent  etre  envisages  comme 
representant  en  quelque  sorte  le  gres  vosgien,  qu'on  a  tantot  assimile  au 
Zechstein  et  tantöt  reuni ,  comme  un  quatrieme  terrain ,  a  la  formation 
conchylienne.  Peut-etre  aussi  sont-ils  les  analogues  de  formations  encore 
plus  anciennes.  Quoi  qu'il  en  soit,  ils  se  lient  d'une  maniere  si  intime  au 
gres-bigarre,  qu'il  est  diflicile  de  les  en  separer  comme  une  formation 
a  part.  Les  assises  superieures  a  ces  conglomerats  sont  les  seules  que  l'on 
voie  apparaitre  sur  le  territoire  suisse.  Elles  forment  les  deux  rives  du 
ßhin  entre  Äugst  et  Rheinfelden. 

Facies.  Ce  terrain  est  essentiellement  sableux,  et  le  peu  d'espace  qu'il 
occupe,  dans  notre  Jura,  n'a  point  permis  encore  d'y  distinguer  des  diffe- 
rencesde  facies,  tandis  qu'a  Sulz-les-bains,  dans  le  bassin  alsatique  et  sur 
plusieurs  points  de  la  Lorraine,  il  montre  un  littoral  vaseux  parfaitement 
caracterise. 

Pdtrographie  et  geognosie.  La  composition  mineralogique  et  la  maniere 
d'etre  des  conglomerats  et  des  assises  inferieures  du  gres-bigarre  ne  laissent 


t>0  OBSERVATIONS   GEOLOGIQUES 

aucun  doute  siir  l'alliance  intime  qui  existe  entre  eux  et  les  terrains  primi- 
tifs  sous-jacents.  Les  Granites,  les  Gneiss,  les  Porpliyres  et  toutes  les 
roches  preexistantes  de  la  Foret-noire  ont  foiirni  les  materiaux  de  ces 
depots,  qui  varient  suivant  la  natiire  des  roches  sur  lesquelles  ils  reposent. 

Les  assises  inferieures  se  composent  principalemcnt  de  debris  anguleux 
plus  ou  moins  emousses  par  le  charriage  et  souvent  con'odes  comme  par 
des  liquides  et  des  gaz  acides.  Ces  galets  sont  empätes  dans  un  eiment 
argileux,  durci,  le  plus  souvent  colore  de  i'ouge  avcc  des  teintes  violacees 
tres-variees.  On  y  renconlre  aussi  des  gres  a  gros  grains  de  quartz,  gene- 
ralenient  tres-cristallins.  Le  Eeldspath  couleur  de  chair,  si  caracteris- 
tique  pour  les  roches  plutoniques  de  la  Foret-noire,  n'y  manque  point; 
enfin  le  mica  y  est  plus  ou  moins  abondamment  distribue,  en  paillettes 
argentees  ou  dun  brun  noir.  Le  eiment  argileux,  qui  lie  la  masse  entiere, 
est  probablement  le  resultat  de  la  decomposition  des  mineraux  les  plus 
alterables  dont  eile  se  compose,  tels  que  le  Feldspath,  le  mica,  etc. 
Au  contact  avec  les  roches  plutoniques  et  principalemcnt  avec  les  filons,  on 
voit  frequemment  le  gres  se  fondre  en  une  röche  grise,  blanchätre,  etc., 
a  laquelle  se  melent  des  cailloux  anguleux  plus  volumineux.  Des  acci- 
dens  de  nature  diverse  se  presentent  souvent  dans  ce  terrain.  On  y  ren- 
contre  des  filons  et  des  nids  de  sulfate  de  baryte ,  du  fluate  de  chaux,  des 
sulfures  de  plomb,  de  cuivre,  etc.  En  d'autres  endroits,  au  lien  de  ces 
mineraux,  on  trouve  des  geodes  et  des  rognons  de  carneole,  d'agathe, 
de  calcedoine,  etc. 

La  stratification  est  obscure  ou  distincte,  suivant  leslocalites  et  suivant 
que  les  de'pots  remplissent  les  inegalites  du  sol  primitif  ou  couvrent  une  sur- 
face  plus  unie.  La  composition  de  ces  depots  et  leur  habitus  geognostiquc 
varient  ä  tel  point,  qu'on  ne  saurait  etablir,  a  cet  egard,  des  regles  fixes. 

En  general,  on  peut  dirc  que  les  conglome'rats  et  les  assises  inferieures 
du  gres-bigarre  dont  nous  parlons,  sont  dues  a  la  dcstruction  des  terrains 
primitifs. 

Mais  cette  destruction  ne  doit  pas  ctre,  a  ce  qu'il  me  semble,  unique- 
ment  attribuee  aux   agens  neptuniens  ;    eile  parait  se  rapporter  pour 


SUr.  LE  JURA  SOLEUROIS.  31 

beaucoup  aux  agens  plutoniques  ,  qui  continuerent  d'agir  pen^ant  la 
deposition  de  ces  roches  et  du  gres-bigarre ,  eii  modifiant  la  croüte 
solidifiee  des  granites,  des  gneiss,  etc.,  qui  constituent  une  grande  partie 
de  la  Foret-noire  meridionale. 

Les  accidens  qui  s'y  observent,  tels  que  les  füons  et  les  nids  de  mine- 
raux  indiques  plus  haut,  et  la  nature  du  ciment,  joints  au  manque  d'cu'- 
ganismes  fossiles ,  jusque  dans  les  assises  superieures  du  gres-bigarre  , 
viennent  fortement  a  l'appui  de  cette  hypothese,  qui  s'accorde,  du  reste, 
parfaitement  avecl'opinion  de  M.  Alberti,  qui  admet  meme  la  formation 
presque  exclusivement  plutonique  de  ces  gres  et  en  general  de  tous  ceux  qui 
se  rencontrent  dans  les  terrains  sedimentaires ,  tels  que  le  gres  du  Lias,  etc. 
Nous  aurons  occasion  de  constater,  par  la  suite,  dans  plusieurs  formations 
et  surtout  dans  leurs  premieres  assises,  des  phenomenes  analogues  qui 
semblent  generaliser  l'origine  primitivement  plutonique,  non  seulement 
des  gres,  mais  aussi  des  argiles  et  des  calcaires,  et  en  general  de  toutes  les 
substances  minerales  qui  composent  l'ecorce  de  notre  globe. 

D'apres  cette  tbeorie ,  les  substances  minerales  resultant  d'ejections 
pai'tant  du  centre  de  la  terre,  ne  se  seraient  que  modifiees  posterieurement 
par  les  agens  atmosphe'riques  et  neptuniens,  pour  se  deposer  ensuite  eu 
coucbes  borizontales  dans  les  oceans  cpii  recouvraient ,  dans  les  epoques 
anterieures  ä  la  crcation  actuelle  ,  les  continens  et  les  terres  fermes 
d'aujourd'hui.  Une  foule  de  problemes  geologiques  dont  on  a  neglige  de 
s'occuper  jusqu'aujourd'hui,  ou  ,  pour  mieux  dire,  que  Ton  a  passe's  sous 
silence ,  comme  des  questions  resolues ,  ou  comme  des  barrieres  insurmon- 
tables  a  l'esprit  huniain,  se  trouveraient  ainsi  expliques  par  cette  the'orie, 
qui  acquiert  de  jour  en  jour  plus  de  consistance  et  qui  me  parait  destinee  a 
reunir  les  suffrages  de  tous  les  geologues  eclaires. 

Mais  ne  nous  arretons  pasplus  long-temps  ä  ces  considerations^  sur  les- 
quelles  nous  reviendrons  dans  la  suite  de  ce  memoire  en  traitant  plus 
en  detail  des  minerais  de  fer  en  grains.  Revenons  ä  l'etude  du  gres-bi- 
garre superieur. 


32  OBSERVATIONS  GEOLOGIQÜES 

Les  assises  que  Ton  nomme  plus  partlculierement  gres-bigarre  ne  mon- 
trent  plus  autant  de  differences  locales  que  les  depots  inferieurs;  les  dif- 
ferens  materiaux  qui  les  composent  y  sont  mieux  melanges ,  quoique  l'on 
reconnaisse  encore  les  roches  dont  ils  tirent  leur  origine. 

La  masse  principale  est  formee  de  gres  a  grains  quartzeux  tres-fins,  en 
ffeneral  fortement  cimentes  par  un  ciment  argileux  ou  ferrugineux  rouge- 
Ijrunätre,  plus  ou  moins  abondant.  Les  gros  cailloux  deviennent  plus  rares 
et  sont  tout-a-fait  arrondis,  comme  s'ils  avaient  subi  un  cbarriage  pro- 
longe;  ils  sont  en  outre  irregulierement  disposes,  quoique  toujours  dans 
le  sens  de  la  stratification.  Les  grains  quartzeux  presentent  de  meme  des 
arötes  plus  emoussees,  et  les  paillettes  de  mica  plus  ou  moins  irreguliere- 
ment disseminees  dans  la  masse,  ont  une  couleur  argentee,  comme  si  elles 
avaient  perdu ,  par  une  deeomposition  partielle ,  l'oxyde  de  fer  qui  les 
caracterise  dans  les  roches  primitives  des  alentours.  Ce  gres  en  bancs 
compactes  se  durcit  davantage  a  l'air  libre,  et  se  casse  en  fragmens  ir- 
reguliers ,  a  surfaces  apres  et  raboteuses  ou  a  aretes  plus  ou  moins 
obtuses. 

Souvent  le  ciment  depasse  les  proportions  ordinaires,  devient  predo- 
minant,  plus  argileux^  et  se  colore  en  gris  verdätre,  puis  jaunätre,  ou 
jaune  pale.  La  röche  devient  alors  fragile  et  meme  friable ,  se  decom- 
pose  facilement  par  l'action  de  l'atmosphere  et  finit  par  former  une  terre 
sableuse  et  granuleuse.  Les  paillettes  de  mica,  de  couleur  blanc-argentee, 
s'y  montrent  souvent  en  abondance  et  disposees  dans  le  sens  de  la  strati- 
fication, ce  qui  rend  la  röche  eminemment  fissile. 

La  masse  entiere  presente  en  general  des  couleurs  claires,  fort  variees, 
disposees  en  taches  et  en  bandes  plus  ou  moins  regulieres  sur  un  fond 
rougeätre.  Ces  bandes  colorees  suivent  en  general  l'ensemble  de  la  strati- 
fication; mais  elles  traversent  aussi  quelquefois  plusieurs  bancs  succes- 
sifsj  ce  qui  peut  provenir  des  fausses  fissurcs  qui  coupent  les  strates,  en 
donnant  lieu  a  des  infiltrations  aqueuses  et  aux  actions  atmospberiques , 
qui  alterent  souvent  si  sensiblement  la  composition  minerale  et  l'aspect 
exterieur  des  roches. 


SUR  LE  JURA  SOLEUROIS. 


Les  accidens  petrographiques  sont  tres-nombreux ,  mais  moins  varies  et 
moins  importans  que  dans  les  assises  inferieures,  et  dependent  generalement 
du  ciment  et  de  l'arrangement  de  la  roche_,  entre  autres  de  la  presence  de 
rognons  d'argile  rouge-bininätre  et  de  veines  de  spath  calcaire,  etc.  Des 
mineraux  etrangers  a  la  composition  ordinaire  de  la  röche  sont  rares. 

Geognosie.  Le  gres-bigarre  est  distinctement  stratifie  en  bancs  mas- 
sifs  et  compactes  de  pliisieurs  pieds  d'epaisseiir.  Ces  bancs  alternent,  sans 
regle  apparente,  avec  les  coiiches  de  lavariete  submarneuse,  qui  sont 
bien  moins  developpees  et  se  rednisent  frequemment  a  des  lits  de  quelques 
pouces  d'epaisseur  seulement.  La  puissance  totale  du  terrain  parait  varier 
beaucoup,  suivant  les  localites;  mais  comme  il  n'aflleure  pas  en  en- 
tier  la  oü  il  est  le  mieux  developpe ,  on  ne  saurait  indiquer  un  chiffre 
precis;  aux  bords  du  Pihin  il  acquiert  un  developpement  d'environ  20 
a  28  pieds. 

Paläontologie.  Les  circonstances  au  milieu  desquelles  le  gres-bigarre 
parait  s'etre  depose  autour  du  pied  meridional  de  la  Foret-Noire,  ne  pou- 
vaient  favoriser  un  riebe  de'veloppement  organique  ;  aussi  les  fossiles 
paraissent-ils  y  etre  excessivement  rares  et  se  reduire  au  regne  vegetal , 
qui  a  fourni  a  M.  Merian  une  seule  tige  de  Calamites  arenaceus,  re- 
cueillie  dans  les  couches  superieures  et  marneuses  de  ce  terrain ,  ä  Pvhein- 
felden.  D'autres  debris  sont  trop  problematiques  pour  que  j 'ose  les  citer, 
et  pourraient  fort  bien  n'etre  que  de  simples  concretions  de  matiere  cal- 
caire,  comme  on  en  trouvedans  tous  les  terrains  sableux.  Cetteabsence  de 
fossiles  contraste  singulierenient  avecla  richesse  de  certaines  localites  etran- 
geres,  p.  ex.,  de  Sulz-les-bains  en  Alsace,  etde  Bruyeresen  Lorraine,  si  ce- 
lebrespar  leursaccunmlations  de  vegetaux  terrestres  (Coniferes,  Fougeres, 
Equisetaces,  etc.).  La  aussi,  les  Sauriens,  les  poissons  (Piacodes),  lesCrus- 
tace's  {Galathea  audax),  et  les  MoUusques,  se  montrent  tous  parfaitement 
caracterises  comme  des  habitans  d'un  littoral  vaseux.  En  general,  ces  fos- 
siles paraissent  se  concentrer  dans  quelques  localites  limitees  j  circonstance 
digne  de  remarque,  parce  qu'elle  se  rencontre  partout  et  dans  tous  les 


34  OBSERVATIONS  GEOLOGIQUES 

terrains  :  c'est  sur  cetteparticulaiiteque  sebasent  les  lois  de  ladistribution 
des  organisnies  dans  Tetendue  horizontale. 

Technologie.  Les  bancs  du  gres  compacte  sont  exploites ,  comme  une 
bonne  pierre  de  taille,  qui  re'siste  tres-bienauxinfluencesatmospheriques. 
La  ville  de  Bäle  en  aprofite  pour  ses  grandes  constructions;  lacathedrale, 
entre  autres  en  est  bätie.  C'est  au  reste  un  terrain  peu  lavoi'able  a  la  Vege- 
tation. 


2.    TERRAIN  CONCHTLIEN  OU  MUSCHELKALK. 

Signalement.  Calcaire  compacte  ou  subcristallin,  gx'is  de  fumee,  tirant  sur 
le  brun,  a  cassure  diversement  conchoidale ,  a  surfaces  lisses  ou  rugueuses, 
avec  assises  marneuses ,  subdolomitiques ,  d'un  gris-jaunätre,  ou  terreuses, 
contenant  aussi  des  dolomies  et  des  gypses.  Aspect  sombre.  Fossiles  : 
Enciünus  liliiformis,  Ceratites  nodosus,  Myophorias,  Avicula  socialis. 

Synon.  Angleterre,  manque. 

France  :  Terrain  conchjlien. 

AUemagne  :  Muschelkalk. 

Suisse  :  Rauchgrauer  Kalkstein  de3I3I.  Rengger  et  Merian.  Muschel- 
kalk de  M.  Hugi. 

Facies.  On  ne  remarque  point,  chez  nous,  de  facies  bien  tranches, 
cependant  les  diffe'rences  entre  le  littoral  immediat  et  les  regions  pela- 
giques,  sont  encore  sensibles  j  ils  ne  presentent  qu'un  seul  type,  qui  est 
essentiellement  vaseux. 

Distribution.  Le  terrain  concbylien,  si  important  pour  l'industrie  par 
ses  riches  mines  de  sei  gemme,  qui,  depuis  long-temps,  n'ont  cesse  de 
fixer  l'attention  des  mineurs  allemands,  presente  aussi  chez  nous,  avec 
une  uniformite  etonnante ,  tous  les  caracteres  principaux  qu'on  lui  assigne 
dans  les  pays  etrangers;  et  tont  ce  que  M.  Merian  nous  rapporte  sur 
cette  formation,  dans  son  ouvrage  sur  le  Jura  bälois,  s'accorde  parfaite- 
ment  avec  les  observations  que  j'ai  pu  faire  dans  le  Jura  soleurois  et  dans 
les  contrees  limitrophes  des  cantons  de  Bale  et  d'Argovic. 


SUR  LE  JURA  SOLEUROIS. 


Petrographie  et  Ge'ognosie.  Une  assise  peu  developpee  d'une  röche 
marneuse  de  couleur  brunätre,  tirant  sur  le  jaune,  accidentee  de  plaques 
argileiises,  de  quelques  veines  de  spath  calcaire  et  de  dendrites,  forme 
le  passage  entre  les  assises  superieures  du  gres-bigarre  et  les  assises 
inferieures  du  terrain  conchylien.  Cette  assise  est  en  tout  identique  avec 
la  röche  que  M.  d'Alberti  decrit  sous  le  iiom  de  marne  sableuse  et  metalli- 
fere ;  eile  paratt  en  outre  contenir  des  parties  dolomitiques.  Elle  n'affleure 
point  dans  le  Jura  suisse,  mais  on  Fobserve  pres  de  Randern  et  de  Schopf- 
heim, dans  la  Foret-Noire.  Pres  de  Bannholz  et  de  Rennersweil,  sur  la 
route  de  Waldshut  a  St.  Blaise,  on  rencontre  des  traces  de  sulfure  de 
plomb  et  quelques  debris  organiques  du  regne  animal. 

Les  assises  inferieures  du  Muschelkalk,  se  composent  d'un  calcaire  mar- 
neux,  plus  ou  moins  magnesifere,  gris  de  fumee  et  divise  en  feuillets 
minces.  On  y  rencontre  quelquefois  des  accidens  de  sulfure  de  plomb,  et 
souvent  un  grand  nombre  de  fossiles  assez  bien  conserves.  Ces  assises 
inferieures  n'apparaissent  pas  plus  que  la  precedente  dans  le  Jura  suisse, 
mais  en  revanche  elles  recouvrent  de  vastes  espaces  sur  le  versant  oriental 
de  la  Foret-Noire,  pres  de  Riedern,  Seewangen,  etc.  Les  geologues 
allemands  designent  ces  assises  sous  le  nom  de  TVellenkalk  (calcaire  ondule) 
a  raison  des  ondulations  que  presente  assez  generalement  sa  surface. 

Mais  la  principale  masse  du  terrain  conchylien  se  compose  du  Muschel- 
kalk proprement  dit ;  comme  il  forme  a  lui  seul  les  buttes  conchyliennes 
des  axes  centrales  des  plus  grandes  chaines  jurassiques  de  nos  contrees,  il 
merite  d'etre  caracterise  d'une  mauiere  plus  precise  :  Calcaire  tres-pur, 
tres-homogene,  quelquefois  grenu^  subcristallin,  spatliique^  de  couleur 
gris  de  fumee,  ou  gris  clair.  Texture  compacte,  cassure  variable,  conchoi- 
dale,  lisse  ou  rugueuse  dans  les  roches  massives,  apre  et  raboteuse  dans 
les  Varietes  subcristallines.  11  ne  se  de'sagrege  que  rarement  en  morceaux 
informes  a  angles  oblus  et  en  esquilles  ä  bords  tranchans. 

Ce  calcaire  se  charge  frequemment  de  parties  marneuses  et  dolomitiques, 
surtout  a  l'approche  des  divisions  de  stratification,  ainsi  que  pres  de  ses 
limites  inferieures  et  superieures.    Alors  il  se  deute  facilement  en  pla- 


56  OBSERVATIONS  GEOLOGIQUES 

quettes,  acquiert  iine  cassure  raboteuse,  apre,  terreuse,  devient  poreux, 
friable ,  passe  a  une  marne  d'aspect  dolomitiquej  de  couleur  gris-jaunätre, 
rüde  au  toucher,  qui  alterne  avec  des  assises  de  calcaire  compacte.  Cette 
modification  predomine  vors  le  haut. 

Les  accidens  sont  rares  dans  les  calcaires  compactes ,  et  se  reduisent 
a  quelques  veines  et  geodes  spathiques,  a  des  etiremens  stylolilhiques 
düs  probablement  les  uns  et  les  autres,  au  moins  en  partie,  aux  retraits 
de  solidification  et  a  des  derangemens  posterieurs.  Les  accidens  devien- 
nent  bien  plus  frequens  dans  les  roches  marno-calcaires  et  marneuses 
d'aspect  dolomitique.  Les  veines  et  les  geodes  spathiques  s'y  multiplient 
souvent  singulierement.  On  y  rencontre  de  plus,  dans  plusieurs  localites , 
aux  alentours  de  la  Forct-Noire  surtout,  de  nombreux  rognons  de  silex 
noir  brunätre,  sillonnes  de  nuances  plus  claires,  a  cassure  conchoidale 
vitreuse,  avec  un  eclat  resineux,  gras  et  onctueux  au  toucher;  ou  bien 
ces  rognons  sont  plus  impurs,  de  couleur  gi-ise  et  jaunätre,  de  cassure 
terreuse ,  rüde  au  toucher ,  d'aspect  terne  et  sans  eclat.  On  en  voit  quelqite- 
fois  d'autres,  presque  entierement  calcaires,  qui  rappellent les  coprolithes 
par  leur  forme  allongee  et  par  leurs  ondulations  en  spirale,  mais  qui  ne  sont 
au  fond  que  des  concretions  accidentelles. 

La  stratification  des  roches  de  ce  terrain  est  parfaitement  distincte , 
et  eile  ne  devient  tant  soit  peu  obscure  que  dans  les  assises  marneuses 
et  incoherentes.  Les  calcaires  compactes  forment  des  strates  reguliers , 
quelquefois  legerement  ondule's,  bien  suivis,  dont  l'epaisseur  varie  de- 
puis  quelques  pouces  jusqua  deux  et  trois  pieds.  11s  sont  generale- 
ment  moins  epais  dans  le  bas  et  dans  le  haut,  et  plus  epais  vers  le  mi- 
lieu  du  depot.  Des  lits  de  marne  grumeleuse ,  ou  bien  de  plus  le'geres 
intercalations  separent  les  strates  Tun  de  l'autre.  Ces  intercalations  mar- 
neuses etant  tres-decomposables  et  incoherentes,  cedent  facilement  a 
l'action  des  agens  extcrieurs,  et  sont  successivement  lavees  et  emportees 
par  les  eaux,  laissant  ainsi  apercevoir  deja  de  loin  la  stratification  des 
calcaires  compactes. 

La  puissance  generale  des  terrains  conchyliens  est  enorme  ;  eile  excede 


SUR  LE  JURA  SOLEUROIS.  37 

souvent  800',  paraissant  s'accroilre  vers  le  bassin  suisse  et  le  Jura,  et 
decroitre  successivement  sur  les  versans  de  la  Foret-Noire. 

Paleontologie.  Ce  qui  distingue  le  mieux  le  terrain  conchylien  du 
Jura  suisse ,  c'est  le  manque  presque  complet  de  debris  organiques ,  si 
commmis  dans  le  Muschelkalk  de  la  Lorraine,  de  l'Alsace,  du  Wur- 
temberg  et  du  nord  de  la  Baviere.  Ce  sont  en  particulier  les  calcaires  com- 
pactes a  bancs  puissans  qui  en  contiennent  le  moins;  et  lorsqu'ils  existent, 
ils  sont  pour  la  plupart  dans  un  tres-mauvais  etat  de  conservation  et  si 
intimeraent  lies  a  la  röche,  qu'il  est  dlflicile  de  les  extraire  en  entier. 
Ce  n'est  que  dans  les  assises  infe'rieures  peu  puissantes,  mais  riches  en 
accidens  siliceux  et  autres,  entre  autres  dans  le  3Iuschelkalk  de  la  Foret- 
Noire  ,  qu'ils  sc  montrent  un  peu  plus  abondans  et  mieux  consei'ves ,  pour 
la  plupart  a  l'etat  de  moule  calcaire,  ou  quelquefois  silicifies.  J'ai  vu  assez 
frequemment,  dans  les  environs  de  Rheinfelden,  des  schistes  calcaires  peu 
epaisj  recouverts,  a  leur  surface,  d'un  grand  nombre  de  fossiles  bien 
conserves,  provenant  des  assises  superieures  du  terrain.  Ilsavaient  conserve 
jusqu'a  leur  tet  qui  etait  change  en  spath.  J'ai  remarque  ce  meme  fait 
dans  la  meme  position  etavecles  memes  circonstances,  dans  le  Dept.  du 
Bas-Rhin,  pres  de  Niederbronn ,  ou  tous  les  phenomenes  indiquent  un 
littoral  immediat. 

Voici  la  liste  des  fossiles  rencontres  dans  nos  regions. 

PoLYPiERs.  Aucun. 
Crinoides. 

Encrinus  liliiformis.  Tres-caracleristique ;  les  articulations  des  tiges  forment 

souvent  des  bancs  de  calcaire  presque  entiers.  Soleure,  Meltingen,  Zullwyl^  Wy 

senberg,  Canton  de  Bäle,  Argovie. 

ACEPHALES. 

Ostrea  difformis. 
Spondjlus  Schlotheimii. 
Peclen  l(wigatus. 
Pect,  discites. 


38  OBSERVATIO^■S  GEOLOGIQUES 

Plagiosioma striala\  tres-caracteristiques. 
Plag,  lineata  ) 

Plag,  carduformis. 
jävicida  socialis.  Tres-caracteristique. 
Mytilus  eduli/ormis. 
Mya  elongata  Schloth. 
Solen  ? 
Venus ? 
Nucida  ? 

Myophoria  (TrigonelUlesJ  vulgaris, 

Terehraüda  vulgaris;  tres-caracterlstique,  et  frequente  presque  partout. 
Gasteropodes. 

Buccinum  (7)  iurhilinum  Goldf. 
Natica  Gaillardoti. 
Turbo  ? 

Turbinites  giganteus. 
Dentalium  Iceve. 
Tous  ces  univalves  sont  peu  nombreux ;  je  n'en  ai  jamais  rencontre  dans  les  chaines 
meme  du  Jura  suisse.  Je  n'en  ai  jamais  vu  non  plus  dans  les  divers  Musees  suisses, 
pas  meme  dans  les  plus  riches  en  fossiles  indigenes. 
Cf.phalopodes. 

Ceratiles  fJmmonitesJ  nodosus ,  assez  rare.  M.  Merian  n'en  a  jamais  ren- 
contre dans  les  environs  de  Bäle ;  aussi  Brückner  n'en  figure  point  dans  ses 
Merkwürdigkeilen.  M.  Hugi  en  a  recueilli,  dans  la  chaine  du  Weissensteln  ,  des 
exemplaires,  qui  fönt  maintenant  partie  de  la  colleclion  du  Musee  de  Soleure. 
Crüstaces. 

Pemphix  Alberlii  Herm.  de  Meyer.  Le  musee  de  Strasbourg  en  possede  un 
exemplaire  magnifique  de  Basel-Augst.  J'en  ai  vu  des  debris  dans  la  colleclion 
de  Rheinfelden,  qui  proviennent  des  environs  de  cette  ville.  Feu  M.  Wanger 
d'Aarau  en  a  aussi  trouve  dans  le  Muschelkalk  de  l'Argovie. 

Presque  tous  les  fossiles  que  je  viens  de  citer  proviennent  de  localite's 
situees  aux  limites  extremes  de  la  formation  conchylienne ,  adosse'e  sur  les 
versans  sud  et  est  de  la  Foret-Noire.  Aussi  ces  fossiles  appartiennent-ils 
tous  a  des  genres  et  especes  littoraux,  habitant  principalement  la  vase. 
l.c   facies  littoral  parait  s'etendre  plus  ou  moins  distinctement  dans  les 


SUR  LE  JURA  SOLEUROtS.  o9 

regions  nord  de  l'Argovie,  le  long  des  buttes  primitives  qiii  s'elevent 
sur  les  bords  du  Rhin,  p.  ex.,  pres  de  Laufenbourg. 

Dans  les  hautes  chaines  du  Jurabälois  etsoleurois  on  nerencontre  guere 
au  contraire  qua  des  debris  de  V Encrinus  lilüformis ,  et  des  terebra- 
tules  qui  y  abondent  souvent.  Le  Ceratites  nodosus  doit  s'y  montrer 
quelquefois.  Ces  caracteres  paleontologiques  contribuent  a  faire  ressortir 
davantage,  dans  ces  regions,  la  nature  du  facies  pelagique  deja  clairement 
indiquee  sous  le  rapport  petrographique. 

Les  restes  de  poissons  et  de  reptiles  paraissent  manquer  completenient, 
tandis  qu'ils  forment,  dans  le  Wurtemberg,  dans  la  Baviere  et  a  Lune- 
ville,  en  Lorraine,  de  veritables  brechcs  osseuses,  avec  de  nombreux 
coprolithes,  accompagnes  de  modifications  correspondantes ,  comme  d'oo- 
lithes,  etc.,  indiquant  des  littoraux  immediats,  peu  exposes  a  des  agens 
nuisibles  aux  developpemens  organiques.  Ces  faits  me  paraissent  dignes 
de  Tattention  des  geologues,  et  leur  etude  nous  fera  connaitre  bientot, 
je  l'espere,  si  les  faits  que  j'ai  pu  observer  sur  des  districts  restreints, 
dans  le  terrain  conchylien  du  Jura  suisse,  se  reproduisent  egalement  sur 
des  espaces  plus  considerables ,  et  justifient  les  conclusions  que  j'ai  cru 
devoir  en  tirer. 

Technologie.  Le  calcaire  compacte  de  ce  terrain  servit  deja  aux 
Romains  pour  la  construction  de  la  celebre  Augusta  Rauracorum.  On 
Fexploite  encore  aujourd'hui  en  beaucoup  de  localites  comme  pierre  de 
construction  et  surtout  comme  excellente  pierre  a  chaux  grasse.  Les  divi- 
sions  de  stratification  et  les  fausses  fissurcs  transversales  facilitent  extreme- 
ment  l'extraction  de  ce  calcaire.  Ce  terrain  fournit  en  outre,  dans  ses 
argiles  limoneuses ,  une  matiere  precieuse  a  des  tuileries  nombreuses ,  mais 
qui  nest  pas  favorable  a  l'agriculture. 


40  OBSERVATIONS  GEOLOGIQUES 


ö.  TERRAIN  KEUPERIEN,  OU  MARNES  IRISEES 

Signalement.  Roches  marno-calcaires  et  marno-argileuses,  bigarrees 
de  couleurs  tres-vives  et  fort  variees,  avec  assises  accessoires  de  gres,  de 
doloinies,  et  amas  de  gypses  et  de  lignites.  Aspect  marneux  et  bai-riole. 
Fossiles  :  vegetaux;  Pecopteris,  Neuropteris,  etc. 

Synon.  Angleterre  :  TVarwick- Sandstone  et  Red-marl. 

AUemagne  :  Keuper,  ou  bunter  Mergel. 

Suisse.  Canton  de  Bäle  :  bunter  Mergel  de  M.  Me'rian  (eii  partie). 
Canton  d'Argovie  :  Keupermergel  de  M.  Rengger.  Jura  bernois  :  Terrain 
heupdrien  de  M.  Thurmann. 

Distribution.  Les  marnes  irisees  sont  repandues  par  tout  le  Jura  nord- 
ouest  de  la  Suisse,  jusque  dans  le  Porrentruy ,  oii  elles  disparaissent  de  la 
surface  du  territoire  suisse. 

Facies.  Les  marnes  ofFrent  cbez  nous  le  type  de  formatioiis  essen- 
tiellement  vaseuses,  avcc  une  legere  difference  entre  les  depots  littoraux 
et  les  depots  pelagiques  ,  mais  plus  sensible  sous  le  rapport  palcontologique 
que  sous  le  rappox't  petrograpliique. 

Pdtrographie  et  Geognosie.  Ce  terrain,  quoiqu'il  ne  presente  aucun 
caractere  bien  predominant ,  si  ce  n'est  la  grande  variabilite  de  sa  Consti- 
tution et  de  ses  couleurs  bigarrees ,  est  neanmoins  facile  a  reconnaltre ; 
partout  oii  il  se  rencontre  dans  nos  chaines ,  il  ne  differe  que  peu  ou  point 
des  depots  analogues  de  l'etranger.  Aussi  n'a-t-il  point  echappe  aux  in- 
vestigations  des  geologues  qui  ont  visite  le  Jura.  Voici  une  esquisse  des 
caracteres  qu'il  affecte  generalement. 

Marnes  calcaires  plus  ou  moins  argileuses ,  (Targile  paraissant  meme  pre- 
dominer  souvent),  toujours  peu  homogenes,  terreuses,  päteuses  etfeuille- 
tees,  rüdes  ou  onctueuses  au  toucher,  suivant  leur  composition  et  leur 
structure ;  cohesion  faible  ou  moyenne  5  rognons  argilo-calcaires ,  plus 
compactes  et  plus  tenaccs.  Des  lits  argileux,  calcaires  et  subdolomiliques, 
s'y  rencontrent  egalement  et  prcdomincnt  quelquefois  sur  les  marnes.  Dans 


SUR  LE  JURA  SOLEUROIS.  41 

ce  cas  la  couche  prend  une  texture  plus  oii  moins  compacte  ou  feuillete'e, 
avec  cassure  concho'idale  lisse  on  esquilleuse ,  et  se  delite  en  debris  irre- 
guliers  ou  en  lamelies  minces  de  quelques  lignes  d'epaisseur  seulement. 
Les  Couleurs  souvent  tres-intenses  sontvaiiees  et  tres-nuancees.  On  voit 
le  noirätre,  le  blanc  sale^  le  gris,  le  rouge  de  chair,  le  rose,  le  rouge 
brun,  le  violet,  le  bleuätre,  le  jaunätre  et  le  vert,  tantot  se  succeder  par 
bandes,  et  tantot  former  des  taches  irregulieres  et  des  nuages  diffus  sans 
ordre  quelconque.  Ordinairement  cependant  les  teintes  n'affectent  qu'une 
seule  coucbe,  sans  se  communiquer  aux  couches  voisines,  surtout  quand 
la  stratification  n'a  point  ete  derangee  par  quelque  redressement  ou  boule- 
versement :  c'est  le  cas  des  bandes  uniformement  colorees. 

On  ne  rencontre  pas  dans  toutes  les  localites  cette  diversite  de  colora- 
tion  que  je  viens  dindiquer^  et  de  nieme  eile  ne  regne  pas  toujours  dans 
toute  la  puissance  du  terrain  keuperien.  Beaucoup  de  localites  n'offrent 
que  quelques  couleurs  a  la  fois;  c'est  alors  le  gris-jaunätre ,  le  noirätre, 
le  vert-päle,  le  rouge-brun  qui  predominent  en  se  fondant  d'une  maniere 
plus  ou  moins  sensible  dans  des  assises  fort  epaisses.  Au  voisinage  des 
buttes  gypseuses,  les  couleurs  sont  generalement  plus  variees,  plus  vives, 
et  leur  disposition  moins  reguliere.  II  ne  faut  cependant  pas  en  conclure 
que  la  coloration  elle-meme  soit  due  aux  agens  qui  ont  produit  les  gypses 
et  les  dolomies,  bien  qu'ils  aient  pu  activer  l'isolement  des  molecules  des 
matieres  colorantes,  dont  le  groupement  a  pu  determiner  la  distribution 
des  couleurs  par  bandes  et  par  taches.  Les  agens  atmospheriques  ont  du 
egalement  les  modifier^  a  mesure  qu'ils  penetraient  dans  l'interieur  des 
rocbes  par  suite  du  fendillement  de  ces  dernieres. 

Des  accidens  petrographiques  tres-varies  constituent  un  caractere 
essentiel  des  marnes  irisees.  On  y  rencontre  tour-a-tour  des  rognons 
argilo-calcaires  endurcis ,  des  geodes  et  rognons  de  quartz  couleur  de 
grenat,  par  fois  tres-bien  cristallises  ou  en  masses  informes  et  poreuses,  et 
des  cristaux  de  gypse  transparent,  des  filons  de  gypse  fibreux,  des  amas  de 
gypse  compacte,  des  assises  de  gres  et  de  sable,  des  dolomies,  de  lahouille 

6 


42  OBSERVATIONS  GEOLOGIQUES 

keuperienne,  des  veines  et  plaques  de  spath  calcaire,  des  dendrites,  du 
Sulfate  de  strontiane  presentant  de  jolis  cristaux  tabulaires  ou  prismali- 
ques  d'un  tres-beau  bleu-clair  tirant  sur  le  vert,  ou  des  gerbes  de  fibres 
roses,  rarement  plumiformes ,  plus  souvent  en  masses  grises  et  bleu- 
verdätres,  et  de  structure  saccharoide. 

La  stratification  montre  des  bancs  plus  ou  moins  epais,  n'excedant 
cependant  guere  deux  a  trois  pieds,  et  le  plus  souvent  n'ayant  qu'un 
demi-pied  et  moins  d'epaisseur.  Ces  bancs  sont  ordinairement  reguliers 
dans  les  varietes  compactes  et  subcompactes,  moins  distinctement  strati- 
fiees ;  ■  irreguliers ,  interrompus,  obscurs  et  fendille's  en  tont  sens,  dans 
les  Varietes  marneuses  et  incoherentes. 

Les  assises  inferieures  se  lient  intimement  au  Muschelkalk ,  souvent  par 
des  passages  insensibles.  On  y  rencontre  meme  des  coucbes  dun  calcaire 
gris  de  fumee  subdolomitique ,  fort  compacte,  tres-analogue  a  certaines 
Varietes  du  Muschelkalk  et  alternant  avec  des  assises  marneuses  plus  ou 
moins  bigarrees.  Les  assises  moyennes  se  stratifient  clairement  en  bancs 
tantöt  epais  j  tantöt  minces.  La  stratification  est  moins  dislincte  dans  les 
assises  superieures  qui  contiennent  le  plus  souvent  des  gres  et  des  sables 
keuperiens,  tantöt  purs,  tantöt  melanges,  et  renfermant  quelquefois  des 
lits  tres-peu  developpes  de  houille  keuperienne  terreuse ,  charbonneuse  ou 
feuilletee,  a  cassure  concho'idale  luisante  ou  terne.  Ces  gres  des  sables 
forment  souvent  le  passage  aux  gres  du  Lias  inferieur,  que  plusieurs  analo- 
gies  petrographiques  paraissent  reunir  au  keuperien ,  quoique  sous  le  rap- 
port  paleontologique  il  se  lie  intimement  au  Lias  inferieur.  La  puissance  ge- 
nerale du  terrain  keuperien  parait  varier  considerablement;  mais  comme 
dans  la  plupart  des  localites  ce  terrain  n'effleure  pas  en  entier,  on  ne  pos- 
sede  que  peu  de  points  de  comparaison  pour  la  determination  d'un  terme 
moyen.  II  parait  neanmoins  se  maintenir  a  une  epaisseur  de  3o  a  5o  pieds. 

Paleontologie.  Les  fossiles  sont  rares  dans  les  marnes  irisees  de  notrc 
Jura,  et  l'on  n'y  rencontre  gucre  que  des  debris  de  vegetaux,  en  general  mal 
«onserves,  ou  leurs  empreinles  charbonneuses  sur  les  sebistcs  marno-cal- 
caire  ou  subsableux  qui  enveloppent  les  lits  et  anias  de  houille  kcupc- 


SUR  LE  JURA  SOLEUROIS.  45 

rienne.  M.  Merian  cite  dans  son  ouvi'age  sur  le  Jura  bälois  plusieurs 
localites  a  hoiiille  et  a  empreintes  vegetales^  comnie  la  Neue-Welt ,  Bretz- 
■\vyl,  Rickenbach,  Durnen,  Mapprach^etc,  qui  lui  ont  fourni,  surtout  la 
preniierej  les  restes  vegetaux  suivans  : 

Equisetaces. 
Eq.  arenaceum  Bronn. 
Eq.  Meriani  Brongn. 
et  quelques  restes  de  Calamites  ? 

JFougeres  . 
Pecopteris  Meriani  Brongn. 
Neuropteris  Gaillardoti  Brongn. 
Tainiopteris  vittata.  var.  minor.  Brongn. 

Cjcadees. 
Pterophyllum  longifolium  Brongn. 
Pter.  Meriani  Brongn. 
Pter.  Jsegeri  Brongn. 
Pter.  enerve.  Brongn. 

Dicotyledones.  Des  debris  de  bois  fossile,  qu'on  trouve  avec  les  vege«- 
taux  precedens,  paraissent  appartenir  a  cette  classe  du  regne  vegetal.' 

Les  petits  amas  de  houille  dans  lesquels  ces  ve'getaux  se  trouvent  enve- 
loppes ,  n'atteignent  nulle  part  un  developpement  notable ;  neanmoins  ils 
paraissent  etre  plus  considerables  et  renfernier  des  restes  vegetaux  plus  com- 
plets  dans  le  canton  de  Bäle,  aux  alentours  de  la  Foret-Noire,  que  dans  le 
reste  du  Jura  suisse,  oii  il  n'en  existe  que  des  traces  fortinsignifiantes  et  au- 
cun  debris  reconnaissable.  Ces  faits,  qui  se  repetent  d'une  maniere  tout-a- 
fait  semblable  dans  plusieurs  des  terrains  jurassiques  plus  recens,  nie  pa- 
raissent d'une  haute  importance  geologique ,  parce  que,  des  la  'deposition 
des  terrains  triasiques,  ils  nous  designent  l'ancienne  lle  Herzynienne 
comnie  une  terre-ferme  de  plus  en  plus  enrichie  de  cette  Vegetation  parti- 
culiere  de  cycadees,  de  fougeres  et  d'equisetace's,  etc.,  dont  les  debris 
entraine's   par   de  grosses  pluies,    et  charries  et  entasses  en  amas   par 


44  OBSERVATIONS  GEOLOGIQUES 

les  courans  oceaniques,  ont  donne  lieu  par  leiu'  decomposition  aux  petits 
depots  de  houille  qui  caracterisent  les  terrains  littoraux  aux  alentours  de 
la  Foret-Noire  et  des  Vosges.  Le  nianque  pi-esque  absolu  de  debris  orga- 
niques  du  regne  animal  et  surtout  de  ceux  des  classes  superieures ,  des  pois- 
sons  et  des  reptiles*),  ne  me  parait  pas  moins  digne  de  fixer  l'attention 
des  geologues  ,  dautant  plus  que  plusieurs  localites  du  Wurtemberg,  de 
l'Alsace  et  autres,  en  renferoient  uu  nombre  tres-considerable.  Ce  con- 
traste  dat-il  se  confirmer  par  des  recherchcs  ulterieures,  prouverait  que 
les  rivages  de  l'ile  Herzynienne,  quoique  favorables  a  la  Vegetation  sur  cer- 
tains  points,  n'e'taient  point  encore  propres  a  l'habitation  des  animaux, 
surtout  de  ceux  de  la  classe  superieure  des  reptiles.  En  effet,  dune  part, 
ces  rivages,  d'une  nature  encore  peu  stable,  et  expose's  continuellement  a 
l'action  des  agens  plutoniques  et  a  des  epanchemens  frequens  de  masses 
minerales  qui  ont  du  se  faire  jour  avec  une  energie  tonte  particuliere  im- 
mediatement  apres  le  soulevement  de  la  Foret-Noire  et,  a  plusieurs  re- 
prises  ,  durant  le  laps  de  temps  qui  s'ecoula  pendant  la  deposition  des 
terrains  triasiques  et  du  Lias  (comme  tendent  ä  le  prouver  certaines  bre- 
ches  et  conglomerats ,  ainsi  que  les  nombreux  filons  de  diverse  nature 
qui  traversent  les  terrains  deposes  autour  du  pied  de  la  Foret-Noire) , 
n'offraient  point  de  repaire  sur  a  ces  animaux,  en  partie  terrestres,  ou  du 
moins  toujours  astreints  aux  littoraux  immediats  et  aux  bas-fonds  ,  comme 
le  sont  les  phoques  de  notre  epoque ;  d'autre  part ,  de  nombreux  courans  dans 
rOcean  d'alors  empechaient  sans  doute  leur  sejour  prolonge  et  le  depot 
tranquille  de  leurs  ossemens,  qui  ne  se  trouvent  pas  non  plus  dans  la 
houille  keuperienne.  Du  reste^  ces  deuxcauses,  l'une  neptunienne  etl'autre 
plutonique,  peuvent  avoir  agi  simultanement  pendant  les  depots  des  ter- 
rains triasiques^  ce  qui  expliquerait  tres-bien  la  formation  de  ces  couches 
et  de  ces  amas  irreguliers  de  houille  et  de  vegdtaux  mal  conserves ,  et  en- 
tasses  pele-mele,   et  une  foule  d' autres  phenomenes  petrographiques  et 

*)  Je  n'en  connais  jusqu'ici  qu'un  seul  debris  du  regne  animal,  qui  est  une  dent  d'un Ceratodus 
d'espece  nouvelle  ,  trouvee  dans  les  environs  de  Rheinfelden,  que  M.  Stseuble,  professeur  ä  l'ecole 
secondaire  de  cette  ville,  a  eu  la  complaisancc  de  nie  communiquer. 


SüR  LE  JURA.  SOLEUROIS.  45 

geognostiques,  que  nous  observons  dans  differens  terrains  et  qui  se  rappor- 
tent  necessairement  ä  de  semblables  causes  formatrices,  tels  que  les  gres 
triasiques  et  liasiques,  cimentes  par  de  l'oxide  de  fer  rouge  non  hydrate, 
et  non  pas  par  des  oxides  de  fer  hydrates  jaunes  ou  bruns,  comme  l'a  ob- 
serve  avec  justesse  M.  le  Prof.  Merian. 

Technologie.  Le  terrain  keuperien  offre  de  grandes  ressources  a  l'agri- 
culture  par  ses  gypses  et  marnes  qu'on  emploie  a  l'amelioration  des  terrains 
secs.  Quant  a  la  bouille  keuperienne,  on  ne  saurait  en  tirer  un  Ijien  grand 
parti,  a  cause  de  son  peu  de  developpement  et  de  l'irregularite  de  ses 
depöts,  qui  entrainerait  des  frais  d'exploitation  en  pure  perte;  eependant 
il  se  pourrait  qu'il  y  eüt  des  exceptions  dans  quelques  cas  rares,  et  ce 
serait  alors  dans  les  regions  qui  entourentla  Foret-Noire,  ainsi  que  dans  le 
canton  de  Bäle  et  dans  une  partie  de  l'Argovie,  qu'il  faudrait  les  chercher. 
Un  fait  analogue  se  presente  dans  les  marnes  irisees  de  la  Haute-Saone  et 
des  Vosges,  oü  d'apres  M.  l'ingenieur  Tliirria,  se  rencontrent  quelques 
couches  de  houille  keuperienne  exploite'es  avec  quelque  avantage.  Certaines 
argiles  pourraient  se  preter  probablement  avec  plus  d'avantage  a  la  fabri- 
cation  des  tuiles  et  de  la  poterie  commune.  D'autres  mineraux  accidentels, 
tels  que  des  Sulfates  de  strontiane  et  de  magnesie,  etc. ,  n'ont  qu'un 
interet  mineralogique. 

Avant  de  terminer  la  description  de  la  formation  triasique,  je  dois 
encore  fixer  pour  quelques  instans  l'attention  des  geologues  sur  certains 
mineraux,  que  j'ai  passes  a  dessein  sous  silence,  tels  que  les  gypses,  les 
dolomies  et  le  sei  gemme,  et  qui  accompagnent  ces  differens  terrains  sur  la 
ligne  des  axes  centrales  de  nos  principales  chaines  jurassiques. 

Les  gypses  et  les  dolomies  se  montrent  partout  ou  les  terrains  que  je 
viens  de  decrire  presentent  des  roches  calcaires.  Le  sei  gemme  n'a  ete'  de'-, 
couvert  jusqu'ici  en  masse  que  dans  une  seule  localite,  ä  laMaison-Rouge^ 
entre  Bäle  et  Äugst ;  mais  il  ne  parait  pas  etre  restreint  a  cette  seule  localite : 
plusieurs  sources  du  canton  de  Soleure  et  de  l'Argovie,  provenant  des  ter- 
rains triasiques,  en  contiennent  des  traces  plus  ou  moins  sensibles,  ce  qui 
permet  de  supposer  qu'il  en  existe  dans  ces  localite's,  surtoutsi  l'on  considere 


46  OBSEIWATIONS   GEOLOGIOUES 

le  peu  d'ellfet  que  produit  l'eau  courante  sur  le  sei  gemme  compacte  et 
roclieux ,  effet  qui  equivaut  a-peii-pres  a  celui  de  l'eau  passant  sur  du 
marbre  poli. 

Les  gypses ,  les  dolomies  et  le  sei  gemme  sont  intimement  lies  entre 
eux,  ainsi  qu'avec  les  roches  ambiantes,  et  leur  relation  constante  avec 
certains  phenomenes  d'orographie  geologique  senible  les  ramener  a  une 
meme  origine,  etrangere  et  posterieure  a  la  formation  des  terrains  qui  les 
renferment  ;  au  reste,  ces  differens  mine'raux  peuvent  aussi  etre,  dans 
certains  terrains,  le  resultat  de  depots  neptuniens,  ou  en  derniere  ana- 
lyse  avoir  ete  formes  par  des  epancbemens  plus  ou  moins  periodiques, 
plus  ou  moins  frequens  et  plus  ou  moins  considerables,  comme  tendent  a 
le  prouver  les  observations  faites  sur  ce  sujet  si  interessant. 

Ne  voulant  point  entrer  maintenant  dans  une  discussion  sur  l'origine  de 
ces  minerauxj  je  me  bornerai  a  signaler  les  phenomenes  qu'ils  presentent, 
et  a  decrire  succinctement  leurs  caracteres. 

Les  dolomies  et  les  gypses  constituent  des  strates  plus  ou  moins  regu- 
liers,  peu  Continus  et  coordonnes  avec  la  stratification  generale  des  ter- 
rains qui  les  renferment,  ou  bien,  ce  qui  est  plus  frequent,  ils  forment 
des  amas,  des  buttes  et  des  filons,  sans  aucune  structure  reguliere.  Cette 
derniere  disposition  se  remarque  surtout  dans  les  gypses  5  la  premiere,  au 
contraire ,  affecte  plus  particulierement  les  dolomies ,  qui  cependant  ne  ren- 
ferment ordinairement  qu'une  quantite  tres-peu  considerable  de  magnesie. 
Le  sei  gemme  a  Rothhaus  (niaison  rouge),  entre  Bäle  et  Äugst,  parait 
etre  dispose  tantot  en  amas  confus,  tantot  en  strates  reguliers,  autant  qu'il 
est  possible  d'en  juger  par  les  sondages  qui  nous  l'ont  fait  connaitre. 

Mais  comme  ces  differens  mineraux  se  trouvent  distribues  dans  toutcs 
les  assises  de  calcaire  et  de  marne,  pures  ou  impures,  de  la  formation 
triasique,  ils  doivent  participer  et  participent  reellement  de  certains  ca- 
racteres propres  aux  terrains  dans  lesquels  ils  gisent,  et  dont  ils  ne  sont 
pour  la  plupart  que  des  roches  modifiees  et  alterees  par  les  agens  souleva- 
teurs  des  chaines  jurassiques.  Cette  circonstance  m'oblige  a  examiner  les 
caracteres  de  ces  mineraux  dans  chaque  terrain  de  la  formation  triasique. 


SUR  LE  JURA  SOLEUROIS.  47 

Dans  le  gres-bigaire,  pres  de  Rheinfelden,  qui  ne  renferme  quetres-peu 
ou  point  de  parties  calcaires,  les  dolomies  et  les  gypses  se  trouvent  moins 
frequemmentettoujoursen  filons,  de  maniere  qu'on  peut  les  regarder,  avec 
raison,  commeleproduitimmediat  d'un  epanchementplijtonique.  La  faille 
de  Rheinfelden  que  M.  Merian  nous  a  fait  connaitre,  est  le  seul  exemple 
de  ce  genre  qui  existe  dans  le  Jura  suisse.  Elle  a  mis  le  gres-bigarre  et  le 
3Iuschelkalk  au  meme  niveau.  L'espace  intennediaire,  qui  forme  une  fente 
assez  large,  est  renipli  d'une  mai'ne  bigarree  sans  strueture  bien  nette, 
enveloppant  des  rognons  de  gypse  impurs ,  diversement  colorie's ,  et  qui 
pourraient  bien  n'etre  que  des  debris  detaches  de  calcaire  conchylien, 
niodifies  par  des  gazes  sulfureux  qui  s  echappaient  par  la  rupture.  he  cal- 
caire conchylien  lui-meme  devient  assez  celluleux  et  dolomitique  au  contact 
de  cette  bände  marno-gypseuse ;  mais  il  ne  passe  pas  a  l'etat  gypseux. 

Dans  le  terrain  conchylien  oii  les  roches  calcaires  predominent,  les 
gypses  acquierent  un  developpement  fort  considerable  et  les  roches 
calcaires  passent  successivement  des  uns  aux  autres.  Le  calcaire  passe 
d'abord  a  l'etat  dolomitique ,  devient  de  moins  en  moins  compacte,  moins 
dur,  plus  fragile,  et,  perdant  sa  tenacite,  il  prend  une  couleur  moins 
sombre,  d'un  gris  assez  clair;  il  acquiert  une  cassure  terreuse  terne,  par 
cclats  anguleux,  plus  ou  moins  prismatiques ;  ou  bien,  il  se  mele  de  par- 
ties cristallines,  jaunätres,  luisantes,  qui  liii  donnent  un  aspect  plus  ou 
moins  nacre.  Dans  ce  cas,  la  röche  est  plus  compacte,  plus  dure,  et,  a  ce 
qu'il  parait,  plus  pesante  que  lorsqu'elle  n'a  subi  aucune  alteration. 

Ces  dolomies  passent  plus  ou  moins  promptement,  et  quelquefois  d'une 
maniere  tout-a-fait  insensible,  a  l'etat  gypseux.  La  strueture  primitive 
du  calcaire  dolomise  est  moins  apparente,  et  l'on  remarque  une  fusion 
intime  des  elemens  constitutifs  en  une  masse  compacte  ou  subcompacte, 
de  durete  et  de  tenacite  assez  variables  suivant  les  circonstances.  La 
strueture  en  petit  de  ce  gypse  conchylien  est  compacte,  grenue,  sac- 
charoide,  les  couleurs  sont  claires,  blanches  ou  grisätres,  avec  des  ondu- 
lations  assez  concentriques  ou   confuses  ,     affectant   des  teintes  et  des 


48  OBSERVATIONS  GEOLOGIQUES 

des  stries,  tantot  plus  claires,  tantot  plus  sombres.  La  cassure  est  conchoi- 
dalcj  lisse  ou  irreguliere,  en  debris  anguleux  avec  accidens  dendritiques. 

Tantot  le  calcaire  dolomise  passe  plus  rapidement  ä  l'etat  gypseux, 
devient  tres-poreiix  et  se  boursouftle  menie  souvent  en  une  masse  spon- 
gieuse  (Rauhwacke  de  31.  Hugi),  dont  les  cellules  anguleuses  s'enduisent 
habituellement  d'une  croAte  ocreuse  couleur  de  rouille  ou  plus  brunätre^ 
se  remplissent  en  partie  d'une  terre  de  meme  nature ,  ou  se  tapissent  de 
cristaux  spathiques  et  peut-etre  aussi  barytiques.  Le  tout  est  alors  sou- 
vent tres-cassant ;  mais  si  les  pores  et  cellules  sont  fort  nombreux ,  la 
masse  devient  tres-tenace,  quoique  lesparois  memes  des  cellules,  prises  iso- 
lement,  soient  tres-fragiles.  Cette  masse  blancbit  ensuite  successivement, 
et  se  dissout  en  une  masse  gypseuse  compacte,  subtranslucide  ou  sub- 
compacte, d'aspect  saccbaroide  ou  terreux,  meme  quelquefois  pulverulente, 
et  toujours  teime,  se  confondant  completement  en  certains  endroits  avec 
les  fllons  gypseux  qui  remplissent  les  fentes  des  failles  (Balmberge,  pres  de 
Soleure,  buttes  concbyliennes,  prcsde  Waldenbourg,  canton  de  Bäle,  etc.) 

Dans  les  märnes  irisees  enfin,,  les  gypses  forment  tantot  des  strates 
assez  reguliers,  mais  peu  Continus,  tantot  des  rognons  et  des  amas  plus  ou 
moins  considerables  de  nature  et  de  forme  assez  variables.  Le  gypse  est 
tantot  pur  et  compacte  ,  legerement  translucide,  tantot  tres-impur, 
melange  d'argile  marneuse,  etc.  La  structure  est  compacte,  la  texture 
grenue,  cristalline  et  saccbaroide  dans  les  varietes  pures;  terreuse,  mar- 
neuse, tres-accidentee ,  dans  les  varietes  impures.  Les  couleurs  varient 
fortement;  cependant  le  blanc,  le  grisätre,  le  rouge  de  chair  et  le  rose  avec 
leurs  nuances  sont  les  plus  communes.  On  remarque  sur  la  surface  des 
plaques  et  des  rognons  gypseux  de  jolies  cristallisations  tres-varie'es , 
souvent  plumiformes,  en  general  fortement  impregnees  de  substances  co- 
lorantes  tres-vives,  qui  immanent,  a  ce  qu'il  parait,  des  rocbes  qui  ont  servi 
a  produire  le  gypse.  Ces  substances  colorantes  s'accumulent  quelquefois 
aussi  a  la  surface  des  rognons  et  des  plaquettes  gypseuses  •,  et  les  parties 
marneuses  qui  entourcnt  les  rognons  gypseux,  sont  souvent  tres-noircies 
comme  par  du  bitume. 


SUR    EE    JURA    SOLEUROIS.  49 

Les  accidens  sont  varies  surtout  dans  les  gypses  et  les  dolomies  des 
marnes  irisees.  On  y  rencontre  des  cristaux  de  gypse  limpide  et  du  gypse 
fibreux,  tapissant  et  remplissant  les  fissures  et  les  vides  du  terrain. 
On  y  trouve  en  outre  presque  tous  les  accidens  des  marnes  irisees  elles- 
memes,  mais  d'une  maniere  beaucoup  plus  prononcee,  et  en  plus  grande 
abondance. 

Technologie.  Ces  divers  gypses  sont  tres-importans,  tant  pour  l'in- 
dustx'ie,  que  pour  l'agriculture.  Les  gypses  du  Muschelkalk  surtout  don- 
nent  un  plätre  de  premiere  qualite ,  qui  peut  menie  rivaliser  en  beaute  avec 
celui  de  Paris.  LeReuper  n'en  donne  que  de  qualite  inferieure,  qui  cepen- 
dant  est  encore  bon  pour  les  usages  ordinaires ,  et  fournit  un  engrais  tres-re- 
cherche  pour  les  terrains  steriles.  Le  sei  gemme  n'a  encore  ete  mis  a  de- 
couvert  que  dans  la  seule  localite  de  Rothhaus  pres  de  Bäle;  mais  il  doit 
se  retrouver  bien  certainement  sur  d'autres  points  encore  du  nord-ouest 
de  la  Suisse. 


FORMATION  JURASSIQUE  OU  OOLITIQUE. 


A  la  formation  conchylienne  que  nous  venons  d'etudier,  succede  la 
vaste  Serie  des  terrains  jurassiques.  Cette  formation,  distincte  de  la  prece- 
dente  par  ses  caracteres  petrographiques  et  paleontologiques ,  est  d'un 
interet  tout  particulier  pour  nos  contrees,  et  bien  plus  importante  a  tous 
egards  que  la  precedente.  C'estelle,  en  efFet,  qui  forme  la  masse  presque 
entiere  de  nos  chaines  jurassiques.  Elle  nous  offre  en  outre  dans  ses  ter- 
rains si  nombreux  et  si  diversement  consti tue's,  des  phenomenes  geolo- 
giques  infiniment  varies  et  egalement  dignes  d'interet ,  tant  sous  le  rapport 
petrographique,  par  ses  roches  tantot  vaseuses,  tantot  bre'chiformes  et 
oolitiques,  tantot  littorales,  tantot  pelagiques,  que  sous  le  rapport  pa- 
Icontologique ,  par  la  masse  prodigieuse  d'organismes  fossiles  qu'elle  ren- 


50  OBSERVATIONS    GEOLOG  IQUES 

ferme ,  et  qui  permet  d'en  poursuivre  le  developpement  graduel  a  travers 
toutes  ses  phases.  Sous  tous  ces  rapports,  la  formation  triasique  ou  con- 
chylienne  se  montre  bien  plus  uniforme.  Nous  n'y  avons  reconnu  qu'un 
seul  type  de  formation,  qui  est  esscntiellement  vaseux  et  divise  d'une  ma- 
niere  tres-peu  precise  en  facies  littoral  et  facies  pelagique.  L'ensemble 
paleontologique  qui  s'y  developpe  ne  nous  a  offert  que  des  formes  peu 
variees,  qui  cependant  ne  sont  pas  sans  importance,  en  ce  qu'elles  corres- 
pondent  a  l'extinction  subite  des  anciens  genres  caracteristiques  de  la 
Grauwacke  et  de  la  houille,  tels  que  les  Productus,  les  Orthoceres,  las 
Goniatites,  les  Trilobites  et  les  poissons  ganoides  heterocerques,  en  meme 
temps  qu'ä  l'apparition  de  nouveaux  genres  bien  plus  varies,  auxquels 
s'associe  meme  une  nouvelle  classe  d'animaux  vertebres,  les  reptiles. 

Ge  qui  frappe  tout  d'abord  dans  les  terrains  de  la  formation  jurassique, 
c'est  une  inconstance  plus  grande  des  caracteres  petrographiques ,  qui  de- 
terminent  un  plus  grand  nombre  de  facies  de  plus  en  plus  tranches  ä 
mesure  qu'on  s'eleve  des  terrains  infex'ieurs  aux  plus  recens.  La  marche 
du  developpement  organique  s'accorde  parfaitement  avec  ces  phenomenes 
petrographiques,  et  l'on  en  poursuit  avec  une  regularite  remarquable  toutes 
les  modifications.  Aussi  serai-je  oblige  de  subdiviser  davantage  les  ter- 
rains, a  mesure  que  les  facies  s'y  montreront  plus  nombreux  et  plus  varies. 
Le  type  de  creations  posterieures  a  la  houille,  imparfaitement  represente 
dans  la  formation  conchylienne  par  les  Myophories,  les  Ceratites,  un  seul 
genre  de  crustacees  (  le  Pemphix),  et  plusieurs  reptiles  tels  que  les  Noto- 
saures,  etc.,  acquiert  un  developpement  extraordinaire  de  genres  et  d'es- 
peces  dans  la  formation  jurassique.  On  y  voit  apparaitre  successivement, 
comme  d'excellens  guides,  de  nouveaux  genres  de  Polypiers  et  de  Crinoides, 
qui  ne  sont  que  faiblemcnt  representes  dans  le  Trias,  et  pour  la  premiere 
fois  de  nombreux  Echinides^  dont  on  ne  connait  qu'un  seul  genre  tres-rare 
dans  le  3Iuschelkalk ;  parmiles  MoUusques,  des  Gryphees,  des  Trigonies, 
des  Nerinees,  les  differentes  familles  des  vraies  Ammonites  a  cloisons  pro- 
fondement  persillees,  des  Belemnites,  des  Cx'ustaces  tres-varies  5  parmi 
les  poissons,  des  Spherodes,  desPycnodes,  des  Asteracanthes,  des  Psam- 


SUR    LE    JURA    SOLEUROIS.  31 

modes,  des  Sauro'ides  et  une  quantile  de  Sauriens  de  formes  monstrueuses , 
parnii  lesquels  les  prototypes  des  oiseaux  et  mammiferes,  et  poiir  la  pre- 
miere  fois  des  Tortues. 

Wous  distinguons  dans  la  formation  jurassique  quatre  pe'riodes  du  de- 
veloppenient  organique,  auxquelles  correspondent  les  quatre  groupes  des 
terrainsjurassiques,  qui  sont  \eLiaSj  lOolithe  inferieure ,  V Oxfordien  et 
rOolithe  supdrieure ;  chacun  de  ces  quatre  groupes  est  compose  de  deux 
terrains,  excepte  l'oolithe  inferieure,  quicomprend  trois  divisions,  quice- 
pendant  se  laissent  facilement  reduire  a  deux  terrains.  Une  subdivision  ul- 
terieure  me  parait,  sinon  inadmissible,  du  moins  tres-hasardee  pour  les  ter- 
rains jurassiques  de  nos  montagnes.  Elle  peut  meme  entrainer  de  graves 
inconveniens,  en  provoquant  des  systemes  artiliciels  que  la  nature  ne  jus- 
tifie  point  ,  surtout  quand  on  tente  de  les  generaliser  sans  tenir 
compte  des  modifications  resultant  des  stations  littorales  ou  pelagiques. 
Dans  notre  Jura,  les  subdivisions  ne  sont  applicables  et  utiles  que  pour 
les  depöts  littoraux;  elles  fönt  defaut,  au  contraire,  a  mesure  que  l'on 
s'en  eloigne  pour  se  rapprocher  des  depots  pelagiques,  oii  les  divisions 
auparavant  distinctes,  et  souvent  meme  les  terrains,  se  confondent  en  un 
massif  tres-homogene  de  bas  en  haut.  Ainsi  dans  les  regions  pelagiques. 
le  calcaire  ä  gryphees  perd^  sur  certains  points,  beaueoup  de  ses  ca- 
racteres,  et  se  montre  moins  developpe  que  dans  les  regions  littorales; 
l'oolithe  inferieure  y  forme  un  massif  fort  peu  varie,  sans  presenter 
les  nombreuses  subdivisions  qui  distinguent  les  depöts  littoraux ;  dans 
le  groupe  oxfordien  les  marnes  oxfordiennes  et  le  terrain  a  chailles 
se  confondent  presque  completement  en  une  serie  puissante  d'un  calcaire 
muschelkalkoide,  submarneux,  appele  Lett&tein,  et  dans  l'oolithe  supe- 
rieure  les  terrains  portlandien   et  corallien    n'offrent  qu'un   massif  de- 

j  calcaire  compacte,  blanc  ou  tirant  sur  le  brunätre,  ou  toute  subdivision 
devient  impossible  ou  du  moins  fort  arbitraire.  Ces  anomalies  que  pre- 
sente  la  lormation  jurassique  dans  le  Jura  soleurois  et  dans  tout  le  Jura 
suisse  en  general ,  paraissent  en  Opposition  avec  les  faits  oLserves  a  l'etran- 

I     ger,    ainsi  qu'avec  les    systemes  descriptifs  que  l'on   adopte  gene'rale- 


52  OBSERVATIONS    GEOLOGIQUES 

ment ;  mais  ces  divergences,  une  fois  que  Ton  en  a  reconnu  la  cause,  sont  loin 
de  rendre  l'etude  de  nos  terrains  plus  diflicile ;  elles  facilitent  au  contraire 
rintelligence  des  lois  qui  ont  preside  a  leur  deposition.  II  suflit,  pour  s'en 
convaincre,  de  jeter  un  coup-d'ceil  rapide  sur  les  regions  jurassiques  que 
Ton  a  etudiees  jusqu'ici  ,  et  sur  les  systemes  descriptifs  qui  ont  ete 
adoptes. 

Les  geologues  anglais ,  qui  les  premiers  ont  etudie  d'une  maniere 
suivie  et  en  detail  les  terrains  oolitiques ,  ont  admis  un  Systeme  descrip- 
tif  fort  complique ,  base  sur  les  phenomenes  qui  s'observent  sur  la  bände 
jurassique  qui  entoure  la  terre-ferme  primitive  de  la  Grande-Bretagne. 
Mais  remarquons  que  cette  bände  jurassique  est  exclusivement  littorale. 
Les  terrains  qui  la  composent  presentent  par  consequent  une  multitude 
de  subdivisions  et  de  facieslocaux,  qui,  conservant  leur  uniformite  sur  des 
etendues  considerables ,  ont  pu  etre  classes  d'une  maniere  ti-es-rigoureuse 
dans  un  Systeme  fort  detaille;  et  ce  Systeme  etabli  sur  les  depots  litto- 
raux  de  l'Angleterre ,  a  du  se  montrer  tres-constant  pour  tous  les  depots 
jurassiques  du  continent,  formes  sous  l'influence  de  causes  analogues. 
En  effet  on  ne  remarque  que  tres-peu  de  modifications  dans  les  depots  pa- 
ralleles de  la  Normandie  et  sur  les  rivages  et  les  bas-fonds  qui  bordent  le 
bassin  de  l'Ocean  jurassique  aux  alentours  des  Vosges  et  des  plateaux 
primitifs  de  l'interieur  de  la  France ,  et  dans  quelques  regions  du  Jura 
allemand^  mais  dans  d'autres  regions,  oii  le  milieu  du  bassin  jurassique 
est  mis  a  de'couvert,  et  n'est  point  recouvert  de  depots  plus  recens,  comme 
cela  a  lieu  en  Allemagne,  dans  une  partie  du  Jura  suisse,  dans  les 
Alpes,  etc. ,  ce  meme  Systeme  devient  inapplicable,  parce  qu'ici  se  mon- 
trent,  comme  je  Tai  dit  plus  haut,  les  depots  plus  compactes,  plus  uni- 
formes et  bien  autrement  puissans  de  la  haute  mer,  qui  different  jusque 
dans  leur  composition  petrographique ,  et  bien  plus  encore  sous  le  rapport 
paleontologique ,  de  tous  les  depots  littoraux  synchrones. 


SUR    LE    JURA    SOLEUilOIS.  33 

^)  PREMIER  CROUPE  JURASSIQUE  OU  LIASIQUE. 

Signalement  et  Sjnonjmie.  Ce  groupe  essentiellement  marneux  et 
d'aspect  sombre,  renferme  de  bas  en  haut  deiix  terrains  :  l'un,  inferieur, 
est  compose  du  gres  du  Lias  et  du  calcaire  a  grypbe'es  arquees;  l'autre, 
superieur,  est  forme  desmarnes  liasiques  superieures. 

Ce  groupe  est  connu  partout  sous  le  nom  de  terrain  liasique  ;  quelques 
geologues  en  fönt  une  formation  a  part.  Quant  a  moi,  je  crois  qu'il  doit 
etre  reuni  a  la  formation  jurassique,  par  la  raison  qu'il  ne  presente  aucun 
des  caracteres  de  la  formation  conchylienne ,  dont  il  est  en  outre  separe 
geognostiquement  par  le  gres  du  Lias.  II  partage  au  contraire  un  grand 
nombro  des  caracteres  de  la  formation  jurassique,  surtout  sous  le  rapport 
paleontologique  5  Ton  y  voit  apparaitre  les  genres  de  fossiles  communs  au 
Jura,  avec  des  especes  tres-analogues.  Le  genre  Delthyris  de  la  famille  des 
Spiriferes,  represente  par  deux  especes,  semble  seul  le  rattacher  aux 
creations  des  epoques  anterieures ;  mais  il  reste  a  savoir  si  ces  deux  es- 
peces ne  different  point  generiquement  des  Delthyris  de  la  Grauwacke  et 
de  la  houille. 

Distribution.  Le  Lias  est  abondamment  developpe  dans  les  regions  nord 
du  Jura  suisse ,  notamment  dans  les  cantons  de  Bäle  et  d'Argovie  et  dans 
la  plupart  des  chaines  jurassiques  du  canton  de  Soleure.  II  n'affleure  plus 
que  rarementdans  le  Jura  bernois,  et  s'y  perd  bientöt  entierement  sous  les 
groupes  oolitiques;  dans  les  cantons  de  Neuchätel,  de  Yaud  et  de  Geneve 
on  n'en  trouve  plus  la  moindre  trace.  Ce  groupe  ne  presente  rien  dans  ces 
regions  qui  le  distingue  des  de'pöts  equivalens  des  pays  etrangers ;  il  y  re- 
vet  les  memes  caracteres  petrographiques  et  paleontologiques  principaux, 
et  l'on  y  remarque  les  memes  divisions  geognostiques ,  de  maniere  qu'il  est 
toujours  facile  a  reconnaitre,  partout  oü  il  se  montre  a  decouvert. 

Facies.  II  offre  le  type  des  formations  vaseuses,  avec  une  tendance  a  se 
separer  en  plusieurs  facies  qui  presentent  generalement  des  caracteres  subpe- 
lagiques,  avec  quelques  foi'mes  littorales  et  des  bas-fonds,  sans  qu'il  y  ait 
cependant  une  delimitation  bien  tranche'e. 


o4  OBSERVATIONS    CEOLOGIQUES 

1.  TERRAIN  DD  CALCAIRE  A  GRYPHEES  ARQDEES  ,  OU  DD  LIAS  INFERIEDR. 

Signalement.  Dans  le  bas  le  gres  du  Lias  est  quartzeux,  plus  ou  moins 
ferrugineux ,  a  debris  vegetaux ;  dans  le  baut  sont  des  calcaires  ferrugineux , 
gris-bleuätres ,  a  gryphees  arquees  et  belemnites. 

Synonyniie  :  Angleterre  :  Blue-lias, 

France.  Gres  du  lias  infe'rieur  et  calcaire  a  gryphdes  arquies, 

Allemagne.  Quadersandstein  et  Gryphitenkalk. 

Suisse.  Canton  de  Bäle  :  Bunte  Mergel ^  (en  partie  de  M.  Älerian).  — 
Argovie:  Gryphitenkalk  de  M.  Rengger.  —  Canton  de  Soleure :  Liaskalk 
deM.Hugi.Jurabernois  :  Calcaire  a gryphees arqud es ,  deM.  Thurmann. 

II  se  divise  en  gres  du  Lias  inf^rieur  et  en  calcaire  a  gryphees  ar- 
quees. 

a)  Oi'cs  du  lias  infericnp  ou  inrra-llasiqne. 

Petrographie.  Les  marnes  irisees  sont  generalemeut  recouvertes  par 
un  depot  plus  ou  moins  puissant  d'un  sable  quartzeux  ou  d'un  gres  de 
meme  nature ,  qui  offre  toujours  des  caracteres  fort  variables ,  et  qu'il  est 
souvent  diflicile  de  distinguer  du  gres  keupe'rien ,  lorsque  celui-ci  se  deve- 
loppe  dans  les  assises  superieures  des  marnes  irisees.  Tantot  le  gres 
infra-liasique  ne  montre  qu'un  sable  blanc  ou  jaunätre  tres-fin,  quelquefois 
meme  pulvcrulent,  pur  oumele  departiesmarno-argileuses  etferrugineusesj 
tantot  il  constitue ,  au  contraire ,  une  rocbe  grise  ou  jaunätre  a  grains  bril- 
lans ,  frequemment  parsemee  de  points  et  de  tacbes  d'hydroxide  de  fer 
jaune ,  et  d'un  brun  rougeätre  ou  bariolee  de  stries  et  de  bandes  de  meme 
matiere;  quelquefois,  et  surtout  dans  le  Jura  bälois,  il  se  colorc  d'un  rouge 
de  sang  tres-vif  et  presente  alors  une  rocbe  a  grains  tres-grossiers ,  si 
analogue  a  certaines  varietes  du  gres-rouge  ou  bigarre  de  la  Foret-Noire, 
que  son  gisemeut  geologique  seul  peut  decider  de  sa  veritable  place  dans 
la  Serie  des  terrains.  La  cassure,  la  coherence,  la  tenacite  varient  forte- 
ment  suivant  la  composition  mineralogique  et  l'etat  d'agregation.  Dans  les 


SUR    LE    JURA    SOLEUROIS.  35 

Varietes  pures  on  ne  trouve  qu'un  sable  incoherent ,  ou  une  röche  qui  se 
desagrege  au  moindre  choc.  On  observe,  au  contraire,  dans  les  roches 
liees  par  un  ciment  ferrugineux  ou  calcaire  plus  abondant,  une  cassure 
esquilleuse,  subconchoidale  ou  par  debris  irreguliers,  a  surface  toujours 
tres- inegale ,  raboteuse  ou  apre,  et  a  aretes  plus  ou  moins  tran- 
cbantes;  une  tenacite  moyenne  ou  intense ,  suivantles  circonstances.  Sou- 
vent  ces  gres  deviennent  plus  compactes,  surtout  vers  les  failles  de  sou- 
levement ,  et  se  confondent  presque  en  une  masse  grenue  ,  grise  ou 
tachetee  de  rouge,  brillante  ou  terne,  suivant  les  localites.  Les  fossiles  y 
disparaissent  et  ne  laissent  que  des  creux  tapisses  de  cristaux  spathiques, 
ou  remplis  d'oxides  de  fer  brun-rougeätre  et  jaune. 

Gäognosie.  La  structure  en  grand  varie  egalement.  Le  gres  sableux 
peu  coherent  ne  montre  pas  de  stratification  tres-distincte  et  continue; 
les  strates  excedent  rarement  un  pied.  Les  gres  compactes  foi^ment 
au  contraire  des  bancs  fort  distincls,  assez  Continus  et  d'une  epais- 
seur  de  deux  a  trois  pieds.  La  variete  rouge  compose  les  bancs  les  plus 
considerables,  qui  ont  de  trois  a  six  pieds  de  puissance,  environ. 

Les  accidens  sont  fort  nombreux,  surtout  dans  les  varietes  peu  cohe- 
rentes,  mais  peu  varies.  II  y  a  un  grand  nombre  de  veines  et  de  geodes 
spathiques,  des  parties  ferrugineuses  et  des  rognons  argileux. 

La  puissance  generale  varie  beaucoup.  Les  varietes  marno-sableuses 
qui  predominent  dans  le  Jura  soleurois,  n'offrent  souvent  qu'une  epaisseur 
de  deux  pieds.  Les  varietes  compactes,  et  surtout  la  variete  rouge,  qui 
regnent  aux  alentours  de  la  Foret-Noire  et  se  montrent  a  decouverf  sur 
un  assez  grand  nombre  de  localites  baloises,  oifrent  souvent  une  puissance 
de  huit  a  quinze  pieds.  En  gene'ral ,  la  puissance  totale  du  gres  infra-lia- 
sique  augmente  successivement  vers  la  Foret-Noire,  quoique  d'une  ma- 
niere  peu  reguliere;  ce  qui  est  un  phenomene  d'autant  plus  remarquable, 
surtout  si  on  le  compare  aux  caracterespetrographiques,  qu'il  tend  a  assigner 
ä  ce  gres  une  origine  analogue  a  celui  du  gres-bigarre  de'veloppe  au  pied 
de  la  Foret-Noire.  Sa  puissance  decroit,  au  contraire,  vers  les  re'gions 


o6  OBSERVATIONS    GEOLOGIQUES 

pelagiques  et  subpelagiques  du  Jura  suisse,  oii  il  manque  quelquefois 
presque  en  entier. 

Paläontologie.  Ge  gres  ne  renferme  que  fort  peu  de  fossiles ,  la  plupart 
du  regne  vegetal.  Ces  debris  sont  carbonises,  et  tellement  deteriores  que 
l'on  ue  peut  pas  meme  distinguer  les  geures  auxquels  ils  appartiennent. 
Dans  quelques  localites  on  rencontre  des  gryphees  et  d'autres  fossiles 
du  regne  animal,  ä  l'etat  de  moule  de  meme  nature  que  la  röche.  Le  test 
a  generalement  disparu,  ou  il  n'en  reste  que  des  creux^  tapisses  de  eris- 
taux  spatliiques  ou  remplis  d'hydroxides  de  fer.  Quelquefois  cependant  on 
en  rencontre  encore  des  traces  plus  ou  moins  silicifiees  et  defigurees  par 
de  nombreux  orbicules  siliceux. 

Technologie.  Le  sable  et  le  gres  pur  s'emploient  avec  avantage  pour  la 
fabrication  du  verre  a  vitre.  La  variete  rouge  fournit  a  la  construction , 
comme  pierre  a  bätir,  ses  gros  bancs  compactes,  semblables  a  ceux  du 
gres  bigarre  ;  eile  est  exploitee  sur  plusieurs  points  du  canton  de  Bäle,  ä 
Hemmiken,  etc. 

b)  Calcaire  ä  gryphees  arquces. 

Immediatement  au  dessous  du  gres  du  Lias  inferieur  se  trouve  le  cal- 
caire a  gryphees,  qui  se  confond  meme  souvent  avec  lui.  Ce  calcaire,  tres- 
variable  dans  les  details,  est  caracterise  ici,  comme  partout  ailleurs,  par 
l'immense  quantite  de  gryphees  arquees  qu'il  renferme ,  et  par  tous  ses 
autres  caracteres  connus. 

Petrographie.  Un  calcaire  plus  ou  moins  ferrugineux,  brunätre,  gris- 
bleuätre,  souvent  tachete  de  bleu  ou  de  brun  fonce ,  subcristallin ,  subcom- 
pacte et  compacte ,  a  cassure  esquilleuse  ou  conchoidale ,  lisse  et  rugueuse , 
empätant  souvent  une  quantite  de  gryphees  arquees  et  beaucoup  d'autres 
fossiles,  forme  la  masse  de  cette  division.  Des  calcaires  marneux,  schis- 
toides,  terreux,  predominent  plus  rarement,  mais  forment  generalement 
des  intercalations  plus  ou  moins  considerables  entre  les  bancs  du  cal- 
caire compacte. 

Ge'ognosie.  La  structure  en  grand  est  une  stratification  en  bancs  d'unc 


SXJR    LE    JURA    SOLEUROIS.  37 

epaisseur  d'environ  un  demi  pied  ä  un  pied  et  demi.  Ces  strates  se  laissent 
assez  facilement  poursuivre  a  des  distances  considei'ables,  quoiqu'il  y  ait 
beaucoup  de  fausses  fissures. 

Les  accidens,  quoique  assez  frequens,  ne  sont  cependant  que  de  peu  d'im- 
portance.  Ils  se  reduisent  a  des  veines  et  geodes  spathiques ^  a  des  rognons 
siliceux  et  ferrugineux.  On  rencontre  aussi  dans  quelques  grandes  vallees  de 
soulevement,  dans  celles  de  Meltingen  et  de  Bffiischwyl,  par  exemple,  le 
calcaire  liasique  a  l'etat  dolomitique ;  dans  d'autres  endroits  il  devient 
tres-siliceux^  comme  au  Balmberg,  pres  de  Soleure^  il  renferme  assez 
frequemment  du  fer  sulfure  et  du  bitume  glutineux,  plus  rarement  de 
la  galene. 

La  puissance  generale  varie  assez  considerablement,  suivant  les  re- 
gions.  Elle  est  plus  considerable  dans  les  regions  littorales,  oü  eile  peut  avoir 
de  douze  a  vingt  pieds  et  plus.  Elle  decroit  irregulierement  vers  les  regions 
pelagiques  et  subpelagiques,  oii  eile  atteint  apeine  de  trois  a  quatre  pieds. 

Paläontologie.  Les  fossiles  sont  en  general  bien  conserves;  les  uns 
ont  leur  test  calcaire  ou  subsiliceux^  comme  les  Gryphees  et  les  Terebra- 
tules,  qui  sont  souvent  recouvertes  de  nombreux  orbicules  siliceux  j  les 
autres  n'offrent  que  leurs  moules,  comme  les  Myopsis,  les  Nautiles,,  les  Am- 
monites.  Leur  distribution  dans  les  diverses  regions  jurassiques  de  la  Suisse 
nord-ouest  presente  des  pbenomenes  remarquables,  qui  denotentdeja  une 
certaine  tendance  a  se  separer  par  facies  divers ,  sans  que  l'on  remarque 
cependant  des  limites  bien  tranchees.  Les  fossiles  sont  souvent  tellement 
abondans ,  qu'ils  composent  ä  eux  seuls  des  bancs  de  roches  presqu'en 
entier  :  c'est  ce  qui  a  lieu  de  preference  dans  les  regions  littorales.  Ils 
sont  bien  moins  nombreux  dans  les  regions  pelagiques  et  subpelagiques , 
ou  du  moins  n'y  ofFrent  qu'un  nombre  de  genres  et  d'especes  bien  plus 
restreint,  circonscrit  sur  des  localites  plus  resseri-ees  que  dans  les  regions 
littorales,  oii  leur  distribution  est  plus  uniforme  Le  nombre  des  fossiles  pa- 
rait  surtout  s'accroitre  vers  les  environs  de  la  Foret-Noire^  oü  l'on  ren- 
contre des  especes  plus  variees,  en  particulier,  parmi  les  genres  littoraux, 
tels  que  des  Peignes  et  certaines  Ammonites ;  mais  c'est  surtout  la  quan- 

8 


38  OBSERVATION  S    GEOLOGIQLES 

tite  de  bois  fossile  qui  y  frappe  l'observateur,  (  dans  les  environs  de 
Rheinfelden) ,  et  liii  fönt  apprecier  le  caractere  littoral  des  terrains  de  ces 
contre'es,  comme  j'ai  cte  ä  meme  de  les  apprecier  moi-meme  pour  le  ter- 
rain  keiiperien  des  mcmes  regions. 

Le  nombre  des  fossiles  decroit  vers  le  bassin  suisse,  oii  l'on  ne  ren- 
contre  guere  que  certaines  varietes  particulieres  de  la  Grypbee  arquee.  En 
gent'ral  daus  tout  le  Lias  inferieur  de  notre  Jura ,  les  mollusques  ace- 
phales  predoniinent  de  beaucoiip  sur  les  autres  ordres  et  classes  d'ani- 
maui,  de  maniere  que  les  Gasteropodes  y  sont  tres-i'ares  et  que  les  pois- 
sons  et  reptiles  paraissent  manquer  entierement ;  mais  cette  predomi- 
nance  resulte  plutot  de  la  masse  prodigieuse  d'individus  que  du  nombre 
des  genres  et  especes ,  qui  est  partout  bien  moins  considerable  que  dans 
le  Lias  inferieur  de  Tetranger,  notamment  sur  les  lisieres  littorales  qui 
entourent  les  Yosges  et  la  Foi'ct-Noire. 

Tous  ces  faits  me  semblent  assigner  a  nos  depots  de  calcaircs  a  Gry- 
phees  arquees  un  caractere  subpelagique ,  avec  certaines  modifications, 
suivant  les  stations.  Les  Gryphees  surtout,  repandues  d'une  maniere 
generale  par  tout  le  pays^  se  pretent  par  leurs  modifications,  suivant  les 
stations,  a  corroborer  ces  faits.  Leurs  dilYerentes  varietes  ou  especes  oc- 
cupent  des  regions  et  des  localites  distinctes.  Ainsi  la  Gryphea  armata 
regne  universellement  dans  le  Lias  inferieur  du  Porrentruy;  dans  le  Jura 
soleurois,  on  voit  la  Gr.  Macullochii  s'y  associer  et  meme  predominerj 
dans  certaines  localites  des  cbaines  meridionales  du  Jura  soleurois,  par 
exemple  au  Ilauenstein,  on  voit  regner  ia  Gr.  Cymbium ,  qui  est  tres-rare 
ou  manque  tout-a-fait  dans  les  autres  parties  du  Jura  suisse. 
Polymers.  Aucuns. 
Crinoides. 

Pentacrinus.  On  en  Irouve  asscz  frequemment  des  debris,  surtout  dans  les 
regions  littorales,  mais  jamais  des  tiges  enticres. 

EcHiNiDES.  Je  n'en  ai  jamais  rencontre  dans  notre  Jura.  Cependant  il  en  existe 
une  espece  du  genre  Cidaris,  dans  Ic  calcaire  a  gryphees  des  environs  de  Nieder- 
bronn, departcmenl  du  Bas-Rhin. 


SUR    LE    JURA    SOLEÜROIS. 


59 


ACEPHALES. 

Grjphea  arcuala.  Abondante. 

G.  Macullochii.  Elle  remplace  souvent  la  preniiere  et  n'en  parait  etre  qu'une 
Variete. 

G.  Cymhium.  Rare  ou  frequente,  suivant  les  regions. 
Östren.  Deux  especes  tres-rares. 

Plicalula.  Ne  parait  se  trouver  que  dans  le  littoral  de  la  Foret-Noire  et  du  Jura 
bälois. 

Pecten.  5  ii  4  especes  frequentes  ou  rares,  suivant  les  regions. 
Terebratula.  3  especes  assez  frequentes. 
Delthyris.  2.  especes  assez  rares. 
Pinna.  Debris  rares. 
Modiola.  2  especes  rares. 

Plagiostoma  ou  Lima  gigantea  :  tres-peu  frequente. 
i)/ro/)5M.  2  especes,   )   frequentes  ou  rares, 
Unio  liasinus ,  )   suivant  les  localites. 

Gasteropodes. 

Trochus  anglicus.  Peu  frequent,  mais  se  rencoutrant  presque  partout. 
Trochus.  2  especes  rares. 
Serpula.  i  espece  rare. 
Cephalopodes. 

Nautilus  lineatus.  Peu  rare. 
Ammonites  Bucklandi.  Assez  commune. 

Ammoniles  Conybeari.  Peu  rare,  meme  frequente  dans  plusieurs  localites. 
Ammonites  Stockesii.  Plus  rare. 

Belemnites.  Plusieurs  especes  assez  communes,  parmi  lesquellesleB.  paxillosus. 
Vrgetaux  fossiles. 

Cfcas?  et  plusieurs  autres  genres   indeterminables,    provenant  des  regions 

littorales  de  la  Foret-Noire;  ils  sont  plus  rares  dans  les  regions  situees  au  sud- 

ouest. 

Technologie.  Oti  exploite  dans  plusieurs  localites  le  calcaire  compacte 

a  gryphees  arquees^  comme  pierre  de  construction  ordinaire;   son  exploi- 

tation  et  son  emploi  sont  facilites  par  la  stratification  nette  qu'il  presente 

et  les  nombreuses  fausses  fissures  qu'il  offre  partout,    et  qui  le  divisent 

en  blocs  de  plusieurs  pieds  de  snrface.  II  donne  en  outre  une  chaux  hy- 


60  OBSERVATIONS    GEOLOGIQUES 

drauliqiie  tres-estimee  dans  plusieurs  pays,  mais  on  a  neglige  jusqu'ici 
d'en  faire  usage  chez  nous. 

•2.  TERRAIN  DES  IHARNES  LIASIQUES  OU  DU  LIAS  SUPERIEUR. 

Signalement.  Marnes  argilo-calcaires  noir-bleuätres ,  micacees,  sub- 
sableuses,  schistoides,  avec  rognons  de  fcr  carbonate  spberito'ide .  Aspect 
sombre. 

Fossiles:  Trigonies,  Ammonites  Murcbisona^,  Belemnites,  generale- 
ment  tres-rares. 

Synonjniie.  Angleterie  :  Lias  de  Ljme-Regis? 

France.  Marne  du  Lias  sitpdrieur. 

Allemagne.  Oberer  Liasmergel. 

Suisse.  Bunte-Mergel  de  M.  Merian.  (enpartie)  j  Liasmergel  de  M.  Hugi; 
manies  noirätres ^  micacdes  du  Lias  de  öl.  Thurmann. 

Petrographie.  Marnes  argilo-calcaires  plus  ou  moins  bomogenes,  d'un 
noir  bleuätre  tirant  sur  le  gris  ou  sur  le  noir,  suivant  la  plus  ou  moins 
grande  quantite  de  substances  bitumineuses  et  charbonneuses  qu'elles 
contiennent;  cbargees  de  tres-petites  paillettes  de  mica  fort  brillantes, 
d'un  bleu  argente;  onctueuses  ou  rüdes  au  touclier,  suivant  leur  composi- 
tion  et  leur  etat  d'agregation ;  structure  feuilletee;  texture  terreuse,  de 
maniere  a  former  avec  l'eau  une  päte  tres-plastique ,  quand  elles  ne  sont 
pasmelangces  de  substances  minerales  etrangeres.  Le  plus  souvent  cepen- 
dant,  c'est  le  calcaire  quipredomine  dans  leur  composition,  ou  bien  elles  sont 
arenacees,  subcompactes  et  schistoides ,  d'une  coherence  moyenne  et  d'une 
tenacite  assez  appreciable.  La  cassu,re  est  subconchoidale,  lisse  ou  rugueuse^ 
suivant  l'homogeneite  de  leur  composition  mine'rale  et  de  leur  structure. 

Gäognosie.  Ces  marnes  forment,  a  l'etat  subcompacte,  des  strales  bien 
coordonnes,  de  l'epaisseur  d'un  pouce  jusqu'ä  Celle  d'un  pied  et  davan- 
tage.  La  structure  en  grand  est  moins  apparcnte  dans  les  assises  de 
marnes  päteuses;  cependant  des  spberites  de  fer  carbonate,  mclanges  de 
calcaire,  tres-aplatis  et  fendilles  commc  par  une  forte  pression,  indiqucnt 


SUR    LE    JURA    SOLEUROIS.  61 

presque  toujours  le  sens  de  la  stratification ;  des  lits  de  roches  subcom- 
pactes les  divisent  aussi  assez  ordinairement  d'espace  en  espace  en  une 
Serie  de  couches  tres-distinctes.  Les  strates  marno-calcaires  bitumi- 
neux,  subcompactes,  pi'edominent  dans  le  bas-,  ils  alternent  avec  des 
schistes  bitumineux,  qui  renferment  dans  d'autres  contrees,  et  peut-etre 
encore  dans  le  Porrentruy ,  des  Posidonies  qui ,  autant  que  mes  recherches 
me  permettent  d'en  juger,  n'existent  point  dans  notre  Jura.  Vers  le  mi- 
lieu  du  de'pöt  les  marnes  päteuses  se  developpent  davantage,  et  ren- 
ferment de  nombreux  sphe'rites  de  carbonate  de  chaux;  dans  le  haut,  les 
strates  se  chargent  de  plus  en  plus  de  sable,  et  finissent  par  se  Her  inti- 
mement  au  Marlysandstone.  Cette  structure  en  grand  subit  dans  di- 
verses regions  des  modifications  locales  assez  notables,  sans  que  la  disposi- 
tion  generale  en  soit  cependant  alteree.  C'est  ainsi  que  les  spherites 
manquenttantot,  et  tantot  se  prolongent  jusqu'en  haut,  et  que  quelques 
roches  se  de'veloppent  au  prejudice  d'autres  ,  qui  souventne  sont  que  rudi- 
mentaires. 

Les  accidens  sont  assez  nombreux.  On  y  rencontre  des  geodes  et  des 
veines  spathiques,  des  rognons,  des  sulfures  de  fer  et  de  galene.  M.  Hugi 
a  recueilli  au  Balmberg  des  echantillons  de  marne  durcie  et  impregnee 
de  cristaux  de  galene  tout-a-fait  analogues  ä  ceux  que  Ton  rencontre  dans 
certains  terrains  modifie's  par  l'action  plutonique,  comme,  par  exemple, 
dans  les  Alpes.  Les  spherites  du  carbonate  de  fer,  surtout,  renferment  dans 
certaines  localites  de  heiles  cristallisations  de  pyrites  de  fer  et  de  sulfate 
de  strontiane,  qui  en  tapissent  les  nombreuses  fentes;  ils  sont  en  outre 
extremement  tenaces,  a  cassure  largement  conchoidale  et  rugueuse,  ä 
bords  tres-tranchans.  Comme  ces  accidens  se  rencontrent  toujours  dans 
le  voisinage  des  failles  de  soulevement,  il  est  tres-probable  qu'ils  doivent 
leur  existence  a  l'action  plutonique  des  agens  soulevateurs  de  nos  chaines 
jurassiques. 

La  puissance  generale  varie  peu  dans  une  meme  region,  mais  eile  dif- 
fere  assez  d'une  region  ä  l'autre,  atteignant  ordinairement  de  5o'  a  loo' 


62  OBSERVATIONS    GEOLOGIQUES 

d'epaisseur ;  dans  quelques  localites  eile  surpasse  ces  chifFres ;  dans 
d'autres  eile  est  moindre. 

Pale'ontologie.  Les  fossiles  si  abondans  dans  les  departemens  voisins  du 
Doubs ,  de  la  Haute-Saone  et  de  l'Alsace ,  et  dans  beaucoup  de  regions  de 
l'Allemagne  et  de  l'Angleterre,  manquent  chez  nous  presque  en  entier 
sur  de  vastes  etenducs,  et  meme  les  spberites,  si  ricbes  en  fossiles  ä  Gun- 
dershofen  dans  le  Bas-Rhin,  n'en  renferment  que  peu  ou  point.  On  ne 
trouve  que  fort  rarement  quelques  debris  d'Ammonites  pyriteux  et  quel- 
ques Belemnites  calcaires.  Les  fossiles  manquent  ainsi  dans  le  Porrentruy 
et  dans  le  Jura  soleurois,  et  ils  ne  se  voient  que  dans  le  Jura  argovien  el 
bälois,  aus  alentours  de  la  Foret-Noire,  oii  ils  abondent  dans  quelques 
localites.  On  y  recueille  les  fossiles  les  plus  caracteristiques,  surtout  les 
Ammonites  et  les  Belemnites  communes  du  Lias  des  pays  etrangers.  Un 
grand  nombre  d'autres  especes  moins  caracteristiques  y  manquent  cepen- 
dant,  ou  sont  remplacees  par  d  autres  especes  particulieres.  Ainsi  je  ne  con- 
nais  aucun  exemplaire  de  la  Trigonia  Navis,  si  abondante  a  Gundershofen  et 
en  AUemagne,  dont  on  puisse  affirmer  qu'il  proA'ient  du  Lias  superieur  du 
Jura  suisse.  II  parait  qu'elle  ne  se  trouve  pas  non  plus  dans  le  Jura  francais , 
voisin  du  Doubs  et  de  la  Haute-Saone;  une  espece  nouvelle  rcpresente 
ce  genrc  dans  nos  contrees;  il  en  est  de  meme  d'autres  fossiles.  Tous 
ces  phenomenes  indiquent  evidemment  des  differences  de  facies  dans  le  Lias 
superieur  du  bassin  jurassique  situe  entre  les  Vosges,  la  Foret-Noire  et  le 
bassin  des  molasses  suisses,  ainsi  que  cela  resulte  de  la  comparaison  des 
differentes  regions  de  ce  bassin. 

Aux  environs  de  Niederbronn,  a  l'extremite  nord  du  golfe  alsatique, 
le  Lias  se  developpe  avec  tous  les  caracteres  propres  d'un  littoral  vaseux, 
se  modifiant  d'unc  manicre  surprenante,  suivant  les  localites,  absolu- 
ment  commeon  l'observe  dans  les  depöts  littoraux  des  terrains  jurassiques 
superieurs.  II  s'y  moutre  aussi  des  cnsemblcs  paleontologiques  locauv  fort 
particuliers,  qui  different  sensiblemcnt  Tun  de  l'autre,  et  rappcUent  a 
plus  dun  egard,  par  les  formes  organiques  qui  y  predominent,  les  en- 
scmbles  paleontologiques  des  marncs  oxfordicnnes,   littoralcs  et  de  bas- 


SUR    LE    JUUA    SOLEUKOIS.  "  65 

fond.  A  Gundershofeii,  localite  si  celebre  par  son  immense  richesse  de  de- 
pouilles  organiques  de  tonte  sorte,  ou  trouve  enabondance  la  Trigonia  Navis^ 
accompagnee  de  deux  autres  especes  plus  rares  ;  ime  quantite  prodigieuse 
depetites  Ammonites  remplitles  spherites  de  carbonate  de  fer,  et  des  es- 
peces fort  nombreuscs  de  Belemnites  y  peuplent  les  marnes.  La  Nucula 
laivigata,  et  une  grande  espece  d' Astarte  caracterisent  de  meme  cette  lo- 
calite, oiitre  un  giand  nombre  d'autres  especes  d'Acepbales  libres,  moins 
frequens,  tels  que  la  Gervillia  pernoides,  des  Myopsis,  des  Pholadomyes, 
etc.,  qui  tous  appartienneiit  exclusivementauxvases littorales.  D'autres  lo- 
calites,  entre  autres  Celles  de  Mulliausen  pres  de  Zinsweiler ,  offrent  un  en- 
semble  de  fossiles  tres-different :  la  Trigonia  Navis  y  manque  complete- 
ment;  eile  est  remplacee  par  unc  tres-petite  espece  nouvelle,  la  Tr.  pul- 
chella,  comme  la  Nucula  lajvigata  Test  par  la  Nucula  lacryma ,  et  la  grande 
espece  d'Astarte  de  Gundershofen  par  la  petite  Astarte  Yoltzii.  Les  autres 
fossiles  different  aussi  specifiquement  de  ceux  de  Gundersbofen,  ou 
montrent  au  moins  des  Varietes  propres.  Les  Gasteropodes ,  tres-rares  k 
a  Gundershofen,  sont  representes  a  Mulbausen  par  une  quantite  innom- 
brables  de  Trochus  duplicatus  et  par  deux  autres  especes  plus  rares,  ainsi 
que  par  un  petit  Cerithium.  Les  Cephalopodes  offrent  plusieurs  especes 
d' Ammonites,  qui  different  de  Celles  de  Gundershofen,  sinon  specifique- 
ment, au  moins  par  leur  grande  taille.  Le  Musee  de  Strasbourg  possede, 
gräce  au  zele  infatigable  de  M.  Voltz,  la  plus  belle  collection  de  fossiles 
du  Lias  du  Bas-Rhin .  qui  existe.  11  y  a  lieu  d'esperer  que  cette  meme 
contree,  exploitee  desormais  par  M.  F.  Engelhard,  directeur  de  l'usine 
de  ZinsAveiler ,  ne  manquera  pas  de  fournir  a  la  science  des  faits  nou- 
veaux  et  precieux. 

Le  Lias  superieur  de  la  Ilaute-Saone  et  du  departement  du  Doubs 
offre  des  ensembles  de  fossiles  qui,  bien  qu'analogues  a  ceux  du  Bas- 
Rhin,  d'apres  la  liste  des  fossiles  que  M.  l'ingenieur  Thirria  a  publice  dans  les 
Memoires  de  la  Societe  d'histoire  naturelle  de  Strasbourgs  et  d'apres  les 
renseignemens  que  je  dois  a  l'amitie  de  MM.  Parandier  et  Renaud- 
Comte,  en  different  cependanta  plusieurs  egards.  Quoique  les  principales 


64  OBSERVATIOKS    GEOLOGIQUES 

especes  caracteristlques  du  Bas-Rhin  s'y  retrouvent,  telles  que  le  Trocluis 
duplicatus,  la  Nucula  Isevigata,  la  N.  lacryma  et  pliisieurs  Ammonites  et 
Belemnites ,  ces  especes  offrent  dans  leur  taille  et  dans  leur  frequence  des 
particularites  locales  propres  j  un  grand  nombre  d'autres  especes  man- 
quent  ou  ne  sont  que  tres-rares,  tels  que  la  Trigonia  Navis,  la  grande 
Astarte  et  la  plupart  des  Ammonites,  qui  presque  toutes  y  sont  remplace'es 
par  d'autres  especes  differentes. 

Les  fossiles  du  Lias  superieur  se  distinguent  generalement  par  leur  bei 
etat  de  conservation ,  qui  est  souvent  si  complet,  que  Ton  peut  y  recueillir, 
comme  dans  un  terrain  tertiaire,  des  coquilles  a  peine  niodifiees  par  la 
fossilisation.  Les  Trigonies  ont  le  test  en  spath  calcaire  au  clivage 
rhombique ;  les  autres  moUusques  fossiles  l'ont  un  peu  plus  dur  et  plus 
cassant  qu'a  l'etat  vivant;  les  Ammonites  ont  conserve  souvent  leur  test, 
qui  est  tres-mince  ,  d'aspect  corne  et  subtranslucide ,  ou  bien  pyri- 
teux,  avec  un  eclat  metallique  cuivreux,  verdätre,  qui  brille  des  plus 
belles  nuances  dorees  et  nacrees  :  cet  etat  de  fossilisation  s'observe 
particulierement  dans  les  exemplaires  qui  proviennent  du  departement 
du  Doubs.  Les  Belemnites  calcaires  prcsentent  leur  strueture  übreuse 
et  l'aspect  corne  ordinaire. 

Fossiles  :  Acephales  :  Östren  j,  1  espece. 

Pecten .-  i  ou  2  especes. 

Trigonia  :  1  espece. 

Cephalopodes  :  Ammonites  :  plusieurs  especes  communes  dans  le  Lias 
de  l'Alsace  et  du  Würtemberg,  telles  que  l'AmmonitesMurcbisona?,  Am- 
monites corrugatus,  etc. 

Belemnites  :  quelques  especes  indeterminees. 

Yegetaux  :  Bois  de  Cycas ,  assez  frequens  dans  quelques  localites  litto- 
rales du  Jura  bälois  et  argovien,  plus  rares  dans  le  Jura  soleurois. 

Technologie.  Le  terrain  du  Lias  superieur  favorise  la  vcge'tation  des 
plantes  fourrageres,  mais  il  est  tres-incline  a  des  eboulemens,  qu'il  est  dif- 
ficile  de  prevenir  quand  le  terrain  est  imbibe  d'eau  5  on  exploite  les 
marnes  pour  l'amelioration  des  terrains  secs  et  steriles.  Anciennement  ces 


SUR    LE    JURA    SOLEUROIS.  65 

pyrites  ont  donne  lieu  ä  quelques  exploitations ,  pour  en  tirer  du  sulfate 
de  fer ;  mais  leur  peu  d'abondance  a  fait  abandonner  depuis  long-temps 
cette  industrie  fort  peu  lucrative. 

B).  SECOND  CROUPE  JURASSIQUE  Oü  CROUPE  OOLITHIQUE- 

Signalement.  Croupe  essentiellement  calcaire,  toujours  ferrueineux, 
oolithique  avec  assises  marneuses  subcompactes  et  lumachelles.  Aspect 
massif,  toujours  roux,  plus  ou  moins,  et  assez  sombre. 

Synonymie.  Angleterrre  :  Lower-Oolitic-Sy stein.  France  :  Seconde 
forniation  oolithique  j  Etage  oolithique  ou  jurassique  infdrieurj  etc.  Al- 
lemagne  :  Unter-Oolith.  Suisse  :  Canton  de  Bäle:  Äelterer  Roggenstein 
de  M.  Me'rian.  Canton  d'Argovie  :  Roggenstein  de  M.  Rengger.  Canton 
de  Neuchätel :  Seconde  serie  grenue  de  M.  de  Bucb. 

Distribution.  Ce  groupe  affleure,  depuis  le  Jura  neuchätelois  et  vaudois^ 
dans  toutes  les  cbalnes  de  la  Suisse  nord-ouest,  c'est-a-dire,  dans  le  Por- 
rentruy,  les  cautons  de  Soleure,  de  Bäle  et  d'Argovie,  oii  il  atteint  son 
plus  grand  developpement  et  predomine  souvent  de  beaucoup  sur  les 
autres  groupes  jurassiques,  de  maniere  äy  former  les  principaux  accidens 
topographiques  de  plusieurs  regions. 

Facies  et  Paläontologie.  Gomme  toutes  les  divisons  de  l'oolithe  infe- 
rieure  offrent  sous  le  rapport  des  facies  ä-peu-pres  les  memes  phenomenes, 
j'ai  pense  que  pour  eviter  des  repetitions,  il  vaudrait  mieux  caracte'riser 
ici  la  nature  geologique  de  ces  divisions  dans  leur  ensemble,  que  de  les 
passer  en  revue  toutes  separement.  Quoique  ce  groupe,  de  nature  vaseuse 
lumachellique,  conserve  peut-etre  plus  qu'aucun  autre  groupe  juras- 
sique, excepte  le  Lias,  ses  caracteres  principaux  sur  de  vastes  regions, 
il  presente  cependant  certaines  modifications  tres-appreciables,  soit  dans 
ses  subdivisions ,  soit  dans  la  distribution  de  ses  fossiles,  suivant  les  di- 
verses regions  et  localites.  On  y  reconnait  une  certaine  tendance  ä 
se  se'parer  en  facies  divers ;  cependant  ces  facies  ne  presentent  pas  encore 

9 


66  OBSEKVATIO^S    GEOLOGIQUES 

des  caracteres  bien  tranches  et  ne  se  limitent  pas  entr'eiix  crime  maniere 
precise.  L'oolithe  inferieure  est  sous  ce  point  de  vue  tres-analogue  a  notre 
Lias.  Coinme  dans  ce  dernier,  les  polypiers  manquent  presque  generale- 
ment;  on  n'en  rencontre  que  des  petites  especes  incrustanles  et,  dans 
quelques  localites  seulement,  des  especes  spongieuses  et  quelques  especes 
lamelliferes  libres  ou  fixees  au  sol  par  un  point  d'attache  plus  ou  moins 
fort. 

En  these  generale ,  roolithe  inferieure  parait  s'etre  developpee  partout 
sous  des  circonstances  assez  analogues^  partout  les  facies  vaseux  et  subco- 
rallien  a  lumacbelles  predominent ,  quoiqu'ils  montrent  souvent  aussi 
des  caracteres  plus  littoraux  et  plus  coralliens.  Comme  le  facies  vaseux  ne 
presente  point  chez  nous  de  caracteres  bien  precis,  il  ne  sera  peut-etre 
pas  inutile  de  jeter  un  coup-d'oeil  sur  les  particularites  qu'on  lui  a  recon- 
nues  ailleurs.  Deja  dans  notre  voisinage,  dans  les  environs  de  la  Foret- 
Noire ,  dans  le  golfe  alsatique ,  dans  les  plages  jurassiques  de  la  Haute- 
Saone  et  meme  dans  le  Jura  bernois ,  l'oolithe  inferieure  offre  des  divisions 
plus  multipliees,  quelquefois  une  puissance  tres-peu  notable  et  surtout 
une  faune  plus  riebe  en  genres  et  especes  varies  et  fort  norabreux  cn  in- 
dividus,  qui  sont  aussi  mieux  conserves  que  dans  le  Jura  suisse  meridional. 
Les  Coraux,  les  Crinoides,  les  vrais  Cidarites  et  un  grand  nombre  d'autres 
fossiles  littoraux  s'y  montrent  plus  frequemment ;  il  est  probable  qu'il  y 
existe  aussi  des  restes  d'animaux  superieurs,  comme  j'en  ai  observe  quelques 
debris  dans  celles  de  nos  localites  qui  presentent  des  caracteres  plus  lit- 
toraux. 

En  Angleterre  tout  le  Systeme  oolitbique  inferieur  se  caracterise  par 
une  quantite  immense  de  fossiles  extremement  varies  et  appartenant  a 
toutes  les  classes  du  regne  animal,  qui  existaient  pendant  l'epoque  juras- 
sique  ,  a  la  surface  du  globe  terrestre  j  il  y  est  encore  caracterise  par  ses 
nombreuses  subdivisions  et  ses  facies  locaux,  tels  que  le  Stonesfield,  la 
bouille  de  Brora,  depots  eminemment  littoraux,  deposes  le  long  des  ri- 
vagcs  et  dans  les  ansos  et  golfes  des  iles  britanniques  primitives.  L'oo- 
lithe de  Normandie  n'etant  que  le  prolongement  de  larformation  anglajse, 


SUR    LE    JURA    SOLEUROIS.  67 

presente  des  caracteres  analogues,  qui  indiquent  egalement  des  depots 
de  plages  basses;  on  y  rencontre  des  bancs  de  corauxspongieux,  une  foule 
d'Echinodermes  caractei-istiques  des  plages  coralligenes,  des  Apiocrines  , 
de  vrais  Cidaris  et  autres  genres  voisins,  dont  l'ensemble  ressemble 
d'une  maniere  frappante,  par  les  formes  orgaiiiques,  aux  ensemblespaleon- 
tologiques  des  facies  coralliens  des  terrains  superieurs  de  notre  Jura.  Les 
differences  sont  souveiit  si  peu  sensibles,  qu'il  est  facile  de  les  confondre, 
au  premier  coup-d'oeil.  Outre  les  nombreux  moUusques,  on  y  rencontre 
aussi  des  restes  de  poissons  et  le  crocodile  de  Caen.  Je  pourrais  citer  encore 
d'autres  exemples  de  l'influence  des  stations  sur  les  divers  facies  de  l'oo- 
lithe  inferieure,  pris  dans  l'etranger;  mais  je  pense  que  ceux  que  je  viens 
de  mentionner  suffiront  pour  lever  tous  les  doutes  a  cet  egard ;  d'ailleurs 
ce  n'est  pas  ici  le  lieu  d'entrer  dans  les  details  de  ces  questions.  Etudions 
maintenant  la  Constitution  geologique  du  groupe  oolitliique  inferieur  tel 
qu'il  se  rencontre  dans  notre  Jura  suisse. 

M.  Thurmann  a  etabli  pour  Toolitbe  inferieure  du  Porrentruy ,  un  grand 
nombre  de  divisions,  qu'il  a  parallelisees  avec  Celles  qui  sont  usitees  en 
France  et  en  Angleterre.  Mais  ces  divisions,  prises  principalement 
sur  la  coupe  du  Mont-Terrible  et  des  chaines  de  montagnes  voisines, 
dont  les  terrains  sont  generalement  des  depots  assez  liltoraux ,  ne  con- 
viennent  plus  aussi  bien  a  des  regions  plus  pelagiques ;  les  exceptions  se 
multiplient,  plusieurs  subdivisions  eminemment  littorales  disparaissent 
successivement,  et  l'oolithe  inferieure  presente  cet  aspect  massif  et  uni- 
forme, a  Couleurs  grises  moins  ocreuses,  qui  la  caracterisent  generalement 
dans  les  chaines  meridionales  qui  bordent  le  bassin  suisse. 

J'ai  trouve  que  les  divisions  etablies  par  le  savant  ge'ologue  de  Porren- 
truy se  comportent  generalement  de  la  maniere  suivante ,  en  allant  des  re- 
gions littorales  aux  regions  pelagiques  : 

Le  Marlysandstone  ou  gres  supra-liasique  et  l'oolithe  ferrugineuse  qui 
forment  ses  iS"  et  14"  divisions  jurassiques,  se  developpent  generalement 
au  detriment  Tun  de  l'autre,  ou  se  confondent  plus  ou  moins.  J'en  forme 
ma  pj-emiere  division  de  l'oolithe  inferieure. 


68  OBSERVATIONS    GEOLOGIQUES 

Vient  ensuite  la  i3=  division  de  31.  Thurmann,  ou  l'oolithe  subcom- 
pacte, presentant  un  massif  tres-uniforme,  dont  je  fais  iine  seconde  divi- 
sion. 

Des  roches  plus  variables  et  nieubles  pour  la  plupart,  forment  les  ii% 
12%  11%  io°  et  9°  divisions  de  M.  Thurmann,  designees  sous  les  noms  de 
marnes  h  Ostreaaccuminata ,{fullers  earth?)  de  great-oolit^  de  calcaire 
roux  sahleux  et  de  dalles  nacrees.  Ces  divisions ,  tres-inconstantes  dans 
la  majeure  partie  du  Jura  soleurois,  composent  ma  3''  et  derniere  division 
de  l'oolithe  inferieure,  qui  se  lie  d'une  maniere  intime  ä  la  seconde  divi- 
sion, comme  je  Tai  deja  fait  remarquer  en  traitant  de  la  formation  juras- 
sique  de  notre  Jura  en  general.  Je  n'exposerai  ici  que  succinctement  et 
seulenient  pour  faire  ressortir  les  modifications  successives  des  diverses 
re'gions,  les  caracteres  de  Toolitbe  inferieure,  si  bien  decrits  par  M.  Thur- 
mann. 

I''    DIVISION.    GRES    SUPRALIASIQUE    OU    MARLYSAKDSTONE    ET    OOLITHE 

FERRUGINEUSE. 

Signalement.  Gres  tres-fissile ,  micace,  roux-verdätre ,  avec  marnes 
rudes,  plus  ou  moins  developpees.  Par  dessus  des  assises  plus  ou  moins 
developpees  d'une  oolithe  ferrugineuse,  plus  ou  moins  compacte,  souvent 
tres-incohe'rente ,  avec  des  rognons  de  calcaire  subcompacte,  tres-charge 
d'oxide  de  fer  hydrate  terreux  ou  oolitique. 

Synonymie :  Angleterre  :  Gres  de  Whitby,  Marlysandstone  et  inferior- 
oohth  (parties  ferrugineuses).  France;  Allemagne;  Suisse :  Plus  ou 
moms  developpe,  connu  gencralement  sous  les  noms  de  Marlysandstone , 
d'oolithe  ferrugineuse  et  d^ Eisenroggenstein. 

Le  passage  du  Lias  superieur  au  groupe  oolitique  inferieur  s'effectue 
par  le  gres  supraliasique  et  l'oolithe  ferrugineuse.  Ces  deux  roches  forment, 
cbez  les  divers  auteurs  qui  ont  ecrit  sur  les  terrains  jurassiques,  deux  di- 
visions distinctes,  mais  dans  notre  Jura  ce  demembrement  presente  sou- 
vent de  gravesdifficultes,  en  ce  que  le  Marlysandstone  et  l'oolithe  ferru- 


SUR    LE    JURA    SOLEUROIS.  69 

gineuse  se  montrent  toujours  intimement  lies  entr'eux;  quelqiiefois  meme , 
l'un  ou  Tautre  n'existe  pas ,  ou  bien  ils  se  confondent  entierement. 

Facies.  Le  Marlysandstone  ne  renferme  chez  nous  que  des  plantes ma- 
rines; c'est,  commele  gres  liasique  inferieur,  im  depot  de  charriage,  par 
lequel  se  termine  le  groupe  liasique  et  commence  l'oolithe  inferieure. 
L'oolitlie  ferrugineiise  indique,  par  sa  paleontologie,  le  commencement  d'un 
nouveau  devcloppement  organique  dans  des  facies  vaseux,  plus  ou  moins 
littoraux,  jJus  ou  moins  subpelagiques.  Ces  deux  roches,  le  gres  supralia- 
sique  et  roolithe  ferrugineuse,  se  developpent  egalement,  mais  elles  dif- 
ferent  sous  les  rapports  petrograpliique  et  paleontologique,  de  maniere 
qu'on  ne  peut  se  dispenser  de  les  de'crire  separement. 

a)  Ores  supraliasiqne« 

Petrographie.  Le  gres  supraliasique  ou  Marlysandstone  repose  imme- 
diatement  sur  les  marnes  liasiques,  et  passe  plus  ou  moins  insensible- 
menta  ces  dernieres.  II  se  caracterise  de  la  maniere  suivante  : 

Gres  ä  base  marno-calcaire,  micace,  avec  assises  marneuses  de  meme  na- 
turc,  de  couleur  sombre,  en  general  d'un  roux-verdätre ,  quelquefois  plus 
clair  et  bigarre  de  bandes  et  taches  rougeätres,  jaunes  et  grises,  avec  de 
nombreuses  empreintes  vegetales  charbonisees,  mais  rarement  determi- 
nables.  Structure  tres-fissile,  cassure  inegale,  raboteuse;  cohesion  peu 
forte,  meme  faible  dans  les  strates  les  plus  compactes.  La  röche  est  fre- 
quemment  tout-a-fait  friable ,  sans  tenacite,  saus  coherence,  ne  formant 
qu'une  marne  rüde,  granuleuse,  sableuse.  Les  accidens  y  sont  frequens^ 
mais  n'offrent  que  peu  d'interet.  Ce  sont  des  geodes  de  carbonate  de  chaux, 
des  veines  de  chaux  cristalline ,  des  veines  spathiques  et  des  accidens  fer- 
rugineux  et  argileux. 

Geognosie.  La  structure  en  grand  est  dislincte;  la  stratification  est  in- 
dique'e,  dans  les  roches  subcompactes,  par  des  strates  assez  rcguliers  et 


70  OBSERVATIONS    GEOLOGIQLES 

Continus,  d'un  deini-pied  a  un  pied  environ  d'epaisseur;  dans  les  roches 
subcompactes,  eile  est  nioins  apparente. 

Pale'ontologie.  Les  fossiles  se  reduisent  a  des  traces  de  vegetaux  (ort 
nombreuses,  mais  rarement  distinctes.  Elles  paraissent  cependant  appar- 
tenir  exclusivement  a  des  plantes  marines  et  comprendre  difFerentes  es- 
peces  d'algues  et  de  fucoides.  Les  fossiles  du  regne  animal  sont  tres-rares 
et  tres-mal  conserves.  On  y  rencontre  des  Belemnites  et  des  Ammonites, 
mais  seulement  a  la  limite  superieure,  au  contact  avec  l'oolithe  ferrugineuse. 
Dans  l'e'tranger,  au  contraire,  le  Marlysandstone  offrc  une  quantite  con- 
siderable  de  fossiles  appartenant  a  des  moUusques  marins.  A  l'extre- 
mite  nord  du  golfe  alsatique ,  a  Mietesheim,  par  exemple,  se  developpe 
un  gres  tres-fin,  riebe  en  oxyde  de  fer  de  couleur  jaune  d'ocre,  qui  ren- 
ferme  beaucoup  de  fossiles  a  l'etat  de  moules  fort  bien  conserves,  appar- 
tenant surtoutauxgenres  Pinna,  Modiola,  31yopsis,  Pecten,  Avicula,  etc., 
qui  caracterisent  les  plages  littorales  vaseuses.  Le  Marlysandstone  de 
lAngleterre  renferme  aussi  de  nombreux  fossiles  du  meme  facies. 

//)  Oolitlic  ferrugineuse. 

Petrographie  et  Ge'ognosie.  Par  dessus  le  Marlysandstone  repose  l'oo- 
lithe ferrugineuse.  Tantot  ce  sont  des  roches  calcaires,  d'un  roux-verdätre, 
tres-spathiques,  assez  bien  stratifiees  en  assises  peu  epaisses,  tantot  des 
roches  marneuses,  tres-peu  coherentes ,  fort  ferrugineuses ,  de  cou- 
leur rouge-brunatre  ,  obscurement  stratifiees,  empätant  des  blocs  plus  ou 
moins  arrond,is  d'un  calcaire  roux  ou  roux-verdalre^  assez  compacte  et 
Charge  d'oolithes  tres-nombreuses,  tres-fines,  lenticulaires,  a  l'eclat  cui- 
vreux  submetallique  ou  olivätres.  Des  paillettes  spalhiques  sont  abon- 
damment  distribuees  dans  toute  la  masse  et  s'en  de'tachent  en  rclief  a  la 
surface,  ainsi  que  les  debris  fossiles. 

Les  accidens  sont  fort  nombreux  et  consistcnt  en  geodes  calcaires  ou 
d'oxide  de  fer  hydrate  rouge  et  jaune,  et  en  veincs  et  taches  de  meme  na- 
ture.  On  y  rencontre  aussi  quelquefois  des  pyrites  de  fer. 


SUR    LE    JURA    SOLEUROIS.  71 

Paleontologie.  Les  fossiles  sont  soiivent  tres-nombreux ,  tantot  a  l'etat 
de  moiile,  tantot  avec  im  test  spathique,  rarement  subsiliceux.  Leur  con- 
servation  varie  selon  les  localites;  tantot  on  ne  rencontre  qu'un  trituvat 
de  fragmens  spathiques,  indeterminables;  tantot  les  fossiles  sont  entiers  et 
pennettent  une  determination  rigoureuse.  Leurs  ensembles  Aarient  sui- 
vant  les  localites,  mais  ils  n'annoncent  que  des  modifications  fort  legeres. 
Cependant  les  molkisques  acephales  et  gasteropodes  predominent  dans  les 
regions  littorales;  les  cephalopodes  des  genres  Ammonites  et  Belemnites, 
dans  les  regions  pelagiques.  Les  classes  superieures  des  poissons  et  des 
reptiles  manquent  generalement  ou  sont  fort  rares. 

Voici  la  liste  des  fossiles  de  notre  oolithe  ferrngineiise  : 

PoLYPIERS. 

Assez  rares,  appartenant  exclusivement  h  des  genres  incrustaiits  et  indetermines, 
dont  je  ne  citerai  que  le  genre  Cellepora. 
EcHiNODERMES.  On  en  rencontre  les  debris  des  genres : 

Pentacrinus. 

Cidaris. 

Diadema. 

JSucleoliles. 

Clj'peus. 

Disasler. 
Acephales. 

Osirea.  Grandes   huilres  planes  et  une  espece   voisine  de  l'O.  Kiinkelii  a\as\ 
qu'une  autre  voisine  de  la  0.  Marshii. 

Peclen.  Peu  rares,  mais  ne  se  retrouvant  pas  dans  loutes  les  localites,  surtout 
une  espece  lisse  lenliculaire. 

Avicida  bramhuriensis . 

Trigonia.  Une  espece  ä  cötes  longitudinales  et  une  autre  luberculeuse  ,  com- 
mune dans  quelques  localites  seulement. 

Niicula.  Assez  rare,  et  dans  quelques  localites  seulement. 

Modiola.  Peu  frequente. 

Myopsis.  Quelques  especes  tres-commuues. 

Pholadomya.  Une  espece  allongee  ä  cötes  verticales,  etc. ,  assez  frequente. 

Trichites.  Quelques  debris  indeterminables. 


72  OBSERVATIONS    GEOLOGIQUES 

Terebratula.  Plusieurs  especes,  assez  commun. 
Gasteropodes. 

Frequens  dans  certaines  localites  isolees.  IIs  appartiennent  aux  genres  suivans  : 

Natica. 

Trochus.  Grande  espece. 

Melania?  Voisine  de  la  M.  striata. 

Turritellal  etc. 
Cephalopodes. 

Tres-frequens,  surtout  dans  certaines  regions  pelagiques. 

Nautilus.  2  especes  gigantesques  indeterminees. 

Ammonites  falcifer. 

A.  Stockesi? 

A.  discus. 

A.  coronatus  et  quelques  autres. 

Belemnites.  Plusieurs  especes  indetermin&s. 
Sauroides. 

Le  Musee  de  Bäle  possede  une  Ires-belle  dent  d'un  Sauroide  des  environs  de 
Bubendorf,  canton  de  Bäle.  Je  n'ai  jamais  rencontre  de  ces  debris  ni  des  restes 
de  poissons  dans  le  Jura  soleurois. 


!'■  DIVISION.     CALCAIRE    COMPACTE    ET     SUECOMPACTE    OU     DOGGER. 

Signalement.  Galcaires  finement  oolitiques  et  lumachelliques,  com- 
pactes et  subcompactes,  d'aspect  massif,  ou schisto'ide ,  d'un  grisjaunätre, 
subferrugineux. 

Sjnonymie.  Angleterre  :  Inferior-Oolith. 

Allemagne  :  Unter-Oolith  (en  partie  ). 

France  :  Oolithe  infdrieure  ei  diverses  autres  denominations  locales. 

Suisse  :  Canton  de  Bäle  :  Dichte  Abcsndening  des  (eitern  Roggen- 
steins de  M.  Merlan.  Jura  bernois.  i^'"'  äiidsion  :  Oolitlie  siibconipacte 
de  M.  Thurmann. 

Facies.  Subvaseux,  littoral  etpelagique. 

Pe'trographie  et  Gdognosie.  La  masse  principale  de  roolithe  inferieure 


SUR  LE  JURA  SOLEUROIS. 


se  compose  des  assises  puissantes  de  cette  division ,  qui  est  la  plus  cons- 
tanle,  la  moins  variable  et  la  plus  caracteristique  du  groupe.  Les  deux 
autres  divisions ,  celle  qui  la  precede  et  celle  qui  lui  est  superposee ,  ne 
paraissent  en  etre  en  quelque  sorte  que  des  dependances  plus  ou  moins 
developpees,  ce  qui  est  facile  a  concevoir,  si  l'on  considere  la  variabi- 
lite  de  leurs  caracteres  et  l'inconstance  de  l'apparition  de  leurs  subdi- 
visions,  qui  se  developpent  davantage  dans  les  regions  littorales. 

Cette  division  est  composee  de  calcaires  dune  structure  tres-serree, 
avec  des  oolithes  blancliätres  ou  jaunätres,  tres-fines,  rarement  canna- 
bines,  confluentes  avec  la  päte  grise  subspathique ,  qui  predomine,  a 
texture  grenue,  a  cassure  tres-inegale ,  raboteuse,  souvent  rugueuse,  es- 
quilleuse,  subconchoidale,  surtout  dans  les  varietes  compactes.  Couleur 
jaune-grisätre,  tirant  quelquefois  sur  le  blanc-grisätre,  d'aspect  terne, 
dans  les  varietes  compactes,  et  d'un  reflet  spathique  nuance,  dans  les  va- 
rietes lumachelliques. 

La  structure  en  grand  est  fissile  dans  les  depots  littoraux ,  massive  dans 
les  de'pots  pelagiques^  la  stratification  tres-distincte,  en  couches  de  quel- 
ques pouceSj  dans  les  depots  littoraux,  d'un  pied  et  plus  dans  les  depots 
pelagiques.  La  surface  des  dalles  est  toujours  fort  raboteuse.  Les  accidens, 
peu  nombreux,  se  reduisent  a  des  veines  spatbiques,  a  des  taches  ferrugi- 
neuses,  bleuätres,  ou  brunes,  et  a  quelques  silicifications  beaucoup  plus 
rares  dans  les  depots  pelagiques  que  dans  les  de'pots  littoraux.  La  puissance 
generale  varie ,  eile  est  moindre  dans  les  regions  pelagiques  que  dans  les 
regions  littorales  de  60^,  100'  a  i2o'et20o'. 

Pale'ontologie.  Les  lumachelles  de  cette  division  indiquent  un  riche 
developpement  d'organismes  :  les  polypiei-s^  les  echinodermes^  les  mol- 
lusques  y  ont  laisse  de  leurs  debris ;  mais  leur  etat  de  trituration  complete 
ne  permet  que  rarement  de  distinguer  les  genres  et  especes  auxquels  ils 
appartiennent. 

Polypiers,  en  general  rares,  ils  deviennent  plus  frequens  dans  les  envi- 
rons  de  Bäle  et  vers  les  frontieres  francaises;  toujours  entiereraent  dell- 
gures  par  le  roulage,  ils  ne  laissent  guere  deviner  que  les  genres  Intri- 
caria,  Astrea  et  Antbopliyllum. 


74  OBSERVATIONS  GEOLOGIQUES 

Echinodermes.  Debris  assez  fre'quens  dans  Ics  regions  littorales,  plus 
rares  dans  les  regions  pelagiquesj  on  y  rencontre  les  genres  Pentacrinus, 
Cidaris,  Diadema,  et  des  debris  douteux  de  Clypeaster  et  Disaster. 

Acdphales.  Les  Ostraces  predominent  de  beaueoup;  presque  tous  sont 
libres  et  constituent  de  preference  les  Lumachelles. 

Östren.  4  ä  5  especes  peu  determinables.  \J Östren  acuminntn  parait  pre- 
dominer  de  beaucoiip.  Les  genres  Pecten,  lAma,  Äviculn,  Terebratuln, 
etc. ,  offrent  aussi  plusieurs  especes  presque  indeterminables  quant  a  l'es- 
pece. 

Gasteropodes  et  Cephnlopodes.  Parmi  les  premiers  le  genre  Nerinea  et 
ses  analogues  sont  fort  rares,  surtout  dans  les  regions  pelagiques.  Les  se- 
conds  ne  sont  pas  susceptibles  de  de'termination. 

Les  classes  superieures  des  poissons  et  des  reptiles  paraissent  manquer. 

3"    DIVISION.    CALCAIRES,    LUMACHELLES,    ET    MARNES    A    OSTREA    ACCUMINATA. 

Signalement.  Division  composee  en  partie  de  roches  compactes  et 
subcompactes,  calcaires,  lumachelliques  ou  oolithiques  5  en  partie  de  roches 
marneuses,  argilo-calcaires,  tres-ferrugineuses. 

Synonymie.  Cette  division  comprenddes  subdivisions  fort  nombreuses, 
que  les  Anglais  ont  designees  sous  les  noms  de  Füllers-earthj,  Great-00- 
lite  de  Forest-mnrble  j  Bradford-claj  et  de  Com-brash.  Les  geologues 
francais  ont  etabli  des  divisions  assez  correspondantes  avec  des  denomina- 
tions  locales.  Parmi  les  geologues  allemands  et  suisses,  les  uns  ont  adopte' 
des  denominations  propres  a  cliaque  subdivision  ou  varie'te ;  d'autres,  et  ce 
sont  surtout  les  modernes  ,  ont  suivi  les  principales  subdivisions  an- 
glaises  et  francaises.  (Mandelslohe,  Bronn,  Fromherz,  etc.,  en  Alle- 
magne;  Thurmann  en  Suisse  ). 

Les  diverses  subdivisions  sont  Ires-distinctes  dans  les  depots  des  regions 
littorales ;  cependant  elles  offrent  souvent  des  irregularites  dans  leur  su- 
perposition  et  leurs  rapports  reciproques.  Dans  les  regions  pelagiques  ces 


SUR  LE  JURA  SOLEUROIS.  7ä 

subdivisions  perdent  leurs  caracteres,  deviennent  compactes  et  se  con- 
fondent  plus  ou  moins  dans  la  division  precedente. 

P^trographie  et  Geognosie.  Pour  la  petrographie  detaillee  de  cette  di- 
vision, je  renvoie  aux  descriptions  detaillees  que  M.  Thurmann  en  a 
donnees  dans  les  12%  ii%  io%  et  9°  divisions  des  terrains  jurassiques  du 
Porrentruy  (  Voir  Essai  sur  les  soulevemens  jurassiques  du  Porren- 
truy ,  insere  dans  les  3Iemoires  de  la  societe  d'histoire  naturelle  de  Stras- 
bourg). Je  n'en  donnerai  ici  qu'un  apercu  sommaire. 

Les  Marnes  a  Östren  acuminata  se  composent  de  roches  argilo-cal- 
caires ,  subcompactes  avec  hunachelles  tres-grossieres ,  subnacrees  et  de 
marnes  de  meme  nature  fortement  colorees  en  jaune-bi'unätre  ou  rou- 
geätre  ,  par  des  oxydes  de  fer  hydrates.  Elles  forment  des  assises 
plus  ou  moins  distinctement  stratifiees,  suivant  leur  consistance,  et 
sont  tres-riches  en  fossiles. 

Le  Great-oolithe ,  ä  päte  calcaire  grise  plus  ou  moins  spatbique,  empä- 
tant  des  oolithes  miliaires,  blanchätres,  distinctes,  forme  des  assises 
souvent  schistoides,  de  peu  d'epaisseur,  tres-fissiles,  avec  des  fossiles 
tres-tritures  et  peu  frequens. 

Le  calcaire  roux-sableux  ne  parait  etre  souvent  qu'une  modification 
plus  compacte  et  plus  calcaire  des  marnes  ä  ostreE^- acuminata ,  il  est  plus 
riebe  en  oxyde  de  fer  hydrate  brun  ou  roux,  et  charge  de  grains  sableux. 
Ces  deux  terrains  se  remplacent  souvent  Tun  l'autre. 

La  dalle  nacree  enfin  se  compose,  comme  l'indique  son  nom,  de 
dalles  lumachelliques,  d'aspect  subnacreux,  qui  est  du  ä  sa  päte  spatbique 
et  a  ses  nombreux  debris  d'Ostraces.  Elle  forme  des  assises  schistoides 
tres-bien  stratifiees,  epaisses  d'un  pouce  a  un  demi-pied. 

Les  accidens  de  ces  diverses  assises  sont  fort  nombreux ,  mais  de  peu 
d'importance  ^  on  y  rencontre  des  geodes  et  veines  spathiques,  des  ro- 
gnons  siliceux  grisätres,  des  pyrites  de  fer,  de  la  galene,  des  oxydes  de 
fer  hydrates,  de  fausses  fissures,  etc.  La  puissance  generale  de  ces  assises 
varie  suivant  les  regions  ;  eile  est  plus  considerable  dans  les  regions 
littorales,    que    dans  les  regions    pelagiques,    oii    eile  est    souvent    re- 


76  OBSERVATIO^'S   GEOLOGIQUES 

diiite  a   lo'  et    12',   tandis   qu'elle  atteint  3o'   et  50'  dans  les  regions 
littorales. 

Paleontologie.  Les  differentes  assises  et  variete's  de  cette  derniere  di- 
vision  infra-iurassique  renferment  1111  tres-grand  nombre  de  fossiles, 
ge'neralement  a  l'etat  de  nioule,  excepte  les  genres  de  fossiles  dont  le 
test  est  plus  ou  moins  change  en  spath  calcaire.  Souvent  les  chambres 
des  Ammonites  restent  vides.  Les  parois  du  syplion  et  des  cloisons  sont 
alors  tapissees  d'une  pellicule  de  pyrite  ou  d'oxide  de  fer  brun  tres-mince^ 
que  recouvrent  de  belles  cristallisations  spathiques. 

Les  fossiles  se  groupent  en  divers  ensembles  qui  caracterisent  les  di- 
verses modifications  et  assises  des  roches  de  la  division. 

Le  great-oolithe,  la  dalle  nacree  et  les  marnes  a  ostrea  acuminata  se 
caracterisent  particulierement  par  leur  quantite  de  debris  fossiles  apparte- 
nant  aux  genres  Ostrea  et  Pecten,  et  par  quelques  Echinides  des  genres 
Diseoidea,  Nucleolites,  Clypeus,  etc.  Le  calcaire  roux-sableux  et  ses 
analogues  renferment  surtout  des  Ammonites,  des  Echinides  du  genre 
Disaster ,  et  un  grand  nombre  de  mollusques,  presque  tous  libres,  appar- 
tenant  aux  genres  Myopsis,  Modiola,  Pholadomya,  Lima,  dont  plusieurs 
especes  se  retrouvent  dans  les  marnes  a  ostrea  acuminata. 
Fossiles. 

PoLYPiERS.  Peu  nombreux  :  la  plupart  incrustans. 
ostrea.  \ 

Jnthophrllum.     '>   Iniricaria  hajocens,  Cellepora,  et  d'autrcs  analogues. 
Cyclolites.  ) 


Crinoides.  Pentacrinus. 

ECHIMDES. 

Diadema. 

Hemicidaris. 

Disaster  [analis ,  ringens). 

NucleoUies. 

Clypeus. 


SUR  LE  JURA  SOLEUROIS.  77 

AcEPHALES.  Tres-nombreiix. 

OstreaMarshii.  )   ^ssez  rares. 
O.  Kunkelii.         ) 

O.  acuminata.       j  Tres-abondantes. 
O.  costata.  ) 

Pecten.  Une  espece  lisse  et  une  autre  striee. 
Avicula.  2  especes. 
Hinnites.  i  espece. 

Lima.  Plusieurs   especes    frequentes,    telles   qua   les  L.  gibbosa.  L.  probos- 
cidea,  etc. 

Area  et  Cucullcea. 

Trigonia  coslata,  et  une  espece  tuberculeuse. 

Myopsis.  Plusieurs  especes  tres-abondantes. 

Goniomja  et  Pholaclomja. 

Modiola  hillana ,  M.  cuneata.  Frequentes. 

''  Astarte,  etc. 

Perna.      ) 

Terebratula  varians.  T.  spinosa,  et  plusieurs  autres  tres-abondantes. 

Gasteropodes.  Ils  sont  bien  plus  rares  et  appartiennent  aux  genres  suivans  : 

Turritella?     |    Turbo.    "1   ^erpuZa  ■Dc/'^e^m/w,  et  plusieurs  autres assez.  abon- 

Trochus.         j  Naiica.  ]       dantes. 

Cephalopodes.  Ils  abondentsouvent,  et  plusieurs  ofFrent  une  taille  gigantesque. 

Nautilus.  Rare. 

Ammonites  macrocephalus. 

A.  Nervei. 

A.  Humphresianus . 

A.  suhlcevis. 

A.  mullicostatus, 

A.  biplicatus. 

A.  triplicalus. 

A.  discus  et  plusieurs  autres. 

Belemnites  Jerruginosus ,  etc . 

PoissoNS.  Psammodus.  Je  n'ai  recueilli  qu'une  dent  appartenant  ä  une  espece  de  ce 

genre,  qui  provient  des  marnes  ä  ostrea  acuminata  du  Jura  soleurois. 

Technologie.     Le  groupe  oolithique  inferieur  est  tres-peu    favorise 

sous  le  rapport  technologique.  Quelques  localites  seulement  offrent  une 


78  OBSERVATIONS   GEOLOGIQUES 

oolithe  ferrugineuse ,  semblable  ä  celle  que  l'on  exploite  pres  de  Dele- 
niont,  pour  faciliter  la  fönte  du  minerai  de  fer  en  grain.  Les  calcaires  se 
laissent  facilement  employer  comme  pierre  de  construction ,  maisils  ne.  re- 
sistent pas  a  la  longueaux  agens  atniospheriques.  —  Le  terrain  qu'ils  com- 
posent  est  generalement  sec,  rocailleux,  et  ne  produit  guere  que  des  pätu- 
rages  ou  des  forets. 

TROISIEME  CROUPE  JURASSIQDE  OU  OXFORDIEN. 

Signalement.  Croupe  essentiellement  marneux ,  d'aspect  toujours 
sombre,  compose,  dans  le  bas,  de  marnes  bleues,  plus  ou  moins  foncees; 
vers  le  milieu,  de  roclies  marno-calcaires,  subcompactes,  d'un  gris- 
bleuätre ,  tres-bien  stratifiees ,  avec  des  rangees  plus  ou  moins  develop- 
pees  de  spherites  calcareo-siliceux.  Dansle  haut  sont  des  calcaires  siliceux 
tres-impurs  et  des  roches  marno-calcaires  ,  subferrugineuses  ,  forte- 
ment  chargees  de  silice  avec  chailles.  —  Le  tout  est  remplace  dans  les 
depots  pelagiques  et  subpelagiques  par  un  calcaire  muschelkalkoide  d'un 
gris-bleuätre,  de  structure  uniforme,  avec  des  strates  de  marnes  d'un 
gris-bleuätre  ou  jaunätre,  qui  predominent  dans  le  bas.  G'est  le  Lettstein 
de  31.  Rengger. 

Synonjinie.  Angleterre  :  Kellowey-rock,  Oxford- clay  et  Loower- 

calcareous-grit. 

France  :  Croupe  oxfordien. 

AUemagne  :  Oxfordkalk  und  Mergel. 

Suisse  :  Croupe  oxfordien,  de  M.  Thurmann;  Jüngere  Jura-Mergel, 
de  M.  Merian.  Lettstein  de  M.  Rengger,  etc. 

Distribution  et  Facies.  Le  groupe  oxfordien  presente,  dans  notre  pays, 
sur  de  grands  espaces,  les  memes  caracteres  essentiels  qu'on  lui  connait 
dans  le  Porrentruy  et  dans  les  departemens  francais  voisins^  les  terrains 
y  montrent  generalement  des  facies  littoraux,  de  nature  tantot  vaseuse, 
tantöt  coralligene.  Mais  dans  les  regions  plus  meridionales,  voisines  du 
bassin  suisse,  ou  rencontre,  sur  des  espaces  egalement  considerables ,  des 


SUR  LE  JUKA  SOLEUROIS.  79 

depots  qiii  correspondent  bien,  par  leur  position  geologique,  aux  prece- 
dens,  mais  dont  la  nature  est  si  differente,  sous  le  rapport  petrogra- 
phique  et  paleontologique ,  qu'il  devient  presque  necessaire  de  les  decrire 
separement. 

Le  groupe  oxfordien  nie  parait  devoir  etre  divise  en  deux  terrains  dis- 
tincts  dans  tous  les  depots  littoraux  et  de  bas  fonds  :  l'un  inferieur,  qui 
comprend  des  bancs  d'hydroxide  de  fer  et  les  marnes  oxfordiennes ,  et 
l'autre  silperieur,  qui  est  forme  par  un  depot  considerable  de  roches 
marno-calcaires ,  subsableuses ,  schistoides ,  avec  spherites,  et  par  le  ter- 
rain  a  chailles.  Ces  divisions  coincident  avec  celles  que  MM.  Thirria  et 
Thurmann  ont  etablies  pour  le  groupe  oxfordien  du  Jura  francais  et 
bernois. 

On  pourrait  reunir  les  depots  plus  ou  moins  pelagiques  dans  un  seul 
cadre  descriptif,  parce  que  la  division  en  deux  terrains  distincts,  en 
marnes  oxfordiennes  et  en  terrain  a  chailles,  n'y  est  plus  aussi  nette- 
ment  tranchee  que  dans  les  depots  littoraux.  Leurs  caracteres  distinctifs 
ne  s'y  conservent  que  d'une  maniere  peu  appreciable,  et  les  terrains  se 
confondent  en  un  seul  massif  auquel  je  conserve  le  nom  de  Lettstein  deja 
adopte'  par  les  premiers  geologues  suisses.  Cependant  pour  ne  pas  m  e- 
carter  de  la  regle  generalement  adoptee ,  je  conserverai  la  division  ordi- 
naire  en  manies  oxfordiennes  et  terrain  a  chailles. 

1.  TERRAIN  DES  MARNES  OXFORDIENNES  OU  DE  L'OXFORD-CLAY. 

Signalement.  Marnes  d'un  bleu-noirätre ,  avec  fossiles  pyriteux ,  avec  as- 
sises  de  roches  marno-calcaires,  subcompactes  dans  le  bas,  quelquefois 
tres-riches  en  oxyde  de  fer  hydrate  jaune  et  roussätre  et  en  pisoolithes 
miliaires  subferrugineuses  ;  le  plus  souvent  cependant  ce  sont  des  calcaires 
subcompactes  muschelkalkoides ,  d'un  gris  de  fumee.  Ces  roches  littorales 
sont  remplacees,  dans  les  regions  pelagiques,  par  des  marnes  grises,  feuil- 
letees,  sans  fossiles,  ou  par  des  calcaires  muschelkalkoides. 


80  OBSERVATIOKS  GEOLOGIQUES 

Synonjinie.  Angleterre  :  Kelloway-rock  et  Oxford-clay  ou  Cliinch- 
clay. 

France  :  Marnes  oxfordiennes ,  ou  argiles  de  Dives. 

AUemagne  :  Oxford-thon. 

Siiisse  :  Jüngere  Juramergel  de  M.  3Ierian,  Lettstein  (en  partie)  de 
M.  Rengger,  Marnes  oxfordiennes  deM.  Thurmann. 

Facies  et  distribution.  Type  de  formation  entierement  vaseux,  avec 
facies  littoraux ,  dans  les  chaiues  voisines  du  bassin  alsatique  et  du  Jura 
bernols,  et  facies  pelagiques,  dans  les  cliaines  qui  bordent  le  bassin  suisse. 

Comme  la  description  que  M.  Thurmann  a  donne'e  des  depöts  littoraux 
de  ce  terrain,  concorde  parfaitement  avec  lout  ce  que  j'ai  observe  dans  les 
regions  nord-ouest  du  Jura  ^  je  ne  puis  mieux  faire  que  de  m'en  rapporter, 
pour  le  facies  littoral,  a  son  ouvrage  sur  les  soulevemens  du  Jura,  qui  con- 
tient  une  caracteristique  des  marnes  oxfordiennes  du  Mont-Terrible.  Les 
depots  pelagiques  des  regions  meridionales  different  au  contraire  sensible- 
ment  de  Celles  du  Porrentruy ,  tant  sous  le  rapport  petrographique  que 
sous  le  i-apport  paleontologique.  En  voici  les  principaux  caracteres. 

Petrographie.  Dans  le  bas  des  depots  littoraux  on  rencontre,  dans  plusieurs 
localites  isolees,  des  rocbes  marno-calcaires  peu  de'veloppees,  fort  riches 
en  hydroxide  de  fer,  qui  les  colore  le  plus  souvent  en  un  jaune  pale  ou  en 
orange  rembruni.  Ces  roches  empätent  des  pisoolithes  ferrugineuses  len- 
ticulaires,  miliaii'es,  a  reflet  submetallique,  d'un  jaune  brunätre  bronze, 
disseminees  avec  plus  ou  moins  d'abondance  dans  les  marnes  jaunätres, 
et  surtout  dans  les  parties  marno-calcaires  subcompactes ,  tendres ,  a  pate 
Une,  de  cohesion  faible ,  d'aspect  et  de  cassure  terreux ,  tachant  le  doigt.  — 
Ces  roches  assez  riclies  en  fossiles  propres,  en  accidens  ferrugineux  et 
spathiques,  en  foi'me  de  nid,  de  veines  et  de  geodes,  manquent  le  plus 
souvent  ou  sont  remplacees  par  un  calcaire  muschelkalkoide  bleuatre  ou 
d'un  gris  de  fumee ,  plus  compacte  et  se  cassant  par  eclats  esquilleux.  EUcs  sc 
lient  toujours  immediatement  a  la  division  superieure  du  groupc  ooli- 
thique  inferieur^  et  paraissent  represenler  en  quelque  sortc  le  Kelloway- 


SUR  LE  JUR.V   SOLEUROIS.  81 

rock,  des  Anglais.  Enfiii  les  roches  ferrugineuses,  de  nature  essentielle- 
ment  littorales^  manquent  generalement  dans  les  regions  pelagiques. 

Ces  roches,  lorsqu'elles  existent ,  sont  suivies,,  dans  les  depotslittoraux, 
de  marnes  argilo-calcaires,  grasses,  onctueuses,  päteuses,  d'un  bleu  plus 
ou  moins  fonce,  souvent  noirätre,  resultant  des  substances  cbarboneuses 
et  bitumineuses  qu'elles  contiennent;  elles  deviennent  plus  claires,  lors- 
({u'elles  sc  dessecbent  ou  sont  exposees  a  l'action  de  l'atmosphere.  Leur  com- 
position  est  assez  homogene;  leur  structure  en  petit  est  massive,  quelque- 
fois  grenue  et  sublammellaire,  avec  cassure  terreuse,  largement  conchoi- 
dale,  rugueuse.  A  l'air,  les  marnes  se  fendillent,  se  desagregent  et  de- 
A'iennent  grumeleuses. 

Dans  les  de'pöts  pelagiques,  les  marnes  presentent  des  teintes  plus 
claires,  bleuätres  ou  tirant  sur  le  gris-jaunälre ;  une  composition  plus  cal- 
caire,une  structure  feuilletee,  grumeleuse,  et  une  cohesion  plus  forte;  parmi 
les  accidens  qui  s'y  rencontrent,  je  citerai  des  parties  endurcies,  des  no- 
dules  et  plaquettes  spathiques;  le  bitume,  au  contraire,  les  pyrites  et  les 
parties  cbarboneuses,  qui  sont  si  caracteristiques  pour  le  littoral,  ne  sV 
voient  que  tres-rarement.  — •  Des  roches  analogues  se  rencontrent  aussi 
dans  certains  emplacemens  littoraux,  mais  elles  sont  alors  depourvues  de 
fossiles. 

Des  roches  semblables,  quant  a  la  composition  minerale,  mais  bien 
moins  homogenes,  subsableuses ,  predominent  vers  le  haut  et  constituent 
des  strates  compactes,  lorsque  le  calcaire  domine  dans  leur  composition, 
ou  desassisesmarneuses,  subcompactes,  tres-grumeleuses,  lorsque l'argile 
et  le  sable  pre'valent .  Ce  de'pot  passe  insensiblement  au  terrain  suivant,  de  ma- 
niere  qu'il  devient  fort  difficile  et^  dans  les  depots  pelagiques,  nieme  im_ 
possible  de  tracer  une  limite  exacte  entre  ces  deux  terrains  oxfordiens.  Les 
accidens  sont  nombreux  dans  Tun  et  dans  l'autre ,  mais  ils  n'offrent  pour  la 
plupart  que  peu  d'interet ,  excepte  le  bitume ,  les  pyrites  de  fer  et  les  par- 
ties cbarboneuses ,  qui  se  montrent  avec  d'autant  plus  de  frequence ,  que 
les  roches  recelent  plus  de  fossiles.  Les  decompositions  et  recompositions 
chimiques  que  subissent  continuellement  ces  corps  au  contact  avec  l'air 


82  OBSERVATIONS  GEOLOGIQUES 

libre  et  l'eau,  produisent  des  efltlorescences  de  sidfate  de  fer,  de  trcs- 
petits  cristaux  lenticulaires  de  gypse  et  quelquefois  meine  du  soufre  natit 
a  Fetat  piilverident  Les  pyrites  et  les  fossiles  pyriteux,  defigures  par  ces 
actions  chimiqueSj  nelaissent  souvent  que  des  nodulesterreux  d'hydroxide 
de  fer  jaune  ou  orange,  qui  simulent  frequemment  des  coprolithes  de  forme 
allongee  et  tortillee.  On  observe  du  reste  ces  actions  chimiques,  quoique 
d'une  maniere  moins  prononcee  et  moins  frequemment,  dans  tous  les 
terrains  de  notre  Jura  qui  renferment  des  pyrites. 

La  puissance  totale  du  terrain  des  marnes  oxfordiennes  varie  suivant  les 
regions,  de  20'  et  3o'  a  i50^et  au  dela.  —  Les  marnes  qui  renferment, 
dans  les  regions  littorales,  les  fossiles  pyriteux,  se  reduisent  dans  les  pe- 
lagiques  a  quelques  pieds  seulement. 

Paläontologie.  Les  fossiles  sont  fort  nombreux  dans  les  depots  litto- 
raux,  mais  reserres  plutot  sur  des  points  isoles,  que  repandus  ge'nerale- 
ment  dans  toute  Tetendue  horizontale  du  terrain ,  comme  cela  parait  avoir 
lieu  dans  les  depots  de  littoral  immediat  du  Jura  francais  voisin.  Dans 
les  depots  pelagiques,  les  fossiles  manquent  sur  de  vastes  etendues,  ou  n'y 
sont  que  fort  rares  et  presque  toujours  mutiles. 

Dans  les  marnes  de  l'oxfordien  littoral ,  la  plupart  des  fossiles  se  mon- 
Irent  k  l'etat  pyriteux ,  surtout  les  Crustaces,  les  Ammonites ,  les  Gastero- 
podes  et  les  Acephales.  Mais  les  Crino'ides,  les  Belemnites  et  quelques 
autres  plus  rares  sont  au  contraire  toujours  a  l'etat  de  calcaire  spatliique. 
Dans  les  marnes  de  l'oxfordien  pelagique,  les  fossiles  sont  a  l'etat  de 
nioule  calcaire  et  de  meme  nature  que  la  röche  ambiante.  Les  diverses  par- 
ties  dontse  composent  les  fossiles  montrent  des  modifications  curieuses,  qui 
pourront  servir  par  la  suite  a  eclairer  l'organisation  intime  de  beaucoup  de 
fossiles  encore  mal  connus.  Les  par  lies  coriaces  de  la  peau  des  Asteries  sont 
toujours  pyriteuses,  comme  souvent  aussiletestdes  Echinides-,  mais  les  osse- 
lets  des  Asteries  etlespiquans  des  Echinides  sont  enge'neral  spathiques.  Chez 
les  Acephales  et  les  Gasteropodes,  le  lest  a  tantot  disparu ,  et  il  ne  rcslc  alors 
t|ue  le  moule  interieur  a  l'etat  pyriteux  ou  d'hydroxide  de  fer  terrcux , 
(antot  il  est  conserve,  mais   change   en  pyrite  ou   en  spath  calcaire,    a 


SUR  LE  JURA  SOLEUROIS.  8 


rinstar  du  moule,  avec  lequel  il  fait  corps;  plus  souvent  encore  le  test 
est  spathiqueetlemoule  pyiitcux.  Dans  les  Ammonites,  ou  repiderme  et  le 
test  nacre  ont  generalement  disparu ,  ou  il  sont  remplaccs  par  la  pyrite ^  ainsi 
que  les  parois  du  siphon  et  des  concamerations.  L'interieur  du  siphon  et 
des  concamerations  est  plus  ou  moins  rempli  de  spath  calcaiie  limpide •,  quel- 
quefois  aussi ,  mais  plus  i-arement,  ilestvide.  Dans  les  Belemnites ,  la  gaine 
est  toujours  a  Tetat  spathique  fibreux,  rembrunie  par  dubitunie,  et  d'aspect 
corne^  les  concamerations  alveolaires,  lorsqu'elles  sont  conservees,  sont 
ä  l'etat  pyriteux  et  remplies  de  spath  laiteux.  Les  Crustaces  sont  pour  la 
plupart  pyriteux,  avec  des  traces  de  calcaire.  La  structure  fibreuse  de 
leur  test  est  conservee.  Les  dents  de  poissons  montrent  leur  email  plus 
ou  moins  rembruni  par  des  substances  charboneuses;  elles  sont  du  reste 
parfaitement  conservees.  Les  debris  vegetaux  sont  pour  la  plupart  a  l'etat 
de  lignite,  peu  ou  point  combustibles,  impregnes  de  pj^rites,  de  carbonatc 
de  cliaux  ou  de  silice  calcedonienne.  Dans  l'oolithe  ferrugineuse ,  a  la  base 
duterrain,  les  fossiles  sontdememe  nature  que  la  röche  ambiante,  souvent 
avec  le  test  spathique. 

La  frequence  des  fossiles,  qui  annonce  dans  tous  les  depots  littoraux 
un  sol  tres-vaseux,  varie  beaucoup  selon  les  localites;  leur  distribution  et 
leur  doveloppement  presentent  des  phenomenes  que  je  ne  dois  pas  passer 
sous  silence.  La  taille  pour  ainsi  dire  naine  de  presque  tous  les  fossiles 
de  nos  marnes  oxfordiennes,  a  du  frapper  plus  d'une  fois  les  geologues 
qui  etudient  ces  debris  d'animaux  sous  le  rapport  zoologique.  Je  ne  saurais 
point  encore,  je  l'avoue,  expliquer  d'une  maniere  satisfaisante  ce  pheno- 
mene  fort  interessant  j  cependant  je  me  suis  convaincu  qu'il  est  depen- 
dant,  en  grande  partie,  de  l'influence  qu'exercent  les  stations.  On  voit 
les  fossiles  diminuer  progressivement  de  taille,  et  off'rir  moins  de  variete 
et  de  frequence  a  mesure  que  Ton  s'eloigne  des  depots  littoraux  des  depar- 
temensfrancais  voisins  du  Pon'entruy,  pour  se  rapprocher  du  bassin  suisse, 
et  a  mesure  que  les  terrains  perdent  successivement ,  dans  cette  direction^ 
leurs  caracteres  littoraux,  pour  prendre  un  aspect  de  plus  en  plus  pela- 
gique.   De  tous  les  fossiles  si  nombreux  et  si  varie's  du  Jura  francais  et 


84  OBSERVATIONS    GEOLOGIQUES 

du  Porrentruy ,  il  ne  nous  reste  que  quelques  Aminonites  tres-petites  et 
mal  developpees,  avec  quelques  Belemnites,  qui  finissent  par  faire  place  a 
un  autre  ensemble  tres-different,  consistant  en  une  masse  de  Polypiers 
spongieux  et  d'Ammonites ,  qui  paraissent  communs  a  tout  le  groupe  ox- 
fordien  jielagique. 

Le  contraire  a  lieu  lorsqu'on  s'avance  de  nos  frontiei-es  vers  l'ouest, 
dans  les  departemens  francais  du  Doubs  et  de  la  Haute -Saone.  Les 
genres  et  les  especes  de  fossiles  se  multiplient  singulierement  et  mon- 
trent  parfois  des  debris  de  monstrueux  Megalosaures ;  les  individus  y 
deviennent  plus  nonibreux ,  mieux  developpes ,  et  atteignent  surtout  une 
taille  beaucoup  plus  considerable.  Le  meme  phenomene  s'observe  deja 
dans  le  Jura  bälois,  oii  les  terrains  de  la  serie  oolithique  montrent  en 
general  des  facies  littoraux  bien  caracterises.  J'ai  recu  des  environs  de  la 
ville  de  Bäle,  de  Gempen,  de  Reinach,  etc.,  un  assez  grand  nombre 
de  fossiles  provenant  des  marnes  oxfordiennes,  et  j'en  ai  vu  en  outre,  au 
Musee  de  Soleure,  une  tres-belle  coUection,  qui  vient  cgalement  a  l'appuide 
mon  assertion ,  savoir  que  ces  fossiles  se  distinguent ,  tant  par  leur  variete 
que  par  leur  taille  considerable  et  leur  belle  conservation ,  de  ceux  qu'on 
recueille  dans  les  chaines  jurassiques  plus  meridionales. 
Fossiles. 
Polypiers.  Tres-rares,  se  reduisant  a  quelques  especes  incrustantes  et  ä  de  petiles 
Turbinolies. 

ECHINODERMES. 

Pentacrinus  pentagonalis,  et  quelques  aulres  plus  rares. 
Goniaster.  On  rencontre  des  debris  de  deux  especes  de  ce  genre  de  Stellerides. 
Saccocoma.  Une  espece. 

Diadema    et    Cidaris.  Des  piquans  et  d'autrcs  debris  peu  frequens,  et  dans 
quelques  localites  seulement. 
AcEPHALEs.  Tres-nombreux,  tous  libres,  excepte  quelques  Ostrea. 
Ostrea.  Une  petite  espece  incrustant  le  bois  fossile. 
Exogyra.  Une  espece. 
Peclen.  Deux  ä  trois  especes,  peu  frequentes. 
Area.  Deux  especes. 
Nucula.  Deux  especes. 


SUR  LE  JURA  SOLEUROIS.  ÖÖ 

Dracryomia  Nov.  gen.  Deux  especesj   et  beaucoup  d'autres  genres  non  de-    iji.O- 
termines. 
Gasteropodes.   Tres-nombreux  dans  plusieurs  localites,   fort  rares  dans  les  autres. 
Les   genres  et  especes   sont    encore   mal    connus.   On    y  voit    predominer  les 
analogues  des  Rostellaires. 
Cephalopodes.  Frequens,  surtout  les  Ammonites,  qui  sont  generalement  de  tres- 
pelite  taille. 

Ammonites  subradiatus. 
A.  Fonticula. 
A.  interruptus. 
A.  Backeri. 

A.  armatus ,  et  beaucoup  d'autres  especes  moins  frequentes. 
Nautilus.  Une  espece  petite  et  rare. 

Belemniles  semisulcatus  Vollz,  et  plusieurs  autres  especes. 
Crustaces.  Dahs  quelques  localites,  beaucoup  de  debris  d'une  espece  de  Clyphee  in- 

determinee. 
PoissoNs.  Denis  de  Squaloides  et  de  Ganoides,    assez  frequentes,  parmi  lesquels  oii 

reconnait  des  especes  des  genres  Psammodus,  Pfcnodus  et  Sphcerodus. 
Vegetaux. 

Debris  de  bois  carbonises  et  silicifies,  incrustes  souvent  de  petites  huitres. 

2.  TERRAIN  A  CHAILLES. 

Signalement.  11  ne  differe  que  peu  dans  ses  facies  littoraux  du  terraiu 
a  chailles,  tel  qu'il  est  caracterise  dans  le  Porrentruy  et  dans  les  depar- 
temens  francais  voisins.  Ce  sont  a-peu-pres  les  memes  calcaires  marneux, 
argileux,  plus  ou  moins  sableux^  avec  spherites,  mais  plus  rarement  avec 
chailles.  Les  facies  pelagiques  se  fönt  reniarquer  par  Tuniformite  de  leur 
coniposition ,  de  leur  structure  et  de  leur  aspect. 

Synonymie.  II  correspond  aux  lits  inferieurs  du  Coral-rag  (calcareous 
grit)  des  Anglais,  au  terrain  ä  chailles  de  M.  Thirria,  et  peut-etre  aussi 
au  calcaire  de  Nattheim  des  Allemands. 

P^trographie.  Ge  terrain  se  lie  intimement  au  terrain  precedent,  et 
presente  dans  les  regions  littorales ^  de  bas  en  haut,  les  roches  suivantes  : 

A   la  base,    on  voit  des   strates  marno-calcaires  d'un  bleu-grisätre, 


Ö6  OBSERVATIONS  GEOLOGIQUES 

plus  ou  moins  compactes,  plus  ou  nioins  tenaces ,  suivant  la  quan- 
tlte  d'argile  ou  de  calcaire  qu'ils  contiennent.  La  cassure  en  est  lar- 
gement  conchoidale ,  rugueuse  ou  lisse,  variable.  La  structure  en  petit 
est  massive,  la  texture  sublamellaire,  grenue,  terreuse. 

Ces  roclies  sc  delitent  a  l'air,  parcouches  concentriques,  irregulieres,  et 
deviemient  des  marnes  terreuses,  grumeleuses,  rüdes  au  toucher.  Ellesse 
ratlaclient  soustous  lesrapports  aux  roches  analogues  que  nous  venons  d'ob- 
server  dans  les  parties  supe'rieures  des  marnes  ä  pyrites;  peu-ä-peu  elles 
ileviennentcependant  arenacees,  subsiliceuses,  et  commencent  ä  renfermer 
des  fossiles  difterens  de  ceux  du  terrain  precedent,  qui  sont  les  uns  de  la 
meme  nature  que  la  rocbe,  les  autres  a  l'etat  calcareo-siliceux  sphe'ritique. 
Les  bancs  qu'elles  forment,  epais  d'un  pied  jusqu'ä  un  metre,  alternent 
avec  des  marnes  scliistoides ,  tres-rugueuses ,  grumeleuses,  legcrement 
sableuses,  rüdes  au  toucher,  tres-variables  dans  les  details  et  ne  diffe- 
raut  que  par  leur  exccs  d'argile  et  leur  moindre  consistance  des  roches 
subcompactes  qui  les  precedent. 

Plus  haut,  en  remontant  la  se'rie  des  strates  du  terrain ,  les  marnes 
commencent  a  prevaloir  derechef  sur  les  roches  subcompactes ,  dont  les 
bancs  finissent  par  ctre  interrompus  et  par  ne  plus  presenter  que  des 
lits  tres-reguliers  de  spherites  en  forme  de  boules,  d'un  calcaire  bleuätre, 
fonce  ou  gris ,  surtout  a  la  surface.  Ces  marnes  sont  presque  de 
meme  nature  que  les  roches  marno-calcaires  precedentes,  mais  plus  char- 
gees  de  silice,  d'une  composition  plus  homogene,  d'une  structure  plus 
massive,  d'une  texture  plus  serree,  sublamellaire,  ou  subcri stalline, 
d'une  durete  remarquable  et  d'une  tenacitc  extreme.  Les  spherites,  ordi- 
nairement  de  dimension  cephalaire^  sont  le  plus  souvent  en  forme  de 
rognons  anguleux,  lorsque  les  parties  marneuses  sont  en  exccs  et  que 
leur  structure  est  conservee  dans  le  sens  de  la  stratification ,  tubereux 
et  arrondis  au  contraire,  quand  la  silice  prevaut  et  s'isole  en  nodules 
calcedoniens,  d'un  gris-bleuätre  ou  blanc  de  lait .  Dans  ce  dernier  cas  la  struc- 
ture schistoide  disparait  presqu'cn  entier,  les  spherites  commencent  ä  ren- 
fermer des  fossiles  en  plus   ou   moins  grande  abondance,    a  Ictat  calca- 


SUR  LE  JURA  SOLEUROIS.  (J7 

reo-siliceux  oii  calcedonien,  qui  souvent  se  montrent  en  relief  par  suite 
du  lavage,  de  la  decomposition  et  de  l'isolement  de  la  silice  a  l'air  libre. 

A  ces  marnes  succede  un  melange  obscure'ment  stratifie  de  roches  mar- 
no-compactes  et  de  marnes  endiircies  bleuätres  ou  d'un  gris  jaunätre, 
sableuses,  tres-chargees  de  silice  et  d'hydroxide  de  fer,  qui  colore  sur- 
tout  les  parties  superieures  d'un  jaune  d'ocre  roussätre  tres-nuance. 

Le  tout  presente  des  masses  grumeleuses  de  tres-peu  de  coherence, 
quoique  la  structure  en  petit  soit  assez  massive,  et  d'une  tres-grande  te- 
nacite.  Le  terrain  entier,  riebe  en  fossiles  siliceux  et  subsiliceux  tres- 
A'aries,  qui  souvent  composent  le  depot  presqu'en  entier,  est  parseme  en 
outre  de  boules  spberitiques ,  tres-siliceuses,  pour  la  plupart  pugilaires, 
qui  passent,  surtout  a  la  surface,  ä  un  etat  ocreux,  subvaseux,  terreux 
et  subsonore  lorsqu'elles  sont  seches.  On  les  distingue  alors  sous  le  nom 
de  chailles ;  elles  caracterisent  les  depots  tres-vaseux  ,  et  sont  rem- 
placees,  dans  les  depots  coralligenes ,  par  des  bancs  de  pisoolithes  et 
d'oolithes  fort  irregulieres ,  qui  ne  sont  que  des  debris  de  coraux  et 
d'autres  fossiles. 

Geognosie.  La  structure  en  grand,  comme  nous  venons  de  l'observer, 
est  fort  distincte;  ony  remarque,  surtout  dans  la  partie  infe'rieure  et 
moyenne,  des  strates  reguliers,  rarement  interrompus,  epais  d'un  pied 
jusqu'a  un  metre ;  les  assises  siliceo-ferrugineuses  superieures  pre- 
sentent,  au  contraire,  une  structure  obscure,  tres-desordonnee,  alors 
surtout  que  les  argiles,  les  splierites,  les  roches  grumeleuses  et  les  fos- 
siles predominent.  C'est  dans  les  abruptes  qui  favorisent  I'eboulement  de 
ces  roches  peu  resistantes  aux  intemperies  de  l'air  et  au  froid,  dans  les 
ravins  continuellement  laves  par  les  eaux  et  depourvus  de  cette  ve'geta- 
tion  touffue  et  serree  qui  recouvre  habituellement  les  terrains  mar- 
neux  _,  que  l'on  peut  etudier  avec  le  plus  de  facilite  la  structure  de 
ce  terrain ,  par  la  raison  que  les  tetes  des  differens  strates  marno-cal- 
caires,  compactes  et  subcompactes,  et  les  rangees  de  spherites  qui  fönt 
saillie  au  dessus   des  assises  marneuses  constamment  entamees  et  enle- 


88  0BSERVAT10^S  GEOLOGIQUES 

vees  par  le  lavage,  de'coupent  le  terrain,   d'espace  en  espace,  en  coiiches 
plus  ou  moins  puissantes  et  fort  distinctes. 

Les  accidens  sont  tres-frdquens  dans  les  depots  du  terrain  ä  chailles ,  siir- 
toutdans  sesparties  superieures,  et  consistent  principalemenl  en  veinesel 
geodes  de  spath  calcaire,  en  veines,  nodales  et  taches  d'hydroxide  de 
fer  jaune  ou  rouge-brun,  et  en  secretions  plus  ou  moins  pures  de  silice  cal- 
cedonienne.  Les  spherites  et  les  fossiles  recelent  souvent  des  cavites  que 
tapissent  de  jolies  petites  cristallisations  de  quartz  parfaitement  limpide. 

Le  biturae  et  le  charbon  impregnent  presque  toujours  les  roches,  et 
cela  dautant  plus  que  les  marnes  argileuses  prevalent  sur  les  roches  cal- 
care'o-siliceuses,  et  qu'elles  renferment  une  plus  grande  quantite  de  de- 
bris de  fossiles  organiques.  lia  meme  chose  a  lieu  pour  les  p5'rites, 
quoique  celles-ci  ne  se  montrent  que  bien  plus  rarement  et  en  quantite 
tres-minime.  La  silice  predomine  toujours  de  beaucoup,  et  joue  absolu- 
ment  le  meme  role  que  les  pyrites  que  nous  avons  appris  a  connaitre  dans 
les  marnes  Jiasiques  et  oxfordiennes  et  quelques  autres  depots  analogues. 

Ces  differens  depots  ^  qui  composent  le  terrain  a  chailles  et  a  spherites, 
presentent,  dans  leurs  de'tails,  trop  de  modifications  petrographiques  et 
geognostiques^  et  leurs  relations  mutuelles  varient  trop  pour  qu'ilsoit  pos- 
sible  d'en  tenir  compte  dans  le  cadre  restreint  d'une  caractcristique  gene- 
rale. 11  suflira,  pour  completer  en  quelque  sorte  le  tableau  de  ces  carac- 
teres  petrographiques  et  ge'ognostiques,  d'exposer  encore  quelques  obser- 
vations  sur  les  principales  variations  qu'ils  subissent  dans  les  diffe'rentes 
chaines  de  montagnes  qui  composent  le  Jura  soleurois,  pour  les  comparer 
ensuite  a  la  nature  paleontologique  de  ses  divers  facies  et  types  de 
depots,  d'ou  nous  passerons  a  l'etude  des  depots  pelagiques  du  groupc 
oxfordien . 

Dans  les  regions  qui  avoisinent  le  Jura  bernois  et  francais  ,  les  diffe- 
rentes  assises  successives  du  terrain  a  chailles  se  maintiennenl  assez 
bien  dans  les  memes  conditions  reciproques  qu'ont  signalees  MM. 
Thirria  et  Thurmann  ,    et  que  j'cnvisage   comme  le  type   d'un   depöt 


SUR    LE    JURA.    SOLEUROIS.  89 

effectuc  dans  une  mer  peu  profonde.   Les  modifications  qni  s'y  remar- 
quent   sont  purenient    dependantes    d'actions  locales ,    et    n'ont  d'inte- 
ret  que  parce  qu'elles   indiquent  iin  fond  tantot  vaseux,    tantot  rocail- 
leux  et  corallifere.  Les  cliailles  et  les  accidens  ferrugineux  sont  caracteris- 
tiques  poiir  le  premier;  les  depots  de  debris  plus  ou  moins  emousses,  plus 
ou  moins  oolithiques,  sontpar  contreplus  caracteristiques  pour  les  seconds; 
mais  a  mesure  que  Ion  quitte  les  chaines  voisincs  du  Porrentruy  pour  se 
porter  vers  le  bassin  suisse^  des  modifications  plus  importantes  s'aper- 
coivent  succcssivement  et  d'une  manicre  de  plus  en  plus  claire,  dans  cba- 
que  chaine  jurassique  que  Ton  traverse.  Deja  dans  les  chaines  qui  bordent 
les  vallees  de  Delemont  et  de  Laufen ,  les  cliailles  ou  concretions  siliceo- 
ocreuses,  si  abondantes  etsi  caracteristiquespourcettedivision  jurassique 
dans  la  Ilaute-Saöne  et  le  Doubs,  et  si  frequentes  encore  dans  le  Mont- 
Terrible ,  pres  de  Porrentruy ,  deviennent  peu-a-peu  moins  nombreuses , 
et  commencent  k  perdre  a  cliaque  pas  quelques-uns  de  leurs  caracteres 
particuliers.  EUes  deviennent  pluspetites,  moins  ocreuses,  plus  calcaires, 
et  linissent  par  se  confondre  entierement  avec  les  splierites ,  en  prenant 
des  teintes  bleuätres  et  d'autres  propriete's  pe'trographiques  de  ces  der- 
nieres  5  quelquefois  elles  sont  remplacees  par  des  accidens  pisoolithiques , 
calcaires  et  subsiliceux,  cliarges  plus  ou  moins  d'hydroxide  de  fer,  sous 
forme  de  nodules  et  de  geodes,  et  a  la  fin  011  ne  les  trouve  caracterise'es  d'une 
maniere  reconnaissable  que  dans  un  fort  petit  nombre  de  localites  isolees. 
Ainsi  que  les  cliailles,  les  autres  accidens  ferrugineux  et  siliceux  de- 
viennent aussi  succcssivement    plus  rares   et  disparaissent  meine  pres- 
que  entierement  dans  certaines  chaines.  Les  marnes  commencent  a  pre- 
dominer,   deviennent  plus  calcaires,   homogenes,   et  passent  insensible- 
ment  aux  depots  pelagiques,  en  se  stratiliant,  dans  toute  leur  puissance, 
en  assises  schistoides  marno-compactes  tres-distinctes,  peu  variables,  tres- 
regulieres  et  dune  e'paisseur  d'un  demi-pied  a  un  pied.   Je  les  envisage 
comme  formant  le  passage  au  dernier  facies  que  j'ai  indlque  plus  haut  et 
que  je  suppose  ctre  subpelagique  ou  pelagique,  d'apres  ce  que  j'ai  pu  ob- 
server  jusqu'ici.   L'ensemble  caracteristiquc  de  ses  fossiles^  compose  es- 


90  OBSERVATIOISS    GEOLOGIQUES 

sentiellement  de  polypiers  spongieux,'  a  tissu  lache  et  mou,  indique  un 
facies  interme'diaire  entre  le  pelagique  et  le  littoral,  et  meme,  dans  cer- 
tains  cas,  im  littoral  subvaseux,  depose  tranquillement  dans  des  golfes 
resserres  et  des  bas-fonds  abrites.  Un  depöt  pelagique  proprement  dit, 
analogue  a  celui  des  oceans  de  notre  epoque,  pourrait  bien  ne  pas  avoir 
existe  pendant  la  deposition  du  groupe  oxfordien,  et  peut-etre  de  plusieurs 
autres  encore,  au  moins  dans  notre  Jura.  Peut-etre  se  trouve-t-il  dans 
les  Alpes ;  cependant  nialgre  les  recherches  des  geologues  les  plus  habiles, 
on  n'a  pas  encore  pu  constater  son  existence  dans  ce  labyrinthe  immense, 
oii  Tage  relatif  des  differens  depots  offre  encore  les  problemes  les  plus  difll- 
ciles  a  resoudre. 

En  tous  cas,  si  Ton  admet  rexistence  de  depots  pelagiques  pour  le 
groupe  oxfordien,  il  ne  peut  y  avoir  du  subpelagique  a  ce  dernier,  qu'un 
passage  bien  leger  etpresque  inappreciable  al'oeil. 

Car  frequemment  on  ne  decouvre  aucune  difference  reelle  sous  les 
rapports  de  petrographie  et  de  geognosie ;  et  rien  alors  si  ce  n'est  les  phe- 
nomenes  pale'ontologiques,  ne  permet  de  decider  la  question.  Je  dirai  ce- 
pendant qu'une  longue  etude  m'a  fait  considerer  certains  plienomenes 
comme  distinctifs  pour  le  facies  pelagique  du  groupe  oxfordien ,  alors  meme 
que  les  marnes  oxfordiennes  et  les  chailles  se  confondent  tres-intimement. 
Ce  sont ,  sous  le  rapport  petrographique  :  l'extreme  simplicite  de  la  compo- 
sition  minerale,  qui  est  souvent  teile  qu'il  n' existe  autre  chose  que  du 
calcaire  et  de  l'argile  intiniement  melange',  et  que  la  silice  disparait  pres- 
qu'en  entier;  la  grande  homogeneite  du  melange  et  la  finesse  de  la  päte, 
la  structure  en  petit  massive  avec  une  texture  subgrenue  ou  lamellaire 
Ires-serree  ;  une  compacite,  une  durete,  une  tenacite  moyenne,  mais 
jamais  excessive;  une  coherence  assez  considerable,  enfin  une  cassure  di- 
versement  conchoidale  et  par  eclats  esquilleux,  a  surfaces  lisses,  sub- 
rugueuses  ou  quelque  peu  rüdes ,  qui  ne  peut  manquer  de  frappcr  l'ob- 
servateur  geologue.  Le  toutprend  un  aspect  assez  marneux,  assez  sombre, 
cependant  beaucoup  plus  clair  que  les  autres  facies,  qui  sont  d'un  gris 
bleuatre  sale,   tirant  souvent  sur  le  jaunc,  mais  tres-uniformc.  Enfin  le 


SUR    LE    JURA    SOLEUROIS.  91 

peu  de  variabilite  de  toiis  ces  caracteres  sur  des  etendues  considerables, 
comme  aussi  dans  la  direction  verticale,  peiivent  egalement  etre  envisages 
comme  des  marques  diacritiques.  L'habitus  gcognostique  presente  des 
phenomenes  non  moins  concluans.  La  structure  en  grand  est  fort  regu_ 
liere;  le  depöt  se  divise  en  strates  de  6"a.  lo''  environ,  tres-contimis  et 
parfaitement  semblables,  separes  les  uns  des  aiitres  par  une  lamelle  ou  une 
intercalation  plus  ou  moins  epaisse  d'une  marne  giisatre,  scbistoide  ou 
feuilletee.  Cette  structure  en  grand  est  aussi  peu  variable  que  les  carac- 
teres petrographiques ,  et  regne  sur  un  grand  espace  de  nos  chaines  meri- 
dionales,  entre  Soleure  et  l'Argovie. 

La  puissance  totale  du  terrain  a  chailles  varie  comme  celle  des  marnes 
oxfordiennes,  selon  les  differentes  regions,  et  d'apres  les  memes  lois.  A 
part  les  differences  accidentelles  provoquees  par  des  causes  etrangeres  a  la 
formation  des  depots  de  ces  terrains,  telles  que  les  affaissemens,  les  com- 
pressions,  refoulemens  diis  aux  circonstances  du  soulevement  des  chaines, 
et  en  faisant  abstraction  de  quelques  depots  de  charriage  effectues  par 
des  coui-ans  oceaniques,  on  peut  dire,  qu'en  general  sa  puissance  totale 
s'accroit  progressivement  depuis  les  chaines  qui  bordent  le  bassin  alsa- 
tique  jusqu'a  Celles  qui  limitent  le  bassin  suisse ,  et  de  meme  decroit  en 
sens  inverse.  Ainsi  pres  de  Lary  et  de  Ferrete,  etc.,  ce  terrain  n'a 
tout  au  plus  que  20  a  4o  pieds  de  puissance ,  tandis  qu'il  en  oifre  jus- 
qu'a 200  et  3oo'  dans  les  depots  subpelagiques  et  pelagiques  des  chaines 
qui  environnent  le  bassin  suisse. 

Pale'ontologie.  Les  fossiles  sont  fort  abondans  dans  ce  terrain.  Leur 
mode  de  fossilisation,  leur  distributioa  dans  les  diffe'rentes  chahies  de 
montagnes,  les  relations  curieuses  de  leurs  enseinbles  entre  eux  et  avec  les 
roches,  conduisent  a  des  considerations  du  plus  haut  interet  pour  le  pa- 
Icontologue.  Leur  mode  de  fossilisation,  leur  etat  de  conservation  de'pend 
de  la  nature  de  la  röche  qui  renferme  les  fossiles,  et  en  meme  temps 
de  la  nature  des  substances  primitives  des  fossiles  eux-  memes.  Dans  les 
roches  marneuses  et  marno-calcaires  des  depots  inferieurs  et  moyens  et 
meme  des  assises  superieures ,   quand  le  terrain  presente  le  facies  pe- 


92  OESERA'ATIONS    GEOLOGIQUES 

la'^ique  ou  seulement  le  facies  siibpelagique ,  les  fossiles  sont  a  l'etat  de 
moule  de  meine  natiire  que  les  roclies  ambiantes ,  quoique  oßrant  ordi- 
iiairement  une  päte  plus  fine  et  plus  compacte.  II  y  reste  quelquefois  en- 
core  des  vestiges  du  test  subspathique  ou  une  fort  mince  pellicule  pyri- 
teuse  ou  cbarbonneuse.  Plus  fiequemment  encore  ces  moules  sont  plus 
ou  moins  imbibes  de  bitume  et  d'autres  matieres  provenant  des  subs- 
tances  organiques  decomposees,  qui  noircissent  la  surface  et  penetrent  plus 
ou  moins  dans  l'interieur  des  moules.  Dans  les  roclies  calcareo-siliceuses, 
au  contraire,  les  fossiles  sont  generalement  plus  ou  moins  silicifies,  et  cette 
silicification  presente  des  pbenoinenes  fort  interessans,  tres-analogues  a 
ceux  que  nous  avons  observes  dans  les  fossiles  pyriteux  des  marncs  ox- 
fordieunes.  Tous  les  fossiles  ne  sont  pas  egalement  silicifies,  ni  meme 
toutes  les  parties  d'un  fossile ;  tous  les  polypiers  passent  a  un  etat  de  silicifi- 
cation plus  ou  moins  avance,  bien  que  l'e'tat  siliceo-calcaire ,  subspa- 
thique, d'aspect  saccbaroide ,  predomine.  L'interieur  des  polypiers  est 
alors  souvent  creux  et  la  structure  organique  detruite  par  des  cristallisa- 
tions  spatbiques.  Les  debris  de  Crinoides  et  d'Echinides  sont  en  general 
dans  tous  les  terrains  a  l'etat  de  spatb  calcaire  nacre  ou  laiteux,  dont  la 
cristallisation  fort  remarquable  parait  suivre  certaines  lois  anatoniiques 
de  la  structure  de  ces  organismes;  c'est  ainsi  qu'il  est  tres-facile  de  deta- 
cher  et  separer  les  uns  des  autres  les  differens  anneaux  et  articulations 
des  tiges  et  des  couronnes  de  Crinoides  et  les  plaquettes  qui  composent  Ic 
test  d'un  Cidaris,  par  exeniplc.  Une  legere  croüte  siliceuse  recouvre  ordi- 
nairement  ces  debris ,  mais  ne  penetre  que  rarement  dans  l'interieur ; 
lorsque  celaalieu,  la  silicification  defigure  le  fossile  et  detruit  eu  entier  sa 
structure  intime,  laissant  creux  l'interieur,  tout  en  conservant  les  de- 
tails  de  la  surface  extcrieure. 

Parnii  les  Acepbales,  il  n'y  a  que  peu  de  genres  qui  conservent  leur  test 
ilans  leur  coniposition  minerale  primitive,  sans  parier  de  la  perte  de  ces 
substances  mineralcs,  dont  il  ne  reste  que  des  produits  älteres,  tels  que 
le  bitume  et  les  parties  cliarbonneuses,  qui  empreignent  souvent  encore 
la  masse  pierreuse  ou  marneuse  qui  entoure  et  remplit  les  tests  fossiles, 


SUR    LE    JURA    SOLEUROIS.  93 

qui  se  fönt  remarquer  par  les  teintes  noircies  et  l'odeur  bitumineuse 
qu'ils  repandent  quand  on  les  frotte  ou  qu'on  tritiire  leiirs  debris  ou  ceux 
de  la  röche  ambiante.  Les  genres  dont  les  especes  conservent  lenr  test 
dans  un  etat  d'integrite  plus  ou  moins  parfait,  appartiennent  surtout  ä  la 
famille  des  Ostraces ,  tels  que  les  Iluitres,  les  Peignes,  les  Hinnites,  les 
Spondyles  et  les  Plicatules.  Plusieurs  autres  genres  sonl  dans  le  meme 
cas,  tels  que  les  Jambonneaux,  les  Trichites,  les  Pernes,  qui  tous  pos- 
sedent  un  test  compose  de  fibres  calcaires,  d'aspect  corne,  d'un  brun- 
chätain  ou  d'un  bloud-grisätre.  Les  Terebratules  constituent  encore  un 
genre,  dont  toutes  les  especes  conservent  ici,  comme  dans  tous  les  ter- 
rains,  leur  test  compose  de  lamelies  d'unc  structure  fibreuse  et  d'un  eclat 
nacre,  soyeux.  Neanmoins  tous  ces  fossiles  subissent  souvent  aussi  la 
silicification  a  un  plus  ou  moins  haut  degre;  ony  remarque  alors,  comme 
chez  les  Echinodermes,  une  destruction  organique  plus  ou  moins  com- 
plete. 

La  plupart  des  autres  Acephales,  et  presque  tous  les  Gasteropodes  ont 
leur  test  silicifie ,  ou  sont  a  l'etat  de  moules  de  meme  nature,  mais  d'ordi- 
naire  d'une  päte  plus  fine  que  la  röche  ambiante  5  c'est  ce  qui  a  lieu  sur- 
tout quand,  chez  les  Acephales,  les  deux  valves  ne  sont  pas  derangees  ou 
brisees,  et  chez  les  Gasteropodes  a  nombreiix  tours  de  spire. 

Un  autre  fait  non  moins  remarquable  c'est  que  la  silicification  affecte 
plus  particulierement  les  genres  habituels  des  fonds  coralligenes,  et 
plus  rarement  les  genres  qui  peuplent  les  vascs,  tels  que  les  Myopsis,  les 
ModioleSj  les  Pholadomies,  qui  sont,  meme  dans  les  stations  coralligenes, 
gene'ralement  a  l'etat  de  simple  moule  marno  -  calcaire -,  ou  calcaire.  II 
est  rare  d'y  rencontrer  des  exemplaires  a  test  siliceux.  Les  Serpules, 
au  contraire,  l'ont  toujours  change  en  silice  calcedonieuse  plus  ou  moins 
pure,  plus  ou  moins  chargee  de  parties  calcaires.  Les  Cephalopodes  sont 
tantota l'etat  calcaire,  tantöt  plus  ou  moins  silicifies. 

Les  moules  enfermes  dans  les  tests  siliceux  sont,  comme  les  moules 
libres,  gene'ralement  de  meme  nature  que  les  roches  ambiantes.  Quelque- 
fois  cependant  le  spath  calcaire  et  plus  rarement  une  masse  calcedonieuse 


94  OBSERVATIONS    GEOLOGIQUES 

a  passe  dans  rinterieur  des  coquilles  et  tapissd  les  parois  de  belies  cristal- 
lisations  de  quartz  hyalin.  C'est  ce  qui  arrive  surtout  chez  les  Serpules 
et  chez  quelques  petits  bivalves,  tels  quc  les  Terebratules,  dont  les  valves 
sout  fortement  adherentes  les  unes  aux  autres  ou  s'engrenent  memej,  et 
chez  plusieurs  Gasteropodes  a  tours  de  spire  nombreux.  Les  debris  de 
Grustaces  sont  toujours  a  l'etat  calcareo-siliceux.  Leur  strueture  intime, 
subfibreuse  ,  est  bien  conserve'e.  Les  dents  de  poissons  ont  parfaitement 
consei've  leuremail. 

La  distribution  des  fossiles  et  leur  maniere  d'etre  dans  les  diverses  as- 
sises  successives  et  dans  les  divers  facies  du  tcrrain  a  chailles,  meritent  ä 
un  haut  degre  notre  attention.  Jusqu'ici  nous  n'avons  eu  a  etudier  quc 
des  terrains  essentiellement  vaseux ,  n'offrant  que  des  facies  tres-peu  dis- 
tincts ,  et  caracterises  generalement  comme  des  depots  d'une  mer  tres-peu 
accidentee ,  oü  la  nature  du  sol  vaseux  et  probablement  aussi  une  profon- 
deur  plus  considerable,  ne  permit  pas  aux  polypiers  fixes  et  aux  grands 
crinoides  de  former  des  bancs  coralliens  tant  soit  peu  considerables ;'  dans 
l'oolithe  inferieure  et  dans  les  marnes  oxfordiennes,  les  bas-fonds  com- 
mencent  a  peine  a  se  caracteriser  d'une  maniere  vague,  ils  n'ont  encore 
que  des  limites  tres-peu  precises.  Cen'est  qu'avec  le  terrain  a  chailles  que  se 
manifestent  d'une  maniere  claire  et  constante  les  phenomenes  de  l'in- 
fluence  des  stations^  dont  j'ai  expose  les  lois  dans  l'apercu  preliminaire 
qui  a  precede  letude  des  formations  qui  composent  nos  chaines  juras- 
siques.  Nous  etudierons  d'abord  les  phenomenes  paleontologiques  du  fa- 
cies littoral  corallien,  parce  qu'il  est  le  mieux  connu  des  geologues ,  qui 
Tont  pris  pour  type  general  du  terrain  superieur  du  groupe  oxfordien.  Dans 
les  depots  inferieurs  argilo-marneux  subarenaces  du  terrain  ä  chailles, 
tous  les  fossiles  que  l'on  rencontre  caracterisent  parfaitement  les  vases, 
tels  que  les  Ammonites  de  taille  moyennc  ou  petite  et  des  Belemnitcs 
voisines  de  Celles  de  TOxfordclay,  generalement  peu  nombreuscs  et  con- 
finees  aux  assises  les  plus  inferieures  du  terrain.  Vient  ensuite  un  plus 
ou  moins  grand  nombre  de  fossiles  appartenant  aux  genrcs  Pholadomya  , 
3Iyopsis,  Graphomya,  et  a  des  gcures  voisins  des  Isocardes,  des  Axines^ 


SUR    LE    JUKA    SOLEUROIS.  93 

des  Buccardes,  etc.  Les  univalves  sont  assez  rares^  et  leurs  genres  Pleu- 
rotomaria,  Trochus,  etc.,  qui  se  rencontrent  assez  indifferemment  dans 
les  facies  corallien  et  vaseux,  ne  peiivent  rien  decider.  Mais  on  n'y  ren- 
contre  point  encore  de  fossiles  caracteristiques  pour  les  bas-fonds  bre- 
chiformes,  tels  qiie  des  coraux  fixes  et  des  grandes  crinoides.  Les  vrais 
Gidarites  y  manquent  aiissi,  et  les  seuls  genres  d'Ecliinides  qui  commen- 
cent  a  s'y  montrer,  sont  le  Disaster  capistmtus  et  une  espece  de  Dis- 
coidea,  dont  les  congeneres  sont  si  caracteristiques,  dans  tous  les  ter- 
rains,  pour  les  vases  sableuses  et  les  fins  graviers  lumachelliques  et 
pisoolitbiques. 

Ce  mode  de  distribution  change  a  mesjire  qu'en  remontant  la  serie  des 
assises  du  terrain^  les  roches  perdent  les  caracteres  petrographiques  du 
type  vaseux ,  et  en  acquierent  d'autres  qui  designent  un  depot  de  plus  en 
plus  brccbiforme.  II  est  fort  interessant  d'observer  les  details  de  ce 
changemeat  successif,  plusou  moins  brusque,  plus  ou  moins  net,  suivant 
les  regions  et  les  localites  particulieres.  D'abord  on  voit  apparaitre  des 
fossiles  a  pbysionomie  plus  ou  moins  neutre,  pencbant  plus  ou  moins 
vers  Tun  ou  vers  l'autre  type  d'ensemble  tels  que  des  Terebratules  surtout 
variees  dans  leurs  formes  lisses  ou  plissees,  de  grosses  Grypliees,  des 
Gei-villies,  des  Mytiles,  des  Modioles,  des  Fernes,  des  Serpules  et  quel- 
ques Gidarites,  quelques  petites  Grinoides  fixes  ou  libres;  et  parmi  les 
polypiers  assez  frequemment  certains  polypiers  spongieux  particuliers.  Les 
fossiles  des  roches  vaseuses  disparaissent  a  mesure  que  les  fossiles  du  de- 
pot superieur  commencent  a  prevaloir. 

Bientot  apres ,  les  Agaricies  et  leurs  analogues  a  points  d'attache  assez 
solides  commencent  a  occuper  le  sol  devenu  rocheux,  par  suite  de  depots 
de  couches  plus  solides,  composes  de  calcaire.  Avec  ces polypiers  l'en- 
semble  des  nappes  et  re'cifs  coralligenes  se  developpe  d'une  maniere  sur- 
prenante.  Oa  y  remarque  la  famille  des  Gidarites  et  plusieurs  autres  Echi- 
nides  a  coquille  epaisse ,  tels  que  des  Glypeastres ,  de  grandes  Grinoides 
fixes  a  base  large  et  entiere,  ainsi  qu'un  certain  nombre  de  ceux  qui 
poussent  des  racines  ramifiees  dans  le  terrain  argileux  qui  les  porte;  des 


96  OBSERVATIONS    GEOLOGIQUES 

Astrees,  des  AnthophylleSj  des  Litliodendrum  et  un  grand  nombre  d'Os- 
traces  plisses,  des  Peignes  et  des  Limes  tres-orne's  ,  des  Plicatules,  etc., 
et  des  genres  perforans,  tels  que  des  Litliotomes.  Mais  cet  ensemble 
n  est  pas  le  meme  partout.  Presque  cliaqiie  localitc  offre  des  particularites 
plus  ou  moins  frappantes.  Ainsi  le  deVeloppement  s'arrete  souvent  dans 
quelques  localites ,  pour  ne  produire  que  des  organismes  dont  les  genres 
caracterisent  un  fond  a-peu-pres  vaseux,  rempli  de  chailles  et  d'autres 
concretions  siliceo-calcaires  ou  ferrugineuses.  Ailleurs  la  puissance  crea- 
trice  n'a  produit  que  des  polypiers  spongieux  a  tissu  pierreux  et  des  Agari- 
coides  etalees  en  nappes  aplaties  sur  le  sol  peu  accidente  d'une  mer  assez 
paisible,  et  l'on  ne  rencontre  que  ca  et  la  quelques  individus  rares  et  ra- 
bougris  des  genres  Astrea^  Antliopbyllum  et  Lithodendruni,  qui  evitent 
les  eaux  tranquilles  et  se  plaisent  dans  les  mers  agitees.  Par  cette  raison 
on  trouve  aussi  moins  de  rocbes  brecbeuses  dans  les  localites  riclies  en 
Agaricoides ,  que  dans  Celles  qui  sont  riclies  en  Astrees  et  en  Caryo- 
phvUies;  ces  derniei'es  se  trouvant  principalement  dans  les  localites  voi- 
sines  des  i-egions  pelagiques,  oii  elles  constituent  des  bancs  isoles  et  tres- 
resserres,  tandis  que  les  premieres  lorment,  dans  les  regions  littorales, 
de  vastes  nappes  qui  ont  souvent  une  etendue  de  plusieui's  lieues  carrees. 
I^a  Separation  des  fossiles  par  ensembles  divers  va  plus  loin  encore. 
Sur  une  meme  nappe  ou  un  meme  banc  de  coraux ,  on  voit  souvent  les 
fossiles  se  groiq^er  par  genres  et  especes  sur  des  emplacemens  isoles. 
Ainsi  V Apiocrinus  rosaceus  a  du  former  dans  quelques  localites  de  veri- 
tables  forets ,  ä  en  juger  d'apres  Timmense  quantite  de  debris,  parfaitement 
conserves.  On  retrouve  meme  jusqu'aux  racines  avec  une  partie  de  la 
tige,  placee  perpendiculairement  aux  strates  calcaires  et  s'elevant  entre  les 
debris  de  coquilles  et  de  coraux ,  de  manicre  qu'avec  un  peu  de  soin  Ton 
parvient  souvent  a  deterrer  une  quantite  des  plus  beaux  troncs,  sur  un 
espace  de  quelques  metres  seulemcnt.  Sur  d'autres  points  ,  l'Apiocrinus 
rosaceus  manque  presque  totalement,  et  est  remplace ,  avcc  la  meme  profu- 
sion ,  par  l'Apiocrinus  Milleri ,  qui  a  son  tour  est  tres-rare  dans  les  localites 
peuplees  par  l'Apiocrinus  rosaceus.  Gependant  dans  quelques  localites,  on 


SUR    LE    JURA    SOLEUROIS. 


rencontre  ces  deux  especes  ensemble,  mais  dans  ce  cas  ellessont  peu  fre- 
quentes  toutes  deux.  La  meine  chose  a  lieupour  diverses  especes  des  Poly- 
piers,  d'Echinides  et  de  beaucoup  de  MoUusques,  de  manicre  que  certaines 
especes  se  rencontrent  tres-abondamment  dans  certaines  regions,  tandis 
qu'eUes  ne  se  voient  jamais'ou  que  tres-rarement  dans  d'autres.  Je  me 
dispenserai  d'entrer  ici  dans  des  details  plus  circonstancies  sur  la  dis- 
tribution  des  diverses  especes,  attendu  que  cela  me  menerait  trop  loin  5 
d'ailleurs  je  crois  avoir  susfliamment  etabli  les  lois  de  ce  phenomene. 

Les  depots  littoraux  vaseux  sont  presque  totalement  supprime's  par  le 
developpement  des  nappes  coralliennes,  ou  au  moins  ne  se  rencontrent  que 
dans  certaines  localites  voisines  du  bassin  alsatique  et  dans  le  Porrentruy. 
Ils  offrent,  dans  leur  paleontologie,  comme  dans  leur  Constitution  petro- 
grapliique  et  geognostique  ,  les  caracteres  d'un  facies  subcorallien.  Les 
fossiles  que  nous  avons  vus  caracteriser  les  depots  moyens  du  terrain  a 
chailles,  s'y  prolongent  dans  les  assises  superieures,  accompagnees  d'Am- 
monites  et  de  Belemniles  tres-analogues  a  celles  des  marnes  oxfordiennes , 
de  debris  de  Crustaces  du  genre  Glyphea ,  de  restes  de  poissons  ä  dents  en 
paves ,  tels  que  des  Pycnodus  et  des  Spherodus ,  et  d'un  grand  nombre  de 
moUusques  caracteristique  pour  les  vases. 

Les  depots  subpelagiques,  qui  predominent  dans  les  chaines  moyennes 
du  Jura  suisse,  presentent,  dans  leur  ensemble  zoologique,  des  particula- 
rites  correspondantes  ä  leur  nature  petrographique ,  et  forment  le  passage 
entre  les  depots  littoraux  et  les  depots  pelagiques.  Les  grands  Crinoides  et 
les  coraux  etoiles  y  manquent  gene'ralement  ou  bien  sont  rabougris  et  dans 
un  tres-mauvais  etat  de  conservation ,  ordinairement  situes  sur  des  bancs 
isoles,  de  peu  d'etendue,  qui  annoncent  des  bas-fonds.  Les  Echinides 
sont  aussi  moins  nombreux  et  moins  varies ;  les  especes  les  plus  litto- 
rales en  particulier  y  manquent,  ou  sont  remplacees  par  des  especes  a 
part.  II  en  est  de  meme  des  MoUusques,  dont  les  genres  et  especes 
littorales  sont  remplaces  par  des  genres  et  especes  plus  pelagiques  , 
tels  que  des  Amnionites,  des  Nautiles,  des  Belemnites,  et  certaines  Te- 


98  OBSERVATIONS    GEOLOGIQUES 

rebratules,  3Iyopsis,  Pholadomies,  etc.  On  y  voit  peu-a-peu  apparaitre 
les  polypiers  spongieux  et  les  autres  fossiles  du  facies  pelagique. 

Ce  dcrnier  facies  des  depöts  pelagiques  offre  un  ensemble  paleontolo- 
gique  bien  frappant  et  tout-a-fait  particulier,  compose  d'une  quanlite 
immense  de  polypiers  spongieux,  appartenant  aux  genres  Scyphia,  Cne- 
midium ,  Tragos ,  qui  caracterisent  ici ,  comme  dans  tout  le  Jura  superieur, 
les  depöts  pelagiques.  Les  grands  Crinoides  fixes  y  manquent,  comme  les 
genres  et  les  especes  d'Echinides  des  regions  littorales;  ils  sont  remplaces 
par  quelques  especes  particulieres  tres-peu  nombreuses,  telles  que  les 
Eugeniacrines,  certains  Hemicidaris,  etc.,  qui  cependant  se  rencontrent 
de  preference  dans  quelques  regions  plus  littoi'ales,  mais  tres-vaseuses, 
comme  dans  l'Argovie  et  les  parties  du  Jura  soleurois  qui  l'avoisinent. 
Les  Acephales  presentent  des  genres  et  especes  particuliers,  tous  libres, 
tous  a  coquille  extremement  mince,  et  tres-lisse,  en  general.  Les  Gastero- 
podes  manquent  generalement,  mais  les  Cephalopodes  y  predominent, 
surtout  les  grandes  especes  d'Ammonites ,  de  lafamilledes  Planulati,  qui 
sont  pour  la  plupart  tres-plates. 

11  me  reste  encore  a  dire  quelques  mots  sur  la  conservation  des  fossiles 
dans  les  diverses  stations.  Elle  depend  presque  entierement  de  cette  loi : 
que  la  oii  les  caracteres  petrographiques  et  geognostiques  sont  le  mieux 
prononces,  les  ensembles  paleoutologiques  se  caracterisent  le  mieux,  et 
ortrent  une  immense  quantite  de  fossiles,  souvent  dans  le  plus  bei  etat 
de  conservation.  En  effet  ce  sont  les  localites  tres-riches  en  fossiles,  qui 
m'ont  toujours  fourni  les  fossiles  les  mieux  conserves,  et  tout  annonce 
qu'ils  y  sont  en  place.  Pour  preuve,  je  ne  ferai  que  citer  les  nombreux 
troncs  d'Apiocrines  encore  debout;  les  coraux  dont  les  etoiles  memes 
.sont  iutactes,  et  toutes  ces  coquilles  si  fragiles,  qu'on  trouve  parfaite- 
ment  conservees  dans  beaucoup  de  localites  littorales.  Dans  d'autres 
localites,  au  contraire,  les  troncs  des  Crinoides  gisent  dans  le  sens  de  la 
stratification ,  les  coraux  sont  brises,  et  forment  des  lumachelles,  tout 
en  un  mot  est  dans  un  etat  de  degradation  extreme,  qui  annonce  un 
depot  de  charriage,  partant  des  bancs  coralligenes  et  se  prolongeant  sou- 


SUR    LE    JURA    SOLEUROIS.  99 

vent  en  langues  de  plus  en  plus  eflilees  dans  les  regions  subpelagiques  et 
peiagiques.  C'est  ordinairement  aux  extremites  de  ces  charriages,  qu'on 
rencontre  les  debris  les  plus  menus  et  les  plus  arrondls ,  mais  a  mesure 
qu'on  s'approche  du  point  de  depart,  ils  deviennent  plus  gros,  plus  angu- 
leux,  et  ne  constituent  plus  enfm  que  des  breches  de  fragmens  a  peine 
emousses. 

On  observe  des  cbarriages  semblables,  mais  moins  violens  dans  les  de- 
pots  subpelagiques  et  peiagiques;  les  polypiers  spongieux  y  sont  distri- 
bues  pele-mele,  sans  aucun  ordre,  souvent  ecrases  et  brises,  ayant  tan- 
totleur  base,  tantot  leurs  flancs,  tantot  leur  partieevasee,  tournee  en  haut. 
Ce  sont  ordinairement  les  seuls  fossiles  qu'on  y  rencontre,  sauf  quelques 
fragmens  de  coquilles  fracturees,  rarement  des  exemplaires  entiers.  — 
Je  n'ai  pas  encore  eu  l'occasion  d'observer  de  grands  bancs  de  polypiers 
spongieux  en  place ,  dans  le  Jura  soleurois ,  oü  ils  ne  se  montrent  que 
tres-isoles;  mais  j'espere  pouvoir  les  examiner  en  Argovie,  oü  leur  facies 
est  parfaitement  developpe,  a  en  juger  d'apres  les  nombreux  exemplaires 
que  l'on  y  a  recueillis. 

Je  pense  que  ces  observations  sur  la  distribution  geographique  des  de- 
bris organiques,  suivant  leurs  ensembles,  suffiront  pour  demontrer  que 
les  fossiles  du  terrain  que  nous  venons  d'etudier,  comme  ceux  des  autres 
terrains  jurassiques,  ne  se  trouvent  point  disperses  au  hasard  dans  l'eten- 
due  horizontale  du  terrain ,  mais  que  leur  distribution  suit  des  lois  cons- 
tantes,  basees  sur  la  difference  des  stations. 

II  serait  fort  a  desirer  que  les  geologues,  dans  leurs  descriptions  des 
terrains ,  s'attachassent  davantage  ä  donner  des  tableaux  des  diverses  as- 
sociations  de  fossiles,  que  l'on  trouve  dans  chaque  couche,  et  que  les  pa- 
leontologistes  ne  se  bornassent  pas  a  l'indication  d'une  localite  ou  d'un 
terrain,  mais  qu'ils  y  joignissent  les  rapports  de  frequence  et  de  position 
qui  existent  entre  les  fossiles  contemporains.  C'est  a  recueillir  des  mate- 
riaux  semblables  pour  le  Jura  que  je  me  suis  surtout  applique.  Les  details 
que  j'ai  deja  donnes  precedemment,  et  ceux  que  je  donnerai  encore,  justi- 
fiei'ont,  je  l'espere,  l'importance  que  j'attache  a  ces  sortes  de  recherches. 


100  OBSERVATIONS    GEOLOGIQUES 

Fossiles. 
PoLYPiERS.  —  Parmi  les  polypiers  spongieux  a  tissu  lache  ou  coriace,  on  remarque 
les  genres  et  especes  suivantes,   fort  abondantes  dans  les  regions  subpelagiques 
orientales  du  Jura  suisse. 

Scfphia  textata. 

Sc.  polyommata ,  etc. 

Tragos  patella. 

Tr.  acetabulum. 

Cnemidium  lamellosum,  Cn.  striatopunctalam.  Cn.  stellatum,  Cn.  rimu- 
losum ,  etc. 

Parmi  les  spongieux  a  tissu  pierreux,  les  genres  et  especes  suivans,  fort  abondans 
et  tres-caracteristiques  pour  les  regions  littorales  et  coralligcnes ,  occidentales  du 
Jura  suisse. 

Myrmecium  pisiforme. 

Scfphia  Bronnii  Münst. 

Scj-phia  amicorum  Thurmami. 
Parmi  les  Cellepores ,  plusieurs  especes  Ires-frequentes,  surtout  dans  les  regions 
liltorales,  mais  trop  peu  connues  pour  etre  citees. 

Parmi  les  polypiers  etoiles,  plusieurs  genres  et  especes  tres-nombreux,  parmi  les- 
quels  les  suivans  : 

Fungia.   Peu  norabreux. 

Astrea.  5  ä  G  especes  generalement  conlbndues  sous  le  nom  düAslrea  helian- 
tho'ides,  etc. 

Agaricia.  Plusieurs  especes, 

Meandrina.  Deux  especes  peu  frequentes. 

AnthophjUum.  2  oviZ  e&i^hcts  frequentes,  surtout  dans  les  bancs  coralliens 
subpelagiques. 

Lithodendron.  2  especes  peu  frequentes. 
Crinoides  et  EcHiNiDES. —  Fort  nombreux  dans  les  regions  littorales;  moins  nom- 
breux,  mais  avec  des  especes  differentes,  dans  les  regions  subpelagiques. 

Apiocrinus  Milien  Goldf.  (  Ceriocrinus  Kcenig  ).  On  a  attribue  ses  tigcs  ä  un 
Rhodocrine. 

A.  rosaceus.  Ou  a  confondu  les  Varietes  de  jcette  espece  avec  des  especes 
diflerentes  d'autrcs  terrains  jurassiques.  Ces  deux  crinoides  sont  tres-caracteris- 
tiques pour  les  bancs  coralliens  et  les  littoraux. 

Penlacrinm.  Une  ou  deux  especes  peu  communes. 


SüR     LE    JURA.    SOLEUROIS.  101 

Eugeniacrinus  caryophjlliles  Goldf. 

Eng.  nutans  Goldf.  •     ' 

Ce  premier  ne  se  trouve  que  dans  le  subpelagique;  le  second  ne  se  voit  que  rare- 
ment  dans  les  regions  littorales;  mais  il  est  tres-i'reqaent,  an  contraire,  dans  le  sub- 
pelagique. 

Cidaris  coronata.  Goldf. 

Cid.  Blumenbachü  Munst. 

Cid.  meandrinus  Agass. 

Hemicidaris  crenularis  Agass. 

Hern,  slrintissima  Agass.  et  plusieurs  autresespeees. 

Echinus  lineatus.  Goldf. 

Arbacia  lüeroglyphica.  Agass. 

Amhljasler  Agass. 

Echinolampas  spec.  nov. 

Disaster  carinatus  Agass. 

Discoidea  spec.  nov. 
Tous  ces  Echinides  abondent  dans  les  regions  littoraies  et  coralllgenes. 

ACEPHALES. 

Terebratula  lacunosa  Schloth. 

T.  Thurmanni  et  plusieurs  autres  tres-frequentes,  les  unes  dans  le  littoral,  les 
autres  dans  le  subpelagique  et  le  pelagique. 

Ostrea  carinata;  eile  caracterise  les  bancs  coralliens. 

O.  eduliformis?  eile  caracterise  le  subpelagique;  et  plusieurs  autres  especes 
moins  frequentes. 

Grjphea  gigantea.  Assez  rare,  moins  cepcndant  dans  les  regions  vaseuscs  que 
dans  les  regions  coralliennes. 

Exogyra.  Une  espece  tres-frequente. 

Pecten.  Sa  lo  especes,  dont  une,  voisine  du  P.  viminens,  predomine. 

Lima.  5  ä  4  especes  plus  ou  moins  frequentes,  suivant  les  localites. 

Plicatula.  Une  espece  peu  rare  dans  quelques  localites. 

Hinnites.  Peu  frequent. 

Trichites.  Frequent. 

Pinna.  Une  ou  deux  especes. 

Gervillia.  Une  espece  peu  rare  dans  les  regions  vaseuses  et  subpelagiques. 

Goniomfa  Agass.  2  especes. 


102  OBSERVATIONS    GEOLOGIQUES 

Trigonia.  2  especes  dans  le  litloral;  deiix  autres  especes  dans  les  legions  sub- 
pelagiques. 

J starte.  2  especes. 

Myopsis  Agass.  Plusieurs  especes  encore  indeterminees. 
Pholadomja.  3  ä  4  especes. 
Mytilus.  2  especes. 
Modiola.  i  espece. 

Lithodomus.  i  espece  tres-frequente  et  beaucoup  d'autres  genres  indetermines. 
Gastekopodes. 
Ua  assez  grand  nombre  de  genres,  parmi  lesquels  les  suivans  : 
Turritella  echinata  Thurmann. 
Turbo.  2  a  5  especes. 
Natica.  Plusieurs  especes. 
Rostellaria. 
Cephalopodes. 

Ammonites.  Rares  dans  les  regions  litforales,  de  meme  que  les  Belemnites; 
fort  l'requentes,  au  contraire,    dans   le  subpelagique  et  le  pelagique.  Elles   sont 
tres-voisines    de   Celles  de  Toolithe  inferieure,    et  apparliennent  presque  toutes  ä 
la  famille  des  Planulati. 
Apsiveudes. 

Tres-nombreux  daus  le  littoral;  moins  nombreux  et  moins  varies  dans  le  subpe- 
lagique et  le  pelagique.  On  y  remarque  les  suivans  : 
Serpula  gordialis  Goldf. 
S.  convoluta  Goldf. 
S.flaccida  Goldf. 
S.  Ilium  Goldf.,  etc.,  etc. 
Crüstaces. 

Debris  assez  frequens,    surtout  des  pinces  de  Paguroides,    dans  les  regions  co- 
ralliennes. 
Poissoiss. 

Peu  frequens.  On  trouve  principalement  des  dents  de  Squaloides,  surtout  dans  les 
regions  coralligenes ;  moins  frequemment  des  dents  dePycnodes,  de  Spherodes  ou 
d'autres  poissons  habitant  les  vases. 
Reptiles. 

Je  n'ai  pas  encore  decouvert  des  debris  d'animaux  appartenant  a  cetle  classc,  qiii 
du  reste  n'habitent  que  les  rivages  et  les  regions  vaseuses. 


sup.  i.e  jura  soleurois.  103 

Vegetaux  fossiles. 

Des  debris  de  bois  silicifie  et  des  empreintes  charbonueuses  se  voient  asscz  fre- 
qiiemment  dans  les  regions  littorales. 

Technologie.  Le  groupe  oxfordien  oflfre,  dans  ses  marnes  a  pyrites,  im 
tres-bon  engi'ais,  qiie  Ton  exploite  dans  beaucoiip  d'endroits.  Le  calcaire 
jnarneux  de  la  partie  moyenne  de  l'oxfordieii  littoral  et  le  calcaire  schis- 
toide  de  tout  le  groupe ,  quand  il  est  pelagique ,  peuvent  s'employer  avcc 
plus  ou  moins  d'avantage  a  la  fabrication  de  la  chaux  hydraulique.  Les 
mineraux  accidentels  tels  que  les  pyrites,  les  veines  ferrugineuses,  les 
strates  plus  ou  moins  bitumineuses  ont  trop  peu  d'importance  pour  ctre 
exploites.  Dans  le  Jura  bernois  cependant,  on  tire  parti  del'oolithe  feri-u- 
gineuse   du  Mont   Terrible ,   pour  l'usine  de  Belleiontaine  sur  le  Doubs. 

D).  QDATRIEHE  CROUPE  JDRASSIQUE  OU  GROUPE  OOLITIQUE  SUP^RIEUR. 

Signalement  :  Groupe  essentiellement  calcaire,  oolithique  ou  com- 
pacte, avec  quelques  assises  marno-calcaires,  plus  ou  moins  developpees, 
ä  couleurs  generalement  tres-claires ,  nuancees  de  gris,  dejaune  et  de  bleu. 
Stratification  distincte  ou  obscure,  en  massifs  uniformes,  sans  structure 
bien  apparente.  Aspect  tres-clair,  eminemment  rocheux.  La  faune  est, 
dans  les  regions  littorales,  tres-riche  et  fort  variee  pour  toutes  les 
classes  du  regne  animal  jusqu'aux  reptiles  inclusivement;  tres-pauvre, 
au  contraire,  dans  les  regions  pelagiques. 

Synonymie.  Angleterre  :  Upper  and  middle  oolitic  System. 
France  :  Point  de  nom  special.  Troisieme  et  deujcieme  etage  jiirassique 
de  M.  Thirria;  itage  moyen  et  supdrieur  de  M.  Dufrenoy. 

AUemagne  :  Oberer  Oolithj  Jurakalk j  etc.  Suisse  :  Jura  bernois  : 
Etage  jiirassique  supdrieur  et  groupe  corallien  de  Vetage  moyen  de 
M.  Thurmann.  —  Canton  de  Bäle  :  Jüngerer  Jurakalk  de  M.  3Ierian. 
—  Canton d'Argovie :  Quaderstein  deM.  Rengger.  — ^ Canton  de  Neuchätel : 
Serie  compacte  aStrombites  de  M.  de  Buch. 

Distribution.  Division.  Ce  groupe,  le  plus  re'ccnt  de  la  Formation  ju- 


104  OBSERVATIONS    GEOLOGIQUES 

rassique,  compose  des  deiix  terrains,  le  corallien  et  le  portlandien ,  oc- 
cupe  le  plus  de  siirface  dans  le  Jura  Suisse ;  il  est  proportionnellement 
peil  developpe  dans  Ics  regions  nord-est,  les  cantons  de  Bäle  et  d'Argo- 
vie,  Oll  predominent  les  terrains  plus  anciens  de  la  formation  conehy- 
lienne  et  du  Jvira  inferieur;  il  acquiert,  enrevanche,  dans  les  regions 
jurassiques  sud-ouest,  telles  que  le  canton  de  Soleure  et  rEveche*de  Bäle, 
im  developpement  plus  considerable ;  et  dans  le  Jura  neuchätelois ,  vau- 
dois  et  genevois,  il  l'emporte  autant  sur  les  terrains  inferieurs,  qu'il  etait 
restreint  dans  le  Jura  nord-est.  Ce  vaste  developpement  semble ,  au 
premier  coup  d'oeil,  propre  a  faciliter  Tetude  de  ce  groupe,  par  la  raison 
que  l'on  peut  en  poursuivre,  d'une  maniere  non  interrompue,  les  strates, 
le  long  des  flancs  de  nos  chaines  de  montagnes  et  sur  differens  plateaux 
assez  considerables.  Et  cependant,  c'est  precisement  celui  d'entre  tous  les 
groupes  jurassiques  qui  est  le  moins  connu,  et  sur  la  nature  duquel  il 
reste  encore  le  plus  de  doutes  a  resoudre  et  de  recherches  a  faire ,  avant 
que  l'on  puisse  se  prononcer  dune  maniere  decisive  sur  les  diverses  opi- 
nions  des  geologues  et  meme  de  ceux  de  notre  Jura,  au  sujet  des  divisions 
et  subdivisions  a  etablir.  On  a  admis  en  Angleterre  et  ensuite  en  France 
des  etages  parfaitement  distincts ,  avec  de  nombreuses  subdivisions, 
tandis  qu'en  AUemagne  ,  on  l'a  generalement  confondu  dans  un  seul 
groupe,  Sans  divisions  ulterieures;  et  ce  n'est  que  dans  ces  derniers  temps 
que  l'on  y  a  reconnu  sur  quelques  points,  plus  ou  moins  distinctement, 
les  deux  terrains  dont  il  se  compose  ailleurs.  Dans  notre  Jura,  M3I.  de 
Buch,  Merian,  Rengger  et  Hugi,  n'ont  point  subdivise  ce  groupe;  ils  le 
distinguent  tout  simplement  sons  les  noms  generaux  de  calcaire  a  Stroni- 
hiles,  et  de  Jurakalk,  soit  qu'ayant  adopte  la  methode  allemande,  ils  nc 
se  trouvassent  pas  enclins  a  introduire  des  subdivisions,  soit  que  cc 
groupe ,  d'une  etude  fort  diflicile  dans  les  contrecs  qu'ils  ont  parcourues ,  ne 
leur  eilt  point  permis  encore ,  a  lepoque  oii  ils  se  livraient  a  leurs  inves- 
tigations,  de  les  reconnaitre.  M.  Thui-mann,  guide  par  les  travaux  des 
geologues  anglais  et  franrais,  a  distingue,  le  premier,  le  terrain  portlandien 
du  corallien,  dans  les  environs  du  Porrentruy ,  et  plus  tard,  MM.  Voll/. 


SUR  LE  JURA.  SOLEUROIS.  103 

Dufrenoy  et  Thirria  Tont  reconnu  dans  les  carrieres  de  Soleure.  Des  lors 
31.  Thtirmann  a  divise,  dans  sa  description  detaillee  de  la  formation  ju- 
rassique  du  Porrentruy ,  le  groupe  oolithique  superieur  en  deux  terrains 
principaux,  le  portlandien  et  le  corallien,  dans  lesquels  on  a  admis  des  sub- 
divisions  ulterieures,  parallelisees  avec  Celles  des  geologues  anglais  et 
francais.  Ces  divisions  n'ont  subi  que  des  modifications  peu  notables  dans 
le  Jura  du  Porrentruy,  et  promettaient  une  Solution  procbaine  et  com- 
plete  de  la  question  relative  a  la  position  geologique  des  diverses  assises 
du  groupe ,  lorsque  des  recherches  faites  en  dehors  des  limites  des  envi- 
rons  du  Porrentruy,  vinrent  compliquer  la  question  ä  un  tel  point,  qu'il 
devint  fort  diflicile  de  decider  entre  l'opinion  des  geologues  allemands, 
qui  ne  regardent  en  general  le  groupe  oolithique  superieur  que  comme  un 
seul  massif  homogene  subissant  seulement  des  modifications  locales ,  et 
lopinion  e'mise  par  M.  Thurmann,  qui  regarde  le  terrain  portlandien 
comme  n'etant  forme  que  posterieurement  au  soulevement  des  autres 
groupes  jurassiques  et  depose,  a  la  maniere  des  terrains  cretaces  et  ter- 
tiaires,  au  pied  de  ce  soulevement  et  dans  quelques  bassins  enfermes 
de  l'interieur  des  chaines.  J'ai  envisage,  pour  ma  part,  pendant  long-temps, 
le  portlandien  a  la  maniere  de  M.  Thurmann  5  mais  plus  tard  j'eus  l'occa- 
3ion  de  reconnaitre^  par  l'etude  d'un  grand  nombre  de  faits,  que  le  port- 
landien existe  sous  diverses  formes ,  et  modifie  de  niille  manieres ; 
qu'il  a  ete  souleve  ä  toutes  les  hauteurs  avec  l'ensemble  des  autres  terrains 
jurassiques,  et  qu'il  n'a  pas  ete  depose  posterieurement  a  ce  soulevement,  ni 
en  stratification  discordante  avec  les  autres  terrains  jurassiques.  Des 
^ors  il  ne  pouvait  exister  pour  moi  des  doutes,  que  sur  le  mode  de  division 
ulterieur,  savoir,  s'ilfautle  diviser  en  deux  terrains,  le  corallien  et  le  port- 
landien, ou  s'il  faut  conside'rer,  avec  plusieurs  geologues,  les  deux  ter- 
rains comme  ne  faisant  qu'un  seul  massif  assujetli  a  des  modifications 
dues  aus  influences  des  diverses  stations  marines.  Cette  question  tres-obs- 
cure  a  ete  depuis  plusieurs  annees  l'objet  de  mes  recherches  les  plus  assi- 
dues;  et  les  observations  que  j'ai  ete  dans  le  cas  de  faire,  m'engagent  a  ad- 
mettre  deux  terrains,  qui  cependant  ne  forment  point  deux  etages  diffe- 

14 


106  OBSERVATIONS  GEOLOGIQUES 

rens,  comme  beaucoup  de  geologues  le  pensent,  et  comme  M.  Thurmann 
l'admettait  aussi,  en  s'appuyant  sur  la  discordance  presumee  de  strati- 
fication  entre  le  portlandien  et  le  corallien,  mais  qui  constituent  tout 
simplement  un  groupe  jurassique,  aussi  circonscrit  dans  ses  limites,  quoi- 
que  moins  bien  caracterise  sous  le  rapport  de  la  geognosie  et  de  la  paleon- 
tologie,  que  les  trois  groupes  jurassiques  que  nous  venons  d'etudier.  II  est 
vrai  que  dans  beaucoup  de  localites  il  n'est  pas  encore  possible  d'indiquer 
la  limite  precise  entre  le  portlandien  et  le  corallien,  ä  cause  de  la  dispa- 
rite  que  presentent  sous  ce  rapport  les  divers  facies  :  je  pense  meine  que 
pour  certaines  regions ,  oii  dominent ,  dans  les  deux  terrains ,  des  facies 
analogues,  comme  dans  les  regions  pelagiques  surtout,  et  oii  par  conse- 
quent  la  petrographie  et  la  paleontologie  ne  peuvent  guere  servir  de  guides, 
cette  limite  restera  impossible  aetablir,  ou  du  moins  sera  toujours  plus 
ou  moins  arbitraire  et  douteuse,  comme  cela  arrive  aussi  pour  les  divi- 
sions  et  les  terrains  d'autres  groupes,  qui,  dansle  pelagique^  se  confondent 
tres-souvent  en  un  seul  massif  uniforme  :  mais  dans  la  majeure  partie  des 
cas  (  et  cela  a  lieu  dans  toutes  les  regions  littorales ,  oü  les  terrains 
montrent  en  general  des  divisions  bien  caracterisees  et  distinctes),  cette  li- 
mite peut  etre  etablie,  quoiqu'elle  varie  beaucoup  selon  les  divers  facies. 
En  effet  ce  sont  tantot  les  marnes  ä  Astartes,  tantot  des  strates  d'un 
calcaire  brunätre  et  cristallin,  ou  des  assises  sableuses  et  ferrugineuses^ 
etc.,  qui  la  constituent.  Au  reste  les  deux  terrains  se  distinguent,,  meme 
dans  les  facies  petrographiquement  identiques ,  par  les  caracteres  de  leur 
paleontologie,  qui,  eclaircie  par  une  etude  plus  consciencieuse  et  plus 
critique  des  genres  et  des  especes  fossiles,  ne  manquera  pas  de  fournir 
des  preuves  concluantes  a  l'appui  de  la  difference  reelle  des  deux  terrains 
en  question. 

Paleontologie  et  facies.  C'est  sous  le  rapport  des  facies  et  de  la  pa- 
leontologie, que  le  groupe  jurassique  superieur  et  surtout  son  dernier 
terrain,  le  portlandien,  demontrent  combien  il  est  urgent  de  satisfaire  au 
besoin  deja  si  souvent  senti  de  proceder  a  une  i-eforme  complete  de  la 
paleontologie  jurassique.  En  ellfct,  ce  groupe,  en  terminant  la  serie  des 


SUR  LE  JURA  SOLEUROIS.  107 

terrains  qui,  dans  leur  ensemble,  constituent  la  formation  oolitiqiie,  re- 
sume  en  quelque  Sorte  toutes  les  creations  organiques  qui  ont  apparu 
et  disparu  successivement  dans  les  autres  groupes ,  avec  des  modifications 
particulieres  a  chacun  d'eux.  C'est  dans  ce  groupe  que  semble  s'etre  con- 
centree  tonte  l'activite  d'une  longue  epoque  geologique,  feconde  en  resul- 
tats  importans  pour  le  developpement  progressif  du  rnonde  organique  et 
pour  la  Solution  des  problemes  biologiques ,  qui  ne  se  sont  que  legerement 
indiques  dans  les  groupes  jurassiques  anterieui's.  Pour  s'en  convaincre, 
il  suffit  de  jeter  un  coup  d'oeil  sur  les  phenomenes  geologlques  et  pa- 
leontologiques  des  divers  groupes  jurassiques,  de  les  comparer  entre 
eux ,  et  il  sera  facile  d'en  deduire  la  marche  ascensionnelle  des  creations 
successives.  Nous  observons_,  a  mesure  que  nous  descendons  dans  la  serie 
des  terrains,  des  phenomenes  de  plus  ea  plus  monotones,  des  facies  moins 
caracterises,  de  plus  en  plus  confondus,  et  par  consequent  aussi  des  de- 
veloppemens  organiques  plus  restreints  ;  tandis  que  lorsque  nous  remon- 
tons  la  Serie  de  nos  terrains  jurassiques,  nous  arrivons  successivement, 
et  principalement  a  partir  de  l'oolithe  inferieure,  a  une  Variation  plus 
grande  des  formes  organiques ,  a  une  delimitation  plus  exacte  des  dif- 
ferens  facies  et  de  leurs  ensembles  zoologiques  toujours  plus  varies;  phe- 
nomenes qui  indiquent  des  causes  de  developpement  plus  energiques,  des 
conditions  d'existence  plus  multipliees  et  une  impulsion  progressive  de 
plus  en  plus  intense. 

Ce  developpement  successif  de  la  vie  organique,  a  la  surface  de  notre 
planete,  n'est  point  limite  a  des  stations  accidentelles  ou  locales  ;  la 
nature  elle-meme  des  stations^  ainsi  que  la  multiplication  progressive  des 
conditions  d'existence  d'un  terrain  d'un  groupe  ä  l'autre,  aussi  bien  que 
d'une  grande  formation  a  l'autre ,  est  subordonne  a  la  marche  du  deve- 
loppement general  de  chaque  formation ,  tant  sous  le  rapport  de  la  petro- 
graphie,  que  sous  le  rapport  de  la  paleontologie ;  car,  ainsi  que  nous  l'avons 
vu ,  les  dernieres  assises  renferment  une  faune  fossile  proportionnellement 
tres-riche  et  tres-variee ;  tandis  que  les  premiers  depots  ne  recelent,  meme 
dans  leurs  littoraux,  qu'un  nombre  moins  considerable  de  genres  et  d'es- 


108  OBSERVATIONS    OEOLOGIQUES 

peceSj  quoiqii'ils  piiissent  contenir  iine  masse  fort  considerable,  et  menie 
quelqnefois  immense,  d'intlividus  d'ime  espece  ou  d'un  genre  tres  re- 
pandii. 

En  admettant  ainsi  une  marche  ascendante  des  organismes  aux  difFe- 
rentes  epoqiies,  je  n'entends  pas  dire  par  la,  qiie  les  genres  et  les  especes 
se  soient  perpetues  d'iine  formation  a  l'autre  pai"  voie  de  generation,  en 
siiivant  un  perfectionnement  progressif :  im  grand  nonibre  d'observations 
me  portent  an  contraire  a  croire  (et  les  etudes  pale'ontologiques  finiront  par 
le  demontrer) ,  que  le  developpement  organique  s'est  opere  Independamment 
dans  chaqne  formation,  et  qu'anne  extinction  complete  des  especes  a  tou- 
jours  snccede  nne  crcation  nouvelle ,  qni  s'est perfectionne'e  dans  chaque  ter- 
rain.  On  voit  en  outre  le  developpement  general  d'une  formation  se  repeter 
en  quelqiie  sorle  dans  les  differens  terrains.  C'est  ainsi  qne  l'on  peut  consi- 
derer  la  formation  jurassique  comme  composee  de  deux  moities  (etages)  , 
l'une  inferieure,  comprenant  le  Lias  et  l'oolithe  inferieure,  et  l'autre  su- 
perieiire,  les  groupes  oxfordien  et  oolithique  superienr.  Les  differences 
qni  existent  d'un  cote  entre  ces  deux  moities ,  et  les  analogies  quoffrent 
d'un  autre  cote  leurs  terrains  correspondans,  sont  egalement  frappantes, 
tant  sous  le  rapport  petrographique,  que  sous  le  rapport  paleontologique. 
Dans  la  moitie  jurassique  inferieure,  il  y  a  predominance  des  roches  fer- 
rugineuses  et  exageration  des  facies  vaseux ;  les  calcaires  purs  au  contraire  y 
sonttres-reduits  :  dansla  moitie  jurassique  superieure,  on  voit  en  revanche 
predominer  les  calcaires  purs  et  les  silicifications.  II  y  a  exageration  des 
facies  coralliens,  et  les  roches  ferrugineuses  sont  presque  completement 
supprimees.  Teiles  sont  les  differences,  voici  maintenant  les  analogies.  Le 
lias  et  l'oxfordien  sont ,  sous  le  rapport  petrographique,  des  groupes  essen- 
tiellement  vaseux,  de  memeque  l'oolithe  inferieure  et  l'oolithe  superieure 
sont  des  groupes  oii  le  type  brechiforme  predomine.  II  n'y  a  de  difference 
que  dans  la  nature  des  agens  generateurs,  qui  montrent  une  plus  grande 
activite,  plus  d'intensite  et  plus  de  Variation  dans  la  moitie  jurassique 
superieure,  que  dans  la  moitie  inferieure.  La  paleontologie  presente  des 
faits  qui  concordent  parfaitement  avec  ce  que  l'analogie  des  phe'nomenes 


SUR    LE    JURA    SOLEUROIS.  109 

petrographiques  et  geognostiques  paraissent  faire  presumer.  Ainsi ,  dans 
le  lias,  comme  dans  l'oxfordien,  on  remarque,  dans  des  assises  analogues, 
des  formes  organiques  tres-voisines.  Les  Ammonites  pyiiteuses  et  les 
autres  fossiles sontsouvent  si  semblables,  qu'il  faut  un  oeil  tres-exerce  pour 
ne  pas  les  confondre.  II  y  a  une  analogie  semblable  entre  la  faune  de 
l'oolithe  inferieure  et  celle  de  l'oolithe  siiperieure .  On  y  observe  souvent 
les  niemes  genres  de  fossiles  avec  des  especes  fort  analogues;  et  quoique 
les  fossiles  essentiellement  earacteristiques  des  roclies  brecbeiises ,  tels 
que  les  coraux  et  les  crinoides  ,  ne  se  rencontrent  que  d'une  maniere  tres- 
subordonnee  dans  l'oolithe  inferieure,  on  reconnalt  cependant ,  dans 
riiabitus  d'un  grand  nombre  de  fossiles,  une  tendance  tres-prononcee  a 
constituer  des  facies  plus  ou  moins  coralliens,  distincts  des  faciespure- 
ment  vaseux,  surtout  si  l'on  fait  attention  a  leurs  rapports  avec  le 
Lias,  comparativement  aux  rapports  analogues  qui  existent  entre  l'oolithe 
superieure  et  le  groupe  oxfordien.  II  serait  assez  facile  de  poursuivre  ces 
analogies  plus  loin ,  en  comparant  les  phenomenes  petrographiques  et 
paleontologiques ;  mais  l'espaee  ne  me  permet  pas  d'entrer  ici  dans  de 
plus  grands  details. 

I.  TERRAIN  CORALLIEN. 

Signalement.  Galcaires  blanchätres,  de  structure  fort  variee,  com- 
pactes, crayeux,  tres-oolitiques  et  brechiformes  ,  avec  beaucoup  de  fos- 
siles (astartes,  nerinees,  polypiers)  dans  les  regions  littorales.  Galcaires 
blanchätres  tres-peu  varies,  generalement  fort  compactes,  plus  rarement 
oolitiques,  mais  assez  souvent  pisolitiques  et  avec  tres-peu  de  fossiles  (cer- 
taines  nerinees,  des  polypiei'S  spongieux,  des  terebratules,  etc.)  dans  les 
regions  pelagiques. 

Synonymie.  Angleterre  :  Midclle-oolitic-systeni ,  fVoogmorh-bed ?  et 
C oral  rag. 

France  :  II  existe  sous  diverses  denominations  en  INormandie,  dans  le 
Eoulonnais,  dans  la  Haute-Saöne  et  dans  le  S.  0.  de  la  France 


110  o^SERVATIONS  GEOLOGIQUES 

Allemagne.  Jurakalk  (en  partie),  Coralrag  ou  Korallen kal k  de  p\\i- 
sieurs  auteurs  recens. 

Suisse  :  Canton  de  Bale  :  Jüngerer  Jurakalk  de  M.  Merian.  Canton  de 
Neuchätel ;  Serie  compacte  a  Strombites  et  grosses  oolithes  (  en  partie  ) 
de  M.  de  Buch.  Canton  d'Argovie  :  Quaderstein  (en  partie)  deM.  Rengger. 
Jura  bernois:  Graupe  coralliende  M.  Thurmann. 

Facies.  II  olTre  plusieurs  facies  tres-distincts;  le  littoral  et  le  pela- 
gique  y  sont  tres-bien  caracterises.  Dans  les  re'gions  littorales,  le  facies 
corallien  et  ses  annexes  predominent  de  beaucoup  siir  les  facies  vaseux 
purs,  surtout  dans  les  regions  qui  avoisinent  le  Porrentruy.  On  observe 
par  contre,  dans  les  regions  pelagiques,  beaucoup  plus  de  roches  va- 
seuses;  les  roches  brechiformes  et  les  fossiles  littoraux  disparaissent  suc- 
cessivement  vers  les  regions  pelagiques.  Dans  les  regions  voisines  de  l'Ar- 
govie,  et  plus  encore  dans  ce  dernier  canton  et  dans  le  Jura  allemand 
voisin ,  il  existe  un  facies  vaseux  propre  a  polypiers  spongieux ,  sur  lequel 
jene  puis  encore  donner  des  renseignemens  sufiisans. 

a)  Facies  corallien. 

PetrograpJiie  et  Geognosie .  C'est  ce  facies,  frequent  sur  les  lisieres 
littorales  des  bassins  jurassiques  de  l'Angleterre,  de  la  France  et  de  la 
Suisse ,  qui  a  generalement  servi  de  type  aux  descriptions  que  les  geo- 
logues  nous  ont  donnees  du  terrain  que  nous  etudions,  et  qui,  par  cette 
raison,  a  recu  les  nonis  speciaux  de  Coralrag,  de  terrain  corallien ,  etc., 
noms  qui  peuvent  souvent  induire  en  erreur,  et  faire  croire  que  les  poly- 
piers sont  des  fossiles  qui  appartiennent  exclusiveinent  a  tel  ou  tel  terrain. 
II  arrive  ainsi  que  Ton  confond  des  roches  semblables  de  terrains  divers  en 
un  seul  terrain^  en  ne  faisant  attention  qu'ä  l'analogie  des  caracteres  et 
de  l'aspect  exterieur. 

Les  caracteres  petrographiques  et  geognostiques  sont  si  bien  decrits  par 
M.  Thurmann,  que  jene  saurais  rienyajouter  d'essentielj  etje  crois,  par  con- 
sequent,  pouvoir  me  dispenser  d'entrer  dans  des  details  descriptifs.  On  re- 


SUR  LE  JURA  SOLEUROIS.  1  1  1 

tiouve  chez  nous,  caracterise  comme  dans  le  Porrentruy,  son  calcaire  co- 
rallien  (qui ,  par  ses  caracteres  paleontologiques,  se  rattache  plutöt  au 
terrain  a  chailles  ) ,  son  oolithe  corallienne  et  son  calcaire  a  nerinees, 
quoique  ces  divisions  se  confondent  frequemment  et  ne  se  rencontrent 
que  rarement  ensemble  dans  une  seule  coupe  et  dans  Tordre  indique. 
Elles  paraissent  souvent  meine  n'etre  que  des  modifications  d'une  meme 
assise.  Le  calcaire  a  astartes  manque  entierement  dans  les  chaines  soleu- 
roises;  du  moins  il  m'a  etejusqu'ici  impossible  de  le  reconnaltre.  Comme 
plusieurs  autres  divisions,  il  ne  parait  se  developper  que  dans  des  cii- 
constances  donnees,  et  comme  precurseur  de  certains  facies  portlandiens, 
avec  lesquels  il  montre  des  rapports  si  intimes,  qu'il  est  peut-ctre  plus 
naturel  de  le  placer  dans  le  terrain  portlandien  que  dans  le  corallien. 
En  tont  cas ,  plusieurs  calcaires  et  marnes  a  astartes  ont  encore  besoin 
d'etre  revus  et  etudies  avec  soin,  parce  qu'il  y  en  a  bien  assurement  qui 
appartiennent  au  portlandien  et  remplacent  meme  quelques-unes  de  ses 
subdivisions  ;  et  comme  les  caracteres  petrograpbiques  ne  peuvent  nnlle- 
ment  servir  de  guide,  la  position  ge'ologique  et  la  paleontologie  pourront 
seules  en  decider. 

Paläontologie.  La  faune  offre  dans  ce  facies  une  grande  abondance 
de  fossiles  de  genres  et  de  formes  tres-caracteristiques ,  plus  ou  moins  bien 
conserves,  suivant  les  localites.  Ce  sont  d'abord  les  polypiers  calcaires  et 
saccharoides ,  souvent  silicifies  dans  les  assises  inferieures,  qiii  forment 
la  grande  masse  des  depouilles  organiques  enfouies  dans  les  rocbes  de  ce 
facies  corallien.  Ces  polypiers  sont  accompagnes  d'un  grand  nombre  d'A- 
cephales  et  de  Gasteropodes  des  genres  propres  aux  facies  coralliens,  qui 
ont  generalement  conserve  leur  coquille  a  l'etat  spatbique.  On  y  rencontre 
de  plus  des  debris  assez  nombreux  d'Echinodermes,  qui  presentent  aussi 
les  caracteres  coralliens.  —  Voici  la  liste  de  ces  fossiles  : 
Polypiers. 

Turbinolia.  i  ou  2  especes. 

Astrea.  Gag  especes,  parmi  lesquelles  plusieurs  figurees  par  Gokll'uss. 

Meandrina  tenella  Goldf. 


112  0BSERVAT10>!.S   GEOLOCIQIES 

M.  magna  Thurmann. 

M.foliacea  Thurmaun. 

Sarcinula  ? 

Anthophrlliim.  i  ou  2  especes. 

Lithodendrum  Rauracorum  Thurm.  et  une  aulre  espece  indeterminee. 
11  y  a  en  oulre  un  assez.  grand  nombie  de  genre^  et  d'especes  indetermines.  Leur 
etude  ,    comme  en   general  celle  des  polypiers  jurassiques,  öftre  un  vaste  champ 
d'imestigations  aux  paleontologistes. 

EcHINODERMES. 

Apiocrinus.  ]    Debris  l'requens,  mais  rarenient  assez  bien  conserves  pour  elre 
Cidaris.         \   determines. 

ACEPHALES. 

Tres-nombreux,  et  d'un  type  corallien  tout  particulier. 

Ostrea.  2  especes. 
Un  genre  voisin  des  Spondyles  ou  Ilinnites. 

Terebratula.  Une  tres-grande  espece  lisse,  peu  frequente. 

Lima.      I   Plusieurs  especes  fiequeutes. 
Pecten.    \ 

Diceras.  Grande  et  belle  espece  avec  une  coquille  extremement  epaisse. 
Lithodomns  Sowerbii  Thurm.  Tres-frequenle. 
Cardium  ? 

Aslarte,  et  un  assez.  grand  uombre  d'autres  genres  indetermines. 
Gasteropodes. 

Nerinea  elegans ,    I  ,  ,    „  , 

,  ,   ,,  }  et  (Tuelques  aulres  tres-lrequcntes. 

N.  pulchella.  j 

Cerithümi? 

Roslellaria  ? 

Trocims. 

Turbo  ,  et  plusieurs  genres  analogues. 
Annelides. 

Serpida.  Plusieurs  especes,  dont  une  remarquable  par  sa  grosseur  et  sa  forme 
spirale. 
Ckphalopodes. 

Ammoniles  et  Belemniles.  M.  Thurmann  les  eile  comme  des  fossiles  tres-rares; 
je  n'en  ai  pas  encore  rencontre  moi-memc. 


Cc  qui  manque  au  uie.noi.c  de  M.  üiessly  pa.aitra  avec  le  »«»cJ-k»-«*!!!  ir      •  ^-     ' 
proloni-ee  de  l'auteu.-  ^n  n^,.  ,  ...  iuochmn  volume.  Une  indisposilioii 


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